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Full text of "Sammlung historischer Volkslieder und Gedichte der Deutschen"

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Sammlung 

historischer 


r 

Volkslieder  und  Gedichte 

der    Deutschen. 


Au* 

Chroniken ,    fliegenden   Blättern    und    Hand« 

Schriften 

zusamnioiigetragen 
V  o  « 

Dr.  O.  L.  B.   Wolffy. 

I 

aal««roni«ntIiek«a  Prof«Mor  an  (l«r  UttJTersitit  su   J«iia. 


To  shew 
Tk«  ▼«ry  «ge   and  bodjr  of  th«  tim* 
lU  form  «ad  pr«»sar«. 

SH/kHESF2ABK. 


Stuttgart  und  Tabingen, 

in    (1  c  r    !•    G.   G  o  1 1  a'  sehen    Buclihandl  u^  %% 

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*  -^O*     -^ii.  .  U'i''.^i  '     "'  ^  ' 


Dem 

Durchlauclxtigsten  Fürsten  und  Herrn 

Herrn    * 

Carl       Friedrich 

Grofsherzoge  zu  Sachsen  -  Weimar  -  Eisenach, 

Landgrafen  in  TlitLringen,  Markgrafen  zu  Ma'iAen,  gafttrttatam  Grafan  sa 
Hennebei^»  Herrn  xu  Blankenhayn,  Naustadt  nnd  Taatenbnrg  n.  s.  w. ,  Grofa- 
kraus  des  Rnssi ach -Kaiaer liehen  St.  Andreas-,  des  8t.  Alexander  -  Netiliky- 
nnd  des  St.  Annen  -  Ordens  t  des  Königliehen  Prenraiachea  schwarzen  und 
rothen  Adler -Ordens,  des  Königlichen  Säehsischen  Haus  -  Ordens  der  Rau- 
tenkrone,  Grorskreuz  des  Hönigliehen  Haas -Ordens  der  Wilrtembergaehen 
Krone  »    Comtlinr  des  Ordens  vom  heiligen  Johannes  zu  Jemsalem, 

meinem    gnädigsten 

Fürsten    und    Herrn^ 
mit  Höchstdero  besonderer  Erlaubnifs, 

ganz  nnterthänigst  gewidmet 


vom  Herausgeber 

O.  L.  B.  Wolff. 


\ 


1  li 


•    1 


J  i  u 


Dem 


Durchlauchtigsten  Fürsten  und  Herrn, 


Herrn 


Ca    r    1       Friedrich 

Groftherzoge  zu  Sachsen  -  Weimar  -  Eisenach , 


feinem    gnädigsten 


Fürsten    und    Herrn 


M 


I 


mit  Höchstdess&n  besonderer  Bewilligung, 


in  tiefster  Untertbaniglieit 

g  e  w  j  d  n  e  t  f 


von  dem  Herausgeber. 


\ 


\ 


Einleitung. 


y^%  war  die  uralte  Gewohnheit  der  .Deutschen,  ihre 
Geschichte  in  Liedern  und  Reimen  zu  verfassen, 
und  diese  Gewohnheit  hat  «ich  sehr  lapge  er* 
halten.  Dafs  sie  nunmehr  gänzlicn  abgekommen, 
mag  yielleicht  für  den  Geschmack  ganz^  gut  seyn, 
aber  ffir  die  historische  Wahrheit  ist  es  gewifs  nicht 
gat.  —  In  diesen  Liedern  erschallte  gemeiniglich 
die  Stimme  des  Volks,  und  wenn  geschehene  Dinge 
nicht  mit  c^icbterischen  Fabeln  darin  ausgescbmückt 
waren ,  so  waren  sie  doch  mit  Empfindungen  durch- 
webt ^  die  man  wirklich  dabei  gehabt  hatte.*' 

Diese  Wotte  Leasings  ,•  zu  einer  Zeit  ausgespi  o- 
eben,  als  der  Sinn^  für  unsere  yolksthümlichen 
Dichtungen  noch  durchaus  nicht  gehegt  *  und  be- 
fördert wurde,  oharakterisiren  treffend  den  ei- 
gentlichen  Geist,  der  in  den  historischen  Liedern 
und  Gedichten  der  Deutschen  weht.  —  Sie  sind 
arm  an  Schilderungen,  aber  aus  allen  leuchtet  ein 
einfacher  schlichter  Sinn  hervor,  der  ruhig,  aber 
doch  mit  herzlichem  Antheil  erzählt,  was  er  erlebt 


.  1 


N  VI 

und  angeschaut ;  redlich  da»  was  ihm  als  das  Aechte 
erschien,  hervorhe!bt,  und  endlich  entweder  im 
gptgearteten  Zorne  das  Schlechte  zürückstörsty  oder 
auch  mit  derbem,  eben  nicht  gesuchtemf  aber  doch 
immer  scharf  treffendem  Witze  9  dasselbe  geifselt 
und  Ton  sich  abwehrt.  Es  lebte  zu  der  Zeit ,  in 
welcher  die  meisten  dieser  Lieder  entstanden,  eine 
Poesie  im  dejuijscben  Yolke,  die  man  wohl  ipit 
Recht  die  Poesie  der  Ehrlichkeit  nennei^  k^np.te^ 
die  Ton  de^  durch  die  ßchule  gf;bildeten  Geistern 
nicht  befördeit  wurde ,  eben  weil  diese  von  der 
Schule  gebildet  wären,  aber  niit  .^^r  Tbat  zugleicl^ 
sich  aufserte,  und  Ton  dieser  N^nilig^sstoff  eiiip^g^. 
.  .Keine  Nat;iQ<n|  die  yerwandt^e  englische  ausjgie- 
nommen ,  ist  wphl  so  reich  an  qißtorischeii  Litern 
als  die  unserie.  ^psere  gjanee  pplitisch^^  Terfas^mig 
hAt  dasTon  jehe4L\I;)ejgün9tigt,  sie  erzengte  bestS^dij; 
Parteien,  und  die  Helden,,  die  siph  herTortha^i^ 
gehörten  daher  n^e  j  wie  in  apreren  L$^dem  (ü.  B. 
in  Spanien,  der  Cid)  dem  gan2;en  Volke  an,, ^n^ 
dern  nur  der  Partei,  zu  welp^r  sie  siqh  betiann«- 
ten.  In  dieser  fanden  sie  ihre  Sänge|:>  die  sicl^ 
meist  damit  J;>egnügten,  das  w^is  durch  einen  spl^«^ 
Edlen  oder  Tächtigen  ToUbracht  war^,  zi|n^  besser^e^ 
Behalten  in  schmucklose  Belize  zu  bringen  9  imd.  ef 
irgend  einer  gangbaren  Melodie  ^terenlegi^ii.  ^o 
lebte  es  fort,  bis  irgend  ein  Ereig^fi  der  unruhig;^ 


TU 

Zeit  es  rerdräiigte  .und  neue  Lieder  an  daB  Licht 
rief,  bis  endliofa  die  leinten  Zeitea  eine  Dichtkunst 
bei  den  Deutschen  einführten,  nnd.die  Diehtangen 
des  Volkes  und  der£i|iielnen  in  demselben  in  den 
Hintergrund  traten  und  endfidi  fast  ganss  rer- 
ftchvanden. 

Der  Listoiische  WerA,  den  diese  Lieder  haben, 
eipbt  sieh  darans  von  selbst.  Aeltere  Chroniken- 
sdireibar,  besonders  in  den  freien  Reichsstädten, 
wo  d^  Bflrger  Herr  war,  und  »am  liebsten  des 
fiorgers  Stioinie  hörte ,  in  weltliehen  und  selbst  in 
geistlichen  Axigelegenheiten  %  fühlten  das  gar  ivohl, 
und  naterliefaea  night,  da  Liebe  aar  Sache  ihnen 
die  Feder  ftthrtoy^äberall  gleichsam  aU  erklärendes 
fiild  y  solche  lied^i*  wo  sie  sich  vcü^fanden ,  dinscu* 
flediteii.  Soder  ehrliche  Tschudi«.  Justinger, 
der  gediegene!  Neeikorus,  deir  füehtige  Heim 
a.  A.  m«  Als  natshheft*  da^  ChronihensSohreiben  .in 
fieHnide  d^:  Gelehrten  6c3,  und  diese  sich  ror- 
nebm  gebärden  wollten ,  da  .mufate  es  fveilich  un* 
terUeilien ,  und  roandtea  gute  Lied  verseholl  defs* 
halb  gänzlich.  Auf  diese  \^eiae  wurden  sie  uns 
antrüeht,  später  tind  lAuner  apäter  vearlor  man  auch 
tie  Lust  an  den  Chroniken  selbst,  besonders  seit 
in  den  SfohiafaNi  die  «hi^topiachea  Lesebücher  ein- 
gdidirt  worden,  und  der  Vater,  weil  der  Junge 
das  doch  eleganter  lernte  TOmUmdimagiater,  ntcH^ 


\ ' 


Till 

mehr  des  Abends  den  Seinen  aus  dem  alten  ererb- 
ten,  und  nächst  der. Bibel  am  meisten  gehegten  und 
verehrten  Zeitbuche  yorlas. 

Seitdem  nun  unter  den  höheren  Standen  stdi  die 
Lust  an  volhsthümlichen  Gedichten  einfand,  i^t 
allerdings  Manches  auch  für  unsere  historischen 
Lieder  gethan  worden,  aber  gerade  die  Herren,  die 
zuerst  und  am  eifrigsten  Steine  zu»  Bau  herbeitra* 
gen ,  konnten  nicht  unterlassen  daran  zu  schleifen 
und  zu  po]iren,  um  ihnen  ein  hübsches  Ansehen  zu 
geben ,  und  so  kam  es ,  dafs  sie  ^ast  kein  einziges 
historisches  Lied  wiedergaben  i  wie  sie  es  fanden« 
ich  meine  die  Herren  yon  A  c  h  e  n  und  B  r  e  n  ta  n  o, 
in  dem  Ton  ihnen  besorgten  Wunderhorm  Maii  Ter- 
gleiche,  wenn  man  nach  dem:  Beweise  suctit,  nitf 
zur  Probe  unter  vielen  Andern  die  aus  dem  Tscfaudi 
mitgetheilten  Lieder.  Wie  ehrenwerth  steht  dagegen 
Görres  mit  seinen  Volks-  und  Meisterliedem  da.- 

Yielleicht  bin  ich  aus  Scheu  TÖr  solchem  Trei- 
ben zu  weit  gegangen.  Ich  habe  es  mir  zum  Ge- 
sletz  gemacht,  an  sammtlichen  Liedern  nichts  zu 
ändern,  sondern  sie  so  wiederzugeben,  wie  ich  sie 
Vorfand ,  sogar  die  alte  Schreibart  liefs  ich ,  weil 
Äie  doch  immer  den  Dialekt  charakterisirt.  Die 
Kritik  mag  Manches  dagegen-  aufzustellen  haben» 
ich  erwiedere  defshalb  nur,  dafe  ich  weiter  nicbts 
wollte,    als  für    die   Freunde    deutschen    Yolkes, 


deotscfaer  Geschichte  an^  ddatscher  Lieder  zu- 
sammentragen,  was  mir  ein  gatet  Zifail'ttiid  ein 
günstiges  Geschick  zuwandte. 

Manches  hier  Mitgetheilte  wird  den  Ebener- 
wähnten  gan^  neu  sejn;  ich  habe  aber  nicht  blofs 
auf  diesen  Punkt  mein  Augenmerk  gerichtet  son* 
dem  Alles,  was  mir  zu  Gebote  stand  und  merk- 
würdig schien,  mitgetheilt.  Wohl  mag  es  seju) 
daCs  auch  Spreu  darunter  ist.  Das  möge  man  yer- 
zeihen ;  ich  habe  lieber^  zu  viel  als  zu  wenig  geben 
wollen,  und  einigen  Nutzen  hat  Spr6u  doch  im- 
mar  auch.  Die  wenigen  grofseren  Gedichte  habe 
ich  des  historischen  Interesse  wegen  nicht  weg- 
lassen wollen,  wie  z.  B.  Heinrich  den  Löwen  tou 
Michael  Wyssenheer,  für  welches  Gedicht  ich  dem 
fleifsigen  Forscher  Mafsmann  in  München  noch 
meinen  besonderen  Dank  sage,  denn  seine  Denk- 
mäler deutscher  Sprache  und  Litteratur  führten 
mir  es  nebst  yielen  Anderen  Vortrefflichen  zu. 

Zu  gleicher  Verbindlichkeit  bin  ich  besonders 
dem  Herrn  Professior  Riemer  '  und  dem  Herrn 
Bibliothekseeretair  K  reut  er  zu  Weimar,  so  wie 
dem  Herrn  Dr.  Carl  Herzog  in  Jena  für  so  viele 
erwiesene  Gefälligkeit  zu  diesem  Zwecke  verpflich- 
tet, und  unterlasse  nicht  ihnen  hiemit  meine  innige 
Erkenntlichkeit  zu  bezeugen. 


Uni  am  WoJitgearnnten  den  Wf rtb  d^uuciket 
hialdTMchtr  Lieder  lebhaft  vor  die  4jigen  «tt<brin» 
gen,  füge  ich  hier,  der  Yiergleicholig  halber,  einige 
gute  geschichtliche  Lieder  andrer  Völker  au8  ,ipei- 

ner  nicht  ganz  unbedeutenden  Sammlung  bei. 

...... 

yVeiiqar  im  Mai  18:?9. 

O.  L.  B.  Wölff. 


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SU 


Spanisch. 


Rio  verd«)  rio  verde, 

Quanto  cuerpo  en  ti  «e  kafia 
De  Crlstianoi  y  ^e  Moroa.  . 

Muertes  por  la  dura  espada! 

r 

Y  tut  ondas  cristalinas  S. 

De  roxa  sangre  se  osmaltan: 
Entre  Moros  y  Crlstianos^. 

Muy  gran  batalia  se  trava. 

« 

Murieron  Duques  y  Gondes, 

Grandes  seüores  de  salva:  10. 

Murlö  gente  de  yalia 

De  la  fiobleza  de  Espaüa. 

£n  ti  muriö  Don  Alonso,  ■ 

Que  de  Aguilär  se  Hamaba; 
El  yalerosoUrdiäles  15. 

Con  Lon  Alonso  acababa. 

Por  una  iadera  arriba 

Et  buen  Sajavedra  marcba: 
Natural  es  de  Sevilla, 

De  la  gento  mas  graaada.  20« 

Tk*as  el  iba  un  ßenegad/Oi 

Desta  manera  ]e  babla, 
Date,  date  8fiyavedva,.    . 

No  buyai  de  le  Batalia. . 


( 


") 


XII 


Yo  te  c^noczo  muy  bicn,  35. 

Gran  tiempo  estuve  en  tu  casa: 

Y  en  la'Placa'  de  Sevilla 

■  ■        "* 

^   Blen  te  vide  jugar  caaas. 

Gonoczo  a  tu  padre  j  madre, 

Y  a  tu  niuger  Dofia  Clara;  30* 

Siete  afios  fui  tu  cautivo, 
MalameVite  me  tratabas. 

Y  aora  lo  seras  inio,  ^ 
Si  Mahoma  me  ayudara; 

Y  tambien  te  tratare,  55« 
Como  a  ml  me  tratabas.            , 


I  • I .• ' 


» 


Sayavedra  ^c  lo  oyera, 

AI  Moro  bolviö  la  cara; 
Tirole  el  Moro  una  flcclia, 

Fero  nunea  le  accrtaba.  40. 


Hirlole  Sajravedra 

De  una  l)«rida  muy  mala: 
Muerto  cayö  cl  Renegado 

Sin  poder  liablar  palabra. 


Sayavedra  fue  eercado  -45. 

De  muoha  Mora  canalla,  > 

Y  al  cabo  cayö  alli  muerto     ^ 
De  una  muy  mala  lancada. 

Don  Alonso  en  este  tiempo 
Bravamente  peleava,  50. 

Y  cl  cavallo  le-  aviaü  muerto, 

Y  le  tiene  por  muralla.  , 


XllI 


Mas  cargaron  tantos  Moros 

Que  mal  le  hieren  y  tratan: 
De  la  sangre,  que  perdia,  55. 

Don  Alonso  se  desmaya. 

AI  ün,  al  iin  cayo  muerto 

AI  pie  de  una  pefia  älta.  — 
—  Muerto  <pieda  don  Alonso, 

£tema  fama  ganara.  (M)* 


/     • 


Xtf 


Französisch,    n 


C  h  a,n  s  o  n  ' 

poar    exciter    ä    la    croisade. 

*  •  / 

Signor,  saciez,  Iii  or  ne  8^6n  ira 

£n  cele  tcrre,  ^  piex  fu  mors,  et  vis 

Et  Id  la  crois  d^outre  mer  ne  prendra,  .    ^ 

A  paines  mais  ira  en  paradis: 

Ki  a  en  soi  pitie  et  ramembrance 

Au  baut  seignor,  doit  querre  sa  venjance 

Atxdelivrer  sa  terre  et  son  pais. 

Tout  li  mauvais  demorront  par  deca, 
Ki  n'aiment  Dieu,  bicn,  ne  honor,  ne  pris, 
Et  chascuns  dit,  Ma  femme  que  fera? 
Je  ne  lairoic  ä  nul  fuer  mes  amis: 
Cil  sont  assis  en  trop  fole  attendance, 
K*il  n'e^t  amis  fors,  que  eil  sans  dotance, 
Hi  pour  nos  fu  en  la  vraie  erojs  mis.  . 

Or  8*en  iront  eil  vaillant  bnclieler, 

Ki  aimeiit  Dieu  et  Tonour  de  c'  est  mont, 

Ki  sagement  voclent  a  Dieu  aler, 

Et  li  morveus,  li  ccndrcus  demourronl^ 

Avugle  sunt,  de  ce.  ne  dout-je  mie, 

Ki  un  secours  ne  fönt  Dieu  cn  sa  vie, 

E^  por  si  pot  pert  la  glqire  (lel  won^« 


XV 


Diex  86  lalssa  por  nos  en  crois  pener, 
Et  nous  dira  au  jour,  oü  tuit  venront, 
,,Vo8,  kl  ma  crois  m^aidates  a  porter, 
„Yos  en  irex  la,  oü  li  aiifgele  sont,, 
„La  me  verrez.  et  ma  mere  Marie: 
„Et  TOS,  par  qui  je  n*oi  onques  aie, 
„Deftöendet  tuit  en  itffer  1e  p^rfoiit« 


M 


Gascuns  ^ide  demourer  tOE  haiticz 

Et  que  jamais  ne  doiYe  mal  avoir, 

Ainsi  les  tient  enemis  et  pechies, 

Que  ils  n^ont  sens,  Irardement,  ne  pooir: 

Biau  sire  Diex  ostes  nos  tel  pensee, 

Et  nos  metez  -en  la  vostre  contree 

Si  saintement,  que  vos  puisse  yeoir. 

Douce  dame,  Toine  coronee, 
Froiez  pour  nos,  virge  bien  curee 
Et  puis  apres  he  nos  puit  mescheoir. 

1154. 


I « 


XTI 


'o. 


E  n  g  1  i  %  c  h, 

ro  . 


3. 


The  victorx  t^f  Agineonrt. 

Oc^  23.  1415. 
Deo  gratias  Jinglia  redde  pro  victoria^ 


Owre  Rynge  went  fortfi  to  Normandy 

.  *  *      ■ 

With  grace  and  mylit  of  cliivalry: 
The  God  for  him  wroulit  marvelously 
Wherfore  Englande  may  calle  and  cry. 
Deo  gratias  Anglia  redde  pro  victoria. 

r 

He  setie  a  sege,  tlie  sothe  for  to  say 
To  Hs^rflu  toune  with  ryal  array^ 
Th^t  toune  he  wan  and  niade  a  fray 
That  France  shhll  ryvve  tyl  domes  day. 

Deo  gratias  etc. 

Then  went  owre  Rynge,  with  alle  his  oste 
Thorowe  Fraunce  for  all  the  Frenshe  hoste; 
He  spared  no  drede  of  leste,  ne  niost 
Tyl  he  come  to  Agincourt  cos  c. 

'  Deo  gratias  etc. 

Thaw  for  sothe  that  linyht  comely 
In  Agincourt  feld  he  fauht  manly  . 
Thorovv  grace  of  God  most  myhty 
Pe  jjad  bothc  ^he  felde  and  the  victory. 

Peo  gratif^s  e^c, 


Thtr  dnkjt,  andferljft,  lord«  aad  baroa« 
Wer«  talie«  and  ftlayne  and  tbat  wel  tona 
And  some  were  ledde  in  to  Lttndone 
With  jojy  and  mertbe,  and  f^ete  renone. 

.      >  Dco  gratiat  otö.    . 


Now  gracious  God  he  sae  owvre  liyngo 
ffii  peple ,  and  all  his  wel  w jllinge, 
^ftliya»  gi^  lyfie:,  .ämd- gode  endyi^f. 
Tbat  ^e  ^ith  mAith  mbve  savely  synge :' 
Dco  gratias  Auglia  redde  pro  victoria. 


W  o  L  r  ?  ft  hifttor.  Volksltedcr« 


*  t 


\     • 


X7in 


■nr.  t 


1   •♦•  «t 


»  r 


Italienisch. 


> 


. ;  / 


Siegslied    und    Spofilied*  nach  -deih 
Seeschlacht  bei  L^pan^o^  lö71* 

Aas  gleiehiaitig«B  fliegeadea  Blättera  in  Ytaedig. 

Vada  il  resto  de  tti  cani, 
Poi  cbe  U  Giel  gli  ha  condotti, 
Che  ammazzati  >  presi  e  rotti 
Son  1i  Turchi  da  i  Gristiani. 


Ques^i  ladri  son  venuti. 

Per  restirsi  molto  bene; 

Se  gli  havesti  un  p6  veduti, 

Come  ognimo  se  ne  -viene, 

Armalura  alcun  non  tiene, 

Come  proprio  ver  Marani. 

^    Vada  il  rcsto  de  sti  cani  etc» 

Giunti  in  Cipro  a  Hianb  a  inaiio 
In  campagna  posti  sono, 
Che  temera  ogni  cristiano, 
£  le  case  in  abbandono. 
Che  patroni  lor  ne  sono, 
Era  il  tutto  in  le  loi;  mani. 
Vada  il  resto  de  sti  cani  etc. 


11  Signor  cbe  '1  ttttio- ref  g6,< 
Pure  alfin  gli  1ml  provedutOy 
Percli^  il  imto  M  corref^, 
£  per  noi  ha  combittutOy 
£  li  Turchi  baa  'redulo 
Lor  peiuiere>  fi»iei  •  iraiti.  ^ 
Vada  il  resto  etc. 


Chi  il  miracol  püo  ponsaref 
De  ftti  ladri  1a  gfan  itittta, 
£ran  molti  seprä  il  Mare   '' 
In  le  galex'e  tutti  in  frotta," 
£  li  Spai  poi  per  condottä 
Cominciar  nienar  te  mani. 
Vada  il  resto  etc. 


Ognun  presto  quivi  corse, ' 
Game,  came  ognun  gridando^ 
Sei  galere  innanzi  scorse, ' 
AttigliarJa  assai  sparando,  ' 
Dardi  e  fuochi  furminaudo 
Li  soldati  Italiani. 
Vada  il  r£#to  etc. 


Quivi  ognun  mena  le  mani, 
Percotendo  bor  questo,  bor  quclio, 
Come  Lupo,  over  un  cane 
Dietro  a  cenro  over  porcello, 
A  fuggir  fu  presto  quello 
Ocehiali  dalli  cbristiani. 
V^da  ü  resto  e|c. 


Dir  de'  morti  non  accäde, 
Assai  furue.  in  fede  mtia, 
Con  li  Sclilopi  e  con  le  Spade, 
Sensa  troppo  fantasia, 
Fatta  fü  gran  beccaria 
De  sti  ladri  Mafaumetani« 
Vada  il  re«to  etc. 

Come  il  gatto  sta  atpettar« 
Alla  buca  il  topicello, 
Tu  vedevi  app^recchiare 
Hora  questo,  hora  quello. 
Fra  li  Turchi  gran  macello 
Qulvi  ferno  li  crittiani. 
Vada  il  resto  etc. 

Horamai  tia  laudato 
11  Signor  benigne  e  pio, 
Che  '1  9UO  popol  ha  campato 
Dal  fuore  tristo  e  rio 
Delli  Turchi  c  ancor  dich  *io 
Che  piü  non  si  trovera  pagani. 
Vada  il  resto  etc. 


* 


Serbisch; 


Die    uim  seif  tider    Schlacht. 

FragiiMit«. 
I. 

Mnrat  Hefa  im  Amselfeld  sich  nieder. 
Und  dann  schrieb  er  alsobald  ein  Briefchen, 
Sandt  es  in  die  Kru^chewacer  Veste: 
„Auf  das  Knie  des  Serbenfürsten  Lasar! 
0  du  Lasar,  fürstlich  Haupt  des  Landes! 
Nimmer  ward  ujid  nimmer  liann  es  werden, 
Dafs  in  einem  Reiche  zwey  gebieten, 
Und  die  Unterthanen  doppelt  steuern^ 
Zepter  führen  können  nicht  wir  Beide: 
Schicke  mir  die  Schlüssel  und  die  Steuern, 
Aller  liandesvesten  goldene  Schlüssel, 
Und  die  Steuern  auch  von  sieben  Jahren. 
Aber  wirst  du  mir  nicht  Beydes  senden, 
So  begieb  dich  nach  dem  Amsclfclde, 
Dafs  das  Reich  wir  mit  den  Säbeln  theilen!'^ 

Als  der  Lasar  diesen  Brief  erhalten, 
Las  er  ihn  und  wekite' bittre  Thränen.. 

Hatt  es  Jemand  doeh  nur  fadren  kühnen, 
Welchen  harten  Finch  der  Knes  gesprochen! 
„Wer  nicht  kommt  snr  rS^laoht  ani  Aniselfeldc, 
Dessen  Handeipb  mö^  niehts  gerathcn  j 


Nicht  im  Feld  der  weiftlich- gelbe  Waisen, 
Und  an  Bergesabhang  nicht  die  Rebe,  - 
Noch  die  lieben  {(ind^chen^  im  Haas»!^* 

in.  . 

Seinen  Fcsttae  feierte  der  Lasar 
In  dei*  stiileYi*'Kruöchewaicr  i^eUfe, 
Hiefs  die  Gast*  an  reicbeor  Tafel  sitzen. 
Alle  Herren  und  die  edlen  Junker. 
Rechts  ihm  safs  der  alte  Jug  Bogdane, 
Ihmisur  Seite  die  neun  Jugowitschen, 
Der  Wuk  Branhoivitscfa  zu  seiner  Linken, 
Upd  die  andern  Herren  nach  der  Reihe; 
Doch  ihm  gegenüber  safs  der  Miloscb, 
Neben  dem  zwey  serbische  Wojwoden. 
Iwan  Kossantschitschu  war  ^er  Eine, 
Und  der  Andere  Topliza  Milan, 

Nimmt  der  Zar  den  weingefülltcn  Becher, 
Und  spricht  also  zu  den  hohen  Gästen:  . 
„Wem  wohl  trink'  ich  zu  den  vollen  Becher? 
Wenn  die  Jahre  hier  entscheiden  sollen, 
Mufs  ich  ihn  dem  alten  Bogdan  reichen; 
Soll  es  nach  dem  hohem  Range  gehen, 
Trink*  ich  zu  ihn  dem  Wuk  Brankowitschu; 
Wenn  ich  nur  der  Neigung  Stimme  folge. 
So  gehört  er  meiasn  lieben  Schwägern, 
Meinen  Schwagera,  den  neim  Jugowirittclien.: 
Soll  die  Schönheit  meiner  Wahl  gebieten, 
Mufs  der  Kossantschitsch  den  Becher  haben; 
Und  wpfem  der  schlanke  Wuchs  entsoheiMlet, 
Sey  der  Becher «deopi  Toplita  Mlalt: 
Aber  soll  mieh>  Hi^idenmutli  betiuimeg, 
Trink  ich  zu  ihn  dmm  Woj.wod«ir  ItÜlotcl»' 


CJ 


Keinem  And«ni>'«ef  «r  sugetrtoktfAl    . 

Auf  das  Wohl  des  Milosteh  OkilitMlia.     .  i   : 

Sey  gesund,  o  Miloscfa,  treu  und  untreu! 

Treu  suerst  mir  und.  suletxf  mir  untreu: 

Morgen  wirst  mich  in  der  Schlacht  verrathen, 

Uebergehen  su  dem  Heer  des  Murat; 

Sey  gesund  und  triiik  ilhi  aus  den  Becher! 

Trink  und  nimm' den  Becher  cum  Geschenke !^^    '  "    ' 

Sprang  der  Milö^h  auf  die  leichten  Fürse, 

üeigte  tief  sich  bis  xur  schwarsen  Erde: 

„Danke  dir,  du  löblicher  Knes  Las«r!  .' 

Danke  für  den  Zutrank  dir  Von  Heinsenf 

Für  den  Zutrank  Wie  für  dein. Geschenk  dir; 

Aber  keinen  DiaA  fifcr  solche  Rede. 

Denn  —  mich  soll'  die  Treue  sonst  Temiohten!  um. 

Untreu  bin-v^' niemals  noch  gewesen^ 

Nie  gewesen,  werd  es  nie  auch  werden,  -     m  •• 

Sondern  denke  morgen  auf  dem  ^Schlachtfeld 

Fnr  den  Christenglaoben' mich  su  opfern; 

Untreu**  aber  sitet  an  deinem  Kniee, 

Trinket  Wein  jetst'tinter  seidner  Bälle.  .    ■ 

Er  ist*s,  der  verdammte  Braakowitschu !  -t^ 

Morgen  an  denh^  h^il'gen  Widow-'Tag« 

Werden  «rir  m' Amselfelde  sehim. 

Welcher  treu  ftt^h  seeiget  oder 'untreu. 

Doch  bei  Gott  g^ob*  ich  es,  dem  Grbfsen! 

Hach  dem  Amselfelde  geh  ich- morgen, 

Horde  dort  den  Türkensaltan  M»rat,<  •    • 

Tret*  ihn  auf  die  Gurgel  mit  dem  FuAe. 

Wenn  mir^e-O^tt  und  gutes  Glück  gewähren, 

Daft  gesund  nach  Hrusehewäs  »eb  kehire. 

Will  ich  mir  den  Brankowitch  ^vroVl  flmgen,      • 

Will  ihn  binden  an  die  ib^iegeslaMk^  -  -^^ 


Wie  ein  Weib  das  F&aolithriiBd  «an  ^ei^Bmtkkn^   '."  .-   t/- 
So  ihn  tragen  nach;.d]am.  JlMseli^ldlii^^-  .:.    . .  - 

.,     •  .    |.  ■     .  >  ,.  ,»  ,...,..  ^   '     .  •    . 

„Kossantschitsch  Iwan,.,in  Gott,  mir  Bri^d^.^!.,  j 

Hast  durchspätie:!  du  4«s  Heer  der:yiiykjQp'}  ?., 
Ist  das  Heer  de|^  ^ü^ke^s^Uans  zahlrfic^?  ,     .-j- 

Können  wir  die  Schlacht,  die  blut'ge,  seligen? 
Können  wir  dio  Tüllen  wohl  be^ieg/ea?,^^.       i 


'.  f 


Ihm  entgegnet  Kossaatsckiitscli  Iwiane^ 
„O  mein  Bnidep,  Milöseb-  Obiiitscbu! 
Habe  wohl  durühapSht  das  Heer  ^et  TilrJcen« 
Zahlreich  ist  das  Heer'  des  TütluBnafedtADia, 
Wollten  wiriuna  .AJl\iA<Salji  ytirwatodet^n. 
Würden  noch  kein  Mabl  der  T^rken-^würs^ni 
Heute  sind  es  güade  fünfzehn  Tage,  i  .     ' 
Seit  ich  unitetm  Xörkenke^e  weilte, .   , 
Und  nicht  Zahl  noch  Eittde  fand  \^.^A^c»v^. 
Von  dem  Marmor  bis.aulm  dürren  ,kbwTi9  . 
Von  dem  Ahorn,  Bi*uder^  bis  «ar< iSai^t«'^  ,.  ..  . 
Bis  zu  der, gebogenen  •Sastia-Brüeke, 
Von  der  Brücke  ]»i8.')&ur.S(wetschan'-V^8ley% 
Von  der  Swetschan-Yoste  bis  ödch  TschfAscftaii» 
Und  von  Tschetscbait  bi«  nur  Qerge  Giftß\,   :;   • 

Ist  das  ganze  F«ld  b)ed««kt.ini(>  Türken*.  ' 

Rofs  an  Rofs  nur  siejüsta^y  Held  M'HeldoH, 

Wie  ein  dunkler  Waididie  KrxegesIaAKen, 

Und  die  Falitien  wier  des  Himmels  Wolk^ü  . 

Zelte  gleich  «den  Massen- Sehmefis  aoif^rg^i^ 

Wenn  ein  Regengolsi  vMi  üimmel.  fielet, 

Würd  er  nicht  «ft>  Ende  fallen»  /    ,  ,.,.  .    i  'i.  /' 

Sondern  auf  die  gutCM  Bif^'-  nnd  Heide» 


i\       <        '         j         '. 


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•»i\l      xii        >.    1 


Murats  Lager  ist  ün  Mas^f^Ül^f'  ' 
Zwischen  Lab  und  Sitaitfcd  ^^ii  FlftiMm/^ 


i:  •  ••  j •    ♦» I    I« 


Weiter  fragt  der  Obilitschu' Mi  losch: 
„Ej!  mein  lieber  Bwndesbradev  Jiraa  S 
Hat  der  Micr«lt  di[>rt  s«iB  Zelt  errichtet? 
Und  dem  Kneseü  lab*  ich  doch  versprochea^ 
Diesen  Sultan  Murat  absuschlaelMeiiy 
Mit  dem  Fufs  ihm  auf  dem  Hals  zu  treten." 

/ 

Ihm  erwiedert  der  Kossantschitsch  Iwan! 
,,0  wie  tfaöricht  bist  dL  Bniidesbruderl 
Wo  das  Zefi'desmäctit^geii  Sultan  Murat? 
Mitten  in  dem  fleer  der  Türken  rst  es. 
Wenn  du,  Bruder,  FäHtenflügel  hättest, 
Dich  aus  hellem  Himmel  ni'ed'erscfttfitest, 
Nichts  vom  Fleische  trügen  wog  die  Federn." 

Da  beschwört  Milosch  den  wackcm  Iwan: 
„O  du  Iwan,  ml^in  gl^iebter  Biruier, 
Zwar  unleiblich,  doch  so  gut  als  leiblich, 
Woir  es  so  dem  l^nesen  mcht  erzählen! 
Denn  er  würde  sich  mit  Sorgen  plagen, 
Furcht  auch  möchte  sich  im  Heer  verbreiten; 
Sondern  sage  nur  dem  Knesen  dieses: 
Grofs  genug  ist  wohl  das  Heer  der  Türken, 
Dennoch  können  wir  mit  ihnen  kämpfen, 
Und  sie  hoffentlich  auch  leicht  besiegen. 
Denn  das  Heer  ist  nicht  des  Streites  kundig, 
Meist  8ind*s  alte  Hodschen  .und  Hadschien, 
Künstler  auch  und  junge  Handelsleute, 
Die  noch  niemals  eine  Schlaclxt  gesehen; 
Gingen  mit,  ein  Stückchen  Brot  zu  haben; 
Und  was  ja  von  Kriegern  noch  im  Heere, 


Davoii  Ut  der  gröfste  TMl  evkrankQt»   , 
Alle  Hegen  sie  fast  in;  d^r  Dinise.'^  .,  . 

V. 

„Wer  ist  jener  brave  Held  gew^aea. 
Der,  den  scharfen  Säbel  einmal  schwingend. 
Mit  dem  scharfen  Säbel  in  der  Rechten, 
Abgehauen  gegen  swaneig  Köpfe?  ^ V 

„„Dieses  war  der  Banowitschu  Strajnja.'^ '* 

„Wer  ist  jener  brave  Held  gewesen, 

Der  zu  Zweyen  stach  auf  seine  Lanze^ 

Und  sie  rückwärts  schleudert  in  die  Wellen?^* 

„„Dieses  war  der  Serdja  Shopögledja."". . 

Wer  ist  jener  wackre  Held  gewesen 

Auf  dem  ^rofsen  Rofs,  dem  Linken  Fuchse,  . 

In  der  Rechten  die  bekreuzte  Fahne, 

Der  die  Türkenhaufen  hart  bedrängend, 

In  den  Strom  der  Siniza  sie  stürzte  ?^^ 

,,  „Dieses  war  der  Jugowitschu  Boschko.''  '^ 


i..< 


Uebersetzt  von  Gerhard» 


>    »  » 

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/ 1 


Böhmisch. 


yon  der  Sachsen  Niederlage. 

Ey  du  Sonne,  holde  Sonne, 
Warum  scheinest  du  so  traurig? 
Ach  warum  auf  uns  noch  scheinst  du, 
Auf  uns  Hartbedrängte  nieder? 
Wo  doch  weilet  unser  Hersog? 
Wo  sind  unsre  Kriegerbaufen?  . 
Weit  zu  Otto  musf  er  fahren. 
Wer  aus  dieser  Dränger  Klauen 
Reifst  dich  Waise,  Vaterland! 


Sieh  die  fremden  Dränger  icommen, 
Teutsche  sind  es,  hose  Sachsen 
Ziehn  heran  in  langem  Zuge, 
Von  dem  Waldgebirge  nieder 
Kommen  sie  in  unsern  Gau. 


Gebet,  o  ihr  Armen,  gebet 
Ihnen  euer  Gold  und  Silber 
Qebt  heraus  e^U  e^rß  liabe^ 


Sonst  die  Hütten,  die  Gehöfe, 
Werden  siß  euch  noch  verbrennen. 
Ach  I  sie  brannten  alles  nieder, 
Raubten  unser  Gold  und  Silber, 
Trieben  unsre  Heerden  fort, 
Ziehen  nun«  auf  Trosky  loa. 


Klage ,  klage  nichty  -du  Landmann, 
Schon  erhebt  das  Gras  sich  wieder, 
Das  so  lange  fVech  getreten 
"ilftt^der^tn?  der  fremdlinge.*     '  "  i-    V^ 
pflücket  Blumen  von  den  Wiesen, 
Windet  Kränze  eurem  Retter! 
Schon  ergrünt  die  Saat 3 
Wandeln  soll  sich*s  schnell. 
Schnellhat  alles  sich  gewandelt. 


Siehe,  Benesch  Ilerrmanns  Sohn, 
Ruft  das  Volk  zum  Ralh  zusammen, 
Gen  die  Sachsen  ruft  er  sie. 


I  >   /  ■ 


Und  das  Landvolk  s^ermt  eusainme« 
Dort  im  Walde,  wo  auf  Felsen 
Hoch  die  Veste  Grofsskal  ragt., 
Flegel  statt  der  Waffen  tragend/ 
Ziehn  sie  auf  die  Feinde  los* 
Benesch,  Benesch  sprengt  voran 
Und  ihm  nach  die  Menge. 
Grimmerfüllt  sie  rufen:  „Rache! 
Rache  ob  den  Landverwusterri ! 
Rache  ob  dem  Sachsenvolk  |" 


.i 


RacV  erfüllet  beide  Htere;  hnn  !  i    i     •:/ 
Stachelt  siv.iiaifpraixsLtin  iäsiipD^:     .  ^ 
Baßhä  ^la&m  in  der  MÜatäxio^      -    n    -.^ 
Zomerfulit!eoh>Bk7Mt4' '  •    i«*»do>'ii»*''r  'H 

Sprüht  aus  ihrem  Aug'  havTOffk'S.  '*  >  i     '  >" 
.te  einandno^egeAftber 
Stehen  sie  fur<fhtbar  dräuend  da, 
Keulen  über  KCulen  ragend, 
Speere  über  Speere  starr. 
Und  sie  stürzen  auf  einander. 
Als  ob  Wald  auT  WaTcI  sich  sturste. 
Wie  des  Donners  Blitz  am  Himmel, 
Alsof  ihrer  Schwerter  Blitze. 
SchrecMiches  Geschrei  erschallet, 
Scheucht  das  Wild  im  Walde  auf. 
Scheucht  die  Vögel  in  der  Luf^. 
Bis  zum  dritten  Bergesrü-clccn 
Wiederhallen  durch  die  Tfiale 
Prallend  von  den  Felsenwänden 
Kolbenschläge ,  Schwertgeklirre, 
Wie  der  Fall  von  morschen  Stän^ncn. 


Also  standen  beide  Heere 
Unbeweglich  gen  einander, 
Tief  die  Fersen  in  den  Boden, 
Eingerammt  die  starken  Schienen. 
Einen  Berg  besteiget  Benesch, 
Schwenkt  das  Schwert  zur  Bechten  hin, 
Dahin  stürzt  des  Heeres  Macht. 
Schwenkt  das  Schwert  zur  Linken  hin, 
Linkshin  stürmt  die  Macht  des  Heeres, 
Und  von  da  zum  Felsenbruche, 
Steine  wäl^sen  sie  vom  Bruche 


Auf  den  Feind  kendu     '"    .  i  J.-  . :';    ;i  '  -' 
Von  dem  Bei|p*anilr  J£li*nei  nieder  :<  )>m«  > 
Stürmt  die  Sclilaficjbtv  die  "FeuOiob^^  lidnUn. 
Ha!  die  Teutsclien  müssen  ilteliekiv<>  '<•  ^/^ 
Fallen  miusen'Siek^  •  •:  '    ^nr,  ;.!  .*: 

Uebenetst-'wm  Itern  k  a. 
,r  .^    "...   o  .;.  ;  ;    'ui  .•.<•.  ri  ti 


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8«it«. 

Deutsclil an d s £ fa r e.  (Vierzehntes  Jahrhundert.)  1 
I.  Wider  die  Ungläubigen. 

1.  AafForderung  sam  Zug  nach  d«m  gelobtcA  Land«.      ...  t 

*.  Di«  Ankunft  im  h«ilig«n  Land« 6 

3.  Tfirkenschrey  Ci465.) 7 

4*  Aufruf  deutscher  Nationen  gegen  die  Türken.     .        .        •        .  ii 

5.  Der  Ungarn  Yerrath  und  die  Tflrkentcklacht i3 

6.  Die  Tarken  vor  Wien i6 

7.  Zug  nach  Iforea i8 

n.  Heinrich  der  Löwe  (1474  von  Michel  Wys- 

senhere) 33 


« 


ni.  Der  Krieg  zu  Nürnberg  (1433  von  Hanns 

Rosenblüth  dem  Schnepperer)         ....      48 

I 

IV.  Reformation  und  ihre  Folgen.] 

1.  Ehrenreim  auf  Luther  und  Johann  Friedrich 63 

t.  Ein  hübsch  evangelisch  Lied  (Fliegendes  Blatt  von  f&i4)  •  64 

3.  Ein  schön  Reigenlied  u.  s.  w-  durch  Heister  Hemmerün  F.  B.  .  69 

4*  Mifslangene  Handelschaft.  F.  B 7o 

6.  Ein  Bergreihen  von  der  tfithl.  F.  B 7S 

6.  Ein  hübscher  Reihen  im  Bruder  Veiteton.  F.  B 7o 

7.  Das  Resonet  papistisch.  F.  B. Sl* 

8.  Ein  wunderbarer  Traum  ob  diesen  geschwinden  Hriegslänften, 

(Gröfseres  politisches  Gedicht.)        .     , 84 

9.  Eine  Ermahnung  an  die  kaiserlich«  Majestät tos 

V.  Braunschweigische  Handel. 

I.  Wie  der  ChurfÜrst  su  Sachsen  und  der  Landgraf  von  Hessen 

Wolfenbflttel  erobert  haben.  F.  B.  1 54«.  .        •                          .       iiS 
t.  Wahrhaftig«  Beschreibung  der  Belagerung  etc.  von  Wolfenbflt- 
tel. F.  B.  i54* tiS 

3.  Ein  lästig  Gespräch  des  Teufels  und  einiger  Kriegsleate  von 
der  Flucht  des  grofsen  Scharrhansen  etc.  Heinrichs  von 
Braunschweig tsS 

W  o  Jb  r  r  8  liistor.  VoUslieder.  #«#r 


XXXII        ' 

Satte 

VI.    Grummba  chiscbe  Händel. 

1.  Di«  Cmmmbacheche  Nachtigall.    (Aa»  einer  Handsclirift.)  i38 

n.  Pasquille  auf  Crummbach  i667.  Handschrift i55 

VII.  Lieder  für  und  wieder  Karl  den  Fünften. 

I.  Kaiser  Karl 181 

«.  Kriegslteil  gegen  Karl  den  Fünften.       .  ,         .  .       i85 

3.  Ein  Lied  der  Landsknechte  auf  Karl >  den  Fflnften.   .  t88 

VIII.  Bauernltrieg. 

1.  Der  Bauern  Uebermuth.  (Meistergesang.) 1^ 

«.  Der  Bauerubiind  F.  B- von  i5t5 198 

3.  Der  Bauernkrieg  F.  B-  iStS.  .......  aoa 

4.  Der  Bauernkrieg.     Grofseres  Gedicht  von  iSaS.  .  106 

5.  Reimen  von  d%m  Bauernkrieg •         .  ««8 

6.  Erstlirmung  des  Schlosses  Marienberg  iS^B 236 

IX.  Gedicht  auf  Johann  I.  von  Sachsen.     .     205 
X.  Hessische  Begebenheiten. 

1.  Belagerung  von  Ingolstadt.  F.  B.  i547. «67 

t.  Klagelied  Philipps  von  Hessen.  F.  B i73 

3.  Leben  Philipps  von  Hessen.    Grofseres  Gedicht.  .      «76 

XI.  Galvinische  Hündcl  zu  Leipzig., 

i.  Gespräch   zwischen   swei  Bauern 'von   der  calvinischen  Partei 

und  ihrem  Anhang.     Grofseres  Gedicht.  .         .  .  3o5 

t.  Gerichtlicher  Proeefs  über  Dr.  Gandermann.       .  .         .  3ii 

3.  Calvinische  Karten.  F.  B 3i6 

XII.  Plattdeutsche  Lieder. 
1. 

«. 

3. 

4. 

,'    \  Lieder  auf  den  Ditmarischen  Freiheitskrieg.  .  3a5 

7- 
8 

9 

lo. 

II.  Ltineburger  Fehde  i37i.  37a 

lt.  StiflFtische  Fehde  1519.    .  37t 

XIII. 

1.  Fehde    Ewischen  Albrecht   von  Brandenburg  und  Moritz  von 

Sachsen.     Grofseres  Gfedieht  (i553.) 38o 

a.  Gedicht  auf  Morits  von  Sachsen 4o7 

XIV.  Dreifsigjähriger  Krieg. 

I.  Wider  die  Jesuiten.  F.  B.  1618 4>> 

s.  Cantiuncula  po(»mica  von  Johann  von  Rerig 4>3 

3.  Vcrmahbung  an  die  Böhmen.  F.  B.  i6i9 4i6 


XXXIII 


/ 


8eiti> 

4  Gespräch  üher  die  Jetuitcn.     Grdfserds  Gedicht.       .         .        .  4>o 

5.  Lied  aaf  Holk.  F.  B.  i633 4^* 

6.  Spottlied  auf  Tilly  F.  B 4)3 

7.  Schlacht  bei  Leipzig.  F.  B.  .        . 4)6 

a  Gnttav  Adolphs  Tod 438 

9.  Werbung  Herzog  Alberts  TOn  Friedland  an  Jungfrau  tob  Kag- 

dehnrg,  Hanuecript  von  1619.    .        .'       .        .        •      .  •        •  44* 

XV.   S  cbweizerlieder. 
a)  Aus  Tschudi. 

I.  Vom  Band  zwischen  Bern  und  Freibarg.  1  »43 448 

t.  Ein  Lied  von  den  Gaglern 45< 

3.  Lied  vom  Streit  zu  Sempach  i386. 4^ 

i  Srhlacht  zn  Nefele  i388 4^4 

bi  Lied  eines  Ergaa^rs  i4i5 468 

6-  Schoiachlied  wider  die  Eidgenossen  i443 474 

7.  Defsgleichen  i444 478 

8.  Defsgleichen  t444.   .          .         .        ' 48o 

9.  Schlacht  zu  Ragatz  i446 489 

10.  Targowischer  Krieg  i46o 49$ 

ii.DasWalshuter  Lied  i468 Ä(f 

b)   4.US  Schill  in  g. 

11.  Der  Zug  von  Mühlhausen  1 468 5oi 

>3.  Vom  ewigen  Frieden  i474 *         •  ^^ 

li  Streit  von  Erikort- 1474-          •     '    •         •         •         •         .                  •  5io 

i5  Der  Streit  wegen  Ponterlin  1 475 5i7 

■6.  Ein  Frciburger  Lied.        .«....,..  5^5 

i7.  Zog  gen  Biomo nt  i475. Ö3« 

i8i  Sehlacht  von  Granson  i476 536 

(9.  Ein  anderes  auf  denselben  Gegenstand.         .....  54* 

so.  Streit  von  Marien  i476 546 

II.  Streit  von  Nanse  i477 553 

».  Spottlied  auf  den  Bischoff  von  Basel. /  557 

>3.  Lied  eines  Ergauers  i4i5 56i 

c)  Aus  Wernher  Steiners  Chronik. 

»4.  Glamer  Lied 564 

t5.  Lied  von  Peter  von  Hagenbach 565 

»6.  Lied  von  Granson.  .        .         .        .         ,        .        .        ,         ,        .  567 

*7.  ->     anf.den  Streit  zu  Harten.     .                 .         .        ,         .         .  57i 

A    —     auf  die  Schlacht  von  N^ansc. 577 

*9-   —     vom  Schwabenkrieg 58o 

3o.  Schlacht  und  Sieg  Herzog  Ulrichs  von  WUrtemberg.          .  587 

XVI.  Lieder  verschiedenen  Inhalts. 

I'  Siegeslied  auf  König  Ludwig. 59« 

1.  Heute  wie  immer.     Dreizehntes  Jahrhundert 596 

3.  Der  Streit  mit  den  Päpsten 606 

i  Die  Gegenkaiser.      .        ,       , '     .         .598 

5.  Der  Deutsche  Bund.          . 699 

6.  Fehdezeit 600 

7.  Verkehrte  Welt 6o5 

8.  Rl«ge  der  Kurfürstin  Frau  Sibylle 606 

9-  Da»  alte  Geifslerlied 6o7 

'0.  Von  der  grofsen  Uneinigkeit  zu  Köln.     Gröfseres  Gedicht.       .  610 

11.  Erobenang  des  Schlosses  Hanne  i44*-  •    " 6si 

lt.  Zag  yQr  Uettstädt  i443 6i4 


XXXIV. 

Seite 

i3.  Iiied  von  Grabeahagen  i448.  .  , 616 

i4.  Aachner  Fehde  von  AfiPenschma)^*        ......  6i7 

i5<  Eroberung  von  Hohenhreen. 636 

16.  Zeritorang  der  Raubschlösser .  64i 

i7>  Zerstörung  von  Hoheiikreep,    > 645 

18.  Kuoz  von  Häufungen.     .        .        .         * 655 

19,  Schlacht  von  Pavian 657 

ao.  Lied  von  Bentzenawer.   .        .        .        .' 660 

91.  Bergreigen  von  Ludwig  ans  Ungarn.     .         .                                   .  660 

a«.  Frommer  Soldaten  seligster  Tod. ,668 

a3.  Der  Ghurmainzer  Kriegslied.          .                 «,        •         •                  .'  673 

s4*  Der  alte  Landsknecht 674 

a5.  Die  vermeint  Jungfrau  Lille. 676 

s6.  Die  Frau  von  Weirsenburg. 678 

27.  Der  Tannhäuser 681 

&6v  Doctor  Faust. 68^ 

a9.  Lied  vom  Alten  Hildtebrandt 688 

3o.  Die  Seeräuber. 693 

3t  •  Itindenscbmidt /     .  698 

32.  Lied  auf  Georg  von  Frontsberg.   ...        .         .         .         .        .  7oo 

33.  Lied  von  Georg  von  Frontsb^rg 7oi 

34*  Belagerung  von  Frankfurt 7oa 

36.  Der  Pfalzgfaf. .        .  7o5r 

36.  Herzog  Hans  von  Sagan  und  die   Glogan'schen  Domherren.  .  7o6 

37.  Die  Tartarfürstin. 7o7 

38.  Kloster  Trebnitz 709 

39.  Die  Herzogin  von  OrlamÜmle.        .        ,  '      .        .                 >»        .  7ii 

40.  Gonradiri  von  Schwaben. 7i4 

41.  Herr  Burckhard  Münch.           ,        .        .       ' 7i8 

4».  Wilhelm  Teil 7^9 

43.  König  Ladislaus  Ermordung.                  .        .      ».        .        .         .  7a6 

44-  Magdeburger  Fehde 73i 

45    Halt  dich  Magdeburg 735 

46.  Glückwunsch  für  Prinz  Engen  i735.       •         •        •         .        «        .  739 

47.  Die  Prager  Schlacht.      .         • 74i 

48'  Gespräch  zweier  hennebergischen  Bauern  über  die  Franzosen. 

Im  Dialekt ,        .  74» 

49.  Ein  neues  ^ied  von  dem  Münchischen  Naeht- Raben -Flucht- 

.Flug  u.  s.  w ^         .        .  746 

60.  Lied  auf  Tilly.          .        .        .   " ,   .  758 

XII.  i)rei     historische     lateinische    Lie- 
der.            .       .  765 


Teutschlands  Ehre. 


ich  han  Lande  vill  gesehen, 

Und  nahm  der  besten  gerne  wahr. 

Üehel  müfse  mir  geschehen, 

Konnte  ich  je  mein  Herze  bringen  dar, 

Dafs  mir  wollte  wohl  gefallen  fremder  Sitte. 

Was  hülfe  mich  obe  ich  viel  rechte  stritte, 

Teutsche  Zucht  gat  vor  ihn  allen. 

Von  der  Elbe  bis  an  den  Rhein,  , 

Hcrwiedcr  bis  an  das  Ünger-Land, 

Da  mögen  wohl  die  Besten  scyn 

Die  ich  in '  der  Weite  han  erkannt. 

Kann  ich  rechte  schauen  gut  Gelafs  und  Liep. 

Sam  mir  Gott!  so  schwur  ich  wohl,   dafs  hie  die  Wib 

Besser  sind ,  dann  ander  Frauen. 

Teutsche  Mann  sind  wohl  gcfzogen, 

Hecht  |il8  Engel  sind  die  Weib  gethan ; 

Wer  sie  scheltet,  der  ist  gar  betrogen, 

Ich  enkan  sein  anders  nicht  verstau. 

Tagend  und  reine  Minne,  wjer  die  suchen  will, 

Öer  soll  kommen  in  imser  Land,  da  ist  Wunnc.viel^ 

lange  müfse  ich  leben  darlnnc. 


^oi»f  »  kiitor.  VolkslUacr. 


wguaiJiJii 


TVider  die  Ungläuhigen. 


Aufforderung  zum  Zug  nach  dem  gelobten  luande* 

Viel  süfse  werthe  Minne 

Berichte  liranlie  Sinne  ^ 

Gott  durch  dein  Anbeginne  / 

Bewahr  die  Kristcnheit! 

I  > 

V 

Dein  Kunft  ist  fronebere 
üeber  all  der  Weite  Schwere, 
Den  Waisen  Barmenere 
Hilf  rächen  diese  Leid ! 


Löser  aus  den  Sünden, 

Wir  gehm  zu  den  schwebenden  Uiiden, 

Uns  mag  dein  Geist  entzünden, 

Wird  reuig  Herze  erliannt. 

Dein  Blut  hat  uns  begossen, 

Defi  Himmel  aufgeschlossen, 

Nu  löset  unverdrossen 

Das  hehre  behmde  Land! 

Verzinset  Leib  und  Eigen; 

Gott  soll  uns  Hülf  erzeigen 

Auf  den ,  der  mangen  Feigen 

Der  Seele  hat  gepfandt. 


Dies  kurze  Leben  verschwindet^ 
Der  Tod  uns  sündig  findet; 
Wer  sich  zu  Gott  -gesindet, 
Der  mag  der  Hölle  entgan. 

Bey  Schwere  ist  Gnade  funden, 
Nu  heilen  Christes  Wunden; 
Sein  Land  wird  schiere  entlnnide% 
Das  ist  sicher  sunder  Wahn» 

Königinn  ob  allen  Frauen, 
Lafs  wehmde  Hülfe  schauen; 
Dein  Kind  ward  dort  verhauen, 
Sein  Menschheit  sich  ergab. 
Sein  Geist  mufs  uns  gefristen. 
Das  wir  die  Di  et  verlisten, 
Der  Tauf  sie  seit  Vnchrlsten, 
Wan  furchten  sie  den  Stab 
Der,  auch  die  Juden  fall#<; 
Ihr  Schreyen  lute  erh^^ilet, 
Manig  Lob  dem  J»euze  erschellet. 
Erlösen  wir  da'  Grab. 


Die  Menschheit  mufs  verderben, 
Solln  wir  deii  Löhn  erwerben; 
Gott  wollte  durch  uns  sterben. 
Sein  Trost  ist  aufgespart. 

Sein  Kreutze  viel  geehret. 
Hat  maniges  Heil  gemehret; 
Wer  sich  von  Zweifel  kehret, 
Der  hat  den  Geist  bewahrt. 


1 » 


Sündig  Leib  vergessen,  ^ 

Dir  sind  die  Jahr  gemessen,  / 

Der  Tod  hat  uns  besessen 

Die  FcFgen  ohne  Wehr. 

Nu  wallet  hin  geliche, 

Dafs  wir  das  Bimmelriche 

Erwerben  sicherhche, 

Bey  duldiglicher  Zehr. 

Gott  will  mit  Heldes  lla;aden  • 

Dort  rächen,  seinen  Anden  5 

Sieh  Schaar  von  manigen,  Landen  .    . 

Den  heilig  Geist  hehr! 


Gott ,  dein  ir^uf  ^^  ^ende 
Mit  deiner  zesven  Hände  f 
Bewahr  uns  an  d^n  Ende 
So  uns  der  Geist  Ve.lat, 

Vor  Hölle  heifsem  Wallen, 
Dafs 'wir  dar  nicht  fallen 5 
Es  ist  wohl  Imncl  mns  Allen. 
Wie  jämmerlich  es  stat.  ^ 

Das  hehre  Land^viel  reine 
Gar  helfelos  imd  eine: 
Jerusalem  nu  weine, 
Wie  dein  vergessen  ist! 
Der  Heiden  überheere 
Hat  dich  verschelket  sehpe 
Durch  deines  Namen  ^Ehre;' 
Lafs  dich  erbarmen,  Christ! 


\ 


Mit  welelieF  Noth  sie  ringen,' 
Die  dort  den  Boi'^en  Dingen; 
Dafs  sie  nn»  also  beewingen. 
Das  wende  in  knrser  Frist. 


»  t 


Die  Ankunft. im  heiligen  hqn,dc> 


EJu  allcrst  lebe, ich  mir  werde,. 
Seit  mein  sündig  Auge  siebt 
Das  hehre  Land  und  auch  die  £i49« 
Dem  man  viel  der  Ehren  gieht) 
Mir  ist  geschehn,  das  ich  je  bat» 
Ich  bin  kommen  an  die  Stat^ 
Da  Gott  menschlichen  trat. 


r    . 


»'. 


Schöne  Land  reich  und  hehre, 
Was  ich  der  noch  han  gesehen, 
So  bist  du*s  ihr  Aller  Ehre. 
Was  ist  Wunders  hie  geschehen, 
Dafs  ein  Magd  ein  Kind  gebahr; 
Herr  über  Aller  Engel  Schaaf, 
War  das  nicht  ein  Wxiiider  garl 


Hie  liefs  er  sich  reine  taufen,' 
Dafs  der  Mensche  feine  sey; 
Da  liefs  er  sich  hie  verhauf^, 
Dafs  wir  eiAe  würden  frey,  • 
Anders  warn  wir  verlohren, 
Wohl  dir  Sper  t^^' Creuze  und  Dom 
•Weh  dir!  eu  dir  ist  dir  Zorn. 


6 


Da  er  sich  wollte  über  uns  erbaxnken, 
Tfa  leit  er  den  grimmen  Tod^   « 
Er  viel  reich  über  uns  viel  Armen, 
Dafs  wir  kommen  aus  derKoth. 
Bafs  ihn  da  des  nicht  verdrofs, 
Das  ist  ein  Wunder  allKugrofs, 
Aller  Wunder  Uebergenofs. 

Hinnen  Äihr'der  Sohn  sür  Hellen' 
Von  dem  Grabe,  da  erannen  lag; 
Das  was  der  "Vater  je  der  Geselle 
Und  der  Geist,  den  nieihaail  mag'' 
Sunder  scheiden ,  das  ist  'atleine 
Schlecht  und'  t!bener  dan  ein  Zein, 
Als  er  Abrahänl  erschein.  -  '  ' 

Da  er  den  Teufel  da  ge^chande 
Dafs  nie  Kayser  bas  gestreit, 
Da  fuhr  er  herwieder  zu  Lande; 
Da  hub  sich  der  Juden  Leid, 
pafs  er  Herre  ihre  Huthe  brach 
Und  dafs  man  ihn  seit  lebendig  saph, 

Den  ihr  Hand  schlug  und  stach.     < 

\ 

In  dies  Land  hat  er  gesprochen 
Einen  angestlichen  Tag, 
Da  die  Wittwe  wird  gerochen, 
Und  der  Arme  klagen  mag. 
Und  der  Waise  den  Gewalt» 
Der  da  ward  ail  ihme  gestallt; 
Wohl  ihme  dort,  der  hie  vergalt! 


•  I 


T  ü  r  k  e  n  s  c  h  r  e  y. 
(um  1465.) 

Wohl  auf  in  Gottcis  Namen  Hrafft 
Mit  sant  Jörgen  Ritterschaft! 
Wenn  wir  die  Türken  streiten; 
Gott  der  will  uns  selber  wohnen  bey, 
'Dafs  wir  sie  überwinden. 

Die  Türeken  haben  sich  gar  wohl  bedacht« 
Sie  wollen  auf  uns  mit  grofser  Macht, 
Sie  stimmen  grofs  Jammer  und  Noth, 
Sie  schlagen  jung  und  alt  zu  todt^ 
Wir  möchtens  auch  wohl  underfahren. 

« 

Räch  Gott  den  grofsen  Spott, 
Den  die  Türeken  beginnen, 
Absuschl achten  die  arme  Christenheit, 
Das  ist  mir  heut  und  immer  leid. 
Und  betrübt  mir  all  mein  Sinne. 

Griechin  du  warst  ein  edles  Land, 
Die  Türeken  haben  dich  sehr  geschant, 
Und  haben  dir  genommen  ein  grofsen  Hort, 
Und  manlch  MuttV  ihr  Kind  ermordt,  ' 
Finden  Reichen  und  auch  Armen. 

Konstantinopel  du  ^dj.e. Stadt! 
Weh  dem,  der  di^h  yerrathen  hat! 
Von  grofsem  Jammer  gehört  ich  nie^ 
Du  rewest  mich  -^^hr,  das  klag  ich  hie, 
D«s  sich  doch  Gott  erbarme !  ... 


8 

Das  ist  der  Christenheit  ein  Stos, 
Den  Fabst  der  Jammer  sehr  vcrd^ros. 
Er. hat  dem  Kaiser  BriefF  gesandt, 
Dafs  er  fürbas  schreib  in  die  Land 
Den  Fürsten  und  den  Herren. 

Der  Käyser  schreibt  den  Fürsten : 
Ach  edeln  Herren  werdt  zu  Rath» 
Und  helft  der  armen  Christenheit^ 
Das  sie  nicht  komm  in  JammV  und  Laid; 
Die  Tür^ken  wellen  sie  morden. 

Nun  sclireib'n  wir  fürbas  in  die  Land, 
Und  machen  Fried  und  Gemach  zu  Hand, 
Das  all  Herren  werden  einig, 
Und  all  Krieg  werden  gantz  geschlicht, 
Bey  Fufs  und  bey  Hand. 

Der  Turcli  hat  für  sich  genommen, 
Er  woll  galp  nahent  zu  uns  kommen. 
Er  woll  hin  vor  in  die  Stadt. 
Ach  edeln  Herren!  nu  werd  zu  Bath, 
Ob  wir  uns  möchten  erWeren. 

Der  Turck  hat  einen  Eyd  geschwom, 
Es  sey  den  Kayscm  Lieb  oder  Zorn, 
Er  woll  di«  Kirchen  gar  zerstören  5 
Sant  Peters  Münster  gar  Unehren, 
Seine  Rofs  darein  zu  stellen. 


Auch  hat  man  mir  fürwahr  geseit. 
Der  Türck  sey  lang  imd  breit. 
Und  hab  ein  grausame  Gestalt; 
Man  hat  ihn  eben  angemählt 
Und  hat  es  dem  Keyser  gesendet 


IM  ' 


■«     I 


« 


Damit  ttiII  er  uns  enchrecken-) 

r 

Acli  ChriA^nheit,  lafs  dieh  erwecken! 
Gedenk  an  David,  der  wa^' klein. 
Er  warff  Goliam  su  dem  Heln^  «in. 
Und  ward  von  ihm  gescb  endet. 

Ih  edlen  Fürsten  all  geleick, 
Ich  ruff  euch  an  demu^i^glefeh, 
Last  euch  das  »Leid  eu  Hersen  gan,-> 
Dafs  uns  die  Türeken  -hal^eii-  gethan, 
Der  Christenheit  zu  Lalde. 

Hunig  von  Frankenreich  aufserwelt, 
Der  Christenhek  Kunig  seit  Ihr  gemeldt, 
Gedenkt  an  Eur  grof^e  Würdigkeit, 
Tet  euch  der  Schaden  wesen  lerd, 
Und  helft  uns  die  Türeken  schajrden. 


Kunig  Oaffka  aus  Ungerland,      j 

Zu  Wächtern- 'Seyd  Ihr  genannt^ 

Die  Türken  treib ent  grofsen  Spott,  »    •' 

Kommt  uns  «u  HüliT  in  tüisrer  groC^en  Noth, 

Dafs  wir  ihn  angesiegen;    •       .       • 

Hertzog  Frfdrich  aus  Sachsen  -  Land,  .    .  ' 

MarkgrafF  in  Meisscn  wohl  4»4(llttht^         -     i'  .  * 
Landgraff  in  Düringen  sidhc^Mc^ 
Und  Marschalk  in  dem  romischen  B^ich,    , 
Der  will  auch  zu  un«'if<)tometo. 

Hertzog  Albreisht  hobh  ^efcöfei«,'  *  *     fi 

Ein  edler  Türst  zu  Bayerft  ause#kohm, 
Und  ein  Pfalzgraf  lyey  ^^m  Milih;  •    • 

Wir  hoffen  gwiss ,  ihr  steht  uns  bey, 
Die  Christenheit  zu  rettdb. 


w 


10 


Heitisog  Ludwig  hoch  gebohm, 
Ein  edler  Fürst  zu  Baleru  auserl&obntf 
Und  ein  Ffalzgraf  bey.  dem  Rhein, 
Der  -will  aucli  bey  der  Reifse  sejny      ' 
Das  ist  uns  ein  grof^e  Steure. 

Hertzog  Albrecht  von  Oesterreicbf 
Ein  edler  Fürst  gewaltiglei«h 
Ym  Freysgau  und  im.  Sehwabenland, 
Lafst  Euch  die  :TürJieA  deyn  bekannt, 
Dafs  wir  sie  niederlegen«  .  , 

Hertzog  Sygmund  wohl  gemuth,  , 
In  grofsen  Ehren,  in -steter  Hutli, 
Ein  Fürst  in  Oesterreich  so  frey. 
Wir  hoffen  gantz ,  ihr  stehet  bqy, 
Der  Christenheit' zu  Frummen. 

Hertzog  Friedrich ,  Ffalzgraf  bey  Rhein, 
Ein  edler  Kurfürst  Herr  und  fein, 
Nu  thut  dazu  mit  eurer  Hand, 
Dafii  die  Türken  werden .  zertrannt ; 
Das  hat  Euch  Gott  zu  lohnen! 

Frandenburg  die  Fürsten  all  gehören 
Auch  zu  dem  FanSer 
Zu  Trost  der  h«yligen  Christenheit  i 
Margraf,  Albrecht,  feyd  bereit,  r 

Verdient  Bin  Ritters  Krone. 

Ihr  ehrbar'n  Reichsstidt  allgemein 
Schickt  Euch  stark,  ui»d  werdet  es  ein 
Gen  diefsen  böfseiii  H^ydenschaft ! 
Gott  will  uns  geben  "Macht  und  Kra(^ 
Dafs  wir  sie  yertreibeA. 


■\'  • 


11 

Sunderlicb  ich  auch.aprich t '  ^  '  .  .  -.    •         a 
Grofs  und  Klein,  Arm  >«0d  rEichi ,     .  ■  /. 

Municli,  Ffaffi»  jond  «U  geittlif)i  Ovdcb  .  .(T 
Sollen  aus'.ilttfea  ülötSteign  fakson  ;.• 
Wider  die  Heyden  asu  fechten. 


(i 


Wohl  auf,  i9H)M-;a^v^  inU.^Te)i4fj^  ^i"* 
Ritter  Sant  Jörg  wohl  i#,4|e  ^ciiar^     « 
^Keyser  Frie4>^ich«auf  «de«  l^i^ff^'^,  ' 
Wir  wollen»  erenli^  ipreiifeii,^  „.  ^ 

Und  wollens  frischlicl^  wi^gen^. ,,  ^  . 

1  f , 

j  f  •»■      I,', 

Die  Vorsich^.hj^en  wir  ^:.d«r,  , 

Herr  3ant* Peter!  sey  hex  WW  ^»ie?*» 
Steh  trewlich  bey  imsrer  Schaar, 

Bitt  »Uf^Fifr  Mf^A^  ^»  ^pw^%  . 
Mit  Freuden  her  wieder  z}i^  }|(^n^;i. 

Der  uns  das  Lie/l  nearp,?.  }^,g^(liobt» 
Der  Christenheit  jsu  .Ehi;eUj, gerieb*,    .•   , 
Mandel  Veid  ist  er  genannf. ;.,... 
Die  Türken  werben  all  9iertr^f}|^^  ,      , 
In  kurzer  Frist;  yerdrungp»v,  .     x    • 


I » 
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.  '  MjYf '»"i^  r  "•«?  <» 


••   .1 


Aufruf  teutscker  Nation  gegen  die  Türken, 

Frisch  auf!  in  Gpttes  lernen,  .  ,.^^.^ 

Du  wertiie  teutsphe  p(atip;al 

Fürwahr  ihr  4^);  euch  scjb^anp^i^ 

Dafs  ihr  euer  gut  J[4pl>  Jetzj  l^jsjlj  i^ei?gp^  .. 

Daaihrlang,^^^t,ljßhalt^^^,^    ^ 


.4. 1    4 


12 


In  Ehren  und  Ritterschaft,    y 
Also  geschah  den  Aiten. 
Der  Ueh  Gott  flioH  sein  walte»!     ■'* 
Der  verleih  uns  sei&  g^Htlich  Kraft« 


« I 


-  'j^ 


Kaiser  Karl  aus  Hispaniam, 
Ein  edler  Fürst'  aus  'Öesterreieh, 
Er  ist  von  )(ayser*Kdiein  Stam, 
Wo  findet  "nfiän  iteihes  Gleich? 
In  Zuchten  ^nd-  in  Ehren 
Ist  er  gans  wohl  erkannt; 
Darnach  thut  er'  sich  kehren, 
Wann  er  das  Beich  soll  niefarifcn, 
Und  aller  fütst^n  Land; 


Wach  auf,  du  heiliges  römisfche^  Bcleii! 

Dann  es  ist  an  der  Zeit; 

Ihr  Fürsten  alle  gleich, 

Rüst't  EuchÄu  diesem  Streit  1       ' 

Wann  Ihr  haht  auserwählet 

Ein  kayserliches  Blut.  ' 

Darum  so  thüt  Euch  gesellen!  '' 

Thut  Euch  susam'nieh  stellen!''  '■      ' 

Es  kömmt  Euch  Alles  zu  gut* 

Darum  so  seyd  gewamet, 

TJnd  habt  einen  guten  Muth! 

Er  ,ey  reich  oder  arme,-  " 

Dafs  er  sein  Vaterland  behut 

Für  den  türkischen  Hunden. 

Sie  führen  ein  grofse  Pracht,   *      ' 

Desgleichen  hab  fch  nit  lundenf  \^  ' 

Red  ich.  iu  dieiren  Stunden,       '  '      ' 

Keiner  Ehr  nehmen  sie  nit  AcW   ' ' 


» .  »*  I 


13 

Geschieht  es  nit  gar  balcEe    ' 
In  einer  Icursen  Zell; 
So  besorge  icht  mit  Gewalten 
Es  werd  ein  groftet  Sti^it 
Von  Welschen  und  von  Teutsdien 
In  ganser  teuucher*  Nation. 
Ich  rede  das  nnv^riiohlen, 
Darum  soll  niemand  schmollen, 
Es  mag  nit  anders  ergon. 

Dabejr  will  ichs  lassen  bleiben 

Wohl  itzt  SU  dieser  Zeit ; 

Mich  verdreufst  jetzt  weiter  %n  schreiben, 

Es  mögt  sich  einreifsen.m  weit. 

Den  Verstandigen  ist  es  gesagt, 

Den  Andern  frag  ich  nichts  nach: 

Wenn  Einer  wird  verzaget 

Der  Ander  gar  versaget;    , 

Dem  teutschen  Lande  kommts  .zur  Schmach. 


Der  Ungarn  f^erraih  und  die  Türkenschlacht. 

Fröhlich  so  will  ich  singen 

Wohl  heuer  zu  dieser  Frist,, 

Wohl  von  dem  Kunig  aus  Ungarn, 

Der  unschuldig  gestorben  ist. 

Er  war  bei  zwanzig  Jahren 

Ein  Kunig  im  Ungerlandt, 

Er  war  von  edlem  Stamme; 

Kunig  Ludwig  was  sein  Nimief 

Ein  Kimig  in  Ungern  und  im  Bdhmeir  Landi 


1* 

Ihm  ward  verheur^fth  kürzlichf  -^.^  * :  • 

Ein  Fräulein  was  hocli^b^nit.N  •>-••,       i 
Von  Stamme  kajißerlich ;     ,  ^  ,..,  .  .  ,,   ,.  ,  .., 
Das  thät  den  Ungfr^i,  tZon^  ,  .     ,  m  ^  .  >     > 
Man  säumßt  8)jq))u  ntt  ^lange,      jt.  :. 
Man  führt  sie  in  ,^fr  Land,      -j  t  r  ;.;.       «i: 
Da  gab  man  sie  zusammen;         *.  *    .»j.      • 
Maria  war  ihc J^^^n,    •  .    . .  ,;,^  ;.^,, 
Ihr  Lob  ist  weit  bekannt.    ,  /  ,.,   -j^ 


♦.   • 


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!'»        \'  rr 


Die  zwey  lebten  in  Freuden 
Bis  in  das  fünfte  Jolir, 
In  Freundschaft  uild  in  Ehren, 
Das  thät  den  tJngarn  Zorn. 
Die  Böhmen  iind  die  Teutschen 
Die  fingen  Kurtzweii  anj 

•    ■  ■  ;  .  ■  ,      .  . .        . 

Das  wollten  die  TFngärri  pit  leiden, 
Wollten  ihren  Kuhig  vertreiben, 
Vertreiben  aus  dem  Land. 


'f 


I  I' 


Einer  heist  der  Fanas  Weida, 
Der  war  dem  Kunig  gram. 
Dem  Türken  thut  er  schreiben, 
.Sollt  ihm  Hü,lf  und  Beistand  gai^. 
Den  Kunig  zu  vertreiben, 
Ihm  helfen  auf  den  Thron, 
Darnach  wollt  er  ihm  geben,    "   "     ' 
Bey  allem  seineM'  Leben,         ' 
Den  Tribut  wohl  ans  der  "Rroin;     ''  • 

Der  Türk  säumt  sich  nit  lange^^  •  • 

Er  zog  wohl  in  das  Feld  ^ 

Mit  hundertmal/ tausend  Mannen* 

Kam  er  ins  Unigeirländ, 

äifieehkich  *  Weifsenburg  v^ard  übergeben. 


16 

Stadt,  Schlösser  und  die  Land. 

Die  Bischöff  und  die  Prälaten 

Haben  ihren  König  verrathen; 

Ist  ihnen  immer  und  ewig  ein  Schand. 

Es  geht  gen  diesen  Sommer  fort, 

Gen  dieser  Sommer  Zeit^ 

Die  .Büchsen  hört  man  lirachen  dort 

In  XJngerland  so  weit. 

Stadt,  Schlösser  waren  eingenommen, 

Dazu  Peter  -  Waradein; 

Das  wollten  die  Ungarn  rächen, 

Wollten  mit  den  Türken  stechen ; 

Sie  waren  fröhlich  hey  dem  Wein. 

I 

Die  Ungarn  säumten  sich  nit  lange, 

Sie  sogen  wohl  in  das  Feld^ 

Ein  Wagenburg  thäten  sie  schliefsen, 

Aufschlugen  sie  ihr  Gezelt; 

Sie  machten  einen  Hauffcn, 

Ihren  König  zu  vorderst  daran, 

Ihren  König  thäten  sie  verkauffen, 

Er  möcht  ihnen  nit  entlauifen 

König  Ludwig,  der  junge  kühne  Mann. 

Die  Schlacht  die  war  verloren. 
Einer  lieist  der  thumme  Paul; 
Der  Türk  hat  ihm  geschworen 
Ein  Platt,  ist  nit  zu  schmal. 
Graf  Jörg  der  ward  sein  innen, 
Des  Königs  Oberster  war, 
Aus  dem  Feld  thät  er  entrinnen, 
In  der  Donau  thät  er  schwammen: 
Also  empüeng  er  seinen  Lohn. 


.  I 


16 


Die   Türken  vor   fVien. 

Ihr  Kristen,  last  euch  zu  Herzen  gan, 
Wie  sich  der  Türk  hat  understan; 
Es  ist  wahr  und  nicht  erlogen, 
Er  ist  drei  hundert  mal  tausend  starli 
Für  Wien  ins  Feld  gezogen.       , 

Er  zog  bey  eitel  finstrer  Nacht      /         ..   '. 
Gen  Wien  wohl  für  die  werthe  Stadt^ 
Die  Büchsen  hört  man  krachen. 
Ein  Burger  wider  den  Andern  sprach:  . 
Der  Schimpf  will  sich  w6hl  machen. 

Die  Bürger  giengcn  in  ein'n  Bath, 

Sie  sandten  einen  Bothen  aus  der  Stadt 

Zum  König  und  zum  Beiche, 

Man  sollt^  ihnen  Hülf  und  Beistand  thun, 

Den  Türken  wollten  sie  machen  weichen. 

Der  König  den  Bothen  zurückesandt. 

Er  wüst  ihnen  weder  Ilülf  noch  Beystand 

Vom  König  noch  vom  Reiche. 

Nun  wollen  wir  dem  Türken  die  Stadt  ufFgeben, 

Vor  ihm  da  müssen  wir  weichen. 

Es  stund  ein  Landsknecht  wohlgemuth: 

Halt  ihr  die  Stadt  in  guter  Uuth! 

Darzu  in  wahrhaftig  Hände; 

Sollten  wir  dem  Türken  die  Stadt  uffgeben, 

Es  war  uns  ein  grofs  Schande. 

vDio 


17 

Die  Landsknec1|t  schworen  dem  Reiche  ein*n  Eid; 
Sollten  wir  uns  geben ,  es  wä'r  uns  leid. 
Es  Sprung  ein  jeglicher  zu  seiner  Helleparten : 
Wohl  her!  Wohl  her!  ihr  frommen  Landsknecht, 
Des  Türken  wollen  wit*  warten. 

An  einem  Mittwoch  das  geschah, 
Dafs  man  die  Fähnlein  schweben  sah 
Zu  Wien  wohl  auf  der  Mauren^ 
Erst  thäteti  die  frommen  Landsknecht 
Die  Türken  gar  tapfer  anschauen. 

r 

Bey  dem  Kärthnerthor  hüben  sie  zu  graben  an»    < 

Da  liefs  der  Türk  sein  Geschütz  abgan; 

Er  nam  sein  keinen  Frommen :     '^ 

Es  ist  davon  manch  Biedermans  Kindlein 

Im  Mutterleib  umkommen. 

Krems,  Krems  sey  uns  die  Stadt  genannt, 

So  ziehn  wir  in  das  Ungerland, 

Darin  thun  wir  uns  tapfer  wehren  j 

Iilan  mischt  uns  Kalk  wohl  unter  den  Wein. 

Das  must  der  Landsknecht  Trinken  seyn. 

Sie  mischen  uns  Kalk  woll!  unter  den  Wein, 
Das  must  der  Landsknecht  Trinken  scyn, 
Damit  thun  sie  uns  vergeben; 
Also  kummt  mancher  Landsknecht  ^ 

Im  Ungerland  ums  Leben. 

Der  uns  diesen  Reihen  sang, 

Ein  freier  Landsknecht  ist  er  genannt; 

Er  hat  so  wohl  gesungen, 

Er  ist  bey  sieben  Feldschlacht  gcwest, 

Es  hat  ihm  nicht  mifslungen.  - 


Woi,nre  histor.  Volkslieder. 


18 
Zug  nach  Morea. 

FliefendeB  Blatt.  —    Wvnderhora  II»  i4t. 

vVas  haben  die  Urner  und  Zuger  gothan, 
Sie  wollen  eiti  Zug  gen  Morea  han, 
Gen  Morea  woUens  dringen, 
Sie  wollen  dingen  achttausend  Mann, 
Wider  den  Türlten  willens  hrkgen. 

Sie  zogen  durchs  freie  Amt  hinab, 

Sie  fanden  gar  manchen  jungen  Soldat, 

Sie   Hessens  all  roth  bekleiden,    sie   fahren  über   den 

Zugersee, 
Sie' lugen  umher  und  das  thut  weh: 
Hc  der  Krieg  möcht  manchem  verleiden. 

Sie  zogen  zu  Zug  wohl  aus  der  Stadt, 
Und  ein  gut  Gesell  zum  andern  sprach: 
„Ich  habs'gar  eben  gerechnet, 
„Wir  müssen  zichn  dem  Türken  zu 
„He  ich  mein,  mein  Herz  müst  brechen !'' 

W^ie  sie  aus  den  Schiffen^ieraus  dan  steigen, 
Die  Hauptleut  thun  ihn  die  Hand  all  reichen, 
Sie  thätens  in  Glieder  stellen, 
Der  ein  Hauptmann  zum  andern  sprach: 
„Hc  wie  han  wir  die  bravsten  Gesellen." 

Der  ein  Hauptmann  zum  andern  seit: 

„Heut  Nacht  wend  wir  noch  gen  Uri  hinein,   wir  siü». 

sen  tapfer  laufieu.^' 
Der  ein  Hauptmann  zum  andern,  sprach      * 
Wie  ihm  gefiele  diese  Sach: 
|I^  die  Gesellen  wpUeti  Avir  verkaufen. 


19 


Sie  sc^cn  nber  den  G«>tthardt  auf. 
Die  jungen  Soldaten  schreien  überlaut, 
£s  'wollt  ftie  all  schier  gereuen, 
Der  em  gut  Gesell  zum.  andern  sprach: 
He  keim  Hauptmann  ist  mehr  zu  trauen. 

Sie  fahre«  übet  den  langen  See, 
Sie  sehen  das  Vaterland  nimmermehr^ 
Sie  thäten  schier  all  weinen. 
Der  mst  gist  Gesell  zum  andern  sprach : 
He  wärea  wir  nunmehr  daheime. 

Und  wie  sie  kamen  eu  der  Meetstangen, 
£s  thut  die  Schweieersoldaten  plangen: 
„Wie  weit  münd  wir  von  heimen, 
„Wann  ich  denke  an  mein  Vaterland, 
„He  anein  Hers  möcht  mir  sersprlngeu! 


Ui 


Sie  reisen  eine  weite  Reifs, 

Der  ein  gut  Gesell  tum  andern  schreit: 

Wie  weit  münd  wir  noch  reisen? 

Der  Hauptmann  zu  den  Soldaten  sprach: 

He  Venedig  will  ich  bald  seigen. 

Der  Wachmeister  ist  ein  munterer  Mann 
Er  hat  die  bravsten  Soldaten  g'han,  « 

Zu  Venedig  war  er  der  erste, 
Sie  haben  ihm  geben  viel  Gut  und  Geld: 
He  ein  güldene  Ketten  rest. 

Und  wie  sie  kamen  zu  dem  Meer, 

Da- haben  die  Schweiser  Galeeren  gesehn, 

Sie  sitzen  darneben  nieder: 

9)Hend  wir  wa9  gutes  gethan.im  Vaterland| 

fiQe  %}^  doTH  A|«ef  >vir44  ^o«  einreibe]),«« 


20 

Und  wie  der  Hauptmann  die  Red  Tenmliin, 

Und  er  zu  dem  ^oldaten  sprach, 

Zu  denen  Scliweitzerlinaben: 

„Wir  sind  versorgt  mit  Speifs  und  Trank, 

„Ile  kein  Hunger  müsseh  wir  haben/^ 

Und  wie  sie  kamen  in  die  Stadt  Morea, 
Dort  wollten  sie  ihr  Lager  hau,  ^ 
Dort  hend  sie  ihre  Lager.  ^ 

„Wenn  der  Bluthund  das  vernehmen  thut, 
„He  er  wird  uns  bald  Antwort  geben/^ 

Es  stund  nicht  mehr  denn  ein  Monat  an, 
Dem  Türken  wurd  es  kund  gethan, , ' 
Es  waren  Christen  vorhanden, 
Es  waren  da  viel  tausend  Mann, 
He  so  fern  aus  fremden  Landen. 

* 

I 

Der  Türk  der  schickt  ein  Boten  dar, 
Ob  sie  wollten  die  Stadt  Morea  han? 
Sie  sollten  Antwort  geben. 
So  wollt  er  ziehn  mit  ihnen  inV  Feld, 
So  kost  manchem  Schweitzer  sein  Leben. 

Und  wie  die  Christen  das  vernahmen, 

Und  sie  je  langer  je  kecker  waren, 

Sie  brüllten  wie  die  Löwen: 

„Hilf  Jesu  Christ  wir  bitten  dich; 

„He  wie  heut  thut  der  Bluthund  dräuen." 

Sie  laufen  Sturm  ein  halber  Tag, 
Der  Hauptmann  zu  den  Soldaten  sprach: 
„Seyd  ihr  doch  nicht  erschrocken, 
„Ruft  heut  nur  Gottes  Namen  an, 
,,Euere  Sund  wird  e\ich  nachgelassen*^^ 


r 


21 


Und  a  sie  kamen  in  Stadt  Weissenhurg 
Der  Türk  mit  feurigen  Kugeln  schofs, 
Er  wollt  die  Christen  dämmen, 
Er  grub  wohl  unter  den  Boden  durch, 
Ilc  in  die  Luft  wollt  er  sie  sprengen. 

Von  Weissenburg  eine  weite  Reis, 
Der  ein  gut  Gesell  zum  andern  seit: 
„Wie  weit  mwid  wir  noch  reisen? 
„Wir  wollen  ziehen  zum  heiligen  Grab, 
„Der  ^Hauptmann  habs  ihnen  vrrhcifsen." 


^ 


Heinrich  der  Löwe. 


Hie  hebt  fich  an  ey(n)  buch  von 

dem  edeln  hem  von  Brüncxwigk 
als  er  vber  mer  füre. 


1.  MAn  Tagt  vns  hie  gar  offenbar, 

von  grofzen  fiirsten  vnd  von  herren 
Wie  die  band  vor  manchen  jaren 

Geworben  umb  wirdickeyt  vnd  eren 
xVnd  band  her  fücht  fille  fremde  land 
Als.  durch  abentürwer  willen 
Als  ich  uch  bie  wil  thün  bekant. 


8.  VOn  eynem  Fürsten  lobesa^e 

Der  bet  land  lüde  ere  vnd  gut 
Vnd  ist  genent  mit  dem  namen 

Von  Brünycsigk  eyn  edles  blüt. 
Dem  kam  in  flaffes  drämen  für 
"     Er  folt  daz  heilige  grabe  besuchen,' 
Als  ich  von  den  allen  höre. 


23 


5.  Eyna  machtes  lagker  an  dem  beth 

JÜ8  by  der  liebften  framven  ffn. 

Er  fprach  das  ich  ny  allefz  faet 

Vnd  uff  erden  ift  wer  alles  nryn. 

So  wer  mir  syt  vnd  weyl  lang 
Seit  ieb  alfe  ftille  lygi», 

Wan  bet  ich  lopp  ere  vnd  aueK  danii* 


4.  Da  fpracb  die  f)^Üw  gar  dagentljch 
Edeler  f&Ht  vnd  auch  herre, 

BUbent  bie  by  vwerm  rieh, 

Ihr  babent  gttdes  gntick  vnd  ere, 

Hürezwil  lüft,  ftüwe  vnd  fpad, 

Iht  6At  au6lk  wol  alTe  wegen  lüde, 
Die  fagent  tfcb  von  fremdeii  landen  Hat 


5.  Pa  fprach  ßth  der  iUrste  miMte 

Frauwe,  fftgifat,  wSft  ir  wollet« 
Ich  hän  mit  mynemf  h#lme  vnd  lV:hiit 

Nit  verdSene^  g^odes  holde 
Ich  möfa  homm^)^  ei%et  deAde  ban 
leb  bit  v^  alfeir  li^Me  friNSwe, 
ma  IdM  vm^hf^  dun  htmi^  b^ii«. 


6.  Ir  leübet  mi9  eyA  IHinvHeh  fdieyden 

Alhir^  lOMk^'  tüyt^ 
Mit  guttem  willen  ^eil  Vtt»  b^^devi: 

Ift  dj|2  «dar  g^t  «hie  lebien  gy^, 
Da0  idii  widtfe  Ibmeif  mag'  od«»  kaii^. 

Ich  wil-  efs^  €k;h  alle  fäntf  ergeiiseu 

Byn  ich  airtVI*»  e^M»  l^^e»  iIUeM. 


24 

7.    Da  die  fraüwc  hört  mit  litten 

Von  dem  edele  (n)  fürsten  gut, 
Das  da  nit  lialffe  ir  früntlich  bitten 
Das  er  het  fyn  vnd  müt, 

Da  rpracli  fie  init  weindende(n)  aügen 
Nu  fpyar  uch  göt  gesünt. 


8.   Dem  fürsten  waz  fein  hercze  beweget 
Vnd  wart  yn  erbarmen  czwär, 

Pas  fie  yn  getrüblichen  geseget, 
Da  by  sol  man  nemcn  war. 

Daz  scheyden  ist  eyn  fchwere  pyn, 

Wo  fich'czeye  von  einaiider  fchyden, 
Die  gern  by  ein  ander  lin. 


9.   VOn  brunczwigk  der  fürste  wiffe 
Führe  auch  tzu  an  allen  hafs 
Vnd  er  wolte  7m  mit  gantzem  flifs(e), ' 

Der  ym  der  li(e)bfie  ym  herczen  waz 
Vnd  auch  getrüwet  in  der  mut 
Dem  befalle  er  land  vnd  lüde, 
^  Sin  fchöne  fraüwen  ere  vnd  auch  ^t. 


tO-   Er  fprach  zu  fyner  fraüwen  fchön 

Er  umbfing  fie  tzu  derselben  Aünt 

ich  wil  uch  zu  der  lecze  lan  . 

Eyn  keysches  vfs  mynes  herczen  grünt. 

Er  etfchnyde  enzweye  eyn  golde(n)  fingerlin 
Daz  behalte  aller  liebfte  fraüwe, 
Da  by  tolt  ir  gedencken  myn. 


~^ 


25 

ij.  Von  brünecswik  der  furste  wilTe, 
Von  dem  man  fchrtbt  vndlist, 

Dem  wart  da  noch  eren  briffen 

Vnd  bereyt  ficfa  zu  der  felben  frist 

Mit  fyneji  knechten  a  n  verczeyt 

Vnd  i^cheyd  frölichen  von  land  vnd  lüden 
Wit  güttem  willen,  als  man  vns  feyd. 

i 
12.  Da  fchyd  von  land  der  werde  tegen 

Ymb  yn  fo  winnet  jung  vnd  allte, 
Da  wart  er  auch  vnder  wegen 

BefoUen  in  gottes  gewalt 
Vnd  auch  der  lieben  mütter  her 
Das  sie  fyn  dae  folten  plegen 
Da  mit  kernen  fie  an  das  mer: 


13.  Fvrbafz  fagent  man  vns  hie, 

Als  von  dem  fursten  wyt  vnd  vil. 
Da  wart  fich  bereyd  fchire 

Eyn  fchifTman  an  dem  mere  cyn  kiel. 
Das  wart  versorget  fchon  mit  habe, 
.  Als  noch  die  grofsen  fürsten  thün, 
Wan  £e  fören  xu  dem  heilige(n)  grabe. 


14.  DA  ftifzen  &e  .von  land  mit  fchalle 
Den  edele(n)  fursten  lobesam. 
Sie  ßingen  jn  gottes  namen  alle. 

Der  met  fairen  fie .  in  das  mere  für  bafz.  . 
Das  man  vns  dar;  an  nit  lögen 

Da  er  das  grausam  wafier  ane  fach, 

Daz  elende  flügkym  vnder  die  aügen. 


\ 


26 

15.   Ym  wart  auch  grfiffen  alfo  fere 

Vil  wöl  «r  Ytaz  eyn  kdner  kelt. 
Da  er  die  linden  vff  dem  mere 

Sach  vfF  nSgen  manig  f^H, 
Er  gedacht  an  ere  vnd  gut  vnd  i<itter9eli^t 

Vnd  im  den  hosch  den  er  bat  g€%l>afa. 

Da  gewall  er  Widder  mani^f«  hntH^. 


16.   Da  ftire  er  maiMshen  tflg  ym  yiiTe 

Vff  deä  wilden  merefs  ArStoef, 
Das  er  keines  lande«  nye  wSirt  g<^wai*, 
,  Bifz  daz  eyn  gr&foer  fterm  widl  kälH, 

^        Der  dreybe  Cie  $S\e  vff  eyn  ort, 
Da  möften^  ü»  alOi»  ftllle  HgOto 
Vnd  mochr  w#der  hiitder  nö^  hm. 


17.   Alfo  hielt  er  yn  gröfsem  kömer 
Vnd  riflb  got  geVr«l!<!h«ii  m^ 

Einen  wintter  vnd  eynen  fomei^, 
Bifs  dae  yn  alles  da  Ml  tfm 

SpilTe  vnd  kilfte,  aU  man  vns  ßsyd, 
Vnd  ym  atieft  alle  fyn  Mechl 
Von  gt<§Ar€tni  ltti«ge¥  i^d^ttt^  i»y# 


18.  Alfo  blib  nyma«  jü  d«m'  Jßilill^  merr, 

Dan  eyn  hiivcirt  vnd  deb'  hvreii  ffen; 

Armut  elende  dat  yn  wee. 

Der  hneohf  czdgt  t^^  des  h«rr0n  fw«n, 

Vnd  Hache  das  pl^  alda  sH  t(S% 
Vnd  «0ch  yfn  Ae  auch  fyn.  h^ 
Dax  detli  «r  also^  von  htsg^i«  it#i. 


27 


19.  DAs  pfert  wart  f^e  Aincken  tnd  aaclien- 
Die  wejl  eft  yn  dem  fcliifffr  lag. 

Das  wart  eyn  gryff e  fchmS^^en, 
Der  an  fyner  wonug  da  by  ftdgk. 

Er  qwam  geflogen  mit  grymmen  Zon 
Zu  dem  selben  gröfsen  fchiffie, 
Da  er  fraokt  der  fUrste  hoch  gebttm. 


30.  Der  grifTe  wac  grefs  imd  vn  gefauwer. 
Da  yn  der  förste  recht«  an  Swhy 
Er  macbt  ym  fchimplFe  vnd  iryde 

Der  fögel  bracht  ym  vngemach. 
Sie  leytten  daz  pfert  an  eya  ende. 
Da  ftftge  er  fyn  clien  dar  yn 
Vnd  fnrt  efs  alfo  bebende. 


21.  Er  bracht  eft  fynen  jungen  gedräd. 
Da  er  fie  yn»  nett  het  ver  l«n* 

Der  herre  ging  mit  dem  knecht  zu  rade 
Nu  wirt  ifs  an  vns  beyde  gan. 

Wir  legen  eyn  löfze  in  alle  geforde 
Wellet  Tuder  va$  eyner  ver  luret 
Dep  stalle  steh  zm  erst«  dem  griQsa  dar. 


92.  Der  knecht  der  fptaek  ach  lieber  bev 
War  umb  müt  ir  mir  das  «ü. 

B«z  wer  inir  eyn  fchande  Tttd  grofa  vnpreht. 
Daz  ich  mb  uch  folt  lofiien. 

So  wer  ich  nit  eyn  getruwer  di(e)natmatt^ 
Das  ich  nit  jn  üwem  nötten» 
Mit  libe  Tnd  gut  folt  von  uoh  ümi. 


28 

25/*  Von  brüneccwigk  der  fürste  vftd  here 
Redet  das  bedrüpUchen  ey^n  wort 

Micb  rüwet  myn  leben  nit  so  sere 
Und  als  «nyn  gilt  da  heyme  dort« 

Als  die  liebe  ktnde  die  ich  han 

Und  myn  aller  liebilen  fraüwenc 
Ich  han  mir  efz  felber  gethan.  ^ 


24.  DA  iie  mich  bath  zu  aller  der  Iloude, 

Daz  ich  da  heymen  hüben  foU 
Mit  wynnenden  aügen  vndmit  monde, 

Das  ich  ir  nye  gefolgen  wolt 
Irem  willen  vnd  irem  räd, 

So  müfz  ich  auch  dar  gegen  nemen, 

Waz  mir  zu  leyden  gät> 


25.   VOn  bruneczwigk  der  £itrste  elende 
Sprach  betropplichen  wort  gar  lüt 

Se  üch  er  für  balde  vnd  behende . 
Fer  neüwe  mich  jn  die  pferts  hüt. 

Syn  güdes  fwert  er  zu  ym  leyd  — 
Daz  wil  ich  auch  by  mir  hän, 
Wo. mich  got  oder  der.  griffe  hin.  dreyd. 


26.   Den  knecht  den  düch  da  daz  beste, 
Dae  yn  fyn  lieber  here  bat. 

Er  femöt  yn  alfo  festen. 

Dar  nach  gar  fehlere  vnd  geträd 

Kam  der  griffe  geflogen  here 

Zu  demselben  grofzen  fchiffe 
Vnd  waz  der  heüde  begeren. 


4  »' 

37.  Er  nögk  Tyn  klaen  Teharpffe  vnd  diffe 
Yn  die  but,  als  man  hie  fpricht. 

Er  läge  vernat,  recht  ob  er  fliffe, 

Vnd  dorfF  sich  auch  geregen  nicht. 

Er  brächten  fynen  Jungen  jn  das  hufs, 
Das  fie  ihn  folten  haben  g^fsen, 
Dae  flöge  der  alte  vndder  vfs. 


28.   DA  der  kerre  hat  vernommen, 

Dez  er  ym  dem  neste  waz 
Vnd  der  alt  waz  dannen  kommen, 

Eyn  jünger  nach  dem  andern  vff  yn  fafz. 
Sie  K(n)eyppten  ym  durch  hüd  vnd  häre, 

Dätten  yn  auch  alfo  hart. 

Das  er  wart  gedencken  czwar. 


M.    S Ölte  ich  nü  alfo  vcr  derben 

Alfo  gemerlichen  zu  hand 
In  der  hüde  als  eyn  fchelm^  erfterben, 

Das  wer  mir  e^^iclichen  fchande-, 
Got  gab  ym  alfo  jn  den  müt 

Das  er  fich  vfs  der  heüde  fneide 

Vnd  czöch  von  fcheyden'fyn  fwertte. 


50.   Er  flüge  gn  die  jungen  gefwinde. 

Er  flüge  eynem  nach  dem  andern  dot. 
Er  dancket  marien  vnd  irem  kinde, 

Das  fie  ym  holffen  vfs  der  not., 
Da  er  fie  alle  erflagen,  hat, 

Da  fnyd  er  yn  die  kläen  abe, 

pifj  hangen  55U  brüneczwigk  in  der  ft^t« 


30 

31.  Er  fach  imder  kch  geswmde  balde, 

Wo  er  in  der  weit  were. 
Dae  sach  er  niehts  dan  faymmel  vnd  walt 

Vnd  furcht  fich  vfs  der  möfeen  Cere,      > 
Wo  der  alt  grifft  <widder  qwem: 

Er  wÖ8tc  wol,  warde  er  fin  gew«re« 

Das  er  ym  f^n  lelbeB  tteme. 


32.   Däz  nest  wafs  gröfs  yrnA  hoch  geltgcm 

VfF  einem  feUTe,  &U  min  fprieht. 
Dae  hat  er  fich  auch  dez  herwegen^ 

Er  möcht  her  ^ee  homen  nicht. 
Er  foch  KU  allen  ortten  abee  eu  tili. 

Wie  er  möcht  her  abe  komea 

Da  fach  er  eyn  «lemmen,  die  was  fchral 


33.   Er  nam  den  clahen  jn  beyde  hende 

Vnd  fingk  an  su  ftigen  }n  gvttes  naihen 
Vnd  flüge  jn  des  felsch  wende  fo  lange 

Bifz  daz  er  her  abe  qwam 
Wie  grofft  freyde  er  da.  gewan. 

Von  brüneezwigk  der  edelle  färst 
Wac  eyn  elen  hafftiger  man. 


34.   Alfo  gingh  der  furste  vnd  here*   , 

In  der  wiltenifs  widder  vnd  füre. 

Er  afse  die  woczel  vnd  der  bere 

Er  ging  alfo  lange  bifs  daz  er  hört 

Eyn  grofze  geschreye  von  wilden  dym 
Er  gedocht  wil  dir  göt  hie  hellTeiit 

8q  magftft  nif  yefiyr^»» 


31 

I 

S5.   VOnbrünecswig]^  der  ed«le  ftuvt 
Giii§k  dem  ge»cbreyee  binden  nacb 

Durcb  wilde  heeken  vnd  dureb  httr$t. 
Er  qvä'm  alft  nabe  bifs  daz  er  facb 

Scriden  eynen  lintworm  vnd  eynen  lewen« 
Von  brunecswikg  der  edcle  furUe 
Sieb  binder  eynem  bajm  verbarge. 


S6.  Er  gedacbt  y^  iynem  ber^sen  m 

Wiltu  feben  die  abenlünrer. 
Der  lintworm  fielt  dem  leben  zu 

Vnd  fcbeüfcbt  yn  alfo  mit  dem  feüwer. 
Da  das  bMr  facb  der  werde  man 

Wie  ^alde  er  su  dem*  lewe^i  Iprangb 

leb  wil  dir  Hetlicb  bie  by  flan. 


S7.  Ihr  düncbest  micb  fyn  eyn  edelicb  dire 
Vnd  bist  mir  dar  czu  wol  erkant: 

Dcre  da  bereyt  er  ficb  gar  fcbire^ 

Daz  fwert  daz  nabm  er  in  die  band» 

Da  daz  der  lewe  jnnen  wart. 

Wie  balde  er  vor  den  berren  fprangk 
Vnd  neygte  dem  edelen  füriten  zart. 


S8.  DA  der  edele  fürste  werde 

4 

Von  dem  lewen  das  er  sacb, 
Das  er  frünt$cba£pt  zu  ym  begert, 

Der  berre  zn  Mnd  da«widde(r)  fprangk 
leb  wil  dir  üetlicben  hie  by  ßau 

Und  folt  icb  bie  by  4ir  verderben, 

^f  life  4^11  lifitworm  Utlii^U  lui. 


32 

39.   Er  Hüg  vff  yn  mit  gäncsen  crefFten 

Mit  dem  fwerte  vfs  grymmen  czoni. ' 

Das  fwert  daz  wolt  vff  ym  nit  hafften, 
Wan  er  waz  eytel  hom.       '  *' 

Da  deth  ym  got  vil  helffe  schin 
Da  fie  nü  mit  eyn  (ander)  gefechten, 

Dae  her  ßacbe  er  yn  zürn  mohde  yn. 


40.    DA  dotten  fie  den  lyntworm  geewinde 
Mit  gottes  hilffe  yn  dem  walde 

Der  here     —    —    —    —    —    —    —  • 

(Der  lewe)  wart  fyn  ynnen  balde. 

Er  grob  ym  die  worczeln  vfs  der  erden 
Vnd  auch  vil  der  gutter  kreütten 
Vnd  bracht  fie  dem  furllcn  werden. 


41.   Der  lewe  wafs  dem  herreh  getrüwe 
Wöe  er  mit  ym  hin  gingk, 

Wafs  er  halTen  vnd  wilde  dire 
Ergriffen  möcht  öder  fingk 

Die  flöger  vmb  die  baym  fo  fere, 

Daz  fie  worden  weyche  vnd  linde 
Vnd  Re  afse  der  fürste  vnd  here. 


42.   Also  gingk  der  fürste  rich(e) 

In  der  wiltenyfs  manigk  zyt. 
.  Der  lewee  wolt  von  ym  nit  wichen 

Er  waz  ftedefz  by  ym  an  fyner  fytten 
Dag  uild  nacht  fpad  vnd  früc 

"Wolt  er  auch  von  jm  nit  komen 
Da  cjuämeh  fie  zw  eynem  wafifser  CRÜ, 


^3. 


33 

43.  Das  wafcer  dac  vrsz  grofe  vnd  breyd 

Da  bye  eyn  gröfser  bergk  auch  lag. 
Here  göt  gib  mir  dyn  geleyde,     . 

Das  ich  widder  komen  magk, 
So  wiit  efs  befser  hie  umb  mich: 

Hilffe  mir  vfs  dilTcr  iriltenifft. 

Lieber  here ,  das  bit  ich  dich. 


44.  Er  gingh  das  wafser  vfT  vnd  abe 

Vnd  fach  betruplichen  wider  vnd  für 
Got  ym  yn  den  syn  gäbe, 

Das  er  folt  flechten  eyn  hört 
Da  hübe  er  an  su  der  felben  frist 

Ein  fchöne  hört  sn  machen) 

Nach  dem  besten,  das  er  von  fynn^n  witt. 


45.   Da  die  hört  nü  wart  gemacht 

Vff  das  beste ,  das  er  hat  bedächt 

Vnd  vir  das  walser  wart  geleyd 

Der  herre  nam  hey/neliche  flucht 

Von  dem  Aarcken  lewen  gryn 

Er  färcht,  qwe'm  er  su  ym  vff  die  hört, 
Er  brecht  yn  vmb  das  leben  fyn. 


46.  Da  ftifse  er  fleh  von  lande  dae 

Wol  csweyer  fpifze  lange 
Der  lewe  wart  fyn  ynnen  clae, 

Wie  balde  er  czu  ym  vff  die  hört  fprange, 
Wo  fich  die  hört  fcncket  nyder" 

So  fprangk  er  vff  Sie  andern  fytten 

Vnd  dränge  fic  Vff  widder. 

W  o  L  V  ~v  8  kittor.  Volkslieder.  9 


34 

47.   Alfo  füre  der  fürst e  ricÄe 

Mit  dem  fewen  sichdrficli'. 
Da7/  wafser  wafz  swkid^  Vnct  I&reitgib 

Vnd  dribe  yn  altef^  Üh^er  ficÜ 
Zu  cynem  gröfsch'  berge  Itinder  waii. 
Da  müst  doz  f^lb'e  gröfise  v^aMr 
Zu  eynem  fitfstern  l^ch  yn  giin. 


48.   Da  der  fürstc  vnfe^ceyt 

liiiti  grufziicH  loch  retb  aii  iach, 
'    Er  riffe  an  marien  die  ke^serlrclie  tAä^et 
Behüde  mich  vor  viigemäöfa. 
Ich  bin  cfs  attes  Wof  gewert 

Kemmer  erbeyt  vnd  aucft  cl6nde, 
Dsii  ich  dae  freymen  hati  b*gert. 


49.   Da  füre  der  edele  fürst  mh  OSrg^ 
Zu  dem  finstern  loch  hyn  fnne, 
Eyn  langen  tag  vnd  eyn  liacht  verbürgen 

Da«  ym  kcynes  lichtes  nye  wart  fchyn, 
Bifs  er  sach  eyn  car  ftihck^l  ftöin, 
tüer  Iticht  vüd  brant  fich  dlfo  heUc, 
Als  warn  Mindert  lieh  ^etVesl  By  «ytt. 


50.    Er  künde  auch  dae  nit  erReimen 
Wa^  daz  yn  dem  berge  werc. 
Da  er  efz  fach  (o  hei  brennen, 

Er  fiirchte  fic  vfs  der  möfsen  feire 
Got  behüt  mich  vor  vngefblle : 

2\Iich  drigen  dan  alle  myii  fyli, 
So  köm  ich  zu  der  l>ittei*Q  hi^lle. 


j 


35 

51.   Alfo  möst  af'  füii^afs  foh alten 
Von  des  ftrengen  wafser  not 
Vnd  möcbt  nit  lenger  ftille  gehalten. 

Da  qwam  er  an  den  karfunkel'  rot. 
\£z  zöche  er  fyn  fw^rt  fcbarplTe  vnd  Ung 
Ynd  ftach  frolichen  in  den  berg, 
Das  eyn  Mcke  Tff  dii  hört  fprangk. 


52.   Der  herre  da  grofse  fremde  gewan, 

Als  von  des  claren  ftejnneffz  glast. 
Das  wafser  dribe  yn  balde  dar  von. 

Er  fürelb  fere  vnd  fö  faste, 
Bifs  daz  er  vfs  dem  berge  qwam 

Von  brünecswig  der  edele  fürste 

Was  eyn  elender  man. 


53.  Da  fiUe  er  nider  vff  die  hnje 

Vnd  dancket  dem  almechtigen  got^ 

Das-  er  ym  hat  gehülffen  hie 
Vfs  follicher  groffer  not, 

Die  er  yn  dem  berge  hat. 

Von  brünecKwick  der  edele  fürste 
Got  mit  ilifs  vnd  ernste  bat, 


54.    Das  er  yii  folt  wyffen  vnd  fugen, 

Wer  efs  anders  fyn  lieber  wilde, 
Wege ,  die  yn  ta  den  lAtten  dröge. 

Der  lewe  -Aünt  by  dem  herren  ftyllc. 
Da  wolt  er  eyn  wenig  ftirbafs  gan 

Vber  eyn  wytte  heydcn 

Da  sai^  er  eyn  bärgk  vor  ymstan 

3  * 


« 


36 


55.    In  cynein  wönsteii  brüclie  vnd  röre. 
Der  Iiere  qwam  yr  allb  nähe. 
Er  klopfifet  frölichen  an  daz  döre. 

Der  pforttehcr  der  waz  balde  dac. 
Er  dctli  ym  vif  zu  der  selben  flün-d. 
,  Da  yn  der  liere  an  sacb,> 
Da.het  er  fyne  lichten  müt. 


56.    Er  war  do  yn  also  fere  frögen, 

Yon  wannen  er  auch  ijweme  nü. 

Er  künde  eis  ym  auch  nit  gcsagen 

Der  pfortner  der  flofs  wider  züe  — 

Vnd  seyd  dem  herren  vff  der  bürge  die  mere. 
Wie  alfo  cyn  grüstlich  dire 
Vnd  eyn  man  vor  der  pfortten  werc- 


57.    Dye  herren  begünde  zu  ym  jehem 

Lal's  yn  zu  vns  vff  er  gan, 
Das  wir  mögen  in  gesehen    •  ' 

Das  dire  vhcl  auch  den  fremden  man, 
Wie  sie  stnt'alflb  gestalt. 

Da  liffe  der  knechte  alfo  behende 

Vnd  lifs  fie  yn  gar  balde. 


58.    Vnd  an  alles  messe  wende 

Füren  sie  yn  nyn  den  sali. 

Er  hat  den  Icwen  in  der  hende. 
Die  herren  betten  allzu  mall 

Lange  snebbel  manigfalt. 

Von  b r ü n  e e  » w  i  ck  d«r  edelie  fnrst 
Eyneu  nach  dem  andern  ane  fach.    - 


97 

59.   Sye  worden  ye  ^tso  fere  fragen 

Von  mancher  hande  geschieht. 

Er  kunt  es  yn  auch  nit  gesä'gen, 

Wan  er  verstund  der  fprach  nicht* 

Da  qwäm  eyn  deuschese  fraihve  angeferd. 
Die  waa  auch  vff  die  burgk  komen. 
Die  bracht  ttian  dem  herren  dar« 


60.  Sye  wart  daecu  ym  hallen 

Vnd  vmb  fingk  yn  zu  der  selben  stunden. 
Das  wart  dem  herren  wol  gefallen. 

Der  herre  deth  der  fraüwen  kündt, 
Wie  efs  umb  lin  sache  gelegen  were, 

Wie  er  mit  follicher  grofscn  not 

Wer  vfs  der  weit  kernen  here. 


61.  Da  di«  fraüwe  erhörte  das, 

Sie  frogett  ye  den  herren  fort. 
Wie  efs  urab  fyn  fache  gelegen  bafs. 

Dar  nach  fchid  vngern  diet. 
Dar  drüg  man  ym  vor  fpiffe  vnd  kost 

Nach  des  felben  lahdes  fyttcn 

Des  beste  fo  man  da  wTste. 

62.  Dye  fraüwe  wart  sich  zu  dem  herren  halten, 

Saget  vns  d«s  boches  lere, 
Vnd  gar  fruntliche  nut  ym  fchympffen 

Das  verdrofs  dye  gesnebelten  fere,  . 
Das  fie  fruntsobalTt  zu  ym  gewan. 
Sie  were  auch  gern  gewest  zu  lande,  > 

Da  mdcht  fie  auch  von  ym  nit  koiTven. 

Das  dat  sie  dem  herren  bekant. 


65.  Da  die  gesnebbeften  lüde  d$x  bedttölit 
paz  fie  früntsehaif  zu  ym  gewin, 

Eyner  Itiefs  den  andern  das  er  strüehelt 
Vnd  wolten  yn  ge&lageit  kau. 

Da  hackte  er  den  levren  an  ate 

Der  reyfs  yn  abe  die  fnebbel  m filier, 
Wöller  ym  kam  fo  nahe  liel*  b^. 


64.   Der  lewie  fchrie  mit  Intter  ftym, 
Da2  efs  in  der  bürg  her  hall. 

Er  flüge  yn  sy  mit  groFsem  grym. 
Dyfte  wenden  an  salle 

Die  worden  gethan  zn  der  selben  frltt 
Von  dem  starcken  Jewen  vnd  faerren. 
Als  noch  manche  kofich  man  ist. 


65.   Dae  der  fiirste  löbesam 

Die  g  fnebbelten  lüde  alle  ¥berwan(t). 
Die  deützschen  fraüwen  er  mit  ym  nam. 

Er  fürt  sye  hyn  weck  alda  zu  händ. 
Got  wölt  den  heiYen  nye  gelan, 

Als  wil  er  noch  den  ginen  dön, 

Die  yn  fragen  getrüwen  wollen  han. 


66.   Von'brüneczwick  dtr  fiirst  vnd  hen« 

Wolt  sieh  aber  fürbaft  gon 
Da  qwam  er  vnder  das  tvöd»ii  her 

Dae  die  böffen  geilte  ir  wooüi^  kin. 
Da  begeget  ym  eylier  vff  der  fort, 

Der  was  sich  grüfs  vnd  vngehAwer. 

Da  aber  ersräck  der  fftnte  sart. 


31» 

€7.  Da  der  ed«le  ^^te  ^nd  fif^n^ 

Vtep  aäm,  ifii4  IWiF*,  .^ei*  ^  nä«, 

Er  beswöre  ^  yü  jb^rjU^  vnd  fere, 
Du  most  mich  la^cheldjen  ^»fse 

Du  most  mi^  ^Ja^  eßif>  C^eu  mjee, 

;«^H8  e^  ^fipj^  jftjr»  ;J!un4^  da  heympp 
Vnd  vmb  myjk  li^kep  ,f(^uwcw.,^ee. 


68.  Der  geyite  da  mit  grj|ffi^PJI<>^ 

Widder  dj^  i^  d^  t|e^t<ap  ^rapli 
Du  hast  mich  alfö  ^^^  J^4W|^ 

^Q^A.^Mi'i.Stf!^  ^<^  ^^  ge^chach 
Vnd  ich  dir  ujf  y^frstifrygen  jkfin: 

Brünecsvyi.gj^  ^t^^J'^^l.  wifa^en, 


69.  Da  der  edele  fio^  sf^ 

Von  dem.3^i^  j?irb<»ll(te  fftM»«*«  9^Vfort 


Er  he/mS^  »f»  ßS^Vi^bfir.fejr  fQt$«s  crafft 

X^i  ,^1  .fem-  .»Mr«Ä^.  vß^f?fi 

Du  most  mi<^  ,v^4  ^^  .\ßmn 
Füren  vor  jp^n^XU^c. 


70.  Der  geiste  ifprai^i  ji^  ,d^r  m^  tf^ 

Ich  wil  dir  e^i^y^ftf^ßy^p^z^^^^u 
Alhie  in  fcH^z^rffiist, 

Finde  ich  4i^,  flflfep^jIB. fiff  S¥ 
Wan  ich  JLir.^|i|l^,}i^.-||}jyige 


40 

71.   Wan  ich  dioh  vor  diu  flofz  bestelle. 

Das  du  efz  fyst  vor  dir  lygen, 
Wiltu  dich  mir  vnd  myn  gesellen 

Geben  allhie  zu^e^gen, 
Wann  ich  dich  beym  bringe  fcheyre 

Vnd  auch  dynen  lieben  Aarcken  lewen;' 

Wiltü  nach  myner  begire? 


72.   Der  edele  fiirste  lobesdm 

Der  wart  aber  bekomert  fere. 
Er  ryffe  got  getrulichen  an 

Vnd  fprach  ach  herezer  lieber  herre, 
Düe  mir  din  rat  vnd  hilffe  schin, 

Daz  ich  lib  vnd  feil  behalt 

Vnd  beyde  die  ere  der  fraüwen  myn. 


75.   GOt  der  herre  mit  fyner  gfide 

Deth  ym  balde  die  vffenbäre. 
Er  gab  ym  fchire  in  fyn  gemöde, 

Daz  er  mit  dem  g^iste  folt  faren. ; 
Da  wart  die  glopnifs  von  dem  herren  gethan. 

Findestu  mich  alfo  flafFen, 

So  faltn  mich  zu  eygen  ban. 


74*   Der  here  wart  sich  vff  geladen 

Düth  vns  defs  buch  nü  hie  behaut  — 
Von  dem  geist  an  allen  fchaden: 
Er  fiirt  yn  wider  in  fyn  land 
Er  faczt  yn  för  syn  burgk  ^ar  feste.  *  ' 

Finde  ich  dich  alfo  flaffen  — 
t  Da  weyst  wol,  waz  du  mir  verfprochen  hast. 


41r 

7S.  Ich  wil  dir  nü  dya^n  «lewen  iMrUig«»   •■ 

Auch  gar  gar  in  Keller. cilT    •  •  - 

Der  geist  wart  fich  balde  fwingea     "•    ' 
In  kürcxeriMnd  manche  «ntylle.** 

Da  er  schire  zu  -jm^^ltOinn^en  nSa^  *  <  :-* 
Von  brüneoewicke  der  edelr  füm, 
Der  waz  enrfefalaffeti  in  dem  grafs. 


76.  Göt  der  walt  deh  heiren  her  freoweo  ••  - 
Vnd  hat  yn"aleeyt  in  der  achit  • 

Der  lewe  hob  an  gar  lüde  zu  schrien^ 
Da  von  der  edete  füirste  er  traeht.  ' 

Der  geyst  quam  dart  her  gebogen: 

Brüenec'ewiC'k  wils  bittü  eyn  man. 
Du  hast  mich  Machiicben  betrogen. 


77.  Er  warffe  den  le#^B'ge»winde  her  nytier 
Vor  den  aügen  hin  zu  hant. 

Der  geist  wart  sich  balde  fwingen  -    -- 
In  daz  vor  benannte  land. 

Da  waz  der  fiirste  von  herczen  fröe^ 
Daz  ym  get' het  geholffen 
Zu  lande  mir  gesundem  Jiebe  dät^ 


78.  Das  worden  baldcr  gewalre  man  «vnd  frafl'«f«n. 
Die  qwamen^'tfile'^är  ezu.  ^' 

Tder  man  wolt  Wonder  (bhatiwen, 
Waz  fremdes -verhornen  nü* 
Da  Hunt  der  fur»^  Idbesam  .    >  >: 

Mit  langem:  harre  vmbhangen,  •    '     - 
Recht  ob;^r  W^t*  eyn  wilder  man. 


4t 

87.   Da  fpratb  fich  der  liivste  siecht 

Ich  habe  efs  alles  wol  gehört:       .     . 

Seyt  ich  üch  die  warheit  recht,  *    * 

So  >gleübent  ir  nit.myner  wort. 

Ich  habe  gesehen  in  hürtser  Mnd, 

Er  honipt  fchire  wklde(r)  heym  va  lande 
Vnd  ist  auch  frisch  vnd  wol  gesfind.  < 


88«    DOch  han  ich  wol  von  ym  vemomifieil, 
Da  her  waTs  mjn  walidels  genöfs,* 
i  Wöe  ich  yn  fyn  laiid  bekommen 

Irgent  vor  fyn  bürgk  vnd  flofse, 
Er  het  eyn  dochter  vnd  eyn  jungen  hern, 
Die  folt  er  ym  gröf»en  vnd  fyn  fraüwen. 
Der  gedrüt  er  alle^  gut  vnd  ere. 


89.   Sie  wordeh  ytt  alfo  fere  frogen 

Von  manchen  abenttüwer  cEwar^ 
Er  fprach  „ich  kan  uch  nit  gcsagen, 

Fraüwen  habenlanges  ha  r  e.  ' 
Das  mercke  recht,  wer  efs  mercken  wilf 
I  Vfz  den  aiigen  vnd  vfz  den  herczen 

Dasselbe  daz  ist  ein  gewares  fpil.    *' 


90.    Dye  fraüwe  bat  dem  herren  drinck^  -t- 

Sie  fach  yn  lenger  ye  bafse. 
Da  lifs  er  daz  halbereyllec  fingerlin  fiii'clien 

Hob  fclich  in  daz  drinck  glafs.  * 

Man  bdt  der  fraüweft  widder  zur  hand. 

Daz  fingerlin  lücbt  alfo  hell, 

Alfo  wer efz  gewest  eyn  adamant. 


*4D 

91.  Vnd  an  alles  meffe  wende 
Sie  hübe  efs  vfs  gar  bebende 
Sie  nam  efs  gar  baide  jn  ir  band. 

Da  waz  das  teyli  dem  andern  glieh. 

* 

Sie  fchruwe  we  gar  Htt  aller  myner  ercn. 
Ich  han  widder  das  gemachel  fänden 
Myn  lieben  man  vnd  mynen  herren. 


9).  Vnd  fo  gar  an  alles  milTwenden 

Sie  zu  dem  edeln  fürsten  gingh 

Vnd  fo  gar  mit  ganczen  trüwen 
Gar  liplich  fie  yn  enpfingh 

Gnade  mir ,  edeli^r  Jierre  myn, 
Ich  habe  an  uch  gebrochen : 
In  vwer  büfs  -wW  ich  fyn. 


S3.  Da  sprach  der  edele  fürste  zart 

Swiget  edele  fraüwe  schön: 
Nemet  efz  üch  nit  an  fo  hart, 

Wir  wollen  efz  by  dem  besten  bliben  lan. 
Wiel  ir  noch  halt  üwer  wiplich  ere. 

Het  ich  daz  alfo.  verfümpt, 

Ich  weyfs  nit,  wie  efz  gangen  wcre. 


94.  Da  nü  er  hortte  die  mere, 

Der  die  fraüwcn  folt  genomen  han, 
Er  gingk  vor  den  iurtten  here 

Vnd  fprach  herre  furste  lobesam: 
Ich  gebe  mich  gancz  in  uwer  Gewalt, 
Lebentmit  mir,  wte  ir  weit. 
Da  fprach  der  edele  fürste  gar  balde. 


46 


95.   Wer  ich  in  fi^emden  landen  verdorbeny  ^ 
So  wereffl  gcwvftt  der  mötwi!  nlyii. 
Haftü  hie  hcyiaea  nach  eres  geworlian, 

So  trage  ich  d-tr  nit  dar  yn* 
.Kein  örtcl  ich  dar  yber^iiiKlen  hau:* 
Btib  hj  mir  vor  als  nach 
Als  ejB  getrüwer  drnsn&an. 


96.  Alfo  kam  der  fünfte  vnd  herre 

Mit  gottes  hillfTe  alda  zu  lande- 
in syn  güd  vnd  in  iyn  e  r  e«. 

Vnd  hat  er  ^üjcht  vil  fremder  lande 
Wonder  vnd  abentüwer  cawar 

Vnd  lebt  dar  i^ach  by  syner  fraüwen 

Wol  f  e  s^c  h  vnd  csiwiinczig  jare. 

97.  Da  nii  qwamdie  zijt  vnd  dage, 

Daz  der  herre  sterben  solt, 
Keyn  mensche  hört  nye  gröfser  clagen 

Dan  der  lewen  vmb  den  herren  hat. 
Er  leyt  sich  zu  ym  vif  daz  grab 

Vnd  wölt  auch  nit  von  dannen  dornen, 
•  Bifz  daz  er  auch  fyn  leben  vff  gab. 

98.  Da  wart  nü  (ze ?)  vrhünde  gegof^en 

Eyn  heübscher  leweii  vnd  ßnt 
Zu  brüneczwich  al  vif  dem  flofse. 

Da  by  fol  man  gedtenchen  fyn, 
Wie  es  ym  ergangen  w  ere 

Mit  dem  lewen  jn  fremden  landen. 

Singet  vns  micJiel  wyflenhere 


47 

Hie  endet  daiL  buch  von   dem  edelle   Herren  von 

brnnecswick 


Got  wol  vnt  auch  ^edig  fjn, 
Vnr  MAfi^  r^r  dUt  htih  pni 
(V«iifjitefftri|«i4jf  Göt  MTÖl  ynfe  a^h  vercseihen  ihon 

DM  Wir  (ehr  Vit  getogeii  hon. 


U    i 


HaAns  Rofertblut  der  ^knepperer  uam 
kriege  zu  Nürmberg  14^50. 


Ye  wefender  und  yramer  leber 

Ewiger  got  in  deinem  reich 

Grofsmechtiger  starcker  fridgeber        • 

Brich  auf  den  tarn  deiner  gnaden  teich 

Und  lasse  deiner  barmung  woll  riefseln 

Herab  jn  dein  unfridlich  werlt 

Und  wende  von  uns  deines  Zornes  kiseln 

Als  von  den  pristern  wirt  gemelt 

Das  du  dich  herab  gibst  jn  ein  brott 

Und  lest  dich  niefsen  posd  uiid  gut 

Rieh  an  uns  nicht  alt  ubeltat 

Herr  durich  dein  reines  unschuldiges  blut 

Der  Sünden  rechnung  uns  abstreich 

Die  uns  dein  gnade  hat  hin  getzuckt 

Hanthabe  du  dein  heilig  reich 

Das  es  icht  werde  unter  getuckt 

Hilff  das  es  bey  dem  rechten  bleib 

Du  starcker  got  du  gerechter  richter 

Erhöre  das  clagen  man  und  weib 

Des  bitte  ich  dich  ich  sündiger  tichter 

Der  adel  ist  ein  scharpffe  gertt 

Des  uns  umb  unser  übel  straftt 

Ir  Hertz  hat  eins  dyemanten  herrt 

Tawsr  es  wäret,  das  jr  nicht  erflafft. 


Und 


49 

und  weiclit  nicHvOB  kalter -d«^    •       ' 

Die  werden  euch  das  spil  gewannen 

Ses  zincken  wonen  euch  nicht  pey 

Got  blickt  aufs  seiner  bamrang  zynnen- 

Und  leß.  das  sehilF  der  fnunen  sinckea 

Das  es  einen  smalen  port  gewynt 

Und  leß  es  doch  nicht  gar  ertrincken 

Sein  barmung  ewiglichen  rjrnt 

Zu  den  die  jn  die  sünde  lassen  pittera 

Und  allwegen  vnder  das  unrecht  vechten 

Des  urteyle  wirt  von  xwelfF  Rittern 

Gesprochen  an  d^m  letzsten  rechten 

Das  mercket  jr  von  Nüremberg 

Halt  euch  an  das  recht  so  falt  ir  nichf 

Man  vindt  noch  das  ein  deines  zwerg 

Einen  grofsen  Biefsen  nyder  vicht 

Wie  wol  euer  Stat  ist  als  ein  pferch 

Darumb  wol  zwenundtzwejntzig  wolfF  lauifen 

Die  zücken  als  der  valck  die  lerch 

Wafi  sie  die  scheffWhi  wollen  irauffen 

Die  wolff  als  grofs  fttrsten  ^ein  ' 

Die  sich  mit  schriiFt  zu  veinde  hab^n  gemacht 

Die  schenidien  alle  saüenl  heunischen  wein 

Und  doch  neuer  einer  Von  den  schaffen  cUgt 

Vier  fötsteü  voii  höhen  Zoler  die  marreli 

Dei*  fürst  von  Beyern  der  pleckt  sein  Zen 

Wen  ir  zwelff  monat  wert  aufsen  harren 

So  gewint  ir  wagen  ein  swache  men 

Zvren  firsteii  die  marren  die  sein  geweicht 

<  Von  Eystet  und^  von  Bamberg 

Die  kriegen  a\$  einer  der  so  flachs  hin  leicht 

Und  left  jm  wider  gelten  wergk 

Der  Acht  fiirste  aufs  Meichfsen  käin    .  s 

Den  haben  die  alten  welff  verhetzt  '     ' 

Wol vr «  Mstor.  Volkslieder.  \  ^ 


N 


dO 


Der  würcket  m  d#P  »V^r; 

Bis  in  der  tot  ^i^n,  an^ffs^f!it 

Der  neut  der  U^m  a^^i^  l|<9r»ei>bHiUt 

Der  va^^^dje  scl^^fi  u&d  mfBCjet  ftW  a«i 

Er  meyoJ:  er  VKoll  »i«  ha]»«|i  g^B^#|Mt 

Er  hat  >r  noch  ik,9ii»$  abgel^iabn     . 

Drey  fürsiei^  v^n  Bada  9Wf»  ^  ^n  ^^»€^ 

Die  wolteh  die  ^h^  mcht  a]iji£s  Is^^ß«»  ^ge» 

Sie  meyi^en  fiiß  «oltn  ]>wvyi^g$i|:deA  Ifiu|gfr 

Das  si^  nhH  \^n%^  mochte  jüMien  «tep 

Der  drejtzeikmd  hera>i(jB  .awfs  4>si;ei^K!}|  jk%iii 

Der  trug  den  ^^liaüfeD  n^yd  uKid.Mf^ 

Und  was  jren  getreuen  helffßi^  ^t^W^ 

Die  wai^eit  will  ich  melden  |iaCs. 

Der  vierijjKehend  fär$t  spk  sein  e^  hfrtt 

Der  wolt  die  scha^  nenv  &el})8  fr-esAeyi 

Zu  M^yntK  solt\  er  sein  fin  vviirt .  >ji 

Zu  Osefa^dKenbinii^  h\.  er  g|9^««9ien 

Drey  fursten  y<ni  Brau^fK^wigk  4i9  |X|iM^<)fk  fere 

So.  offt  als  sie  gein  STümtbeirf  ii^ra^a 

So  erpot  man  |i^  grof^  ere 

Zu  grofseiii  D^nck  sie  das  ejiuiam^fl 

Drey  fürstf^n  von  StjHtin  so  «t^ufir  "war^ 

Die  sich  2ii  veind^en  auch  ji^ben  ifftsotunll^    ' 

Der  Scha£stal  bat  umb  üfth  dfi^y  lyiti«^ 

Dory&en  die  Sehaff  vot!  jp  »iad  Wi^b^ 

Von  Mephelburg  und  von  W^bueh 

Das  sein  dje  letzten  fürten  fliyy^n  -  ■ 

Die  fürten  gein  den  Seh^ilfon  ^e  ijikiMNire|ft  ^teg 

Die  gein  got  noch  der  werlf  m^^l;  viiH|«li  hebten 

Die  von  wirtteifburg  fvü^en  drey  Horöer 

Der  JFung  der  wolt  die  Schaff  unib«to^m 

Got  seet  auf  sie  seiner  gnaden  kiyriiatfv 

Und  schicket  ja  die  eydigeuofeeat 


\ 


•  « 

Der  komen  gein  N$nnberg  bey  tauset 

Die  wolff  einsteUs  Jr  jnarren  liefsen 

Wafi  jn  allen  giere  y,9r  jn  gr^us^t 

Die  Schaff  sein  ^or  de»  wQlffen  «eneseii 

Des  haben  die  von  Nürember^  danc^ 

Sie  heitten  al  mit  Teuers  besen 

Acht  meyl  u^b  sie  breyt  «uid  langli 

Und  haben  jr  yeifidt  .do  hejraen  sesuclit 

Wol  dreyt;seben  mojoet  und  zwelff  ta« 

Got  verji^eb  dem ,  der  in  dorumb  flucht 

One  ^gab  ich  die  warheit  ss^, 

Do  viertzehenhundert  und  funfftzijg  Jar 

Nach  Christi  gehurt  das  da$um  was 

Do  maqht  ;got  sein  ^j^nad  offenbar 

Des  taus  es  vor  .ses  zinck  ^enafs 

Bey  einem  Weyer  hübs  sich  an 

Dorynnen  ivolt  inan  oefischet  haben 

Das  werd  ,einem  Rsithem  kunt  |;etan 

Das  man  den-  wejer  hett  abgi^graheu 

Einem  Bat  er  ^s  zu  witsen  tet 

Ludweig.pfint«iog  heist  sein  nam 

Getreulichen  er  des  grofs  arbeit  hfitt 

Bis  man  aufs,  zu  dem  weyer  kam 

Do  hett  man  z;inreB  (§;ßtreu  dinstman 

Der  Reufs  .von  JSHmen  und  Kuuz  von  J(auffeji 

Die  randten  Sie  vekide  so  Titteidich  an 

Und  Uelirep^e  <pfe'^®  J**^^  eiejpea  Isiuffen 

J^«'J*rM*SS8W^®'l'?^*Wih¥^  ^'®  g^nider 
Wol  huq^ertjimid  s^exhs  und  achtzig  man 
Der  wareja  c^yo^eils  sein  beste  jgli^der 
Und  fexfwmef^yin ,^ch  .dr^u.pojöyr  an 
Von  hohe^  ^oter  «iphwaictz  upä  weifs. 
Ein  ge|I^i^,^^e  .äiiTs  ^eyerianiidt 

4  * 


52 


Der  von  Gleiclidh  fvitt  das  Bonir  mit  ernst  u&ct  fleil 

Bis  er  emyder  w^rd  gerant. 

Die  ficht  man  zu  unser  frauen  s weben 

Zu  eim  gedechtnyfs  unfrer  zeit 

Und  aller  zukuntt  kund  zu  geben 

Die  veindt  die  sie  ernydergeleyt. 

Des  haben  dancli  die  zwen'  getreuen 

Wan  gar  dein  was  Jr  rii  und  rast ' 

Solt  ich' Jr  lob  dorumb' nicht  vemeüen 

So  were  ich  wo!  ein  rechter  fantast 

Zu  velde  sie  unns  noch  nye  yersmeht^n 

Bedt  anders  yemant  mit  wortten  fhtavel 

Wir  sahen  sie  getreulich'  vor  ims  vechten 

Sie  sitzen  wol  an  der  eren  tä'vel. 

Die  von  Nünnberg  schickten  aufs  ein  tyer 

Das  was  so  grausamlich  gestalt 

Das  ging  aufs  m  der  wocllen  zwir 

Das  tyer  het  vit  jrer  veinde  lietzalt 

Das  haben  Ritter  und  knecht  eingenomen 

Das  tyer  geb  aiufs  pley  und  pfeyl'' 

Jn  tag  und  nacht  reist  es  zwelff  meyl 

Und  ist  altzeit  ganUtz  heiymhin  kiuhfien 

Man  het  öfPt  scharpif  auf  es  gemärt 

Mit  reviem  uiid  mit' vvage'npurgen' ' 

Das  tyer  stund  'so  vesit  und  hartt     "-*   "  ^ 

Das  es  köiide  nyemant  liyderwurgen 
Das  tyer'  das  hett  einen  rüssell  voren 
Mit  tausent  Büchsen  und  arrribrust 'schützen! 
Ein  konig  mocht  wol  furchten  seinen  Zoren 
Das  tyer  mit  seinen  meissein  sprützen 
Zweytausent  spiefser  waren  sein  zwu  seyten  "* 
Und  auch  sein  pauch  des  ist  kein  s^hertz 
Sein  Zagel  waren  sechs  hundert  Reuiter 
Achthundert  Sch^eytzer  waren  sein  bertz    ' 


Ö3 


Bin  Wagepurg  so  heist  sein  ii^m 

l>as  tyer  het  m^mgem  nacbgeuogen 

Wen  Marggraven  Albrecht  es  ankam 

So  hat  er  vor  dem  tyer  geflohen 

Das  tyer  sog  aufs  von  dannen 

Vor  Abenberg  liefs  es  sich  sehen 

Der  Marggrave  kam  mit  tausent  mannen 

^nd  meynt  er  \?olt  das  tyer  do  smehen 

Und  macht  zwu  spitzen  gein  jm  dar 

Und  ward  ser  jn  dem  velde  umbgaucken 

Das  tyer  wurd  sein  snelle  gewar 

Da  streckt  es  seinen  zagel  und  ward  auf  pauckea 

Zu  treffen  es  sich  gein  jm  schickt 

Und  zog  so  triitziglich  auf  jn 

Welchen  veindt  das  tyer  do  recht  anplickt 

Der  wendet  sich  umb  und  .flocht  dahin 

Der  Marggraf  lafs  sie  wider  zu  hauffen 

Und  mant  sie  an  ires  adels  gepurt 

Das  tyer  ward  hinnach  lauften 

Zwu  meyle  bifs  an  eines  wassers  fürt 

Do  hetten  sich  die  veinde  gemert 

Und  meynten  je  das  tyer  zu  feilen 

Das  tyer  sich  aber.voren  dar  kertt 

Der  Schweytzer  Hauptman  rufft  seinen  gesellen 

Die  tratten  herfiir  und  schütten  jr  spiefs 

Da  das  der  Marggraff  von  jn  sach 

Sein  spitzleute  er  stille  halten  hiefs 

Sein  aunack  aber  jm  zupracn 

Das  tyer  sog  heymhin  ungejagt 

Das  tat  dem  DÜärggrafen  also  zom 

Hit  trauern  er  das  seinen  Ritter  clagt 

Er  hette  vil  lieber  ein  aus  verlorn 

Das  tyer  das  woit  nicht  innen  ligen 

El  zog  aufs  iur  ein  Stat  die  heist  Spalt 


64 

Das  bleibe  dem  Marggraven  nicht  verbilligen 

Der  pott  treyb  aufs  Jungk  und  alt 

Und  alleg  das  er  auf  mocBt  prengen 

Das  im  zur  fechten  do  mocht  tugen 

Und  wurde  dem  tyer  da  nach  kengen 

Und  uberflug  gantzt  sein  vermögen 

Zu  Spalt  er  zu  der  Stat  ein,  rant 

Vier  hundert  pferde  die  ranten  jm  nach 

Das  tyer  prach  auf,  heym  es  sich  want 

Der  Marggrave  wider  aufeher  zodi 

Und  meynt  er  woJt  das  tyer  erschrechen 

Das  jm  sein  manheit  soll  empfallen 

Und  warde  sein  zen  öfh  gein  in  plecken 

Sein  hertz  was  pitter  dann  ein  gallen 

Das, tyer  das  pfhutzet  jn  do  an 

Mit  grofsen  Büchfsen  auf  den  karren 

Und  scheuchet  jn  gar  oiTt  hindan 

Das  er  nicht  lennger  mocht  geharren 

Hin  vor  dc^  tyer  er  wegk  rant 

Bis  an  ein  wasser  er  do  reyt 

Das  tyer  da  hinden  nach  jm  prant 

Zwu  meyl  langk  und  einer  halben  preyt 

Die  hettem  heymlich  c(ohin  bracht 

Und  n^teynten  sie  wolten  sich  an  es^  layn 

> 

Wen  jn  das  prennen  sere .  versmacht 

Und  slugen  palde  ein  wagenpurg  zusammen 

Und  stehen  fänff  tausent  Bauern  ^oreyn 

Sie  meynten  sie  hetteh  uns  in  einem  hammen 

Und  schrien  heut  müssen  sie  unsei*  eygen  seia^ 

Der  Marggraf  mai^t  sein  Ritterschafft 

Und  alle  die  von  adel  waren 

Und  sprach  zu  jn  scyt  fceut  manhafft 

Ich  hoff  wir  wollen  uns  nicht  verlorn 

Der  Schweyteer  laft  mir  keinen  leben 


w 

i 


Sri 

Die  Mtik^ii  Üt  erMStti  sfeiii  Hn  dto  saclc 

Dieselben  tl^erden  «tfe  ftocht  nieH  S®^^>^ 

Des  gelebt  icH  nye  Kebtm  tag 

Hin  zu  der  wag^nptitg  er  reyt 

Und  sagt  den  Bau^fn  er  hett  tms  befteÜetl 

Grofs  hilff  und  trcsi  er  jn  anseyt 

Und  spräett  sie  werden  scbir  zn  ber  nlüken 

So  wollen  wir  her  fcu  enchjreybeh 

Am  ersten  wfettt  eucti  heraufs  mit  steigen 

Mein  gröft6  clag  ist  das  sie  nicht  piteiben 

Unnser  sein  meY  (Statin  ^wen  dn  fr  eiüen 

Da  tef en  uiinsSr  'RUubttbute  ah  die  fttimen 

Wein  war  jr  füyit  und  jr  ni 

Und  wurden  Wider  Voren  zu  uns  Iiumei^ 

Und  spraclifen  jr  Herren  nu  ruW  euch  tn 

Die  v^inde  ht^  V8r6n  auf  uns  halten 

Nu  last  uns  neu^l*  bey  einander  bkibeti 

Da  schrien  wir  alle  des  sol  got  walte* 

Und  liefsen  di's  vibe  vor  hin  treyben 

Und  zugen  adf  ii^'  veinde  hindar 

Und  sie  gein  uns  mit  zweyen  spitzen 

Du  wurde*  wir  jr  iey  zeit  gewar 

Und  sahen  siel  üere  ^eih  uns  gli^z^n 

Der  SchW^ltÄe»'  ÄAuptman  schrey  uii4  *n 

W^r  Äie  ään  tectli^n  zü  wolle  legen 

Der  sol  tun  als  biii  l^yderbmän 

Und  sol  sein  MTi  und  hende  hie  re^en 

Ich  sihe  und  merchiß  der  veinde  tärtihmbA 

Das  wotti^it  l^iir  «fft  der  gotz  bilff  pl'ecb^eft 

Am  ersten  woll^ii' ^ir  jt  mit  Sfichfsfen  remeik 

Damach  mit  hfiti^^  und  mi£  st^cftSn' 

Unnser  öhÜtst  tkfiptl^uC  das  bifestüfi^en 

Das  wir  die  reysigen  ÄiH  eWten  antaiigten 

Fnd  ^iti^k'^d^  k^  Ad'^it  schufieii 


5« 

Die  veinde  gar  noltslich  gein  mi9  priwgtea 

Do  urarde  un^r  uns  ein  soUichr.](rachea 

Von  manigem  hertten  püchfseA  schuf» 

Das  jn  und  uns  verging  das  lachen 

Zu  heympach  an  des  wassers  flufs 

Die  sunne  was  neuer  hin  zu  rest 

Wie  sere  wir  ie  gein  den  yeind^n  strebten  . 

Noch  hielten  sie  sich  also  ve3.t^ 

Bis  das  jr  drey  und  txweintzig  «^n  den  setteln  klebten 

Der  Marggraye  schrey  wenn  sie  vei'schiefsen 

So  wollen  wir  dann  in  sie  rennen 

Die  Schweytser  mit  den  laiingen .  spiefsen 

Die  wollen  wir  am' ersten  trennen 

Da  schrey.ein  Ritter:  fürste  edeler  herr 

Lad  uns  als  jemerlich  nicht  worden 

Hortt  zu ,  sie  schiefsen  je  leni^gcr  je  •  nere 

Sie  sein  eytcil  teuffein  worden  / 

Für  sie  hilfft  worder  Greuts  noch  Segen 

Und  auch  kein  hamasch  vpn  stahel  und  ey^en 

Sie  vorchten ,  weder  schwertt  •  noch  4.^gen 

Tous  es  kan  nyemants  abgeweisen 

So  nemen  die  Schweitzer  nyemant  gefangen. 

Darumb  lafs  uns  von  hynn^n  wennden 

Der  grymig.  Zoiiin  hat  sie  un^bgangen 

Sie  werden  den  adel  hie  morden  iiad  sehenden 

Da  wichen  sie  das  Wasser  hinab 

Hindurch  das  wasser  sie  all^  ranten  ,  ,. 

Da  walten,  wir  nicht  lassen  ab 

Da  siah^  mfin  manichen  müden  trab^inten 

Die  nachhin  durich  das  wasser  wüten 

und  wider  an  tfix  sehiefsen  ving 

Von  got  getrost  wijr  »o  vil. nicht  muten 

Als  es  uns  gein  jn  ergjng  , 

Der  Maggrave  warde  «ie  biten  und  flehen 


Das  sie  sich  hinter  ein  Kirchen  smugen 

Da  schickten  Tvir  jn  aber  der  pleyen  slehen 

Das  sie  sich  über  die  settel  bugen 

Da  triben  wir  sie  aber  dann  mit  geschütft 

Das  wasser  auf  und  auf  bifs  in  ein  an 

Dartzu  waren  uns  die  Sweitser  nute 

Die  wartten  alle  auf  stich  und  hau 

Und  hielten  uns  so  vest  den  rück 

Und  machten  uns  kun  und  hertsenhafft 

Den  feinden  ertzeigten  wir  sollich  ernstlich  stück 

Das  fünffmal  weich  die  Rittersc^iafTt 

Do  hub  ein  weiser  Ritter  an 

Fürst  edeler  herre  nu  glaubet  mir 

Ir  wift  wol  das  ich  eren  und  guts  gan 

Die  Teinde  gern  vil  vester  kriegen  dann  wir 

Nu  haben  sie  euch  vor  ein  mal  gestrafft 

Laft  euch  nach  jn  so  sere  nicht  dürsten 

Und  wie  das  jr  noch  einmal  verslafft 

So  tugt  jr  nymer  zu  keinem  fürsten 

Einem  hasen  ist  nutzer  und  erlicher  gewichen 

Dafi  gestorben  von  den  hunden 

Ir  habt  sie  lang,  gesucht  und  jn  nachgeslicheu 

Ich  wolt  jr  hettet  jr  nie  funden 

Der  Marggrave  schrey  hilf?  Ritter  sand  Jörg 

Es  haben  mein  got  und  die  heiligen  vergefsen 

Und  rant  hin  tzu  der  Wagenburg 

Und  sprach  der  teuffei  hat  sie  besessen 

Weicht  alle  weg'e  nach  einander  hinauf» 

So  bringt  jr  die  heut  davon 

Meinen  kriegen  ist  der  boden  aufs 

Wenn  ich  mich  heut  nicht  reclicn  kan 

Do  hob  sich  ein  fliehen  von  jn  alleii 

Und  also  snelle  von  dannen  gerückt 

Und  were  jr  einem  ein  aug  empfall^n 


.*8 

Er  hette  sieli  nicki  cläruäcb  gepackt 

Do  warde  unter  }ik  6 in  solli^^hff  dringen 

Und  auch  eini  sotichs  WafTengesehrejr 

Das  maniger  maria  eläg  ward  siti^eh 

3ian  trett  jm  arm  und  pein  et2wäy 

Und  rant  in  üBer  hals  und  peuch 

Wann  sie  selbs  ah  einander  tretteti 

Auf  sie  hagelt  ein  sötlich  seug 

Das  ir  über  hundert  jr  Leben  vettietteil 

Da  wichen  sie  in  ein  Stat  heist  ttot 

Da  hetten  wir  gern  lennger'gefbchten 

Do  warde  es  uns  leyder  zu  spet 

Das  wir  sie  nymer  sehc^  mochten 

Auch  maniger  zu  futsen  nach  fn  trabt 

On  hamasch  on  schilt  und  oil  pannsen 

Hetten  wir  nuer  ein  stund  tag  gehafit 

Ir  solten  wenig  sein  genesen 

Der  Marggrav  hin  gein  Swabaich  flöch 

Und  hat  got  danck  jn  sein  hertz  gesc6ril»etii 

Das  mir  gein  )n  vast  schufsen  zu  hoch 

Sust  wcren  sie  nicht  hati>  lebendig  pHcl^Äi 

Doch  wurden  sie, von  uns  gerurtt 

Das  Sechs  priester  die  gäntzen  nacht 

Mit  gots  leichnam  wurden  umbgefurtt 

Das  man  den  wundten  die  heiHgkeit  pracHt 

Wol  hundert  und  Achtzehen  namen  jr  schad^en 

Die  an  den  pleyen  sieben  erworgten 

Die  in  jrem  plut  da  muften  baden 

Vor  jn  wir  uns  nye  besorgten 

Und  haben  doch  oft  unser  begertt 

Des  wir  jr  neuer  einmal  erpiten 

Wir  kamen  und  hetten  pleyene  swertt 

Die  durich  jren  hertten  stahel  sniten 

Das  garn  das  sie  \uU  hetten  gesteh 


» X 


1 


59 

Doryiuten  sie  uns  meyteii  zu  tahen 

Dorjnnen  sie  sicÜ  selber  getelt 

Solt  das  dem  adel  nicbt  versmahcn 

Die  sach  kan  icli  nicht  anders  geschatzen 

Nachrform  als  er  sich  hat  gemacht 

Als  wenn  die  meuse  obliegen  den  katzen 

Got  hat  sein  hilff  nye  keinem  versagt 

t>orame  schetz  nyemant  sein  veindt  zu  gering 

Das  haben  gelert  die  weisen  heyden 

Der  Ber  nicht  mit  dem  Igel  ring 

Wer  weifs  von  weme  sich  got  wil  scheiden. 

Da  nu  die  sach  ein  ennde  nam 

Da  triben  wir  zu  hauffen  unser  vihe 

Der  reufs  und  der  von  kauff  kam 

Und  sprachen  wir  bleiben  heint  nidit  hie 

Da  waren  vier  genant  und  vier  Rathem 

Der  linhart  Wendel  und  linhart  Stromer 

Die  rieten  wir  solten  heym  hin  keren 

Das  unter  uns  icht  wurde  ein  Jamer 

Das  uns  icht  bey  der  nacht  mifsling 

Wefi  einer  Aen  andern  nicht  wol  kent 

Jeronimus  krefs  und  her  Sewolt  püntzig 

Das  sein  die  vier  genanten  genent 

Hanns  Lemlein  peter  Wendet  der  Jung 

Dar  Ludwig  püntzig  was  auch  mit 

Die  machten  wider  ein  ordenung 

Jobst  Tetzel  Svas  das  0]f)erst  glidt 

Die  ordinirten  uns  wider  zu  hauffen 

Das  wir  wider  iieym  zugen  mit  ru 

Der  reufs  von  Blauen  und  der  von  kaufte n 

Die  hutten  getreulichen  hl^den  zu 

Das  wir  mit  freuden  tinheym  kamen 

Von  unseru  veinden  äufs  jren  lartden 

Das  unnser  liicht  mere  #c&adeti  nameQ 


In 


60 

/ 

m  \ 

Dali  awen  der  ein  von  unnsem  handen 
Des  sey  got  lobe  nnd  danck  geaendt 
Das  er  uns  sein  gnad  hat  verliehen 
Das  taus  es  Ses  Zinck  hat  geschent 
Der  YioiS.  mull  vor  den  scha£fen  ^ehen 
.  'Und  auch  der  scheffer  mit  allen  seinen  rüden , 
Wann  got  das  recht  nye  hat  gelafsen 
Weren  die  von  Nürmberg  eytel  heyden  und  Juden 
Und  von  der  Christenheit  aufs  gestofsen 
Und  weren  ketzer  nejneydig  swerer 
Und  in  des  Babst  vermaledeyung 
Und  rauber  und  morder  und  land  swerer 
Und  hetten  entertt  alle  Romsch  kirchweyhung 
Und  weren  verurteylt  am  heymlichen  gericht 
Und  eytel  pfaffen  kinder  weren 
Und  verreter  und  Bofswicht 
Noch  solt  man  sie  nicht  so  sere  besweren 
Man  solte  sie  bey  dem  rechten  lafsen  pleiben 
Wafi  sie  das  recht  für  meniglich  pieten 
Were  seinen  nechsten  hoher  wil  treiben 
Der  wil  wider  got  freuel  sich  nieten 
Dorumb  hat  jn  got  hilff  geraicht 
Das  sie  wol  zwenundtzwentzig  fürsten 
In  hertten  zorn.  haben  erweicht 
Das  sie  nach  fride  began  hungern  und  dürsten 
Die  fürsten  umb  Nürmberg   ein  rauphause  machten 
Dorynnen  sie  im  kriege  spete  und  frü  .. 
Drey  imdt  zweintzig  gefangen  brachten 
Und  acht  imd  zweintzig  tausent  ku 
Und  sollich  narung  ein  warde  gefurt 
Das  man  da  nacht  und  tag  an  treib 
So  lannge  als  sich  der  krieg  gepurt 
Ein  pfunt  fleichs  bei  fünff  hellem  bleib 
Guts  prots  und  guter  gekochter  Ipeis 


61 

Der  Itaufft  man  einmal  do  umb  ein  ej 
Daran  waren  die  von  Ifünhberg'weis 
Er  urerö  reich  arm'  gelert'oder  ley 
So  gab  man  jm  die  ^peis^  zu  kaulfen 
Ans  der  kucheh  von  der  Stat   ' 
Er  kom  gerieten  oder  gelanffen 
So  afse  er  sich  \imb  ein  ey  sat 
Des  tet  man  der  gemeinde  zu  statin 
Doromb  sie  willig  waren  ib  den  sacben 
Der  sull  nicht  swymmen  niocht  noch  waten 
Der  reiü  aufs  mit  singen  und  mit  lachen 
Waii  man  ein  anschlag  uberiiliet' 
Bey  nacht  bey  tag  bey  kalt  bey  Warm 
Und  auf  einer  banck  vor  aufF  biäet 
So  flog  herfur  ein  soUicher  swarm 
Acht  tausent  man  jn  einer  stundt 
Mit  büchfsen  armbrust  ^pieftund  swertt 
•  One  bilff  die  mitjn  wären  jn  punt 
Noch  wurde  die  Stat  nie  das  virteyl  gelertt 
Die  fursten  teten  ein  torlichs  pot 
Man  solte  den  von  Nürmberg  nichts  zu  färcn 
Die  weifsheit  betten  sie  nicht  von  got 
Es  warde  jr  lant  und.loiK««»  rüren 
Das  gepot  was  den  von  Nürmberg  eben 
Sie  reyften  aufs  und  namen  es  umbsust 
Dorumb  sie  gelts  genug  betten  gegeben 
On  gelt  was  es  yr  kurtzweil  und  lust 
Dorumb  bat  es  umb  sie  ein  gestalt 
Wie  sere  man  sich  mit  )n  hat  gewetzt 
Das  sie  haben  aUe  jre  soldner  betzalt 
Und  sie  all  jres  Muts  und  erbeit  ergetzt 
Und  haben  ]r  dyener  von  Jn  gericht 
Das  sie  alle  wollen  widerkumen 
Wefi  man  jr  bedarff  zu  »oUicher  pflicht 


«2 

« 

Donimb  sol  man  gern  ^jenen  d^n  fn^pn* 

Der  sach  wer  noph  tu  »u  ercleren 

Wie  vil  sie  üofs  mercjit  und  Stet  ^«wusuen 

Got  wolle  ^er  furstep  Hertz  leres 

Ui|d  schenck  doreyn  den  l>ruüeii 

Das  sie  des  fridcfs    furbas  begem 

Das  |n  der  frid^  sjifs  werde  als  das  böni^ 

Und  in  der  Unfriede  «e^  ein  gaU^n 

Nu  bittest  wir  aller  ^ypciel  köni^  ^ 

/Das  er  sein  ^ad  nutteyl  uns  aj^en 

Die  in  dem  hvi^  sein  tot  belieben  '  , 

Das  sie  nicbt  in  dem  l^bendijgen  Buc^ 

Werden  ab^til^  und  auT^sif  eschriben 

Got  cleyde  an.  sie  sein  ^aden  tuc;h 

Dorumb  so  b^,ten  wir  got  den  ber^ 

Das  er  uns  leib  und  j^ele  behut 

Und  mit  seinem  fride  wolle  zu,  uns  htirj^ 

Amen  spricht  Snej^perer  Hann^  Bosenfüfut. 


***imitmtäm*mi»**' 


Refomnaiion  und  ihre  Folgen. 


.u. 


*■■  <*■ 


Martinat  LaUher    um    rechten  Ckmförsfm  Bbti 

(Fliag^ats  BlAtt  Ulk  äer  Befbfte][[tit(Uii«it.) 

Wir  tohpB  dis  »diiff  ^  .^etu.  Ctt^tf^ 
Der  unser  Gott  vmui  H^iJ^af^^  itt« 
Last  euch  gned^r  ü^err  mein  "^ 

DasseU»  ,4eii  gxiösten  -irost  s^  ^^^  «ein. 
Dasu  hil£ft  uns  mit  allem  fleifs 
Joannes  M^^pfostel  F^ft.  — 


Mai»  Fridrich  tfhrer  CJmrßirst  zu  &xchsen  %xan 

'IjttneT, 

Ich  w9  von  liert'zen  ^ern  'i^lgeh  dir 
Aber  es  wird  seer  Sawer  werben  mir 
Sihe  wie  säthan  streubet  sich 
Heiser  ;|i9d  U§^x^%  ^»dt  wieder  mic(i.. 
Aber  Gj9)t;.3iirist  3|icht  yerjaswi  xlich 
Sein  Wort  «riudden  Ewigliish» 


( 


64 


jiin  hübsch  evangelisch  Ltied. 

Im  Thon:  es  geed't  ain  frischer  Summer  daher  <^cler:  In 

newen  Thon  von  Mayland. 

Fl  i  e  g  J  a  4  «  s  B  I  >l  t  t  T  6  n   i  5  «  4-'  /. 

Ain  gnadreich  zeit  ist  kummen  daher 
Da  ist  man  hören  gute  mer. 


Öiir  Ler  Gots  ist  erwachet;  ■*..*_l 

Ist  yber  Münleb  und  Pfaffen  gan> 
Sy  \irainen  oder,  lachen. 

Martin  Luther  ist  ein  köner  Man 

Ein  grofs  Sj^M  hat  ter  gefangen  an ' 

On  Wirffei  und'on  Karten;  '  •  • 

Wer  mit  jm  dispudreren  wil  '»  ' 

Der  helligeii  •Gschrifff  thut  er  wanen.'-'     * 

Der  Luther  .hats  nit  wol  besunnen, 
Zu  grofsen  Eren  war  er  wol  kummen, 
Het  er  den[i  Pabst  thun  schweigen; 
Ein  Cardinal  wer  er  worden, 
Und  zu  einem  Bischoff  geweiliet. 

Das  hat  Martin  nlt  .Wi>llen  thon, 
Darumb  thüt  yn  der  Babst  in  Ban 
Er  maint  er  w^l^  W  g^^  ^^^  verdammen 
Da  fragt  Martin  nit  vil  darnach, 
In  brennt  der  christlich  Flammen 

Der  Babst  wil  sein  der  hailigst  Man 
Wer's  von  ihm  redt  der  leidt  dä^Äl^ 
Sein  Thun  ist  nichts  als  Liegen^'    ' 
Sein  Pfaffen  schickt  er  in  alle  Landt 
Die  Armen  zu  beiriegen« 


X>^t 


65 

Der  BkbU  ^liMibft  ndi  du  Irdifelütt  .Gott 
Dermit  di«ilHr'er  «uf  Got  ein  Spot  '      >    * 

Er  ist  ein  Ksuffmann  worden    

Gotes  Gnad  petft  er  luu  umb  Golt,^ 
Der  Glaub  ist  de  Verdorben. 


(  • 


Umb  ain  Pfenning  oder  swen 
Funff  taiisendt  Jar  uftso  vil  Karben 
Thut  er  Gnad}iriefF  anfsscbreiben  ^ : ' 
Er  und  ««in  verincbte  Seet 
Tbun  das  teuflisch  verseren* 


Mancher  seins  Ampts  gar  wenig  acht 
Das  er  seiner  Pfarr  Heyl  übel  betracht, 
Inn  Geiz  thut  ers  betriegen'  ^-  '• 
Man  mufii  ain  Got  loben  lassen, 
Das  er  vil  gwinctt  mit  liegen«  - 


I«. 


Die  Klosterbrilde«  seind  auch  'ym  Spil  • 

Die  ich  yetauiid  wach  nennen  wH 

Sy  Sterzen  auff  den»  Lande 

Und  geb  mam  ^  des^  Kaisers  Gut 

Sy  yevserlMtt  idls  in  Sehannden. 

Darmit  band  SyJ.WaW  Venus  mut 

Sy  fresseni^ürrAmien  SchwärlV''und^  JMuf 

Es  möcht  wol  Gbt  erbarmen^       ' 

Das  sy  also  .lid>e|i  im  Saus 

Und  wollen  sein  die  Armen. 

Ir  Hastea  und  Keller  stecken  v^U, 
Sy  sauffen  idaa  sy  'Werden  toll ;   ■ 
SoUtens  eim  Armen  geben, 
Ja  nur  ein  giii»>«ins  guldens  werdt, 
£e  müests  dem  deufFel  werden. 


Darmit  19^0»  ty  gf oTmh  pi^h^ 
Haben  doch  di«  Jl««aul  fCi#uttr«fi$ 
Noch  g^tooii  QlHoh  m«r  dmui 
Wie  seind  sy  s#  grofs  Th»iieB 

Ach  Got ,  wie.  ttiiid  ihiw  jyilll  IrfrlUfft, 
Hat  Ohmiua  loüßh«  Airmi«!  ig^lfirl. 
Oder  hat»  «CthM  Mm  flMfff 
Geb  map»  dem  «nne»  B«ldfwen¥ililfcil» 
Dem  thit  es  gar  wl  nöf^k 

O  Babit  uniH  Blicheff  iftffflintiil 
In  GtfilB'  iv  ^mH  da»  ir  Mm 
Die  £e  den  Pfaifln»  wunfn^     . 
^  Geb»  Euch  nit  Spook  in  B4temiiuift 
Humwerk  würdt  Jr  }»£%  <|ni>gcj^ 

ünnd  ^«nn  d«r  Lulfaer  s«  mganxit  War 
S^in  Ler  xf%r  nit  kiumiMWk  Im  Imt 
Zu  Wurms  wers  tmd^nmM^ 
Da  sassen  «o"«!!  d«r  n>y»to  ?iiMlt 
Und  auch  der  ftskAu^c»  iMii 


Der  Hayser  in  teiner  ]M[*jl»tft, 
D#ii«L'  d<»r  d((nit9ck«o  i^nnftin  UsM     , 
Falsch  geistlich,  usd  «»«h.  X^ytoi 
Da  stund  der  Lutinir  hftfthgtteftr 
Zufödrest  an  dam  Ro^^ 

Die  mit  dfiüp  IiiMähor  AvoUtMOl  talf^Vtimm 
Die  sagen  nur  ¥9Qll  ptebeipic  «tnins 
In  Tantarey  verwi?!^^ 
So  mit  Egtfk  von  jn  itl  botiiioiiR 
Mm  sein  sjt  kl  fi«yd  ^)M9H. 


/ 


67 

Kurfürst  F^idrich  ist  ein  frun^mer  Manti 
Die  christlich  Kirch  im  Gutt^  ^«n. 
Das  jm  die  Eer  Q9p  liebtt 
Wolt  Got  er  w^  uns^  Keyser  plib^ 
Darstt  in  vil  erwdlten. 

O  Got  ivol  in  Aett.  Udüien  ^«w!.  . 
Wollest  den  Irthum  nnderstan 
Deines  Volks  von  dir  erkoren, 
Teyl  mit  dein  Barmheraiigkei^ 
Wol  dtinev  lieben  Schien 

Wn.  es  nit.  gi^hicht  i|i  d«uiem  W<tr(. 

So  im  ts  49fb::^  )4«8)Uk  faf»*. 
Das  wir  auff  uns  selbs  bawen 
Wie  mügen  wir  ymmer  gwiser  seyn 
Dann  wenn  wir  dir  vertrawen. 

So  du  ein  Got  bist  Ott  Bettng^ 

Die  Menschen  iUdhu  denn  ttyäMl  Lt^ 

tV^fH  thuüi  yvijf  Üäs  ^ertneiUeh, 

Das  wir  auf  Menschenler  bawen  thun 

Hand  deines  Wortes  vergessen* 

O  dott  wii*  ft^^eh  deiner  iSviA' 
Wlewöl  es  ist  det  ^klfeii  Schtrtd 
Dafs  wir  so  sein4  verplendet, 
Dafs  wir  kein  christlich  liieb  mer  ji^än 
Sindt  wir  pilich  gescUendet. 

Tet-Ifeig  ütis  Criia<i  ewiger  Cfott 
Das  wir  warten  in  diser  Not 
Leibs  unnd  auch  der  Selen 
Erleucht  uns  mit  dem  Worte  dein 
Dafs  wir,  deines  Weges  nit  felä. 


.f 


>> 


] 

j. 


68 


Der  uns  das  Liedlein  hat  gemaciit, 
Der  Sei  l9eil  hat  er  herslich  betracfat. 
Durch  Menschenler  vetteret. 
Man  Tvols  jm  nit  verübel  lian. 
Das  er  die  Warheit  rüeret. 

Fritchauff  Got  su  Lob^ 


Ein  schön  Reygenlied 

im   thon ,    RiiSticus    amabilem  5  '  Neäwli'eli  -  ges^hmidet 
durch  Meyster  Üemerlin  }m'  bei^  Etima." 

(Fliegendet  Blatt  ans  der  ReforsatioMseit.) 

Der  Babst  rüfft  Küng  und  Keyser  an,  ' 

Das  sye  vertreyben  einen  Mau, 

Dort  nlden  in  dem  Sachfsner  land 

Dann  er  wolt  offnen  all  sein  scl^and. .  p  we,  o  we. 

■     * 
Er  sprach  ich  kau  im  nit  erweren, 

All  mein  Pracht  will  er  umbkeren, 

Umb  bley ,  wachfi ,  bullen  gibt  er  nicht         *    ^ , 

Noch  umb  dy  grausam  Interdict.    O  we^  o  we.  . 

Ich  denk  das  meine  Kelber  heut> 

Bezwungen,  Stett,  Land  unde  Leut,  ' 

Meine  Bullen  waren  hoch  geachtt 

Tetzhats  derMünch  zu  nicht  gemacht.  Mordtio,  Mordtio. 

i  .         ;   .        .        , 

Vil  höher  hielt  man  mein  Gebott 
Dann  die  uns  hatt  verordnet  Gott, 
Die  Gwüfsen  fieng  ich  seüberlich 
Srgchreckt  die  Jlertzen  ^oiTelich;  mit  Listen 


V 


111  dise  Welt  kuftt  ineine  Fnfsi 

]>af  sdunackt  mir  so  wol  unde  suTi 

leb  was  erhöcht  weyt  über  0oU 

Tetz  bin  ich  aller  Welt  ein  Spott.    O  we,  o  yre. 

Den  Aplafs  hatt  ich  in  meinem  Gewalt 

Mit  Silber,  Gold  man  mir  in  besalt, 

Yetciind  so  fart  es  gar  dabjn 

Vil  Leut  sagend,  ich  schissz  dir  dreyn*  Mordtio»  Mordtio. 

Der  Pfründenmarckt  thet  mir  aiM^h  yMi    ' 

Macht  mir  aUseit  die  Küche  vol, 

Annaten  und  das  Pallium 

Ach  Gott  yets  bin  ich  kommen  dnunb.    O  we,  o  we. 

Vil  hab  ich  glöfst  aufs  diser  whar 
Und  mindert  sich  nit  umb  ein  har 
Was  ich  auTsgab  thet  mir  nit  wehe, 
Dann  vil  steckt  mir  in  pectore,  Occulte. 

Semel  pro  semper  thet  auch  wol, 
Regrefs  und  wie  ichs  nennen  sei, 
Adjutory  und  Reservat 
Ligt  jetsund  allsiunal  im  Kat.-   Ö  we,  o  we. 

Mein  GrempelmarcJ^t  >hatt  gar  ein  £nd. 

Das  Gott  den  Römischen  Keyser.  sehend. 

Ich  wond  er  wöld  mir  gholfFen  han 

Seinthalb  mufst  ich. gen  Betlen  gan.    Mordtio,  Mordtio. 

Danunb  soll  nyemant  sontig  sein. 

Das  ich  yetsnndt  Fran£osisc)b  bin,. 

Den  Teutschen  bin  ich  ^w  ein  Spott, 

Sye  kennen  jetz  den  YfSLfen  Gott.    O  vre,  o.iWt« 


Sye  achten  nichts  auff  meine  f(r<m 
Was  ich  gebeut  ist  }n  ein  IVom, 
Danimb  ich  sucht  ein  ander  Land, 
Da  noch  verborgen  ist  mein  Schand.    0  w^,  o  n^^* 

Der  uns  das  Liedl^A  hAt  geikiacht, 
Der  hatt  sich  schier  2h  Todt  gdlaelKr^ 
Das  Babstlich  Reich  und  Regiifienfi 
m  Teutsehenland  so  gar  isli  gesehe«i4.    i^  )4w 

Die  Teutschen  s^ind  h«g  Di«rrf«L.g8|f9i9i 
Yetz  hat  sye  Gott  durch  sei9#«  Sc^#n 
Brleucht  das  sye  den  Antichrist; 
ErheiiQeQ,  wilisen  w«r  er  int.  J<>  ^^ 

Gott  faret  der  zeit. 


Mislnngene  Handelschajt. 

(Aus  der  HwfoMisftioiiMait.) 

In  der  Flammweifs ,  darin  man  Hertzog  Ernst  singt. 

(FUegendes  Bla^t.) 

Gesang  will  mir  nit  lafsen  Ruh, 

Mein  Herz  »agt  selbst  aueh  dcHsit; 

Darum  so  mufs  ich  dichten, 

Und  wie  es  mir  ergangen  ist. 

So  "merket  mich  in  Kurtuer  Frist! 

Das  will  ich  Euch  berichten. 

Ich  ging  zu  Augsburg,  in  der  Stadt', 

Die  Weil  was  mir  fast  lange, 

Gar  bald  ich  fa»  das  Thore  trat, 

Daroftch  bett  hh  Erlangen. 


n 

Ich  gieng  fpatÜiM^^  $Ü  4M>  Mia^ 
So  fahren  sw«ii  iftlr  Wä^m  1i«r,  . 
D^  IHM  ^cK^  mit,  aH»  kÄ  D&ek 


Dieselbe^  Mlrfm  tier  Vdil  llbiil« 

Sie  iumieii  sü  «irf^  ^«jr  tWik  WMl, 

leb  wüniefee«  Ihü'il  hüA  tüin^. 

Ich  sprach  zu  ÜUI  gl^i^k  tfft^: 

Ihr  li«yi<«n  ^  #a»  fKbA  Ihr  <j(i  '^ 

Oder  was  habt  Ihi*  i(ifl«t 

Der  ErN  ltlftw(#f^(^l  lift^  -4o  AMli* 

Von  Bley  ein  Last  ich  habe; 

Weist  kaine  tu  Aii^sbur^  in  4ejf  ^A^t 

Der  mir»  l^üd  Jiauffet  a]l>e  *? 

Dafs  ich  mein  Qarg^ld  d^run^  ?^%^Ji  * 

Ich  wollt  i^n  eei|  eij|.  gut^  ^jmlft 

Dafs  ich  wieder  ^fn  Rom  Mm* 

•■.:;.- 
Ich  fprach:  wjt«  h?«^  das  ^n<m  ^^^ 

Dafs  ihr  dsm  Bl/9y  ?f^^%  g^)»,^  hW? 

Wie  ift  es  ^^u  Jm^^^en, 

Dafs  Ihr  nit  7^^ifibfin'd»^^^,fpfiC9^ 

Siegel ,  damit  4if  Br^^f  |f  ^Jf}ie§|? 

Er'  fpr^t*:  mW*  ^iV  ^^4IWWf»t 
Das  scl^ft  i|U  d^,J»|jh^ris<?h.;^Ji^; 

Die  saget  nur  von  Gotte,     , 

Dafs  man  kain  Kreatur  sonst  ehr : 

Es  ift  m^^rm^oti«.     '    ' 

Der  Menschen  JlMlf?  gilt  Miti^Wliäi 
Dannit  der  eei¥lmSlkm  ^  Mf, 
Ihr  Gei»  ift  oftWH»!'    •  '-''•' 

De»  Ändern  tm^Hm^ak  ad^'lft^^ '^ 
Wat  er  d<^:IWMi9«'QaHiii^'iJfltEf  <'^l 


72 


Von  Wachi  fep'  mir  ^ald  Xagetf  ,       < 

Das  wollt  ßr  gQr^n  geben  hiu«  .  r 

Er  liefii  i^aioli  hören  wc^l.dejn  $ai^    ^    .^ 

Sein  Noth  er  mir  do  klaget: 

Zu  Rom  will^n^ai).  et  kaufen  aMht« 

So  kann  ichs  nit  verschenken  5     ._ 

Hab  mich  in  teutfche  Land  geripht) 

Ob  sich  Glück  .-^öUt  lenken^     .-,       ,    , 

Dafs  ich  das  Wachs  dfi  von^inir  brecht;. 

Das  machet  alles  der  LuthlPi*,,     .  ;  ,. 

Dafs  es  zu  Rom  i&  g?r  veij^hii^^clpi^  . 

Den  Dritten  fraget  ich  zuhand, 

Warum  er  zog  in  tcutsche  Land^ 

Oder  was  er  wollt  treiben? 

Do  fagt  ^r  mir  bald  die  Mär,    •  ' 

Wie  dafs  er  ein  Bermenter'wär;' 

Zu  Rom  möcht  er  nit  bleiben. 

Mein  Häffd^erlThat  gestöfsefn  sibhi'    ' 

Das  Bentient  will'  man  nimmer; 

Darum  ich  nit  kann  neren'micli,' 

Das  felbl^  mlibh'fehr  kümirieV. 

Das  macift  alles  l)ofctor  Martin; 

Noch  dufllfl"tti'ffcff*sein  Lehr  gerecht, 

Darum  reif  4hm  üit  :Peint!  kann  feyn. 

Ihr  Noth  betten  m,4r.k]4g(.di^.;4re|?)     '    p 
Do  bat  in^l^ Jeg^hei^^drt^yf  >.    >f  > 
Dafs  ich  ih^  f^ek  oinagj^^o   ;  rt  3! 
Wie  er  fich  darin  haltenr^olL    r;  x\^r 
Ich  fprach  zu  ihm:  gehabt  Euch  wohl! 
Ich  weif^J^c}%f8iuf  eifit:Pi^#e,,^     •  ,  u 

Da  Eiier,,S«|c|^.fl||g;y«r||F^ej|j.g^t5.  ,     >  -o/ 


73 


Nun  mer^t  mich  alle  Dreye. ...     . 
Ich-ralli  Euch  liie  aus ,  freiem  Muth: 
Der  ein  der  führ  das  Bleye 
Gen  Mailand,  ist  ein  grofaer  Krieg, 
Und  het'er  Pulver  auch.darzify 
Die  Zehrung  es  ihm  wohl  ertrüg. 

Doch  gieb  ich  Euch  rechten  Bericht, 

Ihr  müssets  geben  imch  dem  Gewicht; 

Das  foUt  ihr  merken  eben. 

Man  nimmts  nit  nach  der  Römer  Sitt; 

Dieselbig  Meinung  hat  es  nit, 

Ihr  müssets  anders  geben. 

Sie  hond  betrogen  Weib  und  Mann, 

Und  uns  viel  v/orgelogen^  , 

Der  Luther  das  bewähren  kann, 

Wie  sie  uns  um  hond  zogen, . 

Und  uns,  unrechten  Weg  geführt. 

Da^  hat  jetzt  unterstanden  Gott, 

Dafs  es  nimmer  geschehen  wird. 

Alfo  flihrt  er  das  Bley  dahin. 

Dem  mit  dem  Wachs  sagt  ich  den  Sinn, 

Wo  er.  das  foUt  vertreiben. 

Ich  wiefs  in  da$  Baierlaud, 

Ich  that  iiu&s  alle  Dio^  bekannt. 

Wie  man  l^fiin  liefs  beleiben; 

Ja  welcher  Lutherisch  war, 

Der  hätt  .darin  keinen  Fl^tz. 

Alsbald  der  Bdmer.hört  die  Mär, 

Er  fürt  des  Wacl^ses  Schatz 

Gen  München. SU  (ü>er  das  Feld«  : 

Da  folgen  jike.  ^r  FfajQTen^  Rai^, 

Um  Wachs  df^  g^^ben  si?.  ih|?  Geld*  r 


n 


Der  Bermenter  fttcKsh  b^^  nl!»  ftoM 

Er  bat  mlth ,  äti^  kh  ifcnfi  llhA  Ü^nA, 

Wo  er  sich  möclft  ern^fren. 

Ich  wufst  ttit  wbfhl,  iY«hin  ttik  lifih; 

Ich  sprach  zu  ihirf:  mich  rec&ir  ^^ft^lHldlv 

Thut  Ihr  gen  iBaieni  kehren  f 

O,  dafs  Ihr  Euch  recht  angericht; 

Es  gibt  sich  Übi^r  Hechte, 

Dafs  Kristdi»  L<^fkr  daselbsl  ^tnii^MKi 

'Mit  der  göttliche^  Mächte. 

Ich  sorg,  euer  dach  hab  VwimÄ  %9mutt^ 

3a  wenn  es  wäi*  ki^in  eigei^  ^^ 

So  wollt  ich  ziehet  ^en  MällMidv 

Daselbst  liegen  der  Kriegilevft  viil, 
Auff  Berment  treifteh  sie  ^u«  iSjrtld^ 
Das  spannt  maii  f(ber  TrumiMeit, 
Darob  fchlagett  ^e  Tag  tiüd  KsidR, 
Dafs  mancher  frummei*  ddMHi«  ÜtdMi)  * 
Das  bringt  kiich  guten  Fruiniii«!!. 
Ich  kann  Euch  anders  rathen  nit« 
Wenn  Ihr  wärl  mein  Brud<^. 
Die  selben  Lefttt  haben  d€f]l  Si«K^ 
Sie  liegen  stets  im  Liider^- 
Tag  und  auch  Naehf  Heyn  st«  gffm^  ^M  ^ 
Und  könnt  ieV  ittaefadHk  Bergttnüllt» 
Bey  diesen  Leiücfn  yfät  tä\r  yßtAit 

Er  folget  mir  und  iffthrt  sein  Di«g^ 
Davon  ich  jetst  nit  #Mter  ^g; 
Ich  will  es  lafse^  bkiibeüL 
LaTst  uns  umb  6«H  biM»  AlMMA^ 
Dafs  er  uns  g^  getlüek  V^-sMIi^ 
Der  uns  ihi  l&iü  thtei  ^(fb«{b99(^ 


75 


DaCi  wir  itit  werden  abgewettAf 

Von  dem  höchsten  Richtig*. 

Wer  ihn  nit  ehrt^  der  wiird  geschlttd, 

Spricht  Raphael  der  Wthtet} 

In  Gott  sölln  wir  Vertfäiten  hoA, 

Wan  uns  sunst  niemand  helfFen  mag. 

Find  ich  klärlich  geschrieben  ßön : 

Gott  ist  der  Best, 
Das  glaub  ich  fest; 
Allein  Gott  bitt! 
Sunft  niemand  nit.« 


Ein  Bergkr^yn  von  der  MüL 

(Ans  dkf  R«AniiMiM>9Btf«it.) 
(An*  «iBer  SammluB^  Bergkreyen  in  it«  •.  1.  «t  a.) 

Ein  Mül  und  die  ich  euch  bawcf»^vrin, 
Hilff  Gott  west  ich  womitle, 
Het  ich  Handgerette  und  Waffen  acharpff^ 
In  Gottes  Namen  so  wil  ich  sie  h^ben  an. 

Es  sollt  ein  man  zu  holtze  fareit, 

Der  Wald  was  im  gar  ferne, 

GehvIfen  het  er  gerne, 

Vnä  eynen  Man, 

Der  ihm  die  hohen  Bäumlein  gefellev  htitli* 

Der  wald  heyst  sich  Lyberast, 

DtfaufF  wachsen  die  Cedron  schone, 

Cipressen  bey  ddm  Üusse, 

Und  Palmen  stolz, 

Oliue  ist  das  aUer  edebte  Holz. 


.M    I 


7^ 

Ir  werden  meyst^r  hoch  von  kosten  reiche 

It'  tolt  uns  lere  geben. 

Schnürt  und  fürt  gar  eben,  , 

So  füget  es  sich  schlecht, 

Damach  wird  uns  dieselbige  mül  ijerechjt. 

Moses  du  solt  seyn.dabey, 

Den  ersten  steyn  su  bereiten, 

Ufi  das  erleit  gar  feste. 

So  tregt  er  schwer 

Damit  bedeut  uns  die  alten  Ehe« 

Die  newe  Ehe  den  andern  stein, 

Den  legen  wir  aufF  den  alten. 

Und  dafs  er  lauff  gar  baldc,^ 

Nach  Meisters  kunst, 

Das  getrib  bedent  uns  des  Heyltgen  geists  gunst. 

I..         •    • 
Gregorius  und  Ambrosius, 
Hieronymus  Augustinus, 
Bewart  uns  die  Mül  gar  eben, 
Und  das  Hampfrad, 
Das  }r  mit  ewren  SchrifEten  habt  wol  bewart. 

Pison,  Gihon,  Tygris, 

Und  Eyphrates, 

Ir  fliesset  alle  viere  wol  aus  dem  Faradeyse, 

Brinnget  wassers  genüg,  und  gebt  derselbigen  Müleii 

Iren  Flufs. 

Ir  zWölff  Apostel  nu  tr^t  ber&u, 

Macht  uns  die  Mül  geende. 

Das  sie  nit  bleybt  steende, 

Ir  seit  aufs  gesandt, 

Als9  ferne  in  die  frembden  li^id« 


77 

Eitt  Jongfkvw  reyn  eiii  seddein  bracht, 
Mit  "wejtzen  |;ar  wol  v'ei'bunden, 
Wol  SU  denelbigen  Stünden, 
2u  der  MiUil  hinein  kam. 
Ein  Prophet  das  bald  vemam. 

Der  Propheten  der  sind  also  vil, 

Haben  uns  dauon  geaungen, 

Das,  wie  nns  sei  gelungen, 

Es  ist  alles  vollbracht 

Als  man  ^ngt  in  der  heiligen  Osternacht. 

Jesaias  der  Prophet  vor  Janger  «eyt, 
Hat  uns  dauon  geschriben, 
Wie  das  uns  ein  meid  gegeben .  irerd. 
Die  empfecht  un4  einen. son  gebert. 

Sein  nam  der  heyst  sich  .Gott  mitt  uns, 
Den  sollen  wir  alle  loben, 
Gewaltigklich  vom  Hymelrekh  herabe  kam, 
Den  Völlen  l<^>eB^  i 

Die  Frawen  und  auch  die  man. 

Da  die  Nacht  die.  hürse  gewan,  '*» 

Der  tag  empfand  die  leng^,  .     < 

Der  Finsternis  gezwange, 

Ein  ende  nam, 

Das  bistu  lieber  £[erre  lobesam. 

Die  vor  langer  »eyt.  g^bytef 'lMib^,f 
Geschreyen  tag  und  nachte        '  ,.  ./J 

So  ddrfft  jr  darnach  nit  trachten,  '     ^ 
Ir  scyd  sein  gewifs,  .    .  '.  >     o  * 

Das  Gott  der  Herre  menseh  geporen  ist. 


:   f 


78    ' 

Lucas  ^du  staroli^»  Qi^hseleyn, 

Schutt  auff  die  Mühl  lafs  schroten, 

Do  der  Herr  erstund  vom  tode, 

Do  das  geschach, 

Als  man  singt  in  d^r  .Ueili^n  0^ei:ufKytlt.* 

Marcus  du  starckes  Löwelein, 

Schutt  auff  die  ihül  lafs  reyben, 

Du  kanst  uns  Wol  beschreyben, 

Das  Testament, 

Das  heilige  Evangelium  das  heyli^)?  ISacH^efaii. 

Johannes  du  starker  Adeler, 

Schutt  auff  die  mwMari»^  reden, 

Du  haust  uns  auch  wol  schreiben, ' 

Das  opffer  grö'fs, 

Das  Got  seyü  rosettfarbes  blut  fiir  «Ln^  VI^^Mte 

Mattheus  nu  bind- «uff  defn  ^wk,* 
Schutt  auff  in  Gottes  iMunen,  ^ 

Du  IcaMt  ui»  tf  ol  sialon  ätt  tust  ^M]^ 
Das  dus  lieber  Herr  mensch  gspövto.YHwdll«  ' 

Wer  seyne  seele  speysen  will, 

Zu  der  mül  sol  «v  «ich  ftObA«n, 

Wol  SU  der  Mül  geMtll«b, 

Er  wer  sein  bricht, 

Die  mül  die  melt  und  netzt  nichil; 

Pabst  Bischoff  unde  Cardinal 

Bey  der  müj^rdiü'  s4l|  |«?  V^yhm^ 

Darumb  wird  euch  gp^g^^, 

Metz  unde  Maltz»     . 

So  habt  jr  in  der  Ewigkeit  ei^  S^ktl^ 


Sßai0mmmimnmtmttm 


w 


Ein  ^^h^tfhkt  k^yn. 
In  Bruder  Veit,«   T/ll^«. 

Lobt  Got  jr  frummen  Ohristen^ 

Frewt  eueh  und  jtArflirt, 

Mit  dauid  dem  F^abnitftelt, 

Der  vor  der  Arelt  toffli^rt; 

Die  Harpffen  hört  mkh  Idittgea, 

In  teutscher  iteti<m,  damml^  VH  Ghtitteit 

Zum  Evangelioti. 

Voü  Mitternacht  ist  kummen. 

Ein  Euangelitch  mati. 

Hat  die  Schrift  fUcfttflinanMiy 

Damit  gezeyget  an^  «* 

Das  vil  der  frummen  Ohriltitt 

Böfslich  betröge»  «iKkd» 

Dnr^  falsche  Iktht  dMr  Sof^hilttett^ 

I^jre  wechs^ed  ktnidj 


Die  yetsund  gryn|kig:4telffc«ml^ 
Wenns  auff  derü^tast  Ml^  ^ 
Movdt  über  dk  l^eti«r€|iti^ 
Der  glaub  wil  untei^bn«. 
Des  gew^iiQp»  wassevs^  kpaiOEte^ 
WU  niemiisb'«Bii^ii.iMtf^     . 
Darsu  d^ncMofi^etedbaftaii . :  v 
Thm  miii  keja  nm^btüiaskialir 


•y 


.1 


80 

Wer  glaubt  des  Luthers  leere, 

Ist  ewiglich  verdampt, 

Der  gleych  und  anders  mere^ 

Schreyen  sie  linerschampt. 

Damit  vil  Christen  trüben. 

Vom  Evangelion, 

Die  bey  dem  Scoto  bleyben, 

Und  seiner  opinion. 

Ir  gsalbten  und  beschomen,  ... 
Last  ab  von  solchem  thant« 
Das  recht  hab  ihi*. ^verloren, 
Seyt  gewamet  ufl  ermant, . 
Got  wil  yetzt  an,  euch  strafFeoL, 
Den  Mord  und  grofsen  neyd,  , 
Den  jr  mit  seynen  schaffen, 
Habt  getriben  lange  zeyt. 

Gar  bald  wird  niderfallen '  .     '  j« 

Mammon  der  ew«r  Äbgot,    . 

Und  euch  ^Igttlosen  allen,  .  :.  .> 

Zu  schänden  «nd  Eu.spot, 

Im  ist  durch  Luthers  Lere, 

Genummen  idl.€pni  maoht^ 

Wölt  jr  euch  nicht  be4ereii, 

Ir  werdt  mit  jn  verjagt.  ^ 

Her  her  jr  liebe«. BtnIdAry     :      >     m^ 
All  die  recht  (iÜitlsteii :  seyn,       '•  >k     nn-ivr 
Zum  fandlein  traehf;  ein  yedeo,  tj  In  th^t-^i. 
Ehr  wöl  wir  legen  .e in,  '    *    *''*  »»     *  » 

Die  Feinde  wdtten  wir  angrcfff^Q^''"^«^  ;:'.  . 
Ich  mein  das  beschcMm  geschlddbtiti*»  h  '  t 
Ich  hör  die  trumiael  ttnd  pfle^falißn^«^  ii.^ij  v 
Her  her  ihrÜebftn  KiieolM:.  *'i*^  'V-^  ^(»^^ - 

Ein 


81 

Ein  yeder  soll  auch  boren,     ' 
Wer  unser  Hauptmann  ist, 
Der  Künig  aller  Eieren, 
Unser  Herr  Jhesu  Christ, 
Der  will  uns  helfTen  streiten 
In  aller  angst  und  not, 
Yetz  in  den  letzten  Zeiten, 
Als  er  versprochen  hot. 

In  drummel  und  in  pfejffen, 
Wil  Got  kein  gfallen  lian, 
Zun  Waffen  wöll  wir  greyffen, 
Den  hämisch  legen  an, 
Den  Paulus  hot  geschlagen. 
In  seyner  liberey, 
Schilt  heim  pantzer  und  lirageo, 
•Ein  Schwerdt  ist  auch  dabey. 

Lafst  sie  nun  anher  hawen, 
Das  arm  beschom  geschlecht. 
Die  auff  jr  werk  fast  bawen, 
ünn  auff  jr  geistlich  Recht, 
Ir  geschütz  hat  nit  wol  troffen, 
Ist  viel  zu  hoch  gericht. 
Noch  eyns  sind  sie  verhoffen. 
Es  wird  sie  helffen  nicht. 

Mit  dem  thun  sie  sich  richten, 
Hab  ich  vemumen  wol. 
Der  Bapst  in  jares  fristen. 
Ein  Concilium  halten  soll. 
Darinnen  sol  man  sehen, 
Ob  Luthers  leer  sey  war, 
Wie  sol  aber  dem  geschehen. 
Der  nicht  erlebt  das  Jar. 
YfQi.f9f  hijtor.  VolUtUedcr. 


> 


88   . 

Auf  GLristu  sol  er  sc]iwawe;i;i, 
Der  unser  Hauptmann  ist, 
Auff  seyne  Wort  vertrawen, 
Keyn  lüge  noch  arge  ^ist. 
An  jnn  nie  war(^  erfunden, 
Auch  kein  betrieglichkeit, 
Wer  Luther  überwunden, 
Würd  mancher  Sophls^  erfire^rt« 

Nim  yetz  also  vergüte, 
Du  gsalbte  geschmirte  Sect, 
Got  halt  in  syner  Hüte, 
All  die  er  hat  erwecht. 
Durch  Evangelisch  leere, 
Vom  Slaff^der  gleyfpnerey. 
Dem  glori  preyfe  und  ehre, 
Ymmer  iind  ewig  scy. 

Ir  Fürsten  und  jr  Herren, 

Habt  kein  verdriefs  daran. 

Das  wort  Gots  helfft  handthai>ent 

Darzu  den  Christen  man, 

Got  wirds  euch  wider  gelten, 

In  seynem  höchsten  Thron, 

W^enn  Seil  und  Leib  sich  ^beide», 

Und  müssen  schnell  dauon. 


83 


Das  Res9net  Papistisch. 

Resch  und  behendt  der  Pfarherr  sprach, 

Heut  hab  wir  ein  opfer  tag, 

HeCmer  rieht  die  Kirchen  zu. 

Unser  nach  baur  Vogt  ist  tödt, 

hauff  Eum  Pfaffen  in  der  nech, 

Das  sie  kumen  zu  der  zech, 

Zmn  Gabriel, 

Eya,  eya  derselb  der  hat  vil  guter  Fisch, 

So  sitz  wir  oben  an  d^n»  tisch, 

SanfPs  gar  aufs. 

Bodie  der  Pawr  ist  todt, 

Der  PawF  ist  todt 

In  4iesem  Dorf, 

Gibt  er  lieyn  gelt  so  legt  man  nit  in  KirchhofT. 


Der  Pfarherr  sprach  a^um  Mefsner  schnell, 

Kich  mit  d^n  glochenein  grois  geschel, 

Das  £e  pauren  in  Kirchen  gan, 

Zündt  darnach  die  Kertzen  an, 

Krnnpt  all  herein. 

Merkt  jr  pauren  was  ich  rat, 

Heliflt  der  armen  seel  aufs  not, 

Gebt  pfennig. 

£ja,  eya,  mit  vigilg  seelmefs  jar  tag. 

Das  der  seel  wol  helffen  mag, 

Im  Beutel.  ^ 

Hodie  der  patir  ist  todt  der  panr  ist  todt  zu  dieser  frist, 

Frewt  euch  jr  Pfaffen  wenn  ein  reicher  paur  zeuchti 

6* 


/■ 


84 

Der  Pfarherr  sprach  «u  seiner  meid, 

Dieser  todt  ist  mir  nit  leyd. 

Ein  weyl  hab  wir  zu  fressen  dran, 

In  unserm  Hauts  leb  wir  im  saufs, 

Morgen  aber  eyner. 

Elfsleyn  liebes  Elseleyn, 

So  hab  wir  aber  zu  trinl(en  wein, 

Bis  frolich.  , 

£ya,  eya,  so  lafs  uns  Haben  ein  guten  mut, 

Als  der  paur  der  peurin  that, 

Im  kemmerlein. 

Hodle  der  pawr  ist  todt  der  pawer  ist  todt  zu  dieser  frist. 

Die  sach  hab  wir  getrieben  lang  mit  grofsemsList. 


ffarhaffie  und  gegründie  meldung^  und  anzeigen 
der  geschwinden  y  tückischen ,  bösen  anschleg  und 
prachticky  so  wider  die  Ltöhlichen  protestirenden 
Stendep  und  Evangeliums  Einig  verwanten^  durch 
die  grossen  Feind  Gottes^  den  Bapst^  und  seinem 
anhange  ßirgenomenj  und  zu  jemerlichen  un- 
widerbringlichem undergeheuy  und  verderben  des 
Deudschen  Ijandsy  erdecht  seind.  Item,  Ursach 
der  genötigten  y  und  gedrungenen  Defension  und 
gegenwehr.     Auch  wie  sie  darinne,  zu  halten  sey. 

im 

'       Gottes  Wort  bleibt  ewig. 

(Ein  wunderbarer  Traam,  ob  diesen  gesehwinden  KHegsleufftea.) 

Auff  meinem  betli  an  eim  Montag 
Ich  traurig  ongeschlaffen  lag, 
Bedacht  die,  falschen  tück  und  schand 
Sq  man  jt^t  über  Deudsch^  Land 


85 

Machet,  ich  dichtet  hin  tmd  her 
Wie  doch  der  sach  zu  rathen  wer, 
Entschlieff  also  in  dem  gedieht 
Mir  ham  für  ein  sollich  gesicht, 
Mich  dünkt  das  ich  in  bergen  fer 
Verirret  in  eim  nebel  schwer, 
Stige  durch  hohe  rauhe  berg 
Itzt  auff,  dann  ab,  dann  uberzwerg, 
Das  ich  ward  müd  erlegen  schwach 
Zu  letzt  da  kam  ich  an  ein  bach. 
Zu  einem  Maulberbaume,  gut 
Darob  erfreuet  ward  mein  müt, 
Vil  maulber  lagen  in  dem  gras 
Ich  setzet  mich  nider  und  afs, 
Mein  müdes  hertz  da  zu  erquicken 
Als  ich  thet  hin  und  wider  blicken, 
Da  sach  ich. kommen  her  zu  mir 
Edler  Helden  und  Fürsten  vier, 
Die  zween ,  von-  kleider  har  und  bartt 
Von  aller  zier.  Heidnischer  art. 
Die  andern  zween,  nach  unser  weis 
Bekleidet  gehn  Fürstlich  mit  preis, 
Die  traten  sittiglich  zu  mir  dar 
Mein  hertz  vol  angst  imd  sorgen  war, 
Ich  stund  auff,  Jjog  gen  jn  mein  knie 
Ich  dacht  was  wil  geschehen  hie. 
Der  eltist  Heid,  hub  also  an 
Und  sprach  zu  mir^  Mein  Heber  Man, 
Sey  wol  getrost  und  sorgen  on 
Kein  leid  sol  dir  zuhanden  gon, 
Seid  wir  dich  haben  hie  gefunden 
So  setz  dich  her  zu  diesen  stunden, 
Auff  diesen  Fels  von  müse  grün 
Ich  volget  jm ,  der  ßitter  kün, 


86 


Hub  an  und  fragt  weiter  eu  hand 

Wie  gehet  es  unserm  Vaterland. 

Ich  sprach,  Mein  Herr,  so  sage  mir 

Welchs  Vaterland  mieinet  jr. 

Dali  jr  düncket  mich  frembder  art 

Der  Fürst  sprach  freundlich  zu  der  fart, 

Das  edle  Deudsche  Land  ich  mein 

Ist  unser  Vaterland  allein 

Damit  wir  dich  nit  düncken  Ghest 

So  wis,  ich  bin  der  König  Brennest 

Ariovistum  zu  Latein 

Nent  mich  Caesar  der  Feinde  mein. 

Mit  dem  ich  hab  ein  lange  zeit 

Gefuret  Krieg  und  grosse  streit. 

Das  ich  jm  nit  lies  überhand 

Über  mein  liebes  Vaterland,     * 

Damach  der  bey  mir,  Zeig  ich  an 

Der  heist  Hertzog  Herreman 

Ein  Ritterlicher  Sachsse  frum 

Den  nenneten  Arminium 

Die  Römer  in  jren  Geschichteii 

Der  drit,  das  mus  ich  dich  berichte«, 

Helst  Friderich  der  erste,  zart 

Der  edle  Schwab  im  roten  Bart 

Den  vierdten  soltestu  wol  kennen 

Jörg  Ton  Frondsperg  thu  ich  ja  neuen. 

Der  neulich  bey  deins  lebens  frist 

In  Schwaben  auch  gestorben  ist, 

All  wier  sind  wir  Deudsche  gebom 

Ich  sprach,  Ir  Fürsten  auserkom, 

Euer  tugent  erkenn  ieh  wol 

Dann  es  sind  des  die  Bücher  vol, 

• 

Aber  von  unserm  Vaterland 
Wie  eg  darumb  to  übel  MWid, 


J 


87 


Kau  ich  leider  nit  alles  sageti 

Es  ist  zu  w^inefn  tmd  i:ti  Kkj^en, 

Doch  so  steht  es  also  darumb 

Das  i^h.  es  fafse  in  eine  Summ, 

Das  glück  iftid  ehr,  und  dife  freiheit 

Die  vor  gerhümet  weit  und  breft, 

Die  steht  in  der  höchsten  gefafar 

Er  sprach,  das  «eig  mir  au  ^ar  trar. 

Wer  rieht  das  zu,  in  diesen  dingen? 

Der  euch  wolt  umb  die  freaieit  bringen, 

Ich  sprach  ^en  wir  mit  höchster  ehr 

Haben  gekrSnt,  vertrauet  sehr. 

Den  wir  ii!t  unsem  gelt  und  gut 

Ja  auch  mit  unsern  leib  undbhit, 

Haben  gethan  hilff  und  beistand 

Der  wölt  jetzt  unser  Vaterland 

Gern  mit  gewalt  under  »ich  bringen 

Und  von  der  alten  freiheit  dringen. 

Die  er  solt  schirmen  auff  das  best 

Da  sprach  der  König  brennest, 

Was  verursachet  fh  darzu 

Das  er  euch  schaifft  soHich  imrhu 

Ich  sprach ,  hochmut  xxnd.  falsche  lehr 

Haben  sein  bertz  verblendet  sehr, 

Der  Bapit  zu  Hom  verföret  jn 

Das  hat  er  üo  ein  bösen  sin. 

Der  hilfit  und  hetzt  mit  ^ut  und  gelt 

Ach  Gott. du  schöpffer  aller  weit, 

Las  uns  nit  von'  der  Wahrheit  tHngeu 

Und  umb  die   edle  freiheit  bringen, 

Behüt  uns  Vdr  der  Wahlen  Joch, 

Ach  edle  Fürtften,  rathet  doch, 

Das  man  dfe  sa'chen  understdnd 

Das  geholffen  werd  dem  Vaterlaiid, 


88 


Das  sprach  der  Köi^ig  Ereniiest  * 

Hör  zu,  ich  rath  dir  aufF  das  best« 

Weil  ich  von  dir  hör  jtzt  so  viel 

Das  Rom  und  Welschland  in  denpi  spil, 

Sich  auch  eii|  menget,  ich  weis  wol 

Das  sie  sind  list  und  untreu  vol, 

Machen  einung,  freundschafft  und  blind. 

Bis  sie  ergehen  zeit  und  stund, 

Das  sie  den  vortheil  mügisn  hon 

Wie  mir  Julius, hat  gethon, 

Da  er  mir  thet  unrecht  eintrag 

Wolt  er  erst  mit  uns  halten  tag. 

Und  kam  zu  mir,  auff  zil  und  o^ 

Gab  mir  wol  vil  der  guten  wort, 

Mutet  mir  zu,  unbillich  sach 

Da  ich  demselben  widersprach, 

Mein  recht  und  ursach  jm  fürlegt 

Das  |n  solt  billich  hail  bewegt,     , 

Da  zoh  er  sich  gantz  listiglich  ^ 

AufF  seinen  Senat  hindersich, 

Wolt  mich  zwingen  ich  aolt  bleibe^ 

Was  man  zu  Rom  mir  thet  fürschr^iben» 

£e  ich  das  selb  wolt  nemen  an 

Er  thet  ich  als  ein  redlich  Man, 

Und  rüstet  mich  mit  gantzer  macht 

Thet  mit  den  Römern  ein  feldschlacht. 

Und  ward  bey  Bisansen  geschlagen 

Wie  Julius  das  selb  mus  sagen. 

Im  ersten  buch,  da  ilndestu  frey 

Wie  es  mit  mir  ergangen  sey. 

Weil  nun  sollichs  jtzt  auch  geschieht 

So  rath  ich  das  jr  trauet  nicht, 

Der  falschen  Wahlen  tug  und  list 

Sonder  das  jr  gantz  wol  gerast 


89 

Setf  et  daran  was  jr  mügt  hon 
Ehr,  leib  und  gut,  wie  ich  hob  thon, 
£e  jr  euch  last  die  Freiheit  rauben 
Die  Wahlen  halten  euch  kein  glauben, 
Trachten  nach  euwerm  leib  und  gut 

■ 

Das  sie  baden  in  eurem  blut, 

£e  ich  solch  falsch  lies  ungerochen 

£e  würd  ich  tausent  mal  erstochen, 

Es  ist  besser  einmal  gestorben 

Dan  aÜe  tag  in  schand  verdorben. 

Er  schwig  also ,  darauff  hub  er  an 

Zu  reden  Hertzog  Herreman, 

Und  sprach  zu  mir,  Merk  was  ich  sag 

Es  Künigs  Brennest  Ratschlag, 

Gefeit  mir  wol,  ich  rath  desgleich 

Ich  sprach  mein  herr,  im  Deudschen  Reich, 

Hahn  wir  jetzt  an  diesain  endt 

Ein  ander  weis  und  Regiment, 

Dan  es  zu  euem  zeiten  was 

Und  das  ir  recht  vermercket  das. 

Es  sind  Künige ,  Fürsten ,  Reich 

Frey  und  Reichstedt  und  das  gleich, 

Graven,  Edel,  Ritter  und  Knecht, 

Sieben  Churfürsten  in  aussutz 

Wir  wehlen  zu  gemeinen  nutz. 

Ein  Haupt,  das  man« den  Keis.er  nent 

Der  wird  der  oberherr  erkent, 

Doch  etlich  artickel  gestalt 

Seien ,  die  man  jn  da  für  halt, 

DarauiF  er  schweren  mus  ein  Eid 

Das  er  artickel  und  bescheid 

WöU  halten  und  dabe^  beleiben 

Niemand  von  seiner  freihelt  treiben. 

Beschirme  Peudsche  Reich  und  Land 


90 


Aber  itsund  «ks  ist  ein  sohaikd, 
Hat  uns  der  Bapst  heimlich  v^rkoleiii 
Den  Reiser  durch  pracktick  gestolen, 
Und  jn  gebracht  aufF  sein  parthey 
8ein  manlich  Hertz  verkehrt  dabej^ 
Das  er  mit  gwalt  für  mmpt  2ü  dringeti 
Und  alles  Deudsche  Land  su  ztvingen,  . 
Zu  gehorsam  des  Welschen  Pfaffen 
Dasselbig  gibt  uns  jtzt  zu  schaffen, 
Das  wir  Krön  und  Sceptcr  geben, 
Das  er  regire  in  dem  Reich 
Das  es  nit  sey  auffrhur  gelelob, 
Und  ^ir  nit  thuend  wider  ehr 
Hertzog  Herrman  der  Edelherr, 
Sprach,  Lieber  Man  und  freunde  mein 
Wie  kan  der  euer  Haupte  seyn, 
Der  sich  sondert  von  euerm  leib 
Das  er  euch  von  der  freiheit  treib, 
Handelt  wider  sein  ampt  und  stand 
Verderbet  selb  das  Vaterland, 
Zwingt  euch  unter  frembd  Tyranney 
Meinstu  das  es  ein  auffrhur  sey, 
So  man  nit  alles  Übersicht 
Das  jeder  unbillich  anrieht. 
Dann  ist  er  nit  euer  haufsherr 
Auch  weil  er  wider  treu  und  ehr. 
Dem  Römischen  Pfaffen  zugefliUen 
Sollich  gewalt  treib  mit  euch  allen, 
So  ist  er  nun  des  Bapsts  Amptman 
Und  geht  eiich  Deudschen  nit  mehr  an, 
Ir  solt  jm  auch  nit  fragen  nach 
£e  ich  von  jm  lid  sollich  schmach. 
Die  er  auch  euch  unbillich  legt 
£e  müst  das  Deudsche  Land  erregt, 


91 


Sein  ehr  und  fircyheit  zu  bmcMrmen 

Mit  kriegen,  fechten,  gchlahen,  stürmen, 

Auff  sein,  bey  tag,  nnd  nuch  bei  nacht, 

Wie  ich  auch  thet  der  Bömer  macht, 

Die  hetten  sich'  gerüstet  ein 

Wolten  auch  unser  herren  sein. 

Trieben  gewalt  tind  Hbermut 

Mit  unserm  leib,  Land  und  auch  gut, 

Drey  Legionen  wol  gerlst 

Die  lagen  zu  dierselben  frist, 

Zu  der  besatzung  in  dem  Land 

Dort  an  der  Ems,  ich  zoch  zuhand,  i 

Mit  meinen  lieben  Deudschen  frum 

Erschlug  Vanun  ^intilium, 

Iren  obersten  Feldthauptman 

Dem  selben  ich  auch  abgewan, 

Bos,  Harnisch,  Bauer,  grosse  beut 

Erschlug  die  besten  Kriegsleut, 

Und  schwechet  seer  die  Römisch  macht 

Das  klagt  Augustus  tag  und  nacht 

Sein  kopff  vor  leid  sties  an  die  wand 

Also  halff  ich  dem  Vaterland, 

Darmnb  so  weis  ich  bessers  nicht 

Dami  das  sich  Deudschland  aber  rieht, 

Wider  der  Wahlen  list  mit  macht 

Zu  brechen  jr  hochmüt  und  pracht, 

Frisch  naph  der  alten  Deudschen  ärt 

Wem  der  kopff  bleibt  der  scher  den  bart, 

Als  Herrman  so  dürstig  redt 

Da  hub  an  zu  der  selben  steth, 

Friderich  Barbarossa  und  sagt 

Nun  sey  es  Gott  von  Himel  klagt, 

Das  der  mördische  Pfaff  zu  Rom 

Helt  noch  den  Keyser  bey  dem  zom, 


92 


Dem  er  güüd  vreder  ehr  noch  gut 
Steh  jn  allen,  nach  leib  und  blut,* 
Mich  düncket,  wann  sie  sehen  an 
Wie  mir  hat  than  der  schentUch  Man, 
Und  bracht  mich  umb  das  leben  mein 
Sie  solten  gnug  gewamet  sein. 
Das  sie  ihm  trauten  nimmermehr 
Küng  Brennest,  der  Edel  herr, 
Sprach,  Lieben  herren  saget  mir 
Was  ist  das  für  ein  schedlich  thier. 
Das  von  euch  wird  der  Bapst  genant 
Ich  bit  euch ,  macht  mir  jn  bekant, 
Kan  man  sein  gwalt  und  Tyranney 
Zerbrechen«  nit  noch  werden  irej, 
Keyser  Fridrich  Barbarossa 
Hub  an,  und  erzelet  jm  da, 
Wie  bald  nach  der  zwey  herren  end 
Hett  Gott  der  Herr  sein  Son  gesend, 
Der  het  das  gantz  menschlich  geschlecht 
Erlöset  und  wider  zu  recht. 
Gebracht,  und  frem  verderben 
£rr,ettet  durch  sein  Greutz  und  sterben, 
Hett  darzu  auch  gesetzet  ein 
Das  predigamt  und  Worte  fein, 
Das  man  ablas  von  allen  Sünden, 
Durchs  Evangelij^  solt* verkünden, 
Darzu  so  het  er  jm  erweit 
Und  bsunder  Diener  auffgestelt, 
Verordnet  das  man  sie  solt  ehren 
Und  erhalteh.,  das  sie  dem  Herrn, 
Durch  Leer  und  predig  alle  gleich 
Erbauen  sein  Kirchen  und  Reich, 
Da  were  unter  diesem  schein 
Der  Bapst  gar  höflieh  kommen  ein, 


93 

Ünrch  Teuffels  hiilff  und  rath  gelogen 
Die  gantzen  Ghristenlieit  betrogen, 
Das  er  beluriegt-  gros  gut  und  gelt 
Auch  Land  und  Leut  in  dieser  Welt, 
Nachmals  wer  jm.  weiter  gelungen 
Mit  gwalt  und  list  sicli  eingedrungen, 
Das  er  die  Keyser  aufF  und  nlder 
Setzet,  und  aucH  absetzet  wider, 
Regiret  also  weit  und  b^eit 
Scbier  über  alle  Christenheit, 
Unter  Gottes  namen  mit  list 
Die  gantze  Welt  verfuret  ist, 
Das  sie  nit  ander  stifFt  verwönet 
Dafi  wer  den  Bapst  spöttlich  verhönet. 
Der  sey  vor  Gott  ewig  verdampt 
Weil  er  veracht  das  Bebstiich  ampt^ 
Dis,  als  der  from  Keyser  und  Held 
Mit  langer  red  fleissig  erzeld 
Ich  meld  allein  nu  hie  die  Siun 
Darauff  weiter  der  Keyser  frum, 
Erzelt  all  Historj  geschieht 
Was  der  Bapst  hette  zugericht, 
Wider  jeden  Keyser  besonder 
Vil  tück  und  list  seltzame  wunder, 
Auch  wie  es  jm  selbs  gangen  wer 
Wie  gros  schaden  und  gros  gefehr 
Der  Bapst  jra  het  gefüget  zu 
Was  für  hrieg  und  schwere  unrhu. 
Er  hett  von  den'  schelcken  erlitten 
Danunb  das  «r  het  widerstritten. 
Und  den  Bapst  nit  zulassen  wolt 
Das  er  über  den  Keyser  sollt, 
Herrschen,  darumb  hab  er  gemacht 
Vil  auffrur  abfall  xxnd  zwitracht 


94 


Bis  er  zu  letzt  ein  sinn  erdencket 

Das  er  verreterisch  ertrencket, 

War,  gaben  für  wie  ungefehr 

'Er  in  dem  Plus  ertruncken  wer, 

Also  Friderich  im  Roten  bart 

Er  zalt  des  Babst  Ursprung  und  an, . 

Jörg  von  Frondsperg  spracb,  herre  meiai 

Seither  hat  er  die  bosheit  sein, 

Getriben  öffentlich  und  frey 

Ich  schweig  geistlicher  symoney 

Verkauffung  aller  Sacrament 

Sein  Antichristisch  regiment, 

Sund  er  ich  meld  nun  an  dem  ort 

Meyneid,  rerreterey,  und  mordt, 

Fressen,  sauffen,  hurey,  vergifft 

Gros  blntvergi essen  das  er  stifft, 

Verderbt  Land,  Leut,  Weib,  Man  und  kind 

Solt  ich  die  Sodomitisch  Sund, 

Qer  Welschen  Hochzeit  grausam  schand 

Erzelen,  jr  würdet  all  sand, 

Ein  greuel  han,  erschrocken  drob 

Sollichs  ich  als  gesehen  hob. 

Da  ich  im  Welschen  Land  krig  füret 

Ich  weis  wol  wie  der  Bapst  regiret, 

In  Summa,  sag  ich  werlich  das 

Er  ist  das  rechte  laster  aas, 

Gottes  Feind  und  des  Teuffels  knecht 

Veracht  Göttlich  und  menschlich  Recht, 

In  Summa,  Kein  sünd  so  verdampt 

Ist,  die  er  nit  treib*  unverschampt, 

Als  Friderich  der  Keyser  werd 

ETöret,  wie  Frondsperg  die  beschwerd,' 

Erzelet  den  herren  besimder 

Sprach  er,  Es  nimpt  mich  nit  wunder, 


96 

Das  er  soUicIies  riehtet  an 

Ich  weis  was  er  vermai;  und  l^n9 

Er  machet  jm  grofse  bejsta^d 

Sete^  seii^  BischofF  in  alle  Land, 

Bej  den  Fürsten  er  practiciret 

Die  er  an  seinen-  stricken  ^Loret 

Franclureich  und  gantz  Italia 

Deudschland,  Ungern,  Hispania, 

Die  vermeinen  on  allen  spott 

Wer  jm  diene,  der  diene  Gott, 

Er  ist  ein  schedlich  Thier  und  Man 

Dem  man  nit  wol  geweren  kan. 

Das  macht,  das  er  all  We^t  betrogen  / 

Hat,  und  den  gwalt  an  sieb  geaogon^ 

Die  jm  sein  Reich  und  ubermut 

Hand  haben  thun  mit  leib  und  gut, 

Meinen  sie  dienen  Gott  hiermit 

Er  sprach  zu  mir,  Sag,  wistu  nit, 

Was  ist* die  scl^uld  oder  die  sünd 

Das  Bapst  und  Keyser  feind  sind, 

Dem  Deudschen  Land,  das  allweg  hat 

Der  Keyser Liehen  Majestät, 

Gedienet  so  vjeissig  aufFs  best 

Jörg  von  Frondsperg  der  Bitter  vest, 

Hub  an  gar  züchtiglich ,  und  sprach 

Ir  herren,  ich  weis  die  ursach, 

Es  hatt  Gott  in  das  Deudsche  Land 

Ein  fromen  theuren  Man  gesand, 

DeV  beredt  war,  treu,  und  gelert, 

Martinus  Luther,  der  bewert, 

Ein  Doctor  heiliger  Geschriffifc 

Der  hat  des  Bapstes  leer  und  gifft. 

So  klerlich  bracht  an  Hechten  tag 

Das  nieman4  da|  umbstossen  mag, 


96 

Und  hat  bewiBseu  gewaltig  frey 

Das  der  Bapst  wider  Christum  sey, 

Gepflantzet  darbey  rechte  Lcr 

Dds  manche  Stad,  manch  Fürst  und  Herr, 

Angenomen  hat  su  diesei^  stund 

"Weil  es  in  heiiger  schrifft  hat  grund,- 

Darnach  Frondsperg  erzelt  mit  namen 

Die  werden  Fü'rstlsn  all  zusamen, 

Desgleichen  auch  von  den  Reichstedten 

Die  Gottes  Wort  bey  jnen  hetten 

Wie  der  Babst  sich  dawidder  setzet, 

König  und  Keyser  auif  sie  hetzet, 

Die  Gottes  Wort  mit  rath  und  that 

Verfolgen,  beide  früh  und  spath 

Und  der  Babst  auif  allen  Reichstagen 

Sie  als  Hetzer  offt  thet  verklagen, 

Und  wie  sie  hetten.  protestirt 

Auif  ein  Goncilj  appellirt, 

Da  wolten  sie  die  Schriift  Ion  walten 

Das  doch  der  Keyser  nit  wolt  halten, 

Wie  wol  ers  hett  versprochen  Mar 

Im  Reichstag  zu  Nürnberg  fiir  war. 

Und  lies  zu  gleichen,  sie  mit  kummen 

Und  was  ich  hie  meld  in  der  Summen, 

Erzelet  er  von  stuck  zu  stück 

Wie  manche  practick  hinderrück, 

Heimlich  anschleg',  mörderischer  bund 

Gemachet  wer,  das  thet  er  kund, 

Ich  stund  auff  und  bog  meine  knie 

Ich  sprach,  O  Edlen  herren,  wie, 

Herr  Jörg  Frondsperg  der  Edel  Held 

Mit  allem  vleis  lang  her  erzelt. 

Das  ist  warlich  also  im  grund 

Aber  viel  erger  erst  jtzund, 

PeuiUcb- 


97 

Deudschluid  in  hohen  sorgen  schwebt 

Dann  da  der  Edel  Ritter  lebt, 

Wir  babn  erlitten  uiordtli^h  brand 

Schier  in  dem  gantsen  Deudschen  Land, 

So  man  die  stiffter  hat  beklagt  '. 

Hatt  man  ungnad  damit  erjagt, 

Wiewol  wir  nnserm  Kayser  her 

Mit  leib  und  gut  gedienet  mehr, 

Denn  keinem  Deudscjien  Keyser  nie 

Auch  mehr  dann  seine  Pfaffen  je, 

Haben  uns  aUes  glimpffs  beflissen 

Wie  das  die  Widersacher  wissen, 

Ein  grossen  *Zjig  ins  Ungerland 

Mit  gelt,  gut,  Leuten  und  profand« 

Theten  all  gehorsam,  gleich 

.  Hin  an  den  König  aus  Franckenreich, 

Zog  man,  da  er  jn  het  verklagt 

Das  gantse  Deudschland  jm  absagt. 

Beide  die  Fürsten  und  die  Stedt 

Hett  man  betrügljch  uberredt. 

Wie  Franckreich  Türckisch  worden  wer 

Dazu  der  Christenhe;it  zu  schwer, 

Hett  er  zu  Nissa  geben  ein 

Dem  Türeken  da,  den  Hafen  sein, 

Da  ward  der  König  angelogen 

Damit  das  Deudsche  Land  betrogen, 

Das  es  b,eschwert  durch  list  und  kunst 

Erlangte  feindschaffi  und  Ungunst, 

Aber  ich  hoff  zu  dieser  stund 

Der  Krön' von  Franckreich  sey  wol  kund. 

Das  Deudschland  durch  solcli  triegerey 

Uoschuldig  dahin  kommen  sey, 

Da  liegt  der  Christliche  bund  . 

Seine  Hauptleut  zur  selben  stund, 
Woi-Ff  8  BittOT.  Volkslieder,  >^ 


98 


Zu  danck  hat  er  sich  jtet  bedaeht 

Und  grosses  volck  sttsammeii  bracht. 

Zu  stehen  wider  Dettdsche  Land 

Das  er  dem  Babst,  das  ist  ein  sckand« 

Das  selbig  tenterthenig  mach 

Sonst  hat  er  kein  redlich  ursaeh. 

Dann  was  wir  von  dem  Edlen  kort 

Nit  weichen  von  dem  Gottes  Wblt« 

Der  Babst  erieget  gelt  und  golt 

Das  ist  djsr  treuen  Deudschen  sold. 

Für  jr  ghorsam  treu  Dienst ,  und  nflieh 

Darumb  jr  Herren,  mich  bericht, 

Gebt  euem  treu  und  klugen  raHi 

Weil  es  Deudschtand  so  übel  gath, 

Barbarossa  an  diesem  ort 

Sprach,  Lieber  Man  du  hast  gekort, 

Den  Künig  Brennest  alhte 

Auch  Hert«og  Herreman,  wie, 

Sie  rathen  unserm  Vaterland 

Das  düncket,  merck  mit  verstand. 

Das  es  der  beste  rath  mag  sein 

Das  sich  Deudschland  schickt  also  drein. 

Die  weil  der  Kayser  von  euch  allen 

Ist  SU  den. Welschen  Babst  gefallen,  , 

So  seit  jr  auch  von  jm  gants  frey 

Das  keiner  -jm  verpflichtet  sey. 

Dann  er  ist  jt^t  ein  Pfaffen  knecht, 

Handelt  wider  sein  ampt  und  pflicht 

Darumb  so  sündiget  jr  niclit. 

So  jr  mit  starckem  Volck  und  He'er 

Euch  schicket  äu  der  gegenwecr, 

Weil  diese  Begel  billich  ist 

Die  im  Latein  braucht  der  Jurisi^ 

Qui  fregeri^  fides  ei^ent 


99 


Frangatnr  fides  ei  dem, 
Niemandt  zu.  halten  ist  verflieht 
Dem,  der  jm  heltet  glauben  nicht, 
So  er  euch  nimpt  euer  freyheit 
Vcrleurt  er  auch  seih  Oberkeit, 
Auch  wisset  jr,  alt  Christen,  wol. 
Was  man  dem  Kayser  geben  sol, 
Nemlich,  was  des  Kaysers  ist 
Wie  uns  selbs  leret  Jhesus  Christ, 
Wann  nun  der  Kayser  ubers  %i\ 
Wil  greiffen,  und  haben  zuvil. 
Und  fordert  das  jm  nicht  gehört 
Das  hat^uns  Christus  nie  gelert. 
Das  man  fm  sollichs  geben  sol 
Wie  es  die  Olerten  wissen  wol. 
Das  auch  der  Babst  selb  leret  des 
Capite  Imperatores, 
An  der  neundten  Distinction 
Er  ist  nun  der  protection, 
Und  Bit  des  eigenthumbs  ein  herr 
Wann  er  verfolget  Christi  Ler, 
Und  wil  des  Teuffels  leer' veÄcchten 
So  bleiben  wir  bey  unsern  Rechten 
Und  bringen  schlecht  die  antwort  ein 
Man  mus  Gott  ihehr  gehorsam  sein, 
Dann  den  menschen ,  Man  thut  hiemit 
GentsKch  wider  den  Keyser  iiit 
Der  in  dem  fal  hein  Keyser  ist 
Darumb  so  mag  ein  jeder  Christ, 
In  diesem  fal,  so  er  berufft 
Und  man  sein  in  dem  krieg  behutf^ 
Auif  sein ,  mit  gutem  gewissen  fechten 
Nach  Gottes  wort  imd  allem  Rechten, 
Omni  tempore,  das  Caput 


100 

Gibt  ein  soUrcb  bescheid  und  Statut« 

Das  ein  Christ  mög  ku  allen  seitten 

Wider  des  glaubens  Feinde  streittem, 

Weil  ich  nun  von  dir  hab  gehört 

Das  jr  habet  zu  schirm  gemert. 

Ein  Stareken  bund,  Leut,  gelt  und  gut 

Rath  ich  das  jr  mit  freiem  mut 

Geht  unverzagt,  euch  machet  auff 

Das  sich  der  Gottlos  Bepsttisch  hauff, 

Nit  eindring  und  nem  überhand 

In  unserm  lieben  Vaterland, 

Vertrauet  auff  den  lieben  Gott 

Der  wird  die  Sodmitisch  rott, 

Stürtzen ,  und  euch  den  Sige  geben 

Das  jr  vor  jn,'  in  frieden  leben, 

Dann  weil  jetzt  Gummen  ist  die  stund 

Das  Gott  durch  seinen  Geist  und  Mund 

Sofa  endet  des  Antichristen  bracht 

So  wird  jn  auch  kein  menschlich  macht, 

Wider  Gotteszorcn  erhalten 

Der  selbig  wird  gewislich  zerspalten. 

Den  köpf  und  schedel  seiner  Find 

bie  fürtfaren  in  jrer  sünd, 

Er  zerbrichet  die  köpff  der  TK*Achen 

Sein  Feind  wird  er  zu  schänden  machen, 

Und  steen  auff  seines  volcks  seiten 

Die  far  die  j&öttlich  warheit  streitten 

Wie  er  vor  allweg  hat  gethon 

Sein  viölcklein  wird  er  nit  verlon 

Der  Richter  und  der  König  buch 

Im  alten  Testament  aussuch, 

So  findstu  das  der  treue  Gott 

Allweg  hat  die  Gottlose  rott, 

Zerstöret  gar  mit  ringcr  macht 


J 


101 

Mit  schandt  geplagt  >r  stolts  und  bracht. 
Vertraut  Jm  nur,  das  sag  ich  dir 
Kein  besseren  rat  wissen  wir, 
Herr  Jörg,  wolt  reden  auch  dariEu 
In  dem  entweckt  mich  mit  unrhu. 
Ein  wetter  in  derselben  nacht 
Das  ich  aus  diesem  träum  erwacht, 
Ich  lag  im  bethund  was  mir  schwer 
Den  träum  bedacht  ich  hin  und  her, 
Wie  sich  zu  schicken  wer  darein 
In  dem  gedanck  und  hertzen  mein 
O  Gott,'  sprach  ich,  in  deinem  Reich 
Hilff  uns,  das  bitten  wir  gleich. 
Aus  dieser  not,  steh  du  uns  bey 
Nie  las  die  Gottlosen  so  irey, 
Nit  las  sie  tratven  auif  jr  macht 
Es  wird  dein  Wort  durch  sie  veracht, 
Schlach  sie  mit  foreht,  verzagtem  mut 
Schirm  die,  so  mit  dem  teuem  blut, 
Christi  d^es  Herren  sind  erworben 
Hilff  den,  für  die  er  ist  gestorben 
Rette  dein  armes  Heufle  in  klein  < 
Auff  dich  trauen  wir  Herr  allein. 
Du  bist  allein  in  alUr  not  ' 

In  jamer ,  pein ,  tili'  'Cveutz  und  Tody 
Nur  unser  einig  z^ei^kht 
Vor  dir  künden-'i^iii  vhümen  nicht,*  ' 
Oder  auff  etwas  uns  verlassen 
Nur  auff  die  bannung  nbermassen,  ' 
Rieht  un^  nit  Herr  in  deinem  zorn 
Es  ist  mit  uns  sonst  gar  verlorn, 
Von  uns  dein  barmung  nit  abwend 
Treu,  gnad  und  gute,  uns  Herr  send, 
Las  alle  die  zu  dir  sich  keren 


102 

in  deiaer  focefat  umA  iieb  iich  oieiMriB, 
iMim  von  uns  ergemva  und  sol^and 
Gib  das  wir  in  dem  Vaieiflaad, 
Ehren  durch  Christum  deinen  NiGunm 
Nun^und  auch  ewi^ichen,  Amen. 


Eine  ermammg  an  die  Kamrtkhe.  Mmefiai^  des 
Evangelium  halben  ^  in  seinen  Erblendehu  Dar 
rinnen  auch  eine  treue  ffamung  an  uns  JOead- 
sehen  ^  durch  einen  fVölweisen  Kriegserfamen 
Herrn  schön  beschridfen. 

Herr  Gott  Kenner  aller  hjßrtaen 
Sili  an  was  jamer  und  tchBiortflen 
Itzund  leider  ist  für  handen 
In  Deiidsohen  und  Welschen  landen. 
Dein  heilig  wort  will  hian  Vertreibn 
Davon  zu  reden  wil  manjgiioht  lei^ 
Viel  menschen  sind  darumb  verdorben 
Im  glauben  ritterlich  |;estorben 
O  Karle  bedencke  eben  ^ 

Was  dir  Gott,  für  paad.  hat  geben 
Gmacht  dieh  su  ein-  gr*saön  Herren 
Solt  darumb  Gottes  wort  nicht  weren 
Sondern  tireulich  helfSen  pflantsea 
■    Nicht  folgn  des  Endehrist»  finanaeh 
Allein  niw  Gottes  wort  für  dich 
Geschieht  es  nicht  denck  an  mich 
Gott  ist  viel  mechtiger  als  du 
Die  Pfaffen  haben  hein  rast  noch  rhi» 
WoU  mit  gwalt  Gottes  wort  verdringen 
Bsorg  sie  werdn  nichts  guts  draus  bringen 


103 

Gotts  woit  wixvl  nimer  ahchui 

Ehe  m«ft  Deudidbland  zu  scheitfrn  gaa 

Dnimb  grosser  Heyser  sdiulcr  M 

Besinn  dicfti  wöl,  hast  auch  ein  seef 

Sesst  du  glei^  «tili  9  empst  didis  nicht  an 

Wirds  gieiehwol  in  deim  Land  gethan. 

Leut  SU  tddten  und  zu  brennen 

Üabef  lernt  masa  PfaChart  kennen 

Was  sie  (mten  in  Jrem  sinn 

Hett  nur  Aeat  'EenSl  den  Luther  hin 

Und  seine  IMien  allatunal 

So  irvem  unsr  Kastn  und  Keller  irol 

Und  hieltn  noch  unser  Mensehen  ler 

Gleich  als  vtean  Gottes  wort  nichts  wer 

Da  man  Sie  aHein  müsl  achten 

Edler  Keyser  liiu  hetrachten 

Was  dir  und  uns  ist  dran  gelegen 

Las  dich  die  Pfaffen  nicht  bewegen 

Im  glaubm  die  Dendschn  zu  refermtm 

Es  wil  dir  Heyser  nicht  gebum 

Gott  in  sein  ehr  uiid^mpt  zu  trettn 

Wir  müssen  jn  ab  Gott  anbetn 

Als  der  Uns  'hat  am  Kreutz  erlöst 

Mit  seinM'  Erstehung  getr5st 

Auff  das  all  dt«  an  jn  glauben 

WöU  «r  sein*  Siegs  nicht  berauben 

Sondern  uns  Am  ewig  leben  schcmehn 

Gütger  ftey^r  wollest  bedenckn  • 

Das  mxA  allaelt  dein  bestes  spricht 

Des  habn  die  BfafFen  dich  anders  berteht 

Thu  dl«  Bcfarifft  mit  Tleifs  umbkcl^n 

Wird  dich  den  techtn  weg  w<iMereti 

So  wird  Gott-^las«a  das  glück  hey  dir 

Wo  nicht.  So  gleub  du  mir 


104 

Gott  kau  sieb  von  Dir  abwenden- 
'  Sein  Wort  lest  er  jm  nicht  ztrennen 
Die  Pfaffen  haben  dieh  bericht 
Wie  Paulus  in  der  Apostl  Geschieht 
Er  vvoUt  auch  mdr  den  Staehel  lechn 
Wie  jn  Gott  thet  aus'gnadn  erwechn^ 
Gott  wöU  dich  auch,  als  Jn  behem      ' 
Als  denn  wird  sfch  die  CäüRstenhek  mera 
Sih  wie'  die  Juden  Christo  thettn        ' 
Als  sie  sonst  nichts  an  jm  hettn     * 
Versuchten  jn  mits  Heysers  Bent   • 
Er  aber  antwort  jn- behend         , 
Begert  von  >ed  Müntz  zu  sehen  •     - 
Bald  drauif  thet  er  zu  jn  jehen 
Gebt  dem  Keyser  on  allen  w^hn 
Was  im  gebürt  und  er  soll  han 
Doch  sag  ich  euch  on  alle  list 
Gebet  auch  Gotte  was  sein  ist 
Dai  sihst  Keyser  wie  Gott  der  Henr- 
Nicht  greiffn  will  in  dein  Weltlich. ehr 
Sonder  die  ^elb  dir  zu  lassen 
Also  wil  er  auch  der  massen 
Für  dir  wol  sein  und  bleiben  Gott 
Ob  wol.  die  Pfaffen  hans  jren  spott 
Das  leid  e^  bifs  zu  seiner  z^ 
£vs  wenden  wird,  und  ist  nidit  weit 
Gott  hümpt  in  einem  augenblieh 
Gedenck  an  manch  so  grosses  «Glüok- 
Du  hast  gehabt  bey  deiner  Krön 
Da  solstu  biUich  dencken  an. 
Was  Gott  dir  gab  nach  deim  verlangn 
König  von  Franckreich  ward  vondUr  gCaagn 
Die  st  ad  Rom  hastu  gewunnen 
Da  solt  billich  han  besunnen  . 


105 

Bas  du  bist  «aser  Keyser-feelHft- 

Barumb  dir  Gott  hat  Rom  beschert 

Weil  du  nun  fiirst  Römischen  Tittl 

Gehört  dir  Rom  on  alle  mittl 

Dnunb  «diev  Heyser  Hoofagebem 

Bedenck  was  liir  Eyd  du  hast  geschworn 

Das  heilig  Römisch  Reich  zu  mehm 

Las  dich  die  PfalFeii  nicht  verkera 

Vergeus  nicht  fromer  Christen  blut 

Sondern  hab  Gottes  wort  in  hut 

Sih  was  Triumph  dir  Gott  hat  gebn 

Yieleicht  noch  mehr  bei  deinem  lehn 

Den  heim  Keyser  in  langer  zeit  ■ 

Was  seins  die  armen  Christen  gfireut 

Die  weil  die  Pfaffen  han  gewalt 

bi  deinem  Reich  dir  för  behalt 

Zu  hörn  das  heilig  Gottes  wort 

So  wirst  da  selig  hie  und  dort     • 

Wilt  du  auff  deim  sinn  bleiben 

Die  Christen  aus  deim  Land  treiben 

Ir  blut  vergiessn  on  unterlassn' 

Gottes  wort  immer  vmi  dir  stossen 

Zuletzt  die  Deudschen  unterstehn  zdringen 

Den  Pfaffn  nach  jrm  Lied- zu  singn 

Als  sie  vermein  uns  zu  erbdn 

Uns  Deudschen  gar  zu  verderben 

Das  bedenck  dich  o  Keyser  wol- 

Obs  Gott  der  Herr  auch  leiden  sol. 

Auch  gstattea  wöll  solchen  hocfamut 

Hab  acht  auffs'end,  so  wird  noch  gut 

Und  kompt  uns  allen  zu  Steuer 

Das  Stro  leit  warlich  nah  beim  feuer 

Es  ist  leichtlich  auszubrennen 

Gott  wöll  all  ding  zum  bestn  wenden 


106 


Der  Babst  kAt  «i..la|tg  gesisBsaii! 
Sein  ist  hej  uns  ganta  vetnessen! 
Alit  aller  s«!ner  Bül»ei^ey- 
Das  Reich  woiit  dir  mit  ti^ii^  li^y. 
So  ferr  dn  ftie  nicbt  thust  braufti»« 
Des  w^n»  lafs  ein  jeden  glauben 
A^as  jn  dünoltt  eu  der  Seilen  ilojfcb 
Mich  deuoht  e»  wer  ktjfn  Jbeäser  rafh 
Der  Glaube  len  sich  nicht  fewingen 
^    Wie  hoch  die  Pfaffen  <k«Rif  dvingen . 
Mufs  man  jn  jten  willen  lan 
Den  unsem  wollen  wir  auch  han 
Unsem  willen  zur  Seligkeit 
Sonst  sein  wir  Kej&er  dir  bercat    . 
Mit  schuldgen  diemten  a^e  &eit 
Doch  das  wir  aein  in  dem  gelr^yt 
In  unserm  glanbn  farn  rötaschen  PfaH^ 
Mit  den  woün  wir  nichts  han  au  sohaffn 
Sondern  bleiben  bei  Gottes  woiet 
So  täglieh  bei  uns  wird  gehört 
Gott  dafür  liab  lob  eu  allr  seit 
Dazu  setzen  wir  Land  und  Leut 
Gottes  hilff  wir  darzu  nemen 
Itzt  müssn  «eck  die  Pfaffen  schem^ 
Ihr  Büberey  ist  gantz  am  tag 
Mit  Hertzog  Heinrichs  niderlag 
Gott  geb  O.JKeyser  hoch  geiianA 
Du  habst  mit  heimlichem  verstand 
Gehabt  mit  deihselben  Hauffen 
Hets  nit  genueint  das  er'verlauffen 
Solt  sein,  und  wer  so  ergangen 
^  Das  Herteog  solt  werdn  gelan§^en 

So  hat  Gott  sein  gnad  bewisen 
Drumb  jm  lob  ivird  teglicb  gprlsen 


1 


I  I 


107 

Gott  der  BLnr  lest  Bieht  nttt  |it  sohtrseti 

£dler  Heyser  nims  doch  mi  hertSB 

Widr  tjrott  mach  kein  heanlicheB  Build. 

Gott  wend  die  aeit^  da«  »d,  dlo  stund 

Sein  i^ewalt  gibt  er  wem  er  wil 

Ich  besorg  iefa  red  schier  m  vil  .:  . 

Noch  wil  die  warheit  sein  bekamt 

Mechtiger  Hejser  sef  gemaat 

Mach  ein  bestcndig  einif^it 

Zwischen  uns  und  der  Geisdiehkeit 

Las  iin»  bleiben  anffi  nnsenn  sinn 

Lks  ^e  hinfam  mit  jvem  gwinn 

Gewaltiger  Keyser'iHm  dein  Hron 

Und  eier  die  Dendsohe  Nation 

Ihirchleuchtiger  KeisM*  erkom 

Du  bist  vom  Deudschen.Blut  gebdm 

Vom  Hertzogthnnkb  2U  Österreich 

Den  die  Kurfürsten  aÜKugleich 

Gekf^n  haben  in  I>ettd^hem  Land 

Dammb  o  Keyser  sej  iwrmant 

Lafs  uns  bey  unaerm  glauben  bleibn        , 

Wolen  denn  uns  die  Flaffen  vertreibs 

So  sitze  du  nicht  mehv  den  still 

Vieleictht  ist  es  nii  Gottes  will 

Das  wir  uns  jrer  erwehren 

Thu  uns  nicht  weltter  henehifvertn 

WöUst  sie  ja  auch  nicht  Sterken  > 

Wo  wir  es  semst  würden  merken 

Wer  unser  hofi&i  za  dir  verlorn 

Verbeuge  nicht  der  PfaiQ^n  «om 

Sie  wölltf  nur  mit  dem  Sehwerd  dran 

Da  4o)ln  sie  nichts  gewinnen  an 

Stehe  d«  nsur  Goftea  wort  bey 

So  sind  wir  aller  «org^  firey. 


"^ 


108 

Zih  nn  Türeken,  wir  sind  bereit 

Mit  dir  zu  leiden  lieb  und  leid 

Dir-  belffen ,  jm  sein  Reich  krencken 

Das  wölst  Keyser  wol  bedencken 

Das  Deudsch  Reicb  aucb  einmal  meiiren 

Kan  niemand  straffen  noch  verkeren 

Sondern  darzu  mufs  haben  lust 

Ich  glaube  wens  der  Türke  wüst 

Er  würde  wiflr  dich  nicht  streben 

Könst'  jn  wie  andr  Feind  eriegen 

In  heissen  iziehen  hinder  sich. 

Eins  Dinges  sehr  verwundert  mich 

Von  unsern  Christlichen  leuten  - 

So  wollen  zu  allen  Zeiten 

Die  besten  Christen  sein  genand 

Das  sie  so  gar  kein  widerstand 

Begeron  wider  den  Türeken 

Allein  jr  gmüt  dahin  stercken  -   ' 

Wie  sie  uns  gar  möchten  verschlinden 

Das  man  G Otts  wort  nirgd  möcht  finden 

Darauff  sie  wenden  gelt  und  gut 

Nur  zu  vergiessen  Christlich  blut.' 

Geben  sie  das  zur  Türekensteur 

Der  Glaub  bey  jn  wer  nicht  so  theuer«. 

Wolls  sein  die  Hirten,  doch  schlaffen    '■ 

So  wird  sie  Gott  warlioh  straffen.     > 

Mit  alln  den  so  an  jn  hangen. 

Darumb  Kcyser  stell  dein  verlangen 

Zu  Gott  und  seinem  heiigen  Wort 

Und  far  als  den  mit  freuden  fort. 

Thu  wie  eim  Keyser  zimpt  in  ehm 

Des  Türken  macht  kan  dir  nicht  wehm. 

Gott  wird  sein  gnad  zu  dir  senden 

Das  glück  wird  nicht  von  dir  wenden.    > 


109 

Alsdenn  wucst  der  ganteen  £)rden 
Ein  gewaltiger  Heyser  werden 
Viel  mäcbtiger  den  dein  Vorfarn. 
Wiltu  al»er  anders  gebam 
Dich  vom  Pfaffen  lassen  leiten 
Dein  Seel  mit  menschen  Ler  weiden 
Und  so  Gottes  wort  verachten 
Keyser,  das  solt  gewis  betrachten. 
Gott  han  dir  nemen  deinen  gwalt 
Und  jn  geben  eim  andern  balt, 
Dein  Land  kan  sich  von  dir  wenden 
Hie  und  an  andern  mehr  enden. 
Gott  kan  dir  machen  also  bang 
Das  du  nicht  weist  wie  oder  wann 
Wohin,  oder  auch  wo  hinaus 
Die  Pfaffen  halten  übel  haus. 
Verlas  dich  nicht  aüff  jren  bracht 
Gott  hatts  balt  als  zu  nicht  gemacht. 
Wird  endlich  den  Bapst  Verstössen 
Hit  allen  seinen  Bundgenossen. 
Drumb  Heyser  ich  dich  warnen  wil 
Nim  deinr  sach  war  in  diesen  spil 
Las  dich  den  Babst  nicht  betriegen 
Sein  falschen  schein  nicht  verfüren. 
Viel  lieber  glaub  Gott,  nach  seim  wort 
So  bleibstu  selig  hie  und  dort. 
Nim  für  dich  den  Prophetn  Jonas 
Drey  tag  im  leib  des  Fi  seh  s  was 
Den  schickt  Gott  in  die  grosse  Stat 
Niniye,  für  des  Königs  Rat 
Bufit  laut  die  Stad  sol  untergefan 
Die  meer  kam  für  den  König  hin 
Im  Sack  und  aschen  thet  erbufs 
WiewoU  J^nam  das  seer  verdrofd. 


lltf 

Las  farn  den  Bapst ,  bleib  du  bei  Gott 

So  hilfft  er  dir  aus  aHer  not. 

Pharao  wolt  Mosen  nicht  lan 

In  das  gelobte  Land  nicht  lassen  gan 

Auff  jn  samlet  ein  grofses  Heer 

Ertruncben  all  im  Roten  meer. 

Viel  Keyser  hat  Gotts  wort  verdrossn 

Guts  aber  jr  keiner  genossn. 

Gott  gibt  und  nimet  wenn  er  wil 

Er  lest  wol  zu,  doch  nicht  su  vil 

Sein  wort  «u  trucken  hieine  «eit 

Das  wil  er  haben  gantss  gefreit 

Sonderlich  für  menschen  leren 

Gott  wöll  dich  Keyser  bekeren 

Zu  seim  wort  mit  rechten  glauben 

Der  Bapst  darffs  dir  nicBt  erlauben 

Solche  macht  stehet  jm  nicht'lKu 

£r  han  ni6ht  fried  haben  nodi  rhu 

Mit  seinen  dich  zu  verfuhren 

Uns  Deudsche  zu  examiniren 

Beide  mit  falschem  Bann  und  schwert 

Das  ist  das  stefcs  sein  hertz  begert 

Gantz  Deudschn  Nation  zu  verwüstn 

Das  las  dich  Keyser  nicht  gelüstn 

^Brauch  dein  Güte  in  solcher  sach 

Gotts  wort  ist  warlich  auch  nicht  schwach 

Wo  man  ein  solchs  würd  beginnen 

Möcht  man  fremfo  hend  in  harn  finden     ' 

Wird  sich  heben  ein  blutvergiessn 

Das  würd  die  Pfaffen  den  verdriessn 

An  jrem  wollen  wirds  nicht  stan 

Gott  lest  sein  wort  nicht  untergan. 

Ob  schon  der  Bapst  dir  heimlich  gelt 

Gibt,  und  viel  ander,  meer  besteh) 


111 

Uns  armen  Deudsehen  eu  vertreibn 
leb  hoff  SU  Gott ,  er  wlrdft  hiebt  leidn 
Da«  dein  Spanier  in  unserm  Land 
Treiben  ersebrecMich  spott  nnd  sckand 
Dnd  Bekmeiien  unser  kind  und  weib' 
Dafür  wagen  wir  gnt  und  leib* 
Denn  «eben  jren  spot  und  gwalt 
Mein  Gott  dafür  una  gniklig  bkalt. 
Wend  von  uns  |ren  ubermut 
Keyser  kab  dein  sack  wol  in  hut 
Nimpt  Gott  sein  gnad  und  glück  von  dir 
Der  Bapst  lest  dick  y  glaub  sicker  mir. 
Tku  wie  ein  fromer  Keyser  soll 
Denn  du  kenst  ja  die  Deudseken  wol. 
Gedenck  nur  nickt  dick  eu  bute^i 
Wir  Deudseken  lassn  uns  nicht  trutzen. 
Dock  woln  wir  tkun ,  was  dir  gebürt 
So  fem  du  uns  nickt  ^trst  verfürt. 
Wil  dick  also  mit  treuen  warn 
Ak  küt  dick  für  der  Pfaffen  gam 
Das  sie  kaben  auf  uns  gezogn 
Haben  damit  sick  selbst  betrogn. 
Denn  Gottes  wort  bleibt  ewig  kie 
So  sie  versckwindn  weis  niemand  wie. 
Darumb  sieb  Ckristlicker  bruder 
Wie  die  Pfaffen  kan  ir  luder 
Gelegt  auf  uns  wie  auff  ein  Afs 
Ir  sinn  9  dancken  stekt  wie  ein  frafs, 
Sie  könn  Gotts  wort  nickt  widerstan 
Nu  wolln  sie  mit  gewalt  daran. 
Warlick  sie  versucbens  gnau  alls 
Hencken  uns  den  Keyser  an  kals, 
Der  sol  uns  Deudseken  gar  essen 
Panunb  jr  fausten  alle  sampt 


112 

Ir  Herren  all  im'  Deud^chen  Land 

Last  ^till  stau  unter  euch  eur  hadern 

Ir  habt  den  Weyhen  auffm  Gatem, 

Verstehts  bas  dens  ist  geschrieben 

Mit  Gotts  wort,  ^wird  hochmut  Rieben. 

Ir  seht  wie  gschwind  ist  itzt  die  Welt 

Habt  acht,  wenn  man  Kriegsvolk  besteh 

Die  mehr  in  andm  Landen  fliegen 

Dei^  Keyser  wöll  in  Spanien  ziehen 

WöU  in  Barbarey  Algerau  gwinnen 

Gott  geb  das  wirs  nicht  werdn  innen 

Das  Algerau  werde  genand 

Und  geh  über  das  Deudsche  Land. 

Der  Prachtihen  sind  mechtig  vil 

Hierumb  bit  ich  nach  seinem  stand 

Ein  jed^n  wil  ich  han  vermand 

Er  wöll  solch  mein  treulich  schreiben 

Dis  mal  bey  jm  lassen  bleiben. 

Bas  verstehen  dens  ist  gemacht 

Wers  ein  wenig  wil  haben  acht. 

So  warn  ich  uns  mit  allem  vleis 

Davon  hab  ich  ,höm  reden  leifs. 

Als  solts  bleiben  in  der  federn 

Gott  wöll  uns  glück,  und  heil  beschem 

Und  verleihn  sein  krafft  und  macht. 

Ir  grossen  Herrn  habt  eben  acht 

Und  erwachet  zu  rechter  stund 

Ich  mein  euch  im  Schmaikaldischn  bund 

Oder  Frotestirenden  Stend 

Wie  jr  denn  wollet  sein  genend 

Ir  hört  was  ich  dem.  Keyser  sag 

W^ie  sehr  ich  über  die  Pfaffen  klag 

Hertzog  Heinrich  ist  der  sache  anfang 

Lafst  euch  die  J^eit  nicht  werden,  lang. 


Per 


tl3 

Der  Sommer  ist  nieht  weit  hievon 

'Dena  falm  wir  etwas  anders  an 

Teilen  Gotts  wort  mit  Spiessen  aus    * 

Wird  manchem  sn  schwer  in  sein  haus 

Der  Hund  leit  uns  gwis  f&r  dem  Thor 

Wo  jj^  der  Sachen  nicht  hompt  vor. 

Ein  Spanier  nem  ein  Ducaten 

Thet  in  ^ins  Christn  blut  nmb  waten 

Und  heissen  uns  die  Deudschen  faund 

0  der  unglüehhalftigen  stund 

W^o  sie  nemen  die  überhand 

Zn  regieren  in  unserm  Land 

So  werdn  sie  uns  gebn  tu  schaffen 

Das  der  Türck  gieng  mit  friedn  schlaffen 

Sie  hoffen  fast  auff  ui^sr  unglüclf 

Das  wend  Gott  als  auff  jren  rttch 

Wolle  uns  sein  gnade  senden 

Iren  anschlag  von  uns  wenden 

Uns  gebn  sein  Göttlichen  segen 

Thun  sie  sich  darüber  regen 

Nachzuhomen,  jm  gedanchen 

Wolln  wir  drumb  von  gott  nicht  wancJien 

Wollen  sehen  was  sie  künhen 

Mit  Gotts  hilff  uns  lassen  finden 

Und  sie  mores  lern  der  massen 

Das  sies  unterwegen  lassen 

Deudsch  Lande  zu  ub^rs||ßhen 

Solin  wider  nach  Spanien  ziehen 

Der  erst  anschlage  ist  jn  mifslungen 

Gott  bhüt  uns  für  Spanischen  zungn 

Es  ist  noch  mancher  stolzer  man 

Der  sich  mit  ernst  nimpt  Gotts  worl  an 

Stelt  sein  Leib  darumb  an  die  spitzen  . 

Es  müsst  ^ch  n\ancher  drübr  schwiteen 


114 


Dennocli  sqlt  bleiben- Gottes iMTOirt 
Der  wöll  ims  helfbn  hie  und  dort.. 
Hie  dem- Leib  V  und  dort  der  Suelc 
Für  der  heissen  Helle»'  quele.' 
Und  iiir*'  der  Spanier  ubermut  * 
Ir  hertz  und  sinn  i»t  gar.aiicfat  gut 
Ir  sinn  und  gmüt  ringt  nach  unglndk 
Mein. Spiee  und  Hämisch  i«t  geschiol^t 
Mit  Gottes  IriUF  Lob  zu  erwerben 
Odr  umb  scins  worts  mute  au  .sterben 
Hiemit  ist  dis  gedieht  volnbracfat  . 
Ir  Dcudschcn  Herrn  habt  eben.aoht 
Lasts  cxvck  :ein  N^a*i*en  haa  gesagt i. 


Braunsckweigische  HändeL 


ffie  der  Ckurfiärsi  zu  Sachssen  und  Lmndgraff  zu 
JümeK  fVelffimbäad  erobert  haben.  — 

Fli»g«aa«8  BUtt. 

Der  Gott  der  Himmel  und  Erden  mecfatig  ist 

ftd  sein  macht  beweisst  kvl  dieser  Frist 

Btin  sey  allein  lob  und  preis  inn  cwfgkeit 

Der  jhe  den  seinen  «u  helffen  allwegen  bereit 

Hat  itu  den  löblichen  Fürsten  Sachssen  und  Hessen  zu- 

gleich 
Die  Yon  Fürstlichen  tugenden  hoch   begabt  und  tugent- 

reich 
WoUfbüttel   des   untrewen   von  Braunschweig   Festung 

und  Macht 
^  jr  hend  und  gewalt  gantz  und  gar  gebracht 
W  ist  geschehen  den  zwelfPten  Augusti  zu  mittag 
Da  aOes  in  Wolffenbüttel  verzagt  damider  lag 
Dan  die  Nacbtigaln ,  Falcken  und  Schlangen 
Hstten  etzliche  tage  dafür  also  angefangen 
Zu  singen  mit  erschrecklichen  donnerlichen  thon 
Dai  ein  jeder  in  WolfTeiibüttel  gewünscht  er  wcre  davon 
l^  weil  sie  sich  dann  keiner  hülff  zu  vertrösten  gewust 
W  darzu  verflossen  ward  die  zeit  und  frist 
Darin  jr  herr  vertröst  zu  hülff  jnen  zu  kommen 
Welches  jnie  aber  Gott  bat  mHemommen 

.      8»  >  ■ 


A    I 


116 

Und  also  (wie  er  gottlose  pflegt)  in  die  Flucht  geschlagen 
Dafs  er  sich  mit  brieven  aus  dem  Land  ^at.  lassen   ver* 

7agen, 
Welches  aber  nicmands  wunder  nemen  sol, 
Dan  der  von  Braunschweig  ist  alles  falsch   und  untreiFv 

Yol 
Hat  das  an  den  Christenlichen   verwandten  redelich  be- 

weifst 
Und  ganz  deudsch  Nation  mit  seiner   listigen  practikeii 

umblireisst 
Dadurch  er  dier  armen  Stedte  Goslar  und  Brauiwchweig 
Vermeint  mechtig  und  jr  herr  zu  söin  zugleich 
Darinne  ime  aber  Gott  von  wegen  seiner  bösen  übeltbatt 
Nicht  hat  räum  geben  wollen  noch  Stadt  >| 

Dan  es  ist  jme  durch    sein  verhenglinus  also  ein  kappe 

,  geschnitten 

Die  er  nimmermehr  mit  seinem  pochen  wirdet  veraitten, 
Und  njus  also  in  zeit  seins  lebens  irre  gähn 
Wie  dann  solchs  der  Gottlosen  verdienter  lohn 
Es  ist  aber  solchs  alles  Gottes  werl(    , 
Der  die  löblichen  Chur  und  Fürsten  weiter  sterck. 
Das  Avtch  dem  von  Braunschweig  solt  unrecht  besclieea 
Wirdet  hein  ehrliebender  der  do  lebt,  können. verjehen 
Dan  er  jhe  alle  böswichtstuck  hat  getrieben 
Welchs  jm  auch  vor  dem  Reich  un verschwiegen  blieben 
Und  dem  trotzer ,   pucher  und  scharrer  oberzelt 
Von  nu  an  bis  inus  ende  wird  nachgesagt  in  aller  weit 
Ime  geschi^t  auch  kein  unrecht  daran 
Dan  solche  salsen    vom    rautenkranz,    gehört   ufF   den 

untreuen  Man 
Der  mit  seinem  weisen  sclielm  das  ufFzufressen  gedacht^ 
Aber  wie  bitter  das  weer  und  das  ende  nit  betracbt 
Vielweniger  hat    er    gedacht    an    die    Katzelnbogisehe 

Katzen  > 


J 


117 


Die  warlicb ,  wann  sie  bewegt  auch  kann  kratzen    ' 
Wie  man  dann  das  Jtzo  vor  Wolffenbuttel   gesehen   bat 
Die  Kat«  hat  sich  redKch  geregt  den  Morgen  frue,  und 

spat. 
Laast  nu  sehen  wer  dem  von  Braünschweig  wil]  beifahl 

geben 
Den  wil  ich  der  leichtfertigkeit  und  untugent  eben 
Vei^leichen,  wie  hertzog  Heihrichen  den  untrewen  Man 
Das  sage  ich  bruder  Veit  on  allen  wahn 
VbA  mag  ein  jeder  jnn  dieser  zeit  wol  auffsehen 
Und  sich  so  leicht  jnn  fahr  nicht  begeben 
Dann  der  löbliche  Ghurfurst  mit  dem  schwerd 
Ist  Sachssischer  Art  steiff  fest  und  herdt 
Und  sein  bruder  LandgraiF  Philipp»«  allei^  mühe  unver- 
drossen 
Sie  selten  wol  noch  einem  reissen  solchen  bossen 
Wo  jnen  ursach  von  jmandes  darzu  gegeben 
Da  sie  doch  sonsten' lieber  nach  fridc  und  ruhe  streben 
So  ist  Bruder  Vtit  und  sein  gesinde 
ineb  abenteuerlich  seltzam  und  geschwinde 
Hsd  zu  solchen  handel  zu  vernuigen  gar  leicht 
Wu'aber  letzlich  daraus  erfolget  und  gereicht 
Das  neme  ein'  jder  von  dem  Braunschweig  "ein  ebenbilAt 
Vid  las  Gott  den  h^rrii  seih  den  besten  Schild 
Der  zuvor  auch  mechtiger  hönige,'hat  gestürtzt 
W  Jren  stoltz  und  toben  wider  jnen'  unS  Hie  sein  ver- 

'"  *    '     '      ••kiirtzt  ' 

Die  sich  so*  bös'  als   der 'von  Äräunschweig  jmermehr 

fcd  letzlich  im  Grüfad^^  de^  TVTeht^fefs  er'sfeii'rft. 
Darumb  sich  wider  Gcftt  kein  Mettsch  Viftgett  wolte 
Aich  sein  heilwertig^  Vort  Ifeitier  Vörlli^dcrrn  solle 
»wird  jm  sonsten  ^Hen' wie  deri^'vbn'Öraünschweig 
W  verlasseri  mÄlteii  sein  g^'^aK  Änd  Reidk.  ' 


118 

Das  zeige  ich  trewer  wolmeinuiig  an 

Und  e\tk  jeder  ehrliebender  wolle  es  sum  betten  ventaa 

Auch  den  von  Braunschweig  didiin  lassen  hawen> 

Dem  itzt  vor  einem  rauschenden  blat  thut  grauen 

Und  sich  hüten  vor  Bruder  Veit 

Das  radt  ich  jm  zu  aller  zeit 

Und  der  allmecbtige  verleihe  uns  allen  gottsdtglieit. 

Brudbr  Veit  Iiandshnecht  im  Lager  vor  Wolfften: 
büttel  12.  August!  1542. 


fVarhaffÜge  bescreSbiangf  der  Bd^enmg  vnd  Schm^ 
txensy  für  dem  Haas  JVolffadmiteL  Durch  die 
Dwrchleuchteh.  Hochgebomen  Fwrsteny  Chur/ursien 
XU  Sachssenp  vnd  Ltondgn^  PhiÜpssen  zu^tlessen^ 
Gescheenden  9»  AßgasHy  des  f  42  Jars. 

(Fli«g«n«lM  Blatt  voa  i54*') 

DEr  Fürst  von  Braunschweig,  wie  man.h^istt. 

Vol  Teuffels  list  ein  böser  Geist 
.  Als  er  die  Fürsten  hochgebom, 

Geleitet  hat  zu.  giros^em  ,2Qrn. :    ;    . 

Mit  Ehrabschneidung  manigfalt, 
.  Mit  bps^n  listen,  vb^l  gstalt^  . 

Also  das  zu  4«jr.  gegen  Wehr  x   ^ 

Ist  auffgebracht  ein,  grossei^  Hc^r-t  < ; ) 

Sind  sie  ai^gezogi^  mit  gewa^,        ,,  .,.  . . 

So  glimpflich  vnd  in  der  £;estal^    . .   v 

Das  auch  dien..peixiden.  alzHgloif^,.,    ... 

Furwar  nicht  is^.^ii^  H^nlein^  g€;«.cl|fi|^bt         


119 

ILs  sich  nun  au^  die  erst^  Stiidt, 

Zu  Gnaden  sich  begeben  hatt. 

So  hat  der  frome  F^rst  von  Sftchssen, 

Das  Göttlich  Wort  auch  lassen  wachssen^ 

Das  er  den  ersten  tritt  in  die  Stadt, 

Zum  ersten  er  bersnefaet  hat. 

Den  Tempel' Gotts  vnd  sein  Haus, 

Den  Teuifel  auch  gietriben  draus, 

Darin  er  auch  G^t  vAserm  HERRIV, 

Singen  lies  ztt  Lc^b  und  Ehrn. 

ALH  H£RB'  vttd  Gott,  ich  lob  und  preis» 

Dein  Göttlich^  gV^all:  mit  allem  vieiä. 


DAmach  das  heilif^  Göttlich'  Wort, 

Gehöret  inrard  von  manchem  dorf. 

Damach  da  ist  m«n  gertiicliet  fort. 

Geratschlaget  wol  aH  manchem  orn 

Also  das  sie'  all  Fleck  vnd  Stcdt, 

Mit  vnterthänigem  Gebet 

An  beide  Füiisten  skki  er^ben^ 

Damit  gefristet  I^ib  und  Leb*, 

Haus  vnd  Hdff  vnd  alles  Gut, 

Vnd  das  no6h  manchem'  ssom  ihui.     * 

Welchs  wir  doch  achten  nicht  eiti  meide, 

Gelobt  sey  Gott  in  »Ewiglieiit. 

Der  die  Gottlose»  stürtzen  kan,  >     • 

Sein  bestes  Haus  das  griiF  wir.  am     . 

Vnd  das  do  heisset  M^oiffeid>uttel, 

Beim  I^und  do  lag  schon  der  Knüttel 

Der  jieund  Augustus  was  der.Tag^ 

Da  man  mancl^  Büchsen  füren  sag.r. 

Ja  fiir  das  selb%>  feste  .Hans, 

Gar  dapifer  sie  sieb^-wehrten  di'auSi.    ^ . 


■^  I 


120 

Vnd  hofften  sehr  auff  jm  Hern 
Der  würd  sie  all  entsetsen  wem^ 
Mit  Hassen  fassen  vnd  mit  Speck, 
Das  Hasen  baner  das  war  weck. 

ZV  morgen  Jbub  wir  schantsen  an, 
Was  bey  der  nacht  nicht  ward  gethan;   ^ 
Damach  da  ward  gants  nach  der  dick, 
In  die  seh  ante  gefürt  gar  manig  stück. 
Der  Ghurfarst  hub  den  Rei^n  an, 
LajadgrafT  des  gleich  solt  jr  yerstan» 
Mit.  Trumeten  vnd  der  hehr  Paucken, 
Damach  do  lies  wir  hinein  gaucken. 
Das  Geschütz  in  einem  Fewer  fort. 
Der  from  Landgraf^  sehr  ward  gehört. 
Ein  Thnrm  feilt  wir  beider  seit,    . 
Das  die  jm  Scfalos  gaiitz  wenig  fr^eud, 
Damach  durch  das  ganze  Haus, 
Ward  geschossen  sehr  durchaus  vnd  aus. 
Doch  betten  die  im  Schlos  zuuom, 
Heimlich  aufgemacht  jr  starke  Thor. 
Fielen  dem  Jiandgraff  in  die  Schantz 
Da  hub  steh  erst  ein  seltsam  Dantz. 
Manch  ehrlich  Man  erstochen  ward, 
Vnd  das  verdros  die  Fürsten  hart. 
Blieb  des  halb  nicht  vngerochen. 
Und  wurden  wieder  neingestochen 
Auch  hat  man  jr  wider  nicht  gfelt, 
Das  har  zerzaust  vnd  wolgestrelt. 

AM  Freitag  hub  man  wider  an, 
Mit  frewden  Hessen  hinein  gon. 
Mit  fewer  und  mit  stücken  gros, 
Ein  jeder  mercket  seinen  sehoCs. 


121 

Vnd  hielten  die  jns  Schlos  ^o  fang 

Vnd  machten /jnen  also  pang. 

Rachen  die  warn  erstochen 

In  die  Keller  han  sie  sich  Terkrochen. 

Denn  sie  solch  gwalt  nicht  mochten  leiden, 

Ir  hoffnung  was  in  kleinen  freuden. 

perhalhen  auchvviel  armer  Leut, 

Die  fielen  raus  vmb  Vesper  zeit. 

Gaben  auch  viel  der  Prid  zeichen, 

Damit  sie  gar  thetten  erweichen. 

Den  fromen  Fürsten  jr  Gemüt, 

Das  sie  zu  Onand  vnd' in  der  gut. 

Zu  Gnad  sag  ich,  sind  auifgenomen, 

Damach  do  hört  rtian  wider  promen. 

Die  grossen  stück  denselben  Tag, 

Im  Schlos  da  hub  sich  not  vnd  Klag, 

Denselben  abent  in  der  nacht. 

Da  haben- siQ  ein.  Lärmen  gmacht, 

Da  meintttn  wir  sie  fielen  raus, 

Vnd  wolten  theilen  Kappen  aus. 

Do  lag  }n  doch  ein  anders  on, 

Ein  jeder  da/chlr  wer  ich  dauon. 

.    Da  nun  der  tag  anprechen  thet 
Ein  jedes  stück  sein  Meister  hett. 
Die  sünten  sie  mit  ernst  an>' 
Vnd  liessens  wider  hinein  gön.  *    • 

•  Vnd  nöten  .sie  denselben  tag. 
Das  sie  begertei»,  bialten  ,s|)räch,  * 
Das  auf  jr  vielfeltige  bitt,"  ;  * 

JPurwar  auch  ist  versaget  nil;. 


(       VVAs  nu  darin  gehandelt  «is«,  . 


\  .  •< 


Ist  mir  zu  schreiben  vm  besvust. 


122 

Begers  auch  ni^t  vnd  ^b  ichff  wilst«. 
Sagt  icfas  doch  nit^  das  ^aus  was  fedC^ 
Das  ward  den  tag  gegeben  auff, 
Ein  jeder  meint  er  wolt  darauff 
Das  manchem  hart,  verpoten  war. 
Doch  welch  gelitte;n  hatten  fahr. 
Den  wurde  es  gantz  wol  yergunt 
Wolt  das  ein  jeder  wol  verstund«. 
.Wie  Gott  der  HEHR  so  wunderlich 
Hat  geben  vns  so  bald  den  Sieg. 
Gegen  diesen  Tyrannen  gros« 
D^r  Teuffei  ist  jr  Bundgenos. 
Der  hat  jn  auch  gelonet  recht 
Gleich  wie  der  Henker  thut  seim  Knecht« 

DErgl eichen  sol  in  diesem  fall 
Inen  gesehen  alle  zumal. 
Vnd  die  das  heilig  Göttlich  Wort 
Verachten  vns  der  Gnaden  Hort.        • 
Derhalben  ist  i^iein  trewlich  Bitti 
Diese  Straff  wällst  verachten  nit, 
Vnd  das  zu  einer  .Warnung  han 
Was  Gott  gewürckt  vnd  hat  gethan. 

UNd  so  du  hast  den  Spruch  gelesn 
Wifs  gwislich  werst  dabey  gew«sn. 
Vnd  da  also  die  Büchsseii'  kracht 
Hetst  wol  als  weiig  als  ich  gtlaiehti  . 
Hiemit  geb  ich  dem  Spruch,  ein'en^tyT 
Vnd  bitt  dameben  alle  Ste»dt< 
Das  sie  das  heilig  Göttlich  Wort, 
Ehren  wollen  jmer  fort.  "^ 
Halten  das    n  tre wer  pflichte .   > 
Brüderlich  lieb  v  xaehtcn '  nielft. 


j 


Vnd  einer  tbn  .was  er.  nur  wolt^ 
Im  YOin  dem  andern  geBcheu  solt. 
So  wird  yns  Gott  auf  vnserm  theil, 
Gnad  geben,  vnd  auch  glück  vnd  heil. 
I>urch  Geistes  gab  vnd  seinen  Namen 
Wer  das  beger  Sprech  mit  mir  AMEN. 


JBiR  lastig  Gesprech  der  Teaffd  und  etlicher  Kriegs- 
knie,  von  der  Jlucht  Ues  grofsen  Scharrhansen 
Hf  Heinrichs  von  Bratanschweig» 

Lucipers    des  Hellischen    Ertz  Teuffels    rede  zu 

seinen  Hellgenofsen. 

>Er  lieben  Herrn,  ich  hör  jemerlich  klagen, 

Und  erschreekliche  newe  zeitunge  sagen. 

Das  Hersog  Heinrich  von  Braunschweig  der  Jünger 

'Sol  von  seinem  Land  entronnen  unn  veriagt  sein,  (mein) 

Wie  faats  denn  versehen  der  k&ne  Helt: 

Ich  meint  er  solt  haben  den  Peren  gefeit. 

Der  so  grauaanüich  brummet  jnn  der  Welt, 

So  htllft  weder  practieiren ,  verreterey  noch  Gelt. 

Der  Lutherisdie  Hauffn  nimpt  überhand. 

Das  Evangelium  breitet  sich  jnn  all«  Land. 

Merman  wil  dems^Kbigen  anhangen, 

Ibnch  Mensch  treg^  darnach  gros  verlangen. 

Die  setsen  alle  wider  .unser  hellSsehe,  List, 

Mit  jrem  Herrn  und  König  dem  gecreutcigten '  Christ. 

Der  hat  uns  ein  mal  )9S  mauk  gegrieffen, 

Por  s%l^n*£rf]i|F9ilt. uns  noch. die  augepa  trieifien. 

Doser  Beich  v^il  schier  gar  untergehen, 

Es  wil  weder  Bapst  noch' sein  gei»chVriNin' bestehen. 

Wir  haben  all  mit  vleis  sualimeli  gethan, 

bn  dci?  W^lt  alles  unglüek'.<:w  mhtenr  an-  . 


124 

i 

Es  wil  aber  gar  nicht  nach  unseren  will^ii  gähn. 

Was  wir  mit  unsem  anschlegen  thun  tiishteii  utfd  trachten. 

Das  begint  die  Christliche  verstfenchii^  gar  %u  yeraclitli. 

Ligt  uns  pn  weg  an  allem  ort, 

Das  unsere  Sachen  fiirgent  gehen  fort.        t  ' 

Das  verdreust  uns  seer"ton  alle  massen. 

Doch  können  wir  unsern  JüugeVn  von  Braunschweig  nicht 

trostlos  lassen. 
Darumb  Pluto  und  Belial'  jr  getrewen  Freund, 
Wir  wissen  nicht  besser  Bottschaft,  die  man  2u  jm  send. 
Denn  euch,  Nu  schnell  aulF  die  fart^       )  4   • 

Tractirt  jn  ehrlich  nacji  «einer  art."  .  :  .  ,    • 

-  •■  -         » 

Saget  )m  unser  huld  und  hellischen  grus, 
Belial,  hanstu  nu  viel  liegen  und  triegen,  lieber  thues. 
Und  bringet  7m  von  uns  diese  mehre,     ■  • 

Das  uns  sein  tingefell  gehet  zu  Hertzen  seere. 
Wollen  uns  auch  sein  mit  ernst  nemen  an.'  * 

Wir  haben  noch  viel  getrewer  reiche  genossen, 
Wollen  all  unser  gifft  zusamen  stossen.  «^ 

Mit  verretherey,  practiciren  und  vinantxen,         * 
Können  jm  noch  wol  hülIF  und  rat  zuschant^en.  •     • 

Er  verlas  sieh  nur- darauif  und  b^he  nicht, 
Vertrawet  er  uns,  so  wirds  wohl  ausgerieht.«  ' 

Wir  haben  wol  eher  einem  also  gethan. 
Können  unfern  Jungem  auch  jnn  hindern  spiegelt  <8^en 

lan,    '  *  •  ••' 

Das  jm  geholffen  wird' jnn  unser  Hellen  Rbicfa, 
Dahin  gehört  er*  und  sein  gleich.  '  •  *^* 

Und  sind  alle  unsei'e  wHl(Oihen  Oest,         »     -"i-   .        •     * 
Sehet,  helfflt  jme  dansu  trewHeh,  und  thut* darbest,    ^ 


Pluto  und  Belial  «tttwortia.  , 


.1 


Grofs  mechtiger  Fürst  'de&-4iellischen  ^r«utd  '•     *-  '' 

Zu  dieser  Botschaft  Biiid  W$r  der  flechte  AAibiäid;       ^t 


12» 

fias  man  aa^h  diesen  löblichen  Manp« 

Der  alle  Wege  bat  nach  ewrm  wilkn  gethan, 

Trostlos  sollt  l^ssei^y  und  ilun  helfFen  nichts    ' 

Da  jcr  doch  alle ,  sacl^en  nach  .teu£[litcher  .Bosheit  aus- 

.    .    ^gerlcht 
Das  were  die  gröste  undanhbarkeift. 
Und  seiner  viel  grossen  Potentaten  leid, 
DeoD  dieser  Man  hat  ein  gut  Gehör, 
Bfy  ewer  Maiestat  Vicario  dem  Bapst  un  ander  mehr. 
Gardinalen,  Bischouen  uund  grossen  Pfaifen, 
Bej  denselbigen  unsem  Teuffels  aifen« 
Dazu  bei  grofsen  Königen ,  Fürsten  und  Welt  Heran^ 
Die  alle  ku  e\-vem  Beich  gehören. 
Folgen  ihm  gerne,  und  gaffen  auff  ihn, 
Auff  ibm  stehet  all  ihr  trost.uund  ainn. 
Denn  er  han  das  Glödklein  nach  ilprem.  klang  giesse^, 
Sie  haben  ihn  auch  weidlich  mit  der  silbernen  Büebisen 

müssen  schieisen. 
Ej  lieber,  eins  umbs  ander,  lieins  un^  sust, 
Er  hat  sein  Stall  gar  wol  damit  gebüst. 
Er  meinet  bets  nu  seer  gut  gemacht. 
Pochte  hefftig  auff  die .  vermeint  Cammergerlcht  Acht. 
Die  swo  ehrlich  Stedt,  Braunschweig  und  Goslar, 
Sotten  für  ihm  stehen  grosse  gefahr. 
Die  wolt  er  der  massen  treiben  uund  zwingen. 
Das  sie  ihm  müsten  seins  gefallens  ein  Liedlein  singen. 
Es  würde  ihm  niemand  dürfen  wehren, 
Er  wollt  sich  auch  an  ir  mit  verwandten  nicht  keren. 
benn  sein  anschlag  und  praktik  war  also  verwart 
Wolt  »ich  wol  zu  rechter  Zeit  machen  auff  die  fart.  . 
Und  den  vortans  aller  erst  haben  angefangen. 
Wenn  er  alle  ewer  hellische  Beich  genossen^  hat  an  sich 

gehangen, 
Aiio  woUt  era  gr^i^en  w^isUch  an, 


126 

fch  bet  selbst  nicl/t  gemeint,  Aks  ihm  die  S^tots  toA 

gfeföhlet  b^an. 
Er  hoffet,  es  sollt -sein  pra^Sticäi  ersfl^ bestehen, 
Wer  kanns  aber  alles  2u  Boltslrn  dr^en. 
Es  liabens  andre  Leut  am  lernen  verstau. 
Das  die  vorsitser  im  Aussen  ein  vorChell  bah.' 
Und  das  auffseben  sey  im'Spicil'das'best, 
Ist  nicht  gu|,  das  man  einem  zu  viel  vorteil  lesst. 
Därumb  hat  sich  die  verstendnis  Iturtr«  besonnen. 
Sind  dem  frommen  Man  zu  frü  auff  die  Kerb«i  kommen. 
Haben  jm  also  ein  rang  abgelauffen, 
Furcht  wahrlich ,  sie  werden  jm  ein  Kappen  kauffen. 
Man  hat  sie  so  tieif  lassen  einreissen. 
Es  will  kun^  sein,  sol  man  sie  nu  ausbeissen. 
Wir  wollen  uns  «ber  jnn  eile  asu  unserm  Hertxog  machen^ 
Man  müfs  mit  ernst  thun  zu  diesen  sachen. 
Wir  wollen  kein  vlefs  noch  mühe  sparen, 
WoUerf  mit  ihm  jnn  der  Welt  umher  faren. 
Hülif  und  rat  suchen  bey  den  die  wir  wol  kennen, 
Ist  on  not,  das  wir  sie  alle  nennen. 
Man  mus  nicht  offenbaren  alle  Sachen, 
Wenn  man  wii. heimliche  practicken  machen.    . 
Denn  wir  habens  zwar  bereit  dahin  bradht. 
Das  unser  sonst  nirgend  wird  wol  gedacht. 
Aber  grosmechtiger  Fürst  und  Herr  mein, 
Ihr  müsse^  selber  mit  Meister  sein,. 
Mit  eingeben ,  zu  schären  und  auif  blasen. 
Das  wir  die  Leut  mögen  füren  bey  der  Nasen.  ^ 

Und  das  unter  einem  erbam  heiligen  schein, 
Die  grösten  ertz  Buben  stück  verborgen  sein. 
Sich  etlich  stellen ,  als  fechte  sie  es  nichts  an. 
Sprechen,  Ach  wie  erleb  ich  die  zeit,  ich  arm  alter  Man: 
Thun  doch  alle  practicken  helffen  machen. 
I^emen  ßich  denn  gar  nichts  aii  der  sapb^i^^ 


127 

liMses  eiaea  andern  das  Bediein  irsiben, 

Dörffen  dennoeh  gms  glüoks,  sok  vertdiwiegen  M«Ub6K» 

Danirab  gebt  uns  mit  der  Teufel  {genug. 

Das  wir  haben,  die  ^vir  mögen  ^hielten  wider  xuräk. 

Üund  entbieten  c;nch  alle  »aeben, 

Co  wir  wollen  :uns  anff  die  CaBt  machen. 

Ein  ander  klein  Teufflin. 
Glnck  SU  «agt  .üewenstpceit, 
Nox  laast  sehen,  wer  den  andepi  gehe  it. 

nato,  BeliJl,  £0  abg«üirtigle  BotM^hall,   päd  jrt  atfiitbtM  Aalte 
lud  vtm.  ipft 

PlutQ. 
Wo  wollen  wir  hin  aus ,  wo  trf^en  wir  den  an, 
Hersog  ^inrich  deai  guten  ehrlichen  Man. 
Ich  acht  wir  ziehen  zum  neuesten* hinaus, 
ffach  Wolffenbeuttel  su  seinem  seer  festen  Haus. 
Inff  dem  wege  wollen  wir  ,wol  erfaren  new  Zeiten, 
Können,  darnach  zu  jn  die  Post  reiten. 
Sehet  XU,  dort  kompt  ein  Landsknecht  her, 
Der  wird  uns  fragen  newe  mehr, 
-Wie  es  umb  des  Herzogen  Sachen  stehet 
Und  wie  jnn  seinem  liande  zugehet. 

Der  Landsknecht'  widd«r  sich  Mlber. 
P»i  Veiten ,  Was  kömpt  dort  für  ein  Schwarzes  Heer. 
(Hw  wol  der  freidige  Herzog  von  Braunschweig  wer. 
£s  ist  ein  seltzame  gesandte  hab, 
I«]taiein  das  der  TeulFel  mit  seiner  Mutter  herdrab. 
Sich  dringen  daher,  ich  mus  stiÜstan, 
Ich  sehe ,  sie  wollen  mih  sprechen  an. 

Beizebub  der  Reuter.    Marschalk. 
Wan  her,  Krieges  Ma]|,  wan  ber, 
Was  sagestu  vom  Kriege  für  gute  mehr, 
bt  Wolffenbeuttel  hart  bedrengt, 
Haben  sie  schier  die  Rüben  umbher  versenkt, 


128 

I 

Ich  mein  sie  sollen  aiilauffien,     '- 

und  sich  noch  wbl  ein  weil  drumb  rauffen. 

Kriegjsmann.  *  • 
Pot2  macht,  ich  bin  voii' Wolffenbeutel  Icaum  entronnen 
Si^e  schiessen  hinein  wie  sant  Veltens  wiinnen. 
Wir  meinten,  der  böse  Hertzog  solt  uns  haben  retxniai^ 

gethan, 
Er  bleibt  aus,  das  jn  müst  sant  Kürrs  Rauch  bestan. 
Ich  mein  man  hat  ytn  sein  WolfFes  Nest  zugericht, 
Wer  es  noch  eins  so  fest  so  hilifts  alles  nicht. 
Es  hat  sich  warlich  der  Herzog  wohl  bedacht, 
Das  er  sich  hat  von  dannen  gemacht.  ^ 

Hette  er  hoch  so  ein  hüfien  mut, 
So  weifs  er,  das  weit  dauon  ist  für  d^n  schos  gut. 

Marschall!.        ^ 
.Höre  weiter  lieber  Kriegsman  mein! 
Sagt  man  nicht  wo  soll  der  Herzog  sein?  , 

Kriegsman. 
Ich  weifs  es  sümer  potz  Veiten  nicht 
Der  Paul  von  jm  selzame  rede  ticht. 
Man  will  sagen,    er  sey  zu  Fraw  Marien  gen  Bnrgunil 

gezogen, 
Man  weifs  nicht  wo  er  hin  ist  gestoben  oder  geflogen; 
Er  hat  uns  recht  ijnn  der  Suppen  lassen  stahn. 
Ich  diene  ihm  nicht  mehr,  solt  ih  umb  Brot  gähn. 
ETs  mag  jm  der  Teuffel  helifen,  ^  , 

Zu    Wolffenbeutel    zeuget    er   schwerlich    mehr    jtmge 

Gwelffen.    '. 

Marschalli. 
£y ,  ob  du  an  ihm  verzagest  lieber  Man, 
Man  wird  jm  dennoch  helfen  und  beistanv 
Haw  jmer  hi|i  lieber  Gesel, 
Ich  sehe,  du  »cli?we^t  diplra^i^U  ftiP  der  Hell. 


129 

Der  Lawr  hat  uiu  laAg  gehalten  auff, 

Wir  müssen  flux  wider  stechen  drauff. 

Wollen  ruchen  den  Berg  hinan,^ 

Siehe,  dort  sehen  viyir  ein  heufflein  reiten  oder  gähn.  . 

Ein  gemein  Teuffelchin. 
Herr  Marschalk ,  die  dort  von  femis  ziehen  her, 
Das  sind  sehen  oder  swelfF  Reuter. 
Ich -sehe  das  sie  gleich  her  auiF  uns  draben. 
Da  wollen  wir  aber  weiter  fragen. 

Marschälle. 
Schort,  ewer  vier  ruchen  bald  hinaus  zu  jn, 
Saget  jn  aber  nicht  wer  wir  sein  oder  wer  ich  bin. 
Nehmet  von  jnen  bescheid,  und  saget  wir  sund  Freund, 
Das  wir  ungern  wolten  Fried  machen,  darzu  sind  wir 

gesendt, 
Sagt  jn,  wir  wollen  sie  gütlich  sprechen  an, 
Sie  sollen  kein  schew  für  unserm  Hauffen  h'an. 
Herr  Hans  ungenant,  Ritter 

zu  teiaea  Kntchlen. 
Bit  Gesellen,  dort  ziehen  viel  Reutter  im  grund, 
Gehören  sie  nicht  zu  unserm  Fricdes  Bund, 
So  werden  sie  uns  weidelich  sprechen^  an, 
Üad  ein  Reutter  spiel  mir  uns  wollen  han. 

Reuter  Hensell. 
Herr,  sehet  dort,  sie  schicken  von  sich, 
Deuchts  euch  gut,  so  wollen  Wollf  Strauch  und  ich 
Auch  zu  jnen  reiten,  und  guten  bescheit  geben. 
Gefeit  es  uns  andern,  und  ist  uns  eben. 

Herr  Hans  ungenannt,  Ritter. 
h  rucket  hinzu,  ihr  lieben  Knecht, 
Und  haltet  euch  jnn  der  Sachen  nach  Reuters  tlcclit. 

Reuter  Hensell. 
Haw  drauff  Gesel,  nim  meiner  war, 
leh  weis  wol,  das  du  thust,  das  ich  thun  thar. 


%S9 

Wolff  Strauch 
Thu  gemach  sie  eikn  auch  s^hr.  her. 
Siehe ,  es  sind  für  war  seltzam^  Reuter. 

Schort  der  Teuffei  vomemster  yordrab^r« 
Wir  sind  die  Reuter,  wo  denckt  jr  hinaus? 

Reuter  HenselL 
Ey  lieber  Stallbruder,  wo  ^hprt  }r  zu  Haus? 

Sphort. 
Unsere  H[errn  und  Reuter  das  sii^d  Le|;at^nj^ 
Und  eins  gros  mechtigen  Herrn  Amasaten. 
Sie  haben  uns  voraus  zu  euch  gesand. 
Zu  fragen,,  ob  jr  könnet  aus  dem  Braunschweiffer  Land. 
Und  wie  das^bst  stehen  die  sa^chen, 
Deni^  sie  woIIq  ungern  friede  machen. 

Wolff  Strauch. 
O  lieben  Gesellen,  die  Mettei)  ist  scjbon  ^eson|;en, 
Wolffbeutel  und  das  ganze  Land  ist  schon, g^ewonncn 
Ir  hett  ehe  mi^sseii  thjan  zu  d^n  Sachen, 
Wenn  man  hett  wollen  friede  machen. 
Wolff enbeutel  hat  gehalten  ein  Straus, 
Die  Gest  sind  drinnen,  der  Wirth  ist  heraus 
Das  wolt  jr  ewren  Herrn  sagen, 

Der  von  Braunschweig  hett  die  Leut  nicht  so  solt  plajje^i^ 
Auff  anderer  Herrn  schadet^  nicht  halben  practicirt. 
Auch  so  viel  Leut  auff  sich  gefürt. 
Und  gedrewet  haben  den  Bache^  streiche, 
Gedacht,  sihe,  das  man  dir  nicht  widerumb  ein  reiche. 
So  wer.e  er  bei  Land  und  Leute  blieben, 
£s  hett  jn  auch  niemand  so  bald  vertrieben. 
Da  er  aber  so  viel  reitens  hat  wollen  haben. 
Hat  man  jn  das  Röslein  dazu  müssen  beschlagen. 

Schort. 
Nu  unsere  Herrn  kommen  heran, 
Sie  werden  einander  selbst  sprecheü  an. 


m 

Pluto. 
Lieber  £[err,  odc^x*  was  ihr  seyd, 
Habt  nicht  verdriefl,  das  ich^su  euch  reit. 
Ich  wolt  euch  aoreden  jun  freundschaft. 
Und  bitten  gute  Kundscbaft. 
Reitet  jr  aus  dem  Lager  her? 
Bit,  saget  mir  doch  on  alles  g^fer.  ^ 

Wie  es  alda  zugehet, 

Und  wie  es  ums  Land  zu  Braunschweig  stehet. 
Wo  doch  der  Herzog  Heinrich  mag  sein, 
Demi  wir  denken  a^ch  zu  ihm  hinein. 
Wolten  uns  schlageu  jnn  die  suchen 
Ob  wir  künden  ein  l9cherigQn  frieden  niachen, 

Herr  Hans  ungeni^nnt,  Ritter. 
Herr,  ir  wolt  mir  nicht  für  übel  ^an. 
Das  ich  ewem  rechten  Titel  nicht  geben  kan. 
Denn  furwar  Herr,  ich  kenn  ewer  nicht. 
Ich  will  euch  ahpr  sagen  on  alles  geticbt. 
Das  Land  zu  Bnii^chwig  mit  aHe  Festen  ist  gewonnen, 
Der  Herzog  ist  dauon  entronnen. 
Er  hat  schendlich  verlassen  sein  Land  und  Leut. 
Wil  jgenpf  ^?l>.^?l  WQ  er  sich  erhole  einer  solchen  Beut* 
£r  hat  ^i4:h  vop  seinem  weifsen  Röslein  selber  gehörtzt, 
Gott  hat  sein  ubermut  u^d.  hoffart  zu  bodem  gesturtz^. 
Das  er  nun  ist  ein.  Herzog  on  Land,      ^ 
Sein  Tyranney  iind  t|Lk  jderman  gemacht  b^kant. 
Gottes   heilwertiges  Wort   hette   er  gern  aus  der  Welt 

^  getrieben. 

Aus  hofFertigem  Stpltz  sich  an  jederjpan  getrieben. 
Not  fteyn*  gesucht  an  allen  orten, 
Ümb  sich  geschmeist  mit  weibischen  schmeeworten. 
Hat  4^n  ehrlichen  Bauten  kranjtz  hart  gegrieffen  an, 
Gemeint,  wer  jm  uiemand  zu  gujt  dem  künen  Man. 
Hat  aber  nicht  t^iüren  verwarten  der  roten  Schwert, 

9  * 


Furcht  man  möcht  jm  gestriegelt  ban  sein  neiAes  Pferj 
Der  Stern  hat  jm  auch  so  fort  seer  |nn  die  Augen  ge 

schienen. 
Hat  gedacht ,  wol  auff  nur  weit  von  hinnen, 
Hie  heliTen  weder  Wolffes  Löcher  noch  Steinbrücken 
Ich  hab  SU  hoch  gefaren,  ich  ihus  mich  nun  bücken. 
£y  ja  liebenierr  so  gehet  es  den,  die  Gott  verachten 
Andern  Leuten  nach  jren  ehren  und  gelimpff  trachten. 
Wollen  nirgend  an  und  oben  raus. 
Ehe  nian  sich  umbsiehet  so  ists  mit  jnen  aus. 
Es  helfen  weder  starke  Heuser  noch  Festen, 
Alles  Dinges  ein  mas,  das  ist  km  besten, 
Menschlicher  Trotz  mufs  untergahn. 
Allein  Gottes  wort  bleibt  ewig  bestan. 
Denn,  wenn  von  anbeginn  dieser  armen  Weltwesen, 
Alle  Historieen  und  Geschieht  werden  durchaus  gelesen 
So  find  man ,  was  sich  hat  wider  Gott  gesetzt, 
Das  hat  dennoch  alles  müssen  untergehen  zuletzt. 
Wiederumb ,  wer  auff  Gott  hofft  und  dem  vertrawet. 
Der  hat  jm  ein  starcke  Festen  gebawet. 
Er  wird  auch  verlassen  nimmermehr, 
Gott  hatt  jnn  schütz  sein  Leib,  Seel ,  Gut  und  Ehr. 
Das  solt  der  stolze  Herzog  auch  haben  bedacht 
So  het  er  sein  sach  gar  viel  besser  gemacht. 

Pluto  antwort  zorniglich. 
Ey  mein  lieber  guter  Freund  und  Herr, 
Ir  gebt  ein  seer  guten  Prediger, 

Meint  jr,  der  Herzog  sey  nu  gantz  und  gar  verlassen? 
Nein,  es  stehen  die  Sachen  der  massen. 
Der  Bapst,  Cardinal,  Bischoffund  der  Teufel  jnn  derHellen 
Sind  all  jnn  diesen  Sachen  sein  Mitgesellen. 
So  ist  all  sein  thun  und  leben  auff  unruhe  gericht, 
Darumb  er  viel  wunderlicher  un  seltzamer  anschlege  er 

ticht. 


433 

Hat  sich. nacbt  und  tag.daihtt  getragen, 

b  meint  aber  nicht  sich  selbst  eu  vertagen. 

Aber  da^  jmer  jemand  clarin  solt  jrren, 

So  schlechet  untrew  jren  eignn  Herrn. 

Er  wird  dennoch  gentlicb  nicht  ablan, 

Wird  sehen  und  richten  ein  newes  an.  N 

So  lawern  jtzund  änch  sonst  sein  Bunds  ▼erwandten, 

Demi  das  man  in  so  überraschet  hat,  sant  anten, 

Het  gemeint  es  solt  aber  Vberredens  gelten, 

Und  man  würde  noch  lenger  schreiben,  und  sich  mit  jm 

schelten. 
So  wandelt  man  die  Feder  in  Büchsen  und  lange  Spies, 
Fragt  nicbts  darnach  wem  das  yerdriefst. 
Ob  Papisten ,  Teuffei  und  all  sein  Buudsberm, 
Hefftig  darumb  toben ,  wüten  und  Körnen. 

*  *     *  * 

Aber  man  wird  nicht  unterwegen  lassen 

Können  wol  wider  einen  Stein  susamen  blasen. 

Ber  die  Evangelische  verstendnis  stos  für  die  Stirn, 

Und  solten  wir  auch  den  Türeken  zu  liülfF  jfuren. 

•     •  •  .    '• 

Und  ich  selber  will  einer  sein, 

Mein  samen  auch  weidlich  mengen  drein. 

Herr  Hans  ungenannt,  Bitter. 

Es  ist  ein  geschiefn;,.man  mufs  fort  wogen, 

Ber  es  jnn  seiner  Hand  hat ,  sitzt  im  Himmel  droben. 

Den  müssen  die  Teuffelswürm  auch  drümb  fragen 

Wir  wollen  für  dem  geschmeis  nicht  so  hart  sagen« 

Der  Gott  der  lebet  und  alles  erhelt 

Hat  denselbigen  Teuffels  Köpffcn  alln  bereit  ein  urteil 

gefeit.  ' 

Die  wider  Gott,  sein  heiiges  Wort  un  alle  erbarkeit  stre« 

ben  wollen, 

Das  sie  gehören  in  den  Abgrund  der  Hellen. 

Denn  das  wi^fste  auch  Hertzog  Heinrich  der  fromme  Mai), 

Das  jm  fl^r  i^iae  Bosheit  st^wren  liani^, 


134 


r 


V..4.Z    3i;i 


Darumb  dasHertzog  Georg  von  Sachssen  verscmean  yvBt 
Aus  erofsem  Mitleiden  und  betrühnis  sprach. er  das. 

"  ""••I        '!..        ."M;    '  1:;..   a    ..  ..  ^  fei''.        >      < 

Nun  wollt  ich,  das  Gott  im  Himmel  wer  gestorben« 
Et  lieber  ja.  so.weren  seiher  ehrlichen  anschJege.  nicl 

SO  viel  verdprb^Ji^ , . 
Seit  sie  im  aber  all  zurück  sind  gansn. 
Und  alles  was  er  mit  seinen  Teuffels  Ketten  h^t   ang( 

Ist  zuschmulzen  ivie  der  Schnee, 

So  thut  es  nu  dem  fromen  Herrn  wee, 

Das  er  gar  d^rnider  gestürtzet  ist, 

Dafür  loben  wir  den  Herrn  Jesum  Christ, 

Der  wird  sein  Wort  und  die  dem  anhangen  wbl  erhallt^ii 

Den  selbigen  starken  Gott  wollen  wirs  lassen  wältep. 

Ziehet  hin,  lieber  Herr,  oder  was  ihr  sejd  ,  ^ 


t. .  - 


*      *  fc  I 


Ich  wil  auch  sehen  wo  ich  hinreit. 

Pluto  Mt  zornig.  , 

Reit  hin  inn  meinem  namen  wer  du  bist, 

1        -♦  »f,  -       .  •  ;  t  •    .  _  ^    ' 

Was  schmerterst  du  vdn  deinem  Jhesu  Christ 

Ihr  lutherische  mü&t  uns  noch  hart  lan, 

Und  solt  euch  alles  unglück  bestan. 

^  HerrHanns  wirfft  leU  Hengst  nimln. 

/   Behalt  dir  lieber  Gesell,  Ich  lieit  dauon. 

Beuter  Hensell, 

War  für  halt  jr  gestrenger  Herr  diese;  Reuterev. 

Ich  melk  das  er  der  wütige  Teufel  au^  der  Hellen^  scj 

.Ich  kann  mich  .jnn  jre  rüstung  gar  nicht  s'chickenp 

Sie  haben  sich  wunderlich  müssen  zusameü  flicken. 

•'  '■    ' 
Je  lenger  ich  sie  hab  gesehen  an, 

Je  mehr  kam. mich  ein  grausen  an. 

Auch  was  ganz  wunderlich  ihr.  Herr, 

Da  )r  von  Gottes. gewalt  rediet,  ward  er  gar  irr.  . 

Kunde  euch  gar  nicht  zuhören  mejbr,. 

Es  roch  jm  sawr  jnn  die  Nase  die  Euangelische  Leer. 


iä5 

Er  wird  freillcli  zum  Herzog  von  Braunschweig  draB'n, 

Der  mus  nu  solche  tröster  liaben. 

Die  helffen  aufFwic'keTii  und  Bedlin  treiben, 

Den  es  vvill  kein  re&lich  Man  sonst  bey  )m  bleiben. 

Man  hat  jn  lernen  kennen  zu  wol, 

Seins  guten  gerüclits  ist  die  ganze  Welt  vol. 

Herr  Hans, 
tek  wust  aiicb  nicht  wie  ich  mit  )m  dran  was, 
Bey  meinen  ehren  rede  ich  das, 
Ich  wäre  lieber  gewesen  weit  dauoii. 
Denn  dafs  ich  jm  solt  länge  reden  ausstan. 
Sie  mügen  jmer  hin  yreidt  von  uns  drabeh, 
Die  Drus  und  Vevi  mit  dem  Hertzogeh  haben. 

Plü'tö  redet,  dfa  sie  Von  ander  komeji. 
Dieser  Ritter  ist  Türwär  ein  trotziger  Man, 
Das  er  so  tapffer  von  Sachen  reden  haün. 
Dies  thun  wil  ich  noch  Weiter  strecken, 

eriBogen  aiiscliiffter  seer  erschrecken. 

Wenn  sie  es  wollen  an^reiffen  mit  solclier  tapfferkeit, 

So  wird  manchem  ein  practiciren  noch  werden  leid. 

Wer  hets  können  glauben  noch  aussinnen, 

Üas  w&ik  die  grotsi^  besten  so  bald  solt  gewinnen. 

ttat  iaan  den  reieii  sb  risch  getantzet  aus. 

So  verlas  sTch  nur  Keiner  auff  sein  festes  Haus. 

Belial  rund  }r  andern  Gesellen, 

Wir  müssen  scbliessen,  war  wir  thun  wollen. 

Weil  wir  des  Herzogen  wesen  nicht  können  erfaren. 

So  wollen  wir  unsere  mühe  und  vergebens  reisen  auch 

und  Kunst  sparen. 
Zu  diesen  Sachen  gehöret  aller  Papisten  uund  Teuffei  list 
leh  furcht  was  wir  jetiJt  fümemen,  das  ist  umb  sunst: 
Wr  iniiinen  bedechtig  und  ernste  Ratschleg  darüber  han. 
Icli  acht  wir  reisen  zurück,  und  zeigen  unserm  Her^ 

Luciper  an, 


136 

Und  berichten  jm  alle  Sacben, 

Der  wirds  wol  vrissen  wie  ers  wil  weiter  n[iaclieii. 

Dai  er  bleibt  jnn  der  Uellischen  pein, 

Und  belffe  allen  unsem  unruigen  Papisten  auch  hinein« 

Belial. 
Pluto ,  dein  Rath  gefellet  uns  allen  wol^ 
Sint  ich  mein  bedenken  dazu  sagen  sol. 
Weil   sich   alle  Papisten    und  unsere   anhenger    jtsund 

bücken. 
Keiner  will  sich  lassen  erfur  lucken. 
Das  wir  auch  lawem  und-seheli  zu. 
Wie  man  den  Sachen  weislicher  thu. 
Den  unsers  Herzogen  anschleg  sind  zurlssen, 
Er  hat  sich  jnn  seiner  Klugheit  beschmissen. 
Er  mag  sich  die  Papisten  widerumb  auss  wuschen  lan, 
Oder  wil  er  bey  uns  ein  wannen  Bad  han 
So  wollen  wirs  )m  mit  vleis  bereiten,» 
Und  ein  Gärdinals  Mantel  darüber  breiten. 
Das  er  mag  baden  und  banketiren  aus. 
Zu ' Wolffenbeutel  ißt  er  jetzt  nicht,  mehr  zu  Haus. 

Das  klein  Teuffildiea  wirft  tich  rumb. 
Wend  dicl^  Rösslin  wir  haben  ein  vergebene  reise  gethan. 
Ich  furcht  es  werden  uns  noch  wol  mehr  anschlege   eu- 

rücke  gähn. 
Beschlus  des  Dialogi. 
Gott  hat  aber  eins  beweiset  seine  macht, 
Und  den  Papisten  ein  denkzedel  bracht. 
Darinnen  sie  mügen  lesen  und  sehen, 
Das  jr  praktik  unn  anschlege  gar  nicht  wollen  bestehen. 
D^nn  wie  hoch  sie  scharren,  trotzen  und  pochen, 
So  wird  dennoch  in  die  Schanze  gebrochen. 
Wenn  sie  haben  zum  höchsten  aufF  jrs  anhanget  maclit 

▼ertrawetf 
Der  grofse  Festen  aus  Dreck  imd  $^eiii  gebawef , 


137 

Und  wollen  pocben  die  ganse  Welt, 

So  bat  sie  Gott  gar  bald  herunter  gefeit. 

Und  mütsens  lassen  nach  seinem  Ti^illen  gabn. 

Denn  sein  Wort  bleibt  für  jhn  ewig  stan. 

El  sind  son^  gar.  yergenglich  alle  I^i^gi   .  .^  ; 

Die  auf  dieser  armen  elenden  Welt  sind. 

Wir  werden  auch  nicht  ewig  leben, 
:  Mnsien  suletst  eine  schwere  Rechenschaft  geben. 
\  Das  wir  also  gottk)s  leben,'  wüten^uhd  toben, 

Es  wird  alles  suletast  ein  Ende  haben. 
'\  Und  wer  hie  nacb  Gottes  willen  nicht  han  gethan, 

Wird  dort  ewig  den  spot  eum  schaden  han. 

Der  liebe  Gott  wol  seins  Worts  Verfolger  auch  beketen, 
i  Und  jren  bösen  gifftigen  anschlegen  furder  wehren. 
'  Das  sie  mügen  zur  erlienntnifs  der  Wahrheit  kommen, 
I  Ihre  grawsanie  sünden  durch  Gottes  Barmhenigkeit  wev^ 

den  entnommen.    ' ' 

Das  sie  aucb  bracht  werden  su  der  Seligkeit,       v  .  .  i : 

Dasu  helff  uns  allen  Gott  jnn  ewigkeit 

Amen. 


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I     •   •  > 


Grumh'&chsche  Sündti. 

»yriwi  1  1  i   ii 

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i  'N-.q  Cth  t  i^g  ah; 
aabrst. 


.1 1 


Ans  Johann  Friedrichs. de$  ^ittl^m,  Qerzogs  z.u  Sacthseii^ 
^p^ijjlici^en  Schriften,  vom  Ursprünge,^   Anfang    lu^i 
ganzen  Prpcefs  der  Wirtzburgischen  und  Grumbachv 
sehen  Han41ang|^n,  ein  kurzer  Bericht  und  Auszug.' 

Frank^j^  «.  |[,  8.  (Yalj^ias)  Coriositäten.    Weimar  igi«.  II.  66 1.) 

Getruckt    ini    Jalir  GfarisCi   i^LXVII.      "Bkf    H  a^K  I 

»  c  h  lÄ  i  d  t.  *) 


,"-i   ' 


Dieweil  ihr  schlaffet  in  der  Nacht, 
Und  Trübsal  euch  bekümmert  macht. 
Kom  ich ,  genaimt  die  l^achtigall, 
O  Fürsten  gut ,  in  diesem  Thal, 
Zu  singen  euch  ein  schön  Gesang, 
Zu  vrechen  euch  mit  meinem  Klang, 
Dieweil  der  Frühling  kommpt  herbey. 
Bitt ,  wollet  meine  Melodey 
Gütlich  in  Gnaden  hören  an, 
'Der  Büchssen  Knall  abschaffen  lahn, 
Gute  Freunde  mit  einander  sein, 
Und  euch  wohl  bey  der  Sonnen  Schein 


*)  Eine  Handschrift  derselben  findet  sieh  auf  der  Grofshwio^l.  Bibl, 
KV  W«i°»*^  antw  dem  Zsiohen  8.  4:  37  (4*). 


13^ 


}.. 


Vertragen  mit  einander  all, 

Auf  dafs  verWt  werd  grofsr  Tfnrall, 

Den  Eulen  nit  mehr  hören  zu, 

*  'p-JO     JfiM     l.l.» 

Die  euch  gemachet  solch  ühi^li. , 


w      11     1  •. 


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Poeten  solch  gewohnh ei t  hai^ 
Wenn  sie  zu  dichten  fangen  an, 
Dafs  sie  viel  Götter  allermeist 
AnrafFen ,  umb  ein  guten  Gei^t,.     . 
Dafs  Ihre  Reym  mit  Süfsi^keit     , 
Gezieret  sein ,  und  wohl  gejkleydt. 
Ich  weifs  nit  mehr  deni^  ein,en  Gott 
Den  rufF  ich  an  nach  seinem  G,ebott, 
Dafs  ich  euch  all  verms^hnen  mag, 
Anzeigen  vieler  Merzen  Klag, 
Vom  grofsen  Handel  reden  irol, 
Wefs  jeder  sich  verhalten  ßollj 
Doch  dafs  ich  euch  nicht  lang  aüffhalt, 
Ist  die  Sach  kürzlich  so  gestallt: 

Grumbach  der  hat  viel  Guth  und  Land, 

.-•'■*• 

Das  behielt  ein  Stiift  gerin  in  seiner  Hand^ 
Daher  entspringt  der  er^te  ff eydt. 
Der  gemachet  hat  so  mancl^en  Streit. 


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Marggraff  Albrecht,  der  streitba^r  Mann, 
De»  von  W^irzburg  wollt  greiffen  an. 
Grumbach  Marggräffscher  Diener  war 
Wie  ihm  vergrimmt  der  Pfaffen  Schaar. 
Der  Biscboff  trauet  ihm  nit  im  Streit, 

Begerte  Fried  und  Einigkeit. 

.'■■'''  '•■        '' 

Hie  thet  Grumbach  ein  grofse  Treuw 

^Dem  Stiftt  Wirtzburg  und  ganzem  Gebeuw, 

Eichtet  auff  Fried  und  Einigkeit 

Macht  dafs  geschah  dem  Sti^t  kein  Leydt, 

Verhindert  selbst  den  Üeberfall, 

Leyhet  ihm  Geltt  in  grofser  Zalil^ 


t4q 

Viel  Treuw  hat  Grumbacli  mehr  getban. 
Am  StifFt  Wirt«burg^  der  ebrlicb^  Mann. 
Denn  da  der  Graif  von  B euren  bracht  , 
Viel  Beuter  und  ^in  grofse  Macht, 

V  .,f}tf-.-.  ,•..  '-,(1..,» 

Hat  Gfumbach  Fleifs  gewendet  an^ 
Dafs  er  dem  Stifft  kein  Schaden  gethan. 
Beim  Kaiser  auct  erhalten  hat, 
Dafs  er  viel  Beuter  schielten  that. 
Welche  den  Stifit  beschützet, h an,   *  " 
Dafs  ihm  kein  UeberUst  gethan. 
Nun  höret  su  mit^elcbem  Lohn 
Die  Pfaffen  ihn  bezahlet  lion.' 
Da  Moritz  und  Albertus  beyd 
Hielten  zusammen  einen  Streitt. 
Marggraf  Albrecht  verlor  die  Schlacht, 
Derhalben  ihn  der  Stilft  veracht 
Wolt  sein  Zusag  nicht  halten  mehr, 
Diewoil  Albrecht  geschwechet  sehr, 
Wil  ihm  nunmehr  kein  Schuld  gestahn, 
Grumbach  wollt  sein  Bezahlung  haia^ 
Der  Bischoff  ihm  wollt  zahlen  nicht, 
Verachtet  truzlich  all  Gericht, 
Beraubet  auch  ,sein  Land  und  Leut, 
Vermeynet,  er  hatt  ein  gute  Beutt. 
Grumbach  der  ruffet  an  das  Becht^ 
Der  StifFt  der  macht  viel  Spiegelgefecht, 
Der  Kaiser  selber  redet  an 
Den  BischofF,  dafs  er  soll  verstahn 
Mit  Grumbach  kommen  überein, 
Sagt,  dafs  die  Sach  nit  war  so  klein. 
Der  Bischoff  bleibt  auf  seiner  Bahn, 
Helt  Grumbach  vor  ein  schlechten  Maii|i. 
Nicht  lang  hernach  der  Bischoff  ward 

Jfit  einer  Kuge]  |?troffen  hart» 


/ 


14t 


Fr-  *      '*•     *  *••>«! 


Daran  Gnimbacli  iinscTiuldrg  sicli 
Bekennet  frey  xukd  öffentlich. 

Mit  solcher  Protestation, 

■  > 

Dafs  ihm  der  Scfau-fs  mehr  Lejdt  gethan, 
Denn  eim  andern  in  dieser  Welt^  1 
Wie  er  solchs  saift  sein  EyA  einheilt. 
Grumbacli   seuclit   in  fremde  Land, 
Sein  Tagend  macliet  weit  bekandt, 
Und  dienet  den   drey  Lilien  schon, 
Welch  führet   die   französisch  Krön. 
Mit  Reuttem   stark  er  wiederkehrt, 
Die  Pfaffen   gewifslich  hart  verfehrt. 
Man  giebt  ilim  viel  der  guten  Wort, 
Dafs  er  nit  also    f ehret  fort. 
Grumbacli  sich  überreden  läfst, 
Fofgt  ihrem  Hath  und  thut  das  best. 
Er  meint,   sie   würdens  machen  fein, 
'  Sein  Land  ihm  wiedergeben  ein. 
Gütlich  die   Sach  ohn  alle  Wehr, 
Zu  Frieden   stund  auch  sein  Heger. 
Da  er  die  Heutter  gelassen  ab 
Kein  Pfaff  ihm  gute  Wort  mehr  gab. 
Ferdinandns  doch  das  beste  that, 
Den  Pfaffen  gab  in  guten  Rath, 
Gütlich  Vertrag  zu  nehmen  an, 
Die-Pfa£fen  wolten  nit  daran, 
Des  grofsen  Vogels  hatten  sie 
Erwehret  sich,  sprachen  sie  frey. 
Was  sie  dann  mit  eim  Edelmann 
Sollten  Vertrag  jetzt  nemen  an? 
Mit  Gedultt  Grumbach  so  lange  harrt,    ' 
Bis  er  schier  gar  zum  Bettler  ward, 
Nit  treiben  kunt  ein  lang  Procefs, 
Den  liayserlichen  Rechten  gemeCs, 


s 


m 


Dem  Adel  zeict  seia  JSettelstab. 
sprach  sie  an  umb .ein  Keut^rgab. .  . 
Wiraburg,  die  weit  berühmte  St^dt^ 
Er  glüchlicli  ei^cenon^men  |iat 
Doch  hat  er  nijt  g^fordei^t  das  sein, 
Verschreibui^g  genommen  nm»  aHejn^ 
Die  Pfaffen  l^ssei^  leben  all, 
Kein  Burger  plüi|^ert  dazumgl. 
Der  Pfaffen  Kelph  und  Jilefsgewandt, 
Damit  sie  treiben  ihren  Tandt, 
Hat  er  da  nit  gerülirct  an. 
Sondern  sie  noph  bewahren  lan 
Des  Bischoffs  l^off  und  K^nzeley 
Für  Raub  er  thet  erregten  frey: 
Allein  mit  Siegel ,  Brieff  und  Eydt 
INan  er  auf  diJOsmal  sein  Beschey4^, 
Die  auch  der  Bischoff  hat  hernach 
Versiegelt ,  und  die  ganze  Sach' 
Bewijlliget,  ungezwungen  zwar, 

Wie  solches  allen  offenbar. 

••  • .     . 

Hett  Grumbach  sich  daselbst  bezahlt, 
Und  geübt  allda. sein  Gewalt, 
Den  Pfaffen  genopimen  all  ihr  Gutt, 
Gebrochen  ihren  stolzen  Muth 
So  hett  er  sich  bezahlet  frey,  , 

War  bewahrt  für  ihrer  Buberey. 
Solch s  hat  er  aber  nit  gethan, 
Hat  jedem  ja  das  sein  gelahii, 
Dafs  er  in  F^rled  die .  Güter  sein 
Sein  Kindern  möchte  geben  ein. 
Aber  gcw^fslich  er  war  zu  gutt, 
Die  Pfaffen  troib^  der  üebermuth, 
-  Denn  sie  hernach  ihr  Brie  ff  und  Eydt 
Mördlich  gebrochen  oh^  Beschcydt, 


1^ 

Sein  Weify  ^^%^  J^aii^^  un^  Gu^t 

Daxu  ein  gj^QÜSjßp  Ve^erm^tl^ 

An  seinem  SoJ^n  setri^en  lian^ 

Conrad  Grmnbacb,  wollt»  recht,  yerstahn, 

DaOs  sie  ihm  luan  ein  kleines  hindx 

Männlichs  Geschlecht,,  ^rn^oi^delj  i^^schv^ind^, 

Von  Mutterleib  getric^^n  svr^r 

Als  MördeiTy  solchß.  ist  offenbar, 

Getrieben  ihn  yon^  Land  imd  Qut, 

Gedurstet  sehr  nach  seinem  Blutt, 

In  seinem  Namen  tbun  grei^u  an 

Den  Apt  von,  l^cm«  und  dei^  Kau^fmann, 

Dafs  er  zu  heji^r  Gnsi^^  n>ehr 

Femer  möcht  koipoien)  auch  sein  Ehr, 

Durch  famofs  iQ.^cher  sehr  ge^heiidt, 

Die  konuneiji,  »^nd  in  vieler  Hcndt. 

So  han  sie  a|i|^h  Wilhelm  von  S^ein 

Sein  Häuser  abg^r^nnct,  re.i«, 

Junker  Ernif^ij^^  v^n.  Mand^fslpl^, 

Sein  Früchten  a^f  d^m  F^ld  zu  Stroh , 

Gemachet  tK^x^  nit  leydBi^  wollt, 

Dafs  man  d^^s^^lb  Qinsan^meli^  solt.  ^ 

Da  Grumbach  S9  ^f!if^^gfitiQ%  sehr, 

Johann  Friedrich  d,^r  mit,tler  Herr 

Betrachtet  sein  ]^itt.?,rlich^  That, 

Deren  er  gar  viel  erzeiget  hat. 

Auch  ehren  thim,  sein  Alter  schwer, 

Wie  uns  gebeut  die  Göttlich  Lehr, 

Sein  Trübsal  auch  gesehen  an. 

Wie  er  verfolgt  von  jedermann, 

Sich  seiner  so  erbarmen  thi^t, 

Und  nimpt  il^L  auf  in  seiner  Hut, 

Verhelfst  ihm  ^chutz  und  frey  Gel^dt, 

Dafs  ihm  zufugt  ni^mands  kein  Leyd, 


I 


( 


144 

Und  thät  solchs  mit  des  Kaisers  flath' 
Damit  es  ihm  nicht  bracht  in  Schad 
Damit  nicht  ferner  würd  berührt 

r 

Das  Römisch  Reich,  bis  wurde  verhört, 
im  Römischen  Risich  vor  allen  Stendt, 
Und  Jedem  da  sein  Recht  erkennt, 
Solchs  hat  Ferdinand  gelassen  zu 
Doch  dafs  Grumbach  in  Rast  und  Ruh 
Sein  Leben  fährt,  und  jedermann 
Auch  rasten  liefs,  wie  er  denn  than. 
Das  merket  wohl  ihr  Edelleut, 
Die  ihr  Grumbach  umbringet  heut. 
Ist  diefs  der  Lohn  und  billig  Ehr 
Pur  Ritterliche  Kriegeswehr? 
Denkt  doch  ihr  Fürsten  alle  gut, 
Daurt  euch  nicht  das  Sächsisch  Rlutt? 
Johann  Friedrich  d6r  tapfrer  Heldt 
Sein  Leben  also  frömmlich  stellt 
Umb  Gottes  Wort  in  grofse  Gefkhr, 
Der  Chur  darum  beraubet  war, 
Sein  Söhnen  liefs  ein  kleines  Landt: 
Denkt  ist  es  nit  ein  grofse  Schandt, 
Wenn  ihr  die  nun  bekriegen  wollt, 
Die  ihr  billich  erretten  sollt. 
Führwar  der  Gräfe  von  Serein 
Für  Gott  wird  ewer  Kläger  sein, 
Den  ihr  den  Türken  jämmerlich 
Habt  morden  lassen  all  zugleich. 
Und  habt  ihm  keine  Hülff  gethan. 
Habt  dennoch  das  Volk  schätzen  lahn, 
D-en  Türken  wollen  fressen  gar,     ' 
Ihm  ziehen  ab  sein  Haut  und  Haar 
Die  Kriegsleut  auch  bezahlt  mit  all; 
Dadurch  sie  kommen  in  Unfall, 


Wat 


14S 

Wasser  getnuken  t^tr  den  Weint 
Dafe  ihrer  viel  gestorben  sein, 
Was* denkt  ihr  doch,  ihr  Fürsten  gutt, 
Bekriegt  ihr  nicht  ewSr  eigen  Blntt, 
Und  wendet  för  des  Reiches  Acht 
Und  scfaendet  ewer  eigen  Macht, 
Verlafst  das  arme  Niederlandt, 
Dankit  der  Bapst  sein  Spott  nnd  Sehend 
Zu  üben  hat  in  seinem  Sinn, 
Bedenhts,  was  ist  doch  ewer  Gewinn? 
Sein  diefs  die  Türken,  die  ihr  wollt 
Erwürgen,  dnrcfa  das  Reiches  Sold? 
Mofs  darum  auch  der  Zoll  am  Rhein 
Gesteygert  und  gemehret  seyn? 
Viel  meynen ,  daüs  des  Türken  ^Steur 
Soll  sein  ein  wares  Fegefeuer. 
Ist  Grumhach  nicht  ein  alter  Mann 
Der  für  Alter  ki(um  gehen  kann; 
Wenn  ihr  nun  lange  führet  Krieg, 
Was  Ehr  bringt  euch  dann  solcher  Sieg? 
Er  begeret  doch  nur  Rast  und  Friedt, 
Warsu  soll  den  dieser  elend  Streit? 
Soll  Grumbach  seine  Güter  lahn 
Den  Pfaffen,  und  selbst  betteln  gähn? 
Weh  euch,  ihr  falschen  Zungen  zwar,    . 
Die  ifcr  jetzt  bringet  in  die  Haar 
Die  blutsrerwandten  'Fürsten  gut,  « 
Und  stürzet  so  unschuldig  Blutt! 
Die  armen  Bauerii  müssen  dran^ 
In  schanzen  sich  erschi essen  lahn, 
Ihr  frefst  und  sauffet  bey  dem  Feur, 
Gedenket  nit,  dafs  Christus  theur 
Das  Menschenblut  erlöfset  hat, 
Weh  euch  der  grofsen  Missethat! 

WoftrFs  hittor.  ToUislieder.  4Q 


^  I 


146 

I 

Der  Arme  seufst,  ^3fAjfi9f^4$'M^9  A^' 
Und  häuffet  über  ev^cjfi  Q#l^  ^ch. 


O  Hayser  MaximUiai^  i 

Gott  zier  dein  I&^aerlidw  Unm, 

Der  Bapst  stecket  voll  giftig  Liit, 

Des  Reiches  Fried  ouwider  ist; 

Durch  Einigkeit  der  fiUirsten  'Macht 

Zunimbt,  solches  der  Bap^t  faetmcht» 

Hierauf  ist  er  beftifsen  gar, 

Dafs  er  euch  nur  bringt  in  die  Haar, 

Vermalmet  so  ^ure  Bein  und  Minsk, 

Dafs  ihr  ihm  werdet  nie  su  atoiii, 

Last,  sich  anbetteh  ,  wie  eiat  Gott, 

Tritt  euch  mit  Füssen,  wre  ein  iirott. 

Viel  Hayser  hat  ev  ahgesetat. 

Die  Türken  wider  sie  ^gebest. 

Da  'du  empüngat  die  güldene  Hron,  . 

Hast  du  das  Evangelion 

Zu  schützen  vielen  zugesagt. 

Denk  ob  es  Gott  auch  wohl  behagt. 

Wenn  jetzt  die  Hnr  von  Babylon  i 

Befördert  werd  durch  deine  Grooi. 

Der, Höchste  sitzt  in  aeinem  Thron, 

Und  hat  vorlängst  gezehlet  schon 

Die  Tag  und^ßtimd  des  Scepters  defpit 

Die  Zeit  die  ist  hier  kurz  und  kleitt. 

Grumbach  ein  treuer  Ditener  war 

Dem  Garolo,  wi«  offenbar: 

Der  von  Wirtzbuvg  keiner  Pärthey 

In  Truwen  ist  gestanden  böy. 

Dein  Vater  auch  erlaubet  hat, 

Johann  Friedrich  mit  reiffen  Rath; 


147 

Den  Ton  Gniiii]Mie)i  ßsa,  gp)>epi  -AdM^ff  \ 
Damm  hat  er  mit  Mfftffofk.  ^fv^tt 
Yeracfat  deini  Kaytei^fd^  (^U* 
Das  merk,  9  yi|Jl^ffl^^i^^, 
So  hast  du  auch  ftejiaiieii  su 
Johann  Friedrichen,  daft  er  in  Ruh 
Den  von  Grumbach  behalten  hatt: 
Wenn  du  tolchs  ein  Miasethat 
Erkennen  willtt,  bin  ich  su  schlecht, 
Und  kann  es  preysen  nit  für  Recht. 
Ein  Fuchs  hie  mufs  begraben  sein. 
Das  furchten  be^e  ^ofs  und  klein, 
Viel  sorgen,  dafs  Grumbach  alV^in 
In  diesem  Kriege  sey  ein  Schein, 
0  Kayser  Mafimilian, 
Niemand  Gott  widerstreben  kan. 
Die  Augspurgisch  Confiprsion 
Was  gab  ihn  doch  der  ^apst  (är  Lohn, 
Da  er  lang  hett  das  Best  gethan? 
Sein  eigen  Reich  bekrieget  sehr. 
Dadurch  geschendt  sein  eigen  Ehr, 
Da  er  unglucldiaft  von  Metz 
Mit  Spott  abzo|;en  ist  zulets, 
Gab  ihm  der  Bapst  nicht  solchen  Rath, 
Dafs  er  den  Scje|pter  vojd  ihm  that, 
Hiefs  ihm  ein  K^ppeia  |Ziehen  an« 
Als  hette  er  ganz  Üebel  gethan, 
Dafs  er  die  Fürsten  geben  frj^y, 
Und  nit  mit  grofser  Tyranney 
-  Das  Bapstthum  au£geric:htet  gar. 
Durch  tausend  Mord  \uid 'manch  .Gefahr, 
Solchs  woUstu,  ]!{{[a^imilian, 
Bitt  ich  in  Gnaden  auch  verstalui, 
Die  all  zu  Gnaden  nehmen  an, 

10  ♦ 


148 

Die  deiner  KayserlitheR  Gron 
Ein  Fufsfall  thun  demütbiglich, 
pein  Augen  zeigen  gnädiglicb. 
Gedenk,  dafs  Gott  der  Höchst  allein 
Dir  auch  vergibt  die  Sunde  dein: 


Churfürst  Auguste,  denk  daran, 
Ein  Beispiel  dich  erinnern  kann*. 
Albertus  das  Marggräflich  Bl\itt, 
Zusammen  waren  gehetzet  auch, 
Von  Büchsen  ward  ein  grofser  Bauch, 
Das  Füstlich  und  das  Adelblutt, 
Noch  heut  das  erdreich  ferben  thut. 
War  dir  jetzt  treuw  dein  Pradicant, 
Sprach  er,  es  war  ein  grofser  Schand, 
Dafs  du  so  alt  jetzt  worden  bist 
Und  nicht  merkest  der  Pfaffenlist. 
Denn  Grumbachs  unverdiente  Acht, 
vHastu  erstlich  selber  voracht. 
Dem  Grumbach  dienst  gebottcn.an, 
^Ihn  gehalten  för  ein  frommen  Mann. 
Auch  hat  Staupitz,  der  Diener  dein, 
Grumbach  zugeführt  zwey  Fähnelein 
Sehr  starker  wohlgerüster  Knecht^ 
Da  er  mit  gutem  Fug  und  Becht 
Wirtzburg  die  weit  berühmte  Stadt 
O'n  blutig  Schwerdt  erobert  hat. 
So  sagt  dir  auch  dein  Conscienz 
Ohn  Zweifel  ein  sehr  gut  Sentenz, 
Dafs  der  alt  Churfürst  mit  seiner  That 
Noch  Chur,  noch  EW  erwirket  hat. 
Die  Bede  suchet  auch  mancherlei, 
Dafs  Moritz  durch  Verrätherey 


149; 

I 

IMe  Ghur  belconunen ,  und  mit  Fugt 

Jobann  Friedrich  dieselbig  trug. 

Hat  dir  Gott  günnet  nun  die  Ehr, 

So  sollt  du  prangen  nit  su  sehr 

Vertilgen  nit  dein  eigens  Blut, 

Von  dem  du  hast  dein  Ehr  und  Gut. 

Es  ist  doch  ja  der  Vetter  dein 

Denn  du  und  noch  ein  Pfäff  allein 

Um  seine  Treuw  und  milde  That 

Umbringest  mit  deim  eignen  Stadt. 

Kein  Kronik  solches  preysen  wirdt, 

Darsu  kein  frommer  Seelenhirdt. 

Denk,  dafs  du  auch  bist  Staub  und  Erdt, 

Dein  Leben  hie  nicht  ewig  werd. 

Wiftu  gehalten  seyn  vor  keck 

So  sihe  hin,  und  gewin  Siget, 

Welches  der  Türk  genommen  ein. 

Dadurch  wird  auch  der  Name  dein 

Beruhmet  sein  und  weit  bekandt, 

Im  Teutschen  und  im  Welschen  LanJl. 

Das  Reich  zwingt  mich,  ist  deine  S«g« 

Du  hast  «her  eine  strenge  Klag 

Zu  Augsburg  im  ^vergangnen  Jahr 

Herfur  gebracht^  ist  offenbar. 

Der  falschen  Urgicht  Instrument. 

Hastu  gesandt  in  Pergament 

Dem  Kaiser  und  noch  andern  mehr, 

Dein  Freund  hierdurch  geschendet  sehr 

Auch  auff  eines  Menschen  Mund  allein  . 

l^ufs  Grumbach  überseugt  sein.    ^ 

Der  von  Wirtsburg  und  von  Brannacbweig 

Mit  dir,  seiin  nicht  das  ganze  Reich. 

Ein  Pfaff  die  Acht  hat  impetirt,  . 

und  wer  die^elbi^  exe<{uirt 


» 


l4ä 

I 

'  Der  tchendet  ^eine  «igen  EÜr,  - 
Hofirt  den  Pfaffen  ^Il^uselir. 
Hettstu  GrumbacU  nit  klaget  an, 
Wer  hingelegt  der  alte  $pan, 
Auch  aufgesühnet  "vver  die  Ac&t, 
Die  jetsund  iösen  Bandet  mäclii. 

Wilhelme,  denk  an  Bruder  4^1% 
Denn  wenn  der  .wird  verdorbemn  aein«   . 
Was  wird  Aodk  endlich  sein  dein  Lohn?^ 
Wirst  du  nicht  haben  Spott  vifid  liolui? 
Dein  Hers^ird  sich  bekümmern  sehr« 
Dafs  du  nit  solches  betrachtet  ehr, 
Was  hat  dein  Bruder  dir  getiiaiiv 
Dafs  du  mit  Pfaffen  spannest  an^ 
Verderbst  dein  eigen  Gu|  und  L^ndt? 
Bedenk  die  Brüderische  Bandt. 

Pfi^graf  dbt  dk«in  die  Toehtir  dein 
Jetiunder  $Ar  betrübet  seiif 
Zwo  Schwestern,  die  sWeeit  Bvlidey  Hon, 
Ach  Gott  in  gt^fter  Tr««wer  tteiii. 
Der  Mutter  mufs  solchs  sein  ein  P«iii,' 
Dem  Vater  aucU  g0^ih  ttichi  kleüi. 
Der  Teufbl  hetts  auch  gern  gdnuich^ 
Dafs  man  didv  m  de»  Beiches  a^ 
Gethan  hett»  ist  ihm  berslfioh  ley^dt 
Dafs  dir  geWdrdc«  gut  Beschlydt; 
Mfcb  gern,  wollt  er  dich  firesien  gnr 
Mit  Leib ,  mit  See),  mii  Hant^  ittit  Hiait^ 

Joachime ,  deine  l^urlkiit, 
t^on  Brandenburg,  hat  ((eholfäb  iiii 


151 

0  BrandenBurgiscli  Edelleut, 
Ewer  Frombheit  wird  gefordert  heut. 
Des  frommen  Cäsimiri  Knecht, 
Welcher  äifiilk  hii  gut  Fug  und  Recht, 
Der  vienb^g  JüAt  i^fn  ffieher  war, 
Wird  geengstet  iroji  der  Pfaffen  Sehdar. 
Marggraf  Albrecht,  den  guten  Hildt, 
Da  Moritz  durch  ^in  KiTg^T  geftjllt, 
Hat  Gfrumbach  nit  verla^ien  thun. 
Darum  wird  er  gehastet  nun. 

« 

Ghurfurftt  von  Maine ,  ein  alt  Geschieht 
Wird  gebai  dir  ein.  guten  Bericht. 
Als  Dietrich  #aoii  Bisthoff  winr 
Zu  Mainz,  den  Ba^t  strafft  offenbahf, 
Dafs  er  nur  man^ht  der  deutschen  Geht, 
Wend  vor,  dar  Türh  der  leg  ini  Fel4t. 
pmmb  Mainz  die  weitbeHihmte  Statt, 
Ein  andrer  "Biaß  anzündet  hat. 
Ihid  da  ihm  geö&et  war  die  Pfort, 
Viel  Bürger  jämmerlich  ermordt. 
Die  andern  hat  er  trieben  aus, 
Die  Stadt  plllndert  von  Haufs  ea  Haufv. 
Noch  ward  da  nit  ttkuait  die  Atht. 
Dasselbig,  bitt  ich,  wol  betracht. 
Churfarst  z^-Mainij,  wollst  >[rerden  gleich 
Dem  frommen  Bisphoit  Dietereich. 

Ghurfnrst  von  Colin,  donh  ctarai^t^ 
Wie  dein.  V^t^^  .Bischoff  Herrmanim 
Von  PfafFea  ^ihge^zßt  vr^r. 
All  seiner  ^f  J^er^^^t  jgar; 
Hoch  ist  il|9^.  Bq^hß  »m  grofs«  Ehr« 
Welche  wird  sterben  nimmer  mehr. 


152 

An  dich  ist  nun  mein  cHristlicb  Bittt 
Dein  frommen  Vetter  sehende  nit. 

\ 
Chnrfürst  von  Trier,  dich  hat  dAin 
Der  Todt,  welcher  dein  grofs  Gewinn^ 
Dein  Seele  jetzt  bewahret  Gott, 
Errettet  ; ie  aus  aller  Noth. 
Dein  Lieb  su  der  Geometrey 
Dein  Landtafel  wird  melden  frej. 
Gott  geb,  dafs  der  Nachfolger  dein, 
Ein  frommer  Bisch  off  müsse  sein. 

« 

Landgraf  Philip ,  manches  graues  Haar 
Hat  dir  gemacht  der  Pfaffen  Schaar. 
Führwahr  wenn- du  der  Pfaffen  Bott 
Jetzt  machen  würdest  gar  zu  Spott, 
Wir  preisen  dich  nach  deinem  Todt 
Ein  jedermann,  und  loben  Gott. 
Ein  schelmisch  Ffaff  verkehret  einig 
VerSnderts  n  und  macht  ewig. 
Wenn  solch  ehrlose  Verrätherey  ' 
Soll  ungerochen  bleiben  frey, 
Wird  sich  gewifs  an  Fürstlichen  Blutt 
Vcrgreiffen  oft'der  viereckt  Hut. 

Herzog  von  Würdenberg  und  Teck, 
Für  deine  Thür  ein  Bügel  steck. 
Wenn  Gotha  wird  geschleifet  sein. 
Und  Philippus  gelassen  ein,  ^ 

So  steht  in  Gefahr  der  Nachpaur  dein, 
Ich  mein  den  Pfalegraf  an  den  Bhein. 
Solchs  lafs  dir  sein  ein  treuwen  Bath  ' 
M^rk  zeitlich  drauf,  und  nit  zu  spat« 


153 

Sibylla,  die  from  Herzogin 
Von  Clcv,  ja 'war  die  Schwester  dein, 
0  Prins  von  Clev  die  hat  gepom 
Johann  Friedrich,  der  jetst  den  Zorn 
Der,  PfafFen  tragen  mufs«  allein. 
Die  Sach  lafs  dir  befohlen  sein. 
Die  Noth  ist  jetzt  vorhanden  hart, 
üficht  einer  auf  den  andern  wart. 

Euch  Beichstätt,  bitt  ich,  thut  gemach, 
Bedenket  vor  gar  wohl  die  Sach, 
Des  Goldes  habt  ihr  nit  zu  viel, 
Verschütt  es  nit  zu  diesem  Spiel. 

Ihr  von  Wirtzburg,  denkt  wohl  daran, 
Was  Spiel  ihr  habt  gefangen  an. 
Ihr  habt  gebrochen  Brief  imd  Eydt, 
Gestiftet  Jammer  und  grofs  Leydt, 
Geistliche  Leute  wollt  ihr  sein, 
Darumb  folgt  auch  der  Lehre  fein 
Geistlicher  Schrift,  und  merket  wohl. 
Wie  jederman.  vergeben  soll 
Seim  Nechsten  alle  seine  Schuld, 
Dafs  ihr  behaltet  Gottes  Huld. 
Grombach  ist  euwer  Lebemann, 
Hat  ewem  Siifft  viel  Treuw  gethan, 
Weil  er  -euch  treiiwlich  dienet  hat. 
Mit  seiner  ritterlichen  That,  • 

Obgleich  er  irge^ds  Unrecht  than^ 
So  will  -^  sich  doch  weisen  lahn, 
Horatio  ein  Missethat 
Vergeben  ward  ohn  allen  Schad 
Der  Bechten,  weil  er  Bitterlich 
Wider  die  Feinde  gehalten  sich. 


1Ö4 


{ 


O  Kay«er  Maximilian, 
Bin  wollest  aie  Sach  recfit  verstahö. 
Fürwahr  die  t^estung  Grimmenstein 
Ist  deiner  Hoheit  viel  2u  klein 
Kein  Ehr  kann  bringen  dir  der  Krieg, 
Ob  gleich  in  deiner  Hand  der  Sieg. 
Wiltu,  dafs  deine  guldne  Krcin 
Ein  ewig  Ruhm  und  Lob  soll  hon, 
So  rech  den  Grafen  von  Serein, 
Nit  unterdruck  iie  Diener  dein 
Die  dir  mit  Lieb  und  auch  mit  Bliitt 
Zu  dienen  geneigt,  auch  all  ihr  Gütli 
Zue  strecken  han  gebotten  ahn  ' 

Für  deine  KsHserliche  Krön.     • 
VeAer  gnugsam  beyde  Partheü, 
Lafs  alle  Ständ^  richten  ftey, 
Churfürstliche  Bitt  Qicht  veracht. 

Von  den  du  hast  die  hohe  Iftacht. 

■ 

Johann  ^riedU^ich,  dehi  Dierier  gi/t, 
Zum  Rechtbn  sich  erbitten  thut. 
Nichts  anders  von  dem  ftöihis^hcftt  ftiH    ' 
In  diesem  Kri^g  geäuchet  wli^^t, 
Denn  dafs  dasSäthiiäch  Blüi  ^Ütii^ädi, 
Und  er  mocht  Wäschen  ikiiie  HihÜ, 
Wol  in  def  Wliderlä'hdfer  Älut,      ' 
Damach  ihn  fieni^  dürsten  itivk. 

Ich  bin  ein  g^i^^ds  Tt^gM^iW 

Mein  Gesang  hi  kufs,  ihein  ^H  fit  ItÜlüi 

Nembt  diese  Melodey  vor^t, 

Der  liebe  Gott  etich  äU  behut. 


ligii>l 


tbi 


Ein  &äck  von  einem  PaMtaUoeo  zar  Süät  der  BHä- 
genmg  der  Stadi  Gotha  nad  Fesimtg  Grimmen' 
stein  geticktet  worden  und  a^f$gan§E^  Anno  do- 

eam  1567« 

(iu  iiaw.  Haadtchrift  anf  der  Grortliercogl  Bibl.  xu  Weimar.  (J.(i.  i.) 


£(  bat  mich  zwar  noch  nie  betrogen 

DeÄn  es  ist  wahr  und  liicht  erlogen 
Bab  auch  gahr  ofFt  und  Viel  gehört 

Wenn  gleich  was  auch  verzogen  w^rdt 
Das  dnunb  nicht  weggenommen  ist, 

So  gehets  auch  zu  dieser  Frist 
Es  seynd  beynahe  zwey  gantze  Ifahr 

Bas  Johann  Fridrich  gewamet  ward 
Er  solt  sich  Grumpachs  gäbr  entschlagen 

S&nst  wurd  man  Ihn  seines  Lands  verjagen 
Solt  nicht  lenger  gehn  uf  der  Bruch  ^) 

Denn  Sie  vmrd  gehen  zu  Trum  und  Stücli 
Weil  sie  gestochen  hat  der  W^^i^ 

Endlich  iSaHen  m's  Teuifels  Thurm. 

V 

'  •  •  • 

Es  hat  aber  nicht  Statt  hörinen  haben 

Man  hat  gleicliwohl  gehegt  die  Knaben 
Die  da  seynd  ins  Keysers  Acht  • 

Welche  vorwahr  hat  jgrofse  Macht 
Dnunb  Keyser  Maximilian 

Den  händel  recht  gefangen  an 
ins  weisem  vorgesetztem  Batli 

Der  Sach  zu  helfTen  mit  der  That 
Bat  sampt  dem  gantzen  reich  beschlössen 

Wiewohl  es  GrumbacK  fast  verdrossen 


1 1 


.  •  * 


».  ' 


*)  Aatpttliuif  ant  d«t  fieriogt  Hansler  o.  Johann  Brück. 


156 

* 

Man  soltt  die  Echter  rotten  aufs 

Zerstören  das  reubrisclie  Hajifs 
Welchs  hat  den  nahmen  Grimmenstein 

Vermeint  es  sey  mir  fest  allein 
Zu  wieder  dem  gantsen  reich 

Dem  6s  doch  ist  gahr  viel  su  leicht 
Das  sol  man  zerstören  im  Grundt 

Damit  zergeh  der  Echterbundt 
Dn^mb  hat  der  Kaiser  unverholen 

Dem  obristen  Krigshem  die  S'ach  bevohlen; 
Augustum  den  viel  tapffem  heldt 

Für  Ghur  und  Fürsten  aufserwehlt  ' 
Ihn  zu  eim  Oebersten  gemacht 

Zu  Execution  der  Acht« 
Und  ob  er  wohl  langmutig  ist 

Gewesen  bifs  auf  diese  Frist 
Alles  was  ihm  ist  geben  Schuld,  ^ 

Hat  er  getragen  mit  Gedult 
Das  verschont  wurde  Land  und  Leut 

Die  man  verterbt  zu  dieser  Zeit 
Er  wird  doch  endlich  aufwachen 

Seinem  Feinde  Mühe  giiügsam  machen 
Hat  auch  allzeit  lieber  gesehen 

Das  möcht  sein  Oheim  in  Frieden  stehn 
Zu  ihm  gesandt  viel  redlicher  man, 

Die  ihn  treulich  ge warnet  han 
Er  solt  die  Echter  vonn  sich  thun 

Wann  ihm  sein  Land  solt  bleibn  in, ruh. 
Weil  aber  solchs  nit  ist  gescheen 

So  mufs  es  auchjiunmehr  so  gehn 
Dafs  Hertzog  Augustus  fort  mufs 

Wiewol  Ihm  ist  gar  heine  Lust 
Weil  es  aber  vom  reich  beschlossen 

Mufs  er  darzu  sein  unTerdrpssen 


187 

• 

üfi  ein  gehorsamer  Cburfdrst 

Den  doth  allzeit  nach  Frieden  dürst 
Dem  Kajser  und  dem  ceich  pariren 

Sein  Krigsvolck  hin  fOr  Gotha  fiiren 
Wiewohl  man  ihn  hat  lang  verachte 

Werdt  man  nun  sehen  seine  macht; 
£1»  dan  geessen  werden  Fladen, 

Werden  sich  finden  Boltzen  laden 
Baraufs  man  nimpt  die  Boltzen  hart 

Fein  glatt  gedreht  nach  aller  Artt 
Pie  werden  durchs  Feld  einher  sausen 

Gleich  wie  ein  Donnerschlag  prausen 
Zam  Grimmenstein  ins  Reubrisch  schlofs 

Obs  gleich  dem  Teuffei  trug  yerdrofs 
Das  Blat  darnach  man  zielen  soll  he  wer 

Das  ist  ehrloser  Schelm'^und  Strafsenreuber 
£s  ist  ein  rechtes  reubersnest 

Vor  dieser  Zeit  ein  Thumb  gewest 
Der  mufs  werden  zerstört  hn  Grundt 

Damit  zergeh  der  Echter  Bundt 
Sonst  wirdt  nimmer  kein  Fund  zu  Land 

Dies  sag  ich  Eckart  unbekanth 
Wenn  dafs  wirdt  alsa  ergehen 

So^  ist  der.  Sachen  recht  gescheen 
Aufs  dem  bald  abzunehmen  ist 

Wer  stifft  ünfri^d  zu  dieser  Frist 
Nemblich  Grumbach  der  grecÜte  Man 

Der  den  Tumult  gefangen  ahn 
Indeme  er  Wurtzburgk  hat  gepocht 
'   Zum  Fürsten  genommen  sein  Zuflucht 
Der  ihn  denn  zu  sich  hat  genommen 

l^h  förcht  es  werd  ihm  nicht  bekommen 
Lest  lieh  gar  kein  Wamuhg  bewegen 

Sondern  thut  noch  die  Echter  hegen 


\ 


m 


Damit  dem  rieh  hart  yfie^TBtatßht 

Also  im  Uiijgehoi:$am  lfl|]|>t 
Dieselbig  Wiederset^igkjeit 

Bringt  grofs  Jamjner  u^d  ^i^^^^^jd 
Der  Krieg  kein  ander  Ursach  hat 

Den  GnImbacJi  und  den  ^Brudien  ratb 
Von  den  der  Fürst  verblendet  ist 

Das  er  sich  nun  ^u  dieser  Frist 
Waget  für  sie  sein  Land  u^d  Leuten 

Dann  ihn  gar  Niemand  kann  bedeuten» 
Daraufs  dann  folget  Jammer  und  nott 

Darin  ihr  Grumbach  gfuret  hot 
Drumb  wolt  Augustum  entschuldigt  haben 

Denn  er  Ampts  halben  hett  getha^ 
Das  Keiserlich  mandat  betracht 

Sein  Krieg,esTolk  vor  Gotha  br^cjbt. 
Damit  er  gehorsam  leist  dem  rpich 

Mit  andern  Ghur  und  Fürsten  gleich 
Die  auch  müfsten  zum  Hauffen  kommen 

So  ich  anders  hab  recht  VernQmmen 
Und  ist  erlogen  das  Gedicht, 

Dafs  Grumbach  der  lofs  Bösewicht 
Hat  neulich  untter  das  Volk  gebracht 

Da  man  jetzt  sol  volzihen  die  Acht, 
Wie  ich  glaübwirdigk  hab  gehört 

Spricht  er  es  lang  in  Gottes  Wort 
Das  wolt  Heiser  Maximilian 

Mit  grofsem  ernste  greiffen  kann 
Die  grofse  dicke  feiste  L.ü^en  . 

Zu  glauben  ist  über  mein  Vermügi^n 
Denn  es  bringt  mit  des.  Beichs  abschied 

Man  solt  im  Lande  machen  Fried 
Wirds  müssen  fast  al8)0  zugehen 

MVie  man  dann  künfUg  wird  ersehen 


IM 

Die  Echter  inffii  mtok  iroMH  «ti6 
Eins  TheiU  füereB  smai  Qalg^li  tumft 

Gnimbacli  akker,  der  eJirloft  Msmn 
Furclit  ich,  wird  mÜMen  besser 


Wühdmm   von  Crämbaeh    ßhtl&tes   Itebm   wiä 

Thatßn. 

Ex  JM.  Heidettfeld. 

(▲mt  F.  IfMts  Gropp*«  WirtBbiitgat«h«r  Okroaik  P.  I.  8.  iTi. 

Wttibmfg  1748.  ■.) 

1. 

Mit  Lust  8o  will  i^li  heben  an. 

Wie  ichs  im  Gtlittd  erfahreti  kau, 

IHe  sieben  Reymen  «winden. 

Von  einem  Edehwn  in  Frenjkenkndi 

Ich  acht,  er  B^  .em^b  wohl  behandl» 

Ein  neues  Iiied  zu  singen, 

Wilhelm  von  Grumbach  heist  der  Manu, 

Ein  Held  sträfflicher  Thaten, 

Zu  trachten  fing  er  seitlich  an 

3fit  Unruh  frühe  und  spathen. 

Nach  stolzen  Pracht  und  grofsen  Guth 

Gott  geb,  wie  er  gleich  das  beham, 

Darnach  stund  ihm  Hertz,  Sinn  und  Muth. 

Zu  vielen  Künsten  hat  er  liust 

Es  fehlt  ihm  nur,  dinft  er  nicht  wu«t 

Ein  Meister,  ders  ihm  lehret. 

MiU  artifex  1>ald  zu  ihm  harn, 

Den  Grumbaeh-för  sein  Sohn  aufnahm, 

Der  Sohn  ihm  diainaeh  ehret* 


160i 

Mill  artifex  gar  gscWind  mit  Freud 

That  ihm  viel  Lehn  aufgeben 5 

Grumbach  schwur  ihm  ein  harten  Eid, 

Dieweil  er  hStt  das  Loben^ 

Wplt  er  ihm  defs  geh'orsam.  seyn, 

Wolt  ihm  dienen  bis  in  sein  End, 

Defs  ivurd  sein  Geld  und  Guth  nicht  klein. 

5. 
Der  Ktinst  waren  so  viel  zu  mal,    , 
Dafs  mans  nicht  hajoin  erzehlen  all, 
Wie  er  sie  hat  getrieben, 
Wie  er  sie  Tag  hab  zugebracht 

Die  nacher  seynd  geschrieben. 
Da  wirst  du  finden  hlar  und  hell 
Des  treuen  Helden  Tugend. 
Was  ihn  sein  Meister  lehren  thät, 
Das  bracht  er  bald  in  seinen  Kopff, 
Gar  g'schwind^  er  alles  gelernet  hätt^ 

4. 
Als  im  fünff  und  zwentzigsten  Jahr, 
Aufrühriscb  wurd  der  Bauer  -  Schaar, 
Da  thät  man  bald  besetzen 
Das  Schlofs  zu  wirtzburg  ob  der  Stadt, 
Auf  dafs  die  Bauren  mit  der  That 
Dasselb  nicht  thäten  verletzenb 
Fürsten,  Herren,  viel  Edel-Leiith  gut 
Im  Schlofs  sich  liefsen  finden: 
Erstlichs  Grumbach,  das  theure  Blut, 
War  auch  bey  ihnen  drinnen ;  , 
Wie  wohl  ihn  solchs  bald  reuet  gar 
Dann  er  war  lieber  gewesen  cUraus 
Wohl  bey  des  aufrübrisch  Suliaar* 


5. 


I 
/ 


1 


I 


I 


161 


5. 

Ans  Kunst  tein's  Meisters  er  von  Stund 

£i]i  sehr  geschwinden  List  erfund, 

Sagt  bald  su  diesen  Bingen: 

Wir  seynd  Jtirwahr  im  Haus  zu  schwach, 

Darum  lasset  mich  hinaus  gemach 

So  will  ich  euch  herbringen 

Heins  gleichen  Helden  ohne  Zabl, 

Das  Schlofs  darmit  eu  stärcken. 

Der  Rath  gefiel  den  Herren  all, 

Thaten  den  Schalck  nicht  mercken. 

Grambach  «pg  mit  Freuden  dahin. 

Er  dacht  heimlich  in  seinem  Muth, 

Beyn  Bauern  hab  ich  halt  grossem  GVinn.     ^ 

6. 

« 

Im  Schlofs  warteten  Herren  und  Ki^eeht, 

Wann  Grumbach  käni,  und  mit  sich  briaht 

Sein  Ritterlichen  Hauffen, 

Grumbach  dacht  aber  im  Hertzen  sein, 

Ihr  brjg^  mich  nimmer  zu  euch  nein. 

Der  Held  war  da  entla^ffen. 

Heimlich  er  sich  zum  Bauern  tb£t, 

Starckt  ihre  böse  Thaten, 

Dann  er  eine  grosse  Hoffnung  hätt» 

Es  seit  den  Bauern  gerathen. 

Die  Obrigkeit  zu  dämpfTen  gar, 

Alsdann  wolt  er  der  Führnehmst  seyn 

Unter  der  aufrührlscheii  Schaar. 

7. 

Als  aber  Gott  wendet  das  Spiel, 
Uad  der  aüfruhrischen  Bauern  viel 
^8Lr>i  hittor.  VoUian«d»r.  ds 


Ohn  Zahl  wurden  erschUgen; 

Auch  mit  dem  Bad  und  Schwerdt  gericht, 

Dem  Grumbach  gefiel  der  Handel  nicht, 

Der  Held  fing  an  zu  zagen, 

Er  dacht:  solt  man  es  werden  g'wahr, 

Dafs  du  Yfätst  Bäurisch  gewesen, 

Verlieren  müst  du  Ropf  und  Haar, 

Du  könntest  nicht  genesen. 

Nun  weifs  doch  sonst  niemands  danron, 

Dafs  ich  aufrührisch  gewesen  bin. 

Dann 'Florian  Geyer  der  Edelmann. 

Der  Bauen»  -  Hauj^tmann ,  miercht  ich  wo]bl. 

Welcher  mein  Schwager  werden  soll) 

Dann  ich  hab  ihm  versprochen 

Mein  Schwester  Annam  zu  der  Ehe, 

So  bald  d<^  Bauern -Krieg  ^et*gieAte, 

Er  Inufs  werden  erstochen. 

Solt  er  verrathen  diesi»  Saehy  - 

Ich  darff  Ihm  nicht  veittrauen. 

Er  brächt  mir  grossen  Ungemach, 

Darum  so  mufs  ich  schauen, 

Dafs  ihm  die  Spraeh  rerleg,  dann  sdnst 

Bleibt  es  gewifs  verschwiegen  nicht; 

Ich  mufs  brattehen  meines  Meister  Kunst. 

Ein  solch»  g'schali  auch  in  kiirtser  Zmt, 
Florian  Geyer  zum  Grumbach  reit 
Ohn' Sorg  wohl  in  sein  Hause: 
Willkomm  du  lieber  Schwager  mein, 
Sprach  er  zu  inm  in  falschen  Schein» 
Er  mufs  bald  wieder  hinause. 


1C3 

Gmmbach  tchiclit  Imidi  set*  bltttigf  Boll» 
Seim  Schwa^r  hianaoh  bedi^nde, 
Liefs  ihn  Im  Krtnuchate  siecbea  «u  ledt' 
Dafs  er  blieb  an  dem  Ende; 
Drob  freuet  sich  Grumbwh  gar  sehr, 
Nun  bleibt  verschwiegen  all  dein  Sach, 
Kein  Mensch  erfahrt  es  immer  mehr. 
« 

10. 

Das  war  des  Grumbachs  erste  Prob, 

Sein'm  adelichen  $tand  zum  Lob, 

Thät  sich  drauf  weiter  üben; 

Raubt  auf  der  Strafsen  hie  imdt  dort, 

Zu  stifften  Krieg,  Jammer  iind  Mord, 

Das  that  ihm  sehr  gelieben. 

Sein  Knecht  Peter  halt  defs  hein  Lust, 

Thät  sich  in  dienst  versprechen 

Gen  Nürnberg:  der  Grumbach  wüst 

Solchs  bald  an  ihn  zu  rächen; 

Gab  ihm  zum  Abschied  einen  Trunk, 

Der  Knecht  schrj'e  über  den  Grumbach  Mord, 

Starb  bald,  und  hält  seins  Dings  ^»ung. 

* 

11. 

Hernach  der  theure  hühne  Mann 
Stifftet  ein  grosses  Blut -Bad  an. 
Dem  Teutschland  thät  es  j^nde; 
ittfs  Gel4  war  all  sein  Sach  geriebt. 
Des  wolt  er  hurt^uif|i  manglen  oiGbl, 
Verrieth  sein  Yai|ef lande: 
Er  sprach  cum  Lebfft- Herren  sein,. 
Soll  man  diesen  Kneg  stillen. 
Viel  Gelds  müst  ihr  tragen  Itereiü) 
Die  Säckel  miisi  ihr  uns  fallen; 

11  ♦ 


164 

Eyllf  Tonen  Golds  für  Strapat, 
Gebt  her,  so  seyd  ihr  Krieges  frty, 
Ist  mein  verpflichtet  treuer  Radi. 

12. 

Darvon  gebühret  mir  auch  ein  Beut, 

Bs  ist  gar  gut^  aus  fremder  Haut 

Viel  faiste  Riemen  schneiden. 

In  achtzig  tausend  Gulden  wehrt 

Müssen  mir  gewifslich  seyn  beschehrt,  , 

Der  8tifft  mufs  sich  drob  leiden. 

An  Güttem  ihms  gegeben  ward, 

Defs  hatt  er  sein  Genüge; 

Es  musten  auch  zu  dieser  Fahrt 

All  sein  Lehen  an  fuge, 

So  er  vom  Stifft  Wirtzburg  gehabt, 

Geeigent  werden  allzumal, 

Gar  hoch  der  Held  allda  eintrab. 

13. 

Es  währet  aber  eine  kleine  Zeit, 

Der  Kayser  ham,  und  bracht  viel  Leut, 

Dem  Grumbach  kamen  Mähre, 

Dafs  er  hätt  grofs  Unrecht  gethan. 

Der  Kayser  wolt  ihn  straffen  lahn, 

Dux  Alba  zog  dahere. 

Grumbach  ritt  bald  gen  Wirtzburg  ein, 

Sei*m  gewesenen  Lehen -Herren 

Bekamt  er,  dafs  es  unrecht  sey, 

Sprach,  er  wolt  ihn  fort  ehren. 

Was  er  empfangen  hätt  an  Fug, 

Gab  er  wieder  sein  eigen  Gut 

Wie  vor  aufs  neu  zu  Lehen  auftrug. 


165 

14. 

Er  thät  da  neue  Lehens  -  Pflicht 

Hats  aber  länger  gehalten  nicht, 

Dann  etlich  \venig  Wochen. 

Als  sich  ein  neuer  Krieg  fing  an, 

Wurd  Grumbach  wieder  ein  treulos  Mann, 

£r  fing  an ,  sehr  zu  bochen : 

Sein  Pflicht  und  Eyd  er  gantz  yergafs, 

That  sie  gar  nicht  aufsagen, 

ins  alten  Neid,  Stoltz,  Pracht  und  Hafs, 

That  er  noch  ein  Tuck  wagen, 

Sein's  Lehen  -  Herrn  abgesagter  Feind 

Zug  er  stracks  zu  ohn  alle  Scheu, 

Der  grosse  Böfswichts  Schalck  geheinfl. 

15. 

Das  Stifft  helfR;  er  mit  Rath  und  G'walt 

Brennen ,  brandschatzen  mannigfalt, 

Üoschnldig  Blut  vergiessen. 

Plündert  verderbt  sein  Vatterland, 

Er  hielt  es  gar  für  keine  Schand 

Wolts  Handels  bafs  geniessen. 

Von  solcher  grosser  Tyraney 

Den  Stifit  zu  defendiren, 

Die  Gegenwehr  man  brauchet  frey, 

Gmmbach  ihät  da  verlieren, 

Aus  sein  verschulden  Raab  und  Guth, 

Dann  er  hatts  gar  zu  grob  gemacht. 

Gar  zornig  ward  in  seinem  Muth. 

le. 

Der  Grumbach  führet  grofse  Klag. 


166 

Vor  Kayser  und  Chur  -  Fürsten. 
Der  Kayser  eu  ^em  QischofT  apraclii 
Er  solle  heimstellen  die  Sach» 
Ikr  Majestät  zu  schirsten; 
Wolten  die  Sach  yerhöreQ  gar, 
Und  einen  Ta^  an  setzen« 
Der  Bischoff  da  gehorsam  war^ 
Keiner  solt  den  andern  yerleteeni 
Grumbach'  dacht  aber  in  seinem  3>IUiv 
Last  du*3  homme|i  zu.  der  Verhör, 
$o  hast  der  Sachen  Iiein  Gewinn» 

17. 

Er  rafft  gfir  bald  sein  Meister  an, 
Dafs  er  ihm  wolt  hülflich  beystahn, 
Sein  treuen  Rath  ihm :  geben. 
Mill  artifex  thiit  solchs  mit  Fleifs, 
Er  sprach  gar  bald  in  stiller  Weis, 
Den  Bischoff  bring  ums  Leben. 
Grumbacii  ihm  des  gehörsam  wkr^ 
Gen  Wirtzburg  thäi  er  senden 
Ein  tyrannisch  Blut  -  durstig  Schaaf , 
Sein  Willen  zu  vollenden; 
Den  BiSchoff  sucht  in  seiner  Stadt 
Mit  List  und  unversehener  Ding, 
Schi  esset  den  Pfaffen  stracks  zu  todt. 

18.    • 

Solchs  richtet  aus  die  blutig  Schaar 

Im  acht  und  funfftzigsten  Jahr 

Des  funffzehenden  Aprillen, 

Der  Löblich  Fürst  erschossen  \vard, 

Ein  Fuchs  9  und  ein  von  Wencliheim  JBArt 

Blieb  todt  um  BiichoäTs  willen. 


16*7 

Ein  Freiherr  waA  sweeh  fiffite  ^ 
Wurden  geschossl^  jarneft«!!^ 
Gott  hielt  sie  ^het  In  s^ner  lAtt, 
Dafs  sie  blieben  bey  Leben : 
Also  Grumbacb  su  die^^  Fahrt 
Ein  Fürsten  -  Mörder  worden  ist, 
Vergofs  äueh  eAeÜ  tttit  so  EkH. 

49. 

Er  meint  er  ha^  wohl  AU9§mdtit^ 

Sein  Sach  müst  nun  vrerdAn  geidiliclii, 

JetBt  ward  er  schön  genesen. 

Aber  ^^r  grausam  TOrdUKh  Moii 

Macht  ihm  sein  Sach  ÄRger  biiifofi«    • 

Dann  sie  vor  ^{wniienj 

Da  könnt  w»  ^dffll  hw  YftArAg» 

Kayser  Fer4i|t9iid  a«f  d^m  Bokha -' T^ 

Zu  Augspurg  die  Sach  för  nahm; 

Der  unchristlich  tyrannisch  Mord 

Die  Sach  nicht  könnt  veHragen  lan, 

Im  TeutycjhliBif^  ^e^cjlcben  ni^  ,K^f r4  g/f}^} 

Der  Kayser  weist  ^fe  ^ch  äni  Recht 

Ans  Gammer-I&erich't,  dk  iolt  sie  s^ht^i^t 

Schleunig  werdfc'n  aüsg'ett'a^eh  5 

Grumbach  veracht  Aäi  Kaysers  Ge6ott 

Hielts  Gammer- Gericht  nur  für  ein  Spöt^, 

That  seim  PrööÜrafor  sagen: 

Er  solts  aufsieheiiV  %6  Uig  ^rs  l(t>ni, 

Er  hatt  da  ntdfiü  %u  j^bwiAneni 

Wann  mir  m^JÄ  W}i\^^  dk»  Lebön  fbn'u'i,  " 

60  luuin  ich  ini^  if»iiAii«a j 


166 

yit  seintfni  Rath  und  HOIff  ich  will 
Anfangen  bald  in  kurser  FriH* 
Ein  teltssam,  abeniheurisch  Spiel. 

fl. 

Grumbach  verliefs  sich  auf  sein  Kunst, 

Und  dafft  er  hatt  seines  Meisters  GunH, 

Sammlet  ein  blutigs  Gesinde; 

Seltzsam,  unerhört  Instrument, 

Hatt  ihm  sein  Meister  Eugesendt, 

Er  Schicht  es  hin  geschwinde. 

Ins  Closter  Wechterswinhel  her 

Der  Dom -Probst,  Reichard  von  der  Kehr, 

Den  thäten  sie  da  finden  5 

Sie  fingen  und  schleppten  ihn  hin. 

Den  Grumbach  ham  ein  fremder  Gatt, 

Er  sprach,  das  ist  ein  gut^r  Gewinn. 


S2. 

Grumbach  hernach  sich  schnell  aufinacht, 
Ejlt  nach  Wirtzburg  bey  eitler  Nacht, 
Er  sprach,  heimlich  thul  schleichen, 
Ihr  gute  Gesellen  allsugleich^ 
Zu  Wirts^rg  wollen  wir  werden  reich. 
Keiner  thu  von  andern,  weichen*    . 
Im  grossen  Nebel  früh  vor  Tag« 
Liefs  .er.  dicbi&cb  aufsägen 
Ein  Pf  ort  am  Mayn,  wie  ich  euch  sag, 
Durch  ein  Böfswicht  verwegen. 
Niemand  in  der  Stadt  wards  gewahr. 
Des  freuet  sich  der  Gr^mb^iGh  fehr, 
Mit  seiner  blutig  Rott  und  Schaar« 


1 


169 

25. 

illda  ritt  ein  der  Heide  Greifs 
Mörderiscber  und  diebischer  Weift« 
N^ch  Blut  dürstet  sein  Hertze; 
Erschossen  wurden  da  behend 
ZwölfT  Burger  unschuldig ,  elend. 
Die  Burger  all  mit  Schmertee 
VergVältigt  wurden  mit  der  That, 
Land  -  Fried--  bruchiger  Massen, 
Sie  ritten  in  der  gantzen  Stadt 
Durch  alle  Platz  und  Gassen: 
Also  Grumbach  die  Stadt  einnahm 
Durch  schelmische  Verrätherey, 
Hey  Nacht  wie  ein  Di^b  herham. 

24. 

Ihr  keiner  hat  verwahrt  sein  Ehr. 
Wies  von  adel  ist  kommen  her, 
Sie  fingen  an  zu  stehlen ; 
Beraubten  und  plünderten  bald 
Geistliche,  Weltliche,  Jung  und  Alt, 
Es  kont  ihn  da  nicht  fehlen: 
Edle  Frauen  und- Jungfrauen  viel 
Jung  Pupillen  und  Waisen, 
Beraubten  sie  ohne  Maas  imd  Ziel, 
Dergleichen  man  nicht  thut  leSjen, 
Von  dem  Adel  in  Teutschen  Land, 
Dafs  einer  diesem  Hauff en  gleich 
Getrieben  hätt  Mord,  Raub  und  Schand. 


25. 

Billig  soll  man  lojien  mit  Schall 
Pie  gewaltigen  Nacbf-.fti^^  ^U» 


170 

Dann  sie  thäten  aufweeKen 

Die  schwanger  Weiber  alleiimal, 

Zwo  lind  fuiil^sig  iu  einer  ZabZ 

Thätens  dermassea  ei^chredjben, 

Dafs  ihnen  die  Kind  l^gingen  |o4tT 

Der  Matter  viel  darneben 

Litten  dergleichen  grosse  llothf 

Musten  auch  lassen  i|ir  Leb^n« 

Heist  das  nicht  g^oohten  ritterlM^h?- 

Wer  unschuldig  Bluf  auf  ^ich  lädt, 

Bleibt  nicht  ungestraffi«  glaub  sichfrUcb- 

Grumbach  bald  tu  den  Herren  sprach« 

Gebt  ihr  mir  nicht  meinen  Vertrag, 

Den  ich  euch  thu  benennen, 

Erwürgen  will  ich  Jung  und  Alt, 

Mann,  Weib  und  Kind,  will  auch  alsbald 

Die  Stadt  zyL  Grund  verbrennen. 

Wie  ers  wolt  thun  wider  ehrlichen  Braüph, 

Must  maus  auf  Papier  schmieren. 

Der  BischofF  und  äas  Capitul  auch 

Soltens  hernach  confirmiren; 

Der  Kayser  solt  aussöhnen  jgj^r 

Di«  Fürsten-  und  Adels -Mörder  grofs 

Darzu  die  räuberische  Schaar. 

77. 

Aber  Grumbach  nicht  einen  Tag 
Hielt  diesen  nichtigen  Vertrag, 
Hat  denselben  gebrochen, 
Gar  bald  er  zu  sein  Hauffen  spricht: 
Unsers  Bleibens  ht  hie  llkugibr  ni^ti 
Ich  bfib  mich  mm  ierocbeh« 


^ 


in 

Den  MÖrdeiti  'uiid  d«ii  RaiAern  |JtoitAi 

So  sieb  aus  der  Stadt  madtten, 

Sie  waren  alle  wdrden  reicli ; 

Grossen  Raub  aus  der  Stadt  brachten, 

Ein  jeder  vog  wieder  zu  |Iau8. 

(Morden,  Rauben  und  SteHlen  macht  reieb. 

Wann  man«  einen  recht  lafst  lernen«) 

28. 

Gar  bald  Kajrserliche  Majestät 

Um  solch  Land -Fried -brüchige  That, 

That  in  die  Acht  erkennen; 

Die  Mörder  und  Rauber  zu  Hand 

Grumbach,  Mandesloe,  Stein  genannt 

Ihr  Geselleii  thut  man  nennen. 

Es  war  ihm  aber  ein  schlechtes  Ding) 

Thäten  den  Kayser  verachten; 

Grumbach  zu  seinen  Gesellen  anfing: 

Potz  KrafFt,  wir  müssen  trachten  • 

Nach  ein*m  Orth,  da  wir  sicher  wohl 

Können  seyn,  zieht  mit  mir  zu  Haus, 

Keiner  uns  da  nidhts  atbbredien  soll. 

Klein  Haus  das  heifst  zur  HöU  h^eta, 
Es  ist  gebaut  so  fest  und  fein, 
Drin  wollen  wir  wohl  bleiben. 
Und  haben  einen  guten  Ihlth, 
Trutz  dem,  der  ims  darin  was  thut, 
niemand  "soH  uns  austreiben ; 
Defs  freuet  sich  die  Ge^Uschaft  ^ut 
Der  Herberg  also  schdne, 
Lttcifer  auf  sie  wartea  thW 
Wird  ihn  %€tiw  den  IiObnOf 


I 


172 

Wann  kommen  wird  eins  jedes  Zeit» 
Die  Stund  wird  doch  nicht  bleibeh  aiiSy 
Sie  komm  gleich  morgen,  oder  heut« 

50. 

Also  habt  ihr  mit  hurts  ersehlt, 

Was  für  ein  grofser,  treuer  Held 

Grumbach  doch  sey  gewesen, 

Was  für  ein  grausam  Mord. und  That 

Sein  Lebenlang  getrieben  hat, 

Dergleichen  man  thut  lesen 

Von  keinem  Fräncki sehen  Edelmann. 

Billig  thui  mans  beschreiben, 

Er  wills  darbey  nicht  bleiben  lahn, 

Wills  noch  furbafs  hin  treiben. 

Will  alles  Unglück  stiffte'n  an, 

Leib  und  Seel  setzen  in  Gefahr, 

Sein  Meister  der  Teuffel  wils  von  ihm  haik 

r  ( 

\ 

31. 

Docb  seynd  all  sein  geübte  Stück 

Nichts  anders  dann  heimliche  Tück, 

Ehrlich  hat  er  nie  troffen. 

Als  g'schach  in  der  Braunschweigisch  Sd&lacfat» 

Der  Held  sich  gen  Hannover  macht. 

Steckt  sich  hinter  den  Offen. 

Hätt  er  Wirteburg  gegriffen  an 

Bey  Tag  ehrlicher  Weise, 

Und  man  ihm  nicht  hätt  können  besUhn« 

Möcht  sich  rühmen  der  Greise. 

Wie  ein  Dieb  kam  er  aber  dar, 

Das  Herts  hatt  er  nicht  in  sein  Leibt 

J4\L  krümme»  sonst  einem  919  Hw^^ 


173 

53. 
Der  uns  diefs  Lie^lein  hat  gemacht,  ^ 

Er  hats  vom  ihm  selbst  nicht  erdacht, 
£8  ist  als  gehörter  massen, 
In  rechter  gründlicher  Geschidit 
Ergangen,  und  ist  hein  Erdicht, 
Darhey  so  will  ichs  lassen. 
Halt  Gmmbach  nach  Tugend  und  Ehr 
So  emsig  thuen  streben. 
Man  hätts  geschrieben  auch  hieher. 
Weil  er  aber  sein  Leben 
Mit  Schelmerey  hat  zugebracht, 
So  ist  ihm  dieses  Liedlein  schon 
Zu  sein  verdienten  Freyfs  gemadbt. 


Def  Teäffels  Ritimeisiers  Wilhelms  von  Gmmbach 
tami  seiner  Mit-Genofsen  rähmische  TTiaten,  LtC- 
ien  und  Fürhaben. 

Ex.  MS.  Heidenfeld. 

Qropps  WQrib.  Chron,  T.  I.  S.   t79. 

£s  ist  verborgen  niemand  zwar 
Und  scheint  am  Tag  gantz  offenbar. 
Wann  aus  des  Rofs  verfeulten  Mist, 
Ein  schnöde  Weps  erwachsen  ist, 
Dafs  sie  das  starhe  Rofs  in  Noth 
Ja  mit  ihr'n  Stachel  bringt  in  Tod. 
Ihr  tödtlich  Gift  wird*  schnell  gespührt 
So  nur  ein  Ader  wird  berührt. 
Also  und  gleichei:  Weise  thut 
Gmmbach  gebohrn  aus  Edlen  Blut, 


i74 

Verfolgt,  verdruclit,  soivnacht  und  gefeit 

Den  Hocfafgeloliie^  A4«l  webte. 

Sein  Elter»  und  di^  Yovfidlvfr  all 

Von  langen  Jabren  in  groiter  Ztabl, 

Vor  allen  Dingfft  kohßn  fieUebt 

Die  Tugend,  uncl  tiob  4^in  ge^bt, 

Wilhelm  folgt  viel  c'm  sedier  Bahn^ 

Nimmt  sich  gar  bö$er  Hifndel  anjt 

Gleichsam  ein  reissend  Wo|if  im,  firipfii 

Zu  Boden  stöfst  und  bringet  üum 

Airs,  was  vor  ihm  nicjp^i  flifb?n  kmn 

Also  thut  er  sich  untetstabn, 

Durch  böslich  ltiAt%  Giewissen  •  l«a, 

Mit  Gifft  und  sdiröchllebefli  MoffA-fi^h^f«» 

Ohn  Unterschied  beyde,  Freund  und  Feind 

Zu  richten  hin,  ist  unvemelnt. 

Doch  alles  heimlich  imerwart: 

Ist  da»  nicht  Blut  -  verkaufferisch  Ayt? 

Vom  Teuffei  hat  er  wolil  studirt, 

Sein ^ Leben,  und  all  Sach  fundirt; 

Da  Raub  treibt,  Mord  und  SchelWer^^, 

Sein  Meister  ibm  steht  Ireulifh  bey; 

Darzu  ist  auch  sein  Hof-  Gesind 

Auf  Rauben ,  Morden ,  Stehlen  geschwind. 

O  Gott!  aus  deinem  höchsten  ^hroq 

Den  rechten  wohl  eirwürchten  Lohn, 

Dem  Meister  und  dem  Jünger  schielt, 

VerhnüpfF  sie  in  ihren  eigenen  Strlcli 

Nimm  Räch  von  ihm  des  Uebermuths 

Und  ohne  Schuld  vergossenen  Bluts; 

Und  diefs  mufs  ich  noch  zeigen  an 

Von  Grumbach  dem  entrichten  M^^i^' 

Wiewohl  solchs  wissen  sonst  viel  Leuth« 

Dafs  Grumbach  seines  Lebens -Zeit, 


Kein  ehrbam  QSadelm  niMsli^nra^kty 

Gott,  aueh  4®ft  BlsanielB  nicbt  g^flit« 

Hat  fast  %ßuht  vertKHt'n«  iduisi, 

Und  sich  e^fifbeA  4^S  Tfaff^U  -  Q>«ft^  ^ 

Sich  desselbea  ^le^  ^pfjiciit  j 

Darin  er  sich  mia  Lis^  ^lUhn» 

Zu  folgen  S9ij^^  {iChr  und  Sath  « 

Daraus  entstund  viel  h^>s9  Tli^l* 

Sein  Hortäi  ist  i^er  ik>9J^it  v^U, 

Nor  Blut,  kevk  Vrk^  gefall  i^i^  w«U 

Bas  hat  geko^tf»^  LenA  Ul^d  l^iflii, 

Ihm  Grum)iik(^  gab  es  «i^niliioli  9^ut* 

Ein  neues  Fcmec  ȟndel  an 

Der  Mörder,  ^ehebn  und  treulos  Mfnp, 

Hey  frenp4e|i  S«n*a  und  Katioa 

Hat  er  erlangt  Froyision. 

Nach  Blut  dtti^t  ifkm  bejr  T<lg  nnA  f^HkU 

Dnim  hat  ^  fi^hrlich  9und  g^macAt; 

Dir  Teu^dm  Fimten  schatti  u^d  tuficht, 

Der  V^mttrei^  hi^  o^  Sieg  gebracht. 

Des  Teuffels  |(i^ast,  m^rcjit  ^4l^üt»erey 

Dem  Grumbach  siets  thut  wolMien  bey« 

Ob  ihm  auch  jemandis  war  verwandt 

Mit  Freund^^afft,  4ieasi|  im  Yatierland, 

War  doch  folcha  vor  ihm  gering  geacht, 

Schuff,  dafs  sie  itrur^ea  umgebracht, 

Durch  heimlich  Schi  essen.  Stechen,  Tranch, 

Der  Knecht  must  sterben,  v^r  nicht  hraaoli. 

0  Mord  und  W^Mfea  ü^ier  Mord ! 

Wer  hat  solch  grausam  7h«t  erhört? 

Wie  mag  doch  auf  der  gante^s  Erd, 

So  falsches  Hearts  gefunden  werd? 

Dafs  unyer8chul4  seines  Herren  Blut 

Verrathen  hat  und  bracht  *^^  Tod^ 


176 

Sein '  Schwager ,  dieiier  ebener  maßi 
Das  Schwerd:  und  Gifft  sie  beyde  frafs. 
Noch  seynd  noch  andere  warlich  mehr 
Von  ihm  gebracht  in  Todtes  O^föhr,  ' 
Welch  all  zu  nennen  ist  ohn  Notli. 
Ein  jeder  wöll  nur  bitten  Gott, 
Dafs  er  den  grausam  Mord  -  Tyrann " 
Mit  seiner  Rott  lafs  untergalm. 
Man  sagt  von  Gmmbach  weit  imd  breit. 
Er  sey  versagt  ^  taug  nivht  zum  Streit, 
Hab  nie  kein  ta^leire  That  gethian,        . 
Die  Flucht  ihm  stets  nur  heliFen  lam,> 
In'  Franckreich,  und  sonst  um  und  um 
Eriangt  hat  ihm  kein  grosser  Ruhm. 
Sein  grauer  Rart ,  man  weifs  ^ein  That* 

^^^B  ^^^^  ^^^^  ^^^^  ^tammm  *   «rt^B» 

/ 

Wie  solchs  ihn  that  bekümmern  nichts 

Sein  Hertz  ist  nur  auf  Mord  gericht.  '• 

Ist  nicht  Gott's'  SUralf  und  Zorn  geschwind^ 

Seynd  nicht  die  Thüringer  toll  und  blind? 

Dafs  sie  ihm  gönnen  Unterschlauff, 

Zu  Grimmenstein  ihn  halten  auf, 

Mit  seiner  ungeheuren  Rott, 

Bey  welche^  nichts  gilt  Gotts  G'bött. 

Vemüniftig  Satzung,  recht  und  gleich 

So  ordnen  thun  das  Römisch  Reiche 

All  Chur-  und  Fürsten  ]obesan 

Der  hoch  -  verpfand  Land  -  Fri«d  voran; 

Diefs  alles  wird  verspott,  verlacht, 

Die  Obrigkeit  durdiaus  veracht, 

Geschmächt,  geschänd  wird . jederman, 

Rein  Fried,  kein  Ruh  mag  jemand  hän. 

Aufs  Rauben,  Morden,  Aufruhr  ist 

Ihr  Sinn  und  Muth  zu« aller  Frist. 


Man 


'   177 

Man  sagt,  und  ist  in  Wahrheit  wahr« 

Es  bringt  grofs  Schaden  und  Gefahr 

Dem  Garten ,  so  nicht  verwahrt 

Von  Böcken  und  der  Geifsen  Art: 

Drum  siehe  du  lieblich  Thürings-Au, 

Dem  schläffischen  Boch  jar  nicht  vertrau. 

AU  Bosheit  und  Verrätherey 

Darzu  die  grosse  Schelm erey, 

So  menschlich  Sinn-  je  han  erdacht, 

Hat  Grumbach  all  im  Werk  vollbracht. 

Drum  leyder!  jetzt  Leutli,  Stadt  und  Land 

Zum  Aufruhr  von  ihm  angewandt 

Im  Blut -Bad  schwimmen  jämmerlich, 

Doch  ists  darbey  verblieben  nicht. 

Dann  nicht  gericht  allein  sein  Sinn, 


Zu  reissen  und  zu  abtruiirn 
Besonder  auch  zu  pertiu*bim, 
Welch  längst  der  Todt  von  dieser  AVelt 
Zur  Buh  ips  Erdreich  hatt  verstellt. 
Von  Lercopen  der  schnöden  Arti 
Hat  Grumbach  diese  That  gelahrt. 
Doch  nahm  derselben  Stoltz  bald  End 
Durchs  höllisch  Feuer  und  Blitz  behend : 
Und  so  ich  soll  die  Wahrheit  jehen. 
So  gleicht  Grumbach  dem  Thier  Uyen, 
Wclchs  trüglich  ist  in  aller  Sach, 
Den  todten  Cörpem  stellt  es  nach  : 
Die  Luift  gar  raubisch  Vögel  viel, 
Die  Wildnufs  Wärm  und  Thier  ohn  Ziel. 
Am  Meer  seynd  grausam  viel  Creaturn, 
Ah  man  mag  sehen  an  viel  Figurn, 
An  Art,  Statur  un^  Grausamkeit 
Gleicht  Grumbach  solchen  allezeit, 
Wotrvs  hiitdr.  Volkslieder.  4<y 


i 


178 

Welcbs  schwerlich  her  viel  Zeit  tind  Jahr, 

Manch  frommer  i\Iann  ist  worden  gVahr, 

An  Haus  und  Hoff,  ja  Leib  und  Gut« 

An  Weib  und  Rind,  ja  Schweifs  üncl  BlUt. 

In  Summ  es  hat  der  Erden -Kreyfs 

Kein  solch s  tyrannisch  Schelms -geschm^ilii 

Erdultet  und  so  lang  ernährt, 

Zu  hinterst  aus  der  Höirn  gekehrf. 

Der  furchtbar  in  Egypten-Länd 

Nilus  den  Völckern  wohlbelcandt, 

Hat  niemahls  bracht  so  grausam  Thier, 

Und  scheutslich  allerhand  Manier. 

Noch  GenfT  die  alt  berühmte  Stadt 

Wiewohl  sie  seltsam  Grillen  hat, 

Und  ist  ein  schnöd  Gebährerin 

Viel  falscher  und  verkehrter  Sinn, 

Ein  Nest  und  Schutz  der  Secterey, 

Die  wilden  Thier  drin  nisten  frey ; 

Die  üppig  H)ir  von  Babylon 

Erweckt  nichts,  dann  Scdition, 

Durch  Irrthum  und  mit  falscher  Sect 

Hat  sie  die  Christenheit  befleckt. 

Ach  Gott  im  hohen  Himmels  -  Thron, 

Hat  dann  kein  End  und  Abelon, 

Ists  nicht  schier  Zeit,  O  Herr  und  Gott! 

Dafs  solch  Gespins  werd  ausgerott? 

Wann  soll  O  Herr !  solch  Zauberer, 

Betrug  und  Bluts  -  Verräthcrey, 

Dardurch  die  Grumbachische  Rott 

Die  Stadt  hat  bracht  in  Jammers  •  Noth, 

Und  practicirt  verrätherisch 

Durch  Teuffels  List  gantz  mörderisch. 

Am  heiligen  Reich  die  Fürsten  frum 

Gantz  \in verwahrt  «u  bringen  vm. 


179 

I 

Mit  Feuer ,  Galgen,.  Rad  und  Schwerd, 
Empfangen  ihrs  Verdiensten  wehrt/ 
Es  ist  zu  Hofl[  zwar  also  Sitt, 
So  Hand  und  Wind  lang  jagen  nit, 
Und  seynd  von  Alter  worden  schwacbf 
Dafs  sie  nicbt  mehr  mögen  folgen  nach. 
Man  strick  sie  an  ein  Widt  behend. 
Dran  müssen  sie  ihr  Leben  end. 
Soll  diefs  beyn  Menschen  finden  statt, 
So  fägt  dem  Grumbach  wohl  das  Rad; 
Das  Rad  ist  sein  verdienter  Lohn, 
Kein  ander  Grabs  -  Zier  soll  er  han. 
Galgen  -  Vögel ,  Rab  und  Geyer 
SoU'n  ihms  si  bona  lieblich  leyer« 
Und  singen  grax,  grax  mit  Geschrey 
Von  Grumbachs  That  und  Schelmerey. 
Ach!  wo  ist  nun  ihr  Teutschen  frum« 
Euer  Mannheit,  Lob  und  alter  Ruhm? 
Furcht  ihr  dann  all  nur  einen  Mann, 
Der  seine  Tag  nichts  Guts  gethan? 
Der  nichts  geliebt  dahn  List  und  R'trug, 
Und  nichts  dann  Mörders  achtet  Fug. 
Mit  Unglück  lacht  ihms  Hertz  im  Leib. 

1 

Defs  klaet  im  Land  manch  Mann  und  ATeib^ 
Ibr  vielen  wird  das  Ihr  'geraubt, 

Durch  Rrunst  ihr  etlich  leyden  Noth,  ^ 

Aus  Schrecken  auch*  manch  Kindlei»  todt« 

In  Mutterleib  erbärmlich  ist 

Es  geschehen,  wie  ihr  alle  wüst^ 

Wolt  ihr  euch  nun  erbarmen  nicht 

Des  Vatterlands,  und  solch  geschiebt 

Aus  aller  Tugend  straffen  geschwind : 


I? 


<>  * 


180 

Gedencht/eue^  Ritterliche  Haind, 
Auf  dafs  solch  Mord  werd  abgewand, 
Und  nicht  iin  Heiligen  Römischen  Reicli 
Von  andern  werd  geübt  defsgleich. 
Zuckt  freudig  euer  Schwerd,  schlagt  drem, 
Weils  je  nicht  anders  mag  gesem.  • 
Thut  euch  zusammen  treulich  bald, 
Dann  dahin  ist  die  Sach  gestellt. 
Du  vielgeliebtes  Vatterland, 

I 

Viel  böse  Leuth  veracht  Pultrön, 

» 

So  schandlich  han  das  Ihr  verthon, 

Die  seynd  gemeint  zu  plündern  dich. 

Doch  eins  ist,  das  auch  Mmmert  m(ch  : 

Dann  ob  ihn  schon  solch  Schantze  fehlt, 

VVurd  doch  darum  nicht  eingestellt 

So  Rauben,  Beuten  practiciren, 

Weil  man  sie  thut  im  Land  foviren: 

Drum  wolle  keiner  seyn  der  Letzt, 

Die  Axt  ist  an  den  Baum  gesetzt; 

Lafst  sie  nicht  kommen  auf  zu  Kraflft, 

Sintemal  ilir  Datum  darauf  haift. 

Solts  Grumbachs  Fractik  vürtgang  hai^, 

So  liiüst  Teutschland  in  Blut  -  Bad  stahn. 

Kommt  vor  ihr  Teutschcn  fromm  und  wehrt. 

Den  Land -Fried  schützt  mit  Spiefs  und  Schwerd; 

Strafl't  nach  desselbei\  Satzuijg  frey 

Die  grausam  Mordthat,  Büberey, 

Gebrauchte  List  und  Facti on 

Halt  niemands  für  verdienten  Lohn ; 

Seyd  munter  und  bedenkt  zugleich, 

Wie  jämmerlich  ein  Römisch  Reich, 

Viel  Edler  Fürsten  seynd  hievorn 

Durch  Grumbachs  Practik ,  Neyd  und  Zorn, 


/ 


1 

t 


181 

Verfährt  erbärmlich  in  den  Tod. 
Merk  was  der  Schelm  thät  in  der  Noth. 
Aus  schnöder  Art  sei'm  Herren  ward 
Feld •  flüchtig ,  Treulos 'Zu  der  Fahrt; 
Sein  steter  Sinn  war  nur,  weich,  fleuch. 
Und  dafs  er  möcht  des  Thor  erreich : 
Zu  fristen  sich  eilt  zu  der  Stadt, 
.D^;i^€|(^  war  geheitvt  das  Bad,. 
Der  Blut-  gierig ,  treulose  Mann, 
Ein  unerhörten  Mord  rieht  an,  . 
Sein  eigen  Herrn  und  Fürsten  frum, 
BischofF  Zobeln  liefs  bringen  um 
Ohn  alle  Schuld.    Ist  das  nicht  Schand? 
Doch  dult  man  solche  Leuth  im  Land. 
Ihr  andern  Herren  meint  ihr  nicht, 
Was  heut  an  diesem  wird  verricht, 
Das  euch  möcht  morgen  gleicher  Maas 
Nicht  auch  begegnen  eben  das. 
Gott  hat  euch  Fürsten  ordinirt, 
An  seiner  Stell  uns  praesentirt, 
Znm  Schutz  der  armen  IJntcrthan, 
Drum  solt  ihrs  Schwerd  in  Händen  han, 
Und  metzgen  aus ,  was  Böckisch  ist, 
Verweilet  nicht,  es  hat  kein  Frist. 
Du  edler  Jäger  Nimmrod  schall 
Dein  Uom  mit  Freud  ins  Thüringer  -  Thal 
Dein  Hund  lafs  ab,  behetz  das  Wild 
Zu  wilden  Heyden  und  Gefilt^ 
Zum  Schi  essen  sey  gefal*st  dabey, 
Gott  wird  dich ,  theuer  Jäger  frey 
Selbst  fuhren  auf  den  Pfad, 
Der  WöUff  und  Bären  gnugsam  hat. 
Brich  frischlich  an  es  hat  kein  {iToth, 
Unschuldig  Blut  wird  rächen  Gott. 


— ""i^p 


.fj 


Lieder  für  und  wider  iKuri  V. 


Kay  s  e  r   Kar  L 

Jetzifttd  so  wollen  w|r  »iiigea 
Aus  frischem  frey^n  Mutl^; 
Will«  Gott,  so  wirds  ^eliogen, 
Wir  stehn  in  seiner  Huth: 
Ei  kommt  i|i  te|itschc  Land 
Das  junge  edel  Blut, 
Kaiser  Karel  genannt, 
Gott  geb  ihm  alles  Gut! 

Teutschland  soll  sich  jet&t  freuen 
Der  edlen  Kaisers  Zeit; 
Das  Gute  wird  er  erneuen, 
Der  Türk  zu  Felde  leit; 

V 

£r  wird  wenden  sein  Toben^ 
Rächen  der  Kristen  Blut; 
Was  Recht  ist,  wird  er  lo'ben, 
Der  edel  Kaiser  gut. 

£s  ist  wahr,  nit  erlogen, 
Was  Alte  gesungen  han, 
Wir  seyn  damit  erzogen^ 
DaTs  kummen  soll  ein  Mann, 


183 

Sein  Schwerd  alle  Welt  soll  zwingen ^ 
Zu  ihm  soll  Zuflucbt  han, 
Wer  Gutes  will  vollbringen : 
Das  ist  der  Kaiser  fromm! 


Gott  hat  durch  itin  geplagt  ' 
SfSiner  Feind  untreu  gröri: 
Er  ist  noch  unverzaget, 
Sein  Schwert  das  führt  er  blpfs. 
Darein  wird  sich  verscoheiaen, 
Wer  Gutes  verachten  will; 
Wer  Arme  bringt  in  Leiden^« 
Und  schreitet  über  dds  Ziel. 


Er  thut  nit  wie  Tyrannen,    * 
So  es  ihn^n  gluciilicn  geht; 
Alle  Welt  wollen  &e  verbannen 
Mit  Frevel  und  mit  ün|:echt. 
Er  will  sein  Glüci  zu  F^reuden 
Wenden,  und  fiinigkeit 
In  das  Reicb  geleiten, 
Dazu  ist  er  bereit« 


Hispahia  hat  uns  geben 
Vier  trümme  Kaiser  reich ; 
Harolus  noch  im  Leben, 
Nie  fand  man  seines  gleich. 
Uns  woU  helfen  sein  Güte, 
Dafs  Gottes  Wort  werd  erkannt 
Regier  unsre  Gemüthe 
Durchaus  durcb  alle  Land. 


184 

Trtijanum  wohl  mit  Ruhme, 
Undv  Theodosum  weis, 
Alphonsum  treu  und  frumme, 
Allsammt  voll  Ehr  und  Preifs 
Haben  geführt  grofs  Kriege, 
Und  grofs  das  Reich  gemehrt; 
Erlanget  grofse  Siege, 
Als  man  es  lesen  hört. 


Herr  Gott!  gnä'digliche , 
Gieb  Gnad,  Barmhertsigkeit 
Dem  Fürsten  und  dem  Reiche, 
Verstand  und  deine  ^Veisheit : 
Weil  sie  jetzt  sind  beysammen 
Zu  Augsburg  auf  dem  Tag; 
Zu  Ehren  deinem  Namen 
Dein  Hülf  ihnen  nit  versag. 


Soll  dieser  Tag  vertruckchen 
Ohn  Fried  und  Einigkeit, 
Die  Wahrheit  fürtruckchen, 
Die  an  dem  Tage  leit; 
So  wird  Gott  heftig  straffen 
Die  schuldig  waren  dran; 
Der  Kaiser  wird  wohl  sdtaffen, 
Die  Warheit  wird  Fürgang  hau. 


Bitt  Gott,  ihr  Jung  und  Alten! 
Jetzund  in  dieser  Zeit, 
Er  woll  sein  Wort  erhalten. 
Durch  seih  Gerechtigkeit; 


185 

Dem  Teufel  woU  er  wehren, 
Maeh*n  seiner  Tück  ein  End, 
Dafs  man  sein  Wort  mög  boren 
Dnrch  alle  Reidres  StSnd. 


Und  dafs  auch-  alle  Straften 

In  dem  heiligen  Reich 

Werden  sicher  gelafsen 

Von  Raub  nnd  Mord  geleich, 

Und  das  Riecht  regierend, 

In  teutscher  Nation 

I>urch  alle  Reiches  Stände 

liob  sey  Gott  im  höchsten  nnm! 


Kriegslied  gegen  Carl  K 

Es  geht  ein  Butzemann  im  Reich  herum, 

Didnm,  Didum, 

Bidi ,  Bidi ,  Bum ! 

Der  Kaiser  schlägt  die  Trum 

Mit  Händen  iind  mit  Füfsen, 

Mit  Säbeln  und  mit  Spiesen! 

Didum,  Didum,  Didum. 

Ach  Karle  grofsmächtiger  Mann, 
Wie  hast  ein  Spiel  gefangen  an, 
Ohn  Noth  in  Teutschen  Landen? 
Wollt  Gott,  du  hältst  es  bafs  bedacht, 
Dich  solchs  nicht  unterstanden. 


186 

El  geht  ein  Butzemann  u.  t.  w. 

Ach  Kjfi^le  si^.b  dicl^  besser  vor, 
Bedenk  den  i'eii^i  ypr  d^nem  Thor, 
Wenn  du  zu  Pabst  Gefallen 
Solch  greulich  Mord  willst  richten  fin. 
Wovon  die  Land  erschauen. 

Es  geht  ein  Butzemann  u.  s.  yv. 

Ach  denkif  iq^  Pabst  Hi]4ff]>^f^f^   i 
Er  regte  Kric^  im  Tei^tsal^e^  La^d? 
Den  Kaiser  zu  vertr,^ i|^e^9  ^ 

Und  hetxte  aifi  viel  Fürstftfi  9tark 
Im  Banii  i^us^t  er.  stets,  bleiben* 

Es  geht  ein  Butzemann  u.  «.  w.  ^ 

Der  Pabst  zum  Kaiser  wählen  lie£sy 
Ein  Fürsten  Budolph  Kaiser  hiefs. 
Kein  Krön  thät  er  ihm  senden, 
Gebot  deh  ^Hirsten  allk^l^i'bti, 
Von  Heinrich  sich  zu  wenden. 

r 

Es  geht  ein  Butzemann  u,  s.  w. 

Da  ward  vergossen  grossi^  Blut 
Als  sich  beschlltzt  dek*  Kaiser  gi£kt, 
Und  Rudolph  b^t  verlogen 
Die  Schlacht  und  «ein^  R^dfte  äi^l, 
Mit  der  er  falsch  geSehworeft. 

"Es  geht  ein  Butzemann  u.  s.  w. 

•        '  •         '  •  *        li         * 

Ach  Hildebrand  der  feyert  nicht, 

Des  Kaisers  $ohn  er  auch  anricjit? 

* .         ■  • 

Den  Vater  zu  verjagen, 

Das  Reich  darob  zerrissen  ward, 

Viel  edles  Volk  erschlagen. 


187 

El  geht  ein  Butsfimann  u.  s.  w. 

Der  Kaiser  murst  vorm  Papste  steha. 
Im  S&nderliemd  gans  nackt  im  Sclmee, 
Der  Pabst  der  liefs  ihm  stehen, 
£r  lag  in  seiner  Buhlen  Schols, 
So  wird  es  dir  noch  gehen. 

El  geht  ein  Bbtsemann  u.  s.  w. 

Ach- denk  der  ganze  KaiserstaVnm 
Durch  Päpste  in  'grofs  lamm^r  %aim, 
bie  ^Teutsche  lildcht  2^irrisscb, 
Willst  du  für  ihre  BÜb'4'rey, 
VTbcli  äen  Pantofl^el  küssen? 

£s  geht  ein  Butse«iinii  u.  s.  ^. 

Wir  haben  ^ueh  iM  Haider  S^t 
Ein  starken  Held,  der  fSr  ünl  narelt, 
Ton  Macht  ilt  nicht  seid»  Gleiche, 
6ott*s  ewiger  Sohn  mit  seinem  HeCrr, 
Dem  mnAt  du  doch  noch  weiehDA. 

Et  geht  ein  Butzemann  u.  s.  w. 

Dies  Liedlein  ist  in  £2 il\  gemacht. 
Einem  jungen  Landsknecht  wohi  geftcht 
Zu  freiwdlicheiA  Gefallen, 
Von  einem,  der  wiünscht  Glück  Und  Hetl 
Den  frommen  LaAdsknecJbten  k\\»t. 

Als  ging  äer  butsemann  im  Reich  herum, 

Didum,  Didum, 

Bidi ,  Bidi ,  Bum ! 

Der  Kaiser  schlug  die  Trum, 

Mit  Händen  und  mit  Fttfsen, 

Die  Kirchen  uns  Wollt  schliieAen, 

Didum ,  Didum  ,  Didum. 


188 


Ein  Lied  für  die  JLandshnecht  gemacht.     Jh  dieten 
Kriegsleufffen  nützlich  zu  singen 

Acb  Carle  grofsmechtiger  Man 
Wie  hast  ein  spiel  gefangen  an 
On  not,  jn  peudschen  Landen 
Wolt  Gott,  du  hest  es  bas  bedacht 
Dich  solchs  nicht  nnderstanden. 
Du  hast. zuvor  mit  grossem  lob, 
Deudschland  beschützt,  und  gehalten  drob 
Das  Friden  würd  erhalten 
Wie  wols  schwer  war,  weil  stedt  und  land 
Der  Lehr  halb  warn  gespalten. 
'   Nun  aber  solches  ungeaoht 
Hast  Deudach  Land  unruig  gemacl^t,  / 

Wilt  mit  .gewalt  und  waffen 
Die  treuen  Fürsten  Hocheporn 
S^chssen  und  Hessen  straffen 
Was  haben  denn  die  beid  vertchukl, 
Das  du  nicht  tragen  kans.t  gedult 
Und  must  all  Land  erregen 
Gleich  ob  dir  zog  der  Türckisch  feind. 
Mit  ganteer  Macht  entgegen. 
Und  fuhrst  darzu  jnn  Dcudsche  Land, 
Ein  mdrdrisch  volch,  vol  aller  teband. 
Welch s  du  doch  hast  verschworen, 
Da  du  durch  Hertzog  Fridrichs  gunst  - 
Zum  Keiser  bist  erkoren. 
Du  klagst  ihr  Ungehorsam  an, 
Han  sie  dir  stets  doch  volg  gethan 
In  all  billichen  Sachen, 
Drümb  kanstu  diese  Fürsten  werd 
Dis  fals,  nicht  strefflich  machen. 


189: 

Dmmb  ist  es  mir  ein  blosser  scbein, 

Damit  die  sach  mus  gferbet  sein« 

Es  steekt  ivas  sonst  dahinrlen, 

Gots  reines  Wort  wilt  leseben  aus  . 

Wie  man  gewis  tbut  befinden. 

Dem  Babst  du  wilt  gehorsam  sein« 

Der  dir  solcbs  lang  bat  gössen  ein, 

Villeicht  mit  !Eyd  verbunden 

Als  ir  die  Krön  dir  setzet  auff 

Wie  man  wol  wird  erkunden 

Der  schickt  jetzt  volck  und  grosses  gut, 

)Iit  Zusag  auch  dir  macht  ein  routi 

Dai  du  getrost  sollt  streiten, 

Widder  die  Luthrisch  Ketzerey 

Und  seist  nicht  lenger  beiten. 

Denn  der  Bapst  dis  sehr  wol  versteht« 

Das,  on  dein  schütz,  sein  Keich  zergeht. 

Sein  Macht  kan  solchs  nicht  wehren 

GottB  Wort  sieht  er  stetz  weiter  gehn, 

Wil  ihm  sein  Keich  verheren. 

Drurab  sucht  er  bey  dir,  wie  er  kan, 

Dis  schrecklich  Feur  zu  zünden  an. 

Durch  dich,  jnn  Deudschen  Landen« 

Du  solt  dein  macht  all  setzen  dran, 

Zu  schützen  seine  schänden. 

Ach  Karle ,  sieh  dich  besser  fiir, 

Bcdenck  was  draus  erfolgen  wür, 

Wenn  du  den  Bapst  zu  gfallen, 

Solch  greulich  Mord  würst  richten  an, 

In  diesen  Landen  allen. 

Deudsch  Nation  dein  Vaterlandt, 

Des  treu  gen  dir  ist  ofFt  erkandt, 

Wurst  wcrft'en  jnn  ein  hauffen, 

AU  Kirchen,  zucht,  und  Kegimeot« 


m 

Wüst  gar  im  blut  ersäuften. 

Das  sucht  der  Römisch  Antichrist 

Wie  dann  sein  alt  ^ewonheit  ist, 

Solch  greulich  Mord  zu  stiiften, 

Erregen  Krieg  u^d  zwitracht  gros, 

Die  hertzen  zu  vergifFten. 

6cdenck  zurück,  du  weiser  Man, 

Und  sich  der  Bepst  gros  ^chalckheit  an. 

Wie  offt  durch  sie  ist  kommen, 

Das  jemerlich  Deudsch  Nation 

Im  blut  hat  gar  geschwommen. 

Der  Ertz  böfswich  Bapst  Hilaebrand, 

Erregt  gros  krieg  jnn  Deudschen  Landt 

Kaiser  Heinrich  zu  vertreiben 

Und  hetzt  an  ihn  viel  Fürsten  stark, 

Im  Bann  must  er  stets  bleiben. 

Die  ursach  dieser  Feindschaft,  war, 

Das  der  Bapst  nicht  wolt  leiden  gar. 

Das  man  ein  Bapst  solt  machen, 

Mits  Keisers  Gunst  und  willigung. 

Drob  hüben  sich  die  Sachen. 

Der  Bapst  zum  Keiser  welen  lies 

Ein  Fürsten  der  Rudolphus  hies,  > 

Ein  Krön  thet  er  ihm  senden, 

Gebot  den  Fürsten  all  zu  gleich 

Vom  Heinrich  sich  zu  wenden. 

Da  ward  vergössen  grosses  blut, 

Als  sich  schützet  der  Keiser  gut, 

Und  hat  Rudolff  verloren 

Die  Schlacht,  zusampt  der  recliten  hand, 

Damit  er  hett  geschworen. 

Noch  kondt  der  Heibrandt  feiren  nicht« 

Des  Keisers  Son  er  auch  anrieht, 

Sein  Vater  zu  verjagen 


.4 


^91 

Nürnberg  darob  zerrissen  yvar4t. 

Und  sebr  gros  volclc  erscblagen. 

Nachs  Vaters  todt  den  Son  anfacht 

Ein  ander  Bapst  mit  gleicber  macbt 

Thet  Fürsten  an  lEn  Jletzen 

Die  dorfften  sich  mit  Heeres  kraift 

Widder  den  Heiser  setsen. 

Bey  Mansfeldt  gevchach  ein  erpsse  schlacbt 

Und  wurd  der  Heiser  müd  gen^acht, 

Dorfft  sich  nicht  weiter  legen 

Widder  den  Bapst  gantz  lesterlich 

Mit  fassen  hat  getreten 

Als  er  nach  langem  Hrieg  den  Bapst 

Um  gnaden  hat  gebeten. 

Desselben  Fridrichs  gantzer  stam 

Durch  die  BeM  jnn  grps  jamer  kam, 

Und  ist  Deudsch  macht  zerrissen.. 

Allzeit  durch  der  Bepst  büberey, 

Die  sie  sich  han  gevlissen. 

So  dich  nu  diese  kleglich  gschicht, 

0  Karle  gros ,  bewegen  nicht, 

Dich  vor  dem  Bapst  zu  hüten 

Der  durch  dein  inacht  ausgiessen  wil 

Uff  uns  sein  grira  und  wüten. 

Dadurch  sein  gros  Abgötterey, 

Sein  Diebstahl,  schandf  und  Sodomey, 

Durch  dich  mög  sicher  bleiben 

Und  er  hernach  die  reine  Lehr 

Aus  Deudschland  mög  vertreiben. 

So  müs  wir  solchs  befehlen  Gott, 

Dem  wir  auch  klagen  unser  not. 

Mit  seufftzen  und  mit  beten, 

Und  schreien  zu  ihm  hertzigklich 

Er  wöU  sein  Wort  vertreten. 


192 

» 

Villeicht  lohnt  dir  der  Bap^t  auch  gleich« 

Wie  er  den  ofFt  hat  than  im  Reich, 

Die  für  ihn  han  gestritten 

Die  selb  hernach  von  Bepsten  all, 

Viel  arges  han  erlitten. 

Wir  hoffen ,  Gott ,  mit  starker  hut, 

Werd  schützen  das  unschuldig  blut, 

Der  armen  W<?ib  und  Kinder, 

Die  ihn  durch  Christum  rufFen  an 

Werden  gwis  Gnadt  befinden. 

Er  wird  der  frommen  Priester  hauff 

Verschonen  auch  jun  diesem  lauff 

Die  treulich  han  gelehret 

War  Gots  erkentnus ,  und  Gebot, 

Die  Christlich  Kirch  gemehret. 

Wird  auch  unser  Herrschafft  werd 

Die  der  Lehr  halb  ist  hoch  beschwert 

Darsetzt  ihr  leib  und  leben 

On  zweimal  schützen  gnediglich 

Und,  trost,  sterck ,  radt,  sieg  geben. 

Darneben  wöll  wir  Landsknecht  gut. 

Dran  wagen  unser  Leib  und  Blut, 

Zu  schütz  der  Kirch  und  Landen, 

Darinn  Gots  Wort  wird  rein  gelehrt, 

Wo  auch  noch  .zucht  vorhanden. 

Widder  des  Bapsts  Abgötterey 

und  der  Spanier  Mörderey, 

Beider  Unzucht  und  Rauben, 

Die  erger  denn  die  Türeken  sind. 

Den  mag  man  gwislich  glauben. 

Drumb  seit  getrost  ihr  fromen  Knecht, 

Fürs  Vaterland  nur  nianlich  fecht 

Welchs  jtzt  der  Bapst  wil  stecken 

Durchs  Keisers  gwalt  jnn  schwere  not 


Lafst 


,198 

Last  euch  ihr  Macht  nicht  schrecken. 

Wir  haben  auch  auff  unser  seidt 

Ein  Stareken  Heldt  der  für  Uns  streit, 

Von  raacht^  ist  nicht  seins  gleichen 

Gots  ewig  Son ,  mit  seinem  Heer 

Dem  nrns  all  gwalt  entweichen. 

Dis  Liedlein  ist  in  eil, gemacht 

Eim  juigen  Landsknecht  wolgeacbt 

Zu  freundlichem  gefallen 

Von  einem ,  der  wündscht  gläck  und  heil 

Frommen  Landsknechten  allen. 


Woirr»  hutof.  yolkslieder. 


13 


mm 


Der    Bauern    K  r  i  ^  ß. 


Der  Bauern   Uebertnnih, 
(In  Ae&  Jörg  Schilthers  Mayenwei  fs.) 

Wo  ich  jeut  in  der  Weit  umfahr; 
So  nimm  ich  allermeiste  irahr 
Der  Hoffart  Ton  den  Bauern. 

Gar  ^TUuderHche  KleiderschniK, 
Und  an  den  Schuhen  lange  Spis 
Trafen  die  seflbe  Bauern. 

Sie  gan  in  gestreiften  Böclien  her« 

AI  sam  sie  edel  seren: 

Es  dunht  sich  mancher  viel  mehr  i 

Dann  Graffen  oder  Freven 

Gar  lang  Degen  zvrs sehend  ihr  Bein  sie  henkent^ 

?(ach  liornreys  sie  sie  lenkent; 

Ihn  scf-n  die  Schuh  gar  eng,  a 

Darin  hamd  sie  ein  Treng. 


IM 

Jetlicher  Baur  hat  Allerley, 
Ein  Dutsend  Nest«!  oder  swey, 
An  seinem  Armen  bangen. 

Auch  ein  spineltin  Hemmet  yveyh^ 
Dafs  ihm  seia  Leib  daraus  gleyfs, 
Darin  kann  er  wähl  brangen. 

Sein  Haar  mufs  ihm  gebogen  seyn 

Nach  adelicher  Sitten; 

Darauf  setzt  er  ein  Käppiein  fein, 

Ist  adelich  geschnitten. 

Ihr  Kleid  mufs  unten  ob  dem  Kinn 

Erweyten,  sie  tragen  seydin  Pincb, 

Gesticket  umb  den  Huth, 

Das  schaffet  ihr  Uebermuth. 


Ain  jetlicher  Bauer  will  tragen  an 
Jetzt  Kleider  alsam  ain  Edelmann; 
Die  Hofweis  han  sie  gelert. 

Es  stand  wohl  in  der  Kristenheit, 
Weyl  Pauren  trugen  swyliche  Kleid; 
Nu  hat  es  sich  verhchrt. 

Sie  seynd  geadlet  nach  dem  Stadel, 

Und  pflegen  gute  Witzen; 

Sie  wend  sich  brechen  nach  dem  Adel, 

Und  hohe  Rofs  besitzen. 

Die  Bauren  han  yetzt  eigen  Land  und  Leuten, 

Das  will  ich  euch  bedcutten; 

Ein  Plag  der  Kristenlieit 

Solliche  UeppigheitI 


13  * 


M    I 


198 

Den  Fauren  möclit  geschehen  auch,' 
Als  einmal  einem  Esel  geschach, 
Der  lief  von  seinem  Müller. 

Heine  Sack  wollt  er  nimmer  tragen^ 

£r  dacht :  sollt  man  mich  also  ofte  schlagen. 

Mein*  Leib  wird  mir  geschwächet« 

In  einem  grünen  Wald  er  rannt, 

Da  haim  liefs  er  ihn  ruffen; 

Ein  Balg  er  liegen  fand, 

Darein  kund  er  bald  schluifen. 

Er  strich  den  gar  holTelich  an.  seine  Glieder, 

Er  dacht:  ich  hom  nicht  wieder 

Zu  keinem  Müller  mehr, 

Mir  seynd  die  Sack  zu  schwer. 


* 


Per  Esel  taucht  sich  frumm  und  bieder. 
Er  sprang  vor  Freuden,  auf  und  nieder, 
Und  achtet  klein  der  Säcke. 

Er  kam  einmal  wiedergerannt. 
Da  er  die  andern  Esel  fand. 
Die  wollt  er  all  erschrecken. 

Er  thät  als  wollt  er  sie  verzehm, 

Da'  fluhens  in  ihr  Haufs,  - 

Der  Müller  kam  und  wollt  ihm  wehren, 

Do  vyard  ihm  gar  sehr  graufs. 

Er  sach  den  Esel  gar  in  grofsem  Zoren, 

Da  deucht  ihn  bey  den  Ohren, 

Wie  es  sein  Esel  wäre. 

Er  zuckt  ain  Stang  so  schwere. 


* 

* 


197 

Er  schlug  den  Esel  in  sein  Haut, 
Da  sckrye  der  Esel  überlaut : 
Waffen  mir!  immot  Waffen! 

Der  Müller  sprach:  du  feiges  Thfer"! 

Warum  bist  du  also  von  mir 

Heimelich  gelauffen? 

• 
Der  Müller  sprach :  du  feigfer  Schalk ! 

Ich  keim  dich  bey  den  Ohren. 

Er  zog  ihm  ab  des  Leo  Balck 

So  gar  in  grofsem  Zoren. 

Und  that  den  Esel  wieder  haim  hin  jagen; 

Die  Sack  müst  er  immer. tragen 

Auch  förbafs  ein  und  aus;  , 

Er  jagt  ihn  in  das  Haufs. 


Die  Bauren  gleich  ich  dem  Es^i.axi^h) 
Die  sich  dem  Adel  prechent  nach, 
Und  iwt  dazu  sind  boren. 

Ihr  Genossen  seind  von  ihnen  verschmecht, 

-  -  * 

Man  kann  ihnen  thun  gar  selten  recht, 
Doch  kennt  man  sie  bey  den  Ohren, 


«/ 


Dafs  sie  nit  recht  geadelt  seind.«    - 
Doch  han  sie 'sich  bed.ecket 
Mit  Hoffart ,  dafs  man  sie  wohl  kennt. 
Damit  man  sie  er8chr(*.5ket.  ■'* 

Grofs  Uebermut  hat  die  Bauren  'betr6*en, 
Wann  ihnen  der  ab  wird  gezogen, 
So  ist  ihr  Adel  leer; 
Also  sang  Jörg  Schilther. 


198 


_^ 


D^r   Bauer nhund. 

(In   der  Weifs :    So  Avollen   wir  lobe.n  Mari«  dl«  reim 

Maid.) 

(Fli«s»fli«res  Blatt  TdR  i^.) 

Neue  Mär  will  ich  Euch  sagen: 

Im  gantzen  teutschen  Land  ^ 

Die  Herren  hanndt  die  Bauren  geschlagen; 

Ist  ihnen  ein  grofse  Schani. 

Jetzt  wollen  wir  ihnen  schreihen, 

Sie  müssent  uns  lassen  bleiben 

ßey  Rinden  und  bey  Weihen, 

Bey  unser  Hab  und  Gut, 

Das  han  wir  in  unsserm  Muth. 

r 

t 

Ewer  Bundschaft  ist  gro(^ 
Im  gantzen  teittschen  Land; 
Ihr  seyd  gestanden  blofs, 
Ist  Euch  ein  grofse  Scband! 
Ihr  weit  alle  Welt  gewinnen, 
All  Fürsten  und  Herren  zwingen, 
^  Laut  ab  von  diefsen  Dingen, 
Ist  mein  getrduer  Ratb, 
Ihr  seht  wohl,  wie  es  Euch  gat ! 

Vor  dem  Wirth  man  »alt  rechnen 
In  kejn^r  Yrtin  *)  »oll. 
Man  weifs  iiit.für  die  Zeche 
Was  or  heischen  soll. 


*)  Du  kftnnst  aus  ja  bis  morgen  die  Yrtin  (Zeche)   borgen*    Oaa«*' 
Hed  im  Wunderhorn  B.  II.  p.  afto. 


I 


199 

In  solllclie  fV'ävkn  Sachen 
Thut  man  die  Yrtlti  machen, 
Dafs  kaum  (Ke  haften  lachen; 
Dem  Mehrtail  fürwahr 
Zu  Berg  stand  all  sein  Haar.       ' 

Also  ist  Euch  gemhf^aitn 
Yetzt  und  zu  dieser. Frist, 
Das  müst  Ihr  selber  jehen, 
Geholffen  hat  l^iein  List. 
Ain  Yrtin  ungebienve 
Ist  Euch  gemacht  zu  ^eure, 
Ihr  hand  nit  gehabt  zu  Steure^  . 
Zu  bezahlen  mit  der  Haut 
Ist  gewesen  der  Bahren  Bund. 

Ihr  habet  w^^J^p.  ^rüfs/^ 

Die  fiündiscben  Reiter  gemein 

Mit  cwren  lai^gen  Sipie^sen, 

Ewer  Pracht  ist  worden  hlein. 

Und  wärt  Ihr  nif  entroimen 

Keiner  war  davon  nit  kommen. 

Das  habt  Ihr  wohl  \prnömmen.   . 

Nun  habt  Ihr  jetzund  Ruh, 

Im  rechten  Stall  st^ht  noqh  li.jein  iliu)i, 

Wann  jetzt  die  Zeit  ist  l^omnicn. 

Das  Stündli  das  ist  hie, 

Von  Euch  wird  hin, genommen 

Das  Glücli,  nu  ihiBrket  wiel 

Ihr  müget  bey  einander  nit  bleiben 

Ihr  mügets  nit  drWiden, 

Der  3und  wird  Euch  vertreiben. 

Nun  lasset  baJÜ  dar^oh, 

Ihr  band  kein  Gewinnt  daran. 


200 

Ewren  Uebermuth  wird  man  nit  leiden» 

Gott  länger  von  Euch  nit  hann  will, 

Stündli  mufs  man  dich  wenden, 

Vei^sprossen  sie  zu  viel. 

Fürwahr  will  ich  Euch  sagen^ 

Fürsten  und  Herren  thun  ob  Euch  klugen  ; 

Nit  länger  wird  vertragen 

Ewer  grosser  Uebermuth; 

Es  thut  sniletzt  hein  Gut! 

Bauren  mit  grofsen  Herren 
Die  sollen  spülen  nit^ 
Sie  thun  gar  wüst  abkehren, 
Sie  armem  in  kurzer  Frist. 
Ihr  Gilt  mags  nit  ertragen. 
Wann  sie«  etwas  aufschlagen  f 
Vom  Lande  thut  man  sie  Jagen, 
^Müssen  leiden  Noth 
Mit  Sch'and  und  grofsem^  Spott. 

Was  Uebermuth  Ihr  führet 

Mit  Fürsten  Herren  grofs ! 

Mag  jederman  wohl  spüren, 

Dafs  Ihr  seyd  Uhrlofs. 

Fürsten  und  Herrn  habt  Ihr  geschworen. 

Den  Eid  habt  Ihr  verloren, 

Das  thut  dem  Adel  Zoren. 

Nun  luget  eben  herför, 

Der  Spiefs  lainet  Euch  vor  der  Thür ! 

Das  »lüget  Ihr  wohl  spüren, 
Und  luget  eben  zu, 
Dafs  Ihr  nit  werdet  verlieren 
Das  Kalb  mit  der  Kuh, 


20i. 

« 

Korren,  Haber,  Haufsrath^  alle 
Das  Vieh  aufs  eurem  Stalle, 
£aeh  Freud  und  Muth  entfalle;  -^ 
Weichen  von  aller  ^ßk; 
Big  an  den  Bettelstab. 

Dem  Adel  und  den  Fürsten 
Habt  Ihr  Yerdrufs  gethan; 
Die  werden  Euch  erst  bttlrsten, 
Und  geben  den  rechten  Lohn. 
Wann  ihr  meinet,  sie  schlaffen, 
Hart  werden  sie  Euch  stralfe'n  ' 
Mit  ihren  guten  Waffen. 
Machen  wird  der  Adel  schon. 
Mannlich  Euch  greiffen  an.' 

Darbey  will  ichs  Ion  beleihen^ 

Und  singen  jetzt  weiter  nit> 

Das  Glfichsrad  wirds  wohl  Scheiben, 

Dafs  es  wird  alles  gut. 

Dann  werdet  Ihr  Euch  kehren 

Yeglicher  zu  seinem  Herren,         * 

Demselben  wieder  schwören. 

Als  es  von  Recht  soll  seyn. 

Demselben  gchorsan)  'seyn. 


1   . .  • 


202 


Der  Bauern  K  r  i  &g; 

Ein  hübsches  Lied,    in  der  Weifs:   Es  gat  ein  frischer 

Summer  daher. 


Und  wollt  Ihr  hören  ein  neu  Gedieht! 

Wie  sich  der  Bauer  auf  ^chal^leit  verpfiicbt, 

Gelübd  und  Eyd  ver^es$ien» 

Die  Herren  vertreiben  üb^all,  . — 

Das  haben  sie  sich  v^nne^sen,  ja  vermessen. 

Am  Sunntag  Jubilate  gii^g.es  ^, 
Do  sah  man  manckesi  stolzen  Bauren  -  Manu 
^Wohl  über  das  Feld  her  ziehen^  .  . 

Und  do  es  an  ein  TCfefier^  ging, 
Wie  Noth  war  ihn'n  das.  Fliehen,  ja  Fliehen. 

Zum  DoH*  ein  was  ibn^n  «Iso  §aoh,. 

Mancher  ftolze  Mann  der  eUt  ihnejü  naeh,     . 

Begehrt  sich  an  ihnen  zu  rächen. 

Flieht!  Flieht!  das  war  ihr  Geschrey, 

Ihr  Ordnung  thaten  sie  zerbrechen  9  ja  zerbrechen. 

Da  nun  dasselb  alfo  zugieng, 

Mancher  Baur  grofsen  Schaden  empficng, 

An  Leib  und  auch  an  Gute. 

Flieht!  das  war  ihr  best  Geschrey; 

Wie  angst  Vvar  ihnen  zu  Muthe,  ja  Muthe. 


2CB 


I  Da  nun  der  Abend  schier  her  gten^; 

Das  Dorf  auch  grofsen  Schaden  empfieng 
;  Von  iTCgeti  groHiem  Feure. 
!  0  Herr  Gott  der  grofsen  Noth ! 
I  Das  Lachen  war  ihnen  teure  ^  )a  teure. 

Ke  Kacht'die  drang  nun  auch  lM#«n. 

Ein  weifs  Kren«  in  einem  rothen  Fahn 

Und  sunst  zwei  F£nle  dameben, 

Das  trugen  die  Bauren  cum  Doi'f  heraus; 

Gefangen  thfilen  sie  sich  geben ^  j»  geben.  *  -.  ' 

Herr  Siegmund  von  Hefsberg  und  die  «wen  HaUfile^ut, 
Die  drei  die  ritten  su  dem  Dorf  Mneln :  x  ' 

Die  Wehren  sollten  sie  von  sich  legen. 
Das  waren  die  Bauren  also  -fr Ob,  •       • 
Ihr  keiner  that  silih  regen ,  jaf  regen. 

Die  Bauren  machten  einen  Hing, 

D^su  die  Frummen  Ton  Kriechending, 

Und  wollten  merken  gar  eben; 

Und  was  ihnen  kam  für  neue  Mähr;, 

Den  Eid  that  man  ihnen  geben,  )a  geben. 

Da  nun  das  alles  geschach, 

Der  Bauren  Hauff  gar  zerbrach, 

und  that  sich  gar  zci*rennen 

Ein  jeder  wieder  heim  zu  Hanf»,* 

Mit  Lauifen  und  mit  Hennen ,  )a  ÜHinen. 

Ja  wer  hat  mehr  gehört  solche  Geschieht, 

Zwölf  tausend  Bauren  hatten  Tli?h  Tbu  einander  verpflichl, 

Hab  und  Gut  zu  gi^winnen. 

Siebenhundert  Mann  schlugen  sie  aus  dem  Feld^ 

Die  Kunst  that  ihnen  zerrinnen ,  ja  zerrinnen. 


.204 

,  Wollt  ihr  wifsen,  warum  es 'ist  also  gangen? 
Sie  thäten,  als  betl^ii:  sie  Gott  gelaiigen, 
Das  Sakerment  zertreten,  die  Bildnus  zerbrochen; 
Das  hat  Gott  nit  mügen  erleiden, 
Und  sich  an  ihnen,  gerochen  ^  ja  gerochen. 

Nun  darf  es  dem  froi^vjisen  Fürsten  niemand  ,verl(ehr«ii«. 

Darum  hab  ich  ihm. es  gesungen  zu  £hren; 

Sein  Leut  und  Land  hater.  thon  retjten.  r 

Wären  die  Bauren-  daheime  geblieben. 

Die  Münch  singen .laCsen  ihr  Metten,  ja  Metten.  ' 

Di^s  tbaben  die  Bauren^nii  wellen  thon,    . 
Darum  bat  man  ibpea  geben  den  Lohn 
Mit  Reiter  und  mU  Bnecbten.  i 

War  ein  jeder  blieben  m>  Hauls 
Er  hätt  nit  dürffen  fechten,  ja  fechten* 

Und  wer  ist,  der  das  Liedlein  hat  gesungen? 
Mit  dem  Brandenbergischen  Hauff en  ist  er  hin  gedrungen; 
/  £r  hat  sich  müssen  wehren, 

Dazu  in  Gelübd  und  Eid, 
Darum  darfs  ihm  niemand  verkehren ,  ja  verkehren. 

Er  singt  uns  das  und  singt  uns  mehrf 

Gott  behüt  allen  Jimgfrauen  ihr  Ehr 

Vor  allen  bösen  Zungen, 

Er  dankt  Gott  in  seinem  Reich, 

Dafs  ihm  nit  ist  misseliuigen ,  ja  misselungen.« 


< . 


205 


Johmt  der  Eni,  C/arfunt  mtd  Mertzog  tu  Sdchttea. 

Nach  meines  lieben  bruders  end 

Bleib  auff  mir  das  gants  Regiment.    -    ' 

Mit  grosser  sorg  und  mancher  fahr, 

Da  der  Bauer  toll  imd  töricht  war. 

Die  auffrur  fast  jnn  allem  land, 

Wie  gros  feuer  jnn  vvald  entbrand. 

Welches  ich  halff  dempffen  mit  Gott, 

Der  Deudschesland  erret  aus  not.    . 

Der  Rottengeister  feind  ich  war, 

Hielt  jm  land  das  wort  rein  und  klar. 

Gros  dräuen ,  bittem  hafs  und  neid, 

Ümb  Gottes  woWs  willen  ich  leid. 

Frey  bekand  ichs  aus  herzem  grund, 

Und  personlich  ich  selbst  da  stund. 

Von  dem  Keisar  und  gantzen  Reich, 

Von  Fürsten .  gschach  vor  nie  desgleich. 

Solchs  gab  mir  mein  Gött.besunder, 

Und  vor  der  weit  was  ein  wunder, 

Umb  land  und  leut  zu  bringen  mich, 

Hofft  beide  ireund  und  feind  gewislich. 

Ferdinand  zum  Römischen  König  gemacht, 

Und  sein  wähl  ich  alleine  anfacht.  ^ 

Auff  das  das  alte  Recht  bestund, 

Inn  der  güldnen  Bullen  gegründ. 

Wie  wohl  das  grossen  Zorn  erregt, 

Mich'  doch  mehr,  recht  den  gunst  bewegt. 

Das  hertz  gab  Gott  dem  Keisar  zart,        '  \ 

Mein  guter  freuiid  zu  letzt  er  ward. 

Das  ich  mein  end  jm  frid  b^schlos, 

Vast  sehr  deto  Teuffei  das  verdros. 


Erfarn  hab  icbs  und  zeugen  thar, 
Wie  uns  die  schrifl  sagt  und  ist  war. 
Wen  Gott  mit«eini«l  vertrauen  kän-. 
Der  bleibt  ein  unverdorben  man. 
Es  zürne  TeufFel  odder  weit, 
Den  sieg  er  doch  zuletzt  behelt. 


Der  Bauernkrieg,^ 

Senkenberg  S.  J.  Nro.  683. 

KEiner  soll  Fürsten  und  henreu  scbmähen, 

er  soll  sich  vor  gar  wohl  umbsehen, 
Der  thue  die  rechte  Wahrheit  kundt, 

so  wird  Ihm  nicht  gestrafft  sein  mund. 
Und  geschieht  Ihm  kein  Abbruch,, 

merck  ein  Jeder  uff  den  Spruch, 
Der  nach  erfolgt  in  diser  Frist, 

wie  alle  sach  ergangen  ist, 
An  manchen  orten  und  an  Enden, 

darum  soll  man  nieinand  sehenden, 
AI  leine  der  nicht  hat  gethan, 

als  da  ziembt  einem  biedermami.  .   . . 

Darmit  lafs  ich  die  vorred  bleiben, 

behüth  uns  Gott  für  bösen  weibem. 
Und  wend  das  blatt  herumer  schon, 

da  hebt  .er  erst  den  spi'uch  recht  an. 
Die  zung  am  menschen  ist  sehi"  guth« 

wann  sie  der  Sachen  rechte  thut, 
Sie  kann  freud,  fried  und  stilles  leben, 

^hXx  freundschafft  .und  viel  auders  geben« 


QOff 

Auch  iit  sie  wiederumb  der  Todt« 

die  macbt  Jammer ,  Angst  und  Noth, 
Die  krieg  imfried  und  trauren  stifft, 

und  seines  nächsten  Ehr  vergifft. 
Auff  dafs  du  nup  mögst  recht  geparen, 

und  mit  deji;  sung^en  christlich  fahren. 
So  nimm  die  kiurtae  schrifTt  für  dich, 

und  was  drinn  steth  fein  wohl  besieh, 
Dann  wird  dein  niund  sein  sicher  frey 

für  nachred  und  für  klefferey. 
Gott  aller  ding  gantx  wiflTenschaft, 

verlej  mir  sinn  und  gib  mir  .liraillt, 
Dafs  ich  ein  klein  gedieht  vollendt, 

und  auch  darbe^  gantz  niemandt  schendt. 
Allein  was  die  nothdurfft  erlie^schen  wird, 

und  sich  auch  zu  der  sach  gebührt, 
So  mercket  und  nehme^it  wahr,  \^ 

uff  das  fünff  und  zvvantzigst  Jahr, 
Ein  dorff  gar  nah  bey  Heilbron  leyt. 

das  nennt  man  Böckingen  zu  der  zeit, 
Darinn  steht  ein  hoff  mit  guther  ruh, 

der  gehört  dem  Jäckleln  Rhorbach  zu. 
Und  geit  gen  Wimpffen  gült  ins  thal, 

das  hat  £r  geben  manichmal. 
Doch  ist  der  hoff  in  zwey  getheilt, 

meint  Jeckle  Rohrbach  man  hab  Ihm  gefehlt, 
Und  hab  die  gült  manch  Jahr  genommen, 

er  meint  es  hab  sich  nicht  gezommen, 
Er  vernahm  den  handel  schiedet, 

und  both  sich  gc;gen  den  pfaften  zu  rechte 
Da  weiten  sie  nicht  länger  rasten, 

ulF  den  Soi^tag  nafh  mitfasten. 
Ward  Ihnen  ein  Rechtstag  gesetzt  zu  fpimmen 

der  Pfaff  90U  g;en  Pöckinghen  kommen^ 


.  I 


208 

Und  soll  den  handel  fahen  an, 

da  waren  wol  vierhundert  mann, 
Das  liett  der  Pfaff  gar  biald  vernoitfmen, 

er  wolt  nicht  gen  Pöcitinghen  lionimen, 
Er  wamd  sich  vor  dem  bauren  rümpffen, 

und  macht  sich  wieder  hinab  ge»  Wümpffcn.     \ 
Da  war  der  Rechtstag  nicht  vollstreckt, 

ich  weifs  nicht  was  die  bauren  bewegt, 
Sie  waren  all  fröhliish  bey  dem  wein,    ^  * 

legten  ein  andern  tag  gen  Flein, 
Das  geschah  als  ich  Euch  sag^ 

uflP  Sontag  vorm  Palmtag. 
Wie  ich  dann  weiter  hab  vernommen,' 

sie  theten  aus  allen  döirffem  liommen. 
Und  hielten  vor  dem  dorff  ein  gemein, 

welcher  im  christlichen  Bund  wolt  seyn, 
Der  soll  ein  ünger  heben  ufF,'  ' 

nun  höret  weiter  eben  druff,  ^ 

Zum  andemmal  da  fiihrtens  ein, 

welcher  Ihres  Sinnes  wolt  seyn, 
Der  solt  wieder  ein  ^nger  ufFlieben, 

da  tlieten  etirch  von  dannen  streben, 
Etlich  Burger  von  Heilbrunnen, 

die  feindschafft  tragen  gegen  München  und  Nonnen 
Wie  es  ist  kommen  an  den  Tag, 

Ihr  heuchlerei  alfs  ich  euch  ^ag. 
Darumb  so  nehment  weiter  in  acht 

es  verzog  l^ich  gleich  bifs  auif  die  nacht 
Einer  kam  nach  dem  andern  geloffen 

man  hielt  Ihn  das  thor  zu  Heilbronn  offen. 
Der  wein  mach  sie  allesam  rasen 

der  Thurmann  ward  ein  lermen  blasen. 
Das  geschah  am  anfang  der  Nacht 

er  hett  bald  vil  in  Harnisch  bracht. 

y   Dai- 


209 

Dat  will  ich  mit  der  Wahrheit  jehen, 

sie  wolten  ein  theil  die  Münc^  besehen^ 
Und  lutmen  vor  das  Closter  spoth, 

man  gab  Ihn  wein  und  gutes  brodt, 
Denen  die  da  waren  gewest  su  flein, 

Die  andern  sogen  gen  Sunthen  nein« 
Und  ifolten  gar  kein  ruh  nicht  han, 

die  bauren  musten  mit  Ihnen  dran. 
Da  wolten  sie  ihr  Ehr  bewahren 

und  theten  sich  nicht  lenger  sparen 
Wie  ich  dann  weiter  hab  vernommen 

theten  bey  nacht  für  Heylbronn  kommen, 
Biesen  den  Co  mm  er  er  wecken 

theten  Ihm  die  handlung  uffdecken, 
Darab  hat  Er  gar  Lütsel  freüdt, 

und  gab  Ihn  doch  ein  ehrbaren  bescheidt« 
Und  sprach  su  Ihn  in  treuen  schon, 

sie  selten  iiich  nit  verderben  lan. 
Und  nahm  su  hertsen  da  Ihr  klagen, 

thet  Ihnen  Ihr  gelübd  und  ayd  auffsagen 
Da  hetten  sie  einen  erosen  pracht, 

und  triebens  an  dieselbig  nacht, 
im  morgen  da  der  tag  anbrach 

ein  bauer  su  dem  andern  sprach 
Wir  wollen  unfs  etwas  weiters  mühen 

und  wollen  gen  grosen  Gart  ach  sihen 
^  geschah  als  wahr  als  ich  Euch  sag 

*u  Gartach  hieltens  auch  ein  Tag' 
^  kam  Kusammen  mancher  Mann 

griffeoL  die  Pfaffen  su  Brusel  au, 
Sie  hatten  gants  und  gar  kein  ruh 

trugen  den  Wein  mit  gölten  su, 
Und  mahnten  u(F  all  bauerschafft 

welcher  nit  kam  der  wird  gestrafft  s/ 

W 0  &  f  f  •  histor.  Volkslieder.  j[i| 


210 

Am  leib  lind  auch  darsu  am  gutii 

sie  hätten  alle  frölichen  Mutb, 
Und  zugen  wieder  Suol;iieB  eu 

Des  Cummerers  Keller  gar  kein  ruh, 
Sie  fielen  gewaltiglichen  drein 

es  kams  eins  theils  ein  Reükanff  ein. 
Und  sah  einer  hin  der  ander  her 

imd  fürchten  die  sach  wird  Ihnen  m  schvekr 
Wie  ich  dann  weiter  hab  vernommen 

es  thet  einer  von  Oehringen  Iioimmen 
Sprach  zu  Ihnen  aufs  hettzens  gier 

wolluf  welcher  zieht  mit  mir 

■ 

Ich  will  euch  führen  Oehringen  zu 

da  wollen  wir  haben  gufhe  ruh, 
Da  finden  wir  einen  grossen  hauten 

mit  den  Pfaffen  wollen  wir  fauffen. 
Solches  ist  alles  sam  geschahen 

es  hat  mancher  Kann  gar  wohl  gesehen* 
Damach  da  wurdens  eins  gar  ball 

und  zogen  hinüber  gen  Schonthal 
Da  habens  grofses  guth  erschnappt 

das  zusammen  hat  gespart  der  Abt 
Davon  da  war  gar  viel  zu  sagen 

sie  haben  Ihm  die  Fenster  auf^geschlagen 
Mancher  hrigt  eine  guthe  Schantz 

sie  Hessen  Kein  Brieff  noch  Bücher  gantz 
Sie  theten  allesam  zerreissen 

ich  hanns  Ihn  meinestheils  nicht  verweisen 
Dann  man  findet  manchen  mann 

Er  mögt  mir  es  vor  übel  hau* 
Und  möchte  vielleicht  nicht  hören  f^ßrn 

darnach  da  zogens  zum  Liejchteostem 
Und  weiten  heimsuchen  die  nnnnen 

da  vvären  sie  Ihnen  schier  eil  entrunnen« 


J 


211 

Dt  liesen  nun  die  Bauren  seyn 

sie  fanden  Fruclit  und  guten  Wein 
El  war  lim  allesambt  wohl. 

sie  funden  Keller  und  Kasten  voll 
Dai  gescliali  am  Mitvrocfa  vie  ich  sag. 

vor  dem  Grünen  Donnerstag 
Ol  theten  sich  die  Bauren  fieisfen 

theten  Ihnen  die  Fenster  serschmeitfen 
Sie  YYoItens  Gloster  gar  zerstören 

theten  viel  zu  hauiFen  kehren 
Und  theten  in  der  Kirchen  hochen 

haben  auch  ihr  Taffei  zerbrochen 
IKe  mit  heylthum  vrar  gefasst 

man  hat  sie  sehr  dammb  gehasst 
Solches  will  ich  jetzt  ruhen  Uhn 

sie  Tvolten  gar  kein  ruh  nit  han, 
Darvon  -will  ich  euch  weiter  sagen 

Sie  theten  den  Pferch  weiter  schlagen, 
Zogen  von  Liechtenstem  gen  Neccars  -Ulm, 

dasselh  ist  nit  alfs  gro£s  als  Ulm. 
Bas  geschah  uff  den  Charfreytag 

darvon  ich  euch  dann  weiter  sag 
l^nrnach  am  Ostermontag  früh 

die  Bauern  lieffen  Weinsperg  zu 
^i  sahen  sich  nit  vast  umb 

bmen  hinter  dem  Schemelsberg  herumb, 
M  lieffens  Schlofs  ge^valtig  an 

das  Stattlein  woHens  nit  yerlahn 
Bas  rede  ich  gantz  offenbahr 

darinn  der  wohl  gebohren  war, 
Berfhim  edel  Graff  Ton  Helffenstein 

ond  mancher  Edelmaim  ich  mein 
Bie  theten  all  als  redlich  leuth 

nmi  hörent  weiter  zu  der  Zelt, 

14  * 


212 

Sie  meinten  die  von  Weinsperg  schon 

solten  auch  haben  das  best  gethan 
Nun  hörent  weiter  uff  den  bescheidt 

sie  stunden  all  in  grosem  leyd, 
Und  Hessens  ober  tbor  auf  zerren, 

und  lionnten  sich  doch  nit  fast  wehren 
Also  ]u>inmen  die  Bauren  hinein 

fingen  den  Graffen  von  Helffenstein 
Mit  sambt  dem  löblichen  Adel 

die  Ehrbarung  hat  grossen  vZadel 
Sie  musten  leiden  grose  noth 

Sie  schrauen  allesambt  sich  todt. 
Da  sprach  der  Graff  frist  mir  mein  leben» 

ich  will  euch  alles  mein  guth  geben 
Das  wolt  mit  nichten  nit  geschehen 

Sie  sprachen  du  must  ein  anders  sehen 
Ja  das  ist  eigentlichen  wohr, 

Sie  führten  Ihn  für  das  unter  thor 
Auch  mit  sambt  den  Edlen  die  ich  nenn 

als  Philips  von  Bemhaufsen, 
Und  auch  Eberhardt  Sturmfeder 

mit  sambt  Fr  i  e  d e  r  i  c h  und  Jörg  WolfF  von Nenha 

fsen, 
Auch  Hannfs  Dieterich  von  Wetterstetten 

auch  Sebastian  von  Auen, 
Und  Ludolff  von  Ebershoffen 
Auch  HanfsConrad  Spedt  des  Dieterichs  Sohn  ich  md 

und  auch  R,udolph  von  Hirschheim, 
Auch  Bleichart  von  Rixingen,   ' 

und  auch  Burgkhardt  von  Ehingen, 
Auch  Jörg  von  Kaltenthal 

der  must  leyden  grofse  Quahl, 
Da  hat  mans  all  durph  die  Spicfs  gejagt, 

das  sey  Gott  vom  Himmel  hlagt. 


213 

Ivch  dem  Dieterich  von  Wegler  • 

der  ersah  gar  erschröckliche  mehr 
jDnim  ist  er  uff  den  Kirchthurm  geloffen 

daselhst  ist  er  worden  erschofsen 
Oamit  hat  man  all  ihr  Leben  abbrechen 

warrlich  es  bleibt  ntt  ohngerochen 
lum  Sie  waren  all  von  Adel  frumm  und  vest 
'    nun  hörent  zu  Ihr  Herrn  und  Gatt. 
|Wie  ich  dann  weiter  hab  gelefsen 

Ihr  seynd  mit  einem  fönffsehn  gewesen 
füll  mercket  weiter  wie  ich  sag 

darnach  am  Oftermontag, 
Vie  ich  dann  weiter  hab  vernommen 

wie  etlich  seynd  von  Heylbronn  hommen, 
fas  Bauren  dafs  will  ich  hie  jehen 

sie  hettend  ein  theil  viel  lieber  gesehn 

r (Heylbronn  war  zu  schaden  kommen 
warrlich  es  bringt  Ihn  kein  frommen. 
poeh  hat  ein  ehrsamer  weiser  Raht 

Lsa  Heylbronn  in  der  wehrten  statt 
'  sach  treulich  zu  Hertzen  genommen 

vnd  theten  in  treuen  ziisammen  kommen 
M  worden  der  sach  da  überein 
I   vad  wehlten  ein  auch  von  der  Gemein, 
M  ein  vom  Rath  wie  ich  euch  sag, 

die  kommen  uff  denselben  tag, 
Ib  heer  und  solten  Bescheidt  entpfafaen 

nun  hörent  was  die  Bauren  jähen 
Zieh  hin  thut  das  best,  uff  dieser  Bahn, 

defsgleichen  wollen  wir  auch  thun 
hahdrent  zu  ihr  lieben  leuth, 

es  wäre  umb  die  vesperzeit. 
fc»  will  ich  mit  der  Wahrheit  sagen, 

&  liefs  ein  ehrsamer  Raht  umbschlagen 


214 


Zu  Heylbronn  hin  und  ber 

wer  eim  Raht  §lobt  und  geschweren  war 
Solt  kommen  uff  den  Marelit  gar  schon, 

und  solt  sein  daheimen  lan, 
Das  geschah  eigentliefa  färwahr 

es  wurden  beschlossen  alle  tiuir 
Und  jedecBiioin  harn  uff  den  Fiats 

da  sah  man  manchen  iirauchen  ti^Otz 
Da  sprach  ein  Ehrsamer  weiser  Raht 

zu  Heylbronn. in  der  werthen  Statt 
Und  liefs  der  Gemein  die  Articul  lefsen 

da  hetten  sie  ein .  grosses  wesen. 
Und  begehrten  eins  theils  irill  grofs  gewinn« 

nun  war  ein  ehrsamer  Raht  des  Siniis« 
Dafs  Er  wolt  beym  gemeinen  mann 

bleiben  und. alles  ihr  guth  kn. 
Drum  so  mercket  weiter  eben, 

sie  solten  mit  einander  uffhebep 
Und  solten  zu  einem  Eaht  schwören 

nun  mercket  mich  ihr  lieben  Kernen 
Da  sah  mans  durch  einander  rennen 

dafs  mans  z«im  theil  nicht  kund  «riiviinen 
Man  höret  auch  zu  derselben  zeit 

dafs  etlich  schrien  nit  ein  meydt 
Die  andern  schrauen  uff  der  bahn 

yyas  gehen  uns  die  hoff  hie  an 
Noch  gab  ihn  ein  -ehrbar  Ral^  die  Ehr 

und  danckt  Ihn  von  Hert«^  sehr 
Da  hüben  sie  ein  Gomürmel  an 

da  schrau  man  wieder  uff  der  bahn 
Wer  bey  einem  ehrsamen  Rath  wolt  stehen 

der  solt  uff  die  rechte  Seiten  gehen 
Das  hab  ich  also  wohl  yemommen. 

sie  theten  in  ein^p  bluffen  komm^ai 


215 


Und  Tyaren  ein  tbeil  gar  nArciit 

und  Yrehlten  er«t  andere  aus  der  gemein 
Die  solten  hinaus  ins  Lager  gobn  . 

und  »ölten  Betclieid  entpfahen*  scltoa. 
Wie  Ich  dann  irveiter  hab  TerBommen 

endryfs  Rimey  von  Zimmern  thet  hommon 
Trug  des  Graffen  Fedeii)USoh  «ff 

nun  hörent  weiter  eben  druff 
fiddein  Roh rb ach  iket  mit  Ihm  gan^ 

der  tnig  des  Graffen  Schauben  an. 
Da  hielt  man  Raht  am  Dienstag  früh 

da  zog  das  Heer  der  Statt  su 
Sie  Tirelten  je  die  Maisch  beschauen 

mm  hörent  eu  ihr  Mann  und  Frauen 
Ihr  Pro£M  tfaet  hart  verbiethen 

solten  sich  vor  der  Hirchen  hüthen. 
Weichers  nit  tet  wird  sein  nit  genieasen 

es  hiefs  zweea  uff  der  Orgel  schiessen 
Gegen  den  die  weiten  dran  brechen 

nim  höret  Tvie  ich  thue  weiter  fprechen 
Der  Profos  war  ein  solcher  Mann, 

er  grieff  die  Kirehen  selber  an, 
Dnnn  ward  er  gar  bald  verklagt, 

man  hat  ihn  durch  die  Sptefs  gejagt 
Nim  merchet  weiter  wie  ihm  sey 

hdft  SB  von  bfürgerlrcher  treu 
Die  sich  auck  begeben  hat 

SU  Hejlbronn  in  der  wertben  Statt 
Das  will  ich  mit  der  Warheit  jefaen 

acht  Raubt  Articul  selnd  geschehen 
Der  erst  Articui  wird  genenut 

es  seind  auch  etlich  zum  Bauren  gerenut 
Und  haben  gesprochmi  sie  soUeii  kommen 

ond  darff  nienami  wieder  sie  brummen 


i. 


216 

Solohs  ist  yyahr  und  iat  gescne^hen, 

die  Haul>tleüth  haben»  selber  gejehen. 
3*  Der  ander  -4d*ticul  wohl  bedacht 

da  man  das  Sülmer  Thor  zu  macht 
Da  kamen  etlich  darzu  gerennt 

sprachen  dafs  euch  Botsmarter  schendt 
Wir  woUens  >yviederumb  uffbauen 

es  ist  geschehen  yon  Mannen  und  Frauen 
Dann  zu  Heylbronn  uif  der  Hoffstatt ,   wie  maus  nennt 

.Da  kamen  etlich  weiber  dar  gerennt 
Und  vvolten  auch  thun  den  Sachen, 

sie  theten  ein  eigenes  Fändlein  machen 
Sie  Yvolten  die  Sach  in  Ihrem  Sinn  recht  greiffen  a% 

und  vYolten  die  Bauren  nit  verlan, 
Sie  ervrehltcn  eine  unter  ihnen  hiefs  Marthein 

die  solt  der  Weiber  Haubtmann  seyn 
Sie  hätten  auch,  gantz  und  gar  keine  Ruh, 

sie  yvolten  ^em  Teutschen  floff  zu 
Da  waren  etlich  ehrlich  redlich  Leuth 

nahmen  ihre  Weiber  davon  bey  rechter  zeit.       ' 
Das  will  ich  mit  der  Wahrheit  sagen, 

sie  theten  sie  auff  die  Nasen  und  Mäuler'  schlagen, 
Dafs  Ihnen  das  rotb  Wasser  aus  Mund  und  Nasen  rann 

das  haben  gethan  Ihre  ehrliebende  Mann. 
Die  andern  will  ich  lassen  bleiben 

ich  weifs  nit  viel  ehrlichs  von  Ihnen  zum  therl   zu 

schreiben 
Das  will  ich  mit  der  Wahrheit  jehen, 

dann  sie  habens  zum  theil  gern  gesehen, 
Aber  letzlich  musten  sie  von  Ihrem  ftimehmen 

Darmit  wird  der  Weiber  Hauff  äbtretten 
iDa  hett  Ihr  kriegen  aiich  ein  £ndt. 
I.  Der  dritt  Articul  wird  entspriesen 
^       *  etlich  wolten  mit  Büchsen  schiefsen 


K  , 


217 

Bsttens  mit  Papier  geladen, 

sie  forcht  sie  theten  den  Bauren  schaden 
Der  viert  Articnl  wird  erkennt  4. 

mm  yyird  auch  von  mir  hie  genennt 
Wie  etlich  mein  Herren  haben  geleicht 

und  haben  Ihnen  in  das  Pulver  geseicht 
Das  wilji  ich  mit  der  Wahrheit  jehen 

uff  der  Mauren  ist  es  geschehen 
Den  fönften  Articul  will  ich  nennen  5* 

es  thet  eine  Magd  mit  Pulver  rennen. 
Wolts  Ihrem  Meister  uff  die  Mauren  bringen 

da  thet  einer  über  die  gafsen  springen. 
Und  nahm  ihrs  Pulver  aufs  der  Hand, 

und  Schutts  an  die  Gafsen  neben  die  wend 
Den  sechsten  Articul  wil  ich  sagen,  6* 

sie  haben  die  Zindlöcher  verschlagen, 
Und  bähen  die  Stein  in  Büchsen  gethan 

nnd  haben  das  Pulver  herausen  gelan, 
Den  siebenden  Articul  will  ich  sagen,  7. 

sie  haben  ein  theil  die  Stein  vertragen 
Die  man  brauchen  soll  Eum  geschütz, 

solchs  ist  im  grund  gar  kein  nütz 
'  Den  achten  Articul  will  ich  melden  ^         ^^ 

ich  kans  nicht  loben  ich  mufs  sie  schelten 
Die  alfs  untreülich  haben  gethan 

sie  sprachen  uns  kennen  die  Bauren  schon 
'  Sie  4örfften  sich  nit  fast  hüthen 

sie  wolten  Ihnen  die  Hand  über  die  Mauren  biethen 

,  Ten  solchen  war  noch  viel  su  schreiben, 

'  t 

Das  lafs  ich  alles  am  betten  bleiben 
;  Ihr  habt  Eum  theil  gar  wohl  vernommen 

wie  sie  seyn  uff  Heylbronn  kommen 

Solches  ist  am  Osterdienstag  geschehen 

das  will  ich  mit  der  Wahrheit  jehen 


I      ( 


218 

Das  ich  liomm  wieder  ufF  die  Gräften 

beym  Frofosen  hab  iehft  gelafseii. 
Wie  man  Ibn  hat  durch  die  Spiefs  §ejagft 

am  Osterdienatag  hab  ichs  gesaflf 
Darnach  am  Mittwoch  morgen  früh, 

die  bauren  hetten  gar  kein  Ruh 
Sie  wolten  jegen  Hejlbronn  nein 

und  zugen  bifsi  auff  den  Graben  rein. 
Und  schlugen  Ihr  Lagev  in  die  Gartben 

die  andern  theten  im  Closter  warten 
Sie  hielten  warHch.übel  haufs 

schlugen  den  München  die  Fenster  aufs 
Theten  alles  sambt  zerreissen 

theten  Ihn  auch  den  Brunnen  zerachnei^sen 
Und  riefs  einer  fom  der  andere  binden 

es  kund  einer  nicht  ein  Nagel  finden 
Dafs  ein  Hut  hett  ^ehenket  dran. 

ich  mufs  es  tkberian£Bm  schon 
Dann  es  wird  sich  zu  lang  verziehen 

und  wird  vielleicht  manchen  mühen 
Der  mögt  es  mir  vor  übel  han. 

sie  stiefsens  Schloff  zu  Weinsperg  an 
Und  theten  zu  dem  Scheuerberg  rennen 

und  theten  Ihn  auch  in  grund  verbrennen 
Doch  haben  sie  Ihn  vor  geplündert,      ^ 

es  hat  sich  mancher  darob  verwundert 
Dafs^  sie  haben  so  übel  tfami, 

grieffen  den  teutschen  Hoff  auch  an« 
Sie  fielen  gewaltiglicfaen  drein 

sie  funden  Frucht  und  guthen  Wein, 
Die  Keller  waren  voll  dte  Kasten  nit  le^; 

darmit  speifst  man  das  gantze  Heer, 
Das  will  ich  mit  der  Wahrheit  sagen 

sie  haben  alles  das  «erschlagen, 


219 

Das  gemacht  war  nach  dem  besten^ 

sie- haben  deii  {irunmcn  and  EhrepTesten 
Herrn  Eberhardt  von  Ebmgen 

viel  verwünscht  er  hett  hein  Guffen 
Sie  haben  Ihm  sein  Sehats  genommen 

und  seind  Ihm  hinter  die  Gnltbvieif  kommen 
Die  habens  zerrifsen  das  will  ich  sagen 

sie  haben  die  Fenster  und  Thür  serschlagen. 
Und  haben  den  gantzen  Hoff  durchaehweifft 

and  haben  alles  das  rerkaufft 
Das  i^uma  gelt  hat  ertragen 

Das  will  ich  mit  der  Wahrheit  sagen 
Bütten,  FafSy  der  Keltern  sinrn, 

Böchhinger  Bauren  hätten  kein  Buh, 
Sie  meinten  es  wird  ihnen  alles  bühren 

theten  eine  Kelter  gen  Bockingen  führen, 
Und  reifs  einer  vom ,  der  ander  binden 

sie  werden  nicht  viel  Weins  damnter  wündeii 
Dann  sie  lachen  oder  ssürren 

Werdens  noch  wieder  gen  Ueylbr^nn  führen. 
Das  will  ich  mit  der  Wahrheit  jehen, 

solches  ist  allesam  geschehen 
Wo  einer  hat  etwas  erworben 

so  seynd  dargegen  viel  verdorben 
Nun  hab  ich  weiter  wohl  Vernommen 

wie  sie  seyn  gen  Hörne  ck  kommen 
Da  habens  geplündert  und  gebrennt 

Damach  seyn  sie  gen  Amerbach  ger^nt 
Wie  sie  daselb  haben  haufs  gehalten 

dassellbig  lafs  ich  jetat  noch  walten 
Dann  es  ist  mir  gar  nit  kundt 

nun  mercket  weiter  au  der  stund 
Non  merckent  weiter  uiT  die.  sach 

Ettdreifs  Rimey  und  Jäoklein  Rohrbach 


^  I 


220 

Zügen  eim  andern  HaniFen  su 

Maul  brennen  das  bat  gar  bein  Rub 
'  Da  baben  sie  fimden  allen  Rott 

das  der  Abt  Kusammen  gesamlet  bat 
Von  Wein,  Korn,  Dincbel,  Habern  lind  Meel 

es  nahm  die  Bauren  gar  kein  Heel, 
Sie  griffen  es  gewaltig  an, 

die  Mönch  die  musten  mit  Ihm  dran 
Darnach  zugens  zum  schwabischen  Hauffen 

da  fundens  myne  alfs  viel  zu  sauffen 
Sie  musten  zu  zeiten  mangel  ban 

mann  liefs  Ihn  nicht  profiant  zu  gähn. 
Der  Bund  thets  Ihn  niederlegen 

die  Bauren  theten  sich  wieder  legen 
Und  hätten  gar  und  gantz  kein  ruh 

und  zogen  Herrenberg  bald  zu 
Da  thetens  durcb  einander  thürmen 

lieffen  hinzu  und  wolten  stürmen 
Da  wolt  ihr  stürmen  gar  nit  seyn, 

da  schofsen  Sie  mit  Feuer  nein 
•  Damit  brachtens  eine  Forcht  in  die  Leütb 

da  bort  man  uff^dieselbig  zeit  ^ 
Schreyen  Mordy  helffio 

Von  Weibern  die  waren  gar  nit  froh, 
Gott  woll  uns  allen  Hrafft  verleyen, 

man  thet  gar  bald  ein  Frieden  schreyen 
Und  gaben  den  Bauren  die  Statt  uff 

nun  hörent  weiter  eben  druff, 
Vier  hundert  in  der  Besatzung  lagen 

.  Die  thet  ;nfian  in  die  Kirchen  jagen 
^Sie  kunten  nimmer  weiter  fliehen 

man  thet  sie  alles  am  gar  ausziehen 
Und  schicket  sie  also  darvon 

bett  jeder  nur  ein  hemmet  an, 


221 

Wie  ieh  daan  weiter  hab  ventommen 

Der  Bund  ist  bald  hernacher  kommen 
Hat  Herrenberg  scbon  Tvieder  gewunnen  ^ 

die  Baurcn  sind  ein  therl  entrttnnen 
Der  Bund  hat  auch  ein  ergriffen 

der  hat  dem  wohlg<ßbohmen  pfiffen 
Dem  fnunmen  Graffen  von  Helffenuein 

da  ist  er  in  der  Noth  geteyn 
Wie  ich  dann  vormahls  han  gesagt 

da  man  Ihn  hat  durch  die  Spiefs  gejagt, 
Dmm  thet  man  sich  nicht  lang  berathen, 

man  band  Ihn  an  und  thet  Ihn  braten 
Nim  mercket  ihr  lieben  Herrn 

sein  Nahmen  will  ich  Euch  erhlehren 
Nim  höret  weiter  vrie  meldt 

Er  heifst  Me Icher  von  Ilfsf  eldt, 
Und  hat  manchem  Vieh  ausgeschnitten 

er  hatt  ein  harten  Tod  erlitten 
Und  hat  sein  Geist  willig  uffgcben- 

mm  mercket  mich  hier  yyeiter  eben 
Dafs  ich  den  Handel  fiirter  bring, 

ewischen  Böbling  und  Sündelfing 
Da  v^aren  der  Bauren  drbysig  tauset 

alle  in  einem  Hauffen  gehaufset. 
Da  schicket  Ihn  der  Bund  bald  su 

imd  wolt  stellen  die  Sach  zu  ruh, 
Darwieder  theten  die  Bauren  streben 

sie  wolten  ihr  eigens  willens  leben 
Nun  merket  weiter  wie  ich  sprich 

der  bundt  warnt  sie  gar  treulich 
Mit  klugen  worten  eingeschweifft 

Ibr  seind  yerrathen  imd  verkäufft 
Noch  yyolt  den  Baurcn  gar  nit  ein 

da  hu  der  Bund  gewaltig  drein 


222 

Er  liefF  den  Bauren  da»  gescbüts  ab 

vvie  ich  weiter  vemonttnen  hab 
Der  reisig  zeug  der  thet  das  best 

Die  Landsknecht  stunden  also  ve'st 
Und  legt  Ihr  keiner  kein  Hand  nit  an, 

das  geschofs  liefs  man  in  sie  gan 
Das  thet  sie  von  einander  trennen  • 

Da  sah  man  manchen  BaUren  rennen- 
Warff  hin  sein  Wehr  hett  aufsgestritien 

es  hett  ilin  einer  katCm  erritfen 
Der  schon  ein  gut  Rofs  hett  gehabt 

Ihr  seind  viel  in  den  Wald  getrabt 
Die  meinten  sie  vveren  gar  nchon  entmnnen 

die  Reuter  habens  in  büschen  fanden 
Und  haben  sie  dap£Per'uff  gerieben 

Ihr  seynd  viel  üff  der  Wahlftatt  blieben 
Die  allesam  der  Tod  behauset 

man  sagt  Ihr  sein  gevvest  6  tautet. 
Und  vier  und  sechzig  ist  mir  kundt 

nun  mercket"  weitet*  zu  der  stundt 
Wie  es  dann  weiter  ist  ergangei\ 

Jäcklein  Rohrbach  ward  gefangen 
Den  man  in  die  Eysen  geschlagen 

Ich  mufs  euch  noch  ein  bofsen  sagen, 
Wie  ich  weiter  hab  vernommen 

Da  die  mähr  hieher  theten  kommen 
Einer  sagts  dem  andern  in  ein  Ohr 

die  Bauren  sprachen:  es  ist  nit  wahr. 
Der  Bund  will  unfs  fein  Greuel  machen 

höret  weiter  zu  den  Sachen 
Da  die  Bauren  zusammen  kamen 

,  und  die  rechten  Mähr  vernahmen 
Da  thetens  umb  und  immer  laufFen 

theten  Spiefs  tind  Büchsen  kauffen, 


228 

^e  icb  dann  weiter  bab  yemöaunen 

Ihr  theten  viel  gen  Weintperg  konuntn 
Und  sclirieben  den  yon  Heylbronuen  nein 

TYoIten  sie  christliche  Bruder  seyn 
Solten  Ihn  hundert  Malter  Mehl  geben, 

das  war  der  gantsen  gemein  nit  eben 
Ah  ibr  hernach.  Tverd  merchen  bafa 

nun  börent  zu  ohn  allen  hafs 
Wie  dafs  ein  ehrsamer  we/fser  raht 

za  Heylbronn  in  der  werthen  statt 
Die  sach  auch  niemand  wolt  verheelen 

und  thet  die  statt  in  4  theil  theilen. 
Und  jedes  vierthel  also  schon 

das  solt  swen  Quartiermeister  han. 
Ein  Tom  Raht  und  ein  von  der  Gemein 

Ja  das  ist  yvahr  und  ist  nit  nein, 
Aus  jedem  viertel  mercket  eben 

solten  allwegen  ftinffeehn  gebe« 
Ein  Rottmeister  also  scbon 

der  solt  sie  unterweisen  thun 
Bas  ward  voUend  mit  guther  ruh 

an  einem  Donnerstag  gar  früh, 
Da  hett  ein  Ehrsame^  weiser  Raht,  '     ' 

SU  Heylbronn  in  der  werthen  statt 
Jedermann  gebotten  schon 

die  Thor  die  würden  zu  gelohn 
Da  nun  die  Rott  gemachet  waren 

wie  ibrs  dann  vormahls  handt  erfahren, 
Wie  ich  dann  vveiter  hab  vernommen  . 

Der  BriefF  der  von  Weinsperg  war  kommen. 
Den  liefs  man  jedem  viertel  lefsen 

Da  hört  man  gar  ein  einig  wesen 
Welcber  den  Bauren  Med  wolt  geben 

Der  solt  bald  ein.  Finger  uff  heben 


224 

De  sprach  ein  jeder  uff  der  Bahn 

Yvir  müOien  das  Meel  selber  baii^ 
Und  übergaben  die  sach  einem  Rath 
'    zvL  Heylbronn  in  der  werthen  statt 
Darnach  thet  man  immer  gohn 
^    und  thet  all  letzen  besetzen  sch^m 
Uff  den  Mauren  und  uff  den  Thümen 

Die  Bauren  Vvurden  darumb  zürnen 
Es  war  ihn  freylich  böse  Mehr 

indem  da  zog  der  Bund  daher. 
Da  theten  sich  die  Bauren  Scheiben 

es  thet  nit  einer  zu  Weinsperg  bleiben 
Da  der  Bund  thet  zu  hemahen 

da  waren  Sie  alle  hinweg  geflohen 
Dafs  ich  liom  Wider  uff  die  bahn 

der  bund  der  schlug  sein  Lager  schon 
Zu  Nccliargartach  überall 

sie  betten  gar  einen  grünen  Sahl 
Hetten  Jächle  Rohrbach  bej  Ihn 

der  ein  anfanger  ist  geseyn 
Der  mocht  des  Todes  nit  gerathen 

'  zu  Gartach  ward  er  auch  gebraten 
Man  band  Ihn  an  eine  grofse  weydeu 

daselbst  must  Er  den  Todt  auch  \ejjien. 
Nun  merlient  weiter  was  ich  sag 

'    uff  Sonntag  vor  dem  Ufffarts  tag 
Da  ward  Weinsperg  in  Grund  verbrennt 

und  viel  Dörfer  damit  genennt 
Nun  merckent  weiter  uff  die  Sach, 

darnach  der  Bund  gar  bald  uff  brach 
Und  zog  hinüber  uff  Brusel  zu, 

die  Bauren  hetten  gar  kein  ruh 
Sie  hetten  sich  gern  uff  Heylbronn  geneigt 

und  ihnen  ein  Schab ernachel  erzeigt 


Das 


225 

Das  will  ich  mit  der  Wahrheit  jehen 

Heylbronn  hat  sich  also  versehen 
Mit  Bollyvercken  umb  und  umb 

hat  mancher  geben  seyn  Kleg  darumb 
Dafs  die  Bauren  wären  kommen  schon 

und  hetten  doch  nur  ein  Angriff  thon 
Die  Bauren  theten  Heylbronn  dräuen 

Wolten  ihnen  die  Weinberg  aufshauen^ 
Dfis  hett  der  Bund  gar  bald  erfahren, 

er  vYolt  sich  auch  nicht  länger  spahren 
Wie  ich  dann  weiter  hab  vernommen 

Pfalzgraff  Ludwig  der  thet  kommen 
Daran  ich  gantz  und  gar  nicht  leüg. 

mit  einem  grosen  Beisigenzeüg 
ÜDd  mit  einem  hauffen  Fufsknecht  schon, 

gut  geschofs  hattens  mit  Ihn  gohn 
und  waren  all  gerüst  mit  gutter  Wehr 

imd  zugen  gewaltiglich  daher 
parvon  will  ich  euch  weiter  sagen 

sie  Tvolten  das  Lager  gen  Neccars  -  Ulm  schlagen 
Und  kamen  gen  Neccars-Ulm  bifsan  das  Thor 

Ja  das  ist  eigentliohen  wahr. 
Wie  ick  weiter  vernommen  han, 

da  thet  eifier  uff  der  Mauren  stahn 
Das  will  ich  mit  der  Wahrheit  jehen 

and  liefs  den  Bund  in  hindern  sehen 
Defgelhen  ward  er  nit  geniefsen 

da  fing  man  dapfer  an  zu  schiefsen. 
^Jann  hat  fürwahr  gar  bald  erfahren 

da  noch  viel  Baureu  darinnen  waren 
Mann  liefs  Ihn  gantz  und  gar  kein  ruh 

und  schofs  an  allen  Enden  zu 
Cnd  forderts  üff  bey  rechter  Zeit 

da  schrien  die  Bauren  mit  einem  eyd, 

WotFts  histor.  Volkslieder.  ^^ 


Mit  schiefsen  thet  man  ilineii  so  drang 

da  wäre  den  Bauren  die  Weil  lang, 
Dafs  sie  auch  niemand  Iiunten  halten. 

da  liesens  sie  es  Gott  walten 
Wie  ich  dann  weiter  hab  vernommen 

und  da  der  Bund  thet  hinein  Kommen 
Da  fing  man  an  heraufs  zu  lesen 

die  so  Anfanger  seind  gewesen 
Und  das  ist  eigentlichen  wahr 

man  führet  dreyzehen  vor  das  Thor 
Die  etwas  besonders  han  bedacht, 

darumb  da  hat  mans  hürtzer  gemacht 
Solches  ist  also  ergangen 

der  Bund  hett  noch  viel  gefangen 
Wie  ich  dann  weiter  hiab  gelesen 

ihr  seynd  bey  vier  und  sechzig  gewiesen 
Wie  es  denselben  ergangen  ist,/ 

dafs  weifs  ich  nit  in  dieser  Frist 
Also  zo^  der  Bund  fürbafs 

nun  merchent  gar  ohn.  allen  Hafs 
Graff  Wilhelm  von  Fürstenberg  gar  schon 

über  das  Fufsvolck  ein  Haubtmann 
Und  Herr  Jörg  Truchsefs  ich  ernenn 

haubtmann  über  die  Reysigeu 
Und  Oberster  über  den  gantzen  hauffen 

der  Bauren  sind  gar  viel  entlauffen 
Das  will  ich  mit  der  walirheit  sagen  '. 

der  Bund  der  hat  eillf  hauffen  geschlagen 
Wie  ich  dann  weiter  hab  vernommen 

er  ist  von  Neccars  -  Ulm  ulf  O  e  bringen  hominejB 
Zwischen  Weins perg  und  Granschen 

da  macht  er  etlich  Bauren  fantzen 
Die  band  ihr  Zeit  nit  wohl  vertrieben 
ihr  seind  bey  fiinffzehen  blieben 


227 

Die  der  Bund  hat  nie4ergelegt 

sie  haben  alle  vier  i^estrecht 
So  hah  ich  weiter  nvohl  vernommen 

und  da  sie  seyn  gen  Oehringen  kommen 
Da  hat  mans  anch  gereformirt 

und  hat  sie  .ein  th^il  iiriist  deponirt 
Alfs  nun  weiter  thut  erlauten 

darnach  zogens  hinüber  gen  Krauten 
Von  Krauten  seins  gen  Batlcnberg  gerent 

da  habens  auch  zum  thei!  gebrenni 
DaTon  da  war  noch  viel  zu  jehen 

Es  ist  nit  ohne  ursach  geschehen. 
Damach  seins  gen  Küni  g.sh  o  f  fen  kommen 

da  haben  die  Bauren  auch  ein  Schnapp  eenommen 
Es  ist  ihn  noch  nit  gar  versiegen 

Ihr  seind  viel  uff  die  Baum  gestiegen 
Des  haben  sie  gar  lützel  genofsen 

mann  hat  sie  dapfer  herab  geschofsen 
Die  Bauren  waren  nit  wohl  behauset 

Ihr  seind  blieben  bey  zehen  tauset 
Das  red  ich  hier  uff  dieser  Erdt 

damit  dafs  mir  hein  Lüg  nicht  werd 
Dann  es  ist  mir  a9derst  ^ar  nicht  hundt 

nun  merchet  weiter  zu  der  stundt 
Hiemit  will  ich  beschlofsen  han, 

und  bitt  auch  d^zu  jedermann 
Den  löblichen  Adel  all  meine  herren 

Ihr  wolt  mirs  nit  in  argen  kehren. 
Und  nehmet  für  guth  mein  gedieht   , 

ich  bin  der  sac1;i  nit  bafs  bericht 
Wie  es  nun  füraus  wird  ergahn 

dasselb  will  ich  befohlen  han 
£in  andern  liebhaber  de^  kunst 

der  auch  zu  dichten  hat  gute  gimst 

15  * 


^  I 


228 

Drum  so  land  uns  früh  und  spotl^ 
unser  HofFnu!ng  setzen  zu  Gott 

Der  wöll  alle  sacben  zum  besten  kehren 
nun  nehmt  för  guth  ihr  lieben  Herren. 

Beschlufs.. 
O  Heylbronn  du  bist  hart  verdacht 

das  haben  treülofs  Leuth  gemacht 
Die  strebten  wieder  Ihr  eigen  Herren 

vergafsen  dabey  Ihr  Treu  und  Ehren 
Dieselbigen  soll  man  billig  schelten., 

und  darum  nit  lan  entgelten 
Andere  Fromme  in  der  statt 

-mit  sambt  einem  Ehrsamen  weisen  Rath 
Der  hat  doch  allen  Fleifs  gethan 

darum  last  unfs  Gott  ruffen  an    • 
Dafs  er  sich  über  unfs  erbai^n 

so  sprecht  Amen  Reich  und  Arm 
Darmit  die  Nachred  hat  eiii  End 

Gott  alle  dieng  zum  besten  vvendt. 


Reimen  von  dem  BaurenJirieg 

(Ex  Cod.  Mn.) 
Gropp.   pg.    i64«- 

1. 

Ach  Gott  in  deinem  höchsten  Thron 
Du  woirst  uns  nit  entgelten  Ion 
Dafs  wir  so  böslich  leben. 
In  Welschen  und  in  Teutschenland 
Hält  I^einer  sich  nach  seinen  Stand, 
Thun  .alle  widerstreben. 


229 

0  Gott  von  Himmel  unser  Herr, 
Dein  Göttlich  Giiad  nit  von  uns  kehr 
In  diesen  Jammer  -  Zeiten. 
Und  nicht  nach  imser  Missetliat 
Sondern  nach  dein  Barmhertzigkeit 
Thue  uns  Herr  alle  richten. 

Ein  Spiel  hat  sich  gesponnen  an, 
Kost  manchen  frommen  Bidermann 
Wohl  in  dem  Franckenlande, 
Der  jetsund  sterben  soll  und  mufs 
Ist  seiner  Sund  ein  Straff  und  Bufs> 
Und  stirbt  doch  ohne  Schande. 

Zu  Rottenburg  ist  angesponnen, 
Seynd  viel. Bauern  zusammen  kommen 
Mit  ihren  klugen  Sinnen. 
Als  wärens  Engellische  Knaben  : 
Was  sie  daran  gewonnen  haben, 
Seynd  sie  wohl  innen  worden. 

5. 

Damach  seynd  sie  gezogen  aus 

Bey  Mergefitheim  für  das  Teutsch-Haus, 

Das  tfaäten  sie  ausleeren. 

Ihr  Sinn  stund    ihn'n  in  Francken  ein, 

Kein  PfafF  noch  Mönch  seit  darein  seyn, 

Die  Schlösser  all  zerstören. 


230 

6. 

Zu  Lauda  haben  gefallen  an, 
Der  Reicheisberg  must  auch  dran, 
Neuburg  thaten  sie  finden« 
Und  Stollberg  liegt  an  einen  Rhein, 
Nicht  weit  darvon  der  Zabelstein, 
Der  solt  und  must  verbrinnen. 

7. 

Bey  diesen  will  ich  bleiben  lahn, 

Es  wird  viel  Mühe  und  Dichtens  han. 

Sollt  ich  sie  alle  nennen. 

Es  war  manches  sehr  vestes  Haus 

Doch  thät  man  sich  nicht  wehren  draut, 

Sie  thaten  alFs  verbrennen. 

8. 

Unser  Frauen- Berg  Würtzburg  sclion 
Wolten  sie  auch  zerstöret  han,   . 
Darfiir  thäten  sie  schantzen. 
Und  sthussen  all  mit  Freuden  drein, 
Ihr  viel  darvor  erschossen  seyn, 
Darvon  musten  sie  tantzen. 


9. 


Götz  von  Berlingcn  \ind  sein  Heer 
Lag  in  der  Stadt,  als  ich  auch  hör, 
Waren  eitel  Bauers  Knaben. 
Florian  Geyer  zu  Heittfeld  lag 
Ueber  18000  Hauptman  war  5 
Waren  eitel  Fränckisch  Knaben. 


231 

10. 

Gl*af  Jörg  von  Wiertheim  war  darbcy, 
Must  ihnen  geben  Pulver  und  Bley, 
Hatt'n  ihn  d^rzu  geswungen. 
Auch  zwey  Büchsen,  die  waren  grofs, 
Daraus  man  grosse  Kugel  schofs. 
Die  seynd  all  beyd  zersprungen. 

11. 

An  einem  Montag,  da  es  geschah. 
Den  Bauren  war  zu  stürmen  gah 
In  ihren  vollen  Sinnen. 
Sie  sollten  Abends  wachen  gähn, 
Sie  fingen  einen  Lärmen  an. 
Das  Schlofs  wollten  sie  gewinnen. 

12. 

Sie  schryen  alle  her,  her^  her^ 
Zu  stürmen  war  ihr  gantz  Begehr, 
Im  Schlofs  ward  man  es  innen. 
Man  schufs  zu  allen  Fenstern  aui 
Und  spyen  tapffer  Feuer  heraus 
Als  wäre  der  Teuffei  darinnen. 

13. 

Das  währt  bis  in  die  drifte  Stund 

Gar  mancher  Bauer  ward  hart  verwund, 

Von  ßüchsen  übel  geschossen.  - 

Sie  hatten  kein  Gewinn  darab, 

Sie  musten  wieder  ziehen  ab : 

Hat  sie  gar  hart  verdrossen. 


I 

4 


232 

\         14. 

Ein  Botten  schielten  sie  derweil 

Nach  Rottenburg  in'schneller  Eyl, 

Dem  Räth  thä'ten  sie  sclu*eiben. 

Und  dafs  er  bald  her  wieftigihäm 

Zwo  scharpffe  Schlangen  mit  sich  nahm. 

Die  solt  ihn*n  ein  Rath  leyhen^ 

■ 

'  15.        > 

Der  Bott  sich  rüsten  th'dt  in  Eyl, 
LiefF  gen  Rottl^nbürg  in  der  Eyl, 
^wey  Geschütz  that  man  ihm  leyhen.  ~ 
Waren  die  allerschönsten  Rohr, 
Als  ich  nie  hatt  gesehen  vor, 
Der  Hauff  thät  sich  ihr  freuen. 

16. 

Man  thät  sie  richten  in  der  Schante, 
Erst  sollt  sich  anfahen  der  Tantz, 
Ins  Schlofs  gunt  man  zu  schicssen. 
Ein  Stuck  fiel  von  der  Mauer  ein; 
All ,  so  darinn  gelegen  seyn, 
Thät  es  gar  hart  verdri essen. 

17. 

r  I 

Indem  kamen  die  neuen  Mähr, 
Ja  wie  der  Bund  vorhanden  war, 
Nach  Wüvtzburg' wolt  er  ziehen. 
Wolt  retten  unser  Frauen -Berg, 
Die  Bauern  wolt  er  treiben  hinweg, 
Sie  wolten  doch  nicht  fliehen.   ' 


233 

18. 

An  einem  Frejtag  in  der  Nacht 
Hat  sich  Götz  Berling  aufgemacht. 
Sein  Hauffen  mit  sich  genommen. 
Und  sechs  und  viertzig  grosser  Stück, 
Schlangen,  Falconet  und  Feld  -  Geschütz 
Vom  Bund  wolt  er  bekommen. 

19. 

Und  zog  wohl  in  das  Tauber- Thal, 
Zu  KönigshofTeii  ihr  Lager  war. 
Des  Feinds  wolt  er  da  warten. 
Sein  Büchsen  rieht  er  in  das  Feld, 
Sein  Ordnung  hat  er  wohl  bestellt, 
Von  Spiefs  und  Hellenparten. 

SO. 

Am  Freytag  vor  Pfingsten  geschah. 
Das  man  den  Bund  herziehen  sah 
Mit  einem  grossen  Heere. 
Die  Bauern  zogen  den  Berg  hinan, 
Den  Vortheil  wolten  sie  innen  hau, 
AUda  sich  der  Feind  wehre. 

21. 

Dem  Raifsigen  war  so  gach 

Der  verlohren  Hauff  eylt  hinten  nach, 

In  die  Bauern  thäten  brechen. 

Ihr  keiner  wolt  hie  nicht  bestohn. 

Ein  jeder  meint,  war  ich  darvon, 

Und  hüben  an  zu  streichen. 


234 

22. 

Sie  wichen  bald  iui4  lieffen  sehr, 

Wohl  nach  dem  Wald  war  ihr  Begehr, 

Ihr  keiner  dorlFt  sich  wehren. 

Da  blieben  bey  sechs  tausend  Mann^ 

Die  ihr  Leb^.  verloren  han, 

Allda  thät  man  sie  scheren.  ' 

23. 

Zu  Würtzburg.  rüst  man  sich  mit  Macht, 
Auf  Pfingst  -  Abend  um  Mittemacht, 
Wolten  helfen  den  Brüdern. 
Die  da  lagen  im  Land  daraus, 
Sie  seynd  su  lang  geblieben  aus, 
Waren  sie  all  um  J&ommen. 


24. 

Sie  zogen  schnell  und  ejlten  Aehr^ 
Nach  Königshoffen  stund  ihr  Begehr, 
Der  Bund  zog  ihn'n  entgegen« 
Sie  zogen  wiederum  zurück, 
Und  schlugen  allda  ihre  Burgk, 
Als  wolten  sie  sich  wehren.  * 


25. 

Der  RaiC^ig  Zeug  eylt  auf  sied^iy. 
Die  Bauern  wurdens  bald  gewahr, 
Und  hüben  an  zu  weichen. 
Da  blieben  bey  vier  tausend  todt,  . 
Wohin  sie  kommen,  das  weifs  Gott, 
In  die  HöU  oder  ins  Reiche. 


235 

26. 

Der  Baifsig  Zeug  ritt  auf  sie  an. 
Allda  kamen  nicht  viel  darvon, 
Theils  hätten  sich  verkrochen. 
Es  Schlöfslein  lieget  nah  dabcy, 
Ihr  vi^l  waren  gewichen  darein. 
Da  fing  man  an  zu  bochen. 

27. 

Es  bochten  an  im  schnellen  t'rutz 
Schlangen,  ralkonet  und  grofs  Geschütz, 
Hefftig  thät  es  anbochen. 
Sie  schössen  die  Mauern  wonl  halb  ein, 

,  «1  ff 

Carthaunen  gingen  heiftig  drein, 
Der  Bauern  Gros  that  kochen. 

28. 

Man  ha^  nicht  lang  gesehossen  daran, 

Die  Knecht  lieffen  ein  Stürmen  an, 

Starck  thäten  sie  sich  wehren. 

Alan  muste  wiederum  abiahn, 

Das  Geschütz  \ie£i  man  ds^rvVider  gähn, 

Ihr  Unglück  thät  sich  mehren. 

29. 

Erst  hub  man  an  mit  gantzen  GValt, 
Allda  must  sterben.  Jung  und  Alt, 
Kam  ihn  übel  zu  statten. 
Das  Unglück  war  ihn  heuer  beschaffen. 
Wer  weifs  wem  es  das  Jahr  wird  äffen, 
Wem  ob  es  wird  gerathen. 


236 

90. 

Am  Donnerttag  da  es  geschah, 
AU  man  den  Bischoff  kommeii  sah. 
Und  zu  Würtsburg  ein  reiten. 
Hertzog  Ott  Heinrich  war  darbey. 
Und  Hertzog  Ludwig  an  dem  Rhein, 
Der  Bischoff  von  Trier  frey. 

31. 

Es  geschah  an  dems^ben  Tagen, 
62.  den  die  I(öpf  da  lagen, 
Kein  Geld  möcfait  ihnen  helffen. 
Man  ginge  auch  sehr  an  den  Rath, 
Wie  ihm  hernach  ergangen  hat«^ 
Darbey  ich  verschweigen  wollen. 


Beschreibung, 

fVas  gestalten  die  tehellische  Bauern  im  Jahr  1525 
das  Schlofs  Marienberg  ob  TVirtzbnrg  angefallen 
und  gestürmet  $  und  was  dieselbe  sonst  mehrers 
Unheyl  im  Ldmd  angerichtet. 

In  Reimen  verfasset  von  Fritz  Bech,  so  damahlen  Zeug- 
meister  gewesen,  und  mit  der  Besatzung  gelegen. 

Ex  GoddL  MS.  . 

4. 

Von  seltzsamen  Geschichten 
Singt  jetzund  jederman, 
Er  jederman  will  dichten, 
Niemand  will  müfsig  stahn. 


237 

t  m 

Von  unser  Frauen  •  Schlössen 
Und  gantsen  Franckenland, 
Wie  man  das  bab  beschossen. 
Viel  wnnderbarliche  Bossen 
Seynd  furgewandt, 
Und  da  benandt, 
Jedoch  mit  Schand. 
Niemand  hat  solchs  genossen; 
Ist  jederman  bekandt.' 

2. 

Auf  dafs  ich  mocht  erkennevr 

Was  Jedermait  mag  sey. 

Den  man  so  offt  wird  nennen. 

Und  Niemand  auch  darbey,» 

So  soll  sich  seyn  vernommen, 

Allein  die  beste  Nath ; 

Zusammen  seynd  sie  kommen 

Mit  PfeifEen  und  mit  Trommen» 

Und  treiben  Spott, 

Verachten  Gott 

Und  Herrn  Gebott. 

Man  meint  doch  nicht  die  Frommen, 

Die  heimlich  litten  Noth. 

3. 

Nach  Christi  funff  und  zwentzig, 
Und  fünfTzehn  himdert  Jahr, 
Das  Christlich  Leben  wendt  sich  : 
Schalckheit  ward  offenbar. 
Die  Bauern  wurden  geheuffel, 
Und  trieben  Hochmuths  viel 5 
Die  Fürsten  wurden  zweifFel, 
Der  Baifsig  flucht  den  Tcuffel. 


i  I 


238 

Doch  blieb  im  still 

'■«■•■>  ». 

Der  "Widerwill, 

Bis  zu  sein  Ziel. 

Und  hätt  der  böse  Teuffei 

Mit  jedermann  sein  Spiel. 

4. 

Es  nahet  sich  zur  Fasten, 
In  der  man  fromm  soU  seyn, 
Da  hub  man  an  zu  sag«n 
All  Ding  sollt  werden  frey. 
Der  Groll  wird  sich  erzeugen 
Im  Land  und  in  der  Stadt ; 
Niemand  wolt  sich  lafs  schweigen, 
Die  Schlüssel  ilahm^s  zu  eigen, 
Der  Hauern  Frart 
Und  Hecker  glatt 
In  Harnisch  tratt. 
Die  Frommheit  thät  sich  neigen. 
Als  man  erfunden  liat. 

5. 
Das  wurd  die  Herrschaft  inn^n, 
^  Darzu  thät  sie  gemach. 
Dieweil  man's  thät  besinnen. 
Da  ärgert  sich  die  Saph. 
Die  Landwehr  wurd  gallieren. 
Die  Hauffen  nahmen  zu 
Die  Stadt/  würd  Jubilieren 
Ihr  Bottschaft  must  postiren 
Späth  und  auch  Früh, 
Da  ward  kein  Ruh, 
Wehrt  immer  zu. 
Es  ward  ein  solch  Rottieren, 
Niemand  darzu  wolt  thun. 


239 

6,' 
Der  Bock  kam  in  den  Garten, 
Etliche  sahen  zu. 
Zttlang  thäten  sie  warten, 
Als  solt  man  ihm  nichts  thun. 
Hein  Glauben,  noch  Vertrauen 
Hielt  jedoch  jedermann. 
Die  Schlösser  wurden  glauen 
Allererst  da  wurd  ein  Grauen, 
Wer  brennen  kann, 
Der  war  ein  Mann 
Hatt  wohl  gethan. 
Auf  niemand  wollten  bauen 
Sie  stillten  alles  an. 

0 

7. 
Ein  jedermann  ward  wüten, 
Man  nahm  ohn  alles  Recht; 
Welcher  an  ihn  wolt  guten. 
Der  war  ihr  Pfaffen  -  Knecht. 
Die  Kasten  kontens  mausseu, 
Die  Keller  litten  Noth, 
Mit  Flassen  und  mit  Kraussen 
Ein  jedermann  wurd  Braussen. 
Die  schlugen  g'rath 
Nach  Judas -Arth 
Ein  solchen  Rath. 
Die  Korn -Böden  zu  Lausen, 
Auf  dafs  sie  hätten  Brod. 

8. 
Manch  Frommen«  gings  zu  Uertzen. 
Betrachtet  Treu  und  Ehr, 
Auch  Weib  imd  Kind  mit  Scbmertzen, 
Konten's  doch  nicht  verwehr. 


240 

Sie  Sassen  still  und  dachten, 
Es  kann  nicht  webi'bn  lang. 
Und  thaten  ^ichts  betrachtei^^ 
Aufs  Schlofs  sich  etlich  machten 
Heimlich  mit  Zwang; 
Es  war  ihn  bang, 
Man  wolt  sie  fang. 
Die  Bauern  auf  sie  wachten, 
Sie  sollten  alle  ha^g. 

■ 

9. 

Es  wolt  doch  niemand  traue. 
Es  daucht  sie  alle  fein, 
Ein  jedermann  ward  Baure, 
Niemand  wolt  Burger  seyn. 
Ein  jedermann  wolt  Fechten, 
Aufs  Schlofs  wolt  niemand  gehn. 
Bey  Bitter  und  bej  Knechten, 
Bey  andern  guten  G^schlechten, 
Bey  sonst  vielmehr 
,Als  wie  vor  eh 
Wolt  niemand  steh. 
Das  Schlofs  nur  abzubrechen 
Was  jedermann  so  weh. 

10. 

Sie  gaben  für  mit  Listen, 
Sie  sessen  viel  zu  schwer, 
Wir  wären  alle  Christen, 
Einer  gleich  dem  andern  war. 
Ihr  fürst  solt  selbst  gar  eben 
Selbst  mündlich  bey  ihn  seyn. 
Ihr  Evangelisch -Leben 


241 

Thät  fast  darwidcr  strebea; 

Die  PfaiFerey, 

Und  Reutherey, 

War  Tricgcrey, 

Sie  wollten  nichts  mehr  geben, 

Sie  wollten  bleiben  frey. 

11. . 

Der  Fürst  der  kam  geritten, 

Und  hielt  sich  nach  Gebühr. 

Habt  ihr  so  viel  erlitten, 

So  schlagt  euch  Mittel  für.  • 

All  Puncten  wolt  er  halten' 

Wie  andre  Fürsten  mit. 

Sie  soltens  Friedens  walten, 

Und  leben  unzerspalten. 

Da  war  kein  Frid, 

Es  halff  kein  Bitt, 

War  ihr  Abschied. 

Ihr  Frummkeit  wolt  erkalten,  ^ 

Es  war  der  aller  Sitt. 

12. 

Der  fiauch  wurdt  ihn'n  da  groltseo» 

Als  solt  man  Bauern  bitt 

Ein  jedermann  wurd  stoltzen, 

Es  half  kein  Vorschlag  nit. 

Niemandten  thäts  erbarmen, 

Sie  wolten  von  ihm  wendt, 

Die  Reichen  und  die  Armen, 

Wurden  allglcich  verwarnen; 

Er  ward  behendt 

Von  ihn  geschändt, 
W  0  b  r  f  •  hUtor.  VolktUtdflr.  |  g 


[ 


242 

Niemand  ihn  kennt. 

Auch  \rurffens  auf  ihr  Armen; 

Niemand  bedacht  das  End. 

13. 

Der  Fürst  ivard  da  mit  ]Leyd  b^haffft 

All  Gehorsam  ward  veracht, 

Es  solt^s  seine  arme  LandschafFt 

Mit  seinen  hab  bedacht. 

Auch  etlich  Stadt  in  Francken 

Den  hätt  es  wohl  gebuhlt, 

Da  stundens  an  den  Plancken, 

Niemand  hätt  gut  Gedancken, 

Auch  giengens  fürt. 

Die  seh  wehre  Burd,, 

Wir  woltens  gut. 

Ein  jedermann  thät  wancken, 

Niemand  kein  Frummkeit  spührt. 

14. 

Als  er  wahr  nahm  ihr  Sitten  ^ 

Macht  sich  bald  aus  dem  Staub, 

Er  kam  gar  schnell  geritten; 

Hier  ist  kein  Glaub  noch  Traw., 

Darum  ihr  liebe  Herren, 

Gebt  Rath  und  Hülf  darzu. 

Sie  woUen's  Schlofs  zerzerrea 

Und  alle  Ding  verheeren; 

Hie  ist  kein  Ruhe 

Was  wolPn  wir  thuel 

Wer  weifs  noch  wuhe 

Das  Glück  uns  hin  ]i/vill  sperren, 

Last  uns  das  Beste  thu*n. 


243 

li 

I 

Die  Kriegs -Räth  ibrein  FüMteii^ 
Erzeigten  Rath  und  hehr. 
Sie  lauffen  nach  den  Würsten, 
Dorfft  euch  daran  nicht  kehr. 
Auch  ihren  bösen  Willen 
Solt  ihr  von  Jlertzen  schlag. 
Nicht  solt  förehten  ihr  Grillen, 
Sie  lassen  sich  nicht  stillen» 
Ist  nicht  ein  Plag, 
Nun  will  ich  sag, 
Was  mehr  geschach. 
Am  Frey  tag  iift  Aprillen 
Den  acht  und  zwentzig  Tag. 

16. 

Da  ^vard  gar  mancher  Lachen 

Der  grossen  Bubcrey, 

Ein  Hauptmann  thät  man  machen, 

Ein  Fürsten  jung  und  frey. 

Znsammen  thätens  schwöhren 

Mitaufgerechteni  Eyd. 

Ihr  Hoffnung  wird  sich  mehren, 

Sie  dorfften  nichts  verzehren 

Da  wurd  viel  Freud, 

Sie  wurden  gemeid 

Zur  selben  Zeit. 

Ein^r  thät  den  andern  lehren, 

Niemand  war  unbereit. 

17. 

Sie  wurden  sich  da  regen, 
Sie  machten  Losament', 
Viel  Büchsen  thätens  leger. 
Umher  sie  machten  End. 

16 


244 

Sie  waren  frcye  Knaben, 

Ihn  thät  kein  Arbeit  wehe.^ 

Umher  thäten  sie  traben 

Im  Zwinger  und  im  Graben, 

Wer  wolt  bestehe 

Kam|  allzeit  ehe, 

Und  liefs  sie  stehe. 

Der  kühl  Wein  könnt  sie  laben, 

£s  must  alles  für  sich  gehe. 

,  18. 

Die  Gesellschaft  liefs  sich  weisen. 
Sie  nahm  der  Schutz  gewahr, 
Mit  Feuer  und  Fufs  -  Eisen ' 
Dei:  Pollers  kam  auch  dar  3   . 
Die  Falkonet  und  Hacken, 
Auch  Pulver ,  Loth  und  Stein« 
Damit  ia.  solt  man  zwacken  . 
Die  Bauren  in  die  Backen, 
Durch  Arm.  und  Bein, 
Es  ward  nicht  nein, 
Auch  kein  allein. 
Durch  Höpff  und  durch  die  Backen 

Solt  man  sie  schmitzen  rein. 

>^ 

19. 

Am  fünfften  Tag  des  Mayen, 
An  einem  Freytag  fein 
pie  Bauren  thäten  reyen, 
Es  wolt  nicht  anders  sein. 
Dem  Fürsten  ward  gegeben 
Ein  gantz  getreuer  Rath, 
Er  solt  zum  Bund  hinstreben, 
HüllT  suchen  und  darneben, 


245 

Ob  es  wird  Notb, 

Dafs  es  so  trat 

Gut  Rettung  bat, 

Wolt  freuen  unsex'  Leben, 

Dafs  es  nicbt  kam  eu  spat. 

JO. 

Er  safs  mit  gantzen  Trauren 
Wobl  auf  sein  bestes  Rofs, 
Das  machten  faeilos  Bauren: 
Gesegnet  da  sein  Schlofs.  ' 
Bald  jedermann  wird  küner, 
Der  Fürst  entritten  war, 
Es  wird  gar  bald  vernommen 
Zusammen  tbätens  kommen. 
All  ihr  Begehr 
Stund  mit  Gefehr 
Aufs  Schlofs  so  sehr. 
Die  Tollen  und  die  Dummen 
Hätten  kein  Frummkeit  mehr. 

21. 

Den  achten  Tag  im  Maye 
Auf  einem  Montag  frühe, 
Da  hört  man  ein  Geschreye, 
Die  Bauern  zogen  zue. 
Der  Weinsbergische  Gäste 
Daucbt  sie  ein  grosse  Welt; 
Ein  jedermann  hielt  feste 
Mit  Wagen -Burg  und  Leste 
Schlugen  auf  ihr  Feld 
Hey  Heydingsfeld. 
Doch  kein  baar  Geld. 
Sie  hielten  für  das  Beste: 
Doch  hats  ihn'n  -weit  gefehl  t. 


246 


33. 


▲uf  Unser  Frauen  Berge 

Nahm  die  Gesellschaft  war, 

Sie  reisten  Überzwerge 

Die  Zwinger  und  die  Thor. 

Der  Glefsberg  ward  geschantstt, 

Er  hat  kein  Haar  er4a«l:iS(Ht, 

Es  war  li^in  Notb 

Um  Wein  und  (Brod, 

Danckten  nit  Gott 

Sie  hätten  alls  gepflantxit 

Sie  schlemmten  frühe  un4  4II^* 

Allererst  da  wurd  sich  eigen, 

Das  lang  verborgen  lag, 

Sie  wurden  sich  erzeigen, 

Begehrten  gutlich  Tag. 

Doch  könnt  man  wohl  gereichen, 

Kein  Gutthat  nahmen»  an. 

Sie  wurden  freylich  sprechen, 

Man  solt  das  Schlofs  zerbrechen. 

Weichen  darvon 

Ihn  zu  lafs  stabn 

Sie  woltens  hanj 

Sonst  würgen  und  isrstechen 

Solt  wir  uns  hau  zu  Lohn. 

24. 

Die  HerrschafFt  meynts  mit  Ttfiuitm 
Versucht  gantz  hoch  und  tielT, 
Niemand  wolt  vor  ihn  schweigenv 
Sie  brachtens  noch  so  ti«ff. 


247 

UfF  Dienstag  ist  geschehen 
Ich  darffs  fär  Wahrheit  sag, 
Jederman  wird  sich  blehen 
Nun  will  ich  wieder  jehen. 
Doch  ohne  Frag  was  geschah 
ÜfF  diesem  Tag, 
Niemand  hat  slchs  v^rseh^, 
Es  ward  «Cm  »laltssam  Pteg« 

25. 

Gar  bald  ward  aufgeschrieben 
Gelübd  ,  Pflicht,  Burger  -  Recht, 
Der  Reuther  wird  vertrieben, 
Der  Herr  mufs  werden  Knecht. 
Sie  machteh  auch  ein  Brüchen 
Von  Flössen  auf  den  Mayn, 
Mit  ihren  falschen  Tuchen 
Vermeinten  uns  zu  dmchexi. 
Ihr  List  war  klein, 
Doch  ist  nicht  nein 
Sie  waren  unein 
Zusamm  thäten  wir  rucken, 
dWir  hielten  auch.  Gemein, 

25. 

Das  Fähnlein  ward  befohlen 

Ein'm  frommen  Edelmann, 

Er  trug  das  unverholen. 

Stund  ihm  gar  tapfer  an. 

Er  daucht  auch  wohl  zu  nehi|icn, 

Wo  es  von  nöthen  war 

Die  Land -Wehr,  mag  ihn  kennen. 

Mit  Reiten  und  mit  Rennen' 

Er  hats  gut  Fug, 

Darvon  genug, 


248 

Kommt  nicht  vom  Pflog. 
Die  Bauren  wurden  brennen; 
Ein  Flamm  die  andre  schlug. 

.    27. 

Auf  Donnerstag  und  Frejtag 

Ging  mancher  Gesellen  Schufst 

Viel  Handlung  mit  den  Bauren'' geschah 

Zu  einem  Veberflufs. 

Man  bott  ihn^a  auch  zu  geben 

Manch  tausend  Gulden  baar. 

Die  Bauren  thäten  schweben» 

Der  Teuffei  in  ihn  ward  leben.  ' 

Sie  lieffen  dar, 

Drum  nahen  wir  zwar 

Bey  einem  Haar: 

Ihr  Herren. secht  dameben. 

Es  mufs  uns  werden  gar. 

Sie  wurden  alle  wüeten, 

Heimlich  war  ihr  Verstand, 

Es  half  an  ihn  kein  güeten, 

Ihrem  Herrn  bottens  Schand. 

Sie  Hessen  sich  bedünclien 

Sie  schafften  ihren  Nutz 

Den  Hund  den  liefsens  hinchen 

Ihr  Bundschuch  hat  ,l(ein  Rinchen. 

An  Wider -Schutz 

Da  ward  hein  Nutz, 

Es  kost  viel  Bluts. 

Ein  jederman  könnt  wincken; 

Botten  ihrem  Herren  Trutz. 


249 

39. 

Die  Herrn  Jiamen  gegangen 
Hinauf  tie  brachten  mebri 
Wir  können  nichts  erlangeUf 
Es  steht  all  ihr  Begehr, 
Allein  das  Schlofs  zu  fallen 
Kein  Billigheit  hat  statt» 
Sie  wollten  alles  erschellen; 
Beym  Teuffei  in  der  Höllen 
War  mehr  Genad 
Beede  frühe  und  spath ; 
Sfe  seynd  so  frat: 
Seyd  frisch  ihr  liebe  Gesellen r 
Wills  Gott,  so  hats  kein  Noth. 

30. 
Da  kamen  die  dunckel  Knaben 
Vom  hellen  Hauffcn  gesandt: 
Das  Haus  wollen  wir  haben, 
All  Geschofs  und  Proviant. 
Darum  wolt  ihrs  aufgeben, 
Soll  euch  seyn  zugesagt, 
Wir  fristen  euch  das  Leben» 
Verhängen  auch  darneben 
Was  ihr  habt  bracht 
Bey  Tag  und  Nacht, 
Habts  wieder  Macht. 
Zu  nehmen  ist  euch  eben; 
Ihr  sollt  das  nicht  veracht. 

31. 

Der  Hauptmann  sagt  mit  Sitten 
Wir  hab^n  ein  andern  Muth, 
Der  Fürst  ist  weg  geritten 
Befiehlt  uns  Haus  und  Guth. 


260 

Wir  lassen  uns  nicht  graueo. 
Euer  Bochen  ist  entricht. 
Wir  tbun  auf  Gott  vertrauen; 
Das  Schlofs  ist  ui»er  Frauen, 
In  Zuversicht« 
Sie  lafs  uns  nicht 
Wir  seynd  verpfiicbt, 
Ihr  müst  uns  bafs  anschauen, 
Damach  mögt  ihr  euch  rieht. 

32. 

Der  Hofmeister  ward  fragen? 

Kan  es  nicht  anders  seyn, 

Will  jederman  d^n  jagen 

Das  Lutterthal  hinein. 

Kann  unser  Fürst  nicht  bleiben 

Bey  dem,  was  billig  ist, 

So  last  ihn  uns  abschreiben, 

Was  lassen  wir  uns  abtreiben? 

Sie  suchen  Frist 

Mit  Hinterlist 

Wie  man^s  versüfst. 

Was  darffs  doch  viel  vertreiben. 

Es  ist  ein  bös  Genist, 

35. 
Darum  ihr  Bitter  und  Knechten» 
Ihr  Herrn  und  gantze  Hott, 
Setzt  euren  Sinn  zu  fechten, 
Das  ander  befehlet  Gott. 
Sie  meinen  uns  zu  zwagen, 
Das  Bad  ist  zubereit, 
Darum  last  uns  frisch  wagen, 
Wir  wollen  nicht  verzagen; 
Last  euch  nit  Leyd, 


261 

Sondern  habt  Freud, 
Und  seyd  gemeid; 
Wir  wollen  Ehr  erjagen; 
Gott  hilft  der  Gereehti^it. 

34. 

Frühe  hub  man  an  atu  tchi«i»en, 
Die  Sonn  ging  auff  dannit, 
£in  ander  wurden  wir  grä^aen, 
Der  Bauer  säumt  sich  nit. 
Der  Sonntag  hiefs  Gantate, 
Auf  welchem  das  geschah, 
Der  Bauer  sang  Jubilate, 
Der  ander  schrye  Laudate; 
Der  dritt  der  sprach, 
Ich  lob  die  Sach; 
Sie  Schüssen  ins  Tach 
Da  sprach  ich  es  Fritz  Bccke 
Wir  wollen  ein  Blöfslein  mach. 

35. 

Den  Montag  wurd  geschossen 

Bis  zu  den  Abend  hin      ' 

Die  Gloch  ward  vor  gegossen, 

Zu  stürmen  stund  ihr  Sinn. 

Drey  Hauffen  thäten  kommen 

Mit  grossen  Ungemach. 

Gar  bald  war  das  vemummen; 

Die  Büchsen  liefs  man  sunsen, 

Dafs  mancher  lag 

Wohl  um  den  Hag, 

Und  nichts  mehr  sprach. 

Gin  schreyen  und  ein  Brummen 

Hub  sich  und  manche  Klag. 


252 

Das  Schiessen  und  das  Kracben 

Im  Stürmen  einher  ging, 

Vertrieb  vielen  das  Lachen; 

Das  Feur  an  manchen  hieng 

Niemand  ist  stets  stehn  blieben, 

Die  Anschlag  gingen  leer. 

Vier  Stund  wards  angetrieben, 

Viel  ;wurden  aufgerieben ! 

Ein  anderer 

Sprach  her,  hfehr  her 

Lafs  dich  auch  scher. 

Ich  hätt  nichts  wohl  verschrieben, 

Dafs  keiner  nüchtern  wä'r. 

.37. 

Die  groben  Bauren  -  Trappen, 

Burger  und  andere  Gast, 

Förchten  ihrer  Dötsch  Kappen, 

Sie  hielten  nimmer  fest. 

Der  Schimpff  ward  ihn  verdrossen, 

Mit  Trauren  mancher  hlagt, 

Wefi$  haben  wirs  genossen. 

Wir  seynd  wohl  halb  erschossen. 

Ein  ander  sagt. 

Du  hasts  gemacht, 

Hast  mich  herbracht. 

Mit  solchen  guten  Posseu 

Gar  mancher  Bauer  starb. 

38. 

Die  Losung  war  Sanct  Burckard, 
Das  G'schrey  war  Hejdelberg. 
Die  Bauern  v^oltens  nimmer  wart. 
Mancher  lag  Überzwerg. 


253 

;Die  Katz  das  Bad  ward  fliehen. 

Das  Spühl  -  Tuch  schleppt  ihr  nach. 

Sie  flohen  all  und  schryen; 

Ibr  Gesellen  last  uns  fliehen. 

Was  han  wir  doch 

Ist  wohl  ein  Plag 

In  dieser  Sach. 

Manchen  ward  Gnad  verliehMi, 

Dafs  ihm  die  Seel  entflog. 

59. 

Im  Schlofs  thäten  sich  fleissen, 
Schickten  sich  erst  mit  Lust, 
Ob  sie  mehr  wolten  beissen 
Den  Fuchs.    Es  war  umsust. 
Sie  fingen  an  mit  gantzen 
Gemüth  und  unverzagt 
Die  Thell  auf  her  zu  schantz^n, 
Gerings  umher  mit  Grantzen, 
Mit  grossen  Pracht, 
Und  aller  Macht, 
Keines  Ends  bedacht, 
Trieben  sie  ihre  Finantzen. 
Sie  gruben  Tag  und  Nacht. 

40. 

Du  währet  dritthalb  Wochen, 
Die  Körb  die  nahmen  zu^ 
Mit  Schiessen  und  mit  Bochen 
Liessen  uns  wenig  Ruh. 
Man  schofs  von  allen  LeiteU) 
Sammt  war  der  Donner^ drin, 
Von  Glefsberg  und  der  Bleiden 
Zwo  Schantz  wohl  auf  der  Seiten. 
Das  Baurjsck  G^sind 


254 

Schufs  fast  und  gscbwind 
Jedoch  gasntz  blind. 
Wir  musten  ihn  wohl  beideii, 
'Das  Schlofs  hätten  wir  inn. 

41. 

Gott  Hessen  wir  da  walten. 
Konten  da  niehts  gethan; 
Wers  mit  ihn  hat  gehalten. 
Zeigten  die  Büchsen  an. 
Der  Rottenburgisch  Bauer 
Mehr  Geschofs  und  Gewehren 
Die  grasten  uns  so  sauer, 
Sie  prallten  an  die  Mauer. 
Es  daucht  sie  fein 
Sie  räumten  rein 
Uns  «u  eigner  Peyn. 
Liessen  sich  wenig  tauer, 
Schossen  uns  die  Fenster  ein. 

42. 

Sie  machten  eine  Bruchei, 
Vier  kamen  für  das  Schlofs, 
Brachten  etlich  Artichel, 
Gantz  lausig  *und  gants  blofs. 
Zusammen  thäten  wir  rennen^ 
Man  lafs  sie  nach  der  Schnür) 
Ein  Graf  gab  uns  zu  erkennen, 
Auf  Schaden  und  auf  ScheMMn; 
Auf  Ungebühr 
Stund  all  ihr  Kühr; 
Was  wissen  wir. 
Liessen  sich  Christlich  nennen 
Und  gebens  Türckisch  für. 


255 

45. 
Sie.war^n  von  FreudenliaiiseQ) 
Ein  Gugges  rings  heran  ^. 
Vor  Gailheit  woltens  mausen^ 
Im  Loch  grub  jederman. 
Sie  wurden  ausser  tragen 
Viel  Erden,  Stein  und  Saud. 
Sie  machten  höltaem  Schragitai 
Mit  Kailen  unterschlagen. 
Es  wurd  zur  Hand 
Uns  allen  Sand 
Gar  wohl  bekandt. 
Das  Bergwerk  wolt  versa'gen, 
Sie  liessen  ab  mit  Schaiid. 

44. 

Der  Kützel  ward  sie  zucken» 
Ihr  Weisheit  ward  zu  tioff. 
Der  Drucker  must  ihn  drucken 
Gar  manchen  scharpfFen  Brie  IT. 
Darmit  wolten^  anregen 
All  Fürsten,  Stand  und  Art 
Ihr  Fühmehmen  zu  hegen, 
Statt  ihrem  Rath  ztt  geben. 
Viel  Wahrheit  ward 
Darin  gespahrt, 
Nach  Lügen  Art. 
Das  Datum  thätens  legen 
^eytag  nach  Himmelfahrt. 

45. 

Es  naht  sieh  zu  die  Pfingsten, 
Es  war  kein  Bettung  do, 
Von  GrÖsten  bis  zum  Geringsten 
Wurden  wir  nicht  sehr  froh. 


r 


266 

Manch  Bottschaift  thäten  wir  senden 

Wir  schöpffiten  nichts  darmit,  y 

Zu  Gott  thäten  uns  wenden 

Mit  andächtigen  Händen. 

Kein  rechte  Bitt 

Versagt  er  nit, 

Das  ist  sein  Sitt. 

Wo  man  zu' ihm  thut  wenden 

So  wird  man  Traurens  nit. 

46. 

Der  Hoffnung  thäten  wir  leben, 

Sparten  kein  Fleifs  darbey, 

Der  Bauern  warten  wir  eben, 

Die  Schantz-Körb  troff!en  wir  frey. 

Des  macht  der  Bauern  schwatzen^ 

Sie  schössen  nach  der  Paus, 

Sie  meinten  uns  zu  tratzen, 

Sie  richten  auf  ein  Katzen. 

Das  war  nicht  aus 

Ihnen  bifs  die  Laus, 

Sie  fingen  kein  Maus 

Wir  liefsen  uns  nichts  satzen, 

Wir  machten  Spressel  draus. 

47. 

Früh  am  heiigen  Pfingst  •  Tage 
Di^  kamen  gute  Mähr, 
Zweihundert  Reuther  mau  sähe 
Geritten  zu  uns  her. 
Sie  hüben  an  zu  sagen, 
Der  Götzen  Hauff  war  todt, 
Wir  sollten  nit  verzagen, 
.Die  Bauern  wären  geschlagen 
Es  war  kein  Spott. 

Wil 


J 


l! 


257 

Wir  danckten  Gott 
Für  die  Wohlthat  5  ^ 
Der  uns  in  kurtzen  Tagen 
Geholffen  aus  der  Noth. 

48. 

Das  Bäurisch  -  Geschwärme 
Ward  bald  der  Reutlier  gVahr, 
Schlugen  und  läuten  Stürme 
Vermachten  alle  Thor. 
Man  gundt  sie  darzuwecken 
Vom  Berg  mit  all^m  Geschofs, 
Viel  loffen  in  die  Hecken, 
Man  kont  sie  ausser  fchrecken. 
Zu  Fu&,  zu  Rofs 
G*8chab  mancher  Poft 
Ohn  Unterlafs. 

Der  Bund  thäts  Fendlam  stecke» 
Am  Glefsberg  bey  dem  Schloff. 


49. 

Erst  schreit  der  BaurisQh  Orden 

Und  fiuchet  jedermann 

Seyd  ihr  nun  geschossen  worden, 

Dafs  euch  Sanct  Yeltin  lahn. 

Der  Reuther  herum  pafsiren, 

Er  eilt  den  Bauern  nach. 

Man  gab  ihn  saure  Bieren. 

Sie  ])lüten  um  die  Stieren. 

Diefs  war  die  Sach, 

Es  thät  ürsach' 

Sie  kontens  gemach. 

Viel  thät  man  absolviren, 

Eh  dafs  die  Beicht  geschah» 

^0>»»i  hittor.  yolIi8U«4«r.  17 


258 

I 

50. 

Die  Stadt  ward  bald  umgeben 

Mit  manchen  Reuther  gut, 

Kost  manchen  Bauern  das  Leben, 

Man  hielt  all  Strafs  in  Hut. 

Da  legt  man  ihn  den  Hutzel, 

Ihr  keiner  fröhlich  war. 

Der  Bermeter  und  Notfi  PJürtzel 

Auch  etlich  Schalk  und  Stürtzel 

Vernahmen  das 

Gleichwie  der  Haas 

Beym  Faucker  safs. 

Sie  flohen  vom  Scharmützel, 

Der  Platz  ward  ihn  gar  nafs. 

«■  /      ^^  I * ,\  » » 

51. 

Der  Thümer  blief»  denludat, 

Ach !  was  hast  du  gethan? 

Es  waren  ielutam  Laude«, 

Es  lacht  nicht  jederman.  "   ' 

Er  bliefs:  Hats  dich  gereuet, 

So  ziehe  wieder  heim. 

Ihr  Leyd  -waardi  erst  erneuet, 

Ihr  wurden  viel  gebleuet. 

Da  war  kein  Gewinn, 

Es  hat  kein  Sinn, 

Mit  Recht  vernimm; 

Kein  Heuthe^  vor  ihn  scheuet, 

Wie  ich  berichtet  bin. 

52.         • 

Ihr  Freud  ward  sich  umkehren, 
Ihr  Hdrrschaft  hat  ein  End: 
Ihr  Anschlag  und  ihr  Lehren,  ^ 
Hat  sich  in  Trauren  g  wend. 


259 

Ja  wann  sie  spUten  Itriegen 

In  Kellern  Yoll*und  satt.    ' 

« 

Sie  krümmen  dich  zu  schmiejgen. 

Einer  hiefs  den  'andern  lüg^n     ' 

Es  stund  die  Sta^t 

In  Schmach  und  Notb, 

Gewendt  sich  das  Blatt. 

Alle  samt  wolten  fliehen, 

Als  man  gesehen  hat. 

53. 

Die  Ordnung  warc^  befohlen^ 
Man  fiele  in  die  Schantz, 
Die  Büchsen  thüt  man  hohlen. 
Zerbrochen  upd  a^ch  gantz« 
Die  Vorstadt  thät  man  strei^ißA 
Wie  dann  in  Krieges  Weis. 
Ohn  Geld  kont  mancher  keiffen; 
Sie  zwogen  eliuiider  ohn  §ai^i^;ifi. 
Wer  kunt  zerreifs 
Und  Yiel  zerschmeifs 
Der  liefs  kein  Fleifs. 
Keiner  dorfft  den  andern  reiffen. 
Warum?  Es  war  Gut  prcyft. 

54. 
Der  Schwäbisch  Bund  war  kommen, 
Man  fordert  auf  die  Stadt,  " 
Sie  wurden  angenommen 
Zu  Gnad  und  Üngenad. 
Ein  jederman  wurd  sagen. 
Er  hätt  kein  Schuld  daran, 
Ein  jederman  thä't  klagen 
Das  man  an  ihn  thät  fragen. 
Ein  jederman 

17 


260 

Hat  nichts  gethan,  . 

Und  gefangen  an. 
Auf  Karren  und  auf  Wagen 
Führt  man  ihr  Wehr  darvon. 

55. 

Sie  wüsten  nichte  warum, 
Sie  übel  solten  bestahn, 
Es  war  Summa  Summarum, 
Niemand  hat  Uebels  gethan. 
Niemand  hat  ausgeschrieben, 
Niemand  hat  zugericht. 
Niemand  hat  Schalckheit.  trieben. 
Niemand  war  Treulos  blieben. 
Niemand  der  wicht 
Hat  alles  erdicht. 
Die  gantze  Geschieht. 
Niemand  schrye  laut:  Ihr  Lreben, 
Es  findt  sich  also  nicht. 

56. 

Höret  zu  meinen  Worten,  ' 

Ich  frag  doch  jederman : 

Wer  plündert  Himmels -J^forten? 

Wer  stiefs  das  Closter  an? 

Wer  plündert  auch  zu  Zelle, 

Darzu  Sanct  Burckards  -  Dhum  : 

Wer  schofs  dann  auf  der  Thelle, 

Dafs  platzet  also  helle, 

Pum  perle  pum 

Hinwiederum, 

Kum  Bauer  kum.. 

Der  Tcuffel  in  der  Hölle, 

Weifs  jederman  nichts  drum. 


261 

57. 

Wer  hat  die  Bub'n  gehetzt, 
Dafs  man  Muthwilleii  trieb  ? 
Wer  hat  den  Götzen  angeretzt^ 
Dafs  er  nit  aussen  blieb  ?  • 
Wer  practicirt  gen  Kitzihgen 
Verschafft  viel  Büchsen  her  ein  ? 
Wer  gabs  den  für  so  spitzig, 
Wer  nahms  doch  also  trützig? 
Wer  raubt  den  Wein? 
Wer  schencht  ihn  ein 
In  Gläser  grofs  und  lilein? 
Ist  jederman  jetzt  witzig, 
Ein  Narr  soll  niemand  seyn. 

58. 

Wer  hat  drey  Galgen  aufgericht, 

Und  wieder  abgethan? 

Wer  «agt:  Kein's  Fürsten  darfTn  wir  nicht? 

Wer  hiefs  die  Priester  fron? 

Wer  hiefs  die  Weyer  fischen? 

Wer  schlug  die  Jlünner  todt? 

Wer  hont  die  Gans  erwischen? 

Wer  frafs  sie  bey  den  Tischen? 

Wer  trieb  sein  Spott? 

Wer  setzt  Geholt? 

Macbt  Angst  und  Noth? 

Borfft  Aiemand  sich  drein  mischen, 

Euch  niemand  will  verrath. 

59^. 

Wer  hat  getrieben  grosse  Schand? 
Wer  hat  viel  Guts  verheert  ? 
Wer  hat  die  Schlösser  abgebrand? 
Die  Clöster  ausgeleert  ? 


262 

Den  Reussenberg  und  Trimbcrg, 

yVemeck  und  Zabelstein 

Den  Sodenberg  und  Schwänberg, 

Den  Reicheisberg  und  Bramberg, 

Den  Altenstein 

Und  Rottenstein 

I  4 

Und  andere  fein? 

Auch, Rot enf eis  und  Stollberg? 

Sagt  jederman  doch  nein. 

60. 

Das  neue  Haus  zu  Bimbäch, 
Castell  und  Schwartzenberg, 
Auch  Reichenberg  und  Grumbach, 
Bütthard  und  Stephansberg: 
Auch  Giebelstadt  und  Speckfeld, 
Rofsberg  und  Carolsburg^ 
Auch  Bottenlaube  Blechfeld. 
Walleried  und  Estenfeld, 
Darzu  Landsburg 
Und  Sohwartzenburg 
Verheeret  wurd. 
Jedoch  hats  jeden  gefehlt 
Vor  unser  Frauenberg. 

61. 

Niemand  kan  sich  entschüldjj^, 
Niemand  behielt  den  Plan. 
Jederman  ward  un^cdultig, 
Jeder  hat  nichts  gethjan. 
Der  Bund  au  dreyen  Ende« 
Die  Straff  liefs  für  sich  gehe. 
Manchei  wui:de  siph  >irenden 
Mit  aufgerechten  Händen, 
£»  thät  ihn  weh, 


263 

Was  kont  es  meh, 

Haltens  bedacht  eh. 

Genad  that  man  ihn  senden,  * 

Man  liefs  ^in  Weil  besteh. 

Der  Hauptman  sprach  zum  Züchter, 

Er  solts  beruhen  lan, 

Ein  jederman  stund  um  ihn  her, 

Zu  Gnäd  nahm  er  sie  an. 

Mit  sittlichen  Gebehrden. 

Euer  Muthwill  steht  mit  G'fehrten. 

Seht  an  der  Wust, 

Ist  nicht  umsunst, 

Habt  ihr  nit  mehr  Gunst. 

Ihr  solt  gestraffet  werden 

Ifa^b  B^cbt,  letzt  thut  vor  Buflk 

63. 

Der  Edel  Fürst  zu  Francken 
Hielt  alLemächst  darbey, 
Er  hält  gar  viel  Gedancken : 
Seyd  ihr  nun  vvorden  frey? 
Ich  babs  euch  vorgesaget) 
Euer  Muthwill  daucht  euch  gut: 
Euer  keiner  war^  verzaget, 
Ihr  hätt  ims  gern  verjaget, 
Seht  an  y  das  thut 
Euer  Uebermuth, 
Jetzt  liegt  im  Blut. 
Ihr  wurden  viel  betauet 
Aufs  Schlofs  in  gVisse  Hut* 


264 

Der  Fürst  thät  zii  uns  kommen 

Mit  andern  Herren  gtttj 

Ihr  Treuen  und  ihr  Frommen, 

Was  habt  ihr  für  ein  Muth  ? 

Wie  habt  ihr  Haus  gehalten? 

Wie  stehen  alle  Sach? 

Es  danckten  ihm  die  Alten, 

Gott  Hessen  wir  da  walten.' 

Viel  Freud  geschah, 

An  diesem  Tag, 

Da  war  kein  Klag. 

Der  Gefangene  wird  behalten 

Zu  einher  weitern  Frisg. 

-      65. 
Die  Stadt  ron  neuen  huldet. 
Das  Land  ward  genommen  ein. 
Wer  weiter  hatt  verschuldet 
Der  must  gestraffet  seyn. 
Das  Glück  stund  auf  der  Scheuben, 
Es  hätt  sich  umgewend^  ^ 

Sein  Spiel  wills  also  treiben,    ' 
An  keinem  Ort  su  bleiben. 
Es  fleugt  behend. 
Nicht  jeden  kennt 

Nicht  weiter  will  ich  schreiben. 
Die  Basatzung  hat  ein  End. 

66. 

Der  uns  das  Liedlein  von  der  Schants 
Und  Bauern  Krieg  gemacht, 
Sagt  Jederman ,  der  von  Niemands 
Hab  ibn  darzu  gebracht. 


26& 

Das  Sein  ist  ihm  genommen. 
Hat  doch  sein  Bests  gethan, 
£r  hofft  noch  zxl  den  Frommen, 
Es  sollt  ihm  wieder  liommen, 
Begehrt  sonst  kein  Lohn, 
Davon  zu  hon. 

Niemands  hätt  wohl  vernommen, 
Sonst  spott  sein  jederman. 


67 


Er  dörfft  sich  auch  wohl  nennen, 

So  ists  ohn  alle  Noth; 

Sein  Gesellen  ihn  wohl  kennen, 

Bey  den  er  krieget  hat. 

Es  kann  nicht  viel  ertragen, 

Weifs  schon  nicht  jederman. 

Kein  Ruhm  will  er  erjagen^ 

Frits  Becken  magstu  fragen. 

Es  ist  nicht  ohn, 

Er  weifs  darvon. 

Wo  ers  Ar^icht  will  sagen. 

So  lafs  ihn  gut  bestohn. 

68. 

Dem  Bauern  rath  er  treulich; 
Dafs  er  seins  Ackers  wart. 
Der  Burger  sey  nicht  greulich. 
Er  sitzt  doch  nicht  zu  hart. 
Er  mahnt  auch  all  Geschlechten 
Zu  Gehorsam  und  zu  Fried. 
Man  lafs  den  Adel  fechten 
Die  Herren  bey  ihm  Rechten. 


[ 


266 


;  f 


Gott  lafg  uns  bitten 

■» »      >     ' 

All  Stund  und  Tritten. 

Wir  seynd  sein  arme  lüiechtcn, 

Wird  uns  verlassen  nicht. 


Hessische  Be^äbefiheiten, 


En  schön  newes  Lied  gemacht  zu  Ijoh  vrmd  Eer^ 
Römischer  Ray  serlicher  May  est  at^  wie  sie  im 
1546.  Jar  vor  Ingolstat  widern  handgrauen  von 
Hessen  y  vnd  ftertxog  Hansen  von  Sachsen  y  zu 
veldt  gelegen. 

In  der  wcifs  wie  die  Schlacht  von  Paula  gesungen  wirt, 

(Flieg0ftdff  Blatt  Toa  i647>) 

I. 

Zv  singen  will  ichs  faben  ^n,  ' 

Ztt  lob  der  Kaiserlichen  krön, 

Dem  LandgrafTen  zu  laide, 

Wie  es  jm  dann  ergangen  ist, 

Vor  Ingolstadt  in  kurtzer  Frist, 

Das  ist  jm  warlich  lajde, 

IL 

«-• 

An  ainem  Erchtag  morgen  fru, 
Wie  es  der  Landgraff  ruckt  hersu« 
Sein  leger  ÜMt  er  schlagen, 
In  weitem  veldt  vor  Jngolsiatt,. 
Er  maint  der  Römisch  Kaiser  drat, 
Wurd  jn  von  stund  an  fliehen. 


268 

III. 

Zu  morgen  hub  er  zu  schiessen  an, 
Wol  über  die  Kaiserlichen  krön, 
Mit  karthaunen  vnd  mit  schlangen, 
Das  trlb  er  mer  ddnn  drey  gantz  tag, 
Djeweil  er  dann  yor  Inglstat  lag 
Der  schimpff  der  wolt  sich  machen. 

IUI. 

So  wil  ich  mir  nit  grausen  lan> 

Da  sprach  die  Kaiserliche  hron, 

Meins  Vnglücks  mufs  ich  lachen, 

Scheüfs  her  scheüfs  her  mein  lieber  LandgrafF, 

Meiu  glück  das  stett  in  Gottes  kraif. 

Erst  wöU  wir  dapffer  fechten. 

V. 

Der  Kaiser  ist  ain  eerlich  man, 
Alzeit  ist  er  der  fordrist  dran. 
Zu  Rofs,  vnd  auch  zu  fussen, 
Seind  wol  gemut  jr  Lantzknecht  gut. 
Da  sprach  der  Edle  Kaiser  gut. 
Wir  welln  vns  nit  ergebqn. 

VI. 

Der  Kayser  die  gantzen  schantz  aufsreit, 

Der  Pücfasenmeister  nit  lenger  peit,  *    * 

Er  thet  gar  dapffer  schiessen, 

Wol  vnder  d  landtgrauischei^  reltter  gut, 

Sie  Schüssen  hinaufs  mit  frischem  mut, 

£)s  thet  sie  seer  yerdriessen« 


269 
VII. 

Der  Kaiser  reit  i;n  Ieg6r  vmb, 

£r  sprach  jr  lieben  Landtzltnecbt  frumb, 

Lafst  yns  gar  dapffer  streitten,  . 

«  * 

Seind  die  Feind  aller  eeren  werdt, 
Als  vn&ers  hertz  gemüt  begert^   - 
Wir  wollen  jr  erwarten. 

VIII. 

0  Ingolstat  du  gemaurtes  haufs, 

Das  hett  ich  dir  doch  nit  vertraut, 

Das  du  zu  mir  best  gsehossen, 

Da  sprach  der  LandtgrafF  zum  Sch^rtl  gut 

Die  stat  ist  vns  nit  vtol  zu  n^ut, 

Die  wollen  nit  drauff  bawen. 

IX. 

Den  Füchsen mai Stern  sagt  man  preifs, 

Sy  Schüssen  hinaufs  mit  gantzem  fleifs, 

Man  hört  die  hugcl  singen, 

Ain  yeder  sach  sein  leger  an, 

Mit  püchsn,  spiessn,,  in  Schlachtordnung,  stan,. 

Harnisch  vnd  heim  aufFspringen. 


X. 

,         r 

Der  Landgraff  warfF  die  äugen  auff, 

Aufs  mancher  püchsen  gieng  der  rauch, 

Ich  hör  das  man  thut  seh i  essen, 

Da  sprach  der  Landgraff  zum  Schertl  zhand, 

Wir  verschiessen  leüd,  Eer  ynd  land, 

Nit  lenger  wöln  wir  beitten. 


270 

*     . 

XI. 

I  l 

Der  Kayser  spracli  die  teutschen  an, 
Verhiefs  jn  auch  "bey  seiner  Itrori,  ' 
Von  jn  "wolf  er  nit  weichen, 
Dieweil  jm  Gott  das  leben  geit,  ' 
Glück,  Eer,  vnd'Sig  in  ewigkeit, 
Christus  von  him^lr'elchen. 

XII. 

Der  ^Schertl  sprach  die  Baisigen  an, 
Went  euch  *jr  lieben  reittersman,' 
Weicht  ab  von  diibm  schiessen, 
Sonst  werden  wir  aiiff  disen  tag 
Dweil  kain  widerstand  nit  helff^n  mag, 
Viel  Raisrgen  zeug  verlieren.    '  '         ''' 

s 

xin. 

Der  LandgraiF  vnd  Schertl  wurden  zrat, 
Vnd  wie  sy  tlieteh  dieser  that. 
Der  Kayser  hat  'sicli'verpaweii, 
Fallen  wir  in  sein  Leger  starck. 
Die  Baisigen  die  send  so  arck, 
Ist  jn  nit  wol  zu  uertrawen. 

XIIII. 

I 

Der  Landgraff  hat  seer  lang  geflucht, 
Sich  am  Rön^ischen  Kayser  versuchf, 
Ich  main"^  er  hat)  jn  Kunden 
Ich  sag  dir  lieber  tandgraff  gut, 
Vbermuth  der  thut  zwar  kain  gut, 
Der  Kaiser  ist  fiain  kinde. 


•■»  1 


274 

LandgrafT  du  darfst  nit  scheltn  noch  fluchii, 

Der  Kayser  wirt  dich  selbs  noch  suchn, 

Auf  mancher  grlener  hayde, 

Gschicht  das  nit  bald,  mit  grossem  gwalt, 

^u  yeder  zeit  in  seiner  gstait, 

Wirstu  haben  grofs  laide. 

XVI. 

Landgraff  das  säg  ich  dir  fürwar, 
Der  Kayser  kriegt  nit  auft  ain  )ar, 
Darzu  nit  auff  vier  wochen,  ' 
Wens  jm  ain  jar  nit  eben  ist, 
So  setzt  er  jm  andre  frist, 
Man  mufs  jms  äncl!erst  kochen. 


■|  ■!••»' 


xyiL 

*  •  t 

Dem  Landtgraffen  kamen  newe  meer, 

Wie  das  der  Herr  von  rym  kommen  wer, 

Anstat  des  Kaisers  Schwester, 

Da  sprach  der  LandtgrafF  zum  Schertl  gutj 

Das  ist  vns  nit  wol  zu  mut, 

Es  seind  vns  seltzam  geste.  ' 


xvin. 

Der  LandtgrafFe  liefs  schlagen  vmb, 
Wolauff  }r  liel>en  Ländtzknecht  frumb^ 
Von  dannen  wöln  wir  weichen, 
Ein  halbe  meil  vom  leger  hindan, 
Hiemit  beschirmt  wirt  der  gmain  man, 
Am  DorfF  häifst  Gerelfingen. 


/ ) 


272 

XIX. 

I 

Der  LandtgrafF  der  liefs  zinden  an, 

All  leger,  ruckt  im  rauch  daruon,  , 

Ist  war  vnd  nit  erlogen. 

0  Ingolstat  ich  mufs  dich  lan, 

Het  ich  die  sach  recht  griffen  "an 

Der  teufl  hat  mich  betrogen. 

XX. 

.......  -     ■  .  I     ■ 

Der  LandtgrafF  nam  die  Wacht  in  hut 
Dieweil  macht  er  ain  schifFbrück  gut 
Darüber  eylt  er  balde 
Er  ey\%  dahin  aufF  Neuburg  zu, 
Daselbst  da  ^as  nit  lang  sein  ruw. 
Der  Kaiser  thet  jn  suchen. 

XXI. 

Noch  het  e^  weder  rast  noch  ruw, 
AufF  Thonauwerd  da  ruckt  er  zu,  , 
"Wol  in  sein  alte  schantze, 
Daselbst  da  wolt  er  warten  sein^ 
Des  Kaisers  bei  d^m  külen  w^in^ 
Sich  halten  aufF  finantze  : 

icxii. 

Kain  Landtsknecht  waifst  zu  ^iser  Frist, 

Wo  der  LandtgrafF  hin  kummen  ist, . 

Der  Kaiser  "hat  jn^vertriben, 

Ich  sag  dir  lieber  LandtgrafF  mein. 

Dein  kriegen  hctst  wol  ain  Ding  lassen  sein, 

Daheim  werstu  wol  beliben. 

xxin. 


n 


273 
XXIII. 

Wer  ist  der  vns  difs  liedlin  sang, 

» 

Ain  freyer  Landtzknecht  ist  ers  genant, 
Er  hats  so  frey  gesungen, 
Ist  dreymal  vor  Ofen  gelegen 
Geb  jm  Gott  das  ewig  leben, 
Ist  allzeit  irider  kumen. 


Rtagelied  Philip  Landgrafs  ans  Hessen, 

(Fliegend«»  BUtt.  —    Wunderhorn  II.  iis.) 

Schwer,  langweilig  ist  mir  meine  Zeit, 
Mein  Herz  mich  (reibt  zu  Klagen, 

« 

Viel  Untreu,  Mifsgunst,  Hafs  und  Neid, 

Ach  ich  jetzund  mufs  tragen. 

Viel  falscher  List  zu  dieser  Frist 

Wird  mir  zulang  mit  Schmerzen, 

Dafs  ich  oft  klag 

All  Nacht  und.  Tag, 

Doch  denk  ich  Gotts  im  Herzen. 

Schwer,  langweilig  ist  mir  meine  Zeit? 

In  Trauren  bin  ich  sitzen, 

All  meine  Freund  mir  weichen  weit. 

Mich  stellen  an  die  Spitzen, 

Zu  denen  ich  hab  stetiglich 

Mich  aller  Treu  versehen, 

Die  setzen  gar 

Mich  in  Gefahr, 

Niemand  will  bey  mir  stehen. 
Woivrs  htttor.  Yolktlieder.  j[Q 


I 

/ 


274  ' 

Schwer,  langweilig  ut  mir  meine  Zeit, 

Ach  Gott  mich  wolltst  ergötzen, 

Steh  du  allzeit  auf  meiner  Seit, 

Auf  dich  mein  Hoffen  setze, 

Sieh  zu  mein  Gott,  wie  ich  ein  Spott 

Bin  unter  meinen  feinden, 

Ich  ruf  hinauf. 

Ach  Herr  wach  auf, 

Lafs  deine  Gut  ersclieinen. 

Schwer,  langweilig  ist  mir  meine  Zeit, 

W/ie  ^t  es  mir  doch  kommen, 

All  meine  Macht  ^nd  Herrlichkeit 

Hast  dli  von  mir  genommen. 

Sa  weifs  ich  doch ,  wie  tief  und  hoch, 

Deih  Gnad  sich  streckt  am  Ende, 

Wie  weit  und  breit, 

Baniih'efi^igkeit, 

Die  wollest  du  mir  senden. 

Schwer,  FangweiHg  i*t  mir  meine  Zeit, 

In  Hoffnung  thu  ich*  harren,  . 

Gedanken  sind  mir  Herzeleid, 

Ach  Gott  kehr  um  die,  Harten, 

Führ  mich  doch  auf  geradem  Weg 

Zu  meinem  Land  und  Leutdn, 

Zu  Kindern  mein 

Ach  ftthr  mich  heim. 

Ach  Gott  thu  für  mich  streiten. 

Schwer,  langweilig  ist  mir  mein«  Zeit? 
Ich  wollt  mein  Hömlein  gellte. 
In  Jägerweis,  nach  gutem  Bruch, 
Durchs  Holz  und  auch  im  Felde; 


1 


276 

So  Gottes  Wort ,  m^ih  koßhmw  HoßH^ 
In  meinem  Land  soll  klingeti,  - 
Und  hüten  fein,  t 
Die  Schäflein  mein, 
Und  Gotteslob  besingen. 


Schwer,  langweilig  ist  mir  meine  Zeit, 

Gott  i^§99  ieivm  Ohren, 

Denn  meine  Stimme  ist  schwach  vor  Leid, 

Mein  Biif  ist  nicht  verlohren, 

Mein  HeriE  und  Muth,  mein  X4eib  und  Gut 

Ergeb  ich  ihm  bey  Zeiten, 

Ich  bin  ge^yir^ 

Zu.  dieser  Frist, 

Er  wird  wohl  für  mich  streiten. 


Schwer,  langweilig  ist  mir  meine  Zeit, 

In  JQrab^^  snufs  ich  warten, 

Verheissen  ist  mir  Gnadgeleitf 

Wie  grün  ist  nun  mein  Garte^, 

Gott  gabs^.Gott  nahms  in  Lieb  und  Leid, 

Wie  es  sich  schidtt  auf  Er^en, 

Wie's  Gott  gefallt 

Von  ihm  bestellt. 

Sonst  kann  nichts  anders  werben. 


Schwer,  lai^vveilig  ist  mir  meine  Zeit» 
Zu  Oudemar  in  Mauern, 
Bin  ich  in  J^lend  und  in  Leid 
Mit  schwerem  Mund  und  Traueru, 
Ade  mein  Kind  und  Xiaud  ujf^  Let^t^ 

18  * 


•  ^ 
^ 


276 

Bald  i»t  68  überwunden, 
Für  meine  Notb 
^  Bescheer  auch  Gott 
So  viele  sePge  Stunden. 


Leben  Philipps  von  Hessen. 

f 

VVie  nuhn  sein  loben  voll'unrug, 

So  auch  sich  sein  geburt  zutrug: 
Do  sein  Vater  mit  schwert  und  flam, 

Sampt  andern  Fürsten  d  Pfalz  einnam, 
Und  sein  Muter  bekümmert  was, 

Seins  Vaters  halb  in  sorgen  saf^. 
Das  sie  erfur  leidige  mer, 

"Wie  es  im  krieg  zugangen  wer: 
Doch  ward  sie  jhrerbitt  gewert  ' 

Voü  Gott,  dafs  jhr  herr  gsund  iiei!m  kert. 
Der  löblich  Fürst  het  daran  lust, 

Dafs  er  ein  jungen  erben  kust. 
Ach  Gott,  ist  doch  kein  freud  so  gros, 

Sie  lefst  ein  unversehens  blos. 
Also  auch  diesem  Land'geschach: 

Denn  bald  in  fünfften  jar  hernach, 
Verliefs  in  groSseh  hertzen  leid. 

Sein  ^ieb  gemalh  und  Son  all  beid, 
Landgraff  Wilhelm,  denn  er  auffgab 

In  Gott  sein  seel,  zu  Cassel  starb. 
Wie  dieser  Fürst  erkaltet  kauhi, 

^Vermeinten  etlich  zhaben  räum, 
Zu  leben  nach  jhrs  hertzen  willn. 

Gaben  doch  vor,  sie  wölten  stilln 


277 

Wo  sich  erhaben  liet  ein  strans:. 

Der  wolt  liieher,,der  dort  hinaus.       ' 
Summa,  es  schwebt  alles  empor, 

Und  wendten  seltzam  practick  vor. 
Auch  liefs  es  sich  durchaus  ansehn, 

Als  solt  das  Land  zu  scheitern  gehn. 
Die  Stend  waren  ungleich  gesiniit, 

Und  wie  ein  grosses  feur  anbrinnt, 
Dafs  niemand  wehren  mag  vor  rauch: 

Gleicher  gestalt  tobten  sie  auch, 
Ider  auff  seinem  liopff  beharrt. 

Und  jmmer  war  hart  wider  hart. 
Wer  Witz  het,  sprach:  Es  wird  nit  gut, 

Und  warlich  kosten  noch  viel  blut: 
Solten  wir  nit  auff  solch  manier, 

Umb  unsem  Herrn  kommen  schier. 
Aher  der  für  die  seinen  wacht, 

Ncmlich,  der  Herr,  nach  seiner  macht 
Wendet  zurück  jhre  rathschleg, 

Und  fügt  es  bald  auff  solchen  weg, 
Bafs  der  jung  Fürst  in  seine  he^d. 

Die  zügel' kriegt  zum  Regiment« 
Ziert  jhn  mit  Weisheit:  manigfalt, 

Sam  war  er  dreimal  noch  so  alt. 
Joas  zum  König  erwelet  ward 

Ein  kind  von  sieben  |am  i^och  zart« 
Denn  was  Gott  mit  seim  Geist  erleucht, 

Obs  unser  Hertz  unmöglich  deucht, 
Dem  wont  die  rechte  klugheit  bei, 

Welch  stand  und  alter  es  auch  sei. 
Wie  Künig  Salomon  geschach. 

Da  er  am  gricht.  ein  urtheil  sprach, 
Ser  jung  trug  auff  seins  Vaters  Krön« 

Und  bhenvf^h^t  Aupb  dßft9«li»/;»,3P)^rp«..i 


■  f. 


278 

Von  der  stund  an  alfs  ör  regiert, 

Ist  er  durch  viel  trüLsal  probiert^ 
Durch  seine  feind  oft  angefochten, 

Die  jhm  dennoch  nit  schaden  inbchtdit. 
Sein  junger  anfang  lobesan^ 

Von  tag  zu  tag  mehr  krafffc  gewan. 
Und  wie  er  mit  der  that  tewiefs, 

Nit  unbillich  Philfppus  hiefs: 
Das  ist  ein  liebhaber  der  Rofs 

Ein  streitbar  Held,  mutig  und  gros. 
Und  fügt  sich  eben  recht  und  fein, 

Sein  herrlich  Nam  und  werck  b(BJ  ein. 
Ja,  wer  es  recht  zu  sinne  fürt, 

Gottes  fürsichtigkeit  drinn  spürt, 
Und  ist  nH  gschehen  ohn  gever. 

All  seines  alters  gnossen  er 
Mit  sier  des  gmüts  weit  uberreidit, 

Den  alten  Helden  wol  vergleicht: 
Im,  bey  die  fümemsten  gezaU, 

Von  Jaren  juiig  ^^on  tugent  alt. 
Frieden  liebt  er  von  hertzcn  gruikd. 

War  feind  der  kinn  nach  auffrrhilr'fttimd. 
Den  hämisch  legt  er  nit  bald  an, 

Musts  denn  je  sein,  war  er  ein  manu, 
Set^t  auff  ein  ort  all  lust  ein  weH. 

Gerüstet  kam  er  solcher  eil. 
Mit  seinem  zeug,  tausent  und  hun^er^', 

Dafs  menntglich  sich  drab  verwund^iHt. 
Er  mocht  nit  haben  frembde  gett, 

Viel  lieber  sucht  er  in  dem  ne»t 
Den  Vogel,  safs  jhm  auff  dem  kämiA.      ^ 

Fursichtig  er  den  zug  vemam, 
Durch  solche  pkTs  und  ircher  steg, 

Dafs  jhm  niemand  v6rreimt  den  wt^. 


«79 

Eilt  fort,  und  weicb  nach  yortbeil  t^lteti, 

Solt  es  aucb  rote  ttirnen  gelten. 
Sein  kundschafF  het  er  allseit  gut, 

Zur  rechten  und  lincken  behut« 
Hernach,  vorher:  wolte  jmand 

Sich  ttreuben,  und  thun  widerstand, 
Reifs  er  hindurch,  steurt  jhrem  trats 

Sein  volch  legt  er  auff  solchen  pfats, 
Do  er  nit  wurde  uberhÖcht. 

Der  feind  jfam  heins  wegs  wehren  möobt, 
Frei  ah  oder  dem  Leger  xu        i 

Die  strafs  zu  hon :  Mit  wenig  ruw 
Besali  er  vleissig  holtz  und  feld. 

Was  mangelt,  er  zur  stund  bestelt. 
Vertrauet  doch  In  Gottes  macht. 

Sorgfeitiger  nacht  und  tag  wacht. 
Hat  Hannibal  nit  thon  hievor, 

Der  doch  derhalb  fein  aug  verlor: 
Niemand  mehr  denn  jbm  selbst  vertraut, 

Zu  allen  wachten  selber  schaut, 
Wenns  nieVnand  meinet  war  «r  do, 

Heins  lief^  er  unerforschet  so. 
Wenn  andre  schlieffen  war  er  auff, 

Wischt  durch  und  wider  durch  den  hauff. 
Streng  regiment  uud  Hriegsleuthzucht 

Gebot  er:  in  all  weg  versucht. 
Das  armer  leuth  schad  wurd  vermitten, 

(Strafft  au^h  die  solches  überschritten) 
Mit  Plünderung  rauben  und  brand. 

Davon  sein  lob  weit  i^t  bekannt. 
Oleich  gab  er  zu  verstehen  mit, 

Dafs  W  im  Krieg  wolt  halten  fried. 
Achtet  der  zeit  nach  es  viel  weger 

Man  bracht  uinbt  gelt  gitug  in  das  Leger, 


280 

Wein,  Bier,  und  ander  essen  speifs. 

Dach  hasset  er  die  truncken  weis. 
Hein  anschlag  hat  er  nie  gethan. 

Er  war  persönlich  vornen  dran. 
Ein  Lermen  durch  die  feind  erweckt. 

Den  kecken  man  mit  nicht  erschreckt. 
Der  erst  erschien  er  auff  dem  plan, 

Und  sprach  getrost  das  Kriegsvolck  an: 
O  lieben  Brüder  stehet  fest, 

Ider  denck  er  wölt  thun  das  best, 
Vertrauet  Gott  die  sach  ist  sein. 

Recht ,  schlagt  darnach  mit  freuden  drein, 
Thuts  not  ich  wil  euch  selbs  entsetsen, 

Dafs  jhr  nit  krimpffet  ein  arm  netsen. 
Des  feinds'  gelegenheit  nit  forcht. 

Noch  fehlt  es  do  man  jhm  horcht: 
Ob  schon  viel  gfahr  halb  dafür  baten, 

Ist  es,  Gott  lob,  doch  wol  ge'rathen. 
Ermant  ein  jdern  den  er  kennt. 

Von  einem  Ort  zum  andern  rent 
Schnell,  alfs  trieb  ihn  ein  starcker  wind, 
.    Sein  vollck  fan^  er  all  gleich  gesinnt 
Selbs  ist  der  mann,  dran  dacht  er  auch. 

Und  hielt  es  )mmer  für  ein  brauch. 
Die  that,  wenn  sie  dem  rath  geht  vom. 

Hat  gar  offt  vor  der  Schlacht  verlorn. 
4.uff  dafs  man  sich  nit  übereilt 

Selbs  er  den  Hauffen  we^fslich  theilt, 
Reuter  auff  Reuter,  Knecht  gen  Knecht, 

Solchs  hielt  er  für  das  best  gefecht. 
Durch  seine  harte  straff  und  gute  wort. 

Bracht  er  also  sein  Kriegsvolck  fort: 
Mit  solcher  Lieb  gen  ihm  verbunden, 

Pftfi  (^ie  b?r«if  war^  all«  ^ui^den^    ^ 


261 

Umb  Seim  willn  leben  oder  sterben. 

Zwei  bertz  verhofft  der  eu  erwerben, 
Wenn  er  sah  die  herrlich  per^on. 

In  jhrer  Rüstung  angethon. 
Durch  Gottes  hülff  wenn  er  übertraff, 

Und  seinen  felnd  nnter  sich  warff. 
Den  sieg  er  jhm  selbs  nit  zuschreib. 

Kein  tyrannej  denn  weiter  treib. 
Sondern  wie  er  zuvor  enstmüthig, 

Also  war  er  denn  mild  und  gütjg. 
Die  sich  ergaben  auff  sein  gnad. 

Der  Lob  solch  eigenschafft  auch  hat, 
Sein  sterck  beweist  er,  und  verletzt 

Alles,  was  sich  jhm  widersetzt. 
Grimmig  er  zu  der  erden  feilt. 

Was  sich  jmals  zu  wehren  stellt. 
Des  aber  sich  erhennt  zu  schwach. 

Demütigt«  da  fragt  er  nichts  nach. 
Welches  das  vor  jhm  niderfellt, 

Wird  von  jhm  weiter  nit  gequellt. 
Dnunb  recht  der  adelichen  thier 

Der  mechtig  Fürst  zu  Hessen  vier 

Fürt  in  seim  wapen  für  ein  zier. 
Die  zweierlej  art  obgemeint, 

Der  mittelst  Low  klerlichst  bescheint 
Zweifarbig,  doch  in  gleicher  zal 

Strich  abgetheilt  im  blauen  Saal 
Rot  färb  zeigt  an  das  Furpurlileid, 

Welche  am  Löwen  alle  zeit 
Soll  oben  stehen,  dafs  dus  lernst, 

Bedeut  dieselb  gewalt  und  ernst. 
Die  uberig'vier  weisse  strich, 

Sei||d  el^  erjilerun^  eigentliphi 


2Ö2 

IDafs  dieser  hochlöbliclier  Ffirst, 

Nit  rachgirig  nach  lilut  faab  gdilm, 
Wenn  er  ein  uberwxnder  was : 

Barmherzigkeit  leeret  jhii',  das. 
Klar,  lauter,  rein  und  ohnverbrochen 

Must  bleiben,  tvas  er  bet  'versprocben 
Auff  theding ,  dem  gescbwechten  seind. 

In  dem  Fürstlichen  wapen  ffeind. 
Das  haufs  zu  Hessen,  auch  noch  weit^r^ 

Im  schwartsen  feld  dr^j  Ste^  gantz  b^it^: 
Und  wie  bej  finster  na6ht  dij&  Stern 

Am  Himmel  hoch  leuchtend  von  fem. 
Also  diese  an  tugent  rein. 

Niemal  verlören  jhren  schein. 
Der  Gottselig  Fürst  hochermelt. 

Sparet  in  keinem  weg  sein  geh, 
Zu  haltung  guter  nachbarschafit. 

Bevor  wann  Blutsfreund  warn  behafft 
Von  jhrem  gegentheil  mit  krieg: 

Den  Hertzogen  beid  von  Brunschwie^,' 
Schickt  er  zu  hülff  wol  angethan, 

Ein  taüsent  und  achthundert  mann. 
Schmehwort  aber  unleidlich  Jossen, 

Warn  diese  Kriegsleuth  hart  verdrossen, 
Darmit  die  Sachsen  sie  empfingen: 

Dafs  sie  aus  ursach  solcher  dingen, 
Von  den  undanckbaren  zohen  ab 

Bald  bald  damath  es  sich  begab, 
Worden  die  feinde  sblchs  erfreut, 

Und  haben  diesen  hauff  zerstreut 
Der  sich  selbs  gsagter  hülff  eütblöfst, 

Lünenburg  aber  sich  des  tröst, 
Und  auf  der  Heiden  gewann  die  Schlacht: 

So  geht  eim  der  ander  veracht. 


233 

Unlang  nach  den  Terlatiffncn  dingen, 

Ein  Edelmann  Frans  von  Sicliingei, 
An  sinnen,  gelt  und  Schlössern  reich, 

Eigens  Vertrauens  niemand  weich. 
Vieleicht  von  andern  angehetzt, 

An  diesen  jungen  Fürsten  setzt, 
Der  ihm  sein  tag  nie  leid  gethan. 

Noch  must  er  )hm  ein  feder  lan, 
Belegen  im  Gerauer  Land, 

Ein  Stedlein  ist  Darmstadt  genant. 
Des  heiigen  Reichs  Landfried  tu  wider, 

Brannt  dÖrffer  ab,  und  reifs  sie  nieder, 
Ohnselbar  hochmut  sonst  geschwiegen 

Der*  fürst  het  volch  im  Stedlein  liegen. 
Die  haben  aus  rath  ein  vertracht 

Umb  ein  sum  gelts  mit  Franz  gemacht. 
Damit  hein  weiterang  entstund, 

Hat  solchs  der  jung  Fürst  auch  vergnnd. 

Wiewol  er  aelbs  was  in  gefehr 
Ordnet  er  doch  ein  zimlich  beer, 

Farn  beistand  den  verwandten,  sein 
In  der  bele^erung  vor  Pein. 

Ahermal  der  unrugig  Franz, 

Spielet  den  Bauern  den  Bqtteltanz, 
Den  sie  umb  Trier  iier  musten  springen, 

Das  jhh  die  aügen  übergingen. 
Es  «aumpt  der  ErtzbiSchofF  nit  läng, 

Der  jung  Low  jlbm  hechlich  zusprang, 
Bracht  mit  jhm  viel  der  Hessen  hnaben, 

Darmit  das  Stifft  errettet  haben. 
Franz  hett  die  flucht  sich  bald  besonnen, 

Cronberg^  die  Chur  imd  Fürsten  gewonnen, 


284 

Ist  bej  Franckfurt  ein  Stadt  und  Schlafs« 
Weil  sie  warn  Franzen  Bundgenöfs.  . 

Trier,  Hessen,  und  Pfaltzgraff  bej  Rhein, 
Nansen  die  Festung  semptlich  ein, 

BesetEtens  mit  jhrem  volck  auffs  neu, ' 
Und  sogen  Yvid#r  heim  all  drej. 


Frans  ward  die  nasen  wider  jucken: 

Heimlicher  weis  wolt  er  entsucken 
Churfürstlicher  gnaden  am  Rhein 

Nechtlieher  weil  Schlofs  Lütselstein. 
Wie  er  das  nit  mocht  absteigen, 

Bleib  er  doch  auff  der  alten  Geigen,         , 
Stadt  Keyserslauthem  schont  er  nicht. 

Viel  dörffer  iii  die  aschen  rieht    ' 
Raubt,  plündert  alls,  brandschatst  und  nam: 

Eilents  solchs  vor  die  Fürsten  kam. 
Wie  wol  der  LandgrafF  wont  der  fernst, 

W^ar  es  doch  sonderlich  sein  ernst) 
Hauet  die  seinen  hui  und  frisch,  . 

Sein  ghorsam  leuthlein  kamen  riscb: 
An  bestimpten  ort  sich  finden  li essen, 

Bifs  die  Bundsherrn  auch  zu  jhm  sti essen. 
Darumb  jder  nach  seiner  anzal, 

Belegerten  des  Haus  Nanstall, 
Den  Frantzen  da  heraus  zu  langen: 

Stellten  viel  Hauptstück  und  Notschlangen 
Da  vor,  die  acht  tag  weidlich  klungen. 

Und  durch  die  hohen  mauren  drungen. 
Am  letzten  ging  Frantz  auff  der  wehr. 

Und  als  ein  schufs  von  ungefehr 
In  etlich  bretter  sich  zu  trug, 

pers^Ib^n  ^199  Fraas  dermi^i  «cblug 


285 

Ein  tödlich  wunden  in  der  teiten. 

Davon  er  starb  in  kurtsen  ceiten 
Im  felsen  in  eim  finstem  Loch,-       ' 

Drin  er  vom  feinden  »ich  verkroch: 
Doch  sprachen  jhn  die  Fürsten  an,    •    - 

Den  er  das  Hans  het  auffgelan. 
DaueD)  mit  aller  Kugehdr, 

Was  drin  und  auch  daraussen  wer, 
Namen  die  Ghur  und  Fürstlich,  gnaden 

Zu  sich,  für  auffgewendten  schaden. 
Die  Lantzknecht  das  mehrer  theil  wund, 

Worden  vorhin  cur  selben  stund, 
Obn  Wehr  gefangen  ausgef&rt. 

Und  wie  sich  nach  Kriegs  brauch  gebürt 
£in  Monat  lang  den  Krieg  verschwum, 

Alfs  dan  ledig  gelassen  wum. 
Der  reisig  Adel,  wie  man  sagt, 

Bej  dre)  und  sweintsig,  seind  betagt 
Auff  weitem  bseheid  gen  Keiserslauthem. 

Trachenfelfs  gund  die  haut,  zu  sehauterni 
Do  sie  sahen  der  Fürsten  hauff. 

Und  gaben  jhn  das  Schlofs  bald  auff, 
Zohen  mit  jhrer  wehr  und  hab, 

Ohn  femer  auffenthalt  herab.    ^  > 
Gschütz,  Pulffer  und  die  Artlerej, 

Bleib  vorab  den  Kriegsfursten  frej. 
Sonst  Meel  und  Wein  in  etlich  fassen. 

Den  Knechten  seind  zur  beut  gelassen, 
Steckten  es  darnach  in  den  brand. 

Schlofs  Hohenburg  ward  auch  berant, 
AofTgeben,  plündert,  und  verbrennt. 

Ein  ander  Haus  Thanstein  genent, 
Ward  aufgeben  und  nit  verletzt, 

Ohn  mit  etlichem  volck  besetzt. 


085 

Verordner  Kriegsvold!..!  •f^lAerurM'  , 

Der  Ghur  un«l  Fürsten  9  «ohe»  6«ttr : 
Von  Lützelburg  ob  El^afs  Zi^bqmy 

Licssn  diot"  djritt-  'wavik  trag^  rdben» 
Was  jder  hett  von  hah  umd  guty 

Damach  verzejet  dad^  Scblofs  imi'^iifc.  . 
Persönlich  d  Herrn  mit  jbrer  stfarciiy 

Ruckten  fl^gs  hin -vor  £bernber|kr    -    > 
Wie  wol  die  'dfcin-  yiellfaftcr  zotten 

Den  Chur  iind  Fürst ^a  raus  entbotten 
Und  halten .  weiten  weil  sich  regt 

Ein  aader :  Solcher  stoltz  sich  legt 
Nuhr  an  den  fünfften  lEVig  hernach 

Karthaiinen  hiehes  mit  jhn  spraoh, 
Der  FfantzgraTiaoh  Low  nnd  Böfs^Dlfa,  : 

Nothschlangen  von  dem  Geyers  fAt^  • 
Haben  sie  seheutzlich  angepfiffen 

Dafs  sie  nit  aU!  zm  lant  mehr  ri«ffeA 
Erst  mercktensr-dais  kein  anflfenthah 

Bey  jhnen  weny  vxui  solchen  gwalt : 
Durch  grosse  bitt  waird  zugelon, 

Mit  hab  und  gut  zu  gehn  dayosi. 
Doch  ^vas  nit  wer  dfs  von  Sackingen^ 

Musten  mit  eid  sieh  sokhs  l»ed«Bige& 
Viel  guts  fand  man  im  Sehlof«  noch  s^nlHtf 

Das  ausgeremmt  verging  mit  bnknsf* 


Fried  was  es  uberJltatttn.iiVvetj  jar. 

Da  samlet  siflh  Afxr  Bh^rn  SQh$K 
In  Schwabcnland ,  Elsas  und  FmA^kan 
Thüringer  hüben  an  au  schTtran^kdA) 
Strebten  widpr  ihrOberkeit^ 
Theten  dem  Adel  viel  zu  leid. 


Die  Clotter  mnateA  auch  ^sunau 

Solch  feuer  bifs  him  aa  HeMen  brau« 
Dasselbig;  bej  der  eil  aa  retten, 

Ist  jhn  kranli  tlnter  aitgen  trelten 
Der  Landgraff  mit  aeiia  Iiow^n  faerts. 

Und  treib  die  Baiiena  hindflrvrertfl, 
Was  derer  lag  an  aeiitea  gfeiitafen 

Setzt  weidlich  in  die  toHeifk  Meminevkt 
Wie  wol  mit  eimer  Ueinen  macht 

Erstlich ,  jdocb  zu  tag  und  nacht 
Ihm  jmmer  je  mehr  vf^lcka  najcfaxoch. 

Der  Bauemschwarm  gen  Her^feld  floeh. 
De»  eilet  es  nach  axiff  dem.iiu.' 

Hersfeld  jhr  Stadt  nsd  fthor  aufftcbltti^ 
Sagten  jhn  wer  die  auffruhr  leid, 

Schwum  aueh  dem  Fürsten  dfis  ein  eid, 
Allweg  tXL  Min  jhm  treu  und  hnld« 

Von  dannen  schnellt  er  sich  nach  Fuld, 
Daliin,  was  hie  ntt  war  erEwacht, 

Zur  andern  Burfs  sich  bet  gepackt, 
Die  waren  stanck  bej  etlicb  hundert^ 
^    Wie  Ffaffenheuser  sie  han  plündert« 
Nennten  sich  mit  ein  sonder  4mt% 

Christliche  Brüder.    Aber  iiurs. 
Da  sie  hörten  den  Löwen  brummen, 

Forcht  Jder  er  ward  hart  gehrummen, 
Daromb  zu  verbeissen  war  das  lachen. 

Viel  grosser  Büchsen  borteai  krachen^ 
Vom  Frauenberg  ab  in  die  Stadt, 

Die  sieb  als  bald  ergeben  hat. 
Menniglich  trachtet  nach  der  ^ueht, 

Zuvor  ein  Pfaff  und  Baur  gesucht, 
Item,  Jhr  Hauptmann  ein  Uhk>mächer, 

Und  Sonaten  auch  noch  ein  Ursacher, 


288 

Mupfften  am  Mardit  über  die  Klingeii«^ 

Bej  etlicli  hundert  musten  springen      .    . 
Neben  dem  Schlofs  »n  tieffen  graben, 

Drin  sie  fünff 'tag:  gefastet  haben. 
Kein  ander  speis ^sie.  da  genossen, 

Denn  was  sie  fimden  vor  der  Gossen, 
Drob  sich  mit  '2anck  hob  solch  ge2en> 

Als  ob  es  lauter  Zucker  wer. 
Breupfannen  voll  hieüs  vor  die  armen : 

Brej  und  Erbs  kochen,  aus  erbarmen, 
Der  milde  Fürst,  schenkt  yhn  die  Ürt. 

Doch  hat  der  Teuffei  sugeschürt, 
Ja,  das  ich  rechter  sag,  verfürt 
Ihr  viel,  lieffen  zu  Müntzers  hauff. 

Und  kamen  da  recht  in  die  trauff.. 
Müntzem  den  Kitt'^^l  auch  zu  lausen. 

Zog  der  Landgraif  nach  Franckenhauseti. 
Hertzog  Johann  Fridrich  Ghurfürst 

Sampt  Hertzog  Jörgen  kam  gerüst 
Aus  Sachsen ,  und.  desselben  gleich 

Thet  Hertzog  Heinrieh  von  Braunseh vreicl». 
Diese  vier  Fürsten  hoch  ermelt, 

Kamen  erst  hie  hdj  ein  im  feld, 
Botten  den  Bauern  frieden  an, 

Allein  die  Haubtleuth  woltens  han. 
Aber  Müntzer  forcht  seiner  hilut, 

Khümt  sich  wie  Itoch  er  Gott  vertraut 
Vor  seinem  volck  mit  langer  red« 

Im  Leger,  das  ein  berg  inhet. 
War  auch  vermessen  dafs  er  sagt,  ~ 

Wie  er  nach  keinem  schiessen  fragt« 
Die  Büchsenstein  auffahen  wolt 

Mit  seinem  rock:  Das  volck  vertollt 

Hat 


289 

4 

Hat  er,  wie  vor,  auch  jtst  betrogen, 

Zeigt  jbn  des  Himinels  Regenbogen, 
Den  er  für  jbr  siegreichen  preist, 

Dmmb  sungen  sie;  Rom  heiiger  Geist. 
Der  Fürsten  volek  am  Berg  hieunden. 

Gerüstet  zum  angriff  auch  stunden. 
Landgraff  Philips ,  wie  wol  Aer  jungst. 

Reit  umb  den  2*&u%  auff  seinem  Höngst, 
Ein  schon  vermanung  er  anfing,        . 

Die  manchem  mann  zu  hertsen  ging. 
Das  war  aber  die  sum  darvon: 

Wie  es  keins  wegs  wer  recht  gethon. 
Gegen  die  Oberkeit  sich  setzen. 

Diese  auch  mit  jhrm  widerbofftzen, 
Stellten  all  ehr  und  eid  zurück: 

Und  dafs  sie  jhre  Bubenstück 
Mit  einem  guten  schein  verblümten 

Und  Gottes  namen  feischlich  rhümbten. 
Daromb,  wer  sein  eigen  gut  und  leib 

Beschützen  wolt,  sampt  Kind  und  Weib, 
Solt  wider  diese  Mörder  streiten. 

Gewifs  wer  Gott  auff  dieser  Seiten, 
Welchen,  alfs  Oberkeit,  das  seh  wert 

Er  hat  bevohlen  auff  der  Erd: 
Kit  Bwar  zu  üben  tyranej. 

Sondern  zu  wehren  räubere j, . 
Und  andern  unbillchen  gewalt. 

Hieiliach  liefs  man  drauff  also  bald 
Das  gros  Geschütz  unter  sie  ab, 

Solchs  warlich  seltzam  Regel  gab. 
Derwegen  machten  sie  ein  lermen, 

Und  wurden  untemantcr  scbwermen, 
Doch  wüst  keiner. wie,  wo,  und  wenn, 

Ob  er  solt  fliehen  oder  stebn, 
Wo»»»»  kUtov.  VoUtHeder,  ^a 


290 

Den  heiigen  Geist  noch  jmmer  simgeru 

In  dem  die  Kriegsleuth  anff  sie.  drungen, 
Zn  Rofs  und  Fus  mit  aller  macht. 

Und  theten  eiai  sehr  grosse  schlachte 
Das  bej  füniftausent  ins  gras  bissen. 

Was  lauffen  moeht  ist  ausgenssen 
Gen  Franclienhausen  in  die  Stadt, 

Die  man  auch  eingenommen  bat: 
Drej  hundert  Bauern  darein  fingen, 

Die  hintern  köpfFen  all  hin  gingen. 
Auch  Müntzer  der  sich  her  verstecht, 

Ward  funden  und  sehr  scharff  gerecht. 
Hernach  zu  Mülhausen  im  Leger, 

Werden  gericht  viel  der  AufFweger, . 
Mit  den  Pfeiffer  ein  arger  gruntzer, 

Zum  letzten  mufs  auch  dran  der  Mimtzer. 

Darmit  ich  aber  fürteir  schreit: 

Für  ein  Wahrheit  ward  ausgebreit, 
Wie  des  Vorhabens  etlicli  wem, 

Gar  auszulcschen  die  drej  Stern. 
Weil  nuhn  auffsehn  das  best  am  Spie], 

Und  neun  über  zwen  wera  zu  viel, 
Haben  die  Fürsten  hoch  geborn, 

Die  gschwome  Brüder  vorher  wom. 
Der  Ghurfurst  und  Landgraif  Philips 

Gros  volcli  beworben  in  eim  schnips. 
Doch  ward  abgraben  solcher  span, 

Und  beider  hauff  von  ein  gelan, 
Well  etlich  gelt  den  hosten  stillt. 

Ein  neuer  lermen  sich  erhielt 
So  etwa  ander  Bundgenossen, 

Hirumb  dem  Lan^raven  zuuloss^n* 


\ 


r 


291 

Iito  doch  SU  ^tem  end  geloffen 

Durcb  mittel,  so  der  Pfaltsg^ff  troffen. 

0  ^e  hat  doch  der  alter  Tracli 

Geracht  an  diesem  Fürsten  räch, 
Durch  drauwort,  schmeichlere)  und  list. 

Wie  möglich  m  erdenclien  ist. 
Sein  Hans  aber  heit  satten  gnind, 

Weil  es  auff  einem  felsen  stund : 
Und  mochtens  deriialb  nit  bewegen 

Die  Stareken  Sturmwind  und  Piatsregen 
Dmmb  er  mit  seinen  zugewandten. 

Ihm  Glauben  öffentlich  behauten, 
Anff  dafs  jhn  Gottes  gliebter  Son 

Bekennet  vor  seins  Vaters  Thron. 
Ob  jhn  schon  bann  der  Römisch  Bischol^ 

Bharrt  er  in  Gott  doch  jmmer  frisch  uff. 
Ward  jhm  bereitet  schon  ein  grub  ' 

Der  Herr  ihn  starck  hinüber  hub. 
Und  ledigt  seine  seel  vom  strick. 

Nach  dem  nuhn  Hertzog  Ulrich  dick, 
Der  jhm  mit  Freundschaff  hoch  verwandt. 

Und  trieben  war  aus  seinem  Land, 
Sein  flehlich  bitten  widderholt. 

Man  ihm  zum  seinen  helffen  \hrolt. 
Alfs  jhn  aber  zum  theil  verli essen: 

Die  mehr  denn  eins  jhr  hülff  verhiessen : 
Welt  doch  der  Jtiandgraff  nit  zuruck- 

Tretten ,  und  thet  ein  mannlich  stuck : 
Idoch  ward  er  vorher  au  rath, 

Und  schickt  an  beide  Majestät 
Des  Keisers  und  Kümgs'sein  berieff 

Drin  der  vor  waraung.sich  berieff. 

19  ♦ 


j  I 


.292 

/ 

FünfF  tausent  Pferde  nam  er  an, 

Zu  Fus  bey  dreissig  tausend  Mann 
(Der  Macedonisch  Alexander, 

Auch  nit  mehr  volck  het  bej  einander) 
Gantz  ausserlesen  und  den  kemn: 

Denn  er  vertrauet  Gott  den  Herrn, 
Und  liefs  sich  nit  auif  seine  macht, 

Der  Schrifft'exempel  drin  betracht, 
Dafs  bej  Gott  stund  helffen  und  stürtzen. 

Auff  dafs  jhm  niemand  möcht  abkürzen 
Den  pars,'Und  jmmcr  fort  könt  rucken 
Fürt  er  mit  sich  viel  Schiffbrücken. 
Daraufhin,  v/ie  ich  euch  nit  leug, 

Zog  ubcm  Main  söin  gantzer  Zeug. 
Ein  mercklich  zal  von  Gschütz  und  Büchsen, 

Alles  gefüret  auff  der  tJchsen. 
Von  Artlere j  alfs  Kraut  und  Lot, 

Was  auch  zu  solcher  reis  thut  not, 
Brachten  hernach  zwej  tausent  wagen. 

Hat  erstes  tags  den  feind  geschlagen, 
Alfs  der  ein  stand  gefafst  bej  Lauffen, 

Forcht  er  man  würd  jhm  kappen  kauften: 
Wie  wol  im  ersten  an  der  spitzen. 

Manch  ehrlich  mann  ist  blieben  sitzen. 
Der  Künigsch  Feldherr  wol  erkannt, 

Pfalzgraff  Philijlpus  war  genant. 
Und  alfs  ers  hertzhafPt  mit  drein  setzt, 

Ein  Kugel  jhm  ein  fressen  letzt. 
Doch  heist  die  Stadt  nit  so  umb  sunst. 

Denn  laufFen  war  jhr  beste  kunst. 
Viel  seind  von  grossen  Stücken  troffen, 

Im  Necker  viel  fluchtig  ersoffen. 
Hohen  Asperg  das  wehrlich  Schlofs, 
Ob  schon  der  handel  es  verdrpft, 


293 

Möchts  doch  8<^n  willen  nit  erfüllen, 

Denn  es  erschreckt  des  Lpwen  brüJleni 
Und  gab  sich  wider,  an  das  Hom, 

Nachdem  es  etiich  tag  zuvom 
AufTs  aller  heftigst  vv^  beschossen. 

Gefordert  haben  auffigeschlossen 
Ihr  thor,'  Aurach,  NiiFa.«  Tubingen. 

Und  liefs  sich  umb  mehr  leicht  bezwingen 
Das  übrig  Wirtenberger  Land, 

Und  schwur  in  UertKogs  Ulrichs  band. 
Dramb  Ghur  und  Fürsten  sich  drein  schlugen, 

Und  diesen  unwilln  sein  vertrugen. 
Das  noch  auff  diesen  tag  fest  bleibt. 

Wie  den  Punckten  war  ein  verleibt: 
Willig  der  Landgraif  und  behend, 

Zwej  Fendlein  Knecht  von  Münster  sendt: 
Mit  jhn  denTeuiFel  und  sein  Mutter, 

Fulffer  und  Kugeln  ku  ihrm  futter. . 

FufF  hundert  Knecht,  drei  hundert  Pferd, 
Von  Münster  der  Bischoif  begert. 

Die  Schicht  der  LandgrafT  also  bald : 
Den  sold  von  seinem  gelt  bezalt. 

Weil  uuhn  der  Sathan  nit  hont  leiden, 

Dafs  man  Abgötterej  solt  meiden. 
Und  ander  mi fsbrauch  die  nit  taugen, 

Gottes  Wort  aber  het  vor  äugen: 
Drumb  in  die  Land  dessen  bekenner, 

Schickt  er  bej  etiich, hundert  brenner. 
Und  oh  wol  wenig  Stedt  und  Ort, 

Beschedigt  solchei*  brand  und  mord : 
Doch  weil  jhr  werc^  vor  Gott  verflucht 

War,  hon  sie  es  umb  sonst  versucht 


294 

Und  sonderlich  hat  nit  vergessen 

Der  Herr,  zu  wachen  fär  die  Hessen, 
Ihir  auffsehn  wer  sonst  nichts  gesein. 

Wider  auffs  neu  der  Fürst  hinein 
In  Ungern,  sendet  etlioh^Pferd, 

Nachdem  der  Kejser  solchs  begert: 
Ein  grosses  Stück  mit  allem  brauch. 

Wie  er  vor  zehen  jaren  aüch 
Zum  Türckenhriieg  sein  htÜff  beweist, 

Und  seine  pflicht  do  het  geleist. 

Gleich  wie  die  wellen  auff  dem  Meer, 

Eine  jagt  nach  der  andern  her, 
Und  schlahen  an  die  felfs  und  stein 

Also  wir  armen  menschen  sein 
Mit  mancherlei  last  überfallen 

Fürsten  imd  Herrn  aber  Itir  allen 
Mit  sorg  und  müh  beladen  sind. 

Je  höher  bäum  je  stercker  wind. 
Also  nach  eim  erlitten  stürm 

Erregt  der  alte  Höllisch  Wurm 
Was  neues:  pafs  aut;h  ist  erwachsen 

Das  Fürstlich  Haus  Hessen  und  Sachsen, 
An  Hertzog  Heinrich  von  ^raunschwieg. 

Mit  unwilln  und  eim  ernsten  krieg. 
In  namen  jhrer  Selbsten,  imd 

Anderer,  Stend  in  jhrem  Bund. 
Im  Julio  mit  einem  Heer, 

Zweintzig  zwcj  tausent  ohngefehr 
Reuter  und  Knechten  ausserwelt. 

Gerüstet  kamen,  und  jhr  Zelt, 
Aufschlugen  ins  BraunschwefgeV  Land: 

Wenig  theten  jhn  widerstand. 


295 

Ohns  fürstlich  Haus  su  WolfftevbäUel, 

Wust  Jim  «tt  willen  ait  ein  tfittel 
Hit  alleriej  versebetn  war, 

Nam  aufscteib  nb^r  erst  dr«j  jar 
Zur  anfeirort,  draaff  »ioh  eu  bettaaen« 

Wie  wol  jhr  Herr  nit  war  darinntü. 
Hirumb  die  Fürsten  jbr  Fürspre^er 

Nemlich  viel  Haubtstüek  und  M«urbrecber, 
Nach  den  Notschlaqgen  und  Karthaimen« 

Die  Scharffen  Mets«n  und  J^alohonnen 
Sampt  der  Stadt  Bravnsohweig  bon  gefurt 

In  besondre  ßebantsen  Auff  drei  ort. 
Do  schos  man  dafs  der  boden  zittert, 

Alfs  ob  es  an  dem  Himel  wittert, 
Solch  schiesscns  bat  man  kaum  erCam. 

Die  drin  woUen  kein  Pulffer  spam, 
Und  war  jbr-Müntz  von  gleiobem  kom: 

Letslich  fiel  umb  jhr  grosser  Tfaom, 
Das  sie  obn  alle  mas  erfert, 

Und  Sprüngen  ubem  Finckenherd 
Heraus,  und  schwttmen  durch  den  graben, 

Drumb  sich  die  andern  auch  ergaben, 
DaraufF  dis  mal  der  Krieg  bestund. 


Doch  ward  er  nit. geheilt  von  grund: 
Und  hub  sich  ein  «usammisn  Uuffen, 

Itzt  hie,  bald  d/o  von  eim  Gard  hauffen, 
Derhalb  den  Uesaen  kämen  mer, 

Dafs  sie  stets  fassen  in  der  wehr: 
Wol  denckend  dafs  das  weisse  ^Rofis 

Ein  spnmg  würd  thua  naeh  Land  und  Scblofs, 
Obs  jhm  durch  glüek  möcht  wider  werden. 

Samlet  ein  baaiffen  im  Stifft  Verden 


296 

Fafs  über  drejcebn  tausent  starck: 

Zog  durch  der  LünbuTger  Landmarek, 
Nam  Seins  Land  ein  all  Stedund  plats. 

Von  Steinbrack  sog  ab  der  Zusatz. 
Doch  hielt  sich  auff  das  Schlofs  Schöningen 

WolfFenbüttel  nit  mit  wenigen 
Besetzt  9  die  waren  redlich  leuth, 

Welches  den  feind  ein  kleins  erfreut. 
Und  mag  man  wol  mit  wahriieit  sagen, 

Dafs  Gott  fiim  L6wen  sorg  getragen. 
Denn  wer  der  Hertzog  fortgeeilt. 

Wie  einer  jhm  den  rath  itiitheilt, 
Fürwar  er  het  ein  grossen  rifs 

Dem  Hessen  Land  thon,  ist  gewifs. 
Aber  der  LandgrafF  bracht  zusara 

Dafs  manchen  menschen  wunder  nam, 
Innerhalb  eines  Monats  fr^st, 

Reuter  und  Lantzknecht  wol  gerüst, 
Auch  alfs  sein  gfahr  die  Bundsfreund  merckten 

Sie  jhn  mit  eclich  tausent  sterckten. 
Mit  den  wischt  er  zum  feinde  hiu, 

Der  selbig  legt  sich  gegen  jhn. 
Und  alfs  viel  theding  ward  yolbracht, 

War  aufF  der  LandgrafF  und  mit  tracht, 
Und  gieng  sein  zug  gern  feinde  richtig, 

Des  er  am  arm  morgen  frü  ward  sichtig. 
Der  erst  angriff  gschah  mit  scharmützen 

'IaM  Rofs  und  auch  mit  Hackenschützen. 
Die  grofsen  Haubtstück  weidlich  braufsten, 

Und  solcher  massen  nach  jhn  saüfsten, 
Dafs  sie  ab  jhrem  vortheil  wichen. 

Durch  Unterhandlung  ward  verglichen, 
Wolt  man  anders  ein  firieden  hon, 

Dafs  Hertzog 'Heinrich  mit  seim  Son 


297 

Des  Landgraven  gefangen  wem: 

Solclis  namen  an  die  beide  Herrn, 
Die  er  Fürstlich  und  ebrlieli  hielt. 

Dun  het  des  feinde  volck  Torgebildt 
Mit  gantsen  Hauff  hinweg  su  fliehen 

Aber  man  sorgt,  liefs  mens  so  sieben, 
Da  sie  gelegenheit  bekemen, 

Sie  würden  sich  was  untememMi! 
Daromb  die  Hessen  warn  gereder, 

Und  hingen  jhn  stets  an  dem  leder, 
Wollen  von  keinem  ablon  wissen, 

Blls  sie  d  fenlein  von  Stangen  riessen. 
Und  schwuren  ein  leiblichen  eid, 

Heins  wegs  binnen  sechs  Monatceit, 
Z«  dienen  wider  Hessen:  Und 

Mit  welchen  es  wer  in  ein  Bund. 

Auch  seind  das  mal  mit  Heeres  krafft  • 

Daheim  gsucht  worden  und  gestrafft. 
Erstlich  von  Schaumburg  Graff  Johaun« 

Des  Haufs  su  Hessen  Lehenmann, 

Und  het  dem  Hertsog  hülff  gethan. 
Der  ander  gleicher  gstalt  auch  so, 

Nemlich  vom  Bitd>erg  Graff  Ottho 
Gegen  die  erst  ankunilt  des  Fürsten, 

Warff  Rittberg  hoch  auff  seine  bürsten, 
Doch  ward  jhn  bald  des  schimpffs  gerauen, 

Und  dacht  ans  Löwen  scharffe  klauen. 
Also  war  dieser  Fürst  geuliessen 

DaCi  es  ohn  grosses  blutvergies)en 
Zuginge,  alle  sach  zu  wehm, 

Kert  in  sein  Land  mit  grossen  ehm. 
Des  andern  jares  nechst  nach  diesen 

Gesagten  dingen  ftst  erwiesen, 


s  . 


208 

Hat  sich  der  mechttg  Jkrieg  avhftbt, 

Desgleich  TenKKihliuid  kaum  jMit  «arMbt, 
Ungfehr  im  Monart  Julio, 

Zwischen  d«m  Hwer  CarolQ, 
Und  etlich  Aintgnngs  vi»*TfandAen 

Die  Proioititermiidaii  genantent 
Deren  hauiFen  der  Landgraff  fi48rt 

Sampt  andern  9  .au«h  idran  ordiAiert. 
Und  sahen  sich  erst  helde  hauif^iit 

Da  man  gvifs  nveiiit  mim  würd  aioh  nsuf&i^ 
Alfs  Keiserliche  Maiestat, 

Ihr  Leger,  het  hß}  Ingoktis^t, 
Dem  fingen  an  hart  zu«esetEeii 

Mit  FeldsidJavig^  und  Scharffßn  JU^ibent 
Und  anderm  Gschütz  an  Uger  rej, 

Ser  heffig  eiin  iXag  oder  4n«j  . 
Die  Herrn,  der  Evangelisch  Bund: 

Nit  hvqI  erze^n'  mags  ein  mnnd« 
Wie  da  die  großen  Ffeifien  sungen» 

Dafs  arm.iv&d  Jbein  in  litf^ea  a|»fi9gün. 
Es  donnert  als  jpait.. sicher  macht) 

Gleich  ob  Him«!  luid  Erden  kracht. 
Solch  greulicher  er8<;hreclUi4>h  knall 

Gl  eng  über  b^  i^fig  und  thld^ 
Dweil  nuhn ,  wp .  ylel  zusammen  {hocltten, 

Selten  was  •  jgfuts :  anrichten  mochten  ; 
So  ging  alle  ding  hin  hinderwartz, 

Wolt  einer  weifs  der  ander  schwante. 
Der  Landgraff  hets  wol  gut  im  sinn, 

So  waren  andre  ^ider  jhn 
Do  aller  yortheil  war  versaumptt 

Eins  morgens  man.dis  Lager  ramnpt, 
Und  zog  durchs  Land  die  long  und  .i|uer, 

Bifs  dafs  der  Winter  fiel  dah«r. 


\ 


S99 

Itst  ward  ein  ander  fenr  OiiUMidt, 

Dmmb  leseht  wer  wasser  tratgen  kund. 
iacli  hat  der  hauff  sioli  da  getheilt. 

Nach  seinem  Land  ^r  ChurAlvat  eih. 
Der  Landgraff  thet  jbm  auch  abo., 

Denn  was  schafft  er  allein  mehr  do 
Von  Benm'Herr  Maximilian, 

Fiel  Darmstadt  mit  stürm  awej  mal  an 
Der  Krieg  berühr  aUem  auff  Hesaen, 

Und  steckt  der  from  Fürst  in  der  pressan» 
Sein  beistand  war  ser  worden  klein, 

Dromb  hofft  er  nuhr  auff  Gott  aUetn  t 
Het  doch  mit  seins  guts  gros  beschwer. 

Viel  MriegSYolck  Ugen  bin  und  her. 
Aber  etlicher  Flürsten  sobrifft 

Haben  sich  hoch  gen  j[hm  verbrieft. 
Wenn  er  sich  würd  £um  Kelser  finden. 

Und  nit  den  fried  an  )hm  liefs  winden, 
Sej  auffgehaben  auch  die  Acht. 

Hie  wagt  der  Fürst  die  fehrlist  scMaoht, 
Da  er  sonst  mancher  Mnter  kind 

Het  schlahen  mibsen  in  den  wind. 
Und  kostet  het  ein  mercklieh  blnt: 

Der  treue  Hirt,  hört  was  er'thut: 
iui  dafs  die  Herd  bej  ein  blieb  ganta. 

Stellt  er  sich  selbs  auff  eine  scfaanttz. 
Doch  ist  des  Herrn  hülff  hie  zu  schauen. 

Der  nit  veirlefiit  die  auff  Ihn  bauen. 
Den  auch  dte  -feind  nit  gar  vermochten, 

Was  sie  ftir  pracktick  derhalb  suchten. 
Und  es  mrol  Gott  furse^ien  hat, 

Dafs  Keiserliehe  Maiesiaft, 
Ihn  noch  in  Teutschland  ;bletb!en  liefe. 

Wie  wol  man  jhr  das  offt  einblieA. 


30Q 

Einer  ward  auch  auff  ihn  gebetet, 

(Viel  betten  jlnnftfur  fug  geschetst«) 
Sprath  er  doch:  -Was  soll  ich  jtxt  lang 
'  Den  plagen,  dmn  yorhln  ist  bang? 
Und  ist  solch  antwort  hoch  »n  loben. 


Der  Herr  aber  im  Himel  doben 
Gedacht  an  sein  barmherzigkeit, 
,     Die  Er  vor  alle  hat  bereit, 
Welche  drumb  bitten  und  drauff  hoffen, 

Dafs  sie  jhn  nahe  sey  und  offen. 
Und  aufflös  der  gefangen  band, 

Denn  alls  kan  wenden  sleine  band. 
Welcher  der  Künig  von  hertzen  lenckt. 

Und  anders  denn  ein  pnensch  gedenckt. 
Solchs  hat  er  in  dem  auch  erklert: 

Dafs,  alfs  Landgraff  Wilhelm  begert, 
Des  gfangen  Fürstens  elter  Son, 

Sein  herm  in  sein  hülff  verpflicht, 
Sich  haben  in  sein  hülff  verpflicht 

Zu  dens  kein  mensch  verhofft  mit  jcht. 
Und  kamen  jhm  recht  und  zu  statten, 

Die  Magdburg  belegen  hatten 
Beurlaubt  warn  und  wol  bezalt, 

Gekleidt,  bewehrt  alfs  werns  gemalt. 
Wie  wol  die  sach  gros  war  und  neu, 

Bezwang  jhn  doch  die  Hindlichtreu 
Dafs  j|in  kein  gfahr  schreckt  und  macht  blafs, 

Drumb  greiff  ers  an  wie  jung  er  »was. 
Das  vorgedacht  Kriegsvolck  bestellt, 

Nam  er  mit  sieh  und  zog  zu  feld. 
Zu  andern  seinen  Bundgenossen: 

Die  mit  einander  sich  entschlössen 


301 

Dei  Kriegs  9  und  den  so  griffen  an, 

Dafs  mans  merckt  warumbs  wer  gethan, 
Und  wie  derselb  Tor  gieng  gantz  wichtig, 

Also  ward  er  auch  aus  dem  schlichtig 
Weil  der  Durchleuchtig  Fürst  und  llerr    ^ 

Landgraff  Philips  nüh  ledig  wer: 
Der  ward  von  seinen  mit  verlangen, 

Und  grofser  hertzen  freund  empfangen, 
Die  ohnsäglich  jhr  gmüt  erquickt: 

Alfs  morgens  wenn  die  Sonn  auffblickt. 
Lieblich  scheint  über  berg  und  thaln.. 

Mit  jhren  Goldfarbigen  straln, 
All  laub  und  gras  im  feld  erfrischt, 

Menschen  und  vieh  fröhlich  aoffwischt) 
In  seim  beruff  zu  Gottes  lob.  * 


Ohn  einig  seumnufs  und  auffschob. 
Der  teure  Fürst  unds  Lands  ein  Vater, 

Nechst  Gott  Beschützer  und  GutthateH^ 
Für  allen  dingen  Vleifs  anwendt,  > 

Zu  reformiem  das  Regiment, 
Wo  das  im  Krieg  und  sonst  die  jar 

Etwa  baufellig  worden  war. 
Mifsbräuch  in  Gottes  dienst .  geschlichen, 

Weit  er  zuvor  ab  dafs  sie  wichen^ 
Mutwillig  hendler  macht  er  bendig. 

Hat  jncrhalb  Lands  und  aus  wendig,    w 
Mehr  geschafft  mit  rath  und  klugem  sinn, 

Den  schir  durch  Heeres  macht  vorhin. 
Dweil  aber  mehr  denn  sonst  gewöhnlich 

Unfrieden  alle  ding  sah  ehnlich; 
Ibm  und  den  underthan  zum  besten. 

Bauet  er  widdervmb  die  Festeii 


302 

.In  seinqm  Land,  nack  erstem  mutter 

Wiewol  viel  »t^rcker  maurn  und  Brustwehr^ 
Mit  lust  und  lieb  sein  Underthan, 

Legten  jhr  müh  und  arbeit  dran, 
Dals  es  sehein  alh  wuchs  mehr  die  nacht, 

Alfs  an  dem  tag-  wer  dran  gemacht. 
Und  ward  in  hurtzem  aufFgefüit, 

Dafs  niemand  mangel  daran  spurt. 
Ein  schon  Geschüta  beid  Mein  und  gros, 

Von  neuem  er  auch  v^ider  gos. 
Fein  Festung  bsetst  er  überal, 

Mit  Kriegsvolck  an  gewisser  zaj^ 
Und  ers  im  fall  der  noth  da  het^ 

Weil  Wermanft  haus  ko^  lengsten  steht, 
Bifs  er  ohn  gfahr  sieh  weiter  sterckt, 

Wenn  er  ein  trübes  wetter  merckt. 


\ 


Es  was  der  Sternen  glantz  so  klar, 
Und  all  pracktick  ]hn  offenbar. 
Wie  Marggraff  Albrecht  umbher  zooh, 
^    Und  Franckenland  ein  schweres  joch 
Umb  seinnent  willen  tragen  must. 
Doch  Hessen  Land  jhn  nit  gelust. 

Bald  ward  die  jrrung  auch  gestillt, 

Die  sich  jtzt  lange  zeit  erhielt 
Zwischen  Haus  Hessen,  und  Nassau. 


Stadt  Volckmersheim  meinet  der  Lau 
Wer  nit  so  bertzhaflt  wie  zuwor. 

Er  aber  trafF  sie  an  ein  ohr, 
Musten  yerschluckeA  harte  bissien,, ' 

\Jnd  mit  der  Silben»  BÜQi9eii  scliietiseiiv 


1 


.    SOS 

Orainb  TOraidtinaiiieB  aaderm  Md, 
Von  von  Jtat  an  auff  Icünfftig  eett 

Das  Haus  zu  Hessen  sie  erkom 
Fürn  Schutzherrm,  und  ihm  auch  gvsebwom. 


Eins  mufs  ich  auch  nit  lan  dahmdeo : 

Da  abermal  mit  ser  geschwinden 
Listen,  ein  Krieg&volck  sich  vergaddert^ 

Das  gern  mit  jmand  het  gehaddert. 
Und  Hessen  war  zur  nechsten  wand. 

Hat  flugs  das  LandgrafF  auffgemant 
Die  seinen ,  und  gel>ot  jhn  rund 

Gerast  zu  sitzen  alle  stund. 
Nam  auch  viel  Lantzluiecht  an  darum 

Und  spildet  aus  ein  grosse  sum, 
Sieher  ohn  einfall  und  entgentzen. 

Verwart  zu  bleiben  seine  grentzen. 
ittff  solche  mas  hat  er  sein  Land, 

Durch  Gottes  gnedigen  beistand. 
Beschirmt  vor  allem  überlast, 

Und  gleich  mit  mauren  eingefafst 
Oder  umbschutt  mit  einem  Wal], 

So  lang  er  hie  im  Jamerthal 
Für  seine  imderthan  gestritten. 

An  seinem  Hof  haben  geritten. 
Viel  hoher  leuth,  Adels  person, 

Etlich  aus  frembder  Nation: 
Sonst  ander  gsind  und  reisig  knecht. 

Über  dreihundert  ausgerecht, 
Die  er  zu  Hof  tags  zwejmal  speisst 

Und  sein  vermögen  mit  erweist. 
Für  solche  wolthat  alle  schon, 

Pankt  er  Gpt^  durch  Christum  sein  Soi^, 


304 

Glaubt  seinem  Wort  von  hertsen  f^nuid. 
Bekennet  solch»  auch  mit  dem  muncU 

Zu  seiner  seelen  Seligkeit : 

Die  jhm  und  allen  ist  bereit, 

Wenn  sie  nuhr  an  das  end  beharren: 
So  ist  er  auch  von  hin  gefaren. 

Aus  diesem  in  das  ewig  leben. 


c«/- 


Calvinistische  Händel  zu  Leipzig. 

1593  sq. 


Von  der  Caluinisctien  Schary  und  von  ihrem  .Anhang, 
gdudten  zwischen  ztvey  Bawem ,  sehr  lustig  und 
hwzweilig  zu  lesen, 

Damach  auch  das  Urtheily  so  die  Studenten  zu 
Leiptzig  ober  Doctor  Christoffel  Günderman^  ge- 
halten uund ' gefettet  hahin^  lästig  uund  kurtzweilig 
ua  lesen, 

Hans  spricht  zu  leiiiem  Gevatter. 
Glück  zu  mein  lieber  Gevatter  Merten, 

Was  hört  ihr  gut»  von  den  Gelehrten? 
Was  thut  man  guts  von  ihnen  sagen? 

Wollen  sie  es  nit  schier  zum  TeufFel  jagen? 

Merten  spricht : 
Ey  sie  wollen  gar  Caluinisch  werden, 

£s  ist  schad  das  einer  geth  auff  Erden, 
öas  sie  Gott  urid  sein  Wort  verachten 

Und  wollen  jn  gar  anders  machen, 
Sie  fingen  an  ein  newe  Tauff, 

Der  Pfaffen  war  ein  grofser  hauff 
l)nter  dem  war  Doctor  Gundermann 

Der  nerlich  schreiben  und  lesen  kann, 

W  0 1 »  V  t  histor.  Volksltoder.  20 


306 

Der  ist  der  gröfste  Galuiuist, 

Der  aus  Leiptzlg  entlauffen  ist, 
Er  hat  sich  ein.es  andern  bedacht, 

Der  Teufel  hat  ihn  wieder  nein  gebracht, 
Er  dacht  er  hett  nun  wieder  ruhe, 

Mann  steckt  ihn  ins  Gefengnis  dazue. 

Hans  spricht; 

Ey  das  die  Pfaffen  S.  Veiten  ruhten, 

Sie  lassen  sich  den  Teufel  gar  verführen. 
Ich  ginig  am  nechsten  inn  Meifsner  Landt, 

Da  hab  ich  ein  Vetter  ist  Lorentz  genannd, 
Da  thet  ich  mit  ihm  in  idie  Kirchen  gehn, 

Ich  must  auch  ein  solchen  Pfaffen  sehn. 
Er  Predigt  ich  weis  nicht  was  es  war, 

Geyatter  es  fehlt  nicht  umb  ein  Haar^ 
Sie  hetten  ihn  aus  der  Kirchen  gejagt, 

Merten  sprich^: 

Ey  Gevatter  was  ihr  sagt, 
Es  ist  noch  einer  heist  Doctor  Krell, 

Ist  auch  des  Teufels  hoffgesell, 
Magister  Kaireuter  und  Doctor  Zschamer, 

Haben  auch  geschmit  mit  Tieufels  Hamer^ 
Für  Hochmuth  stolz  und  eitel  Ehr, 

Wolten  sie  vertilgen  Luthers  Lehr, 
Sie  haben  mit  ihren  falschen  Lehren, 

Ermördt  Christian  den  Landes  Heren, 

Hans  spricht: 

Ich  war  mit  laiserm  Junkherm  uff  der  Jagfc« 
Er  zu  mir  und  meinem  Nachtbar  sagt. 

Der  Pfaffen  waren  2.  Tausend  4.  Hundert, 
Weldbs  in  denn  grawsam  sehrr  verwundei^^ 

Das  ihr  nicht  mehr  als '5.  hundert  sein  bliebeo. 
Die  sich  nicht  han  unterschrieben. 


\ 
/ 


307 

leb  hab  am  nächsten  ein  Brieff  hbren  lesen. 

Das  die  Bomisehen  sein  die  erste»  gewesen, 
Der  Alte  Schelmische  Calninist, 

Der  newlich  zib  Born  gestorben  ist 
Hat  sich  zu  Todt  an  einem  .Hasen  gefressen 

Dabey  hat  auch  ein  Magister  gesessen, 
Mich  dunkt  sein  Nam  ist  Danid  genannt, 

Tregt  allzeit  ein  Galuinisch  Bttch  in  der  Handt, 
Darnach  haben  sie  PfafT  Georg  verfitrth. 

Der  hat  die  ander  geandimirt, 
yfa  da  sein  für  BriefF  gewesen, 

Die  hat  er  den  andern  ▼orgeleAen. 

M  e  rt  e  n  spricht : 
'  Ich  hah  auch  gehört  vom  selbigen  Pfaffen, 

Er  hat  mit  den  Mordbrennem  zu  schaffen, 
Der  Pfaff  zu  Breunstdorff  und  der  zum  Han, 

Und  der  hat  helffen  das  Kind  crschlan, 
Die  haben  sich  bald  unterschrieben. 

Das  sie  nur  sind  Pfaffen  geblieben, 
Der  zu  Fussendorff ,  Pendorf  und  Newkirchen, 

Die  drey  theten  sich  gewaltig  fürchten, 
Sie  möchten  von  den  Denste  kommen, , 

Dnimb  haben  sie  Caluinum  angenommen. 

Hans  •pricht: 
Hat  ihr  sie  dann  schon  all  genandt? 

Sind  euch  dann  keine  mehr  gekandt? 
Mich  dünckt  immer  ihr  sein  noch  drey. 

Die  scheinen  auch  nicht  die  schlimsten  sein, 

Herten  spriclit: 
Bote  Veiten  ich  liett  schier  die  besten  vergessen, 

Bin  ich  doch  am  nechsten  dabey  gesessen,   - 
Das  die  Leut  heftig  uff  sie  schelten. 
Loben  hört  ich  sie  gar  selten 

20  * 


308 

Feine  alte  Lehrer  dabeylose  Buben, 

Die  alle  Tage  gehen  auff  der.  Gruben, 
Noch  lassen  sie  sich  reiten  den  Teuffei, 

Ich  glaub  euch  ohn  allen  zweifFel 
Sie  haben  nun  mehr  kein  gut  Gewissen, 

Sie  gehn  als  hett  man  sie  auffs  Maul  gescfamiMen, 
Der  PfafF  zu  Eyle  Herr  Wolfgang, 

Der  unterschrieb  und  machts  nicht  lang 
Der  Pfaff  zu  Kitzscher  und  der  zu  Deutcen, 

Wird  der  Teufel  wohl  drumb  schneutzen. 
Der  Pfaff  zu  Träges  und  der  zu  Melbitz, 

Die  liegen  alle  beid  nun  in  Femis, 
Der  Pfaff  zu  Deutzen  der  grawe  Mann, 

Wolt  der  Sachen  ein  Mantel  umbthan, 
£r  thet  dem  Herrn  zu  Born  schicken. 

Ein  Putter  Hafe  gros  und  dicken, 
Und  meint  also  zu  kommen  daruon, 

Das  er  lob  bey  den  Leuthen  wolt  han, 
Ist  aber  nicht  desto  weniger, 

Ein  grofser  alter  Caluinischer, 

Hans  tpricht: 

£y  Gevatter  was  thut  ihr  sagen, 

Möchten  doch  die  Schelm  wol  alle  verzagen,^ 
Und  mochten  sich  ein  theil  erhenken, 

Das  ein  Theil  im  Wasser  ertrenken 
Das  sie  übel  han  so  getban, 

Gott  wird  sie  ungestrafft  nicht  lan, 
Den  Christus  der  Herr  selber  spricht. 

Wer  mich  verleugnet  der  erbet  nicht, 
Dort  in  dem  Himmel,  das  Ewige  Leben,. 

Und  wolt  er  schon  grofs  Geld  drumb  geben. 
Es  ist  geschrieben  ein  Layn 

Du  sollt  Gott  mehr  Gehorsam  sein. 


309 

J)en  dem  Manschen  zu  aller  frist« 
Und  wenn  es  schon  der  Keyser  ist. 

Merten  ipricht: 
Es  ist  wahr  Gevatter  wenn  sie  es  bedächten 

Sie  sich  nit  in  solchen  Jammer  brächten, 
Ich  kom  nechst  in  ein  Kirchen  gegangen, 

Da  hat  ein  solcher  PfafF  angefangen, 
Ir  Predigt  was  ein  jeder  gern  hört, 

Gottes  Wort  er  gar  anders  verkehrt. 

Hans  fpricht: 

kh  mein  Gevatter  was  thet  er  sagen, 
Müchtens  ihn  nicht  aus  der  Kirchen  jagen, 

Wann  sie  es  bey  uns  auch  anfingen. 
Die  Leut  nicht  in  die  Kirchen  giengen. 

Ich  glaub-  auch  ohn  allen  zweifTel, 
Sie  jagten  ihn  wohl  gar  zum  TeufTel. 

Merten  ipricbt: 
bch  mich  tunht  es  wird  noch  geschehn. 

Wie  siehs  allbereit  lest  ansehn, 
kh  gieng  nechst  gen  Altenburg  zum  Bier, 

Da  kam  ein  Wandersgesell  zu  mir, 
kh  thet  zu  ihm  freundlich  sprechen, 

Ich  wolt  fiir  ihn  bezahlen  die  Zechen, 
pr  sollt  mich  nur  der  Sachen  berichten. 

Was  sie  für  ein  new  lehr  ertichten, 
k  thet  er  also  sagen  zu  mir^ 

Da  er  beham  im  Kopff  das  Bier, 
Er  wer  gewest  im  frembden  Landt, 

Weit  und  breit  umbher  bekanndt, 
Kr  wer  gewest  genseit  dem  Rhein 

Da  eitel  Caluinisten  seyn, 
kl  Land  zu  Meisen  wolln  sies  auch  fürausmen, 

ik  möchten  »ich  vor  Gott  dem  Herrn  schämenf 


310 

Da  ftie  <iie  Salirament  v«rlielireii, 

Und  thun  die  Bltwei^  anders  lebreh. 
Denn  uns  gelehret  han  di«  Alten, 

Wir  wolläns  lassen  Gott  wallten, 
]^r  braucht  an  uns  kein  arge  List, 

Er  weifs  wohl  wenns  am  besten  ist» 

Hans  spricht :  , 

Ja  Gevatter  sie  tichten  und  trachten  mit  gantzem  fl«ifs 

Dafs  sie  die  Altar  aus  der  Kirchen  reifsen. 
Die  Crucifix  und  Taufstein  declien, 

Wollen  sie  in  den  Ofen  stechen 
Das  Gottlofs  Galuinisch  Geschlecht, 

Heifst  das  Crucifix  ein  Baderhnecht. 
Düriften  auch  noch  wohl  Fisch  mit  sieden. 

Der  Teuffei  soll  ihn  baldt  verbieten, 
Ein  Tisch  thun  sie  in  die  Kirche  tragen, 

Do  thut  der  Pfaff  «um  Kister  sagen, 
Er  sol  drauff  legen  Bröd  und  Wein, 

Und  wenn  die  Leute  hommen  nein, 
So  thun  sie  umb  den  Tisch  hei^  tretfen  , 

Als  hett  man  sie  zur  Hochzeit  gebeten, 
Sie  nehmen  das  Brodt  in  den  Mun<ly 

Darauf  ist  ihn  der  Wein  gesund, 
Der  Pfaff  der  stehet  auch  dabey, 

Und  lest  es  immer  gut  Wetter  s^ri, 
Und  wenn  der  Reye  an  ihn  liömpt, 

Ein  Bissen  Brod  er  atich  mitnimt, 
Damach  er  aufs  dem  Beeher  seufft, 

Dafs  ihm  das  Wasser  aus  den  Aügeh  tä\i(^  YeutPtj 
Und  wie  sie  haben  ausgesoffen, 

So  hömpt  der  Küster  hergeloffen^ 

Und  thut  wiede'mmb  schenken  ein,  •' 

Dafsi  iafii  einitfisin  Oor^mbni^n  ««in', 


31i 

So  thut  der  Pfaff  mit  den  Leuten  Zechen, 
Das  er  nerlich  kann  Amen  sprechen, 

Merten  aprieht: 
Ij  Gevatter  wie  wird  es  zugehn, 
Wenn  Gottesgericht  wird  angehen, 

Hans  ipricht: 

80  wird  der  Teufel  mit  ihm  geberen, 
Das  über  die  Wangen  lauffeh  die  Zehren, 

Und  fehrt  mit  ihm  zum  Himmel  zu 
Gleich  wie  ins  Meufsloch  die  Kühe. 


Der  Gerichtliche  Proces,    so  über  Doctom  Gun- 
dermann gehalten  worden. 

Höret  alle  zu,  und  merket  nich, 

Ware  Geschieht  will  anzeigen  ich  : 
|Welch  sich  an  einem  Abend  spat, 

Zu  Leiptzig  zugetragen  hat. 
Im  vergangenen  91  Jahr, , 

Was  ich  euch  sag  ist  gewifs  war, 
Drumb  hört  all  zu,  und  seit  fein  still, 

.  Die  Geschieht  ich  euch  erzehlcn  will. 
ti  kamen ,  wie  ich  hab  vernommen. 

Der  Studenten'« eine  ziehmliche  Summen, 
För  des  Doctors  Gundermanns  Thür, 

Machten  ihm  ein  Hoffrecht  dariiir: 
Solchs  geüel  gar  wohl  dem  Gundermann : 

Wie  solcher  Hofrecht  ein  End  nam, 
Wurden  gesetzet  Tisch  und  Benk, 

Hört  ich  will  euch  sagen  gute  Schwenk 


312 

Richter  und  Rätbe  setzten  sieb, 

Und  thaten  felln  gewaltiglich, 
Ein  Urtheil  über  Gundermann, 

Solcbs  sabe  er  und  börets  an. 
Ein  Student  trug  ein  langts  Kleid, 

Derselbe  Gundermann  bedeut. 
Als  sie  sieb  batten  gesetzt  scbon 

Scbicliten  sie  ihn  nacb  Gundermann. 
Der  Henker  bracbt  ibn  zu  der  frist, 

Und  sprach  hie  ist  der  Caluinist, 
Der  Trewlofs,  Ehr  vergessne  Mann, 

Was  das  Urtbeil  bringt  wil  ich  than. 

Der  Richter. 

* 

Du  Rothbart  tritt  bafs  her  zu  mir. 

Hör  was  ich  wil  jetzt  sagen  dir. 
Wegen  deiner  grossen  Missethat, 

Die  du  allhier  in  dieser  Stadt, 
Regangen  hast  an  manchen  Mann, 

Dich  wollen  wir  nicht  ungestraffet  lan. 
Sondern  allhier  in  dieser  stilln, 

Recht  urtheil  über  dein  Leben  felln. 
Was  denn  dasselbe  wird  geben  dir, 

Mustu  leiden  das  glaube  mir. 

(Zu  den  Schöpffen.) 

Ihr  Herrn  ich  frag  euch  aufF  ewer  Pflicht, 

Die   ihr  gethan  habt  im  Gericht. 
Was  straft'  wird  Gundermann  zu  theil? 

Der  erste  Schöpf  f. 

Ich  sag  bey  meiner  Seelen  heil. 
Das  dieser  falsche  Gundermann,    . 

Viel  Seelen  hat  verführen  than. 
Und  sie  bracht  in  der  Ilellengrundt, 

Parumb  spU  er  zu  dieser  Stuart'  • 


313 

Mit  einem  Strang  gerichtet  werden, 

Wie  ein  Juden ,  den  Kopff  zur  Erden. 
Der  ander  Schöpff, 
Ach  Gott  die  Straff  ist  viel  zu.  lind, 

Ein  erger  er  wohl  hett  verdient, 
Ich  erkenn  und  Sprech  hie  zu  Recht, 

Das  Gundermann  der  Teuffels  Knecht, 
Zu  Straff  seiner  Gottlosen  That, 

Soll  er  gerichtet  werden  mit  dem  Rad.  . 
Der  dritte  Schöpff. 
Herr  Richter  und  Schöpff en  dieser  Stadt, 

Folget  auff  diefsmal  meinen  Rath. 
Ein  gröfser  Pein  hab  ich  erfunden, 

Man  soll  den  Rothbart  lebendig  schinden. 
Seine  Zing  die  er  gebraucht  hat. 

Nur  Gott  zu  Hohn  und  auch  zu  spott. 
Sol  ihm  binden  aus    sencm  Racken, 

Meister  Blasius  mit  eim  Beil  raufs  hacken. 
Das  ist  ein  recht  verdienter  Lohn, 

Einen  so  ungerathenen  Sohn. 

Der  vi  erde  Schöpff  e. 
Herr  Richter  und  Schöpff  en  dieser  Stadt, 

Folget  auff  diefsmal  meinem  Rath, 
Viel  zu  gering  ist  in  dieser  That, 

Ein  erger  Straff  er  verdienet  hat. 
Er  soll  werden  mit  glühenden  Zangen, 

Zerissn^  an  Brüsten  und  beiden  Wang, 
Damach  &0II  ihm  beide  Arm, 

Das  Rad  abschlagen  also  warm. 
Gantz  soll  ihm  bleiben  Halfs  und  fiertz 

Solchs  ich  zu  Recht  Sprech  ohne  Schertz. 
Der  fünffte  Schöpffe. 
Herr  Richter  und  ihr  andern  Herrn, 

Ei»  andern  Weg  ich  eupH  \viU  lehri^, 


1 


314 

Wie  man  soll  thün  dem  Gundermann, 

Der  so  viel  BubehstülL  hat  gethan. 
Man  soll  ihm  in  sein  Maul  hoflfirn, 

Und  solch s  mit  einem  Quarl  einrühren. 
Ihn  schlingen  lassen  so  viel  er  han, 

Letzlich  damit  ersticlien  lan. 
Damach  wenn  er  nun  mufs  dahin, 
'     Sol  Meister  Blasius  nehmen  ihn, 
Und  werfTen  aUif  seinen  Schindkam, 

Und  mit  ihm  unter  den  Galgen  fahrn. 
Ihn  verbrennen  den  losen  Mann, 

Wie  man  den  Ketzern  pflegt  zu  than, 
Solchs  sprach  ich  zum  Urtheil  und  Recht, 
Der  sechste  Schöpffe. 

Mann  soll  den  argen  TeufTels  Knecht, 
Unters  Gericht  an  ein  Saul  Binden  thun, 

Und  lebendig  Braten  wie  ein  Hun. 
Solch  Straff  Sprech  ich  ihm.  zum  Urtheil. 
Der  siebende  S  chöpf  f  e. 

Das  uns  nicht  werd  zu  lang  in  Weil 
Sprech  ich' jetzt  auch  zu  Recht  ohn  spott, 

Man  soll  ihn  werfTen  mit  Steinen  Todt. 
Den  Gottes  Dieb  und  Bösewicht. 

Der  ac)ite  Schöpffe. 

Herr  Richter  und  ein  gantzs  Gericht, 
Weil  ihr  mich  umb  ein  Urtheil  thut  fragen, 

Will  ich  mit  wenig  Worten  sagen 
Und  Sprech  zu  Recht  das  Gundermann, 

Weil  er  so  grofs  SchebnstücK  hat  gethan. 
Das  ihm  sein  Glieder  nacheinander, 

Sollen  werden  all  abgesondert, 
An  beiden  Händen  und  an  Füfsen, 

Also  soll  er  seine  Sund  büsscn. 

Herr  Richter  nun  thut  ihr  besc^iliefsen. 


315 

Der  Richter. 
Hör  Gundermann  du  Ehrendieb, 

Das  Gestreng  Urtheil  ich  dir  gieb, 
Dafs  man  soll  lebendig  Spiefsen  dich. 

Am  Spiefs  auch  brennen  lebendig. 
Zu  einer  Straff  der  Ueb  elthat, 

Die  sich  auff  dich  erfunden  hau 
Weil  du  verleugnest  den  Schöpffer  dein. 

Sein  Wort  und  auch  Sacrament  rein, 
Hast  auch  verführt  gar  manche  Seel, 

Drumb  solstu  jetzund  leiden  quel. 
Und  hilfft  forthin  kein  Bitt  noch  Gab, 

An  deim  Leiben  will  ich  brechen  den  Stab. 
Meister  Blasius  du  getrewer  Knecht, 

Geh  imd  thu  dem  Böfswicht  sein  Recht. 

Der  Henker. 
Herr  Richter  ich  wills  gerne  than, 

Her,  her,  du  Gottesdieb  Gundermann. 
Dein  Barth  will  ich  dir  fein  Balbiren, 

Und  dich  darnach  zum  Tantee  fähren, 
Solst  fröhlich  sein  und  darzu  singen. 

Den  Härder  wil  ich  auch  b^tdt  bringen. 
Seinen  Sohn  und  mehr  Oaluinisten, 

All  Gottesverleugner  und  falsch  Christen 
Müssen  mit  dir  den  Beyen  sprii^en, 

Da  wird  ein  End  haben  lachen  und  siagen 
Jetznnd  schrey  ich  auff  diesen  Plan, 

Zeter  über  dich  Gundermann. 
Und  was  mir  vom  Richter  befohlen  ist, 

Das  will  ich  thun  ohn  lenger  frist. 


•1 


316 


Eein  gute  Calumische  Karten,  in  Modcher  man 
jeden  Caluumten.  ein  Blatt  zageeignet  wirdyjm 
lustig  und  kurzweilig  zu  lesen, 

'^  RoteFarbe. 

Der  rote  KquI  g.  • 

Macht  dem  Peutser  der  ehrlofs  Mann, 
Mit  Gewalt  sich  wolt  unterstahn, 
Zu  suchen  newen  Menschen  thandt. 
Drumb  ist  der  Rote  Rönig  genandt. 

Der  Rote^Bawer.  4 

Amling  war  der  negst  hey  ihm, 
Sie  treiben  l^eide  Ueinen  gewin, 
Haben  erreget  das  gantze  Landt, 
Drumb  ist  er  der  Rote  Bawer  gnannt. 

Der  Rote  Untermann. 
Magister  Brendel  wohlgemuth,  , 

v^  Wird  auch  in  diese  Rarte  gut, 

Hat  sich  auch  recht  schiefsen  lahn, 
t)rumb  ist  er  der  Rot  Untermann. 

Rote  Zehen. 
Peter  zu  Röhten  unter  der  Treppe, 
Macht  uns  auch  ein  gut  geschleppe: 
Hat  auch  Herren  Galuinum  gesehen, 
Rom  her  du  liebe  Rote  Zehen. 

Rote  9. 
Magisler  WendeTiut  der  weitliche  Hase. 
Hat  auch  drinn  wollen  han  seine  Nase, 
Trinliet  gar  gerne  Zerwüster  Wein,, 
Pis^  wir  gut  j5Hr  Ro^e  P^eun. 


317 

R  o  1 6<  8- 

Herr  Nisius  von  der  Bemburgk, 
Fräs  auch  gerne  Caninisch  Kurgk, 
Hat  alles  Kaluinisdi  gemacht. 
Wird  zur  Karten  die  Rote  acht. 

Rote  7- 

Der  Pfarr  von  Golin  hochgemuht, 
Tregt  auch  auff  ein  Caluinischen  Hut^ 
Also  getaufit  ist  eins  sein  Kind, 
Sich  da,  die  rote  Sieben  sich  find. 

Rote  6. 

Der  von  Klebergh  der  falsche  Mann. 
Thet  auch  Caluinum  beten  an, 
Christum  hiefs  er  ein  Bader  Knecht, 
Ist  mir  zur  rote  Sechse  recht. 

Rote  5. 

Der  Herr  Pfarrherr  von  Bischofswert, 
Setzt  sich  auff  ein  Galuinisch  Pferdt, 
Zu  reiten  nach  dem  Galgen  zu, 
So  schlahe  die  rote  Funffe  zu. 

Rote  4. 

Der  von  Liebwerth  ]<am  gefahren, 
Wolt  auch  ausnehmen  junge  Narren. 
Mich  deucht  er  sey  kommen  alzu  schier, 
Kriegt  eben  recht  zur  roten  Vier. 

Rote  3.* 
Herr  Johanns  der  Pfarr  zu  Boro^,     v 
Ist  auch  ein  Galuinist  worden, 
Merket  und  verstehet  alle  frey 
Das  dieser  sey  die  rote  Drey. 


A     I 


818 

Das  rot'e  Daufs. 

Schönfeldt  zu  Ilielit28«lr  boefagebom, 

Ward  gestochen  mit  eini  Caluinidchett  Spam, 

Hats  aber  nicht  geföhret  aus, 

Ist  der  Rote  Galuinisch  Tanfs. 

Eckern    F  'a  r  b  e. 
Der  Ecker  nRonig. 

Ein  stolzer  Doctor  ist  der  Krell, 
Immer  mit  den  Schalli  in  die  HeTl, 
Straff  hat  er  verdient  nicht  wenig, 
Ist  gut  und  recht  zum  Eckern  König. 

Der  Eckern  Bawer. 

Der  Rey  der  ist  jo  noch  nicht  gantz, 
Kuhbrümmerlein  gehöret  an  diesen  tänfs,, 
Der  TeufTel^irds  ihm  machen  sacwev, 
Kom  her  du  lieber  Eckern  Bawer. 

'   Der  Eckern  Untermann. 

Doctor  Salmuth  lests  aueh  nicht  fehlen] 
Christo  dem  Herrn  sein  Ehr  zu  stehlen, 
Er  ist  ein  loser  falscher  Miann 
Giebt  einem  Eckern  Untermann. 

Eckern  Zehen. 

Meifsner  ist  auch  ein  feiner  ItTann 
Hat  sich  auch  mit  gehenget  an, 
El*  sprach'  es  ist  gfewifs  an  dem, 
Kom  her  du  liebe  Eckern-  Zehen. 

Eckern  Neune. 

Kolreiiter,  der  TPrRirische  Hund, 
Küste  Krell en  auch  auifs  spund*. 
Gab  auch  seine  Willigimg  darein-     •  '   • 
Schickt  sich  recht  wohl  zu^  Eckern  Neun. 


319 

Eckern  Achte* 

Der  von  Renatz  ist  auch  recht, 

Zu  einem  guten  Hartenhnecbt, 

Hat  seinen  Ifamen  dran  gemacht, 

Dromb  schreib  ich  ihm/ cur  Dchem  Acht* 

Echern  Sieben. 

Zu  Eckerdtftberge  merket  recht, 
Da  sitzt  auch  ein  Caluinischcr  Knecht, 
Hat  sich  fein  höflich  darzu  schrieben, 
Wir  zu  Nutz  der  Eckern  sieben. 

EckernSechs. 

Sardinus  (zu  Naumburg)  dieser  Nam 
Gemeine  auff  der  Freyheit  Jacheim 
Itt  auch  ein  recht  Ca)uinisch  Knecht 
Dromb  ist  «r  zur  sechs  Eckern  gerecht. 

Eckern  Fünff. 

Die  Eisten  mufs  ich  unterrichten, 
Und  mufs  von  den  Caluinisten  tichten^ 
Der  zu  Wurtzen  gehört  in  die  Zunfft 
Ist  mir  gut  zur  Eckern  funff. 

Eckern  Vier. 

Sich  sich  hätt  ich  doch  schier  vergessen, 
Zschammer  der  zu  Dresten  gesessen, 
Er  trinkt  auch  gerne  Zerwüster  Bier, 
ht  mir  ^ut  zur  Eckern  vier. 

Eckern  3. 

Noch  eins  fehlt  mir  in  meinen  Muth, 
Zu  Delilzsch  der  jetzige  ^upertcnt  gut, 
Hat  sich  auch  unterschrieben  frey, 
Wirff  her  die.  Caluinisch  Eckern  drey. 


320  V 

£ckcru»DlEiu8. 

Zu  Mersseburgk  der  alte  Jeck, 
Frafs  auch  mit  Caluinischen  Treck, 
Wer  nicht  wollt  willigen  jagt  er  naufs, 
Kom  her  du  liebes  Eckern  Daus. 

Schein    Farbe. 
Schein  Kön  ig. 

I  dieser  Karten  mufs  ich  nicht  aus  lan. 
Vier  Vrban  der  verfluchte  Mann, 
Die  Pfarherr  thet  er  plagen  und  quelen, 
Woln  ihn  zum. Schein  König  welen. 

Schein  Bawer. 

Sein  Mitgesell  ist  Galuinus, 

Ach  ich  wolt  sagen  Calamirus, 

Der  ist  ein  böser  Galuinischer  Bauer, . 

Drumb  wehlt  ich  ihn  zum  schein  Baur. 

Schein  Untermann. 

Es  sind  ihr  jo  sonsten  noch  mehr. 
Die  da  auch  gehören  hieher, 
Magister  Salmuth  der  Caluinische 
Wehl  ich  zum  schelen  Untermann. 

Schein  10. 

Zu  Oschitz  ist  ein  Supertent 
Hat  auch  sehr  Caluinische  Hendt, 
König  Kaluinum  hat  er  gesehn, 
Kom  her  du  liebe  Schein  Zehn. 

Schein  9. 

Ich  sich  der  Rey  ist  noch  nicht  gantz,    ' 
Der  von  Penick  gehört  auch  an  diesen  Tante, 
Was  hat  er  immer  mehr  gethan 
Das  n^an  ihn  heist  die  Schein  Neun. 

Schein 


321 

Schein  8. 

Der  en  Kine  ist  ein  frommer  Mann, 
Hat  aber  ein  Galuinischen  Sohn, 
'  Merckt  und  verstehet  alle  recht, 
Das  er  sur  Schein  acht  sey  gerecht. 

Schein  7* 

Der  zu  Zwikaw-hett  bekommen  gut  solt, 
Wenn  der  Schöpfer  daselbst  het  gewolt, 
Hattn  ^ich  alle  Pfarhm  müssen  unterschreiben 
Dramb  mufs  er  die  schein  sieben  bleiben« 

Schein  6. 

Zu  Schmideburg  der  jetzige  Pfar, 
Zu  Wittenberg  sagte  furfvar, 
Mit  Pierbaum  crs  auch  thut  halten, 
Ej  lieber  las  die  Schein  Sechs  walten. 

Schein  5. 

BötE  Veiten  ein  hett  ich  vergessen,  ^ 
Zu  Hall  ist  noch  einer  gesessen, 
Kukbrommer  heist  sein  Zunam, 
Die  Schein  FünfF  kennt  jedermann. 

Schein  4« 

Zu  Merseburg  des  Supertentea  Son 
Auck  singet  den  Galuinischen  Thon, 
Der  Hafs  leufft  mit  der  Leimstangf^n, 
Sick  sich  hat  die  Schein  sechs  gefangen«. 

Schein  5« 

Das  Manfsfeltische  Land  hett  ich  b^ld  rergessien, 
Da  sind  der  Vögel  auch  gesessen, 
Zu  Eirsleben  der  Supertent  frey, 
Ist  die  Galuinisch  Schein  Drey. 

Woity»  kittor.  Yolkslieiler.  91 


322 

Schelf  Daufs. 

Sich  was  fehl^  jnir  ^n^pr^  ^i^ 
Zu  HaH  Magister  £|sengrei£|, 
Ist  Galuinisch  lang  gcwest  durcbauS) 
Ach  wilLkomii^en  melB  Schein  Daus. 

Laub    Färb.' 
Laub  ]lÖnLg, 

Zu  Leipzig  gic^^g  ich  ins  grüne  Gras, 
Guntermann  sich  darinn  safs. 
Er  hett  ein  Kann  Zerwiistep  Bier, 
Herr  Laube  König  trinket  schier. 

L^ub  B.awer. 

Magister  Becker  kani^  beschlagen, 
Wenn  er  gleich  weder,  Eisen  nach  Nagel 
Botztausent  wie  sieht  er  so  säur. 
Es  ist  der  Galuinisch  Laub  Bawer. 

Laub  Untermann. 

Hannig  grosse  der  Galuinist, 
Ist  auch  ein  guter  böser  Gbrist, 
Gieng  ins  Gonsistorum  hinein, 
Er  wolt  der  Laube  Untermann  sein. 

Die  Ldrube  16. 

Härder  war  ein  feiner  Mann, 
Nam  den  Galuinischlßn  Gknibenan,     * 
Wer  hett  esimmermehp  gedacht. 
Das  er  hc^t.die  Laub  Zehne  gebracht. 

I 

Lai^b  9. 

Sein  Soh,i|^  Tf^^t  ihn  nicht  verlasaent 
Sondern  auch  widern  diese.  StraTsen, 
O  wie  fein  schleicht  er  herein, 
Ist  mir  fein  gut  zur  Laube  Neun, 


3:^3 

hfi.u'b  8,  . 
Vergessen  hett  ich  scbier  -viel  ]>Ieussern, 
Ach  sieb  ich  wollt  sagen  Düclimeussem, 
Wie  hat  ers  doch  also  gemacht, 

•  '  ' '  t  <     i. 

Das  man  ihn  heisse^  die  Laub  Achi^ 


^     » 


Laub  7. 

Herr  Adam  zu  Zipsendorff  der  schalch, 
Hat  ein  grofi|en  steifen  dicken  Balch, 
Hett  er  sich  nicl^t  unterschrieben,    . 

So  wer  er  die  Laub  siebn  nicht  blieben. 

'    -  .        .  ■•..-. 

Laub  6. 

Ach  hett  ich  doch  schier  vergessen, 
De^Pfarhers  der  zu  Kreine  gesessen, 
Schnüfelt  sein  gevatter  lobet  ihn, 
Zur  Laub  Sechse  nimmt  -er  ihn  hin, 

Laub  5* 

Danekert  gehöret  auch  hi eher, 
Damit  di  Kart  erfüllet  werd. 
Was  hat  er  immer  mehr  gethan, 
Die  Laub  fiinfF  kennet  jedermann. 

Laub  4.  { 

.  Zu  Delitzsch  Herr  Peter  der  alte  Mann, 
Ist  auch  ein  rechter  Wetterhan, 
Ich  hette  denselben  vergessen  schier, 
Bifs  mir  willkommen  du  Laube  vier. 

Laub  3. 

m 

Mich  deucht  der  Leipzische  stadschreiber, 
Hilfft  auch  den  Caluini sehen  über, 
Botz  tausend  wie  wirds  ihn  gerewen, 
Wirff  doch  her  mit  der  Laub  dreyen, 

21  * 


t 


y 


324 

Laub  Daus. 

Backofen  gebort  in  diese  Kart, 
VLer  aus  ers  wohl  vei-dienet  hat, 
Zum  Thor  wird  er  müssen  hinaus, 
Kom ,  kom ,  liom ,  kom ,  du  Laubes  Dilus. 

* 

Clausela. 

Also  hat  dise  Kardt  ein  Endt, 

Ihr  Caluinistcn  verstehts  behendt, 

Wollets  euch  nicht  sehr  lassen  krenlien. 
Dem  Dichter  tausent  Daler  schenken. 


\ 


'»•» 


i«MW 


P  lattHeut  s  c  h  e  Lieder. 


yijf  Jahr  vor   der  Dithmenchen    Felde   gescheen, 

Darvan  ein  ^Ltedt. 


« 


1.  Wille  gi  hören  ein  nie  Gedieht, 
Wat  kortlich  ifs  uthgericht, 
Darvan  will  ik  Juw  singen. 

Ein  Man  ifs  Wiben  Peter  genannt, 
De  Ditmerschen  wolde  he  dwingen. 

,1 

2.  äe  toch  uth  sines  Vaders  .Landt, 

Darup  hefft  he  gerovet  und  gebrant, 
Mit  Gewalt  vel  Gudes  genhamen. 

Etliche  gefangen  ^de  wecbgeföret« 
Ifs  nun  tho  UthdiUcht  gekamen. 

3.  He  hefft  sik  Hans  Pomerening  genant, 
Hefft  Schapstede  sulvest  gar  u,thgebrant, 
Mit  sinem  Broder  unnd  Knechten, 

Dat  worden  de  Acht  unnd  Vertich  enwahr. 
De  Sähe  moste  he  vorvechten. 


4.  Darna  wart  he  gefangen  schofi,,  ,, 
Dat  me'n  ehm  scholde  geyen  sin  Lohn 

Na  sinen  Yordenst  unnd  Rechte. 
Tho  Renfsborch  wart  he  gftmden  loß^  ^ 

Vam  Adeil^hen  Gesch}epjhfe^  .... 


I  • 


"\ 


326 

5.  It  warde  nicbt  gar  latoge  Ti'dt, 
Toch  he  in  Düdschland  witt 

Na  Garol  dem  R.  Keiser, 
Umme  sin  Mandate  tho  halen  dar; 
Ungelucklich  wart  sin  Reise 

6.  De  Acht  unudt  Vertich  ifs  Badeschop  kamen., 
Wiben  Peter  hedde  Knechte  angenamen, 

To  Jeveta  in  Fr  eschen  Lan^e, 
Darmit  wolde  he  iip  de  Ditmerschen  neraen, 
Unnd  doen  ehn  Weh  unnd  bange, 

7.  Up  einen  Sönnavent^  dat  dit  scliäch, 
De  wafs  na  Hemm  elf ärte^  Dach, 

Ein  Hövetmann  hcbben  Se  karen, 
Boldefs  Joban,  ein  frame'n  Mann,     > 
De  Schantz'scholde  he  waren. 

8.  Rode  Reimer,  Olafs  Fake,  sin  ock  erwölt. 
Reinholt  Grote  ein  framer  Helt, 

Dat  beste  ded^n  siE^  radcn 
Se  segelden  uth,  all  )e^A  dls  ^Ibtt, 
Tho  Hilg6  liandt  kemen  se  dräde. 

9.  Se  hadil^il  em  Schipken  rüstet  uth. 
Mit  Victtialieü  unde  Bnften  -  JEftiit, 

Mit  Speifseti  uhifdt  gude  S^^tte  \ 
£i]i  Jaöhtelien  dat  wäfs  darmit, 
Dat  wart  ehii'  eck  wol  nutfc. 

10,   Se  segelden  thö  Hflig  L'ätodt  langk  dat  Mfiifif', 
Dar  Wflier*?  Pete*  np  bestäende  ble#, 

Dat  dede  ehm  doch  neh  baten,  ' 
Johan  *riftBro3eif  wafs  daiti, 
De  mone  dar  ifn  Lev^nt  JWeft,  '  '    '  * 


327 

11.  Se  lepen  dar  friscblEk  an  dal  Landt, 
Wiben  Feter  2  Badto  uthgesandt, 

De  Hovetlüde  tho  sturen. 
De  eine  was  Taget ,  de  ander  Pastor, 
Des  Name  bete  H.  Ludert. 

12.  He  wolde  sick  gerne  van^en  geven, 
Wolden  se  ebn  fristen  sin  junge  Leven 

Unnd  nemen  en  gefangen, 
Wol  up  defs  lofHicben  Koninges  Recbt, 
Dama.stundt  i\n  Vorlangeh. 

13.  Boldes  Joban  sprak  altbobandt : 

De  Ditmerscben  b ebben  mi  utbgesandt^ 

He  schal  sick  fangen  geven; 
Hefft  he  dem  kopmann  kein  Leidt  gedaen 

Fristen  schal  he  sm  Leveh. 

14.  Hansken  wol  tho  l^eter  sprak : 
Ick  fruchte  alhir  grott  Ungemak, 

Och  Peter,  gflT  di  gevängen. 
Peter  hoff  up  sine  witten  Handt, 
Schlocb  Hansken  bi  de  Wangen. 

15.  He  settedc  de  Kanne  vor  sine  Mundt, 
He  drank  se  utb  betb  up  de  Grundt; 

Ein  Venlin  be  s6  drade, 
Dartho  ein  Sebwert  ummet  Hövet  schwang 
Hadde  men  de  Spifse  tho  bade. 

16.  De  Ditmerscben  lepen  an  dat  Kliff, 
Wiben  Peter  mit  Hanfse  bestaende  bleif, 

Dat  dede  ebn  beid  kein  Baten, 
Twe  andere  Gesellen  weren  ock  darbi, 
Ehr  Leyent  mosten  se  laton. 


'      / 


328 

17-   Do  hefft  he  me&  4  Schote  gedaen, 
Darmit  ifs  he  na  der  Kerken  gegaen, 
Den  Böne  hefTt  he  gekaren, 
*  Mit  sinen  Broder  unnd  Knechten  dar 
Sin  Levendt  hefFt  he  yorlaren.    . 

18.  Dat  Scheten  warede  1  gantze  Stund, 
Wol  in  der  Kerken  tho  Hilli^e  Lant, 

Einer  wart  gefangen  namen^ 

Vort  gantz  Landt.wart  he  gefort, 

Ifs  ehm  tho  Unfall  gekamen. 

19>   De  48  Schloten  einen  Radt, 
Wegen  der  drier  Doden  drad^. 

Wo  ment  darmit  scholde  maken, 
Wiben  Peter  scholde  up  ein  Radt, 

Sin  Höyet  up  ein  Staken. 

20.  De  unfs  dat  nie  Ledtlin  sang. 
Reinholt  Junge  ifs  he  genant, 

He  hefft  it  gar  schone  gesungen 
He  wafß  van  twintich  Jaren  olt, 
Den  Rei  hefit  he  gesprungen. 

21.  Jerren  Reimer  de  wafs  darbi. 
Reinholt  Jung  de  schrefft  it  fri, 

Se  hebben  itt  gar  wol  gtsungen. 
Se  drunken  yel  lever  gudt  Beer  edder  Win, 
Den  itt  Water  .uth  dem  Brunnen. 


I 


\ 


••  V  .r 


329 


JVihen    Peter. 

# 

Will  gl  hoern  ein  nien  Gesang,' 
Wat  de  stolten  Ditmerschen  gedaen? 
Se  sin  mit  Schepen  uthgetagen, 
Bufsen  imndt  Kmdt  vor  vol  hadden  se  geladen, 
*  Bunge  Michell  wafs  Trummenschleger, 
BoMefs  Jehan  wafs  Veniken-Dreger;  Wollen  Johan. 
De  Trummenschleger  de  schloch  an, 
Dannitt  velln  se  dat  Hillge  Landt  an. 
Dar  wolden  se  Wiben  Peter  äff  lian  j 
De  Kerkherr  kam  entjegen  gaen : .       ^ 
Wo  si  gl  Hillge  Landt  so  gram? 
»Wi  sind  dem  Hillge  Land  nicht  eram, 
Wi  willen  men  Wiben  Peter  daraft  han." 
De  Kerkberr  alfs  he  dat  vomam, 
He  ging  vor  Wiben  Peter  staen: 

Wiben  Peter,  du  most  di  vangen  geven*, 
It  wil  di  kosten  ,din  junge  Leven! 
Ick  wil  mi  noch  nicht  vangen  geven 
Scheid  ick  ock  nicht  eine  Stunde  mehr  leven 
Ick  wolde  mi  noch  wol  vangen  gevn, 
Hadd  ick  den  witten  Hauen  -  Vedder.    Reimer  Grote. 
Beimer  Grote  sprak  men  ein  Wortt, 
Tho  allen  Schoten  gingen  se  vortt; 
Do  se  badden  viff  Schote  gedaen^  ^ 

Do  kam  dat  Blott  vam  Böne  affgaen, 
Se  boden  dem  Buren  einen  Daler 
He  scbolde  Wiben  Peter  affhalen . 
De  Buer  dacht  in  sin^n  IJifott) .    .:. 
De  Paler  de  weer  mji  ,^ol  ^o^. 


1 


330 

He  nam  Wiben  Peter  wol  bi  den  Harn, 
Unnd  kam  darmit  den  Böen  affgaen; 
He  nam  Wiben  Peter  M  den  Biirtt, 
Unnd  warp  ebn  dar  an  Scbepesbortt. 
Dat  gschach  up  einen  Pfin^tedacb, 
Dat  se  Wiben  Peter  up  de  Heide  braebtev; 
Pap  i^arrt  he  vam  Ditmerschen  Lfind, 
Mit  sinen  Broder  tbom  Sebwerd  erkand. 


Die  Schlacht, am  Kremmerdammp 

J^s  Barnim  de  last  lütke  M^nH, 
Averst  im  Kriege  nicht  quadie. 
Am  langen  J>amme  kam  heran, 
Ging  be  flietig  tfao  Rade. 

He  sprack:  Dat  is  en  garstig  Lock, 
Da  mütten  wie  nich  dorch  rieden, 
Et  mögt  uns  kosten  unsen  Rock, 
Wie  wiUen  ma'n  hicrbliven. 

Wie  willen  »cbrieven  ut  de  Stür, 
De*  uns  de  nich  vnll  geren, 
D^n  willen  wie -brüden  mit  det  Für. 
Un  nah  det  Vejb  em  streYen. 

Det  Rath  gefeM  «m  ilRen  \fo1j    ' 
Se  fingen  an  tbo  graven, 
Se  makten  in  de  Etdeik  böll^ 
Brachten  det  unn^rst  b'nVenV 


331 

Harcbgraf  Liadwig  ie  tippte-ViUi, 
Heelf  up  den  Kremmschc^  tthvcfn, 
Un  dachte,  tiat  sik  da  iht  f%M', 
De  Pamem  schallen  tniveö. 

Da  averst  Iiener  kam  hervar, 

Liet  be  rupen  sienen  Peter, 

ün  sprack:  Krieg  diene  Trompet  her 

Ried  hen,  als  en  Trumpeter. 

Det  segge  Hertog  Barnim  an. 
Ich  hedde  gi?at  V^erlaagen, 
Em  as  den  Gast,  un  asenen  Man» 
Im  Felde  ftho  empfangen. 

Wo  averst  em  dat  nich  behagt, 
So  will  ick  em  tho  spracken, 
Un  ok  im  Luge  sien  unverzagt, 
De  Lanz  mit  cm  tho  bracken: 

De  Hertog  sprack:  He  wef'e  da, 
Ün  lichtlich  ok  tbo  finnen, 
Det  spöt  det  stünde  op  de  Wah, 
WoU  siebn,  we  werd  gewinnen, 

Drup  ging  et  up  den  Damm  hinab, 
De  was  vuU  luter  Koppe, 
£t  gaf  da  manchen  harten  Knap, 
De  Schall  ging  in  de  Zöppe- 

De  Märcker  kunnen  nich  bestahn, 
De  Lug  was  ehr  verderben, 
Da  mufste  mancher  liggen  gahn^ 
Va  ahne  W\ume  «(erveit, 


332 

Drüm  weckeüAse  up  düsse  Sie^ 
Un  meneja  da  tho  fechten ;  ^ 

De  Pamer  fol^  im  yullen  Tritt,   . 
Scblog  Heeren  mit  den  Knechten.  , 

Tho  Cremmen  ging  em  det  nich  an, 
He  mufste  buten  blleven, 
Det  Fotvolck  stund  da  Mann  vor  Mann, 
Hulp  em  tborügge  drieyen, 

Se  schoten  up  de  Strat  hin  nt 
De  men  van  Pamern  Crewelt, 
Ün  fohlen  em  so^up  de  hut, 
Det  em  det  Hare  wewelt. 


Det  sprak  Schwerin ,  deit  hier  kein  got, 
Lat  uns  den  Damm  erfaten, 
Oder  wie  weren  unse  Blot, 
Hier  alle  motten  laten. 


Se  treckten  wedder  hen  thom  Damm, 
Un  sammlten  Öre  Bütte, 
Damit  de  Krieg  en  Enne  namm. 
Davor  uns  Gott  behüde. 


333 


1.  De  aima  1500;  tx  coHtilata  Dyfmarrieu. 

De  DTtmarschen  vasten,  deden  ehre  Bicbt, 

Xit  Gade8  Lycbnam  inrorden  se  bericbt^ ' 

Junker  Jürgen,  de  Eddelman,    * 

De  stickede  de  ersten  Slangen  an. 

Jonlter  Slcns  ) 

Dat  Hö-vet  yan  dem  Buscbe,   >  capitanei. 

Hms  van  Herpen  )     ' 

Harticb  Fredrich  8prali  nu  also: 

Kdning  Hans ,  Broder ,  wo  rade  yrj  nu,  • 

Dat  Her  hefstu  brnwen, 

Treden  de  Stede  yoi^  binden  tbo. 

Bat  wert  uns  lange  ruwen 

|Ich  hadde  gemcnet,  se  scjiolden  in  Haut  bebben  gegai^, 
|lecht  so  de  Swedescb  vormals  bebben  gedan. 
I  Dat  mag  ans  nicbt  wedderfaren, 
;Dar  befft  so  mannich  stolt  Eddelman« 

Syn  Leyent  umb  vorlaren. 


ft.  Ex  alia  cantiletm  Dyimarsica  [cafU{  antar'  faii 

Presbyter  qindixm.'] 

An  einem  Mandage  na  St.  Valentin, 

Dat  is  war,  so  ich  Juw  vorwar  mag  sagen, 

Ifeldorp  badde  König  Hans  gewttnnen, 

He  wolde  na  der  Heide  vortban  und  vort  na  Lunden. 


De  Dytmarschen  dat  vornehmen, 
Wo  drade,  dat  se  to  Hemmingsted  qwemen, 
Mit  Feken,  Bussen  und  Swerden, 
Dat  j^^l^ab  an/eif^^^FMlk^lyei^  Nacb^,   s^.  b^groven  sik 

under  der  Erdeni 

König  Hans  qwam  upgedringen  mit  groter  Macht, 

De  Garde  hadde  he  mit  sick  gebracht, 

Und  andere  Krygesknechte, 

Holsten ,  Fresen ,  Dennen ,,  de  was  erer  so  vel, 

Me  konde  se  jo  nicht  teilen. 

De  Dytmarschen  hadden  de  Bussen  dar  Iho  eestelt, 

Se  schoten  also  fry  tho  eme  int  Feit, 

Mit  einem  frien  Mode^ 

Des  de  Edele  so  sehr  voi^schrak, 

Dar  qwam  erer  so -v41e  tTio  Dode! 

De  Garde  qwam  updringen  mit  der' TIdt," 

Se  qwemen  westwart  tegöns  de  Lyt,  ' 

Se  wolden  dar  Gut  vordcrven  5      '  ' 

S*  röpen :  „woÜ'ätt ,  gy  Dytmarschen'  baren, 

Gy  moten  noch  alle  van  Avende  sterv'enl*^ 

„Nu  help  Maria,  du  Magtt  rein, 

Wy  laven  dy  mit  gahtser  Trüwen: 

Beholden  wy  nu  d)e  Averhant, 

Ein  Kloster  wyllen  Wy  dy  buwen!" 

w 

Darmede  lepen  de  Dytmarschen  ut, 
Aeixht  so*  de  i^jwunig«»  X4QW«n  do^,     .... 
Den  ere  Jungein  syn.  gepsunen..         ,.  .* 
Durch  Hulpe  Guides,  des  starken  Gades, 
Syn  se  van  der  Garden  gek^imen. 

Ein  Crucifix  hadden  se  allmit  gebracht. 
Dar  sick  de  Garde  so  ser  yorschrakj 


;i 


3d6 

Ab  einer  körten  XJrel 

Der  Garde  bleflt  sÖYen  I>v^^nt^do| 

Dat  dede  Got  dorch  Dytmarsche  Bur««] 

Do  repen  de  Dytmarscben  hojg/inModX: 

nWollan,  gy  Heide,  idt  will  wer4ea,^t!      .   ^   - 

Und  gat  nu  men  an  de  Kriesknechte, 

Holsten,  Fvesen^  Denen  möf^  wy  Alan, 

Dat  do  wy  all  mit  Rechte!*' 

So  siegen  se  mennigen  Kriegesipafi  4ot, 

Holsten,  Fresen,  Denen,  alle  qw^men  se  in  gr^te  ffodt, 

De  Adel  begunde  tho  wiken, 

Ber  Denen  blefF  so  vele  dot, 

De  legen  dar  an.  dem  Slyke ! 


>*  • 


König  Hans  tho  Hart  ich  FreHrich  sprak: 
JHer  Got ,  wo  käme  wy  in  dyt  grot  Ungemak ! 
Her  Hans ;  dyt  hefstn  uns  gebruwen. 
Beholden  ^e  Dytmarsrchen  de  Ayerhandt, 
Mt  wert  uns  warlich  ruwen!" 

Do  rep  dar  ein  van  Aneveldt: 

nfier  König  ,  dyt  is  nicht  woll  besteh  I 

l»et  uns  men  wedderkeren." 

Be  togen  ein  wenig  thorugge  wedder  afT, 

I^är  qwemen  so  maiinich  gheme  (mannich  Graeve)^' 

Dar  qwemen  de  Dytmarscheh  her  gedrungen, 

Mit  Peken  und  Swerden ,  dat  se  rungen^ 

AI  an  einem  kleinen  Felde, 

Dar  wart  jo  de  Adel  ne4dejr^&lagen, 

Dat  deden  de  Dytmarschen  Heide ! 

Dar  wart  geslagen  so  mennich  fyn  Eddelman, 
Den  ich  Iw  hyr  nicht  nöhmen  kan, 
Bremen,  Ridders,  I^nechte,  all  gelik. 


336 

Do  dnsse  Geschieht  vreren  gesehen,         ^ 
Der  Viende  wören  fel^ ;  se'  wolden  vleen 
An  eine  körten  Wyle;     ■       ^ 
Des  folgeden  ehne  de  Dytmarschen  na, 
Se  slogen  se  an  dei^'M^lc.      ' 

VifFhundert  bynnen  Moldorp  waren  gebleren, 

Des  hadde  de  König  de  Macht,  gegeven, 

De  Stadt  nScholden  se  bewaren  —  , 

Do  se  hebben  geseü  dUs^e  grote  Nodt 

DteTludJft'heBbeü  )8e  gekaren. 

De  Strantman   [Suderstrandttnan]   qwam  updrengen  mit 

^  groter  Macht, 

Peke,  Bussen  und  Swerde  mitsick  gebracht, 
Tho/Meldorp  ingedrungen,  . 
Se  hebbent  dar  all  dotgeslagen, 
AUent,  wes  se  dar  he/bben  gefunden! 
Ach  hadden  se  twe  Stunde  vber  gekamen, 
Dat  hadde  gedan  so  groten  Framen, 
Als  ich  vorwar  mach  sagen, 
Köningk  und  Hartich  mit  allem  Volk 
'  Möchte  men  hebben  geslagen ! 
Dat  noch  so  vele  äff  entlopen,. 
Dit  is  keen  Wunder  van  so  groten  Hopen. 
So  ick  hebbe  vornahmen: 
Se  hebben  geswaren  einen  duren  Eidt, 
In  Dytmarschen  nummer  tho  kamen! 


m 


337 


i  Ein  ander  Carmen,  welches  der  grofse  Reimer  van 

fVimerstedt  verferiiget. 

Hertzog  Hans  woltho  sinem  Broder  sprak:  Acb  Broder! 

leve  Broder  myn,  wat  willen  wy  nu 
!  beginnen, 

Wy  willen  henthen  na  dat  adelicheDithmarschen  also  gut* 

offt  wy  dat  mögen  gewinnen, 
Wy  willen  henthen  na  der  Guardie ,  und  will  uns  den  de 

Guardie  Bystand  dobn,  so  mögen  wy 

dat  Land  wol  gewinnen. 
Sc  schicketen  eneik  Baden  wol  bereit  al  na  der  groten 

Guardie :  ' 

Is  dar  ein  Bade  ju  gesand  wol  van  den  Höhten  Herrn, 
Und  willen/ jy  nu  leisten  uns  trawliken  Bystand,  dat  Land    ' 

schall  uns  wol  werden« 
De  grote  Guardie  rüstet  sick  also  fort  und  mundiret  sick 

tbom  Felde, 
De  grote  Guardie  rüstet  sich  »mit  allen   ehren  groten 

Helden, 
Se  makeden  sick  up  und  tögen  fort,  wol  na  hohen  Mel- 

dorpbynnen. 
Dar  steken  so  des  Königs  Fahne  tho  dem  Dohre  uth,  dem 

Dith marscher  Lande  tho  schrecken,  *) 
Se  togen  tho  Qemmigstedt  up  dat  Feldt,   dar  ward  de 

grote  Guardie  dodtgeschlagen,  mit  aK 

len  ehren  tapffern  Helden. 


I 

*)  Yvlgo.    8e  togea  to  Jepenitedt  avev  dat  Feld*  darneddrn  an  den 

Strände* 
Sc  atekcn  ene  Fähnlein  baFen  nt  na  den  Ditmarseker  Land«. 

lYoirrrs  Wftor.  YoU^tUpderf  92 


338 

Dar  ligt  nu  myn  Perd, 

Dar  ligt  nu  myn  Schwerd 

Dar  ligt  nu  myne  adeliche  Grone! 

Dat  will  ick  Marien  verehren  dolin''  tho  Schlefswig  in 

dem  bdme/ 
De  uns  de  grote  Guardie  dodt  schlog,    dat  will  ick  ju 

wol  seggen, 
Dat  hefft  de  grote  Reimer  van  Wimerstedt  gedahn,  de 

hefft  de  grote  Guardie  geschlagen, 
De  uns   dat  nie  Liedlein   sung,   vjan  nie   hefft  he  idt 

gesungen, 
Dat  hefft  de  grpte  Reimer  van  Wimerstedt  gedahn,  mit 

sinen  langen  gelen  hrusen  Haaren. 


Dat  söste  Poema,      Wert  vor  einen  Dithnuxrschen 
Dam  gehruket. 

De  König  woll  tho  dem  Hertogen  sprak :  Ach  Broder, 

harteleve  Broder 

Ach  Broder,  hartlevester  Broder  min.  Wo  wille  wi  dat 
/  nu  beginnen, 

Dat  wi  dat  frie  Ditmarsche  Landt,  Ane  unsen  Schadeij 

mög^n  gewinnen?  ^ 

Sobald   dat   Reinholt   van  Mejlant  vornam.    Mit  sinci^ 

langen  gelen  Barde, 

De  sprak:  wilFn  maken  einen  Baden  bereit.  Und  schi- 
cken na  der  groten  Garde, 

Will  uns  de  grote  Garde  Bistandt  dohn,   Dithmarsche^ 

schal  unse  woll  werden. 

Sobald  de  Garde  dise  Mehre  vornam ,  Se  rüstede  sick  ¥i^ 

?nechtig  sehre, 


339 

Se  roste  sick  rroll  vöiftem  dusent  Mau  stark ,  Aver  d« 

grone  Heide  tho  trecken, 
Köne  vrj  men  des  Königs  Besoldung  erwarven,  UnseFröor 

liens  de  schölen  sulvest  wol  mede. 
De  Trummelsclileger  de  schlog  woll  an,  Se  togen  aver  de 

grone  Heide. 
Und  do  de  Garde  thom  Könige  wpl  ipiam:  Acli  König, 

min  lever  Here, 
Wor  licht  doch  pu  dat  Ditmarschen  Landt,  Im  Heven  odr 

.   up  schlichten  Erden? 
Dem  Könige  befihi  de  Hede  nicht  woll,  He  dede  balt 

wedderspreken : 
Itis  nicht  mitKede/i  an  den  Heyen  gebunden,  It  ligt  wol 

an  der  siden  Erden. 
Der  Garde  Her  spifik  dp  mit  Mode  stark:  Ach  König, 

min  lever  Here, 
Is  it  nicht  gebunden  an  den  Heven  hoch»  Ditmarschen 

dat  schal  unse  bald  werden ! 
He  leih  de  Trummelen  uQimeschlan,  De  Fenlin  de  leth 

he  flegen, 
Darmit  togen  se  einen  langen  breden  Wech,  Beth  se  dat 

Landt  int  Gesichte  kregen: 
ich  Lendeken  deep,  nu  bin  ick  dy  nicht  wyth,  Du  schalt 

min  nu  balde  werden ! 
Darmit  togen  se  tho  hoger  in  Wintberg  in,  Se  legen  dar 

men  eine  kleine  Wile 
Se  togen  do  vortahn  na  Meldorp  tho,  Eren  Avermoth 

den  deden  se  driven, 
Se  steken  des  Königs  Banner  thom  bogen  Tome  uth,  Den 

Ditmarschen  dar  tho  Gramme, 
Se  hengeden  er  Schild  woll  aver  de  Muhren,  Daraber 

ist  en  nicht  woll. ergangen. 
Se  togen  noch  ein  weinig  wieder  vorth,   Woll  na  dor 

J^emmingsteder  Velde, 


340 

Dar  bleff  ocli   de    grot«    Garde    geschlagen ,   Mit  ercn 

dapperen  Helden. 
t)at  Wedder  was  nicht  Mar,  (le  Wech  was  oclt  schmal,  de 

Graveu  weren  vull  Wäier, 
Nocihthen  töch  de  Garde  noch  wieder  vort,  Mit  einem 

trotzigem  Mode, 
He  hadde  einen  Harnisch   aver  sinen  LifF  getagen,  De 

schinede  van  Golde  so  rode, 
Daraver  was  ein  Pantzer  geschlagen,  Darup  dede  he  sick 

vorlathen. 
Mit  dem  do  spranK  dar  ein  ein  Lähdtsman  hertho,  Mit 

einem  langen  Speere, 
üc  stak  80  stark ,  dat  druth  ein  Krum  Hake  wart ,  und 

hangede  in  dem  Pantz  so  schwarc, 
Dem  Landesman  ein  ander  tho  Hülpe  quam ,  Dat  Speer 

-  wolden  wedder  halen. 
De  Garde  was  stark,  drei  haddcn  vuUe  Wargk,  Ehr  sc 

en  Konden  averwinnen 
Se  togen  en  mit  Sadel  und  Rofs  herdal ,  Wohl   in  den 

depen  Graven^ 
Dar  wart  ock   der  Holsten  König  geschlagen,  Mit  alle 

sinem  groten  Heere. 
Dar  lach  do  sin  Pert,  dar  lach  ock  sin  Schwert,  Dartho 

de  Röniglike  Krone ! 
De  Krone  de  schal  uns  Maria   dragen,  Tho  Aken  wohl 

in  dem  Dome. 


Alfs  men  schreef  dusent  verhundert  unde  vere, 
Do  quam  in  Ditmerschen  ein  grott  Here^     ^ 
Alfs  Isern  Hinrichfs  Sone,  ein  grolt  Forste  rike, 
Hertich  Gertt,  ein  framer  Man,  ein  Here  van  Sliefswike, 


341 

He  hefft  vorbadet  alle  sine  Gude  -  Menncn, 

He  wolde  in  Ditmerschen,  gaff  he  ehn  tho  erlienneiT^ 

Wille  gi  ock  nu  bi  mi  bliven? 

Se   seden   alle:    gaedige   Here,    mit    Gude    unde    mit 

Live. 
Yifftein  Ridderfs  siüt  thosamende  gewesen. 
Unde  veerhundert  Gude-Menne  uth  gelesen. 
Ahne  Buren  unde  andere  Krigefsknecbte ; 
Ehren  Heren  wolden  se  Bistant  doen,  und  dohen  den 

Dingen  Rechte. 


Alsus'sint  se  in  dat  Landt  getagen, 

De  Ditmerschen  sind  alle  geslagen 

Uth  dem  Wege,  dar  se  schleken, 

Se  Icpen  alle  thor  Hamme  tho  mit  ehren  langen  Peken. 

De  Holsten  tastedcn  alle  menlilien  tho, 

It  wafs  Pertt,  Ofse,  Schwin  efftc  Kho, 

Dat  wart  alle  nicht  vorgeten, 

Kleider  all  wat  Vlar  wafs,  dat  Smyde  war  affgespleten. 

Do  se  ehren  Market  sufs  haddon  gedaen 

De  Schütten  mosten  mit  dem  Rove  gaen, 

All  nha  deme  Holsten  Lande, 

Se  meneden,  se  hedden  guden  Koop,  de  Here  blclF  tho 

Fände. 
Do  se  wider  in  de  Hamme  quemen, 
De  Ditmerschen  ehrer  doli  whar  nhemen,  ^ 

Mit  Armborsten  unde  mit  ehren  Peken, 
In  so  groter  Grlmmicheit  se  den  Vorsten  dorchsteken. 
De  Weg  de  wafs  tho  male  gantz  enge, 
Dat  se  (piemen  in  so  grote  Dwenge 
Nemant  mochte  dem  andern  entwiken, 
De  meiste  Hope  bleff  dar   dott,    de   Arme    mit    dem 

Riken. 


I 


342 

Her  Hinrik  van  Siggen,  ein  Ridder  goet, 
Qe  hadde  tho  male  einen  frien  Moet, 
He  en  wolde  nicht  vortzagen, 

De  Banre  brachte   he  mit  Macht   dardorch,   elfte  he 

hadde  vlagen. 

Do  de  Ridder  dat  vomam 

Dat  sin  genedige  Here  nicht  na  en  q[uam, 
Em  wafs  uthermaten  bange, 

He  wolde  sich  lever  laten  doetschlagen,  wen  he  were 

vangen. 

He  ifs  wedder  tho  deme  Hupen  gereden, 
Unde  hefTt  mit  dnen  twen  Sones  in  sinen  Dott  ge- 

streden, 
Dat  höret  einem  edlen  Manne  van  Ehren, 
Sufs  hefft  he  dar   sin  Liff  gelaten  bi  sinen  addelen 

Heren. 

Dar  wor  den  gefangen  dortich  Gude-Man  in  all, 
Her  Wulff  Fuwisch  (f^am  otk  mede  in  den  Tall: 
Och,  Frunde,  latet  unfs  nu  leven, 
Eschet  Sulver  unnd  Golt,  wi  willent  gerne  geven. 

De  Ditmerschen  makeden  do  ein  Vorbunt, 
Se  breken  Marienborch  bet  in  de  Grünt, 
Se  wolden  dar  nent  Slote  liden, 
Wen  de   Holsten  wedder  quemen,    se  scholden  dar 

nicht  tho  tiden. 

Se  wolden  d6  Vangen  all  wol  bewaren. 
Se  seten  dar  in  so  groten  Varen, 
Se  dachten  mennigc  wunderliche  Wege, 
Se  schreven  ehren  Frunden  tho,  dat  me  it  doch  flcge. 


%^ 


343 

It  ifs  gesettet  teln»  Jahr  in  gvidt  Bestaunt, 
De  eine  mochte  Torsöken  defs  anderen  Lantt, 
In  einen  guden  saligen  Vrede,  ' 

Mochten  se  so  voit  mit  Rust^  Sitten,  ^ere  wol  ere 

Bede. 

j 

Dat  hefft  gestaen  so  mannig  leve  Jar, 
Koning  Kersten  reisede  tho  Rome  apenbar, 
Do  hefft  ehme  de  Keiser  genedigcn  gegeven, 
De  Ditmerschen  scholden  ehm   gaen  in  de  Hant;   dat 

was  also  geschreven. 

r 

De  Koning  hefft  elmsn  Baden  uthgesant, 
He  hatt,  dat  se  ehm  wolden  gaien  in  de  Hant, 
Unde  mähen  sich  nicht  alto  vordraten, 
He  woldc  ehn  ein  gnedich  Here  sin,  foi   ehrer  Privi- 

legie  läten. 

Den  Baden  hebben  se  sehre  vorschmaet, 
Wat  se  antwordeden,  dat  wafs  ^aet, 
tJnde  boden  dem  genedigen  Forsten  siner  Kronen,       ^ 
Üffte  he   sich  wolde  nögen  laten  mit  einem  Schepcl 

Bouen 

Int  Jahr    dusent    vifPhuiidert    woldo    dit  Koning   Hans 

wreken, 
Ünde  mit  velen  Heren  ein  Vorbunt  sprekea, 
Dat  he  wolde  horsam  mähen  etlihe  Lande, 
Vele  Volkefs  was  ehm  wilham,  dat  me  em  sande. 

Do  nu  de  Stede  dat  hebben  vomhamen, 
Sulke  eine  grate  Vorsammlinge  thosamende  harnen, 
Se  hebben  under  malhanderen  gesprahcn, 
Toiiie,  Mueren,  Walle,  wille  wi  all  yaste  makcn. 


i 

/ 


344 

De  Koning  ist  mit  Herterich  Frederich  avereingekamesy 
De  Oldenborgeschen  Hern  h ebben  se  mede  genamea^ 
Her  Hans  van  Ahnevelde  de  wort  nicht  vorgeten, 
Ridder  unde  gude  Menne,  de  all  hoch  weren  beseteiu' 

Do  se  nu  alsufs  thosamende  weren 
De  groten  mechtigen  Forsten  unde  Heren, 
Ein  jewelik  na  sineme  State, 

Dar  sach  me  so  mennigen  schonen  Man ,  dat  was  bs- 

ven  Mate. 


Defs  toende  sick  de  Koning  up  der  Holsten  Erde, 
Mit  groter  Manheit  tbo  Vote  und  tho  Perde, 
Utbgestrecket  sine  Flögel  tho  beiden  Enden, 
Grcwapent  van  Höyet  tho  Vote  beth  up  de  Lenden. 

Sufs  siiit  se  getagen  in  Ditmerschen  unvortsagt, 
Des  Dingefsdages  nha  Scholasticae  der  reinen  Magt, 
Mitt  also  grot^m  Geschmucke  uthermaten; 
Se  hadden  dat  so  vorgesett,  se  wolden  nemande  leven 

laten. 


De  erste  Nacht  sint  se  tho  Jüverfsdorpe  gebleven. 
Dar  mochte  nemant  vor  ehne  streven, 
De  leine  leep  in  Sueden,  de  ander  int  Norden, 
Wente  de  Garde  wolde  itt  alle  morden. 


Des  Middewekenfs  sint  se  int  Sueden  nha  Wintbergea 

tagen, 
AUent,  wat  dar  wafs,  ifs' wech  geflagen. 
Ein  jewelick,  wor  he  sick  mochte  beschuren, 
Wente  itt  weren  alle  arme,  nakede  Buren. 


/ 


345 


Des  Donredages  togen  se  nba  Meldorpe  unvordraten. 
Dar  kebben  se  sick  mit  den  Ditmerscken  scbaten. 
De  Garde  wafs  gar  unvortca^t. 
De  arme  Lüde  worden  van  dem  Ehren  gejagt. 

0 

De  Kranken ,  de  nu  nicht  lopen  en  Konden, 
Blinde,  Bedderedige,  se  seten  elfte  stunden, 
Dar  en  ifs  nicht  gesparet  de  Moder  mit  dem  Kinde 
Alle  sint  se  yormordet  dar,  gelik  einem  vetten  Rinde. 

« 

Safs  hebben'se  do  Meldorp  ingenhamen, 
Unde  ock  de  Kerken  tho  ehrem  Vramcn, 
Dar  hebben  se  der  Hände  mechtigen  gebruket, 
Watt  in  Schappen  unde  Kisten  wafs,  hebben  se  daruth 

gepuket. 

Tor  Stünt  ifs  de  Torne  getziret  mit  einem  Teken, 
Ein  Krutze  mit  Golde  unde  Parlen  besteken, 
Also  der  Heiser  Gonstantinus  ehr  hefft  gebaden, 
Up  dat  ehn  Got  desto  luckliker  wolde  raden. 

Do  hebben  se  Meldorpe  so  vaste  begraven, 
Dar  scholde  me  den  armen  Lüden  vele  vorlaven, 
üp  dat  se  so  velle  williger  weren, 
To  denende  ehrem  genedigen  leven  Heren. 

Des  Sonnavends  wart  dar  ein  Man  uthgesant, 
De  in  deme  Lande  wafs  wol  bekam, 
tJmme  tho  vorspeende  de  Wege  na  Hemmingstede, 
Unde  denne  vort  nha  der  Heide  darmede. 

Desalve  Man  wart  gefangen, 
Se  wolden  ehn  beide  morden  unde  hangen, 
Se  grepen  ehn  bi  den  Haren,  bi  Halse  unde  Kinne: 
Segge  imfs,  wat  beff^>  de  Koning  in  dem  Sinne? 


346 

Och ,  lev^n,  Fnmäe ,  latet  mi  nu  leven. 
Ick  will  juw  apenbar  tho  erkennen  geven, 
It,  schal  juw  allthomale  dohen  baten, 
So  veme  gi  mi  min  Liff  willen  laten. 

Dar  beftt  he  bekennet  unde  thostaen  rechte  vort 
Wo  de  Koning  mit  dem  Hertogen  hadden  Wort, 
De  Heide  nnde  Lunden  inthonehmen  up  einen  Dag, 
Dat  ick  in  der  Wahrheit  wol  segen  mach. 

Atse  nun  dorch  Rades  etliker  Vorgängen  Üffacfat, 
Se  sick  up  den  soventeiden  Februarii  hadden  bedacht, 
Se  segen  den  Mandach  mit  Dunkerheit  anstaen, 
Do  se  woUden  tho  Stride  alle  riden  imde  gaen. 

Andrengende  sint  se  kamen  mit  groter  Scharr, 
Dat  duchte  ehn  do  wesen  sunder  VhAer, 
Mit  des  Koninges  grote  Bescharminge, 
Dat  in  yeler  Heren  Bekarminge. 

Dar  sint  gehöret  Trummitten  unde  Bungen, 
De  Bufsen  in  dem  Hemmel  klungen 
XJp  wender  Erden  mit  groteme  Schalle, 
De  Schote  weren  bi  neneme  Talle. 

• 

Alsufs  hebben  se  nu  laten  wittlich  doen,  . 
Dat  se  hedden  de  Nature  glik  einem  Swoen, 
Wan  ehm  kumbt  des  Dodes  Dwang, 
So  hevet  he  up  unde  singet  einen  Sang. 

• 

De  Ditmerschcn  dar  alle  stille  tho  schwegenf 
Dorch  ehre  listige  unde  seker  Wegeji 
Nemen  se  der  Garden  all  even  waer^ 
Se  c[uemen  ehn  alle  under  Ogen  daer. 


347 

In  einem  engen  Wege,  schlimmich  nnde  dreckicb. 
De  Dyk  hoch,  de  Graren  deep  unde  schlickicb, 
Begen,  Sehne,  Wint,  wafs  ehn  alle  entjegen, 
Darvan  se  groten  Frachten  kregen. 

Also  do  de  Vorsdnilinge  den  Stridt  scholden  schlaen, 
Sint  se  alle  mit  der  Schare  der  Peerde  ummegedaen, 
Van  halven  beider  groter  Vorsamlinge 
Wafs  dat  Landt  in  groter  Mangelinge.' 

Alsois  befangen  were  lichtlich  ummegegaen, 
Damp  so  drecht  men  groten  Waen, 
Se  meneden  se  weren  alle  bedragen, 
AI  weiden  se  nicht,  se  mosten  it  wagen. 

Hnlpe  ifs  gebruket  mannt  gerlie, 
Dar  ifs  worden  wittlik  ehre  Drogerie, 
De  Schutte^  uth  deme  Norden, 
Se  dachten  se  tho  vorquelen  unde  tho  morden. 

De  Ditmerschen  de  Wege  wol  bekanden, 
Beth  als  de  dar  weren  uth  frombden  Landen. 
Defs  hadden  se  so  vele  beter  einen  Moott, 
Unde  trösteten  sick  sulven  in  ehrer  Nott. 

Van  ehrer  Schickinge  sint  se  nicht  geweken, 
Wat  ehn  wart  gesccht,  scholden  se  nicht  breken, 
Die  beiden  se  all  sunder  Spott, 
Altbohope  vor  ein  Gebott. 

Marien  Hulpe,  Gades  werdige  Moder, 
De  se  vorbatt  tho  Jhesum  unsen  Broder, 
An  ehn  wafs  alle  ehr  Thovorlath, 
Se  enachten  se  nicht  al,  weren  se  noch  so  q[uaat« 


348 

Defs  bebbeq  se  mit  Vasten  Tinde  mit  Beden 
Unde  andere  gude  Werke,  de  se  deden, 
Up  dat  se  worden  gefriet  van  Scbmerten, 
Hebben  se  gebichtet  van  alle  ehrem  Herten. 

Ock  hebben  se  enffangen  allgemene, 
Den  Ltchnam  Jesu  Christi  in  der  Ostlen  klene, 
Up  dat  ehn  Gott  so  vele  gnediger  wolde  wesen, 
Dat  se  ehrer  Viende  mochten  genesen. 

Eine  reine  kusche  Juugfrowc  se  dartho  koffte 
Mit  Entholdende  ehrer  Kuschheit  dede  se  ein  Geloffte, 
Defse  de  wafs  ehr  Bannerforersche  up  dem  Wege, 
Der  jeimen  dede  behelden  den  Sege. 

Ehre  Spif^e  ifs  dar  entwey  gedelet, 
De^  Wagen  bestaende  Fert  unde  Volk  vomelet, 
Mit  Bufsen  unde  mit  ehrer  Bagen  Macht, 
Unde  dat  dorch  sundriger  Gades  Krafft.  ' 

» 

Och  wo  sere  worden  se  do  dorveret, 
Do  se  van  ehren  Ferden  worden  gekeret, 
Dat  ehn  Hände  unde  Yöte  begunnen  th^  beven. 
Dar  ^mochte  nemant  wedderstreven. 

Se  sint  geweken  up  einem  schmalen  Wege, 
Wente  se  nicht  entwufsten  de  Stege, 
In  Drange  sint  se  aver  malkander  gefallen, 
Dat  machte  de  Yeelheit  van  ebnen  allen. 

Dar  ifs  der  Heren  ridderlike  Schaer,  ^ 
So  se  quemen,  so  sint  se  bleven  daer. 
In  schonen  Hamsche,  in  kostlichen  Gewade. 
Sint  se  kamen  tbo  einem  jammerlikem  Bade. 


I 


349 

Se  itunden  vortzagt  mit  ehren  Bufsen  unnd  Pelten, 
Nun  höret  van  Gade  ein  wunderlich  Teken, 
Ilse  men  malet  de  Hilligen  valcen, 
De  dar  drowet  tho  scheten  unde  nicht  en  raken. 

In  unsen  Dagen  dit  Wunder  ifs  gebeert, 
Dat  in  velen  Olderen  nicht  ifs  gehört, 
Dat  Heren  uaäe  Knechte ,  in  velen  Striden  vorfaren. 
So  \runderliken  hebfoen  den  Sege  vorlaren. 

Na  ifs  dit  gescheen  dorch  Gadefs  Raedt, 
All  were  wi  (lenne  noch  so  quaet, 
Ein  Iderman  schal  sick  sulven  tuchten, 
So  dorve  wi  des  Dodes  nicht  fruchten. 

Ock  en  darf  sick  nemant  In  siner  Sterke  laven, 
Wen  Gott  uthstrecket  sine  Hent  van  baven, 
Unde  werc  he  ock  noch  so  schone, 
He  wert  tho  wreven  alse  eine  Bone. 

Hadden  se  juw  averkamen  dorch  ehren  Nidt 
Se  hadden  juw  maket  Li  ff  unde  Gudes  quidt, 
Sufs  ITs  gewandelt  ehre  grote  Weide, 
Bat  se  dar  fuste  sint  hieven  in  deme  Velde. 

Watt  ifs  dar  scheen  ein  grott  Geschall, 
Mank  den  Riddem  unde  gude  Mans  all, 
Do  se  segen,  dat  dat  Moefs  wafs  vorgaten, 
Dat  se  Liff  unde  Gudt  scholden  darlaten. 

AUufs  ifs  de  meeste  Hope  dar  gebleven, 
Dorch  Bufsen,  Loede,  Pile,  Peke,  merket  even, 
Ock  etlike  dprclr  harte  Isern  worden  geschlagen, 
Per  Pilo  wafs  meer ,  wen  der  ledderjae  Bagen« 


v. 


350 

« 

Nu  bi  unsen  Tiden,  ^ffte  vor  ifs  ^at  gedacfat| 
Alsodane  Strldt  unde  Doetschlacht, 
Ock  in  diesen  Ortt  I^andes  nicht  ifs  ^escheexi^ 
Noch  van  jennigen  Menschen  nie  ifs  gesehen. 

Offt  du  nu  fragedest,  wo  vele  dar  sint  gewesen, 
Got  late  se  ja  der  ewigen  Pine  genesen, 
Ick  loye  sofs  dusent  bi  Paren, 
Gott  wille  se  alle  an  ehrer  Seelen  spareii! 

Hebben  se  dar  int  erste  gemifset, 
De  sick  dar  hadden  upgespifset 
Dat  se  dar  alle  wolden  wat  halen, 
Se  mostent  all,e  sulven  mit  der  Huet  betalen. 

Se  quemen  dar  alle  umme  Sulver  unde  Golt, 
De  bitter  Dodt,  dat  was  er  Solt, 
Hebben  se  gekregen  vor  ehr  Lohn, 
Alle  moste  ett  mennig  van  Dwange  doen. 

Dar  worden  ock  gesehen  de  Öhrdenerfs 
De  levedcn  alse  Weldeners, 
Se  wolden  dar  grott  Gutt  vorwerven, 
Se  leveden  all  sunder  Ehe,  men  sach   ehrer  dar  -veel 

sterven. 

Weldeners  mach  ick  billiken  wol  spreken 
Wente  se  Kerken  unde  Klüsen  tho  breken, 
De  Klöster  vorstören  unde  de  Jungfruwen  sehenden, 
Unde  Gade  Hoon  spreken  in  allen  Enden. 

Velichte  weren  de  Gadefsvorgeten  nha  gebleven. 
Dem  Koninge  were  mehr  Victorie  gegeven, 
Doch  wol  kan  de  Richte  Gadefs  undersoekei)^ 
41  hadde  he  gelesen,  i^lle  d^  B^ehe, 


351 

Ock  mochte  he  alle  Berge  avevkliven, . 
Nochtan  en  mochte  he  nicht  beschriven, 
Worumme  Got  ein  Ding  vahe  vorhenget) 
Dat  unfi»  dili  Will  alle  Gutt  inbringet. 

Hu  alflufs  vortt  seggen  summige  lichte 
Dat  der  Ditmerschen  aver  all  nichts 
Baven  twehundert  ifs  efft  sin  gebleven, 
So  dan  summige  yrol  hebben  beschreyen. 

De  dit  Gade  van  Hemmel  nicht  tho  en  lede, 

Umme  der  othmödigen  Bede, 

Dorch  sunderge  Gades  Barmhertigkeits 
'  Vorgifft  he  unfs  alle  unse  Boefsheit. 

Ock  dorch  unser  Simde  wol  velßr  weren  wert, 
Datt  Gott  dorch  sine  Gnade  van  uns  kertt, 
So  men  hir  schinbarliken  mach  merken, 
Ifs  Gott  tho  laven  in  alle  sinen  Werken, 

De  ehn  desse  grote  Victoria  helft  gegeven, 
So  mennig  stolt  Man  ifs  dar  gebleven, 
Unde  so  grote  Kienode  ahne  Mate, 
Van  Golde,  Perlen,  Eddelestene  unnd  sulyeren  Vate. 

Lavet  Gade  unde  Marien,  de  vor  Juw  hefft  gestreden, 
Up  dat  gi  dit  besitten  mögen  mit  Yreden, 
Unde  legget  (j^de  alle  Tidt  tho  de  Ehre, 
Wente  van  juwer  Macht  were  itt  vere. 

Sonder  Twiffel  weide  itt  Gott  also  vorhengen, 
Dat  dorch  sine  allerscharpesten  Strengen, 
De  Garden  unnd  ander  vol  Hates  unnd  Nides, 
Si»t  vorschlagen  in  dre  Uhren  Tides. 


352 

Enwillet.juw  nicht  tlio  sehre  yorhaven, 
Wente  dorch  Marien  Vorbiddent  van  baven. 
Ifs  juw  disse  Victoria  gescheen, 
Velichte  gi  mochten  itt  noch  wol  vorsehen« 

Willet  ock  de  Vorwinnerfs  nicht  vorspreken, 
Velichte  de  denken  itt  noch  tho  wreken, 
De  nu  sint  efüte  noch  werden  gebaren, 
Dat  Radt  kann  geringe  umme.varen. 

Och  Gott,  wo  wandelbar  ifs  unse  Tidt, 
Wen  mi  menen  Vrede,  äo  hebbe  wi  Stridt, 
Aldufs  du  unse  Schip  geringe  vorwandelst, 
XJnde  broderlike  Leve  voranderst. 

O  wo  dure  ifs  de  Victoria  gestaen, 
De  mit  Blottstortinge  wart  gedaen, 
Alse,  do  se  gingen  mit  bebenden  Speren, 
Nicht  Lüde  tho  ropen,  helpet  di  tho  den  Ehren. 

Gi  Lande  entwillet  juw  nicht  tho  sere  vorheven, 
Nu  juw  Gott  hefft  sulk  einen  Sege  gegeven. 
Ick  bidde  juw,  legget.afF  juwen  homodigen  Vlegc, 
Unde  denket  up  de  drövigen  Wege. 

Dar  du  segest  de  groten  Schare  der  Doden, 
De  Dinen  darmöde  in  groten  Nöden, 
Ere  menlike  Kunne  nakef  imde  blott. 
Dar  wafs  nicht  tho  sehende  men  Jammer  grott» 

Dit  ifs  van  dufsen  Dingen  nu  gespraken, 

Wolde  itt  Gott  nu  noch  an  der  Seelen  wraken, 
Dat  werc  gantz  schwär  tho  betrachten, 
Got  mote  ehn  ehre  J*ine  eutsachten, 

VQdc 


353 

Unde  baten  ehn  nu  clursen  schmelllieii  Dotli, 
Dar  sc  nocl)  ligg^n  naicet  unde  blotb. 
In  dem  Velde,  vor  wilden  Beesten  unnd  Hunden, 
Gottmöte  se  loesen  van  alle  ehren  Sunden. 

Defs  belpe  ehn  du  Moder  der  Barmherticbeit, 
De  du  bist  den  armen  Sündern  bereit 
Vorbidde  unfs  to  dinem  leven  Kinde  altosamen, 
Dat  >vi  unfs  mit  ehm  mögen  frÖwen  tho  ewigen  Tiden. 

Amen. 


Dattveerde.Carmen^  och  sehr  aardich  unde  hunsU 
lieh  den  ganlzen  Handel^  wo  de  vorlopen^  inhol 

dehde. 

De  wolgebame  Koning  uth  Dennemai*cl<cn  reeth, 

Wowol  dat  chm  gelüste, 
He  wolde  thun  in  dat  Ditmersclie  Bectb, 

Dar  sin  Vader  nuwerle  in  dorste. 
He  leeth  wol  schriven  einen  Breeff, 

He  sende  ehn  in  Frefslande, 
Dat  dar  scheide  harnen  de  junge  Man  Grevc, 

Mitt  vofftein  dusent  Mannen. 
De  junge  Man  Greve  dat  nicht  cn  lathe, 

He  quam  all  mitt  den  ersten. 
Se  tögen  aldar  tho  Meldorp  drade, 

To  Meldorpe  in  dat  Kloster, 
Dar  eien  se  dat  Kruth ,  dar  drunken  se  de  Medeii, 

Dar  eten  se  de  schonen  wilden  Braden, 
Ünde  do  se  wol  geteret  hadden, 

Do  scholden  se  dar  van  Staden, 

WoiFpj  fcistor.  Volkslieder.  23 


354 

I 

Se  loegen  aidar  vor  Hemmingstede, 

.Elm  ankede  ock  also  Iiarde, 
Do  sprack  Junker  Slens  aldar, 

De  Averste  all  mang  der  Garde : 
Dat  ifs  mi  in  den  Sinn  gekamen, 

Wi  wille  unfs  ummewenden. 
Neen,  sprak  Koning  Hanfs  mitt  Nfaamen, 

Juw  Solt  schöle  gi  vordehnen, 
Wi  willen  Ditmerschen  jegen  slaen, 

Wi  willen  unfs  dar  wol  wehren, 
Se  scholen  imfs  gar  nicht  entgaen, 

Wi  willen  «e  wol  vorwehren. 
Do  se  den  Ditmerschen  entjcgen  kernen, 

De  schloegen  also  sere, 
Se  schloegen  de  Garde ,  woll  vöfteinduserit  Man  do^, 

Dar  wafs  ock  jo  neen  mere. 
Do  se  de  Garde  all  dotf  geschlagen  hadden, 

Do  scholden  se  den  Haveman  beginnen, 
Se  schlögen  den  Haveman  schnelle  tho  doot, 

üp  einem  kleinen  Plane. 
Defe  wart  de  Koninginne  envvaer, 

Se  weende  ock  also  sehre,  ^ 

Sin  gi  Jinechte  nu  tho  fluefs  gekamen, 

Wor  late  gi  juwen  eddelen  Heren? 
De  Ditmerschen  hebben  ehn  aldoott  geschlagen, 

Defs  könne  wi  nicht  enkeren. 
Se  dragen  sinen  Helm ,  se  vören  sinen  Schilt, 

Dartho  sine'  stolte  Bänneren. 
De  sick  jegen  Ditmerschen  sotten  will. 

De  stelle  sick  woll  thor  Wehre, 
Ditmerschen  dat  schölen  Buren  sin,  * 

It  mögen  wol  wesen  Heren. 


35» 


I 

Datt  soste  Carmen^  welches^  ick  erachte y  de  selige 
K  Andreas  Brues  gedichtet  hehbe.,  de  will  iii 
dnes  rechten  reinen  Christengelcven» 

2.  Der  Herr  .hefft  slck  erbarqfie^, ,    .  . 

Thor  Tidt  des  Angstes  ^ot,  _ 

Ditmerschen  ifs  bescbarmet, 

Valien  in  siner  Nodt. 
Vor  Koning  tinnd  Forsten  grptt^ 

2.  ünse  Koning  hcfft  uns  gereddet. 
De  Gott  vam  Hemmelrili, 

De  Viende  sint  thotreddet,    .    . 
Erdödel  jammerlil(, 
So  halp  Gott  gnedichlicb. 

3.  Sonderlich  do  unfs  ded  Moj^e, 
De  Hoclibam  Hertoch  Gerdt, 
Unnd  leth  w.ech  drlven  de  Koye,. 
Bleve  wi  doch  unvorvertt, 

Vor  sinem  Bagei^  nnd  Schwett^. 

4.  Do  men  sqhreeff  400  negst  dusent, 
Und  Teer,  im  Sommer,. he, ^giifun»      , 
He  malid  nen  lange  Brusent,   . , 

Gar  drade  wart  hc  tarn,  , 
He  wart  geschlagen  in  der  Harn. 

5.  Sin  Edlen  imd  Landrskncchte, 
Se  mosten  mcde  tho, 

Wi  lehrden  ehn  recht  vechten, 
Nemen  w.edder  Perd  und  Koh, 
Noch  mosten  se  dartho. 

23  * 


356 

6.  Men  schrelF  dusent  viffhundert, 
ümm  yalentini  Tidt, 

De  Gard,  so  Iiadd  gepiunder^; 
Vell  Volk  unnd  Lande  witt, 
Mit  Koning  Hans  ging  tliom  Stritt. 

7.  Se  sint  tho'  Meldorp  kamen, 
Doma  tho  uns  int  Vielt, 

De  Heide  wolden  se  ramen, 
Se  kregen  erst  ehr  Gelt, 
Ehre  Maeiat  weren  getelt. 

8.  Wi  öfter  den  unse  Herte* 

Gott  dorch  Christum  vorwar,     ' 
VorvTillet  mit  groter  Schmerte 
Vor  dufser  bösen  Schar, 
Dat  wi  nicht  quemn  in  Gfahr. 

9.  Dat  heft  Gott  angenamen, 
Na  siner  Gnaden  Artt, 
Grott  Heil  ifs  uns  gekamen, 
Ein  Ider  tröstet  wart. 

Vor  sinen  Viend  bewartt# 

10.  Der  Gnaden  Döre  stunt  apen, 
Wi  weren  Gades  Radt, 

Gar  wol  sint  se  gestupet, 
Men  waded  in  ehren  Blott, 
In  Hupen  legen  se  dodt. 

« 

11.  De 'Ruter  sint  vordrucket. 
Ja  mennich  Eddelman, 
De  Koning  ifs  entrucket, 
Hertoch  Fredrich  floch  darvan^ 

Hebben  unfs  de  Büte  gelahn. 


357 

13.  Se  quemen  in  Fred^s  Dagen, 
Vam  Koning  uthgesantt, 
Defs  moste  se  Gott  plagen, 
Mit  siner  starken  Hantt. 

Unnd  maken  se  tho  Schandt. 

13.  Löwen  unnd  Truw  Gott  leyet, 
Alfs  he  sulffst  truwe  ifs, 

De  darin  wedderstrevel, 
Wert  nicht  inieggen  Prifs, 
Droch  sleit  sinen  Hernn  gwifs. 

14.  Up  Rofsen  unde  Wagen,  ' 
Hadden  se  ehren  Mo  dt, 
Gedachten  uns  tho  plagen, 
To  vom  in  grote  Nodt, 

Unnd  ncmen  Godt  unnd  Blott. 

15.  Se  wolden  uufs  umbringen, 
Tho  böten  ehren  Sinn, 

It  mochte  ehn  nicht  gelingen, 
Wi  schlogen  frisch  darin, 
It  T^afs  men  ein  Beginn. 

16.  Gott  wafs  Schilt  9  Borg  unnd  Wapen, 
Se  sint  nedder  gestortt, 

Wi  hebbn  se  recht  gedrapen, 
Ehr  Levent  ehn  vorkortt. 
Alt  aver  ein  Hupen  gestortt. 

• 

17.  Im  Levend  sin  wi  gebleven, 
Ja  alle  schir  gesund, 

Den  Prifs  wi  Gade  geven, 
Laven  mit  unsem  Munt 
9u  iinnd  fho  aller  Stundt^ 


358 

18.   Wi  willen  uns  erheven, 
O  Her,  in  dinem  Heill, 
Marien  Kind  Prifs  tho  geven 
De  halp  abn  allen  Teill, 
Tho  unsem  Nutt  unnd  Heill. 

19*  Ehr  Banner  iinde  Wapen, 
Bei  unfs  vorhanden  sin. 
Ehr  Kertzen,  de  se  vorlopen, 
Unnd  ander  Kienott  fln 
Ein  Zier  der  Kerken  sin. 

90*  Hiruth  wi  merken  konntty 
Wol  up  Gott  vast  vortruwt, 
De  wert  nummer  vorhöntt, 
Wol  up  siner 'Gnaden  buwtt, 
Solkfs  nummer  ehm  geruwt. 

Sl;    Ghriste,  du  rechte  Notthclper, 
Du  Herr  an  allem  Endt, 
Vortt  ifs  nu  unse  Begehr, 
Van  unfs  din  Gnad  nicht  wend 
Tho  Hulp  din  Engel  send. 

22.   De  Duvel  ifs  nicht  gedödet, 
Grimg  he  tho  söken  plecht, 
He  ifs  ock  nicht  vormödet,. 
Giff,  so  he  wedder  iecht, 
Wi  mögen  winnen  Recht. 

23*    GilF  Recht  in  unsem  Lande, 
Alfs  wi  gereddet  gaen, 
Dat  wi  nummer  mit  Schande,, 
Unfs  sulven  nedder  slaen, 
Unnd  werdn  tho  Spott  unnd  Hohn. 


359 

H,  Homott  tinfs  ocli  nicbt  plage, 
Gutt  Badt  iinfs  feile  nicht, 
Dat  unfs  din  Wortt  bebage, 
Dem  volgen  underrichtt, 

In  Freed  unnd  Tbovoroicbt. 


Ein  ander  horit  Carmen  y  nha  Art  eines  Ditmerschen 
DanizeSy  welches  den  gemtxen  Handel  gar  Kortt 
xmde  Runstlik  in  sich  begript  nnde  vormeldet, 

Wille  gl  hören  im  (einen)  nien  Sang, 
Wat  unfs  hefft  Koaing  Johan  gedan, 
[Ick  will  ehn  juw  singen,  alfs  ick  en  kan.] 
Se  hebben  alfs  tliosamende  gespraken, 

Se  wolden  tho  Brüfsel.ein  Samlent  maken, 
Se  konden  sick  dar  nicht  alle  besehen, 

Do  wolden  se  up  eine  grone  Heide  theen. 
Se  togen  up  eine  grote  Heide, 

De  heten  se  vor  eine  Jitten  -  Weide, 

Sille  Johan fs  "Jacob  de  wafs  darmede, 

< 

Dat  wafs  jo  ehr  Bungenschleger, 
De  Bungenschleger-  de  schlog  an, 

Darmit  se  toegen  se  vordan. 
Se  kernen'  tho  Wintbergen  in  dat  Blick, 

Dar  jageden  se  uth  beide  Arme  unnd  Bik. 
Se  toegen  tho  Meldorp  in  de  Stadt, 

Dar  weken  uth  beide  Borger  unde  Badt. 
De  olde  Badt  ifs  uthgewaken, 

Koning  Johan  ifs  ingebraken. 
Carsten  Holm  de  quam  dartho, 

Min  lever  Her  Hans  wo  haget  juw  tho? 


360 

Min  lever  Carsten,  ich  löve  juwe  Wort, 

Ick  meine  it  schall  hir  werden^  gott. 
Min  lever  Carsten  ,  scbnaket  eine  "Wije, 
"     Ich  will  juw  geven  dat  Schiott  thom  Tile. 
Min  lever  Her  Hanfs,  ich  hanfs  nicht  weseo. 

Ich  moth  all  mang  de  Bueren  wesen,  « 

Den  worden  se  hir  meiner  enwar, 

Wo  drade  dat  ich  mein  Levent  vorlor. 
All  up  der  Heide,  dar  ifs  ein  Blich, 

Dar  wähnet  Peterfs  Hans  unde  ich. 
Morgen  fro  hamett  tho  unfs  tho  Gaste. 

Ich  will  juw  doen  dat  aller  best, 
Ich  will  juw  schenhen  Mede  unde  "Win, 

Darmitt  schöle  gi  nha  Lunden  thcen. 
Unde  stehet  an  de  groten  Dorp, 

Dar  liggen  de  Buren  also  starh, 
Unde  stehet  an  dat  halve  Lantt, 

Dat  ander  geitt  juw  woll  in  de  Hantt. 
Ifsbrannt,  dat  ifs  ein  framer  Man, 

De  will  woll  bi  Loven  staen, 
Ue  gaff  dem  Lande  eine  wise  Lehr, 

To  Hemmingstede,  all  vor  der  Do  er, 
Legget  juw  ein  luttih  hir  under  den  Wall, 

Dat  juw  neinant  hir  scheten  schall; 
Und  legget  de  Spere  \Tatt  bi  juw  neder, 

Und  latet  se  tehen  bewesten  vor. 
Dat  horeden  wol  dordehalff  hundert  Man, 

De  gingen  de  groten  Garden  an. 
De  Buren  repen  averluth. 

Schlaet  de  bugden  Garden  doot. 
Se  schlugen  de  bugden  Garden  doott, 

De  Bueter  quam  in  groter  Noot. 
Pe  Buter  greep  einen  schnellen  Badt, 

He  wplde  nnrlden  nha  der  Stadt« 


361 

It  wart  eh  averst  beiecht  dat  Pafs, 

De  Buren  schlogen  wat  dar  vvafs. 
Se  gingen  ein  weinich  wat  niank  de  Wagen, 

Dar  fiinden  se  Saden  unde  Braden. 
Segget  dem  Koninge  gude  Nacht, 

Se  hcfft  unfs  braden  Höncr  gebracht, 
Tastet  tho,  gi  leven  Gesten, 

Dit  gifft  uns  Koning  Hanfs  thom  besten. 
Gistem  weren  se  alle  rike, 

Nu  stellen  se  hir  in  dem  Schlike.  i 

Gistem  do  vöreden  se  einen  hogcn  Moott, 

Nu  haMen  efan  de  Raven  de  Ogen  uth. 


Fan  den  Dithmersehen  is  dit  Gedicht  unnd  is  wahr^ 
Und  is  och  van  dem  gnadenriken  Gnlden  Jahr. 

Emblema. 

Hie  insvrta  «rat  imago  aliquot  implentium  taccam. 

Ein  Sack  altholang,  althowith  unnd  sehr  undicht. 

Den  kan  men  hastigen  füllen  nicht, 

De  vele  will  hebben  unnd  damha  steith, 

De  kumbt  ock  vaken  m  grolt  Vordre itt, 

De  girichlich  i\illen  will  einen  Sack  bi  dem  andern, 

Dem  scholde  nicht  noegen  mit  Hollant  unnd  Flandern. 

Carmen. 

Men  list  in  der  Biblien,  dat  de  Olden 

Dat  Gulden  Jahr  plegen  tho  holden, 

In  groter  Ehre  unde  Werticheit, 

Mit  Frowden ,  mit  Lpve  unnd  in  groter  Hilligkeit» 


^     362 

Alle  Gefangene  unde  Eigene  worden  quidt, 

Allen  Unfrede  settede  mcn  alF  tho  der  Tidt. 

It  ifs  nu  anderfs  in  difser  EBe, 

Man  deith  nu  mannigen  Armen  wehe. 

Homotb  ifs  sehcr  grott,  vorwahr, 

Defs  krigen  se  in  Deel  ein  qiiadt  Jahr, 

De  dat  Gulden  Jahr  nicht  enachten, 

Unde  och  Gerechticheit  nicht 'betrachten, 

Men  vallet  aver  Stede  unnd  Lande, 

Mit  scltzamen  Volke  mannigerhandc, 

De  nicht  entfruchten  den  Alm ech igen  Gott, 

De  helligen  Rechte  holden  se  vor  Spott. 

De  Hövetlüde  sint  siulven  Tyrannen, 

Laten  sich  vorschunnen  van  ehren  Mann  en 

Etliche  hebben  ock  ein  egen  Hövet, 

Nemande  he  ock  beter  gelövet. 

Hir  willen  se  mit  dorch  de  Mueren, 

Se  menen,   ehn  könne  nemant  stueren. 

In  dufsem  vofftein  hundersten  Jahre, 

Ifs  Volk  gekamen  eine  grote«  Schare. 

De  beeiden  dat  Gulden  Jahr  vor  Tändt, 

Unnd  tögen  recht  in  Ditmerschen  Landt. 

Help  recht,  help  krum,  dufse  sulven  wolden. 

De  Ditmerschen  etlichen  Fürsten  huldigen  scholden. 

Van  der  hilligen  Kerken  Bremen  .wolden  se  se  bringen, 

Unde  begunden  se  mit  Gewalt  tho  dwingen. 

Se  brukeden  ehren  olden  Orden, 

Se  roveden ,  se  branden ,  se  schlogen ,  se  moorde^, 

Se  dcden  mannigen  Ditmerschen  wehe, 

Defs  sette  ick  duth  Gedichte  meist  up  dre. 


Do  alse  de  erste  Intoch  geschach, 
Dat  ^«i^s  in  der  Weken  de  dorde  Dach. 


363 

Dit  wafs  nlia  alle  elirem  Sinne, 

Dre  Dage  hadden  se  Meldorpiune. 

Dre  Dorper  bi  Meldorp  vordorven  se  mit  Brant, 

Dre  Mil<3  Weges  kernen  se  in  dat  Lant, 

Dre  Dage  nha  Sunte  Valentin 

Togen  se  in  de  homödigen  Schin 

Uth  Meldorp ,  d  r  e  Stunde  up  den  Dach, 

Dre  verendeel  Weges,  dar  de  Scblachtinge  ich  ach. 

Dre  schwäre  Here,  stolt  van  Mode, 

To  Vote ,  to  Perde ,  mit  Wagen ,  mit  Gude. 

Gott  galF  den  Ditmersehen  sonderlilie  Sterke. 
Dre  hundert  ijuemen  alleine  tho  Werke. 
De  vechteden  unde  schlogen ,  se  repen  an  Gott ', 
De  Garde  heeldent  int  erste  vor  Spott, 
Men  alto  hardt  betaleden  se, 
Dat  se  mannigem  hadden  gedaen  weh : 
Se  plegen  tho  beroven'de  Gades  Huese, 
Se  spareden  wedder  Nunnen ,  Kerken  etfte  Hluese 
Ein  ittljch  de  kreech  hir  sin  Deel,  ^ 
Quemen  welke  wech,  der  wafs  nicht  veel. 
Dama  gingen  se  dat  ander  Heer  an,f 
Dar  stortede  mennig  Eddclman. 

Dat  dnidde  Heer  sick  oclt  ilo  vorvccrde, 
Dufse  de  weren  meist  tho  Perdc, 
Hir  weren  mede  veel  stolter  Heren, 
De  mosten  dar  nie  Havewerk  lehren. 
Sodanc  Bute ,  alfs  dar  wart  genhamen, 
Darumme  weren  se  dar  nicht  gekamen. 

'S 

Vfii  dreen  Carspelen  meist  dit  deden. 
In  dreen  Stunden  wafs  itt  gescheden. 


364 

Van    tw  int  ich   (dortich)  dusenden    dre   dusent  vrech 

qucmen, , 
De  de  Flucht  unde  dat  refugium  nehmen. 
Wagen,  Peerde,  dre  dusent  mit  Gude, 
Dar  alle  bi  weren,  Volk  unde  Luede, 
Golt,  Sulver,  Kleider,  dre  Kamer  -  Wagen. 
Hir  will  ick  nu  nicht  mehr  nha  fragen, 
Wat  Bufsen ,  Hamsch ,  Peerde  därgebleven, 
Homott  hefftt  itt  darheu  gedreven» 

Dre  Heren  nemen  de  Flucht  in  Nodt, 
Unde  och  dre  Graven  liggen  dar  dodt, 
Dre  mall  tein  Ridderfs,  seher  stolt, 
De  liggen  dar  doot,  de  dar  drogen  Golt. 
Dre  stigc  Daggen  unnd  Schwerde  mit  Golde. 
Dre  Wagen  mit  Hönren ,  de  men  braden  scholde 
Densulven  Dach,  went  ehne  were  geluchet^ 
Dufsc  Hönre  weren  alrede  geplucket, 
Gefullct  mit  Rosinen  imde  Krude, 
Men  de  Ditmerschen  sint  seltsame  Li^ede. . 
Se  hadden  nene  Tidt  de  Hönre  tho  braden, 
Se  spreken,  wi  willen  ebnen  doch  wol  raden, 
Wi  willen  se  seden  in  einen  Hupen, 
Se  möge  wi  de  Jüchen  mede  supen. 
Dre  Wagen  mit  Tortitzen,  de  men  vor  iferen. 
Flecht  tho  bernen,  ebnen  tho  Ehren, 
De  worden  nun  in  dreen  Kerken  gebrent, 
Unde  in  den  Decnst  Marien  gewcnt. 
Dat  hebbe  ick  gesehen,  se  sint  van  Wafse, 
So  warliken,  alfs  ick  bin  ein  Safse. 
Dre  sunderlike  Wise,  de  wundcljk  sidt, 
Brukcden  de  Ditmerschen  in  dem  Stridt. 

Dat  erste  leth  sehr  othmödichlik, 
ßin  Cnicifa  9  dat  ^dff  seher  I^armelik, 


365 

Dat  Icten  se  vorhennc  dregen, 

Mit  innigem  Gebede  se  dat  ansegen, 

Gelik  wo  de  Joden  de  ehme  Schlangen, 

De  Moses  yor  se  leth  uphangen. 

Jegen  de  boesen  Schlangen  in  der  Wöstcnie, 

So  geschreven  steitt  in  dem  Bohc  Numeri. 

De  ander  Wise ,  de  wunderlili  ifs. 
Eine  Jimgfrow  ging  vor  in  der  Spifs. 
Se  schuwede  nicht  dat  Ungefoeg, 
Desse  salyige  den  Banneren  droeg. 
Jungfrowschop  lavede  se  alle  ehre  Dage, 
Wer  et  Gade  in  sinem  Behage^ 
Unde  der  saugen  Jungfrawen  Marien, 
Dat  he  dit  Yolli  wolde  frien, 
Van  den  Unmilden  unde  van  der  Nodt, 

De  drudde  Wise  wafs  wunderliken  grott, 
Ünnd  ifs,  do  se  den  Vienden  wolten  moeten, 
Treden  se  tho  ebn  mit  barvoten  Voten. 
Se  repen  alle:  Hetp  Maria  milde, 
Se  worpen  van  sick  Krevete,  Höde  imnd  Schilde. 

Wowol  de  Name  gruwlich  leett, 
Dasent  Düvelfs  -  WerfF  de  Stede  hcett. 
Dar  dufse  Mortt  unde  Schlachtinge  schach. 
So  helft  se  gebeten  mannigen  Dach. 

Dree  Stunde  vor  Avent  de  Ditmerschcn  quemen, 
Unde  manlilien  Meldorp  wedder  innehmcn, 
Viele  Spiese,  Gedrenk,  se  dar  vunden, 
Dre  Vate  Wines  grott  unde  wol  gebunden, 
Se  drunken  imnd  seden  ehme  gudc  Nacht, 
De  ebnen  den  Win  dar  hadde  gebracht. 


/ 


366 

/ 

Scnnachcrib,  Fhara  o  unde]  Josue^ 
Wunder  dede  Gott  defseu  alle  d  r  e, 
Mitt  einem  wafs  Qptt,  dufsen  andern  e9xtjegj0ii, 
Van  dufsen  Teilen  ein  Deel  dar  scliegen,    . 
Densulven  Dach  in  dem  Lande, 
Etlichen  tho  Ehren,  etlichen  tho  Schande. 

De  Ditmerschen  sprekeo  int  gemeen: 
Ditsulve  nu  hir  ifs  gescheen, 
Dat  legge  wi  tho  der  Göttlichen  Machte 
"Went  unfs  vele  Quades.was  jthogedacht. 
Dit  hebben-de  Djtmersch/en  demsulven.  bmcfet. 
De  ersten  schrefF  dit  klein  Gedicht,     . 
Darsulvest  in  dem  Ditmerschen  Lande. 
Wo  wol  de  Wunder  sint  mannigerh^nde,- 
Doch  sunderlich  sint  dre  »ehr  grott,    - 
i)re  Hilligen  repen  se  an  in  de  Nodt, 
Marien,  Sunte  Jürgen  unde  Sunte  Valentin, 
Dre  Mante  scholde  noch  de  Frede  sin. 
De  wart  den  Ditmer6<!hen  nicht  geholden, 
Darumme  storven  Junge  unnd  Olden,.  • 
Ja  vele  Volkes  masanigerley,  , 
Wente  itt  stunt  im  Dage  wente  thom  Mey. 

De  dufses  all  ein  Hövetman  ifsv* 
Antwor^den  mott  hie  alle  gewifs, 
Vor  di$se ,  de  dar  sint  gestorven, 
Ock  vor  /.alle ,  dat  hirumme  wert  vordorven, 
Ja  Yor  dat  aliergeringeste  Hoon, 
/  Mobt  he  Gade  Rekenscho|>  doen, 
Dat  hir  umme  sufs  wert  vorheert, 
Wowol  ifs  dat  jo  nioht  yele  ^vertt. 
Noch  mehr  vor  Vadet  unde  vor  Kinder, 
De  desscs  h ebben  groten  Hinder, 


367 

Wen  Godt  ehn  eschet  unde  aaklöppet, 

Werne  unschuldich  Blott  in  den  Himmel  ropet. 

Hirror  mott  he  setten  Fandt^ 

Dat  mehr  ifs  den  Vott  unde  Handty 

Dat  darfF  men  nicht  holden  vor  Spott, 

Wente  rechtferdig  ifs  de  almechtige  G(^tt. 

De  Ditmersdien  meist  gingen  thor  Bicht, 
Unde  hebben  sick  ock  mitt  Gade  bericht 
Dre  Mante  unde  ock  vor  dufser  Tidt, 
Unde  beden  Gott  mitt  .allem  Vlitt, 
Dat  he  den  rechten  helpen  scholde. 
Dar  muste  vasten  beide  Junge  unnd  Oldc, 
In  dren  Manten  etliche  Dage, 
Dutt  Geloffte  laveden  se  Gade  tho  Behage, 
Marien  unde  ehren  hilligen  Patronen, 
Up  dat  Gott  ehrer  wolde  schonen. 

In  Ditmerscheii  hebbe  ick  dulae  Wortt, 
Vtn  m^nnigen  ünen  Man  gehört, 
De  se  mi  sulven  hebben  gesecht. 
Se  spreken:  Ach  Gott,  hebben  wi  recht,. 
Lath  unnfs  den  jo  nicht  vorderven, 
Sy  m  unrecht,  so  lath  unnfs  sterven, 
Sy  wi  ock  recht,,  so  wille  wie  unfs  frien, 
Dorch  Vorbittend  der  Jungfrpwen  Marien, 
De  wi  hebben  vor  unSe  Patronen, 
Will  defs  armen  Volkefs  vorsehonen, 
Dohe  unscn  Vi  enden  sodanefs  tho  weten, 
Darmitt  se  unfs  mögen  vorgeten. 
Mannigem  hadde  de  Garde  gedaen  wehe, 
Sc  achteden  nicht  vele  der  G bristen  Ehe, 
Se  irachteden  ock  winig  den  ailmechtigen  Gott, 
^  Se  beeiden  ein  Deel  der  Hilligen  vor  Spott, 


/ 


368 

Se  reepen:  o  Buer,  amechtigcr  Wicht, 
Vorlath  di  nu  up  de  Hflligen  nicht 
De  Kele  schall  di  äff  in  dufser  Stundt, 
Ick  will  di  morden  alfs  einien  Hundt, 
Din  Wiff,  din  Gudt  will  ick  dartho 
Hebben,  ehne.  il  wert  Morgen  fro. 

Mit  sodanen  Volke  vuU  veler  Schande 
Will  men  nu  dwlngen  Stede  unde  Lande, 
Went  nu  hir  noch  mochte- bi  bliyen. 
Doch  dufse  könen  nicht  mehr  bedriven, 
De  dar  nu  sufs  nedder  liggen. 
In  dem  Drekke ,  alfs  andere  Schniggen. 
Gott  wefs  gcnedich  den  Seelen  all ! 
Den  dar  men  vorbidden  schall; 
Wente  mannig  wart  darben  gebracht. 
De  gcdwungen  wartt  dartho  mit  Macht, 
De  dar  ock  jammerlik  ifs  vorschlagen, 
Defse  mag  men  wol  meist  beklagen. 

De  Vorste  ifs  aller  Ehren  wertl, 
De  der  Christenheit  Framen  begertt, 
Eme  behöret  tho  denken  Dach  unde  Nacht, 
Wo  de  Christenheit  möge  bliren  bi  Macht, 
De  Seher  affbrickt  nuthor  Tidt, 
Se  schwaket  gantz  sehr  up  alle  Sidt. 
Dutt  scholden  de  Foraten  alle  keren, 
Darumme  heet  men  se  genedige  Heren. 
Vele  Fürsten  hir  nu  entgegen  doet, 
Vorgecten  ahne  Nodt  Christen-  Bloet. 
Se  scholden  up  de  ünchristen  schlaen, 
So  sprickt  nun  de  gemeine  Man. 
Se  boeren  }o  up  der  Werrelt  Plicht, 
Dat  men  dit  sprickt,  enachten  se  nicht. 


,» r .      •     • 

1 


M9 

0  gl  edlen  Stede  unde  Lände, 
Bedenliet  Gades  \^oldat1i  manniger  Hände, 
Jesus  tinse  Here  unde  unse  Broder, 
Dartho  Maria  sine  wehrdige  Moder^ 
Vttll  aller  Gnaden ,  Hiilig  der  Hilligen, 
Weren  mehr  oothmödieh ,  nnnd  dat  gäitVR  tftlli^en 
So  jennig  Minschc  Je  ifo  gewest,  *  '  ''  "'•^  *  •'  ''' 

Somen  in  dem  wabt^n  Evangelio  le«iv    '  "  ''** 
Worumme  >?ille  yr\  den  bofferdig  sin?"    *•'♦  •>"  •  * 
,Jfa  Homoot  volget  ewige  Pin.      -  '  iA'u.i  :-.•  f 
»Gin  bomodicb  Minsdie  nicht  hingse  «taet, ^ :  •' 
^4Ie  vallet  gantz  difade^'wo'in  ock-gaet.     •'^'  n-      ; 
iiVor  Gade  ifs  H^m'oof  <^wige  Scbandei^     •' ••  "\'^ 
,4)orch  Hocbmott  vorderren  St^e  nnd  L«iii«k/>'>   > 

Üp  dat  uns  ocli  so.  p^icbt  cnscbee,       ^ 
Idl  difs  Radt,  ein^i^jjichrbi  Tiden  tbo,  seJu», 
Üp  sick  sulven,  up  Wiff,  up.  Kindt,. 
Üp  alle,  de  in  sinem  Befeble  sindt. 
logget  wech  den  Vlege,  den  sundigen  Dracbt, 
Darmit  Got  in  Tomiclicit  wort,  gebracbt.  . 

^  hir  nun  mehr  will  van  weten, 

.  '".ff'.*.'. 

De  lese  Isaiam ,  den  billigen  Propheten, 
«  den^drudden  Capittcl  vindstu  staebn, 
WoTumme  Jerusalem  einst  moste  vorgaben. 

Dutt  kleine  Gedicht 'ifs 'sunst  herett"  ' 
Inkortter  Tidt  thosämcndc  gesett. 
Gade  tho  Lave  undb^bo  Ehren, 
To  Wehrdicheit  allen  chrittlichen  H^ren,' 
Ock  allen  Eddelen  unde  Meeiibeit  voi^whar, 
Ünde  ifs  geendigt  in  den  Gulden  Jahr. 
Gott,  giff  dinen  GbrtWfen  Eindrecbtichei'l,*" 
Dinen  Frede  unde  ewig©  Sallicbeit.     A*mert.  '  ' 


»  v 


t  I 


•  * 


Woi,»»8  histor.  Volkslieder.  *  24 


370 


Lünoburg^r  Fe&de.     1371. 

Wifto:  gjr  hoffen ,  ,wq  4ai?  gffscliii^ch 
Tho  Luneborch  an  ^iiier  N^M^tt ' 

Dar  Schach^  «isb.'m^oktig  vpa^^^v^  . 
All  wo  dar  aVer.  de.,  muffe».  stßg^4  > 
Veel  mehr  wenn  s^v0n;  J^wd^i^t»  .  . 
Seyen  hundert. ff eliren  a!^er.kam«% 
Se  wehren  frisch' ub4p  dar  1^  n^nK^,, 
Spraek  IVfanehe  mit  der  baedwii: 
Gy  Heren  ^etet  Alle  fro,  -.     r  ... 

Gy  sint  in  dem  rosen  garden. 
Sivert  yan  Salder  spriack  aldar, 
Here  von  Homborch  tredet  hervor^ 

Und  weset  fries  modes. ' 
Wy  willen  alle  ryke  werden, 
Van  dufser  borg^r  gude. 
De  Here  von  Hamborch  sprack  alldar, 
Ick  hebbe  gelovet  vor  einen  dach, 

Vor  einen  steden  frede, 
Wo  bewahre  ick  nu  mine  ehre, 
Ick  bin  hir  sulveii  mede* 
Se  treden  ein  weinich  vorbath. 
All  nha  dem  nien  marcke^Q  wart. 
Dar  walden  se  Riddt^r.  n^j^iq^, 
Dar  wart  Hert^g  Säbels,  sone   ^ 
Gesch)ag/en,  by  dem  kake^ 
Albert  Tust  de  lach  darby, 
Se  schriede  so  lüde,  o  weh,  o  weh^ 

Oöh  miii^es  jungen  liye&I 
Were  ick  nu  thor,  Nuenborch 


4' 


37i 

♦ 

By  minen  jungdit  Wivei 

Henoge  Säbel  d«  laeh  darby, 

He  schriede  8o  kuLe:  o  wie!  #  wtliit!  • 

.    Weife  idi  wedder  tho  lande^ 
Mj  scholde  nu  und  nemmerinelir' 
*     üha  LuBeborcfa  Yorlangen. 
Sireit  van  Salder  gre|>  de  banner  in  de  liandt« 
Wo  grade  he  up  de  vischbenlce-spvaiüi?    ' 

Gj  borger  allgemeine       '     • 
Huldiget  minem  Here^  ron  Hambe^b^  * 
So  wert  juwe  sorge  kleine 
Do  sprak  ick  Hellricb  Wesenbercb, 
Leren  borger ,  dat  were  uns«  vpf^devif, 

Wy  willen  by  ehren  bliven, 
Wy  willen  se  up  ehre  pande  schlan 
Unse  Unrecht  wille  wy  wehren. 
Siyert  mit  der  halven  nese, 
Da  machst  wol  ein  vorreder  wesen, 

Dat  mach  me  an  dy  wol  kesen, 
Hir  moth  so  man  mich  from  held 
Sin  junge  lifF  vorlesen. 
Se  treden  ein  weinich  vorbath 
Na  der  beckerstrate  wart,  * 

Vor  mittelst  up  dem  sande, 
Do  qwemen  se  vor  dat  rode  dar, 

Dar  horde  me  last  er  unde  schände 
Sivcrt  van  Salder  rep  aver  ludt, 
Schlat  hir  beyde  wiff'unde  Kinder  dath    - 

Unde  latbet  nemande  leven, 
^eme  Christus  von  dem  hemmel 

"Wy  wolden  ehm  neneh  man  geven, 
De  Borger  repen  apenbar, 
Berath  der  elven  dusent  megede  schar, 
Dat  wy  bliven  by  ehren 

24  * 


372 

All  dewil«  Luneborch  in  ehren,  stttt, 
Ehr  lafF  dat  wille  wy  vorm«Kren. 
Oll  Wo  sc  «Ur  tbo  hope  redest 
De  schnerde  se  up  den  Kervkftaff  «cboten» 

Nemet  uns  hir  gerangen, 
De  Keppener  qvemen  dar  her  gedrungen ; 

So  scblogen  se  up  ehre  Jbande. 

■ 

Se  treden  ein  weii&i<)b  vorbatb, 
Nba  der  Tulen  ouwe  wart. 

Dar  bord«  men  jammer  clagen,' 
Dar  mosten  se  mente  auer  de  sebo 
In  dem  blöde  waden. 
De  uns  d^fsen  rey  nie  gesancbi 
Keppensen  is  be  genant, 

Unde  is  ein  frier  bnabd. 
Behode  un3  G.Ott 
Vor  aller  sulcher  noth, 

He  kan  woll  reyecken  makcn. 


Sti  ff  tische  Fehde  1519. 

Do  Gottes  son  geboren  wart 
Van  Marien  uth  hoger  art, 
Do  man  schreiF  wol  dusent  jar    > 
FunfHiundert  19.  aldar, 
Do  verhoff  sich  ein  plank 

Davon  so  ludet  düfse  sank. 

<  * 

2.  Hertzoge  zu  Safsen  lovesam    ' 
Bischoff  Jöban  van  edlem  stam 


373 

Tho  Hildetbeim  Marien  Hneoht,     . 
He  dede  sinem  dinge  recht, 
He  losede  ein  Ffandt 
Zn  sich  und  siner  ktrchen  handt. 

"^ 

3.  Des  nemen  dar  ein  schrutent  ahn 
Allermeist  seichtes  man, 

I>i^  Schlote  tho  buweii ,  was  er  pin, 

Se  wolden  live^  erben  ^in, 

Dama  ohr  kind( 

^iewphl  siph  das  repht  sp  riii>h\  ent^dt, 

4.  8e  fnnden  rath,  doch  nieht  ifiikv  futbi 
All  wo  sie  woldan-  driven  uth  « 
Bischoff  Johann  aus  seinem  stifi^t 

Und  sines  libes  sparen  nit 

8o  hir  so  dar 

la  sin^r  Kronigen  das  wart  klar, 

5.  Burchart  von  Salder  was  der  eint 
Dem  sodanes  duchte  gut  gesein, 

He  wart  des  Spiels  ein  hauptman. 
Die  andern  hengden  damede  ahn. 
He  warp  ein  dues, 
All  wer  he  ^am ,  dar  was  he  tho  bues 

\ 

6.  In  dem  Hertzogthum  von  Brunschwig 
Auff  stifftes  borgen  alleglicl(, 

Tho  Brunschweig  reith  he  uth  und  in, 
Das  staden  sie  umb  iren  gewin,  " 
Das  also  geschach,  j^ 

Das  war  da  nemem;  dei^  das  sacÜl  " 


374 

I 

7.  He  hadde  Siegel  uüd  breve, 
In  velen  steden  was  he^  leS^ 
Men  solte  ufF  ine  jagen  nit, 

Viel  quades  hefft^l^e  utligeri^^ht  * 

Zum  Lawensteinj  Gronaw 
Mochte  man  furig  sehen. 

8.  Der  Papen  Itoren  ward  vcrbrandt 
Tho  Lafferde,  alle  wor  men  idt  vandt 
Die  armen  bawren  gefangen,  sint 

Zu  Hildesheim  der  burger  kindt, 

Zum  Hanstein  zu,' 

AufF  ire  kost  dat  geschach  also. 

9.  Die  beste  ordt  der  Nienatädt 
Wärdt  uthgebrandt,  ist  dat  nit  wat}i 
Men  moste  des  so  hebben  dult: 

« 

Nemandts  was  dar  die  schult* 
Tot  geschach  «d^alr  .    .^ 

Hildesheim  moste  stundt  des.  grothe  schaer. 

10.  THo  Hallerbürg,  zum  Hundesrugge 
Dar  was  dath  füer  ock  also  flügge, 

Zum  Steuerwalde  und  zum  Richtepeii^e^ 

Die  dorper  sinjt  das  worden  rein, 

Do  das  geschach 

Menniger  dorch  der  finger  sach. 

11.  Tho  Bodenburg  in  Marien  sticht, 
Dar  heth  de  Lawe  apgerlcht 

Sein  banner  und  langen  schwantz, 
Also  wart  lenger  düfser  dan]^, 
De  prael  wart  groth 
Bischoff  Johan  dat  sehr  verdroeth. 


375 

i%.  Hto  moeliie  dat  spiel  bH  leageir  «iiiolHBii 
Ja  sine  hulpe  mosta  faetheen 
Vam  LennerlMuqg  ätm  Forsten  futh, 
Pemsulyen  tcifatftcli  graetii  «remuiieth. 

13.  Hertsog  von  Gelleren  Carl  genant 
Hat  sine  reuther  hergesandt, 
Ock  mennigen  stolten  kriges  knecbt 
Tho  sturen  salck  groth  unrecht, 
Dat  dar  geschehen 
Was  sin  erbarmeth  antasehen« 


14.  Dem  Schomborch  Juncker  Johann, 
Ein  stariier  Her ,  ein  stridtbar  man, 

Mit  seinem  freuet  tön  Diefflidlt 
Van  Jahren  was  he  nit  alt. 
Doch  ernsthaft, 
Sie  togen  hen  mit  grother  hast* 

15.  Sie  togen  fort  in  Diester  landt. 
Wunstorp  wart  dar  uthgebrandt, 
Plattensen,  Munder  imd  Springk, 
Eldagefsen  gaff  dar  ein  geding, 

Ein  merklich  gelt 

De  Calenberg  ist  dar  bestelt. 

• 

16.  Die  Hern  schlogen  obren  Iholl 
All  bei  die  Leine  int  Jeinser  yelt, 
Drei  wecken  nehmen  sie  dar  rast, 
Sie  harden  freilich  aiiff  dem  quaest^ 
Dar  was  groth  rath, 

Dem  Calenberge  schach  kein  ^aedt» 


376 

17 i  «Di«  L^we-qram  rait  gfiflilniger  dniffe,' 
Dafsel  nit  lange  davor  eabliffit, 
Idt  wardt  gehlßandt,  g«piickert  mn; 
In  hüUf  und  trost  war  dar  ^ante  klein^ . 
Zum  Waidenstein  y  vor  Bokelem 
Sacbmen  den  I^awen  theen. 

i8*  He  qvain  dar  brumment  vor  dat  daer 
poch  moste  he  bliven  davor,  * 
He  spraliy  men  scholde  ebne  laten  in 
Des  scholden  sie  hebben  grotb  gewin, 
Ohme  wart  gesecht 
Viel  guibor  wordt«  als  men  pflecht« 

,  r 

1  a      ,  *  * 

19.  Ime  wart  ein  antwort  mit  der  bMtt 
Se  hedden  welle  und  miu«n  fast) 

Auch  Freiheit  hetten  sie  genug« 
Pil,  pulver,  loeth  were  gnug, 
Dat  da«!  höret, 
Dafs  er  qveme,  alse  idt  gebuert. 

20.  Des  Lawen  anschlag  rhet  ohne  nicht. 
He  hadde  sich  wedder  upgericht 

Tho  jagen  schnell  all  up  die  flucht, 
(Dat  Salt- Gitter  nam  he  in  der  thucht,) 
Mit  groter  schar 
Thom  Waldenbarge,  dath  is  war. 

21.  De  LaWe^  was  vermodet  sehr, 
Sin  volck  ungeschickt  tho  der  wehr, 
Do  Schach  jo  dar  ein  feddcm  spiel, 
Men  hedde  ihr  gefangen  vie!    '    * 
AI  sunder  waen. 

Ein  Heiser  bode  is  dar  gegann: 


377 

22.  M€n  scfaalde  ein  maAlleuiglc  friedlich  tem 
Bei  lieb  imd  -gnth ,  bei  scbwarer  pein* 

Die  Lawe  kerde  sich  nit  daran; 
Den  hortam  heilt  Bischoff  Jahan 
Und  sein  gespann, 
Die  weil  doch  die  Lawe  vordann. 

23.  Var  Peine,  der  nlen  nest^ 

Idt  sohach  viel  mehr  al  nmb  die  vest. 

De  Ule  hadde  das  nit  vordient, 

Den  Lauwen  alle  tidt  woll  gemeint: 

In  Hangers  noth 

Se  tröste  ühne,  und  sende  ohmo  brodt. 

24.  Ohre  feddem  sind  öhr  affgebrandt| 
Die- Lawe  leth  dar  niennig  pandt;  '   * 
Gl  duren  lüde-  waltet  doch, 

Der  ulen  harte  leve|  noch 

Und  is  gesnndt; 

Se  was  doch'  in  den  dodt  verwttndt. 

25.  Mat'ieu  bilde  ahm  Peiner  schlot, 
Moste  liden  mennigen  schot, ' 

Noch  stehet  dat  bilde  Iil(e  fast. 

Ir  schetent  klappet  alse  bast, ' 

Dath  mag  men  sehen  5  ' 

Des  moste  die  Lawe  voii  dann^n  thehen. 


I 


26.  All  na  dem  ländt'tho  Lennenburg,    ' 
Borchtorp  reth  he  kortlich  dorch, 
He  brah  dath  Schlot ,  nnd  brende  dat  vlek, 
Ocl  Meilnerseil  nam  ho  tho  sick 
Durch  sinen  grimm; 
Giffliorhs  s6h!ot  wart  dofgaiksHl^btim. 


•  II  •  I 


!•  «     «■"»      .1'*» 


Fehde    zwischen  Albrecht    von  Bran- 
denburg und!  Moritz  Mon  Sachseru 


v»n 


Die  Historie  von  dem  unglückseligen  Krieg  iwiickn 
Hertxög  Albrechten  Markgrafen  %u  Brandenburg) 
and  unsem  G.  H.  Hertzogen  Maaritio  Chäijh 
sten  XU  Sachsen  etc. 

Oeicbehen  im  Jar  M.  D.    53*  den  Neunden  tag  Jolyi 

umb  ein  ulir. 

Im  tausend  und  funffhundert  Jar, 

Und  drey  und  funfftzig,  das  ist  war. 

Im  Junio,  Temimm  mich  recht, 

Alsdann  der  Marggraff  Albrecht. 

Von  Brandenburg  sich  mercken  liefs. 

Dem  Deudschenland  zu  thun  verdries. 

Mit  brennen,  rauben  jmmer  frej, 

Gott  geb,  wems  land,  und  wems  dorff  sej. 

Als  sich  der  Sommer  zuher  nahet, 

Und  alle  sat  auff  dem  feld  stahet. 

Die  wiesen  bringen  grosse  lust,  / 

Und  niemand  von  dem  Winter  wüst. 

Kams  geschrey ,  der  Marggraff  solt  bereit, 

Nürmberg  beleget  hen  mit  streil, 


381 

Die  stat,  va  g^wiroktin  grimihifliel^    - 
Sich  rüsten  gewaltig' stetiglioü.   ' 
Wie  er  die.  itat  wÖU  soUeiffen  garv 
So  er  sie  .tni^d  gewinnea  nar.*-  ' 
Darumb  er  auch  die  Ddrffer  drobf 
Mit  feuer  gantz  verheret  kat« 
t>M  Viehe  genomen  allen  glMeh;  ' 
Ersehlagen  wen  «r  hat 'erreijctit*   ( 
*  Die  «armen  Paaer  wie  die  hiund^i.  .^. 
Verterben*  m«si;  es  alles  in- grond« ,  ' 

Es  lieff  gar  mancher,  nadke^  dÄntm^       r 
Dem  es  fiir  mord  nur  dansu.  kibfn.'  i 

Gar  }emerlich  war  das  zu  sehen, 
Gott  helff  das  esnimer  getfehehn.   . 
Die  stat  er  hart  beschiessen  lies^  ' .  • 
Das  er  nicht  gewan  thet  jm  verdries.  n< 

Denn  er  ja  nichts  geiif innen  kund,  •  ^' 

Er  zog  davon,  .war  jm  gesund.    »'. 
Man  het  jn  sonst  fernen  liriewhmi,.     . 
Wo  er  nicht  wer  entvridhen.     . 
Gen  Banlburg  hat  er  sich->gewendt4 
Ümb  Wirtzburck  alles  gar  verbi^eudt^         '.  « 
Alda  gar  manches  Ebentheucr,'   •<  • 
Geübt  hat  gär  sehr  ungeheuer. 
Mit  gewalt  das  jr  jn  genomen  hat, 
Gebrandt,  geschetzt,  wie  ers  erdacht. 
Er  sagt,  er  wolt  des  brennen  mehren, 
Das  die  so  in  den  Hraiel  wehren. 
Die  füfs  dadurch  erwermeten  fein. 
Ich  mein  es  möcht  ein  geselle  sein. 
Durch  dieses  wüten  un4  tobeii, 
Haben  sie  die  BischofF  erkoben. 
Irm  Volck  zu  hülfF  znkomen 
Haben  sie  kriegsvolck  angenomep«. 


r 


•  1  • 


382 

So  viel  sie  b^i^n  können  Itrieg«^  : 
Damit  sie  besser  Üoüdteii  ^iegien. 
Solchs  als  dev  CInMBHt  hat  9eMke% 
Das  seim  land  axuok  yvmd  also  ^eheit. 
Als  bald  er  $iUi  liat  auffgemacht^.  .   -      '- 
Sein  land  zu  schütfieii  er  gedacht^    . 
Mit  Yolck  mit  Beüternr  ekr  sich  rÜ8l|    '.<•' 
Dan  jm  der  mordl-wart^wol  bewnst«- 
Den  er  zu  steuetarv  den'  zu  wefaved^ 
Hat  er  sein  vdlek  ^a^s-  )>ald  thun  AMkren. 
Dem  von  BrvnfcfaWig  geschrieben  bat» 
Der  jm  sein  Yüdi&i  aoBcfaicken  that. 
Seine  Söne  Woltern  helffen  beid^ 
Philippus,  und  VictDr  zum*  streit«    '     ' 
AufF  das,  das  ]>eudscfae  land  wer  fre^ 
Von  solcher  grausam  Tyranney. 
Dem  Feind  abbagtencsie  zu  haaidt^ 
Er  solt  sich  drossln  aus  dem  Land.  ^ 
Sie  wolten  jn  sonst  treiben  draos^ 
•Wo  er  nicht  würd  ati^' machen  raus. 
Er  solt  gedenekeü  was' er  thet, 
Itzt  bald  d\ap  ganzen  Christenheit. 
Die  durch  sein  ^üten  und. toben,. 
Itzund  würd  gehen  .gliiitz  zu  boden« 
Der  feind  sich  nfcfats  desto  wenig«ir  ritst, 
Gott  gebe  wen  auch  das  verdrüst^ 
Es  gibt  viel  böser*  sdchling-  aus. 
Verlacht,  ver&prioht  die  unsemi  dräusi. 
Darumb  sich  -  auch  aU  bald  mit  macht, 
Mauricius  Ghruifürst  bedacht. 
Desgleichen  die  von  Brunschwig'beidt, 
Auch  der  von  Lünburg  sich  beteidt. 
Mit  Hertzog  Moritz*  dem  taffern  heldt. 
Als  bald  zu  ziehen  in  das  feit* 


383 

Der  Marggraff  dber  nkkto  ^Am'l^li* 
Es  gehe  wies  wolle,  hat  gefolgt. 
Im  Franckenland  tbet  griftssem  schadea^ 
Mit  schetzung,  breimaiiiV  und  encblagen« 
Zerbricht  susdilecbl;  waa  er  da.fiad, 
Nimpt  helber,  7ferdt»  Schaff,  iiitd;die 
Er  furcht  weder  Gott- no^h  seiii  gerieht, 
Beschedigt  Alles  waa  er  sichle 
Was  sol  jn.  CrPtt  iriel  straffen  sobarff, 
Die  weil  er  keinem  krlagevs.darff.  . 
Gott  bger  sein  nichts  se  fördite  aiohi 
Der  Teuffei  für  jm  bittelrlieh» 
Das  er  nicht,  so  er  jn  weg  nem^ 
Das  nbel  ht  die  Hall  bekem. 
Mit  solchen  Worten  er  da  kan^ 
Erschrecket  mannen  taffera  mAa, 
Der  jn  sonst  nicht  gesehawet  het» 
Ob  er  gleich  grossen  schaden,  tbet» 
HertKog  Morits  Chnrfürat,  als  bald. 
Zu  Leiptzig  ei^  Landtag  anstaldt. 
Damit  er  sich  befrageni  thet, 
Mit  seinem  volck  durch,  seine  Reth« 
Denn  dies  eim  weisen  stfiht  wol  an. 
Wenn  er  sich  recht  beA*ageil  kan* 
Und  nichts  aus  seiner  eigen  kür, 
Bald  thut,  was  jm  nur  feilet' für,. 
Darumb  der  Churfurst  alle  hftt, 
Gen  Leiptzig .  gfoddert  in  die  Stad. 
Dahin  er  selbs  ist  kommen» 
Und  da,  den  handel  fürgenomen. 
Darzu  der  Lünebürgi«ch  Fürst, 
Mit  pferden  kommen  ist  gerast. 
Desgleichen  die  yo;n  Adel  weit, 
Mit  Reutern  allztimal  bereit. 


384 

« 

Ins  Fürsten  h^rbevg^'kcihnen  sind,   -  >' 
Sieb  zu  bereden  all 'igfesöh-fvind.    •     *    •  . 
Aisdan  der  OhüWforsti^itfa  befrdgtv  •    • 

Und  ZU' den  Herren  aisoi  gsagt,  :       '      >'      - 
Ir  getreuen  Staminesv  '«'es'  Jr  setA,  "^  ' 
Merekt  auff  lind?  höret*  rechten  bscheid;*  ■ 
Ich  hoff  es  sey  dergleichen  nicht) 
Das  euch,  den  euei^n  «chaden  mö^ti.         - 
Den  gemeinen*  nat2  ich  hoff  viel  ihfehi»,  '■•^' 
Und  wolfart>  dasesnillze  sehr.      ■    '    -'''' 
Dadurch  die  dewtlsch«  Nation,  '•' '    - 

Ein  mal  möcht  guten  friedn  hoii.  ' 

Die  jtzund  viel  .und  grosse  not,        '  '    "   ' 
Erleiden  thut,  durch  krieg  und  mord.  •  *•' 
Ir  höret  teglich  giile  samy 
Wie  si e  geplagt  Voy  «ehr  grausam : ' 
Desgleichen  au4$h  bald  linserm  land^ 
Und  untertharten^kidfApt  zu  band. 
In  dem  der  feindt  gro^'^be)  dreuet 
Damit  er  wird- von* «^leh  gescheüei. 
Er  wöU  diurch  unser  Jjand  einftirch," 
Mit  feuer  machen  durch  und  durch. 
Den  wir  doch  Wie  es  billich  ist, 
Verhalten  haben-  wie  jr  wist.  '  "     • 

So  offt  er  kam  in  unser  haus,      -i         "  • 
Gehalten  alle  tag  irii  saus. 
Erzeiget  haben  gi^ossre-  ehren  •    ' 

Als  sich  gebürt' einem  Solchen  Herrn.   • 
Indem  er  aber  sich  nuhe  ziert,     "  -' 
Durch  land  und  leut  Tyrannisiert. 
Wies  jm  gefeit,  ^e  ers  erdenckt.' 
Die  leut  erschlagt,  und  ertrenckt. 
Wir  wollen  nicht  femer  sehen'  zu. 
Damit  wir  möchten  haben  rhu.    - 


f« 


t  I 


Als 


38& 

Als  daa  wir  allzeit  haben  gethan, 

Das  von  uns  zeuget  jederman. 

Mit  gewalt  mein  liebes  Vaterland, 

fieschützt  mu8  sein  durch  meine  handt. 

Derhalben  wöll  wir  ziehen  aus, 

Mit  gewalt  vertedigen  unser  haus. 

Darzu  ich  selbs  wll  helffcn  jtzt 

Und  stehen  mit  euch  vorn  an  der  spitz. 

Nur  frisch  darzu,. und  wolgemuti 

Vertedigt  euer  ehr  und  gut. 

Das  sonst  mus  leiden  grosse  not. 

Viel  Schmach,  und  schand,  wo  nicht  den  Tod. 

Da  dis  der  Churfürst  hat  geredt. 

Und  allen  geben  einen  besched,   ^ 

Hat  man  die  Reuter  allzumal. 

Ins  Grimmisch  thor  gefilrt  on  zall.A 

Gemustert,  die  do  sein  bereit, 

Erlesen  und  geschickt  zum  streit. 

Nach  dem  der  Tag  vergangen  war, 

Der  ander  sich  lies  sehen  klar. 

Da  gings  gebot  wol  in  der  Stadt, 

Da  sich  ein  jeder  rüsten  t'adt. 

AuiF  das  sie  wem  all  recht  gestalt, 

In  streit  zu  ziehen,  bereit  so  bald. 

Die  Trummet  würd.  geblasen  werden, 

Sie  warn  gerüstet  mit  d,en  Pferden. 

Da  nun  der  mittag  eilet  dar. 

Der  Churfürst  weg  zog,  das  ist  waf. 

Von  Leiptzig  zog  in  Krieg  bchendt 

Gen  Hall  von  dannen  er  sich  wend. 

Nicht  lang  hernach,  das  gantze  beer, 

\on  Leiptzig  zog  wol  ins  leger. 

Der  von  Brunschwig  war  auch  mit  aivff. 

Zur  Schlacht  gerüstet  beider  hauff. 

Wo&vrs  histor.  Vollisliedor.  25 


3S6 

Ins  Franckenlimd  gezogen*  gind, 
Den  alda  waren  un^er  feind. 
Doch  .als  der  Marggraff  dis  vernam, 
Das  er  den  plau  must  faren  lan 
Ist  er  gewichen  straclcs  zu  bandt, 
Von  dannen  in  das  Sachssen  landt. 
Gedacht  also  davon  2Su  fligen, 
Nichts  gesagt,  nur  still  gesch-^le^n. 
Gelauffen  weil  die  füs  nur  gtehn, 
Sonst  würd  man  groiBses  Hbel  selin.'^ 
Gott  wolt  es  aber  nicht  melir  habfr. 
Das  er  soh  ferner  einfaerdrabn. 
Es  solt  jm  ni^t  gelücken  das, 
Er  solt  die  leut  nicht  plagen  ba^. 
Wie  er  zuvor  gesaget  hat,     # 
Gott  wandt^wiiilderlich  den  rath. 
Dan  als  der  Cburfurst  das  vemimpt, 
Den  von  BrUnsdhwig  schreibt  er  gesibhwinii. 
Sie  solten  zu  jm  kommen  her, 
Dan  hie  der  feindt'  her  gfiogen  wer. 
Damit  sie  möcliten  desto  bas, 
Den  hrign,  umb  dens  zu  thiin  was. . 
Der  feind  sich  wandte  widerumb, 
Ins  land  zu  Lünenburg  herunib. 
Nicht  weit  ton  Peyna,  wie  ich  sag, 
Da  war  der  feinde  nidcrlag. 
Dahin  auch  Ilertzog  Moritz  kam, 
Mit  manchen  tapffern  kriegesman. 
Gar  mancher  kam  hieher  mit  leide. 
Zu  sehn  für  sich  der  Peyner  beide 
Der  Marggraff  fn  d^r  holden,  tal, 
Verbarg  des  volcks  ein  grosse  zall. 
Damit  er  unser  effen  thct, 
Wo  es  nicht  der  hauff  verstanden  het. 


387 

t)ie  imseni  macben*  der  schatfIMfi  viel, 
Darin  sie  sich  verhildon  stiH. ' 
Die  gesell  sie  schlugen  Uk-pSet  auff, 
Uod  machten  viel  verborgener  Isifdf. 
Gar  s'eltsam  arbeit  ward  da  gesehen. 
Es  kund  sie  keiner  gar  verstehen. 
Es  thet  ein  jeder  sondtfnl'  w49, 
Die  weil  die  not  erfordert  doSi 
Es  war  alda  keins  seumens  nicht. 
Ein  jeder  selbst  au9^  senie  sieht» 
Es  must  gar  bald  bereitet  seyn,    . 
Der  feind  der  woH  sieh  ernfitlich  meimi. 
ils  nu  die  sehantR  gemachet  wsr. 
Und  war  bereit  die  gan|ze  seftar. 
Do  kam  der  Ghurfövst  in  die  gzelt, 
Er  sprach  es  sol  nieht  gebrechen  gelt. 
Nor  weret  euch  kiinliob  und  beherlzt, 
Es  wird  fiirwar  nicht  sein  ein  schertf:. 
Der  Fürst  von  Lüneburg  ins  feldt. 
Kam  als  ein  junger,  starker,  heldt. 
HertKOg  Philippus  Magnus  gnsnnts 
Und  Carel  Victor  da  zuhandt. 
Von  Brunschwig  beide  hochgeborn, 
Inn  Herrn  Vater  auserkorn. 
Wie  vor  gesagt  zum  leger' zogen, 
Mit  jrem  volck,  sie  durüPtens  wogen. 
Ir  Hertz  war  unerschrocken  dar. 
Ein  gwaltig  gemüt  da  bey  jn  war. 
Viel  ander  kbäien  auch  herbey. 
Von  Ritter,  Graffen,  mer  sie  sein. 
Der  Graff  von  Barbe  mit  den  seinen, 
Im  gzelt  beim  Herti^og  thun  erseheiilien 
Graff  Philip  der  vott  Blechling  war, 
Miltitz  sampt  seinem  Son  Caspar. 

25  * 


388 

Welcher  ein  treuer  allezeit,  • 
Dem  Ghurfürsten  was  lang,  bereit. 
An-* seinem  hoff  mit  gut^in  rat. 
Viel  danclts  und  guts  verdienet  hat« 
Wer  wil  sich  aber  unterstan, 
Den  gantzen  hauffen  und  den  plan» 
Mit  Worten  gantz  erklären  jetzt » 
Das  warlich  gar  unfnüglich  ist. 
Wer  wil  die  naraen  wissen  all, 
Wer  wil  sie  kennen  allzumafL 
Ich  hoif  es  sey  nicht  grosse  not, 
So  man  der  Pursten  namcn  hot. 
Zum  streit  ein  Ordnung  man  macht, 
Gericht  auff  die  künfftig  Schlacht.    - 
Die  büchsen  hat  man  aufF  deih  lande   ' 
Die  lenge  gestellet  nach  einander.^ 
Auff  beider  part  gar  mannich  stück. 
In  platz  mit  pferden  ward  gerückt., 
Mit  kugeln  sie  sie  la4en  theten, 
Das  kriegsvolk,  das  thet  einher  tretten 
Mit  büchsen,  spissen,  helleparl, 
Es  fing  sich  an  das  schmeissen  hart. 
Der  Marggraff  aber  gar  zu  zehe, 
Auffm  rofs  thet  sprengen  in  die  nehe. 
Vexiret  unsem  hauffen  bald, 
Verlies  sich  aufF  dem  hinderhald. 
iMt  wenig  Pferden  sich  heran, 
Zu  sehen  inachet  auif  den  plan. 
Welchs  als  der  Chürfürst  gsehen.  hat,  . 
Zum  bauffen  er  diese  wort  sagt. 
Was  machen  wir  und  seumen  viel, 
Dieweil  der  krieg  sich  (leben  wil. 
Fort  fort  wie  wir  angfangen  band, 
Zu  schützen  unser  Vaterland. 


j 


389 

Sehet  zu  das  niemand  raogsam  tey. 

So  etwas  neues  kern  herbey. 

Ich  selber  mit  euch  bin  bereit^ 

Zu  ziehen  fortan  in  den  streit. 

So  euch  derhalbeii  euer  Kind, 

Euer  weib,  und  guter  lieb  sind. 

Fort  fort  sag  ich,  es  ist  schon  seit         ^ 

Dieweil  wir  habn  gelegcnheit. 

Seht  das  jr  etwas  manllchs  thut, 

Das  stellet  euch  ftirs  graste  gut. 

Die  krieg  so  ehrlich  sind  geschehn. 

Sie  sind  geschehen  auck  durch  wehn. 

Sie  bringen  viel  der  tugent  heim,' 

Was  möcht  -dbchr  einem  lieber  seyn. 

Das  helt  ich  für  das  rechte  lob, 

Wil  auch  ein  Ritter  ftierben  drob, 

Das  manheit 'bringt  ein  guten  rhum 

Das  höchste  lob  ist  also  thun. 

Was  ist  der  adel  ane  da& 

Wo  er  nicht  sey  geziert  dermas. 

Sonst  ist  er  wie  ein  schlechter  stob 

Durch  tapfFere  thaten  bringt  er  lob 

Versönet  euch  mit  Gott  demi  Herrn 

Aiiff  das  ihr  sterben  mögt  in  ehm. 

In  Gott  verscheiden  ist  gowin, 

Ich  gar  ein  armer  sünder  bin. 

Nach  dem  er  das  gesaget  hot  ^ 

Wolt  man  fursagen  Gotts  gebot. 

Idoch  der  fetnd  als  er  sich  stalt 

Als  wolt  er  konlmen  mit  gewalt. 

Der  Ghurförst  wider  umbgefach,  '' 

Zum  Reutern  kürzlich  also  sprach. 

Die  zeit  die  wil'  das  leiden  nicht, 

Darumb  steht  auff,  der  Hert^og  spricht. 


390 

Und  ehrt  Gott  bey  euch  selbst  .d^n. 

Der  feiad  poclit  und  trotist  gicausiipA     / 

Da  schickt  sich  jod^rman  auffs  best»    . 

Mit  was  gewer  e^n  jeder  west. 

Mit  hämisch,  schweriei^  und  st^rmhaub^, 

Die  kneQht.die  ^^tcn  yr  Hfirm  anschrauben*  , 

Mit  büchsen  war»  sie  g$chicht  alsam, 

Mit  pfemden  spreiQ|;;ten  auff  di^r  ^^. 

Nicht  lang  der  fqind  die  blvit^^efi, 

Herschickt  die  af|ichen  uamen. 

Ob  man  die  sicMacht  wolt  fahe^  .fui^ 

Das  sich  z^rü^et  jederman. 

Gar  bald  sich  boren  auff  dem  ield,. 

Die  trumme^  lest,  bey  jdern  geelt. 

Ein  schrecklich  .4^ng  >die  drummeu  .gleich, 

Geschlagen  wu^d^n  auff  bei4?|*  ,seit. 

Zusammen  ging  man  auff  den  pl^, 

Balt  fiel  ein  rofs  b^ld  fiel  ein  n\an.     .|. , 

Es  prastelt  alles  in  dem  ws^d.. 

Die  spies  die  brachen  aldA  l^ald^ 

Stich  tod ,  stich  tod,  das  wars  ^eschrey. 

Der  schrey  4^  baubt ,  den  lei^b  x  4^  bein. 

Die  büchseiji  .gingen  sclurecklich  los, 

Wer  büchsen  Mt  mit  büchsen  schos« 

Durt  flog  ein  arm  durt  flog  ein  leib, 

liilff  Gott  wie  war  ein  grosses  leid. 

Ein  jeder  jm  ein  l;>ane  macht. 

Durchschlagen  ,.Jba wen,  in  ^^r  schlac;ht, 

Mit  blut  die  tüiripffel  würden  ganu, 

Erfüllet,  ringest  umb  die  schant^. 

Uie  lag  das  pfcrd ,  durt  lag  dex  ^nan, 

Es  war  da  keinvCS  stille  stan.. 

Gar  mancher  leben  bliben  y^e^, 

W  cn  jn  Ä|c4\t  lietn  crtret  die  jpl'er, 


^  391 

Der  Chürfürst  Hertsog  Moritas  ivßn^ 
Verschickt  drey  der  Meisfiischen  fabn^ 
Zu  welchen  er  i^ich  grellen  ti^at, 
Mit  ju  die  scfaUtchl;  auffangen  hat* 
Welche,  dieweil  der  feind  sie  scheuet, 
Und  in  den  tod  gantz  scbrecMic^  ,d^\^t 
Da  flohen  sie  wol  aus  der  schlacht 
Die  bitt  des  fürsten  ward  veracht*  . 
über  acher,  £e}x^  up-d  wiesen  schpn,     , 
Sie  flohen  alle  eilend  d^voD. 
Der  Chürfürst  al^b  .^jp^nane»,  thet  ,.; 
Irer  pflicht  un^  treu,  .wie  er  sie  b^t*    ,. 
Mit  nicht  sie  siclü  bereden  lifsn, 
Sie  Hessen  ummer.  auiT  jn  schissiiv 
Als  den  der  G^iufförst  troffen  ward, 
Durch  ein  glöd,  ^a^  mir,  also  hart, 
Das  jm  das  p^n^er  ri£^  entzwey. 
Ach  Gott  wie  war  alda  ein  gscbrf^y,. 
Die  andern  aber  fc^gtentnacb, 
Den  feind,  sein  volcji  fuit  grofser  jrac4i* 
Den  feind  auch  siß  erwüschten  schon    • 
Wiewol  er  widey  ham  .davon. 
Dan  sich  mit  gelde  steqhen  lies, 
Der  ihn  erhajseht ,.  tl>et  uns  verdries. 
Den  sieg  die  j^i^ern  haben  docf),' 
Inden^  der  i^nd  u»d.  sein  volck  .floch. 
Erstochen  ward  und  wiigebrachl; 
Es  glaiubts  nimands ,  denn  der  ^s  sag. 
So  ^ausam  w^rd  die  scjilacbt  geend, 
Gott  geb  das  ahiofsey  gewend. 
Der  fuist  Frideridi  von  Lüneburg, 
Erschossen  ward,  wie  i«h  bsutig. 
Die  von  Brunschwig  auch  alle  beid, 
Erschlagen  sind  wqI  auf  der  Heyd. 


^ 


3Ö2 

Ein  meile  von  Peyna  das  gefecliach, 
Da  dan  er  ging  die  grosse  scblaclit. 
Graf  Philip  der  von  Becblingen  ^as, 
Die  zvyeen  von  Barbe  auch  derma«. 
Von  Ifoltzfelt  Daniel  genant, 
Wol  zürn  Rfltttieister  her  gesaiid.  "* 
Ditz  Hawitz ,  und  auch  Difz  von  Haun, 
Erschlagen  wurden  bei  einem  Baum. 
Michel  von  Schleinitz,  auch  hiermit, 
Caspar  von  Miltitzda  verschied, 
Curt  Einsiedel,  RudlofF  von  Bühn, 
Den  von  Münchausen  beide  sühn. 
Der  ein  Johan,  üer  ander  Jost,  " 
Philip  von  Reybitz  auch  getrost.  ' 
Wilhelm  von  Schacht ,  Joachrm  Humau, 
Daniel  Harfeidt,  Balisar  Stechau, 
Heunig  Ludritz ,  Gebhart  Pordffelt, 
Gestorben  sind  nicht  weit  vom  gzelt. 
llans  Huse,  Hans  von  Gadenstede, 
Seind  getroffen  auch  mit  alle  bcdc. 
Und  der  noch  viel  erschlagen  Üget, 
Nachdem  die  unsern  han  gesiget. 
Der  namen  nicht  sind  offenbar, 
Auff  manch<»i*  part,  gar  mannt ch  par. 
Man  recht  sechs  tausend  angefehr, 
Vier  tauscnt  acht  und  viertzig  mehr. 
Die  sind  begraben  allzumal. 
So  viel  begriffen  het  die  zal.     ' 
Viel  sind  geschossen  also  schwind , 
Das  sie  des  lebens  bald  los^siftd. 
Unter  des  den  Hertzog  Moritzen, 
Die  hnecht  und  die  trabanten. 
Ins  gzek  gefüret  han  bereit, 
Da  er  von  schmertzen  kraftlos  leid 


393 

Man  sucht  das  glüdt  man  fand  es  nicht, 

Zur  hülfen  war  es  nein  gerichtt 

Es  woll  kein  rath  da  helfen  zu,  ' 

Das  er  het  mögen  haben  rhu. 

Der  iöstlichri  salbexi  wären  vil, 

Hoch  zu  helffefn  war  kein*  ziel :' 

Kein  hoffnung  da  gelassen  Vas, 

Das  er  hin  furd  würd  leben  bas. 

Die  schmertzen  namen  umtner  zu, 

Sie  liessn  jm  widr  rast  Aoch  rhu. 

Derhalben  ei*  dem  Priester  wihcTkt, 

Er  solt  kommen  zu  jm  geschwind, 

Der  war  J'oännes  Weys  genahifv,  ' 

Fast  seiner  gnaden  wol  bekandt 

Alda  er  sich  demafsen  ätelt, 

Wie  dan  gebürt  ein  Christenheit 

Beliiand  sein  sünd  und  trug  grod  leid, 

Betracht  die  Sünde  und  straffe,  beid. 

Das  er  verdienet  het  den  tod,' 

Wo  Christus  nicht  het  gelitten  not 

Der  für  jn  sey  \on  Himel  körnen 

Das.  menschlich  fleisch  an'  sicH  genommen. 

Der  auch  den  tod  erllttön^  hab, 

Erstanden  wider  aus  dem  grab. 

Da  er  viel  marter  glklcn  hfet, ' 

Als  einer  fter  viel  üb  eis  *thet. 

Gebunden  hart,  verspeiet  beglich, 

Mit  ruten  ^schmissen  jemm'erlich. 

Ein  dömenkron  getragen  dar, 

Welch  jm  sein  haupt  hat  gstochen  gar. 

Sein  rosenfarb  und  heilig  blut, 

Für  meine  sünd  Vergossen  bat. 

Das  sind  die  negel  die  deine"  lienÄ, 

Dein  füfs  zefborten  gantz  bebend. 


L 


^  I 


394 

Mein  süuflt  J)a];>p4  ds^sell)  getbon, 

O  Christe  mein  Erlöser  schon 

Die  seit  sie  dir  durchstochen  hau, 

Da  blut  und  wasser  aus  dir  ran.. 

Durch  dein  blut  bin.  jqh  gewapcliei)  vßin^ 

Dadurch  wilt  du  mein  bruder  sein« 

Durch  dich  bin  ich  gerecht  gemach^   ^ 

Von  tod  bin  ich  durch  dich  erwacht. 

Das  ich  nicht  eyyig  s);ür|)e  fast, 

Die  Busse  mir  gelassen  hast. 

Dein  wort  dasixiir,  den  weg  w.^ist  r.echt, 

Dadurch  meinMangipJ  werden  sphl^cht.. 

Du  bist  der. weg.,  das  ]ich.t,,das  lebe^. 

Nach  dir  wil  icli  alleine  streben. 

Du  nor  erbarm  dich  über  mich,        .   • 

.  So  wil  ich  ster^i^^i^  iren^'S^^^^' 
Und  das  icji  des^gewi$^er  sey. 
Hab  ich  hie  d$$in  ^acrament  dab^y. 
Dein  leib  und  deine  Rosnfarben  blut4. 
Das  mich  von  Sünden  reinigen  thut. 
Der  glaub  igen  Jfam^Q«  alle,  dir, 
Beschrieben  sind  mit  irer  zir. 
Derhalben  auch  der  Namen  mejn, 
Bey  dir  wirt  auff geschrieben  seynr 
Das  glaub,  ich  gewi? ,  de^  tröst  ich  mich, 
Darumb  furcht  ich  jl^eiu  unglüch  nicht. 
Nachdem  der  C^ürfürst  hat  .gebeicht. 
Der  Priester  im  Sacrament  darreicht 
Welchs  er  genomen  hat  Christlicli, 
Des  gnosscn  ga^t^  demütiglich. 
Vi  eL  schöner  sprüch«  er  selbst  geAf^,.    ^ 
Nach  etlichen  den  Priester  fragt* 
Un     schichte  «ich  jjum  ^tündelein^ 
Aus  Gottes  wort  s^lir  hübsch  und  üein. 


J 


396 

* 

Gedacht  ^amach  ans  R^meiit, . 
Und  wie  ,er  het  eiu  achwjiuLe»  ^udt» 
An  sein  gemahl,  wie  sie  «sicU  wür4» 
Bekümmeiqii^  d^s.cr  also  stürbe  .  ,, 
An  seines  zartes  töchterlein,  , 

Das  er  möcht  fteJ^en,  wo  es  kund  ^sein. 
Uertsog  Au^ju^m  er.  bed^chitf       ,     . 
Sein  bruder,  der.Jui  sey  in  aclit. 
Bas  jm  Gott  wol^e  helffen»  beim« 
Welt  Got  er  möcht  bey  jm  ^ei^. 
Die  ursadi  dieser  greulic^iexi  ^cblacht, 
Erzelet  und  dieselb  bjßdacl^t.    ,     . 
Das  er  nicht  ursach  aey  dairaa, 
Der  Marggraff  hab  das  gfafig^n  an. 
In  gantzer  Deudscber  nation. 
Davon  man  yiüH  2u.6ftg^  «cbp^.., 
Er  hab  gekrieget. ^ittei;lidx, 
Für's  Vaterland  wies  J^t  billig.    ,     ,    . 
Welcbs  jtzt  nu  wer  verheret  gantz. 
So  ers  nicht  h^  |;waget  in  die  scbantz. 
Der  tod  als  er  sich  nahet  herzu,  . 
Er  kan  für  schmertzen  habn  kei,ne  rhu. 
Erhebt  sein  beubt  gar  ^emmejrlichf 
Und  sprach  die  wort  ,gar  JuennigUcfa. 
Ich  weis  das  jnein  erlöser  lebt, 
Obgleich  der  böse  dawider  strebt* 
Der  mit  dem  Vater  meebtigUch, 
Regirt  im  J^imel  ewiglich. 
Gleich  wie  er  ist  am  dritten  tag, 
Erstanden  wie  ich  gentzlich  sag. 
Also  wil  ich  erstehen  auch, 
Wenn  aus  wirt  sein  der  welletlauift'' 
Da  wil  ich  vil  ein  kleren  leib, 
Antragn  wie  der  Prophet  beschreibt. 


396 

Und  wil  in  mcmeih  fleisch  beschauen, 
Mein  Christum  gäntz  mit  diesen  Augen, 
Da  er  sich  nun  getröstet  hat, 
Spricht  er  zum  volck  das  umb  jn  stat.  ' 
Ir  lieben  unterthanen  mein, 
Last  mich  euch  ^in  Exempel  sein, 
Das  jr  Yorthin  nicht  scheut  den  tod, 
Wens  Vaterland  mehr  leidet  not. 
Gedenkt  an  mich ,  an  diesen  Iirieg, 
Der  mir  doch  geben  hat  den  sieg. 
Alda  hat  er  sein  rechte  Hand, 
Gereichet  allen  die  er  hand. 
Damach  gsaget  lieber  Gott, 
Die  weil  hemahet  der  bitter  tod. 
In  deine  hend  befehf  Ich  dir, 
Meine  Seel  in  deines  reich -hilff  mir. 
Mit  diesen  Worten  er  entschliff. 
In  Christo  den  er  sehr  anriff.  '    ' 

Er  ist  gestorben  als  ein  h^ld,  "     '*  ' 
Christlich  und  fürstlich  im  gezeh. 
Da  müssen  zeugen  alle  die, 
~Die  nor  gewesen  sind  alMe. 
Im  Julio  ist  göschehen  das,  '         •  - 

Vormittag  als  umb  neue  was. 
Der  gantze  Hauff,  sehr  ]p^gen  thut, 
Ir  Herren ,  der  sie  hilt  in  hut. 
Kein  grösser  jammer  möcht  gesein. 
Ich  acht,  wen  gleich  die  weit  ging  ein. 
Sie  hielten  wach  für  diesem  gzelt, 
Darin  verschiden  lag  der  helt. 
Den  andern  tag  des  fürsten  leib,   ' 
Gesalbet  ward  und  angehleid. 
Sein  eingeweid  man  trauerhlich, 
Zu  erd  bestat  gantz  ehrlich. 


397 

Gen  SeyfertsliaiPi»en  man'  sie  brachf. 

Alda  man  in  ein  Iiestlein  m|H;ht. 

Daselbst  in  die  kirch  hinein, 

Das  kestlein  ward  begraben  ^ein.  . 

Ein  kleglich  singen  da  man  that, 

Die  glocken  klangen  früh  und  spat 

£^  ging  die  gantse  Ritte^scbafft, 

Zu  grabe  mitte  tngenthäfft. 

Die  leich  des  Fürsten  wol  verv^art, 

Sie  legten  in  ein  Senffte  sart. 

Dar  SU  zwein  maulesel  bereit, 

Weren ,  die  weil  es'  war  sehr  zeit. 

Ein  jederman  sich  rüsten  thet, 

Zu  ziehen  wider  an  jr  stet« 

Doch  da  sie  hülffen  bleiten  gortz. 

Die  leich  an  jr6n  ort  zuvor. 

Gen  Freiberg  in  die  werden  stat, 

Da  ers  begrebuis  innen  hat,. 

Nachdem  die  Nacht  vergangen  war,  « 

Und  kam  herfur  die  Sonne  klar. 

Zum  weg  sie  sich  gerüstet  machten. 

Die  zeit,  die  reis  sie  da  betrachten, 

Sie  waren  auff  als  bald  zugleich, 

Sie  fürten  mit  sich  dar  die  leich. 

Viel  kriegsrüstung  trugen  sie, 

Der  feinde  die  do  waren  >e. 

Die  beute  fürt  man  offenbar. 

Genommen  von  des  feindes  schar. 

Zu  ehm  jrm  Herrn  dis  zu  handt. 

Getragen  wart  wol  über  land. 

Ein  jeder  Dorff  ein,  jeder  stät, 

Zu  ehren  etwas  jnen  that. 

Mit  lernen,  trauern;  wie  sie  künden, 

Niemand  ward  undankbar  erfunden, 


^ 


398 

Dann  das  jo  reckt  und  billHsk*  i«f. 
Den  dieses  thuen  alle  Christ.     ^^' 
Dieweil  er  sich  durch  manchen  rat, 
Mit  krieg,  beym*  lefljn ,  vertedigt  hat. 
Von  fernst  sie  IMS^  erkennet  ban, 
Leiptzig  samptfren  Türmen  stau. 
W<elch8  jederman  erfreuet  sehr, 
Das  man  bereit  dar  k<ymen  wer. 
Als  sie  zur  stad  geeilet  sein, 
Am  vierzehendentag  Julij  ich  mein. 
Diekriegesknecht),  dte  drinnen  logn, 
Gar  bald  sie  sind  entkegen  gzogn. 
Die  Schüler  auch  bald  herbey  hangen, 
Mit  jren  Herrn  alzusamen. 
Darnach. die  gant2  Aeademey, 
DerRector  selbest  kam  herbe  y. 
Gar  viel  Studenten  kamen  dar, 
Doctor ,  Magister  mann  ich  par. 
In  traiÜhiger  zir  bekleidt. 
Es  trug  ein  jederman  gros  leid. 
Ein  Erbar  Rath  hinfurder  Ifam, 
Gar  mancher  Bürger,  mannieh  man. 
Hergingen  all  fein  ordentlich, 
Bewison  sich  gantz  sittiglich. 
Die  frauen  gar  eine  grosse  rey, 
In  Trauern  SS  da  kamen  bey. 
Als  bald  sie  da  zusammen  komen, 
Hört  mnn  gar.  grosse  glocken  brommen. 
Die  schalten  weit  wol  in  der  lufft, 
Ein  Jeder  that  nach  seim  beruff. 
Der  Rector  und  der  gantze  Rat, 
Empfingen  sie,  nahe  bei  der  stad. 
^Die  leich  man  aus  der  Senffte  nam. 
Es  wolt  sie  schauen  jderman. 


399 

Man  lies  sie  niemand  sefiei^  ddcb, 

Der  Sarch  war  2U ,  het  gar  Icein  loch. 

Herbrachten  sie  ein  scböne  zir, 

Ein  Sammet  Tuch,  das  was  gefier. 

Ein  gülden  Kretitz  dasselbe  het, 

Man  setzt  die  bahr  auff  stille  stet. 

Damach  man  sie  erheben  hies, 

Und  in  die  stat  hertragen  lies. 

Sechs  junger  gsellen  wol  bekleidt, 

Zu  tragen  standen  da  bereit. 

Der  Schwartzen  fanen  dreyzehen  warn, 

Die  gröste  trug  man  offenbarn. 

Daran  die  schilt  des  Fürsten  gafttz, 

Gemalet  warn  mit  jren  glantz. 

Die  kirch  die  nach  S.  Thomas  wird, 

Genennet,  die  war  sehr  wol  geziert 

Mit  schwartzen  tüchem  als  hörumb, 

Porkirch  ,  Predigstul ,  altar  ,  darumb. 

Bedacht  mit  grosser  ehr  und  schilt, 

Auch  des  Churfursten  ebenbiid. 

Nicht  weit  vom  Predigstul  gemacht, 

Ein  polwerh  war,  auch  da,  verdacht. 

Darauff  man  setzt  die  baare, 

Damit  sie  wol  zu  sehen  wäre. 

Da  sie  nuhn  zu  der  hirchen  harnen, 

Bekleidet  traurig  alle  samen. 

Die  wach  die  für  der  4;hüren  war, 

Hilt  aufF,  des  pöfels  grosse  schar. 

Damit  man  kund  die  hen'cn  recht, 

Stellen  zufried,  sampt  jre  knecht. 

Welchs  als  geschehen  war  so  halt. 

Die  Predigt  dar  geschehen  salt. 

Die  thüren  man  aufPthet  dabey. 

Hinein  zu  gehn  war  allen  frey. 


/ 


400 

» 

Da  stund  die  bar.  yvql  zugericht. 

Die  Schüler  sui^gen  ein  schön  getijcbt 

Darneben  war  ein  junger  Itnab    , , 

Den  hurifs  het  er  an ,  darab. 

Das  Schwert  zu  sich  er  hielt  ge^ert, 

Zu  sehn  das  war  keim  gewert. 

Auffs  Fürstenrofs  er  alda  sas, 

Wolt  Gott  er  lebt,  so  wer,  uns  bas. 

Man  sag ,  das  loch ,  dadurch  im  ,streit) 

Das  glüd  geschossen  war  sehr  wei^t. 

Ein  schwartzer  hämisch  dieser  was, 

Darin  seih  waffentreger  safs, 

Er  hielt  auffm  Pfqrd  nit  weit  davor, 

Da  dan  bedachet  stund  die  bor. 

Man  thet  ein  predig  also  halt. 

Die  seinen  tod  und  lehn  erzalt. 

Doctor  Johapnes  Pfeffinger, 

Bewis  dem  fürsten  diese  ehr.        .     . 

Ein  predigt  er  hat  hie  gethan, 

Von  dem  Churfürsten  zu  jderm^n. 

Welchs  als  geschehen  ist  so  balt, 

Die  wache  rümbher  ist  bstalt.  ^ 

Damit  die  leich  verwarft  wer, 

Und  wer,jr  damit  kein  gefe,r. 

Des  morgens  man  sehr  früh  auffstund, 

Dieweil  das  jederman  war  Jiundt.! 

Zur  kirchen  man  da  eilt  .beret, 

Die  glocli  ein  zeichen  geben  thet. 

Man  sang  gar  trauriglich  darin, 

Es  fund  sich  jderman  dahin. 

Da  kam  ein  weiser  man  verwar, 

Mit  künsten  gschickt  ,  und  grofserjar. 

Der  Camerarius  ward  gnant, 

Allen  gierten  wol  bkant. 


Er 


J 


401 

Er  thet  in  Jate^nUcher  sprach, 
Eine  klagred ,  wie  ich  euch  sag. 
Erzdet  yiel  der  grossen  thaten,' 
Hertzog  Moritz,  wie  ers  thet  raten. 
Zum  frid  der  deudschen  Nation, 
Wie  dan  thut  jederman  verston. 
Darüber  er  sein  leben  lest. 
Das  jtzt  solt  sein  auffs  aller  best. 
Der  Pfarherr  alda,  gleubet  mii:,    . 
Der  ladt  ein  predigt,  eine  schöue  zir. 
Der  da  die  warheit  hilt  für  recht,     , 
Er  wolt  viel  lieber  sein  ein  l<necht. 
Dan  anders  .etwan  reden  dar, 
Das  nicht  begriffe  Christi  lar. 
Als  dies  geschehen  ist  zu  hand,   . 
Ein  jeder  seine  herberg  fandt. 
Und  da  die  malt&eit  gessen  war. 
Die  glocken  dreimal  klungen  klar. 
Aisdan  die  gantce  Ritterschafft, 
Und  alles  was  man  ehrenthafft. 
Die  Icich  bleiten  theten  all, 
Der  leut  war  eine  grosse  zal. 
Gen  Grim  sie  theten  eilen  bald, 
Wol  durch  den  Nauenhoffer  wald. 
Idoch  sie  vor  der  leiche  dar,  > 

Namen  dieselbe  von  der  bar. 
Zur  Senffte  brachten  alle  gleich, 
Es  weinte  beide  arm  und  reich 
Die  Schüler  und  AJkademey* 
Die  Bürgermeister  kamen  bcy. 
Die  bürger  und  viel  Herren  auch,   ^ 
Darnach  folgte  der  weiber  hauff.  . 
Bis  äuffn  Gottesacker,  sie  den  Herrn, 
Beleiten  theten  alle  in  ehrn, 
IVp  ?.  r  r « w»to?.  yo)K(iii«4«r*  2fi 


4tf2' 

iJarnach  die  Ritterscbaft  von  liiii. 

Weg  zog  und  eilet  da  gen  Griill. 

Das  Geschrey  gen  Drefsden  Iiam  gesch\^indt 

Ein  jederman ,  man  traurig  flndt. 

Da8  gantze  Fürstenhaus  betrübt, 

Sie  theten  Gott  gar  manch  gelübt. 

Die  Hertzogin  thet  jcmmeflich,  * 

Weinet  und  klaget  bitterlich. 

Im  Herrn  thet  si^  Magen  sehr, 

Bekümmert  sich'  wer  ursach  wer. 

Den  krieg  verbucht,  die  Schlacht,  den  fehid, 

Dan  die  des  todes  ursach  seindt. 

Befilht  sich  Gott  mit  traurigm  hertz,' 

Sehr  gros  war  warlich  da  jr  schnreitt. 

Das  freulin  hört  das  klagen, 

Die  frau  Mutter  sollt  jr  sagen. 

Sie  sprach  das  ist  die  gröste  not, 

Dan  dein  Herr  Tat^r  der  ist  tod. 

Das  freulcin  weinet  grausam  sehr, 

Wolt  Gott  sie  sagt  das  ich  tod  wehr. 

Sie  raufft  ihr  har  und  wandt  jr  hendt, 

Sie  bat  Gott  wolt  jr  helf&i  zum  endt. 

Die  HofFleut  auch  gar  traurig  wam,^ 

Sie  sprachen,  ey  solt  jn  pott  spAm, 

Er  würd  dem  Türken  zum  verdries 

Wie  er  dan  selber  oft  verhies, 

Ists  nicht  elend  das  er  so  balt. 

Durch  diesen  krieg  solt  werden  kalt.    ' 

Der  docji  viel  Unglücks  hab  erlidden, 

Sey  jemmerlich  im  krieg  verschieden. 

Die  gantze  Stad  im  trauren  ist.     * 

Kein  pauk  und  orgl  sich  hören  lief^ 

Man  thet  die  glocken  all^  gleieh, 

^nleutcn,  al»  meijfi  t^ut  i?inei*  leioh, 


403 

Man  tliet  dem  volclc  verktindigii  dut, 
Auff  das  es  ttaüret  desto  bas. 
Und  weinet  um  des*  Fürsten  todt, 
Der  jtzt  den  sieg  erlanget  fiot. 
Den  dritten  tag  die  leich  herhach,'  • 
Gen  Freiberg  ferner  ward  gebradit; 
Da  dan  de  fürsten' begrebnis  ist, 
Welcbs  jtzt  ein  jderman  wol  wist, '  ' ' 
Alda  der  leieh  ebtgegen  kam,  ' 

Die  Hertzogin  scbr  tugentsam'.      '    •" 
Sie  weinet  sehr  wi<^  dan  die  sagn,  ' 
Die  selbst  die  leich  han  helfen'  tt^.  f^ 
Der  Radt  war  aus  der  stat  bereit, 
Gar  traurig  ham,  und  schwartz  bekleit. 
Man  bracht  die  leich  zur  kireben  dar^ 
Sehr  zierlich  man  hertrug  die  bar.  * 
Wol  in  die  kireh  dien  namen  hat, 
Von  Marien  der  reinen  magd. 
Ein  schöne  kirch  wer  das  für  t^r, 
Mit  bildnis  gziret  gantz  und  gar. 
Darin  die  Fürsten  bgraben  sind, 
Bey  welchen  man  viel  zierde  find. 
Die  greber  sind'  bereitet  rein, 
Mit  Schrifften,  und  mit  malwerg  feiü. 
Man  setzt  die  bare  mitten  drein, 
Es  kam  gar  viel  des  voleks  hinein. 
Die  bergleut  sich  darein  herdrungen, 
Die  alten  gleich  wol  als  die  jungen. 
Hferr  Joannes  Weys  der  predigt  da, 
Wie  wol  der  abend  war  sehr-  na. 
Des  Fürsten  thaten  erzelen  thet. 
Wie  dan  ein  jeder'gehöret  hed: 
Den  andern  tag  hernach  zu  band, 
Herr  Pai^iel  Greserus  gnannt* 


m 

Ein  predigt  thet  wie  msn^  denn  sagt, 
Des  Hertzogs  thot  er  mechtig  Id^&r 
Darnach  sechs  alte  Herren  dar, 
Ins  Fürsten  grab  trugen  die  bar. 
Und  stehen  sie  da  sampt  der  leich, , 
Davon  mit  ehrn  ein  Jeder  weich. 
Man  hing  wohl  auff  die  fanen  gut, 
Die  noch  rot  waren',  all  für  blut. 
Viel  wehren,  hämisch  man  li^rbracht, 
Die  gnomen  waren  in  der  Schlacht. 
Des  Fürstenl  rüstung  auch  nicht. weit, 
Getragen  .yi^ar^^  mit  grossem  leijb. 


Dies  ist  die  Schlacht,  der  tod  und  end 
Hertzogs  Moritz  Churfürsten  bhend. 
Der  nun  in  Gott  verschieden  ist, 
Nicht  anders  als  ein  rechter  Christ. 
D«rumb  wirjgleuben  alle  gleith, . 
Er  werd  ersteh n  ins  Himelreich« 
Mit  allen  lieben  Engelcin, 
Am  Jüngstem  Tag  im  himl  erscheinu. 
Gott  geb  das.  sich  ein  jederman 
Bekehr  zu  Christ  der  helfen  kan. 
Der  wol  uns  gnädig  stehen  bej, 
Wan  auch  wird  Itomen  unser  rey. 
Er  wol  ein  neuen  Herren,  rein, 
Hertzog  Augustum  schicken  heim. 
Der  jtzt  ein  ferne' reise  hab, 
Gott  geb  das  jm  wohl  gehe  ab. 
Das  er  das  land  regiren  thu, 
In  aller  still,  und  süsser  rhu. 
Und  Gottes  wort  beschütz  dabey, 
Pamit  Oq^\  »plb^r  J>ejr  ^^^  ^^j. 


405 

Dai  das  geschehe  in  Gottes  nameil', 
Wolln  wir  von  h^rteeu  sprechen  Amen. 


Epitaphium  und  grabs'chrifft. 

4 

M  auritius  ein  streitbar  helt, 

A  Is  man  tausent  funfninndert  zeit. 

U  nd  drey  und  funffzig ,  das  ist  war, 

R  umor  sich  hüben  alle  dar. 

I  doch  als  dan  der  manlich, 

C  hürfUrst  erliatid  wies  schedlich 

I  n  gantzer  deudschen  Nation, 

U  nd  dis  ward  grossen  schaden  thon. 

S  chicht  er  sich  bald  seim  Vaterland, 

H  uliii  zn  suchen  wie  er  kand.  , 

£  r  zog  hinaus  zum  Marggraffen, 

R  icht  sich,  und  wolt  den  hohmut  strafjEen. 

Z  um  streit  nicht  weit  von  Peyn  er  kam 

0  h  da  die  Schlacht  sollt  sein  vemam.., 

G  e$cb<^ssen .  ist  er  in  der  Schlacht, 

17  nd  ist  verschiedfi\  balt  hernach. 

N  ach  dem  der  streit  angfangen  war« 

D  a  hub  sich  dieser  unfal  zwar. 

C  bristlidk  ist  er  verschiedn  in  ^elt,. 

H  ertzog  Moritz  der  edle  helt, 

U  rah  diesen  ganz  Deudschland  in  leit» 

H  üstig  ist  komen  durch  den  streit. 

F  rey  hat  ers  gewagt  fürn  gemeinen  fridt, 

V  erlassen  hat  sein  leben  mit. 

R  achgirig  ist  er  gewesen  nicht, 

S  ondem  «a€h''flfge)iir- war  er'griehti       •  * 

T  ürken  er  scheuet  nimmer  mehr,  ^ 

Z  u  erretten  das  Christenheer. 


406 

V  iel  krieg  und  thatctt  et  hat  ^peth«n,   , 

8  ie  Bernd. heyißust  bald  jederman.. 

A  ch  het  er  soln  ferner  leb en^ 

C  christlich  het  er  soln  weiter  streben. 

H  er  lsl;;ft|)«r  in  Gottes  reic^, 

S  ein  sehl  die  lebt  in  Christo  gleich 

S  ein  leib  der  wirt  wider  erstehn, 

N  un  sprecht  Amen,  so  wirts  geschehen. 


Ein   O^bkU 


O  Gott  eifl  tt%«er  helff«)r  bittt 

Wir  bitten  dich  ümb  Jh^^iti  CbHs« 
Der  fiir  uns  viel  erlitten  hat, 

Pen  tod  zeHtört,  den  Hhnml  tA\kX. 
Erletichte'ttnser  hert^eii'  gants, 

Durch  deines  beilgli  Gerstcfs  gUms. 
Das  wir  tmi  ireteht  bereik:«n  tlinn, 

Wans  stü]Aflleia  kümj^t,  üiHöl  kicket  «L 
Das  wir  mit  lust,  und  li^b  su  dir, 

Scheideil ,  mit  ünse^s  hertüen  g(r. 
Das  wir  dein  söfin  ergreiifen  thtin, 

Wan  du  üäs  holst,  }h^um  Christtbki. 
Das  widerumb  am  jüngsten  fAg, 

Der  leib  und  seel  eiHteheii'  ma^. 
Welchs  wir'Hofffeii  duröb  ^e^Mn  'namen, 

üikä  s^r^ben  dr^fPnAt- Cliiiiistb,  Atticlil.' 

Damit  bab  dis  t'm  gutes  end^  .  >  '      , 
Der  libe'G^t  «ein  Gmwi  ««s  («««d«. 


'  '    •»'         •    «      i.    : .        r    • . 


407 


Moritz  von  Sach  s  en. 

Mir  kam  ein  schwerer  tJnmuth  an, 
Ich  könnt  mich  selber  nicht  verstan, 
Und  wüste  selbst  nicht  wie  mtr  was, 
Gan2  traurig  auf  mir  selber  safs,   ' 
Ging  in  die  Stadt  wohl  hin  und  wieder, 
Und  mufst  dem  Unglück  geben  Raum, 
Da  fiel  mir  ein  bin  schwerer  Traum, 
Deucht  mich,  war  ich  zu  Preiberg, 
Noch  war  mein  Herz  mir  also  schwer, 
Vermeint  ich  wollt  zur  Kirchen  nun, 
Vielleicht  würd''  man  ein  Predigt  thun, 
Ich  kam  zum  Dom ,  war  ganz  verdrossen, 
Da  warn  alle  Thürn  verschlossen, 
Ich  dacht  es  mufs  nicht  recht  da  sein. 
Doch  klopft  ich  an,  man  liefs  mich  ein. 
Mich  fragten,  was  ich  wollt  so  bald? 
Die  gagize  Kirch  hatt'  traurig  Gestallt, 
Mit  schwarzem  Gewand  bezogen  war 
Die  Porkirche  und  auch  der  Altar, 
Viel  Wappen  sah  ich  rummer  hangen, 
Mit  Trauren  mein  Herz  wurd  umfangen, 
Ich  ging  schnell  zu  der  Kirchen  aus, 
Däucht  mich,  ich  wollt'  zum  Thor  kinaiis, 
Zum  Spitalholz  stand  mein  Begehr. 
Da  sah  ich  ersj:  ein  traurig  Herr, 
Wenig  Volk,  viel  Fähnlein  dabei, 
Die  warn  von  Farben  mancherley, 


408 

Waren  Eerrissen  und  zerplundcrt, 

In  meinem  Traume  ^  mich  sehr  wundert, 

Was  doch  das  all  bedeuten  thät? 

Fünfzehn  schwarze  Fähnlein  man  hätt, 

Die  trug  man  uin  ein  LeJch  herum,* 

^Ich  erschrack  sehr,  und  sah  mich  um, 

Da  sah  ich  ein  Haufen  im  schwarzen  Kleid, 

Die  trugen  allesamt  grofs  Leid, 

Und  wollten  auch  mitgehn  zu  Grab, 

Nach  der  Leich  da  ritt  ein  Knab, 

Der  hatt  einen  schwarzen  Harnisch  an, 

Däucht  mich  es  war  ein  Edelmann, 

In  der  Hand  hatt'  er  ein  blofses  Schwerdt, 

Die  Spitze  hehrt'  er  zu  der  Erd, 

Und  safs  so  gewaltig  verdrossen. 

Auch  war  der  Harnisch  durchschossen. 

Hinten  unter  dem  Gürtel  nein. 

Ich  dacht,  wefs  mag  die  Leiche  sein? 

Von  ferne  sah  ich  ein  heidnisch  Weib, 

Von  hohem  Blick  von  stolzem  Leib, 

Mit  Schwerd  und  Harnisch  samt  Sturmhauben^ 

Gekleidet  wie  ein  Briegesmann, 

Sie  sah  mich  also  traurig  an. 

Ich  sprach:  „Ach  Frau,  thut  mir  erlauben, 

„Auf  dafs  ich  euch  möcht  reden  an." 

Sie  sprach :  ,,Was  willst  du  von  mir  han, 

„Jezund  in  meinem  grofsen  Leid, 

„Ich  geb  dir  übelen  Bescheid. 

'„Mir  ist  betrübt  all  mein  Sinn." 

Die  Sturmhaub  wurf  sie  traurig  hin, 

Sie  wandt  ihr  Handt  ucd  rauft  ihr  Haar, 

Ich  frag:  „Wefs  ist  die  Todtenbahr?" 

Sie  antwort*  mir  nach  kurzer  Frist: 

„Des  Herzog  Moritz  Leich  es  ist. 


409' 

„Denn  du  geltatkiit  so  manclieii  TAg, 

Ich  sprach :  „Nu  scy  e$  Gott'  geklagt, 

„Ich  hab  ihm  gekannt,  das'gläuB^t  ihr, 

„Ein  Wappen  gab  seine  tinade  mir  5 

„Wie  ist  er  kommen  um  sein  Leben?" 

Sie  könnt*  vor  Weinen  kein*  Antwort  geben,  * 

Sprach  schluchzend:  „Folg  und  geh  mit  mir, 

„Grofs  Wunder  will  ich  sagen  dir, 

„M  ie  steh  der  Fürst  in  aller  That, 

„Ritterlich  wohl  gehalten  hat, 

„Er  war  ein  th eurer  Held  ganz  wertb, 

„Seines  Gleichen  lebt  jetzt  nicht  auf  Erd, 

„Allein  dafs  er  zugleich  geglaubt.'^ 

Und  wand  ihr  Hände  sehr  zu  Gott, 

Sie  sprach:  „Das  ist  ein  grofser  Spott, 

„Das  viel  auf  beiden  Achseln  tragen, 

„Doch  darf  man's  vor  der  Welt  nicht  sagen, 

„Das  hat  den  Fürsten  ums  Leben  bracht, 

„Ach ,  ach  ,  ich  hab  es  lang  bedacht.^^ 

Ich  sprach:  „Frau,  eins  verzeiht  mir  noch, 

„Und  saget  mir,  wie  heifst  ihr  doch?" 

Zur  Ant\i'ort  sagte  sie  mir  geflissen. 

Und  sprach:  „Ich  heifsc  Frau  Pallas, 

„Bin  eine  Göttin  des  Kriegs  zur  Hand, 

„That  diesem  Fürsten  auch  Beistand, 

„Denn  aller  Krieg,  denn  er  anfing."   . 

Ach  wie  hatt'  ich  im  Traum  ein  Klag; 

Indem  brach  an  der  helle  Tag. 

Noch  könnt*  ich  mich  gar  nicht  bedeuten, 

Da  that  man  schon  zur  Predigt  lauten, 

Ich  erwacht  von  dem  Glocken  Ton, 

Stund  schnell  auf  und  zog  mich  an. 

Dacht  dem  Traum  nach  in  meinem  Sinn, 

Ging  auch-  schnell  gen  Freiberg  bin. 


Da  fand  ich  iEitlei  in  dßv  Stadt^ 

Wie  mir  die^Frau  geaaget  hat 

Ach  wie  weh  war  inir  zu  Ittuth, 

Dafs  der  theure  ^ürat  sp  gut^ 

So  schändjijph  war  ums  X^eb^^  liommeii, 

D49  hat  mxj^h  .&Ghm.^r^lich  üJ>ernom.mfn. 


:i    mrnifcti  "1 


•      I  1 


i^ 


Am  dem  dreifiigfährigen  Krüge. 


1  • 

Bttoria^  von  dem  Spanisohen  vierc^iheUn  Scfirpion 
in  der  Welt  dingesclilichdii. 

(riifstnatt  BUtt.    Pr«f,  i6i9.) 

Ignatius  Loiola  der 

So  ein  Kriegsmann,  zwar  heilloser, 

Ist  des  Jesvvitten  Ordens  Stifter, 

Leibs  und  der  Seelen  vergiiTter, 

Vom  Papst  wurd  privilegirt  er, 

Dafs  er  möcht  führen  ein  neue  XiChr, 

Dann  defs,  Bapst  sein  alt  verrost  Scheer, 

Wolt  schneiden  gantz  und  jgar  nichts  mehr, 

Das  Schaaf  wurd  bald  ein  spanisch  Beer, 

Aufs  eim  Le.hrer  wurd  ein  Mprder* 

Dann  der  grofs  Tyrann  Spannier 

Schickt  sich  in  die  Welt  weit  und  ferr, 

Brauchts  als  sein  bestellt  Yerräthor, 

Und  uns  fuhrts  der  Teufel  über  Meer: 

Brach ts  auch  zu  i(ns  in  Teutschland  her, 

Auszurichten  sein  Blutbegehr, 

Grossen  Herren  thuts  auch  grqfs  Gefahr, 

Solch  stödten  sich  bemühen  sehr. 


412 

Vormeynen  die  Kayserlich  Ebr^ 
Noch  zu  lieffem  dem  Spannier. 
Wann  aber  nur  ein  Christlicher 
Potentat,  oder  Fürst  und  Herr 
Sägt,  dafs  dem  R.  Reich  und  Herr 
Solches  gehe  ein  grofs  Verkehr, 
Und  dafs  ein  jeder  recht  Teutscher 

'  äol'chs  gestatten  soll  nimmermehr. 
Da  brüllt  der  Uncatholischer 
Scorpion  und  Vierecketer, 
Brüllen,  was  ist  das?  Wer,  wer,  wer 

'  Thut  uns  Dies  allts  zuwider?  ' 

Der  mufs  umbkommen  durch  das  Fewer, 
Oder  Sonsten  gantz  ungeheuer, 
Dann  unser  König  der  Spannier,' 
Mufs  allein  seyn  der  Welt  Herrscher 
Die  Fürsten  müssen  seyn  Diener 
Unsers  Königes ,  und  unser. ' 
Diefs  ist  der  Anfang  ihrer  Lehr, 
Auch  endlicher  Will  und  Begehr, 
Der  Welt  wölln  sie  seyn  Regirer, 
Solchs  zu  verrichten  alfs  Glaifsn^r, 
Auch  als  fuchsschwa'ntzende  Heuchler, 
Wölln  sie  seyn  viel  Geistlicher 
Als  all  ander  Ordensbrüder, 
Sind  doch  derselb  eygen  Betrieger, 
Sind  alles  Unglücks  Führer, 
Auch  der  Christenheit  Aufrührer, 
Des  gemeinen  Friedens  Sturer, 
Und  sind  der  Wahrheit  Verkehrer, 
Vor  ihnen  ist  niemand  sicher. 
Und  sind  allein  rechte  Würger, 
Unrecht  thut  ihn  auch  gar  keiner, 
Besihe  hiervon'ihr  Bücher, 


413 

So  findstu  ihr  mörderisc]|  Lehr, 

Von  welcher  sie  auch  nimmermehr 

Abweichen,  sondern  je  Lenger  mehr 

Den  Menschen  ihr  Leben  stein,  von  Gott  sein  Ehr 

Der  Teuffei  föhrts  doch  über  Meer, 

Dafs  sie  zu  uns  nicht  Icommen  ^yider, 

Fauler  Teuffei  zur  HöU  nims  ni4er, 

Und  sie  ewig  drin  erlider,  Amen. 


Cantiuncula   B  o  e  mi  c  a. 
Im  Thon:  Durch  Adams  Fall. 

Der  Jesuit  hat  gantz  verderbt, 

Des  Friedts  Natur  und  Wesen: 

Dasselb  Gift  ist  aüff  uns  geerbt,  ♦ 

Das  wir  nicht  kundten  genesen. 

Ohn  Gottes  trost 

Der  uns  erlöst, 

Hat  von  den  grofsen  schaden, 

Damit  der  Bapst, 

Durch  schwere  Last, 

Das  Böhmisch  Rei<5h  beladen. 

Weil  denn  der  Bapst  Böhmen  bat  bracht. 

In  Krieg  imd  grossen  schaden: 

Das  er  hat  Gottes  Wort  veira<jht. 

Viel  Sündt  auff  sich  geladen, 

Ja  fast  den  Tod, 

So  war  je  noth. 

Das  uns  auch  Gott  solt  geben. 

Ein  König  neu. 

Der  uns  war  treu, 

9ei  deii  wir  möchten  le)>ei|i 


414 

Wie  uns  nun  hat  ein  frembde  Sdiufdt, 

Der  Jesuittr  t^rbölinet. 

Also  hat  uns  öin  itembde  HulHt,      '* 

Xm  der  CHürpfeltz  versöhaet. 

und  wie  wir  all, 

Ins  Bapstes  Stall,  '       ' 

In  Kürtz  htettcn  müssen  springen,        ^ 

Also  hat  Pfafti, 

Der  lieb  Gott  walts, 

Rath  geschafft  solchen  dingen. 


In  unser  Landt  ist  kommen  her, 

Da  wir  in  nöteu  war^n: 

Hat  uns  erlöset  vqi^  d^n.  ^p^o 

Der  Feindt  ist  eingefahren. 

Ins  Königs- i^chlofs, 

Obs  gleich  verdrofs, 

Dels  Bapstes  Jesuitter, 

Er  bleibt  alda,    , 

Sie  sind  schabab, 

Mit  ihren  bösen  sitten. 


Er  ist  ein  König  Lobetai^, 

Von  Adel  und  von  Ehren  i 

Des  Königs  in  Englandt  Tochter  Mann, 

Er  kann  das  Reich  vermolirenv 

Er  ist  ein  Schutz, 

Allen  zu  trutz, 

Die  Jesuittisch  leb^n; 

Darumb  uns  baldt. 

Kein  Macht  noch  Gwalt, 

Wird  köi^nen  übergehmi. 


415 

Der  Men^^fklst  Gottlofi  uttd  veHhicIit, 

Sein  Heil  ist  auch  noch  ferne: 

Der  trost  heim  JcniiUer'  »udit^ 

Und  nicht  bcy  Gott  dem .  Hef  i^n.' 

Denn  wer  ihm  will, 

Den  Bapst  cum  ziel,  •     '  ' 

Ohn  diesen  Tröster  steckeii,' 

Den  mag  gar  baldt. 

Des  Findes  gewalt. 

Mit  Garthaunen  erschreclten^   ' 


Wer  höSt  in  Gott,  verlest  den  Bapst, 

Wird  nimmermehr  zu  Schanden, 

£r  fürchtet  auch  heii^  einig  last, 

Ob  ihn  gleich  geht  zu  banden.   , 

Grofses  unglüch, 

Jesuitter  tüch. 

Wird  der  doch  sicher  wohilen, 

Per  %hh  yerle^f;, 

Auff  Gottes  trost, 

Er  wirds  ihn  wol  belohnen. 


Ich  bitt  o  Gott  äus  Herten  grundt, 

Du  woUst  nicht  von  uns  nehmen : 

Dein  heiliges  Wort  zu  diesetr  Stundt, 

Wolst  dich  zu  uns  bequemen. 

In  dieser  Zeit, 

Die  weil  nicht  weit, 

Das  letzte  Gericht  thut  stehen 

Wer  sieh  mm  fest 

AuiF  dich- verlest, 

Der  wird  dein  Todt  nicht;  iiHvtii^ 


Mein  Föfteii  .i§f  dein  heiligfs., Wort, 
Ein  brennende  Lircerae:       .  ,    v;  .   .. 
Ein  Liecht,  dß$-.idea  Weg  /lyej&el,  fo^, 
Ein  rechter  Mp^rgf n^tecne. 
W^elchen  der  I^apst  .    '    .    ; 

Neidt,  meidt  und  hast,  ,  ..,    .. 

Hat  auch  wollen  .deiiren,  • 
Aber  sein  li st, 
Verderbet  ist, 
Lafst  uns  jetzt  Triumpfiren.       ....  ,- 

Jesuitis  pro  strena  miltit 

Joan  M.  von  Störig 

Husiü'  disQ«pulus. 


.  ^   ' 


Am  Schlüsse  von:  Spanischer  Gelttrutz,  und Kastihani- 
scher  hochmuht  etc."  Prag  (Lorenz  Einmerich  1620.) 


Permahnung  an  die  Böhmen  ^   vor  ihr  Religion  und 
höchstes  Glück  ritterlich  zu  kämpfen, 

(Fliegendes  Blatt.    4*  Prag,  Lorenz  Emmerich  i6i9-) 

Freu  dich  i^^\n  Hebes  Vaterlandt,     . 
Auch  in  detnea  betrübten  stundt,  * 
Den  welchen  gleich  betrübet  Gott, 
Soll  nicht  seya.tiwarig  bis  m  Todt, 
Ich  Hufs  nun  vor  200  Jahr, 
Zu  Costnitz  stundt  in  grosser  gfahr, 
Aber  betrübet. war  ich  ni^ht,- 
Wie  ihr  vielleicht  werd  sein  bericht, 
Aufs  den  Scribenten  von  iaeihi>^dty 
yVie  ich  ihn-iMir  hiß^  für  ein.  8pö|» 


Jo  Hieronyniul  Pnigenftlft'att<(b;  "      ' 

Damals  geteirtfet  b<t  ufeita  'Kn^yicli,  '  ^ 

W>ir  gin^  %i:tf«B  F«üer  a^in,      '  '"" 

Und  toh^k  dtdies  Liedeleiti,'   -     ^ 
YiTent  ovettf  Hbstia! '*' 
Yeriui  et  iiostra  Vita,  •  '.'*«  •    * ' 

Desgleiohen'^^tt  ftüth  Laridtsteiie^^ft;      ^' 
Denn  die  Zeit  iH  eü^  Oo4tti}h^,'^'  ''^*< 

Ich  hab^^Uart  in  meineiit^^GM)^,  '      ^    /^^ 
Wie  es  ^^eht  %u  Glöüte^^iU»;  "  '    '' 

Drumb  icU*  Mlk  Iconimeii  ^\it  nach  ^ag,  ' 
Damit  JV*h  'iis^lit '  erföhr  die  sa^ft, ' 
Ibe*' ifctf  »finfliB  ÄBltiam  TOrti,^  '»    ' 
Daselbst^ 'mlUen  iii  ein!  N^sti'"     <      '       I 
Geselitft^^lf^it^s  ümb'tfaü 'M^anl; 
Gleich  wil^Me^  alt^lr  Kät^ci^aiil"      '       "  '^ 
Auff  di*4tf^«bi«P-wäfen  «ie'W«ttirt  ''  "  '^     ^ 
Im  HaU  gar  wohl  aqdi^ölftl'  "     '  "^  '     ' '  ^ 
Ifch  dachti^'  bÜi  es  wcreA  MÄt,'  '      *      "^ 
Darfiir  sich  trölil  der  ÜCa/^^k^  scEöitt 
Gering  imbekannt  einvtildä'uilil)       '     "' 
Bifs  ich  iÄihf*C6negJtim,    "    .  •      '* 

Heimlich 'Öiil^^hlich;  uAd"  fing  B^dt  an,  '  '^ 
Zu  läuten  mlf^isUrli^^fetön';^--  ''•        '      ^** 
Die  Glo<*  diie  V6n  mir  ?it  b^ndt, 
HussittteilKIodie  gar  wobf '  b^^^;  '     "^ 

Als  die  Brtidfei*  nur  ein'  klang  '^ 

Anhörten  wurde  ihn  leiäeii  babg"  '  '^ 

Sprach  einer  ka  dem  Antdem  baldt,         '  ^' 
Wa  da?  wie-diiiin?  ey  das  Btarpst  walt! 

.    Hompt  böfs^üeitung  au9  Spanien  ?"      ^  ^^^' 
Oder  WAS' 'ä^' Italien?- '  •-'  ■'  ••  ■:"  ''-  i'    ^''^^ 
Wer  hat  angeiebgen  die  <3lo(ft  ? 
Wer  ist  der  in  dem  MÄrt)Tocft?' 

YV'otr?»  bistor.  YoUullvder*  o^r 


AI«  sie  mich  jpp^^.ftfl^^,  MfiA.Hf'fnc  :i. 
Nicht  leiiger.ift«^?r,^rj)#l|^«  wifjHi  :•  pifi., . 
Sondern  fien^^a^  nü\  HairhfA(i79f^f 
Was  habt  ihr  Rat^iB^  f^f  f4».ftrÄS|lrti-  . 
Sei  dt  ihr  Papistisch  odef  ßj^ffu^jif^^    „ 
Weil  ihr  scydt  so  mä^h^  ^|9(j|[^<#] 
Wkruw^i.iwf?Ht  i}v  ?ii^,  4WH»ffFii'    Vi. 
Den  Majesta%Äf|;,Bpi;(wl>TO?jit»^  «li» 
Welcher  nii^T«i4rrWfiWK.2;i?cWlÄ!|^Mf;'! 
Gestanden,  Ggft^^^^jfyipf,  virt^j«*.,., 
WoU  Sr.:4j^  %<^  lieiff^  i»vaftg^v    f.. 
Ich  wolt  eu^h,  ^Uc!  la^pi^  ftf^i^l^^ 
Wolt  ihr  den  Sfgff^i^,  }^^^^^:m\ii^ 
Ich  wollt  eucl»,^^  Wt»e?^;iR'4?«n4Sip^i:  . 
Schafft  eueb>in3(^,fg  fb^,  ^ff^^sfiwR^ . 
Räumbt  das^.fi^^^H»^  »pcj^  )f^^f  lU 
Komb  her^^^^^^.^i^hy  ^ie  l^^fi'Wffc 
Per  posta  zu  (lpfn,^^ft§8p}% 
Nach  Amster^^c  ifl.  ^as.  ^ncl;<j^ulfä 
Da  soll  ^wr,^eift^.3pridef,ra!^  ,t,;,     ./.,, 
Bifs  er  recl^t  .^^oarpa  lern,  i"MF*J>  «iÄ;    -. 
Fubriobn  3  pazen,.fjfir  ein^p^o^  ,13: 

Kauff.ih^,fll^h,^<f4,/das  y^rirtw.Htt/. 

In  allen  Wasseffn.-f^  «e,g??iftt-  n«  ^,«1  . 
Damach  i^fj^^pjVföftt  wi4^.>|^ia«,oir^ 
Nach  WürtffcftTOr»fl*W  .4^.W9hj1Mli'^»lff» 
Den  auch  daseljl^tadj^r  B^isch^^^  .,;f.  , 

üeber  d^n^Qjedefh^l^f;«^  thvfhirrf  ,nn.;i; 
Die  mustu  a»c<i..a^  g.  RaspJm,!  -.pa  ,:.i^. 
Mit  drey^ij;  piS^^fi^Vfn  ^Wi':  /  <  ., 
Also  man  fi^)|t  jgi^fs^ten.fo^fe  j-U-r  i..„ 
Die  Spechhammer,  ver^t/ehsft  ii^gh;]^!^ 
Nun  eyl,  spais^^pp)  ^**r  ^4ii>>^r:r^iM.   ^ 


r .  »j 


//    IR;}    «»if  I^    "  • 


I  •     * 


» .' 


Ich  het  wo!  liriÄlilr,  da»  feli  jetzt,*  " 

Was  mir  göm^Iteli^ii  ^tii  'Costnitx,  '      '     ' 
An  eneh  recfaii($t'uiilS^"^^cti  vetbrentit 
Oii6t  b^  ächten  Galg^tt  getieAgt  '  ' 

Als  Proditorei  ttitfial'  •  '  '     '  ' 

Facis  fractdretf "^li^M}"  ' "  --«'/••  .^'i 

Das  wer  nuerVeÄWiAlji-  Löhn,    '"   '  ^^"' 
'lftid^r<*t  a«^clte^»V'Al»'i^non,  '  -''''^ 

Aber  ich  wm '(}i'*iila!|ki{t,  '   '']''  '''  '' 

Ettclr-^ebeirliÄKeii  ^Är6n  bescheiit,"''^  "'"^ 
Also  dafe'lfr  «a  «Äifgn  Zeitn,    '  ''"•--"•' 
Das  BdHiiscli  MnVgreicii  solt  meiden. 
Atfth  iiicfats  bö'g'e^n  aii  Hof  und  Haufs,    '  '" 
Aus  welchem  ihr  getrieben  aufs, 
Dieweil  ihr  alles  erpracticirt, 
Von  armen  Leuln!  unJ'proscribirt 
S^cb  nichts  auff  diese  weifs  erschnapt, 
Und  mala  fide  abeeswagt» 
"It^p^'^n^  VM&tlieft'-verBot,     ' '   '    ^ 
-  <^  *  BölnMn  ,  9611  «V  «lltartk  «um  t<Mlr, ' "  *     ^ 

^rx.^jpln^/3^41  de»C«ufirs'*werden  veiiidaAiptV'. 

.  .  Aa^.h^^  »^  .»««^ . wd.  auch  8«nif|it 
Etw^^Gnedger  Jiai^^^HÖÄig«  Uan4li.    ,  , 
Nun' mein  liebes  ^aterlandt, 
Nimb  an  den  dienst  von  meiner  Handt, 
Und  halt  fest  uh^  d^n-  Mandat^ 
Findst  sonsten  keinen  bessern  Raht, 
Jetrt  sdiöfde'löfr'wM^fVon  dir  K in; 
Wiewohl  ich  iiic%rwb^^  von  dir  bin. 

^      Ists  sach,  ^fg  ^ich  'die  B^rüder  stejtln, 
Zur  gegenweh'f  ^It  ihren  äesell^n,  .'^* 
Will  ich  nechst  wider  fcey  dir  seWV 
Mit*  Zischka  dem  Feldthauptraann  mein.    '     ^ 
Will  dir  auch  helft^n  wider  die  feiAtftr  '"" 

X  27  * 


».1     JIM  »   •  .     • 


m 

Obgleich  df,r9Ql]^,eja  vs^l  ippO  seipidt  ,.^.   . 

Unter  defs  8e^.Gottif^rc|^l^.jBti}l.       ,.  , 
Stell  alles  thun  in  GroW^ft  i^JlU    ,     ,;..,., 
Folg  meiner  Lehr,  ipd  jbijr  4en  Sg^wj|%.() 
Der  100  Jahr  nach  mii: -^nl^miy    ..  .    ..»r  .:/ 
Kriegstu  vielleicht  n^f^-tj^gen  m^\iX^\  ^:.,./i 
Murr  nTicht,  den  Gf^ff.,<^e|9^  hw^df.l.rjjijl)^,.,  ^. 
Kriegstu,  ^nd  sieg^stf^fl^hre^ibstnioli^l  ZV;,4|', 
Wifs  das  aller  Sie^. (^f)tf,,j;ebüii<        ,;  .,  .|/ 
Nun  behüjtdich  Gott  du  werthe^  Re.lch«     . 
Im  Namen  Gottes  ich  ypii;^  dir  ]vifeich,,  ,,  </ 
Will  doch  bifs  weiln  dich  beriehten,  4  ..,■ 
Durch  mein  Glock.,  ypn.iriej.n  gescl|ipl|f;|^ . 


,  ■  ■•        J  .'  <'f 


'.'H\-     ' 


Gespräche y  darinnen  der  ffQphgAaltenen.,JfeiTn  J^ 

suiter  fnrnpnbste  Ei^nsohafften  und'  Ingendaij 

auch  prQ  tempore  denselben  'Züstandt  vnd  Beschaf- 

fenheit,  gär  hürzlicfi^  Rei/Mbeise  v&ifasiSt:  i^.h. 

Leta.  ^xxhrschemllch'Prag\ioliS..~^26'•'*  , 

Der  Erst«  Soldat     J'*^'  '  •  ' 

Ich  möcht«  (mein  Brudery]ey49n  gern^  ^.  .  ^, 
Erfahren  recht,  und  yon  dir  hprn,  „»•  /» 

So  du  es  anders  selbst  aucfi  vreisfe^  ..,  . 
Von  wem  und  wo  sind  aufsjj^e^^chmeisl«.  .  .^^ 
Im  Bapsthiimb  die  Jesuita  •    <   > 

Tragen  yiereckicht  Hüte,    .  -  \    •  : 

Argli»ti|,  in.  iW  Genjüte,    ,  ■/  "-     ;. , 


4*t 

Der  An <['<^t 'Soldat, 
In  Sptanien  die  €<Ht)o8  Sect, 
Etwa  Tom  Teuft)  tat  aufgeheckt, 
So  man  die  JetuwSdev  heiat, 
Vmb  der  tliat  willeta  alUrmeiit, 

Indem  sie  mit  Betrug  und  List,    

Tenfüiblier  weifa  den  Herren  Cbrilt, 
Allenthalben  auwi^erMit. 

Der  £r8te  Soldat. 
Jesttitter  die  sind  im  grund, 
Eigentlich  des  Teuffels  Spürhund, 
So  er  gebraucht  ^u  seiner  Jagt, 
Und  dardurcfa  manchen  Christen  plagt^ 
In  allen  Landen  ungeäpart, 
Trutcig,  zweyzünglisch  voll  HofFarth, 
Acherontisch  und  falscher  art. 


Der  Ander  Soldat. 
Jesuitter  und  etliche  ^ 

Excellent  Schelmische  Münche, 
.Schandlich  wider  Recht ,  'Ehr  und  Gott, 
Vom  Leben  haben  gebrächt  zum  Todt,' 
In  Frankreich  zween  König  g^schwi'nldi. 
Traw  derhalben  dieiiem  Gesind, 
Auff  der  Welt  kein  fromm  Mutter  Kind. 


1 1   •  • 


. .",./ 


♦»• 


iw  t 


•  Der  Erste  Soliai.'   *  '   ' 
Ich  hab  Ton'  diesem  KÖnig^niordt,      ] 
Etwas  zu  yorbin  auch  gebort, 
So  null  df«  Schelm  und  B6W"i«ht,  '  "       ' 

Ver«5honen'te«dhtigWöWtf  nitfit-  ',^'' '  ^ 

Ja  wer  wolt  im  g^SAgfa^ifh  Ding^'  *  *  '     *   '*' 
Tr.wen  dtfiTtoSii^fai»!  TUkWrii^''''  ' "    '"  ^  ^ 
Aeh  d«ft  dit^'Mtt  'Üi'GlUgeii  hien'gr"  '"  ''"'' 


j 


♦22 

Jüngsthin  hat  widere  Qhrjste^bveisb)  ,)' 

Erregt  der  Teufel  im  Papti:li«m}>>' 

Solche  dergleichen  Bottges^U^a^ 

Und  TafFelbrüd^r  in  der.  Qellii,    ;        ;    . 

Ihrs  Unrechtshalben  ,vfiit  UnN^hUi^ 
TroUand  ^it()i  Böbn^v,  HuSigOtiiy  Mäb«kv  . 
Ach  das  sie  all  cassrirel;'  wefn«  > . 

Der  erste  Soldat. 
Jesuitter  im  ersten  bad» . 
Ersäufft  oder  ^gelegt  a^ft»  J^ad^. 
So  bald  sie  UDglück  richten  an^ 
Und  ihre^  Bubenstuck  perkep  lahn, 
Ist  der  rechte  Weg ,  Auff  das  nian 
Teuflischer,  Tück  übrig  sein  kann,. 
Auch  hier  durch  gute  Tage  han.    , 

per  An  de  i:  Soldat. 
Ich  seh  dort  Jesuitter  zween,.  .     ,,.  . 

Eben  recht  fein  beisammenstelti^   ;  '  ' 

So  es  beliebet  dir  und  mir^j    ,  >        /• 

Von  Kur^zvi^il  ^egn.  so  ^voHen  wir, 
Ihnen  zusprechen  in  der  stUI^  .  ,      .  t  .  ' 

Trawen  sie  uns,  so  ist  qs.viell,^       .   .  .,   ;,     „  • 
Als  ich  fa^|;  schwerlich  gls^ub^j^' lyill. 

V ,        D  e r  E  Y  s t e  Je  s^i  t  a;d  $ 9c i u m.       *• 

Ich  mufs  neben  euch  I^Ubr^d^iii\mei9,, 1 

Einmal  micli'  doch  .ergeben^ 4f^6inti ,.. .,    j^  *,  -    f 
Sampt  dem  59p«t,>,4?fsid,ff  m^fser  liffji^.f  oit 

Vertilgt  kann  ^^e^d^p?jii^v45i?hrp.n  ort  ><!• ' 
Ist  demnach  «nserPr^cl^j^ij^j^  „.,  ,1.,,/  ley  • 

Trutzen,  W|?>y?n,i^?iCr^ffgrf^if?M.  ösn»  A 
Alles  «n»lJ«p»«5x.v5J.f„fg,ap^u^,ÄfHr^n.^»,M  .3/ 


40*^ 

Ihr  meine  li^ift^ü  M^cügl^icIU  "^  '  '^  ''''*' 

EntsetEt  euch  nicht;  ttnd  'fiii*0ht6t  euch, 
Sonidern  seid  ffiiek  mutlil^  >  iflid  l^l:  •   '  *  ' ' '  ' 

Und  ob  wol  der  Halm  Mi^*iM'^%(ik,  '-     -      « 
Ist  nichts  nö^v  8«lti«bi  üiff  iHt*,  ■      '     '  ' 
Treulich  neb«tl  dam  Öapdt  tiää  Tfnii»^»"     r  r    -  .  V 
Ah  ich  vermerkt  eubh  siCtt^Mdelt  iimefl     '  ' 

GhriiJtiäriüs  i^ii  de^ii ':fSs&ttteii. 


Ihr  Bapistisches  Ottergezicht 


i 


Ti- 


Ertzketzerische  Bosewicbt,    .   "  • -^  « *^         .  'A,  .i- 
So  ihr  den  Hehm  Jesrnn  Christ,' 
Verfälscht  säki  Wort  n&it  trug  tmd  «List. 
In  dem  Fall  ist  nichts  güts  fUrwar^ 
Töt^ttcr  ftiit  Hälit  uAd  Har,  '   < 

An  euch  wie  kund  und  «ü^MibarJ  l 

.  /  f.  »       ...   ♦  ' 

In  Böhmen^  Hiüigern' tnM^l^witstblMd,  '^''^ 

Erscheinet  aufr'%iwr«n  ÄubtüAid,' 
So  viel,  das  (wies.:»tti gi*onl  pÄü^,)    ^    ' 
Untrew<nB#ififeeh  sein  Hwteü  9isH\ei^,    '       ''  ' 

In  Verfolgung. istt  jed»r  frirff^ •'  '     • '    '"• 

Tröstlich  Goi}t>  ik^  y  daii  dm*  flett  cWisf,  * 
Alles  Unrec^tSi'Mi  Recber  (st:  '  ^ 


Der  ander  Jesuiter^i^iini  €ilirusti^>]r;dl  '*  1 

Ihr  lieber  Christ,  r^^  fWii  'gt^^ilS,  "  ''  ^  ^'^*'''''^ 
Erforschet  auclfiBUvcrf  Jie  Säch;  '  '^  ''  '-^"^  *^/ 
Sattsam,  und  tritt  «feda^ii  teftir,*'^  '  "'  "';"*'''' 
Und  von  der  Sachen  jtta?«tV  "        »  ^ . , 

Ich  gkubs  und  ü^i  H^mkhh  tist;'  ' '      ''  "  ^ 

Trostreich  ^^^f^cW  dte  Bif^fts  Lelr  t§ft?^     '  '"'"* 


I 

Ach  du  leugit  Mmpt:d#n|.4AtU]}|^it|«:>    . 

.  ;  .5,'.  ^.hir.'i>ti"aiiusi    ,..!..• 
Ihr  Planung  Mid:;ii|lt^4»weF.6chfldr<    '     ,      . 
Erger  yieliOii^ta^lJipyi,«»^wiir,  .  -        .. 
So  Christum  um}>j.ei|i  ifc}\|if)de6  Gfkl^M  ^ 

Verrieth,  und:  «in  <yf^z<nr«ifflung' felt^ 
Indem  eipsifc]^  pejbl^  ftprangulirt.. 
Traun  die  ihr  nicht  recht  pönitirt 
Auch  euch  der  Teuffl  90  Iqhnen  vrird.    , 

Als  ein  trewer  Patriot, 

Ertheilt  euch  den  Rath  .ohne  Spott«  i 

Seht  wie  ihr  konimisn.  mögt  eü  rmh,i 

Vergest  des  KäU^,  sonst  kosts  dieÜuh; 

Ist  demnach  h^r  kein  Tertium^ 

Trawt  und  pocht  auch  nidht  auffstfiapathnaib  '  • 

Actum  est  mox  loqttor' Tseihnn. :  .     '    •    '1        f 

Der  Ander  Soldat. 
Ihr  Bäpstischen  Baiii^hknecht ,  ypll  Giftj  '^ 

Euch  lob  ich,  das  Uirhal)ti.ge6ei#b(ii< 

Solch  GeEänck.u&d  die. Obrigkeit    >  

Verführt  und  reita^t  «um  Krieg  uaidiShvit« 
Ihr  habts  für  mich  wohl  au8geiioiit,',iiJi^'  • 
TrotÄ  sej(. gjQi^ptiir«  ^iver  andeürs  sjpaäcdi4y)  Hi. 
Ach  fahrt  so  fort,  ujad  widmet  nk^tiiioiin  t  '• 

Der  Erste  Soldat. 
Ihr  J«auitter 'fatecf  so -fort,  ^-/«jJ    j       •«    • 

Erregt  ünfricd  an,  f^^m  <M^.  ,    ,,,„,:)  • k:' 

So  können  alsdann^, wir  Krieg^|eiuf  .    ,  \';:\r^o\"* 
überkommen  oft..ma|i}|he  Beijf^  ;,,.,,  [ .,,      /f.- t..' 
Ihr  habt  davon  als  FÖ^ereij,    -^j,^   -  ,^.'3  ,.      mJ 
Trefflibhen  R^hm  i]||i4.jpr<jfi^  El^,      ,,,  ,j„ß,..  „ 
Ans  Bapstes  Hoff,  w^«jwjat.iJff,ji?«>^?  »bisu*«»^^ 


4M( 

Ihr  SoJdatea  glau]|^,ii|j?r,;^19y|ftiu;r  ?:fi  n^r-. ,  .  .  ' 
Es  iit,der  liöclute: So^at«  iWBt^i4i«fe[ßM  [/•  ^Mi*^ 
So  man  des  Bapstef; ^nl^  iiii4  ßi#^ lit •  •!•  r> < .  ' 
Und  Bendiction^li^  1^^.         ..    i,*,'   M^^   ..       .».  :.. 

Ich  achts  für  atcliU,  wir  ibeyoä  ialÜMfat^  i  '«  >' 
Trinken  dafitiiicin''.Hiame  Bier.  *  * ' 

Der  Ander  Jesiiit.*'*  '"'    ' 
Ach  Sanct  P^tef  das  Klag  ich  ^'^    ' '     '' 
Der  Erste  Jesuit  kü«i  Nuncio'  F^V    '"  ' ' 
Jem  stecht  der  Kam  recht  Itt'diöb^^bt,  '    '      '  . 
Ey  Herr,  deft  vlitter  Bapsts  lie^at,     '     ' 
Schawt  wies  BapstttiumÜ  Irigt  yirie'Söhbi^t  "" 
Und  wie  lA^  uhi  greilTt  in  d!^  Kart/    ' 
Ist  derhalben  an  eticli  hiermit,' 
Toto  cötd^/^m'if  «ftt,  '     •'  ••'  '  •   '•    "I 

Anff  diesmal  hfeMft,  und  last  tmi  "i/tciitV     '  ' 

Nuncius  Papalis.    . 
Ihr  lieben  Sön.  im  Hellsehen  Reich, 
Ewer  anligen  allzugleich, 
Sehr  grosse  Bitt  i  ist  unlengst.  mir, 
Vorgebracht  worden  in  Gebür- 
Ich  wolt  auffs  Bapsts  statt  gern  yielmalfs» 
Den  Ketzern  treten,  auf  den  HaU:'  .  . 

Iher  ich  bin  zu  schwach  diisfals. 

Ihr  sehts  dieKeimfi»<A'lVii\on/  '■'':  'nl .  r  »  » 

Erstreckt  sich  allenthalbeii  8cii«ifiv'  ^  ^''  *'    ''i'    ' 
So  weit  auff  Lander  ^and  *  grosse  Stät : 
Und  ist  «did  >fef^^ge!t9  '     "'  ^ •}'>>{'  ^'*^"''^' 

lursmiento  «jAfd'tifiitaaiuaag,    .  ':    i'J  '^  •« 

Traw  und  GtaiiAien,'idaft<iiSeli|ilitt}'ini|f,  ■  '^^ 

iübtretm  fiigliolt  8^*IkeftnagkM     ^nu  fi)       <       < 


)  '«r.M       •  ''  / 


TeulflJMlie.Lelir.iuidl.lpMwdiliieit?    a     . 
Ach  H«rr.Gc(tt^  veikilf  di«ib  Leut.  •- 

Ich  nmi  aAlhter  nichl  lenger  bleib,     "  '    '  ' 
Es  wailet  mir  daaHeHTim  Leib,  '     '   '  '^    *' 
Solcher  Schmach  halben ,  %b  afufs  Neydt, 
Von  der  :itfapsUiciien  Heiligkeit,'  ♦    •  -     :  '/   .' 
Jetmmd  allhier  ,witd'=f%rgebr'acfat,       -       * 
Tölpisch ,  und  gar  iftit  Unbedacht.    ' 

ChristVaiiu».  '     •    '' 
Ach  ich  habs  nocti  ztr  lind  gemacht. 
Ir  mein  Herr,  waiin  e^.iolt  geschehn, 
Etwa,  das  wider  möcbt''angehn,    '     * '  ' 
Solch  Yititiren,  wie  weiland, 

§ 

Vom-^itfchha'gschach  fm  BöhmMandj 
Ich  halt  man  ward  eucB  'Rammelböcltn'  '^ 
Treten  viel  härter  auff  die  SocÄn, 
Auch  die  Schwingfedern  StoI  aufspflocloi. 


'f  » 


•>  '    '1) 


Jetzt  ist  fs  aUes  ^inder^el, 
£7  wann  der  Bapst  nicht  hören  .will,    . 
Sein  numen  corapetens  das  ist, 
Verdolmetschune  der  Wider  Christ: 
Ja  so  mnfs  er  von  seinem  Wahn 
Treten  aufF  unser  rechten  bahn, 
Auch  fast  nicht  viel  dank  darzu  han. 

•     ^^v.^^M^i^.^.^fi'^'^^  'iw.i  ;.iM  1... 

Ists  BApsts  Lehr  edlich,  hundert  Jahr,,,.. 
Exercirt,  worden  ohn  gefahr? 
So  kann  m|in.?iiirawß  y^^m^n.abun.. 
Von  Gott  sfiA.^drffviA*m4  lä^l^ruiH&.hiA 
Ist  demnach  lauter  ün^Barheit,.  f  i; 
Tartarischer  C9ii;8eiM. »199^4 <Neyd,h ......    r» 


<■     •  k  4'.    ij  ji  j' 


ikt      <• 


.Alles  was  Lm^iiSrjftobrabt  wA-  «H^i*«=  j'ci  ^'^ 


42» 

« 

■■  .Ohir^ctitian-t.» ' ')    '  ■ 

Ihr  tleffgelerterto^fiur  ,";•■'■   '•''"'""' •  "[ 

Ewr  Syllogismus  gar  Taisch  ist, 
Sind  doch  die  rWrftt  WWi^  ifcfer'  •''"'  ""^ 
Vi«l  aller ,  als  'Am^'^kek^lJehi;'  /^^  '*""*"*  ' 
Ist  dramb  ihr  thim  für  Gott  gerecht?"   ♦  *^*"«''; 
Trawn  nein,  befr'iälaWV'Vhruiir^ilh^i' tprecllt.^  ^ 
Auch  ewer  Grund' UK'Val  lii&d'fichlecht. 

Ins  Luthers  Lehr  ▼erfoaee»  ist, 

Ejge&tlich  "viras  der  Herre  Christ, 

So  wohl  seiner  Apc^tel  zal>L     ,  .    .      •    .  %    ..  (\ 

Vha  die  lieben  Propheten  all. 

In  ihren  SchrifTten  habn  gelehrt,  i 

Teufflisch  dagegen  wirds  verhehrt, 

Auffs  '6k^ii$  wleifs,'  als  man  sidht  und  Bort. 

» 

Ins  Papstes  Glauben  wie  man  list« 

Ein  Artihul  nur  übrig  ^t%    ,  .... 

Somit  uns  halt  rechte  Gleichjieit,  .   .  .r.    , 

Von  Göttlicher  Dreifaltigkeit, 

Im  andern  ist  nur  allerbandt  . ,      , . 

Täckischer  Falsch,  Betrus  und  Schandt,   .       ■  t 

AbeöttereT  und  Menschentanat.  r 


"").  ,;     .',  •  •.    ,•  p^'»  ,    «ii     i 


Der  Erste. Jesuit  äd  Sociu  m.     „..• 

Je  Zetter  ungei^achv .d  1 '   '•'>]..     ii  ju  .1  >  '    /S' 

Es  steht  bös  unsre  flfoffwinftnhl,  ?  /^«  ii  :.;;/ 
Simemal  jetzt  und  jedermann 
Veracht  ^  Bap»fe»^Dectel).iifid  Bann,'  )-  ;.'  1  ?f 

In  derwegen  der  bei^iiRalh,^  (  !•,(•.>..  ili 

Troll  sich,  und  kmff 'nttr  xBilwe  hat,  '  !   ):i>  «><' 

Acnun  est  umb  deip /^FfaffelifiSl»!!«  *     "'" 


y 


i     i 


CM 

'    Plu«OJadrJ«ii:itd^s: 
In  infemot  vvill  ichs  «uch  fioin,  , 

Eweteen  liebe.  B^^dfif^.^,  ^    ,  ,,; , ,  ,,, 

So  euch  iet«^^^(^^V!B»f#WfeMW'  wu!.  I.nl? 
JeMitar  «u»^,,^lpr^ey^,,  ^^.^  ^,^  -  rf ,...„&  ,.! 

Ade,  esT^lfibtj^ujjf^f^jjl^,,  ,  ^...     .^,^,.,  ,,.,.,, 

I 

/ 

i?er  Jemieterische  Vtaws  Narr^  tocQ  J^piliffL 

*  ,        .''-l    •«      Hl'l   M    •.    ■  '     '      •"'.»'1*         .'l, 

inter  natos  mulierum,  ,..     .. 

Entspringt  das  Gescfameifs  ,1m  Bapstthumk 
So  Jesuitter  werden  genannt': 
Und  Unglück  stiiTten  in  allem  Land,  .,      . 

In  SchafFskleydern  imd  <&lei&nereyj  ,  .  '  \ 
Tüek  -  Welffi(^cli  und  a^^lTmrew/  "''*''*.  'V 
Aunziefan  m  der  Munjme^ey.  ,      ,. 


Ihr  Herrn  ich  Geisse  Doctor  Claws,  ,    „ 

Iiine  Nonne  mich  {lecKte  ^us,  .    , 

So  bey  vielen  beschomen  Pfaffen, 

Ünde  Jesuitter  hat  geschaffen. 

Inmass^  «arin  di^  fe^yÖ^en' Leut,    '  *"  '  *' 

Tegliefa  treil^en  solche  Arbeit  -'^f  -f^^^N 

Auff  dafs  sie  Yre^mug/m^h  Zielt;    '    ^'  i'i''^'     " 

Ins  Bapsteai  (obiet,  «nil'iav'Wal^hlaAil^  ..>  »i.v 
Erachtet  man  es  seyrlkeSn  i&^nd,  '•  'ri'i-  •' '  ^^'' 
So  die  Pfaffen  bofote  ntm  JddievvY  <' 
Unzucht 7  EhbrucbiUnd^leli^v    •  *  «••    '^  ■  '" 


t  ,1'  ♦ 


m 

Jährlich  dem  Qapftt  Jiömpt  ein  hiervon 

Treffliche  grosse  Pension, 

AU  Ablals{;«ft  toi^Hilf  «nraiiili'  ^»^^  ^  > 

In  Summa ,  wer  vom  Bapst  nur  hat,  .  . 

Ein  Ahbjs  Brieff,  der  übt  ünthat,. 
Schelmstüch,  ]Bffi(&€%ahd\  Morä'uiid  Untrew, 

-^         ^  ,  JlQli'4-.    -,    UfiH-'l't    llOr.    JIM«''      • 

Yerratherey  und  vicleriey  * 

Im  rechten  veiwmen  ding.     Solche  wird. 

Täglich  von  Papstlem  practicirt, 

Auch  man  no«h  aruber  mbilirt. 

Ich  bin  ein  Nam^^tfa  dd«li'4C^ytQA«/",:  "  i*  -  '^ 
Es  dem  Bapst  nicht  gfläbeÜihAnj^iU^-'^  no:"!  wi 
Solches  dem  Miifiriiiän  M^emmtkäifBkt^ar*  0 
Umbs  Geldesriwiikia;«n,.ev8|ait»^j^/j;^  ..:  i': 
Jedoch  es  ihm  mbht  geosso  .Bi^  .'.'/>.'  :: 
Treget>* JVtnhstriil%tidcjus9  ?/'>orrfib':  -  ).'  -  r: 
Aeherontisches  B<fti«äs'«eiiii>niiit£BL  «  aoy 

Ist  also  iiieraun  meine  Bitt,     ... 

Es  woll  em  reder  Jesuitt,  , 

Ji''U  '"''v "'-«'.       ■'   '"*  ''^^^   !•».''''      / 
Seinem  Brauch  nach,  neifs  wanden  an, 

(unnstück  unterlahn, 

Junse  Weiber, und  hübsche  Dirn, 

Trewlich  auch  (yvanil  sie  Gonfirirn,  .. 

Auff  Venerisch  stei ff  absoly Im.     ,. 

V 

Inmassen  dann  bishei^'^eMMfhlaey  •''  '  '*  •  •  *  ''>H 
Es  iii6«ht€ß%»iy»^hl^^«miii^>V^rgi)bllw'  t 
Solchs  würde  JtfÜlidtiM  T^Alf  Ie^,:i'>  U*  '  'I 
Von  nun  aAblikr'ft8tb#4g!ieil>,  ^"'^  ;•;■>•'<' v../  .'  .»_^ 
Jetzt  genug^«ril4  itelliu  •  BaKL  %itd  ^gdieiWiad^  •/ 
Thun  kommMlIft^lii  fitiri%Miid|  '^^   ^  ^ 


48» 

Uer  holKi  ist  wie  man'  tliut  sa^n  .  , 

f/'^  fjrij  mri;   '.rruT/    .  Ij^ndyi^öui  ^  ;ljihf:'p.lMi>8 
Zu  Adorff  soll  erscya  gestorbn.  ,  . 

Ob  er'^en  Himmel. hat  erworbn^ 

Das  wird  er  nun  .erfahren  han    ..,,  ,    ,  -  »r 

Ich  will  ihn  zwar  .nicht  richteji  viuu  , 

Steh  aber  doch  in  Sorgen  jetz 

Weil  er  gevi'im^ gar  liebi«  ünailtPfc/i  nh  r.Ul  il»l 

Religion  geaHbt^tiitthltetobt^^iH^In  SU^a*]  .  ('»h  eS 

Ob  eiyig6Atih<>d«nK>.«Biyhh  irbsiTttolfl  moi)  f.  i     i  ><^ 

Seine  Bufa  gespamrJ^i-ianxsdiiiiieBdBs^JOo  r  *  ;<  > 

Genedig' seyn  veM^oeiest^iäiidtu  la-l.  ^-  i'i> 

Sehr  sawer  sehmecltt  Leipwg'sch'Cdni^^  i   .  'iT 

Werkes  von  sotdlMifniasae.-:lisöhü  ^'j^ilnAiiuy  Mi->/ 


Die  Mefs  so  er  alta  gehalten  , 

Hat  ihm  sein  Leib  und-Lebi^  zurspalm   ,. 

Was  wird  nur  seyn  das  gra^bte  Qut.    ,  .  ,^ 

,».  -,        'V»  "tol.ii'V'  ''    ''w'  ^  «»'^r.n,  ii'iJjR'iU  '.'  '».'^0 
Weil  ers  jetzt  nicht  gemessen  thut     .  ,   .. 

Hats  Leipzig  etw^a  so  y erschuld, 
Drumb,  heben  Burger  tragt  Gedult, 
Bekehret  EucTi,  Gott  ist  nicüt  fern  . 
Thut  wahre  Buss,  £)r  hiliit  auch  gern: 
Holcki  hat  nun  gftfViÄlet:Ä^s.;i^,,^r  na»,!.  uj.e*^imii 
Verderbt  hfmi)i'%l^P^%A  mm^9b[miä9ßk)H«iMt  ^:i 
Itzt  ligt  er,d^p|«tl^i|  YsC^tiMif^  sf)^»- '  )^ 

Sein  Anschlag  bat  ,^pt|t  iU]0i>9rtv«4|fdliß  r:<  .wV 
Wa?:  l^llil^ v«j^  imii  jn&m  hp)»^  Anipl;  •  ..  ;  '«^ 
Und  der  zu  jimyai^  grftubtebS«m«*ji«  •  .  «^T 
Seidn  Posmentscj^nür«.  'JFwl*.j'iCi«oeÄViW«iii'''i ' 
P«^  er  doch  yor  dem  Ende  seiii 

' "  üJicbl 


433 

Nicht  liönn'n  erlangen  der  Seelenspeis, 

Sieh  lieber  Leser  auf  solche  Weis 

Pflegt  Gott  wenn  er  aufwachen  thut 

Zu  straffen  grossen  Uebermuth, 

Die  Raubmansch  äfft  so  er  verübt 

Und  Leipzig  alzusehr  betrübt 

Die  ist  ihm  nu  verboten  wordn 

Weil  er  uberschrittn  seinen  Ordn 

Verfolgt  arm  Evangelisch  Leut 

Erworgt  an  der  Leipziger  Beut, 

Die  letzte  Mefs  hat  er  gebaut 

Bleibt  ihm  nur  seine  Elendhaut* 

Noch  übrig  von  dem  Raube  sein.    ~ 

Und  kömbt  nicht  mehr  nach  Leipzig  nein 

Ach  Gott  stürz  dein  Feind  all  also 

Dein  Christenheit  mach  meisten  fro     ' 

Trost  doch  die  arme  Leipzisch  Stadt 

Erzeig  ihr  wieder  deine  Gnad 

Das  wündscht  ihr  jet2t  in  dem  Elend 

Der  einst  gewest  da  ein  Student. 

(Fliegendes  BUU  von  i633.) 


Der  Päbstlichen  Armee  ^  unter  des  alten  Corporalen 
Generalen  Graff  von  Tylli  Commando  Flngh  und 
Zagh, 

Im  Thon :  Zeug  Fahle  Zeug 

Sic  Deus  extremo  sua  servat  tempora  memhra 
Hostis  pesmndans  funditus  arma  mali, 
^cci  ei  Ensigeri  dum  milite  Tillica  castra  v 

E^oertit  y  sternit ,  dissipat  atque  necat. 

Woi.vrt  histor.  Volkslieder.  28 


434 

La  rs  Igit  Vr  moLI  Jo  Pae.   q  VI  DaMna  JureniTM 
Seit  hostis  proprium  vertere  in  ihieritum. 
Septima  id  est  factum  Septemhris  Lucey  celebreht 
Semper  Christocolum  hone  ännuä  vota  piL 


Im  Jahr  und    Tag 

tILLIsChe  Crafffc  Der  tag  beglnr 
Von  SChVVEDn  aVGH  SaChsii  bringt  In  rVln. 

A.  d.  Groftlien.  Bibl.  zu  Weimar.  4*  XXY.  6. 

Zeug  Fahler  zeug,  Bälde  wolln  wir  Tylle  drescbeii 
WoUn  sie  geben  in  Kraut  zufressen ,  Zeug  Fahler  zeug. 
Zeug  Tylli  zeug,  von  Magdeburg  in's  Hessen  Land 
Da  speist  der  LandgrafF  Stöfs  zu  hand.    Z.  T.  Z. 
Zeug  Alter  zeug,  aus  Hessen  an  ^ie  Elbe  wieder 
Schwing  dich  auf  mit  dein  Ge^eder.    Z.  A.  Z. 
Zeug  Corporal  zeug,    nach    Werben    zur  Königlichen 

Armee 
Und  hohl  die  BüfF  mehrmahl  alfs  zwe.    Z.  G.  e. 
Fleug  Tylli  fleug,  Aus  unter  Sachsen  nach  Halle  su. 
Zum  newen  Krieg,  kauffnewe  Schuh,  Fleuch  Tylle  fleuch: 
Zeug  Tylle  zeug,  aus  Halle  nimbs  Sti'fft  Merseburg  ein 
Du  sollst  Chursachsen  willkommen  scyn.    Z.  T.  Z. 
Zeug  Tylle  zeug,  schleichend  mache  dich  an  Leipzig  n«n 
Thue  dran  wetzen  dein  alten  Zahn.    Z.  T.  'z. 
Zeug  Alter  zeug,  gen  Leipzig  in  die  Bundes  Stadt 
HoU  da  für  dich  das  letzte  Badt.    Z.  A.  z. 
Zeug  Alter  zeug,  mit  sechs   und  dreifsig  tausent  Mann, 
7?iun  Schweden  und  Sachsen  entgegen  gähn.    Z.  A.  s. 
Fleuch  Tille  fleuch,  das  Confect  ist  vergifftet  worden. 
Du  bist  nu  in  der  Hasen  Orden.    P.  T.  F. 


'  435 

Fleuch  Tylle  fleuch,  du  hast  delno  Crabaten  *)  verlohren 
Den  Schelmen  ist  recht  der  Barth  geschoren.  F.  T.  f. 
Fleuch  Tylle  fleuch^  aH   deiae  3tfVf^  «^yn  dir  abge 

nommen 
Das  Gonfect  ist  dir  übel  behommen.  F.  T.  fl 
Fleug  Tylle  fleug,  lafs  dich  su  Halle  und  Alyensleben 
An  drejen  Scfaössn  verbinden  eben.  F.  T.  f. 
Fleug  Tjlle  fleug,  Erfft  unnd  Schönberg  geschlagen  sejnd 
Holsteiner  und  viel  Blutdürstig  Feind ,  t^leuch.  T.  fl. 
Fleug  Tjlle  fleug,  der  Pappenheim  hat  auch  sein  Theil 
Bifs  er  seine  Wunden  wieder  heil.    F.  T,  f. 
Fleiijg  Tylle  fleug,  hundert  und  fünfT  und  vierzig  Fahn- 
lein 
Hastu  verfressen  in  den  Quendel.    Fl.  T.  fl. 
Fleug  Tjlle  fleug,  Alxinger  erreicht  nicht  langen  Saltz^ 
Er  behommt  da  weder  Brod  noeh  ^chmaUs«    F.  T.  f. 
Fleug  Tylle  fleug,  in* fünf  Tausend  Fagase  **)  Wagen 
Hahn  wir  gewacht  in  unsem  Magen.  F.  T.  f. 
Fleuch  Tylle  fleuch,  lafs  nur  Chur  Sachsen  unangetast 
Kein  Stifft  er  mehr  dir  nehipen  lest.  F.  T.  f. 
Fleuch  Tylle  flifiuch  der  Leipzigischo  Bund  ist  conflrmirt 
Defension  wohl  observirt.  F.  T.  f. 
Leug  Tylle  leitig)  Du  hast  .Chur  Sachsen  tewer  gesi^woren 
Aber  nun  ist  dein  Credit  verlohren.    L.  T.  1. 
Fleuch  Tylle  fleuch,  mit  deinen  Jesuitenschwarm 
In  Welscbland  nein  dich  da  erwarm.    F.  T.  f. 
Fleuch  Tylle  fleuch,  die  Fürstle  mit  ihrem  Dögle  nun 
Ein  sauer  Gesicht  dir  weisen  thun.    F.  T.  f. 
Fleuch,    fleuch  bey  zeit,  sonst  wird  biUich  dein  mörd- 

risch  Hertz 
Dir  ausgerissen  mit  ewign  Schmerz^  Fleuch  fleuch  bey  zeit. 

-.«.^ ENDE. 


*)  Croaten. 
••)  B«gag«w. 


28 


436 


Schlacht  hey  Lteipzif;., 

(Fliegvnaet  Blatt.) 

-  / 

leh  hab  den  Schweden  mit  Augen  gesehn, 
Er  thut  mir  Wohlgefallen^ 
Geliebt  mir  in  dem  Harzen  mein, 
Vor  andern  Königen  allen* 

Er  hat  der  schönen  Reiter  so  viel, 
Läfst  sich  nicht  lang  y^^^^t^^^^ 
Er  hat  der  schönen  Stück  so  viel, 
Viel  tausend  Musketierer. 

Das  Franhenland  ist  ein  schönes  Land, 
Es  hat  viel  schöne  Strafsen,^ 
Es  hat  so  mancher  braver  Soldat, 
Sein  junges  Leben  gelassen. 

Das  Sachsenland  ist  ein  einiges  Land, 
Es  dienet  Gott  dem  Herrn, 
Und  wenn  wir  kommen  ins  Bayerlaad, 
Frey  tapfer  wollen  wir  uns  wehren. 

Der  Oberst  Baudife  beym  Schweden  thut  sein, 

Und  thut  sich  tapfer  halten, 

Ist  unverzagt  mit  dem  Pappenheim 

Ein  Schlacht,  zwey,  drey  zu  halten. 

Der  TiHy  hat  ein  Garn  gespannt. 
Es  wird  ihm  bald  zerrejsscn, 
Der  Schwede  ist  bekannt  im  Land, 
Wohl  in  dem  Lande  Meilsen.  « 


437 

Mit  ihren  Kartbaunen  und  Stücken  grofs, 
So  tapfer  thun  unter  sie  krachen. 
Und  geben  dem  Garn  so  manchen  Stofs, 
Dafs  alle  Fäden  brachen. 

Der  Tilly  ins  Land  su'Meissen  sog, 
Er  freut  sich  sehr  von  Herzen, 
Und  wie  er  wieder  weichen  mufs, 
Thät  er  sieb  sehr  enssetsen. 

Nun  weifs  ich  noch  ein  Gavallier 
Der  wird  genannt  der  Holke, 
Vom  spanschen  Wein  und  Malyasier 
Da  kriegte  er  die  Holke. 

Das  <]onfekt  wohl  vergiftet  war. 

Ich  thus  mit  Wahrheit  sagen. 

Der  Schwed  dem  Tilly  schorden  Bart, 

Und  aus  dem  Land  thut  jagen. 

Wie  liefen  die  Krabaten  davon, 
Dasu  die  Welschen  Brüder; 
„Ade  Leipzig  behalt  deine  MahUeit,    v' 
„Zu  dir  komm  ich  nicht  wieder.^^ 

Also  hat  dieses  Lied  ein  End, 

Das  sey  zu  Ehren  gesungen 

Dem  König  in  Schweden  gar  behend, 

per  Tillj  ist  ihm  entsprungen. 


438 


Gu$tav  .ddalphs  Jod. 

9 

Nach  Weckherlia. 

t 

Jifih  könnt  ich  meine  Stimm  dem  Donner  gleich  erheben, 
Dafs  sie,  die  weite  Welt  erschreckend,  mög  erhöben, 
Wollt  ich  ersteigen  bald,  trostlos  und  ruhelos 
Den  allerhöchsten  Berg,  su  alles  Geists  verwundern. 
Mit  überlauter  ^cht  aus  meiner  ^Brust  auadwft^cm: 
Gustay  der  Grofs  ist  todt,  todt  lAt  Gustav  der  Grofse. 

« 

Ihn  bat  das  wilde  Meer  der  Schweden  Schatz  getragen. 
Zu  uns  so  still  und  glat,  dem  Meerzug  nicht  zu  schaden, 
Ihm  war  so  lieb  und  werth  des  Königs  Gegeniwart, 
Der  Wind  enthielt  sfch  auch  von  alleni  Sturm  und  Basen, 
Erfreuend  sich  allein  die  Segel  aufzublasen, 
Begünstigend  nach  Wunsch  des  äelden-Ueberfahrt. 

4 
( 

1 

Das  Wasser  rauschte  tief  voniScbiffen  wie  rerborgen. 
Als  auf  dem  JUvalfMfbia  hoch  der  ^eid  voll  Treu  und 

S»vgen 
Betrachtet  hin  und  her  des  deutschen  Beichs  Zwietracht, 
Sah  auf  des  Kieles  Ödhaum  drey'IkAtiü^e  Syrenen« 
Die   reich  mit  Bernstein  Haar  *und  Arm  und 'Brust  be- 

-*'"■'  schönen. 

Und  die  ihr  Lieb  utid  Leitl  »hm  also  vorgebracht. 

„Fahr  fort>  du   edler  Held ,    die  siegst    in   Noth ,   wir 

schwätzen  ^ 

^,Pcr  Frommen  Aug  wird  Freund,  das  unsre  Leiden 

netzen, 


439 

„ich  daf$  sie  wie  wir  dir  auch  nach  dem  Todt  getreu. 

,)Deim  du ,  nachdem  dein  Lauf  wie>  Herkules  beendet, 

„Sollst  werden  dieser  Welt,  die  dein  nicht  werth,  ent- 
wendet, 

„So  hoch  wird  sein  dein  Werh ,  su  machen  Deutsch- 
land frey.* 


u 


Hiemit  die  Morge^röth  ihr  Gold  am  Leib  am  Flügel 

Entdehte  Masten  dort,  ihn  nahen  Landes  Hügel, 

Sanft  leget  sich  der  Wind  und  bringt    das  Schiff  ans 

Land, 
Aus  welchem  als  der  Held  auf  das  Gcstad  gesprungen, 
Hat  knieend  er  zum  dank  mit  eifrig  frommen  Zungen 
Erhoben  sein  Gebet,  sein  Herz  Gesicht  und  Hand. 

,}Oesegnet  bist  du  Held,  gesegnet  wir  Soldaten, 
„Die  dienend  unter  dir,  theilhaftig  deiner  Thaten!^^ 
Sang  bald  der  ganze  Häuf  mit  einem  Mund  und  Muth, 
Kein  Glück,  kein,  Voglück  ye  könnt  wider  dich  yermögen 
Und  nichts  kann  dein  Gemüth  und  Angesicht  bewegen. 
Umsonst  ist  wider  dich  des  Feindes  Gewalt,  List,  Muth. 

Gleich   wie    der  Ambofs    sich    nicht   nirchtet  vor  den 

Streichen, 
Wie  Meereswellen  nie  den  kühnen  Ffls  erweichen, 
Also  Terändert  dich  kein'  Ernst,  Gefahr  und  Scherz, 
Wie  Flüsse  sich  ins  Meer  ohn  Abnahm  stets  ergi essen, 
Ins  Meer  ohn  Zunahm  stets  die  vollen  Ströme  fliefsen, 
Also  sich  und  der  Welt  ist  gleich  des  HeldeA  Herz. 

Mit  schlechtem  Brod  imd  Trank  gesättiget  zu  werd^n^ 
Alt  Trinkglas  seinen  Helm,  als  Ruhbett  hi^rte  £rdo 


440       . 

Als  Pfühl   den   nächsten  Stein,    ja  auch    wohl   Schnee 

und  Eis, 
Als  Bad  den  wilden  Flufs,   ganz  zahllos  zu  gebrauchen, 
Sein  Werk  zu  setzen  fort  in  Hitze ,  Frost  und»  Regen, 
Sich  selber  gleich  und  fromm,  so  war  des  Königs  Weis. 

•   * 

I 

,,Es  walt  der  liebe  Gott,  Gott  wie  uns  wie  vor  Zeiten, 

,,0  Jesu,  Jesu  hilf,  hilf  Jesu  mir  heut  streiten 

„Zu  deines  Namens  Ehr,  zu  steuei*n  Feindeis  Macht!" 

Also  hat  er  sein  Volk  anführend  mehr  ergötzet, 

Und  mitten  in  die  Feind  stets  siegreich   selbst  gesetzet, 

Da  er  bald  manche  That  und  seinen  Tag  vollbracht 

•Gleich  wie   ein  Sturmwind   dort,    die    Windsbraut  hier 

entstehet. 
Und    Hecken,     Bäum    und    Thürm    urplötzlich    stralis 

-    umwehet 
Ein  tr^uiriges  Gewölb,  ganz  finster  schwarz  und  dicli, 
Dem  Trauerschleiei^  gleich  mit  Dunst  und  Bauch  erfüllet, 
Den /lag,  dÄs  Firmament,  die  Sonne  selbst  verhülltt, 
y erblindet  das  Gesicht  in  eifern  Augenblick. 

Bald  mancher  Donnerschlag  mit  Stralilen  ganz  beladeUf 
Durchstürmet  das  Gewölk  und  Land  mit  Brust  und  Scha- 
den, 
Bald  feurig  ist  die  Luft  bald  finster  um  und  um, 
Die  Wolken  brechen  sieb,    dann  fallet  ein  Schlagrcgen, 
Verhärtet  ganz  in  Eis,  das  bald  mit  tausend  Schlagen 
Zerschmettert  Frucht  und  Volk,    und  wer  nicht »chrc'* 

ist  stumm. 

Also  und  gräulicher,  mit  Krachen,  Schallen,  Knallen, 
Sind  bald  die  beiden  He?r  tinander  angefallen, 


441 

Da  war  die  Luft  alsbald  voll  Feuer,  Rauch  und  Dampf, 
Der  Grund  erschüttert  schon  von  Böllern  und  Karthau- 

nen, 
Darob  die  Thier  und  Leut  erstumnien  und  erstaunen, 
Als  ob  der  Himmel  selbst  und  Erde  hier  im  Kampf. 

« 

Damals  hat  unser  Held,  indem  es  Feuer  regnet, 

Mit  seinem  theuren  Blut,  siegreich  die  Welt  geseegaeflt, 

Da  denn  das  Firmament  bald  hrönet  seine  Stirn, 

Damals  ist  unser  Held,  ich  sprechs f'^ins  su  bewahren, 

Als  wahrer  Herkules  dem  Himmel  zu  gefahren. 

Da  er  den  leuchtet  klar ,  ein  neues  Nordgestirn. 

Kaum  kaum  war  das  Gerücht ,  das   niemals  stumm ,  ge- 

höret 
DaGs  Gustav  Adolph   schon    der  Götter  Zahl  vermehret;. 
Vermehret  sich  auch  des  Heeres  Grimm  und  Stärk  und 

Macht, 
Mit  gan/  gerechtem  Zorn  ihr  Muth  und  Herz  ist  wach- 

san. 
Vor  allen  tröstet  sich  Bernhardt  der  Held  aus  Sachsen, 
Dafs,  der  nicht  sterblich  mehr,  ihr  Schutzherr,  sie  he- 

wacht« 

* 

Daher  des  Helden  Stell  gebührlich  au  vertreten, 

Hat  er .  als  heimlich  sie  den   Stern  schon  angei»etet, 

Begierig  sie  geführt  auf  den  siegtrunkncn  Feind, 

Geschleifet  auf  deh  Grund  ohn  alle  Gnad  und  Dauern, 

Des  Feindes  Eisenthürm ,  lebendig  starke  Mauern, 

Da  half  kein  Herrenstand,  ^a  galt  kein  Geld  noch  Freund. 

Ein  Regen  dick  von  Bley,  Stein,  Erz  und  Feuerseh lofsen, 
Mit  schwarzem  Dunst  und  Brunst  wird  wieder  ausgegossen. 


^  I 


4 

Mit  sclie^lu;h  herbem  Tod^ ,  tri,ft  auf  des  Feiades  Heer, 

Des  Nordstern  Einflufs  liann  der  Feind  nicht  mehr  ver- 

."■■'* 
meiden, 

Er  mufs ,  er  mufs  nun  gleich  des    Lebens   Schifibnich 

leiden, 

In  seinem  auf  dem  Feld  noch  rasend  blutgem  Meer. 

Damals  der  bleiche  Fe  i^d,  auf  .den  derNordsterASohieCwt. 
Haft  seine  Tyi'dnney,  den  Blutdi^rst  schwer  gebüsset, 
Mit  seinem  eignen  Blut ,  das  da  bey  Lütaen  fliefst, 
Darauf  des  Helden  Qeer  9iit  Aufgehobenen  Uaiiden» 
Frflecht  yon'Qptt  mit  Lob»  sein  Werk  auch,  su,  vpllendca, 
Stark  durch  des  Sternes  Kraft,    der  HqU   die   Sieger 

grilfst« 

Ja  sieg  >  und  trostreich  ists  erhöret  und  gewähret 
Befand  es  sich  alsbald  und  immerdar  uns  lehret, 
pafs  lang  in  Eitelkeit  zu  leben  ganz  umsonst. 
Denn  unserm  Lebenslauf  ein  kurzes  Ziel  gestecket, 
^ur  der,  der  drüber  hin  sein  Lob  durch  That  erstredtet 
Der  ist  den  Göttern  gleich ,  der  hat  der  Tugend  Kunst 


fVerbang  Herzogen  Albertj  voti  Friedland  an  Jungk- 
fron  Magdeburg  zusambt  der  abschlägigen  Antwort 
und  zugestellten  Korbe, 

RmolTir«t  den  i5  Svptembe?  1619. 

Herzog  von  Friedland, 

IV^agdeburg  f^ler  Dspmen  Zierde 
Prinzessin  deiner  Lande, 
Wann  wirst  du  dich  mit  der  Gebühr 
Erj^eben  unser  Hand 


443 

Durch  Capitan  und  Qoloncll 
Haben  wir  um  dich  geworben 
Wirst  du  dich  nicht  resolviren  schnell 
Bist  du  wahrlich  verdorben. 

Jungfraw  Magdeburg. 

Wol  hab'  ich,  hochgeborner  Herr 
Die  Werbung  langst  verstanden 
Und  wundert  mich  noch  eins  so  sehr 

r   •  I 

Dafs  Ihr  mit  Liebesbanden 

Einer  schlechtjBn  Hagd  gefangen  seyd 

Da  doch  wie  man  berichtet 

Stralsundt  die  Nymph.  ihr  )iabt  gefr^yti 

Euer  Liel^- gnich  nicht  aniiphtet. 

Friedland. 

Dama ,  das  rpacht  die  §f ji.öne  dein 

Die  uns  ;also  verführet 

Dafs  wir  dir  höchst  geneiget  .%eyii 

Deii^  Höflichheit  gebühret 

Stralsund  war  gar  von  grober  Sitt 

War  schlecht  qwälificii^^t 

Wufst  sich  Ins  Buhlen  zu  sclncken  nit 

Uns  gar  nicht  respccctii'et. 

Magdeb'Urg.    ; 

Hochwohlgebomer  -wie  märt  ^agt 
Seyd  Dil'  \f  ohl  recht  von  iPlaödern 
Da  Ihr  nach  vielen'  Dainen  fragt 
Liebt  eine  nach  der  andern. 
Fürwar  die  .Weifs  mir  nicht  cefallt 
Hier  wirdt  ihr  nicht  gewährpt 
Euer  "Vyicirbung  ist  ni^r  um  das  Geld 
^ie  ra«iii  dj^e£$  wohl  erföhrev 


444 

.   Friedland. 
Umbs  Gelt  o  schöne  Yenusin 
Wir  ganz  und  gar  nicht  freyen 
Das  Römisch  Reich  thut  uns  vorhin 
Ihre  Schätz  all  herlejhen 
Die  Kaiserliche  Majestät 
Wegen  unsre  dapfern  Thaten 
Vor  andern  unfs  erhoben  hat 
Mit  Landt  und  Leuth  berathen. 

Magdeburg. 
Hochwohledelster  Cavallicr 
Diefs  thut  gar  nichts  zur  Sachen. 
Hättet  Ihr  Stratsundt  beredt  darfur 
Möcht  Ihr  Euch  dapfer  machen 
Kein  Heldenherz  hierin  besteht 
Wenn  durch  Tyrannen  Waffen  • 
Ein  Keusche  Dam  zu  Gnuide'  geht 
Durch  Nothzwang  wird  bescfhlafTcn. 

Friedland. 
Dama ,  deine  Ehr  zu  wider  nicht 
Wollen  wir  uuCib  dir  vermählen 
Die  Werbung  so  an  dich  geschieht 
Wollen  wir  dir  nicht  verheelen, 
Dein  stolzer  Leib  eine  Ursach  ist 
Und  deine  stolze  Sinnen, 
Macht  uns  ein  Muth  zu  dieser  Frist 
Bifs  wir  dich  mögen  gewinnen»     . 

ÜVlfagdebtirg. 

Cavallier  habt  Ifer  gehöret  nicht 
Wie  vor  ein  hundert  Jahren 
Das  ganze  Reich  mich  auch  btstritt 
yV^oUt  mi«h  fassen  bey  den  Haaren. 


445 

Zu  Garolo  dem  edeln  Held, 
Zwingen  und  zu  ihm  tragen, 
Noch  that  ich  ihm  im  freyen  Feld 
Den  Tanz  höflich  abschlagen. 

Friedland. 

Dama,  diefs  ist  unfa^wol  bekannt 

Dafs  mehret  iinser  verlangen 

Wann  du  nur  geräthst  in  unser  Hand 

0 

Können  wir  desto  bafs  prangen. 
Wir  sind  hier  auch  an  Kaisers  Statt 
Unser  Hilf  wir  ihm  verleihen 
Weil  er  dich  unfs  versprochen  hat 
Se  must  du  an  den  Reihen. 

MagdebLurg. 

Seyd  nicht  so  hitzig  vor  der  Stirn 

Ihr  Friedland  hochgeboren 

Ich  müfst  doch  sejn  ein  schlechte  Dim 

Wann  Ihr  mich  wollt  bethören. 

Difs  Jahr  uemb  ich  noch  keinen  Mann 

Und  sollt  mir  einer  werden 

Möcht  ich  doch  kein  Soldaten  han, 

Alfs  lang  ich  leb  auf  Erden. 

Friedland. 

Wolan  so  sey  dir  abgesagt 
Weil  du  unfs  thu^t  beschämen 
All  unser  Gnad  dir  stolze  Magd 
Mit  Gewalt  wolln  wir  dich  nehmen. 
Können  wir  nicht  mit  Freundlichkeit 
Die  Liebe  dein  erwerben 
Mufstu  durch  unser  Dapferkeit 
Dich  in  deim  Blute  färben. 


j- 


J 


44^ 

Magdeburg. 
CaTallier  Ihr  unhöflich  sei  dt; 
WoUt  Ihr  mit  Damen  fcctiten, 
Bin  ich  dazu  gantz  wohl  berait 
Will  gebrauchen  meine  Rechten 
Ncmbt  darauf  iiin  zu  ein  Present 
Lafst's  Euch  aber  nicht  verdriefseil 
Pulver  und  Pley  von  meiner  Hand 
Gourtesiren  zu  geniefsen. 

Friedland,      ^ 
Bistu  dam  ein  Amazo^in 
Zur  Kriegeslist  erzogen 
Seindt  wir  doch  solches  in  unsem  Sinn 
Noch  gänzlich  nicht  betrogen. 
Ein  solch  Martialisch  Mann 
Wie  man  vcn.%  rühmlich  preiset 
Bellonam  mufs  zum  Weibe  han 
Gleich  Mann  zu  Gleichen  weiset 

Magdeburg. 

An  meiner  StarK  hangt  meine  £bf, 
Mein  Burg  der  mufs  mir  bleiben 
Ich  hab  der  Favoriter  mehr. 
Die  werden  dich  abtreiben 
Friedland  du  schlechter  Cavallier 
Dein'  Hoffnung  mich  zu  gewinnen 
Fasse  ein  Weil  in  difs  Körblein  bir 
Dafs  sie  dir  nicht  zerrinnen. 

Friedland 
So  seindt  wir  abermal  Schabab 
Und  will  unfs  nicht  gerathen 
Das  Unglück  all  zu  Lohn  dir  hab 
Die  Bestia  reucht  den  Braten. 


447 

Es  mag  drumb  seyn ,  doch  in  der  Still 
Wir  uns  von  hinnen  machen 
Bafs  man  davon  erfahrt  nicht  viel 
Man  dörft  unfs  sonst  aufslachen. 

Magdeburg, 
Adieu  Friedland  fahr  immer  hin 
lern  besser  Courtesiren. 
Es  geht  dir  nicht  nach  deinem  Sinn 
Man  thut  dich  Korbisiren. 
6en  HalberstÄdt  auf  die  Gomifs 
Thu  dich  zum  Ofen  setsen^ 
So  bistu  deins  Quartiers  gewifs 
Hiermit,  wolln  wir  unfs  letzen. 

im  dem  Mscpt.  auf  Grofsli.  Bibl.  t.  W.  Nro.  832. 


j  I 


mä 


Schweizerlieder  aus  Tschudis  Chronik. 


Ein  Laed  ,von  dem  Bund  zwischen  Bern  und 

Freybarg.  » 

1  2  4  3. 

W^end  wir  nun  hören  Mere, 
Als  ich  vernommen  han, 
Zwcn  Ochsen  grofs  nit  kleine, 
Bin  Matten  Hand  gemeine 
Darinnen  darf  niemand  gähn 
Es  sind  viel  Thier  gewaltig, 
Die  drum  um  mannigfaltig 
Stät  gand  und  sehend  zu: 
Si  dörffend  In  zu  Leide, 
Nit  kommen  in  die  Weide, 
Es  sig  spat  oder  früe. 

Ihr  Gehürne  das  ist  spitze, 
Wol  mer  dann  KläfFters  wit, 
-und  weidend  in  dem  Klee 
Ah  Visch  in  einem  See, 
Alles  so  umb  sie  lit. 
,Wa8  sie  mönt  übersehen, 
Fürwabr  will  ich  das  Jachen, 


Das 


449 

Das  mufft  mm  Hntet*  InH  9111, 
Vil  menichs  Tliiere  ryche, 
Tund  sie  schon  nit  dergliche,   « 
So  ists  doch  worden  Schin. 

Das  iigt  Im  in  dem  Sinne, 

Und  tut  Im  sere  wee, 

Dafs  die  cwen  Ochsen  ryche 

So  gar  gewaltigliche, 

Nun  wattend  in  dem  Klee; 

Drumb  gand  sie  dick  se  Bäte, 

Allsit  firüe  und  spate; 

Und  tragend  uff  sie  Nyd, 

Und  rletend  Inen  beiden,. 

Gar  gerne  an  ein  Scheiden: 

Es  ducht  sie  an  der  Zit. 

Die  Wölff  und  ouch  die  Föehse, 
Meng  Thier  in  disem  Land, 
Sprechend  zu  jedem  alleine, 
Gemeinschaft  sig  nit  reine. 
Und  tund  Ihnen  das  behant, 
Land  sie  sich  überwinden, 
Und  sich  das  sollt  erfinden. 
Es  wurd  Ihnen  werden  leid; 
Es  wurd  sie  bald  gerüwen, 
Sie  sind  Inen  mit  Truwen, 
Das  sig  Inen  vorgseit. 

Es  Sind  zwen  alte  Pfarren, 
Die  freche  Mute  hand: 
Niemand  darff  mit  Inen  stofsen, 
Dieweil  sie  sind  Eidgenossen, 
Und  sich  nit  scheiden  land, 

W  o l » »•  histor.  Volkslieder.  29 


450 

Doch  wurd  69  dann  It^in .  Wunder, 
So  Ir  Einer  gienge  unter, 
Man  sprach  zum  andern  fein: 
Weer  dich  du  bist  alleine, 
Din  Macht  ist  worden  kleine, 
Nun  merkend  disen  Sinn. 

Gott  geh  den  Ochsen  beiden, 
Ein  stiffen  stäten  Sinn, 
Und  lasse  sie  nit  hören, . 
Dafs  sie  möchte  zerstören, 
Es  war  nit  Ir  Gewinn« 
Noch  ufs  dem  Joche  tretten, 
Dann  wurdentl  sie  entwetten,~ 
So  schlug  es  übel  ufs, 
Dafs  ich  sie  beide  warne, 
Die  Wölff  sind  in  dem  Game, 
Die  kämind  dann  harufs. 

Nun  will  ich  euch  bedüten, 
Wer  die  zween  Ochsen  sind, 
Man  mag  es  hören  gerne; 
Es  ist  Fryburg  und  Berne, 
Als  es  sich  wol  befind. 
Die  kann  niemand  gcscheiden, 
Von  Pundt  und  Iren  Eiden, 
Und  minder  dann  ein  Ee, 
Als  noch  Ir  Briefe  singend, 
Wie  sies  zesammen  bringend, 
Das  wüssend  jemeer  mer. 


451 


Ein  Lied  von  den  Guglern.     1376. 


*.' 


Berner  -  Wapen  ist  so  scfinell, 

Mit  dryen  gßirbten  Strichen, 

Die  beid  sind  rot ,  der  Mittel  gäl, 

Darinn  stat  unverblichen 

Ein  Bäi*,  gar  schwarz  gemalen, 

Wol  rot  sind  Im  die  Klawen,  ' 

Er  ist  schwertzer  dann  ein  Kol, 

Pryfs,  Eer  Er  bejagen  soll. 

Bern  ist  in  Burgunden  ein  Hdupt, 

Freyen  Stetten  ein  Krone,    '  ' 

Mengklich  sie  billig  lobt, 

Wer  Ton  Inn  hört  denn  Tone  :  ' 

Dann  Bern  ist  der  Helden  ein  Sal;  • 

Und  ein  Spiegel  überal. 

Der  sich  bildet  one  Fal, 

iües  Tütschland  soll  sich  prysen, 

Die  Jungen,  und  die  Grysen. 

In  weltschen  Land  ward  angeleit, 

Ein  mächtige  Reise  wit  und  breit:  ' 

Es  ist  ein  Schand  der  Christenheit, 

Dafs  Inen  niemand  dorfft  tun  ze  Leid, 

Als  sie  mit  Höres  Krafften, 

Allen  Herrn  grofs  Forchte  machten  ; 

Pabst  noch  Keiser  dorfft  sie  bstan, 

Weder  Herrn  noch  Untertan. 

Die  Gugler,  Englisch  und  Britaniicn, 

Hin  und  har  sie  zesammen  kamen, 

Den  Herrn  und  Stetten  sie  namen 


29 


462 

Grofsm ächtig  Hab  und  Gut, 
Und  sprachend  in  Irem  Uebermuth: 
Wir  sdllind  ziehen  in  der  Magten  Land, 
Zu  Elsafs  sollend  wir  bliben, 
Da  sind  wir  sicher  vor  Mannen  Und  ^yoen, 
Bafs  sie  uns  nicht  von  dannen  tryben, 
Der  Herr  Graf  Ingram  von  Guisen, 
Wollt  Stett  und  Burg  nemmen  inn^ 
Er  wondt  das  land  war  alles  sin 
Sin  Schwächer  von  Engelland  halff  Im 
Mit  Lib  und  Gut, 

Herzog  Yffo  von  Callis  mit  sim  guldinen  Hut« 
Graf  Salver  von  Brittan, 
:1&nd  meng  Herr  Lobesan, 
Der  von  Vienna  zu  Im  sprach: 
Ich  klag  üch  das  mit  Ungemach, 
Helfend  mir  um  das  Mine 
Uwer  diener  will  ich  sine. 
Ich  far  mit  üch  gar  gern. 
Für  die  Statt  zu  Bern.     ^ 
Von  Oesterreich  von  Beierland, 
Von  Wirtemberg  und  Schwabenland 
Herren  und  Stett  vil, 
Die  schüchtend  vast  der  Vienden  Zil, 

> 

Sie  lagend  ennet  dem  Bhin, 

Sicher  als  in  einem  Schirm. 

Inen  was  zum  Viei|den  nit  vast  gach, 

Sie  kamend  Inen  nit  ze  nach, 

Und  liessend  verderben  Lüt  und  Land, 

Das  Rieh  und  Arm  wol  empfand. 

Die  Engeischen  allgemeine, 

Jifimend  über  den  Howensteine 

In  dem  Land  sie  lagend. 

Der  Bär  begunt  sie  fragen: 


453 

WaruBib  sie  kämind  in  das  Land? 

Er  berafft  zu  Im  gar  bald  se  Hand 

Seine  Ejdgnossen 

Die  luffend  nie  gar  blose, 

Zu  Büren  an  den  Sturm, 

Von  einem  bösen  Wurm, 

r 

Irt  der  Graf  von  Nido  w  tod ; 

Herr  Mouli  nun  weer  dich,  es  tut  dir  Not. 

Der  gryse ,  wyse  Bir  gieng  se  Rat, 

Beide  früy  und  spat, 

Pryfs  und  £er  hab  ich  bejagt, 

lein  Hut  gewagt,  fry  unverzagt, 

An  dem  Gefecht  zu  Wangen,  , 

Da  ward  mir  vil  der  Gefangnen. 

Do  ich  zu  Loupen  ecrlich  facht. 

Zerstört  der  grofscn  Herren  Macht, 

Ich  han  viel  Stett  und  Burg  brochen, 

An  den  Vienden  mich  dick  gerochen 

Mag  ich  9  ich  räch  das  Laster, 

Der  Gugeler  noch  vaster. 

leh  soll  mein  Leben  daran  keren. 

Und  Irn  ein  Theil  zerstören.  _ 

Der  Bar  begunt  von  Zorn  wütten. 

Sin  Lüt  nnd  Land  wol  behüten 

Mit  Werfen  und  jnit  Schiefsen, 

Sie  begunt  das  Spiel  verdriefsen 

Mit  Mord-Axen  und  Haieparten, 

Lag  Br  uff  den  Warten, 

Sine  Viend  Er  fand  ku  Infz, 

Do  gab  er  Inen  den  Tödes'^  Zinfs. 

Die  Seftuignen  Gugläre 

Seilend '3iü  Bern  die  Mure 

Dafs  Inen  in  dryfsig  Jam, 

Kit  wur€  kein  Fwt  so  schwäre. 


y^ 


454 

Herzog  YfFo  von  Gallis  ham  gen  Frowenbrunne:^. 

Der  Bär  sprach  du  bist  nit   so  wyfs  dafs   du  mil-  mogst 

entrünnen, 
Ich  \vill  üch  schlagen  und  trennen, 
Erstechen  und  verbrennen. 
Dafs  in  Engelland  und  Frankrich, 
Die  Wittwen  schreyend  alle  glich: 
Ach  Jammer,  und  ach  Wee! 
Gen  Bern  soll  niemand  reifsen  mec. 
Viertzig  tuseiid  Gläfen  ^ 

4 

Mit  Iren  stächlin  Hüben, 

«I  ♦  '1    •  « 

Hlagtend  Fründ  und  Nefen 

Der  Bär  kann  hertlich  kluben, 

Wir  band  Im  zc  Letze  slan, 

Uff  drey  tusend  gwapneter  Mann, 

Er  ist  kühn  und  unverdrossen, 

Wir  band  sin  entgulten  und  nit  g9no8sen, 

Drüm  wir  wichen  müssen, 

Mit  Händen  und  mit  Füssen. 


Ein  Lied  von  dem  Strit  ze  Sempack  1386. 


r      •    '    •    <        t     > 


Im  tusend  dryfaundert  und  .sechs  un  ^btzigs^en  Jalir 

Do  hat  doch  Gott  besunders  sin  Onad  ton  offen^b^r 

He  der  der  Eydgnossenschaft ,  ifl^.sag,.   .    . 

Tat  inen  grofs  Bistande  uff  S(»  -(^ifillcn  -  Tag.     , 

Es  kam  ein  Bur  gezogen  gen  Willisoyv  in  d\ß  ^t^4^ 

Do  kam  ein  Imb  gflogen ,  in  dLii^^en-ter.  g^ni^t^t.h^lf^..- 

He,  ans  Herzogen  Waffen  er  ftog,i cI  »U«J 

Als  do  derselbig  Herzog ,.  npl.  jfü?  d^.Sydgno|»f|^,i5ag/ 


455 

Dm  dütet  frömbde  Gäste,  so  redt  der  gmeine  Mann,   .' 
Do  sah  man  wie   die  Vesti ,   dahinden  kWüHsow  branm 
He,  sie  redtend  ufs  Uebermuth, 
i>ie    Schwitaser    wend    wir  tödten,   das   junf;   und    alt« 

Blut. 
Sie  zugend  mit  ricbem  Schalle  von  Sursee  u»  der  Statt, 
Dieselben  Herren  alle,  so  der  Herzog  gesamlet  hat. 
He  und  kosts  uns  Lib  und  Leben, 
Die  Schwitzer  wend   zwingen  ,.  und  Inen  einen   Herren 

geben. 
Sie  fingend  an  «n  ziehen,  mit  Ir  böstliclien  Watt. 
Ikas  Völklinfing  an  fliehen,  gen  Sempach  in  die  Statt. 
He,  dafe  uff  den  Ackern  was,  ' 

Den  Herzog  sah  man  ziehen,  mit  einem  Heer  war  grofs* 
Welch  Frowen  sie  hcgrifTen,   namend  sie  zu  der  Aand,- 
Hand  Inen  abgeschnitten,  wol  ob  dem  Q:ü#tel  Ir  Gewand, 
He,  imd  liefsens  so  scbinäcblich  tton,      •    • 
Do  battends  Gott  vom  Himmel,  Er  wolts  nit  ungrochen 

Ion. 
Ir  niderländischen  Herren ,  Ir  ziend  ins  Oberland 
Wend  Ir  üch  da  erneren,  es  ist  üch  noch  unbekannt;    ' 
He,  Ir  sollentz  vor  Bycht  vergehen. 
In  Oberländischer  "fimc,    möcht  üch  wol- wee  besche- 

cheu» 
.  Wo  sitzt  dann  nun  der  PfalTc,   dem    einer   das  bychten 

mufs? 
Ze  Schwitz  ist  Er  beschaffen,   Er  ^ibt  eim   harte  Bufe^, 
He  die  wird  Er  uch  uch  schier  geben, 
Mit  scharfen  Helebarten  wird  Er  üch  gen  den  Segen,  ' 
Das  wäre  eine  schwäre  Busse,*  Gnad  Herr^  Herr  I>omine, 
So  wir  die  tragen  nuRfsten,  es  thät  uns  lemer  wee; 
H^,  wem  soltend  wir  es  klagen?    . 
Wo    wir    ein    solche   Busse,    von    Schwitzern   müstind 

tragen. 


456  . 

An  einem  Montag  früe ,  do  man  die  Mader  sali, 
Jetc  mayen  in  dem  Towe ,  davon  Inen  wee  beschah, 
He,  und  do  sie  gcmayct  hand, 
Do  bracht  man  In  zMorgenbrode  -vor  Sempach  uff  das 

Land, 
Butachmann  von  Rtnach  nam  ein  Ratt ,  reit  xu  Sempach 

an  ein  Graben 
Nun  gänd  harufs  ein  Morgenbrod,  das  wend  dieMadef 

faabei^; 
He!  wand  sie  sind  an  dem  Mad, 

Und  kommend  Ir  nit  balde,  es  möcht  ücb  werden  Sdiad. 
Do  antwurt  Im  gar  gschwinde,  ein  Burger  us  der  Stadt 
Wir  wend  sie  schlon  um   d'Grinde,   gar  schier  m  brem 

Mad, 
He,  In  gen  ein  Morgenbrod, 

Dafs  Ritter  und  a«cb  Grafen,  am  Mad  wird  Hegen  todt. 
Wenn  kummt  dasselbig  Morgenbrodt,  dafs  Ir  uns  wel- 

lind  gen, 
DEydgnosscn  kament  jetzt  gar  gnot ,  so  sollends  Ir  wol 

vemen^ 
He,  sie  werdkends  ücb  richten  an^ 
Dafs  üwer  etwa  menger  den  Löffel  wird  fallen  lan. 
Gar  bald  si  do  vemamend ,  von  Sempach  us  der  Borg, 
Wie     dafs    d*£ydgeitossen    kamend,     do    rit    der  vaa 

Uasenburg^ 
He,  er  späht  in  der  Ban, 

Do  «ah  Er  bi  einandem,  meng  "klugen  Eydgnoaaen  staa. 
Die  Herren  von  Lujceme »  streckten  sich  vestigUch^ 
An  Manaheit  gar  em  Kerne,  keiner  s«di  nie  hinter  sieb, 
He,  jeder  begert  vomen  dran. 

Do  das  sab  der  von  üasenburg,  (wie  bald  Er  geritten  kaa. 
Und  thät  sum  Läger  kercn ,    gar  baJd  er  sum  Heneg 

sprach: 
Ach  gnädiger  Fürst  und  Herre!  bettind  Ir  büt  Ir  Gemack. 


457 

He  allein  lüF  diesen  Tag, 

Das  VöUdin  bab  ich  bscfaowet,  si  sind  gar  unverzagt. 
Do  redt  ein  Herr  von  Ochsenstein,  O  Hasenburg,  Hasen- 
hertz! 
Im  antwurt  der   von  Ha^enburg:    deine  Wort  bringend 

mir  Schmertz; 
He,  ich  sag  dir  hej  der  Trüwe  mite, 
Man  soÜ  Mrohl  büt  wohl  sehen,  wedrer  der  Zager  werde 

sin. 
Sie  bnnden  nS  Ir  Helme,  und  tatends  fürher  tragen. 
Von  Schuhen  huwents  dSchnäbel,   man  hätt  gefüUt  ein 

Wagen  5 
He,  der  Adel  wolt  vomen  dran, 

Die  andern  gmeinen  Knechte,  müstend  dahinden  stan. 
Zusammen  sie  da  sprachend:  das  Volhlein  ist  gar  klein, 
Soltind  uns  die  Puren  schlachten,  unser  Lob  das  wurde 

klein 
He  man  sprach :  Pum  bans  tan, 

Die  biderben  Ejdgaossen  rufffend  Gott  im  Himmel  an: 
Ach  reicher  Christ  vom  Hhamel!  durch   dinen  bittem 

Tod, 
HiUT  hüt  uns  arm^i  Stindem,  uf^  dieser  Angst  und  Nott 
He,  und  tu  uns  bjestan. 
Und  unser  Land  und  Liitte,   in  Schirm  und  Schützung 

han. 
Do  sie  Ihr  Bitt  vollbrachtend ,   Gott  zu  Lob  und  auch 

zu  £er, 
Ikd  Gottes  Lyd<n  gdachtend-,  do  saiidt  Inen  Gott  der 

Herr, 
He  das  Hertz  und  Manne skralft. 

Und  dafs  sie  tapfer  kertend,  jctz  gegen  der  Ritterschaft. 
Luccm,  Uri,  Siohwitz,  ünterwalden,  mit  mengem  Bider^ 

mann 
Zu  Sempach  vor  dem  Walde ,  da  Inen  der  Low  bekam, 


4M 

He^,  ^er  rucSi  Stier  was  bereit, 

Und  höv!/  wilt  mit  mir  fechten ,  das  sig  dir  unVerseit 

Der. Low  sprach  i|ff  min£ide,  du  fügst  mir  eben  recht, 

Ich  hab  uif  dieser  Heide,  mang  stolzen  Ritter  und  Knecht, 

He  ich  will  dir  gen  den  Lpn, 

Und  dafs  d^  mir  einst,  zu  Loupen  gar  viel  ze  laid  hastton; 

Und  an  dem  Morega^ten ,  f. erschlug  mir  mengen  Mann, 

Vo^  mir  musts  hüt  erwarten,  ob  ichs  gefugen  han, 

He,  das  sig  dir  zug^seit, 

Do.  sprach  der  Stier,  zum  Löwen :  Din  Tröwen  wird  dir 

Leid. 
Der  Low  fing  an.  ze  russen,  und  schmucken  sinen  Wadel, 
Do  sprach  der  Stier  ruch  ufehen,  wend  wirs  versuchen 

aber.^ 
He,  so  stritt  hie  zu  ber  bals, 

Dßfii  diese  grünie  Heide  von  Blut  mög  werden  nafs. 
Sie  fiengend  an  ze  schiefscn,  zu  Inen  in  den  Than, 
Man  greift  mit  langen  Spiessen '^  die  frommen  £ydgnos- 

.  .  sen  an. 

He,  .der  Schimpf  det:  was  nit  süfs, 
Die  Aest  von  hohen-  Böumen ,  fielend  für  Ire  Füfs. 
Des  Adels  Hör  was  vestc,  Jr  Ordnung  dik  und  -breit. 
Das  verdrofs  die  frommen  Gäste,. ein  Winkelrtet  der  seit 
He,  wend  Irs  gniesen  Ion, 
Min  fromme  Kind  ui|d  Frowen ,    so  will  ich  ein  Frevel 

bstojpi« 
Trüwen  lieben  Ey^gnossen ,   min  Leben  verlur  ich  mit, 
Sie  h^nd    ir  Ordnung  gstossen ,   wir  mogänds  In  bre- 

chen  nit. 
He  ich  vyill  ein  Inbruch  han,   . 

Des  wellend  ir  min  Geschleclite  in  ewig  geniesaen  lan:' 
Hicmit  so  tett  Er  fassen,  ein  Arm  voll  Spicfs  behend 
Pen  Sinen    macht  Er  ein  Gassen ,    sin  Leben  hat   ein 

End. 


•  '     *        d 


459 

He,  Er  hat  eins  Löwen  Mut, 

Sin  manligh  dapfer  Sterben ,  was  den  vier  Waldstetten 

Also  begunndentK  brechen ,  des  Adels  Ordnung  bald, 
-Mit  Howen  und  mit  Stechen,  Gott  siner  Seelen  walt 
He,  wo  Ec  das  nit  hett  gton,. 
So  wurds  d  Eydgnpssen   han    kostet   noch    mengen   Bi- 

dermann. 
Sie  schlug^ifd  ^nyer.drossen ,   sf^ac^hei^d   einander  trqsi^ 

lieh  ap: 
He,  den  Löwen  es  sehr  rerdroCs.     . 
Der  Stier  tat  viendlich  Sparren^  dem  Löwen  gab  ci.  nn^ 

Stofs. 

Der  Low  fing  an  .ze  mawen,  und  treten  hinter  sich, 
Der  Stier   startzt   sine   Brawe^,    und  gab  Ln    noch   ein 

..1  ;     Stich, 

Ue,  dals  £r  blieb  .uff  dem  Plan.  .     . 

Ich  sag  dir.i-rijpb*?.!;  Lqw,  min  Weid  must,  hie  mir.lan.  . 
Der  PfafF  hat  Inen   gebychet.»     die   Bufs    ouch   jet/aia^ 

'  '    geben, 
Der  Low  iij^.^jti  ^c^,  wichen,  die  Flucht  fugt  Im  gar  eben 
He,  Er  ila^h  Jiin  gen  dem  Berg»  ....  .   ,     .:  * 

Der  Stier  ^pr4c^^;^u  dcm'LöweÄ*  I^jLi.  bist  keiner  Eeren 

wert. 
Zjfc^  hin .^]j^^i;y5^e^  Löwe,  ich  bin  }>y  dir  gewesen,      t 
D.^ jAast  i|ii^  l\ert  g9tröwet,  und  bin. vor  dir  gencscnj 
He,  ztich  recht  wjdcr  heim, 

2^u  dii^en.  Äcl^ö.i^c^vProwcn  ,  din  J^er  jst  vvorden  klein.     , 
Es  stat  dir  lasterjiichen,  wo  mans  nun  von  dir  seit: 
Dafs  du  mir  bist  entwichen  >  ufF  dieser  crünen  Ueid. 
He,  CS  stat .^ir  übel  an. 

Du  hast  jn^r  ||iie  gelassen ,  ga^*  mengen  stolzen  i\lan|i 
D/ursu  di^  Haien  ist.  klar  e  ,  han  ich  dir  gewunnen  an,^ 
Ouch  fiinfzehfi,  l^ugt  -  Panner ,  die  hast  du  mir  gelan, 


460 

He,  das  ist  dirs  je  mer  ein  Schand, 
^ch  han  dir  angewünnen  mit  ritterlicher  Hand. 

Die  Vesten  von  Lucemen,  hand  da  Ir  Bests  getan, 

Und  han  den  frembden  Herren  zijir  Rechten  Adern  glan, 

He  sie  hands  ze  todt  geschlagen, 

Zu  Küngsveld  im  Cfoster  Ir  ligend  vil  begraben. 

Desglich  die  Vesten  von  Schwitze  miir    m^hgem  Idugen 

Mann, 

Mit  Mannheit  und  mit  Witze ,  griffends  den  Löwen  an, 

He  sie  schlugend  In  uff  den  Tod, 

Si^  schlugend  In  in  Grinde,  dafs  £r  innen  Blut  lag  rot. 
/  Darzu  die  Vesten  von  üri,  mit  Irem  schwarzen  Stier, 
l  Viel  vester    dann    ein   Mure,   bestrittends   das   grimme 
f  Thier, 

He,  in  Irem  grimmen  Zorn, 

Schlugend  sie  durch  die  Helme,  die  Herren  hochgeborn. 

Und  auch  von  UnderwaMen,  die  Vesten  ufserkom. 

Di^  Helden  wunderbalde,  in  Irem  ruchen  Zorn, 

He  sie  schlugend  tapffer  drinn, 

Und   hiessend  die  frömbden  Herren  mit  Spiessen  Gott 

wilUcoihmen  sin. 

Also  vertrieb  der  Stier  den  Löwen  ufs  dem  Korn, 

SinTröwen  und  Prangnieren,  was  gar  und^gäntz  verlorn; 

He ,  es  statt  Im  übel  an. 

Ja  dasz  Low  dem  Stiere,  sin  Weid  mit  6rWaIt  müfst  lau. 

Herzog  Lüpoh   von   Oestcrrich ,    was    gar  ein   freudig 

Mann, 

Heins  guten  Raths  belud  Er  sich ,    wolt  mit  den  Pinreii 

schldn, 

He  gar  förstlich  tat  £rs  wagen, 

Do  Er  an  d*Puren  käme,  hands  In  ze  tod  geschlagen, 

Die  llt'ürsten  und  ouch  Herren,    die  littend  grofse  Not, 

Sie  tatind  sich  männlich  weeren,  'd*Furen  band  si  gschU- 

gen  xtodt, 


461 

B0y  das  ist  null  uttvertchwigtii, 

Diuin  ob  600  Hflbne  ,  sind  uff  der  Wallsun  blibea. 

Ein  Herre  ^as  entrannen,   der  was  ein  Herr  von  Gree 
Es  kam  zur  selben  Stunden  gen  Sempach  an  den  See, 

He,  Er  "kam  9a  Hanfs  von  Rot, 

Hun  tus  durch  Gott  und  Gelte,  fiir  unse  us  aller  Not. 

Vatt  gern  sprach  Hanfs  von  Rote,  des  Lons  wiis  Er  gar 

-  fro, 

Dafs  Er  in  verdienen  sollte,  fürts  übern  See  also« 

He,  und  do  Er  gen  Notwyl  kam, 

Do  winkt  der  Heifr  dem  Rneolite,  Er  sollt  dmt  Schiff* 

mann  erstochen  han. 

Bas  wollt  der  Kneeht  v^ollbringen  am  Schiffmann  an  der 

Statt, 

Hanis  Ra$  mei^ts  an  den  Dingen,  das  SchtfAi  Er  bhend 

umbtrat : 

He,  Er  vrarf  Sie  beid  in  See, 

Run  trinken  lieben  Herren,  Ir*  erstechend  kein  Schiff- 
mann mee. 

Hanfs  Rot  that  sich  balt  kehren,  seit  wie  es  gängig  was, 

Zu  sinen  Üben  Herren ,  nun  merkents  dester  bafs : 

He,  zween  Fisch  ich  hüt  gfangen  han, 

Ich  bütt  üch  um  die  Schuppen,   die  Fisch  will  ich  üch 

lan. 

Si  schiclitend  mit  Im  dare,  man  zqg  sie  ufs  dem  See,  ] 

Die  Bulgen  namends  wäre,  und  anders  noch  viel  mee. 

He,  sie  gabend  Im  halben  Teil, 

Des  lobt  Er  Gott  im  Himmel  9   und  meint  Er  war  wol- 
feil, 

In  Wätschgem  warend   zwo  Schalen,   die  warend  von 

Silber  gut, 

I>ie  wurdent  Hansen  Roten ,  des  ward  Er  wol  ze  Mut, 

He,  hat  si  nit  verton, 

ZLueem  bi  sinen  Herren ,  sind  «ie  behalten  schon. 


V.; 


Do  kam  ein  Bott  gar  endlich,    gen  (^s!li*iTich  xe  Hand, 
Ach  Edle  Fröw  v^  Oesterrich !  üvrer  Hei*r  Hgt  üff  dem 

•    •  •  Land-*  •  •'  • 

He^  «tt  Sempach'  im  Blt!rte  rot,' 
Ist  Er  mit  Fürsten   und  Hen*en ,    von  *  Pttren  gsfchlagen 

Ach   richer   Christ   vom  himmel, *  was' hör  ich  grosser 

•  Not: 

Ist  nun  mein  Edlör  Heri'e  also  geschlagen  ztodt 

He,  wo  soll  ich  mich  hin  han, 

Het  Er  mit  Edlen  gestritten,  man  hatt  Iif  gfangen  gnon. 

Nun  ylend  wunderbalde,  mit  Rofs  und  ouch  mit  Wagen, 

Gen  Sempach  für  den  Walde,  da  sollt  Ir  Iti  uffladen, 

He  fürend  In  inns  Closter  inn, 

Hinab  gen  Küiiigs  -  Velden ,  da  soll  sin  Begl-Sbnufs  sin. 

In  imd  umb  und-  uff  dem  Sin,  sig  Herzog  Lupoid  er- 
sehlagen 

Das  tlind  die  Herren  eiinet  Rh  in,    von   äen  EydgnoSsen 

sagen. 

He  ich  setz  ein  anders  dran, 

War  er  daheim  bliben ,  Im  hetl  niemand  Leids  gctlian; 

Mit  Im  so  tett  Er  füren  uff  Wägen  etUch  Fafs, 

Mit  helfsling  Strich  und  Schnüren,  danu  er  der  Meinung 

^yas 

He  ^  mocht  er  gesiget  han. 

So  wolt  er  die  Eydgnossen,  allsammen  erhenhen  lan, 

Hett  er  hein  Unfug  triben  und  nit-  solch  Üebermut, 

So  Warend  die  Edlen  gbliben,  'jetlieher'bi  sinem  Gut: 

Jle,  sie  tribends  aber  zvil. 

Das  ist  Inen  drus  wachsen  ein  soficft  'handvest  Spiel. 

Die  Frow  von  Mümpelgarten ,   xuid  die  von  Ochsenstcin. 

Sie  müstend  lang  Zit  warten,  ob  Ir  Mann  hämind  heim; 

He,  si  sind  ze  todt  erschlagen, 

Man  hörts  in  Iren  Landen  gar  jjftimerliehen  Klagen- 


463 

Die  Barger  von  SchafFhusen ,  und  die  von  Wintertbur, 

Sie  kund  gar  seere  grusen,  der  Scfaimpf  der  dunkt  si  sur. 

He,  Diesenhofen  und  Frowenveld, 

Die  band  dabinden  glassen,  meng  Mann  uiF  ifitem  Veld. 

Do  rett  sich  ein  Bürgermeister  von  Fryburg  us  der  Stadt, 

Wir  band  ein  Reifs  geleistet ,  die  uns  gern  wen  bat. 

He  wir  müssend  grofs  Sebmacbe  tragen, 

Dafs  wir  uif  freyer  Heide  von  Scbwitzem  sind  gescblagen. 

Die  Herren  ab  dem  Rh  ine ,  und  ab  dem  Bodensee 

Hettinds  scmeyen  lassen  sine ,    so  war  Inn  nit  geschehen 

wee. 
le  wem  wend  A  das  nun  klagen, 
Man  sach  dieselben  Mader  gar  wenig  Futer  laden, 
Defsglicbe»  «lie  von  Gostants ,  die  warend  bofflicb  dran, 
Hand  mit    dem  Stier  'gefochten ,    die    Flucht    band   sie 

genon ; 
He,  Ir  Panner  dabinden  glan, 
Za  Schwrtz  bangts   in   der  Kifchen ,    da  sichts  meng  Bi- 

dermann. 
Von  LentKburg   an    dem  Tantze,    da   wor<Aid   auch    die 

von  Baden, 
Ku  brüni  mitlremScbwantze  hat  Im  vilztodt  erschlagen^ 
He!  das  tut  den  Herren  we, 

Si  glust  kein  solchen  Pfaffen,  ze  bychten  ni.emerme. 
Und  ancli  der  lange  Friefsbard  ,  mit  sinem  langen  BaiPt, 
Desglich  der  Schenk    von  Bremgarten ,    die  blibend  uft' 

der  Fart; 
He,  sie  sind  zetodt  erschlagen, 

Ze  Sem^acb  vor  dem  Walde  ^   do  ligend  si  begraben. 
Und  nämlich  die  von  Zofingen  warend  auch  an  der  l^ot, 
Sie  band  gar  redlich  gfochten,,  Ir  Vendrich  ward  gschla- 

•    gen  tod.  •  • 
He,  Ir  Panner  das  was  klein, 
£ijter  l^is  ins-Mul  geschoben,  so  kam  Es  wider  hetni. 


464 

Desgleichen  die  yon  Rinach,  die  hand  ein  Mord  getribea, 
Wie  »ie  dadselbig  hand  vollbracht  9   das  ist  noch  unrer- 

achwigen. 
He,  ouch  warend  si  meineid, 
Und  ee  der  Schimpff  ein  finde  nam ,  do  hat  mans  Inea 

gseit. 
Ku  brüne  sprach  zum  Stiere:,  Ach  solt  ich  dir  nit  klage% 
Mich  woit  uff  diser  Reviere  ein  Herr  gemnlken  habco. 
He,  ich  hab  Im  den  Rubel  umgeschlagen. 
Ich  gab  Im  eins  zum  Ore,  dafs  In  mufst  vef^graben. 
Halb  Sttter  unvergessen ,  also  ist  Ers  genannt, 
zLucem  ist  Er  gsessen  und  allda  wol  erkannt, 
He ,  Er  was  ein  frölich  Mann, 
Difs  Lied  hat  Er  gedichtet,  als  Er  ab  der  Schlacht  istlum. 


Bin  alt  Laed  von  der  Schlacht  ze  Näfels  in  Glarm 

1388. 

Im  tusend  und  dryhundert  und  acht  und  achtzigsten  Jahr, 
Do  stundent  Glamer  bsunder,  in  grofser  Not  und  Gfsr. 
Zu  Wesen  in  der  Statte,  dafs  si  wontend  Fründ  ze  han, 
Do  wurdent  si  verraten,  ermürdt  mang  Bidermami. 
Zun  Wesnern  tatends  heren,  sie  ze  retten  in  der  Not, 
Si  triiwtend    Irm  Eid  und   Eeren,    do   gabends  sis  ia 

den  Tod. 
Zu  Windeck  uff  der  Vesti,  da  ward  das  Mordt  angleit, 
Mit  Wüssen  dero  von  Wesen,  sie  wurdend  all  Meineid, 
Bald  nach  der  alten  V^fsnacht ,  an  einem  Samstag  «9^ 
Do  es  ward  um  Mittenächt,  do  gschach  die  Mordlich  Tst 
Sie  erstachens  Nachts   an  Betten,    über  Ir  Glüpt,  Eer 

und  Eidt) 

Sie^wüssend  sich  nit  ze  retten,  Inen  was  nie  abg^seit 

Sie 


I 

\ 


9  465 

Sie  hauend  nit  Genügen,  an  der  kläglichen  Gstalt, 
Sie  woltend  Glamer  bkriegen,  er(öden  jung  und  alt. 
In  der  Oster  -  Wuchen ,  an  einem  Donstag  fni, 
Iit  Oesterricfa  uifbrochen ,  der  Glameru  Letsi  zu, 
)Iit  funffsebn  tusend  Mannen,  »ugend  si  starck  dahar, 
An  die  Glarner  Lef«  si  kamen ,  irn  was  ein  grosse  Schar. 
Si  yvoltend  allda  rächen ,  den  Schaden  vor  Sempacfa. 
Die  Glarner  all  erstechen ,  Inen  was  Not  und  gach, 
Der  Glarner  an  der  Letzi,  was  nit  dryhundert  Mann, 
Die  woltend   zsammen   setzen,    den  Vienden  vorbehan* 
Grofs  was  der  Herren  Höre,  klein  was  der  Glarneru  Macht, 
Die  Letz  was  lang  und  verre,  hat  Inen  Schaden  1) rächt. 
Die  Herren  tatend  tröuwen,  ir  Uebermut  was  grofs 
Glamer  lagend  wit  zerströwet,  bracht  Inen  ein  grolsen 

Stofs. 
Die  Letzi  ward  gebrochen,  dViend  kamend  in  das  Land^ 
Meng  fromm  Mann    ward  erstochen,    das    tat  den  Glar- 

nern  and, 
Die  Glamer  warentjL  trennet,  und  lagend  wit  zerströwt. 
Si  mochtind  nit   kon   zsammen,    des  wurdent   dHerren 

gfröwt. 
Do   rufft  der    Heri'en  Houptmann,   nun  griffend  weid- 
lich an, 
Die  Lüt  band  wir  behouptet,  nit  einer  jnag  uns  entgan. 
Zu  rouben  und  zu  nemmen,  warend  si  schnell  bereit, 
Si  fiengend  an  ze  brennen,  bracht  den  Glamern  Hertzen' 

leid. 
Malis  von  Büelen  veste,  der  Glamern  Houptmann  sprach« 
Wir  hand   zvil   frerabder  Gäste ,    bringt  uns  hüt  Unge. 

mach 
Die  Herren  begundend  brangen,    si   sahend  der    Glar« 

ner  Not, 
IMun  nemend  kein  gefangen,  und  schlagends  alle  ze  tod. 
Po  rafft  der  Glarner  Houptmann,  Gott  unsern  Herren  «^i^^ 
W  0  b  f  f  s  liiitor.  VollitlU4*'«  gQ 


466  . 

\  Herr  Jesu  hilff  uns  dSach  bboupten,  und  tu  uns  batbystan. 
Und  oucli  dein  Mutter  reine,  Maria  die  künsche  Magd» 
So  uns  die  hclffend  alleine,  so  sind  wir  unverzagt. 

I 

Sant  Fridli  tu  dich  erzeigen  ,  du  trüwer.  Lantzemann, 
Ist  nun  das  Land*  din  eigen ,  so  liilffs  uns  liilt  beliaii. 
Nun  tund  üch  wider  zsammen,  Tr  frommen  Glamer  gut, 
Wol  in  Sant  Fridlis  Namen ,  der  liab  uns  in  siner  Hut. 
Die  Glarner  trungend  zsammen,  mit  grosser  übel  Zit, 
Und  ee  si  zsammen  kamen,  do  erlittend  sie  mengen  Strit. 
In  das  gande  si  wicliend,  und  rucktend  der  Routi  zu, 
Öle  Herren  Inen  nachstrichend,  und  liessend  In  keinBuw. 
Der  Glaraer  Hilff  was  kleine  ,  si   stalltend   sich   dapffer 

•  zweer, 

Mit  handvÖlligon  Steinen,  ertödtend  si  mengen  Herr. 
Si  bgundent  in  si  werffen,  und  sclilugend  Irn  vi!  ze  tod, 
Im  Schaden  tätinds  rächen ,  Gott  stärckts  in  Irer  Not, 
Si  wurffends  uff  Beckelhuben ,  dafs  es  im  Berg  erhall, 
Man  üeng  Inen  an  recht  tuben,  den  Herren  vergieng  Ir 

Schall.  ^ 
Die  Herren  begund  man  feilen,   si  batend  Glamer   um 

Ir  Leben, 
Nim  losend  lieben  Gsellen,  Silber  und  Gold   wend  wir 

euch  geben. 
Silber,  Gold  und  Gelde^  vil  grösser  dann  ein  Hufs, 
Mag  euch  jetz  nit  gehelffen,    üwer  Leben  das  ist  ufs. 
Ir   Herren   hochgeboren,   band   ijns     ton   Schmach   und 

Schand, 
Ir  hattend  nüt  verloren,  wol  in  Sant  Fridlis  Land. 
Die  Herren  begundent  wychen,  wider  hinter  sich  durch 

die  Letz, 
Es  tat  Inen  übel  glychen,  Ir  Spil  das  was  vernetzt. 
Und  wie  die  Glarner  fechtend,  do  kam  In'n  me  Bystaad, 
Yon  Schwitz   dryfsig  guter  (unechten ,    das  tat  erst  Ae^ 

Herren  and, 


I 


467 

Sie  iengend  an  ze  fliehen,  durch  die  Lint  wol  tiber  eriet, 
'  3Ian  feätinisn  scbnellnachasiehen,  den  Herren  es  iibelgriet. 
Zu  Wesen  an  der  Brücken  ,  Inen  grols  Schad  geschah. 
Da  sind  vi]  Herren  ertninchen,  die  Rnick  mit  Inen  brach, 
Onch  tat   man  Ir  vil  ertranclf en ,  in   der   Limat  und  in 

dem  See, 
Daran  tun  die  Herren  dencfcen ,    gen  Glarus  glusts  nü. 

men  me, 
Üf  der  Walstatt  sind   erschlagen ,    oh  tritt  halb    tnaend 

Mann, 
Die  hat  man  all  vergraben,  in  dWyden  uff  wytcm  Plan. 
Und  die  da  sind  ertruncken,  die  weifst  man  nit  überal. 
Es  hegund  Lüt  beduncken )  Iro  wäri  ein  grosse  Zal. 
Die  Glamer  band  gewunnen ,  einlilf  Houpt  Panner  seit, 
Ouch  ist  gen  Schwitz  da  kommen,  die  Panner  von  Fro- 

wonfeld,   . 
Ottch  sind  den  Glarnern  hüben,  adit^ehcn  hundert  Har- 

niseht  gut. 
Die  Viend  hailds  vertrib^n ,  gedämt  Ir  Übermut. 
Von  Wesen  sind  erstochen,  der  Verrätern  ein  IVIiche)teil 
Das  Mord  band  Glamer  grochen,   Gott  gab  Inen  Glück 

und  Heil, 
Die  frommen  Lüt  von  Schwitze ,  band  4^  oueh  Ir  bests 

geton, 
Si  sind  zu  rechter  Zite,  den  Glarnern  zUillf  kou. 
Des  wends  Inen  nit  vergessen ,-  ze  gutem  in  ewig  Zit, 
Zun  Schwitzern  wend  si  setzen,  Ir  Lib,  Gut,  Land  und 

Lüi, 
Gotts  Hilif,  und  grossen  Gnaden,  danpktend. die  Glamer 

vast. 
Dafs  Er  si  hat  entladen ,  der  Vienden  überlast. 
Sin  würdige  Mutter  Marien,  die  künsche  Fürbitterin, 
^ant  Fridlin  und  Sant  Hilarien ,  sind  der  Glarnern  Pfo^ 

iielffer  ^si^, 

30   * 


y 


468 

Irer  Fürbitt  hand  si  gnossen,  uud  si'band  mögen  bstan, 
Gott  well  'si   niemei^    Terlas&en,    Sant  Pridli  der  welig 

Mann. 


Lied  eines  Ergötaers  1415« 

In  meinem  Sina  es  übel  hillt, 
Wo  jemand  die  von  Ergöw  schilt. 
Des  Adels  Prifs,  des  Adels  Port, 
Hie  und. dort  an  mengem  Ort. 
Ifs  das  Ergöw  lang  gewesen, 

''  Gestorben  offt,  und  oucb  genesen. 
Gefangen  und  ouch  worden  wimd. 
Das  was  den  alten  Herren  wol  kund. 
^  Obs  nun  ein  anders  worden  ist, 
Das  hat  xM  ^"tän  Ir  arger  List, 
Künig  Sigimind  uted  ouch  sin  Rat,  - 
Und  von' Freiburg  Graf  Cumräd; 
•Die  wüssend  Wol  wie  der  Adler, 
Für  Zovingen  ^og  und  der  Bär. 

'   Wer  mocht  sicti  solcher  Macht  erweeren, 
Fürsten,  Grafen,  Fryen  und  Herren, 
Haltend  Herzogen  Fridrich  abgseit. 
Das  was  im  Ergöw  mengblich  Leid. 
Aller  HülfF  ^tnnd  das  Ergöw  blofs. 
Der  Ueberlast  was  Inen  s'grofs; 
Wer  aber  das  nit  glauben  will. 
Der  frage  Wartberg  und  Hallwill. 
Zu  Arow  schofs  man  durch  die  Mur, 
Des  Bären  Gsiobt  was  al«o  sur 
Daf»  niemand  kam  %e  HilK  noch  s  Troi^ 
Pen  andre»  niemim  rat^n  4orit. 


469 

Dafs  die  vou  Brugk  vemamead  Mar, 

D^j*  Widerkeil  was  Inen  z'schwär; 

Von  Büchsen,  Steinen  und  ouch  von  Für, 

Was  halffs,  dafs  sich  jemand  bott  harfUr. 

Menger  hett  gern  mannlicli  tan 

Hett  Er  nur  Hilff  und  Rat  gehan. 

Der  Adler  wolt  ouch  nit  emberen 

Er  mufst  Zürich  und  Lucem, 

Und  ander  Ir  Eydgnossen, 

Ouch  viendlich  Ir  Panier  ufsstoften. 

Die  sach  ich  wol  se  Mellingen, 

In  Schiffen  und  sunst  zu  Hertingen: 

Die  Sutt  hat  weder  Hilff  noch  Zug, 

Noch  Rat,  Gott  weifs,  dafs  ich  nit  lüg^ 

Inen  mocht  nit  werden  ein  Honptmann, 

Der  sich  Ir  Statt  wolt  nemmen  an* 

Was  Solls  dafs  menger  macht  sin  Pracht? 

Der  von  Winsperg  sach  ouch  sin  Macht. 

Damach  zoch  man  für  Bremgarten, 

Die  liefs  man  sechs  Wuchen  warten, 

Ob  jemand  si  entschütten  weit, 

Als  man  in  so  vil  Zites  sölt. 

Darzwüschend  band  si  nit  gespart, 

Ire  Botten  rittend  menge  Fart. 

Dafs  man  Inen  ze  Hilffe  häm, 

Ich  glaub  nit  dafs  man  je  vemäm, 

Dafs  in  dem  vorgenanten  Zit, 

Jemand  käme  Lützel  oder  viL 

Man  was  mit  Macht  überladen. 

Das  bczüg  ich  an  die  von  Baden.  ' 

Ein  Huf  lag  hier  der  ander  dort,  , 

Man  rufft  das  Ergöw  an  mengem  Ort. 

Zennet  Baden  lag  ein  Teil, 

Dieselben  tragend  Hut  feil. 


470 

Man  wolts  nit  von  Incn  kouifen, 

Mengklich  liefs  den  Pfauwen  roulFen. 

Man  hett  wol  fonden  Strafe  und  Ste^, 

Durch  Wintertbur  gieng  offiier  Weg. 

Dafs  man  gen  &iden  kommen  war, 

Man  fand  aber  jetz  kein  Bader  ^ 

Wiewol  es  was  im  Meyen  -  Äit, 

Da  man  sunst  gern  ze  Baden  lüt. 

Und  man  Abendz  wäscht  die  Fufs, 

Ze  Nacht  scblafift  man  darauif  gar  süla. 

Was  Solls,  dafs  man  nun  erst  Inen  tröwt, 

Und  da  si  also  tagend  serströwty 

Do  hat  man  Inen  nit  getan, 

Das  soll  man  nun  mit  Fr i den  lan, 

UiF  der  nidren  Burg  was  Jacob, 

Ein  ander  Burg  lag  daro)^. 

Daselbs  was  Mansperg  Landt-Vogt  inae 

Ein  anders  dicht  ich  in. mim  Sinne, 

Die  von  Ergöw  dudit  verdroasen, 

Wann  si  mit  Papier  wärind  erschotten, 

Hin  und  her  schrieb  man  Briefen  vil, 

Wer  umb  Brief  Stett  uffgeben  will, 

Der  ist  sicher  von  Büchsen  -  Stein, 

Im  Ergöw  ist  kein  Statt  so  klein, 

Sie  ist  vorhin  worden  besessen; 

Lentzburg  die  hett  ich  schier  vergessen, 

Ich  mein  die  Vesti  si  ist  g^r  klein, 

Ir  Trüw  was  gantz ,  Ir  Hertz  was  rein. 

Sursee  du  bist  im  Land  hoch, 

Do  man  dir  nit  ze  Hilife  zoch, 

Ee  da/s  man  die  \Vas8er  beschlufs, 

Do  was  din  Weren  gar  umsufs. 

Was  sols ,  dafs  menger  jel»  trowt  vaat. 

Der  sich  do  verbarg  vorm  Ubedast. 


471 

Das  Ergöw  düy  gcHger  hat, 

Man  sprach  mit  Gwalt.  zu  Im  Schachmatt. 

Wann  jederman  sich  selbs  beliaunt, 

So  bestund  Ergöw  wol  one  Schand. 

Ich  hriegte  gern  mit  dem  Adel, 

Warumb  si  den  Pfawen  -  Wadel, 

Selbst  band  so  hert  gehulffen  rupfen^ 

Doch  seit  man  von  dem  Grafen  von  Lupfen: 

Do  Er  des  Adlers  Zorn  vernam, 

Dafs  Er  zu  Hcrtzog  Fridrich  Iiä'm, 

Und  weit  Im  dienen  als  man  spricht. 

Wie  ^afs  Er  ward,  das  weifs  ich  nicht. 

Grofs  Volk  sitzet  an  dem  Rh  in. 

Und  im  Elsafs  bi  dem  Win. 

Schwartzwald  Brifsgöw  und  Sungöw, 

Man  wünscht  nach  üch  im  Ergöw; 

Er  harnend  nit,  das  tut  mir  Zorn, 

Und  band  ouch  Ensishcim  verloin. 

Man  weils  wol  wer  Veldhilch  besafs, 

Und  wer  vor  Dicssenhofen  was. 

SchafFhusen  ist  rieh,  mächtig  und  vest, 

Si  bestond  gar  wol  on  frömbde  Öäst. 

Stein  ligt  bi  Zell  am  tJndersee, 

Stochach  nit  verr  von  Wolsee, 

Villigen  ligt  bi  Furstenberg, 

Ich  loben  den  von  Clingenberg; 

Friburg  dti  haltest  dich  gar  vast, 

Graf  Cunrad  ist  din  frömbder  Gast. 

In  Uchtland  ouch  ein  Friburg  Kit, 

Als  man  gen  Jeriff  ze  Märchtc  ryt, 

Si  band  gut  Büchsen  und  vil  Schützen, 

Die  im  Ergöw  tadends  do  nit  nützen; 

Die  von  Bern  band  Burgern  vil, 

Untersee  wen  ich  loben  will. 


472 

Wer  Ergöw  gern  bekennen  well, 
Der  tüy  io  wol  und  sig  min  Gsell, 
Und  schelte  nit  des  Landes  min, 
So  will  ich  Im  sagen,  wer  si  sin. 
Ergöw  sach  man  in  Oesterrich, 
Und  zu  Behem  in  dem  Künigrich. 
Dp  Habspurg  schlug  Künig  Ottaker, 
Zu  Wien  weifst  man  wol  die  Mar: 
Der  Römisch  Künig  Adolpf  von  Nassow, 
Gesach  die  von  Spir  die  von  Ergow, 
Do  Herteog  Albrecht  Im  oblag, 
Habspurg  im  Ergow  tat  den  Schlage 
Das  ward  dem  Hertzog  Albrecht  zlon 
Dafs  sin  Houpt  trug  die  Römisch  Krön. 
Kfinig  Albrecht  regiert  zehen:  Jar, 
Das  ich  hie  sag  das  ist  ouch  war. 
In  erschlug  sins  Bruders  Kind, 
Hertzog  Hans  ein  Jünglinge 
Des  war  Hertzog  Hanfs  Herr  beliben, 
Künig  Albrechts  Kind  wurdend  vertrib^. 
U^d  des  Landes  worden  Gest, 
Wenn  Ergöw  nlt  wer  gsin  so  vest.. 
Des  Ergöws  Stett  all  zusammen  furend, 
Uff  Burg  ze  Baden  unde  schwurend, 
Des  Künigs  Sun  Hertzog  Lüpolt, 
Er  was  noch  jung  und  dem  Land  hold. 
Er  sprach  lieben  Stett  nun  sind  fromm, 
So  sond  Ir  vor  Im  wol  beschliessen, 
Des  sollend  Ir  ewiglich  geniessen ; 
Wann  all  min  Hoffnung  zu  üoh  $tat, 
*  Ir  siifd  min  Vetter  und  min  Rat. 
Wir  habend  geton  grofs  Ungemach 
Von  Wart,  von  Balm  von  Eschibacb,  . 
Min  Vatter  band  si  mir  erschlagen, 


^  I 


473 

D«B  tun  ich  üch.von  Heftsen  kUgen: 

Si  hand  vil  Frund  Grafen, und  F^en,  ,   , 

Um  Hülff  will  ich  üch  anschrjren. 

Die  Stett  sprechend  ufs  einem  Mund; 

Hochgebomer  Fürst  üch  ist  kund^ 

Wer  üch  difs  grofs  Mord  hat  gej^n, 

Des  wellend  wir  nit  abelan. 

Das  Mort  mufs  werden  hart  gerochen. 

Des  wurdent  darnach  vil  Burger. serbrochen* 

Wie  es  förbafs  sig  ergangen«, 

Das  weifst  man  wol  ze  Arwangen, 

Hieby  mag  man  gar  wohl  verstau, 

Das  Ergöw  allweg  hat  frommlich  getan. 

Der  Herrschaft  vorhar  in  aller  Zit, 

In  Stürmen  9  Reissen  und  in  Strit, 

Und  sind  allweg  erlich  bestanden, 

Gott  bhüt  si  noch  allztt  vor  Schanden, 

Si  bond  gehebt  grofs  Ungemach, 

Am  Morgan,  Nevels  und  Sempacli. 

Was  Solls  dafs  ich  grofs  dienst  eraeU: 

Alt  Schlachten  und  Reisen  gen  Appotiseli, 

Am  Stofs^gen  Sant  Gallen  ouch  davsu. 

Das  Ergow  was  willig  spat  und  fru. 

Das  wissend  noch  wol  Wittw«n  und  Weyson, 

Sturen,  schätzen,  geben  und  reiten. 

Ist  alles  uff  das  Ergöw  gfallen, 

Noch  hört  ich  nie  kein  Widerhallen. 

Dafs  sich  das  Ergöw  drum,  hat  get<ochen,    ' 

Si  hettind  nie  mer  Frid  gebrochen. 

Rettend  si  Hilffund  Trost  gefaept, 

Si  hettind  bifs  in  Tod  gestrept, 

Man  hctt  si«  funden  uff  der  Ban, 

Als  si  vormals  me  hand  tan. 

£e  si  Iren  Herren  hettind  verlon. 


k    .. 


» 


I 


474       ' 

Ee  wer  Ir  Beins  nit  liöii  davon, 
Menger  uffs  ^rgöw  Ungjlimpff  sagt, 
Der  selbs  den  Pfawcn  rupift  und  ja^t 
Derselben  Menger  nam  ein  Ku 
Und  welti  dafs  sin  Herr  darsstt. 
Verlur  das  üt>r>g  das  Er  hat, 
O  Edler  Fürst,  volg  nit  dero  Bat. 
Hiemit  hat  dise'Bed  ein  End, 
Gott  uns  fSrbafs  als  Übel  Tvend. 


£in   Sckmachlied  der  Öesterriiatier  foiäer  die  Eyd- 

genossen  1443* 

Qm  disem  Nuwen  Jare, 
Han  ich  ein  gut  <vediB§, 
Wie  daft  ein  Hüng  .berfire, 
Der  etwm  ise  Lande  bringt, 
Damit  er  das  Unrecht  wer, 
Daüi  dadurch  globet  werde, 
Ja  alles  Himmelsch  Heer. 


Als  mit  de»  .scbndd^ii  $ckwit«eren» 
Davon  ich  Uch  singen, wfill, 
Si  trügend  fwierlei  CriitKeren, 
Ze  Zürich  an  der  Sil, 
Hinden  Wifs  und  vomen  Bot> 
Das  bracht  die  frommen  Z^ürcher 
In  semlich  gcosae  Noth. 


475 

Das  utend  die  Eydgiiosseii 

Von  Schwits  und  von  Lucem, 

Und  ander  hr  Genossen, 

Bi  Inen  stand  die  von  Bern, 

Hassend  ouch  den  PfawentehwttiU, " 

Sie  band  dem  Küng  drj  Eyd  getebwdrn 

Deren  ist  nit  einer  gantz. 


Das  Mord  das  ist  besch^ehen, 
Und  wends  nit  han  geton, 
Meng  Bidermann  hats  gesecfaen, 
Es  ist  für  den  Hünig  kt>n, 
Dem  stats  ze  rSchen  zu, 
Dafs  andern  frommen  Lüten, 
Vom  Schwitzem  werde  Ruw. 


Defs  helff  Im  Gott  TMn  Himmel, 
Mit  siner  Engelsebaar, 
Und  alle  sine  Heiligen, 
Dafs  £rs  vertribe  gar, 
Und  sie  vom  Grund  ufsrüt 
Das  Evdrwh  Isöll  nil^>b«gen, 
Sölchi  schantUchi  Lüt. 


Der  diesen  Fund  «um  ^mt  ^rdaitht^ 
Der  ist  Ir  Hüng  von  Schwits« 
Es  war  der  Christenheit  eiu  Sohm«ch, 
Wo  dies  Mord  ung<!ro.chen  «rlitz. 
AU  Christen  söitend  tun  damuo» 
Dafs  sie  mit  Christen  Ltten  Scbmer, 
Schirwend  Ire  Sebuo. 


•  .'. 


.    476 

Das  ist  ein  Ketserliche  That, 

Und  wend  sie  haben  £er, 

All  Wyfslieit  darzu  tüy  und  raf, 

Dafs  man  semlipb^  weer, 

Sie  hand  puclf  yil  Bösers  getan, 

Und  werind  si«  gut  Christen  Lüt, 

Sie  hettinds  durch.  Gott  gel^n. 


Sie  hand  auch  zGrund  zerrüttet. 

Viel  Küchen  der  Christenheit,. 

Und  hand  d^i  ufsgeschüttet, 

Den  der  für  uns  leid, 

Ist  der  Christenheit  ein  Schand, 

Das  Wirdig  Sacramente, 

Hands  mit  den  Küchen  verbrannt. 


v^ 


Darumb  ist  wol  geialen. 
Mit  allem  £rnst  und  Krafö, 
Dem  Pabst  und  allen. Prelaten,  . 

Ouch  ganteer  Priestei^chaftv 

D^fs  man'  solch  Uebel  vrend, 

Anders  Christlicher  Glonb  und  Gehoraam 

Hett  schier  ein  End.  .... 


Darumb  sond  sie  ufsschriben. 
In  alle  Christebbeit, 
Dafs  mäB  sie  vertrybe, 
Und  man  nit  l^enger  beit. 
Und  man  Ir  dhein  lafs  leben, 
Der  Pabst  und  all  Prelaten^ 
Sond  Aplafs  darumb  geben. 


,477 

I 

Man  soll  gar  emstlicb  büten, 

Eim  jeden  Ghristemann) 

Und  soll  si  überlüten, 

Der  Küng  solls  facben  an, 

Im  soll  billich  wesen  leid, 

Dafs  dScbwiuer  von  Im  sagend, 

Er  sig  falscb  und  Meineyd. 


0  Kimig  von  Oesterrichc, 

Ibr  Sonds  nit  bin  lan  gan, 

Si  band  vor  me  defsglichen, 

Semlicbs  gar  oft  getan, 

Ir  sonds  den  Cbur- Fürsten  klagen, 

Die  Ucb  des  Heiligen  Römiscben  Ricbs 

Krone  biessend  tragen.- 


Ir  sond  alle  die  ankeren,     •  r«  . 
Die  da  bältend  Cbristlicb  Recht, 
Es  sigind  Miilng  oder  Herren,  , 
Ritter  und  ouiob  Knecht, 
Und  griffends  an  gar  bb^nd, 
So  wird  die  gmeine-Krye,  < 

Hie  Oesterrich  on  End. 


•  •\ 


.«1 


478 


Oestofritiur  Schmachlied    wiäer   die    Eydgptomn 

1444.     . 

Die  Schwitzer  sind  uszogen^ 
Gen  Zürich  in  die  Er«, 
Den  Lon  den  sie  verdient  hand, 
Den  will  man  In  gen  gem. 

Sie  hand  geschnitten  Haber  und  'Korti, 
Viel  mengen  Bidbi^mann, 
Sie  lagend  10  Wuchen  vor  der  Statt; 
Mit  Schanden  zugends  darvan.    - 

Sie  hand  gestürmet  an  die  Statt,- 
Defs  hand  si  nit  genossen, 
Wir  hand  der  ruol'sigen  Puren  vil, 
Erschlagen  und  erschossen. 

Nun  tröste  Gott  der  unsern  StJel, 
Für  d'  Schwitzer  soll  niemand  bitten, 
AVclt  Gott  si  schwebtind  in  der  Hell, 
Und  hettind  ouch  den  Ritten. 

,Sie  zugend  gen  Basel  fiir  die  Statt, 
Mit  Fröuden  und  grossem  Schallen, 
Der  Delphin  sie  empfangen  hat, 
Es  bond  Inen  nit  gefallen. 

Dör  Netstaler  der  wolt  Ritter  werden, 
An  dem  edlen  Blut, 
Er  trug  zwey  wysse  Crütz  von  Perlc^, 
^nd  ha^  ze  »tryten  ]V)t|t« 


479 

Darumb  ist  Er  se  tod  ersclilageii, 
Ze  Basel  uff  der  Heid, 
Underm  Galgen  lit  Er  vergraben, 
Das  ist  den  Scbwitzem  leid. 

Bi  Im  ligt  menger  rubfi^ger  Fun 
Ünderm  Galgen  begaben. 
Das  hands  verdient  an  Hilchen  brennen, 
Dieselben  Schwitzer  Knaben. 

Vor  Vamsperg  hub  slct  ein  grosser  Strit 

Der  -wärt  wol  10.  Stimden, 

Von  fruy  bis  an  die  Vesper  Zit, 

Hand  d^hwitzer  wol  empfunden. 

Der  Seiler  von  Zug  was  oucb  daran, 
Zürich  wolt  er  gewännen,' 
Der  Sold  ward  Im  ze  Basel  bar, 
Dcfs  ist  er*  wol  worden  iniien. 

r  « 

Nun  losend  Ir  Schwitaer  Jung  und  Alt, 
Es  liost  Uch  Uwer  Leben, 
Dafs  Ir  dem  Fürsten  von  Oesterreieh, 
Sin  Land  nit  wider  wend  gehtm, 

T     ■ 

Die  Schwitzer  kriegend  wider  Jlecht» 
Das  handts  von  einer  falschen  Zungen 
Die  der  Amman  Beding  treit, 
Welt  Gott  Er  wer  verbrunnen. 


*P"<l—WW-^pi 


4ho 


Ein   Schmachlied  der  Oestemchet  -wider  die  Eyi* 

genossen:    1444^ 


•     .>■■#. 


A 


oluf  ich  bör  ein  nüw  Getön, 
Der  edlen  Vöglen^  Gesang, 
Ich  trüw  es  komm  ein  gantse  Schön, 
Unwetter  hat  so  lang, 
Gerichsnet  uft'  der  Heide, 
Die  Blumen  sind  erfrorn, 
Dem  Ad^l  als^.ze.^Jjejde, 
Hand  Puren  zsammpi)  gschwo^n. 

r  » 

...  .  ;^ 

Die  WuU&en  sind.  ^  B^rg  getüuckti 
Das  schafft  der  Sunnen  Glantz, 
Den  Puren  wird  Ir  Gwalt  entxuclit 
Dafs  tut  der  Pfauwen*  Schwaate,'     ' 
Blümi  iafs  di|i  Lüyen, 
Qang  heim  >h«l^)guti;Gemach,  - 
Es  grat  die  Herren  müyen, 
Trink  ufs  dem  Mülibach. 


•'•n^' 


Belibist  du  dahfeimen. 
Du  hettist  gute  Weid, 
Wann  dich  betriebt!  niemen, 
Und  beschäch  dir  ouch^kein  Leid, 
Du  gratst  «e  wit  ufsbrechen, 
Dafs  tut  dem  Adel  Zorn, 
Last  nit  von  dinem  Stechen, 
>Tatt  »cblegt  diyh  uff  die  Hörn« 


pH 


481 

Dil  hast  ein  Faff  diu  ScfcwMiftf  IjvracKt; 
Hin  an  den  Zürich  See,  * 

Damit  so  hattist  si  erscbredit,;  •• 
Versnch  den  Schimpf  noch  nie^        >  •     - 
Wer  nuQ  den  andern  hab  baetrogvo^ 
Ich  red  recht'  als  die  Tfaoren,'         .    ..    < 
Mich .  dankt  der  Fund'  hab*  aidt  gebogen, 
Den  si  band  ssammengschworen.   - 

]^un  lugend  2U«<Uoh  selber^  •      ; 
Zu  Zürich.  Ub4  an  dem  See, 
Dann  bifsind  Ueh  dte  Kütberv 
Der  Schmertz  der  tat  Uch  we«^  .   • 
Darzu  yvär  es  elm  Spdtte,        '  )  ' 
'  Wo  man  Uch  sölichs  ctg,    • 
Mit  Tröwen  ttnd^  mit  Obotte, 
Gewunnend  sl  vor  Sigc 

Zürich  lafs  din  Truren, 

Tu  frölieh  vM  din  Ougen, 

Sich  schaUdich  gegen  den-  Füren,  .  . 

So  jkann  man  dir  gelouben,    ' 

Dafs  dich  din  Schad  nit  rüwet, 

Und  wagend  Uwer  Hut, 

Tund  als  man  Ueh  geträtvet«  ' 

So  sind  Ir  Bld'ei^b-Lüt.      '  f>    '  .•    •  '  - 

Wann  der  Schwitzen!  Schalten,  >  i  •« 

Hat  Uch  vast  zugesetzt,' 

JLand  Uch  es  nit  mifsfallen^  > 

Die  Fund  -  Brief  sifld  vemet&t^  '  - 

Dem  band  die  Wisen  nach^edacltt,  -i<m  ' 

Darumb .  sond  Ir  erkoähen, 

Den  Uebermuth  und  ouch  die  Sefamaob, 

Wend  si  Uch  helffen  rechen. 

Wo I. VF 9  histor.  Volkslieder..  Q4 


A    I 


.   < 


Die  Pumm;  tsrUMnd  Wandern^, 
Ir  Uebermut  ist  grofs^     ' 
Schwitz  und  6lftrtt$  faesus^tn. 
Niemand  isti|t  Gcfnofk»  • 
Si  tragftnd/^eftsldi:«  Gnone^r  ..• 
Für  Ritter  und  Itir  Knedit^ 
Wiffd,  Jnsm  «9wii  der.  Lone« 
Das  ist  nit'>wid<»c  R)9cbt« 


Ich  mein  jetzt,  d^e  von  BßSnß^     <  . 
Tund  ouch  ais  Uch  dann  idsiMbil,  . . 
Uns  zündt  ein.nüw/ar  Stettoe4  ' .  . 
Gar  heiter  it^sin:  Fbnkf   •  .     ...    , 
Ir  henkend  Uch  an  dBurea».      ^   t>  ' 
Gewunn  es  sinen  Gang^. 
Si  brechend  Uob  <dui^k  ^iMjmcn^  * 
Si  spartind  es  nit  lang«  <  .  . 

Basel  du  magst  dich  früöiitireii. 
Wann  dir  wird  schtf^r.  ditt.Lc^ 
Magst  du  die-TS]^ie£iiJiit  töuneni. 
Man  git  dir  Purgati«»,'. 
Die  rumet  dir  den  Magen, 
Darnach  wirst  du  gesund^ 
Man  mufs  dir  tu  rorUf^my    ».  / 
Wann  du  bist  ouch  ,igdiiJPKii4«    :   . 

Es  ist  nit  allAweftgangoii) 
Das  noch  beschechen  soU,     ..    / 
Die  Frommen  ge^rat  belaagefl« 
Die  Falschen  ^beitend  woU 
Nun  hin  es.littnipl  noch  »l]^, . 

Der  nur  gebeiten  jnag,  .        i    

Niemand  «drt  Ir  SobaUdSt  ) 

Es  wendt  ein  halber  Tag». 


V 


I 


AMSb 


Das  Ergöw  UH'^iv  lidwit^fidmonk^ 
Defft  seit  man  im  Wta  Bw*, 
Darztt  band  si  dift  wenig  dantk^- 
Man  tmwt  Inen  nüt  meer^       .   ■• 
Bremgaiten,  MeÜIiigen  ttnd  Bade»^ 
Es  ist  an  Uch  nit  HÜw,, '  ' 

Ir  fürchtend  Jtfeine»  j^tBadefa, '  i     - 
Und  brechet  Uwre  Trfitr; 

BapperschwU  wpt  halt  dicV'Y^aiv'    ' 
Din  Frombkeit  schwebl'dir  'ohv  t 


•  .  r 


Wann  du  hair^'^tan  di^.Bcte^ 
Behab  din  gut^rLöl)^ 
Ich  mein  ouch  die-Ton  Witap^iWi^« 
Erscbrechend  -nii  vor'  Tr*wihi< '  >  • 
Gut  Gräben  habt  far  «nli  dicfAtai^ 
Des  mögend  Ir  Ucb.fröweiL         " 

Nnn  land  üch  «llF':v#rdriefstnv   - 
Der  Arbeit  so  Ir  bafadv 

« 

Des  mögend  Ir  gcniefseii;    -  :  .  .1. 
Ir  hand  gehüt  vor  StfeAnd^  -     .• 
Man  seit  Uch  für  A\^  Vtomnmny' 
Der  Eeren  gan  Uishr  Gott, 
Es  wird  noch  kttlitiliitH  kvmniW, 
Dafs  mengem  gU«  4m  SijjUcHtl     > 


..«1 


Die  Zeit  hat  «tob  vitfrlouffeB 
Die  Wek  ist  vit:  se  ^twäb/   >: 
Man  mnfs  die  Heiden' träHbtr/ 


So  meret  sich  der'iQfhtab, 
Unrecht  '\mtk  *  raen  *  OaA^n» 
Ir  Uebermotoislc^infir^ 
Verlneabi  ier  AdflirlMge, 
^  fitsend»  Im  in  jdMnbft^ 


T         Tt<   f'        •<    *  •< 


V 


31 


.    Ml. 


484: 

1 

Der  Küng  /trvordert  je  sia  Lüf , 
Und  ouch  darzu  sin  land,  .  .  :t    .: 
D^s  Recht  er  för  Fürsten  Biit, 
Das  tut  den  Puren  and,      -  '  •        ♦  •  •  • 
Ir  Ucbernnit>  der  ist  nit'  kle^ini^    .  m 
Si  tribend  grofsen  Pracht,  i 

Ein  jeder  will  der« Frfickist  s2b,    .    > 
Der  Künig  wird  veradit/     i^   '  ii  i 

Ist  es  nit  eiur  grofs  Witnder^  • 
Dafs  si/so  frei^el  sind^  ..■   ;  >^  i  ..  ^ 
Dafs  si  nit  st^tfchl:  der.jTuii^e»^  ! 
Schnee,  Kagel  und  deri'Wfindv..     •«   • 
Dafs  81  timrd  {Roeiit  versagen,  .: .    >    . 
Dem  Küng  des  jRdmisfchfinrRiohgy;'... 
Tut  man  Inib.das  vertrage^to,'*'  .    !■ 
So  tunds  furkin  ke&ngiidisJ 


1» 


.1 


,.ji 


♦ » 


Si  sprechend  wir  sind  -Henien,  !•*;..    . 
Ueber  unser  Land  und  L<$ty  !    >r.  ii  ^>  ' 
Der  Küng  hat  uns  nit  ewer^n,.  i  .: 
Umb  Inen  gend  wlriiiüt^''  i  .  i'»^    ■  « 

Er  weite  unsigsrn  spalten,        .  . 
Wann  das  Iit  an  dem  Tag,  '.♦.''•  n-j  «i 

Wir  wellend  Imfsweckt  kalteA,  '...  i 

Nach  unser  Pündt'-fi^eC  Sag*;   m^  -ja-*  <•     > 

Wann  kamend  wir  für  dfieiMa, 
So  hettind  wir  uns  verwegen,;  tci  t: 
Wir  müstind  wi4erkeren,  ,:;:>.'!:     i     " 
Daheim  der  Rüyen  pflegten,  .    ^i      r  .    (  ;- 
XJnsre  Herrschaft  wurd  jdunii'itciiliaeiif^    • 
Klein,  schmal  wurd  nmar ;Chiet4:Avt   .' 
Und  well  der  Rüng  ^«(niiiÄii.idaiwReoil,'.' 
So  komme  gen  BedeeinS^jt'  ;!tI  ^f^i'^     ' 
*    1;. 


••f ' 


46& 

Da  wellend  wir  Im  loten, 
Sprechend  die  Melkerluudien,    • 
Die  nüw  gai^d  Inen  dnreli- dHeten, 
Graw  Rdck  sickt  man  $i  tragen, 
Irer  was  ein  michler  Teile, 
Beide  Jung  und  Alt, 
Küng,  Gott  gc3>  dir  Heile, 
Dan  ii  müyt  din  Gewalt. 

Si  scUugend  uff  «11«  Kftbel, 
Dafi  es  im  Berg  eriiall, 
Der  Schimpf  gefiel  Inn  übel, 
Si  schruwend  überall. 
Wer  gab  Im  den  Gewalte, 
Dafs  er  der  Küng«  soll  sin. 
Des  si  der  Tüfel  walte. 

Die  Forsten  von  dem  Rhin. 

I 

Also  tund  si  vemüten,  ' 

Den  Küng  hochgepom. 
Man  splt  si  all  ufsräten, 
Di^  bösen  Heckondorn, 
Dafs  si  die  Fürsten  rürlsnd, 
Die  den  Küng  band  gesetzt, 
Ir  Wal  band  si  Tolfürett 
Und  daran  ntit  vemetst. 

Si  band  In  ufserborefn, '  ^^ 

Dem  Adel  gantz  zu' 'Heil, 

Die  Herren  band^*im  •geschworen,'' 

Und  ouch  der  Stett  ein  Teil,  •  ^ '  ' 

Sin  Grechtigke«  den  F^imten  gfHh;     ^^    <* 

Sin  Frommkeit  jltriltli?  kdnd, 

Darumb  so  handt  «oln'  erweH,  -  <^ '   'J  h  m  •}  / ; 


4.  .      I« 


t 


486 

Man  mag  wol  to^  Im  siogeii,! 
Wann  Ei*  ist  JSüvesok  weft» 

Fromm  iiiit^>«lli^'Qi»(|^9 
Wer  Rechts  yptt'Itt  bißg^Ct, 
Dem  Adelichen. Herren^ 
Er  ist  Gmein  und  Glich« 
Mit  Recht  und  qwcfc^jmifciE^np, 
Hat  Er  das  Römisch  rJ 


Fürsten  und  o^ditAlrve», 
Die  rufft  er  an  umjh  E0db^ 
Danunb  sollend  in  Im  lltMt, 
All  Ritter  und  onch  HnAobl, 
Und  wer  Ton  Froinndi^it  9ifß^ 
DeV  gang  mit  Freuden  doM»» 
Hie  Oesterrich  ist  d-Kl^e« 
Das  ruiFend  Frow  und'  Mann. 


Wer  Unrecht  welle  ijümmiyü, 
Pen  rat  ich  su  dem.Sfdifvgpl^ 
Si  wellends  nit  heimmutf .     . 
J         Und  gend  Inn  selber -laßnip^ 

Nun  weereed  bilZürilr  Bvonsaten^ 
'Der  Puren  Unv.enuiniR« 
Dann  wend  Irs  nit  .förkoaimen^ 
Es  wird  ein  grofse  Zaintfk    * 

Ir  sond  Uch  bas  be^UimM . . 
Dann  sidhar  sig  b^obtohm» 
Wend  Irs.rej«(9«idnee|L  9fiu6itimt 
Und  durch  die'  Ungor*  aa«hilni 
So  ist  d\p4Sfm>igm§mlmni, 
Dafs  man  Uch  ipMl;iJ>«iHfanCi     ' 
Wend  Ir  das^jTwjiittldaoiiBn« 
Ee  ob  es  Voh  ye0uBUii%*u  - 


I  {' 


i 


Von  OesterreiHi  ^h  Hiki^, 

Ach  du  vil  edles  Blut    ^' 

In  dir  so  lit '^ofs  £iSre, 

Nun  hab  eins  Löwen  Miit, 

Adelich  ist  dizt  Gttmlh 

Frolich  ist  din  GeiteHt, 

Du  hast  des  R«ih?scJh6lft  Biclfs  Gwalt, 

Das  müyt  vil  m^k^  Wti^, 

Et  sigind;SMi.«lA:Pi^«tf«     ' 
Klein  ist  Ir  UndersdMMk 
Es  teihs  ejpT  lürenig  Milr^ 
Es  ist  Inen  allen.  iQld, 
Si  werind  selbs  gern  Hfitfen, 
Und  sind  Im  dodi  <o  gtob^ 
Küng  du  solt  Inns  vr^an^ 
So  meret  si<^  d«n  hch. 

Wann  es  hört  dinem  Adel, 
Und  dtner  Herrschaft  zu, 
Ersehütt  den  Pfauwen  Wadel, 

,  •  •  i  ■  • 

Es  MTird  Inen  noch  ze  fru, 
Man  muTs  das  Unrech  stöubeii) 
So  blibt  das  Essen  rein, 
Mit  Pfiffen  und  mit  Töuben, 
Fürt  man  die  Brüte  heim. 

• 

Nu»  helffe  Gott  dem  Rechten, 
Mit  Schilt  und  ouch  mit  Speer 
Dann  gat  es  an'  ein.  Fechten, 
Es  komt  noeh  menger  her. 
Der  umb  Gerechtigkeit  fichtet, 
Man  findt  noch  Biderblüt, 
Wird  es  nicht  änderst  grichtet, 

§i  wälzend  Haar  unil  Hu^ 


A 


46o 

Man  hat  Inen  laag  Tertn^en» 
Gewalt  und  Übermut 
£in  Fürsten  band  si  erachlai^eii,!  .  • 
Darsu  meng  Edel  Blut,  • 
Vertriben  sind  die  Frommeiiy  ;    <  • 
Als  vor  der  Puren  Spott«      . 
Das  Jrn  handrSi  .ii^ommen. 
Nun  belfFs  uns  rücken  Gott. 

Der  uns  ^i£$  Liedlein  hat  geAiaebf; 

Der  ist  von  Isenbofen,' 

Die  Puren  hattend  sin  boin  Acht, 

Als  Er  safs  binderm  Ofen,- 

Und  loset  Irem  Rate, 

Und  was  si  weitend  triben,    - 

An  einem  Abend  spate, 

Er  bats  nit  mut  ze  yerschwigen. 

Früy  an  einem  Morgen, 
Hub  Er  sich  dannen  bald. 
Er  luff  dabin  mit  Sjorgen, 
Wol  obnen  durch  den  Wald, 
Do  Er  kam  uff  die  Heide, 
Im  ducht  I19  wer  gelungen. 
Den  Frpmmen  nit  ze  Leide, 
Hat  Er  difs  Lied  gesungen. 


.  • .. 


•      •    »    •      I      'l         O' 


•      ■     .•• 


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480 


ßn  Lded  von  der  Schlacht  ze  Ragatt  1446< 

i 

1  ... 

Blin  Herz  ist  ^er  Dingen^ 
Dnunb  will  icht  heben  an, 
Ein  nüwes  Lied  ze  singen 
Ir  söllends'wöl  verstan,    - 
Von  SefawHcem  hoch  erboiren, 
Ir  Lob  ist  wit  ?ind  breit, 
Das  tnt  den  Herren  zoren. 
Und  ist  den  Rütem  leid. 


Sich  hub  ein  Krieg  gar  vientlich 

Vor  etwa  mengem  Jar, 

Z waschen  Schwitz  und  ZüricÜ, 

Das. sag  ich  Uch.fnr  war, 

Darumb  so  ist  gestorben 

Vil  menig  Biderbman, 

Damach  band  Zürcher  gworbtn^ 

Was  haad  si  gwunnen  dran. 

Si  soltend  sin  beliben 

Bi  Irem  alten  Pundt, 

Den  si  doch  band  verschribea, 

On  allen  argen  Fund, 

Ewiglich  ze  halten. 

Jemernie  one  End, 

Den  Punkt  band  si  zerspalten, 

^ich  von  E^dgnoHttii  gweiid^ 


Defs  unterstunds  STereinea, 
Als  ich  vernommen  ban, 
Von  den  Richstetten  gmeiiie,  • 
Gar  menger  Eeren-Mann, 
Der  £del  Fürst  von  Heidel]bierg) 
Der  istSms  wöl  erkandt, 
Sin  Lobe  das  ist  brisens  wert» 
Wo  er  ist  in  dem' 


Er  hat  in  disen  S)tö8S|Bii> 
Sin  allerbests  getha% 
Defs  sond  die  fr.pifiimen 
In  allzit  gni essen  lau, 
Dafs  Er  in  disen  Sa$jkeii, 
Nie  wolt  abe  lan, 
Ein  Friden  Tvolt  Er  machen. 
Der  Hocherboren  Mann.    ' 


Gen  Ulm  hat  Er  ein  Tag«« 

Die  Wahrheit  ich  Udi  sag^ 

Uff  mitte  Vasten  wa»  der '  Blnäietä, 

Jetz  ist  er  gschlagen  ab«. 

'Ihr  Bi derben  Eydgnosten; 

Uwre  Schloff  heseteoncl  wc^, 

Man  brucht  vilrgsi^hwiiider  Bofftcüli^ 

D'  Herrschaft  ist  Listen  voll. 

Rouben  und  Brennen 
Darmit  ist  Inen  wol, 
Ein  Eydgnofsiefraft  zertf ekfil^h, ' 
Ir  Hertz  ist  Untrüw  voll,. 
Das  hat  man  wol  erfarenf, 
So  gar  an  mengem  Ort, 
Drumb  ^önd  *  Vth  MwÄrtJfli 


Ir  hand  vil  fron^mev  Jfilerii«in 

Und  mengen  stolsan'Mmn« 

Si  könnend  üll  mßk  Cediten, 

Daran  so  tünd  si  'ga% 

Si  Uands  gar  dickifaqnnsni. 

In  dtsem  Widenpnt.".: 

Sie  aind  gar  hoch  ze  hpfn»» 

Gott  well  In  byettan. 


Ze  Walennadt  m .  ikSK^  bll^i 
Hul>  iich  der  Anefapg^ 
Ze  Mienfeld  y«r  d^n^SM^, 
Bracht  nian  die  YiettA-  scn^mg^ 
Die  Eydgnossen  «iiid  voU  Swiw« 
Und  wol  der  MannJi^itr^iQ  ifttroi 
Ir  Loh  das  i»iUJeh..m«re]i9 
Und  tuns  von  HeiAüan  f«vm 

An  einer  alten  f^aAüllfAt^ 

Früy ,  an  Sant  Fridllpii  1^    . 

Harn  den  £ydgn«ia«»l  BflMaMt^ 

Als  man  ze  Meilse  lag. 

Wie  dafs  sechs  titsend  Hwegt-rLüit 

Gen  Ragatz  wfirend  «Jion« 

Daran  den  Sy^gAOSte»  .gimsefc  näty 

Si  woltends  gti^  empfiin« 

Si  zugend  fruy  vo|l  dann^» 
Und  wolten4A>9ri£M:an^ 
^  Mit  eilff  hiiitddrk /Mannen^ 
Sechs  tusend  tapfer  iNMftan, 
Do  sah  man  nie  Usm:%9i^wmi 
Sant  Fridlin  rtifftens  äa^ 
Das  Paner  tat  Glam^.  traig«»^ 

Und  TP»  8^hwif*Tfili|::.;^Saii4iifliplM)ii< 


192 

Vor  dem  Dorffi  «•  EAgatse,     . 
Hub  sich  der  grdüMie  Stofs, 
Den  Eydgnossen  was  watse, 
Ir  Mannheit  die  was  grafs  . 
On  alles  hintersieh  lugen» 
Giengend  sie  frölicb  dran, 
Maria  die  Gott  trüge, 
Die  well  si  nit  verlan. . 

Dd  es  gieng  an  ^in'  teyfcen, 

Do  griffends  tapfer  a», 

D'  Herren  wycbend  bi  Ziten^ 

Und  flucbend  bald  darvon, 

Ze  fiiechen  wurd  Inen  note, 

Heim  heim  stund  In  der  Sinn, 

D*  Eydgnossen  schlugmids  ztode 

Und  jagtends  In  den  Rbin^ 

< 

D\e  Viend  faands  erscblagen, 

Bi  dritzenthalb  hundert  Mann, 

Die  ufF  der  WaiUstatt  tagend. 

Die  ich  gesehen  ban, 

On  die  im  Rhin' ertrunken. 

Dem  was  ein  micbel  Theil 

Nachdem  als  mich  wolt  dünken, 

Inn  vergieng  gar  vast  die  Geil 

Do  das  Gefecht  geendet, 

D*  Eydgnossen  bestundend  wol. 

Das  Glück  zu  Inen  sich  wendet^ 

Des  wurdends  Fronden  voll, 

Dafs  überwunden  bettend. 

Mit  ritterlicher  Hand,     •  <• 

Vil  menge  Hüter  ti^ate,!  ':•>>< 

yerr  bar  i»ft  Scbwaboal^d,       •      •  ^ 


.i ' 


49» 

Von  Brandifs  du  falsthier  •Kerre,     ' 
Was  hat.  dich  gfochten  an^ 
Du  wärest  Burger  ze  Beme^ 
Ze  Schwitz  und  Glarttft  Landtmtnn, 
Ouch  "was  dir  gsehechen  fiein  Leide, 
Und  gieng  dich  d^Sachnüt  an^  . 
Hettist  betracht  deinE^fde, 
So  hettists  underlan.     •     i;*      ' 


Hans  von  Rechberg  veste^ 

Der  hat  d'  Sach  recht  ibädacVt,' 

Dafs  Er.  uff  sine  Gäste» 

Vil  Spi&  gen  Ragatz  brachti-^- 

Mit  Wagen  wad  mit  Rossön,^ 

Yil  Brod  und  guten  Win, 

Das  ward  den  frommen  £ydgyiosse% 

Bediberg  floch  über  Bhin 


1«,  I 


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'»■  •       I       ..  >      ■     1."  f 


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•  '  < 


Wend  {r  si  erkennen. 

Ich  wills  Uch  wüssen  lan,  • 

Ich/ kann  sie  Uch  wol  nennen^  t 

Die  da  Ir  Bests  hand  tan, 

Die  frommen  Herren  Wise, 

Die  sind  mir  wol  bekant^  . .  i 

Ir  Lob  das  will  ich  brisen,  r 

Wo  ich  bin  in  dem  Land. 

Von  Schwitz  und  ouch  vcfn  Glanis,  .      .'    ^ 

Die  frommen  ve^ten  Lüt, 

Ure,  Untetfwalden  was  «mch  amr.Stmfs, 

Umb  die  Yiend  gabends  nüt,. 

Lucerii  stund  tapfer  zuehen, 

Und  giengend  frölich  dran^  ) 

Man  dörfit  si  nit  lang  sudien, ' 

Do  es  an  Ernst  woh  gan."       -  ' 


'ä 


I     I 


11.^ 


it     >' 


Von  Zug  ditf-rlMdtm  ^Mne, 

Die  Hand  der  £erfla  ▼i)^.  .^^ 

Dorumb  ich  si  •  fair  römen^  ;  ^ 

Ir  Lob  iisb  JbrifiltA.^iliv  i' 

Wo  man  doDl  iVtakidcfllali 'wereni    - 

Da  sind  si  baldr>  beneitv 

Darümb  sind  si  z^'retJbvf  :        -<  •' 

In  bober  Würdigkeit.         • 

Von  Bern  Ir  Herrvn  hoY^maMp  i^ 

Ir  sint  mir  wol' efduiiMif  ' 

k*  schiclttend  funffzig' rödfi<di«  MSm/i^ 

Zun  £ydgnossen>inrf(lb0Kbitffl,.        •     ^.    . 

Die  Reifs  was  U«b>«it  2siB^df«f,;i 

Da  littend  Ir  Lieb  'Und  Leid; 

Das  tätetfd^l^f^^geme^  •        ..       : 

Mit  gantzer  Stätigkeit; 

•  « 

9olotom'  du  alter  Stamm^ 

An  dem  Römische]ri>Rieiii^ 

Das  Lobe  sollt' Ik^vosi  mir  bail,  ,        r-r.'  j 

Ir  sollend  merken  ^miicllv  J 

Dafs  Uwer  Begi«t^  ^aa  gvoilev  ^      •»         '  \ 

Ins  Oberland  ze  koli^'  '  • 

Zu  Uwem  liebenr<Bi^gii0Steii;>     ''»J 

Da  wards  Uch  nit  loMid  ^evomi  «r  !  . 


Maria  mitffolliifdiiF       -     .    .«      r 

Die  sollend  wir  rüAn  aniy 

Und  oucbideiiPliMg«»^Sa»cr'MiM^ 

Und  alles  Himnro)s:-9lfnm{ 

Dafs  si  zu  allen.  :2Mefl; 

Uns  wellend  byeston^  •  •'  '*  > 

In  Nöten  und  inSlriteof-    ' 

Ein  Eydgnofsschaft  mit  ♦'«totf«^ 


1    f 


I 

Der  Cat  dis  XoAa.m  «fttflehv 

Den  will  ich  üch  twi  hfikam^  n 

Er  vTiM'l»!.  diM»  S^idufii,] . 

Hans  rftoer  ist  er  g«naiittt, 

Zu  Lucem  int  er  fvonMIi,    .... 

Und  singts  in  allem  Land, 

Gott  bhüt'c^n  fVomme  S^fdgncKfoBeliilAs 

Vor  Laster  und  vor  SdMikd*, 


. « 


An  den  Fürsten  von  Oesterrich ' 

Von  dem  Stammen  geboren 

Wie  dafs  si  werind  ouchristentlicli, 

nun  merltend  mich : 
Er  hat  daran'  verloren. 

Sie  kamffiid^  in  tin^BIfpMaiGh  Bcmn, 
Das  hand  si  yrol  V«]4itfmihen. 
Er  hat  <^  Iiien  gtan  feüi»^lKEmd, 

Umb  Lüt  und  Land 
Ist  er  sin  nachi  hommNi.' 

Solche  Klag  maa  h^t  vemoii  = 

In  allen  Eidgenossen, 

Die  Bull  und  Br^^f  die,jSin4  nun  lioja^. 

c  '  Si  ligfnd  schon, 

Ze  SchwiU  und  Züricb  bj»chloss^.    . 


I 


Ein  Lied  von  dem  Jhrgdwischen  'Wieg.     1460* 

Der  Krieg  der  hat  sich  aber  erhebt, 
Die  Richt^g^,ist,  HftjJtcWo^if^, 
Die  £yd||;(iqrssc^af^,  die  ist  erweckt, 

Ma^  l^tsyj^rl^le^;. 
Das  hats  gar  ser  verdrossen. 


I 


Von  Underwald-9teMÜ  l^olfödt  "^      -»'  ^ 
Man  lobet  In  sM^-f^diteA,   <•'  ^-  ''*'•    '  "    • 
Du  bist  der  Gsellen  ficuplniaBii'  gdeAmti, 

^:]»f^  b^d  sidb  JbkäAt  ^ 
Si  wellindg  am  FttMrtcta  Tedi^i    rrs  m  < 


Gen  j^pi^sswM'^aC  Er.  siebt  gluit,^. 
Man  hat  In  ingelafisen.  \    ^  '    • 
Dem  Fürsten  hat  Er  abgeseit, 

Gar  wöl  bereit, 


<        «  I   •        * 


Lucem  du  bist  ein  rechter  i^em, 

Din  Harnisch  wit "  erglest  et, 

Diner  Hilfe  w'end  wir  nit  e'nipetn.*    "  ' 

Ir  tuts  doch  g^tii 
Ein  gantzexi  2tüg  Ii^  gestend. 


'r 


Also  hand  sie  den  Zu£  eeton^ 

Ze  Winterthur  sinds.bliben, 

.Die  Frommen  von  Zürich  sind  zu  In  kon, 

r  ,  t 

Ir  Bottschaft  schon. 


-o-_    «._.      Vl^ 


Gen  Bem^liand  sie  verschriben. 


/     <".i    '.'.'l       ii' 


Sie  kamend  rösch  und  eisend ^I^rM«  •  *  ' 
Sie  haltend  drqb,  kein;  Grusen,  '.^  ':>':•.  .    .-    > 
Sie  Ramend. 'ini|i.«hni)S«hö|ien.:6!ttalj^  j^i  /^ 

■.    <r.    1  Da  in. der  Gstalt 
Wurdend  wohl  sechscehn  tusem^».  .. 


f     «i     a. 


•  >«     « 


Wil  nun  der  Adel  darzu  tüh,- 

So  iindt  ers  bi  einandem 

Uff  einer  Wftl  %en  schoü'    -•'        *^» 

'Til  mengen  Mann, 

Ligen  uff  irfen  Landen.  "-  ^^  '  •^•' 

yVvd 


i97 

Wurd  er,  ab^r  tieh  anmen  laag 
Und  will  fürchten  sines  Leben, 
Ein  Stettlin  Frowenfeld  geiiamit 

'  '      Wird  angerannt, 
Es  wird  sieb  drin  ergeben. 

Schwitz  und  Glarus  hand  darsu  ton, 

WollulFend  lieben  Herren, 

Hand  di^  von  Ure ; mit  Inen  gnon«. 

Ins  Oberland  Kon, 
Die  Pütfd|ac|iafft  wend.wir  meren. 

Diessenhofen  an  dem  Rbin, 

Hert  mit  guten  Muren, 

Es  muCs  der  Eyd^nossen  sin, 

Si  sind  darinn. 
Es  sÖlt  den  Ade^l  turen. 


"  -  / 


Was  hat  der^^ürst  gewunnen  dran 

Zum  Bapst  louitlfc  er  gon  41a^en, 

Er  soll  kein  Brugg  am  Rhin  mcr  s.chlan, 

Si  wurd  nit  bestan 
Man  lies  Im  nit  ein  Laden. 


v: 


Das  Waltzhuter  hied.  ,Ht^9,. 

]^in  nü^es  Lletdldin  beb  ich  an,  ... 

Dafs  singMrich  so  best  ich  kann, 

Wie  es  st^tia  dem- Landen 

Der  Adel  bat  genmcht  ein  Pund^  " 

Und  hat  endacht  ein  nüwen  Fiind 

f>en  Schwitsern^anst  und  gl*ors  Schande. 
W  o  1 9  f •  hUfer.  VolkttM  «r.  ' ßO 


408 

Sy  fieagend  Ml)  haben  grofs  'Mtiy, 
Si  meinteud,  dbft  Z\%  wer  min  hin 
Die  Schwitser  gar  zr^vtnheny 
Kämind  ftt'  nim  8tt  uns  uff  d  Wyt, 
So  köndind  wir  Inii  geben  Btrit' 
Ir  müfst  keiner  lebend  bliben. 

t 

Sie  redtend  alle  überlttt,    ' 
Wir  gend  ^mb  ^Ifemaiid  nie  em  Krut 
Wir  bgäi*erid*ati  d!^  Eydgnossen 
Der  Bär  ^oh  BcHi  tar  nft  TJ^ernft 
Er  hat  ab  uns  ein  grofsen  Grufs 
Der  Stier  darf  nimmen  stofsen/ 

*  > 

Der  SchwartKwald  vermag  mengen  Man, 
Mit  denen  Wend  wir  frÖlich  ^ran> 
D  Schaffhuser  zwingen  in  Ir  JV[üre. 
Mülhusen^  4as  mufs  liden  Fii|, 
Und  mufs  o.uch  unser  eigeii  $in, 
Es  mufs  Inn  werden  sure. 

; 

Sölicher  Anschleg  tateuds  yiU 
Darumb  ich  üch  nun  singen  will, 
Mich  dunkt  der  Won  habs  betrogen. 
Das  sinds  im  Sungöw  innen  worden. 
Die  Eydgnossen  kamend  noch  Ir  Orden, 
Si  sind  tdurch  Elsafs  zogehi 

Die  EydgnoMen  namend.Inn  I^  Miitv 
Und  Eugend  au  Rhiu  für  Waltzhnl;' 
)r  Fanner  sach  maus  erachwia^eii^r 
Si  zugend  dwrch  Berg  und  dujboh  Tai^ 
Vil  stolze^-  Effdgnosaen  öne  Zahl 

{Jprt  mim  tiift  Hurniiob  hlmf^* 


61  •ch](u|;eiid  ii|F  Ic  ZfBlt  und  Hütten,  . 
Vorder  Statt  Walfebut  an  ir  Siten 
Ze  nächst  wol  an  ir  Mure, 
Sie  schussend.  drli^  mit  gutem  Mut^^    , 
Und  »eh]U8$eiid  al^  dem  \yjald  sin.  .Hut» 
Ward  deni^n  \n,^v  Statt  iure. 

Mit  mengerley  Büchsen  grofs  und  klein 
Schussend  sie  mengen  harfen  Stein 
Dafs  es  gar  wit  .tejtt*  brummen, 
Zehentusend  Gul4i|i  mufst^nd»  g^ben^ 
DaCs  die  j^ydgvossen  sie  Ji essend  leben, 
Des  bat  mans^kum  übexknmmeiy. 

Enge  inme  Q^göyv  hört  öqb  hernach,. 
D  Schaffhuser  lafst.man  ufser  der  Aach 
Zweitusend  Ouldin  In  darsu  geben,    . 
Der  ^ph>vartf^wald  isf  das  Underpfand, 
Waltzhut  hfits  jgeloyt  mit  der  Hand, , 
^£s  was  Inen  nit  gac  ebfn 

Schwartxwal4.  dif  lugft  nit  wol  darsu, 
Man  bat  dir  gnommen  mengi  Ku, 
Von  der  iiets  sind  Ir  yil  gflochen, 
Do  die  Schwjteer  ^Uj^enfl  h<r,  \ 
Der  binderst  ihift  war  üch  unmci^. 
Uch  hat  übel  an  Inen  gsch^c^lien, , 


Man  nam  Inen  Rinder  Rofs  und  Schaff, 
Apt  von  St.  Blust  ward  oucb  gestrafft 
Drytusend  Guldin  must  er  geben. 
Damit  da  koufft  ers  ab  dem  Wald, 
Do  tribends  Irn  Roub  gar  bald. 
Qren  Si;baiFh*u9en  kam  Inen  gar  eben« 


Da»  hat  man  ze  Bondorif  Wöl  vernon,  "  '' 
Do  Inen  das  Vcndi  ward  genon,    *   * 
Darsu  erstochen  und  gfkngen.'' 
Das  Vech  trib  man  In  ab  d^bin, 
Bracht  denen  von  Bondorf  Kleinen  Gwiii. 
Und  macht  Inen  grols  VerUcngen. 


Zürich  ist  ein  Ort  so  gut,  ' 

Bern  gibt  mir  hoheii  Hitit  >  ' 

Lucern  lob^Jch  mit  Scliiilten, 

iJri,  tJnterwalden  und  Schwitz,  ' 

Zug',  Glariis ,  Ir  Lob  i6h  ^kfliii  'bris, 

Si  -tund  mir  wolgcf'allen.'         ' 

Von  Appensell  so-  kam  der  Bär, 
Mit  zweien  von  St.  Galhen'här 
Zu  Walihüt  suchtends  Weide,' 
Walshut  nun  halt  dich  eben'  und  vett, 
Du  hast  gar  vil  der  frövni>deh  Gast, 
Vier  Bärn  tund  dir  zieide.    '     '   * 

(  • 

t 

Darumb  sing  ich:  ufs' jguteil  iVIüt, 
Difs  nüwes  Liedlin  von  Waltzhut. 
Thöni  St^inhuser  was  och  Im  Höre 
Ze  Appenzell  gat  er  ufs  und  iti. 
Er  dienet  schönen  Ffowlein  fin 
Und  priset'lnen  ir  Ei^re.'    '*' 


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Schweitzerlieder.    ""Aus  DUho^ä  Schih 


iiiiiiri<jfiii,ii    ■   .    ..      ,    ./.if   -/ ' 

V 

Der  Zug  von  MtiA/^atr^iifi.    ^466. 

Woluf  mit  richem  ScTiälle      '  ''     "  '    '  '^ 
Und  sind  alle  frisch  Wd  geil     '•  *''"'   •^•' 
Bern  SoUotorn  vll*  bklde''     '^    -    •  ^  " 
Gott  gcb  uns  Glück  imä  Heif^'       '     '" 
Ir  frommen  Eidpi'ossen  '    ^  '•    •  >    -:i 

Die  Sach  sond  )r  vcrstAn 
Als  ich  ierribttim'eii  h'iri  '      '     -  *'*  '•    '  " 
Einandern  sond  jr  tfit  lassen*        '* 
Als  üwere  Poi'd^rh  händ  gefaril"'   ' 


Zürich  Bern  Lutzern  Soletar  \  ,  ,. 

üre  Schwitz  Underwalden         ^    ^«  .^  u    .- 
Zue,  Glarus  nemmet  wahr  .     , 

Woluf  mit  richem  Schalle         r       i     i 
Die  Herschafft  hat  gebrochen 
Das  man  ecsetzet  hat,     .  ,<    . 

Das  .merken  früh  und  spat  i 

Ich  trüw,  es  werd  gerochenj>^    ^  -.      j,,  , 
Soffar  mit  wisem  Raht,  .         i      .    . 


*■— WÜ»'Vf^. 


Ir  Herrschaft  sicherlicli€n 

Ir  band  Unrecht  getban 

Das  )r6  als  böslichen 

Wider  die  Eidgnosseii  band  geban ; 

Die  Sarafsen  thun  jr  berouben 

Und  nement  mengem  das  Sin; 

uas  Blut  thun  jr  verreren 
Wann  es  !g«fctJE4rid\adiliin.     ;.  i>'> 

Ich  trüw  CS  werd  ganftch^n 
Der  grosse  Übermut 
Pi9T  Frid\  dtü .  ist'  g^MSien  .,     . j  v.  .v 
Es  thut  niermer  gut  ' 

Der  Bar  ist  aufgeweckt.....    ;.,  ,  „.  , 
*  Gar  tieff  ufs  aiiier  hv^l 

Man  sach  jn  uf  dem  Bn^\:    ^^ 
Erist  noch  uaerscbjrgcl&cft    i.,  .^^ 
Als  ich  die  W^l^rheit  lul^  .,.^    , , 

Man  bort  jm  Pfifen  und  Tnp^pi^a 
Ruch  sach  man  sin  Mut: 
In  das  SuMCjli^aw  ist. er  kummen 
Was  Hefingen  nit  gar  gnt; 
Bratlellen,  Bloteen  ist  verbrunnen 
Habkessen  das  ging  an 
Ja  Richtessen  gar  schon ^ 
Brunstatt  wart  gewiiimen. 
Flachs  Land  sach  menig  *Maii" ' 

ZuUissen  was  serstöret, 

Und  Frenyngen  aüich  ni't  fry;'  " 

Wattwill  ward  überhöret 

Ein  Schlofs  das  heiftt  tiutirwii'i   ' 


t     ' )  >    •/ 


1 4.«  I  '  ■  •  i    > 


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403 

Boluwil  ward  bierend«t 

Hagenbach  ward  berant,        '      •!    .      • 

UfholK  ward  yerbraiUif , 

Viensehen  Stett  und  Sehfoft  g«n(»liiNrl' 

Die  man  gar  wol  erlcanf.  ' 

Der  Bar  der  zoch  mit  Sch^Jüie.*      • 
tieber  das  Ochsenfeld  f 
Woluf  jr  Herrschaft  iJl^  .      . 
Und  tund  ein  Widergelt, 
Als  hie  üf  disen  Witen 
Will  ich  üch^%it^.l)^tan 
Das  sollen  jr  merken  schon; 
Ihr  sprechen  zu  allen  Ziten 
Er  tör  nit  uf  her  kon. 

Bern,  Fryburg,  SoUotar         .       <      . 

Zugent  gen  Tatan  dihln, 

Des  Berges  nanvent  sy  Vvär 

Zer  Vor- Statt  stund  jr  9ihn,  '  ' 

Die  haben  iy  WrbHmneh 

Zu  Tann  lag  es  in' hart,  '   •»• 

Es  weint  menig  i^öwJih  zart    ' 

Hirt2stein  wart  gewunnen 

So  gar  !A' schneller  ^art.         ' 

Wfis  Zürich  und<^ivi^s  mit  S^nV^    . 
In  diesem  Zug  band  ga^tin^;      h  ,» •, 
Lutzem  die  andern  alle, 
Das  ist  gants  k»ll««Mi5 
Gemisin  £idgni»tf0n  ^rwar«  ^ 

Hand  Achtzehn  Schldft  berütiki»    >  a  .  . 
Und  die  den  mlfH$i^(  Terbi«tnt^    '  ^^^  •  -' 
Ritterlicb  iM '«Urbare  .,.>'. 

Ist  mengem  wol  e!k%)silt.  '^      '    *    * 


504 

Der  uns  dia  Lied  thut  siiif;en  *    ,• 

Der  wünschet  uns  allen  gntf 

Gott  well  das  uns  gc4inge       .   :       . 

Halt  uns.  in  i^eif  ^^t- 

Maria  Jungfrow  reine,. 

Durch  din  Barmherzigkeit 

Gib  uns  Frid  und  Geleit,* '  '> 

Din  liebes  Kind  ich  mein^    .    ?w  ;         - 
Das  keinem  nie  vcrseit.         '     '  "•    >v  *• 


Vom  ewigen  PrVeden.     1474-  ' 


t  M.      :     t     ! 


11 


Oelobet  sye^der  ewig  Gott    '    ' 

Das  er  den  Krieg  vernichtet  hat 

Der  lang  Zit  hat  geweret.        •..,'. 

Zwüschei^  dem  Hus  von  Oe^terr^ch^ 

Und  den  Eidgnossen  allen  glich 

Davon  'meng  M,ann  wart  b/Bschweret 

Des  hab  Dank  Herti&og  Sigmun4 

Das  ers  hat  richten  lassen 

Die  glich  auch  zu  aller  Stund 

Die  frommen  Eidgnossen  .^  . 

Das  sy  sich  als  güttiglicben  yereii(iet. 

Darumb  meng  Mensch  het  geweinet 

Von  rech1«r''  Frowden  upd 

Das  es  darsu  ist  kond.  ''  ^  -' 

.     .1..  '.  ;•        ? .  • 

Es  wer  verrichf  vor  liüg^r.Zil.'.  :  i- 
Hett  nit  der  Fürst  gehlMA.ettJiich.i;«übt' 
Die  es  ni^t  gi^ime  hatten;  ' .    *  * 

Sy  Wanten  es  umb..jren  Nitlv    ;    !,  '  *       .^ 
Da  nun.  der  Fürst  saf^l^^^Mi^n  AwtsR  ,.  \  ;/ 
Da  wolt  eis  mit  gestutt«»«^  lu.-  n.  \  :  .  *  .': 


m 

Er  tat/gar  lOjcageo  Edelmann.  .'« 

Uf  Land  und  auch. in  St^jcn  , 

Die  sicji  gern  Kriegen»  namen  ,aj^.  .,         « 

Das  Bj  genug /davon  hieiitenj  ;  .       .    «       ,.i 

Den  Beren  taten  sy  fast  rupfen 

£r  leid  so  V.4I»  «u  der  Zupfen^,  in,  ,     0 

Wann  er  sip^  'j(^dnenth\ßfiht  .,,  i\ 

So  ward  des  Arm  erstediif, ,  ^  ,•  m.  .      '  ..<: 

Wa«a  ipMii;  *dfim  Fjirsii/eii  .4ach»,insiL«iMi   \ 
Derselben  man  kein^.Can^  -.....'      *   t*. 
Die  SpiLti9H«ll  u&g^en;,   ,:    ..  .:  j 

Sy  richten  sich  wer  esvMur'M'  •  1  ..'  -V 
Darumb  veiidwb  gar  infAig,3iiir.  .^  ..  'O 
Und  hatteii,  ^y,g|U  Lebens ;  ,.,,  .;  ,.!  ,j 
l>a%!lwm  Ä«l»V1^Älen.  Enr^Ufii  jfMru 
Er  sprach  zu  sinen  liäAt(?n»«  ..  }>;>>]  ;  .•  mI 
Min  armen  Lüht  ich.  gap:verlür'  •  •} 

Raten  wie  wir  ihm  tet^o^«    ,.  .  *     i 

Mein  Edellüt  wend  mir  nit  gehorsam  sine 
Und  schaffen!  dem  Ls^de^c^iffft  n-     .       .  'l 
Und  daiT^u  ,gro:f8  Unr^^     i.  .  ttc  .f  :.  * 

So  gand  die  Sachen  zu.    •  . 


^  > 


.  1  •     ,^^    '  I » .  <  ^  »^  >  • 


>•  !♦ 


Der  edeli.fjir^  w^rd  juen.fram; 

£r  sprach,  ichAiwill  ty .|nj|chien  sali»i   '     «.i 

Und  thet  da/^.  Ijand  »vßi^QUen  .   .        <i 

Dem  weltschen  Hert««g<.vfin..QuffgPMui        ,; 

Wie  er  i));ni4oeh  di^  nit  /9«itgu|idj  .    »  ,:;«! 

Derselb  hund  ^  «y  h^ll&e<^,  ..         > 

Dtiff ,{I^eubach  das.iyiütei|kd.9cl|ivin /, 

Derselb  bezwang  sy  Bchiere    (,.    .  • 

Das  sy  ihm  musten  .geboilMTni.  IJP .     ..      '<   > 

AU  ein  gecemptes  Xhi^r^- . .    •  '    < 


aö6 

Da  er  sy  zwaik^^M^cW  alllHii  "itW^m  Wtl^ii  ' 
Und  «y  ihm  mÄstoi'liinin,      *        '  '"•    * 
Die  arm  Äott'wära  ühgeinitit    •"•    '    '^ 
Er  nahm  ihn  Lib'ti'iid  Ötftt.  **    '   " 

Da  das  nun  saKh  «^^  gäAtz-  Göketir  *'  ''- 
Beid  jung ,  alt  i  grofs  iite^  H^iik      '<     ' 
Pa  hört  man  genfcnütlth' s^g^ :'  ''*  ^'<' 
Ehe  sy  wolten  Burgnnner  sin 
Ehe '  ^4ftllt  ftiaii  >die  'ßiügnos^en  •  isimfk  ^f 
Hie  zwüschen  \tik  ma^sageii*  '  ''    '  '*'    ^  .  « 
Und  war  der  Punt^ig^  Wldl  V)6H^H  '1«^     '  ' 
Yerriglet  und^^l^^hlosdito       "    '"•''  ''< 
Das  hat  gar^4iM3iig«a^«Lbd^.gelJlt#&lf '  ^^  <»^     - 
Der  Kriegs  vor  waPMt^-^m^mEi^  '^^'  ^  '"•  -' 
Der  edel  Ffii^ftt'llS^<wid«rillitb<>tAi  UMädA^     > 
Damach  that  maH'  MI'  haMde  -^  <•     '<•*•. 
Den  Hagenbtfeb  gai'^'Siehicrr     •   -^    -»fni, 
Den  unsinnigen  Stii^r  -'       '-''''    i"'-- 

Darvon  ein  äiUai^^  nrieg  IfÜtsjM^t         '^^    ' 

Ich  trüw  Gott,  das'«^  iAA  äTt'gettiilt'    * 

Der  ihn  hat  angefan^^n;       '  *:  ' 

Das  ist  der  Hertzog  von  Burgunn 

Mich  dünckDt  m^l  itt  ikiihienr  Sii4n'  •*      * 

Er  yverä  itii  Sli^{teli"he]iaiigen^  ' 

Sid  ihm  nun  jed^itöüte^isl  fgräm-'  '  *'  i    ••.  * 

In  tütBefe«itli^)fiafld'giiAi^lie    >"      '•'      '•- 

Das  höreii  lUh- t»i^  Wlb  und-^llCttilk  '^  >    ' 

Von  Grofsen  una'^dl«^'Hleiii»n     "      ''•  -  * 

Sie  sind  all  fi<o  #e^  BMd^  äet'^^i^^^iSki 

Das  hört  man  sy  alk  jecheil*  ^ 

Lob  und  DlMik  d^  4«itiieit 

Und  auch  der  reiHkeii  SHelt:* 


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507 

Ibr  werthen  filiclgnosiftii  ^iromm' 

Ich  hör  in  Landeh  umit  unÄnnü} 

Das  man  sieb  üWer  frowet. 

Üad  wem  jp  Wolfen' Uli un  itäs  Best 

So  achtet  niemafn  frömder  äest 

D«ni.  n.,n  «„.  hie  tJ;»wet  7 

Wann  fr  Üind  aller  lAfähnheit  voll, 

Ich  weifs  nit  üwers  i&HclienV' 

Das  LoD  ich  von  euch  singen  soll 

In  keiner  Nott  jr  nit  wichen, 

Als  jr  gar  dich  und  vil  Üewei^t  naiiiie 

Damit  jr  uWer  Lande 

Hand  gemachet  also  wit       * 

und  noch  thiilid'dlfe«ltV''^ 


■     * 


'.  I 


Ihr  werthen  Eidgnosse^  wis 
Ir  hand  bisl&er  gerart  d[en  l^ris, 
Mit  Stritten  und  mit  Fechten^' 
Das  Lobe  sond  jr  n^t  Jan.  zergan 
Der  edel  Fürst  Will  mit  ücli  dran 
Mit  Rittern  und  init  Knecl&ten; 
In  keiner  Nott  will  er,  üch  lan  ' 
Es  gelt  Lib  oder  Gutte 
AUweg  8o  will  er  by  wk  stan 
Sogar  mit  frischem  Mujte 


*'  I 


i 


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I  <    >i 


Sin  gans  Gemeind  ist  gar  eins  gutten  Willen. 
Als  wit  der  Puud  thut  hillei^ 
Wann  jr  sind  gezogen  us, 
So  hand  jr  keinen  Grus. 


I» 


Was  jr  ihn  hand  zu  Leyd  getiian 

Ehe  daa  der  Fund  ward  beschlossen  schon, 


Das  wend  sy  nit  me  sedenken 
Uf  üch  hand  sy  allsamt  gebuvvt  , 

Ihr  sind  das  Pfulment  dem  man.trüwt 
Das  nimermer  spll  wenden 
£s  ist  alles  gewesen  SchimpfT 
Was  sich  hat  je  ergangen  , 
Ir  hand  allerwegen  sej^hret  Gl  jn^iC 
'    Nun  griffen  bas  an  Stangen,  ^.        ,  » 

Das  üch  der  Hertzog  .von  Burgipin  nit  let^e 

Ti)^    t'*jei»;f'*'lt'-  '"    l:«*/"'.»l      1*)..    <■'■ 

Und  sich  des  Leids  erget^e  . 

Das  Ihm  beschehen  ist.  ,    r 

Jetzund  in  kurtzer  Frist. 

Wer  ihm  vor  mirsge!|yj(igen<  da.}    .   . 
Er  hats  versuchet  anderstwo 
An  tiwern  Punt  -  Genossen     ' 
Und  ob  es  sich  begeh  über  JNacht 
Das  sich  die  Sach  also  jiun  macht    , 
So  sond  ir  sy  nit.  lassen: 
,  Ir  Sechen  wol  wo  man  stost,  an, 
Strow  mit  dem  Fewr  behende        .  , 
Wert  man  ihm  nit,  es  thut  nit  lan      , 

Bis  es  kompt  2^n  das  Ende: 

*    ,,i  .,.,"»  ,.    .    .  .  /    .1»»   '^1  . 

Darumb  so  werent  ihm  auch  by  derJ^itte 

Wenn  es  des  Fürsten  Lühte  , . 

•,•'•'■  '"''^   '      '      '•  •    <*'•  ?^^'"' 
Brächt  under  sincn  Gewalt 

Damach  er  zu  üch  stalt, 

'      ,      .       1        Vii.       ^..  •'!   »•  '■  ''''  ' 

Ich  riet  dem  Edlen  Fürsten  gut.     ' 

Und  den  Eidgnossen  wolgcmut     \  ^ 

Das  sy  sich  tetent  besachen. 

Und  zugen  im  hin  in  sin  Land 

So  gar  mit  wol  gewerter  hand 

Er  wurt  er»  nit  gelachen^ 


•  »  ( 


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•  I  »• 


509 

Ich  ^ctSrdi  PäVm'm  ri^f'   •' '  ^ 

Der  Vorstreicli  8ye  gär  gutter      • 

Wem  er  zem  ersten  'wcrdcit  irtag 

Der  sy  des  bas  behüt^',^    ^   '  '•       ^ 

Nemend  «u  Hilff,  Gott  und  sin  Heilgen  alle 

Sant  Fridle  und  Sant  Galle, 

Sant  Vincenz  den  vil  schön, 

Sant  Urs  den  Ritter  kühn, 

Ihr  frommen  Eidgnossen  all 

Dienet  Gott  mit  rechtem  ^cHall 

'  ■ .' ' 

Als  ihr  bishar  hand  thone, 
Wann  das  thut  üwer  Liand  und  Lüht, 
So  mae  es  üch  zu  keiner  Zitt 
Niemermer  mifsgpfane; 
Und  wann  der  Bär  zücht  u^  dem  Hol 
Mit  allen  sinen  Jungen,  ,,,  . 
So  sechen  jr  allsamen  wol 
Das  ihm  nie  ist  mifslungen; 

Defs  haben  Dank  die  Frommen  und  die  Kühnen, 
Das  sis  umb  Gott  verdienen, 
'  Die  Sinen  Gott  nit  lat 
Als  lang  die  Welt  bestat. 

« 

Fryburg  du  bist  fry  all  Tag 
Bern  lat  dir  beschehen  keinen  Schlag 
SoUotern  förcbt  dir  nichte; 
Diewil  du  Bern  treist  keinen  Hafsi 
So  will  ich  dich  gewereii  das 
Das  dir  nüt  geschichte, 
Lutzern  nun  hab  ein  guten  Mut, 
Bern  will  dich  niemer  lassen; 
Zürich  du  bist  gar  wol  behüt 
Und  ander  Eidgenossen, 


.     510, 

« 

Diewil  das  einer  Migfid9B,saadfsrjn,fifffß^^ 
So  mag  übh  kein,  JSotXe  .  ..x  :    . 

Von  3urgiuin.  besfcbechon  qiich^. 
Hai  Vitt  Weber  gedlphf., .  .    . 


!«•      ' 


,'•         .1 


•ft         >        , 


.Ifi  «.  •         ,         '«.f. 


<J 


Der  Streit  von  Erikort  1474. 

iNun  vfill  ich  üch  aber  singen ' ' 

Und  dichten  ob  ich  lian 

Gott  well  das  fins  gelingen,  -     >     . 

Damit  so  heb  ich  an: 

Herzog  Sigmund  von  Oesterrich 

Der  hat  sich  wol  besinnet 

Als  es  will  dünhen  micli. 


Er  hat  den  Fund  verstricket, 
Es  was  fast  an  der  Zit; 
Damit  hat  er  herkicket 
Sin. Land  und  auch  sin  Lüht 
Die  sach  man  alle  trurig  stan, 
Sy  forchten  also  sere 
Das  Sy  ihn  musten  lan. 

Er  hat  sich  lassen  richten 

Mit  den  Eidgnossen  gut. 

Den  alten  Krieg  lassen  sphli^hten: .. 

Dank  hab  das  edel  Blut. 

Wann  sy  s|n  auch  gar  fromn^  Lüht. 

Das  hört  man  vop.  jn  sageq 

Jfi  §llen  Landen  Vfif, 


*  .1 


•  1  •  •» 


I 

j 


Der  Pimcl  der  w«rt  faetdllaa^ii 
Qar  heimlich  und  gar  tttttf     • 
Da»  hat  gar  mengen  verdcofteM,    • 
Der  dammb  wifst  nit  vll; 
Der  jeut  wol  «ieht  dte  rechten  Mär 
Wie  man  snaamme»  asüciiet 
Von  allen  Landen  her. 


Do  heim  wil  nieman  bliben, 

Das  ist  ein  fremder  Sinn; 

Sy  haben  Mutt  vertriben 

Den  Hereog  von  Burgyn. 

Man  spricht  9  er  sye  ein  solcher  Mann 

Und  was  er  hütt  Terheisser, 

Mom  sy  er  brüchig  dran. 


Ein  Zug  ist  susamen  keret 

Im  Svnckow  überall, 

Der  HufT  hat  sich  gemeret, 

Vor  £rikort  im  Tal ; 

Vil  me  dann  achtsechcntusend  Mann, 

Vil  Karren  und  viel  Wägen, 

Das  ichs  nit  zellen  kann. 


Der  edel  Blischof  käme 

Mit  Strafsburg  also  gut;    ' 

Schlettstatt  er  mit  ihm  nafan»^ 

Die  waren  all  gerout; 

Sy  hatten  all  roht  angelett? 

Die  von  Colmar  kamen  gexitygeii 

b  rQbt  und  bl4W9  beklelt. 


512 

Von  Keisersperg'  dw>;Kl«^nv  * 

Die  kamen  dar  zu  Haind;   .* 

Ein  Liferie  sy  antrugen 

Und  alsamt  ein  Gewand^    i  ^     ' 

Defftglichen 'Brisach  an  dem  Hbin, 

Die  zwüschf  nt  Strafsbnrg  u«d  *Baael 

Die  kamen  alle  dahin. 

"^ 

Lob  hör  ich  Fryburg  jechen, 
Die  warend  gar  woll  gemutt ; 
Man  hat  sy  gern  gesecben,  * 

Ir  Hamesch  der  was  gut: 
Es  was  gar  ein  hübsche  Schar,   v 
Wo  sy  im  Volk  umb^ugen. 
Man  nam  jr  eben  war. 


Villingen  kam  gar  balde 

In  wifs  und  auch  in  blo, 

Und  Waltshut  mit  dem  Walde 

Qekleit  in  schwarzes  do;  . 

Und  Lindow  in  wisse»  und  auch  in  grün^ 

Von  Basel  kam  gezogen  .  . 

Gar  menig  Mann  so  kün.  r 


Darzu  Schwoben  und  vil  ander  Stett^ 
SchaiThusen,  Rottwü  und  Meinstett    ' 
Solt  ich  loben,  jr  ist  vil; 
Überlingen  und  Bibracfa, 
Rayenspurg  xkam  gegangen 

CoBteiiz  man  auch  da  «^cb< 

Züricb 


513 

Zürieb  mit  grofsem  Schalle; 

Schwitz  Sollotern  und  Bern 

Und  Frouwenfelt  ham  gar  balde, 

Glarus  Zug  und  Lutzem 

Und  sunst  ufs  Schwitz  vil  ander  Stett, 

Die  Eidgnossen  mufs  man  loben 

Wer  sy  gesechen  hett. 


Uff  sy  thet  man  fast  lugen, 

£s  was  von  Volk  ein  Kern 

Vil  Hamesch  sy  antrugen 

Man  sach  sy  kommen*  gern 

Sy  waren  all  stark,  lang  und  grofs 

In  Heere  han  ich  nit  gesechen 

Von  Gröfse  jr  Genofs. 


Ein  Wagenburg  wart  geschlagen 

Vor  Erikort  so  satt 

ViL  Zelt  sach  man  uffragen 

Als  ob  es  wer  ein  Statt. 

Darnach  man  (thet)  die  Büchsen  in 

Daraus  schofs  man  gar  sere 

Durch  die  Muren  hin. 


Das  hat  die  Walchcn  verdrossen 

Und  auch  die  LaiYipartar 

Das  man  so  vil  het  geschossen, 

Zwentzig  tusent  kamen  dar 

Und  wollten  die  Wagenburg  gewunnen  han 

Do  man  jr  innen  ist  worden, 

Da  ging  man  frölich  dran, 

Wotvv»  hittor.  Volkslieder.  ^O 


514 

Der  reifsig  Zug  yit  balde 

8j  waren  gar  gemult , . 

Und  Sachen»  vor  dem  Walde. 

GlitKem  im  Hamesch  gut. 

Sy  ranten  «u  in  in  schneller  Yl 

Das  Fufsyolk  eoch  gar.balde 

Ir  was  auch  also  tII. 


Wer  hinden  nach  ist, gangen 
Der  wer  gern  der  V^rderst  gesin, 
Sy  hatten  grofs  Verlangen, 
Als  zu  den  Walchen  hin; 
Sy  lüffen  als  der  sy  giefagt, 
Als  vil  jr  erit  darhamen 
Man  sach  jr  keinen  versagt, 


Die  frommen  Eydgnossen 

Die  sumpten  sich  nit  lang, 

Stritten  sy  sich  vermessen, 

Ich  lobs  in  minem  Gesang; 

Sy  namen  zu  Hilf  Sant  Ursen  schon 

Und  der  von  Bern  Wort^Zeichon 

Sant  Vincentlentz  ruftens  an. 


Do  man  die  Walehen  sach  uffbrechen 

Das  also  mechtig  Heer, 

Do  geriet  man  sy  erstechen    « 

Des  fluchen  sy  so  sehr; 

Und  kamen  auch  in  grosse  Not 

Vil  me  dann  drithalb  tus^nt 

Die  wurden  geschlagen  tod. 


515 

Sj  lagen  in  den  Bürsten 

In  Feld  und  an  der  Strafs 

Nach  Streichen  begond  ty  dürsten 

Man  tach  tj  also  blofs; 

Sj  wurden  all  gezogen  ab; 

Uff  Karren  und  ntt  Wägen, 

Leit  man  da  jr  Haab. 


Des  mag  man  sich  wol  fröwen 
Durchstochen  wart  jr'Hut 
Zerhacket  und  serböwen, 
Als  ob  sy  werent  Krut; 
Wol  me  dann  ^ner-MUen  lang, 
Fand  man  se  erstochen  ligen, 
Was  jnen  ein  grosse  Schand. 


Man  kat  jn  angewunnen. 
Ir  Wagenburg  imd  jr  Spis 
Und,sj  darus  getrvngen. 
Des  band  die  Berner  Prls. 
Und  darzu  ander  fromm  Lüht; 
Was  man  jn  hatt  angewunnen, 
Das  leit  man  in  die  Butt. 


Ihr  ward  gar  vil  gefangen« 
Erstochen  me  dann  man  wcnt 
Vil  Glenen  und  auch  Stangen 
Die  lagen  da  zerrent ; 
JLts  ob  sy  weren  darge^preit, 
Ir  ist  nie  keiner  darkonmen 
D^  vor  Streichen  wer  ^efreyt. 


33 


516 

Do  man  ersach  die  Summe 

Und  lagen  in  Blutes  flofs 

Da  kert  man  sieb  wider  umbe 

Gen  Erikort  su  dem  Schloßi, 

Und  schofs  man  noch  vil  me  daran 

Die  jr  Hel£Per  solten  sin  gewesen 

Die  lagen  uff  dem  Plan. 


Sie  wurden  des  bald  innen 
Zu  Erikort  in  dem  Schlofs 
Da  stünden  sy  zen  Zinnen 
Und  rußten  ein  Friden  harus 
Und  hatten  durch  Gott  mit  Worten  suis 
Das  man  sy  wolt  ulFnemmen 
Und  jnen  das  Leben  liefs. 

a 

Der  Adel  der  was  gütig 

Und  auch  darsu  stet; 

Sy  wolten  mit  syn  wütig 

Der  Bitt  so  man  jr  thiet : 

Vierthalb  hundert  liefs  man  zum  Sohlofs  hanu 

Das  Fendli  von  Oesterriche 

Stackt  man  zum  höchsten  ufs. 


Viel  Kürisser  was  darunter 

Mit  aller  ihro  Haab, 

Es  was  ein  selteen  Wunder, 

Das  man  sy  nit  zoch  ab; 

Man  nam  jn  weder  Grofs  noch  Klein 

Do  man  das  Schlofs  besetzte 

Do  zoch  man  wider  heim. 


i 


617 

Tiuent  und  vierhuadeit  Jahr 

Und  vier  und  sibentzig  man  salt 

Siden  Ghritti  Geburt  fiirwar, 

Da  man  die  Walchen  falt, 

Uff  Sonnentag  nach  Sant  Martis  -  Tag 

Nit  fem  von  Erikorte 

Da  ist  beachechen  die  Schlacht. 


Der  una  dis  Lied  hat  gedieht« 

Von  diesem  Zug  so  hlug. 

Der  was  selber  bey  der  Geschickt 

Da  man  die  Walchen  erschlug. 

Vit  Weber  ist  auch  er  genant 

Zu  Fryburg  im  Brifsgowe 

bt  er  gar  wol  erkant. 

Amen. 


Der  Streit  wegen  Ponterlin  1475. 

Der  Winter  ist  gar  lang  gesin 
Des  hat  getruret  menig  Vögeliii 
Das  jetat  gar  frölich  singet. 
Uff  griinem  Zwy  hört  mans  im  Wald 
&ar  süfsiglich  erklingen. 

Der  Zwy  hat  bracht  gar  menig  Blatt 
Damach  man  gros  Verlangen  hat« 
Die  Heid  ist  worden  grüne; 
.  Darum  so  ist  gesogen  ufs 
Gar  menig  Mftim  so  küne. 


/ 


518 

Einer  zocb  uiTj  de^  ander  ab 
Das  hat  genommen  ein  wilde  Haab; 
Der  Schimpf  hat  sich  gemachet. 
Des  der  Her|£og  von  Burgunn 
Gar  wenig  hat  gelachet. 

Man  ist  gezogen  in  sin  Laild 
Ein  Statt  ist  Ponterlin  genant 
Da  ist  der  Reigen  anfangen; 
Darin  so  sieht  man  Witwen  tu. 
Gar  truriglichen  prangen. 

Die  jren  Mann  verloren  hat. 
Die  Eidgnossen  lüfFen  ihn  ab  d^e  Statt 
Und  stürmten  daran  ohn  Trui^en  |  • 
Mit  Gwalt  gewonnen  sys  jneiftab     ' 
Und  wnrffens  über  die  Muren. 

Des  namen  die  Walchen  eben  war 
Wol  ufT  zwölff  Tusent  liamen  dar 
Zu  Rofs  und  auch  zu  Fusse; 
Und  w qltena wider  ogBvviinnfn  han '  r 
Des  ward  jnen  Schwäre  Busse. 

Dieselben  brachten  sj  in  Not 

Man  warff  und  schof«  jr  vil  zu  tod 

Das  geschieh  von  Eidgnpssen. 

Sy  brachten  zwey  Houpt  Paner  an  die  Mur 

Die  musten  sy  da  lassen. 

Es  wart  dem  Bären  zu  Bern  geseit, 
Wie  das  die  Iren  weren  beleit« 
Er  thet  sin  Klauwen  schliffen. 
Er  nam  vier  tusent  Mani|  zu  ihm 
Da  hört  man  fröhliob  puffen. 


519 

Sy  zagen  gen  Ponterlin  nff  den  Plats 
Den  Walchen  da  zu  einem  Trätz, 
Der  was  me  dann  zwölf  tusent. 
Da  sj  den  Bären  sachen  an. 
Da  wart  jnen  allen  gnuen 

Er  zoch  zn  jnen  in  schneller  H, 
Die  Walcben  machten  Huffen  vil 
Und  meinten  sy  tveren  keche; 
Der  Bär  grnfst  bj  mit  Büchsen  •  Steinen 
Da  fluchen  sy  hinwege» 

Der  Bär  ylt  jnen  nach  mit  dem  Fan; 
Er  brant ,  als  er  vormals  hat  gethan 
Dem  Walchen  da  zu  leide  ^ 
Da  er  das  Dorf  hat  gezündet  an 
Da  zoch  er  uff'wite  Heide, 

Das  Sachen  die  Walchen  alles  wol 
Sy  rannten  an  sy  zum  andern' mol 
Der  Bär  stalt  sich  zu  Were. 
Sogar  mit  guter  Ordnung 
Alls  nach  der  Hanptlühten  Lere. 

Da  nun  die  Welchen  sächen  das, 
Wie  das  der  Bare  alls  grimm  was; 
Von  dannen  sach  man  sy  strichen. 
Und  was  doch  allweg  vier  an  ein 
Dennoch  mufsten  sy  wichen. 

Der  Bär  hielt  laiig  in  Zornes  Grimm. 
Sy  redten  all  von  gemeiner  Stimm 
und  kernen  die  Walchen  riten, 
So  wolten  wir  uiF  disen  Tag 
Gar  rinerlicben  atrin^n« 


520 

Darumb  so  lob  üch  die  von  Bern, 

Auch  Fryburg  Biel  unii  Sollotern  . 

Und  ander  Eidgenossen 

Das  sy  sich  ufF  witem  Feld 

Ein  semlichen  Stritte  vermassen. 

Lutzcm  ^olt  nit  dahinden  sin 
Es  wolt  auch  flehen  zum  Baren  hin 
Wiewol  man  jnen  thet  schrihen, 
Das  sy  nit  solten  ziechen  ufs. 
Dennoch  wolten  sy  nit  blihen  - 

Es  wufsten  die  von  Basel  wol, 
Das  der  Bär  was  ufs  dem  Hol, 
Sy  schickten  zu  Fufs  und  Bofse. 
So  vil  der  frischen  Gesellen  ufs 
Und  gaben  ein  gut  Geschosse. 

Sy  suchten  den  Bären  uff  der  Heid, 
Da  hat  er  sich  für  Granson  geleit. 
Da  harn  der  zug  zusamen^ 
Da  hört  man  scbiefsen  Nacht  und  Tag, 
Bis  das  man  Granson  gewänne. 

Damach  an  einem  Sonnentag  früh. 
Da  frut  man  frischen  Gsellen  zu 
Und  stürmten  die  Statt  mit  Fröwden. 
Sie  hüwen  uff  die  Thür  und  Thor 
Und  kamend  darin  ohn  Leide.      * 

Jeglicher  thät  das  allerbest, 
Die  Walchen  fluchen  in  die  Fest, 
Die  was  als  wohl  verrigelt. 
Sy  hatten  alle  jro  Qaab, 
Hin  über  See  ge^chiekei 


J 


621 

Man  fing  an  machen  Rüstung  gut. 
Und  auch  Bollwerk  als  man  dann  thut. 
Dem  Schlofft  ward  man  amcli  nachbusen. 
Da  nun  die  Walchen  Sachen  das, 
Da  ward  jnen  allen  grusen. 

Am  Mey-Tag  uff  den  Abend  spat« 

Da  wurden  die  am  Sehlofs  sU  Bflbt, 

Und  thatent  die  Houptlüht  laden; 

Sie  sprachen :  das  Schlof6>  gend  wir  nch  uff, 

Deiri  Hufs  .von  Savoy  ohn  Schulen. 

■  •  *      • 

Sy  naments  uff  als  ich  hand  geseit. 
Und  Hessen  Savoy  sin  Gerechtigkeit; 
-  Sy  mufsten  allsamt  schweeren. 
Die  Frömden  liefs  man  mit  jr  Haab ; 
Hinüber  -des  Feld  ufs  keren« 

Man  besätet  das  Schlofs  mit  Lühlen  gut, 
Damach  sog  man  «mit  frischem  Muht, 
Gen  Orban  für  die  Statte. 
Darinne  was  auch  ein  vil  gut  Schlofs 
Mit  Muren  also  satte.  ' 

Da  nun  der  Zug  gen  Orban  kam. 
Da  braun  die  Statt  in  Fuwres  Flam, 
Wann 'sie  hatten  sich  ergeben, 
An  die  frommen  Herren  von  Bern 
Das  was  dem  Sc|ilos2  nit  eben. 

Darum  sies  hand  gezündet  an, 
Das  hat  entgolten  menig  Man, 
Der  in  das  Schlofs  ist  kommen. 
'  Sie  lüffen  gar  entlich  in  die  Statt,  ' 
Uud  laschen  dasFüwr  su  frommen. 


522 

Die  Gesall«!!  namen  den  Kivchthurm  jn, 
Und  Bekussen  sn  dm  Walchen  hin, 
Das  es  so  lut  erkrachet,     . 
Wiewol  es  was  ein  grofser  ErBst, 
Des  Schiefsens  menger  lachet. 

Indem  da  jStiunnl  man  an  das  Schlols, 
Man  achtet  weder  WtarS  npch  Schafs, 
Sy  hii  Viren  ein  loch  in  die  Mwren,  ■' 
Dadurch  schlönf  menig  hüner  Mamit 
Der  umb  sich  hat  kein  Truren. 

Die  von  Bern  stürmten  vorigen  dran. 
Und  die  von  Basel  hinden  an,  ^ 

Sy  kamen  darin  miit  Genosse, 
Das  Fenli  von  Luteem  wiüs  iind  blow» 
Sach  man  gar  balde  im  Schlofse 

Von  Ber^  ein  Feiüi  nacbhin  ^trang,  :. 
Und  das  von  Basel  sujmpt  steh  nit  lang, 
Und  lies  M^b  avtch.b^ld  «echen. 
Jederman  thut  das  Allerbest«. 
Das  lob  mufs  ich  hie  jechen. 

Bern ,  Fryjburg,  Biel  und  SoU^tem  giili,^ 
Die  waren  auch  da  mjt  fris<^em  Mutt, 
Und  sach  ma(i|  auch  jr  Zeichen    .  .  .    <. 
Es  was  jedermann  als  Ernst  und  Not« 
Das  sy  nit  ufs  mochten  reichen. 

Do  nun  die  Walohen  saohen  daa^ 

Wie  das  Schlofs  eestigeit  was, 

Sie  wurffen  uff.  jr  Were^  .    u  i.  / 

Ubd  baten  das  man  uff  seollt  nenunen«  •  ^ 

Purf^h  Gott  und  unser  Frouwen  Ehre, 


i 


523 

Hetten  sy  das  by  sit  gethan. 
Man  hat  «y  allsamt  lebend  gela^, 
'Sunst  wolt  man  sy  nit  ehren. 
Do  nun  die  Walche^  aachen  das, 
Da  begonden  sy  sich  weren. 

Sy  vbatten  ein  Thum  jngenommeny 

Da  hond  man  lang  nit  su  ihn  kommen. 

Da  was  ihr  gar<  vil  jnnen, 

Sy  wartent  sich  gar  lange  Zit, 

Und  mocht  jr  keiner  entrinnen. 

Do  fugt  sich  das  man  zu  ihn  kam» 
In  wendig  im  Thum  man  uffhin  klam, 
Viel  höcher  wann  sy  waren. 
Man  warff  jr  eben  vil  »u  tod,  . 
Und  traff  sy  über  die  Ohren. 

Es  geschach  nie  kein  Mann  gröfser  Not, 
Man  warf  sy  lebendig  und  todt, 
Allsamt  über  die  Zinnen. 
Das  Schlofs  Orban  thet  man  mit  Gewalt. 
Den  Walchen  abgewinnen. 

Darin  waren  me  dann  hundert  Mann, 
Die  all  ihr  Leben  muisten  lan 
Daran  will  ich  nit  liegen. 
Man  lert  sie  allsamt  über  die  Mur, 
Ohn  alles  Gefieder  fliegen. 

Es  ward  dem  Schlofs  Escharles  geseit, 
Wie  das  es  auch  bald  wurde  beleit, 
Es  schickt  9X1  die  von  Beme, 
Das  sy  nemend  dasselbe  Schlofs, 
Sy  wolten»  ergeben  gerne, 


524 

Noch  ist  ein  stark  Schlofft  Jung!  genannt 
Dem  ward  es  auch  gär  bald  erkannt, 
Wie  es  su  Orban  was  ergangen. 
Da  warend  vil  der  Walchen  uff, 
Harab  hatten  sy  Verlangen. 

Man  zoch  gen  Jungi  in  die  Statt, 

Nach  dem  Schlofs  man  gros  Verlangen  hat. 

Do  man  kam  dar  geschlichen, 

Do  warend  die  Wachen  alle  darus 

In  welsche  Land  gewichen.  ' 

Jungij  ist  ein  gute  Fest, 
Under  den  fünffen  die  aller  best, 
Und  beschlüsset  Savoyerlande  ^ 
Die  von  Bern  besatsten  es  gar  wol« 
Und  namens  zu  jren  Hande^ 

Wenn  es  Gott  nicht  gefiiget  hat. 

Wer  wolt  dann  so  vil  Schlofs  und  Stett, 

Gewinnen  in  kurzem  Zite? 

Des  haben  Danck  die  Frommen  von  Bern. 

Und  ander  künen  Lühto. 

Der  Bär  was  gelouffen  ufs  dem.  Holl, 
Es  ist  ihm  ergangen  aUo  wol, 
Wider  heim  ist  er  gesprungen. 
Gott  geb  ihm  fürbas  Glück  uud  Heil 
Hat  uns  Vitt  Weber  gesungen. 

Amen. 


"W 


625  ' 


Bin  Ued  das  von  dgnen  von  Prytnrg  genmAt  ward. 

1475. 

Mit  Gesang  vertreib  ich  min  Leben, 

Von  Ticbten  kann  ich  nit  lan, 

Darumb  mir  Stett  band  geben, 

Die  Schilt  ich  an  mir  han; 

Das  ich  mich  dester  bas  mög  erweren 

Und  ehrlich  kum  gegangen, 

Für  Fürsten  und  für  Herren. 


Darumb  ich  getne  redte. 
Das  Beste  das  ich  kond, 
Das  Gott  vom  Himmel  wette, 
Das  ich  wer  recht  besint, 
Dafs  ich  ihn  geben  könde  Lehr, 
Das  sie  nun  möchten  genesen,. 
Als  vor  dem  Weltschen  Heer. 


Die  Bündnüfs  gar  witt  erkannt, 
Des  man  sich  gar  wol  fW>wen  mag 
Ein  Statt  litt  in  Oechtland, 
Zu  forderst  an  dem  Hag, 
Frjburg  so  ist  sie  genannt, 
Und  ist  ein  rechter  Schlüfsel 
Zu  der  Eidgnossen  Land. 


526   V 

•Man  soll  sich  Fryburg  fröwen,  ^ 

Wann  es  ist  Mannheit  voll, 

£s  stat  hart  als  die  Löwen, 

Parumb  ichs  loben  soU^ 

Wo  man  ein  Sturm  will  fachen  an, 

So  hat  es  frisch  Gesellen 

üknre^.fomen  dran. 


Die  von  Frybttrg  ich  prise^ 

Ir  Lob  sich  tegllch  mert 

Mich  diu^lct  er  sey  nit  wise 

Der  es  nit  gerne  hört. 

Umb  Gerechtigkeit  und  auch  jr  Ehre, 

Hand  sy  allweg  vil  erlitten 

Und  tetens  fürbas  meren. 


Fryburg  du  bist  ein  Kerne, 
An  Wisheit  dir  nit  bflst, 
Man  hat  dich  allzeit  gerne. 
Als  lang  du  gestanden  bist. 
Darumb  hüt  dich  vor  Ungefell, 
Ich  bitt  Gott  und  sin  Mutter, 
Dafs  difs  kein  Aifs  nit  schnell. 


Und  will  der  Hertzog  kommen, 
Von  Burgunn  als  man  «dann  j^eit, 
So  ich  w.ol  vernommen. 
Du  werdest  von  ihm  beleit. 
Darumb  stell,  dich  in  ganze  W^i*» 
Lad  die  guten  Büchsen. 
Und  schüfs  ihm  in  sin  Heer 


527 

tiar  werlich  »ind  die  Muren, 

Mit  Tümen  wol  umbsteHt, 

Das  Gold  lafs  dich  nit  truren. 

Das  dir  noch  täglich  feit, 

Du  buwest  Tiim  und  Bolwerk  gut 

Darumb  dir  der  Biirguiui6r    .    • 

Keinen  Schaden  thut. 


Fryburg  aolt  nit  ertchricken, 

Ihi  bist' gar  wo!  gerüst, 

Du  hast  das  wol  gesechen, 

Wie  Nufs  sich  hat  gefrist. 

Und  ist  gegen  dir'  ein  Kindes  •  Spiel, 

Demnocht  hat  es  verderbet, 

Der  Walchen  also  vil 


Sin  Mutt  hat  ihn  betrogen, 

Den  er  hat  geschlagen  an. 

Kern  er  für  dich  gesogen 

Es  niufst  ihm  anders  gan; 

Man  ward  ihm  scheren  ungenetzt^. 

Mit  scharfen  Hellebarten, 

Die  sind  uff  ihn  gewetzt. 


Wer  Fryburg  meint  zu  gewinnen. 

Der  hat  ein  tummen  Mutt 

Ir  Graben,  Muren,  Zinnen, 

Sind  fest  und  darzu  gut. 

Und  wenns  der  W^ltsch  stürmt  über  Not, 

Als  vil  er  Lüht  möcht  bringen 

Man  schlug  ihm  alle  zu  tod. 


L- 


528 

Ich  weis  ein  frye»  Tiere, 

Der  Bär  ist  es  genannt, 

Er  kern  gezogen  schiere 

Und  thet  ihm  Hilff  bekannt. 

Wann  der  Burgunner  Fryburg  beleg. 

Es  brecht  vil  junger  Bä*ren, 

Die  schlugen  ihn  hinweg. 


Bern,  Fryburg  sind  zween  Namen, 
Und  ist  doch  nur  ein  Statt, 
Sie  hand  gros  Lieb  zusamen; 
Was  ein  die  andere  batt. 
Das  ist  jr  nie  worden  verseit, 
Einandern  sy  nit  lassen, 
In  Lieb  und  auch  in  Leid. 


Sollotem  kern  bald  gegangen, 
Was',  es  lat  Fryburg  nit, 
Biel  het  auch  dar  Verlangen, 
Wann  Fryburg  Leid  beschicht, 
Murten ,  Burgdorff  und  Loupen  vest, 
Arberg.  Arow  und  Olten, 
Die  brechten  auch  gut  Gest. 


Und  sunst  alle  Etdgnossen 

In  Stetten  und  ufF  dem  Land, 

Wend  dich  Fryburg  nit  lassen, 

Als  ich  von  jnen  verstand, 

Bapperswyl,  Bremgart  und  Winterthur, 

Frowenfeld,  Brück ,  SchafFhusen 

Sechen  fast  für. 


J 


529 

Wen  Fryburg,  Zürch  verschriebe, 

Und  wie  es  wer  beleit, 

Nit  lenger  es  belibe 

Lutzem  wer  schier  bereit, 

Die  Zwostett  band  gar  mannlich  Isüth^ 

Sy  Itemen  su  dir  gegangen, 

•  •  *  . 
Und  gült  es  jnen  die  Hütt. 

Von  üre  der  grimm  ötiere, 

Der  rieht  uff  sin  Hom, 

Es  kern  gesogen  schiere 

Es  tbet  ihm  also  Zorn, 

Wenn  Fryburg  beschech  ein  .Widerdrics, 

Ihn  möcJit  gans  nieman  beheben, 

Burgunn  er  niedersties. 


Schwitz  kern  selbst  ungeholet, 

Fryburg  will  es  nit  lan, 

Ir  Paner  ist  gern  ölet  ^ 

3Iit  Gottes  Liden  fron; 

Ein  Spiegel  aller  Christenheit, 

Damit  thund  sy  vertriber, 

Was  jnen  thut  zu  Leid. 


Fin  Ort  heilst  ünterwalden, 

Das  hat  von  Volk  ein  Kern, 

Die  kamen  dar  gar  baldc. 

Zue  mdcht  auch  nit  cntbern. 

Sy  mufsten  ziechen  gen  Fryburg  bin, 

Und  Glarus  desglichen, 

flocht  nit  daheimen  sin« 
yVoivf  T»  |H9tor.  yoiksliefier.  ^4 


m 

Die  von  St..  Gallen  die  Fronunen* 
Die  weren  auch  schier  )>ejre\tj 
Gen  Fryburg  wurden  sie  hommen 
Und  wann  es  wer  beleit. 
Appenjtzel.und  der  Grawe  Pund, 
Die  sach  man  auch  ufsziechept 
Soear  in  kurtser  Stund. 


Man  dörf  darumb*nit  manen,  , 

Frutineen  kam  nit  zu  spat)  ^^ 

Deselich  die  von  Sanen, 

Wann  Fryburg  litte  Not, 

Kern  es  für  die  im  Sibenthal« 

Das  Unter  und  das  Ober, 

Sy  kernen  überall. 


Zu  Wallis  in  dein  Lande,   . 

Sind  frisch  Gesellen  gut,. 

Ein  BischofF  wol  erkande. 

Zu  Sitten  das  Edel  Blut, , 

Der  brecht  mit  il^m  ein  grofse  Schaa^, 

Die  Waichen  wurden  geschlagen 

Des  mufst  man  nemmen  war.' 


Sollt  ich  die  Stett  all  zellen. 
Es  nemme  gar  lanjge  Wil. 
Der,  Fund  hat  frisch  Gesellen, 
Und  der  ist  also  viU, 
Von  Gryers  gar  ein  edler  Qraff, 
Der  wurd  den  Herzogen  suchen, 
Vor  Fryburg  an  sim  Hoff, 


j 


&31 

Darumb  tollt  erschrecken, 

Und  keinen  Unmuth  han, 

^cfa  y^eh  noch  viel  ^er  Kekeni 

Die  wend  dich  auch  nit  lan, 

Die  alle  in  Fund  geschwo^ren  hand. 

Brifftgow  iin4  daa  Eisars, 

Und  ganset  ^ch^oben  -  LanfL» 


Mich  dnnket  in  minem  Sinn. 

Frjburg  sje  also  vest, 

Und  belegs  der  von  )9urg7nne, 

Es  thet  allein  das  best, 

Und  ob  es  kein  Entschüttnng  wifst, 

Mit  seinef  eignen  Krallte 

Es  sich  wol  vor  ihm  frist. 


Der  uns  dis  Lied  nun  hat  gedieht, 

Von  diesem  Fund  so  khig, 

Er  hat  fin  Sinn  daruf  geriebt, 

Er  well  uns  singen  gnug, 

Vit  Webeir  ist  a^ch  ers  genannt. 

Das  Lied  schenkt  er  mit  Willen, 

Fryburg  in  dem  Oechtlfind. 

Amen. 


34 


532 


Als  man  gen  Blom-ont  zog.     147Ö- 

.  I 

Ein  Vereinung  ist  lobeli'che, 
Der  grofse  Pund  genannt, 
Zu  Trost  dem  Römischen  Ryche. 
Zugents  in  Burgunsch  Land, 
Da  ha^en  sygpwunnen 

4 

Beid  Ste4t  und  auch  die  Schlots, 
Gar  bald  es  ward  verbrunhen, 
Sy  führten  gut  Geschofs. 

Strafsburg  ich  will  dich  prisea,*' 
Du  hasts  gefangen  an, 
Du  versoldetest  zu  Bern  den  Wimb^ 
Vierhundert  werlich  Mann, 
Tusent  Mann  dir  schicken, 
Gar  williglich  wol  bereit,  ^ 

Gott  well  das  dirs  gelüche, 
JEs  sy  dir  unverseit. 

Basel  das  wolt  nit  lassen. 
Und  auch  sich  machten  dran^ 
Als  von  den  Eidgnossen, 
Versoldjet  es  fünfhundert  Mann, 
Colmar,  Schietstadt  mit  g/^i'^n, 
Sollotern,  Fryburg  gemeit. 
Dem  Bischoff  von  Bafsl  zu  Ehren, 
Was  Biel  gar  bald  bereit. 

In  Burgunn  sind  sy  hommen, 
Mit  einem  Iiarten  Sturm, 
Hand  sy  Lila  gcwuimen^ 
Es  rümpft  sich  als  ein  Wurm, 


633 

Durch  Wasser  warend  sy  schwimtiiftii,' 
Da  hub  sich  Angst  und  Not, 
Sy  mochten  nit  entrinnen, 
Man  schlug  jr  vil  su  todt. 

Lila  das  wart  verbrennet, 
Wehch  Heri  ward  yerbrant, 
Guntschattung  wart  zertrennet. 
Ein  Schlofs  Mnnbi  genant; 
Nan  das  wart  zerstöret, 
Wer  hört  Qie  schneller  Gethat, 
Grangij  wart  verhöret 
Von  einem  wisen  Raht. 

Grangij   wart  übergeben 
Zu  des  von  Wirtenb'erg  Hand, 
Das  Heer  sach  man  streben 
Vor  Blomont  in  dem  Land; 
Der  Strus  thet  mengen  Schalle, 
Metz  und  das  ttetterlin,' 
Die  Reimerin  gar  balde. 
Ging  als  zun  Muren  jn. 

Blomont  was  ein  gut  Vesten, 

Als  ichi  ^ßan  je  gesach, 

Gebuwen  zum  allerbesten 

Alls  Gold  jr  Ober-Tach, 

Ir  Werinen  und  auch  jr  Muren, 

Das.  was  unmefsiglich, 

Sechszehen  Schuch  dich  vor  Trnren, 

Und  achzechen  defsglich 

Uff  einem  Berg  höfflicfaen. 
Lag  Blomont  Schlofs  und  Statt, 
Vil  Horb  so  fiirstiglicfaen. 
Des  Heer  gewurket  hat, 


I 


&S4 

Sy  ttürml«]!  die  Sjtatt  frdlichen, 
'Des  nam  menger  evtk  SturtZy 
Von  dannen  mufsien  97.  i^ricliep, 
Die  Leitern  waren  su  kurte. 

Müssen  wir  von  hinnen  wjebes, 
Das  wer  uns  unmer  Schund, 
Der  Vereinung  so  loliliclie, 
Dem  Pun^d  in  Tüt^ohem  Land; 
Bern,  Basel  man  besante 
Vil  Stett  und  Sollotar, 
'  Mit  Paner  liaments  zu  Himda 
Brachtend  ein  grofse  Scfaaar. 

Gen  Blomont  in  das  Schlofse, 

Da  kamen  auch  die  Mer, 

Wie  das  ein  Macht  so  grosse, 

Der  Bär  im  Felde  wer ; 

Nun  rahten  jr  Herren  frechen. 

Wir  werden  liden  Not, 

Wellend  sy  den  Sturm  nun  reehta, 

Sy  schlachen  uns  alle  todt. 

Das  Schlofs  gabent  sy  uff  balde, 
Biomond  die  Fürstlich  Statt,        % 
Man  brants  mit  grossem .  Schalle, 
Ganta  maus  geschlissen  hat, 
Wers  je  gesach  fllrstlicben. 
Den  rüwet  sin  gros  Schönheit, 
Das  es  als  jemm^rlichen, 
Zu  Stucken  ist  geleit. 

• 

Von  dannen  was  man  keren, 
Gen  Burgunn  in  sehneUipr  Yl» 
Des  Ryches  Paner  su  )Bhr%m      / 
Wohl  me  dann  achthalb  ABl 


i 


Gramont  wart  'gewunnen 
In  Blut  lag  menger  Rott, 
Gar  schnell  es  wart  verbrunnen, 
Man  ftchlog  hundert  todt. 

Vom  Schlots  den  einen  Herren, 
Im  Tum  man  funden  hat, 
Den  fürt  man  da  mit  Ehren, 
Gen  Berii  als  inr  die  Statt ; 
Valant  was  man  iiffgel>en, 
Sy  zu^en  nacliet  ab^ 
Damit  iKst  man  jr  Leben, 
Man  brant  vil  guter  ilaab. 

Die  Yereynttug  als  lobliche, 

Zoch  wider  in  jr  Land, 

Zu  Trost  dem  Römischen  Ryche, 

Der  grofse  Pund  genant, 

Sy  band  ein  gut  Getrüwen 

Den  Rych  -  Stetten  hin, 

Es  mag  sj  nit  gerüwen 

Und  ist  ein  guter  Sinn. 

Zwölf  Schlols  hlkai  $f  eHäng^n, 
Darsu  dry  Stett  so  gut. 
Er  fuhrt  erstechelin  Stangen, 
Der  Zöllner  es  siä^eh  thut. 
M«riA  din  l^inA  Hing  blossi. 
Das  well  es  understan. 
Das  die  Innnil  grosse. 
Werd  schier  ein  Endo  faan. 

Amen. 


536 


f^on  dem  Stritt  und  der  Schiacht  van  Granson,  1476. 


Oc^sterrich  du  schlafest  gar  lang 

Das  dich  nit  weckt  der  Vogel  Gesang 

Hast  dich  der  Mere  versumet, 

Der  Burgunner  hat  sich  gantz  vermessen. 

Er  wollt  zu  Bern  und  Fryburg  Küchlen  essen, 

Der  Bär  hat  ihm  die  Pfannen  geruroet, 

Darnach  do  zoch  der  Bar  ins  Feld, 
.  Und  Schwitz  das  Cruciüi  ich  meld, 
Mit  göttlicher  Marter  frone, 
Da  schwebt  der  Stern' von:  Orient, 
Der  den  drin  Küngen  wart  gesent. 
Und  zünt  an  den  Orten  schone. 

Den  ruffen  an  in  Dankbarkeit, 
Darzu  die  Kfingin  Marien  Meif,         ^ 
Es  soll  sich*  nieman  übergeben, 
Siner  Mannheit  und  Übermut, 
Das  Gott  vergofs  sin  rosenfarbes  B|ut, 
Do  würckt  er  den  Tod  und  auch  das  Leben. 

.    ■       .     •    • 

An  einem  Frytag  beschacht  mit  Namen 
Das  tflle  Ort  zugen  zusamen 
Zu  dem  grimmen  Baren  mit  Sitten, " 
Und  werent  dryer  Tagen  ehe  verrucht. 
Die  uff  Granson  waren  nie  verzuckt, 
Man  soll  Gott  für  sie  bitten. 


497 

Als  ich  jr  Sac^n.h«n  Teroonu&f»!!, 

So  ist  jnen  bewist  ein ,  schwacher  Frommen, 

Doch  will  ich  nieman  schellen. 

Der  daran  unrecht  hat  getan. 

Der  wird  auch  darum  Bula  empfan. 

Dort  oder  hie  in  der  Weite. 

Üff  das  da  wart  ein  Anschlag  than, 
Bern  und  Schwitz  zugent  dra^i, 
Mah  wolt  die  Fiend  angriffen, 
Schwitz,  Tbun  brachen  an  ersten« 
Da  woll  kein  Ort  das  lest  nlt  sin. 
Den  Baren  hört  man  pfiffen. 

Do  würcht  Gott  durch  sin  B^giment, 
Dafs  man  ham  hurz  der  Sacfa  ein  End, 
Hei  man  noch  einen  Tag  verhalten, 
Burgunn  het  sich  TaiTats  .gerüsr,  ) 

Ihm  war  noch  menger  in  den  Haaren  gewift. 
Ehe  er  sich  .het  lan  ge walten; 

Do  liigt  es  Gott  zur  selben  Stund, . 

Sy  zugen  dran  mit  festem  ßru|^. 

Als  in  die  grünen  Oewen, 

Da  griffen  sie  die  Fiend  an,  • 

Von  £idgnossen  was  menig  kluger  Mann, 

Mit  Stechen  und  mit  Höw.^n.  .    . 

Die  Walchen  machten  ein  wilds  Geschrey, 

Ir  Ufsatz  was  gar  mengerley, 

Es  mocht  sie  klein  verfachen, 

Sie  treffen  mit  ihn  dureh  den  Berg, 

Darunter  hub  sich  erst  der  Gewerb, 

Da  sy  den  rechten  Huffen  fachen, 


} 


639 

Burgunn  hat  efliil^itderg^leif, 

Der  Bat  griff  aii  g«r  uner^^igt, 

Und  zart  sy  damidei^  harte, 

Schwitz  hüw  und  stach  wol  als  efh  K^m, 

Kein  Toppel  gsäbh  ich  nie  aU  ^eni: 

So  rucfa  hielt  mans  Biir^ühii  in  Barte. 

Der  Zulouf  v^n  der  £idgnößschäfl 
Macht  mengen  Manii  gät  gröfse  Kraft,  ^  - 
Zürich  Lutzem  bat  sich  riit  rerbörgen.  '  • 
Man  bekant  die  Ritter  zur  eirsten  Rur, 
Da  menger  Bici^art  riam  die  Schnür, 
Grofs  Mannheit  hat  liiah  da  ^rwoi^en,' 

Nim  sag  mir  jed&rmänü  was  er  wtll 

Es  was  ein  mergikh  Glüch  und  gros  i&^hXL, 

Des  sagen  Danc%  Gott  dem  Herren, 

Die  Fiend  ruchten  iemer  mer 

Bis  das  sy  ham^  zu  5t*em  Heer, 

Da  hegenden  sy  sich  g^r  manniictf  4v^6iii, 

Da  geriet  der  ^är  sin  Kiauwfeid  strecken, 

Fryhurg ,  Sollot^ni ,  Biet  trungen  als  diV  Rtfcfieii, 

Schwitz  stach  vor  drin  als  di^  Fürsten, 

Nun  merken  iHjch  ohti  Vnt^scheid, 

In  die  Rehen  hat  er  }nkm  die  Falleii  geleckt, 

Sie  fluchen  bald  zun  Hürsten. 

üiF  das  hat  er  siif  Aiischläg  ^an. 
Den  Bären  in  Rebei)i  zii  utüfan, 
Daruf  ein  Rott  bescheiden, 
Die  schätzt  uff  sechstiisend  ^ferd. 
Sollten  dur^^hlMcheii  überzwerdh, 
Das  kam  Burgunii  zii  ^eyde. 


89f 

Der  Spiegel  «Her  BidgiuofstehaH, 
Siben  Ort  merck  wicj  Burgunn  sprach, 
Da  er  den  Stier  hört  iMrülen  kxrin  «iedie», 
Woluff  ea*kommt  alt  tüfl!elach  GescMecbil, 
Da  fiengen  an  sin  Ritter  und  Rnecbt, 
Dar  schaitflicheB  in  fliechto. 

Darumb  sing  ich  so  gar  nach  Zucfati 
'Sie  brachten  die  Fiend  gar  1>ald  zur  flucht» 
Da  sy  als  mannlich  trungen. 
Ach  kusche  Mutter  reine  Meit, 
Du  fürtest  sy  in  dinem  Gele^ 
Ir  Hersen  begonden  jnen  jungen. 

Von  schantlieher  Flucht  wart  nie  geseit* 

Des  fröwe  dich  alle  Christenheit, 

£s  war  dir  hart  ergangen, 

Het  Bmf  un  gewunnen  einen  Rung, 

Alls  Römisch  Rych  het  genommen  ein  Sprung, 

Es  wart. darumb  angefangen. 

Darumb  tet.billich  Kömisch  Rjch, 
Ein  merglich  Bist^nd  d^fs^lich, 
Mag  menglich  prieffen  und  mercken. 
Ich  kouft  nit  Frundschaft  um  ein  Brot* 
Die  mich  vdffliessen  in  der  Noih, 
Und  mich  erst  wolten  stercken. 

Deshalb  so  sets  ich  min  Gedieht 
Will  furbafs  singen  von  der  Geschieht, 
Ach  Gott  lafs  mir  die  Wahrheit  riseii 
Ehe  Saact  Fridli  lUriii  mit  wis  und  bhrw. 
Ich  hat  kein  Hör  es  wurd  mir  grovr, 
Demnoch  muüs  ich  sy  pfiien. 


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HO 

-Sanct  Frldlin  bot  «in  Slimen  d«i*. 
Der  bracht  die^ruclien  mit  ihnv  har^ 
Die  bejgonden  trostlich  schrentzen, 
Der  edel  hochgelebte  Stern, 
Der  nie  erlasch  Zürich  und  Lutseni, 
Die  sach^  man  gar  fast  glantsen. 

Underwald^n  Zug  und  Ure, 

I 

Die  heist  man  ^vol  die  Suren 

Sy  stachen  drin  on  alles  verzagen. 

Da  sach  man  Diefsbach  und  auch  Hälwyl, 

Die  Fiend  gar  manlicheu  jagen.' 

Bafsler  -  Ritter  die  schlugent  dran. 
Und  ander  die  ich  nicht  Iicnnen  kan, 
Sy  hatid  grofs  Ehre  erworben, 
Der  Bär  behielt  ihn  den  I^ucken  gantz. 
Dem  setz  ich  u(F  den  Bosenhrantz, 
Menger  ist  von  ihm  erstorben, 

/ 

Gar  Menger  hat  ein  Dant  'gemacht^ 
Wann  er  die  Sach  nun  recht  betracht, 
Was  Heils  ist  uf  erstanden, 
Das  sich  der  Bär. so  mannlich  wert, 
Het  er  alls  ruch  nit  ümb  sich  gezert, 
Stunds  schwach  in  allen  ^  Landen. 

/ 

Des  han  ich  ihm  das  Crantclein  u^eleit, 

Ohn  Mittel  und  ohn  Underscheid, 

Mag   crs  mit  Ehren  tragen. 

Vor  Fürsten  Herren  Rittern  und  Knecht, 

Ehe  sich  Burgunn  me  anschlecht, 

Er  must  vor  Raht  dmmb  haben. 


541 

Was  nemen  du  tküre  Eidgnossftblialt«   ' 

Jets  um  die  krönte  Ritterschaft,  '     -  -^ 

Die  du  hast  erlich  erworben, 

4  

Gemein  durch  alle  diese  Welt, 

Hast  ihn  geschlagen  ab  dem  Feld,  >    ' 

Des  menig  Fnrstenthum  wt  verdorben.  '      <      ' 

Kein  Gewalt  uff  Erden  nie  wart  erkannt. 
Der  ihm  dorft  thnn  ein  Widerstand, 
Dem  hast  du  sin  €ronea  abgaschnitten, 
Und  hast  ihm  all  sin  Wappen  erblent, 
Löwen,  Gilgien  gan«  durchscbent. 
Er  wollt  es  wäre  vermitten. '  ' 

Er  schrieb  sieh  Herr  Welsch  -  und  Tütscher  Zungen, 

Ich  mein  er  sy  der  Enchrist  Jungen, 

Mit  sinen  unchrrstenlichen  Sachen, 

Von  dem  die  ProÜcien  seit, 

Er  wurd  verkercn  die  Christenheit, 

Das  möcbt  man  nit  gelachen. 


4.  '.'' 


9 

Er  meint,  er  wer  gar  wol  behut, 

Er  hat  verloren  sein  oberst  Out, 

Houpt-Paner,  Wüchsen  ^  SigeK^^ldin  Zeichen. 

O  Oitigkeit  du  schnöde  WuHfe,     '   ' 

leb  mels  dich  lang  ich  ihefs  dich  kurte, 

So  mag  dich  niemand  erweich($tl.  '  '"'' 


Das  Gott  erbairin  durch  alle  sin  Gut, 

Das  man  Strafsburg  su  hinderst' In^schiedt, 

l>as  die  Ordniwg  musten  halten, 

Und  werent  sy  «um  ersten  in  Bruch  kommen 

Als  ich  ihr  Wesen  han  vernommen, 

Da  wer  noch  menig  Helm  zerspalten. 


T 


Dis  hat  getan -idie  fiotles-Hattd, 
Das  an  dem  Baren  nit  etwkot^ 
Er  geriet  gar  frölioh  springen, 
Mit  andern  sinen  Eidgnossen  gut« 
Die  hatten  alliB  ein  frjien  Mnt, 

Thut  einer  von  Luicevn  singen, 

• 

Amen. 


*»-*i 


Schlacht  bei  Qranßoi^^  1^76* 

If^.  W^c)i|e|ii  Lafi^  hejit  sich  ein  $tms 
Da  mag  wol.^r^en  etwas  us, 
Die  Klouwen  jvrjeUen  w>r  w^se». 
Der  Gir  trcit  grossen  Übermut^« 
Der  Bär  imd  Sti^r  gar  wol  bebut, 
Wend  mannlich  mit  ihm  kretsen. 

Zu  Granson  ers  lietrogen  bat, 
Und  sicbert  sie  ipit  fiilscbem  Bäht, 
Das  wart  an  übm  gebrochen. 
Die  frommen  Lübt  bat  er  erbenclut. 
Fürwahr  das  ist  ihvfs  nit  geschenckt. 
Man  hats  an  ibnv.gierocbeil. 

Den  Küng  hat  er  gebebt  im  Feld, 
Und  siben  Fürsten  4ie  ich  meld, 
Den  Fund  woll  er  gewinnen: 
Sin  Herren  er  b^goben  wpllt, 
Jeglicher  ein  Tfrfl  b^'titsen  solt, 
Pes  must  man  w?r46n  innen. 


M8 

Des  nam  der  Bar  ^ur  lehiiAlle  fr^ 
Und  zog  mit  ^inen  Eidgitosfei»  dar,' 
Und  taten  ihm  sus<^f]bejit 
Wolt  er  sin  {Bin  Bi^ennai^ 
So  solt  ers  ri1ß|ex^f:^h  i>e»tan 
Und  auch  im  Felde  .blil^l^l. 

Es  bescbaclk  an  einem  Samstag  ifruh, 
Da  socb  mmk  wider  FilinMkÜ 'am, 
Sie  woltens  Mt  ilmi  Wögen,  '    ' 
Und  wisieiJF  deäi^oi^ht  w%tatg  das^ 
Das  ihnen  der  Herzog  Als  nai[^e  was, 
Und  gegen  ihnen  goeide  häehen. 


Da  warend  Berg  und  fie^lfe  T)^9U. 
Der  Weg  was  ruch  und  ^^^rzi^  ^chmfl. 
Dadurch  sie  mufsjten  }(ommen; , 
Bern  und  Schwitz  die  hube^i  sich  uf^ 
Und  zugen  dar  mit  ihrem  fluj^«,. 
Der  Hertzög  hats  vernommen. 


1  ••♦  •  • 


per  Herzog  wolt  sin  nit  ent^^f^en, 
Die  Bemer  wolt  erstechen:  g^m. 
Er  meint  sy  wären  alleifie, 
Er  hat  wol  zeh|?n  ^  einem  9Ii|iin, 
Des  achtent  sy  demnoch  hleii^e. 


Zürich  seblug  mit  fröwden  dran« 
Mit  jnengem'  userweiten  Mann,   • 
■Und  Lutzem  desglicfaen 
Unterwaiden,  ^«g,  und  Giarus  gut, 
Die  schlugen  dran  mit  fryem  Muth, 
pie  "VVfilcheYi  begonden  wichen. 


« ' 


544 

Der  Stier  vott'Ürc  Ittgch  wart, 
Darab  erschrack  fler  Walch  so  hart^ 
Die  Fries  wa6  ihm  zehmimen, 
Ein  Kung  von  Naples  was  foy  ihm  do, 
Den  treib  man  von  der  Wagenburg  so, 
Die  ward  ihm  abgewiinnen. 

Basel  das  kam  aacb  2um  Spiel, 
Das  kond  wol  scbietsaeji  9U  idem  Ziel*.  .      . 
Der  Schimpf  der  wolt  sich  machen,)    .. 
Sin  Wagenburg  die  was  nit  gar  gasits«  , 
Sy  Sprüngen  fröliph  ai^  den  Dante, 
Man  hört  die  KürUkraclien. 

Sotlotom  was  auch  am  Hat£,    ^ 
Der  Bär  der  tat  ein  harten  Kratz, 
Und  Fryburg  im  O echtlande, 
Der  Widder  auch  gestossen  hat, 
Strasburg  kam  ein  iTeil  zu  spat. 
Das  thet  ihm  selber  irnde. 

Der  SchimpfF  der  wert  ein  lange  Wyl 
Man  jagt  sie  and^lililbe  Mil, 
Sy  fluchen  mit  G^W^lfe«  *        -  "   * 

Er.rant  gen  Orben  in  die  Sta^t, 
Die  Thor  hiclfS  l^rbe^chlic^sseta  hart*, 
Sin  Herz  gond  ihn!  erkalten.   ' 

Die  Tütschen  Buten*  dieitbaten  ihm  weh, 
Man  jagt  jr  vil  in  eineh  See, 
Die  schwimmen  wollten  lernen,  -         •' 
Vil  menger  Walck-  darihaertraKck,  »    '  ' 
Ein  grofses  Sfihif  zu  Boden  sa»ck„  '    ^' 
Darin  vil  Wel scher jHerren»  '    " 


Vil 


545 

Viel  Silber- GeAcb irr  und  rotes  Gold, 

Wart  den  £idgnos»eh  zu  Sold, 

Darsu  ein  guldin  Sessel, 

Vierhundert  und  xwantsig  Büchsen  gut, 

Machen  jnen  hochen  Mut, 

Der  hat  er  auch  vergessen. 

Sin  Sigel  er  verloren  hat, 

Vil  Berlin,  guldin  sidin- Watt, 

Cron,  Edelstein,  so  glantsen, 

Guldin  Büclier,  Kelch,  Mefs  -  Gewandt, 

Ein  BischofF-Hut  nian  auch  da  fand, 

Datu  guldin  Monstrantsen. 

« 

Sin  Degen  rieh  ron  Gold  so  rein 
Der  ist  gesetzt  mit  Edelgestein, 
Den- hat  er  auch  verlohrbn. 
Grosser  Spott  ihm  ni^  l^esehach. 
Was  man  Burgnnner  kriegen  sach, 
Das  thut  dem  Wütrich  zoren. 

••    •      • 
Der  von  Burgunn  der  fröwdig  Mann, 

Der  hat  den  Sachen  nit  recht  getan, 

Fr  hats  nit  wol  besunnen. 

Der  schönen  Panern  hat  er  vil, 

Kam  man  ihm  z wüschen  Kuglen  und  ZU) 

Darvon  ist  er  enttrunnen. 

Hertzog  Karle  hörst  du  das, 

Du  treist  den  Eidgnossen  Hafs, 

Defs.solt  du  nit  genlessen, 

Kein  Herr  an  jnen  nie  nüt  gewan, 

Wilt  du  von  dinem  Krieg  nit  lan. 

Es  wird  dich  bald  verdriessen. 
Wotf  Vi  hittor.  Yolluliadar.  q& 


1 


«46 

Diu  Gut  ist  je^ziind  worden  vil, 

In  die  Eidgnossen  komen  ein  Michel -Tbell, 

..••■.■ 

Des  magst  du  dich  wol  schemmen, 
Thut  der  Spott  nit  also  wehe, 
So  kum  herwieder  und  bring  noch  me. 
So  soll  maus  von  dir  nernmen. 

Die  Eidgnofsschaft  Nacht  Y|nd  Ta^, 

In  keinen  Nöthen  pie  verlag, 

Des  thun  sy  sich  bewisen. 

Mit  jr  männlichen  Hand, 

Des  schwebt  jr  Lob  dncch  j^ljie  Land, 

Hört  man  sy  erlich  prysen.  . 

Der  uns  dis  LJedlein  nü\ve  Sk^ng 
Der  thut  vil  manchen  irren  Gang, 
Gut  Leben  ist  ihm  thiMre^; 
In  siner  Taschen  ist  sc^vyvach, 
Er  klaget  sehr  sin  Ungemach, 
Das  jr  kommet  zu  Stüre. 

«  *  A  -m  e  n» 


Fon  dem  Stritt  von  Mizrten.    1476. 

Miu  Herz  ist  aller  Fröwden  voll, 

Darumb  ich  aber  singen  sol, 

Und  wie  es  ist  ergangen. 

Mich  hat  verlanget  Tag  und  Nacht, 

Bifs  sich  der  Schimpf  nun  hat  g^emacht, 

Nachdem  ich  han  Verlangen. 


547 

Der  Heruog  vOta  Bnrgnim  gefnantfl:, 
Der  kam  für  Muri««  hndgerMW, 
Sin  Schaden  W0U  er  reelle^ 
Den  man  ihm  vor  Granson  httf- getan, 
Sin  Zelten  spie#  er  «ff  d«n'  Pknf, 
Murten  wolt  er  xevbrechen. 

Thum  und  Mu|eiv  6ebof9<«t  lAK*  " 
Darum^  mau  ibtli'  gar  lüMtfl  gatr, 
Sy  Hessen  es  Gott  ^yalte»; 
Darin  so  warentmannlidt  LaM)  '     - 
Urab  den  Burgunnar  gabendi  Adt^  - 
Die  Statt  band  sy  babahien. 

An  einer  Nacht  da'  sttinint  er  fa^; 
Er  liefs  ihn  weder  Rnb  nbdi  Rast, 
Mnrten  wolt  er  haben; 
Des  kament'die  Wal4ftheta  In'  grosse  if6t\ 
Wol  tusent  bliben  wund^  unVI^tod, 
Mit  Walchen  füllt  man  die  Grttbeii'. 

Als  die  in  Afui^teto  sind  gesin. 
Die  hanjd  gros  Btire  geleget  in, 
Will  ich  von  jnen  sagen; 
Und  welcher  es  vermocht'  an  Gut, 
So  riet  ich  das  an  meineiri'  Ittutt, 
Man  het  ihn  zu  Ritter  geschlagen. 

• 

Ein  edler  Hauptmann  wol  erkant, 
Von  Bub«Bberg  ist  ers  gMant, 
Er  hat  sich  ehrlich  gehalten; 
Sin  Büehsenmeister  schössen  wö\; 
Fiirbas  man  nach  ihm  stellen  sOl, 
Wo  man  ein  Statt  will  befaaltlBn. 

35  • 


A  I 


:t 


548 

Das  wart  den  Eidgnossen  geseit^  ; 
Und  wie  das  Murten.  wer  beleit,<   •■ 
Den  Pund  thet  man  ihn  schriben^  < 
Sy  solten  kommen. es  tbete  Not, 
TVie  bald  man  jir9n,.dfts  entbotik,.  .; 
Daheim  wolt  nieman^MMihen. 

Dem  edlen  HenHug  {ioeh  geborn,    ' 
Von  LotherJng  %em  tUet  es  Zorn, 
Des  Weltschen  Ungefüge 5.        >,   ) 
Er  kam  mit  menj^m  Edelmann^  tf 
Zu  den  frommep.  Bidgnossen^  > 
Sinen  Ehren  thet  er  genüge.  

Des  Fürsten  Zug  «von  Oesterrichi 

Strafsburgy  Basel  dell^lich, 

Und  ander  Pundguossen, 

Die  kament  in  einer  g^ofsen  Schaar,.: 

Wo]  £u  den  Eidgnosscn  dar^ 

In  Nöten  wend  sjs  ^it  lassen.  }    , 

Hein  hübscher  Volk  gesach  ich  Jiue|;  , 

Znsammen  kommen  uff  Erden  hie, 

In  kurtser  Zit.als  balde; 

Sy  brachten  Büchsen  ohne  Zahl, 

Vil  Heibarten  breit  und  auch  schmal, 

Von  Spiessen  sach  man  ein  Walde..,  • 


Do  man  zahlt  von  Christ  für  wahr, 
Tusent  vierhundert  und  siebentsig  Jar, 
Und  das  sechst  was  kommen; 
An  einem  Samstag  ich  uch  sag. 
An  der  sechen  tusend  Ritterh  Tag, 
SchufF  man  gar  grossen  frommen» 


549 

Do  et  wart  an  dem  Morgen  froh,'    « 
Da  ruckt  man  fast  gen  Murten  su, 
Durch  einen  grünen  Walde: 
Des  wurden  die  in  Murten  froh, 
Den  Hertsogen  fand  man  gewaltig  do, 
Da  hub  sich  ein  Schlachen  balde. 

Eh  man  Iiam  durch  den  Wald  so  grün, 
Do  schlug  man  mengen  Ritfer  kühn, 
Die  man  thut  Wol  erkennen; 
Der  HertKOg  von  Lothering  der  was  der  ein, 
Sy  redten  all  susammen  gemein, 
.Wir  wellen  vordann  rennen. 

Ein  schneller  Raht,  der  wart  gethan, 
Wie  man  den- Hertzogen  solt  griffen  an,^ 
Do  hört  ich  mengen  sprechen: 
Ach  Gott  wann  hat  ein  Ende  die  Sag, 
Nun  ist  es  doch  umb  Mitten  Tag, 
Wenn  sond  wir  ho  wen  und  stechen. 

Jeglicher  trug  sin  Paner  starck, 
Dahinden  sich  auch  nieman  verbai^g, 
Sy  hatten  Mannes  Mute, 
Menglich  gedacht  in  sinem  Sinn, 
Wie  man  den  Hertzogen  von  ßurgynn, 
Wolt  legen  in  rohtes  Blute. 

Die  Vorhut  die  zog  vornen  dran, 
Darunter  waren  zwei  schöne  Fahn, 
Entlibuch  was  das  eine. 
Das  ander  TJiun  mit  sinem  Stern, 
Sy  warent  by  ein  ander  gern, 

Mm  sacli  jr  fU^chen  keine, 


wo 

Die  Ritter  rannt^fi  vomes  drin, 
87  leiten  all  yr  Qlenen  }n, 
Do  sy  jr  Fiend  sachepi; 
Umb  jr  Geschütz  so  gaj^ents  iiüt, 
Sy  wagten  alle  |ro  Hut,        ' 
Zii  jnen  thet  mq^  »icb  n^cben. 

Die  Bücb^eii  scliussen  zi^iitten  ^i 
Sy  lüifen  mit  V^P^  normen  dra^. 
Die  langen  Spiefs  desglichien,     * 
Dei|  Qepefibarte^  was  so  Not, 
Damit  schlug  m^  sy  fas^  xu  Tod, 
Die  Armen  und  die  pichen. 

Sy  warten  ^|cb  ein  Ueino  fast«    ' 
Darnach  sacb  man  sde  fliecben  f»U 
Gar  vil  wurden  ev^tocben. 
Der  Fufskne^t  und  40r  Kürisser, 
Das  Feld  lag  yoBer  Glen  und  Spev, 
Die  an  ihn  ii^urd^n  9er]n*ocbea. 

Einer  flocb  her  der  and^r  bin» 
Do  er  meint  yvql  vecborgen  sin. 
Man  thet  sy  in  den  Hursten; 
Kein  grosser  No^  seh  ich  nie  me 
Ein  grosse  Scl^ar  lu9  in  den  See« 
Wie  wol  sie  nit  was  dursten. 

Sy  wüten  drin  bi^  an  das  Uünn, 
Demnoht  schofs  man  fast  zu  ihn« 
'Als  ob  sy  Enten  weren. 
Man  schifft  zu  jnen  und  sehlug  »y  «U 
Der  See  der  wart  von  B)ut^  rofa^ 

Jemm^rli^Ii  boit  mau  a^  pleiten« 


i 


651 

I 

Gar  vil  die  klummen  uff  die  BÖwm, 
Wiewol  }r  nieman  mocht  haben  göm, 
Man  acbofs  sy  als  die  Kregen^ 
Man  stacbs  mit  ^piessen  über  ab, 
Ir  Gefieder  jnen  kein  Hilft  gab, 
Der  Wind  mocht  sy  nit  wegen. 

Die  Schlacht  wert  uff  zwo  gantze  Mil, 
Daz wuschen  lagen  WalcBen  vil; 
Zerhowen  und  zerstochen, 
Des  dancken  Gott  früh  und  spath, 
Das  er  der  frommen  Gesellen  Tod, 
Zu  Granson  hat  gerochen. 

Wie  vil  ii*  ist  kommen  umb. 

So  weifs  ich  doch  nit  ganntz  der  Summ, 

Doch  faan  ich  gehöret  sagen, 

Wie  man  hab  dem  weltschen  Mann, 

Sechs  und  zwentzig  tusend  uff  dem  Plan, 

Ertrenckt  und  auch  erschlagen» 

Nun  glouben  mir  hie  dieser  Wort, 
Fürwar  ufF  der  £idgnossen  Ort, 
Sind  nit  zwentzig  Mann  umbkommen, 
Daby  man  wol  erkennen  mag. 
Das  sy  Gott  behüt  Nacht  und  Tag 
Die  Hünen  und  die  Frommen. 

Wer  ihn  zu  Üiechen  nit  gesin  als  not, 

Man  hat  sy  all  erschlagen  tod. 

So  wer  es  worden  weger. 

Die  Sonn  den  Bergen  was  als  nach, 

Das  man  nit  idi  zu  fnen  zoch, 

Man  «chlug  sieb  in  sin  Ij^ger« 


A        I 


Das  was  wol  einer  halben  Mile  hreit, 
Ob  tusent  Zelten  daruff  gespreit, 
Darvon  thet  man  ihn  triben; 
Alle  sin  Büchsen  die  er  da  hat. 
Mit  denen  er  schofs  zu  der  Statt, 
Die  mufsten  alle'  beliben. 

Und  alle  Paner  die  da  waren, 
Die  vor  Ziten  sind  verloren, 
Daran  die  Schwenckel  hingen. 
Die  hat  man  jnen  genommen  ab, 
Umb  jr  Ritterlichen  Hab, 
Die  sy  dazumal  begingen. 

Man  zoch  dem  Grafen  in  sin  Land, 

Schlofs  und  Statt  man  ihm  verbrant^ 

Reymond  wolt  nit  stille  sitzen, 

Ein  Schweifs  •  Baad  hat  man  ihm  gemacht, 

Wer  er  drin  gsessen  über  Nacht, 

Er  hette  müssen  schwitzen.  <   . 

Man  treib  mit  ihnen  Schaff -Zabel  Spil, 
Der  Flenden  bat  er  verloren  vil. 
Die  Hntt  ist  ihm  zwürent  zerbrochen, 
Sin  Raach  die  mocht  ihm  nit  vergan. 
Sin  Ritter  sach  man  trurig  stan, 
Schochmatt  ist  ihm  gesprochen. 

Die  Eidgnossen  heuschen  ihm  kein  Brot, 

Wiewol  er  sy  für  Bettler  hat, 

Sy  land  sich  nit  erschrecken. 

Ihr  Bettel -Steh  sind  Spiefs  und  Glen, 

Die  Seck  stofst  man  Ihm  in  Dietzen, 

Pie  Spi»  will  jbw  «if  sphm^^Iieni 


I 

J 


553 

Vit  Weber  hat  dis  Lied  gemacht« 
Er  ist  .selbs  |;evve8eii  in  der  Schlacht^ 
Des  Schimpfes  was  er  verdorben, 
Des  dancket  er  den  Eidgnossen, 
Und  denen  so  er  Gutes  «gaun, 
Hand  ihm  umb  anders  geworb^. 

4  m  e  n. 


Vom  Stritt  von  Nanse.     1477* 

Woluff  ihr  frommen  Eidgnossschafit, 
All  die  im  Pund  sind  verhalft. 
Der  Hertzog  von  Lothring  genannt 
Will  uns  versolden  allesant; 
Zu  Nanse  Udents  grosse  Not, 
Der  Burgunner  will  sy  haben  todt. 

Hertzog  Reinhard  dem  ward  es  kund  get^% 

Frist  mochtents  iiit  lenger  ban; 

Von  Hunger  litten  sy  grosse  Not, 

In  Nanse  hettents  niendert  Brot; 

Rofs,  Hund,  Katzen  und  Muse, 

Wer  in  der  Statt  }r  Spise. 

Hertzog  Reinhard  von  Lothring, 
Reit  am  ersten  gen  Bern  gering. 
Er  batt  sy  umb.Hilff  zu  Haind^ 
Ich  vcrlühr  sunst  all  min  Land, 
Acbttusend  Mann  gar  unerzeit. 

Wurden  yoii  Eidgnos^en  ftaW  bereif 


554 

Hertzog,  üch  soll  hie  weseii  küha, 
Gemeinlicli  Von  clem  stai'clien  Fiutd ; 
Sy  gedenken  all  gar  vvol  daran, 
Was  jr  zu  Murten  haiid  getan  5 
Ir  stritten  also  ritterliölij 
Sond  jr  geni essen  ewigfich. 

Sy  zugen  hin  in  das  Elsafs, 

Die  Juden  strafitens  uff  der  Stras; 

Da  kamend  sy  gen  Linstatt  hin, 

Gen  Sant  Niclaus  stund  ihn  der  Sinn, 

Do  erschtugen  sy  \voi  hundert  Msirin, 

Der  Stritt  der  fing  am  Samstag  an. 

Sant  Niclaus  wir  sind  har^esant, 
Zu  retten  dir  diu  eigen  Land  5 
Nun  thu  uns  diner  Hilfe  Sehin^ 
Und  erzeig  uns  auch  der  Gnadei  dtii, 
Wo  wir  sollen'  keren  us,  . 
Und  anheben  disen  Strufs. 

Carolus  von  Burgunn  ward  ge,war, 
Wie  der  starck  Pund  zoch  dafrar, 
Er.brucht  syn  Heer  in  schnelleir  Tl 
Und  zug  gegen  ihn  ein  halbe  Mil; 
Der  Stritt  fing  an  als  ritterlich, 
Kein  Mann  gesach  nie  desglich. 

Vor  ihn  da  lüff  eiii  rechter  Ber, 
Strittents  waren  sv  gewer, 
Er  wart  in  einem  Tälpen  wund; 
Durch  Wasser  das  ist  mengem  künd,' 
liüffen  die  Fufsknecht  dornen  draii 

ynd  er8chluj;eut  tod  acbUusead  Mm* 


M6 

Der  Stritt  der  Wert  wöl  ftttiftbalU  Mlly 
Man  zoch  ihm  nach  in  «ehnetter  Tl; 
Der  Graff  von  Lünigen  so  f  ut, 
Darsu  ein  Franzofs  wölgenittt, 
Der  Graf  von  Bitiofa  det  nam  jt  wahr, 
Zwölff  Herren  hüben  an  der  Sehan- 

Er  schätzt  sich  RÜng  Atleiandet  glicl^, 
Er  wolt  fyezwittgeii  alle  ftich, 
Das  iivand  Gott  in  hnrtzer  6tund, 
Ein  wifs  Mann  tafs  ihm  werden  £ünd, 
Es  ist  vergangen  mit  dem  Stritt:, 
Gros  Uebemlut  iii  )(urzer  Zit. 

Do  man  zalt  sibenzig  siben  Jar^ 
Am  zwölften. Abend,  das  ist  war, 
Do  vollendet  sich  der  Stritt, 
Das  duncket  mengen  Menschen  Zit 
Der  von  Caro)us  leid  grofse  Not, 
Darumb  ihn  Gott  lies  schlachen  tod. 

Sint  geboren  wart  Herr  Jesus  Christ, 
Grosser  Sach  nie  me  bescbechcn  ist^ 
Er  war  der  forchtsamest  Ftirit  genant. 
Den  jnan  in  der  Welt  fand^ 
Der  stark  Ftmd  und  Hertzog  Retnhafi, 
Hand  in  gelcit  in  schneller  Fart. 

Gar  billig  soll  man  loben  dich, 

üff  Erden  leBt  nit  sin  gelich, 

Von  Fürsten  jctz  in  dieser  Zit, 

Der  gestanden  sy  zween  herter  Stritt,  ^ 

Und  darzu  ylt  in  schneller  Färt, 

yo»  IioUiringen  Hinzog  Reinhard 


»56 

Kein  Mannlelif  nit  uff  Erden  biet 
Der  solicbs  fajd>  gesehen  me, 
Drei,  grosser  Stritt  in  einem  Jar 
Mit  Gottes  Hilff  gantz  offenbar, 
Zu  Grausen  9  -Murten  und  Nanse, 
Des  dancken  Gott  jemerme. 

Ein  Notbelfer  ist  auch  er  genant, 
Sant  Niclaus  uff  Wasser  und  dem  Land, 
Er  hat  gemacht  vil  Ritter  gut. 
Das  Zeichen  trugens  an  dem  Hut, 
Und  schlugen  tod  den  Wüterich, 
Carolus  von  Burgunn  gar  ritterlich. 

Uberheb  sich  nieman  sins  Gewalt, 
Und  siner  Mannheit  manigfalt. 
Als  der  Fürst-  je  hat  getan; 
Er  wolt  Gott  nit  vor  Augen  hau, 
Darumb  straft  Gott  zu  rechter  Zit, 
Durch  ein  Volk  das  er  schätzt  nüt. 

Nifii  loben  Gott,  der  faats  getan, 
Er  wolts  nit  ungerochen  lan. 
Sin  Anschlag  ihm  gefehlet  hat, 
Umb  sin  grossen^  Missetat, 
Witwen  und  Weisen  macht  er  vil, 
Darumb  idi  ihn  nit  klagen  wil. 

Er  sitzt  zu  Bern  im  Oechtland, 
Ein  stechelin  Stangen  fuhrt  er  zur  Hand, 
Der  uns  doch  macht  das  Liedlin  gut; 
Nun  hab  uns  Gott  in  siner  hut; 
Maria  du  vil  reine  Meit, 
üilff  zu  Friden  der  Christenheitt 

Amen« 


557 


Fun  dem  Streit  xwischen  Bern  und  dem  Bischaff 

von  Basel  1367« 

(Jattiagffrt  B«ra«r  CliroMk  8.  i^t.) 

iN^u  börent  jämmerliche  HHig,  ■ 

Die  man  hier  seit  im  Lande! 

Ihm  möchten  Ritter  und  auch  Knecht 

Jemer  wünschen  Sohande.  — ^  , 

Den  Gottes  Slüssel'  sind  bekannt. 

Die  sind  zu  Röubem  worden, 

Sie  stiften  Mord  und  auch  Brand,'  ■' 

Geschändet  ist  ihr  Orden*    *  '•     > '<•' 

Der  ein  Icam  gen*  Blei  geraigpiiv*  ' 

Ihr  mögent  ihn  wolil  er^i^ncnac'    ' 

Bischoff  Hintersich  ist  er  genannt, 

So  ihn  die  Basler  nbnnen.    ^  M 

Er  swur  ihn'u  uf  die  Trüwe'syn,  ' 

Defs  ist  er  meineid  worden,'      " 

Da  sie  ihn  liefsin  au  ihn^n.    •     - 

Mordlichen  stund  sin  Sinn  x 

Gegen  des  Bistumbs  Lüten« 

Grafen  und  Herren  hatt  er  da, 

Als  ich  üch  .-vtiU  bediiten; 

Die  waren  gewapnet  weideltch. 

Mit  ihrem  Beingewande. 

Was  die  ihm  rieten  heimelich, 

Defs  hat  er  jemer  Schande. 

Wann  er  verriete  sin  Gebiet. 

Sie  schruwen  dazu  spöttiglich: 

Diefs  ist  dem  Bären  nit  gar  Heb, 


u 


■) 


Der  Bar  d<fr  lebt  nit  lange. 

Möchten  wir  ihn  sse  Felde  han!    , 

Das  Sachen  wir  gerne; 

Ihm  würd  wohl  andrers  aethan, 

Und  allen  den  von  Bern^. 

Darumb  wollt  ^er  BischofF  geben 

Fünfzecl^.en,ta»^ii(d  ^iiLdi«.  -  • .     t    { 

Wer  der  wollt  der  nem ! 

Lebt  der  Bär,  er  käirli.  -— 

Das  yemam  de^Tj  irucHe  >  Bär. 

Er  sandl  sOtgüsirinde  .       ..    *    i    . 

Nach  Dienern  und  .Eiidgniisaen,    ü 

Ein  keis^rlioh  Q«ainde 

Er  zoch  dabin:  ^en  Bie|  '-    ! . 

Not  ward  d^ni -Herren  ab  dier.Buvig>ze  ftiecShn, 

Sie  gebeiten  sin  d«  nit^ 

Dieselbe  woh)ii|^l0gen  Buvg 

Die  bat  der  ^Ül^.KerbrOGlien..    >    <« 

Er  lag  zy/v,^{ul^  und  auch  die  MficEt^   > 

Er  hätt  sich  gern  gmochen. 

Gelegen  w^t^^ihr  Si^balle'^     '■'.,<•'  'i.i 

Die  mit  den  lan'fen  &länen     : 

Und  mit  dem  Beiji^ewaiiidei  •>:     i  m  • 

Die  fluchent  alle.    ,  .i^   ■> . 

Der  Bär,  der  suöbt.all  umbr&i4h,^ 

Hüser  macht  er.  thürf^ 

Sie  smucktent  sich  ialLiu  difeStädtv 

Das  liam  von  sinfim.  Bitre^- 

Das  blies  er  us  sineis  Munde  .  . 

Die  da  wollten  edel  syn. 

Die  wareut  all  verswunden. 

Der  Bär  fuhr  wiieder  heim  gesuDdexi* 

Der  BischofF  sandt  viel  zomiglicb 

Nach  sinen  Herren  alltn^ 


i 


\ 


•     • 


M9 

Vott  Lofcbringeiji  dfcr  ^e^^ff|^9 

Von  G^Unketiburg.n^H  {Schalle, 

Von  Thierstein  un^  von  Vyan, 

Wohl  s'wenzig  Lande^erreo, 

Der  ich  nit  al|  erf^mu^lj; 

Ihr  Orden  ist  ge«c|bai^cl^,    i  <      ' 

Er  klaget  ab  des  I|£irf9  KUweo;        ,         .  ^ 

Wir  hand  verloren  Burg  i^nd  Juan^» 

Wir  gewinnen  niemer  I(u]ive. 

So  Eidgnos&en  .sind  hinweg. 

So  finden  wir  ihn  alleifie. 

So  ist  siii.  Mac^ht  g^r.  kleine. 

Er  hat  ein  Wald,  ist  mir  geseit, 

Das  ist  4^r  Breniga|riei^  ^ 

Darin  so  wollen  wir  4^*  ßfff>^ 

Mit  vii^rtusend  Axei|  w^r(^,  ,, 

Den  wellen  wir  abhowen. 

Es  mürseni;  alle  gi^t©  Sfädt 

Jammer  an  ihm  schovyen,. 

Die  Reis  mufs  er  towe/ij 

Den  Herre^,  war^  d^,  §oJ4  geben,.      .,,,(, 

Sie  fuhren  hin  über  4fiP  i^vvens^j^tjf^.  :, 

Man  saeh  yiel  mengen  yf^zagteif,  M^jf^,. 

Der  bi  dryen  Müen  ge^^Qem  uie.]ia9^.     , 

Die  Rofs  wurden  ||i^eij  lahm,  ,     .     . 

Zu  Grenchen  und  zu  Bettlach 

Da  fiengent  ihr  [an}  Wunder  scjio^jrent  . 

Von  dannen  stählten  sie  sich  Nachts, 

Ak  die  siechen  Frowen. 

Der  Bär  wollt  sie  ertlichen  hau,  — 

Dafs  sie  ihm  je  entrunnin. 

Das  rCiwet  mengen  Mann. 

Sie  warent  all  an  Ehren  lab^. 

Der  Bär  gedacht  in  «inem  Mut 


■V       f 


66Ö    * 

Wend  sie  dieft'  jVmer  tribeii,  •     ' 

Sie  zennent  dich  und  flie^cfaen  binweg/ 

Du  willt  nit  meh  bfiüenf—  ' 

Und  fuhr  all  über  Aafr-  ' 

Und  vor  Saut  Martins  Kloster, 

Da  ward  viel  mengem  swar 

Vf  dem  Stoi^  und  anderswo 

In  ein  Gerüte  da  ei*' Iiam, 

Das  war  so  sehr  verfallet;   '    ' 

Da  rumte  er  mit  den  Klawen 

Er  sprach  zu  sinen  Gsellen:  -  .^-. 

Wir  Itomment  |if  den  rechten  Plan', 

Sie  haben  hie  gehülren,     > 

Die  uns  den  Bremgarteii  liefiien  stan 

_  _  I 

Es  will  uns  woM  ergahl'  ' 

Schier  brach  er'  iri'^SÄnf  Immers  Thal, 
Da  er  ihr  viel  erjagte^' 
Da  ergreif  er  sie  mit  den  Klawen, 
Da  wurden  sie  verklagte, 
Zu  dem  Slofs  da  shind  Äin  Mut,      ''     ' 
V  Darin  fand  er  vfel  mengten  Manh ; 
Dafür  tfäm  er  KeTita'eiit,  '     • 

Sein'«^.ornigfich  MiSt: 
Er  grtff^sie  fig(«rfHic'h"en  An, 
Dafs  sie  sich  sehre  wehi4feii 
Mit  Pßlen  unrf  mit  Steinen  grofs. 
Den  Sturm  ^ie  belferten, 
Untz  dafs  sie  der  Bär  bezwiang. 
Er  slug  sie  ze  Tod  mit  sinen  Zand, 
Das  Hus  er  schier  gantz  verbrannt. 
Der  Bare  begonde  wüten, 
Da  er  sich  hatt  gerochen. 
Das  Hus,  den  Tfaurn  ze  Taffen 
Die  hat  er  betd  zerbrochen  5 

Münster- 


561 

Mfinsterthal  hat  er  yerbrannt 

Müttster^hat  er  gewüstet. 

Er  fand  viel  schier  uf  der  Wal 

Die  Todten  ane  Zal, 

Von  Solotem  die  frommen  Lüt 

Die  sind  dem  Baren  getrüw^ 

Die  machtent  ze  Grenzfeld 

Der  Frowen  Jammer  nüw, 

Wann  sie  erslügen  Mengen  Mann, 

Man  sach's  den'n  von  Telsperg  übel  gan. 

Die  Paner  man  ihnen  nam, 

Solotem  fuhrt's  mit  ihm  heim, 

Sie  hatten  schon  gefochten 

Der  Bär  zwey  Länder  hat  verbrannt, 

Zwey  Thüm,  zwey  Slofs  serbrochen, 

Lüt  und  Gut  gar  viel  geschandt, 

Und  sich  gar  wohl. gerochen. 

Wird  es  nit  unterstanden, 

Er  spricht  dem  Bischoff  Schach 

Matt  ist  ihm  gar  nach. 


t       !■ 


Lied  eines  Ergawers  1415. 

(Senkenbcfg  S.  1.  IV.  6i.) 

vVer  das  Ergau  gern  erkennen  wolle 
Der  thu  so  wohl  und  sey  mein  Geselle 
Und  schelte  nicht  dis  Lande  mein, 
So  will  ich  wagen,  wer  sie  seih. 

Ergäw  sdi  man  in  Oesterrich, 

Und  zu  B)hmen.iia  Köttigrich 

Da  Habspirg  schlug  Honig  Ottocker  ^    , 

In  Wien  ?ie  mau  noch  weifs  die  JVX^ir. 

Woz.rr8  hlsW.  Volkslieder.  ^  o« 


S62 

König  Adolph  genannt  von  Nastsau 
Sähe  bey  Speyr  die  von  Ergavr 
Da  Hertzog  Albrecht  ihm  oblag 
Habspurg  und  Ergaw  gaben  den  Schlag. 

Darumb  ^ard  Albrechten  zu  Lohn 
Dafs  er  bald  trug  die  Römisch  Cron. 
Konig  Albrecht  regiert  10  Jahr 
Und  das  ich  sag  ist  gewifdich  wahr 

Er  ward  getödt  von  seins  Braders  Kind 
Hiefs  Herzog  Hans  mit  sein  Gesind. 
Der  were  auch  wol  Herr  blieben. 
Von  Königs  Kinder  ward  er  vertrieben 

Ihres  Landes  weren  sie  worden  Gest 
Wann  Ergau  nicht  wer  gewesen  so  vest, 
Die  Stadt  alsamend  fahrend 
Und  bey  der  Burg  zu  Baden  schwfirendt 

Ein  teurn  Eyd  dem  Hertssog  Lupolt 
Denn  ihm  war  das  Land  treu  und  hold^ 
Er  sprach  |iun  liebe  Statt  mad  Freund 
Und  so  Herzog  lianCi  mit  Ge^^aljt  kompt, 

So  sollet  Ihr  vor  Ihm  beschUc^^ien, 
Gewifs  sollt  Ihr  da$  ewig  genielsen, 
Dann  itzt  mein  )|eyl  ^ai  £)uch  sl^t) 
Ihr  seyt  mein  Vätter  und  mein  Bath 

Mir  hatt  gethan  grofs  Ungemach 
Von  Wartt ,  von'  B«im ,  vo»  Bschenüadi 
Den  Vatter  melA  sie  han  ensehlaginh 
Ach  Gott.^  wem  soll  ich  os  doch  iiligffi. 


563 

Sie  haben  viel  Freundt  Gräften  und  Freyen 
Umb  Hülf  ich  aber  Euch  anschreie. 
Das  Ergaw  sprach  aus  einfem  Mund : 
Hochgebomer  f^ürst  uns  ist  kund 

Wer  an  unserm  Herrn  den  Mord  hat  gethan 
Defs  seind  wir-  g«üst  wollens  auch  ^it  lahn 
Der  Mord  mufs  gerecbet  werden 
Oder  unser  keiner  leben  auf  Erden. 

Hierauf  bat  Ergaw  sein  Best  gethan, 
Sein  Fürsteji  und  ttorr^  nit  vfrlahn 
Sind  ihin  bey^estanden  allzeit. 
In  M$rii^eP;«cad  in«(Achem  Streit. 

Und  sind  allweg  mit  Ehrn  bestanden 

Qott  bebüt  sie  noch  für  Leyd  und  Schanden 

Sie  han  ai^ch  gehabt  grofs  Ungemach 

Das  weifs  der  Morgart  und  Sempach, 

Rottweil  und  auch  Appenzell 
Die  that  bewust  war,  ich  sie  erzehl 
Zudem  viel  Wittwen  und  Waisen, 
h'ie  werden  seyn  in  diesem  Reifsen 

Bas  alles  ist  aus  Ergaw  gefallen 
Und  d^n&och  erregte  mir  kein  Gallen, 
Den  Nachkomjmeä  soll  das  seyn  ein  Lehr, 
Dafs  sie  ihren  Herren  halten  Treu  und  Ehr. 


.  { 


V 


36 


r 


564 


Lied  ans   Werhher  Steiners  Chronik. 

(E.  Muneh^s  Aletheia  S.  135  f^de.) 


I. 
Das  Glarnerlied. 

In  einer  Frohnfasten  duo  hub  sich  Glanier  Rott 

Sy  wandten  ze  Wesen  Fründe  han,  sy  gabendts  in  den 

Todtj 
Der  difs  Mord  gestiftet  hat,  es  müfs  Imm  werden  leidt. 
Er  hat ,  nit  rächt  gefahren  ,  denn  Er  ist  meineid. 

In  österlichen  Zyten ,  uff  einem  Sambstag, 

Duo  huob  sich  ein  grosser  Stryt,   dafs  manger  todt  ge- 

Ir  Glaris  in  dem  Lande  warend  vierthalb  hundert  Man, 
Die  sahend  fünfzäben  thusendt  ir  rächten  Fyend  an. 

Duo  ruffte  also  behende  der  von  Glaris  Haubtmann, 
Er  rufft  unscm  Herren ,  Christ  vom  Himmel  an : 
„Ach  richer  Christ  vom  Himmel,  und  Maria  reine  Magdt, 
Wollend  Ir  vnfs  helffen,  so  sind  wir  unverzagt. 

Dafs  wir  diesen  Stryt  gwünnend,  hir  uff  diesem  Vcld, 
"Wjpnd  Ir  Vns  helffen ,  so  bstan  wir  ale  Walt. 
O  hellgcr  Herr  St.  Fridlil   E  du  truwer  Landtsmann, 
Sy  difu  Land  dir  eigen,  so  bilff  uns  htit  "mit  Ehren  bfaaii. 


4ft 


Die  Herren  brachend  ixK  die  Lets,  sie  eftgent  in  das  Land, 
Da  es  die  Glamer-.s^end ,  sie  wichend  in.  o'm  Gandt 
Da  difs   die  Herren  sabend,  dafs  da  wicbend  die  Glar- 

ni^r  ]Vfan;ai,, 
.  Sy  schruwend  aU  nii  l«ithpr  9timm :  4Ui^  grifend  frö 

lieh  an! 


t  . ». 


1    Die  Glameit  kartend  sieh  vmbe,  sie  thiitend  ein  Wider- 

schaUy    • 
I    Sj  wnrfTend  mit  besdFlLgen.^teiaen^  dafs.  in  den  Berg 

.   .    erball}   . 
[    Die  Herren  begunten  fallen  und  bitten  um  ir  Laben, 
Mit  Gold,  mit  8^er  weitend  ^ie  sieh  wvd^  legen. 

Hetist  Du  Silber  vnd  iGoldes  vil  grösser,,  .d^iui  ein  Hufs, 
Efs  mag  dich  nit  ghelff^^  din  Leben  das  ist  vfs 
Din  guter  Harnisch  irnd  all  din  Ysen.gwand, 
Das'must  du  hüt  hie  lassen  in  S^t.  Fridlis  Land, 

Defs  danken  wir.  ale  Gott  vnd  St.  Eridli  :dem  hellgen 

UL  Mann, 

E  difs  männlich  That  band  die  fromnven  Glatnor  than. 


I    >  (  1 1  ( 


n.  . 

£in  Lied  vom  Peter  von  Hagenbach ,   wie  er   za 
Brymch  gericht  ivafs.    (1474.) 

VSTend  wir.  aber  heben  an,  *  ^ 

Vom  Hagenbach ,  dem  schamperen  Mann, 

Wie  es  Imm  i^t  ergangen, 

£r  ligt  zu  ßjysach  im  Tbume  tieif^. 

Und  ist  siner  Söldner  Gfan^ner. 


r 


663 

Also  litk!)  «lifli  der  Topcl'aii, 
ter  wolt  die  Söldner  zum  Tb«r  ▼&  han,    ' 
Sy  softend  Iriim  ein  Gruben' i^tadAd» : 
Sy  V^olterid'lmm  nit  ghorsam  syn, 
D«(^  moiiltt  Hti^nl>äth  mt  ^tton. 

Sy  thatend  diesen  Sachen  rächt. 
Vor  Wdfs'fir  H«rr,  >ertBt  ist  in  üaicfat,  . ..   . 
Sy  naramend  In  zu  iren  Händen: 
^A€h'>LaiiäTogt  Kagealncik  vonBiiii^iiiid;     • 
Du  bi^tdet^  Söldnern  Gfangner! 

'  •        '       -  ► 

Uti^ev^fick  y  hast  du  ni^i  lüof^  S«thai|, 
Du  werest  wol  ein  werder  Mann, 
Deih<  Herzogen  in  •'siiieiii  Lände» . 
Sit  d«  d^h  mteg^icih  geMtcn.  hast^    - 
Das  ii^  dir,j««kicr  «in  Sehäade!^     ■ 

Hagenbach  wafs  ein  böser  Lyb 

1£r  bat  betvogen  mengetli  Bidermam  «ia  WylK 

Darzu  t^  Schaar,  sin  Jungfrauen, 

IMH)  Sr'^  ti«nig  Getteslbrehtiiaft^^nii^ 

Defs  mag  sin  arme  Seel  wol  truren, 

Er  hat  vil  Unglück  gmacht  im  Land, 

Dafs  ist  doch  denen  von  Than  ein  Schand, 

Dn^^sys.tm  hmd  ertri^^n,    . 

Dafs. er  ao  mangem  Bürger  gut 

Den  Kopf  hat  abgeschlagen. 

Wend  Ir  hören,  was  HägeAbäcfat'8](»radi,' 
Da  £r  den  Ilahcker  ansah:         '       / 
„Mufs  ich  die  Stein  vflpKiehiäi, 
War  ich  drei  kyl  von  dieser  iStallll, 
In  Burgund,  so  wolt  ich  fiieh^lk. 


J 


M7 

Der  Eidtgnoftsen  Bot|«^  kamm^ncl  dur^ 

Dafs  Er  Ihr  erst  wurd  gewahr, 

Er  sprach :  Ach  Qioit  l  nun  sen  ich  wol, 

Sind  die  us  Eidtgnossen  koramen^ 

Ach  leider,  dafs  icJi  gterben  mu£s  vnd  soll. 

Nun  hörend  was  Hag«nbä6h  spfäüh, 

Da  er  sin  Tod  ansah : 

„Ach  Maria  mufs  ich  sterben. 

„So  hilff  mir  Maria,  wann  es  ist  Zjt, 

„Hilff  mir  din  Kind  erwerben!" 

Das  Haupt  von  sinem  €dirp«r  spranf« 
Ein  Krämerli  es  zu  ersten  fliMg, 
Efs  hats  so  W0l  gesungen, 
Ein  frischen  Buben  hat  es  f  eM»t, 
Von  dem  ist  Ers  getrungen. 


i*.i'"     M 


ra. 

Ein  Li4^  90^  ür^n^^m 

Alle  Ding  soll  man  fahen 
In  Gottes  Namen  «% 
Man  soll  sy  nit  voRgaebeB^ 
Wann  Gott  will  uhs  b«ft«n; 
Maria  Gotts  Mutter, 
Du  reine  Mfjt 

Die  will  uns  allwHif ^n  belfffcn, 
Zu  aller  Gerächtigkeit.    * 


668 

Vnd  mag  vns  riit  mislingen 
.1a  hat  vnd  zu  aller  Frist, 
Nun  will  ich  frölich  singen, 
Wie  CS  ergangen  ist. 
In  einem  Sambstag  es  bescbach, 
Da  der  Herzog  von  Burgund 
Vor  Gra^son  niederlag.        ' 


Sie  hjßt  vns  nie  gelassen, 

Und  wifl  vns  nimmerme  lan. 

Üri  wafs  unverdrossen, 

Zürich  zog  frölich  dran. 

Schw^itz,  Glarus,  Zug 

UndJCTnterwalden 

Die  von  Solothum  frölich  zug^nt, 

Bern  was  auch  daran. 


Sin  Büchsen  wolt  er  föhren 
Wohl  vff  den  Berg  an  die  Strafs, 
Darnach  begond  sich  rühren 
Viel  menger  EidgenoCs, 
Damit  man  In  vberylet  hat, 
Dafs  er  sich  hat  versummet, 
Vnd  hamm  doch  vil  zu  spat. 

Er  hat  ein  Spill  angf^ngen, 

Dasselb  hat  Er  verlohren, 

Es  ist  1mm  vbel  gangen, 

Die  Eydtgnossen  gut* 

Sy  band  In  geschoren,  und  genetzt, 

Die  Zelt^  vnd  die  Büchsen 

Liefs  er  ihnen  zuletzt. 


«69 

Er  hat  ein  WageBburf^.  YlT^tsehtag;«!!: 
Woluff  ein  gute  Wyt..  -. 
Sy  wurdent  ^antz  er^a^t. 
Der  Eunt'sQg  überhin'-  in/    -  . 
Defs  müht  den  Herzogen  also- sehr, 
Dafs  Er  ist  geflochen, 
Defs  hat  er  doch  kein  Ehr. 


Und  da  man  anhueb  ze  strjten, 
So  gar  mit.'Tjchem  Schall, 
Sy  wollend  uns  hinterryten, 
Das  Veld  ward  Ihnen  zu  schmal^ 
Die  Eidtgnossen  fiengend  an 
Naher  dringen 

Und  die  Walchcn  vast  überdringen, 
Dafs  ist  Ir  Lob  in  aller  Welt. 


Ton  Schwytz  die  frommen  Eidtgnossen 

Die  band  den  Vorzug  than, 

Der  Bär  wolt  sy  nit  lassen, 

Fryburg  was  auch  daran, 

Von  Schwytz  das  Panner  da»  ist  roth,   < 

Da  Gott  der  höchste  Fürst 

Am  waren  Fron  Cruz  Stadt. 


Sy  zugend  ufs  der  Wagenburg 

Sy  woltenz  gryffen  an, 

Da  warend  die  Eidl^ossen 

Also  weydlich  Mannj 

Sy  zugend  mit  Ihnen  wider  sy  hin. 

Da  mufs  der  Herzog  Ton  Burgund 

Lyden .  grofse  Pyn.  ^ 


/ 


»70 

Lob  will  ici^^voi^  Anrn  i«90B, 
Dann  ich  habs  vemommeil 
^  Sy  dörffentz  Mscfaüslt  wag««. 
Wenn  sy  in  dasVeld^üioiiiititeiuly  ' 
Eh'  sy  griffotd  also  froKoh  driii, 
VeHi  dahinnen  warend, 
Di  wärend  gern  4ke  Foväeti/ttm.  -gsii 


•Ich  kann  nit  anders  singen, 
Basel,  Fi7burg,  und  ander  Stett 
Die  Sumitf  wurdend  mir  ye  vimen. 
Wie  sy  es  angriffen  hetend. 
Er  wurd  mir  auch  zu  schwer  atlefn, 
Ich  hat  mit  mir  zu  schaffen, 
Dafs  ich  sy  achtet  lilein. 


Es  WA»  ihm  «is  Üeine  Fröud, 

Es  was  ihm  ein  frofs  Leid» 

Er  spricht  vff  sisen  flide. 

Es  kombt  üch  zu  grofatm  I^eide, 

Das  soUead  yvlgt  d^oli  wirdend 

So  nähmend  wir  GoH  su  eiii«ii|  G'Ulfff 

Und  züchend  wifider  beim. 


Heimzog,  din  19>äm  d«r  ^it  ^oüft^, 

Das  ist  dir  wohl  ein  S^hMüd^,' 

Dafs  dich  die  £fdt|^MM6eli 

Vfs  dem  Väld  vertribön  baüd, 

Und  han  d^vtä  gendmüTtfli  gi»ofs  iBttf ; 

Dafs  ich  nit  äitfk  •säjfetii 

Die  Schätz  sie  namentz  gA*  4s  1^:^ttti  Iflitb. 


571 

Die  Wal«li6if'  l«lirt  mtn  lfl«g0ttv 
Vs  dem  Scbl^fi'  Gt^MOnVff  ddi  LiBiidf 
Sy  mustend  sich  in  den  GMbeti  biege», 
Es  was  ihnen  eine  grdfife  ^hand, 
Sy  haltend  4ie  Vnset^iv '^elidnkt, 
Darumb  wurden  sy  hinaÜgesttllii:,   ' 
Das  was  ihr  WiedergSI». 


.    "  '  »  • 

Lied  auf  d4^n  Sir.eit  ^^ja^Murt^a. 

Nun  merkend  all  gel i che 

Mit  Sineen  so  heb,  ich's  an, 

•         '      .     '     . 

Von  dem  Punt  so  kräfftigliehcn 
Mit  mängem  stolzen  Mann, 
Er  ist  ins  Feld  gezogen 
Mit  wehrhaftiger  Hand, 
Der  Gyr  ist  vszgeflogen 
Zu  dem  Bären  in  six\  Land. 


Er  hat  imtiinoiA  Sinne 
Mit'lmm>  äk»  On£  iiram*Bßmmidt. 
Thütsche  Land  ze  a^ioi^eii, 
Sy  machtend  einen  PuoDt: 
Gy  schlugend  mäng»  Hoehgeisnite 
Ffir  Murten  «nd  für  dfts  Sdhlosz, 
Davor  hat  Er  in  dem  >Feid»v 
Drey  HuflEen,  «Ke  warend' gnosc, 


6n 

Er  sprach  nun- motiieiid  mich' eben 

Die  Stadt  ist  niphtwol  behuet, 

Ihr  8ond  sy  mir  vffgeben, 

Ich  frist  Eiyer*'Lib  und  Guth:   • 

Sy  gabend  Ihm  .Antwort  balde. 

Sy  kartend  sich  nüjl;; -^ran, 

Sy  trauwtentz  wol  zu  IxefaaUep,  - 

Er  wer  ein  betrogner  Mann. 

Dasz  thet  In  sehr  yerdrieszen, 
Dasz  man  Imn  die  Antwort  gab, 
Mit  Stürmen  und  mit  Schieszen 
Da  wolt  er  nit  lassen  ab ; 
An  die  Murren  thet  er  richten 
Zwo  Buchsen'die  warend  ^osz, 
Vnd  thet  man  in  das  vernichten; 
Den  Büchsenmeister  man  In  erschosz. 


Am  Zienstag  gegen  der  Nachte    " 
Da  namm  Er  für  sich  einen  Silin, 
Er  stürmbt  daran' mit  Machte, 
Die  Stadt  wollt  er  nammen  yn. 
Vill  schier  hat  Er  verlohren, 
Mer  dann  thuszent  Mann, 
Dasz  that  im  groszen  Zoren 
Doch  musz  Er  sy  fahren  lan. 


.j 


Damach  am  Sambstagam  Moi^en 
Da  hub  sich  em  grosa,  Ungemaeh« 
Der  Herzog  lag  in  Sangen, 
Den  Ptmt  man  ziehen  'sab, 
Mit  Pfiffen  und  mit  Trummen, 
Sy  namend  doch  Gott  ze  Steur, 
$y  thetend  In  angryffen, 
Sy  machtend  Im  Lachen  thür. 


673 

Von  Oesterrych  tfaun  Ich  prytea 
Den  Fürsten  so  hochgefoeren, 
Ein  Fürsten  tfaut  er  sich  bewysen» 
Syn  Zug  waaz  vfserkofaren, 
Er  lA^t  wol  an  die  Walchen 
Mit  ritterlicher  Kraft 
Das  hat  so  wol  gefallen 
Der  frommen  Eidgnossschaft. 

Von  Luthringen  tbiin  Ich  mälden 
Den  edlen  Forsten  so  rych. 
Er  ist  gesin  in  dem  Valde 
Sogar  in  aller  Wich) 
Der  Hersog  in  Burgnnd 
Hat  es  umb  In  verschuldt, 
Darumb-hat  Er  gewunnen 
Der  frommen  Eidtgnossen  Huld. 

Zürich  dasz  soll  man  loben, 

Es  treit  wol  der  Ehren  ein  Krön, 

Ihr  Lob  schwäbt  bilich  oben, 

Sy  gryffentz  gar  frölich  an; 

Darzu  lobe  ich  Beme, 

Esz  hat  wol  erfochten  den  Prysz, 

Dazu  lob  Ich  Luzerne, 

Esz  hat  gethan  syn  Flysz 

Vry  mit  synem  Stiere, 
Sprang  fröhlich  an  den  Tanz, 
Schwytz  ich  bilich  ziere, 
Esz  macht  den  Rcyhen  ganz; 
Underwalden  thun  ich  nennen, 
Zug  focht  er  gar  ernstlich  zum  Spill 
Die  Glamer  man  da  sähe,  - 
Ynd  andrer  Eidtgnossen  viU, 


674 

Solothum  thim  ich  neamiem 
Friburg  und  ApjMiisäl) 
Straszburg  lietz  sich  wo)  torlueMitii, 
Ese  nimbt  sich  der  Saefaen  ein  Held, 
Basel ,  MüUhusen  tind  CoUmar, 
CoUmer  und  Schlettstadt  gut,' 
Der  Punt  hat  kein  Verdriessea, 
Als  gegen  dem  wäteohen  Blut« 

Der  Hersog  thet  dich  rüsteM, 
Mit  Sächshundert  thütscher  Matin, 
Damit  wollt  Er  sich  frischen, 
Si  mustend  fomen  dran. 
Für  sich  hat  Er  ge^vv^MMien 
Dryszig  Schlangenbüchien  auch. 
Die  brachtend  Ihm  keiin  FrMnitien 
Sy  scbussend  doch  vii  zn  hoch. 

Der  Punt  thät  an  Ita  sieben, 
Der  Herzdg  sätet  sich  zuvor. 
Man  meint,  Er  sollt  nit  Mhen, 
Mit  sömlichen  grossem  Heer, 
Syn  Volk  ward  schier  eertrümmet, 
Vnd  kam  in  grosze  Koht, 
Als  Er  es  vemamme 
Da  floh  er  mit  grossem  Spott. 

Da  wurdend  Imm  erschlagen 

Wol  18000  Mann 

In  See  thet  man  sy  t^gen, 

Vi  11  mee  danii  ich  iiit  Zeilen  kaim, 

Die  sind  darinn  ertrunken, 

Ihr  Wehr  hat  da  kein  Fug, 

Die  Walchen  mochtend  w^hl  detfkeB) 

Sy  hättend  der  Tülsclitfn  gnUg.    > 


575 

Diewil  man  »y  ibet  scbMeii, 
Da  thefe  der  Graf  von  Remundt 
Zween  Scbüts  in  die  8tate, 
Esz  ward  Im  die  Flucht  Irand, 
Er  hub  sieb  bald  von  dfuinen, 
Ein  Fändli  man  Im  sebriet, 
Von  vierbundert  Mannen, 
Die  bliebendt  da  im  Riede. 

Ir  Flucbt  die  wati:  VM  der  Mas^tt, 
Man  scblttg  sie  ganz  vsz  dem  Feld, 
Darin  bat  i»  gelassen, 
Mee  dann  zäbenbundert  Zah, 
Der  Herzog  von  Burgunde: 
Der  Graff  band  disz  bern  Gwttmien, 
Murten  ist  nocb  nit  gwunnen^ 
Esz  kommt  wol  vor  Inen  hin. 

Der  Funt  von  allen  Okrten, 
Zog  uff  der  Wakbstadt  zu  Rath« 
Und  tbätend  den  Walcben  werten, 
Drei  Tag  an  dersell^en  Statt, 
Ob  ma«  da  weite  Ifcommen, 
Mit  wehrbaftiger  üaud. 
Da  warentz  sy  nit  aUo  fromme, 
Das  Inen  ist  ein  grosze  Sc^^md, 

Zu  Zürich  siebt  man  bangen, 

Zwei  Fanner,  acht  FSndli  gut, 

Mänger  WaLcb  ist  l(um  vergangen, 

Sy  balff  nit  Ir  Ubermutfa  j 

Der  zall  weisz  leb  bein  Nammen, 

In  allem  Funt  so  wyt 

Die  Walcben  sond  sich  schämen 

Der  Schand  zu  ewiger  Zyt. 


576 

Herzog  du  wilt  uun  kriegen, 
Du  dunkist  diqh  selbst  gar  frisch, 
Darmit  thust  dich  nun  triegen. 
Die  Schanz  staht  unter  dem  Tisch: 
Du  hast  geleit  ein  Blosen, 
Dir  fehlt  diu  Meisterschaft, 
Dich  schlugen  die  Eidtgnossen, 
Sogar  mit  ritterlicher  Kraft. 

Zu  Saphoy  in  d£m  Lande 
Ein  edle  Herzogin 
Deren  ward  Ir  Land  zu  Schande, 
Das  schaffet  Ir  dünnen  Sinn; 
Het  sy  den  Punt  gehalten, 
Alsz  Ir  Herr  vor  hej  gethan, 
So  möcht  sy  in  Fröuden  alten 
Susz  musz  sy  in  Truren  stahn. 

Lestlich  der  sich  hat  gespizet, 
Vnd  hat  vff  den  Punt  gespilt, 
Die  in  der  Lunken  sizend, 
Ir  Anschlag  hat  Inen  gfeltj 
Man  mag  wol  schwigen  und  thusen, 
Doch  soll  man  vergäszen  nit. 
Kam  es  einmal  zu  Schulden, 
Man  th eilte  Gnad  darmit. 

Disz  Liedli  hat  gesungen, 
Hansz-  viel  v&z  freiem  Muht, 
Von  dem  Punt  ist  erklungen, 
Von  den  Eidgnossen  gut^ 
AYo  mau  Ir  hört  gedenken, 
Ir  Lob  das  wird  offenbar, 
Dasz  LiedJi  will  ich  vcli  .«chäinken, 
Jn  ein  gut  sälig  Jahr. 


V. 


677 


V. 
Lied  auf  die  Schlackt  von  Nanszen, 

xSnn  w^nd  wir  aber  heben  an 
Das  best,  das  ich  gelernet  han, 
und  wie  es  ist  ergangen 
Zu  Nanszen  zu 
Da  hattentz  all  ein  Verlangen, 

Herzog  von  Lothringen  das  edel  Blut 

Er  schrib  den  Puntgnosseh  guot 

Ja  wie  es  war  gelegen 

Vor  Nanszen  zu, 

Mit  mengen)  küenen  Dägen. 

Der  Punt  der  gab  vil  Lüten  dar 

Der  Eidtgnossen  ein  grosse  Schaar 

Mit  wehrhaftigen  Händen 

Die  führt  er  mit  ihm 

Wol  in  das  Wälscbe  Lande. 

Zu  St.  Ni^laus  Port  stundSnnen  der  Sill 
Da  lagend  sich  der. Walchen  vil, 
S^  wurdend  all  erschlagen, 
Der  Herzog  Garli  von  Burgund 
Dem  thet  man  das  tagen. 

£r  rieht'  die  Bü.chsen  vff  den  Plan, 
Er  wont.der  Pun^  solt  kommen  dar, 
Der  Wohn  hat  ihn  betrogen, 
£'  er  sich  hat  bedacht, 
Da  hat  man  ihn  überzogen. 

WoLrrs  histoT.  Volkslieder.  o'T 


578 

£r  lag  in  eiüem  tieffen  hol, 
Man  zog  ihm  zu,  das  wuszt  er  wohl, 
Noch  denn  och  t  wollt  er  nit  fliehen, 
"  WqI  .herrlich 
Thet  er  ihnen  entgegen  ziehen. 

Et  was  der  Wälschen  Ungelücli, 
Er  hat  benellet  mängen  Strick, 
-Daran  wolt  er  sy  hänken. 
An  synen  Tod, 
Het  er  gar  wenig  Gedanken. 

Sy  knüwtend  nieder  uff  den  Plan, 
Sy  rufftend  Mariäm  Gott^  Mutter  an, 
Mit  uffgehebten  Händen, 
„Und  kumm  uns  zu  HilfFe 
An  unserem  lesten  Ende!*' 

Sy  giengend  wider  vff  den  Plan, 
Sy  griffenz  wider  gar  frölich  an, 
Mit  kaiserlichem  Rechte, 
Herzog  Carli  von  Bufgünd  ' 
Hat  vil  stolzer  Knechte. 

Ja  sy  lufFend.dur  Studen,  und  dur  Stock, 

Das  thetend  äy  vfz  ganzem  Zorn, 

Dann  ihnen  was  so  gacÜe, 

Sy  schuchend 

Weder  Lachen  noch  das  Raate. 

Da  er  die  scharpfen  Hallparten  sah, 
Von  d^nen  ihm  z'lÄurten  so  wee  gfescbäb, 
Darzu  die  langen  Lanzen, 
In  ihren  Reyen,  ' 

Wollt  er  nit  mehr  tanzen. 


679 

Den  Vortans  ftolt  er  hangethaa. 

Da  wolt  er  im  Yäld  nit  bstan,  /  '  ^ 

Er  fieng  an  nx  fli«hen, 

Die  Eidgnossen  beguntend 

Nach,  ibm  frischlichen  ziehen. 

£r  gstäket  in  eim  Graben  tieff, 

Mänger  Mann  rannt,  und  lief, 

Bin  ihnen  wolt  Niemand  blicken, 

Syn  En^ 

Müsz  er  allein  im  Graben  vertrieben. 

Ja  ist  er  je.  gewesen  rych. 
Dem  stad  er  jetzt  ungelicb, 
Da  man  ihn  hat  nacket  futiden, 
Nackct ,  And  bloa 
Mit  sinen  verseertei^  Wunden. 

Nun  frouw  dich  Hagenbaob, 

Du  heigist  Leid,  oder  Ungemach, 

Din  Herr  ist  zu  dii:  kommen, 

Euwer  Beder  Gwalt 

Ist  üch  vff  £)rden  gnommeh. 

Man  leit  den  Herzogen  vff  etn  Bahr, 
Man  führt  ihn  uil  Nanszen  zwar; 
Ze  todt  ward  er  erschlagen, 
Herzog  Beinhard  von  LuthHngeki' 
Hat  ihn  zu  Nailszen  begraben« 

Man  buwt  ihm  «in  Gapell^i  an  die  Sutt» 

Uni  da.d«r  Hetsog  erschljigißn  ward, 

Mit  dreien  Messen  zu  Ehren 

Man  wycht-  ihn 

Ini  dir  beUgen  drei  Königen  Ehve« 

II  ■        II  III      ■<  I  Ti       I  i 

,    37  ♦ 


680 


VI. 
Ltied  vom  Schwabenhrieg, 

Wie  wol  ich  bin  ein  grauer  Grifs, 

Doch  dichten  ich  in  einer  schlechten  Wifs, 

£in  neues  Lied  zu  singen, 

Zu  singen  von  dem  Römischen  Küng, 

Wie  er  ist  kommen  hinter  die  Spräag, 

Die  Eidtgnofsschaft  zu  zwingen. 

£r  hat  es  von  sinen  Vordem  ghöit. 

Sin  Vatter  hat  ihn  lang, gelehrt«  . 

Er  toll  by  sinem  Laben 

Brüchen  sin  Macht  vnd  all  sin  Krafft, 

Vnd  zwingen  die  gemeine  Eidtgnofsschafit, 

Vnd  ihnen  ein  Herren  gaben. 

Defs  hat  er  gesucht  so  Ynangen  Fund, 
Vnd  zu  dem  Bych  gemacht  ein  Punt, 
Vnd  zu  den  Schwabischen  Städten, 
Die  heigend  Silber  und  Gold, 
Vnd  mögend  ^eben  ein  rjchen  Sold, 
Vnd  Nachts  ligend  an  Bethen. 

Die  warend  dor  Eidtgenossren  Fiiog., 

Hemmend  der  Schwaben  vnd  Scbmuckeren  gnu^ 

Ghurfürsten  vnd-  Herren, 

Wie  liessendi  herrlich  inher  gehtt. 

Wie  vnser  Vordem  vns  auch  band  gelban^^ 

Vnd  truwend  uns  wol  zu  erwehren^ 


581 

Der  Graw  Punt  bat  zu  den  EidtgiiOMeii  gschw^va. 

Da*  bracht  den  Römiscben  Hüng  in  Zorn, 

Er  meint,  er  weit  es  rächen, 

Vnd  was  auch  der  Kriegs  Anfang, 

Der  Punt  sollt  nit  währen  lang, 

Er  wolt  ihn  gar  zerbrächen. 

Darumb  diewil  wir  Gott  vor  Augen  band. 
So  händ  wir  Ehr  vnd  Gutb,  Lüht  und  Lan, 
Das  trauwend  wir  wol  ze  erhalten, 
Und  ](emm  der  Herren  noch  so  vill. 
Und  uns  der  alte  Gott  hälifen  will. 
Den  wellend  wir  auch  also  lan  walten. 

■ 

Sy  sprachend,  wir  haben  ein  alten  Gott, 

Den  gentz  vnfs  zu  Vortheil, 

Vnd  tribend  iren  Spott, 

Vnd  schmächcnd  Gott  mit  Worten, 

Vnd  virthügind  wider  die  Christenheit, 

Das  ist  Inen  worden  leid  gar  an  mängen  Orbtea. 

In  ScbwabA  ein  Dorff  ist  wol  erkannt» 

Daft  Grucifix  naments  in  die  Hand, 

Dafselb  da»  thetentz  tauifen, 

Vnd  sprachend ,  du  bist  der  neüwe  Gott, 

Ffihrwahr  vns  nun  helffen  sott, 

Vnd  lafs  die  •Schwytzer  lauffen. 

Die  Schwaben  zugend  an  St.  Luci steig, 
Dafs  war  den-Grauwen  Püntneren  leidt, 
Da  schlugcnd  sy  sy  mit  Schallen, 
Sy  jagten^  zu  Balsecs  durch  den  Bach« 
Ein  michli  Summ  man  da  erstach, 
Scbi&e  un4  Wc^affeii  liefs^nd^  fallen. 


682 

bamach  fielind  die .  Eidtgnossen  durch  den  Riii, 
Ir  Schwaben  lond  vwer  Juchzen  sin, 
Eüwers  Loügen  wird  leid, 
Man  jagt  die  Trisen  die  Halden  vff  vnd  ab, 
Der  Ir  gar  wenig  schonet. 

Dclsgtichen  zu  Fuofsach  vnd  ze  Hard, 
Da  Jenen  dafs  Blären  gleidt  ward^ 
Sy  hatte^id  lang  gebleeret, 
Vnd  dafs  mit 'Fliehen  sind  geschänt, 
Etlicher  blä'ret  bifs  an  sin  End, 
Und  mä'nger  der  sich  nie  gwert. 

Die  Schand  die  mufs  man  von  Inen,  s^lgfii, 
Und  wie  viel  Lüht  da  wurdend  erschl^M, 

§ 

An  den  zweyen  Enden 

Siebentausend  Marni'  ze  Todt, 

Fünf  Schiff  mit  Xiühten  ertranken  in  W4»s<Sr»Hoht) 

i 

Also  liefsend  sy.  sich  schänden. 

..        •  ♦ 

Dafs^  Hegy  hat  sich  nit  recht  erkeiA, 
Ir  bösi  Wort  hand  sy  verbrant, 
Den  Vorzug  woltends  haben; 
Sy  wandtends  es  war  mit  Willen  sißbllsc^ 
Sy  kanntend  nicht  der  Eidtgtiosseit  Hnltebt, 
Und  auch  ihr  frcyen  Knaben.     •• 

Die  Eidtgnossen  hand  dreifsig  ins  Hegy  druckt*, 

Statt  und  DÖrffer  ganz  vmbher  geruckt, 

Vnd  die  Dörffer  verbra'nnet, 

Sy  mufsend  züchen  wieder  heimb,     • 

Dafs  keind  Find  weder  grofs  noch  klein 

Sy  nie  hat  angerännet.  • 


Denn  ob  Basel  in  dem  L^jmithal, 
Da  betend  die  Herren  nit  guten  Fall, 
Von  Inen  wurdent  »y  hintertriben ; 
Sy  warend  auch  vom  Jüpen  •  Puftt, 
Die  laogen  Spiefs  warend  Inen  nit  gaund, 
SichAundert  find  da.blil^n. 

Costane  nun  denk  vnd  bßsi|iu  dich  baTs, 

&^  foist'witsig,  ynd  vyenst  du  böriH  Grafs, 

Wachsen  gegen  d^JVIeyen, 

Zu  Ermatingen  hattest  ein  grofse  W^lt, 

Vnd  dorffist  nit  biiben  im  Väld, 

Du  forchtist  der  Puren  Beyen. 

Du  mochtist  nit  entrüniien  gar, 
Defs  Beyen  mustist  nemmen  war, 
Daran  mustist  tauten; 
Vil  Bftehsen  verlurt , .  dafs  thet  dir  wee 
Dry^ahhunidert  ^nd  Aocb  vil  mee, 
Mustend  den  Beyen  ptansen^ 

Thüringen  da  K^^inpM  auch  an  den  T^^e, 

Etlichen  gfäll  die-  Sach  nit  ganz, 

Die  vfs  die  möusten  eiitrüimen, 

Von  dem  Schief^en  wurdent. sy  genöt, 

£inev  vfs  i^og/^n  der  Ander  ^tpdt, 

Die  Stett  müstend  verbrünnen. 

Wallgöuw  du  hast  dich ;  gehalten  Schlacht, 

Ist  din  Eid  gewesen  rächt, 

Den»  du  den  Eidtgnossen  hast, geschworen, 

Dafft  man  dir  wolt  ein, grofse  Summ  erschlagen, 

Wol  acbttulsend  hört  man  sagen 

Dtt  hättest 'Sie  wol  «iitbQrfa« 


584     '- 

Vor  Fratanz  an  dem  Lanzen  Gast, 

Da  stuhnden  die  Schmuclier  nit  so  vast. 

Vor  Forchten  händts  zu  hoch  geschossen,  . 

Vnd  haben  doch  Büchsen  und  Lezi  gut, 

Die  Eidtgnossen  stachend  di*in  vfs  freyem  Math, 

Das  hat  die  Schwaben  verdrofsen.  * 

Sy  wohntend  sy  seft^nd  daheimb  bim-Wyn, 

Und  sprach  Einer  zum  Andern:   „schank  dapfer  in, 

Defs  Trunks  will  ich  erwarten  j 

Ich  bstan  der  Schwylzeren  mee  dann  drey, 

Die  Eidtgnosscnd  wärend  Muothies  frey, 

Sy  züchtend  ihr  Hellpartcn.'* 

I 

r 

Damit  hand  sy  In  yn^eschänckt. 

In  die  Yl  geiagt,  vnd  darinn  ertraUckt, 

Ab  dem  Luogen  hat  man  gstochcn, 

Sy  schmwend  vor  dem  Berg  jüheya  hey! 

Da  der  Stier  -kam  mit  sinem  Gschrei , 

Da  sind  sie  ab'  geflochen. 

Die  drei  Pünt.im  grauwen'Punt  offenbar, 

In  dem  nun  und  nünzigsten  Jahr 

Zu  Pfingsten  ist  es  geschahen, 

Da  zugend  sy  durch  das  Engadjm, 

Zu  Malfs  und  Glarus  (oder  Blaru)  sind  sy  gsin, 

Die  hat,  man  bräunen  sehen. 

Dafs  hand  Schmucl^er  empfangen  wol, 

Üüj  Mann  Jä'chen  soll, 

Vil  ertränckt,  vnd  der  Mehrtheil  erstochen, 

Die  Andern' fluchend  dohin, 

Büchsen,  Fändli,  Panner  namm  man  ihn, 

Denen  dorff^  maii  nümme»  as'kocheii. 


j 


.     586 

Biadioff  Ton  Minz  mit  diaer  Pflicht 
SoUicbs  schaffest  mit  dem  GaadengVicht« 
Die  Eidtgnossen  darin,  zwingen, 
Sy  kommend  nit  eu  dir  in  da»  Drang 
Du  gwimest  warlich  bei  Inen  su  eng, 
Du  wurdest  Requiem  singen. 

Keinem  Herren  an  jnen  nie  gelang. 

Den  sy  gond  nun  ihren  alten  Gang, 

DenTs  all  wägen  sind,  gangen. 

Lad  sy  nit  in  din  Hufs, 

Sy  trungend  mit  dir  zu*n  Wanden  vfs, 

VfF  die  Wyte  wui:d  dich  blangen. 

BischofF  von  M£nz,  die  Ding  Betracht, 
Hab  dir  salb  din  Bann  vnd  Ach! 
Bruch' fs  in  anderen  Landen. 
Du  schaffest  an  den  Eidtgnossen  nüt. 
Es  wird  den  dinen  gälten  die  Hut, 
Du  kemmist  zu  grofsen  Sbbanden, 

Du  dunkst  mich  wahrlich  ein  Kind, 
DaTs  du  einem  vergibst  all  sin  Sand, 
Ja  der  an  die  Schwyzer  krieget; 
Du  giebst  dir  salb  warm  vnd  kalt. 
Hast  du  ein  sölichen  Gwalt, 
Vnd  dir  die  Bull  nit  lieget. 

So  dich  billig  vbel  gemuot, 

Dafs  dich  der  Stier  von  Uri  also  hat  anglout, 

Vnd  auch  die  rauwen  Knacht  von  Geierland, 

Er  blouret  dehar  mit  luter  Stiflim, 

Vnd  ander  Eidtgnossen  trostlich  mit  1mm, 

Zu  Basel  dez  inen  ^nd^  .    .         ,, 


/ 
^  I 


1 


588 

Es  ist  jetet  woL  fünfzehn  Jahr«. 
Der  Edel  Fürst  vertrieben  ward 
Mit  Grwalt  vfs  slnem  Lande, 
Gschah  durcih  die  falschen  Diener  sin« 
Sy  hand  jn  bracht  in  grofse  Pyn, 
Ist  Ihn  ein  grofse  Schande*    . 

Er  ward  vfs  sinem  Land  verjagt, 
Dafs  göttlich  Bacht  ward  jm  vertagt« 
Wie  offt  er  Rächts  begährt : 
Er  mofft  König  und  Keyser  an. 
Durch  Fürsten«  Graffen«  Edelmann« 
Ihr  keiner  ward  geweeret. 

Zu  Augsburg  man  jm  «Antworf  gab« 
So  Er  das  Land  verloren  bab, 
Mit  dem  Schwert  soll  Erä  gwünnen: 
Dal«  hat  er  than  nach  Fürsten  Art« 
An  sinen  Finden  nit  gespahrt« 
^  Sy  sind  sy  worden  innen. 

O  Dietrich  Spet,  wafs  hast  gethan, 
Woltest  Herzog  VUrich  vertriben  han 
iVfs  sinem  Lande: 

Jetzt  mttost  drufs«  so  sucht  Er  drin, 
Ist  dinem  Herren  ein  schwehre  Pyn« 
Dareu  ein  grofse  Schande. 

• 
Du  hast  geführt  ein  grofsen  Pracht« 
Mit  dim  Anhang  ein  Huffen  gmacht« 
GelofFen  an  ein  Reyer, 
Da  namment  sy  den  Vorthel  yn^ 
Sy  meintind  allda  sicher  syn, 
Dafs  waffli  Ir  aHer  Meinung. 


589 

Ab  einem  ZfnMItg  C8  geiclik^, 
Je  Einer  su  dem  Andern  spradi: 
„Ich  hab  ein  HulFen  gsÜchen.**    ' 
Da  hub  sich'ehi  Scharmüseii  o»;    * 
Der  Statthalter  wafs  fernen  dran. 
Das  will  ich  Vch  darjächen. 

Erschossen  Ward  im  dft  sii^  Pfördt, 
Da  es  muost  fallen  su  d^'Brd, 
Er  ward  sust  auch  geschossen. 
Er  hat  sust  waarlich  s*best  j^ethan. 
Aber  also  mocht  er  nicht  bstan, 
Das  hat  in  sehr  verdrossen. 

Am  Vffart  Abend  es  geschacb, 
Am  Morgen  da  der  Tag  herbrach,  • 
Der  Schimpf,  der  weit  sich  -machen, 
Der  Fürst  der  harmm  mit  sinem  Heer, 
Der  Spet  der  seat  sich  knm  cur  Wehr«  • 
Vergangen  was  sin  Lachen. 

Der  Fürst  wnüscht  jnen  ein  guten  Tag, 
Dafs  manger  vif  der  Erden  lag, 
Sich  hub  ein  grofses  Tmrenj 
Der  reisig  Zug  wafs  vomen  dran, 
Der  Asperg  vfF  der  nächsten  Ban, 
FufsvoUi  vber  die  Muren. 

Efs  gschabh  in  einem  Wingarten  rein, 
Ein  jeder  floeh  den  nächsten  heimb, 
By  einer  Stadt,  heifst  LaüfFen^ 
Sy  hat  .den  Namen  nit  vmbsunst« 
Wer  lauffi»n  mocht,  dafs  wafe  ein  Knnst, 
Gott  wollt  sie  darumb  straffen. 


m 

Scbnider ,  Yi^a^l^pr ,  Pffiif^ii^f^if^Hcht 
Vil  vngeftchiok^  Lüht^^.f 
Sy  flohen  h^l  flf>it  g{^ijEf?op%^r^; 
Sy  fielend  ii»;  ir  eig^ii  O^eer^ 
Dafs  wafs  ir  eig/i^e  BiU^.         . 

Wean  jn'  dßrF^i^t  4iat  yhi^\  gw^i? 
Der  reisig  Z^tb^it  9i9  ^^«D^v 
Keiner  davon  ^^^  komm^/, 
£r  schonfu^^  üi^^r .  Landsc^afj^ ,  4^9f^i, 
Er  het  noch  ineagen  kupn^n  Man^, 
Der  Edelfurst  SQ.frommje.. 

Sy  flöhend  hin  n^it  gane^m  ;G;^jRl% 
Dafs  manche?)  Hut  und<Seh|ie  fun^p^t, 
D^r  Spiefs ,  .uad  au«h  der  Täg^,  • 
Zu  fliehen  waf«  in  also  gi]\9tcl|,. 
Ihr  B^ieal^ndfir  «og  ji|^  nfi«^, 
Er  fuhrts  vff  sin^n  Wiigflf^  .. 

Sy  l^JMidida^^pdel  nüt  b^tr^^fiM 
Dafs  sy  den  Fü^scen  hand  ▼«|r>agt, 
Er  sey  ein  serge  VV^ber^v 
Macht  Biif^ji  n^it.  ei^  laagea  $fihl> 
Derselben  b^i^gt  Er  alsp  yill« 
Er  Wirts  Inen  auch  g^cn.  . 

Wie  es  ^ust  M9  dafs  lafs  ich  stai!« 
Vnd  (sf^  Gottlob  im  höchsten  Thron, 
Dafs  darzu  ist  kommen, 
Dafs  vnser  Fürst  ist  in  4<un  JUaad, 
Er  thut  den  Plauen  ab  dor  W^ad» 
Syn  Gwalt  ist  im  genommen. 


&91 

0  ^Üet  Fürst  so  haeh  geboren, 
Wie  band  sy  dine  Scbaaf  bescboren, 
So  gar  vff  dürrer  Heide ! 
Du  bast  das  Scbwerd  in  diner  Hand, 
Dafs  dir  Gott  bat  vom  Himmel  gsandl. 
Für  sy  vff  guter  Weide, 

Nftcb  Christus  Wort ,  vnd  siner  Lebr 
So  sammlestu  ein  grofses  Herr^ 
Den  Wolff  trib  vfs  dem  Lande, 
Der  dfne  dcbiiffti  hat  fi^rM^tt, 
Verjagt,  erbissen,  vnd  ermurdt, 
Reicb  uns  din  gnadtlg;  Htnie  1 

Der  vnfs  difs  Lie^Ii  hat  ^eiAatht^ 
Der  gwünt  sin  Gut  vasi  bl  der  Naebt, 
Er  bats  gar  fleisch  gesungen 
Vnd  bats  gestbrieben  mit.^iner  Hand, 
Vnd  scbänbts  dem  Püarsten  is  «in  Land, 
Den  Alten  vAd  den  Jungeaiu 


«■ 


J    . 


Lieder  ^verschiedenen  Inhaltes. 


mamt^f^^^m^mm 


Siegeslied  auf  den  König  Ludwig. 

£inen  liunia^  yy:eiz 'icii, 

heisset  herr  Ludwig, 
per  gerne  Gott  dienet, . 

Tveil  er  ihons  lohnet* 
Kind  wart  er  vaterlos,  ' 

defs  warlli:  ihme  sehr  bos.  > 
Holoda  nan  Tnthtin, 

Magaczogo  Vrarth  her  %tn 
Gab  her  ihme  Dugidi, 

Froncis  gitbigini, 
Stuel  hier  in  Vrankon. 

so  brache  her  es  lango. 
Das  gedeild  er  thanne 

sar  mit  Karlomanne 
Bruder  sinemo  ' 

tliia  cs&ala  wanni  ano. 
O  das  warth  al  genedist 

horon  wolda  sin  God  is, 
Ob  her  arbeidi 

so  lang  tholon  mahti. 
Liefs  der  heidinc  mann 

abar  sie  lidan, 


Tbiot 


598 

Thiot  Vrancono 

mannon  »in  diona 
Sume  sar  verlorane^    • 

wurden  sum  erkoraiie. 
Haraiucara  tholo.ta 

ther  er  misselebeta. 
Ther  thcr  thanne  thipb  wa«, 

ind  er  th'ananaa  ginas, 
Nam  sine  vaston 

Sidd  vvarth  her  guotman. 
Sum  was  luginari, 

sum  was  sliacliari, 
Sum  falloses 

Ind  er  giburtha  sik  thes. 
Kuning  was  ehrvirrit 

das  richi  al  girrit. 
Was  erbolgan  Krist, 

leid  her  thes  ingaldiz. 
Theh  erbarmed  es  God, 

wifs  er  alla  tbia  nod, 
Hiefs  herr  Hludwigan 

tharot  sar  ritan. 
•  Hludwig  kuning  min     ' 

hilph  minan  liutin, 
Heigun  sa  Nordman 

harto  bidwungan. 
Thanne  sprach  Hludwig 

Herro  so  duon  ih, 
Dot  ni  rette  mir  iz, 

al  th'as  thu  gibiudist, 
Tfao  näm  her  Go des  urlub, 

huob  her  gund  fanonuf^ 
/  Reit  her  tliara  in  Vrankon, 

ingagan  Nortmannon. 
W  0 1.  r  F  p  histor.  Volh»lie4cr.  "  Qg 


594 

Gode  thancodun 

thesin  beidodun 
<^uad:  Hin  al  fromin, 

so  lango  beiden  wir  Ihtn. 
Thanno  sprach  luto 

Hludvvig  der  guoto: 
„Tröstet  hiu  gesellion, 

„mine  notstallon, 
„Hera  santa  mih  God, 

„doh  mir  selbo  genod, 
„Ob  hiu  rat  thuti, 

„thaz  ih  hier  gefurti, 
,,Mih  selbon  ni  sparoti, 

„lyiE  ih  hiu  ginerrti.  , 

„Nu  vril  ih  thas  mir  volgon 

„alle  Godes  holdon. 
Giskerit  ist  thiu  hiefvyist 

„so  lango  so    vvil  Kleist. 
„Vvil'her  unsa  bina  uuarth, 

„thero  habet  givvaht. 
„So  wer  so  hier  in  ellian 
giduat  Godes  will! an 
Quimit  he  gisund  us, 

„ih  gUonon  imos. 
Bilibit  her  thorinne, 

„Sinemo  kunnie. 
Tho  nam  her  skild  indi  sper 

ellianlicho  reit  her. 
Vvold  her  warer  rahehon 

sina  widarsahchon. 
„Tho  ni  was  iz  buro  lango 
Fand  her  thia  Northmannon. 

„GODE  LOB  sageta. 
Her  »iht  tbes  her  gereda« 


91 
9? 


695 

Tber  kiinig  reit  kuono, 

sang  lioth  frano. 
loh  alle  saman  sungun 

Kj^eleison. 
Sang  was  gesungen 

Vvig  vas  bigünnen, 
Bluot  skein  in  wangon 

Spilodunder  Vrankon. 
Ther  raht  thegeno  gelih, 

Niebein  so  so  Hludvvig. 
Snel  indi  kuoni. 

thas  was  imo  gekunni. 
Suman  thuruch  sluog  her, 

Suman  thuruch  stach  her. 
Her  skancta  cehanton 

Sinan  iianton 
Bitteres  lides. 

so  wehin  hio  thes  libes 
Gilobet  si  thiu  Godes  kraft, 

Hludvvig  vvarth  sfghaft 
Sag  allin  Heitigon  thanc. 

Sin  Vvarth  tber  Sigikaraf. 
Odar  abur  Hludwig 

Kuning  yvar  saug. 
Garo  so  ser  hio  was 

Swar  so  ses  turft  was. 
<TehaIde  inan,  Truhtin, 

bi  sinan  eregrebtin. 


38 


596 


Heute  wie  immer, 
(Erste  Hälfte  des  dreysehnten  Jahrhunderts.) 

Der  Alten  Rath  verschmähet  iiu  den  Kindern^ 
Unbezwungen 
Sind  die  Jungen, 
Ohne  Recht  wir  leben. 
Untreu  hat  gemachet,  da(j»  wir  finden 
In  dem  Lande 
Manche  Schande; 
Uns  ist  für  Friede  gegeben. 
Ungenade,  blöfse.Hübe,  • 
Wüste  Land.  .    . 

Da  man  eh  Wirth  in  yollen  steten-  Freuden  fand, 
Da  kräht  nicht  die  Henne  noch  der  Hahn. 
Ein  Pfau  ist  nirgend  da^ 

Die  Weide  essen  Geifs  noch  Rinder,  noch  die  Schaf. 
Da  brechen  auch  die  Glocken  niemand  seinen  Schlaf, 
Die   Kirche   ist  öde,   ihr    sollt   den  Pfaffen  suchen  an- 

derswa. 


Der  Streit  mit  den  Päpsten. 

Ihr  Bischoff  und  ihr  edlen  Pfaffen,  ihr  seyd  verleitet, 
Seht  wie  Euch  derPabestmit  des  Teufels  Strichen  sehret! 
Saget  ihr  ims,  dafs  er  Sanhte  Peters  Schlüssel  habe; 
So    saget ,    warumbe    er   seine   J^ehre   von   den  Buchen 

schabe. 
Dafs  man  Gottes  Gabe  nicht  kaufe  oder  verkaufe. 
Das^ward  uns  verbothen  bey  der  Taufe: 


Ö97 

Nu  lehrets  ibn  sein  'schwarzes  Bncli ,  das  ihm  der  Holte 

Molir 
Gat  gegeben,  und  aus  ihm  lesen  sie  nu  vor. 
Ihr  Kardinäle ,  ihr  decket  eueni  Chor,' 
Unser  Altar  frone,    er  steht  unter  einer  iib'etn  TrauÄe. 

Der  Stuhl  xa  Ronie' ist  nu  berichte« -rechte,         ■*' 

AI«  hieror  hej  einem  Zauberer«  Gerbreehte,       f 

Derselbe  gab  ku  Falle  nicht  wahe  sein  eines  Leben, 

So  hat  sich  dieser  zu  Falle  und  alle  Christenheit  geben. 

Alle  Zungen  sollen  zu  Gotte  schreyen;  Wfiffen! 

Und  rufen  ihme^,v,in^ley.lange  er  wollet  schlafen. 

Sie  wiederwürhen  seine  Werk  und  falschen  seine  Wort, 

Sein  Kamerere  stiehit  ihm  seinen  Hiitvmäl  Hhrt. 

Sein  Sühner  mordet  hio  find  raubet  dousty  \ 

Sein  Hirte  in  «sa  Wol£.vi»orden  untet  seinen  Schafen. 

Abi !  wie  christenliche  doch  der  Pabest  unser  lachet, 
Wenn  er   seinen  Wälschen  sait,    wi^   ers   hie    habe  ge- 

*   *  machet', 
Dafs  er  da  redet,  er  sollt  es  nimmer  han  gedacht; 
Er  spricht:    ich    han    zwene  Alman    unter'  äine    Crone 

bracht; 
Dafs  sie  das  'Reiche  stören  und  breniiien  uha  wasten. 
All  die  Weil  fülle  ich  die  Rasten.  '  " 


Dort  han  ich  es  in  dcnStock  geleit,' ilii*[Schatz  wird  alles 


mein. 


Teutsches  Silber  fahrt  In  meinen  WöChäelschrein ; 
So  magernt  sie",  so  feisten  wir'sa'ih  ilie  Schwein, 
Meine  Pfaffen  sollen  von    der  'thoi*lijhen    Layen    Güte 


''       ''  mästen. ' 


Welch  Herze  sltehbti  diesen  Zeilen*  nicht*  vlEftrkehret, 
Seit  der  Pabest  selbe  dort  den  Üngtaub^nnlehret, 


I 

Da  v?4>bnt  i$in  s^lig  Geist  und  Go^et  Minne  .iey« 

Nu  seht  ihr,, was  der  Pfaffen  Werk  und  was  ihre  Lehre 

Eh  da  was  ihr  Lehre  bej  den  Werken  reine^ 
.Jfu  sind  sie  ^«ber  anders  so.^geifiijine, 
Da  wirs  Unrechte  wirken  sehen  und  Rechte  hören  Mgen, 
Des  mögen  whr  tumbe  Layen  wohl-  vereagen : 
Ich   wähne  aber,    mein  guter  Klosenere  trage  untere 

Weine. 


1 1 


«IT 


Die  Gegenhayfer. 

•Ith, hörte  in:Rome  liegen 
Zwetie^lHönige  triegen,'  * 
Davon  hub  sich  der  meiste*  Streit, 
D^r  eh  ward,  oder  jemer  seit^ 
Da  begunden  sich  zweyen 
Die  Pfaffen  und  Layen, .    . 
D^s  war  ein  Noth  vor  aller  Noth, 
Leib  und  Sele  lag  da  todt. 
Die  Pfaffen  stritten  sehre. 
Doch  ward  der  Laven  mehre. 
Die  Schwerd  die  lesten  sie  darnieder, 
Und  griffen  su  der  Stole  wieder, 
Sie  binden,  die  sie  wollten. 
Und  nicht,  die  sie  sollten 5 
.Da  störte  man  die  Gotteshaufs. 
Ich  hörte  ferne  in  einer.  Glaufs 
Viel  grofses  Ungebahre; 
Da  weitete  ein  Klausena're. 
Er  klagete  Gotte  seine  Leid; 
,0,wf|h!.der  Pabest  ist  su^jupg,* 
Hilf  Uerre  ^d^iB«' Christenheit! 


m 


Der  tentsche  Bund, 

t  *  * 

(Um  laoS.) 


/ 


»»«  •     ;  « 


Ich  hörte  ein  Wasser  diesen, 
Und  sah  die  Fische  jjiefsen : 
Ich  sab ,  was  in  der  Weite  was, 
Feld,  Wald, 'Laub,  ^.y^  Yin4  ß^^' 
Was  kriechet  oder  flieg^f, 
Und  Bein  zur  £rd|^n  l^ief^ft. 
Das  sab  ich  und  sa^^^ivch  das, 
Dafs  der  ^^^ii^e^  |p,^^t  ffjine  Hafs,  , 
Das  Wild  und  das  Gewänne, 
•Di»  sintten  8t««^i»  Stfirme;       '    - 
aTi^o  thun  die  ^Voeel  unter  ihn:" 
.^Yao«  daDs  siß  b«iben-  «inen  Sinn,  •  •• 
Sie  w^en  anders- zu  nicht, 
Sie  sc^'aifejtt  ^tarjjj  .feienclit, 
Sie  kiesen  .Hdnige  und  Recht, 
S!e'§^t26n  Herren  und  iKnecht. 
P  w.€ii.4ir4«i»t^cjie  %un§e! 
Wie  steht  dein  Ordntinge, 
Da'nu  die  MücW  iTir  König  bat, 
Vni  iafß  dem  ,£hre..ftlsa  zergat. 
B€k^i^e  dhjü  ,'  Bekehre ! 

Dia  rauhen  Köirfge  dringen  diüh,     =  '■   '  -   '  '  * 

rti?irirpd  setze  ein  Weisen  uff,  und  heifs  .sie  treten  hin- 


•   '  «1.  , 


t  .    (     '«    <w 


I. 


600 


Fehdezeif.' 

(Das   Lied  der  Markgrafen.)  *) 

ViToUt  Ihr  hören  ein  nuwes  Geschieht? 

Zu  dem  Pfalzgrafen  hat  sich  verpflichte 

Nu  merket,  wie  ich  sag: 

Ein  Niederlag  geschehen  ist 

Uff  Mittewoch  für  unser  Friauen  Tag. 

•    ".    r. 

Der  da  ging  vomen  ian  der  £)hrn, 
Vierhundort  uns  das  bewehrti; "     «    •      • 
Da  drey  Fürsten  kamen  in  das  Land,  ' 
Margrafe  Karle  und  Margräv  Jorge,  •  ' 

,  Der  Gräfe  von  WirtenBerg  sind  Euich  benannt. 


»i 


*)  Den  wider  sie  erfoehtenen  Sieg,  hat  7fal%naf  Brtednch  itiatM 
Vetter  Ludwig,  Herzog  in  Ober  uiid  Niederbj^ern  dvreh  folgep^** 
8clireibeB  sn  wissen  gethan.  Diariam  Wirtembergicam  Xanaseript 
Nro.  io4*  »»Unsem  frenndUclren  2H«nst  und  was  wir  Liebs  sei 
Guts  TernAÖgen  savorj  Hoehgebomer  Fflratjr  li«b«r  VtUex.  Es  iSai 
ttf^eut  Datum  dieses  Briefs  Markgraf  Carle  yon  Baden»  .sein  Bcs- 
der  der  Bisehoff  von  Mets  und  Graf  'Ütricbftn  tron  Warttuberg  mit 
einem  starken  reifsigen  Zeug  bty  BooRferd«  iadas  AnftH^deihem 
kbommen ,  und  allererst  bey  Heidelberg  augestoAeu  su.  varbrsnea, 
so  kaben  wir  unsem  raisigen  Zeug  su  guter  Maafs  heimliebea  btjr 
einander  gehabt,  und  unser  Frtvndt  der  Bisehoff  ra  Mentt  Stt 
heimlieb  mit  3oo  Pferden  *su  uns  geatofaen»  und  wir  seinddea  Feia- 
den  nacbgesogen  und  ihnen  ein  FflrlaA  gegeben  und  wolltsa  sie 
ihn  da  nit  uehmen.  Da'  sind  wir  mit  dem  Haufen  luaammeagettri- 
ehen  und  durch  Gnad  und  Hülfe  des  «UmJtehtigan  Gottaa  hahsa  int 
die  genanten  Drey  gefangen,  und  mit  ihn  «in  Graff  tou  Waaifa- 
berg,  und  einn  von  Leini^en,  und  sq  viel  guter  Ritter  und  Hneekti 
und  ist  ein  Herr  von  Brandis ,  ein  G^aff  Von  Helffenstein  und  soast 
ettlich  yon  der  Ritterschaflt  iiff  der.WiiUtat  hUabeu  uff  .dar  Veiadt 
Seiten,  und  ist  uff  unserer  Seite  niemand  denn  ein  Bitter  Herr  W* 
precht  von  Helmstadt  todt  blieben.  Den  Handel  wolteitf  'yKtt  Ew 
Liebden  'ult  veMMllten,  in  dem  Getrawau«  dafs  ihr  das  sur  groA« 
Frewden  gehrn  yernehmat  und  euch  auch  in  «nrea  Sachen  dcst« 
fuegUcher  wifset  su  richten.  J3«idalberg  uff  Mittwoch  Petri  aai 
Pauli  i46s. 


•601 

Marggrafe  Karle  liett  aücli  ein  b9seA  Fürnehnüni'^n, ' 
Wein  und  Frucht  wollt  er  titnb  Heidelberg  scbT  tfmVnen. 
Das  üebel  mocht  ihme  Gott  nit  übersehen }  ^   '    ' 

Gegen  Heidelberg  er  inne  gföhrt  ward,    ' 
Ueber  sein  Baicken  lieffbn  ihm  äbe  *  sein.  Trehen  e. 

Das  Necherthale  wollten  sie  gar  lian  gebrannt 

Mit  den  Namen  sie  Euch  vor  sin  Benannt. 

Der  Pfalzgrafe  wollt  das  nit  von  ihme  leiden, 

Er  folget  ihm^  nach  mit  seinem  Gexüge, 

By  Neckergemynh  in  dem  Feld  mufst  er  sie  bet -.freuten. 

Herr  Dietrich  vpn  Isenburg  was  darbey, 

Dafs  die  Herrn  ^gefange|i  wurden  alle  drey, 

Lob  sollen  wir  uAserm  Herren  allezeit  sagen. 

Zween  Grafen  und  ein  Bannerherr  in  dem  Feld  ^hÜeben, 

Zu  Häuf  viertzie  wurden  der  Feind  erschlaffen.  i 

"(  .»..•.II  *^  »I. 

Herr  Diethericji,  von  Isenburg,  Qisch<liF  xu^  Mayny, .  . 
In  der  dreyen .  Herren  Land,  ist  ein  grpfs  Gewayils  *  ., 
Von  Rinden y  Frauen  und  ^uch' Wannen.  ■  i* 

Das  Recht  sie  Euch  dick  abgeschlagen  haben»     •,  ,\ 
Das  hummt  ihne  itzund  zu  grofsi^ld.  Stchanden. 

Der  Pfalzgrafe-  hat  das  dik  mit  Euch  begehrt, 

Zum  Rechten  zu  kommen  wund  er  nie  gewährt.  ■    . 

Sie  unterstunden  Eioch  gantz  z«  vertreiben. 

Dafs  ihr  allwegen  das  Recht  gebotten  habt,  'i ' . 

Darumb  so  will' der  Pfalzgnaf  bei')Euch  bleiben«     i-  ,' 

Dem  Pfalzgräffefn  haben  sfef'dik^  Sclnnacbheit  erbdtten, 

Mit' detaf'LeüwtfA  sie  sin  ane  wollten  spotten  5 

Sie  sprafctt'eni  er  sehlieÜT  und  kuhde  tiime  kratzen,  ' 

und  wo  die  Buben  bey  dem* 'Wein 'saften, 

Sie  künden  nit'anders  dann  von  dxhn  Leuwen  schwatzen. 


(m 

Sie  4prfichen  ^ev  |4e^\re.  ^ä'r  emsohlafi^ii,. 
Darum,  der  Maler  »ehre  ist  zu.  straffen. 
Der  fQaen  hat  er  aii  ihme  vergessen, 
Als  er  ihme  zu  .I^urlacji  gemahnet  hat« 
Nach  Liedmafs  ^at.  JUuie  nit  ufsgemessen. 

Der  Jäser  hat  den  Leuwen  au<^  ufFseweckt, 

Der  Leuwe   hat    den  Marggrafen  und  sein   Bruder   er- 

schrecut. 
Er  hat  auch  so  gr^mmiglichen  gcschrüwen, 
Dafs  sie  Alle  in  den  Kric^  je  kommen  sind, 
bäa  ^a:t  sie  und  ihr  Ritterschaft  sehr  neruwen. 

Der  Leuwe  hat  sein  Hals  ufs  gestrecht, 
Und  hat  sein  giitten  F^unde  uffgeweclktj 
Der  Ritterschaft  hat  er  sein  Noth  gelilagt. 
Bey  dem  Ijeuwcn  der  PTalzgrafe  bedüt^t  Ist, 
In  dem  !Feld  sähe  man  Ihnc  nie  verzagt,  *  * 

Dem  LeUwen  traten  sie  ülT  seinen  Swanz, 
Mit  ^ett' Feinden  hat  er  ein  wilden  Tantz; 
Ihr  Springen  wahret  nit  gar  langen,     ' 
Nach  dem  als  ieh  verständen  han, 
Ueber  vierhundert  sintI  Ihr  worden  gefangen. 

Dem  Leuwen  sein  Klaen  wohl  geschliefTen ;  • 
Durch  Kurras  unA  Hanüsck  hat  er  gegriiCeA, 
Dafs  sie  worden  sind,  vau  Blut  roth.   V  :  . 
Welcher  da  hpy  Smn  Leben  blieben  ist^   /  ' 
Spricht  wohle:  er  humme.nie  in  gröfser  Noth. 

Mit  4i*eihundert  TS^^n  tjnd  ettlich  lübgestiegeii, 
Von  ihren  HerreA  sji^d.sie  in  4en  ]$ö,then  gewichen; 
Ettlich  Kitterbüblein  »\e  auch  haben  er#chJUgen, 
Da  sie  die  Flucht  also .  g^npmmen  habenj 
Nu  merkent  was  Ehr^  n^pchten  sie  c)a  bejagen. 


603 

Uff  beiden  Seitefi  stritten  die  ^erten  ritterlich 
Daft  mag  ich  Euch  fürwahre  sagen  sicherlich. 
Als  Ritter  und  Knecht  das  Wohle  erlcennen. 
Welche  aber  a)8Q  von  ihnen  geflohen  sind, 
Der  kann  ich  Euch  nit  mit  blamen  genennen. 

-Ettlieh  waren  auch  also  sehr  erscbro^en,' 
Die  Schwert  die  hlingen  ihnen  als  die  Glocken  > 
Die  da  also  von  ihnen  abe  waren  gewichen. 
Wo  man  sie  auch  in  den  Waiden  fand. 
Ihr  AnttUtse  wuren  an  Farwen  gar  verglichen. 

Der  Leuwe  gewann  uff  den  selben  Tag  den  Preifsr 
AUe  sein  Ritterschaft  det  mit  ihme  jauch  gantzen  .Fleifs. 
Das  Feld  haben  sie  auch  mit  .Ehre  behalten; 
Der  heilig  sant  Peter-  ihr  (pieleyts  Jiyiann  war, 
Der  Rittr  sant. Jörg  des  Stritts  sollt  walten. 

Ich  han  von  den  Gefagnen  auch  e^i(;h  vernommen^ 
Da  sie  mit  ihren  Herren  in  das  Feld  sie  kommen. 
Was  über  sieben  Jahr  war  seilten  sie  erstechen»  • 

Der  Pfalsgr^fe  sich  daran  ;i^t  hat  gel^ehret,. 
Er  woUt  |iupli  .^rgs  init  Argem  nit,  rächen. 

O  Leuwe !  *du  thatst  wohle  allen  din  Gelangen, 
Den  Jäger  hastu  für  deiner  Thiire  gefangen. 
Von  Stuckarten  ist  er  herabe  geritten, 
Zwen  Marggrafen  hat  er  mit  ihme  bracht. 
In  eyme  weiten  Feld  hastu  i^r  g^bitten. 

itoarggrafe  Karle,  Fürst  und <Qerr,, zu, fiade^;^!     .     . 
Den  Risch^ff  von  Metz  ,hast;u  in. das  Fejld  geladen, . 
Mit  dem  von  Wirtenberg  wollt  er  beifsen; 
Dem  Leuwen  in.  seynem  Land  reiten. 
Zu  Zorn  und  Grimmigkeit  wollt  er  ihn  reissen. 


*. 


604 

Harggrafe  Jörg,  Herr  und  BiscbofF  zu  Metse! 
Zu  Heidelberg  hat  ibr  gern  geboret  die  Letze; 
Der  Meister  ist  Eucb  zur  recbten  Zeit  bommen. 
Wäret  ihr  daheim  in  eurem  Bisthum  blieben, 
Eynes  geistlichen  Herren  bet  das  wohl  angezörnmen, 

Des  Pfalzgrafen  Dinner  bunnen  das  wohl  bewehren, 
Wie  man  eyme  Bi^c^off  die  Platt  solle  scheren; 
Das  Handwerk  haben  sie  lang  getrieben, 
Und  hätt  die  Ritterschaft  nit  so  selir  gewebret, 
Für  den  Buwem  w'Ür  er  nit  lebendig  blieben. 

O  Leuwe  lafs  jedenhan  sagen  was  er  ^ill;    ' 

Die  Pfalz  gewann  bey  ihren  Tagen  nie  befser  Peddenpil. 

Mit  deinem  Waidwerk  hastu  sie  betrogen. 

Ritter  und  Knecht  der  hastu  viel, 

Mit  den  ha^tu  sie  lustiglichen  umbzogen. 

Din' Garn  hastu  so  weit  ufFgespreyt,' 

Mit  nofsbaumen  Iiaup  werstu.  wohl  gekleyt. 

Die  Büwern  künden  das  eben  gemerkbn, 

Eylffhundert- Pferde  du  in  dem  Felde  hctt; 

Mit  sechstausend  Buwem  möchstu  dich  wohl  Sterken. 

Der  Leuwe  hat  sich  lange  Zeit  sehr  gewehrt, 
Bis  ihme  Gott  nu  drey  Falcken  hat  beschert : 
Die  langen  Feddem.  solle  er  ihne  ufsrupffen, 
Dafs  sie  ihme  in  k^in  Schlofs  kunnen  gefliegen. 
Neben  seins  Lande  lafs  er  sie  binhüpffen. 

Redelich  Schellen,  die  haffte  ihnen  an!  * 
Nymm  Guts  genug  und  heyfs  sie  werden  Mann, 
Dafs  sie  dich  mit  der  Absolution  nit  betriegen. 
Burgen ,  Siegel  imd  Brief  die  heyfs  dir  geben, 
Ehe  du  *die  Falken  wieder  lassest  fliegen : 


605 

0  ihr  Hauptstete  alle  uff  dem  Rhein! 

Den  Leuwen  lafset  Euch  mit  Fleifs  bc^fohlen  seyn, 

Den  selben  sollt  Ihr  allwegen  weyden, 

Wan  ihr  geyn  Frankfurt  in  die  Messe  wollt. 

So  kann  er  £uch  geben  das  recht  Geleyde. 

Der  diefs  Gedicht  hat  gemacht, 
Zwar  er  hat  es  wohle  betracht. 
Nachdem  es  auch  ist  geschehen 
Gott  gebe  ihm  hie  auch  lange  Frist, 
Der  Wahrheit  must  er  sich  verjehen. 


Verkehrte    Welt. 

(Anfang  des  dreysehntcn  Jahrhunderts.) 

> 

platte  und  Krone  wollen  muthwillig  seyn; 
So  wähneii  Schulknaben  weislichen  thun, 
So  zaget  Unbilde  mit  Hasen  Eberschwein, 
So  erflieget  einen  Falllen  ein  unmaclitig  Huhn. 
Wird  danne  der  Wagen  für  die  Kinder  gähn, 
Trait  danne  der  Sack  den  Esel  zu  der  Mühle, 
Wird  danne  ein  alte  Gurre  zämen  Fülle, 
So  sieht  mans  in  der  Weite  zwerges  stahn. 


606 


Klage  der  Rdrfiirstin  Frauen  Sihille, 

(Die  drey'erst«B  Strophen  im  Woodcrhom.  B.  11«  p«  iiu) 

Ach  Gott!  mich  thut  verlangen. 
Nach  deni,  der  jetzt  gefangen. 
Den  liebsten  Fürsten  mein^ 
Dafs  ich  ihn  jetzt-  mufs  meiden, 
Bringt  mich  in  herzliches  Leiden; 
Ach  Gott!  hilf  ihm  aus  dieser  Pein. 

Er  ist  in  Kaysers  Händen, 
Mein  Gott ,  thu  es  bald  wenden ! 
Dem  Kayser  gieb  den  Muth, 
Dafs  er  recht  thu  bedenken, 
Woher  kömmt  dieses  Zanken; 
Dem  Fürsten  gib  wider  sein  Gut! 

Ob  er  het  was  verbrochen, 
Fürwahr  es  ist  gerochen; 
Land,  Leut  hat  man  verderbt, 
Den  Fürsten  abgeführet, 
Mein  Herz  damit  gehüeret. 
Der  Chür  hat  man  ihn  enterbt. 

Hoff  aber,  es  soll  sich  wenden, 

Man  spürt  an  allen  Enden 

Des  Fabstes  ^falschen  Rath, 

Damit  der  Kayser  gehetzet; 

Teutschland  hat  er  verletzet, 

Pas  klag  ich  stet  ganz  fr^  und  spat. 


607 

Damit  will  iclis  bescblieften, 
Hoff  auch  das  zu  geniefsen. 
Mein  Rufen  ist  zu  Gott; 
Der  woU  uns  helffen  allen, 
Nach  seinen  Wohlgefallen, 
Uns  ledig  machen  aller  Nbth. 


A. 
Das  alte  Geijslerli^d^ 

Sve  siner  sele  wille  pleghen 
de  sal  gelde  vnde  weder  geue 
so  wert  siner  sele  raed 
des  help  uns  leue  herre  goed 
Nu  tredet  here  we  botsen  wille 
vle  wi  jo  de  heisen  helle 
lucir  is.  en  böse  geselle 
Sven  her  hauet 
mit  peke  he  im  lauet 
datz  vle  wi  ef  wir  haue  sin 
des  help  uns  maria  konigliin 
das  wir  dines  Icindes  hulde  win 
Jhe  crist  de  wart  gevanghen 
an  en  cruce  wart  he  gehanghen 
dat  cruce  wart  des  blödes  rod 
w*  hlaghe  sin  marter  vn  sin  dod 
süder  warmide  wilt  tu  mi  lone 
dre  negele  vn  en  dornet  crone 
das  cruce  vrone  en  sper  en  stich 
Süder  datz  leyd  ich'dor  dich 
waf  yf^^  nu  lide  dor  mich 


608 

so  rbpe  wir  herre  mit  lüde  done 

f 

vnsen  denst  den  nem  to  lone 

behode  vns'vor  der  helle  nod 

des  bidde  wi  dich  dor  dine  dod, 

dor  god  vorgete  wi  vnse  blot 

dat  is  vns  cho  den  sude  gut 

Maria  muter  konig  inghe 

dor  dines  leue  kindes  min 

al  vnse  nod  si  dir  gheklaghet 

des  help  vns  moter  reyne  maghet 

de  erde  beuet  och  kleue  de  steyne 

leve  hcrjse  du  salt  weyne 

wir  wene  trene  mit  den  oghen 

vnde  hebbe  des  so  guder  Ionen 

mit  vnsen  sifie  vnde  mit  hertze 

Dor  vns  leyd  erist  vil  manighe  sintze. 

Nu"  sclacd  iv  sere 

dor  cristcs  ere. 

dor  god  nu  latet  de  süde  mere 

dor  god  nu  latet  de  sunde  varen  • 

se  wil  sich  god  oü  vns  en  barmen 

Maria  stund  in  grocze  noden 

do  se  ire  leue  kint  sa  doden 

En  svert  dor  irc  sele  snet 

Süder  dat  la  di  wcsen  led 

In  korter  vrist 

Gbd  tomich  ist 

Ilic  wart  gelauet  mid  gallen 

des  sole  wi  an  en  cruce  vallen 

Erheuet  uch  mit  vwe  arme 

dat  sie  god  ouer  vns  en  barme 

Ihc  dorch  dine  name  dry 

nu  make  vns  hir  van  süde  vry 

Jhc  dor  dine  wde  ro4 


'6Ö9 

bebod  viii  vor  den  gehen  äod 
dat  he  sende  sine  !gcist 
Und  vns  dat  Ikorcelllie  leist 
de  vrowe  vndie'  man  ire  tobreke 
dat  wil  god  selüe  an  en'\vrelieri 
sveuel  pik  ynd  och"  de  galle 
dat  gucet  de  duuel  In  se  alle 
Yorwar  sint  se  des  duuefe  spet 
dorvor  be^ode.  vhs  Üerre  goA 
de  e  de  ist  efa  reyhe  leuen 
de  had  vns  god  selue  gheuen' 
Ich  rade  vch  vröwe  vnde  manne 
dor  god  gy  sole    kouard  aniien 
des  biddet  vfcli  'de^arme  sere    '    '    ''  * 
dorch  god  nu  latet  houard  mere 
dorch  god  nu  lat^  houard  varen 
To  wil  Sich  god  ouer  vns  enbarme 
'•    GriAtu»  i^p*  in  h'inielrike 

V  \  siite  eiigl^len*  al  geiihc 

Y  ^  •  de.  cristeh^it  ^ib  mi  entwichen    •    \  / 

des  wil  lau  och  se  vor  gaen 

Maria  bat  ire  kint  al  so  sere  ,    . 

leue  kint  la  se  d%  boten 

dat  wil  ich  sceppe  dat  se  moten 

bekere  sich  , 

des  bidde  ich  dich 

gl  iogene   gy  meyne  ed  sverje 

gi  bichto  reyne  vnd  lan  de  sude  vch  ruwe 

so  wil  sich  god  i  vch  vor  nuiven 

o  we  du  arme  wokcre 

du  knimfest  en  lod  vp  en  punt 

dat  renket  dich  an  der  helle  grüt 

Ir  morder  vnd  ir  stratc  rouere 

Ir  sint  dem  leue  gode  ynmere 


»•>• » 


X 


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Ir  nc  wilt  vc\i  <3>u^r  T^fm^i^  ^fF'^P.   h  :  d 

des  sin  gy  ewelike  \px\^y^JS' ^  ,,}  , {, 

were  dusse  böte  nicht  ^worde,  ' 
d^  cristenhei^  yvjor  gar  yorsv^en 
de  leyde  dui^eJ  had  se  gjebu^jief^ 
Maria  bad  lost  vnse  bant  ^    r         * 
Süder  ich  saehß  di  leue.meije    ?    . 

süte  peter  is  p.orte;nere       r 

wende  dich  an  en  he  Let  dieh*  in    . 
he  brighet  dich  vor  de  k^p^mi^i^  - 
leue  herre  säte  Michahol     , 
du  bist  cn  pleeher, aller  sei 
behode  vns^y.or  der  liellp  i^^q^^     .    j 
dat  do  dor  divers  ^ceper^rdod. 


•  n  ♦  I  •    •  •  ■       •       I  ♦  •/  •  1",  I  I  I  f 


'    ;     >    .    rf»     .< 


ON  DER  GROSSEN  USfuiirmRjälT  DIE 
SICH  KURTZLICH  FBRh€W^N  HAT 
ZU  KOELN  m  DER  H'jULIÜBN  STAT. 


■  i 


VVA  bat  ein  man  }e  me  gehört 
von  amein  solchen  grossen  mort 
Der  wolt  geschehen  sein  zu  Köln 
doch  hat  es  got  nicht  haben  wöln  . 
Auch  die  heyligen  drei  Künig  gut 
band  die  von  Köllen  gröfslich  piliüt 
8ich  het  sunst  gefafept  ain. grosse, nat 
dann  die  obersten  in  dem  rat  ' 
llettent  sich  übel  vergessen 
Wie  woi  sie  wereu  gesessen 
In  grossen  eren  vnd  m  gut 
noch  \va§  in  nh  erfiilt  ir  mu|;.  ' 


J 


61t 

Si  hond  ein  bvnt  samen  geschwon» 

hatten  in  etSidi  usserlioni 

Die  solten  ir  mithhellfer  bin 

dier«ta|;  wolten  sie  geben  hin 

Dem  küng  von  frankpich  in  sein  band 

dan  der  hetlsag  aufs  geller  knd 

Der  wurdfr  wol  ban  bracht  zu  wegen 

köllen  ist  im  wol  gelegen 

Auch  dise  sibeneehen  man 

die  dise  sach  hond  gfangen  an, 

Da  mit  das  es  nit  wurd  erkent 

hond  sie  irn  bund  das  krentzlin  gnent 

Wantent  es  wer  wol  verrigelt 

hettens  verbriefft  und  versigelt 

Ain  grosser  brieiT  da  stund  es  an 

und  ir  sigel  gelienhet  dran 

Von  tag  zu  tag  so  zu  gerächt 

hond  sie  das  krentzlin  grösser  gemacht 

Die  ersten  sicbenzehen  man 

die  das  Hrenti^lin  hond  gfangen  an 

Vor  d^n  gesehichien  im  ander  jar 

hond  sie  jetzt  als  veriehen  zwar    . 

Sind  sie  in  der  fafsnacht  gangen 

bond  vil  mutwiln  angefangen     '*■ 

In  narren  Kleidern  gantz  verbutzt     ' 

ir  angesicht  bremt  vnd  auch  berutzt    < 

Das  mans  nit  hat  mügen  kennen 

sind  naclils  vmher  gloffen  rennen 

Besonder  in  ains  doektors  haufs 

hond  sie  vil  guts  getragen  aufs 

Hond  im  gnomen  grosse  hab 

vil  klaineter  vnd  das  best  vor  ab 

Der  doctor  dem  sies  hond  gethan 

in  ain  frumer  gaistlicb^r  m^ 

39 


L. 


612 

Ain  praK¥er  in  äinr  Kirclien  da 
seins  verhists  was  er  gar  unfra     " 
Des  ist  die  Ritch  bliben  ym  ban 
byfs  miff  difs  zeyt  kain  mefs  drin  ghan. 
Die  schuld  das'  gelt  und  all6  rcnt 
zinfs  und  ^It  vnd  wie  mahs  denn  nent 
Hon  die  ratbsherren  auch  eingnömen 
nun  ist  es  an  den  tag  kommen 
Dabey  man  billich  "^ol  verstat 
got  kain  Übels  vngestraffet  lat 
Duts  die  leng  nit  vertragen 
yetz  in  den  vveynachtfeyrtagen 
Begab  sich  in  der  murer  zunfft 
durch  ctUch  sa^h  vnd  vnuemunfft 
Die  der  zunfTtkhech  begangen  hat 
dar  durch  ym  gar  feind  wai^d  ain  rat 
Das  sy  in  müsten  setzen  ab 
von  dem  dienst  man  ym  vrlob  gab 
Dannocht  Hessens  in  nit  laoiFen. 
gabent  ym  diezunffk:  zu  kauffen 
Das  er  des  hantvvcrcks  meister  wart 
dasselb  vei«drofs  aiti  tat  so  hart 
Sv  machten  sich  da  zusamen. 
auch  der  gewaltrichter-  mit  namen 
Gabent  der  Zunfft  da  zu  verstau 
sy  betten  gar  vnrecht  gdthan 
Bsunder  die  obersten  all  gar 
was  murer  und  stainmetzen  war 
Sy  fluhend  bald  zu  der  fryen 
ain  kirch  haist  zU  sant  marien^  ' 
Da  hofften  sy  sifcher  mx  sein 
der  gewaltrichtef  stayg  selber  drein 
3Iit  seinen  helffem  vnd  knechten 
bettent  so  ain  mortlichs  fechten 


J 


618 

Thetekd  naolits.ehi  ander  jagen    - 

Sy  vvoltens  nur  eu  tod  schlagen 

In  der  kirchen  die  frumen  lofct 

S7  Worten  sieh  zu  widevstrejt  * 

Vnd  kament  vngeletzt  darvan 

hinaufs  über  den  rein  hindan 

Doch  vTurden  etlioh  gtangen  gleyt 

in  demselben  vvasd  auch  gcse]ft    ^ 

Man  vYolt  in  die  köpfF  abfaawen 

das  bracht  erst  der  Znnfft  ein  gi^awen 

Vnd  schryent  all  mit  grossem  brecht 

solt  man  sy  döten  on  als  recht 

Mit  der  wör  lieffens  all  zamen  . 

die  yveber  2unfft  das  vemamen 

Sie  lieffent  den  steinmetsen  zu  V 

fafsbinder  heteat  auch  kain  vu 

Die  drei  zünfFt  aeagesat  gevyaltig  aufs 

mit  Yvörhafüer  band  fürs  rathaufs. 

Da  stundent  sie  nlt  lang  allein  ' 

es  lieff  hinzu  die  ganz  gemahn 

All  im  haiTiaBch  mit  ihren  wehren 

thetens  all  zusamenen  schweren 

Das  einander  nit  Wölten  las 

bifs  auff  den  ailerleatcn  man 

Sie  schlussent  zu  die  porten  baldt 

die  Schlüssel  namöns  in  im  gwalt 

In  die  herren  «kam.  bald  do  ain  gvaufs 

sie  fluhent  bald  »aufs  dem  rathaufs 

Den  kirchen'und  den  clöstem  seu     - 

noch  liefs  man  in  doch  nienen  rtt>     > 

4 

Der  bischoffl>gab  alleti  gevvält  •    •   '  ' 

das  man  dietkirchen  woltheaifll^ 

Wa  man  in  nbrr:möcht  genahein  ' 

auff  d^m  altar  <  möchte  mans  fahen  "  •  i    "    ' 


i 


614 

Sie  hond  vor  die*  frelung  broohea 
v.'irt  es  nun.  an  in  gerochen 
Der  bischoff  spraeh  ich  wils  nach,  lan 
man  thut  auch  iGrott  kain  laid  daran 
■  So  es  sind  so  thirannisch  lek 
ich  merck  es  iH  jetz  an  der  zeit. 
Das  ir  mutwiln  alp  cnd  soll  hon   ; 
wa  man  sie  .Ankam  die  fieng  man 
Der  gwaltrichter  der  tbet  sagen 
do  man  irabs  haufat  ab  wo^  schlagen 
Die  gcmaind  hets  recht  gefangen  an 
v/er  zu  tbun  um  ain  fiertail  man 
t)o  maint'er  füaiff  und  zwenuigk 
die  all  nicht  warent  recht  vertigk. 
Wann  die  all  ab  dem  weg  kemea 
so  würd  die  stat  bald  zu.neiken 
An  eren  und  an  grosse«  gut 
vnd  phielten  die  stat  wol.in-hat 
Von  andern  will  ich  auch  sagen 
den  wurden  die  Köpff  abgschlagen 
An  ilem  hewmarkt  wol  aiiff  dem. plan 
sach  man  zwen  burgermaister.  stan 
In  iren  köstlichen  rocken  » 

es  möcht  ein  harten  stain  erschrecken 
Als  auch  zu  Köln  ist  geschehen 

Das  wird  ich  am  letsten  jehen'     < 

• 

Das  euch  ir  namen  werd  bekänt 
wie  die  zwen  herren  sind  geiiant 
Der  ain  was  klug  drat  einher. scharff^ 
hiefs  herr  Johann  von  Ellendarff: 
Der  ander  herr;  jahann  von  Hajrd 
ich  glaub  es  wa»  yta  alngroft  layd 
Wan  ainer  sei»  tod  vor-  ym  sicJit  « 
darnach  hat  man  ir  drey  geiicht 


j 


Gib 

Atn  sambstag  vor  aant  Antlioni      " 
herr  Peter  Francli*  der  was  nit  fry 
Auch  in  disem  grossen  gefessel 
vrard  gricbt  barehdel  zum  kessel 
Auch  recht  man  den  von  dfe'r  linden 
must  schayden  von  weih  und  liinderi  '   ' 
O  Yfe  der  yamerlichen  gstält. 
sy  band  gehan  so  grossen  gwäli 
Musten  sterben  also  darvan 

I 

Tvem  wolt  das  nit  zu  hertzen  gan* 

Möcht  gott  ym'liymel  erbarmen 

ich  wil  gesweigen  tie  uns  armen     , 

Vor  den  mochtens  nymme  gnesen" 

die  ir  vndertlion'  warn  gwesen 

Doch  litent  sy  es  mit  gedult 

so  sys  doch  Hetteht  vval  versctutt 

Die  andern  die  man  gfangen  layt 

habent  etwas  weytef  gsayt 

Vnd  hond  grofs  Sachen  mer  erkent 

Gott  wöU  es  w'erd  züiii  besten'  gwent 

*  [       •  ,        '  ♦ 

Nun  so  mufs  ich  furbafs  sagen 

das  ist  doch  gröfslich  zu  ktagen 

Vnd  ist  ein  yaiiimerli<^h  nat 

ya  vva  es  also  übel  gat 

Das  sy  sind  gsin  so  vnsinnig '  ' 

vor  der  haylig  cirey^lvüunig 

Zvven  tag  darvor  in  amer  nacht 

da  vvoltend  sy  lian  zii  gerächt 

Damit  ir  sach  niöcht  für  sich  gan 

woltend  sy  Knech.t  geschichet  hän   '  '  '   , 

Nach  andern  frujHmen  burgern'  aufs 

Das  sy  ins  burgermaysters  hauls 

Still  haymlich  bald  zu  yn  hemen 

mercKent  wie  was  ir  tumemerf 


616, 

Sy  yyoltea  da  samen  kommen 

*     .  ..  .     .        • 

das  hettens  in  für  genommen 

Als  offt  ainer  wer  kumen  drein 

ferr  hindershin  ins  haufs  hinein    , 

So  vvoltens  in  dann  greuffen  an 

vnd  mortlicb  «u  tod  gscli lagen  han 

Bald  ye  einen  den.  andern  auch 

hörent  was  volget  mer  hernach 

Im  haufs  ^a  es  sollt  geschehen 

hat  man  in  aym  sal  gesehen 

Ligen  ain  grossen  hauffen  sandt 

das  haben  sie  alles  bekant 

Sy  vvoltens  blut  mit  han  verdeckt 

•  c  ■ 

damit  es  niemant  het  erschreckt 
y  Vnd  es  niemand  möcht  gespehen 

das  mans  plut  nit  möcht  gesehen 
Damit  das  sein  nid  würd  geacht 
byfs  das  syfz  bettln  als  vollbracht  ' 

Vnd  all  wurden  gericht  dahin 
Die  nit  waren  in  irm  krentzlin 
Dann  betten  sy  die  weytin  gehan 
was  sie  dann  betten  gfangen  an 
Das  vver  dann  als  für  sich  gangen 
nachdem  stund  gantz  ir  verlangen 
Es  yvas  sunst  all  ding  zu.  gerächt 
■  an  der  bayligen  drey  künig  nacht 
So  wem  die  feind  darkommen 
hettent  die  statt  eingenommen 
Damit  mainten  sys  zu  verfiern 

man  thut  all  jar  da  jubijiern 

I  •«(*,      ii'i),       .1*'' 

An  der  bayligen  drey  künig  t^g  ^ 

darumb  so  was  es  ir  anscblag 
Des  nachts  so  die  leüt  dll  yol)  Yvern 
vvoltens  die  porten  thun  auft  wem 


>•»  i.i. 


j 


<   I 


>      I     >i 


So  wem  JUß  feind  alil.,c^ejjft  k#n|men 
vnd  wurden  )i^  /eingjefipijiunen  . 
Köln  die  gpoBße  hailigen  8t«^4 
aber  gpQ  ^ie  besQhir^n^thatt; 
Vnd  Mai^ia  sein  ifiuter.inUt       .  . 
man  hat  klarlieh  |§;esejb^n,.ir,bi;Ul 
AufF  der  barliiBser  Hifffii^n  ^tflu  . 
da  wird  ich  z|i  lest|8^gen  ro^  ,  . 
In  einem  andern  trac^eUin   .     .. 
der  heilig  geist  hats  gtian  mit  in 
Do  .mag  man  ganU  wpl  M^g^  von 
got  hat  die  stat  in  hu^igebon 
Zu  dem  man  siqh  bllJUch  yerii^ht 
gleich  wie  der  heilig,  prophet. spricht 
S7  dann  .das. got  die  stat  bevyar 
ir  wachen  wpr  verloip^^  gar,,    .. 

Nun  das  ich  wyter  sag.bese^ei4r 

der  gwaltrichter  hat;  gfß^p.  frewd 

Vor  tEU  disen  Sachen  gehaji^  .    /^  ; 

hat  auch  sein  schwerj^  w.ol  schly^Ten  .lan 

das  er  im  jtnöcht  wo)  gfutraHfViBi^  •;    : ,. 

den  die  Köpfi^  damit i.al^  su,l^i)wen  .      .     . 

die  tzu  in  solten  sein;^^»n^^en,  .  ..<   <  <   ,  .' ' 

wie  ir  dann  vor  band  ;veriiQj^<fn  .  ...  ,1)..,    , 

Wo  sies  w ölten  Jhan  gerichtet  ,^fs ,  , . 

in  eines  burgenneisters  hufs   ,  . 

Woltent  sie  es  als  Y^c^andlfst:  h^n  • 

noch  gib  ich  euch  me;  tzUj,y^^3^an  ;  ...  .1 

Schalkheitj^f{ad^e]|ijS  .woL  u&in^ar^en 

der  herr  uum  .h]ieini^..fan(. Märten 

den  man  im  haufs.  ]b,era;(il]iet,  1^^        .  :.  »  ..ir  ' 

da  er  es  klagt  v^r  J^i^e7f^  jcat...  .  r\   -rl. 

Vor  den  die-jms  «elb.hctten.^g^))an.H.      .i .... 

sy  sprachen  wil  .p8,(|j^^,^^.,..  t^.   r»  h«...  «  - 


616 

Will  er  tttt  ftblfil  itartzu  liomniisaf    ' 

das  eim  sein  -gut  WÜrd  gehömlndn  - 
Bei  nacht  und  ne'bef  lit '  sein  bauft 
was  will  zu  lest  dann  werden  dfaüfs 
Da  mocht  es  ganti  niemand  verstäÄ'  " 
Das  sy  es  stiWr  liiHt^  gllian    ' 
Ja  die  in  ditem  Ifr^nt^lin  vvani    * 
mochten  dem  dbppel  iiit  aufshai^i 
AU  wie  sies  hatteti  ^ftingen  an 
ir  eilich  mästen  Vöt*  Äarvan  • 
Ainr^vvard  kraniclt' vor  disen  g^ttiä^iöi 
Was  er  joch  hdt  j^ethdn  B^iditen 
Dasselbe  ist  mtf  nun  nit  erkenf 
man  gab' iiti^Je' das  sacrament'   ' 
£r  marckt  seiii  IJecht  was  aus  gebranf 
hat  nach  den  burgernmistem  gsaiat' 
'Da  er  nit  me  Tvä4t"^*zit  leben    *  ' 
thet  er  in  gell  vvltflienim  geben 
Gab  in  ain  hüflitt  mit  namen 
zwey  tau^eM '  guldü^  znsamen 
Damit  das  et"  oti'^fiWd  mcScht  sMn 
vnd  nit  milstevvig  Mddu  jpeiA 
Thet  er  in  gai^  Itle^bH  sagen 
sy  soltens  g^  W4id«?rumb  tragen"* 
An  die  ort'i'hct  ^lucH  ahdie  stat ' 

da  er  als  gnomme'fi  hat.'       *        *" ' 

Da  sagten  sie' im  all  Säihert'       '   "'  ' '     " 
hab  kain  vifinütin''gbtV;hdmmeii 
Versun  dich  n^ctn  mit  got  ^eitir  H^rii 
das  gelt  vTolri  wii^äfs 'VvidfetkcrA 
Und  thetent  htt  das  zusägeri  •<•"'' 
das  in  die  rentltame^'Wgeii       "  '    " '  "  ' 
Doch  wanh  alrir  «H  iH^^fe^' fiHjln     ' 
so  geit  er  nit  gertWiflilJrtrin'  '    ■     '''• 


619 

Sie  ll«tfefnt  9^1kt  vll  druft'  gncAnten 
doch  ist  1^  'Ad  -  de»'  tag  MmQn  ^ '  i-    '   ' 
Wie  sies  'hOttd  gtlion  T«y^a[lt9tt 
das  gelt  hond  «i«  als  behdlten        ' 
Wie  sie  danir  mit;  umb  siüdi  gaiigiea     * 
do  inans  darnach  hat  gcfaiigieh    "  <    • 

Hett  man  hil  vvölhi  hafoenf'nk'-  • 
die  gmaind  dU  bat  gelegt  dafiftu;'  '    '  ' 
Sie  band  zusamen  ^eiebdti 
wir  wöln  dißil  gfnainen-  sdlatz' bs^ben 
Do  haben  sie  zu  d^n  ^tuiiden  ■  •  ">  • 
nur  fUnlF  hundert  gttkiett'ftmdeii 
In  ainer  sokh^  grossen  stdtt'  '       ' 
die  so  vil  r6ft|'^vnd  giltiNI  batt 
On  ander  zftll-'t^d  teglk^  g^k 
das  an  dem  ort  onentlich  iblv 
Noch  hatten  sie  vil  mer  erdacht    ' 
hatten  nüvv  zoll  vnd  scbatzuiig  gemacht 
Habent  aufF  all  ding  mergelaif  • 
I  vnd  hond  die  sach  also  bcraif 
Schätzung  auifbler  flaiseh  Wein  vni  brot 
das  hat  sie  brächt  in  dise  not 
Das  es  in  also  ist  ergang^  n   '■■   ■ 

den  Yvebem  hattens  auch  g#fäiigen 
Aufs  irer  zunfift  auch^  etlich  mah 
die  auch  bettln  gefangen  an      *    ' 
Von  d$&ei<  ^«wertmg  hlagdli '  '• 

wolt  in  ain  rat  nit  vertragen 
Dardurch- %rvvÄthsen  ist  der  däntz' 
das  die  gmaind  Was  erzürnet  gänt?: 
Das  die  auffrur  v^i^ard  ängfängeiü  '^ 
da  sind  zu  Kölü  ym  harnJairch  ^gangen   " 
Mit  vvlWiilfter^  hant  auflf  dem  plan  • 
wol  ob  den  Vit^zeheii  täits^lfift  "n^h"      ' 


^0 

I 

Vnd  mag  iite  api|ld^  vverdeil.  gescaMtat^ 
auch  d^r  statt  »popl^  wol  be^atftt   . 
Vnd  auch  aim  .7.etlieben  Sjein  haufis 
da  man  die  hat .  gefangen  aaCi»  > 

Den  man  die.  Köj^^hat  abgschlagen  • 
auch  all  gaffel  thiui  ich .  sag^n 
Oder  zun^tstul^en.vTÄe  mans  nent 
die  vvarentiAU  besetzet  phend 
Vnd  alle  rieh  wurden  bestalt- 
lug  ist  .^^s  Alt  aia  gvosaer  gwalt 
Wa^  es  were  d^trsu  iiomen. 
das  man  sy.  Jtiet,  eipg/enomen    :  .         '    ' 
So  hat  mans'  d^h  sfl  erschlagen 
da  het  sich  ghel^t  grosses  kjag^n 
Man  het  niem^na  ge^thai^  sc^piien 
Sygent  joch  gaijstliqh  personen 
In  klöstern  yva  sie  wem  gwesen 
da  het  niemant.mügen  gn^sen 
Auch  die  priefüter  thun  ich  sagen 
wurd  man  hon.  z\^  tod  gesehlagea 
AiM<h  klai^e.hind  vnd  iie  .firanren    . 
das  wer  ^^amerlich  zu  schawen.,    .  . 
Das  sind  ye  böse  vö§jel  gsin     ,  . .     . 
die  also  woltent  geben  hin       * 
So  grosses  volpli  auff  den  flajrschbaai^k 
nun  4as  ich  es  n}x  mach  au  lanji^li     r^ 
Von  auch  nit  mjj^ch  zn  gar  vil^g^brey 
ir  einer  hiefs  der  bappegey   , 
der  was  auch  im  ^rentzlln  verhalt, 
der  böfs  v.^gel  ,hat  nüt  g^chafft 
Vnd  ist  nit  gang^.ir  wagen   ,  *    . 
wie  sy  es  het  teil  angeschlagen^  r  -.•  '*    ' 
drum  wann.einr  facht  böfi$,;sacli^  aft  ' . 
vnd  es  iiQ,,^  ,wiH  für  s|ch  g^  ... 


I 

j 


621 

der  mufs  ^  letst  darvön'fliehi^Ä 
oder  iiittf»\  d^n  kürtsem  £ieh«n' 
Glingt  im  datin  in  bösen*  sabben 
darff  er  sein  doch  nit  lang'  latfien 
Hat  er  Wo  ein  «eitliehe  frevid' 
so  kumpt  CS  dort  in  c^ig»  leid, 


"  / 


Eroberung  äe^  Schlosses  Haua  durch  fVilhelip.   IV 
van  Henjieberg  21  Jßnuftr .  1442. 

(Aas  Beims  h«nii<eb«^go<r  <!;hröBik.) 

Es  geht  gen 'dieser  Fastnacht  her 

Wir  wellen  frÖlich  singen 
Frej  von  unserm  Herrn  ven  Henneberg 

Wo  findt  sich  seines  gleichen? 

Ein  Edelman  safs  vm  Bucbenländ, 
Baucht  «ich  gar  einen  kekken  Held, 
Reinhardt  von  Hann  ward  er  gekannt, 
Er  roubt  *u  Haus  und  äu  Feld^ 

Auch  GrafWilhelni  aJu  Henneberg  •       ' 

Der  that  ihm  bald  nachjagen, 

Und  kam  für  Haun  mit  grofser  Stärk. 

Haun  sprach,  Henneberg  will  eümen  bald, 
Hab  ich  mich  schon  er  wegen. 

Mein  Schlafs  das  will  ich  Wohl  liebalt, 
Solls  Henneberger  regneri, 

Gleich  8  Nacht  und  3  gan^e  Tag, 
Daraus  will  ich  mich  wehren 

Mit  BefsSn  das  ich  kanii-und  mag. 


n 


«22 

Solch  trotftig  Sted.g^i:  bald  I>e6iai>d   .. 
Der  Herr  von  B«iine]i0rg.ttnd.8}ir«c|i.{, 

Ich  will  dviiii*  wag/^Qb,  h&at  und  IfMni, 
Will  rächen  9olqhe  groTse  Schma^oh«   . 

]>ran  wagen  tfnanipheA  Jiedken  M9^t4^ 
Und  solt  ich  ,din^  y^rliehren   .     ..  ^.. 

Gleich  alles,  waft  ich  han. 


Haun  sprach  mein  SchloFs  ist^ar  veste, 
Üraus  Wehr  icK  mich  Bis  auf  den  Tod, 

Acht  ^r  wenig  die  Hennebe'rger  -  Glsäte, 
Will  sie  wqhl.^bt^reibi^^u  mit  Spott« 

Ich  lafs  mich  nicht  so  überschwatz, 
Und  sollt  ich  gleich  Haun  und  Buebien^ii 

Darüber  bleiben  auf  dem  Platz^  - 


Da  es  nun  liem  zuletzt  zum  Streichen. 
Die  %'on  SchnialiUblden  litefon  Sturm,  •: 

Davon  wollt  es  au^h  hidtt  abweieben, 
Darum  ward  bald  daB:Schlo£s  verboJiisb;- 

Sie  fielen  üb di' jdiei  Mauren  herein  •    , 
Mit  Leitern  uhdmit  Stangen,  '.-  *    : 

Und  fingen  das  Gesindleln  fein.  ' 


t  •»  • " 


,J^A  'Reinhard  .von  Haun  ^e£e|ngen  warfl^- 
Da  stund  er  traurig  gar  ,unfr6h , ' 

Da  man  sein.  Sohn  darrhero  fi|l«n!, 
Da  schreyt  Ceter  Waffitjn  jo,       .  ,  . 

Ey  wärst  du.ungeCangen  noch. 
Du  sollst  mich  han  gerochen« 

3o  du  wärest  kommen  davon« 


Ey  »chweig,^i|t  Yater,  sclKvv^g. .nur  »lill... 
Solcher  trouig  bösea  Wort:.  ,    .     .    ^        .  ,., 

Ich  trau  meinem , Her^9  v^.ij^,  lj[;{i|neb^;*^,...; 
Er  setfit  mich  npch  zu  einem  Vqigt 

Zu  Haun  yvwthl  noch  auf  der  ^ohen  i&innej^, 
Da  sprach  der  Herr,  von  Uenneb.erg :  ,  ■ 

■ 

Das  hab  ^9l|,.gar  noch  keinen  WtUen. 


Wer  milr^rsten  .wUl  stretten  9vrar, 
Der  mufs  sioh  wohl  besinn^^  *    t 

Jetzt  mufß  ein«  edle  Henne  t^atty  <  <  i 

Zu  Häuft  TTfith}  auf  der  Zinnen«  \      * 

Der  Adler  Mpn  Gold  'eiuKC  Kvoiie  trä^, 
Der  saifit 'det  Henne  nisten  da*    '    > 

Das  thut  mancbem  Reuter  wehe. 


«» \ 


Hans  von  Haun  der  fromm  mit  Sorgen, 
Der  ricth  seinem  Vatter  rechte, 

Aber  er  >volUe  ihm  nicht  gehorchen, 
Weder  er^ijooh  seine  Kn^clue^  . 

Darob  hat  er  sein  Schlofs  verlobm.  ^ 

Das  hau  ihm.fnigenonunen«  ,...      .  .  ,y, 

Drey  edle  Fürsyten  hocl^gehoren«.  ., 


Reinhard  von  Haun  und  auch  sein  Sohn 
Mit  ihrem  Anhang  insgemein 

Ge^nglich  wurden  gefüji^rt  r^i^von. 
Verehrt  mit  neiupn  Kapp^iil 

Es  kostet  Haun  Buchenau- 
Leib  und  Blut  auf  dem  Platze  blieb. 

P?r  Hä|idel  wirren  sie  gar  xucl^t  fr^ii« 


^ 


♦ 

Die  Käpp^leitf 'aie  sie  tr'ageiianV   ' 
Die  sind  anf  denen  S'eiten,  ^    *"* 

Und'  sind  'fast*  eiig'  geächnüret,' 
Wie  sie  nur  sind  von  Ringschnur.  ''  ' 

Öas  thut  iW*Threri  ÄÜöen  zu  w/tih. 
Zuspricht  mehi  ^bh  'Hctiueberg :  '    '  "  ".  ' 

Du  bfauchsf  ittl/t'^rt  nicht  mfehr.' 


Wer  dieseti  Reim^&o  lang'^d  ^chti^ltu, 
Obn  allen  Schein  vor  klein  vor  grofs,   * 

Das  hon  getban  'Zwey  Bergg^^ellen 
Zu  Schmalkalden •  W0bl  auf  dem  'Sehlo(^: 

Sie  singtm  demriy'md  singten  Mehr':"' 
Gott  behüt  den  Kivab'en  in  ihreti  hishett 

Ihr  Zucht  B^^olieidenheit  und  Ehrl: 


:; 


\ 

••.  j         'i     •      \  .'    ii  .  •«      »I 

'   •»•«  i  •       ••'     "f  */    '   ■ 

Zug  t?0^  H^'//^/«  J>  1439. 

c 

Auff  einen  Dienstag '^s  geschähe;  *';  ^' 
Do  man  für' fletstädt  rennen  sähe,   ' 

Für  Hetstä'dt  viel  im  Felde, 
Sie  zogen  auff  Mühlrode  zu, 

Da  schlugeil  sie  auff  ihr  Zelte. 

Da  solche» '^n.^die  in  der  St^dt'  ' 
Sie  funden  bald^'Wdhl  einen'R^b' 

Dem  Feind  sich*  *hi cht  «u  ergeben 
Sie  rüsteil*  sieh'  mit  .aller  Mafelit  '  " 

Mit  ihii  ill  Streiten  eben.       '    •*'  ' 


Und 


625 

Und  wenns  3  Tagt  Margrafen  regnt^ 
Und  länger  hier  in  dieser  Gegend 

So  wollen  wir  doch  nicht  zagen 
Wir  haben  eine  feste  Stadt 

Dazu  viel  Rofs  und  Wagev. 

Der  Feind  brach  auf  m\t  seinem  Heer 
Er  zog  wohl  um  den  Scheuberg  sehr. 

Zu  Pferd  und  auch  zu  F^sse 
Die  Land -Knecht  liefen  alle  daher 

Die  liesen  der  Stadt  keine  Muse. 

Da  rief  sich  Carl  der  Beüteler; 
Reicht  mir  die  grosse  Büchse  her 

Dafs  ich  sie  kann  gewenden 
Die  Trabanten  lauffn  alle  daher 

Sie  haben  gar  frische  Hände. 

Er  schofs  gar  ferne  in  das  Feld 

Er  schofs  dem  von  Schwarzburg  ins  Zelt 

Das  thät  er  Karl  mit  Ehren 
Dazu  alleine  ihn  beweget 

Die  Stadt  wohl  zu  erwehren. 

Er  schofs  dem  v«n  Schwarzburg  ins  Zelt 
Der  rieff:  O  theur  Herr  von  Mansfcld 

Und  woll'n  wir  das  nicht  wehren 
So  trieben  sie  uns  gar  davon 

Defs  haben  sie  Preis  und  Ehren. 

Da  nahmen  sie  wohl  ab  ihr  Speer 
Sagt  hans  von  Drot  und  Geiseler 

Sie  wollten  ihnen  pfeiffen 
Und  gäbe  Graff  Günther  den  Ralh 

Man  solt  se  gar  nicht  angreifen. 

Woi,¥F»  hi$tor.  VoksUeder.  Afi 


626 

Das  dauchte  Michel  Beckern  nicht  gut 
Und  Hans  Badern  das  gute  Blut 

Sie  kunten  scfaleifTen  und  wenden 
Die  Lands  -  Knechte  Heffn  alle  daher 

Sie  hätten  frische  Ha'nde. 

Sie  kamen  für  ein  hohen  Thurm 
Da  erhub  sich  ein  grofser  Sturm 

Da  hört  man  PfeifTen  und  Trommel 
Bald  rieff  d^s  ganze  Meisner  Land, 

Hetstädt  ht  nun  gewonnen 


JLied  von  Grubenhagen  1448* 

(Lesner'«  datselische  Chronik  90  b.) 

T)eT  Grubenhagn  bin  ich  genandt, 

Alhie  herumb  gar  wol  bekandt. 
Und  hab  difs  orts  gestanden  aus, 

Gar  manchen  sawren  harten  straus. 

Gar  mancher  Schalk  mich  angesehn, 
I^och  mich  allhie  mufs  lassen  stehn, 

Ihr  viel  von  mir  han  nutz  bokomen. 
Und  gleichen  theil  zur  Beut  genomen. 

Nun  wollen  sie  erst  Ritter  werden 

An  mir,  doch  nicht  mit  Gott  und  Ehre, 

Den  Ring  sie  müssen  doch  hie  lassn. 
Und  wandern  heigi  weg  ihre,  Strassn. 

Dicfs  ward  gedieht  zum  Grubenlagn, 
Wer  dann  ja  wil  ein  andern  ^gn 

Der  rüget  seltn  zu  keiner  zeit 
Vnd  macht  sich  selbest  viel  lals  und  neid^ 


627 


Aachener  Fdtde  vm  Affenschmalz   1429. 

MenckvB  Script.  r*r.  g«rm.  I,  iiio- 

BLorent  ir  frawen  und  Jungfrawcn  zart 

Von  einer  behender  ocher  varl 

lls  ir  wol  hant  uomumen 

Wie  die  Herrn  in  Ache  sint  komen 

[st  das  gut,  das  weifs  Gott 

[ch  sagen  euch  das  sunder  spot 

Es  ist  mannigen  manne  bekannt 

Wie  die  Hern  von  Ache  getfaan  hant 

llit  der  guten  Gemeine  von  der  Stadt 

Das  sie  deiner  hant  gehat 

Si  komen  nit  dorvmb  gotb'slon' 

Mer  zu  wenne  was  ein  Hcff  von 

Den  Hern  dar  gelaten  und  gemacht 

Das  bezalten  die  von  Ache  in  der  nacht 

Nfu  höret  was  do  geschah 

411es  auf  denselben  Tag 

Do  der  hoff  waz  geschieht 

Her  Besell  kuude  gepaidten  nicht 

Er  vil  dem  von  Firneaberg  zu  fus 

Vn  sprach  Ich  ewr  gnaden  clagen  mufs  ' 

Wir  werden  betwangen  von  unser  gemein 

Wir  sein  zu  Ache  nit  wol  daheim 

Wir  hetten  einen  Aufsatz 

ZvL  vcrsumen  einen  schätz. 

Euch  und  ewrn  gleich  domit  zu  empfahenn 

Den  weg  bau  sie  ins  untergangen 

[Jnd  enthalten  uns  selber  und  golt 

Das  hand  wir  vortragen  mit  geduld 

40  * 


628 


Das  cUgen  wir  euch  herre  mit  not 

Weren  ir  zehen  oder  XII  tot 

So  mochten  wir  unser  recht  behalten 

Auch  wolte  ewr  gnade  walten 

Und  körnen  uns  zu  hilffe  in  der  nacht 

Das  hant  wir  uns  also  bedacht 

Das  wolten  wir  euch  also  vergelten 

Das  ir  uns  nymer  soltet  schelten 

Mit  Silber  gold  und  edelgestein 

Wenne  es  solle  bezallen  die  gemein 

Der  herre  von  Fimenburg  sprach  zu  der  stunt 

Da  tut  mein  oheim  von  hei^esperg  kunt 

Wenn  er  ist  bei  solchen  dingen  gut 

Sint  das  ir  also  tut, 

Sie  riffenn  den  von  Henge&perg  dar 

Edelcr  herre  wir  sind  in  fa\ir 

Nu  staht  uns  allen  bey 

Wie  vil  das  des  geldes  sey 

Das  doran  wurd  gelait 

Des'  haben  wir  kleine  acht 

Das  wollen  wir  euch  gern  geben 

•Von  der  gemein  wollen  wir  es  heben 

Das  haben  wir  euch  gedacht 

Und  steht  uns  bey, in  der  nacht 

Also  das  soll  gesehen 

Wir  enwollen  von  euch  nit  entflihen 

Der  von  Firnenburgk  sprach  also 

Herre  von  Hengesperg  was 'saget  ir  dorzü 

Das  wil  ich  mich  zu  euch  versehn 

Ir  wifset  wol  was  zu  Prussel  ist  gescbeen 

Der  von  Hengesperg  sprach  ich  nim  mein  berat 

Bleiben  wir  da  mit  solcher  tat 

Des  solte  alle  die  werlde  lachen 

Dorvmb  so  lat  es  uns  mit  listen  ma«hen 


629 

Do  sprach  der  Kun  7on  dem  EicTiom 

Wir  wollen  paiten  pis  morn 

Das  ist  das  rechte  lefchaid 

Do  wir  uns  zu  hani^  berait 

Gleich  in  der  Mit'eniacht 

Also  sich  menchlch  slofFen  hat  gelait 

£r  sprach,  sint  ii*  der  Sachen  frei 

"Wir  wollen  euc\  stbn  pej 

Das  wir  pleilt^^n  vnvorraten. 

Anders  wir  kunen  zu  grofsen  ungenaden 

Die  von  Ach  haben  vor  zeiten  gros  ding  getan 

Sie  hant  auch  hem  und  fürst en  erslan 

In  derselben  stat  ihr  hem 

Das  stat  uns  zu  besorgen  sere 

Sie  sprachen ,  Nein  liber  here 

Das  ist  alles  wol  bewart 

Von  der  pforteri  bis  aufF  den  mark 

Wir  haben  die  slufsel  von  der  Pforten  ' 

Wir  haben  der  zisen  und  tarzen  uff  der  Hern  haws 

Do  sollet  ir  reiten  ein  und  aus 

Und  ist  von  uns  also  bestalt, 

£s  sej  paide  jung  oder  alt 

Ey  sej  man  oder  weib 

Die  sollen  vorlissen  iren  leip 

Mit  totes  crafft  sollent  ir  sie  lezen. 

Die  reise  volle  ging 

Ein  here  den  andern  enpfing 

Bas  sie  alle  worn  pej  in 

Sie  komen  zu  Ache  für  die  stat 

Des  die  gemeine  harte  bomen  hat 

Die  pforte  was  aüff  getan 

Man  mochte  dorein  reiten  oder  gan 

Das  kam  von  reterlicher  List. 

Das  ir  alle  wol  wist 


630 

Sie  komen  zu  Aclie  eingeritten 

Die  gemeine  des  sorge  litten 

Also  ir  alle  wol  wist 

Das  kam  von  Eichorns  list 

Diz  was  das  erste  begyn. 

Zu  dar  pant  pforten  ritten  sie  in 

Mit  der  Flucht  auf  den  mart 

Do  sie  wöl  wum  bewart 

Das  sie  sich  sicher  wüsten 

Do  ritten  sie  mit  clugen  listen 

Durch  die  strafse  alle  mit  in 

Das  die  Leute  nit  komen  bey  in 

Do  sie  komen  pej  sant  Jacob  her 

Do  sazten  sich  die  purger  zu  wer 

Und  zu  Sturm  und  zu  streiten 

Do  begunten  die  räter  zu  paitten 

Und  bliben  halten  mit  gewalt 

Wenn  es  was  also  gestalt 

Das  sich  nymandt  künde  wern 

Wer  solt  sich  denne  geveren 

Do  solch  ding  gescheeti 

Die  musten  in  die  Kirchen  flihen 

Die  purger  von  Ach 

Do  geschah 

Ein  falsch  ratt  von  den  falschen  gesten 

Die  sie  in  ir  stati  musten  lassen  resten 

Pis  auif  den  nechsten  tagen 

Das  koste  paide  haut  und  kragen 

Zu  grosser  unschulde 

Got  gebe  in  «kllen  gedulde 

In  dem  ewig  leb^ 

Die  dorumb  musten  sterben 

In  sant  Jacobs  capelle 

Sie  worn  des  teuffels  geselle 


631 

Die  den  mort  haben  getiui 

Sie  sullen  dem  teuffel  »immer  entgan 

Sie  hetten  sich  darauff  gestalt 

Sie  slugen  sie  zu  tot  mit  gewalt 

Und  schelten  y  mon  in  de^  plut  mochte  paden 

Do  fant  «man  grossen  siDhaden 

Die  frawe  von  Irem  mann 

Vor  Gote  sint  sie  vorpannet 

Die  der  Kirchen  nit  «aschonen 

Der  teufel  sol  in  Ionen 

Der  do  dichtet  posen  rat 

Sie  triben  do  falsche  tat 

Ein  taile  lu#en  auffe  saut  Jacobs  tum 

> 

Do  en  hetten  sie  weder  wein  noch  hom 

Und  würfen  herab  mit  steinen 

Auf  die  ritter  gemaynne       ^ 

Und  ritten  an  den  mart 

Do  sie  sich  hatten  bewart 

Sie  namen  der  sache  eine  für  hant 

Die  gemeine  wart  alle  besant 

Nemlich  mit  seinen  Gekios 

Do  sach  man  sicher  jammer  grofs  ' 

Von  der  guten  gemetn 

Grofs  reich  arm  und  klein  •  . 

Musten  sweren  einen  eide 

Es  wer  In  lip  oder  laite. 

Auf  sant  steffans  plut 

Got  weifs  wol  es  ist  gut 

One  die  do  pliben  tot 

Und  stürzten  ir  blut  in  not 

Maister  Steffen  was  irein 

Der  in  totes  not  erschein 

Maister  Heinrich  Jacken  schicket  doraach 

Nachdem  was  Im  besunder  jagh 


632 

Der  konte  sein  wort  .wol  zu  preisen 

Nach  beschaidener  weisen 

Und  This  von  Mychssenbach 

Der  heue  ein  jemerlichen  tag 

Mit  den  andern  guten  lewten 

Das  ich  nicht  alle  mag  bedewtea 

Und  me  es  rede  mechter 

Recht  wie  man  werken  treibet  zu  dem  echter    • 

Do  wurden  sie  zusammengetrieben 

Die  in  der  stat  woren  bliben 

Wie  mocht  man  forschen  grofser  not 

Denne  die  guten  leute  bliben  tot 

Der  schercken  sticker  zu  dem  uon  Hengesperg  sprach 

Nu  erparme  es  got  diz  ubgemach 

Dbs  ich  unschuldig  mufse  sterben 

Nu  tröste  got  mein  erben 

Die  ich  allhie  lasse. 

Sol  ich  sterben  auff  diser  Strosse 

Das  mufse  got  erbarmen 

Ich  machte  auch  ein  schenken  mit  hamaschannen 

Die  schon  sten  noch  und  herrlich 

Edeler  herre  erbarmet  euch  über  mich 

Vnnd  lat  mir  noch  heut  pej  tagen  mein  leben 

Was  ich  gutes  und  geltes  hann  zu  geben 

Das  nemet  alles  in  ewr  gewalt 

*Durch  die  fruntschafft  mannichfalt 

i 

Die  ich  mit  euch  han  gehabt 

Und  weiset  mich  nacket  für  die  stat 

Und  lat  mir  heut,  das  alles  mein  gut  wil  ich  euch  geben 

Der  von  hengesperg  sprach  du  solt' leben 

Nymer  kein  tag,  du  must  allhie  sterben 

Und  hestu  alle  die  Werlt  zugeben     - 

Maister  Heinrich  «prach  also 

O  Herre  Got  von  Himmel  hoch. 


633 

Erbarm  dich  über  mein  unschuldig  blut 

Durch  dein  milde  reine  und  gut  - 

Und  tröste  mich  armen  mann 

Wenn  ich  in  diesen  elend  stan 

Der  von  hengesperg  stacht' sein- panir  aus 

Das  er  slug  für  der  purgerhaus    ••• ' 

All  auf  demeselben  tag  ••    ^ 

Ein  burger  zu  dem  andern  sprach  • 

Wir  haben  vil  geste  in  unser  stat 

Ir  nochgebum,  wie  gefeit  euch  das 

Es  ist  nit  unsser  best    • 

Das  uns  kommen  solliche  gest 

Das  was  Tielmann  Valch 

In  zu  malle  zuschalk 

Und  sein  sün  Leuart 

Die  hetten  was  noch  in  der  stat  der  kroch 

Unden  in  ein  loch 

Das  er  also  hinweg  kam 

Und  dennoch  Maister  Harttman 

Der  die  pilde  pflag  zu  sneiden    . 

Der  hub  sich  auch  pei  zeiten, 

Das  er  also  uorswant 

Das  in  do  njrmänt  t'ant 

Er  kroch  in  ein  munich  kappen 

Er  ging  embern  knappen 

Die  guten  lewte  waren  in  eingan 

Do  die  pete  fart  fere  was  getan 

Dei  Herren  von  Ache  warn  leyde 

Sie  sprachen  alle  mit  neide 

HilfF  got  sint  uns  die  entkommen 

Die  kriegen  wir  krencken  fromen 

Sie  enkunden  von  posheit  nit  ensprechen 

Das  sie  es  nit  mochten  gerechen    '    • 

Also  sie  es  hetten  aufgesazt 


634 

Die  guten  lewte  ^drdc^n  aus  der  3tat 

Und  behüten  iren  leip 

Des  frewet  sich  man  kint  und  weip 

Din  Herren  lissen  den  von  Acbe  die  lese 

Und  machten  do  etn.new^  geseze 

Das  91  e  swurn  auf  Sant  Steflan»  blut 

Got  wie  i)s  was  zu'  mut 

Und  musten  do  bey  Irem  ei  de  sprechen 

Das  nymer  zu  rechen 

Und  das  irem  eide  begriffen 

Die  Herren  retten  umb  die  pfiffen 


Und  woren  wol  gcmut 

Der  eine  vorlos  sein  leiptt,  der  ander  sein  gut 

Von  def  guten  gemein 


Do  woren  die  herten  herzen 

Die  do  sahen  tot  ligen  und  in  smerzen  . 

Von  der  guten  biderlewte 

Des  erbarme  sich  got  heute. 

Do  die  pfleger  kommen  in  die  stat 

Hette  dovon  der  gemeine  yglicher  sein  Homaseh  angebal 

Und  einen  Bogen  in  der  hanntt 

Und  betten  auch  alle  sant 

Drey  auff  einem  pfille  in  igliche  hecke  gesehoissen 

Das  hette  die  behenden  bUgrein  ser  uordrossen 

So  wem  sie  recht  gerächt 

Zu  Ach  in  der  nacht 

So  were  in  recht  getan 

Wenne  sie  meinten  geritten  han 

Do  musten  sie  sein  gefangen 

So  mochten  sie  sich  han  versunnen 

Was  sie  an  der  pete  fart  gar  hetten  gewunne» 


635. 

Hette  sie  auch  zu  synne  gehat;  , 

Die  gute  gemeine  der  stat 

Und  hetten  in  stier  geliarten 

Do  die  Vogel  ynnen  warten 

Der  das  erste  hette  gedacht 

Und  die  uorreterye  gemacht 

So  hatte  von  Ache  die  gute  stat 

Weidelichen  gebroten  hat  .  ., .    . 

Wenn  sie  aufF  irem.  pette  solde  geslojQfen  hann  2u  stunde» 

Das  sie  den  Esche  hetten  funden 

So  were  ihr  recht  gegeben 

Des  wolten  wif  han  gelacht 

Unser  leben  das  was  scheinlichen  bedacht 

Das  man  von  der  guten  stat  eine  mort  grübe  hat  gemachf« 

Des  was  falsche  Acher  fart 

Sie  hiltent  dort  auff  dem  mart 

Und  auch  auf  den  purger  Haws 

Do  gingen  sie  ein  und  aus 

Mit  has  und  mit  neide 

Und  auch  ein  teil  worn  laide 

Das  sie  ire  petfart  •  baten  gelaist 

Des  frewten  sie  sich  allermeist 

Sie  afsen  brot  und  fleisch  und  salz. 

Des  beschreip  uns  Affensmal«, 

Wie  die  herren  ritten  von  dann 

Mit  manigen  stoUen  man^ 

Dgk  sie  sich  hettem  bereit 

Und  lissen  Ach  stea  in  der  stet 

Also  uns  Affensmalz  het  geschriben 

Und  do  pei  lassen  es  bliben 

Und  hat  davon  ein  lide  gemacht:  > 

Das  dis  were  ein  hofse  Nacht  ^ 

Der  von  erstQ.g«J>  jien  rat 

Do  geschah  als  ^pliclie  tat  ' 


636 

Also  so  man  singet  in  dem  lid 

Des  entacbt  AiFensihalz  nit 

Me  er  enhat  diss  buch  nit  gemacht 

Mer  got  geh  im  ein  gute  nacht 

Dos  er  die  Wahrheit  hat  gesungen 

Paide  den  alten  und  den  Jungen 

Nu  behüte  gott  alle  gut  festen 

Vor  also  sollichen  bösen  gesten 

Die  tfäs  Voicice  suchten  in  der  naclbt  ' 

Üngewamet  und  ungedacht 

Die  nit  han  gutes  in  willen 

Das  si  iren  mut  mugen  stillen 

Do  ynnen  danzet  die  gemeine  nit  gleich 

üfu' behüte  uns  got  von  hymelreich. 


Ein  new  Gedicht  von  der  eroberang  des  schlofs  Hijheih 

hreen, 

Sejnd  Fürsten,  hem,  stet  und  gmain 
Ir  Sachen  nit  send  über  ein, 
Seynd  ist  hein  glück  in  aller  weit,. 
Mit  liegen,  triegen,  falschen  geh. 
Mit  rauben,  morden  u.  t.  prandt, 
Das  ist  yetK  fast  der  syt  im  landt. 
Kein  brioif  noch  Siegel  bat  man  Hiebt, 
Die  weit  die  ist  so  gar  entricht 
Und  zeugt  yn  allem  land  entzwer, 
Auff  Und  nyder,  hin  und  her. 
Im  Welschem  land  ist  kriegps  vil, 
Wer  dann  in  Braband  wandeln  will, 
Ist  angst  und  müe  und  grofs  «nardt. 
Denn  leüffen  nach,  als  ytzund  stat. 


637 

t  keyn  Ordnung  mjndert  mer, 

eyne»  do  ich  yeU  von  hör; 
luif  der  straeen  tcglich  rauben, 
tend  yve\  eins,  das  will  ich  glauben 
gend  yn  selbst  der  sachen  recht, 
hatten  nicht  auffs  kaysers  recht, 
mag  die  leng  nit  besten. 
11 1  betrübt  ist  yedermann 
iplang  thät  alle  menschen  wee? 
irser  seyt  fund  man  ein  list, 
man  sich  ernstlichen  rüst 
Schwarteepurg  mit  gantzer  macht, 
let  pey  meiner  treu  geacht, 
het  syn  pracht  und  ungemach, 
ch  den  zeug  von  Nürnberg  sah, 
Unecht  und  wegen,  zu  fus,  zu  rossen 
mevklich  stuck  von  guten  gschossen. 
;haus  kein  mangel  was  en  in 
zugend  dapferlich  dohin 
selbig  zug  der  wardt  gewendt; 
legenspurg  die  rays  sich  endt, 
wentten  sich  und  kertcn  wider, 
glaub  auch  warlich,  das  ye  syeder 
strafs  sey  nimmer  worden  frey, 
sye  vor  offt  gewesen  sey. 
rauber  hond  gar  offt  den  glauben, 
treu  die  stett  zusammen  haben, 
selben  treu  halb  woUens  woU 
eufs  und  sedel  füllen  wol, 
yetz  durch  yren  falschen  list 
manchem  ort  beschehen  ist, 
leut  hyn. füren  und  beschetzen; 
hend  keyn  sorg  auff  widertretzen. 
h  summerzeit  die  pringet  rosen. 


638 

Jch  lian  Mrtzlichen  hören  Itosen: 

Den  keyser  hab*  die  sach  verdrossen 

Und  mit  dcm  reych  gar  fast  beschlossen, 

Das  man  die  raubschlofs  prechen  soll; 

Des  zympt  den  frummen  lieyser  wolL 

Seynd  nur  derselb  beschlufs  ist  gesehen, 

So  hab  ich  kürzlich  selb  gesehen 

Ein  hübschen  zeug,  wie  ich  euch  sag% 

Am  Abend  Symon  und  Judas  tag, 

Zu  Nüraherg  mit  hübschen  rust. 

Von  reutern  gar  ein  schöner  lust,    . 

Ganz  frÖlich  knecht  und  lützel  wegen; 

Gott  der  wolF.ir  aller  pflegen. 

Fürsten  und  herren  kamen  zogen 

Dem  Hegau  zu,  gar  unbetrogen 

Für  Hohenkree  wafs  jn  mudt, 

Das  haben  danck  die  herren  gut,    ' 

Da  nun  die  samlung  wafs  gethan, 

Do  griffen  sis  gar  dapffer  an 

Und  zugen  auff  Sant  Martinsabent 

Für  Hohenkrecn;  für  war  das'glaubent 

Mattern  von  Strafsburg  der  het  acht. 

Er  thet  zwen  schüfs  zu  guter  nacht, 

Nun  weytter  merkend  was  ich  sag: 

Und  darnach  an  Sant  Martins  tag 

Do  wart  gelagert  und  geschantzt 

Des  tiohekrce  lützel  gantz. 

Am  Freytag  hub  sich  erst  jr  klag', 

Man  schofs  zu  jn  den  gantzen  tag. 

Zu  kree  ward  ein  püchfs  gericht 

Her  ab  nidefs  höre,  das  halffs  syn  nicht; 

Der  pey  der  püchfs  schaut  hyn  u.  dar. 

Ich  weis,  wie  man  sein  ward  gewar, 

f  c^ld  in  dem  hör  man  jn  erplick^ 


639    * 

Inhalat  Taueber  was  geschickt, 
let  ein  scbufs^  das  als  erbracht; 
ch  sich  wunderlichen  macht: 
uclc  spielt  er  vom  fclsen  rayn, 
raff  dem  meister  on  ein  pa^n, 
shiefsen  kam  }m  nit  gar  eben, 
sagt  man  wol,  wie  er  noch  lebe, 
icht  villeicht  als  mer  sein  todt, 
*  dann  leyt  in  grofser  not. 
iser  püchfs  stecket  ein  fan, 
^hwartzen  krön  gemalt  daran, 
am  freytag  kam  die  nacht, 
;ehen  hatten  sich  betracbt 
bernattcr  in  dem  schlöCs. 
c  horten  des  mechtig  gschofs, 
voltcn  pflegen  falschen  syn 
fingen  zu  den  andern  hjn. 
enzehen  solten  wachen 
leyslig  sein  in  allen  Sachen, 
völten  sic^  gen  logen  nyder, 
itnacht  kömen  sie  her  wider, 
ölten  sie  dann  wachen  auch, 
börund  zu,  wie  giengs  darnach, 
ielen  aufs  und  kamen  hin, 
Mn  fiel  todt ,  was  nit  für  jn, 
imbtztag  frü'da  giengs  erst  recht, 
ardt  mit  schiesen  grofs  gepracht, 
'n  und  Tauchern  Schüssen  hart, 
eichen  maister  Bemhart, 
;ing  vil  grosser  püchssen  ab, 
lem  im  schlofs  ein  trauren  gab. 
;urlz  da  gab  jr  einer  ain  rath, 
OS  die  herschaft  also  lat, 
ill  wir  fristfin  unser  Icbe^ 


«40 

Und  wollen  ui^  pey  zeit  ergeben.    .. 
Da  einer  des,  andern  maynung  bru$tt 
Von  stund  an  ward  ein  fried  gerufjOt^ 
Kaysers  Zeugihaister  und  Maltern, 
Die  tbeten  |r  wort  verliörn, 
Pracht  er  >r  red  lautter  und  rayn 
Dem  strengen  hern.vpn  Liechtenstayn 
Und  herr  Jörgen  vgn.Fraintsperg  ^uch^ 
Die  Iietten  da  nit  lang  ein  sprach. 
Mugen  sie  schweren  do  pey  glauben, 
Das  sye  kain  schuld  an  sachen  habjen 
Und  aller  sach  unschuldig  seyen. 
So  mödit  m^n  sye  leeht  denaht  freyen. 
Do  nun  die  hersehaft  liam  furls  schlofs, 
Sye  schryen  raufs  on  all  verdrofs 
Drey  stund  zu  romen  zu  den  thorn. 
Do  ward  aber  ayd  geschworn,    , 
Nichts  rauTs  zu  tragen  dann  da  jr 
Do  stelt  man  ^ie  tral^anten  für 
Unther  das  thor  ^u  peyder  handt,. 
Man  besah  ja  all  jr  gewandt, 
Das  keiner  nichts  trüg  verporgen  do. 
Noch  wesen  sie  der  gefencknufs  fro: 
Ein  köchin  kan^  auch  nach  her  gangen. 
Die  Frummen  hern  die  ward  blangen, 
Das  schlofs  bewarn  und  besehen: 
Das  sacrament  und  auch  ein  her 
Fand  man  auch  do,  den  bot  man  eer. 
Auff  das  hot  man  das  schlofs  besetzt 
Mit,  yil  trabanten  ungeletzt, 
Auff  botschaift  unscrs  keysers  herr, 
AVas  damacU  .würdt  für  neue  mer. 
Das  ist  ja  meinern  wissen  nichts 
Ich  het  villeicht  si^ss  weyter  Diphtj 


Par- 


641 

ab  so  wil  iclit  prechcn  ab»  ,    ,  ,  . 
at  ic^  lyoytter  potschafTt  liab.^^ 
labs  ^iii4clit  auf  den  beftcha^dt,  ,, 
les  mir  H^rman  Gropmar  si^t, 
at  gesehen  selb  die  Datt,       .  ,} . . 
aniL»  Schneyder  gesprApbfm J^at. 


>Igt  ein  nett  gedieht:  ubie  anfs  heoelch  hay- 
Majestät  die  raubscJdoJs  vor  dem  wald  er- 
t  worden. 


j  1    1 


nilian  du  liayaer  Irmnint    -  <  < 

leiner  Jilag-  ich  aber  kam« 

h  vor  "olft  dmrch  mein  gediobtx 

ayserlich  gnadi  han  undennicfat,.  - 

es  so  ktimmerlichen  standr 

(utsoh  and  aueh  in  Writcben  ländt 

1  ycfts  mii  'd«r  rauberey." 

eder  ^lüok  noch  hayl  ist  bay. 

teuer  daeu'  und  hilff  es  rechen^ 

lan  die  raubschlofs  mdg-  ei^recfaen, 

stz  dein  Htfyserliche  krott 

üohenkreen  auch  hat  than, 

st  zerrisseii  und  erzart 

aan  iniiEinddn  schetat  #iir  hart|': 

hilff,  des'Weyter  werdt  ge^roehen. 

lianM,  den  man  yetzundt  hört, 

lieh  -dann  aivff*  in  neues  entpert        < 

itir  durch  «ein  wehrhafllen  mnndt^  . 

irtzer  zeyt.ist  worden' kundt 
kistor.  VoUulledar  4j^ 


642 

Wie  das  durch  kaygcfrlicb«  mit^iht*' 
Der  Handel  sey  gar  bcicH  hetimcht' 
JDas  übel  cti  strafFen  aU'  den  lenn 
Die  alle  Strassen  wendt*  ve^henn, 
Dadurch  das  reich  in*  armut  Imuibt 
Und'  gethi^yUehi  nute  gar  hitsel  frumbt. 
DaAimb  ist  worden  aufsgesandt 
Keyserlich  potschaft  in  die  landty 
Nemlich  ein  graff  von  Geretsech. 
Das  er  beware  alle  heck 
Und  84^1  dem  reich  ein  be^st^n^t  thon 
Von  wegen  der  hayserlichen  kron^ 
Wie  ainem  hauptman^n  sugebürt 
Der  dann  wil  sein  ein  treuer  hyrt; 
Der  kam  gerüst  on  alln  graufs. 
Mit  im  so  ist  geangeb  ^atufe 
Des  bischoffs  iseug  .vqn  Bambflif  1| 
liU  straüttiaufhidas  ubeli'werdc«.  > 
Das  yetaSidenoL  landt  vil  kumei^-tnacbt 
AufF  alle  Strassen^  tag  ukidrJMifht>. 
Daniaeh  auff.piiQdtnifs.  und  y«i)BQbv^ibai 
Wolt  Nürenberg  nitJengeir  JlHiibffif 
Und  rüsteiir  lieh  dtei  frtnnmeit  !hemett. 
Und  scbiokfeen  einem  seug,^  mit  eren« 
Ampihitstäg  vor  dem  WieitiAcht<tfeigi 
Gar  wol  erputat,  wie  iiah  euichiselg 
Mit  puchfs  und  .wegn  wol  geniffc 
Und  alle  ding  mit  klügom  litt    . 
Versorgt 4 'iilt>w(^t. man  ubtor>jinie0 
Miti  gtAfa  .ifa^bnu  und«  iguter.  y/tev 
Das  mieh  au;»eui»m  ta|d  ns^twniijkgi» 
Zu  rofsimi4r>£u&  wol  «ylfe«  hMMderli 
Der  Sokwobisoh  pnndt  hat  seluibbsokai^d^ 
Wirdt  auflTein  ander  mafc:gfsayt.> 


94» 

paithey  pflag/luyiimr  rm 
sn  all  «ainbt  tapffer  su; 
IVüremberg  dar  waa  kuaunta 
ieiiai«tl«in  eiageaommea, 
Len  yil  und  unTerpraat. 
t,  so  sag  ich  euch  suhaadl, 
ateUein  ein  voratal  hat» 
^enent  cum  alten  stati 
'h  citt  herm  beuftlen  drinaenc, 

>  rnuat  mit  eiuaader  prianen 
n  der  hauff  susammen  gar> 
leck  samlet  sich  die  adbar» 
sers  haabtmaa  vorgeaen^, 

18  sein  herts  aaff  guts  geweat^ 
yligen  reich  das  pest  su  Siion, . 

Toa  kayserlicher  hron 
a  wardt  dem  kam  er  naish. 
rds  ha  landft  ein  grosser  nich. 
rff,  hejrst  Wiackler,  preat  man  ^b» 
lg  man  ia-  dea  namen  gab» 

der  raaber  gut  gemach, 

>  man  es  Terprinaen  sach, 

ast  mer  DÖi^r  aucht  • . «  'wita. . ; 
chea  etlich'  berrea  syta, 
la-aach  hat  geprennet  aufs 
von  8elbits  thet  dea  gtttiufsi 
Istet  sich  uad-  was  ait  treg 
ickt  mit-  seiner  hab  hinweg, 
t>er  wald  in  Beheymer  land 
mmbt  den  Fraueastaia  au.handt, 
amen  die  rentter,  ist  nit  neya^ 
tterlich  fitr  Frauentsain 
erten  die  porten  auff  2u  thon 
iirtser  redt  und  lützel  nön; 

41  • 


644 

Das  wardt  i*  bald  jgesagct.  zu.-  *  •  • 
Man  tliet  in  afaff 'mit  ^Iter  ru, 
Da  fandt  man  speyfs  und  gnt  getranck, 
Do  saumbten  sie  sich.nit  gar  lanck. 
Sye  fingen  vier  im  schlofs  gar  frey, 
Ein  Edelman  und  anAd^r  dfey.  • 
Wie  ^s  den  selben  wird  ergan,  - 
Lafs  ich  mit  meiner  red  bestan^ 
Damach  gar  paldt,  wer  fsmdt  der  faadty 
D^  ward-  da»  sdilofs  auch  äufsgeprant. 
Darnach  da  werdt  der  w^y^en  rat, 
Das  man  abztirg  mit  dy«0r  tUat. 
Gott  danck  den  gerechen  )Per  müe! 
Das  beyspiH  goUen  merken  die^ 
Die  auiT'^deh*  'filrissen  rihibe»  tfaondt, 
Und  doch  zu  gutter  m'afis  verslioBdt, 
t^as  got  keyntibel  )at  ungärocben. 
Das  Sprichwort  hat  man  iang'  gesprochen. 
Damit' 60«  w^ib  tehs  prochen  ab, 
Sydt  ich  dei^  Sachen  mangelfhab, 
Dann  ^ßiner  sagt  ditz,  der*anäer  das, 
Das  machet  tntch  zu  dichten  lafs 
Und  pift' verhindert  hert  damit,  • 
Dann  des  ich  got  den  hairrto '  piit  > 
Umb  gluck  umb-'hayl  umb  fi^d  und  son 
Voraufs  dev^Teutscfaen  nacion,  . 
Damach  dann  aller  christcnhayli;   ' 
Dann  neyd  und  hafs ,  das  pringßt  laydt, 
Gott  wÖll,''da«  hyBfur.  keyner  sey; 
Et*  wdll  vermeiden  rauberci 
Und^  sonst  ml  anndcr  missethat, 
Als  Hanns  Schneidet  gesprochen  bat. 


645 


irung  des  Raabschloeses  Hohen- 
hrän.    1512. 

winter  ist  vergangen, 
iinpt  der  summer  her» 
uch  nit  ser  verlangen, 
igt  unfs  nüwe  meer 
ant7.  und  auch  der  Meye 
n  uns  freud  und  mut^ 
inpt  ein  gut  gefichrcie      \ 
sich  manch  kriegfsman  gut. 

cKeut  ir  gut  gesellen,    ^ 
:;h  euch  nu  was  sag,   ^ 
loblichen  stat  zu  Holen 
vesen  ein  groCser  tag  ' 

'ürsten  un4  auch  herren, 
tetten  auch  desgleich, 
e  dazu  gehörc(n 
leiligen  Römischen  reich, 

rby  sind  aucli  gc\Yesen 
otschaf^  liberal, 
:hs  han  höl-en  lesen, 
t  ir  ein  grosse  Zal,  . 
Königen,  Fürsten,  Herren, 
lieh  weitlich-  all  geleicli, 
lond  zainen  thun  schweren: 
eschützcn  das  Römisch  r(e)ych. 


646 

4.  Ein  ftteten  friden  te  maehen 
Wol  in  dem  gantcen  rych; 
Das  seind  nnfs  frembde  sacben: 
Ein  jeder  lug  für  sieb. 

Sol  icb  von  wunder  sagen. 
So  ist  ir  das  vr^l  eifs 
Das  aufF  dem  löblichen  tagn 
Deutschland  ist  worden  eyfs. 

5.  Das  doch  i«t  nye  gehöret 
In  gar  vil  manchem  jor: 

Ir  lob  was  schier  verstöret, 
Steigt  jetzt  wider  embor; 
Der  Adler  hat  schier  verloren 
Sein  federn  alle  gar, 
Die  er  in  hurzen  joren 
Ueberkunt,  solt  nemen  war. 

6.  Welschland  ist  gar  erschrochen 
Ob  diser  ejnigkeit, 

Und  förcht,  der  met  sej  gesotten; 
Darvon  ist  lang  geseit. 
Wie  sich  der  traurig  Adler. 
Der  lang  ist  gsin  verschmecht, 
Von  eim  meer  hifs  ans  ander 
W^erd  widerumb  erhöcht. 

7*  Julius  babst  der  ander, 
Mit  dem  kunig  von  Arragon 
Hand  mit  dem  edlen  Adler 
Ein  bundnufs  an  genon. 
Spannen  ist  darin  beschlossen, 
Engellandt  desselben  gljch. 
Mit  sampt  den  ejdgenossen: 
Das  trauert  gantz  Frankenricb« 


M7 

gantsen  chrkleoheU. 
»acelbtg  wwrt  yeraohtfn» 
urt  es  werdon  leid 
en  geUtltoh,  weltlieb, 
irt  man  ledig  lan: 
b  ein  yder  lug  für  Aieh 
issen  all  daran. 

&  rauberey  wird  man  nitt  lassen, 
sser  und  uff  land; 
il  Wirt  man  der  scbloMen« 
»llichs  ungehalten  hand, 
sehen  und  serslören 
schleiiFen  uff  den  gnmd^ 
an  es  denn  thSt  hören, 
Bschehcn  ist  yetsund. 

n  sohlofs  dis  will  ich  nennen 
ikrän  ist  es  genannt, 
thttt  es  wol  erkennen 
id  im  keisers  land,    * 
!s  hat  man  grofs  mutwill  tryhen 
kriegt  das  Römiseh  ryoh^.  • 
in  maeht  niemandt  bleiben, 
ar  arm  oder  reich. 

iwen  kauffmann  handt  sie  gefangen 

Kauffbüren  aus  der  stat,    • 

in  das  ir  genommen, 

Bie  kein  recht  hend  ghabt. 

hat  gar  sehr  verdrossen 

frommen  reichatet  gut, 

band  gemeiniglich  beschlossen 

traffen  irn  ubennut. 


648 

it  Dapfer  h'cmd  sitffs  angeCangett 
So  gar  mit  freyem  mut, 
Vil  karthonen  und  auch  schlangen 
Ouch  manchen  reiter  gut 
Hand  sie  gebracht  zusameu, 

« 

So  gar  in  hurtzer  yl, 

Ouch  pulver  und  probanden 

Haltens  aufs  der  massen  vil 

13.  Auch  h'äten  sie  der  fiifs  hnecfat 
So  gar  ein  grofse  summ, 

Das  ein  wunder  nemen  möcht,    . 
Wo  ye  solch  gut  her  kumni; 
Ich  mag  es  warlich  wo  sagen, 
Es  wer  eim  fürsten  ze  vil, 
Solt  er  solch  «kosten  haben, 
Im  wurt  nit  kurtz  die  wil. 

14.  Ein  tag  thet  man  bes^hrfben 
Gen'  Zell  an  Undensee, 

Ob  maus  möcht  bringen  zum  FVieden, 

Sunst  wer  kein  feiren  me, 

Das  schl'ofs  das  must  zerbrechen, 

Und  wer  es  hoch  als  fest, 

Iren  ubermut-  weit  man  re<3hen, 

Der  Kren  zerstören  ir  nest.  * 

45.  Mit  den  von  Kreon  thet  man  reden, 

Das  siefs  macfhten  bebend. 

Und  das  schlofs  uffgeben 

Wol  in  des  Kelsers  hend 

Auch  aller  ansprach  sich  verzigen. 

Die  sie  meinten  ze  han! 

Das  waren  sie  nit  zu  friden,    - 

Und  wolten  es  nit  thaii. 


649 

woltAü  weder  gelt:  Aoob  gnle« 
nrt  gaben  sie  behend: 
end  ein  schlofs  ist  gute, 

*  wol  behalten  wend 

m  Keyfter  und  dem  rycbe, 
vor  irem  gscbüte.^^ 
h  was  in  gar  leickte, 
bten  »ein  gants  nüts 

i 

r  von  Landow  tfael  sieht  fyren 
lürt  gar  wo)  sein  wits: 
indow  (iefs  er  fitren 
leisers  grofs  gesehütz: 
ichfsen  thnt  man  nennen 

•  auf  von  Oesteretcfa,  . 
ur^n  han  sie  trennen, 
ndt  nit  ir  geleicfa. 

[>n  den  (r)  andern  will  ich  sagen: 

eifst  der  Burlebaufs 

L  ir  ist  vol  der  kragen,  • 

rt  sie  iinsauBar  aufs^ 

an  da  ist  geschehen 

rlohen  kreeh  dem  Schlofs; 

11  schi'essen  ist  nie  gesehen 

t  gantz  aus  der  mafs.  '  • 

Vol  um  sant  Martins  eben 
58  schiessen  erst  rechf  an, 
Gittern  ward  der  boden'5 
die  Kren  was  es  getham: 
Burlehaufs  der  thet  sich  regen, 
zu  wach  -  auff  von  Oesterych ;  • 
berg  der  thet  sich  wegen    • 
muren  spielten  sieh ! 


«50 

20.  Ii|  feUen  thet  man  siikiemfm 
Das  er  in  stücikett  sprangt 

Es  thet  die  Kcen  verdri^ssen« 
Sie  sumbt  sich  ,do  nLt  lang, 
Sie  mögt  nitTlenger  blyben^ 
Es  was  umb  sie  getbon. 
Der  Burlebaufs  th^  si«  triben 
Aus  dem  nest  mit  sein  .getbon. 

21.  Die  Kuehin  tbet  er  in  varlrileii« 
Des  was  ein  böse  saeh. 

Er  sprach:  „Ir  lieben  gesellen, 
Hie  ist  nit  gut  gemach, 
Der  teufel  ist  aufs  bummen 
Und  brucbt  hie  sein  gewalt, 
Lond  uns  nit  lang  hie  sumen 
Der  berg  zum  schlofs  hin  falt. 

22.  £s  ist  warlidt  mein  rote 
Wir  machen  uns  darvon; 
Wo  es  uns  wurd  su  spate. 
So  wers  umb  uns  getbon; 
Hie  ist  kein  eer  %n  erwarten. 
Den  rat  wil  ich  euoh  geben: 
Wann  wir  den  rjcbsteten  wardeti 
So  kosts  uns  all  das  leben.^' 

23*  Also  die  berren  flohen 
Von  iren  undevtbon; 
Do  sie  dasselbig  s^en 
Sohruwens  ein  frieden  an : 
„Wir  wend  das  schlofs  uffgeben 
Uff  gnad  in  eure  hisnd, 
Das  man  uns  lafii.by  leben, 
Pium  wir  kein  scbald  dran  hend. 


65i 

Wit  anid  liariii  gesviiiigea, 

irm  undeitboa; 

herren  sind  estvoimMi 

1  uns  hie  iimeii  ^on 

imb,  wend  ir  uns  tlua§«iH 

risten  leib  und  leben, 

das  wir  binnen  baben.; 

id  wir  Eum  schlofs  uffgeben.*^ 

Oie  heublttt  giengen  Ausamen 
en  ein  bürteen  gedanb, 
man  sie  woU  uff  memen) 

machten  es  nicl^t  langb, 

ward  in  nach  gelassen: 

mit  sugen  sie  ab; 

ih  sind  verfallen  «nn  erschossen: 

Got  ir  sünd  nem  ab! 

Von  stund  an  that  .gebieten 

Keyser  Maximian, 
i  spU  ntt  lenger  beiten,  . 

schlofs  Eerrisseii  lan, 
1  stein  uff  dem  andern  blyben; 

wer  sein  ernstlich  gbot: 
lit'wolt  er  erzeigen 
)  ers  fürt  halten  wot. 

Das  theten  sie  stet  behende, 
l  sumpten  sie  nit  lang, 
ten  pulver  an  alle  ende; 
on  der  felfs  zersprang, 
an  sollen  gedencken 
die  mit  rauberey  umbgan; 
i  wirtz  ir  keim  mer  schenken, 
rt  in  gen  diesen  Ion. 


«52 

23*  Das  schafft  der  loblidi  frlden    < 
Under  fürsten,  stetten  geleich 
Das  ir  keiner  meniag'blyben : 
Das  fröw  sich  arm' und  reich, 
All  die  brüten- das  lande 
Zu  fufs  und  auch  ze  rofsj 
Hut  dich  du  Franciten  lande,  - 
Du  hast  auch  solche  seh lofs. 

29.  Das  ein  das  will  ich  nennen 

Der  Sodenberg  ist  es  genannt, 

Man  thut  es  wol  erkennen, 

Es  leit  im  Frankenlandt  j 

Der  andern  will  ich  geschwigen. 

Man  kent  sie  alle  sandt. 

Sollen  sic'fs'  leng^r  'Jryben, 

Wirt  es  haben  kein '  bestandt.    ••  • 

50.  Es  sey  in  Beyern,  Franken ,  Schwobcn, 

Und  darzu  am  Rliyn, 

Gantz  Deutschland  unden  und  oben, 

Wärt  ir  keins  sicher  syn. 

Das  schaffen  die  frummen  Rychstet, 

Und  auch  der  Schwebisch  Bund; 

Ir  gut  und  gelt  kein  ende  hat,'    ' 

Ist  manchem  Krigfsmaii  gsundtl' 

■  «      <  * 

31.  Nürnberg  die  inufs  ich  loben, 
Und  Ulm  gib  ich  den  pryfs        . ' 

*     '  *  •  * 

Augsburg  ein  krön  in  Schwoben  ' 
Die  brucht  ^allzeit  gut  flyfs! 
Kein  gelt  lond  sie  sich  tauren, 
Defs  haben  sie  noch  gnug  . 
Und  schicssen  drin  on  trauren 
Eyn  yder  für  sich  lug,  ^ 


•«  « •  t » 


663. 


f.l 


\i.  kho  die  Kre^n  iMi-gawiclieii 

[Jfs  irem  guten  haufii^>    ••  ru-.^  >.'>       ,      m*/ 

)er  Adler  hats  ersebliefaen^  in.  .  ^..^ 

[at  sie  getriben  aufe,      -•  •  :>  i  i  u  .  i 

(as  spil  erst  angefaxk^edk«        m>   ■:  t 

8  treff  an  wen  es  well  ■ 

ond  euch  nit  aeer  verUnigent. 

ingt  aus  ein  gut  geselle 


1.1'  f 


...» 


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•     .    I    •  ^ 

•         .  .       ■  ••* 

chlufs  unn  lohgesaag,  zu  pen   dem  c^urch 
achtigsten  Keyser  Jfa^oii^n,  u*  i^,.  ifxi  * 


•      \     ■  L' 


Lob  und  Dank  so  mufs  ich  sagen 
m  K^^t|r..?i[aiiinian.;      :  y,,^, 
will  nit  mer  vertr^geii^       /  .; 

/  er  bifsher  hat;  gi^tl^aA),.  . 
rlang  hat  er  gesej^wige^  .  .  .,,. 

i  hat  gewart  der  «it,  _   .    » 

Itummer  und  mit  leidep 
rd  es  gröfslich  vernüt. 


Sein  gleichem  hanii  man  nit  finden 

ler  alt  und  nüven'en-  " 

[  auch  im  Buch  der  küliigen 

je  kein  Keyser  n^e*  •  ■   ' 

achtung ,  schmach  hab  gelitten. 

er  denn  hat  getban  ' 

gedult  zu  allen  siten, 

^rs  möcht  gefochen  hau.         •    > 


■  •  I 


d&4 

35«  Das  wirdiin.got  engetsent 
Noch  gar  in  kuttser  stt» 
Sin  namen  wird  er  sesen. 
In  manches  Jand  gar  wyty 
Dann  man  findt  hlaiüchgeflchribev 
In  der  gschrifft,  sag  ich  für  .war.  . 
Hoffart  Gott  nie  Uefa  blilien»      .    . 
Vnd  setzt  demut  enbor* 


36.  Darumb  bifs  wolgemute 
Edler  Keyser  Maximian, 
Gott  hat  dich  in  seyner  hüte 
Will  dich  nit  verlan, 
'hl  trost  der  CHristenHcytev 
Und  anch  d«r'Ilhtelil-2u>  Ran 
Denn  ist  es  an  der  zeite, 
Sie  'Wnrd  sunst  gar  zergon. 


I « 


37.  Mit  dir  wirt  Gott  noch  wfirdcan 
Vil  gutz  in  dieser  zeiir,  ' 
Das  du  der  bösen  dürcKen       ' 
Straffest  iren  grossen  nejd. 

Und  auch  die  Christenheite 
Bringst  auff  ein  rechten  iiVeg, 
,  Die  yetzund  ist  zertitt^wte, 
Recht  als  der  kott  am  weg. 

38.  Nit  me  so  wUl  ich  ^singen: 
Dich  will  behüten  gotty. 

Bifs  du  als  mögst  vevbtingen« 
Das  von  dir  geschriben  stotl 
Ich  hoff,  dir  30II  ntt  sdiaden 
Das  Eclipsis  diser  Sunn^ 
In  hut  so  well  dich  haben 
Maria,  aller  gnad  einbrunnl 


656 


Kuni  von  Kaiiffungen, 

1. 

)l]en  ein  Liedel  beben  an, 

b  bat  angespuonien, 

dem  PleifsnerTand  gar  schlecbt  war  l^sUlk, 
Jungen  Pift'stn  getcbaeb  groft  Gewalt' 

en  Gunuen  yoil  Kauffkngen,  ja  Kaitifimgen, 

I 

3. 

T  hat  uf  den  Felfs  gebawt 

les  Nest  mit  Jungen, 

er  einst  war  geflogen  aus, 

n  Geyer  die  jungen  Vogel  raus, 

rds  Nest  leer  gefungen,'  ja  gefungen. 


•*  i 


'»  1» 


3. 

ycfr  uff  dem  Dache  sitzt, 

die  Küchlein  selten, 
siu  we^le  ein  seltsam  Ni^rre^piel, 
^ürat  sein  Bäthi^n  getirwt  sa  viel» 
de;:  Herr  selbst  entgu^lti^n  %  ja  entgelten. 

4. 

»  du  bist  Kwäf!  eincf  feine  Stäfdt, 
er  mit  Untreu  meinen, 
vram  aUHoflüt  rauscfalend  voll 
t!se'init  Heytern  und- Bnbeii' toll, 
die  Fdritieu  so  klein,  ja  so  klieino. 


i> 


m 


5. 

Was  blast  dich  Cuntz  för  Unlust  an, 

Dafs  du  yns  ScLlofs  nein  steigest, 

Und  stylst  die  zarten  Ferren  raus, 

Als  der  Churförst  eben'  war  nit  zu  Haufs, 

Die  zarten  Forsten  -  Zweige  ,  ja  Forsten  -  Zweige. 

Es  war  wohl,  als  ein  Wunder  Din^   . ■  .    ...  ^    • 
Wie  ^ich  das  Lan^  beweget,  .     .  ,  ;    ...  ' 

Was  da  uiF  allen  S^raCseii  warn  förjUexit,.. 
Die  der  .Raubern  nacWolget^n  ii^  ZyU  .v 
Alls  wibbelt,  kribbelt,  sich  bereget,  ja  bereget. 


7. 


•  •      « 


Im  Walde  dor(  ward  Cuntz  crtapt, 

Da  wollt  he  Beeren  naschen, 

Were  he  in  der  Hast  facken  forteeretten, 

Das  Öfam  die  Köhler  nü  gel eppi seht  betten, 

Hett  he  sie  kunt  verpaschen,  ja  yerpaschen. 

I 

8.' 

Abr  sie  wordn  öhm  wfeder  abgejagf,*'     "  ' 
Und  Cuntz  mit  synen  Gesellen,  -'  ' 

Uff  Qrrünhayn  in  uiisers  Hern  Abt^  Gövralt 
Gebracht,  und  darnach"' ülF  Zwika  g€s*Ält,  '    •   • 
Und  müßten  sich  lan  preH^n,  ja  lan  pWtreÄ.  ' 

Darvor  fiel  ab  gar  mai|c^r  KopiF,      ,^  .•  ,, 

Und  keiner  der  gefangen.  „      • 

Kam  aus  der  Hafft  gantzbeinig-  davon, 

Schwerdt,  Rad,  Zs^ngen  und  Strick  die.  waren  ihv  LohSy 

Man  sah  die  rümper  hangen,  ja  ]\angen. 

So 


657 

10. 

bts,  wer  widr  die  öberlteit 

inbesonnen  empöret, 

)s  nicht  meynt ,  der  schau  an  Cuntzen, 

(op  thut  au  Freyberg  noch  herufser  schmuntzen, 

iderman  davon  lehret,  ja  lehret. 

41. 

« 

bu  den  frommen  Curförsten  alls  guts, ' 
fs  die  Jungen  Herren, 
le  Feyndes  Hand  mehr  also  komn, 
ich  der  Fraw  Curförstin  veel  fromn, 
i  sich  in  Ruhe  ernehren,  ja  emehren. 


bsch  neu  lied  von  der  stat  Pania ,  wie  ne  vwn 
ig  aiisz  Franchreych  belagerty  und  zum  Sturm 
iossen  ward.     Im  thon  y  Sie  sind  geschickt  tum 

legendes  Blatt  an*  der  Kuaig  und  Hergotschen  öfficin.) 

3s  HilfF  so  hebn  ^ir  an, 

der  Kaiserlichen  liron, 

es  lied  zu  singen, 

ria  du  reine  Magd 

bes  kindt  uns  nicht  versagt« 

nicht  %nisselinge. 

r»  histor.  Volkslieder^  •  49 


668 

All  eynem  Samstag  e«  geschah, 

Das  man  die  Landeszldiecht  ziehen  sah, 

Uniler  Pavia  über  die  prucken, 

Die  reysfiigen  ruckten  eu  der.  Stadt, 

Der  hauff  Landtsknecht  lag  in  der  vorstat, 

Auff  Mayland  theteu  sie  rucken. 

Zwischen  Mayland  kamen  uns  die  mar, 

Und  wie  die  Stadt  verloren  wer. 

Der  Künig  hets  eingenummen. 

Wir  heten  weder  rast  noch  Rhu, 

Wir  ruckten  auf  Pauia  zu, 

In  die  Stadt  da  sind  wir  kummen. 

Am  andern  tog  da  hielten*  wir  gemeyn, 

Ein  yegklichs  Fcnleyn  zog  allein, 

Ein  eyd  thet  wir  da  schweren. 

Er  sey  gleych  kleyn  wol  oder  grosz, 

Er  sey  ganz  nacket  oder  plosz. 

Gar  Ritterlich  wöl  wir  uns  weren. 

AVir  kamen  in  ein  gar  faules  nest, 
fiin  yechklichcr.  redt  darzu  das  best, 
It  lieben  Herren  la^zt  unSL  schawen    * 
Laszt  uns  heben  zu  bawen  an, 
Das  wir  nicht  verlieren  manchen  mau. 
Und  laszt  uns  niemandt  vertrawen. 

An  eynem  Donnerstag  es  geschah. 
Der  künig  für  Pauia  zocb, 
Mit  seynem  Schweitzers  knaben 
Sie  ^ogen  trotzigklich  daher, 
Ir  sechzig  tausend  oder  mer^ 
.Die  stat  woUen  sie  haben, 


659 

All  e3rnem  Frey  tag  darnach  fielen 

Wir  hinaitsz,  wir  machten  jn  ein  groszen  grausz, 

Zu  Pauia  über  ein^prucke, 

Da  hüben  sie  zu  Scharmützeln  an, 

Sie  verloren  mer  den  achtzig  man, 

Wir  stachen  sie  zu  rucken.  • 

Bisz  auf  den  eyliftcn  tag  blieb  es  stan,       ^ 

•        .  ,     j    . 

I>a  hüben  sie  erst  zu  schieszen  an, 

Zu  schieszen  an  zweyen  orten. 

Bey  einen  thum  heisz  die  heylich  pfort, 

Er  ist  von  Hayserl icher  art, 

Vil  harter  stösz  ,.  müst  er  Yvarten. 

Man  gab  jm  manchen  harten  knauss^ 
Man  schosz  i^fol  dapifer  wider  hinausc, 
Mit  Hacken  und  band  roren 
Wir  betfn  weder  puluer  noch  Bley, 
Das  mocht  ein  grosser  mangel  seyn, 
Darmit  wir  uns  solten  weren; 

• 

Anthoni  Leua  ^in  Edler  Herr, 

Ritter  in  der  stat  wol  hin  und  her, 

Er  thet  den  Landsknechten  sagen, 

Sie  .solten  frisch  und  fröhlich  sein, 

In  soll  mangeln  weder  Brodt  noch  weyn, 

Sein  Gredentz  liesz  er  zerschlagen, 

Graf  Eytelfritz  von  Hohenpom, 

Gott  wöll  sein  liebe  seel  bewarn, 

Yetzund  liegt  er  begraben, 

Er  sprach  jr  Brüder  seyt  nur  keck, 

Meyn  Sach  bcfilch  ich  dem  Leutinger  Eck*, 

Alle  Ding  soll  er  euch  sagen. 

42  * 


660 

t 

het  £ck'  von  Beydchlag  ist  ein  reilllch  Man« 

Man  sach  jm  mit  seynem  Ifolben  stan, 

Zu  Pauia  an  der  mavren,  ^ 

£r  sprach  wird  mir  ein  Eydtgenosz, 

loh  will  |m  binden  den  Kübel  basz, 

Han  ich  jn  nur.erlauren. 

Graf  Cfaristoffel  von  LupfFen  genant. 
Der  wird  noch  wol  mit  der  zeit  erkannt. 
Wol  unter  dez  fnimmen  Landszknechten, 
Wiewohl  er  ist  ein  junger  Man, 
Man  iindt  jn  allezeyt  fomen  stan, 
Zu  streiten  und  zu  fechten. 

Die  frummen  Landtszknecht  sind  auch  dran, 
Man  findt  sie  allezeit  an  der  mawren  stan^ 
Mit  Spiessen  und  Hellenparten, 
Die  Büchsenschützen  auch  darbey, 
Wir  leben  alles  nutzes  frey, 
Der  Schweytzer  thun  wir  warte«. 


Das  Uede  von  dem  Benizenawer  im  Bayerland,  wie 
esjm  zu  Hopjffeym  ergangen  ist.  etc. 

Nun  wollt  jr  hören  singen, 
Yetzund  ein  new  Gedicht, 
Von  new  geschehenen  pingen, 
Wie  es  ergangen  ist, 
Vil  büchsen  und  Carthaunen 
Sach  man  im  fei  de  stan, 
Gen  Kopffsteyn  an  die  Mauren, 
Lieft  man  sie  all  abgan. 


661 

Höi:t  gensitbhalb  des  Wassers, 

Slug  man  dias  leger  an, 

Den  bücbsen  macht  man  ein  gassen, 

£lefs  an  die  rinckmauer  gohn. 

Ein  loch  tbet  man  do  schiefsen, 

Es  erbidmct  In  der  stat, 

Die  burgcr  ward  das  verdriefsen, 

Sie  gienge  bald  zu  rat. 

♦  * 

Da  stund  der  Bentzenawcr, 

Und  gepot  bey  leib  und  leben, 

Das  man  den  Römisöhch  Künig. 

Die  Stadt  nit  solt  auffgeben, 

Geb  man  sie  dem  Römischen  Künig, 

Er  wer  nicht  wol  daran, 

Er  schwur  bei  allen  heiligen. 

Er  wölUsie  all  ertruncken  lan, 

So  nnist^s  ichs  widersprechen,- 

Von  mengen  unser  statt, 

German  thu  ich  jn  nennen, 

Ein  Burger  in  dem  Rat, 

Sollen  wir  den  Künig  vertreiben, 

Ist  uns  nit  wobibekant. 

Vor  jm  kündten  \Vir  nicht  bleiben. 

Wir  sitzen  mitten  im  land. 


Do  sprach  der  Bcntzenawcr, 
Vorm  künig  wÖl  wir  wol  bleiben, 
Wir  habe  ein  starke  mauren. 
Den  Künis  zu  vertreiben. 
Er  rieht  aufT  seine  schlangen. 
Und  lief«  sie  all  abgan, 
Wol  eine  auif  die  ander, 
goboft  gejjen  dem  ftüoig  hindiwi, 


«*■ 


662 

Do  sprach  der  Künig  mit  listen,' 
Nu  last, euch  wohl  der  weyl, 
Und  last  den  Bentzenawer  scbiefsen, 
Das  wir  jn  nicht  übereyln, 
Sie  richten  sieben  schlangen^ 
Liessens  auffs  Schlos  abgan, 
Sie  säumten  sich  nit  lang, 
Wüschtens  mit  besem'  hindan. 

'^Do  ward  der  Künig  lachen, 
Darumb  wollen  wir^nit  schelten, 
Wir  lassen  unser  spotten, 
Wir  habens  jm  wol  zu  dergelten, 
Ein  frid  liefs  er  do  machen, 
Bifs  an  den  dritten  tag ' 
Das  thet  er  do  raif;  listen, 
Als  ich  euch  wahrlich  sag,  . 

Die  potschafft  was  jm  humen, 
Und  war  Jm  wol  bekant, 
Zwo  Büchsen  solt  man  bringen, 
Die  waren  gest  im  Land. 
Theten  auff  dem  In  her  fliessen, 
Das  ward  Bentznawer  merken. 
Erst  fing  er  an  zu  schiefsen, 
Und  thctt  sich  redlich  Sterken. 

Die  erst  Buchs  thu  ich  nbnnen. 
Die  beufst  der  Burlab  aufs,  "' 
Die  thett  das  Schlofs  zertrennen. 
Trang  zum  andern  ort  binaufs,' 
Die  Gewelb  und  auch  die  heiter, 
Stiefs  jr  ein  gutteil  eim 
Do  sprach  der  Bentzenawer, 
Em  schlecht  der  hager  darein. 


663 

Die  ander  thu  ich  nennen 

Heifst  Weck*  aufT  von  Oesterreycb^ 

Dieselb  mögt  jr  wobi  kennen, 

Man  findt  nit  jr  geleych, 

Die  tbüm  und  auch  die  pfeiler^ 

Muftten  beyd  daruider, 

Do  sprach  der  BenUenawer, 

Nun  kum  nit  offt  herwider. 

Man  solt  die  bücba  oft't  kummeoc. 
So  möcht  ich  übel  bestan« 
Ich  hct  ein  eid  geschworen, 
Wo  mich  die  »aur  hett  getan, 
Mich  hat.  der  teufBel  betrogen. 
Und  hat  die  Büchsen  geladen, 
Hat  mir  die  maur  zerscliossen, 
Das  bringt  mir  grossen  Schaden. 


Zyven  Knaben  thet  er  schick« 
Zum  künig  Maximilian, 
Das  scblofs  wolle  er  auflfgeben, 
Und  wölt  sieben  dauon, 
Zu  fristen  leib  und  leben. 
Mit  gut  und  auch  mit  hab» 
Das  er  jm  geb  ain  freye  strafse. 
Und  lieLs  jn  ziehen  ab. 

« 

Da  antwort  jm  der  künig. 
Das  wollen  wir  nit  thon. 
Wir  nemen  keyn  gefbngen. 
Sagt  ewrem  herren  dauon, 
Dafs  er  sich  thut  bewaren, 
Auffs^  beste  als  er  k^iius' 
Hat  ers  lassen  iSB^fchiefsen. 
Wollen  jm  de  Trümroet  lan,  ' 


I  • '  I 


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»•  • 


664 

So  sprach  der  Bentzeaawer, 
Ich  hab  so  redlieh  gethah. 
Mich  kann  auch  keiner  zeihen, 
Ich  sey  ein  gliebdlofs  man 
Meynem  Herren  liob  ich  geschworen, 
Hertzog  Ruprecht  von  dem  Rein, 
Wie  wol  ichs  hab  übersehen, 
Das  Schlofs  gab  er  mir  ein. 

Solt  ich  ein  Scklof»  auffgebeti, 
Dieweyl  es  het  heyn  not, 
Pfuy  dich  der  grofsen  Schande, 
Wir  betten  noch  Speifs  und  Bred, 
Dreyfsig  tausend  Gülden  wok  er « geben. 
Mit  namen  Ftiger  von  Schwatz^ 
Ob  man  mich  wollt  lasfien  leben^ 
Und  lassen  aufs  :dem  Hatn. 

Kein  bit  wolt  jn  nit  hdlffen. 

Sein  »reden  was  verwyst. 

Das  leben  das  ist  edel 

Das  hette  er  gern  g^frist,     •  . 

Seyd  ich  dann  ye  mufs  sterben. 

Got  wöl  seyn  da  walten, 

Von  aller  Beyern  w^gen, 

Wöl  ich  heute  dapffer  halten.     , 

Er  war  der  aller  erste,  • 

Den  man  firt  hinein, 

Sein  wammes  war  geschnüret, 

Man  bracht  St.  Johannes  jweyn,  . 

Hab  Urlaub  liebe  Weite,. 

Gott  gsegen  dich  laub  und- gras, 

Hilfft  mich  dann  heut  ^n.G«il«^  . 

§0  wird  hiir  iiimmw  btf«» 


}< 


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*» 


665 

ben  thet  man  richten, 

n  theyl  liefs  man  stan, 

3clit  thet  man  verlengen, 

g  von  Braunschweig  der  hats  gethan, 

i^ig  thet  er  eilen, 

;er  Hünfg  hochgeporu, 

mir  die  armen  Kneclite, 

tat  den  besten  geschorn 

twort  ihm  der  Künig, 
schwören  einen  eyd, 
für  ein  thet  bitten, 
würd  ein  Backensire  ich, 
glichen  ward  er  sehen,  ' 
auff  sein  rechte  Hand, 
acht  der  Hertzog  von  Bramiscfaweyg, 
schlug  er  an  sein  Wang, 
,     .  ,   •  .... 

and  hat's  uns  abgebeten, 
r  yeiz  habt  gethan, 
Adel  wöl  wir  ehren»  .       ,,  ,. 
schenckn  euch  fünfzehn  man, 
mer  wollen  wir  ledig,  lassen, 
elff  dann  Got  darvon«  ,.  .  ,   . 

dankten  Christ  von  Hymcl,*. 
jn  so  wol  wölt  ergQn. 

uns  das  lied  von  newen  sang, 
i  newen  gesungen  hat. 
darff  sich  auch  nicht  nennen, 
i  wegen  seiner  slat,      "    * 
ist  dabey  gewesen, 
i  Adel  ist  er  geporn. 
l  wer  er  nit  entrunnen, 
»  bot  je»  mch  geach'orii, 


.11.  . 


C$6 


Ein  netcer  Birghreyt,    von  Honig   Jmdin^  <n/t 

«»wen.. 

-  X 

(Fliegendes  BUtt.) 

fVöiich  so  wil  ich  siogen, 

Wol  hewr  tu  diser  frwt> 

Wol  von  dem  Künig  uns  Hmigcntt 

Der  unschuldig  gestorben  ist. 

Er  war  bey  tsvenxi^  ^ea, 

Ein  Künig  im  Hungerltmd, 

Er  war  v^  edilem  stamme, 

Hünig  Ludwig  war  sein  N«me, 

Ein  Künig  in  Hungern  und  Behmerland. 

Im  war  kürslich  verheirat, 
Ein  Frewleyn  was  hochgepom, 
Von  KayserKchen  stammen, 
Daa^  thet  den  Hungern  zorn, 
Man  sammet  sich  niclit  lange, 
Man  fürt  sie  in  das  Land, 
Do  gab  man  sie  Kusatnmen, 
Maria  war  jr  namen, 
Ir  lob  stiet  weit  erliandt. 

Di  8wey  lebten  in  Freude^, 
Bis  in  das  funffte  jar. 
In  freundschafi^  und  in^  ehccn,. 
Das  thet  den  Hungern  a^rn, 
Pie^Behmeii  And  div.  Veutschc^^ 


667 

fiengen  /vil  kärtzweil  an, 
wolten  die  Hungern  nit  leydcn, 
Iten  ihren  Künig  vertreiben, 
hol  ff  n  jm  kürzlich  aufs  dem  land. 

ler  heyst  der  Joi^ann  Wey^t, 
'  was  de^m  .launig  gram^ 
n  Türken  thet  er  scjbreibe» 
t  jm  j^l^^^ff  und  beyf^taod  tl^ufi, 
n  Hünig  zu  vertreyben, 
helflfen  uqtcff*-  die  krfrn« 
mach  wolt  er  >ni  §^¥^9   i 
y  allem  seynem  lebe», 
n  Tribut  irol  auf»  4em  knd. . 

st  Türk  säumet  sich  nillaage, 

*  zog  wol.ki  das  Feld  :       .'   ' 

it  hundi^^  m^X  tauseadi  manne« 

imm  er  in  das  Utigerland, 

iriechisch  Weyfsenbuirg  ward  übergeben, 

batt  'Schlösser  und  die  land, 

ie  BisehofF  und  Prelaten, 

aben  jren  Künig  veraten, 

)t  ymmer  und  ewig  ein  Schand. 


'.*. 


\%  gehet  gegen /diesen  Sommer, 

vegen  diesefr -^QUimer  Zf^t, 

)ie  hüchsen  hört  man  pru^xuneUit 

m  Vngerland  so  weit, 

^tett,  Schlösser  waren, oiDgi^nuinmen, 

Dazu  Petro  Waradey, 

Das  weiten  die  JUi^i^n  reeben» 

Wolten  Q^.dß^  Türkeiv,  {echten, 

Sie  waren  fröUch  )^9y  4^  .vk«.?XM 


» ■• 


668 

Die  Ungern  sampten  sich  nit  lange, 
Sie  sogen  wol  in  das  Feld, 
Ein  wagenpurg  theten  sie  schliessen, 
AuiF  schlügen  sie  jre  gezelt, 
Sie  machten  einen  haufFen. 
Iren  Künig  zu  foderät  daran, 
Iren  Künig  theten' si^  verkaufTen,  * 
Er  macht  jn  nicht  entlauffen, 
Künig  Ludwig 'der  funge  küne  man, 

Die  Schlacht  die  was  verlereii,  • 
Eyner  heist  der  Ttnimer'  Paul, 
Der  Türk  hat  }m  geschoren,  * 
Ein  platt  ist  hit  zu  schmal, 
Graf  Jörig  der  ward  sein  innen, 
Der  Künigs  öbenter  war.       '    ' 
Aufs  dem  feld  thet  er  entrinnen 
In  der  Thoitau  thet  er  schwiiAMtfa, 
Also  empfing  er  sefnen  Ion. 


«1  «         'i: 


Frommer  'Soldaten  seligster  Tod.    ' 

Vil  Krieg  hat  sich  m  diisser  Welt' 

Mancher  Ursach  erhoben; 

Demselben  hat  Gott  zugesellt, 

Die  Musik,  ihn  zu  loben. 

Ihr  erst  Erfinder  war  Jubal, 

Des  Lamechs  Sohii  mit  IVameii,    '       ''*    ' 

Erfand  Dromfeteri  -  Md  Pfeifensi^liiA^     * 


t    „      T        >| 


e69 

Mttdik  gttt,  . 
3ckt  den  Muth, 
:h  unverzagt, 
Feind  verjagt, 

stark ,  dran ,  dran , 
.""eind  hinan, 
bt  mächtig  durch, 
Igt  Gasse  und  Furch, 
efst  stecht  und  haut  alles  nieder, 

keiner  aufsteht  wieder. 

iort  Elisa  weissagen  sollt, 
srael  Durst  litte, 

ich  er:  Mir  bald  ein  Spielmann  holt, 
spielt  nach  Davids  Sitte. 
1  spielt  vor  ihm  des  Herren  Hand, 
bäte  Trost  weissagen: 

Regen,  Aofs  grofs  Wasser  durchs  Land, 
Feind  wiird  auch  geschlagen, 
n,  drari,  drom, 
,  pom ,  pom,  pom, 
nl  und  .Pfeifen  gut 
bt  Helden.  Muth, 
eckt  Propheten 
;t  die  Poeten: 
•ried  und  Streit 
:  mans  allzeit, 
ikam  soll  man  ehren, 

kann  ihr  nicht  entbehren. 

schreibt,  dafs  wenn  Timotheus, 
i  der  Dorier  Weise  thät  singen, 
ein  berühmter  Musikus» 
nt'  er  in  Harnisch  bringen 


670 

Alexandrum  Magnum  den  Held, 

Streit  satt  könnt  er  nicht  werden. 

Bis  er  zwang  fast  die  ganze  Welt. 

Bekriegt  den  Kreis  der  JErden. 

Timotheus 

Milesius 

Könnt  gewaltig  siiig^n^ 

That  mit  aufbringen 

Alexandrum 

Regem  Magnum, 

Dafs  er  in  Wutb, 

Und  Heldenmuth 

Fafst  Schild ,  Schwerdt  und  Kriegs  -  Waffen, 

Im  Grimm  die  Feind  zu  strafen. 

O  theils  gleich  vvoTlteh  weichen  al), 

Wie  oftmals  ist  geschehen: 

Jedoch  ein  Löwenwuth  ich  hab' 

Uiid  vorn  sollt  ihr  micli  sehen: 

Der  Kern  springt  vor,  die  Spreu  bleibt  hinten, 

Lafst  herzhaft  hier  dreinschlagen, 

Sie  werden  sicji  wiederum  wenden,  • 

Ihr  Brüder  tbut  nicht  verzagen, 

Bieri  eleison. 

Pidi,  pom,  pom,  pom, 

Lerm,  Lerm,  Lerm,  Lerm, 

Sich  keiner  herm, 

Wirst  gleich  gepfezt, 

Vom  Feiad  verletzt, 

Solchs  thut  jetzt  gar  nicht  achten. 

Hilf  nur  die  Feind  abschlachten. 

Gott  selbst  ist  vom  mit  uns  di^an, 
Thut  Silber  für  uns  streiten,  '  ^ 


671 

ind  nicht  lä'ngcr  stehen  hütn. 
ab  auf  allen  Seiten : 

« 

ider,  setzt  nur  mnthig  drein, 
inde  thun  versaget  sein, 
sg  und  Preis  sei  unser, 
drari ,  drom, 
Bruder  kom, 
Pomp ,  Pomp ,  Pomp, 
ich  mein  Comp,  ^ 

isch  nachjagen 
icht  der  Beut, 
t  ihr  Zeit, 

ollens  noch  wohl  finden, 
keiner  nicht'  dahinten. 


job,  ihr  werthen  Kriegesleut, 
treitbaren  Helden  gute, 
lieg  hab*n  wir  erhalten  heut, 
nur  ein  guten  Muthe, 

und  beutet  was  jeder  findt, 
th^iHs  fein  friedlich  aus, 
i  ihr  Eltern ,  Freund ,  Weib  und  Kind 
Schicht,  oder  briAgt  zu  Haus. 

Bom,  Bom,  Born, 
cherer  komm, 
mich  verbind, 
lalber  blind 
itecht  ein  Pfeil. 
;  aus  in  Eil. 
»ind  mich  vor, 
t  koiit's  mein  Ohr. 
»ind  n|ich  auch : 

,  Fear  und  Rauch!' 


672 

Lafd  mich  vof  jehu. 
Kann -nicht  länger  stehn. 
Lieber  gebt  her  zu  trinken. 
Mein  Herz  yyid  mir  versinken. 

Ein  Wundarzt  hat  drei  Angesicht, 

Wird  erst  für  Gott,  gehalten 

So  oft  ein  Schaden  wütet  und  sticht, 

Kömmt  er  in  Engelsgestalten, 

Wenn  ma^hn  aber  zahlen  soll, 

Undank  thut  sich  bald  finden : 

Wollt,  dafs  ihn  dieser  und  ner  holt, 

Oder  müst  gar  verblinden! 

Undank,  Undank 

Macht  Gutthat  krank, 

Ist  ein  grofs  Laster 

Für  heilsame  Pflaster, 

Halt  den  Arzt  werth, 

Der  verständig  ihn  ehrt, 

Des  Arztes  Kunst  ^ 

Soll  bringen  Gunst, 

In  grofser  Noth 

Schaff  dir  ihn  Gott, 

Kein  Arztgeld  soll  man  aparen, 

Gott  woll  uns  all  bewahren.  . 

I 

Kein  seiger  Todt  ist  in  der  Well, 
Als  wer  vom  Feind  erschlagen 
Auf  grüner  Heid  imi  freien  Feld, 
Darf  nicht  hörn  grofs  Wehklagen  : 
Im  ^ngen  Bett  sonst  einer  allein 
Mufs  an  den  Todesreihen, . 
Hier  aber  find  er  Gesellschaft  fein, 
Falln  mit  wie  Kräuter  im  Maien, 


Ich 


673 

Lg  obn  Spott, 
seiger  Todt 
i  der  Welt, 
iO  man  fallt, 
grüner  Haid, 

Klag  und  Leid, 
Trommeln  -  Klang, 

pfeifen  -  Gesang 
d  man  begraben, 
on  wir  haben 
terblicben  Ruhm 


Der  Chnrmainzer  Kriegslied. 


(Wttnderhorn  II.  9^.) 


em  schönen  grünen  Rasen, 

Albin  8ur  Mahlzeit  blasen, 

General  imd.  Feldmarschall  > 
ren  die  Trommeln  und  schlagen  den  Lärmen, 
(sen  die  feurigen  Bomben  schon  sch'wä'rmen; 
itige  Mahlzeit  geht  schon  an. 

auken  mid  Trompeten  sehallen, 

Ae  Kanonen  auf  einmal  linallen, 

ifs  sich  empört  die  ganze  Welt. 

(omben  und  Haubitzen  blitzen, 

estung  Mainz,  die  mufs  schon  schwitzen, 

is  Feuer  das  Kostheim  verzehrt. 

Lirs  hislor.  Vo1kslied«r.  ^o 


674 

« 

Gerechter  Gott!  «cchs  Jabr  verflossen, 

Haben  \vir  Ghurmainzer  viel  Blut  vergossen. 

Und  ist  SU  hoffen  noch  keine  Buh. 

Herr  Alhini  hat  Grimmen  und  Zorn, 

Er  safs  zu  Pferd  mit  Stiefeln  und  Sporn: 

Schiefst  und  haut  und  stecht  nun  todt. 

O  ihr  Grenadiere!  zum  Aufmarschieren, 
Mit  blutigen  Fahnen  zum  Abmarschieren, 
Auf  diesen  stolzen  Franken  los ! 
Frisch  gewagt,  ist  halb  gewonnen 
ülicht  verzagt,  es  wird  schon  kommen, 
Wenn's  Ghurmainz  gehören  soll. 

O  ihr  Ghurmainzer  all  zusammen, 
Zu  Pferd  zu  Fufs  in  Gottes  Namen, 
Ergreift  den  Feind  nur  herzhaft  an. 
Gott  der  Herr  wird  uns  beschulten. 
Seinen  Schutz  und  Seegen  schicken, 
General  Albini  führt  uns  an. 


Der  alte  Ltanxknechi. 

(Knaben  Wand^rhom.) 

Wohl  auf  ihr  Lanzknecht  alle, 

Seyd  fröhlich,  seyd  guter  Ding, 

Wir  wollen  Gott  den  Herren 

Dazu  den  edlen  Küning, 

Er  legt  uns  ein  gewaltigen*  Haufen  ins  Feld, 

Es  soll  kein  Lanzknecht  trauren  um  Geld, 

Er  will  uns  ehrlich  lohnen 

^it  Stäwem  und  Sonnenkronen. 


675 

aus  Burgunde, 
sulose  Mann, 
en  edlen  Fransosen. 
^erratben  baa,- 

Gott  durch  sejne  Gut, 
ns  den  edlen  König  behüt, 
dler  Herre, 

ihm  allzeit  gerne. 


•n  mufs  ich  dreschen. 

saure  Miich, 

l  trag  ich  volle  Fleschen, 

rn  einen  groben  Zwilch,         '  •- 

g  tret  ich  ganz  tapfer  ins  Feld, 

als  ein  freyer  Held, 
md  zerschnitten, 
chen  Sitten..         * 

in  Lanzlinccht  garten    . 
Bauern  Haus, 
lufs  tratten  und  harhen, 
der  Schweifs  bricht  aus, 
Mark  in  seiin  Gebein; 
ir  diene  ich  dem  Künig  allein, 
im  reichen  Bauren, 
uns  das  Geld  mit  Trauren. 


<i 


■J  .  V  :     j 


dies  neue  Li  edlem  sang 
im  gesungen  hat, 
§etban  ein  Lanzhnechf  gut, 
en  vor  mancher  Stadt 
ler  Feldschlacht  ist  er  gewesen, 
Stürmen  bat. er  g0nesen,  , 

en  Künig  zu  Ehren? 
b  ist  weit  und  ferne. 


43 


676 


Die  ver/neinte  Jungfrau  I^ille* 

(Wuüdsrhornll  loo.)  ^ 

Prinz  Eugen. 

Lill,  du  allerschönste  Stadt, 

Du  bist  so  fein  und  glat^ 

Meine  Liebe,  die  brennt  in  Flammviiu 

Dich  lieb  ich  vor  allen  Damen, 

Lill,  du  allerschanste  Stadt* 

Stadt  Lille. 

Lieber.  Herr 9  was  saget  ihr,' 
Wer  teyd  ihr,  was  macht  ihr  hier. 
Was  die  Reiter,  die  Soldaten, 
Eure  tapfern  Kameraden, 
Liebster  das  erzählet  mir? 

Prinz  Eugen. 

Ich  bin  der  Savoyer  Held 
Bekannt  genug  in  aller  Welt, 
Prinz  Eugen  bin  ich  genennet. 
Der  zu  Dir  in  Liebe  brennet, 
Lill ,  du  allerschönste  JBvaul.  - 

\ 

Stadt  Lille.    • 

Lieber  Herr,  fort  packet  euch, 
Gehet  in  dai  deutsche  Reich, 
Denn  ich  habe  zum  GaliOiten, 
Zum  Gemahl  und  Garessanten, 
König  Ludwig  von  Frankreich. 


Prinz  Eugen. 

iebste  deine  Schönheit  grofs 
iehet  mich  in  deinen  SchoCh 
[it  Genalt  will  bey  Dir  »chlafen« 
chrecken,  dich  nicht  meine  Waffea« 
[anchen  Hoch  sei  tf  euer  an. 

Stadt  Lille. 

rieber  Herr  Ton  grofser  Macht« 
rlanbet  mir,  ihr  teyd  verlacht« 
leine  Werk  und  Bastionen 
>itadell  und  halbe  Monden, 
loufHer  tchütset  meine  Ehr. 

Prinis  Eugen. 

lalt  das  Maul  und  schweige  still« 
lör  was  ich  dir  sagen  will, 
3ab  ich  nicht  in  Üngarlanden 
Türken  schon  gemacht  eu  schänden, 
lundert  tausend,  noch  viel  mehr. 

Stadt  Lille.. 

[iieber  Herr«  das  glaub  ich  wo^« 
Dafs  ihr  damals  wäret  toll, 
4ber  ich  hab  nichts  9u  schaffen 
Jetso  mit  den  türkischen  Affen«. 
Sondern  mit  dem  Lilien -Glans. 

PrinäB  Eugen. 

Ihr  Gonstabler  frisch  daran, 
Feuert  hundert  tausend  Mann^ 
Donnert  dafs  e^  kracht  in  Flammen« 
Dafs  kein  Stein  häU  mehr  susiimm^i 
Un }  4u  uaglUqkiolig  W^ib, 


678 

Stadt  Lille. 
Meint  ihr  denn ,  dafs  mein  Yandom, 
Mir  nicht  bald  zu  Hülfe  Icomm, 
Der  mit  hundert  tausend  Frauzen, 
Den  Ijlpllä'ndern  lehrt  das  Tanzen, 
Eh  mein  Kränzlei A  mir  verbrannt. 

Prinz  Eugen. 

Lill,  mein^Engel  und  mein  Lamm, 
Ich  weifs  dir  den  Brahitigaro, 
Kaiser  Carl,  der  Weltbekannte, 
Ich  bin  nur  sein  Abgesander, 
Und  des  Kaisers  General. 

Stadt  Lille. 

Ey  wohllan,  so  lafs  es  sein, 
Carle  sey  der  Liebste  mein. 
Denn  der  Ludewig  veraltet, 
Und  die  Lieb  ist  ganz  erltaltet, 
Carl  ist  noch  ein  junger  Held. 


Die  Prau  vonfVeissenhnrg. 

VVa»  wolln  wir  aber  singen, 

Was  wollt  ihr  für  ein  Lied, 

Ein  Lied  von  der  Frauen  von  W>issenburg 

Wie  sie  ihre&  Herrn  verrieth* 

Sie  liefs  ein  Brieilein  Schreiben, 
Gar  fem  ins  Thüringer.  Land, 
Zu  ihrem  Ludewig  Buhlen, 
Dufs  er  d4  Vikn.  zur  Hand. 


679 

kch   SU  seinem  Knechte: 
ittel  mir  mein  Pferd, 
rolln  zu  Weissenburg  reiten, 
nun  Reitens  werth. 

grüfs  euch  Adelheid  schöne, 
isch  euch,  ein  guten  Tag, 
ist  eur  edler  Herrc, 
dem  ich  kämpfen  mag?^^ 

Frau  lenkt  ihren  Herren, 
ichcin  falsches  Gemütbs, 
eitet  üiacbts  ganz  späte 
Hunden  nach  dem  Ried. 

Lnjdewig  unter  die  Linde  kam^ 
inter  die  Lind  so  grün, 
kam  der  Herr  von  der  WeissenJburg 
seinen  Winden  so  kühn, 

/illkommen  Herr  von  der  Wetssenbiirg, 
rott  geb  euch  guten  Muth, 
tir  sollt  nicht  länger  leben, 
)ann  heut  diesen  halben  Tag*.'* 


I  .'  I 


>oll  ich  nicht  längar  leben, 
Denn  diesen  halben  Tag,  r 
So  Wag  ichs  Christo  vom  Himmel, 
Der  all  Ding  we^iden  msg."  ♦ 

)ie  kamen  hart  susarnnM»,  .     , 

dit  Wort  und  Zorn  so  grofs,  ■  ■  '  ■■ 

Oafs  einer  eu  dsm  andern      ! 

Seift  Armhru^abp&^bdr««  .  ,i.' 


•  f ' 


I  " 


680 

Er  sprach  xu  seinem  Knechte: 

„Nun  spann  dein  Amibrust  ein, 

„Und  schiefs  den  Herrn  von  der  Weiss^nhorg, 

„Zur  linken  Seiten  ein.'* 

„Warum  soll  ich  ihn  schiefsen. 

Und  morden  auf  dem  Plan, 
„Hat  er  mir  doch  sein  Lebelang,  ^ 
I  „Noch  nie  kein  Leid  gethan.*^ 

Da  nahm  Ludewig  den  Jägerspieft 
Selber  in  seine  Hand, 
Durchrannt*  den  Pfalsgraf  Friedisrich, 
Unter  der  Linden  cur  Hand. 

Er  sprach  zu  seinem  Knechte: 
„Reiten  wir  zur  Weissenburg, 
„Da  siti^wiir  wohl  gehalten, 
„Nach  unserm  Hers  und  Muth/' 

Da  er  nun  g^eh  die  Weissenbu^  kam, 
Wohl  unter  das  hohe  Hans, 
Da  sah  die  falsche  Fraüe, 
Mit  Freuden  siim  Fenster  aus. 

„Gott  grüfs  euch  «die  Frdue, 
„Bescher  euch  Glüc]i  und  Heil, 
„Eur  Will,  ^tet  ist  ergangen, 
„Todt  habt  ihr  eureil  G«malkl/* 

„Ist  denn  mein  Will  ergangen, 
„Mein  edler  Herre.todt» 
,,So  will  Ichs  nicht  eher  glauben, 
„Iph  leh  4eiiii  ^^m  Blui  f^  rvtW»«' 


681 

sog  aus  seiner  Scheiden, 

Scbwerdt  von  Blut  so  roth; 
b  da  du  edle  Fraue, 
i  Zeichen  von  seinem  Todt/^      "^ 

rang  ilir  weifse  HSnd«« 
ift  aus  ibr  gelbes  FEaai^: 
ilfreiober  Christ  vom  Himmel, 
'^as  bab  ich  nun  gethan!^^ 

I  sog  Ton  ihrem  Finger, 
1  Ringelein  von  Gold: 
[un  bm»  4u  Lndewig  Buhl«, 
VedenV  da  meiner  Huld/^ 

^as  soll  mir  doch  das  Fingerlein,    . 
[)a8  veracht  gewc^nnen  Gold, 
Wenn  ich  daran  gedenke, 
Mein  Herz  wird  nimmer  holdt/^ 

^es  erschrak  die  Frau  von  der  Weissenburg, 
^afst  einen  traurigen  Muth: 
.Verlafs  mich  holder  Fürste  nicht, 
,Mein~edler  tierr  ist  todt.^^ 


I        Der     T  a  n  iih  ä  u  4,  c  r, 

ISun  will  ich  aber  heben  an, 

Vom  Tannhauser  wollmi  wir  singen, 

Und  was  er  M^nnders  hat  geihan» 


682 

Der  Tannhäuser  war  ein  ,BiUf!r  gut« 
Er  wollt  grofs  Wunder  schauen, 
Da  zog  er  in  Frau  Venus  Berg, 
Zu  anderii  schöne^  Frauen,  . 

„Herr  Tannhäuser  Ihr  seyd  mir  lieb^ 
„Daran  sollt  ihr  gedenken, 
„Ihr  habt  mir- einen  Eid  geschworen, 
„Ihr  wollt  nicht  von  mir.  wenken.^^ 

„Frau  Venus,  ich  hab'  es  nicht  getban, 
„Ich  will  dem  widersprechen. 
„Denn  niemand  spricht  das  mehrmals  Ihr, 
„Gott  helf  mir  zu  den  Rechten.^^ 

.„Herr  Tannhäuser  wie  sagt  ihr  mirl 
„Ihr  solltet  bey  uns  bleiben, 
„Ich  geb  *£uch  meiner  Gespielin  ein, 
„Zu  einem  ehelichen  Weibe. 

„Nehm  ich  dann  ein  ander  Weib, 
„Als  ich  hab  in  meinem  Sinne, 
„So  mufs  ich  in  der  Höllen  Gluth, 
„Da  ewiglich  verbrinnen." 

„Du  sagst  mir  viel  von  der  Höllengluth, 
„Du  hast  es  doch  nicht  befunden, 
„Gedenk  an  meinen  rothen  Mund, 
„Der  lacht  zu  allen  Stunden.^^ 

„Was  hilft  mich  Euer  rother  Mund, 
„Er  ist  mir  gar  unm^hre,         ,.    . 
„Nun  gib  mir  Urlaub  Frau  Venu»  ws^^ 
„Durch  all^r  Frauen  E;hre,*> 


.683 

rr  Taipinbäuser  wollt  Ihr  Urlaub  an« 

'will  euch  keinen  geben^ 
n  Bleibet  edler  Taunhäuser  sart, 
id  Eistet  Euer  Leben/^ 

sin  Leben  ist  schon  worden  krank« 
b  kann  nicht  langer  bleiben, 
Bbt  mir  Urlaub  Fraue  eart^ 
on  Eurem  stolzen  Leibe.'^ 


ierr  Tannhäuser  nicht  sprecht  also, 
ir  seyd  nicht  wohl  bei  Sinnen. 
}un  lafst  uns  in  die  Kammer  gehn 
Jnd  spielen  der  heimlichen  Minnen. 


4( 


Eure  Miene  ist  mir  worden  leid, 
leb  hab  in  meinem  Sinne, 
O  Venus,  edle  Jungfrau  zart, 
Ihr  seyd  ein  Teufelinne."  . 

,Tannhäuser  ach,  wie  sprecht  Ihr  so, 
,tfestehet  Ihr  mich  zu  schelten? 
,So\lt  ihr  noch  langer  bei  uns  sein, 
»,Des  Worts,  müfst  Ihr  entgelten. 

„Tannhäuser  wollt  Ihr  Urlaub  han, 
„Nehmt  Urlaub  von  den  Greisen, 
„Und  wo  Ihr  in  dem  Landumbfahren, 
„Mein  Lob  das  sollt  Ihr  preisen.^^ 

Der  Tannhäuser  zog  wieder  aus  dem'  Berg, 
In  Jammer  und  in  Reuen; 
„Ich  will  gen  Rom  in  die  fromme  Stadt^ 
„All  auf  den  Pabst  vertrauen. 


684 

„Nun  &far  icb  fröblich  auf  die  iBaÜB, 
„Gott  mufs  es  immer  walten, 
9,Zu  einem  Pab6t  der  faeifst  Urban, 
„Ob  er  micb  wolle  bebalten. 


59 
9» 


Herr  Pabst  Ihr  geistlicher  Vater  meiiH, 

Ich  klag  euch  meine  Stinde, 
„Die  ich  mein  Tag  begangen  hab, 
„Als  ich  Euch  will  verkühdeq. 

„Ich  bin  gewesen  ein  ganzes  Jahr, 
„Bey  Venus  einer  Frauen 
„Nun  will  ich  Beicht  und  Bufs  empfahn, 
„Ob  ich  möcht  Gott  anschauen.'^ 

Der  Pabst  hat  einen  Stecken  weifs, 
Der  war  vom  dürren  Zweige; 
„Wenn  dieser  Stecken  Blätter  tragt 
„Sind  dir  deine  Sünden  versiehen.^^ 

„Sollt  ich  leben  nicht  mehr  denn  ein  Jahr^ 
„Ein  Jahr  auf  dieser  Erde|i, 
„So  wollt  ich  Reu  und  Bufs  empfähn, 
„Und  Gottes  Gnad  erwerben/^ 

Da  sog  er  wieder  aus  der  Stadt, 
In  Jammer  und  in  Leiden, 
,,Maria  Mutter,  reine  Magd,   ^ 
,,Murs  ich  mich  von  dir  scheiden, 

„So  zieh  ich  wieder  in  den  Berg, 
„Ewiglich  und  ohn  Ende^ 
,,Zii  Venus  meiner  Frauen  zart, 
„Wohin  mi^h  ©Ptt  wlU  •end^n,^^ 


68Ö 

\  * 

I 

'vrilUcominen  Tanohäuser  gut, 
ia1>  £ticfa  lang  entbehret, 
liommen  wjd  mein  lieber  Herr, 
Held,  mir  treu  bekehret/^ 

ich  wohl  auf  den  dritten  l^ag, 
Stecken  hub  an  zu  grünen, 
aodt  man  Boten  in  alle  Land, 
Lin  der  Tannhanser  Icommen. 

vard  er  wieder  in  den  Berg, 
nnen  sollt  er  nun  bleiben» 
lang  bis  an  den  jüngsten  Tag, 
ihn  Gott  will  hinweisen. 

soll  nimmer  kein  Priester  tbun, 
n  Menschen  Mistrost  geben, 
11  er  den  Bufs  und  Reu  empfahn, 
I  Sünde  sey  ihm  vergeben. 


Doctor'Faust. 

ort  ihr  Christen  mit  Verlangen, 

an  was  ^eues  ohne  Graus, 

f\e  die  eitle  Welt  thut  prangen, 

[it  Johai^n  dem  Doctor  Faust, 

^on  Anhalt  war  er  gebohren, 

\r  stndirt  mit  allem  Fleifs,         ^ 

n  der  Hoffarth  auferzogen, 

lichtet  sich  nach  aller  Weifs. 

Vierzig  tausend  Geister, 

rhttt  er  sich  cltiren, 

Mit  Gewalt  aus  der  Höllen. 


686 

üuter  diesen  war  nicht  einer, 

Der  ihm  Iionnt  recht  tauglich  sein, 

Als  der  Mephistophiles  geschwind, 

Wie  der  Wind, 

Gab  er  seinen  W»Uen. drein. 

Geld  viel  tausend ,  mufs  er  schaffen. 

Viel  Pasteten  und  Confect, 

Gold  und  Silber  was  er  wollt. 

Und  zu  Strafsburg  schofs  er  dann, 

Sehr  vordrefflich  nach  der  Scheiben, 

Dafs  er  haben  honnt  sein  Freud, 

Er  thät  nach  dem  Teufel  schieben, 

Dafs  ec  vielmal  laut  aufschreit. 

Wann  er  auf  der  Post  thut  reiten,. 

Hat  er  Geister  recht  geschoren, 

Hinten,  vom  auf  beiden  Seiten, 

Den  Weg  zu  pflastern  auserl(ohren ; 

Kegel  schieben  auf  der  Donau, 

War  zu  Regensburg  sein  Freud, 

Fische  fangen  nach  Verlangen, 

War  sein  Ergötzlichh<*it. 

Wie  er  auf  den  heiligen  Karfreitag 

Zu  Jerusalem  ham  auf  die  Strafs, 

Wo  Christus  an  den  Kreuzesstamm 

Hänget  ohne  Unterlafs. 

Dieses  «eigt  ihm  an  der  Geist, 

Dafs  er  war  für  uns  gestorben, 

Und  das  Heil  uns  hat  erworben, 

Und  man  ihm  kein  Dank  erweifst. 

Mephistophles  geschwind,  wie  der  Wind, 

Mufste  gleich  so  eilend  fort, 

Und  ihm  bringen  drey  Elle  Leine  wand  j 

Von  einem  gewissen  Ort, 

Kaum  da  solches  ausgcrcdt, 


68T 

■ 

sie  schon  wirklich  da, 
e  so  eilends  brachte 
»schwinde  Mephistophila. 
ofse  Stadt  Portngall, 

soll  albgemahlet  sein'; 
gtsscfaahe  als  geschwind. 
er  Wind, 
er  mahlt  überall, 
ichformig, 

ie  schönste  Stadt  Portugal^.' 
du  sollst  mir  jetzt  abmahlen, 
itus  an  dem  heiligen  Kreuz, 
an  ihm  nur  ist  zu  mahlen, 
nicht  fehlen  ich  sag  es  frei,        » 
du  nicht  fehlst  an  dem  Titul, 
dem  h^elligeii  Namen  setn.^^ 
i  honnt  er  nicht  abmahlen, 
i  bitt  er  Fans  tum 
inständig:  schlag  mir  ab 
:  mein  Bitt^»  ich  will  dk*  urtederum 
n  dein  zu  vor  gegebene  Handschrift, 

es  ist  mir  unmöglich, 
ich  schrieb:  Herr  Jesu  Christ.^^ 
eufel  fing  an  su  fragen: 

was  gibst  du  für  .einen  Lohn? 

das  lieber  bleiben  lassen 
Gott  findst  du  kein  Pardon/^ 
r  Faust  thut  dich  bekehren, 
du  Zeit  hast  noch  ein  Stund, 
vill  dir  ja  jetzt  mittheilen, 
vge  wahre  Huld, 
r  Faust  thu  dich  bekehren, 
lu  nur  ja  dieses  aus, 

Gott  thu  ich  nichts  fragen, 


689 

„Und  nach  seinem  lummliscben  Haus!'* 
In  derselben  Viertelstunde. 
Kam  ein  Engel  von  Gott  gesandt, 
Der  thet  so  fröhlich  singen^ 
Mit  einen!  englischen  Lobgesang. 
Sp  lang  der  Engel  da  gewesen, 
Wollt  sich  bekehren  der  Doctor  Faust. 
Er  thäte  sich  alsbald  umkehren,. 
Sehet  an  den  Höllen  Graufs; 
Der  Teufel  hatte  ihn  verblendet. 
Mahlt  ihn  ^b  ein  Venus  -  Bild, 
Die  bösen  Geister  verschwunden. 
Und  führten  ihn  mit  in  die  Höll. 


Lsied  vom  alten   Hilde.brandt. 

,,Ich  will  zu  Land  ausreiten«^' . 

Sprach  Meister  ^ildebrand, 
„Wer  wird  die  -Weg  mir  wcuse^ 
„Gen  Bern  ^ofal  in  das  Land  ? . 
„Urkund  sind  sie  geworden 
„Mit  manchen  liebMi  Tag, 
„In  zwey  und  dreyfsig  Jahren 
Frau  Uttcn  ich  »iohi  sah.'* 


91 


„W^illt  du  zu  Land  ausreiten," 

Sprach  Herzog  Amclung. 

Was  begegnet  dir  auf  der  Haiden? 

„Ein  stolzer  Degen  jung, 

„Was  begegnet  dir  in  dßr  Marke? 

„Der  junge  Hildebrandt, 

Ja  rittest  du  selb  zwölfe, 

„Von  ihm  würst  angerannt." 


.M 


689 

Und  rennet  er  mich  an, 

In  seinem  Uebermutfa, 

Zerhau  ich  seinen  grünen  Schild, 

Das  tfaut  ihm  nimmor  gut. 

Zerhau  ihm  seine  Bande, 

Mit  einem  Schriemenschlag, 

Dafs  cr's  ein  ganzes  Jahr 

Der  Mutter  klagen  mag/^ 

Und  das  sollt  du  nieht  thun!^* 
err  Dietrich  wohl  spricht, 
Oenn  dieser  juhge  Hildebrandt 
[st  mir  von  Herzen  lieb. 
In  ihm  sollst  freundlich  sprechen, 
i^ohl  durch  den  Willen  mein, 
)a(s  er  dich  lasse  reiten, 
^o  Heb  ich  ihm  mag  sein." 

I  er  zum  Rosengarten  reit, 
olil  in  der  Berner  Mark, 
'  kam  in  viel  Arbeit, 
»n  einem  Helden  stark, 
>n  eiiiem  Held^  jung, 
ard  er  da  angerannt, 
fun  sage  mir,  viel  Alter, 
Vas  suchst  in  Vaters  Land." 

>u  führst  den  Harnisch  eben, 
V^ie  eines  Königs  Kind,    .  - 
a  machst  mich  jungen  Helden 
[it  selmden  Augen  blind  ^ 
u  sollst  doch  eine  bleiben, 
eim  guten  Hausgemach, 
ey  einer  heifsen  Glutbe." 
r  Alte  lacht  und  sprach: 

•  hislor.  Volkslieder.  AM 


-M       I 


690 

„Sollt  ich  daheime  bleiben 
„Bcy  gutem  Hausgemach. 
„Ich  bin  in  allen  Tagen' 
„Zu  reisen  aufgesetzt, 
„Zu  reisen  und  zu  fechten 
„Bis  auf  mein'Heimefahrt; 
„Das  sag  ich  dir,  viel  Junger,, 
„Drauf  grauet  mir  der  Bart.*' 

„Dein  Bart  will  ich  ausraufen, 

„Das  sag  ich ,  alter  Mann 

„Das  dir  dein  rosehfärbnes  Blut 

„Die  Wangen  überläull; 

„Dein  Harnisch  .und  dein  grünes  Schild. 
Mufst  du  mir  hierauf  geben, 
Dazu  auch  mein  Gefangner  sein. 


99 
»9 


99 


Willt  du  behalten  Leben." 


„Mein  Harnisch  und  mein  grünes  Schild 

„Mich  haben  oft'  ernährt  ^ 

„Ich  traue  Christ  vom  Himmel  wohl, 

„Ich  will  mich  deiner  wehren!^* 

Sie  liefsen  von  den  Worten, 

Und  zogen  scharfe  Schwerdt, 

Was  diese  zwey  bsgehrten 

Des  wurden  sie  gewährt. 

Ich  weifs  nic^it,  wie  der  Junge 
Dem  Alten  gab.cin'n  Schlag, 
Defs  sich  der  alte  Hildebrandt 
Von  Herzen  sehr  erschrak. 
Sprang  hinter  sich  zurücke, 
Wohl  etlich  Klafter  weit: 
„Nun  sag  du  mir ,  viel  Junger, 
„Den  Strich  lehrt'  dich  dein  Weib!" 


691  . 

„Sollt  ich  von  Weibern  lernen, 
„Das  war  mir  ja  Schand', 
„Ich  hab  viel  Ritter,  Grafen, 
„In  meines  Vaters  Land, 
„Auch  sind  viel  Ritter,  Grafen, 
„An  meines  Vaters  Hof, 
„Was  ich  nicht  lernet  hab, 
„Das  lfm'  ich  heute  noch."  • 

Er  nahm  ihn  in  der  Mitte, 
Da  er  am  schwächsten  war, 
Und  schwang  ihn  dann  zurücke, 
Wohl  in  das  grüne  Gras. 
„Nun  sage  mir,  viel  Junger, 
„Dein  Beichtvater  will  ich  sein, 
„Bist  du  ein  junger  WolÜnger, 
„Von  mir  sollt  du  genesen. 


Wer  sich  an  alte  Kessel  reibt, 
„Empfahet  gerne  Rahm, 
Also  gcschiehet  dir  Jungen 
Von  mir  altem  Mann;    . 
Dein  Geist  must  du  aufgeben 
„Auf  dieser  Haiden  grün. 
Das  sag  ich  dir  gar  eben. 
Der  junger  Heide  kühn." 


91 


91 
11 
91 


19 


19 

91, 


„Du  sagst  mir  viel  von  Wölfen, 
Die  Ifcufen  in  das  Hols, 
',,Ich  bin  ein  edler  Degen 
„Aus  deutschem  Lande  stols. 
„Mein  Mutter  heist  Frau  XJttc, 
„Die  edle  Herzogin, 
„Und  Hilbebrandt  der  Alte* 
„Der  liebste  Vater  mein." 

44 


692 

„Heifst  deine  Mutter  Utte, 
„Die  edle  Herzogin» 
„So  bin  ich  Hijldebrandt  der  Alte» 
„Der  liebste  Vater  dein!" 
Aufschlofs  er  seinen  grünen  Helm, 
Hüfet  ihm  auf  seinen  Mund, 
„Nun  mufs  es  Gott  gelobet  sein! 
Wir  sind  noch  beid  gesund."  ^ 

„Ach  Vater  liebster  Vater! 
~  „Die  Wund  die  ich  geschlagen^ 
„Die  wollt  ich  dreimal  lieber 
„An  meinem  Haupte  tragen/^ 
„Nun  schweige  mein  lieber  Sohn! 
„Der «Wunden  wird  wohl  Rath> 
„Nun  mufs  es  Gott  gelobet  sein,.  . 
„Der  uns  zusammenbracht  !^V 

Das  währte  nun  von  Neune  ' 
Bis  zu  der  Vesperzeit, 
Allda  d<er  junge  Hildebrandt, 
Zu  Bemen  einher  reit, 
Was  führt  er  auf  deni  Helme? 
Von  Gold  ein  Kreuzelein. 
Was  führt  er  auf  der  Seiten? 
Den  liebsten  ^Vater  sein. 

Er  fuhrt  ihn  zu  der  Mutter  Haus, 

Ihn  oben  au  zu  Xisch, 

Und  bot  ihm  Essen  und  Trinken, 

Das  däucht  der  Mutter  fremd. 

„Ach  Sohne,  liebster  Sohne  mein! 

„Der  Ehren  ist  zu  viel, 

„Du  setzest  den  gefangnen  Mann 

„Ja  oben  an  den*Tisch." 


693 

Nun  schweige,  liebste  Mutter, 
„Und  höret  was  ich  sage 
„Er  hatt  mich  auf  der  Heiden, 
„Schier  gar  zu  to'd  geschlagen. 
„Nun  hört  mich,  liebe  Mutter! 
„Gefangen  sollte  sein, 
„Herr  Hildebrandt  der  Alte, 
„Der  liebste  Vater  mein? 

„Ach  Mutter,  Irebiste  Muttel^! ' 
„Ihm  biethet  Zucht  und  Ehr/^ 
Da  hub  sie  an  ssu  schenken« 
und  trugs  ihm  selber  her. 
Er  tranh,  und  hatt'  im  IMunde, 
Von  Gold  ein  Ringelein. 
Das  fiel  da  in  den  Becher 
Der  lieben  Frauen  sein. 


r' 


Die  Seeräufier* 

(Mfln41{cli.> 

Scörtebecher  und  Gödte  Michael ' 
Die  rauben  beide  r.\i  gleichem  Th'eil 
Zu  Wasser  und  nicht  zu  Lande,  '        ' 
Bis  das  es  Gott  vom  Himmel  verdroTs, 
Des  musten  sie  leiden  gröfse  Schande. 

Sie  zogen  vor  den  Heidnischen  Soldan, 
Die  Heiden  wollten  ein  Wirfhschäf^  han ; 
Seine  Tochter  wollt  er  berathen, 
Sie  rissn  und  splissen  wie  zwei  wilde  Thier,   ' 
llfimburger  Bier  trunken  sie  gcri^e, 


\ 

* 


694 

Stortebeober  der  spracb.  alzuhand: 
Die  Westsee  ist  mir  wohl  bekai^ntt 
Das  will  ich  uns  wol  halen; 
Die  reichen  Kauflcut  von  Hamburg 
Die  sollen  das  Gelach,  befahlen. 

Sie  liefen  ostwärts  längst  das  Lu)i> 
Hamburg,  Hamburg  thu  deinen  Fleifs, 
An  uns  kannst  du  nichts  gewinnen, 
Was  wir  auch  wollet^  hßi  dir  tbwD)      .<   . 
Das  woUn  wir  bald  beginnen*  ' 

Und  das  erhört  ein  Schneller  B9tli, 

Der  war  von  klugem  Ratb, 

Kam  in  Hamburg  gelaufen, 

Er  fragte  nach  des  altstcn  Burgermeister  Haus, 

Den  Rath  fand  er  km  Hauffe. 

„Ihr  lieben  Herrn  all  dtirch  Gott, 
„Nehmt  diese^  Red  nicbt'  auf  für  Spott, 
„Die  ich  euch  will  sagen, 
„Die  Feinde  lieg'en'^bdh  nahe  bei, 
,,Sie  liegen  am  wilden  Hare. 

„Die  Feinde  liegen  euch  hart  voir*  d^  Tbttr, 
„Das  habt  ihr  edlen  ^^rnl.^welcr  Hubr, 
„Sie  liegen  dar  am  Sande,       .     .     •      . 
„Last  ihr  sie  wieder  von  hinnen  fieff^ 
„Des  habt  ihr  HanjJIpmrger  8cba|id<5,"|,. 

Der  ältste  Burgermeister  sprach  allsuh/md; 
„Gut  Gesell  du  Jt^istuioa  unbejiannt, 
„Worüber  solln  wir  dir  glauben?/^ 
„Des  sollt  ihr  e^len. Herren  thun,   . 
„Bei  meinem  treuen  £idc,     r 


6Q5 

r 

„Ihr  sollet  mich  $etsn  auf  d^s  Vork^istel, 

„Bis  das  ihr  eure  Feinde  seht 

„Wohl  zu  derselben  Stunde, 

„Und  spürejt  ihr  einigen  Wankcl  an.  i^ir, 

„So  senket  mich  su  Grunde/^  , 

Die  Herrn  von  Hamburg  Kogen  au^, 
Sie  gingen  zu  Segel  mit  der  Flutk. 
Wol  nach  dem  neuen  Werke, 
Vor  Nebel  konnten  sie  nicht  sehn. 
So  finster  waren  die  Schw^rken. 

Die  Schwenken  brachen  duVch, 

Die  Wolken  wurden  klar, 

Sie  segelten  fbrt  und  kamen  dar, 

Grofsen  Preis  wollten  sie  erwerben 

Störtebecher  und  Gödte  Michael  musten  darinnen  sterben. 

Sie  hatten  einen  itölck  mit  Wein  genommen, 
Darmit  waren  sie  auf  die  W^ser  gekommen, 
Dem  Kaufmann  darzu  leide,  .        ^^ 

Sie  wo)Hen  darmt  in  Iflandern, 
Sie  musten  idamach  8cl>eiden' 

Hört  auf  Gesellen ,  trinket  nun  nicht  m«hr, 
Dort  laufen  dvef  Schjife  in  jeuer  Sße, 
Uns  grauet  vor  dem  Hamburger  Knechten, 
Kommen  uns  die  von  Hamburg  an  Bord^' 
Mit  ihnen  müssen  wir  fechten. 

» 
Sie  braqhten  die  Buchten  an, den  Bord, 
Tax  allem  §chiessen  gingen  sie  fort, 
Da  hört  man  die  Büchsen  klingen 
Da  sah  man  so  i^anchen  stolzen  He^ 
Sein  liCben  «u  Ende  bri]i^<?ii.  .     , 


688 


JUindenschmidi, 

£$  ist  nicht  lange  dafs  es  geschah, 

Dafs  man  den  Linden^^hnitdt  reiten  sah, 
Auf  einem  hohen  «Rofse.  ' 
Er  reitet  den  Rheinstrom  auf  und  ab ^ 
Er  hat  ihm  gar  wohl  geflossen. 

„Frisch*  her  ihr  lieben  Gesellen  mein! 
„Es  müfs  jetzt  nur  geWaget  sein, 
„Wagen  das  thut  gewinnen, 
„Wir  wollen  reiten  Tag  und  Nacht, 
„Bis  wir  dir  Beute  gewinnen!" 

Dem  Marggraf eu  von  fß^^  ka^  neue  IMUlir, 
Wie  maj9,tij%i7i  ins  Geleit  gefallen,  war, 
Bas  thät  ihm  sehr  verdl'iersen.  « 

Wie  bal4  er  Jui^m  .Kasparn  schrieb : 
Er  sollt  ihm  ein  Reifslein  dienet^. 

Junker  Kaspar  zog'n  Banerlein  eine  Kappe  an; 

Er  i^chikt  ihm  allezeit  vorii  dran, 

Wohl  auf  die  freie  Strafsen^ 

Ob  er  den  edlen  Lindenschmidt  find. 

Denselben  sollt  er  verrathen. 

■  •  ■ 

'  •  •     I 

Das  Bauerlein  schiffet,  über  den  Rhein, 

Er  kehret  zu  Frankenthal  ins  Wirthshaus  ein; 

„Wirth,  haben  wir  nichts  zu  essen? 

„Es  kommen  drey  Wagen  sind  wohl  beljiden, 

„Von  Frankfurtb  aus  der  Messen.'* 


699 

Der  Wirth  derTsprach  dem  B^aucrlein  zu: 
„Ja,  yVein  und  B^od  bab  ich  genug! 
,,Im  Stalle  da  stehn  drey  Rosse, 
„Die  sind  des  edlen  Lindenschmidt, 
„Er  nährt  sich  auf  freier  Strafsen." 

Das  Bäuerlein  gedacht  in, seinem  ]yi)it)i, 
Die  Sache  wird  noch  werden  gi^t, 
Den  Feind  hab  ich  vernommen* 
Als  bald  er  Junkern  Kaapai^n  spjb^Jj^b, 
Dafs  er  sollt  eilends  kommen.  ,,  ■ 


<     ; 


!     f 


'    I  •, 


• 


Der  Lintenschin,^d;t  hatt  eipen  .Sqjin^  .  ,  , 

Der  sollt  den  Ross^  das, Futter  thun, . 

Den  Hab^  thät  er  schwingen:       •      ,,  . 

„Steht  auf,  herzliebster  Vater. fl»c,ij>.I.'  ••  .   ♦ 

„Ich  hör  die  Harnische  klinge^^^     .  .   ,,  ■  i..   ►• 

Der  Lindenschmidt  lag  hinterm  Tisch  und  schlief. 

Sein  Sohn  der  thSt  so  manchen  Rief. 

I 

Der  Schlaf  hat  ihn  bezwungen :   • .  s         > 

„Steh  auf,  herzliebster  Vater  mein, 
\,Der  Verrä'ther  ist  schon  gekomnieft.*' 

Junker  Kffpfr  «u'dl^r  Stuben  eiütrdt^'  ^'' 

Der  Lindens<))im4t  ypn  )ierzep.s9|ir  erscfiraV;       .  f 

„Lindenschmidt  giieb- dich  gefa(\gen!  i   ,...;_ 

„Zu  Badefi  .jhi  ,den  Galgen  hoch^«,  ; :  ■  i 

„Daran  sollst  du  bald  hangen/'      .:,    ,: «: 


Der  Lindenschi^idtwai*  ^^^  freier  ;Hfut!Qr$niann, 
Wie  bald  er  su  der 'Klingen  sprang:     . 
„Wir  wollen  erst  rittiarlicth  /(Qciitei^  !'^ 
Es  waren  4er.  Bl^thu^d  allzuviel  .■ . 
Sie  schlugen  ihn  r-u  der  Erden« 


•  ; 


700 

),K^Qin  und  mag  es  dann  nicht  anders  seiii, 
„So  bitt*  ich  um  den  liebsten  Sohn  mein, 
„Auch  um  meinen  Reutersjungen, 
„Haben  sie  jemanden  Leids  gethan, 
„Da^u  hab  ich  sie  gezwungen/' 

Janker  Kaspar  der  sprach  nein  dazu: 
„Das  Kalb  mufs  entgelten  der  Kuh, 
„Es  soll  dir^  nicht  gelingen ! 
„Zu  Baden  in  der  werthen  Stadt, 
„MuCs  ihm  sein  Haupt  abs{^ringen  !^^ 


r 

Sic .  wurden  alle  drey'  nach  Baden  gebracht 
Sie  Sassen  nicht  länger  als  eine  Nacht; 
Wohl  2u  derselben  Stunde, 
Da  ward  der  Liuden^chhiidt  gericht, 
Sein  Sohn  und  Reuterjuiige. 


.1       •«     .  •        * 

1.   TVie  Georg  von  Fronsher g  von  sich  selber  sang. 

Mein  Fleifs^uatt  Müh,  ieb  nie  llbb  gegfiart» 
Und  alTxeit  gewdliH,Mdm' Herren  mein, 
Zum  Besten  sein'scihilit  ich  knicli  drein,  ' 
Giiad ,  Gunst  verhofn: ,  dochs  Genlüth  im  Hof 
Verkehrt  sich  oft. 

Wer  sieh  sUkftirft,  der  läiift  weit  Vor, 
■    Und  «kömmt  cmpOr,^doch  wer  lang  Zeit 
Nach  Ehren  streit,  inufs  dannen  weit,- 
pafs  sehr  mich  krankt,  mein^ti^er  Dienst 


701 

iKein  Ddnk  noch  Lohn  davon  ich  bring, 
Map  wiegt  mich  gering,  und  hat  mein  gar 
Vergessen  zwar,  grofs  Noth  Gefahr 
Ich  bestanden  hlm,  was  Freude  soll 
Ich  haben  dran? 


24^  ff'ie  das  hriegsvolh  von   Georg   von  Fronsberg 

singt. 

(Wun4«rhorn  II  343) 

,7 
Q-eorg  von  Freundsberg  von  grofser  Stfirlf,  ^ 

Ein  theurer  Held,  behielt  das  Feld. 

In  Streit  und  Fehd,  den  Feind  besteht. 

In  dler  Seh  lacht  er  Gott  zulegt  die  Ehr  und  Macht. 

Er  überwand  mit  eigner  Hand 
Venedisch  Pracht,  der  Schweizer  Macht, 
Französisch  Schaar  legt  nieder  gar, 

Mit  grofscr  Schlacht  den  pabstschen  Bund  zu  Schanden   • 
^  macht. 

Der  Kaiser  Ehr,  macht  er  stets. mehr, 
Ihr  Land  und  Leut  beschützt  allzeit, 
Mit  grofser  Gefahr  er  sieghaft  war, 
Ganz   ehronreich,   man  flndt   nicht  baM,    der  ihm  sey 

gleich, 


■    70i 


Von  der  Bilasetang  der  Stadt  Pnriikfvlrt', 
ein  Lied  im  Ton:   Frisch   auf  in  Gottes  Namen.     i55S- 

«(Fliegendes  Blatt.) 

Die  Sonn  mit  klarem  Scheine 
,  Erglastet  überall, 
Die  kühlen  BrüntTeih  reine 
Erlusten  Berg  und  Thal, 
Viel  süfser  Lüftlein  Güte         i 
Von  Auf-wdd  Niederg^ig;  , 
Aus  freyer  StirAm,  Gemüthe, 
Der  hell  Waldvöglein  BHith« 
Frau  Nachtigall  erklang. 

.Des  Walds,  der  Blümlein  Ziere 
Gab  Wonn  und  Freudigkeit, 
In  deutschen  Landreviere 
War  stille  Sicherheit. 
Der  gütig, Herr  und  Gotte 
Sohn,  Vater,  heiliger  Geist 
Erlöfs  aus  aller  Nothe, 
Aus  Teufels  Macht  und  Todte 
Sein  göttlich  Gnad  uns  reifst. 

Stadt  Frankfurth  an  dem  Maync! 
Dein  Lob  ist  weit  und  breit. 
Trei,  Ehr  und  Glauben  reine, 
Mannliche  Redlichkeit 
Hast  du  mit  deinem  Bluthe  « 


703 

Erhalten  ritterlicli. 
Vertrau  dem  Hdnm;  du  Gute, 
Er  hilft  unschuldgem  Blute, 
Des  sollst  du  freuen  dich. 

Iqh  ritt  an  einem  Morgen 
Mit  Lust  im  grünen  Wald, 
Nach  Wildes -Spur  ohn  Sorgen, 
Da  sah  ich  mannichfalt 
Von  fernen  einherbrcchen 
Viel  Reuter  und  Landsknecht  gut, 
Mit  Schiefsen ,  Renneu ,  Stechen, 
Dafs  mancher  xahlt  die  Zechen 
Gar  theuer  mit  seinem  Blut. 

Die  Stadt  sie  tbätcn  beschiefsen, 
Des  achten  wir  gar  liein, 
Man  liefs  sie's  wieder  geniefsen, 
Schenlit  ihnen  tapfer  ein. 
Aus  Stücken ,  neuen  und  fümen 
Hicfs  sie  Gott  willkommen  sein; 
Es  gab  Köpf,  Bein  und  Hirnen,' 
Ich  mag  nicht  solcher  Birnen, 
Gott  helf  ihnen  alKaus  Pein! 

Der  Rehbock  sein  Gehürne 
Männlichen  richtet  auf, 
Zerstiefs  manch  harte  Stirne 
So  fem  in  schnellem  Lauf. 
Der  Kauz  in  grüner  Auen 
Auf  seinem  Zweiglein  schön, 
Thät  manchen  Vogel  krauen, 
Dafs  er  sich  mufste  rauen, 
Die  Federn  lassen  gehn. 


704 

\ 

Ein  Landslineclit  schrie  von  ferne 
Jetzt  wehr  dich  unser  Hahn, 
O  Brüder  und  Schwester  ^eme 
Ist*Bey8tand  euch  gethan, 
Es  fliehen  Stephans  Pfeile 
Viel  schärfer  Nadeln  geschwind. 

Die  alte  Schlang  mit  Weilen 

* 

Thut's  Oechslein  übereilen  i 
Her,  her  ihr  bösen  Kind! 

Der  Singerin  Stimme  so  reine, 
Ihres  Liedleins  Anefang 
Hört  man  am  AfFensteine, 
Am  Mühlenberg  entlang. 
Mit  ihren  Gespielen  allen 
Hält  sie  den  Abendtanz, 
Thät  mancher  übel  fallen 
Von  Bollwerken  und  Wallen, 
Erwartet  nit  dieser  Schanz. 

£s  währt  mancli  Nacht  und  Tagen, 
Ist  unsrer  Sünden  Schuld, 
Dem  Herren  wollen  «rir  Klagen 
Und  warten  mit  Geduld. 
Frankfurt  nut  den  Genossen 
Warst  du  so  gar  verlorn. 
Mit  Feuer  und  Kugel  beschossen. 
Allein  du  trägst  entschlossen 
Die  Kaiserliche  Krön. 


Der 


705 


Der,    Pfalzgraf. 

(Wa«4*rhoro  II,  «6«.) 

£s  reitet  die  Gräfin  weit  über  das  Feld, 
Mit  ihrem  gelbhaarigen  Töcbterlein  fein, 
Sie  reiten  in  des  Pfalssgrafen  sein  Zelt,  • 
Und  wollen  fein  fröhlich  und  lustig  sein. 

Frau  Gräfin,  was  jagt  ihr  so  früh  schon  hinaus, 
O  reitet  mit  eurem  fein  Liebchen  nach  Haus, 
Der  Pfalsgraf  kommt  selber  gleich  zu  euch  hinab 
Sie  tragen  ihn  morgen  hinunter  ins  Grab : 

Es  hat  ihn  «ine  Kugel  so  tödtlich  verwundt, 
Da  starb  er  sogleich  in  der  nämlichen  Stund, 
Da  schickt  er  dem  Fräulein  ein  Ringlein  fein, 
Soll  seiner  beim  Scheiden  noch  eingedenk  sein. 

\ 
Hat  dich  o  Pfalsgraf,  die  Kugel  getroffen, 

War  ich  viel  lieber  im  Nekar  ersoffen; 

Trägt  man  den  liebsten  zum  Kirchhof  herein, 

Steig  ich  wohl  mit  ihm  ins  Brautbett  hinein« 

Will  reichen  ihm  meinen  jungfräulichen  Kranz 
W^ill  sterben  und  scheiden  von  Güter  und  Glanz; 
Lieb  Mutter,  sez  du  mir  den  Kranz  in  das  Haar, 
Auf  dafs  ich  schön  ruhen  kann  auf  der  Bahr. 

Steck  mir  an  den  Finger  das  Binglein  fein, 
Es  mit  mir  soll  liegen  ins  Grab  hinein,  ^    ^ 

Ein  schneeweifses  Hemdelein  zieh  du  mir  an. 
Auf  dafs  ich  kann  schlafen  bei  meinem  Mann. 

W  o  t  V  V  t  hi ttor.  Volktl  i*4 w.  ,    ^  (^ 


>< 


/■ 


706 

Auf  Töchterleins  Grab  sollst  legen  ein  Stein, 
Drauf  sollen  die  \\^orte  geschrieben  sein: 
Hier  ruhet  der  Pfalzgraf  und  seine  Braut, 
Da  hat  man  den  beiden  dks  \Br;autbett  gebaut, 


Herzog     Hans    von    Sagan,    und    die   Glogaasdm 

Domherrn. 

(IVundtrhom  II  a6i.) 

•  « 

Hanns  der  Herzog  zu  Sagan 
Der  Grimme  lag  in  schwerem  Bann, 
Der  BiscboiF  wollt. sich. rächen^ 
Den  Bann  liefs  über  ihn  sprechen. 

„'Und  leg  ich  auch  in  tiefem  Bann, 
So  kehr  ich  mich  kein  Daumen  dran :" 
Thät  Herzog  Hannes  sagen, 

> 

Die  Domherrn  will  ich  fragen. 

„Ihr  Glogschen  Domherrn  kommt  herbei, 
„Laf^t  mich  euch  reden  frank  und  frei, 
„Kommt  ihr  zu  meinen  vier  Pfühlen, 
„Ihr  k5iints  euch  selber  wählen.*' 

■ 

„In  euern  vier  Pfählen  gehts  nicht  an, 
„Dreweil  ihr  seid  in  schwerem  Bann, 
;,Ruft  uns  zu  andern  Orten, 
„Da  wolln  wir  eurer  warten. 


707 

Er  bestellt  sie  auf  die  Brüke  schlau, 
Die  wertlien  Domhern  von  Glogau, 
Der  Herzog  kam  gegangen, 
Die  Rede  thä't  er  ai^fangen. 

Sie  sprachen  viel  und  mancherley 
Ris,  Ras,  da  ging  der  Boden  mtzwei, 
Wohl  hinter  ihrem  Rüken        "  ' 
Zeraagte  man  die  Brükcn.  ^ 

„Nun  seht  euch  um  ihr  Herren  gemach  !*' 
Der  Herzog  grimmen  Tpnea  sprach, 
„Ihr  Herren  wollt  ihr  singen, 
„Herr  Hana^fvir  wollen  singen« 


44 


Und  darauf  gingen  all  nach  Haus, 
Der  Hereog  lacht  aie  lustig  aus, 
Sein  Spas,  der  y/ax  gelungen, 
Mein  Lied  das  ist  gesungen. 


Di  e    Ta  r  i  a  r  für  s  t  i  n, 

(WHnderhorn  II,  «58.) 

Was  wollt  ihr  aber  hören. 
Was  wollt  Ihr,  dafs  ich  sing? 
Wohl  von  der  Tartarfürstin, 
Wie's  der  zu  Neumark  ging. 

Nach  Breslau  in  Schlesien 
Ein  grofse  Reifs  sich  macht, 
Nach  i^eumark  kam  sie  gefahren 
Und  blieb  allda  zur  Nacht. 

45  * 


708 

Da  sprach  der  Wirth  zum  andern: 
„Ein  Heidin  wohnt  bei  mir, 
.,S^e  hat  Gold,  Edelsteine, 
„Die  lafs  ich  nicht  von  hier.^^ 


99 
1» 


Gut  N^cht»  Q  Fürstin  schöne, 
Ihr  lebt  ni^ht  bis  cum  Tag.'^ 
Und  wände  sich  behende. 
Gab  ihr  den  Todesschlag. 

Und  air  ihr  Hofgesinde 
In  tiefem  Schlaf  er  fand, 
Und  würgt  »te  grofs  und  kleine 
Mit  seiner  eignen  Hand.  ' 

Mit  seinen  eignen  Händen 
Segrub  er  sie  allzumal 
Gar  tief  in  kalten  Heller, 
ihr  Gold  und  Gut  er  stahl. 

* 

Er  zeigte  drauf  den  andern 
Sein  Hand  v4>n  Blut  so  rptfa. 
Von  Gold  und  Edelsteinen 
Die  Hälft  er  ihnen  bot. 

Die  nahmen  sie  so  gerne 
Und  schwiegen  von  der  That, 
Doch  was  nicht  früh  gerächet. 
Das  straft  der  Aimmel  spat. 

Der  Tartarfurst ,  der  hörte : 
In  Neumarh  ist  mein  Kind 
Gemordet  und  beraubet, 
Den  Körper  man  noch  iindt. 


V 

/ 


^  709 

Da  rie^>er  seinen  Haufen: 
„Auf  nebmet  Spiefs  und  ScHwerd, 
f^Nach  Schlesien  wir  mehen^ 
„Es  ist  des  Ziehens  werth.'^ 

So  kamen  sie  in  Schaaren 
Ins  ganze  Schlesier  Land, 
Und  sengten,  brannten,  stahlen. 
Der  Welt  ists  wohlbekannt. 

Der  Fürstin  Tod  zu  rächen 
Bej  Wahlsudt  ging  es  trüb, 
.Zur  Ehr  der  Heidenfllrstin 
Der  Christen  Herzog  blieb« 

So  ward  am  Land  gerächet 
Was  Neumarh  hat  gethan, 
Herr  Gott  mich  selbst  regi<»re 
Fang  ich  allein  was  an. 


Kloster    Trebnitz, 

(Wnndtrhotii  II,  «60.) 

Der  edel  Hersog  Heinrich  zu  Pferd 
Stürzt  in  den  Sumpf  gar  tief,  tief,  tief. 
Seines  Lebens  er  sich  schier  verwehrt, 
Als  Gott  sein  Engel  rief,  rief,  rief. 

Der  Engel  nahm  ein  Köhlertracht, 

Und  trat  zum  Sumpf  hinan,  an,  an. 

Und  schnell  dem  Herrn  ein  AestleiB  bracht : 

,,Pa  h^\%  der  Herr  sich  d|»a»,  drun»  dran.'^ 


710 

Und  als  der  Hersog  g'wtt  war ,  war, 
Da  Itniet  er  freudig  hin ,  hin ,  hin. 
„O  Herr  wie  ist  es  wunderbar» 
„Dafs  ich  gerettet  hin,  bin,  bin.* 


(( 


„Und  bin  ich  denn  gerettet  nun, 
„Bau  ich  ein  Kloster,  dir,  dir,  dir,  . 
,)Dars  man  dir  dien  in  Fried  und  Buh, 
„Auf  diesem  Flecklein  hier,  hier,  hier.*' 

Das  Kloster  war  gar  schön  gebaut, 
Das  freut  sich  wer  es  sah ,  sah ,  sah. 
Und  manche  fromme  Gottesbraut, 
Kam  hin  von  fern  und  nah,  nah,  nah. 

• 
„Was  begehrt  ihr  edle  Jungfrauen  mehr? 
„Der  Herzog  fragt  sie  dann,  dann,  dann. 
„Wir  b'dürfen  nichts  und  nimitiermehr, 
„Dieweil  wir  alles  han,  han,  lian.** 


„Und  weil  euch  denn  nichts  noth  mehr  ist, 
„So  sey  denn  Ndieser  Nam,  Nam«  fiTanr« 
„Trebnits  das  hiels'  wir  bMürfen  nichts, 
„Den  Namen  es  bekam,  kam,  kam. 


711 


>  i  e   Herzogin    von   Orlamünde. 

(WeUenftlt  Selcct.  «ntiq  lit.  II  cap.  XXXIII  p.  469  ) 

Albert  Graf  von  Nürnberg  spricht : 
,,Her2ogin  ich  liebe  nicht; 

„Bin  ein  Kind  von  achtzehn  Jahren 
„Und  im  lieben  unerfahren, 

„Würde  doch  sum  W  eib  ich  nehmen, 
„Doch  vier  Augen  mich  beschämen; 

„Wenn  nicht  liier  vier  Augen  wären, 
„Die  das  Herze  mein  beschweren.*' 

Oriamündens  Herzogin 
Spricht  zu  sich  in  ihrem  Sinn: 

„Wittwe  bin  ich  schon  vor  allen, 
„Aller  Fürsten  Wohlgefallen; 

„Wenn  nicht  hier  vier  Augen  wären, 
„Würde  seine  Lieb  mich  ehren." 

„Kinder  ihr  vom  schlechten  Mann, 
„Der  mich  hielt  in  strengem  Bann; 

„Weil  ihr  meine  Land  ererbet 
„Wenn  ihr  nicht  unmündig  sterbet." 

•-« 
AIio  Ochl  in  Flammen  wüthet,  .     , 

Dm  statt  \\a»aer  aufgf^dchüttet« 


712 

Alto  deutet  sie  die  Rede 

Auf  swej  eigne  Kinder  schnöde. 

Die  im  Saal  zum  Spiel  abzählen, 
Unter  sich  den  Engel  ivalilen. 

„Engel,  Bengel ,  lafs  mich  leben, 
„Ich  will  dir  den  Vogel  geben/^ 

Nadeln  aus  dem  Wittibschleyer 
Zieht  sie,  dafs  er  falle  freyer, 

Zu  dem  vrilden  Hager  spricht: 
„Nimm  die  Nadeln  und  verriebt, 

„Schwarzer  Hager,  du  mein  Frejer 
„Fürchtest  nicht  den  schwarzen  Schleyer, 

.„Fürchtest  du  nicht  auch  vier  Augen, 
.,Die  zum  Zusebn  auch  nicht  taugen, 

„Setz*  dich  mit  zu  ihren  Spielen, 
.jDafs  sie  keine  Schmerzen  fühlen, 

„Dafs  die  Wunden  niemals  sprechen, 
„Must  du  in  das  Hirn  sie  stechen/^- 

Herkules  zum  Hager  spricht, 
Eh  der  ihm  das  Hirn  einsticht: 

„Lieber  Hager  lafs  mich  leben, 
„Will  dir  Orlamündc  geben» 

„Auch  die  Plassenburg  die  neue, 
},^i|d  et  soll  mich  nicht  sereuen/^ 


7J3 

Herula  sum  Hag6r  spricht. 
Eh  er  ihr  das  Herz  einsticht. 

„Lieber  Hager  lafs  mich  leben, 
„Will  dir  meine  Docken  geben, 

„Engel,  Bengel  lais  mich  leben, 
„Will  dir  meinen  Vogel  geben/^ 

Hager  sich  als  Mörder  nennt, 
Eh  er  sich  das  Hirn  einrennt» 

„Gott  ach  Gott ,  wo  werd  ich  ruhen, 


»Höre  schon  den  Vogel  rufen,* 


,.Gott  ach  Gott,  wo  soll  ich  fliehen, 
„Sehe  schon  den  Vogel  ziehen/^ 

Albert  spricht  zur  Herzogin, 
„Das  war  nicht  der  Rede  Sinn, 


„Meinte  unser  eignen  Augen, 
„Wie  wir  nicht  zusammen  taugen. 


(( 


Beyde  Kinder  unverwcset 
Liegen  noch  im  Marmorsarge, 
Als  war  heut  der  Mord  gewesen, 
Recht  zum  Trotze  allem  Argen. 


714 


Conradin  von    Schwaben. 

(Wnnderhorii  II.   i45.) 

Als  Conradin  zu  Jahren  Iiam, 

Ein  schnelle  Sach  sich  bald  vernahm, 

Er  wollt  sich  männlich  halten. 

Alle  Erblä'nder  nehmen  ein, 

Die  von  den  Aeltem  eigen  sein. 

Die  wollt  er  frey  verwalten. 

Dafs  er  sie  frey  und  eigen  hatt 

Um  Hrlegsvolk  thä't  er  schreiben 

Im  Königreich;  Fürstentfaum  und  Stadti, 

Da  soll  niemand  ausbleiben. 

Sondern  ihm  treuen  Beystand  thun. 

Bis  er  ein  Heer  ssusammenbracht, 

Hat  er  hein  Rast  und  Itonnt  nicht  mbn« 

Als  nun  Papst  Clemens  solches  vernahm, 
Der  Sache  bald  zuvor  auch  kam, 
Thät  auch  ein  Hriegsheer  verschreiben. 
Und  schrieb  dem  Grafen  Carl  gleich. 
Dem  Bruder  des  Königs  in  Frankreich, 
Er  sollte  nicht  ausbleiben. 
Sondern  Conrad  wehren  thun, 
Und  alle  Pässe  verlegen. 
Graf  Carl  thats  alsbald  nun 
Er  sog  ihm  straks  entgegen, 
Und  machte  durch  Verrätherey, 
Dafs  er  Neapel  genommen  ein.  ^ 

Kb  Conradin  noch  Kam  herbey. 


715 

Carl  der  schickte  aus  gar  viel 

Verräther  in  geheimer  Still, 

Sie  sollten  Sperl  einnehmen, 

Denn  Carl  liefs  gar  viel  darauf  gehn, 

In  Papstes  Namen  ists  geschehn, 

Den  Conradin  zu  dämmen;  ' 

Der  Pabst  verhiefs  ein  grofses  Gut, 

Wenn  er  ihm  möcht  bestreiten, 

Derhalben  hielt  er  gute  Hut, 

Er  liefs  grofs  Gut  erbiethen. 

So  die^Verrlilherey  gemacht, 

Die  Steg  und  Weg  daselbst  er  wuliiti 

Da  rückt  er  bey  in  tiefer  Nacht. 

f 

i 
Conradin  mit  seinem  Heer 

Auf  die  Nafcht  da  einkehrt. 

Ztt  Morgens  wollt  er  rücken 

la  ins  Köh{greich  Neapel  ein! 

Liefs  au8ru(^ft  mit  heller  Stimm, 

Sein  Red  M^ollt  er  nicht  sueken, 

Eh  müfs  ihm  drauf  gehn  Leib  und  .Gut, 

Er  wolle  es  darauf  setzen!  — 

Die  Landsknecht  sind  nun  wohlgerauth: 

Die  Reis'  solV  uns  ergötzen! 

Sie  konnten  sich  nicht  rüsten  mehr, 

Hineinzurücken  in  das  Land, 

Als  schon  der  Feind  vorhanden  war. 

Nun  höret  zu,  wie  es  erging. 

Als  sich  der  Schimpf  mit  Ernst  anfing., 

pie  Schani^  .yvar  hastig  übersehen. 

Gonradin  hat  gesiegt  im  Anfang 

Da  über  die'  Beut  die  Ordnung  sank,    . 

Da  >var  der  Schaden  geichehent 


'      716 

Sie  waren  übereilet  schon   ' 
Von  ihrem  Gegentheile, 
Deshalb  empfingen  bösen  Lohn, 
Ihre  Haut  war  ihnen  feile, 
Der  Vortheil  übergeben  ward. 
Das  Spiel,  das  war  verloren  schon, 
Vermifst  ward  ihnen  hier  die  Krön. 

Es  kostet  manchen  stolzen  Mann, 

Der  seine  Haut  wollt  rücken  dran. 

Zu  retten  seinen  Herren, 

Und  ihm  ein  treuen  Beistand  thun     ^ 

In  Nöthen  gäuKlicfa  nicht  veHohren, 

Mit  Ta]»ferl(eit  zu  wehren. 

Es  könnt  damit  doch  nichts  mehr  sein^ 

Sie  waren  überlanget, 

Der  Feind  drang  bald  auf  sie  herein, 

Dafs  sie  wurden  zerdranget. 

Noch  dennoch  war  ihr  Herz  so  gut. 

Eh  einer  seinen  Herrn  lassen  wollt. 

Vergessen  sie  ihr  eigen  Blut. 

O  Jammer  über  Jammersnoth, 

Wie  viel  der  Hriegsleut  blieben  todt. 

Noch  dennoch  ward  gefangen 

Ihr  Herr, 'für  den  sie  Gut  und  Blut 

Daran  gesetzt  aus  freyem  Muth, 

Der  mufs  nun  von  hinndannen 

Mit  einem  Herzog  zu  Oe^terreich, 

Friedrich  ward  er  genennet, 

Sie  wurden  beyd  hinweg  zugleich 

Gefähret  unzertrennet. 

In  die  Hauptstadt,  die  ward  genannt 

Neapel  von  dem  Königreich. 

Oefangen  sasseiis  ii|  ih^em  Laiid« 


717 

AU  Conradin  gefangen  war, 

Wurd  er  gehalten  grausam  hart^ 

Mit  samt  dem  Hersog  Friedrich,     *   - 

Verspottet,  jämmerlich  traktirt, 

Zu  einem  Schauspiel  umgefiihrt, 

Und  inras  man  könnt  erdichten,  ~ 

Den  vorgen  Tag  der  Held  ging  su 

Burch  Berg  und  Thal  mit  glänzendem  Heer; 

Der  Fabst  hat  weder  Rast  noch  Ruh, 

Vor  Neid  könnt  er  nicht  warten  mehr. 

Aus  eitel  Gift  und  grimmen  Zorn 

Gab  er  Befehl,  dafs  man  sollt  schnell 

Mit  ihnen  fium  Gericht  fortfahren. 

Man  fuhrt  herfür  die  Fürsten  bey, 

Wei'  h^t  gesehen  solches  Leid 

Bey  Denken  aller  Zeiten, 

Da  auf  die  Wahlstadt,  die  da  war 

Bereitet  ihnen  also  baar, 

Oeffentlich  vor  allen  Leuten, 

Man  schlug  ihnen  beiden  ihre  Häupter  ab. 

Da  war  gar  kein  Erbarmen,,   v 

Es  mufst  daran  der  junge  .K^u|b 

Mit  seinen  schneeweissen  Armen, 

Als  er  alt  war  sechszehn  Jahr, 

Durch  den  Fabst  Clemens  den  vierten 

Ist  das  geschehen  offenbar. 


7t8 


He  rr    Bürck  k:ar.di.   jH£iünck. 

t  i '    •     • 1  i  ....  p. 

(Wunderharn  II.  i4o.) 

•— -  '■'■).      ^  i  •         ^   ' 

Es  war  Herr  BurWiart  Münch  bekannt 
Als  tapfrer  Kriegsmaiin  in  dem  Land, 
Mit  dem -Delphin  4|is  Franliereich 
Er  l(am  mit  starker  Macht  zugleich. 

Nicht  weit' von  Üasel  fiel  zumal 
Der  EiVlgenbssen' groPse  Zahl,'- 
So  dafs  seih  ^eihd  für  die.4malv'zvvär' 
Erleget  und  entflohen  war. 


I«.  1 


Da  ritt  Herr  Burlihardt  itfühch  ft*ei  fort, 
Dort  auf  die  Wahlstadt  an  äe'AOrtV 
Auch  über  todte  Körper  a'll 
Und  triumphirt  mit  lautem  Schall. 

Und  auf  dier  Wahlstadt  eiiifeii  ft«i<l, 
Der  ihm  zuvor*  War  wohlbekannt, 
Der  seine  WHihden  sichwer'  eftru^; 
Als  bald  irsein  Visier  aufschlug. 


(   > 


Und'&]pracL:  „Schau  höut^ttf  T«g  hieb^f, 
„Da  baden  wirrin  Rdsen  frey." 
Solch  Wort  erhört  ein  Eidgenofs, 
Dem  diese  Schmach  gar  sehr  verdrofs. 

*     i 

Dafs  er  zvi  Wichen  sie  gedacht: 
,,Ich  möcht  nur  haben  so  viel  Macht, 
„Weil  ich  doch  lieg  zum  todt  verwundt." 
Also  er  sich  ermahnt  zur  Stu^d^ 


719 

I>a  richtet  er  an  einem.  Stein 
Sich  auf  die  Knien  ganz  allein, 
Und  warf  denselben  scharfen  Stein 
Herrn  Burkhart  in  dem  Helm  hinein. 


I     * 


Da  sank  Herr  Burkhart  un verzogen, 
Und  starb  an  seineili  Sattelbogen, 
Dafs  Bofs  ging  mit  dem  Ritter  durch  ' 
Und  bracht  ihn  Sterbend  in  die  Burg.     '  ', 

„Wie  hängt  der  Ritter  auf  dem  Rofs? 
„Sein  Panzer  ist  ja  rosenroth! 
„Leg  ihn  nur  auf  den  Kirchhof  fein, 
„Da  wachsen  viele  Röselein.^^ 


1    't. 


■ » ] ,  f 


f 


So  ward  die  Ros  in  ihrem  Blut,  '     ' 

Die  frech  erwuchs  iViit  Uebermuth,  "  ' 
Gar  bald  zu  nicht  durch  fVomme  Hand, 
Das  Rosenbad  Gott  von  uns  wend. 


.  .  .   .' 


«       f.       • 


fVi  l  h  f  l  m    Te  lli 

r 

(Fütgendes  Rlatt  -  Wunderhorn  II.  it9.) 

Wilhelm  bin  ich  der  Teile, 
Von  Heldenmuth  und  Blu,t, 
Mit  meinem  G^scbofs  u^d  Pfeile 
Hab  ich  die  Freiheit  gut  4 

Dem  Yaterlancl  erworben, 
Vertrieb,en  Tyranney, 
Einen  festen  Bund  geschworen 
Habeii  unser  Gesellen  drey. 


720 

IJri,  Scfiweiz  und  ünterwald, 

Befreiet  von  dem  Reicli, 

Litten  groisen  Zwang  und  'Gewalt 

Von  Vögten  unbillig. 

Kein  Landmann  dürft  aicht  sprechen, 

Dies  ist  m^in  eigen  Gut, 

Man  nahm  ihm  also  freche 

Die  Ochsen  von  dem  Pflug.    . 

Dem  der  sich  wollte  rächen, 
Und  stellen  in  die  Wehr, 
Thät  man  die  Augen  ausstechen, 
Und  hörte  Bosheit  mehr. 
Zu  Altdorf  bei  der  Linden 
Der  Vogt  steckt  auf  s^^n  Hut, 
Er  sprach,  den  will  ich  finden. 
Der  ihm  kein  Ehr'  anthut. 

Das  hat  mich  verursachet, 
Das  ich  mein  Leben  g'wagt. 
Den  Jammer  ich  betrachtet. 
Des  Landmanns  schweere  Klag: 
Viel  lieber  wollt  ich  sterben. 
Dann  Ijcbeh  in  sofohet*  Sdhand, 
Dem  Vaterland  erwerben 
Wollt  ich  den  freien  Stand. 

Den  Fila  wollt  ich  nicht  ehrfen, 
Den  aufgesteckt^h  Hiit^ 

I 

Das  schmerzte  den  Zwingherren 

In  seitdem  Uebermtith; 

Er  fafst  ein  Anschlag  eitel} 

Dafs  ich  mufst  schiefsen  geschwind. 

Ein  Apfel  von  dem  Scheitel 

Meinen  herzliebsteu  Kind. 


721 

Ich  bat  Gott  um  Bern  Güte, 
Und  spannte  auf  mit  Schmerz, 
Vor  Angst  lyid  Zwang  mir  blut'te 
Mein  väterliches  Herz:  ^ 

Den  Pfeil  könnt  ich  wohl  setzen,    . 
Bewahret  war  der  Hnab, 
Ich  schofs  ihm  unverletset 
Vom  H&upt  den  Apfel  ab.  •  • 

Auf  Gott  stund  all  mein  Hoffen^       .    . 

Der  leitet  meinen  Pfeil, 

Doch  hatt  mein  Kind  getroffen,  •    • 

Hätt*  ich  fürwahr  in  Eil 

Den  Bogen  wieder  gespannt^ 

Und  geschossen  an  den  Ort, 

Df  n  gottlosen*  Tyrannen, 

Zu  rächen  seinen  Mord.  

Das  hat  der  Bluthund  geschwinde,  - ' 

Gar  wohl  an  mir  gemerkt^ 

Das  ich  ein  Pfeil  dahin 

In  meinem  Göller  gesteckt; 

Was  ich  damit  that  meinen, 

Wollt  er  ein  Wissen  han, 

Ich  konnts  ihm  nicht  verneinen,  ; 

Zeigt  ihm  mein  Meinung  an. 

Er  hat  mir  ewar  versprochen. 
Er  wollt  mir  thun  kein  Leid^ 
Jedoch  er  hat  gebrothen 
Sein  Wort  und  auch  sein. Eid; 
Ja  zu  derselben  Stunden 
Mit  Zorn  er  mich  angriff, 
£p  liefs  mich  hart  gebunden. 
Hinführen  in  ein  Sd^iiF. 

WotFFs  histor.  YolktHeder.  ^g 


722 

Ich  klagte  meinem  Getinde, 

Dafs  ich  sie  mufat  verlahn. 

Mich  jammert  Weib  und  Kini^jB 

Mit  manchem  Bidermann; 

Ich  meint  sie  nicht  mehr  za  finden, 

Vergofs  so  manche  Thrän, 

Vor  Herzeleid  mocht  verseil  winden, 

Des  lachet  der  Tyrann. 

Er  wollt  mich  han  zur  Busse 

Beraubt  des  Sonnenscheins,  . 

Zu  Küfsnach  auf  dem  Schlosse 

Mich  ewig  sj^erren  ein, 

Mit  Trotzen  und  mit  Pochen 

Führten  sie  mich  dahin; 

Das  liefs  Gott  nicht  ungerochen, 

Und  half 'dem  Diener  sein. 

Dem  Wind  that  er  gesibieCea, 
per  kam  im  Sturm,  dalier; 
Der  See  fing  an  zu  wüthen, 
Das  Schiff  stund  in  Gefahr; 
Der  Vogt  hiefs  mieh  loflltinden. 
Und  an  das  Ruder  stebn,    , 
Er  sprach  hilf  uss  geschwinde, 
Mir  und  dir  aelbst.  davon. 

Das  thä'te  ich  erstatten, 
Und  sä'umie  gar  nicht  lang, 
Als  ich  kam  zu  den  Platten, 
Zum  Schiff  hinauft  ich  i^raÄ^; 
Ich  eilte  wunderschneU« 
'Durch  hohe  Berg  hinan,* 
Den  Winden  und  den  Wellen 
Befahl  ich  den  Tyrann. 


v- 


723 

£r  brüllte  wie  ein  Löwe, 
Und  sehrie  mir  zornig  nach, 
leb  aclite  nicht  sein  Drohen,     . 
Zu  fliehen  war  mein  Sach; 
Ja  in  der  holen  Gassen 
Wollt  rächen  ich  den  Trutz, 
Mein  Armbrust  thät  ich  fassen 
Und  rüstet  mich  zum  Schufs.  . 

Der  Voigt  Icam  jetzt  geritten    . 

Hin  auf  die  Gasse  hohl, 

Ich  ftchöfs  ihn  durch  die  JHiiten, 

Der  Schufs  war  gerathen  wohl^ 

Zu  todt  hab  ihn  geschossen 

Mit  meinem  Pfeile  gut, 

Er  fiel' bald  ab  dem  Rosse, 

Das  war  ich  wolil  zu  Muth. 

<  t 

Als  David  aus  der  Schlinge 
Den  grofsen  Goliath, 
Mit  einem  Stein  geringe, 
Zu  Boden  geworfen  hat, 
Als  gab  mir  Gott  der  Herre 
Sein  Gnad  und  auch  sein  Maclit, 
Dafs  mich  mit  Gewalt  erwehre.. 
Den  Wü trieb  hab  umbracht. 

Mein  Gesell  hats  auch  gewaget, 
Bewiesen  seine  That? 

u..    ■   . 

Den  Landber^er  gezwaget 
Mit  einer  Axt  im  Bad.  , 

Der  sein  Eheweib  mit  Zwange 
Wollt  haben  zum,  Muth  will. 
Des  schont  er,ym  nicht  lange, 
Schlug  ihn.  zu.i^dt  ii^  Eil. 


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46 


724 

Kein  ander  Gut  noch  Beute 
Begehrten  wir  insgemein, 
Denn  die  Gewalt  auszureuton. 
Das  Land  zu  machen, rein; 
Wir  fanden  Ja  kein  Rechte, 
Kein  Schirm,  kein  Obrigheit, 
Darum  musten  wir  fechten, 
Gottes  Gnad  war  uns  bereit. 

Da  fing  sich  an  zu  wehren 
Ein  werthe  Eidgenofsschäift;* 
Man  grif  jgar  bald  zum  Gewehren, 
Der  Feind  der  kam  mit  Kraft; 
Den  Ernst  wir  da  nicht  sparten, 
Und  schhigen  tapfer  drein,         ^ 
Wohl  an  dem  Morgarten,  , 
Der  Letzt  wollt  -keiner  sein. 

Wir  schlugen  da  den  Adel, 
Mit  aller  seiner  Macht, 
Gestrauft  han  wir  den  Wadel, 
Den  Pfau,  der  uns  veracht. 
•Ein  Pfeil  hat  uns  gewarnet. 
Das  Glück  stund  auf  der  Wag, 
Gar  sauer  han  wfr  erarriet 
Zwei  Sieg  an  selbem  Tag. 

Der  Feind  that  uns  angreifen 
.Mehr  dann  an  einem  Ort,^ 
Den  Schimpf  macht  er  uns  reife, 
Wir  musten  laufen  fort, 
An  Brünig  zu  dein  Streite  ' 
Zu  helfen  Freunden '  gut. 
Da  gab  der'tfau  die  Weite, 
Es  kost  viel  Schweifs  xiiiS  tilut'/ 


725 

Das  merltet  fromm  Eidgenossen, 
Gedenket  oft  daran,   ^ 
Was  Blut  fiir  euch  vergossen«    . 
Lafst  eucl\  zu  Hereen  gabn; 
Die  Freiheit  thut  euch  zieren, 
Darum  gebt  Gott  die  Ehr, 
Und  sollt  ihr  die  verlieren, 
Sie  würd  euch  nimmermehr. 

Die  Müh  ist  wohl  gepflanzet. 

Mit  euer  Väter  Blut, 

Die  Freihheit  der  edle  Krause, 

Den  haltet  wohl  in  Huth; 

Den  wird  man  euch  abstechen 

Sogleich  zurr  solchen  Zeit, 

Wenn  Treu  und  Glaub  wird  brechen 

Durch  Eigennutz  imd  Geiz. 

Mir  ists,  ich  sehe  kommen 
So  manchen  Herren  stolz, 
Bringen  ein  grofse  Summe 
Des  Gelds  und  rothen  Golds, 
Damit  euch  abzumarkten. 
Zu  kaufen  eure  Kind,' 
Die  kein  Wort  können  reden, 
Noch  in  der  Wiege  sind. 

« 

Ich  thu  euch  dessen  warnen, 
Weil  Warnung  noch  hat  Plaz, 
Gespannt  sind  euch  die  Game, 
Die  Hund  sind  auf  der  Hatzf 
Gedenket  an  meine  Treue, 
Kein  Teil  kommt  nimmermehr, .    ,   . 
Kein  Freund  alt  und  neue, 
^iebt  e^ich  ein  besser  |^eh|:, 


'  u 


726 

« 

Thul  euch  Eusammen  halten 
In  Fried  und  Einigkeit, 
Als  eure  frommen  Alten, 
Betrachtet  Bund  und  Eid; 
Läfst  euch  da 3'  Geld  nicht  müssen, 
Die  Gaben  machen  blind. 
Damit  ihr  nicht  müfst  büssen, 
Und  dienen  zuletzt  dem  Feind. 

Nehmt  hin  fromm  Eidgenossen, 
Die  noch  aufrichtig  ^ind, 
Diefs  Lied  hiermit  beschlossen, 
Tbuts  schlagen  nicht  in  Wind; 
Ein  Umer  hats  gesungen, 
Gedichtet  und  vermehrt. 
Zur  Warnung,  Lehr  der  Jungen, 
Dem  Vaterland  verehrt. 


Des  nönigs  Ladislaas  Ermordung. 

(8eBk«Bb«rg  8iI«ot«  lavU  T.  V.) 

i 

Von  einem  König  lobdran, 

König  Lasla  ist  sein  Nähme, 

Ein  König  aus  Oesterreiche, 

Ja  spricht  man  in  der  Christenheit, 

Man  findt  nicht  seines  Gleiche. 

Er  war  In  seinen  jungen  Tagen,  (17  Jahr) 

Die  Ungarn  hiessen  ihn  einen  Deutschen  Knaben, 

Das  haben  wir  wohl  vernommen, 

Dafs  er  'su  Ofen  ist  au^erhten, 

iu  Fr«{  l%\  er  wnlipmTncpf 


\ 


^27 


Er  schickte  aus  nach  weiblicher  Ehr, 

Und  wollt  erwerben  Freundschaft  mefnr» 

Gar  fein  in  Franlireiche, 

Nach  einer  Jungfrau  Säuberlich, 

Man  findt  nicht^  ihres  Gleiche. 

Der  König  in  Frankreich  eineh  Brief  au^saadt^ 

Der  kam  König  Lasla  in  seine  Hand, 

Wie  er  ihn  lesen  sollte^ 

Und  wie  ihm  der  König  in  Frankreich, 

Seine  Tochter  geben  wollte. 

Er  schrieb:  König  Lasla  du  lieber  Sobn, 
Du  weifst  wohl  was  du  solltest  th'un, 
Die  Ketzer  solU  du  vertreiben, 
Und  sb  wird  dir  Ehr  und  Lob  gesagt, 
Wo  du  im  Laod  sollt  bleiben. 

König  Lasla  des  Briefes  a'ufn  Tisch  vergafs. 
Zur  Hand  ihm  ein  falscher  Ketser  safs, 
Er  erschrack  der  Mähre  gär  sehrej 
Wie  bald  er  zu  dem  Bocken^ahtt  lief, 
Verkündigt  ihm  die  Mahre. 

Und  da  der  Bokenzahn  die  MShre  erhört, 
Er  ruft  den  Ketzer  an  emen  Ort, 
Er  begunnt  ihm  diese  Bede  zu  merde]^, 
Da  hüben  die  falschen  Ketzer  an, 
König  Lasla  zu  schelten. 

Sie  schelten  in  aus  ihr^s  Herzens  Grund: 
Wie  deucht  euch  um  deil  deutsdien  HUnd, 
Sollt  er  uns  hier  vertreiben? 
Wir  wollen  ihm  nehmen  sein  junges  Ii^bf^, 


728 

Und  da  der  Ratb  nun  war  verbracht, 
Den  sie  über  König  Lasla  hatten  gemacht, 
Wie  sie  ihn  tödten  wollten, 
Sie  hatten  alle  zusammen  geschworn^ 
"Wie  sie  einander  helfen  wollten. 

Sie  gewinnen  die  Riegel  und  auch  die  Thür, 
Unter  einer  Decke  zogen  sie  ihn  herfür, 
König  Lasla  den  viel  werthen; 
Der  erste  der  nahm  ihn  beim  Haar 
Und  warf  ihn  auf  die  Erden. 

Er  fiel  wohl  nieder  auf  seine  Kniee: 
„Gnad  mir  edler  Herr  allhie, 
„Gnad  mir  meines  Lebens^ 
„Und  alles  was  ich  hie  gewann, 
„Das  will  ich  hie  aufgeben/^ 

Er  sah  sie  alle  barmherzig  an: 
„Nun  hab  ich  irgend  ein  treuen  Mann, 
„Der  mir  sein  Hülf  hier  thäte  ? 
„Sind  mir  den  alle  treulos  worden, 
„Mein  allerbesten  Bathe? 

Girsich,  lieber  Vater  mein, 

„Nun  lafs  mich  bei  dem>  Leben  mein^  - 

„Ich  will  dirs  immer  gedenken, 

„Mein  Schweidnitz  soll  dein  eigen  mein, 

„Und  Breslau  will  ich  dir  schenken.^^ 

„Schweig  König  Lasla!  es  mag  nicht  sein, 
„Dein  Sehweidnitz  ist  vorhin  schon  mein, 
„Breslau  will  ich  gewinnen; 
„Hilft  mir  daa.  ganze  Böhmerland, 
,^£i|i  König  bin  ich  drinne||.*^ 


729 

,,Nun!  schneid  mir  eine  graue  Kutten  an,  . 

„Ich  will  in  ein  Kloster  gähn, 

„Aus  meines  Vaters  reiche  5 

„Es  bleibt  ein  König  wer  da  will, 

„Immer  und  ewigliche." . 

Sein  guter  Ratb  half,  ihm  nicht  sehr, 
Sie  hatten  vergessen  Treu  un^  Ehr, 
Die'  Herrn  aus  Böhmerlande, 
Dafs  sie  König  Lasla  getödtet  han, 
Das  haben  sie  grofse  Schande. 

Auf  die  Erde  haben  sie  ihn  hingestreckt, 
Mit  einem  Kissen  haben  sie  il^n  erstickt^ 
Sein  Genick  haben  sie  ihm  gebrochen. 
Wer  wollt  nicht  Gott  vc^m  .Himmel  klagen, 
Er  läfst  nichts  ungerochen. 

Und  da  er  nun  gestorben  war. 

Es  glühet  als  ein  Rosen  gar,  1 

Wol  unter  seinen  Augen, 

Da  ihm  das  Blut  vom  Wangen  abrann, 

Dran  hatten  sie  l^einen  Glauben* 

Es  war  bis  an  den  dritten  Tag, 
Dafs  er  da  unbegraben  lag, 
Man  liefs  ihn  niemand  schauen, 
Und  da  man  ihn  zu  Grabe  trug. 
Da  weinten  Mann  imd  Frauen. 


Da  sprach  ein  Ketzer  unter  ihnen: 
„Nun  bebt  ihn  auf  und  tragt  ihn  hin, 
„Den  König  aus  deutschen  Landen, 
„Sollt  er  uns  hie  vertrieben  han,   . 
„Daß  yväv  uns  eine  grofse  Schande»'^ 


Und  da  sprach  sich  der  Girsich : 
„Der  König  von  Böhmen  bin  Wb, 
„König  Lasla  ist  gestorben, 
„Um  seines  falschen  Glaubens  willen, 
„Darum  ist  er  verdorben/^ 

Da  sprach  sich  auch  der  Rockensahn: 
,.Eine  neue  Sitte  nehm  ich  an, 
„Oestreich  will  ich  zerstören  5 
,^Denn  ihren  Glauben  weifs  ich  wohl, 
,^lhr  Herzog  will  ich  werden/^ 

per  Girsich  der  ist  hoch  gebohm. 

Recht  als  ein  Sau  ist  er  beschoren. 

Wer.  ist  der  ihm  wohl  gleiche, 

Mit  Rauben,  mit  Stehlen,  mit  Verrätherey, 

Damit  er  worden  reiche* 

König  Lasla  war  ein  junger  Mann, 
Er  wollt  den  Girsich  bej  sich  han. 
Er  hat  ihn  auserkohren,    . 
Ja  ich  sprechs  auf  die  Treue  mein, 
Er  ist  ihm  treulos  worden. 

König  Lasla  du  viel  edles  Blut, 
Goft  erhalte  dich  in  seiner  Hut, 
Mit  seinem  lieben  Kinde, 
Dafs  du  also  verschieden  bist. 
Von  deinem  Hofgesinde. 


731 


Die  Magdeburger    Fehdd\ 

(A.tt«  Spangenberg't  Chronik  ton.  Ateh^nUh^n.    ^X%l•h9m  i57>.)^ 

^^Ein  guten  Rath  wil  ich  ettck  geben, 
„Mit  Gottes  Hülf  wollen  wir  widerstreben, 
„Wolln  unsre  Stadt  befestigen, 
„Und  härm  damit  auch  nicht  xu  lang, 
„Es  kommen  fremde  Gäste/' 

Arndt  Jordan  der  Bürgermeister  genannt, 
Und  Lindow,  der  auch  wohl  b^annt, 
Sie  haben  dazu  geschworen, 
Verhegen  die  Stadt  mit  Treuen  wohl, 
Sie  sind  dazu  erhören. 

Der  Bischoff  sprach  hinwiederum :    - 
„Die  Feste  sollt  ihr  ganz  abthun, 
„Die  ihr  habt  aufgerichtet, 
„Das  will  ich  von  Euch  haben  also, 
„Das  seyd  von  mir  berichtet.'* 

Die  Pfaffen  treiben  Wunderspiel, 
Der  Wellttag  halten  sie  zuviel. 
Die  haben  sich  gar  betrogen. 
Beflecken  gar  ihr  «igen  Nest, 

Und  sind  daraus  geflögen. 

* 

Und  dieser  Bischoff  ich  merken  kann, 

Das  ist  auch  wohl  ein  kluger  Mann, 

Ich  wills  also  bewinden, 

Welch  Vogel  sich  selbst  die  Federn  ausrwpfp, 

Pw  wird  4er  Wfnter  »winfjeii. 


732 

„Gedenke  edler  Fürste  gut, 
„Gedenk  an  euren  eignen  Muth, 
y,Kürzlich  will  ichs  endekcn, 
„Die  edle  Stadt  Magdeburg 


,l8t  frey  auf  allen  Eken/ 


Der  Burgermeister  also  sprach, 
Als  er  vor  die  Gemeinde  trat: 
„Berichtet,  denn  ich  frage,  , 
„Und  will  ein  Krieg  hieraus  entstehn, 
,,Was  thut  ihr  hiezu  sagen?" 

Die  Gemeinde  sprach  auch  wiederum, 
Gebt  euren  treuen  Rath  dazu, 
Dabey  so  woUn  wir  bleiben, 
Wir  haben  des  Gelds  und  Guts  genug. 
Wir  Wagens  mit  unserm  Leil^e. 

„Wenn  die  Bachmühlen  stille  stehn, 
„Die  grossen  Wasser  in  Wellen  gehn, 
„Das  ist  allzeit  zu  loben, 
„Der  Sperling  flieget  in  den  Dohm, 
„Der  Falke  schwebet  oben. 

„Ihr  lieben  Bürger  lobelich 
„Nun  merket  mich  auch  allzugleich,     - 
„Was  ich  euch  hab  gesungen^ 
„Welcher  Vogel  welcher  bauet  hoch, 
„Behält  wohl  seine  Jungen. 

„Das  ich  nun  sage  und  ich  warn, 
„Magdeburg  du  bist  ein  wilder  Am, 
„Dein  Flügel  sind  unverhauen» 
„Du  fleugst  den  Wald  wohl  auf  und  ab* 
„Des  mag  man  9^ch  y/{^\d  $^hsi^e^.^'* 


733 

I>ie  Bürger  schrien  alle  ^leht: 

9, Magdeburg  i^t  I^ein  Haase  nicht, 

9, Es  ist  ein  kühner  Lowe, 

„Den  Winden  zerbricht  er  ihre  Pufs, 

„Das  reden  wir  mit  Vertrauen." 

Die  Pfaffen  hafttem  nicht  wohl  bedacht, 
Hau  ihren  Herren  in  Schaden  gebracht, 
Und  kränken  ihre  Feste, 
Wo  sie  vorher  sind  Herren  gewest, 
Nun  sind  sie  worden  Gäste. 

Sie  lauffen  weg',  das  war  nicht  gut, 
Das  macht  ihr  grofser  üebermuth,  • 
Den  nach  der  alten  Weise, 
Wenn  unser  Esel  Hafer  frifst. 
So  tans  er  auf  dem  Eise. 

Der  Bischoff  kaih  von  Hildesheim, 
Bracht  mft  die  Stiftsgenossen'  sein, 
Die  von  ihm  hatten  Lehen,       * 
Nacb  Magdeburg  wohl  in  das  Land, 
Und  wollten  Sold  verdienen. 

Auf  einem  Dienstag  das  geschah, 
Magdeburgs  Panier  man  schwiiben  sah, 
Wohl  a^  dem  weiten  Felde, 
i)a  war  manch  Stolzer  Kriegesmann 
Bey  den  frischkühnen  Helden. 

Magdeburg  bist  du  uns  wohlbekannt 
Du  trägst  eine  Krone  über  das  Land, 
Dein  Lob,  das  will  ich  preisen, 
Deme  Treue,  die  ist  offenbar, 
,  Mit  Gesang  will  ichs  beweisen. 


V. 


734 

'Arndt  Jordan  der  Burgermeiat^r  ^ge^ian^t« 
Im  Feld  ist  er  gar  wobl  bekanqtt  . 
Er  ist  also  verwegen, 
Kr  will  ^elbsl  ai>  der  Spitze  Sjßin, 
Und  warten  da  ^r  Schläge. 

Die  Fürsten  zogen  schnell  daraiji 
Im  Krie^  ^polten  nicht  beatahn, 
Wohl  in  der  rechten  Stunde,  . 
>  Der  Bürger  Banner  schwebet,  d^»  . 
Der  Fürsten  ihr  war  verschwunden«. 

s 

Ein  Fürste  f^^  den  andern  tratt: 
„Ach  lieber  Oht^  nun  gebet  Eath, 
„Warn  wir  bey  unsern.  Freunden, 
„Dieser  See  ist  uns  gar  zu  tief, 
„Wir  können  ihn  nich^  gründen^^ 

Bringen  wir  dfks.  ßchif  auf  .den  Str9^, 
Ich  furcht  es  möc|it  zu  Grunde  gehii. 
Wir  müssen  ein  Pfand  hier  las«sen^ 
Schnell  Ba^U  yvhcfi  hier  der  beste  sj^in, 
Wir  reiten  unsre  Strafsen.- 

Der  ^ischoff  vcia  liildesheim  sprach: 
„Kam  ich  ^vi^dfir^in  meine  Stadt, 
„Wollt  mich  des  freuen  mehren. 
„Dieser  Me<5hte  wir  easen  n^bt, 
„Die  Gräten  stechen  sehre." 


735 


Halt  dich*Magdebnrg. 

(Flisgendet  Bl«tt  Wunderhorn  II  ,  io3-) 

O  Magdeburg  halt  dich  feste. 
Du  wohlgebautes  Haus,    . 
Es  kommen  viel  fremde  Gäste, 
Die  wollen  dich  treiben  aus. 

Die  Gäste  die  da  liommen, 
Die  kennt  man  weit  und  breit, 
Christum  thun  sie  verfolgen, 
Ist  allen  Christen  Leid. 

Die  Münche  und  die  Pfaffen 
Samt  alle  Nonnenknecht, 
Hilf  Christ, *da8  wir  solch  Affen 
Empfangen  niögen  recht. 

Gott  wird  sie  wollen  dämpfen, 
Ihr  Lügen  richten  dann, 
So  wolten  wir  auch  kämpfen, 
So  lang  wirs  Leben  han. 

„So.  will  ich  nicht  verzagen, 
„Ich  armes  Mägdelein, 
„Christum  will  ieh  es  klagen, 
„Der  wird  n\ein  Schutzherr  sein. 

„Magdeburg  bin  ich  genennet, 
„Ganz  frei  und  wohl  bekannt, 
„Ich  trau  auf  Christ  vom  Himmel, 
„Mir  hilft  seine  gewaltige  Hand. 


/, 


736 

„Die  Mittel  \vill  ich  brauchen, 
„Die  mich  mein  Brä'utgam  lehrt, 
„Vor  diesem .  besQhomeu  Haufen, 
„Bin  ich  noch  unversehrt. 

In  Magdeburg  der  Reinen, 
Ist  manches  Christen  Seel, 
Sie  ruft  zu  Gott  im  Himmel, 
Klagt  ihm  ihr  üngefell. 

In  Magdeburg  wird  gelehret, 
Gotteswort  rein  lauter  und  klar. 
Gelobet  wird  Gott  der  Herre 
Mit  Psalmen  immerdar. 

« 

In  Magdeburg  der  Guten, 

Ist  manch  Jungfräulcin  stolz, 

Sie  bethen  von  gauzem.  Gemütlie,.    , 

Und  sind  keinem  Spanier  hold. 

In  Magdeburg  de.r  Festen, 
Ist  manch  Jungfräulcin  fein, 
Sie  bitten  für  die  Christen, 
Den  Spaniern  sind  sie  feind. 

In  Magdeburg  der  Freiem, 
Ist  mannig  Kindlein  ssartV 
Es  ruft  zu  Gott  dem  Herren, 
Dafs  er  die  Stadt  bewahrt. 

In  Magdel)urg  der  Werthen. 
Da  sind  der  Kriegslbut  viel^ 
Zu  Fufs  und  auch  zu  Pferden, 
Treiben  sie  Ritterspiel. 


•  I    • « 


J 


737 

V 

In  Magdeburg  ohne  Sorgen, 
Da  sitzen  drey  Ju]igfräule|f)f  i 
Sie  winden  alle  Morgen     , 
Von  Palm  drey  Kranselein. 

Das  eine  Gott  dem  Vatear,    . 
Das  ander  Gott  dem.SpImey 
Das  dritt  dem  Heiligen  Geiste»..,. , 
Grott  wolt  ihn  Beistand  tbnjs.,.     ,. 


Zu  Magdebarg  amf  dem  Thore, 
Da  sitzen  drei  Jungfiräuleiny 
Die  machen  alle  Morgen 
Drey  Hautenhränzelein,. 


'  :. 


»  •    ♦  I 


•      .! 


i  l." 


Das  eine  Herzog  Hansen 
Dem  Fürsten  hpjciigebohren,  < .  ^  ^  - 
Graf  Albrecht  von  Mannsfejyi 
Das  andre  ist  erkorn. 

Das  drltt  das  ist  li^ersproche1^ 
Dem  Held  noch  unbehannt, 
Der  Jafst  nichtig  «gerochen, 
Wagt  darauf  sein  Leut  und  iia94- 

Dem  Kaiser  woiUen^wir  geben 
Jetzt  und  zu  aller  Frist, 
Was  ihm  gebühret  eben, 
Und  nicht,  was  Qottes  isti 


Zu  Magdeburg  auf.  der  Mauren,  . 
Da- liegen  der  Buchsen  viel, 
Sie  klagen  alle  Morgen 
Ueber  f^schar  Christen  Spiel. 

Woftvvt  liattor.  Vo]ktU«d«r.  äij 


Zu  Magdeburg  auf  a^  BtttttReii?*" 
Da  liegen  zwey  HUHäli^?iJi^liiyi<"' 
Dafür  sich  müssen  bflcWti/^    '  ' 

All  die  da  wollcn'1ll^'^h^'^•    '      '  ' 

Zu  Magdeburg  auf-tI«Aft^M»Hkt^,**""    ' 
Da  liegen  zwey  FAft*««fit-'Wteai?' ' 
Und  wer'  davort^Äöli^tHhWh;^*  •  * 
Der  mufs  ein  De«i^fi*i:^^''94^]t:'     * 

Zu  Magdeburger  &eM'kM%t^'"'  ' 
Da  steht  ein  eisei^e^'^^üft!'^        '    '  ' 
AVollen  ihn  die  Pfaffl^  li^eäp' 
Manch  Spanier  mufs  dhkW/'"   '*' 

Zu  Magdeburg  auf  di^ifti'fii^HH^tiü»"^ 

Da  liegt  ein  Guld«?Ä'i«rfiHiM/itr-  "  *'"' 
Könnt  das  ein  H^t^^^WiHlfi^^ni'^''''"^^ 
War  manche  Kappe  werW/*"*' 


^  I  «    >  t 


Ilierbey  steht  aWf»l»ft?<FMefce»'*      *    '    ' 
Ein  grofser,  eisern? liriAifl^" 
Derselb  nimmt  Adbl  'd^i^  »KMe^**^ 

Und  sieht  l*i«r>*i^«Äfe#^*rf.  "  '^  "    "  = 

Zu  Magdeburg  *«r^«eAi 'Wi^t^fc;'  ^ 
Da  sind  der  LandshneWit  ^m)^^  *       " 
Die  mischen  frische  KafiÄrf;^*»"'   • 
Die  Seestadt  sehn  au  d«il^<^^itff. 


it 


Dies  Liedlein  J^^'gesu^k^"''   ;' 
Ein  Landshnecht  frifdii^d'^li^yT'^' 
Zur  Stund  da  vil  Kron^^MngMlr,  '< 
Dafs  Gott  stet»  bey.  unai'Wj^l*^   ^" 


*.«»r   *> .  / 


.^  ♦ 


739 

Es  ist  so  wohl  gesungen, 
Mit  frischen  freien  Muth, 
Vor  drey  so  edlen  Fürsten, 
Gott  behalt  siejln  seiner  Huth^ 


Glückwunsch  für  PrifCji  Eugen, 

(Flifl9«Bd«t  Blatt  toa  iT95.)  '    ' 

Uretröst ,  O  Haus  von  Oesterreicb ! 

'  '■        '         . 

Dein  Hercules  sich  rieht 

Zu  ziehen  in  das  Römisch  Reich 

Nach  seiner  Macht  und  Pflicht,., 

Gantz  ritterlich  zu  kämpfen,      j       ^ , 

Der  Feinde  Wuth  z\i,  didupf^n, 

Die  uns  des  Friedens: Ruh  zerstört, 

Zuschlagen  mit  dem  Schwei^dt. 

Gantz  freudig  ^icb  schon  jederman 

Begiebet  in  das  Feld, 

Und  wüschet  dafs  bald  komme  an 

Eugenius  der  Held,  i      > 

Defs  ungemeine  Thaten 

Schon  offt  bewundert  hatten,  ''-  ' 

Sowohl  die  treue  Kajsers  -  Freund,    • 

Als  auch  desselben  Feind. 


Viel  Glück  demnach  zu  deiner  Reifs, 
Du  theure  Heldencron! 
Es  grüne  stets  dein  Ruhm  und  Prcifs, 
Zu  unsterblichen  Lohn: 

47 


>i 


740 

Gotl  segne  dein  Beginnen, 

Da  du  nun  ziehst  von  hinnen,     ,    ,    , 

*■  '    ■    . 
Und  schütze  dich  vor  allem  Leid, 

Du  einzige  Teutschlands  -  Freud.  . 

Mit  Glück  der  Himmel  dich  lieg{«it. 
Zu  Haus  und  auch  zu  Feld, 
Und  helff  dir  siegen  in  dem  Streit, 
Du  unerschrockener  Held! 
Der  Herr  derer  Heerschaaren, 
Der  wollte  dich  böwahren,  .    . 

Sowohl  zu  WassiiV'  als  zn  TJftnd, 
Mit  seiner  starken  Hand.  . 

Viel  tausend  Glück  wünscht  Jung  und  A.lt, 

Heut,  erofser  Iteld!  dir  an^ 

Uiid  schreyt,  dafs  Berg  und  Tfiäl  erschallt^  . 

Was  jeder  schreyen  kann,  '*''    -^ 

Dafs  Gott  der  Herr  well  geBen, 

Eugeni  langes  Leben, 

Zu  Trost  des  Deutschen  Vatiärland, 

Und  dessen  Feind  zu  Schänd!^         - 


Du  Mars  der  Teutschen! 

Reise  denn  begl^jckt  zu  deinem'  Heer, 

Das  Römisch  Reich  r    >  1  ;^.> 

Das  stehet  scho^n  im  Harnisch  ähdb  öcwehi^; 

Mit  Wünschen  und  Verlangen,'»    .  ' 

Dich  baldigst  zu  empfangen,  . 

Als  einen  Schatz  der  Helden  all^,  • 

Eugenium  zumahl. 

Wolhan,  der  Adler  schwingt  sich  schpn, 
Des  Teutschen  Jupiters, 
Und  zünd  die  Donner -Keulen  an. 
Des  Kayserlichen  Heers, 


741 

Die  Hahnen  zu  vertagen, 

Wo  nicht  gar  zu  erschlagen, 

So  sich  auf  fremde  AYeyrl  gemacht, 

3fit  ungerechter  Macht. 

Zurück  ^  zurück  auf  deinen  Mist 
Du  frecher  Halmen  -  Schwärm  I 
Zurück  wo  du  herkommen  bist. 
Sonst  wird  dir  werben  warm: 
Wann  er  dir  \vird  zuhitzen, 
Mit  Donner- Schl^  und  Blitzen,   . 
Zurück,  und  krähe  nicht  zu  sehr. 
Der. Adler  leidts  nicht  mehr. 


0* 


Die  Prager  Schlacht. 

Als  die  Preufsen  marschirten  vor  Prag, 

Vor  Frag,  die  sc^höne  3iadt, 

Sie  haben  ein  Laig«r  geseh)agei|, 

Mit  Pulver  und'naJt  Jil«y  ward's  betragen« 

Kanonen  wui^n  d^ijt'auf  geführt, 

Schwerin  hat  sie  da.kpmniandijrt«.  i    .   . 

•  .•  •'    i  '??.    •.':..*     ,  .  } ,  t    .     *  •, 

1    '    •       •../•/       '  '      .(   ■       .     ..»I   '■     r  . 
Darauf  rückte  Prii^s  Heinrich  heran, 


,      r.ry    ,, 


Wohl  mit  achtzigtausend  Mann  v . 
..Meine  cap^e  Armee  wollt  ich  drum  eeben, 
„Wenn  mein  Schweriarnoeh  war  api  Lebißn, 
0,  ist  das  nicht  eine  grofse  iVoth, 
Schwerin  ist  geschossen  todtl 


742 

Drauf  schickten  sie  einen  Trompeter  hinein, 

Ob-«ie  Prag  wollten  geben  ein? 

Oder,  ob  sie^s  sollten  einschiefsen? 

Die  Bürger  liefsen  sich*8  nicht  verdriefsen, 

Sie  wollten  die  Stadt  nicht  geben  ein. 

Es  sollte  und  müCste  geschossen  sein. 

Wer  hat  dies  Liedlein  den  erdacht? 
Es  habens  drey  Husaren  gemacht 
Unter  Sejdlits  sind  sie  gewesen, 
Sind  auch  bey  Frag  selbst  mit'  gewesen: 
Victoria,  Victoria,  Victoria. 
Honig  von  Freufscn.ist  schon  da! 


'      I 


Gespräch  zweyer  hennebergücher^  Bauern  über  die 
Franxjosen,  während  des  JtafeiUhalts  der  Fran- 
zosen in  Heäse/^IDbß.  \ 


>\  * 


(Avt  R«iBw«ldt  ]i«BB«bcrgi8eli«ni  14iotikOB  Berlin.  Nicolai  t7^) 


;     1.       . 

'  .      »    I 

Bas  Neues  Napperi  Hillebrand' 

Hatt  itih  dMin  nifs  TCtnöhihi«? '     *        ' 

Es  heifst  ju  es  w^icti  id  ottS' Lttlli),* 

Noch  mie  Frantfo^e  homini^l    * 

Ich  woifs  n^t  bas  die  Läng  soll  wer 

Bann  su  uns  au  nqchmie  w.oi^n  s<;her 

Bedenkts  doch  bey  üch*  selber' 

Es  senn  der  Bliithonn  gar  se'^yil 

Sü  fresse'  ons  mit  Staun^pf  und  Stiel' 

Di  Osse,  Küb  und  Kälber.,       ,   . 


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»  f  11'%  ,  jt  %tf-\ 


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743 

„Ja  Napper  *Hatiift,  dar  i»\t»l"Vvar  ' 
JWe  w^m  »dha  brav  g^MibiAre        '     ' 
Das  Brud  wörd  klci  das  Mütter  i^ftr 
Un  giet  vil  arme  Bure : 
Geduldt  üch  aber  b?s  in  Merz 
Gctt  Aclüig  4c>3a  du  'Blvanäehnssi,  ' 
Ba^  wem  sü  sich  nodi  ropfe. 
Gleit  ühs  0»  igebi  Fi^inz  F«tdeiiand> 
Net  büf  *)  «erdek  He  .Haomberlaaad    > 
H^  iverid  se  tüektig  klopfe.^'«    • 

£y  ja  das  gletb  ich  Alles  Wohl     '  * 
Bas  w^i^»  ons  eberh^lfe?  '  • 

£s  is  e  gar  verstbätter  Kejil  : 
Hübl  mösse  itioi  mit  Wölfe. 
Me  bätt  sü  net  solt  überii  Rbin 
So  frey  lafs  igeb.  tßxm  Ridb  eaiea^  * 
Bas  gelts,  es  siünn  «ont  **')  besser, 
Säht  mei^  ddob^  ich  buns.  a^vievst^b 
Ber  sü  bat  lierfs  evüber  geb 
Die  mitte  BuHiongf^^saer?         i 

„I,  >vef»t  Ab  ddis  iiocb  fi^'<emäl? ' 
Dat  bat  mieb  werlich  Woiiger>   ' 
Der  Kayscr  un  sin  Eli^eniiMil'  > 
Die  Könige  von  Onger 
Der  Sachs  un  au  Künb  Ludewig 
Der  Schwede  uiad  das  w^l'Geisü'gltV 


•)  Hinterwärts»  .      '  '      *'     ' 

•*)  JetsOf  jatzand.  , 


\      I 


744 

Ma  hetfsl  se  Muscliktewitter 

Die  liatte>  »diu  lang  usgedacht» 

8ü  wöUn  den  KIUiIl  vob  Preofse  schlacfat 

Si  Graaaedier  un  Rütter/' 

5. 

„Bie  das,  Frets  hüit  se  urur  se  büfs 

Krigt  Sacbse  erst  bein  Uhre 

Bey  Prag  gab  he  gar  .harte  Stüfs 

Brunn  hat  die  -Sohlacht  verluhre. 

Da  saht  die  Kaysem  •  toller' Gremm 

Franx  Steife  guck,  das  Deng  geht  sclömm 

Der  Prenis  is  net  zu  zw  enge  ^ 

Ma  möfse  KUiii  Franzose  schech  • 

Das  he  ons  helft  ihit  sinn*n  Geschlepp 

Wa9  sprechst  du  xu  den  Denge?^ 


>u 


6. 

Das  geht  au  oh,  bey  meiner  Treu 
Säht  Steffe  so  in  Schlommer 
He  fregt  net  ob»  au  recht  nvBgt  sey 
Das  ^ar  si  klenster  Kommer. 
Da  kam  der  Fransos  Haufewis 
Vcrhongert  voller  Greind  un  Lüs 
Zum  Bich  erein  mit  Senge 
Das  Preufs,  Uannover  un  die  Hess 
Die  wonn  mei.mppekihl  uffress 
Un  fing  schu  e.a«  schlohnge. 

7. 

ISn  hamifie-  M  das.  Laumpepack 
Die  schebichte  Fransose 
Wenn  sü  'ons  doch  vom  Haals  äwack, 
Un  Brühl  hatt  sü  inn  Hose. 


745 

leb  wöll  minn  alle  Guhl  dröm  gab  *) 

Bann  icfas  noch  eimahl  soll  erlah  **) 

UsLÜ  sü  recht  wem  gedrasseJt 

Es  bie    den  herbst  bey  Wissen  fels 

Da  hrigte  sü  des  alle  Gelds 

Us  Stöcke  zugeprasselt« 

•    8. 
Sü  dachte :  bas  soll  das  noch  wer 
Der  Preufs  schüfst  ju  gar  graulich 
Das  senn  mi  Seel  kei  Pomm  de  Ter 
Un  resse   us  ***)  abscheulich 
Arrette  w  u  rief  Peine.  Subis 
O  mong  diö  das* Bücke rrPr üs  f) 
Und  sphreite  Bote  un  Wasser. 
Sie  worfe  Fleint  un  Schnappsack  wäcK 
Die  Schuh  veriuhre  0u  inn  Dreck 
Nu  ging  da^  Sprenge  basser* 

Ach,  bann  när  ei  Mensch  hätt  soll  seh 
Ich  mögt  mich  gleich  verkri^umpel  +t) 
Die  Drecksekusions- Armee  ^ 

Das  villerley  Gestäumpel. ' '  •*  • 

Da  lief  ei  Mäitn  den  annem  öm, 
Un  schreite  als  mit  luttef'  StÖmm : 
Pardu,  ach  üh  HcrrR  Pretifsc!      ^   ' 
„Nis  da !  so  mus  ma  üch  verdtie 
£u  hätt  ju  könnt  dabei  geblili; 
Ber  hats  üch  denn  .geheifse. 


♦)  Geben.  ^  •  i 

••)  Erleben. 

•*•)  Riesen  aus. 

f)  Boofre  Preafs. 

tt)  Vor  LaohcB  bersten. 


x 


746 

•■■-.ll  . 

10. 
O  Prinz  Subis  un  H^lperhus  *) 
Eu  hatt  üch  schlecht  gehalieh 
Es  saht  öm  üch  recht  laump ig  us 
Bas  wärds  eurn  herrn  sefalle: 
Eu  soUtt  ju  Alles  rujenir, 
Un*.  Freub  si  LSnn6r  parteschirr 
Eu  könnt  üch  när  gemelde 
Der  Preiifs  nimmt  e  grufs  Schwin^J^las 
Un  rappelt  sprengt  eu  bie  e  hals 
Boto  Blit^,  bas  seyd  üh  Heide. 


I  (•  .     akaa^M 


EinNewes  Lied  f^qn  dfir  MimcJ^sckjsnlSacht-Rahfn 
Flucht  -  Flug  .aii/f.  dem  löblichen  I^ti/agthäni 
fVhrtemberg  y  und  insonder/^t  imfs  dem  khönm 

^  Kloster  zu  hlauwheyren. 

y  9  '  *  • 

'■''.'  '     '  '  '  '     ■ 

Würtemberg  du  Edles  Land» 

Du  Gart  des  Herren  schi&ie ! 
Gotts  Wortr  in  ,^r,  ist  wol  J^^hiemidt» 

Laut  thu^.dai^ii^  ,0r<(b<Kn«ii,   .  -      .  / 
Die  Kirchen  dein 
Seyn  Rhein  iind  f^^n, 

Nach  Ghristlipb^  Art^s,    ..  i 

Da  wohnet  Gott»  t '  n  .    ' 

Ohn  allen  Spp.tt 
♦  Vnd  sieht  von  seiner  Wahrte. 


*)  Hilbnrghaasen, 


747 

■ 

Gott  sieht  von  seiner  Hut  auff  dich, 

Und  bat,.9^in  WoJigesfaUen, 
Wan  bei  dir  seyn  Wort  heyliglich 
Thut  allei(ii|balb  erschaUfMa^  •  •  r 
Die  fdöster  gut,,  ,      »,../,... 
Het  er  in  Hut, 

Sie  sein  Pfiansgartlein  Meine, 
Darinn  dein  Kind        ,  ,.    •' 
Aufflogen  sind, 

Gotts  Wort  »tt  lernen  refi^e* 

■»  1 1  •  Ä  W*  >         I  !     '  p 

Daraufs  dein  Fürst  so  lobesam, 

Versorgt  (^^s  ganue  l^ande 
Dafs  mögen  O.ot^ei  W,9|!:t9  «^i*  Wohn, 

Habe  näcli^^^  b^i  der  G[an4e,;  . 
Ja  ander  Herren 
Vor  dir  begehren,  t 

Aufs  deim  Pflanzgärtlein  reicbe,  « 
Gesogene  Baum,    ,,»,,.;....     , 
So  Gott.angnem, 

Seyn  Kirch  bawon  ohn  schewe.. 

Pifs  verdrofs  nun  der  Höllen  Hund, 
Sampt  sein  ]\j;wa9h  ui^d^J^faffcrn : 
Drumb'  machten  sie  ein.  starken  Bund, 

Daf|,  ibiifn^.spllt  vei:$chaflr^i^: 
Das  Weltlj^fji,  Scl?wer.(Jt. ,     .  .,  ,.     ■  -, 
Dafs  sin  unbeschwert,    ,       •    - 

Möchten  d'Klöster  einnemmen, 
Und  treiben  ^ur3, 
Den  Whirt  defs  Haufs,     ,, 

Und  das  gantz  Land  beschegien. 


f*! 


•    « 


718    , 

o» 
GoU  hat  auch  wegen  -deiner  Stind, 

O  Wüt»tcnberger  Hause! 
Verhängt,  dafs  solche  deine  Feind 

Zu  dir  kamen  mit  Grause, 
und  namen  dir  . , 

In  all  Refier 

All  Klöster  ab  nur  schlechte. 
Mit  List  manchfalt, 
Und  Kriegs  -  Gewalt, 
'  Ohn  Vrtheyl  und  ohii  Hechte. 


Da  werden  die  Pflanzgartlein  dein, 
Verwiist  von  groben  Sa  wen, 

Das  ganze  Land  sah  traurig  drein, 
That  sich  vor  dem  Ding  schewön' 

Die  Ju^ent  zart, 

Vcrtriben  ward,         *         ' 

Die  Studien  vergingen,      '    ''*      '  ''' 


«I  ••»■ 


'oi^* 


»". 


Abgötterei 
Ward  triben  frei, 

Grofs  Noht  und  Layd  ansengen. 

Die  Vnterthanen  ihrem  Herren   '.     '    *^ 

Werden  bald  abgewendet, 
Pfaifen  und  Münch  thaten  sich'meliren«  ' 

Viel  Kirchen  wurden  gschändi^t. 
Das  Weltlich  Schwerdt,  '  ^^''*'  '  ' 

Wie  sie  begehrt,  "  '^^ 

That  sie  in  Vnrecht  schützen,'  ' 
Mit  Trug  und  List,  ^       '^   '"''' 

Sie  zu  der  trist, "    ' 


"!    »••      •   .  j.'.  y:   ,  ,.*^ 


Thaten  }hr  Sach'  auifmutzen. 


749 

8. 
Das  Qut,  so  man  solt*  Wenden  thun, 

Gotts  Won  zutlahrani.eben: 
Dafs  wandten  .tte/ansigbfalemnieii  nun,   - 

Und  ssu  Gottkisem  i^ben^ 
Di^  Fürsten  Gütf        •  -     :        i   * 
Verlohren  den  Mtith 

Sie  kündten  nimmer  helfen^  i   • 
Das  Lajni^warisag, :    i'     .i'«'» 
Bei  Nacht  und  Tag,  h»  . 

That  nur  schrejen  und  geUSia. 

•    i  '  

Das  Gschrey  bort  unser  Gott  und  Herr, 

Durch  (^Hstum  seinen  Sohne, 
Ein  Heyland  hat  er  gescfaicltt  her, 

Ein  König  igrofs  mit  "Wofanev 

Der  ist  Sieghaift   .     .    .  < 

Durch  Gottes  Krafft.  '. 

Der  kann  die  PfafTen  schreiilceik, 
Er  hat  mit  Jfächt 
Gstürtzt  jhren  Pracht, 

Er  kann  jbrcn  Raht  auffdecken^ 

lo:  "  ' 

Wenn  dieser 'König  sich  nur  regt,   . 

Und  dock  Äst  weit  voart  'dannen, 
Die  Forest  der  Pfaffen  ^Uerczen  schlegt 

Sie  bleiben  nicht  bei  Banden, 
Eh  man  sie  jagt, 
Und  sie  anklagt^ 

Fliehen  sie  vor  mit  Schmersen. 
Dann*  sie  anklagt,  * 

Und  hinaufs  jagt, 

Ihr  höfs. Gewissen  im  Hertzen. 


11,1 


750 

Sie  geben  zu  effliciaiiett.woly«^  n     /    '    •• 

Was  9ie  iiir..eiiil«efar  ludwife»  •    ^  n    . 
Weil  sie  darbey  JialDeiK  sumal'.     >    • 

Wie  ein  yerfluchtet  Faden,  *  • 
Was  nutzt  ein  Hirt,  tr»  .  . 

Fauhl  und  verjierty  ••   i      in  i.  tiumu. 

Der  d'SchafF  dem  Wolff  thmt  hffis«^>  ' 
Und  fleucht  davon?      '     ,    \    \  ..\) 
Sobald  er  l(am?-        >  i>  •  •     .•>'')>' 

Er  nutzt  so  yiel  als  PfafFen. 

Wann  sie  doob  mir  ffav'gringtf^Eibr/  <<"  '^ 

Tbeten  ein' Wenig  ibetraohte»*  ^'i* 
Und  hielten  auiTtiBtfdlicbheit'niehri''    '   ' 

Tbeten  defs  Rechten  achten i^>.     • 
Und  flehen  all,  .     !        i 

In  solchem  Fallyi'i.i)    H'ii    •'»  'nt    nu 

Dafs  sie  nicht  erst  Dieb  wurd^ 
Und  lassen  so,  >...('•,      • 

Hindersich  dttp.' ..,"'{. a*    <  i  :i  >\  >  >s"  < 

Ein  Schandmahl  ihrem  Orden. 

Das  -sieht  man.  aiiiBlaHf^eyren  w^t«  ■  •    • 

Im  selben.  HJlouex!  Ake,      «     '. 
Welchs  auch  mat^tflilcber  SJEwOn-^oI,  • 

Die  sich  han  vbel  ghalten, 
Sie  ifvollten  bald, 
Trutzen  mit  föwtk».  1  <'  . 

Dafs  g^tz  Fürstliche  Ampt: 
Aber,  zu  Frist, 
Vergangen  ist^i  t  ,     ;»     v     »  ^ 

Ihr  'Zorn  so  unversampt. 


751 

l>ann  da  sie  hörten  newe  Mehr, 

Das  Schwedisch  Volk  soft  kommen 
TJnd  reformiren'  ohii  beschvrer^ 

All  Klöster,  so  eingnommen, 
Solch  Volk  auch  weit, 
üiToch  von  ihn  leit; 

Noch  wolten  sie'niclit  trawen^ 
'Weit  von  der  Gfabr, 
Biegt  keim  kein  Haar, 

Zur  Flucht  si^'  schawenV' 

15.  • 

Niemandt  hat  'sie  gefrieiisn  aurii,* ' 

Niemandt  that^'jhnen'ISchäden, 
Es  traumfit  ^thn  nur  von  einem "Straufs, 

Kein  Noht  ihat  Üe  beladen." 
Doch  sie  geschwind. 
Gleich  wie  der  Wind 
,      Sich  machÄii''iuß"deii  ÄtrÄ.en,''"    " 
Da  sieht  man  wie 
Die  Marter  sie  '  *      ' 

ümb  Christi' Willen  hassei."* 

16.,^^' 
Den  16.  Honteög"gsc*lit^irid, " 

Thaten  sie  die  Letz  trlncken^ ' 
Vpll  und  toll  ilät  das'  MÜncl^'en '6slmi^  * 
V  Die  Becher  tlieten  sincKen. 
Sie  rüsten  sich 
Subtil  heimlich,  '      ' 

Wol  EU  der  PlÄdii^  gar  eben,'  " 
In  der  Mittemacht 
•Die  Flucht  anfacht, 

Sie  thun  ein  weiter  ^geben.* 


«  « 


r'  ;     .  I  •  < 


I 


742 

17. 
Viel  Nacht- Ejlcn  und  Harpien 

Thaten  sie  naufs  beleiteu, 
Die  Vögel  seyn  jhn  angenehm, 

Mit  jhn  thaten  reiten 
Doch  das  nicht  leer 
Dafs^München  Heer, 

Ausfzoge,  thatens  rauben, 
Dafs  Kloster  aufs 
^  Ohn  allen  Graufs, 

/  Und  als  sauber  auffklauben. 

0  18. 

Alles  was  man  fortbringen  kondt, 

Thaten  sie  gar  mit  nemnven, 
Gold,  Gelt,  und  alles  zu  deir  Stui|d 

Raubtens  obn  alles  schemmen,, 
Die  Stall  sein  blofs 
Manglen  der  Rofs, 

Die  Kelch  sein  auch  entwichen, 
Sie  sein  mit  Schand 
Gantz  aufs  dem  Land, 

Zur  hind'm  Thür  aufsgwichen. 

19. 
Wenn  einer  gnug  zu  stehlen  hat, 

An  Gelt  und  andern  Sachen, 
Vnd  doch  ohne  Schew  und  Schad 

Thut  sich  an  Kirchen  machen, 
Stilt  die  Kelch  gut,  / 

Mit  frechem  Muth, 

Der  ist  ein  Dieb  gebohren; 
Sieh  wer  da  seyn, 
Diese  Münch  fein, 

Kelch -Dieb  weif  auf  serkohren. 


SO* 


763 

20. 
Oafs  du  doch  jhr  yerstoblen  Herts, 

Möchtest  besser  ersehen, 
So  höre  doch  ohn  allen  Schertz, 

Was  noch  mehr  ist  geschehen. 
Ein  altes  Glas, 
Im  Kloster  was, 

Wol  etlieh  hundert  Jahre : 
Defs  theuren  Fufs, 

Von  Silber  grofs 

Raubten  sie  w«g  führwahre. 

21. 
O,  liebes  Wörtenb erger  Land! 

Difs  Yolck  lern  wohl  erkennen. 
Da  sie  diefs  Haufs  auff geben  hand. 

Und  tbaten  dar  von  rennen, 
Da  thut  gar  bald 
Billicher  Gstalt, 

Ins  Forsten  thewem  Nam^d, 
Der  Ober -Vogt 
Durch  Gnad  von  Gott, 

Difs  Klösterlen  einnemmen. 

32. 
Er  ffihrt  hinein  Ehrliche  Leut^ 
Vnd  liefs  bald  inventiren: 
Da  bsah  man  alles  nach  und  weit. 

Was  war  der  Münch  hausieren 
Da  bald  erschein  •     - 

Der  losen  Schwein 

Gottlos  , und  böfs  beginnen. 
Da  alles  war 
Verderbet  gar, 

über  all  unser  sinnen. 

W  OKrr 8  hUtor.  Volkslieder.  ^g 


7&« 

Die  alten  gemalte  Fenster  aehön, 

Waren  gantz  eingeschlagen 
All  Tisch  uj^d  Bank ,  Stül  (jrofs  und  lilein^ 

Lagen  auf  einem  Schrägen ; 
Bethladen  gut,* 
Münchisches  Blut, 

Hat  aufs  einander  griflsen. 
Sic  brochen  ein  ' 

Den  Brun  von  Stein, 

Und  haben  afe  befichissen. 

24. 
Viel  Bäum  haben  sie  ghauwen  ab, 

So  lieblieh  Früchten  gaben, 
Sie  hatten  jhre  Frewd  darab, 

Und  thut  ihr  Herts  erlaben, 
Wann  sie  nur  viel 
Schaden  in  Eyl, 

Kundten  z\ilet2t  Au£ägen; 
Als  umb  und  umb, 
fn  einer  Summ, 

That  ob  «inander  ligen. 

26.' 
INichts  fand  man  als  noch  etüch  Ktim 

Und  Wein  im  lÜoater  UelWvh 
Hettens  können  mit  glimp^  auslehreo. 

In  jbr  Müncbs  Kutten  selber. 
Der  Wein  war  aufs, 
In  die  Bappaus, 

Doch  jeder  Yior  der  Fhichte, 
Von  Alt  und  Jung, 
Doppelt  Ladung 

Zu  sich  nam ,  vnds  Loch  suchte. 


7^6 

!«• 
£■  ist  aiebt  gar  ait  ipve^hen  att(l^ 

Was  diese  Miiiuih  vnbtoiineB, 
In  dem  Kloater  gmacht  für  ein  Graufs 

Ebe  sie  darvon  gefprungi^ 
Ihr  Geist  diftmal, 
Sich  in  dem  Fahl, 

Hat  unfehlbar  angeben^ 
Dafs  er  nicht  ist 
Vom  Herrn  Christ 

Sonder  voni  Teuffel  eben.  . 

17- 
Niemandt  bette  fiir  sich  erkendt. 

Das  Münch  da  gwes^n  'v^aren. 
Joder  hett  nur  Crabaten  genendt« 

Die  gmacht  solch  grofs  beschweren^ 
Aber  difs  Gsind, 
Sich  also  findt, 

Dass  man  sie  mufs  ansehen, 
Für  böses  Kraut 
Den  Mönchen  haut 

Darff  sich  .als  vnderstehen. 

Du  sieht  man  jhr  Demühtigkeit, 

Ihr  Andacht  und  )hr  beten, 
Ihren  Glauben  vnd  jhr  Redlichkeit, 

Wol  hin  an  diesen  Stetten. 
Da  sie  su  lang 
Von  ihren  Anfang 

Die  Klöster  einbeftessen, 
O  liebes  Land 
Du  wirst  2u  band 

Der  Mimdh  nicht  mehr  vergessen. 

48  * 


756 

39. 
Es  freuet  sich  das  Fursfelicb  Haufs, 

Dafs  die  Vögel  hinflogen: 
Gott  der  Herr -säubert  das  Land  aufs, 

Von  dem  Volk  so  verlogen. 
Das  Ayd  und  Trew, 
dhn  allen  Schew, 

Thut  niemand  redlich  halten, 
Sondern  mit  List 
Begehrt  zur  Frist, 

Aller  Welt  Gut  verwalten. 

30. 
Die  Nacht-' Eylen  jhn  das  Gelait 
•   '  Haben  zu  Land  aufsgeben ; 

Dann  solch  Schalchen  zur  Flucht  bereit 

Solch  Gesellschail^  gebührt  eben. 
Da  aber  fein,  ^ 

Bei  Sonnen  Schein 

Der  Ober  -  Vogt  ist  kommen, 
Zeucht  vor  jhr  her 
Ein  Storck  von  ferr 

Und  hat  sein  Nest  eingnommen. 

51. 
Da  war  lustig  jedermann, 

Dafs  es  nun  darzu  kommen; 
Zu  Gott  ein  Dancksagung  giengen, 

Dafs- er  die  Gast  hingnommen, 
O  Gott  behüt  ^ 

Dicfs  Land  in  Gilt, 

Vor  dem  losen  Gesinde, 
Dafs  diese  Rott, 
Mit  solchem  Spott, 

Kein  Statt  mehr  drinnen  finde. 


757 

32. 
O  Frommer  König  Lobesam, 

Aufs  Schweden  Hocbgebofaren ! 
Dir  danken  Wir  mit  Frewd  md  Wohn« 

Durch  dich  sich  hat  verlohren. 
Der  Pfaffen  Schar, 
Aufs  dem  Land  gar, 

Wenn  dich  nicht  Gott  giBtändet, 
So  weren  sie. 
Noch  alle  hie, 

Vnd  vnser  Noth  nicht  gewendet. 

33. 
Drumb  dir  O  Königfa  Wunniglich ! 

Sey  difs  zu  Danch  gesungen; 
Gptt  bhtite  dich  Börmhertsiglich, 

In  dem  Lob  thewr  errungen. 
Dafs  du  durch  Gott, 
Vns  aufs  der  Noht 

Ynd  das  Teutschland  gerissen. 
Ihr  Christen  Frumb, 
Seidt  vmb  ynd  umb. 

Für  jhn  sbetten  geflisseub 


7&S 


Post  Boi,  So  von  Mrer  hikügl.  Maysi.  in  Sdm^ 
den  ist  anfigeiandi  worden,  dem  Mtmnew  Jo- 
hann von  Tyili  nachzufragen  y  Wohin  er  mt 
seiner  grasen  Armee,  so  er  in  Meissen  vor 
Leipzig  hai  bei^sich  gehabt,  so  eylends  sich  va^ 
krochen  habe* 

1.     . 

Ich  bin  ein  Pott  Bot  autgesandt 
Vom  König  in  Schweden  in  alle  L«nd> 
Dem  Monsieur  T^lli  nach  su  fragn 
Der  sich  aufs  Meissen  hat  lassen  jagn: 
£j  lieber  sagt  wo  find  ich  doch 
Den  verlohmen  Graf  Tylli  noeh? 

Ihr  kühn  Soldaten  Knecht  iind  Herr 
Aufs  Marck  Brandbui^,  Meissen  vn  m^r, 
Die  jhr  da  man  Allarm  hat  gblasen 
Gehoben  seyt  als  wie  die  Hasen: 

Ey  lieber  sagt  wo  fihdt  ich  doch 

Den  verlornen  Graf  Tylli  noch? 


Du  arme  Burgerschafft  zu  Hall 
Sag  mir  dafs  ich  mög  wissen  bald, 
Ob  man  unter  dein  putsel  Gsind 
Den  armen  Tylli  auch  nicht  find? 
£y  lieber  sagt  wo  find  ich  doch 
Den  verlohmen  Graf  Tylli  noch? 


769 

4. 

Sagt  mir  ihr  arme  BaWer^leut 
l>ie  jhr  von  Haus  vertrieben  seyt 
Und  jetzt  in  Berg  tthd  Wald  müst  lehn 
Hat  er  sich  vntcr  euch  begebn? 

Ey  lieber  sagt  yvo  find  ich  doch 
Den  veriohrnen  Graf  TylH  noch? 

5. 

Altringe  vnd  Götz,  iieiii  Freund  gar  gut, 
Die  gewifs  sein  Unglück  schmirtzcn  thut. 
Die  ir  gwest  syt  sein  Trost  allein, 
Sagt  wo  mag  er  hingflohen  seyn? 
Ey  lieber  sagt  wo  find  ich  doch 
Den  verlohmen  Graf  Tylli  hoch? 

6. 

Ihr  Mönche  und  Jesuiten 
Sagt  wo  er  ist  hin  geritten, 
Ist  er  nicht  kommen  euch  -zu  klagen 
Wie  er  so  elend  sey  geschlagen? 
Ey  lieb^i^  sagt  wo  find  ich  doch 
Den  verlohmen  Graf  Tylli  noch? 

7. 

Du  Tylli ,  der  Papisten  Gotf; 
So  ihm  grahteii  zu  diesem  Spott 
Vnd  geraeyht  dein  Bruder  Altringr  soll 
Dir  helffn  Land  vnd  Leut  bestreitn  wol: 
Ey  lieber  sagt  wo  find  ich  doch 
Den  verlohmen  Graf  Tylli  noch? 


,760 
8. 

Ihr  Kauffleut  so  in  Spanien  Zieht 
Verlangt  den  gescheiden'  Tylli  nicht 
Zu  sehn  den  arm  verlohrnen  Sohn 
Der  in  Meissen  ist  geloffn  davon. 
Ey  lieber  sagt  wo  find  ich  doch 
Den  verlohrnen  Graf  Tylli  noch? 

9. 

Ihr  Boten  so  geht  über  Land 
Ist  euch  nicht  auf  der  Strafs  bekannt, 
Ein  alter  Gsell  im  gstutztem  Bart 
Der  also  gieng  jetzt  übel  hart, 

Ey  lieber  sagt  yvo  find  ich  doch 
Den  verlohrnen  Graf  Tjlli  noch? 

10. 

Ihr  Nonnen  in  Klöstern  mih  bericht 
Habt  ihr  ihn  arrestiret  nicht, 

« 

Die  weil  er  euch  ist. schuldig 'viel 
Und  hat  zum  Zahlen  keinen  Will? 
Ey  lieber  sagt  wo  ^nd  ich  doch 
Den  verlohrnen  Graf  Tylli  noch? 

11. 

Seht  wol  ihr  Jacobs  Brüder  frumb 
So  im  Land  hin  viid  her  sieht  umb, 
Ob  nicht  im  ewrem  Pilgram  Gwand. 
Ein  Graf  Tylli  steck  vnbekannt. 
Ey  lieber  sagt  wo  find  ich  doch 

p^fi  yeriphnieii  Gfnf  Tylli  nt^Pb^ 


761 
«, 

O  Camerat  O  Pappenheiin 
TVeil  Tylli  Gonfect  genommen  ein, 
^nd 'jetzt  vielleicht  bey  euch  vmbhinkt 
So  »chreyt  einmal:  der  T!jlli  trinckt: 
£y  lieber  sagt  wo  find  ich  doch 
Den  verlohmen  Grafen  Tylli  noch? 

13. 

Ihr  Herren  übers  arm  Spital 
Und  Todtengräber  allzumal 
Ist  bey  euch  nicht  ein  armer  DropfF 
-  Dem  sehr  zerschlagan  ist  der  Kopf? 
Ey  lieber  sagt  wo  findt  ich  doch 
Den  verlohmen  Grafen'  Tylli  noch? 

-      14. 

Möcht  gleich  wol  doch  noch  gerne  wissn 
Wo  er  sich  eylnds  hat  hin  verschliessn 
Daß  man  ihn  nicht  erfragen  kann,^ 
Ich  weifs  er  Iiompt  noch  auff  die  Ban. 
Ey  lieber  sagt  wo  dnd  ich  doch 
Den  verlohmen  Grafen  Tylli  noch? 

15. 

Ich  bin  schier  müd  mag  nit  mehr  fragn, 
AufF  Ihn  will  ich  ein  Trink  Geld  schlägn^ 
Wer  mir  zeigt  den  verlohmen  Mann 
Mit  dem  theil  ich  das  Botenlohn. 
Ey  lieber  sagt  wo  find  ic^  doch 

Pen  yerlp^men  Gr^f  Tjrlli  i^Qch  ? 


762 

AntWort. 

D^r  Tylli  ist  in  Sachdeft  Mctt 
Sondern  hat  iich  ins  Sayrland  glicht, 
Da  er  den  frische  Sföfs  bi^lcam 
Dafs  man  s^in  Seel  vom  Leibe  nam ; 
Zu  Ingolstat  findt  inan  ihn  neeh 
Mufs  Eiehen  an  A6m  l^ddten  Joch. 


Anhang. 


Vier 

JLateinischer  Lieder 

auf 

Begebenheiten  in  Deutschland. 


-f'i 


In  memoriam  loannis  Nepomucenu 

Saevus,  piger  imperator, 
Malorum  clams  patrator 
PoUicetur  pessima 
Ni  quae  dixit,  sacramento 
Tu  propales  in  momento 
Uxoris  peccamina. 
Arcanum  custodivisti 
Ob  quod  laetus  subivisti 
Tormentorum  genera. 
.  Aquis  tandem  sufTocatus 
EfTectus  quod  sis  beatus 
Frodiderunt  sidera. 
Tumulatus  nunc  quiescis 
Et  in  dies  illucescis 
Fraeclaris  miraculis. 
Es  certae  famae  Fatronus 
Nos  a  malae  famae  pronus 
Defendas  periculis. 

2. 

Suscipe  quas  dedimus,  lohannes  Beate, 
Tibi  preces  supplicea,  noster  Advocate 
Fieri,  dum  vivirnus^  ne  sinas  infames 
Et  nostros  post  obitum  coelis  infer  manes. 


766 

Credunt  namqae  itt|  mal^ 
Per  ho8  virus  est  letale 
In  Bohemos  eflusum. 
Per  cuncta  mundi  climata 
£t  singula  idiomata 
Et  turpiter  confusum. 

Studium  famosissimum 
Regnum  cbristianissimum 
Sic  est  infamatum. 
Privilegia  franguntur, 
Teutonici  expellimtur, 
Fit  Studium  desolatum. 

Vos  scientia  inflati 
In  superbiam  elati 
Non  putastis  habere 
In  Orbe  nobis  pares 
Tam  subtiles  scbolares 
Fraudati  estis  vere. 

Sunt  Signa  magna  satis 
Haec  vestrae  fatuitatis 
E^istis  inconsulte. 
Nam  ausu  temerario 
Frivolo  nefario 
Damnabiliter  stulte 

Pro  libro  decrevistis 
Praesumptus  diffinistis 
Ut  popvitts  laicalia 
Sttb  specie  bic  utraqne 
In  regno  oircumqnaip&e 
Ut  Status  clericalis 


767 

Debet  commimicare* 
Hoc  feoiatU  praeconUare 
Patent  ubi^e  plane 
Rami  praeciai  putridi 
A  stipite  vivo  viridi 
Vo8  nam  estis  sane. 


Canticum  servi  Henneht* 

Henninge,  gerve!  si  voles 
Mercede  prisca  servies 
Messern  per  hanc  aestivam. 
Novos  tibi  do  calceos 
Bene  scis  movere  stivam. 

Henningus  inquit:  ilfico 
Servire  noio  villico, 
Res  spemo  villicorum. 
Maris  petam  fluctus,  opum 
Spe  neriipe  largiorum. 

Vera  mox  ad  hanc  sententiam: 
Miror  tuam  dementiam 
Tu  nauta  navigabis? 
Agrum  ligone  citius 
Stiva^e  praeparabis. 

Henningus  ipsi  neutiquam 
Parens,  avenae  copiam 
Arcu  statim  mutabat^ 
Gurta^cpie  vestes  militum 
De  more  comparabat. 


768^ 


Arcu  premente  pendulo 
Tergum,  pharetram  cingulo 
Costis  adhaeret  *)  ensem, 
Et  cursitans  illac  et  Lac 
Urbem  petit  Bremensein. 


Bremam  sed  intrans  inclitam 
Compellat  hisce  navitam: 
Mi  navium  magister, 
Tuos  fac  inter  remiges 
ikd  trahstra  sim  minister. 


Respondit  ille:  Remigem 
Temet  libens  conducerem, 
Nisi  rudern  meorum 
Te  proderet  vox  rusticum 
Et  inscium  laborum. 


Novi,  refert,  per  herculem, 
Me  propiorenl  neminem 
Quamvis  ad  actionem 
Et  aequo  mentis  robore 
Et  corporis  draconem. 


Sed  navigans  in  aequore 
Fugacis  instar  caprae 
Obmutuit  repente 
Multum  volutans  pectorc 
Mortis  metu  trementCv 


*)  Melius  fortan:  app«nd&t. 


Sed 


766 

Sed  fulciens  ad  marginem 

Eructitat  farraginem, 

Ab  ore  brachialem 

Hera,  quem  movebat  exitum 

Habere  cemo  talem. 

Cucurrit  ales,  ilt  notus 
Trux,  acris  nunc  furit  flatus 
Feröciuntque  fluctus 
Ait:  Mihi  stlvae  magis 
Fareret  hisce  ductus. 

At  me  quis  hinc  ad  nobile* 
Modo  reducet  Saxones 
Dystrum  inter  et  Leinum 
Quo  surgit  incliti  Ducis 
Ars  celsa,  Lauensteinum. 

Ah!  me  quis  nunc  ex  boc  Salo 
Brunsvigio  reddet  Solo? 
Habebit,  inde  dignum 
Satus  avenae  praemium 
Dt  unum  fabis  modium. 

£n!  hujus  autor  cantici 
Eduxit  Henningum  niari 
Ne  lendibus  periret, 
Sed  hoc  ut  elatos  malo 
Edoctus  erudiret.  — 

Baringii    Descriptio    Salae    principatus     Calenber- 
gici.  —  Lemgo  1744  II.  155.  — 


WoLFr»  histor.  Volkslieder.  AQ 


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V  1      « 


IV. 


©ic  !Ra4>tiäaU. 


(  loi:  ) 


^ 


fttd^tC/  fi^gog  ttntec  betn^ol^tre  1567  ftH^mU^^k  meine 

»€c&arf  Kicktet  so  letpsig  auffin  tlTac^c 
,»ein  3ud^  I  bie  n<w^ttsal  geiMitt ,  bainnnen 
,,tfU  Judicia  mt5  <5et:tc&ce  mit  Sc^e^ot« 
»mt  ^i:c  «ttses^iffett  ttPotbett,  offetttlicb 
„loetbMtmt,  tt»^  &t<f  1^  ftc  feil  ge^t,  aus' 
»fjieptauXtt. 

!Bev  feiner  Sleogietbe  5^flrd  «od^el^angen^  t>en  «eift  fte 
ie^  bem  Cteinften  ^nl<tffe  mit  fort  Hxii  fo  fal||e  id^  mtc^ 
AHcl^  l^iev  s<tv  ibolb  mitten  in  bec  em^^ftm  Sliul^fbr? 
fl^ung^  woö  benn  eigentlid^  btefedt>«dkamiteiBtul^^  bi« 
no^dgAU  genannt,  für  ein  ^it<i|^  gewefe»  («9? 

I 

@Ieid^  anfangd  Befatin  id^  vxiify ,  ba^  X'oge!  bev 
termel^irte  unb  fmrtgefelte  .^cy^einreici)  x%  Vogels 
£.eip$isi(%e6(5cfd}tc&tJbttc|>  <iIfo  t«>ar  bad  erfle^  n>aä 
id^  ju  Slat^e  jog;  in  ber  feflen^ofnatig,  meine  9leugtev^ 
be  fofort  l&efTiebtget  ^u  fuiben^  3(]&er  id^  betrog  mid^r 
IPogel  tpteber^ol^lt  bie  nel^mßd^en  ^orte  beö  ^ey^cfM 
rcid^  /  ol^ne  bie  geringfie  n&l^ere  2(uf fl^rung» 

®n  t>er]^amited  ^ud^  ifi  gemefniglfd^  ein  feCtened 
^ud^«    ^d^  »ormntl^e  bemna(^^  in  ben  besonnten  ^Bo:^ 

®  5  3eid5^ 


^ 


^  106  ^ 


jetc^ttiffen  fold^ctr  SSiid^et,  meine  tUi^ti^nU  QCiaoi^  an^ 
antreffen :  nnb  fd^Iu^  fie  nad^ ,  eine«  nad^  bem  anbmu 
'Mtt  mtbmxm  VetQchmi^  (SctbftTinbttOBVOtfipl^ 
ber  eine  eigene  ^i^fatatim  t>pn  ben  SSid^em  gefd^^en^ 
bie  auf  93afel^  bei?  S>bxiQtät  Detirannt  tvorben  ;  fetbfl 
Bdiril^fl/  Ptt  biefe  %tbüt  bcfiVOtßpl^l  burd^  \>idc 
3ufd|e  eweftert  l^at,  (*)  fieffen  mid^  mM^vt  wn  fu§t. 
@ie  nnflfn  ^Qe  4>on  f^ner  Ha^^ogoU ;.  t>0ii  feinem 
^ud^^^^$  156?  iu  lei|?^  don  bem  (Sd^m^d^tet  bffmU 
Itd^  t>erbrannt  n^orben«. 

Stadlern  id^  l^tevanf  ond^  tTTdOere  Annales»  nnb 

anbete  ©id^fifd^e  ©eft^ic^tfd^teibei: ,  nid^t  ol^ne  geiöwr* 
Inft^  dBen  fo  ttnn&|ßd^  nacl^gelefen  ^atte:  mn^tt  ic^  auf 
ben  @eban{en  getatl^en^  ba^  ba6,  toca  4d^  f4>  l&egierig 
fep  gn  iDiffen^  am  ^be  oud^  ivol^I  nid^tö  »weiter  ^  atd  ein 
elenbe^  ^o^quiU  itgenb  einer  ^fihci»(apccfon ,  irg^nb  einen 
IRed^tiJl^anbel  Betrefenb  /  getDefen  ^t^ ,  m  meU^em  bec 
Statin  in  iei)^)ig  eine  folc^e  Sl^d^e  jn  nel^men  fut  gut  6e« 
ftinbem  ®epbjfl  bie  ^v(At  bed  l^^elttei(|>  ''ba0  bie 
Judicia  nnb  ©erid^te  barinnen  mit  ©d^mel^noorten  l^ort 
angegriffen  tt>orbett%  fc^ienen  nid^td  ttid^ttgeceö ,  nid^td 
ro^i ,  fid^  mel^r  onf  b^^  ^gemeine  be^^ge ,  anzeigen  gn 
follen/ 

3d^  tt)ottte  fonac^  efcen  »ieber  eine  »on  ben  S<^gben 
Befd^Iiefen,  Don  benen  id^  fo  oft  nid^t  rcid^er,  äfcer  muber 
jurudPgef  ommen :  afö  id^  mic^  auf  einmal  fcefann ,  wo  i($ 
igt  fe9«  ^ZBarum  fud^e  id^  in  ^ud^ern  nad^  vxivca  iBnd^e^ 
^ad  $ro|  bem  ®^arfri((>ter  )oon  iv:!^%\% ,  l^iev  nooi^I  noc^ 

fettjl 

O  Amocnit.  ütcr.  T.  VIIL&JX. 


/■ 


fet&ft  t>etlgant>ea  t^?  S<§  »^0  t«d^tt(^  fu(i^;.ntd^t  btoi» 
äf^iad^tici^ten  Don  bcm  iBud^^ 

Utib  fo  faub  id^  gar  ^<ifi> ,  ftoa«  id^  fud^te»  ^^^^^ 
ttid^t  t>5üi9  fo,  tt>ic  ic^  eS  fud^te,  afcer  bod^  aud^  tti(^t  ^iet 
fi^lec^tcr*  S^  fanb  eö  ndjtnßd^  nid^t  S^^  wie  ed  Dciv 
brannt  tDorbcn ;  tiid^t  gebrudPt :  \^v^^xi  xi)  fanb  unter 
unfern  S!}fanufcrq)ten  5(6fd^rtfiten  bafton,  unb  bercn  vM)l 
tpcnigcr  ate  brc^*  • 

2Cud^  fal^  tc^  nun  meine  SSJlul^e  mel^r  atö  Belol^nt* 

2>entt  n)ett  gefe^ft ,  \>0a^  id^  cnbßd^  ein  fo  geringfugiged 

5Berf  in  ^änbcn  l^atte ,   ate  id^  Dertnuti^en  ju  muffen 

glau&te:  fo  tt?ar  eö  Dietmcl^r  eine  ©d^rift,  welche  fel^r 

tüidfjtige  J^Änbet,  nid^t  einer  einjetn  ©tabt,  nid^t  einer 

fcloflfen  ^roDinj,  fottbem  bed  gefammten  SReid^eö  betrifft 

^rj ;  bie  Slad^tigaÜi  fingt  nid^tö  geringere^,  ate  ein  lieb 

ui&er  bie  bamaligen   <St:ttnibad9i(%en   Unrul^en.  — 

SSielleic^t  \hXit  ein  anbrer  W^ii  fogfeid^-erratl^en,  ^m,  ed 

imfgefaUen  xohxt,  \>0S^  jene  ©teile  6e9  bem  ^evöetircidl) 

nnb  )Pogel  unter  kuter  Slad^rid^ten  t>on  biefen  Unrul^en 

nnb  twn  ^za  5(nflaften  flehet ,  tt>el(§e  ber  (5l^urfur|l:  ju 

©ad^fen  jur  95e(^gerung  ber  ©tabt  <Sot%a,  ju  ©nbe  bed 

fec^^öunbfec^Sigflen ,  unb  jn  W«nge  bed  fJetenunbfec^^ 

jigfleft  S^^yö,  efcen  machte*    2)od&  Keffer  ift  wijfen,  atö 

ratl^em 

©a  id^  ben  Snl^aft  meiner  aufgejimbenen  ©c^rift 
nunmel^r  Jannte,  fo  War  eö  naturtic^,  \i<f%  id^  ifer  aud^ 
ba  nac^fpurte,  tt>o  iferer,  gu  golge  bcjfetten,  entweber 
gelegentlich  ober  geflitfenbUc^  ^^tte  @rtt>a^ttttng  gefd^cfte» 

Wnnen* 


H=      <   löj    )      esssasBsss 

tonnen.  Wdn  i^  fe«&<  *««»  pn  $tit  nod^  «i<^  bt«  rf» 
lÄgeringflc,  »eber  i»  ben  gld^aettisen  9Be(^eIf(^fiett 
^)ber  ^«rtl^n  ^  «pd^  6c9  ben  nad^^etiscn  (Scfd^id^t* 
ft^veiBem  ibefagtev  Unruhen  ^  finben  fönnen.  ^'e  bmn 
«a^  2^te^,  m^ev  in  fetnev  ^tfioctfcben  Biblis 
t^  von  (Dbetfadj^fm  ein  eignet  ^of ttel  ben  ©d^nflen 
getvibmet  l^ot,  tvelc^e  bte  @rumbad^f^en  J^&nbel  betref« 
fen  (*  )  /  biiruntev  {einer  nadi>ttsaU  gebenft» 

2)iefed  aße«,  mc^ne  id^,  Bemclfet  fo  jtemfid^,  »cfc^ 
eilte  @eltenl^eit  unfere  93t6Iiotl^e{  an  ben  ^fd^ftm  bec^ 
felBen  i»eft|et  <^9e  ©eltenj^eit^  bte  oüda  fd^on  wenl^ 
i(l,  b<i%  14  e$  wage,  and  einer  Slad^tigall  einen  ^l^Snix: 
gu  mod^en^  ber  cmä  ßnet  %fä^  lunser^nb  ferner  toiebec 
i^erttorfleiget 

^offentlid^  l^in  id^  bei:  Wi^mxx^  ntd^  dOCein  ^  bo^  eö 
auf  aUe^eife  erloul^t  iftf  ein  DonO&rigi^t^  n^gen^^  ottd^ 
<inA  bm  trifttgflen  @triinben  ^  t>etl^annted  93ud^  tpt^cx 
l^etjufleUen»  IDenn  tin  fpld^d  SSer&rennen'  l^ot  bte  20^^ 
fid^t  ntd^t^  bod  ^ud^  d&n}U(^  3U  t>eirtttd^ten :  ed  foQ  biefe 
t2(6ftc^t  nic^t  l^ahm;  ed  fann  fte  nid^t  l^o^en.  &  fcO 
unb  Sann  allein  ein  öffentlid^er  ^Ocxoeii  ber  oMQtdtlidfm 
SStipiüxQmQ ,  eine  2(rt  Don  ©träfe  gegen  ben  Ul^eBer 
fei;n*  SBod  ©ttmal.gcbwdCt  ifj,  ge^6rt  ber  gangen  99Seft 
auf  ewige  gelten^  "SKwmxxb  l^at  baö  Siedet,  ed  ju  Der» 
tt(genv  USenn  er  tt  t^nt^  Beleibiget  er  bie  ^e(t  unenbs 
Ud^mel^r,  afö  fte  ber  SSerfafer  bed  t>ertirgten  95ud^/ 
5?on  tt>dd^er  2Crt  ed  aud^  immer  \z^,  fann  Beleibiget  1^ 
tcm    (£r  flurjet  fie  öorfe|ad^  in  Ungewig^eit  unb  3wei5 

(*)  Seft.  n.  cap.  2i,  . 


(    loy    ) 

felf  et  hctaxAt  fte&eS  ein}i$eti  Wüdi,  fdBg:  ja  fel^; 
^Vbft  %VL  nxt\vXta ;  etr  Derkngt^  anf  eine  eBen  fotKcmeff^ne 

J^tinbltiigd  f&t  einen  elben  fp  el^Ud^en  afö  etnfu^^oUfm 
SÄantt  Ijjoften  foDL 

3)ie  (^rumi^ad^fd^en\^&tbel  fotb  »orBe^;  mti^  in 
%ett  unmerfftd^flen  i^Igen  »orBe^^  9litt  benr@etel^^ 
teri,  ber  fiEd^  lange  tidd^et  ein  (äefi^Äfle  boran«  mac^t, 
@ralnbe  unb  ©egengränbe  gegen  einanbqr  oBjun^&^en^ 
tMttn  Beibe  nid^  ntej^frud^ten^  ttitb  tiic^tf  ntel^r  f(l^(u 
ben ;  wt  bem  .^tM^StttiUm/  htxa  bie  @efd^td^&  feine' 
@d^le  ifi ,  finb  fie  ttot^  bann  imb  mmn  gegemo&rtig«, 
SBB^'  btefer  hccmA  lehnen  fimn  /  tpeifl  id^  nic^t^  mag  id^ 
ttid^l:  tmffem  ^er  nne  lenem  oft  baBe|^  gn  ^SD^e  fe^n 
iii«|^.&tnn  \äi  einigemuutffen  wcÜ^Uxu 

@r  n>irb  tt>eit  entfernt  fepn,  fic^  jnm  ?8crtl^cibiget? 
^rttmbac&8  nnb  feineö3(nl^ged  aufjuwetfen*  (§x  i(l 
»on  bem  ^erbred^en  biefed  ÜDlanned  äbevjeugt;  er  giebt 
cd  ju^  baf  bie  (^trcnge^  mit  bcr  man  gegen  i^m  berfal^tf 
rcn,  bieüeid^t  bamafö  notfewenbtg  gewefen;  er  ernennet 
mit  allem  SBol^Igefallen ,  bog  biefc  (Strenge  »enigflen«  m 
il^ren  5Bir!ungen,  a»  Seflföl^^ng  ber  aügemeimm  .@jd^:s ' 
l^eit^  jfx  ginjßc^er  ^bfleOung  ber  gefegtt)ibrigen  i^ej^f^ 
l&uffe,  fefer  erfprießU^  gewefen. 

^fx  tDenn  er  biefed  aUed  tl^ut/  tvirb  er  borum 
«1^  mit  beti  ©efd^id^tfc^reiBem  |u{tieben  fe^n^  bie  eineti. 
^nn^  ben  eine  iamaib  fel^  geto5l^nfid^e  S)enfungdart 
1^  Uot^oten  verleitete^  i\^  nid^td  «weniger  a(d  bie  einzigen 


tssassssBsssst      c  xoi    )'       j" i         ■ 

ffott  tf^mr  %tt  int  Strf^e  Warcft,  &ie  biefett  S0?attrf>  foge 
td^,$u  bem  al&fil^d^fletf  unb  imffAmgften^6fett>^ttnaü? 
d^en?  bie  tl^  (»0e  ^attbt^ateh,  treven  il^n  feitie  ®eg^ 
ner  l^esfid^tiget^  ald  b!e  emiefenflen  9Bal^l^ten  nad^fo^ 
gctt?  benctt  er  9Ä5rbcr  unb  ©traaffentÄal&ct  ifl?  beneii 
er  eBen  fo  2n&erfö|i%  ^auiierer  uttb  ^m^dihatmec  fepti 
m^fte/  unb  fid^trlid^  fe^n  toütbt^^  tDenn  fie  ^  nid^t  ^ 
fci^im|)fli4er  Itel^tm^  l^tfan}m9m  nad^juf^^  (üö 
^erleumbunaenS 

,.  ^  ^{Bom  bf^  ©dfel^eft  m(n  goir  feine  dlod^fmfd^im^ 
^  auf  bie  ®p\xx  einer  ©d^ft  0r$ii9peh^  bie  Qkmnha^ 
l^efkigfiev  $einb^.^ic«ig  er  btn^raud  mit  il^  fpidcn 
w^üH^  «erl&i^mddi^  luffen ;  bie  fbt^ßc^  für  (^hrumBod^ 
tntif  dwefen  ;  bte  erid&er  mrgenbd  felbfi  auffinben  tcaait 
(Unb  eine  fotd^e  @c^ft  ift  unfere  dloc^tigaQ^  »ie  mxur 
au*  ben  Umflinben  fd^on  noirb  gefd^Iojfen  l^aben  )  wod 
fott  er  bcnfen?  Sfl  «^/  i&^9  ber  Unrteiie,  hc\)  iem  üid^U 
fimi,  ittit  weld^em  man  auf  bai  ]&lo|fe5Bort  fetner ^einbe, 
^nßagen  auf  Stnffagen  gegen. il^n  feauft,  ol^ne  bie  ge^ 
riiigile  SfludPjid^t  auf  feine  SRei^tfertigung  gu  nel^men, 
md^t  Befugt,  bat  Ätgfle  §u  ben!en1  ju  argwol^nen,  »er 
tüd$  »od  ffir  S>inge  barinn  entj^atten  gewefen,  auf  bie 
than  ben  ®d^arfnc|t«  antworten  lafien,  »eil  jid^  fonfr 
memonb  jie  ju  &eanttt)orten  getrauet? 

Unt»  btcfeö  wirc  bie  n&f^cre,  »lÄtigere  Urfad^e,  eine 
bergletd^  ^d^rift  wic&et:  ^cri«j?caitt .  "  ^cnti  Hb  fi^ 
fä^m  htt  Öelel^ttc  iti  feittetn  Qfvgivo^ne  imft  »firti;  o$ 
fü^ti  «nfo-e  9lÄ(^ti9aa  nid^tö  fingt,  »aö  nid^l  bamfljftget 
Seit  tttel|jr9S6geK  ftuf  bc«  2)5(^e»*-  fangen :  fö  f|l  w«^  ba« 

fd^on 


*sssäsissss      i  iii  j 

f^ott  cttt  ^Sähiettft,  tomn  b&  ixttttattt,  fecr-fl^tn  mt 
SffktmcAkxt  in^  tHe  ^tibe  ßefertt  fdB,  bnr^  biett  %eVteff 

Jj^th,  al*  &em,  fceti  er  trifi,  erfiwtrct;  ' 

•  *  *  m 

.  /  -       *  ,  *         »  - 

Senn  bag  id^  bic  ©d^ri^  fclhfi  nm  ettt>ÄÄ  H&l^er  k^. 
fd^ctbc,  fo  ifl  fie  ein  ftcinc^  ©cbic^t  t)ott  ol^ttgjefd^  fc(§g^ 

|unbcrt  ^rii^^n ;  tttt^  bi^^  ©ebid^tifl^  feiner  ©nöiäbttiig; 
tiad^^  bte  2(po(h?o^]^e  einer  ^od^gaOf  an  bad  .^wpt  unb 
bie  ©lieber  6ed  0feid^ed^  nac^  .bem  t>erfcl^iebeneji  ^ntoeffe^. 
ia^  fit  an  ber  ©rumfead^fd^en  ©ad^e  nal^men,,pj^erj^äb» 
ten  nefetnen  fotklu  2)er  poetifd^e  5EBert]^  beffelben  i^  fkin. 
Qd  »ar  bie.uraitt  (Sewol^nl^ett  ber  Scutfd^en ,  il^re  .|Se^ 
fd^id^te  in  lieber  önb  SReime  ju  »etfaflen;  .«nb  ßiefe  @e^ 
tvo^nfeett  l^at  fid^  fe%r  lange  erj^alten*  jöaf  fie,iiunmcl!^r 
9&njKd^  atgefornmen,  mag  iDießeii^t  für  ben..©efd^madE 
gÄtt}  gut  fe^n:  aber  für  bie  l^iflprifc^  SQÖafjrl^t  i|i  eö  ge;?. 
tt>ig  nid^t  gut  S«  ^^^^^  liebern  erfd^aßte  gemeinujlid^ 
bic  ©timme  beö  5!^Ife ;  unb  wann  gefd^i^eneSJinge  nid^t. 
tiiit  bid^terifd^en  ^afcetn  barinn  aü^efc^mu(|t  toaxm ,  fa. 
waren  jie  bod^  mit.  Sm^^fittbungen  tjur^welT,  \>\t  \xmi 
twirffid^  ba6e9  gehabt  ^atte*  ^r  fold^e  Sm^^^nbimgen 
gieBt  nni  ber  l^eurtge  Öefd^ic^tfd^reiBer  ifafte,  a6er  xotwn 
©Ott  ttjiö,  fel^r  jut>erl&gige  95eiäge  oöd  beni  B«>Äi|flrc^cn 
Äofeinete;  unb  wir  finben  und  trefflid^  öerBejfrrt  — 

©er  SSerfaffer  fagt  auf  bem  IJ^itet,  ba||  er  ben  ive«^ 
fentlid^en  Sufe^tt  wA  b?tt  .©^uifitett  •^erjog  3o^anti 
^rieöricb  öee  tnitrici:!!  gegogen  \<xht.  ^ij  feJ^e,  \i<k^ 
er  i)omel^mUd^  bie  2(nncoot:i;  bamit  gemepnet,  welcbe 
biefer^erjog,  Öcd  Äeic(?d  «bgejanötw  fiorfcfeaff^ 

teil/* 


C  II»   > 


nun  von  etmnbadfe^f  i&mfi  vw  tTtaabd^^ 
tmb  XOiU^tlmm  V0n  ^uinp  Mbeitf  S^cbciir 

ttnb  hie  1566  auf  15  ^pgeu  in  sQtiatl;  gebrucCt  i(l^  oiu^ 
lotm  ^^Olp^i  feiner  Gotha  Diplomatica  einDerletSt 
iDorben  (  *  )♦  3!)a  td^  nun  fowol^l  biefe  %ntxoütt,  dS 
Ottd^  ade  anbete  bal^in  fd^ia^mbe  ^^tiftm ,  Den  Betben 
Steilen/  mit  aSem  ^letffe  burd^Iefen  nm^te^  um  »on  beut 
iDal^ven  fSSettl^e  meiner  nac^rigdU  urtl^eiten  ju  fömten: 
fo  ^atte  id^  Ibereitd  bie  merfeourbigften  ^oxäMfttUen  i» 
i^nen  ttuigejeid^net,  nnb  »or  bittend,  fic,  xcie  e«  fams 
men  no&rbe^  jur  ^rfönterung  ^  ober  93e(tirfttng|  ober  ^BBi^ 
betlegnnS/  ber  fd^n^a^eft  (Stimme  bed  guten  S^ogefö  ua^ 
terjutegem  S>od^  hcp  nil^ätr  (Sm^gung  fonb  td^  für  gtt^ 
bemjenigen  in  nid^td  «or3Ugreiffen ,  ber  ed  einmal  toageit 
bur^e  unb  n>offte/  bte  (Sruml^ad^fd^en  ^inbel  in  aQem  ifjs 
rem  Umfange^  mit  ^epmüti^igfett  unb  @tnfid^t  in  bte 
damalige  beutfd^e  @taatd»erfa{jfung ,  ju  befc^eibem  9Rfr 
^enfige/  biefem  Spanne  ^  im  td^  im  @eifl  eined  ®aUu 
|Hn&  ober  ^t  SKeoI  ftebenfirtig  whif^,  eine  ^einigfett 
^r  S^mb  gefd^off^  ju  l^a^en^  bie  er  ungern  Dermiffen  t9&y 
U,  unb  bie  U^  ol^ne  n>eitere  9!^orrd)e  l^ier  mittl^dle» 

<«}XN(IL  fetfa-^92. 


» 


^(|M 


(    113    ) 


@acl^ffni^|)uBKctrten  &d)ftiftm,  »om  Urffminge  /  Anfang 

ttttb  gangen  ^oce$  ber  ^S^l^ntgifd^en  nnb  ©mn^ac^i^ 

f(^  ^anblnngen^  ein  fuvger  ^etic^t  unb  ^nöjug^ 

SD'lit  einet  nufltd^en  unb  d^riflKd^en  ^ermal^nung  an  bie 
SHorxu  ^apf  Wta\)U  6^ur  ^  unb  durften  ^  aud^  anbete 

@t&nbe  bed  ^.  9t  fRAd^i, 
antteffenbe  bie  jefige  ttuBfeßge  93elagetung 
gen^atttgen  SfefNtng  ©tinnnenftettt/  mh  n^eitl^etul^mtien 

<9ebtu(f t  im  S%  S^tifH 
MDLXVII. 

^Xiet»eil  t^r  fd^ffet  in  ^^  ^t^t, 

ümtn  %<!^ ,  immnt  hie  ^tai^HiaU, 

:£)%&tfUn  svi/t,  in  »iefem  Zijat, 
gtt  fingm  eu4  ein  (Id^n  ^(efans, 

^n  n^edC en  tni^  mie  meinem  it(ait0# 
2>iemei(  ber  ^AHnj  f Dmpt  ^etbey« 
^itt,  mUet  meine  ^{ebbey 
®fit(i#  in  ®naben  ^iren  an, 
xo.     .    Aer  as&^fpm  JtnA0  abfc^ffen  (a^t?^ 
®ute  Steunbe  mit  etnauber  fe^n, 

'  Unb  eml^  n^o^^I  bey  ber  &onnen  @d^ein 
^Bertraaen  m\t  txmnltt  aU, 

auf  t(^$  mW  werb  jrofr  itnfaB, 
JDhi  ßufen  nitme^r  i)itm  ju, 
StjT  eu(^  semü^et  fo((^  Unrul£f* 

^  fJoeten 


(  114  y 

fSBam  (te  }tt  bid^ten  fangen  an, 
£i}^  fte  )>iel  ®itter  aUermet({ 
»•         Äifruffen ,  nm6  ein  guten  ® et jf, 
Sa0  l^re  Slepm  mit  ®ä0tgfeit 

®e^ret  fepn,  nnt  n>o(  seHe^bt 
3i^  n>etf  nit  me^  benn  einen  ®Qtt^ 

IDen  ruff  ic^  an  xiaö^  feinem  ®e,&ott^ 
SafI  tc^  eu(^  aO  t^erma^nen  mag, 

Slnjeiäen  t>iefer  fier^en  Xla$,   • 
?Bom  jroffen  ^anbet  reben  wot, 

SBBe0  i^ber  ftd^  t^er^atten  foK; 
!Dod^  t>^9  t4  eu<j^  nn!^  (ans  Auff^<i(t, 
30.  Sil  bte  ©a*  fÄrjlic^  fo  jejtattt: 

(grumbacl^  ber  ^at  md  ®ut(^  unb  2anb, 

S)a^  Behielt  etn@tifft  gern  in  feiner  $anb, 
©a^er  entfprinjt  ber  erffe  ^tj^ht, 

!Der  gemad^et  ^at  fo  mand^en  @trettt. 
*  •     SKarMrÄff  Tllbvtd^,  ber  threitbar  SRann, 

©en  ^onVÜiv^huvQ  woft  jreiffen  ant 
®xnmhaät  SRars^rSf f<^r  l&iener  mar, 

SSBie  ifym  »erjrimmtter  9)faffen  ©d^aar. 
©er  a5if(*off  trauet  i^m  nit  im  ©treit, 
40*  SBejerte  J'rieb  ünb  ©ntjfeit 

^ie  tl^et  ©rumlad^  ein  jroße  SEreum  ' 

Sem  ©tifft  sasirlturg  unb  ganaem  ®eJeuW/ 
Sticktet  auff  grieb  unb  eintgfelt, 

Srodd^t  ha^  9ef(*a^  tm  ©tifft  fein  Jipbt^. 
?8erl&inbert  felijf  btn  UeBerfaU, 

iepl^et  i^m  ®ettt  In  grofer  ^af)ti 
!BieI  Sreum  f^at  ®rumBa(l^  me^r  get^an, 

9lm  ©tifft  SBir|Burg,  ber  e^rlid^  Wiantu 
Senn  ha  ber  ®raff  t)on  teuren  itaift 
$?•         SSiel  JReuter,  unb  ein  grofle  WiaAt, 


C   «S   ) 

'^      2)afl  tt  htm  @ttf t  fein  (Sd^btn  ittifm^ 
SBepm  Jtapfet  anät  txf}aUen  f)at, 

Zaf  tt  vtr{  Steufer  fi^idtn  tfyit^ 
SBel^e  ben  @tift  (ef(^&|ee  Ifan^ 

SafI  i^m  fein  Uthttla^  set^an«. 
Sinn  ^6ref:  }u  mit  mlä^tm  fo^n 

IDie  S^fftfen  i^n  (ejal^Ijrt  |on«. 
Sa  IMoriQ  mh  3Ubertu0  Bepb 
<o.         i^ielten  ^ufammen  etjnen  @trettt/ 
ÜKarsgraf  2(lbre4^t  9er(or  tie  @(^{ail^t, 

IDer^all^en  i^n  btt  @tift  verad^t, 
Sßoll:   fein  ^ufas  nid^t  galten  tne(rr, 

S>tett}ei(  ^Ihxtä^t  dtf^mi^tt  fe^r^ 
aSil  i^m  nunmel^r  fein  @c^ut&  jefta^n«. 

©rumBad^  ivolt  fein  SSeja^tuns  ^an^ 
Set  äSifd^off  i^m  n^olt  ia^(en  nid^t, 

%era((tet  tru)(i(^  aS  ©erid^t, 
93erau6el:  mi^  fein  2anb  unb  £ent,  . 
70.         SJermeynet,  er^ätteiu  0u,te  fBentt.. 
®rttm6a(^  ber  ruffet  m  ha^  Stec^t^ 

iSer  6tiffr  ber  nia^t  viel  @|>ie0e%efed^t> 
©er  Äavfet  felber  rebet  an 

a>ena3if#of^  baf  er  foK  t^etffa^»/ 
§0lit  ®rnm(ad^  fommen  iü^erein;. 

<3ait;  bafi  bie  @ad^  nit  toat  fo  tUifti, 
iOer  »ifc^off  Weftt  «nff  feiner  SBa^n, 

^e(r  (ftrnmbad^  t>or  ein  fd^te^ten  pjl^nn^ 
gfjid^t  fans  ^emac^  bet.  SBifd^off  warb 
SO«         ^\t  einer  «ftnflet  $etrofen  l(^arr^ 
iDaran  ®rumBad^  unfc^ulbig  ftd^ 

Sefennet  frep  unb  ifft\\tl\^^ 
SWit  fold^  gjrotejtation, 

©af  i^m  ber  @dgufl  ntel^r  {epbt  ^et^au/ 

4^  2  ^  iOann 


(    ii6'  ) 

fiemt  <tm  anbern  in  btefer  SSBeft^ 

SBU  er  foI4<  auf  fein  69b  er^eUt 
&ttmUi^  jenil^t  in  frembe  ianb, 

6ein  Xu^enb  ntadftet  n^eit  Sefanbt, 
Unb  bienet  ben  bre^  2t(ten  fi^m, 
90.  $Se{(^  führet  bie  fran)5ff fHb  Aron. 

SRit  Sleuttetn  ffarf  er  wieberfe^irt^    . 

IDie^^foffen  gewi^H*  ^art»erfe^rt 
SRan  gibt  .i^m  viel  ber  juten  Wim, 

JDftf  ernit  dlfo  fe^ret  fort. 
H^rnmba^  ft(j^  Aberreben  Uf t^ 

golgt  i^rem  SHat^!,  unb  t^nt  ba^  bejf. 
€r  mtptit,  ffe  wftrben^  mai^en  feiit, 

©ein  8«nb  i^m  wiebergeben  ein, 
©firKdft  bie  ©at^  o^n  aKe  9Bel^r^  ' 
100.        ^u  Rieben  (lunb  aud^  fein  95eger. 
JOä  er  bie  Stentter  aelaffen  ah 

j(ein  9faff  i^m  gute  SBBort  me^r  gaK 

^SerbinaMue  bo$  baä  iefie  t^at, 

2>en  Raffen  gab  ein  guten  9lat^^ 
®itliä^  !Beririg  '}u  nehmen  an. 

Sie  Waf  en  weiten  nit  baran, 
^ei  groffen  ^oge(^  I^Stten  ffe 

©wehret  ftc^,  fpr«*en  fle  fvf, 
fßai  (!{  bann  mit  eint  €be(ntanh 
\     iie.    .    ©eilten  SSertrag  jejt  nemen  an? 
SDtit  etMtt  ®rumba(i  fo  lange  ^arrt, 

^i^  er  fd^ier  gar  jnm  Settter  warb, 
Stit  treiben  f unt  ein  Tang  $rocef , 

^n  fayferlic^f n  Siedeten  gemef , 
2Dem  Slbel  aeigt  fein  fBett#a( 

<  @pra<^  fe  an  nmh  ein  StentergaK 
SBirabnrg,  bie  weit  berfimte  Qtm, 

€t  gtö((li(9  eingenommen  1^, 


So« 


C   «7   ) 

!&o<l^  l^at  er  nit  jeforbert  M  fettig 
z  20.        fBetiid^rctfriuid  genommen  mt  aUeitt^ 
!Die  f^fi^fen  (äffen  leten  ad, 

jtein  a3tirger  (»I&nberi:  bajumaL 
Set  ^^faffett  Jteld^  uni  SOtef gemattbr, 
ibamit  f?e  treiben  i^ren  Xj^anfett; 
"  ^At  er  h^  nit  ^erAf^ret  an^ 

Sonbetn  fte  mif  (ernähren  Im. 
a)ed  aStfc^of^  i^off  un»  (Sanjekp  ' 
SAr  91auB  er  t^et  erretten  frey: 
VKein  nttt  Sieger ,  SSrieff  itnb  Sybt 
Z30.       9}am  er  auf  br^mal  fein  IBefc^epbi^ 

SDie  au^  ber  Sifc^off  ^at  l^ernac^ 

^^erftegelt^  unb  bte  ganje  ®a(|^ 
S3en)tUi$et^  unsejmnngen  iwaify 

Sie  fo((J^e^  aUen  of en(a^r.  ' 

$ett  &xnmUii  ftd^  bAfeKft  6e}a^(t^ 

Unb  geAbt  aUba  fein  ®ema(t, 
iDen  Pfaffen  genommen  all  i^r  (Bntt^ 

QkBrod^en  i^ren  ftoljen  SRut^ 
60  ^ett  er  jle  UiCi^ltt  frey, 
X40.        SBir^^ewal^rt  f Ar  i^rer  Sukrey. 
@!o((l^^  M  er  aber  n\t  getffan^ 

$at  iebem  ba  hai  fein  deta^tt, 
©af  er  in  Jrieb  bie  ®öter  fein 

®ein  Xinbern  mii^te  geben  ein. 
aber  öewifHid^  er  war  ju  s^tt 

iDie  Pfaffen  trib  ber  Uebermut^^ 
!Denn  fit  ^ema<|[  tbr  S3cief  unb  i&i^H 

ÜRScbtidb  debrod^en  o^n  a3ef<$cpbt^ 
@ein  SSeib  geplAnbert  Sonb  unb  ®ittt^ 
x^o*        ^Ai»  ^in  sroffen  Uebermutb» 
An  feinem  @obn  getrieben  ^an, 

€^nvc(:^  iStumbadf,  m\H  xp^t  ver jf abtt^  ' 

J&  3  ^4 


t    ii8   ) 

Jbaf  fit  tfftn  f)M  ein  fletne^  Xinit 

SJotv  SRutterleift  jetrirten  jwar 

<Setriebert  i^it  t^onSanb  unb^ut, 

©eburjfet  ftfjt  m<f)  feinem  Slutt,     ^ 
3tt  feinem  «Wamen  t^un  öf^iff^«  «« 
itfo-        JDen  2(pt  \)on  Äenj  «nö  ben  Äawf man^ 
2)a0  er  ju  feiner  ®nAbe  me^t 

gerner  mM^t  f ommen ,  aud^  fei»  €^r 
Äurc^  famo0  SBfld&er  fe^r  gefc^enbt^ 

JDie  fomwen  (Inb  in  »leto  ^enbt 
Cfo  ^n  ffe  aud^  tVil^elm  t'on  @teiii 
■'  ©ein  ^iufer  abjeferennet  repn^ 

igSunf er  Srnflen  ron  ttTafi»e|iCo^ 

©ein  JrÄd^ten  auf  bem  gett  ju  ©tro^ 
©emad&et  fre^  ^  nit  Ui^hen  woltt, 
1704        ©af  man  blefelft  einfammeto  fort 
JDd  ®rumbadji  fo  jeenjffijt  felS^r^ 

Clf^^l^^nfl^  St:ie^rt4r  ber  mittfet  ^err 
S3etta<j^et  fein  Sftitterti^e  X^at, 

iDeren  er  iat  ^Ul  ajetget  f)at, 
IKud^  e^ren  t^un  fettt  $[(ter  fd^ttDer^ 

Sßie  un^  sebeurt  bie  ®dttlid^  £el^r, 
@dn  Xrfibfat  m(St  sefe^en  an, 

Wt  er  tterftftgt  \)on  ieberman^ 
©i(^  fetner  fo  erbarmen  t^ut^ 
jrtöi:        Unb  nimpt  i^n  auff  In  fid&er  ^ttt> 
äjer^eißt  i^m  ©d^ul  itnb  fre^  Oefepb^ 

S)a^  if)tn  iUf&dt  niemanb^  fein  Sepb, 
ttnb  ti^jt  fo((^d  mit  be^  ^apferd  9iat^, 

£)amit  e^  i^m  nid^r  brd^t  m  ©d^k 
Samit  nit  femer  n»urb  Ut&\)xt 


Sm 


(    "9    ) 

SmSMmlfd^en  SRd*  t)Ot  all^n  ©tenW, 

Un^  iebem  ba  fein  Siedet  etfenW. 
©otc^^  $at  Ser^inatt^  gelaffen  gu, 
X90.       fDoü^  taf  ®rum(a(^  in  füafl  nnb  9ta^ 
©ein  geben  ffi^rt ,  unö  ieberwann 

attcl&  rajlen  liif ,  wie  er  5enn  tf)m. 
JOa^  merf et  n)o^t  i^r  &t\Uut, 

lOie  i^r  ®rumk<l^  umbringet  l^eut 
Sjl  bif  ber  iof^n  ut\h  iiHis  Si)t 

gftr  SÄitterlid^  Ärieje^we^r? 
SDenf t  bod&  i^r  gärpen  «tte  pr, 

35a«rt  eud^  nic^t  U^  Sid^fffd^  »tutt? 
Sodann  SvitMd^  ber  bapfer  $e(bt 
aoo.        ©ein  Xeien  alfo  frSmmli*  flett 
ttmb  ®otte^  ®ort  in  grof  e  ®efat;r, 

©er  ß^ur  barnm  beraubet  n^ar^ 
©ein'@5^nen  ließ  ein  f leinet  ?anbt: 

JDenft  i(l  e^  nit  ein  große  ©c^anbt, 
SBenn  i^r  bie  nun  befriegen  woltt, 

Sie  i^r  bittid^  erretten  folttl 
Jörwar  ber®rafe  t?on6erein 

gftr  ®ott  to'xxh  ewer  ÄWger  fepn, 
IDen  ü)X  ben  Xfirfen  jämmerlich 
aio.        ßabt  morben  laffen  all  m^^^^f 
Unb  l^abt  i^m  feine  ^ölff  getf^an, 

*abt  bennc*  ha^  936{f  fc^Äijen  la^n, 
Sen  Surfen  wollen  freien  gar, 

St)m  iiefien  ah  fein  ^aut  unb  $aar, 
S>H  Ärieg^leut  anii  beja^lt  nit  alt, 
,      Saburd^  (te  f ommen  in  Unfall, 
SBaßer  getrunfen  ffir  bcn  SBein, 

Saß  i^rer  »iel  gejlorben  fepn. 
Wiüi  benft  i^r  bod^,  i^r  ^*»r|!ett  gutt, 
wo.        aSefriegt  %  tii<l&t  ewer  eigftn  »IttU, 

Jg)  4  Wn^ 

/  . 


C   la^   )       aB-HaasaSBa 

ttnH  tvenbet  fftr  M  9tei^e^  9((i6e> 

Utib  fd^entiet  twtt  ci^en  fO)ai|r, 
ÜSertrtßt  5a^  arme  gjteberianbt, 

a>«mtit  ber  SSafffl  ftxtt  0pott  unb  6^an)^ 
0u  {Am  ^at  in  feinem  @inn; 

SSebenft^,  wa^  ((IM  emet  Qetvtnn? 
6cin  bte0  Me  X&rfen^  &ie  if^  moUt 

Smärgen ,  bur(i^  be^  SSeid^e^  @olb? 
fSXnf  bamm  au<f^  htt  ^oU  am  füf^m 
Ä30.        ®effei>sert  «nb  geme^rrt  feift^i 
SSiel  meynen ,  baß  be^  Xärfen  6te«tp     • 

®oa  feyn  ein  newe«  gejefeun    , 
3|t  ©rimtBaii^  ni(|t  ein  alter  ^<^nti 

2>er  fftr  3((ter  f aum  ge^en  f ann : 
HBenn  i^i  fiun  (ange  f&l^xH  ^rieg^  ^ 

fSa^  S^r  (ringt  endft  bann  folc^er  @teg? 
Ct  (egeret  boO^  nur  9la(l  unb  Sriebt^ 

aBarjtt  foU  benn  biefer  efenb  Streit? 
e^U  &tumi^  feine  (Sfitter  (a^n 
«40.        iDen  ^fafeti,  nnb  feAft  (ettefn  ^a^nl 
SBe^  eud^^  i(fr  falfS^en  jungen  jmar, 

l&ie  il^r  }egt  (ringet  in  bfe^aar 
2)Fie  6(itt^»erh)anbten  %ix^m  gnt^ 

Un^  ffftrjet  fo  unf^ulbig  S5(uttl 
JDie  armen  SBatfetn  tnßflen  bran, 

3n  fä&anjen  fid^  erfc^ieffen  taf^n, 
3^r  fref t  mtb  fauffet  6ep  bem  Jeur^ 

®ebenfet  ntt ,  baf  (Sf)xxftüi  t^eut 
!ba6  !D}enf(j^(t^  SBtnt  erlifet  l^at, 
a^o.        Sffie^  ewft,  ber  großen  9Rf(fit|fat! 
Ser  SIrme  feufjt,  unb  (pti^t  «^,90^! 

0nb  ^ttfet  über  eu(^  ®otte^  9lad^ 

ß  Kayfer  xnafimilianf 
®ott)iet  beinJtayferlii^eJtr^n^ 


ttt 


!De^  fficiäß6'%tith  iuwibtt  i(F: 
3>ttr<l^  SmiaMt  htt  %&tfttn  SKa^t 

JffUrauf  if{  er  Befli^en  gar, 
a^o*        i&af  €X  eu^  nur  Bringt  m  hk  i^av, 
fOermatoet  fo  eur  Sem  mh  ^att^ 

SAf  i^r  tifm  waM  nit  au  ^arf, 
tiff  fa^  anittttn^tük  ein  <!>oet^ 

Zxxtt  eiK^  mie  SAfett ,  wie  ein  Krott 
Siel  Jto^fer  f^at  er  atgefelt/ 

IDie  Zftrfen  n^i^er  ffe  gemt 
Sft  btt  empf  engfl  bte  gfltbene  ^ron, 

j^ajf.btt  Hi  e^angeliott 
^  f#|en  )E»ie(en  jugefagt 
t70»       ©enf  ob  e^  ®att  «tt<^  »oW  Jel&agr^, 
Senn  le|t  bte  igur  von  Sabplon 

Sefirbert  »verb  bnr^  beine  (Sxm^ 
*    !Der  ^M^ftt  f?|t  in  feinem  Z^ron^ 

Itnb  ^at  vorUngfl  ge}e^(et  fd^ott 
l&ie  Zag  nnb  @tunb  hei  @cepter^  befn^ 

Sie  ^ett  bie  i(f  ^ier  für}  nnb  Heim 
(Smmbad^  ein  treuer  !&iener  wat 

IDemCaroIO/  n^ie  ofenbar: 
»ervontJWreburg  fetner  f>Ärt^e|^ 
ajo      ^3n  Zrenwen  ifl  geflanben  bey» 
Sein  Später  aud^  erlaubet  ^at 

^offmn  irie^rid^  mit  reifen  Slat^j 
.     Sen  von  ©rnmba^p  geben  &^u^ ; 

S>amm  M  er  mit  feinem  Xrui| 
IBeroi^t  bein  fapfernd^e  Qron  ^ 

IDe^  merf  J  b  tXHjAtniüan. 
(Bo  ^aft  htx  auä^  gelafen  au 

3o^an  Stiebric^en ,  ba0  er  in  Stul 

«?>  ?  '  -     ©e« 


(  IM  > 

i^o.        SBenn  bu  fo(<^  ein  ÜRifet^ai: 
6rfennett  n^iftt,  bin  Idf  in  (ii^(e(^t^ 

Unti  t«ti  e^  ptt9(m  nit  f&t  9te^t 
Gin  Su(^^  ^ie  muf  iegroBen  ftpn, 

!Bte(  forden  /  baf  ®rum(A<j^  aSetn 

3n  biefem  itriege  fep  dn  @(l^ein^ 
£)  j(a9fer  tna^imilianf 

92iemanb  ®ott  ivibcrffreBen  fan. 
!Die  Studff^urdifc^  Sonfefion 
900.        ©efteHet  l^at  ber  tnelant^otlr 
©erfettij  i^at  Uhmtt  fttp, 

3m  92a(i^tma(  l^eut  mti^t  ^attl^ey 
f&ie  SBal^rl^eit  iaf  t^erflanbm  ^at^ 

QS^  benn  er  feinen  ®ei(f  aufgab 
(So  man  ie|t  fagt  bie  SSa^r^ett  fre;^, 

®o  tft  e^  eitel  ©d^memerey. 
3e^t  unter  ber  Sonfeflion 

!8ie(  Sagen  fepn  Bebecf  et  f<^on. 
!Da^  l^eUi«  CvanjeKon 
910.        IDa^  tft  bie  ieft  Sonfefficn. 
Aapfer  Carolue ,  ber  gfitig  mar^ 

Som  a3apf{  m«rb  verführet  ft^r, 
IDer  maäftt  if^m  ein  grof  Ungnnft, 

!Diewei(  er  bur<^  be^  SSapffe^  jtunff 
gertrennet  l^at  ber  ß^riften  SBnnbt, 

® Ott  nni^  feinem  Sßorte  n^iberftunb/ 
^er^ert^«^  Xentfd^e  Sanb  fogar, 

!Dem  er  mit  Spb  veriunbtn  mar. 
Da  er  fi<f^  rujlet  ju  ber  SSe^^ 
}  20.      ,  Unb  i^m  fein  gfirfl  setrauef  meljr, 
(Stftliä^  ber  StJmifc^  f6i(mx^t 

SbifUfet  «Ue  Sibedpfti^^ 


Cin 


C  »3   > 

©tt  %&tfl  wibtt  bm  ättbettl  fr*t> 
'  ®rof  3«rtinter  ba  wairb  attsetic^t^ 
'  JDaf  in  bem  aanjett  Xeutfd^en  Jottbt 

®efc^a&  fc^retffid&er  3»otb  unb  »rattbe^ 
JOic  SRric^ffebt  famen  uftiB  jrof  ®eltt^ 

^ie  Surften  fin«  man  in  bem  gelbt 
JOurd^  (ifligeSBetriegcrep, 
3  jo,        JDer  ganbgraff  pt  fam  au(^  ^erBey, 
JOie  geflung  brac^  man  ab  ju  ^anb^ 

!Da^  (^efc^i^  n>arb  gef &^ret  au«  bem  Sanb^ 
JDa«  Interim  hai  falf(^  ®ebi*t 

SSoKt  fD^a^bebur^  bewiUtsen  nic^t^ 
JDer  5Bapfl  erfanb  ein  fotd^en  SRat^, 

Sa0  SRaabeburs  bie  fd^ine  @tatt 
5Bon  i^ren  Jreunben  befajert  warb^ 
Umbrittset  unb  geen^flet  l&art 
!BSa«  ^at  (Saro(u«  gewonnen  bar, 
340.       2>a  er  wfeber  befrieget  war, 
!Da  ^agbeburg  fam  in  ^ertag^ 

6a9 ,  wer  war  ber  ba  unten  laj  ? 
JDa  ntorie  ffoIjR*  gewinnt  bie  Sfauf, 

2>ie  gefangenen  gürften  bringt  iu  l^auf, 
JDa  ßarofu«  t^et  paffiren  hiin 

JOie  3lugfpurgifc^  Sonfeßion, 
SBa«  gab  i^m  bo^  ber  a5a<>ft  fftr  Xo^n, 
.  Sa  er  lang  f)ttt  m  58efi  get^an? 
Sein  eigen  Slei*  befrieget  fe^r, 
3  ^0.        iDaburd^  gefi^enbt  fein  eigen  g^r, 
©a  er  ungtfldf^aftig  »on  ?SÄei| 
SRit  ©pott  abjogen  ift  iule|, 
^    ®a]b  i^m  ber  »apjl  nid^t  folgen  SRat^, 
©aß  er  ben  ©cepter  von  i^m  t^at^ 
J&ieß  i^n  ein  Rappen  jie^en  an, 

mi  i&ette  er  gan j  ttebel  get&an,  0^^ 


<    1*4   ) 

* 

Süf  er  bie  ^rflen  9? (en  ftfpfr 

Unb  nit  mit  ^rafer  Xyranncy 
2Diif  fBayfltffuiiiB  aufgeti^tet  gar^ 
;to.      .  Sur^  tAufettb  SSorb  unb  mand^  ®efa^* 
6o((^  »oI((!it,  fTTairtmilian, 

Sitt  t4  in  ®nab€n  au^  Ji^ertial^ff, 
Die  «D  itt  ®naben  nehmen  an^  - 

Sie  beiner  Xa^ferKc^en  Sron 
Cin  Snfff^B  t^un  bemfltl^isHd^, 

Sein  Sfugett  geigen  sn4bt3(t4, 
tkbenf ,  baf  ®on  ber  ^id^ft  aOein     • 

SMr  Attd^  «ergibt  bie  &ftnbe  bein. 

C^rf&rfl  ?(tt0ttfie ,  benP  baran^ 
)7o.        @n  a$e9f))ie(  btc^  erinnern  fatt. 
f(bemf<  ba^  SD^argsrafffd^  9)(utt, 

IDüiu  SRorig  bein  Sruber  sutt, 
^ufammen  toaren  geißelet  wxif, 

9}on  Sud^feti  n)arb  ein  grof  er  9lau<^, 
Sd^  Sflrft(id^  nnb  hai  «bei  Sfutt^ 
9lo<lft  ^t  Ui  Srbreii^'f erben  t^nt 
.    9BJEr  bir  ie|t  trenn»  bein^rübitant, 

Qpthi^  tt,  H  t0it  ein  gt^e  &äianb, 
Saf  bn  Ir»  a(t  ie|t  n)orben  biff^ 
}  so.        Unb  ni^t  nterf e^  ber  9>faf en  iifl^ 
2)enn  Grnmba^^^  uni^erbtente  %^t, 

J?affu  erfllid^  fetber  «era(|t^ 
Sem  ©rumbad^  Sienfl  seboiten  an^ 

^f)n  gehalten  för  ein  frommen  ^an. 
9wl^  ffat  etAupi« ;.  ber  Siener  bein, 

^mmbad^  iugef A^rt .  jmep  S^^neUin 
©e^r  flarfer  wo^flgerftfler  Änecj^t, 

Sa  er  mit  gutem  ^ng  unb  fStt^t 
Sfrlburg  bfe  weitberömbte  ©tabt 
}9o.       On  Hutig  ©c^werb  erobert  ^«t  ^ 

e» 


C  tag   ) 

®o  i^t  hU  a|t^  bdit  Sonfcinti 

O^n  ^tDdfel  ein  fe^r  itxt  Setitetti, 
aXkil  ber  alt  ^^urffirfl  mit  feiner  ^at 

SMe  Siebe  fü^et  mä^  tnand^etrey, 

lDa0  £l7otri9  bnri^lSertit^etep 
SieS^ur  (efommen,  nnb  tnttSug, 

3o^<inn  StitMdf  biefelbia  trus. 
i^at  bir  @ott  sAnn^t  nun  bie  C^r^ 
400*       &o  foKt  bn  ^r^ngen  ttie  jn  fe^r^ 
fBertifgen  nit  bein  eignet  ^lutt, 

^on  benf  bn  ^afi  bein  S^r  nnb^nt 
üi  ift  bo((  ja  ber  wiener  bein, 

!Den  hu  mb  no^  ein  9faf  aUeiti^ 
Um  feine Hvetttv  nnb  mi(be  S^t 

UmBringelt  mit  beim  eignen  &^hU 
jtein  tf}tonit  fol^e^  i^eyfen  n^irbt, 

©arjn  fein  frommer  Seelen^irt 
^enf,  baf  bu  au^  bift  Staub  nnb  (gxb, 
410.        S>ein  {eben  ^ie  nj^t  Mis  werbt» 
Sßiitu  se^faften  feyn  wx  Mir 

@o  ji^e  ^in,  nnb  genuin  6i{)et| 
Sßel^e^  ber  ZM  genommen  ein, 

Sarburd^  with  aml^  ber  9lame"bein 
fBerä^met  feyn  nnb  weit  ittanht, 

3m  XtntfS^tn  nnb  imSßelfiiftenSantt 
Sad  9let<lft  jwingt  htitl^;  ifi  beine  Sag» 

3>n  ^Aft  aber  eine  firenge  XUi 
gn  Slugdburg  im  ^»ergangnen  3al^ 
400.       i^erffir  gebrad^t,  ifi  offenbal^« 
2>er  falfS^en  Urgr(^t  3n<trument 

i?a(lu  gefanbt  in  Pergament 
JDem  Äapfer,  unb  no(j^  «nbem  mel^, 

iOeln  ®?e»nb  tif  erbnt^  ge  f<^enbet  fe^r. 


^wüt 


!tbt<^  auf  cine^  9Rf ttf#eti  gRtitt»  iiPeirt 

Seir  «)on  tDirebfttfgitnb  von  SrAtinfclMi^eif 

SRit  bir,  feyn  ni^  ba^  ganje  Steid^. 
&n  9faf  bie  9(d^t  l^at  imptttixt, 
4)o.        Unb  wer  biefelits  m^nixt, 
^  übtt  fd^tnM  feine  eigen  &)h 

$oftrt  ben  9Men  4i1im(^¥f 
iitttfta  ®rum6ad^  nie  ffaget  m, 

SBer  ^it^egt  b^  4fte  fSifanr 
STtt^  «u^efÄ^net^  wer  We  ^t, 

S)ie  je|9i0  ((ftni  J|anbel  mc^ift 

XOilf)tli^t ,  betif  (m  Btvsktt  bern> 

2)enn  wenn^b^  wirb  «erberben  (efn, 
teSati  wirb  bo#  enbli#  (t^n  bm  So^? 
440.        Sßirfi  bu  iii#l:  ^a(en  .@i»Dtt:  unb  i^ol^n? 
f&ein  i?er}  wirb  ft(i  (ef&tptiern  fe^r, 

!Daf  bu  nit  foU^^  (etroi^tef:  e^r. 
^SBa^  ^at  beitt  SBruber  hit  iet^an, 

2)a|  bn  mit  9f(ifm  f)>anneff  an^ 
fSerberbft  bein  eigm  JSul:  unb  imHl 

fdebtnt  bie  SBräberifc^e  S3anbr. 

pfotssraf  am  Tl^ein,  bCe  Zii^ttt  beiit 
Segunber  fel^r  tetröJet  fe^n^ 
$m  ©<^we|lem ,  bie  awten  aSrfiber  l&<ut^ 
4Y0*        Sr(^  ®ott  in  sr^^er  Siauwer  po^^ 
10er  SKutter  muß  fi>^$  it^n  ein  $ein^ 
JDem  »ater  aui^  gewiß  ni<^|:  tle^vi, 
»er.Seufell^et«  au(|^ gern settKH^e, 

Saf  man  büf  in  be^  9teic^e^  ^^t 
«el^an  ^lett  ,.i(l  i^m  ^erjÜ*  leybr 

S>Äß  Wr  geworben  gut  fßt^^bt. 


le 


C    »7    > 

SBie  ^em  moDt  et  btd  freffl^ii  g«r, 

aßit  Seib,  mit  @eer,  mit  ^itf,  mitJg«ar. 

iD  SBranbenBurdtfcJ^  SbtUmt, 

€»er  ijromb^ett  wir^  gefordert  ^eut 
Se^  frommen  CafUnit:i  Aneckt, 

Sße((l&er  bo<l)  ^at  gut  SuS  unb  Siedet, 
SJer  »leralfl  3al^r  fein  JDiener  n?ar, 

SSSirb  geengfiet  »on  ter  ^fafen  Sd^aar. 
SITargsraff  21lbre4^t ,  den  guten  ^elbt^ 

Sa  UToriQ  burd^  ein  JSugel  gefeUr^ 
$at  <Srumba4^  nie  »erüfen  t^un^ 
470»        ibatnm  toixb  er  ge^affet  nun. 

C^tttrf&rfl  iPion  £ITAyn$;  dn  at  ®ef(l^k$t 

Sßirt  geBen  bir  Hn  gutvn  SefU|t 
9(tö  JDieteric^  anä^  a3if4of  war 

gu  SRavttj,  ben  a5a|>ff  (lr<#t  oftnia^r, 
iDaf  er  nur  fud^t  ber  Xentfü^en  iSMlt^ 

aSenb  ^üt,  ber  %Sxt  ber  feg  tat  9e{bt. 
S)rumB  fOtapn^  bte  toeit(erft^m6t^  S^tott^ 

Sin  andrer  9>faf  onifintet  ^at^     ^ 
Unb  ha  i^m  geiffnet  mar  bie  9fort^ 
4go.        !Bte(  93firger  i^mmerrtd^  ermorbf, 
!Die  mhetn  f}at  er  ttieBen  anf^ 

IDie  Qtatt  pl&nhnt  t)on  i^auf  jn  J&ou^. 
Slod^  marb  ha  nit  erfannt  bie  SKd^t. 

lDaffe(Big,iitt{(l^,mi>{  (etrad^t. 
(Sl^urfArfi  ju  SDlayn),  moti#  merben  gteid^ 

2)en  frommen  SSifd^of  Dietereid^. 

C^urfdrfl  von  ibUtn,  benf  b^ran^ 
SSie  bein  fBetter,  .S3tfd^of  .germoir^ 

Bon 


C    128   > 

9(8  fmttfSfyc  UxmUt  gat  t 
9Mi  ift  if)m  fotd^r  ein  sroffee^r^ 

ttkUft  wirb  fletBen  ttimntermel^r* 
Sn  kU^  tfl  nun  mein  ä^tiflUäf  SBttt, 

2Dein  frommen  ffttttet  fd^enbe  nit» 

C^tttfirfl  vonXrier,  bic^  ^at  H^in 

Ser  Xöbt,  midier  bein  grof  ®emtntv 
S)etn  0eelc  je^t  (etva^ret  ®ott^ 

€rrettet  ffc  an^  attet  9totl^. 
S>ein  SifB  jn  bet  Oeom^ey, 

S)etn  Sanbtafel  wirb  me(ben  frey. 
Qtett  ith,  bof  ber  Stat^fofget  bein^ 

6iti  frommer  Sifc^off  mflfe  feytr^ 

lland0taf  P^itU^^  man<l&^  srane^ig<t«r 

i^at  bir  gemat^t  ber  9f<»f en  @(^Aar« 
f &rma(r  mm  bn  ber  9f»fen  9lort 

3e|t  ma^  wfirbe|t  gftr  jn  6|)otr, 
99irb  preifen  biil^  nail^  beinern  Zobt 

€tn  iebermann,  nnb  (oben  ®ott; 
®n  f^ebntf«^  |)fif  «erfe^ret  einig 

9erXnbert<  n  unb  mat^t  twt§^     ^ 
fSenn  fo(<^  e^ofe  ^errit^ep 

0o((  nngero<^  Ueiften  frey, 
aBirb  #(ff  sen^i^  an  f ArfUic^  SB(ntt 

Serflreiffen  oft  ber  «krecft  $ul; 

» 
4)er«o0  i^m  UMtMiberg  un^  XecT, 

9Ar  tetne  S^ftr  ein  9tiege(  (MC* 
\    IBemi  ®ot^  mtrb  def<^(eiffet  feyn^ 
tttib  i^^lippni  itlafltn  ein, 
60  (lel^t  in  ®efa^r  ber  Sla^f^nr  bein, 
tS^  meyn  ben  9f»((traf  an  ben9i^ein. 


I 


«oldft« 


c  <^  > 

SJ^erf  jettli^  br«Mf  #  ttnb  nit  ju  ^t 

&ibyUa  r  bie  fromt  ittmin  *     ' 

^im  ©et»,  ja  ivar  bie  ®4tvf|fer  kitlf^ 
S  ^rtnj  t^on  (S(e\),  Me  ffat  gehont 

JDer  9)faffen  traflm  muf  Allein^   ^ 

!Die.@a^  (af  bit  Befohlen  fe^tr»   > 
Sie  9}ot^  i(l  ie|t  vor^nben  ffatt^ 
530»       9}it  einer  auf  ben  anbern  n»art 

eu«  nei^ftttf  (itf  t<|,  tl^ttt  sem<i^, 
Sebenfet  v(Hr  a^r  n>o(  (ie  ®a<i^, 
!De^  ®e(be4  Mt  i^r  tti^  ju  viel, 
S^erfc^ätf  e^  nit  }u  btefem  ^pier. 

3^r  von  tVir^bur^^  betift  wH  batan^   ; 

S^t  f)(At  seBro(^en  SBrtef  imb  fpbt^ 

(Seflttftet  Kammer  «nb  srof.Seybt^ 
©eijllid^e  l^eute  »v^f  i^  feptt, 

540*       JD<mimt  folgt  a«(|  ber  JJe^re  feJrt 
®eip*et  @*rift,  ^ttb  »erfet  wof^ 

SBie  lebemiimtt  ^mittmfoU 
@eim  9}e^ffen  atte  feine  et^utb^ 
S>afl  il^r  (elSi^tm  (^otte^  ^Ib* 

<5rttmba<&'i|l  eunw  {e^mdn;^ 

jjat  ewem  ©tifft  »iet  Ärenw  set^dir,  .  ,; 

SBeil  er  euc^  txmwl\<liMtmt  ^     - 

SKit  fetner  3litterli(j^en-2^av    >  / 
ßlr  er  ^reiö^  irgenbö  Unrecj^t  t^an,      ;        ^  *  ? 
Mso.        ©0  Witt  er  (td&  bi^  Reifen-  lii^ti^    .      . 
^oratio  ein  ^iffetl&at     . 

Siergeten  >9arb  V^nlsttett  &<l^^ 
'  -  3  .-{D^r 


©er  8le*t«tt>  weit  er  Ritterßd^ 
SBttecibie  Seiti^  gehaben  (td^*    ^ 

t>  VMfftt  XXtaiAmHiCin, 

^ämal^r  bie  S^ng  drihttttenffeirt 
3(t  >etner  $ol^dt  wel  }u  fte^n, 

Jtdn  ^r  Un  ttiu^m  kit  M  Xrie^^ 
5^0.        Ob  gleite  in  deiner  ^aub  ber  @teg. 

9Bi(tu ,  haf  betne  pl^  Xrott' 

©n  emt$.£R^m  im^  SoB  foK  ^; 

®o  red^  ben  ®rafcit  von  ©ereitif 
!Bft  tttiremu(f  (Tie  lOiener  bm^ 

!&ie  Mr  tnttteii  ün»  m4^  mit  ^im 
^tt  bienen  genest;  auc^  aU  i^®un 

Sär  bente  fapfertt^j^e  Jtroh. 

570*        Saf  aQe  @tinbe  rid^ten  fr^^^ 
€^urfArftli(^e  iBitrc  nuj^  moä^t^ 
!Bon^  »en  bii  ^afi:  tote  ^^  SSad^t 

3o^ann  Srie&ric^ ;  bete  »lenirr  gut, 

Stirn  i^^fen  fi^  erbitten  tiftxt. 
9li(l&ti  anber^  t»on  bem  StfotfS^en  ^frt 

3n  tiefm  Sttk9  9e^(M^ty0nK 
SDerni  baf  ba^  @a^(lT<^  IBltirt  sefclenb^ 

ttnb  er  nwilt  nntfd^  feine  ig4nbr 
588ol  in  ber  SWebeiWttter  IBttttt, 
5;to.        iDatUiUlb  i^tt  IS^e|f«j  burflen  t^ut. 
3#  Wn  ein  geringe^  ©Sjeleitt, 

SWeln'®ef«tt<j  ifl  furj,  mein  3eij  ijl  «eitr^ 
tl'lenibt  ^lefe  SWelebep  wr  jut^ 

iDer  lUU  €ktt  em^  aU  bel^at 


-•^ 


tu 


3)te  brc^mfc^ftctt,  mid  »ctd^en  id^  bicfed  mitt%d# 
te ,  finb  öJBSg  u6eremfKmmen& ;  aufer  bm  jufSatgett 
^aSetfd^teb^n^ritctt  bcr  Ortl^ogtqjl^te,  itibem  ie&er  Äopijl 
*er  feinigm  gefolgt,  tinb  ernfgen  anberti  ^tmi^idtm,  bic 
t)en  f8<m  bed  SSerfed  feetreffett.  Sn  biefcn  l^afce  ic^  mi^ 
Ibalb  an  bie  chte,  f>ait>  m  bic  anbete  gcl^aftett$  toAlmf 
genottere  IWcmn/lhnmung  l^ier  nic^tö  anUmmU 

J&mter  bet  einen  tJCfcfd^rift  folgen  nodg^  etioa  einS^nm 
tert  gereimte  Reiten/  mit  ber  Uekrfd^rift:  XX>ie  ee  mit 
CBorl^  erS4ttgett  i(i«  ^er  fie  ctrtl^altm  nid^tö,  t»ai 
fitd^t  fd^on  Ibefannt  tt>&re:  mb  fittb  f)on  bcm  fBerfaffer  jbetr 

J^intcr  ber  anbern  tO&fd^fl:  ffel^et  nod^  ein  fBerjefdJ^ 
«tf  beö  äJorratJ^ö,  n>eld^er  aitf  bem^d^lofleiSrlmmeni 
ftein  |b€9  ber  ©nnoi^nte  geftinben  worben ;  be^gleid^en  eiti- 
Heb,  lom  ©♦  3o^-  WTajor*  Sene«  ijl  tioc^  viel  ttm 
gknMid^er,  atd  ba6  äl^tili^e ,  n^eld^edfee^m  Kut>olf^i 
ttoülömmt:  junb  man  fonn  Md^  mneffeA/  tx>cb$  ntftn  mit 
iiefem  torgeBlid^en  önge^euren  ?8orrat^  ^|at  fogen  f»el$ 
lern  ^0$  iteb  vonS).  tTUlov  i|l  ^^erfd^en;^  loP^FoU 
JLey£sriim ,  imb  ^n^t  an; 

®eit  Mertlf  %^e(  alle; 
®olt  ^t  Wr  gelten  titt  ^eBmittatt|,  . .,  v. « 
3«  fe^en  4^»  mit  «ij^Ue  «»  f.  f»:      '     i 

5tflein  tnan  tt)urbe  fkl^  fei^t  irren;  tpenn^tnron  t)iefet!tÄ(Jbi^ 
tigatt  für  bie  nnfrige  l^alteu  n^eSte.  Q^  4^  €ine  ^an} 
anbere;  unb  b^  ^fd^iJ&er  I^^e  i4i^^iitit«sbiefe# 

Sa  ^e» 


*     /  » 


^     I 


(  m  > 

IKttbttnsd  fplsett.     ^er  tgitbctttts  l4itgitmi6  mf 

ein  »ertrotttet^tettetr  iyei$  (SiiVttfhtftett  Tlus^ßue ;  wüs 
^ct  leibet  in  biefer  <Ba^^  ^attl^e9  <<^^  9(icl^ter  j^ielte.. 
Stoä)  mel^r:  id^  tt>eifi^  ba^  bie  Uifad^e^  tvatum  ^gtt# 
^w  ben  latigoecue  an  ben  ^6nig  i^on  ^onl^d^  oB^ 
fi^iif  te^  t)ome^mfid^  (Brumbacb  tDat^  ^te  ^nflructtott^ 
»et^ebetr  ©^utfurfl:  feinem  ©efanbten  ertl^eUte,  iffe  afe/ 
fij^ftlici^  in  unfrer  93i6Kot^ef ;  »nb  mfitbe  fein  une&ener 
^ttfof  ixi'bm  Epiftoiis  fecretis  Hubert!  Langueti  fe^n^ 
tie  &u2>€V9ig  J^eroudgegeBen^  S)entt  bie  erflen  biefer 
gel^eimen  ^ötiefe^  finb  tn>n  biefer  nej^mlid^n  ^effmbfd^ 
ffttfä  Lansutm»  an  fernen  .^^errn  erlaffen^ 


V- 


4t 


»  »        1 
\ 


•  • 


nciietiingm  M:ge§ne€  aSerftp&vbtgMreif/  feie  ttii:  ber  Släl^ 
fraif ett  tmffrt JloMfiA  ^n  einürnmifiGNt  imb  ^tiitbic^Se« 
lej^cfamfeit,  unferm  icffing  ^li  banfen  ^rtc»,  t#  aii4>  4m'' 
tcfken  eeitCAfl  juciittcratuc  unb  Äunfi  ein  ©ebic^t;  bie 
giai^ttgaK  gen^^nt,  btfinblicb  /  ^oA.  bem  @efii^id&t«forf(^et 
^egea  mdtt^e«.§ifi0ei:jets«  in.tfnf^mig  ber  ®ciimba(t>M_ 
fc^  |>anbd  mctrtiP(&rb(8  tin^  wt^  ifl*      f{0<^  tft  m 
ie|t^n»<R|igfken<  mte,  be«  ^vaufgiber  im^^enben  SSe^^^ 
Mfif  ber  CecMFec  biefev  @cbrift  mbiftint  geiDefcrf^  nHb ; 
eben  fö  loemg  ^ob'  vÜ  gefnnbeii,  bafi  moii  «Abve  @>eb(cb^  ^ 
11/ obep  ein«^S9ttfe)ttng  berfRa4^i§<d{^^^^ 

-     »betaWi*  unifingjt  in  einet   großen -STOenge  Doa* 
Mtfunben  unb  »opien,  gefamlet  Don  einem  ooctceflict^en  ;@e^ 
(<!^l(tt$funbtgen  t[n)n    ^o^em  flbei,  unb  unbraucbbar  ge«^ 
roa*t  burcb  feinen  ^ob^  unb  nunmeöcna^ehjerjtteuung^, 
0»  i*  in  folcben  »egen  ganj  anbccc  ©efcbifte,  aB  etwa 
wegen  littetanM)ec  gntberfunaen,  nacbliicbte,  fiel  mit  üo« 
ungefi^r  ein  fiötfeg  |)eft  in  bie  $inbe,  öuf  bejfen  Üitel 
iä^  bie  ^eic^nung  einec  afitologifc^en  StonfteUatipn  n^it  be( 
«^ebecfc^nft: 

00  mar  gefiab  bei  .^immeM  ®((fein 
ÜCU  man  t>errat^en  ©rimmenjlci» . 

eiMietti.  Sinn  0if^<  &ber^ut>t  »iele  6a(ben  in  ber  ^i% 
\  ^^n  beneo  icb  ni<<>l  ein  JoU  mile^e/aucb  moi  f^roetl^ 
je  Decftel^en  mer^^r  aber  (eine  leitet,  eoortn  icb  fo  gan| 
uneefä^cen-  bin;  <x\%  in  ber  nm^rfagenben  SfttotogieJ  %^ 
»ar  bo^ef  fo  eben-  bneit  ben  ganten  ^0  trigiutpevfen, 

all 


f 

I 

alOSTc  ünlehüiif  Scm'^ccllen  'Watf "n3$  bfe  SÖortc  iil 
tk  au3<n  ilcJcn : 

»^  Sie  (ieMi<^  fang.  -Ht  arjöncn  ^bofw 

SNtett^rli<6  fiel  mtr  bM  oof;  i((>  fc^fug  toettec  nac^  unb  0<^> 
toai  iibin  ^hnbzn  f)am ,  toat —    ein  SRanuffctpr  Mn^ 
bfß)  ^»fcHkvtHiStä^tmü,  nidit  nnt  dntge  ^teltot  ta 
bge  1Sit\tt$n}>ii Skttlm^,  font^ern  ouct  i>ocgäglt4)  na^ftc^; 
f^^obec  ißtuf/  btx  bat  gonje  iBnc^  tr^n<te,  btmte<  e<  un^ 

STrt  behK,  @rafen  ju  **,  meinen  gnaiigert  ^ert«. 

t*       •  *  '  * 

®9^ge6^^rnet  gn&Uger  |)ecr«    SBein  itniecr^ittif 
"^l^itl  ifIdiD,  ar*    mVim  mit  nicf^t  t^ttüt^tn,  i)a§  i(&  aW 
ttpi>ef (Hit  jSto.  u*  tnefe*  S&cbietn  iu  fcbktai  JBt4>  ttscet^ 
n^n^en«    2>«tm  itb  f9l(pii  niitt  fred^lieo  ger^o,  ta§ 
t^JSm«  2(.  fpi(c(^  juidfct^ceiben  gefimtet,  bitt  im  Z)niff 
)ti*Decfeciitgen^  tmt  Ss^k.  ju  einen  f^atren  }ii  ect9&6leii; 
mir  fäcgenomnien)^iinn  bUtotÜ  ti  paci^(iif(6  fct^einen  m&d- 
t^^'lint)  fic^  be(    SQßa^r^eit  me^c  anne^meni  tdnn  etioa. 
(hicte  leiben  unb  bectragen  f6nnen;|      bin  ict/  ®9ttIot>l. 
rtrf  f6  Decft^nbig,  b*3§  i*il*  o^n    fleigigcr  SJiivcOfeJ^ung  unö, 
Cetbeffecutig  nit  merbe  laflfen  and  £i4)t  fornmen«      S)!^! 
id^i  abtt^ab  ^m«  ;c.  moUen  jufctiden^  ift  l^te  Ucfa^^e^bag 
t(i^ :  Decl^oft^  gip«  K.  tperben,  wie    anbre    |)etben;  bie  (t(& 
btc  betrübten  unb  beangftigten  an^el^men  e  an  biefer  jam^ . 
irterfliten  |)iftorien  fein  abf^euen  ju  lefeit  ^oben;     benn 
e«  ja  ®otui  miüt  ift,  ba^  n>ir  mit  benen  asitleibcrt  i^a* 
ben  fotten,  bk  in  Srngß^  t^dtt)  unb  fScfibfal  ftetfen,  unti 
nimmt  mic^  oie(  fe^r  9Bunber,  bdg  bie  ^ecten  biefer  3eil 
i^  Wiufmfo  einfcblie(fen,    ^(^  fya>  m  nh^^  tKr(4^itneii 
3a^«  ein  tiein  ^»(terep  unter  bem   üitel  einer  Sßac^tigotf 
P|ibli|irt  i    toejl  aber  ton  bertoegen  9iir  ^ef ttg  nac^geiieil 
^ab  tct^f  niemanbf,  bettn@0tt  ben  Sdmäcbtigen  ^u  banfen# 
bafi  icb  bü  ^ie^er^in  ber  blutgierigen  ^inbc  nitibt  »- 

fom< 


fomtnen;      ut\t  nrfe  tt^ol  ie6  nitc()  otiifet   Um  tRti^t 

t>orlängft  gema^ft ;       leDott  bietveit  ic&  ntcdf nb  tan  t>etf# 

boru^W  fe^H/  tpeii  itt)   tucct)  meine  Sunft  ber  aftroncmie 

Unb  @eometrie  mt4)    niu§  alf)itt  txtthf^ttj^  unb  6fent(i(^ 

onfctlüsen;     fo  toetrbe  i4:(>  gema^r,  bag'man  mir  na6>  Mb 

«tnb  Seben  fiettet,  nietet  &ffent(ic(),  fpnbetn  m6rblic(),  alft,  baf 

Üb  ben  n&d){ti?erfcbichentn    ^afmtage  t)cn  eitlem  ^ölacfeti 

^etro  Soflfa  gcnont^  fcbier  ermorbet  auf  6ffentlict)er  @d^ 

ftn    tiieuct)tict>ec  ^eife^  t>a  tc^'  n>e^riod  geto^feii,  unb  fteUet 

mir  fefbtgec  nocb  ^eutigeö  Za^ti  na^»-   SDiemeil  kt)  mic^ 

bann  etiteö  ^eimU^en  ^orbe^  iu  befocgen^  ^ob  tc&  foicbe 

betfamlete  gragmcnte  nictt  bei  mi^  behalten,  fonbern  @tt>.  :c, 

unb  ,  betfelbfgen  0uten  greunbeii  xocVitn  mitt^e:(en^  folctie 

^u  I^fen,  tpenn  @n>.  2c;  etnoa  nirt  (;6^etn   @efcbäften  nic(^f 

belaben.     ^^,  ifl  aUetbingö  nic^^t  gnug  geocbnet,  bann  icb* 

^ie  3eit  nicbt  gelobt;  folcbö  iu  mun^iccn.      8(u4>  tft  e^ 

tiec  SDtonate  (ang  auifer  mein  ^anb  gem^fen^  benn  ba  icb 

meinte/  bat  ^^  ^^  @ti>*K«  Sager  foite  gef ommen  fet;n,ift  ti 

untee  bie  S)icnei:  |)criC3  ^io^ann  ^il^e(m6  umgejcgefi 

luocben*       3^  fcbenfe  ei  @n>^c.  unb  bet  ganjen  ditttec^ 

fcbaft  atii  guten  freien  ^avi^ti,  mnn  mir  gleicb  .no4)  ^tüii 

noc^  Pfennig    baeon  mirb  /  bin  icb  befen  tool  aufrieben ; 

jSo  e$  abec  @n>.  k*  folte  iibel  geifaOen^  bitt,  toolt  ei  3etge<; 

btefei  Sßriefi  folcbei  nie  entgelten  (äffen/  benn  tti  nicbt  ge« 

W^n,  n>eU  «^ucb  nic^t,  tuai  bacinnen  ifl;    ic^  f)ab  i^nt 

^gebeten,  bag  er  ei  einem  armen  ^eutfct^cn  tceüt  2tt'S)ieh^ 

^e  mitnehmen,  unb  n>enn  ei  @n>.  ac«  ja  nicbt  bätftcn  enu 

pfangen;  einem  fcbenfen^  ber   ber  armen  ^^iftorien    niä^t 

ouffijig«    3cb  bin  @ott  einen  3ob  fcbulbig^  unb  man  fatk 

mir  nicbt  me^r  ali  ben  ?eib  nehmen;  @oü  icb  ttn  'jeDer^ 

tat en;  bin  tcb  burc^  @dttei  ®naben  bereit,  ^nb  mac^e  mit 

;fol<be  S^ecbnong:     totnn    gteicb  biefe  Inftcria  ats<&  ini 

'?i(bt  firae ,  tPÄr  ei  ein  Slbfolntton   unb  ^Snitenj,      34 

tDcnn  icb  fomot  @db  gehabt,  afi  S)ru(f er,  n)o(t  icbi  boif^ 

latigfi  ftaben  in-  S)rucf  t>et fertigt,  unb  @tt>.  tt  nic^teiii^ 

fonbern  vM,  nidfi  gif^riiben   fonbern  gebrutft  Q^emt^lot 


*  / 


( 


y 


^  I 


^ 


fiüscli^;  4btt  i^  Uutt  fri^^,  {^,  M  ®ott 
^ic&6  4im  fteflen  befMt ,  mad  (em  gemeinen  diU} 
t^^  Jtir<t)en  ufi^  IRegtmenM  gut  ifi«  @^  i(^  noc(^ 
utitl  DccfSttmi,  toai  gut  t(k,  un^  5itt  i4)  geit  ^^t. 
^1<M  ot>{ti^ef(ni ,  l»o(t  i4)  <d  in  ein  okl  fct^6fiec  @^ 
^11  mb  Orbniins  t>etf^  $<itoi  feigen  iafTen«  Sitte  &(m 
^  Oie^  titieqpienta  4»on  ctnenr  armen  Stuttofo^  ber  p<ft 
«it  $SM(^  mit  fttii^  im  Slenb  er^Iten ,  in  @iidten  tm» 
ffangen^  unO   tenen  ju  lefen  mitteilen ,  baz^  angclegit» 

(?«>♦  2C.  '      '  • 

^.  ^  '  untertl^inigjlec 

Wilbeleios  K.  Bremms  polituus 
Matbefeos  Profeübr* 

^  fej^  ni6jili^,  M  man^m  Wer  tiefet  ©rief  §ier  }tt 
Un%  Und^t;  obit  \(b  b^bt  fohlen  auc^  nrct^i  um  eine 
Giibe  Derfurjt^  meil  er  nic^t  nnt  |u  M  S^erfoffer^  it^ 
bentomftanben  einen  A)k|^tigen  ^itcag  liefectv  fonbent 
w(i>  t>on  Einern  Satafter  felbft  ein  lUmlitb  n»arfct)einli(^el 
fßilb  iin$  entwirft.  Wfm  fielet  btn  vertriebenen,  imittgen, 
äu^ftcbt^ooUeny  auf  beibe  S^Oe  gefallen  S^ann  barin ;  man 
fte^t/  ba§  ba^  ^ebictt  eidentlicb  nie .  ftcbt  bef ont  tootben, 
tag  ber  S^^erfaffcr  fäbfi  i^m  Um)ollfommeii$eit  ®(tulb  gibt, 
unb  gUicbiDoi  feine  Scfammoitun^  fo  mönf(!bt#  bat  er 
fein  £eben  be^^olb  in  ©efo^r  fejen  n^iU.  Unb  warum  t|k 
-  ti  nicbt  l&ngft  befant  toexbtn  ?  ^  ipett  tt,  iavon  f)ab  k^ 
pcfere  tiata,  in  bie  ^anbe  feiner  geinbe  fiel. 

• 

Unb  toai  9at  man  ftcb  i|i  ))erfpre4)en  ?  @tn  Sebi^r^ 
imat  angefeilt/  oft  matt  unb  langn)eUlg  nact)  bem  @ebrau(b 
feinet  3ettalrec(S,^  DpU  ^arteigeift,  dpU  Suäfatte  gegen  bie 
Seinbe  @rumba4)^;  oi^c  (o<t  iu  gleiciber^^t  auct)  i>o8 
f^boner  @teikn/  nur  bai  man  (icb  immer  bie S^^rjal^I  1568 
benfe^  ooU  grei^eit^^iebe/  doU  ^nef boten  unb  enblicb/  iu< 
m<y  gegen  bqi  iitibt,  »ofl  oitf^t  gemeiner  ®taat«fentnil» 

SSJa« 


^Ba«  iolte  und  olfo  f^nhecn,  e#  ^&  ttiltlut^cUen  ?  2)te  ® rum^ 

6a€(>if*en  $inbe{,  fagt  ieffmg  mit  SRecfer,  |tn&  nun  lingft 

tor&et.  felbft  in  i^ten  unmerfHctften  Solgen  t^o^^ek    fttt«^ 

lotflilugttfl'fott^el,  d(«  ^crjog  3o§attn  Sriebrii  pnb  ttirgli 

Hoetmeft ;  toai  fan^  e<  dlfo  unerlaubte^  fepn,  ein  ®ebic&t  }tt 

«neiiern>  t)a§  auf  ben  erflern  mit  unter  ^mhf)t  ?    @emi^ 

^flt,  ta^  in  tiefet  dac^e  un<  noc^  monc^eö  bunfe(,  unb  fa^ 

öfle«  «tnfeitia  g^f^tteben  ifi.     "Äugujltf  ganje<  ^eben  >ar* 

itet  no(*  Quf  einen    unpatteiif4)en  Siogr^ip&en ;    e«  toat 

fo  fc^t  für  feine  Ötaöten,  ja  'ffit  fein  ganj  Seutfcbfcjnb 

~tt>t4ttg;    tt  felbfl  mar  fo  t^atig;  fo  p(aneooa,fo  t^odS^or^ 

ifige unl) amf)  dagegen—  benn  ec»arSRenf(*unb  gficfi — ■ 

fd  mambe«  geiler«  ftbulMg;    furj/  fo  ganj  eine«  focbP^ 

f^en  SXobertfcnö  wertl^. —    aber  mann»irb  erfomnien? 

®ann  n)tcb  er  fommen  fbnnen?  93ei  jejigen  @infcbr&nfun# 

&tn,  bei  jeiiger  C^r^erung  beutfcber  ^al^rb&cber  ?  — ^ 

'  -  S'ft  geaenmSttigen  ©ebicbte  gefcbie^t  7(wgu|len  tft 
llnre(!bt ;  t>ai  ifi  f (ar ;  ober  tbttt  bedwegen  aucb  triebt  ju 
tioibecregen.  SDoc|>  unter  ben  laufenb  Unfr&utern  fprSfi  auc^ 
getoi«,  juweilen  ein  f ruijbtbarer  |)aim  auf  ,  unb  i^tt  ju 
fi&jen  ifi  ^flicbt.  aucb>  ^at  beo  4Berfafft?r  nocb  Qnbre 
ÜRerfnjiicbigfeiten  feiner  3eit  eiftgjjmif<bt,  unb  outb"  biefc 
ftnb  nicbt  t)er&cbt{icb.  *  ©eanbert  t^  tiii^t«  n^orbAt,  auffer 
bie  alte  IKecbtfcbreibung«  SRoittbe  @te((c  ift  »iit  (u  lang, 
ntancbe  b&rf tig ;  i(6  i^irbf  t>itll94tt  mancben  ^^  \>zv 
bienet  ^aben^  tt>enn  i^  fpicbe  umgef(Sbme(it  ober  büccb^ 
fi:ticben  ^atte.  über  3(e(bt|feit  .,fdbiea.  mir  he^  Mmtt  bie 
befte  (Sigenfcbaft  alter  Urfunben  ju  fepn,  unb  n^  üf^ 
firebte  icb  baber  bo^i6g(i(6.  ^iei?  i^  atfix/foDteti^fonb 
unb  lefen  fönte !      \ 

I  .  .  .  * 

®.  e.  t. 

•■■    ■  •    ■  •  • 


/    ' 


66     :9>MtA^^^t^^nf,\kt^ei^^ck 

©rabf<&ttft, 

t 

^iflorff^ct  S&txiäft  unb  Urfprung/  Znfan^,  ^tccH 
mb  €nbe  be$  ©ptifc^en  ^rieg^  ^   begrcifenbe  t>H 

^  ^cimlic^e  unb  t)crrat^enfc^e  ©cfdngniö  /  ^oftetung^ 
Utc^dl,  e^eCution  unb  ä>ti^üd)m  Bfc^^ieb  ctli(|)tr 
gu^tnc^mer  t)on  7(bel  unb  onberer  onfc^nlic&cn  ^er? 
fgnen  /  fo  im  £)ien(l  beg  butct}lduc()tigflen  ^^f riogen 
S^^ann  ^tieDeri(|en  Begrijtem  "und)  xoa$  na^ 
bet  ^eimli^en  2(ufgabe  in  berfelbtgen  @ac^  auf  bti? 
ben  näc^flberfc^iebenen  9teic^6t6gen  unb  fon^  befc^fof: 
fen^  mit  cfngemifc^tcr  t)orI<\ufener  ©efc^idi^t  fo  im 
^a^t  T5^7r  in  unb  ouffer  bem  9t6mifcfyen  ÜUid}  ft(^ 
jugetragen» 


Snbie  trafen  unt)  9{itfeC/  fo  tet  ^nß\\^tn  fJi^W^v 


,  wSi^itmW  e^  ift  eid  tvaturi^  Seit, 
9oa  %fii6fa(  unb  t^oS  «Qerselti^ 
Ifl  oa  eit(^  aä  UKtn  fleifilß  ^U;^ 
S^t'tteir  uitb  (Jhrofett  wollet  hit 
ilimen,  ba|  id^  o(^  unftebnt 
€tti|  fo((^e  @c^rift:t&g  lif  bii  i^anb. 
S)Ai  ®|Atf  auf  einer  Augel  fie^ 
gnug.  »unberttc^  ^itm  tte  ge^e, 
brum  looBet  au«^  ÜRitleiben  ^on 

10  mit  benen/  fo  )r|t  in^auec  ff  am 


V 


•-^ 


>: 


iDi^meU  i(|  ein  tranrfg  ®ebi(^c 
Anfang/  unb  geben  will  Qer^e^ 


»f 


tvle  geinbf  gReifler  iDorbin  f«ht,    . 
über  Die  Sefiang  @rimmetif{em ; 

9i6  mir  burd^  beine  9 jttttd^  ®nab 
«om  j^immel  eine  gute  ®a6. 


S)<i  trud  6fe  (aififtlic^e  Jtron 
o  ber  anbr^  aRajrimtliaR/  ' 

VkOi^  tAufenb  unb  fänf^unbetl  3^^ 
5a^  fec^^id  fec^fl*  erfdOet  mar^ 
im  fed^l  unb  ftebentcn  bajU/ 
ba  aOe  SBeit  mar  ^ofl  Unru^, 
Sefd^e^en  fein  Diel  fr (tfam  ^rng/ 
bie  ntetnanb  ^a6en  foO  fär  gering; 
ble  ^  jum  X^eil  eiji^len  »iO/^ 
niemanb  }u  Sc^mac^^  {tt  Sutem  3(^(* 


^-^ 


^ie  Der  ©otifc^e  ^rieg  entfprungen« 

Sin  Sb^mann/  fe^  meie  ftetant/ 
30  93t(^elm  t>on  (Srumbac^  »arb  iienant/ 

\vi  feinem  fc^meren  ]((ter  »ac 

9on  Sanb  unb  Seut  ^%x\  rieben  gar 

turc^  (Semait  unb  Ungered^tigfeit 

barum  inanc^  J9ei6  gut  9ef<^eib« 

eolc^en  aufnahm  ein  «$er}i)g  gut^ 

\Ati^  2((ter^  ftc^  erbarmtn  t^ut,    • 
,  weit  er  loon  ^udenb  gewefen  oxi 

ein  treuer  (iuger  ^a|)itan, 

Unb  aucb  uon  Der  fran^dflfc^en  itron 
40  {um  SKinmetfier  genommen  an« 

SSeii  aber  \i^^  StugHili  9tat^ 

/  ein  Xrgtoo^  lang  gef^^öpfct  ^«1/  :^ 

S)ap  ein(l  ber  ^erjog  mic^t  ^erfur  ^ 

'      «  a  fem/ 


V 


r" 


6%    9.  ^t(S  '@et>t(^t  «iom  SSerf*  Der  ^lat^tigal 

tommen,  unb  nac^  bei  93aterd  ^ur 

(leflen ,  Derfuc^t  .er  «Oe  5flcf 

}u  Mngen  i^n  in  groQ  UtigldcÜ. 

?alf(^  Seugen  aufgeflanben  feirt, 

b(e  (Argebrad^t  Sefärbten  Schein ; 

äBif  bec  ©cumbad^  ba^tn  bebaue, 
50  ba$  et  9lttduf{um  ouf  bet  3<>dt> 

}n  fanseti  «efiftt/  etlic^  burcl  fJein 

gefoltert  unb  gemartert  feitt/ 

tag  (ie  9e}tt)un9en  ^an  dcfagt/ 

todi  fie  Im  legten  Snb  bettagt : 

Xfi  miren,  jle  gefertigt  ab, 

|tt  machen  bei  Sfugufli  ®ra6 ; 

ba$  ße  folten  mit  fonberm  %%\^, 

t>ergiften  feine  ^o|l  unb  ®|)ei« 

ober  burd^  et^en  mirbdc^en  Schill 
^o  9(u0Ufli  Seben  blafen  a)ti* 

©rumbad^  unb  ber  aBtC^eltn  t)on  ®(dti 

l^re  2tnt»ort  fhllen  beibe  ein^ 

enftd^ulbigen  fi*  offenbar 

burc^'m  (Drucf  i^r  llnf((Mi(b  machen  ttor; 
I    J&erjog  Slttgupü*  fangen  t&ut 

bie  {Drucfer  mit  grimmigem  ,®emnt 

imb  unterbracht  t>iel  S^rempCat  • 

forgt ,  Uttf<^ttlb  mörbe  offenbar. 

'  Sin  Stetc^itag  mirb  ge|le((et  an 
70  ju  augöburg  Don  bei  Äaifcri  Äron 

cintömmen  f  in  bei  9ieidS)ei  ®tinb^ 
.  bie  Dor^in  aaen  ftnb  betent; 

S(ttgu$f u4  i(t  gekommen  ein 

auf  einem  güibn^n  SBägeteiU/ 

ieud)t  aui  ge^mungen  ^itfirument/ 

erbittert  aO  bt^  9?etcbci  @(änb 

^toiber  ben  ^eraog  unb  ©rumbad^/ 

baf  man  erneuert  alu  0ac^/  ^  ^ 


.9,  lütt$  ®^i^t  bot»  iSetf.  t>er  9la<9ti94ff,    €9 

f 
/ 

^  2)a$  man  bet  SM  »^^^  <^n^  &<^n 
10  a(#  foU  nid^r  e^equlte't  fein 

bie  oUe  3(cbt  t)on  Serbinanb^ 

fotc^f  tjDär  bem  iReic^  ein  sroffe  Sc^iinb« 

€ln  iDoftor;  genant  ^ein  rid^  ^ufan 
auf  ftd^  na^m  bte  Negation 
mit  gnug^amer  Snfiruhioit 
n>ie  er  all  @adb  ftU  bringen  an, 
mit  Briefen  unb  mit  3lni^<^<>menf 
gefleOet  an  Ui  Steic^ed  &tänb ; 
2)amit  er  aQen  %t\i  anwenb 
90  ftnb  t^m  fd^ jn  ®aben  iuerf ent,  ^ 
ja  e}tic^  taMfenb  (Sufben  mert^ 
^01  i^m  ber  «^er^og  fef6|l  t>ere^rt; 
toifm  ®oIbe  eine  ^ite  fc^to^er  ' 
an^entet  @ram6a(^  i^m  iur  S^r. 

®ei(  aber'ber  SDoftor  i^ufan 

gfeic^  wie  zin  Schaft  ifl  fiiUgeftan, 

bid  b(K^  erfl&rt  bie  Obera^t 

unb  er  flc^  aud^  t>on  bannen  gemac^^ 

i<k  SXofenberger  gefongen  war/      ' 
100  unb  (ein  SDoftor  gefä^rt  von  bar, 

»erberget  er  fi($  ^äbf<^  unb  f^in, 

nirgenb^  fl(6  motte  finben  tan ; 

bei  ft(6  beriete  aO  ^nfirument, 

bem  ^er)og  {eine  mteber  fenb 

j^and  ©amer  fnc^^  \%n  flberaS 
.  ^ jrt  anber«  nic^t ;  ben  bSfen  ®e^aS : 

mie  ba«  ^inmeg  SDcttor  i^ufan 

unb  (eine  &ad^  geaeiget  an; 

bem  «^erjog  folc^e«  bringet  für 
1x0  fein  ^ziyt  üeOet  in  Unrn^- 

gerufen  mirb  Sottor  ^e^tan, 

gefraget  I  mle  maitfolte  t^un;  ' 

€  3  bet 


« 


7®    $^  Äff«  ®tbi^t  txmUßitf^  &er  Snac^^goB, 

tin  mmi^  ©tüanefn  fyit  ^tt^, 
We  Äarrctt  fyit  geffl)^  in  ©rerf. 
,  ©U  ea*e  (n  gi^flfe^  ga^rm  fb<ft.„ 
Stat^ ,  wie  man  fcO  afl  Sttflrnment 
»on  bem  ^ufan  fobcrn  Be^nb ; 
SRttbofp^u«  feld^e«  f^rdSet  gM<$ 
1 20  tem  ©bam '  fem ,  SMtox  .^eJnrf^, 
•  wie  ^  ftc^  nic^t  fofl  flnben  fan ;        i 
>er  a^me  ©ot  Weibt  auf  bem  gMan; 
ber  ©rief  (fmmt  in  ,bt«  J&erjog«  J^anb/' 
,[Rubolp&  mitb  ju  ein  ed^elm  er!am^ 
ttwb  wirb  geflngdc^  dcnommett  an, 
aU  btt  oerrdt^eriic^  getrau«    r\. 

3tt^e<  arbelr  JDeftor  ?Jontoir 
«nb  fleBf  ein  fd^jn  9hirra|ton 
an  oÄe  etinb  Dom  gdn^n  Slelc^^ 
X30  beii  J^anbel  aO  enbwfet  gletc^ 
mit  fek^er  ®e|lalt  unb  S^imt  Xrf, 
baj  ffe  uon  aaen  gerÄ^met  warb ; 
mb  t^t  for(«e<  in  lurjer  ©C    . 
unb  (Iffit  ein  ©^rift  t>on  ©ogeii  rtel. 

3r6er  bie^  fatferUc^e  Xt$n. 

mifp&vH  iör  Äonftupoti) 

tDiH  ©rumba*  (tractt  aellefirt  ^an, 

mitanbem,  ai^get^an  im  a&ann. 

So^onn  grtebrtd)  ber  wfrter  J&err    -. 
140  bewacht  fein  &unb  nhb  farftKc^  €^r,  . 
.  fein  JÖiener  fo  wolt  liefern  nli ; 

Un  5Eöifer  untert^inig  bittt 

M  feine  faifeiHd^e  «r(>a 

In  &nabm  foK^eö  woff  t)er(lan, 

®rtJm6acl&  ju  gebe ti  frei  ©eleie 

an^  md^  ©renjen.  Äeiit  ^e(<|e» 


l^m 


'V      • 


>.- 


i^m  »otbcn  1(1  j  b«ram  er  bÄdJr  •       "^  -  "^^        ' 

fciti;.^*  >e(leöt  mit  g>roj>((mr/       '"  ./ 

X50  fnn  Untert^nm  aftl^jrriiumt^M 
wer  woft  in  ber  ^efa^utig  fein/ 
fein  Stahlen  laffen  fii^r^i^^it  ein, 
bem  mo(t'  er  ^eben  gewiffen  Sol)i^ 
mit  Sei6  unb  Seben  Ui^  i^m  ftan^.- 
hoä^  fo(t  ft^  »ot  ^n  jeber  n)o( 
6ebenlen  unb  ftetrac^n  aü 
)tt  galten  feinen  ®b  unb  $fli9t>i 
nie  ^onbeln,  »it  ein(<&l(Bi|fi(^tw . 

3nbe«  bie  Mferlicte  £ret^ 
t6o  ^ieit  an  um  Q^)cefu&ion, 
9(ttgttf{o  f(&i(f t  eiti  flavt  9)?anba(;:  ' 

'ba|  er  um6rin9en  ftf  Üe  &tabr>      > 
ben^l^e9er  unb  ben  3(ec^ter  aS 
itt  Zwingen  unb  bringen  {u  ^odt   - 
foit  feon  ber  Oberft  ^aplraii  .      . 

anßatt  be(  t^idi^nt  i(von*         ' 

Suguflutf  wat  t>on  @tunb  bereit, 

trug  auf  ben  «^erjog  Dor  etn  Sleib;- 

bei  ^ttht^i  trüber  fpant  mit  an,, 
S7P  toeil  er  auc^  mit  i^m  f^at  ein  &p4in4t,  ' 

!Dte  Pfaffen  aucb  ^k\d)  maren  fro^/  . 

Ratten  ba€  ®piel  g^ni^^en  fo ;      : .   . 

9litrrneifler  irrten  bin:- unb  ^fr> 

oufbrac^ten  balb  ein  groffed  J^er. 

2tm  g^rifltag  ®ot^a  Wrl^  beretff,        ♦  '; 

»eil  fo(<^e  Zeit  gWcflicb  erfent  r 

bie  gelehrten  ^atf)em(iiict,  ^     • 

bie  gelehrten  ^obn  Stflrologi»  '  '  ' 

IDer  von  3Buc{burg  ^at  ^gj^tA  an 
igo  ein  jfrieg  in  beutfc^r  Sfl^i^n, 

»  .     .  €  4  "^     .    .    .  ba 


/ 


y 


ba  er  mmerft  bcr  Srettnbe  Bleib  - 
iiRb  tmifcbett  trübem  mc(  «iti^ettcir 
»iber  ^rfiU(^  nnb  Kbiibliit 
«erberbt  xMk  Sanb,  irfel  &9I  tmb  Qitt 

J^erjog  audtif{  t»ar  Jta»tiaii 
mtfloet  ber  taiferlid^jn  J(i»ii 
te  $Sinterieit  belagert  »arb 
bo<  fÜrfiHib  <^it<  t»oti  Seittben  \fix\%   ^ 
bmn  tveU  @rumbad^  t^oU  ^ri ifer  j^amt 
»90  beforjet  fl(9  ber  ^f«ffen  Cebftar :  - 
bag  be»  ®rumbad^  ber  tAofUg  ®ir| 
aufdgen  miete  tibiHcben  6dftmer|, 
otib  mSc^f  i^m  werben  nicbt  fe  sue 
^  )a  (ritttim  t»on  bem  eblen  9(oe* 

S>a  nmr  ber  f Anf  unb  \ym^%^  %^ 
be#  Senner«,  ring«  um  ^ot^a  (ag 
b^  Seinb ;  ^uli  ^ete^ri^ng  toar ,    ^ 
ba  f{(b  famlet  ber  Pfaffen  ec^r, 
ber  Sranßfcb  itrel« ,  ber  von  SBrautifi^oeJf 
aoo  a[ttgttf{tt<^  att4  ber  «Qeriog  reic^ 

Sin  tanbto)  warb  ge^Oet  ati 
1»  ®aalfelb/  ba  bie  Umert^ti 
bed  frcmmm  SArfien  abfoMre 
«om  eib,  tDoburcb  ffrobligire 
Sodann  Srtebrtd^ett ;  »nbwirb'gefARN     * 
SCbfoberungdfc^cift,  bab»rd^  ermaßt 
bie  in  (See^a ,  baß  fte  baran«/ 
.Sieben  feiten  nnb  jweic^n  no^f  ^«}#, 
mit  bolfor  3(bfb(ut{on 
110  t)on  Ci^e^pflicbt  ^u  ge^n  ^itita» j 
^^l  ancb  ^rnacb  (ein  Untert^an 
^^  tflrßen  einig  Jjfllf  fsO  t^n, 
»iewol  burd^  folcb^  2(6foberung 
Wtt  kalter  gebmmen  iplebernmt  SBai 


'/ 


mnn  er  tmoer  btn  Q3ra5er  fein 

Slu^uflo  toArbe  ®et(lan&  t^fun^ 

iDücb'  ^r  txftüd)  f^ahm  smn^oftit  - 

beä  ^mfer^  ®un(i,  unb'in  feine  S^anb 
220  ^aben  be<  Q3ruberd  0tabt  mh  Sanb; 

tDÜrb'  au(!^  ^uguftu^  gelten  ab,  ^ 

'    unb  o^ne  (geben  f ommen  ju  ®cab, 

tDflrbe  €t  btt  nid)ftt  ^tin  i\xv  itnv,     ^ 

unb  wirb  B^enbet  afl  Aufruhr. 

■  •    •  '  ^     ,  - 

©totf^uferfla!ff/ff$r^*  Wblef,       ^ 

teil  Seinb  aufrichtet  in  ber  &l, 
I    unb  fc^reibet  ©rief  an  alle  ©tänb, 

bag  man  i^m  \>itl  ber  Q^&c^fen  fenb. 

2>ie  Oflcreier  efien  tooft 
230  3n  ©ot^a,  wenn'«  i^m  geüngen  folt 

2(ud  €rfurt  unb  biei  anber  ?anb 

wirb  jugefft^rt  Diel  ^robiant, 

t)ieiJ&afer,  »rob,  «4«,  gi^fc^  unb  Jifc^ 

nnb  m^  bebarf  ber  Äriegrteut'  $if4 

Sa  gleich  bfe  e^abt  bom  ^einbel  ^^er 
ah  aOem  Ort  umringet  fe^r, 
f tlid^e  Steufer  geritten  lein 
^  gleich  burc^  bie  tO^ac^t  i  barunltr  ün 
gefangen  warb  /  bizmii  er  war 
240  mit  ®e(b  unb  ©rief  belaben  ft^wer, 
unb  weil  fein  Jptn^ft  ein  %att  get^n 
ha  er  i^n  weite  fpringen  lan, 
bU  atfbern  fortgeritten  fein 
gefc^toinb  ^  gleich  wie  bU  iSigeiefn* 

S>en  funf^e^^nten  in  btn  9)}er| 
tt|l  fe^n  Ji<^  ber  %ffen  &^tti, 


> 


C  5  bur4 


c 


*   f 


tttt(6  %tantfuti  in  her  ^Stti  m  ^ain 
t>(el  Äriegelieüt  gejogen  fem, 
)«  j(empen  tüäV^n  ^tifierpfai 
150  önb  Ju^embörg  «ajli*  gefejt; 
tie  }09cti  aü  auf  Sltebetlanb,     ' 
)tt  foberii  berer  ^faffen  fianb,  ^ 

/      "|u  MöjSbürg  tl)5t  fte  nähern   an 
dnb  SRärnderg  bte  pfaffifd^e  Sa^n ; 
Stier  unb  ^6Bei|||a6en  Q^rob 
ben  £rie0e<(euten  in  ber  91ql 

SDen  fünf  tmb  iwaniiiftm  fi»s  an 

)U  fingen  t)cn  eim^  (Sbelmann 

ein  tnvi  unb  beutf(^e  ^Ra^tigad. 
360  »elc|e  gefungen  Äft^rafl. 

SludUfiuä  bringen  ^eifl  SU  9ßartt 

SSief  ^auernficl  t>on  £ein^anb  flarf, 
,     bie  tr   |tt  füüen  »ar  ftejint 

mit  Srben  unb  im  (Gräften  gefc^mCnb 

)tt  werfen,  wolt'  alfa  ben  ©itg 

er^aifen  balb,  enben  ben  Ärieg;  ; 

auf  9l&ber  ^at  er  ^rücten  gemalt, 
'    bte  tAnfUt<^  unb  fu^til  ttba^u 

©aburc^  m\f  er  ein  SJJcijler  fein, 
370  fl6er  @ot^a  unb  @riminenfiein» 

2)a  aber  blt  in  ®r:imnien|!fin 

nic^t  moUen  gleich  erfc^rodfen  fein/ 

i)a  ni<bt  6alb  (am  ein  jeber  &tanb 
^       mit  ©Äcl^fen  unb  gerader  ^anb; 

toeil  au<(  be^  93inter^  ^arte  ^&(t 

lal  J(riegei8t)olt  fe^r  ^t  t>erilelt, 
"  att4  ferner  8«  ^eforgen  ü>ar 

tut*  ©omnter«  J&ij  nic^t  feine  ®efaOr, 

t»eit  fte  »erfc^offen  groffe«  ®elb 
tSö  «uc^  ©eilige  Motgten  auf  bem  gelb, 


o 


bA((teii 


9«  3Qtt^  &tb\(i}t  »cm  ^iif,  f>tt  fflo^li^   75 


fär®4)lij3e  fi(^  )u  machen  frei; 

hvti  SKenat  S^^t  nniren  t^inian  , 

tin  @tiOflano  mai  6  gefteflet  «n^ 

ie&et  VfrfudK  fein  falf<^  %&i, 

tai  i^v  3tnfc^iag  ntc^t  singe  jurfiA 

Srfilic^en  ^att  fie  gefc^nfet  eitt 
^ie  ®läter  mit  htm  (larten  SBein, 
Carter  unb  Mauren  trittiten  ^emcu^t^ 

39Q  ba  man  gc^anbeit  90m  äSemas» 
^^  fte  ecfüUt  mit  fAfiem  >lBciti/ 
bet  %'  ufei  ifl  9efaf)reii  ein, 
bec  burc^  2iubam  ^ic^ariot^ 
C^riilnm  feibfi  vei  ratzen  ^at; 
»id  lorgen,  baß  anc^  ^n  htm  Selb 
ein  €|'e(  tommen  fc4m^r>^it  6elb 
mlc^  ben  diAtlnfeitler  ftar  t>ei:6{enbt, 
t^al  er  J^ugein  o^n  graben  (i^nbt;     ^. 
au(^  ^at  bie  falfdl^  üt^etorita 

300  ii)t  tänpcf)  Gtütf  geieiget  ha, . 
\tiß  me(  ge^a^t  i?on  ^c^b  unb  tnu^ 
aU  S^rbacteii/  verachtet  mit  Iru^v 
foU  jejt  «ine  flanje  giai«on 
um  tpenia  £eut*  in  trauern  (ton  ? 
tt)plt  i^(  ^^^<^  ^^^  d^ttie  9{ei<^ 
feilten,  bem  i^t  bei  meit  nic^t  gleich? 
«eM  un«  ©rurnbac^  unb  htn  %m  ^tiixL, 
fo  foUet  i^r  bejnabet  feim 
2)er  SArfi  foü  fein  o^n  aSxeefa^ 

^<io  3(ttgtttlu6  ifl  i^m  gängig  gar ; 

.     mir  Wfen  auf  aO  €ib*J^pfli<^t 
iifi  feib  olf^  fein  ^4fe»i*t. 
2iie  ©lotfl^imec  beer  (ebet  «n ! 
JRiemanb  en*  me^  entfej^n  taw^ 


xy 


V 


SBerbt 


/' 


SfBerbt  if^t  n^t ;  folgen  uu\txi^  gt«t^; . 
tcitb  tommttt  ^twiiiid^  B^^flVr  ^d^aft ; 
tte  &tabt  nierben  Q)tr  plAn^etn  rein, 
Stann,  SBeib^^ufamt  bett  JlltiMeln  fieüt, 
mtbeti  mir  mdrgen  5at(^  ba<  &c^ii»n ; 
320  aU'  euer  £anb  wirb  fein  W^erc    . 
$e(^/  Seuer  werben  ^  wir  werfm  ein 
unb  fc^iefitn  eud^  in  C^täcf en  tietn ; 
t^r  werbet  flerben  in  bem  9ann 
a\i  tKttfrä^rer,  tein  Zf^tH  nid^t  f^dtt 
.  An  &mti  9teic^  nttb  {einer  ® nab » 
(ebenfet  tDof  ber  Geelen  ®<|^ab ! 
bie  ^(e^ter  eud^  falfc^  ^zi^^n  m, 
toi  wir  bie  rein  Steltgion 
5ur(b  biefen  Jtrieg  p  tilgen  $e|tnt, 
330  barum  Ufl  eucft  ni((f  machen  blinb ; 
bebenfet  wol  bie  f(fearf  SRanbat/  ' 
Zbbtuä,  3(bfoberttn$/  ^lwat\ 
QBer  wiberfirebt  ber  Obftateit 
f^  fe(6er' bringt  in  JE^erjefeib; 
€lner,bem  anbern  felti  6ifben  ein 
ietb  in  ber*&robt  unb  @timnienße(ii. 
SBenn  i^r  nun  flimmet  Merein ; 
fött  if)t  ix^lid^  im  @rimmen({etn  ^ 
onfangen  eine  (Dteuteret, 
340  bie  SbeOeuf  nni  binben  frei; 
tnbed  fo(t  i^r  euc^  merfen  tan,         ^  «.i 

wie  i^r  bei  i^m  wo(t  trenlic^  ft^k 
gtt  nteibeh  oD  &ufpiiion ;  ^ 

ben  Ztä^ttvn  gebet  i«  t>erfla^ii 
wie  t^r  geft^/  in  ®rimt|ien({eiti 
euer  befiel  ®ut  ju  fAl^ren  ein, 
he^%  Sold^i  ffir  Seinben  ^ei  be^utt,  > 

»Ott  fAr  fte  fe^en  8eib  unb  Q&iut ; 
\old^i  wirb  eud^  fein  tin  ioi  unb  9X)t, 
3  SO  nic^  werbet  fein  Amtinget  me^r; 


^ttm  ^ü^elm  tt)trb  mit  jiHtt  ®näb 
«ecgeUen  folc^e  U6Uc^  X^at;  , 

i^r  mtbtt  M^  aO  @ut  un5  iatit, 
tDte  t>or^  ^i)en  in  eurer  JpanO ; 
lebet  mirb  bd  bem  9Bei6e  fein, 
frit^ic^  trinteft  6en  td^len  SBein/ 
bie  iB^ngdrten  aufbauen  fc^itt/ 
bie  i^r  K)t  mäflet  liegen  lan^ 
unb  werbet  t>on  btm  sanken  Steic^ 
360  gelobet  toerben  aOe  gleich/ 
anc^  bei  ber  taifer(ic(^eh  Stt6n 
werbt i^r  in  grofler  ^nabe  fiano»  '\\ 

iDa  3uba^  alfo  front  genia<^# 

«n^  Sreue  gan)  get^an  in  Tld^tg 
,.  erzeiget  bit  Serr&t^rfc^aar 

i^r  falfc^e  ^iScfe  offenbar« 

Siner  ben  anbern  rebet  an, 

06  er  aud^  g(eicl^  moit  fponn^  an? 

unb  ha  fie  nun  t)ereinigt  M 
370  t)om  b&fen  @eifl  gebradS^t  {u  §(i8 

^an  fle  bad  jiBert  gefangen  an, 
'    tDoUen  @rumba4  geliefert  ^n. 

IDer  Särfl  trat  mittesn  unter  fif/ 

mit  SBortin  fie  anrebet  frei: 
.    ^»^ebitttet  euer  ®ib  unb  ^flic^t 

batton  4^r  miffet  gut  ^eric^t, 

^ann  ti^  bie  @tabt  belagert  mit, 

fprac^tc^:  ®er  ft(^  fürest  far«efa|r' 

ben'n  geb'  ic^  aOen  freie  iSHttd^, 
380  bag  er  au^)le^  u^i^erjagt  I 

wer  aber  mir  miß  Xreu  unb  €A  ' 

leiflen,  re<f  auf  feine  Singer  bi^ib ! 

Unb  geben  t^ab'  eg^  juiti  ®e*ü4t 

eine  gute  B^it,  ja  Xag  unb  SRa«^«^ 


2)« 


\\ 


7^    9.  lüu^  &tt>iQ)t  t>0m  Sierf.  Der  3ia(|^(tgau^ 

S)a  l^ht  ify:  mit  ein  St&  %ttf)ati, 

iDte  Mtit  ifyc  tni^  benn  je^t  »ertan? 
^  ClW^S^t  ut^  ttoc^  feine  diot ; 

n>it  ^6en  &<iih,  SGBein,  ^(etfd^  un5  Qro^ 
V   ^)&),  ^ttloetunb  9Runiiioni 
3yo  (Sott  ftrttt  fAr  nn^  imt^i<i^fmtS)ton; 

n>enn  urtc  i^  fleifiig  rufen  ai% 

x»M  er  und  ftc^er  Hi(^t  Verlan ; 
.  oui^  ifl  f«^r  'gut  Die  ^^ofnöng  mein,    r 

loii:  foUen  Uib  entfe)ee  lein. 

e^  itl  nod^  nic^t  ^ad  gante  9tet4 

ttti^er  uni  i)kv  t^erfarotet  gtfi^ 

SBiei  finb  gefommen  nur  {um  6(^etn, 

Me  und  »om  ^erjen  gänitig  fnn; 

tüenn  i^r  mt(&  je^unb  n?o(t  «erlang 
400  ^t't  t^r  foKen  erfUic^  Don  mir  g<in; 

^tf  ic^  folc^e«  t>oft  eac^  genmfl, 

^&tt  idji  mt(^  ^eitltc^  te|  gerätl; 

lebenf et,  6«8  i^r  jpeult^e  feib ! 

£eiflet  wir  3:reu  ixt  öiejem  ©tteir. 
.  3(1^  fag  euc^  gu  mein  ^unfi  unt)  ®na^ 

»iU  eud^  erfiatten  aUen  @4)iib ; 

fold^  ^reu  |tt  lochen  bin  gefint 

an  eu<&  un&  Stinb,  unb  ^inlKltinb; 
/    ®rumbad^  mein  treuer  S)tener  i% 
41  o  Dem  gefd^te^  ®e»alt  p  biefer  griß  } 

id)  ^ab'  i^m  geben  frei  ®eleit,  •  . 

»erfprod^en  ecöjftj  mit  r^em  «id/  _ 

toie  mir  »ergint  bjrr  Sirbinanb, 

tin5  eue^  tM)r^in  t(i  wol  betont  ' 

auflufitt*  ^at  iftm  irflgen  an .  ^ 

falfcb  6ei  ber  (aifertic^en  tron;}  . . 

»enn  i^  i^n  jejt  i^n'n  ßefew  wtll, 

tt)irb  mir  (ein  Stenfc^me^V  «»erben  («(bi 

eu<^  mirb  eö  (ein  ein'  emanSüt^anb 

tm  96elf<6m  unb  \m  ®  etttf<^en  £a»b  i  t 

®cuni( 


\ 


9.  "Hirn  ©ebit^f  \>m  töerf.  t>er  gi«(^fi9aff.    7$ 

®rum6a(^  i(i  i^nm  nur  ein  @^eto/ 

mir  feiger  fie  auffäjiäl  p(n ;        ^ 

Diel  fein  »om  ^aftfl  get^an  in  ©ann        ^ 

tt>e(c^en  ber  «0^^^^  aufgetM  ! 
!Drum  woU  6et  mir  beflänMg  fein; 
i^r  feib  umringet  ni(^  etQein^ 
i(^  6in  mit  eud;  in  gUid)er  ^cfa^r^  '      .      ' 

n)iO  bei  eu(^  (äffen  «^aupt  unb  J^aar; 
e6  gUt  nic^t/  cA^  fAr  (Sottet  ®erid^t^ 
430  tbenn  ^enfc^en  l5fen  ^iiM  ^flic^t;    ..     ,  . 

bie  Pfaffen  polten  teine^ceu,  ! 

imb  SB Jife  unb  gimiäfte  @äu ;  -  - 

(SM  i\l  bU  58(^fie  06rigfeit^ 

mt  btn  er^Arnt^  bem  mirb  ü  itib. 

iDrum  mer  »iO  f^alun  feinen  Sib/ 

aufrichte  noc^  [ein  Singer  Uibl  ^ 

"if&er  bci,%  fc^elmifc^  treuCo«  ^fut 
tiot^  i^anb/  no(^  Ringer  regen  t^ut 
S>ox^  tunt  ber  gftrfl  nic^  a6e(an 
440  freunb(i(^er  fie  )tt  reben  on; 
bat  fl^  burd^  C^r^i  SE^unben  rot^/ 
baS  fie  betrachten  feine  9}ot :    . 
,>Seben(e't/  baM^<^  S)eutf<^  feib  I 
bema^ret  boc^  bie  ^rbarteitl 

2>te  Jtrieg^nt  fpifa(^n  offenbar; 
tDir  fein  »erraten  ade  gar. 

SBenn  euer  ®naben  Untert^an  ], 

iDle  treue  ^^ntier  t^oUen  ßan^ 
\p  fein  iDir  aOe  mit  bereit 
450  ftu  ^(ten  unfre^  $reu  unb  flEib^ 
hwxi  tA%\t\6^  gut  ip  unlir  ÖBitt  '  / 

fo  ßttb  btr  Mauren  Diel  }u  bief; 
unb  ba|  i^r  ^ier^n  iw«ife(t  nit/ 
JP  fDlel^^  un&t  «8er  ^itt/*  .         ' 


«  r 


**  i  '        ■  '  .      .     .      , 

tai  if^t  ftagk  eure  Untert^an 
wa€  (ie  W  [I(ft  enifc^Ioffen  ^anli» 

2(6ev  ti  wat  mit  t)te(^u  fpat; 

bentt  (an)|  j^uv^oi;  «om  s^knsen  9tat^  ^ 

ber  3ubal6rief  gefd^tiejften  «Dar 
460  ini  Säger  |u  ber  S^tnbe  Q>ä)aat ;  * 

ber  fc^marje  Teufel  toar  hinein 

gefahren  in  i^r  <^ri  unrein  ;< 

fein'  ante  SBort  fic  nehmen  an, 

»oUeii  fte  0if c(^  9ffief»t  ^att,  ' 

mit  fol4Ktn  @^tim  tafrifrjt  gefc^ac^ 

ba6  <^uc^  ^<i^  S^tf^tntte  &^ma<fy 

für  i^re  treulos  Sßeuterci 

<iuf  bU  2tit  nic^t  moc^c  wefen  frei; 

o^mol  &mmbaii  bebedet  war 
470  mit  Letten,  warb  er  bocb  ojfen^r* 

@an)  ^timmiglidf)  fte  griffen  an 

ben  oltctt  grauen  greifen  SKann; 

ben  i&ergf!e  i^n  fc^Uifen  ^inaii^ 

fd^tieffen  it^n  an  mit  @toif  unb  ^tc^b. . 

2)erd(eici)en  fontiSBSil^Im  t^oti^e^fh- 
fflr  i^nen  m(^r.t>er6er9eh  fcih  j  ■ 
«nb  worb  ben  vierten  tmf  Tlfitil 
im  ^ert'  getrad^t  htv ^^Hm^n^Uk' 
©en  finftctt  5iag  tidf  in  ber  fSladfyt       . 
48 Q  finb  geritten  mitten  burc^bieSBadlt      '        '.  * 
3obfi  t)on  S^ttülj  mit  onbew  mc^tr,  | 
bie  p*  bcflifTen  aHcr  S^^ 
J^arunter  war  Slntont  ^flug, 
ein  feiner  Sunfer,  ti^n  unb  f(ug, 
benn  gab  ©ett  ein  beronfire«  (Slid  .' '   ' 
baß  f!e  md)t  bur4  ber®c^elmen$iiSdf.    .               ] , 
öeUcftrt  fmb  in  gleich  ®H«I&«^;          . 
toelc^e^  bcrbro^  ber  Pfaffen  64<}ar«  '. 


tJ 


S>fn 


».  TÜt^i  ©ebic^«  »om  ?öetf.  Uttfta^tigat    Ji 


^m  flennten  ta^  im  %til 
490  ae((^en  feto  t^on  'SJ^enfcgen  t)ie( 
im  ^imm«(  9»^  unb  fc^recfltd)  ^eut/ 
tatur*  feebeut  mmd^  libtntf)tnv. 
3»f en  ^3e  brouf  bte  ©onne  flar 
im  ^lmm<(  gonj  »erfinfiert  »at 
im  Sßibter  un6  be^  üD^tttag^  3ett, 
bo^bur«^  öiet^ammtr  prop^ejei^t 
ein  tre^icl^er  Aftrologus 

Cyprian  Leovirius»       * 

500  bti  it^v  mtüxlU^  tft  tinb  tifin* 

Jörn  it^tnün  ^tiom  fein. 
Sit  ^ribitatiten  aü  mit  ein 
iu  Tintwttf  auf  ber  Jj)«rren  J&aii#, 
tag  fie  aa  foften  jteffett  aui ; 
taß  man  aufrieft  ber  Pfaffen  '@taO. 
bie  TlltM  mit  btn  $4jhi  aS; 
unb  baß  bie  3Reg  »ürb  cr(e6rire, 
karitt  bem  Teufel,  wirb  ^oflre ; 
ber  etJangeKfc^en  Öiemeln  r 

510  itirc^en  foH  man  $|ar  reifen  ein; "" 
wer  hm  ^apfl  nic^t  wolt  bttm  an, 
in  U^tn  Seit  fptt  s^^n  ^inmn* 

• 

©er  g>rtnj«  »on  P(Ang(t8 
Bit  trauet  btn  J&<fp«nJem, 
wa<^t  jl<^  »on  antiwrf!«»»«  tw^tait, 

©«  f!»  Me  Q^Qeut  nnn^l^«« 

i^r  SUifd^,  «u^  baf  (lt  flirten  c(tf 
5  ao  bcn  f «inb  mtf«  ®(^<;<n  ©timmen  jhf«. 
^tm  bo  ber  Stin^^^t^  wir»     ' 
wj^  matt  (rfäOet  fein  ^t^inb, 
SRttf.  34n.  79.  ^ 


V     ' 


^01 


i 


^at  er  |tt  biegten  sefan^ett  an,    . 
»if  man  bU  0rabt  fod  $veifen  ait^ 
bie  .^^fotteit  warben  aufget^an^  ' 

Susufhi^  fing  ^u  ftärmeit  an ; 
3e^n  S&^n(ein  finb  gefB^ret  tin. 
&ec^^  ftt  ber  Ctabt  seMie^en  fein ; 
»ier  futb  sef&^rt  auf  ^timnienftein^ 

539  ^  ^^^  mitflen  brauffen  feiftt. 
iSerr&t^rtfcft  Omanern  sk^eti  au^^ 
wie  ^liern  ge^en  fie  nac^  J^au#J 

!Den  breite^enten  Utu  Tbftil 
ttf&ütt  wirb  bei  Ferren  SBiQ; 
gefangen  wirb  ber  gftrfle  -gui;  . 

«Ufluftul  (ic^  be«  freuen  t^ur^      / 
niemanb  fldf)  (leOet  {tr  ber  Wtff^/      - 
©rumbact^  war  t)ar  geftunben  fef)r* 
.    ©er  Surfte  fprad^ :  »inm   biefe  geie 

540  t)or  jwanjig  ^a^t  aui)  tarn  in  M%    *  • 
mein  95ater  burc^  18ertöt^erei> 
welchem  b^  &ott  geflanbcn  M ; 
mein  Satcr  auf  bem  freien  ^eßi^  •   >  • 
i(^  in  mein  0(^to«  unb  eigen  Seit;  *    • 
am  Sag  SRifericorbii  — 
umfaßt  mic^  J^erjeieib  unb  SSkQ;     • 
bod^  bauti  mic^  me^r  ber  2)iener  mein/ 
bie  ^ierburc^  tommen  (inb  4n  ^tim„ 

Sl^c^  tJRittag,  ba  ble  ÖJlocf  Wijr  Irfer^ 
550^  erf&Ket  ifl  ber  ^einb  Regier 

hiz  SSage  war  im  Orient/  , , 

ber  SKarl  flunbe  im  Occlbenl,  .       • 

ber  3upiter  verborgen  War,.  .  > 

®aturnu*  jeigt  ein  grq«  Öefal^r..   *     ^    .  1 

3m  eitften  ^aui  bei  SJlar^il  &^iti  -        ; 

iok  Swilßng  m6)  war  jung  unb  f faiitt* 


<  4. * 


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r  (Jj-        t  •      «  I        J 


.4 


0 


Crfb 


erfltt«^  bet  ajeriog  Wien  Jim  i^-t»^  :?;»:;  hj  ju 
fftr  ©umbactf  feinen  JDIen^jm^  ,.  -wi 

960  e^  er  deurt^tift  buit^  ^en^»};:,: 
tl6t  fu^  tu  einem  9efi|Rgnj^i8{ft«n^ 

kun  «aifer  in  Äart^ion,-     m/  .  ^*  . ,-.  .    ,';;  k  ./ 


»  -*> 


Sie  Sflrttin  tnuHdSit  boitCet  dtol^ 
ftA|  fie  f&ir  bett  ireulofen  SKae^  ^ 
ler  Untertanen  4^Um% 

»ci*emitgttniärimmljen<^mflt    y^^'      ^    •'••'  ^"^ 
bretmat  i^r  ®eniad^  gelaufen -irt^V     '    '^'  '  ^'  ^^* 

QJett  ober  ^tat  fie  woltw  ^am      "-^'  ^ ^      ,    '  '-    '^ 
JDorum  fie  fid^  beftacjlit fe^r  -:..      :  i      Jr«« 

570  t)ie(  Slac^t  P^n  0(^taf  ^ettufen  Äfe  '  -  C     - 

»onunbfegeinb  geloffenein;     '      ;    '.  ..*   '' 
bie  ^abt  xoM  gefüllt  mit  f!5rob  unb  S&eih/ 
SRit  ?Wfc^  ttttb  ttDem  ^rotiiant ;  ,/.,,. 

ber  Ärieglmann  fagt :  ^  e«  ijt  eine^cöart^, , .    '  /    „,;.;' 
bat  bie  uerrÄt^rif^e  Hntert^hn  '  ^'!^S!L,\:  .77"^  n 
bie ©tabt  foboib  aufgeben  ^an ;  '    ';; .^  \  ...'   ^, . ;,   '. , ,/ 
m  wirb  ifen'n  fein  ein  €J(*anb  unb  J^ofttt.   ' .   '     '  V   "V 
^an  Att9  t»er(ur)et  unfern  Sol^n.  i>  \     ^ 

|u  ^aben  gut  unb  getoii  ^ef^fll; 
»nb  ifi  biefeibe  ^anietti '  ^     '  , 
mit  ©fünften  t>ie(  unb  mon^evfeL] 
bem  Jlaifer  lommen  In  bte^«$4nb/  . 
ber  Ruuubtriet  bar auI  t^erft^nb^ ' 


♦V         <  *1 


*     ■*, 


#  •  »  ♦*»        » 


Ifitgttflu^  i^r  berffMToileti^  ^4 
t  Itf  aie^en  feiten  au«  ber  ®tabt 

g  ä  V  lnbem 


{nbttn  (te  «^  }^m  totf/ 
wnbm  fte  bo<(  i(e)oseAiiitf/    - 
itflixibttt  an  «Qarmfc^  uiA-  S^r;* 
ttttb  6riii§en  ^im  ein*  CSSiffif  Im.       ' 
ttmreu  tarc^  UntrettriMf^  l^to^nr;  ~    *      '    "i^ 
®ott  »ob  nU^^  baf  man  i^ret  fc^ent      -         '- 


■■» « 


-  3 


.»  ■  « 


*•*•»»> 


Snbcm  bif  Z)iet^«f;}|r^  rW«'  . 

mit  be«  SAtfien  ^irfter  yi  ^lU^i 

tnmtc^  itrieg^mann  ^art  s^fffget  »^ 
6oo  inbcm  er  ge^  biur^^Me  ^%\%i- 

ton  Slomen  ttttb  Sttnof^m  fftn^ 

bubttrc^  manc^r  fo^tmett  <n  QDi^    ^ 

iDttt  95aumgaitner^  see^m  ^ 

3(tt3uflttm  an  be^lietjL  ^lobt^    . 

ip  tt  babnrcft  n^tben^totf  ^ 

unb  fommen  in  eUt  oro^  sitenb;       i .        '  , 

twm  3iu9u(lo  s^^fc^lagen  tt^arb 

mit  f int r  ftairfen^^e^fhi  ^a|:t ; 

7(u9u(lu«fe<^«aiif5emSeIbr^\/    /_  .  ;; 

<io  ba  fid^  nicmanb  (iir  Se^re.  flett'/  " 

2>e(^  Pub  i^t^r  ton^nen  DiH  bobpn 

bii  man  nic^  iivh  ^at  gt^eti  fäts« 

(Den  ftinfte^ten  warb  ^intan 
teft^vt  ber  ^iix^,  txnb  m^f^-  (an 
fein  dema^i  unb  aud^  bW  J^errlefn  alt;^ 
ba  ^re  inon  einen  3:rafrrJ(^dll 
ein  gro<  unb  jimmeHfd^  i^efc^rei- 
im  Srauenjimmer  manc^erki : 
nTL^  Stattet,  iieSe  Butter  mtinT] 
fprac^en  bie  janjen  J^üteUln,       ... 
wai  ^at  unfer  J^err  ^ater  t^än^ 
m  man  i^n  alfo  ffl^rt  «imattt      - 1^'''  ' 

•D  »iWt    (Id  auf  einV  isfBeßofe/ ?J4Ärtiij5rhietf.  t^M  MMMtn^ 


,, .         f.  #» . 


.«,    I 


tftii'     i        «     < 


*      »? 


•  <«     < 


eoOcnba«  imfrf  SHttter  feto/  ■    - 

dn  fejle  Pforte  war  %tma^t, 
«uf  €rfurt  jtt  ber  groffm  ®t<«t 
boburd^  man  ifyx  gefü^ret  ^at,  ^  - 

lüle  ÜRott^ia«  iinbjt  jris^^  ««/ 
630  tid  StettUr  i^n  leateitet  ^«n ;  ^    ; 

J^an^  *Ott  (Sermdr,  ein  gdlKic^  *^eer, 
mit  mi  ber  ÄutW  t^w^  f«^wn  ^er ;     ) 
ber  Sft(fie  Iprac^:    l)erfam(et^  ^iti 
geifUidb  unb  mettüd;  jett  t^ei  im !  '    , 

ben  Sütflen  fe^et  »ff enfear ;  > 

in  JFu^Ies  !SBa{{et,  frommft\jg)m^ 
fpra(6  ber:    fciuntet  babeh  toir^ 
^bt  Sien^r  tu  bem  anbetn  {prai^: 
640  >,2(c^  ®on  bfefet  ftetriU^ien  0iu^!  - 
iDer  .0<i^  tt>ii^^  mt  aefAffret  ^iii^        . 
i»0  foITn  wir  ®d^afe  flUlen^in?,! 

Jebit  ba(^t^  wfe  IT  (omni  ^mi^  _^ 

®«gen,  ^f erbe ,  mit  bem  Stf^rmanti 
irattti$(i(^  waren  aitget^an  i       . 
itnb  ba  er  nun  auflieigen  fott, 
tmb  man  i>oti  bannen  fahren  »b(t/ 
fprae^  er:  ,, ba<  ijl  bfr  irfte  ©e^titt ! 
650  Sa«  dott  sewalt  ifi  meinf  ^ftt»,^ 
feiner  Siener  einen  rcpgnirt 
ben  Sienfi,  btn  foic^er  «u  t^un  (ege^tti 
9»  ©ntt  anbem  J&erren  fu^e  bir ! 
!Denn  icb  mni  ^f^ttA  itii  m  ^ier*  ^ 

SBemt  beffer  wirb  ba«  ® (Ode  mein, 
foO  beiner  nid^t  toergefTen  fein !  „ 


/ 


ttttb  <jl  aCfo  itf&f)H  f^<m     ^  - 

gen  ©reiben,  an  gefansit^r  «TOönfc     . 

$D«  er  ttun.fä^r^i, «a«  b«r  ®k»W .-     .., 

6^0  fe^t  tombtxüit)  angefe^n  f^  .  .  ^  ,  ". 
jJir  fijftrfter  unb  Server  fein/  ^' . .  '  T  V 
We  ittseföjt  i^m  fold^e  g5ci« ;  '  '/ .  [ 

fein  Xngeficfet  fe^r  ^at  gwenW,    .  '/;\/. 

iitt<l^  bm  fH&ftmtifttt ,[%tt  mhUnH\  [\ 

»ie  fe{(^e«  oeum  jeHmwtu 

'     €tßc^  jtt  65e«frel  finb  ^ortl/ 
Mfle  \tAtm  M  Mm^itt^         '• 
bur<^  ete^u^fÄtt  a Witten*  öWc^;  - 

Ä70  bamft  bie  ©tobt  bem  ganjen  Äe(^ 
berfiJnet  unb  5&uf^j<^«ft/  set^an- '  ^ 
baf  bie  Äapttufasion   '  , . 
^  o^n  otte  «Ifl  unb  faffc^e  Ifltf    '  •      • 
gehalten  unb  ni<i)l  ginge  sötÄcR    ^    '     ' 
SDie  gjfaffen,  fo  ber  «eftemut:    ^    ''^  '  '• 
getrieben  unb  gebfirjt  nac^  ©(ut, 
gilben  eine  ®4Mt  gefangen  an 
^it  @tumha(^,  bm  gebunit^n  'fDfcan« ; 
i^m  anget^an  viel  «roufam  9)e(tt,,     . 

680  »often  erfbrf4e«  g^o<  unb  Kein; 
wie  Ppcni  mit  bem  Regnlo 

^  gelert  Wm  Tyranno  5iculo. 

2)en  pebge^enten;vn  3ö)rit 

ba.fl<^  no^et  ©rünibödicii^  SW»  ... 

bie  gteffen  Ferren  polten  Stat^ 

t>o»  Äßer  id^ttt  ©traf  unb  $ob;  * 

^uguHu«  wat  ber  g>rSf{benj 

itt  btefem  SÄmmergri^ic^t  erfent^^'^  ., 

JDie  ©elfljer  gewefeti  fein 

&90  bei  e^af  Otto  üori^l&etpeiru 


♦ «» 


A     ^X      '   J.' 


•{^erc 


^ 


.    .4>err  C^rifloffel  pon  Äarfomij 
^  jinb  ^abjari/wiefcf^ctt  td^  jejt  ' 

/^"  nJ4t  nennen' f an  mit  feinem*)  2mam, 
WeireU  id)  t^n  nid^t*  wo^f  Derflan ; 

SRit  famt  3ofob  bpn  -@d)ulenburg ; 

ber  Sefbrnorfc^att  3o(^im  ÜlobeQ/ 

ntit  famt  Softor  iiifaö,  ^cntgeO/ 

mit  Sbet^arben  tjon  bet  5&an/ 
700  b«r  ©oftor  Äfobt^  genant  ©tep^ftn^ 

6er  qx^i  Surift,  JDof tor  £rof on> 

mit  Sunfer  J&anß  ton  5)onifau 

t)on  ^lonfenberg,  ^mttt  Oeörg/ 

mit  Sricb  SSolfnioc  p^ne  ©orcj/ 

»iber  ©rumbac^,  ben  alten  |)elb/ 
'/  ein  blutig  Itrt^e«  ^an  gejteUt,  . 

]    toelc^^  (autet  ton  SBort  ^u  fBott,  ■ 
708  n)it  folget  «n^  ^M  i)an  ge^Srt: 

5Der  ©dSflu«  Mnftig.     ^ .f 

0  2)kf(ff»cmC8esf.fc«nd9eirtic0cm^iinam€»<2n   0<^lie{<9(« 


•  / 


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8 


i^m  .<i8erfQ(r«  Der  9Ja(5tf9daK- 


%f 


fj.  ■  -g  ?■ 


fGBelC^e  benni  Pfaffen  ^ibc  ^ofici^ 
tt»b  «ifttrfciftte  (5rt«p  lafTitt; 
imU  et  bU  9>f<tSai  (e^ttt  (an  ^ 
iinb  i^r  ^t  nur  ger&^ret  01V. 


M» 


*)  ibttr^etmn  Sjifiiff,  bei:  l^em.  J^etönfttÄer  rten.  fo  unay 
§(ne^in  ifl  o(il  er  ben  freitcdb  nid^t  ^c^fret^en,  £fc6^aberii 
^l(^r  3Rer(märbidfeiten  fein  mnb.  fat^  bte^ortftaansbctf 
Uü  3in9wr  (^«  6 1—87)  attgefansenen  alten  ®<dtc^U  erg 
ii^  aeijefejt  iyer.beii ;  bq[  e^ii^Inl  übß/^  M^  af euh^im  nii^ 


1 


z'       -' 


»wtt  9icrfaflf«r  titt  Sla^ligatt.  45^ 


loelcffe  fie  mit  ®^i»a(t  sinommeji  efn  ^/ 
»ei(  fr  tu  tiMen  ni<^t  ge^nt 

3^n  tiiHf  »oft  tNg  ftefu^r^t  ^an, 

^^o  bii  <t  fe{ir^9  fßotfett  gting  get^aii^ 
smb  benQO<^  in  ein'm  (ofc^en  Ißif 
»er  Sifc^of  sefloricn  hm^  ein  CM^tif^ 
f  eQ  er  %ajfe)i  un^  Q^eltetrt 
9ptt  {4ic|e»  ^f  M  %tifib$  ^mty 
«u^  Srfarl;  f<^n(en  ein  gantete; 
«»eil  fle  je^ro^en  i^ren  St^ 
^urd^  ixoil  ^arf  mterMieblid^  J^et^ 
ID&r  ßit  fein  ^((^1  eewefcn  feer.  ' 
SBeiUr  ^ern  tej^  SttgulH  £anb 

^^o^  An^riffm  mit  geu>(ipnetec  J^ani^ 
iinb  \^iirfArflii(^r  ^erfoji 
|u  SSartentttrs  bma^tm  lan^ 
SBeU  er  ben  Jtaifer  getiaiet  on'^ ' 
^aH  er  eSi  (Eib6j[U(i^  f^i  9^^¥^\ 
»eil  er  feinen  fffl^ften  )u  6er  Jtur 

^  §at  (ringen  »olleii  bur^  Aufruhr ; 
tttcU  er  i^n  flern  ium  Jtaifei;  gemai^t^ 

'  ber  ^ffi^n  i^ber  n^ri  9e(a<^t; 
^at  er  i^erwirtet  od  fein  dut 

^p  ittfambt.  ben  £eben  unb  ^in  ^tst* 
iOrum  0b  er  to^  ein^  Sfa^ffttn  ^eitt;, 
«ertienetjiae;    foO  tf  bo<|  fein  "^ 
k^^,  be<  9u|ufii  mi(b  ®en;ft^^ 
Set^eUt  min  metben  in  «tier  &tA^/^ 
ipeti  ieberm&nnig(i(^  iewutt 
Ifft0  eruti«^ra<^t  in  grof  Itnfojt 


•^ 


h' 


-7     ^ 


^f  sa^eii  ber  ba  6tein  <!Rit$e(fer  semej^, 
^  dSen  &<f^  set^an  bal  I6e{i/ 

.    ■  1» 


46o  «.  Tkti  ®m^t 


y 


/  % 


foS  er  M/^  ^ttn  %itU^  it^ 
750  to<^Q^(  0611  SRo^ffition«  1^ 

»,  SeO  Softer  Cticf«  feto  ßiOet  "Stm 

ftügtijlo  nid^t  gettagf  )ttr  Gtunb 
^    ter  freäimen  irö&utcf  Jjizijfaü^Uit,   . 

^at  er  ge(ro((ett  ^^rtu  4inb  Sib; 

toeil  er  be«  &xtiv^ibi  CA^ne '  9:^at 

bttr((  «0e  9te<^t  t^eranttDiurtet  ^ar^  ^ 

tinb  t^ott  ber  Sßa^r^eit  »le( .  ^r^dt       .\ 

»M<&e  utt«  J^erren  übet  besagt; 

I0Q,  er  leiben  tint  f4)arfe  $eirt      ' 
760  imb  in  t^ier  €&tA<f  jtejtfemtteni  feto.«» 

!Doc^  ifl  eine  J(ontrdbttrton  . 

in  blefem  Urt^eif  bteibeti  flaii, 

baf  er  ben  mble  er^lefieo  Im, 

ben  er  t)or  mob  bewahret  ^an, 

fold^e  ^ot  gebirte  ber  flarte  SBeiii/ 

ben  fle  )uoiel  getrunten,  efei. 

( 

^  *  N  •  .  . 

,,  ffieM  Smtmg&rf ner  iu  biefer  f  r{(t 
tn  d^et^  au4  gefunben  iflr 
onb  nii^t  ber  Q&«tren  iD^euterei 
770  gefl&rte;  nnb  (ein  Sebit^erei 
getrieben  mf t ,  fonbem  gor  U9, 
auf«  %itfttn  Ceiten  ijt  gemeSi, 
^at  er  verwfrtei  ^0-  fein  Sint 
nnb  foO  t>er9iefien  ^ier  fdit  '9(tte« 

„SSeil  |)terenini|i|  Vn  ßranbeti^eifi 

^at  wollen  gegenm&rtig  feiti^ 
,    ba  SBflribtfrg  eingenommen  foor/ 
I    unb  ^eimgefud^t  ber^fof  en  &d^aar; 

toeH  er  (Srumbac^  nnb  bin  i>o^-6tetn 
7S0  beherbergt  in  ben  «^Sufeen  fei«  /  ^ 

,  nnb  bem  fSe^a^i^  N  9^b<^ 


.  j 


>, 


/ 


^ 


tw^ 


Dorn  ^tfdfter  ftet  ^ai^igoSU  ,         k^^ 

unb  aa<  eaim  trentfa^  gfmeftit ; 

SÖattetn  unb  Borger  In  ber  ®t(*t 

auf^  ({Arfteti  Büun  vermahnet  f)$t, 

^«t  et  umitUt  ^ A  «itb  Äut  * 

foD  bxmi  »ersieffen  atK^  fdrt  SWttt. 

„«eil  t)an«  SBepet  ein  JDtener  se»efe'  / ' 

im  Äetgwert  unb  getrau  ^a*  ©efl 
ba|  er  burc^  ein  Serr&t^erei       \ 
790  ble  »etgjlabt  lUfett,  f^tt  i^mfrel    /    ^ 
fol;^  ÜRtfiit^at  tti<*t  fein  fl^Wenft^ 

S)a  nun  bie  Urt^eti  m^m  «ffl8& 
mfber  ®ruaiba4>  tttt  fxomam  J^^ 
{faben  fie  l^n  auf  ^tnetn^t  9lf«|t,  , 

jetragen  jn  be«  lobel  ^a^j  , 

)»if(ben  4}0t^a  unb  ^timmcnpeäi^ 
ein  Ort  muf  aiif9ertf|tet  fete^       ' 
®eii  er  setragfn  mirb  ^inan, 
|po  t»ie(  Drommeten  ^ebUfen  ^an# 

fol4il  garten  f!e  alfo  betmc^tf 
bamit  niemanb  mid^t  ^ben  Sß«c|t 
)u  ^6ren  feine  leite  ®prt, 
Ol  er  Dom  Slic^ter  wirb  emwrbt-         ^ 
^a  er  »elt  genug  getragen  »ar 
Mn  ^ne(4t^n  ber  bef<|erneo  ^mx, 
.  »irb  fein  Urt^U  gemacht  i|nl  tunb 
unb  Dorgelefen  aü  fein  Ciili^ 
SBetl  ober  burc^  uninenfd^a<^  $eiii 
$  10  gef rÄnfet  bor  bie  ^üeber  fein^ 
f pnt  er  ni^t  f»a*ett  fe^r  blel  «ort     ^ 
iveit  ode  feine  ^raftierfldrt; 
tu  «dtl  gleich  feufat  er  innigtiit  . 

bem  er  nun  gmt^  ergeben  pd^ ; 
)um  3li*ter  mt :  «  »eit  i(^  ntw  bir  ^ 

gegeben  J^in,  fo  mn^  bo*  o* 


1  \ 


lit 


-'  / 


4«9      .     ;     ^IfittA  Oebt<^ 

^  Mt  fitturfen  (itr),  ifi  mtfm  ^Mty 
Nf  mdtif  6eei  ttf^ttOi  nfa^t»^ 
4Bfeit  ^c|  detttfofg  {9  ber  ^eia^ 

lab  to  if^tiftf)  fieHi  bie  J^ofttuii^  feU, 
mit  eeufieti  t^üttint  turfe  &igt^ 
•fmffitct  pu  iffefne  Jttage. 

iiii  fAktm^  '^iam\  itki^i 

la«  t4  ni<^  n»o^  milreben  (dn, 

,  0eta  Jtbiber  fie  (^  s^^^^^n  aul> 
Ugen  (^n  auf  Me  9^1  im, . 
(Wn  J^er)  fle  ifym  ttttSrefffm  94^ 

ts«i  tttil  itt%m  vijm  fo14e8  off€R6ar> 
fi^b^  ifyn  fe(d^<  M  Ktideft^t    ' 
tanfe  gdM  bfti^on  folf«^  Q^eri<tt ; 
itx^aätm  i^m  4}autv,  gieifi^  tuib 
bift  VHut  fle  f!(^  tna^en  unr(fn> 
^tt  er  irt^  tt^U  baf  ^pobftgtam/ 
94teeii  i^  fttffm  »ie  ein  i4mm. 
ioie'  6tft<f  matt  alf  ben  SBasen  Ujjt, 
tbtt  Ctto^  alba  n^arben  bebeA ; 
ie»  X<^§e^iiben  im  Xt^rK       »   . 

k4ö  6romb(tat  aufgab  (kin  ^effi  mit  ftili 
feilte  (Bee(  6efa^l  iti  &ottH  J^oitb 
itnb  Ha^m  «lifo  ein  feed'g  Cttb; 
ba  er  i^or  burc^  ben  ^rdbifatti 
bm  tSetsebuitd  ba«  Sott  erma|tie> 
mit  fob^r  ^teteftatioti 
ba|  mah  i^m^  (S'mWt  tinb  Ünrl4i  d^t^: 
Xm  fceitä)  foI((el  ge^e^  ijty 
ba  9>fa{fetif45ar  fein  g(eif4fpnfi  frift} 
ta  feuf^et  [monier  Jtriegelirtann ; 

ifb  ^tteiben  f^at  M  Sebermami; 

'  f in  jeber  bentt :  >iiOi»i  fea,ba<  fein^ 


i^ofieit 


/ 


i 


©oDett  jeje  letten  fdldje  ^iri 

bie  t)or  fo  manchen  S^S  det^oit 

iittft  niebetfl Ar ^rt er  {eihbe  galtst 

-SRüffett  »klaffen  ifttfen  9«^» 

tttib  tofttgen  foli^cn  Cbehnann,  \    *    \ 

Ut  bem  j2(be(  treöU(|  msßftm^ 

6erfl^mt  fn  teutfi^er  Slati^n  7 

&0O  |a6en  je^o  foi(^eti  So^n^    * 
1^0  fo  (ange  3<it  ba<  Qiefie  selbem  t 

,Sft  ftnb  te«  4}enter<  Sasb^utib  dettiii^ 

Zu  bijt  tDir  ^(er  getrau  bal  ft^efi ! ,,  -^ 
IBid  fein  itttittn  weie  bat»on 

tt{(^  jeber  tune  erfe^  an. 

9Die  ¥f Affen  fnngen  3is(i{^/ 

Me  g^fefferf4<fe  »area  fro^^ 

ffla^  (^m  ipu|i  ber  IDoftor  $6ntaik 

iu  0lei<|em  ^uj  unb  Seiben  ge|n ; 

toiemo^l  i^  ^at  ber  Stieltet  feto 
t^o  anget^an  Ünger  unb  ^rter  ^^einir' 

bet  W4r  bet  Sfttffen  ^an|e(er, 

vom  frommen  ^'fc^Iec^e/  geiiere  mit  C^^ 

S>et  muft  ane^  «oh  ber  Q^faffen  G^^or 

feemArgt  feto  nnb  gef4(a(|tee  gar, 

ba  er  t^or^er  gepeinigt  fet)r       ^^    , 

tren{{((  lewal^rt  fein  Sob  unb  C^r ; 

feine  Stimme. (aue  unb  ^eO  erfc^olfr 

bif (  ^an  fefo<  SBört  ge^iret  aO ; 

ff  ine  &ee(  ^t  aufg  opfert  ®ott^ 
ggo  war  unberjagt  in  feiner  9}ot^: 

i»0  SDabibI  do^  /  erbarm  bid^  mein,  i . 

Q  i&abib«  ^f^n^  erbarm  b{(|  meinl^^ 

tief  er  mit  ^Oer  lauter  GtlmiU/ 

Unb  enbet  fb  bol  8e(en  fein«  v 

Sie  defe^rten  i^n  beUagen  fe^r, 

»errAnben .  aO  fein  fiob  unb  S^r^ 

unb  mett  feto  9}am  WAV  ChriftioH 


\ 


I 

(ans  er  Me  SSort ,  fo  e^toeen 

sefprod^en ,  ba'  er  &ittii  &o^ii 
S90  mit  feinem  Um  urnfftttsen  fc^tn:  ^ 

M Wt  Srieb  mb  greub  i<(  fa^r  ba^in ; 

in  ®otte<  ®iO  fei  aü  tntin  ®inn  ,» 

Cin  Jgenter  )u  bem  anbhh  ^rm(^: 
^     ^,®ie  Ian$.^anbelit  bu  mit  t)er  ^acft? 

jtj&nft  bu  fein  i^eri  ni^t  fernen  ^in  ? 
^^m  Reifen  ab  ber  flltoffen  ^ein  ? 

8ufluftu<  borsebeten  toar 

vpn  Aaifer«  Q)efanbi«n ,  fel^  if{  ffor 
^    ba§  er  mJc^t  ff  erben  bwr^  bft«>®c^me?t; 
900  aber  «ufluftu«  mar  bef*mert,  , 

fönt  i^m  nid^t  $6nnen  feiern  ^obt, 

gfeit^  öie  ^ironnen ,  ^onbeb  fc^ndb* 

V 

3ttm  brieten  f omt  SHI^efol  t>en  ^tein, 
ein  9titter  t)om  tt^efc^letl^t  nic^t  Kein ; 
marb  erfW((  bur^  taf  8(^mett  sefSflt/ 
leber  betiagt  ben  frommen  «i^eib. 
!D{lt9t  au((  bama^  }e^^a At  fein, 
mit  iQfant  /  mir  ^w ,  mit  %leiitfy ,  mit  fSelii ;        ^  / 
in  C^rifli  J^nb  befahl  frfn  «eift, 
910  ber  i^tn  treuttt^  feine  ®n<ib  geleifi. 

S)er  bierbt  mar  IDabib^aumsirtnec^ 
^  bei  j(aufleuten  betennh  {e^r, 

bon  reifem  Gtam  nnb  C^renjpt; 

muft  ^ier  oer^ieffen  aiu^  fein  ®(itt 

Z)a4  &l&ä  if)m  oor  »uwiber  mar ; 
-  m  ec^ulbnern  mar b  beia^it  nid^t  baqr ; 

fein  «eifl  anfsab  iü  C^rifti  J^nb, 

c^tifUic^  bon  ^ier  et  na^m  fein  Qnb* 

SBarb  bur4  bcA  f<<iacCe  dd^ert  gerft^^ 
920  barfdr  bebetft  fein  tKn^efid^t; 

begraben  marb  boiu  ^abein^  > 


^W 


I 


^n^i^^fla^tiioll./  4d| 


-.  1« 


:r      *  .4 


•V 


^tt'  Ati4  tt^t  «eHltut  9iiilfik  gkliil^  .^  fi 

fein  UngiA«!  t»irb  (<tiiig#fi|^  :  -  >    >     i 

^an<  ^tptt  mtt(t  ge^MM  fMiM  i .      /  ;: 

«nff  ^ergmrf  foO  gewefeit  f<i%    .  ;  t 

€<n  g>feniiigmfi(tet  i(i|NlijSil|'^ 
»eil  miber  t^n  getommeii  JtiifC 
^an  r^St  er  |a6  »et«ttbcmii.fi(f|i*^  ^  - 
930  et  fceMee  fu^  in  ^MlM  4liih'  :      ' 
etdi  J&entec  fa^,  t^4fftDl«r/  .     »  ^: 
ein  jebet  na^m  be«^&etn(tf  M^.      .  i  j . 

iiird(f  i^effl^ret  ibarb  aO^n^  ^ 

boc^  meU  no(^  ni^t  ber  Mm^H  4^  \    •  - 

erf&nisi  mar  mit  tDhnMenbim/  \.    // 

mnf  t  er  baron  <K^t  tCag  ^ei;na<^A 

toiemo^i  i^m  \att(^  (Kematt  ftef((a4# 

unb  warb  gerfd^tet  mir  l^etn  ,&d^mtt, 
940  mar  (A^  unb  (ed.  gait}  ni4lt  gefS^rt/      ',   V     .  / 

fein  eeei  befahl  in  (S,t)piß  4Anb/  '  '/.  .. 

nnb  no^m  ein  S^6n  unb  %ifl(t((  tub}     \.   •  i    . 

ffi?arggraf  9(6eett  S^iene^  war, 

ba  i^n  beitDOttg  ber  ^faffen  €5Nc|aar«    ^, 

Xn  felben  ^g  ein  onbrer  morb  ^ 

bem  (i$aigen  angefnfliifet  ^m, 

tveit  er  ®ramba(t0  Wiener  gemeff/ 

nnb  i^m  gebienet  afterbeft«  \', 

Cr  ibarb  fAlfc^ii<(  gegeben  nn^ 
950  a(e  06  er  gemeff  ein  ganb^ftKlMV  '  . 

ber  rief  empor  iir  (einer  Otol^/  ...  v  : 

f^ine  eeel  f4i(ft  anf  stnti  irenm^Mt. 
«en  gt^einflabi  morb  m  «Hi^Af  g«f^;      '     ' 

»om  e(^0|  beffen  fe^  bii(  «i^f I } 

^er  mirb  get^eiie'  fiM  nf^  Ibhil/  '  ^  '       ^  . 

ber  mani^er  (l((  bermnnbett  ^/ 

ütei^nb^  6fAce  gtfiri^iii  fett/  -  \   *^-^  « 


V 


«64^         w  y  i^Jditi^m^^ 


ti 


*i  *«•  • 


im  %w%f^avii  boiet  fein  öWtfr  :-^-  :    . ' 
960  t»ier  unb  )tt)an)i9  atA«.  «t»f  ^ilb^f^'   ' 

J^Aju  viel  ^tppti^ttlHn  jf#iii; 

mit  imbrer  gut  ^Otunitian»^  ^  ' 

Sa  man  nun  t^eUet  folc^llt^ff^ 

KusujIM  jucket  feinen  9lu^     f     .. 

tiimt  t^otaud  imei<lt$lnoci^/  ' 

i»^  Stantenfran)  t)on  yc^^^i^^i- 

fftnf  befter  ^d^fangen  in  M  S^H^^^   > 

t»e((^e  aulfpeien  groffee  {M^ }  * 

ba<  Abrige  tt)otb  s(ei(9  ^tffMt)  ^ 
970  bie  eine  J^lft  SSU^elmud  4b  ^ 

naä^  Äobttts  dt<i<^'to  fft^tn  ttn^  ' 

mancherlei  6tA(f e  groj  tmb  Kein^ 

Tiü^  timt  ein  Gratulation 
famt  eine?  Xbmonitidn   '  \ 
»on  bem  ^eeio^en'ju  ^toAbtiiA  \ 

S)af  man  bit  Jtries^Ieut  ni(^t  settiretit/ 
fonbern  fortfa^r^  foA  be^enb 
bie  Jtet|er  lewabig  areifen  an/ 
$Sö  bap  mob  er  fein  ^eifianb  t^urt.  ^        '  '^ 

a>od^  ijl  fol{^  3(bmpmtion 
ÄUfi  olfb  sieid^  genommen  dn ; 
att<^  ottbern  (ommet)  in  bie  J^anb, 
bem  Serma^ner  )u  groffer  ®cfyänb\  ,  .     ' 

SBoIf  ©iebftej^ter  rebt  offenbar  ,        , 

unb  ban!et  a^  ber  itrieg^leut  ki^fim  i    . 

4i%USü^üi,  mein,  gn&biafter  4e!?r>  >     ;        ; 

»elijer  rei*  ijl  üon  ®olb.  unb  €$rA  ..... 

faget  etttl^  atten  greffen  ^tiü 

9^0  la$t  tn^  Me  Seit  ni(|t  n^efen  lang;  ..    ^  . 

i^  foflet  änt  imf^itt  fein  ♦  .  , 

trenüd^^  tiraitet  mir  grofiHM  üiini 
'  ifoiitt 


:j 


in  ^err  tfi  senei^t  eud^ ,  frA^  unb  SVJ^t, 
1»^  fiebern  mit  feinst:  ^ünjjt  unb  dnab,  }'> 

Sä  tufit  ein  jebet  ^rfegelAiann  t 
,)#it  tDoÖen  ftud^  eM  Xi^u^  ^an !  - 

fSiel  üealid)  imfsefomm^  feitl/ 
A^t  Za^  i)itv  finb  gewcgt  aOein, 
unb  mftfTen  t^un  ein  (anc^en  3uS/ 
Vööo  ^ftbcrt  baju  nicftt  Selb  dlmas«^}  -  / 

JDer  ©iebfiebtec  If^nen  fa^jet  ju,^  ^ 

bämit  er  nur  mid^t  ^a^eh  3tu^^ 
iai  er  bie  €i\i(l^  mob  {eigen  an ; 
ba  »atb  9«(lißet  bcr  «rieäemanli;     ' 
ttnb  l^an  er^aiten  i^re  9iU, 
ka§  feiner  mHte  Wagen  rtic^ei 

iJ)araüf  ift  eir*.1»l»rtbot  get^cÄ,  '  ♦ 

bä^  nutAmi  f«te  greifen  an 
btti  arip'e  ©aueribott  auf  öen  gonj)  ^ 

Uio  well  foic^i  m&re  eitee  gtbffe  &(|anbi 
ba  j!e  lidn  äO  ßejÄ^e^  gar. 
Jert^eilet  jlt^  ber  Ärieger  €5<^aÄr;  ^ 
^  ^  ^in  laufet  §ier  ^  ber  dnber  bort, 

ünb  ieber  nacj^  Srünibo^^  gtf raget  t^jtfL 
SJiel-  gering ,  tiftfen ,  gleifd^  ünb  SSM 
mit  SBBagen  tbeggeffi^ret  fein  ^ 

Huf  jtoburg  (n  be^^rubet^  Stäbt^  ^  ^ 

bag  jeber  |{d^  t^ertbunbert  ^af,  ' 

tefienbge  Ofl^fert  groß  tonb  frtft  - 

töio  inl  ©rcibeh  geftanben  feirt  itmi^^  * 
©cei  ?a!E)t»eleih  getafiln  feftt 
Hn  in  bie  S^eflnng  ^{mmenflein, 
knb  imei  )ü  ®ot^a  itt^e^  ®tiibt; 
iDie  fbl(^«  gefiel  ber  f  eWbe  fRÄt^i 

'  (Shbli^  äügüftii«  jog  tm*  ^ttul;  '  . 

j^litt  äO  !£)mg  n^ö^I  jietidtet  Au«* 
^  ©ie  Seufei  ade  »aren  frö% 
tonjten  ött6  fanj^  3u6ilo  J  ^. 

JJ^  i  ^  ^eeU 


/  •     X 


4^8  ».  3fOM  ISkbtc^t 

t  , 

S5ed)eitt(  fagt:  »»Sam  onbenimtf 
1030  im  feto  tti  nnfrer  SB&nfif^ll 

flefattgen  dta|eii  feiß  imb  gte| !    , 

Sfoma|t ,  tu  ifi  ein  rt d^tttr  9)o94 

Sir  ^  f(e  fefi  to  nnfetm  gii(, 

»eil  fie  gee^rei  ttttfet^fef^;    , 

fte^Artet  front  mh  ebel  SMut 

unb  »o^(  gefl&rtt  ber^^ftifen  Shit«. 

!Der  eamert  jett  gefto  Qt/ 

ber  bringen  niirb  jn  feftier  fcifi 

3tt)ietra(^t/  9}eib>.  J^|  ttnb  grofff«  Afrieg; 
X040  unb  e^  erobere  mirb  ♦er  Sieg 

tvirb  (lieffen  mam^e<  ret^e  9hie, 

fo(4«  ifl  in  nnfre  ,9A4en  gat. 

eolc^  t$«t  wirb  ri4en  j(inbef ^  »M, 

mm  biefe  aO  eeflorben  ftob.  v 

Sir  ^n  ber  beliefern  ^Station 

ein  g'miatis  Seuer  se}Anbet  m, 

btii  »icb  no(^  brennen  manchen  Za^ ; 

fobolb  e<  niemanb  ii\^m  wag ; 

Q>ruber  unb  ^rennb  ^n  wix  getremie 
1 050  Sru0ufttttn^p|»en  wir  t»erbien6e ; 

ben  Pfaffen  ^er  mf^t  ^ofirt 

ben  frommen  ^fitn  gar  t>er|^t ; 

ber  2(t^(  i^m  auffA(^  i(|, 

feib  frißc^  AO  tu  biefer  j^ri^f,, 
X)a,niUt  ber  ^Arfl  gefi^erret  ebt, 

isnb  augufhi«  gef ommen  J^im     ^ 
r^  ba<^e  er,  burc^  wog  flBeif  unb  Stanier 

fein  Gtreie  m»(^e  aOieie  leben  ^; 

tom  eUber  ^a(er  fAmieben  i^t, 
1060  barauf  brei  grbffe  tflgen  gefaft: 

Cr(l,  bat  er  Q$ot^  genommen  ein,     ' 
^    fo  boc^  mo^f  Wim  gro$  nnb  Hein 

bog  ® ot^a  nur  t^errai^en  fef ; . 

W^i  fftgen,  i«e  sewegi  b«bel; 


Si« 


»om  fSirf affeif  &k  Sfhu^isaH. 

■^-1  •     •    >  .       .  .      . 

SDte  antre  CAgm  fft  triebt  tltfni 
bar  bei  smei  e((w'mer  9ffe}e  fr(tt> 

ba  i^n  vetfü^t  feilt  U^cttimr«    < 

Sum  brieten  mat^t  er  a0  )u  ^tM 
1070  bei  Xnifertf/  bie  gerjbtei  fein^ 

brum  mflffenl  faifc^e  7^ler  feifil^ 

tb  woffi  b«l  Gitter  90$  nnb  reitt* 
!Deit  brei  unb  itoatt^dfieti  Xytif  . 

sefangett  tDirb  {)ahf  6c(mttbt  tnft  SW^ 

bat  tt  itbtndt  hU  Siaöftiiai, 

tDeU^e  sefungen  flberaO,     ^ 

erflUc^  )it  Srantfure  an  ben  SJoin, 
.    loetc^n  fTetiagtn  ^rof  unb  tfein« 

0eitt  ®ponfa  fe^r  betrflbef  mar, 
logo  ffir  trauern  fte  emivnpU  i^t  J^oar; 

benn  b^  er  moU  fein  «Oet^teit  ^an^ 

»irb  er  gef&idlic^  griffen  «n« 
IDen  fähf  nnb  }man|iaflen  2fprtt 

erfftOet  witb  M  StaiSni  VSiÜ, 

hjtm  SBajtn  wirb  gefi^mfebee  mfy 
\  baf  er  fein  ^lieber  regen  fon,         ^ 
»0(6  Saut  i(aifer(i<(en  SRanbaf^ 
barin  evnß(i<^  Geine  llßajeflftt 
iefb^ien /  ba§  er|)rdfentirt 
1090  nnb  (ettenbig  i^me  h^itf&fy^t, 
n)o  fle  iii^t  trotten  beraubet  fein     " 
i^er  9>rit)ilegien  mit  ein. 
S>et  S>mcter  bat  um  Zottel  SflNS 
bat  ^  bt^  ^]i^4  btv  ^ttttn  SBiS 
ein  einig  J^a^b  mi^t  ^aben  frei ; 
ftei  für  fle  niebet  anf  bie  Jtnie, 
^a  aber  ^lä^H  nic^tfont  fein,  ^ 
naj^m  er  gebultig  auf  bie  ^efn. 
S)em  ®<^mibt  bie  t^rSnen  ff^ffen  atr 
1 1 00  finftenb  ben  «i^ammer  ben  fUH  ^^ 

•6M  mb 


I7<^         ,    i^»  arte« (SAW^t    .         .,   ^ 

tittb  {ft  lef^^e^en  in  ber.  !Ra<^t/ 

ta$  mand^er  ton  6em-04)iAf  <m«4t 

i&iri  Sdcfefn  maren  s^^Antet  an^ 

{(in  fetner  Sf  ^^b^  burft  ^u  i^nt  ge^A* 

!Der  ÖSec^  [^rad^ :  ,,4^.ab  gurten  tSRut  l  j 

;5d|)  9^ff  aO  IDtna  foQ  werb^  gut, 
,  ka|  t;u  (alb  mieber  tommefl  ^ietr, 
^     änb  beine  9raut-etftette(i  ((^ier,,^ 

Snbii<^  ber  9&fli;det:meißet  fpra<( : 

iDemt  tSmt  ein  ^eiflVr  &onnen{ü(^ 
^  ^  ru^er  mie  i^nt  aOe  sUt^^.  i» 

itnb  ifi  c((fo  gefA^rt  ^inan 

$en  Sien  }ur  faifer(i((en  itron. 

€in  jeber  i^m  gen^nfc^et  %^\, 
\ix%  tommen  wob'  ein  ^n&big  ^ob^^. 

t^rf ärsen  t()m  bei  Sebpl  ^itv 

(ernähren  f Ar  Sleronil  ^ein.  / 

$en  t)fer  unb  iiDanai^flen  TlcpxW, 
y  30  b.er  teufet  jeigt  ein  ](ffetifpie( ;. 
.  *  benn  Äraf  UJricfc.oon  $ielfen|leln^ 

ber  4)otM  SSort  befennet  rein« 

f&Ot  ab  üon  feiher  Xonfefjion 

tum  trA^fal  feiner  Untertl^an.^ 

!{Rt(^e(  3^4)CC  seforbert  n^arb, 

ba9  er  b<!6  ®raf en  Geic^C  ^>^^<^!^  ^ 

bie  diecf en  mAfEen  f linsfti^  äff, 

3iu9ni^  seien  Don  fo(<(em  ^ail ;  ^ 

<rmA^nt  au($  Ulrich  feinen  <^o^i| 
^  I  ao  bo^  er  bleib  bei  b^m,  ^ab jl  jn  atfpf ^ 

^Ar  aO  feine  grcunb  beKfiget  jld^ 

t^ije  er  geircee  jimmerHd) ;     , 

barn«($  muf  t  3o^dnn  SRebenflein, 

^x^  ®raf^t|  wieber  leiben  ein 

b^r  SUmlfdieo  Jtirc^ ,  m  bem  V^!;;i^  ^     ' 

&m  8^6en  »bfolutiott/,  ^  ^, -. 


/      •  t>om  ^tfaftr  jbev  SflodJ^iSoOv         #:y 


1:9 


%iS^ldt  Dott  einem  AaribäitV  •    r  ■- 

JDä  er  Me  ä&a^tl>tH^  ^ol^  9<4i»H . 
U40  empfing  er  au(^  bA4:  ®4traine.ttl#         •  .p 


i»  '    !"  .T'  r 


»ie  folc(^e«  md^t  Ue  Stimifd^  ®id^aiM^ 

(J^rllll  prbnung  Hfß^ttt  aar«.  .,;•...* 

.  JBj^tt  ©panicn  ^  t>ott  StafMit^      .  t      -i     f 

.  SSÄanbftte  wi^^etjj|jrf<^Ms«n>«i,  ,  > 
»>ie  6le  fotteit  ein  25w<liU9  ^%  l- .      ♦: » 

burc&  ftatue  beutfcde  SRation;,  .^ 

f»  niatuj^n  flo(i|ti  J{ri<ige4ttuint^ 

oll  ei  6ebArr  in  (einer  JERat^,  t      >  «  ") 

lisq  UioSU  @jeufen  aefc^agen.  tebt.       <^  ,  ,  .:     :- 

S)a$  fßiemAnb  tne^iuoei^^jDern  fo((i  :  -^  .  t.  ^ 

^em/  ter.  no<^  lAn^^  bienen .  mUl    *    .  ^   ^ 

9W^PPP  te  ^^li'  9liebei^(a|;ib 
^u  firbern  \a  Ut  Pfaffen  ^anb;^ 
ou<^  feit  fRiemantj*  beppi(^  fejmu    . 
ber  €t»ajttfleHfc^ett  Äemcin  ,  ,  ^    ;^ 

^  meiben  groß  unb  (leinen  0(^4  «.  . . 

8ei  flroffer  ®tr«r  lyib  Und^nab ;;, 
^tt  jemanb  einig  ^Aif  fte(atsbt 
1J.60  fottn^ieber  fobern  fte  ^ur  ^at(bi 
fniemano  fett  nfj^menln  fein  ^mi 
tie.lQ^eufen/  fo  getreten  au^/  ^      t 

unt  mac^tber  Gac^!  einen  fi^lnen  ®#eiils 

S)aVdte  gleic^  ein^Sebermann,; 
ift  bUi  ber  9ßaEimUian^    . 
ter  t>o(^  bftd  et^angeiinm     .   '    . 
tpiber  fein  tBater  genommen  em't-         ^ 
Sffiie  foflen  tpir  bie  ®ac^  6er|la^nT?  '  _ 

iji7P  3(1  ba<  ber  onbre  Sn^ian? 

Qui  tnatrls  partus  aureus^- 

.st  ciuiQis.  erat  ha^kpv    ^  .  ^  . 


•tque  puer   juMs^g^  ^      - 
«ft  ille  nunc  P<apj0iui>«    '      '   ' 

3nbe»  »irb  w»4^i^  0)o4^8a(l 
fMi^tlt  mi  gtfimsm  Aieraff; 
fiti  gtrina  nnb  ffirftif^  SWgeiHn 
Dom  jtaifir  ^oc^  «ecfoi gt  miil^  fein«   ^ 

ii8c>  9'0<  9tek^(tdbe  werbeti  0€rpro(|eii  mi 
b<e  |)ru(fer  muften  fft^freii  oi 
|ti  brtt(f(it  (eine  9)a(&tt0aH ; 
^(K^ftfttiiK  t^crbm  gefragte  dii(|t 
#le  l^te(  Sf^ad^ligaK  >f[e  Ratten  tiot^l 
<l&ie  fein  «ettmift/  mar  i^r  ^fie^eib,  ' 
nnb  ftiti  gef0(gee  tode  un^  breit ; 
Stttiftmelfter  uiAffen  fummebi  dri 
bol  gering  unb  fteiii  flMbD^iMn ; 
b(e  ©aWer  würben  g*beren  fe^r, 

1 1 9Q  bap  f!e  |a  teUie  brauten  mi|r ; 
ßnät  iil  aiiigangen  f^  ein  &4^II; 
bafi  ein  bbenbig  9}a<|tigai| 
Ift  mit  bem  ^An^lefn  fei  gebnu^t^ 
ba  man  fo  fc^arf  flJerM  gtma(^, 
Veit  e<  bpn  olen  ni((t  Derfiatt, 
fi»nber(i<|  Dom  ge^neinm  ^m% 

Sa  J$ieibe(bergi  bev  ft^lnen  ClabV 
brei  ^rucfer  man  gefangen  ^, 
ber  SRepfr  nnb  ^^  sj^mmtmannf 

liOQ  mit  (S4irac<i^  fhib  gegriffen  an; 
bann  meiiybtie  8)a<|ff$at  am  ft|eiti 
t^erfpfget  warb  unb  an  ttn  Aap, 
muH  anc^  9}e((ar  f4lief(en  in 
b^m  94gelein  fein  9ta(t  unb  9ttt$; 
b»c^  t^  ti  feigen  ^eiff  aufgab 
(aben  e|  biet  geffrieben  ab: 
bpn  bieien  iß  [i«  traHMoliit 
tu  m»^  Qrteti  im|>rimfet$ 


I2IO  iii  SrontrHct  ^4rt  nwtl  f^  Otftimg; 
fo  oft  eilt  SriUiii9  (öme  ^M 

'  ruft  0(9 1(  ben  treueti  SS^iff^^  ^n, 
eaf  er  moti  fon  ito  Salir  fiiti^ 
iibftt  fe(|d  («fater  Jtbtbkin  (bin ; 
bA$  er  fAe  »ie  mid^t  fein  lefffte'l 
tie  tnrflift  9^m4  Siimt»  9Mf. 
S>a0  Sliemanb  m4s  ^rbic^  fi^to/ 

ia2o  inr  Slac^^igftS  fic^  Mmt  «IMnf 
auf  fl(^  üQein  nimt  al#  C<|ttf^ 
baniU  ber  IDrutfet  mii^tV  in  J^ 
f^nmten  ber  («((evtt^en  Jteon^ 
»eil  er  Me  Xbmonitien 
attein  geitJeSt,  nnb  M«  Qlefd^ 
>rt&^r  au«  fOefttic^ni  tBeri«^« 
€ntf<^IMst  «n^  tie  tfWc^  emt 
f  rantfart/  mit  fimbe  ben  leeifen  9t«f ^^ 
ber  &tabt  Ömit^er  nia(^  er 

^230  in  ®(|etmen  uttb }»  Si^ener» 
Ctti<|e  normen  3nN<  So$n# 
in  fachen  i^n  finb  nnlsegA^n»   , 
S«  fd^tettet  ^cmiut  f^tmf, 
ein  treflic^er  «Oifioritnl, 
»ie  ^uf  ein  Seit  9>a6ft  Sbrifft^, 

'  ^a^qaiOi  Gtu^l  »oft  fenfen  (an 
tief  ito  tie  ^itec,  »ei(  er  nHU? 
an  i^r  fteftraifet  of enbur ; 
^iteffanuf /  ein  teia^rtetr  9tmi, 

.1240  Ven.^tfKfe^r  ^Ifffidj^  Ntet  an: 
»enn  i^r  gleich  fentt  tie  ®4nr  im  9m)% 
ter  ^iier,  »irt  fie  to<^  ten  flhint 
ijkic^t  galten/  fönte? li  Qtnof,  gtuaC,  fitnaf 
mfen^  tleic^  »ie  ein  %xt^  im  Oocf.  4^ 

^^  5    • 


^  / 


Ser 


v^4       .'       «r.W^&^i^  .  * 

»erbrennen  fie;  buirift  l^^iff^i  if^tr; 
fo  wirb  pe  gar  i^ertltftef  fein, 

feln'm  ferner  mac^e»  i9i«i««  >,»  '          , 

®ue{fanu«/  fagt  v    „  ®0id^  %^  fätüä^ 
1(150  $octen  machen  offienbar; 

^rc^  i§r  ©ebi^te  (bÄfenfret      ^ 

^  ein  graufame  ^iramiei; 

bie  »e«  fie  i^t^ ^Äir^neri  feto/,       .      . 

werben  fie  burcb  .il^u;f}%W  SM^     , 

%  ^ebüc^tntd  ^ftltin  an  beni^rt 

wo  |t.e  fo  JimmcyH^.,erR»orbt.  „^     .   , 

©a  ^fo(<bel  ^Sct  9>ab^;  abrian . 

fing  fcS^lic^  er  ju  ,,tec^en .  an.  :     .     . 

^a^r^eit  (an  nic^t   \)it\d^n>Uim  fei% 
p6o  e^  mflffen  reben  ^clh  unb  Stein, 

unb  wenn  ^te  48e(^tun  ^eucbein  (vA 

trin^l  wiber  fie  ber  ^^r^eit  «Schalt 
2)en  iwälften  $ag  barnaci^  im^Ült^d 

ki<^t  aul  eia  tt}anber|^cft  ^efcbrei, 

t»ie  M%  bie  ^efanbteir  i)i>n  bem  3tei<% 

itt  Stegcnfpurg  befd&{.oflren  sJeic^ ; 
.  bag  man  folt  fc|»4ien  aOe  ISBelt/ 

unb  fammcin  ba{b  ein  ^Aufen  &ükt: 
-  bew  wcH  bie  Pfaffen ^t«n  t^a» 
127:0  tjbl  ttntojien,  (wie  i^r  »^r(la§Ln>, 

att^ujiul  ^at  ^t^ifiv^tnan 
,  bal  Steid^  um  Jtonft^tftian; 

benn  weil  er  %hxx  t)erf<bpfien  öiei" 
>  eUber  unb  ®o(b  p  biefem  eyyie^ 

unb.  bur*  ben  4?rtt«.  te  ©inuemarft 

fein  ©c^aj  war  ausegriffien  jl^rf> 
^    un^  baburcfe  •xm  öewöi^ben  »<M?  /. 

^d^t  er  Älmofen  offenbar. 

»uf  foI*e  85itt  be«.  SReid^«  ©tfinb^ 


R^^ 


W^^«^,         4tf 


i  . 


wie  t>iet  to  i^t  vtis   ^ntfftt^ 

S)et\  it^tn  Zaq,  \  im  Xagafimonb 
foU  man  bie  fRed^nun^  f a^en  M,  3 

«tib  v^eü  fidlf  bie  (efc^toome  e^A^r  r 

.   no^  t&gti^  fürd^et  t>or  <^efa^(<''  /  r 

^an  (le  bad  Steid^  9efpro(^m  an         ,  .  :; 

1290  ba|  man  brei  3a^r  molt  ^(toi  (on^ 
|to.i(fi)unbert  Stenter  mo^lger&fl't 
bafür  f{<^  iebec  fArc^ten  mA§t. 
iDcattf  i^ncn  geantmertet  iß|^^ 
<     ba$  man  f0i<^l  wiS  ein  anber  %xi% 

)tt  Crftitt  loo^i  6etra(|ti^n  folf,  n 

9^ehn  folc^tf  t)on  ndt^en  wefeniD^K^ 

oudl^  fo(t  i^m^in  Si^h^tn  fein  IBerflanb^ 

teie  man  xaii^i  (rinden  in  bie  .@&nb, 

ben  3nnte(  Srnft  Don  9Ranbe<(o§ 
1 SOQ  pevfectt  machen  b^  3u6i^  \ 

benn  tiefer  aul^etosen,  n^oT/  l 

ba$  er.  mU  (larter  Steuter  ®(4a0^ 

entfi^en  fo(t  bie  fSefiung  gut 

l^tec^en  ber  ^faffen  ]|e6ermut  . 

3oJ[)ft  Doti^ebttoil^/  ber  burd^  Ut  9)}a<^ 

entrttten  war,  timt  in  Me  3((6t 

Sag  att(^  ber  gdrße  nimmermehr 

er^ngen  mii^  fein  fanb  unb  C^r/ 

^at  iaifer  SRacimilian  ; 

1310  6eii  ben  ® efanbti  n.  ge^^rf^n  att^ 

bap  man  bie  Seflung  Srimmenfteiii, 

fo(t  au^  ben  SBoben  reiten  ein; 

t&zW  Pfaffen  fa^en-,  bat  f{^  S^Weft 

-  bei  Zauber  «nb  be,^  Äecfttfr  aUeg ; 
unb  fein  jejt  eben  breijii^n  3a$r,^ 

-  ^^^  P  w{*  aufgrtaijet^  m\  .    ' 


\ 


IttlUlk 


N|  tarm«  f»(g  Crtiftniii§ 

tl2o  mb  tif^NAii^  »erbe  baf  teutfc^lmil« 

S>e#  gefMignen  fftt^  »hibidii  «Üii 

len  aieiil  «i4  fett  »irfMhu'fiAt ; 

flMb  Mtt  man  wß  A  die  SaiH^ 

9M  fig^  Ml  «iigv^  e<NiN 

Ml  feiiter  srüffcti  tfmntiel 

mb  Ml  ber  9H«ffeii  Ov^teeret; 

tege^  ber  IRaimxiUm, 

»«f  leber  t^  (oft  {^'fdOeti  fam 

SttgafH  2^  ntib  fein  9>to|ef , 
1330  Ott  ber  bem 9te«teii  fei  getülV;' 

Oknnbacft  |to  fein  t^erMmte  etraf,    r 

feto  tld^  tiic^  Bem(e  iit  Matf. 
iteti  foS  tnoti  batteen  fftr  be«  Sief 

tr^toi  in  ben  ^Mentrfeg, 
MB  bier}^tmifttiet  ^  erm*tbe 
ber  ifltleti,  mib  bid  me^r  terftlre 
Ittri^  9>e(ti{etii;  ttnb  Goltiifahtt, 
in  biefent  Su«  ftin  Sebfn  leion; 
»ei(  Utigerlanb  unb  Oeflerrei^ 
134Q  in  biefem  Stt9  Benm^i  »ugleic^.  ^ 

Aiewo^t  (in  XbntrabidiM 
bem  «Kern  wirb  l^fn}usei^n/ 
m\k  eufroti  6elim  (latler  fei, 
|iiri^  mir  me^  fBoit  gerAfM  frei, 
b«m  ie  |efti  (Bitter  fei  segele/  / 
brunt  ^tt  fiti  iebetf  i^mt  bol  beft? 
fEeifig  bal  «e(b  ^einsin  lef  ein    ^ 
be<  Gifteten  iD»a(^  m  m^en  ffeM. 

%Sf ^  ^<<  lOinnemart  »frb  gegrilfen  nn  > 

ber  tb<tr  ber  er^sebb^Kne  6q^ 
3ufti  3oit4.  Seg^i^n       -  . 

i«  e^^mbenrei«  ber  e|rii<(' g^mi  bbm 


9'  .€<ti  m>^f^  iXifrHf«. 


W79 


|tt  itoppen^oieit,  to  Nr  €SiaM/ 
.     ((Htt  iMui  Kugtift  seftflriet  f)mi 

In  gcantrfidi^  iinb  in  Cntetoift 

Nr  lungt  J^(ft  l|t  m^  MmiM; 

le)t  ift  er  in  bem  «^ainirlrrf4 
1360  Nn  IMm  ^bgeitt  MrNn  lld^. 


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i'      r«     «9  r  -rl    ....        II.  .     .« 


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(ein  '«tt3*t  J^ettPir  «ifoilttiai.  fref         : 
t>on  SÄaliij  unb  $(f<^to  fe^c  weit  Mant} 

Sftarftftraf«  Mn  5^ab<n  treue«  55tot,  | 

:^oÄ '^cilnetÄg  fcer  »t<»f  mit  i^m  ^^ 

wfeia  .fifcefattirtett  ^«t  s^fcW^t  ^n,  : 

vom  .0«<^J*>9^*^  ^^^  ©ÄC^fenUn^, 
Mm«»tab«r .  ein  fekfaol  8eiB«»  .    r 
:    «eÄW»|et:l^»/«l»5I"9'«tt^^ft^ 

-r5«Q.iWie;fM*i:gÄieut'^  tnatiAl^ttser  fflfatitii 

'    Ifetgiijli, .  tttib  erntet!  i0n\  ^ 

;i    feln'm  «tciAer  ferilwm  W^'to  ©•t^i 
T  *  um  ttitH»  «W«  >1^  fi^M  fri»  5&<ffc. 

tat  antte  «M  in  ta<  afj«(l 

^e^jif Mr  unb  hoi  «Ott  beti  ^afie 

»er  fiintn  9tmx  iOt^in  Si^\ 


>   .      m  • 


♦  % 


-  4)6m  ^erfoüet  b<r  Sfla^tigau; 


593 


ttn6  M  fehler  (n  5er  ianjfi$  93e(e 

S)ar4  »iifi  00  ^le  J|eriositi 
Mm  9t^eirt/ bi^  3Ar(leit  ttea  ®emA^ 

i;  tag  er  f eiti^  Slefehit^ 

itt  btefer  Seit  sU  sieben  sciint;i^ 

1400  t^erac^rei ,  ba  et  t^itttii^ 
wn  feiner  bUferUc^eh  5tr0ii 
empfotiaeti  Xbmi$nitjk»ii/ 
fy&tt'  amb  senpmtnen  ti^i  t'br  gttt 

i^erwoabi,  ^itt  aa(t  tierac^een  t^cin 
be$  Steige«  ^Ötiftittittoii) 
Kelter  un&  ^iuber  ^tt  Mti 
mit  bem  bdd  9iiei4  ittitirt  ^^ 
^a<^t  Attl  ber  W&^m  eiti  (Siefahl 

14x0»  lutb  toenbet  »pr  ein  ^fl^entanb: 
^,9Hibai  ber  Sflrfl  ba6  ganie  Steic^ 
^itt  ttmte^ren  lopOen  iugleic^ ; 
ifiti  feine  fo{fer(i((e  ^roti 
ü^e^niiSbien  woOen  mit  6i>0it  imb  JSitfP) 

.  ^tt  nö(^  bie  ^rief^,  ber  StcmitÜÜ 
burc^Ufett  ni^t;  btirih  et  frei 
erfijrfc^en  mer  be  trofife  €^<^/ 
brum  lejt  et  nöc(  üifti  tfyän  0etna(^ä 
<^&igt  an  eine  'j^rdtefidtfoh/ 

1420  ^,  bag  er  ^nd  fein  Xffetiipti 
ein  foicbi^n  Ärtes  sefar^en  «n; 


i* 


S54  r-  3ßt«  ®eW<^ 

{t}t0tttt9in  fold^es  ^aS  gei^ati. — 
i[^a6  mi(^  barttheet  titelte  $imfii$t 
fonbetlii^  unb  $rit>atde)&nt ,,  * 

SRoti  mufl  ber  &a(^  macj^en  ein  Sd^efiif 
oeU  f{(^  vermiinbert  gtog  unb  Hein ;.       ' 
t^antm  niAn  um  ein  alten  SAonn 
foI((  UntQfien  getoenbet  am 

Jba  nun  ber  Kuaftttfonb  tommen  tDar/  . 

1430  t>erfamlet  fic^  ein  gro^ffe  &<()aar 
itt  Ccfurt/  aii^gefanbt  t>om  Stctc^, 
bie  Untoften  tect^nen  ^ugleicft/ 
»ie  viel  Q5eM  btd^  ergon^en  w&t 
auf  ben  got^ifc^en  ^rteg  unb  J^eer. 
9ugufiu<  legt  viel  Sattel  bar, 
»>fe  9iel  t)on  i^m  oocft^offen  mar» 
SDie  Pfaffen  legien  auc^  babtl, 
wie  biet  Don  ill)nm  aulgeben  fei; 
bie  SKeuter  werben  aO  gejA^Ct 

144Q  bie  3<»^(  ber  l^upfnec^  wirb  getnetbr; 
wie  t)ie(  Qtocf'p&ufer  aufgeric^f/ 
be<  ^ülnvi  SfBert^,  unb  (ein  Q^ewii^t, 
bie  3«U/  &(^ansen  unb  Q^aurcnficf 
^räcfen,  SBagen  unb  anber  Qitfj^ä 
wa<  man  ben  ffcA  gegeben  aO, 

'   weiche  gebracht  ba«  &is^\ü%  gam  SaO;  * 
l&i^  enbiic^  wirb  eine  groffe  €um 
t>on  Selb,  lid  In.bie  neunte  3:onh, 
o^n  was  bit  %t\^m^  ^rimmenflein 

1450  gefoget  ^at  ju  rciJTen  ein*   • 

Subor  ^at  man  t>om  Sunbament 
ba^  Schloß  gertffen  burcb  t>iel  J^inb, 
fö  ta§  au($  warb  bie  ^etlge  Qtb 
t)on  ^^fÄffcn^ned^ten  umgefe^rt; 
t($  bac^t,  an  bie  t^on  SlArenberg  - 


ton*  aa^foffior  öeu  Slot^f jgaO.  ,        sss 

txnb  ntuflen^  tt»f ebee .  fruuett  lati,        \     < . 

ID'cn  iwilftm  Za^  im  3(u9afimon 
11460  hft  Stallet  9lbt  3ofiwftteii  '         . 

-    fße^i^ilao  Don  |)diFen{tdn 

an  4»et  ^utfArfieti  in  f^mzin  *    .  ^ 

i^ptt  *®ad^fett  mb  »on  ^catvbenStirg 

unb  an  \  btn  ^DJorgdraf  ^and  Qtovi  *     ^ 

fein  9)^aKf!ät  wir  gemig  6<;ti(^t 

ton  ein^m  Äoe^afilgtn  ®eMc^t^*  /    '       . 

ol^  foli  er  mit  ^m  ^abft  su  Dtam 

mb  0paticcr  in  SJänbm'^  (fon 

itnb  Ttoc^  fonfi  mit  t)ie(  andern  mr^r 
2470  mtber  ber  fJroteflonteti  £0^r.; 
,  fot^d  m^r  miber  feinSttramrat 

unb ,  er(cr  Qitmät,  fo  mp^(  bef anbt/ 

«nb  ^tte  baran  aucb  nie  debacbt^ 
'     molt  tci^m  gern  mer^  ^^t  gemacht ; 

mfe  er  but^'  fein  ^ommlffjort  - 

{u  2rfutt  ianug  miSrb  jelgen  an. 

SSeil  au<(  fof(^  f^dnbdi^^  Q^ebic^t 

i^mjelöfl  aumibcr  mär  ^ztid)t't, 

mürben  i^r  c^urfürji(ii^  9^erfon 
«480  beffelben  ®{ft  o^n  ba<  t>erjt«n,  . 

•       ■  < 
S^en  neunten  Za^  im  «^erbfte^  ^on 

*g<f4nftUc^>  (in  b  genommen  ön  »    ^ 

in  SRicberfanb  ber.  @raf  bon  $orn 
.   wU  bem  t>on  ^gmonbäBo^lsebo^rn^ 
bt^ki^m  mä)  r>i:l  anbre  mcf)v, 
fo  reid^  begabt  mit  ®ttl  unb  ^^r 
beö  5)rinjen  »on  Orange  €iof)n 
bit  @panj«r  au((^  jefanaen  Ijan» 

i^fi^.b  «;  .       '         '   2sitl 


S56  7v  'Sitte  &i^ii^       ^ 

SMe«  ifi  alfo  ein  tatf  SMi^t. 
1490  9oti  her  fo  Itautiaen  ^fi|fc(t! 
^ejc  n){0  id^  feriitr  ieigm  an 

©rt  jebet  fofc^e«  fogit  freti  . 

tag  0ot^a  nur  »evrat^n  fei ; 
tag  tie  el  nij^t  gemonnen  f^ti  ■  ^ 

nnt  fein  2tt  getta^t  tat^on; 
wir  ter  Seint  gtweft  ein  itrieg^miuiii 
•  l^tt  er  93err&l^er  griffen  an; 
.  ^e6untne  ^^  er  geoen  frei 
1500  unb  ftrafen  foOen  Meuterei« 
93ie  folc^e«  J^eiben  e^  get^an 
tie  Crbatteit  geiietet'^n. 
.  C^  fc^reibet  fc^oti  ter  iMui 
t»ie  Sabju^  ter  SRa^imutf 
ta  er  $alxito«  fefie  etat! 
ein  gute  Seit  teiaaed  ^t, 
.  ter  &(^atmeifteri  getommen  mar 
au^  ber  Statt  iamu  bet  &d^AIerf<|aar^ 
im  ®d!yein,  dtt  er  f))a)ieren  folt/ 
t5io  unb  i^m  bie  Bta^t  «errat^en  n>oi^ 
*aber  ber  rimifcft  ^ftapitan  ^ 

^ben  ®((u{meifter  f)at  griffen  al^\    .  j 

%in  jebem  Soleier  gab  ein  Stn^ 
.  }U  treiben  i^n  mit  Streicten  gut  y 
Ifinter  (Id^  n^ieber  in  bie  &tabe 
unb  i'c^ret6et  fotc^e^  an  ben  9tat^^ 
n)ie  er  ben  6(^e(meti  ^$  irattirf   - 
tabarc^  bie  ganje^tabt  monict/ 
tag  (te  (14^  gAt(i(^  geben  ^; 
i  5 20  nnb  afil  S^in^fW.  ^bitm  get^  i  * 


•  1 


Siet  mitb  gefagt  in  ftOe  tont  .  ^ 

9j>n  ber  S8err&t^er  greife  C^nbl  1 


/  ■  .  ■  -  _ 

•  r 

U  ^t^^^  auf  je^tm  oof 
Snbai  Mennet  offenbar 

Stmit^er/ .m4<  i(l  fuer  ^n^ittti? 

tSBAf  t  tfyt  nUl/t  untreu  9<^Mmeti  fein 

fo  lan^  füt  Xroyfeti  1lief  t  Im  St^eia? 

ISft^  ^Hft  ftti^  ein  tiecberinel  2«nb 
15)0  menn  (^  |e}t  f^  ein  emge  04An(? 

Unb  feib  hm  Q^duteti  werben  ftieii^ 

»ii^pt  im  gonjen  beutf^^en  9tei^, 
.  »el«  fftvft  f9l(|et  fBenit^ei 

Md^Mtn;  miO/  betrachte  frei 

UHi«  finmal  feine  Untertan 

an  i^m  np(i(  mic^ten  au(^  begabt 

fl  Site  nid^t,  att  nt  tituti  «ifri^t 

mnn  SBenfc^eu  (Sfen  Cibeii^fK^t 

lor&ber,  fie  empfangen  ^at 
i.540  bif  4errf4aft  bon,  bem  ^c^iten  ttolU 

fei  fie  oO  (trafen  ^art  mit.  ein^ 

toerni  er  ni^i  mi^I  4>era<(tet  feite. 

ISiel  fagen }    t^at  ba«  gante  ^ei(| 

miber  Oeumbac^  gefoc^en  )tiistei(^; 
'  marum  ^at  man  nid^t  ure^eiien  Im  .    ^        « 

t>pn  ganjem  9tet<tf  ben  Cbelmann?  , 

:   ®arum  .^at  man  geeilt  fo  fe^  ? 

S>m  gan}en  Steic^  ni^t  gegint  bie  C^rt  \ 

SGBie  tan  man  ^o^  ein  ^mti 
1550  in  Std^i  3:agfn  ber  Steinten  gem&|l 
-  •  2ln  einer  fol<^  groffm  94<^# 

^  matr  tiH^^i  mSgen  t^n  gema<|i/ 

bien^U  d^ttbe^i  t>om  gansen  9teic|  s 

b:e  Sefimbtett  toaren  berfamlet  gfeic^i  * 

bie  9>f(^feh  g^  beforgeten, 

fbtumba0)  »erb  f{<t  enif<e^uibigen ; 
-  3f^  €^<|änb  ibArb  »erben  äff enbar, 

Oe  j  '*«»»* 


c' 


I 

»  • 

Sbtm  tüH  fo  bet  ^faffeti  64<kitr. 
@ninib<!(&  bntd^  ^tin  ittviffm  war, 

c;6o  bxnmb  marin  fie  in  greg  ^efn^r/   *> 
bag  er  m6<bt  (ierben  In  l^rer  J^önb 
foh^  wiv  i^ri  semtfl  <tn  grrfTt  0d^nK 
SD^an  meint  ba|  nic^t  befanbt  fei  oO,  ' 
.  meiern  fold^et  ^obt  äSd  gefaO ; 
unb  baf  fle  nti^t  tDifien  bie  Seit 
ivenn  i^nen  fo(4^  lan  toerben  Mb* 
gu  tO^Ains  ein  Runter  tA^  unb  ttS 
einen  Q&uc^frimer.  fc^fn^  in  beti  2>t<c^ 
'     n)eil  er  ein  «^mferö  Siebeiein 

1570  »Iber  @rttmba(^  andHef  unrein« 

'  -  X  • 

3(nc^  ^a6en  ^eurt^eUt  9te0  unb  ffein 
bofi  ©rumbai:^  fdc^«  ein  C^  foO  fein^ 
biemeil  ber  ^drf  ben  t^on  ®etretn 
tiic^r  an^et^on  fo  grÄufam  ^ein; 
iDeil  kt  debufbig  genommeft  an; 
tDA«  i^m  bic  Pfaffen  ^an  getrau: 
befohlen  ®olt  fein  ^d^nje  ®ad^, 
biemeil  fein  ifl  oSein  bie  IRafl ; 
berfe(btd  n^irb  ein  9ti(|ur  fein, 

1580  ob  Sraf  ®tinH^ec  ^ab  Stec^afleiii; 
,  0(ei<^  wie  er  ^at  bie  ftiifCUrsi^t 
entbedr^  meid^e  mar  mit  ber  9ei<|t 
bem&nreit/  bet  mei^  a)ic^  aUeln, 
cUwafft  fei,  mad  sefajt  bie^^iii. 
ünd^  ifi  i^m  nod^  ein  C^r  ant^an 
td§  mit  semArdt  HtUov  Spontan  - 
3uM  3<>nä«,  ffiil^elm  »on  ©teiir, 
ber  Sdumg&rtner,  nic^t  VMtimt  Hein  ; 
mer  molt'  nic^t  folc^e  €bU  ^an 

1590  neben  pd^  in  fein  Velbert  (l«n? 
2)ie  Jetnb  ^an  aud>  ^eirret  i^t, 
bap  fle  fein  9ob  uob  emig  <S^(     * 


Itt» 


»om  93ttfaffet  tei  Slla^eläofl.  5*9 


- 1 


ph  ^  9(e{<(  all  if^t  Q^efi  $etJ^tt* 

i>kl  t^eurer  ifl  Q^taufer  ein^ 
benn  aOer  Pfaffen  gtoß  Aommcnt/ 
tarin  bet  @rum&a(f^  fDfob  sefc^&nt't 


,#i 


\ 


&miiba^  f)at  au($  eirr  ^s^n  gela^tt^ 
1600  ein  tfugen  un6  fe^t/fltOen  SD^ann, 

er  ^at  sefe^en  XtnM  i^nb, 

fo  aRe  no(^  tm  {eben  finb. 

^ersletc^n  ^at  SBil^cIm  oon  Stein 

miatTtn  i^lnber  ftro^  unb  tiein.   ., 
■  .      '  '  .  » 

93iel  buYd^  ein  Jtomparation 

bH  &tnmba(bi  ®ad^e  matten  f<(S». 

&if^i»m{m,  bie  fromm  unb  f((  jne  ^tab!/ 

ber  von  SBä#urg  gefc^nbctj^at  .  ^ 

burt^  S^ttdii^  tD^ptb  nnb  grAufom  ^ronb« 
x6io  tt){e  folc^e^  aOer  j85c({  bcfanbt; 

ber>  &(^meinfarter  unft^ulbig  ®lttt 

man  je)anb  gar  ^er^efTen  t^ut;^ 

benn  weit  foic^i  ^an  bie  $fa|fen  t^an 

tr&^t  batnac^  meber  J^enn  ne(^  vQ^n; 
na<(  ber  fto|||utation 

3<^$ann  gciörici  Sanbe.  fc^in  -    ;  ^ 

8(ugufiu^  auc^  branb^c^a^et  ^1^       ^ 

fo  t)or  gelitten  ßrojfen  04)ab ;' 

.attc^  wie  ber  %mt^t  SÄcljler  war 
1620  Um  egUc^  taufenb  il^oier  bW 

sef((ft$t;  mie  3tciif)€nim,  bie  @tAbl^ 

ac^tiigtaufent^  erleget '^at  V 

foid^d  aOed  mnf  Dergeffen  fei|t/. 

lem  gelben  SBoi^e  gefd^ne&en  ein./ 
^   ©a  @rumba(fr  nur- b««  ©ein  aBiin  ,^  ^ 

S^forbm^  muf  er  jewÄiö^^f^tev 

Do  4  W«ff^» 


sie,  7.  7BU$  <9(bi<^  < 

9faff<tt ^m fcto'Qtat  tmb S^utb» 
IRoii  t(i  H  oflcf  Seit  bcfanbe 

«He  |.nt  tie  foifnUitctt  9)e4t  j 

f  6)o  tmu^  cto  sro0  ittib  iotis  <B#Mtr  j 

»er  i^r  eAdrf  nf^t  faOcc  «tr          ^          *  ^ 
imb  ttd^M  to  Me  fm^  3«^/ 

ber  ^  betio^rfti  aO  frlti  6a((#  < 

N«  Sßlb^ai^r  ifl  }a  f<^ma<^4.         ;              -  '^ 
4H  Reifet  je|t  ba^  ^ammergctic^^ 

bfttn  t>uita  ^ti  ^tm^t  tft  QMc^t;;  . 

flöge  etoeir  botin  efo  Jg»anoei  nn^  { 

boi  ®dne  tvieb^rumb  }ii  ^n^  j 

1640  tia<^  £e«ft  unD  Men  man  i^m  tvc^tt 

t 

•Xtibti  but4  eitt  itoBtrtiott 

bei  Prflett  Ga<^je  machen  f(^6n; 

'benti  Ca  @cumbac^  gemerfet  ^at, 

bag  t)icraul,  folgen  tnic^i  etn  0d)Ab 

^em  S$r|^^tt;     ^ot  er  ftö^eUc^     • 

t>oß  Bahnen  iDoDeti  nta((cit  ftd^} 

be^c^tt  liicbr.  baf  ber  armeJ^err 

um  (einet  »iOen  In  ^fa^r 

temmen  folte/  ttMe  *  fo(d>i  bef anbt> 
1650  n)o(t  }^en  weil  in  fcembe^  Sottbi  *  % 

,  biett)ei(  t$  über  ^fffitb^tr^ 

wie  i^m  oO  &trd$.  verfesee  tiNirt 

<ittc^  man  ari  frembe' Sßaefoit 
'  t^on  @rumbact>  bSf*-  9eri<i||t  Qft^ti« 

^M  |)ani$  S^tebri<^,  ber  mitlre  J^err^^ 

l^etbac^t^em  ^tamni  uf^fA'vfHi^  C^li^ 

feilt  Wiener  Mit  fr  (ieferti  nit^ 

Ptn  itaifer  «ntert^öig  f)itt, 

bat  >r  i^m  tt)0(te  ftVi  «kii»'  * 

|64|o  äni  bem  9teic^  gebeiT ;  ^it|  ^4^ 

.  t|%  m^P^ti  (ft-,  b4!tuiK  er  ^^t 


auf  fftrfflfil  ^<tt,  Uns^tf  iieriH^}  • 

Hi  er  iDibet  be»  93dter  feto 

iwnSteutetn  line'gr^etKa^t 

lern  ^atplp  ^t  itts<^ai|i. 

Sßar  s(e^  bem  ^Mg  tipti  f  ocdfii 

bev  $ot(nsatefet  gelaifm  tili. 

JDtr  ton  ^pc^iti,  bet  toiir  ein  ^tlb, 
I  $70  ^ot  bod^  gehalten  feines  Cib ; 
'  ber  j{dnig  rel(^  t»pn  itdef  iit 

iiaiym  bem  upn  i(o(^tn  S'anb  unb  0ttt }    '      * 

9>orntgalefet  granfam  i4^i\ht, 

mit  t&geti  jte  fSf eerrMer  netmt ; 

ber  fromme  itSitig  von  ^o(^in 

mrat^en  mocbi  t>om  Sötte  fein ; 

fein  ^tiiber  marjt^  gefc^Iagen  H^, 

er  fe(6ec  tatri  in  groffe  9}ot^ ; 

noi^  t)at  er  gehalten  feinen  8fb^  , 
x68o  tufb  ift  i^m  ein  geworben  ktt; 

benn  ^ott  il^m  »iebec  geben  ^41 

fein  gan^ed  £wib  o^n  dBen  dc^ab; 

ber  ^inig  ftotj  t)on  i^Aiefat 

niuft  fciec^en  in  ein  0&(n(^ei  j^nu ; 

fdlc^  7reü  man  6d  ben  ^^eibeti  fpdrt 

bei  €trtflen  fp(#^  ni^t  wirb  ge^^t ; 

mt  fic^  annimt  etne^  onbern  fn^t^, 

bet  ^at  babon  Sera($ftnng  unb  &ppet;  .      , 

.    man  fpri<l^t ,  et  f^at  ni<^e  «jefofgt  9ta(^^ 
:|.69o  btum  ^t  er  biflig  gelitten  €^<^ab ; 

bie  Sieb ,  bat>on  ^o^anne#  fagt, 

ijl  jesunb  flu«  bir  flBeif  "gejagt 


*   ^ 


'/ 


Oimo^f  ^mpt\nt  unten  (ag^ 
^att  er  barnm  fein  bJfe  ^e^ ; 
Per  Ott*  Ätttfftrfl  gefangen  »or, 
|ip(^  iUü^t  Unrefd^t  ber  ^^tTen^-^^NMI  V  *^ 


«6»  7,  «r<^  <S«6f(|t' 

^  .  / 

(Sonii  Um  in  bn  ^ib^tJetaA,  :^ 

fein  Unfcftiilö  6enno<^  lDarb^  Mont  ^ 

1700  3Roci|  »arb  aü(|^  dt^roffeti  f^\ 

btn  ®tftfii]iin  ha^qi  «hinter;  ^t; 

Settle  i|i  todtimm  an«  fcfti  Slot^; 

ftUfet  marb  ber  Siinbgraf  gut;; 

itar(  (ro^  in  ^ine  9)iAin^4iNttf* 

^tiä^i  mtttt,  0  Uwtitl^  %&tfim  gttt^ 

erbarmt  euc^  d6er  gefansen  ^lutl 

,  '    •  ••       • 

^ttbre  fdgeti/  ber  $obt  .^a(  ^tt 

nief/  bie  gut  ^rieg^Ieut  geiDefe»  fefn ; 

SÄarasraf  «Jbrcc^t,  ber.0reitbar  ^elb/ 
1710  bur<^  pfafftf*  «ift  f0tt  fdn  gefiSt; 

Sj^ctf^opl^  t^on  Otbenburg  ifi  ^^an ; 

ber  St^ettigraf  gur  ifl  «udi^  bei  ^m, 

ber  IRofenbecger  Ifl  .in  Slotb ;     , 

ber  SSogelberger,  mupc  anc^  feUt 

trmArdt  um  eine  0a<^  fe^  f (eüt ; 

ber  &tumba(b  unb  Iffiil^elm  t>on  &tnn 

SanH&mmerli^  ermotbei  fffn ; 

erleget  i|t  ber  von  ©errem ;  "      , 

S720  fog,  mer  foO  jeil  Sct^tUe«  fein  ! 

f&ei  Srauen  unb  (ei  fiacf em  SBein 

Die^  '£)eftoreö  t^or^nben  fein^       * 

fRan  ^ret  ani^  in  aflie  ganb 

@&nt^er<  dor  6c()mari&ttC9  s^öfie  94l«tik, 

i»eU  er  burc^  feine  giftge  Sooft 

ttnb  fd^rift(t((e  ^eftiti^nng 

in  ttngtöd  6rAd^t  bai  fAr^Oil^  9(al/ 

t>irn  bem  er  ^ai  fein  Se|n  unb  iKut 

SBiet  fagen^.  mte  S)o(tor  |N^n 
T7S0  )tt  biefem  ^rieg  ^a(  Dtef  get^n; 

O^iin  Oiefu  ^ac  iSiwQnimeii  m . 

noni 


«  > 

.    Unfc^u(6  wtU  mactfen  offttttfor  ^ 

yi  Xugfpurs  im  t^crgatidnin  3«$^; 
H  er  ttati  ntierfte'  (ein  0$f fft^r, 
i(i  er  Derfd^mutocii  sofl)  uiib  gor ; 
fein  Unf(^tt(b  ^at;  am  $Ag  je iriu|t, 
tie«  fflrfien  ®ad^  6ciAgt  im  SBertei^e; 
unb  brUtf r  ein  clenb  &titif, 

1740  boHii  er  S^üt  m%  fd^mi^et  frei 
htn  SArftm  mb  bte  !2>iener  feitt, 
n^eb  ftd^  9em  fei^tr  mafijim  rein ; 
^a  aOe  @a<|  nun  mar^u  fl^at, 

'  brucft  et  au(6  feinen  Q)eifen  9tat^^ 
M  ^in  ber  9Arfi  itnmeUH^^  tf^n, 
bat  f>^  ^^n  <>i4^  genommen  an. 

^aif  mad^en  mtn  bittern  9taiu^ 
■  Detberget  fein  iCommiÜidn, 
1750  bi^  ba$  bie  Urt^eü  war  er0||i^ 
unb  ift  ber  gr<ile;i  Urfa<^  ein/ 
ba$  eingeriffen  drimmenfteiti* 

« 

S&arum  ber  f  fttfi  ni(^  fel6er  war 
gen  3(»gfi>urg  tot^tmen',  ftk^^  ii|  f (ar 
aud  feinem.  &(^tei6en,  fo  er  tj^an 
felbfl  an  bie  (aifcrlic^e  Jtr»n* 
Titxd^  ^tt  man  migcn  ne^en  ein 
fein  S^flung  unb  fein  8Anb(ein  Hein ; 
Q5raf  @änll^er  t)op  6^mar)bttrg  $a«  «01 
«760  i^m  ansejeigt  »tel  groffe  ftSefa^,v 
»ie  er  bei  (aiferitc^er  ^on 
inie'£Ag^  angegeben  fi^ctnr. 
auc^  vöit  er .  f aOen  in  O^nmac^e 
wenn  er  gefe^  bie  groffe.^Oroc^^ 
>a  fSttgu^u«  warb  offen^^e«,  1,      /?    v 


5«* 


1 1. 


>• 


5^       :     7-  w&(s^ 

^a  er  mit  getbrntm  S6&|dMii 
tii'%i§6mrg  i^  gcfo^m  ei». 

1770  ttcbcr  flSrumftafft  9^94^1  fibi^;     1 

««twenen  mannen,  Q3(^Kfniiatiits 
iDifftttf  tUkZ^it  bai  gotiif  9M|' 

'  «iM^  lei^ee  un^  ®tetbantt#  oti, 
te  äSori^  an  t^e  Aur  erft^nir     , 
hdi  Stnv ;  un5  ^ürflfn  Xmen  fagt 
06  ®oft  bie  &ad^  tDP^(  iif^i  begast, 

•  \     * 

C|H<(e  meinen  /  H  fei  ein  SHtib 
X7S0  erfASt^  ber  twc  mei  3a^r  ttn^  geil 
fein  ClueO  ge^ait ,  b(\*SetHn(inb 
ni<^  rimf^er  Stini^  warb  denont  ^  -^ 

9on  bem  alten  Stmf&t^tm,^ut, 
mUlf^  ie|t  ber  ^o^n  empfinben  t^uf^      ^ 

ISiel  meinen  att<|;  ber  r6mf((e  J^Jrt 

^al  ^ier  erfflOet  fein  Q!^jierb> 

ba8  er  fo  tthtt  ber  $eiti{<M  ^al^ir 

^  unb  g}f ebetfanb  iur  ^tff$  itait. 

Cagt/  »amm  eften  war^  bie  Ti^i 
1790  um  biefe  Seit  ^eriMHr^a^l^t, 

ba  bo(|  Me  Cjceftttlen     * 

»iel  ^e^t  tfär  in  Ser^efitins  t|an  i 
'    fo  ti%\fi  ber  jtoifer  Serbinanb 

'3o^ann  gjribrico  ^at.Äerftintit 

|n  6e^er6er$en  fol4  £eul  in  9tu|^  « 

ut^b  SRofimUtan  tvaiu. 

IBU(  (ttO^  iu  ^(adfpurd  r!»mtii^n  eit|( 

itf  (n  ble  ](<(ft  wtl&m  feini^ 


>ie 


\ 


/  \ 


v>- 


180O  Znf  ®tnmbafb  ttinixttitbtmami      > 
tin  ^etmHd^  ®un5  gemaciei  war    . 
I^ott  t€t  pfafftfi^em  9tctt  änb  ^<(aar, 
mit  man  bod^  5ie  mic^t  greifen  an     ^ 
wüdft  bn  äBa^rf^  t»orge|la^« 

Kuguflul  foB  U^9t^  ^an  . 
wenn  tct  t^on  f&tanbtntttrs  fitift  an  i 

tin  f<^rfen  ^rfe^  um  Stfd^of^  <$ut  ^ 
toftrb  ait^  ber  jHiigm  Sflrfien  QMitt 
|tt  fofa^em  Kriege  ^((tonb  ifym ; 
tgio  unb  moc^t  olfo  in  Sorgen  fian 
itt  fommen  nm  fein  AutfArltent^um 
babttr<|  er  f)at  fein  9)ra((t  unb  SHu^nt, 
himtil  Me  jarSden  .^erren  beib 
befreunbet  fein  fe^r  mit  unb  breit. 

Cslid^e  meinen/  ui  tftti^i  ^ton 

^ab  Siifluftu«  ge^ofe  »um  £pi^n ; 

ni^^  bad^r ,  ta^  ein  Dom  Oefierrei«^   ' 

bie  @tt|nm  iese^rt,  unb  ba|  er  s(ei(( 

bem  J^nnb  /  ber  na^  bem  @c^tten  fc^nap^e^. 
tgfto  t>er(or  ^ad  ^eif(^ ,  fo  er  vorhat; 

unb  nrirb  atfo  bonliebermann  '    . 

9ertt»ilnf((ft ,  ali  ber  Uebel  sei^an^} 

nnb  unterbrftcft  Un  Sater  fein> 

Ser  t^or^in  ^at  ein  £&nbd^en  Kein, 

bei  S3ater  ein  gröS  Iren  get^an 

toie.  foI<t<  SHeibanuf  teiget  an« 

<^&tt  nid^t  2(u$ufi  gefangen  an 

$f äffen  •n)Sren  wo^l  (US  gefta^n^  , 

auc^.wArb  bit  Seftung  tSrimmenftein. 
t8)o  ttfi^  gani  unierfi^Ieifet  fiin« 

'  .  >'■■..  1 


3(ii<(  ^  man  sefo^t  fitcraS 
srie  liefet  itricg  efne  «B^&fifefaff 
Hm  ^faljgrafcn  (eflcSt  am  Strebt, 
tb  er  ^(^  fi>o(te  tnlfd^cn  brefn; 
benn  ^drt'  er  einig  S^f  gct^tt 
bem  fdrjlen,  feinem  ^^oc^tennamt, 
^tt  man  Üß  «u^  segtiffeii  an, 
fefii  gon^e^  iaM  In  9(mii  get^än ; 
bemi  toAr  CM^ni,  W  eble  J^an^, 
IS 40  iafornit  ber  9)fa(|  gerotm  au^. 
0o^0iie  bie  fAtfetttite  j(ron 
«0n  Oe^ertefi^  iiic^t  ferner  ga^n ; 
«nc^  f  inte  bona  be^  JFaifer^  6$o^ 
^^  p^en  In  ber  S^ren  Aren ; 
bmm  f<|I{e4fen  beibe ,  grog  qnb  Hein 
bag  @ntmbac6  nur  gewegr  ein  ®<(efn ; 
mn^t  behn0<|  (afTen  «Oaut  nnb  ^aat, 
weil  jebermann  erbiilert  war. 

S>ie  ;Jtr{e^^rfa^me  g^aget  ^an^ 
1950  baf  ^an^  S^tebric^  un»ei61i(^  t^on^ 
,    bag  er  ni<l^  UAdIi((  oud  ber  &tabt 
ftc^  feiger  %ib  gefl&c^iet^at 

58ie(  ^aben  einen  folgen  Ttrgno^, 
ba^  man  bie  f oiferiic^e  \ftron 
woö  ouf  bo6  ^§au«  t^on  Oeflerrei«^    • 
befi&nbid  ma^iti,  nnb  erb(((^: 
.  bann  aOer  glei«  ba^in  gtflcfft/ 
bag  au^seKaubt  ber  %tnt\^n  .®c(b; 
'     0(ei(^  einem  ^  ber  febridtirt/ 
[igöo  auf  Irinfen  ^at  all 'frin  ©egierb ; 
}>iü  Steid^^taj  t^ul  man  f($retben  an« 
nnb  mirb  bod^  anber^  nic^t^  biHraud ; 
M  tai  ber  ZAtU  fleg  }U  %iib, 
'  isnb  t0ie  ^lan  fammeln  mag  «ie(  ®efb<. 


«a{b 


•  9aib  will  man  miebet  tti^tiiett  ein 

Mc  Slei($<  &tkt,  \9  t^^^int  fdti; 
.    gleich  »ie  tieetäbt  9f(|  4tn^  eif tan 

bag  man  defimmt  «itie  gtofe  ^mnu 

^mn  mnba$^^b %€iaf)ltt  Har^ 
%%7o  fo  bleibt  bod^  eine  9M<^e  Qkfo^r^ 
'    fü  fomt  man  bo^  mit  f^ott  nod^  .^oM,  •    ^ ' 

uxib  wivb  qfit  ni^t^  %ttk^ut  4ui,  .     '       ^' 

f&eut  au(^  lin  rechter  ^Sb^HWtm     • 

fein^ienfi/  fotoidman  i^nni^l^i^  ^i;     ;  c 

btn  2(bef  man  sern  jminsen  mrit, 

ba|  er  fortan  ni<^t  ne^me  0oib 

lei  benen  ^rinjen  in  Sranfrdifr;  •  .   ' 

no4  bienen  bem  in  6((melinMh|» 

SBenn  eingefamlet  ifl  bdi  de(b 
«J8o*fo  »irb  bi^%&vt  snfrifben  gffUlk 

bai  er  ebt  jieitiand  f^alu  jliO/         «  »    . 

Sil  man  tooflbrad^t  ^b  feinen  8^ 

^an  fya  fieigi^  gefd^firet }»,  .    *   * 

taf  bie  bon  Sacbfen  in  Umm^ 

Sefb<bten ,  icipo  weit timn' dud^  -..« 

bie  $fa()  bringen  fe^r  gern  in  U<iwl^ ;  •  • ' 

benn  ba  ber  ^faljgraf  reformirt 

t<in  Sanb,  ^t  man  au4  i^t^nite  *     ' 

fein  ©i^tt  unb  feine  Untertj^n^  '     .  • 

xg9o  baß  fl^  i^m  foOen  mil«rfban ;  '     * 

}tt  SugCpurs  ^itt  man  gern  semoic^^  . 

bc^i  dUe  Gacb  bd^in  gebrai^t,  ^r 

baf  ber  '£ttrffirfi  ein  Xolbiniii    . 
-  crWSret  burcb  ber  9^faffett  £ifl,  '• 

unb  atfo  bnr<b  ti^Um  9ef<b^ib 

gefcbloffen  ani  bu  Steicb^f  ^rfeb. 

SDel  gefangnen  ^At^en  bübt  &tfyi^ 

mott  man  and^  gern  begriffen  f^än  ■ . 

in  gleicher  ^tvafr  bamit  im  S^eji 
1909  ber  büetb  aSieit,  ber  t^nt  bal  9e(i;  ^ 

wenn 


m  :   .  -  ^.  3ßtf ^  €w>i<|f 


I   I 


aSemt  aetttfc^  bann  pmrim  fcftf,  ' 
unb  man  i^v  ^t»  %i^mUt  tin, 
tbf  pn  ^«tem  ßn^  in  «a^d  ^0116^     * 
ttnb  <in>re  man  jant  otü  dem  &m; 
ontn  6jjqtijer  fein  in  ^raftont  tea#t 
mk  ottfseSeten  griffe  ^S}«4i|^ 
»irb  tpmi  tiie9ei4t  bcd  «o^  e«^ 
Irten  iDoOen  bHlfttUkH  Sthn, 
*k»€H  man  gmt  moU  M$  St^t^    ' 
%9t^  »rittgen  in  ftitt«l.9ro6e(l  ek(p0l} 
oUDomi  wirb  att(^  M  9>A^etf  Acö» 
•on  aOen  metbe»  geBcici  on; 
über  der  wahr  und  (farke  Gott 
wird  anfehen  der  Clitiflm  Nötfc. 

8if(  SBnnberniiiif^  baf  )i}t  fir  Mint 
bl<  tbeOeuf  gewotr^n  Ml  * 
M  ii^  dienen  bet  ^Sfn^m  €54a«r, 
fo*tt  Äbei  gmi  gefrcff^n  gor ; 
ba  fif  ^0#  ein  ftmiMpth^oA^ 

1 9^  o  an  ®tum6ac^ ,  ben  et^Argl^t  Stonif  i 
6en  freien  J^etty,  ®i(^(tii  i^on  6i(M 
(fttt  boc|  eu^  ftO  ebi  &picf|ill.f(tn$ 
^tten  p  ernft  i^bn  jRdnte^l»^ 
»ifben  de^ngm  3u(jfo; 
ü^enn  i^t  ben  9>f<i(fen  gtit^  |iir  0#e<#    - 
6et  J^elbtn  fö  t^iel ,  fe  mf rei  mit  «(eü/ 
tDie  i^r  bo<^  enbl{<(f  mtbi  foffoti 
ti^enn  ^ttc^  au4  ttttgiätf  ^tfet  dH/ 
«tDenn  ein  Cbelmanti  mirb  juoi  Saite 

1930  an  ahbem^  ifl  c.r  nf(|f  eüt JBoitfl 
"tai  firflliej  utib  ta«  ebte  ©l^  -  • 
foS  $a6eii  ein  iajpfer  firao  QkmAl|^^ 

•    fofl  aüeielt  wreinlgt  fein, 
'  benfen ,  m  ftii«t  l^r  ^üüb  fei  fWn  5     • 
feto  gleii^  ber  »ttgebriSiften  4«iA< 


\ 


s ; 


I 

I 


«tn  itnim  gte«  Im  «♦«Ml«  «at* 

tut«  3»iefl^A^  (»er  9teii«tom 
Oft  iiötfc^eii  Stttim  uttO  e^weffi 
1940  ft*  regln  ä^  Unitnigfetti 
l^»(^  fa  im  «arten  lauft  eine  San 
fbi  ttÄTfdi  »ewi  nimibie  gwn; 
'    Ut  SRonn  nimt  einen  langen  &pinj 
ttttb  fd^lagen  tie  &att  gätift  gemtf  * 
Wfo  ^n  Me  im  ®4|ttt^&<r(an^ 
babnrcft  mitb  i^rt  ^adbt  ftetanbt. 
5Die  l^fatfen  ^b  gemdtle  ©An, 
^  ffnb  tSMf e  /  Ratten  feine  ^en ; 
ta  ®e(nsairten  geloromen  fein/ 
^P5ö  ben  tcattben  m«*en  greife  ^ei* 
®U  foltet  i^r  mit  »ttigjeii 
anitreibett  bj»t«  ein  pacfen  ®tteiti 
SD4e  rel<^  g>ftftttb ,  bet  Raffen  «ül 
gefüftet  ^at  ber  tblen  fMttt> 
bw«  ein  fe^  gttt  Smenttttt 
I«  fltrbettt  bte  IReägton/ 
bringen  »lel  f  ftr^en  in  «efa^/ 
motten  am^  gern  ermftrgen  gor. 
SDenft  bocl ,  tdarmn  i^  «beHeut 
00t  Seiten  genennt ,  unb  nocft  ^eut^ 
baf  i^r  folt  förbctn  tidtteg  €^r 

unb  fecbten  für  bie  reine  itf^t ;  - 
^u4  fettet  i|r  ein  «Riegel  fein 
1970  bem  gemeiiiitt  SRomt^  im  weft  fet»> 

jbaf««  f^tt  *l^  ^*«  ^''^•^^ 
bötgta^enunibie^ttinei; 

bdbur<^  mirb  ener  ebler  Giämni 
|d$en  fin  meitber^l^mten  Slom^ 
&em)  i^t  aber  bie  «le  Xti 
wrgeffen  mp(t/  mirb  «ott  en*  ^n 
^fttcM'  »«te  ^«»<^*  felneM 
^ii|f.Än*7>»   ,  '^  * 


J69 


mer 


il6     '  7-^tt««®e«(^ 

'  €ttet  €^<e(€it  |tt  05^  istib  ^tit; 
mmi  9>faffen  tie  9te({d(ott 
1980  anftc^ten^  mirb  SRebedlbtl' 
)u  aOen  S^^t^n  »ord^mehbt/  ^ 
baburc^  ibv  aOe  werbt  t^er6(eit&t 

{Roc^Hitl,  t^r^Arfteti,  dttttraclt^      * 

lOat  bo4  6c5ettt  fo^grofTe  !0^At(t 

ton  &pAnierti  von  ^taffett^ 

bctt  Gi^etmett/  fo  gefotrttneti  tmt 

Oi  bamit  tRIi^terlanb  oaeitf 

nerbottti^n  unb  betriest  fofl  fein? 

Ob  tu((  nic^t  me^r  5er  ^abfleiS  !D2ai$t 
1^90  banti  bef  ^firteni  fett  fein  t>erba<^t? 

bb  ni^t  t>ieDetd^t  Hn  J^eihiHd^  ^ünb 

vor^onben/  efnfl  }u  fp&t  eniä^  bnbt 

3)(e  jejunb  (e(ben  9)j)t^  utib  ^n 

inr  SJlauben  eur^  Vräbeif  fein ; 

wenn  eure  ©ruber  ffnb  ba^, 

ßel^  in  @efa^r  i^r  aagemeüi. 

wenn  t^r  lieber  weit  @panjer  ^lih 

unb  einfaflfw  3ta(iam,   ' 
M  euern  Sla^cbbam  (fe^en  bei, 
9000  fowißt,  baO^ib  t)öf^anben  frf 
euer  Gc^ab  unb  eigttee  Utic^itäcf. 
Kennt  i^r  noc^  nid^t  bet^fAtfeh  ti^t 
SBBenn  ^faff  m  bie  Äonfefffon 
Dm  2Cu9fpurs  woflen  nehmen  'an, 
\fkn  fie  ein  e^^If  in  f^fcfi^dpp, 
fo(4^  Mnt  i^r  leid^tiicft  nehmen  ab 
bt  Xnborf  unb  in  Si^antreidl^  au^l 
%t\ß  )tt/  ti9i^t^^  nic^t  beift  ber  9tatrt9 1 
Serrat^  i^r  euer  fSateriänb,    ' 
2010  fo  ^abt  i^r  eine  arge  ®<t^attb, 

Laus  Deo  aeterno  optimo  maxinio ! 


\ 


/, 


Mm  ^rfaffcr  6er  dtac^eigalL  «71 

9t^  M^in .{^(cm  |»fu  zixa/^ tvttfXt  ftetocgffe 
ttd»t€  übet  obsertfTene  ®täcfin  ber  ®i:umbacttf(ben  £an(e( 

Ä.  SSon  Den  frummen  ^jlug  im  5«'Änfr?ic6>  n>t€  öon 

i^r  We  ©rumpac^ifcben  im  lejten  Ärieg  wtjojgett 

^"3.  2Bie  ^n?ifct),en  bt»r@ot^lfd)en*93errÄfl^etep  ianb« 

gtaf  ^f)iijpp   mit  ^obc  afcgangen  unt)  J^erjog 

^ugujliiö  t)ff  fein.^egrdbnuö  gewefen* 

4«  SDBic  nod>  t)er  ®cfenfnu6  bcs  ®rumSad)ö  bec 
S^objl  t)cn3ffmij  unb!Äiif^oniuö?)jIugf  enttiffen. 

5,  5Bie  bieöefangnen  unb  ©elUferten  uomenfc^(i<^ 
gcpdnfgf* 

6.  ®te  eb^um  bie  geif  hk  ©efanbten  Ä.  ?9?jH* 
auö  Jrönfreic^  ju  (öof^a  anf ommen  umb  fVei 
®e(eibt  für  ben  ®rumba(^  bep  bto  ^(uguflo  )tt 
fuc^en, 

Sber  famtßcb  biefe  {tnb  nit^  txmt  Ö«tfdf{et  ber  SRa^ti^ 
gdfl  unb  t^rer  $ortfe);ung ;  ef  tah^t  benn  bii0  fünfte  fein/ 
ba<  ti^eit  befferaU  bieanbem  Perft1t)irt  '^,  oucif  toenigftenti 
etfiifle«  tti  ficb  entj^alt,  nnb  ba  ti  nur  a  6  geilen  long  \% 
tt>oI  no(6  f finftig  mitget^eftt  »erben  tan.  -^  5)ert  (?*fu| 
t>on  oflen  Wac^t  elne^  betitelt :  Quaerela  Terrae  de  filiis 
fais,  unb  ift  »trflict  fdb6n  ffic  feine  Seit.  @^  bctr tft  obe^ 
nidßt  ®rumboc^en  allein ,  fotibern  bie  gM$en  bamoHi^m 
SeitiSufte.  Sucb  bie«  tft  hiebt  long;  aebt/iig  Seilen  ohnae» 
'\hfit,  unb  feil  ba^er  no((i  bon  mir  abgcfcbrieben  unb  mit; 
get^eiit  merben^  -~  Unb  RtlU;  i^r  Stntiquare,  ober  i()r  am' 
bern  /  benen  O^ngefa^r  tinb  2iebe  jur  mitfern  ^itterotur 
l^cntnii  in  fefcber  t)erf4>aft  l^at,  f6nnt  i^r  mir  nicbt  b^n 
Wann  nennen,  ber  bie^i^ebictt  (icmacbt^^Qt?  SRicb  X^hntt, 
ti  fte^t  mancber  Sl^ametn  unfern  Sffufcnalmana^en  üon  ^[ci^r 
jtt^a^r  treuficb  fovtgefcbleif t;  beffen  S^cffjcr^ttjenn  er  1568 
aelebt  ^itte,  ti  ungema(t)t  gelaffen  ^aben  mftrbe. 

^p  a  8. 


I  • 


r 


,    f 


f9Q  13.  ^i^*tt:e!^fll^ 


ttm» 


3tt>et  alte  gk&i^te*« 


sykr'fbib  )Mef  Ut  ndncrn  OeM^fe,  M^  etittge  8)emanb^ 
nif  mit  Vem  ^rAffSirn  üuf  bte  ^rntnftmti^en  f)Sntef  §o^ 
len^  tie  tieOeii^t  «ittt<  t>oii  Dem  G&ngec  bcr  d^at^tigaff 
fi(^  ^ecft^tetben  b&rften^  ynb  bte  ieb  neuticb  nactiutieftnr 
Mtfprdct*  2>ie  ibcigen  eben  bomall  ertD&l^ntetT  Derbie« 
mn  Mne  Scfontmac^uitg,  fiiib  duc^  ni4t  me^t  tn  md^ 
ncit  {y&nben«  ^eb  ^be  fbic^e  iDiebct  treu(t(t  in  t^cn  ^a< 
ften '  ifit^ttfm,  tDoriti  Mb  fft  fanb^  tinb  n>o  fie  n>a§ti!itein$ 
U<b  fetfi  menfl^lft^rt  Suge  mel^t  ouf fucb^n  »irb ;  benit 
l^tte  t4  felbfl  i^ii  dnige  3d(»re  fp&tet  bürdbftiNrt^  ^ 
loArbe  ic^  gMif  niil^  t^ertriobernbe  9le{le  gefunben  ^abcn. 

Qßie  f>U  Gefangnen  unb  @((ieferfen  ttnn\enf(§ti(^  gu 

,  peinigt. n)ci:t>en.  '  /   ' 

Wiittn  fein  XU^  tie  ^»ffenödr 

gefi^mddef  »ar  burci^  Sug  Unb  G^efti, 

iMentt  ec  ei9«  groufi»  f^efcl ;  , 

ben  (Itrttmbiub  ^  niaricf  t  fe^^ 

i^P  er  (ein  Ara^e  ^tte  mii^ ; 

\M  ^efn  er  brumb  to  graitfiip  ma^ 

btmft  er  fag,  fp  irfe  geba<^;* 

«or  SKarter  nnb  i^if  |iUf^er  9>»'itt 

Me  S^^tt  <N'  «ttigefpfiwifleti  fei«,        ,  ^  . 

bAfi  au<b  ber  XdrI  bem  wn  ^teeta 

lii4^  angei^an  {o.  graufe  ^n« 

«ttgttjlul  fklMP^,f«reV^   ,.    ^  .  '    .  i 

i(l  (intet  tinen  $«pi»itb  «fian; 

tersiei^en  on4  beritantfef  wat 

bUrf^  ^ein  serrOfeti  gwf  aA  gn|  Äv 


ra»#Mr>i».0fMii^'  119 1 


••  »■• 


'»•*  i 


Nr  fprac^  t^  itat^er  ^f $ii^ 

9t3e)t  ift  an  Cü^/  OmMcr  m|R^ 

f^n4  er;  oicr  Sotov  ^ontati,  x  :« 

i^  a»f  fehl  Stifimiis  iUttiif  ftav 

f»U  bat  9tttb^^  Mft&t^e^  011  / 

s  Qoerela' Terrae  d«  filiisl^;  , 

3^  omt  tDttmÄ  das  meto  Sfib#  > '  . 

«oiQ  bin^  bitr4  »iil  f<(ff|9i  fltefü;        «  ^ 
0  itbiber  «ieto#  ba|  t^  frmorM 
e«4  feibei^  an  fa  man^fm  Oi^I  7 

a<(  rcii^  €«4  Gaffer/  fß^  nnk  jB»i^  : 
ja  a8e<;  mal  ^efc^affen  Cptt;  r 

14  8^6  P^  bitter/  Ston  'nnfiMti 

mit  alem^ttNil'i^r  ^olen  ttfaft; 

M4  fltib  M«  SÜIf  unb  mUben  ^^ 

t^el  befer  lern  »eretofgf  f^iec/ 

bann  i^r,  »eU^iti  ber  ttujte  Otoll 

Berftanb  imb  Simi  tegeb^n  |^ 

3n  SDtoflau  nnb  ini9)^Ier  8anb  > 

»arb  i<ft  befen^t  bttri^,|(«fi|c4ittki 

to  C4»ebenrei(^  nnb  StAmemoil    '    .       t  r 

|at  nion  fe^l  3ft^CnMM^tili  fl«rf  f  < 

ber  ^rleg  ^at  fe^o  no4  feto  fil«  *   i.     * >;  :^ 

Tete  ^rftbfaf  (ein  ^m^.tthm  ^  ^^ 

Brobanb/ bie  ^Mttm  toi  SUeberioM^ 

gefangen  fenftt  {m  ^rten  Stonbi 

Sent^  f^at  to  ftettbrlen 

bal  Krieg^Mtt  an^  ^l^ardtmi     !'  ^      ^  :  i 

tefangen  liefi  bto  0raf  «pi  J^PtUß-    . 


.  j   :  » 


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feil .  JfNc  |k(  ««««Mll^ 

iMii  JDiowr  NC  ttH  Uim-'H^ 

MBtMifiNtilSltt^i^;  '       ^ 

Nr  «omm  AB««;,  iw44%  w^'HHl^ 
Mmci  fttttriii  b((fic  IHil 
iuA  mn  4wm  linüar  i(^ 
iDtt«  Cntdhn»  Kl  «fM^nül  nri| 
•M  fBwttr  mb  NN  C^cnt»»; 
SMUiib  i(l  «i4  MCDAfbt  f#lr;  -         . 

|«»«ttit  i(t  Nr  NB  6«ttfe|v 

Sm«  <(l  ««4  tmmmm  ein; 

<K  9}«tta  (infe  fü^  «W  <nM«i; 

M  San»  m  ftemtrli^  mtHnt 

lifarNt  9m  m  tt«|(rbn»> 

Mit  C^riflmdtt  N<  tMm  .Qitl; 

.><r  «M  fI4  nuKtM  «Mf  Ml  Mm;     • 

«üb  fMim  M  mt  9Uii  m[9i^     . 

im»  (|t  tw4  a»<i|  «M  flMMMNi^,  :  .     .       ? 

iMl4t  Mr  Smi  HrIrMNi  füti  . 

fRm  (1(^1104  iriiu  r»t9«9tiit     .      . 

^  ttwil  M»  brr  CbMt  «Inii 

e«t8cwM  «M(  bnnl  r«i|t  Jtte  •  ,  i     , 


/        .       N 


SQiflVo  ^ßHiflt^4iM  9411111  ffiit  Mtt| 

fite  9fgiii  ^ilfi||NNM  tefttv» 

tiai  «mir  8«Mir  IMff  I  ffiM^^  ' 

Mp  1^  fite  Jtiyii  ten  vcintfit  UMpv' 
SfMi  fMcd  «m#  ft  ttetlür  mWI  ~  ' 

m^U^^  ^*^i^w      ^^vr^  VW      w^9ww^       ^      WVWW  W     ••W^^F**  • 

SMir,  »4  fc|  tntf  fBNtiit  Mt 
SeiMi  <i^  Mdlft  flta#ir  «ü»  tMfr/ 

iMm  4^  HTM«!!!«  fMU  Nm  $14^ 

Attül  tüte  ffiTr-  ^  fllMiinllrAM  t 

im?  <ii/  Wit^  t»  ttt  <i^om>1fawt! 

bM(  <HL  tt#  Ibt  fttr  ttftfbM  Mi: 
ki(  N^'  itMfl  MmNtt  fMfc^ftt  94M  • 


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