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Sammlung
historischer
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Volkslieder und Gedichte
der Deutschen.
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Chroniken , fliegenden Blättern und Hand«
Schriften
zusamnioiigetragen
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Dr. O. L. B. Wolffy.
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aal««roni«ntIiek«a Prof«Mor an (l«r UttJTersitit su J«iia.
To shew
Tk« ▼«ry «ge and bodjr of th« tim*
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SH/kHESF2ABK.
Stuttgart und Tabingen,
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Dem
Durchlauclxtigsten Fürsten und Herrn
Herrn *
Carl Friedrich
Grofsherzoge zu Sachsen - Weimar - Eisenach,
Landgrafen in TlitLringen, Markgrafen zu Ma'iAen, gafttrttatam Grafan sa
Hennebei^» Herrn xu Blankenhayn, Naustadt nnd Taatenbnrg n. s. w. , Grofa-
kraus des Rnssi ach -Kaiaer liehen St. Andreas-, des 8t. Alexander - Netiliky-
nnd des St. Annen - Ordens t des Königliehen Prenraiachea schwarzen und
rothen Adler -Ordens, des Königlichen Säehsischen Haus - Ordens der Rau-
tenkrone, Grorskreuz des Hönigliehen Haas -Ordens der Wilrtembergaehen
Krone » Comtlinr des Ordens vom heiligen Johannes zu Jemsalem,
meinem gnädigsten
Fürsten und Herrn^
mit Höchstdero besonderer Erlaubnifs,
ganz nnterthänigst gewidmet
vom Herausgeber
O. L. B. Wolff.
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Dem
Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn,
Herrn
Ca r 1 Friedrich
Groftherzoge zu Sachsen - Weimar - Eisenach ,
feinem gnädigsten
Fürsten und Herrn
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I
mit Höchstdess&n besonderer Bewilligung,
in tiefster Untertbaniglieit
g e w j d n e t f
von dem Herausgeber.
\
\
Einleitung.
y^% war die uralte Gewohnheit der .Deutschen, ihre
Geschichte in Liedern und Reimen zu verfassen,
und diese Gewohnheit hat «ich sehr lapge er*
halten. Dafs sie nunmehr gänzlicn abgekommen,
mag yielleicht für den Geschmack ganz^ gut seyn,
aber ffir die historische Wahrheit ist es gewifs nicht
gat. — In diesen Liedern erschallte gemeiniglich
die Stimme des Volks, und wenn geschehene Dinge
nicht mit c^icbterischen Fabeln darin ausgescbmückt
waren , so waren sie doch mit Empfindungen durch-
webt ^ die man wirklich dabei gehabt hatte.*'
Diese Wotte Leasings ,• zu einer Zeit ausgespi o-
eben, als der Sinn^ für unsere yolksthümlichen
Dichtungen noch durchaus nicht gehegt * und be-
fördert wurde, oharakterisiren treffend den ei-
gentlichen Geist, der in den historischen Liedern
und Gedichten der Deutschen weht. — Sie sind
arm an Schilderungen, aber aus allen leuchtet ein
einfacher schlichter Sinn hervor, der ruhig, aber
doch mit herzlichem Antheil erzählt, was er erlebt
. 1
N VI
und angeschaut ; redlich da» was ihm als das Aechte
erschien, hervorhe!bt, und endlich entweder im
gptgearteten Zorne das Schlechte zürückstörsty oder
auch mit derbem, eben nicht gesuchtemf aber doch
immer scharf treffendem Witze 9 dasselbe geifselt
und Ton sich abwehrt. Es lebte zu der Zeit , in
welcher die meisten dieser Lieder entstanden, eine
Poesie im dejuijscben Yolke, die man wohl ipit
Recht die Poesie der Ehrlichkeit nennei^ k^np.te^
die Ton de^ durch die ßchule gf;bildeten Geistern
nicht befördeit wurde , eben weil diese von der
Schule gebildet wären, aber niit .^^r Tbat zugleicl^
sich aufserte, und Ton dieser N^nilig^sstoff eiiip^g^.
. .Keine Nat;iQ<n| die yerwandt^e englische ausjgie-
nommen , ist wphl so reich an qißtorischeii Litern
als die unserie. ^psere gjanee pplitisch^^ Terfas^mig
hAt dasTon jehe4L\I;)ejgün9tigt, sie erzengte bestS^dij;
Parteien, und die Helden,, die siph herTortha^i^
gehörten daher n^e j wie in apreren L$^dem (ü. B.
in Spanien, der Cid) dem gan2;en Volke an,, ^n^
dern nur der Partei, zu welp^r sie siqh betiann«-
ten. In dieser fanden sie ihre Sänge|:> die sicl^
meist damit J;>egnügten, das w^is durch einen spl^«^
Edlen oder Tächtigen ToUbracht war^, zi|n^ besser^e^
Behalten in schmucklose Belize zu bringen 9 imd. ef
irgend einer gangbaren Melodie ^terenlegi^ii. ^o
lebte es fort, bis irgend ein Ereig^fi der unruhig;^
TU
Zeit es rerdräiigte .und neue Lieder an daB Licht
rief, bis endliofa die leinten Zeitea eine Dichtkunst
bei den Deutschen einführten, nnd.die Diehtangen
des Volkes und der£i|iielnen in demselben in den
Hintergrund traten und endfidi fast ganss rer-
ftchvanden.
Der Listoiische WerA, den diese Lieder haben,
eipbt sieh darans von selbst. Aeltere Chroniken-
sdireibar, besonders in den freien Reichsstädten,
wo d^ Bflrger Herr war, und »am liebsten des
fiorgers Stioinie hörte , in weltliehen und selbst in
geistlichen Axigelegenheiten % fühlten das gar ivohl,
und naterliefaea night, da Liebe aar Sache ihnen
die Feder ftthrtoy^äberall gleichsam aU erklärendes
fiild y solche lied^i* wo sie sich vcü^fanden , dinscu*
flediteii. Soder ehrliche Tschudi«. Justinger,
der gediegene! Neeikorus, deir füehtige Heim
a. A. m« Als natshheft* da^ ChronihensSohreiben .in
fieHnide d^: Gelehrten 6c3, und diese sich ror-
nebm gebärden wollten , da .mufate es fveilich un*
terUeilien , und roandtea gute Lied verseholl defs*
halb gänzlich. Auf diese \^eiae wurden sie uns
antrüeht, später tind lAuner apäter vearlor man auch
tie Lust an den Chroniken selbst, besonders seit
in den SfohiafaNi die «hi^topiachea Lesebücher ein-
gdidirt worden, und der Vater, weil der Junge
das doch eleganter lernte TOmUmdimagiater, ntcH^
\ '
Till
mehr des Abends den Seinen aus dem alten ererb-
ten, und nächst der. Bibel am meisten gehegten und
verehrten Zeitbuche yorlas.
Seitdem nun unter den höheren Standen stdi die
Lust an volhsthümlichen Gedichten einfand, i^t
allerdings Manches auch für unsere historischen
Lieder gethan worden, aber gerade die Herren, die
zuerst und am eifrigsten Steine zu» Bau herbeitra*
gen , konnten nicht unterlassen daran zu schleifen
und zu po]iren, um ihnen ein hübsches Ansehen zu
geben , und so kam es , dafs sie ^ast kein einziges
historisches Lied wiedergaben i wie sie es fanden«
ich meine die Herren yon A c h e n und B r e n ta n o,
in dem Ton ihnen besorgten Wunderhorm Maii Ter-
gleiche, wenn man nach dem: Beweise suctit, nitf
zur Probe unter vielen Andern die aus dem Tscfaudi
mitgetheilten Lieder. Wie ehrenwerth steht dagegen
Görres mit seinen Volks- und Meisterliedem da.-
Yielleicht bin ich aus Scheu TÖr solchem Trei-
ben zu weit gegangen. Ich habe es mir zum Ge-
sletz gemacht, an sammtlichen Liedern nichts zu
ändern, sondern sie so wiederzugeben, wie ich sie
Vorfand , sogar die alte Schreibart liefs ich , weil
Äie doch immer den Dialekt charakterisirt. Die
Kritik mag Manches dagegen- aufzustellen haben»
ich erwiedere defshalb nur, dafe ich weiter nicbts
wollte, als für die Freunde deutschen Yolkes,
deotscfaer Geschichte an^ ddatscher Lieder zu-
sammentragen, was mir ein gatet Zifail'ttiid ein
günstiges Geschick zuwandte.
Manches hier Mitgetheilte wird den Ebener-
wähnten gan^ neu sejn; ich habe aber nicht blofs
auf diesen Punkt mein Augenmerk gerichtet son*
dem Alles, was mir zu Gebote stand und merk-
würdig schien, mitgetheilt. Wohl mag es seju)
daCs auch Spreu darunter ist. Das möge man yer-
zeihen ; ich habe lieber^ zu viel als zu wenig geben
wollen, und einigen Nutzen hat Spr6u doch im-
mar auch. Die wenigen grofseren Gedichte habe
ich des historischen Interesse wegen nicht weg-
lassen wollen, wie z. B. Heinrich den Löwen tou
Michael Wyssenheer, für welches Gedicht ich dem
fleifsigen Forscher Mafsmann in München noch
meinen besonderen Dank sage, denn seine Denk-
mäler deutscher Sprache und Litteratur führten
mir es nebst yielen Anderen Vortrefflichen zu.
Zu gleicher Verbindlichkeit bin ich besonders
dem Herrn Professior Riemer ' und dem Herrn
Bibliothekseeretair K reut er zu Weimar, so wie
dem Herrn Dr. Carl Herzog in Jena für so viele
erwiesene Gefälligkeit zu diesem Zwecke verpflich-
tet, und unterlasse nicht ihnen hiemit meine innige
Erkenntlichkeit zu bezeugen.
Uni am WoJitgearnnten den Wf rtb d^uuciket
hialdTMchtr Lieder lebhaft vor die 4jigen «tt<brin»
gen, füge ich hier, der Yiergleicholig halber, einige
gute geschichtliche Lieder andrer Völker au8 ,ipei-
ner nicht ganz unbedeutenden Sammlung bei.
......
yVeiiqar im Mai 18:?9.
O. L. B. Wölff.
i****
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'^t •'
t* • s k • » k
SU
Spanisch.
Rio verd«) rio verde,
Quanto cuerpo en ti «e kafia
De Crlstianoi y ^e Moroa. .
Muertes por la dura espada!
r
Y tut ondas cristalinas S.
De roxa sangre se osmaltan:
Entre Moros y Crlstianos^.
Muy gran batalia se trava.
«
Murieron Duques y Gondes,
Grandes seüores de salva: 10.
Murlö gente de yalia
De la fiobleza de Espaüa.
£n ti muriö Don Alonso, ■
Que de Aguilär se Hamaba;
El yalerosoUrdiäles 15.
Con Lon Alonso acababa.
Por una iadera arriba
Et buen Sajavedra marcba:
Natural es de Sevilla,
De la gento mas graaada. 20«
Tk*as el iba un ßenegad/Oi
Desta manera ]e babla,
Date, date 8fiyavedva,. .
No buyai de le Batalia. .
(
")
XII
Yo te c^noczo muy bicn, 35.
Gran tiempo estuve en tu casa:
Y en la'Placa' de Sevilla
■ ■ "*
^ Blen te vide jugar caaas.
Gonoczo a tu padre j madre,
Y a tu niuger Dofia Clara; 30*
Siete afios fui tu cautivo,
MalameVite me tratabas.
Y aora lo seras inio, ^
Si Mahoma me ayudara;
Y tambien te tratare, 55«
Como a ml me tratabas. ,
I • I .• '
»
Sayavedra ^c lo oyera,
AI Moro bolviö la cara;
Tirole el Moro una flcclia,
Fero nunea le accrtaba. 40.
Hirlole Sajravedra
De una l)«rida muy mala:
Muerto cayö cl Renegado
Sin poder liablar palabra.
Sayavedra fue eercado -45.
De muoha Mora canalla, >
Y al cabo cayö alli muerto ^
De una muy mala lancada.
Don Alonso en este tiempo
Bravamente peleava, 50.
Y cl cavallo le- aviaü muerto,
Y le tiene por muralla. ,
XllI
Mas cargaron tantos Moros
Que mal le hieren y tratan:
De la sangre, que perdia, 55.
Don Alonso se desmaya.
AI ün, al iin cayo muerto
AI pie de una pefia älta. —
— Muerto <pieda don Alonso,
£tema fama ganara. (M)*
/ •
Xtf
Französisch, n
C h a,n s o n '
poar exciter ä la croisade.
* • /
Signor, saciez, Iii or ne 8^6n ira
£n cele tcrre, ^ piex fu mors, et vis
Et Id la crois d^outre mer ne prendra, . ^
A paines mais ira en paradis:
Ki a en soi pitie et ramembrance
Au baut seignor, doit querre sa venjance
Atxdelivrer sa terre et son pais.
Tout li mauvais demorront par deca,
Ki n'aiment Dieu, bicn, ne honor, ne pris,
Et chascuns dit, Ma femme que fera?
Je ne lairoic ä nul fuer mes amis:
Cil sont assis en trop fole attendance,
K*il n'e^t amis fors, que eil sans dotance,
Hi pour nos fu en la vraie erojs mis. .
Or 8*en iront eil vaillant bnclieler,
Ki aimeiit Dieu et Tonour de c' est mont,
Ki sagement voclent a Dieu aler,
Et li morveus, li ccndrcus demourronl^
Avugle sunt, de ce. ne dout-je mie,
Ki un secours ne fönt Dieu cn sa vie,
E^ por si pot pert la glqire (lel won^«
XV
Diex 86 lalssa por nos en crois pener,
Et nous dira au jour, oü tuit venront,
,,Vo8, kl ma crois m^aidates a porter,
„Yos en irex la, oü li aiifgele sont,,
„La me verrez. et ma mere Marie:
„Et TOS, par qui je n*oi onques aie,
„Deftöendet tuit en itffer 1e p^rfoiit«
M
Gascuns ^ide demourer tOE haiticz
Et que jamais ne doiYe mal avoir,
Ainsi les tient enemis et pechies,
Que ils n^ont sens, Irardement, ne pooir:
Biau sire Diex ostes nos tel pensee,
Et nos metez -en la vostre contree
Si saintement, que vos puisse yeoir.
Douce dame, Toine coronee,
Froiez pour nos, virge bien curee
Et puis apres he nos puit mescheoir.
1154.
I «
XTI
'o.
E n g 1 i % c h,
ro .
3.
The victorx t^f Agineonrt.
Oc^ 23. 1415.
Deo gratias Jinglia redde pro victoria^
Owre Rynge went fortfi to Normandy
. * * ■
With grace and mylit of cliivalry:
The God for him wroulit marvelously
Wherfore Englande may calle and cry.
Deo gratias Anglia redde pro victoria.
r
He setie a sege, tlie sothe for to say
To Hs^rflu toune with ryal array^
Th^t toune he wan and niade a fray
That France shhll ryvve tyl domes day.
Deo gratias etc.
Then went owre Rynge, with alle his oste
Thorowe Fraunce for all the Frenshe hoste;
He spared no drede of leste, ne niost
Tyl he come to Agincourt cos c.
' Deo gratias etc.
Thaw for sothe that linyht comely
In Agincourt feld he fauht manly .
Thorovv grace of God most myhty
Pe jjad bothc ^he felde and the victory.
Peo gratif^s e^c,
Thtr dnkjt, andferljft, lord« aad baroa«
Wer« talie« and ftlayne and tbat wel tona
And some were ledde in to Lttndone
With jojy and mertbe, and f^ete renone.
. > Dco gratiat otö. .
Now gracious God he sae owvre liyngo
ffii peple , and all his wel w jllinge,
^ftliya» gi^ lyfie:, .ämd- gode endyi^f.
Tbat ^e ^ith mAith mbve savely synge :'
Dco gratias Auglia redde pro victoria.
W o L r ? ft hifttor. Volksltedcr«
* t
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1 •♦• «t
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Italienisch.
>
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Siegslied und Spofilied* nach -deih
Seeschlacht bei L^pan^o^ lö71*
Aas gleiehiaitig«B fliegeadea Blättera in Ytaedig.
Vada il resto de tti cani,
Poi cbe U Giel gli ha condotti,
Che ammazzati > presi e rotti
Son 1i Turchi da i Gristiani.
Ques^i ladri son venuti.
Per restirsi molto bene;
Se gli havesti un p6 veduti,
Come ognimo se ne -viene,
Armalura alcun non tiene,
Come proprio ver Marani.
^ Vada il rcsto de sti cani etc»
Giunti in Cipro a Hianb a inaiio
In campagna posti sono,
Che temera ogni cristiano,
£ le case in abbandono.
Che patroni lor ne sono,
Era il tutto in le loi; mani.
Vada il resto de sti cani etc.
11 Signor cbe '1 ttttio- ref g6,<
Pure alfin gli 1ml provedutOy
Percli^ il imto M corref^,
£ per noi ha combittutOy
£ li Turchi baa 'redulo
Lor peiuiere> fi»iei • iraiti. ^
Vada il resto etc.
Chi il miracol püo ponsaref
De ftti ladri 1a gfan itittta,
£ran molti seprä il Mare ''
In le galex'e tutti in frotta,"
£ li Spai poi per condottä
Cominciar nienar te mani.
Vada il resto etc.
Ognun presto quivi corse, '
Game, came ognun gridando^
Sei galere innanzi scorse, '
AttigliarJa assai sparando, '
Dardi e fuochi furminaudo
Li soldati Italiani.
Vada il r£#to etc.
Quivi ognun mena le mani,
Percotendo bor questo, bor quclio,
Come Lupo, over un cane
Dietro a cenro over porcello,
A fuggir fu presto quello
Ocehiali dalli cbristiani.
V^da ü resto e|c.
Dir de' morti non accäde,
Assai furue. in fede mtia,
Con li Sclilopi e con le Spade,
Sensa troppo fantasia,
Fatta fü gran beccaria
De sti ladri Mafaumetani«
Vada il re«to etc.
Come il gatto sta atpettar«
Alla buca il topicello,
Tu vedevi app^recchiare
Hora questo, hora quello.
Fra li Turchi gran macello
Qulvi ferno li crittiani.
Vada il resto etc.
Horamai tia laudato
11 Signor benigne e pio,
Che '1 9UO popol ha campato
Dal fuore tristo e rio
Delli Turchi c ancor dich *io
Che piü non si trovera pagani.
Vada il resto etc.
*
Serbisch;
Die uim seif tider Schlacht.
FragiiMit«.
I.
Mnrat Hefa im Amselfeld sich nieder.
Und dann schrieb er alsobald ein Briefchen,
Sandt es in die Kru^chewacer Veste:
„Auf das Knie des Serbenfürsten Lasar!
0 du Lasar, fürstlich Haupt des Landes!
Nimmer ward ujid nimmer liann es werden,
Dafs in einem Reiche zwey gebieten,
Und die Unterthanen doppelt steuern^
Zepter führen können nicht wir Beide:
Schicke mir die Schlüssel und die Steuern,
Aller liandesvesten goldene Schlüssel,
Und die Steuern auch von sieben Jahren.
Aber wirst du mir nicht Beydes senden,
So begieb dich nach dem Amsclfclde,
Dafs das Reich wir mit den Säbeln theilen!'^
Als der Lasar diesen Brief erhalten,
Las er ihn und wekite' bittre Thränen..
Hatt es Jemand doeh nur fadren kühnen,
Welchen harten Finch der Knes gesprochen!
„Wer nicht kommt snr rS^laoht ani Aniselfeldc,
Dessen Handeipb mö^ niehts gerathcn j
Nicht im Feld der weiftlich- gelbe Waisen,
Und an Bergesabhang nicht die Rebe, -
Noch die lieben {(ind^chen^ im Haas»!^*
in. .
Seinen Fcsttae feierte der Lasar
In dei* stiileYi*'Kruöchewaicr i^eUfe,
Hiefs die Gast* an reicbeor Tafel sitzen.
Alle Herren und die edlen Junker.
Rechts ihm safs der alte Jug Bogdane,
Ihmisur Seite die neun Jugowitschen,
Der Wuk Branhoivitscfa zu seiner Linken,
Upd die andern Herren nach der Reihe;
Doch ihm gegenüber safs der Miloscb,
Neben dem zwey serbische Wojwoden.
Iwan Kossantschitschu war ^er Eine,
Und der Andere Topliza Milan,
Nimmt der Zar den weingefülltcn Becher,
Und spricht also zu den hohen Gästen: .
„Wem wohl trink' ich zu den vollen Becher?
Wenn die Jahre hier entscheiden sollen,
Mufs ich ihn dem alten Bogdan reichen;
Soll es nach dem hohem Range gehen,
Trink* ich zu ihn dem Wuk Brankowitschu;
Wenn ich nur der Neigung Stimme folge.
So gehört er meiasn lieben Schwägern,
Meinen Schwagera, den neim Jugowirittclien.:
Soll die Schönheit meiner Wahl gebieten,
Mufs der Kossantschitsch den Becher haben;
Und wpfem der schlanke Wuchs entsoheiMlet,
Sey der Becher «deopi Toplita Mlalt:
Aber soll mieh> Hi^idenmutli betiuimeg,
Trink ich zu ihn dmm Woj.wod«ir ItÜlotcl»'
CJ
Keinem And«ni>'«ef «r sugetrtoktfAl .
Auf das Wohl des Milosteh OkilitMlia. . i :
Sey gesund, o Miloscfa, treu und untreu!
Treu suerst mir und. suletxf mir untreu:
Morgen wirst mich in der Schlacht verrathen,
Uebergehen su dem Heer des Murat;
Sey gesund und triiik ilhi aus den Becher!
Trink und nimm' den Becher cum Geschenke !^^ ' " '
Sprang der Milö^h auf die leichten Fürse,
üeigte tief sich bis xur schwarsen Erde:
„Danke dir, du löblicher Knes Las«r! .'
Danke für den Zutrank dir Von Heinsenf
Für den Zutrank Wie für dein. Geschenk dir;
Aber keinen DiaA fifcr solche Rede.
Denn — mich soll' die Treue sonst Temiohten! um.
Untreu bin-v^' niemals noch gewesen^
Nie gewesen, werd es nie auch werden, - m ••
Sondern denke morgen auf dem ^Schlachtfeld
Fnr den Christenglaoben' mich su opfern;
Untreu** aber sitet an deinem Kniee,
Trinket Wein jetst'tinter seidner Bälle. . ■
Er ist*s, der verdammte Braakowitschu ! -t^
Morgen an denh^ h^il'gen Widow-'Tag«
Werden «rir m' Amselfelde sehim.
Welcher treu ftt^h seeiget oder 'untreu.
Doch bei Gott g^ob* ich es, dem Grbfsen!
Hach dem Amselfelde geh ich- morgen,
Horde dort den Türkensaltan M»rat,< • •
Tret* ihn auf die Gurgel mit dem FuAe.
Wenn mir^e-O^tt und gutes Glück gewähren,
Daft gesund nach Hrusehewäs »eb kehire.
Will ich mir den Brankowitch ^vroVl flmgen, •
Will ihn binden an die ib^iegeslaMk^ - -^^
Wie ein Weib das F&aolithriiBd «an ^ei^Bmtkkn^ '." .- t/-
So ihn tragen nach;.d]am. JlMseli^ldlii^^- .:. . . -
., • . |. ■ . > ,. ,» ,...,.. ^ ' . • .
„Kossantschitsch Iwan,.,in Gott, mir Bri^d^.^!., j
Hast durchspätie:! du 4«s Heer der:yiiykjQp'} ?.,
Ist das Heer de|^ ^ü^ke^s^Uans zahlrfic^? , .-j-
Können wir die Schlacht, die blut'ge, seligen?
Können wir dio Tüllen wohl be^ieg/ea?,^^. i
'. f
Ihm entgegnet Kossaatsckiitscli Iwiane^
„O mein Bnidep, Milöseb- Obiiitscbu!
Habe wohl durühapSht das Heer ^et TilrJcen«
Zahlreich ist das Heer' des TütluBnafedtADia,
Wollten wiriuna .AJl\iA<Salji ytirwatodet^n.
Würden noch kein Mabl der T^rken-^würs^ni
Heute sind es güade fünfzehn Tage, i . '
Seit ich unitetm Xörkenke^e weilte, . ,
Und nicht Zahl noch Eittde fand \^.^A^c»v^.
Von dem Marmor bis.aulm dürren ,kbwTi9 .
Von dem Ahorn, Bi*uder^ bis «ar< iSai^t«'^ ,. .. .
Bis zu der, gebogenen •Sastia-Brüeke,
Von der Brücke ]»i8.')&ur.S(wetschan'-V^8ley%
Von der Swetschan-Yoste bis ödch TschfAscftaii»
Und von Tschetscbait bi« nur Qerge Giftß\, :; •
Ist das ganze F«ld b)ed««kt.ini(> Türken*. '
Rofs an Rofs nur siejüsta^y Held M'HeldoH,
Wie ein dunkler Waididie KrxegesIaAKen,
Und die Falitien wier des Himmels Wolk^ü .
Zelte gleich «den Massen- Sehmefis aoif^rg^i^
Wenn ein Regengolsi vMi üimmel. fielet,
Würd er nicht «ft> Ende fallen» / , ,.,. . i 'i. /'
Sondern auf die gutCM Bif^'- nnd Heide»
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Murats Lager ist ün Mas^f^Ül^f' '
Zwischen Lab und Sitaitfcd ^^ii FlftiMm/^
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Weiter fragt der Obilitschu' Mi losch:
„Ej! mein lieber Bwndesbradev Jiraa S
Hat der Micr«lt di[>rt s«iB Zelt errichtet?
Und dem Kneseü lab* ich doch versprochea^
Diesen Sultan Murat absuschlaelMeiiy
Mit dem Fufs ihm auf dem Hals zu treten."
/
Ihm erwiedert der Kossantschitsch Iwan!
,,0 wie tfaöricht bist dL Bniidesbruderl
Wo das Zefi'desmäctit^geii Sultan Murat?
Mitten in dem fleer der Türken rst es.
Wenn du, Bruder, FäHtenflügel hättest,
Dich aus hellem Himmel ni'ed'erscfttfitest,
Nichts vom Fleische trügen wog die Federn."
Da beschwört Milosch den wackcm Iwan:
„O du Iwan, ml^in gl^iebter Biruier,
Zwar unleiblich, doch so gut als leiblich,
Woir es so dem l^nesen mcht erzählen!
Denn er würde sich mit Sorgen plagen,
Furcht auch möchte sich im Heer verbreiten;
Sondern sage nur dem Knesen dieses:
Grofs genug ist wohl das Heer der Türken,
Dennoch können wir mit ihnen kämpfen,
Und sie hoffentlich auch leicht besiegen.
Denn das Heer ist nicht des Streites kundig,
Meist 8ind*s alte Hodschen .und Hadschien,
Künstler auch und junge Handelsleute,
Die noch niemals eine Schlaclxt gesehen;
Gingen mit, ein Stückchen Brot zu haben;
Und was ja von Kriegern noch im Heere,
Davoii Ut der gröfste TMl evkrankQt» ,
Alle Hegen sie fast in; d^r Dinise.'^ ., .
V.
„Wer ist jener brave Held gew^aea.
Der, den scharfen Säbel einmal schwingend.
Mit dem scharfen Säbel in der Rechten,
Abgehauen gegen swaneig Köpfe? ^ V
„„Dieses war der Banowitschu Strajnja.'^ '*
„Wer ist jener brave Held gewesen,
Der zu Zweyen stach auf seine Lanze^
Und sie rückwärts schleudert in die Wellen?^*
„„Dieses war der Serdja Shopögledja."". .
Wer ist jener wackre Held gewesen
Auf dem ^rofsen Rofs, dem Linken Fuchse, .
In der Rechten die bekreuzte Fahne,
Der die Türkenhaufen hart bedrängend,
In den Strom der Siniza sie stürzte ?^^
,, „Dieses war der Jugowitschu Boschko.'' '^
i..<
Uebersetzt von Gerhard»
> » »
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/ 1
Böhmisch.
yon der Sachsen Niederlage.
Ey du Sonne, holde Sonne,
Warum scheinest du so traurig?
Ach warum auf uns noch scheinst du,
Auf uns Hartbedrängte nieder?
Wo doch weilet unser Hersog?
Wo sind unsre Kriegerbaufen? .
Weit zu Otto musf er fahren.
Wer aus dieser Dränger Klauen
Reifst dich Waise, Vaterland!
Sieh die fremden Dränger icommen,
Teutsche sind es, hose Sachsen
Ziehn heran in langem Zuge,
Von dem Waldgebirge nieder
Kommen sie in unsern Gau.
Gebet, o ihr Armen, gebet
Ihnen euer Gold und Silber
Qebt heraus e^U e^rß liabe^
Sonst die Hütten, die Gehöfe,
Werden siß euch noch verbrennen.
Ach I sie brannten alles nieder,
Raubten unser Gold und Silber,
Trieben unsre Heerden fort,
Ziehen nun« auf Trosky loa.
Klage , klage nichty -du Landmann,
Schon erhebt das Gras sich wieder,
Das so lange fVech getreten
"ilftt^der^tn? der fremdlinge.* ' " i- V^
pflücket Blumen von den Wiesen,
Windet Kränze eurem Retter!
Schon ergrünt die Saat 3
Wandeln soll sich*s schnell.
Schnellhat alles sich gewandelt.
Siehe, Benesch Ilerrmanns Sohn,
Ruft das Volk zum Ralh zusammen,
Gen die Sachsen ruft er sie.
I > / ■
Und das Landvolk s^ermt eusainme«
Dort im Walde, wo auf Felsen
Hoch die Veste Grofsskal ragt.,
Flegel statt der Waffen tragend/
Ziehn sie auf die Feinde los*
Benesch, Benesch sprengt voran
Und ihm nach die Menge.
Grimmerfüllt sie rufen: „Rache!
Rache ob den Landverwusterri !
Rache ob dem Sachsenvolk |"
.i
RacV erfüllet beide Htere; hnn ! i i •:/
Stachelt siv.iiaifpraixsLtin iäsiipD^: . ^
Baßhä ^la&m in der MÜatäxio^ - n -.^
Zomerfulit!eoh>Bk7Mt4' ' • i«*»do>'ii»*''r 'H
Sprüht aus ihrem Aug' havTOffk'S. '* > i ' >"
.te einandno^egeAftber
Stehen sie fur<fhtbar dräuend da,
Keulen über KCulen ragend,
Speere über Speere starr.
Und sie stürzen auf einander.
Als ob Wald auT WaTcI sich sturste.
Wie des Donners Blitz am Himmel,
Alsof ihrer Schwerter Blitze.
SchrecMiches Geschrei erschallet,
Scheucht das Wild im Walde auf.
Scheucht die Vögel in der Luf^.
Bis zum dritten Bergesrü-clccn
Wiederhallen durch die Tfiale
Prallend von den Felsenwänden
Kolbenschläge , Schwertgeklirre,
Wie der Fall von morschen Stän^ncn.
Also standen beide Heere
Unbeweglich gen einander,
Tief die Fersen in den Boden,
Eingerammt die starken Schienen.
Einen Berg besteiget Benesch,
Schwenkt das Schwert zur Bechten hin,
Dahin stürzt des Heeres Macht.
Schwenkt das Schwert zur Linken hin,
Linkshin stürmt die Macht des Heeres,
Und von da zum Felsenbruche,
Steine wäl^sen sie vom Bruche
Auf den Feind kendu '" . i J.- . :'; ;i ' -'
Von dem Bei|p*anilr J£li*nei nieder :< )>m« >
Stürmt die Sclilaficjbtv die "FeuOiob^^ lidnUn.
Ha! die Teutsclien müssen ilteliekiv<> '<• ^/^
Fallen miusen'Siek^ • •: ' ^nr, ;.! .*:
Uebenetst-'wm Itern k a.
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8«it«.
Deutsclil an d s £ fa r e. (Vierzehntes Jahrhundert.) 1
I. Wider die Ungläubigen.
1. AafForderung sam Zug nach d«m gelobtcA Land«. ... t
*. Di« Ankunft im h«ilig«n Land« 6
3. Tfirkenschrey Ci465.) 7
4* Aufruf deutscher Nationen gegen die Türken. . . • . ii
5. Der Ungarn Yerrath und die Tflrkentcklacht i3
6. Die Tarken vor Wien i6
7. Zug nach Iforea i8
n. Heinrich der Löwe (1474 von Michel Wys-
senhere) 33
«
ni. Der Krieg zu Nürnberg (1433 von Hanns
Rosenblüth dem Schnepperer) .... 48
I
IV. Reformation und ihre Folgen.]
1. Ehrenreim auf Luther und Johann Friedrich 63
t. Ein hübsch evangelisch Lied (Fliegendes Blatt von f&i4) • 64
3. Ein schön Reigenlied u. s. w- durch Heister Hemmerün F. B. . 69
4* Mifslangene Handelschaft. F. B 7o
6. Ein Bergreihen von der tfithl. F. B 7S
6. Ein hübscher Reihen im Bruder Veiteton. F. B 7o
7. Das Resonet papistisch. F. B. Sl*
8. Ein wunderbarer Traum ob diesen geschwinden Hriegslänften,
(Gröfseres politisches Gedicht.) . , 84
9. Eine Ermahnung an die kaiserlich« Majestät tos
V. Braunschweigische Handel.
I. Wie der ChurfÜrst su Sachsen und der Landgraf von Hessen
Wolfenbflttel erobert haben. F. B. 1 54«. . • . iiS
t. Wahrhaftig« Beschreibung der Belagerung etc. von Wolfenbflt-
tel. F. B. i54* tiS
3. Ein lästig Gespräch des Teufels und einiger Kriegsleate von
der Flucht des grofsen Scharrhansen etc. Heinrichs von
Braunschweig tsS
W o Jb r r 8 liistor. VoUslieder. #«#r
XXXII '
Satte
VI. Grummba chiscbe Händel.
1. Di« Cmmmbacheche Nachtigall. (Aa» einer Handsclirift.) i38
n. Pasquille auf Crummbach i667. Handschrift i55
VII. Lieder für und wieder Karl den Fünften.
I. Kaiser Karl 181
«. Kriegslteil gegen Karl den Fünften. . , . . i85
3. Ein Lied der Landsknechte auf Karl > den Fflnften. . t88
VIII. Bauernltrieg.
1. Der Bauern Uebermuth. (Meistergesang.) 1^
«. Der Bauerubiind F. B- von i5t5 198
3. Der Bauernkrieg F. B- iStS. ....... aoa
4. Der Bauernkrieg. Grofseres Gedicht von iSaS. . 106
5. Reimen von d%m Bauernkrieg • . ««8
6. Erstlirmung des Schlosses Marienberg iS^B 236
IX. Gedicht auf Johann I. von Sachsen. . 205
X. Hessische Begebenheiten.
1. Belagerung von Ingolstadt. F. B. i547. «67
t. Klagelied Philipps von Hessen. F. B i73
3. Leben Philipps von Hessen. Grofseres Gedicht. . «76
XI. Galvinische Hündcl zu Leipzig.,
i. Gespräch zwischen swei Bauern 'von der calvinischen Partei
und ihrem Anhang. Grofseres Gedicht. . . . 3o5
t. Gerichtlicher Proeefs über Dr. Gandermann. . . . 3ii
3. Calvinische Karten. F. B 3i6
XII. Plattdeutsche Lieder.
1.
«.
3.
4.
,' \ Lieder auf den Ditmarischen Freiheitskrieg. . 3a5
7-
8
9
lo.
II. Ltineburger Fehde i37i. 37a
lt. StiflFtische Fehde 1519. . 37t
XIII.
1. Fehde Ewischen Albrecht von Brandenburg und Moritz von
Sachsen. Grofseres Gfedieht (i553.) 38o
a. Gedicht auf Morits von Sachsen 4o7
XIV. Dreifsigjähriger Krieg.
I. Wider die Jesuiten. F. B. 1618 4>>
s. Cantiuncula po(»mica von Johann von Rerig 4>3
3. Vcrmahbung an die Böhmen. F. B. i6i9 4i6
XXXIII
/
8eiti>
4 Gespräch üher die Jetuitcn. Grdfserds Gedicht. . . . 4>o
5. Lied aaf Holk. F. B. i633 4^*
6. Spottlied auf Tilly F. B 4)3
7. Schlacht bei Leipzig. F. B. . . 4)6
a Gnttav Adolphs Tod 438
9. Werbung Herzog Alberts TOn Friedland an Jungfrau tob Kag-
dehnrg, Hanuecript von 1619. . .' . . • . • • 44*
XV. S cbweizerlieder.
a) Aus Tschudi.
I. Vom Band zwischen Bern und Freibarg. 1 »43 448
t. Ein Lied von den Gaglern 45<
3. Lied vom Streit zu Sempach i386. 4^
i Srhlacht zn Nefele i388 4^4
bi Lied eines Ergaa^rs i4i5 468
6- Schoiachlied wider die Eidgenossen i443 474
7. Defsgleichen i444 478
8. Defsgleichen t444. . . . ' 48o
9. Schlacht zu Ragatz i446 489
10. Targowischer Krieg i46o 49$
ii.DasWalshuter Lied i468 Ä(f
b) 4.US Schill in g.
11. Der Zug von Mühlhausen 1 468 5oi
>3. Vom ewigen Frieden i474 * • ^^
li Streit von Erikort- 1474- • ' • • • • . • 5io
i5 Der Streit wegen Ponterlin 1 475 5i7
■6. Ein Frciburger Lied. .«....,.. 5^5
i7. Zog gen Biomo nt i475. Ö3«
i8i Sehlacht von Granson i476 536
(9. Ein anderes auf denselben Gegenstand. ..... 54*
so. Streit von Marien i476 546
II. Streit von Nanse i477 553
». Spottlied auf den Bischoff von Basel. / 557
>3. Lied eines Ergauers i4i5 56i
c) Aus Wernher Steiners Chronik.
»4. Glamer Lied 564
t5. Lied von Peter von Hagenbach 565
»6. Lied von Granson. . . . . , . . , , . 567
*7. -> anf.den Streit zu Harten. . . . , . . 57i
A — auf die Schlacht von N^ansc. 577
*9- — vom Schwabenkrieg 58o
3o. Schlacht und Sieg Herzog Ulrichs von WUrtemberg. . 587
XVI. Lieder verschiedenen Inhalts.
I' Siegeslied auf König Ludwig. 59«
1. Heute wie immer. Dreizehntes Jahrhundert 596
3. Der Streit mit den Päpsten 606
i Die Gegenkaiser. . , , ' . .598
5. Der Deutsche Bund. . 699
6. Fehdezeit 600
7. Verkehrte Welt 6o5
8. Rl«ge der Kurfürstin Frau Sibylle 606
9- Da» alte Geifslerlied 6o7
'0. Von der grofsen Uneinigkeit zu Köln. Gröfseres Gedicht. . 610
11. Erobenang des Schlosses Hanne i44*- • " 6si
lt. Zag yQr Uettstädt i443 6i4
XXXIV.
Seite
i3. Iiied von Grabeahagen i448. . , 616
i4. Aachner Fehde von AfiPenschma)^* ...... 6i7
i5< Eroberung von Hohenhreen. 636
16. Zeritorang der Raubschlösser . 64i
i7> Zerstörung von Hoheiikreep, > 645
18. Kuoz von Häufungen. . . . * 655
19, Schlacht von Pavian 657
ao. Lied von Bentzenawer. . . . .' 660
91. Bergreigen von Ludwig ans Ungarn. . . . 660
a«. Frommer Soldaten seligster Tod. ,668
a3. Der Ghurmainzer Kriegslied. . «, • • .' 673
s4* Der alte Landsknecht 674
a5. Die vermeint Jungfrau Lille. 676
s6. Die Frau von Weirsenburg. 678
27. Der Tannhäuser 681
&6v Doctor Faust. 68^
a9. Lied vom Alten Hildtebrandt 688
3o. Die Seeräuber. 693
3t • Itindenscbmidt / . 698
32. Lied auf Georg von Frontsberg. ... . . . . . 7oo
33. Lied von Georg von Frontsb^rg 7oi
34* Belagerung von Frankfurt 7oa
36. Der Pfalzgfaf. . . 7o5r
36. Herzog Hans von Sagan und die Glogan'schen Domherren. . 7o6
37. Die Tartarfürstin. 7o7
38. Kloster Trebnitz 709
39. Die Herzogin von OrlamÜmle. . , ' . . >» . 7ii
40. Gonradiri von Schwaben. 7i4
41. Herr Burckhard Münch. , . . ' 7i8
4». Wilhelm Teil 7^9
43. König Ladislaus Ermordung. . . ». . . . 7a6
44- Magdeburger Fehde 73i
45 Halt dich Magdeburg 735
46. Glückwunsch für Prinz Engen i735. • • • . « . 739
47. Die Prager Schlacht. . • 74i
48' Gespräch zweier hennebergischen Bauern über die Franzosen.
Im Dialekt , . 74»
49. Ein neues ^ied von dem Münchischen Naeht- Raben -Flucht-
.Flug u. s. w ^ . . 746
60. Lied auf Tilly. . . . " , . 758
XII. i)rei historische lateinische Lie-
der. . . 765
Teutschlands Ehre.
ich han Lande vill gesehen,
Und nahm der besten gerne wahr.
Üehel müfse mir geschehen,
Konnte ich je mein Herze bringen dar,
Dafs mir wollte wohl gefallen fremder Sitte.
Was hülfe mich obe ich viel rechte stritte,
Teutsche Zucht gat vor ihn allen.
Von der Elbe bis an den Rhein, ,
Hcrwiedcr bis an das Ünger-Land,
Da mögen wohl die Besten scyn
Die ich in ' der Weite han erkannt.
Kann ich rechte schauen gut Gelafs und Liep.
Sam mir Gott! so schwur ich wohl, dafs hie die Wib
Besser sind , dann ander Frauen.
Teutsche Mann sind wohl gcfzogen,
Hecht |il8 Engel sind die Weib gethan ;
Wer sie scheltet, der ist gar betrogen,
Ich enkan sein anders nicht verstau.
Tagend und reine Minne, wjer die suchen will,
Öer soll kommen in imser Land, da ist Wunnc.viel^
lange müfse ich leben darlnnc.
^oi»f » kiitor. VolkslUacr.
wguaiJiJii
TVider die Ungläuhigen.
Aufforderung zum Zug nach dem gelobten luande*
Viel süfse werthe Minne
Berichte liranlie Sinne ^
Gott durch dein Anbeginne /
Bewahr die Kristcnheit!
I >
V
Dein Kunft ist fronebere
üeber all der Weite Schwere,
Den Waisen Barmenere
Hilf rächen diese Leid !
Löser aus den Sünden,
Wir gehm zu den schwebenden Uiiden,
Uns mag dein Geist entzünden,
Wird reuig Herze erliannt.
Dein Blut hat uns begossen,
Defi Himmel aufgeschlossen,
Nu löset unverdrossen
Das hehre behmde Land!
Verzinset Leib und Eigen;
Gott soll uns Hülf erzeigen
Auf den , der mangen Feigen
Der Seele hat gepfandt.
Dies kurze Leben verschwindet^
Der Tod uns sündig findet;
Wer sich zu Gott -gesindet,
Der mag der Hölle entgan.
Bey Schwere ist Gnade funden,
Nu heilen Christes Wunden;
Sein Land wird schiere entlnnide%
Das ist sicher sunder Wahn»
Königinn ob allen Frauen,
Lafs wehmde Hülfe schauen;
Dein Kind ward dort verhauen,
Sein Menschheit sich ergab.
Sein Geist mufs uns gefristen.
Das wir die Di et verlisten,
Der Tauf sie seit Vnchrlsten,
Wan furchten sie den Stab
Der, auch die Juden fall#<;
Ihr Schreyen lute erh^^ilet,
Manig Lob dem J»euze erschellet.
Erlösen wir da' Grab.
Die Menschheit mufs verderben,
Solln wir deii Löhn erwerben;
Gott wollte durch uns sterben.
Sein Trost ist aufgespart.
Sein Kreutze viel geehret.
Hat maniges Heil gemehret;
Wer sich von Zweifel kehret,
Der hat den Geist bewahrt.
1 »
Sündig Leib vergessen, ^
Dir sind die Jahr gemessen, /
Der Tod hat uns besessen
Die FcFgen ohne Wehr.
Nu wallet hin geliche,
Dafs wir das Bimmelriche
Erwerben sicherhche,
Bey duldiglicher Zehr.
Gott will mit Heldes lla;aden •
Dort rächen, seinen Anden 5
Sieh Schaar von manigen, Landen . .
Den heilig Geist hehr!
Gott , dein ir^uf ^^ ^ende
Mit deiner zesven Hände f
Bewahr uns an d^n Ende
So uns der Geist Ve.lat,
Vor Hölle heifsem Wallen,
Dafs 'wir dar nicht fallen 5
Es ist wohl Imncl mns Allen.
Wie jämmerlich es stat. ^
Das hehre Land^viel reine
Gar helfelos imd eine:
Jerusalem nu weine,
Wie dein vergessen ist!
Der Heiden überheere
Hat dich verschelket sehpe
Durch deines Namen ^Ehre;'
Lafs dich erbarmen, Christ!
\
Mit welelieF Noth sie ringen,'
Die dort den Boi'^en Dingen;
Dafs sie nn» also beewingen.
Das wende in knrser Frist.
» t
Die Ankunft. im heiligen hqn,dc>
EJu allcrst lebe, ich mir werde,.
Seit mein sündig Auge siebt
Das hehre Land und auch die £i49«
Dem man viel der Ehren gieht)
Mir ist geschehn, das ich je bat»
Ich bin kommen an die Stat^
Da Gott menschlichen trat.
r .
»'.
Schöne Land reich und hehre,
Was ich der noch han gesehen,
So bist du*s ihr Aller Ehre.
Was ist Wunders hie geschehen,
Dafs ein Magd ein Kind gebahr;
Herr über Aller Engel Schaaf,
War das nicht ein Wxiiider garl
Hie liefs er sich reine taufen,'
Dafs der Mensche feine sey;
Da liefs er sich hie verhauf^,
Dafs wir eiAe würden frey, •
Anders warn wir verlohren,
Wohl dir Sper t^^' Creuze und Dom
•Weh dir! eu dir ist dir Zorn.
6
Da er sich wollte über uns erbaxnken,
Tfa leit er den grimmen Tod^ «
Er viel reich über uns viel Armen,
Dafs wir kommen aus derKoth.
Bafs ihn da des nicht verdrofs,
Das ist ein Wunder allKugrofs,
Aller Wunder Uebergenofs.
Hinnen Äihr'der Sohn sür Hellen'
Von dem Grabe, da erannen lag;
Das was der "Vater je der Geselle
Und der Geist, den nieihaail mag''
Sunder scheiden , das ist 'atleine
Schlecht und' t!bener dan ein Zein,
Als er Abrahänl erschein. - ' '
Da er den Teufel da ge^chande
Dafs nie Kayser bas gestreit,
Da fuhr er herwieder zu Lande;
Da hub sich der Juden Leid,
pafs er Herre ihre Huthe brach
Und dafs man ihn seit lebendig saph,
Den ihr Hand schlug und stach. <
\
In dies Land hat er gesprochen
Einen angestlichen Tag,
Da die Wittwe wird gerochen,
Und der Arme klagen mag.
Und der Waise den Gewalt»
Der da ward ail ihme gestallt;
Wohl ihme dort, der hie vergalt!
• I
T ü r k e n s c h r e y.
(um 1465.)
Wohl auf in Gottcis Namen Hrafft
Mit sant Jörgen Ritterschaft!
Wenn wir die Türken streiten;
Gott der will uns selber wohnen bey,
'Dafs wir sie überwinden.
Die Türeken haben sich gar wohl bedacht«
Sie wollen auf uns mit grofser Macht,
Sie stimmen grofs Jammer und Noth,
Sie schlagen jung und alt zu todt^
Wir möchtens auch wohl underfahren.
«
Räch Gott den grofsen Spott,
Den die Türeken beginnen,
Absuschl achten die arme Christenheit,
Das ist mir heut und immer leid.
Und betrübt mir all mein Sinne.
Griechin du warst ein edles Land,
Die Türeken haben dich sehr geschant,
Und haben dir genommen ein grofsen Hort,
Und manlch MuttV ihr Kind ermordt, '
Finden Reichen und auch Armen.
Konstantinopel du ^dj.e. Stadt!
Weh dem, der di^h yerrathen hat!
Von grofsem Jammer gehört ich nie^
Du rewest mich -^^hr, das klag ich hie,
D«s sich doch Gott erbarme ! ...
8
Das ist der Christenheit ein Stos,
Den Fabst der Jammer sehr vcrd^ros.
Er. hat dem Kaiser BriefF gesandt,
Dafs er fürbas schreib in die Land
Den Fürsten und den Herren.
Der Käyser schreibt den Fürsten :
Ach edeln Herren werdt zu Rath»
Und helft der armen Christenheit^
Das sie nicht komm in JammV und Laid;
Die Tür^ken wellen sie morden.
Nun sclireib'n wir fürbas in die Land,
Und machen Fried und Gemach zu Hand,
Das all Herren werden einig,
Und all Krieg werden gantz geschlicht,
Bey Fufs und bey Hand.
Der Turcli hat für sich genommen,
Er woll galp nahent zu uns kommen.
Er woll hin vor in die Stadt.
Ach edeln Herren! nu werd zu Bath,
Ob wir uns möchten erWeren.
Der Turck hat einen Eyd geschwom,
Es sey den Kayscm Lieb oder Zorn,
Er woll di« Kirchen gar zerstören 5
Sant Peters Münster gar Unehren,
Seine Rofs darein zu stellen.
Auch hat man mir fürwahr geseit.
Der Türck sey lang imd breit.
Und hab ein grausame Gestalt;
Man hat ihn eben angemählt
Und hat es dem Keyser gesendet
IM '
■« I
«
Damit ttiII er uns enchrecken-)
r
Acli ChriA^nheit, lafs dieh erwecken!
Gedenk an David, der wa^' klein.
Er warff Goliam su dem Heln^ «in.
Und ward von ihm gescb endet.
Ih edlen Fürsten all geleick,
Ich ruff euch an demu^i^glefeh,
Last euch das »Leid eu Hersen gan,->
Dafs uns die Türeken -hal^eii- gethan,
Der Christenheit zu Lalde.
Hunig von Frankenreich aufserwelt,
Der Christenhek Kunig seit Ihr gemeldt,
Gedenkt an Eur grof^e Würdigkeit,
Tet euch der Schaden wesen lerd,
Und helft uns die Türeken schajrden.
Kunig Oaffka aus Ungerland, j
Zu Wächtern- 'Seyd Ihr genannt^
Die Türken treib ent grofsen Spott, » •'
Kommt uns «u HüliT in tüisrer groC^en Noth,
Dafs wir ihn angesiegen; • . •
Hertzog Frfdrich aus Sachsen - Land, . . '
MarkgrafF in Meisscn wohl 4»4(llttht^ - i' . *
Landgraff in Düringen sidhc^Mc^
Und Marschalk in dem romischen B^ich, ,
Der will auch zu un«'if<)tometo.
Hertzog Albreisht hobh ^efcöfei«,' * * fi
Ein edler Türst zu Bayerft ause#kohm,
Und ein Pfalzgraf lyey ^^m Milih; • •
Wir hoffen gwiss , ihr steht uns bey,
Die Christenheit zu rettdb.
w
10
Heitisog Ludwig hoch gebohm,
Ein edler Fürst zu Baleru auserl&obntf
Und ein Ffalzgraf bey. dem Rhein,
Der -will aucli bey der Reifse sejny '
Das ist uns ein grof^e Steure.
Hertzog Albrecht von Oesterreicbf
Ein edler Fürst gewaltiglei«h
Ym Freysgau und im. Sehwabenland,
Lafst Euch die :TürJieA deyn bekannt,
Dafs wir sie niederlegen« . ,
Hertzog Sygmund wohl gemuth, ,
In grofsen Ehren, in -steter Hutli,
Ein Fürst in Oesterreich so frey.
Wir hoffen gantz , ihr stehet bqy,
Der Christenheit' zu Frummen.
Hertzog Friedrich , Ffalzgraf bey Rhein,
Ein edler Kurfürst Herr und fein,
Nu thut dazu mit eurer Hand,
Dafii die Türken werden . zertrannt ;
Das hat Euch Gott zu lohnen!
Frandenburg die Fürsten all gehören
Auch zu dem FanSer
Zu Trost der h«yligen Christenheit i
Margraf, Albrecht, feyd bereit, r
Verdient Bin Ritters Krone.
Ihr ehrbar'n Reichsstidt allgemein
Schickt Euch stark, ui»d werdet es ein
Gen diefsen böfseiii H^ydenschaft !
Gott will uns geben "Macht und Kra(^
Dafs wir sie yertreibeA.
■\' •
11
Sunderlicb ich auch.aprich t ' ^ ' . . -. • a
Grofs und Klein, Arm >«0d rEichi , . ■ /.
Municli, Ffaffi» jond «U geittlif)i Ovdcb . .(T
Sollen aus'.ilttfea ülötSteign fakson ;.•
Wider die Heyden asu fechten.
(i
Wohl auf, i9H)M-;a^v^ inU.^Te)i4fj^ ^i"*
Ritter Sant Jörg wohl i#,4|e ^ciiar^ «
^Keyser Frie4>^ich«auf «de« l^i^ff^'^, '
Wir wollen» erenli^ ipreiifeii,^ „. ^
Und wollens frischlicl^ wi^gen^. ,, ^ .
1 f ,
j f •»■ I,',
Die Vorsich^.hj^en wir ^:.d«r, ,
Herr 3ant* Peter! sey hex WW ^»ie?*»
Steh trewlich bey imsrer Schaar,
Bitt »Uf^Fifr Mf^A^ ^» ^pw^% .
Mit Freuden her wieder z}i^ }|(^n^;i.
Der uns das Lie/l nearp,?. }^,g^(liobt»
Der Christenheit jsu .Ehi;eUj, gerieb*, .• ,
Mandel Veid ist er genannf. ;.,...
Die Türken werben all 9iertr^f}|^^ , ,
In kurzer Frist; yerdrungp»v, . x •
I »
> I
. ' MjYf '»"i^ r "•«? <»
•• .1
Aufruf teutscker Nation gegen die Türken,
Frisch auf! in Gpttes lernen, . ,.^^.^
Du wertiie teutsphe p(atip;al
Fürwahr ihr 4^); euch scjb^anp^i^
Dafs ihr euer gut J[4pl> Jetzj l^jsjlj i^ei?gp^ ..
Daaihrlang,^^^t,ljßhalt^^^,^ ^
.4. 1 4
12
In Ehren und Ritterschaft, y
Also geschah den Aiten.
Der Ueh Gott flioH sein walte»! ■'*
Der verleih uns sei& g^Htlich Kraft«
« I
- 'j^
Kaiser Karl aus Hispaniam,
Ein edler Fürst' aus 'Öesterreieh,
Er ist von )(ayser*Kdiein Stam,
Wo findet "nfiän iteihes Gleich?
In Zuchten ^nd- in Ehren
Ist er gans wohl erkannt;
Darnach thut er' sich kehren,
Wann er das Beich soll niefarifcn,
Und aller fütst^n Land;
Wach auf, du heiliges römisfche^ Bcleii!
Dann es ist an der Zeit;
Ihr Fürsten alle gleich,
Rüst't EuchÄu diesem Streit 1 '
Wann Ihr haht auserwählet
Ein kayserliches Blut. '
Darum so thüt Euch gesellen! ''
Thut Euch susam'nieh stellen!'' '■ '
Es kömmt Euch Alles zu gut*
Darum so seyd gewamet,
TJnd habt einen guten Muth!
Er ,ey reich oder arme,- "
Dafs er sein Vaterland behut
Für den türkischen Hunden.
Sie führen ein grofse Pracht, * '
Desgleichen hab fch nit lundenf \^ '
Red ich. iu dieiren Stunden, ' ' '
Keiner Ehr nehmen sie nit AcW ' '
» . »* I
13
Geschieht es nit gar balcEe '
In einer Icursen Zell;
So besorge icht mit Gewalten
Es werd ein groftet Sti^it
Von Welschen und von Teutsdien
In ganser teuucher* Nation.
Ich rede das nnv^riiohlen,
Darum soll niemand schmollen,
Es mag nit anders ergon.
Dabejr will ichs lassen bleiben
Wohl itzt SU dieser Zeit ;
Mich verdreufst jetzt weiter %n schreiben,
Es mögt sich einreifsen.m weit.
Den Verstandigen ist es gesagt,
Den Andern frag ich nichts nach:
Wenn Einer wird verzaget
Der Ander gar versaget; ,
Dem teutschen Lande kommts .zur Schmach.
Der Ungarn f^erraih und die Türkenschlacht.
Fröhlich so will ich singen
Wohl heuer zu dieser Frist,,
Wohl von dem Kunig aus Ungarn,
Der unschuldig gestorben ist.
Er war bei zwanzig Jahren
Ein Kunig im Ungerlandt,
Er war von edlem Stamme;
Kunig Ludwig was sein Nimief
Ein Kimig in Ungern und im Bdhmeir Landi
1*
Ihm ward verheur^fth kürzlichf -^.^ * : •
Ein Fräulein was hocli^b^nit.N •>-••, i
Von Stamme kajißerlich ; , ^ ,.., . . ,, ,. , ..,
Das thät den Ungfr^i, tZon^ , . , m ^ . > >
Man säumßt 8)jq))u ntt ^lange, jt. :.
Man führt sie in ,^fr Land, -j t r ;.;. «i:
Da gab man sie zusammen; *. * .»j. •
Maria war ihc J^^^n, • . . . ,;,^ ;.^,,
Ihr Lob ist weit bekannt. , / ,., -j^
♦. •
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!'» \' rr
Die zwey lebten in Freuden
Bis in das fünfte Jolir,
In Freundschaft uild in Ehren,
Das thät den tJngarn Zorn.
Die Böhmen iind die Teutschen
Die fingen Kurtzweii anj
• ■ ■ ; . ■ , . . . .
Das wollten die TFngärri pit leiden,
Wollten ihren Kuhig vertreiben,
Vertreiben aus dem Land.
'f
I I'
Einer heist der Fanas Weida,
Der war dem Kunig gram.
Dem Türken thut er schreiben,
.Sollt ihm Hü,lf und Beistand gai^.
Den Kunig zu vertreiben,
Ihm helfen auf den Thron,
Darnach wollt er ihm geben, " " '
Bey allem seineM' Leben, '
Den Tribut wohl ans der "Rroin; '' •
Der Türk säumt sich nit lange^^ • •
Er zog wohl in das Feld ^
Mit hundertmal/ tausend Mannen*
Kam er ins Unigeirländ,
äifieehkich * Weifsenburg v^ard übergeben.
16
Stadt, Schlösser und die Land.
Die Bischöff und die Prälaten
Haben ihren König verrathen;
Ist ihnen immer und ewig ein Schand.
Es geht gen diesen Sommer fort,
Gen dieser Sommer Zeit^
Die .Büchsen hört man lirachen dort
In XJngerland so weit.
Stadt, Schlösser waren eingenommen,
Dazu Peter - Waradein;
Das wollten die Ungarn rächen,
Wollten mit den Türken stechen ;
Sie waren fröhlich hey dem Wein.
I
Die Ungarn säumten sich nit lange,
Sie sogen wohl in das Feld^
Ein Wagenburg thäten sie schliefsen,
Aufschlugen sie ihr Gezelt;
Sie machten einen Hauffcn,
Ihren König zu vorderst daran,
Ihren König thäten sie verkauffen,
Er möcht ihnen nit entlauifen
König Ludwig, der junge kühne Mann.
Die Schlacht die war verloren.
Einer lieist der thumme Paul;
Der Türk hat ihm geschworen
Ein Platt, ist nit zu schmal.
Graf Jörg der ward sein innen,
Des Königs Oberster war,
Aus dem Feld thät er entrinnen,
In der Donau thät er schwammen:
Also empüeng er seinen Lohn.
. I
16
Die Türken vor fVien.
Ihr Kristen, last euch zu Herzen gan,
Wie sich der Türk hat understan;
Es ist wahr und nicht erlogen,
Er ist drei hundert mal tausend starli
Für Wien ins Feld gezogen. ,
Er zog bey eitel finstrer Nacht / .. '.
Gen Wien wohl für die werthe Stadt^
Die Büchsen hört man krachen.
Ein Burger wider den Andern sprach: .
Der Schimpf will sich w6hl machen.
Die Bürger giengcn in ein'n Bath,
Sie sandten einen Bothen aus der Stadt
Zum König und zum Beiche,
Man sollt^ ihnen Hülf und Beistand thun,
Den Türken wollten sie machen weichen.
Der König den Bothen zurückesandt.
Er wüst ihnen weder Ilülf noch Beystand
Vom König noch vom Reiche.
Nun wollen wir dem Türken die Stadt ufFgeben,
Vor ihm da müssen wir weichen.
Es stund ein Landsknecht wohlgemuth:
Halt ihr die Stadt in guter Uuth!
Darzu in wahrhaftig Hände;
Sollten wir dem Türken die Stadt uffgeben,
Es war uns ein grofs Schande.
vDio
17
Die Landsknec1|t schworen dem Reiche ein*n Eid;
Sollten wir uns geben , es wä'r uns leid.
Es Sprung ein jeglicher zu seiner Helleparten :
Wohl her! Wohl her! ihr frommen Landsknecht,
Des Türken wollen wit* warten.
An einem Mittwoch das geschah,
Dafs man die Fähnlein schweben sah
Zu Wien wohl auf der Mauren^
Erst thäteti die frommen Landsknecht
Die Türken gar tapfer anschauen.
r
Bey dem Kärthnerthor hüben sie zu graben an» <
Da liefs der Türk sein Geschütz abgan;
Er nam sein keinen Frommen : '^
Es ist davon manch Biedermans Kindlein
Im Mutterleib umkommen.
Krems, Krems sey uns die Stadt genannt,
So ziehn wir in das Ungerland,
Darin thun wir uns tapfer wehren j
Iilan mischt uns Kalk wohl unter den Wein.
Das must der Landsknecht Trinken seyn.
Sie mischen uns Kalk woll! unter den Wein,
Das must der Landsknecht Trinken scyn,
Damit thun sie uns vergeben;
Also kummt mancher Landsknecht ^
Im Ungerland ums Leben.
Der uns diesen Reihen sang,
Ein freier Landsknecht ist er genannt;
Er hat so wohl gesungen,
Er ist bey sieben Feldschlacht gcwest,
Es hat ihm nicht mifslungen. -
Woi,nre histor. Volkslieder.
18
Zug nach Morea.
FliefendeB Blatt. — Wvnderhora II» i4t.
vVas haben die Urner und Zuger gothan,
Sie wollen eiti Zug gen Morea han,
Gen Morea woUens dringen,
Sie wollen dingen achttausend Mann,
Wider den Türlten willens hrkgen.
Sie zogen durchs freie Amt hinab,
Sie fanden gar manchen jungen Soldat,
Sie Hessens all roth bekleiden, sie fahren über den
Zugersee,
Sie' lugen umher und das thut weh:
Hc der Krieg möcht manchem verleiden.
Sie zogen zu Zug wohl aus der Stadt,
Und ein gut Gesell zum andern sprach:
„Ich habs'gar eben gerechnet,
„Wir müssen zichn dem Türken zu
„He ich mein, mein Herz müst brechen !''
W^ie sie aus den Schiffen^ieraus dan steigen,
Die Hauptleut thun ihn die Hand all reichen,
Sie thätens in Glieder stellen,
Der ein Hauptmann zum andern sprach:
„Hc wie han wir die bravsten Gesellen."
Der ein Hauptmann zum andern seit:
„Heut Nacht wend wir noch gen Uri hinein, wir siü».
sen tapfer laufieu.^'
Der ein Hauptmann zum andern, sprach *
Wie ihm gefiele diese Sach:
|I^ die Gesellen wpUeti Avir verkaufen.
19
Sie sc^cn nber den G«>tthardt auf.
Die jungen Soldaten schreien überlaut,
£s 'wollt ftie all schier gereuen,
Der em gut Gesell zum. andern sprach:
He keim Hauptmann ist mehr zu trauen.
Sie fahre« übet den langen See,
Sie sehen das Vaterland nimmermehr^
Sie thäten schier all weinen.
Der mst gist Gesell zum andern sprach :
He wärea wir nunmehr daheime.
Und wie sie kamen eu der Meetstangen,
£s thut die Schweieersoldaten plangen:
„Wie weit münd wir von heimen,
„Wann ich denke an mein Vaterland,
„He anein Hers möcht mir sersprlngeu!
Ui
Sie reisen eine weite Reifs,
Der ein gut Gesell tum andern schreit:
Wie weit münd wir noch reisen?
Der Hauptmann zu den Soldaten sprach:
He Venedig will ich bald seigen.
Der Wachmeister ist ein munterer Mann
Er hat die bravsten Soldaten g'han, «
Zu Venedig war er der erste,
Sie haben ihm geben viel Gut und Geld:
He ein güldene Ketten rest.
Und wie sie kamen zu dem Meer,
Da- haben die Schweiser Galeeren gesehn,
Sie sitzen darneben nieder:
9)Hend wir wa9 gutes gethan.im Vaterland|
fiQe %}^ doTH A|«ef >vir44 ^o« einreibe]),««
20
Und wie der Hauptmann die Red Tenmliin,
Und er zu dem ^oldaten sprach,
Zu denen Scliweitzerlinaben:
„Wir sind versorgt mit Speifs und Trank,
„Ile kein Hunger müsseh wir haben/^
Und wie sie kamen in die Stadt Morea,
Dort wollten sie ihr Lager hau, ^
Dort hend sie ihre Lager. ^
„Wenn der Bluthund das vernehmen thut,
„He er wird uns bald Antwort geben/^
Es stund nicht mehr denn ein Monat an,
Dem Türken wurd es kund gethan, , '
Es waren Christen vorhanden,
Es waren da viel tausend Mann,
He so fern aus fremden Landen.
*
I
Der Türk der schickt ein Boten dar,
Ob sie wollten die Stadt Morea han?
Sie sollten Antwort geben.
So wollt er ziehn mit ihnen inV Feld,
So kost manchem Schweitzer sein Leben.
Und wie die Christen das vernahmen,
Und sie je langer je kecker waren,
Sie brüllten wie die Löwen:
„Hilf Jesu Christ wir bitten dich;
„He wie heut thut der Bluthund dräuen."
Sie laufen Sturm ein halber Tag,
Der Hauptmann zu den Soldaten sprach:
„Seyd ihr doch nicht erschrocken,
„Ruft heut nur Gottes Namen an,
,,Euere Sund wird e\ich nachgelassen*^^
r
21
Und a sie kamen in Stadt Weissenhurg
Der Türk mit feurigen Kugeln schofs,
Er wollt die Christen dämmen,
Er grub wohl unter den Boden durch,
Ilc in die Luft wollt er sie sprengen.
Von Weissenburg eine weite Reis,
Der ein gut Gesell zum andern seit:
„Wie weit mwid wir noch reisen?
„Wir wollen ziehen zum heiligen Grab,
„Der ^Hauptmann habs ihnen vrrhcifsen."
^
Heinrich der Löwe.
Hie hebt fich an ey(n) buch von
dem edeln hem von Brüncxwigk
als er vber mer füre.
1. MAn Tagt vns hie gar offenbar,
von grofzen fiirsten vnd von herren
Wie die band vor manchen jaren
Geworben umb wirdickeyt vnd eren
xVnd band her fücht fille fremde land
Als. durch abentürwer willen
Als ich uch bie wil thün bekant.
8. VOn eynem Fürsten lobesa^e
Der bet land lüde ere vnd gut
Vnd ist genent mit dem namen
Von Brünycsigk eyn edles blüt.
Dem kam in flaffes drämen für
" Er folt daz heilige grabe besuchen,'
Als ich von den allen höre.
23
5. Eyna machtes lagker an dem beth
JÜ8 by der liebften framven ffn.
Er fprach das ich ny allefz faet
Vnd uff erden ift wer alles nryn.
So wer mir syt vnd weyl lang
Seit ieb alfe ftille lygi»,
Wan bet ich lopp ere vnd aueK danii*
4. Da fpracb die f)^Üw gar dagentljch
Edeler f&Ht vnd auch herre,
BUbent bie by vwerm rieh,
Ihr babent gttdes gntick vnd ere,
Hürezwil lüft, ftüwe vnd fpad,
Iht 6At au6lk wol alTe wegen lüde,
Die fagent tfcb von fremdeii landen Hat
5. Pa fprach ßth der iUrste miMte
Frauwe, fftgifat, wSft ir wollet«
Ich hän mit mynemf h#lme vnd lV:hiit
Nit verdSene^ g^odes holde
Ich möfa homm^)^ ei%et deAde ban
leb bit v^ alfeir li^Me friNSwe,
ma IdM vm^hf^ dun htmi^ b^ii«.
6. Ir leübet mi9 eyA IHinvHeh fdieyden
Alhir^ lOMk^' tüyt^
Mit guttem willen ^eil Vtt» b^^devi:
Ift dj|2 «dar g^t «hie lebien gy^,
Da0 idii widtfe Ibmeif mag' od«» kaii^.
Ich wil- efs^ €k;h alle fäntf ergeiiseu
Byn ich airtVI*» e^M» l^^e» iIUeM.
24
7. Da die fraüwc hört mit litten
Von dem edele (n) fürsten gut,
Das da nit lialffe ir früntlich bitten
Das er het fyn vnd müt,
Da rpracli fie init weindende(n) aügen
Nu fpyar uch göt gesünt.
8. Dem fürsten waz fein hercze beweget
Vnd wart yn erbarmen czwär,
Pas fie yn getrüblichen geseget,
Da by sol man nemcn war.
Daz scheyden ist eyn fchwere pyn,
Wo fich'czeye von einaiider fchyden,
Die gern by ein ander lin.
9. VOn brunczwigk der fürste wiffe
Führe auch tzu an allen hafs
Vnd er wolte 7m mit gantzem flifs(e), '
Der ym der li(e)bfie ym herczen waz
Vnd auch getrüwet in der mut
Dem befalle er land vnd lüde,
^ Sin fchöne fraüwen ere vnd auch ^t.
tO- Er fprach zu fyner fraüwen fchön
Er umbfing fie tzu derselben Aünt
ich wil uch zu der lecze lan .
Eyn keysches vfs mynes herczen grünt.
Er etfchnyde enzweye eyn golde(n) fingerlin
Daz behalte aller liebfte fraüwe,
Da by tolt ir gedencken myn.
~^
25
ij. Von brünecswik der furste wilTe,
Von dem man fchrtbt vndlist,
Dem wart da noch eren briffen
Vnd bereyt ficfa zu der felben frist
Mit fyneji knechten a n verczeyt
Vnd i^cheyd frölichen von land vnd lüden
Wit güttem willen, als man vns feyd.
i
12. Da fchyd von land der werde tegen
Ymb yn fo winnet jung vnd allte,
Da wart er auch vnder wegen
BefoUen in gottes gewalt
Vnd auch der lieben mütter her
Das sie fyn dae folten plegen
Da mit kernen fie an das mer:
13. Fvrbafz fagent man vns hie,
Als von dem fursten wyt vnd vil.
Da wart fich bereyd fchire
Eyn fchifTman an dem mere cyn kiel.
Das wart versorget fchon mit habe,
. Als noch die grofsen fürsten thün,
Wan £e fören xu dem heilige(n) grabe.
14. DA ftifzen &e .von land mit fchalle
Den edele(n) fursten lobesam.
Sie ßingen jn gottes namen alle.
Der met fairen fie . in das mere für bafz. .
Das man vns dar; an nit lögen
Da er das grausam wafier ane fach,
Daz elende flügkym vnder die aügen.
\
26
15. Ym wart auch grfiffen alfo fere
Vil wöl «r Ytaz eyn kdner kelt.
Da er die linden vff dem mere
Sach vfF nSgen manig f^H,
Er gedacht an ere vnd gut vnd i<itter9eli^t
Vnd im den hosch den er bat g€%l>afa.
Da gewall er Widder mani^f« hntH^.
16. Da ftire er maiMshen tflg ym yiiTe
Vff deä wilden merefs ArStoef,
Das er keines lande« nye wSirt g<^wai*,
, Bifz daz eyn gr&foer fterm widl kälH,
^ Der dreybe Cie $S\e vff eyn ort,
Da möften^ ü» alOi» ftllle HgOto
Vnd mochr w#der hiitder nö^ hm.
17. Alfo hielt er yn gröfsem kömer
Vnd riflb got geVr«l!<!h«ii m^
Einen wintter vnd eynen fomei^,
Bifs dae yn alles da Ml tfm
SpilTe vnd kilfte, aU man vns ßsyd,
Vnd ym atieft alle fyn Mechl
Von gt<§Ar€tni ltti«ge¥ i^d^ttt^ i»y#
18. Alfo blib nyma« jü d«m' Jßilill^ merr,
Dan eyn hiivcirt vnd deb' hvreii ffen;
Armut elende dat yn wee.
Der hneohf czdgt t^^ des h«rr0n fw«n,
Vnd Hache das pl^ alda sH t(S%
Vnd «0ch yfn Ae auch fyn. h^
Dax detli «r also^ von htsg^i« it#i.
27
19. DAs pfert wart f^e Aincken tnd aaclien-
Die wejl eft yn dem fcliifffr lag.
Das wart eyn gryff e fchmS^^en,
Der an fyner wonug da by ftdgk.
Er qwam geflogen mit grymmen Zon
Zu dem selben gröfsen fchiffie,
Da er fraokt der fUrste hoch gebttm.
30. Der grifTe wac grefs imd vn gefauwer.
Da yn der förste recht« an Swhy
Er macbt ym fchimplFe vnd iryde
Der fögel bracht ym vngemach.
Sie leytten daz pfert an eya ende.
Da ftftge er fyn clien dar yn
Vnd fnrt efs alfo bebende.
21. Er bracht eft fynen jungen gedräd.
Da er fie yn» nett het ver l«n*
Der herre ging mit dem knecht zu rade
Nu wirt ifs an vns beyde gan.
Wir legen eyn löfze in alle geforde
Wellet Tuder va$ eyner ver luret
Dep stalle steh zm erst« dem griQsa dar.
92. Der knecht der fptaek ach lieber bev
War umb müt ir mir das «ü.
B«z wer inir eyn fchande Tttd grofa vnpreht.
Daz ich mb uch folt lofiien.
So wer ich nit eyn getruwer di(e)natmatt^
Das ich nit jn üwem nötten»
Mit libe Tnd gut folt von uoh ümi.
28
25/* Von brüneccwigk der fürste vftd here
Redet das bedrüpUchen ey^n wort
Micb rüwet myn leben nit so sere
Und als «nyn gilt da heyme dort«
Als die liebe ktnde die ich han
Und myn aller liebilen fraüwenc
Ich han mir efz felber gethan. ^
24. DA iie mich bath zu aller der Iloude,
Daz ich da heymen hüben foU
Mit wynnenden aügen vndmit monde,
Das ich ir nye gefolgen wolt
Irem willen vnd irem räd,
So müfz ich auch dar gegen nemen,
Waz mir zu leyden gät>
25. VOn bruneczwigk der £itrste elende
Sprach betropplichen wort gar lüt
Se üch er für balde vnd behende .
Fer neüwe mich jn die pferts hüt.
Syn güdes fwert er zu ym leyd —
Daz wil ich auch by mir hän,
Wo. mich got oder der. griffe hin. dreyd.
26. Den knecht den düch da daz beste,
Dae yn fyn lieber here bat.
Er femöt yn alfo festen.
Dar nach gar fehlere vnd geträd
Kam der griffe geflogen here
Zu demselben grofzen fchiffe
Vnd waz der heüde begeren.
4 »'
37. Er nögk Tyn klaen Teharpffe vnd diffe
Yn die but, als man hie fpricht.
Er läge vernat, recht ob er fliffe,
Vnd dorfF sich auch geregen nicht.
Er brächten fynen Jungen jn das hufs,
Das fie ihn folten haben g^fsen,
Dae flöge der alte vndder vfs.
28. DA der kerre hat vernommen,
Dez er ym dem neste waz
Vnd der alt waz dannen kommen,
Eyn jünger nach dem andern vff yn fafz.
Sie K(n)eyppten ym durch hüd vnd häre,
Dätten yn auch alfo hart.
Das er wart gedencken czwar.
M. S Ölte ich nü alfo vcr derben
Alfo gemerlichen zu hand
In der hüde als eyn fchelm^ erfterben,
Das wer mir e^^iclichen fchande-,
Got gab ym alfo jn den müt
Das er fich vfs der heüde fneide
Vnd czöch von fcheyden'fyn fwertte.
50. Er flüge gn die jungen gefwinde.
Er flüge eynem nach dem andern dot.
Er dancket marien vnd irem kinde,
Das fie ym holffen vfs der not.,
Da er fie alle erflagen, hat,
Da fnyd er yn die kläen abe,
pifj hangen 55U brüneczwigk in der ft^t«
30
31. Er fach imder kch geswmde balde,
Wo er in der weit were.
Dae sach er niehts dan faymmel vnd walt
Vnd furcht fich vfs der möfeen Cere, >
Wo der alt grifft <widder qwem:
Er wÖ8tc wol, warde er fin gew«re«
Das er ym f^n lelbeB tteme.
32. Däz nest wafs gröfs yrnA hoch geltgcm
VfF einem feUTe, &U min fprieht.
Dae hat er fich auch dez herwegen^
Er möcht her ^ee homen nicht.
Er foch KU allen ortten abee eu tili.
Wie er möcht her abe komea
Da fach er eyn «lemmen, die was fchral
33. Er nam den clahen jn beyde hende
Vnd fingk an su ftigen }n gvttes naihen
Vnd flüge jn des felsch wende fo lange
Bifz daz er her abe qwam
Wie grofft freyde er da. gewan.
Von brüneezwigk der edelle färst
Wac eyn elen hafftiger man.
34. Alfo gingh der furste vnd here* ,
In der wiltenifs widder vnd füre.
Er afse die woczel vnd der bere
Er ging alfo lange bifs daz er hört
Eyn grofze geschreye von wilden dym
Er gedocht wil dir göt hie hellTeiit
8q magftft nif yefiyr^»»
31
I
S5. VOnbrünecswig]^ der ed«le ftuvt
Giii§k dem ge»cbreyee binden nacb
Durcb wilde heeken vnd dureb httr$t.
Er qvä'm alft nabe bifs daz er facb
Scriden eynen lintworm vnd eynen lewen«
Von brunecswikg der edcle furUe
Sieb binder eynem bajm verbarge.
S6. Er gedacbt y^ iynem ber^sen m
Wiltu feben die abenlünrer.
Der lintworm fielt dem leben zu
Vnd fcbeüfcbt yn alfo mit dem feüwer.
Da das bMr facb der werde man
Wie ^alde er su dem* lewe^i Iprangb
leb wil dir Hetlicb bie by flan.
S7. Ihr düncbest micb fyn eyn edelicb dire
Vnd bist mir dar czu wol erkant:
Dcre da bereyt er ficb gar fcbire^
Daz fwert daz nabm er in die band»
Da daz der lewe jnnen wart.
Wie balde er vor den berren fprangk
Vnd neygte dem edelen füriten zart.
S8. DA der edele fürste werde
4
Von dem lewen das er sacb,
Das er frünt$cba£pt zu ym begert,
Der berre zn Mnd da«widde(r) fprangk
leb wil dir üetlicben hie by ßau
Und folt icb bie by 4ir verderben,
^f life 4^11 lifitworm Utlii^U lui.
32
39. Er Hüg vff yn mit gäncsen crefFten
Mit dem fwerte vfs grymmen czoni. '
Das fwert daz wolt vff ym nit hafften,
Wan er waz eytel hom. ' *'
Da deth ym got vil helffe schin
Da fie nü mit eyn (ander) gefechten,
Dae her ßacbe er yn zürn mohde yn.
40. DA dotten fie den lyntworm geewinde
Mit gottes hilffe yn dem walde
Der here — — — — — — — •
(Der lewe) wart fyn ynnen balde.
Er grob ym die worczeln vfs der erden
Vnd auch vil der gutter kreütten
Vnd bracht fie dem furllcn werden.
41. Der lewe wafs dem herreh getrüwe
Wöe er mit ym hin gingk,
Wafs er halTen vnd wilde dire
Ergriffen möcht öder fingk
Die flöger vmb die baym fo fere,
Daz fie worden weyche vnd linde
Vnd Re afse der fürste vnd here.
42. Also gingk der fürste rich(e)
In der wiltenyfs manigk zyt.
. Der lewee wolt von ym nit wichen
Er waz ftedefz by ym an fyner fytten
Dag uild nacht fpad vnd früc
"Wolt er auch von jm nit komen
Da cjuämeh fie zw eynem wafifser CRÜ,
^3.
33
43. Das wafcer dac vrsz grofe vnd breyd
Da bye eyn gröfser bergk auch lag.
Here göt gib mir dyn geleyde, .
Das ich widder komen magk,
So wiit efs befser hie umb mich:
Hilffe mir vfs dilTcr iriltenifft.
Lieber here , das bit ich dich.
44. Er gingh das wafser vfT vnd abe
Vnd fach betruplichen wider vnd für
Got ym yn den syn gäbe,
Das er folt flechten eyn hört
Da hübe er an su der felben frist
Ein fchöne hört sn machen)
Nach dem besten, das er von fynn^n witt.
45. Da die hört nü wart gemacht
Vff das beste , das er hat bedächt
Vnd vir das walser wart geleyd
Der herre nam hey/neliche flucht
Von dem Aarcken lewen gryn
Er färcht, qwe'm er su ym vff die hört,
Er brecht yn vmb das leben fyn.
46. Da ftifse er fleh von lande dae
Wol csweyer fpifze lange
Der lewe wart fyn ynnen clae,
Wie balde er czu ym vff die hört fprange,
Wo fich die hört fcncket nyder"
So fprangk er vff Sie andern fytten
Vnd dränge fic Vff widder.
W o L V ~v 8 kittor. Volkslieder. 9
34
47. Alfo füre der fürst e ricÄe
Mit dem fewen sichdrficli'.
Da7/ wafser wafz swkid^ Vnct I&reitgib
Vnd dribe yn altef^ Üh^er ficÜ
Zu cynem gröfsch' berge Itinder waii.
Da müst doz f^lb'e gröfise v^aMr
Zu eynem fitfstern l^ch yn giin.
48. Da der fürstc vnfe^ceyt
liiiti grufziicH loch retb aii iach,
' Er riffe an marien die ke^serlrclie tAä^et
Behüde mich vor viigemäöfa.
Ich bin cfs attes Wof gewert
Kemmer erbeyt vnd aucft cl6nde,
Dsii ich dae freymen hati b*gert.
49. Da füre der edele fürst mh OSrg^
Zu dem finstern loch hyn fnne,
Eyn langen tag vnd eyn liacht verbürgen
Da« ym kcynes lichtes nye wart fchyn,
Bifs er sach eyn car ftihck^l ftöin,
tüer Iticht vüd brant fich dlfo heUc,
Als warn Mindert lieh ^etVesl By «ytt.
50. Er künde auch dae nit erReimen
Wa^ daz yn dem berge werc.
Da er efz fach (o hei brennen,
Er fiirchte fic vfs der möfsen feire
Got behüt mich vor vngefblle :
2\Iich drigen dan alle myii fyli,
So köm ich zu der l>ittei*Q hi^lle.
j
35
51. Alfo möst af' füii^afs foh alten
Von des ftrengen wafser not
Vnd möcbt nit lenger ftille gehalten.
Da qwam er an den karfunkel' rot.
\£z zöche er fyn fw^rt fcbarplTe vnd Ung
Ynd ftach frolichen in den berg,
Das eyn Mcke Tff dii hört fprangk.
52. Der herre da grofse fremde gewan,
Als von des claren ftejnneffz glast.
Das wafser dribe yn balde dar von.
Er fürelb fere vnd fö faste,
Bifs daz er vfs dem berge qwam
Von brünecswig der edele fürste
Was eyn elender man.
53. Da fiUe er nider vff die hnje
Vnd dancket dem almechtigen got^
Das- er ym hat gehülffen hie
Vfs follicher groffer not,
Die er yn dem berge hat.
Von brünecKwick der edele fürste
Got mit ilifs vnd ernste bat,
54. Das er yii folt wyffen vnd fugen,
Wer efs anders fyn lieber wilde,
Wege , die yn ta den lAtten dröge.
Der lewe -Aünt by dem herren ftyllc.
Da wolt er eyn wenig ftirbafs gan
Vber eyn wytte heydcn
Da sai^ er eyn bärgk vor ymstan
3 *
«
36
55. In cynein wönsteii brüclie vnd röre.
Der Iiere qwam yr allb nähe.
Er klopfifet frölichen an daz döre.
Der pforttehcr der waz balde dac.
Er dctli ym vif zu der selben flün-d.
, Da yn der liere an sacb,>
Da.het er fyne lichten müt.
56. Er war do yn also fere frögen,
Yon wannen er auch ijweme nü.
Er künde eis ym auch nit gcsagen
Der pfortner der flofs wider züe —
Vnd seyd dem herren vff der bürge die mere.
Wie alfo cyn grüstlich dire
Vnd eyn man vor der pfortten werc-
57. Dye herren begünde zu ym jehem
Lal's yn zu vns vff er gan,
Das wir mögen in gesehen • '
Das dire vhcl auch den fremden man,
Wie sie stnt'alflb gestalt.
Da liffe der knechte alfo behende
Vnd lifs fie yn gar balde.
58. Vnd an alles messe wende
Füren sie yn nyn den sali.
Er hat den Icwen in der hende.
Die herren betten allzu mall
Lange snebbel manigfalt.
Von b r ü n e e » w i ck d«r edelie fnrst
Eyneu nach dem andern ane fach. -
97
59. Sye worden ye ^tso fere fragen
Von mancher hande geschieht.
Er kunt es yn auch nit gesä'gen,
Wan er verstund der fprach nicht*
Da qwäm eyn deuschese fraihve angeferd.
Die waa auch vff die burgk komen.
Die bracht ttian dem herren dar«
60. Sye wart daecu ym hallen
Vnd vmb fingk yn zu der selben stunden.
Das wart dem herren wol gefallen.
Der herre deth der fraüwen kündt,
Wie efs umb lin sache gelegen were,
Wie er mit follicher grofscn not
Wer vfs der weit kernen here.
61. Da di« fraüwe erhörte das,
Sie frogett ye den herren fort.
Wie efs urab fyn fache gelegen bafs.
Dar nach fchid vngern diet.
Dar drüg man ym vor fpiffe vnd kost
Nach des felben lahdes fyttcn
Des beste fo man da wTste.
62. Dye fraüwe wart sich zu dem herren halten,
Saget vns d«s boches lere,
Vnd gar fruntliche nut ym fchympffen
Das verdrofs dye gesnebelten fere, .
Das fie fruntsobalTt zu ym gewan.
Sie were auch gern gewest zu lande, >
Da mdcht fie auch von ym nit koiTven.
Das dat sie dem herren bekant.
65. Da die gesnebbeften lüde d$x bedttölit
paz fie früntsehaif zu ym gewin,
Eyner Itiefs den andern das er strüehelt
Vnd wolten yn ge&lageit kau.
Da hackte er den levren an ate
Der reyfs yn abe die fnebbel m filier,
Wöller ym kam fo nahe liel* b^.
64. Der lewie fchrie mit Intter ftym,
Da2 efs in der bürg her hall.
Er flüge yn sy mit groFsem grym.
Dyfte wenden an salle
Die worden gethan zn der selben frltt
Von dem starcken Jewen vnd faerren.
Als noch manche kofich man ist.
65. Dae der fiirste löbesam
Die g fnebbelten lüde alle ¥berwan(t).
Die deützschen fraüwen er mit ym nam.
Er fürt sye hyn weck alda zu händ.
Got wölt den heiYen nye gelan,
Als wil er noch den ginen dön,
Die yn fragen getrüwen wollen han.
66. Von'brüneczwick dtr fiirst vnd hen«
Wolt sieh aber fürbaft gon
Da qwam er vnder das tvöd»ii her
Dae die böffen geilte ir wooüi^ kin.
Da begeget ym eylier vff der fort,
Der was sich grüfs vnd vngehAwer.
Da aber ersräck der fftnte sart.
31»
€7. Da der ed«le ^^te ^nd fif^n^
Vtep aäm, ifii4 IWiF*, .^ei* ^ nä«,
Er beswöre ^ yü jb^rjU^ vnd fere,
Du most mich la^cheldjen ^»fse
Du most mi^ ^Ja^ eßif> C^eu mjee,
;«^H8 e^ ^fipj^ jftjr» ;J!un4^ da heympp
Vnd vmb myjk li^kep ,f(^uwcw.,^ee.
68. Der geyite da mit grj|ffi^PJI<>^
Widder dj^ i^ d^ t|e^t<ap ^rapli
Du hast mich alfö ^^^ J^4W|^
^Q^A.^Mi'i.Stf!^ ^<^ ^^ ge^chach
Vnd ich dir ujf y^frstifrygen jkfin:
Brünecsvyi.gj^ ^t^^J'^^l. wifa^en,
69. Da der edele fio^ sf^
Von dem.3^i^ j?irb<»ll(te fftM»«*« 9^Vfort
Er he/mS^ »f» ßS^Vi^bfir.fejr fQt$«s crafft
X^i ,^1 .fem- .»Mr«Ä^. vß^f?fi
Du most mi<^ ,v^4 ^^ .\ßmn
Füren vor jp^n^XU^c.
70. Der geiste ifprai^i ji^ ,d^r m^ tf^
Ich wil dir e^i^y^ftf^ßy^p^z^^^^u
Alhie in fcH^z^rffiist,
Finde ich 4i^, flflfep^jIB. fiff S¥
Wan ich JLir.^|i|l^,}i^.-||}jyige
40
71. Wan ich dioh vor diu flofz bestelle.
Das du efz fyst vor dir lygen,
Wiltu dich mir vnd myn gesellen
Geben allhie zu^e^gen,
Wann ich dich beym bringe fcheyre
Vnd auch dynen lieben Aarcken lewen;'
Wiltü nach myner begire?
72. Der edele fiirste lobesdm
Der wart aber bekomert fere.
Er ryffe got getrulichen an
Vnd fprach ach herezer lieber herre,
Düe mir din rat vnd hilffe schin,
Daz ich lib vnd feil behalt
Vnd beyde die ere der fraüwen myn.
75. GOt der herre mit fyner gfide
Deth ym balde die vffenbäre.
Er gab ym fchire in fyn gemöde,
Daz er mit dem g^iste folt faren. ;
Da wart die glopnifs von dem herren gethan.
Findestu mich alfo flafFen,
So faltn mich zu eygen ban.
74* Der here wart sich vff geladen
Düth vns defs buch nü hie behaut —
Von dem geist an allen fchaden:
Er fiirt yn wider in fyn land
Er faczt yn för syn burgk ^ar feste. * '
Finde ich dich alfo flaffen —
t Da weyst wol, waz du mir verfprochen hast.
41r
7S. Ich wil dir nü dya^n «lewen iMrUig«» •■
Auch gar gar in Keller. cilT • • -
Der geist wart fich balde fwingea "• '
In kürcxeriMnd manche «ntylle.**
Da er schire zu -jm^^ltOinn^en nSa^ * < :-*
Von brüneoewicke der edelr füm,
Der waz enrfefalaffeti in dem grafs.
76. Göt der walt deh heiren her freoweo •• -
Vnd hat yn"aleeyt in der achit •
Der lewe hob an gar lüde zu schrien^
Da von der edete füirste er traeht. '
Der geyst quam dart her gebogen:
Brüenec'ewiC'k wils bittü eyn man.
Du hast mich Machiicben betrogen.
77. Er warffe den le#^B'ge»winde her nytier
Vor den aügen hin zu hant.
Der geist wart sich balde fwingen - --
In daz vor benannte land.
Da waz der fiirste von herczen fröe^
Daz ym get' het geholffen
Zu lande mir gesundem Jiebe dät^
78. Das worden baldcr gewalre man «vnd frafl'«f«n.
Die qwamen^'tfile'^är ezu. ^'
Tder man wolt Wonder (bhatiwen,
Waz fremdes -verhornen nü*
Da Hunt der fur»^ Idbesam . > >:
Mit langem: harre vmbhangen, • ' -
Recht ob;^r W^t* eyn wilder man.
4t
87. Da fpratb fich der liivste siecht
Ich habe efs alles wol gehört: . .
Seyt ich üch die warheit recht, * *
So >gleübent ir nit.myner wort.
Ich habe gesehen in hürtser Mnd,
Er honipt fchire wklde(r) heym va lande
Vnd ist auch frisch vnd wol gesfind. <
88« DOch han ich wol von ym vemomifieil,
Da her waTs mjn walidels genöfs,*
i Wöe ich yn fyn laiid bekommen
Irgent vor fyn bürgk vnd flofse,
Er het eyn dochter vnd eyn jungen hern,
Die folt er ym gröf»en vnd fyn fraüwen.
Der gedrüt er alle^ gut vnd ere.
89. Sie wordeh ytt alfo fere frogen
Von manchen abenttüwer cEwar^
Er fprach „ich kan uch nit gcsagen,
Fraüwen habenlanges ha r e. '
Das mercke recht, wer efs mercken wilf
I Vfz den aiigen vnd vfz den herczen
Dasselbe daz ist ein gewares fpil. *'
90. Dye fraüwe bat dem herren drinck^ -t-
Sie fach yn lenger ye bafse.
Da lifs er daz halbereyllec fingerlin fiii'clien
Hob fclich in daz drinck glafs. *
Man bdt der fraüweft widder zur hand.
Daz fingerlin lücbt alfo hell,
Alfo wer efz gewest eyn adamant.
*4D
91. Vnd an alles meffe wende
Sie hübe efs vfs gar bebende
Sie nam efs gar baide jn ir band.
Da waz das teyli dem andern glieh.
*
Sie fchruwe we gar Htt aller myner ercn.
Ich han widder das gemachel fänden
Myn lieben man vnd mynen herren.
9). Vnd fo gar an alles milTwenden
Sie zu dem edeln fürsten gingh
Vnd fo gar mit ganczen trüwen
Gar liplich fie yn enpfingh
Gnade mir , edeli^r Jierre myn,
Ich habe an uch gebrochen :
In vwer büfs -wW ich fyn.
S3. Da sprach der edele fürste zart
Swiget edele fraüwe schön:
Nemet efz üch nit an fo hart,
Wir wollen efz by dem besten bliben lan.
Wiel ir noch halt üwer wiplich ere.
Het ich daz alfo. verfümpt,
Ich weyfs nit, wie efz gangen wcre.
94. Da nü er hortte die mere,
Der die fraüwcn folt genomen han,
Er gingk vor den iurtten here
Vnd fprach herre furste lobesam:
Ich gebe mich gancz in uwer Gewalt,
Lebentmit mir, wte ir weit.
Da fprach der edele fürste gar balde.
46
95. Wer ich in fi^emden landen verdorbeny ^
So wereffl gcwvftt der mötwi! nlyii.
Haftü hie hcyiaea nach eres geworlian,
So trage ich d-tr nit dar yn*
.Kein örtcl ich dar yber^iiiKlen hau:*
Btib hj mir vor als nach
Als ejB getrüwer drnsn&an.
96. Alfo kam der fünfte vnd herre
Mit gottes hillfTe alda zu lande-
in syn güd vnd in iyn e r e«.
Vnd hat er ^üjcht vil fremder lande
Wonder vnd abentüwer cawar
Vnd lebt dar i^ach by syner fraüwen
Wol f e s^c h vnd csiwiinczig jare.
97. Da nii qwamdie zijt vnd dage,
Daz der herre sterben solt,
Keyn mensche hört nye gröfser clagen
Dan der lewen vmb den herren hat.
Er leyt sich zu ym vif daz grab
Vnd wölt auch nit von dannen dornen,
• Bifz daz er auch fyn leben vff gab.
98. Da wart nü (ze ?) vrhünde gegof^en
Eyn heübscher leweii vnd ßnt
Zu brüneczwich al vif dem flofse.
Da by fol man gedtenchen fyn,
Wie es ym ergangen w ere
Mit dem lewen jn fremden landen.
Singet vns micJiel wyflenhere
47
Hie endet daiL buch von dem edelle Herren von
brnnecswick
Got wol vnt auch ^edig fjn,
Vnr MAfi^ r^r dUt htih pni
(V«iifjitefftri|«i4jf Göt MTÖl ynfe a^h vercseihen ihon
DM Wir (ehr Vit getogeii hon.
U i
HaAns Rofertblut der ^knepperer uam
kriege zu Nürmberg 14^50.
Ye wefender und yramer leber
Ewiger got in deinem reich
Grofsmechtiger starcker fridgeber •
Brich auf den tarn deiner gnaden teich
Und lasse deiner barmung woll riefseln
Herab jn dein unfridlich werlt
Und wende von uns deines Zornes kiseln
Als von den pristern wirt gemelt
Das du dich herab gibst jn ein brott
Und lest dich niefsen posd uiid gut
Rieh an uns nicht alt ubeltat
Herr durich dein reines unschuldiges blut
Der Sünden rechnung uns abstreich
Die uns dein gnade hat hin getzuckt
Hanthabe du dein heilig reich
Das es icht werde unter getuckt
Hilff das es bey dem rechten bleib
Du starcker got du gerechter richter
Erhöre das clagen man und weib
Des bitte ich dich ich sündiger tichter
Der adel ist ein scharpffe gertt
Des uns umb unser übel straftt
Ir Hertz hat eins dyemanten herrt
Tawsr es wäret, das jr nicht erflafft.
Und
49
und weiclit nicHvOB kalter -d«^ • '
Die werden euch das spil gewannen
Ses zincken wonen euch nicht pey
Got blickt aufs seiner bamrang zynnen-
Und leß. das sehilF der fnunen sinckea
Das es einen smalen port gewynt
Und leß es doch nicht gar ertrincken
Sein barmung ewiglichen rjrnt
Zu den die jn die sünde lassen pittera
Und allwegen vnder das unrecht vechten
Des urteyle wirt von xwelfF Rittern
Gesprochen an d^m letzsten rechten
Das mercket jr von Nüremberg
Halt euch an das recht so falt ir nichf
Man vindt noch das ein deines zwerg
Einen grofsen Biefsen nyder vicht
Wie wol euer Stat ist als ein pferch
Darumb wol zwenundtzwejntzig wolfF lauifen
Die zücken als der valck die lerch
Wafi sie die scheffWhi wollen irauffen
Die wolff als grofs fttrsten ^ein '
Die sich mit schriiFt zu veinde hab^n gemacht
Die schenidien alle saüenl heunischen wein
Und doch neuer einer Von den schaffen cUgt
Vier fötsteü voii höhen Zoler die marreli
Dei* fürst von Beyern der pleckt sein Zen
Wen ir zwelff monat wert aufsen harren
So gewint ir wagen ein swache men
Zvren firsteii die marren die sein geweicht
< Von Eystet und^ von Bamberg
Die kriegen a\$ einer der so flachs hin leicht
Und left jm wider gelten wergk
Der Acht fiirste aufs Meichfsen käin . s
Den haben die alten welff verhetzt ' '
Wol vr « Mstor. Volkslieder. \ ^
N
dO
Der würcket m d#P »V^r;
Bis in der tot ^i^n, an^ffs^f!it
Der neut der U^m a^^i^ l|<9r»ei>bHiUt
Der va^^^dje scl^^fi u&d mfBCjet ftW a«i
Er meyoJ: er VKoll »i« ha]»«|i g^B^#|Mt
Er hat >r noch ik,9ii»$ abgel^iabn .
Drey fürsiei^ v^n Bada 9Wf» ^ ^n ^^»€^
Die wolteh die ^h^ mcht a]iji£s Is^^ß«» ^ge»
Sie meyi^en fiiß «oltn ]>wvyi^g$i|:deA Ifiu|gfr
Das si^ nhH \^n%^ mochte jüMien «tep
Der drejtzeikmd hera>i(jB .awfs 4>si;ei^K!}| jk%iii
Der trug den ^^liaüfeD n^yd uKid.Mf^
Und was jren getreuen helffßi^ ^t^W^
Die wai^eit will ich melden |iaCs.
Der vierijjKehend fär$t spk sein e^ hfrtt
Der wolt die scha^ nenv &el})8 fr-esAeyi
Zu M^yntK solt\ er sein fin vviirt . >ji
Zu Osefa^dKenbinii^ h\. er g|9^««9ien
Drey fursten y<ni Brau^fK^wigk 4i9 |X|iM^<)fk fere
So. offt als sie gein STümtbeirf ii^ra^a
So erpot man |i^ grof^ ere
Zu grofseiii D^nck sie das ejiuiam^fl
Drey fürstf^n von StjHtin so «t^ufir "war^
Die sich 2ii veind^en auch ji^ben ifftsotunll^ '
Der Scha£stal bat umb üfth dfi^y lyiti«^
Dory&en die Sehaff vot! jp »iad Wi^b^
Von Mephelburg und von W^bueh
Das sein dje letzten fürten fliyy^n - ■
Die fürten gein den Seh^ilfon ^e ijikiMNire|ft ^teg
Die gein got noch der werlf m^^l; viiH|«li hebten
Die von wirtteifburg fvü^en drey Horöer
Der JFung der wolt die Schaff unib«to^m
Got seet auf sie seiner gnaden kiyriiatfv
Und schicket ja die eydigeuofeeat
\
• «
Der komen gein N$nnberg bey tauset
Die wolff einsteUs Jr jnarren liefsen
Wafi jn allen giere y,9r jn gr^us^t
Die Schaff sein ^or de» wQlffen «eneseii
Des haben die von Nürember^ danc^
Sie heitten al mit Teuers besen
Acht meyl u^b sie breyt «uid langli
Und haben jr yeifidt .do hejraen sesuclit
Wol dreyt;seben mojoet und zwelff ta«
Got verji^eb dem , der in dorumb flucht
One ^gab ich die warheit ss^,
Do viertzehenhundert und funfftzijg Jar
Nach Christi gehurt das da$um was
Do maqht ;got sein ^j^nad offenbar
Des taus es vor .ses zinck ^enafs
Bey einem Weyer hübs sich an
Dorynnen ivolt inan oefischet haben
Das werd ,einem Rsithem kunt |;etan
Das man den- wejer hett abgi^graheu
Einem Bat er ^s zu witsen tet
Ludweig.pfint«iog heist sein nam
Getreulichen er des grofs arbeit hfitt
Bis man aufs, zu dem weyer kam
Do hett man z;inreB (§;ßtreu dinstman
Der Reufs .von JSHmen und Kuuz von J(auffeji
Die randten Sie vekide so Titteidich an
Und Uelirep^e <pfe'^® J**^^ eiejpea Isiuffen
J^«'J*rM*SS8W^®'l'?^*Wih¥^ ^'® g^nider
Wol huq^ertjimid s^exhs und achtzig man
Der wareja c^yo^eils sein beste jgli^der
Und fexfwmef^yin ,^ch .dr^u.pojöyr an
Von hohe^ ^oter «iphwaictz upä weifs.
Ein ge|I^i^,^^e .äiiTs ^eyerianiidt
4 *
52
Der von Gleiclidh fvitt das Bonir mit ernst u&ct fleil
Bis er emyder w^rd gerant.
Die ficht man zu unser frauen s weben
Zu eim gedechtnyfs unfrer zeit
Und aller zukuntt kund zu geben
Die veindt die sie ernydergeleyt.
Des haben dancli die zwen' getreuen
Wan gar dein was Jr rii und rast '
Solt ich' Jr lob dorumb' nicht vemeüen
So were ich wo! ein rechter fantast
Zu velde sie unns noch nye yersmeht^n
Bedt anders yemant mit wortten fhtavel
Wir sahen sie getreulich' vor ims vechten
Sie sitzen wol an der eren tä'vel.
Die von Nünnberg schickten aufs ein tyer
Das was so grausamlich gestalt
Das ging aufs m der wocllen zwir
Das tyer het vit jrer veinde lietzalt
Das haben Ritter und knecht eingenomen
Das tyer geb aiufs pley und pfeyl''
Jn tag und nacht reist es zwelff meyl
Und ist altzeit ganUtz heiymhin kiuhfien
Man het öfPt scharpif auf es gemärt
Mit reviem uiid mit' vvage'npurgen' '
Das tyer stund 'so vesit und hartt "-* " ^
Das es köiide nyemant liyderwurgen
Das tyer' das hett einen rüssell voren
Mit tausent Büchsen und arrribrust 'schützen!
Ein konig mocht wol furchten seinen Zoren
Das tyer mit seinen meissein sprützen
Zweytausent spiefser waren sein zwu seyten "*
Und auch sein pauch des ist kein s^hertz
Sein Zagel waren sechs hundert Reuiter
Achthundert Sch^eytzer waren sein bertz '
Ö3
Bin Wagepurg so heist sein ii^m
l>as tyer het m^mgem nacbgeuogen
Wen Marggraven Albrecht es ankam
So hat er vor dem tyer geflohen
Das tyer sog aufs von dannen
Vor Abenberg liefs es sich sehen
Der Marggrave kam mit tausent mannen
^nd meynt er \?olt das tyer do smehen
Und macht zwu spitzen gein jm dar
Und ward ser jn dem velde umbgaucken
Das tyer wurd sein snelle gewar
Da streckt es seinen zagel und ward auf pauckea
Zu treffen es sich gein jm schickt
Und zog so triitziglich auf jn
Welchen veindt das tyer do recht anplickt
Der wendet sich umb und .flocht dahin
Der Marggraf lafs sie wider zu hauffen
Und mant sie an ires adels gepurt
Das tyer ward hinnach lauften
Zwu meyle bifs an eines wassers fürt
Do hetten sich die veinde gemert
Und meynten je das tyer zu feilen
Das tyer sich aber.voren dar kertt
Der Schweytzer Hauptman rufft seinen gesellen
Die tratten herfiir und schütten jr spiefs
Da das der Marggraff von jn sach
Sein spitzleute er stille halten hiefs
Sein aunack aber jm zupracn
Das tyer sog heymhin ungejagt
Das tat dem DÜärggrafen also zom
Hit trauern er das seinen Ritter clagt
Er hette vil lieber ein aus verlorn
Das tyer das woit nicht innen ligen
El zog aufs iur ein Stat die heist Spalt
64
Das bleibe dem Marggraven nicht verbilligen
Der pott treyb aufs Jungk und alt
Und alleg das er auf mocBt prengen
Das im zur fechten do mocht tugen
Und wurde dem tyer da nach kengen
Und uberflug gantzt sein vermögen
Zu Spalt er zu der Stat ein, rant
Vier hundert pferde die ranten jm nach
Das tyer prach auf, heym es sich want
Der Marggrave wider aufeher zodi
Und meynt er woJt das tyer erschrechen
Das jm sein manheit soll empfallen
Und warde sein zen öfh gein in plecken
Sein hertz was pitter dann ein gallen
Das, tyer das pfhutzet jn do an
Mit grofsen Büchfsen auf den karren
Und scheuchet jn gar oiTt hindan
Das er nicht lennger mocht geharren
Hin vor dc^ tyer er wegk rant
Bis an ein wasser er do reyt
Das tyer da hinden nach jm prant
Zwu meyl langk und einer halben preyt
Die hettem heymlich c(ohin bracht
Und n^teynten sie wolten sich an es^ layn
>
Wen jn das prennen sere . versmacht
Und slugen palde ein wagenpurg zusammen
Und stehen fänff tausent Bauern ^oreyn
Sie meynten sie hetteh uns in einem hammen
Und schrien heut müssen sie unsei* eygen seia^
Der Marggraf mai^t sein Ritterschafft
Und alle die von adel waren
Und sprach zu jn scyt fceut manhafft
Ich hoff wir wollen uns nicht verlorn
Der Schweyteer laft mir keinen leben
w
i
Sri
Die Mtik^ii Üt erMStti sfeiii Hn dto saclc
Dieselben tl^erden «tfe ftocht nieH S®^^>^
Des gelebt icH nye Kebtm tag
Hin zu der wag^nptitg er reyt
Und sagt den Bau^fn er hett tms befteÜetl
Grofs hilff und trcsi er jn anseyt
Und spräett sie werden scbir zn ber nlüken
So wollen wir her fcu enchjreybeh
Am ersten wfettt eucti heraufs mit steigen
Mein gröft6 clag ist das sie nicht piteiben
Unnser sein meY (Statin ^wen dn fr eiüen
Da tef en uiinsSr 'RUubttbute ah die fttimen
Wein war jr füyit und jr ni
Und wurden Wider Voren zu uns Iiumei^
Und spraclifen jr Herren nu ruW euch tn
Die v^inde ht^ V8r6n auf uns halten
Nu last uns neu^l* bey einander bkibeti
Da schrien wir alle des sol got walte*
Und liefsen di's vibe vor hin treyben
Und zugen adf ii^' veinde hindar
Und sie gein uns mit zweyen spitzen
Du wurde* wir jr iey zeit gewar
Und sahen siel üere ^eih uns gli^z^n
Der SchW^ltÄe»' ÄAuptman schrey uii4 *n
W^r Äie ään tectli^n zü wolle legen
Der sol tun als biii l^yderbmän
Und sol sein MTi und hende hie re^en
Ich sihe und merchiß der veinde tärtihmbA
Das wotti^it l^iir «fft der gotz bilff pl'ecb^eft
Am ersten woll^ii' ^ir jt mit Sfichfsfen remeik
Damach mit hfiti^^ und mi£ st^cftSn'
Unnser öhÜtst tkfiptl^uC das bifestüfi^en
Das wir die reysigen ÄiH eWten antaiigten
Fnd ^iti^k'^d^ k^ Ad'^it schufieii
5«
Die veinde gar noltslich gein mi9 priwgtea
Do urarde un^r uns ein soUichr.](rachea
Von manigem hertten püchfseA schuf»
Das jn und uns verging das lachen
Zu heympach an des wassers flufs
Die sunne was neuer hin zu rest
Wie sere wir ie gein den yeind^n strebten .
Noch hielten sie sich also ve3.t^
Bis das jr drey und txweintzig «^n den setteln klebten
Der Marggraye schrey wenn sie vei'schiefsen
So wollen wir dann in sie rennen
Die Schweytser mit den laiingen . spiefsen
Die wollen wir am' ersten trennen
Da schrey.ein Ritter: fürste edeler herr
Lad uns als jemerlich nicht worden
Hortt zu , sie schiefsen je leni^gcr je • nere
Sie sein eytcil teuffein worden /
Für sie hilfft worder Greuts noch Segen
Und auch kein hamasch vpn stahel und ey^en
Sie vorchten , weder schwertt • noch 4.^gen
Tous es kan nyemants abgeweisen
So nemen die Schweitzer nyemant gefangen.
Darumb lafs uns von hynn^n wennden
Der grymig. Zoiiin hat sie un^bgangen
Sie werden den adel hie morden iiad sehenden
Da wichen sie das Wasser hinab
Hindurch das wasser sie all^ ranten , ,.
Da walten, wir nicht lassen ab
Da siah^ mfin manichen müden trab^inten
Die nachhin durich das wasser wüten
und wider an tfix sehiefsen ving
Von got getrost wijr »o vil. nicht muten
Als es uns gein jn ergjng ,
Der Maggrave warde «ie biten und flehen
Das sie sich hinter ein Kirchen smugen
Da schickten Tvir jn aber der pleyen slehen
Das sie sich über die settel bugen
Da triben wir sie aber dann mit geschütft
Das wasser auf und auf bifs in ein an
Dartzu waren uns die Sweitser nute
Die wartten alle auf stich und hau
Und hielten uns so vest den rück
Und machten uns kun und hertsenhafft
Den feinden ertzeigten wir sollich ernstlich stück
Das fünffmal weich die Rittersc^iafTt
Do hub ein weiser Ritter an
Fürst edeler herre nu glaubet mir
Ir wift wol das ich eren und guts gan
Die Teinde gern vil vester kriegen dann wir
Nu haben sie euch vor ein mal gestrafft
Laft euch nach jn so sere nicht dürsten
Und wie das jr noch einmal verslafft
So tugt jr nymer zu keinem fürsten
Einem hasen ist nutzer und erlicher gewichen
Dafi gestorben von den hunden
Ir habt sie lang, gesucht und jn nachgeslicheu
Ich wolt jr hettet jr nie funden
Der Marggrave schrey hilf? Ritter sand Jörg
Es haben mein got und die heiligen vergefsen
Und rant hin tzu der Wagenburg
Und sprach der teuffei hat sie besessen
Weicht alle weg'e nach einander hinauf»
So bringt jr die heut davon
Meinen kriegen ist der boden aufs
Wenn ich mich heut nicht reclicn kan
Do hob sich ein fliehen von jn alleii
Und also snelle von dannen gerückt
Und were jr einem ein aug empfall^n
.*8
Er hette sieli nicki cläruäcb gepackt
Do warde unter }ik 6 in solli^^hff dringen
Und auch eini sotichs WafTengesehrejr
Das maniger maria eläg ward siti^eh
3ian trett jm arm und pein et2wäy
Und rant in üBer hals und peuch
Wann sie selbs ah einander tretteti
Auf sie hagelt ein sötlich seug
Das ir über hundert jr Leben vettietteil
Da wichen sie in ein Stat heist ttot
Da hetten wir gern lennger'gefbchten
Do warde es uns leyder zu spet
Das wir sie nymer sehc^ mochten
Auch maniger zu futsen nach fn trabt
On hamasch on schilt und oil pannsen
Hetten wir nuer ein stund tag gehafit
Ir solten wenig sein genesen
Der Marggrav hin gein Swabaich flöch
Und hat got danck jn sein hertz gesc6ril»etii
Das mir gein )n vast schufsen zu hoch
Sust wcren sie nicht hati> lebendig pHcl^Äi
Doch wurden sie, von uns gerurtt
Das Sechs priester die gäntzen nacht
Mit gots leichnam wurden umbgefurtt
Das man den wundten die heiHgkeit pracHt
Wol hundert und Achtzehen namen jr schad^en
Die an den pleyen sieben erworgten
Die in jrem plut da muften baden
Vor jn wir uns nye besorgten
Und haben doch oft unser begertt
Des wir jr neuer einmal erpiten
Wir kamen und hetten pleyene swertt
Die durich jren hertten stahel sniten
Das garn das sie \uU hetten gesteh
» X
1
59
Doryiuten sie uns meyteii zu tahen
Dorjnnen sie sicÜ selber getelt
Solt das dem adel nicbt versmahcn
Die sach kan icli nicht anders geschatzen
Nachrform als er sich hat gemacht
Als wenn die meuse obliegen den katzen
Got hat sein hilff nye keinem versagt
t>orame schetz nyemant sein veindt zu gering
Das haben gelert die weisen heyden
Der Ber nicht mit dem Igel ring
Wer weifs von weme sich got wil scheiden.
Da nu die sach ein ennde nam
Da triben wir zu hauffen unser vihe
Der reufs und der von kauff kam
Und sprachen wir bleiben heint nidit hie
Da waren vier genant und vier Rathem
Der linhart Wendel und linhart Stromer
Die rieten wir solten heym hin keren
Das unter uns icht wurde ein Jamer
Das uns icht bey der nacht mifsling
Wefi einer Aen andern nicht wol kent
Jeronimus krefs und her Sewolt püntzig
Das sein die vier genanten genent
Hanns Lemlein peter Wendet der Jung
Dar Ludwig püntzig was auch mit
Die machten wider ein ordenung
Jobst Tetzel Svas das 0]f)erst glidt
Die ordinirten uns wider zu hauffen
Das wir wider iieym zugen mit ru
Der reufs von Blauen und der von kaufte n
Die hutten getreulichen hl^den zu
Das wir mit freuden tinheym kamen
Von unseru veinden äufs jren lartden
Das unnser liicht mere #c&adeti nameQ
In
60
/
m \
Dali awen der ein von unnsem handen
Des sey got lobe nnd danck geaendt
Das er uns sein gnad hat verliehen
Das taus es Ses Zinck hat geschent
Der YioiS. mull vor den scha£fen ^ehen
. 'Und auch der scheffer mit allen seinen rüden ,
Wann got das recht nye hat gelafsen
Weren die von Nürmberg eytel heyden und Juden
Und von der Christenheit aufs gestofsen
Und weren ketzer nejneydig swerer
Und in des Babst vermaledeyung
Und rauber und morder und land swerer
Und hetten entertt alle Romsch kirchweyhung
Und weren verurteylt am heymlichen gericht
Und eytel pfaffen kinder weren
Und verreter und Bofswicht
Noch solt man sie nicht so sere besweren
Man solte sie bey dem rechten lafsen pleiben
Wafi sie das recht für meniglich pieten
Were seinen nechsten hoher wil treiben
Der wil wider got freuel sich nieten
Dorumb hat jn got hilff geraicht
Das sie wol zwenundtzwentzig fürsten
In hertten zorn. haben erweicht
Das sie nach fride began hungern und dürsten
Die fürsten umb Nürmberg ein rauphause machten
Dorynnen sie im kriege spete und frü ..
Drey imdt zweintzig gefangen brachten
Und acht imd zweintzig tausent ku
Und sollich narung ein warde gefurt
Das man da nacht und tag an treib
So lannge als sich der krieg gepurt
Ein pfunt fleichs bei fünff hellem bleib
Guts prots und guter gekochter Ipeis
61
Der Itaufft man einmal do umb ein ej
Daran waren die von Ifünhberg'weis
Er urerö reich arm' gelert'oder ley
So gab man jm die ^peis^ zu kaulfen
Ans der kucheh von der Stat '
Er kom gerieten oder gelanffen
So afse er sich \imb ein ey sat
Des tet man der gemeinde zu statin
Doromb sie willig waren ib den sacben
Der sull nicht swymmen niocht noch waten
Der reiü aufs mit singen und mit lachen
Waii man ein anschlag uberiiliet'
Bey nacht bey tag bey kalt bey Warm
Und auf einer banck vor aufF biäet
So flog herfur ein soUicher swarm
Acht tausent man jn einer stundt
Mit büchfsen armbrust ^pieftund swertt
• One bilff die mitjn wären jn punt
Noch wurde die Stat nie das virteyl gelertt
Die fursten teten ein torlichs pot
Man solte den von Nürmberg nichts zu färcn
Die weifsheit betten sie nicht von got
Es warde jr lant und.loiK««» rüren
Das gepot was den von Nürmberg eben
Sie reyften aufs und namen es umbsust
Dorumb sie gelts genug betten gegeben
On gelt was es yr kurtzweil und lust
Dorumb bat es umb sie ein gestalt
Wie sere man sich mit )n hat gewetzt
Das sie haben aUe jre soldner betzalt
Und sie all jres Muts und erbeit ergetzt
Und haben ]r dyener von Jn gericht
Das sie alle wollen widerkumen
Wefi man jr bedarff zu »oUicher pflicht
«2
«
Donimb sol man gern ^jenen d^n fn^pn*
Der sach wer noph tu »u ercleren
Wie vil sie üofs mercjit und Stet ^«wusuen
Got wolle ^er furstep Hertz leres
Ui|d schenck doreyn den l>ruüeii
Das sie des fridcfs furbas begem
Das |n der frid^ sjifs werde als das böni^
Und in der Unfriede «e^ ein gaU^n
Nu bittest wir aller ^ypciel köni^ ^
/Das er sein ^ad nutteyl uns aj^en
Die in dem hvi^ sein tot belieben ' ,
Das sie nicbt in dem l^bendijgen Buc^
Werden ab^til^ und auT^sif eschriben
Got cleyde an. sie sein ^aden tuc;h
Dorumb so b^,ten wir got den ber^
Das er uns leib und j^ele behut
Und mit seinem fride wolle zu, uns htirj^
Amen spricht Snej^perer Hann^ Bosenfüfut.
***imitmtäm*mi»**'
Refomnaiion und ihre Folgen.
.u.
*■■ <*■
Martinat LaUher um rechten Ckmförsfm Bbti
(Fliag^ats BlAtt Ulk äer Befbfte][[tit(Uii«it.)
Wir tohpB dis »diiff ^ .^etu. Ctt^tf^
Der unser Gott vmui H^iJ^af^^ itt«
Last euch gned^r ü^err mein "^
DasseU» ,4eii gxiösten -irost s^ ^^^ «ein.
Dasu hil£ft uns mit allem fleifs
Joannes M^^pfostel F^ft. —
Mai» Fridrich tfhrer CJmrßirst zu &xchsen %xan
'IjttneT,
Ich w9 von liert'zen ^ern 'i^lgeh dir
Aber es wird seer Sawer werben mir
Sihe wie säthan streubet sich
Heiser ;|i9d U§^x^% ^»dt wieder mic(i..
Aber Gj9)t;.3iirist 3|icht yerjaswi xlich
Sein Wort «riudden Ewigliish»
(
64
jiin hübsch evangelisch Ltied.
Im Thon: es geed't ain frischer Summer daher <^cler: In
newen Thon von Mayland.
Fl i e g J a 4 « s B I >l t t T 6 n i 5 « 4-' /.
Ain gnadreich zeit ist kummen daher
Da ist man hören gute mer.
Öiir Ler Gots ist erwachet; ■*..*_l
Ist yber Münleb und Pfaffen gan>
Sy \irainen oder, lachen.
Martin Luther ist ein köner Man
Ein grofs Sj^M hat ter gefangen an '
On Wirffei und'on Karten; ' • •
Wer mit jm dispudreren wil '» '
Der helligeii •Gschrifff thut er wanen.'-' *
Der Luther .hats nit wol besunnen,
Zu grofsen Eren war er wol kummen,
Het er den[i Pabst thun schweigen;
Ein Cardinal wer er worden,
Und zu einem Bischoff geweiliet.
Das hat Martin nlt .Wi>llen thon,
Darumb thüt yn der Babst in Ban
Er maint er w^l^ W g^^ ^^^ verdammen
Da fragt Martin nit vil darnach,
In brennt der christlich Flammen
Der Babst wil sein der hailigst Man
Wer's von ihm redt der leidt dä^Äl^
Sein Thun ist nichts als Liegen^' '
Sein Pfaffen schickt er in alle Landt
Die Armen zu beiriegen«
X>^t
65
Der BkbU ^liMibft ndi du Irdifelütt .Gott
Dermit di«ilHr'er «uf Got ein Spot ' > *
Er ist ein Ksuffmann worden
Gotes Gnad petft er luu umb Golt,^
Der Glaub ist de Verdorben.
( •
Umb ain Pfenning oder swen
Funff taiisendt Jar uftso vil Karben
Thut er Gnad}iriefF anfsscbreiben ^ : '
Er und ««in verincbte Seet
Tbun das teuflisch verseren*
Mancher seins Ampts gar wenig acht
Das er seiner Pfarr Heyl übel betracht,
Inn Geiz thut ers betriegen' ^- '•
Man mufii ain Got loben lassen,
Das er vil gwinctt mit liegen« -
I«.
Die Klosterbrilde« seind auch 'ym Spil •
Die ich yetauiid wach nennen wH
Sy Sterzen auff den» Lande
Und geb mam ^ des^ Kaisers Gut
Sy yevserlMtt idls in Sehannden.
Darmit band SyJ.WaW Venus mut
Sy fresseni^ürrAmien SchwärlV''und^ JMuf
Es möcht wol Gbt erbarmen^ '
Das sy also .lid>e|i im Saus
Und wollen sein die Armen.
Ir Hastea und Keller stecken v^U,
Sy sauffen idaa sy 'Werden toll ; ■
SoUtens eim Armen geben,
Ja nur ein giii»>«ins guldens werdt,
£e müests dem deufFel werden.
Darmit 19^0» ty gf oTmh pi^h^
Haben doch di« Jl««aul fCi#uttr«fi$
Noch g^tooii QlHoh m«r dmui
Wie seind sy s# grofs Th»iieB
Ach Got , wie. ttiiid ihiw jyilll IrfrlUfft,
Hat Ohmiua loüßh« Airmi«! ig^lfirl.
Oder hat» «CthM Mm flMfff
Geb map» dem «nne» B«ldfwen¥ililfcil»
Dem thit es gar wl nöf^k
O Babit uniH Blicheff iftffflintiil
In GtfilB' iv ^mH da» ir Mm
Die £e den Pfaifln» wunfn^ .
^ Geb» Euch nit Spook in B4temiiuift
Humwerk würdt Jr }»£% <|ni>gcj^
ünnd ^«nn d«r Lulfaer s« mganxit War
S^in Ler xf%r nit kiumiMWk Im Imt
Zu Wurms wers tmd^nmM^
Da sassen «o"«!! d«r n>y»to ?iiMlt
Und auch der ftskAu^c» iMii
Der Hayser in teiner ]M[*jl»tft,
D#ii«L' d<»r d((nit9ck«o i^nnftin UsM ,
Falsch geistlich, usd «»«h. X^ytoi
Da stund der Lutinir hftfthgtteftr
Zufödrest an dam Ro^^
Die mit dfiüp IiiMähor AvoUtMOl talf^Vtimm
Die sagen nur ¥9Qll ptebeipic «tnins
In Tantarey verwi?!^^
So mit Egtfk von jn itl botiiioiiR
Mm sein sjt kl fi«yd ^)M9H.
/
67
Kurfürst F^idrich ist ein frun^mer Manti
Die christlich Kirch im Gutt^ ^«n.
Das jm die Eer Q9p liebtt
Wolt Got er w^ uns^ Keyser plib^
Darstt in vil erwdlten.
O Got ivol in Aett. Udüien ^«w!. .
Wollest den Irthum nnderstan
Deines Volks von dir erkoren,
Teyl mit dein Barmheraiigkei^
Wol dtinev lieben Schien
Wn. es nit. gi^hicht i|i d«uiem W<tr(.
So im ts 49fb::^ )4«8)Uk faf»*.
Das wir auff uns selbs bawen
Wie mügen wir ymmer gwiser seyn
Dann wenn wir dir vertrawen.
So du ein Got bist Ott Bettng^
Die Menschen iUdhu denn ttyäMl Lt^
tV^fH thuüi yvijf Üäs ^ertneiUeh,
Das wir auf Menschenler bawen thun
Hand deines Wortes vergessen*
O dott wii* ft^^eh deiner iSviA'
Wlewöl es ist det ^klfeii Schtrtd
Dafs wir so sein4 verplendet,
Dafs wir kein christlich liieb mer ji^än
Sindt wir pilich gescUendet.
Tet-Ifeig ütis Criia<i ewiger Cfott
Das wir warten in diser Not
Leibs unnd auch der Selen
Erleucht uns mit dem Worte dein
Dafs wir, deines Weges nit felä.
.f
>>
]
j.
68
Der uns das Liedlein hat gemaciit,
Der Sei l9eil hat er herslich betracfat.
Durch Menschenler vetteret.
Man Tvols jm nit verübel lian.
Das er die Warheit rüeret.
Fritchauff Got su Lob^
Ein schön Reygenlied
im thon , RiiSticus amabilem 5 ' Neäwli'eli - ges^hmidet
durch Meyster Üemerlin }m' bei^ Etima."
(Fliegendet Blatt ans der ReforsatioMseit.)
Der Babst rüfft Küng und Keyser an, '
Das sye vertreyben einen Mau,
Dort nlden in dem Sachfsner land
Dann er wolt offnen all sein scl^and. . p we, o we.
■ *
Er sprach ich kau im nit erweren,
All mein Pracht will er umbkeren,
Umb bley , wachfi , bullen gibt er nicht * ^ ,
Noch umb dy grausam Interdict. O we^ o we. .
Ich denk das meine Kelber heut>
Bezwungen, Stett, Land unde Leut, '
Meine Bullen waren hoch geachtt
Tetzhats derMünch zu nicht gemacht. Mordtio, Mordtio.
i . ; . . ,
Vil höher hielt man mein Gebott
Dann die uns hatt verordnet Gott,
Die Gwüfsen fieng ich seüberlich
Srgchreckt die Jlertzen ^oiTelich; mit Listen
V
111 dise Welt kuftt ineine Fnfsi
]>af sdunackt mir so wol unde suTi
leb was erhöcht weyt über 0oU
Tetz bin ich aller Welt ein Spott. O we, o yre.
Den Aplafs hatt ich in meinem Gewalt
Mit Silber, Gold man mir in besalt,
Yetciind so fart es gar dabjn
Vil Leut sagend, ich schissz dir dreyn* Mordtio» Mordtio.
Der Pfründenmarckt thet mir aiM^h yMi '
Macht mir aUseit die Küche vol,
Annaten und das Pallium
Ach Gott yets bin ich kommen dnunb. O we, o we.
Vil hab ich glöfst aufs diser whar
Und mindert sich nit umb ein har
Was ich auTsgab thet mir nit wehe,
Dann vil steckt mir in pectore, Occulte.
Semel pro semper thet auch wol,
Regrefs und wie ichs nennen sei,
Adjutory und Reservat
Ligt jetsund allsiunal im Kat.- Ö we, o we.
Mein GrempelmarcJ^t >hatt gar ein £nd.
Das Gott den Römischen Keyser. sehend.
Ich wond er wöld mir gholfFen han
Seinthalb mufst ich. gen Betlen gan. Mordtio, Mordtio.
Danunb soll nyemant sontig sein.
Das ich yetsnndt Fran£osisc)b bin,.
Den Teutschen bin ich ^w ein Spott,
Sye kennen jetz den YfSLfen Gott. O vre, o.iWt«
Sye achten nichts auff meine f(r<m
Was ich gebeut ist }n ein IVom,
Danimb ich sucht ein ander Land,
Da noch verborgen ist mein Schand. 0 w^, o n^^*
Der uns das Liedl^A hAt geikiacht,
Der hatt sich schier 2h Todt gdlaelKr^
Das Babstlich Reich und Regiifienfi
m Teutsehenland so gar isli gesehe«i4. i^ )4w
Die Teutschen s^ind h«g Di«rrf«L.g8|f9i9i
Yetz hat sye Gott durch sei9#« Sc^#n
Brleucht das sye den Antichrist;
ErheiiQeQ, wilisen w«r er int. J<> ^^
Gott faret der zeit.
Mislnngene Handelschajt.
(Aus der HwfoMisftioiiMait.)
In der Flammweifs , darin man Hertzog Ernst singt.
(FUegendes Bla^t.)
Gesang will mir nit lafsen Ruh,
Mein Herz »agt selbst aueh dcHsit;
Darum so mufs ich dichten,
Und wie es mir ergangen ist.
So "merket mich in Kurtuer Frist!
Das will ich Euch berichten.
Ich ging zu Augsburg, in der Stadt',
Die Weil was mir fast lange,
Gar bald ich fa» das Thore trat,
Daroftch bett hh Erlangen.
n
Ich gieng fpatÜiM^^ $Ü 4M> Mia^
So fahren sw«ii iftlr Wä^m 1i«r, .
D^ IHM ^cK^ mit, aH» kÄ D&ek
Dieselbe^ Mlrfm tier Vdil llbiil«
Sie iumieii sü «irf^ ^«jr tWik WMl,
leb wüniefee« Ihü'il hüA tüin^.
Ich sprach zu ÜUI gl^i^k tfft^:
Ihr li«yi<«n ^ #a» fKbA Ihr <j(i '^
Oder was habt Ihi* i(ifl«t
Der ErN ltlftw(#f^(^l lift^ -4o AMli*
Von Bley ein Last ich habe;
Weist kaine tu Aii^sbur^ in 4ejf ^A^t
Der mir» l^üd Jiauffet a]l>e *?
Dafs ich mein Qarg^ld d^run^ ?^%^Ji *
Ich wollt i^n eei| eij|. gut^ ^jmlft
Dafs ich wieder ^fn Rom Mm*
•■.:;.-
Ich fprach: wjt« h?«^ das ^n<m ^^^
Dafs ihr dsm Bl/9y ?f^^% g^)»,^ hW?
Wie ift es ^^u Jm^^^en,
Dafs Ihr nit 7^^ifibfin'd»^^^,fpfiC9^
Siegel , damit 4if Br^^f |f ^Jf}ie§|?
Er' fpr^t*: mW* ^iV ^^4IWWf»t
Das scl^ft i|U d^,J»|jh^ris<?h.;^Ji^;
Die saget nur von Gotte, ,
Dafs man kain Kreatur sonst ehr :
Es ift m^^rm^oti«. ' '
Der Menschen JlMlf? gilt Miti^Wliäi
Dannit der eei¥lmSlkm ^ Mf,
Ihr Gei» ift oftWH»!' • '-''•'
De» Ändern tm^Hm^ak ad^'lft^^ '^
Wat er d<^:IWMi9«'QaHiii^'iJfltEf <'^l
72
Von Wachi fep' mir ^ald Xagetf , <
Das wollt ßr gQr^n geben hiu« . r
Er liefii i^aioli hören wc^l.dejn $ai^ ^ .^
Sein Noth er mir do klaget:
Zu Rom will^n^ai). et kaufen aMht«
So kann ichs nit verschenken 5 ._
Hab mich in teutfche Land geripht)
Ob sich Glück .-^öUt lenken^ .-, , ,
Dafs ich das Wachs dfi von^inir brecht;.
Das machet alles der LuthlPi*,, . ; ,.
Dafs es zu Rom i& g?r veij^hii^^clpi^ .
Den Dritten fraget ich zuhand,
Warum er zog in tcutsche Land^
Oder was er wollt treiben?
Do fagt ^r mir bald die Mär, • '
Wie dafs er ein Bermenter'wär;'
Zu Rom möcht er nit bleiben.
Mein Häffd^erlThat gestöfsefn sibhi' '
Das Bentient will' man nimmer;
Darum ich nit kann neren'micli,'
Das felbl^ mlibh'fehr kümirieV.
Das macift alles l)ofctor Martin;
Noch dufllfl"tti'ffcff*sein Lehr gerecht,
Darum reif 4hm üit :Peint! kann feyn.
Ihr Noth betten m,4r.k]4g(.di^.;4re|?) ' p
Do bat in^l^ Jeg^hei^^drt^yf >. >f >
Dafs ich ih^ f^ek oinagj^^o ; rt 3!
Wie er fich darin haltenr^olL r; x\^r
Ich fprach zu ihm: gehabt Euch wohl!
Ich weif^J^c}%f8iuf eifit:Pi^#e,,^ • , u
Da Eiier,,S«|c|^.fl||g;y«r||F^ej|j.g^t5. , > -o/
73
Nun mer^t mich alle Dreye. ... .
Ich-ralli Euch liie aus , freiem Muth:
Der ein der führ das Bleye
Gen Mailand, ist ein grofaer Krieg,
Und het'er Pulver auch.darzify
Die Zehrung es ihm wohl ertrüg.
Doch gieb ich Euch rechten Bericht,
Ihr müssets geben imch dem Gewicht;
Das foUt ihr merken eben.
Man nimmts nit nach der Römer Sitt;
Dieselbig Meinung hat es nit,
Ihr müssets anders geben.
Sie hond betrogen Weib und Mann,
Und uns viel v/orgelogen^ ,
Der Luther das bewähren kann,
Wie sie uns um hond zogen, .
Und uns, unrechten Weg geführt.
Da^ hat jetzt unterstanden Gott,
Dafs es nimmer geschehen wird.
Alfo flihrt er das Bley dahin.
Dem mit dem Wachs sagt ich den Sinn,
Wo er. das foUt vertreiben.
Ich wiefs in da$ Baierlaud,
Ich that iiu&s alle Dio^ bekannt.
Wie man l^fiin liefs beleiben;
Ja welcher Lutherisch war,
Der hätt .darin keinen Fl^tz.
Alsbald der Bdmer.hört die Mär,
Er fürt des Wacl^ses Schatz
Gen München. SU (ü>er das Feld« :
Da folgen jike. ^r FfajQTen^ Rai^,
Um Wachs df^ g^^ben si?. ih|? Geld* r
n
Der Bermenter fttcKsh b^^ nl!» ftoM
Er bat mlth , äti^ kh ifcnfi llhA Ü^nA,
Wo er sich möclft ern^fren.
Ich wufst ttit wbfhl, iY«hin ttik lifih;
Ich sprach zu ihirf: mich rec&ir ^^ft^lHldlv
Thut Ihr gen iBaieni kehren f
O, dafs Ihr Euch recht angericht;
Es gibt sich Übi^r Hechte,
Dafs Kristdi» L<^fkr daselbsl ^tnii^MKi
'Mit der göttliche^ Mächte.
Ich sorg, euer dach hab VwimÄ %9mutt^
3a wenn es wäi* ki^in eigei^ ^^
So wollt ich ziehet ^en MällMidv
Daselbst liegen der Kriegilevft viil,
Auff Berment treifteh sie ^u« iSjrtld^
Das spannt maii f(ber TrumiMeit,
Darob fchlagett ^e Tag tiüd KsidR,
Dafs mancher frummei* ddMHi« ÜtdMi) *
Das bringt kiich guten Fruiniii«!!.
Ich kann Euch anders rathen nit«
Wenn Ihr wärl mein Brud<^.
Die selben Lefttt haben d€f]l Si«K^
Sie liegen stets im Liider^-
Tag und auch Naehf Heyn st« gffm^ ^M ^
Und könnt ieV ittaefadHk Bergttnüllt»
Bey diesen Leiücfn yfät tä\r yßtAit
Er folget mir und iffthrt sein Di«g^
Davon ich jetst nit #Mter ^g;
Ich will es lafse^ bkiibeüL
LaTst uns umb 6«H biM» AlMMA^
Dafs er uns g^ getlüek V^-sMIi^
Der uns ihi l&iü thtei ^(fb«{b99(^
75
DaCi wir itit werden abgewettAf
Von dem höchsten Richtig*.
Wer ihn nit ehrt^ der wiird geschlttd,
Spricht Raphael der Wthtet}
In Gott sölln wir Vertfäiten hoA,
Wan uns sunst niemand helfFen mag.
Find ich klärlich geschrieben ßön :
Gott ist der Best,
Das glaub ich fest;
Allein Gott bitt!
Sunft niemand nit.«
Ein Bergkr^yn von der MüL
(Ans dkf R«AniiMiM>9Btf«it.)
(An* «iBer SammluB^ Bergkreyen in it« •. 1. «t a.)
Ein Mül und die ich euch bawcf»^vrin,
Hilff Gott west ich womitle,
Het ich Handgerette und Waffen acharpff^
In Gottes Namen so wil ich sie h^ben an.
Es sollt ein man zu holtze fareit,
Der Wald was im gar ferne,
GehvIfen het er gerne,
Vnä eynen Man,
Der ihm die hohen Bäumlein gefellev htitli*
Der wald heyst sich Lyberast,
DtfaufF wachsen die Cedron schone,
Cipressen bey ddm Üusse,
Und Palmen stolz,
Oliue ist das aUer edebte Holz.
.M I
7^
Ir werden meyst^r hoch von kosten reiche
It' tolt uns lere geben.
Schnürt und fürt gar eben, ,
So füget es sich schlecht,
Damach wird uns dieselbige mül ijerechjt.
Moses du solt seyn.dabey,
Den ersten steyn su bereiten,
Ufi das erleit gar feste.
So tregt er schwer
Damit bedeut uns die alten Ehe«
Die newe Ehe den andern stein,
Den legen wir aufF den alten.
Und dafs er lauff gar baldc,^
Nach Meisters kunst,
Das getrib bedent uns des Heyltgen geists gunst.
I.. • •
Gregorius und Ambrosius,
Hieronymus Augustinus,
Bewart uns die Mül gar eben,
Und das Hampfrad,
Das }r mit ewren SchrifEten habt wol bewart.
Pison, Gihon, Tygris,
Und Eyphrates,
Ir fliesset alle viere wol aus dem Faradeyse,
Brinnget wassers genüg, und gebt derselbigen Müleii
Iren Flufs.
Ir zWölff Apostel nu tr^t ber&u,
Macht uns die Mül geende.
Das sie nit bleybt steende,
Ir seit aufs gesandt,
Als9 ferne in die frembden li^id«
77
Eitt Jongfkvw reyn eiii seddein bracht,
Mit "wejtzen |;ar wol v'ei'bunden,
Wol SU denelbigen Stünden,
2u der MiUil hinein kam.
Ein Prophet das bald vemam.
Der Propheten der sind also vil,
Haben uns dauon geaungen,
Das, wie nns sei gelungen,
Es ist alles vollbracht
Als man ^ngt in der heiligen Osternacht.
Jesaias der Prophet vor Janger «eyt,
Hat uns dauon geschriben,
Wie das uns ein meid gegeben . irerd.
Die empfecht un4 einen. son gebert.
Sein nam der heyst sich .Gott mitt uns,
Den sollen wir alle loben,
Gewaltigklich vom Hymelrekh herabe kam,
Den Völlen l<^>eB^ i
Die Frawen und auch die man.
Da die Nacht die. hürse gewan, '*»
Der tag empfand die leng^, . <
Der Finsternis gezwange,
Ein ende nam,
Das bistu lieber £[erre lobesam.
Die vor langer »eyt. g^bytef 'lMib^,f
Geschreyen tag und nachte ' ,. ./J
So ddrfft jr darnach nit trachten, ' ^
Ir scyd sein gewifs, . . '. > o *
Das Gott der Herre menseh geporen ist.
: f
78 '
Lucas ^du staroli^» Qi^hseleyn,
Schutt auff die Mühl lafs schroten,
Do der Herr erstund vom tode,
Do das geschach,
Als man singt in d^r .Ueili^n 0^ei:ufKytlt.*
Marcus du starckes Löwelein,
Schutt auff die ihül lafs reyben,
Du kanst uns Wol beschreyben,
Das Testament,
Das heilige Evangelium das heyli^)? ISacH^efaii.
Johannes du starker Adeler,
Schutt auff die mwMari»^ reden,
Du haust uns auch wol schreiben, '
Das opffer grö'fs,
Das Got seyü rosettfarbes blut fiir «Ln^ VI^^Mte
Mattheus nu bind- «uff defn ^wk,*
Schutt auff in Gottes iMunen, ^
Du IcaMt ui» tf ol sialon ätt tust ^M]^
Das dus lieber Herr mensch gspövto.YHwdll« '
Wer seyne seele speysen will,
Zu der mül sol «v «ich ftObA«n,
Wol SU der Mül geMtll«b,
Er wer sein bricht,
Die mül die melt und netzt nichil;
Pabst Bischoff unde Cardinal
Bey der müj^rdiü' s4l| |«? V^yhm^
Darumb wird euch gp^g^^,
Metz unde Maltz» .
So habt jr in der Ewigkeit ei^ S^ktl^
Sßai0mmmimnmtmttm
w
Ein ^^h^tfhkt k^yn.
In Bruder Veit,« T/ll^«.
Lobt Got jr frummen Ohristen^
Frewt eueh und jtArflirt,
Mit dauid dem F^abnitftelt,
Der vor der Arelt toffli^rt;
Die Harpffen hört mkh Idittgea,
In teutscher iteti<m, damml^ VH Ghtitteit
Zum Evangelioti.
Voü Mitternacht ist kummen.
Ein Euangelitch mati.
Hat die Schrift fUcfttflinanMiy
Damit gezeyget an^ «*
Das vil der frummen Ohriltitt
Böfslich betröge» «iKkd»
Dnr^ falsche Iktht dMr Sof^hilttett^
I^jre wechs^ed ktnidj
Die yetsund gryn|kig:4telffc«ml^
Wenns auff derü^tast Ml^ ^
Movdt über dk l^eti«r€|iti^
Der glaub wil untei^bn«.
Des gew^iiQp» wassevs^ kpaiOEte^
WU niemiisb'«Bii^ii.iMtf^ .
Darsu d^ncMofi^etedbaftaii . : v
Thm miii keja nm^btüiaskialir
•y
.1
80
Wer glaubt des Luthers leere,
Ist ewiglich verdampt,
Der gleych und anders mere^
Schreyen sie linerschampt.
Damit vil Christen trüben.
Vom Evangelion,
Die bey dem Scoto bleyben,
Und seiner opinion.
Ir gsalbten und beschomen, ...
Last ab von solchem thant«
Das recht hab ihi*. ^verloren,
Seyt gewamet ufl ermant, .
Got wil yetzt an, euch strafFeoL,
Den Mord und grofsen neyd, ,
Den jr mit seynen schaffen,
Habt getriben lange zeyt.
Gar bald wird niderfallen ' . ' j«
Mammon der ew«r Äbgot, .
Und euch ^Igttlosen allen, . :. .>
Zu schänden «nd Eu.spot,
Im ist durch Luthers Lere,
Genummen idl.€pni maoht^
Wölt jr euch nicht be4ereii,
Ir werdt mit jn verjagt. ^
Her her jr liebe«. BtnIdAry : > m^
All die recht (iÜitlsteii : seyn, '• >k nn-ivr
Zum fandlein traehf; ein yedeo, tj In th^t-^i.
Ehr wöl wir legen .e in, ' * *''* »» * »
Die Feinde wdtten wir angrcfff^Q^''"^«^ ;:'. .
Ich mein das beschcMm geschlddbtiti*» h ' t
Ich hör die trumiael ttnd pfle^falißn^«^ ii.^ij v
Her her ihrÜebftn KiieolM:. *'i*^ 'V-^ ^(»^^ -
Ein
81
Ein yeder soll auch boren, '
Wer unser Hauptmann ist,
Der Künig aller Eieren,
Unser Herr Jhesu Christ,
Der will uns helfTen streiten
In aller angst und not,
Yetz in den letzten Zeiten,
Als er versprochen hot.
In drummel und in pfejffen,
Wil Got kein gfallen lian,
Zun Waffen wöll wir greyffen,
Den hämisch legen an,
Den Paulus hot geschlagen.
In seyner liberey,
Schilt heim pantzer und lirageo,
•Ein Schwerdt ist auch dabey.
Lafst sie nun anher hawen,
Das arm beschom geschlecht.
Die auff jr werk fast bawen,
ünn auff jr geistlich Recht,
Ir geschütz hat nit wol troffen,
Ist viel zu hoch gericht.
Noch eyns sind sie verhoffen.
Es wird sie helffen nicht.
Mit dem thun sie sich richten,
Hab ich vemumen wol.
Der Bapst in jares fristen.
Ein Concilium halten soll.
Darinnen sol man sehen,
Ob Luthers leer sey war,
Wie sol aber dem geschehen.
Der nicht erlebt das Jar.
YfQi.f9f hijtor. VolUtUedcr.
>
88 .
Auf GLristu sol er sc]iwawe;i;i,
Der unser Hauptmann ist,
Auff seyne Wort vertrawen,
Keyn lüge noch arge ^ist.
An jnn nie war(^ erfunden,
Auch kein betrieglichkeit,
Wer Luther überwunden,
Würd mancher Sophls^ erfire^rt«
Nim yetz also vergüte,
Du gsalbte geschmirte Sect,
Got halt in syner Hüte,
All die er hat erwecht.
Durch Evangelisch leere,
Vom Slaff^der gleyfpnerey.
Dem glori preyfe und ehre,
Ymmer iind ewig scy.
Ir Fürsten und jr Herren,
Habt kein verdriefs daran.
Das wort Gots helfft handthai>ent
Darzu den Christen man,
Got wirds euch wider gelten,
In seynem höchsten Thron,
W^enn Seil und Leib sich ^beide»,
Und müssen schnell dauon.
83
Das Res9net Papistisch.
Resch und behendt der Pfarherr sprach,
Heut hab wir ein opfer tag,
HeCmer rieht die Kirchen zu.
Unser nach baur Vogt ist tödt,
hauff Eum Pfaffen in der nech,
Das sie kumen zu der zech,
Zmn Gabriel,
Eya, eya derselb der hat vil guter Fisch,
So sitz wir oben an d^n» tisch,
SanfPs gar aufs.
Bodie der Pawr ist todt,
Der PawF ist todt
In 4iesem Dorf,
Gibt er lieyn gelt so legt man nit in KirchhofT.
Der Pfarherr sprach a^um Mefsner schnell,
Kich mit d^n glochenein grois geschel,
Das £e pauren in Kirchen gan,
Zündt darnach die Kertzen an,
Krnnpt all herein.
Merkt jr pauren was ich rat,
Heliflt der armen seel aufs not,
Gebt pfennig.
£ja, eya, mit vigilg seelmefs jar tag.
Das der seel wol helffen mag,
Im Beutel. ^
Hodie der patir ist todt der panr ist todt zu dieser frist,
Frewt euch jr Pfaffen wenn ein reicher paur zeuchti
6*
/■
84
Der Pfarherr sprach «u seiner meid,
Dieser todt ist mir nit leyd.
Ein weyl hab wir zu fressen dran,
In unserm Hauts leb wir im saufs,
Morgen aber eyner.
Elfsleyn liebes Elseleyn,
So hab wir aber zu trinl(en wein,
Bis frolich. ,
£ya, eya, so lafs uns Haben ein guten mut,
Als der paur der peurin that,
Im kemmerlein.
Hodle der pawr ist todt der pawer ist todt zu dieser frist.
Die sach hab wir getrieben lang mit grofsemsList.
ffarhaffie und gegründie meldung^ und anzeigen
der geschwinden y tückischen , bösen anschleg und
prachticky so wider die Ltöhlichen protestirenden
Stendep und Evangeliums Einig verwanten^ durch
die grossen Feind Gottes^ den Bapst^ und seinem
anhange ßirgenomenj und zu jemerlichen un-
widerbringlichem undergeheuy und verderben des
Deudschen Ijandsy erdecht seind. Item, Ursach
der genötigten y und gedrungenen Defension und
gegenwehr. Auch wie sie darinne, zu halten sey.
im
' Gottes Wort bleibt ewig.
(Ein wunderbarer Traam, ob diesen gesehwinden KHegsleufftea.)
Auff meinem betli an eim Montag
Ich traurig ongeschlaffen lag,
Bedacht die, falschen tück und schand
Sq man jt^t über Deudsch^ Land
85
Machet, ich dichtet hin tmd her
Wie doch der sach zu rathen wer,
Entschlieff also in dem gedieht
Mir ham für ein sollich gesicht,
Mich dünkt das ich in bergen fer
Verirret in eim nebel schwer,
Stige durch hohe rauhe berg
Itzt auff, dann ab, dann uberzwerg,
Das ich ward müd erlegen schwach
Zu letzt da kam ich an ein bach.
Zu einem Maulberbaume, gut
Darob erfreuet ward mein müt,
Vil maulber lagen in dem gras
Ich setzet mich nider und afs,
Mein müdes hertz da zu erquicken
Als ich thet hin und wider blicken,
Da sach ich. kommen her zu mir
Edler Helden und Fürsten vier,
Die zween , von- kleider har und bartt
Von aller zier. Heidnischer art.
Die andern zween, nach unser weis
Bekleidet gehn Fürstlich mit preis,
Die traten sittiglich zu mir dar
Mein hertz vol angst imd sorgen war,
Ich stund auff, Jjog gen jn mein knie
Ich dacht was wil geschehen hie.
Der eltist Heid, hub also an
Und sprach zu mir^ Mein Heber Man,
Sey wol getrost und sorgen on
Kein leid sol dir zuhanden gon,
Seid wir dich haben hie gefunden
So setz dich her zu diesen stunden,
Auff diesen Fels von müse grün
Ich volget jm , der ßitter kün,
86
Hub an und fragt weiter eu hand
Wie gehet es unserm Vaterland.
Ich sprach, Mein Herr, so sage mir
Welchs Vaterland mieinet jr.
Dali jr düncket mich frembder art
Der Fürst sprach freundlich zu der fart,
Das edle Deudsche Land ich mein
Ist unser Vaterland allein
Damit wir dich nit düncken Ghest
So wis, ich bin der König Brennest
Ariovistum zu Latein
Nent mich Caesar der Feinde mein.
Mit dem ich hab ein lange zeit
Gefuret Krieg und grosse streit.
Das ich jm nit lies überhand
Über mein liebes Vaterland, *
Damach der bey mir, Zeig ich an
Der heist Hertzog Herreman
Ein Ritterlicher Sachsse frum
Den nenneten Arminium
Die Römer in jren Geschichteii
Der drit, das mus ich dich berichte«,
Helst Friderich der erste, zart
Der edle Schwab im roten Bart
Den vierdten soltestu wol kennen
Jörg Ton Frondsperg thu ich ja neuen.
Der neulich bey deins lebens frist
In Schwaben auch gestorben ist,
All wier sind wir Deudsche gebom
Ich sprach, Ir Fürsten auserkom,
Euer tugent erkenn ieh wol
Dann es sind des die Bücher vol,
•
Aber von unserm Vaterland
Wie eg darumb to übel MWid,
J
87
Kau ich leider nit alles sageti
Es ist zu w^inefn tmd i:ti Kkj^en,
Doch so steht es also darumb
Das i^h. es fafse in eine Summ,
Das glück iftid ehr, und dife freiheit
Die vor gerhümet weit und breft,
Die steht in der höchsten gefafar
Er sprach, das «eig mir au ^ar trar.
Wer rieht das zu, in diesen dingen?
Der euch wolt umb die freaieit bringen,
Ich sprach ^en wir mit höchster ehr
Haben gekrSnt, vertrauet sehr.
Den wir ii!t unsem gelt und gut
Ja auch mit unsern leib undbhit,
Haben gethan hilff und beistand
Der wölt jetzt unser Vaterland
Gern mit gewalt under »ich bringen
Und von der alten freiheit dringen.
Die er solt schirmen auff das best
Da sprach der König brennest,
Was verursachet fh darzu
Das er euch schaifft soHich imrhu
Ich sprach , hochmut xxnd. falsche lehr
Haben sein bertz verblendet sehr,
Der Bapit zu Hom verföret jn
Das hat er üo ein bösen sin.
Der hilfit und hetzt mit ^ut und gelt
Ach Gott. du schöpffer aller weit,
Las uns nit von' der Wahrheit tHngeu
Und umb die edle freiheit bringen,
Behüt uns Vdr der Wahlen Joch,
Ach edle Fürtften, rathet doch,
Das man dfe sa'chen understdnd
Das geholffen werd dem Vaterlaiid,
88
Das sprach der Köi^ig Ereniiest *
Hör zu, ich rath dir aufF das best«
Weil ich von dir hör jtzt so viel
Das Rom und Welschland in denpi spil,
Sich auch eii| menget, ich weis wol
Das sie sind list und untreu vol,
Machen einung, freundschafft und blind.
Bis sie ergehen zeit und stund,
Das sie den vortheil mügisn hon
Wie mir Julius, hat gethon,
Da er mir thet unrecht eintrag
Wolt er erst mit uns halten tag.
Und kam zu mir, auff zil und o^
Gab mir wol vil der guten wort,
Mutet mir zu, unbillich sach
Da ich demselben widersprach,
Mein recht und ursach jm fürlegt
Das |n solt billich hail bewegt, ,
Da zoh er sich gantz listiglich ^
AufF seinen Senat hindersich,
Wolt mich zwingen ich aolt bleibe^
Was man zu Rom mir thet fürschr^iben»
£e ich das selb wolt nemen an
Er thet ich als ein redlich Man,
Und rüstet mich mit gantzer macht
Thet mit den Römern ein feldschlacht.
Und ward bey Bisansen geschlagen
Wie Julius das selb mus sagen.
Im ersten buch, da ilndestu frey
Wie es mit mir ergangen sey.
Weil nun sollichs jtzt auch geschieht
So rath ich das jr trauet nicht,
Der falschen Wahlen tug und list
Sonder das jr gantz wol gerast
89
Setf et daran was jr mügt hon
Ehr, leib und gut, wie ich hob thon,
£e jr euch last die Freiheit rauben
Die Wahlen halten euch kein glauben,
Trachten nach euwerm leib und gut
■
Das sie baden in eurem blut,
£e ich solch falsch lies ungerochen
£e würd ich tausent mal erstochen,
Es ist besser einmal gestorben
Dan aÜe tag in schand verdorben.
Er schwig also , darauff hub er an
Zu reden Hertzog Herreman,
Und sprach zu mir, Merk was ich sag
Es Künigs Brennest Ratschlag,
Gefeit mir wol, ich rath desgleich
Ich sprach mein herr, im Deudschen Reich,
Hahn wir jetzt an diesain endt
Ein ander weis und Regiment,
Dan es zu euem zeiten was
Und das ir recht vermercket das.
Es sind Künige , Fürsten , Reich
Frey und Reichstedt und das gleich,
Graven, Edel, Ritter und Knecht,
Sieben Churfürsten in aussutz
Wir wehlen zu gemeinen nutz.
Ein Haupt, das man« den Keis.er nent
Der wird der oberherr erkent,
Doch etlich artickel gestalt
Seien , die man jn da für halt,
DarauiF er schweren mus ein Eid
Das er artickel und bescheid
WöU halten und dabe^ beleiben
Niemand von seiner freihelt treiben.
Beschirme Peudsche Reich und Land
90
Aber itsund «ks ist ein sohaikd,
Hat uns der Bapst heimlich v^rkoleiii
Den Reiser durch pracktick gestolen,
Und jn gebracht aufF sein parthey
8ein manlich Hertz verkehrt dabej^
Das er mit gwalt für mmpt 2ü dringeti
Und alles Deudsche Land su ztvingen, .
Zu gehorsam des Welschen Pfaffen
Dasselbig gibt uns jtzt zu schaffen,
Das wir Krön und Sceptcr geben,
Das er regire in dem Reich
Das es nit sey auffrhur gelelob,
Und ^ir nit thuend wider ehr
Hertzog Herrman der Edelherr,
Sprach, Lieber Man und freunde mein
Wie kan der euer Haupte seyn,
Der sich sondert von euerm leib
Das er euch von der freiheit treib,
Handelt wider sein ampt und stand
Verderbet selb das Vaterland,
Zwingt euch unter frembd Tyranney
Meinstu das es ein auffrhur sey,
So man nit alles Übersicht
Das jeder unbillich anrieht.
Dann ist er nit euer haufsherr
Auch weil er wider treu und ehr.
Dem Römischen Pfaffen zugefliUen
Sollich gewalt treib mit euch allen,
So ist er nun des Bapsts Amptman
Und geht eiich Deudschen nit mehr an,
Ir solt jm auch nit fragen nach
£e ich von jm lid sollich schmach.
Die er auch euch unbillich legt
£e müst das Deudsche Land erregt,
91
Sein ehr und fircyheit zu bmcMrmen
Mit kriegen, fechten, gchlahen, stürmen,
Auff sein, bey tag, nnd nuch bei nacht,
Wie ich auch thet der Bömer macht,
Die hetten sich' gerüstet ein
Wolten auch unser herren sein.
Trieben gewalt tind Hbermut
Mit unserm leib, Land und auch gut,
Drey Legionen wol gerlst
Die lagen zu dierselben frist,
Zu der besatzung in dem Land
Dort an der Ems, ich zoch zuhand, i
Mit meinen lieben Deudschen frum
Erschlug Vanun ^intilium,
Iren obersten Feldthauptman
Dem selben ich auch abgewan,
Bos, Harnisch, Bauer, grosse beut
Erschlug die besten Kriegsleut,
Und schwechet seer die Römisch macht
Das klagt Augustus tag und nacht
Sein kopff vor leid sties an die wand
Also halff ich dem Vaterland,
Darmnb so weis ich bessers nicht
Dami das sich Deudschland aber rieht,
Wider der Wahlen list mit macht
Zu brechen jr hochmüt und pracht,
Frisch naph der alten Deudschen ärt
Wem der kopff bleibt der scher den bart,
Als Herrman so dürstig redt
Da hub an zu der selben steth,
Friderich Barbarossa und sagt
Nun sey es Gott von Himel klagt,
Das der mördische Pfaff zu Rom
Helt noch den Keyser bey dem zom,
92
Dem er güüd vreder ehr noch gut
Steh jn allen, nach leib und blut,*
Mich düncket, wann sie sehen an
Wie mir hat than der schentUch Man,
Und bracht mich umb das leben mein
Sie solten gnug gewamet sein.
Das sie ihm trauten nimmermehr
Küng Brennest, der Edel herr,
Sprach, Lieben herren saget mir
Was ist das für ein schedlich thier.
Das von euch wird der Bapst genant
Ich bit euch , macht mir jn bekant,
Kan man sein gwalt und Tyranney
Zerbrechen« nit noch werden irej,
Keyser Fridrich Barbarossa
Hub an, und erzelet jm da,
Wie bald nach der zwey herren end
Hett Gott der Herr sein Son gesend,
Der het das gantz menschlich geschlecht
Erlöset und wider zu recht.
Gebracht, und frem verderben
£rr,ettet durch sein Greutz und sterben,
Hett darzu auch gesetzet ein
Das predigamt und Worte fein,
Das man ablas von allen Sünden,
Durchs Evangelij^ solt* verkünden,
Darzu so het er jm erweit
Und bsunder Diener auffgestelt,
Verordnet das man sie solt ehren
Und erhalteh., das sie dem Herrn,
Durch Leer und predig alle gleich
Erbauen sein Kirchen und Reich,
Da were unter diesem schein
Der Bapst gar höflieh kommen ein,
93
Ünrch Teuffels hiilff und rath gelogen
Die gantzen Ghristenlieit betrogen,
Das er beluriegt- gros gut und gelt
Auch Land und Leut in dieser Welt,
Nachmals wer jm. weiter gelungen
Mit gwalt und list sicli eingedrungen,
Das er die Keyser aufF und nlder
Setzet, und aucH absetzet wider,
Regiret also weit und b^eit
Scbier über alle Christenheit,
Unter Gottes namen mit list
Die gantze Welt verfuret ist,
Das sie nit ander stifFt verwönet
Dafi wer den Bapst spöttlich verhönet.
Der sey vor Gott ewig verdampt
Weil er veracht das Bebstiich ampt^
Dis, als der from Keyser und Held
Mit langer red fleissig erzeld
Ich meld allein nu hie die Siun
Darauff weiter der Keyser frum,
Erzelt all Historj geschieht
Was der Bapst hette zugericht,
Wider jeden Keyser besonder
Vil tück und list seltzame wunder,
Auch wie es jm selbs gangen wer
Wie gros schaden und gros gefehr
Der Bapst jra het gefüget zu
Was für hrieg und schwere unrhu.
Er hett von den' schelcken erlitten
Danunb das «r het widerstritten.
Und den Bapst nit zulassen wolt
Das er über den Keyser sollt,
Herrschen, darumb hab er gemacht
Vil auffrur abfall xxnd zwitracht
94
Bis er zu letzt ein sinn erdencket
Das er verreterisch ertrencket,
War, gaben für wie ungefehr
'Er in dem Plus ertruncken wer,
Also Friderich im Roten bart
Er zalt des Babst Ursprung und an, .
Jörg von Frondsperg spracb, herre meiai
Seither hat er die bosheit sein,
Getriben öffentlich und frey
Ich schweig geistlicher symoney
Verkauffung aller Sacrament
Sein Antichristisch regiment,
Sund er ich meld nun an dem ort
Meyneid, rerreterey, und mordt,
Fressen, sauffen, hurey, vergifft
Gros blntvergi essen das er stifft,
Verderbt Land, Leut, Weib, Man und kind
Solt ich die Sodomitisch Sund,
Qer Welschen Hochzeit grausam schand
Erzelen, jr würdet all sand,
Ein greuel han, erschrocken drob
Sollichs ich als gesehen hob.
Da ich im Welschen Land krig füret
Ich weis wol wie der Bapst regiret,
In Summa, sag ich werlich das
Er ist das rechte laster aas,
Gottes Feind und des Teuffels knecht
Veracht Göttlich und menschlich Recht,
In Summa, Kein sünd so verdampt
Ist, die er nit treib* unverschampt,
Als Friderich der Keyser werd
ETöret, wie Frondsperg die beschwerd,'
Erzelet den herren besimder
Sprach er, Es nimpt mich nit wunder,
96
Das er soUicIies riehtet an
Ich weis was er vermai; und l^n9
Er machet jm grofse bejsta^d
Sete^ seii^ BischofF in alle Land,
Bej den Fürsten er practiciret
Die er an seinen- stricken ^Loret
Franclureich und gantz Italia
Deudschland, Ungern, Hispania,
Die vermeinen on allen spott
Wer jm diene, der diene Gott,
Er ist ein schedlich Thier und Man
Dem man nit wol geweren kan.
Das macht, das er all We^t betrogen /
Hat, und den gwalt an sieb geaogon^
Die jm sein Reich und ubermut
Hand haben thun mit leib und gut,
Meinen sie dienen Gott hiermit
Er sprach zu mir, Sag, wistu nit,
Was ist* die scl^uld oder die sünd
Das Bapst und Keyser feind sind,
Dem Deudschen Land, das allweg hat
Der Keyser Liehen Majestät,
Gedienet so vjeissig aufFs best
Jörg von Frondsperg der Bitter vest,
Hub an gar züchtiglich , und sprach
Ir herren, ich weis die ursach,
Es hatt Gott in das Deudsche Land
Ein fromen theuren Man gesand,
DeV beredt war, treu, und gelert,
Martinus Luther, der bewert,
Ein Doctor heiliger Geschriffifc
Der hat des Bapstes leer und gifft.
So klerlich bracht an Hechten tag
Das nieman4 da| umbstossen mag,
96
Und hat bewiBseu gewaltig frey
Das der Bapst wider Christum sey,
Gepflantzet darbey rechte Lcr
Dds manche Stad, manch Fürst und Herr,
Angenomen hat su diesei^ stund
"Weil es in heiiger schrifft hat grund,-
Darnach Frondsperg erzelt mit namen
Die werden Fü'rstlsn all zusamen,
Desgleichen auch von den Reichstedten
Die Gottes Wort bey jnen hetten
Wie der Babst sich dawidder setzet,
König und Keyser auif sie hetzet,
Die Gottes Wort mit rath und that
Verfolgen, beide früh und spath
Und der Babst auif allen Reichstagen
Sie als Hetzer offt thet verklagen,
Und wie sie hetten. protestirt
Auif ein Goncilj appellirt,
Da wolten sie die Schriift Ion walten
Das doch der Keyser nit wolt halten,
Wie wol ers hett versprochen Mar
Im Reichstag zu Nürnberg fiir war.
Und lies zu gleichen, sie mit kummen
Und was ich hie meld in der Summen,
Erzelet er von stuck zu stück
Wie manche practick hinderrück,
Heimlich anschleg', mörderischer bund
Gemachet wer, das thet er kund,
Ich stund auff und bog meine knie
Ich sprach, O Edlen herren, wie,
Herr Jörg Frondsperg der Edel Held
Mit allem vleis lang her erzelt.
Das ist warlich also im grund
Aber viel erger erst jtzund,
PeuiUcb-
97
Deudschluid in hohen sorgen schwebt
Dann da der Edel Ritter lebt,
Wir babn erlitten uiordtli^h brand
Schier in dem gantsen Deudschen Land,
So man die stiffter hat beklagt '.
Hatt man ungnad damit erjagt,
Wiewol wir nnserm Kayser her
Mit leib und gut gedienet mehr,
Denn keinem Deudscjien Keyser nie
Auch mehr dann seine Pfaffen je,
Haben uns aUes glimpffs beflissen
Wie das die Widersacher wissen,
Ein grossen *Zjig ins Ungerland
Mit gelt, gut, Leuten und profand«
Theten all gehorsam, gleich
. Hin an den König aus Franckenreich,
Zog man, da er jn het verklagt
Das gantse Deudschland jm absagt.
Beide die Fürsten und die Stedt
Hett man betrügljch uberredt.
Wie Franckreich Türckisch worden wer
Dazu der Christenhe;it zu schwer,
Hett er zu Nissa geben ein
Dem Türeken da, den Hafen sein,
Da ward der König angelogen
Damit das Deudsche Land betrogen,
Das es b,eschwert durch list und kunst
Erlangte feindschaffi und Ungunst,
Aber ich hoff zu dieser stund
Der Krön' von Franckreich sey wol kund.
Das Deudschland durch solcli triegerey
Uoschuldig dahin kommen sey,
Da liegt der Christliche bund .
Seine Hauptleut zur selben stund,
Woi-Ff 8 BittOT. Volkslieder, >^
98
Zu danck hat er sich jtet bedaeht
Und grosses volck sttsammeii bracht.
Zu stehen wider Dettdsche Land
Das er dem Babst, das ist ein sckand«
Das selbig tenterthenig mach
Sonst hat er kein redlich ursaeh.
Dann was wir von dem Edlen kort
Nit weichen von dem Gottes Wblt«
Der Babst erieget gelt und golt
Das ist djsr treuen Deudschen sold.
Für jr ghorsam treu Dienst , und nflieh
Darumb jr Herren, mich bericht,
Gebt euem treu und klugen raHi
Weil es Deudschtand so übel gath,
Barbarossa an diesem ort
Sprach, Lieber Man du hast gekort,
Den Künig Brennest alhte
Auch Hert«og Herreman, wie,
Sie rathen unserm Vaterland
Das düncket, merck mit verstand.
Das es der beste rath mag sein
Das sich Deudschland schickt also drein.
Die weil der Kayser von euch allen
Ist SU den. Welschen Babst gefallen, ,
So seit jr auch von jm gants frey
Das keiner -jm verpflichtet sey.
Dann er ist jt^t ein Pfaffen knecht,
Handelt wider sein ampt und pflicht
Darumb so sündiget jr niclit.
So jr mit starckem Volck und He'er
Euch schicket äu der gegenwecr,
Weil diese Begel billich ist
Die im Latein braucht der Jurisi^
Qui fregeri^ fides ei^ent
99
Frangatnr fides ei dem,
Niemandt zu. halten ist verflieht
Dem, der jm heltet glauben nicht,
So er euch nimpt euer freyheit
Vcrleurt er auch seih Oberkeit,
Auch wisset jr, alt Christen, wol.
Was man dem Kayser geben sol,
Nemlich, was des Kaysers ist
Wie uns selbs leret Jhesus Christ,
Wann nun der Kayser ubers %i\
Wil greiffen, und haben zuvil.
Und fordert das jm nicht gehört
Das hat^uns Christus nie gelert.
Das man fm sollichs geben sol
Wie es die Olerten wissen wol.
Das auch der Babst selb leret des
Capite Imperatores,
An der neundten Distinction
Er ist nun der protection,
Und Bit des eigenthumbs ein herr
Wann er verfolget Christi Ler,
Und wil des Teuffels leer' veÄcchten
So bleiben wir bey unsern Rechten
Und bringen schlecht die antwort ein
Man mus Gott ihehr gehorsam sein,
Dann den menschen , Man thut hiemit
GentsKch wider den Keyser iiit
Der in dem fal hein Keyser ist
Darumb so mag ein jeder Christ,
In diesem fal, so er berufft
Und man sein in dem krieg behutf^
Auif sein , mit gutem gewissen fechten
Nach Gottes wort imd allem Rechten,
Omni tempore, das Caput
100
Gibt ein soUrcb bescheid und Statut«
Das ein Christ mög ku allen seitten
Wider des glaubens Feinde streittem,
Weil ich nun von dir hab gehört
Das jr habet zu schirm gemert.
Ein Stareken bund, Leut, gelt und gut
Rath ich das jr mit freiem mut
Geht unverzagt, euch machet auff
Das sich der Gottlos Bepsttisch hauff,
Nit eindring und nem überhand
In unserm lieben Vaterland,
Vertrauet auff den lieben Gott
Der wird die Sodmitisch rott,
Stürtzen , und euch den Sige geben
Das jr vor jn,' in frieden leben,
Dann weil jetzt Gummen ist die stund
Das Gott durch seinen Geist und Mund
Sofa endet des Antichristen bracht
So wird jn auch kein menschlich macht,
Wider Gotteszorcn erhalten
Der selbig wird gewislich zerspalten.
Den köpf und schedel seiner Find
bie fürtfaren in jrer sünd,
Er zerbrichet die köpff der TK*Achen
Sein Feind wird er zu schänden machen,
Und steen auff seines volcks seiten
Die far die j&öttlich warheit streitten
Wie er vor allweg hat gethon
Sein viölcklein wird er nit verlon
Der Richter und der König buch
Im alten Testament aussuch,
So findstu das der treue Gott
Allweg hat die Gottlose rott,
Zerstöret gar mit ringcr macht
J
101
Mit schandt geplagt >r stolts und bracht.
Vertraut Jm nur, das sag ich dir
Kein besseren rat wissen wir,
Herr Jörg, wolt reden auch dariEu
In dem entweckt mich mit unrhu.
Ein wetter in derselben nacht
Das ich aus diesem träum erwacht,
Ich lag im bethund was mir schwer
Den träum bedacht ich hin und her,
Wie sich zu schicken wer darein
In dem gedanck und hertzen mein
O Gott,' sprach ich, in deinem Reich
Hilff uns, das bitten wir gleich.
Aus dieser not, steh du uns bey
Nie las die Gottlosen so irey,
Nit las sie tratven auif jr macht
Es wird dein Wort durch sie veracht,
Schlach sie mit foreht, verzagtem mut
Schirm die, so mit dem teuem blut,
Christi d^es Herren sind erworben
Hilff den, für die er ist gestorben
Rette dein armes Heufle in klein <
Auff dich trauen wir Herr allein.
Du bist allein in alUr not '
In jamer , pein , tili' 'Cveutz und Tody
Nur unser einig z^ei^kht
Vor dir künden-'i^iii vhümen nicht,* '
Oder auff etwas uns verlassen
Nur auff die bannung nbermassen, '
Rieht un^ nit Herr in deinem zorn
Es ist mit uns sonst gar verlorn,
Von uns dein barmung nit abwend
Treu, gnad und gute, uns Herr send,
Las alle die zu dir sich keren
102
in deiaer focefat umA iieb iich oieiMriB,
iMim von uns ergemva und sol^and
Gib das wir in dem Vaieiflaad,
Ehren durch Christum deinen NiGunm
Nun^und auch ewi^ichen, Amen.
Eine ermammg an die Kamrtkhe. Mmefiai^ des
Evangelium halben ^ in seinen Erblendehu Dar
rinnen auch eine treue ffamung an uns JOead-
sehen ^ durch einen fVölweisen Kriegserfamen
Herrn schön beschridfen.
Herr Gott Kenner aller hjßrtaen
Sili an was jamer und tchBiortflen
Itzund leider ist für handen
In Deiidsohen und Welschen landen.
Dein heilig wort will hian Vertreibn
Davon zu reden wil manjgiioht lei^
Viel menschen sind darumb verdorben
Im glauben ritterlich |;estorben
O Karle bedencke eben ^
Was dir Gott, für paad. hat geben
Gmacht dieh su ein- gr*saön Herren
Solt darumb Gottes wort nicht weren
Sondern tireulich helfSen pflantsea
■ Nicht folgn des Endehrist» finanaeh
Allein niw Gottes wort für dich
Geschieht es nicht denck an mich
Gott ist viel mechtiger als du
Die Pfaffen haben hein rast noch rhi»
WoU mit gwalt Gottes wort verdringen
Bsorg sie werdn nichts guts draus bringen
103
Gotts woit wixvl nimer ahchui
Ehe m«ft Deudidbland zu scheitfrn gaa
Dnimb grosser Heyser sdiulcr M
Besinn dicfti wöl, hast auch ein seef
Sesst du glei^ «tili 9 empst didis nicht an
Wirds gieiehwol in deim Land gethan.
Leut SU tddten und zu brennen
Üabef lernt masa PfaChart kennen
Was sie (mten in Jrem sinn
Hett nur Aeat 'EenSl den Luther hin
Und seine IMien allatunal
So irvem unsr Kastn und Keller irol
Und hieltn noch unser Mensehen ler
Gleich als vtean Gottes wort nichts wer
Da man Sie aHein müsl achten
Edler Keyser liiu hetrachten
Was dir und uns ist dran gelegen
Las dich die Pfaffen nicht bewegen
Im glaubm die Dendschn zu refermtm
Es wil dir Heyser nicht gebum
Gott in sein ehr uiid^mpt zu trettn
Wir müssen jn ab Gott anbetn
Als der Uns 'hat am Kreutz erlöst
Mit seinM' Erstehung getr5st
Auff das all dt« an jn glauben
WöU «r sein* Siegs nicht berauben
Sondern uns Am ewig leben schcmehn
Gütger ftey^r wollest bedenckn •
Das mxA allaelt dein bestes spricht
Des habn die BfafFen dich anders berteht
Thu dl« Bcfarifft mit Tleifs umbkcl^n
Wird dich den techtn weg w<iMereti
So wird Gott-^las«a das glück hey dir
Wo nicht. So gleub du mir
104
Gott kau sieb von Dir abwenden-
' Sein Wort lest er jm nicht ztrennen
Die Pfaffen haben dieh bericht
Wie Paulus in der Apostl Geschieht
Er vvoUt auch mdr den Staehel lechn
Wie jn Gott thet aus'gnadn erwechn^
Gott wöU dich auch, als Jn behem '
Als denn wird sfch die CäüRstenhek mera
Sih wie' die Juden Christo thettn '
Als sie sonst nichts an jm hettn *
Versuchten jn mits Heysers Bent •
Er aber antwort jn- behend ,
Begert von >ed Müntz zu sehen • -
Bald drauif thet er zu jn jehen
Gebt dem Keyser on allen w^hn
Was im gebürt und er soll han
Doch sag ich euch on alle list
Gebet auch Gotte was sein ist
Dai sihst Keyser wie Gott der Henr-
Nicht greiffn will in dein Weltlich. ehr
Sonder die ^elb dir zu lassen
Also wil er auch der massen
Für dir wol sein und bleiben Gott
Ob wol. die Pfaffen hans jren spott
Das leid e^ bifs zu seiner z^
£vs wenden wird, und ist nidit weit
Gott hümpt in einem augenblieh
Gedenck an manch so grosses «Glüok-
Du hast gehabt bey deiner Krön
Da solstu biUich dencken an.
Was Gott dir gab nach deim verlangn
König von Franckreich ward vondUr gCaagn
Die st ad Rom hastu gewunnen
Da solt billich han besunnen .
105
Bas du bist «aser Keyser-feelHft-
Barumb dir Gott hat Rom beschert
Weil du nun fiirst Römischen Tittl
Gehört dir Rom on alle mittl
Dnunb «diev Heyser Hoofagebem
Bedenck was liir Eyd du hast geschworn
Das heilig Römisch Reich zu mehm
Las dich die PfalFeii nicht verkera
Vergeus nicht fromer Christen blut
Sondern hab Gottes wort in hut
Sih was Triumph dir Gott hat gebn
Yieleicht noch mehr bei deinem lehn
Den heim Keyser in langer zeit ■
Was seins die armen Christen gfireut
Die weil die Pfaffen han gewalt
bi deinem Reich dir för behalt
Zu hörn das heilig Gottes wort
So wirst da selig hie und dort •
Wilt du auff deim sinn bleiben
Die Christen aus deim Land treiben
Ir blut vergiessn on unterlassn'
Gottes wort immer vmi dir stossen
Zuletzt die Deudschen unterstehn zdringen
Den Pfaffn nach jrm Lied- zu singn
Als sie vermein uns zu erbdn
Uns Deudschen gar zu verderben
Das bedenck dich o Keyser wol-
Obs Gott der Herr auch leiden sol.
Auch gstattea wöll solchen hocfamut
Hab acht auffs'end, so wird noch gut
Und kompt uns allen zu Steuer
Das Stro leit warlich nah beim feuer
Es ist leichtlich auszubrennen
Gott wöll all ding zum bestn wenden
106
Der Babst kAt «i..la|tg gesisBsaii!
Sein ist hej uns ganta vetnessen!
Alit aller s«!ner Bül»ei^ey-
Das Reich woiit dir mit ti^ii^ li^y.
So ferr dn ftie nicbt thust braufti»«
Des w^n» lafs ein jeden glauben
A^as jn dünoltt eu der Seilen ilojfcb
Mich deuoht e» wer ktjfn Jbeäser rafh
Der Glaube len sich nicht fewingen
^ Wie hoch die Pfaffen <k«Rif dvingen .
Mufs man jn jten willen lan
Den unsem wollen wir auch han
Unsem willen zur Seligkeit
Sonst sein wir Kej&er dir bercat .
Mit schuldgen diemten a^e &eit
Doch das wir aein in dem gelr^yt
In unserm glanbn farn rötaschen PfaH^
Mit den woün wir nichts han au sohaffn
Sondern bleiben bei Gottes woiet
So täglieh bei uns wird gehört
Gott dafür liab lob eu allr seit
Dazu setzen wir Land und Leut
Gottes hilff wir darzu nemen
Itzt müssn «eck die Pfaffen schem^
Ihr Büberey ist gantz am tag
Mit Hertzog Heinrichs niderlag
Gott geb O.JKeyser hoch geiianA
Du habst mit heimlichem verstand
Gehabt mit deihselben Hauffen
Hets nit genueint das er'verlauffen
Solt sein, und wer so ergangen
^ Das Herteog solt werdn gelan§^en
So hat Gott sein gnad bewisen
Drumb jm lob ivird teglicb gprlsen
1
I I
107
Gott der BLnr lest Bieht nttt |it sohtrseti
£dler Heyser nims doch mi hertSB
Widr tjrott mach kein heanlicheB Build.
Gott wend die aeit^ da« »d, dlo stund
Sein i^ewalt gibt er wem er wil
Ich besorg iefa red schier m vil .: .
Noch wil die warheit sein bekamt
Mechtiger Hejser sef gemaat
Mach ein bestcndig einif^it
Zwischen uns und der Geisdiehkeit
Las iin» bleiben anffi nnsenn sinn
Lks ^e hinfam mit jvem gwinn
Gewaltiger Keyser'iHm dein Hron
Und eier die Dendsohe Nation
Ihirchleuchtiger KeisM* erkom
Du bist vom Deudschen.Blut gebdm
Vom Hertzogthnnkb 2U Österreich
Den die Kurfürsten aÜKugleich
Gekf^n haben in I>ettd^hem Land
Dammb o Keyser sej iwrmant
Lafs uns bey unaerm glauben bleibn ,
Wolen denn uns die Flaffen vertreibs
So sitze du nicht mehv den still
Vieleictht ist es nii Gottes will
Das wir uns jrer erwehren
Thu uns nicht weltter henehifvertn
WöUst sie ja auch nicht Sterken >
Wo wir es semst würden merken
Wer unser hofi&i za dir verlorn
Verbeuge nicht der PfaiQ^n «om
Sie wölltf nur mit dem Sehwerd dran
Da 4o)ln sie nichts gewinnen an
Stehe d« nsur Goftea wort bey
So sind wir aller «org^ firey.
"^
108
Zih nn Türeken, wir sind bereit
Mit dir zu leiden lieb und leid
Dir- belffen , jm sein Reich krencken
Das wölst Keyser wol bedencken
Das Deudsch Reicb aucb einmal meiiren
Kan niemand straffen noch verkeren
Sondern darzu mufs haben lust
Ich glaube wens der Türke wüst
Er würde wiflr dich nicht streben
Könst' jn wie andr Feind eriegen
In heissen iziehen hinder sich.
Eins Dinges sehr verwundert mich
Von unsern Christlichen leuten -
So wollen zu allen Zeiten
Die besten Christen sein genand
Das sie so gar kein widerstand
Begeron wider den Türeken
Allein jr gmüt dahin stercken - '
Wie sie uns gar möchten verschlinden
Das man G Otts wort nirgd möcht finden
Darauff sie wenden gelt und gut
Nur zu vergiessen Christlich blut.'
Geben sie das zur Türekensteur
Der Glaub bey jn wer nicht so theuer«.
Wolls sein die Hirten, doch schlaffen '■
So wird sie Gott warlioh straffen. >
Mit alln den so an jn hangen.
Darumb Kcyser stell dein verlangen
Zu Gott und seinem heiigen Wort
Und far als den mit freuden fort.
Thu wie eim Keyser zimpt in ehm
Des Türken macht kan dir nicht wehm.
Gott wird sein gnad zu dir senden
Das glück wird nicht von dir wenden. >
109
Alsdenn wucst der ganteen £)rden
Ein gewaltiger Heyser werden
Viel mäcbtiger den dein Vorfarn.
Wiltu al»er anders gebam
Dich vom Pfaffen lassen leiten
Dein Seel mit menschen Ler weiden
Und so Gottes wort verachten
Keyser, das solt gewis betrachten.
Gott han dir nemen deinen gwalt
Und jn geben eim andern balt,
Dein Land kan sich von dir wenden
Hie und an andern mehr enden.
Gott kan dir machen also bang
Das du nicht weist wie oder wann
Wohin, oder auch wo hinaus
Die Pfaffen halten übel haus.
Verlas dich nicht aüff jren bracht
Gott hatts balt als zu nicht gemacht.
Wird endlich den Bapst Verstössen
Hit allen seinen Bundgenossen.
Drumb Heyser ich dich warnen wil
Nim deinr sach war in diesen spil
Las dich den Babst nicht betriegen
Sein falschen schein nicht verfüren.
Viel lieber glaub Gott, nach seim wort
So bleibstu selig hie und dort.
Nim für dich den Prophetn Jonas
Drey tag im leib des Fi seh s was
Den schickt Gott in die grosse Stat
Niniye, für des Königs Rat
Bufit laut die Stad sol untergefan
Die meer kam für den König hin
Im Sack und aschen thet erbufs
WiewoU J^nam das seer verdrofd.
lltf
Las farn den Bapst , bleib du bei Gott
So hilfft er dir aus aHer not.
Pharao wolt Mosen nicht lan
In das gelobte Land nicht lassen gan
Auff jn samlet ein grofses Heer
Ertruncben all im Roten meer.
Viel Keyser hat Gotts wort verdrossn
Guts aber jr keiner genossn.
Gott gibt und nimet wenn er wil
Er lest wol zu, doch nicht su vil
Sein wort «u trucken hieine «eit
Das wil er haben gantss gefreit
Sonderlich für menschen leren
Gott wöll dich Keyser bekeren
Zu seim wort mit rechten glauben
Der Bapst darffs dir nicBt erlauben
Solche macht stehet jm nicht'lKu
£r han ni6ht fried haben nodi rhu
Mit seinen dich zu verfuhren
Uns Deudsche zu examiniren
Beide mit falschem Bann und schwert
Das ist das stefcs sein hertz begert
Gantz Deudschn Nation zu verwüstn
Das las dich Keyser nicht gelüstn
^Brauch dein Güte in solcher sach
Gotts wort ist warlich auch nicht schwach
Wo man ein solchs würd beginnen
Möcht man fremfo hend in harn finden '
Wird sich heben ein blutvergiessn
Das würd die Pfaffen den verdriessn
An jrem wollen wirds nicht stan
Gott lest sein wort nicht untergan.
Ob schon der Bapst dir heimlich gelt
Gibt, und viel ander, meer besteh)
111
Uns armen Deudsehen eu vertreibn
leb hoff SU Gott , er wlrdft hiebt leidn
Da« dein Spanier in unserm Land
Treiben ersebrecMich spott nnd sckand
Dnd Bekmeiien unser kind und weib'
Dafür wagen wir gnt und leib*
Denn «eben jren spot und gwalt
Mein Gott dafür una gniklig bkalt.
Wend von uns |ren ubermut
Keyser kab dein sack wol in hut
Nimpt Gott sein gnad und glück von dir
Der Bapst lest dick y glaub sicker mir.
Tku wie ein fromer Keyser soll
Denn du kenst ja die Deudseken wol.
Gedenck nur nickt dick eu bute^i
Wir Deudseken lassn uns nicht trutzen.
Dock woln wir tkun , was dir gebürt
So fem du uns nickt ^trst verfürt.
Wil dick also mit treuen warn
Ak küt dick für der Pfaffen gam
Das sie kaben auf uns gezogn
Haben damit sick selbst betrogn.
Denn Gottes wort bleibt ewig kie
So sie versckwindn weis niemand wie.
Darumb sieb Ckristlicker bruder
Wie die Pfaffen kan ir luder
Gelegt auf uns wie auff ein Afs
Ir sinn 9 dancken stekt wie ein frafs,
Sie könn Gotts wort nickt widerstan
Nu wolln sie mit gewalt daran.
Warlick sie versucbens gnau alls
Hencken uns den Keyser an kals,
Der sol uns Deudseken gar essen
Panunb jr fausten alle sampt
112
Ir Herren all im' Deud^chen Land
Last ^till stau unter euch eur hadern
Ir habt den Weyhen auffm Gatem,
Verstehts bas dens ist geschrieben
Mit Gotts wort, ^wird hochmut Rieben.
Ir seht wie gschwind ist itzt die Welt
Habt acht, wenn man Kriegsvolk besteh
Die mehr in andm Landen fliegen
Dei^ Keyser wöll in Spanien ziehen
WöU in Barbarey Algerau gwinnen
Gott geb das wirs nicht werdn innen
Das Algerau werde genand
Und geh über das Deudsche Land.
Der Prachtihen sind mechtig vil
Hierumb bit ich nach seinem stand
Ein jed^n wil ich han vermand
Er wöll solch mein treulich schreiben
Dis mal bey jm lassen bleiben.
Bas verstehen dens ist gemacht
Wers ein wenig wil haben acht.
So warn ich uns mit allem vleis
Davon hab ich ,höm reden leifs.
Als solts bleiben in der federn
Gott wöll uns glück, und heil beschem
Und verleihn sein krafft und macht.
Ir grossen Herrn habt eben acht
Und erwachet zu rechter stund
Ich mein euch im Schmaikaldischn bund
Oder Frotestirenden Stend
Wie jr denn wollet sein genend
Ir hört was ich dem. Keyser sag
W^ie sehr ich über die Pfaffen klag
Hertzog Heinrich ist der sache anfang
Lafst euch die J^eit nicht werden, lang.
Per
tl3
Der Sommer ist nieht weit hievon
'Dena falm wir etwas anders an
Teilen Gotts wort mit Spiessen aus *
Wird manchem sn schwer in sein haus
Der Hund leit uns gwis f&r dem Thor
Wo jj^ der Sachen nicht hompt vor.
Ein Spanier nem ein Ducaten
Thet in ^ins Christn blut nmb waten
Und heissen uns die Deudschen faund
0 der unglüehhalftigen stund
W^o sie nemen die überhand
Zn regieren in unserm Land
So werdn sie uns gebn tu schaffen
Das der Türck gieng mit friedn schlaffen
Sie hoffen fast auff ui^sr unglüclf
Das wend Gott als auff jren rttch
Wolle uns sein gnade senden
Iren anschlag von uns wenden
Uns gebn sein Göttlichen segen
Thun sie sich darüber regen
Nachzuhomen, jm gedanchen
Wolln wir drumb von gott nicht wancJien
Wollen sehen was sie künhen
Mit Gotts hilff uns lassen finden
Und sie mores lern der massen
Das sies unterwegen lassen
Deudsch Lande zu ub^rs||ßhen
Solin wider nach Spanien ziehen
Der erst anschlage ist jn mifslungen
Gott bhüt uns für Spanischen zungn
Es ist noch mancher stolzer man
Der sich mit ernst nimpt Gotts worl an
Stelt sein Leib darumb an die spitzen .
Es müsst ^ch n\ancher drübr schwiteen
114
Dennocli sqlt bleiben- Gottes iMTOirt
Der wöll ims helfbn hie und dort..
Hie dem- Leib V und dort der Suelc
Für der heissen Helle»' quele.'
Und iiir*' der Spanier ubermut *
Ir hertz und sinn i»t gar.aiicfat gut
Ir sinn und gmüt ringt nach unglndk
Mein. Spiee und Hämisch i«t geschiol^t
Mit Gottes IriUF Lob zu erwerben
Odr umb scins worts mute au .sterben
Hiemit ist dis gedieht volnbracfat .
Ir Dcudschcn Herrn habt eben.aoht
Lasts cxvck :ein N^a*i*en haa gesagt i.
Braunsckweigische HändeL
ffie der Ckurfiärsi zu Sachssen und Lmndgraff zu
JümeK fVelffimbäad erobert haben. —
Fli»g«aa«8 BUtt.
Der Gott der Himmel und Erden mecfatig ist
ftd sein macht beweisst kvl dieser Frist
Btin sey allein lob und preis inn cwfgkeit
Der jhe den seinen «u helffen allwegen bereit
Hat itu den löblichen Fürsten Sachssen und Hessen zu-
gleich
Die Yon Fürstlichen tugenden hoch begabt und tugent-
reich
WoUfbüttel des untrewen von Braunschweig Festung
und Macht
^ jr hend und gewalt gantz und gar gebracht
W ist geschehen den zwelfPten Augusti zu mittag
Da aOes in Wolffenbüttel verzagt damider lag
Dan die Nacbtigaln , Falcken und Schlangen
Hstten etzliche tage dafür also angefangen
Zu singen mit erschrecklichen donnerlichen thon
Dai ein jeder in WolfTeiibüttel gewünscht er wcre davon
l^ weil sie sich dann keiner hülff zu vertrösten gewust
W darzu verflossen ward die zeit und frist
Darin jr herr vertröst zu hülff jnen zu kommen
Welches jnie aber Gott bat mHemommen
. 8» > ■
A I
116
Und also (wie er gottlose pflegt) in die Flucht geschlagen
Dafs er sich mit brieven aus dem Land ^at. lassen ver*
7agen,
Welches aber nicmands wunder nemen sol,
Dan der von Braunschweig ist alles falsch und untreiFv
Yol
Hat das an den Christenlichen verwandten redelich be-
weifst
Und ganz deudsch Nation mit seiner listigen practikeii
umblireisst
Dadurch er dier armen Stedte Goslar und Brauiwchweig
Vermeint mechtig und jr herr zu söin zugleich
Darinne ime aber Gott von wegen seiner bösen übeltbatt
Nicht hat räum geben wollen noch Stadt >|
Dan es ist jme durch sein verhenglinus also ein kappe
, geschnitten
Die er nimmermehr mit seinem pochen wirdet veraitten,
Und njus also in zeit seins lebens irre gähn
Wie dann solchs der Gottlosen verdienter lohn
Es ist aber solchs alles Gottes werl( ,
Der die löblichen Chur und Fürsten weiter sterck.
Das Avtch dem von Braunschweig solt unrecht besclieea
Wirdet hein ehrliebender der do lebt, können. verjehen
Dan er jhe alle böswichtstuck hat getrieben
Welchs jm auch vor dem Reich un verschwiegen blieben
Und dem trotzer , pucher und scharrer oberzelt
Von nu an bis inus ende wird nachgesagt in aller weit
Ime geschi^t auch kein unrecht daran
Dan solche salsen vom rautenkranz, gehört ufF den
untreuen Man
Der mit seinem weisen sclielm das ufFzufressen gedacht^
Aber wie bitter das weer und das ende nit betracbt
Vielweniger hat er gedacht an die Katzelnbogisehe
Katzen >
J
117
Die warlicb , wann sie bewegt auch kann kratzen '
Wie man dann das Jtzo vor Wolffenbuttel gesehen bat
Die Kat« hat sich redKch geregt den Morgen frue, und
spat.
Laast nu sehen wer dem von Braünschweig wil] beifahl
geben
Den wil ich der leichtfertigkeit und untugent eben
Vei^leichen, wie hertzog Heihrichen den untrewen Man
Das sage ich bruder Veit on allen wahn
VbA mag ein jeder jnn dieser zeit wol auffsehen
Und sich so leicht jnn fahr nicht begeben
Dann der löbliche Ghurfurst mit dem schwerd
Ist Sachssischer Art steiff fest und herdt
Und sein bruder LandgraiF Philipp»« allei^ mühe unver-
drossen
Sie selten wol noch einem reissen solchen bossen
Wo jnen ursach von jmandes darzu gegeben
Da sie doch sonsten' lieber nach fridc und ruhe streben
So ist Bruder Vtit und sein gesinde
ineb abenteuerlich seltzam und geschwinde
Hsd zu solchen handel zu vernuigen gar leicht
Wu'aber letzlich daraus erfolget und gereicht
Das neme ein' jder von dem Braunschweig "ein ebenbilAt
Vid las Gott den h^rrii seih den besten Schild
Der zuvor auch mechtiger hönige,'hat gestürtzt
W Jren stoltz und toben wider jnen' unS Hie sein ver-
'" * ' ' ••kiirtzt '
Die sich so* bös' als der 'von Äräunschweig jmermehr
fcd letzlich im Grüfad^^ de^ TVTeht^fefs er'sfeii'rft.
Darumb sich wider Gcftt kein Mettsch Viftgett wolte
Aich sein heilwertig^ Vort Ifeitier Vörlli^dcrrn solle
»wird jm sonsten ^Hen' wie deri^'vbn'Öraünschweig
W verlasseri mÄlteii sein g^'^aK Änd Reidk. '
118
Das zeige ich trewer wolmeinuiig an
Und e\tk jeder ehrliebender wolle es sum betten ventaa
Auch den von Braunschweig didiin lassen hawen>
Dem itzt vor einem rauschenden blat thut grauen
Und sich hüten vor Bruder Veit
Das radt ich jm zu aller zeit
Und der allmecbtige verleihe uns allen gottsdtglieit.
Brudbr Veit Iiandshnecht im Lager vor Wolfften:
büttel 12. August! 1542.
fVarhaffÜge bescreSbiangf der Bd^enmg vnd Schm^
txensy für dem Haas JVolffadmiteL Durch die
Dwrchleuchteh. Hochgebomen Fwrsteny Chur/ursien
XU Sachssenp vnd Ltondgn^ PhiÜpssen zu^tlessen^
Gescheenden 9» AßgasHy des f 42 Jars.
(Fli«g«n«lM Blatt voa i54*')
DEr Fürst von Braunschweig, wie man.h^istt.
Vol Teuffels list ein böser Geist
. Als er die Fürsten hochgebom,
Geleitet hat zu. giros^em ,2Qrn. : ; .
Mit Ehrabschneidung manigfalt,
. Mit bps^n listen, vb^l gstalt^ .
Also das zu 4«jr. gegen Wehr x ^
Ist auffgebracht ein, grossei^ Hc^r-t < ; )
Sind sie ai^gezogi^ mit gewa^, ,, .,. . .
So glimpflich vnd in der £;estal^ . . v
Das auch dien..peixiden. alzHgloif^,., ...
Furwar nicht is^.^ii^ H^nlein^ g€;«.cl|fi|^bt
119
ILs sich nun au^ die erst^ Stiidt,
Zu Gnaden sich begeben hatt.
So hat der frome F^rst von Sftchssen,
Das Göttlich Wort auch lassen wachssen^
Das er den ersten tritt in die Stadt,
Zum ersten er bersnefaet hat.
Den Tempel' Gotts vnd sein Haus,
Den Teuifel auch gietriben draus,
Darin er auch G^t vAserm HERRIV,
Singen lies ztt Lc^b und Ehrn.
ALH H£RB' vttd Gott, ich lob und preis»
Dein Göttlich^ gV^all: mit allem vieiä.
DAmach das heilif^ Göttlich' Wort,
Gehöret inrard von manchem dorf.
Damach da ist m«n gertiicliet fort.
Geratschlaget wol aH manchem orn
Also das sie' all Fleck vnd Stcdt,
Mit vnterthänigem Gebet
An beide Füiisten skki er^ben^
Damit gefristet I^ib und Leb*,
Haus vnd Hdff vnd alles Gut,
Vnd das no6h manchem' ssom ihui. *
Welchs wir doch achten nicht eiti meide,
Gelobt sey Gott in »Ewiglieiit.
Der die Gottlose» stürtzen kan, > •
Sein bestes Haus das griiF wir. am .
Vnd das do heisset M^oiffeid>uttel,
Beim I^und do lag schon der Knüttel
Der jieund Augustus was der.Tag^
Da man mancl^ Büchsen füren sag.r.
Ja fiir das selb%> feste .Hans,
Gar dapifer sie sieb^-wehrten di'auSi. ^ .
■^ I
120
Vnd hofften sehr auff jm Hern
Der würd sie all entsetsen wem^
Mit Hassen fassen vnd mit Speck,
Das Hasen baner das war weck.
ZV morgen Jbub wir schantsen an,
Was bey der nacht nicht ward gethan; ^
Damach da ward gants nach der dick,
In die seh ante gefürt gar manig stück.
Der Ghurfarst hub den Rei^n an,
LajadgrafT des gleich solt jr yerstan»
Mit. Trumeten vnd der hehr Paucken,
Damach do lies wir hinein gaucken.
Das Geschütz in einem Fewer fort.
Der from Landgraf^ sehr ward gehört.
Ein Thnrm feilt wir beider seit, .
Das die jm Scfalos gaiitz wenig fr^eud,
Damach durch das ganze Haus,
Ward geschossen sehr durchaus vnd aus.
Doch betten die im Schlos zuuom,
Heimlich aufgemacht jr starke Thor.
Fielen dem Jiandgraff in die Schantz
Da hub steh erst ein seltsam Dantz.
Manch ehrlich Man erstochen ward,
Vnd das verdros die Fürsten hart.
Blieb des halb nicht vngerochen.
Und wurden wieder neingestochen
Auch hat man jr wider nicht gfelt,
Das har zerzaust vnd wolgestrelt.
AM Freitag hub man wider an,
Mit frewden Hessen hinein gon.
Mit fewer und mit stücken gros,
Ein jeder mercket seinen sehoCs.
121
Vnd hielten die jns Schlos ^o fang
Vnd machten /jnen also pang.
Rachen die warn erstochen
In die Keller han sie sich Terkrochen.
Denn sie solch gwalt nicht mochten leiden,
Ir hoffnung was in kleinen freuden.
perhalhen auchvviel armer Leut,
Die fielen raus vmb Vesper zeit.
Gaben auch viel der Prid zeichen,
Damit sie gar thetten erweichen.
Den fromen Fürsten jr Gemüt,
Das sie zu Onand vnd' in der gut.
Zu Gnad sag ich, sind auifgenomen,
Damach do hört rtian wider promen.
Die grossen stück denselben Tag,
Im Schlos da hub sich not vnd Klag,
Denselben abent in der nacht.
Da haben- siQ ein. Lärmen gmacht,
Da meintttn wir sie fielen raus,
Vnd wolten theilen Kappen aus.
Do lag }n doch ein anders on,
Ein jeder da/chlr wer ich dauon.
. Da nun der tag anprechen thet
Ein jedes stück sein Meister hett.
Die sünten sie mit ernst an>'
Vnd liessens wider hinein gön. * •
• Vnd nöten .sie denselben tag.
Das sie begertei», bialten ,s|)räch, *
Das auf jr vielfeltige bitt," ; *
JPurwar auch ist versaget nil;.
( VVAs nu darin gehandelt «is«, .
\ . •<
Ist mir zu schreiben vm besvust.
122
Begers auch ni^t vnd ^b ichff wilst«.
Sagt icfas doch nit^ das ^aus was fedC^
Das ward den tag gegeben auff,
Ein jeder meint er wolt darauff
Das manchem hart, verpoten war.
Doch welch gelitte;n hatten fahr.
Den wurde es gantz wol yergunt
Wolt das ein jeder wol verstund«.
.Wie Gott der HEHR so wunderlich
Hat geben vns so bald den Sieg.
Gegen diesen Tyrannen gros«
D^r Teuffei ist jr Bundgenos.
Der hat jn auch gelonet recht
Gleich wie der Henker thut seim Knecht«
DErgl eichen sol in diesem fall
Inen gesehen alle zumal.
Vnd die das heilig Göttlich Wort
Verachten vns der Gnaden Hort. •
Derhalben ist i^iein trewlich Bitti
Diese Straff wällst verachten nit,
Vnd das zu einer .Warnung han
Was Gott gewürckt vnd hat gethan.
UNd so du hast den Spruch gelesn
Wifs gwislich werst dabey gew«sn.
Vnd da also die Büchsseii' kracht
Hetst wol als weiig als ich gtlaiehti .
Hiemit geb ich dem Spruch, ein'en^tyT
Vnd bitt dameben alle Ste»dt<
Das sie das heilig Göttlich Wort,
Ehren wollen jmer fort. "^
Halten das n tre wer pflichte . >
Brüderlich lieb v xaehtcn ' nielft.
j
Vnd einer tbn .was er. nur wolt^
Im YOin dem andern geBcheu solt.
So wird yns Gott auf vnserm theil,
Gnad geben, vnd auch glück vnd heil.
I>urch Geistes gab vnd seinen Namen
Wer das beger Sprech mit mir AMEN.
JBiR lastig Gesprech der Teaffd und etlicher Kriegs-
knie, von der Jlucht Ues grofsen Scharrhansen
Hf Heinrichs von Bratanschweig»
Lucipers des Hellischen Ertz Teuffels rede zu
seinen Hellgenofsen.
>Er lieben Herrn, ich hör jemerlich klagen,
Und erschreekliche newe zeitunge sagen.
Das Hersog Heinrich von Braunschweig der Jünger
'Sol von seinem Land entronnen unn veriagt sein, (mein)
Wie faats denn versehen der k&ne Helt:
Ich meint er solt haben den Peren gefeit.
Der so grauaanüich brummet jnn der Welt,
So htllft weder practieiren , verreterey noch Gelt.
Der Lutherisdie Hauffn nimpt überhand.
Das Evangelium breitet sich jnn all« Land.
Merman wil dems^Kbigen anhangen,
Ibnch Mensch treg^ darnach gros verlangen.
Die setsen alle wider .unser hellSsehe, List,
Mit jrem Herrn und König dem gecreutcigten ' Christ.
Der hat uns ein mal )9S mauk gegrieffen,
Por s%l^n*£rf]i|F9ilt. uns noch. die augepa trieifien.
Doser Beich v^il schier gar untergehen,
Es wil weder Bapst noch' sein gei»chVriNin' bestehen.
Wir haben all mit vleis sualimeli gethan,
bn dci? W^lt alles unglüek'.<:w mhtenr an- .
124
i
Es wil aber gar nicht nach unseren will^ii gähn.
Was wir mit unsem anschlegen thun tiishteii utfd trachten.
Das begint die Christliche verstfenchii^ gar %u yeraclitli.
Ligt uns pn weg an allem ort,
Das unsere Sachen fiirgent gehen fort. t '
Das verdreust uns seer"ton alle massen.
Doch können wir unsern JüugeVn von Braunschweig nicht
trostlos lassen.
Darumb Pluto und Belial' jr getrewen Freund,
Wir wissen nicht besser Bottschaft, die man 2u jm send.
Denn euch, Nu schnell aulF die fart^ ) 4 •
Tractirt jn ehrlich nacji «einer art." . : . , •
- •■ - »
Saget )m unser huld und hellischen grus,
Belial, hanstu nu viel liegen und triegen, lieber thues.
Und bringet 7m von uns diese mehre, ■ •
Das uns sein tingefell gehet zu Hertzen seere.
Wollen uns auch sein mit ernst nemen an.' *
Wir haben noch viel getrewer reiche genossen,
Wollen all unser gifft zusamen stossen. «^
Mit verretherey, practiciren und vinantxen, *
Können jm noch wol hülIF und rat zuschant^en. • •
Er verlas sieh nur- darauif und b^he nicht,
Vertrawet er uns, so wirds wohl ausgerieht.« '
Wir haben wol eher einem also gethan.
Können unfern Jungem auch jnn hindern spiegelt <8^en
lan, ' * • ••'
Das jm geholffen wird' jnn unser Hellen Rbicfa,
Dahin gehört er* und sein gleich. ' • *^*
Und sind alle unsei'e wHl(Oihen Oest, » -"i- . • *
Sehet, helfflt jme dansu trewHeh, und thut* darbest, ^
Pluto und Belial «tttwortia. ,
.1
Grofs mechtiger Fürst 'de&-4iellischen ^r«utd '• *- ''
Zu dieser Botschaft Biiid W$r der flechte AAibiäid; ^t
12»
fias man aa^h diesen löblichen Manp«
Der alle Wege bat nach ewrm wilkn gethan,
Trostlos sollt l^ssei^y und ilun helfFen nichts '
Da jcr doch alle , sacl^en nach .teu£[litcher .Bosheit aus-
. . ^gerlcht
Das were die gröste undanhbarkeift.
Und seiner viel grossen Potentaten leid,
DeoD dieser Man hat ein gut Gehör,
Bfy ewer Maiestat Vicario dem Bapst un ander mehr.
Gardinalen, Bischouen uund grossen Pfaifen,
Bej denselbigen unsem Teuffels aifen«
Dazu bei grofsen Königen , Fürsten und Welt Heran^
Die alle ku e\-vem Beich gehören.
Folgen ihm gerne, und gaffen auff ihn,
Auff ibm stehet all ihr trost.uund ainn.
Denn er han das Glödklein nach ilprem. klang giesse^,
Sie haben ihn auch weidlich mit der silbernen Büebisen
müssen schieisen.
Ej lieber, eins umbs ander, lieins un^ sust,
Er hat sein Stall gar wol damit gebüst.
Er meinet bets nu seer gut gemacht.
Pochte hefftig auff die . vermeint Cammergerlcht Acht.
Die swo ehrlich Stedt, Braunschweig und Goslar,
Sotten für ihm stehen grosse gefahr.
Die wolt er der massen treiben uund zwingen.
Das sie ihm müsten seins gefallens ein Liedlein singen.
Es würde ihm niemand dürfen wehren,
Er wollt sich auch an ir mit verwandten nicht keren.
benn sein anschlag und praktik war also verwart
Wolt »ich wol zu rechter Zeit machen auff die fart. .
Und den vortans aller erst haben angefangen.
Wenn er alle ewer hellische Beich genossen^ hat an sich
gehangen,
Aiio woUt era gr^i^en w^isUch an,
126
fch bet selbst nicl/t gemeint, Aks ihm die S^tots toA
gfeföhlet b^an.
Er hoffet, es sollt -sein pra^Sticäi ersfl^ bestehen,
Wer kanns aber alles 2u Boltslrn dr^en.
Es liabens andre Leut am lernen verstau.
Das die vorsitser im Aussen ein vorChell bah.'
Und das auffseben sey im'Spicil'das'best,
Ist nicht gu|, das man einem zu viel vorteil lesst.
Därumb hat sich die verstendnis Iturtr« besonnen.
Sind dem frommen Man zu frü auff die Kerb«i kommen.
Haben jm also ein rang abgelauffen,
Furcht wahrlich , sie werden jm ein Kappen kauffen.
Man hat sie so tieif lassen einreissen.
Es will kun^ sein, sol man sie nu ausbeissen.
Wir wollen uns «ber jnn eile asu unserm Hertxog machen^
Man müfs mit ernst thun zu diesen sachen.
Wir wollen kein vlefs noch mühe sparen,
WoUerf mit ihm jnn der Welt umher faren.
Hülif und rat suchen bey den die wir wol kennen,
Ist on not, das wir sie alle nennen.
Man mus nicht offenbaren alle Sachen,
Wenn man wii. heimliche practicken machen. .
Denn wir habens zwar bereit dahin bradht.
Das unser sonst nirgend wird wol gedacht.
Aber grosmechtiger Fürst und Herr mein,
Ihr müsse^ selber mit Meister sein,.
Mit eingeben , zu schären und auif blasen.
Das wir die Leut mögen füren bey der Nasen. ^
Und das unter einem erbam heiligen schein,
Die grösten ertz Buben stück verborgen sein.
Sich etlich stellen , als fechte sie es nichts an.
Sprechen, Ach wie erleb ich die zeit, ich arm alter Man:
Thun doch alle practicken helffen machen.
I^emen ßich denn gar nichts aii der sapb^i^^
127
liMses eiaea andern das Bediein irsiben,
Dörffen dennoeh gms glüoks, sok vertdiwiegen M«Ub6K»
Danirab gebt uns mit der Teufel {genug.
Das wir haben, die ^vir mögen ^hielten wider xuräk.
Üund entbieten c;nch alle »aeben,
Co wir wollen :uns anff die CaBt machen.
Ein ander klein Teufflin.
Glnck SU «agt .üewenstpceit,
Nox laast sehen, wer den andepi gehe it.
nato, BeliJl, £0 abg«üirtigle BotM^hall, päd jrt atfiitbtM Aalte
lud vtm. ipft
PlutQ.
Wo wollen wir hin aus , wo trf^en wir den an,
Hersog ^inrich deai guten ehrlichen Man.
Ich acht wir ziehen zum neuesten* hinaus,
ffach Wolffenbeuttel su seinem seer festen Haus.
Inff dem wege wollen wir ,wol erfaren new Zeiten,
Können, darnach zu jn die Post reiten.
Sehet XU, dort kompt ein Landsknecht her,
Der wird uns fragen newe mehr,
-Wie es umb des Herzogen Sachen stehet
Und wie jnn seinem liande zugehet.
Der Landsknecht' widd«r sich Mlber.
P»i Veiten , Was kömpt dort für ein Schwarzes Heer.
(Hw wol der freidige Herzog von Braunschweig wer.
£s ist ein seltzame gesandte hab,
I«]taiein das der TeulFel mit seiner Mutter herdrab.
Sich dringen daher, ich mus stiÜstan,
Ich sehe , sie wollen mih sprechen an.
Beizebub der Reuter. Marschalk.
Wan her, Krieges Ma]|, wan ber,
Was sagestu vom Kriege für gute mehr,
bt Wolffenbeuttel hart bedrengt,
Haben sie schier die Rüben umbher versenkt,
128
I
Ich mein sie sollen aiilauffien, '-
und sich noch wbl ein weil drumb rauffen.
Kriegjsmann. * •
Pot2 macht, ich bin voii' Wolffenbeutel Icaum entronnen
Si^e schiessen hinein wie sant Veltens wiinnen.
Wir meinten, der böse Hertzog solt uns haben retxniai^
gethan,
Er bleibt aus, das jn müst sant Kürrs Rauch bestan.
Ich mein man hat ytn sein WolfFes Nest zugericht,
Wer es noch eins so fest so hilifts alles nicht.
Es hat sich warlich der Herzog wohl bedacht,
Das er sich hat von dannen gemacht. ^
Hette er hoch so ein hüfien mut,
So weifs er, das weit dauon ist für d^n schos gut.
Marschall!. ^
.Höre weiter lieber Kriegsman mein!
Sagt man nicht wo soll der Herzog sein? ,
Kriegsman.
Ich weifs es sümer potz Veiten nicht
Der Paul von jm selzame rede ticht.
Man will sagen, er sey zu Fraw Marien gen Bnrgunil
gezogen,
Man weifs nicht wo er hin ist gestoben oder geflogen;
Er hat uns recht ijnn der Suppen lassen stahn.
Ich diene ihm nicht mehr, solt ih umb Brot gähn.
ETs mag jm der Teuffel helifen, ^ ,
Zu Wolffenbeutel zeuget er schwerlich mehr jtmge
Gwelffen. '.
Marschalli.
£y , ob du an ihm verzagest lieber Man,
Man wird jm dennoch helfen und beistanv
Haw jmer hi|i lieber Gesel,
Ich sehe, du »cli?we^t diplra^i^U ftiP der Hell.
129
Der Lawr hat uiu laAg gehalten auff,
Wir müssen flux wider stechen drauff.
Wollen ruchen den Berg hinan,^
Siehe, dort sehen viyir ein heufflein reiten oder gähn. .
Ein gemein Teuffelchin.
Herr Marschalk , die dort von femis ziehen her,
Das sind sehen oder swelfF Reuter.
Ich -sehe das sie gleich her auiF uns draben.
Da wollen wir aber weiter fragen.
Marschälle.
Schort, ewer vier ruchen bald hinaus zu jn,
Saget jn aber nicht wer wir sein oder wer ich bin.
Nehmet von jnen bescheid, und saget wir sund Freund,
Das wir ungern wolten Fried machen, darzu sind wir
gesendt,
Sagt jn, wir wollen sie gütlich sprechen an,
Sie sollen kein schew für unserm Hauffen h'an.
Herr Hans ungenant, Ritter
zu teiaea Kntchlen.
Bit Gesellen, dort ziehen viel Reutter im grund,
Gehören sie nicht zu unserm Fricdes Bund,
So werden sie uns weidelich sprechen^ an,
Üad ein Reutter spiel mir uns wollen han.
Reuter Hensell.
Herr, sehet dort, sie schicken von sich,
Deuchts euch gut, so wollen Wollf Strauch und ich
Auch zu jnen reiten, und guten bescheit geben.
Gefeit es uns andern, und ist uns eben.
Herr Hans ungenannt, Ritter.
h rucket hinzu, ihr lieben Knecht,
Und haltet euch jnn der Sachen nach Reuters tlcclit.
Reuter Hensell.
Haw drauff Gesel, nim meiner war,
leh weis wol, das du thust, das ich thun thar.
%S9
Wolff Strauch
Thu gemach sie eikn auch s^hr. her.
Siehe , es sind für war seltzam^ Reuter.
Schort der Teuffei vomemster yordrab^r«
Wir sind die Reuter, wo denckt jr hinaus?
Reuter HenselL
Ey lieber Stallbruder, wo ^hprt }r zu Haus?
Sphort.
Unsere H[errn und Reuter das sii^d Le|;at^nj^
Und eins gros mechtigen Herrn Amasaten.
Sie haben uns voraus zu euch gesand.
Zu fragen,, ob jr könnet aus dem Braunschweiffer Land.
Und wie das^bst stehen die sa^chen,
Deni^ sie woIIq ungern friede machen.
Wolff Strauch.
O lieben Gesellen, die Mettei) ist scjbon ^eson|;en,
Wolffbeutel und das ganze Land ist schon, g^ewonncn
Ir hett ehe mi^sseii thjan zu d^n Sachen,
Wenn man hett wollen friede machen.
Wolff enbeutel hat gehalten ein Straus,
Die Gest sind drinnen, der Wirth ist heraus
Das wolt jr ewren Herrn sagen,
Der von Braunschweig hett die Leut nicht so solt plajje^i^
Auff anderer Herrn schadet^ nicht halben practicirt.
Auch so viel Leut auff sich gefürt.
Und gedrewet haben den Bache^ streiche,
Gedacht, sihe, das man dir nicht widerumb ein reiche.
So wer.e er bei Land und Leute blieben,
£s hett jn auch niemand so bald vertrieben.
Da er aber so viel reitens hat wollen haben.
Hat man jn das Röslein dazu müssen beschlagen.
Schort.
Nu unsere Herrn kommen heran,
Sie werden einander selbst sprecheü an.
m
Pluto.
Lieber £[err, odc^x* was ihr seyd,
Habt nicht verdriefl, das ich^su euch reit.
Ich wolt euch aoreden jun freundschaft.
Und bitten gute Kundscbaft.
Reitet jr aus dem Lager her?
Bit, saget mir doch on alles g^fer. ^
Wie es alda zugehet,
Und wie es ums Land zu Braunschweig stehet.
Wo doch der Herzog Heinrich mag sein,
Demi wir denken a^ch zu ihm hinein.
Wolten uns schlageu jnn die suchen
Ob wir künden ein l9cherigQn frieden niachen,
Herr Hans ungeni^nnt, Ritter.
Herr, ir wolt mir nicht für übel ^an.
Das ich ewem rechten Titel nicht geben kan.
Denn furwar Herr, ich kenn ewer nicht.
Ich will euch ahpr sagen on alles geticbt.
Das Land zu Bnii^chwig mit aHe Festen ist gewonnen,
Der Herzog ist dauon entronnen.
Er hat schendlich verlassen sein Land und Leut.
Wil jgenpf ^?l>.^?l WQ er sich erhole einer solchen Beut*
£r hat ^i4:h vop seinem weifsen Röslein selber gehörtzt,
Gott hat sein ubermut u^d. hoffart zu bodem gesturtz^.
Das er nun ist ein. Herzog on Land, ^
Sein Tyranney iind t|Lk jderman gemacht b^kant.
Gottes heilwertiges Wort hette er gern aus der Welt
^ getrieben.
Aus hofFertigem Stpltz sich an jederjpan getrieben.
Not fteyn* gesucht an allen orten,
Ümb sich geschmeist mit weibischen schmeeworten.
Hat 4^n ehrlichen Bauten kranjtz hart gegrieffen an,
Gemeint, wer jm uiemand zu gujt dem künen Man.
Hat aber nicht t^iüren verwarten der roten Schwert,
9 *
Furcht man möcht jm gestriegelt ban sein neiAes Pferj
Der Stern hat jm auch so fort seer |nn die Augen ge
schienen.
Hat gedacht , wol auff nur weit von hinnen,
Hie heliTen weder Wolffes Löcher noch Steinbrücken
Ich hab SU hoch gefaren, ich ihus mich nun bücken.
£y ja liebenierr so gehet es den, die Gott verachten
Andern Leuten nach jren ehren und gelimpff trachten.
Wollen nirgend an und oben raus.
Ehe nian sich umbsiehet so ists mit jnen aus.
Es helfen weder starke Heuser noch Festen,
Alles Dinges ein mas, das ist km besten,
Menschlicher Trotz mufs untergahn.
Allein Gottes wort bleibt ewig bestan.
Denn, wenn von anbeginn dieser armen Weltwesen,
Alle Historieen und Geschieht werden durchaus gelesen
So find man , was sich hat wider Gott gesetzt,
Das hat dennoch alles müssen untergehen zuletzt.
Wiederumb , wer auff Gott hofft und dem vertrawet.
Der hat jm ein starcke Festen gebawet.
Er wird auch verlassen nimmermehr,
Gott hatt jnn schütz sein Leib, Seel , Gut und Ehr.
Das solt der stolze Herzog auch haben bedacht
So het er sein sach gar viel besser gemacht.
Pluto antwort zorniglich.
Ey mein lieber guter Freund und Herr,
Ir gebt ein seer guten Prediger,
Meint jr, der Herzog sey nu gantz und gar verlassen?
Nein, es stehen die Sachen der massen.
Der Bapst, Cardinal, Bischoffund der Teufel jnn derHellen
Sind all jnn diesen Sachen sein Mitgesellen.
So ist all sein thun und leben auff unruhe gericht,
Darumb er viel wunderlicher un seltzamer anschlege er
ticht.
433
Hat sich. nacbt und tag.daihtt getragen,
b meint aber nicht sich selbst eu vertagen.
Aber da^ jmer jemand clarin solt jrren,
So schlechet untrew jren eignn Herrn.
Er wird dennoch gentlicb nicht ablan,
Wird sehen und richten ein newes an. N
So lawern jtzund änch sonst sein Bunds ▼erwandten,
Demi das man in so überraschet hat, sant anten,
Het gemeint es solt aber Vberredens gelten,
Und man würde noch lenger schreiben, und sich mit jm
schelten.
So wandelt man die Feder in Büchsen und lange Spies,
Fragt nicbts darnach wem das yerdriefst.
Ob Papisten , Teuffei und all sein Buudsberm,
Hefftig darumb toben , wüten und Körnen.
* * * *
Aber man wird nicht unterwegen lassen
Können wol wider einen Stein susamen blasen.
Ber die Evangelische verstendnis stos für die Stirn,
Und solten wir auch den Türeken zu liülfF jfuren.
• • • . '•
Und ich selber will einer sein,
Mein samen auch weidlich mengen drein.
Herr Hans ungenannt, Bitter.
Es ist ein geschiefn;,.man mufs fort wogen,
Ber es jnn seiner Hand hat , sitzt im Himmel droben.
Den müssen die Teuffelswürm auch drümb fragen
Wir wollen für dem geschmeis nicht so hart sagen«
Der Gott der lebet und alles erhelt
Hat denselbigen Teuffels Köpffcn alln bereit ein urteil
gefeit. '
Die wider Gott, sein heiiges Wort un alle erbarkeit stre«
ben wollen,
Das sie gehören in den Abgrund der Hellen.
Denn das wi^fste auch Hertzog Heinrich der fromme Mai),
Das jm fl^r i^iae Bosheit st^wren liani^,
134
r
V..4.Z 3i;i
Darumb dasHertzog Georg von Sachssen verscmean yvBt
Aus erofsem Mitleiden und betrühnis sprach. er das.
" ""••I '!.. ."M; ' 1:;.. a .. .. ^ fei''. > <
Nun wollt ich, das Gott im Himmel wer gestorben«
Et lieber ja. so.weren seiher ehrlichen anschJege. nicl
SO viel verdprb^Ji^ , .
Seit sie im aber all zurück sind gansn.
Und alles was er mit seinen Teuffels Ketten h^t ang(
Ist zuschmulzen ivie der Schnee,
So thut es nu dem fromen Herrn wee,
Das er gar d^rnider gestürtzet ist,
Dafür loben wir den Herrn Jesum Christ,
Der wird sein Wort und die dem anhangen wbl erhallt^ii
Den selbigen starken Gott wollen wirs lassen wältep.
Ziehet hin, lieber Herr, oder was ihr sejd , ^
t. . -
* * fc I
Ich wil auch sehen wo ich hinreit.
Pluto Mt zornig. ,
Reit hin inn meinem namen wer du bist,
1 -♦ »f, - . • ; t • . _ ^ '
Was schmerterst du vdn deinem Jhesu Christ
Ihr lutherische mü&t uns noch hart lan,
Und solt euch alles unglück bestan.
^ HerrHanns wirfft leU Hengst nimln.
/ Behalt dir lieber Gesell, Ich lieit dauon.
Beuter Hensell,
War für halt jr gestrenger Herr diese; Reuterev.
Ich melk das er der wütige Teufel au^ der Hellen^ scj
.Ich kann mich .jnn jre rüstung gar nicht s'chickenp
Sie haben sich wunderlich müssen zusameü flicken.
•' '■ '
Je lenger ich sie hab gesehen an,
Je mehr kam. mich ein grausen an.
Auch was ganz wunderlich ihr. Herr,
Da )r von Gottes. gewalt rediet, ward er gar irr. .
Kunde euch gar nicht zuhören mejbr,.
Es roch jm sawr jnn die Nase die Euangelische Leer.
iä5
Er wird freillcli zum Herzog von Braunschweig draB'n,
Der mus nu solche tröster liaben.
Die helffen aufFwic'keTii und Bedlin treiben,
Den es vvill kein re&lich Man sonst bey )m bleiben.
Man hat jn lernen kennen zu wol,
Seins guten gerüclits ist die ganze Welt vol.
Herr Hans,
tek wust aiicb nicht wie ich mit )m dran was,
Bey meinen ehren rede ich das,
Ich wäre lieber gewesen weit dauoii.
Denn dafs ich jm solt länge reden ausstan.
Sie mügen jmer hin yreidt von uns drabeh,
Die Drus und Vevi mit dem Hertzogeh haben.
Plü'tö redet, dfa sie Von ander komeji.
Dieser Ritter ist Türwär ein trotziger Man,
Das er so tapffer von Sachen reden haün.
Dies thun wil ich noch Weiter strecken,
eriBogen aiiscliiffter seer erschrecken.
Wenn sie es wollen an^reiffen mit solclier tapfferkeit,
So wird manchem ein practiciren noch werden leid.
Wer hets können glauben noch aussinnen,
Üas w&ik die grotsi^ besten so bald solt gewinnen.
ttat iaan den reieii sb risch getantzet aus.
So verlas sTch nur Keiner auff sein festes Haus.
Belial rund }r andern Gesellen,
Wir müssen scbliessen, war wir thun wollen.
Weil wir des Herzogen wesen nicht können erfaren.
So wollen wir unsere mühe und vergebens reisen auch
und Kunst sparen.
Zu diesen Sachen gehöret aller Papisten uund Teuffei list
leh furcht was wir jetiJt fümemen, das ist umb sunst:
Wr iniiinen bedechtig und ernste Ratschleg darüber han.
Icli acht wir reisen zurück, und zeigen unserm Her^
Luciper an,
136
Und berichten jm alle Sacben,
Der wirds wol vrissen wie ers wil weiter n[iaclieii.
Dai er bleibt jnn der Uellischen pein,
Und belffe allen unsem unruigen Papisten auch hinein«
Belial.
Pluto , dein Rath gefellet uns allen wol^
Sint ich mein bedenken dazu sagen sol.
Weil sich alle Papisten und unsere anhenger jtsund
bücken.
Keiner will sich lassen erfur lucken.
Das wir auch lawem und-seheli zu.
Wie man den Sachen weislicher thu.
Den unsers Herzogen anschleg sind zurlssen,
Er hat sich jnn seiner Klugheit beschmissen.
Er mag sich die Papisten widerumb auss wuschen lan,
Oder wil er bey uns ein wannen Bad han
So wollen wirs )m mit vleis bereiten,»
Und ein Gärdinals Mantel darüber breiten.
Das er mag baden und banketiren aus.
Zu ' Wolffenbeutel ißt er jetzt nicht, mehr zu Haus.
Das klein Teuffildiea wirft tich rumb.
Wend dicl^ Rösslin wir haben ein vergebene reise gethan.
Ich furcht es werden uns noch wol mehr anschlege eu-
rücke gähn.
Beschlus des Dialogi.
Gott hat aber eins beweiset seine macht,
Und den Papisten ein denkzedel bracht.
Darinnen sie mügen lesen und sehen,
Das jr praktik unn anschlege gar nicht wollen bestehen.
D^nn wie hoch sie scharren, trotzen und pochen,
So wird dennoch in die Schanze gebrochen.
Wenn sie haben zum höchsten aufF jrs anhanget maclit
▼ertrawetf
Der grofse Festen aus Dreck imd $^eiii gebawef ,
137
Und wollen pocben die ganse Welt,
So bat sie Gott gar bald herunter gefeit.
Und mütsens lassen nach seinem Ti^illen gabn.
Denn sein Wort bleibt für jhn ewig stan.
El sind son^ gar. yergenglich alle I^i^gi . .^ ;
Die auf dieser armen elenden Welt sind.
Wir werden auch nicht ewig leben,
: Mnsien suletst eine schwere Rechenschaft geben.
\ Das wir also gottk)s leben,' wüten^uhd toben,
Es wird alles suletast ein Ende haben.
'\ Und wer hie nacb Gottes willen nicht han gethan,
Wird dort ewig den spot eum schaden han.
Der liebe Gott wol seins Worts Verfolger auch beketen,
i Und jren bösen gifftigen anschlegen furder wehren.
' Das sie mügen zur erlienntnifs der Wahrheit kommen,
I Ihre grawsanie sünden durch Gottes Barmhenigkeit wev^
den entnommen. ' '
Das sie aucb bracht werden su der Seligkeit, v . . i :
Dasu helff uns allen Gott jnn ewigkeit
Amen.
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Grumh'&chsche Sündti.
»yriwi 1 1 i ii
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i 'N-.q Cth t i^g ah;
aabrst.
.1 1
Ans Johann Friedrichs. de$ ^ittl^m, Qerzogs z.u Sacthseii^
^p^ijjlici^en Schriften, vom Ursprünge,^ Anfang lu^i
ganzen Prpcefs der Wirtzburgischen und Grumbachv
sehen Han41ang|^n, ein kurzer Bericht und Auszug.'
Frank^j^ «. |[, 8. (Yalj^ias) Coriositäten. Weimar igi«. II. 66 1.)
Getruckt ini Jalir GfarisCi i^LXVII. "Bkf H a^K I
» c h lÄ i d t. *)
,"-i '
Dieweil ihr schlaffet in der Nacht,
Und Trübsal euch bekümmert macht.
Kom ich , genaimt die l^achtigall,
O Fürsten gut , in diesem Thal,
Zu singen euch ein schön Gesang,
Zu vrechen euch mit meinem Klang,
Dieweil der Frühling kommpt herbey.
Bitt , wollet meine Melodey
Gütlich in Gnaden hören an,
'Der Büchssen Knall abschaffen lahn,
Gute Freunde mit einander sein,
Und euch wohl bey der Sonnen Schein
*) Eine Handschrift derselben findet sieh auf der Grofshwio^l. Bibl,
KV W«i°»*^ antw dem Zsiohen 8. 4: 37 (4*).
13^
}..
Vertragen mit einander all,
Auf dafs verWt werd grofsr Tfnrall,
Den Eulen nit mehr hören zu,
* 'p-JO JfiM l.l.»
Die euch gemachet solch ühi^li. ,
w 11 1 •.
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Poeten solch gewohnh ei t hai^
Wenn sie zu dichten fangen an,
Dafs sie viel Götter allermeist
AnrafFen , umb ein guten Gei^t,. .
Dafs Ihre Reym mit Süfsi^keit ,
Gezieret sein , und wohl gejkleydt.
Ich weifs nit mehr deni^ ein,en Gott
Den rufF ich an nach seinem G,ebott,
Dafs ich euch all verms^hnen mag,
Anzeigen vieler Merzen Klag,
Vom grofsen Handel reden irol,
Wefs jeder sich verhalten ßollj
Doch dafs ich euch nicht lang aüffhalt,
Ist die Sach kürzlich so gestallt:
Grumbach der hat viel Guth und Land,
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Das behielt ein Stiift gerin in seiner Hand^
Daher entspringt der er^te ff eydt.
Der gemachet hat so mancl^en Streit.
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Marggraff Albrecht, der streitba^r Mann,
De» von W^irzburg wollt greiffen an.
Grumbach Marggräffscher Diener war
Wie ihm vergrimmt der Pfaffen Schaar.
Der Biscboff trauet ihm nit im Streit,
Begerte Fried und Einigkeit.
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Hie thet Grumbach ein grofse Treuw
^Dem Stiftt Wirtzburg und ganzem Gebeuw,
Eichtet auff Fried und Einigkeit
Macht dafs geschah dem Sti^t kein Leydt,
Verhindert selbst den Üeberfall,
Leyhet ihm Geltt in grofser Zalil^
t4q
Viel Treuw hat Grumbacli mehr getban.
Am StifFt Wirt«burg^ der ebrlicb^ Mann.
Denn da der Graif von B euren bracht ,
Viel Beuter und ^in grofse Macht,
V .,f}tf-.-. ,•.. '-,(1..,»
Hat Gfumbach Fleifs gewendet an^
Dafs er dem Stifft kein Schaden gethan.
Beim Kaiser auct erhalten hat,
Dafs er viel Beuter schielten that.
Welche den Stifit beschützet, h an, * "
Dafs ihm kein UeberUst gethan.
Nun höret su mit^elcbem Lohn
Die Pfaffen ihn bezahlet lion.'
Da Moritz und Albertus beyd
Hielten zusammen einen Streitt.
Marggraf Albrecht verlor die Schlacht,
Derhalben ihn der Stilft veracht
Wolt sein Zusag nicht halten mehr,
Diewoil Albrecht geschwechet sehr,
Wil ihm nunmehr kein Schuld gestahn,
Grumbach wollt sein Bezahlung haia^
Der Bischoff ihm wollt zahlen nicht,
Verachtet truzlich all Gericht,
Beraubet auch ,sein Land und Leut,
Vermeynet, er hatt ein gute Beutt.
Grumbach der ruffet an das Becht^
Der StifFt der macht viel Spiegelgefecht,
Der Kaiser selber redet an
Den BischofF, dafs er soll verstahn
Mit Grumbach kommen überein,
Sagt, dafs die Sach nit war so klein.
Der Bischoff bleibt auf seiner Bahn,
Helt Grumbach vor ein schlechten Maii|i.
Nicht lang hernach der Bischoff ward
Jfit einer Kuge] |?troffen hart»
/
14t
Fr- * '*• * *••>«!
Daran Gnimbacli iinscTiuldrg sicli
Bekennet frey xukd öffentlich.
Mit solcher Protestation,
■ >
Dafs ihm der Scfau-fs mehr Lejdt gethan,
Denn eim andern in dieser Welt^ 1
Wie er solchs saift sein EyA einheilt.
Grumbacli seuclit in fremde Land,
Sein Tagend macliet weit bekandt,
Und dienet den drey Lilien schon,
Welch führet die französisch Krön.
Mit Reuttem stark er wiederkehrt,
Die Pfaffen gewifslich hart verfehrt.
Man giebt ilim viel der guten Wort,
Dafs er nit also f ehret fort.
Grumbacli sich überreden läfst,
Fofgt ihrem Hath und thut das best.
Er meint, sie würdens machen fein,
' Sein Land ihm wiedergeben ein.
Gütlich die Sach ohn alle Wehr,
Zu Frieden stund auch sein Heger.
Da er die Heutter gelassen ab
Kein Pfaff ihm gute Wort mehr gab.
Ferdinandns doch das beste that,
Den Pfaffen gab in guten Rath,
Gütlich Vertrag zu nehmen an,
Die-Pfa£fen wolten nit daran,
Des grofsen Vogels hatten sie
Erwehret sich, sprachen sie frey.
Was sie dann mit eim Edelmann
Sollten Vertrag jetzt nemen an?
Mit Gedultt Grumbach so lange harrt, '
Bis er schier gar zum Bettler ward,
Nit treiben kunt ein lang Procefs,
Den liayserlichen Rechten gemeCs,
s
m
Dem Adel zeict seia JSettelstab.
sprach sie an umb .ein Keut^rgab. . .
Wiraburg, die weit berühmte St^dt^
Er glüchlicli ei^cenon^men |iat
Doch hat er nijt g^fordei^t das sein,
Verschreibui^g genommen nm» aHejn^
Die Pfaffen l^ssei^ leben all,
Kein Burger plüi|^ert dazumgl.
Der Pfaffen Kelph und Jilefsgewandt,
Damit sie treiben ihren Tandt,
Hat er da nit gerülirct an.
Sondern sie noph bewahren lan
Des Bischoffs l^off und K^nzeley
Für Raub er thet erregten frey:
Allein mit Siegel , Brieff und Eydt
INan er auf diJOsmal sein Beschey4^,
Die auch der Bischoff hat hernach
Versiegelt , und die ganze Sach'
Bewijlliget, ungezwungen zwar,
Wie solches allen offenbar.
•• • . .
Hett Grumbach sich daselbst bezahlt,
Und geübt allda. sein Gewalt,
Den Pfaffen genopimen all ihr Gutt,
Gebrochen ihren stolzen Muth
So hett er sich bezahlet frey, ,
War bewahrt für ihrer Buberey.
Solch s hat er aber nit gethan,
Hat jedem ja das sein gelahii,
Dafs er in F^rled die . Güter sein
Sein Kindern möchte geben ein.
Aber gcw^fslich er war zu gutt,
Die Pfaffen troib^ der üebermuth,
- Denn sie hernach ihr Brie ff und Eydt
Mördlich gebrochen oh^ Beschcydt,
1^
Sein Weify ^^%^ J^aii^^ un^ Gu^t
Daxu ein gj^QÜSjßp Ve^erm^tl^
An seinem SoJ^n setri^en lian^
Conrad Grmnbacb, wollt» recht, yerstahn,
DaOs sie ihm luan ein kleines hindx
Männlichs Geschlecht,, ^rn^oi^delj i^^schv^ind^,
Von Mutterleib getric^^n svr^r
Als MördeiTy solchß. ist offenbar,
Getrieben ihn yon^ Land imd Qut,
Gedurstet sehr nach seinem Blutt,
In seinem Namen tbun grei^u an
Den Apt von, l^cm« und dei^ Kau^fmann,
Dafs er zu heji^r Gnsi^^ n>ehr
Femer möcht koipoien) auch sein Ehr,
Durch famofs iQ.^cher sehr ge^heiidt,
Die konuneiji, »^nd in vieler Hcndt.
So han sie a|i|^h Wilhelm von S^ein
Sein Häuser abg^r^nnct, re.i«,
Junker Ernif^ij^^ v^n. Mand^fslpl^,
Sein Früchten a^f d^m F^ld zu Stroh ,
Gemachet tK^x^ nit leydBi^ wollt,
Dafs man d^^s^^lb Qinsan^meli^ solt. ^
Da Grumbach S9 ^f!if^^gfitiQ% sehr,
Johann Friedrich d,^r mit,tler Herr
Betrachtet sein ]^itt.?,rlich^ That,
Deren er gar viel erzeiget hat.
Auch ehren thim, sein Alter schwer,
Wie uns gebeut die Göttlich Lehr,
Sein Trübsal auch gesehen an.
Wie er verfolgt von jedermann,
Sich seiner so erbarmen thi^t,
Und nimpt il^L auf in seiner Hut,
Verhelfst ihm ^chutz und frey Gel^dt,
Dafs ihm zufugt ni^mands kein Leyd,
I
(
144
Und thät solchs mit des Kaisers flath'
Damit es ihm nicht bracht in Schad
Damit nicht ferner würd berührt
r
Das Römisch Reich, bis wurde verhört,
im Römischen Risich vor allen Stendt,
Und Jedem da sein Recht erkennt,
Solchs hat Ferdinand gelassen zu
Doch dafs Grumbach in Rast und Ruh
Sein Leben fährt, und jedermann
Auch rasten liefs, wie er denn than.
Das merket wohl ihr Edelleut,
Die ihr Grumbach umbringet heut.
Ist diefs der Lohn und billig Ehr
Pur Ritterliche Kriegeswehr?
Denkt doch ihr Fürsten alle gut,
Daurt euch nicht das Sächsisch Rlutt?
Johann Friedrich d6r tapfrer Heldt
Sein Leben also frömmlich stellt
Umb Gottes Wort in grofse Gefkhr,
Der Chur darum beraubet war,
Sein Söhnen liefs ein kleines Landt:
Denkt ist es nit ein grofse Schandt,
Wenn ihr die nun bekriegen wollt,
Die ihr billich erretten sollt.
Führwar der Gräfe von Serein
Für Gott wird ewer Kläger sein,
Den ihr den Türken jämmerlich
Habt morden lassen all zugleich.
Und habt ihm keine Hülff gethan.
Habt dennoch das Volk schätzen lahn,
D-en Türken wollen fressen gar, '
Ihm ziehen ab sein Haut und Haar
Die Kriegsleut auch bezahlt mit all;
Dadurch sie kommen in Unfall,
Wat
14S
Wasser getnuken t^tr den Weint
Dafe ihrer viel gestorben sein,
Was* denkt ihr doch, ihr Fürsten gutt,
Bekriegt ihr nicht ewSr eigen Blntt,
Und wendet för des Reiches Acht
Und scfaendet ewer eigen Macht,
Verlafst das arme Niederlandt,
Dankit der Bapst sein Spott nnd Sehend
Zu üben hat in seinem Sinn,
Bedenhts, was ist doch ewer Gewinn?
Sein diefs die Türken, die ihr wollt
Erwürgen, dnrcfa das Reiches Sold?
Mofs darum auch der Zoll am Rhein
Gesteygert und gemehret seyn?
Viel meynen , daüs des Türken ^Steur
Soll sein ein wares Fegefeuer.
Ist Grumhach nicht ein alter Mann
Der für Alter ki(um gehen kann;
Wenn ihr nun lange führet Krieg,
Was Ehr bringt euch dann solcher Sieg?
Er begeret doch nur Rast und Friedt,
Warsu soll den dieser elend Streit?
Soll Grumbach seine Güter lahn
Den Pfaffen, und selbst betteln gähn?
Weh euch, ihr falschen Zungen zwar, .
Die ifcr jetzt bringet in die Haar
Die blutsrerwandten 'Fürsten gut, «
Und stürzet so unschuldig Blutt!
Die armen Bauerii müssen dran^
In schanzen sich erschi essen lahn,
Ihr frefst und sauffet bey dem Feur,
Gedenket nit, dafs Christus theur
Das Menschenblut erlöfset hat,
Weh euch der grofsen Missethat!
WoftrFs hittor. ToUislieder. 4Q
^ I
146
I
Der Arme seufst, ^3fAjfi9f^4$'M^9 A^'
Und häuffet über ev^cjfi Q#l^ ^ch.
O Hayser MaximUiai^ i
Gott zier dein I&^aerlidw Unm,
Der Bapst stecket voll giftig Liit,
Des Reiches Fried ouwider ist;
Durch Einigkeit der fiUirsten 'Macht
Zunimbt, solches der Bap^t faetmcht»
Hierauf ist er beftifsen gar,
Dafs er euch nur bringt in die Haar,
Vermalmet so ^ure Bein und Minsk,
Dafs ihr ihm werdet nie su atoiii,
Last, sich anbetteh , wie eiat Gott,
Tritt euch mit Füssen, wre ein iirott.
Viel Hayser hat ev ahgesetat.
Die Türken wider sie ^gebest.
Da 'du empüngat die güldene Hron, .
Hast du das Evangelion
Zu schützen vielen zugesagt.
Denk ob es Gott auch wohl behagt.
Wenn jetzt die Hnr von Babylon i
Befördert werd durch deine Grooi.
Der, Höchste sitzt in aeinem Thron,
Und hat vorlängst gezehlet schon
Die Tag und^ßtimd des Scepters defpit
Die Zeit die ist hier kurz und kleitt.
Grumbach ein treuer Ditener war
Dem Garolo, wi« offenbar:
Der von Wirtzbuvg keiner Pärthey
In Truwen ist gestanden böy.
Dein Vater auch erlaubet hat,
Johann Friedrich mit reiffen Rath;
147
Den Ton Gniiii]Mie)i ßsa, gp)>epi -AdM^ff \
Damm hat er mit Mfftffofk. ^fv^tt
Yeracfat deini Kaytei^fd^ (^U*
Das merk, 9 yi|Jl^ffl^^i^^,
So hast du auch ftejiaiieii su
Johann Friedrichen, daft er in Ruh
Den von Grumbach behalten hatt:
Wenn du tolchs ein Miasethat
Erkennen willtt, bin ich su schlecht,
Und kann es preysen nit für Recht.
Ein Fuchs hie mufs begraben sein.
Das furchten be^e ^ofs und klein,
Viel sorgen, dafs Grumbach alV^in
In diesem Kriege sey ein Schein,
0 Kayser Mafimilian,
Niemand Gott widerstreben kan.
Die Augspurgisch Confiprsion
Was gab ihn doch der ^apst (är Lohn,
Da er lang hett das Best gethan?
Sein eigen Reich bekrieget sehr.
Dadurch geschendt sein eigen Ehr,
Da er unglucldiaft von Metz
Mit Spott abzo|;en ist zulets,
Gab ihm der Bapst nicht solchen Rath,
Dafs er den Scje|pter vojd ihm that,
Hiefs ihm ein K^ppeia |Ziehen an«
Als hette er ganz Üebel gethan,
Dafs er die Fürsten geben frj^y,
Und nit mit grofser Tyranney
- Das Bapstthum au£geric:htet gar.
Durch tausend Mord \uid 'manch .Gefahr,
Solchs woUstu, ]!{{[a^imilian,
Bitt ich in Gnaden auch verstalui,
Die all zu Gnaden nehmen an,
10 ♦
148
Die deiner KayserlitheR Gron
Ein Fufsfall thun demütbiglich,
pein Augen zeigen gnädiglicb.
Gedenk, dafs Gott der Höchst allein
Dir auch vergibt die Sunde dein:
Churfürst Auguste, denk daran,
Ein Beispiel dich erinnern kann*.
Albertus das Marggräflich Bl\itt,
Zusammen waren gehetzet auch,
Von Büchsen ward ein grofser Bauch,
Das Füstlich und das Adelblutt,
Noch heut das erdreich ferben thut.
War dir jetzt treuw dein Pradicant,
Sprach er, es war ein grofser Schand,
Dafs du so alt jetzt worden bist
Und nicht merkest der Pfaffenlist.
Denn Grumbachs unverdiente Acht,
vHastu erstlich selber voracht.
Dem Grumbach dienst gebottcn.an,
^Ihn gehalten för ein frommen Mann.
Auch hat Staupitz, der Diener dein,
Grumbach zugeführt zwey Fähnelein
Sehr starker wohlgerüster Knecht^
Da er mit gutem Fug und Becht
Wirtzburg die weit berühmte Stadt
O'n blutig Schwerdt erobert hat.
So sagt dir auch dein Conscienz
Ohn Zweifel ein sehr gut Sentenz,
Dafs der alt Churfürst mit seiner That
Noch Chur, noch EW erwirket hat.
Die Bede suchet auch mancherlei,
Dafs Moritz durch Verrätherey
149;
I
IMe Ghur belconunen , und mit Fugt
Jobann Friedrich dieselbig trug.
Hat dir Gott günnet nun die Ehr,
So sollt du prangen nit su sehr
Vertilgen nit dein eigens Blut,
Von dem du hast dein Ehr und Gut.
Es ist doch ja der Vetter dein
Denn du und noch ein Pfäff allein
Um seine Treuw und milde That
Umbringest mit deim eignen Stadt.
Kein Kronik solches preysen wirdt,
Darsu kein frommer Seelenhirdt.
Denk, dafs du auch bist Staub und Erdt,
Dein Leben hie nicht ewig werd.
Wiftu gehalten seyn vor keck
So sihe hin, und gewin Siget,
Welches der Türk genommen ein.
Dadurch wird auch der Name dein
Beruhmet sein und weit bekandt,
Im Teutschen und im Welschen LanJl.
Das Reich zwingt mich, ist deine S«g«
Du hast «her eine strenge Klag
Zu Augsburg im ^vergangnen Jahr
Herfur gebracht^ ist offenbar.
Der falschen Urgicht Instrument.
Hastu gesandt in Pergament
Dem Kaiser und noch andern mehr,
Dein Freund hierdurch geschendet sehr
Auch auff eines Menschen Mund allein .
l^ufs Grumbach überseugt sein. ^
Der von Wirtsburg und von Brannacbweig
Mit dir, seiin nicht das ganze Reich.
Ein Pfaff die Acht hat impetirt, .
und wer die^elbi^ exe<{uirt
»
l4ä
I
' Der tchendet ^eine «igen EÜr, -
Hofirt den Pfaffen ^Il^uselir.
Hettstu GrumbacU nit klaget an,
Wer hingelegt der alte $pan,
Auch aufgesühnet "vver die Ac&t,
Die jetsund iösen Bandet mäclii.
Wilhelme, denk an Bruder 4^1%
Denn wenn der .wird verdorbemn aein« .
Was wird Aodk endlich sein dein Lohn?^
Wirst du nicht haben Spott vifid liolui?
Dein Hers^ird sich bekümmern sehr«
Dafs du nit solches betrachtet ehr,
Was hat dein Bruder dir getiiaiiv
Dafs du mit Pfaffen spannest an^
Verderbst dein eigen Gu| und L^ndt?
Bedenk die Brüderische Bandt.
Pfi^graf dbt dk«in die Toehtir dein
Jetiunder $Ar betrübet seiif
Zwo Schwestern, die sWeeit Bvlidey Hon,
Ach Gott in gt^fter Tr««wer tteiii.
Der Mutter mufs solchs sein ein P«iii,'
Dem Vater aucU g0^ih ttichi kleüi.
Der Teufbl hetts auch gern gdnuich^
Dafs man didv m de» Beiches a^
Gethan hett» ist ihm berslfioh ley^dt
Dafs dir geWdrdc« gut Beschlydt;
Mfcb gern, wollt er dich firesien gnr
Mit Leib , mit See), mii Hant^ ittit Hiait^
Joachime , deine l^urlkiit,
t^on Brandenburg, hat ((eholfäb iiii
151
0 BrandenBurgiscli Edelleut,
Ewer Frombheit wird gefordert heut.
Des frommen Cäsimiri Knecht,
Welcher äifiilk hii gut Fug und Recht,
Der vienb^g JüAt i^fn ffieher war,
Wird geengstet iroji der Pfaffen Sehdar.
Marggraf Albrecht, den guten Hildt,
Da Moritz durch ^in KiTg^T geftjllt,
Hat Gfrumbach nit verla^ien thun.
Darum wird er gehastet nun.
«
Ghurfurftt von Maine , ein alt Geschieht
Wird gebai dir ein. guten Bericht.
Als Dietrich #aoii Bisthoff winr
Zu Mainz, den Ba^t strafft offenbahf,
Dafs er nur man^ht der deutschen Geht,
Wend vor, dar Türh der leg ini Fel4t.
pmmb Mainz die weitbeHihmte Statt,
Ein andrer "Biaß anzündet hat.
Ihid da ihm geö&et war die Pfort,
Viel Bürger jämmerlich ermordt.
Die andern hat er trieben aus,
Die Stadt plllndert von Haufs ea Haufv.
Noch ward da nit ttkuait die Atht.
Dasselbig, bitt ich, wol betracht.
Churfarst z^-Mainij, wollst >[rerden gleich
Dem frommen Bisphoit Dietereich.
Ghurfnrst von Colin, donh ctarai^t^
Wie dein. V^t^^ .Bischoff Herrmanim
Von PfafFea ^ihge^zßt vr^r.
All seiner ^f J^er^^^t jgar;
Hoch ist il|9^. Bq^hß »m grofs« Ehr«
Welche wird sterben nimmer mehr.
152
An dich ist nun mein cHristlicb Bittt
Dein frommen Vetter sehende nit.
\
Chnrfürst von Trier, dich hat dAin
Der Todt, welcher dein grofs Gewinn^
Dein Seele jetzt bewahret Gott,
Errettet ; ie aus aller Noth.
Dein Lieb su der Geometrey
Dein Landtafel wird melden frej.
Gott geb, dafs der Nachfolger dein,
Ein frommer Bisch off müsse sein.
«
Landgraf Philip , manches graues Haar
Hat dir gemacht der Pfaffen Schaar.
Führwahr wenn- du der Pfaffen Bott
Jetzt machen würdest gar zu Spott,
Wir preisen dich nach deinem Todt
Ein jedermann, und loben Gott.
Ein schelmisch Ffaff verkehret einig
VerSnderts n und macht ewig.
Wenn solch ehrlose Verrätherey '
Soll ungerochen bleiben frey,
Wird sich gewifs an Fürstlichen Blutt
Vcrgreiffen oft'der viereckt Hut.
Herzog von Würdenberg und Teck,
Für deine Thür ein Bügel steck.
Wenn Gotha wird geschleifet sein.
Und Philippus gelassen ein, ^
So steht in Gefahr der Nachpaur dein,
Ich mein den Pfalegraf an den Bhein.
Solchs lafs dir sein ein treuwen Bath '
M^rk zeitlich drauf, und nit zu spat«
153
Sibylla, die from Herzogin
Von Clcv, ja 'war die Schwester dein,
0 Prins von Clev die hat gepom
Johann Friedrich, der jetst den Zorn
Der, PfafFen tragen mufs« allein.
Die Sach lafs dir befohlen sein.
Die Noth ist jetzt vorhanden hart,
üficht einer auf den andern wart.
Euch Beichstätt, bitt ich, thut gemach,
Bedenket vor gar wohl die Sach,
Des Goldes habt ihr nit zu viel,
Verschütt es nit zu diesem Spiel.
Ihr von Wirtzburg, denkt wohl daran,
Was Spiel ihr habt gefangen an.
Ihr habt gebrochen Brief imd Eydt,
Gestiftet Jammer und grofs Leydt,
Geistliche Leute wollt ihr sein,
Darumb folgt auch der Lehre fein
Geistlicher Schrift, und merket wohl.
Wie jederman. vergeben soll
Seim Nechsten alle seine Schuld,
Dafs ihr behaltet Gottes Huld.
Grombach ist euwer Lebemann,
Hat ewem Siifft viel Treuw gethan,
Weil er -euch treiiwlich dienet hat.
Mit seiner ritterlichen That, •
Obgleich er irge^ds Unrecht than^
So will -^ sich doch weisen lahn,
Horatio ein Missethat
Vergeben ward ohn allen Schad
Der Bechten, weil er Bitterlich
Wider die Feinde gehalten sich.
1Ö4
{
O Kay«er Maximilian,
Bin wollest aie Sach recfit verstahö.
Fürwahr die t^estung Grimmenstein
Ist deiner Hoheit viel 2u klein
Kein Ehr kann bringen dir der Krieg,
Ob gleich in deiner Hand der Sieg.
Wiltu, dafs deine guldne Krcin
Ein ewig Ruhm und Lob soll hon,
So rech den Grafen von Serein,
Nit unterdruck iie Diener dein
Die dir mit Lieb und auch mit Bliitt
Zu dienen geneigt, auch all ihr Gütli
Zue strecken han gebotten ahn '
Für deine KsHserliche Krön. •
VeAer gnugsam beyde Partheü,
Lafs alle Ständ^ richten ftey,
Churfürstliche Bitt Qicht veracht.
Von den du hast die hohe Iftacht.
■
Johann ^riedU^ich, dehi Dierier gi/t,
Zum Rechtbn sich erbitten thut.
Nichts anders von dem ftöihis^hcftt ftiH '
In diesem Kri^g geäuchet wli^^t,
Denn dafs dasSäthiiäch Blüi ^Ütii^ädi,
Und er mocht Wäschen ikiiie HihÜ,
Wol in def Wliderlä'hdfer Älut, '
Damach ihn fieni^ dürsten itivk.
Ich bin ein g^i^^ds Tt^gM^iW
Mein Gesang hi kufs, ihein ^H fit ItÜlüi
Nembt diese Melodey vor^t,
Der liebe Gott etich äU behut.
ligii>l
tbi
Ein &äck von einem PaMtaUoeo zar Süät der BHä-
genmg der Stadi Gotha nad Fesimtg Grimmen'
stein geticktet worden und a^f$gan§E^ Anno do-
eam 1567«
(iu iiaw. Haadtchrift anf der Grortliercogl Bibl. xu Weimar. (J.(i. i.)
£( bat mich zwar noch nie betrogen
DeÄn es ist wahr und liicht erlogen
Bab auch gahr ofFt und Viel gehört
Wenn gleich was auch verzogen w^rdt
Das dnunb nicht weggenommen ist,
So gehets auch zu dieser Frist
Es seynd beynahe zwey gantze Ifahr
Bas Johann Fridrich gewamet ward
Er solt sich Grumpachs gäbr entschlagen
S&nst wurd man Ihn seines Lands verjagen
Solt nicht lenger gehn uf der Bruch ^)
Denn Sie vmrd gehen zu Trum und Stücli
Weil sie gestochen hat der W^^i^
Endlich iSaHen m's Teuifels Thurm.
V
' • • •
Es hat aber nicht Statt hörinen haben
Man hat gleicliwohl gehegt die Knaben
Die da seynd ins Keysers Acht •
Welche vorwahr hat jgrofse Macht
Dnunb Keyser Maximilian
Den händel recht gefangen an
ins weisem vorgesetztem Batli
Der Sach zu helfTen mit der That
Bat sampt dem gantzen reich beschlössen
Wiewohl es GrumbacK fast verdrossen
1 1
. • *
». '
*) Aatpttliuif ant d«t fieriogt Hansler o. Johann Brück.
156
*
Man soltt die Echter rotten aufs
Zerstören das reubrisclie Hajifs
Welchs hat den nahmen Grimmenstein
Vermeint es sey mir fest allein
Zu wieder dem gantsen reich
Dem 6s doch ist gahr viel su leicht
Das sol man zerstören im Grundt
Damit zergeh der Echterbundt
Dn^mb hat der Kaiser unverholen
Dem obristen Krigshem die S'ach bevohlen;
Augustum den viel tapffem heldt
Für Ghur und Fürsten aufserwehlt '
Ihn zu eim Oebersten gemacht
Zu Execution der Acht«
Und ob er wohl langmutig ist
Gewesen bifs auf diese Frist
Alles was ihm ist geben Schuld, ^
Hat er getragen mit Gedult
Das verschont wurde Land und Leut
Die man verterbt zu dieser Zeit
Er wird doch endlich aufwachen
Seinem Feinde Mühe giiügsam machen
Hat auch allzeit lieber gesehen
Das möcht sein Oheim in Frieden stehn
Zu ihm gesandt viel redlicher man,
Die ihn treulich ge warnet han
Er solt die Echter vonn sich thun
Wann ihm sein Land solt bleibn in, ruh.
Weil aber solchs nit ist gescheen
So mufs es auchjiunmehr so gehn
Dafs Hertzog Augustus fort mufs
Wiewol Ihm ist gar heine Lust
Weil es aber vom reich beschlossen
Mufs er darzu sein unTerdrpssen
187
•
üfi ein gehorsamer Cburfdrst
Den doth allzeit nach Frieden dürst
Dem Kajser und dem ceich pariren
Sein Krigsvolck hin fOr Gotha fiiren
Wiewohl man ihn hat lang verachte
Werdt man nun sehen seine macht;
£1» dan geessen werden Fladen,
Werden sich finden Boltzen laden
Baraufs man nimpt die Boltzen hart
Fein glatt gedreht nach aller Artt
Pie werden durchs Feld einher sausen
Gleich wie ein Donnerschlag prausen
Zam Grimmenstein ins Reubrisch schlofs
Obs gleich dem Teuffei trug yerdrofs
Das Blat darnach man zielen soll he wer
Das ist ehrloser Schelm'^und Strafsenreuber
£s ist ein rechtes reubersnest
Vor dieser Zeit ein Thumb gewest
Der mufs werden zerstört hn Grundt
Damit zergeh der Echter Bundt
Sonst wirdt nimmer kein Fund zu Land
Dies sag ich Eckart unbekanth
Wenn dafs wirdt alsa ergehen
So^ ist der. Sachen recht gescheen
Aufs dem bald abzunehmen ist
Wer stifft ünfri^d zu dieser Frist
Nemblich Grumbach der grecÜte Man
Der den Tumult gefangen ahn
Indeme er Wurtzburgk hat gepocht
' Zum Fürsten genommen sein Zuflucht
Der ihn denn zu sich hat genommen
l^h förcht es werd ihm nicht bekommen
Lest lieh gar kein Wamuhg bewegen
Sondern thut noch die Echter hegen
\
m
Damit dem rieh hart yfie^TBtatßht
Also im Uiijgehoi:$am lfl|]|>t
Dieselbig Wiederset^igkjeit
Bringt grofs Jamjner u^d ^i^^^^^jd
Der Krieg kein ander Ursach hat
Den GnImbacJi und den ^Brudien ratb
Von den der Fürst verblendet ist
Das er sich nun ^u dieser Frist
Waget für sie sein Land u^d Leuten
Dann ihn gar Niemand kann bedeuten»
Daraufs dann folget Jammer und nott
Darin ihr Grumbach gfuret hot
Drumb wolt Augustum entschuldigt haben
Denn er Ampts halben hett getha^
Das Keiserlich mandat betracht
Sein Krieg,esTolk vor Gotha br^cjbt.
Damit er gehorsam leist dem rpich
Mit andern Ghur und Fürsten gleich
Die auch müfsten zum Hauffen kommen
So ich anders hab recht VernQmmen
Und ist erlogen das Gedicht,
Dafs Grumbach der lofs Bösewicht
Hat neulich untter das Volk gebracht
Da man jetzt sol volzihen die Acht,
Wie ich glaübwirdigk hab gehört
Spricht er es lang in Gottes Wort
Das wolt Heiser Maximilian
Mit grofsem ernste greiffen kann
Die grofse dicke feiste L.ü^en .
Zu glauben ist über mein Vermügi^n
Denn es bringt mit des. Beichs abschied
Man solt im Lande machen Fried
Wirds müssen fast al8)0 zugehen
MVie man dann künfUg wird ersehen
IM
Die Echter inffii mtok iroMH «ti6
Eins TheiU füereB smai Qalg^li tumft
Gnimbacli akker, der eJirloft Msmn
Furclit ich, wird mÜMen besser
Wühdmm von Crämbaeh ßhtl&tes Itebm wiä
Thatßn.
Ex JM. Heidettfeld.
(▲mt F. IfMts Gropp*« WirtBbiitgat«h«r Okroaik P. I. 8. iTi.
Wttibmfg 1748. ■.)
1.
Mit Lust 8o will i^li heben an.
Wie ichs im Gtlittd erfahreti kau,
IHe sieben Reymen «winden.
Von einem Edehwn in Frenjkenkndi
Ich acht, er B^ .em^b wohl behandl»
Ein neues Iiied zu singen,
Wilhelm von Grumbach heist der Manu,
Ein Held sträfflicher Thaten,
Zu trachten fing er seitlich an
3fit Unruh frühe und spathen.
Nach stolzen Pracht und grofsen Guth
Gott geb, wie er gleich das beham,
Darnach stund ihm Hertz, Sinn und Muth.
Zu vielen Künsten hat er liust
Es fehlt ihm nur, dinft er nicht wu«t
Ein Meister, ders ihm lehret.
MiU artifex 1>ald zu ihm harn,
Den Grumbaeh-för sein Sohn aufnahm,
Der Sohn ihm diainaeh ehret*
160i
Mill artifex gar gscWind mit Freud
That ihm viel Lehn aufgeben 5
Grumbach schwur ihm ein harten Eid,
Dieweil er hStt das Loben^
Wplt er ihm defs geh'orsam. seyn,
Wolt ihm dienen bis in sein End,
Defs ivurd sein Geld und Guth nicht klein.
5.
Der Ktinst waren so viel zu mal, ,
Dafs mans nicht hajoin erzehlen all,
Wie er sie hat getrieben,
Wie er sie Tag hab zugebracht
Die nacher seynd geschrieben.
Da wirst du finden hlar und hell
Des treuen Helden Tugend.
Was ihn sein Meister lehren thät,
Das bracht er bald in seinen Kopff,
Gar g'schwind^ er alles gelernet hätt^
4.
Als im fünff und zwentzigsten Jahr,
Aufrühriscb wurd der Bauer - Schaar,
Da thät man bald besetzen
Das Schlofs zu wirtzburg ob der Stadt,
Auf dafs die Bauren mit der That
Dasselb nicht thäten verletzenb
Fürsten, Herren, viel Edel-Leiith gut
Im Schlofs sich liefsen finden:
Erstlichs Grumbach, das theure Blut,
War auch bey ihnen drinnen ; ,
Wie wohl ihn solchs bald reuet gar
Dann er war lieber gewesen cUraus
Wohl bey des aufrübrisch Suliaar*
5.
I
/
1
I
I
161
5.
Ans Kunst tein's Meisters er von Stund
£i]i sehr geschwinden List erfund,
Sagt bald su diesen Bingen:
Wir seynd Jtirwahr im Haus zu schwach,
Darum lasset mich hinaus gemach
So will ich euch herbringen
Heins gleichen Helden ohne Zabl,
Das Schlofs darmit eu stärcken.
Der Rath gefiel den Herren all,
Thaten den Schalck nicht mercken.
Grambach «pg mit Freuden dahin.
Er dacht heimlich in seinem Muth,
Beyn Bauern hab ich halt grossem GVinn. ^
6.
«
Im Schlofs warteten Herren und Ki^eeht,
Wann Grumbach käni, und mit sich briaht
Sein Ritterlichen Hauffen,
Grumbach dacht aber im Hertzen sein,
Ihr brjg^ mich nimmer zu euch nein.
Der Held war da entla^ffen.
Heimlich er sich zum Bauern tb£t,
Starckt ihre böse Thaten,
Dann er eine grosse Hoffnung hätt»
Es seit den Bauern gerathen.
Die Obrigkeit zu dämpfTen gar,
Alsdann wolt er der Führnehmst seyn
Unter der aufrührlscheii Schaar.
7.
Als aber Gott wendet das Spiel,
Uad der aüfruhrischen Bauern viel
^8Lr>i hittor. VoUian«d»r. ds
Ohn Zahl wurden erschUgen;
Auch mit dem Bad und Schwerdt gericht,
Dem Grumbach gefiel der Handel nicht,
Der Held fing an zu zagen,
Er dacht: solt man es werden g'wahr,
Dafs du Yfätst Bäurisch gewesen,
Verlieren müst du Ropf und Haar,
Du könntest nicht genesen.
Nun weifs doch sonst niemands danron,
Dafs ich aufrührisch gewesen bin.
Dann 'Florian Geyer der Edelmann.
Der Bauen» - Hauj^tmann , miercht ich wo]bl.
Welcher mein Schwager werden soll)
Dann ich hab ihm versprochen
Mein Schwester Annam zu der Ehe,
So bald d<^ Bauern -Krieg ^et*gieAte,
Er Inufs werden erstochen.
Solt er verrathen diesi» Saehy -
Ich darff Ihm nicht veittrauen.
Er brächt mir grossen Ungemach,
Darum so mufs ich schauen,
Dafs ihm die Spraeh rerleg, dann sdnst
Bleibt es gewifs verschwiegen nicht;
Ich mufs brattehen meines Meister Kunst.
Ein solch» g'schali auch in kiirtser Zmt,
Florian Geyer zum Grumbach reit
Ohn' Sorg wohl in sein Hause:
Willkomm du lieber Schwager mein,
Sprach er zu inm in falschen Schein»
Er mufs bald wieder hinause.
1C3
Gmmbach tchiclit Imidi set* bltttigf Boll»
Seim Schwa^r hianaoh bedi^nde,
Liefs ihn Im Krtnuchate siecbea «u ledt'
Dafs er blieb an dem Ende;
Drob freuet sich Grumbwh gar sehr,
Nun bleibt verschwiegen all dein Sach,
Kein Mensch erfahrt es immer mehr.
«
10.
Das war des Grumbachs erste Prob,
Sein'm adelichen $tand zum Lob,
Thät sich drauf weiter üben;
Raubt auf der Strafsen hie imdt dort,
Zu stifften Krieg, Jammer iind Mord,
Das that ihm sehr gelieben.
Sein Knecht Peter halt defs hein Lust,
Thät sich in dienst versprechen
Gen Nürnberg: der Grumbach wüst
Solchs bald an ihn zu rächen;
Gab ihm zum Abschied einen Trunk,
Der Knecht schrj'e über den Grumbach Mord,
Starb bald, und hält seins Dings ^»ung.
*
11.
Hernach der theure hühne Mann
Stifftet ein grosses Blut -Bad an.
Dem Teutschland thät es j^nde;
ittfs Gel4 war all sein Sach geriebt.
Des wolt er hurt^uif|i manglen oiGbl,
Verrieth sein Yai|ef lande:
Er sprach cum Lebfft- Herren sein,.
Soll man diesen Kneg stillen.
Viel Gelds müst ihr tragen Itereiü)
Die Säckel miisi ihr uns fallen;
11 ♦
164
Eyllf Tonen Golds für Strapat,
Gebt her, so seyd ihr Krieges frty,
Ist mein verpflichtet treuer Radi.
12.
Darvon gebühret mir auch ein Beut,
Bs ist gar gut^ aus fremder Haut
Viel faiste Riemen schneiden.
In achtzig tausend Gulden wehrt
Müssen mir gewifslich seyn beschehrt, ,
Der 8tifft mufs sich drob leiden.
An Güttem ihms gegeben ward,
Defs hatt er sein Genüge;
Es musten auch zu dieser Fahrt
All sein Lehen an fuge,
So er vom Stifft Wirtzburg gehabt,
Geeigent werden allzumal,
Gar hoch der Held allda eintrab.
13.
Es währet aber eine kleine Zeit,
Der Kayser ham, und bracht viel Leut,
Dem Grumbach kamen Mähre,
Dafs er hätt grofs Unrecht gethan.
Der Kayser wolt ihn straffen lahn,
Dux Alba zog dahere.
Grumbach ritt bald gen Wirtzburg ein,
Sei*m gewesenen Lehen -Herren
Bekamt er, dafs es unrecht sey,
Sprach, er wolt ihn fort ehren.
Was er empfangen hätt an Fug,
Gab er wieder sein eigen Gut
Wie vor aufs neu zu Lehen auftrug.
165
14.
Er thät da neue Lehens - Pflicht
Hats aber länger gehalten nicht,
Dann etlich \venig Wochen.
Als sich ein neuer Krieg fing an,
Wurd Grumbach wieder ein treulos Mann,
£r fing an , sehr zu bochen :
Sein Pflicht und Eyd er gantz yergafs,
That sie gar nicht aufsagen,
ins alten Neid, Stoltz, Pracht und Hafs,
That er noch ein Tuck wagen,
Sein's Lehen - Herrn abgesagter Feind
Zug er stracks zu ohn alle Scheu,
Der grosse Böfswichts Schalck geheinfl.
15.
Das Stifft helfR; er mit Rath und G'walt
Brennen , brandschatzen mannigfalt,
Üoschnldig Blut vergiessen.
Plündert verderbt sein Vatterland,
Er hielt es gar für keine Schand
Wolts Handels bafs geniessen.
Von solcher grosser Tyraney
Den Stifit zu defendiren,
Die Gegenwehr man brauchet frey,
Gmmbach ihät da verlieren,
Aus sein verschulden Raab und Guth,
Dann er hatts gar zu grob gemacht.
Gar zornig ward in seinem Muth.
le.
Der Grumbach führet grofse Klag.
166
Vor Kayser und Chur - Fürsten.
Der Kayser eu ^em QischofT apraclii
Er solle heimstellen die Sach»
Ikr Majestät zu schirsten;
Wolten die Sach yerhöreQ gar,
Und einen Ta^ an setzen«
Der Bischoff da gehorsam war^
Keiner solt den andern yerleteeni
Grumbach' dacht aber in seinem 3>IUiv
Last du*3 homme|i zu. der Verhör,
$o hast der Sachen Iiein Gewinn»
17.
Er rafft gfir bald sein Meister an,
Dafs er ihm wolt hülflich beystahn,
Sein treuen Rath ihm : geben.
Mill artifex thiit solchs mit Fleifs,
Er sprach gar bald in stiller Weis,
Den Bischoff bring ums Leben.
Grumbacii ihm des gehörsam wkr^
Gen Wirtzburg thäi er senden
Ein tyrannisch Blut - durstig Schaaf ,
Sein Willen zu vollenden;
Den BiSchoff sucht in seiner Stadt
Mit List und unversehener Ding,
Schi esset den Pfaffen stracks zu todt.
18. •
Solchs richtet aus die blutig Schaar
Im acht und funfftzigsten Jahr
Des funffzehenden Aprillen,
Der Löblich Fürst erschossen \vard,
Ein Fuchs 9 und ein von Wencliheim JBArt
Blieb todt um BiichoäTs willen.
16*7
Ein Freiherr waA sweeh fiffite ^
Wurden geschossl^ jarneft«!!^
Gott hielt sie ^het In s^ner lAtt,
Dafs sie blieben bey Leben :
Also Grumbacb su die^^ Fahrt
Ein Fürsten - Mörder worden ist,
Vergofs äueh eAeÜ tttit so EkH.
49.
Er meint er ha^ wohl AU9§mdtit^
Sein Sach müst nun vrerdAn geidiliclii,
JetBt ward er schön genesen.
Aber ^^r grausam TOrdUKh Moii
Macht ihm sein Sach ÄRger biiifofi« •
Dann sie vor ^{wniienj
Da könnt w» ^dffll hw YftArAg»
Kayser Fer4i|t9iid a«f d^m Bokha -' T^
Zu Augspurg die Sach för nahm;
Der unchristlich tyrannisch Mord
Die Sach nicht könnt veHragen lan,
Im TeutycjhliBif^ ^e^cjlcben ni^ ,K^f r4 g/f}^}
Der Kayser weist ^fe ^ch äni Recht
Ans Gammer-I&erich't, dk iolt sie s^ht^i^t
Schleunig werdfc'n aüsg'ett'a^eh 5
Grumbach veracht Aäi Kaysers Ge6ott
Hielts Gammer- Gericht nur für ein Spöt^,
That seim PrööÜrafor sagen:
Er solts aufsieheiiV %6 Uig ^rs l(t>ni,
Er hatt da ntdfiü %u j^bwiAneni
Wann mir m^JÄ W}i\^^ dk» Lebön fbn'u'i, "
60 luuin ich ini^ if»iiAii«a j
166
yit seintfni Rath und HOIff ich will
Anfangen bald in kurser FriH*
Ein teltssam, abeniheurisch Spiel.
fl.
Grumbach verliefs sich auf sein Kunst,
Und dafft er hatt seines Meisters GunH,
Sammlet ein blutigs Gesinde;
Seltzsam, unerhört Instrument,
Hatt ihm sein Meister Eugesendt,
Er Schicht es hin geschwinde.
Ins Closter Wechterswinhel her
Der Dom -Probst, Reichard von der Kehr,
Den thäten sie da finden 5
Sie fingen und schleppten ihn hin.
Den Grumbach ham ein fremder Gatt,
Er sprach, das ist ein gut^r Gewinn.
S2.
Grumbach hernach sich schnell aufinacht,
Ejlt nach Wirtzburg bey eitler Nacht,
Er sprach, heimlich thul schleichen,
Ihr gute Gesellen allsugleich^
Zu Wirts^rg wollen wir werden reich.
Keiner thu von andern, weichen* .
Im grossen Nebel früh vor Tag«
Liefs .er. dicbi&cb aufsägen
Ein Pf ort am Mayn, wie ich euch sag,
Durch ein Böfswicht verwegen.
Niemand in der Stadt wards gewahr.
Des freuet sich der Gr^mb^iGh fehr,
Mit seiner blutig Rott und Schaar«
1
169
25.
illda ritt ein der Heide Greifs
Mörderiscber und diebischer Weift«
N^ch Blut dürstet sein Hertze;
Erschossen wurden da behend
ZwölfT Burger unschuldig , elend.
Die Burger all mit Schmertee
VergVältigt wurden mit der That,
Land - Fried-- bruchiger Massen,
Sie ritten in der gantzen Stadt
Durch alle Platz und Gassen:
Also Grumbach die Stadt einnahm
Durch schelmische Verrätherey,
Hey Nacht wie ein Di^b herham.
24.
Ihr keiner hat verwahrt sein Ehr.
Wies von adel ist kommen her,
Sie fingen an zu stehlen ;
Beraubten und plünderten bald
Geistliche, Weltliche, Jung und Alt,
Es kont ihn da nicht fehlen:
Edle Frauen und- Jungfrauen viel
Jung Pupillen und Waisen,
Beraubten sie ohne Maas imd Ziel,
Dergleichen man nicht thut leSjen,
Von dem Adel in Teutschen Land,
Dafs einer diesem Hauff en gleich
Getrieben hätt Mord, Raub und Schand.
25.
Billig soll man lojien mit Schall
Pie gewaltigen Nacbf-.fti^^ ^U»
170
Dann sie thäten aufweeKen
Die schwanger Weiber alleiimal,
Zwo lind fuiil^sig iu einer ZabZ
Thätens dermassea ei^chredjben,
Dafs ihnen die Kind l^gingen |o4tT
Der Matter viel darneben
Litten dergleichen grosse llothf
Musten auch lassen i|ir Leb^n«
Heist das nicht g^oohten ritterlM^h?-
Wer unschuldig Bluf auf ^ich lädt,
Bleibt nicht ungestraffi« glaub sichfrUcb-
Grumbach bald tu den Herren sprach«
Gebt ihr mir nicht meinen Vertrag,
Den ich euch thu benennen,
Erwürgen will ich Jung und Alt,
Mann, Weib und Kind, will auch alsbald
Die Stadt zyL Grund verbrennen.
Wie ers wolt thun wider ehrlichen Braüph,
Must maus auf Papier schmieren.
Der BischofF und äas Capitul auch
Soltens hernach confirmiren;
Der Kayser solt aussöhnen jgj^r
Di« Fürsten- und Adels -Mörder grofs
Darzu die räuberische Schaar.
77.
Aber Grumbach nicht einen Tag
Hielt diesen nichtigen Vertrag,
Hat denselben gebrochen,
Gar bald er zu sein Hauffen spricht:
Unsers Bleibens ht hie llkugibr ni^ti
Ich bfib mich mm ierocbeh«
^
in
Den MÖrdeiti 'uiid d«ii RaiAern |JtoitAi
So sieb aus der Stadt madtten,
Sie waren alle wdrden reicli ;
Grossen Raub aus der Stadt brachten,
Ein jeder vog wieder zu |Iau8.
(Morden, Rauben und SteHlen macht reieb.
Wann man« einen recht lafst lernen«)
28.
Gar bald Kajrserliche Majestät
Um solch Land -Fried -brüchige That,
That in die Acht erkennen;
Die Mörder und Rauber zu Hand
Grumbach, Mandesloe, Stein genannt
Ihr Geselleii thut man nennen.
Es war ihm aber ein schlechtes Ding)
Thäten den Kayser verachten;
Grumbach zu seinen Gesellen anfing:
Potz KrafFt, wir müssen trachten •
Nach ein*m Orth, da wir sicher wohl
Können seyn, zieht mit mir zu Haus,
Keiner uns da nidhts atbbredien soll.
Klein Haus das heifst zur HöU h^eta,
Es ist gebaut so fest und fein,
Drin wollen wir wohl bleiben.
Und haben einen guten Ihlth,
Trutz dem, der ims darin was thut,
niemand "soH uns austreiben ;
Defs freuet sich die Ge^Uschaft ^ut
Der Herberg also schdne,
Lttcifer auf sie wartea thW
Wird ihn %€tiw den IiObnOf
I
172
Wann kommen wird eins jedes Zeit»
Die Stund wird doch nicht bleibeh aiiSy
Sie komm gleich morgen, oder heut«
50.
Also habt ihr mit hurts ersehlt,
Was für ein grofser, treuer Held
Grumbach doch sey gewesen,
Was für ein grausam Mord. und That
Sein Lebenlang getrieben hat,
Dergleichen man thut lesen
Von keinem Fräncki sehen Edelmann.
Billig thui mans beschreiben,
Er wills darbey nicht bleiben lahn,
Wills noch furbafs hin treiben.
Will alles Unglück stiffte'n an,
Leib und Seel setzen in Gefahr,
Sein Meister der Teuffel wils von ihm haik
r (
\
31.
Docb seynd all sein geübte Stück
Nichts anders dann heimliche Tück,
Ehrlich hat er nie troffen.
Als g'schach in der Braunschweigisch Sd&lacfat»
Der Held sich gen Hannover macht.
Steckt sich hinter den Offen.
Hätt er Wirteburg gegriffen an
Bey Tag ehrlicher Weise,
Und man ihm nicht hätt können besUhn«
Möcht sich rühmen der Greise.
Wie ein Dieb kam er aber dar,
Das Herts hatt er nicht in sein Leibt
J4\L krümme» sonst einem 919 Hw^^
173
53.
Der uns diefs Lie^lein hat gemacht, ^
Er hats vom ihm selbst nicht erdacht,
£8 ist als gehörter massen,
In rechter gründlicher Geschidit
Ergangen, und ist hein Erdicht,
Darhey so will ichs lassen.
Halt Gmmbach nach Tugend und Ehr
So emsig thuen streben.
Man hätts geschrieben auch hieher.
Weil er aber sein Leben
Mit Schelmerey hat zugebracht,
So ist ihm dieses Liedlein schon
Zu sein verdienten Freyfs gemadbt.
Def Teäffels Ritimeisiers Wilhelms von Gmmbach
tami seiner Mit-Genofsen rähmische TTiaten, LtC-
ien und Fürhaben.
Ex. MS. Heidenfeld.
Qropps WQrib. Chron, T. I. S. t79.
£s ist verborgen niemand zwar
Und scheint am Tag gantz offenbar.
Wann aus des Rofs verfeulten Mist,
Ein schnöde Weps erwachsen ist,
Dafs sie das starhe Rofs in Noth
Ja mit ihr'n Stachel bringt in Tod.
Ihr tödtlich Gift wird* schnell gespührt
So nur ein Ader wird berührt.
Also und gleichei: Weise thut
Gmmbach gebohrn aus Edlen Blut,
i74
Verfolgt, verdruclit, soivnacht und gefeit
Den Hocfafgeloliie^ A4«l webte.
Sein Elter» und di^ Yovfidlvfr all
Von langen Jabren in groiter Ztabl,
Vor allen Dingfft kohßn fieUebt
Die Tugend, uncl tiob 4^in ge^bt,
Wilhelm folgt viel c'm sedier Bahn^
Nimmt sich gar bö$er Hifndel anjt
Gleichsam ein reissend Wo|if im, firipfii
Zu Boden stöfst und bringet üum
Airs, was vor ihm nicjp^i flifb?n kmn
Also thut er sich untetstabn,
Durch böslich ltiAt% Giewissen • l«a,
Mit Gifft und sdiröchllebefli MoffA-fi^h^f«»
Ohn Unterschied beyde, Freund und Feind
Zu richten hin, ist unvemelnt.
Doch alles heimlich imerwart:
Ist da» nicht Blut - verkaufferisch Ayt?
Vom Teuffei hat er wolil studirt,
Sein ^ Leben, und all Sach fundirt;
Da Raub treibt, Mord und SchelWer^^,
Sein Meister ibm steht Ireulifh bey;
Darzu ist auch sein Hof- Gesind
Auf Rauben , Morden , Stehlen geschwind.
O Gott! aus deinem höchsten ^hroq
Den rechten wohl eirwürchten Lohn,
Dem Meister und dem Jünger schielt,
VerhnüpfF sie in ihren eigenen Strlcli
Nimm Räch von ihm des Uebermuths
Und ohne Schuld vergossenen Bluts;
Und diefs mufs ich noch zeigen an
Von Grumbach dem entrichten M^^i^'
Wiewohl solchs wissen sonst viel Leuth«
Dafs Grumbach seines Lebens -Zeit,
Kein ehrbam QSadelm niMsli^nra^kty
Gott, aueh 4®ft BlsanielB nicbt g^flit«
Hat fast %ßuht vertKHt'n« iduisi,
Und sich e^fifbeA 4^S Tfaff^U - Q>«ft^ ^
Sich desselbea ^le^ ^pfjiciit j
Darin er sich mia Lis^ ^lUhn»
Zu folgen S9ij^^ {iChr und Sath «
Daraus entstund viel h^>s9 Tli^l*
Sein Hortäi ist i^er ik>9J^it v^U,
Nor Blut, kevk Vrk^ gefall i^i^ w«U
Bas hat geko^tf»^ LenA Ul^d l^iflii,
Ihm Grum)iik(^ gab es «i^niliioli 9^ut*
Ein neues Fcmec ȟndel an
Der Mörder, ^ehebn und treulos Mfnp,
Hey frenp4e|i S«n*a und Katioa
Hat er erlangt Froyision.
Nach Blut dtti^t ifkm bejr T<lg nnA f^HkU
Dnim hat ^ fi^hrlich 9und g^macAt;
Dir Teu^dm Fimten schatti u^d tuficht,
Der V^mttrei^ hi^ o^ Sieg gebracht.
Des Teuffels |(i^ast, m^rcjit ^4l^üt»erey
Dem Grumbach siets thut wolMien bey«
Ob ihm auch jemandis war verwandt
Mit Freund^^afft, 4ieasi| im Yatierland,
War doch folcha vor ihm gering geacht,
Schuff, dafs sie itrur^ea umgebracht,
Durch heimlich Schi essen. Stechen, Tranch,
Der Knecht must sterben, v^r nicht hraaoli.
0 Mord und W^Mfea ü^ier Mord !
Wer hat solch grausam 7h«t erhört?
Wie mag doch auf der gante^s Erd,
So falsches Hearts gefunden werd?
Dafs unyer8chul4 seines Herren Blut
Verrathen hat und bracht *^^ Tod^
176
Sein ' Schwager , dieiier ebener maßi
Das Schwerd: und Gifft sie beyde frafs.
Noch seynd noch andere warlich mehr
Von ihm gebracht in Todtes O^föhr, '
Welch all zu nennen ist ohn Notli.
Ein jeder wöll nur bitten Gott,
Dafs er den grausam Mord - Tyrann "
Mit seiner Rott lafs untergalm.
Man sagt von Gmmbach weit imd breit.
Er sey versagt ^ taug nivht zum Streit,
Hab nie kein ta^leire That gethian, .
Die Flucht ihm stets nur heliFen lam,>
In' Franckreich, und sonst um und um
Eriangt hat ihm kein grosser Ruhm.
Sein grauer Rart , man weifs ^ein That*
^^^B ^^^^ ^^^^ ^^^^ ^tammm * «rt^B»
/
Wie solchs ihn that bekümmern nichts
Sein Hertz ist nur auf Mord gericht. '•
Ist nicht Gott's' SUralf und Zorn geschwind^
Seynd nicht die Thüringer toll und blind?
Dafs sie ihm gönnen Unterschlauff,
Zu Grimmenstein ihn halten auf,
Mit seiner ungeheuren Rott,
Bey welche^ nichts gilt Gotts G'bött.
Vemüniftig Satzung, recht und gleich
So ordnen thun das Römisch Reiche
All Chur- und Fürsten ]obesan
Der hoch - verpfand Land - Fri«d voran;
Diefs alles wird verspott, verlacht,
Die Obrigkeit durdiaus veracht,
Geschmächt, geschänd wird . jederman,
Rein Fried, kein Ruh mag jemand hän.
Aufs Rauben, Morden, Aufruhr ist
Ihr Sinn und Muth zu« aller Frist.
Man
' 177
Man sagt, und ist in Wahrheit wahr«
Es bringt grofs Schaden und Gefahr
Dem Garten , so nicht verwahrt
Von Böcken und der Geifsen Art:
Drum siehe du lieblich Thürings-Au,
Dem schläffischen Boch jar nicht vertrau.
AU Bosheit und Verrätherey
Darzu die grosse Schelm erey,
So menschlich Sinn- je han erdacht,
Hat Grumbach all im Werk vollbracht.
Drum leyder! jetzt Leutli, Stadt und Land
Zum Aufruhr von ihm angewandt
Im Blut -Bad schwimmen jämmerlich,
Doch ists darbey verblieben nicht.
Dann nicht gericht allein sein Sinn,
Zu reissen und zu abtruiirn
Besonder auch zu pertiu*bim,
Welch längst der Todt von dieser AVelt
Zur Buh ips Erdreich hatt verstellt.
Von Lercopen der schnöden Arti
Hat Grumbach diese That gelahrt.
Doch nahm derselben Stoltz bald End
Durchs höllisch Feuer und Blitz behend :
Und so ich soll die Wahrheit jehen.
So gleicht Grumbach dem Thier Uyen,
Wclchs trüglich ist in aller Sach,
Den todten Cörpem stellt es nach :
Die Luift gar raubisch Vögel viel,
Die Wildnufs Wärm und Thier ohn Ziel.
Am Meer seynd grausam viel Creaturn,
Ah man mag sehen an viel Figurn,
An Art, Statur un^ Grausamkeit
Gleicht Grumbach solchen allezeit,
Wotrvs hiitdr. Volkslieder. 4<y
i
178
Welcbs schwerlich her viel Zeit tind Jahr,
Manch frommer i\Iann ist worden gVahr,
An Haus und Hoff, ja Leib und Gut«
An Weib und Rind, ja Schweifs üncl BlUt.
In Summ es hat der Erden -Kreyfs
Kein solch s tyrannisch Schelms -geschm^ilii
Erdultet und so lang ernährt,
Zu hinterst aus der Höirn gekehrf.
Der furchtbar in Egypten-Länd
Nilus den Völckern wohlbelcandt,
Hat niemahls bracht so grausam Thier,
Und scheutslich allerhand Manier.
Noch GenfT die alt berühmte Stadt
Wiewohl sie seltsam Grillen hat,
Und ist ein schnöd Gebährerin
Viel falscher und verkehrter Sinn,
Ein Nest und Schutz der Secterey,
Die wilden Thier drin nisten frey ;
Die üppig H)ir von Babylon
Erweckt nichts, dann Scdition,
Durch Irrthum und mit falscher Sect
Hat sie die Christenheit befleckt.
Ach Gott im hohen Himmels - Thron,
Hat dann kein End und Abelon,
Ists nicht schier Zeit, O Herr und Gott!
Dafs solch Gespins werd ausgerott?
Wann soll O Herr ! solch Zauberer,
Betrug und Bluts - Verräthcrey,
Dardurch die Grumbachische Rott
Die Stadt hat bracht in Jammers • Noth,
Und practicirt verrätherisch
Durch Teuffels List gantz mörderisch.
Am heiligen Reich die Fürsten frum
Gantz \in verwahrt «u bringen vm.
179
I
Mit Feuer , Galgen,. Rad und Schwerd,
Empfangen ihrs Verdiensten wehrt/
Es ist zu Hofl[ zwar also Sitt,
So Hand und Wind lang jagen nit,
Und seynd von Alter worden schwacbf
Dafs sie nicbt mehr mögen folgen nach.
Man strick sie an ein Widt behend.
Dran müssen sie ihr Leben end.
Soll diefs beyn Menschen finden statt,
So fägt dem Grumbach wohl das Rad;
Das Rad ist sein verdienter Lohn,
Kein ander Grabs - Zier soll er han.
Galgen - Vögel , Rab und Geyer
SoU'n ihms si bona lieblich leyer«
Und singen grax, grax mit Geschrey
Von Grumbachs That und Schelmerey.
Ach! wo ist nun ihr Teutschen frum«
Euer Mannheit, Lob und alter Ruhm?
Furcht ihr dann all nur einen Mann,
Der seine Tag nichts Guts gethan?
Der nichts geliebt dahn List und R'trug,
Und nichts dann Mörders achtet Fug.
Mit Unglück lacht ihms Hertz im Leib.
1
Defs klaet im Land manch Mann und ATeib^
Ibr vielen wird das Ihr 'geraubt,
Durch Rrunst ihr etlich leyden Noth, ^
Aus Schrecken auch* manch Kindlei» todt«
In Mutterleib erbärmlich ist
Es geschehen, wie ihr alle wüst^
Wolt ihr euch nun erbarmen nicht
Des Vatterlands, und solch geschiebt
Aus aller Tugend straffen geschwind :
I?
<> *
180
Gedencht/eue^ Ritterliche Haind,
Auf dafs solch Mord werd abgewand,
Und nicht iin Heiligen Römischen Reicli
Von andern werd geübt defsgleich.
Zuckt freudig euer Schwerd, schlagt drem,
Weils je nicht anders mag gesem. •
Thut euch zusammen treulich bald,
Dann dahin ist die Sach gestellt.
Du vielgeliebtes Vatterland,
I
Viel böse Leuth veracht Pultrön,
»
So schandlich han das Ihr verthon,
Die seynd gemeint zu plündern dich.
Doch eins ist, das auch Mmmert m(ch :
Dann ob ihn schon solch Schantze fehlt,
VVurd doch darum nicht eingestellt
So Rauben, Beuten practiciren,
Weil man sie thut im Land foviren:
Drum wolle keiner seyn der Letzt,
Die Axt ist an den Baum gesetzt;
Lafst sie nicht kommen auf zu Kraflft,
Sintemal ilir Datum darauf haift.
Solts Grumbachs Fractik vürtgang hai^,
So liiüst Teutschland in Blut - Bad stahn.
Kommt vor ihr Teutschcn fromm und wehrt.
Den Land -Fried schützt mit Spiefs und Schwerd;
Strafl't nach desselbei\ Satzuijg frey
Die grausam Mordthat, Büberey,
Gebrauchte List und Facti on
Halt niemands für verdienten Lohn ;
Seyd munter und bedenkt zugleich,
Wie jämmerlich ein Römisch Reich,
Viel Edler Fürsten seynd hievorn
Durch Grumbachs Practik , Neyd und Zorn,
/
1
t
181
Verfährt erbärmlich in den Tod.
Merk was der Schelm thät in der Noth.
Aus schnöder Art sei'm Herren ward
Feld • flüchtig , Treulos 'Zu der Fahrt;
Sein steter Sinn war nur, weich, fleuch.
Und dafs er möcht des Thor erreich :
Zu fristen sich eilt zu der Stadt,
.D^;i^€|(^ war geheitvt das Bad,.
Der Blut- gierig , treulose Mann,
Ein unerhörten Mord rieht an, .
Sein eigen Herrn und Fürsten frum,
BischofF Zobeln liefs bringen um
Ohn alle Schuld. Ist das nicht Schand?
Doch dult man solche Leuth im Land.
Ihr andern Herren meint ihr nicht,
Was heut an diesem wird verricht,
Das euch möcht morgen gleicher Maas
Nicht auch begegnen eben das.
Gott hat euch Fürsten ordinirt,
An seiner Stell uns praesentirt,
Znm Schutz der armen IJntcrthan,
Drum solt ihrs Schwerd in Händen han,
Und metzgen aus , was Böckisch ist,
Verweilet nicht, es hat kein Frist.
Du edler Jäger Nimmrod schall
Dein Uom mit Freud ins Thüringer - Thal
Dein Hund lafs ab, behetz das Wild
Zu wilden Heyden und Gefilt^
Zum Schi essen sey gefal*st dabey,
Gott wird dich , theuer Jäger frey
Selbst fuhren auf den Pfad,
Der WöUff und Bären gnugsam hat.
Brich frischlich an es hat kein {iToth,
Unschuldig Blut wird rächen Gott.
— ""i^p
.fj
Lieder für und wider iKuri V.
Kay s e r Kar L
Jetzifttd so wollen w|r »iiigea
Aus frischem frey^n Mutl^;
Will« Gott, so wirds ^eliogen,
Wir stehn in seiner Huth:
Ei kommt i|i te|itschc Land
Das junge edel Blut,
Kaiser Karel genannt,
Gott geb ihm alles Gut!
Teutschland soll sich jet&t freuen
Der edlen Kaisers Zeit;
Das Gute wird er erneuen,
Der Türk zu Felde leit;
V
£r wird wenden sein Toben^
Rächen der Kristen Blut;
Was Recht ist, wird er lo'ben,
Der edel Kaiser gut.
£s ist wahr, nit erlogen,
Was Alte gesungen han,
Wir seyn damit erzogen^
DaTs kummen soll ein Mann,
183
Sein Schwerd alle Welt soll zwingen ^
Zu ihm soll Zuflucbt han,
Wer Gutes will vollbringen :
Das ist der Kaiser fromm!
Gott hat durch itin geplagt '
SfSiner Feind untreu gröri:
Er ist noch unverzaget,
Sein Schwert das führt er blpfs.
Darein wird sich verscoheiaen,
Wer Gutes verachten will;
Wer Arme bringt in Leiden^«
Und schreitet über dds Ziel.
Er thut nit wie Tyrannen, *
So es ihn^n gluciilicn geht;
Alle Welt wollen &e verbannen
Mit Frevel und mit ün|:echt.
Er will sein Glüci zu F^reuden
Wenden, und fiinigkeit
In das Reicb geleiten,
Dazu ist er bereit«
Hispahia hat uns geben
Vier trümme Kaiser reich ;
Harolus noch im Leben,
Nie fand man seines gleich.
Uns woU helfen sein Güte,
Dafs Gottes Wort werd erkannt
Regier unsre Gemüthe
Durchaus durcb alle Land.
184
Trtijanum wohl mit Ruhme,
Undv Theodosum weis,
Alphonsum treu und frumme,
Allsammt voll Ehr und Preifs
Haben geführt grofs Kriege,
Und grofs das Reich gemehrt;
Erlanget grofse Siege,
Als man es lesen hört.
Herr Gott! gnä'digliche ,
Gieb Gnad, Barmhertsigkeit
Dem Fürsten und dem Reiche,
Verstand und deine ^Veisheit :
Weil sie jetzt sind beysammen
Zu Augsburg auf dem Tag;
Zu Ehren deinem Namen
Dein Hülf ihnen nit versag.
Soll dieser Tag vertruckchen
Ohn Fried und Einigkeit,
Die Wahrheit fürtruckchen,
Die an dem Tage leit;
So wird Gott heftig straffen
Die schuldig waren dran;
Der Kaiser wird wohl sdtaffen,
Die Warheit wird Fürgang hau.
Bitt Gott, ihr Jung und Alten!
Jetzund in dieser Zeit,
Er woll sein Wort erhalten.
Durch seih Gerechtigkeit;
185
Dem Teufel woU er wehren,
Maeh*n seiner Tück ein End,
Dafs man sein Wort mög boren
Dnrch alle Reidres StSnd.
Und dafs auch- alle Straften
In dem heiligen Reich
Werden sicher gelafsen
Von Raub nnd Mord geleich,
Und das Riecht regierend,
In teutscher Nation
I>urch alle Reiches Stände
liob sey Gott im höchsten nnm!
Kriegslied gegen Carl K
Es geht ein Butzemann im Reich herum,
Didnm, Didum,
Bidi , Bidi , Bum !
Der Kaiser schlägt die Trum
Mit Händen iind mit Füfsen,
Mit Säbeln und mit Spiesen!
Didum, Didum, Didum.
Ach Karle grofsmächtiger Mann,
Wie hast ein Spiel gefangen an,
Ohn Noth in Teutschen Landen?
Wollt Gott, du hältst es bafs bedacht,
Dich solchs nicht unterstanden.
186
El geht ein Butzemann u. t. w.
Ach Kjfi^le si^.b dicl^ besser vor,
Bedenk den i'eii^i ypr d^nem Thor,
Wenn du zu Pabst Gefallen
Solch greulich Mord willst richten fin.
Wovon die Land erschauen.
Es geht ein Butzemann u. s. yv.
Ach denkif iq^ Pabst Hi]4ff]>^f^f^ i
Er regte Kric^ im Tei^tsal^e^ La^d?
Den Kaiser zu vertr,^ i|^e^9 ^
Und hetxte aifi viel Fürstftfi 9tark
Im Banii i^us^t er. stets, bleiben*
Es geht ein Butzemann u. «. w. ^
Der Pabst zum Kaiser wählen lie£sy
Ein Fürsten Budolph Kaiser hiefs.
Kein Krön thät er ihm senden,
Gebot deh ^Hirsten allk^l^i'bti,
Von Heinrich sich zu wenden.
r
Es geht ein Butzemann u, s. w.
Da ward vergossen grossi^ Blut
Als sich beschlltzt dek* Kaiser gi£kt,
Und Rudolph b^t verlogen
Die Schlacht und «ein^ R^dfte äi^l,
Mit der er falsch geSehworeft.
"Es geht ein Butzemann u. s. w.
• ' • ' • * li *
Ach Hildebrand der feyert nicht,
Des Kaisers $ohn er auch anricjit?
* . ■ •
Den Vater zu verjagen,
Das Reich darob zerrissen ward,
Viel edles Volk erschlagen.
187
El geht ein Butsfimann u. s. w.
Der Kaiser murst vorm Papste steha.
Im S&nderliemd gans nackt im Sclmee,
Der Pabst der liefs ihm stehen,
£r lag in seiner Buhlen Schols,
So wird es dir noch gehen.
El geht ein Bbtsemann u. s. w.
Ach- denk der ganze KaiserstaVnm
Durch Päpste in 'grofs lamm^r %aim,
bie ^Teutsche lildcht 2^irrisscb,
Willst du für ihre BÜb'4'rey,
VTbcli äen Pantofl^el küssen?
£s geht ein Butse«iinii u. s. ^.
Wir haben ^ueh iM Haider S^t
Ein starken Held, der fSr ünl narelt,
Ton Macht ilt nicht seid» Gleiche,
6ott*s ewiger Sohn mit seinem HeCrr,
Dem mnAt du doch noch weiehDA.
Et geht ein Butzemann u. s. w.
Dies Liedlein ist in £2 il\ gemacht.
Einem jungen Landsknecht wohi geftcht
Zu freiwdlicheiA Gefallen,
Von einem, der wiünscht Glück Und Hetl
Den frommen LaAdsknecJbten k\\»t.
Als ging äer butsemann im Reich herum,
Didum, Didum,
Bidi , Bidi , Bum !
Der Kaiser schlug die Trum,
Mit Händen und mit Fttfsen,
Die Kirchen uns Wollt schliieAen,
Didum , Didum , Didum.
188
Ein Lied für die JLandshnecht gemacht. Jh dieten
Kriegsleufffen nützlich zu singen
Acb Carle grofsmechtiger Man
Wie hast ein spiel gefangen an
On not, jn peudschen Landen
Wolt Gott, du hest es bas bedacht
Dich solchs nicht nnderstanden.
Du hast. zuvor mit grossem lob,
Deudschland beschützt, und gehalten drob
Das Friden würd erhalten
Wie wols schwer war, weil stedt und land
Der Lehr halb warn gespalten.
' Nun aber solches ungeaoht
Hast Deudach Land unruig gemacl^t, /
Wilt mit .gewalt und waffen
Die treuen Fürsten Hocheporn
S^chssen und Hessen straffen
Was haben denn die beid vertchukl,
Das du nicht tragen kans.t gedult
Und must all Land erregen
Gleich ob dir zog der Türckisch feind.
Mit ganteer Macht entgegen.
Und fuhrst darzu jnn Dcudsche Land,
Ein mdrdrisch volch, vol aller teband.
Welch s du doch hast verschworen,
Da du durch Hertzog Fridrichs gunst -
Zum Keiser bist erkoren.
Du klagst ihr Ungehorsam an,
Han sie dir stets doch volg gethan
In all billichen Sachen,
Drümb kanstu diese Fürsten werd
Dis fals, nicht strefflich machen.
189:
Dmmb ist es mir ein blosser scbein,
Damit die sach mus gferbet sein«
Es steekt ivas sonst dahinrlen,
Gots reines Wort wilt leseben aus .
Wie man gewis tbut befinden.
Dem Babst du wilt gehorsam sein«
Der dir solcbs lang bat gössen ein,
Villeicht mit !Eyd verbunden
Als ir die Krön dir setzet auff
Wie man wol wird erkunden
Der schickt jetzt volck und grosses gut,
)Iit Zusag auch dir macht ein routi
Dai du getrost sollt streiten,
Widder die Luthrisch Ketzerey
Und seist nicht lenger beiten.
Denn der Bapst dis sehr wol versteht«
Das, on dein schütz, sein Keich zergeht.
Sein Macht kan solchs nicht wehren
GottB Wort sieht er stetz weiter gehn,
Wil ihm sein Keich verheren.
Drurab sucht er bey dir, wie er kan,
Dis schrecklich Feur zu zünden an.
Durch dich, jnn Deudschen Landen«
Du solt dein macht all setzen dran,
Zu schützen seine schänden.
Ach Karle , sieh dich besser fiir,
Bcdenck was draus erfolgen wür,
Wenn du den Bapst zu gfallen,
Solch greulich Mord würst richten an,
In diesen Landen allen.
Deudsch Nation dein Vaterlandt,
Des treu gen dir ist ofFt erkandt,
Wurst wcrft'en jnn ein hauffen,
AU Kirchen, zucht, und Kegimeot«
m
Wüst gar im blut ersäuften.
Das sucht der Römisch Antichrist
Wie dann sein alt ^ewonheit ist,
Solch greulich Mord zu stiiften,
Erregen Krieg u^d zwitracht gros,
Die hertzen zu vergifFten.
6cdenck zurück, du weiser Man,
Und sich der Bepst gros ^chalckheit an.
Wie offt durch sie ist kommen,
Das jemerlich Deudsch Nation
Im blut hat gar geschwommen.
Der Ertz böfswich Bapst Hilaebrand,
Erregt gros krieg jnn Deudschen Landt
Kaiser Heinrich zu vertreiben
Und hetzt an ihn viel Fürsten stark,
Im Bann must er stets bleiben.
Die ursach dieser Feindschaft, war,
Das der Bapst nicht wolt leiden gar.
Das man ein Bapst solt machen,
Mits Keisers Gunst und willigung.
Drob hüben sich die Sachen.
Der Bapst zum Keiser welen lies
Ein Fürsten der Rudolphus hies, >
Ein Krön thet er ihm senden,
Gebot den Fürsten all zu gleich
Vom Heinrich sich zu wenden.
Da ward vergössen grosses blut,
Als sich schützet der Keiser gut,
Und hat Rudolff verloren
Die Schlacht, zusampt der recliten hand,
Damit er hett geschworen.
Noch kondt der Heibrandt feiren nicht«
Des Keisers Son er auch anrieht,
Sein Vater zu verjagen
.4
^91
Nürnberg darob zerrissen yvar4t.
Und sebr gros volclc erscblagen.
Nachs Vaters todt den Son anfacht
Ein ander Bapst mit gleicber macbt
Thet Fürsten an lEn Jletzen
Die dorfften sich mit Heeres kraift
Widder den Heiser setsen.
Bey Mansfeldt gevchach ein erpsse schlacbt
Und wurd der Heiser müd gen^acht,
Dorfft sich nicht weiter legen
Widder den Bapst gantz lesterlich
Mit fassen hat getreten
Als er nach langem Hrieg den Bapst
Um gnaden hat gebeten.
Desselben Fridrichs gantzer stam
Durch die BeM jnn grps jamer kam,
Und ist Deudsch macht zerrissen..
Allzeit durch der Bepst büberey,
Die sie sich han gevlissen.
So dich nu diese kleglich gschicht,
0 Karle gros , bewegen nicht,
Dich vor dem Bapst zu hüten
Der durch dein inacht ausgiessen wil
Uff uns sein grira und wüten.
Dadurch sein gros Abgötterey,
Sein Diebstahl, schandf und Sodomey,
Durch dich mög sicher bleiben
Und er hernach die reine Lehr
Aus Deudschland mög vertreiben.
So müs wir solchs befehlen Gott,
Dem wir auch klagen unser not.
Mit seufftzen und mit beten,
Und schreien zu ihm hertzigklich
Er wöU sein Wort vertreten.
192
»
Villeicht lohnt dir der Bap^t auch gleich«
Wie er den ofFt hat than im Reich,
Die für ihn han gestritten
Die selb hernach von Bepsten all,
Viel arges han erlitten.
Wir hoffen , Gott , mit starker hut,
Werd schützen das unschuldig blut,
Der armen W<?ib und Kinder,
Die ihn durch Christum rufFen an
Werden gwis Gnadt befinden.
Er wird der frommen Priester hauff
Verschonen auch jun diesem lauff
Die treulich han gelehret
War Gots erkentnus , und Gebot,
Die Christlich Kirch gemehret.
Wird auch unser Herrschafft werd
Die der Lehr halb ist hoch beschwert
Darsetzt ihr leib und leben
On zweimal schützen gnediglich
Und, trost, sterck , radt, sieg geben.
Darneben wöll wir Landsknecht gut.
Dran wagen unser Leib und Blut,
Zu schütz der Kirch und Landen,
Darinn Gots Wort wird rein gelehrt,
Wo auch noch .zucht vorhanden.
Widder des Bapsts Abgötterey
und der Spanier Mörderey,
Beider Unzucht und Rauben,
Die erger denn die Türeken sind.
Den mag man gwislich glauben.
Drumb seit getrost ihr fromen Knecht,
Fürs Vaterland nur nianlich fecht
Welchs jtzt der Bapst wil stecken
Durchs Keisers gwalt jnn schwere not
Lafst
,198
Last euch ihr Macht nicht schrecken.
Wir haben auch auff unser seidt
Ein Stareken Heldt der für Uns streit,
Von raacht^ ist nicht seins gleichen
Gots ewig Son , mit seinem Heer
Dem nrns all gwalt entweichen.
Dis Liedlein ist in eil, gemacht
Eim juigen Landsknecht wolgeacbt
Zu freundlichem gefallen
Von einem , der wündscht gläck und heil
Frommen Landsknechten allen.
Woirr» hutof. yolkslieder.
13
mm
Der Bauern K r i ^ ß.
Der Bauern Uebertnnih,
(In Ae& Jörg Schilthers Mayenwei fs.)
Wo ich jeut in der Weit umfahr;
So nimm ich allermeiste irahr
Der Hoffart Ton den Bauern.
Gar ^TUuderHche KleiderschniK,
Und an den Schuhen lange Spis
Trafen die seflbe Bauern.
Sie gan in gestreiften Böclien her«
AI sam sie edel seren:
Es dunht sich mancher viel mehr i
Dann Graffen oder Freven
Gar lang Degen zvrs sehend ihr Bein sie henkent^
?(ach liornreys sie sie lenkent;
Ihn scf-n die Schuh gar eng, a
Darin hamd sie ein Treng.
IM
Jetlicher Baur hat Allerley,
Ein Dutsend Nest«! oder swey,
An seinem Armen bangen.
Auch ein spineltin Hemmet yveyh^
Dafs ihm seia Leib daraus gleyfs,
Darin kann er wähl brangen.
Sein Haar mufs ihm gebogen seyn
Nach adelicher Sitten;
Darauf setzt er ein Käppiein fein,
Ist adelich geschnitten.
Ihr Kleid mufs unten ob dem Kinn
Erweyten, sie tragen seydin Pincb,
Gesticket umb den Huth,
Das schaffet ihr Uebermuth.
Ain jetlicher Bauer will tragen an
Jetzt Kleider alsam ain Edelmann;
Die Hofweis han sie gelert.
Es stand wohl in der Kristenheit,
Weyl Pauren trugen swyliche Kleid;
Nu hat es sich verhchrt.
Sie seynd geadlet nach dem Stadel,
Und pflegen gute Witzen;
Sie wend sich brechen nach dem Adel,
Und hohe Rofs besitzen.
Die Bauren han yetzt eigen Land und Leuten,
Das will ich euch bedcutten;
Ein Plag der Kristenlieit
Solliche UeppigheitI
13 *
M I
198
Den Fauren möclit geschehen auch,'
Als einmal einem Esel geschach,
Der lief von seinem Müller.
Heine Sack wollt er nimmer tragen^
£r dacht : sollt man mich also ofte schlagen.
Mein* Leib wird mir geschwächet«
In einem grünen Wald er rannt,
Da haim liefs er ihn ruffen;
Ein Balg er liegen fand,
Darein kund er bald schluifen.
Er strich den gar holTelich an. seine Glieder,
Er dacht: ich hom nicht wieder
Zu keinem Müller mehr,
Mir seynd die Sack zu schwer.
*
Per Esel taucht sich frumm und bieder.
Er sprang vor Freuden, auf und nieder,
Und achtet klein der Säcke.
Er kam einmal wiedergerannt.
Da er die andern Esel fand.
Die wollt er all erschrecken.
Er thät als wollt er sie verzehm,
Da' fluhens in ihr Haufs, -
Der Müller kam und wollt ihm wehren,
Do vyard ihm gar sehr graufs.
Er sach den Esel gar in grofsem Zoren,
Da deucht ihn bey den Ohren,
Wie es sein Esel wäre.
Er zuckt ain Stang so schwere.
*
*
197
Er schlug den Esel in sein Haut,
Da sckrye der Esel überlaut :
Waffen mir! immot Waffen!
Der Müller sprach: du feiges Thfer"!
Warum bist du also von mir
Heimelich gelauffen?
•
Der Müller sprach : du feigfer Schalk !
Ich keim dich bey den Ohren.
Er zog ihm ab des Leo Balck
So gar in grofsem Zoren.
Und that den Esel wieder haim hin jagen;
Die Sack müst er immer. tragen
Auch förbafs ein und aus; ,
Er jagt ihn in das Haufs.
Die Bauren gleich ich dem Es^i.axi^h)
Die sich dem Adel prechent nach,
Und iwt dazu sind boren.
Ihr Genossen seind von ihnen verschmecht,
- - *
Man kann ihnen thun gar selten recht,
Doch kennt man sie bey den Ohren,
«/
Dafs sie nit recht geadelt seind.« -
Doch han sie 'sich bed.ecket
Mit Hoffart , dafs man sie wohl kennt.
Damit man sie er8chr(*.5ket. ■'*
Grofs Uebermut hat die Bauren 'betr6*en,
Wann ihnen der ab wird gezogen,
So ist ihr Adel leer;
Also sang Jörg Schilther.
198
_^
D^r Bauer nhund.
(In der Weifs : So Avollen wir lobe.n Mari« dl« reim
Maid.)
(Fli«s»fli«res Blatt TdR i^.)
Neue Mär will ich Euch sagen:
Im gantzen teutschen Land ^
Die Herren hanndt die Bauren geschlagen;
Ist ihnen ein grofse Schani.
Jetzt wollen wir ihnen schreihen,
Sie müssent uns lassen bleiben
ßey Rinden und bey Weihen,
Bey unser Hab und Gut,
Das han wir in unsserm Muth.
r
t
Ewer Bundschaft ist gro(^
Im gantzen teittschen Land;
Ihr seyd gestanden blofs,
Ist Euch ein grofse Scband!
Ihr weit alle Welt gewinnen,
All Fürsten und Herren zwingen,
^ Laut ab von diefsen Dingen,
Ist mein getrduer Ratb,
Ihr seht wohl, wie es Euch gat !
Vor dem Wirth man »alt rechnen
In kejn^r Yrtin *) »oll.
Man weifs iiit.für die Zeche
Was or heischen soll.
*) Du kftnnst aus ja bis morgen die Yrtin (Zeche) borgen* Oaa«*'
Hed im Wunderhorn B. II. p. afto.
I
199
In solllclie fV'ävkn Sachen
Thut man die Yrtlti machen,
Dafs kaum (Ke haften lachen;
Dem Mehrtail fürwahr
Zu Berg stand all sein Haar. '
Also ist Euch gemhf^aitn
Yetzt und zu dieser. Frist,
Das müst Ihr selber jehen,
Geholffen hat l^iein List.
Ain Yrtin ungebienve
Ist Euch gemacht zu ^eure,
Ihr hand nit gehabt zu Steure^ .
Zu bezahlen mit der Haut
Ist gewesen der Bahren Bund.
Ihr habet w^^J^p. ^rüfs/^
Die fiündiscben Reiter gemein
Mit cwren lai^gen Sipie^sen,
Ewer Pracht ist worden hlein.
Und wärt Ihr nif entroimen
Keiner war davon nit kommen.
Das habt Ihr wohl \prnömmen. .
Nun habt Ihr jetzund Ruh,
Im rechten Stall st^ht noqh li.jein iliu)i,
Wann jetzt die Zeit ist l^omnicn.
Das Stündli das ist hie,
Von Euch wird hin, genommen
Das Glücli, nu ihiBrket wiel
Ihr müget bey einander nit bleiben
Ihr mügets nit drWiden,
Der 3und wird Euch vertreiben.
Nun lasset baJÜ dar^oh,
Ihr band kein Gewinnt daran.
200
Ewren Uebermuth wird man nit leiden»
Gott länger von Euch nit hann will,
Stündli mufs man dich wenden,
Vei^sprossen sie zu viel.
Fürwahr will ich Euch sagen^
Fürsten und Herren thun ob Euch klugen ;
Nit länger wird vertragen
Ewer grosser Uebermuth;
Es thut sniletzt hein Gut!
Bauren mit grofsen Herren
Die sollen spülen nit^
Sie thun gar wüst abkehren,
Sie armem in kurzer Frist.
Ihr Gilt mags nit ertragen.
Wann sie« etwas aufschlagen f
Vom Lande thut man sie Jagen,
^Müssen leiden Noth
Mit Sch'and und grofsem^ Spott.
Was Uebermuth Ihr führet
Mit Fürsten Herren grofs !
Mag jederman wohl spüren,
Dafs Ihr seyd Uhrlofs.
Fürsten und Herrn habt Ihr geschworen.
Den Eid habt Ihr verloren,
Das thut dem Adel Zoren.
Nun luget eben herför,
Der Spiefs lainet Euch vor der Thür !
Das »lüget Ihr wohl spüren,
Und luget eben zu,
Dafs Ihr nit werdet verlieren
Das Kalb mit der Kuh,
20i.
«
Korren, Haber, Haufsrath^ alle
Das Vieh aufs eurem Stalle,
£aeh Freud und Muth entfalle; -^
Weichen von aller ^ßk;
Big an den Bettelstab.
Dem Adel und den Fürsten
Habt Ihr Yerdrufs gethan;
Die werden Euch erst bttlrsten,
Und geben den rechten Lohn.
Wann ihr meinet, sie schlaffen,
Hart werden sie Euch stralfe'n '
Mit ihren guten Waffen.
Machen wird der Adel schon.
Mannlich Euch greiffen an.'
Darbey will ichs Ion beleihen^
Und singen jetzt weiter nit>
Das Glfichsrad wirds wohl Scheiben,
Dafs es wird alles gut.
Dann werdet Ihr Euch kehren
Yeglicher zu seinem Herren, *
Demselben wieder schwören.
Als es von Recht soll seyn.
Demselben gchorsan) 'seyn.
1 . . •
202
Der Bauern K r i &g;
Ein hübsches Lied, in der Weifs: Es gat ein frischer
Summer daher.
Und wollt Ihr hören ein neu Gedieht!
Wie sich der Bauer auf ^chal^leit verpfiicbt,
Gelübd und Eyd ver^es$ien»
Die Herren vertreiben üb^all, . —
Das haben sie sich v^nne^sen, ja vermessen.
Am Sunntag Jubilate gii^g.es ^,
Do sah man manckesi stolzen Bauren - Manu
^Wohl über das Feld her ziehen^ . .
Und do es an ein TCfefier^ ging,
Wie Noth war ihn'n das. Fliehen, ja Fliehen.
Zum DoH* ein was ibn^n «Iso §aoh,.
Mancher ftolze Mann der eUt ihnejü naeh, .
Begehrt sich an ihnen zu rächen.
Flieht! Flieht! das war ihr Geschrey,
Ihr Ordnung thaten sie zerbrechen 9 ja zerbrechen.
Da nun dasselb alfo zugieng,
Mancher Baur grofsen Schaden empficng,
An Leib und auch an Gute.
Flieht! das war ihr best Geschrey;
Wie angst Vvar ihnen zu Muthe, ja Muthe.
2CB
I Da nun der Abend schier her gten^;
Das Dorf auch grofsen Schaden empfieng
; Von iTCgeti groHiem Feure.
! 0 Herr Gott der grofsen Noth !
I Das Lachen war ihnen teure ^ )a teure.
Ke Kacht'die drang nun auch lM#«n.
Ein weifs Kren« in einem rothen Fahn
Und sunst zwei F£nle dameben,
Das trugen die Bauren cum Doi'f heraus;
Gefangen thfilen sie sich geben ^ j» geben. * -. '
Herr Siegmund von Hefsberg und die «wen HaUfile^ut,
Die drei die ritten su dem Dorf Mneln : x '
Die Wehren sollten sie von sich legen.
Das waren die Bauren also -fr Ob, • •
Ihr keiner that silih regen , jaf regen.
Die Bauren machten einen Hing,
D^su die Frummen Ton Kriechending,
Und wollten merken gar eben;
Und was ihnen kam für neue Mähr;,
Den Eid that man ihnen geben, )a geben.
Da nun das alles geschach,
Der Bauren Hauff gar zerbrach,
und that sich gar zci*rennen
Ein jeder wieder heim zu Hanf»,*
Mit Lauifen und mit Hennen , )a ÜHinen.
Ja wer hat mehr gehört solche Geschieht,
Zwölf tausend Bauren hatten Tli?h Tbu einander verpflichl,
Hab und Gut zu gi^winnen.
Siebenhundert Mann schlugen sie aus dem Feld^
Die Kunst that ihnen zerrinnen , ja zerrinnen.
.204
, Wollt ihr wifsen, warum es 'ist also gangen?
Sie thäten, als betl^ii: sie Gott gelaiigen,
Das Sakerment zertreten, die Bildnus zerbrochen;
Das hat Gott nit mügen erleiden,
Und sich an ihnen, gerochen ^ ja gerochen.
Nun darf es dem froi^vjisen Fürsten niemand ,verl(ehr«ii«.
Darum hab ich ihm. es gesungen zu £hren;
Sein Leut und Land hater. thon retjten. r
Wären die Bauren- daheime geblieben.
Die Münch singen .laCsen ihr Metten, ja Metten. '
Di^s tbaben die Bauren^nii wellen thon, .
Darum bat man ibpea geben den Lohn
Mit Reiter und mU Bnecbten. i
War ein jeder blieben m> Hauls
Er hätt nit dürffen fechten, ja fechten*
Und wer ist, der das Liedlein hat gesungen?
Mit dem Brandenbergischen Hauff en ist er hin gedrungen;
/ £r hat sich müssen wehren,
Dazu in Gelübd und Eid,
Darum darfs ihm niemand verkehren , ja verkehren.
Er singt uns das und singt uns mehrf
Gott behüt allen Jimgfrauen ihr Ehr
Vor allen bösen Zungen,
Er dankt Gott in seinem Reich,
Dafs ihm nit ist misseliuigen , ja misselungen.«
< .
205
Johmt der Eni, C/arfunt mtd Mertzog tu Sdchttea.
Nach meines lieben bruders end
Bleib auff mir das gants Regiment. - '
Mit grosser sorg und mancher fahr,
Da der Bauer toll imd töricht war.
Die auffrur fast jnn allem land,
Wie gros feuer jnn vvald entbrand.
Welches ich halff dempffen mit Gott,
Der Deudschesland erret aus not. .
Der Rottengeister feind ich war,
Hielt jm land das wort rein und klar.
Gros dräuen , bittem hafs und neid,
Ümb Gottes woWs willen ich leid.
Frey bekand ichs aus herzem grund,
Und personlich ich selbst da stund.
Von dem Keisar und gantzen Reich,
Von Fürsten . gschach vor nie desgleich.
Solchs gab mir mein Gött.besunder,
Und vor der weit was ein wunder,
Umb land und leut zu bringen mich,
Hofft beide ireund und feind gewislich.
Ferdinand zum Römischen König gemacht,
Und sein wähl ich alleine anfacht. ^
Auff das das alte Recht bestund,
Inn der güldnen Bullen gegründ.
Wie wohl das grossen Zorn erregt,
Mich' doch mehr, recht den gunst bewegt.
Das hertz gab Gott dem Keisar zart, ' \
Mein guter freuiid zu letzt er ward.
Das ich mein end jm frid b^schlos,
Vast sehr deto Teuffei das verdros.
Erfarn hab icbs und zeugen thar,
Wie uns die schrifl sagt und ist war.
Wen Gott mit«eini«l vertrauen kän-.
Der bleibt ein unverdorben man.
Es zürne TeufFel odder weit,
Den sieg er doch zuletzt behelt.
Der Bauernkrieg,^
Senkenberg S. J. Nro. 683.
KEiner soll Fürsten und henreu scbmähen,
er soll sich vor gar wohl umbsehen,
Der thue die rechte Wahrheit kundt,
so wird Ihm nicht gestrafft sein mund.
Und geschieht Ihm kein Abbruch,,
merck ein Jeder uff den Spruch,
Der nach erfolgt in diser Frist,
wie alle sach ergangen ist,
An manchen orten und an Enden,
darum soll man nieinand sehenden,
AI leine der nicht hat gethan,
als da ziembt einem biedermami. . . .
Darmit lafs ich die vorred bleiben,
behüth uns Gott für bösen weibem.
Und wend das blatt herumer schon,
da hebt .er erst den spi'uch recht an.
Die zung am menschen ist sehi" guth«
wann sie der Sachen rechte thut,
Sie kann freud, fried und stilles leben,
^hXx freundschafft .und viel auders geben«
QOff
Auch iit sie wiederumb der Todt«
die macbt Jammer , Angst und Noth,
Die krieg imfried und trauren stifft,
und seines nächsten Ehr vergifft.
Auff dafs du nup mögst recht geparen,
und mit deji; sung^en christlich fahren.
So nimm die kiurtae schrifTt für dich,
und was drinn steth fein wohl besieh,
Dann wird dein niund sein sicher frey
für nachred und für klefferey.
Gott aller ding gantx wiflTenschaft,
verlej mir sinn und gib mir .liraillt,
Dafs ich ein klein gedieht vollendt,
und auch darbe^ gantz niemandt schendt.
Allein was die nothdurfft erlie^schen wird,
und sich auch zu der sach gebührt,
So mercket und nehme^it wahr, \^
uff das fünff und zvvantzigst Jahr,
Ein dorff gar nah bey Heilbron leyt.
das nennt man Böckingen zu der zeit,
Darinn steht ein hoff mit guther ruh,
der gehört dem Jäckleln Rhorbach zu.
Und geit gen Wimpffen gült ins thal,
das hat £r geben manichmal.
Doch ist der hoff in zwey getheilt,
meint Jeckle Rohrbach man hab Ihm gefehlt,
Und hab die gült manch Jahr genommen,
er meint es hab sich nicht gezommen,
Er vernahm den handel schiedet,
und both sich gc;gen den pfaften zu rechte
Da weiten sie nicht länger rasten,
ulF den Soi^tag nafh mitfasten.
Ward Ihnen ein Rechtstag gesetzt zu fpimmen
der Pfaff 90U g;en Pöckinghen kommen^
. I
208
Und soll den handel fahen an,
da waren wol vierhundert mann,
Das liett der Pfaff gar biald vernoitfmen,
er wolt nicht gen Pöcitinghen lionimen,
Er wamd sich vor dem bauren rümpffen,
und macht sich wieder hinab ge» Wümpffcn. \
Da war der Rechtstag nicht vollstreckt,
ich weifs nicht was die bauren bewegt,
Sie waren all fröhliish bey dem wein, ^ *
legten ein andern tag gen Flein,
Das geschah als ich Euch sag^
uflP Sontag vorm Palmtag.
Wie ich dann weiter hab vernommen,'
sie theten aus allen döirffem liommen.
Und hielten vor dem dorff ein gemein,
welcher im christlichen Bund wolt seyn,
Der soll ein ünger heben ufF,' '
nun höret weiter eben druff, ^
Zum andemmal da fiihrtens ein,
welcher Ihres Sinnes wolt seyn,
Der solt wieder ein ^nger ufFlieben,
da tlieten etirch von dannen streben,
Etlich Burger von Heilbrunnen,
die feindschafft tragen gegen München und Nonnen
Wie es ist kommen an den Tag,
Ihr heuchlerei alfs ich euch ^ag.
Darumb so nehment weiter in acht
es verzog l^ich gleich bifs auif die nacht
Einer kam nach dem andern geloffen
man hielt Ihn das thor zu Heilbronn offen.
Der wein mach sie allesam rasen
der Thurmann ward ein lermen blasen.
Das geschah am anfang der Nacht
er hett bald vil in Harnisch bracht.
y Dai-
209
Dat will ich mit der Wahrheit jehen,
sie wolten ein theil die Münc^ besehen^
Und lutmen vor das Closter spoth,
man gab Ihn wein und gutes brodt,
Denen die da waren gewest su flein,
Die andern sogen gen Sunthen nein«
Und ifolten gar kein ruh nicht han,
die bauren musten mit Ihnen dran.
Da wolten sie ihr Ehr bewahren
und theten sich nicht lenger sparen
Wie ich dann weiter hab vernommen
theten bey nacht für Heylbronn kommen,
Biesen den Co mm er er wecken
theten Ihm die handlung uffdecken,
Darab hat Er gar Lütsel freüdt,
und gab Ihn doch ein ehrbaren bescheidt«
Und sprach su Ihn in treuen schon,
sie selten iiich nit verderben lan.
Und nahm su hertsen da Ihr klagen,
thet Ihnen Ihr gelübd und ayd auffsagen
Da hetten sie einen erosen pracht,
und triebens an dieselbig nacht,
im morgen da der tag anbrach
ein bauer su dem andern sprach
Wir wollen unfs etwas weiters mühen
und wollen gen grosen Gart ach sihen
^ geschah als wahr als ich Euch sag
*u Gartach hieltens auch ein Tag'
^ kam Kusammen mancher Mann
griffeoL die Pfaffen su Brusel au,
Sie hatten gants und gar kein ruh
trugen den Wein mit gölten su,
Und mahnten u(F all bauerschafft
welcher nit kam der wird gestrafft s/
W 0 & f f • histor. Volkslieder. j[i|
210
Am leib lind auch darsu am gutii
sie hätten alle frölichen Mutb,
Und zugen wieder Suol;iieB eu
Des Cummerers Keller gar kein ruh,
Sie fielen gewaltiglichen drein
es kams eins theils ein Reükanff ein.
Und sah einer hin der ander her
imd fürchten die sach wird Ihnen m schvekr
Wie ich dann weiter hab vernommen
es thet einer von Oehringen Iioimmen
Sprach zu Ihnen aufs hettzens gier
wolluf welcher zieht mit mir
■
Ich will euch führen Oehringen zu
da wollen wir haben gufhe ruh,
Da finden wir einen grossen hauten
mit den Pfaffen wollen wir fauffen.
Solches ist alles sam geschahen
es hat mancher Kann gar wohl gesehen*
Damach da wurdens eins gar ball
und zogen hinüber gen Schonthal
Da habens grofses guth erschnappt
das zusammen hat gespart der Abt
Davon da war gar viel zu sagen
sie haben Ihm die Fenster auf^geschlagen
Mancher hrigt eine guthe Schantz
sie Hessen Kein Brieff noch Bücher gantz
Sie theten allesam zerreissen
ich hanns Ihn meinestheils nicht verweisen
Dann man findet manchen mann
Er mögt mir es vor übel hau*
Und möchte vielleicht nicht hören f^ßrn
darnach da zogens zum Liejchteostem
Und weiten heimsuchen die nnnnen
da vvären sie Ihnen schier eil entrunnen«
J
211
Dt liesen nun die Bauren seyn
sie fanden Fruclit und guten Wein
El war lim allesambt wohl.
sie funden Keller und Kasten voll
Dai gescliali am Mitvrocfa vie ich sag.
vor dem Grünen Donnerstag
Ol theten sich die Bauren fieisfen
theten Ihnen die Fenster serschmeitfen
Sie YYoItens Gloster gar zerstören
theten viel zu hauiFen kehren
Und theten in der Kirchen hochen
haben auch ihr Taffei zerbrochen
IKe mit heylthum vrar gefasst
man hat sie sehr dammb gehasst
Solches will ich jetzt ruhen Uhn
sie Tvolten gar kein ruh nit han,
Darvon -will ich euch weiter sagen
Sie theten den Pferch weiter schlagen,
Zogen von Liechtenstem gen Neccars -Ulm,
dasselh ist nit alfs gro£s als Ulm.
Bas geschah uff den Charfreytag
darvon ich euch dann weiter sag
l^nrnach am Ostermontag früh
die Bauern lieffen Weinsperg zu
^i sahen sich nit vast umb
bmen hinter dem Schemelsberg herumb,
M lieffens Schlofs ge^valtig an
das Stattlein woHens nit yerlahn
Bas rede ich gantz offenbahr
darinn der wohl gebohren war,
Berfhim edel Graff Ton Helffenstein
ond mancher Edelmaim ich mein
Bie theten all als redlich leuth
nmi hörent weiter zu der Zelt,
14 *
212
Sie meinten die von Weinsperg schon
solten auch haben das best gethan
Nun hörent weiter uff den bescheidt
sie stunden all in grosem leyd,
Und Hessens ober tbor auf zerren,
und lionnten sich doch nit fast wehren
Also ]u>inmen die Bauren hinein
fingen den Graffen von Helffenstein
Mit sambt dem löblichen Adel
die Ehrbarung hat grossen vZadel
Sie musten leiden grose noth
Sie schrauen allesambt sich todt.
Da sprach der Graff frist mir mein leben»
ich will euch alles mein guth geben
Das wolt mit nichten nit geschehen
Sie sprachen du must ein anders sehen
Ja das ist eigentlichen wohr,
Sie führten Ihn für das unter thor
Auch mit sambt den Edlen die ich nenn
als Philips von Bemhaufsen,
Und auch Eberhardt Sturmfeder
mit sambt Fr i e d e r i c h und Jörg WolfF von Nenha
fsen,
Auch Hannfs Dieterich von Wetterstetten
auch Sebastian von Auen,
Und Ludolff von Ebershoffen
Auch HanfsConrad Spedt des Dieterichs Sohn ich md
und auch R,udolph von Hirschheim,
Auch Bleichart von Rixingen, '
und auch Burgkhardt von Ehingen,
Auch Jörg von Kaltenthal
der must leyden grofse Quahl,
Da hat mans all durph die Spicfs gejagt,
das sey Gott vom Himmel hlagt.
213
Ivch dem Dieterich von Wegler •
der ersah gar erschröckliche mehr
jDnim ist er uff den Kirchthurm geloffen
daselhst ist er worden erschofsen
Oamit hat man all ihr Leben abbrechen
warrlich es bleibt ntt ohngerochen
lum Sie waren all von Adel frumm und vest
' nun hörent zu Ihr Herrn und Gatt.
|Wie ich dann weiter hab gelefsen
Ihr seynd mit einem fönffsehn gewesen
füll mercket weiter wie ich sag
darnach am Oftermontag,
Vie ich dann weiter hab vernommen
wie etlich seynd von Heylbronn hommen,
fas Bauren dafs will ich hie jehen
sie hettend ein theil viel lieber gesehn
r (Heylbronn war zu schaden kommen
warrlich es bringt Ihn kein frommen.
poeh hat ein ehrsamer weiser Raht
Lsa Heylbronn in der wehrten statt
' sach treulich zu Hertzen genommen
vnd theten in treuen ziisammen kommen
M worden der sach da überein
I vad wehlten ein auch von der Gemein,
M ein vom Rath wie ich euch sag,
die kommen uff denselben tag,
Ib heer und solten Bescheidt entpfafaen
nun hörent was die Bauren jähen
Zieh hin thut das best, uff dieser Bahn,
defsgleichen wollen wir auch thun
hahdrent zu ihr lieben leuth,
es wäre umb die vesperzeit.
fc» will ich mit der Wahrheit sagen,
& liefs ein ehrsamer Raht umbschlagen
214
Zu Heylbronn hin und ber
wer eim Raht §lobt und geschweren war
Solt kommen uff den Marelit gar schon,
und solt sein daheimen lan,
Das geschah eigentliefa färwahr
es wurden beschlossen alle tiuir
Und jedecBiioin harn uff den Fiats
da sah man manchen iirauchen ti^Otz
Da sprach ein Ehrsamer weiser Raht
zu Heylbronn. in der werthen Statt
Und liefs der Gemein die Articul lefsen
da hetten sie ein . grosses wesen.
Und begehrten eins theils irill grofs gewinn«
nun war ein ehrsamer Raht des Siniis«
Dafs Er wolt beym gemeinen mann
bleiben und. alles ihr guth kn.
Drum so mercket weiter eben,
sie solten mit einander uffhebep
Und solten zu einem Eaht schwören
nun mercket mich ihr lieben Kernen
Da sah mans durch einander rennen
dafs mans z«im theil nicht kund «riiviinen
Man höret auch zu derselben zeit
dafs etlich schrien nit ein meydt
Die andern schrauen uff der bahn
yyas gehen uns die hoff hie an
Noch gab ihn ein -ehrbar Ral^ die Ehr
und danckt Ihn von Hert«^ sehr
Da hüben sie ein Gomürmel an
da schrau man wieder uff der bahn
Wer bey einem ehrsamen Rath wolt stehen
der solt uff die rechte Seiten gehen
Das hab ich also wohl yemommen.
sie theten in ein^p bluffen komm^ai
215
Und Tyaren ein tbeil gar nArciit
und Yrehlten er«t andere aus der gemein
Die solten hinaus ins Lager gobn .
und »ölten Betclieid entpfahen* scltoa.
Wie Ich dann irveiter hab TerBommen
endryfs Rimey von Zimmern thet hommon
Trug des Graffen Fedeii)USoh «ff
nun hörent weiter eben druff
fiddein Roh rb ach iket mit Ihm gan^
der tnig des Graffen Schauben an.
Da hielt man Raht am Dienstag früh
da zog das Heer der Statt su
Sie Tirelten je die Maisch beschauen
mm hörent eu ihr Mann und Frauen
Ihr Pro£M tfaet hart verbiethen
solten sich vor der Hirchen hüthen.
Weichers nit tet wird sein nit genieasen
es hiefs zweea uff der Orgel schiessen
Gegen den die weiten dran brechen
nim höret Tvie ich thue weiter fprechen
Der Profos war ein solcher Mann,
er grieff die Kirehen selber an,
Dnnn ward er gar bald verklagt,
man hat ihn durch die Sptefs gejagt
Nim merchet weiter wie ihm sey
hdft SB von bfürgerlrcher treu
Die sich auck begeben hat
SU Hejlbronn in der wertben Statt
Das will ich mit der Warheit jefaen
acht Raubt Articul selnd geschehen
Der erst Articui wird genenut
es seind auch etlich zum Bauren gerenut
Und haben gesprochmi sie soUeii kommen
ond darff nienami wieder sie brummen
i.
216
Solohs ist yyahr und iat gescne^hen,
die Haul>tleüth haben» selber gejehen.
3* Der ander -4d*ticul wohl bedacht
da man das Sülmer Thor zu macht
Da kamen etlich darzu gerennt
sprachen dafs euch Botsmarter schendt
Wir woUens >yviederumb uffbauen
es ist geschehen yon Mannen und Frauen
Dann zu Heylbronn uif der Hoffstatt , wie maus nennt
.Da kamen etlich weiber dar gerennt
Und vvolten auch thun den Sachen,
sie theten ein eigenes Fändlein machen
Sie Yvolten die Sach in Ihrem Sinn recht greiffen a%
und vYolten die Bauren nit verlan,
Sie ervrehltcn eine unter ihnen hiefs Marthein
die solt der Weiber Haubtmann seyn
Sie hätten auch, gantz und gar keine Ruh,
sie yvolten ^em Teutschen floff zu
Da waren etlich ehrlich redlich Leuth
nahmen ihre Weiber davon bey rechter zeit. '
Das will ich mit der Wahrheit sagen,
sie theten sie auff die Nasen und Mäuler' schlagen,
Dafs Ihnen das rotb Wasser aus Mund und Nasen rann
das haben gethan Ihre ehrliebende Mann.
Die andern will ich lassen bleiben
ich weifs nit viel ehrlichs von Ihnen zum therl zu
schreiben
Das will ich mit der Wahrheit jehen,
dann sie habens zum theil gern gesehen,
Aber letzlich musten sie von Ihrem ftimehmen
Darmit wird der Weiber Hauff äbtretten
iDa hett Ihr kriegen aiich ein £ndt.
I. Der dritt Articul wird entspriesen
^ * etlich wolten mit Büchsen schiefsen
K ,
217
Bsttens mit Papier geladen,
sie forcht sie theten den Bauren schaden
Der viert Articnl wird erkennt 4.
mm yyird auch von mir hie genennt
Wie etlich mein Herren haben geleicht
und haben Ihnen in das Pulver geseicht
Das wilji ich mit der Wahrheit jehen
uff der Mauren ist es geschehen
Den fönften Articul will ich nennen 5*
es thet eine Magd mit Pulver rennen.
Wolts Ihrem Meister uff die Mauren bringen
da thet einer über die gafsen springen.
Und nahm ihrs Pulver aufs der Hand,
und Schutts an die Gafsen neben die wend
Den sechsten Articul wil ich sagen, 6*
sie haben die Zindlöcher verschlagen,
Und bähen die Stein in Büchsen gethan
nnd haben das Pulver herausen gelan,
Den siebenden Articul will ich sagen, 7.
sie haben ein theil die Stein vertragen
Die man brauchen soll Eum geschütz,
solchs ist im grund gar kein nütz
' Den achten Articul will ich melden ^ ^^
ich kans nicht loben ich mufs sie schelten
Die alfs untreülich haben gethan
sie sprachen uns kennen die Bauren schon
' Sie 4örfften sich nit fast hüthen
sie wolten Ihnen die Hand über die Mauren biethen
, Ten solchen war noch viel su schreiben,
' t
Das lafs ich alles am betten bleiben
; Ihr habt Eum theil gar wohl vernommen
wie sie seyn uff Heylbronn kommen
Solches ist am Osterdienstag geschehen
das will ich mit der Wahrheit jehen
I (
218
Das ich liomm wieder ufF die Gräften
beym Frofosen hab iehft gelafseii.
Wie man Ibn hat durch die Spiefs §ejagft
am Osterdienatag hab ichs gesaflf
Darnach am Mittwoch morgen früh,
die bauren hetten gar kein Ruh
Sie wolten jegen Hejlbronn nein
und zugen bifsi auff den Graben rein.
Und schlugen Ihr Lagev in die Gartben
die andern theten im Closter warten
Sie hielten warHch.übel haufs
schlugen den München die Fenster aufs
Theten alles sambt zerreissen
theten Ihn auch den Brunnen zerachnei^sen
Und riefs einer fom der andere binden
es kund einer nicht ein Nagel finden
Dafs ein Hut hett ^ehenket dran.
ich mufs es tkberian£Bm schon
Dann es wird sich zu lang verziehen
und wird vielleicht manchen mühen
Der mögt es mir vor übel han.
sie stiefsens Schloff zu Weinsperg an
Und theten zu dem Scheuerberg rennen
und theten Ihn auch in grund verbrennen
Doch haben sie Ihn vor geplündert, ^
es hat sich mancher darob verwundert
Dafs^ sie haben so übel tfami,
grieffen den teutschen Hoff auch an«
Sie fielen gewaltiglicfaen drein
sie funden Frucht und guthen Wein,
Die Keller waren voll dte Kasten nit le^;
darmit speifst man das gantze Heer,
Das will ich mit der Wahrheit sagen
sie haben alles das «erschlagen,
219
Das gemacht war nach dem besten^
sie- haben deii {irunmcn and EhrepTesten
Herrn Eberhardt von Ebmgen
viel verwünscht er hett hein Guffen
Sie haben Ihm sein Sehats genommen
und seind Ihm hinter die Gnltbvieif kommen
Die habens zerrifsen das will ich sagen
sie haben die Fenster und Thür serschlagen.
Und haben den gantzen Hoff durchaehweifft
and haben alles das rerkaufft
Das i^uma gelt hat ertragen
Das will ich mit der Wahrheit sagen
Bütten, FafSy der Keltern sinrn,
Böchhinger Bauren hätten kein Buh,
Sie meinten es wird ihnen alles bühren
theten eine Kelter gen Bockingen führen,
Und reifs einer vom , der ander binden
sie werden nicht viel Weins damnter wündeii
Dann sie lachen oder ssürren
Werdens noch wieder gen Ueylbr^nn führen.
Das will ich mit der Wahrheit jehen,
solches ist allesam geschehen
Wo einer hat etwas erworben
so seynd dargegen viel verdorben
Nun hab ich weiter wohl Vernommen
wie sie seyn gen Hörne ck kommen
Da habens geplündert und gebrennt
Damach seyn sie gen Amerbach ger^nt
Wie sie daselb haben haufs gehalten
dassellbig lafs ich jetat noch walten
Dann es ist mir gar nit kundt
nun mercket weiter au der stund
Non merckent weiter uiT die. sach
Ettdreifs Rimey und Jäoklein Rohrbach
^ I
220
Zügen eim andern HaniFen su
Maul brennen das bat gar bein Rub
' Da baben sie fimden allen Rott
das der Abt Kusammen gesamlet bat
Von Wein, Korn, Dincbel, Habern lind Meel
es nahm die Bauren gar kein Heel,
Sie griffen es gewaltig an,
die Mönch die musten mit Ihm dran
Darnach zugens zum schwabischen Hauffen
da fundens myne alfs viel zu sauffen
Sie musten zu zeiten mangel ban
mann liefs Ihn nicht profiant zu gähn.
Der Bund thets Ihn niederlegen
die Bauren theten sich wieder legen
Und hätten gar und gantz kein ruh
und zogen Herrenberg bald zu
Da thetens durcb einander thürmen
lieffen hinzu und wolten stürmen
Da wolt ihr stürmen gar nit seyn,
da schofsen Sie mit Feuer nein
• Damit brachtens eine Forcht in die Leütb
da bort man uff^dieselbig zeit ^
Schreyen Mordy helffio
Von Weibern die waren gar nit froh,
Gott woll uns allen Hrafft verleyen,
man thet gar bald ein Frieden schreyen
Und gaben den Bauren die Statt uff
nun hörent weiter eben druff,
Vier hundert in der Besatzung lagen
. Die thet ;nfian in die Kirchen jagen
^Sie kunten nimmer weiter fliehen
man thet sie alles am gar ausziehen
Und schicket sie also darvon
bett jeder nur ein hemmet an,
221
Wie ieh daan weiter hab ventommen
Der Bund ist bald hernacher kommen
Hat Herrenberg scbon Tvieder gewunnen ^
die Baurcn sind ein therl entrttnnen
Der Bund hat auch ein ergriffen
der hat dem wohlg<ßbohmen pfiffen
Dem fnunmen Graffen von Helffenuein
da ist er in der Noth geteyn
Wie ich dann vormahls han gesagt
da man Ihn hat durch die Spiefs gejagt,
Dmm thet man sich nicht lang berathen,
man band Ihn an und thet Ihn braten
Nim mercket ihr lieben Herrn
sein Nahmen will ich Euch erhlehren
Nim höret weiter vrie meldt
Er heifst Me Icher von Ilfsf eldt,
Und hat manchem Vieh ausgeschnitten
er hatt ein harten Tod erlitten
Und hat sein Geist willig uffgcben-
mm mercket mich hier yyeiter eben
Dafs ich den Handel fiirter bring,
ewischen Böbling und Sündelfing
Da v^aren der Bauren drbysig tauset
alle in einem Hauffen gehaufset.
Da schicket Ihn der Bund bald su
imd wolt stellen die Sach zu ruh,
Darwieder theten die Bauren streben
sie wolten ihr eigens willens leben
Nun merket weiter wie ich sprich
der bundt warnt sie gar treulich
Mit klugen worten eingeschweifft
Ibr seind yerrathen imd verkäufft
Noch yyolt den Baurcn gar nit ein
da hu der Bund gewaltig drein
222
Er liefF den Bauren da» gescbüts ab
vvie ich weiter vemonttnen hab
Der reisig zeug der thet das best
Die Landsknecht stunden also ve'st
Und legt Ihr keiner kein Hand nit an,
das geschofs liefs man in sie gan
Das thet sie von einander trennen •
Da sah man manchen BaUren rennen-
Warff hin sein Wehr hett aufsgestritien
es hett ilin einer katCm erritfen
Der schon ein gut Rofs hett gehabt
Ihr seind viel in den Wald getrabt
Die meinten sie vveren gar nchon entmnnen
die Reuter habens in büschen fanden
Und haben sie dap£Per'uff gerieben
Ihr seynd viel üff der Wahlftatt blieben
Die allesam der Tod behauset
man sagt Ihr sein gevvest 6 tautet.
Und vier und sechzig ist mir kundt
nun mercket" weitet* zu der stundt
Wie es dann weiter ist ergangei\
Jäcklein Rohrbach ward gefangen
Den man in die Eysen geschlagen
Ich mufs euch noch ein bofsen sagen,
Wie ich weiter hab vernommen
Da die mähr hieher theten kommen
Einer sagts dem andern in ein Ohr
die Bauren sprachen: es ist nit wahr.
Der Bund will unfs fein Greuel machen
höret weiter zu den Sachen
Da die Bauren zusammen kamen
, und die rechten Mähr vernahmen
Da thetens umb und immer laufFen
theten Spiefs tind Büchsen kauffen,
228
^e icb dann weiter bab yemöaunen
Ihr theten viel gen Weintperg konuntn
Und sclirieben den yon Heylbronuen nein
TYoIten sie christliche Bruder seyn
Solten Ihn hundert Malter Mehl geben,
das war der gantsen gemein nit eben
Ah ibr hernach. Tverd merchen bafa
nun börent zu ohn allen hafs
Wie dafs ein ehrsamer we/fser raht
za Heylbronn in der werthen statt
Die sach auch niemand wolt verheelen
und thet die statt in 4 theil theilen.
Und jedes vierthel also schon
das solt swen Quartiermeister han.
Ein Tom Raht und ein von der Gemein
Ja das ist yvahr und ist nit nein,
Aus jedem viertel mercket eben
solten allwegen ftinffeehn gebe«
Ein Rottmeister also scbon
der solt sie unterweisen thun
Bas ward voUend mit guther ruh
an einem Donnerstag gar früh,
Da hett ein Ehrsame^ weiser Raht, ' '
SU Heylbronn in der werthen statt
Jedermann gebotten schon
die Thor die würden zu gelohn
Da nun die Rott gemachet waren
wie ibrs dann vormahls handt erfahren,
Wie ich dann vveiter hab vernommen .
Der BriefF der von Weinsperg war kommen.
Den liefs man jedem viertel lefsen
Da hört man gar ein einig wesen
Welcber den Bauren Med wolt geben
Der solt bald ein. Finger uff heben
224
De sprach ein jeder uff der Bahn
Yvir müOien das Meel selber baii^
Und übergaben die sach einem Rath
' zvL Heylbronn in der werthen statt
Darnach thet man immer gohn
^ und thet all letzen besetzen sch^m
Uff den Mauren und uff den Thümen
Die Bauren Vvurden darumb zürnen
Es war ihn freylich böse Mehr
indem da zog der Bund daher.
Da theten sich die Bauren Scheiben
es thet nit einer zu Weinsperg bleiben
Da der Bund thet zu hemahen
da waren Sie alle hinweg geflohen
Dafs ich liom Wider uff die bahn
der bund der schlug sein Lager schon
Zu Nccliargartach überall
sie betten gar einen grünen Sahl
Hetten Jächle Rohrbach bej Ihn
der ein anfanger ist geseyn
Der mocht des Todes nit gerathen
' zu Gartach ward er auch gebraten
Man band Ihn an eine grofse weydeu
daselbst must Er den Todt auch \ejjien.
Nun merlient weiter was ich sag
' uff Sonntag vor dem Ufffarts tag
Da ward Weinsperg in Grund verbrennt
und viel Dörfer damit genennt
Nun merckent weiter uff die Sach,
darnach der Bund gar bald uff brach
Und zog hinüber uff Brusel zu,
die Bauren hetten gar kein ruh
Sie hetten sich gern uff Heylbronn geneigt
und ihnen ein Schab ernachel erzeigt
Das
225
Das will ich mit der Wahrheit jehen
Heylbronn hat sich also versehen
Mit Bollyvercken umb und umb
hat mancher geben seyn Kleg darumb
Dafs die Bauren wären kommen schon
und hetten doch nur ein Angriff thon
Die Bauren theten Heylbronn dräuen
Wolten ihnen die Weinberg aufshauen^
Dfis hett der Bund gar bald erfahren,
er vYolt sich auch nicht länger spahren
Wie ich dann weiter hab vernommen
Pfalzgraff Ludwig der thet kommen
Daran ich gantz und gar nicht leüg.
mit einem grosen Beisigenzeüg
ÜDd mit einem hauffen Fufsknecht schon,
gut geschofs hattens mit Ihn gohn
und waren all gerüst mit gutter Wehr
imd zugen gewaltiglich daher
parvon will ich euch weiter sagen
sie Tvolten das Lager gen Neccars - Ulm schlagen
Und kamen gen Neccars-Ulm bifsan das Thor
Ja das ist eigentliohen wahr.
Wie ick weiter vernommen han,
da thet eifier uff der Mauren stahn
Das will ich mit der Wahrheit jehen
and liefs den Bund in hindern sehen
Defgelhen ward er nit geniefsen
da fing man dapfer an zu schiefsen.
^Jann hat fürwahr gar bald erfahren
da noch viel Baureu darinnen waren
Mann liefs Ihn gantz und gar kein ruh
und schofs an allen Enden zu
Cnd forderts üff bey rechter Zeit
da schrien die Bauren mit einem eyd,
WotFts histor. Volkslieder. ^^
Mit schiefsen thet man ilineii so drang
da wäre den Bauren die Weil lang,
Dafs sie auch niemand Iiunten halten.
da liesens sie es Gott walten
Wie ich dann weiter hab vernommen
und da der Bund thet hinein Kommen
Da fing man an heraufs zu lesen
die so Anfanger seind gewesen
Und das ist eigentlichen wahr
man führet dreyzehen vor das Thor
Die etwas besonders han bedacht,
darumb da hat mans hürtzer gemacht
Solches ist also ergangen
der Bund hett noch viel gefangen
Wie ich dann weiter hiab gelesen
ihr seynd bey vier und sechzig gewiesen
Wie es denselben ergangen ist,/
dafs weifs ich nit in dieser Frist
Also zo^ der Bund fürbafs
nun merchent gar ohn. allen Hafs
Graff Wilhelm von Fürstenberg gar schon
über das Fufsvolck ein Haubtmann
Und Herr Jörg Truchsefs ich ernenn
haubtmann über die Reysigeu
Und Oberster über den gantzen hauffen
der Bauren sind gar viel entlauffen
Das will ich mit der walirheit sagen '.
der Bund der hat eillf hauffen geschlagen
Wie ich dann weiter hab vernommen
er ist von Neccars - Ulm ulf O e bringen hominejB
Zwischen Weins perg und Granschen
da macht er etlich Bauren fantzen
Die band ihr Zeit nit wohl vertrieben
ihr seind bey fiinffzehen blieben
227
Die der Bund hat nie4ergelegt
sie haben alle vier i^estrecht
So hah ich weiter nvohl vernommen
und da sie seyn gen Oehringen kommen
Da hat mans anch gereformirt
und hat sie .ein th^il iiriist deponirt
Alfs nun weiter thut erlauten
darnach zogens hinüber gen Krauten
Von Krauten seins gen Batlcnberg gerent
da habens auch zum thei! gebrenni
DaTon da war noch viel zu jehen
Es ist nit ohne ursach geschehen.
Damach seins gen Küni g.sh o f fen kommen
da haben die Bauren auch ein Schnapp eenommen
Es ist ihn noch nit gar versiegen
Ihr seind viel uff die Baum gestiegen
Des haben sie gar lützel genofsen
mann hat sie dapfer herab geschofsen
Die Bauren waren nit wohl behauset
Ihr seind blieben bey zehen tauset
Das red ich hier uff dieser Erdt
damit dafs mir hein Lüg nicht werd
Dann es ist mir a9derst ^ar nicht hundt
nun merchet weiter zu der stundt
Hiemit will ich beschlofsen han,
und bitt auch d^zu jedermann
Den löblichen Adel all meine herren
Ihr wolt mirs nit in argen kehren.
Und nehmet für guth mein gedieht ,
ich bin der sac1;i nit bafs bericht
Wie es nun füraus wird ergahn
dasselb will ich befohlen han
£in andern liebhaber de^ kunst
der auch zu dichten hat gute gimst
15 *
^ I
228
Drum so land uns früh und spotl^
unser HofFnu!ng setzen zu Gott
Der wöll alle sacben zum besten kehren
nun nehmt för guth ihr lieben Herren.
Beschlufs..
O Heylbronn du bist hart verdacht
das haben treülofs Leuth gemacht
Die strebten wieder Ihr eigen Herren
vergafsen dabey Ihr Treu und Ehren
Dieselbigen soll man billig schelten.,
und darum nit lan entgelten
Andere Fromme in der statt
-mit sambt einem Ehrsamen weisen Rath
Der hat doch allen Fleifs gethan
darum last unfs Gott ruffen an •
Dafs er sich über unfs erbai^n
so sprecht Amen Reich und Arm
Darmit die Nachred hat eiii End
Gott alle dieng zum besten vvendt.
Reimen von dem BaurenJirieg
(Ex Cod. Mn.)
Gropp. pg. i64«-
1.
Ach Gott in deinem höchsten Thron
Du woirst uns nit entgelten Ion
Dafs wir so böslich leben.
In Welschen und in Teutschenland
Hält I^einer sich nach seinen Stand,
Thun .alle widerstreben.
229
0 Gott von Himmel unser Herr,
Dein Göttlich Giiad nit von uns kehr
In diesen Jammer - Zeiten.
Und nicht nach imser Missetliat
Sondern nach dein Barmhertzigkeit
Thue uns Herr alle richten.
Ein Spiel hat sich gesponnen an,
Kost manchen frommen Bidermann
Wohl in dem Franckenlande,
Der jetsund sterben soll und mufs
Ist seiner Sund ein Straff und Bufs>
Und stirbt doch ohne Schande.
Zu Rottenburg ist angesponnen,
Seynd viel. Bauern zusammen kommen
Mit ihren klugen Sinnen.
Als wärens Engellische Knaben :
Was sie daran gewonnen haben,
Seynd sie wohl innen worden.
5.
Damach seynd sie gezogen aus
Bey Mergefitheim für das Teutsch-Haus,
Das tfaäten sie ausleeren.
Ihr Sinn stund ihn'n in Francken ein,
Kein PfafF noch Mönch seit darein seyn,
Die Schlösser all zerstören.
230
6.
Zu Lauda haben gefallen an,
Der Reicheisberg must auch dran,
Neuburg thaten sie finden«
Und Stollberg liegt an einen Rhein,
Nicht weit darvon der Zabelstein,
Der solt und must verbrinnen.
7.
Bey diesen will ich bleiben lahn,
Es wird viel Mühe und Dichtens han.
Sollt ich sie alle nennen.
Es war manches sehr vestes Haus
Doch thät man sich nicht wehren draut,
Sie thaten alFs verbrennen.
8.
Unser Frauen- Berg Würtzburg sclion
Wolten sie auch zerstöret han, .
Darfiir thäten sie schantzen.
Und sthussen all mit Freuden drein,
Ihr viel darvor erschossen seyn,
Darvon musten sie tantzen.
9.
Götz von Berlingcn \ind sein Heer
Lag in der Stadt, als ich auch hör,
Waren eitel Bauers Knaben.
Florian Geyer zu Heittfeld lag
Ueber 18000 Hauptman war 5
Waren eitel Fränckisch Knaben.
231
10.
Gl*af Jörg von Wiertheim war darbcy,
Must ihnen geben Pulver und Bley,
Hatt'n ihn d^rzu geswungen.
Auch zwey Büchsen, die waren grofs,
Daraus man grosse Kugel schofs.
Die seynd all beyd zersprungen.
11.
An einem Montag, da es geschah.
Den Bauren war zu stürmen gah
In ihren vollen Sinnen.
Sie sollten Abends wachen gähn,
Sie fingen einen Lärmen an.
Das Schlofs wollten sie gewinnen.
12.
Sie schryen alle her, her^ her^
Zu stürmen war ihr gantz Begehr,
Im Schlofs ward man es innen.
Man schufs zu allen Fenstern aui
Und spyen tapffer Feuer heraus
Als wäre der Teuffei darinnen.
13.
Das währt bis in die drifte Stund
Gar mancher Bauer ward hart verwund,
Von ßüchsen übel geschossen. -
Sie hatten kein Gewinn darab,
Sie musten wieder ziehen ab :
Hat sie gar hart verdrossen.
I
4
232
\ 14.
Ein Botten schielten sie derweil
Nach Rottenburg in'schneller Eyl,
Dem Räth thä'ten sie sclu*eiben.
Und dafs er bald her wieftigihäm
Zwo scharpffe Schlangen mit sich nahm.
Die solt ihn*n ein Rath leyhen^
■
' 15. >
Der Bott sich rüsten th'dt in Eyl,
LiefF gen Rottl^nbürg in der Eyl,
^wey Geschütz that man ihm leyhen. ~
Waren die allerschönsten Rohr,
Als ich nie hatt gesehen vor,
Der Hauff thät sich ihr freuen.
16.
Man thät sie richten in der Schante,
Erst sollt sich anfahen der Tantz,
Ins Schlofs gunt man zu schicssen.
Ein Stuck fiel von der Mauer ein;
All , so darinn gelegen seyn,
Thät es gar hart verdri essen.
17.
r I
Indem kamen die neuen Mähr,
Ja wie der Bund vorhanden war,
Nach Wüvtzburg' wolt er ziehen.
Wolt retten unser Frauen -Berg,
Die Bauern wolt er treiben hinweg,
Sie wolten doch nicht fliehen. '
233
18.
An einem Frejtag in der Nacht
Hat sich Götz Berling aufgemacht.
Sein Hauffen mit sich genommen.
Und sechs und viertzig grosser Stück,
Schlangen, Falconet und Feld - Geschütz
Vom Bund wolt er bekommen.
19.
Und zog wohl in das Tauber- Thal,
Zu KönigshofTeii ihr Lager war.
Des Feinds wolt er da warten.
Sein Büchsen rieht er in das Feld,
Sein Ordnung hat er wohl bestellt,
Von Spiefs und Hellenparten.
SO.
Am Freytag vor Pfingsten geschah.
Das man den Bund herziehen sah
Mit einem grossen Heere.
Die Bauern zogen den Berg hinan,
Den Vortheil wolten sie innen hau,
AUda sich der Feind wehre.
21.
Dem Raifsigen war so gach
Der verlohren Hauff eylt hinten nach,
In die Bauern thäten brechen.
Ihr keiner wolt hie nicht bestohn.
Ein jeder meint, war ich darvon,
Und hüben an zu streichen.
234
22.
Sie wichen bald iui4 lieffen sehr,
Wohl nach dem Wald war ihr Begehr,
Ihr keiner dorlFt sich wehren.
Da blieben bey sechs tausend Mann^
Die ihr Leb^. verloren han,
Allda thät man sie scheren. '
23.
Zu Würtzburg. rüst man sich mit Macht,
Auf Pfingst - Abend um Mittemacht,
Wolten helfen den Brüdern.
Die da lagen im Land daraus,
Sie seynd su lang geblieben aus,
Waren sie all um J&ommen.
24.
Sie zogen schnell und ejlten Aehr^
Nach Königshoffen stund ihr Begehr,
Der Bund zog ihn'n entgegen«
Sie zogen wiederum zurück,
Und schlugen allda ihre Burgk,
Als wolten sie sich wehren. *
25.
Der RaiC^ig Zeug eylt auf sied^iy.
Die Bauern wurdens bald gewahr,
Und hüben an zu weichen.
Da blieben bey vier tausend todt, .
Wohin sie kommen, das weifs Gott,
In die HöU oder ins Reiche.
235
26.
Der Baifsig Zeug ritt auf sie an.
Allda kamen nicht viel darvon,
Theils hätten sich verkrochen.
Es Schlöfslein lieget nah dabcy,
Ihr vi^l waren gewichen darein.
Da fing man an zu bochen.
27.
Es bochten an im schnellen t'rutz
Schlangen, ralkonet und grofs Geschütz,
Hefftig thät es anbochen.
Sie schössen die Mauern wonl halb ein,
, «1 ff
Carthaunen gingen heiftig drein,
Der Bauern Gros that kochen.
28.
Man ha^ nicht lang gesehossen daran,
Die Knecht lieffen ein Stürmen an,
Starck thäten sie sich wehren.
Alan muste wiederum abiahn,
Das Geschütz \ie£i man ds^rvVider gähn,
Ihr Unglück thät sich mehren.
29.
Erst hub man an mit gantzen GValt,
Allda must sterben. Jung und Alt,
Kam ihn übel zu statten.
Das Unglück war ihn heuer beschaffen.
Wer weifs wem es das Jahr wird äffen,
Wem ob es wird gerathen.
236
90.
Am Donnerttag da es geschah,
AU man den Bischoff kommeii sah.
Und zu Würtsburg ein reiten.
Hertzog Ott Heinrich war darbey.
Und Hertzog Ludwig an dem Rhein,
Der Bischoff von Trier frey.
31.
Es geschah an dems^ben Tagen,
62. den die I(öpf da lagen,
Kein Geld möcfait ihnen helffen.
Man ginge auch sehr an den Rath,
Wie ihm hernach ergangen hat«^
Darbey ich verschweigen wollen.
Beschreibung,
fVas gestalten die tehellische Bauern im Jahr 1525
das Schlofs Marienberg ob TVirtzbnrg angefallen
und gestürmet $ und was dieselbe sonst mehrers
Unheyl im Ldmd angerichtet.
In Reimen verfasset von Fritz Bech, so damahlen Zeug-
meister gewesen, und mit der Besatzung gelegen.
Ex GoddL MS. .
4.
Von seltzsamen Geschichten
Singt jetzund jederman,
Er jederman will dichten,
Niemand will müfsig stahn.
237
t m
Von unser Frauen • Schlössen
Und gantsen Franckenland,
Wie man das bab beschossen.
Viel wnnderbarliche Bossen
Seynd furgewandt,
Und da benandt,
Jedoch mit Schand.
Niemand hat solchs genossen;
Ist jederman bekandt.'
2.
Auf dafs ich mocht erkennevr
Was Jedermait mag sey.
Den man so offt wird nennen.
Und Niemand auch darbey,»
So soll sich seyn vernommen,
Allein die beste Nath ;
Zusammen seynd sie kommen
Mit PfeifEen und mit Trommen»
Und treiben Spott,
Verachten Gott
Und Herrn Gebott.
Man meint doch nicht die Frommen,
Die heimlich litten Noth.
3.
Nach Christi funff und zwentzig,
Und fünfTzehn himdert Jahr,
Das Christlich Leben wendt sich :
Schalckheit ward offenbar.
Die Bauern wurden geheuffel,
Und trieben Hochmuths viel 5
Die Fürsten wurden zweifFel,
Der Baifsig flucht den Tcuffel.
i I
238
Doch blieb im still
'■«■•■> ».
Der "Widerwill,
Bis zu sein Ziel.
Und hätt der böse Teuffei
Mit jedermann sein Spiel.
4.
Es nahet sich zur Fasten,
In der man fromm soU seyn,
Da hub man an zu sag«n
All Ding sollt werden frey.
Der Groll wird sich erzeugen
Im Land und in der Stadt ;
Niemand wolt sich lafs schweigen,
Die Schlüssel ilahm^s zu eigen,
Der Hauern Frart
Und Hecker glatt
In Harnisch tratt.
Die Frommheit thät sich neigen.
Als man erfunden liat.
5.
Das wurd die Herrschaft inn^n,
^ Darzu thät sie gemach.
Dieweil man's thät besinnen.
Da ärgert sich die Saph.
Die Landwehr wurd gallieren.
Die Hauffen nahmen zu
Die Stadt/ würd Jubilieren
Ihr Bottschaft must postiren
Späth und auch Früh,
Da ward kein Ruh,
Wehrt immer zu.
Es ward ein solch Rottieren,
Niemand darzu wolt thun.
239
6,'
Der Bock kam in den Garten,
Etliche sahen zu.
Zttlang thäten sie warten,
Als solt man ihm nichts thun.
Hein Glauben, noch Vertrauen
Hielt jedoch jedermann.
Die Schlösser wurden glauen
Allererst da wurd ein Grauen,
Wer brennen kann,
Der war ein Mann
Hatt wohl gethan.
Auf niemand wollten bauen
Sie stillten alles an.
0
7.
Ein jedermann ward wüten,
Man nahm ohn alles Recht;
Welcher an ihn wolt guten.
Der war ihr Pfaffen - Knecht.
Die Kasten kontens mausseu,
Die Keller litten Noth,
Mit Flassen und mit Kraussen
Ein jedermann wurd Braussen.
Die schlugen g'rath
Nach Judas -Arth
Ein solchen Rath.
Die Korn -Böden zu Lausen,
Auf dafs sie hätten Brod.
8.
Manch Frommen« gings zu Uertzen.
Betrachtet Treu und Ehr,
Auch Weib imd Kind mit Scbmertzen,
Konten's doch nicht verwehr.
240
Sie Sassen still und dachten,
Es kann nicht webi'bn lang.
Und thaten ^ichts betrachtei^^
Aufs Schlofs sich etlich machten
Heimlich mit Zwang;
Es war ihn bang,
Man wolt sie fang.
Die Bauern auf sie wachten,
Sie sollten alle ha^g.
■
9.
Es wolt doch niemand traue.
Es daucht sie alle fein,
Ein jedermann ward Baure,
Niemand wolt Burger seyn.
Ein jedermann wolt Fechten,
Aufs Schlofs wolt niemand gehn.
Bey Bitter und bej Knechten,
Bey andern guten G^schlechten,
Bey sonst vielmehr
,Als wie vor eh
Wolt niemand steh.
Das Schlofs nur abzubrechen
Was jedermann so weh.
10.
Sie gaben für mit Listen,
Sie sessen viel zu schwer,
Wir wären alle Christen,
Einer gleich dem andern war.
Ihr fürst solt selbst gar eben
Selbst mündlich bey ihn seyn.
Ihr Evangelisch -Leben
241
Thät fast darwidcr strebea;
Die PfaiFerey,
Und Reutherey,
War Tricgcrey,
Sie wollten nichts mehr geben,
Sie wollten bleiben frey.
11. .
Der Fürst der kam geritten,
Und hielt sich nach Gebühr.
Habt ihr so viel erlitten,
So schlagt euch Mittel für. •
All Puncten wolt er halten'
Wie andre Fürsten mit.
Sie soltens Friedens walten,
Und leben unzerspalten.
Da war kein Frid,
Es halff kein Bitt,
War ihr Abschied.
Ihr Frummkeit wolt erkalten, ^
Es war der aller Sitt.
12.
Der fiauch wurdt ihn'n da groltseo»
Als solt man Bauern bitt
Ein jedermann wurd stoltzen,
Es half kein Vorschlag nit.
Niemandten thäts erbarmen,
Sie wolten von ihm wendt,
Die Reichen und die Armen,
Wurden allglcich verwarnen;
Er ward behendt
Von ihn geschändt,
W 0 b r f • hUtor. VolktUtdflr. | g
[
242
Niemand ihn kennt.
Auch \rurffens auf ihr Armen;
Niemand bedacht das End.
13.
Der Fürst ivard da mit ]Leyd b^haffft
All Gehorsam ward veracht,
Es solt^s seine arme LandschafFt
Mit seinen hab bedacht.
Auch etlich Stadt in Francken
Den hätt es wohl gebuhlt,
Da stundens an den Plancken,
Niemand hätt gut Gedancken,
Auch giengens fürt.
Die seh wehre Burd,,
Wir woltens gut.
Ein jedermann thät wancken,
Niemand kein Frummkeit spührt.
14.
Als er wahr nahm ihr Sitten ^
Macht sich bald aus dem Staub,
Er kam gar schnell geritten;
Hier ist kein Glaub noch Traw.,
Darum ihr liebe Herren,
Gebt Rath und Hülf darzu.
Sie woUen's Schlofs zerzerrea
Und alle Ding verheeren;
Hie ist kein Ruhe
Was wolPn wir thuel
Wer weifs noch wuhe
Das Glück uns hin ]i/vill sperren,
Last uns das Beste thu*n.
243
li
I
Die Kriegs -Räth ibrein FüMteii^
Erzeigten Rath und hehr.
Sie lauffen nach den Würsten,
Dorfft euch daran nicht kehr.
Auch ihren bösen Willen
Solt ihr von Jlertzen schlag.
Nicht solt förehten ihr Grillen,
Sie lassen sich nicht stillen»
Ist nicht ein Plag,
Nun will ich sag,
Was mehr geschach.
Am Frey tag iift Aprillen
Den acht und zwentzig Tag.
16.
Da ^vard gar mancher Lachen
Der grossen Bubcrey,
Ein Hauptmann thät man machen,
Ein Fürsten jung und frey.
Znsammen thätens schwöhren
Mitaufgerechteni Eyd.
Ihr Hoffnung wird sich mehren,
Sie dorfften nichts verzehren
Da wurd viel Freud,
Sie wurden gemeid
Zur selben Zeit.
Ein^r thät den andern lehren,
Niemand war unbereit.
17.
Sie wurden sich da regen,
Sie machten Losament',
Viel Büchsen thätens leger.
Umher sie machten End.
16
244
Sie waren frcye Knaben,
Ihn thät kein Arbeit wehe.^
Umher thäten sie traben
Im Zwinger und im Graben,
Wer wolt bestehe
Kam| allzeit ehe,
Und liefs sie stehe.
Der kühl Wein könnt sie laben,
£s must alles für sich gehe.
, 18.
Die Gesellschaft liefs sich weisen.
Sie nahm der Schutz gewahr,
Mit Feuer und Fufs - Eisen '
Dei: Pollers kam auch dar 3 .
Die Falkonet und Hacken,
Auch Pulver , Loth und Stein«
Damit ia. solt man zwacken .
Die Bauren in die Backen,
Durch Arm. und Bein,
Es ward nicht nein,
Auch kein allein.
Durch Höpff und durch die Backen
Solt man sie schmitzen rein.
>^
19.
Am fünfften Tag des Mayen,
An einem Freytag fein
pie Bauren thäten reyen,
Es wolt nicht anders sein.
Dem Fürsten ward gegeben
Ein gantz getreuer Rath,
Er solt zum Bund hinstreben,
HüllT suchen und darneben,
245
Ob es wird Notb,
Dafs es so trat
Gut Rettung bat,
Wolt freuen unsex' Leben,
Dafs es nicbt kam eu spat.
JO.
Er safs mit gantzen Trauren
Wobl auf sein bestes Rofs,
Das machten faeilos Bauren:
Gesegnet da sein Schlofs. '
Bald jedermann wird küner,
Der Fürst entritten war,
Es wird gar bald vernommen
Zusammen tbätens kommen.
All ihr Begehr
Stund mit Gefehr
Aufs Schlofs so sehr.
Die Tollen und die Dummen
Hätten kein Frummkeit mehr.
21.
Den achten Tag im Maye
Auf einem Montag frühe,
Da hört man ein Geschreye,
Die Bauern zogen zue.
Der Weinsbergische Gäste
Daucbt sie ein grosse Welt;
Ein jedermann hielt feste
Mit Wagen -Burg und Leste
Schlugen auf ihr Feld
Hey Heydingsfeld.
Doch kein baar Geld.
Sie hielten für das Beste:
Doch hats ihn'n -weit gefehl t.
246
33.
▲uf Unser Frauen Berge
Nahm die Gesellschaft war,
Sie reisten Überzwerge
Die Zwinger und die Thor.
Der Glefsberg ward geschantstt,
Er hat kein Haar er4a«l:iS(Ht,
Es war li^in Notb
Um Wein und (Brod,
Danckten nit Gott
Sie hätten alls gepflantxit
Sie schlemmten frühe un4 4II^*
Allererst da wurd sich eigen,
Das lang verborgen lag,
Sie wurden sich erzeigen,
Begehrten gutlich Tag.
Doch könnt man wohl gereichen,
Kein Gutthat nahmen» an.
Sie wurden freylich sprechen,
Man solt das Schlofs zerbrechen.
Weichen darvon
Ihn zu lafs stabn
Sie woltens hanj
Sonst würgen und isrstechen
Solt wir uns hau zu Lohn.
24.
Die HerrschafFt meynts mit Ttfiuitm
Versucht gantz hoch und tielT,
Niemand wolt vor ihn schweigenv
Sie brachtens noch so ti«ff.
247
UfF Dienstag ist geschehen
Ich darffs fär Wahrheit sag,
Jederman wird sich blehen
Nun will ich wieder jehen.
Doch ohne Frag was geschah
ÜfF diesem Tag,
Niemand hat slchs v^rseh^,
Es ward «Cm »laltssam Pteg«
25.
Gar bald ward aufgeschrieben
Gelübd , Pflicht, Burger - Recht,
Der Reuther wird vertrieben,
Der Herr mufs werden Knecht.
Sie machteh auch ein Brüchen
Von Flössen auf den Mayn,
Mit ihren falschen Tuchen
Vermeinten uns zu dmchexi.
Ihr List war klein,
Doch ist nicht nein
Sie waren unein
Zusamm thäten wir rucken,
dWir hielten auch. Gemein,
25.
Das Fähnlein ward befohlen
Ein'm frommen Edelmann,
Er trug das unverholen.
Stund ihm gar tapfer an.
Er daucht auch wohl zu nehi|icn,
Wo es von nöthen war
Die Land -Wehr, mag ihn kennen.
Mit Reiten und mit Rennen'
Er hats gut Fug,
Darvon genug,
248
Kommt nicht vom Pflog.
Die Bauren wurden brennen;
Ein Flamm die andre schlug.
. 27.
Auf Donnerstag und Frejtag
Ging mancher Gesellen Schufst
Viel Handlung mit den Bauren'' geschah
Zu einem Veberflufs.
Man bott ihn^a auch zu geben
Manch tausend Gulden baar.
Die Bauren thäten schweben»
Der Teuffei in ihn ward leben. '
Sie lieffen dar,
Drum nahen wir zwar
Bey einem Haar:
Ihr Herren. secht dameben.
Es mufs uns werden gar.
Sie wurden alle wüeten,
Heimlich war ihr Verstand,
Es half an ihn kein güeten,
Ihrem Herrn bottens Schand.
Sie Hessen sich bedünclien
Sie schafften ihren Nutz
Den Hund den liefsens hinchen
Ihr Bundschuch hat ,l(ein Rinchen.
An Wider -Schutz
Da ward hein Nutz,
Es kost viel Bluts.
Ein jederman könnt wincken;
Botten ihrem Herren Trutz.
249
39.
Die Herrn Jiamen gegangen
Hinauf tie brachten mebri
Wir können nichts erlangeUf
Es steht all ihr Begehr,
Allein das Schlofs zu fallen
Kein Billigheit hat statt»
Sie wollten alles erschellen;
Beym Teuffei in der Höllen
War mehr Genad
Beede frühe und spath ;
Sfe seynd so frat:
Seyd frisch ihr liebe Gesellen r
Wills Gott, so hats kein Noth.
30.
Da kamen die dunckel Knaben
Vom hellen Hauffcn gesandt:
Das Haus wollen wir haben,
All Geschofs und Proviant.
Darum wolt ihrs aufgeben,
Soll euch seyn zugesagt,
Wir fristen euch das Leben»
Verhängen auch darneben
Was ihr habt bracht
Bey Tag und Nacht,
Habts wieder Macht.
Zu nehmen ist euch eben;
Ihr sollt das nicht veracht.
31.
Der Hauptmann sagt mit Sitten
Wir hab^n ein andern Muth,
Der Fürst ist weg geritten
Befiehlt uns Haus und Guth.
260
Wir lassen uns nicht graueo.
Euer Bochen ist entricht.
Wir tbun auf Gott vertrauen;
Das Schlofs ist ui»er Frauen,
In Zuversicht«
Sie lafs uns nicht
Wir seynd verpfiicbt,
Ihr müst uns bafs anschauen,
Damach mögt ihr euch rieht.
32.
Der Hofmeister ward fragen?
Kan es nicht anders seyn,
Will jederman d^n jagen
Das Lutterthal hinein.
Kann unser Fürst nicht bleiben
Bey dem, was billig ist,
So last ihn uns abschreiben,
Was lassen wir uns abtreiben?
Sie suchen Frist
Mit Hinterlist
Wie man^s versüfst.
Was darffs doch viel vertreiben.
Es ist ein bös Genist,
35.
Darum ihr Bitter und Knechten»
Ihr Herrn und gantze Hott,
Setzt euren Sinn zu fechten,
Das ander befehlet Gott.
Sie meinen uns zu zwagen,
Das Bad ist zubereit,
Darum last uns frisch wagen,
Wir wollen nicht verzagen;
Last euch nit Leyd,
261
Sondern habt Freud,
Und seyd gemeid;
Wir wollen Ehr erjagen;
Gott hilft der Gereehti^it.
34.
Frühe hub man an atu tchi«i»en,
Die Sonn ging auff dannit,
£in ander wurden wir grä^aen,
Der Bauer säumt sich nit.
Der Sonntag hiefs Gantate,
Auf welchem das geschah,
Der Bauer sang Jubilate,
Der ander schrye Laudate;
Der dritt der sprach,
Ich lob die Sach;
Sie Schüssen ins Tach
Da sprach ich es Fritz Bccke
Wir wollen ein Blöfslein mach.
35.
Den Montag wurd geschossen
Bis zu den Abend hin '
Die Gloch ward vor gegossen,
Zu stürmen stund ihr Sinn.
Drey Hauffen thäten kommen
Mit grossen Ungemach.
Gar bald war das vemummen;
Die Büchsen liefs man sunsen,
Dafs mancher lag
Wohl um den Hag,
Und nichts mehr sprach.
Gin schreyen und ein Brummen
Hub sich und manche Klag.
252
Das Schiessen und das Kracben
Im Stürmen einher ging,
Vertrieb vielen das Lachen;
Das Feur an manchen hieng
Niemand ist stets stehn blieben,
Die Anschlag gingen leer.
Vier Stund wards angetrieben,
Viel ;wurden aufgerieben !
Ein anderer
Sprach her, hfehr her
Lafs dich auch scher.
Ich hätt nichts wohl verschrieben,
Dafs keiner nüchtern wä'r.
.37.
Die groben Bauren - Trappen,
Burger und andere Gast,
Förchten ihrer Dötsch Kappen,
Sie hielten nimmer fest.
Der Schimpff ward ihn verdrossen,
Mit Trauren mancher hlagt,
Wefi$ haben wirs genossen.
Wir seynd wohl halb erschossen.
Ein ander sagt.
Du hasts gemacht,
Hast mich herbracht.
Mit solchen guten Posseu
Gar mancher Bauer starb.
38.
Die Losung war Sanct Burckard,
Das G'schrey war Hejdelberg.
Die Bauern v^oltens nimmer wart.
Mancher lag Überzwerg.
253
;Die Katz das Bad ward fliehen.
Das Spühl - Tuch schleppt ihr nach.
Sie flohen all und schryen;
Ibr Gesellen last uns fliehen.
Was han wir doch
Ist wohl ein Plag
In dieser Sach.
Manchen ward Gnad verliehMi,
Dafs ihm die Seel entflog.
59.
Im Schlofs thäten sich fleissen,
Schickten sich erst mit Lust,
Ob sie mehr wolten beissen
Den Fuchs. Es war umsust.
Sie fingen an mit gantzen
Gemüth und unverzagt
Die Thell auf her zu schantz^n,
Gerings umher mit Grantzen,
Mit grossen Pracht,
Und aller Macht,
Keines Ends bedacht,
Trieben sie ihre Finantzen.
Sie gruben Tag und Nacht.
40.
Du währet dritthalb Wochen,
Die Körb die nahmen zu^
Mit Schiessen und mit Bochen
Liessen uns wenig Ruh.
Man schofs von allen LeiteU)
Sammt war der Donner^ drin,
Von Glefsberg und der Bleiden
Zwo Schantz wohl auf der Seiten.
Das Baurjsck G^sind
254
Schufs fast und gscbwind
Jedoch gasntz blind.
Wir musten ihn wohl beideii,
'Das Schlofs hätten wir inn.
41.
Gott Hessen wir da walten.
Konten da niehts gethan;
Wers mit ihn hat gehalten.
Zeigten die Büchsen an.
Der Rottenburgisch Bauer
Mehr Geschofs und Gewehren
Die grasten uns so sauer,
Sie prallten an die Mauer.
Es daucht sie fein
Sie räumten rein
Uns «u eigner Peyn.
Liessen sich wenig tauer,
Schossen uns die Fenster ein.
42.
Sie machten eine Bruchei,
Vier kamen für das Schlofs,
Brachten etlich Artichel,
Gantz lausig *und gants blofs.
Zusammen thäten wir rennen^
Man lafs sie nach der Schnür)
Ein Graf gab uns zu erkennen,
Auf Schaden und auf ScheMMn;
Auf Ungebühr
Stund all ihr Kühr;
Was wissen wir.
Liessen sich Christlich nennen
Und gebens Türckisch für.
255
45.
Sie.war^n von FreudenliaiiseQ)
Ein Gugges rings heran ^.
Vor Gailheit woltens mausen^
Im Loch grub jederman.
Sie wurden ausser tragen
Viel Erden, Stein und Saud.
Sie machten höltaem Schragitai
Mit Kailen unterschlagen.
Es wurd zur Hand
Uns allen Sand
Gar wohl bekandt.
Das Bergwerk wolt versa'gen,
Sie liessen ab mit Schaiid.
44.
Der Kützel ward sie zucken»
Ihr Weisheit ward zu tioff.
Der Drucker must ihn drucken
Gar manchen scharpfFen Brie IT.
Darmit wolten^ anregen
All Fürsten, Stand und Art
Ihr Fühmehmen zu hegen,
Statt ihrem Rath ztt geben.
Viel Wahrheit ward
Darin gespahrt,
Nach Lügen Art.
Das Datum thätens legen
^eytag nach Himmelfahrt.
45.
Es naht sieh zu die Pfingsten,
Es war kein Bettung do,
Von GrÖsten bis zum Geringsten
Wurden wir nicht sehr froh.
r
266
Manch Bottschaift thäten wir senden
Wir schöpffiten nichts darmit, y
Zu Gott thäten uns wenden
Mit andächtigen Händen.
Kein rechte Bitt
Versagt er nit,
Das ist sein Sitt.
Wo man zu' ihm thut wenden
So wird man Traurens nit.
46.
Der Hoffnung thäten wir leben,
Sparten kein Fleifs darbey,
Der Bauern warten wir eben,
Die Schantz-Körb troff!en wir frey.
Des macht der Bauern schwatzen^
Sie schössen nach der Paus,
Sie meinten uns zu tratzen,
Sie richten auf ein Katzen.
Das war nicht aus
Ihnen bifs die Laus,
Sie fingen kein Maus
Wir liefsen uns nichts satzen,
Wir machten Spressel draus.
47.
Früh am heiigen Pfingst • Tage
Di^ kamen gute Mähr,
Zweihundert Reuther mau sähe
Geritten zu uns her.
Sie hüben an zu sagen,
Der Götzen Hauff war todt,
Wir sollten nit verzagen,
.Die Bauern wären geschlagen
Es war kein Spott.
Wil
J
l!
257
Wir danckten Gott
Für die Wohlthat 5 ^
Der uns in kurtzen Tagen
Geholffen aus der Noth.
48.
Das Bäurisch - Geschwärme
Ward bald der Reutlier gVahr,
Schlugen und läuten Stürme
Vermachten alle Thor.
Man gundt sie darzuwecken
Vom Berg mit all^m Geschofs,
Viel loffen in die Hecken,
Man kont sie ausser fchrecken.
Zu Fu&, zu Rofs
G*8chab mancher Poft
Ohn Unterlafs.
Der Bund thäts Fendlam stecke»
Am Glefsberg bey dem Schloff.
49.
Erst schreit der BaurisQh Orden
Und fiuchet jedermann
Seyd ihr nun geschossen worden,
Dafs euch Sanct Yeltin lahn.
Der Reuther herum pafsiren,
Er eilt den Bauern nach.
Man gab ihn saure Bieren.
Sie ])lüten um die Stieren.
Diefs war die Sach,
Es thät ürsach'
Sie kontens gemach.
Viel thät man absolviren,
Eh dafs die Beicht geschah»
^0>»»i hittor. yolIi8U«4«r. 17
258
I
50.
Die Stadt ward bald umgeben
Mit manchen Reuther gut,
Kost manchen Bauern das Leben,
Man hielt all Strafs in Hut.
Da legt man ihn den Hutzel,
Ihr keiner fröhlich war.
Der Bermeter und Notfi PJürtzel
Auch etlich Schalk und Stürtzel
Vernahmen das
Gleichwie der Haas
Beym Faucker safs.
Sie flohen vom Scharmützel,
Der Platz ward ihn gar nafs.
«■ / ^^ I * ,\ » »
51.
Der Thümer blief» denludat,
Ach ! was hast du gethan?
Es waren ielutam Laude«,
Es lacht nicht jederman. " '
Er bliefs: Hats dich gereuet,
So ziehe wieder heim.
Ihr Leyd -waardi erst erneuet,
Ihr wurden viel gebleuet.
Da war kein Gewinn,
Es hat kein Sinn,
Mit Recht vernimm;
Kein Heuthe^ vor ihn scheuet,
Wie ich berichtet bin.
52. •
Ihr Freud ward sich umkehren,
Ihr Hdrrschaft hat ein End:
Ihr Anschlag und ihr Lehren, ^
Hat sich in Trauren g wend.
259
Ja wann sie spUten Itriegen
In Kellern Yoll*und satt. '
«
Sie krümmen dich zu schmiejgen.
Einer hiefs den 'andern lüg^n '
Es stund die Sta^t
In Schmach und Notb,
Gewendt sich das Blatt.
Alle samt wolten fliehen,
Als man gesehen hat.
53.
Die Ordnung warc^ befohlen^
Man fiele in die Schantz,
Die Büchsen thüt man hohlen.
Zerbrochen upd a^ch gantz«
Die Vorstadt thät man strei^ißA
Wie dann in Krieges Weis.
Ohn Geld kont mancher keiffen;
Sie zwogen eliuiider ohn §ai^i^;ifi.
Wer kunt zerreifs
Und Yiel zerschmeifs
Der liefs kein Fleifs.
Keiner dorfft den andern reiffen.
Warum? Es war Gut prcyft.
54.
Der Schwäbisch Bund war kommen,
Man fordert auf die Stadt, "
Sie wurden angenommen
Zu Gnad und Üngenad.
Ein jederman wurd sagen.
Er hätt kein Schuld daran,
Ein jederman thä't klagen
Das man an ihn thät fragen.
Ein jederman
17
260
Hat nichts gethan, .
Und gefangen an.
Auf Karren und auf Wagen
Führt man ihr Wehr darvon.
55.
Sie wüsten nichte warum,
Sie übel solten bestahn,
Es war Summa Summarum,
Niemand hat Uebels gethan.
Niemand hat ausgeschrieben,
Niemand hat zugericht.
Niemand hat Schalckheit. trieben.
Niemand war Treulos blieben.
Niemand der wicht
Hat alles erdicht.
Die gantze Geschieht.
Niemand schrye laut: Ihr Lreben,
Es findt sich also nicht.
56.
Höret zu meinen Worten, '
Ich frag doch jederman :
Wer plündert Himmels -J^forten?
Wer stiefs das Closter an?
Wer plündert auch zu Zelle,
Darzu Sanct Burckards - Dhum :
Wer schofs dann auf der Thelle,
Dafs platzet also helle,
Pum perle pum
Hinwiederum,
Kum Bauer kum..
Der Tcuffel in der Hölle,
Weifs jederman nichts drum.
261
57.
Wer hat die Bub'n gehetzt,
Dafs man Muthwilleii trieb ?
Wer hat den Götzen angeretzt^
Dafs er nit aussen blieb ? •
Wer practicirt gen Kitzihgen
Verschafft viel Büchsen her ein ?
Wer gabs den für so spitzig,
Wer nahms doch also trützig?
Wer raubt den Wein?
Wer schencht ihn ein
In Gläser grofs und lilein?
Ist jederman jetzt witzig,
Ein Narr soll niemand seyn.
58.
Wer hat drey Galgen aufgericht,
Und wieder abgethan?
Wer «agt: Kein's Fürsten darfTn wir nicht?
Wer hiefs die Priester fron?
Wer hiefs die Weyer fischen?
Wer schlug die Jlünner todt?
Wer hont die Gans erwischen?
Wer frafs sie bey den Tischen?
Wer trieb sein Spott?
Wer setzt Geholt?
Macbt Angst und Noth?
Borfft Aiemand sich drein mischen,
Euch niemand will verrath.
59^.
Wer hat getrieben grosse Schand?
Wer hat viel Guts verheert ?
Wer hat die Schlösser abgebrand?
Die Clöster ausgeleert ?
262
Den Reussenberg und Trimbcrg,
yVemeck und Zabelstein
Den Sodenberg und Schwänberg,
Den Reicheisberg und Bramberg,
Den Altenstein
Und Rottenstein
I 4
Und andere fein?
Auch, Rot enf eis und Stollberg?
Sagt jederman doch nein.
60.
Das neue Haus zu Bimbäch,
Castell und Schwartzenberg,
Auch Reichenberg und Grumbach,
Bütthard und Stephansberg:
Auch Giebelstadt und Speckfeld,
Rofsberg und Carolsburg^
Auch Bottenlaube Blechfeld.
Walleried und Estenfeld,
Darzu Landsburg
Und Sohwartzenburg
Verheeret wurd.
Jedoch hats jeden gefehlt
Vor unser Frauenberg.
61.
Niemand kan sich entschüldjj^,
Niemand behielt den Plan.
Jederman ward un^cdultig,
Jeder hat nichts gethjan.
Der Bund au dreyen Ende«
Die Straff liefs für sich gehe.
Manchei wui:de siph >irenden
Mit aufgerechten Händen,
£» thät ihn weh,
263
Was kont es meh,
Haltens bedacht eh.
Genad that man ihn senden, *
Man liefs ^in Weil besteh.
Der Hauptman sprach zum Züchter,
Er solts beruhen lan,
Ein jederman stund um ihn her,
Zu Gnäd nahm er sie an.
Mit sittlichen Gebehrden.
Euer Muthwill steht mit G'fehrten.
Seht an der Wust,
Ist nicht umsunst,
Habt ihr nit mehr Gunst.
Ihr solt gestraffet werden
Ifa^b B^cbt, letzt thut vor Buflk
63.
Der Edel Fürst zu Francken
Hielt alLemächst darbey,
Er hält gar viel Gedancken :
Seyd ihr nun vvorden frey?
Ich babs euch vorgesaget)
Euer Muthwill daucht euch gut:
Euer keiner war^ verzaget,
Ihr hätt ims gern verjaget,
Seht an y das thut
Euer Uebermuth,
Jetzt liegt im Blut.
Ihr wurden viel betauet
Aufs Schlofs in gVisse Hut*
264
Der Fürst thät zii uns kommen
Mit andern Herren gtttj
Ihr Treuen und ihr Frommen,
Was habt ihr für ein Muth ?
Wie habt ihr Haus gehalten?
Wie stehen alle Sach?
Es danckten ihm die Alten,
Gott Hessen wir da walten.'
Viel Freud geschah,
An diesem Tag,
Da war kein Klag.
Der Gefangene wird behalten
Zu einher weitern Frisg.
- 65.
Die Stadt ron neuen huldet.
Das Land ward genommen ein.
Wer weiter hatt verschuldet
Der must gestraffet seyn.
Das Glück stund auf der Scheuben,
Es hätt sich umgewend^ ^
Sein Spiel wills also treiben, '
An keinem Ort su bleiben.
Es fleugt behend.
Nicht jeden kennt
Nicht weiter will ich schreiben.
Die Basatzung hat ein End.
66.
Der uns das Liedlein von der Schants
Und Bauern Krieg gemacht,
Sagt Jederman , der von Niemands
Hab ibn darzu gebracht.
26&
Das Sein ist ihm genommen.
Hat doch sein Bests gethan,
£r hofft noch zxl den Frommen,
Es sollt ihm wieder liommen,
Begehrt sonst kein Lohn,
Davon zu hon.
Niemands hätt wohl vernommen,
Sonst spott sein jederman.
67
Er dörfft sich auch wohl nennen,
So ists ohn alle Noth;
Sein Gesellen ihn wohl kennen,
Bey den er krieget hat.
Es kann nicht viel ertragen,
Weifs schon nicht jederman.
Kein Ruhm will er erjagen^
Frits Becken magstu fragen.
Es ist nicht ohn,
Er weifs darvon.
Wo ers Ar^icht will sagen.
So lafs ihn gut bestohn.
68.
Dem Bauern rath er treulich;
Dafs er seins Ackers wart.
Der Burger sey nicht greulich.
Er sitzt doch nicht zu hart.
Er mahnt auch all Geschlechten
Zu Gehorsam und zu Fried.
Man lafs den Adel fechten
Die Herren bey ihm Rechten.
[
266
; f
Gott lafg uns bitten
■» » > '
All Stund und Tritten.
Wir seynd sein arme lüiechtcn,
Wird uns verlassen nicht.
Hessische Be^äbefiheiten,
En schön newes Lied gemacht zu Ijoh vrmd Eer^
Römischer Ray serlicher May est at^ wie sie im
1546. Jar vor Ingolstat widern handgrauen von
Hessen y vnd ftertxog Hansen von Sachsen y zu
veldt gelegen.
In der wcifs wie die Schlacht von Paula gesungen wirt,
(Flieg0ftdff Blatt Toa i647>)
I.
Zv singen will ichs faben ^n, '
Ztt lob der Kaiserlichen krön,
Dem LandgrafTen zu laide,
Wie es jm dann ergangen ist,
Vor Ingolstadt in kurtzer Frist,
Das ist jm warlich lajde,
IL
«-•
An ainem Erchtag morgen fru,
Wie es der Landgraff ruckt hersu«
Sein leger ÜMt er schlagen,
In weitem veldt vor Jngolsiatt,.
Er maint der Römisch Kaiser drat,
Wurd jn von stund an fliehen.
268
III.
Zu morgen hub er zu schiessen an,
Wol über die Kaiserlichen krön,
Mit karthaunen vnd mit schlangen,
Das trlb er mer ddnn drey gantz tag,
Djeweil er dann yor Inglstat lag
Der schimpff der wolt sich machen.
IUI.
So wil ich mir nit grausen lan>
Da sprach die Kaiserliche hron,
Meins Vnglücks mufs ich lachen,
Scheüfs her scheüfs her mein lieber LandgrafF,
Meiu glück das stett in Gottes kraif.
Erst wöU wir dapffer fechten.
V.
Der Kaiser ist ain eerlich man,
Alzeit ist er der fordrist dran.
Zu Rofs, vnd auch zu fussen,
Seind wol gemut jr Lantzknecht gut.
Da sprach der Edle Kaiser gut.
Wir welln vns nit ergebqn.
VI.
Der Kayser die gantzen schantz aufsreit,
Der Pücfasenmeister nit lenger peit, * *
Er thet gar dapffer schiessen,
Wol vnder d landtgrauischei^ reltter gut,
Sie Schüssen hinaufs mit frischem mut,
£)s thet sie seer yerdriessen«
269
VII.
Der Kaiser reit i;n Ieg6r vmb,
£r sprach jr lieben Landtzltnecbt frumb,
Lafst yns gar dapffer streitten, .
« *
Seind die Feind aller eeren werdt,
Als vn&ers hertz gemüt begert^ -
Wir wollen jr erwarten.
VIII.
0 Ingolstat du gemaurtes haufs,
Das hett ich dir doch nit vertraut,
Das du zu mir best gsehossen,
Da sprach der LandtgrafF zum Sch^rtl gut
Die stat ist vns nit vtol zu n^ut,
Die wollen nit drauff bawen.
IX.
Den Füchsen mai Stern sagt man preifs,
Sy Schüssen hinaufs mit gantzem fleifs,
Man hört die hugcl singen,
Ain yeder sach sein leger an,
Mit püchsn, spiessn,, in Schlachtordnung, stan,.
Harnisch vnd heim aufFspringen.
X.
, r
Der Landgraff warfF die äugen auff,
Aufs mancher püchsen gieng der rauch,
Ich hör das man thut seh i essen,
Da sprach der Landgraff zum Schertl zhand,
Wir verschiessen leüd, Eer ynd land,
Nit lenger wöln wir beitten.
270
* .
XI.
I l
Der Kayser spracli die teutschen an,
Verhiefs jn auch "bey seiner Itrori, '
Von jn "wolf er nit weichen,
Dieweil jm Gott das leben geit, '
Glück, Eer, vnd'Sig in ewigkeit,
Christus von him^lr'elchen.
XII.
Der ^Schertl sprach die Baisigen an,
Went euch *jr lieben reittersman,'
Weicht ab von diibm schiessen,
Sonst werden wir aiiff disen tag
Dweil kain widerstand nit helff^n mag,
Viel Raisrgen zeug verlieren. ' ' '''
s
xin.
Der LandgraiF vnd Schertl wurden zrat,
Vnd wie sy tlieteh dieser that.
Der Kayser hat 'sicli'verpaweii,
Fallen wir in sein Leger starck.
Die Baisigen die send so arck,
Ist jn nit wol zu uertrawen.
XIIII.
I
Der Landgraff hat seer lang geflucht,
Sich am Rön^ischen Kayser versuchf,
Ich main"^ er hat) jn Kunden
Ich sag dir lieber tandgraff gut,
Vbermuth der thut zwar kain gut,
Der Kaiser ist fiain kinde.
•■» 1
274
LandgrafT du darfst nit scheltn noch fluchii,
Der Kayser wirt dich selbs noch suchn,
Auf mancher grlener hayde,
Gschicht das nit bald, mit grossem gwalt,
^u yeder zeit in seiner gstait,
Wirstu haben grofs laide.
XVI.
Landgraff das säg ich dir fürwar,
Der Kayser kriegt nit auft ain )ar,
Darzu nit auff vier wochen, '
Wens jm ain jar nit eben ist,
So setzt er jm andre frist,
Man mufs jms äncl!erst kochen.
■| ■!••»'
xyiL
* • t
Dem Landtgraffen kamen newe meer,
Wie das der Herr von rym kommen wer,
Anstat des Kaisers Schwester,
Da sprach der LandtgrafF zum Schertl gutj
Das ist vns nit wol zu mut,
Es seind vns seltzam geste. '
xvin.
Der LandtgrafFe liefs schlagen vmb,
Wolauff }r liel>en Ländtzknecht frumb^
Von dannen wöln wir weichen,
Ein halbe meil vom leger hindan,
Hiemit beschirmt wirt der gmain man,
Am DorfF häifst Gerelfingen.
/ )
272
XIX.
I
Der LandtgrafF der liefs zinden an,
All leger, ruckt im rauch daruon, ,
Ist war vnd nit erlogen.
0 Ingolstat ich mufs dich lan,
Het ich die sach recht griffen "an
Der teufl hat mich betrogen.
XX.
....... - ■ . I ■
Der LandtgrafF nam die Wacht in hut
Dieweil macht er ain schifFbrück gut
Darüber eylt er balde
Er ey\% dahin aufF Neuburg zu,
Daselbst da ^as nit lang sein ruw.
Der Kaiser thet jn suchen.
XXI.
Noch het e^ weder rast noch ruw,
AufF Thonauwerd da ruckt er zu, ,
"Wol in sein alte schantze,
Daselbst da wolt er warten sein^
Des Kaisers bei d^m külen w^in^
Sich halten aufF finantze :
icxii.
Kain Landtsknecht waifst zu ^iser Frist,
Wo der LandtgrafF hin kummen ist, .
Der Kaiser "hat jn^vertriben,
Ich sag dir lieber LandtgrafF mein.
Dein kriegen hctst wol ain Ding lassen sein,
Daheim werstu wol beliben.
xxin.
n
273
XXIII.
Wer ist der vns difs liedlin sang,
»
Ain freyer Landtzknecht ist ers genant,
Er hats so frey gesungen,
Ist dreymal vor Ofen gelegen
Geb jm Gott das ewig leben,
Ist allzeit irider kumen.
Rtagelied Philip Landgrafs ans Hessen,
(Fliegend«» BUtt. — Wunderhorn II. iis.)
Schwer, langweilig ist mir meine Zeit,
Mein Herz mich (reibt zu Klagen,
«
Viel Untreu, Mifsgunst, Hafs und Neid,
Ach ich jetzund mufs tragen.
Viel falscher List zu dieser Frist
Wird mir zulang mit Schmerzen,
Dafs ich oft klag
All Nacht und. Tag,
Doch denk ich Gotts im Herzen.
Schwer, langweilig ist mir meine Zeit?
In Trauren bin ich sitzen,
All meine Freund mir weichen weit.
Mich stellen an die Spitzen,
Zu denen ich hab stetiglich
Mich aller Treu versehen,
Die setzen gar
Mich in Gefahr,
Niemand will bey mir stehen.
Woivrs htttor. Yolktlieder. j[Q
I
/
274 '
Schwer, langweilig ut mir meine Zeit,
Ach Gott mich wolltst ergötzen,
Steh du allzeit auf meiner Seit,
Auf dich mein Hoffen setze,
Sieh zu mein Gott, wie ich ein Spott
Bin unter meinen feinden,
Ich ruf hinauf.
Ach Herr wach auf,
Lafs deine Gut ersclieinen.
Schwer, langweilig ist mir meine Zeit,
W/ie ^t es mir doch kommen,
All meine Macht ^nd Herrlichkeit
Hast dli von mir genommen.
Sa weifs ich doch , wie tief und hoch,
Deih Gnad sich streckt am Ende,
Wie weit und breit,
Baniih'efi^igkeit,
Die wollest du mir senden.
Schwer, FangweiHg i*t mir meine Zeit,
In Hoffnung thu ich* harren, .
Gedanken sind mir Herzeleid,
Ach Gott kehr um die, Harten,
Führ mich doch auf geradem Weg
Zu meinem Land und Leutdn,
Zu Kindern mein
Ach ftthr mich heim.
Ach Gott thu für mich streiten.
Schwer, langweilig ist mir mein« Zeit?
Ich wollt mein Hömlein gellte.
In Jägerweis, nach gutem Bruch,
Durchs Holz und auch im Felde;
1
276
So Gottes Wort , m^ih koßhmw HoßH^
In meinem Land soll klingeti, -
Und hüten fein, t
Die Schäflein mein,
Und Gotteslob besingen.
Schwer, langweilig ist mir meine Zeit,
Gott i^§99 ieivm Ohren,
Denn meine Stimme ist schwach vor Leid,
Mein Biif ist nicht verlohren,
Mein HeriE und Muth, mein X4eib und Gut
Ergeb ich ihm bey Zeiten,
Ich bin ge^yir^
Zu. dieser Frist,
Er wird wohl für mich streiten.
Schwer, langweilig ist mir meine Zeit,
In JQrab^^ snufs ich warten,
Verheissen ist mir Gnadgeleitf
Wie grün ist nun mein Garte^,
Gott gabs^.Gott nahms in Lieb und Leid,
Wie es sich schidtt auf Er^en,
Wie's Gott gefallt
Von ihm bestellt.
Sonst kann nichts anders werben.
Schwer, lai^vveilig ist mir meine Zeit»
Zu Oudemar in Mauern,
Bin ich in J^lend und in Leid
Mit schwerem Mund und Traueru,
Ade mein Kind und Xiaud ujf^ Let^t^
18 *
• ^
^
276
Bald i»t 68 überwunden,
Für meine Notb
^ Bescheer auch Gott
So viele sePge Stunden.
Leben Philipps von Hessen.
f
VVie nuhn sein loben voll'unrug,
So auch sich sein geburt zutrug:
Do sein Vater mit schwert und flam,
Sampt andern Fürsten d Pfalz einnam,
Und sein Muter bekümmert was,
Seins Vaters halb in sorgen saf^.
Das sie erfur leidige mer,
"Wie es im krieg zugangen wer:
Doch ward sie jhrerbitt gewert '
Voü Gott, dafs jhr herr gsund iiei!m kert.
Der löblich Fürst het daran lust,
Dafs er ein jungen erben kust.
Ach Gott, ist doch kein freud so gros,
Sie lefst ein unversehens blos.
Also auch diesem Land'geschach:
Denn bald in fünfften jar hernach,
Verliefs in groSseh hertzen leid.
Sein ^ieb gemalh und Son all beid,
Landgraff Wilhelm, denn er auffgab
In Gott sein seel, zu Cassel starb.
Wie dieser Fürst erkaltet kauhi,
^Vermeinten etlich zhaben räum,
Zu leben nach jhrs hertzen willn.
Gaben doch vor, sie wölten stilln
277
Wo sich erhaben liet ein strans:.
Der wolt liieher,,der dort hinaus. '
Summa, es schwebt alles empor,
Und wendten seltzam practick vor.
Auch liefs es sich durchaus ansehn,
Als solt das Land zu scheitern gehn.
Die Stend waren ungleich gesiniit,
Und wie ein grosses feur anbrinnt,
Dafs niemand wehren mag vor rauch:
Gleicher gestalt tobten sie auch,
Ider auff seinem liopff beharrt.
Und jmmer war hart wider hart.
Wer Witz het, sprach: Es wird nit gut,
Und warlich kosten noch viel blut:
Solten wir nit auff solch manier,
Umb unsem Herrn kommen schier.
Aher der für die seinen wacht,
Ncmlich, der Herr, nach seiner macht
Wendet zurück jhre rathschleg,
Und fügt es bald auff solchen weg,
Bafs der jung Fürst in seine he^d.
Die zügel' kriegt zum Regiment«
Ziert jhn mit Weisheit: manigfalt,
Sam war er dreimal noch so alt.
Joas zum König erwelet ward
Ein kind von sieben |am i^och zart«
Denn was Gott mit seim Geist erleucht,
Obs unser Hertz unmöglich deucht,
Dem wont die rechte klugheit bei,
Welch stand und alter es auch sei.
Wie Künig Salomon geschach.
Da er am gricht. ein urtheil sprach,
Ser jung trug auff seins Vaters Krön«
Und bhenvf^h^t Aupb dßft9«li»/;»,3P)^rp«..i
■ f.
278
Von der stund an alfs ör regiert,
Ist er durch viel trüLsal probiert^
Durch seine feind oft angefochten,
Die jhm dennoch nit schaden inbchtdit.
Sein junger anfang lobesan^
Von tag zu tag mehr krafffc gewan.
Und wie er mit der that tewiefs,
Nit unbillich Philfppus hiefs:
Das ist ein liebhaber der Rofs
Ein streitbar Held, mutig und gros.
Und fügt sich eben recht und fein,
Sein herrlich Nam und werck b(BJ ein.
Ja, wer es recht zu sinne fürt,
Gottes fürsichtigkeit drinn spürt,
Und ist nH gschehen ohn gever.
All seines alters gnossen er
Mit sier des gmüts weit uberreidit,
Den alten Helden wol vergleicht:
Im, bey die fümemsten gezaU,
Von Jaren juiig ^^on tugent alt.
Frieden liebt er von hertzcn gruikd.
War feind der kinn nach auffrrhilr'fttimd.
Den hämisch legt er nit bald an,
Musts denn je sein, war er ein manu,
Set^t auff ein ort all lust ein weH.
Gerüstet kam er solcher eil.
Mit seinem zeug, tausent und hun^er^',
Dafs menntglich sich drab verwund^iHt.
Er mocht nit haben frembde gett,
Viel lieber sucht er in dem ne»t
Den Vogel, safs jhm auff dem kämiA. ^
Fursichtig er den zug vemam,
Durch solche pkTs und ircher steg,
Dafs jhm niemand v6rreimt den wt^.
«79
Eilt fort, und weicb nach yortbeil t^lteti,
Solt es aucb rote ttirnen gelten.
Sein kundschafF het er allseit gut,
Zur rechten und lincken behut«
Hernach, vorher: wolte jmand
Sich ttreuben, und thun widerstand,
Reifs er hindurch, steurt jhrem trats
Sein volch legt er auff solchen pfats,
Do er nit wurde uberhÖcht.
Der feind jfam heins wegs wehren möobt,
Frei ah oder dem Leger xu i
Die strafs zu hon : Mit wenig ruw
Besali er vleissig holtz und feld.
Was mangelt, er zur stund bestelt.
Vertrauet doch In Gottes macht.
Sorgfeitiger nacht und tag wacht.
Hat Hannibal nit thon hievor,
Der doch derhalb fein aug verlor:
Niemand mehr denn jbm selbst vertraut,
Zu allen wachten selber schaut,
Wenns nieVnand meinet war «r do,
Heins lief^ er unerforschet so.
Wenn andre schlieffen war er auff,
Wischt durch und wider durch den hauff.
Streng regiment uud Hriegsleuthzucht
Gebot er: in all weg versucht.
Das armer leuth schad wurd vermitten,
(Strafft au^h die solches überschritten)
Mit Plünderung rauben und brand.
Davon sein lob weit i^t bekannt.
Oleich gab er zu verstehen mit,
Dafs W im Krieg wolt halten fried.
Achtet der zeit nach es viel weger
Man bracht uinbt gelt gitug in das Leger,
280
Wein, Bier, und ander essen speifs.
Dach hasset er die truncken weis.
Hein anschlag hat er nie gethan.
Er war persönlich vornen dran.
Ein Lermen durch die feind erweckt.
Den kecken man mit nicht erschreckt.
Der erst erschien er auff dem plan,
Und sprach getrost das Kriegsvolck an:
O lieben Brüder stehet fest,
Ider denck er wölt thun das best,
Vertrauet Gott die sach ist sein.
Recht , schlagt darnach mit freuden drein,
Thuts not ich wil euch selbs entsetsen,
Dafs jhr nit krimpffet ein arm netsen.
Des feinds' gelegenheit nit forcht.
Noch fehlt es do man jhm horcht:
Ob schon viel gfahr halb dafür baten,
Ist es, Gott lob, doch wol ge'rathen.
Ermant ein jdern den er kennt.
Von einem Ort zum andern rent
Schnell, alfs trieb ihn ein starcker wind,
. Sein vollck fan^ er all gleich gesinnt
Selbs ist der mann, dran dacht er auch.
Und hielt es )mmer für ein brauch.
Die that, wenn sie dem rath geht vom.
Hat gar offt vor der Schlacht verlorn.
4.uff dafs man sich nit übereilt
Selbs er den Hauffen we^fslich theilt,
Reuter auff Reuter, Knecht gen Knecht,
Solchs hielt er für das best gefecht.
Durch seine harte straff und gute wort.
Bracht er also sein Kriegsvolck fort:
Mit solcher Lieb gen ihm verbunden,
Pftfi (^ie b?r«if war^ all« ^ui^den^ ^
261
Umb Seim willn leben oder sterben.
Zwei bertz verhofft der eu erwerben,
Wenn er sah die herrlich per^on.
In jhrer Rüstung angethon.
Durch Gottes hülff wenn er übertraff,
Und seinen felnd nnter sich warff.
Den sieg er jhm selbs nit zuschreib.
Kein tyrannej denn weiter treib.
Sondern wie er zuvor enstmüthig,
Also war er denn mild und gütjg.
Die sich ergaben auff sein gnad.
Der Lob solch eigenschafft auch hat,
Sein sterck beweist er, und verletzt
Alles, was sich jhm widersetzt.
Grimmig er zu der erden feilt.
Was sich jmals zu wehren stellt.
Des aber sich erhennt zu schwach.
Demütigt« da fragt er nichts nach.
Welches das vor jhm niderfellt,
Wird von jhm weiter nit gequellt.
Dnunb recht der adelichen thier
Der mechtig Fürst zu Hessen vier
Fürt in seim wapen für ein zier.
Die zweierlej art obgemeint,
Der mittelst Low klerlichst bescheint
Zweifarbig, doch in gleicher zal
Strich abgetheilt im blauen Saal
Rot färb zeigt an das Furpurlileid,
Welche am Löwen alle zeit
Soll oben stehen, dafs dus lernst,
Bedeut dieselb gewalt und ernst.
Die uberig'vier weisse strich,
Sei||d el^ erjilerun^ eigentliphi
2Ö2
IDafs dieser hochlöbliclier Ffirst,
Nit rachgirig nach lilut faab gdilm,
Wenn er ein uberwxnder was :
Barmherzigkeit leeret jhii', das.
Klar, lauter, rein und ohnverbrochen
Must bleiben, tvas er bet 'versprocben
Auff theding , dem gescbwechten seind.
In dem Fürstlichen wapen ffeind.
Das haufs zu Hessen, auch noch weit^r^
Im schwartsen feld dr^j Ste^ gantz b^it^:
Und wie bej finster na6ht dij& Stern
Am Himmel hoch leuchtend von fem.
Also diese an tugent rein.
Niemal verlören jhren schein.
Der Gottselig Fürst hochermelt.
Sparet in keinem weg sein geh,
Zu haltung guter nachbarschafit.
Bevor wann Blutsfreund warn behafft
Von jhrem gegentheil mit krieg:
Den Hertzogen beid von Brunschwie^,'
Schickt er zu hülff wol angethan,
Ein taüsent und achthundert mann.
Schmehwort aber unleidlich Jossen,
Warn diese Kriegsleuth hart verdrossen,
Darmit die Sachsen sie empfingen:
Dafs sie aus ursach solcher dingen,
Von den undanckbaren zohen ab
Bald bald damath es sich begab,
Worden die feinde sblchs erfreut,
Und haben diesen hauff zerstreut
Der sich selbs gsagter hülff eütblöfst,
Lünenburg aber sich des tröst,
Und auf der Heiden gewann die Schlacht:
So geht eim der ander veracht.
233
Unlang nach den Terlatiffncn dingen,
Ein Edelmann Frans von Sicliingei,
An sinnen, gelt und Schlössern reich,
Eigens Vertrauens niemand weich.
Vieleicht von andern angehetzt,
An diesen jungen Fürsten setzt,
Der ihm sein tag nie leid gethan.
Noch must er )hm ein feder lan,
Belegen im Gerauer Land,
Ein Stedlein ist Darmstadt genant.
Des heiigen Reichs Landfried tu wider,
Brannt dÖrffer ab, und reifs sie nieder,
Ohnselbar hochmut sonst geschwiegen
Der* fürst het volch im Stedlein liegen.
Die haben aus rath ein vertracht
Umb ein sum gelts mit Franz gemacht.
Damit hein weiterang entstund,
Hat solchs der jung Fürst auch vergnnd.
Wiewol er aelbs was in gefehr
Ordnet er doch ein zimlich beer,
Farn beistand den verwandten, sein
In der bele^erung vor Pein.
Ahermal der unrugig Franz,
Spielet den Bauern den Bqtteltanz,
Den sie umb Trier iier musten springen,
Das jhh die aügen übergingen.
Es «aumpt der ErtzbiSchofF nit läng,
Der jung Low jlbm hechlich zusprang,
Bracht mit jhm viel der Hessen hnaben,
Darmit das Stifft errettet haben.
Franz hett die flucht sich bald besonnen,
Cronberg^ die Chur imd Fürsten gewonnen,
284
Ist bej Franckfurt ein Stadt und Schlafs«
Weil sie warn Franzen Bundgenöfs. .
Trier, Hessen, und Pfaltzgraff bej Rhein,
Nansen die Festung semptlich ein,
BesetEtens mit jhrem volck auffs neu, '
Und sogen Yvid#r heim all drej.
Frans ward die nasen wider jucken:
Heimlicher weis wolt er entsucken
Churfürstlicher gnaden am Rhein
Nechtlieher weil Schlofs Lütselstein.
Wie er das nit mocht absteigen,
Bleib er doch auff der alten Geigen, ,
Stadt Keyserslauthem schont er nicht.
Viel dörffer iii die aschen rieht '
Raubt, plündert alls, brandschatst und nam:
Eilents solchs vor die Fürsten kam.
Wie wol der LandgrafF wont der fernst,
W^ar es doch sonderlich sein ernst)
Hauet die seinen hui und frisch, .
Sein ghorsam leuthlein kamen riscb:
An bestimpten ort sich finden li essen,
Bifs die Bundsherrn auch zu jhm sti essen.
Darumb jder nach seiner anzal,
Belegerten des Haus Nanstall,
Den Frantzen da heraus zu langen:
Stellten viel Hauptstück und Notschlangen
Da vor, die acht tag weidlich klungen.
Und durch die hohen mauren drungen.
Am letzten ging Frantz auff der wehr.
Und als ein schufs von ungefehr
In etlich bretter sich zu trug,
pers^Ib^n ^199 Fraas dermi^i «cblug
285
Ein tödlich wunden in der teiten.
Davon er starb in kurtsen ceiten
Im felsen in eim finstem Loch,- '
Drin er vom feinden »ich verkroch:
Doch sprachen jhn die Fürsten an, • -
Den er das Hans het auffgelan.
DaueD) mit aller Kugehdr,
Was drin und auch daraussen wer,
Namen die Ghur und Fürstlich, gnaden
Zu sich, für auffgewendten schaden.
Die Lantzknecht das mehrer theil wund,
Worden vorhin cur selben stund,
Obn Wehr gefangen ausgef&rt.
Und wie sich nach Kriegs brauch gebürt
£in Monat lang den Krieg verschwum,
Alfs dan ledig gelassen wum.
Der reisig Adel, wie man sagt,
Bej dre) und sweintsig, seind betagt
Auff weitem bseheid gen Keiserslauthem.
Trachenfelfs gund die haut, zu sehauterni
Do sie sahen der Fürsten hauff.
Und gaben jhn das Schlofs bald auff,
Zohen mit jhrer wehr und hab,
Ohn femer auffenthalt herab. ^ >
Gschütz, Pulffer und die Artlerej,
Bleib vorab den Kriegsfursten frej.
Sonst Meel und Wein in etlich fassen.
Den Knechten seind zur beut gelassen,
Steckten es darnach in den brand.
Schlofs Hohenburg ward auch berant,
AofTgeben, plündert, und verbrennt.
Ein ander Haus Thanstein genent,
Ward aufgeben und nit verletzt,
Ohn mit etlichem volck besetzt.
085
Verordner Kriegsvold!..! •f^lAerurM' ,
Der Ghur un«l Fürsten 9 «ohe» 6«ttr :
Von Lützelburg ob El^afs Zi^bqmy
Licssn diot" djritt- 'wavik trag^ rdben»
Was jder hett von hah umd guty
Damach verzejet dad^ Scblofs imi'^iifc. .
Persönlich d Herrn mit jbrer stfarciiy
Ruckten fl^gs hin -vor £bernber|kr - >
Wie wol die 'dfcin- yiellfaftcr zotten
Den Chur iind Fürst ^a raus entbotten
Und halten . weiten weil sich regt
Ein aader : Solcher stoltz sich legt
Nuhr an den fünfften lEVig hernach
Karthaiinen hiehes mit jhn spraoh,
Der FfantzgraTiaoh Low nnd Böfs^Dlfa, :
Nothschlangen von dem Geyers fAt^ •
Haben sie seheutzlich angepfiffen
Dafs sie nit aU! zm lant mehr ri«ffeA
Erst mercktensr-dais kein anflfenthah
Bey jhnen weny vxui solchen gwalt :
Durch grosse bitt waird zugelon,
Mit hab und gut zu gehn dayosi.
Doch ^vas nit wer dfs von Sackingen^
Musten mit eid sieh sokhs l»ed«Bige&
Viel guts fand man im Sehlof« noch s^nlHtf
Das ausgeremmt verging mit bnknsf*
Fried was es uberJltatttn.iiVvetj jar.
Da samlet siflh Afxr Bh^rn SQh$K
In Schwabcnland , Elsas und FmA^kan
Thüringer hüben an au schTtran^kdA)
Strebten widpr ihrOberkeit^
Theten dem Adel viel zu leid.
Die Clotter mnateA auch ^sunau
Solch feuer bifs him aa HeMen brau«
Dasselbig; bej der eil aa retten,
Ist jhn kranli tlnter aitgen trelten
Der Landgraff mit aeiia Iiow^n faerts.
Und treib die Baiiena hindflrvrertfl,
Was derer lag an aeiitea gfeiitafen
Setzt weidlich in die toHeifk Meminevkt
Wie wol mit eimer Ueinen macht
Erstlich , jdocb zu tag und nacht
Ihm jmmer je mehr vf^lcka najcfaxoch.
Der Bauemschwarm gen Her^feld floeh.
De» eilet es nach axiff dem.iiu.'
Hersfeld jhr Stadt nsd fthor aufftcbltti^
Sagten jhn wer die auffruhr leid,
Schwum aueh dem Fürsten dfis ein eid,
Allweg tXL Min jhm treu und hnld«
Von dannen schnellt er sich nach Fuld,
Daliin, was hie ntt war erEwacht,
Zur andern Burfs sich bet gepackt,
Die waren stanck bej etlicb hundert^
^ Wie Ffaffenheuser sie han plündert«
Nennten sich mit ein sonder 4mt%
Christliche Brüder. Aber iiurs.
Da sie hörten den Löwen brummen,
Forcht Jder er ward hart gehrummen,
Daromb zu verbeissen war das lachen.
Viel grosser Büchsen borteai krachen^
Vom Frauenberg ab in die Stadt,
Die sieb als bald ergeben hat.
Menniglich trachtet nach der ^ueht,
Zuvor ein Pfaff und Baur gesucht,
Item, Jhr Hauptmann ein Uhk>mächer,
Und Sonaten auch noch ein Ursacher,
288
Mupfften am Mardit über die Klingeii«^
Bej etlicli hundert musten springen . .
Neben dem Schlofs »n tieffen graben,
Drin sie fünff 'tag: gefastet haben.
Kein ander speis ^sie. da genossen,
Denn was sie fimden vor der Gossen,
Drob sich mit '2anck hob solch ge2en>
Als ob es lauter Zucker wer.
Breupfannen voll hieüs vor die armen :
Brej und Erbs kochen, aus erbarmen,
Der milde Fürst, schenkt yhn die Ürt.
Doch hat der Teuffei sugeschürt,
Ja, das ich rechter sag, verfürt
Ihr viel, lieffen zu Müntzers hauff.
Und kamen da recht in die trauff..
Müntzem den Kitt'^^l auch zu lausen.
Zog der Landgraif nach Franckenhauseti.
Hertzog Johann Fridrich Ghurfürst
Sampt Hertzog Jörgen kam gerüst
Aus Sachsen , und. desselben gleich
Thet Hertzog Heinrieh von Braunseh vreicl».
Diese vier Fürsten hoch ermelt,
Kamen erst hie hdj ein im feld,
Botten den Bauern frieden an,
Allein die Haubtleuth woltens han.
Aber Müntzer forcht seiner hilut,
Khümt sich wie Itoch er Gott vertraut
Vor seinem volck mit langer red«
Im Leger, das ein berg inhet.
War auch vermessen dafs er sagt, ~
Wie er nach keinem schiessen fragt«
Die Büchsenstein auffahen wolt
Mit seinem rock: Das volck vertollt
Hat
289
4
Hat er, wie vor, auch jtst betrogen,
Zeigt jbn des Himinels Regenbogen,
Den er für jbr siegreichen preist,
Dmmb sungen sie; Rom heiiger Geist.
Der Fürsten volek am Berg hieunden.
Gerüstet zum angriff auch stunden.
Landgraff Philips , wie wol Aer jungst.
Reit umb den 2*&u% auff seinem Höngst,
Ein schon vermanung er anfing, .
Die manchem mann zu hertsen ging.
Das war aber die sum darvon:
Wie es keins wegs wer recht gethon.
Gegen die Oberkeit sich setzen.
Diese auch mit jhrm widerbofftzen,
Stellten all ehr und eid zurück:
Und dafs sie jhre Bubenstück
Mit einem guten schein verblümten
Und Gottes namen feischlich rhümbten.
Daromb, wer sein eigen gut und leib
Beschützen wolt, sampt Kind und Weib,
Solt wider diese Mörder streiten.
Gewifs wer Gott auff dieser Seiten,
Welchen, alfs Oberkeit, das seh wert
Er hat bevohlen auff der Erd:
Kit Bwar zu üben tyranej.
Sondern zu wehren räubere j, .
Und andern unbillchen gewalt.
Hieiliach liefs man drauff also bald
Das gros Geschütz unter sie ab,
Solchs warlich seltzam Regel gab.
Derwegen machten sie ein lermen,
Und wurden untemantcr scbwermen,
Doch wüst keiner. wie, wo, und wenn,
Ob er solt fliehen oder stebn,
Wo»»»» kUtov. VoUtHeder, ^a
290
Den heiigen Geist noch jmmer simgeru
In dem die Kriegsleuth anff sie. drungen,
Zn Rofs und Fus mit aller macht.
Und theten eiai sehr grosse schlachte
Das bej füniftausent ins gras bissen.
Was lauffen moeht ist ausgenssen
Gen Franclienhausen in die Stadt,
Die man auch eingenommen bat:
Drej hundert Bauern darein fingen,
Die hintern köpfFen all hin gingen.
Auch Müntzer der sich her verstecht,
Ward funden und sehr scharff gerecht.
Hernach zu Mülhausen im Leger,
Werden gericht viel der AufFweger, .
Mit den Pfeiffer ein arger gruntzer,
Zum letzten mufs auch dran der Mimtzer.
Darmit ich aber fürteir schreit:
Für ein Wahrheit ward ausgebreit,
Wie des Vorhabens etlicli wem,
Gar auszulcschen die drej Stern.
Weil nuhn auffsehn das best am Spie],
Und neun über zwen wera zu viel,
Haben die Fürsten hoch geborn,
Die gschwome Brüder vorher wom.
Der Ghurfurst und Landgraif Philips
Gros volcli beworben in eim schnips.
Doch ward abgraben solcher span,
Und beider hauff von ein gelan,
Well etlich gelt den hosten stillt.
Ein neuer lermen sich erhielt
So etwa ander Bundgenossen,
Hirumb dem Lan^raven zuuloss^n*
\
r
291
Iito doch SU ^tem end geloffen
Durcb mittel, so der Pfaltsg^ff troffen.
0 ^e hat doch der alter Tracli
Geracht an diesem Fürsten räch,
Durch drauwort, schmeichlere) und list.
Wie möglich m erdenclien ist.
Sein Hans aber heit satten gnind,
Weil es auff einem felsen stund :
Und mochtens deriialb nit bewegen
Die Stareken Sturmwind und Piatsregen
Dmmb er mit seinen zugewandten.
Ihm Glauben öffentlich behauten,
Anff dafs jhn Gottes gliebter Son
Bekennet vor seins Vaters Thron.
Ob jhn schon bann der Römisch Bischol^
Bharrt er in Gott doch jmmer frisch uff.
Ward jhm bereitet schon ein grub '
Der Herr ihn starck hinüber hub.
Und ledigt seine seel vom strick.
Nach dem nuhn Hertzog Ulrich dick,
Der jhm mit Freundschaff hoch verwandt.
Und trieben war aus seinem Land,
Sein flehlich bitten widderholt.
Man ihm zum seinen helffen \hrolt.
Alfs jhn aber zum theil verli essen:
Die mehr denn eins jhr hülff verhiessen :
Welt doch der Jtiandgraff nit zuruck-
Tretten , und thet ein mannlich stuck :
Idoch ward er vorher au rath,
Und schickt an beide Majestät
Des Keisers und Kümgs'sein berieff
Drin der vor waraung.sich berieff.
19 ♦
j I
.292
/
FünfF tausent Pferde nam er an,
Zu Fus bey dreissig tausend Mann
(Der Macedonisch Alexander,
Auch nit mehr volck het bej einander)
Gantz ausserlesen und den kemn:
Denn er vertrauet Gott den Herrn,
Und liefs sich nit auif seine macht,
Der Schrifft'exempel drin betracht,
Dafs bej Gott stund helffen und stürtzen.
Auff dafs jhm niemand möcht abkürzen
Den pars,'Und jmmcr fort könt rucken
Fürt er mit sich viel Schiffbrücken.
Daraufhin, v/ie ich euch nit leug,
Zog ubcm Main söin gantzer Zeug.
Ein mercklich zal von Gschütz und Büchsen,
Alles gefüret auff der tJchsen.
Von Artlere j alfs Kraut und Lot,
Was auch zu solcher reis thut not,
Brachten hernach zwej tausent wagen.
Hat erstes tags den feind geschlagen,
Alfs der ein stand gefafst bej Lauffen,
Forcht er man würd jhm kappen kauften:
Wie wol im ersten an der spitzen.
Manch ehrlich mann ist blieben sitzen.
Der Künigsch Feldherr wol erkannt,
Pfalzgraff Philijlpus war genant.
Und alfs ers hertzhafPt mit drein setzt,
Ein Kugel jhm ein fressen letzt.
Doch heist die Stadt nit so umb sunst.
Denn laufFen war jhr beste kunst.
Viel seind von grossen Stücken troffen,
Im Necker viel fluchtig ersoffen.
Hohen Asperg das wehrlich Schlofs,
Ob schon der handel es verdrpft,
293
Möchts doch 8<^n willen nit erfüllen,
Denn es erschreckt des Lpwen brüJleni
Und gab sich wider, an das Hom,
Nachdem es etiich tag zuvom
AufTs aller heftigst vv^ beschossen.
Gefordert haben auffigeschlossen
Ihr thor,' Aurach, NiiFa.« Tubingen.
Und liefs sich umb mehr leicht bezwingen
Das übrig Wirtenberger Land,
Und schwur in UertKogs Ulrichs band.
Dramb Ghur und Fürsten sich drein schlugen,
Und diesen unwilln sein vertrugen.
Das noch auff diesen tag fest bleibt.
Wie den Punckten war ein verleibt:
Willig der Landgraif und behend,
Zwej Fendlein Knecht von Münster sendt:
Mit jhn denTeuiFel und sein Mutter,
Fulffer und Kugeln ku ihrm futter. .
FufF hundert Knecht, drei hundert Pferd,
Von Münster der Bischoif begert.
Die Schicht der LandgrafT also bald :
Den sold von seinem gelt bezalt.
Weil uuhn der Sathan nit hont leiden,
Dafs man Abgötterej solt meiden.
Und ander mi fsbrauch die nit taugen,
Gottes Wort aber het vor äugen:
Drumb in die Land dessen bekenner,
Schickt er bej etiich, hundert brenner.
Und oh wol wenig Stedt und Ort,
Beschedigt solchei* brand und mord :
Doch weil jhr werc^ vor Gott verflucht
War, hon sie es umb sonst versucht
294
Und sonderlich hat nit vergessen
Der Herr, zu wachen fär die Hessen,
Ihir auffsehn wer sonst nichts gesein.
Wider auffs neu der Fürst hinein
In Ungern, sendet etlioh^Pferd,
Nachdem der Kejser solchs begert:
Ein grosses Stück mit allem brauch.
Wie er vor zehen jaren aüch
Zum Türckenhriieg sein htÜff beweist,
Und seine pflicht do het geleist.
Gleich wie die wellen auff dem Meer,
Eine jagt nach der andern her,
Und schlahen an die felfs und stein
Also wir armen menschen sein
Mit mancherlei last überfallen
Fürsten imd Herrn aber Itir allen
Mit sorg und müh beladen sind.
Je höher bäum je stercker wind.
Also nach eim erlitten stürm
Erregt der alte Höllisch Wurm
Was neues: pafs aut;h ist erwachsen
Das Fürstlich Haus Hessen und Sachsen,
An Hertzog Heinrich von ^raunschwieg.
Mit unwilln und eim ernsten krieg.
In namen jhrer Selbsten, imd
Anderer, Stend in jhrem Bund.
Im Julio mit einem Heer,
Zweintzig zwcj tausent ohngefehr
Reuter und Knechten ausserwelt.
Gerüstet kamen, und jhr Zelt,
Aufschlugen ins BraunschwefgeV Land:
Wenig theten jhn widerstand.
295
Ohns fürstlich Haus su WolfftevbäUel,
Wust Jim «tt willen ait ein tfittel
Hit alleriej versebetn war,
Nam aufscteib nb^r erst dr«j jar
Zur anfeirort, draaff »ioh eu bettaaen«
Wie wol jhr Herr nit war darinntü.
Hirumb die Fürsten jbr Fürspre^er
Nemlich viel Haubtstüek und M«urbrecber,
Nach den Notschlaqgen und Karthaimen«
Die Scharffen Mets«n und J^alohonnen
Sampt der Stadt Bravnsohweig bon gefurt
In besondre ßebantsen Auff drei ort.
Do schos man dafs der boden zittert,
Alfs ob es an dem Himel wittert,
Solch schiesscns bat man kaum erCam.
Die drin woUen kein Pulffer spam,
Und war jbr-Müntz von gleiobem kom:
Letslich fiel umb jhr grosser Tfaom,
Das sie obn alle mas erfert,
Und Sprüngen ubem Finckenherd
Heraus, und schwttmen durch den graben,
Drumb sich die andern auch ergaben,
DaraufF dis mal der Krieg bestund.
Doch ward er nit. geheilt von grund:
Und hub sich ein «usammisn Uuffen,
Itzt hie, bald d/o von eim Gard hauffen,
Derhalb den Uesaen kämen mer,
Dafs sie stets fassen in der wehr:
Wol denckend dafs das weisse ^Rofis
Ein spnmg würd thua naeh Land und Scblofs,
Obs jhm durch glüek möcht wider werden.
Samlet ein baaiffen im Stifft Verden
296
Fafs über drejcebn tausent starck:
Zog durch der LünbuTger Landmarek,
Nam Seins Land ein all Stedund plats.
Von Steinbrack sog ab der Zusatz.
Doch hielt sich auff das Schlofs Schöningen
WolfFenbüttel nit mit wenigen
Besetzt 9 die waren redlich leuth,
Welches den feind ein kleins erfreut.
Und mag man wol mit wahriieit sagen,
Dafs Gott fiim L6wen sorg getragen.
Denn wer der Hertzog fortgeeilt.
Wie einer jhm den rath itiitheilt,
Fürwar er het ein grossen rifs
Dem Hessen Land thon, ist gewifs.
Aber der LandgrafF bracht zusara
Dafs manchen menschen wunder nam,
Innerhalb eines Monats fr^st,
Reuter und Lantzknecht wol gerüst,
Auch alfs sein gfahr die Bundsfreund merckten
Sie jhn mit eclich tausent sterckten.
Mit den wischt er zum feinde hiu,
Der selbig legt sich gegen jhn.
Und alfs viel theding ward yolbracht,
War aufF der LandgrafF und mit tracht,
Und gieng sein zug gern feinde richtig,
Des er am arm morgen frü ward sichtig.
Der erst angriff gschah mit scharmützen
'IaM Rofs und auch mit Hackenschützen.
Die grofsen Haubtstück weidlich braufsten,
Und solcher massen nach jhn saüfsten,
Dafs sie ab jhrem vortheil wichen.
Durch Unterhandlung ward verglichen,
Wolt man anders ein firieden hon,
Dafs Hertzog 'Heinrich mit seim Son
297
Des Landgraven gefangen wem:
Solclis namen an die beide Herrn,
Die er Fürstlich und ebrlieli hielt.
Dun het des feinde volck Torgebildt
Mit gantsen Hauff hinweg su fliehen
Aber man sorgt, liefs mens so sieben,
Da sie gelegenheit bekemen,
Sie würden sich was untememMi!
Daromb die Hessen warn gereder,
Und hingen jhn stets an dem leder,
Wollen von keinem ablon wissen,
Blls sie d fenlein von Stangen riessen.
Und schwuren ein leiblichen eid,
Heins wegs binnen sechs Monatceit,
Z« dienen wider Hessen: Und
Mit welchen es wer in ein Bund.
Auch seind das mal mit Heeres krafft •
Daheim gsucht worden und gestrafft.
Erstlich von Schaumburg Graff Johaun«
Des Haufs su Hessen Lehenmann,
Und het dem Hertsog hülff gethan.
Der ander gleicher gstalt auch so,
Nemlich vom Bitd>erg Graff Ottho
Gegen die erst ankunilt des Fürsten,
Warff Rittberg hoch auff seine bürsten,
Doch ward jhn bald des schimpffs gerauen,
Und dacht ans Löwen scharffe klauen.
Also war dieser Fürst geuliessen
DaCi es ohn grosses blutvergies)en
Zuginge, alle sach zu wehm,
Kert in sein Land mit grossen ehm.
Des andern jares nechst nach diesen
Gesagten dingen ftst erwiesen,
s .
208
Hat sich der mechttg Jkrieg avhftbt,
Desgleich TenKKihliuid kaum jMit «arMbt,
Ungfehr im Monart Julio,
Zwischen d«m Hwer CarolQ,
Und etlich Aintgnngs vi»*TfandAen
Die Proioititermiidaii genantent
Deren hauiFen der Landgraff fi48rt
Sampt andern 9 .au«h idran ordiAiert.
Und sahen sich erst helde hauif^iit
Da man gvifs nveiiit mim würd aioh nsuf&i^
Alfs Keiserliche Maiestat,
Ihr Leger, het hß} Ingoktis^t,
Dem fingen an hart zu«esetEeii
Mit FeldsidJavig^ und Scharffßn JU^ibent
Und anderm Gschütz an Uger rej,
Ser heffig eiin iXag oder 4n«j .
Die Herrn, der Evangelisch Bund:
Nit hvqI erze^n' mags ein mnnd«
Wie da die großen Ffeifien sungen»
Dafs arm.iv&d Jbein in litf^ea a|»fi9gün.
Es donnert als jpait.. sicher macht)
Gleich ob Him«! luid Erden kracht.
Solch greulicher er8<;hreclUi4>h knall
Gl eng über b^ i^fig und thld^
Dweil nuhn , wp . ylel zusammen {hocltten,
Selten was • jgfuts : anrichten mochten ;
So ging alle ding hin hinderwartz,
Wolt einer weifs der ander schwante.
Der Landgraff hets wol gut im sinn,
So waren andre ^ider jhn
Do aller yortheil war versaumptt
Eins morgens man.dis Lager ramnpt,
Und zog durchs Land die long und .i|uer,
Bifs dafs der Winter fiel dah«r.
\
S99
Itst ward ein ander fenr OiiUMidt,
Dmmb leseht wer wasser tratgen kund.
iacli hat der hauff sioli da getheilt.
Nach seinem Land ^r ChurAlvat eih.
Der Landgraff thet jbm auch abo.,
Denn was schafft er allein mehr do
Von Benm'Herr Maximilian,
Fiel Darmstadt mit stürm awej mal an
Der Krieg berühr aUem auff Hesaen,
Und steckt der from Fürst in der pressan»
Sein beistand war ser worden klein,
Dromb hofft er nuhr auff Gott aUetn t
Het doch mit seins guts gros beschwer.
Viel MriegSYolck Ugen bin und her.
Aber etlicher Flürsten sobrifft
Haben sich hoch gen j[hm verbrieft.
Wenn er sich würd £um Kelser finden.
Und nit den fried an )hm liefs winden,
Sej auffgehaben auch die Acht.
Hie wagt der Fürst die fehrlist scMaoht,
Da er sonst mancher Mnter kind
Het schlahen mibsen in den wind.
Und kostet het ein mercklieh blnt:
Der treue Hirt, hört was er'thut:
iui dafs die Herd bej ein blieb ganta.
Stellt er sich selbs auff eine scfaanttz.
Doch ist des Herrn hülff hie zu schauen.
Der nit veirlefiit die auff Ihn bauen.
Den auch dte -feind nit gar vermochten,
Was sie ftir pracktick derhalb suchten.
Und es mrol Gott furse^ien hat,
Dafs Keiserliehe Maiesiaft,
Ihn noch in Teutschland ;bletb!en liefe.
Wie wol man jhr das offt einblieA.
30Q
Einer ward auch auff ihn gebetet,
(Viel betten jlnnftfur fug geschetst«)
Sprath er doch: -Was soll ich jtxt lang
' Den plagen, dmn yorhln ist bang?
Und ist solch antwort hoch »n loben.
Der Herr aber im Himel doben
Gedacht an sein barmherzigkeit,
, Die Er vor alle hat bereit,
Welche drumb bitten und drauff hoffen,
Dafs sie jhn nahe sey und offen.
Und aufflös der gefangen band,
Denn alls kan wenden sleine band.
Welcher der Künig von hertzen lenckt.
Und anders denn ein pnensch gedenckt.
Solchs hat er in dem auch erklert:
Dafs, alfs Landgraff Wilhelm begert,
Des gfangen Fürstens elter Son,
Sein herm in sein hülff verpflicht,
Sich haben in sein hülff verpflicht
Zu dens kein mensch verhofft mit jcht.
Und kamen jhm recht und zu statten,
Die Magdburg belegen hatten
Beurlaubt warn und wol bezalt,
Gekleidt, bewehrt alfs werns gemalt.
Wie wol die sach gros war und neu,
Bezwang jhn doch die Hindlichtreu
Dafs j|in kein gfahr schreckt und macht blafs,
Drumb greiff ers an wie jung er »was.
Das vorgedacht Kriegsvolck bestellt,
Nam er mit sieh und zog zu feld.
Zu andern seinen Bundgenossen:
Die mit einander sich entschlössen
301
Dei Kriegs 9 und den so griffen an,
Dafs mans merckt warumbs wer gethan,
Und wie derselb Tor gieng gantz wichtig,
Also ward er auch aus dem schlichtig
Weil der Durchleuchtig Fürst und llerr ^
Landgraff Philips nüh ledig wer:
Der ward von seinen mit verlangen,
Und grofser hertzen freund empfangen,
Die ohnsäglich jhr gmüt erquickt:
Alfs morgens wenn die Sonn auffblickt.
Lieblich scheint über berg und thaln..
Mit jhren Goldfarbigen straln,
All laub und gras im feld erfrischt,
Menschen und vieh fröhlich aoffwischt)
In seim beruff zu Gottes lob. *
Ohn einig seumnufs und auffschob.
Der teure Fürst unds Lands ein Vater,
Nechst Gott Beschützer und GutthateH^
Für allen dingen Vleifs anwendt, >
Zu reformiem das Regiment,
Wo das im Krieg und sonst die jar
Etwa baufellig worden war.
Mifsbräuch in Gottes dienst . geschlichen,
Weit er zuvor ab dafs sie wichen^
Mutwillig hendler macht er bendig.
Hat jncrhalb Lands und aus wendig, w
Mehr geschafft mit rath und klugem sinn,
Den schir durch Heeres macht vorhin.
Dweil aber mehr denn sonst gewöhnlich
Unfrieden alle ding sah ehnlich;
Ibm und den underthan zum besten.
Bauet er widdervmb die Festeii
302
.In seinqm Land, nack erstem mutter
Wiewol viel »t^rcker maurn und Brustwehr^
Mit lust und lieb sein Underthan,
Legten jhr müh und arbeit dran,
Dals es sehein alh wuchs mehr die nacht,
Alfs an dem tag- wer dran gemacht.
Und ward in hurtzem aufFgefüit,
Dafs niemand mangel daran spurt.
Ein schon Geschüta beid Mein und gros,
Von neuem er auch v^ider gos.
Fein Festung bsetst er überal,
Mit Kriegsvolck an gewisser zaj^
Und ers im fall der noth da het^
Weil Wermanft haus ko^ lengsten steht,
Bifs er ohn gfahr sieh weiter sterckt,
Wenn er ein trübes wetter merckt.
\
Es was der Sternen glantz so klar,
Und all pracktick ]hn offenbar.
Wie Marggraff Albrecht umbher zooh,
^ Und Franckenland ein schweres joch
Umb seinnent willen tragen must.
Doch Hessen Land jhn nit gelust.
Bald ward die jrrung auch gestillt,
Die sich jtzt lange zeit erhielt
Zwischen Haus Hessen, und Nassau.
Stadt Volckmersheim meinet der Lau
Wer nit so bertzhaflt wie zuwor.
Er aber trafF sie an ein ohr,
Musten yerschluckeA harte bissien,, '
\Jnd mit der Silben» BÜQi9eii scliietiseiiv
1
. SOS
Orainb TOraidtinaiiieB aaderm Md,
Von von Jtat an auff Icünfftig eett
Das Haus zu Hessen sie erkom
Fürn Schutzherrm, und ihm auch gvsebwom.
Eins mufs ich auch nit lan dahmdeo :
Da abermal mit ser geschwinden
Listen, ein Krieg&volck sich vergaddert^
Das gern mit jmand het gehaddert.
Und Hessen war zur nechsten wand.
Hat flugs das LandgrafF auffgemant
Die seinen , und gel>ot jhn rund
Gerast zu sitzen alle stund.
Nam auch viel Lantzluiecht an darum
Und spildet aus ein grosse sum,
Sieher ohn einfall und entgentzen.
Verwart zu bleiben seine grentzen.
ittff solche mas hat er sein Land,
Durch Gottes gnedigen beistand.
Beschirmt vor allem überlast,
Und gleich mit mauren eingefafst
Oder umbschutt mit einem Wal],
So lang er hie im Jamerthal
Für seine imderthan gestritten.
An seinem Hof haben geritten.
Viel hoher leuth, Adels person,
Etlich aus frembder Nation:
Sonst ander gsind und reisig knecht.
Über dreihundert ausgerecht,
Die er zu Hof tags zwejmal speisst
Und sein vermögen mit erweist.
Für solche wolthat alle schon,
Pankt er Gpt^ durch Christum sein Soi^,
304
Glaubt seinem Wort von hertsen f^nuid.
Bekennet solch» auch mit dem muncU
Zu seiner seelen Seligkeit :
Die jhm und allen ist bereit,
Wenn sie nuhr an das end beharren:
So ist er auch von hin gefaren.
Aus diesem in das ewig leben.
c«/-
Calvinistische Händel zu Leipzig.
1593 sq.
Von der Caluinisctien Schary und von ihrem .Anhang,
gdudten zwischen ztvey Bawem , sehr lustig und
hwzweilig zu lesen,
Damach auch das Urtheily so die Studenten zu
Leiptzig ober Doctor Christoffel Günderman^ ge-
halten uund ' gefettet hahin^ lästig uund kurtzweilig
ua lesen,
Hans spricht zu leiiiem Gevatter.
Glück zu mein lieber Gevatter Merten,
Was hört ihr gut» von den Gelehrten?
Was thut man guts von ihnen sagen?
Wollen sie es nit schier zum TeufFel jagen?
Merten spricht :
Ey sie wollen gar Caluinisch werden,
£s ist schad das einer geth auff Erden,
öas sie Gott urid sein Wort verachten
Und wollen jn gar anders machen,
Sie fingen an ein newe Tauff,
Der Pfaffen war ein grofser hauff
l)nter dem war Doctor Gundermann
Der nerlich schreiben und lesen kann,
W 0 1 » V t histor. Volksltoder. 20
306
Der ist der gröfste Galuiuist,
Der aus Leiptzlg entlauffen ist,
Er hat sich ein.es andern bedacht,
Der Teufel hat ihn wieder nein gebracht,
Er dacht er hett nun wieder ruhe,
Mann steckt ihn ins Gefengnis dazue.
Hans spricht;
Ey das die Pfaffen S. Veiten ruhten,
Sie lassen sich den Teufel gar verführen.
Ich ginig am nechsten inn Meifsner Landt,
Da hab ich ein Vetter ist Lorentz genannd,
Da thet ich mit ihm in idie Kirchen gehn,
Ich must auch ein solchen Pfaffen sehn.
Er Predigt ich weis nicht was es war,
Geyatter es fehlt nicht umb ein Haar^
Sie hetten ihn aus der Kirchen gejagt,
Merten sprich^:
Ey Gevatter was ihr sagt,
Es ist noch einer heist Doctor Krell,
Ist auch des Teufels hoffgesell,
Magister Kaireuter und Doctor Zschamer,
Haben auch geschmit mit Tieufels Hamer^
Für Hochmuth stolz und eitel Ehr,
Wolten sie vertilgen Luthers Lehr,
Sie haben mit ihren falschen Lehren,
Ermördt Christian den Landes Heren,
Hans spricht:
Ich war mit laiserm Junkherm uff der Jagfc«
Er zu mir und meinem Nachtbar sagt.
Der Pfaffen waren 2. Tausend 4. Hundert,
Weldbs in denn grawsam sehrr verwundei^^
Das ihr nicht mehr als '5. hundert sein bliebeo.
Die sich nicht han unterschrieben.
\
/
307
leb hab am nächsten ein Brieff hbren lesen.
Das die Bomisehen sein die erste» gewesen,
Der Alte Schelmische Calninist,
Der newlich zib Born gestorben ist
Hat sich zu Todt an einem .Hasen gefressen
Dabey hat auch ein Magister gesessen,
Mich dunkt sein Nam ist Danid genannt,
Tregt allzeit ein Galuinisch Bttch in der Handt,
Darnach haben sie PfafT Georg verfitrth.
Der hat die ander geandimirt,
yfa da sein für BriefF gewesen,
Die hat er den andern ▼orgeleAen.
M e rt e n spricht :
' Ich hah auch gehört vom selbigen Pfaffen,
Er hat mit den Mordbrennem zu schaffen,
Der Pfaff zu Breunstdorff und der zum Han,
Und der hat helffen das Kind crschlan,
Die haben sich bald unterschrieben.
Das sie nur sind Pfaffen geblieben,
Der zu Fussendorff , Pendorf und Newkirchen,
Die drey theten sich gewaltig fürchten,
Sie möchten von den Denste kommen, ,
Dnimb haben sie Caluinum angenommen.
Hans •pricht:
Hat ihr sie dann schon all genandt?
Sind euch dann keine mehr gekandt?
Mich dünckt immer ihr sein noch drey.
Die scheinen auch nicht die schlimsten sein,
Herten spriclit:
Bote Veiten ich liett schier die besten vergessen,
Bin ich doch am nechsten dabey gesessen, -
Das die Leut heftig uff sie schelten.
Loben hört ich sie gar selten
20 *
308
Feine alte Lehrer dabeylose Buben,
Die alle Tage gehen auff der. Gruben,
Noch lassen sie sich reiten den Teuffei,
Ich glaub euch ohn allen zweifFel
Sie haben nun mehr kein gut Gewissen,
Sie gehn als hett man sie auffs Maul gescfamiMen,
Der PfafF zu Eyle Herr Wolfgang,
Der unterschrieb und machts nicht lang
Der Pfaff zu Kitzscher und der zu Deutcen,
Wird der Teufel wohl drumb schneutzen.
Der Pfaff zu Träges und der zu Melbitz,
Die liegen alle beid nun in Femis,
Der Pfaff zu Deutzen der grawe Mann,
Wolt der Sachen ein Mantel umbthan,
£r thet dem Herrn zu Born schicken.
Ein Putter Hafe gros und dicken,
Und meint also zu kommen daruon,
Das er lob bey den Leuthen wolt han,
Ist aber nicht desto weniger,
Ein grofser alter Caluinischer,
Hans tpricht:
£y Gevatter was thut ihr sagen,
Möchten doch die Schelm wol alle verzagen,^
Und mochten sich ein theil erhenken,
Das ein Theil im Wasser ertrenken
Das sie übel han so getban,
Gott wird sie ungestrafft nicht lan,
Den Christus der Herr selber spricht.
Wer mich verleugnet der erbet nicht,
Dort in dem Himmel, das Ewige Leben,.
Und wolt er schon grofs Geld drumb geben.
Es ist geschrieben ein Layn
Du sollt Gott mehr Gehorsam sein.
309
J)en dem Manschen zu aller frist«
Und wenn es schon der Keyser ist.
Merten ipricht:
Es ist wahr Gevatter wenn sie es bedächten
Sie sich nit in solchen Jammer brächten,
Ich kom nechst in ein Kirchen gegangen,
Da hat ein solcher PfafF angefangen,
Ir Predigt was ein jeder gern hört,
Gottes Wort er gar anders verkehrt.
Hans fpricht:
kh mein Gevatter was thet er sagen,
Müchtens ihn nicht aus der Kirchen jagen,
Wann sie es bey uns auch anfingen.
Die Leut nicht in die Kirchen giengen.
Ich glaub- auch ohn allen zweifTel,
Sie jagten ihn wohl gar zum TeufTel.
Merten ipricbt:
bch mich tunht es wird noch geschehn.
Wie siehs allbereit lest ansehn,
kh gieng nechst gen Altenburg zum Bier,
Da kam ein Wandersgesell zu mir,
kh thet zu ihm freundlich sprechen,
Ich wolt fiir ihn bezahlen die Zechen,
pr sollt mich nur der Sachen berichten.
Was sie für ein new lehr ertichten,
k thet er also sagen zu mir^
Da er beham im Kopff das Bier,
Er wer gewest im frembden Landt,
Weit und breit umbher bekanndt,
Kr wer gewest genseit dem Rhein
Da eitel Caluinisten seyn,
kl Land zu Meisen wolln sies auch fürausmen,
ik möchten »ich vor Gott dem Herrn schämenf
310
Da ftie <iie Salirament v«rlielireii,
Und thun die Bltwei^ anders lebreh.
Denn uns gelehret han di« Alten,
Wir wolläns lassen Gott wallten,
]^r braucht an uns kein arge List,
Er weifs wohl wenns am besten ist»
Hans spricht : ,
Ja Gevatter sie tichten und trachten mit gantzem fl«ifs
Dafs sie die Altar aus der Kirchen reifsen.
Die Crucifix und Taufstein declien,
Wollen sie in den Ofen stechen
Das Gottlofs Galuinisch Geschlecht,
Heifst das Crucifix ein Baderhnecht.
Düriften auch noch wohl Fisch mit sieden.
Der Teuffei soll ihn baldt verbieten,
Ein Tisch thun sie in die Kirche tragen,
Do thut der Pfaff «um Kister sagen,
Er sol drauff legen Bröd und Wein,
Und wenn die Leute hommen nein,
So thun sie umb den Tisch hei^ tretfen ,
Als hett man sie zur Hochzeit gebeten,
Sie nehmen das Brodt in den Mun<ly
Darauf ist ihn der Wein gesund,
Der Pfaff der stehet auch dabey,
Und lest es immer gut Wetter s^ri,
Und wenn der Reye an ihn liömpt,
Ein Bissen Brod er atich mitnimt,
Damach er aufs dem Beeher seufft,
Dafs ihm das Wasser aus den Aügeh tä\i(^ YeutPtj
Und wie sie haben ausgesoffen,
So hömpt der Küster hergeloffen^
Und thut wiede'mmb schenken ein, •'
Dafsi iafii einitfisin Oor^mbni^n ««in',
31i
So thut der Pfaff mit den Leuten Zechen,
Das er nerlich kann Amen sprechen,
Merten aprieht:
Ij Gevatter wie wird es zugehn,
Wenn Gottesgericht wird angehen,
Hans ipricht:
80 wird der Teufel mit ihm geberen,
Das über die Wangen lauffeh die Zehren,
Und fehrt mit ihm zum Himmel zu
Gleich wie ins Meufsloch die Kühe.
Der Gerichtliche Proces, so über Doctom Gun-
dermann gehalten worden.
Höret alle zu, und merket nich,
Ware Geschieht will anzeigen ich :
|Welch sich an einem Abend spat,
Zu Leiptzig zugetragen hat.
Im vergangenen 91 Jahr, ,
Was ich euch sag ist gewifs war,
Drumb hört all zu, und seit fein still,
. Die Geschieht ich euch erzehlcn will.
ti kamen , wie ich hab vernommen.
Der Studenten'« eine ziehmliche Summen,
För des Doctors Gundermanns Thür,
Machten ihm ein Hoffrecht dariiir:
Solchs geüel gar wohl dem Gundermann :
Wie solcher Hofrecht ein End nam,
Wurden gesetzet Tisch und Benk,
Hört ich will euch sagen gute Schwenk
312
Richter und Rätbe setzten sieb,
Und thaten felln gewaltiglich,
Ein Urtheil über Gundermann,
Solcbs sabe er und börets an.
Ein Student trug ein langts Kleid,
Derselbe Gundermann bedeut.
Als sie sieb batten gesetzt scbon
Scbicliten sie ihn nacb Gundermann.
Der Henker bracbt ibn zu der frist,
Und sprach hie ist der Caluinist,
Der Trewlofs, Ehr vergessne Mann,
Was das Urtbeil bringt wil ich than.
Der Richter.
*
Du Rothbart tritt bafs her zu mir.
Hör was ich wil jetzt sagen dir.
Wegen deiner grossen Missethat,
Die du allhier in dieser Stadt,
Regangen hast an manchen Mann,
Dich wollen wir nicht ungestraffet lan.
Sondern allhier in dieser stilln,
Recht urtheil über dein Leben felln.
Was denn dasselbe wird geben dir,
Mustu leiden das glaube mir.
(Zu den Schöpffen.)
Ihr Herrn ich frag euch aufF ewer Pflicht,
Die ihr gethan habt im Gericht.
Was straft' wird Gundermann zu theil?
Der erste Schöpf f.
Ich sag bey meiner Seelen heil.
Das dieser falsche Gundermann, .
Viel Seelen hat verführen than.
Und sie bracht in der Ilellengrundt,
Parumb spU er zu dieser Stuart' •
313
Mit einem Strang gerichtet werden,
Wie ein Juden , den Kopff zur Erden.
Der ander Schöpff,
Ach Gott die Straff ist viel zu. lind,
Ein erger er wohl hett verdient,
Ich erkenn und Sprech hie zu Recht,
Das Gundermann der Teuffels Knecht,
Zu Straff seiner Gottlosen That,
Soll er gerichtet werden mit dem Rad. .
Der dritte Schöpff.
Herr Richter und Schöpff en dieser Stadt,
Folget auff diefsmal meinen Rath.
Ein gröfser Pein hab ich erfunden,
Man soll den Rothbart lebendig schinden.
Seine Zing die er gebraucht hat.
Nur Gott zu Hohn und auch zu spott.
Sol ihm binden aus sencm Racken,
Meister Blasius mit eim Beil raufs hacken.
Das ist ein recht verdienter Lohn,
Einen so ungerathenen Sohn.
Der vi erde Schöpff e.
Herr Richter und Schöpff en dieser Stadt,
Folget auff diefsmal meinem Rath,
Viel zu gering ist in dieser That,
Ein erger Straff er verdienet hat.
Er soll werden mit glühenden Zangen,
Zerissn^ an Brüsten und beiden Wang,
Damach &0II ihm beide Arm,
Das Rad abschlagen also warm.
Gantz soll ihm bleiben Halfs und fiertz
Solchs ich zu Recht Sprech ohne Schertz.
Der fünffte Schöpffe.
Herr Richter und ihr andern Herrn,
Ei» andern Weg ich eupH \viU lehri^,
1
314
Wie man soll thün dem Gundermann,
Der so viel BubehstülL hat gethan.
Man soll ihm in sein Maul hoflfirn,
Und solch s mit einem Quarl einrühren.
Ihn schlingen lassen so viel er han,
Letzlich damit ersticlien lan.
Damach wenn er nun mufs dahin,
' Sol Meister Blasius nehmen ihn,
Und werfTen aUif seinen Schindkam,
Und mit ihm unter den Galgen fahrn.
Ihn verbrennen den losen Mann,
Wie man den Ketzern pflegt zu than,
Solchs sprach ich zum Urtheil und Recht,
Der sechste Schöpffe.
Mann soll den argen TeufTels Knecht,
Unters Gericht an ein Saul Binden thun,
Und lebendig Braten wie ein Hun.
Solch Straff Sprech ich ihm. zum Urtheil.
Der siebende S chöpf f e.
Das uns nicht werd zu lang in Weil
Sprech ich' jetzt auch zu Recht ohn spott,
Man soll ihn werfTen mit Steinen Todt.
Den Gottes Dieb und Bösewicht.
Der ac)ite Schöpffe.
Herr Richter und ein gantzs Gericht,
Weil ihr mich umb ein Urtheil thut fragen,
Will ich mit wenig Worten sagen
Und Sprech zu Recht das Gundermann,
Weil er so grofs SchebnstücK hat gethan.
Das ihm sein Glieder nacheinander,
Sollen werden all abgesondert,
An beiden Händen und an Füfsen,
Also soll er seine Sund büsscn.
Herr Richter nun thut ihr besc^iliefsen.
315
Der Richter.
Hör Gundermann du Ehrendieb,
Das Gestreng Urtheil ich dir gieb,
Dafs man soll lebendig Spiefsen dich.
Am Spiefs auch brennen lebendig.
Zu einer Straff der Ueb elthat,
Die sich auff dich erfunden hau
Weil du verleugnest den Schöpffer dein.
Sein Wort und auch Sacrament rein,
Hast auch verführt gar manche Seel,
Drumb solstu jetzund leiden quel.
Und hilfft forthin kein Bitt noch Gab,
An deim Leiben will ich brechen den Stab.
Meister Blasius du getrewer Knecht,
Geh imd thu dem Böfswicht sein Recht.
Der Henker.
Herr Richter ich wills gerne than,
Her, her, du Gottesdieb Gundermann.
Dein Barth will ich dir fein Balbiren,
Und dich darnach zum Tantee fähren,
Solst fröhlich sein und darzu singen.
Den Härder wil ich auch b^tdt bringen.
Seinen Sohn und mehr Oaluinisten,
All Gottesverleugner und falsch Christen
Müssen mit dir den Beyen sprii^en,
Da wird ein End haben lachen und siagen
Jetznnd schrey ich auff diesen Plan,
Zeter über dich Gundermann.
Und was mir vom Richter befohlen ist,
Das will ich thun ohn lenger frist.
•1
316
Eein gute Calumische Karten, in Modcher man
jeden Caluumten. ein Blatt zageeignet wirdyjm
lustig und kurzweilig zu lesen,
'^ RoteFarbe.
Der rote KquI g. •
Macht dem Peutser der ehrlofs Mann,
Mit Gewalt sich wolt unterstahn,
Zu suchen newen Menschen thandt.
Drumb ist der Rote Rönig genandt.
Der Rote^Bawer. 4
Amling war der negst hey ihm,
Sie treiben l^eide Ueinen gewin,
Haben erreget das gantze Landt,
Drumb ist er der Rote Bawer gnannt.
Der Rote Untermann.
Magister Brendel wohlgemuth, ,
v^ Wird auch in diese Rarte gut,
Hat sich auch recht schiefsen lahn,
t)rumb ist er der Rot Untermann.
Rote Zehen.
Peter zu Röhten unter der Treppe,
Macht uns auch ein gut geschleppe:
Hat auch Herren Galuinum gesehen,
Rom her du liebe Rote Zehen.
Rote 9.
Magisler WendeTiut der weitliche Hase.
Hat auch drinn wollen han seine Nase,
Trinliet gar gerne Zerwüster Wein,,
Pis^ wir gut j5Hr Ro^e P^eun.
317
R o 1 6< 8-
Herr Nisius von der Bemburgk,
Fräs auch gerne Caninisch Kurgk,
Hat alles Kaluinisdi gemacht.
Wird zur Karten die Rote acht.
Rote 7-
Der Pfarr von Golin hochgemuht,
Tregt auch auff ein Caluinischen Hut^
Also getaufit ist eins sein Kind,
Sich da, die rote Sieben sich find.
Rote 6.
Der von Klebergh der falsche Mann.
Thet auch Caluinum beten an,
Christum hiefs er ein Bader Knecht,
Ist mir zur rote Sechse recht.
Rote 5.
Der Herr Pfarrherr von Bischofswert,
Setzt sich auff ein Galuinisch Pferdt,
Zu reiten nach dem Galgen zu,
So schlahe die rote Funffe zu.
Rote 4.
Der von Liebwerth ]<am gefahren,
Wolt auch ausnehmen junge Narren.
Mich deucht er sey kommen alzu schier,
Kriegt eben recht zur roten Vier.
Rote 3.*
Herr Johanns der Pfarr zu Boro^, v
Ist auch ein Galuinist worden,
Merket und verstehet alle frey
Das dieser sey die rote Drey.
A I
818
Das rot'e Daufs.
Schönfeldt zu Ilielit28«lr boefagebom,
Ward gestochen mit eini Caluinidchett Spam,
Hats aber nicht geföhret aus,
Ist der Rote Galuinisch Tanfs.
Eckern F 'a r b e.
Der Ecker nRonig.
Ein stolzer Doctor ist der Krell,
Immer mit den Schalli in die HeTl,
Straff hat er verdient nicht wenig,
Ist gut und recht zum Eckern König.
Der Eckern Bawer.
Der Rey der ist jo noch nicht gantz,
Kuhbrümmerlein gehöret an diesen tänfs,,
Der TeufTel^irds ihm machen sacwev,
Kom her du lieber Eckern Bawer.
' Der Eckern Untermann.
Doctor Salmuth lests aueh nicht fehlen]
Christo dem Herrn sein Ehr zu stehlen,
Er ist ein loser falscher Miann
Giebt einem Eckern Untermann.
Eckern Zehen.
Meifsner ist auch ein feiner ItTann
Hat sich auch mit gehenget an,
El* sprach' es ist gfewifs an dem,
Kom her du liebe Eckern- Zehen.
Eckern Neune.
Kolreiiter, der TPrRirische Hund,
Küste Krell en auch auifs spund*.
Gab auch seine Willigimg darein- • ' •
Schickt sich recht wohl zu^ Eckern Neun.
319
Eckern Achte*
Der von Renatz ist auch recht,
Zu einem guten Hartenhnecbt,
Hat seinen Ifamen dran gemacht,
Dromb schreib ich ihm/ cur Dchem Acht*
Echern Sieben.
Zu Eckerdtftberge merket recht,
Da sitzt auch ein Caluinischcr Knecht,
Hat sich fein höflich darzu schrieben,
Wir zu Nutz der Eckern sieben.
EckernSechs.
Sardinus (zu Naumburg) dieser Nam
Gemeine auff der Freyheit Jacheim
Itt auch ein recht Ca)uinisch Knecht
Dromb ist «r zur sechs Eckern gerecht.
Eckern Fünff.
Die Eisten mufs ich unterrichten,
Und mufs von den Caluinisten tichten^
Der zu Wurtzen gehört in die Zunfft
Ist mir gut zur Eckern funff.
Eckern Vier.
Sich sich hätt ich doch schier vergessen,
Zschammer der zu Dresten gesessen,
Er trinkt auch gerne Zerwüster Bier,
ht mir ^ut zur Eckern vier.
Eckern 3.
Noch eins fehlt mir in meinen Muth,
Zu Delilzsch der jetzige ^upertcnt gut,
Hat sich auch unterschrieben frey,
Wirff her die. Caluinisch Eckern drey.
320 V
£ckcru»DlEiu8.
Zu Mersseburgk der alte Jeck,
Frafs auch mit Caluinischen Treck,
Wer nicht wollt willigen jagt er naufs,
Kom her du liebes Eckern Daus.
Schein Farbe.
Schein Kön ig.
I dieser Karten mufs ich nicht aus lan.
Vier Vrban der verfluchte Mann,
Die Pfarherr thet er plagen und quelen,
Woln ihn zum. Schein König welen.
Schein Bawer.
Sein Mitgesell ist Galuinus,
Ach ich wolt sagen Calamirus,
Der ist ein böser Galuinischer Bauer, .
Drumb wehlt ich ihn zum schein Baur.
Schein Untermann.
Es sind ihr jo sonsten noch mehr.
Die da auch gehören hieher,
Magister Salmuth der Caluinische
Wehl ich zum schelen Untermann.
Schein 10.
Zu Oschitz ist ein Supertent
Hat auch sehr Caluinische Hendt,
König Kaluinum hat er gesehn,
Kom her du liebe Schein Zehn.
Schein 9.
Ich sich der Rey ist noch nicht gantz, '
Der von Penick gehört auch an diesen Tante,
Was hat er immer mehr gethan
Das n^an ihn heist die Schein Neun.
Schein
321
Schein 8.
Der en Kine ist ein frommer Mann,
Hat aber ein Galuinischen Sohn,
' Merckt und verstehet alle recht,
Das er sur Schein acht sey gerecht.
Schein 7*
Der zu Zwikaw-hett bekommen gut solt,
Wenn der Schöpfer daselbst het gewolt,
Hattn ^ich alle Pfarhm müssen unterschreiben
Dramb mufs er die schein sieben bleiben«
Schein 6.
Zu Schmideburg der jetzige Pfar,
Zu Wittenberg sagte furfvar,
Mit Pierbaum crs auch thut halten,
Ej lieber las die Schein Sechs walten.
Schein 5.
BötE Veiten ein hett ich vergessen, ^
Zu Hall ist noch einer gesessen,
Kukbrommer heist sein Zunam,
Die Schein FünfF kennt jedermann.
Schein 4«
Zu Merseburg des Supertentea Son
Auck singet den Galuinischen Thon,
Der Hafs leufft mit der Leimstangf^n,
Sick sich hat die Schein sechs gefangen«.
Schein 5«
Das Manfsfeltische Land hett ich b^ld rergessien,
Da sind der Vögel auch gesessen,
Zu Eirsleben der Supertent frey,
Ist die Galuinisch Schein Drey.
Woity» kittor. Yolkslieiler. 91
322
Schelf Daufs.
Sich was fehl^ jnir ^n^pr^ ^i^
Zu HaH Magister £|sengrei£|,
Ist Galuinisch lang gcwest durcbauS)
Ach wilLkomii^en melB Schein Daus.
Laub Färb.'
Laub ]lÖnLg,
Zu Leipzig gic^^g ich ins grüne Gras,
Guntermann sich darinn safs.
Er hett ein Kann Zerwiistep Bier,
Herr Laube König trinket schier.
L^ub B.awer.
Magister Becker kani^ beschlagen,
Wenn er gleich weder, Eisen nach Nagel
Botztausent wie sieht er so säur.
Es ist der Galuinisch Laub Bawer.
Laub Untermann.
Hannig grosse der Galuinist,
Ist auch ein guter böser Gbrist,
Gieng ins Gonsistorum hinein,
Er wolt der Laube Untermann sein.
Die Ldrube 16.
Härder war ein feiner Mann,
Nam den Galuinischlßn Gknibenan, *
Wer hett esimmermehp gedacht.
Das er hc^t.die Laub Zehne gebracht.
I
Lai^b 9.
Sein Soh,i|^ Tf^^t ihn nicht verlasaent
Sondern auch widern diese. StraTsen,
O wie fein schleicht er herein,
Ist mir fein gut zur Laube Neun,
3:^3
hfi.u'b 8, .
Vergessen hett ich scbier -viel ]>Ieussern,
Ach sieb ich wollt sagen Düclimeussem,
Wie hat ers doch also gemacht,
• ' ' ' t < i.
Das man ihn heisse^ die Laub Achi^
^ »
Laub 7.
Herr Adam zu Zipsendorff der schalch,
Hat ein grofi|en steifen dicken Balch,
Hett er sich nicl^t unterschrieben, .
So wer er die Laub siebn nicht blieben.
' - . . ■•..-.
Laub 6.
Ach hett ich doch schier vergessen,
De^Pfarhers der zu Kreine gesessen,
Schnüfelt sein gevatter lobet ihn,
Zur Laub Sechse nimmt -er ihn hin,
Laub 5*
Danekert gehöret auch hi eher,
Damit di Kart erfüllet werd.
Was hat er immer mehr gethan,
Die Laub fiinfF kennet jedermann.
Laub 4. {
. Zu Delitzsch Herr Peter der alte Mann,
Ist auch ein rechter Wetterhan,
Ich hette denselben vergessen schier,
Bifs mir willkommen du Laube vier.
Laub 3.
m
Mich deucht der Leipzische stadschreiber,
Hilfft auch den Caluini sehen über,
Botz tausend wie wirds ihn gerewen,
Wirff doch her mit der Laub dreyen,
21 *
t
y
324
Laub Daus.
Backofen gebort in diese Kart,
VLer aus ers wohl vei-dienet hat,
Zum Thor wird er müssen hinaus,
Kom , kom , liom , kom , du Laubes Dilus.
*
Clausela.
Also hat dise Kardt ein Endt,
Ihr Caluinistcn verstehts behendt,
Wollets euch nicht sehr lassen krenlien.
Dem Dichter tausent Daler schenken.
\
'»•»
i«MW
P lattHeut s c h e Lieder.
yijf Jahr vor der Dithmenchen Felde gescheen,
Darvan ein ^Ltedt.
«
1. Wille gi hören ein nie Gedieht,
Wat kortlich ifs uthgericht,
Darvan will ik Juw singen.
Ein Man ifs Wiben Peter genannt,
De Ditmerschen wolde he dwingen.
,1
2. äe toch uth sines Vaders .Landt,
Darup hefft he gerovet und gebrant,
Mit Gewalt vel Gudes genhamen.
Etliche gefangen ^de wecbgeföret«
Ifs nun tho UthdiUcht gekamen.
3. He hefft sik Hans Pomerening genant,
Hefft Schapstede sulvest gar u,thgebrant,
Mit sinem Broder unnd Knechten,
Dat worden de Acht unnd Vertich enwahr.
De Sähe moste he vorvechten.
4. Darna wart he gefangen schofi,, ,,
Dat me'n ehm scholde geyen sin Lohn
Na sinen Yordenst unnd Rechte.
Tho Renfsborch wart he gftmden loß^ ^
Vam Adeil^hen Gesch}epjhfe^ ....
I •
"\
326
5. It warde nicbt gar latoge Ti'dt,
Toch he in Düdschland witt
Na Garol dem R. Keiser,
Umme sin Mandate tho halen dar;
Ungelucklich wart sin Reise
6. De Acht unudt Vertich ifs Badeschop kamen.,
Wiben Peter hedde Knechte angenamen,
To Jeveta in Fr eschen Lan^e,
Darmit wolde he iip de Ditmerschen neraen,
Unnd doen ehn Weh unnd bange,
7. Up einen Sönnavent^ dat dit scliäch,
De wafs na Hemm elf ärte^ Dach,
Ein Hövetmann hcbben Se karen,
Boldefs Joban, ein frame'n Mann, >
De Schantz'scholde he waren.
8. Rode Reimer, Olafs Fake, sin ock erwölt.
Reinholt Grote ein framer Helt,
Dat beste ded^n siE^ radcn
Se segelden uth, all )e^A dls ^Ibtt,
Tho Hilg6 liandt kemen se dräde.
9. Se hadil^il em Schipken rüstet uth.
Mit Victtialieü unde Bnften - JEftiit,
Mit Speifseti uhifdt gude S^^tte \
£i]i Jaöhtelien dat wäfs darmit,
Dat wart ehii' eck wol nutfc.
10, Se segelden thö Hflig L'ätodt langk dat Mfiifif',
Dar Wflier*? Pete* np bestäende ble#,
Dat dede ehm doch neh baten, '
Johan *riftBro3eif wafs daiti,
De mone dar ifn Lev^nt JWeft, ' ' ' *
327
11. Se lepen dar friscblEk an dal Landt,
Wiben Feter 2 Badto uthgesandt,
De Hovetlüde tho sturen.
De eine was Taget , de ander Pastor,
Des Name bete H. Ludert.
12. He wolde sick gerne van^en geven,
Wolden se ebn fristen sin junge Leven
Unnd nemen en gefangen,
Wol up defs lofHicben Koninges Recbt,
Dama.stundt i\n Vorlangeh.
13. Boldes Joban sprak altbobandt :
De Ditmerscben b ebben mi utbgesandt^
He schal sick fangen geven;
Hefft he dem kopmann kein Leidt gedaen
Fristen schal he sm Leveh.
14. Hansken wol tho l^eter sprak :
Ick fruchte alhir grott Ungemak,
Och Peter, gflT di gevängen.
Peter hoff up sine witten Handt,
Schlocb Hansken bi de Wangen.
15. He settedc de Kanne vor sine Mundt,
He drank se utb betb up de Grundt;
Ein Venlin be s6 drade,
Dartho ein Sebwert ummet Hövet schwang
Hadde men de Spifse tho bade.
16. De Ditmerscben lepen an dat Kliff,
Wiben Peter mit Hanfse bestaende bleif,
Dat dede ebn beid kein Baten,
Twe andere Gesellen weren ock darbi,
Ehr Leyent mosten se laton.
' /
328
17- Do hefft he me& 4 Schote gedaen,
Darmit ifs he na der Kerken gegaen,
Den Böne hefTt he gekaren,
* Mit sinen Broder unnd Knechten dar
Sin Levendt hefFt he yorlaren. .
18. Dat Scheten warede 1 gantze Stund,
Wol in der Kerken tho Hilli^e Lant,
Einer wart gefangen namen^
Vort gantz Landt.wart he gefort,
Ifs ehm tho Unfall gekamen.
19> De 48 Schloten einen Radt,
Wegen der drier Doden drad^.
Wo ment darmit scholde maken,
Wiben Peter scholde up ein Radt,
Sin Höyet up ein Staken.
20. De unfs dat nie Ledtlin sang.
Reinholt Junge ifs he genant,
He hefft it gar schone gesungen
He wafß van twintich Jaren olt,
Den Rei hefit he gesprungen.
21. Jerren Reimer de wafs darbi.
Reinholt Jung de schrefft it fri,
Se hebben itt gar wol gtsungen.
Se drunken yel lever gudt Beer edder Win,
Den itt Water .uth dem Brunnen.
I
\
•• V .r
329
JVihen Peter.
#
Will gl hoern ein nien Gesang,'
Wat de stolten Ditmerschen gedaen?
Se sin mit Schepen uthgetagen,
Bufsen imndt Kmdt vor vol hadden se geladen,
* Bunge Michell wafs Trummenschleger,
BoMefs Jehan wafs Veniken-Dreger; Wollen Johan.
De Trummenschleger de schloch an,
Dannitt velln se dat Hillge Landt an.
Dar wolden se Wiben Peter äff lian j
De Kerkherr kam entjegen gaen : . ^
Wo si gl Hillge Landt so gram?
»Wi sind dem Hillge Land nicht eram,
Wi willen men Wiben Peter daraft han."
De Kerkberr alfs he dat vomam,
He ging vor Wiben Peter staen:
Wiben Peter, du most di vangen geven*,
It wil di kosten ,din junge Leven!
Ick wil mi noch nicht vangen geven
Scheid ick ock nicht eine Stunde mehr leven
Ick wolde mi noch wol vangen gevn,
Hadd ick den witten Hauen - Vedder. Reimer Grote.
Beimer Grote sprak men ein Wortt,
Tho allen Schoten gingen se vortt;
Do se badden viff Schote gedaen^ ^
Do kam dat Blott vam Böne affgaen,
Se boden dem Buren einen Daler
He scbolde Wiben Peter affhalen .
De Buer dacht in sin^n IJifott) . .:.
De Paler de weer mji ,^ol ^o^.
1
330
He nam Wiben Peter wol bi den Harn,
Unnd kam darmit den Böen affgaen;
He nam Wiben Peter M den Biirtt,
Unnd warp ebn dar an Scbepesbortt.
Dat gschach up einen Pfin^tedacb,
Dat se Wiben Peter up de Heide braebtev;
Pap i^arrt he vam Ditmerschen Lfind,
Mit sinen Broder tbom Sebwerd erkand.
Die Schlacht, am Kremmerdammp
J^s Barnim de last lütke M^nH,
Averst im Kriege nicht quadie.
Am langen J>amme kam heran,
Ging be flietig tfao Rade.
He sprack: Dat is en garstig Lock,
Da mütten wie nich dorch rieden,
Et mögt uns kosten unsen Rock,
Wie wiUen ma'n hicrbliven.
Wie willen »cbrieven ut de Stür,
De* uns de nich vnll geren,
D^n willen wie -brüden mit det Für.
Un nah det Vejb em streYen.
Det Rath gefeM «m ilRen \fo1j '
Se fingen an tbo graven,
Se makten in de Etdeik böll^
Brachten det unn^rst b'nVenV
331
Harcbgraf Liadwig ie tippte-ViUi,
Heelf up den Kremmschc^ tthvcfn,
Un dachte, tiat sik da iht f%M',
De Pamem schallen tniveö.
Da averst Iiener kam hervar,
Liet be rupen sienen Peter,
ün sprack: Krieg diene Trompet her
Ried hen, als en Trumpeter.
Det segge Hertog Barnim an.
Ich hedde gi?at V^erlaagen,
Em as den Gast, un asenen Man»
Im Felde ftho empfangen.
Wo averst em dat nich behagt,
So will ick em tho spracken,
Un ok im Luge sien unverzagt,
De Lanz mit cm tho bracken:
De Hertog sprack: He wef'e da,
Ün lichtlich ok tbo finnen,
Det spöt det stünde op de Wah,
WoU siebn, we werd gewinnen,
Drup ging et up den Damm hinab,
De was vuU luter Koppe,
£t gaf da manchen harten Knap,
De Schall ging in de Zöppe-
De Märcker kunnen nich bestahn,
De Lug was ehr verderben,
Da mufste mancher liggen gahn^
Va ahne W\ume «(erveit,
332
Drüm weckeüAse up düsse Sie^
Un meneja da tho fechten ; ^
De Pamer fol^ im yullen Tritt, .
Scblog Heeren mit den Knechten. ,
Tho Cremmen ging em det nich an,
He mufste buten blleven,
Det Fotvolck stund da Mann vor Mann,
Hulp em tborügge drieyen,
Se schoten up de Strat hin nt
De men van Pamern Crewelt,
Ün fohlen em so^up de hut,
Det em det Hare wewelt.
Det sprak Schwerin , deit hier kein got,
Lat uns den Damm erfaten,
Oder wie weren unse Blot,
Hier alle motten laten.
Se treckten wedder hen thom Damm,
Un sammlten Öre Bütte,
Damit de Krieg en Enne namm.
Davor uns Gott behüde.
333
1. De aima 1500; tx coHtilata Dyfmarrieu.
De DTtmarschen vasten, deden ehre Bicbt,
Xit Gade8 Lycbnam inrorden se bericbt^ '
Junker Jürgen, de Eddelman, *
De stickede de ersten Slangen an.
Jonlter Slcns )
Dat Hö-vet yan dem Buscbe, > capitanei.
Hms van Herpen ) '
Harticb Fredrich 8prali nu also:
Kdning Hans , Broder , wo rade yrj nu, •
Dat Her hefstu brnwen,
Treden de Stede yoi^ binden tbo.
Bat wert uns lange ruwen
|Ich hadde gemcnet, se scjiolden in Haut bebben gegai^,
|lecht so de Swedescb vormals bebben gedan.
I Dat mag ans nicbt wedderfaren,
;Dar befft so mannich stolt Eddelman«
Syn Leyent umb vorlaren.
ft. Ex alia cantiletm Dyimarsica [cafU{ antar' faii
Presbyter qindixm.']
An einem Mandage na St. Valentin,
Dat is war, so ich Juw vorwar mag sagen,
Ifeldorp badde König Hans gewttnnen,
He wolde na der Heide vortban und vort na Lunden.
De Dytmarschen dat vornehmen,
Wo drade, dat se to Hemmingsted qwemen,
Mit Feken, Bussen und Swerden,
Dat j^^l^ab an/eif^^^FMlk^lyei^ Nacb^, s^. b^groven sik
under der Erdeni
König Hans qwam upgedringen mit groter Macht,
De Garde hadde he mit sick gebracht,
Und andere Krygesknechte,
Holsten , Fresen , Dennen ,, de was erer so vel,
Me konde se jo nicht teilen.
De Dytmarschen hadden de Bussen dar Iho eestelt,
Se schoten also fry tho eme int Feit,
Mit einem frien Mode^
Des de Edele so sehr voi^schrak,
Dar qwam erer so -v41e tTio Dode!
De Garde qwam updringen mit der' TIdt,"
Se qwemen westwart tegöns de Lyt, '
Se wolden dar Gut vordcrven 5 ' '
S* röpen : „woÜ'ätt , gy Dytmarschen' baren,
Gy moten noch alle van Avende sterv'enl*^
„Nu help Maria, du Magtt rein,
Wy laven dy mit gahtser Trüwen:
Beholden wy nu d)e Averhant,
Ein Kloster wyllen Wy dy buwen!"
w
Darmede lepen de Dytmarschen ut,
Aeixht so* de i^jwunig«» X4QW«n do^, ....
Den ere Jungein syn. gepsunen.. ,. .*
Durch Hulpe Guides, des starken Gades,
Syn se van der Garden gek^imen.
Ein Crucifix hadden se allmit gebracht.
Dar sick de Garde so ser yorschrakj
;i
3d6
Ab einer körten XJrel
Der Garde bleflt sÖYen I>v^^nt^do|
Dat dede Got dorch Dytmarsche Bur««]
Do repen de Dytmarscben hojg/inModX:
nWollan, gy Heide, idt will wer4ea,^t! . ^ -
Und gat nu men an de Kriesknechte,
Holsten, Fvesen^ Denen möf^ wy Alan,
Dat do wy all mit Rechte!*'
So siegen se mennigen Kriegesipafi 4ot,
Holsten, Fresen, Denen, alle qw^men se in gr^te ffodt,
De Adel begunde tho wiken,
Ber Denen blefF so vele dot,
De legen dar an. dem Slyke !
>* •
König Hans tho Hart ich FreHrich sprak:
JHer Got , wo käme wy in dyt grot Ungemak !
Her Hans ; dyt hefstn uns gebruwen.
Beholden ^e Dytmarsrchen de Ayerhandt,
Mt wert uns warlich ruwen!"
Do rep dar ein van Aneveldt:
nfier König , dyt is nicht woll besteh I
l»et uns men wedderkeren."
Be togen ein wenig thorugge wedder afT,
I^är qwemen so maiinich gheme (mannich Graeve)^'
Dar qwemen de Dytmarscheh her gedrungen,
Mit Peken und Swerden , dat se rungen^
AI an einem kleinen Felde,
Dar wart jo de Adel ne4dejr^&lagen,
Dat deden de Dytmarschen Heide !
Dar wart geslagen so mennich fyn Eddelman,
Den ich Iw hyr nicht nöhmen kan,
Bremen, Ridders, I^nechte, all gelik.
336
Do dnsse Geschieht vreren gesehen, ^
Der Viende wören fel^ ; se' wolden vleen
An eine körten Wyle; ■ ^
Des folgeden ehne de Dytmarschen na,
Se slogen se an dei^'M^lc. '
VifFhundert bynnen Moldorp waren gebleren,
Des hadde de König de Macht, gegeven,
De Stadt nScholden se bewaren — ,
Do se hebben geseü dUs^e grote Nodt
DteTludJft'heBbeü )8e gekaren.
De Strantman [Suderstrandttnan] qwam updrengen mit
^ groter Macht,
Peke, Bussen und Swerde mitsick gebracht,
Tho/Meldorp ingedrungen, .
Se hebbent dar all dotgeslagen,
AUent, wes se dar he/bben gefunden!
Ach hadden se twe Stunde vber gekamen,
Dat hadde gedan so groten Framen,
Als ich vorwar mach sagen,
Köningk und Hartich mit allem Volk
' Möchte men hebben geslagen !
Dat noch so vele äff entlopen,.
Dit is keen Wunder van so groten Hopen.
So ick hebbe vornahmen:
Se hebben geswaren einen duren Eidt,
In Dytmarschen nummer tho kamen!
m
337
i Ein ander Carmen, welches der grofse Reimer van
fVimerstedt verferiiget.
Hertzog Hans woltho sinem Broder sprak: Acb Broder!
leve Broder myn, wat willen wy nu
! beginnen,
Wy willen henthen na dat adelicheDithmarschen also gut*
offt wy dat mögen gewinnen,
Wy willen henthen na der Guardie , und will uns den de
Guardie Bystand dobn, so mögen wy
dat Land wol gewinnen.
Sc schicketen eneik Baden wol bereit al na der groten
Guardie : '
Is dar ein Bade ju gesand wol van den Höhten Herrn,
Und willen/ jy nu leisten uns trawliken Bystand, dat Land '
schall uns wol werden«
De grote Guardie rüstet sick also fort und mundiret sick
tbom Felde,
De grote Guardie rüstet sich »mit allen ehren groten
Helden,
Se makeden sick up und tögen fort, wol na hohen Mel-
dorpbynnen.
Dar steken so des Königs Fahne tho dem Dohre uth, dem
Dith marscher Lande tho schrecken, *)
Se togen tho Qemmigstedt up dat Feldt, dar ward de
grote Guardie dodtgeschlagen, mit aK
len ehren tapffern Helden.
I
*) Yvlgo. 8e togea to Jepenitedt avev dat Feld* darneddrn an den
Strände*
Sc atekcn ene Fähnlein baFen nt na den Ditmarseker Land«.
lYoirrrs Wftor. YoU^tUpderf 92
338
Dar ligt nu myn Perd,
Dar ligt nu myn Schwerd
Dar ligt nu myne adeliche Grone!
Dat will ick Marien verehren dolin'' tho Schlefswig in
dem bdme/
De uns de grote Guardie dodt schlog, dat will ick ju
wol seggen,
Dat hefft de grote Reimer van Wimerstedt gedahn, de
hefft de grote Guardie geschlagen,
De uns dat nie Liedlein sung, vjan nie hefft he idt
gesungen,
Dat hefft de grpte Reimer van Wimerstedt gedahn, mit
sinen langen gelen hrusen Haaren.
Dat söste Poema, Wert vor einen Dithnuxrschen
Dam gehruket.
De König woll tho dem Hertogen sprak : Ach Broder,
harteleve Broder
Ach Broder, hartlevester Broder min. Wo wille wi dat
/ nu beginnen,
Dat wi dat frie Ditmarsche Landt, Ane unsen Schadeij
mög^n gewinnen? ^
Sobald dat Reinholt van Mejlant vornam. Mit sinci^
langen gelen Barde,
De sprak: wilFn maken einen Baden bereit. Und schi-
cken na der groten Garde,
Will uns de grote Garde Bistandt dohn, Dithmarsche^
schal unse woll werden.
Sobald de Garde dise Mehre vornam , Se rüstede sick ¥i^
?nechtig sehre,
339
Se roste sick rroll vöiftem dusent Mau stark , Aver d«
grone Heide tho trecken,
Köne vrj men des Königs Besoldung erwarven, UnseFröor
liens de schölen sulvest wol mede.
De Trummelsclileger de schlog woll an, Se togen aver de
grone Heide.
Und do de Garde thom Könige wpl ipiam: Acli König,
min lever Here,
Wor licht doch pu dat Ditmarschen Landt, Im Heven odr
. up schlichten Erden?
Dem Könige befihi de Hede nicht woll, He dede balt
wedderspreken :
Itis nicht mitKede/i an den Heyen gebunden, It ligt wol
an der siden Erden.
Der Garde Her spifik dp mit Mode stark: Ach König,
min lever Here,
Is it nicht gebunden an den Heven hoch» Ditmarschen
dat schal unse bald werden !
He leih de Trummelen uQimeschlan, De Fenlin de leth
he flegen,
Darmit togen se einen langen breden Wech, Beth se dat
Landt int Gesichte kregen:
ich Lendeken deep, nu bin ick dy nicht wyth, Du schalt
min nu balde werden !
Darmit togen se tho hoger in Wintberg in, Se legen dar
men eine kleine Wile
Se togen do vortahn na Meldorp tho, Eren Avermoth
den deden se driven,
Se steken des Königs Banner thom bogen Tome uth, Den
Ditmarschen dar tho Gramme,
Se hengeden er Schild woll aver de Muhren, Daraber
ist en nicht woll. ergangen.
Se togen noch ein weinig wieder vorth, Woll na dor
J^emmingsteder Velde,
340
Dar bleff ocli de grot« Garde geschlagen , Mit ercn
dapperen Helden.
t)at Wedder was nicht Mar, (le Wech was oclt schmal, de
Graveu weren vull Wäier,
Nocihthen töch de Garde noch wieder vort, Mit einem
trotzigem Mode,
He hadde einen Harnisch aver sinen LifF getagen, De
schinede van Golde so rode,
Daraver was ein Pantzer geschlagen, Darup dede he sick
vorlathen.
Mit dem do spranK dar ein ein Lähdtsman hertho, Mit
einem langen Speere,
üc stak 80 stark , dat druth ein Krum Hake wart , und
hangede in dem Pantz so schwarc,
Dem Landesman ein ander tho Hülpe quam , Dat Speer
- wolden wedder halen.
De Garde was stark, drei haddcn vuUe Wargk, Ehr sc
en Konden averwinnen
Se togen en mit Sadel und Rofs herdal , Wohl in den
depen Graven^
Dar wart ock der Holsten König geschlagen, Mit alle
sinem groten Heere.
Dar lach do sin Pert, dar lach ock sin Schwert, Dartho
de Röniglike Krone !
De Krone de schal uns Maria dragen, Tho Aken wohl
in dem Dome.
Alfs men schreef dusent verhundert unde vere,
Do quam in Ditmerschen ein grott Here^ ^
Alfs Isern Hinrichfs Sone, ein grolt Forste rike,
Hertich Gertt, ein framer Man, ein Here van Sliefswike,
341
He hefft vorbadet alle sine Gude - Menncn,
He wolde in Ditmerschen, gaff he ehn tho erlienneiT^
Wille gi ock nu bi mi bliven?
Se seden alle: gaedige Here, mit Gude unde mit
Live.
Yifftein Ridderfs siüt thosamende gewesen.
Unde veerhundert Gude-Menne uth gelesen.
Ahne Buren unde andere Krigefsknecbte ;
Ehren Heren wolden se Bistant doen, und dohen den
Dingen Rechte.
Alsus'sint se in dat Landt getagen,
De Ditmerschen sind alle geslagen
Uth dem Wege, dar se schleken,
Se Icpen alle thor Hamme tho mit ehren langen Peken.
De Holsten tastedcn alle menlilien tho,
It wafs Pertt, Ofse, Schwin efftc Kho,
Dat wart alle nicht vorgeten,
Kleider all wat Vlar wafs, dat Smyde war affgespleten.
Do se ehren Market sufs haddon gedaen
De Schütten mosten mit dem Rove gaen,
All nha deme Holsten Lande,
Se meneden, se hedden guden Koop, de Here blclF tho
Fände.
Do se wider in de Hamme quemen,
De Ditmerschen ehrer doli whar nhemen, ^
Mit Armborsten unde mit ehren Peken,
In so groter Grlmmicheit se den Vorsten dorchsteken.
De Weg de wafs tho male gantz enge,
Dat se (piemen in so grote Dwenge
Nemant mochte dem andern entwiken,
De meiste Hope bleff dar dott, de Arme mit dem
Riken.
I
342
Her Hinrik van Siggen, ein Ridder goet,
Qe hadde tho male einen frien Moet,
He en wolde nicht vortzagen,
De Banre brachte he mit Macht dardorch, elfte he
hadde vlagen.
Do de Ridder dat vomam
Dat sin genedige Here nicht na en q[uam,
Em wafs uthermaten bange,
He wolde sich lever laten doetschlagen, wen he were
vangen.
He ifs wedder tho deme Hupen gereden,
Unde hefTt mit dnen twen Sones in sinen Dott ge-
streden,
Dat höret einem edlen Manne van Ehren,
Sufs hefft he dar sin Liff gelaten bi sinen addelen
Heren.
Dar wor den gefangen dortich Gude-Man in all,
Her Wulff Fuwisch (f^am otk mede in den Tall:
Och, Frunde, latet unfs nu leven,
Eschet Sulver unnd Golt, wi willent gerne geven.
De Ditmerschen makeden do ein Vorbunt,
Se breken Marienborch bet in de Grünt,
Se wolden dar nent Slote liden,
Wen de Holsten wedder quemen, se scholden dar
nicht tho tiden.
Se wolden d6 Vangen all wol bewaren.
Se seten dar in so groten Varen,
Se dachten mennigc wunderliche Wege,
Se schreven ehren Frunden tho, dat me it doch flcge.
%^
343
It ifs gesettet teln» Jahr in gvidt Bestaunt,
De eine mochte Torsöken defs anderen Lantt,
In einen guden saligen Vrede, '
Mochten se so voit mit Rust^ Sitten, ^ere wol ere
Bede.
j
Dat hefft gestaen so mannig leve Jar,
Koning Kersten reisede tho Rome apenbar,
Do hefft ehme de Keiser genedigcn gegeven,
De Ditmerschen scholden ehm gaen in de Hant; dat
was also geschreven.
r
De Koning hefft elmsn Baden uthgesant,
He hatt, dat se ehm wolden gaien in de Hant,
Unde mähen sich nicht alto vordraten,
He woldc ehn ein gnedich Here sin, foi ehrer Privi-
legie läten.
Den Baden hebben se sehre vorschmaet,
Wat se antwordeden, dat wafs ^aet,
tJnde boden dem genedigen Forsten siner Kronen, ^
Üffte he sich wolde nögen laten mit einem Schepcl
Bouen
Int Jahr dusent vifPhuiidert woldo dit Koning Hans
wreken,
Ünde mit velen Heren ein Vorbunt sprekea,
Dat he wolde horsam mähen etlihe Lande,
Vele Volkefs was ehm wilham, dat me em sande.
Do nu de Stede dat hebben vomhamen,
Sulke eine grate Vorsammlinge thosamende harnen,
Se hebben under malhanderen gesprahcn,
Toiiie, Mueren, Walle, wille wi all yaste makcn.
i
/
344
De Koning ist mit Herterich Frederich avereingekamesy
De Oldenborgeschen Hern h ebben se mede genamea^
Her Hans van Ahnevelde de wort nicht vorgeten,
Ridder unde gude Menne, de all hoch weren beseteiu'
Do se nu alsufs thosamende weren
De groten mechtigen Forsten unde Heren,
Ein jewelik na sineme State,
Dar sach me so mennigen schonen Man , dat was bs-
ven Mate.
Defs toende sick de Koning up der Holsten Erde,
Mit groter Manheit tbo Vote und tho Perde,
Utbgestrecket sine Flögel tho beiden Enden,
Grcwapent van Höyet tho Vote beth up de Lenden.
Sufs siiit se getagen in Ditmerschen unvortsagt,
Des Dingefsdages nha Scholasticae der reinen Magt,
Mitt also grot^m Geschmucke uthermaten;
Se hadden dat so vorgesett, se wolden nemande leven
laten.
De erste Nacht sint se tho Jüverfsdorpe gebleven.
Dar mochte nemant vor ehne streven,
De leine leep in Sueden, de ander int Norden,
Wente de Garde wolde itt alle morden.
Des Middewekenfs sint se int Sueden nha Wintbergea
tagen,
AUent, wat dar wafs, ifs' wech geflagen.
Ein jewelick, wor he sick mochte beschuren,
Wente itt weren alle arme, nakede Buren.
/
345
Des Donredages togen se nba Meldorpe unvordraten.
Dar kebben se sick mit den Ditmerscken scbaten.
De Garde wafs gar unvortca^t.
De arme Lüde worden van dem Ehren gejagt.
0
De Kranken , de nu nicht lopen en Konden,
Blinde, Bedderedige, se seten elfte stunden,
Dar en ifs nicht gesparet de Moder mit dem Kinde
Alle sint se yormordet dar, gelik einem vetten Rinde.
«
Safs hebben'se do Meldorp ingenhamen,
Unde ock de Kerken tho ehrem Vramcn,
Dar hebben se der Hände mechtigen gebruket,
Watt in Schappen unde Kisten wafs, hebben se daruth
gepuket.
Tor Stünt ifs de Torne getziret mit einem Teken,
Ein Krutze mit Golde unde Parlen besteken,
Also der Heiser Gonstantinus ehr hefft gebaden,
Up dat ehn Got desto luckliker wolde raden.
Do hebben se Meldorpe so vaste begraven,
Dar scholde me den armen Lüden vele vorlaven,
üp dat se so velle williger weren,
To denende ehrem genedigen leven Heren.
Des Sonnavends wart dar ein Man uthgesant,
De in deme Lande wafs wol bekam,
tJmme tho vorspeende de Wege na Hemmingstede,
Unde denne vort nha der Heide darmede.
Desalve Man wart gefangen,
Se wolden ehn beide morden unde hangen,
Se grepen ehn bi den Haren, bi Halse unde Kinne:
Segge imfs, wat beff^> de Koning in dem Sinne?
346
Och , lev^n, Fnmäe , latet mi nu leven.
Ick will juw apenbar tho erkennen geven,
It, schal juw allthomale dohen baten,
So veme gi mi min Liff willen laten.
Dar beftt he bekennet unde thostaen rechte vort
Wo de Koning mit dem Hertogen hadden Wort,
De Heide nnde Lunden inthonehmen up einen Dag,
Dat ick in der Wahrheit wol segen mach.
Atse nun dorch Rades etliker Vorgängen Üffacfat,
Se sick up den soventeiden Februarii hadden bedacht,
Se segen den Mandach mit Dunkerheit anstaen,
Do se woUden tho Stride alle riden imde gaen.
Andrengende sint se kamen mit groter Scharr,
Dat duchte ehn do wesen sunder VhAer,
Mit des Koninges grote Bescharminge,
Dat in yeler Heren Bekarminge.
Dar sint gehöret Trummitten unde Bungen,
De Bufsen in dem Hemmel klungen
XJp wender Erden mit groteme Schalle,
De Schote weren bi neneme Talle.
•
Alsufs hebben se nu laten wittlich doen, .
Dat se hedden de Nature glik einem Swoen,
Wan ehm kumbt des Dodes Dwang,
So hevet he up unde singet einen Sang.
•
De Ditmerschcn dar alle stille tho schwegenf
Dorch ehre listige unde seker Wegeji
Nemen se der Garden all even waer^
Se c[uemen ehn alle under Ogen daer.
347
In einem engen Wege, schlimmich nnde dreckicb.
De Dyk hoch, de Graren deep unde schlickicb,
Begen, Sehne, Wint, wafs ehn alle entjegen,
Darvan se groten Frachten kregen.
Also do de Vorsdnilinge den Stridt scholden schlaen,
Sint se alle mit der Schare der Peerde ummegedaen,
Van halven beider groter Vorsamlinge
Wafs dat Landt in groter Mangelinge.'
Alsois befangen were lichtlich ummegegaen,
Damp so drecht men groten Waen,
Se meneden se weren alle bedragen,
AI weiden se nicht, se mosten it wagen.
Hnlpe ifs gebruket mannt gerlie,
Dar ifs worden wittlik ehre Drogerie,
De Schutte^ uth deme Norden,
Se dachten se tho vorquelen unde tho morden.
De Ditmerschen de Wege wol bekanden,
Beth als de dar weren uth frombden Landen.
Defs hadden se so vele beter einen Moott,
Unde trösteten sick sulven in ehrer Nott.
Van ehrer Schickinge sint se nicht geweken,
Wat ehn wart gesccht, scholden se nicht breken,
Die beiden se all sunder Spott,
Altbohope vor ein Gebott.
Marien Hulpe, Gades werdige Moder,
De se vorbatt tho Jhesum unsen Broder,
An ehn wafs alle ehr Thovorlath,
Se enachten se nicht al, weren se noch so q[uaat«
348
Defs bebbeq se mit Vasten Tinde mit Beden
Unde andere gude Werke, de se deden,
Up dat se worden gefriet van Scbmerten,
Hebben se gebichtet van alle ehrem Herten.
Ock hebben se enffangen allgemene,
Den Ltchnam Jesu Christi in der Ostlen klene,
Up dat ehn Gott so vele gnediger wolde wesen,
Dat se ehrer Viende mochten genesen.
Eine reine kusche Juugfrowc se dartho koffte
Mit Entholdende ehrer Kuschheit dede se ein Geloffte,
Defse de wafs ehr Bannerforersche up dem Wege,
Der jeimen dede behelden den Sege.
Ehre Spif^e ifs dar entwey gedelet,
De^ Wagen bestaende Fert unde Volk vomelet,
Mit Bufsen unde mit ehrer Bagen Macht,
Unde dat dorch sundriger Gades Krafft. '
»
Och wo sere worden se do dorveret,
Do se van ehren Ferden worden gekeret,
Dat ehn Hände unde Yöte begunnen th^ beven.
Dar ^mochte nemant wedderstreven.
Se sint geweken up einem schmalen Wege,
Wente se nicht entwufsten de Stege,
In Drange sint se aver malkander gefallen,
Dat machte de Yeelheit van ebnen allen.
Dar ifs der Heren ridderlike Schaer, ^
So se quemen, so sint se bleven daer.
In schonen Hamsche, in kostlichen Gewade.
Sint se kamen tbo einem jammerlikem Bade.
I
349
Se itunden vortzagt mit ehren Bufsen unnd Pelten,
Nun höret van Gade ein wunderlich Teken,
Ilse men malet de Hilligen valcen,
De dar drowet tho scheten unde nicht en raken.
In unsen Dagen dit Wunder ifs gebeert,
Dat in velen Olderen nicht ifs gehört,
Dat Heren uaäe Knechte , in velen Striden vorfaren.
So \runderliken hebfoen den Sege vorlaren.
Na ifs dit gescheen dorch Gadefs Raedt,
All were wi (lenne noch so quaet,
Ein Iderman schal sick sulven tuchten,
So dorve wi des Dodes nicht fruchten.
Ock en darf sick nemant In siner Sterke laven,
Wen Gott uthstrecket sine Hent van baven,
Unde werc he ock noch so schone,
He wert tho wreven alse eine Bone.
Hadden se juw averkamen dorch ehren Nidt
Se hadden juw maket Li ff unde Gudes quidt,
Sufs ITs gewandelt ehre grote Weide,
Bat se dar fuste sint hieven in deme Velde.
Watt ifs dar scheen ein grott Geschall,
Mank den Riddem unde gude Mans all,
Do se segen, dat dat Moefs wafs vorgaten,
Dat se Liff unde Gudt scholden darlaten.
AUufs ifs de meeste Hope dar gebleven,
Dorch Bufsen, Loede, Pile, Peke, merket even,
Ock etlike dprclr harte Isern worden geschlagen,
Per Pilo wafs meer , wen der ledderjae Bagen«
v.
350
«
Nu bi unsen Tiden, ^ffte vor ifs ^at gedacfat|
Alsodane Strldt unde Doetschlacht,
Ock in diesen Ortt I^andes nicht ifs ^escheexi^
Noch van jennigen Menschen nie ifs gesehen.
Offt du nu fragedest, wo vele dar sint gewesen,
Got late se ja der ewigen Pine genesen,
Ick loye sofs dusent bi Paren,
Gott wille se alle an ehrer Seelen spareii!
Hebben se dar int erste gemifset,
De sick dar hadden upgespifset
Dat se dar alle wolden wat halen,
Se mostent all,e sulven mit der Huet betalen.
Se quemen dar alle umme Sulver unde Golt,
De bitter Dodt, dat was er Solt,
Hebben se gekregen vor ehr Lohn,
Alle moste ett mennig van Dwange doen.
Dar worden ock gesehen de Öhrdenerfs
De levedcn alse Weldeners,
Se wolden dar grott Gutt vorwerven,
Se leveden all sunder Ehe, men sach ehrer dar -veel
sterven.
Weldeners mach ick billiken wol spreken
Wente se Kerken unde Klüsen tho breken,
De Klöster vorstören unde de Jungfruwen sehenden,
Unde Gade Hoon spreken in allen Enden.
Velichte weren de Gadefsvorgeten nha gebleven.
Dem Koninge were mehr Victorie gegeven,
Doch wol kan de Richte Gadefs undersoekei)^
41 hadde he gelesen, i^lle d^ B^ehe,
351
Ock mochte he alle Berge avevkliven, .
Nochtan en mochte he nicht beschriven,
Worumme Got ein Ding vahe vorhenget)
Dat unfi» dili Will alle Gutt inbringet.
Hu alflufs vortt seggen summige lichte
Dat der Ditmerschen aver all nichts
Baven twehundert ifs efft sin gebleven,
So dan summige yrol hebben beschreyen.
De dit Gade van Hemmel nicht tho en lede,
Umme der othmödigen Bede,
Dorch sunderge Gades Barmhertigkeits
' Vorgifft he unfs alle unse Boefsheit.
Ock dorch unser Simde wol velßr weren wert,
Datt Gott dorch sine Gnade van uns kertt,
So men hir schinbarliken mach merken,
Ifs Gott tho laven in alle sinen Werken,
De ehn desse grote Victoria helft gegeven,
So mennig stolt Man ifs dar gebleven,
Unde so grote Kienode ahne Mate,
Van Golde, Perlen, Eddelestene unnd sulyeren Vate.
Lavet Gade unde Marien, de vor Juw hefft gestreden,
Up dat gi dit besitten mögen mit Yreden,
Unde legget (j^de alle Tidt tho de Ehre,
Wente van juwer Macht were itt vere.
Sonder Twiffel weide itt Gott also vorhengen,
Dat dorch sine allerscharpesten Strengen,
De Garden unnd ander vol Hates unnd Nides,
Si»t vorschlagen in dre Uhren Tides.
352
Enwillet.juw nicht tlio sehre yorhaven,
Wente dorch Marien Vorbiddent van baven.
Ifs juw disse Victoria gescheen,
Velichte gi mochten itt noch wol vorsehen«
Willet ock de Vorwinnerfs nicht vorspreken,
Velichte de denken itt noch tho wreken,
De nu sint efüte noch werden gebaren,
Dat Radt kann geringe umme.varen.
Och Gott, wo wandelbar ifs unse Tidt,
Wen mi menen Vrede, äo hebbe wi Stridt,
Aldufs du unse Schip geringe vorwandelst,
XJnde broderlike Leve voranderst.
O wo dure ifs de Victoria gestaen,
De mit Blottstortinge wart gedaen,
Alse, do se gingen mit bebenden Speren,
Nicht Lüde tho ropen, helpet di tho den Ehren.
Gi Lande entwillet juw nicht tho sere vorheven,
Nu juw Gott hefft sulk einen Sege gegeven.
Ick bidde juw, legget.afF juwen homodigen Vlegc,
Unde denket up de drövigen Wege.
Dar du segest de groten Schare der Doden,
De Dinen darmöde in groten Nöden,
Ere menlike Kunne nakef imde blott.
Dar wafs nicht tho sehende men Jammer grott»
Dit ifs van dufsen Dingen nu gespraken,
Wolde itt Gott nu noch an der Seelen wraken,
Dat werc gantz schwär tho betrachten,
Got mote ehn ehre J*ine eutsachten,
VQdc
353
Unde baten ehn nu clursen schmelllieii Dotli,
Dar sc nocl) ligg^n naicet unde blotb.
In dem Velde, vor wilden Beesten unnd Hunden,
Gottmöte se loesen van alle ehren Sunden.
Defs belpe ehn du Moder der Barmherticbeit,
De du bist den armen Sündern bereit
Vorbidde unfs to dinem leven Kinde altosamen,
Dat >vi unfs mit ehm mögen frÖwen tho ewigen Tiden.
Amen.
Dattveerde.Carmen^ och sehr aardich unde hunsU
lieh den ganlzen Handel^ wo de vorlopen^ inhol
dehde.
De wolgebame Koning uth Dennemai*cl<cn reeth,
Wowol dat chm gelüste,
He wolde thun in dat Ditmersclie Bectb,
Dar sin Vader nuwerle in dorste.
He leeth wol schriven einen Breeff,
He sende ehn in Frefslande,
Dat dar scheide harnen de junge Man Grevc,
Mitt vofftein dusent Mannen.
De junge Man Greve dat nicht cn lathe,
He quam all mitt den ersten.
Se tögen aldar tho Meldorp drade,
To Meldorpe in dat Kloster,
Dar eien se dat Kruth , dar drunken se de Medeii,
Dar eten se de schonen wilden Braden,
Ünde do se wol geteret hadden,
Do scholden se dar van Staden,
WoiFpj fcistor. Volkslieder. 23
354
I
Se loegen aidar vor Hemmingstede,
.Elm ankede ock also Iiarde,
Do sprack Junker Slens aldar,
De Averste all mang der Garde :
Dat ifs mi in den Sinn gekamen,
Wi wille unfs ummewenden.
Neen, sprak Koning Hanfs mitt Nfaamen,
Juw Solt schöle gi vordehnen,
Wi willen Ditmerschen jegen slaen,
Wi willen unfs dar wol wehren,
Se scholen imfs gar nicht entgaen,
Wi willen «e wol vorwehren.
Do se den Ditmerschen entjcgen kernen,
De schloegen also sere,
Se schloegen de Garde , woll vöfteinduserit Man do^,
Dar wafs ock jo neen mere.
Do se de Garde all dotf geschlagen hadden,
Do scholden se den Haveman beginnen,
Se schlögen den Haveman schnelle tho doot,
üp einem kleinen Plane.
Defe wart de Koninginne envvaer,
Se weende ock also sehre, ^
Sin gi Jinechte nu tho fluefs gekamen,
Wor late gi juwen eddelen Heren?
De Ditmerschen hebben ehn aldoott geschlagen,
Defs könne wi nicht enkeren.
Se dragen sinen Helm , se vören sinen Schilt,
Dartho sine' stolte Bänneren.
De sick jegen Ditmerschen sotten will.
De stelle sick woll thor Wehre,
Ditmerschen dat schölen Buren sin, *
It mögen wol wesen Heren.
35»
I
Datt soste Carmen^ welches^ ick erachte y de selige
K Andreas Brues gedichtet hehbe., de will iii
dnes rechten reinen Christengelcven»
2. Der Herr .hefft slck erbarqfie^, , . .
Thor Tidt des Angstes ^ot, _
Ditmerschen ifs bescbarmet,
Valien in siner Nodt.
Vor Koning tinnd Forsten grptt^
2. ünse Koning hcfft uns gereddet.
De Gott vam Hemmelrili,
De Viende sint thotreddet, . .
Erdödel jammerlil(,
So halp Gott gnedichlicb.
3. Sonderlich do unfs ded Moj^e,
De Hoclibam Hertoch Gerdt,
Unnd leth w.ech drlven de Koye,.
Bleve wi doch unvorvertt,
Vor sinem Bagei^ nnd Schwett^.
4. Do men sqhreeff 400 negst dusent,
Und Teer, im Sommer,. he, ^giifun» ,
He malid nen lange Brusent, . ,
Gar drade wart hc tarn, ,
He wart geschlagen in der Harn.
5. Sin Edlen imd Landrskncchte,
Se mosten mcde tho,
Wi lehrden ehn recht vechten,
Nemen w.edder Perd und Koh,
Noch mosten se dartho.
23 *
356
6. Men schrelF dusent viffhundert,
ümm yalentini Tidt,
De Gard, so Iiadd gepiunder^;
Vell Volk unnd Lande witt,
Mit Koning Hans ging tliom Stritt.
7. Se sint tho' Meldorp kamen,
Doma tho uns int Vielt,
De Heide wolden se ramen,
Se kregen erst ehr Gelt,
Ehre Maeiat weren getelt.
8. Wi öfter den unse Herte*
Gott dorch Christum vorwar, '
VorvTillet mit groter Schmerte
Vor dufser bösen Schar,
Dat wi nicht quemn in Gfahr.
9. Dat heft Gott angenamen,
Na siner Gnaden Artt,
Grott Heil ifs uns gekamen,
Ein Ider tröstet wart.
Vor sinen Viend bewartt#
10. Der Gnaden Döre stunt apen,
Wi weren Gades Radt,
Gar wol sint se gestupet,
Men waded in ehren Blott,
In Hupen legen se dodt.
«
11. De 'Ruter sint vordrucket.
Ja mennich Eddelman,
De Koning ifs entrucket,
Hertoch Fredrich floch darvan^
Hebben unfs de Büte gelahn.
357
13. Se quemen in Fred^s Dagen,
Vam Koning uthgesantt,
Defs moste se Gott plagen,
Mit siner starken Hantt.
Unnd maken se tho Schandt.
13. Löwen unnd Truw Gott leyet,
Alfs he sulffst truwe ifs,
De darin wedderstrevel,
Wert nicht inieggen Prifs,
Droch sleit sinen Hernn gwifs.
14. Up Rofsen unde Wagen, '
Hadden se ehren Mo dt,
Gedachten uns tho plagen,
To vom in grote Nodt,
Unnd ncmen Godt unnd Blott.
15. Se wolden uufs umbringen,
Tho böten ehren Sinn,
It mochte ehn nicht gelingen,
Wi schlogen frisch darin,
It T^afs men ein Beginn.
16. Gott wafs Schilt 9 Borg unnd Wapen,
Se sint nedder gestortt,
Wi hebbn se recht gedrapen,
Ehr Levent ehn vorkortt.
Alt aver ein Hupen gestortt.
•
17. Im Levend sin wi gebleven,
Ja alle schir gesund,
Den Prifs wi Gade geven,
Laven mit unsem Munt
9u iinnd fho aller Stundt^
358
18. Wi willen uns erheven,
O Her, in dinem Heill,
Marien Kind Prifs tho geven
De halp abn allen Teill,
Tho unsem Nutt unnd Heill.
19* Ehr Banner iinde Wapen,
Bei unfs vorhanden sin.
Ehr Kertzen, de se vorlopen,
Unnd ander Kienott fln
Ein Zier der Kerken sin.
90* Hiruth wi merken konntty
Wol up Gott vast vortruwt,
De wert nummer vorhöntt,
Wol up siner 'Gnaden buwtt,
Solkfs nummer ehm geruwt.
Sl; Ghriste, du rechte Notthclper,
Du Herr an allem Endt,
Vortt ifs nu unse Begehr,
Van unfs din Gnad nicht wend
Tho Hulp din Engel send.
22. De Duvel ifs nicht gedödet,
Grimg he tho söken plecht,
He ifs ock nicht vormödet,.
Giff, so he wedder iecht,
Wi mögen winnen Recht.
23* GilF Recht in unsem Lande,
Alfs wi gereddet gaen,
Dat wi nummer mit Schande,,
Unfs sulven nedder slaen,
Unnd werdn tho Spott unnd Hohn.
359
H, Homott tinfs ocli nicbt plage,
Gutt Badt iinfs feile nicht,
Dat unfs din Wortt bebage,
Dem volgen underrichtt,
In Freed unnd Tbovoroicbt.
Ein ander horit Carmen y nha Art eines Ditmerschen
DanizeSy welches den gemtxen Handel gar Kortt
xmde Runstlik in sich begript nnde vormeldet,
Wille gl hören im (einen) nien Sang,
Wat unfs hefft Koaing Johan gedan,
[Ick will ehn juw singen, alfs ick en kan.]
Se hebben alfs tliosamende gespraken,
Se wolden tho Brüfsel.ein Samlent maken,
Se konden sick dar nicht alle besehen,
Do wolden se up eine grone Heide theen.
Se togen up eine grote Heide,
De heten se vor eine Jitten - Weide,
Sille Johan fs "Jacob de wafs darmede,
<
Dat wafs jo ehr Bungenschleger,
De Bungenschleger- de schlog an,
Darmit se toegen se vordan.
Se kernen' tho Wintbergen in dat Blick,
Dar jageden se uth beide Arme unnd Bik.
Se toegen tho Meldorp in de Stadt,
Dar weken uth beide Borger unde Badt.
De olde Badt ifs uthgewaken,
Koning Johan ifs ingebraken.
Carsten Holm de quam dartho,
Min lever Her Hans wo haget juw tho?
360
Min lever Carsten, ich löve juwe Wort,
Ick meine it schall hir werden^ gott.
Min lever Carsten , scbnaket eine "Wije,
" Ich will juw geven dat Schiott thom Tile.
Min lever Her Hanfs, ich hanfs nicht weseo.
Ich moth all mang de Bueren wesen, «
Den worden se hir meiner enwar,
Wo drade dat ich mein Levent vorlor.
All up der Heide, dar ifs ein Blich,
Dar wähnet Peterfs Hans unde ich.
Morgen fro hamett tho unfs tho Gaste.
Ich will juw doen dat aller best,
Ich will juw schenhen Mede unde "Win,
Darmitt schöle gi nha Lunden thcen.
Unde stehet an de groten Dorp,
Dar liggen de Buren also starh,
Unde stehet an dat halve Lantt,
Dat ander geitt juw woll in de Hantt.
Ifsbrannt, dat ifs ein framer Man,
De will woll bi Loven staen,
Ue gaff dem Lande eine wise Lehr,
To Hemmingstede, all vor der Do er,
Legget juw ein luttih hir under den Wall,
Dat juw neinant hir scheten schall;
Und legget de Spere \Tatt bi juw neder,
Und latet se tehen bewesten vor.
Dat horeden wol dordehalff hundert Man,
De gingen de groten Garden an.
De Buren repen averluth.
Schlaet de bugden Garden doot.
Se schlugen de bugden Garden doott,
De Bueter quam in groter Noot.
Pe Buter greep einen schnellen Badt,
He wplde nnrlden nha der Stadt«
361
It wart eh averst beiecht dat Pafs,
De Buren schlogen wat dar vvafs.
Se gingen ein weinich wat niank de Wagen,
Dar fiinden se Saden unde Braden.
Segget dem Koninge gude Nacht,
Se hcfft unfs braden Höncr gebracht,
Tastet tho, gi leven Gesten,
Dit gifft uns Koning Hanfs thom besten.
Gistem weren se alle rike,
Nu stellen se hir in dem Schlike. i
Gistem do vöreden se einen hogcn Moott,
Nu haMen efan de Raven de Ogen uth.
Fan den Dithmersehen is dit Gedicht unnd is wahr^
Und is och van dem gnadenriken Gnlden Jahr.
Emblema.
Hie insvrta «rat imago aliquot implentium taccam.
Ein Sack altholang, althowith unnd sehr undicht.
Den kan men hastigen füllen nicht,
De vele will hebben unnd damha steith,
De kumbt ock vaken m grolt Vordre itt,
De girichlich i\illen will einen Sack bi dem andern,
Dem scholde nicht noegen mit Hollant unnd Flandern.
Carmen.
Men list in der Biblien, dat de Olden
Dat Gulden Jahr plegen tho holden,
In groter Ehre unde Werticheit,
Mit Frowden , mit Lpve unnd in groter Hilligkeit»
^ 362
Alle Gefangene unde Eigene worden quidt,
Allen Unfrede settede mcn alF tho der Tidt.
It ifs nu anderfs in difser EBe,
Man deith nu mannigen Armen wehe.
Homotb ifs sehcr grott, vorwahr,
Defs krigen se in Deel ein qiiadt Jahr,
De dat Gulden Jahr nicht enachten,
Unde och Gerechticheit nicht 'betrachten,
Men vallet aver Stede unnd Lande,
Mit scltzamen Volke mannigerhandc,
De nicht entfruchten den Alm ech igen Gott,
De helligen Rechte holden se vor Spott.
De Hövetlüde sint siulven Tyrannen,
Laten sich vorschunnen van ehren Mann en
Etliche hebben ock ein egen Hövet,
Nemande he ock beter gelövet.
Hir willen se mit dorch de Mueren,
Se menen, ehn könne nemant stueren.
In dufsem vofftein hundersten Jahre,
Ifs Volk gekamen eine grote« Schare.
De beeiden dat Gulden Jahr vor Tändt,
Unnd tögen recht in Ditmerschen Landt.
Help recht, help krum, dufse sulven wolden.
De Ditmerschen etlichen Fürsten huldigen scholden.
Van der hilligen Kerken Bremen .wolden se se bringen,
Unde begunden se mit Gewalt tho dwingen.
Se brukeden ehren olden Orden,
Se roveden , se branden , se schlogen , se moorde^,
Se dcden mannigen Ditmerschen wehe,
Defs sette ick duth Gedichte meist up dre.
Do alse de erste Intoch geschach,
Dat ^«i^s in der Weken de dorde Dach.
363
Dit wafs nlia alle elirem Sinne,
Dre Dage hadden se Meldorpiune.
Dre Dorper bi Meldorp vordorven se mit Brant,
Dre Mil<3 Weges kernen se in dat Lant,
Dre Dage nha Sunte Valentin
Togen se in de homödigen Schin
Uth Meldorp , d r e Stunde up den Dach,
Dre verendeel Weges, dar de Scblachtinge ich ach.
Dre schwäre Here, stolt van Mode,
To Vote , to Perde , mit Wagen , mit Gude.
Gott galF den Ditmersehen sonderlilie Sterke.
Dre hundert ijuemen alleine tho Werke.
De vechteden unde schlogen , se repen an Gott ',
De Garde heeldent int erste vor Spott,
Men alto hardt betaleden se,
Dat se mannigem hadden gedaen weh :
Se plegen tho beroven'de Gades Huese,
Se spareden wedder Nunnen , Kerken etfte Hluese
Ein ittljch de kreech hir sin Deel, ^
Quemen welke wech, der wafs nicht veel.
Dama gingen se dat ander Heer an,f
Dar stortede mennig Eddclman.
Dat dnidde Heer sick oclt ilo vorvccrde,
Dufse de weren meist tho Perdc,
Hir weren mede veel stolter Heren,
De mosten dar nie Havewerk lehren.
Sodanc Bute , alfs dar wart genhamen,
Darumme weren se dar nicht gekamen.
'S
Vfii dreen Carspelen meist dit deden.
In dreen Stunden wafs itt gescheden.
364
Van tw int ich (dortich) dusenden dre dusent vrech
qucmen, ,
De de Flucht unde dat refugium nehmen.
Wagen, Peerde, dre dusent mit Gude,
Dar alle bi weren, Volk unde Luede,
Golt, Sulver, Kleider, dre Kamer - Wagen.
Hir will ick nu nicht mehr nha fragen,
Wat Bufsen , Hamsch , Peerde därgebleven,
Homott hefftt itt darheu gedreven»
Dre Heren nemen de Flucht in Nodt,
Unde och dre Graven liggen dar dodt,
Dre mall tein Ridderfs, seher stolt,
De liggen dar doot, de dar drogen Golt.
Dre stigc Daggen unnd Schwerde mit Golde.
Dre Wagen mit Hönren , de men braden scholde
Densulven Dach, went ehne were geluchet^
Dufsc Hönre weren alrede geplucket,
Gefullct mit Rosinen imde Krude,
Men de Ditmerschen sint seltsame Li^ede. .
Se hadden nene Tidt de Hönre tho braden,
Se spreken, wi willen ebnen doch wol raden,
Wi willen se seden in einen Hupen,
Se möge wi de Jüchen mede supen.
Dre Wagen mit Tortitzen, de men vor iferen.
Flecht tho bernen, ebnen tho Ehren,
De worden nun in dreen Kerken gebrent,
Unde in den Decnst Marien gewcnt.
Dat hebbe ick gesehen, se sint van Wafse,
So warliken, alfs ick bin ein Safse.
Dre sunderlike Wise, de wundcljk sidt,
Brukcden de Ditmerschen in dem Stridt.
Dat erste leth sehr othmödichlik,
ßin Cnicifa 9 dat ^dff seher I^armelik,
365
Dat Icten se vorhennc dregen,
Mit innigem Gebede se dat ansegen,
Gelik wo de Joden de ehme Schlangen,
De Moses yor se leth uphangen.
Jegen de boesen Schlangen in der Wöstcnie,
So geschreven steitt in dem Bohc Numeri.
De ander Wise , de wunderlili ifs.
Eine Jimgfrow ging vor in der Spifs.
Se schuwede nicht dat Ungefoeg,
Desse salyige den Banneren droeg.
Jungfrowschop lavede se alle ehre Dage,
Wer et Gade in sinem Behage^
Unde der saugen Jungfrawen Marien,
Dat he dit Yolli wolde frien,
Van den Unmilden unde van der Nodt,
De drudde Wise wafs wunderliken grott,
Ünnd ifs, do se den Vienden wolten moeten,
Treden se tho ebn mit barvoten Voten.
Se repen alle: Hetp Maria milde,
Se worpen van sick Krevete, Höde imnd Schilde.
Wowol de Name gruwlich leett,
Dasent Düvelfs - WerfF de Stede hcett.
Dar dufse Mortt unde Schlachtinge schach.
So helft se gebeten mannigen Dach.
Dree Stunde vor Avent de Ditmerschcn quemen,
Unde manlilien Meldorp wedder innehmcn,
Viele Spiese, Gedrenk, se dar vunden,
Dre Vate Wines grott unde wol gebunden,
Se drunken imnd seden ehme gudc Nacht,
De ebnen den Win dar hadde gebracht.
/
366
/
Scnnachcrib, Fhara o unde] Josue^
Wunder dede Gott defseu alle d r e,
Mitt einem wafs Qptt, dufsen andern e9xtjegj0ii,
Van dufsen Teilen ein Deel dar scliegen, .
Densulven Dach in dem Lande,
Etlichen tho Ehren, etlichen tho Schande.
De Ditmerschen sprekeo int gemeen:
Ditsulve nu hir ifs gescheen,
Dat legge wi tho der Göttlichen Machte
"Went unfs vele Quades.was jthogedacht.
Dit hebben-de Djtmersch/en demsulven. bmcfet.
De ersten schrefF dit klein Gedicht, .
Darsulvest in dem Ditmerschen Lande.
Wo wol de Wunder sint mannigerh^nde,-
Doch sunderlich sint dre »ehr grott, -
i)re Hilligen repen se an in de Nodt,
Marien, Sunte Jürgen unde Sunte Valentin,
Dre Mante scholde noch de Frede sin.
De wart den Ditmer6<!hen nicht geholden,
Darumme storven Junge unnd Olden,. •
Ja vele Volkes masanigerley, ,
Wente itt stunt im Dage wente thom Mey.
De dufses all ein Hövetman ifsv*
Antwor^den mott hie alle gewifs,
Vor di$se , de dar sint gestorven,
Ock vor /.alle , dat hirumme wert vordorven,
Ja Yor dat aliergeringeste Hoon,
/ Mobt he Gade Rekenscho|> doen,
Dat hir umme sufs wert vorheert,
Wowol ifs dat jo nioht yele ^vertt.
Noch mehr vor Vadet unde vor Kinder,
De desscs h ebben groten Hinder,
367
Wen Godt ehn eschet unde aaklöppet,
Werne unschuldich Blott in den Himmel ropet.
Hirror mott he setten Fandt^
Dat mehr ifs den Vott unde Handty
Dat darfF men nicht holden vor Spott,
Wente rechtferdig ifs de almechtige G(^tt.
De Ditmersdien meist gingen thor Bicht,
Unde hebben sick ock mitt Gade bericht
Dre Mante unde ock vor dufser Tidt,
Unde beden Gott mitt .allem Vlitt,
Dat he den rechten helpen scholde.
Dar muste vasten beide Junge unnd Oldc,
In dren Manten etliche Dage,
Dutt Geloffte laveden se Gade tho Behage,
Marien unde ehren hilligen Patronen,
Up dat Gott ehrer wolde schonen.
In Ditmerscheii hebbe ick dulae Wortt,
Vtn m^nnigen ünen Man gehört,
De se mi sulven hebben gesecht.
Se spreken: Ach Gott, hebben wi recht,.
Lath unnfs den jo nicht vorderven,
Sy m unrecht, so lath unnfs sterven,
Sy wi ock recht,, so wille wie unfs frien,
Dorch Vorbittend der Jungfrpwen Marien,
De wi hebben vor unSe Patronen,
Will defs armen Volkefs vorsehonen,
Dohe unscn Vi enden sodanefs tho weten,
Darmitt se unfs mögen vorgeten.
Mannigem hadde de Garde gedaen wehe,
Sc achteden nicht vele der G bristen Ehe,
Se irachteden ock winig den ailmechtigen Gott,
^ Se beeiden ein Deel der Hilligen vor Spott,
/
368
Se reepen: o Buer, amechtigcr Wicht,
Vorlath di nu up de Hflligen nicht
De Kele schall di äff in dufser Stundt,
Ick will di morden alfs einien Hundt,
Din Wiff, din Gudt will ick dartho
Hebben, ehne. il wert Morgen fro.
Mit sodanen Volke vuU veler Schande
Will men nu dwlngen Stede unde Lande,
Went nu hir noch mochte- bi bliyen.
Doch dufse könen nicht mehr bedriven,
De dar nu sufs nedder liggen.
In dem Drekke , alfs andere Schniggen.
Gott wefs gcnedich den Seelen all !
Den dar men vorbidden schall;
Wente mannig wart darben gebracht.
De gcdwungen wartt dartho mit Macht,
De dar ock jammerlik ifs vorschlagen,
Defse mag men wol meist beklagen.
De Vorste ifs aller Ehren wertl,
De der Christenheit Framen begertt,
Eme behöret tho denken Dach unde Nacht,
Wo de Christenheit möge bliren bi Macht,
De Seher affbrickt nuthor Tidt,
Se schwaket gantz sehr up alle Sidt.
Dutt scholden de Foraten alle keren,
Darumme heet men se genedige Heren.
Vele Fürsten hir nu entgegen doet,
Vorgecten ahne Nodt Christen- Bloet.
Se scholden up de ünchristen schlaen,
So sprickt nun de gemeine Man.
Se boeren }o up der Werrelt Plicht,
Dat men dit sprickt, enachten se nicht.
,» r . • •
1
M9
0 gl edlen Stede unde Lände,
Bedenliet Gades \^oldat1i manniger Hände,
Jesus tinse Here unde unse Broder,
Dartho Maria sine wehrdige Moder^
Vttll aller Gnaden , Hiilig der Hilligen,
Weren mehr oothmödieh , nnnd dat gäitVR tftlli^en
So jennig Minschc Je ifo gewest, * ' '' "'•^ * •' '''
Somen in dem wabt^n Evangelio le«iv ' " ''**
Worumme >?ille yr\ den bofferdig sin?" *•'♦ •>" • *
,Jfa Homoot volget ewige Pin. - ' iA'u.i :-.• f
»Gin bomodicb Minsdie nicht hingse «taet, ^ : •'
^4Ie vallet gantz difade^'wo'in ock-gaet. •'^' n- ;
iiVor Gade ifs H^m'oof <^wige Scbandei^ •' •• "\'^
,4)orch Hocbmott vorderren St^e nnd L«iii«k/>'> >
Üp dat uns ocli so. p^icbt cnscbee, ^
Idl difs Radt, ein^i^jjichrbi Tiden tbo, seJu»,
Üp sick sulven, up Wiff, up. Kindt,.
Üp alle, de in sinem Befeble sindt.
logget wech den Vlege, den sundigen Dracbt,
Darmit Got in Tomiclicit wort, gebracbt. .
^ hir nun mehr will van weten,
. '".ff'.*.'.
De lese Isaiam , den billigen Propheten,
« den^drudden Capittcl vindstu staebn,
WoTumme Jerusalem einst moste vorgaben.
Dutt kleine Gedicht 'ifs 'sunst herett" '
Inkortter Tidt thosämcndc gesett.
Gade tho Lave undb^bo Ehren,
To Wehrdicheit allen chrittlichen H^ren,'
Ock allen Eddelen unde Meeiibeit voi^whar,
Ünde ifs geendigt in den Gulden Jahr.
Gott, giff dinen GbrtWfen Eindrecbtichei'l,*"
Dinen Frede unde ewig© Sallicbeit. A*mert. ' '
» v
t I
• *
Woi,»»8 histor. Volkslieder. * 24
370
Lünoburg^r Fe&de. 1371.
Wifto: gjr hoffen , ,wq 4ai? gffscliii^ch
Tho Luneborch an ^iiier N^M^tt '
Dar Schach^ «isb.'m^oktig vpa^^^v^ .
All wo dar aVer. de., muffe». stßg^4 >
Veel mehr wenn s^v0n; J^wd^i^t» . .
Seyen hundert. ff eliren a!^er.kam«%
Se wehren frisch' ub4p dar 1^ n^nK^,,
Spraek IVfanehe mit der baedwii:
Gy Heren ^etet Alle fro, -. r ...
Gy sint in dem rosen garden.
Sivert yan Salder spriack aldar,
Here von Homborch tredet hervor^
Und weset fries modes. '
Wy willen alle ryke werden,
Van dufser borg^r gude.
De Here von Hamborch sprack alldar,
Ick hebbe gelovet vor einen dach,
Vor einen steden frede,
Wo bewahre ick nu mine ehre,
Ick bin hir sulveii mede*
Se treden ein weinich vorbath.
All nha dem nien marcke^Q wart.
Dar walden se Riddt^r. n^j^iq^,
Dar wart Hert^g Säbels, sone ^
Gesch)ag/en, by dem kake^
Albert Tust de lach darby,
Se schriede so lüde, o weh, o weh^
Oöh miii^es jungen liye&I
Were ick nu thor, Nuenborch
4'
37i
♦
By minen jungdit Wivei
Henoge Säbel d« laeh darby,
He schriede 8o kuLe: o wie! # wtliit! •
. Weife idi wedder tho lande^
Mj scholde nu und nemmerinelir'
* üha LuBeborcfa Yorlangen.
Sireit van Salder gre|> de banner in de liandt«
Wo grade he up de vischbenlce-spvaiüi? '
Gj borger allgemeine ' •
Huldiget minem Here^ ron Hambe^b^ *
So wert juwe sorge kleine
Do sprak ick Hellricb Wesenbercb,
Leren borger , dat were uns« vpf^devif,
Wy willen by ehren bliven,
Wy willen se up ehre pande schlan
Unse Unrecht wille wy wehren.
Siyert mit der halven nese,
Da machst wol ein vorreder wesen,
Dat mach me an dy wol kesen,
Hir moth so man mich from held
Sin junge lifF vorlesen.
Se treden ein weinich vorbath
Na der beckerstrate wart, *
Vor mittelst up dem sande,
Do qwemen se vor dat rode dar,
Dar horde me last er unde schände
Sivcrt van Salder rep aver ludt,
Schlat hir beyde wiff'unde Kinder dath -
Unde latbet nemande leven,
^eme Christus von dem hemmel
"Wy wolden ehm neneh man geven,
De Borger repen apenbar,
Berath der elven dusent megede schar,
Dat wy bliven by ehren
24 *
372
All dewil« Luneborch in ehren, stttt,
Ehr lafF dat wille wy vorm«Kren.
Oll Wo sc «Ur tbo hope redest
De schnerde se up den Kervkftaff «cboten»
Nemet uns hir gerangen,
De Keppener qvemen dar her gedrungen ;
So scblogen se up ehre Jbande.
■
Se treden ein weii&i<)b vorbatb,
Nba der Tulen ouwe wart.
Dar bord« men jammer clagen,'
Dar mosten se mente auer de sebo
In dem blöde waden.
De uns d^fsen rey nie gesancbi
Keppensen is be genant,
Unde is ein frier bnabd.
Behode un3 G.Ott
Vor aller sulcher noth,
He kan woll reyecken makcn.
Sti ff tische Fehde 1519.
Do Gottes son geboren wart
Van Marien uth hoger art,
Do man schreiF wol dusent jar >
FunfHiundert 19. aldar,
Do verhoff sich ein plank
Davon so ludet düfse sank.
< *
2. Hertzoge zu Safsen lovesam '
Bischoff Jöban van edlem stam
373
Tho Hildetbeim Marien Hneoht, .
He dede sinem dinge recht,
He losede ein Ffandt
Zn sich und siner ktrchen handt.
"^
3. Des nemen dar ein schrutent ahn
Allermeist seichtes man,
I>i^ Schlote tho buweii , was er pin,
Se wolden live^ erben ^in,
Dama ohr kind(
^iewphl siph das repht sp riii>h\ ent^dt,
4. 8e fnnden rath, doch nieht ifiikv futbi
All wo sie woldan- driven uth «
Bischoff Johann aus seinem stifi^t
Und sines libes sparen nit
8o hir so dar
la sin^r Kronigen das wart klar,
5. Burchart von Salder was der eint
Dem sodanes duchte gut gesein,
He wart des Spiels ein hauptman.
Die andern hengden damede ahn.
He warp ein dues,
All wer he ^am , dar was he tho bues
\
6. In dem Hertzogthum von Brunschwig
Auff stifftes borgen alleglicl(,
Tho Brunschweig reith he uth und in,
Das staden sie umb iren gewin, "
Das also geschach, j^
Das war da nemem; dei^ das sacÜl "
374
I
7. He hadde Siegel uüd breve,
In velen steden was he^ leS^
Men solte ufF ine jagen nit,
Viel quades hefft^l^e utligeri^^ht *
Zum Lawensteinj Gronaw
Mochte man furig sehen.
8. Der Papen Itoren ward vcrbrandt
Tho Lafferde, alle wor men idt vandt
Die armen bawren gefangen, sint
Zu Hildesheim der burger kindt,
Zum Hanstein zu,'
AufF ire kost dat geschach also.
9. Die beste ordt der Nienatädt
Wärdt uthgebrandt, ist dat nit wat}i
Men moste des so hebben dult:
«
Nemandts was dar die schult*
Tot geschach «d^alr . .^
Hildesheim moste stundt des. grothe schaer.
10. THo Hallerbürg, zum Hundesrugge
Dar was dath füer ock also flügge,
Zum Steuerwalde und zum Richtepeii^e^
Die dorper sinjt das worden rein,
Do das geschach
Menniger dorch der finger sach.
11. Tho Bodenburg in Marien sticht,
Dar heth de Lawe apgerlcht
Sein banner und langen schwantz,
Also wart lenger düfser dan]^,
De prael wart groth
Bischoff Johan dat sehr verdroeth.
375
i%. Hto moeliie dat spiel bH leageir «iiiolHBii
Ja sine hulpe mosta faetheen
Vam LennerlMuqg ätm Forsten futh,
Pemsulyen tcifatftcli graetii «remuiieth.
13. Hertsog von Gelleren Carl genant
Hat sine reuther hergesandt,
Ock mennigen stolten kriges knecbt
Tho sturen salck groth unrecht,
Dat dar geschehen
Was sin erbarmeth antasehen«
14. Dem Schomborch Juncker Johann,
Ein stariier Her , ein stridtbar man,
Mit seinem freuet tön Diefflidlt
Van Jahren was he nit alt.
Doch ernsthaft,
Sie togen hen mit grother hast*
15. Sie togen fort in Diester landt.
Wunstorp wart dar uthgebrandt,
Plattensen, Munder imd Springk,
Eldagefsen gaff dar ein geding,
Ein merklich gelt
De Calenberg ist dar bestelt.
•
16. Die Hern schlogen obren Iholl
All bei die Leine int Jeinser yelt,
Drei wecken nehmen sie dar rast,
Sie harden freilich aiiff dem quaest^
Dar was groth rath,
Dem Calenberge schach kein ^aedt»
376
17 i «Di« L^we-qram rait gfiflilniger dniffe,'
Dafsel nit lange davor eabliffit,
Idt wardt gehlßandt, g«piickert mn;
In hüUf und trost war dar ^ante klein^ .
Zum Waidenstein y vor Bokelem
Sacbmen den I^awen theen.
i8* He qvain dar brumment vor dat daer
poch moste he bliven davor, *
He spraliy men scholde ebne laten in
Des scholden sie hebben grotb gewin,
Ohme wart gesecht
Viel guibor wordt« als men pflecht«
, r
1 a , * *
19. Ime wart ein antwort mit der bMtt
Se hedden welle und miu«n fast)
Auch Freiheit hetten sie genug«
Pil, pulver, loeth were gnug,
Dat da«! höret,
Dafs er qveme, alse idt gebuert.
20. Des Lawen anschlag rhet ohne nicht.
He hadde sich wedder upgericht
Tho jagen schnell all up die flucht,
(Dat Salt- Gitter nam he in der thucht,)
Mit groter schar
Thom Waldenbarge, dath is war.
21. De LaWe^ was vermodet sehr,
Sin volck ungeschickt tho der wehr,
Do Schach jo dar ein feddcm spiel,
Men hedde ihr gefangen vie! ' *
AI sunder waen.
Ein Heiser bode is dar gegann:
377
22. M€n scfaalde ein maAlleuiglc friedlich tem
Bei lieb imd -gnth , bei scbwarer pein*
Die Lawe kerde sich nit daran;
Den hortam heilt Bischoff Jahan
Und sein gespann,
Die weil doch die Lawe vordann.
23. Var Peine, der nlen nest^
Idt sohach viel mehr al nmb die vest.
De Ule hadde das nit vordient,
Den Lauwen alle tidt woll gemeint:
In Hangers noth
Se tröste ühne, und sende ohmo brodt.
24. Ohre feddem sind öhr affgebrandt|
Die- Lawe leth dar niennig pandt; ' *
Gl duren lüde- waltet doch,
Der ulen harte leve| noch
Und is gesnndt;
Se was doch' in den dodt verwttndt.
25. Mat'ieu bilde ahm Peiner schlot,
Moste liden mennigen schot, '
Noch stehet dat bilde Iil(e fast.
Ir schetent klappet alse bast, '
Dath mag men sehen 5 '
Des moste die Lawe voii dann^n thehen.
I
26. All na dem ländt'tho Lennenburg, '
Borchtorp reth he kortlich dorch,
He brah dath Schlot , nnd brende dat vlek,
Ocl Meilnerseil nam ho tho sick
Durch sinen grimm;
Giffliorhs s6h!ot wart dofgaiksHl^btim.
• II • I
!• « «■"» .1'*»
Fehde zwischen Albrecht von Bran-
denburg und! Moritz Mon Sachseru
v»n
Die Historie von dem unglückseligen Krieg iwiickn
Hertxög Albrechten Markgrafen %u Brandenburg)
and unsem G. H. Hertzogen Maaritio Chäijh
sten XU Sachsen etc.
Oeicbehen im Jar M. D. 53* den Neunden tag Jolyi
umb ein ulir.
Im tausend und funffhundert Jar,
Und drey und funfftzig, das ist war.
Im Junio, Temimm mich recht,
Alsdann der Marggraff Albrecht.
Von Brandenburg sich mercken liefs.
Dem Deudschenland zu thun verdries.
Mit brennen, rauben jmmer frej,
Gott geb, wems land, und wems dorff sej.
Als sich der Sommer zuher nahet,
Und alle sat auff dem feld stahet.
Die wiesen bringen grosse lust, /
Und niemand von dem Winter wüst.
Kams geschrey , der Marggraff solt bereit,
Nürmberg beleget hen mit streil,
381
Die stat, va g^wiroktin grimihifliel^ -
Sich rüsten gewaltig' stetiglioü. '
Wie er die. itat wÖU soUeiffen garv
So er sie .tni^d gewinnea nar.*- '
Darumb er auch die Ddrffer drobf
Mit feuer gantz verheret kat«
t>M Viehe genomen allen glMeh; '
Ersehlagen wen «r hat 'erreijctit* (
* Die «armen Paaer wie die hiund^i. .^.
Verterben* m«si; es alles in- grond« , '
Es lieff gar mancher, nadke^ dÄntm^ r
Dem es fiir mord nur dansu. kibfn.' i
Gar }emerlich war das zu sehen,
Gott helff das esnimer getfehehn. .
Die stat er hart beschiessen lies^ ' . •
Das er nicht gewan thet jm verdries. n<
Denn er ja nichts geiif innen kund, • ^'
Er zog davon, .war jm gesund. »'.
Man het jn sonst fernen liriewhmi,. .
Wo er nicht wer entvridhen. .
Gen Banlburg hat er sich->gewendt4
Ümb Wirtzburck alles gar verbi^eudt^ '. «
Alda gar manches Ebentheucr,' •< •
Geübt hat gär sehr ungeheuer.
Mit gewalt das jr jn genomen hat,
Gebrandt, geschetzt, wie ers erdacht.
Er sagt, er wolt des brennen mehren,
Das die so in den Hraiel wehren.
Die füfs dadurch erwermeten fein.
Ich mein es möcht ein geselle sein.
Durch dieses wüten un4 tobeii,
Haben sie die BischofF erkoben.
Irm Volck zu hülfF znkomen
Haben sie kriegsvolck angenomep«.
r
• 1 •
382
So viel sie b^i^n können Itrieg«^ :
Damit sie besser Üoüdteii ^iegien.
Solchs als dev CInMBHt hat 9eMke%
Das seim land axuok yvmd also ^eheit.
Als bald er $iUi liat auffgemacht^. . - '-
Sein land zu schütfieii er gedacht^ .
Mit Yolck mit Beüternr ekr sich rÜ8l| '.<•'
Dan jm der mordl-wart^wol bewnst«-
Den er zu steuetarv den' zu wefaved^
Hat er sein vdlek ^a^s- )>ald thun AMkren.
Dem von BrvnfcfaWig geschrieben bat»
Der jm sein Yüdi&i aoBcfaicken that.
Seine Söne Woltern helffen beid^
Philippus, und VictDr zum* streit« ' '
AufF das, das ]>eudscfae land wer fre^
Von solcher grausam Tyranney.
Dem Feind abbagtencsie zu haaidt^
Er solt sich drossln aus dem Land. ^
Sie wolten jn sonst treiben draos^
•Wo er nicht würd ati^' machen raus.
Er solt gedenekeü was' er thet,
Itzt bald d\ap ganzen Christenheit.
Die durch sein ^üten und. toben,.
Itzund würd gehen .gliiitz zu boden«
Der feind sich nfcfats desto wenig«ir ritst,
Gott gebe wen auch das verdrüst^
Es gibt viel böser* sdchling- aus.
Verlacht, ver&prioht die unsemi dräusi.
Darumb sich - auch aU bald mit macht,
Mauricius Ghruifürst bedacht.
Desgleichen die von Brunschwig'beidt,
Auch der von Lünburg sich beteidt.
Mit Hertzog Moritz* dem taffern heldt.
Als bald zu ziehen in das feit*
383
Der Marggraff dber nkkto ^Am'l^li*
Es gehe wies wolle, hat gefolgt.
Im Franckenland tbet griftssem schadea^
Mit schetzung, breimaiiiV und encblagen«
Zerbricht susdilecbl; waa er da.fiad,
Nimpt helber, 7ferdt» Schaff, iiitd;die
Er furcht weder Gott- no^h seiii gerieht,
Beschedigt Alles waa er sichle
Was sol jn. CrPtt iriel straffen sobarff,
Die weil er keinem krlagevs.darff. .
Gott bger sein nichts se fördite aiohi
Der Teuffei für jm bittelrlieh»
Das er nicht, so er jn weg nem^
Das nbel ht die Hall bekem.
Mit solchen Worten er da kan^
Erschrecket mannen taffera mAa,
Der jn sonst nicht gesehawet het»
Ob er gleich grossen schaden, tbet»
HertKog Morits Chnrfürat, als bald.
Zu Leiptzig ei^ Landtag anstaldt.
Damit er sich befrageni thet,
Mit seinem volck durch, seine Reth«
Denn dies eim weisen stfiht wol an.
Wenn er sich recht beA*ageil kan*
Und nichts aus seiner eigen kür,
Bald thut, was jm nur feilet' für,.
Darumb der Churfurst alle hftt,
Gen Leiptzig . gfoddert in die Stad.
Dahin er selbs ist kommen»
Und da, den handel fürgenomen.
Darzu der Lünebürgi«ch Fürst,
Mit pferden kommen ist gerast.
Desgleichen die yo;n Adel weit,
Mit Reutern allztimal bereit.
384
«
Ins Fürsten h^rbevg^'kcihnen sind, - >'
Sieb zu bereden all 'igfesöh-fvind. • * • .
Aisdan der OhüWforsti^itfa befrdgtv • •
Und ZU' den Herren aisoi gsagt, : ' >' -
Ir getreuen Staminesv '«'es' Jr setA, "^ '
Merekt auff lind? höret* rechten bscheid;* ■
Ich hoff es sey dergleichen nicht)
Das euch, den euei^n «chaden mö^ti. -
Den gemeinen* nat2 ich hoff viel ihfehi», '■•^'
Und wolfart> dasesnillze sehr. ■ ' -''''
Dadurch die dewtlsch« Nation, '•' ' -
Ein mal möcht guten friedn hoii. '
Die jtzund viel .und grosse not, ' ' " '
Erleiden thut, durch krieg und mord. • *•'
Ir höret teglich giile samy
Wie si e geplagt Voy «ehr grausam : '
Desgleichen au4$h bald linserm land^
Und untertharten^kidfApt zu band.
In dem der feindt gro^'^be) dreuet
Damit er wird- von* «^leh gescheüei.
Er wöU diurch unser Jjand einftirch,"
Mit feuer machen durch und durch.
Den wir doch Wie es billich ist,
Verhalten haben- wie jr wist. ' " •
So offt er kam in unser haus, -i " •
Gehalten alle tag irii saus.
Erzeiget haben gi^ossre- ehren • '
Als sich gebürt' einem Solchen Herrn. •
Indem er aber sich nuhe ziert, " -'
Durch land und leut Tyrannisiert.
Wies jm gefeit, ^e ers erdenckt.'
Die leut erschlagt, und ertrenckt.
Wir wollen nicht femer sehen' zu.
Damit wir möchten haben rhu. -
f«
t I
Als
38&
Als daa wir allzeit haben gethan,
Das von uns zeuget jederman.
Mit gewalt mein liebes Vaterland,
fieschützt mu8 sein durch meine handt.
Derhalben wöll wir ziehen aus,
Mit gewalt vertedigen unser haus.
Darzu ich selbs wll helffcn jtzt
Und stehen mit euch vorn an der spitz.
Nur frisch darzu,. und wolgemuti
Vertedigt euer ehr und gut.
Das sonst mus leiden grosse not.
Viel Schmach, und schand, wo nicht den Tod.
Da dis der Churfürst hat geredt.
Und allen geben einen besched, ^
Hat man die Reuter allzumal.
Ins Grimmisch thor gefilrt on zall.A
Gemustert, die do sein bereit,
Erlesen und geschickt zum streit.
Nach dem der Tag vergangen war,
Der ander sich lies sehen klar.
Da gings gebot wol in der Stadt,
Da sich ein jeder rüsten t'adt.
AuiF das sie wem all recht gestalt,
In streit zu ziehen, bereit so bald.
Die Trummet würd. geblasen werden,
Sie warn gerüstet mit d,en Pferden.
Da nun der mittag eilet dar.
Der Churfürst weg zog, das ist waf.
Von Leiptzig zog in Krieg bchendt
Gen Hall von dannen er sich wend.
Nicht lang hernach, das gantze beer,
\on Leiptzig zog wol ins leger.
Der von Brunschwig war auch mit aivff.
Zur Schlacht gerüstet beider hauff.
Wo&vrs histor. Vollisliedor. 25
3S6
Ins Franckenlimd gezogen* gind,
Den alda waren un^er feind.
Doch .als der Marggraff dis vernam,
Das er den plau must faren lan
Ist er gewichen straclcs zu bandt,
Von dannen in das Sachssen landt.
Gedacht also davon 2Su fligen,
Nichts gesagt, nur still gesch-^le^n.
Gelauffen weil die füs nur gtehn,
Sonst würd man groiBses Hbel selin.'^
Gott wolt es aber nicht melir habfr.
Das er soh ferner einfaerdrabn.
Es solt jm ni^t gelücken das,
Er solt die leut nicht plagen ba^.
Wie er zuvor gesaget hat, #
Gott wandt^wiiilderlich den rath.
Dan als der Cburfurst das vemimpt,
Den von BrUnsdhwig schreibt er gesibhwinii.
Sie solten zu jm kommen her,
Dan hie der feindt' her gfiogen wer.
Damit sie möcliten desto bas,
Den hrign, umb dens zu thiin was. .
Der feind sich wandte widerumb,
Ins land zu Lünenburg herunib.
Nicht weit ton Peyna, wie ich sag,
Da war der feinde nidcrlag.
Dahin auch Ilertzog Moritz kam,
Mit manchen tapffern kriegesman.
Gar mancher kam hieher mit leide.
Zu sehn für sich der Peyner beide
Der Marggraff fn d^r holden, tal,
Verbarg des volcks ein grosse zall.
Damit er unser effen thct,
Wo es nicht der hauff verstanden het.
387
t)ie imseni macben* der schatfIMfi viel,
Darin sie sich verhildon stiH. '
Die gesell sie schlugen Uk-pSet auff,
Uod machten viel verborgener Isifdf.
Gar s'eltsam arbeit ward da gesehen.
Es kund sie keiner gar verstehen.
Es thet ein jeder sondtfnl' w49,
Die weil die not erfordert doSi
Es war alda keins seumens nicht.
Ein jeder selbst au9^ senie sieht»
Es must gar bald bereitet seyn, .
Der feind der woH sieh ernfitlich meimi.
ils nu die sehantR gemachet wsr.
Und war bereit die gan|ze seftar.
Do kam der Ghurfövst in die gzelt,
Er sprach es sol nieht gebrechen gelt.
Nor weret euch kiinliob und beherlzt,
Es wird fiirwar nicht sein ein schertf:.
Der Fürst von Lüneburg ins feldt.
Kam als ein junger, starker, heldt.
HertKOg Philippus Magnus gnsnnts
Und Carel Victor da zuhandt.
Von Brunschwig beide hochgeborn,
Inn Herrn Vater auserkorn.
Wie vor gesagt zum leger' zogen,
Mit jrem volck, sie durüPtens wogen.
Ir Hertz war unerschrocken dar.
Ein gwaltig gemüt da bey jn war.
Viel ander kbäien auch herbey.
Von Ritter, Graffen, mer sie sein.
Der Graff von Barbe mit den seinen,
Im gzelt beim Herti^og thun erseheiilien
Graff Philip der vott Blechling war,
Miltitz sampt seinem Son Caspar.
25 *
388
Welcher ein treuer allezeit, •
Dem Ghurfürsten was lang, bereit.
An-* seinem hoff mit gut^in rat.
Viel danclts und guts verdienet hat«
Wer wil sich aber unterstan,
Den gantzen hauffen und den plan»
Mit Worten gantz erklären jetzt »
Das warlich gar unfnüglich ist.
Wer wil die naraen wissen all,
Wer wil sie kennen allzumafL
Ich hoif es sey nicht grosse not,
So man der Pursten namcn hot.
Zum streit ein Ordnung man macht,
Gericht auff die künfftig Schlacht. -
Die büchsen hat man aufF deih lande '
Die lenge gestellet nach einander.^
Auff beider part gar mannich stück.
In platz mit pferden ward gerückt.,
Mit kugeln sie sie la4en theten,
Das kriegsvolk, das thet einher tretten
Mit büchsen, spissen, helleparl,
Es fing sich an das schmeissen hart.
Der Marggraff aber gar zu zehe,
Auffm rofs thet sprengen in die nehe.
Vexiret unsem hauffen bald,
Verlies sich aufF dem hinderhald.
iMt wenig Pferden sich heran,
Zu sehen inachet auif den plan.
Welchs als der Chürfürst gsehen. hat, .
Zum bauffen er diese wort sagt.
Was machen wir und seumen viel,
Dieweil der krieg sich (leben wil.
Fort fort wie wir angfangen band,
Zu schützen unser Vaterland.
j
389
Sehet zu das niemand raogsam tey.
So etwas neues kern herbey.
Ich selber mit euch bin bereit^
Zu ziehen fortan in den streit.
So euch derhalbeii euer Kind,
Euer weib, und guter lieb sind.
Fort fort sag ich, es ist schon seit ^
Dieweil wir habn gelegcnheit.
Seht das jr etwas manllchs thut,
Das stellet euch ftirs graste gut.
Die krieg so ehrlich sind geschehn.
Sie sind geschehen auck durch wehn.
Sie bringen viel der tugent heim,'
Was möcht -dbchr einem lieber seyn.
Das helt ich für das rechte lob,
Wil auch ein Ritter ftierben drob,
Das manheit 'bringt ein guten rhum
Das höchste lob ist also thun.
Was ist der adel ane da&
Wo er nicht sey geziert dermas.
Sonst ist er wie ein schlechter stob
Durch tapfFere thaten bringt er lob
Versönet euch mit Gott demi Herrn
Aiiff das ihr sterben mögt in ehm.
In Gott verscheiden ist gowin,
Ich gar ein armer sünder bin.
Nach dem er das gesaget hot ^
Wolt man fursagen Gotts gebot.
Idoch der fetnd als er sich stalt
Als wolt er konlmen mit gewalt.
Der Ghurförst wider umbgefach, ''
Zum Reutern kürzlich also sprach.
Die zeit die wil' das leiden nicht,
Darumb steht auff, der Hert^og spricht.
390
Und ehrt Gott bey euch selbst .d^n.
Der feiad poclit und trotist gicausiipA /
Da schickt sich jod^rman auffs best» .
Mit was gewer e^n jeder west.
Mit hämisch, schweriei^ und st^rmhaub^,
Die kneQht.die ^^tcn yr Hfirm anschrauben* ,
Mit büchsen war» sie g$chicht alsam,
Mit pfemden spreiQ|;;ten auff di^r ^^.
Nicht lang der fqind die blvit^^efi,
Herschickt die af|ichen uamen.
Ob man die sicMacht wolt fahe^ .fui^
Das sich z^rü^et jederman.
Gar bald sich boren auff dem ield,.
Die trumme^ lest, bey jdern geelt.
Ein schrecklich .4^ng >die drummeu .gleich,
Geschlagen wu^d^n auff bei4?|* ,seit.
Zusammen ging man auff den pl^,
Balt fiel ein rofs b^ld fiel ein n\an. .|. ,
Es prastelt alles in dem ws^d..
Die spies die brachen aldA l^ald^
Stich tod , stich tod, das wars ^eschrey.
Der schrey 4^ baubt , den lei^b x 4^ bein.
Die büchseiji .gingen sclurecklich los,
Wer büchsen Mt mit büchsen schos«
Durt flog ein arm durt flog ein leib,
liilff Gott wie war ein grosses leid.
Ein jeder jm ein l;>ane macht.
Durchschlagen ,.Jba wen, in ^^r schlac;ht,
Mit blut die tüiripffel würden ganu,
Erfüllet, ringest umb die schant^.
Uie lag das pfcrd , durt lag dex ^nan,
Es war da keinvCS stille stan..
Gar mancher leben bliben y^e^,
W cn jn Ä|c4\t lietn crtret die jpl'er,
^ 391
Der Chürfürst Hertsog Moritas ivßn^
Verschickt drey der Meisfiischen fabn^
Zu welchen er i^ich grellen ti^at,
Mit ju die scfaUtchl; auffangen hat*
Welche, dieweil der feind sie scheuet,
Und in den tod gantz scbrecMic^ ,d^\^t
Da flohen sie wol aus der schlacht
Die bitt des fürsten ward veracht* .
über acher, £e}x^ up-d wiesen schpn, ,
Sie flohen alle eilend d^voD.
Der Chürfürst al^b .^jp^nane», thet ,.;
Irer pflicht un^ treu, .wie er sie b^t* ,.
Mit nicht sie siclü bereden lifsn,
Sie Hessen ummer. auiT jn schissiiv
Als den der G^iufförst troffen ward,
Durch ein glöd, ^a^ mir, also hart,
Das jm das p^n^er ri£^ entzwey.
Ach Gott wie war alda ein gscbrf^y,.
Die andern aber fc^gtentnacb,
Den feind, sein volcji fuit grofser jrac4i*
Den feind auch siß erwüschten schon •
Wiewol er widey ham .davon.
Dan sich mit gelde steqhen lies,
Der ihn erhajseht ,. tl>et uns verdries.
Den sieg die j^i^ern haben docf),'
Inden^ der i^nd u»d. sein volck .floch.
Erstochen ward und wiigebrachl;
Es glaiubts nimands , denn der ^s sag.
So ^ausam w^rd die scjilacbt geend,
Gott geb das ahiofsey gewend.
Der fuist Frideridi von Lüneburg,
Erschossen ward, wie i«h bsutig.
Die von Brunschwig auch alle beid,
Erschlagen sind wqI auf der Heyd.
^
3Ö2
Ein meile von Peyna das gefecliach,
Da dan er ging die grosse scblaclit.
Graf Philip der von Becblingen ^as,
Die zvyeen von Barbe auch derma«.
Von Ifoltzfelt Daniel genant,
Wol zürn Rfltttieister her gesaiid. "*
Ditz Hawitz , und auch Difz von Haun,
Erschlagen wurden bei einem Baum.
Michel von Schleinitz, auch hiermit,
Caspar von Miltitzda verschied,
Curt Einsiedel, RudlofF von Bühn,
Den von Münchausen beide sühn.
Der ein Johan, üer ander Jost, "
Philip von Reybitz auch getrost. '
Wilhelm von Schacht , Joachrm Humau,
Daniel Harfeidt, Balisar Stechau,
Heunig Ludritz , Gebhart Pordffelt,
Gestorben sind nicht weit vom gzelt.
llans Huse, Hans von Gadenstede,
Seind getroffen auch mit alle bcdc.
Und der noch viel erschlagen Üget,
Nachdem die unsern han gesiget.
Der namen nicht sind offenbar,
Auff manch<»i* part, gar mannt ch par.
Man recht sechs tausend angefehr,
Vier tauscnt acht und viertzig mehr.
Die sind begraben allzumal.
So viel begriffen het die zal. '
Viel sind geschossen also schwind ,
Das sie des lebens bald los^siftd.
Unter des den Hertzog Moritzen,
Die hnecht und die trabanten.
Ins gzek gefüret han bereit,
Da er von schmertzen kraftlos leid
393
Man sucht das glüdt man fand es nicht,
Zur hülfen war es nein gerichtt
Es woll kein rath da helfen zu, '
Das er het mögen haben rhu.
Der iöstlichri salbexi wären vil,
Hoch zu helffefn war kein* ziel :'
Kein hoffnung da gelassen Vas,
Das er hin furd würd leben bas.
Die schmertzen namen umtner zu,
Sie liessn jm widr rast Aoch rhu.
Derhalben ei* dem Priester wihcTkt,
Er solt kommen zu jm geschwind,
Der war J'oännes Weys genahifv, '
Fast seiner gnaden wol bekandt
Alda er sich demafsen ätelt,
Wie dan gebürt ein Christenheit
Beliiand sein sünd und trug grod leid,
Betracht die Sünde und straffe, beid.
Das er verdienet het den tod,'
Wo Christus nicht het gelitten not
Der für jn sey \on Himel körnen
Das. menschlich fleisch an' sicH genommen.
Der auch den tod erllttön^ hab,
Erstanden wider aus dem grab.
Da er viel marter glklcn hfet, '
Als einer fter viel üb eis *thet.
Gebunden hart, verspeiet beglich,
Mit ruten ^schmissen jemm'erlich.
Ein dömenkron getragen dar,
Welch jm sein haupt hat gstochen gar.
Sein rosenfarb und heilig blut,
Für meine sünd Vergossen bat.
Das sind die negel die deine" lienÄ,
Dein füfs zefborten gantz bebend.
L
^ I
394
Mein süuflt J)a];>p4 ds^sell) getbon,
O Christe mein Erlöser schon
Die seit sie dir durchstochen hau,
Da blut und wasser aus dir ran..
Durch dein blut bin. jqh gewapcliei) vßin^
Dadurch wilt du mein bruder sein«
Durch dich bin ich gerecht gemach^ ^
Von tod bin ich durch dich erwacht.
Das ich nicht eyyig s);ür|)e fast,
Die Busse mir gelassen hast.
Dein wort dasixiir, den weg w.^ist r.echt,
Dadurch meinMangipJ werden sphl^cht..
Du bist der. weg., das ]ich.t,,das lebe^.
Nach dir wil icli alleine streben.
Du nor erbarm dich über mich, . •
. So wil ich ster^i^^i^ iren^'S^^^^'
Und das icji des^gewi$^er sey.
Hab ich hie d$$in ^acrament dab^y.
Dein leib und deine Rosnfarben blut4.
Das mich von Sünden reinigen thut.
Der glaub igen Jfam^Q« alle, dir,
Beschrieben sind mit irer zir.
Derhalben auch der Namen mejn,
Bey dir wirt auff geschrieben seynr
Das glaub, ich gewi? , de^ tröst ich mich,
Darumb furcht ich jl^eiu unglüch nicht.
Nachdem der C^ürfürst hat .gebeicht.
Der Priester im Sacrament darreicht
Welchs er genomen hat Christlicli,
Des gnosscn ga^t^ demütiglich.
Vi eL schöner sprüch« er selbst geAf^,. ^
Nach etlichen den Priester fragt*
Un schichte «ich jjum ^tündelein^
Aus Gottes wort s^lir hübsch und üein.
J
396
*
Gedacht ^amach ans R^meiit, .
Und wie ,er het eiu achwjiuLe» ^udt»
An sein gemahl, wie sie «sicU wür4»
Bekümmeiqii^ d^s.cr also stürbe . ,,
An seines zartes töchterlein, ,
Das er möcht fteJ^en, wo es kund ^sein.
Uertsog Au^ju^m er. bed^chitf , .
Sein bruder, der.Jui sey in aclit.
Bas jm Gott wol^e helffen» beim«
Welt Got er möcht bey jm ^ei^.
Die ursadi dieser greulic^iexi ^cblacht,
Erzelet und dieselb bjßdacl^t. , .
Das er nicht ursach aey dairaa,
Der Marggraff hab das gfafig^n an.
In gantzer Deudscber nation.
Davon man yiüH 2u.6ftg^ «cbp^..,
Er hab gekrieget. ^ittei;lidx,
Für's Vaterland wies J^t billig. , , .
Welcbs jtzt nu wer verheret gantz.
So ers nicht h^ |;waget in die scbantz.
Der tod als er sich nahet herzu, .
Er kan für schmertzen habn kei,ne rhu.
Erhebt sein beubt gar ^emmejrlichf
Und sprach die wort ,gar JuennigUcfa.
Ich weis das jnein erlöser lebt,
Obgleich der böse dawider strebt*
Der mit dem Vater meebtigUch,
Regirt im J^imel ewiglich.
Gleich wie er ist am dritten tag,
Erstanden wie ich gentzlich sag.
Also wil ich erstehen auch,
Wenn aus wirt sein der welletlauift''
Da wil ich vil ein kleren leib,
Antragn wie der Prophet beschreibt.
396
Und wil in mcmeih fleisch beschauen,
Mein Christum gäntz mit diesen Augen,
Da er sich nun getröstet hat,
Spricht er zum volck das umb jn stat. '
Ir lieben unterthanen mein,
Last mich euch ^in Exempel sein,
Das jr Yorthin nicht scheut den tod,
Wens Vaterland mehr leidet not.
Gedenkt an mich , an diesen Iirieg,
Der mir doch geben hat den sieg.
Alda hat er sein rechte Hand,
Gereichet allen die er hand.
Damach gsaget lieber Gott,
Die weil hemahet der bitter tod.
In deine hend befehf Ich dir,
Meine Seel in deines reich -hilff mir.
Mit diesen Worten er entschliff.
In Christo den er sehr anriff. ' '
Er ist gestorben als ein h^ld, " '* '
Christlich und fürstlich im gezeh.
Da müssen zeugen alle die,
~Die nor gewesen sind alMe.
Im Julio ist göschehen das, ' • -
Vormittag als umb neue was.
Der gantze Hauff, sehr ]p^gen thut,
Ir Herren , der sie hilt in hut.
Kein grösser jammer möcht gesein.
Ich acht, wen gleich die weit ging ein.
Sie hielten wach für diesem gzelt,
Darin verschiden lag der helt.
Den andern tag des fürsten leib, '
Gesalbet ward und angehleid.
Sein eingeweid man trauerhlich,
Zu erd bestat gantz ehrlich.
397
Gen SeyfertsliaiPi»en man' sie brachf.
Alda man in ein Iiestlein m|H;ht.
Daselbst in die kirch hinein,
Das kestlein ward begraben ^ein. .
Ein kleglich singen da man that,
Die glocken klangen früh und spat
£^ ging die gantse Ritte^scbafft,
Zu grabe mitte tngenthäfft.
Die leich des Fürsten wol verv^art,
Sie legten in ein Senffte sart.
Dar SU zwein maulesel bereit,
Weren , die weil es' war sehr zeit.
Ein jederman sich rüsten thet,
Zu ziehen wider an jr stet«
Doch da sie hülffen bleiten gortz.
Die leich an jr6n ort zuvor.
Gen Freiberg in die werden stat,
Da ers begrebuis innen hat,.
Nachdem die Nacht vergangen war, «
Und kam herfur die Sonne klar.
Zum weg sie sich gerüstet machten.
Die zeit, die reis sie da betrachten,
Sie waren auff als bald zugleich,
Sie fürten mit sich dar die leich.
Viel kriegsrüstung trugen sie,
Der feinde die do waren >e.
Die beute fürt man offenbar.
Genommen von des feindes schar.
Zu ehm jrm Herrn dis zu handt.
Getragen wart wol über land.
Ein jeder Dorff ein, jeder stät,
Zu ehren etwas jnen that.
Mit lernen, trauern; wie sie künden,
Niemand ward undankbar erfunden,
^
398
Dann das jo reckt und billHsk* i«f.
Den dieses thuen alle Christ. ^^'
Dieweil er sich durch manchen rat,
Mit krieg, beym* lefljn , vertedigt hat.
Von fernst sie IMS^ erkennet ban,
Leiptzig samptfren Türmen stau.
W<elch8 jederman erfreuet sehr,
Das man bereit dar k<ymen wer.
Als sie zur stad geeilet sein,
Am vierzehendentag Julij ich mein.
Diekriegesknecht), dte drinnen logn,
Gar bald sie sind entkegen gzogn.
Die Schüler auch bald herbey hangen,
Mit jren Herrn alzusamen.
Darnach. die gant2 Aeademey,
DerRector selbest kam herbe y.
Gar viel Studenten kamen dar,
Doctor , Magister mann ich par.
In traiÜhiger zir bekleidt.
Es trug ein jederman gros leid.
Ein Erbar Rath hinfurder Ifam,
Gar mancher Bürger, mannieh man.
Hergingen all fein ordentlich,
Bewison sich gantz sittiglich.
Die frauen gar eine grosse rey,
In Trauern SS da kamen bey.
Als bald sie da zusammen komen,
Hört mnn gar. grosse glocken brommen.
Die schalten weit wol in der lufft,
Ein Jeder that nach seim beruff.
Der Rector und der gantze Rat,
Empfingen sie, nahe bei der stad.
^Die leich man aus der Senffte nam.
Es wolt sie schauen jderman.
399
Man lies sie niemand sefiei^ ddcb,
Der Sarch war 2U , het gar Icein loch.
Herbrachten sie ein scböne zir,
Ein Sammet Tuch, das was gefier.
Ein gülden Kretitz dasselbe het,
Man setzt die bahr auff stille stet.
Damach man sie erheben hies,
Und in die stat hertragen lies.
Sechs junger gsellen wol bekleidt,
Zu tragen standen da bereit.
Der Schwartzen fanen dreyzehen warn,
Die gröste trug man offenbarn.
Daran die schilt des Fürsten gafttz,
Gemalet warn mit jren glantz.
Die kirch die nach S. Thomas wird,
Genennet, die war sehr wol geziert
Mit schwartzen tüchem als hörumb,
Porkirch , Predigstul , altar , darumb.
Bedacht mit grosser ehr und schilt,
Auch des Churfursten ebenbiid.
Nicht weit vom Predigstul gemacht,
Ein polwerh war, auch da, verdacht.
Darauff man setzt die baare,
Damit sie wol zu sehen wäre.
Da sie nuhn zu der hirchen harnen,
Bekleidet traurig alle samen.
Die wach die für der 4;hüren war,
Hilt aufF, des pöfels grosse schar.
Damit man kund die hen'cn recht,
Stellen zufried, sampt jre knecht.
Welchs als geschehen war so halt.
Die Predigt dar geschehen salt.
Die thüren man aufPthet dabey.
Hinein zu gehn war allen frey.
/
400
»
Da stund die bar. yvql zugericht.
Die Schüler sui^gen ein schön getijcbt
Darneben war ein junger Itnab , ,
Den hurifs het er an , darab.
Das Schwert zu sich er hielt ge^ert,
Zu sehn das war keim gewert.
Auffs Fürstenrofs er alda sas,
Wolt Gott er lebt, so wer, uns bas.
Man sag , das loch , dadurch im ,streit)
Das glüd geschossen war sehr wei^t.
Ein schwartzer hämisch dieser was,
Darin seih waffentreger safs,
Er hielt auffm Pfqrd nit weit davor,
Da dan bedachet stund die bor.
Man thet ein predig also halt.
Die seinen tod und lehn erzalt.
Doctor Johapnes Pfeffinger,
Bewis dem fürsten diese ehr. . .
Ein predigt er hat hie gethan,
Von dem Churfürsten zu jderm^n.
Welchs als geschehen ist so balt,
Die wache rümbher ist bstalt. ^
Damit die leich verwarft wer,
Und wer,jr damit kein gefe,r.
Des morgens man sehr früh auffstund,
Dieweil das jederman war Jiundt.!
Zur kirchen man da eilt .beret,
Die glocli ein zeichen geben thet.
Man sang gar trauriglich darin,
Es fund sich jderman dahin.
Da kam ein weiser man verwar,
Mit künsten gschickt , und grofserjar.
Der Camerarius ward gnant,
Allen gierten wol bkant.
Er
J
401
Er thet in Jate^nUcher sprach,
Eine klagred , wie ich euch sag.
Erzdet yiel der grossen thaten,'
Hertzog Moritz, wie ers thet raten.
Zum frid der deudschen Nation,
Wie dan thut jederman verston.
Darüber er sein leben lest.
Das jtzt solt sein auffs aller best.
Der Pfarherr alda, gleubet mii:, .
Der ladt ein predigt, eine schöue zir.
Der da die warheit hilt für recht, ,
Er wolt viel lieber sein ein l<necht.
Dan anders .etwan reden dar,
Das nicht begriffe Christi lar.
Als dies geschehen ist zu hand, .
Ein jeder seine herberg fandt.
Und da die malt&eit gessen war.
Die glocken dreimal klungen klar.
Aisdan die gantce Ritterschafft,
Und alles was man ehrenthafft.
Die Icich bleiten theten all,
Der leut war eine grosse zal.
Gen Grim sie theten eilen bald,
Wol durch den Nauenhoffer wald.
Idoch sie vor der leiche dar, >
Namen dieselbe von der bar.
Zur Senffte brachten alle gleich,
Es weinte beide arm und reich
Die Schüler und AJkademey*
Die Bürgermeister kamen bcy.
Die bürger und viel Herren auch, ^
Darnach folgte der weiber hauff. .
Bis äuffn Gottesacker, sie den Herrn,
Beleiten theten alle in ehrn,
IVp ?. r r « w»to?. yo)K(iii«4«r* 2fi
4tf2'
iJarnach die Ritterscbaft von liiii.
Weg zog und eilet da gen Griill.
Das Geschrey gen Drefsden Iiam gesch\^indt
Ein jederman , man traurig flndt.
Da8 gantze Fürstenhaus betrübt,
Sie theten Gott gar manch gelübt.
Die Hertzogin thet jcmmeflich, *
Weinet und klaget bitterlich.
Im Herrn thet si^ Magen sehr,
Bekümmert sich' wer ursach wer.
Den krieg verbucht, die Schlacht, den fehid,
Dan die des todes ursach seindt.
Befilht sich Gott mit traurigm hertz,'
Sehr gros war warlich da jr schnreitt.
Das freulin hört das klagen,
Die frau Mutter sollt jr sagen.
Sie sprach das ist die gröste not,
Dan dein Herr Tat^r der ist tod.
Das freulcin weinet grausam sehr,
Wolt Gott sie sagt das ich tod wehr.
Sie raufft ihr har und wandt jr hendt,
Sie bat Gott wolt jr helf&i zum endt.
Die HofFleut auch gar traurig wam,^
Sie sprachen, ey solt jn pott spAm,
Er würd dem Türken zum verdries
Wie er dan selber oft verhies,
Ists nicht elend das er so balt.
Durch diesen krieg solt werden kalt. '
Der docji viel Unglücks hab erlidden,
Sey jemmerlich im krieg verschieden.
Die gantze Stad im trauren ist. *
Kein pauk und orgl sich hören lief^
Man thet die glocken all^ gleieh,
^nleutcn, al» meijfi t^ut i?inei* leioh,
403
Man tliet dem volclc verktindigii dut,
Auff das es ttaüret desto bas.
Und weinet um des* Fürsten todt,
Der jtzt den sieg erlanget fiot.
Den dritten tag die leich herhach,' •
Gen Freiberg ferner ward gebradit;
Da dan de fürsten' begrebnis ist,
Welcbs jtzt ein jderman wol wist, ' ' '
Alda der leieh ebtgegen kam, '
Die Hertzogin scbr tugentsam'. ' •"
Sie weinet sehr wi<^ dan die sagn, '
Die selbst die leich han helfen' tt^. f^
Der Radt war aus der stat bereit,
Gar traurig ham, und schwartz bekleit.
Man bracht die leich zur kireben dar^
Sehr zierlich man hertrug die bar. *
Wol in die kireh dien namen hat,
Von Marien der reinen magd.
Ein schöne kirch wer das für t^r,
Mit bildnis gziret gantz und gar.
Darin die Fürsten bgraben sind,
Bey welchen man viel zierde find.
Die greber sind' bereitet rein,
Mit Schrifften, und mit malwerg feiü.
Man setzt die bare mitten drein,
Es kam gar viel des voleks hinein.
Die bergleut sich darein herdrungen,
Die alten gleich wol als die jungen.
Hferr Joannes Weys der predigt da,
Wie wol der abend war sehr- na.
Des Fürsten thaten erzelen thet.
Wie dan ein jeder'gehöret hed:
Den andern tag hernach zu band,
Herr Pai^iel Greserus gnannt*
m
Ein predigt thet wie msn^ denn sagt,
Des Hertzogs thot er mechtig Id^&r
Darnach sechs alte Herren dar,
Ins Fürsten grab trugen die bar.
Und stehen sie da sampt der leich, ,
Davon mit ehrn ein Jeder weich.
Man hing wohl auff die fanen gut,
Die noch rot waren', all für blut.
Viel wehren, hämisch man li^rbracht,
Die gnomen waren in der Schlacht.
Des Fürstenl rüstung auch nicht. weit,
Getragen .yi^ar^^ mit grossem leijb.
Dies ist die Schlacht, der tod und end
Hertzogs Moritz Churfürsten bhend.
Der nun in Gott verschieden ist,
Nicht anders als ein rechter Christ.
D«rumb wirjgleuben alle gleith, .
Er werd ersteh n ins Himelreich«
Mit allen lieben Engelcin,
Am Jüngstem Tag im himl erscheinu.
Gott geb das. sich ein jederman
Bekehr zu Christ der helfen kan.
Der wol uns gnädig stehen bej,
Wan auch wird Itomen unser rey.
Er wol ein neuen Herren, rein,
Hertzog Augustum schicken heim.
Der jtzt ein ferne' reise hab,
Gott geb das jm wohl gehe ab.
Das er das land regiren thu,
In aller still, und süsser rhu.
Und Gottes wort beschütz dabey,
Pamit Oq^\ »plb^r J>ejr ^^^ ^^j.
405
Dai das geschehe in Gottes nameil',
Wolln wir von h^rteeu sprechen Amen.
Epitaphium und grabs'chrifft.
4
M auritius ein streitbar helt,
A Is man tausent funfninndert zeit.
U nd drey und funffzig , das ist war,
R umor sich hüben alle dar.
I doch als dan der manlich,
C hürfUrst erliatid wies schedlich
I n gantzer deudschen Nation,
U nd dis ward grossen schaden thon.
S chicht er sich bald seim Vaterland,
H uliii zn suchen wie er kand. ,
£ r zog hinaus zum Marggraffen,
R icht sich, und wolt den hohmut strafjEen.
Z um streit nicht weit von Peyn er kam
0 h da die Schlacht sollt sein vemam..,
G e$cb<^ssen . ist er in der Schlacht,
17 nd ist verschiedfi\ balt hernach.
N ach dem der streit angfangen war«
D a hub sich dieser unfal zwar.
C bristlidk ist er verschiedn in ^elt,.
H ertzog Moritz der edle helt,
U rah diesen ganz Deudschland in leit»
H üstig ist komen durch den streit.
F rey hat ers gewagt fürn gemeinen fridt,
V erlassen hat sein leben mit.
R achgirig ist er gewesen nicht,
S ondem «a€h''flfge)iir- war er'griehti • *
T ürken er scheuet nimmer mehr, ^
Z u erretten das Christenheer.
406
V iel krieg und thatctt et hat ^peth«n, ,
8 ie Bernd. heyißust bald jederman..
A ch het er soln ferner leb en^
C christlich het er soln weiter streben.
H er lsl;;ft|)«r in Gottes reic^,
S ein sehl die lebt in Christo gleich
S ein leib der wirt wider erstehn,
N un sprecht Amen, so wirts geschehen.
Ein O^bkU
O Gott eifl tt%«er helff«)r bittt
Wir bitten dich ümb Jh^^iti CbHs«
Der fiir uns viel erlitten hat,
Pen tod zeHtört, den Hhnml tA\kX.
Erletichte'ttnser hert^eii' gants,
Durch deines beilgli Gerstcfs gUms.
Das wir tmi ireteht bereik:«n tlinn,
Wans stü]Aflleia kümj^t, üiHöl kicket «L
Das wir mit lust, und li^b su dir,
Scheideil , mit ünse^s hertüen g(r.
Das wir dein söfin ergreiifen thtin,
Wan du üäs holst, }h^um Christtbki.
Das widerumb am jüngsten fAg,
Der leib und seel eiHteheii' ma^.
Welchs wir'Hofffeii duröb ^e^Mn 'namen,
üikä s^r^ben dr^fPnAt- Cliiiiistb, Atticlil.'
Damit bab dis t'm gutes end^ . > ' ,
Der libe'G^t «ein Gmwi ««s («««d«.
' ' •»' • « i. : . r • .
407
Moritz von Sach s en.
Mir kam ein schwerer tJnmuth an,
Ich könnt mich selber nicht verstan,
Und wüste selbst nicht wie mtr was,
Gan2 traurig auf mir selber safs, '
Ging in die Stadt wohl hin und wieder,
Und mufst dem Unglück geben Raum,
Da fiel mir ein bin schwerer Traum,
Deucht mich, war ich zu Preiberg,
Noch war mein Herz mir also schwer,
Vermeint ich wollt zur Kirchen nun,
Vielleicht würd'' man ein Predigt thun,
Ich kam zum Dom , war ganz verdrossen,
Da warn alle Thürn verschlossen,
Ich dacht es mufs nicht recht da sein.
Doch klopft ich an, man liefs mich ein.
Mich fragten, was ich wollt so bald?
Die gagize Kirch hatt' traurig Gestallt,
Mit schwarzem Gewand bezogen war
Die Porkirche und auch der Altar,
Viel Wappen sah ich rummer hangen,
Mit Trauren mein Herz wurd umfangen,
Ich ging schnell zu der Kirchen aus,
Däucht mich, ich wollt' zum Thor kinaiis,
Zum Spitalholz stand mein Begehr.
Da sah ich ersj: ein traurig Herr,
Wenig Volk, viel Fähnlein dabei,
Die warn von Farben mancherley,
408
Waren Eerrissen und zerplundcrt,
In meinem Traume ^ mich sehr wundert,
Was doch das all bedeuten thät?
Fünfzehn schwarze Fähnlein man hätt,
Die trug man uin ein LeJch herum,*
^Ich erschrack sehr, und sah mich um,
Da sah ich ein Haufen im schwarzen Kleid,
Die trugen allesamt grofs Leid,
Und wollten auch mitgehn zu Grab,
Nach der Leich da ritt ein Knab,
Der hatt einen schwarzen Harnisch an,
Däucht mich es war ein Edelmann,
In der Hand hatt' er ein blofses Schwerdt,
Die Spitze hehrt' er zu der Erd,
Und safs so gewaltig verdrossen.
Auch war der Harnisch durchschossen.
Hinten unter dem Gürtel nein.
Ich dacht, wefs mag die Leiche sein?
Von ferne sah ich ein heidnisch Weib,
Von hohem Blick von stolzem Leib,
Mit Schwerd und Harnisch samt Sturmhauben^
Gekleidet wie ein Briegesmann,
Sie sah mich also traurig an.
Ich sprach: „Ach Frau, thut mir erlauben,
„Auf dafs ich euch möcht reden an."
Sie sprach : ,,Was willst du von mir han,
„Jezund in meinem grofsen Leid,
„Ich geb dir übelen Bescheid.
'„Mir ist betrübt all mein Sinn."
Die Sturmhaub wurf sie traurig hin,
Sie wandt ihr Handt ucd rauft ihr Haar,
Ich frag: „Wefs ist die Todtenbahr?"
Sie antwort* mir nach kurzer Frist:
„Des Herzog Moritz Leich es ist.
409'
„Denn du geltatkiit so manclieii TAg,
Ich sprach : „Nu scy e$ Gott' geklagt,
„Ich hab ihm gekannt, das'gläuB^t ihr,
„Ein Wappen gab seine tinade mir 5
„Wie ist er kommen um sein Leben?"
Sie könnt* vor Weinen kein* Antwort geben, *
Sprach schluchzend: „Folg und geh mit mir,
„Grofs Wunder will ich sagen dir,
„M ie steh der Fürst in aller That,
„Ritterlich wohl gehalten hat,
„Er war ein th eurer Held ganz wertb,
„Seines Gleichen lebt jetzt nicht auf Erd,
„Allein dafs er zugleich geglaubt.'^
Und wand ihr Hände sehr zu Gott,
Sie sprach: „Das ist ein grofser Spott,
„Das viel auf beiden Achseln tragen,
„Doch darf man's vor der Welt nicht sagen,
„Das hat den Fürsten ums Leben bracht,
„Ach , ach , ich hab es lang bedacht.^^
Ich sprach: „Frau, eins verzeiht mir noch,
„Und saget mir, wie heifst ihr doch?"
Zur Ant\i'ort sagte sie mir geflissen.
Und sprach: „Ich heifsc Frau Pallas,
„Bin eine Göttin des Kriegs zur Hand,
„That diesem Fürsten auch Beistand,
„Denn aller Krieg, denn er anfing." .
Ach wie hatt' ich im Traum ein Klag;
Indem brach an der helle Tag.
Noch könnt* ich mich gar nicht bedeuten,
Da that man schon zur Predigt lauten,
Ich erwacht von dem Glocken Ton,
Stund schnell auf und zog mich an.
Dacht dem Traum nach in meinem Sinn,
Ging auch- schnell gen Freiberg bin.
Da fand ich iEitlei in dßv Stadt^
Wie mir die^Frau geaaget hat
Ach wie weh war inir zu Ittuth,
Dafs der theure ^ürat sp gut^
So schändjijph war ums X^eb^^ liommeii,
D49 hat mxj^h .&Ghm.^r^lich üJ>ernom.mfn.
:i mrnifcti "1
• I 1
i^
Am dem dreifiigfährigen Krüge.
1 •
Bttoria^ von dem Spanisohen vierc^iheUn Scfirpion
in der Welt dingesclilichdii.
(riifstnatt BUtt. Pr«f, i6i9.)
Ignatius Loiola der
So ein Kriegsmann, zwar heilloser,
Ist des Jesvvitten Ordens Stifter,
Leibs und der Seelen vergiiTter,
Vom Papst wurd privilegirt er,
Dafs er möcht führen ein neue XiChr,
Dann defs, Bapst sein alt verrost Scheer,
Wolt schneiden gantz und jgar nichts mehr,
Das Schaaf wurd bald ein spanisch Beer,
Aufs eim Le.hrer wurd ein Mprder*
Dann der grofs Tyrann Spannier
Schickt sich in die Welt weit und ferr,
Brauchts als sein bestellt Yerräthor,
Und uns fuhrts der Teufel über Meer:
Brach ts auch zu i(ns in Teutschland her,
Auszurichten sein Blutbegehr,
Grossen Herren thuts auch grqfs Gefahr,
Solch stödten sich bemühen sehr.
412
Vormeynen die Kayserlich Ebr^
Noch zu lieffem dem Spannier.
Wann aber nur ein Christlicher
Potentat, oder Fürst und Herr
Sägt, dafs dem R. Reich und Herr
Solches gehe ein grofs Verkehr,
Und dafs ein jeder recht Teutscher
' äol'chs gestatten soll nimmermehr.
Da brüllt der Uncatholischer
Scorpion und Vierecketer,
Brüllen, was ist das? Wer, wer, wer
' Thut uns Dies allts zuwider? '
Der mufs umbkommen durch das Fewer,
Oder Sonsten gantz ungeheuer,
Dann unser König der Spannier,'
Mufs allein seyn der Welt Herrscher
Die Fürsten müssen seyn Diener
Unsers Königes , und unser. '
Diefs ist der Anfang ihrer Lehr,
Auch endlicher Will und Begehr,
Der Welt wölln sie seyn Regirer,
Solchs zu verrichten alfs Glaifsn^r,
Auch als fuchsschwa'ntzende Heuchler,
Wölln sie seyn viel Geistlicher
Als all ander Ordensbrüder,
Sind doch derselb eygen Betrieger,
Sind alles Unglücks Führer,
Auch der Christenheit Aufrührer,
Des gemeinen Friedens Sturer,
Und sind der Wahrheit Verkehrer,
Vor ihnen ist niemand sicher.
Und sind allein rechte Würger,
Unrecht thut ihn auch gar keiner,
Besihe hiervon'ihr Bücher,
413
So findstu ihr mörderisc]| Lehr,
Von welcher sie auch nimmermehr
Abweichen, sondern je Lenger mehr
Den Menschen ihr Leben stein, von Gott sein Ehr
Der Teuffei föhrts doch über Meer,
Dafs sie zu uns nicht Icommen ^yider,
Fauler Teuffei zur HöU nims ni4er,
Und sie ewig drin erlider, Amen.
Cantiuncula B o e mi c a.
Im Thon: Durch Adams Fall.
Der Jesuit hat gantz verderbt,
Des Friedts Natur und Wesen:
Dasselb Gift ist aüff uns geerbt, ♦
Das wir nicht kundten genesen.
Ohn Gottes trost
Der uns erlöst,
Hat von den grofsen schaden,
Damit der Bapst,
Durch schwere Last,
Das Böhmisch Rei<5h beladen.
Weil denn der Bapst Böhmen bat bracht.
In Krieg imd grossen schaden:
Das er hat Gottes Wort veira<jht.
Viel Sündt auff sich geladen,
Ja fast den Tod,
So war je noth.
Das uns auch Gott solt geben.
Ein König neu.
Der uns war treu,
9ei deii wir möchten le)>ei|i
414
Wie uns nun hat ein frembde Sdiufdt,
Der Jesuittr t^rbölinet.
Also hat uns öin itembde HulHt, '*
Xm der CHürpfeltz versöhaet.
und wie wir all,
Ins Bapstes Stall, ' '
In Kürtz htettcn müssen springen, ^
Also hat Pfafti,
Der lieb Gott walts,
Rath geschafft solchen dingen.
In unser Landt ist kommen her,
Da wir in nöteu war^n:
Hat uns erlöset vqi^ d^n. ^p^o
Der Feindt ist eingefahren.
Ins Königs- i^chlofs,
Obs gleich verdrofs,
Dels Bapstes Jesuitter,
Er bleibt alda, ,
Sie sind schabab,
Mit ihren bösen sitten.
Er ist ein König Lobetai^,
Von Adel und von Ehren i
Des Königs in Englandt Tochter Mann,
Er kann das Reich vermolirenv
Er ist ein Schutz,
Allen zu trutz,
Die Jesuittisch leb^n;
Darumb uns baldt.
Kein Macht noch Gwalt,
Wird köi^nen übergehmi.
415
Der Men^^fklst Gottlofi uttd veHhicIit,
Sein Heil ist auch noch ferne:
Der trost heim JcniiUer' »udit^
Und nicht bcy Gott dem . Hef i^n.'
Denn wer ihm will,
Den Bapst cum ziel, • ' '
Ohn diesen Tröster steckeii,'
Den mag gar baldt.
Des Findes gewalt.
Mit Garthaunen erschreclten^ '
Wer höSt in Gott, verlest den Bapst,
Wird nimmermehr zu Schanden,
£r fürchtet auch heii^ einig last,
Ob ihn gleich geht zu banden. ,
Grofses unglüch,
Jesuitter tüch.
Wird der doch sicher wohilen,
Per %hh yerle^f;,
Auff Gottes trost,
Er wirds ihn wol belohnen.
Ich bitt o Gott äus Herten grundt,
Du woUst nicht von uns nehmen :
Dein heiliges Wort zu diesetr Stundt,
Wolst dich zu uns bequemen.
In dieser Zeit,
Die weil nicht weit,
Das letzte Gericht thut stehen
Wer sieh mm fest
AuiF dich- verlest,
Der wird dein Todt nicht; iiHvtii^
Mein Föfteii .i§f dein heiligfs., Wort,
Ein brennende Lircerae: . , v; . ..
Ein Liecht, dß$-.idea Weg /lyej&el, fo^,
Ein rechter Mp^rgf n^tecne.
W^elchen der I^apst . ' . ;
Neidt, meidt und hast, , .., ..
Hat auch wollen .deiiren, •
Aber sein li st,
Verderbet ist,
Lafst uns jetzt Triumpfiren. .... ,-
Jesuitis pro strena miltit
Joan M. von Störig
Husiü' disQ«pulus.
. ^ '
Am Schlüsse von: Spanischer Gelttrutz, und Kastihani-
scher hochmuht etc." Prag (Lorenz Einmerich 1620.)
Permahnung an die Böhmen ^ vor ihr Religion und
höchstes Glück ritterlich zu kämpfen,
(Fliegendes Blatt. 4* Prag, Lorenz Emmerich i6i9-)
Freu dich i^^\n Hebes Vaterlandt, .
Auch in detnea betrübten stundt, *
Den welchen gleich betrübet Gott,
Soll nicht seya.tiwarig bis m Todt,
Ich Hufs nun vor 200 Jahr,
Zu Costnitz stundt in grosser gfahr,
Aber betrübet. war ich ni^ht,-
Wie ihr vielleicht werd sein bericht,
Aufs den Scribenten von iaeihi>^dty
yVie ich ihn-iMir hiß^ für ein. 8pö|»
Jo Hieronyniul Pnigenftlft'att<(b; " '
Damals geteirtfet b<t ufeita 'Kn^yicli, ' ^
W>ir gin^ %i:tf«B F«üer a^in, ' '""
Und toh^k dtdies Liedeleiti,' - ^
YiTent ovettf Hbstia! '*'
Yeriui et iiostra Vita, • '.'*« • * '
Desgleiohen'^^tt ftüth Laridtsteiie^^ft; ^'
Denn die Zeit iH eü^ Oo4tti}h^,'^' ''^*<
Ich hab^^Uart in meineiit^^GM)^, ' ^ /^^
Wie es ^^eht %u Glöüte^^iU»; " ' ''
Drumb icU* Mlk Iconimeii ^\it nach ^ag, '
Damit JV*h 'iis^lit ' erföhr die sa^ft, '
Ibe*' ifctf »finfliB ÄBltiam TOrti,^ '» '
Daselbst^ 'mlUen iii ein! N^sti'" < ' I
Geselitft^^lf^it^s ümb'tfaü 'M^anl;
Gleich wil^Me^ alt^lr Kät^ci^aiil" ' " '^
Auff di*4tf^«bi«P-wäfen «ie'W«ttirt '' " '^ ^
Im HaU gar wohl aqdi^ölftl' " ' "^ ' ' ' ^
Ifch dachti^' bÜi es wcreA MÄt,' ' * "^
Darfiir sich trölil der ÜCa/^^k^ scEöitt
Gering imbekannt einvtildä'uilil) ' "'
Bifs ich iÄihf*C6negJtim, " . • '*
Heimlich 'Öiil^^hlich; uAd" fing B^dt an, ' '^
Zu läuten mlf^isUrli^^fetön';^-- ''• ' ^**
Die Glo<* diie V6n mir ?it b^ndt,
HussittteilKIodie gar wobf ' b^^^; ' "^
Als die Brtidfei* nur ein' klang '^
Anhörten wurde ihn leiäeii babg" ' '^
Sprach einer ka dem Antdem baldt, ' ^'
Wa da? wie-diiiin? ey das Btarpst walt!
. Hompt böfs^üeitung au9 Spanien ?" ^ ^^^'
Oder WAS' 'ä^' Italien?- ' •-' ■' •• ■:" ''- i' ^''^^
Wer hat angeiebgen die <3lo(ft ?
Wer ist der in dem MÄrt)Tocft?'
YV'otr?» bistor. YoUullvder* o^r
AI« sie mich jpp^^.ftfl^^, MfiA.Hf'fnc :i.
Nicht leiiger.ift«^?r,^rj)#l|^« wifjHi :• pifi., .
Sondern fien^^a^ nü\ HairhfA(i79f^f
Was habt ihr Rat^iB^ f^f f4».ftrÄS|lrti- .
Sei dt ihr Papistisch odef ßj^ffu^jif^^ „
Weil ihr scydt so mä^h^ ^|9(j|[^<#]
Wkruw^i.iwf?Ht i}v ?ii^, 4WH»ffFii' Vi.
Den Majesta%Äf|;,Bpi;(wl>TO?jit»^ «li»
Welcher nii^T«i4rrWfiWK.2;i?cWlÄ!|^Mf;'!
Gestanden, Ggft^^^^jfyipf, virt^j«*.,.,
WoU Sr.:4j^ %<^ lieiff^ i»vaftg^v f..
Ich wolt eu^h, ^Uc! la^pi^ ftf^i^l^^
Wolt ihr den Sfgff^i^, }^^^^^:m\ii^
Ich wollt eucl»,^^ Wt»e?^;iR'4?«n4Sip^i: .
Schafft eueb>in3(^,fg fb^, ^ff^^sfiwR^ .
Räumbt das^.fi^^^H»^ »pcj^ )f^^f lU
Komb her^^^^^^.^i^hy ^ie l^^fi'Wffc
Per posta zu (lpfn,^^ft§8p}%
Nach Amster^^c ifl. ^as. ^ncl;<j^ulfä
Da soll ^wr,^eift^.3pridef,ra!^ ,t,;, ./.,,
Bifs er recl^t .^^oarpa lern, i"MF*J> «iÄ; -.
Fubriobn 3 pazen,.fjfir ein^p^o^ ,13:
Kauff.ih^,fll^h,^<f4,/das y^rirtw.Htt/.
In allen Wasseffn.-f^ «e,g??iftt- n« ^,«1 .
Damach i^fj^^pjVföftt wi4^.>|^ia«,oir^
Nach WürtffcftTOr»fl*W .4^.W9hj1Mli'^»lff»
Den auch daseljl^tadj^r B^isch^^^ .,;f. ,
üeber d^n^Qjedefh^l^f;«^ thvfhirrf ,nn.;i;
Die mustu a»c<i..a^ g. RaspJm,! -.pa ,:.i^.
Mit drey^ij; piS^^fi^Vfn ^Wi': / < .,
Also man fi^)|t jgi^fs^ten.fo^fe j-U-r i..„
Die Spechhammer, ver^t/ehsft ii^gh;]^!^
Nun eyl, spais^^pp) ^**r ^4ii>>^r:r^iM. ^
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Ich het wo! liriÄlilr, da» feli jetzt,* "
Was mir göm^Iteli^ii ^tii 'Costnitx, ' ' '
An eneh recfaii($t'uiilS^"^^cti vetbrentit
Oii6t b^ ächten Galg^tt getieAgt ' '
Als Proditorei ttitfial' • ' ' ' '
Facis fractdretf "^li^M}" ' " --«'/•• .^'i
Das wer nuerVeÄWiAlji- Löhn, '" ' ^^"'
'lftid^r<*t a«^clte^»V'Al»'i^non, ' -''''^
Aber ich wm '(}i'*iila!|ki{t, ' '']'' ''' ''
Ettclr-^ebeirliÄKeii ^Är6n bescheiit,"''^ "'"^
Also dafe'lfr «a «Äifgn Zeitn, ' ''"•--"•'
Das BdHiiscli MnVgreicii solt meiden.
Atfth iiicfats bö'g'e^n aii Hof und Haufs, ' '"
Aus welchem ihr getrieben aufs,
Dieweil ihr alles erpracticirt,
Von armen Leuln! unJ'proscribirt
S^cb nichts auff diese weifs erschnapt,
Und mala fide abeeswagt»
"It^p^'^n^ VM&tlieft'-verBot, ' ' ' ^
- <^ * BölnMn , 9611 «V «lltartk «um t<Mlr, ' " * ^
^rx.^jpln^/3^41 de»C«ufirs'*werden veiiidaAiptV'.
. . Aa^.h^^ »^ .»««^ . wd. auch 8«nif|it
Etw^^Gnedger Jiai^^^HÖÄig« Uan4li. , ,
Nun' mein liebes ^aterlandt,
Nimb an den dienst von meiner Handt,
Und halt fest uh^ d^n- Mandat^
Findst sonsten keinen bessern Raht,
Jetrt sdiöfde'löfr'wM^fVon dir K in;
Wiewohl ich iiic%rwb^^ von dir bin.
^ Ists sach, ^fg ^ich 'die B^rüder stejtln,
Zur gegenweh'f ^It ihren äesell^n, .'^*
Will ich nechst wider fcey dir seWV
Mit* Zischka dem Feldthauptraann mein. ' ^
Will dir auch helft^n wider die feiAtftr '""
X 27 *
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Obgleich df,r9Ql]^,eja vs^l ippO seipidt ,.^. .
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Stell alles thun in GroW^ft i^JlU , ,;..,.,
Folg meiner Lehr, ipd jbijr 4en Sg^wj|%.()
Der 100 Jahr nach mii: -^nl^miy .. . ..»r .:/
Kriegstu vielleicht n^f^-tj^gen m^\iX^\ ^:.,./i
Murr nTicht, den Gf^ff.,<^e|9^ hw^df.l.rjjijl)^,., ^.
Kriegstu, ^nd sieg^stf^fl^hre^ibstnioli^l ZV;,4|',
Wifs das aller Sie^. (^f)tf,,j;ebüii< ,; ., .|/
Nun behüjtdich Gott du werthe^ Re.lch« .
Im Namen Gottes ich ypii;^ dir ]vifeich,, ,, </
Will doch bifs weiln dich beriehten, 4 ..,■
Durch mein Glock., ypn.iriej.n gescl|ipl|f;|^ .
, ■ ■• J .' <'f
'.'H\- '
Gespräche y darinnen der ffQphgAaltenen.,JfeiTn J^
suiter fnrnpnbste Ei^nsohafften und' Ingendaij
auch prQ tempore denselben 'Züstandt vnd Beschaf-
fenheit, gär hürzlicfi^ Rei/Mbeise v&ifasiSt: i^.h.
Leta. ^xxhrschemllch'Prag\ioliS..~^26'•'* ,
Der Erst« Soldat J'*^' ' • '
Ich möcht« (mein Brudery]ey49n gern^ ^. . ^,
Erfahren recht, und yon dir hprn, „»• /»
So du es anders selbst aucfi vreisfe^ .., .
Von wem und wo sind aufsjj^e^^chmeisl«. . .^^
Im Bapsthiimb die Jesuita • < >
Tragen yiereckicht Hüte, . - \ • :
Argli»ti|, in. iW Genjüte, , ■/ "- ;. ,
4*t
Der An <['<^t 'Soldat,
In Sptanien die €<Ht)o8 Sect,
Etwa Tom Teuft) tat aufgeheckt,
So man die JetuwSdev heiat,
Vmb der tliat willeta alUrmeiit,
Indem sie mit Betrug und List,
Tenfüiblier weifa den Herren Cbrilt,
Allenthalben auwi^erMit.
Der £r8te Soldat.
Jesttitter die sind im grund,
Eigentlich des Teuffels Spürhund,
So er gebraucht ^u seiner Jagt,
Und dardurcfa manchen Christen plagt^
In allen Landen ungeäpart,
Trutcig, zweyzünglisch voll HofFarth,
Acherontisch und falscher art.
Der Ander Soldat.
Jesuitter und etliche ^
Excellent Schelmische Münche,
.Schandlich wider Recht , 'Ehr und Gott,
Vom Leben haben gebrächt zum Todt,'
In Frankreich zween König g^schwi'nldi.
Traw derhalben dieiiem Gesind,
Auff der Welt kein fromm Mutter Kind.
1 1 • •
. .",./
♦»•
iw t
• Der Erste Soliai.' * ' '
Ich hab Ton' diesem KÖnig^niordt, ]
Etwas zu yorbin auch gebort,
So null df« Schelm und B6W"i«ht, ' " '
Ver«5honen'te«dhtigWöWtf nitfit- ',^'' ' ^
Ja wer wolt im g^SAgfa^ifh Ding^' * * ' * '*'
Tr.wen dtfiTtoSii^fai»! TUkWrii^'''' ' " '" ^ ^
Aeh d«ft dit^'Mtt 'Üi'GlUgeii hien'gr" '" ''"''
j
♦22
Jüngsthin hat widere Qhrjste^bveisb) ,)'
Erregt der Teufel im Papti:li«m}>>'
Solche dergleichen Bottges^U^a^
Und TafFelbrüd^r in der. Qellii, ; ; .
Ihrs Unrechtshalben ,vfiit UnN^hUi^
TroUand ^it()i Böbn^v, HuSigOtiiy Mäb«kv .
Ach das sie all cassrirel;' wefn« > .
Der erste Soldat.
Jesuitter im ersten bad» .
Ersäufft oder ^gelegt a^ft» J^ad^.
So bald sie UDglück richten an^
Und ihre^ Bubenstuck perkep lahn,
Ist der rechte Weg , Auff das nian
Teuflischer, Tück übrig sein kann,.
Auch hier durch gute Tage han. ,
per An de i: Soldat.
Ich seh dort Jesuitter zween,. . ,,. .
Eben recht fein beisammenstelti^ ; ' '
So es beliebet dir und mir^j , > /•
Von Kur^zvi^il ^egn. so ^voHen wir,
Ihnen zusprechen in der stUI^ . , . t . '
Trawen sie uns, so ist qs.viell,^ . . ., ;, „ •
Als ich fa^|; schwerlich gls^ub^j^' lyill.
V , D e r E Y s t e Je s^i t a;d $ 9c i u m. *•
Ich mufs neben euch I^Ubr^d^iii\mei9,, 1
Einmal micli' doch .ergeben^ 4f^6inti ,.. ., j^ *, - f
Sampt dem 59p«t,>,4?fsid,ff m^fser liffji^.f oit
Vertilgt kann ^^e^d^p?jii^v45i?hrp.n ort ><!• '
Ist demnach «nserPr^cl^j^ij^j^ „., ,1.,,/ ley •
Trutzen, W|?>y?n,i^?iCr^ffgrf^if?M. ösn» A
Alles «n»lJ«p»«5x.v5J.f„fg,ap^u^,ÄfHr^n.^»,M .3/
40*^
Ihr meine li^ift^ü M^cügl^icIU "^ ' '^ ''''*'
EntsetEt euch nicht; ttnd 'fiii*0ht6t euch,
Sonidern seid ffiiek mutlil^ > iflid l^l: • ' * ' ' ' '
Und ob wol der Halm Mi^*iM'^%(ik, '- - «
Ist nichts nö^v 8«lti«bi üiff iHt*, ■ ' ' '
Treulich neb«tl dam Öapdt tiää Tfnii»^»" r r - . V
Ah ich vermerkt eubh siCtt^Mdelt iimefl ' '
GhriiJtiäriüs i^ii de^ii ':fSs&ttteii.
Ihr Bapistisches Ottergezicht
i
Ti-
Ertzketzerische Bosewicbt, . " • -^ « *^ . 'A, .i-
So ihr den Hehm Jesrnn Christ,'
Verfälscht säki Wort n&it trug tmd «List.
In dem Fall ist nichts güts fUrwar^
Töt^ttcr ftiit Hälit uAd Har, ' <
An euch wie kund und «ü^MibarJ l
. / f. » ... ♦ '
In Böhmen^ Hiüigern' tnM^l^witstblMd, '^''^
Erscheinet aufr'%iwr«n ÄubtüAid,'
So viel, das (wies.:»tti gi*onl pÄü^,) ^ '
Untrew<nB#ififeeh sein Hwteü 9isH\ei^, ' '' '
In Verfolgung. istt jed»r frirff^ •' ' • ' '"•
Tröstlich Goi}t> ik^ y daii dm* flett cWisf, *
Alles Unrec^tSi'Mi Recber (st: ' ^
Der ander Jesuiter^i^iini €ilirusti^>]r;dl '* 1
Ihr lieber Christ, r^^ fWii 'gt^^ilS, " '' ^ ^'^*'''''^
Erforschet auclfiBUvcrf Jie Säch; ' '^ '' '-^"^ *^/
Sattsam, und tritt «feda^ii teftir,*'^ ' "' "';"*''''
Und von der Sachen jtta?«tV " » ^ . ,
Ich gkubs und ü^i H^mkhh tist;' ' ' '' " ^
Trostreich ^^^f^cW dte Bif^fts Lelr t§ft?^ ' '"'"*
I
Ach du leugit Mmpt:d#n|.4AtU]}|^it|«:> .
. ; .5,'. ^.hir.'i>ti"aiiusi ,..!..•
Ihr Planung Mid:;ii|lt^4»weF.6chfldr< ' , .
Erger yieliOii^ta^lJipyi,«»^wiir, . - ..
So Christum um}>j.ei|i ifc}\|if)de6 Gfkl^M ^
Verrieth, und: «in <yf^z<nr«ifflung' felt^
Indem eipsifc]^ pejbl^ ftprangulirt..
Traun die ihr nicht recht pönitirt
Auch euch der Teuffl 90 Iqhnen vrird. ,
Als ein trewer Patriot,
Ertheilt euch den Rath .ohne Spott« i
Seht wie ihr konimisn. mögt eü rmh,i
Vergest des KäU^, sonst kosts dieÜuh;
Ist demnach h^r kein Tertium^
Trawt und pocht auch nidht auffstfiapathnaib ' •
Actum est mox loqttor' Tseihnn. : . ' • '1 f
Der Ander Soldat.
Ihr Bäpstischen Baiii^hknecht , ypll Giftj '^
Euch lob ich, das Uirhal)ti.ge6ei#b(ii<
Solch GeEänck.u&d die. Obrigkeit >
Verführt und reita^t «um Krieg uaidiShvit«
Ihr habts für mich wohl au8geiioiit,',iiJi^' •
TrotÄ sej(. gjQi^ptiir« ^iver andeürs sjpaäcdi4y) Hi.
Ach fahrt so fort, ujad widmet nk^tiiioiin t '•
Der Erste Soldat.
Ihr J«auitter 'fatecf so -fort, ^-/«jJ j •« •
Erregt ünfricd an, f^^m <M^. , ,,,„,:) • k:'
So können alsdann^, wir Krieg^|eiuf . , \';:\r^o\"*
überkommen oft..ma|i}|he Beijf^ ;,,.,, [ .,, /f.- t..'
Ihr habt davon als FÖ^ereij, -^j,^ - ,^.'3 ,. mJ
Trefflibhen R^hm i]||i4.jpr<jfi^ El^, ,,, ,j„ß,.. „
Ans Bapstes Hoff, w^«jwjat.iJff,ji?«>^? »bisu*«»^^
4M(
Ihr SoJdatea glau]|^,ii|j?r,;^19y|ftiu;r ?:fi n^r-. , . . '
Es iit,der liöclute: So^at« iWBt^i4i«fe[ßM [/• ^Mi*^
So man des Bapstef; ^nl^ iiii4 ßi#^ lit • •!• r> < . '
Und Bendiction^li^ 1^^. .. i,*,' M^^ .. .». :..
Ich achts für atcliU, wir ibeyoä ialÜMfat^ i '« >'
Trinken dafitiiicin''.Hiame Bier. * * '
Der Ander Jesiiit.*'* '"' '
Ach Sanct P^tef das Klag ich ^'^ ' ' ''
Der Erste Jesuit kü«i Nuncio' F^V '" ' '
Jem stecht der Kam recht Itt'diöb^^bt, ' ' ' .
Ey Herr, deft vlitter Bapsts lie^at, ' '
Schawt wies BapstttiumÜ Irigt yirie'Söhbi^t ""
Und wie lA^ uhi greilTt in d!^ Kart/ '
Ist derhalben an eticli hiermit,'
Toto cötd^/^m'if «ftt, ' •' ••' ' • '• "I
Anff diesmal hfeMft, und last tmi "i/tciitV ' '
Nuncius Papalis. .
Ihr lieben Sön. im Hellsehen Reich,
Ewer anligen allzugleich,
Sehr grosse Bitt i ist unlengst. mir,
Vorgebracht worden in Gebür-
Ich wolt auffs Bapsts statt gern yielmalfs»
Den Ketzern treten, auf den HaU:' . .
Iher ich bin zu schwach diisfals.
Ihr sehts dieKeimfi»<A'lVii\on/ '■'': 'nl . r » »
Erstreckt sich allenthalbeii 8cii«ifiv' ^ ^'' *' ''i' '
So weit auff Lander ^and * grosse Stät :
Und ist «did >fef^^ge!t9 ' "' ^ •}'>>{' ^'*^"''^'
lursmiento «jAfd'tifiitaaiuaag, . ': i'J '^ •«
Traw und GtaiiAien,'idaft<iiSeli|ilitt}'ini|f, ■ '^^
iübtretm fiigliolt 8^*IkeftnagkM ^nu fi) < <
) '«r.M • '' /
TeulflJMlie.Lelir.iuidl.lpMwdiliieit? a .
Ach H«rr.Gc(tt^ veikilf di«ib Leut. •-
Ich nmi aAlhter nichl lenger bleib, " ' ' '
Es wailet mir daaHeHTim Leib, ' ' ' '^ *'
Solcher Schmach halben , %b afufs Neydt,
Von der :itfapsUiciien Heiligkeit,' ♦ • - : '/ .'
Jetmmd allhier ,witd'=f%rgebr'acfat, - *
Tölpisch , und gar iftit Unbedacht. '
ChristVaiiu». ' • ''
Ach ich habs nocti ztr lind gemacht.
Ir mein Herr, waiin e^.iolt geschehn,
Etwa, das wider möcbt''angehn, ' * ' '
Solch Yititiren, wie weiland,
§
Vom-^itfchha'gschach fm BöhmMandj
Ich halt man ward eucB 'Rammelböcltn' '^
Treten viel härter auff die SocÄn,
Auch die Schwingfedern StoI aufspflocloi.
'f »
•> ' '1)
Jetzt ist fs aUes ^inder^el,
£7 wann der Bapst nicht hören .will, .
Sein numen corapetens das ist,
Verdolmetschune der Wider Christ:
Ja so mnfs er von seinem Wahn
Treten aufF unser rechten bahn,
Auch fast nicht viel dank darzu han.
• ^^v.^^M^i^.^.^fi'^'^^ 'iw.i ;.iM 1...
Ists BApsts Lehr edlich, hundert Jahr,,,..
Exercirt, worden ohn gefahr?
So kann m|in.?iiirawß y^^m^n.abun..
Von Gott sfiA.^drffviA*m4 lä^l^ruiH&.hiA
Ist demnach lauter ün^Barheit,. f i;
Tartarischer C9ii;8eiM. »199^4 <Neyd,h ...... r»
<■ • k 4'. ij ji j'
ikt <•
.Alles was Lm^iiSrjftobrabt wA- «H^i*«= j'ci ^'^
42»
«
■■ .Ohir^ctitian-t.» ' ') ' ■
Ihr tleffgelerterto^fiur ,";•■'■ '•''"'""' • "[
Ewr Syllogismus gar Taisch ist,
Sind doch die rWrftt WWi^ ifcfer' •''"' ""^
Vi«l aller , als 'Am^'^kek^lJehi;' /^^ '*""*"* '
Ist dramb ihr thim für Gott gerecht?" ♦ *^*"«'';
Trawn nein, befr'iälaWV'Vhruiir^ilh^i' tprecllt.^ ^
Auch ewer Grund' UK'Val lii&d'fichlecht.
Ins Luthers Lehr ▼erfoaee» ist,
Ejge&tlich "viras der Herre Christ,
So wohl seiner Apc^tel zal>L , . . • . % .. (\
Vha die lieben Propheten all.
In ihren SchrifTten habn gelehrt, i
Teufflisch dagegen wirds verhehrt,
Auffs '6k^ii$ wleifs,' als man sidht und Bort.
»
Ins Papstes Glauben wie man list«
Ein Artihul nur übrig ^t% , ....
Somit uns halt rechte Gleichjieit, . . .r. ,
Von Göttlicher Dreifaltigkeit,
Im andern ist nur allerbandt . , , .
Täckischer Falsch, Betrus und Schandt, . ■ t
AbeöttereT und Menschentanat. r
""). ,; .', • •. ,• p^'» , «ii i
Der Erste. Jesuit äd Sociu m. „..•
Je Zetter ungei^achv .d 1 ' '•'>].. ii ju .1 > ' /S'
Es steht bös unsre flfoffwinftnhl, ? /^« ii :.;;/
Simemal jetzt und jedermann
Veracht ^ Bap»fe»^Dectel).iifid Bann,' )- ;.' 1 ?f
In derwegen der bei^iiRalh,^ ( !•,(•.>.. ili
Troll sich, und kmff 'nttr xBilwe hat, ' ! ):i> «><'
Acnun est umb deip /^FfaffelifiSl»!!« * "'"
y
i i
CM
' Plu«OJadrJ«ii:itd^s:
In infemot vvill ichs «uch fioin, ,
Eweteen liebe. B^^dfif^.^, ^ , ,,; , , ,,,
So euch iet«^^^(^^V!B»f#WfeMW' wu!. I.nl?
JeMitar «u»^,,^lpr^ey^,, ^^.^ ^,^ - rf ,...„& ,.!
Ade, esT^lfibtj^ujjf^f^jjl^,, , ^... .^,^,., ,,.,.,,
I
/
i?er Jemieterische Vtaws Narr^ tocQ J^piliffL
* , .''-l •« Hl'l M •. ■ ' ' •"'.»'1* .'l,
inter natos mulierum, ,.. ..
Entspringt das Gescfameifs ,1m Bapstthumk
So Jesuitter werden genannt':
Und Unglück stiiTten in allem Land, ., .
In SchafFskleydern imd <&lei&nereyj , . ' \
Tüek - Welffi(^cli und a^^lTmrew/ "''*''*. 'V
Aunziefan m der Munjme^ey. , ,.
Ihr Herrn ich Geisse Doctor Claws, , „
Iiine Nonne mich {lecKte ^us, . ,
So bey vielen beschomen Pfaffen,
Ünde Jesuitter hat geschaffen.
Inmass^ «arin di^ fe^yÖ^en' Leut, ' *" ' *'
Tegliefa treil^en solche Arbeit -'^f -f^^^N
Auff dafs sie Yre^mug/m^h Zielt; ' ^' i'i''^' "
Ins Bapsteai (obiet, «nil'iav'Wal^hlaAil^ ..> »i.v
Erachtet man es seyrlkeSn i&^nd, '• 'ri'i- •' ' ^^''
So die Pfaffen bofote ntm JddievvY <'
Unzucht 7 EhbrucbiUnd^leli^v • * «•• '^ ■ '"
t ,1' ♦
m
Jährlich dem Qapftt Jiömpt ein hiervon
Treffliche grosse Pension,
AU Ablals{;«ft toi^Hilf «nraiiili' ^»^^ ^ >
In Summa , wer vom Bapst nur hat, . .
Ein Ahbjs Brieff, der übt ünthat,.
Schelmstüch, ]Bffi(&€%ahd\ Morä'uiid Untrew,
-^ ^ , JlQli'4-. -, UfiH-'l't llOr. JIM«'' •
Yerratherey und vicleriey *
Im rechten veiwmen ding. Solche wird.
Täglich von Papstlem practicirt,
Auch man no«h aruber mbilirt.
Ich bin ein Nam^^tfa dd«li'4C^ytQA«/",: " i* - '^
Es dem Bapst nicht gfläbeÜihAnj^iU^-'^ no:"! wi
Solches dem Miifiriiiän M^emmtkäifBkt^ar* 0
Umbs Geldesriwiikia;«n,.ev8|ait»^j^/j;^ ..: i':
Jedoch es ihm mbht geosso .Bi^ .'.'/>.' ::
Treget>* JVtnhstriil%tidcjus9 ?/'>orrfib': - ).' - r:
Aeherontisches B<fti«äs'«eiiii>niiit£BL « aoy
Ist also iiieraun meine Bitt, ...
Es woll em reder Jesuitt, ,
Ji''U '"''v "'-«'. ■' '"* ''^^^ !•».'''' /
Seinem Brauch nach, neifs wanden an,
(unnstück unterlahn,
Junse Weiber, und hübsche Dirn,
Trewlich auch (yvanil sie Gonfirirn, ..
Auff Venerisch stei ff absoly Im. ,.
V
Inmassen dann bishei^'^eMMfhlaey •'' ' '* • • * ''>H
Es iii6«ht€ß%»iy»^hl^^«miii^>V^rgi)bllw' t
Solchs würde JtfÜlidtiM T^Alf Ie^,:i'> U* ' 'I
Von nun aAblikr'ft8tb#4g!ieil>, ^"'^ ;•;■>•'<' v../ .' .»_^
Jetzt genug^«ril4 itelliu • BaKL %itd ^gdieiWiad^ •/
Thun kommMlIft^lii fitiri%Miid| '^^ ^ ^
48»
Uer holKi ist wie man' tliut sa^n . ,
f/'^ fjrij mri; '.rruT/ . Ij^ndyi^öui ^ ;ljihf:'p.lMi>8
Zu Adorff soll erscya gestorbn. , .
Ob er'^en Himmel. hat erworbn^
Das wird er nun .erfahren han ..,, , , - »r
Ich will ihn zwar .nicht richteji viuu ,
Steh aber doch in Sorgen jetz
Weil er gevi'im^ gar liebi« ünailtPfc/i nh r.Ul il»l
Religion geaHbt^tiitthltetobt^^iH^In SU^a*] . ('»h eS
Ob eiyig6Atih<>d«nK>.«Biyhh irbsiTttolfl moi) f. i i ><^
Seine Bufa gespamrJ^i-ianxsdiiiiieBdBs^JOo r * ;< >
Genedig' seyn veM^oeiest^iäiidtu la-l. ^- i'i>
Sehr sawer sehmecltt Leipwg'sch'Cdni^^ i . 'iT
Werkes von sotdlMifniasae.-:lisöhü ^'j^ilnAiiuy Mi->/
Die Mefs so er alta gehalten ,
Hat ihm sein Leib und-Lebi^ zurspalm ,.
Was wird nur seyn das gra^bte Qut. , . ,^
,». -, 'V» "tol.ii'V' '' ''w' ^ «»'^r.n, ii'iJjR'iU '.' '».'^0
Weil ers jetzt nicht gemessen thut . , ..
Hats Leipzig etw^a so y erschuld,
Drumb, heben Burger tragt Gedult,
Bekehret EucTi, Gott ist nicüt fern .
Thut wahre Buss, £)r hiliit auch gern:
Holcki hat nun gftfViÄlet:Ä^s.;i^,,^r na»,!. uj.e*^imii
Verderbt hfmi)i'%l^P^%A mm^9b[miä9ßk)H«iMt ^:i
Itzt ligt er,d^p|«tl^i| YsC^tiMif^ sf)^»- ' )^
Sein Anschlag bat ,^pt|t iU]0i>9rtv«4|fdliß r:< .wV
Wa?: l^llil^ v«j^ imii jn&m hp)»^ Anipl; • .. ; '«^
Und der zu jimyai^ grftubtebS«m«*ji« • . «^T
Seidn Posmentscj^nür«. 'JFwl*.j'iCi«oeÄViW«iii'''i '
P«^ er doch yor dem Ende seiii
' " üJicbl
433
Nicht liönn'n erlangen der Seelenspeis,
Sieh lieber Leser auf solche Weis
Pflegt Gott wenn er aufwachen thut
Zu straffen grossen Uebermuth,
Die Raubmansch äfft so er verübt
Und Leipzig alzusehr betrübt
Die ist ihm nu verboten wordn
Weil er uberschrittn seinen Ordn
Verfolgt arm Evangelisch Leut
Erworgt an der Leipziger Beut,
Die letzte Mefs hat er gebaut
Bleibt ihm nur seine Elendhaut*
Noch übrig von dem Raube sein. ~
Und kömbt nicht mehr nach Leipzig nein
Ach Gott stürz dein Feind all also
Dein Christenheit mach meisten fro '
Trost doch die arme Leipzisch Stadt
Erzeig ihr wieder deine Gnad
Das wündscht ihr jet2t in dem Elend
Der einst gewest da ein Student.
(Fliegendes BUU von i633.)
Der Päbstlichen Armee ^ unter des alten Corporalen
Generalen Graff von Tylli Commando Flngh und
Zagh,
Im Thon : Zeug Fahle Zeug
Sic Deus extremo sua servat tempora memhra
Hostis pesmndans funditus arma mali,
^cci ei Ensigeri dum milite Tillica castra v
E^oertit y sternit , dissipat atque necat.
Woi.vrt histor. Volkslieder. 28
434
La rs Igit Vr moLI Jo Pae. q VI DaMna JureniTM
Seit hostis proprium vertere in ihieritum.
Septima id est factum Septemhris Lucey celebreht
Semper Christocolum hone ännuä vota piL
Im Jahr und Tag
tILLIsChe Crafffc Der tag beglnr
Von SChVVEDn aVGH SaChsii bringt In rVln.
A. d. Groftlien. Bibl. zu Weimar. 4* XXY. 6.
Zeug Fahler zeug, Bälde wolln wir Tylle drescbeii
WoUn sie geben in Kraut zufressen , Zeug Fahler zeug.
Zeug Tylli zeug, von Magdeburg in's Hessen Land
Da speist der LandgrafF Stöfs zu hand. Z. T. Z.
Zeug Alter zeug, aus Hessen an ^ie Elbe wieder
Schwing dich auf mit dein Ge^eder. Z. A. Z.
Zeug Corporal zeug, nach Werben zur Königlichen
Armee
Und hohl die BüfF mehrmahl alfs zwe. Z. G. e.
Fleug Tylli fleug, Aus unter Sachsen nach Halle su.
Zum newen Krieg, kauffnewe Schuh, Fleuch Tylle fleuch:
Zeug Tylle zeug, aus Halle nimbs Sti'fft Merseburg ein
Du sollst Chursachsen willkommen scyn. Z. T. Z.
Zeug Tylle zeug, schleichend mache dich an Leipzig n«n
Thue dran wetzen dein alten Zahn. Z. T. 'z.
Zeug Alter zeug, gen Leipzig in die Bundes Stadt
HoU da für dich das letzte Badt. Z. A. z.
Zeug Alter zeug, mit sechs und dreifsig tausent Mann,
7?iun Schweden und Sachsen entgegen gähn. Z. A. s.
Fleuch Tille fleuch, das Confect ist vergifftet worden.
Du bist nu in der Hasen Orden. P. T. F.
' 435
Fleuch Tylle fleuch, du hast delno Crabaten *) verlohren
Den Schelmen ist recht der Barth geschoren. F. T. f.
Fleuch Tylle fleuch^ aH deiae 3tfVf^ «^yn dir abge
nommen
Das Gonfect ist dir übel behommen. F. T. fl
Fleug Tylle fleug, lafs dich su Halle und Alyensleben
An drejen Scfaössn verbinden eben. F. T. f.
Fleug Tjlle fleug, Erfft unnd Schönberg geschlagen sejnd
Holsteiner und viel Blutdürstig Feind , t^leuch. T. fl.
Fleug Tjlle fleug, der Pappenheim hat auch sein Theil
Bifs er seine Wunden wieder heil. F. T, f.
Fleiijg Tylle fleug, hundert und fünfT und vierzig Fahn-
lein
Hastu verfressen in den Quendel. Fl. T. fl.
Fleug Tjlle fleug, Alxinger erreicht nicht langen Saltz^
Er behommt da weder Brod noeh ^chmaUs« F. T. f.
Fleug Tylle fleug, in* fünf Tausend Fagase **) Wagen
Hahn wir gewacht in unsem Magen. F. T. f.
Fleuch Tylle fleuch, lafs nur Chur Sachsen unangetast
Kein Stifft er mehr dir nehipen lest. F. T. f.
Fleuch Tylle flifiuch der Leipzigischo Bund ist conflrmirt
Defension wohl observirt. F. T. f.
Leug Tylle leitig) Du hast .Chur Sachsen tewer gesi^woren
Aber nun ist dein Credit verlohren. L. T. 1.
Fleuch Tylle fleuch, mit deinen Jesuitenschwarm
In Welscbland nein dich da erwarm. F. T. f.
Fleuch Tylle fleuch, die Fürstle mit ihrem Dögle nun
Ein sauer Gesicht dir weisen thun. F. T. f.
Fleuch, fleuch bey zeit, sonst wird biUich dein mörd-
risch Hertz
Dir ausgerissen mit ewign Schmerz^ Fleuch fleuch bey zeit.
-.«.^ ENDE.
*) Croaten.
••) B«gag«w.
28
436
Schlacht hey Lteipzif;.,
(Fliegvnaet Blatt.)
- /
leh hab den Schweden mit Augen gesehn,
Er thut mir Wohlgefallen^
Geliebt mir in dem Harzen mein,
Vor andern Königen allen*
Er hat der schönen Reiter so viel,
Läfst sich nicht lang y^^^^t^^^^
Er hat der schönen Stück so viel,
Viel tausend Musketierer.
Das Franhenland ist ein schönes Land,
Es hat viel schöne Strafsen,^
Es hat so mancher braver Soldat,
Sein junges Leben gelassen.
Das Sachsenland ist ein einiges Land,
Es dienet Gott dem Herrn,
Und wenn wir kommen ins Bayerlaad,
Frey tapfer wollen wir uns wehren.
Der Oberst Baudife beym Schweden thut sein,
Und thut sich tapfer halten,
Ist unverzagt mit dem Pappenheim
Ein Schlacht, zwey, drey zu halten.
Der TiHy hat ein Garn gespannt.
Es wird ihm bald zerrejsscn,
Der Schwede ist bekannt im Land,
Wohl in dem Lande Meilsen. «
437
Mit ihren Kartbaunen und Stücken grofs,
So tapfer thun unter sie krachen.
Und geben dem Garn so manchen Stofs,
Dafs alle Fäden brachen.
Der Tilly ins Land su'Meissen sog,
Er freut sich sehr von Herzen,
Und wie er wieder weichen mufs,
Thät er sieb sehr enssetsen.
Nun weifs ich noch ein Gavallier
Der wird genannt der Holke,
Vom spanschen Wein und Malyasier
Da kriegte er die Holke.
Das <]onfekt wohl vergiftet war.
Ich thus mit Wahrheit sagen.
Der Schwed dem Tilly schorden Bart,
Und aus dem Land thut jagen.
Wie liefen die Krabaten davon,
Dasu die Welschen Brüder;
„Ade Leipzig behalt deine MahUeit, v'
„Zu dir komm ich nicht wieder.^^
Also hat dieses Lied ein End,
Das sey zu Ehren gesungen
Dem König in Schweden gar behend,
per Tillj ist ihm entsprungen.
438
Gu$tav .ddalphs Jod.
9
Nach Weckherlia.
t
Jifih könnt ich meine Stimm dem Donner gleich erheben,
Dafs sie, die weite Welt erschreckend, mög erhöben,
Wollt ich ersteigen bald, trostlos und ruhelos
Den allerhöchsten Berg, su alles Geists verwundern.
Mit überlauter ^cht aus meiner ^Brust auadwft^cm:
Gustay der Grofs ist todt, todt lAt Gustav der Grofse.
«
Ihn bat das wilde Meer der Schweden Schatz getragen.
Zu uns so still und glat, dem Meerzug nicht zu schaden,
Ihm war so lieb und werth des Königs Gegeniwart,
Der Wind enthielt sfch auch von alleni Sturm und Basen,
Erfreuend sich allein die Segel aufzublasen,
Begünstigend nach Wunsch des äelden-Ueberfahrt.
4
(
1
Das Wasser rauschte tief voniScbiffen wie rerborgen.
Als auf dem JUvalfMfbia hoch der ^eid voll Treu und
S»vgen
Betrachtet hin und her des deutschen Beichs Zwietracht,
Sah auf des Kieles Ödhaum drey'IkAtiü^e Syrenen«
Die reich mit Bernstein Haar *und Arm und 'Brust be-
-*'"■' schönen.
Und die ihr Lieb utid Leitl »hm also vorgebracht.
„Fahr fort> du edler Held , die siegst in Noth , wir
schwätzen ^
^,Pcr Frommen Aug wird Freund, das unsre Leiden
netzen,
439
„ich daf$ sie wie wir dir auch nach dem Todt getreu.
,)Deim du , nachdem dein Lauf wie> Herkules beendet,
„Sollst werden dieser Welt, die dein nicht werth, ent-
wendet,
„So hoch wird sein dein Werh , su machen Deutsch-
land frey.*
u
Hiemit die Morge^röth ihr Gold am Leib am Flügel
Entdehte Masten dort, ihn nahen Landes Hügel,
Sanft leget sich der Wind und bringt das Schiff ans
Land,
Aus welchem als der Held auf das Gcstad gesprungen,
Hat knieend er zum dank mit eifrig frommen Zungen
Erhoben sein Gebet, sein Herz Gesicht und Hand.
,}Oesegnet bist du Held, gesegnet wir Soldaten,
„Die dienend unter dir, theilhaftig deiner Thaten!^^
Sang bald der ganze Häuf mit einem Mund und Muth,
Kein Glück, kein, Voglück ye könnt wider dich yermögen
Und nichts kann dein Gemüth und Angesicht bewegen.
Umsonst ist wider dich des Feindes Gewalt, List, Muth.
Gleich wie der Ambofs sich nicht nirchtet vor den
Streichen,
Wie Meereswellen nie den kühnen Ffls erweichen,
Also Terändert dich kein' Ernst, Gefahr und Scherz,
Wie Flüsse sich ins Meer ohn Abnahm stets ergi essen,
Ins Meer ohn Zunahm stets die vollen Ströme fliefsen,
Also sich und der Welt ist gleich des HeldeA Herz.
Mit schlechtem Brod imd Trank gesättiget zu werd^n^
Alt Trinkglas seinen Helm, als Ruhbett hi^rte £rdo
440 .
Als Pfühl den nächsten Stein, ja auch wohl Schnee
und Eis,
Als Bad den wilden Flufs, ganz zahllos zu gebrauchen,
Sein Werk zu setzen fort in Hitze , Frost und» Regen,
Sich selber gleich und fromm, so war des Königs Weis.
• *
I
,,Es walt der liebe Gott, Gott wie uns wie vor Zeiten,
,,0 Jesu, Jesu hilf, hilf Jesu mir heut streiten
„Zu deines Namens Ehr, zu steuei*n Feindeis Macht!"
Also hat er sein Volk anführend mehr ergötzet,
Und mitten in die Feind stets siegreich selbst gesetzet,
Da er bald manche That und seinen Tag vollbracht
•Gleich wie ein Sturmwind dort, die Windsbraut hier
entstehet.
Und Hecken, Bäum und Thürm urplötzlich stralis
- umwehet
Ein tr^uiriges Gewölb, ganz finster schwarz und dicli,
Dem Trauerschleiei^ gleich mit Dunst und Bauch erfüllet,
Den /lag, dÄs Firmament, die Sonne selbst verhülltt,
y erblindet das Gesicht in eifern Augenblick.
Bald mancher Donnerschlag mit Stralilen ganz beladeUf
Durchstürmet das Gewölk und Land mit Brust und Scha-
den,
Bald feurig ist die Luft bald finster um und um,
Die Wolken brechen sieb, dann fallet ein Schlagrcgen,
Verhärtet ganz in Eis, das bald mit tausend Schlagen
Zerschmettert Frucht und Volk, und wer nicht »chrc'*
ist stumm.
Also und gräulicher, mit Krachen, Schallen, Knallen,
Sind bald die beiden He?r tinander angefallen,
441
Da war die Luft alsbald voll Feuer, Rauch und Dampf,
Der Grund erschüttert schon von Böllern und Karthau-
nen,
Darob die Thier und Leut erstumnien und erstaunen,
Als ob der Himmel selbst und Erde hier im Kampf.
«
Damals hat unser Held, indem es Feuer regnet,
Mit seinem theuren Blut, siegreich die Welt geseegaeflt,
Da denn das Firmament bald hrönet seine Stirn,
Damals ist unser Held, ich sprechs f'^ins su bewahren,
Als wahrer Herkules dem Himmel zu gefahren.
Da er den leuchtet klar , ein neues Nordgestirn.
Kaum kaum war das Gerücht , das niemals stumm , ge-
höret
DaGs Gustav Adolph schon der Götter Zahl vermehret;.
Vermehret sich auch des Heeres Grimm und Stärk und
Macht,
Mit gan/ gerechtem Zorn ihr Muth und Herz ist wach-
san.
Vor allen tröstet sich Bernhardt der Held aus Sachsen,
Dafs, der nicht sterblich mehr, ihr Schutzherr, sie he-
wacht«
*
Daher des Helden Stell gebührlich au vertreten,
Hat er . als heimlich sie den Stern schon angei»etet,
Begierig sie geführt auf den siegtrunkncn Feind,
Geschleifet auf deh Grund ohn alle Gnad und Dauern,
Des Feindes Eisenthürm , lebendig starke Mauern,
Da half kein Herrenstand, ^a galt kein Geld noch Freund.
Ein Regen dick von Bley, Stein, Erz und Feuerseh lofsen,
Mit schwarzem Dunst und Brunst wird wieder ausgegossen.
^ I
4
Mit sclie^lu;h herbem Tod^ , tri,ft auf des Feiades Heer,
Des Nordstern Einflufs liann der Feind nicht mehr ver-
."■■'*
meiden,
Er mufs , er mufs nun gleich des Lebens Schifibnich
leiden,
In seinem auf dem Feld noch rasend blutgem Meer.
Damals der bleiche Fe i^d, auf .den derNordsterASohieCwt.
Haft seine Tyi'dnney, den Blutdi^rst schwer gebüsset,
Mit seinem eignen Blut , das da bey Lütaen fliefst,
Darauf des Helden Qeer 9iit Aufgehobenen Uaiiden»
Frflecht yon'Qptt mit Lob» sein Werk auch, su, vpllendca,
Stark durch des Sternes Kraft, der HqU die Sieger
grilfst«
Ja sieg > und trostreich ists erhöret und gewähret
Befand es sich alsbald und immerdar uns lehret,
pafs lang in Eitelkeit zu leben ganz umsonst.
Denn unserm Lebenslauf ein kurzes Ziel gestecket,
^ur der, der drüber hin sein Lob durch That erstredtet
Der ist den Göttern gleich , der hat der Tugend Kunst
fVerbang Herzogen Albertj voti Friedland an Jungk-
fron Magdeburg zusambt der abschlägigen Antwort
und zugestellten Korbe,
RmolTir«t den i5 Svptembe? 1619.
Herzog von Friedland,
IV^agdeburg f^ler Dspmen Zierde
Prinzessin deiner Lande,
Wann wirst du dich mit der Gebühr
Erj^eben unser Hand
443
Durch Capitan und Qoloncll
Haben wir um dich geworben
Wirst du dich nicht resolviren schnell
Bist du wahrlich verdorben.
Jungfraw Magdeburg.
Wol hab' ich, hochgeborner Herr
Die Werbung langst verstanden
Und wundert mich noch eins so sehr
r • I
Dafs Ihr mit Liebesbanden
Einer schlechtjBn Hagd gefangen seyd
Da doch wie man berichtet
Stralsundt die Nymph. ihr )iabt gefr^yti
Euer Liel^- gnich nicht aniiphtet.
Friedland.
Dama , das rpacht die §f ji.öne dein
Die uns ;also verführet
Dafs wir dir höchst geneiget .%eyii
Deii^ Höflichheit gebühret
Stralsund war gar von grober Sitt
War schlecht qwälificii^^t
Wufst sich Ins Buhlen zu sclncken nit
Uns gar nicht respccctii'et.
Magdeb'Urg. ;
Hochwohlgebomer -wie märt ^agt
Seyd Dil' \f ohl recht von iPlaödern
Da Ihr nach vielen' Dainen fragt
Liebt eine nach der andern.
Fürwar die .Weifs mir nicht cefallt
Hier wirdt ihr nicht gewährpt
Euer "Vyicirbung ist ni^r um das Geld
^ie ra«iii dj^e£$ wohl erföhrev
444
. Friedland.
Umbs Gelt o schöne Yenusin
Wir ganz und gar nicht freyen
Das Römisch Reich thut uns vorhin
Ihre Schätz all herlejhen
Die Kaiserliche Majestät
Wegen unsre dapfern Thaten
Vor andern unfs erhoben hat
Mit Landt und Leuth berathen.
Magdeburg.
Hochwohledelster Cavallicr
Diefs thut gar nichts zur Sachen.
Hättet Ihr Stratsundt beredt darfur
Möcht Ihr Euch dapfer machen
Kein Heldenherz hierin besteht
Wenn durch Tyrannen Waffen •
Ein Keusche Dam zu Gnuide' geht
Durch Nothzwang wird bescfhlafTcn.
Friedland.
Dama , deine Ehr zu wider nicht
Wollen wir uuCib dir vermählen
Die Werbung so an dich geschieht
Wollen wir dir nicht verheelen,
Dein stolzer Leib eine Ursach ist
Und deine stolze Sinnen,
Macht uns ein Muth zu dieser Frist
Bifs wir dich mögen gewinnen» .
ÜVlfagdebtirg.
Cavallier habt Ifer gehöret nicht
Wie vor ein hundert Jahren
Das ganze Reich mich auch btstritt
yV^oUt mi«h fassen bey den Haaren.
445
Zu Garolo dem edeln Held,
Zwingen und zu ihm tragen,
Noch that ich ihm im freyen Feld
Den Tanz höflich abschlagen.
Friedland.
Dama, diefs ist unfa^wol bekannt
Dafs mehret iinser verlangen
Wann du nur geräthst in unser Hand
0
Können wir desto bafs prangen.
Wir sind hier auch an Kaisers Statt
Unser Hilf wir ihm verleihen
Weil er dich unfs versprochen hat
Se must du an den Reihen.
MagdebLurg.
Seyd nicht so hitzig vor der Stirn
Ihr Friedland hochgeboren
Ich müfst doch sejn ein schlechte Dim
Wann Ihr mich wollt bethören.
Difs Jahr uemb ich noch keinen Mann
Und sollt mir einer werden
Möcht ich doch kein Soldaten han,
Alfs lang ich leb auf Erden.
Friedland.
Wolan so sey dir abgesagt
Weil du unfs thu^t beschämen
All unser Gnad dir stolze Magd
Mit Gewalt wolln wir dich nehmen.
Können wir nicht mit Freundlichkeit
Die Liebe dein erwerben
Mufstu durch unser Dapferkeit
Dich in deim Blute färben.
j-
J
44^
Magdeburg.
CaTallier Ihr unhöflich sei dt;
WoUt Ihr mit Damen fcctiten,
Bin ich dazu gantz wohl berait
Will gebrauchen meine Rechten
Ncmbt darauf iiin zu ein Present
Lafst's Euch aber nicht verdriefseil
Pulver und Pley von meiner Hand
Gourtesiren zu geniefsen.
Friedland, ^
Bistu dam ein Amazo^in
Zur Kriegeslist erzogen
Seindt wir doch solches in unsem Sinn
Noch gänzlich nicht betrogen.
Ein solch Martialisch Mann
Wie man vcn.% rühmlich preiset
Bellonam mufs zum Weibe han
Gleich Mann zu Gleichen weiset
Magdeburg.
An meiner StarK hangt meine £bf,
Mein Burg der mufs mir bleiben
Ich hab der Favoriter mehr.
Die werden dich abtreiben
Friedland du schlechter Cavallier
Dein' Hoffnung mich zu gewinnen
Fasse ein Weil in difs Körblein bir
Dafs sie dir nicht zerrinnen.
Friedland
So seindt wir abermal Schabab
Und will unfs nicht gerathen
Das Unglück all zu Lohn dir hab
Die Bestia reucht den Braten.
447
Es mag drumb seyn , doch in der Still
Wir uns von hinnen machen
Bafs man davon erfahrt nicht viel
Man dörft unfs sonst aufslachen.
Magdeburg,
Adieu Friedland fahr immer hin
lern besser Courtesiren.
Es geht dir nicht nach deinem Sinn
Man thut dich Korbisiren.
6en HalberstÄdt auf die Gomifs
Thu dich zum Ofen setsen^
So bistu deins Quartiers gewifs
Hiermit, wolln wir unfs letzen.
im dem Mscpt. auf Grofsli. Bibl. t. W. Nro. 832.
j I
mä
Schweizerlieder aus Tschudis Chronik.
Ein Laed ,von dem Bund zwischen Bern und
Freybarg. »
1 2 4 3.
W^end wir nun hören Mere,
Als ich vernommen han,
Zwcn Ochsen grofs nit kleine,
Bin Matten Hand gemeine
Darinnen darf niemand gähn
Es sind viel Thier gewaltig,
Die drum um mannigfaltig
Stät gand und sehend zu:
Si dörffend In zu Leide,
Nit kommen in die Weide,
Es sig spat oder früe.
Ihr Gehürne das ist spitze,
Wol mer dann KläfFters wit,
-und weidend in dem Klee
Ah Visch in einem See,
Alles so umb sie lit.
,Wa8 sie mönt übersehen,
Fürwabr will ich das Jachen,
Das
449
Das mufft mm Hntet* InH 9111,
Vil menichs Tliiere ryche,
Tund sie schon nit dergliche, «
So ists doch worden Schin.
Das iigt Im in dem Sinne,
Und tut Im sere wee,
Dafs die cwen Ochsen ryche
So gar gewaltigliche,
Nun wattend in dem Klee;
Drumb gand sie dick se Bäte,
Allsit firüe und spate;
Und tragend uff sie Nyd,
Und rletend Inen beiden,.
Gar gerne an ein Scheiden:
Es ducht sie an der Zit.
Die Wölff und ouch die Föehse,
Meng Thier in disem Land,
Sprechend zu jedem alleine,
Gemeinschaft sig nit reine.
Und tund Ihnen das behant,
Land sie sich überwinden,
Und sich das sollt erfinden.
Es wurd Ihnen werden leid;
Es wurd sie bald gerüwen,
Sie sind Inen mit Truwen,
Das sig Inen vorgseit.
Es Sind zwen alte Pfarren,
Die freche Mute hand:
Niemand darff mit Inen stofsen,
Dieweil sie sind Eidgenossen,
Und sich nit scheiden land,
W o l » »• histor. Volkslieder. 29
450
Doch wurd 69 dann It^in . Wunder,
So Ir Einer gienge unter,
Man sprach zum andern fein:
Weer dich du bist alleine,
Din Macht ist worden kleine,
Nun merkend disen Sinn.
Gott geh den Ochsen beiden,
Ein stiffen stäten Sinn,
Und lasse sie nit hören, .
Dafs sie möchte zerstören,
Es war nit Ir Gewinn«
Noch ufs dem Joche tretten,
Dann wurdentl sie entwetten,~
So schlug es übel ufs,
Dafs ich sie beide warne,
Die Wölff sind in dem Game,
Die kämind dann harufs.
Nun will ich euch bedüten,
Wer die zween Ochsen sind,
Man mag es hören gerne;
Es ist Fryburg und Berne,
Als es sich wol befind.
Die kann niemand gcscheiden,
Von Pundt und Iren Eiden,
Und minder dann ein Ee,
Als noch Ir Briefe singend,
Wie sies zesammen bringend,
Das wüssend jemeer mer.
451
Ein Lied von den Guglern. 1376.
*.'
Berner - Wapen ist so scfinell,
Mit dryen gßirbten Strichen,
Die beid sind rot , der Mittel gäl,
Darinn stat unverblichen
Ein Bäi*, gar schwarz gemalen,
Wol rot sind Im die Klawen, '
Er ist schwertzer dann ein Kol,
Pryfs, Eer Er bejagen soll.
Bern ist in Burgunden ein Hdupt,
Freyen Stetten ein Krone, ' '
Mengklich sie billig lobt,
Wer Ton Inn hört denn Tone : '
Dann Bern ist der Helden ein Sal; •
Und ein Spiegel überal.
Der sich bildet one Fal,
iües Tütschland soll sich prysen,
Die Jungen, und die Grysen.
In weltschen Land ward angeleit,
Ein mächtige Reise wit und breit: '
Es ist ein Schand der Christenheit,
Dafs Inen niemand dorfft tun ze Leid,
Als sie mit Höres Krafften,
Allen Herrn grofs Forchte machten ;
Pabst noch Keiser dorfft sie bstan,
Weder Herrn noch Untertan.
Die Gugler, Englisch und Britaniicn,
Hin und har sie zesammen kamen,
Den Herrn und Stetten sie namen
29
462
Grofsm ächtig Hab und Gut,
Und sprachend in Irem Uebermuth:
Wir sdllind ziehen in der Magten Land,
Zu Elsafs sollend wir bliben,
Da sind wir sicher vor Mannen Und ^yoen,
Bafs sie uns nicht von dannen tryben,
Der Herr Graf Ingram von Guisen,
Wollt Stett und Burg nemmen inn^
Er wondt das land war alles sin
Sin Schwächer von Engelland halff Im
Mit Lib und Gut,
Herzog Yffo von Callis mit sim guldinen Hut«
Graf Salver von Brittan,
:1&nd meng Herr Lobesan,
Der von Vienna zu Im sprach:
Ich klag üch das mit Ungemach,
Helfend mir um das Mine
Uwer diener will ich sine.
Ich far mit üch gar gern.
Für die Statt zu Bern. ^
Von Oesterreich von Beierland,
Von Wirtemberg und Schwabenland
Herren und Stett vil,
Die schüchtend vast der Vienden Zil,
>
Sie lagend ennet dem Bhin,
Sicher als in einem Schirm.
Inen was zum Viei|den nit vast gach,
Sie kamend Inen nit ze nach,
Und liessend verderben Lüt und Land,
Das Rieh und Arm wol empfand.
Die Engeischen allgemeine,
Jifimend über den Howensteine
In dem Land sie lagend.
Der Bär begunt sie fragen:
453
WaruBib sie kämind in das Land?
Er berafft zu Im gar bald se Hand
Seine Ejdgnossen
Die luffend nie gar blose,
Zu Büren an den Sturm,
Von einem bösen Wurm,
r
Irt der Graf von Nido w tod ;
Herr Mouli nun weer dich, es tut dir Not.
Der gryse , wyse Bir gieng se Rat,
Beide früy und spat,
Pryfs und £er hab ich bejagt,
lein Hut gewagt, fry unverzagt,
An dem Gefecht zu Wangen, ,
Da ward mir vil der Gefangnen.
Do ich zu Loupen ecrlich facht.
Zerstört der grofscn Herren Macht,
Ich han viel Stett und Burg brochen,
An den Vienden mich dick gerochen
Mag ich 9 ich räch das Laster,
Der Gugeler noch vaster.
leh soll mein Leben daran keren.
Und Irn ein Theil zerstören. _
Der Bar begunt von Zorn wütten.
Sin Lüt nnd Land wol behüten
Mit Werfen und jnit Schiefsen,
Sie begunt das Spiel verdriefsen
Mit Mord-Axen und Haieparten,
Lag Br uff den Warten,
Sine Viend Er fand ku Infz,
Do gab er Inen den Tödes'^ Zinfs.
Die Seftuignen Gugläre
Seilend '3iü Bern die Mure
Dafs Inen in dryfsig Jam,
Kit wur€ kein Fwt so schwäre.
y^
454
Herzog YfFo von Gallis ham gen Frowenbrunne:^.
Der Bär sprach du bist nit so wyfs dafs du mil- mogst
entrünnen,
Ich \vill üch schlagen und trennen,
Erstechen und verbrennen.
Dafs in Engelland und Frankrich,
Die Wittwen schreyend alle glich:
Ach Jammer, und ach Wee!
Gen Bern soll niemand reifsen mec.
Viertzig tuseiid Gläfen ^
4
Mit Iren stächlin Hüben,
«I ♦ '1 • «
Hlagtend Fründ und Nefen
Der Bär kann hertlich kluben,
Wir band Im zc Letze slan,
Uff drey tusend gwapneter Mann,
Er ist kühn und unverdrossen,
Wir band sin entgulten und nit g9no8sen,
Drüm wir wichen müssen,
Mit Händen und mit Füssen.
Ein Lied von dem Strit ze Sempack 1386.
r • ' • < t >
Im tusend dryfaundert und .sechs un ^btzigs^en Jalir
Do hat doch Gott besunders sin Onad ton offen^b^r
He der der Eydgnossenschaft , ifl^.sag,. . .
Tat inen grofs Bistande uff S(» -(^ifillcn - Tag. ,
Es kam ein Bur gezogen gen Willisoyv in d\ß ^t^4^
Do kam ein Imb gflogen , in dLii^^en-ter. g^ni^t^t.h^lf^..-
He, ans Herzogen Waffen er ftog,i cI »U«J
Als do derselbig Herzog ,. npl. jfü? d^.Sydgno|»f|^,i5ag/
455
Dm dütet frömbde Gäste, so redt der gmeine Mann, .'
Do sah man wie die Vesti , dahinden kWüHsow branm
He, sie redtend ufs Uebermuth,
i>ie Schwitaser wend wir tödten, das junf; und alt«
Blut.
Sie zugend mit ricbem Schalle von Sursee u» der Statt,
Dieselben Herren alle, so der Herzog gesamlet hat.
He und kosts uns Lib und Leben,
Die Schwitzer wend zwingen ,. und Inen einen Herren
geben.
Sie fingend an «n ziehen, mit Ir böstliclien Watt.
Ikas Völklinfing an fliehen, gen Sempach in die Statt.
He, dafe uff den Ackern was, '
Den Herzog sah man ziehen, mit einem Heer war grofs*
Welch Frowen sie hcgrifTen, namend sie zu der Aand,-
Hand Inen abgeschnitten, wol ob dem Q:ü#tel Ir Gewand,
He, imd liefsens so scbinäcblich tton, • •
Do battends Gott vom Himmel, Er wolts nit ungrochen
Ion.
Ir niderländischen Herren , Ir ziend ins Oberland
Wend Ir üch da erneren, es ist üch noch unbekannt; '
He, Ir sollentz vor Bycht vergehen.
In Oberländischer "fimc, möcht üch wol- wee besche-
cheu»
. Wo sitzt dann nun der PfalTc, dem einer das bychten
mufs?
Ze Schwitz ist Er beschaffen, Er ^ibt eim harte Bufe^,
He die wird Er uch uch schier geben,
Mit scharfen Helebarten wird Er üch gen den Segen, '
Das wäre eine schwäre Busse,* Gnad Herr^ Herr I>omine,
So wir die tragen nuRfsten, es thät uns lemer wee;
H^, wem soltend wir es klagen? .
Wo wir ein solche Busse, von Schwitzern müstind
tragen.
456 .
An einem Montag früe , do man die Mader sali,
Jetc mayen in dem Towe , davon Inen wee beschah,
He, und do sie gcmayct hand,
Do bracht man In zMorgenbrode -vor Sempach uff das
Land,
Butachmann von Rtnach nam ein Ratt , reit xu Sempach
an ein Graben
Nun gänd harufs ein Morgenbrod, das wend dieMadef
faabei^;
He! wand sie sind an dem Mad,
Und kommend Ir nit balde, es möcht ücb werden Sdiad.
Do antwurt Im gar gschwinde, ein Burger us der Stadt
Wir wend sie schlon um d'Grinde, gar schier m brem
Mad,
He, In gen ein Morgenbrod,
Dafs Ritter und a«cb Grafen, am Mad wird Hegen todt.
Wenn kummt dasselbig Morgenbrodt, dafs Ir uns wel-
lind gen,
DEydgnosscn kament jetzt gar gnot , so sollends Ir wol
vemen^
He, sie werdkends ücb richten an^
Dafs üwer etwa menger den Löffel wird fallen lan.
Gar bald si do vemamend , von Sempach us der Borg,
Wie dafs d*£ydgeitossen kamend, do rit der vaa
Uasenburg^
He, er späht in der Ban,
Do «ah Er bi einandem, meng "klugen Eydgnoaaen staa.
Die Herren von Lujceme » streckten sich vestigUch^
An Manaheit gar em Kerne, keiner s«di nie hinter sieb,
He, jeder begert vomen dran.
Do das sab der von üasenburg, (wie bald Er geritten kaa.
Und thät sum Läger kercn , gar baJd er sum Heneg
sprach:
Ach gnädiger Fürst und Herre! bettind Ir büt Ir Gemack.
457
He allein lüF diesen Tag,
Das VöUdin bab ich bscfaowet, si sind gar unverzagt.
Do redt ein Herr von Ochsenstein, O Hasenburg, Hasen-
hertz!
Im antwurt der von Ha^enburg: deine Wort bringend
mir Schmertz;
He, ich sag dir hej der Trüwe mite,
Man soÜ Mrohl büt wohl sehen, wedrer der Zager werde
sin.
Sie bnnden nS Ir Helme, und tatends fürher tragen.
Von Schuhen huwents dSchnäbel, man hätt gefüUt ein
Wagen 5
He, der Adel wolt vomen dran,
Die andern gmeinen Knechte, müstend dahinden stan.
Zusammen sie da sprachend: das Volhlein ist gar klein,
Soltind uns die Puren schlachten, unser Lob das wurde
klein
He man sprach : Pum bans tan,
Die biderben Ejdgaossen rufffend Gott im Himmel an:
Ach reicher Christ vom Hhamel! durch dinen bittem
Tod,
HiUT hüt uns arm^i Stindem, uf^ dieser Angst und Nott
He, und tu uns bjestan.
Und unser Land und Liitte, in Schirm und Schützung
han.
Do sie Ihr Bitt vollbrachtend , Gott zu Lob und auch
zu £er,
Ikd Gottes Lyd<n gdachtend-, do saiidt Inen Gott der
Herr,
He das Hertz und Manne skralft.
Und dafs sie tapfer kertend, jctz gegen der Ritterschaft.
Luccm, Uri, Siohwitz, ünterwalden, mit mengem Bider^
mann
Zu Sempach vor dem Walde , da Inen der Low bekam,
4M
He^, ^er rucSi Stier was bereit,
Und höv!/ wilt mit mir fechten , das sig dir unVerseit
Der. Low sprach i|ff min£ide, du fügst mir eben recht,
Ich hab uif dieser Heide, mang stolzen Ritter und Knecht,
He ich will dir gen den Lpn,
Und dafs d^ mir einst, zu Loupen gar viel ze laid hastton;
Und an dem Morega^ten , f. erschlug mir mengen Mann,
Vo^ mir musts hüt erwarten, ob ichs gefugen han,
He, das sig dir zug^seit,
Do. sprach der Stier, zum Löwen : Din Tröwen wird dir
Leid.
Der Low fing an. ze russen, und schmucken sinen Wadel,
Do sprach der Stier ruch ufehen, wend wirs versuchen
aber.^
He, so stritt hie zu ber bals,
Dßfii diese grünie Heide von Blut mög werden nafs.
Sie fiengend an ze schiefscn, zu Inen in den Than,
Man greift mit langen Spiessen '^ die frommen £ydgnos-
. . sen an.
He, .der Schimpf det: was nit süfs,
Die Aest von hohen- Böumen , fielend für Ire Füfs.
Des Adels Hör was vestc, Jr Ordnung dik und -breit.
Das verdrofs die frommen Gäste,. ein Winkelrtet der seit
He, wend Irs gniesen Ion,
Min fromme Kind ui|d Frowen , so will ich ein Frevel
bstojpi«
Trüwen lieben Ey^gnossen , min Leben verlur ich mit,
Sie h^nd ir Ordnung gstossen , wir mogänds In bre-
chen nit.
He ich vyill ein Inbruch han, .
Des wellend ir min Geschleclite in ewig geniesaen lan:'
Hicmit so tett Er fassen, ein Arm voll Spicfs behend
Pen Sinen macht Er ein Gassen , sin Leben hat ein
End.
• ' * d
459
He, Er hat eins Löwen Mut,
Sin manligh dapfer Sterben , was den vier Waldstetten
Also begunndentK brechen , des Adels Ordnung bald,
-Mit Howen und mit Stechen, Gott siner Seelen walt
He, wo Ec das nit hett gton,.
So wurds d Eydgnpssen han kostet noch mengen Bi-
dermann.
Sie schlug^ifd ^nyer.drossen , sf^ac^hei^d einander trqsi^
lieh ap:
He, den Löwen es sehr rerdroCs. .
Der Stier tat viendlich Sparren^ dem Löwen gab ci. nn^
Stofs.
Der Low fing an .ze mawen, und treten hinter sich,
Der Stier startzt sine Brawe^, und gab Ln noch ein
..1 ; Stich,
Ue, dals £r blieb .uff dem Plan. . .
Ich sag dir.i-rijpb*?.!; Lqw, min Weid must, hie mir.lan. .
Der PfafF hat Inen gebychet.» die Bufs ouch jet/aia^
' ' geben,
Der Low iij^.^jti ^c^, wichen, die Flucht fugt Im gar eben
He, Er ila^h Jiin gen dem Berg» .... . , .: *
Der Stier ^pr4c^^;^u dcm'LöweÄ* I^jLi. bist keiner Eeren
wert.
Zjfc^ hin .^]j^^i;y5^e^ Löwe, ich bin }>y dir gewesen, t
D.^ jAast i|ii^ l\ert g9tröwet, und bin. vor dir gencscnj
He, ztich recht wjdcr heim,
2^u dii^en. Äcl^ö.i^c^vProwcn , din J^er jst vvorden klein. ,
Es stat dir lasterjiichen, wo mans nun von dir seit:
Dafs du mir bist entwichen > ufF dieser crünen Ueid.
He, CS stat .^ir übel an.
Du hast jn^r ||iie gelassen , ga^* mengen stolzen i\lan|i
D/ursu di^ Haien ist. klar e , han ich dir gewunnen an,^
Ouch fiinfzehfi, l^ugt - Panner , die hast du mir gelan,
460
He, das ist dirs je mer ein Schand,
^ch han dir angewünnen mit ritterlicher Hand.
Die Vesten von Lucemen, hand da Ir Bests getan,
Und han den frembden Herren zijir Rechten Adern glan,
He sie hands ze todt geschlagen,
Zu Küngsveld im Cfoster Ir ligend vil begraben.
Desglich die Vesten von Schwitze miir m^hgem Idugen
Mann,
Mit Mannheit und mit Witze , griffends den Löwen an,
He sie schlugend In uff den Tod,
Si^ schlugend In in Grinde, dafs £r innen Blut lag rot.
/ Darzu die Vesten von üri, mit Irem schwarzen Stier,
l Viel vester dann ein Mure, bestrittends das grimme
f Thier,
He, in Irem grimmen Zorn,
Schlugend sie durch die Helme, die Herren hochgeborn.
Und auch von UnderwaMen, die Vesten ufserkom.
Di^ Helden wunderbalde, in Irem ruchen Zorn,
He sie schlugend tapffer drinn,
Und hiessend die frömbden Herren mit Spiessen Gott
wilUcoihmen sin.
Also vertrieb der Stier den Löwen ufs dem Korn,
SinTröwen und Prangnieren, was gar und^gäntz verlorn;
He , es statt Im übel an.
Ja dasz Low dem Stiere, sin Weid mit 6rWaIt müfst lau.
Herzog Lüpoh von Oestcrrich , was gar ein freudig
Mann,
Heins guten Raths belud Er sich , wolt mit den Pinreii
schldn,
He gar förstlich tat £rs wagen,
Do Er an d*Puren käme, hands In ze tod geschlagen,
Die llt'ürsten und ouch Herren, die littend grofse Not,
Sie tatind sich männlich weeren, 'd*Furen band si gschU-
gen xtodt,
461
B0y das ist null uttvertchwigtii,
Diuin ob 600 Hflbne , sind uff der Wallsun blibea.
Ein Herre ^as entrannen, der was ein Herr von Gree
Es kam zur selben Stunden gen Sempach an den See,
He, Er "kam 9a Hanfs von Rot,
Hun tus durch Gott und Gelte, fiir unse us aller Not.
Vatt gern sprach Hanfs von Rote, des Lons wiis Er gar
- fro,
Dafs Er in verdienen sollte, fürts übern See also«
He, und do Er gen Notwyl kam,
Do winkt der Heifr dem Rneolite, Er sollt dmt Schiff*
mann erstochen han.
Bas wollt der Kneeht v^ollbringen am Schiffmann an der
Statt,
Hanis Ra$ mei^ts an den Dingen, das SchtfAi Er bhend
umbtrat :
He, Er vrarf Sie beid in See,
Run trinken lieben Herren, Ir* erstechend kein Schiff-
mann mee.
Hanfs Rot that sich balt kehren, seit wie es gängig was,
Zu sinen Üben Herren , nun merkents dester bafs :
He, zween Fisch ich hüt gfangen han,
Ich bütt üch um die Schuppen, die Fisch will ich üch
lan.
Si schiclitend mit Im dare, man zqg sie ufs dem See, ]
Die Bulgen namends wäre, und anders noch viel mee.
He, sie gabend Im halben Teil,
Des lobt Er Gott im Himmel 9 und meint Er war wol-
feil,
In Wätschgem warend zwo Schalen, die warend von
Silber gut,
I>ie wurdent Hansen Roten , des ward Er wol ze Mut,
He, hat si nit verton,
ZLueem bi sinen Herren , sind «ie behalten schon.
V.;
Do kam ein Bott gar endlich, gen (^s!li*iTich xe Hand,
Ach Edle Fröw v^ Oesterrich ! üvrer Hei*r Hgt üff dem
• • • Land-* • •' •
He^ «tt Sempach' im Blt!rte rot,'
Ist Er mit Fürsten und Hen*en , von * Pttren gsfchlagen
Ach richer Christ vom himmel, * was' hör ich grosser
• Not:
Ist nun mein Edlör Heri'e also geschlagen ztodt
He, wo soll ich mich hin han,
Het Er mit Edlen gestritten, man hatt Iif gfangen gnon.
Nun ylend wunderbalde, mit Rofs und ouch mit Wagen,
Gen Sempach für den Walde, da sollt Ir Iti uffladen,
He fürend In inns Closter inn,
Hinab gen Küiiigs - Velden , da soll sin Begl-Sbnufs sin.
In imd umb und- uff dem Sin, sig Herzog Lupoid er-
sehlagen
Das tlind die Herren eiinet Rh in, von äen EydgnoSsen
sagen.
He ich setz ein anders dran,
War er daheim bliben , Im hetl niemand Leids gctlian;
Mit Im so tett Er füren uff Wägen etUch Fafs,
Mit helfsling Strich und Schnüren, danu er der Meinung
^yas
He ^ mocht er gesiget han.
So wolt er die Eydgnossen, allsammen erhenhen lan,
Hett er hein Unfug triben und nit- solch Üebermut,
So Warend die Edlen gbliben, 'jetlieher'bi sinem Gut:
Jle, sie tribends aber zvil.
Das ist Inen drus wachsen ein soficft 'handvest Spiel.
Die Frow von Mümpelgarten , xuid die von Ochsenstcin.
Sie müstend lang Zit warten, ob Ir Mann hämind heim;
He, si sind ze todt erschlagen,
Man hörts in Iren Landen gar jjftimerliehen Klagen-
463
Die Barger von SchafFhusen , und die von Wintertbur,
Sie kund gar seere grusen, der Scfaimpf der dunkt si sur.
He, Diesenhofen und Frowenveld,
Die band dabinden glassen, meng Mann uiF ifitem Veld.
Do rett sich ein Bürgermeister von Fryburg us der Stadt,
Wir band ein Reifs geleistet , die uns gern wen bat.
He wir müssend grofs Sebmacbe tragen,
Dafs wir uif freyer Heide von Scbwitzem sind gescblagen.
Die Herren ab dem Rh ine , und ab dem Bodensee
Hettinds scmeyen lassen sine , so war Inn nit geschehen
wee.
le wem wend A das nun klagen,
Man sach dieselben Mader gar wenig Futer laden,
Defsglicbe» «lie von Gostants , die warend bofflicb dran,
Hand mit dem Stier 'gefochten , die Flucht band sie
genon ;
He, Ir Panner dabinden glan,
Za Schwrtz bangts in der Kifchen , da sichts meng Bi-
dermann.
Von LentKburg an dem Tantze, da wor<Aid auch die
von Baden,
Ku brüni mitlremScbwantze hat Im vilztodt erschlagen^
He! das tut den Herren we,
Si glust kein solchen Pfaffen, ze bychten ni.emerme.
Und ancli der lange Friefsbard , mit sinem langen BaiPt,
Desglich der Schenk von Bremgarten , die blibend uft'
der Fart;
He, sie sind zetodt erschlagen,
Ze Sem^acb vor dem Walde ^ do ligend si begraben.
Und nämlich die von Zofingen warend auch an der l^ot,
Sie band gar redlich gfochten,, Ir Vendrich ward gschla-
• gen tod. • •
He, Ir Panner das was klein,
£ijter l^is ins-Mul geschoben, so kam Es wider hetni.
464
Desgleichen die yon Rinach, die hand ein Mord getribea,
Wie »ie dadselbig hand vollbracht 9 das ist noch unrer-
achwigen.
He, ouch warend si meineid,
Und ee der Schimpff ein finde nam , do hat mans Inea
gseit.
Ku brüne sprach zum Stiere:, Ach solt ich dir nit klage%
Mich woit uff diser Reviere ein Herr gemnlken habco.
He, ich hab Im den Rubel umgeschlagen.
Ich gab Im eins zum Ore, dafs In mufst vef^graben.
Halb Sttter unvergessen , also ist Ers genannt,
zLucem ist Er gsessen und allda wol erkannt,
He , Er was ein frölich Mann,
Difs Lied hat Er gedichtet, als Er ab der Schlacht istlum.
Bin alt Laed von der Schlacht ze Näfels in Glarm
1388.
Im tusend und dryhundert und acht und achtzigsten Jahr,
Do stundent Glamer bsunder, in grofser Not und Gfsr.
Zu Wesen in der Statte, dafs si wontend Fründ ze han,
Do wurdent si verraten, ermürdt mang Bidermami.
Zun Wesnern tatends heren, sie ze retten in der Not,
Si triiwtend Irm Eid und Eeren, do gabends sis ia
den Tod.
Zu Windeck uff der Vesti, da ward das Mordt angleit,
Mit Wüssen dero von Wesen, sie wurdend all Meineid,
Bald nach der alten V^fsnacht , an einem Samstag «9^
Do es ward um Mittenächt, do gschach die Mordlich Tst
Sie erstachens Nachts an Betten, über Ir Glüpt, Eer
und Eidt)
Sie^wüssend sich nit ze retten, Inen was nie abg^seit
Sie
I
\
9 465
Sie hauend nit Genügen, an der kläglichen Gstalt,
Sie woltend Glamer bkriegen, er(öden jung und alt.
In der Oster - Wuchen , an einem Donstag fni,
Iit Oesterricfa uifbrochen , der Glameru Letsi zu,
)Iit funffsebn tusend Mannen, »ugend si starck dahar,
An die Glarner Lef« si kamen , irn was ein grosse Schar.
Si yvoltend allda rächen , den Schaden vor Sempacfa.
Die Glarner all erstechen , Inen was Not und gach,
Der Glarner an der Letzi, was nit dryhundert Mann,
Die woltend zsammen setzen, den Vienden vorbehan*
Grofs was der Herren Höre, klein was der Glarneru Macht,
Die Letz was lang und verre, hat Inen Schaden 1) rächt.
Die Herren tatend tröuwen, ir Uebermut was grofs
Glamer lagend wit zerströwet, bracht Inen ein grolsen
Stofs.
Die Letzi ward gebrochen, dViend kamend in das Land^
Meng fromm Mann ward erstochen, das tat den Glar-
nern and,
Die Glamer warentjL trennet, und lagend wit zerströwt.
Si mochtind nit kon zsammen, des wurdent dHerren
gfröwt.
Do rufft der Heri'en Houptmann, nun griffend weid-
lich an,
Die Lüt band wir behouptet, nit einer jnag uns entgan.
Zu rouben und zu nemmen, warend si schnell bereit,
Si fiengend an ze brennen, bracht den Glamern Hertzen'
leid.
Malis von Büelen veste, der Glamern Houptmann sprach«
Wir hand zvil frerabder Gäste , bringt uns hüt Unge.
mach
Die Herren begundend brangen, si sahend der Glar«
ner Not,
IMun nemend kein gefangen, und schlagends alle ze tod.
Po rafft der Glarner Houptmann, Gott unsern Herren «^i^^
W 0 b f f s liiitor. VollitlU4*'« gQ
466 .
\ Herr Jesu hilff uns dSach bboupten, und tu uns batbystan.
Und oucli dein Mutter reine, Maria die künsche Magd»
So uns die hclffend alleine, so sind wir unverzagt.
I
Sant Fridli tu dich erzeigen , du trüwer. Lantzemann,
Ist nun das Land* din eigen , so liilffs uns liilt beliaii.
Nun tund üch wider zsammen, Tr frommen Glamer gut,
Wol in Sant Fridlis Namen , der liab uns in siner Hut.
Die Glarner trungend zsammen, mit grosser übel Zit,
Und ee si zsammen kamen, do erlittend sie mengen Strit.
In das gande si wicliend, und rucktend der Routi zu,
Öle Herren Inen nachstrichend, und liessend In keinBuw.
Der Glaraer Hilff was kleine , si stalltend sich dapffer
• zweer,
Mit handvÖlligon Steinen, ertödtend si mengen Herr.
Si bgundent in si werffen, und sclilugend Irn vi! ze tod,
Im Schaden tätinds rächen , Gott stärckts in Irer Not,
Si wurffends uff Beckelhuben , dafs es im Berg erhall,
Man üeng Inen an recht tuben, den Herren vergieng Ir
Schall. ^
Die Herren begund man feilen, si batend Glamer um
Ir Leben,
Nim losend lieben Gsellen, Silber und Gold wend wir
euch geben.
Silber, Gold und Gelde^ vil grösser dann ein Hufs,
Mag euch jetz nit gehelffen, üwer Leben das ist ufs.
Ir Herren hochgeboren, band ijns ton Schmach und
Schand,
Ir hattend nüt verloren, wol in Sant Fridlis Land.
Die Herren begundent wychen, wider hinter sich durch
die Letz,
Es tat Inen übel glychen, Ir Spil das was vernetzt.
Und wie die Glarner fechtend, do kam In'n me Bystaad,
Yon Schwitz dryfsig guter (unechten , das tat erst Ae^
Herren and,
I
467
Sie iengend an ze fliehen, durch die Lint wol tiber eriet,
' 3Ian feätinisn scbnellnachasiehen, den Herren es iibelgriet.
Zu Wesen an der Brücken , Inen grols Schad geschah.
Da sind vi] Herren ertninchen, die Rnick mit Inen brach,
Onch tat man Ir vil ertranclf en , in der Limat und in
dem See,
Daran tun die Herren dencfcen , gen Glarus glusts nü.
men me,
Üf der Walstatt sind erschlagen , oh tritt halb tnaend
Mann,
Die hat man all vergraben, in dWyden uff wytcm Plan.
Und die da sind ertruncken, die weifst man nit überal.
Es hegund Lüt beduncken ) Iro wäri ein grosse Zal.
Die Glamer band gewunnen , einlilf Houpt Panner seit,
Ouch ist gen Schwitz da kommen, die Panner von Fro-
wonfeld, .
Ottch sind den Glarnern hüben, adit^ehcn hundert Har-
niseht gut.
Die Viend hailds vertrib^n , gedämt Ir Übermut.
Von Wesen sind erstochen, der Verrätern ein IVIiche)teil
Das Mord band Glamer grochen, Gott gab Inen Glück
und Heil,
Die frommen Lüt von Schwitze , band 4^ oueh Ir bests
geton,
Si sind zu rechter Zite, den Glarnern zUillf kou.
Des wends Inen nit vergessen ,- ze gutem in ewig Zit,
Zun Schwitzern wend si setzen, Ir Lib, Gut, Land und
Lüi,
Gotts Hilif, und grossen Gnaden, danpktend. die Glamer
vast.
Dafs Er si hat entladen , der Vienden überlast.
Sin würdige Mutter Marien, die künsche Fürbitterin,
^ant Fridlin und Sant Hilarien , sind der Glarnern Pfo^
iielffer ^si^,
30 *
y
468
Irer Fürbitt hand si gnossen, uud si'band mögen bstan,
Gott well 'si niemei^ Terlas&en, Sant Pridli der welig
Mann.
Lied eines Ergötaers 1415«
In meinem Sina es übel hillt,
Wo jemand die von Ergöw schilt.
Des Adels Prifs, des Adels Port,
Hie und. dort an mengem Ort.
Ifs das Ergöw lang gewesen,
'' Gestorben offt, und oucb genesen.
Gefangen und ouch worden wimd.
Das was den alten Herren wol kund.
^ Obs nun ein anders worden ist,
Das hat xM ^"tän Ir arger List,
Künig Sigimind uted ouch sin Rat, -
Und von' Freiburg Graf Cumräd;
•Die wüssend Wol wie der Adler,
Für Zovingen ^og und der Bär.
' Wer mocht sicti solcher Macht erweeren,
Fürsten, Grafen, Fryen und Herren,
Haltend Herzogen Fridrich abgseit.
Das was im Ergöw mengblich Leid.
Aller HülfF ^tnnd das Ergöw blofs.
Der Ueberlast was Inen s'grofs;
Wer aber das nit glauben will.
Der frage Wartberg und Hallwill.
Zu Arow schofs man durch die Mur,
Des Bären Gsiobt was al«o sur
Daf» niemand kam %e HilK noch s Troi^
Pen andre» niemim rat^n 4orit.
469
Dafs die vou Brugk vemamead Mar,
D^j* Widerkeil was Inen z'schwär;
Von Büchsen, Steinen und ouch von Für,
Was halffs, dafs sich jemand bott harfUr.
Menger hett gern mannlicli tan
Hett Er nur Hilff und Rat gehan.
Der Adler wolt ouch nit emberen
Er mufst Zürich und Lucem,
Und ander Ir Eydgnossen,
Ouch viendlich Ir Panier ufsstoften.
Die sach ich wol se Mellingen,
In Schiffen und sunst zu Hertingen:
Die Sutt hat weder Hilff noch Zug,
Noch Rat, Gott weifs, dafs ich nit lüg^
Inen mocht nit werden ein Honptmann,
Der sich Ir Statt wolt nemmen an*
Was Solls dafs menger macht sin Pracht?
Der von Winsperg sach ouch sin Macht.
Damach zoch man für Bremgarten,
Die liefs man sechs Wuchen warten,
Ob jemand si entschütten weit,
Als man in so vil Zites sölt.
Darzwüschend band si nit gespart,
Ire Botten rittend menge Fart.
Dafs man Inen ze Hilffe häm,
Ich glaub nit dafs man je vemäm,
Dafs in dem vorgenanten Zit,
Jemand käme Lützel oder viL
Man was mit Macht überladen.
Das bczüg ich an die von Baden. '
Ein Huf lag hier der ander dort, ,
Man rufft das Ergöw an mengem Ort.
Zennet Baden lag ein Teil,
Dieselben tragend Hut feil.
470
Man wolts nit von Incn kouifen,
Mengklich liefs den Pfauwen roulFen.
Man hett wol fonden Strafe und Ste^,
Durch Wintertbur gieng offiier Weg.
Dafs man gen &iden kommen war,
Man fand aber jetz kein Bader ^
Wiewol es was im Meyen - Äit,
Da man sunst gern ze Baden lüt.
Und man Abendz wäscht die Fufs,
Ze Nacht scblafift man darauif gar süla.
Was Solls, dafs man nun erst Inen tröwt,
Und da si also tagend serströwty
Do hat man Inen nit getan,
Das soll man nun mit Fr i den lan,
UiF der nidren Burg was Jacob,
Ein ander Burg lag daro)^.
Daselbs was Mansperg Landt-Vogt inae
Ein anders dicht ich in. mim Sinne,
Die von Ergöw dudit verdroasen,
Wann si mit Papier wärind erschotten,
Hin und her schrieb man Briefen vil,
Wer umb Brief Stett uffgeben will,
Der ist sicher von Büchsen - Stein,
Im Ergöw ist kein Statt so klein,
Sie ist vorhin worden besessen;
Lentzburg die hett ich schier vergessen,
Ich mein die Vesti si ist g^r klein,
Ir Trüw was gantz , Ir Hertz was rein.
Sursee du bist im Land hoch,
Do man dir nit ze Hilife zoch,
Ee da/s man die \Vas8er beschlufs,
Do was din Weren gar umsufs.
Was sols , dafs menger jel» trowt vaat.
Der sich do verbarg vorm Ubedast.
471
Das Ergöw düy gcHger hat,
Man sprach mit Gwalt. zu Im Schachmatt.
Wann jederman sich selbs beliaunt,
So bestund Ergöw wol one Schand.
Ich hriegte gern mit dem Adel,
Warumb si den Pfawen - Wadel,
Selbst band so hert gehulffen rupfen^
Doch seit man von dem Grafen von Lupfen:
Do Er des Adlers Zorn vernam,
Dafs Er zu Hcrtzog Fridrich Iiä'm,
Und weit Im dienen als man spricht.
Wie ^afs Er ward, das weifs ich nicht.
Grofs Volk sitzet an dem Rh in.
Und im Elsafs bi dem Win.
Schwartzwald Brifsgöw und Sungöw,
Man wünscht nach üch im Ergöw;
Er harnend nit, das tut mir Zorn,
Und band ouch Ensishcim verloin.
Man weils wol wer Veldhilch besafs,
Und wer vor Dicssenhofen was.
SchafFhusen ist rieh, mächtig und vest,
Si bestond gar wol on frömbde Öäst.
Stein ligt bi Zell am tJndersee,
Stochach nit verr von Wolsee,
Villigen ligt bi Furstenberg,
Ich loben den von Clingenberg;
Friburg dti haltest dich gar vast,
Graf Cunrad ist din frömbder Gast.
In Uchtland ouch ein Friburg Kit,
Als man gen Jeriff ze Märchtc ryt,
Si band gut Büchsen und vil Schützen,
Die im Ergöw tadends do nit nützen;
Die von Bern band Burgern vil,
Untersee wen ich loben will.
472
Wer Ergöw gern bekennen well,
Der tüy io wol und sig min Gsell,
Und schelte nit des Landes min,
So will ich Im sagen, wer si sin.
Ergöw sach man in Oesterrich,
Und zu Behem in dem Künigrich.
Dp Habspurg schlug Künig Ottaker,
Zu Wien weifst man wol die Mar:
Der Römisch Künig Adolpf von Nassow,
Gesach die von Spir die von Ergow,
Do Herteog Albrecht Im oblag,
Habspurg im Ergow tat den Schlage
Das ward dem Hertzog Albrecht zlon
Dafs sin Houpt trug die Römisch Krön.
Kfinig Albrecht regiert zehen: Jar,
Das ich hie sag das ist ouch war.
In erschlug sins Bruders Kind,
Hertzog Hans ein Jünglinge
Des war Hertzog Hanfs Herr beliben,
Künig Albrechts Kind wurdend vertrib^.
U^d des Landes worden Gest,
Wenn Ergöw nlt wer gsin so vest..
Des Ergöws Stett all zusammen furend,
Uff Burg ze Baden unde schwurend,
Des Künigs Sun Hertzog Lüpolt,
Er was noch jung und dem Land hold.
Er sprach lieben Stett nun sind fromm,
So sond Ir vor Im wol beschliessen,
Des sollend Ir ewiglich geniessen ;
Wann all min Hoffnung zu üoh $tat,
* Ir siifd min Vetter und min Rat.
Wir habend geton grofs Ungemach
Von Wart, von Balm von Eschibacb, .
Min Vatter band si mir erschlagen,
^ I
473
D«B tun ich üch.von Heftsen kUgen:
Si hand vil Frund Grafen, und F^en, , ,
Um Hülff will ich üch anschrjren.
Die Stett sprechend ufs einem Mund;
Hochgebomer Fürst üch ist kund^
Wer üch difs grofs Mord hat gej^n,
Des wellend wir nit abelan.
Das Mort mufs werden hart gerochen.
Des wurdent darnach vil Burger. serbrochen*
Wie es förbafs sig ergangen«,
Das weifst man wol ze Arwangen,
Hieby mag man gar wohl verstau,
Das Ergöw allweg hat frommlich getan.
Der Herrschaft vorhar in aller Zit,
In Stürmen 9 Reissen und in Strit,
Und sind allweg erlich bestanden,
Gott bhüt si noch allztt vor Schanden,
Si bond gehebt grofs Ungemach,
Am Morgan, Nevels und Sempacli.
Was Solls dafs ich grofs dienst eraeU:
Alt Schlachten und Reisen gen Appotiseli,
Am Stofs^gen Sant Gallen ouch davsu.
Das Ergow was willig spat und fru.
Das wissend noch wol Wittw«n und Weyson,
Sturen, schätzen, geben und reiten.
Ist alles uff das Ergöw gfallen,
Noch hört ich nie kein Widerhallen.
Dafs sich das Ergöw drum, hat get<ochen, '
Si hettind nie mer Frid gebrochen.
Rettend si Hilffund Trost gefaept,
Si hettind bifs in Tod gestrept,
Man hctt si« funden uff der Ban,
Als si vormals me hand tan.
£e si Iren Herren hettind verlon.
k ..
»
I
474 '
Ee wer Ir Beins nit liöii davon,
Menger uffs ^rgöw Ungjlimpff sagt,
Der selbs den Pfawcn rupift und ja^t
Derselben Menger nam ein Ku
Und welti dafs sin Herr darsstt.
Verlur das üt>r>g das Er hat,
O Edler Fürst, volg nit dero Bat.
Hiemit hat dise'Bed ein End,
Gott uns fSrbafs als Übel Tvend.
£in Sckmachlied der Öesterriiatier foiäer die Eyd-
genossen 1443*
Qm disem Nuwen Jare,
Han ich ein gut <vediB§,
Wie daft ein Hüng .berfire,
Der etwm ise Lande bringt,
Damit er das Unrecht wer,
Daüi dadurch globet werde,
Ja alles Himmelsch Heer.
Als mit de» .scbndd^ii $ckwit«eren»
Davon ich Uch singen, wfill,
Si trügend fwierlei CriitKeren,
Ze Zürich an der Sil,
Hinden Wifs und vomen Bot>
Das bracht die frommen Z^ürcher
In semlich gcosae Noth.
475
Das utend die Eydgiiosseii
Von Schwits und von Lucem,
Und ander hr Genossen,
Bi Inen stand die von Bern,
Hassend ouch den PfawentehwttiU, "
Sie band dem Küng drj Eyd getebwdrn
Deren ist nit einer gantz.
Das Mord das ist besch^ehen,
Und wends nit han geton,
Meng Bidermann hats gesecfaen,
Es ist für den Hünig kt>n,
Dem stats ze rSchen zu,
Dafs andern frommen Lüten,
Vom Schwitzem werde Ruw.
Defs helff Im Gott TMn Himmel,
Mit siner Engelsebaar,
Und alle sine Heiligen,
Dafs £rs vertribe gar,
Und sie vom Grund ufsrüt
Das Evdrwh Isöll nil^>b«gen,
Sölchi schantUchi Lüt.
Der diesen Fund «um ^mt ^rdaitht^
Der ist Ir Hüng von Schwits«
Es war der Christenheit eiu Sohm«ch,
Wo dies Mord ung<!ro.chen «rlitz.
AU Christen söitend tun damuo»
Dafs sie mit Christen Ltten Scbmer,
Schirwend Ire Sebuo.
• .'.
. 476
Das ist ein Ketserliche That,
Und wend sie haben £er,
All Wyfslieit darzu tüy und raf,
Dafs man semlipb^ weer,
Sie hand puclf yil Bösers getan,
Und werind si« gut Christen Lüt,
Sie hettinds durch. Gott gel^n.
Sie hand auch zGrund zerrüttet.
Viel Küchen der Christenheit,.
Und hand d^i ufsgeschüttet,
Den der für uns leid,
Ist der Christenheit ein Schand,
Das Wirdig Sacramente,
Hands mit den Küchen verbrannt.
v^
Darumb ist wol geialen.
Mit allem £rnst und Krafö,
Dem Pabst und allen. Prelaten, .
Ouch ganteer Priestei^chaftv
D^fs man' solch Uebel vrend,
Anders Christlicher Glonb und Gehoraam
Hett schier ein End. ....
Darumb sond sie ufsschriben.
In alle Christebbeit,
Dafs mäB sie vertrybe,
Und man nit l^enger beit.
Und man Ir dhein lafs leben,
Der Pabst und all Prelaten^
Sond Aplafs darumb geben.
,477
I
Man soll gar emstlicb büten,
Eim jeden Ghristemann)
Und soll si überlüten,
Der Küng solls facben an,
Im soll billich wesen leid,
Dafs dScbwiuer von Im sagend,
Er sig falscb und Meineyd.
0 Kimig von Oesterrichc,
Ibr Sonds nit bin lan gan,
Si band vor me defsglichen,
Semlicbs gar oft getan,
Ir sonds den Cbur- Fürsten klagen,
Die Ucb des Heiligen Römiscben Ricbs
Krone biessend tragen.-
Ir sond alle die ankeren, • r« .
Die da bältend Cbristlicb Recht,
Es sigind Miilng oder Herren, ,
Ritter und ouiob Knecht,
Und griffends an gar bb^nd,
So wird die gmeine-Krye, <
Hie Oesterrich on End.
• •\
.«1
478
Oestofritiur Schmachlied wiäer die Eydgptomn
1444. .
Die Schwitzer sind uszogen^
Gen Zürich in die Er«,
Den Lon den sie verdient hand,
Den will man In gen gem.
Sie hand geschnitten Haber und 'Korti,
Viel mengen Bidbi^mann,
Sie lagend 10 Wuchen vor der Statt;
Mit Schanden zugends darvan. -
Sie hand gestürmet an die Statt,-
Defs hand si nit genossen,
Wir hand der ruol'sigen Puren vil,
Erschlagen und erschossen.
Nun tröste Gott der unsern StJel,
Für d' Schwitzer soll niemand bitten,
AVclt Gott si schwebtind in der Hell,
Und hettind ouch den Ritten.
,Sie zugend gen Basel fiir die Statt,
Mit Fröuden und grossem Schallen,
Der Delphin sie empfangen hat,
Es bond Inen nit gefallen.
Dör Netstaler der wolt Ritter werden,
An dem edlen Blut,
Er trug zwey wysse Crütz von Perlc^,
^nd ha^ ze »tryten ]V)t|t«
479
Darumb ist Er se tod ersclilageii,
Ze Basel uff der Heid,
Underm Galgen lit Er vergraben,
Das ist den Scbwitzem leid.
Bi Im ligt menger rubfi^ger Fun
Ünderm Galgen begaben.
Das hands verdient an Hilchen brennen,
Dieselben Schwitzer Knaben.
Vor Vamsperg hub slct ein grosser Strit
Der -wärt wol 10. Stimden,
Von fruy bis an die Vesper Zit,
Hand d^hwitzer wol empfunden.
Der Seiler von Zug was oucb daran,
Zürich wolt er gewännen,'
Der Sold ward Im ze Basel bar,
Dcfs ist er* wol worden iniien.
r «
Nun losend Ir Schwitaer Jung und Alt,
Es liost Uch Uwer Leben,
Dafs Ir dem Fürsten von Oesterreieh,
Sin Land nit wider wend gehtm,
T ■
Die Schwitzer kriegend wider Jlecht»
Das handts von einer falschen Zungen
Die der Amman Beding treit,
Welt Gott Er wer verbrunnen.
*P"<l—WW-^pi
4ho
Ein Schmachlied der Oestemchet -wider die Eyi*
genossen: 1444^
• .>■■#.
A
oluf ich bör ein nüw Getön,
Der edlen Vöglen^ Gesang,
Ich trüw es komm ein gantse Schön,
Unwetter hat so lang,
Gerichsnet uft' der Heide,
Die Blumen sind erfrorn,
Dem Ad^l als^.ze.^Jjejde,
Hand Puren zsammpi) gschwo^n.
r »
... . ;^
Die WuU&en sind. ^ B^rg getüuckti
Das schafft der Sunnen Glantz,
Den Puren wird Ir Gwalt entxuclit
Dafs tut der Pfauwen* Schwaate,' '
Blümi iafs di|i Lüyen,
Qang heim >h«l^)guti;Gemach, -
Es grat die Herren müyen,
Trink ufs dem Mülibach.
•'•n^'
Belibist du dahfeimen.
Du hettist gute Weid,
Wann dich betriebt! niemen,
Und beschäch dir ouch^kein Leid,
Du gratst «e wit ufsbrechen,
Dafs tut dem Adel Zorn,
Last nit von dinem Stechen,
>Tatt »cblegt diyh uff die Hörn«
pH
481
Dil hast ein Faff diu ScfcwMiftf IjvracKt;
Hin an den Zürich See, *
Damit so hattist si erscbredit,; ••
Versnch den Schimpf noch nie^ > • -
Wer nuQ den andern hab baetrogvo^
Ich red recht' als die Tfaoren,' . .. <
Mich . dankt der Fund' hab* aidt gebogen,
Den si band ssammengschworen. -
]^un lugend 2U«<Uoh selber^ • ;
Zu Zürich. Ub4 an dem See,
Dann bifsind Ueh dte Kütberv
Der Schmertz der tat Uch we«^ . •
Darzu yvär es elm Spdtte, ' ) '
' Wo man Uch sölichs ctg, •
Mit Tröwen ttnd^ mit Obotte,
Gewunnend sl vor Sigc
Zürich lafs din Truren,
Tu frölieh vM din Ougen,
Sich schaUdich gegen den- Füren, . .
So jkann man dir gelouben, '
Dafs dich din Schad nit rüwet,
Und wagend Uwer Hut,
Tund als man Ueh geträtvet« '
So sind Ir Bld'ei^b-Lüt. ' f> ' .• • ' -
Wann der Schwitzen! Schalten, > i •«
Hat Uch vast zugesetzt,'
JLand Uch es nit mifsfallen^ >
Die Fund - Brief sifld vemet&t^ ' -
Dem band die Wisen nach^edacltt, -i<m '
Darumb . sond Ir erkoähen,
Den Uebermuth und ouch die Sefamaob,
Wend si Uch helffen rechen.
Wo I. VF 9 histor. Volkslieder.. Q4
A I
. <
Die Pumm; tsrUMnd Wandern^,
Ir Uebermut ist grofs^ '
Schwitz und 6lftrtt$ faesus^tn.
Niemand isti|t Gcfnofk» •
Si tragftnd/^eftsldi:« Gnone^r ..•
Für Ritter und Itir Knedit^
Wiffd, Jnsm «9wii der. Lone«
Das ist nit'>wid<»c R)9cbt«
Ich mein jetzt, d^e von BßSnß^ < .
Tund ouch ais Uch dann idsiMbil, . .
Uns zündt ein.nüw/ar Stettoe4 ' . .
Gar heiter it^sin: Fbnkf • . ... ,
Ir henkend Uch an dBurea». ^ t> '
Gewunn es sinen Gang^.
Si brechend Uob <dui^k ^iMjmcn^ *
Si spartind es nit lang« < . .
Basel du magst dich früöiitireii.
Wann dir wird schtf^r. ditt.Lc^
Magst du die-TS]^ie£iiJiit töuneni.
Man git dir Purgati«»,'.
Die rumet dir den Magen,
Darnach wirst du gesund^
Man mufs dir tu rorUf^my ». /
Wann du bist ouch ,igdiiJPKii4« : .
Es ist nit allAweftgangoii)
Das noch beschechen soU, .. /
Die Frommen ge^rat belaagefl«
Die Falschen ^beitend woU
Nun hin es.littnipl noch »l]^, .
Der nur gebeiten jnag, . i
Niemand «drt Ir SobaUdSt )
Es wendt ein halber Tag».
V
I
AMSb
Das Ergöw UH'^iv lidwit^fidmonk^
Defft seit man im Wta Bw*,
Darztt band si dift wenig dantk^-
Man tmwt Inen nüt meer^ . ■•
Bremgaiten, MeÜIiigen ttnd Bade»^
Es ist an Uch nit HÜw,, ' '
Ir fürchtend Jtfeine» j^tBadefa, ' i -
Und brechet Uwre Trfitr;
BapperschwU wpt halt dicV'Y^aiv' '
Din Frombkeit schwebl'dir 'ohv t
• . r
Wann du hair^'^tan di^.Bcte^
Behab din gut^rLöl)^
Ich mein ouch die-Ton Witap^iWi^«
Erscbrechend -nii vor' Tr*wihi< ' > •
Gut Gräben habt far «nli dicfAtai^
Des mögend Ir Ucb.fröweiL "
Nnn land üch «llF':v#rdriefstnv -
Der Arbeit so Ir bafadv
«
Des mögend Ir gcniefseii; - : . .1.
Ir hand gehüt vor StfeAnd^ - .•
Man seit Uch für A\^ Vtomnmny'
Der Eeren gan Uishr Gott,
Es wird noch kttlitiliitH kvmniW,
Dafs mengem gU« 4m SijjUcHtl >
..«1
Die Zeit hat «tob vitfrlouffeB
Die Wek ist vit: se ^twäb/ >:
Man mnfs die Heiden' träHbtr/
So meret sich der'iQfhtab,
Unrecht '\mtk * raen * OaA^n»
Ir Uebermotoislc^infir^
Verlneabi ier AdflirlMge,
^ fitsend» Im in jdMnbft^
T Tt< f' •< * •<
V
31
. Ml.
484:
1
Der Küng /trvordert je sia Lüf ,
Und ouch darzu sin land, . . :t .:
D^s Recht er för Fürsten Biit,
Das tut den Puren and, - ' • ♦ • • •
Ir Ucbernnit> der ist nit' kle^ini^ . m
Si tribend grofsen Pracht, i
Ein jeder will der« Frfickist s2b, . >
Der Künig wird veradit/ i^ ' ii i
Ist es nit eiur grofs Witnder^ •
Dafs si/so frei^el sind^ ..■ ; >^ i .. ^
Dafs si nit st^tfchl: der.jTuii^e»^ !
Schnee, Kagel und deri'Wfindv.. •« •
Dafs 81 timrd {Roeiit versagen, .: . > .
Dem Küng des jRdmisfchfinrRiohgy;'...
Tut man Inib.das vertrage^to,'*' . !■
So tunds furkin ke&ngiidisJ
1»
.1
,.ji
♦ »
Si sprechend wir sind -Henien, !•*;.. .
Ueber unser Land und L<$ty ! >r. ii ^> '
Der Küng hat uns nit ewer^n,. i .:
Umb Inen gend wlriiiüt^'' i . i'»^ ■ «
Er weite unsigsrn spalten, . .
Wann das Iit an dem Tag, '.♦.''• n-j «i
Wir wellend Imfsweckt kalteA, '... i
Nach unser Pündt'-fi^eC Sag*; m^ -ja-* <• >
Wann kamend wir für dfieiMa,
So hettind wir uns verwegen,; tci t:
Wir müstind wi4erkeren, ,:;:>.'!: i "
Daheim der Rüyen pflegten, . ^i r . ( ;-
XJnsre Herrschaft wurd jdunii'itciiliaeiif^ •
Klein, schmal wurd nmar ;Chiet4:Avt .'
Und well der Rüng ^«(niiiÄii.idaiwReoil,'.'
So komme gen BedeeinS^jt' ;!tI ^f^i'^ '
* 1;.
••f '
46&
Da wellend wir Im loten,
Sprechend die Melkerluudien, •
Die nüw gai^d Inen dnreli- dHeten,
Graw Rdck sickt man $i tragen,
Irer was ein michler Teile,
Beide Jung und Alt,
Küng, Gott gc3> dir Heile,
Dan ii müyt din Gewalt.
Si scUugend uff «11« Kftbel,
Dafi es im Berg eriiall,
Der Schimpf gefiel Inn übel,
Si schruwend überall.
Wer gab Im den Gewalte,
Dafs er der Küng« soll sin.
Des si der Tüfel walte.
Die Forsten von dem Rhin.
I
Also tund si vemüten, '
Den Küng hochgepom.
Man splt si all ufsräten,
Di^ bösen Heckondorn,
Dafs si die Fürsten rürlsnd,
Die den Küng band gesetzt,
Ir Wal band si Tolfürett
Und daran ntit vemetst.
Si band In ufserborefn, ' ^^
Dem Adel gantz zu' 'Heil,
Die Herren band^*im •geschworen,''
Und ouch der Stett ein Teil, • ^ ' '
Sin Grechtigke« den F^imten gfHh; ^^ <*
Sin Frommkeit jltriltli? kdnd,
Darumb so handt «oln' erweH, - <^ ' 'J h m •} / ;
4. . I«
t
486
Man mag wol to^ Im siogeii,!
Wann Ei* ist JSüvesok weft»
Fromm iiiit^>«lli^'Qi»(|^9
Wer Rechts yptt'Itt bißg^Ct,
Dem Adelichen. Herren^
Er ist Gmein und Glich«
Mit Recht und qwcfc^jmifciE^np,
Hat Er das Römisch rJ
Fürsten und o^ditAlrve»,
Die rufft er an umjh E0db^
Danunb sollend in Im lltMt,
All Ritter und onch HnAobl,
Und wer Ton Froinndi^it 9ifß^
DeV gang mit Freuden doM»»
Hie Oesterrich ist d-Kl^e«
Das ruiFend Frow und' Mann.
Wer Unrecht welle ijümmiyü,
Pen rat ich su dem.Sfdifvgpl^
Si wellends nit heimmutf . .
J Und gend Inn selber -laßnip^
Nun weereed bilZürilr Bvonsaten^
'Der Puren Unv.enuiniR«
Dann wend Irs nit .förkoaimen^
Es wird ein grofse Zaintfk *
Ir sond Uch bas be^UimM . .
Dann sidhar sig b^obtohm»
Wend Irs.rej«(9«idnee|L 9fiu6itimt
Und durch die' Ungor* aa«hilni
So ist d\p4Sfm>igm§mlmni,
Dafs man Uch ipMl;iJ>«iHfanCi '
Wend Ir das^jTwjiittldaoiiBn«
Ee ob es Voh ye0uBUii%*u -
I {'
i
Von OesterreiHi ^h Hiki^,
Ach du vil edles Blut ^'
In dir so lit '^ofs £iSre,
Nun hab eins Löwen Miit,
Adelich ist dizt Gttmlh
Frolich ist din GeiteHt,
Du hast des R«ih?scJh6lft Biclfs Gwalt,
Das müyt vil m^k^ Wti^,
Et sigind;SMi.«lA:Pi^«tf« '
Klein ist Ir UndersdMMk
Es teihs ejpT lürenig Milr^
Es ist Inen allen. iQld,
Si werind selbs gern Hfitfen,
Und sind Im dodi <o gtob^
Küng du solt Inns vr^an^
So meret si<^ d«n hch.
Wann es hört dinem Adel,
Und dtner Herrschaft zu,
Ersehütt den Pfauwen Wadel,
, • • i ■ •
Es MTird Inen noch ze fru,
Man muTs das Unrech stöubeii)
So blibt das Essen rein,
Mit Pfiffen und mit Töuben,
Fürt man die Brüte heim.
•
Nu» helffe Gott dem Rechten,
Mit Schilt und ouch mit Speer
Dann gat es an' ein. Fechten,
Es komt noeh menger her.
Der umb Gerechtigkeit fichtet,
Man findt noch Biderblüt,
Wird es nicht änderst grichtet,
§i wälzend Haar unil Hu^
A
46o
Man hat Inen laag Tertn^en»
Gewalt und Übermut
£in Fürsten band si erachlai^eii,! . •
Darsu meng Edel Blut, •
Vertriben sind die Frommeiiy ; < •
Als vor der Puren Spott« .
Das Jrn handrSi .ii^ommen.
Nun belfFs uns rücken Gott.
Der uns ^i£$ Liedlein hat geAiaebf;
Der ist von Isenbofen,'
Die Puren hattend sin boin Acht,
Als Er safs binderm Ofen,-
Und loset Irem Rate,
Und was si weitend triben, -
An einem Abend spate,
Er bats nit mut ze yerschwigen.
Früy an einem Morgen,
Hub Er sich dannen bald.
Er luff dabin mit Sjorgen,
Wol obnen durch den Wald,
Do Er kam uff die Heide,
Im ducht I19 wer gelungen.
Den Frpmmen nit ze Leide,
Hat Er difs Lied gesungen.
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480
ßn Lded von der Schlacht ze Ragatt 1446<
i
1 ...
Blin Herz ist ^er Dingen^
Dnunb will icht heben an,
Ein nüwes Lied ze singen
Ir söllends'wöl verstan, -
Von SefawHcem hoch erboiren,
Ir Lob ist wit ?ind breit,
Das tnt den Herren zoren.
Und ist den Rütem leid.
Sich hub ein Krieg gar vientlich
Vor etwa mengem Jar,
Z waschen Schwitz und ZüricÜ,
Das. sag ich Uch.fnr war,
Darumb so ist gestorben
Vil menig Biderbman,
Damach band Zürcher gworbtn^
Was haad si gwunnen dran.
Si soltend sin beliben
Bi Irem alten Pundt,
Den si doch band verschribea,
On allen argen Fund,
Ewiglich ze halten.
Jemernie one End,
Den Punkt band si zerspalten,
^ich von E^dgnoHttii gweiid^
Defs unterstunds STereinea,
Als ich vernommen ban,
Von den Richstetten gmeiiie, •
Gar menger Eeren-Mann,
Der £del Fürst von Heidel]bierg)
Der istSms wöl erkandt,
Sin Lobe das ist brisens wert»
Wo er ist in dem'
Er hat in disen S)tö8S|Bii>
Sin allerbests getha%
Defs sond die fr.pifiimen
In allzit gni essen lau,
Dafs Er in disen Sa$jkeii,
Nie wolt abe lan,
Ein Friden Tvolt Er machen.
Der Hocherboren Mann. '
Gen Ulm hat Er ein Tag««
Die Wahrheit ich Udi sag^
Uff mitte Vasten wa» der ' Blnäietä,
Jetz ist er gschlagen ab«.
'Ihr Bi derben Eydgnosten;
Uwre Schloff heseteoncl wc^,
Man brucht vilrgsi^hwiiider Bofftcüli^
D' Herrschaft ist Listen voll.
Rouben und Brennen
Darmit ist Inen wol,
Ein Eydgnofsiefraft zertf ekfil^h, '
Ir Hertz ist Untrüw voll,.
Das hat man wol erfarenf,
So gar an mengem Ort,
Drumb ^önd * Vth MwÄrtJfli
Ir hand vil fron^mev Jfilerii«in
Und mengen stolsan'Mmn«
Si könnend üll mßk Cediten,
Daran so tünd si 'ga%
Si Uands gar dickifaqnnsni.
In dtsem Widenpnt.".:
Sie aind gar hoch ze hpfn»»
Gott well In byettan.
Ze Walennadt m . ikSK^ bll^i
Hul> iich der Anefapg^
Ze Mienfeld y«r d^n^SM^,
Bracht nian die YiettA- scn^mg^
Die Eydgnossen «iiid voU Swiw«
Und wol der MannJi^itr^iQ ifttroi
Ir Loh das i»iUJeh..m«re]i9
Und tuns von HeiAüan f«vm
An einer alten f^aAüllfAt^
Früy , an Sant Fridllpii 1^ .
Harn den £ydgn«ia«»l BflMaMt^
Als man ze Meilse lag.
Wie dafs sechs titsend Hwegt-rLüit
Gen Ragatz wfirend «Jion«
Daran den Sy^gAOSte» .gimsefc näty
Si woltends gti^ empfiin«
Si zugend fruy vo|l dann^»
Und wolten4A>9ri£M:an^
^ Mit eilff hiiitddrk /Mannen^
Sechs tusend tapfer iNMftan,
Do sah man nie Usm:%9i^wmi
Sant Fridlin rtifftens äa^
Das Paner tat Glam^. traig«»^
Und TP» 8^hwif*Tfili|::.;^Saii4iifliplM)ii<
192
Vor dem Dorffi «• EAgatse, .
Hub sich der grdüMie Stofs,
Den Eydgnossen was watse,
Ir Mannheit die was grafs .
On alles hintersieh lugen»
Giengend sie frölicb dran,
Maria die Gott trüge,
Die well si nit verlan. .
Dd es gieng an ^in' teyfcen,
Do griffends tapfer a»,
D' Herren wycbend bi Ziten^
Und flucbend bald darvon,
Ze fiiechen wurd Inen note,
Heim heim stund In der Sinn,
D* Eydgnossen schlugmids ztode
Und jagtends In den Rbin^
<
D\e Viend faands erscblagen,
Bi dritzenthalb hundert Mann,
Die ufF der WaiUstatt tagend.
Die ich gesehen ban,
On die im Rhin' ertrunken.
Dem was ein micbel Theil
Nachdem als mich wolt dünken,
Inn vergieng gar vast die Geil
Do das Gefecht geendet,
D* Eydgnossen bestundend wol.
Das Glück zu Inen sich wendet^
Des wurdends Fronden voll,
Dafs überwunden bettend.
Mit ritterlicher Hand, • <•
Vil menge Hüter ti^ate,! ':•>><
yerr bar i»ft Scbwaboal^d, • • ^
.i '
49»
Von Brandifs du falsthier •Kerre, '
Was hat. dich gfochten an^
Du wärest Burger ze Beme^
Ze Schwitz und Glarttft Landtmtnn,
Ouch "was dir gsehechen fiein Leide,
Und gieng dich d^Sachnüt an^ .
Hettist betracht deinE^fde,
So hettists underlan. • i;* '
Hans von Rechberg veste^
Der hat d' Sach recht ibädacVt,'
Dafs Er. uff sine Gäste»
Vil Spi& gen Ragatz brachti-^-
Mit Wagen wad mit Rossön,^
Yil Brod und guten Win,
Das ward den frommen £ydgyiosse%
Bediberg floch über Bhin
1«, I
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> 1 1
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'»■ • I .. > ■ 1." f
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• ' <
Wend {r si erkennen.
Ich wills Uch wüssen lan, •
Ich/ kann sie Uch wol nennen^ t
Die da Ir Bests hand tan,
Die frommen Herren Wise,
Die sind mir wol bekant^ . . i
Ir Lob das will ich brisen, r
Wo ich bin in dem Land.
Von Schwitz und ouch vcfn Glanis, . .' ^
Die frommen ve^ten Lüt,
Ure, Untetfwalden was «mch amr.Stmfs,
Umb die Yiend gabends nüt,.
Lucerii stund tapfer zuehen,
Und giengend frölich dran^ )
Man dörfit si nit lang sudien, '
Do es an Ernst woh gan." - '
'ä
I I
11.^
it >'
Von Zug ditf-rlMdtm ^Mne,
Die Hand der £erfla ▼i)^. .^^
Dorumb ich si • fair römen^ ; ^
Ir Lob iisb JbrifiltA.^iliv i'
Wo man doDl iVtakidcfllali 'wereni -
Da sind si baldr> beneitv
Darümb sind si z^'retJbvf : -< •'
In bober Würdigkeit. •
Von Bern Ir Herrvn hoY^maMp i^
Ir sint mir wol' efduiiMif '
k* schiclttend funffzig' rödfi<di« MSm/i^
Zun £ydgnossen>inrf(lb0Kbitffl,. • ^. .
Die Reifs was U«b>«it 2siB^df«f,;i
Da littend Ir Lieb 'Und Leid;
Das tätetfd^l^f^^geme^ • .. :
Mit gantzer Stätigkeit;
• «
9olotom' du alter Stamm^
An dem Römische]ri>Rieiii^
Das Lobe sollt' Ik^vosi mir bail, , r-r.' j
Ir sollend merken ^miicllv J
Dafs Uwer Begi«t^ ^aa gvoilev ^ •» ' \
Ins Oberland ze koli^' ' •
Zu Uwem liebenr<Bi^gii0Steii;> ''»J
Da wards Uch nit loMid ^evomi «r ! .
Maria mitffolliifdiiF - . .« r
Die sollend wir rüAn aniy
Und oucbideiiPliMg«»^Sa»cr'MiM^
Und alles Himnro)s:-9lfnm{
Dafs si zu allen. :2Mefl;
Uns wellend byeston^ • •' '* >
In Nöten und inSlriteof- '
Ein Eydgnofsschaft mit ♦'«totf«^
1 f
I
Der Cat dis XoAa.m «fttflehv
Den will ich üch twi hfikam^ n
Er vTiM'l»!. diM» S^idufii,] .
Hans rftoer ist er g«naiittt,
Zu Lucem int er fvonMIi, ....
Und singts in allem Land,
Gott bhüt'c^n fVomme S^fdgncKfoBeliilAs
Vor Laster und vor SdMikd*,
. «
An den Fürsten von Oesterrich '
Von dem Stammen geboren
Wie dafs si werind ouchristentlicli,
nun merltend mich :
Er hat daran' verloren.
Sie kamffiid^ in tin^BIfpMaiGh Bcmn,
Das hand si yrol V«]4itfmihen.
Er hat <^ Iiien gtan feüi»^lKEmd,
Umb Lüt und Land
Ist er sin nachi hommNi.'
Solche Klag maa h^t vemoii =
In allen Eidgenossen,
Die Bull und Br^^f die,jSin4 nun lioja^.
c ' Si ligfnd schon,
Ze SchwiU und Züricb bj»chloss^. .
I
Ein Lied von dem Jhrgdwischen 'Wieg. 1460*
Der Krieg der hat sich aber erhebt,
Die Richt^g^,ist, HftjJtcWo^if^,
Die £yd||;(iqrssc^af^, die ist erweckt,
Ma^ l^tsyj^rl^le^;.
Das hats gar ser verdrossen.
I
Von Underwald-9teMÜ l^olfödt "^ -»' ^
Man lobet In sM^-f^diteA, <•' ^- ''*'• ' " •
Du bist der Gsellen ficuplniaBii' gdeAmti,
^:]»f^ b^d sidb JbkäAt ^
Si wellindg am FttMrtcta Tedi^i rrs m <
Gen j^pi^sswM'^aC Er. siebt gluit,^.
Man hat In ingelafisen. \ ^ ' •
Dem Fürsten hat Er abgeseit,
Gar wöl bereit,
< « I • *
Lucem du bist ein rechter i^em,
Din Harnisch wit " erglest et,
Diner Hilfe w'end wir nit e'nipetn.* " '
Ir tuts doch g^tii
Ein gantzexi 2tüg Ii^ gestend.
'r
Also hand sie den Zu£ eeton^
Ze Winterthur sinds.bliben,
.Die Frommen von Zürich sind zu In kon,
r , t
Ir Bottschaft schon.
-o-_ «._. Vl^
Gen Bem^liand sie verschriben.
/ <".i '.'.'l ii'
Sie kamend rösch und eisend ^I^rM« • * '
Sie haltend drqb, kein; Grusen, '.^ ':>':•. . .- >
Sie Ramend. 'ini|i.«hni)S«hö|ien.:6!ttalj^ j^i /^
■. <r. 1 Da in. der Gstalt
Wurdend wohl sechscehn tusem^». ..
f «i a.
• >« «
Wil nun der Adel darzu tüh,-
So iindt ers bi einandem
Uff einer Wftl %en schoü' -•' *^»
'Til mengen Mann,
Ligen uff irfen Landen. "- ^^ ' •^•'
yVvd
i97
Wurd er, ab^r tieh anmen laag
Und will fürchten sines Leben,
Ein Stettlin Frowenfeld geiiamit
' ' Wird angerannt,
Es wird sieb drin ergeben.
Schwitz und Glarus hand darsu ton,
WollulFend lieben Herren,
Hand di^ von Ure ; mit Inen gnon«.
Ins Oberland Kon,
Die Pütfd|ac|iafft wend.wir meren.
Diessenhofen an dem Rbin,
Hert mit guten Muren,
Es muCs der Eyd^nossen sin,
Si sind darinn.
Es sÖlt den Ade^l turen.
" - /
Was hat der^^ürst gewunnen dran
Zum Bapst louitlfc er gon 41a^en,
Er soll kein Brugg am Rhin mcr s.chlan,
Si wurd nit bestan
Man lies Im nit ein Laden.
v:
Das Waltzhuter hied. ,Ht^9,.
]^in nü^es Lletdldin beb ich an, ...
Dafs singMrich so best ich kann,
Wie es st^tia dem- Landen
Der Adel bat genmcht ein Pund^ "
Und hat endacht ein nüwen Fiind
f>en Schwitsern^anst und gl*ors Schande.
W o 1 9 f • hUfer. VolkttM «r. ' ßO
408
Sy fieagend Ml) haben grofs 'Mtiy,
Si meinteud, dbft Z\% wer min hin
Die Schwitser gar zr^vtnheny
Kämind ftt' nim 8tt uns uff d Wyt,
So köndind wir Inii geben Btrit'
Ir müfst keiner lebend bliben.
t
Sie redtend alle überlttt, '
Wir gend ^mb ^Ifemaiid nie em Krut
Wir bgäi*erid*ati d!^ Eydgnossen
Der Bär ^oh BcHi tar nft TJ^ernft
Er hat ab uns ein grofsen Grufs
Der Stier darf nimmen stofsen/
* >
Der SchwartKwald vermag mengen Man,
Mit denen Wend wir frÖlich ^ran>
D Schaffhuser zwingen in Ir JV[üre.
Mülhusen^ 4as mufs liden Fii|,
Und mufs o.uch unser eigeii $in,
Es mufs Inn werden sure.
;
Sölicher Anschleg tateuds yiU
Darumb ich üch nun singen will,
Mich dunkt der Won habs betrogen.
Das sinds im Sungöw innen worden.
Die Eydgnossen kamend noch Ir Orden,
Si sind tdurch Elsafs zogehi
Die EydgnoMen namend.Inn I^ Miitv
Und Eugend au Rhiu für Waltzhnl;'
)r Fanner sach maus erachwia^eii^r
Si zugend dwrch Berg und dujboh Tai^
Vil stolze^- Effdgnosaen öne Zahl
{Jprt mim tiift Hurniiob hlmf^*
61 •ch](u|;eiid ii|F Ic ZfBlt und Hütten, .
Vorder Statt Walfebut an ir Siten
Ze nächst wol an ir Mure,
Sie schussend. drli^ mit gutem Mut^^ ,
Und »eh]U8$eiid al^ dem \yjald sin. .Hut»
Ward deni^n \n,^v Statt iure.
Mit mengerley Büchsen grofs und klein
Schussend sie mengen harfen Stein
Dafs es gar wit .tejtt* brummen,
Zehentusend Gul4i|i mufst^nd» g^ben^
DaCs die j^ydgvossen sie Ji essend leben,
Des bat mans^kum übexknmmeiy.
Enge inme Q^göyv hört öqb hernach,.
D Schaffhuser lafst.man ufser der Aach
Zweitusend Ouldin In darsu geben, .
Der ^ph>vartf^wald isf das Underpfand,
Waltzhut hfits jgeloyt mit der Hand, ,
^£s was Inen nit gac ebfn
Schwartxwal4. dif lugft nit wol darsu,
Man bat dir gnommen mengi Ku,
Von der iiets sind Ir yil gflochen,
Do die Schwjteer ^Uj^enfl h<r, \
Der binderst ihift war üch unmci^.
Uch hat übel an Inen gsch^c^lien, ,
Man nam Inen Rinder Rofs und Schaff,
Apt von St. Blust ward oucb gestrafft
Drytusend Guldin must er geben.
Damit da koufft ers ab dem Wald,
Do tribends Irn Roub gar bald.
Qren Si;baiFh*u9en kam Inen gar eben«
Da» hat man ze Bondorif Wöl vernon, " ''
Do Inen das Vcndi ward genon, * *
Darsu erstochen und gfkngen.''
Das Vech trib man In ab d^bin,
Bracht denen von Bondorf Kleinen Gwiii.
Und macht Inen grols VerUcngen.
Zürich ist ein Ort so gut, '
Bern gibt mir hoheii Hitit > '
Lucern lob^Jch mit Scliiilten,
iJri, tJnterwalden und Schwitz, '
Zug', Glariis , Ir Lob i6h ^kfliii 'bris,
Si -tund mir wolgcf'allen.' '
Von Appensell so- kam der Bär,
Mit zweien von St. Galhen'här
Zu Walihüt suchtends Weide,'
Walshut nun halt dich eben' und vett,
Du hast gar vil der frövni>deh Gast,
Vier Bärn tund dir zieide. ' ' *
( •
t
Darumb sing ich: ufs' jguteil iVIüt,
Difs nüwes Liedlin von Waltzhut.
Thöni St^inhuser was och Im Höre
Ze Appenzell gat er ufs und iti.
Er dienet schönen Ffowlein fin
Und priset'lnen ir Ei^re.' '*'
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► >• I la^MIPJ ifi'i
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Schweitzerlieder. ""Aus DUho^ä Schih
iiiiiiri<jfiii,ii ■ . .. , ./.if -/ '
V
Der Zug von MtiA/^atr^iifi. ^466.
Woluf mit richem ScTiälle ' '' " ' ' '^
Und sind alle frisch Wd geil '• *''"' •^•'
Bern SoUotorn vll* bklde'' '^ - • ^ "
Gott gcb uns Glück imä Heif^' ' '"
Ir frommen Eidpi'ossen ' ^ '• • > -:i
Die Sach sond )r vcrstAn
Als ich ierribttim'eii h'iri ' ' - *'* '• ' "
Einandern sond jr tfit lassen* '*
Als üwere Poi'd^rh händ gefaril"' '
Zürich Bern Lutzern Soletar \ , ,.
üre Schwitz Underwalden ^ ^« .^ u .-
Zue, Glarus nemmet wahr . ,
Woluf mit richem Schalle r i i
Die Herschafft hat gebrochen
Das man ecsetzet hat, . ,< .
Das .merken früh und spat i
Ich trüw, es werd gerochenj>^ ^ -. j,, ,
Soffar mit wisem Raht, . i . .
*■— WÜ»'Vf^.
Ir Herrschaft sicherlicli€n
Ir band Unrecht getban
Das )r6 als böslichen
Wider die Eidgnosseii band geban ;
Die Sarafsen thun jr berouben
Und nement mengem das Sin;
uas Blut thun jr verreren
Wann es !g«fctJE4rid\adiliin. ;. i>'>
Ich trüw CS werd ganftch^n
Der grosse Übermut
Pi9T Frid\ dtü . ist' g^MSien ., . j v. .v
Es thut niermer gut '
Der Bar ist aufgeweckt..... ;., , „. ,
* Gar tieff ufs aiiier hv^l
Man sach jn uf dem Bn^\: ^^
Erist noch uaerscbjrgcl&cft i., .^^
Als ich die W^l^rheit lul^ .,.^ , ,
Man bort jm Pfifen und Tnp^pi^a
Ruch sach man sin Mut:
In das SuMCjli^aw ist. er kummen
Was Hefingen nit gar gnt;
Bratlellen, Bloteen ist verbrunnen
Habkessen das ging an
Ja Richtessen gar schon ^
Brunstatt wart gewiiimen.
Flachs Land sach menig *Maii" '
ZuUissen was serstöret,
Und Frenyngen aüich ni't fry;' "
Wattwill ward überhöret
Ein Schlofs das heiftt tiutirwii'i '
t ' ) > •/
1 4.« I ' ■ • i >
• .A
) t
403
Boluwil ward bierend«t
Hagenbach ward berant, ' •! . •
UfholK ward yerbraiUif ,
Viensehen Stett und Sehfoft g«n(»liiNrl'
Die man gar wol erlcanf. '
Der Bar der zoch mit Sch^Jüie.* •
tieber das Ochsenfeld f
Woluf jr Herrschaft iJl^ . .
Und tund ein Widergelt,
Als hie üf disen Witen
Will ich üch^%it^.l)^tan
Das sollen jr merken schon;
Ihr sprechen zu allen Ziten
Er tör nit uf her kon.
Bern, Fryburg, SoUotar . < .
Zugent gen Tatan dihln,
Des Berges nanvent sy Vvär
Zer Vor- Statt stund jr 9ihn, ' '
Die haben iy WrbHmneh
Zu Tann lag es in' hart, ' •»•
Es weint menig i^öwJih zart '
Hirt2stein wart gewunnen
So gar !A' schneller ^art. '
Wfis Zürich und<^ivi^s mit S^nV^ .
In diesem Zug band ga^tin^; h ,» •,
Lutzem die andern alle,
Das ist gants k»ll««Mi5
Gemisin £idgni»tf0n ^rwar« ^
Hand Achtzehn Schldft berütiki» > a . .
Und die den mlfH$i^( Terbi«tnt^ ' ^^^ • -'
Ritterlicb iM '«Urbare .,.>'.
Ist mengem wol e!k%)silt. '^ ' * *
504
Der uns dia Lied thut siiif;en * ,•
Der wünschet uns allen gntf
Gott well das uns gc4inge . : .
Halt uns. in i^eif ^^t-
Maria Jungfrow reine,.
Durch din Barmherzigkeit
Gib uns Frid und Geleit,* ' '>
Din liebes Kind ich mein^ . ?w ; -
Das keinem nie vcrseit. ' ' "• >v *•
Vom ewigen PrVeden. 1474- '
t M. : t !
11
Oelobet sye^der ewig Gott ' '
Das er den Krieg vernichtet hat
Der lang Zit hat geweret. •..,'.
Zwüschei^ dem Hus von Oe^terr^ch^
Und den Eidgnossen allen glich
Davon 'meng M,ann wart b/Bschweret
Des hab Dank Herti&og Sigmun4
Das ers hat richten lassen
Die glich auch zu aller Stund
Die frommen Eidgnossen .^ .
Das sy sich als güttiglicben yereii(iet.
Darumb meng Mensch het geweinet
Von rech1«r'' Frowden upd
Das es darsu ist kond. '' ^ -'
. .1.. '. ;• ? . •
Es wer verrichf vor liüg^r.Zil.'. : i-
Hett nit der Fürst gehlMA.ettJiich.i;«übt'
Die es ni^t gi^ime hatten; ' . * *
Sy Wanten es umb..jren Nitlv ; !, ' * .^
Da nun. der Fürst saf^l^^^Mi^n AwtsR ,. \ ;/
Da wolt eis mit gestutt«»«^ lu.- n. \ : . * .':
m
Er tat/gar lOjcageo Edelmann. .'«
Uf Land und auch. in St^jcn ,
Die sicji gern Kriegen» namen ,aj^. ., «
Das Bj genug /davon hieiitenj ; . . « ,.i
Den Beren taten sy fast rupfen
£r leid so V.4I» «u der Zupfen^, in, , 0
Wann er sip^ 'j(^dnenth\ßfiht .,, i\
So ward des Arm erstediif, , ^ ,• m. . ' ..<:
Wa«a ipMii; *dfim Fjirsii/eii .4ach»,insiL«iMi \
Derselben man kein^.Can^ -.....' * t*.
Die SpiLti9H«ll u&g^en;, ,: .. .: j
Sy richten sich wer esvMur'M' • 1 ..' -V
Darumb veiidwb gar infAig,3iiir. .^ .. 'O
Und hatteii, ^y,g|U Lebens ; ,.,, .; ,.! ,j
l>a%!lwm Ä«l»V1^Älen. Enr^Ufii jfMru
Er sprach zu sinen liäAt(?n»« .. }>;>>] ; .• mI
Min armen Lüht ich. gap:verlür' • •}
Raten wie wir ihm tet^o^« ,. . * i
Mein Edellüt wend mir nit gehorsam sine
Und schaffen! dem Ls^de^c^iffft n- . . 'l
Und daiT^u ,gro:f8 Unr^^ i. . ttc .f :. *
So gand die Sachen zu. • .
^ >
. 1 • ,^^ ' I » . < ^ »^ > •
>• !♦
Der edeli.fjir^ w^rd juen.fram;
£r sprach, ichAiwill ty .|nj|chien sali»i ' «.i
Und thet da/^. Ijand »vßi^QUen . . <i
Dem weltschen Hert««g<.vfin..QuffgPMui ,;
Wie er i));ni4oeh di^ nit /9«itgu|idj . » ,:;«!
Derselb hund ^ «y h^ll&e<^, .. >
Dtiff ,{I^eubach das.iyiütei|kd.9cl|ivin /,
Derselb bezwang sy Bchiere (,. . •
Das sy ihm musten .geboilMTni. IJP . .. '< >
AU ein gecemptes Xhi^r^- . . • ' <
aö6
Da er sy zwaik^^M^cW alllHii "itW^m Wtl^ii '
Und «y ihm mÄstoi'liinin, * ' '"• *
Die arm Äott'wära ühgeinitit •"• ' '^
Er nahm ihn Lib'ti'iid Ötftt. ** ' "
Da das nun saKh «^^ gäAtz- Göketir *' ''-
Beid jung , alt i grofs iite^ H^iik '< '
Pa hört man genfcnütlth' s^g^ :' ''* ^'<'
Ehe sy wolten Burgnnner sin
Ehe ' ^4ftllt ftiaii >die 'ßiügnos^en • isimfk ^f
Hie zwüschen \tik ma^sageii* ' '' ' '*' ^ . «
Und war der Punt^ig^ Wldl V)6H^H '1«^ ' '
Yerriglet und^^l^^hlosdito " '"•'' ''<
Das hat gar^4iM3iig«a^«Lbd^.gelJlt#&lf ' ^^ <»^ -
Der Kriegs vor waPMt^-^m^mEi^ '^^' ^ '"• -'
Der edel Ffii^ftt'llS^<wid«rillitb<>tAi UMädA^ >
Damach that maH' MI' haMde -^ <• '<•*•.
Den Hagenbtfeb gai'^'Siehicrr • -^ -»fni,
Den unsinnigen Stii^r -' '-'''' i"'--
Darvon ein äiUai^^ nrieg IfÜtsjM^t '^^ '
Ich trüw Gott, das'«^ iAA äTt'gettiilt' *
Der ihn hat angefan^^n; ' *: '
Das ist der Hertzog von Burgunn
Mich dünckDt m^l itt ikiihienr Sii4n' •* *
Er yverä itii Sli^{teli"he]iaiigen^ '
Sid ihm nun jed^itöüte^isl fgräm-' ' *' i ••. *
In tütBefe«itli^)fiafld'giiAi^lie >" '•' '•-
Das höreii lUh- t»i^ Wlb und-^llCttilk '^ > '
Von Grofsen una'^dl«^'Hleiii»n " ''• - *
Sie sind all fi<o #e^ BMd^ äet'^^i^^^iSki
Das hört man sy alk jecheil* ^
Lob und DlMik d^ 4«itiieit
Und auch der reiHkeii SHelt:*
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p • I
507
Ibr werthen filiclgnosiftii ^iromm'
Ich hör in Landeh umit unÄnnü}
Das man sieb üWer frowet.
Üad wem jp Wolfen' Uli un itäs Best
So achtet niemafn frömder äest
D«ni. n.,n «„. hie tJ;»wet 7
Wann fr Üind aller lAfähnheit voll,
Ich weifs nit üwers i&HclienV'
Das LoD ich von euch singen soll
In keiner Nott jr nit wichen,
Als jr gar dich und vil Üewei^t naiiiie
Damit jr uWer Lande
Hand gemachet also wit *
und noch thiilid'dlfe«ltV''^
■ *
'. I
Ihr werthen Eidgnosse^ wis
Ir hand bisl&er gerart d[en l^ris,
Mit Stritten und mit Fechten^'
Das Lobe sond jr n^t Jan. zergan
Der edel Fürst Will mit ücli dran
Mit Rittern und init Knecl&ten;
In keiner Nott will er, üch lan '
Es gelt Lib oder Gutte
AUweg 8o will er by wk stan
Sogar mit frischem Mujte
*' I
i
t
I < >i
Sin gans Gemeind ist gar eins gutten Willen.
Als wit der Puud thut hillei^
Wann jr sind gezogen us,
So hand jr keinen Grus.
I»
Was jr ihn hand zu Leyd getiian
Ehe daa der Fund ward beschlossen schon,
Das wend sy nit me sedenken
Uf üch hand sy allsamt gebuvvt ,
Ihr sind das Pfulment dem man.trüwt
Das nimermer spll wenden
£s ist alles gewesen SchimpfT
Was sich hat je ergangen ,
Ir hand allerwegen sej^hret Gl jn^iC
' Nun griffen bas an Stangen, ^. , »
Das üch der Hertzog .von Burgipin nit let^e
Ti)^ t'*jei»;f'*'lt'- '" l:«*/"'.»l 1*).. <■'■
Und sich des Leids erget^e .
Das Ihm beschehen ist. , r
Jetzund in kurtzer Frist.
Wer ihm vor mirsge!|yj(igen< da.} . .
Er hats versuchet anderstwo
An tiwern Punt - Genossen '
Und ob es sich begeh über JNacht
Das sich die Sach also jiun macht ,
So sond ir sy nit. lassen:
, Ir Sechen wol wo man stost, an,
Strow mit dem Fewr behende . ,
Wert man ihm nit, es thut nit lan ,
Bis es kompt 2^n das Ende:
* ,,i .,.,"» ,. . . . / .1»» '^1 .
Darumb so werent ihm auch by derJ^itte
Wenn es des Fürsten Lühte , .
•,•'•'■ '"''^ ' ' '• • <*'• ?^^'"'
Brächt under sincn Gewalt
Damach er zu üch stalt,
' , . 1 Vii. ^.. •'! »• '■ '''' '
Ich riet dem Edlen Fürsten gut. '
Und den Eidgnossen wolgcmut \ ^
Das sy sich tetent besachen.
Und zugen im hin in sin Land
So gar mit wol gewerter hand
Er wurt er» nit gelachen^
• » (
j
• ' t
• I »•
509
Ich ^ctSrdi PäVm'm ri^f' •' ' ^
Der Vorstreicli 8ye gär gutter •
Wem er zem ersten 'wcrdcit irtag
Der sy des bas behüt^',^ ^ ' '• ^
Nemend «u Hilff, Gott und sin Heilgen alle
Sant Fridle und Sant Galle,
Sant Vincenz den vil schön,
Sant Urs den Ritter kühn,
Ihr frommen Eidgnossen all
Dienet Gott mit rechtem ^cHall
' ■ .' '
Als ihr bishar hand thone,
Wann das thut üwer Liand und Lüht,
So mae es üch zu keiner Zitt
Niemermer mifsgpfane;
Und wann der Bär zücht u^ dem Hol
Mit allen sinen Jungen, ,,, .
So sechen jr allsamen wol
Das ihm nie ist mifslungen;
Defs haben Dank die Frommen und die Kühnen,
Das sis umb Gott verdienen,
' Die Sinen Gott nit lat
Als lang die Welt bestat.
«
Fryburg du bist fry all Tag
Bern lat dir beschehen keinen Schlag
SoUotern förcbt dir nichte;
Diewil du Bern treist keinen Hafsi
So will ich dich gewereii das
Das dir nüt geschichte,
Lutzern nun hab ein guten Mut,
Bern will dich niemer lassen;
Zürich du bist gar wol behüt
Und ander Eidgenossen,
. 510,
«
Diewil das einer Migfid9B,saadfsrjn,fifffß^^
So mag übh kein, JSotXe . ..x : .
Von 3urgiuin. besfcbechon qiich^.
Hai Vitt Weber gedlphf., . . .
!«• '
,'• .1
•ft > ,
.Ifi «. • , '«.f.
<J
Der Streit von Erikort 1474.
iNun vfill ich üch aber singen ' '
Und dichten ob ich lian
Gott well das fins gelingen, - > .
Damit so heb ich an:
Herzog Sigmund von Oesterrich
Der hat sich wol besinnet
Als es will dünhen micli.
Er hat den Fund verstricket,
Es was fast an der Zit;
Damit hat er herkicket
Sin. Land und auch sin Lüht
Die sach man alle trurig stan,
Sy forchten also sere
Das Sy ihn musten lan.
Er hat sich lassen richten
Mit den Eidgnossen gut.
Den alten Krieg lassen sphli^hten: ..
Dank hab das edel Blut.
Wann sy s|n auch gar fromn^ Lüht.
Das hört man vop. jn sageq
Jfi §llen Landen Vfif,
* .1
• 1 • •»
I
j
Der Pimcl der w«rt faetdllaa^ii
Qar heimlich und gar tttttf •
Da» hat gar mengen verdcofteM, •
Der dammb wifst nit vll;
Der jeut wol «ieht dte rechten Mär
Wie man snaamme» asüciiet
Von allen Landen her.
Do heim wil nieman bliben,
Das ist ein fremder Sinn;
Sy haben Mutt vertriben
Den Hereog von Burgyn.
Man spricht 9 er sye ein solcher Mann
Und was er hütt Terheisser,
Mom sy er brüchig dran.
Ein Zug ist susamen keret
Im Svnckow überall,
Der HufT hat sich gemeret,
Vor £rikort im Tal ;
Vil me dann achtsechcntusend Mann,
Vil Karren und viel Wägen,
Das ichs nit zellen kann.
Der edel Blischof käme
Mit Strafsburg also gut; '
Schlettstatt er mit ihm nafan»^
Die waren all gerout;
Sy hatten all roht angelett?
Die von Colmar kamen gexitygeii
b rQbt und bl4W9 beklelt.
512
Von Keisersperg' dw>;Kl«^nv *
Die kamen dar zu Haind; .*
Ein Liferie sy antrugen
Und alsamt ein Gewand^ i ^ '
Defftglichen 'Brisach an dem Hbin,
Die zwüschf nt Strafsbnrg u«d *Baael
Die kamen alle dahin.
"^
Lob hör ich Fryburg jechen,
Die warend gar woll gemutt ;
Man hat sy gern gesecben, *
Ir Hamesch der was gut:
Es was gar ein hübsche Schar, v
Wo sy im Volk umb^ugen.
Man nam jr eben war.
Villingen kam gar balde
In wifs und auch in blo,
Und Waltshut mit dem Walde
Qekleit in schwarzes do; .
Und Lindow in wisse» und auch in grün^
Von Basel kam gezogen . .
Gar menig Mann so kün. r
Darzu Schwoben und vil ander Stett^
SchaiThusen, Rottwü und Meinstett '
Solt ich loben, jr ist vil;
Überlingen und Bibracfa,
Rayenspurg xkam gegangen
CoBteiiz man auch da «^cb<
Züricb
513
Zürieb mit grofsem Schalle;
Schwitz Sollotern und Bern
Und Frouwenfelt ham gar balde,
Glarus Zug und Lutzem
Und sunst ufs Schwitz vil ander Stett,
Die Eidgnossen mufs man loben
Wer sy gesechen hett.
Uff sy thet man fast lugen,
£s was von Volk ein Kern
Vil Hamesch sy antrugen
Man sach sy kommen* gern
Sy waren all stark, lang und grofs
In Heere han ich nit gesechen
Von Gröfse jr Genofs.
Ein Wagenburg wart geschlagen
Vor Erikort so satt
ViL Zelt sach man uffragen
Als ob es wer ein Statt.
Darnach man (thet) die Büchsen in
Daraus schofs man gar sere
Durch die Muren hin.
Das hat die Walchcn verdrossen
Und auch die LaiYipartar
Das man so vil het geschossen,
Zwentzig tusent kamen dar
Und wollten die Wagenburg gewunnen han
Do man jr innen ist worden,
Da ging man frölich dran,
Wotvv» hittor. Volkslieder. ^O
514
Der reifsig Zug yit balde
8j waren gar gemult , .
Und Sachen» vor dem Walde.
GlitKem im Hamesch gut.
Sy ranten «u in in schneller Yl
Das Fufsyolk eoch gar.balde
Ir was auch also tII.
Wer hinden nach ist, gangen
Der wer gern der V^rderst gesin,
Sy hatten grofs Verlangen,
Als zu den Walchen hin;
Sy lüffen als der sy giefagt,
Als vil jr erit darhamen
Man sach jr keinen versagt,
Die frommen Eydgnossen
Die sumpten sich nit lang,
Stritten sy sich vermessen,
Ich lobs in minem Gesang;
Sy namen zu Hilf Sant Ursen schon
Und der von Bern Wort^Zeichon
Sant Vincentlentz ruftens an.
Do man die Walehen sach uffbrechen
Das also mechtig Heer,
Do geriet man sy erstechen «
Des fluchen sy so sehr;
Und kamen auch in grosse Not
Vil me dann drithalb tus^nt
Die wurden geschlagen tod.
515
Sj lagen in den Bürsten
In Feld und an der Strafs
Nach Streichen begond ty dürsten
Man tach tj also blofs;
Sj wurden all gezogen ab;
Uff Karren und ntt Wägen,
Leit man da jr Haab.
Des mag man sich wol fröwen
Durchstochen wart jr'Hut
Zerhacket und serböwen,
Als ob sy werent Krut;
Wol me dann ^ner-MUen lang,
Fand man se erstochen ligen,
Was jnen ein grosse Schand.
Man kat jn angewunnen.
Ir Wagenburg imd jr Spis
Und,sj darus getrvngen.
Des band die Berner Prls.
Und darzu ander fromm Lüht;
Was man jn hatt angewunnen,
Das leit man in die Butt.
Ihr ward gar vil gefangen«
Erstochen me dann man wcnt
Vil Glenen und auch Stangen
Die lagen da zerrent ;
JLts ob sy weren darge^preit,
Ir ist nie keiner darkonmen
D^ vor Streichen wer ^efreyt.
33
516
Do man ersach die Summe
Und lagen in Blutes flofs
Da kert man sieb wider umbe
Gen Erikort su dem Schloßi,
Und schofs man noch vil me daran
Die jr Hel£Per solten sin gewesen
Die lagen uff dem Plan.
Sie wurden des bald innen
Zu Erikort in dem Schlofs
Da stünden sy zen Zinnen
Und rußten ein Friden harus
Und hatten durch Gott mit Worten suis
Das man sy wolt ulFnemmen
Und jnen das Leben liefs.
a
Der Adel der was gütig
Und auch darsu stet;
Sy wolten mit syn wütig
Der Bitt so man jr thiet :
Vierthalb hundert liefs man zum Sohlofs hanu
Das Fendli von Oesterriche
Stackt man zum höchsten ufs.
Viel Kürisser was darunter
Mit aller ihro Haab,
Es was ein selteen Wunder,
Das man sy nit zoch ab;
Man nam jn weder Grofs noch Klein
Do man das Schlofs besetzte
Do zoch man wider heim.
i
617
Tiuent und vierhuadeit Jahr
Und vier und sibentzig man salt
Siden Ghritti Geburt fiirwar,
Da man die Walchen falt,
Uff Sonnentag nach Sant Martis - Tag
Nit fem von Erikorte
Da ist beachechen die Schlacht.
Der una dis Lied hat gedieht«
Von diesem Zug so hlug.
Der was selber bey der Geschickt
Da man die Walchen erschlug.
Vit Weber ist auch er genant
Zu Fryburg im Brifsgowe
bt er gar wol erkant.
Amen.
Der Streit wegen Ponterlin 1475.
Der Winter ist gar lang gesin
Des hat getruret menig Vögeliii
Das jetat gar frölich singet.
Uff griinem Zwy hört mans im Wald
&ar süfsiglich erklingen.
Der Zwy hat bracht gar menig Blatt
Damach man gros Verlangen hat«
Die Heid ist worden grüne;
. Darum so ist gesogen ufs
Gar menig Mftim so küne.
/
518
Einer zocb uiTj de^ ander ab
Das hat genommen ein wilde Haab;
Der Schimpf hat sich gemachet.
Des der Her|£og von Burgunn
Gar wenig hat gelachet.
Man ist gezogen in sin Laild
Ein Statt ist Ponterlin genant
Da ist der Reigen anfangen;
Darin so sieht man Witwen tu.
Gar truriglichen prangen.
Die jren Mann verloren hat.
Die Eidgnossen lüfFen ihn ab d^e Statt
Und stürmten daran ohn Trui^en | •
Mit Gwalt gewonnen sys jneiftab '
Und wnrffens über die Muren.
Des namen die Walchen eben war
Wol ufT zwölff Tusent liamen dar
Zu Rofs und auch zu Fusse;
Und w qltena wider ogBvviinnfn han ' r
Des ward jnen Schwäre Busse.
Dieselben brachten sj in Not
Man warff und schof« jr vil zu tod
Das geschieh von Eidgnpssen.
Sy brachten zwey Houpt Paner an die Mur
Die musten sy da lassen.
Es wart dem Bären zu Bern geseit,
Wie das die Iren weren beleit«
Er thet sin Klauwen schliffen.
Er nam vier tusent Mani| zu ihm
Da hört man fröhliob puffen.
519
Sy zagen gen Ponterlin nff den Plats
Den Walchen da zu einem Trätz,
Der was me dann zwölf tusent.
Da sj den Bären sachen an.
Da wart jnen allen gnuen
Er zoch zn jnen in schneller H,
Die Walcben machten Huffen vil
Und meinten sy tveren keche;
Der Bär grnfst bj mit Büchsen • Steinen
Da fluchen sy hinwege»
Der Bär ylt jnen nach mit dem Fan;
Er brant , als er vormals hat gethan
Dem Walchen da zu leide ^
Da er das Dorf hat gezündet an
Da zoch er uff'wite Heide,
Das Sachen die Walchen alles wol
Sy rannten an sy zum andern' mol
Der Bär stalt sich zu Were.
Sogar mit guter Ordnung
Alls nach der Hanptlühten Lere.
Da nun die Welchen sächen das,
Wie das der Bare alls grimm was;
Von dannen sach man sy strichen.
Und was doch allweg vier an ein
Dennoch mufsten sy wichen.
Der Bär hielt laiig in Zornes Grimm.
Sy redten all von gemeiner Stimm
und kernen die Walchen riten,
So wolten wir uiF disen Tag
Gar rinerlicben atrin^n«
520
Darumb so lob üch die von Bern,
Auch Fryburg Biel unii Sollotern .
Und ander Eidgenossen
Das sy sich ufF witem Feld
Ein semlichen Stritte vermassen.
Lutzcm ^olt nit dahinden sin
Es wolt auch flehen zum Baren hin
Wiewol man jnen thet schrihen,
Das sy nit solten ziechen ufs.
Dennoch wolten sy nit blihen -
Es wufsten die von Basel wol,
Das der Bär was ufs dem Hol,
Sy schickten zu Fufs und Bofse.
So vil der frischen Gesellen ufs
Und gaben ein gut Geschosse.
Sy suchten den Bären uff der Heid,
Da hat er sich für Granson geleit.
Da harn der zug zusamen^
Da hört man scbiefsen Nacht und Tag,
Bis das man Granson gewänne.
Damach an einem Sonnentag früh.
Da frut man frischen Gsellen zu
Und stürmten die Statt mit Fröwden.
Sie hüwen uff die Thür und Thor
Und kamend darin ohn Leide. *
Jeglicher thät das allerbest,
Die Walchen fluchen in die Fest,
Die was als wohl verrigelt.
Sy hatten alle jro Qaab,
Hin über See ge^chiekei
J
621
Man fing an machen Rüstung gut.
Und auch Bollwerk als man dann thut.
Dem Schlofft ward man amcli nachbusen.
Da nun die Walchen Sachen das,
Da ward jnen allen grusen.
Am Mey-Tag uff den Abend spat«
Da wurden die am Sehlofs sU Bflbt,
Und thatent die Houptlüht laden;
Sie sprachen : das Schlof6> gend wir nch uff,
Deiri Hufs .von Savoy ohn Schulen.
■ • * •
Sy naments uff als ich hand geseit.
Und Hessen Savoy sin Gerechtigkeit;
- Sy mufsten allsamt schweeren.
Die Frömden liefs man mit jr Haab ;
Hinüber -des Feld ufs keren«
Man besätet das Schlofs mit Lühlen gut,
Damach sog man «mit frischem Muht,
Gen Orban für die Statte.
Darinne was auch ein vil gut Schlofs
Mit Muren also satte. '
Da nun der Zug gen Orban kam.
Da braun die Statt in Fuwres Flam,
Wann 'sie hatten sich ergeben,
An die frommen Herren von Bern
Das was dem Sc|ilos2 nit eben.
Darum sies hand gezündet an,
Das hat entgolten menig Man,
Der in das Schlofs ist kommen.
' Sie lüffen gar entlich in die Statt, '
Uud laschen dasFüwr su frommen.
522
Die Gesall«!! namen den Kivchthurm jn,
Und Bekussen sn dm Walchen hin,
Das es so lut erkrachet, .
Wiewol es was ein grofser ErBst,
Des Schiefsens menger lachet.
Indem da jStiunnl man an das Schlols,
Man achtet weder WtarS npch Schafs,
Sy hii Viren ein loch in die Mwren, ■'
Dadurch schlönf menig hüner Mamit
Der umb sich hat kein Truren.
Die von Bern stürmten vorigen dran.
Und die von Basel hinden an, ^
Sy kamen darin miit Genosse,
Das Fenli von Luteem wiüs iind blow»
Sach man gar balde im Schlofse
Von Ber^ ein Feiüi nacbhin ^trang, :.
Und das von Basel sujmpt steh nit lang,
Und lies M^b avtch.b^ld «echen.
Jederman thut das Allerbest«.
Das lob mufs ich hie jechen.
Bern , Fryjburg, Biel und SoU^tem giili,^
Die waren auch da mjt fris<^em Mutt,
Und sach ma(i| auch jr Zeichen . . . <.
Es was jedermann als Ernst und Not«
Das sy nit ufs mochten reichen.
Do nun die Walohen saohen daa^
Wie das Schlofs eestigeit was,
Sie wurffen uff. jr Were^ . u i. /
Ubd baten das man uff seollt nenunen« • ^
Purf^h Gott und unser Frouwen Ehre,
i
523
Hetten sy das by sit gethan.
Man hat «y allsamt lebend gela^,
'Sunst wolt man sy nit ehren.
Do nun die Walche^ aachen das,
Da begonden sy sich weren.
Sy vbatten ein Thum jngenommeny
Da hond man lang nit su ihn kommen.
Da was ihr gar< vil jnnen,
Sy wartent sich gar lange Zit,
Und mocht jr keiner entrinnen.
Do fugt sich das man zu ihn kam»
In wendig im Thum man uffhin klam,
Viel höcher wann sy waren.
Man warff jr eben vil »u tod, .
Und traff sy über die Ohren.
Es geschach nie kein Mann gröfser Not,
Man warf sy lebendig und todt,
Allsamt über die Zinnen.
Das Schlofs Orban thet man mit Gewalt.
Den Walchen abgewinnen.
Darin waren me dann hundert Mann,
Die all ihr Leben muisten lan
Daran will ich nit liegen.
Man lert sie allsamt über die Mur,
Ohn alles Gefieder fliegen.
Es ward dem Schlofs Escharles geseit,
Wie das es auch bald wurde beleit,
Es schickt 9X1 die von Beme,
Das sy nemend dasselbe Schlofs,
Sy wolten» ergeben gerne,
524
Noch ist ein stark Schlofft Jung! genannt
Dem ward es auch gär bald erkannt,
Wie es su Orban was ergangen.
Da warend vil der Walchen uff,
Harab hatten sy Verlangen.
Man zoch gen Jungi in die Statt,
Nach dem Schlofs man gros Verlangen hat.
Do man kam dar geschlichen,
Do warend die Wachen alle darus
In welsche Land gewichen. '
Jungij ist ein gute Fest,
Under den fünffen die aller best,
Und beschlüsset Savoyerlande ^
Die von Bern besatsten es gar wol«
Und namens zu jren Hande^
Wenn es Gott nicht gefiiget hat.
Wer wolt dann so vil Schlofs und Stett,
Gewinnen in kurzem Zite?
Des haben Danck die Frommen von Bern.
Und ander künen Lühto.
Der Bär was gelouffen ufs dem. Holl,
Es ist ihm ergangen aUo wol,
Wider heim ist er gesprungen.
Gott geb ihm fürbas Glück uud Heil
Hat uns Vitt Weber gesungen.
Amen.
"W
625 '
Bin Ued das von dgnen von Prytnrg genmAt ward.
1475.
Mit Gesang vertreib ich min Leben,
Von Ticbten kann ich nit lan,
Darumb mir Stett band geben,
Die Schilt ich an mir han;
Das ich mich dester bas mög erweren
Und ehrlich kum gegangen,
Für Fürsten und für Herren.
Darumb ich getne redte.
Das Beste das ich kond,
Das Gott vom Himmel wette,
Das ich wer recht besint,
Dafs ich ihn geben könde Lehr,
Das sie nun möchten genesen,.
Als vor dem Weltschen Heer.
Die Bündnüfs gar witt erkannt,
Des man sich gar wol fW>wen mag
Ein Statt litt in Oechtland,
Zu forderst an dem Hag,
Frjburg so ist sie genannt,
Und ist ein rechter Schlüfsel
Zu der Eidgnossen Land.
526 V
•Man soll sich Fryburg fröwen, ^
Wann es ist Mannheit voll,
£s stat hart als die Löwen,
Parumb ichs loben soU^
Wo man ein Sturm will fachen an,
So hat es frisch Gesellen
üknre^.fomen dran.
Die von Frybttrg ich prise^
Ir Lob sich tegllch mert
Mich diu^lct er sey nit wise
Der es nit gerne hört.
Umb Gerechtigkeit und auch jr Ehre,
Hand sy allweg vil erlitten
Und tetens fürbas meren.
Fryburg du bist ein Kerne,
An Wisheit dir nit bflst,
Man hat dich allzeit gerne.
Als lang du gestanden bist.
Darumb hüt dich vor Ungefell,
Ich bitt Gott und sin Mutter,
Dafs difs kein Aifs nit schnell.
Und will der Hertzog kommen,
Von Burgunn als man «dann j^eit,
So ich w.ol vernommen.
Du werdest von ihm beleit.
Darumb stell, dich in ganze W^i*»
Lad die guten Büchsen.
Und schüfs ihm in sin Heer
527
tiar werlich »ind die Muren,
Mit Tümen wol umbsteHt,
Das Gold lafs dich nit truren.
Das dir noch täglich feit,
Du buwest Tiim und Bolwerk gut
Darumb dir der Biirguiui6r . •
Keinen Schaden thut.
Fryburg aolt nit ertchricken,
Ihi bist' gar wo! gerüst,
Du hast das wol gesechen,
Wie Nufs sich hat gefrist.
Und ist gegen dir' ein Kindes • Spiel,
Demnocht hat es verderbet,
Der Walchen also vil
Sin Mutt hat ihn betrogen,
Den er hat geschlagen an.
Kern er für dich gesogen
Es niufst ihm anders gan;
Man ward ihm scheren ungenetzt^.
Mit scharfen Hellebarten,
Die sind uff ihn gewetzt.
Wer Fryburg meint zu gewinnen.
Der hat ein tummen Mutt
Ir Graben, Muren, Zinnen,
Sind fest und darzu gut.
Und wenns der W^ltsch stürmt über Not,
Als vil er Lüht möcht bringen
Man schlug ihm alle zu tod.
L-
528
Ich weis ein frye» Tiere,
Der Bär ist es genannt,
Er kern gezogen schiere
Und thet ihm Hilff bekannt.
Wann der Burgunner Fryburg beleg.
Es brecht vil junger Bä*ren,
Die schlugen ihn hinweg.
Bern, Fryburg sind zween Namen,
Und ist doch nur ein Statt,
Sie hand gros Lieb zusamen;
Was ein die andere batt.
Das ist jr nie worden verseit,
Einandern sy nit lassen,
In Lieb und auch in Leid.
Sollotem kern bald gegangen,
Was', es lat Fryburg nit,
Biel het auch dar Verlangen,
Wann Fryburg Leid beschicht,
Murten , Burgdorff und Loupen vest,
Arberg. Arow und Olten,
Die brechten auch gut Gest.
Und sunst alle Etdgnossen
In Stetten und ufF dem Land,
Wend dich Fryburg nit lassen,
Als ich von jnen verstand,
Bapperswyl, Bremgart und Winterthur,
Frowenfeld, Brück , SchafFhusen
Sechen fast für.
J
529
Wen Fryburg, Zürch verschriebe,
Und wie es wer beleit,
Nit lenger es belibe
Lutzem wer schier bereit,
Die Zwostett band gar mannlich Isüth^
Sy Itemen su dir gegangen,
• • * .
Und gült es jnen die Hütt.
Von üre der grimm ötiere,
Der rieht uff sin Hom,
Es kern gesogen schiere
Es tbet ihm also Zorn,
Wenn Fryburg beschech ein .Widerdrics,
Ihn möcJit gans nieman beheben,
Burgunn er niedersties.
Schwitz kern selbst ungeholet,
Fryburg will es nit lan,
Ir Paner ist gern ölet ^
3Iit Gottes Liden fron;
Ein Spiegel aller Christenheit,
Damit thund sy vertriber,
Was jnen thut zu Leid.
Fin Ort heilst ünterwalden,
Das hat von Volk ein Kern,
Die kamen dar gar baldc.
Zue mdcht auch nit cntbern.
Sy mufsten ziechen gen Fryburg bin,
Und Glarus desglichen,
flocht nit daheimen sin«
yVoivf T» |H9tor. yoiksliefier. ^4
m
Die von St.. Gallen die Fronunen*
Die weren auch schier )>ejre\tj
Gen Fryburg wurden sie hommen
Und wann es wer beleit.
Appenjtzel.und der Grawe Pund,
Die sach man auch ufsziechept
Soear in kurtser Stund.
Man dörf darumb*nit manen, ,
Frutineen kam nit zu spat) ^^
Deselich die von Sanen,
Wann Fryburg litte Not,
Kern es für die im Sibenthal«
Das Unter und das Ober,
Sy kernen überall.
Zu Wallis in dein Lande, .
Sind frisch Gesellen gut,.
Ein BischofF wol erkande.
Zu Sitten das Edel Blut, ,
Der brecht mit il^m ein grofse Schaa^,
Die Waichen wurden geschlagen
Des mufst man nemmen war.'
Sollt ich die Stett all zellen.
Es nemme gar lanjge Wil.
Der, Fund hat frisch Gesellen,
Und der ist also viU,
Von Gryers gar ein edler Qraff,
Der wurd den Herzogen suchen,
Vor Fryburg an sim Hoff,
j
&31
Darumb tollt erschrecken,
Und keinen Unmuth han,
^cfa y^eh noch viel ^er Kekeni
Die wend dich auch nit lan,
Die alle in Fund geschwo^ren hand.
Brifftgow iin4 daa Eisars,
Und ganset ^ch^oben - LanfL»
Mich dnnket in minem Sinn.
Frjburg sje also vest,
Und belegs der von )9urg7nne,
Es thet allein das best,
Und ob es kein Entschüttnng wifst,
Mit seinef eignen Krallte
Es sich wol vor ihm frist.
Der uns dis Lied nun hat gedieht,
Von diesem Fund so khig,
Er hat fin Sinn daruf geriebt,
Er well uns singen gnug,
Vit Webeir ist a^ch ers genannt.
Das Lied schenkt er mit Willen,
Fryburg in dem Oechtlfind.
Amen.
34
532
Als man gen Blom-ont zog. 147Ö-
. I
Ein Vereinung ist lobeli'che,
Der grofse Pund genannt,
Zu Trost dem Römischen Ryche.
Zugents in Burgunsch Land,
Da ha^en sygpwunnen
4
Beid Ste4t und auch die Schlots,
Gar bald es ward verbrunhen,
Sy führten gut Geschofs.
Strafsburg ich will dich prisea,*'
Du hasts gefangen an,
Du versoldetest zu Bern den Wimb^
Vierhundert werlich Mann,
Tusent Mann dir schicken,
Gar williglich wol bereit, ^
Gott well das dirs gelüche,
JEs sy dir unverseit.
Basel das wolt nit lassen.
Und auch sich machten dran^
Als von den Eidgnossen,
Versoldjet es fünfhundert Mann,
Colmar, Schietstadt mit g/^i'^n,
Sollotern, Fryburg gemeit.
Dem Bischoff von Bafsl zu Ehren,
Was Biel gar bald bereit.
In Burgunn sind sy hommen,
Mit einem Iiarten Sturm,
Hand sy Lila gcwuimen^
Es rümpft sich als ein Wurm,
633
Durch Wasser warend sy schwimtiiftii,'
Da hub sich Angst und Not,
Sy mochten nit entrinnen,
Man schlug jr vil su todt.
Lila das wart verbrennet,
Wehch Heri ward yerbrant,
Guntschattung wart zertrennet.
Ein Schlofs Mnnbi genant;
Nan das wart zerstöret,
Wer hört Qie schneller Gethat,
Grangij wart verhöret
Von einem wisen Raht.
Grangij wart übergeben
Zu des von Wirtenb'erg Hand,
Das Heer sach man streben
Vor Blomont in dem Land;
Der Strus thet mengen Schalle,
Metz und das ttetterlin,'
Die Reimerin gar balde.
Ging als zun Muren jn.
Blomont was ein gut Vesten,
Als ichi ^ßan je gesach,
Gebuwen zum allerbesten
Alls Gold jr Ober-Tach,
Ir Werinen und auch jr Muren,
Das. was unmefsiglich,
Sechszehen Schuch dich vor Trnren,
Und achzechen defsglich
Uff einem Berg höfflicfaen.
Lag Blomont Schlofs und Statt,
Vil Horb so fiirstiglicfaen.
Des Heer gewurket hat,
I
&S4
Sy ttürml«]! die Sjtatt frdlichen,
'Des nam menger evtk SturtZy
Von dannen mufsien 97. i^ricliep,
Die Leitern waren su kurte.
Müssen wir von hinnen wjebes,
Das wer uns unmer Schund,
Der Vereinung so loliliclie,
Dem Pun^d in Tüt^ohem Land;
Bern, Basel man besante
Vil Stett und Sollotar,
' Mit Paner liaments zu Himda
Brachtend ein grofse Scfaaar.
Gen Blomont in das Schlofse,
Da kamen auch die Mer,
Wie das ein Macht so grosse,
Der Bär im Felde wer ;
Nun rahten jr Herren frechen.
Wir werden liden Not,
Wellend sy den Sturm nun reehta,
Sy schlachen uns alle todt.
Das Schlofs gabent sy uff balde,
Biomond die Fürstlich Statt, %
Man brants mit grossem . Schalle,
Ganta maus geschlissen hat,
Wers je gesach fllrstlicben.
Den rüwet sin gros Schönheit,
Das es als jemm^rlichen,
Zu Stucken ist geleit.
•
Von dannen was man keren,
Gen Burgunn in sehneUipr Yl»
Des Ryches Paner su )Bhr%m /
Wohl me dann achthalb ABl
i
Gramont wart 'gewunnen
In Blut lag menger Rott,
Gar schnell es wart verbrunnen,
Man ftchlog hundert todt.
Vom Schlots den einen Herren,
Im Tum man funden hat,
Den fürt man da mit Ehren,
Gen Berii als inr die Statt ;
Valant was man iiffgel>en,
Sy zu^en nacliet ab^
Damit iKst man jr Leben,
Man brant vil guter ilaab.
Die Yereynttug als lobliche,
Zoch wider in jr Land,
Zu Trost dem Römischen Ryche,
Der grofse Pund genant,
Sy band ein gut Getrüwen
Den Rych - Stetten hin,
Es mag sj nit gerüwen
Und ist ein guter Sinn.
Zwölf Schlols hlkai $f eHäng^n,
Darsu dry Stett so gut.
Er fuhrt erstechelin Stangen,
Der Zöllner es siä^eh thut.
M«riA din l^inA Hing blossi.
Das well es understan.
Das die Innnil grosse.
Werd schier ein Endo faan.
Amen.
536
f^on dem Stritt und der Schiacht van Granson, 1476.
Oc^sterrich du schlafest gar lang
Das dich nit weckt der Vogel Gesang
Hast dich der Mere versumet,
Der Burgunner hat sich gantz vermessen.
Er wollt zu Bern und Fryburg Küchlen essen,
Der Bär hat ihm die Pfannen geruroet,
Darnach do zoch der Bar ins Feld,
. Und Schwitz das Cruciüi ich meld,
Mit göttlicher Marter frone,
Da schwebt der Stern' von: Orient,
Der den drin Küngen wart gesent.
Und zünt an den Orten schone.
Den ruffen an in Dankbarkeit,
Darzu die Kfingin Marien Meif, ^
Es soll sich* nieman übergeben,
Siner Mannheit und Übermut,
Das Gott vergofs sin rosenfarbes B|ut,
Do würckt er den Tod und auch das Leben.
. ■ . • •
An einem Frytag beschacht mit Namen
Das tflle Ort zugen zusamen
Zu dem grimmen Baren mit Sitten, "
Und werent dryer Tagen ehe verrucht.
Die uff Granson waren nie verzuckt,
Man soll Gott für sie bitten.
497
Als ich jr Sac^n.h«n Teroonu&f»!!,
So ist jnen bewist ein , schwacher Frommen,
Doch will ich nieman schellen.
Der daran unrecht hat getan.
Der wird auch darum Bula empfan.
Dort oder hie in der Weite.
Üff das da wart ein Anschlag than,
Bern und Schwitz zugent dra^i,
Mah wolt die Fiend angriffen,
Schwitz, Tbun brachen an ersten«
Da woll kein Ort das lest nlt sin.
Den Baren hört man pfiffen.
Do würcht Gott durch sin B^giment,
Dafs man ham hurz der Sacfa ein End,
Hei man noch einen Tag verhalten,
Burgunn het sich TaiTats .gerüsr, )
Ihm war noch menger in den Haaren gewift.
Ehe er sich .het lan ge walten;
Do liigt es Gott zur selben Stund, .
Sy zugen dran mit festem ßru|^.
Als in die grünen Oewen,
Da griffen sie die Fiend an, •
Von £idgnossen was menig kluger Mann,
Mit Stechen und mit Höw.^n. . .
Die Walchen machten ein wilds Geschrey,
Ir Ufsatz was gar mengerley,
Es mocht sie klein verfachen,
Sie treffen mit ihn dureh den Berg,
Darunter hub sich erst der Gewerb,
Da sy den rechten Huffen fachen,
}
639
Burgunn hat efliil^itderg^leif,
Der Bat griff aii g«r uner^^igt,
Und zart sy damidei^ harte,
Schwitz hüw und stach wol als efh K^m,
Kein Toppel gsäbh ich nie aU ^eni:
So rucfa hielt mans Biir^ühii in Barte.
Der Zulouf v^n der £idgnößschäfl
Macht mengen Manii gät gröfse Kraft, ^ -
Zürich Lutzem bat sich riit rerbörgen. ' •
Man bekant die Ritter zur eirsten Rur,
Da menger Bici^art riam die Schnür,
Grofs Mannheit hat liiah da ^rwoi^en,'
Nim sag mir jed&rmänü was er wtll
Es was ein mergikh Glüch und gros i&^hXL,
Des sagen Danc% Gott dem Herren,
Die Fiend ruchten iemer mer
Bis das sy ham^ zu 5t*em Heer,
Da hegenden sy sich g^r manniictf 4v^6iii,
Da geriet der ^är sin Kiauwfeid strecken,
Fryhurg , Sollot^ni , Biet trungen als diV Rtfcfieii,
Schwitz stach vor drin als di^ Fürsten,
Nun merken iHjch ohti Vnt^scheid,
In die Rehen hat er }nkm die Falleii geleckt,
Sie fluchen bald zun Hürsten.
üiF das hat er siif Aiischläg ^an.
Den Bären in Rebei)i zii utüfan,
Daruf ein Rott bescheiden,
Die schätzt uff sechstiisend ^ferd.
Sollten dur^^hlMcheii überzwerdh,
Das kam Burgunii zii ^eyde.
89f
Der Spiegel «Her BidgiuofstehaH,
Siben Ort merck wicj Burgunn sprach,
Da er den Stier hört iMrülen kxrin «iedie»,
Woluff ea*kommt alt tüfl!elach GescMecbil,
Da fiengen an sin Ritter und Rnecbt,
Dar schaitflicheB in fliechto.
Darumb sing ich so gar nach Zucfati
'Sie brachten die Fiend gar 1>ald zur flucht»
Da sy als mannlich trungen.
Ach kusche Mutter reine Meit,
Du fürtest sy in dinem Gele^
Ir Hersen begonden jnen jungen.
Von schantlieher Flucht wart nie geseit*
Des fröwe dich alle Christenheit,
£s war dir hart ergangen,
Het Bmf un gewunnen einen Rung,
Alls Römisch Rych het genommen ein Sprung,
Es wart. darumb angefangen.
Darumb tet.billich Kömisch Rjch,
Ein merglich Bist^nd d^fs^lich,
Mag menglich prieffen und mercken.
Ich kouft nit Frundschaft um ein Brot*
Die mich vdffliessen in der Noih,
Und mich erst wolten stercken.
Deshalb so sets ich min Gedieht
Will furbafs singen von der Geschieht,
Ach Gott lafs mir die Wahrheit riseii
Ehe Saact Fridli lUriii mit wis und bhrw.
Ich hat kein Hör es wurd mir grovr,
Demnoch muüs ich sy pfiien.
r
HO
-Sanct Frldlin bot «in Slimen d«i*.
Der bracht die^ruclien mit ihnv har^
Die bejgonden trostlich schrentzen,
Der edel hochgelebte Stern,
Der nie erlasch Zürich und Lutseni,
Die sach^ man gar fast glantsen.
Underwald^n Zug und Ure,
I
Die heist man ^vol die Suren
Sy stachen drin on alles verzagen.
Da sach man Diefsbach und auch Hälwyl,
Die Fiend gar manlicheu jagen.'
Bafsler - Ritter die schlugent dran.
Und ander die ich nicht Iicnnen kan,
Sy hatid grofs Ehre erworben,
Der Bär behielt ihn den I^ucken gantz.
Dem setz ich u(F den Bosenhrantz,
Menger ist von ihm erstorben,
/
Gar Menger hat ein Dant 'gemacht^
Wann er die Sach nun recht betracht,
Was Heils ist uf erstanden,
Das sich der Bär. so mannlich wert,
Het er alls ruch nit ümb sich gezert,
Stunds schwach in allen ^ Landen.
/
Des han ich ihm das Crantclein u^eleit,
Ohn Mittel und ohn Underscheid,
Mag crs mit Ehren tragen.
Vor Fürsten Herren Rittern und Knecht,
Ehe sich Burgunn me anschlecht,
Er must vor Raht dmmb haben.
541
Was nemen du tküre Eidgnossftblialt« '
Jets um die krönte Ritterschaft, ' - -^
Die du hast erlich erworben,
4
Gemein durch alle diese Welt,
Hast ihn geschlagen ab dem Feld, > '
Des menig Fnrstenthum wt verdorben. ' < '
Kein Gewalt uff Erden nie wart erkannt.
Der ihm dorft thnn ein Widerstand,
Dem hast du sin €ronea abgaschnitten,
Und hast ihm all sin Wappen erblent,
Löwen, Gilgien gan« durchscbent.
Er wollt es wäre vermitten. ' '
Er schrieb sieh Herr Welsch - und Tütscher Zungen,
Ich mein er sy der Enchrist Jungen,
Mit sinen unchrrstenlichen Sachen,
Von dem die ProÜcien seit,
Er wurd verkercn die Christenheit,
Das möcbt man nit gelachen.
4. '.''
9
Er meint, er wer gar wol behut,
Er hat verloren sein oberst Out,
Houpt-Paner, Wüchsen ^ SigeK^^ldin Zeichen.
O Oitigkeit du schnöde WuHfe, ' '
leb mels dich lang ich ihefs dich kurte,
So mag dich niemand erweich($tl. ' '"''
Das Gott erbairin durch alle sin Gut,
Das man Strafsburg su hinderst' In^schiedt,
l>as die Ordniwg musten halten,
Und werent sy «um ersten in Bruch kommen
Als ich ihr Wesen han vernommen,
Da wer noch menig Helm zerspalten.
T
Dis hat getan -idie fiotles-Hattd,
Das an dem Baren nit etwkot^
Er geriet gar frölioh springen,
Mit andern sinen Eidgnossen gut«
Die hatten alliB ein frjien Mnt,
Thut einer von Luicevn singen,
•
Amen.
*»-*i
Schlacht bei Qranßoi^^ 1^76*
If^. W^c)i|e|ii Lafi^ hejit sich ein $tms
Da mag wol.^r^en etwas us,
Die Klouwen jvrjeUen w>r w^se».
Der Gir trcit grossen Übermut^«
Der Bär imd Sti^r gar wol bebut,
Wend mannlich mit ihm kretsen.
Zu Granson ers lietrogen bat,
Und sicbert sie ipit fiilscbem Bäht,
Das wart an übm gebrochen.
Die frommen Lübt bat er erbenclut.
Fürwahr das ist ihvfs nit geschenckt.
Man hats an ibnv.gierocbeil.
Den Küng hat er gebebt im Feld,
Und siben Fürsten 4ie ich meld,
Den Fund woll er gewinnen:
Sin Herren er b^goben wpllt,
Jeglicher ein Tfrfl b^'titsen solt,
Pes must man w?r46n innen.
M8
Des nam der Bar ^ur lehiiAlle fr^
Und zog mit ^inen Eidgitosfei» dar,'
Und taten ihm sus<^f]bejit
Wolt er sin {Bin Bi^ennai^
So solt ers ri1ß|ex^f:^h i>e»tan
Und auch im Felde .blil^l^l.
Es bescbaclk an einem Samstag ifruh,
Da socb mmk wider FilinMkÜ 'am,
Sie woltens Mt ilmi Wögen, ' '
Und wisieiJF deäi^oi^ht w%tatg das^
Das ihnen der Herzog Als nai[^e was,
Und gegen ihnen goeide häehen.
Da warend Berg und fie^lfe T)^9U.
Der Weg was ruch und ^^^rzi^ ^chmfl.
Dadurch sie mufsjten }(ommen; ,
Bern und Schwitz die hube^i sich uf^
Und zugen dar mit ihrem fluj^«,.
Der Hertzög hats vernommen.
1 ••♦ • •
per Herzog wolt sin nit ent^^f^en,
Die Bemer wolt erstechen: g^m.
Er meint sy wären alleifie,
Er hat wol zeh|?n ^ einem 9Ii|iin,
Des achtent sy demnoch hleii^e.
Zürich seblug mit fröwden dran«
Mit jnengem' userweiten Mann, •
■Und Lutzem desglicfaen
Unterwaiden, ^«g, und Giarus gut,
Die schlugen dran mit fryem Muth,
pie "VVfilcheYi begonden wichen.
« '
544
Der Stier vott'Ürc Ittgch wart,
Darab erschrack fler Walch so hart^
Die Fries wa6 ihm zehmimen,
Ein Kung von Naples was foy ihm do,
Den treib man von der Wagenburg so,
Die ward ihm abgewiinnen.
Basel das kam aacb 2um Spiel,
Das kond wol scbietsaeji 9U idem Ziel*. . .
Der Schimpf der wolt sich machen,) ..
Sin Wagenburg die was nit gar gasits« ,
Sy Sprüngen fröliph ai^ den Dante,
Man hört die KürUkraclien.
Sotlotom was auch am Hat£, ^
Der Bär der tat ein harten Kratz,
Und Fryburg im O echtlande,
Der Widder auch gestossen hat,
Strasburg kam ein iTeil zu spat.
Das thet ihm selber irnde.
Der SchimpfF der wert ein lange Wyl
Man jagt sie and^lililbe Mil,
Sy fluchen mit G^W^lfe« * - " *
Er.rant gen Orben in die Sta^t,
Die Thor hiclfS l^rbe^chlic^sseta hart*,
Sin Herz gond ihn! erkalten. '
Die Tütschen Buten* dieitbaten ihm weh,
Man jagt jr vil in eineh See,
Die schwimmen wollten lernen, - •'
Vil menger Walck- darihaertraKck, » ' '
Ein grofses Sfihif zu Boden sa»ck„ ' ^'
Darin vil Wel scher jHerren» ' "
Vil
545
Viel Silber- GeAcb irr und rotes Gold,
Wart den £idgnos»eh zu Sold,
Darsu ein guldin Sessel,
Vierhundert und xwantsig Büchsen gut,
Machen jnen hochen Mut,
Der hat er auch vergessen.
Sin Sigel er verloren hat,
Vil Berlin, guldin sidin- Watt,
Cron, Edelstein, so glantsen,
Guldin Büclier, Kelch, Mefs - Gewandt,
Ein BischofF-Hut nian auch da fand,
Datu guldin Monstrantsen.
«
Sin Degen rieh ron Gold so rein
Der ist gesetzt mit Edelgestein,
Den- hat er auch verlohrbn.
Grosser Spott ihm ni^ l^esehach.
Was man Burgnnner kriegen sach,
Das thut dem Wütrich zoren.
•• • •
Der von Burgunn der fröwdig Mann,
Der hat den Sachen nit recht getan,
Fr hats nit wol besunnen.
Der schönen Panern hat er vil,
Kam man ihm z wüschen Kuglen und ZU)
Darvon ist er enttrunnen.
Hertzog Karle hörst du das,
Du treist den Eidgnossen Hafs,
Defs.solt du nit genlessen,
Kein Herr an jnen nie nüt gewan,
Wilt du von dinem Krieg nit lan.
Es wird dich bald verdriessen.
Wotf Vi hittor. Yolluliadar. q&
1
«46
Diu Gut ist je^ziind worden vil,
In die Eidgnossen komen ein Michel -Tbell,
..••■.■
Des magst du dich wol schemmen,
Thut der Spott nit also wehe,
So kum herwieder und bring noch me.
So soll maus von dir nernmen.
Die Eidgnofsschaft Nacht Y|nd Ta^,
In keinen Nöthen pie verlag,
Des thun sy sich bewisen.
Mit jr männlichen Hand,
Des schwebt jr Lob dncch j^ljie Land,
Hört man sy erlich prysen. .
Der uns dis LJedlein nü\ve Sk^ng
Der thut vil manchen irren Gang,
Gut Leben ist ihm thiMre^;
In siner Taschen ist sc^vyvach,
Er klaget sehr sin Ungemach,
Das jr kommet zu Stüre.
« * A -m e n»
Fon dem Stritt von Mizrten. 1476.
Miu Herz ist aller Fröwden voll,
Darumb ich aber singen sol,
Und wie es ist ergangen.
Mich hat verlanget Tag und Nacht,
Bifs sich der Schimpf nun hat g^emacht,
Nachdem ich han Verlangen.
547
Der Heruog vOta Bnrgnim gefnantfl:,
Der kam für Muri«« hndgerMW,
Sin Schaden W0U er reelle^
Den man ihm vor Granson httf- getan,
Sin Zelten spie# er «ff d«n' Pknf,
Murten wolt er xevbrechen.
Thum und Mu|eiv 6ebof9<«t lAK* "
Darum^ mau ibtli' gar lüMtfl gatr,
Sy Hessen es Gott ^yalte»;
Darin so warentmannlidt LaM) ' -
Urab den Burgunnar gabendi Adt^ -
Die Statt band sy babahien.
An einer Nacht da' sttinint er fa^;
Er liefs ihn weder Rnb nbdi Rast,
Mnrten wolt er haben;
Des kament'die Wal4ftheta In' grosse if6t\
Wol tusent bliben wund^ unVI^tod,
Mit Walchen füllt man die Grttbeii'.
Als die in Afui^teto sind gesin.
Die hanjd gros Btire geleget in,
Will ich von jnen sagen;
Und welcher es vermocht' an Gut,
So riet ich das an meineiri' Ittutt,
Man het ihn zu Ritter geschlagen.
•
Ein edler Hauptmann wol erkant,
Von Bub«Bberg ist ers gMant,
Er hat sich ehrlich gehalten;
Sin Büehsenmeister schössen wö\;
Fiirbas man nach ihm stellen sOl,
Wo man ein Statt will befaaltlBn.
35 •
A I
:t
548
Das wart den Eidgnossen geseit^ ;
Und wie das Murten. wer beleit,< •■
Den Pund thet man ihn schriben^ <
Sy solten kommen. es tbete Not,
TVie bald man jir9n,.dfts entbotik,. .;
Daheim wolt nieman^MMihen.
Dem edlen HenHug {ioeh geborn, '
Von LotherJng %em tUet es Zorn,
Des Weltschen Ungefüge 5. >, )
Er kam mit menj^m Edelmann^ tf
Zu den frommep. Bidgnossen^ >
Sinen Ehren thet er genüge.
Des Fürsten Zug «von Oesterrichi
Strafsburgy Basel dell^lich,
Und ander Pundguossen,
Die kament in einer g^ofsen Schaar,.:
Wo] £u den Eidgnosscn dar^
In Nöten wend sjs ^it lassen. } ,
Hein hübscher Volk gesach ich Jiue|; ,
Znsammen kommen uff Erden hie,
In kurtser Zit.als balde;
Sy brachten Büchsen ohne Zahl,
Vil Heibarten breit und auch schmal,
Von Spiessen sach man ein Walde.., •
Do man zahlt von Christ für wahr,
Tusent vierhundert und siebentsig Jar,
Und das sechst was kommen;
An einem Samstag ich uch sag.
An der sechen tusend Ritterh Tag,
SchufF man gar grossen frommen»
549
Do et wart an dem Morgen froh,' «
Da ruckt man fast gen Murten su,
Durch einen grünen Walde:
Des wurden die in Murten froh,
Den Hertsogen fand man gewaltig do,
Da hub sich ein Schlachen balde.
Eh man Iiam durch den Wald so grün,
Do schlug man mengen Ritfer kühn,
Die man thut Wol erkennen;
Der HertKOg von Lothering der was der ein,
Sy redten all susammen gemein,
.Wir wellen vordann rennen.
Ein schneller Raht, der wart gethan,
Wie man den- Hertzogen solt griffen an,^
Do hört ich mengen sprechen:
Ach Gott wann hat ein Ende die Sag,
Nun ist es doch umb Mitten Tag,
Wenn sond wir ho wen und stechen.
Jeglicher trug sin Paner starck,
Dahinden sich auch nieman verbai^g,
Sy hatten Mannes Mute,
Menglich gedacht in sinem Sinn,
Wie man den Hertzogen von ßurgynn,
Wolt legen in rohtes Blute.
Die Vorhut die zog vornen dran,
Darunter waren zwei schöne Fahn,
Entlibuch was das eine.
Das ander TJiun mit sinem Stern,
Sy warent by ein ander gern,
Mm sacli jr fU^chen keine,
wo
Die Ritter rannt^fi vomes drin,
87 leiten all yr Qlenen }n,
Do sy jr Fiend sachepi;
Umb jr Geschütz so gaj^ents iiüt,
Sy wagten alle |ro Hut, '
Zii jnen thet mq^ »icb n^cben.
Die Bücb^eii scliussen zi^iitten ^i
Sy lüifen mit V^P^ normen dra^.
Die langen Spiefs desglichien, *
Dei| Qepefibarte^ was so Not,
Damit schlug m^ sy fas^ xu Tod,
Die Armen und die pichen.
Sy warten ^|cb ein Ueino fast« '
Darnach sacb man sde fliecben f»U
Gar vil wurden ev^tocben.
Der Fufskne^t und 40r Kürisser,
Das Feld lag yoBer Glen und Spev,
Die an ihn ii^urd^n 9er]n*ocbea.
Einer flocb her der and^r bin»
Do er meint yvql vecborgen sin.
Man thet sy in den Hursten;
Kein grosser No^ seh ich nie me
Ein grosse Scl^ar lu9 in den See«
Wie wol sie nit was dursten.
Sy wüten drin bi^ an das Uünn,
Demnoht schofs man fast zu ihn«
'Als ob sy Enten weren.
Man schifft zu jnen und sehlug »y «U
Der See der wart von B)ut^ rofa^
Jemm^rli^Ii boit mau a^ pleiten«
i
651
I
Gar vil die klummen uff die BÖwm,
Wiewol }r nieman mocht haben göm,
Man acbofs sy als die Kregen^
Man stacbs mit ^piessen über ab,
Ir Gefieder jnen kein Hilft gab,
Der Wind mocht sy nit wegen.
Die Schlacht wert uff zwo gantze Mil,
Daz wuschen lagen WalcBen vil;
Zerhowen und zerstochen,
Des dancken Gott früh und spath,
Das er der frommen Gesellen Tod,
Zu Granson hat gerochen.
Wie vil ii* ist kommen umb.
So weifs ich doch nit ganntz der Summ,
Doch faan ich gehöret sagen,
Wie man hab dem weltschen Mann,
Sechs und zwentzig tusend uff dem Plan,
Ertrenckt und auch erschlagen»
Nun glouben mir hie dieser Wort,
Fürwar ufF der £idgnossen Ort,
Sind nit zwentzig Mann umbkommen,
Daby man wol erkennen mag.
Das sy Gott behüt Nacht und Tag
Die Hünen und die Frommen.
Wer ihn zu Üiechen nit gesin als not,
Man hat sy all erschlagen tod.
So wer es worden weger.
Die Sonn den Bergen was als nach,
Das man nit idi zu fnen zoch,
Man «chlug sieb in sin Ij^ger«
A I
Das was wol einer halben Mile hreit,
Ob tusent Zelten daruff gespreit,
Darvon thet man ihn triben;
Alle sin Büchsen die er da hat.
Mit denen er schofs zu der Statt,
Die mufsten alle' beliben.
Und alle Paner die da waren,
Die vor Ziten sind verloren,
Daran die Schwenckel hingen.
Die hat man jnen genommen ab,
Umb jr Ritterlichen Hab,
Die sy dazumal begingen.
Man zoch dem Grafen in sin Land,
Schlofs und Statt man ihm verbrant^
Reymond wolt nit stille sitzen,
Ein Schweifs • Baad hat man ihm gemacht,
Wer er drin gsessen über Nacht,
Er hette müssen schwitzen. < .
Man treib mit ihnen Schaff -Zabel Spil,
Der Flenden bat er verloren vil.
Die Hntt ist ihm zwürent zerbrochen,
Sin Raach die mocht ihm nit vergan.
Sin Ritter sach man trurig stan,
Schochmatt ist ihm gesprochen.
Die Eidgnossen heuschen ihm kein Brot,
Wiewol er sy für Bettler hat,
Sy land sich nit erschrecken.
Ihr Bettel -Steh sind Spiefs und Glen,
Die Seck stofst man Ihm in Dietzen,
Pie Spi» will jbw «if sphm^^Iieni
I
J
553
Vit Weber hat dis Lied gemacht«
Er ist .selbs |;evve8eii in der Schlacht^
Des Schimpfes was er verdorben,
Des dancket er den Eidgnossen,
Und denen so er Gutes «gaun,
Hand ihm umb anders geworb^.
4 m e n.
Vom Stritt von Nanse. 1477*
Woluff ihr frommen Eidgnossschafit,
All die im Pund sind verhalft.
Der Hertzog von Lothring genannt
Will uns versolden allesant;
Zu Nanse Udents grosse Not,
Der Burgunner will sy haben todt.
Hertzog Reinhard dem ward es kund get^%
Frist mochtents iiit lenger ban;
Von Hunger litten sy grosse Not,
In Nanse hettents niendert Brot;
Rofs, Hund, Katzen und Muse,
Wer in der Statt }r Spise.
Hertzog Reinhard von Lothring,
Reit am ersten gen Bern gering.
Er batt sy umb.Hilff zu Haind^
Ich vcrlühr sunst all min Land,
Acbttusend Mann gar unerzeit.
Wurden yoii Eidgnos^en ftaW bereif
554
Hertzog, üch soll hie weseii küha,
Gemeinlicli Von clem stai'clien Fiutd ;
Sy gedenken all gar vvol daran,
Was jr zu Murten haiid getan 5
Ir stritten also ritterliölij
Sond jr geni essen ewigfich.
Sy zugen hin in das Elsafs,
Die Juden strafitens uff der Stras;
Da kamend sy gen Linstatt hin,
Gen Sant Niclaus stund ihn der Sinn,
Do erschtugen sy \voi hundert Msirin,
Der Stritt der fing am Samstag an.
Sant Niclaus wir sind har^esant,
Zu retten dir diu eigen Land 5
Nun thu uns diner Hilfe Sehin^
Und erzeig uns auch der Gnadei dtii,
Wo wir sollen' keren us, .
Und anheben disen Strufs.
Carolus von Burgunn ward ge,war,
Wie der starck Pund zoch dafrar,
Er.brucht syn Heer in schnelleir Tl
Und zug gegen ihn ein halbe Mil;
Der Stritt fing an als ritterlich,
Kein Mann gesach nie desglich.
Vor ihn da lüff eiii rechter Ber,
Strittents waren sv gewer,
Er wart in einem Tälpen wund;
Durch Wasser das ist mengem künd,'
liüffen die Fufsknecht dornen draii
ynd er8chluj;eut tod acbUusead Mm*
M6
Der Stritt der Wert wöl ftttiftbalU Mlly
Man zoch ihm nach in «ehnetter Tl;
Der Graff von Lünigen so f ut,
Darsu ein Franzofs wölgenittt,
Der Graf von Bitiofa det nam jt wahr,
Zwölff Herren hüben an der Sehan-
Er schätzt sich RÜng Atleiandet glicl^,
Er wolt fyezwittgeii alle ftich,
Das iivand Gott in hnrtzer 6tund,
Ein wifs Mann tafs ihm werden £ünd,
Es ist vergangen mit dem Stritt:,
Gros Uebemlut iii )(urzer Zit.
Do man zalt sibenzig siben Jar^
Am zwölften. Abend, das ist war,
Do vollendet sich der Stritt,
Das duncket mengen Menschen Zit
Der von Caro)us leid grofse Not,
Darumb ihn Gott lies schlachen tod.
Sint geboren wart Herr Jesus Christ,
Grosser Sach nie me bescbechcn ist^
Er war der forchtsamest Ftirit genant.
Den jnan in der Welt fand^
Der stark Ftmd und Hertzog Retnhafi,
Hand in gelcit in schneller Fart.
Gar billig soll man loben dich,
üff Erden leBt nit sin gelich,
Von Fürsten jctz in dieser Zit,
Der gestanden sy zween herter Stritt, ^
Und darzu ylt in schneller Färt,
yo» IioUiringen Hinzog Reinhard
»56
Kein Mannlelif nit uff Erden biet
Der solicbs fajd> gesehen me,
Drei, grosser Stritt in einem Jar
Mit Gottes Hilff gantz offenbar,
Zu Grausen 9 -Murten und Nanse,
Des dancken Gott jemerme.
Ein Notbelfer ist auch er genant,
Sant Niclaus uff Wasser und dem Land,
Er hat gemacht vil Ritter gut.
Das Zeichen trugens an dem Hut,
Und schlugen tod den Wüterich,
Carolus von Burgunn gar ritterlich.
Uberheb sich nieman sins Gewalt,
Und siner Mannheit manigfalt.
Als der Fürst- je hat getan;
Er wolt Gott nit vor Augen hau,
Darumb straft Gott zu rechter Zit,
Durch ein Volk das er schätzt nüt.
Nifii loben Gott, der faats getan,
Er wolts nit ungerochen lan.
Sin Anschlag ihm gefehlet hat,
Umb sin grossen^ Missetat,
Witwen und Weisen macht er vil,
Darumb idi ihn nit klagen wil.
Er sitzt zu Bern im Oechtland,
Ein stechelin Stangen fuhrt er zur Hand,
Der uns doch macht das Liedlin gut;
Nun hab uns Gott in siner hut;
Maria du vil reine Meit,
üilff zu Friden der Christenheitt
Amen«
557
Fun dem Streit xwischen Bern und dem Bischaff
von Basel 1367«
(Jattiagffrt B«ra«r CliroMk 8. i^t.)
iN^u börent jämmerliche HHig, ■
Die man hier seit im Lande!
Ihm möchten Ritter und auch Knecht
Jemer wünschen Sohande. — ^ ,
Den Gottes Slüssel' sind bekannt.
Die sind zu Röubem worden,
Sie stiften Mord und auch Brand,' ■'
Geschändet ist ihr Orden* * '• > '<•'
Der ein Icam gen* Blei geraigpiiv* '
Ihr mögent ihn wolil er^i^ncnac' '
Bischoff Hintersich ist er genannt,
So ihn die Basler nbnnen. ^ M
Er swur ihn'u uf die Trüwe'syn, '
Defs ist er meineid worden,' "
Da sie ihn liefsin au ihn^n. • -
Mordlichen stund sin Sinn x
Gegen des Bistumbs Lüten«
Grafen und Herren hatt er da,
Als ich üch .-vtiU bediiten;
Die waren gewapnet weideltch.
Mit ihrem Beingewande.
Was die ihm rieten heimelich,
Defs hat er jemer Schande.
Wann er verriete sin Gebiet.
Sie schruwen dazu spöttiglich:
Diefs ist dem Bären nit gar Heb,
u
■)
Der Bar d<fr lebt nit lange.
Möchten wir ihn sse Felde han! ,
Das Sachen wir gerne;
Ihm würd wohl andrers aethan,
Und allen den von Bern^.
Darumb wollt ^er BischofF geben
Fünfzecl^.en,ta»^ii(d ^iiLdi«. - • . t {
Wer der wollt der nem !
Lebt der Bär, er käirli. -—
Das yemam de^Tj irucHe > Bär.
Er sandl sOtgüsirinde . .. * i .
Nach Dienern und .Eiidgniisaen, ü
Ein keis^rlioh Q«ainde
Er zoch dabin: ^en Bie| '- ! .
Not ward d^ni -Herren ab dier.Buvig>ze ftiecShn,
Sie gebeiten sin d« nit^
Dieselbe woh)ii|^l0gen Buvg
Die bat der ^Ül^.KerbrOGlien.. > <«
Er lag zy/v,^{ul^ und auch die MficEt^ >
Er hätt sich gern gmochen.
Gelegen w^t^^ihr Si^balle'^ '■'.,<•' 'i.i
Die mit den lan'fen &länen :
Und mit dem Beiji^ewaiiidei •>: i m •
Die fluchent alle. , .i^ ■> .
Der Bär, der suöbt.all umbr&i4h,^
Hüser macht er. thürf^
Sie smucktent sich ialLiu difeStädtv
Das liam von sinfim. Bitre^-
Das blies er us sineis Munde . .
Die da wollten edel syn.
Die wareut all verswunden.
Der Bär fuhr wiieder heim gesuDdexi*
Der BischofF sandt viel zomiglicb
Nach sinen Herren alltn^
i
\
• •
M9
Vott Lofcbringeiji dfcr ^e^^ff|^9
Von G^Unketiburg.n^H {Schalle,
Von Thierstein un^ von Vyan,
Wohl s'wenzig Lande^erreo,
Der ich nit al| erf^mu^lj;
Ihr Orden ist ge«c|bai^cl^, i < '
Er klaget ab des I|£irf9 KUweo; , . ^
Wir hand verloren Burg i^nd Juan^»
Wir gewinnen niemer I(u]ive.
So Eidgnos&en .sind hinweg.
So finden wir ihn alleifie.
So ist siii. Mac^ht g^r. kleine.
Er hat ein Wald, ist mir geseit,
Das ist 4^r Breniga|riei^ ^
Darin so wollen wir 4^* ßfff>^
Mit vii^rtusend Axei| w^r(^, ,,
Den wellen wir abhowen.
Es mürseni; alle gi^t© Sfädt
Jammer an ihm schovyen,.
Die Reis mufs er towe/ij
Den Herre^, war^ d^, §oJ4 geben,. .,,,(,
Sie fuhren hin über 4fiP i^vvens^j^tjf^. :,
Man saeh yiel mengen yf^zagteif, M^jf^,.
Der bi dryen Müen ge^^Qem uie.]ia9^. ,
Die Rofs wurden ||i^eij lahm, , . .
Zu Grenchen und zu Bettlach
Da fiengent ihr [an} Wunder scjio^jrent .
Von dannen stählten sie sich Nachts,
Ak die siechen Frowen.
Der Bär wollt sie ertlichen hau, —
Dafs sie ihm je entrunnin.
Das rCiwet mengen Mann.
Sie warent all an Ehren lab^.
Der Bär gedacht in «inem Mut
■V f
66Ö *
Wend sie dieft' jVmer tribeii, • '
Sie zennent dich und flie^cfaen binweg/
Du willt nit meh bfiüenf— '
Und fuhr all über Aafr- '
Und vor Saut Martins Kloster,
Da ward viel mengem swar
Vf dem Stoi^ und anderswo
In ein Gerüte da ei*' Iiam,
Das war so sehr verfallet; ' '
Da rumte er mit den Klawen
Er sprach zu sinen Gsellen: - .^-.
Wir Itomment |if den rechten Plan',
Sie haben hie gehülren, >
Die uns den Bremgarteii liefiien stan
_ _ I
Es will uns woM ergahl' '
Schier brach er' iri'^SÄnf Immers Thal,
Da er ihr viel erjagte^'
Da ergreif er sie mit den Klawen,
Da wurden sie verklagte,
Zu dem Slofs da shind Äin Mut, '' '
V Darin fand er vfel mengten Manh ;
Dafür tfäm er KeTita'eiit, ' •
Sein'«^.ornigfich MiSt:
Er grtff^sie fig(«rfHic'h"en An,
Dafs sie sich sehre wehi4feii
Mit Pßlen unrf mit Steinen grofs.
Den Sturm ^ie belferten,
Untz dafs sie der Bär bezwiang.
Er slug sie ze Tod mit sinen Zand,
Das Hus er schier gantz verbrannt.
Der Bare begonde wüten,
Da er sich hatt gerochen.
Das Hus, den Tfaurn ze Taffen
Die hat er betd zerbrochen 5
Münster-
561
Mfinsterthal hat er yerbrannt
Müttster^hat er gewüstet.
Er fand viel schier uf der Wal
Die Todten ane Zal,
Von Solotem die frommen Lüt
Die sind dem Baren getrüw^
Die machtent ze Grenzfeld
Der Frowen Jammer nüw,
Wann sie erslügen Mengen Mann,
Man sach's den'n von Telsperg übel gan.
Die Paner man ihnen nam,
Solotem fuhrt's mit ihm heim,
Sie hatten schon gefochten
Der Bär zwey Länder hat verbrannt,
Zwey Thüm, zwey Slofs serbrochen,
Lüt und Gut gar viel geschandt,
Und sich gar wohl. gerochen.
Wird es nit unterstanden,
Er spricht dem Bischoff Schach
Matt ist ihm gar nach.
t !■
Lied eines Ergawers 1415.
(Senkenbcfg S. 1. IV. 6i.)
vVer das Ergau gern erkennen wolle
Der thu so wohl und sey mein Geselle
Und schelte nicht dis Lande mein,
So will ich wagen, wer sie seih.
Ergäw sdi man in Oesterrich,
Und zu B)hmen.iia Köttigrich
Da Habspirg schlug Honig Ottocker ^ ,
In Wien ?ie mau noch weifs die JVX^ir.
Woz.rr8 hlsW. Volkslieder. ^ o«
S62
König Adolph genannt von Nastsau
Sähe bey Speyr die von Ergavr
Da Hertzog Albrecht ihm oblag
Habspurg und Ergaw gaben den Schlag.
Darumb ^ard Albrechten zu Lohn
Dafs er bald trug die Römisch Cron.
Konig Albrecht regiert 10 Jahr
Und das ich sag ist gewifdich wahr
Er ward getödt von seins Braders Kind
Hiefs Herzog Hans mit sein Gesind.
Der were auch wol Herr blieben.
Von Königs Kinder ward er vertrieben
Ihres Landes weren sie worden Gest
Wann Ergau nicht wer gewesen so vest,
Die Stadt alsamend fahrend
Und bey der Burg zu Baden schwfirendt
Ein teurn Eyd dem Hertssog Lupolt
Denn ihm war das Land treu und hold^
Er sprach |iun liebe Statt mad Freund
Und so Herzog lianCi mit Ge^^aljt kompt,
So sollet Ihr vor Ihm beschUc^^ien,
Gewifs sollt Ihr da$ ewig genielsen,
Dann itzt mein )|eyl ^ai £)uch sl^t)
Ihr seyt mein Vätter und mein Bath
Mir hatt gethan grofs Ungemach
Von Wartt , von' B«im , vo» Bschenüadi
Den Vatter melA sie han ensehlaginh
Ach Gott.^ wem soll ich os doch iiligffi.
563
Sie haben viel Freundt Gräften und Freyen
Umb Hülf ich aber Euch anschreie.
Das Ergaw sprach aus einfem Mund :
Hochgebomer f^ürst uns ist kund
Wer an unserm Herrn den Mord hat gethan
Defs seind wir- g«üst wollens auch ^it lahn
Der Mord mufs gerecbet werden
Oder unser keiner leben auf Erden.
Hierauf bat Ergaw sein Best gethan,
Sein Fürsteji und ttorr^ nit vfrlahn
Sind ihin bey^estanden allzeit.
In M$rii^eP;«cad in«(Achem Streit.
Und sind allweg mit Ehrn bestanden
Qott bebüt sie noch für Leyd und Schanden
Sie han ai^ch gehabt grofs Ungemach
Das weifs der Morgart und Sempach,
Rottweil und auch Appenzell
Die that bewust war, ich sie erzehl
Zudem viel Wittwen und Waisen,
h'ie werden seyn in diesem Reifsen
Bas alles ist aus Ergaw gefallen
Und d^n&och erregte mir kein Gallen,
Den Nachkomjmeä soll das seyn ein Lehr,
Dafs sie ihren Herren halten Treu und Ehr.
. {
V
36
r
564
Lied ans Werhher Steiners Chronik.
(E. Muneh^s Aletheia S. 135 f^de.)
I.
Das Glarnerlied.
In einer Frohnfasten duo hub sich Glanier Rott
Sy wandten ze Wesen Fründe han, sy gabendts in den
Todtj
Der difs Mord gestiftet hat, es müfs Imm werden leidt.
Er hat , nit rächt gefahren , denn Er ist meineid.
In österlichen Zyten , uff einem Sambstag,
Duo huob sich ein grosser Stryt, dafs manger todt ge-
Ir Glaris in dem Lande warend vierthalb hundert Man,
Die sahend fünfzäben thusendt ir rächten Fyend an.
Duo ruffte also behende der von Glaris Haubtmann,
Er rufft unscm Herren , Christ vom Himmel an :
„Ach richer Christ vom Himmel, und Maria reine Magdt,
Wollend Ir vnfs helffen, so sind wir unverzagt.
Dafs wir diesen Stryt gwünnend, hir uff diesem Vcld,
"Wjpnd Ir Vns helffen , so bstan wir ale Walt.
O hellgcr Herr St. Fridlil E du truwer Landtsmann,
Sy difu Land dir eigen, so bilff uns htit "mit Ehren bfaaii.
4ft
Die Herren brachend ixK die Lets, sie eftgent in das Land,
Da es die Glamer-.s^end , sie wichend in. o'm Gandt
Da difs die Herren sabend, dafs da wicbend die Glar-
ni^r ]Vfan;ai,,
. Sy schruwend aU nii l«ithpr 9timm : 4Ui^ grifend frö
lieh an!
t . ».
1 Die Glameit kartend sieh vmbe, sie thiitend ein Wider-
schaUy •
I Sj wnrfTend mit besdFlLgen.^teiaen^ dafs. in den Berg
. . erball} .
[ Die Herren begunten fallen und bitten um ir Laben,
Mit Gold, mit 8^er weitend ^ie sieh wvd^ legen.
Hetist Du Silber vnd iGoldes vil grösser,, .d^iui ein Hufs,
Efs mag dich nit ghelff^^ din Leben das ist vfs
Din guter Harnisch irnd all din Ysen.gwand,
Das'must du hüt hie lassen in S^t. Fridlis Land,
Defs danken wir. ale Gott vnd St. Eridli :dem hellgen
UL Mann,
E difs männlich That band die fromnven Glatnor than.
I > ( 1 1 (
n. .
£in Lied vom Peter von Hagenbach , wie er za
Brymch gericht ivafs. (1474.)
VSTend wir. aber heben an, * ^
Vom Hagenbach , dem schamperen Mann,
Wie es Imm i^t ergangen,
£r ligt zu ßjysach im Tbume tieif^.
Und ist siner Söldner Gfan^ner.
r
663
Also litk!) «lifli der Topcl'aii,
ter wolt die Söldner zum Tb«r ▼& han, '
Sy softend Iriim ein Gruben' i^tadAd» :
Sy V^olterid'lmm nit ghorsam syn,
D«(^ moiiltt Hti^nl>äth mt ^tton.
Sy thatend diesen Sachen rächt.
Vor Wdfs'fir H«rr, >ertBt ist in üaicfat, . .. .
Sy naramend In zu iren Händen:
^A€h'>LaiiäTogt Kagealncik vonBiiii^iiiid; •
Du bi^tdet^ Söldnern Gfangner!
' • ' - ►
Uti^ev^fick y hast du ni^i lüof^ S«thai|,
Du werest wol ein werder Mann,
Deih< Herzogen in •'siiieiii Lände» .
Sit d« d^h mteg^icih geMtcn. hast^ -
Das ii^ dir,j««kicr «in Sehäade!^ ■
Hagenbach wafs ein böser Lyb
1£r bat betvogen mengetli Bidermam «ia WylK
Darzu t^ Schaar, sin Jungfrauen,
IMH) Sr'^ ti«nig Getteslbrehtiiaft^^nii^
Defs mag sin arme Seel wol truren,
Er hat vil Unglück gmacht im Land,
Dafs ist doch denen von Than ein Schand,
Dn^^sys.tm hmd ertri^^n, .
Dafs. er ao mangem Bürger gut
Den Kopf hat abgeschlagen.
Wend Ir hören, was HägeAbäcfat'8](»radi,'
Da £r den Ilahcker ansah: ' /
„Mufs ich die Stein vflpKiehiäi,
War ich drei kyl von dieser iStallll,
In Burgund, so wolt ich fiieh^lk.
J
M7
Der Eidtgnoftsen Bot|«^ kamm^ncl dur^
Dafs Er Ihr erst wurd gewahr,
Er sprach : Ach Qioit l nun sen ich wol,
Sind die us Eidtgnossen koramen^
Ach leider, dafs icJi gterben mu£s vnd soll.
Nun hörend was Hag«nbä6h spfäüh,
Da er sin Tod ansah :
„Ach Maria mufs ich sterben.
„So hilff mir Maria, wann es ist Zjt,
„Hilff mir din Kind erwerben!"
Das Haupt von sinem €dirp«r spranf«
Ein Krämerli es zu ersten fliMg,
Efs hats so W0l gesungen,
Ein frischen Buben hat es f eM»t,
Von dem ist Ers getrungen.
i*.i'" M
ra.
Ein Li4^ 90^ ür^n^^m
Alle Ding soll man fahen
In Gottes Namen «%
Man soll sy nit voRgaebeB^
Wann Gott will uhs b«ft«n;
Maria Gotts Mutter,
Du reine Mfjt
Die will uns allwHif ^n belfffcn,
Zu aller Gerächtigkeit. *
668
Vnd mag vns riit mislingen
.1a hat vnd zu aller Frist,
Nun will ich frölich singen,
Wie CS ergangen ist.
In einem Sambstag es bescbach,
Da der Herzog von Burgund
Vor Gra^son niederlag. '
Sie hjßt vns nie gelassen,
Und wifl vns nimmerme lan.
Üri wafs unverdrossen,
Zürich zog frölich dran.
Schw^itz, Glarus, Zug
UndJCTnterwalden
Die von Solothum frölich zug^nt,
Bern was auch daran.
Sin Büchsen wolt er föhren
Wohl vff den Berg an die Strafs,
Darnach begond sich rühren
Viel menger EidgenoCs,
Damit man In vberylet hat,
Dafs er sich hat versummet,
Vnd hamm doch vil zu spat.
Er hat ein Spill angf^ngen,
Dasselb hat Er verlohren,
Es ist 1mm vbel gangen,
Die Eydtgnossen gut*
Sy band In geschoren, und genetzt,
Die Zelt^ vnd die Büchsen
Liefs er ihnen zuletzt.
«69
Er hat ein WageBburf^. YlT^tsehtag;«!!:
Woluff ein gute Wyt.. -.
Sy wurdent ^antz er^a^t.
Der Eunt'sQg überhin'- in/ - .
Defs müht den Herzogen also- sehr,
Dafs Er ist geflochen,
Defs hat er doch kein Ehr.
Und da man anhueb ze strjten,
So gar mit.'Tjchem Schall,
Sy wollend uns hinterryten,
Das Veld ward Ihnen zu schmal^
Die Eidtgnossen fiengend an
Naher dringen
Und die Walchcn vast überdringen,
Dafs ist Ir Lob in aller Welt.
Ton Schwytz die frommen Eidtgnossen
Die band den Vorzug than,
Der Bär wolt sy nit lassen,
Fryburg was auch daran,
Von Schwytz das Panner da» ist roth, <
Da Gott der höchste Fürst
Am waren Fron Cruz Stadt.
Sy zugend ufs der Wagenburg
Sy woltenz gryffen an,
Da warend die Eidl^ossen
Also weydlich Mannj
Sy zugend mit Ihnen wider sy hin.
Da mufs der Herzog Ton Burgund
Lyden . grofse Pyn. ^
/
»70
Lob will ici^^voi^ Anrn i«90B,
Dann ich habs vemommeil
^ Sy dörffentz Mscfaüslt wag««.
Wenn sy in dasVeld^üioiiiititeiuly '
Eh' sy griffotd also froKoh driii,
VeHi dahinnen warend,
Di wärend gern 4ke Foväeti/ttm. -gsii
•Ich kann nit anders singen,
Basel, Fi7burg, und ander Stett
Die Sumitf wurdend mir ye vimen.
Wie sy es angriffen hetend.
Er wurd mir auch zu schwer atlefn,
Ich hat mit mir zu schaffen,
Dafs ich sy achtet lilein.
Es WA» ihm «is Üeine Fröud,
Es was ihm ein frofs Leid»
Er spricht vff sisen flide.
Es kombt üch zu grofatm I^eide,
Das soUead yvlgt d^oli wirdend
So nähmend wir GoH su eiii«ii| G'Ulfff
Und züchend wifider beim.
Heimzog, din 19>äm d«r ^it ^oüft^,
Das ist dir wohl ein S^hMüd^,'
Dafs dich die £fdt|^MM6eli
Vfs dem Väld vertribön baüd,
Und han d^vtä gendmüTtfli gi»ofs iBttf ;
Dafs ich nit äitfk •säjfetii
Die Schätz sie namentz gA* 4s 1^:^ttti Iflitb.
571
Die Wal«li6if' l«lirt mtn lfl«g0ttv
Vs dem Scbl^fi' Gt^MOnVff ddi LiBiidf
Sy mustend sich in den GMbeti biege»,
Es was ihnen eine grdfife ^hand,
Sy haltend 4ie Vnset^iv '^elidnkt,
Darumb wurden sy hinaÜgesttllii:, '
Das was ihr WiedergSI».
. " ' » •
Lied auf d4^n Sir.eit ^^ja^Murt^a.
Nun merkend all gel i che
Mit Sineen so heb, ich's an,
• ' . ' .
Von dem Punt so kräfftigliehcn
Mit mängem stolzen Mann,
Er ist ins Feld gezogen
Mit wehrhaftiger Hand,
Der Gyr ist vszgeflogen
Zu dem Bären in six\ Land.
Er hat imtiinoiA Sinne
Mit'lmm> äk» On£ iiram*Bßmmidt.
Thütsche Land ze a^ioi^eii,
Sy machtend einen PuoDt:
Gy schlugend mäng» Hoehgeisnite
Ffir Murten «nd für dfts Sdhlosz,
Davor hat Er in dem >Feid»v
Drey HuflEen, «Ke warend' gnosc,
6n
Er sprach nun- motiieiid mich' eben
Die Stadt ist niphtwol behuet,
Ihr 8ond sy mir vffgeben,
Ich frist Eiyer*'Lib und Guth: •
Sy gabend Ihm .Antwort balde.
Sy kartend sich nüjl;; -^ran,
Sy trauwtentz wol zu IxefaaUep, -
Er wer ein betrogner Mann.
Dasz thet In sehr yerdrieszen,
Dasz man Imn die Antwort gab,
Mit Stürmen und mit Schieszen
Da wolt er nit lassen ab ;
An die Murren thet er richten
Zwo Buchsen'die warend ^osz,
Vnd thet man in das vernichten;
Den Büchsenmeister man In erschosz.
Am Zienstag gegen der Nachte "
Da namm Er für sich einen Silin,
Er stürmbt daran' mit Machte,
Die Stadt wollt er nammen yn.
Vill schier hat Er verlohren,
Mer dann thuszent Mann,
Dasz that im groszen Zoren
Doch musz Er sy fahren lan.
.j
Damach am Sambstagam Moi^en
Da hub sich em grosa, Ungemaeh«
Der Herzog lag in Sangen,
Den Ptmt man ziehen 'sab,
Mit Pfiffen und mit Trummen,
Sy namend doch Gott ze Steur,
$y thetend In angryffen,
Sy machtend Im Lachen thür.
673
Von Oesterrych tfaun Ich prytea
Den Fürsten so hochgefoeren,
Ein Fürsten tfaut er sich bewysen»
Syn Zug waaz vfserkofaren,
Er lA^t wol an die Walchen
Mit ritterlicher Kraft
Das hat so wol gefallen
Der frommen Eidgnossschaft.
Von Luthringen tbiin Ich mälden
Den edlen Forsten so rych.
Er ist gesin in dem Valde
Sogar in aller Wich)
Der Hersog in Burgnnd
Hat es umb In verschuldt,
Darumb-hat Er gewunnen
Der frommen Eidtgnossen Huld.
Zürich dasz soll man loben,
Es treit wol der Ehren ein Krön,
Ihr Lob schwäbt bilich oben,
Sy gryffentz gar frölich an;
Darzu lobe ich Beme,
Esz hat wol erfochten den Prysz,
Dazu lob Ich Luzerne,
Esz hat gethan syn Flysz
Vry mit synem Stiere,
Sprang fröhlich an den Tanz,
Schwytz ich bilich ziere,
Esz macht den Rcyhen ganz;
Underwalden thun ich nennen,
Zug focht er gar ernstlich zum Spill
Die Glamer man da sähe, -
Ynd andrer Eidtgnossen viU,
674
Solothum thim ich neamiem
Friburg und ApjMiisäl)
Straszburg lietz sich wo) torlueMitii,
Ese nimbt sich der Saefaen ein Held,
Basel , MüUhusen tind CoUmar,
CoUmer und Schlettstadt gut,'
Der Punt hat kein Verdriessea,
Als gegen dem wäteohen Blut«
Der Hersog thet dich rüsteM,
Mit Sächshundert thütscher Matin,
Damit wollt Er sich frischen,
Si mustend fomen dran.
Für sich hat Er ge^vv^MMien
Dryszig Schlangenbüchien auch.
Die brachtend Ihm keiin FrMnitien
Sy scbussend doch vii zn hoch.
Der Punt thät an Ita sieben,
Der Herzdg sätet sich zuvor.
Man meint, Er sollt nit Mhen,
Mit sömlichen grossem Heer,
Syn Volk ward schier eertrümmet,
Vnd kam in grosze Koht,
Als Er es vemamme
Da floh er mit grossem Spott.
Da wurdend Imm erschlagen
Wol 18000 Mann
In See thet man sy t^gen,
Vi 11 mee danii ich iiit Zeilen kaim,
Die sind darinn ertrunken,
Ihr Wehr hat da kein Fug,
Die Walchen mochtend w^hl detfkeB)
Sy hättend der Tülsclitfn gnUg. >
575
Diewil man »y ibet scbMeii,
Da thefe der Graf von Remundt
Zween Scbüts in die 8tate,
Esz ward Im die Flucht Irand,
Er hub sieb bald von dfuinen,
Ein Fändli man Im sebriet,
Von vierbundert Mannen,
Die bliebendt da im Riede.
Ir Flucbt die wati: VM der Mas^tt,
Man scblttg sie ganz vsz dem Feld,
Darin bat i» gelassen,
Mee dann zäbenbundert Zah,
Der Herzog von Burgunde:
Der Graff band disz bern Gwttmien,
Murten ist nocb nit gwunnen^
Esz kommt wol vor Inen hin.
Der Funt von allen Okrten,
Zog uff der Wakbstadt zu Rath«
Und tbätend den Walcben werten,
Drei Tag an dersell^en Statt,
Ob ma« da weite Ifcommen,
Mit wehrbaftiger üaud.
Da warentz sy nit aUo fromme,
Das Inen ist ein grosze Sc^^md,
Zu Zürich siebt man bangen,
Zwei Fanner, acht FSndli gut,
Mänger WaLcb ist l(um vergangen,
Sy balff nit Ir Ubermutfa j
Der zall weisz leb bein Nammen,
In allem Funt so wyt
Die Walcben sond sich schämen
Der Schand zu ewiger Zyt.
576
Herzog du wilt uun kriegen,
Du dunkist diqh selbst gar frisch,
Darmit thust dich nun triegen.
Die Schanz staht unter dem Tisch:
Du hast geleit ein Blosen,
Dir fehlt diu Meisterschaft,
Dich schlugen die Eidtgnossen,
Sogar mit ritterlicher Kraft.
Zu Saphoy in d£m Lande
Ein edle Herzogin
Deren ward Ir Land zu Schande,
Das schaffet Ir dünnen Sinn;
Het sy den Punt gehalten,
Alsz Ir Herr vor hej gethan,
So möcht sy in Fröuden alten
Susz musz sy in Truren stahn.
Lestlich der sich hat gespizet,
Vnd hat vff den Punt gespilt,
Die in der Lunken sizend,
Ir Anschlag hat Inen gfeltj
Man mag wol schwigen und thusen,
Doch soll man vergäszen nit.
Kam es einmal zu Schulden,
Man th eilte Gnad darmit.
Disz Liedli hat gesungen,
Hansz- viel v&z freiem Muht,
Von dem Punt ist erklungen,
Von den Eidgnossen gut^
AYo mau Ir hört gedenken,
Ir Lob das wird offenbar,
Dasz LiedJi will ich vcli .«chäinken,
Jn ein gut sälig Jahr.
V.
677
V.
Lied auf die Schlackt von Nanszen,
xSnn w^nd wir aber heben an
Das best, das ich gelernet han,
und wie es ist ergangen
Zu Nanszen zu
Da hattentz all ein Verlangen,
Herzog von Lothringen das edel Blut
Er schrib den Puntgnosseh guot
Ja wie es war gelegen
Vor Nanszen zu,
Mit mengen) küenen Dägen.
Der Punt der gab vil Lüten dar
Der Eidtgnossen ein grosse Schaar
Mit wehrhaftigen Händen
Die führt er mit ihm
Wol in das Wälscbe Lande.
Zu St. Ni^laus Port stundSnnen der Sill
Da lagend sich der. Walchen vil,
S^ wurdend all erschlagen,
Der Herzog Garli von Burgund
Dem thet man das tagen.
£r rieht' die Bü.chsen vff den Plan,
Er wont.der Pun^ solt kommen dar,
Der Wohn hat ihn betrogen,
£' er sich hat bedacht,
Da hat man ihn überzogen.
WoLrrs histoT. Volkslieder. o'T
578
£r lag in eiüem tieffen hol,
Man zog ihm zu, das wuszt er wohl,
Noch denn och t wollt er nit fliehen,
" WqI .herrlich
Thet er ihnen entgegen ziehen.
Et was der Wälschen Ungelücli,
Er hat benellet mängen Strick,
-Daran wolt er sy hänken.
An synen Tod,
Het er gar wenig Gedanken.
Sy knüwtend nieder uff den Plan,
Sy rufftend Mariäm Gott^ Mutter an,
Mit uffgehebten Händen,
„Und kumm uns zu HilfFe
An unserem lesten Ende!*'
Sy giengend wider vff den Plan,
Sy griffenz wider gar frölich an,
Mit kaiserlichem Rechte,
Herzog Carli von Bufgünd '
Hat vil stolzer Knechte.
Ja sy lufFend.dur Studen, und dur Stock,
Das thetend äy vfz ganzem Zorn,
Dann ihnen was so gacÜe,
Sy schuchend
Weder Lachen noch das Raate.
Da er die scharpfen Hallparten sah,
Von d^nen ihm z'lÄurten so wee gfescbäb,
Darzu die langen Lanzen,
In ihren Reyen, '
Wollt er nit mehr tanzen.
679
Den Vortans ftolt er hangethaa.
Da wolt er im Yäld nit bstan, / ' ^
Er fieng an nx fli«hen,
Die Eidgnossen beguntend
Nach, ibm frischlichen ziehen.
£r gstäket in eim Graben tieff,
Mänger Mann rannt, und lief,
Bin ihnen wolt Niemand blicken,
Syn En^
Müsz er allein im Graben vertrieben.
Ja ist er je. gewesen rych.
Dem stad er jetzt ungelicb,
Da man ihn hat nacket futiden,
Nackct , And bloa
Mit sinen verseertei^ Wunden.
Nun frouw dich Hagenbaob,
Du heigist Leid, oder Ungemach,
Din Herr ist zu dii: kommen,
Euwer Beder Gwalt
Ist üch vff £)rden gnommeh.
Man leit den Herzogen vff etn Bahr,
Man führt ihn uil Nanszen zwar;
Ze todt ward er erschlagen,
Herzog Beinhard von LuthHngeki'
Hat ihn zu Nailszen begraben«
Man buwt ihm «in Gapell^i an die Sutt»
Uni da.d«r Hetsog erschljigißn ward,
Mit dreien Messen zu Ehren
Man wycht- ihn
Ini dir beUgen drei Königen Ehve«
II ■ II III ■< I Ti I i
, 37 ♦
680
VI.
Ltied vom Schwabenhrieg,
Wie wol ich bin ein grauer Grifs,
Doch dichten ich in einer schlechten Wifs,
£in neues Lied zu singen,
Zu singen von dem Römischen Küng,
Wie er ist kommen hinter die Spräag,
Die Eidtgnofsschaft zu zwingen.
£r hat es von sinen Vordem ghöit.
Sin Vatter hat ihn lang, gelehrt« .
Er toll by sinem Laben
Brüchen sin Macht vnd all sin Krafft,
Vnd zwingen die gemeine Eidtgnofsschafit,
Vnd ihnen ein Herren gaben.
Defs hat er gesucht so Ynangen Fund,
Vnd zu dem Bych gemacht ein Punt,
Vnd zu den Schwabischen Städten,
Die heigend Silber und Gold,
Vnd mögend ^eben ein rjchen Sold,
Vnd Nachts ligend an Bethen.
Die warend dor Eidtgenossren Fiiog.,
Hemmend der Schwaben vnd Scbmuckeren gnu^
Ghurfürsten vnd- Herren,
Wie liessendi herrlich inher gehtt.
Wie vnser Vordem vns auch band gelban^^
Vnd truwend uns wol zu erwehren^
581
Der Graw Punt bat zu den EidtgiiOMeii gschw^va.
Da* bracht den Römiscben Hüng in Zorn,
Er meint, er weit es rächen,
Vnd was auch der Kriegs Anfang,
Der Punt sollt nit währen lang,
Er wolt ihn gar zerbrächen.
Darumb diewil wir Gott vor Augen band.
So händ wir Ehr vnd Gutb, Lüht und Lan,
Das trauwend wir wol ze erhalten,
Und ](emm der Herren noch so vill.
Und uns der alte Gott hälifen will.
Den wellend wir auch also lan walten.
■
Sy sprachend, wir haben ein alten Gott,
Den gentz vnfs zu Vortheil,
Vnd tribend iren Spott,
Vnd schmächcnd Gott mit Worten,
Vnd virthügind wider die Christenheit,
Das ist Inen worden leid gar an mängen Orbtea.
In ScbwabA ein Dorff ist wol erkannt»
Daft Grucifix naments in die Hand,
Dafselb da» thetentz tauifen,
Vnd sprachend , du bist der neüwe Gott,
Ffihrwahr vns nun helffen sott,
Vnd lafs die •Schwytzer lauffen.
Die Schwaben zugend an St. Luci steig,
Dafs war den-Grauwen Püntneren leidt,
Da schlugcnd sy sy mit Schallen,
Sy jagten^ zu Balsecs durch den Bach«
Ein michli Summ man da erstach,
Scbi&e un4 Wc^affeii liefs^nd^ fallen.
682
bamach fielind die . Eidtgnossen durch den Riii,
Ir Schwaben lond vwer Juchzen sin,
Eüwers Loügen wird leid,
Man jagt die Trisen die Halden vff vnd ab,
Der Ir gar wenig schonet.
Dclsgtichen zu Fuofsach vnd ze Hard,
Da Jenen dafs Blären gleidt ward^
Sy hatte^id lang gebleeret,
Vnd dafs mit 'Fliehen sind geschänt,
Etlicher blä'ret bifs an sin End,
Und mä'nger der sich nie gwert.
Die Schand die mufs man von Inen, s^lgfii,
Und wie viel Lüht da wurdend erschl^M,
§
An den zweyen Enden
Siebentausend Marni' ze Todt,
Fünf Schiff mit Xiühten ertranken in W4»s<Sr»Hoht)
i
Also liefsend sy. sich schänden.
.. • ♦
Dafs^ Hegy hat sich nit recht erkeiA,
Ir bösi Wort hand sy verbrant,
Den Vorzug woltends haben;
Sy wandtends es war mit Willen sißbllsc^
Sy kanntend nicht der Eidtgtiosseit Hnltebt,
Und auch ihr frcyen Knaben. ••
Die Eidtgnossen hand dreifsig ins Hegy druckt*,
Statt und DÖrffer ganz vmbher geruckt,
Vnd die Dörffer verbra'nnet,
Sy mufsend züchen wieder heimb, •
Dafs keind Find weder grofs noch klein
Sy nie hat angerännet. •
Denn ob Basel in dem L^jmithal,
Da betend die Herren nit guten Fall,
Von Inen wurdent »y hintertriben ;
Sy warend auch vom Jüpen • Puftt,
Die laogen Spiefs warend Inen nit gaund,
SichAundert find da.blil^n.
Costane nun denk vnd bßsi|iu dich baTs,
&^ foist'witsig, ynd vyenst du böriH Grafs,
Wachsen gegen d^JVIeyen,
Zu Ermatingen hattest ein grofse W^lt,
Vnd dorffist nit biiben im Väld,
Du forchtist der Puren Beyen.
Du mochtist nit entrüniien gar,
Defs Beyen mustist nemmen war,
Daran mustist tauten;
Vil Bftehsen verlurt , . dafs thet dir wee
Dry^ahhunidert ^nd Aocb vil mee,
Mustend den Beyen ptansen^
Thüringen da K^^inpM auch an den T^^e,
Etlichen gfäll die- Sach nit ganz,
Die vfs die möusten eiitrüimen,
Von dem Schief^en wurdent. sy genöt,
£inev vfs i^og/^n der Ander ^tpdt,
Die Stett müstend verbrünnen.
Wallgöuw du hast dich ; gehalten Schlacht,
Ist din Eid gewesen rächt,
Den» du den Eidtgnossen hast, geschworen,
Dafft man dir wolt ein, grofse Summ erschlagen,
Wol acbttulsend hört man sagen
Dtt hättest 'Sie wol «iitbQrfa«
584 '-
Vor Fratanz an dem Lanzen Gast,
Da stuhnden die Schmuclier nit so vast.
Vor Forchten händts zu hoch geschossen, .
Vnd haben doch Büchsen und Lezi gut,
Die Eidtgnossen stachend di*in vfs freyem Math,
Das hat die Schwaben verdrofsen. *
Sy wohntend sy seft^nd daheimb bim-Wyn,
Und sprach Einer zum Andern: „schank dapfer in,
Defs Trunks will ich erwarten j
Ich bstan der Schwylzeren mee dann drey,
Die Eidtgnosscnd wärend Muothies frey,
Sy züchtend ihr Hellpartcn.'*
I
r
Damit hand sy In yn^eschänckt.
In die Yl geiagt, vnd darinn ertraUckt,
Ab dem Luogen hat man gstochcn,
Sy schmwend vor dem Berg jüheya hey!
Da der Stier -kam mit sinem Gschrei ,
Da sind sie ab' geflochen.
Die drei Pünt.im grauwen'Punt offenbar,
In dem nun und nünzigsten Jahr
Zu Pfingsten ist es geschahen,
Da zugend sy durch das Engadjm,
Zu Malfs und Glarus (oder Blaru) sind sy gsin,
Die hat, man bräunen sehen.
Dafs hand Schmucl^er empfangen wol,
Üüj Mann Jä'chen soll,
Vil ertränckt, vnd der Mehrtheil erstochen,
Die Andern' fluchend dohin,
Büchsen, Fändli, Panner namm man ihn,
Denen dorff^ maii nümme» as'kocheii.
j
. 586
Biadioff Ton Minz mit diaer Pflicht
SoUicbs schaffest mit dem GaadengVicht«
Die Eidtgnossen darin, zwingen,
Sy kommend nit eu dir in da» Drang
Du gwimest warlich bei Inen su eng,
Du wurdest Requiem singen.
Keinem Herren an jnen nie gelang.
Den sy gond nun ihren alten Gang,
DenTs all wägen sind, gangen.
Lad sy nit in din Hufs,
Sy trungend mit dir zu*n Wanden vfs,
VfF die Wyte wui:d dich blangen.
BischofF von M£nz, die Ding Betracht,
Hab dir salb din Bann vnd Ach!
Bruch' fs in anderen Landen.
Du schaffest an den Eidtgnossen nüt.
Es wird den dinen gälten die Hut,
Du kemmist zu grofsen Sbbanden,
Du dunkst mich wahrlich ein Kind,
DaTs du einem vergibst all sin Sand,
Ja der an die Schwyzer krieget;
Du giebst dir salb warm vnd kalt.
Hast du ein sölichen Gwalt,
Vnd dir die Bull nit lieget.
So dich billig vbel gemuot,
Dafs dich der Stier von Uri also hat anglout,
Vnd auch die rauwen Knacht von Geierland,
Er blouret dehar mit luter Stiflim,
Vnd ander Eidtgnossen trostlich mit 1mm,
Zu Basel dez inen ^nd^ . . ,,
/
^ I
1
588
Es ist jetet woL fünfzehn Jahr«.
Der Edel Fürst vertrieben ward
Mit Grwalt vfs slnem Lande,
Gschah durcih die falschen Diener sin«
Sy hand jn bracht in grofse Pyn,
Ist Ihn ein grofse Schande* .
Er ward vfs sinem Land verjagt,
Dafs göttlich Bacht ward jm vertagt«
Wie offt er Rächts begährt :
Er mofft König und Keyser an.
Durch Fürsten« Graffen« Edelmann«
Ihr keiner ward geweeret.
Zu Augsburg man jm «Antworf gab«
So Er das Land verloren bab,
Mit dem Schwert soll Erä gwünnen:
Dal« hat er than nach Fürsten Art«
An sinen Finden nit gespahrt«
^ Sy sind sy worden innen.
O Dietrich Spet, wafs hast gethan,
Woltest Herzog VUrich vertriben han
iVfs sinem Lande:
Jetzt mttost drufs« so sucht Er drin,
Ist dinem Herren ein schwehre Pyn«
Dareu ein grofse Schande.
•
Du hast geführt ein grofsen Pracht«
Mit dim Anhang ein Huffen gmacht«
GelofFen an ein Reyer,
Da namment sy den Vorthel yn^
Sy meintind allda sicher syn,
Dafs waffli Ir aHer Meinung.
589
Ab einem ZfnMItg C8 geiclik^,
Je Einer su dem Andern spradi:
„Ich hab ein HulFen gsÜchen.** '
Da hub sich'ehi Scharmüseii o»; *
Der Statthalter wafs fernen dran.
Das will ich Vch darjächen.
Erschossen Ward im dft sii^ Pfördt,
Da es muost fallen su d^'Brd,
Er ward sust auch geschossen.
Er hat sust waarlich s*best j^ethan.
Aber also mocht er nicht bstan,
Das hat in sehr verdrossen.
Am Vffart Abend es geschacb,
Am Morgen da der Tag herbrach, •
Der Schimpf, der weit sich -machen,
Der Fürst der harmm mit sinem Heer,
Der Spet der seat sich knm cur Wehr« •
Vergangen was sin Lachen.
Der Fürst wnüscht jnen ein guten Tag,
Dafs manger vif der Erden lag,
Sich hub ein grofses Tmrenj
Der reisig Zug wafs vomen dran,
Der Asperg vfF der nächsten Ban,
FufsvoUi vber die Muren.
Efs gschabh in einem Wingarten rein,
Ein jeder floeh den nächsten heimb,
By einer Stadt, heifst LaüfFen^
Sy hat .den Namen nit vmbsunst«
Wer lauffi»n mocht, dafs wafe ein Knnst,
Gott wollt sie darumb straffen.
m
Scbnider , Yi^a^l^pr , Pffiif^ii^f^if^Hcht
Vil vngeftchiok^ Lüht^^.f
Sy flohen h^l flf>it g{^ijEf?op%^r^;
Sy fielend ii»; ir eig^ii O^eer^
Dafs wafs ir eig/i^e BiU^. .
Wean jn' dßrF^i^t 4iat yhi^\ gw^i?
Der reisig Z^tb^it 9i9 ^^«D^v
Keiner davon ^^^ komm^/,
£r schonfu^^ üi^^r . Landsc^afj^ , 4^9f^i,
Er het noch ineagen kupn^n Man^,
Der Edelfurst SQ.frommje..
Sy flöhend hin n^it gane^m ;G;^jRl%
Dafs manche?) Hut und<Seh|ie fun^p^t,
D^r Spiefs , .uad au«h der Täg^, •
Zu fliehen waf« in also gi]\9tcl|,.
Ihr B^ieal^ndfir «og ji|^ nfi«^,
Er fuhrts vff sin^n Wiigflf^ ..
Sy l^JMidida^^pdel nüt b^tr^^fiM
Dafs sy den Fü^scen hand ▼«|r>agt,
Er sey ein serge VV^ber^v
Macht Biif^ji n^it. ei^ laagea $fihl>
Derselben b^i^gt Er alsp yill«
Er Wirts Inen auch g^cn. .
Wie es ^ust M9 dafs lafs ich stai!«
Vnd (sf^ Gottlob im höchsten Thron,
Dafs darzu ist kommen,
Dafs vnser Fürst ist in 4<un JUaad,
Er thut den Plauen ab dor W^ad»
Syn Gwalt ist im genommen.
&91
0 ^Üet Fürst so haeh geboren,
Wie band sy dine Scbaaf bescboren,
So gar vff dürrer Heide !
Du bast das Scbwerd in diner Hand,
Dafs dir Gott bat vom Himmel gsandl.
Für sy vff guter Weide,
Nftcb Christus Wort , vnd siner Lebr
So sammlestu ein grofses Herr^
Den Wolff trib vfs dem Lande,
Der dfne dcbiiffti hat fi^rM^tt,
Verjagt, erbissen, vnd ermurdt,
Reicb uns din gnadtlg; Htnie 1
Der vnfs difs Lie^Ii hat ^eiAatht^
Der gwünt sin Gut vasi bl der Naebt,
Er bats gar fleisch gesungen
Vnd bats gestbrieben mit.^iner Hand,
Vnd scbänbts dem Püarsten is «in Land,
Den Alten vAd den Jungeaiu
«■
J .
Lieder ^verschiedenen Inhaltes.
mamt^f^^^m^mm
Siegeslied auf den König Ludwig.
£inen liunia^ yy:eiz 'icii,
heisset herr Ludwig,
per gerne Gott dienet, .
Tveil er ihons lohnet*
Kind wart er vaterlos, '
defs warlli: ihme sehr bos. >
Holoda nan Tnthtin,
Magaczogo Vrarth her %tn
Gab her ihme Dugidi,
Froncis gitbigini,
Stuel hier in Vrankon.
so brache her es lango.
Das gedeild er thanne
sar mit Karlomanne
Bruder sinemo '
tliia cs&ala wanni ano.
O das warth al genedist
horon wolda sin God is,
Ob her arbeidi
so lang tholon mahti.
Liefs der heidinc mann
abar sie lidan,
Tbiot
598
Thiot Vrancono
mannon »in diona
Sume sar verlorane^ •
wurden sum erkoraiie.
Haraiucara tholo.ta
ther er misselebeta.
Ther thcr thanne thipb wa«,
ind er th'ananaa ginas,
Nam sine vaston
Sidd vvarth her guotman.
Sum was luginari,
sum was sliacliari,
Sum falloses
Ind er giburtha sik thes.
Kuning was ehrvirrit
das richi al girrit.
Was erbolgan Krist,
leid her thes ingaldiz.
Theh erbarmed es God,
wifs er alla tbia nod,
Hiefs herr Hludwigan
tharot sar ritan.
• Hludwig kuning min '
hilph minan liutin,
Heigun sa Nordman
harto bidwungan.
Thanne sprach Hludwig
Herro so duon ih,
Dot ni rette mir iz,
al th'as thu gibiudist,
Tfao näm her Go des urlub,
huob her gund fanonuf^
/ Reit her tliara in Vrankon,
ingagan Nortmannon.
W 0 1. r F p histor. Volh»lie4cr. " Qg
594
Gode thancodun
thesin beidodun
<^uad: Hin al fromin,
so lango beiden wir Ihtn.
Thanno sprach luto
Hludvvig der guoto:
„Tröstet hiu gesellion,
„mine notstallon,
„Hera santa mih God,
„doh mir selbo genod,
„Ob hiu rat thuti,
„thaz ih hier gefurti,
,,Mih selbon ni sparoti,
„lyiE ih hiu ginerrti. ,
„Nu vril ih thas mir volgon
„alle Godes holdon.
Giskerit ist thiu hiefvyist
„so lango so vvil Kleist.
„Vvil'her unsa bina uuarth,
„thero habet givvaht.
„So wer so hier in ellian
giduat Godes will! an
Quimit he gisund us,
„ih gUonon imos.
Bilibit her thorinne,
„Sinemo kunnie.
Tho nam her skild indi sper
ellianlicho reit her.
Vvold her warer rahehon
sina widarsahchon.
„Tho ni was iz buro lango
Fand her thia Northmannon.
„GODE LOB sageta.
Her »iht tbes her gereda«
91
9?
695
Tber kiinig reit kuono,
sang lioth frano.
loh alle saman sungun
Kj^eleison.
Sang was gesungen
Vvig vas bigünnen,
Bluot skein in wangon
Spilodunder Vrankon.
Ther raht thegeno gelih,
Niebein so so Hludvvig.
Snel indi kuoni.
thas was imo gekunni.
Suman thuruch sluog her,
Suman thuruch stach her.
Her skancta cehanton
Sinan iianton
Bitteres lides.
so wehin hio thes libes
Gilobet si thiu Godes kraft,
Hludvvig vvarth sfghaft
Sag allin Heitigon thanc.
Sin Vvarth tber Sigikaraf.
Odar abur Hludwig
Kuning yvar saug.
Garo so ser hio was
Swar so ses turft was.
<TehaIde inan, Truhtin,
bi sinan eregrebtin.
38
596
Heute wie immer,
(Erste Hälfte des dreysehnten Jahrhunderts.)
Der Alten Rath verschmähet iiu den Kindern^
Unbezwungen
Sind die Jungen,
Ohne Recht wir leben.
Untreu hat gemachet, da(j» wir finden
In dem Lande
Manche Schande;
Uns ist für Friede gegeben.
Ungenade, blöfse.Hübe, •
Wüste Land. . .
Da man eh Wirth in yollen steten- Freuden fand,
Da kräht nicht die Henne noch der Hahn.
Ein Pfau ist nirgend da^
Die Weide essen Geifs noch Rinder, noch die Schaf.
Da brechen auch die Glocken niemand seinen Schlaf,
Die Kirche ist öde, ihr sollt den Pfaffen suchen an-
derswa.
Der Streit mit den Päpsten.
Ihr Bischoff und ihr edlen Pfaffen, ihr seyd verleitet,
Seht wie Euch derPabestmit des Teufels Strichen sehret!
Saget ihr ims, dafs er Sanhte Peters Schlüssel habe;
So saget , warumbe er seine J^ehre von den Buchen
schabe.
Dafs man Gottes Gabe nicht kaufe oder verkaufe.
Das^ward uns verbothen bey der Taufe:
Ö97
Nu lehrets ibn sein 'schwarzes Bncli , das ihm der Holte
Molir
Gat gegeben, und aus ihm lesen sie nu vor.
Ihr Kardinäle , ihr decket eueni Chor,'
Unser Altar frone, er steht unter einer iib'etn TrauÄe.
Der Stuhl xa Ronie' ist nu berichte« -rechte, ■*'
AI« hieror hej einem Zauberer« Gerbreehte, f
Derselbe gab ku Falle nicht wahe sein eines Leben,
So hat sich dieser zu Falle und alle Christenheit geben.
Alle Zungen sollen zu Gotte schreyen; Wfiffen!
Und rufen ihme^,v,in^ley.lange er wollet schlafen.
Sie wiederwürhen seine Werk und falschen seine Wort,
Sein Kamerere stiehit ihm seinen Hiitvmäl Hhrt.
Sein Sühner mordet hio find raubet dousty \
Sein Hirte in «sa Wol£.vi»orden untet seinen Schafen.
Abi ! wie christenliche doch der Pabest unser lachet,
Wenn er seinen Wälschen sait, wi^ ers hie habe ge-
* * machet',
Dafs er da redet, er sollt es nimmer han gedacht;
Er spricht: ich han zwene Alman unter' äine Crone
bracht;
Dafs sie das 'Reiche stören und breniiien uha wasten.
All die Weil fülle ich die Rasten. ' "
Dort han ich es in dcnStock geleit,' ilii*[Schatz wird alles
mein.
Teutsches Silber fahrt In meinen WöChäelschrein ;
So magernt sie", so feisten wir'sa'ih ilie Schwein,
Meine Pfaffen sollen von der 'thoi*lijhen Layen Güte
'' '' mästen. '
Welch Herze sltehbti diesen Zeilen* nicht* vlEftrkehret,
Seit der Pabest selbe dort den Üngtaub^nnlehret,
I
Da v?4>bnt i$in s^lig Geist und Go^et Minne .iey«
Nu seht ihr,, was der Pfaffen Werk und was ihre Lehre
Eh da was ihr Lehre bej den Werken reine^
.Jfu sind sie ^«ber anders so.^geifiijine,
Da wirs Unrechte wirken sehen und Rechte hören Mgen,
Des mögen whr tumbe Layen wohl- vereagen :
Ich wähne aber, mein guter Klosenere trage untere
Weine.
1 1
«IT
Die Gegenhayfer.
•Ith, hörte in:Rome liegen
Zwetie^lHönige triegen,' *
Davon hub sich der meiste* Streit,
D^r eh ward, oder jemer seit^
Da begunden sich zweyen
Die Pfaffen und Layen, . .
D^s war ein Noth vor aller Noth,
Leib und Sele lag da todt.
Die Pfaffen stritten sehre.
Doch ward der Laven mehre.
Die Schwerd die lesten sie darnieder,
Und griffen su der Stole wieder,
Sie binden, die sie wollten.
Und nicht, die sie sollten 5
.Da störte man die Gotteshaufs.
Ich hörte ferne in einer. Glaufs
Viel grofses Ungebahre;
Da weitete ein Klausena're.
Er klagete Gotte seine Leid;
,0,wf|h!.der Pabest ist su^jupg,*
Hilf Uerre ^d^iB«' Christenheit!
m
Der tentsche Bund,
t * *
(Um laoS.)
/
»»« • ; «
Ich hörte ein Wasser diesen,
Und sah die Fische jjiefsen :
Ich sab , was in der Weite was,
Feld, Wald, 'Laub, ^.y^ Yin4 ß^^'
Was kriechet oder flieg^f,
Und Bein zur £rd|^n l^ief^ft.
Das sab ich und sa^^^ivch das,
Dafs der ^^^ii^e^ |p,^^t ffjine Hafs, ,
Das Wild und das Gewänne,
•Di» sintten 8t««^i» Stfirme; ' -
aTi^o thun die ^Voeel unter ihn:"
.^Yao« daDs siß b«iben- «inen Sinn, • ••
Sie w^en anders- zu nicht,
Sie sc^'aifejtt ^tarjjj .feienclit,
Sie kiesen .Hdnige und Recht,
S!e'§^t26n Herren und iKnecht.
P w.€ii.4ir4«i»t^cjie %un§e!
Wie steht dein Ordntinge,
Da'nu die MücW iTir König bat,
Vni iafß dem ,£hre..ftlsa zergat.
B€k^i^e dhjü ,' Bekehre !
Dia rauhen Köirfge dringen diüh, = '■ ' - ' ' *
rti?irirpd setze ein Weisen uff, und heifs .sie treten hin-
• ' «1. ,
t . ( '« <w
I.
600
Fehdezeif.'
(Das Lied der Markgrafen.) *)
ViToUt Ihr hören ein nuwes Geschieht?
Zu dem Pfalzgrafen hat sich verpflichte
Nu merket, wie ich sag:
Ein Niederlag geschehen ist
Uff Mittewoch für unser Friauen Tag.
• ". r.
Der da ging vomen ian der £)hrn,
Vierhundort uns das bewehrti; " « • •
Da drey Fürsten kamen in das Land, '
Margrafe Karle und Margräv Jorge, • '
, Der Gräfe von WirtenBerg sind Euich benannt.
»i
*) Den wider sie erfoehtenen Sieg, hat 7fal%naf Brtednch itiatM
Vetter Ludwig, Herzog in Ober uiid Niederbj^ern dvreh folgep^**
8clireibeB sn wissen gethan. Diariam Wirtembergicam Xanaseript
Nro. io4* »»Unsem frenndUclren 2H«nst und was wir Liebs sei
Guts TernAÖgen savorj Hoehgebomer Fflratjr li«b«r VtUex. Es iSai
ttf^eut Datum dieses Briefs Markgraf Carle yon Baden» .sein Bcs-
der der Bisehoff von Mets und Graf 'Ütricbftn tron Warttuberg mit
einem starken reifsigen Zeug bty BooRferd« iadas AnftH^deihem
kbommen , und allererst bey Heidelberg augestoAeu su. varbrsnea,
so kaben wir unsem raisigen Zeug su guter Maafs heimliebea btjr
einander gehabt, und unser Frtvndt der Bisehoff ra Mentt Stt
heimlieb mit 3oo Pferden *su uns geatofaen» und wir seinddea Feia-
den nacbgesogen und ihnen ein FflrlaA gegeben und wolltsa sie
ihn da nit uehmen. Da' sind wir mit dem Haufen luaammeagettri-
ehen und durch Gnad und Hülfe des «UmJtehtigan Gottaa hahsa int
die genanten Drey gefangen, und mit ihn «in Graff tou Waaifa-
berg, und einn von Leini^en, und sq viel guter Ritter und Hneekti
und ist ein Herr von Brandis , ein G^aff Von Helffenstein und soast
ettlich yon der Ritterschaflt iiff der.WiiUtat hUabeu uff .dar Veiadt
Seiten, und ist uff unserer Seite niemand denn ein Bitter Herr W*
precht von Helmstadt todt blieben. Den Handel wolteitf 'yKtt Ew
Liebden 'ult veMMllten, in dem Getrawau« dafs ihr das sur groA«
Frewden gehrn yernehmat und euch auch in «nrea Sachen dcst«
fuegUcher wifset su richten. J3«idalberg uff Mittwoch Petri aai
Pauli i46s.
•601
Marggrafe Karle liett aücli ein b9seA Fürnehnüni'^n, '
Wein und Frucht wollt er titnb Heidelberg scbT tfmVnen.
Das üebel mocht ihme Gott nit übersehen } ^ ' '
Gegen Heidelberg er inne gföhrt ward, '
Ueber sein Baicken lieffbn ihm äbe * sein. Trehen e.
Das Necherthale wollten sie gar lian gebrannt
Mit den Namen sie Euch vor sin Benannt.
Der Pfalzgrafe wollt das nit von ihme leiden,
Er folget ihm^ nach mit seinem Gexüge,
By Neckergemynh in dem Feld mufst er sie bet -.freuten.
Herr Dietrich vpn Isenburg was darbey,
Dafs die Herrn ^gefange|i wurden alle drey,
Lob sollen wir uAserm Herren allezeit sagen.
Zween Grafen und ein Bannerherr in dem Feld ^hÜeben,
Zu Häuf viertzie wurden der Feind erschlaffen. i
"( .»..•.II *^ »I.
Herr Diethericji, von Isenburg, Qisch<liF xu^ Mayny, . .
In der dreyen . Herren Land, ist ein grpfs Gewayils * .,
Von Rinden y Frauen und ^uch' Wannen. ■ i*
Das Recht sie Euch dick abgeschlagen haben» •, ,\
Das hummt ihne itzund zu grofsi^ld. Stchanden.
Der Pfalzgrafe- hat das dik mit Euch begehrt,
Zum Rechten zu kommen wund er nie gewährt. ■ .
Sie unterstunden Eioch gantz z« vertreiben.
Dafs ihr allwegen das Recht gebotten habt, 'i ' .
Darumb so will' der Pfalzgnaf bei')Euch bleiben« i- ,'
Dem Pfalzgräffefn haben sfef'dik^ Sclnnacbheit erbdtten,
Mit' detaf'LeüwtfA sie sin ane wollten spotten 5
Sie sprafctt'eni er sehlieÜT und kuhde tiime kratzen, '
und wo die Buben bey dem* 'Wein 'saften,
Sie künden nit'anders dann von dxhn Leuwen schwatzen.
(m
Sie 4prfichen ^ev |4e^\re. ^ä'r emsohlafi^ii,.
Darum, der Maler »ehre ist zu. straffen.
Der fQaen hat er aii ihme vergessen,
Als er ihme zu .I^urlacji gemahnet hat«
Nach Liedmafs ^at. JUuie nit ufsgemessen.
Der Jäser hat den Leuwen au<^ ufFseweckt,
Der Leuwe hat den Marggrafen und sein Bruder er-
schrecut.
Er hat auch so gr^mmiglichen gcschrüwen,
Dafs sie Alle in den Kric^ je kommen sind,
bäa ^a:t sie und ihr Ritterschaft sehr neruwen.
Der Leuwe hat sein Hals ufs gestrecht,
Und hat sein giitten F^unde uffgeweclktj
Der Ritterschaft hat er sein Noth gelilagt.
Bey dem Ijeuwcn der PTalzgrafe bedüt^t Ist,
In dem !Feld sähe man Ihnc nie verzagt, * *
Dem LeUwen traten sie ülT seinen Swanz,
Mit ^ett' Feinden hat er ein wilden Tantz;
Ihr Springen wahret nit gar langen, '
Nach dem als ieh verständen han,
Ueber vierhundert sintI Ihr worden gefangen.
Dem Leuwen sein Klaen wohl geschliefTen ; •
Durch Kurras unA Hanüsck hat er gegriiCeA,
Dafs sie worden sind, vau Blut roth. V : .
Welcher da hpy Smn Leben blieben ist^ / '
Spricht wohle: er humme.nie in gröfser Noth.
Mit 4i*eihundert TS^^n tjnd ettlich lübgestiegeii,
Von ihren HerreA sji^d.sie in 4en ]$ö,then gewichen;
Ettlich Kitterbüblein »\e auch haben er#chJUgen,
Da sie die Flucht also . g^npmmen habenj
Nu merkent was Ehr^ n^pchten sie c)a bejagen.
603
Uff beiden Seitefi stritten die ^erten ritterlich
Daft mag ich Euch fürwahre sagen sicherlich.
Als Ritter und Knecht das Wohle erlcennen.
Welche aber a)8Q von ihnen geflohen sind,
Der kann ich Euch nit mit blamen genennen.
-Ettlieh waren auch also sehr erscbro^en,'
Die Schwert die hlingen ihnen als die Glocken >
Die da also von ihnen abe waren gewichen.
Wo man sie auch in den Waiden fand.
Ihr AnttUtse wuren an Farwen gar verglichen.
Der Leuwe gewann uff den selben Tag den Preifsr
AUe sein Ritterschaft det mit ihme jauch gantzen .Fleifs.
Das Feld haben sie auch mit .Ehre behalten;
Der heilig sant Peter- ihr (pieleyts Jiyiann war,
Der Rittr sant. Jörg des Stritts sollt walten.
Ich han von den Gefagnen auch e^i(;h vernommen^
Da sie mit ihren Herren in das Feld sie kommen.
Was über sieben Jahr war seilten sie erstechen» •
Der Pfalsgr^fe sich daran ;i^t hat gel^ehret,.
Er woUt |iupli .^rgs init Argem nit, rächen.
O Leuwe ! *du thatst wohle allen din Gelangen,
Den Jäger hastu für deiner Thiire gefangen.
Von Stuckarten ist er herabe geritten,
Zwen Marggrafen hat er mit ihme bracht.
In eyme weiten Feld hastu i^r g^bitten.
itoarggrafe Karle, Fürst und <Qerr,, zu, fiade^;^! . .
Den Risch^ff von Metz ,hast;u in. das Fejld geladen, .
Mit dem von Wirtenberg wollt er beifsen;
Dem Leuwen in. seynem Land reiten.
Zu Zorn und Grimmigkeit wollt er ihn reissen.
*.
604
Harggrafe Jörg, Herr und BiscbofF zu Metse!
Zu Heidelberg hat ibr gern geboret die Letze;
Der Meister ist Eucb zur recbten Zeit bommen.
Wäret ihr daheim in eurem Bisthum blieben,
Eynes geistlichen Herren bet das wohl angezörnmen,
Des Pfalzgrafen Dinner bunnen das wohl bewehren,
Wie man eyme Bi^c^off die Platt solle scheren;
Das Handwerk haben sie lang getrieben,
Und hätt die Ritterschaft nit so selir gewebret,
Für den Buwem w'Ür er nit lebendig blieben.
O Leuwe lafs jedenhan sagen was er ^ill; '
Die Pfalz gewann bey ihren Tagen nie befser Peddenpil.
Mit deinem Waidwerk hastu sie betrogen.
Ritter und Knecht der hastu viel,
Mit den ha^tu sie lustiglichen umbzogen.
Din' Garn hastu so weit ufFgespreyt,'
Mit nofsbaumen Iiaup werstu. wohl gekleyt.
Die Büwern künden das eben gemerkbn,
Eylffhundert- Pferde du in dem Felde hctt;
Mit sechstausend Buwem möchstu dich wohl Sterken.
Der Leuwe hat sich lange Zeit sehr gewehrt,
Bis ihme Gott nu drey Falcken hat beschert :
Die langen Feddem. solle er ihne ufsrupffen,
Dafs sie ihme in k^in Schlofs kunnen gefliegen.
Neben seins Lande lafs er sie binhüpffen.
Redelich Schellen, die haffte ihnen an! *
Nymm Guts genug und heyfs sie werden Mann,
Dafs sie dich mit der Absolution nit betriegen.
Burgen , Siegel imd Brief die heyfs dir geben,
Ehe du *die Falken wieder lassest fliegen :
605
0 ihr Hauptstete alle uff dem Rhein!
Den Leuwen lafset Euch mit Fleifs bc^fohlen seyn,
Den selben sollt Ihr allwegen weyden,
Wan ihr geyn Frankfurt in die Messe wollt.
So kann er £uch geben das recht Geleyde.
Der diefs Gedicht hat gemacht,
Zwar er hat es wohle betracht.
Nachdem es auch ist geschehen
Gott gebe ihm hie auch lange Frist,
Der Wahrheit must er sich verjehen.
Verkehrte Welt.
(Anfang des dreysehntcn Jahrhunderts.)
>
platte und Krone wollen muthwillig seyn;
So wähneii Schulknaben weislichen thun,
So zaget Unbilde mit Hasen Eberschwein,
So erflieget einen Falllen ein unmaclitig Huhn.
Wird danne der Wagen für die Kinder gähn,
Trait danne der Sack den Esel zu der Mühle,
Wird danne ein alte Gurre zämen Fülle,
So sieht mans in der Weite zwerges stahn.
606
Klage der Rdrfiirstin Frauen Sihille,
(Die drey'erst«B Strophen im Woodcrhom. B. 11« p« iiu)
Ach Gott! mich thut verlangen.
Nach deni, der jetzt gefangen.
Den liebsten Fürsten mein^
Dafs ich ihn jetzt- mufs meiden,
Bringt mich in herzliches Leiden;
Ach Gott! hilf ihm aus dieser Pein.
Er ist in Kaysers Händen,
Mein Gott , thu es bald wenden !
Dem Kayser gieb den Muth,
Dafs er recht thu bedenken,
Woher kömmt dieses Zanken;
Dem Fürsten gib wider sein Gut!
Ob er het was verbrochen,
Fürwahr es ist gerochen;
Land, Leut hat man verderbt,
Den Fürsten abgeführet,
Mein Herz damit gehüeret.
Der Chür hat man ihn enterbt.
Hoff aber, es soll sich wenden,
Man spürt an allen Enden
Des Fabstes ^falschen Rath,
Damit der Kayser gehetzet;
Teutschland hat er verletzet,
Pas klag ich stet ganz fr^ und spat.
607
Damit will iclis bescblieften,
Hoff auch das zu geniefsen.
Mein Rufen ist zu Gott;
Der woU uns helffen allen,
Nach seinen Wohlgefallen,
Uns ledig machen aller Nbth.
A.
Das alte Geijslerli^d^
Sve siner sele wille pleghen
de sal gelde vnde weder geue
so wert siner sele raed
des help uns leue herre goed
Nu tredet here we botsen wille
vle wi jo de heisen helle
lucir is. en böse geselle
Sven her hauet
mit peke he im lauet
datz vle wi ef wir haue sin
des help uns maria konigliin
das wir dines Icindes hulde win
Jhe crist de wart gevanghen
an en cruce wart he gehanghen
dat cruce wart des blödes rod
w* hlaghe sin marter vn sin dod
süder warmide wilt tu mi lone
dre negele vn en dornet crone
das cruce vrone en sper en stich
Süder datz leyd ich'dor dich
waf yf^^ nu lide dor mich
608
so rbpe wir herre mit lüde done
f
vnsen denst den nem to lone
behode vns'vor der helle nod
des bidde wi dich dor dine dod,
dor god vorgete wi vnse blot
dat is vns cho den sude gut
Maria muter konig inghe
dor dines leue kindes min
al vnse nod si dir gheklaghet
des help vns moter reyne maghet
de erde beuet och kleue de steyne
leve hcrjse du salt weyne
wir wene trene mit den oghen
vnde hebbe des so guder Ionen
mit vnsen sifie vnde mit hertze
Dor vns leyd erist vil manighe sintze.
Nu" sclacd iv sere
dor cristcs ere.
dor god nu latet de süde mere
dor god nu latet de sunde varen •
se wil sich god oü vns en barmen
Maria stund in grocze noden
do se ire leue kint sa doden
En svert dor irc sele snet
Süder dat la di wcsen led
In korter vrist
Gbd tomich ist
Ilic wart gelauet mid gallen
des sole wi an en cruce vallen
Erheuet uch mit vwe arme
dat sie god ouer vns en barme
Ihc dorch dine name dry
nu make vns hir van süde vry
Jhc dor dine wde ro4
'6Ö9
bebod viii vor den gehen äod
dat he sende sine !gcist
Und vns dat Ikorcelllie leist
de vrowe vndie' man ire tobreke
dat wil god selüe an en'\vrelieri
sveuel pik ynd och" de galle
dat gucet de duuel In se alle
Yorwar sint se des duuefe spet
dorvor be^ode. vhs Üerre goA
de e de ist efa reyhe leuen
de had vns god selue gheuen'
Ich rade vch vröwe vnde manne
dor god gy sole kouard aniien
des biddet vfcli 'de^arme sere ' ' '' *
dorch god nu latet houard mere
dorch god nu lat^ houard varen
To wil Sich god ouer vns enbarme
'• GriAtu» i^p* in h'inielrike
V \ siite eiigl^len* al geiihc
Y ^ • de. cristeh^it ^ib mi entwichen • \ /
des wil lau och se vor gaen
Maria bat ire kint al so sere , .
leue kint la se d% boten
dat wil ich sceppe dat se moten
bekere sich ,
des bidde ich dich
gl iogene gy meyne ed sverje
gi bichto reyne vnd lan de sude vch ruwe
so wil sich god i vch vor nuiven
o we du arme wokcre
du knimfest en lod vp en punt
dat renket dich an der helle grüt
Ir morder vnd ir stratc rouere
Ir sint dem leue gode ynmere
»•>• »
X
t f t \
fj-
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Ir nc wilt vc\i <3>u^r T^fm^i^ ^fF'^P. h : d
des sin gy ewelike \px\^y^JS' ^ ,,} , {,
were dusse böte nicht ^worde, '
d^ cristenhei^ yvjor gar yorsv^en
de leyde dui^eJ had se gjebu^jief^
Maria bad lost vnse bant ^ r *
Süder ich saehß di leue.meije ? .
süte peter is p.orte;nere r
wende dich an en he Let dieh* in .
he brighet dich vor de k^p^mi^i^ -
leue herre säte Michahol ,
du bist cn pleeher, aller sei
behode vns^y.or der liellp i^^q^^ . j
dat do dor divers ^ceper^rdod.
• n ♦ I • • • ■ • I ♦ •/ • 1", I I I f
' ; > . rf» .<
ON DER GROSSEN USfuiirmRjälT DIE
SICH KURTZLICH FBRh€W^N HAT
ZU KOELN m DER H'jULIÜBN STAT.
■ i
VVA bat ein man }e me gehört
von amein solchen grossen mort
Der wolt geschehen sein zu Köln
doch hat es got nicht haben wöln .
Auch die heyligen drei Künig gut
band die von Köllen gröfslich piliüt
8ich het sunst gefafept ain. grosse, nat
dann die obersten in dem rat '
llettent sich übel vergessen
Wie woi sie wereu gesessen
In grossen eren vnd m gut
noch \va§ in nh erfiilt ir mu|;. '
J
61t
Si hond ein bvnt samen geschwon»
hatten in etSidi usserlioni
Die solten ir mithhellfer bin
dier«ta|; wolten sie geben hin
Dem küng von frankpich in sein band
dan der hetlsag aufs geller knd
Der wurdfr wol ban bracht zu wegen
köllen ist im wol gelegen
Auch dise sibeneehen man
die dise sach hond gfangen an,
Da mit das es nit wurd erkent
hond sie irn bund das krentzlin gnent
Wantent es wer wol verrigelt
hettens verbriefft und versigelt
Ain grosser brieiT da stund es an
und ir sigel gelienhet dran
Von tag zu tag so zu gerächt
hond sie das krentzlin grösser gemacht
Die ersten sicbenzehen man
die das Hrenti^lin hond gfangen an
Vor d^n gesehichien im ander jar
hond sie jetzt als veriehen zwar .
Sind sie in der fafsnacht gangen
bond vil mutwiln angefangen '*■
In narren Kleidern gantz verbutzt '
ir angesicht bremt vnd auch berutzt <
Das mans nit hat mügen kennen
sind naclils vmher gloffen rennen
Besonder in ains doektors haufs
hond sie vil guts getragen aufs
Hond im gnomen grosse hab
vil klaineter vnd das best vor ab
Der doctor dem sies hond gethan
in ain frumer gaistlicb^r m^
39
L.
612
Ain praK¥er in äinr Kirclien da
seins verhists was er gar unfra "
Des ist die Ritch bliben ym ban
byfs miff difs zeyt kain mefs drin ghan.
Die schuld das' gelt und all6 rcnt
zinfs und ^It vnd wie mahs denn nent
Hon die ratbsherren auch eingnömen
nun ist es an den tag kommen
Dabey man billich "^ol verstat
got kain Übels vngestraffet lat
Duts die leng nit vertragen
yetz in den vveynachtfeyrtagen
Begab sich in der murer zunfft
durch ctUch sa^h vnd vnuemunfft
Die der zunfTtkhech begangen hat
dar durch ym gar feind wai^d ain rat
Das sy in müsten setzen ab
von dem dienst man ym vrlob gab
Dannocht Hessens in nit laoiFen.
gabent ym diezunffk: zu kauffen
Das er des hantvvcrcks meister wart
dasselb vei«drofs aiti tat so hart
Sv machten sich da zusamen.
auch der gewaltrichter- mit namen
Gabent der Zunfft da zu verstau
sy betten gar vnrecht gdthan
Bsunder die obersten all gar
was murer und stainmetzen war
Sy fluhend bald zu der fryen
ain kirch haist zU sant marien^ '
Da hofften sy sifcher mx sein
der gewaltrichtef stayg selber drein
3Iit seinen helffem vnd knechten
bettent so ain mortlichs fechten
J
618
Thetekd naolits.ehi ander jagen -
Sy vvoltens nur eu tod schlagen
In der kirchen die frumen lofct
S7 Worten sieh zu widevstrejt *
Vnd kament vngeletzt darvan
hinaufs über den rein hindan
Doch vTurden etlioh gtangen gleyt
in demselben vvasd auch gcse]ft ^
Man vYolt in die köpfF abfaawen
das bracht erst der Znnfft ein gi^awen
Vnd schryent all mit grossem brecht
solt man sy döten on als recht
Mit der wör lieffens all zamen .
die yveber 2unfft das vemamen
Sie lieffent den steinmetsen zu V
fafsbinder heteat auch kain vu
Die drei zünfFt aeagesat gevyaltig aufs
mit Yvörhafüer band fürs rathaufs.
Da stundent sie nlt lang allein '
es lieff hinzu die ganz gemahn
All im haiTiaBch mit ihren wehren
thetens all zusamenen schweren
Das einander nit Wölten las
bifs auff den ailerleatcn man
Sie schlussent zu die porten baldt
die Schlüssel namöns in im gwalt
In die herren «kam. bald do ain gvaufs
sie fluhent bald »aufs dem rathaufs
Den kirchen'und den clöstem seu -
noch liefs man in doch nienen rtt> >
4
Der bischoffl>gab alleti gevvält • • ' '
das man dietkirchen woltheaifll^
Wa man in nbrr:möcht genahein '
auff d^m altar < möchte mans fahen " • i " '
i
614
Sie hond vor die* frelung broohea
v.'irt es nun. an in gerochen
Der bischoff spraeh ich wils nach, lan
man thut auch iGrott kain laid daran
■ So es sind so thirannisch lek
ich merck es iH jetz an der zeit.
Das ir mutwiln alp cnd soll hon ;
wa man sie .Ankam die fieng man
Der gwaltrichter der tbet sagen
do man irabs haufat ab wo^ schlagen
Die gcmaind hets recht gefangen an
v/er zu tbun um ain fiertail man
t)o maint'er füaiff und zwenuigk
die all nicht warent recht vertigk.
Wann die all ab dem weg kemea
so würd die stat bald zu.neiken
An eren und an grosse« gut
vnd phielten die stat wol.in-hat
Von andern will ich auch sagen
den wurden die Köpff abgschlagen
An ilem hewmarkt wol aiiff dem. plan
sach man zwen burgermaister. stan
In iren köstlichen rocken »
es möcht ein harten stain erschrecken
Als auch zu Köln ist geschehen
Das wird ich am letsten jehen' <
•
Das euch ir namen werd bekänt
wie die zwen herren sind geiiant
Der ain was klug drat einher. scharff^
hiefs herr Johann von Ellendarff:
Der ander herr; jahann von Hajrd
ich glaub es wa» yta alngroft layd
Wan ainer sei» tod vor- ym sicJit «
darnach hat man ir drey geiicht
j
Gib
Atn sambstag vor aant Antlioni "
herr Peter Francli* der was nit fry
Auch in disem grossen gefessel
vrard gricbt barehdel zum kessel
Auch recht man den von dfe'r linden
must schayden von weih und liinderi ' '
O Yfe der yamerlichen gstält.
sy band gehan so grossen gwäli
Musten sterben also darvan
I
Tvem wolt das nit zu hertzen gan*
Möcht gott ym'liymel erbarmen
ich wil gesweigen tie uns armen ,
Vor den mochtens nymme gnesen"
die ir vndertlion' warn gwesen
Doch litent sy es mit gedult
so sys doch Hetteht vval versctutt
Die andern die man gfangen layt
habent etwas weytef gsayt
Vnd hond grofs Sachen mer erkent
Gott wöU es w'erd züiii besten' gwent
* [ • , ' ♦
Nun so mufs ich furbafs sagen
das ist doch gröfslich zu ktagen
Vnd ist ein yaiiimerli<^h nat
ya vva es also übel gat
Das sy sind gsin so vnsinnig ' '
vor der haylig cirey^lvüunig
Zvven tag darvor in amer nacht
da vvoltend sy lian zii gerächt
Damit ir sach niöcht für sich gan
woltend sy Knech.t geschichet hän ' ' ' ,
Nach andern frujHmen burgern' aufs
Das sy ins burgermaysters hauls
Still haymlich bald zu yn hemen
mercKent wie was ir tumemerf
616,
Sy yyoltea da samen kommen
* . .. . . •
das hettens in für genommen
Als offt ainer wer kumen drein
ferr hindershin ins haufs hinein ,
So vvoltens in dann greuffen an
vnd mortlicb «u tod gscli lagen han
Bald ye einen den. andern auch
hörent was volget mer hernach
Im haufs ^a es sollt geschehen
hat man in aym sal gesehen
Ligen ain grossen hauffen sandt
das haben sie alles bekant
Sy vvoltens blut mit han verdeckt
• c ■
damit es niemant het erschreckt
y Vnd es niemand möcht gespehen
das mans plut nit möcht gesehen
Damit das sein nid würd geacht
byfs das syfz bettln als vollbracht '
Vnd all wurden gericht dahin
Die nit waren in irm krentzlin
Dann betten sy die weytin gehan
was sie dann betten gfangen an
Das vver dann als für sich gangen
nachdem stund gantz ir verlangen
Es yvas sunst all ding zu. gerächt
■ an der bayligen drey künig nacht
So wem die feind darkommen
hettent die statt eingenommen
Damit mainten sys zu verfiern
man thut all jar da jubijiern
I •«(*, ii'i), .1*''
An der bayligen drey künig t^g ^
darumb so was es ir anscblag
Des nachts so die leüt dll yol) Yvern
vvoltens die porten thun auft wem
>•» i.i.
j
< I
> I >i
So wem JUß feind alil.,c^ejjft k#n|men
vnd wurden )i^ /eingjefipijiunen .
Köln die gpoBße hailigen 8t«^4
aber gpQ ^ie besQhir^n^thatt;
Vnd Mai^ia sein ifiuter.inUt . .
man hat klarlieh |§;esejb^n,.ir,bi;Ul
AufF der barliiBser Hifffii^n ^tflu .
da wird ich z|i lest|8^gen ro^ , .
In einem andern trac^eUin . ..
der heilig geist hats gtian mit in
Do .mag man ganU wpl M^g^ von
got hat die stat in hu^igebon
Zu dem man siqh bllJUch yerii^ht
gleich wie der heilig, prophet. spricht
S7 dann .das. got die stat bevyar
ir wachen wpr verloip^^ gar,, ..
Nun das ich wyter sag.bese^ei4r
der gwaltrichter hat; gfß^p. frewd
Vor tEU disen Sachen gehaji^ . /^ ;
hat auch sein schwerj^ w.ol schly^Ten .lan
das er im jtnöcht wo) gfutraHfViBi^ •; : ,.
den die Köpfi^ damit i.al^ su,l^i)wen . . .
die tzu in solten sein;^^»n^^en, . ..< < < , .' '
wie ir dann vor band ;veriiQj^<fn . ... ,1).., ,
Wo sies w ölten Jhan gerichtet ,^fs , , .
in eines burgenneisters hufs , .
Woltent sie es als Y^c^andlfst: h^n •
noch gib ich euch me; tzUj,y^^3^an ; ... .1
Schalkheitj^f{ad^e]|ijS .woL u&in^ar^en
der herr uum .h]ieini^..fan(. Märten
den man im haufs. ]b,era;(il]iet, 1^^ . :. » ..ir '
da er es klagt v^r J^i^e7f^ jcat... . r\ -rl.
Vor den die-jms «elb.hctten.^g^))an.H. .i ....
sy sprachen wil .p8,(|j^^,^^.,.. t^. r» h«... « -
616
Will er tttt ftblfil itartzu liomniisaf '
das eim sein -gut WÜrd gehömlndn -
Bei nacht und ne'bef lit ' sein bauft
was will zu lest dann werden dfaüfs
Da mocht es ganti niemand verstäÄ' "
Das sy es stiWr liiHt^ gllian '
Ja die in ditem Ifr^nt^lin vvani *
mochten dem dbppel iiit aufshai^i
AU wie sies hatteti ^ftingen an
ir eilich mästen Vöt* Äarvan •
Ainr^vvard kraniclt' vor disen g^ttiä^iöi
Was er joch hdt j^ethdn B^iditen
Dasselbe ist mtf nun nit erkenf
man gab' iiti^Je' das sacrament' '
£r marckt seiii IJecht was aus gebranf
hat nach den burgernmistem gsaiat'
'Da er nit me Tvä4t"^*zit leben * '
thet er in gell vvltflienim geben
Gab in ain hüflitt mit namen
zwey tau^eM ' guldü^ znsamen
Damit das et" oti'^fiWd mcScht sMn
vnd nit milstevvig Mddu jpeiA
Thet er in gai^ Itle^bH sagen
sy soltens g^ W4id«?rumb tragen"*
An die ort'i'hct ^lucH ahdie stat '
da er als gnomme'fi hat.' * *" '
Da sagten sie' im all Säihert' ' "' ' ' "
hab kain vifinütin''gbtV;hdmmeii
Versun dich n^ctn mit got ^eitir H^rii
das gelt vTolri wii^äfs 'VvidfetkcrA
Und thetent htt das zusägeri •<•"''
das in die rentltame^'Wgeii " ' " ' " '
Doch wanh alrir «H iH^^fe^' fiHjln '
so geit er nit gertWiflilJrtrin' ' ■ '''•
619
Sie ll«tfefnt 9^1kt vll druft' gncAnten
doch ist 1^ 'Ad - de»' tag MmQn ^ ' i- ' '
Wie sies 'hOttd gtlion T«y^a[lt9tt
das gelt hond «i« als behdlten '
Wie sie danir mit; umb siüdi gaiigiea *
do inans darnach hat gcfaiigieh " < •
Hett man hil vvölhi hafoenf'nk'- •
die gmaind dU bat gelegt dafiftu;' ' ' '
Sie band zusamen ^eiebdti
wir wöln dißil gfnainen- sdlatz' bs^ben
Do haben sie zu d^n ^tuiiden ■ • "> •
nur fUnlF hundert gttkiett'ftmdeii
In ainer sokh^ grossen stdtt' ' '
die so vil r6ft|'^vnd giltiNI batt
On ander zftll-'t^d teglk^ g^k
das an dem ort onentlich iblv
Noch hatten sie vil mer erdacht '
hatten nüvv zoll vnd scbatzuiig gemacht
Habent aufF all ding mergelaif •
I vnd hond die sach also bcraif
Schätzung auifbler flaiseh Wein vni brot
das hat sie brächt in dise not
Das es in also ist ergang^ n '■■ ■
den Yvebem hattens auch g#fäiigen
Aufs irer zunfift auch^ etlich mah
die auch bettln gefangen an * '
Von d$&ei< ^«wertmg hlagdli ' '•
wolt in ain rat nit vertragen
Dardurch- %rvvÄthsen ist der däntz'
das die gmaind Was erzürnet gänt?:
Das die auffrur v^i^ard ängfängeiü '^
da sind zu Kölü ym harnJairch ^gangen "
Mit vvlWiilfter^ hant auflf dem plan •
wol ob den Vit^zeheii täits^lfift "n^h" '
^0
I
Vnd mag iite api|ld^ vverdeil. gescaMtat^
auch d^r statt »popl^ wol be^atftt .
Vnd auch aim .7.etlieben Sjein haufis
da man die hat . gefangen aaCi» >
Den man die. Köj^^hat abgschlagen •
auch all gaffel thiui ich . sag^n
Oder zun^tstul^en.vTÄe mans nent
die vvarentiAU besetzet phend
Vnd alle rieh wurden bestalt-
lug ist .^^s Alt aia gvosaer gwalt
Wa^ es were d^trsu iiomen.
das man sy. Jtiet, eipg/enomen : . ' '
So hat mans' d^h sfl erschlagen
da het sich ghel^t grosses kjag^n
Man het niem^na ge^thai^ sc^piien
Sygent joch gaijstliqh personen
In klöstern yva sie wem gwesen
da het niemant.mügen gn^sen
Auch die priefüter thun ich sagen
wurd man hon. z\^ tod gesehlagea
AiM<h klai^e.hind vnd iie .firanren .
das wer ^^amerlich zu schawen., . .
Das sind ye böse vö§jel gsin , . . .
die also woltent geben hin *
So grosses volpli auff den flajrschbaai^k
nun 4as ich es n}x mach au lanji^li r^
Von auch nit mjj^ch zn gar vil^g^brey
ir einer hiefs der bappegey ,
der was auch im ^rentzlln verhalt,
der böfs v.^gel ,hat nüt g^chafft
Vnd ist nit gang^.ir wagen , * .
wie sy es het teil angeschlagen^ r -.• '* '
drum wann.einr facht böfi$,;sacli^ aft ' .
vnd es iiQ,,^ ,wiH für s|ch g^ ...
I
j
621
der mufs ^ letst darvön'fliehi^Ä
oder iiittf»\ d^n kürtsem £ieh«n'
Glingt im datin in bösen* sabben
darff er sein doch nit lang' latfien
Hat er Wo ein «eitliehe frevid'
so kumpt CS dort in c^ig» leid,
" /
Eroberung äe^ Schlosses Haua durch fVilhelip. IV
van Henjieberg 21 Jßnuftr . 1442.
(Aas Beims h«nii<eb«^go<r <!;hröBik.)
Es geht gen 'dieser Fastnacht her
Wir wellen frÖlich singen
Frej von unserm Herrn ven Henneberg
Wo findt sich seines gleichen?
Ein Edelman safs vm Bucbenländ,
Baucht «ich gar einen kekken Held,
Reinhardt von Hann ward er gekannt,
Er roubt *u Haus und äu Feld^
Auch GrafWilhelni aJu Henneberg • '
Der that ihm bald nachjagen,
Und kam für Haun mit grofser Stärk.
Haun sprach, Henneberg will eümen bald,
Hab ich mich schon er wegen.
Mein Schlafs das will ich Wohl liebalt,
Solls Henneberger regneri,
Gleich 8 Nacht und 3 gan^e Tag,
Daraus will ich mich wehren
Mit BefsSn das ich kanii-und mag.
n
«22
Solch trotftig Sted.g^i: bald I>e6iai>d ..
Der Herr von B«iine]i0rg.ttnd.8}ir«c|i.{,
Ich will dviiii* wag/^Qb, h&at und IfMni,
Will rächen 9olqhe groTse Schma^oh« .
]>ran wagen tfnanipheA Jiedken M9^t4^
Und solt ich ,din^ y^rliehren . .. ^..
Gleich alles, waft ich han.
Haun sprach mein SchloFs ist^ar veste,
Üraus Wehr icK mich Bis auf den Tod,
Acht ^r wenig die Hennebe'rger - Glsäte,
Will sie wqhl.^bt^reibi^^u mit Spott«
Ich lafs mich nicht so überschwatz,
Und sollt ich gleich Haun und Buebien^ii
Darüber bleiben auf dem Platz^ -
Da es nun liem zuletzt zum Streichen.
Die %'on SchnialiUblden litefon Sturm, •:
Davon wollt es au^h hidtt abweieben,
Darum ward bald daB:Schlo£s verboJiisb;-
Sie fielen üb di' jdiei Mauren herein • ,
Mit Leitern uhdmit Stangen, '.- * :
Und fingen das Gesindleln fein. '
t •» • "
,J^A 'Reinhard .von Haun ^e£e|ngen warfl^-
Da stund er traurig gar ,unfr6h , '
Da man sein. Sohn darrhero fi|l«n!,
Da schreyt Ceter Waffitjn jo, . , .
Ey wärst du.ungeCangen noch.
Du sollst mich han gerochen«
3o du wärest kommen davon«
Ey »chweig,^i|t Yater, sclKvv^g. .nur »lill...
Solcher trouig bösea Wort:. , . . ^ . ,.,
Ich trau meinem , Her^9 v^.ij^, lj[;{i|neb^;*^,...;
Er setfit mich npch zu einem Vqigt
Zu Haun yvwthl noch auf der ^ohen i&innej^,
Da sprach der Herr, von Uenneb.erg : , ■
■
Das hab ^9l|,.gar noch keinen WtUen.
Wer milr^rsten .wUl stretten 9vrar,
Der mufs sioh wohl besinn^^ * t
Jetzt mufß ein« edle Henne t^atty < < i
Zu Häuft TTfith} auf der Zinnen« \ *
Der Adler Mpn Gold 'eiuKC Kvoiie trä^,
Der saifit 'det Henne nisten da* ' >
Das thut mancbem Reuter wehe.
«» \
Hans von Haun der fromm mit Sorgen,
Der ricth seinem Vatter rechte,
Aber er >volUe ihm nicht gehorchen,
Weder er^ijooh seine Kn^clue^ .
Darob hat er sein Schlofs verlobm. ^
Das hau ihm.fnigenonunen« ,... . . ,y,
Drey edle Fürsyten hocl^gehoren«. .,
Reinhard von Haun und auch sein Sohn
Mit ihrem Anhang insgemein
Ge^nglich wurden gefüji^rt r^i^von.
Verehrt mit neiupn Kapp^iil
Es kostet Haun Buchenau-
Leib und Blut auf dem Platze blieb.
P?r Hä|idel wirren sie gar xucl^t fr^ii«
^
♦
Die Käpp^leitf 'aie sie tr'ageiianV '
Die sind anf denen S'eiten, ^ *"*
Und' sind 'fast* eiig' geächnüret,'
Wie sie nur sind von Ringschnur. '' '
Öas thut iW*Threri ÄÜöen zu w/tih.
Zuspricht mehi ^bh 'Hctiueberg : ' ' " ". '
Du bfauchsf ittl/t'^rt nicht mfehr.'
Wer dieseti Reim^&o lang'^d ^chti^ltu,
Obn allen Schein vor klein vor grofs, *
Das hon getban 'Zwey Bergg^^ellen
Zu Schmalkalden • W0bl auf dem 'Sehlo(^:
Sie singtm demriy'md singten Mehr':"'
Gott behüt den Kivab'en in ihreti hishett
Ihr Zucht B^^olieidenheit und Ehrl:
:;
\
••. j 'i • \ .' ii . •« »I
' •»•« i • ••' "f */ ' ■
Zug t?0^ H^'//^/« J> 1439.
c
Auff einen Dienstag '^s geschähe; *'; ^'
Do man für' fletstädt rennen sähe, '
Für Hetstä'dt viel im Felde,
Sie zogen auff Mühlrode zu,
Da schlugeil sie auff ihr Zelte.
Da solche» '^n.^die in der St^dt' '
Sie funden bald^'Wdhl einen'R^b'
Dem Feind sich* *hi cht «u ergeben
Sie rüsteil* sieh' mit .aller Mafelit ' "
Mit ihii ill Streiten eben. ' •*' '
Und
625
Und wenns 3 Tagt Margrafen regnt^
Und länger hier in dieser Gegend
So wollen wir doch nicht zagen
Wir haben eine feste Stadt
Dazu viel Rofs und Wagev.
Der Feind brach auf m\t seinem Heer
Er zog wohl um den Scheuberg sehr.
Zu Pferd und auch zu F^sse
Die Land -Knecht liefen alle daher
Die liesen der Stadt keine Muse.
Da rief sich Carl der Beüteler;
Reicht mir die grosse Büchse her
Dafs ich sie kann gewenden
Die Trabanten lauffn alle daher
Sie haben gar frische Hände.
Er schofs gar ferne in das Feld
Er schofs dem von Schwarzburg ins Zelt
Das thät er Karl mit Ehren
Dazu alleine ihn beweget
Die Stadt wohl zu erwehren.
Er schofs dem v«n Schwarzburg ins Zelt
Der rieff: O theur Herr von Mansfcld
Und woll'n wir das nicht wehren
So trieben sie uns gar davon
Defs haben sie Preis und Ehren.
Da nahmen sie wohl ab ihr Speer
Sagt hans von Drot und Geiseler
Sie wollten ihnen pfeiffen
Und gäbe Graff Günther den Ralh
Man solt se gar nicht angreifen.
Woi,¥F» hi$tor. VoksUeder. Afi
626
Das dauchte Michel Beckern nicht gut
Und Hans Badern das gute Blut
Sie kunten scfaleifTen und wenden
Die Lands - Knechte Heffn alle daher
Sie hätten frische Ha'nde.
Sie kamen für ein hohen Thurm
Da erhub sich ein grofser Sturm
Da hört man PfeifTen und Trommel
Bald rieff d^s ganze Meisner Land,
Hetstädt ht nun gewonnen
JLied von Grubenhagen 1448*
(Lesner'« datselische Chronik 90 b.)
T)eT Grubenhagn bin ich genandt,
Alhie herumb gar wol bekandt.
Und hab difs orts gestanden aus,
Gar manchen sawren harten straus.
Gar mancher Schalk mich angesehn,
I^och mich allhie mufs lassen stehn,
Ihr viel von mir han nutz bokomen.
Und gleichen theil zur Beut genomen.
Nun wollen sie erst Ritter werden
An mir, doch nicht mit Gott und Ehre,
Den Ring sie müssen doch hie lassn.
Und wandern heigi weg ihre, Strassn.
Dicfs ward gedieht zum Grubenlagn,
Wer dann ja wil ein andern ^gn
Der rüget seltn zu keiner zeit
Vnd macht sich selbest viel lals und neid^
627
Aachener Fdtde vm Affenschmalz 1429.
MenckvB Script. r*r. g«rm. I, iiio-
BLorent ir frawen und Jungfrawcn zart
Von einer behender ocher varl
lls ir wol hant uomumen
Wie die Herrn in Ache sint komen
[st das gut, das weifs Gott
[ch sagen euch das sunder spot
Es ist mannigen manne bekannt
Wie die Hern von Ache getfaan hant
llit der guten Gemeine von der Stadt
Das sie deiner hant gehat
Si komen nit dorvmb gotb'slon'
Mer zu wenne was ein Hcff von
Den Hern dar gelaten und gemacht
Das bezalten die von Ache in der nacht
Nfu höret was do geschah
411es auf denselben Tag
Do der hoff waz geschieht
Her Besell kuude gepaidten nicht
Er vil dem von Firneaberg zu fus
Vn sprach Ich ewr gnaden clagen mufs '
Wir werden betwangen von unser gemein
Wir sein zu Ache nit wol daheim
Wir hetten einen Aufsatz
ZvL vcrsumen einen schätz.
Euch und ewrn gleich domit zu empfahenn
Den weg bau sie ins untergangen
[Jnd enthalten uns selber und golt
Das hand wir vortragen mit geduld
40 *
628
Das cUgen wir euch herre mit not
Weren ir zehen oder XII tot
So mochten wir unser recht behalten
Auch wolte ewr gnade walten
Und körnen uns zu hilffe in der nacht
Das hant wir uns also bedacht
Das wolten wir euch also vergelten
Das ir uns nymer soltet schelten
Mit Silber gold und edelgestein
Wenne es solle bezallen die gemein
Der herre von Fimenburg sprach zu der stunt
Da tut mein oheim von hei^esperg kunt
Wenn er ist bei solchen dingen gut
Sint das ir also tut,
Sie riffenn den von Henge&perg dar
Edelcr herre wir sind in fa\ir
Nu staht uns allen bey
Wie vil das des geldes sey
Das doran wurd gelait
Des' haben wir kleine acht
Das wollen wir euch gern geben
•Von der gemein wollen wir es heben
Das haben wir euch gedacht
Und steht uns bey, in der nacht
Also das soll gesehen
Wir enwollen von euch nit entflihen
Der von Firnenburgk sprach also
Herre von Hengesperg was 'saget ir dorzü
Das wil ich mich zu euch versehn
Ir wifset wol was zu Prussel ist gescbeen
Der von Hengesperg sprach ich nim mein berat
Bleiben wir da mit solcher tat
Des solte alle die werlde lachen
Dorvmb so lat es uns mit listen ma«hen
629
Do sprach der Kun 7on dem EicTiom
Wir wollen paiten pis morn
Das ist das rechte lefchaid
Do wir uns zu hani^ berait
Gleich in der Mit'eniacht
Also sich menchlch slofFen hat gelait
£r sprach, sint ii* der Sachen frei
"Wir wollen euc\ stbn pej
Das wir pleilt^^n vnvorraten.
Anders wir kunen zu grofsen ungenaden
Die von Ach haben vor zeiten gros ding getan
Sie hant auch hem und fürst en erslan
In derselben stat ihr hem
Das stat uns zu besorgen sere
Sie sprachen , Nein liber here
Das ist alles wol bewart
Von der pforteri bis aufF den mark
Wir haben die slufsel von der Pforten '
Wir haben der zisen und tarzen uff der Hern haws
Do sollet ir reiten ein und aus
Und ist von uns also bestalt,
£s sej paide jung oder alt
Ey sej man oder weib
Die sollen vorlissen iren leip
Mit totes crafft sollent ir sie lezen.
Die reise volle ging
Ein here den andern enpfing
Bas sie alle worn pej in
Sie komen zu Ache für die stat
Des die gemeine harte bomen hat
Die pforte was aüff getan
Man mochte dorein reiten oder gan
Das kam von reterlicher List.
Das ir alle wol wist
630
Sie komen zu Aclie eingeritten
Die gemeine des sorge litten
Also ir alle wol wist
Das kam von Eichorns list
Diz was das erste begyn.
Zu dar pant pforten ritten sie in
Mit der Flucht auf den mart
Do sie wöl wum bewart
Das sie sich sicher wüsten
Do ritten sie mit clugen listen
Durch die strafse alle mit in
Das die Leute nit komen bey in
Do sie komen pej sant Jacob her
Do sazten sich die purger zu wer
Und zu Sturm und zu streiten
Do begunten die räter zu paitten
Und bliben halten mit gewalt
Wenn es was also gestalt
Das sich nymandt künde wern
Wer solt sich denne geveren
Do solch ding gescheeti
Die musten in die Kirchen flihen
Die purger von Ach
Do geschah
Ein falsch ratt von den falschen gesten
Die sie in ir stati musten lassen resten
Pis auif den nechsten tagen
Das koste paide haut und kragen
Zu grosser unschulde
Got gebe in «kllen gedulde
In dem ewig leb^
Die dorumb musten sterben
In sant Jacobs capelle
Sie worn des teuffels geselle
631
Die den mort haben getiui
Sie sullen dem teuffel »immer entgan
Sie hetten sich darauff gestalt
Sie slugen sie zu tot mit gewalt
Und schelten y mon in de^ plut mochte paden
Do fant «man grossen siDhaden
Die frawe von Irem mann
Vor Gote sint sie vorpannet
Die der Kirchen nit «aschonen
Der teufel sol in Ionen
Der do dichtet posen rat
Sie triben do falsche tat
Ein taile lu#en auffe saut Jacobs tum
>
Do en hetten sie weder wein noch hom
Und würfen herab mit steinen
Auf die ritter gemaynne ^
Und ritten an den mart
Do sie sich hatten bewart
Sie namen der sache eine für hant
Die gemeine wart alle besant
Nemlich mit seinen Gekios
Do sach man sicher jammer grofs '
Von der guten gemetn
Grofs reich arm und klein • .
Musten sweren einen eide
Es wer In lip oder laite.
Auf sant steffans plut
Got weifs wol es ist gut
One die do pliben tot
Und stürzten ir blut in not
Maister Steffen was irein
Der in totes not erschein
Maister Heinrich Jacken schicket doraach
Nachdem was Im besunder jagh
632
Der konte sein wort .wol zu preisen
Nach beschaidener weisen
Und This von Mychssenbach
Der heue ein jemerlichen tag
Mit den andern guten lewten
Das ich nicht alle mag bedewtea
Und me es rede mechter
Recht wie man werken treibet zu dem echter •
Do wurden sie zusammengetrieben
Die in der stat woren bliben
Wie mocht man forschen grofser not
Denne die guten leute bliben tot
Der schercken sticker zu dem uon Hengesperg sprach
Nu erparme es got diz ubgemach
Dbs ich unschuldig mufse sterben
Nu tröste got mein erben
Die ich allhie lasse.
Sol ich sterben auff diser Strosse
Das mufse got erbarmen
Ich machte auch ein schenken mit hamaschannen
Die schon sten noch und herrlich
Edeler herre erbarmet euch über mich
Vnnd lat mir noch heut pej tagen mein leben
Was ich gutes und geltes hann zu geben
Das nemet alles in ewr gewalt
*Durch die fruntschafft mannichfalt
i
Die ich mit euch han gehabt
Und weiset mich nacket für die stat
Und lat mir heut, das alles mein gut wil ich euch geben
Der von hengesperg sprach du solt' leben
Nymer kein tag, du must allhie sterben
Und hestu alle die Werlt zugeben -
Maister Heinrich «prach also
O Herre Got von Himmel hoch.
633
Erbarm dich über mein unschuldig blut
Durch dein milde reine und gut -
Und tröste mich armen mann
Wenn ich in diesen elend stan
Der von hengesperg stacht' sein- panir aus
Das er slug für der purgerhaus ••• '
All auf demeselben tag •• ^
Ein burger zu dem andern sprach •
Wir haben vil geste in unser stat
Ir nochgebum, wie gefeit euch das
Es ist nit unsser best •
Das uns kommen solliche gest
Das was Tielmann Valch
In zu malle zuschalk
Und sein sün Leuart
Die hetten was noch in der stat der kroch
Unden in ein loch
Das er also hinweg kam
Und dennoch Maister Harttman
Der die pilde pflag zu sneiden .
Der hub sich auch pei zeiten,
Das er also uorswant
Das in do njrmänt t'ant
Er kroch in ein munich kappen
Er ging embern knappen
Die guten lewte waren in eingan
Do die pete fart fere was getan
Dei Herren von Ache warn leyde
Sie sprachen alle mit neide
HilfF got sint uns die entkommen
Die kriegen wir krencken fromen
Sie enkunden von posheit nit ensprechen
Das sie es nit mochten gerechen ' •
Also sie es hetten aufgesazt
634
Die guten lewte ^drdc^n aus der 3tat
Und behüten iren leip
Des frewet sich man kint und weip
Din Herren lissen den von Acbe die lese
Und machten do etn.new^ geseze
Das 91 e swurn auf Sant Steflan» blut
Got wie i)s was zu' mut
Und musten do bey Irem ei de sprechen
Das nymer zu rechen
Und das irem eide begriffen
Die Herren retten umb die pfiffen
Und woren wol gcmut
Der eine vorlos sein leiptt, der ander sein gut
Von def guten gemein
Do woren die herten herzen
Die do sahen tot ligen und in smerzen .
Von der guten biderlewte
Des erbarme sich got heute.
Do die pfleger kommen in die stat
Hette dovon der gemeine yglicher sein Homaseh angebal
Und einen Bogen in der hanntt
Und betten auch alle sant
Drey auff einem pfille in igliche hecke gesehoissen
Das hette die behenden bUgrein ser uordrossen
So wem sie recht gerächt
Zu Ach in der nacht
So were in recht getan
Wenne sie meinten geritten han
Do musten sie sein gefangen
So mochten sie sich han versunnen
Was sie an der pete fart gar hetten gewunne»
635.
Hette sie auch zu synne gehat; ,
Die gute gemeine der stat
Und hetten in stier geliarten
Do die Vogel ynnen warten
Der das erste hette gedacht
Und die uorreterye gemacht
So hatte von Ache die gute stat
Weidelichen gebroten hat . ., . .
Wenn sie aufF irem. pette solde geslojQfen hann 2u stunde»
Das sie den Esche hetten funden
So were ihr recht gegeben
Des wolten wif han gelacht
Unser leben das was scheinlichen bedacht
Das man von der guten stat eine mort grübe hat gemachf«
Des was falsche Acher fart
Sie hiltent dort auff dem mart
Und auch auf den purger Haws
Do gingen sie ein und aus
Mit has und mit neide
Und auch ein teil worn laide
Das sie ire petfart • baten gelaist
Des frewten sie sich allermeist
Sie afsen brot und fleisch und salz.
Des beschreip uns Affensmal«,
Wie die herren ritten von dann
Mit manigen stoUen man^
Dgk sie sich hettem bereit
Und lissen Ach stea in der stet
Also uns Affensmalz het geschriben
Und do pei lassen es bliben
Und hat davon ein lide gemacht: >
Das dis were ein hofse Nacht ^
Der von erstQ.g«J> jien rat
Do geschah als ^pliclie tat '
636
Also so man singet in dem lid
Des entacbt AiFensihalz nit
Me er enhat diss buch nit gemacht
Mer got geh im ein gute nacht
Dos er die Wahrheit hat gesungen
Paide den alten und den Jungen
Nu behüte gott alle gut festen
Vor also sollichen bösen gesten
Die tfäs Voicice suchten in der naclbt '
Üngewamet und ungedacht
Die nit han gutes in willen
Das si iren mut mugen stillen
Do ynnen danzet die gemeine nit gleich
üfu' behüte uns got von hymelreich.
Ein new Gedicht von der eroberang des schlofs Hijheih
hreen,
Sejnd Fürsten, hem, stet und gmain
Ir Sachen nit send über ein,
Seynd ist hein glück in aller weit,.
Mit liegen, triegen, falschen geh.
Mit rauben, morden u. t. prandt,
Das ist yetK fast der syt im landt.
Kein brioif noch Siegel bat man Hiebt,
Die weit die ist so gar entricht
Und zeugt yn allem land entzwer,
Auff Und nyder, hin und her.
Im Welschem land ist kriegps vil,
Wer dann in Braband wandeln will,
Ist angst und müe und grofs «nardt.
Denn leüffen nach, als ytzund stat.
637
t keyn Ordnung mjndert mer,
eyne» do ich yeU von hör;
luif der straeen tcglich rauben,
tend yve\ eins, das will ich glauben
gend yn selbst der sachen recht,
hatten nicht auffs kaysers recht,
mag die leng nit besten.
11 1 betrübt ist yedermann
iplang thät alle menschen wee?
irser seyt fund man ein list,
man sich ernstlichen rüst
Schwarteepurg mit gantzer macht,
let pey meiner treu geacht,
het syn pracht und ungemach,
ch den zeug von Nürnberg sah,
Unecht und wegen, zu fus, zu rossen
mevklich stuck von guten gschossen.
;haus kein mangel was en in
zugend dapferlich dohin
selbig zug der wardt gewendt;
legenspurg die rays sich endt,
wentten sich und kertcn wider,
glaub auch warlich, das ye syeder
strafs sey nimmer worden frey,
sye vor offt gewesen sey.
rauber hond gar offt den glauben,
treu die stett zusammen haben,
selben treu halb woUens woU
eufs und sedel füllen wol,
yetz durch yren falschen list
manchem ort beschehen ist,
leut hyn. füren und beschetzen;
hend keyn sorg auff widertretzen.
h summerzeit die pringet rosen.
638
Jch lian Mrtzlichen hören Itosen:
Den keyser hab* die sach verdrossen
Und mit dcm reych gar fast beschlossen,
Das man die raubschlofs prechen soll;
Des zympt den frummen lieyser wolL
Seynd nur derselb beschlufs ist gesehen,
So hab ich kürzlich selb gesehen
Ein hübschen zeug, wie ich euch sag%
Am Abend Symon und Judas tag,
Zu Nüraherg mit hübschen rust.
Von reutern gar ein schöner lust, .
Ganz frÖlich knecht und lützel wegen;
Gott der wolF.ir aller pflegen.
Fürsten und herren kamen zogen
Dem Hegau zu, gar unbetrogen
Für Hohenkree wafs jn mudt,
Das haben danck die herren gut, '
Da nun die samlung wafs gethan,
Do griffen sis gar dapffer an
Und zugen auff Sant Martinsabent
Für Hohenkrecn; für war das'glaubent
Mattern von Strafsburg der het acht.
Er thet zwen schüfs zu guter nacht,
Nun weytter merkend was ich sag:
Und darnach an Sant Martins tag
Do wart gelagert und geschantzt
Des tiohekrce lützel gantz.
Am Freytag hub sich erst jr klag',
Man schofs zu jn den gantzen tag.
Zu kree ward ein püchfs gericht
Her ab nidefs höre, das halffs syn nicht;
Der pey der püchfs schaut hyn u. dar.
Ich weis, wie man sein ward gewar,
f c^ld in dem hör man jn erplick^
639 *
Inhalat Taueber was geschickt,
let ein scbufs^ das als erbracht;
ch sich wunderlichen macht:
uclc spielt er vom fclsen rayn,
raff dem meister on ein pa^n,
shiefsen kam }m nit gar eben,
sagt man wol, wie er noch lebe,
icht villeicht als mer sein todt,
* dann leyt in grofser not.
iser püchfs stecket ein fan,
^hwartzen krön gemalt daran,
am freytag kam die nacht,
;ehen hatten sich betracbt
bernattcr in dem schlöCs.
c horten des mechtig gschofs,
voltcn pflegen falschen syn
fingen zu den andern hjn.
enzehen solten wachen
leyslig sein in allen Sachen,
völten sic^ gen logen nyder,
itnacht kömen sie her wider,
ölten sie dann wachen auch,
börund zu, wie giengs darnach,
ielen aufs und kamen hin,
Mn fiel todt , was nit für jn,
imbtztag frü'da giengs erst recht,
ardt mit schiesen grofs gepracht,
'n und Tauchern Schüssen hart,
eichen maister Bemhart,
;ing vil grosser püchssen ab,
lem im schlofs ein trauren gab.
;urlz da gab jr einer ain rath,
OS die herschaft also lat,
ill wir fristfin unser Icbe^
«40
Und wollen ui^ pey zeit ergeben. ..
Da einer des, andern maynung bru$tt
Von stund an ward ein fried gerufjOt^
Kaysers Zeugihaister und Maltern,
Die tbeten |r wort verliörn,
Pracht er >r red lautter und rayn
Dem strengen hern.vpn Liechtenstayn
Und herr Jörgen vgn.Fraintsperg ^uch^
Die Iietten da nit lang ein sprach.
Mugen sie schweren do pey glauben,
Das sye kain schuld an sachen habjen
Und aller sach unschuldig seyen.
So mödit m^n sye leeht denaht freyen.
Do nun die hersehaft liam furls schlofs,
Sye schryen raufs on all verdrofs
Drey stund zu romen zu den thorn.
Do ward aber ayd geschworn, ,
Nichts rauTs zu tragen dann da jr
Do stelt man ^ie tral^anten für
Unther das thor ^u peyder handt,.
Man besah ja all jr gewandt,
Das keiner nichts trüg verporgen do.
Noch wesen sie der gefencknufs fro:
Ein köchin kan^ auch nach her gangen.
Die Frummen hern die ward blangen,
Das schlofs bewarn und besehen:
Das sacrament und auch ein her
Fand man auch do, den bot man eer.
Auff das hot man das schlofs besetzt
Mit, yil trabanten ungeletzt,
Auff botschaift unscrs keysers herr,
AVas damacU .würdt für neue mer.
Das ist ja meinern wissen nichts
Ich het villeicht si^ss weyter Diphtj
Par-
641
ab so wil iclit prechcn ab» , , , .
at ic^ lyoytter potschafTt liab.^^
labs ^iii4clit auf den beftcha^dt, ,,
les mir H^rman Gropmar si^t,
at gesehen selb die Datt, . ,} . .
aniL» Schneyder gesprApbfm J^at.
>Igt ein nett gedieht: ubie anfs heoelch hay-
Majestät die raubscJdoJs vor dem wald er-
t worden.
j 1 1
nilian du liayaer Irmnint - < <
leiner Jilag- ich aber kam«
h vor "olft dmrch mein gediobtx
ayserlich gnadi han undennicfat,. -
es so ktimmerlichen standr
(utsoh and aueh in Writcben ländt
1 ycfts mii 'd«r rauberey."
eder ^lüok noch hayl ist bay.
teuer daeu' und hilff es rechen^
lan die raubschlofs mdg- ei^recfaen,
stz dein Htfyserliche krott
üohenkreen auch hat than,
st zerrisseii und erzart
aan iniiEinddn schetat #iir hart|':
hilff, des'Weyter werdt ge^roehen.
lianM, den man yetzundt hört,
lieh -dann aivff* in neues entpert <
itir durch «ein wehrhafllen mnndt^ .
irtzer zeyt.ist worden' kundt
kistor. VoUulledar 4j^
642
Wie das durch kaygcfrlicb« mit^iht*'
Der Handel sey gar bcicH hetimcht'
JDas übel cti strafFen aU' den lenn
Die alle Strassen wendt* ve^henn,
Dadurch das reich in* armut Imuibt
Und' gethi^yUehi nute gar hitsel frumbt.
DaAimb ist worden aufsgesandt
Keyserlich potschaft in die landty
Nemlich ein graff von Geretsech.
Das er beware alle heck
Und 84^1 dem reich ein be^st^n^t thon
Von wegen der hayserlichen kron^
Wie ainem hauptman^n sugebürt
Der dann wil sein ein treuer hyrt;
Der kam gerüst on alln graufs.
Mit im so ist geangeb ^atufe
Des bischoffs iseug .vqn Bambflif 1|
liU straüttiaufhidas ubeli'werdc«. >
Das yetaSidenoL landt vil kumei^-tnacbt
AufF alle Strassen^ tag ukidrJMifht>.
Daniaeh auff.piiQdtnifs. und y«i)BQbv^ibai
Wolt Nürenberg nitJengeir JlHiibffif
Und rüsteiir lieh dtei frtnnmeit !hemett.
Und scbiokfeen einem seug,^ mit eren«
Ampihitstäg vor dem WieitiAcht<tfeigi
Gar wol erputat, wie iiah euichiselg
Mit puchfs und .wegn wol geniffc
Und alle ding mit klügom litt .
Versorgt 4 'iilt>w(^t. man ubtor>jinie0
Miti gtAfa .ifa^bnu und« iguter. y/tev
Das mieh au;»eui»m ta|d ns^twniijkgi»
Zu rofsimi4r>£u& wol «ylfe« hMMderli
Der Sokwobisoh pnndt hat seluibbsokai^d^
Wirdt auflTein ander mafc:gfsayt.>
94»
paithey pflag/luyiimr rm
sn all «ainbt tapffer su;
IVüremberg dar waa kuaunta
ieiiai«tl«in eiageaommea,
Len yil und unTerpraat.
t, so sag ich euch suhaadl,
ateUein ein voratal hat»
^enent cum alten stati
'h citt herm beuftlen drinaenc,
> rnuat mit eiuaader prianen
n der hauff susammen gar>
leck samlet sich die adbar»
sers haabtmaa vorgeaen^,
18 sein herts aaff guts geweat^
yligen reich das pest su Siion, .
Toa kayserlicher hron
a wardt dem kam er naish.
rds ha landft ein grosser nich.
rff, hejrst Wiackler, preat man ^b»
lg man ia- dea namen gab»
der raaber gut gemach,
> man es Terprinaen sach,
ast mer DÖi^r aucht • . « 'wita. . ;
chea etlich' berrea syta,
la-aach hat geprennet aufs
von 8elbits thet dea gtttiufsi
Istet sich uad- was ait treg
ickt mit- seiner hab hinweg,
t>er wald in Beheymer land
mmbt den Fraueastaia au.handt,
amen die rentter, ist nit neya^
tterlich fitr Frauentsain
erten die porten auff 2u thon
iirtser redt und lützel nön;
41 •
644
Das wardt i* bald jgesagct. zu.- * • •
Man tliet in afaff 'mit ^Iter ru,
Da fandt man speyfs und gnt getranck,
Do saumbten sie sich.nit gar lanck.
Sye fingen vier im schlofs gar frey,
Ein Edelman und anAd^r dfey. •
Wie ^s den selben wird ergan, -
Lafs ich mit meiner red bestan^
Damach gar paldt, wer fsmdt der faadty
D^ ward- da» sdilofs auch äufsgeprant.
Darnach da werdt der w^y^en rat,
Das man abztirg mit dy«0r tUat.
Gott danck den gerechen )Per müe!
Das beyspiH goUen merken die^
Die auiT'^deh* 'filrissen rihibe» tfaondt,
Und doch zu gutter m'afis verslioBdt,
t^as got keyntibel )at ungärocben.
Das Sprichwort hat man iang' gesprochen.
Damit' 60« w^ib tehs prochen ab,
Sydt ich dei^ Sachen mangelfhab,
Dann ^ßiner sagt ditz, der*anäer das,
Das machet tntch zu dichten lafs
Und pift' verhindert hert damit, •
Dann des ich got den hairrto ' piit >
Umb gluck umb-'hayl umb fi^d und son
Voraufs dev^Teutscfaen nacion, .
Damach dann aller christcnhayli; '
Dann neyd und hafs , das pringßt laydt,
Gott wÖll,''da« hyBfur. keyner sey;
Et* wdll vermeiden rauberci
Und^ sonst ml anndcr missethat,
Als Hanns Schneidet gesprochen bat.
645
irung des Raabschloeses Hohen-
hrän. 1512.
winter ist vergangen,
iinpt der summer her»
uch nit ser verlangen,
igt unfs nüwe meer
ant7. und auch der Meye
n uns freud und mut^
inpt ein gut gefichrcie \
sich manch kriegfsman gut.
cKeut ir gut gesellen, ^
:;h euch nu was sag, ^
loblichen stat zu Holen
vesen ein groCser tag '
'ürsten un4 auch herren,
tetten auch desgleich,
e dazu gehörc(n
leiligen Römischen reich,
rby sind aucli gc\Yesen
otschaf^ liberal,
:hs han höl-en lesen,
t ir ein grosse Zal, .
Königen, Fürsten, Herren,
lieh weitlich- all geleicli,
lond zainen thun schweren:
eschützcn das Römisch r(e)ych.
646
4. Ein ftteten friden te maehen
Wol in dem gantcen rych;
Das seind nnfs frembde sacben:
Ein jeder lug für sieb.
Sol icb von wunder sagen.
So ist ir das vr^l eifs
Das aufF dem löblichen tagn
Deutschland ist worden eyfs.
5. Das doch i«t nye gehöret
In gar vil manchem jor:
Ir lob was schier verstöret,
Steigt jetzt wider embor;
Der Adler hat schier verloren
Sein federn alle gar,
Die er in hurzen joren
Ueberkunt, solt nemen war.
6. Welschland ist gar erschrochen
Ob diser ejnigkeit,
Und förcht, der met sej gesotten;
Darvon ist lang geseit.
Wie sich der traurig Adler.
Der lang ist gsin verschmecht,
Von eim meer hifs ans ander
W^erd widerumb erhöcht.
7* Julius babst der ander,
Mit dem kunig von Arragon
Hand mit dem edlen Adler
Ein bundnufs an genon.
Spannen ist darin beschlossen,
Engellandt desselben gljch.
Mit sampt den ejdgenossen:
Das trauert gantz Frankenricb«
M7
gantsen chrkleoheU.
»acelbtg wwrt yeraohtfn»
urt es werdon leid
en geUtltoh, weltlieb,
irt man ledig lan:
b ein yder lug für Aieh
issen all daran.
& rauberey wird man nitt lassen,
sser und uff land;
il Wirt man der scbloMen«
»llichs ungehalten hand,
sehen und serslören
schleiiFen uff den gnmd^
an es denn thSt hören,
Bschehcn ist yetsund.
n sohlofs dis will ich nennen
ikrän ist es genannt,
thttt es wol erkennen
id im keisers land, *
!s hat man grofs mutwill tryhen
kriegt das Römiseh ryoh^. •
in maeht niemandt bleiben,
ar arm oder reich.
iwen kauffmann handt sie gefangen
Kauffbüren aus der stat, •
in das ir genommen,
Bie kein recht hend ghabt.
hat gar sehr verdrossen
frommen reichatet gut,
band gemeiniglich beschlossen
traffen irn ubennut.
648
it Dapfer h'cmd sitffs angeCangett
So gar mit freyem mut,
Vil karthonen und auch schlangen
Ouch manchen reiter gut
Hand sie gebracht zusameu,
«
So gar in hurtzer yl,
Ouch pulver und probanden
Haltens aufs der massen vil
13. Auch h'äten sie der fiifs hnecfat
So gar ein grofse summ,
Das ein wunder nemen möcht, .
Wo ye solch gut her kumni;
Ich mag es warlich wo sagen,
Es wer eim fürsten ze vil,
Solt er solch «kosten haben,
Im wurt nit kurtz die wil.
14. Ein tag thet man bes^hrfben
Gen' Zell an Undensee,
Ob maus möcht bringen zum FVieden,
Sunst wer kein feiren me,
Das schl'ofs das must zerbrechen,
Und wer es hoch als fest,
Iren ubermut- weit man re<3hen,
Der Kren zerstören ir nest. *
45. Mit den von Kreon thet man reden,
Das siefs macfhten bebend.
Und das schlofs uffgeben
Wol in des Kelsers hend
Auch aller ansprach sich verzigen.
Die sie meinten ze han!
Das waren sie nit zu friden, -
Und wolten es nit thaii.
649
woltAü weder gelt: Aoob gnle«
nrt gaben sie behend:
end ein schlofs ist gute,
* wol behalten wend
m Keyfter und dem rycbe,
vor irem gscbüte.^^
h was in gar leickte,
bten »ein gants nüts
i
r von Landow tfael sieht fyren
lürt gar wo) sein wits:
indow (iefs er fitren
leisers grofs gesehütz:
ichfsen thnt man nennen
• auf von Oesteretcfa, .
ur^n han sie trennen,
ndt nit ir geleicfa.
[>n den (r) andern will ich sagen:
eifst der Burlebaufs
L ir ist vol der kragen, •
rt sie iinsauBar aufs^
an da ist geschehen
rlohen kreeh dem Schlofs;
11 schi'essen ist nie gesehen
t gantz aus der mafs. ' •
Vol um sant Martins eben
58 schiessen erst rechf an,
Gittern ward der boden'5
die Kren was es getham:
Burlehaufs der thet sich regen,
zu wach - auff von Oesterych ; •
berg der thet sich wegen •
muren spielten sieh !
«50
20. Ii| feUen thet man siikiemfm
Das er in stücikett sprangt
Es thet die Kcen verdri^ssen«
Sie sumbt sich ,do nLt lang,
Sie mögt nitTlenger blyben^
Es was umb sie getbon.
Der Burlebaufs th^ si« triben
Aus dem nest mit sein .getbon.
21. Die Kuehin tbet er in varlrileii«
Des was ein böse saeh.
Er sprach: „Ir lieben gesellen,
Hie ist nit gut gemach,
Der teufel ist aufs bummen
Und brucbt hie sein gewalt,
Lond uns nit lang hie sumen
Der berg zum schlofs hin falt.
22. £s ist warlidt mein rote
Wir machen uns darvon;
Wo es uns wurd su spate.
So wers umb uns getbon;
Hie ist kein eer %n erwarten.
Den rat wil ich euoh geben:
Wann wir den rjcbsteten wardeti
So kosts uns all das leben.^'
23* Also die berren flohen
Von iren undevtbon;
Do sie dasselbig s^en
Sohruwens ein frieden an :
„Wir wend das schlofs uffgeben
Uff gnad in eure hisnd,
Das man uns lafii.by leben,
Pium wir kein scbald dran hend.
65i
Wit anid liariii gesviiiigea,
irm undeitboa;
herren sind estvoimMi
1 uns hie iimeii ^on
imb, wend ir uns tlua§«iH
risten leib und leben,
das wir binnen baben.;
id wir Eum schlofs uffgeben.*^
Oie heublttt giengen Ausamen
en ein bürteen gedanb,
man sie woU uff memen)
machten es nicl^t langb,
ward in nach gelassen:
mit sugen sie ab;
ih sind verfallen «nn erschossen:
Got ir sünd nem ab!
Von stund an that .gebieten
Keyser Maximian,
i spU ntt lenger beiten, .
schlofs Eerrisseii lan,
1 stein uff dem andern blyben;
wer sein ernstlich gbot:
lit'wolt er erzeigen
) ers fürt halten wot.
Das theten sie stet behende,
l sumpten sie nit lang,
ten pulver an alle ende;
on der felfs zersprang,
an sollen gedencken
die mit rauberey umbgan;
i wirtz ir keim mer schenken,
rt in gen diesen Ion.
«52
23* Das schafft der loblidi frlden <
Under fürsten, stetten geleich
Das ir keiner meniag'blyben :
Das fröw sich arm' und reich,
All die brüten- das lande
Zu fufs und auch ze rofsj
Hut dich du Franciten lande, -
Du hast auch solche seh lofs.
29. Das ein das will ich nennen
Der Sodenberg ist es genannt,
Man thut es wol erkennen,
Es leit im Frankenlandt j
Der andern will ich geschwigen.
Man kent sie alle sandt.
Sollen sic'fs' leng^r 'Jryben,
Wirt es haben kein ' bestandt. •• •
50. Es sey in Beyern, Franken , Schwobcn,
Und darzu am Rliyn,
Gantz Deutschland unden und oben,
Wärt ir keins sicher syn.
Das schaffen die frummen Rychstet,
Und auch der Schwebisch Bund;
Ir gut und gelt kein ende hat,' '
Ist manchem Krigfsmaii gsundtl'
■ « < *
31. Nürnberg die inufs ich loben,
Und Ulm gib ich den pryfs . '
* ' * • *
Augsburg ein krön in Schwoben '
Die brucht ^allzeit gut flyfs!
Kein gelt lond sie sich tauren,
Defs haben sie noch gnug .
Und schicssen drin on trauren
Eyn yder für sich lug, ^
•« « • t »
663.
f.l
\i. kho die Kre^n iMi-gawiclieii
[Jfs irem guten haufii^> •• ru-.^ >.'> , m*/
)er Adler hats ersebliefaen^ in. . ^..^
[at sie getriben aufe, -• • :> i i u . i
(as spil erst angefaxk^edk« m> ■: t
8 treff an wen es well ■
ond euch nit aeer verUnigent.
ingt aus ein gut geselle
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chlufs unn lohgesaag, zu pen dem c^urch
achtigsten Keyser Jfa^oii^n, u* i^,. ifxi *
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Lob und Dank so mufs ich sagen
m K^^t|r..?i[aiiinian.; : y,,^,
will nit mer vertr^geii^ / .;
/ er bifsher hat; gi^tl^aA),. .
rlang hat er gesej^wige^ . . .,,.
i hat gewart der «it, _ . »
Itummer und mit leidep
rd es gröfslich vernüt.
Sein gleichem hanii man nit finden
ler alt und nüven'en- "
[ auch im Buch der küliigen
je kein Keyser n^e* • ■ '
achtung , schmach hab gelitten.
er denn hat getban '
gedult zu allen siten,
^rs möcht gefochen hau. • >
■ • I
d&4
35« Das wirdiin.got engetsent
Noch gar in kuttser stt»
Sin namen wird er sesen.
In manches Jand gar wyty
Dann man findt hlaiüchgeflchribev
In der gschrifft, sag ich für .war. .
Hoffart Gott nie Uefa blilien» . .
Vnd setzt demut enbor*
36. Darumb bifs wolgemute
Edler Keyser Maximian,
Gott hat dich in seyner hüte
Will dich nit verlan,
'hl trost der CHristenHcytev
Und anch d«r'Ilhtelil-2u> Ran
Denn ist es an der zeite,
Sie 'Wnrd sunst gar zergon.
I «
37. Mit dir wirt Gott noch wfirdcan
Vil gutz in dieser zeiir, '
Das du der bösen dürcKen '
Straffest iren grossen nejd.
Und auch die Christenheite
Bringst auff ein rechten iiVeg,
, Die yetzund ist zertitt^wte,
Recht als der kott am weg.
38. Nit me so wUl ich ^singen:
Dich will behüten gotty.
Bifs du als mögst vevbtingen«
Das von dir geschriben stotl
Ich hoff, dir 30II ntt sdiaden
Das Eclipsis diser Sunn^
In hut so well dich haben
Maria, aller gnad einbrunnl
656
Kuni von Kaiiffungen,
1.
)l]en ein Liedel beben an,
b bat angespuonien,
dem PleifsnerTand gar schlecbt war l^sUlk,
Jungen Pift'stn getcbaeb groft Gewalt'
en Gunuen yoil Kauffkngen, ja Kaitifimgen,
I
3.
T hat uf den Felfs gebawt
les Nest mit Jungen,
er einst war geflogen aus,
n Geyer die jungen Vogel raus,
rds Nest leer gefungen,' ja gefungen.
•* i
'» 1»
3.
ycfr uff dem Dache sitzt,
die Küchlein selten,
siu we^le ein seltsam Ni^rre^piel,
^ürat sein Bäthi^n getirwt sa viel»
de;: Herr selbst entgu^lti^n % ja entgelten.
4.
» du bist Kwäf! eincf feine Stäfdt,
er mit Untreu meinen,
vram aUHoflüt rauscfalend voll
t!se'init Heytern und- Bnbeii' toll,
die Fdritieu so klein, ja so klieino.
i>
m
5.
Was blast dich Cuntz för Unlust an,
Dafs du yns ScLlofs nein steigest,
Und stylst die zarten Ferren raus,
Als der Churförst eben' war nit zu Haufs,
Die zarten Forsten - Zweige , ja Forsten - Zweige.
Es war wohl, als ein Wunder Din^ . ■ . ... ^ •
Wie ^ich das Lan^ beweget, . . , ; ... '
Was da uiF allen S^raCseii warn förjUexit,..
Die der .Raubern nacWolget^n ii^ ZyU .v
Alls wibbelt, kribbelt, sich bereget, ja bereget.
7.
• • «
Im Walde dor( ward Cuntz crtapt,
Da wollt he Beeren naschen,
Were he in der Hast facken forteeretten,
Das Öfam die Köhler nü gel eppi seht betten,
Hett he sie kunt verpaschen, ja yerpaschen.
I
8.'
Abr sie wordn öhm wfeder abgejagf,*' " '
Und Cuntz mit synen Gesellen, -' '
Uff Qrrünhayn in uiisers Hern Abt^ Gövralt
Gebracht, und darnach"' ülF Zwika g€s*Ält, ' • •
Und müßten sich lan preH^n, ja lan pWtreÄ. '
Darvor fiel ab gar mai|c^r KopiF, ,^ .• ,,
Und keiner der gefangen. „ •
Kam aus der Hafft gantzbeinig- davon,
Schwerdt, Rad, Zs^ngen und Strick die. waren ihv LohSy
Man sah die rümper hangen, ja ]\angen.
So
657
10.
bts, wer widr die öberlteit
inbesonnen empöret,
)s nicht meynt , der schau an Cuntzen,
(op thut au Freyberg noch herufser schmuntzen,
iderman davon lehret, ja lehret.
41.
«
bu den frommen Curförsten alls guts, '
fs die Jungen Herren,
le Feyndes Hand mehr also komn,
ich der Fraw Curförstin veel fromn,
i sich in Ruhe ernehren, ja emehren.
bsch neu lied von der stat Pania , wie ne vwn
ig aiisz Franchreych belagerty und zum Sturm
iossen ward. Im thon y Sie sind geschickt tum
legendes Blatt an* der Kuaig und Hergotschen öfficin.)
3s HilfF so hebn ^ir an,
der Kaiserlichen liron,
es lied zu singen,
ria du reine Magd
bes kindt uns nicht versagt«
nicht %nisselinge.
r» histor. Volkslieder^ • 49
668
All eynem Samstag e« geschah,
Das man die Landeszldiecht ziehen sah,
Uniler Pavia über die prucken,
Die reysfiigen ruckten eu der. Stadt,
Der hauff Landtsknecht lag in der vorstat,
Auff Mayland theteu sie rucken.
Zwischen Mayland kamen uns die mar,
Und wie die Stadt verloren wer.
Der Künig hets eingenummen.
Wir heten weder rast noch Rhu,
Wir ruckten auf Pauia zu,
In die Stadt da sind wir kummen.
Am andern tog da hielten* wir gemeyn,
Ein yegklichs Fcnleyn zog allein,
Ein eyd thet wir da schweren.
Er sey gleych kleyn wol oder grosz,
Er sey ganz nacket oder plosz.
Gar Ritterlich wöl wir uns weren.
AVir kamen in ein gar faules nest,
fiin yechklichcr. redt darzu das best,
It lieben Herren la^zt unSL schawen *
Laszt uns heben zu bawen an,
Das wir nicht verlieren manchen mau.
Und laszt uns niemandt vertrawen.
An eynem Donnerstag es geschah.
Der künig für Pauia zocb,
Mit seynem Schweitzers knaben
Sie ^ogen trotzigklich daher,
Ir sechzig tausend oder mer^
.Die stat woUen sie haben,
659
All e3rnem Frey tag darnach fielen
Wir hinaitsz, wir machten jn ein groszen grausz,
Zu Pauia über ein^prucke,
Da hüben sie zu Scharmützeln an,
Sie verloren mer den achtzig man,
Wir stachen sie zu rucken. •
Bisz auf den eyliftcn tag blieb es stan, ^
• . , j .
I>a hüben sie erst zu schieszen an,
Zu schieszen an zweyen orten.
Bey einen thum heisz die heylich pfort,
Er ist von Hayserl icher art,
Vil harter stösz ,. müst er Yvarten.
Man gab jm manchen harten knauss^
Man schosz i^fol dapifer wider hinausc,
Mit Hacken und band roren
Wir betfn weder puluer noch Bley,
Das mocht ein grosser mangel seyn,
Darmit wir uns solten weren;
•
Anthoni Leua ^in Edler Herr,
Ritter in der stat wol hin und her,
Er thet den Landsknechten sagen,
Sie .solten frisch und fröhlich sein,
In soll mangeln weder Brodt noch weyn,
Sein Gredentz liesz er zerschlagen,
Graf Eytelfritz von Hohenpom,
Gott wöll sein liebe seel bewarn,
Yetzund liegt er begraben,
Er sprach jr Brüder seyt nur keck,
Meyn Sach bcfilch ich dem Leutinger Eck*,
Alle Ding soll er euch sagen.
42 *
660
t
het £ck' von Beydchlag ist ein reilllch Man«
Man sach jm mit seynem Ifolben stan,
Zu Pauia an der mavren, ^
£r sprach wird mir ein Eydtgenosz,
loh will |m binden den Kübel basz,
Han ich jn nur.erlauren.
Graf Cfaristoffel von LupfFen genant.
Der wird noch wol mit der zeit erkannt.
Wol unter dez fnimmen Landszknechten,
Wiewohl er ist ein junger Man,
Man iindt jn allezeyt fomen stan,
Zu streiten und zu fechten.
Die frummen Landtszknecht sind auch dran,
Man findt sie allezeit an der mawren stan^
Mit Spiessen und Hellenparten,
Die Büchsenschützen auch darbey,
Wir leben alles nutzes frey,
Der Schweytzer thun wir warte«.
Das Uede von dem Benizenawer im Bayerland, wie
esjm zu Hopjffeym ergangen ist. etc.
Nun wollt jr hören singen,
Yetzund ein new Gedicht,
Von new geschehenen pingen,
Wie es ergangen ist,
Vil büchsen und Carthaunen
Sach man im fei de stan,
Gen Kopffsteyn an die Mauren,
Lieft man sie all abgan.
661
Höi:t gensitbhalb des Wassers,
Slug man dias leger an,
Den bücbsen macht man ein gassen,
£lefs an die rinckmauer gohn.
Ein loch tbet man do schiefsen,
Es erbidmct In der stat,
Die burgcr ward das verdriefsen,
Sie gienge bald zu rat.
♦ *
Da stund der Bentzenawcr,
Und gepot bey leib und leben,
Das man den Römisöhch Künig.
Die Stadt nit solt auffgeben,
Geb man sie dem Römischen Künig,
Er wer nicht wol daran,
Er schwur bei allen heiligen.
Er wölUsie all ertruncken lan,
So nnist^s ichs widersprechen,-
Von mengen unser statt,
German thu ich jn nennen,
Ein Burger in dem Rat,
Sollen wir den Künig vertreiben,
Ist uns nit wobibekant.
Vor jm kündten \Vir nicht bleiben.
Wir sitzen mitten im land.
Do sprach der Bcntzenawcr,
Vorm künig wÖl wir wol bleiben,
Wir habe ein starke mauren.
Den Künis zu vertreiben.
Er rieht aufT seine schlangen.
Und lief« sie all abgan,
Wol eine auif die ander,
goboft gejjen dem ftüoig hindiwi,
«*■
662
Do sprach der Künig mit listen,'
Nu last, euch wohl der weyl,
Und last den Bentzenawer scbiefsen,
Das wir jn nicht übereyln,
Sie richten sieben schlangen^
Liessens auffs Schlos abgan,
Sie säumten sich nit lang,
Wüschtens mit besem' hindan.
'^Do ward der Künig lachen,
Darumb wollen wir^nit schelten,
Wir lassen unser spotten,
Wir habens jm wol zu dergelten,
Ein frid liefs er do machen,
Bifs an den dritten tag '
Das thet er do raif; listen,
Als ich euch wahrlich sag, .
Die potschafft was jm humen,
Und war Jm wol bekant,
Zwo Büchsen solt man bringen,
Die waren gest im Land.
Theten auff dem In her fliessen,
Das ward Bentznawer merken.
Erst fing er an zu schiefsen,
Und thctt sich redlich Sterken.
Die erst Buchs thu ich nbnnen.
Die beufst der Burlab aufs, "'
Die thett das Schlofs zertrennen.
Trang zum andern ort binaufs,'
Die Gewelb und auch die heiter,
Stiefs jr ein gutteil eim
Do sprach der Bentzenawer,
Em schlecht der hager darein.
663
Die ander thu ich nennen
Heifst Weck* aufT von Oesterreycb^
Dieselb mögt jr wobi kennen,
Man findt nit jr geleych,
Die tbüm und auch die pfeiler^
Muftten beyd daruider,
Do sprach der BenUenawer,
Nun kum nit offt herwider.
Man solt die bücba oft't kummeoc.
So möcht ich übel bestan«
Ich hct ein eid geschworen,
Wo mich die »aur hett getan,
Mich hat. der teufBel betrogen.
Und hat die Büchsen geladen,
Hat mir die maur zerscliossen,
Das bringt mir grossen Schaden.
Zyven Knaben thet er schick«
Zum künig Maximilian,
Das scblofs wolle er auflfgeben,
Und wölt sieben dauon,
Zu fristen leib und leben.
Mit gut und auch mit hab»
Das er jm geb ain freye strafse.
Und lieLs jn ziehen ab.
«
Da antwort jm der künig.
Das wollen wir nit thon.
Wir nemen keyn gefbngen.
Sagt ewrem herren dauon,
Dafs er sich thut bewaren,
Auffs^ beste als er k^iius'
Hat ers lassen iSB^fchiefsen.
Wollen jm de Trümroet lan, '
I • ' I
t >
»• •
664
So sprach der Bentzeaawer,
Ich hab so redlieh gethah.
Mich kann auch keiner zeihen,
Ich sey ein gliebdlofs man
Meynem Herren liob ich geschworen,
Hertzog Ruprecht von dem Rein,
Wie wol ichs hab übersehen,
Das Schlofs gab er mir ein.
Solt ich ein Scklof» auffgebeti,
Dieweyl es het heyn not,
Pfuy dich der grofsen Schande,
Wir betten noch Speifs und Bred,
Dreyfsig tausend Gülden wok er « geben.
Mit namen Ftiger von Schwatz^
Ob man mich wollt lasfien leben^
Und lassen aufs :dem Hatn.
Kein bit wolt jn nit hdlffen.
Sein »reden was verwyst.
Das leben das ist edel
Das hette er gern g^frist, • .
Seyd ich dann ye mufs sterben.
Got wöl seyn da walten,
Von aller Beyern w^gen,
Wöl ich heute dapffer halten. ,
Er war der aller erste, •
Den man firt hinein,
Sein wammes war geschnüret,
Man bracht St. Johannes jweyn, .
Hab Urlaub liebe Weite,.
Gott gsegen dich laub und- gras,
Hilfft mich dann heut ^n.G«il«^ .
§0 wird hiir iiimmw btf«»
}<
h >
*»
665
ben thet man richten,
n theyl liefs man stan,
3clit thet man verlengen,
g von Braunschweig der hats gethan,
i^ig thet er eilen,
;er Hünfg hochgeporu,
mir die armen Kneclite,
tat den besten geschorn
twort ihm der Künig,
schwören einen eyd,
für ein thet bitten,
würd ein Backensire ich,
glichen ward er sehen, '
auff sein rechte Hand,
acht der Hertzog von Bramiscfaweyg,
schlug er an sein Wang,
, . , • ....
and hat's uns abgebeten,
r yeiz habt gethan,
Adel wöl wir ehren» . ,, ,.
schenckn euch fünfzehn man,
mer wollen wir ledig, lassen,
elff dann Got darvon« ,. . , .
dankten Christ von Hymcl,*.
jn so wol wölt ergQn.
uns das lied von newen sang,
i newen gesungen hat.
darff sich auch nicht nennen,
i wegen seiner slat, " *
ist dabey gewesen,
i Adel ist er geporn.
l wer er nit entrunnen,
» bot je» mch geach'orii,
.11. .
C$6
Ein netcer Birghreyt, von Honig Jmdin^ <n/t
«»wen..
- X
(Fliegendes BUtt.)
fVöiich so wil ich siogen,
Wol hewr tu diser frwt>
Wol von dem Künig uns Hmigcntt
Der unschuldig gestorben ist.
Er war bey tsvenxi^ ^ea,
Ein Künig im Hungerltmd,
Er war v^ edilem stamme,
Hünig Ludwig war sein N«me,
Ein Künig in Hungern und Behmerland.
Im war kürslich verheirat,
Ein Frewleyn was hochgepom,
Von KayserKchen stammen,
Daa^ thet den Hungern zorn,
Man sammet sich niclit lange,
Man fürt sie in das Land,
Do gab man sie Kusatnmen,
Maria war jr namen,
Ir lob stiet weit erliandt.
Di 8wey lebten in Freude^,
Bis in das funffte jar.
In freundschafi^ und in^ ehccn,.
Das thet den Hungern a^rn,
Pie^Behmeii And div. Veutschc^^
667
fiengen /vil kärtzweil an,
wolten die Hungern nit leydcn,
Iten ihren Künig vertreiben,
hol ff n jm kürzlich aufs dem land.
ler heyst der Joi^ann Wey^t,
' was de^m .launig gram^
n Türken thet er scjbreibe»
t jm j^l^^^ff und beyf^taod tl^ufi,
n Hünig zu vertreyben,
helflfen uqtcff*- die krfrn«
mach wolt er >ni §^¥^9 i
y allem seynem lebe»,
n Tribut irol auf» 4em knd. .
st Türk säumet sich nillaage,
* zog wol.ki das Feld : .' '
it hundi^^ m^X tauseadi manne«
imm er in das Utigerland,
iriechisch Weyfsenbuirg ward übergeben,
batt 'Schlösser und die land,
ie BisehofF und Prelaten,
aben jren Künig veraten,
)t ymmer und ewig ein Schand.
'.*.
\% gehet gegen /diesen Sommer,
vegen diesefr -^QUimer Zf^t,
)ie hüchsen hört man pru^xuneUit
m Vngerland so weit,
^tett, Schlösser waren, oiDgi^nuinmen,
Dazu Petro Waradey,
Das weiten die JUi^i^n reeben»
Wolten Q^.dß^ Türkeiv, {echten,
Sie waren fröUch )^9y 4^ .vk«.?XM
» ■•
668
Die Ungern sampten sich nit lange,
Sie sogen wol in das Feld,
Ein wagenpurg theten sie schliessen,
AuiF schlügen sie jre gezelt,
Sie machten einen haufFen.
Iren Künig zu foderät daran,
Iren Künig theten' si^ verkaufTen, *
Er macht jn nicht entlauffen,
Künig Ludwig 'der funge küne man,
Die Schlacht die was verlereii, •
Eyner heist der Ttnimer' Paul,
Der Türk hat }m geschoren, *
Ein platt ist hit zu schmal,
Graf Jörig der ward sein innen,
Der Künigs öbenter war. ' '
Aufs dem feld thet er entrinnen
In der Thoitau thet er schwiiAMtfa,
Also empfing er sefnen Ion.
«1 « 'i:
Frommer 'Soldaten seligster Tod. '
Vil Krieg hat sich m diisser Welt'
Mancher Ursach erhoben;
Demselben hat Gott zugesellt,
Die Musik, ihn zu loben.
Ihr erst Erfinder war Jubal,
Des Lamechs Sohii mit IVameii, ' ''* '
Erfand Dromfeteri - Md Pfeifensi^liiA^ *
t „ T >|
e69
Mttdik gttt, .
3ckt den Muth,
:h unverzagt,
Feind verjagt,
stark , dran , dran ,
.""eind hinan,
bt mächtig durch,
Igt Gasse und Furch,
efst stecht und haut alles nieder,
keiner aufsteht wieder.
iort Elisa weissagen sollt,
srael Durst litte,
ich er: Mir bald ein Spielmann holt,
spielt nach Davids Sitte.
1 spielt vor ihm des Herren Hand,
bäte Trost weissagen:
Regen, Aofs grofs Wasser durchs Land,
Feind wiird auch geschlagen,
n, drari, drom,
, pom , pom, pom,
nl und .Pfeifen gut
bt Helden. Muth,
eckt Propheten
;t die Poeten:
•ried und Streit
: mans allzeit,
ikam soll man ehren,
kann ihr nicht entbehren.
schreibt, dafs wenn Timotheus,
i der Dorier Weise thät singen,
ein berühmter Musikus»
nt' er in Harnisch bringen
670
Alexandrum Magnum den Held,
Streit satt könnt er nicht werden.
Bis er zwang fast die ganze Welt.
Bekriegt den Kreis der JErden.
Timotheus
Milesius
Könnt gewaltig siiig^n^
That mit aufbringen
Alexandrum
Regem Magnum,
Dafs er in Wutb,
Und Heldenmuth
Fafst Schild , Schwerdt und Kriegs - Waffen,
Im Grimm die Feind zu strafen.
O theils gleich vvoTlteh weichen al),
Wie oftmals ist geschehen:
Jedoch ein Löwenwuth ich hab'
Uiid vorn sollt ihr micli sehen:
Der Kern springt vor, die Spreu bleibt hinten,
Lafst herzhaft hier dreinschlagen,
Sie werden sicji wiederum wenden, •
Ihr Brüder tbut nicht verzagen,
Bieri eleison.
Pidi, pom, pom, pom,
Lerm, Lerm, Lerm, Lerm,
Sich keiner herm,
Wirst gleich gepfezt,
Vom Feiad verletzt,
Solchs thut jetzt gar nicht achten.
Hilf nur die Feind abschlachten.
Gott selbst ist vom mit uns di^an,
Thut Silber für uns streiten, ' ^
671
ind nicht lä'ngcr stehen hütn.
ab auf allen Seiten :
«
ider, setzt nur mnthig drein,
inde thun versaget sein,
sg und Preis sei unser,
drari , drom,
Bruder kom,
Pomp , Pomp , Pomp,
ich mein Comp, ^
isch nachjagen
icht der Beut,
t ihr Zeit,
ollens noch wohl finden,
keiner nicht' dahinten.
job, ihr werthen Kriegesleut,
treitbaren Helden gute,
lieg hab*n wir erhalten heut,
nur ein guten Muthe,
und beutet was jeder findt,
th^iHs fein friedlich aus,
i ihr Eltern , Freund , Weib und Kind
Schicht, oder briAgt zu Haus.
Bom, Bom, Born,
cherer komm,
mich verbind,
lalber blind
itecht ein Pfeil.
; aus in Eil.
»ind mich vor,
t koiit's mein Ohr.
»ind n|ich auch :
, Fear und Rauch!'
672
Lafd mich vof jehu.
Kann -nicht länger stehn.
Lieber gebt her zu trinken.
Mein Herz yyid mir versinken.
Ein Wundarzt hat drei Angesicht,
Wird erst für Gott, gehalten
So oft ein Schaden wütet und sticht,
Kömmt er in Engelsgestalten,
Wenn ma^hn aber zahlen soll,
Undank thut sich bald finden :
Wollt, dafs ihn dieser und ner holt,
Oder müst gar verblinden!
Undank, Undank
Macht Gutthat krank,
Ist ein grofs Laster
Für heilsame Pflaster,
Halt den Arzt werth,
Der verständig ihn ehrt,
Des Arztes Kunst ^
Soll bringen Gunst,
In grofser Noth
Schaff dir ihn Gott,
Kein Arztgeld soll man aparen,
Gott woll uns all bewahren. .
I
Kein seiger Todt ist in der Well,
Als wer vom Feind erschlagen
Auf grüner Heid imi freien Feld,
Darf nicht hörn grofs Wehklagen :
Im ^ngen Bett sonst einer allein
Mufs an den Todesreihen, .
Hier aber find er Gesellschaft fein,
Falln mit wie Kräuter im Maien,
Ich
673
Lg obn Spott,
seiger Todt
i der Welt,
iO man fallt,
grüner Haid,
Klag und Leid,
Trommeln - Klang,
pfeifen - Gesang
d man begraben,
on wir haben
terblicben Ruhm
Der Chnrmainzer Kriegslied.
(Wttnderhorn II. 9^.)
em schönen grünen Rasen,
Albin 8ur Mahlzeit blasen,
General imd. Feldmarschall >
ren die Trommeln und schlagen den Lärmen,
(sen die feurigen Bomben schon sch'wä'rmen;
itige Mahlzeit geht schon an.
auken mid Trompeten sehallen,
Ae Kanonen auf einmal linallen,
ifs sich empört die ganze Welt.
(omben und Haubitzen blitzen,
estung Mainz, die mufs schon schwitzen,
is Feuer das Kostheim verzehrt.
Lirs hislor. Vo1kslied«r. ^o
674
«
Gerechter Gott! «cchs Jabr verflossen,
Haben \vir Ghurmainzer viel Blut vergossen.
Und ist SU hoffen noch keine Buh.
Herr Alhini hat Grimmen und Zorn,
Er safs zu Pferd mit Stiefeln und Sporn:
Schiefst und haut und stecht nun todt.
O ihr Grenadiere! zum Aufmarschieren,
Mit blutigen Fahnen zum Abmarschieren,
Auf diesen stolzen Franken los !
Frisch gewagt, ist halb gewonnen
ülicht verzagt, es wird schon kommen,
Wenn's Ghurmainz gehören soll.
O ihr Ghurmainzer all zusammen,
Zu Pferd zu Fufs in Gottes Namen,
Ergreift den Feind nur herzhaft an.
Gott der Herr wird uns beschulten.
Seinen Schutz und Seegen schicken,
General Albini führt uns an.
Der alte Ltanxknechi.
(Knaben Wand^rhom.)
Wohl auf ihr Lanzknecht alle,
Seyd fröhlich, seyd guter Ding,
Wir wollen Gott den Herren
Dazu den edlen Küning,
Er legt uns ein gewaltigen* Haufen ins Feld,
Es soll kein Lanzknecht trauren um Geld,
Er will uns ehrlich lohnen
^it Stäwem und Sonnenkronen.
675
aus Burgunde,
sulose Mann,
en edlen Fransosen.
^erratben baa,-
Gott durch sejne Gut,
ns den edlen König behüt,
dler Herre,
ihm allzeit gerne.
•n mufs ich dreschen.
saure Miich,
l trag ich volle Fleschen,
rn einen groben Zwilch, ' •-
g tret ich ganz tapfer ins Feld,
als ein freyer Held,
md zerschnitten,
chen Sitten.. *
in Lanzlinccht garten .
Bauern Haus,
lufs tratten und harhen,
der Schweifs bricht aus,
Mark in seiin Gebein;
ir diene ich dem Künig allein,
im reichen Bauren,
uns das Geld mit Trauren.
<i
■J . V : j
dies neue Li edlem sang
im gesungen hat,
§etban ein Lanzhnechf gut,
en vor mancher Stadt
ler Feldschlacht ist er gewesen,
Stürmen bat. er g0nesen, ,
en Künig zu Ehren?
b ist weit und ferne.
43
676
Die ver/neinte Jungfrau I^ille*
(Wuüdsrhornll loo.) ^
Prinz Eugen.
Lill, du allerschönste Stadt,
Du bist so fein und glat^
Meine Liebe, die brennt in Flammviiu
Dich lieb ich vor allen Damen,
Lill, du allerschanste Stadt*
Stadt Lille.
Lieber. Herr 9 was saget ihr,'
Wer teyd ihr, was macht ihr hier.
Was die Reiter, die Soldaten,
Eure tapfern Kameraden,
Liebster das erzählet mir?
Prinz Eugen.
Ich bin der Savoyer Held
Bekannt genug in aller Welt,
Prinz Eugen bin ich genennet.
Der zu Dir in Liebe brennet,
Lill , du allerschönste JBvaul. -
\
Stadt Lille. •
Lieber Herr, fort packet euch,
Gehet in dai deutsche Reich,
Denn ich habe zum GaliOiten,
Zum Gemahl und Garessanten,
König Ludwig von Frankreich.
Prinz Eugen.
iebste deine Schönheit grofs
iehet mich in deinen SchoCh
[it Genalt will bey Dir »chlafen«
chrecken, dich nicht meine Waffea«
[anchen Hoch sei tf euer an.
Stadt Lille.
rieber Herr Ton grofser Macht«
rlanbet mir, ihr teyd verlacht«
leine Werk und Bastionen
>itadell und halbe Monden,
loufHer tchütset meine Ehr.
Prinis Eugen.
lalt das Maul und schweige still«
lör was ich dir sagen will,
3ab ich nicht in Üngarlanden
Türken schon gemacht eu schänden,
lundert tausend, noch viel mehr.
Stadt Lille..
[iieber Herr« das glaub ich wo^«
Dafs ihr damals wäret toll,
4ber ich hab nichts 9u schaffen
Jetso mit den türkischen Affen«.
Sondern mit dem Lilien -Glans.
PrinäB Eugen.
Ihr Gonstabler frisch daran,
Feuert hundert tausend Mann^
Donnert dafs e^ kracht in Flammen«
Dafs kein Stein häU mehr susiimm^i
Un } 4u uaglUqkiolig W^ib,
678
Stadt Lille.
Meint ihr denn , dafs mein Yandom,
Mir nicht bald zu Hülfe Icomm,
Der mit hundert tausend Frauzen,
Den Ijlpllä'ndern lehrt das Tanzen,
Eh mein Kränzlei A mir verbrannt.
Prinz Eugen.
Lill, mein^Engel und mein Lamm,
Ich weifs dir den Brahitigaro,
Kaiser Carl, der Weltbekannte,
Ich bin nur sein Abgesander,
Und des Kaisers General.
Stadt Lille.
Ey wohllan, so lafs es sein,
Carle sey der Liebste mein.
Denn der Ludewig veraltet,
Und die Lieb ist ganz erltaltet,
Carl ist noch ein junger Held.
Die Prau vonfVeissenhnrg.
VVa» wolln wir aber singen,
Was wollt ihr für ein Lied,
Ein Lied von der Frauen von W>issenburg
Wie sie ihre& Herrn verrieth*
Sie liefs ein Brieilein Schreiben,
Gar fem ins Thüringer. Land,
Zu ihrem Ludewig Buhlen,
Dufs er d4 Vikn. zur Hand.
679
kch SU seinem Knechte:
ittel mir mein Pferd,
rolln zu Weissenburg reiten,
nun Reitens werth.
grüfs euch Adelheid schöne,
isch euch, ein guten Tag,
ist eur edler Herrc,
dem ich kämpfen mag?^^
Frau lenkt ihren Herren,
ichcin falsches Gemütbs,
eitet üiacbts ganz späte
Hunden nach dem Ried.
Lnjdewig unter die Linde kam^
inter die Lind so grün,
kam der Herr von der WeissenJburg
seinen Winden so kühn,
/illkommen Herr von der Wetssenbiirg,
rott geb euch guten Muth,
tir sollt nicht länger leben,
)ann heut diesen halben Tag*.'*
I .' I
>oll ich nicht längar leben,
Denn diesen halben Tag, r
So Wag ichs Christo vom Himmel,
Der all Ding we^iden msg." ♦
)ie kamen hart susarnnM», . ,
dit Wort und Zorn so grofs, ■ ■ ' ■■
Oafs einer eu dsm andern !
Seift Armhru^abp&^bdr«« . ,i.'
• f '
I "
680
Er sprach xu seinem Knechte:
„Nun spann dein Amibrust ein,
„Und schiefs den Herrn von der Weiss^nhorg,
„Zur linken Seiten ein.'*
„Warum soll ich ihn schiefsen.
Und morden auf dem Plan,
„Hat er mir doch sein Lebelang, ^
I „Noch nie kein Leid gethan.*^
Da nahm Ludewig den Jägerspieft
Selber in seine Hand,
Durchrannt* den Pfalsgraf Friedisrich,
Unter der Linden cur Hand.
Er sprach zu seinem Knechte:
„Reiten wir zur Weissenburg,
„Da siti^wiir wohl gehalten,
„Nach unserm Hers und Muth/'
Da er nun g^eh die Weissenbu^ kam,
Wohl unter das hohe Hans,
Da sah die falsche Fraüe,
Mit Freuden siim Fenster aus.
„Gott grüfs euch «die Frdue,
„Bescher euch Glüc]i und Heil,
„Eur Will, ^tet ist ergangen,
„Todt habt ihr eureil G«malkl/*
„Ist denn mein Will ergangen,
„Mein edler Herre.todt»
,,So will Ichs nicht eher glauben,
„Iph leh 4eiiii ^^m Blui f^ rvtW»«'
681
sog aus seiner Scheiden,
Scbwerdt von Blut so roth;
b da du edle Fraue,
i Zeichen von seinem Todt/^ "^
rang ilir weifse HSnd««
ift aus ibr gelbes FEaai^:
ilfreiober Christ vom Himmel,
'^as bab ich nun gethan!^^
I sog Ton ihrem Finger,
1 Ringelein von Gold:
[un bm» 4u Lndewig Buhl«,
VedenV da meiner Huld/^
^as soll mir doch das Fingerlein, .
[)a8 veracht gewc^nnen Gold,
Wenn ich daran gedenke,
Mein Herz wird nimmer holdt/^
^es erschrak die Frau von der Weissenburg,
^afst einen traurigen Muth:
.Verlafs mich holder Fürste nicht,
,Mein~edler tierr ist todt.^^
I Der T a n iih ä u 4, c r,
ISun will ich aber heben an,
Vom Tannhauser wollmi wir singen,
Und was er M^nnders hat geihan»
682
Der Tannhäuser war ein ,BiUf!r gut«
Er wollt grofs Wunder schauen,
Da zog er in Frau Venus Berg,
Zu anderii schöne^ Frauen, .
„Herr Tannhäuser Ihr seyd mir lieb^
„Daran sollt ihr gedenken,
„Ihr habt mir- einen Eid geschworen,
„Ihr wollt nicht von mir. wenken.^^
„Frau Venus, ich hab' es nicht getban,
„Ich will dem widersprechen.
„Denn niemand spricht das mehrmals Ihr,
„Gott helf mir zu den Rechten.^^
.„Herr Tannhäuser wie sagt ihr mirl
„Ihr solltet bey uns bleiben,
„Ich geb *£uch meiner Gespielin ein,
„Zu einem ehelichen Weibe.
„Nehm ich dann ein ander Weib,
„Als ich hab in meinem Sinne,
„So mufs ich in der Höllen Gluth,
„Da ewiglich verbrinnen."
„Du sagst mir viel von der Höllengluth,
„Du hast es doch nicht befunden,
„Gedenk an meinen rothen Mund,
„Der lacht zu allen Stunden.^^
„Was hilft mich Euer rother Mund,
„Er ist mir gar unm^hre, ,. .
„Nun gib mir Urlaub Frau Venu» ws^^
„Durch all^r Frauen E;hre,*>
.683
rr Taipinbäuser wollt Ihr Urlaub an«
'will euch keinen geben^
n Bleibet edler Taunhäuser sart,
id Eistet Euer Leben/^
sin Leben ist schon worden krank«
b kann nicht langer bleiben,
Bbt mir Urlaub Fraue eart^
on Eurem stolzen Leibe.'^
ierr Tannhäuser nicht sprecht also,
ir seyd nicht wohl bei Sinnen.
}un lafst uns in die Kammer gehn
Jnd spielen der heimlichen Minnen.
4(
Eure Miene ist mir worden leid,
leb hab in meinem Sinne,
O Venus, edle Jungfrau zart,
Ihr seyd ein Teufelinne." .
,Tannhäuser ach, wie sprecht Ihr so,
,tfestehet Ihr mich zu schelten?
,So\lt ihr noch langer bei uns sein,
»,Des Worts, müfst Ihr entgelten.
„Tannhäuser wollt Ihr Urlaub han,
„Nehmt Urlaub von den Greisen,
„Und wo Ihr in dem Landumbfahren,
„Mein Lob das sollt Ihr preisen.^^
Der Tannhäuser zog wieder aus dem' Berg,
In Jammer und in Reuen;
„Ich will gen Rom in die fromme Stadt^
„All auf den Pabst vertrauen.
684
„Nun &far icb fröblich auf die iBaÜB,
„Gott mufs es immer walten,
9,Zu einem Pab6t der faeifst Urban,
„Ob er micb wolle bebalten.
59
9»
Herr Pabst Ihr geistlicher Vater meiiH,
Ich klag euch meine Stinde,
„Die ich mein Tag begangen hab,
„Als ich Euch will verkühdeq.
„Ich bin gewesen ein ganzes Jahr,
„Bey Venus einer Frauen
„Nun will ich Beicht und Bufs empfahn,
„Ob ich möcht Gott anschauen.'^
Der Pabst hat einen Stecken weifs,
Der war vom dürren Zweige;
„Wenn dieser Stecken Blätter tragt
„Sind dir deine Sünden versiehen.^^
„Sollt ich leben nicht mehr denn ein Jahr^
„Ein Jahr auf dieser Erde|i,
„So wollt ich Reu und Bufs empfähn,
„Und Gottes Gnad erwerben/^
Da sog er wieder aus der Stadt,
In Jammer und in Leiden,
,,Maria Mutter, reine Magd, ^
,,Murs ich mich von dir scheiden,
„So zieh ich wieder in den Berg,
„Ewiglich und ohn Ende^
,,Zii Venus meiner Frauen zart,
„Wohin mi^h ©Ptt wlU •end^n,^^
68Ö
\ *
I
'vrilUcominen Tanohäuser gut,
ia1> £ticfa lang entbehret,
liommen wjd mein lieber Herr,
Held, mir treu bekehret/^
ich wohl auf den dritten l^ag,
Stecken hub an zu grünen,
aodt man Boten in alle Land,
Lin der Tannhanser Icommen.
vard er wieder in den Berg,
nnen sollt er nun bleiben»
lang bis an den jüngsten Tag,
ihn Gott will hinweisen.
soll nimmer kein Priester tbun,
n Menschen Mistrost geben,
11 er den Bufs und Reu empfahn,
I Sünde sey ihm vergeben.
Doctor'Faust.
ort ihr Christen mit Verlangen,
an was ^eues ohne Graus,
f\e die eitle Welt thut prangen,
[it Johai^n dem Doctor Faust,
^on Anhalt war er gebohren,
\r stndirt mit allem Fleifs, ^
n der Hoffarth auferzogen,
lichtet sich nach aller Weifs.
Vierzig tausend Geister,
rhttt er sich cltiren,
Mit Gewalt aus der Höllen.
686
üuter diesen war nicht einer,
Der ihm Iionnt recht tauglich sein,
Als der Mephistophiles geschwind,
Wie der Wind,
Gab er seinen W»Uen. drein.
Geld viel tausend , mufs er schaffen.
Viel Pasteten und Confect,
Gold und Silber was er wollt.
Und zu Strafsburg schofs er dann,
Sehr vordrefflich nach der Scheiben,
Dafs er haben honnt sein Freud,
Er thät nach dem Teufel schieben,
Dafs ec vielmal laut aufschreit.
Wann er auf der Post thut reiten,.
Hat er Geister recht geschoren,
Hinten, vom auf beiden Seiten,
Den Weg zu pflastern auserl(ohren ;
Kegel schieben auf der Donau,
War zu Regensburg sein Freud,
Fische fangen nach Verlangen,
War sein Ergötzlichh<*it.
Wie er auf den heiligen Karfreitag
Zu Jerusalem ham auf die Strafs,
Wo Christus an den Kreuzesstamm
Hänget ohne Unterlafs.
Dieses «eigt ihm an der Geist,
Dafs er war für uns gestorben,
Und das Heil uns hat erworben,
Und man ihm kein Dank erweifst.
Mephistophles geschwind, wie der Wind,
Mufste gleich so eilend fort,
Und ihm bringen drey Elle Leine wand j
Von einem gewissen Ort,
Kaum da solches ausgcrcdt,
68T
■
sie schon wirklich da,
e so eilends brachte
»schwinde Mephistophila.
ofse Stadt Portngall,
soll albgemahlet sein';
gtsscfaahe als geschwind.
er Wind,
er mahlt überall,
ichformig,
ie schönste Stadt Portugal^.'
du sollst mir jetzt abmahlen,
itus an dem heiligen Kreuz,
an ihm nur ist zu mahlen,
nicht fehlen ich sag es frei, »
du nicht fehlst an dem Titul,
dem h^elligeii Namen setn.^^
i honnt er nicht abmahlen,
i bitt er Fans tum
inständig: schlag mir ab
: mein Bitt^» ich will dk* urtederum
n dein zu vor gegebene Handschrift,
es ist mir unmöglich,
ich schrieb: Herr Jesu Christ.^^
eufel fing an su fragen:
was gibst du für .einen Lohn?
das lieber bleiben lassen
Gott findst du kein Pardon/^
r Faust thut dich bekehren,
du Zeit hast noch ein Stund,
vill dir ja jetzt mittheilen,
vge wahre Huld,
r Faust thu dich bekehren,
lu nur ja dieses aus,
Gott thu ich nichts fragen,
689
„Und nach seinem lummliscben Haus!'*
In derselben Viertelstunde.
Kam ein Engel von Gott gesandt,
Der thet so fröhlich singen^
Mit einen! englischen Lobgesang.
Sp lang der Engel da gewesen,
Wollt sich bekehren der Doctor Faust.
Er thäte sich alsbald umkehren,.
Sehet an den Höllen Graufs;
Der Teufel hatte ihn verblendet.
Mahlt ihn ^b ein Venus - Bild,
Die bösen Geister verschwunden.
Und führten ihn mit in die Höll.
Lsied vom alten Hilde.brandt.
,,Ich will zu Land ausreiten«^' .
Sprach Meister ^ildebrand,
„Wer wird die -Weg mir wcuse^
„Gen Bern ^ofal in das Land ? .
„Urkund sind sie geworden
„Mit manchen liebMi Tag,
„In zwey und dreyfsig Jahren
Frau Uttcn ich »iohi sah.'*
91
„W^illt du zu Land ausreiten,"
Sprach Herzog Amclung.
Was begegnet dir auf der Haiden?
„Ein stolzer Degen jung,
„Was begegnet dir in dßr Marke?
„Der junge Hildebrandt,
Ja rittest du selb zwölfe,
„Von ihm würst angerannt."
.M
689
Und rennet er mich an,
In seinem Uebermutfa,
Zerhau ich seinen grünen Schild,
Das tfaut ihm nimmor gut.
Zerhau ihm seine Bande,
Mit einem Schriemenschlag,
Dafs cr's ein ganzes Jahr
Der Mutter klagen mag/^
Und das sollt du nieht thun!^*
err Dietrich wohl spricht,
Oenn dieser juhge Hildebrandt
[st mir von Herzen lieb.
In ihm sollst freundlich sprechen,
i^ohl durch den Willen mein,
)a(s er dich lasse reiten,
^o Heb ich ihm mag sein."
I er zum Rosengarten reit,
olil in der Berner Mark,
' kam in viel Arbeit,
»n einem Helden stark,
>n eiiiem Held^ jung,
ard er da angerannt,
fun sage mir, viel Alter,
Vas suchst in Vaters Land."
>u führst den Harnisch eben,
V^ie eines Königs Kind, . -
a machst mich jungen Helden
[it selmden Augen blind ^
u sollst doch eine bleiben,
eim guten Hausgemach,
ey einer heifsen Glutbe."
r Alte lacht und sprach:
• hislor. Volkslieder. AM
-M I
690
„Sollt ich daheime bleiben
„Bcy gutem Hausgemach.
„Ich bin in allen Tagen'
„Zu reisen aufgesetzt,
„Zu reisen und zu fechten
„Bis auf mein'Heimefahrt;
„Das sag ich dir, viel Junger,,
„Drauf grauet mir der Bart.*'
„Dein Bart will ich ausraufen,
„Das sag ich , alter Mann
„Das dir dein rosehfärbnes Blut
„Die Wangen überläull;
„Dein Harnisch .und dein grünes Schild.
Mufst du mir hierauf geben,
Dazu auch mein Gefangner sein.
99
»9
99
Willt du behalten Leben."
„Mein Harnisch und mein grünes Schild
„Mich haben oft' ernährt ^
„Ich traue Christ vom Himmel wohl,
„Ich will mich deiner wehren!^*
Sie liefsen von den Worten,
Und zogen scharfe Schwerdt,
Was diese zwey bsgehrten
Des wurden sie gewährt.
Ich weifs nic^it, wie der Junge
Dem Alten gab.cin'n Schlag,
Defs sich der alte Hildebrandt
Von Herzen sehr erschrak.
Sprang hinter sich zurücke,
Wohl etlich Klafter weit:
„Nun sag du mir , viel Junger,
„Den Strich lehrt' dich dein Weib!"
691 .
„Sollt ich von Weibern lernen,
„Das war mir ja Schand',
„Ich hab viel Ritter, Grafen,
„In meines Vaters Land,
„Auch sind viel Ritter, Grafen,
„An meines Vaters Hof,
„Was ich nicht lernet hab,
„Das lfm' ich heute noch." •
Er nahm ihn in der Mitte,
Da er am schwächsten war,
Und schwang ihn dann zurücke,
Wohl in das grüne Gras.
„Nun sage mir, viel Junger,
„Dein Beichtvater will ich sein,
„Bist du ein junger WolÜnger,
„Von mir sollt du genesen.
Wer sich an alte Kessel reibt,
„Empfahet gerne Rahm,
Also gcschiehet dir Jungen
Von mir altem Mann; .
Dein Geist must du aufgeben
„Auf dieser Haiden grün.
Das sag ich dir gar eben.
Der junger Heide kühn."
91
91
11
91
19
19
91,
„Du sagst mir viel von Wölfen,
Die Ifcufen in das Hols,
',,Ich bin ein edler Degen
„Aus deutschem Lande stols.
„Mein Mutter heist Frau XJttc,
„Die edle Herzogin,
„Und Hilbebrandt der Alte*
„Der liebste Vater mein."
44
692
„Heifst deine Mutter Utte,
„Die edle Herzogin»
„So bin ich Hijldebrandt der Alte»
„Der liebste Vater dein!"
Aufschlofs er seinen grünen Helm,
Hüfet ihm auf seinen Mund,
„Nun mufs es Gott gelobet sein!
Wir sind noch beid gesund." ^
„Ach Vater liebster Vater!
~ „Die Wund die ich geschlagen^
„Die wollt ich dreimal lieber
„An meinem Haupte tragen/^
„Nun schweige mein lieber Sohn!
„Der «Wunden wird wohl Rath>
„Nun mufs es Gott gelobet sein,. .
„Der uns zusammenbracht !^V
Das währte nun von Neune '
Bis zu der Vesperzeit,
Allda d<er junge Hildebrandt,
Zu Bemen einher reit,
Was führt er auf deni Helme?
Von Gold ein Kreuzelein.
Was führt er auf der Seiten?
Den liebsten ^Vater sein.
Er fuhrt ihn zu der Mutter Haus,
Ihn oben au zu Xisch,
Und bot ihm Essen und Trinken,
Das däucht der Mutter fremd.
„Ach Sohne, liebster Sohne mein!
„Der Ehren ist zu viel,
„Du setzest den gefangnen Mann
„Ja oben an den*Tisch."
693
Nun schweige, liebste Mutter,
„Und höret was ich sage
„Er hatt mich auf der Heiden,
„Schier gar zu to'd geschlagen.
„Nun hört mich, liebe Mutter!
„Gefangen sollte sein,
„Herr Hildebrandt der Alte,
„Der liebste Vater mein?
„Ach Mutter, Irebiste Muttel^! '
„Ihm biethet Zucht und Ehr/^
Da hub sie an ssu schenken«
und trugs ihm selber her.
Er tranh, und hatt' im IMunde,
Von Gold ein Ringelein.
Das fiel da in den Becher
Der lieben Frauen sein.
r'
Die Seeräufier*
(Mfln41{cli.>
Scörtebecher und Gödte Michael '
Die rauben beide r.\i gleichem Th'eil
Zu Wasser und nicht zu Lande, ' '
Bis das es Gott vom Himmel verdroTs,
Des musten sie leiden gröfse Schande.
Sie zogen vor den Heidnischen Soldan,
Die Heiden wollten ein Wirfhschäf^ han ;
Seine Tochter wollt er berathen,
Sie rissn und splissen wie zwei wilde Thier, '
llfimburger Bier trunken sie gcri^e,
\
*
694
Stortebeober der spracb. alzuhand:
Die Westsee ist mir wohl bekai^ntt
Das will ich uns wol halen;
Die reichen Kauflcut von Hamburg
Die sollen das Gelach, befahlen.
Sie liefen ostwärts längst das Lu)i>
Hamburg, Hamburg thu deinen Fleifs,
An uns kannst du nichts gewinnen,
Was wir auch wollet^ hßi dir tbwD) .< .
Das woUn wir bald beginnen* '
Und das erhört ein Schneller B9tli,
Der war von klugem Ratb,
Kam in Hamburg gelaufen,
Er fragte nach des altstcn Burgermeister Haus,
Den Rath fand er km Hauffe.
„Ihr lieben Herrn all dtirch Gott,
„Nehmt diese^ Red nicbt' auf für Spott,
„Die ich euch will sagen,
„Die Feinde lieg'en'^bdh nahe bei,
,,Sie liegen am wilden Hare.
„Die Feinde liegen euch hart voir* d^ Tbttr,
„Das habt ihr edlen ^^rnl.^welcr Hubr,
„Sie liegen dar am Sande, . . • .
„Last ihr sie wieder von hinnen fieff^
„Des habt ihr HanjJIpmrger 8cba|id<5,"|,.
Der ältste Burgermeister sprach allsuh/md;
„Gut Gesell du Jt^istuioa unbejiannt,
„Worüber solln wir dir glauben?/^
„Des sollt ihr e^len. Herren thun, .
„Bei meinem treuen £idc, r
6Q5
r
„Ihr sollet mich $etsn auf d^s Vork^istel,
„Bis das ihr eure Feinde seht
„Wohl zu derselben Stunde,
„Und spürejt ihr einigen Wankcl an. i^ir,
„So senket mich su Grunde/^ ,
Die Herrn von Hamburg Kogen au^,
Sie gingen zu Segel mit der Flutk.
Wol nach dem neuen Werke,
Vor Nebel konnten sie nicht sehn.
So finster waren die Schw^rken.
Die Schwenken brachen duVch,
Die Wolken wurden klar,
Sie segelten fbrt und kamen dar,
Grofsen Preis wollten sie erwerben
Störtebecher und Gödte Michael musten darinnen sterben.
Sie hatten einen itölck mit Wein genommen,
Darmit waren sie auf die W^ser gekommen,
Dem Kaufmann darzu leide, . ^^
Sie wo)Hen darmt in Iflandern,
Sie musten idamach 8cl>eiden'
Hört auf Gesellen , trinket nun nicht m«hr,
Dort laufen dvef Schjife in jeuer Sße,
Uns grauet vor dem Hamburger Knechten,
Kommen uns die von Hamburg an Bord^'
Mit ihnen müssen wir fechten.
»
Sie braqhten die Buchten an, den Bord,
Tax allem §chiessen gingen sie fort,
Da hört man die Büchsen klingen
Da sah man so i^anchen stolzen He^
Sein liCben «u Ende bri]i^<?ii. . ,
688
JUindenschmidi,
£$ ist nicht lange dafs es geschah,
Dafs man den Linden^^hnitdt reiten sah,
Auf einem hohen «Rofse. '
Er reitet den Rheinstrom auf und ab ^
Er hat ihm gar wohl geflossen.
„Frisch* her ihr lieben Gesellen mein!
„Es müfs jetzt nur geWaget sein,
„Wagen das thut gewinnen,
„Wir wollen reiten Tag und Nacht,
„Bis wir dir Beute gewinnen!"
Dem Marggraf eu von fß^^ ka^ neue IMUlir,
Wie maj9,tij%i7i ins Geleit gefallen, war,
Bas thät ihm sehr verdl'iersen. «
Wie bal4 er Jui^m .Kasparn schrieb :
Er sollt ihm ein Reifslein dienet^.
Junker Kaspar zog'n Banerlein eine Kappe an;
Er i^chikt ihm allezeit vorii dran,
Wohl auf die freie Strafsen^
Ob er den edlen Lindenschmidt find.
Denselben sollt er verrathen.
■ • ■
' • • I
Das Bauerlein schiffet, über den Rhein,
Er kehret zu Frankenthal ins Wirthshaus ein;
„Wirth, haben wir nichts zu essen?
„Es kommen drey Wagen sind wohl beljiden,
„Von Frankfurtb aus der Messen.'*
699
Der Wirth derTsprach dem B^aucrlein zu:
„Ja, yVein und B^od bab ich genug!
,,Im Stalle da stehn drey Rosse,
„Die sind des edlen Lindenschmidt,
„Er nährt sich auf freier Strafsen."
Das Bäuerlein gedacht in, seinem ]yi)it)i,
Die Sache wird noch werden gi^t,
Den Feind hab ich vernommen*
Als bald er Junkern Kaapai^n spjb^Jj^b,
Dafs er sollt eilends kommen. ,, ■
< ;
! f
' I •,
•
Der Lintenschin,^d;t hatt eipen .Sqjin^ . , ,
Der sollt den Ross^ das, Futter thun, .
Den Hab^ thät er schwingen: • ,, .
„Steht auf, herzliebster Vater. fl»c,ij>.I.' •• . ♦
„Ich hör die Harnische klinge^^^ . . ,, ■ i.. ►•
Der Lindenschmidt lag hinterm Tisch und schlief.
Sein Sohn der thSt so manchen Rief.
I
Der Schlaf hat ihn bezwungen : • . s >
„Steh auf, herzliebster Vater mein,
\,Der Verrä'ther ist schon gekomnieft.*'
Junker Kffpfr «u'dl^r Stuben eiütrdt^' ^''
Der Lindens<))im4t ypn )ierzep.s9|ir erscfiraV; . f
„Lindenschmidt giieb- dich gefa(\gen! i ,...;_
„Zu Badefi .jhi ,den Galgen hoch^«, ; : ■ i
„Daran sollst du bald hangen/' .:, ,: «:
Der Lindenschi^idtwai* ^^^ freier ;Hfut!Qr$niann,
Wie bald er su der 'Klingen sprang: .
„Wir wollen erst rittiarlicth /(Qciitei^ !'^
Es waren 4er. Bl^thu^d allzuviel .■ .
Sie schlugen ihn r-u der Erden«
• ;
700
),K^Qin und mag es dann nicht anders seiii,
„So bitt* ich um den liebsten Sohn mein,
„Auch um meinen Reutersjungen,
„Haben sie jemanden Leids gethan,
„Da^u hab ich sie gezwungen/'
Janker Kaspar der sprach nein dazu:
„Das Kalb mufs entgelten der Kuh,
„Es soll dir^ nicht gelingen !
„Zu Baden in der werthen Stadt,
„MuCs ihm sein Haupt abs{^ringen !^^
r
Sic . wurden alle drey' nach Baden gebracht
Sie Sassen nicht länger als eine Nacht;
Wohl 2u derselben Stunde,
Da ward der Liuden^chhiidt gericht,
Sein Sohn und Reuterjuiige.
.1 •« . • *
1. TVie Georg von Fronsher g von sich selber sang.
Mein Fleifs^uatt Müh, ieb nie llbb gegfiart»
Und alTxeit gewdliH,Mdm' Herren mein,
Zum Besten sein'scihilit ich knicli drein, '
Giiad , Gunst verhofn: , dochs Genlüth im Hof
Verkehrt sich oft.
Wer sieh sUkftirft, der läiift weit Vor,
■ Und «kömmt cmpOr,^doch wer lang Zeit
Nach Ehren streit, inufs dannen weit,-
pafs sehr mich krankt, mein^ti^er Dienst
701
iKein Ddnk noch Lohn davon ich bring,
Map wiegt mich gering, und hat mein gar
Vergessen zwar, grofs Noth Gefahr
Ich bestanden hlm, was Freude soll
Ich haben dran?
24^ ff'ie das hriegsvolh von Georg von Fronsberg
singt.
(Wun4«rhorn II 343)
,7
Q-eorg von Freundsberg von grofser Stfirlf, ^
Ein theurer Held, behielt das Feld.
In Streit und Fehd, den Feind besteht.
In dler Seh lacht er Gott zulegt die Ehr und Macht.
Er überwand mit eigner Hand
Venedisch Pracht, der Schweizer Macht,
Französisch Schaar legt nieder gar,
Mit grofscr Schlacht den pabstschen Bund zu Schanden •
^ macht.
Der Kaiser Ehr, macht er stets. mehr,
Ihr Land und Leut beschützt allzeit,
Mit grofser Gefahr er sieghaft war,
Ganz ehronreich, man flndt nicht baM, der ihm sey
gleich,
■ 70i
Von der Bilasetang der Stadt Pnriikfvlrt',
ein Lied im Ton: Frisch auf in Gottes Namen. i55S-
«(Fliegendes Blatt.)
Die Sonn mit klarem Scheine
, Erglastet überall,
Die kühlen BrüntTeih reine
Erlusten Berg und Thal,
Viel süfser Lüftlein Güte i
Von Auf-wdd Niederg^ig; ,
Aus freyer StirAm, Gemüthe,
Der hell Waldvöglein BHith«
Frau Nachtigall erklang.
.Des Walds, der Blümlein Ziere
Gab Wonn und Freudigkeit,
In deutschen Landreviere
War stille Sicherheit.
Der gütig, Herr und Gotte
Sohn, Vater, heiliger Geist
Erlöfs aus aller Nothe,
Aus Teufels Macht und Todte
Sein göttlich Gnad uns reifst.
Stadt Frankfurth an dem Maync!
Dein Lob ist weit und breit.
Trei, Ehr und Glauben reine,
Mannliche Redlichkeit
Hast du mit deinem Bluthe «
703
Erhalten ritterlicli.
Vertrau dem Hdnm; du Gute,
Er hilft unschuldgem Blute,
Des sollst du freuen dich.
Iqh ritt an einem Morgen
Mit Lust im grünen Wald,
Nach Wildes -Spur ohn Sorgen,
Da sah ich mannichfalt
Von fernen einherbrcchen
Viel Reuter und Landsknecht gut,
Mit Schiefsen , Renneu , Stechen,
Dafs mancher xahlt die Zechen
Gar theuer mit seinem Blut.
Die Stadt sie tbätcn beschiefsen,
Des achten wir gar liein,
Man liefs sie's wieder geniefsen,
Schenlit ihnen tapfer ein.
Aus Stücken , neuen und fümen
Hicfs sie Gott willkommen sein;
Es gab Köpf, Bein und Hirnen,'
Ich mag nicht solcher Birnen,
Gott helf ihnen alKaus Pein!
Der Rehbock sein Gehürne
Männlichen richtet auf,
Zerstiefs manch harte Stirne
So fem in schnellem Lauf.
Der Kauz in grüner Auen
Auf seinem Zweiglein schön,
Thät manchen Vogel krauen,
Dafs er sich mufste rauen,
Die Federn lassen gehn.
704
\
Ein Landslineclit schrie von ferne
Jetzt wehr dich unser Hahn,
O Brüder und Schwester ^eme
Ist*Bey8tand euch gethan,
Es fliehen Stephans Pfeile
Viel schärfer Nadeln geschwind.
Die alte Schlang mit Weilen
*
Thut's Oechslein übereilen i
Her, her ihr bösen Kind!
Der Singerin Stimme so reine,
Ihres Liedleins Anefang
Hört man am AfFensteine,
Am Mühlenberg entlang.
Mit ihren Gespielen allen
Hält sie den Abendtanz,
Thät mancher übel fallen
Von Bollwerken und Wallen,
Erwartet nit dieser Schanz.
£s währt mancli Nacht und Tagen,
Ist unsrer Sünden Schuld,
Dem Herren wollen «rir Klagen
Und warten mit Geduld.
Frankfurt nut den Genossen
Warst du so gar verlorn.
Mit Feuer und Kugel beschossen.
Allein du trägst entschlossen
Die Kaiserliche Krön.
Der
705
Der, Pfalzgraf.
(Wa«4*rhoro II, «6«.)
£s reitet die Gräfin weit über das Feld,
Mit ihrem gelbhaarigen Töcbterlein fein,
Sie reiten in des Pfalssgrafen sein Zelt, •
Und wollen fein fröhlich und lustig sein.
Frau Gräfin, was jagt ihr so früh schon hinaus,
O reitet mit eurem fein Liebchen nach Haus,
Der Pfalsgraf kommt selber gleich zu euch hinab
Sie tragen ihn morgen hinunter ins Grab :
Es hat ihn «ine Kugel so tödtlich verwundt,
Da starb er sogleich in der nämlichen Stund,
Da schickt er dem Fräulein ein Ringlein fein,
Soll seiner beim Scheiden noch eingedenk sein.
\
Hat dich o Pfalsgraf, die Kugel getroffen,
War ich viel lieber im Nekar ersoffen;
Trägt man den liebsten zum Kirchhof herein,
Steig ich wohl mit ihm ins Brautbett hinein«
Will reichen ihm meinen jungfräulichen Kranz
W^ill sterben und scheiden von Güter und Glanz;
Lieb Mutter, sez du mir den Kranz in das Haar,
Auf dafs ich schön ruhen kann auf der Bahr.
Steck mir an den Finger das Binglein fein,
Es mit mir soll liegen ins Grab hinein, ^ ^
Ein schneeweifses Hemdelein zieh du mir an.
Auf dafs ich kann schlafen bei meinem Mann.
W o t V V t hi ttor. Volktl i*4 w. , ^ (^
><
/■
706
Auf Töchterleins Grab sollst legen ein Stein,
Drauf sollen die \\^orte geschrieben sein:
Hier ruhet der Pfalzgraf und seine Braut,
Da hat man den beiden dks \Br;autbett gebaut,
Herzog Hans von Sagan, und die Glogaasdm
Domherrn.
(IVundtrhom II a6i.)
• «
Hanns der Herzog zu Sagan
Der Grimme lag in schwerem Bann,
Der BiscboiF wollt. sich. rächen^
Den Bann liefs über ihn sprechen.
„'Und leg ich auch in tiefem Bann,
So kehr ich mich kein Daumen dran :"
Thät Herzog Hannes sagen,
>
Die Domherrn will ich fragen.
„Ihr Glogschen Domherrn kommt herbei,
„Laf^t mich euch reden frank und frei,
„Kommt ihr zu meinen vier Pfühlen,
„Ihr k5iints euch selber wählen.*'
■
„In euern vier Pfählen gehts nicht an,
„Dreweil ihr seid in schwerem Bann,
;,Ruft uns zu andern Orten,
„Da wolln wir eurer warten.
707
Er bestellt sie auf die Brüke schlau,
Die wertlien Domhern von Glogau,
Der Herzog kam gegangen,
Die Rede thä't er ai^fangen.
Sie sprachen viel und mancherley
Ris, Ras, da ging der Boden mtzwei,
Wohl hinter ihrem Rüken " '
Zeraagte man die Brükcn. ^
„Nun seht euch um ihr Herren gemach !*'
Der Herzog grimmen Tpnea sprach,
„Ihr Herren wollt ihr singen,
„Herr Hana^fvir wollen singen«
44
Und darauf gingen all nach Haus,
Der Hereog lacht aie lustig aus,
Sein Spas, der y/ax gelungen,
Mein Lied das ist gesungen.
Di e Ta r i a r für s t i n,
(WHnderhorn II, «58.)
Was wollt ihr aber hören.
Was wollt Ihr, dafs ich sing?
Wohl von der Tartarfürstin,
Wie's der zu Neumark ging.
Nach Breslau in Schlesien
Ein grofse Reifs sich macht,
Nach i^eumark kam sie gefahren
Und blieb allda zur Nacht.
45 *
708
Da sprach der Wirth zum andern:
„Ein Heidin wohnt bei mir,
.,S^e hat Gold, Edelsteine,
„Die lafs ich nicht von hier.^^
99
1»
Gut N^cht» Q Fürstin schöne,
Ihr lebt ni^ht bis cum Tag.'^
Und wände sich behende.
Gab ihr den Todesschlag.
Und air ihr Hofgesinde
In tiefem Schlaf er fand,
Und würgt »te grofs und kleine
Mit seiner eignen Hand. '
Mit seinen eignen Händen
Segrub er sie allzumal
Gar tief in kalten Heller,
ihr Gold und Gut er stahl.
*
Er zeigte drauf den andern
Sein Hand v4>n Blut so rptfa.
Von Gold und Edelsteinen
Die Hälft er ihnen bot.
Die nahmen sie so gerne
Und schwiegen von der That,
Doch was nicht früh gerächet.
Das straft der Aimmel spat.
Der Tartarfurst , der hörte :
In Neumarh ist mein Kind
Gemordet und beraubet,
Den Körper man noch iindt.
V
/
^ 709
Da rie^>er seinen Haufen:
„Auf nebmet Spiefs und ScHwerd,
f^Nach Schlesien wir mehen^
„Es ist des Ziehens werth.'^
So kamen sie in Schaaren
Ins ganze Schlesier Land,
Und sengten, brannten, stahlen.
Der Welt ists wohlbekannt.
Der Fürstin Tod zu rächen
Bej Wahlsudt ging es trüb,
.Zur Ehr der Heidenfllrstin
Der Christen Herzog blieb«
So ward am Land gerächet
Was Neumarh hat gethan,
Herr Gott mich selbst regi<»re
Fang ich allein was an.
Kloster Trebnitz,
(Wnndtrhotii II, «60.)
Der edel Hersog Heinrich zu Pferd
Stürzt in den Sumpf gar tief, tief, tief.
Seines Lebens er sich schier verwehrt,
Als Gott sein Engel rief, rief, rief.
Der Engel nahm ein Köhlertracht,
Und trat zum Sumpf hinan, an, an.
Und schnell dem Herrn ein AestleiB bracht :
,,Pa h^\% der Herr sich d|»a», drun» dran.'^
710
Und als der Hersog g'wtt war , war,
Da Itniet er freudig hin , hin , hin.
„O Herr wie ist es wunderbar»
„Dafs ich gerettet hin, bin, bin.*
((
„Und bin ich denn gerettet nun,
„Bau ich ein Kloster, dir, dir, dir, .
,)Dars man dir dien in Fried und Buh,
„Auf diesem Flecklein hier, hier, hier.*'
Das Kloster war gar schön gebaut,
Das freut sich wer es sah , sah , sah.
Und manche fromme Gottesbraut,
Kam hin von fern und nah, nah, nah.
•
„Was begehrt ihr edle Jungfrauen mehr?
„Der Herzog fragt sie dann, dann, dann.
„Wir b'dürfen nichts und nimitiermehr,
„Dieweil wir alles han, han, lian.**
„Und weil euch denn nichts noth mehr ist,
„So sey denn Ndieser Nam, Nam« fiTanr«
„Trebnits das hiels' wir bMürfen nichts,
„Den Namen es bekam, kam, kam.
711
> i e Herzogin von Orlamünde.
(WeUenftlt Selcct. «ntiq lit. II cap. XXXIII p. 469 )
Albert Graf von Nürnberg spricht :
,,Her2ogin ich liebe nicht;
„Bin ein Kind von achtzehn Jahren
„Und im lieben unerfahren,
„Würde doch sum W eib ich nehmen,
„Doch vier Augen mich beschämen;
„Wenn nicht liier vier Augen wären,
„Die das Herze mein beschweren.*'
Oriamündens Herzogin
Spricht zu sich in ihrem Sinn:
„Wittwe bin ich schon vor allen,
„Aller Fürsten Wohlgefallen;
„Wenn nicht hier vier Augen wären,
„Würde seine Lieb mich ehren."
„Kinder ihr vom schlechten Mann,
„Der mich hielt in strengem Bann;
„Weil ihr meine Land ererbet
„Wenn ihr nicht unmündig sterbet."
•-«
AIio Ochl in Flammen wüthet, . ,
Dm statt \\a»aer aufgf^dchüttet«
712
Alto deutet sie die Rede
Auf swej eigne Kinder schnöde.
Die im Saal zum Spiel abzählen,
Unter sich den Engel ivalilen.
„Engel, Bengel , lafs mich leben,
„Ich will dir den Vogel geben/^
Nadeln aus dem Wittibschleyer
Zieht sie, dafs er falle freyer,
Zu dem vrilden Hager spricht:
„Nimm die Nadeln und verriebt,
„Schwarzer Hager, du mein Frejer
„Fürchtest nicht den schwarzen Schleyer,
.„Fürchtest du nicht auch vier Augen,
.,Die zum Zusebn auch nicht taugen,
„Setz* dich mit zu ihren Spielen,
.jDafs sie keine Schmerzen fühlen,
„Dafs die Wunden niemals sprechen,
„Must du in das Hirn sie stechen/^-
Herkules zum Hager spricht,
Eh der ihm das Hirn einsticht:
„Lieber Hager lafs mich leben,
„Will dir Orlamündc geben»
„Auch die Plassenburg die neue,
},^i|d et soll mich nicht sereuen/^
7J3
Herula sum Hag6r spricht.
Eh er ihr das Herz einsticht.
„Lieber Hager lafs mich leben,
„Will dir meine Docken geben,
„Engel, Bengel lais mich leben,
„Will dir meinen Vogel geben/^
Hager sich als Mörder nennt,
Eh er sich das Hirn einrennt»
„Gott ach Gott , wo werd ich ruhen,
»Höre schon den Vogel rufen,*
,.Gott ach Gott, wo soll ich fliehen,
„Sehe schon den Vogel ziehen/^
Albert spricht zur Herzogin,
„Das war nicht der Rede Sinn,
„Meinte unser eignen Augen,
„Wie wir nicht zusammen taugen.
((
Beyde Kinder unverwcset
Liegen noch im Marmorsarge,
Als war heut der Mord gewesen,
Recht zum Trotze allem Argen.
714
Conradin von Schwaben.
(Wnnderhorii II. i45.)
Als Conradin zu Jahren Iiam,
Ein schnelle Sach sich bald vernahm,
Er wollt sich männlich halten.
Alle Erblä'nder nehmen ein,
Die von den Aeltem eigen sein.
Die wollt er frey verwalten.
Dafs er sie frey und eigen hatt
Um Hrlegsvolk thä't er schreiben
Im Königreich; Fürstentfaum und Stadti,
Da soll niemand ausbleiben.
Sondern ihm treuen Beystand thun.
Bis er ein Heer ssusammenbracht,
Hat er hein Rast und Itonnt nicht mbn«
Als nun Papst Clemens solches vernahm,
Der Sache bald zuvor auch kam,
Thät auch ein Hriegsheer verschreiben.
Und schrieb dem Grafen Carl gleich.
Dem Bruder des Königs in Frankreich,
Er sollte nicht ausbleiben.
Sondern Conrad wehren thun,
Und alle Pässe verlegen.
Graf Carl thats alsbald nun
Er sog ihm straks entgegen,
Und machte durch Verrätherey,
Dafs er Neapel genommen ein. ^
Kb Conradin noch Kam herbey.
715
Carl der schickte aus gar viel
Verräther in geheimer Still,
Sie sollten Sperl einnehmen,
Denn Carl liefs gar viel darauf gehn,
In Papstes Namen ists geschehn,
Den Conradin zu dämmen; '
Der Pabst verhiefs ein grofses Gut,
Wenn er ihm möcht bestreiten,
Derhalben hielt er gute Hut,
Er liefs grofs Gut erbiethen.
So die^Verrlilherey gemacht,
Die Steg und Weg daselbst er wuliiti
Da rückt er bey in tiefer Nacht.
f
i
Conradin mit seinem Heer
Auf die Nafcht da einkehrt.
Ztt Morgens wollt er rücken
la ins Köh{greich Neapel ein!
Liefs au8ru(^ft mit heller Stimm,
Sein Red M^ollt er nicht sueken,
Eh müfs ihm drauf gehn Leib und .Gut,
Er wolle es darauf setzen! —
Die Landsknecht sind nun wohlgerauth:
Die Reis' solV uns ergötzen!
Sie konnten sich nicht rüsten mehr,
Hineinzurücken in das Land,
Als schon der Feind vorhanden war.
Nun höret zu, wie es erging.
Als sich der Schimpf mit Ernst anfing.,
pie Schani^ .yvar hastig übersehen.
Gonradin hat gesiegt im Anfang
Da über die' Beut die Ordnung sank, .
Da >var der Schaden geichehent
' 716
Sie waren übereilet schon '
Von ihrem Gegentheile,
Deshalb empfingen bösen Lohn,
Ihre Haut war ihnen feile,
Der Vortheil übergeben ward.
Das Spiel, das war verloren schon,
Vermifst ward ihnen hier die Krön.
Es kostet manchen stolzen Mann,
Der seine Haut wollt rücken dran.
Zu retten seinen Herren,
Und ihm ein treuen Beistand thun ^
In Nöthen gäuKlicfa nicht veHohren,
Mit Ta]»ferl(eit zu wehren.
Es könnt damit doch nichts mehr sein^
Sie waren überlanget,
Der Feind drang bald auf sie herein,
Dafs sie wurden zerdranget.
Noch dennoch war ihr Herz so gut.
Eh einer seinen Herrn lassen wollt.
Vergessen sie ihr eigen Blut.
O Jammer über Jammersnoth,
Wie viel der Hriegsleut blieben todt.
Noch dennoch ward gefangen
Ihr Herr, 'für den sie Gut und Blut
Daran gesetzt aus freyem Muth,
Der mufs nun von hinndannen
Mit einem Herzog zu Oe^terreich,
Friedrich ward er genennet,
Sie wurden beyd hinweg zugleich
Gefähret unzertrennet.
In die Hauptstadt, die ward genannt
Neapel von dem Königreich.
Oefangen sasseiis ii| ih^em Laiid«
717
AU Conradin gefangen war,
Wurd er gehalten grausam hart^
Mit samt dem Hersog Friedrich, * -
Verspottet, jämmerlich traktirt,
Zu einem Schauspiel umgefiihrt,
Und inras man könnt erdichten, ~
Den vorgen Tag der Held ging su
Burch Berg und Thal mit glänzendem Heer;
Der Fabst hat weder Rast noch Ruh,
Vor Neid könnt er nicht warten mehr.
Aus eitel Gift und grimmen Zorn
Gab er Befehl, dafs man sollt schnell
Mit ihnen fium Gericht fortfahren.
Man fuhrt herfür die Fürsten bey,
Wei' h^t gesehen solches Leid
Bey Denken aller Zeiten,
Da auf die Wahlstadt, die da war
Bereitet ihnen also baar,
Oeffentlich vor allen Leuten,
Man schlug ihnen beiden ihre Häupter ab.
Da war gar kein Erbarmen,, v
Es mufst daran der junge .K^u|b
Mit seinen schneeweissen Armen,
Als er alt war sechszehn Jahr,
Durch den Fabst Clemens den vierten
Ist das geschehen offenbar.
7t8
He rr Bürck k:ar.di. jH£iünck.
t i ' • • 1 i .... p.
(Wunderharn II. i4o.)
•— - '■'■). ^ i • ^ '
Es war Herr BurWiart Münch bekannt
Als tapfrer Kriegsmaiin in dem Land,
Mit dem -Delphin 4|is Franliereich
Er l(am mit starker Macht zugleich.
Nicht weit' von Üasel fiel zumal
Der EiVlgenbssen' groPse Zahl,'-
So dafs seih ^eihd für die.4malv'zvvär'
Erleget und entflohen war.
I«. 1
Da ritt Herr Burlihardt itfühch ft*ei fort,
Dort auf die Wahlstadt an äe'AOrtV
Auch über todte Körper a'll
Und triumphirt mit lautem Schall.
Und auf dier Wahlstadt eiiifeii ft«i<l,
Der ihm zuvor* War wohlbekannt,
Der seine WHihden sichwer' eftru^;
Als bald irsein Visier aufschlug.
( >
Und'&]pracL: „Schau höut^ttf T«g hieb^f,
„Da baden wirrin Rdsen frey."
Solch Wort erhört ein Eidgenofs,
Dem diese Schmach gar sehr verdrofs.
* i
Dafs er zvi Wichen sie gedacht:
,,Ich möcht nur haben so viel Macht,
„Weil ich doch lieg zum todt verwundt."
Also er sich ermahnt zur Stu^d^
719
I>a richtet er an einem. Stein
Sich auf die Knien ganz allein,
Und warf denselben scharfen Stein
Herrn Burkhart in dem Helm hinein.
I *
Da sank Herr Burkhart un verzogen,
Und starb an seineili Sattelbogen,
Dafs Bofs ging mit dem Ritter durch '
Und bracht ihn Sterbend in die Burg. ' ',
„Wie hängt der Ritter auf dem Rofs?
„Sein Panzer ist ja rosenroth!
„Leg ihn nur auf den Kirchhof fein,
„Da wachsen viele Röselein.^^
1 't.
■ » ] , f
f
So ward die Ros in ihrem Blut, ' '
Die frech erwuchs iViit Uebermuth, " '
Gar bald zu nicht durch fVomme Hand,
Das Rosenbad Gott von uns wend.
. . . .'
« f. •
fVi l h f l m Te lli
r
(Fütgendes Rlatt - Wunderhorn II. it9.)
Wilhelm bin ich der Teile,
Von Heldenmuth und Blu,t,
Mit meinem G^scbofs u^d Pfeile
Hab ich die Freiheit gut 4
Dem Yaterlancl erworben,
Vertrieb,en Tyranney,
Einen festen Bund geschworen
Habeii unser Gesellen drey.
720
IJri, Scfiweiz und ünterwald,
Befreiet von dem Reicli,
Litten groisen Zwang und 'Gewalt
Von Vögten unbillig.
Kein Landmann dürft aicht sprechen,
Dies ist m^in eigen Gut,
Man nahm ihm also freche
Die Ochsen von dem Pflug. .
Dem der sich wollte rächen,
Und stellen in die Wehr,
Thät man die Augen ausstechen,
Und hörte Bosheit mehr.
Zu Altdorf bei der Linden
Der Vogt steckt auf s^^n Hut,
Er sprach, den will ich finden.
Der ihm kein Ehr' anthut.
Das hat mich verursachet,
Das ich mein Leben g'wagt.
Den Jammer ich betrachtet.
Des Landmanns schweere Klag:
Viel lieber wollt ich sterben.
Dann Ijcbeh in sofohet* Sdhand,
Dem Vaterland erwerben
Wollt ich den freien Stand.
Den Fila wollt ich nicht ehrfen,
Den aufgesteckt^h Hiit^
I
Das schmerzte den Zwingherren
In seitdem Uebermtith;
Er fafst ein Anschlag eitel}
Dafs ich mufst schiefsen geschwind.
Ein Apfel von dem Scheitel
Meinen herzliebsteu Kind.
721
Ich bat Gott um Bern Güte,
Und spannte auf mit Schmerz,
Vor Angst lyid Zwang mir blut'te
Mein väterliches Herz: ^
Den Pfeil könnt ich wohl setzen, .
Bewahret war der Hnab,
Ich schofs ihm unverletset
Vom H&upt den Apfel ab. • •
Auf Gott stund all mein Hoffen^ . .
Der leitet meinen Pfeil,
Doch hatt mein Kind getroffen, • •
Hätt* ich fürwahr in Eil
Den Bogen wieder gespannt^
Und geschossen an den Ort,
Df n gottlosen* Tyrannen,
Zu rächen seinen Mord.
Das hat der Bluthund geschwinde, - '
Gar wohl an mir gemerkt^
Das ich ein Pfeil dahin
In meinem Göller gesteckt;
Was ich damit that meinen,
Wollt er ein Wissen han,
Ich konnts ihm nicht verneinen, ;
Zeigt ihm mein Meinung an.
Er hat mir ewar versprochen.
Er wollt mir thun kein Leid^
Jedoch er hat gebrothen
Sein Wort und auch sein. Eid;
Ja zu derselben Stunden
Mit Zorn er mich angriff,
£p liefs mich hart gebunden.
Hinführen in ein Sd^iiF.
WotFFs histor. YolktHeder. ^g
722
Ich klagte meinem Getinde,
Dafs ich sie mufat verlahn.
Mich jammert Weib und Kini^jB
Mit manchem Bidermann;
Ich meint sie nicht mehr za finden,
Vergofs so manche Thrän,
Vor Herzeleid mocht verseil winden,
Des lachet der Tyrann.
Er wollt mich han zur Busse
Beraubt des Sonnenscheins, .
Zu Küfsnach auf dem Schlosse
Mich ewig sj^erren ein,
Mit Trotzen und mit Pochen
Führten sie mich dahin;
Das liefs Gott nicht ungerochen,
Und half 'dem Diener sein.
Dem Wind that er gesibieCea,
per kam im Sturm, dalier;
Der See fing an zu wüthen,
Das Schiff stund in Gefahr;
Der Vogt hiefs mieh loflltinden.
Und an das Ruder stebn, ,
Er sprach hilf uss geschwinde,
Mir und dir aelbst. davon.
Das thä'te ich erstatten,
Und sä'umie gar nicht lang,
Als ich kam zu den Platten,
Zum Schiff hinauft ich i^raÄ^;
Ich eilte wunderschneU«
'Durch hohe Berg hinan,*
Den Winden und den Wellen
Befahl ich den Tyrann.
v-
723
£r brüllte wie ein Löwe,
Und sehrie mir zornig nach,
leb aclite nicht sein Drohen, .
Zu fliehen war mein Sach;
Ja in der holen Gassen
Wollt rächen ich den Trutz,
Mein Armbrust thät ich fassen
Und rüstet mich zum Schufs. .
Der Voigt Icam jetzt geritten .
Hin auf die Gasse hohl,
Ich ftchöfs ihn durch die JHiiten,
Der Schufs war gerathen wohl^
Zu todt hab ihn geschossen
Mit meinem Pfeile gut,
Er fiel' bald ab dem Rosse,
Das war ich wolil zu Muth.
< t
Als David aus der Schlinge
Den grofsen Goliath,
Mit einem Stein geringe,
Zu Boden geworfen hat,
Als gab mir Gott der Herre
Sein Gnad und auch sein Maclit,
Dafs mich mit Gewalt erwehre..
Den Wü trieb hab umbracht.
Mein Gesell hats auch gewaget,
Bewiesen seine That?
u.. ■ .
Den Landber^er gezwaget
Mit einer Axt im Bad. ,
Der sein Eheweib mit Zwange
Wollt haben zum, Muth will.
Des schont er,ym nicht lange,
Schlug ihn. zu.i^dt ii^ Eil.
I »
J
! I t
•ii ♦•
r
46
724
Kein ander Gut noch Beute
Begehrten wir insgemein,
Denn die Gewalt auszureuton.
Das Land zu machen, rein;
Wir fanden Ja kein Rechte,
Kein Schirm, kein Obrigheit,
Darum musten wir fechten,
Gottes Gnad war uns bereit.
Da fing sich an zu wehren
Ein werthe Eidgenofsschäift;*
Man grif jgar bald zum Gewehren,
Der Feind der kam mit Kraft;
Den Ernst wir da nicht sparten,
Und schhigen tapfer drein, ^
Wohl an dem Morgarten, ,
Der Letzt wollt -keiner sein.
Wir schlugen da den Adel,
Mit aller seiner Macht,
Gestrauft han wir den Wadel,
Den Pfau, der uns veracht.
•Ein Pfeil hat uns gewarnet.
Das Glück stund auf der Wag,
Gar sauer han wfr erarriet
Zwei Sieg an selbem Tag.
Der Feind that uns angreifen
.Mehr dann an einem Ort,^
Den Schimpf macht er uns reife,
Wir musten laufen fort,
An Brünig zu dein Streite '
Zu helfen Freunden ' gut.
Da gab der'tfau die Weite,
Es kost viel Schweifs xiiiS tilut'/
725
Das merltet fromm Eidgenossen,
Gedenket oft daran, ^
Was Blut fiir euch vergossen« .
Lafst eucl\ zu Hereen gabn;
Die Freiheit thut euch zieren,
Darum gebt Gott die Ehr,
Und sollt ihr die verlieren,
Sie würd euch nimmermehr.
Die Müh ist wohl gepflanzet.
Mit euer Väter Blut,
Die Freihheit der edle Krause,
Den haltet wohl in Huth;
Den wird man euch abstechen
Sogleich zurr solchen Zeit,
Wenn Treu und Glaub wird brechen
Durch Eigennutz imd Geiz.
Mir ists, ich sehe kommen
So manchen Herren stolz,
Bringen ein grofse Summe
Des Gelds und rothen Golds,
Damit euch abzumarkten.
Zu kaufen eure Kind,'
Die kein Wort können reden,
Noch in der Wiege sind.
«
Ich thu euch dessen warnen,
Weil Warnung noch hat Plaz,
Gespannt sind euch die Game,
Die Hund sind auf der Hatzf
Gedenket an meine Treue,
Kein Teil kommt nimmermehr, . , .
Kein Freund alt und neue,
^iebt e^ich ein besser |^eh|:,
' u
726
«
Thul euch Eusammen halten
In Fried und Einigkeit,
Als eure frommen Alten,
Betrachtet Bund und Eid;
Läfst euch da 3' Geld nicht müssen,
Die Gaben machen blind.
Damit ihr nicht müfst büssen,
Und dienen zuletzt dem Feind.
Nehmt hin fromm Eidgenossen,
Die noch aufrichtig ^ind,
Diefs Lied hiermit beschlossen,
Tbuts schlagen nicht in Wind;
Ein Umer hats gesungen,
Gedichtet und vermehrt.
Zur Warnung, Lehr der Jungen,
Dem Vaterland verehrt.
Des nönigs Ladislaas Ermordung.
(8eBk«Bb«rg 8iI«ot« lavU T. V.)
i
Von einem König lobdran,
König Lasla ist sein Nähme,
Ein König aus Oesterreiche,
Ja spricht man in der Christenheit,
Man findt nicht seines Gleiche.
Er war In seinen jungen Tagen, (17 Jahr)
Die Ungarn hiessen ihn einen Deutschen Knaben,
Das haben wir wohl vernommen,
Dafs er 'su Ofen ist au^erhten,
iu Fr«{ l%\ er wnlipmTncpf
\
^27
Er schickte aus nach weiblicher Ehr,
Und wollt erwerben Freundschaft mefnr»
Gar fein in Franlireiche,
Nach einer Jungfrau Säuberlich,
Man findt nicht^ ihres Gleiche.
Der König in Frankreich eineh Brief au^saadt^
Der kam König Lasla in seine Hand,
Wie er ihn lesen sollte^
Und wie ihm der König in Frankreich,
Seine Tochter geben wollte.
Er schrieb: König Lasla du lieber Sobn,
Du weifst wohl was du solltest th'un,
Die Ketzer solU du vertreiben,
Und sb wird dir Ehr und Lob gesagt,
Wo du im Laod sollt bleiben.
König Lasla des Briefes a'ufn Tisch vergafs.
Zur Hand ihm ein falscher Ketser safs,
Er erschrack der Mähre gär sehrej
Wie bald er zu dem Bocken^ahtt lief,
Verkündigt ihm die Mahre.
Und da der Bokenzahn die MShre erhört,
Er ruft den Ketzer an emen Ort,
Er begunnt ihm diese Bede zu merde]^,
Da hüben die falschen Ketzer an,
König Lasla zu schelten.
Sie schelten in aus ihr^s Herzens Grund:
Wie deucht euch um deil deutsdien HUnd,
Sollt er uns hier vertreiben?
Wir wollen ihm nehmen sein junges Ii^bf^,
728
Und da der Ratb nun war verbracht,
Den sie über König Lasla hatten gemacht,
Wie sie ihn tödten wollten,
Sie hatten alle zusammen geschworn^
"Wie sie einander helfen wollten.
Sie gewinnen die Riegel und auch die Thür,
Unter einer Decke zogen sie ihn herfür,
König Lasla den viel werthen;
Der erste der nahm ihn beim Haar
Und warf ihn auf die Erden.
Er fiel wohl nieder auf seine Kniee:
„Gnad mir edler Herr allhie,
„Gnad mir meines Lebens^
„Und alles was ich hie gewann,
„Das will ich hie aufgeben/^
Er sah sie alle barmherzig an:
„Nun hab ich irgend ein treuen Mann,
„Der mir sein Hülf hier thäte ?
„Sind mir den alle treulos worden,
„Mein allerbesten Bathe?
Girsich, lieber Vater mein,
„Nun lafs mich bei dem> Leben mein^ -
„Ich will dirs immer gedenken,
„Mein Schweidnitz soll dein eigen mein,
„Und Breslau will ich dir schenken.^^
„Schweig König Lasla! es mag nicht sein,
„Dein Sehweidnitz ist vorhin schon mein,
„Breslau will ich gewinnen;
„Hilft mir daa. ganze Böhmerland,
,^£i|i König bin ich drinne||.*^
729
,,Nun! schneid mir eine graue Kutten an, .
„Ich will in ein Kloster gähn,
„Aus meines Vaters reiche 5
„Es bleibt ein König wer da will,
„Immer und ewigliche." .
Sein guter Ratb half, ihm nicht sehr,
Sie hatten vergessen Treu un^ Ehr,
Die' Herrn aus Böhmerlande,
Dafs sie König Lasla getödtet han,
Das haben sie grofse Schande.
Auf die Erde haben sie ihn hingestreckt,
Mit einem Kissen haben sie il^n erstickt^
Sein Genick haben sie ihm gebrochen.
Wer wollt nicht Gott vc^m .Himmel klagen,
Er läfst nichts ungerochen.
Und da er nun gestorben war.
Es glühet als ein Rosen gar, 1
Wol unter seinen Augen,
Da ihm das Blut vom Wangen abrann,
Dran hatten sie l^einen Glauben*
Es war bis an den dritten Tag,
Dafs er da unbegraben lag,
Man liefs ihn niemand schauen,
Und da man ihn zu Grabe trug.
Da weinten Mann imd Frauen.
Da sprach ein Ketzer unter ihnen:
„Nun bebt ihn auf und tragt ihn hin,
„Den König aus deutschen Landen,
„Sollt er uns hie vertrieben han, .
„Daß yväv uns eine grofse Schande»'^
Und da sprach sich der Girsich :
„Der König von Böhmen bin Wb,
„König Lasla ist gestorben,
„Um seines falschen Glaubens willen,
„Darum ist er verdorben/^
Da sprach sich auch der Rockensahn:
,.Eine neue Sitte nehm ich an,
„Oestreich will ich zerstören 5
,^Denn ihren Glauben weifs ich wohl,
,^lhr Herzog will ich werden/^
per Girsich der ist hoch gebohm.
Recht als ein Sau ist er beschoren.
Wer. ist der ihm wohl gleiche,
Mit Rauben, mit Stehlen, mit Verrätherey,
Damit er worden reiche*
König Lasla war ein junger Mann,
Er wollt den Girsich bej sich han.
Er hat ihn auserkohren, .
Ja ich sprechs auf die Treue mein,
Er ist ihm treulos worden.
König Lasla du viel edles Blut,
Goft erhalte dich in seiner Hut,
Mit seinem lieben Kinde,
Dafs du also verschieden bist.
Von deinem Hofgesinde.
731
Die Magdeburger Fehdd\
(A.tt« Spangenberg't Chronik ton. Ateh^nUh^n. ^X%l•h9m i57>.)^
^^Ein guten Rath wil ich ettck geben,
„Mit Gottes Hülf wollen wir widerstreben,
„Wolln unsre Stadt befestigen,
„Und härm damit auch nicht xu lang,
„Es kommen fremde Gäste/'
Arndt Jordan der Bürgermeister genannt,
Und Lindow, der auch wohl b^annt,
Sie haben dazu geschworen,
Verhegen die Stadt mit Treuen wohl,
Sie sind dazu erhören.
Der Bischoff sprach hinwiederum : -
„Die Feste sollt ihr ganz abthun,
„Die ihr habt aufgerichtet,
„Das will ich von Euch haben also,
„Das seyd von mir berichtet.'*
Die Pfaffen treiben Wunderspiel,
Der Wellttag halten sie zuviel.
Die haben sich gar betrogen.
Beflecken gar ihr «igen Nest,
Und sind daraus geflögen.
*
Und dieser Bischoff ich merken kann,
Das ist auch wohl ein kluger Mann,
Ich wills also bewinden,
Welch Vogel sich selbst die Federn ausrwpfp,
Pw wird 4er Wfnter »winfjeii.
732
„Gedenke edler Fürste gut,
„Gedenk an euren eignen Muth,
y,Kürzlich will ichs endekcn,
„Die edle Stadt Magdeburg
,l8t frey auf allen Eken/
Der Burgermeister also sprach,
Als er vor die Gemeinde trat:
„Berichtet, denn ich frage, ,
„Und will ein Krieg hieraus entstehn,
,,Was thut ihr hiezu sagen?"
Die Gemeinde sprach auch wiederum,
Gebt euren treuen Rath dazu,
Dabey so woUn wir bleiben,
Wir haben des Gelds und Guts genug.
Wir Wagens mit unserm Leil^e.
„Wenn die Bachmühlen stille stehn,
„Die grossen Wasser in Wellen gehn,
„Das ist allzeit zu loben,
„Der Sperling flieget in den Dohm,
„Der Falke schwebet oben.
„Ihr lieben Bürger lobelich
„Nun merket mich auch allzugleich, -
„Was ich euch hab gesungen^
„Welcher Vogel welcher bauet hoch,
„Behält wohl seine Jungen.
„Das ich nun sage und ich warn,
„Magdeburg du bist ein wilder Am,
„Dein Flügel sind unverhauen»
„Du fleugst den Wald wohl auf und ab*
„Des mag man 9^ch y/{^\d $^hsi^e^.^'*
733
I>ie Bürger schrien alle ^leht:
9, Magdeburg i^t I^ein Haase nicht,
9, Es ist ein kühner Lowe,
„Den Winden zerbricht er ihre Pufs,
„Das reden wir mit Vertrauen."
Die Pfaffen hafttem nicht wohl bedacht,
Hau ihren Herren in Schaden gebracht,
Und kränken ihre Feste,
Wo sie vorher sind Herren gewest,
Nun sind sie worden Gäste.
Sie lauffen weg', das war nicht gut,
Das macht ihr grofser üebermuth, •
Den nach der alten Weise,
Wenn unser Esel Hafer frifst.
So tans er auf dem Eise.
Der Bischoff kaih von Hildesheim,
Bracht mft die Stiftsgenossen' sein,
Die von ihm hatten Lehen, *
Nacb Magdeburg wohl in das Land,
Und wollten Sold verdienen.
Auf einem Dienstag das geschah,
Magdeburgs Panier man schwiiben sah,
Wohl a^ dem weiten Felde,
i)a war manch Stolzer Kriegesmann
Bey den frischkühnen Helden.
Magdeburg bist du uns wohlbekannt
Du trägst eine Krone über das Land,
Dein Lob, das will ich preisen,
Deme Treue, die ist offenbar,
, Mit Gesang will ichs beweisen.
V.
734
'Arndt Jordan der Burgermeiat^r ^ge^ian^t«
Im Feld ist er gar wobl bekanqtt .
Er ist also verwegen,
Kr will ^elbsl ai> der Spitze Sjßin,
Und warten da ^r Schläge.
Die Fürsten zogen schnell daraiji
Im Krie^ ^polten nicht beatahn,
Wohl in der rechten Stunde, .
> Der Bürger Banner schwebet, d^» .
Der Fürsten ihr war verschwunden«.
s
Ein Fürste f^^ den andern tratt:
„Ach lieber Oht^ nun gebet Eath,
„Warn wir bey unsern. Freunden,
„Dieser See ist uns gar zu tief,
„Wir können ihn nich^ gründen^^
Bringen wir dfks. ßchif auf .den Str9^,
Ich furcht es möc|it zu Grunde gehii.
Wir müssen ein Pfand hier las«sen^
Schnell Ba^U yvhcfi hier der beste sj^in,
Wir reiten unsre Strafsen.-
Der ^ischoff vcia liildesheim sprach:
„Kam ich ^vi^dfir^in meine Stadt,
„Wollt mich des freuen mehren.
„Dieser Me<5hte wir easen n^bt,
„Die Gräten stechen sehre."
735
Halt dich*Magdebnrg.
(Flisgendet Bl«tt Wunderhorn II , io3-)
O Magdeburg halt dich feste.
Du wohlgebautes Haus, .
Es kommen viel fremde Gäste,
Die wollen dich treiben aus.
Die Gäste die da liommen,
Die kennt man weit und breit,
Christum thun sie verfolgen,
Ist allen Christen Leid.
Die Münche und die Pfaffen
Samt alle Nonnenknecht,
Hilf Christ, *da8 wir solch Affen
Empfangen niögen recht.
Gott wird sie wollen dämpfen,
Ihr Lügen richten dann,
So wolten wir auch kämpfen,
So lang wirs Leben han.
„So. will ich nicht verzagen,
„Ich armes Mägdelein,
„Christum will ieh es klagen,
„Der wird n\ein Schutzherr sein.
„Magdeburg bin ich genennet,
„Ganz frei und wohl bekannt,
„Ich trau auf Christ vom Himmel,
„Mir hilft seine gewaltige Hand.
/,
736
„Die Mittel \vill ich brauchen,
„Die mich mein Brä'utgam lehrt,
„Vor diesem . besQhomeu Haufen,
„Bin ich noch unversehrt.
In Magdeburg der Reinen,
Ist manches Christen Seel,
Sie ruft zu Gott im Himmel,
Klagt ihm ihr üngefell.
In Magdeburg wird gelehret,
Gotteswort rein lauter und klar.
Gelobet wird Gott der Herre
Mit Psalmen immerdar.
«
In Magdeburg der Guten,
Ist manch Jungfräulcin stolz,
Sie bethen von gauzem. Gemütlie,. ,
Und sind keinem Spanier hold.
In Magdeburg de.r Festen,
Ist manch Jungfräulcin fein,
Sie bitten für die Christen,
Den Spaniern sind sie feind.
In Magdeburg der Freiem,
Ist mannig Kindlein ssartV
Es ruft zu Gott dem Herren,
Dafs er die Stadt bewahrt.
In Magdel)urg der Werthen.
Da sind der Kriegslbut viel^
Zu Fufs und auch zu Pferden,
Treiben sie Ritterspiel.
• I • «
J
737
V
In Magdeburg ohne Sorgen,
Da sitzen drey Ju]igfräule|f)f i
Sie winden alle Morgen ,
Von Palm drey Kranselein.
Das eine Gott dem Vatear, .
Das ander Gott dem.SpImey
Das dritt dem Heiligen Geiste»..,. ,
Grott wolt ihn Beistand tbnjs.,. ,.
Zu Magdebarg amf dem Thore,
Da sitzen drei Jungfiräuleiny
Die machen alle Morgen
Drey Hautenhränzelein,.
' :.
» • ♦ I
• .!
i l."
Das eine Herzog Hansen
Dem Fürsten hpjciigebohren, < . ^ ^ -
Graf Albrecht von Mannsfejyi
Das andre ist erkorn.
Das drltt das ist li^ersproche1^
Dem Held noch unbehannt,
Der Jafst nichtig «gerochen,
Wagt darauf sein Leut und iia94-
Dem Kaiser woiUen^wir geben
Jetzt und zu aller Frist,
Was ihm gebühret eben,
Und nicht, was Qottes isti
Zu Magdeburg auf. der Mauren, .
Da- liegen der Buchsen viel,
Sie klagen alle Morgen
Ueber f^schar Christen Spiel.
Woftvvt liattor. Vo]ktU«d«r. äij
Zu Magdeburg auf a^ BtttttReii?*"
Da liegen zwey HUHäli^?iJi^liiyi<"'
Dafür sich müssen bflcWti/^ ' '
All die da wollcn'1ll^'^h^'^• ' ' '
Zu Magdeburg auf-tI«Aft^M»Hkt^,**"" '
Da liegen zwey FAft*««fit-'Wteai?' '
Und wer' davort^Äöli^tHhWh;^* • *
Der mufs ein De«i^fi*i:^^''94^]t:' *
Zu Magdeburger &eM'kM%t^'"' '
Da steht ein eisei^e^'^^üft!'^ ' ' '
AVollen ihn die Pfaffl^ li^eäp'
Manch Spanier mufs dhkW/'" '*'
Zu Magdeburg auf di^ifti'fii^HH^tiü»"^
Da liegt ein Guld«?Ä'i«rfiHiM/itr- " *'"'
Könnt das ein H^t^^^WiHlfi^^ni'^''''"^^
War manche Kappe werW/*"*'
^ I « > t
Ilierbey steht aWf»l»ft?<FMefce»'* * ' '
Ein grofser, eisern? liriAifl^"
Derselb nimmt Adbl 'd^i^ »KMe^**^
Und sieht l*i«r>*i^«Äfe#^*rf. " '^ " " =
Zu Magdeburg *«r^«eAi 'Wi^t^fc;' ^
Da sind der LandshneWit ^m)^^ * "
Die mischen frische KafiÄrf;^*»"' •
Die Seestadt sehn au d«il^<^^itff.
it
Dies Liedlein J^^'gesu^k^"'' ;'
Ein Landshnecht frifdii^d'^li^yT'^'
Zur Stund da vil Kron^^MngMlr, '<
Dafs Gott stet» bey. unai'Wj^l*^ ^"
*.«»r *> . /
.^ ♦
739
Es ist so wohl gesungen,
Mit frischen freien Muth,
Vor drey so edlen Fürsten,
Gott behalt siejln seiner Huth^
Glückwunsch für PrifCji Eugen,
(Flifl9«Bd«t Blatt toa iT95.) ' '
Uretröst , O Haus von Oesterreicb !
' '■ ' .
Dein Hercules sich rieht
Zu ziehen in das Römisch Reich
Nach seiner Macht und Pflicht,.,
Gantz ritterlich zu kämpfen, j ^ ,
Der Feinde Wuth z\i, didupf^n,
Die uns des Friedens: Ruh zerstört,
Zuschlagen mit dem Schwei^dt.
Gantz freudig ^icb schon jederman
Begiebet in das Feld,
Und wüschet dafs bald komme an
Eugenius der Held, i >
Defs ungemeine Thaten
Schon offt bewundert hatten, ''- '
Sowohl die treue Kajsers - Freund, •
Als auch desselben Feind.
Viel Glück demnach zu deiner Reifs,
Du theure Heldencron!
Es grüne stets dein Ruhm und Prcifs,
Zu unsterblichen Lohn:
47
>i
740
Gotl segne dein Beginnen,
Da du nun ziehst von hinnen, , , ,
*■ ' ■ .
Und schütze dich vor allem Leid,
Du einzige Teutschlands - Freud. .
Mit Glück der Himmel dich lieg{«it.
Zu Haus und auch zu Feld,
Und helff dir siegen in dem Streit,
Du unerschrockener Held!
Der Herr derer Heerschaaren,
Der wollte dich böwahren, . .
Sowohl zu WassiiV' als zn TJftnd,
Mit seiner starken Hand. .
Viel tausend Glück wünscht Jung und A.lt,
Heut, erofser Iteld! dir an^
Uiid schreyt, dafs Berg und Tfiäl erschallt^ .
Was jeder schreyen kann, '*'' -^
Dafs Gott der Herr well geBen,
Eugeni langes Leben,
Zu Trost des Deutschen Vatiärland,
Und dessen Feind zu Schänd!^ -
Du Mars der Teutschen!
Reise denn begl^jckt zu deinem' Heer,
Das Römisch Reich r > 1 ;^.>
Das stehet scho^n im Harnisch ähdb öcwehi^;
Mit Wünschen und Verlangen,'» . '
Dich baldigst zu empfangen, .
Als einen Schatz der Helden all^, •
Eugenium zumahl.
Wolhan, der Adler schwingt sich schpn,
Des Teutschen Jupiters,
Und zünd die Donner -Keulen an.
Des Kayserlichen Heers,
741
Die Hahnen zu vertagen,
Wo nicht gar zu erschlagen,
So sich auf fremde AYeyrl gemacht,
3fit ungerechter Macht.
Zurück ^ zurück auf deinen Mist
Du frecher Halmen - Schwärm I
Zurück wo du herkommen bist.
Sonst wird dir werben warm:
Wann er dir \vird zuhitzen,
Mit Donner- Schl^ und Blitzen, .
Zurück, und krähe nicht zu sehr.
Der. Adler leidts nicht mehr.
0*
Die Prager Schlacht.
Als die Preufsen marschirten vor Prag,
Vor Frag, die sc^höne 3iadt,
Sie haben ein Laig«r geseh)agei|,
Mit Pulver und'naJt Jil«y ward's betragen«
Kanonen wui^n d^ijt'auf geführt,
Schwerin hat sie da.kpmniandijrt«. i . .
• .• •' i '??. •.':..* , . } , t . * •,
1 ' • •../•/ ' ' .( ■ . ..»I '■ r .
Darauf rückte Prii^s Heinrich heran,
, r.ry ,,
Wohl mit achtzigtausend Mann v .
..Meine cap^e Armee wollt ich drum eeben,
„Wenn mein Schweriarnoeh war api Lebißn,
0, ist das nicht eine grofse iVoth,
Schwerin ist geschossen todtl
742
Drauf schickten sie einen Trompeter hinein,
Ob-«ie Prag wollten geben ein?
Oder, ob sie^s sollten einschiefsen?
Die Bürger liefsen sich*8 nicht verdriefsen,
Sie wollten die Stadt nicht geben ein.
Es sollte und müCste geschossen sein.
Wer hat dies Liedlein den erdacht?
Es habens drey Husaren gemacht
Unter Sejdlits sind sie gewesen,
Sind auch bey Frag selbst mit' gewesen:
Victoria, Victoria, Victoria.
Honig von Freufscn.ist schon da!
' I
Gespräch zweyer hennebergücher^ Bauern über die
Franxjosen, während des JtafeiUhalts der Fran-
zosen in Heäse/^IDbß. \
>\ *
(Avt R«iBw«ldt ]i«BB«bcrgi8eli«ni 14iotikOB Berlin. Nicolai t7^)
; 1. .
' . » I
Bas Neues Napperi Hillebrand'
Hatt itih dMin nifs TCtnöhihi«? ' * '
Es heifst ju es w^icti id ottS' Lttlli),*
Noch mie Frantfo^e homini^l *
Ich woifs n^t bas die Läng soll wer
Bann su uns au nqchmie w.oi^n s<;her
Bedenkts doch bey üch* selber'
Es senn der Bliithonn gar se'^yil
Sü fresse' ons mit Staun^pf und Stiel'
Di Osse, Küb und Kälber., , .
u
• • t«
» f 11'% , jt %tf-\
. ' : * i
t«*! '
743
„Ja Napper *Hatiift, dar i»\t»l"Vvar '
JWe w^m »dha brav g^MibiAre ' '
Das Brud wörd klci das Mütter i^ftr
Un giet vil arme Bure :
Geduldt üch aber b?s in Merz
Gctt Aclüig 4c>3a du 'Blvanäehnssi, '
Ba^ wem sü sich nodi ropfe.
Gleit ühs 0» igebi Fi^inz F«tdeiiand>
Net büf *) «erdek He .Haomberlaaad >
H^ iverid se tüektig klopfe.^'« •
£y ja das gletb ich Alles Wohl ' *
Bas w^i^» ons eberh^lfe? ' •
£s is e gar verstbätter Kejil :
Hübl mösse itioi mit Wölfe.
Me bätt sü net solt überii Rbin
So frey lafs igeb. tßxm Ridb eaiea^ *
Bas gelts, es siünn «ont **') besser,
Säht mei^ ddob^ ich buns. a^vievst^b
Ber sü bat lierfs evüber geb
Die mitte BuHiongf^^saer? i
„I, >vef»t Ab ddis iiocb fi^'<emäl? '
Dat bat mieb werlich Woiiger> '
Der Kayscr un sin Eli^eniiMil' >
Die Könige von Onger
Der Sachs un au Künb Ludewig
Der Schwede uiad das w^l'Geisü'gltV
•) Hinterwärts» . ' ' *' '
•*) JetsOf jatzand. ,
\ I
744
Ma hetfsl se Muscliktewitter
Die liatte> »diu lang usgedacht»
8ü wöUn den KIUiIl vob Preofse schlacfat
Si Graaaedier un Rütter/'
5.
„Bie das, Frets hüit se urur se büfs
Krigt Sacbse erst bein Uhre
Bey Prag gab he gar .harte Stüfs
Brunn hat die -Sohlacht verluhre.
Da saht die Kaysem • toller' Gremm
Franx Steife guck, das Deng geht sclömm
Der Prenis is net zu zw enge ^
Ma möfse KUiii Franzose schech •
Das he ons helft ihit sinn*n Geschlepp
Wa9 sprechst du xu den Denge?^
>u
6.
Das geht au oh, bey meiner Treu
Säht Steffe so in Schlommer
He fregt net ob» au recht nvBgt sey
Das ^ar si klenster Kommer.
Da kam der Fransos Haufewis
Vcrhongert voller Greind un Lüs
Zum Bich erein mit Senge
Das Preufs, Uannover un die Hess
Die wonn mei.mppekihl uffress
Un fing schu e.a« schlohnge.
7.
ISn hamifie- M das. Laumpepack
Die schebichte Fransose
Wenn sü 'ons doch vom Haals äwack,
Un Brühl hatt sü inn Hose.
745
leb wöll minn alle Guhl dröm gab *)
Bann icfas noch eimahl soll erlah **)
UsLÜ sü recht wem gedrasseJt
Es bie den herbst bey Wissen fels
Da hrigte sü des alle Gelds
Us Stöcke zugeprasselt«
• 8.
Sü dachte : bas soll das noch wer
Der Preufs schüfst ju gar graulich
Das senn mi Seel kei Pomm de Ter
Un resse us ***) abscheulich
Arrette w u rief Peine. Subis
O mong diö das* Bücke rrPr üs f)
Und sphreite Bote un Wasser.
Sie worfe Fleint un Schnappsack wäcK
Die Schuh veriuhre 0u inn Dreck
Nu ging da^ Sprenge basser*
Ach, bann när ei Mensch hätt soll seh
Ich mögt mich gleich verkri^umpel +t)
Die Drecksekusions- Armee ^
Das villerley Gestäumpel. ' ' •* •
Da lief ei Mäitn den annem öm,
Un schreite als mit luttef' StÖmm :
Pardu, ach üh HcrrR Pretifsc! ^ '
„Nis da ! so mus ma üch verdtie
£u hätt ju könnt dabei geblili;
Ber hats üch denn .geheifse.
♦) Geben. ^ • i
••) Erleben.
•*•) Riesen aus.
f) Boofre Preafs.
tt) Vor LaohcB bersten.
x
746
•■■-.ll .
10.
O Prinz Subis un H^lperhus *)
Eu hatt üch schlecht gehalieh
Es saht öm üch recht laump ig us
Bas wärds eurn herrn sefalle:
Eu soUtt ju Alles rujenir,
Un*. Freub si LSnn6r parteschirr
Eu könnt üch när gemelde
Der Preiifs nimmt e grufs Schwin^J^las
Un rappelt sprengt eu bie e hals
Boto Blit^, bas seyd üh Heide.
I (• . akaa^M
EinNewes Lied f^qn dfir MimcJ^sckjsnlSacht-Rahfn
Flucht - Flug .aii/f. dem löblichen I^ti/agthäni
fVhrtemberg y und insonder/^t imfs dem khönm
^ Kloster zu hlauwheyren.
y 9 ' * •
'■''.' ' ' ' ' ' ■
Würtemberg du Edles Land»
Du Gart des Herren schi&ie !
Gotts Wortr in ,^r, ist wol J^^hiemidt»
Laut thu^.dai^ii^ ,0r<(b<Kn«ii, . - . /
Die Kirchen dein
Seyn Rhein iind f^^n,
Nach Ghristlipb^ Art^s, .. i
Da wohnet Gott» t ' n . '
Ohn allen Spp.tt
♦ Vnd sieht von seiner Wahrte.
*) Hilbnrghaasen,
747
■
Gott sieht von seiner Hut auff dich,
Und bat,.9^in WoJigesfaUen,
Wan bei dir seyn Wort heyliglich
Thut allei(ii|balb erschaUfMa^ • • r
Die fdöster gut,, , »,../,...
Het er in Hut,
Sie sein Pfiansgartlein Meine,
Darinn dein Kind , ,. •'
Aufflogen sind,
Gotts Wort »tt lernen refi^e*
■» 1 1 • Ä W* > I ! ' p
Daraufs dein Fürst so lobesam,
Versorgt (^^s ganue l^ande
Dafs mögen O.ot^ei W,9|!:t9 «^i* Wohn,
Habe näcli^^^ b^i der G[an4e,; .
Ja ander Herren
Vor dir begehren, t
Aufs deim Pflanzgärtlein reicbe, «
Gesogene Baum, ,,»,,.;.... ,
So Gott.angnem,
Seyn Kirch bawon ohn schewe..
Pifs verdrofs nun der Höllen Hund,
Sampt sein ]\j;wa9h ui^d^J^faffcrn :
Drumb' machten sie ein. starken Bund,
Daf|, ibiifn^.spllt vei:$chaflr^i^:
Das Weltlj^fji, Scl?wer.(Jt. , . ., ,. ■ -,
Dafs sin unbeschwert, , • -
Möchten d'Klöster einnemmen,
Und treiben ^ur3,
Den Whirt defs Haufs, ,,
Und das gantz Land beschegien.
f*!
• «
718 ,
o»
GoU hat auch wegen -deiner Stind,
O Wüt»tcnberger Hause!
Verhängt, dafs solche deine Feind
Zu dir kamen mit Grause,
und namen dir . ,
In all Refier
All Klöster ab nur schlechte.
Mit List manchfalt,
Und Kriegs - Gewalt,
' Ohn Vrtheyl und ohii Hechte.
Da werden die Pflanzgartlein dein,
Verwiist von groben Sa wen,
Das ganze Land sah traurig drein,
That sich vor dem Ding schewön'
Die Ju^ent zart,
Vcrtriben ward, * '
Die Studien vergingen, ' ''* ' '''
«I ••»■
'oi^*
»".
Abgötterei
Ward triben frei,
Grofs Noht und Layd ansengen.
Die Vnterthanen ihrem Herren '. ' *^
Werden bald abgewendet,
Pfaifen und Münch thaten sich'meliren« '
Viel Kirchen wurden gschändi^t.
Das Weltlich Schwerdt, ' ^^''*' ' '
Wie sie begehrt, " '^^
That sie in Vnrecht schützen,' '
Mit Trug und List, ^ '^ '"'''
Sie zu der trist, " '
"! »•• • . j.'. y: , ,.*^
Thaten }hr Sach' auifmutzen.
749
8.
Das Qut, so man solt* Wenden thun,
Gotts Won zutlahrani.eben:
Dafs wandten .tte/ansigbfalemnieii nun, -
Und ssu Gottkisem i^ben^
Di^ Fürsten Gütf • - : i *
Verlohren den Mtith
Sie kündten nimmer helfen^ i •
Das Lajni^warisag, : i' .i'«'»
Bei Nacht und Tag, h» .
That nur schrejen und geUSia.
• i '
Das Gschrey bort unser Gott und Herr,
Durch (^Hstum seinen Sohne,
Ein Heyland hat er gescfaicltt her,
Ein König igrofs mit "Wofanev
Der ist Sieghaift . . . <
Durch Gottes Krafft. '.
Der kann die PfafTen schreiilceik,
Er hat mit Jfächt
Gstürtzt jhren Pracht,
Er kann jbrcn Raht auffdecken^
lo: " '
Wenn dieser 'König sich nur regt, .
Und dock Äst weit voart 'dannen,
Die Forest der Pfaffen ^Uerczen schlegt
Sie bleiben nicht bei Banden,
Eh man sie jagt,
Und sie anklagt^
Fliehen sie vor mit Schmersen.
Dann* sie anklagt, *
Und hinaufs jagt,
Ihr höfs. Gewissen im Hertzen.
11,1
750
Sie geben zu effliciaiiett.woly«^ n / ' ••
Was 9ie iiir..eiiil«efar ludwife» • ^ n .
Weil sie darbey JialDeiK sumal'. > •
Wie ein yerfluchtet Faden, * •
Was nutzt ein Hirt, tr» . .
Fauhl und verjierty •• i in i. tiumu.
Der d'SchafF dem Wolff thmt hffis«^> '
Und fleucht davon? ' , \ \ ..\)
Sobald er l(am?- > i> • • .•>'')>'
Er nutzt so yiel als PfafFen.
Wann sie doob mir ffav'gringtf^Eibr/ <<" '^
Tbeten ein' Wenig ibetraohte»* ^'i*
Und hielten auiTtiBtfdlicbheit'niehri'' ' '
Tbeten defs Rechten achten i^>. •
Und flehen all, . ! i
In solchem Fallyi'i.i) H'ii •'» 'nt nu
Dafs sie nicht erst Dieb wurd^
Und lassen so, >...('•, •
Hindersich dttp.' ..,"'{. a* < i :i >\ > >s" <
Ein Schandmahl ihrem Orden.
Das -sieht man. aiiiBlaHf^eyren w^t« ■ • •
Im selben. HJlouex! Ake, « '.
Welchs auch mat^tflilcber SJEwOn-^oI, •
Die sich han vbel ghalten,
Sie ifvollten bald,
Trutzen mit föwtk». 1 <' .
Dafs g^tz Fürstliche Ampt:
Aber, zu Frist,
Vergangen ist^i t , ;» v » ^
Ihr 'Zorn so unversampt.
751
l>ann da sie hörten newe Mehr,
Das Schwedisch Volk soft kommen
TJnd reformiren' ohii beschvrer^
All Klöster, so eingnommen,
Solch Volk auch weit,
üiToch von ihn leit;
Noch wolten sie'niclit trawen^
'Weit von der Gfabr,
Biegt keim kein Haar,
Zur Flucht si^' schawenV'
15. •
Niemandt hat 'sie gefrieiisn aurii,* '
Niemandt that^'jhnen'ISchäden,
Es traumfit ^thn nur von einem "Straufs,
Kein Noht ihat Üe beladen."
Doch sie geschwind.
Gleich wie der Wind
, Sich machÄii''iuß"deii ÄtrÄ.en,''" "
Da sieht man wie
Die Marter sie ' * '
ümb Christi' Willen hassei."*
16.,^^'
Den 16. Honteög"gsc*lit^irid, "
Thaten sie die Letz trlncken^ '
Vpll und toll ilät das' MÜncl^'en '6slmi^ *
V Die Becher tlieten sincKen.
Sie rüsten sich
Subtil heimlich, ' '
Wol EU der PlÄdii^ gar eben,' "
In der Mittemacht
•Die Flucht anfacht,
Sie thun ein weiter ^geben.*
« «
r' ; . I • <
I
742
17.
Viel Nacht- Ejlcn und Harpien
Thaten sie naufs beleiteu,
Die Vögel seyn jhn angenehm,
Mit jhn thaten reiten
Doch das nicht leer
Dafs^München Heer,
Ausfzoge, thatens rauben,
Dafs Kloster aufs
^ Ohn allen Graufs,
/ Und als sauber auffklauben.
0 18.
Alles was man fortbringen kondt,
Thaten sie gar mit nemnven,
Gold, Gelt, und alles zu deir Stui|d
Raubtens obn alles schemmen,,
Die Stall sein blofs
Manglen der Rofs,
Die Kelch sein auch entwichen,
Sie sein mit Schand
Gantz aufs dem Land,
Zur hind'm Thür aufsgwichen.
19.
Wenn einer gnug zu stehlen hat,
An Gelt und andern Sachen,
Vnd doch ohne Schew und Schad
Thut sich an Kirchen machen,
Stilt die Kelch gut, /
Mit frechem Muth,
Der ist ein Dieb gebohren;
Sieh wer da seyn,
Diese Münch fein,
Kelch -Dieb weif auf serkohren.
SO*
763
20.
Oafs du doch jhr yerstoblen Herts,
Möchtest besser ersehen,
So höre doch ohn allen Schertz,
Was noch mehr ist geschehen.
Ein altes Glas,
Im Kloster was,
Wol etlieh hundert Jahre :
Defs theuren Fufs,
Von Silber grofs
Raubten sie w«g führwahre.
21.
O, liebes Wörtenb erger Land!
Difs Yolck lern wohl erkennen.
Da sie diefs Haufs auff geben hand.
Und tbaten dar von rennen,
Da thut gar bald
Billicher Gstalt,
Ins Forsten thewem Nam^d,
Der Ober -Vogt
Durch Gnad von Gott,
Difs Klösterlen einnemmen.
32.
Er ffihrt hinein Ehrliche Leut^
Vnd liefs bald inventiren:
Da bsah man alles nach und weit.
Was war der Münch hausieren
Da bald erschein • -
Der losen Schwein
Gottlos , und böfs beginnen.
Da alles war
Verderbet gar,
über all unser sinnen.
W OKrr 8 hUtor. Volkslieder. ^g
7&«
Die alten gemalte Fenster aehön,
Waren gantz eingeschlagen
All Tisch uj^d Bank , Stül (jrofs und lilein^
Lagen auf einem Schrägen ;
Bethladen gut,*
Münchisches Blut,
Hat aufs einander griflsen.
Sic brochen ein '
Den Brun von Stein,
Und haben afe befichissen.
24.
Viel Bäum haben sie ghauwen ab,
So lieblieh Früchten gaben,
Sie hatten jhre Frewd darab,
Und thut ihr Herts erlaben,
Wann sie nur viel
Schaden in Eyl,
Kundten z\ilet2t Au£ägen;
Als umb und umb,
fn einer Summ,
That ob «inander ligen.
26.'
INichts fand man als noch etüch Ktim
Und Wein im lÜoater UelWvh
Hettens können mit glimp^ auslehreo.
In jbr Müncbs Kutten selber.
Der Wein war aufs,
In die Bappaus,
Doch jeder Yior der Fhichte,
Von Alt und Jung,
Doppelt Ladung
Zu sich nam , vnds Loch suchte.
7^6
!«•
£■ ist aiebt gar ait ipve^hen att(l^
Was diese Miiiuih vnbtoiineB,
In dem Kloater gmacht für ein Graufs
Ebe sie darvon gefprungi^
Ihr Geist diftmal,
Sich in dem Fahl,
Hat unfehlbar angeben^
Dafs er nicht ist
Vom Herrn Christ
Sonder voni Teuffel eben. .
17-
Niemandt bette fiir sich erkendt.
Das Münch da gwes^n 'v^aren.
Joder hett nur Crabaten genendt«
Die gmacht solch grofs beschweren^
Aber difs Gsind,
Sich also findt,
Dass man sie mufs ansehen,
Für böses Kraut
Den Mönchen haut
Darff sich .als vnderstehen.
Du sieht man jhr Demühtigkeit,
Ihr Andacht und )hr beten,
Ihren Glauben vnd jhr Redlichkeit,
Wol hin an diesen Stetten.
Da sie su lang
Von ihren Anfang
Die Klöster einbeftessen,
O liebes Land
Du wirst 2u band
Der Mimdh nicht mehr vergessen.
48 *
756
39.
Es freuet sich das Fursfelicb Haufs,
Dafs die Vögel hinflogen:
Gott der Herr -säubert das Land aufs,
Von dem Volk so verlogen.
Das Ayd und Trew,
dhn allen Schew,
Thut niemand redlich halten,
Sondern mit List
Begehrt zur Frist,
Aller Welt Gut verwalten.
30.
Die Nacht-' Eylen jhn das Gelait
• ' Haben zu Land aufsgeben ;
Dann solch Schalchen zur Flucht bereit
Solch Gesellschail^ gebührt eben.
Da aber fein, ^
Bei Sonnen Schein
Der Ober - Vogt ist kommen,
Zeucht vor jhr her
Ein Storck von ferr
Und hat sein Nest eingnommen.
51.
Da war lustig jedermann,
Dafs es nun darzu kommen;
Zu Gott ein Dancksagung giengen,
Dafs- er die Gast hingnommen,
O Gott behüt ^
Dicfs Land in Gilt,
Vor dem losen Gesinde,
Dafs diese Rott,
Mit solchem Spott,
Kein Statt mehr drinnen finde.
757
32.
O Frommer König Lobesam,
Aufs Schweden Hocbgebofaren !
Dir danken Wir mit Frewd md Wohn«
Durch dich sich hat verlohren.
Der Pfaffen Schar,
Aufs dem Land gar,
Wenn dich nicht Gott giBtändet,
So weren sie.
Noch alle hie,
Vnd vnser Noth nicht gewendet.
33.
Drumb dir O Königfa Wunniglich !
Sey difs zu Danch gesungen;
Gptt bhtite dich Börmhertsiglich,
In dem Lob thewr errungen.
Dafs du durch Gott,
Vns aufs der Noht
Ynd das Teutschland gerissen.
Ihr Christen Frumb,
Seidt vmb ynd umb.
Für jhn sbetten geflisseub
7&S
Post Boi, So von Mrer hikügl. Maysi. in Sdm^
den ist anfigeiandi worden, dem Mtmnew Jo-
hann von Tyili nachzufragen y Wohin er mt
seiner grasen Armee, so er in Meissen vor
Leipzig hai bei^sich gehabt, so eylends sich va^
krochen habe*
1. .
Ich bin ein Pott Bot autgesandt
Vom König in Schweden in alle L«nd>
Dem Monsieur T^lli nach su fragn
Der sich aufs Meissen hat lassen jagn:
£j lieber sagt wo find ich doch
Den verlohmen Graf Tylli noeh?
Ihr kühn Soldaten Knecht iind Herr
Aufs Marck Brandbui^, Meissen vn m^r,
Die jhr da man Allarm hat gblasen
Gehoben seyt als wie die Hasen:
Ey lieber sagt wo fihdt ich doch
Den verlornen Graf Tylli noch?
Du arme Burgerschafft zu Hall
Sag mir dafs ich mög wissen bald,
Ob man unter dein putsel Gsind
Den armen Tylli auch nicht find?
£y lieber sagt wo find ich doch
Den verlohmen Graf Tylli noch?
769
4.
Sagt mir ihr arme BaWer^leut
l>ie jhr von Haus vertrieben seyt
Und jetzt in Berg tthd Wald müst lehn
Hat er sich vntcr euch begebn?
Ey lieber sagt yvo find ich doch
Den veriohrnen Graf TylH noch?
5.
Altringe vnd Götz, iieiii Freund gar gut,
Die gewifs sein Unglück schmirtzcn thut.
Die ir gwest syt sein Trost allein,
Sagt wo mag er hingflohen seyn?
Ey lieber sagt wo find ich doch
Den verlohmen Graf Tylli hoch?
6.
Ihr Mönche und Jesuiten
Sagt wo er ist hin geritten,
Ist er nicht kommen euch -zu klagen
Wie er so elend sey geschlagen?
Ey lieb^i^ sagt wo find ich doch
Den verlohmen Graf Tylli noch?
7.
Du Tylli , der Papisten Gotf;
So ihm grahteii zu diesem Spott
Vnd geraeyht dein Bruder Altringr soll
Dir helffn Land vnd Leut bestreitn wol:
Ey lieber sagt wo find ich doch
Den verlohmen Graf Tylli noch?
,760
8.
Ihr Kauffleut so in Spanien Zieht
Verlangt den gescheiden' Tylli nicht
Zu sehn den arm verlohrnen Sohn
Der in Meissen ist geloffn davon.
Ey lieber sagt wo find ich doch
Den verlohrnen Graf Tylli noch?
9.
Ihr Boten so geht über Land
Ist euch nicht auf der Strafs bekannt,
Ein alter Gsell im gstutztem Bart
Der also gieng jetzt übel hart,
Ey lieber sagt yvo find ich doch
Den verlohrnen Graf Tjlli noch?
10.
Ihr Nonnen in Klöstern mih bericht
Habt ihr ihn arrestiret nicht,
«
Die weil er euch ist. schuldig 'viel
Und hat zum Zahlen keinen Will?
Ey lieber sagt wo ^nd ich doch
Den verlohrnen Graf Tylli noch?
11.
Seht wol ihr Jacobs Brüder frumb
So im Land hin viid her sieht umb,
Ob nicht im ewrem Pilgram Gwand.
Ein Graf Tylli steck vnbekannt.
Ey lieber sagt wo find ich doch
p^fi yeriphnieii Gfnf Tylli nt^Pb^
761
«,
O Camerat O Pappenheiin
TVeil Tylli Gonfect genommen ein,
^nd 'jetzt vielleicht bey euch vmbhinkt
So »chreyt einmal: der T!jlli trinckt:
£y lieber sagt wo find ich doch
Den verlohmen Grafen Tylli noch?
13.
Ihr Herren übers arm Spital
Und Todtengräber allzumal
Ist bey euch nicht ein armer DropfF
- Dem sehr zerschlagan ist der Kopf?
Ey lieber sagt wo findt ich doch
Den verlohmen Grafen' Tylli noch?
- 14.
Möcht gleich wol doch noch gerne wissn
Wo er sich eylnds hat hin verschliessn
Daß man ihn nicht erfragen kann,^
Ich weifs er Iiompt noch auff die Ban.
Ey lieber sagt wo dnd ich doch
Den verlohmen Grafen Tylli noch?
15.
Ich bin schier müd mag nit mehr fragn,
AufF Ihn will ich ein Trink Geld schlägn^
Wer mir zeigt den verlohmen Mann
Mit dem theil ich das Botenlohn.
Ey lieber sagt wo find ic^ doch
Pen yerlp^men Gr^f Tjrlli i^Qch ?
762
AntWort.
D^r Tylli ist in Sachdeft Mctt
Sondern hat iich ins Sayrland glicht,
Da er den frische Sföfs bi^lcam
Dafs man s^in Seel vom Leibe nam ;
Zu Ingolstat findt inan ihn neeh
Mufs Eiehen an A6m l^ddten Joch.
Anhang.
Vier
JLateinischer Lieder
auf
Begebenheiten in Deutschland.
-f'i
In memoriam loannis Nepomucenu
Saevus, piger imperator,
Malorum clams patrator
PoUicetur pessima
Ni quae dixit, sacramento
Tu propales in momento
Uxoris peccamina.
Arcanum custodivisti
Ob quod laetus subivisti
Tormentorum genera.
. Aquis tandem sufTocatus
EfTectus quod sis beatus
Frodiderunt sidera.
Tumulatus nunc quiescis
Et in dies illucescis
Fraeclaris miraculis.
Es certae famae Fatronus
Nos a malae famae pronus
Defendas periculis.
2.
Suscipe quas dedimus, lohannes Beate,
Tibi preces supplicea, noster Advocate
Fieri, dum vivirnus^ ne sinas infames
Et nostros post obitum coelis infer manes.
766
Credunt namqae itt| mal^
Per ho8 virus est letale
In Bohemos eflusum.
Per cuncta mundi climata
£t singula idiomata
Et turpiter confusum.
Studium famosissimum
Regnum cbristianissimum
Sic est infamatum.
Privilegia franguntur,
Teutonici expellimtur,
Fit Studium desolatum.
Vos scientia inflati
In superbiam elati
Non putastis habere
In Orbe nobis pares
Tam subtiles scbolares
Fraudati estis vere.
Sunt Signa magna satis
Haec vestrae fatuitatis
E^istis inconsulte.
Nam ausu temerario
Frivolo nefario
Damnabiliter stulte
Pro libro decrevistis
Praesumptus diffinistis
Ut popvitts laicalia
Sttb specie bic utraqne
In regno oircumqnaip&e
Ut Status clericalis
767
Debet commimicare*
Hoc feoiatU praeconUare
Patent ubi^e plane
Rami praeciai putridi
A stipite vivo viridi
Vo8 nam estis sane.
Canticum servi Henneht*
Henninge, gerve! si voles
Mercede prisca servies
Messern per hanc aestivam.
Novos tibi do calceos
Bene scis movere stivam.
Henningus inquit: ilfico
Servire noio villico,
Res spemo villicorum.
Maris petam fluctus, opum
Spe neriipe largiorum.
Vera mox ad hanc sententiam:
Miror tuam dementiam
Tu nauta navigabis?
Agrum ligone citius
Stiva^e praeparabis.
Henningus ipsi neutiquam
Parens, avenae copiam
Arcu statim mutabat^
Gurta^cpie vestes militum
De more comparabat.
768^
Arcu premente pendulo
Tergum, pharetram cingulo
Costis adhaeret *) ensem,
Et cursitans illac et Lac
Urbem petit Bremensein.
Bremam sed intrans inclitam
Compellat hisce navitam:
Mi navium magister,
Tuos fac inter remiges
ikd trahstra sim minister.
Respondit ille: Remigem
Temet libens conducerem,
Nisi rudern meorum
Te proderet vox rusticum
Et inscium laborum.
Novi, refert, per herculem,
Me propiorenl neminem
Quamvis ad actionem
Et aequo mentis robore
Et corporis draconem.
Sed navigans in aequore
Fugacis instar caprae
Obmutuit repente
Multum volutans pectorc
Mortis metu trementCv
*) Melius fortan: app«nd&t.
Sed
766
Sed fulciens ad marginem
Eructitat farraginem,
Ab ore brachialem
Hera, quem movebat exitum
Habere cemo talem.
Cucurrit ales, ilt notus
Trux, acris nunc furit flatus
Feröciuntque fluctus
Ait: Mihi stlvae magis
Fareret hisce ductus.
At me quis hinc ad nobile*
Modo reducet Saxones
Dystrum inter et Leinum
Quo surgit incliti Ducis
Ars celsa, Lauensteinum.
Ah! me quis nunc ex boc Salo
Brunsvigio reddet Solo?
Habebit, inde dignum
Satus avenae praemium
Dt unum fabis modium.
£n! hujus autor cantici
Eduxit Henningum niari
Ne lendibus periret,
Sed hoc ut elatos malo
Edoctus erudiret. —
Baringii Descriptio Salae principatus Calenber-
gici. — Lemgo 1744 II. 155. —
WoLFr» histor. Volkslieder. AQ
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V 1 «
IV.
©ic !Ra4>tiäaU.
( loi: )
^
fttd^tC/ fi^gog ttntec betn^ol^tre 1567 ftH^mU^^k meine
»€c&arf Kicktet so letpsig auffin tlTac^c
,»ein 3ud^ I bie n<w^ttsal geiMitt , bainnnen
,,tfU Judicia mt5 <5et:tc&ce mit Sc^e^ot«
»mt ^i:c «ttses^iffett ttPotbett, offetttlicb
„loetbMtmt, tt»^ &t<f 1^ ftc feil ge^t, aus'
»fjieptauXtt.
!Bev feiner Sleogietbe 5^flrd «od^el^angen^ t>en «eift fte
ie^ bem Cteinften ^nl<tffe mit fort Hxii fo fal||e id^ mtc^
AHcl^ l^iev s<tv ibolb mitten in bec em^^ftm Sliul^fbr?
fl^ung^ woö benn eigentlid^ btefedt>«dkamiteiBtul^^ bi«
no^dgAU genannt, für ein ^it<i|^ gewefe» («9?
I
@Ieid^ anfangd Befatin id^ vxiify , ba^ X'oge! bev
termel^irte unb fmrtgefelte .^cy^einreici) x% Vogels
£.eip$isi(%e6(5cfd}tc&tJbttc|> <iIfo t«>ar bad erfle^ n>aä
id^ ju Slat^e jog; in ber feflen^ofnatig, meine 9leugtev^
be fofort l&efTiebtget ^u fuiben^ 3(]&er id^ betrog mid^r
IPogel tpteber^ol^lt bie nel^mßd^en ^orte beö ^ey^cfM
rcid^ / ol^ne bie geringfie n&l^ere 2(uf fl^rung»
®n t>er]^amited ^ud^ ifi gemefniglfd^ ein feCtened
^ud^« ^d^ »ormntl^e bemna(^^ in ben besonnten ^Bo:^
® 5 3eid5^
^
^ 106 ^
jetc^ttiffen fold^ctr SSiid^et, meine tUi^ti^nU QCiaoi^ an^
antreffen : nnb fd^Iu^ fie nad^ , eine« nad^ bem anbmu
'Mtt mtbmxm VetQchmi^ (SctbftTinbttOBVOtfipl^
ber eine eigene ^i^fatatim t>pn ben SSid^em gefd^^en^
bie auf 93afel^ bei? S>bxiQtät Detirannt tvorben ; fetbfl
Bdiril^fl/ Ptt biefe %tbüt bcfiVOtßpl^l burd^ \>idc
3ufd|e eweftert l^at, (*) fieffen mid^ mM^vt wn fu§t.
@ie nnflfn ^Qe 4>on f^ner Ha^^ogoU ;. t>0ii feinem
^ud^^^^$ 156? iu lei|?^ don bem (Sd^m^d^tet bffmU
Itd^ t>erbrannt n^orben«.
Stadlern id^ l^tevanf ond^ tTTdOere Annales» nnb
anbete ©id^fifd^e ©eft^ic^tfd^teibei: , nid^t ol^ne geiöwr*
Inft^ dBen fo ttnn&|ßd^ nacl^gelefen ^atte: mn^tt ic^ auf
ben @eban{en getatl^en^ ba^ ba6, toca 4d^ f4> l&egierig
fep gn iDiffen^ am ^be oud^ ivol^I nid^tö »weiter ^ atd ein
elenbe^ ^o^quiU itgenb einer ^fihci»(apccfon , irg^nb einen
IRed^tiJl^anbel Betrefenb / getDefen ^t^ , m meU^em bec
Statin in iei)^)ig eine folc^e Sl^d^e jn nel^men fut gut 6e«
ftinbem ®epbjfl bie ^v(At bed l^^elttei(|> ''ba0 bie
Judicia nnb ©erid^te barinnen mit ©d^mel^noorten l^ort
angegriffen tt>orbett% fc^ienen nid^td ttid^ttgeceö , nid^td
ro^i , fid^ mel^r onf b^^ ^gemeine be^^ge , anzeigen gn
follen/
3d^ tt)ottte fonac^ efcen »ieber eine »on ben S<^gben
Befd^Iiefen, Don benen id^ fo oft nid^t rcid^er, äfcer muber
jurudPgef ommen : afö id^ mic^ auf einmal fcefann , wo i($
igt fe9« ^ZBarum fud^e id^ in ^ud^ern nad^ vxivca iBnd^e^
^ad $ro| bem ®^arfri((>ter )oon iv:!^%\% , l^iev nooi^I noc^
fettjl
O Amocnit. ütcr. T. VIIL&JX.
/■
fet&ft t>etlgant>ea t^? S<§ »^0 t«d^tt(^ fu(i^;.ntd^t btoi»
äf^iad^tici^ten Don bcm iBud^^
Utib fo faub id^ gar ^<ifi> , ftoa« id^ fud^te» ^^^^^
ttid^t t>5üi9 fo, tt>ic ic^ eS fud^te, afcer bod^ aud^ tti(^t ^iet
fi^lec^tcr* S^ fanb eö ndjtnßd^ nid^t S^^ wie ed Dciv
brannt tDorbcn ; tiid^t gebrudPt : \^v^^xi xi) fanb unter
unfern S!}fanufcrq)ten 5(6fd^rtfiten bafton, unb bercn vM)l
tpcnigcr ate brc^* •
2Cud^ fal^ tc^ nun meine SSJlul^e mel^r atö Belol^nt*
2>entt n)ett gefe^ft , \>0a^ id^ cnbßd^ ein fo geringfugiged
5Berf in ^änbcn l^atte , ate id^ Dertnuti^en ju muffen
glau&te: fo tt?ar eö Dietmcl^r eine ©d^rift, welche fel^r
tüidfjtige J^Änbet, nid^t einer einjetn ©tabt, nid^t einer
fcloflfen ^roDinj, fottbem bed gefammten SReid^eö betrifft
^rj ; bie Slad^tigaÜi fingt nid^tö geringere^, ate ein lieb
ui&er bie bamaligen <St:ttnibad9i(%en Unrul^en. —
SSielleic^t \hXit ein anbrer W^ii fogfeid^-erratl^en, ^m, ed
imfgefaUen xohxt, \>0S^ jene ©teile 6e9 bem ^evöetircidl)
nnb )Pogel unter kuter Slad^rid^ten t>on biefen Unrul^en
nnb twn ^za 5(nflaften flehet , tt>el(§e ber (5l^urfur|l: ju
©ad^fen jur 95e(^gerung ber ©tabt <Sot%a, ju ©nbe bed
fec^^öunbfec^Sigflen , unb jn W«nge bed fJetenunbfec^^
jigfleft S^^yö, efcen machte* 2)od& Keffer ift wijfen, atö
ratl^em
©a id^ ben Snl^aft meiner aufgejimbenen ©c^rift
nunmel^r Jannte, fo War eö naturtic^, \i<f% id^ ifer aud^
ba nac^fpurte, tt>o iferer, gu golge bcjfetten, entweber
gelegentlich ober geflitfenbUc^ ^^tte @rtt>a^ttttng gefd^cfte»
Wnnen*
H= < löj ) esssasBsss
tonnen. Wdn i^ fe«&< *««» pn $tit nod^ «i<^ bt« rf»
lÄgeringflc, »eber i» ben gld^aettisen 9Be(^eIf(^fiett
^)ber ^«rtl^n ^ «pd^ 6c9 ben nad^^etiscn (Scfd^id^t*
ft^veiBem ibefagtev Unruhen ^ finben fönnen. ^'e bmn
«a^ 2^te^, m^ev in fetnev ^tfioctfcben Biblis
t^ von (Dbetfadj^fm ein eignet ^of ttel ben ©d^nflen
getvibmet l^ot, tvelc^e bte @rumbad^f^en J^&nbel betref«
fen (* ) / biiruntev {einer nadi>ttsaU gebenft»
2)iefed aße«, mc^ne id^, Bemclfet fo jtemfid^, »cfc^
eilte @eltenl^eit unfere 93t6Iiotl^e{ an ben ^fd^ftm bec^
felBen i»eft|et <^9e ©eltenj^eit^ bte oüda fd^on wenl^
i(l, b<i% 14 e$ wage, and einer Slad^tigall einen ^l^Snix:
gu mod^en^ ber cmä ßnet %fä^ lunser^nb ferner toiebec
i^erttorfleiget
^offentlid^ l^in id^ bei: Wi^mxx^ ntd^ dOCein ^ bo^ eö
auf aUe^eife erloul^t iftf ein DonO&rigi^t^ n^gen^^ ottd^
<inA bm trifttgflen @triinben ^ t>etl^annted 93ud^ tpt^cx
l^etjufleUen» IDenn tin fpld^d SSer&rennen' l^ot bte 20^^
fid^t ntd^t^ bod ^ud^ d&n}U(^ 3U t>eirtttd^ten : ed foQ biefe
t2(6ftc^t nic^t l^ahm; ed fann fte nid^t l^o^en. & fcO
unb Sann allein ein öffentlid^er ^Ocxoeii ber oMQtdtlidfm
SStipiüxQmQ , eine 2(rt Don ©träfe gegen ben Ul^eBer
fei;n* SBod ©ttmal.gcbwdCt ifj, ge^6rt ber gangen 99Seft
auf ewige gelten^ "SKwmxxb l^at baö Siedet, ed ju Der»
tt(genv USenn er tt t^nt^ Beleibiget er bie ^e(t unenbs
Ud^mel^r, afö fte ber SSerfafer bed t>ertirgten 95ud^/
5?on tt>dd^er 2Crt ed aud^ immer \z^, fann Beleibiget 1^
tcm (£r flurjet fie öorfe|ad^ in Ungewig^eit unb 3wei5
(*) Seft. n. cap. 2i, .
( loy )
felf et hctaxAt fte&eS ein}i$eti Wüdi, fdBg: ja fel^;
^Vbft %VL nxt\vXta ; etr Derkngt^ anf eine eBen fotKcmeff^ne
J^tinbltiigd f&t einen elben fp el^Ud^en afö etnfu^^oUfm
SÄantt Ijjoften foDL
3)ie (^rumi^ad^fd^en\^&tbel fotb »orBe^; mti^ in
%ett unmerfftd^flen i^Igen »orBe^^ 9litt benr@etel^^
teri, ber fiEd^ lange tidd^et ein (äefi^Äfle boran« mac^t,
@ralnbe unb ©egengränbe gegen einanbqr oBjun^&^en^
tMttn Beibe nid^ ntej^frud^ten^ ttitb tiic^tf ntel^r f(l^(u
ben ; wt bem .^tM^StttiUm/ htxa bie @efd^td^& feine'
@d^le ifi , finb fie ttot^ bann imb mmn gegemo&rtig«,
SBB^' btefer hccmA lehnen fimn / tpeifl id^ nic^t^ mag id^
ttid^l: tmffem ^er nne lenem oft baBe|^ gn ^SD^e fe^n
iii«|^.&tnn \äi einigemuutffen wcÜ^Uxu
@r n>irb tt>eit entfernt fepn, fic^ jnm ?8crtl^cibiget?
^rttmbac&8 nnb feineö3(nl^ged aufjuwetfen* (§x i(l
»on bem ^erbred^en biefed ÜDlanned äbevjeugt; er giebt
cd ju^ baf bie (^trcnge^ mit bcr man gegen i^m berfal^tf
rcn, bieüeid^t bamafö notfewenbtg gewefen; er ernennet
mit allem SBol^Igefallen , bog biefc (Strenge »enigflen« m
il^ren 5Bir!ungen, a» Seflföl^^ng ber aügemeimm .@jd^:s '
l^eit^ jfx ginjßc^er ^bfleOung ber gefegtt)ibrigen i^ej^f^
l&uffe, fefer erfprießU^ gewefen.
^fx tDenn er biefed aUed tl^ut/ tvirb er borum
«1^ mit beti ©efd^id^tfc^reiBem |u{tieben fe^n^ bie eineti.
^nn^ ben eine iamaib fel^ geto5l^nfid^e S)enfungdart
1^ Uot^oten verleitete^ i\^ nid^td «weniger a(d bie einzigen
tssassssBsssst c xoi )' j" i ■
ffott tf^mr %tt int Strf^e Warcft, &ie biefett S0?attrf> foge
td^,$u bem al&fil^d^fletf unb imffAmgften^6fett>^ttnaü?
d^en? bie tl^ (»0e ^attbt^ateh, treven il^n feitie ®eg^
ner l^esfid^tiget^ ald b!e emiefenflen 9Bal^l^ten nad^fo^
gctt? benctt er 9Ä5rbcr unb ©traaffentÄal&ct ifl? beneii
er eBen fo 2n&erfö|i% ^auiierer uttb ^m^dihatmec fepti
m^fte/ unb fid^trlid^ fe^n toütbt^^ tDenn fie ^ nid^t ^
fci^im|)fli4er Itel^tm^ l^tfan}m9m nad^juf^^ (üö
^erleumbunaenS
,. ^ ^{Bom bf^ ©dfel^eft m(n goir feine dlod^fmfd^im^
^ auf bie ®p\xx einer ©d^ft 0r$ii9peh^ bie Qkmnha^
l^efkigfiev $einb^.^ic«ig er btn^raud mit il^ fpidcn
w^üH^ «erl&i^mddi^ luffen ; bie fbt^ßc^ für (^hrumBod^
tntif dwefen ; bte erid&er mrgenbd felbfi auffinben tcaait
(Unb eine fotd^e @c^ft ift unfere dloc^tigaQ^ »ie mxur
au* ben Umflinben fd^on noirb gefd^Iojfen l^aben ) wod
fott er bcnfen? Sfl «^/ i&^9 ber Unrteiie, hc\) iem üid^U
fimi, ittit weld^em man auf bai ]&lo|fe5Bort fetner ^einbe,
^nßagen auf Stnffagen gegen. il^n feauft, ol^ne bie ge^
riiigile SfludPjid^t auf feine SRei^tfertigung gu nel^men,
md^t Befugt, bat Ätgfle §u ben!en1 ju argwol^nen, »er
tüd$ »od ffir S>inge barinn entj^atten gewefen, auf bie
than ben ®d^arfnc|t« antworten lafien, »eil jid^ fonfr
memonb jie ju &eanttt)orten getrauet?
Unt» btcfeö wirc bie n&f^cre, »lÄtigere Urfad^e, eine
bergletd^ ^d^rift wic&et: ^cri«j?caitt . " ^cnti Hb fi^
fä^m htt Öelel^ttc iti feittetn Qfvgivo^ne imft »firti; o$
fü^ti «nfo-e 9lÄ(^ti9aa nid^tö fingt, »aö nid^l bamfljftget
Seit tttel|jr9S6geK ftuf bc« 2)5(^e»*- fangen : fö f|l w«^ ba«
fd^on
*sssäsissss i iii j
f^ott cttt ^Sähiettft, tomn b& ixttttattt, fecr-fl^tn mt
SffktmcAkxt in^ tHe ^tibe ßefertt fdB, bnr^ biett %eVteff
Jj^th, al* &em, fceti er trifi, erfiwtrct; '
• * * m
. / - * , * » -
Senn bag id^ bic ©d^ri^ fclhfi nm ettt>ÄÄ H&l^er k^.
fd^ctbc, fo ifl fie ein ftcinc^ ©cbic^t t)ott ol^ttgjefd^ fc(§g^
|unbcrt ^rii^^n ; tttt^ bi^^ ©ebid^tifl^ feiner ©nöiäbttiig;
tiad^^ bte 2(po(h?o^]^e einer ^od^gaOf an bad .^wpt unb
bie ©lieber 6ed 0feid^ed^ nac^ .bem t>erfcl^iebeneji ^ntoeffe^.
ia^ fit an ber ©rumfead^fd^en ©ad^e nal^men,,pj^erj^äb»
ten nefetnen fotklu 2)er poetifd^e 5EBert]^ beffelben i^ fkin.
Qd »ar bie.uraitt (Sewol^nl^ett ber Scutfd^en , il^re .|Se^
fd^id^te in lieber önb SReime ju »etfaflen; .«nb ßiefe @e^
tvo^nfeett l^at fid^ fe%r lange erj^alten* jöaf fie,iiunmcl!^r
9&njKd^ atgefornmen, mag iDießeii^t für ben..©efd^madE
gÄtt} gut fe^n: aber für bie l^iflprifc^ SQÖafjrl^t i|i eö ge;?.
tt>ig nid^t gut S« ^^^^^ liebern erfd^aßte gemeinujlid^
bic ©timme beö 5!^Ife ; unb wann gefd^i^eneSJinge nid^t.
tiiit bid^terifd^en ^afcetn barinn aü^efc^mu(|t toaxm , fa.
waren jie bod^ mit. Sm^^fittbungen tjur^welT, \>\t \xmi
twirffid^ ba6e9 gehabt ^atte* ^r fold^e Sm^^^nbimgen
gieBt nni ber l^eurtge Öefd^ic^tfd^reiBer ifafte, a6er xotwn
©Ott ttjiö, fel^r jut>erl&gige 95eiäge oöd beni B«>Äi|flrc^cn
Äofeinete; unb wir finben und trefflid^ öerBejfrrt —
©er SSerfaffer fagt auf bem IJ^itet, ba|| er ben ive«^
fentlid^en Sufe^tt wA b?tt .©^uifitett •^erjog 3o^anti
^rieöricb öee tnitrici:!! gegogen \<xht. ^ij feJ^e, \i<k^
er i)omel^mUd^ bie 2(nncoot:i; bamit gemepnet, welcbe
biefer^erjog, Öcd Äeic(?d «bgejanötw fiorfcfeaff^
teil/*
C II» >
nun von etmnbadfe^f i&mfi vw tTtaabd^^
tmb XOiU^tlmm V0n ^uinp Mbeitf S^cbciir
ttnb hie 1566 auf 15 ^pgeu in sQtiatl; gebrucCt i(l^ oiu^
lotm ^^Olp^i feiner Gotha Diplomatica einDerletSt
iDorben ( * )♦ 3!)a td^ nun fowol^l biefe %ntxoütt, dS
Ottd^ ade anbete bal^in fd^ia^mbe ^^tiftm , Den Betben
Steilen/ mit aSem ^letffe burd^Iefen nm^te^ um »on beut
iDal^ven fSSettl^e meiner nac^rigdU urtl^eiten ju fömten:
fo ^atte id^ Ibereitd bie merfeourbigften ^oxäMfttUen i»
i^nen ttuigejeid^net, nnb »or bittend, fic, xcie e« fams
men no&rbe^ jur ^rfönterung ^ ober 93e(tirfttng| ober ^BBi^
betlegnnS/ ber fd^n^a^eft (Stimme bed guten S^ogefö ua^
terjutegem S>od^ hcp nil^ätr (Sm^gung fonb td^ für gtt^
bemjenigen in nid^td «or3Ugreiffen , ber ed einmal toageit
bur^e unb n>offte/ bte (Sruml^ad^fd^en ^inbel in aQem ifjs
rem Umfange^ mit ^epmüti^igfett unb @tnfid^t in bte
damalige beutfd^e @taatd»erfa{jfung , ju befc^eibem 9Rfr
^enfige/ biefem Spanne ^ im td^ im @eifl eined ®aUu
|Hn& ober ^t SKeoI ftebenfirtig whif^, eine ^einigfett
^r S^mb gefd^off^ ju l^a^en^ bie er ungern Dermiffen t9&y
U, unb bie U^ ol^ne n>eitere 9!^orrd)e l^ier mittl^dle»
<«}XN(IL fetfa-^92.
»
^(|M
( 113 )
@acl^ffni^|)uBKctrten &d)ftiftm, »om Urffminge / Anfang
ttttb gangen ^oce$ ber ^S^l^ntgifd^en nnb ©mn^ac^i^
f(^ ^anblnngen^ ein fuvger ^etic^t unb ^nöjug^
SD'lit einet nufltd^en unb d^riflKd^en ^ermal^nung an bie
SHorxu ^apf Wta\)U 6^ur ^ unb durften ^ aud^ anbete
@t&nbe bed ^. 9t fRAd^i,
antteffenbe bie jefige ttuBfeßge 93elagetung
gen^atttgen SfefNtng ©tinnnenftettt/ mh n^eitl^etul^mtien
<9ebtu(f t im S% S^tifH
MDLXVII.
^Xiet»eil t^r fd^ffet in ^^ ^t^t,
ümtn %<!^ , immnt hie ^tai^HiaU,
:£)%&tfUn svi/t, in »iefem Zijat,
gtt fingm eu4 ein (Id^n ^(efans,
^n n^edC en tni^ mie meinem it(ait0#
2>iemei( ber ^AHnj f Dmpt ^etbey«
^itt, mUet meine ^{ebbey
®fit(i# in ®naben ^iren an,
xo. . Aer as&^fpm JtnA0 abfc^ffen (a^t?^
®ute Steunbe mit etnauber fe^n,
' Unb eml^ n^o^^I bey ber &onnen @d^ein
^Bertraaen m\t txmnltt aU,
auf t(^$ mW werb jrofr itnfaB,
JDhi ßufen nitme^r i)itm ju,
StjT eu(^ semü^et fo((^ Unrul£f*
^ fJoeten
( 114 y
fSBam (te }tt bid^ten fangen an,
£i}^ fte )>iel ®itter aUermet({
»• Äifruffen , nm6 ein guten ® et jf,
Sa0 l^re Slepm mit ®ä0tgfeit
®e^ret fepn, nnt n>o( seHe^bt
3i^ n>etf nit me^ benn einen ®Qtt^
IDen ruff ic^ an xiaö^ feinem ®e,&ott^
SafI tc^ eu(^ aO t^erma^nen mag,
Slnjeiäen t>iefer fier^en Xla$, •
?Bom jroffen ^anbet reben wot,
SBBe0 i^ber ftd^ t^er^atten foK;
!Dod^ t>^9 t4 eu<j^ nn!^ (ans Auff^<i(t,
30. Sil bte ©a* fÄrjlic^ fo jejtattt:
(grumbacl^ ber ^at md ®ut(^ unb 2anb,
S)a^ Behielt etn@tifft gern in feiner $anb,
©a^er entfprinjt ber erffe ^tj^ht,
!Der gemad^et ^at fo mand^en @trettt.
* • SKarMrÄff Tllbvtd^, ber threitbar SRann,
©en ^onVÜiv^huvQ woft jreiffen ant
®xnmhaät SRars^rSf f<^r l&iener mar,
SSBie ifym »erjrimmtter 9)faffen ©d^aar.
©er a5if(*off trauet i^m nit im ©treit,
40* SBejerte J'rieb ünb ©ntjfeit
^ie tl^et ©rumlad^ ein jroße SEreum '
Sem ©tifft sasirlturg unb ganaem ®eJeuW/
Sticktet auff grieb unb eintgfelt,
Srodd^t ha^ 9ef(*a^ tm ©tifft fein Jipbt^.
?8erl&inbert felijf btn UeBerfaU,
iepl^et i^m ®ettt In grofer ^af)ti
!BieI Sreum f^at ®rumBa(l^ me^r get^an,
9lm ©tifft SBir|Burg, ber e^rlid^ Wiantu
Senn ha ber ®raff t)on teuren itaift
$?• SSiel JReuter, unb ein grofle WiaAt,
C «S )
'^ 2)afl tt htm @ttf t fein (Sd^btn ittifm^
SBepm Jtapfet anät txf}aUen f)at,
Zaf tt vtr{ Steufer fi^idtn tfyit^
SBel^e ben @tift (ef(^&|ee Ifan^
SafI i^m fein Uthttla^ set^an«.
Sinn ^6ref: }u mit mlä^tm fo^n
IDie S^fftfen i^n (ejal^Ijrt |on«.
Sa IMoriQ mh 3Ubertu0 Bepb
<o. i^ielten ^ufammen etjnen @trettt/
ÜKarsgraf 2(lbre4^t 9er(or tie @(^{ail^t,
IDer^all^en i^n btt @tift verad^t,
Sßoll: fein ^ufas nid^t galten tne(rr,
S>tett}ei( ^Ihxtä^t dtf^mi^tt fe^r^
aSil i^m nunmel^r fein @c^ut& jefta^n«.
©rumBad^ ivolt fein SSeja^tuns ^an^
Set äSifd^off i^m n^olt ia^(en nid^t,
%era((tet tru)(i(^ aS ©erid^t,
93erau6el: mi^ fein 2anb unb £ent, .
70. SJermeynet, er^ätteiu 0u,te fBentt..
®rttm6a(^ ber ruffet m ha^ Stec^t^
iSer 6tiffr ber nia^t viel @|>ie0e%efed^t>
©er Äavfet felber rebet an
a>ena3if#of^ baf er foK t^etffa^»/
§0lit ®rnm(ad^ fommen iü^erein;.
<3ait; bafi bie @ad^ nit toat fo tUifti,
iOer »ifc^off Weftt «nff feiner SBa^n,
^e(r (ftrnmbad^ t>or ein fd^te^ten pjl^nn^
gfjid^t fans ^emac^ bet. SBifd^off warb
SO« ^\t einer «ftnflet $etrofen l(^arr^
iDaran ®rumBad^ unfc^ulbig ftd^
Sefennet frep unb ifft\\tl\^^
SWit fold^ gjrotejtation,
©af i^m ber @dgufl ntel^r {epbt ^et^au/
4^ 2 ^ iOann
( ii6' )
fiemt <tm anbern in btefer SSBeft^
SBU er foI4< auf fein 69b er^eUt
&ttmUi^ jenil^t in frembe ianb,
6ein Xu^enb ntadftet n^eit Sefanbt,
Unb bienet ben bre^ 2t(ten fi^m,
90. $Se{(^ führet bie fran)5ff fHb Aron.
SRit Sleuttetn ffarf er wieberfe^irt^ .
IDie^^foffen gewi^H* ^art»erfe^rt
SRan gibt .i^m viel ber juten Wim,
JDftf ernit dlfo fe^ret fort.
H^rnmba^ ft(j^ Aberreben Uf t^
golgt i^rem SHat^!, unb t^nt ba^ bejf.
€r mtptit, ffe wftrben^ mai^en feiit,
©ein 8«nb i^m wiebergeben ein,
©firKdft bie ©at^ o^n aKe 9Bel^r^ '
100. ^u Rieben (lunb aud^ fein 95eger.
JOä er bie Stentter aelaffen ah
j(ein 9faff i^m gute SBBort me^r gaK
^SerbinaMue bo$ baä iefie t^at,
2>en Raffen gab ein guten 9lat^^
®itliä^ !Beririg '}u nehmen an.
Sie Waf en weiten nit baran,
^ei groffen ^oge(^ I^Stten ffe
©wehret ftc^, fpr«*en fle fvf,
fßai (!{ bann mit eint €be(ntanh
\ iie. . ©eilten SSertrag jejt nemen an?
SDtit etMtt ®rumba(i fo lange ^arrt,
^i^ er fd^ier gar jnm Settter warb,
Stit treiben f unt ein Tang $rocef ,
^n fayferlic^f n Siedeten gemef ,
2Dem Slbel aeigt fein fBett#a(
< @pra<^ fe an nmh ein StentergaK
SBirabnrg, bie weit berfimte Qtm,
€t gtö((li(9 eingenommen 1^,
So«
C «7 )
!&o<l^ l^at er nit jeforbert M fettig
z 20. fBetiid^rctfriuid genommen mt aUeitt^
!Die f^fi^fen (äffen leten ad,
jtein a3tirger (»I&nberi: bajumaL
Set ^^faffett Jteld^ uni SOtef gemattbr,
ibamit f?e treiben i^ren Xj^anfett;
" ^At er h^ nit ^erAf^ret an^
Sonbetn fte mif (ernähren Im.
a)ed aStfc^of^ i^off un» (Sanjekp '
SAr 91auB er t^et erretten frey:
VKein nttt Sieger , SSrieff itnb Sybt
Z30. 9}am er auf br^mal fein IBefc^epbi^
SDie au^ ber Sifc^off ^at l^ernac^
^^erftegelt^ unb bte ganje ®a(|^
S3en)tUi$et^ unsejmnngen iwaify
Sie fo((J^e^ aUen of en(a^r. '
$ett &xnmUii ftd^ bAfeKft 6e}a^(t^
Unb geAbt aUba fein ®ema(t,
iDen Pfaffen genommen all i^r (Bntt^
QkBrod^en i^ren ftoljen SRut^
60 ^ett er jle UiCi^ltt frey,
X40. SBir^^ewal^rt f Ar i^rer Sukrey.
@!o((l^^ M er aber n\t getffan^
$at iebem ba hai fein deta^tt,
©af er in Jrieb bie ®öter fein
®ein Xinbern mii^te geben ein.
aber öewifHid^ er war ju s^tt
iDie Pfaffen trib ber Uebermut^^
!Denn fit ^ema<|[ tbr S3cief unb i&i^H
ÜRScbtidb debrod^en o^n a3ef<$cpbt^
@ein SSeib geplAnbert Sonb unb ®ittt^
x^o* ^Ai» ^in sroffen Uebermutb»
An feinem @obn getrieben ^an,
€^nvc(:^ iStumbadf, m\H xp^t ver jf abtt^ '
J& 3 ^4
t ii8 )
Jbaf fit tfftn f)M ein fletne^ Xinit
SJotv SRutterleift jetrirten jwar
<Setriebert i^it t^onSanb unb^ut,
©eburjfet ftfjt m<f) feinem Slutt, ^
3tt feinem «Wamen t^un öf^iff^« ««
itfo- JDen 2(pt \)on Äenj «nö ben Äawf man^
2)a0 er ju feiner ®nAbe me^t
gerner mM^t f ommen , aud^ fei» €^r
Äurc^ famo0 SBfld&er fe^r gefc^enbt^
JDie fomwen (Inb in »leto ^enbt
Cfo ^n ffe aud^ tVil^elm t'on @teiii
■' ©ein ^iufer abjeferennet repn^
igSunf er Srnflen ron ttTafi»e|iCo^
©ein JrÄd^ten auf bem gett ju ©tro^
©emad&et fre^ ^ nit Ui^hen woltt,
1704 ©af man blefelft einfammeto fort
JDd ®rumbadji fo jeenjffijt felS^r^
Clf^^l^^nfl^ St:ie^rt4r ber mittfet ^err
S3etta<j^et fein Sftitterti^e X^at,
iDeren er iat ^Ul ajetget f)at,
IKud^ e^ren t^un fettt $[(ter fd^ttDer^
Sßie un^ sebeurt bie ®dttlid^ £el^r,
@dn Xrfibfat m(St sefe^en an,
Wt er tterftftgt \)on ieberman^
©i(^ fetner fo erbarmen t^ut^
jrtöi: Unb nimpt i^n auff In fid&er ^ttt>
äjer^eißt i^m ©d^ul itnb fre^ Oefepb^
S)a^ if)tn iUf&dt niemanb^ fein Sepb,
ttnb ti^jt fo((^d mit be^ ^apferd 9iat^,
£)amit e^ i^m nid^r brd^t m ©d^k
Samit nit femer n»urb Ut&\)xt
Sm
( "9 )
SmSMmlfd^en SRd* t)Ot all^n ©tenW,
Un^ iebem ba fein Siedet etfenW.
©otc^^ $at Ser^inatt^ gelaffen gu,
X90. fDoü^ taf ®rum(a(^ in füafl nnb 9ta^
©ein geben ffi^rt , unö ieberwann
attcl& rajlen liif , wie er 5enn tf)m.
JOa^ merf et n)o^t i^r &t\Uut,
lOie i^r ®rumk<l^ umbringet l^eut
Sjl bif ber iof^n ut\h iiHis Si)t
gftr SÄitterlid^ Ärieje^we^r?
SDenf t bod& i^r gärpen «tte pr,
35a«rt eud^ nic^t U^ Sid^fffd^ »tutt?
Sodann SvitMd^ ber bapfer $e(bt
aoo. ©ein Xeien alfo frSmmli* flett
ttmb ®otte^ ®ort in grof e ®efat;r,
©er ß^ur barnm beraubet n^ar^
©ein'@5^nen ließ ein f leinet ?anbt:
JDenft i(l e^ nit ein große ©c^anbt,
SBenn i^r bie nun befriegen woltt,
Sie i^r bittid^ erretten folttl
Jörwar ber®rafe t?on6erein
gftr ®ott to'xxh ewer ÄWger fepn,
IDen ü)X ben Xfirfen jämmerlich
aio. ßabt morben laffen all m^^^^f
Unb l^abt i^m feine ^ölff getf^an,
*abt bennc* ha^ 936{f fc^Äijen la^n,
Sen Surfen wollen freien gar,
St)m iiefien ah fein ^aut unb $aar,
S>H Ärieg^leut anii beja^lt nit alt,
, Saburd^ (te f ommen in Unfall,
SBaßer getrunfen ffir bcn SBein,
Saß i^rer »iel gejlorben fepn.
Wiüi benft i^r bod^, i^r ^*»r|!ett gutt,
wo. aSefriegt % tii<l&t ewer eigftn »IttU,
Jg) 4 Wn^
/ .
C la^ ) aB-HaasaSBa
ttnH tvenbet fftr M 9tei^e^ 9((i6e>
Utib fd^entiet twtt ci^en fO)ai|r,
ÜSertrtßt 5a^ arme gjteberianbt,
a>«mtit ber SSafffl ftxtt 0pott unb 6^an)^
0u {Am ^at in feinem @inn;
SSebenft^, wa^ ((IM emet Qetvtnn?
6cin bte0 Me X&rfen^ &ie if^ moUt
Smärgen , bur(i^ be^ SSeid^e^ @olb?
fSXnf bamm au<f^ htt ^oU am füf^m
Ä30. ®effei>sert «nb geme^rrt feift^i
SSiel meynen , baß be^ Xärfen 6te«tp •
®oa feyn ein newe« gejefeun ,
3|t ©rimtBaii^ ni(|t ein alter ^<^nti
2>er fftr 3((ter f aum ge^en f ann :
HBenn i^i fiun (ange f&l^xH ^rieg^ ^
fSa^ S^r (ringt endft bann folc^er @teg?
Ct (egeret boO^ nur 9la(l unb Sriebt^
aBarjtt foU benn biefer efenb Streit?
e^U &tumi^ feine (Sfitter (a^n
«40. iDen ^fafeti, nnb feAft (ettefn ^a^nl
SBe^ eud^^ i(fr falfS^en jungen jmar,
l&ie il^r }egt (ringet in bfe^aar
2)Fie 6(itt^»erh)anbten %ix^m gnt^
Un^ ffftrjet fo unf^ulbig S5(uttl
JDie armen SBatfetn tnßflen bran,
3n fä&anjen fid^ erfc^ieffen taf^n,
3^r fref t mtb fauffet 6ep bem Jeur^
®ebenfet ntt , baf (Sf)xxftüi t^eut
!ba6 !D}enf(j^(t^ SBtnt erlifet l^at,
a^o. Sffie^ ewft, ber großen 9Rf(fit|fat!
Ser SIrme feufjt, unb (pti^t «^,90^!
0nb ^ttfet über eu(^ ®otte^ 9lad^
ß Kayfer xnafimilianf
®ott)iet beinJtayferlii^eJtr^n^
ttt
!De^ fficiäß6'%tith iuwibtt i(F:
3>ttr<l^ SmiaMt htt %&tfttn SKa^t
JffUrauf if{ er Befli^en gar,
a^o* i&af €X eu^ nur Bringt m hk i^av,
fOermatoet fo eur Sem mh ^att^
SAf i^r tifm waM nit au ^arf,
tiff fa^ anittttn^tük ein <!>oet^
Zxxtt eiK^ mie SAfett , wie ein Krott
Siel Jto^fer f^at er atgefelt/
IDie Zftrfen n^i^er ffe gemt
Sft btt empf engfl bte gfltbene ^ron,
j^ajf.btt Hi e^angeliott
^ f#|en )E»ie(en jugefagt
t70» ©enf ob e^ ®att «tt<^ »oW Jel&agr^,
Senn le|t bte igur von Sabplon
Sefirbert »verb bnr^ beine (Sxm^
* !Der ^M^ftt f?|t in feinem Z^ron^
Itnb ^at vorUngfl ge}e^(et fd^ott
l&ie Zag nnb @tunb hei @cepter^ befn^
Sie ^ett bie i(f ^ier für} nnb Heim
(Smmbad^ ein treuer !&iener wat
IDemCaroIO/ n^ie ofenbar:
»ervontJWreburg fetner f>Ärt^e|^
ajo ^3n Zrenwen ifl geflanben bey»
Sein Später aud^ erlaubet ^at
^offmn irie^rid^ mit reifen Slat^j
. Sen von ©rnmba^p geben &^u^ ;
S>amm M er mit feinem Xrui|
IBeroi^t bein fapfernd^e Qron ^
IDe^ merf J b tXHjAtniüan.
(Bo ^aft htx auä^ gelafen au
3o^an Stiebric^en , ba0 er in Stul
«?> ? ' - ©e«
( IM >
i^o. SBenn bu fo(<^ ein ÜRifet^ai:
6rfennett n^iftt, bin Idf in (ii^(e(^t^
Unti t«ti e^ ptt9(m nit f&t 9te^t
Gin Su(^^ ^ie muf iegroBen ftpn,
!Bte( forden / baf ®rum(A<j^ aSetn
3n biefem itriege fep dn @(l^ein^
£) j(a9fer tna^imilianf
92iemanb ®ott ivibcrffreBen fan.
!Die Studff^urdifc^ Sonfefion
900. ©efteHet l^at ber tnelant^otlr
©erfettij i^at Uhmtt fttp,
3m 92a(i^tma( l^eut mti^t ^attl^ey
f&ie SBal^rl^eit iaf t^erflanbm ^at^
QS^ benn er feinen ®ei(f aufgab
(So man ie|t fagt bie SSa^r^ett fre;^,
®o tft e^ eitel ©d^memerey.
3e^t unter ber Sonfeflion
!8ie( Sagen fepn Bebecf et f<^on.
!Da^ l^eUi« CvanjeKon
910. IDa^ tft bie ieft Sonfefficn.
Aapfer Carolue , ber gfitig mar^
Som a3apf{ m«rb verführet ft^r,
IDer maäftt if^m ein grof Ungnnft,
!Diewei( er bur<^ be^ SSapffe^ jtunff
gertrennet l^at ber ß^riften SBnnbt,
® Ott nni^ feinem Sßorte n^iberftunb/
^er^ert^«^ Xentfd^e Sanb fogar,
!Dem er mit Spb veriunbtn mar.
Da er fi<f^ rujlet ju ber SSe^^
} 20. , Unb i^m fein gfirfl setrauef meljr,
(Stftliä^ ber StJmifc^ f6i(mx^t
SbifUfet «Ue Sibedpfti^^
Cin
C »3 >
©tt %&tfl wibtt bm ättbettl fr*t>
' ®rof 3«rtinter ba wairb attsetic^t^
' JDaf in bem aanjett Xeutfd^en Jottbt
®efc^a& fc^retffid&er 3»otb unb »rattbe^
JOic SRric^ffebt famen uftiB jrof ®eltt^
^ie Surften fin« man in bem gelbt
JOurd^ (ifligeSBetriegcrep,
3 jo, JDer ganbgraff pt fam au(^ ^erBey,
JOie geflung brac^ man ab ju ^anb^
!Da^ (^efc^i^ n>arb gef &^ret au« bem Sanb^
JDa« Interim hai falf(^ ®ebi*t
SSoKt fD^a^bebur^ bewiUtsen nic^t^
JDer 5Bapfl erfanb ein fotd^en SRat^,
Sa0 SRaabeburs bie fd^ine @tatt
5Bon i^ren Jreunben befajert warb^
Umbrittset unb geen^flet l&art
!BSa« ^at (Saro(u« gewonnen bar,
340. 2>a er wfeber befrieget war,
!Da ^agbeburg fam in ^ertag^
6a9 , wer war ber ba unten laj ?
JDa ntorie ffoIjR* gewinnt bie Sfauf,
2>ie gefangenen gürften bringt iu l^auf,
JDa ßarofu« t^et paffiren hiin
JOie 3lugfpurgifc^ Sonfeßion,
SBa« gab i^m bo^ ber a5a<>ft fftr Xo^n,
. Sa er lang f)ttt m 58efi get^an?
Sein eigen Slei* befrieget fe^r,
3 ^0. iDaburd^ gefi^enbt fein eigen g^r,
©a er ungtfldf^aftig »on ?SÄei|
SRit ©pott abjogen ift iule|,
^ ®a]b i^m ber »apjl nid^t folgen SRat^,
©aß er ben ©cepter von i^m t^at^
J&ieß i^n ein Rappen jie^en an,
mi i&ette er gan j ttebel get&an, 0^^
< 1*4 )
*
Süf er bie ^rflen 9? (en ftfpfr
Unb nit mit ^rafer Xyranncy
2Diif fBayfltffuiiiB aufgeti^tet gar^
;to. . Sur^ tAufettb SSorb unb mand^ ®efa^*
6o((^ »oI((!it, fTTairtmilian,
Sitt t4 in ®nab€n au^ Ji^ertial^ff,
Die «D itt ®naben nehmen an^ -
Sie beiner Xa^ferKc^en Sron
Cin Snfff^B t^un bemfltl^isHd^,
Sein Sfugett geigen sn4bt3(t4,
tkbenf , baf ®on ber ^id^ft aOein •
SMr Attd^ «ergibt bie &ftnbe bein.
C^rf&rfl ?(tt0ttfie , benP baran^
)7o. @n a$e9f))ie( btc^ erinnern fatt.
f(bemf< ba^ SD^argsrafffd^ 9)(utt,
IDüiu SRorig bein Sruber sutt,
^ufammen toaren geißelet wxif,
9}on Sud^feti n)arb ein grof er 9lau<^,
Sd^ Sflrft(id^ nnb hai «bei Sfutt^
9lo<lft ^t Ui Srbreii^'f erben t^nt
. 9BJEr bir ie|t trenn» bein^rübitant,
Qpthi^ tt, H t0it ein gt^e &äianb,
Saf bn Ir» a(t ie|t n)orben biff^
} so. Unb ni^t nterf e^ ber 9>faf en iifl^
2)enn Grnmba^^^ uni^erbtente %^t,
J?affu erfllid^ fetber «era(|t^
Sem ©rumbad^ Sienfl seboiten an^
^f)n gehalten för ein frommen ^an.
9wl^ ffat etAupi« ;. ber Siener bein,
^mmbad^ iugef A^rt . jmep S^^neUin
©e^r flarfer wo^flgerftfler Änecj^t,
Sa er mit gutem ^ng unb fStt^t
Sfrlburg bfe weitberömbte ©tabt
}9o. On Hutig ©c^werb erobert ^«t ^
e»
C tag )
®o i^t hU a|t^ bdit Sonfcinti
O^n ^tDdfel ein fe^r itxt Setitetti,
aXkil ber alt ^^urffirfl mit feiner ^at
SMe Siebe fü^et mä^ tnand^etrey,
lDa0 £l7otri9 bnri^lSertit^etep
SieS^ur (efommen, nnb tnttSug,
3o^<inn StitMdf biefelbia trus.
i^at bir @ott sAnn^t nun bie C^r^
400* &o foKt bn ^r^ngen ttie jn fe^r^
fBertifgen nit bein eignet ^lutt,
^on benf bn ^afi bein S^r nnb^nt
üi ift bo(( ja ber wiener bein,
!Den hu mb no^ ein 9faf aUeiti^
Um feine Hvetttv nnb mi(be S^t
UmBringelt mit beim eignen &^hU
jtein tf}tonit fol^e^ i^eyfen n^irbt,
©arjn fein frommer Seelen^irt
^enf, baf bu au^ bift Staub nnb (gxb,
410. S>ein {eben ^ie nj^t Mis werbt»
Sßiitu se^faften feyn wx Mir
@o ji^e ^in, nnb genuin 6i{)et|
Sßel^e^ ber ZM genommen ein,
Sarburd^ with aml^ ber 9lame"bein
fBerä^met feyn nnb weit ittanht,
3m XtntfS^tn nnb imSßelfiiftenSantt
Sad 9let<lft jwingt htitl^; ifi beine Sag»
3>n ^Aft aber eine firenge XUi
gn Slugdburg im ^»ergangnen 3al^
400. i^erffir gebrad^t, ifi offenbal^«
2>er falfS^en Urgr(^t 3n<trument
i?a(lu gefanbt in Pergament
JDem Äapfer, unb no(j^ «nbem mel^,
iOeln ®?e»nb tif erbnt^ ge f<^enbet fe^r.
^wüt
!tbt<^ auf cine^ 9Rf ttf#eti gRtitt» iiPeirt
Seir «)on tDirebfttfgitnb von SrAtinfclMi^eif
SRit bir, feyn ni^ ba^ ganje Steid^.
&n 9faf bie 9(d^t l^at imptttixt,
4)o. Unb wer biefelits m^nixt,
^ übtt fd^tnM feine eigen &)h
$oftrt ben 9Men 4i1im(^¥f
iitttfta ®rum6ad^ nie ffaget m,
SBer ^it^egt b^ 4fte fSifanr
STtt^ «u^efÄ^net^ wer We ^t,
S)ie je|9i0 ((ftni J|anbel mc^ift
XOilf)tli^t , betif (m Btvsktt bern>
2)enn wenn^b^ wirb «erberben (efn,
teSati wirb bo# enbli# (t^n bm So^?
440. Sßirfi bu iii#l: ^a(en .@i»Dtt: unb i^ol^n?
f&ein i?er} wirb ft(i (ef&tptiern fe^r,
!Daf bu nit foU^^ (etroi^tef: e^r.
^SBa^ ^at beitt SBruber hit iet^an,
2)a| bn mit 9f(ifm f)>anneff an^
fSerberbft bein eigm JSul: unb imHl
fdebtnt bie SBräberifc^e S3anbr.
pfotssraf am Tl^ein, bCe Zii^ttt beiit
Segunber fel^r tetröJet fe^n^
$m ©<^we|lem , bie awten aSrfiber l&<ut^
4Y0* Sr(^ ®ott in sr^^er Siauwer po^^
10er SKutter muß fi>^$ it^n ein $ein^
JDem »ater aui^ gewiß ni<^|: tle^vi,
»er.Seufell^et« au(|^ gern settKH^e,
Saf man büf in be^ 9teic^e^ ^^t
«el^an ^lett ,.i(l i^m ^erjÜ* leybr
S>Äß Wr geworben gut fßt^^bt.
le
C »7 >
SBie ^em moDt et btd freffl^ii g«r,
aßit Seib, mit @eer, mit ^itf, mitJg«ar.
iD SBranbenBurdtfcJ^ SbtUmt,
€»er ijromb^ett wir^ gefordert ^eut
Se^ frommen CafUnit:i Aneckt,
Sße((l&er bo<l) ^at gut SuS unb Siedet,
SJer »leralfl 3al^r fein JDiener n?ar,
SSSirb geengfiet »on ter ^fafen Sd^aar.
SITargsraff 21lbre4^t , den guten ^elbt^
Sa UToriQ burd^ ein JSugel gefeUr^
$at <Srumba4^ nie »erüfen t^un^
470» ibatnm toixb er ge^affet nun.
C^tttrf&rfl iPion £ITAyn$; dn at ®ef(l^k$t
Sßirt geBen bir Hn gutvn SefU|t
9(tö JDieteric^ anä^ a3if4of war
gu SRavttj, ben a5a|>ff (lr<#t oftnia^r,
iDaf er nur fud^t ber Xentfü^en iSMlt^
aSenb ^üt, ber %Sxt ber feg tat 9e{bt.
S)rumB fOtapn^ bte toeit(erft^m6t^ S^tott^
Sin andrer 9>faf onifintet ^at^ ^
Unb ha i^m geiffnet mar bie 9fort^
4go. !Bte( 93firger i^mmerrtd^ ermorbf,
!Die mhetn f}at er ttieBen anf^
IDie Qtatt pl&nhnt t)on i^auf jn J&ou^.
Slod^ marb ha nit erfannt bie SKd^t.
lDaffe(Big,iitt{(l^,mi>{ (etrad^t.
(Sl^urfArfi ju SDlayn), moti# merben gteid^
2)en frommen SSifd^of Dietereid^.
C^urfdrfl von ibUtn, benf b^ran^
SSie bein fBetter, .S3tfd^of .germoir^
Bon
C 128 >
9(8 fmttfSfyc UxmUt gat t
9Mi ift if)m fotd^r ein sroffee^r^
ttkUft wirb fletBen ttimntermel^r*
Sn kU^ tfl nun mein ä^tiflUäf SBttt,
2Dein frommen ffttttet fd^enbe nit»
C^tttfirfl vonXrier, bic^ ^at H^in
Ser Xöbt, midier bein grof ®emtntv
S)etn 0eelc je^t (etva^ret ®ott^
€rrettet ffc an^ attet 9totl^.
S>ein SifB jn bet Oeom^ey,
S)etn Sanbtafel wirb me(ben frey.
Qtett ith, bof ber Stat^fofget bein^
6iti frommer Sifc^off mflfe feytr^
lland0taf P^itU^^ man<l&^ srane^ig<t«r
i^at bir gemat^t ber 9f<»f en @(^Aar«
f &rma(r mm bn ber 9f»fen 9lort
3e|t ma^ wfirbe|t gftr jn 6|)otr,
99irb preifen biil^ nail^ beinern Zobt
€tn iebermann, nnb (oben ®ott;
®n f^ebntf«^ |)fif «erfe^ret einig
9erXnbert< n unb mat^t twt§^ ^
fSenn fo(<^ e^ofe ^errit^ep
0o(( nngero<^ Ueiften frey,
aBirb #(ff sen^i^ an f ArfUic^ SB(ntt
Serflreiffen oft ber «krecft $ul;
»
4)er«o0 i^m UMtMiberg un^ XecT,
9Ar tetne S^ftr ein 9tiege( (MC*
\ IBemi ®ot^ mtrb def<^(eiffet feyn^
tttib i^^lippni itlafltn ein,
60 (lel^t in ®efa^r ber Sla^f^nr bein,
tS^ meyn ben 9f»((traf an ben9i^ein.
I
«oldft«
c <^ >
SJ^erf jettli^ br«Mf # ttnb nit ju ^t
&ibyUa r bie fromt ittmin * '
^im ©et», ja ivar bie ®4tvf|fer kitlf^
S ^rtnj t^on (S(e\), Me ffat gehont
JDer 9)faffen traflm muf Allein^ ^
!Die.@a^ (af bit Befohlen fe^tr» >
Sie 9}ot^ i(l ie|t vor^nben ffatt^
530» 9}it einer auf ben anbern n»art
eu« nei^ftttf (itf t<|, tl^ttt sem<i^,
Sebenfet v(Hr a^r n>o( (ie ®a<i^,
!De^ ®e(be4 Mt i^r tti^ ju viel,
S^erfc^ätf e^ nit }u btefem ^pier.
3^r von tVir^bur^^ betift wH batan^ ;
S^t f)(At seBro(^en SBrtef imb fpbt^
(Seflttftet Kammer «nb srof.Seybt^
©eijllid^e l^eute »v^f i^ feptt,
540* JD<mimt folgt a«(| ber JJe^re feJrt
®eip*et @*rift, ^ttb »erfet wof^
SBie lebemiimtt ^mittmfoU
@eim 9}e^ffen atte feine et^utb^
S>afl il^r (elSi^tm (^otte^ ^Ib*
<5rttmba<&'i|l eunw {e^mdn;^
jjat ewem ©tifft »iet Ärenw set^dir, . ,;
SBeil er euc^ txmwl\<liMtmt ^ -
SKit fetner 3litterli(j^en-2^av > /
ßlr er ^reiö^ irgenbö Unrecj^t t^an, ; ^ * ?
Mso. ©0 Witt er (td& bi^ Reifen- lii^ti^ . .
^oratio ein ^iffetl&at .
Siergeten >9arb V^nlsttett &<l^^
' - 3 .-{D^r
©er 8le*t«tt> weit er Ritterßd^
SBttecibie Seiti^ gehaben (td^* ^
t> VMfftt XXtaiAmHiCin,
^ämal^r bie S^ng drihttttenffeirt
3(t >etner $ol^dt wel }u fte^n,
Jtdn ^r Un ttiu^m kit M Xrie^^
5^0. Ob gleite in deiner ^aub ber @teg.
9Bi(tu , haf betne pl^ Xrott'
©n emt$.£R^m im^ SoB foK ^;
®o red^ ben ®rafcit von ©ereitif
!Bft tttiremu(f (Tie lOiener bm^
!&ie Mr tnttteii ün» m4^ mit ^im
^tt bienen genest; auc^ aU i^®un
Sär bente fapfertt^j^e Jtroh.
570* Saf aQe @tinbe rid^ten fr^^^
€^urfArftli(^e iBitrc nuj^ moä^t^
!Bon^ »en bii ^afi: tote ^^ SSad^t
3o^ann Srie&ric^ ; bete »lenirr gut,
Stirn i^^fen fi^ erbitten tiftxt.
9li(l&ti anber^ t»on bem StfotfS^en ^frt
3n tiefm Sttk9 9e^(M^ty0nK
SDerni baf ba^ @a^(lT<^ IBltirt sefclenb^
ttnb er nwilt nntfd^ feine ig4nbr
588ol in ber SWebeiWttter IBttttt,
5;to. iDatUiUlb i^tt IS^e|f«j burflen t^ut.
3# Wn ein geringe^ ©Sjeleitt,
SWeln'®ef«tt<j ifl furj, mein 3eij ijl «eitr^
tl'lenibt ^lefe SWelebep wr jut^
iDer lUU €ktt em^ aU bel^at
-•^
tu
3)te brc^mfc^ftctt, mid »ctd^en id^ bicfed mitt%d#
te , finb öJBSg u6eremfKmmen& ; aufer bm jufSatgett
^aSetfd^teb^n^ritctt bcr Ortl^ogtqjl^te, itibem ie&er Äopijl
*er feinigm gefolgt, tinb ernfgen anberti ^tmi^idtm, bic
t)en f8<m bed SSerfed feetreffett. Sn biefcn l^afce ic^ mi^
Ibalb an bie chte, f>ait> m bic anbete gcl^aftett$ toAlmf
genottere IWcmn/lhnmung l^ier nic^tö anUmmU
J&mter bet einen tJCfcfd^rift folgen nodg^ etioa einS^nm
tert gereimte Reiten/ mit ber Uekrfd^rift: XX>ie ee mit
CBorl^ erS4ttgett i(i« ^er fie ctrtl^altm nid^tö, t»ai
fitd^t fd^on Ibefannt tt>&re: mb fittb f)on bcm fBerfaffer jbetr
J^intcr ber anbern tO&fd^fl: ffel^et nod^ ein fBerjefdJ^
«tf beö äJorratJ^ö, n>eld^er aitf bem^d^lofleiSrlmmeni
ftein |b€9 ber ©nnoi^nte geftinben worben ; be^gleid^en eiti-
Heb, lom ©♦ 3o^- WTajor* Sene« ijl tioc^ viel ttm
gknMid^er, atd ba6 äl^tili^e , n^eld^edfee^m Kut>olf^i
ttoülömmt: junb man fonn Md^ mneffeA/ tx>cb$ ntftn mit
iiefem torgeBlid^en önge^euren ?8orrat^ ^|at fogen f»el$
lern ^0$ iteb vonS). tTUlov i|l ^^erfd^en;^ loP^FoU
JLey£sriim , imb ^n^t an;
®eit Mertlf %^e( alle;
®olt ^t Wr gelten titt ^eBmittatt|, . ., v. «
3« fe^en 4^» mit «ij^Ue «» f. f»: ' i
5tflein tnan tt)urbe fkl^ fei^t irren; tpenn^tnron t)iefet!tÄ(Jbi^
tigatt für bie nnfrige l^alteu n^eSte. Q^ 4^ €ine ^an}
anbere; unb b^ ^fd^iJ&er I^^e i4i^^iitit«sbiefe#
Sa ^e»
* / »
^ I
( m >
IKttbttnsd fplsett. ^er tgitbctttts l4itgitmi6 mf
ein »ertrotttet^tettetr iyei$ (SiiVttfhtftett Tlus^ßue ; wüs
^ct leibet in biefer <Ba^^ ^attl^e9 <<^^ 9(icl^ter j^ielte..
Stoä) mel^r: id^ tt>eifi^ ba^ bie Uifad^e^ tvatum ^gtt#
^w ben latigoecue an ben ^6nig i^on ^onl^d^ oB^
fi^iif te^ t)ome^mfid^ (Brumbacb tDat^ ^te ^nflructtott^
»et^ebetr ©^utfurfl: feinem ©efanbten ertl^eUte, iffe afe/
fij^ftlici^ in unfrer 93i6Kot^ef ; »nb mfitbe fein une&ener
^ttfof ixi'bm Epiftoiis fecretis Hubert! Langueti fe^n^
tie &u2>€V9ig J^eroudgegeBen^ S)entt bie erflen biefer
gel^eimen ^ötiefe^ finb tn>n biefer nej^mlid^n ^effmbfd^
ffttfä Lansutm» an fernen .^^errn erlaffen^
V-
4t
» » 1
\
• •
nciietiingm M:ge§ne€ aSerftp&vbtgMreif/ feie ttii: ber Släl^
fraif ett tmffrt JloMfiA ^n einürnmifiGNt imb ^tiitbic^Se«
lej^cfamfeit, unferm icffing ^li banfen ^rtc», t# aii4> 4m''
tcfken eeitCAfl juciittcratuc unb Äunfi ein ©ebic^t; bie
giai^ttgaK gen^^nt, btfinblicb / ^oA. bem @efii^id&t«forf(^et
^egea mdtt^e«.§ifi0ei:jets« in.tfnf^mig ber ®ciimba(t>M_
fc^ |>anbd mctrtiP(&rb(8 tin^ wt^ ifl* f{0<^ tft m
ie|t^n»<R|igfken< mte, be« ^vaufgiber im^^enben SSe^^^
Mfif ber CecMFec biefev @cbrift mbiftint geiDefcrf^ nHb ;
eben fö loemg ^ob' vÜ gefnnbeii, bafi moii «Abve @>eb(cb^ ^
11/ obep ein«^S9ttfe)ttng berfRa4^i§<d{^^^^
- »betaWi* unifingjt in einet großen -STOenge Doa*
Mtfunben unb »opien, gefamlet Don einem ooctceflict^en ;@e^
(<!^l(tt$funbtgen t[n)n ^o^em flbei, unb unbraucbbar ge«^
roa*t burcb feinen ^ob^ unb nunmeöcna^ehjerjtteuung^,
0» i* in folcben »egen ganj anbccc ©efcbifte, aB etwa
wegen littetanM)ec gntberfunaen, nacbliicbte, fiel mit üo«
ungefi^r ein fiötfeg |)eft in bie $inbe, öuf bejfen Üitel
iä^ bie ^eic^nung einec afitologifc^en StonfteUatipn n^it be(
«^ebecfc^nft:
00 mar gefiab bei .^immeM ®((fein
ÜCU man t>errat^en ©rimmenjlci» .
eiMietti. Sinn 0if^< &ber^ut>t »iele 6a(ben in ber ^i%
\ ^^n beneo icb ni<<>l ein JoU mile^e/aucb moi f^roetl^
je Decftel^en mer^^r aber (eine leitet, eoortn icb fo gan|
uneefä^cen- bin; <x\% in ber nm^rfagenben SfttotogieJ %^
»ar bo^ef fo eben- bneit ben ganten ^0 trigiutpevfen,
all
f
I
alOSTc ünlehüiif Scm'^ccllen 'Watf "n3$ bfe SÖortc iil
tk au3<n ilcJcn :
»^ Sie (ieMi<^ fang. -Ht arjöncn ^bofw
SNtett^rli<6 fiel mtr bM oof; i((> fc^fug toettec nac^ unb 0<^>
toai iibin ^hnbzn f)am , toat — ein SRanuffctpr Mn^
bfß) ^»fcHkvtHiStä^tmü, nidit nnt dntge ^teltot ta
bge 1Sit\tt$n}>ii Skttlm^, font^ern ouct i>ocgäglt4) na^ftc^;
f^^obec ißtuf/ btx bat gonje iBnc^ tr^n<te, btmte< e< un^
STrt behK, @rafen ju **, meinen gnaiigert ^ert«.
t* • * ' *
®9^ge6^^rnet gn&Uger |)ecr« SBein itniecr^ittif
"^l^itl ifIdiD, ar* mVim mit nicf^t t^ttüt^tn, i)a§ i(& aW
ttpi>ef (Hit jSto. u* tnefe* S&cbietn iu fcbktai JBt4> ttscet^
n^n^en« 2>«tm itb f9l(pii niitt fred^lieo ger^o, ta§
t^JSm« 2(. fpi(c(^ juidfct^ceiben gefimtet, bitt im Z)niff
)ti*Decfeciitgen^ tmt Ss^k. ju einen f^atren }ii ect9&6leii;
mir fäcgenomnien)^iinn bUtotÜ ti paci^(iif(6 fct^einen m&d-
t^^'lint) fic^ be( SQßa^r^eit me^c anne^meni tdnn etioa.
(hicte leiben unb bectragen f6nnen;| bin ict/ ®9ttIot>l.
rtrf f6 Decft^nbig, b*3§ i*il* o^n fleigigcr SJiivcOfeJ^ung unö,
Cetbeffecutig nit merbe laflfen and £i4)t fornmen« S)!^!
id^i abtt^ab ^m« ;c. moUen jufctiden^ ift l^te Ucfa^^e^bag
t(i^ : Decl^oft^ gip« K. tperben, wie anbre |)etben; bie (t(&
btc betrübten unb beangftigten an^el^men e an biefer jam^ .
irterfliten |)iftorien fein abf^euen ju lefeit ^oben; benn
e« ja ®otui miüt ift, ba^ n>ir mit benen asitleibcrt i^a*
ben fotten, bk in Srngß^ t^dtt) unb fScfibfal ftetfen, unti
nimmt mic^ oie( fe^r 9Bunber, bdg bie ^ecten biefer 3eil
i^ Wiufmfo einfcblie(fen, ^(^ fya> m nh^^ tKr(4^itneii
3a^« ein tiein ^»(terep unter bem üitel einer Sßac^tigotf
P|ibli|irt i toejl aber ton bertoegen 9iir ^ef ttg nac^geiieil
^ab tct^f niemanbf, bettn@0tt ben Sdmäcbtigen ^u banfen#
bafi icb bü ^ie^er^in ber blutgierigen ^inbc nitibt »-
fom<
fomtnen; ut\t nrfe tt^ol ie6 nitc() otiifet Um tRti^t
t>orlängft gema^ft ; leDott bietveit ic& ntcdf nb tan t>etf#
boru^W fe^H/ tpeii itt) tucct) meine Sunft ber aftroncmie
Unb @eometrie mt4) niu§ alf)itt txtthf^ttj^ unb 6fent(i(^
onfctlüsen; fo toetrbe i4:(> gema^r, bag'man mir na6> Mb
«tnb Seben fiettet, nietet &ffent(ic(), fpnbetn m6rblic(), alft, baf
Üb ben n&d){ti?erfcbichentn ^afmtage t)cn eitlem ^ölacfeti
^etro Soflfa gcnont^ fcbier ermorbet auf 6ffentlict)er @d^
ftn tiieuct)tict>ec ^eife^ t>a tc^' n>e^riod geto^feii, unb fteUet
mir fefbtgec nocb ^eutigeö Za^ti na^»- SDiemeil kt) mic^
bann etiteö ^eimU^en ^orbe^ iu befocgen^ ^ob tc& foicbe
betfamlete gragmcnte nictt bei mi^ behalten, fonbern @tt>. :c,
unb , betfelbfgen 0uten greunbeii xocVitn mitt^e:(en^ folctie
^u I^fen, tpenn @n>. 2c; etnoa nirt (;6^etn @efcbäften nic(^f
belaben. ^^, ifl aUetbingö nic^^t gnug geocbnet, bann icb*
^ie 3eit nicbt gelobt; folcbö iu mun^iccn. 8(u4> tft e^
tiec SDtonate (ang auifer mein ^anb gem^fen^ benn ba icb
meinte/ bat ^^ ^^ @ti>*K« Sager foite gef ommen fet;n,ift ti
untee bie S)icnei: |)criC3 ^io^ann ^il^e(m6 umgejcgefi
luocben* 3^ fcbenfe ei @n>^c. unb bet ganjen ditttec^
fcbaft atii guten freien ^avi^ti, mnn mir gleicb .no4) ^tüii
noc^ Pfennig baeon mirb / bin icb befen tool aufrieben ;
jSo e$ abec @n>. k* folte iibel geifaOen^ bitt, toolt ei 3etge<;
btefei Sßriefi folcbei nie entgelten (äffen/ benn tti nicbt ge«
W^n, n>eU «^ucb nic^t, tuai bacinnen ifl; ic^ f)ab i^nt
^gebeten, bag er ei einem armen ^eutfct^cn tceüt 2tt'S)ieh^
^e mitnehmen, unb n>enn ei @n>. ac« ja nicbt bätftcn enu
pfangen; einem fcbenfen^ ber ber armen ^^iftorien niä^t
ouffijig« 3cb bin @ott einen 3ob fcbulbig^ unb man fatk
mir nicbt me^r ali ben ?eib nehmen; @oü icb ttn 'jeDer^
tat en; bin tcb burc^ @dttei ®naben bereit, ^nb mac^e mit
;fol<be S^ecbnong: totnn gteicb biefe Inftcria ats<& ini
'?i(bt firae , tPÄr ei ein Slbfolntton unb ^Snitenj, 34
tDcnn icb fomot @db gehabt, afi S)ru(f er, n)o(t icbi boif^
latigfi ftaben in- S)rucf t>et fertigt, unb @tt>. tt nic^teiii^
fonbern vM, nidfi gif^riiben fonbern gebrutft Q^emt^lot
* /
(
y
^ I
^
fiüscli^; 4btt i^ Uutt fri^^, {^, M ®ott
^ic&6 4im fteflen befMt , mad (em gemeinen diU}
t^^ Jtir<t)en ufi^ IRegtmenM gut ifi« @^ i(^ noc(^
utitl DccfSttmi, toai gut t(k, un^ 5itt i4) geit ^^t.
^1<M ot>{ti^ef(ni , l»o(t i4) <d in ein okl fct^6fiec @^
^11 mb Orbniins t>etf^ $<itoi feigen iafTen« Sitte &(m
^ Oie^ titieqpienta 4»on ctnenr armen Stuttofo^ ber p<ft
«it $SM(^ mit fttii^ im Slenb er^Iten , in @iidten tm»
ffangen^ unO tenen ju lefen mitteilen , baz^ angclegit»
(?«>♦ 2C. ' ' •
^. ^ ' untertl^inigjlec
Wilbeleios K. Bremms polituus
Matbefeos Profeübr*
^ fej^ ni6jili^, M man^m Wer tiefet ©rief §ier }tt
Un% Und^t; obit \(b b^bt fohlen auc^ nrct^i um eine
Giibe Derfurjt^ meil er nic^t nnt |u M S^erfoffer^ it^
bentomftanben einen A)k|^tigen ^itcag liefectv fonbent
w(i> t>on Einern Satafter felbft ein lUmlitb n»arfct)einli(^el
fßilb iin$ entwirft. Wfm fielet btn vertriebenen, imittgen,
äu^ftcbt^ooUeny auf beibe S^Oe gefallen S^ann barin ; man
fte^t/ ba§ ba^ ^ebictt eidentlicb nie . ftcbt bef ont tootben,
tag ber S^^erfaffcr fäbfi i^m Um)ollfommeii$eit ®(tulb gibt,
unb gUicbiDoi feine Scfammoitun^ fo mönf(!bt# bat er
fein £eben be^^olb in ©efo^r fejen n^iU. Unb warum t|k
- ti nicbt l&ngft befant toexbtn ? ^ ipett tt, iavon f)ab k^
pcfere tiata, in bie ^anbe feiner geinbe fiel.
•
Unb toai 9at man ftcb i|i ))erfpre4)en ? @tn Sebi^r^
imat angefeilt/ oft matt unb langn)eUlg nact) bem @ebrau(b
feinet 3ettalrec(S,^ DpU ^arteigeift, dpU Suäfatte gegen bie
Seinbe @rumba4)^; oi^c (o<t iu gleiciber^^t auct) i>o8
f^boner @teikn/ nur bai man (icb immer bie S^^rjal^I 1568
benfe^ ooU grei^eit^^iebe/ doU ^nef boten unb enblicb/ iu<
m<y gegen bqi iitibt, »ofl oitf^t gemeiner ®taat«fentnil»
SSJa«
^Ba« iolte und olfo f^nhecn, e# ^& ttiltlut^cUen ? 2)te ® rum^
6a€(>if*en $inbe{, fagt ieffmg mit SRecfer, |tn& nun lingft
tor&et. felbft in i^ten unmerfHctften Solgen t^o^^ek fttt«^
lotflilugttfl'fott^el, d(« ^crjog 3o§attn Sriebrii pnb ttirgli
Hoetmeft ; toai fan^ e< dlfo unerlaubte^ fepn, ein ®ebic&t }tt
«neiiern> t)a§ auf ben erflern mit unter ^mhf)t ? @emi^
^flt, ta^ in tiefet dac^e un< noc^ monc^eö bunfe(, unb fa^
öfle« «tnfeitia g^f^tteben ifi. "Äugujltf ganje< ^eben >ar*
itet no(* Quf einen unpatteiif4)en Siogr^ip&en ; e« toat
fo fc^t für feine Ötaöten, ja 'ffit fein ganj Seutfcbfcjnb
~tt>t4ttg; tt felbfl mar fo t^atig; fo p(aneooa,fo t^odS^or^
ifige unl) amf) dagegen— benn ec»arSRenf(*unb gficfi — ■
fd mambe« geiler« ftbulMg; furj/ fo ganj eine« focbP^
f^en SXobertfcnö wertl^. — aber mann»irb erfomnien?
®ann n)tcb er fommen fbnnen? 93ei jejigen @infcbr&nfun#
&tn, bei jeiiger C^r^erung beutfcber ^al^rb&cber ? — ^
' - S'ft geaenmSttigen ©ebicbte gefcbie^t 7(wgu|len tft
llnre(!bt ; t>ai ifi f (ar ; ober tbttt bedwegen aucb triebt ju
tioibecregen. SDoc|> unter ben laufenb Unfr&utern fprSfi auc^
getoi«, juweilen ein f ruijbtbarer |)aim auf , unb i^tt ju
fi&jen ifi ^flicbt. aucb> ^at beo 4Berfafft?r nocb Qnbre
ÜRerfnjiicbigfeiten feiner 3eit eiftgjjmif<bt, unb outb" biefc
ftnb nicbt t)er&cbt{icb. * ©eanbert t^ tiii^t« n^orbAt, auffer
bie alte IKecbtfcbreibung« SRoittbe @te((c ift »iit (u lang,
ntancbe b&rf tig ; i(6 i^irbf t>itll94tt mancben ^^ \>zv
bienet ^aben^ tt>enn i^ fpicbe umgef(Sbme(it ober büccb^
fi:ticben ^atte. über 3(e(bt|feit .,fdbiea. mir he^ Mmtt bie
befte (Sigenfcbaft alter Urfunben ju fepn, unb n^ üf^
firebte icb baber bo^i6g(i(6. ^iei? i^ atfix/foDteti^fonb
unb lefen fönte ! \
I . . . *
®. e. t.
•■■ ■ • ■ • •
/ '
66 :9>MtA^^^t^^nf,\kt^ei^^ck
©rabf<&ttft,
t
^iflorff^ct S&txiäft unb Urfprung/ Znfan^, ^tccH
mb €nbe be$ ©ptifc^en ^rieg^ ^ begrcifenbe t>H
^ ^cimlic^e unb t)crrat^enfc^e ©cfdngniö / ^oftetung^
Utc^dl, e^eCution unb ä>ti^üd)m Bfc^^ieb ctli(|)tr
gu^tnc^mer t)on 7(bel unb onberer onfc^nlic&cn ^er?
fgnen / fo im £)ien(l beg butct}lduc()tigflen ^^f riogen
S^^ann ^tieDeri(|en Begrijtem "und) xoa$ na^
bet ^eimli^en 2(ufgabe in berfelbtgen @ac^ auf bti?
ben näc^flberfc^iebenen 9teic^6t6gen unb fon^ befc^fof:
fen^ mit cfngemifc^tcr t)orI<\ufener ©efc^idi^t fo im
^a^t T5^7r in unb ouffer bem 9t6mifcfyen ÜUid} ft(^
jugetragen»
Snbie trafen unt) 9{itfeC/ fo tet ^nß\\^tn fJi^W^v
, wSi^itmW e^ ift eid tvaturi^ Seit,
9oa %fii6fa( unb t^oS «Qerselti^
Ifl oa eit(^ aä UKtn fleifilß ^U;^
S^t'tteir uitb (Jhrofett wollet hit
ilimen, ba| id^ o(^ unftebnt
€tti| fo((^e @c^rift:t&g lif bii i^anb.
S)Ai ®|Atf auf einer Augel fie^
gnug. »unberttc^ ^itm tte ge^e,
brum looBet au«^ ÜRitleiben ^on
10 mit benen/ fo )r|t in^auec ff am
V
•-^
>:
iDi^meU i(| ein tranrfg ®ebi(^c
Anfang/ unb geben will Qer^e^
»f
tvle geinbf gReifler iDorbin f«ht, .
über Die Sefiang @rimmetif{em ;
9i6 mir burd^ beine 9 jttttd^ ®nab
«om j^immel eine gute ®a6.
S)<i trud 6fe (aififtlic^e Jtron
o ber anbr^ aRajrimtliaR/ '
VkOi^ tAufenb unb fänf^unbetl 3^^
5a^ fec^^id fec^fl* erfdOet mar^
im fed^l unb ftebentcn bajU/
ba aOe SBeit mar ^ofl Unru^,
Sefd^e^en fein Diel fr (tfam ^rng/
bie ntetnanb ^a6en foO fär gering;
ble ^ jum X^eil eiji^len »iO/^
niemanb }u Sc^mac^^ {tt Sutem 3(^(*
^-^
^ie Der ©otifc^e ^rieg entfprungen«
Sin Sb^mann/ fe^ meie ftetant/
30 93t(^elm t>on (Srumbac^ »arb iienant/
\vi feinem fc^meren ]((ter »ac
9on Sanb unb Seut ^%x\ rieben gar
turc^ (Semait unb Ungered^tigfeit
barum inanc^ J9ei6 gut 9ef<^eib«
eolc^en aufnahm ein «$er}i)g gut^
\Ati^ 2((ter^ ftc^ erbarmtn t^ut, •
, weit er loon ^udenb gewefen oxi
ein treuer (iuger ^a|)itan,
Unb aucb uon Der fran^dflfc^en itron
40 {um SKinmetfier genommen an«
SSeii aber \i^^ StugHili 9tat^
/ ein Xrgtoo^ lang gef^^öpfct ^«1/ :^
S)ap ein(l ber ^erjog mic^t ^erfur ^
' « a fem/
V
r"
6% 9. ^t(S '@et>t(^t «iom SSerf* Der ^lat^tigal
tommen, unb nac^ bei 93aterd ^ur
(leflen , Derfuc^t .er «Oe 5flcf
}u Mngen i^n in groQ UtigldcÜ.
?alf(^ Seugen aufgeflanben feirt,
b(e (Argebrad^t Sefärbten Schein ;
äBif bec ©cumbad^ ba^tn bebaue,
50 ba$ et 9lttduf{um ouf bet 3<>dt>
}n fanseti «efiftt/ etlic^ burcl fJein
gefoltert unb gemartert feitt/
tag (ie 9e}tt)un9en ^an dcfagt/
todi fie Im legten Snb bettagt :
Xfi miren, jle gefertigt ab,
|tt machen bei Sfugufli ®ra6 ;
ba$ ße folten mit fonberm %%\^,
t>ergiften feine ^o|l unb ®|)ei«
ober burd^ et^en mirbdc^en Schill
^o 9(u0Ufli Seben blafen a)ti*
©rumbad^ unb ber aBtC^eltn t)on ®(dti
l^re 2tnt»ort fhllen beibe ein^
enftd^ulbigen fi* offenbar
burc^'m (Drucf i^r llnf((Mi(b machen ttor;
I J&erjog Slttgupü* fangen t&ut
bie {Drucfer mit grimmigem ,®emnt
imb unterbracht t>iel S^rempCat •
forgt , Uttf<^ttlb mörbe offenbar.
' Sin Stetc^itag mirb ge|le((et an
70 ju augöburg Don bei Äaifcri Äron
cintömmen f in bei 9ieidS)ei ®tinb^
. bie Dor^in aaen ftnb betent;
S(ttgu$f u4 i(t gekommen ein
auf einem güibn^n SBägeteiU/
ieud)t aui ge^mungen ^itfirument/
erbittert aO bt^ 9?etcbci @(änb
^toiber ben ^eraog unb ©rumbad^/
baf man erneuert alu 0ac^/ ^ ^
.9, lütt$ ®^i^t bot» iSetf. t>er 9la<9ti94ff, €9
f
/
^ 2)a$ man bet SM »^^^ <^n^ &<^n
10 a(# foU nid^r e^equlte't fein
bie oUe 3(cbt t)on Serbinanb^
fotc^f tjDär bem iReic^ ein sroffe Sc^iinb«
€ln iDoftor; genant ^ein rid^ ^ufan
auf ftd^ na^m bte Negation
mit gnug^amer Snfiruhioit
n>ie er all @adb ftU bringen an,
mit Briefen unb mit 3lni^<^<>menf
gefleOet an Ui Steic^ed &tänb ;
2)amit er aQen %t\i anwenb
90 ftnb t^m fd^ jn ®aben iuerf ent, ^
ja e}tic^ taMfenb (Sufben mert^
^01 i^m ber «^er^og fef6|l t>ere^rt;
toifm ®oIbe eine ^ite fc^to^er '
an^entet @ram6a(^ i^m iur S^r.
®ei( aber'ber SDoftor i^ufan
gfeic^ wie zin Schaft ifl fiiUgeftan,
bid b(K^ erfl&rt bie Obera^t
unb er flc^ aud^ t>on bannen gemac^^
i<k SXofenberger gefongen war/ '
100 unb (ein SDoftor gefä^rt von bar,
»erberget er fi($ ^äbf<^ unb f^in,
nirgenb^ fl(6 motte finben tan ;
bei ft(6 beriete aO ^nfirument,
bem ^er)og {eine mteber fenb
j^and ©amer fnc^^ \%n flberaS
. ^ jrt anber« nic^t ; ben bSfen ®e^aS :
mie ba« ^inmeg SDcttor i^ufan
unb (eine &ad^ geaeiget an;
bem «^erjog folc^e« bringet für
1x0 fein ^ziyt üeOet in Unrn^-
gerufen mirb Sottor ^e^tan,
gefraget I mle maitfolte t^un; '
€ 3 bet
«
7® $^ Äff« ®tbi^t txmUßitf^ &er Snac^^goB,
tin mmi^ ©tüanefn fyit ^tt^,
We Äarrctt fyit geffl)^ in ©rerf.
, ©U ea*e (n gi^flfe^ ga^rm fb<ft.„
Stat^ , wie man fcO afl Sttflrnment
»on bem ^ufan fobcrn Be^nb ;
SRttbofp^u« feld^e« f^rdSet gM<$
1 20 tem ©bam ' fem , SMtox .^eJnrf^,
• wie ^ ftc^ nic^t fofl flnben fan ; i
>er a^me ©ot Weibt auf bem gMan;
ber ©rief (fmmt in ,bt« J&erjog« J^anb/'
,[Rubolp& mitb ju ein ed^elm er!am^
ttwb wirb geflngdc^ dcnommett an,
aU btt oerrdt^eriic^ getrau« r\.
3tt^e< arbelr JDeftor ?Jontoir
«nb fleBf ein fd^jn 9hirra|ton
an oÄe etinb Dom gdn^n Slelc^^
X30 beii J^anbel aO enbwfet gletc^
mit fek^er ®e|lalt unb S^imt Xrf,
baj ffe uon aaen gerÄ^met warb ;
mb t^t for(«e< in lurjer ©C .
unb (Iffit ein ©^rift t>on ©ogeii rtel.
3r6er bie^ fatferUc^e Xt$n.
mifp&vH iör Äonftupoti)
tDiH ©rumba* (tractt aellefirt ^an,
mitanbem, ai^get^an im a&ann.
So^onn grtebrtd) ber wfrter J&err -.
140 bewacht fein &unb nhb farftKc^ €^r, .
. fein JÖiener fo wolt liefern nli ;
Un 5Eöifer untert^inig bittt
M feine faifeiHd^e «r(>a
In &nabm foK^eö woff t)er(lan,
®rtJm6acl& ju gebe ti frei ©eleie
an^ md^ ©renjen. Äeiit ^e(<|e»
l^m
'V •
>.-
i^m »otbcn 1(1 j b«ram er bÄdJr • "^ - "^^ '
fciti;.^* >e(leöt mit g>roj>((mr/ '" ./
X50 fnn Untert^nm aftl^jrriiumt^M
wer woft in ber ^efa^utig fein/
fein Stahlen laffen fii^r^i^^it ein,
bem mo(t' er ^eben gewiffen Sol)i^
mit Sei6 unb Seben Ui^ i^m ftan^.-
hoä^ fo(t ft^ »ot ^n jeber n)o(
6ebenlen unb ftetrac^n aü
)tt galten feinen ®b unb $fli9t>i
nie ^onbeln, »it ein(<&l(Bi|fi(^tw .
3nbe« bie Mferlicte £ret^
t6o ^ieit an um Q^)cefu&ion,
9(ttgttf{o f(&i(f t eiti flavt 9)?anba(;: '
'ba| er um6rin9en ftf Üe &tabr> >
ben^l^e9er unb ben 3(ec^ter aS
itt Zwingen unb bringen {u ^odt -
foit feon ber Oberft ^aplraii . .
anßatt be( t^idi^nt i(von* '
Suguflutf wat t>on @tunb bereit,
trug auf ben «^erjog Dor etn Sleib;-
bei ^ttht^i trüber fpant mit an,,
S7P toeil er auc^ mit i^m f^at ein &p4in4t, '
!Dte Pfaffen aucb ^k\d) maren fro^/ .
Ratten ba€ ®piel g^ni^^en fo ; : . .
9litrrneifler irrten bin:- unb ^fr>
oufbrac^ten balb ein groffed J^er.
2tm g^rifltag ®ot^a Wrl^ beretff, ♦ ';
»eil fo(<^e Zeit gWcflicb erfent r
bie gelehrten ^atf)em(iiict, ^ •
bie gelehrten ^obn Stflrologi» ' ' '
IDer von 3Buc{burg ^at ^gj^tA an
igo ein jfrieg in beutfc^r Sfl^i^n,
» . . € 4 "^ . . . ba
/
y
ba er mmerft bcr Srettnbe Bleib -
iiRb tmifcbett trübem mc( «iti^ettcir
»iber ^rfiU(^ nnb Kbiibliit
«erberbt xMk Sanb, irfel &9I tmb Qitt
J^erjog audtif{ t»ar Jta»tiaii
mtfloet ber taiferlid^jn J(i»ii
te $Sinterieit belagert »arb
bo< fÜrfiHib <^it< t»oti Seittben \fix\% ^
bmn tveU @rumbad^ t^oU ^ri ifer j^amt
»90 beforjet fl(9 ber ^f«ffen Cebftar : -
bag be» ®rumbad^ ber tAofUg ®ir|
aufdgen miete tibiHcben 6dftmer|,
otib mSc^f i^m werben nicbt fe sue
^ )a (ritttim t»on bem eblen 9(oe*
S>a nmr ber f Anf unb \ym^%^ %^
be# Senner«, ring« um ^ot^a (ag
b^ Seinb ; ^uli ^ete^ri^ng toar , ^
ba f{(b famlet ber Pfaffen ec^r,
ber Sranßfcb itrel« , ber von SBrautifi^oeJf
aoo a[ttgttf{tt<^ att4 ber «Qeriog reic^
Sin tanbto) warb ge^Oet ati
1» ®aalfelb/ ba bie Umert^ti
bed frcmmm SArfien abfoMre
«om eib, tDoburcb ffrobligire
Sodann Srtebrtd^ett ; »nbwirb'gefARN *
SCbfoberungdfc^cift, bab»rd^ ermaßt
bie in (See^a , baß fte baran«/
.Sieben feiten nnb jweic^n no^f ^«}#,
mit bolfor 3(bfb(ut{on
110 t)on Ci^e^pflicbt ^u ge^n ^itita» j
^^l ancb ^rnacb (ein Untert^an
^^ tflrßen einig Jjfllf fsO t^n,
»iewol burd^ folcb^ 2(6foberung
Wtt kalter gebmmen iplebernmt SBai
'/
mnn er tmoer btn Q3ra5er fein
Slu^uflo toArbe ®et(lan& t^fun^
iDücb' ^r txftüd) f^ahm smn^oftit -
beä ^mfer^ ®un(i, unb'in feine S^anb
220 ^aben be< Q3ruberd 0tabt mh Sanb;
tDÜrb' au(!^ ^uguftu^ gelten ab, ^
' unb o^ne (geben f ommen ju ®cab,
tDflrbe €t btt nid)ftt ^tin i\xv itnv, ^
unb wirb B^enbet afl Aufruhr.
■ • • ' ^ , -
©totf^uferfla!ff/ff$r^* Wblef, ^
teil Seinb aufrichtet in ber &l,
I unb fc^reibet ©rief an alle ©tänb,
bag man i^m \>itl ber Q^&c^fen fenb.
2>ie Oflcreier efien tooft
230 3n ©ot^a, wenn'« i^m geüngen folt
2(ud €rfurt unb biei anber ?anb
wirb jugefft^rt Diel ^robiant,
t)ieiJ&afer, »rob, «4«, gi^fc^ unb Jifc^
nnb m^ bebarf ber Äriegrteut' $if4
Sa gleich bfe e^abt bom ^einbel ^^er
ah aOem Ort umringet fe^r,
f tlid^e Steufer geritten lein
^ gleich burc^ bie tO^ac^t i barunltr ün
gefangen warb / bizmii er war
240 mit ®e(b unb ©rief belaben ft^wer,
unb weil fein Jptn^ft ein %att get^n
ha er i^n weite fpringen lan,
bU atfbern fortgeritten fein
gefc^toinb ^ gleich wie bU iSigeiefn*
S>en funf^e^^nten in btn 9)}er|
tt|l fe^n Ji<^ ber %ffen &^tti,
>
C 5 bur4
c
* f
tttt(6 %tantfuti in her ^Stti m ^ain
t>(el Äriegelieüt gejogen fem,
)« j(empen tüäV^n ^tifierpfai
150 önb Ju^embörg «ajli* gefejt;
tie }09cti aü auf Sltebetlanb, '
)tt foberii berer ^faffen fianb, ^
/ "|u MöjSbürg tl)5t fte nähern an
dnb SRärnderg bte pfaffifd^e Sa^n ;
Stier unb ^6Bei|||a6en Q^rob
ben £rie0e<(euten in ber 91ql
SDen fünf tmb iwaniiiftm fi»s an
)U fingen t)cn eim^ (Sbelmann
ein tnvi unb beutf(^e ^Ra^tigad.
360 »elc|e gefungen Äft^rafl.
SludUfiuä bringen ^eifl SU 9ßartt
SSief ^auernficl t>on £ein^anb flarf,
, bie tr |tt füüen »ar ftejint
mit Srben unb im (Gräften gefc^mCnb
)tt werfen, wolt' alfa ben ©itg
er^aifen balb, enben ben Ärieg; ;
auf 9l&ber ^at er ^rücten gemalt,
' bte tAnfUt<^ unb fu^til ttba^u
©aburc^ m\f er ein SJJcijler fein,
370 fl6er @ot^a unb @riminenfiein»
2)a aber blt in ®r:imnien|!fin
nic^t moUen gleich erfc^rodfen fein/
i)a ni<bt 6alb (am ein jeber &tanb
^ mit ©Äcl^fen unb gerader ^anb;
toeil au<( be^ 93inter^ ^arte ^&(t
lal J(riegei8t)olt fe^r ^t t>erilelt,
" att4 ferner 8« ^eforgen ü>ar
tut* ©omnter« J&ij nic^t feine ®efaOr,
t»eit fte »erfc^offen groffe« ®elb
tSö «uc^ ©eilige Motgten auf bem gelb,
o
bA((teii
9« 3Qtt^ &tb\(i}t »cm ^iif, f>tt fflo^li^ 75
fär®4)lij3e fi(^ )u machen frei;
hvti SKenat S^^t nniren t^inian ,
tin @tiOflano mai 6 gefteflet «n^
ie&et VfrfudK fein falf<^ %&i,
tai i^v 3tnfc^iag ntc^t singe jurfiA
Srfilic^en ^att fie gefc^nfet eitt
^ie ®läter mit htm (larten SBein,
Carter unb Mauren trittiten ^emcu^t^
39Q ba man gc^anbeit 90m äSemas»
^^ fte ecfüUt mit fAfiem >lBciti/
bet %' ufei ifl 9efaf)reii ein,
bec burc^ 2iubam ^ic^ariot^
C^riilnm feibfi vei ratzen ^at;
»id lorgen, baß anc^ ^n htm Selb
ein €|'e( tommen fc4m^r>^it 6elb
mlc^ ben diAtlnfeitler ftar t>ei:6{enbt,
t^al er J^ugein o^n graben (i^nbt; ^.
au(^ ^at bie falfdl^ üt^etorita
300 ii)t tänpcf) Gtütf geieiget ha, .
\tiß me( ge^a^t i?on ^c^b unb tnu^
aU S^rbacteii/ verachtet mit Iru^v
foU jejt «ine flanje giai«on
um tpenia £eut* in trauern (ton ?
tt)plt i^( ^^^<^ ^^^ d^ttie 9{ei<^
feilten, bem i^t bei meit nic^t gleich?
«eM un« ©rurnbac^ unb htn %m ^tiixL,
fo foUet i^r bejnabet feim
2)er SArfi foü fein o^n aSxeefa^
^<io 3(ttgtttlu6 ifl i^m gängig gar ;
. mir Wfen auf aO €ib*J^pfli<^t
iifi feib olf^ fein ^4fe»i*t.
2iie ©lotfl^imec beer (ebet «n !
JRiemanb en* me^ entfej^n taw^
xy
V
SBerbt
/'
SfBerbt if^t n^t ; folgen uu\txi^ gt«t^; .
tcitb tommttt ^twiiiid^ B^^flVr ^d^aft ;
tte &tabt nierben Q)tr plAn^etn rein,
Stann, SBeib^^ufamt bett JlltiMeln fieüt,
mtbeti mir mdrgen 5at(^ ba< &c^ii»n ;
320 aU' euer £anb wirb fein W^erc .
$e(^/ Seuer werben ^ wir werfm ein
unb fc^iefitn eud^ in C^täcf en tietn ;
t^r werbet flerben in bem 9ann
a\i tKttfrä^rer, tein Zf^tH nid^t f^dtt
. An &mti 9teic^ nttb {einer ® nab »
(ebenfet tDof ber Geelen ®<|^ab !
bie ^(e^ter eud^ falfc^ ^zi^^n m,
toi wir bie rein Steltgion
5ur(b biefen Jtrieg p tilgen $e|tnt,
330 barum Ufl eucft ni((f machen blinb ;
bebenfet wol bie f(fearf SRanbat/ '
Zbbtuä, 3(bfoberttn$/ ^lwat\
QBer wiberfirebt ber Obftateit
f^ fe(6er' bringt in JE^erjefeib;
€lner,bem anbern felti 6ifben ein
ietb in ber*&robt unb @timnienße(ii.
SBenn i^r nun flimmet Merein ;
fött if)t ix^lid^ im @rimmen({etn ^
onfangen eine (Dteuteret,
340 bie SbeOeuf nni binben frei;
tnbed fo(t i^r euc^ merfen tan, ^ «.i
wie i^r bei i^m wo(t trenlic^ ft^k
gtt nteibeh oD &ufpiiion ; ^
ben Ztä^ttvn gebet i« t>erfla^ii
wie t^r geft^/ in ®rimt|ien({eiti
euer befiel ®ut ju fAl^ren ein,
he^% Sold^i ffir Seinben ^ei be^utt, >
»Ott fAr fte fe^en 8eib unb Q&iut ;
\old^i wirb eud^ fein tin ioi unb 9X)t,
3 SO nic^ werbet fein Amtinget me^r;
^ttm ^ü^elm tt)trb mit jiHtt ®näb
«ecgeUen folc^e U6Uc^ X^at; ,
i^r mtbtt M^ aO @ut un5 iatit,
tDte t>or^ ^i)en in eurer JpanO ;
lebet mirb bd bem 9Bei6e fein,
frit^ic^ trinteft 6en td^len SBein/
bie iB^ngdrten aufbauen fc^itt/
bie i^r K)t mäflet liegen lan^
unb werbet t>on btm sanken Steic^
360 gelobet toerben aOe gleich/
anc^ bei ber taifer(ic(^eh Stt6n
werbt i^r in grofler ^nabe fiano» '\\
iDa 3uba^ alfo front genia<^#
«n^ Sreue gan) get^an in Tld^tg
,. erzeiget bit Serr&t^rfc^aar
i^r falfc^e ^iScfe offenbar«
Siner ben anbern rebet an,
06 er aud^ g(eicl^ moit fponn^ an?
unb ha fie nun t)ereinigt M
370 t)om b&fen @eifl gebradS^t {u §(i8
^an fle bad jiBert gefangen an,
' tDoUen @rumba4 geliefert ^n.
IDer Särfl trat mittesn unter fif/
mit SBortin fie anrebet frei:
. ^»^ebitttet euer ®ib unb ^flic^t
batton 4^r miffet gut ^eric^t,
^ann ti^ bie @tabt belagert mit,
fprac^tc^: ®er ft(^ fürest far«efa|r'
ben'n geb' ic^ aOen freie iSHttd^,
380 bag er au^)le^ u^i^erjagt I
wer aber mir miß Xreu unb €A '
leiflen, re<f auf feine Singer bi^ib !
Unb geben t^ab' eg^ juiti ®e*ü4t
eine gute B^it, ja Xag unb SRa«^«^
2)«
\\
7^ 9. lüu^ &tt>iQ)t t>0m Sierf. Der 3ia(|^(tgau^
S)a l^ht ify: mit ein St& %ttf)ati,
iDte Mtit ifyc tni^ benn je^t »ertan?
^ ClW^S^t ut^ ttoc^ feine diot ;
n>it ^6en &<iih, SGBein, ^(etfd^ un5 Qro^
V ^)&), ^ttloetunb 9Runiiioni
3yo (Sott ftrttt fAr nn^ imt^i<i^fmtS)ton;
n>enn urtc i^ fleifiig rufen ai%
x»M er und ftc^er Hi(^t Verlan ;
. oui^ ifl f«^r 'gut Die ^^ofnöng mein, r
loii: foUen Uib entfe)ee lein.
e^ itl nod^ nic^t ^ad gante 9tet4
ttti^er uni i)kv t^erfarotet gtfi^
SBiei finb gefommen nur {um 6(^etn,
Me und »om ^erjen gänitig fnn;
tüenn i^r mt(& je^unb n?o(t «erlang
400 ^t't t^r foKen erfUic^ Don mir g<in;
^tf ic^ folc^e« t>oft eac^ genmfl,
^&tt idji mt(^ ^eitltc^ te| gerätl;
lebenf et, 6«8 i^r jpeult^e feib !
£eiflet wir 3:reu ixt öiejem ©tteir.
. 3(1^ fag euc^ gu mein ^unfi unt) ®na^
»iU eud^ erfiatten aUen @4)iib ;
fold^ ^reu |tt lochen bin gefint
an eu<& un& Stinb, unb ^inlKltinb;
/ ®rumbad^ mein treuer S)tener i%
41 o Dem gefd^te^ ®e»alt p biefer griß }
id) ^ab' i^m geben frei ®eleit, • .
»erfprod^en ecöjftj mit r^em «id/ _
toie mir »ergint bjrr Sirbinanb,
tin5 eue^ tM)r^in t(i wol betont '
auflufitt* ^at iftm irflgen an . ^
falfcb 6ei ber (aifertic^en tron;} . .
»enn i^ i^n jejt i^n'n ßefew wtll,
tt)irb mir (ein Stenfc^me^V «»erben («(bi
eu<^ mirb eö (ein ein' emanSüt^anb
tm 96elf<6m unb \m ® etttf<^en £a»b i t
®cuni(
\
9. "Hirn ©ebit^f \>m töerf. t>er gi«(^fi9aff. 7$
®rum6a(^ i(i i^nm nur ein @^eto/
mir feiger fie auffäjiäl p(n ; ^
Diel fein »om ^aftfl get^an in ©ann ^
tt>e(c^en ber «0^^^^ aufgetM !
!Drum woU 6et mir beflänMg fein;
i^r feib umringet ni(^ etQein^
i(^ 6in mit eud; in gUid)er ^cfa^r^ ' . '
n)iO bei eu(^ (äffen «^aupt unb J^aar;
e6 gUt nic^t/ cA^ fAr (Sottet ®erid^t^
430 tbenn ^enfc^en l5fen ^iiM ^flic^t; .. , .
bie Pfaffen polten teine^ceu, !
imb SB Jife unb gimiäfte @äu ; - -
(SM i\l bU 58(^fie 06rigfeit^
mt btn er^Arnt^ bem mirb ü itib.
iDrum mer »iO f^alun feinen Sib/
aufrichte noc^ [ein Singer Uibl ^
"if&er bci,% fc^elmifc^ treuCo« ^fut
tiot^ i^anb/ no(^ Ringer regen t^ut
S>ox^ tunt ber gftrfl nic^ a6e(an
440 freunb(i(^er fie )tt reben on;
bat fl^ burd^ C^r^i SE^unben rot^/
baS fie betrachten feine 9}ot : .
,>Seben(e't/ baM^<^ S)eutf<^ feib I
bema^ret boc^ bie ^rbarteitl
2>te Jtrieg^nt fpifa(^n offenbar;
tDir fein »erraten ade gar.
SBenn euer ®naben Untert^an ],
iDle treue ^^ntier t^oUen ßan^
\p fein iDir aOe mit bereit
450 ftu ^(ten unfre^ $reu unb flEib^
hwxi tA%\t\6^ gut ip unlir ÖBitt ' /
fo ßttb btr Mauren Diel }u bief;
unb ba| i^r ^ier^n iw«ife(t nit/
JP fDlel^^ un&t «8er ^itt/* . '
« r
** i ' ■ ' . . . ,
tai if^t ftagk eure Untert^an
wa€ (ie W [I(ft enifc^Ioffen ^anli»
2(6ev ti wat mit t)te(^u fpat;
bentt (an)| j^uv^oi; «om s^knsen 9tat^ ^
ber 3ubal6rief gefd^tiejften «Dar
460 ini Säger |u ber S^tnbe Q>ä)aat ; *
ber fc^marje Teufel toar hinein
gefahren in i^r <^ri unrein ;<
fein' ante SBort fic nehmen an,
»oUeii fte 0if c(^ 9ffief»t ^att, '
mit fol4Ktn @^tim tafrifrjt gefc^ac^
ba6 <^uc^ ^<i^ S^tf^tntte &^ma<fy
für i^re treulos Sßeuterci
<iuf bU 2tit nic^t moc^c wefen frei;
o^mol &mmbaii bebedet war
470 mit Letten, warb er bocb ojfen^r*
@an) ^timmiglidf) fte griffen an
ben oltctt grauen greifen SKann;
ben i&ergf!e i^n fc^Uifen ^inaii^
fd^tieffen it^n an mit @toif unb ^tc^b. .
2)erd(eici)en fontiSBSil^Im t^oti^e^fh-
fflr i^nen m(^r.t>er6er9eh fcih j ■
«nb worb ben vierten tmf Tlfitil
im ^ert' getrad^t htv ^^Hm^n^Uk'
©en finftctt 5iag tidf in ber fSladfyt .
48 Q finb geritten mitten burc^bieSBadlt ' '. *
3obfi t)on S^ttülj mit onbew mc^tr, |
bie p* bcflifTen aHcr S^^
J^arunter war Slntont ^flug,
ein feiner Sunfer, ti^n unb f(ug,
benn gab ©ett ein beronfire« (Slid .' ' '
baß f!e md)t bur4 ber®c^elmen$iiSdf. . ] ,
öeUcftrt fmb in gleich ®H«I&«^; .
toelc^e^ bcrbro^ ber Pfaffen 64<}ar« '.
tJ
S>fn
». TÜt^i ©ebic^« »om ?öetf. Uttfta^tigat Ji
^m flennten ta^ im %til
490 ae((^en feto t^on 'SJ^enfcgen t)ie(
im ^imm«( 9»^ unb fc^recfltd) ^eut/
tatur* feebeut mmd^ libtntf)tnv.
3»f en ^3e brouf bte ©onne flar
im ^lmm<( gonj »erfinfiert »at
im Sßibter un6 be^ üD^tttag^ 3ett,
bo^bur«^ öiet^ammtr prop^ejei^t
ein tre^icl^er Aftrologus
Cyprian Leovirius» *
500 bti it^v mtüxlU^ tft tinb tifin*
Jörn it^tnün ^tiom fein.
Sit ^ribitatiten aü mit ein
iu Tintwttf auf ber Jj)«rren J&aii#,
tag fie aa foften jteffett aui ;
taß man aufrieft ber Pfaffen '@taO.
bie TlltM mit btn $4jhi aS;
unb baß bie 3Reg »ürb cr(e6rire,
karitt bem Teufel, wirb ^oflre ;
ber etJangeKfc^en Öiemeln r
510 itirc^en foH man $|ar reifen ein; ""
wer hm ^apfl nic^t wolt bttm an,
in U^tn Seit fptt s^^n ^inmn*
•
©er g>rtnj« »on P(Ang(t8
Bit trauet btn J&<fp«nJem,
wa<^t jl<^ »on antiwrf!«»»« tw^tait,
©« f!» Me Q^Qeut nnn^l^««
i^r SUifd^, «u^ baf (lt flirten c(tf
5 ao bcn f «inb mtf« ®(^<;<n ©timmen jhf«.
^tm bo ber Stin^^^t^ wir» '
wj^ matt (rfäOet fein ^t^inb,
SRttf. 34n. 79. ^
V '
^01
i
^at er |tt biegten sefan^ett an, .
»if man bU 0rabt fod $veifen ait^
bie .^^fotteit warben aufget^an^ '
Susufhi^ fing ^u ftärmeit an ;
3e^n S&^n(ein finb gefB^ret tin.
&ec^^ ftt ber Ctabt seMie^en fein ;
»ier futb sef&^rt auf ^timnienftein^
539 ^ ^^^ mitflen brauffen feiftt.
iSerr&t^rtfcft Omanern sk^eti au^^
wie ^liern ge^en fie nac^ J^au#J
!Den breite^enten Utu Tbftil
ttf&ütt wirb bei Ferren SBiQ;
gefangen wirb ber gftrfle -gui; .
«Ufluftul (ic^ be« freuen t^ur^ /
niemanb fldf) (leOet {tr ber Wtff^/ -
©rumbact^ war t)ar geftunben fef)r*
. ©er Surfte fprad^ : »inm biefe geie
540 t)or jwanjig ^a^t aui) tarn in M% * •
mein 95ater burc^ 18ertöt^erei>
welchem b^ &ott geflanbcn M ;
mein Satcr auf bem freien ^eßi^ • > •
i(^ in mein 0(^to« unb eigen Seit; * •
am Sag SRifericorbii —
umfaßt mic^ J^erjeieib unb SSkQ; •
bod^ bauti mic^ me^r ber 2)iener mein/
bie ^ierburc^ tommen (inb 4n ^tim„
Sl^c^ tJRittag, ba ble ÖJlocf Wijr Irfer^
550^ erf&Ket ifl ber ^einb Regier
hiz SSage war im Orient/ , ,
ber SKarl flunbe im Occlbenl, . •
ber 3upiter verborgen War,. . >
®aturnu* jeigt ein grq« Öefal^r.. * ^ . 1
3m eitften ^aui bei SJlar^il &^iti - ;
iok Swilßng m6) war jung unb f faiitt*
< 4. *
'j
r (Jj- t • « I J
.4
0
Crfb
erfltt«^ bet ajeriog Wien Jim i^-t»^ :?;»:; hj ju
fftr ©umbactf feinen JDIen^jm^ ,. -wi
960 e^ er deurt^tift buit^ ^en^»};:,:
tl6t fu^ tu einem 9efi|Rgnj^i8{ft«n^
kun «aifer in Äart^ion,- m/ . ^* . ,-. . ,';; k ./
» -*>
Sie Sflrttin tnuHdSit boitCet dtol^
ftA| fie f&ir bett ireulofen SKae^ ^
ler Untertanen 4^Um%
»ci*emitgttniärimmljen<^mflt y^^' ^ •'••' ^"^
bretmat i^r ®eniad^ gelaufen -irt^V ' '^' ' ^' ^^*
QJett ober ^tat fie woltw ^am "-^' ^ ^ , ' '- '^
JDorum fie fid^ beftacjlit fe^r -:.. : i Jr««
570 t)ie( Slac^t P^n 0(^taf ^ettufen Äfe ' - C -
»onunbfegeinb geloffenein; ' ; '. ..* ''
bie ^abt xoM gefüllt mit f!5rob unb S&eih/
SRit ?Wfc^ ttttb ttDem ^rotiiant ; ,/.,,.
ber Ärieglmann fagt : ^ e« ijt eine^cöart^, , . ' / „,;.;'
bat bie uerrÄt^rif^e Hntert^hn ' ^'!^S!L,\: .77"^ n
bie ©tabt foboib aufgeben ^an ; ' ';; .^ \ ...' ^, . ;, '. , ,/
m wirb ifen'n fein ein €J(*anb unb J^ofttt. ' . ' ' V "V
^an Att9 t»er(ur)et unfern Sol^n. i> \ ^
|u ^aben gut unb getoii ^ef^fll;
»nb ifi biefeibe ^anietti ' ^ ' ,
mit ©fünften t>ie( unb mon^evfeL]
bem Jlaifer lommen In bte^«$4nb/ .
ber Ruuubtriet bar auI t^erft^nb^ '
♦V < *1
* ■*,
# • » ♦*» »
Ifitgttflu^ i^r berffMToileti^ ^4
t Itf aie^en feiten au« ber ®tabt
g ä V lnbem
{nbttn (te «^ }^m totf/
wnbm fte bo<( i(e)oseAiiitf/ -
itflixibttt an «Qarmfc^ uiA- S^r;*
ttttb 6riii§en ^im ein* CSSiffif Im. '
ttmreu tarc^ UntrettriMf^ l^to^nr; ~ * ' "i^
®ott »ob nU^^ baf man i^ret fc^ent - '-
■■» «
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*•*•»»>
Snbcm bif Z)iet^«f;}|r^ rW«' .
mit be« SAtfien ^irfter yi ^lU^i
tnmtc^ itrieg^mann ^art s^fffget »^
6oo inbcm er ge^ biur^^Me ^%\%i-
ton Slomen ttttb Sttnof^m fftn^
bubttrc^ manc^r fo^tmett <n QDi^ ^
iDttt 95aumgaitner^ see^m ^
3(tt3uflttm an be^lietjL ^lobt^ .
ip tt babnrcft n^tben^totf ^
unb fommen in eUt oro^ sitenb; i . ' ,
twm 3iu9u(lo s^^fc^lagen tt^arb
mit f int r ftairfen^^e^fhi ^a|:t ;
7(u9u(lu«fe<^«aiif5emSeIbr^\/ /_ . ;;
<io ba fid^ nicmanb (iir Se^re. flett'/ "
2>e(^ Pub i^t^r ton^nen DiH bobpn
bii man nic^ iivh ^at gt^eti fäts«
(Den ftinfte^ten warb ^intan
teft^vt ber ^iix^, txnb m^f^- (an
fein dema^i unb aud^ bW J^errlefn alt;^
ba ^re inon einen 3:rafrrJ(^dll
ein gro< unb jimmeHfd^ i^efc^rei-
im Srauenjimmer manc^erki :
nTL^ Stattet, iieSe Butter mtinT]
fprac^en bie janjen J^üteUln, ...
wai ^at unfer J^err ^ater t^än^
m man i^n alfo ffl^rt «imattt - 1^''' '
•D »iWt (Id auf einV isfBeßofe/ ?J4Ärtiij5rhietf. t^M MMMtn^
,, . f. #» .
.«, I
tftii' i « <
* »?
• <« <
eoOcnba« imfrf SHttter feto/ ■ -
dn fejle Pforte war %tma^t,
«uf €rfurt jtt ber groffm ®t<«t
boburd^ man ifyx gefü^ret ^at, ^ -
lüle ÜRott^ia« iinbjt jris^^ ««/
630 tid StettUr i^n leateitet ^«n ; ^ ;
J^an^ *Ott (Sermdr, ein gdlKic^ *^eer,
mit mi ber ÄutW t^w^ f«^wn ^er ; )
ber Sft(fie Iprac^: l)erfam(et^ ^iti
geifUidb unb mettüd; jett t^ei im ! ' ,
ben Sütflen fe^et »ff enfear ; >
in JFu^Ies !SBa{{et, frommft\jg)m^
fpra(6 ber: fciuntet babeh toir^
^bt Sien^r tu bem anbetn {prai^:
640 >,2(c^ ®on bfefet ftetriU^ien 0iu^! -
iDer .0<i^ tt>ii^^ mt aefAffret ^iii^ .
i»0 foITn wir ®d^afe flUlen^in?,!
Jebit ba(^t^ wfe IT (omni ^mi^ _^
®«gen, ^f erbe , mit bem Stf^rmanti
irattti$(i(^ waren aitget^an i .
itnb ba er nun auflieigen fott,
tmb man i>oti bannen fahren »b(t/
fprae^ er: ,, ba< ijl bfr irfte ©e^titt !
650 Sa« dott sewalt ifi meinf ^ftt»,^
feiner Siener einen rcpgnirt
ben Sienfi, btn foic^er «u t^un (ege^tti
9» ©ntt anbem J&erren fu^e bir !
!Denn icb mni ^f^ttA itii m ^ier* ^
SBemt beffer wirb ba« ® (Ode mein,
foO beiner nid^t toergefTen fein ! „
/
ttttb <jl aCfo itf&f)H f^<m ^ -
gen ©reiben, an gefansit^r «TOönfc .
$D« er ttun.fä^r^i, «a« b«r ®k»W .- ..,
6^0 fe^t tombtxüit) angefe^n f^ . . ^ , ".
jJir fijftrfter unb Server fein/ ^' . . ' T V
We ittseföjt i^m fold^e g5ci« ; ' '/ . [
fein Xngeficfet fe^r ^at gwenW, . '/;\/.
iitt<l^ bm fH&ftmtifttt ,[%tt mhUnH\ [\
»ie fe{(^e« oeum jeHmwtu
' €tßc^ jtt 65e«frel finb ^ortl/
Mfle \tAtm M Mm^itt^ '•
bur<^ ete^u^fÄtt a Witten* öWc^; -
Ä70 bamft bie ©tobt bem ganjen Äe(^
berfiJnet unb 5&uf^j<^«ft/ set^an- ' ^
baf bie Äapttufasion ' , .
^ o^n otte «Ifl unb faffc^e Ifltf ' • •
gehalten unb ni<i)l ginge sötÄcR ^ ' '
SDie gjfaffen, fo ber «eftemut: ^ ''^ ' '•
getrieben unb gebfirjt nac^ ©(ut,
gilben eine ®4Mt gefangen an
^it @tumha(^, bm gebunit^n 'fDfcan« ;
i^m anget^an viel «roufam 9)e(tt,, .
680 »often erfbrf4e« g^o< unb Kein;
wie Ppcni mit bem Regnlo
^ gelert Wm Tyranno 5iculo.
2)en pebge^enten;vn 3ö)rit
ba.fl<^ no^et ©rünibödicii^ SW» ...
bie gteffen Ferren polten Stat^
t>o» Äßer id^ttt ©traf unb $ob; *
^uguHu« wat ber g>rSf{benj
itt btefem SÄmmergri^ic^t erfent^^'^ .,
JDie ©elfljer gewefeti fein
&90 bei e^af Otto üori^l&etpeiru
♦ «»
A ^X ' J.'
•{^erc
^
. .4>err C^rifloffel pon Äarfomij
^ jinb ^abjari/wiefcf^ctt td^ jejt '
/^" nJ4t nennen' f an mit feinem*) 2mam,
WeireU id) t^n nid^t* wo^f Derflan ;
SRit famt 3ofob bpn -@d)ulenburg ;
ber Sefbrnorfc^att 3o(^im ÜlobeQ/
ntit famt Softor iiifaö, ^cntgeO/
mit Sbet^arben tjon bet 5&an/
700 b«r ©oftor Äfobt^ genant ©tep^ftn^
6er qx^i Surift, JDof tor £rof on>
mit Sunfer J&anß ton 5)onifau
t)on ^lonfenberg, ^mttt Oeörg/
mit Sricb SSolfnioc p^ne ©orcj/
»iber ©rumbac^, ben alten |)elb/
'/ ein blutig Itrt^e« ^an gejteUt, .
] toelc^^ (autet ton SBort ^u fBott, ■
708 n)it folget «n^ ^M i)an ge^Srt:
5Der ©dSflu« Mnftig. ^ .f
0 2)kf(ff»cmC8esf.fc«nd9eirtic0cm^iinam€»<2n 0<^lie{<9(«
• /
1.. ■ * -jj.
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i^m .<i8erfQ(r« Der 9Ja(5tf9daK-
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fGBelC^e benni Pfaffen ^ibc ^ofici^
tt»b «ifttrfciftte (5rt«p lafTitt;
imU et bU 9>f<tSai (e^ttt (an ^
iinb i^r ^t nur ger&^ret 01V.
M»
*) ibttr^etmn Sjifiiff, bei: l^em. J^etönfttÄer rten. fo unay
§(ne^in ifl o(il er ben freitcdb nid^t ^c^fret^en, £fc6^aberii
^l(^r 3Rer(märbidfeiten fein mnb. fat^ bte^ortftaansbctf
Uü 3in9wr (^« 6 1—87) attgefansenen alten ®<dtc^U erg
ii^ aeijefejt iyer.beii ; bq[ e^ii^Inl übß/^ M^ af euh^im nii^
1
z' -'
»wtt 9icrfaflf«r titt Sla^ligatt. 45^
loelcffe fie mit ®^i»a(t sinommeji efn ^/
»ei( fr tu tiMen ni<^t ge^nt
3^n tiiHf »oft tNg ftefu^r^t ^an,
^^o bii <t fe{ir^9 fßotfett gting get^aii^
smb benQO<^ in ein'm (ofc^en Ißif
»er Sifc^of sefloricn hm^ ein CM^tif^
f eQ er %ajfe)i un^ Q^eltetrt
9ptt {4ic|e» ^f M %tifib$ ^mty
«u^ Srfarl; f<^n(en ein gantete;
«»eil fle je^ro^en i^ren St^
^urd^ ixoil ^arf mterMieblid^ J^et^
ID&r ßit fein ^((^1 eewefcn feer. '
SBeiUr ^ern tej^ SttgulH £anb
^^o^ An^riffm mit geu>(ipnetec J^ani^
iinb \^iirfArflii(^r ^erfoji
|u SSartentttrs bma^tm lan^
SBeU er ben Jtaifer getiaiet on'^ '
^aH er eSi (Eib6j[U(i^ f^i 9^^¥^\
»eil er feinen fffl^ften )u 6er Jtur
^ §at (ringen »olleii bur^ Aufruhr ;
tttcU er i^n flern ium Jtaifei; gemai^t^
' ber ^ffi^n i^ber n^ri 9e(a<^t;
^at er i^erwirtet od fein dut
^p ittfambt. ben £eben unb ^in ^tst*
iOrum 0b er to^ ein^ Sfa^ffttn ^eitt;,
«ertienetjiae; foO tf bo<| fein "^
k^^, be< 9u|ufii mi(b ®en;ft^^
Set^eUt min metben in «tier &tA^/^
ipeti ieberm&nnig(i(^ iewutt
Ifft0 eruti«^ra<^t in grof Itnfojt
•^
h'
-7 ^
^f sa^eii ber ba 6tein <!Rit$e(fer semej^,
^ dSen &<f^ set^an bal I6e{i/
. ■ 1»
46o «. Tkti ®m^t
y
/ %
foS er M/^ ^ttn %itU^ it^
750 to<^Q^( 0611 SRo^ffition« 1^
», SeO Softer Cticf« feto ßiOet "Stm
ftügtijlo nid^t gettagf )ttr Gtunb
^ ter freäimen irö&utcf Jjizijfaü^Uit, .
^at er ge(ro((ett ^^rtu 4inb Sib;
toeil er be« &xtiv^ibi CA^ne ' 9:^at
bttr(( «0e 9te<^t t^eranttDiurtet ^ar^ ^
tinb t^ott ber Sßa^r^eit »le( . ^r^dt .\
»M<&e utt« J^erren übet besagt;
I0Q, er leiben tint f4)arfe $eirt '
760 imb in t^ier €&tA<f jtejtfemtteni feto.«»
!Doc^ ifl eine J(ontrdbttrton .
in blefem Urt^eif bteibeti flaii,
baf er ben mble er^lefieo Im,
ben er t)or mob bewahret ^an,
fold^e ^ot gebirte ber flarte SBeiii/
ben fle )uoiel getrunten, efei.
(
^ * N • . .
,, ffieM Smtmg&rf ner iu biefer f r{(t
tn d^et^ au4 gefunben iflr
onb nii^t ber Q&«tren iD^euterei
770 gefl&rte; nnb (ein Sebit^erei
getrieben mf t , fonbem gor U9,
auf« %itfttn Ceiten ijt gemeSi,
^at er verwfrtei ^0- fein Sint
nnb foO t>er9iefien ^ier fdit '9(tte«
„SSeil |)terenini|i| Vn ßranbeti^eifi
^at wollen gegenm&rtig feiti^
, ba SBflribtfrg eingenommen foor/
I unb ^eimgefud^t ber^fof en &d^aar;
toeH er (Srumbac^ nnb bin i>o^-6tetn
7S0 beherbergt in ben «^Sufeen fei« / ^
, nnb bem fSe^a^i^ N 9^b<^
. j
>,
/
^
tw^
Dorn ^tfdfter ftet ^ai^igoSU , k^^
unb aa< eaim trentfa^ gfmeftit ;
SÖattetn unb Borger In ber ®t(*t
auf^ ({Arfteti Büun vermahnet f)$t,
^«t et umitUt ^ A «itb Äut *
foD bxmi »ersieffen atK^ fdrt SWttt.
„«eil t)an« SBepet ein JDtener se»efe' / '
im Äetgwert unb getrau ^a* ©efl
ba| er burc^ ein Serr&t^erei \
790 ble »etgjlabt lUfett, f^tt i^mfrel / ^
fol;^ ÜRtfiit^at tti<*t fein fl^Wenft^
S)a nun bie Urt^eti m^m «ffl8&
mfber ®ruaiba4> tttt fxomam J^^
{faben fie l^n auf ^tnetn^t 9lf«|t, ,
jetragen jn be« lobel ^a^j ,
)»if(ben 4}0t^a unb ^timmcnpeäi^
ein Ort muf aiif9ertf|tet fete^ '
®eii er setragfn mirb ^inan,
|po t»ie( Drommeten ^ebUfen ^an#
fol4il garten f!e alfo betmc^tf
bamit niemanb mid^t ^ben Sß«c|t
)u ^6ren feine leite ®prt,
Ol er Dom Slic^ter wirb emwrbt- ^
^a er »elt genug getragen »ar
Mn ^ne(4t^n ber bef<|erneo ^mx,
. »irb fein Urt^U gemacht i|nl tunb
unb Dorgelefen aü fein Ciili^
SBetl ober burc^ uninenfd^a<^ $eiii
$ 10 gef rÄnfet bor bie ^üeber fein^
f pnt er ni^t f»a*ett fe^r blel «ort ^
iveit ode feine ^raftierfldrt;
tu «dtl gleich feufat er innigtiit .
bem er nun gmt^ ergeben pd^ ;
)um 3li*ter mt : « »eit i(^ ntw bir ^
gegeben J^in, fo mn^ bo* o*
1 \
lit
-' /
4«9 . ; ^IfittA Oebt<^
^ Mt fitturfen (itr), ifi mtfm ^Mty
Nf mdtif 6eei ttf^ttOi nfa^t»^
4Bfeit ^c| detttfofg {9 ber ^eia^
lab to if^tiftf) fieHi bie J^ofttuii^ feU,
mit eeufieti t^üttint turfe &igt^
•fmffitct pu iffefne Jttage.
iiii fAktm^ '^iam\ itki^i
la« t4 ni<^ n»o^ milreben (dn,
, 0eta Jtbiber fie (^ s^^^^^n aul>
Ugen (^n auf Me 9^1 im, .
(Wn J^er) fle ifym ttttSrefffm 94^
ts«i tttil itt%m vijm fo14e8 off€R6ar>
fi^b^ ifyn fe(d^< M Ktideft^t '
tanfe gdM bfti^on folf«^ Q^eri<tt ;
itx^aätm i^m 4}autv, gieifi^ tuib
bift VHut fle f!(^ tna^en unr(fn>
^tt er irt^ tt^U baf ^pobftgtam/
94teeii i^ fttffm »ie ein i4mm.
ioie' 6tft<f matt alf ben SBasen Ujjt,
tbtt Ctto^ alba n^arben bebeA ;
ie» X<^§e^iiben im Xt^rK » .
k4ö 6romb(tat aufgab (kin ^effi mit ftili
feilte (Bee( 6efa^l iti &ottH J^oitb
itnb Ha^m «lifo ein feed'g Cttb;
ba er i^or burc^ ben ^rdbifatti
bm tSetsebuitd ba« Sott erma|tie>
mit fob^r ^teteftatioti
ba| mah i^m^ (S'mWt tinb Ünrl4i d^t^:
Xm fceitä) foI((el ge^e^ ijty
ba 9>fa{fetif45ar fein g(eif4fpnfi frift}
ta feuf^et [monier Jtriegelirtann ;
ifb ^tteiben f^at M Sebermami;
' f in jeber bentt : >iiOi»i fea,ba< fein^
i^ofieit
/
i
©oDett jeje letten fdldje ^iri
bie t)or fo manchen S^S det^oit
iittft niebetfl Ar ^rt er {eihbe galtst
-SRüffett »klaffen ifttfen 9«^»
tttib tofttgen foli^cn Cbehnann, \ * \
Ut bem j2(be( treöU(| msßftm^
6erfl^mt fn teutfi^er Slati^n 7
&0O |a6en je^o foi(^eti So^n^ *
1^0 fo (ange 3<it ba< Qiefie selbem t
,Sft ftnb te« 4}enter< Sasb^utib dettiii^
Zu bijt tDir ^(er getrau bal ft^efi ! ,, -^
IBid fein itttittn weie bat»on
tt{(^ jeber tune erfe^ an.
9Die ¥f Affen fnngen 3is(i{^/
Me g^fefferf4<fe »area fro^^
ffla^ (^m ipu|i ber IDoftor $6ntaik
iu 0lei<|em ^uj unb Seiben ge|n ;
toiemo^l i^ ^at ber Stieltet feto
t^o anget^an Ünger unb ^rter ^^einir'
bet W4r bet Sfttffen ^an|e(er,
vom frommen ^'fc^Iec^e/ geiiere mit C^^
S>et muft ane^ «oh ber Q^faffen G^^or
feemArgt feto nnb gef4(a(|tee gar,
ba er t^or^er gepeinigt fet)r ^^ ,
tren{{(( lewal^rt fein Sob unb C^r ;
feine Stimme. (aue unb ^eO erfc^olfr
bif ( ^an fefo< SBört ge^iret aO ;
ff ine &ee( ^t aufg opfert ®ott^
ggo war unberjagt in feiner 9}ot^:
i»0 SDabibI do^ / erbarm bid^ mein, i .
Q i&abib« ^f^n^ erbarm b{(| meinl^^
tief er mit ^Oer lauter GtlmiU/
Unb enbet fb bol 8e(en fein« v
Sie defe^rten i^n beUagen fe^r,
»errAnben . aO fein fiob unb S^r^
unb mett feto 9}am WAV ChriftioH
\
I
(ans er Me SSort , fo e^toeen
sefprod^en , ba' er &ittii &o^ii
S90 mit feinem Um urnfftttsen fc^tn: ^
M Wt Srieb mb greub i<( fa^r ba^in ;
in ®otte< ®iO fei aü tntin ®inn ,»
Cin Jgenter )u bem anbhh ^rm(^:
^ ^,®ie Ian$.^anbelit bu mit t)er ^acft?
jtj&nft bu fein i^eri ni^t fernen ^in ?
^^m Reifen ab ber flltoffen ^ein ?
8ufluftu< borsebeten toar
vpn Aaifer« Q)efanbi«n , fel^ if{ ffor
^ ba§ er mJc^t ff erben bwr^ bft«>®c^me?t;
900 aber «ufluftu« mar bef*mert, ,
fönt i^m nid^t $6nnen feiern ^obt,
gfeit^ öie ^ironnen , ^onbeb fc^ndb*
V
3ttm brieten f omt SHI^efol t>en ^tein,
ein 9titter t)om tt^efc^letl^t nic^t Kein ;
marb erfW(( bur^ taf 8(^mett sefSflt/
leber betiagt ben frommen «i^eib.
!D{lt9t au(( bama^ }e^^a At fein,
mit iQfant / mir ^w , mit %leiitfy , mit fSelii ; ^ /
in C^rifli J^nb befahl frfn «eift,
910 ber i^tn treuttt^ feine ®n<ib geleifi.
S)er bierbt mar IDabib^aumsirtnec^
^ bei j(aufleuten betennh {e^r,
bon reifem Gtam nnb C^renjpt;
muft ^ier oer^ieffen aiu^ fein ®(itt
Z)a4 &l&ä if)m oor »uwiber mar ;
- m ec^ulbnern mar b beia^it nid^t baqr ;
fein «eifl anfsab iü C^rifti J^nb,
c^tifUic^ bon ^ier et na^m fein Qnb*
SBarb bur4 bcA f<<iacCe dd^ert gerft^^
920 barfdr bebetft fein tKn^efid^t;
begraben marb boiu ^abein^ >
^W
I
^n^i^^fla^tiioll./ 4d|
-. 1«
:r * .4
•V
^tt' Ati4 tt^t «eHltut 9iiilfik gkliil^ .^ fi
fein UngiA«! t»irb (<tiiig#fi|^ : - > > i
^an< ^tptt mtt(t ge^MM fMiM i . / ;:
«nff ^ergmrf foO gewefeit f<i% . ; t
€<n g>feniiigmfi(tet i(i|NlijSil|'^
»eil miber t^n getommeii JtiifC
^an r^St er |a6 »et«ttbcmii.fi(f|i*^ ^ -
930 et fceMee fu^ in ^MlM 4liih' : '
etdi J&entec fa^, t^4fftDl«r/ . » ^:
ein jebet na^m be«^&etn(tf M^. . i j .
iiird(f i^effl^ret ibarb aO^n^ ^
boc^ meU no(^ ni^t ber Mm^H 4^ \ • -
erf&nisi mar mit tDhnMenbim/ \. //
mnf t er baron <K^t tCag ^ei;na<^A
toiemo^i i^m \att(^ (Kematt ftef((a4#
unb warb gerfd^tet mir l^etn ,&d^mtt,
940 mar (A^ unb (ed. gait} ni4lt gefS^rt/ ', V . /
fein eeei befahl in (S,t)piß 4Anb/ ' '/. ..
nnb no^m ein S^6n unb %ifl(t(( tub} \. • i .
ffi?arggraf 9(6eett S^iene^ war,
ba i^n beitDOttg ber ^faffen €5Nc|aar« ^,
Xn felben ^g ein onbrer morb ^
bem (i$aigen angefnfliifet ^m,
tveit er ®ramba(t0 Wiener gemeff/
nnb i^m gebienet afterbeft« \',
Cr ibarb fAlfc^ii<( gegeben nn^
950 a(e 06 er gemeff ein ganb^ftKlMV ' .
ber rief empor iir (einer Otol^/ ... v :
f^ine eeel f4i(ft anf stnti irenm^Mt.
«en gt^einflabi morb m «Hi^Af g«f^; ' '
»om e(^0| beffen fe^ bii( «i^f I }
^er mirb get^eiie' fiM nf^ Ibhil/ ' ^ ' ^ .
ber mani^er (l(( bermnnbett ^/
ütei^nb^ 6fAce gtfiri^iii fett/ - \ *^-^ «
V
«64^ w y i^Jditi^m^^
ti
*i *«• •
im %w%f^avii boiet fein öWtfr :-^- : . '
960 t»ier unb )tt)an)i9 atA«. «t»f ^ilb^f^' '
J^Aju viel ^tppti^ttlHn jf#iii;
mit imbrer gut ^Otunitian»^ ^ '
Sa man nun t^eUet folc^llt^ff^
KusujIM jucket feinen 9lu^ f ..
tiimt t^otaud imei<lt$lnoci^/ '
i»^ Stantenfran) t)on yc^^^i^^i-
fftnf befter ^d^fangen in M S^H^^^ >
t»e((^e aulfpeien groffee {M^ } *
ba< Abrige tt)otb s(ei(9 ^tffMt) ^
970 bie eine J^lft SSU^elmud 4b ^
naä^ Äobttts dt<i<^'to fft^tn ttn^ '
mancherlei 6tA(f e groj tmb Kein^
Tiü^ timt ein Gratulation
famt eine? Xbmonitidn ' \
»on bem ^eeio^en'ju ^toAbtiiA \
S)af man bit Jtries^Ieut ni(^t settiretit/
fonbern fortfa^r^ foA be^enb
bie Jtet|er lewabig areifen an/
$Sö bap mob er fein ^eifianb t^urt. ^ ' '^
a>od^ ijl fol{^ 3(bmpmtion
ÄUfi olfb sieid^ genommen dn ;
att<^ ottbern (ommet) in bie J^anb,
bem Serma^ner )u groffer ®cfyänb\ , . '
SBoIf ©iebftej^ter rebt offenbar , ,
unb ban!et a^ ber itrieg^leut ki^fim i .
4i%USü^üi, mein, gn&biafter 4e!?r> > ; ;
»elijer rei* ijl üon ®olb. unb €$rA .....
faget etttl^ atten greffen ^tiü
9^0 la$t tn^ Me Seit ni(|t n^efen lang; .. ^ .
i^ foflet änt imf^itt fein ♦ . ,
trenüd^^ tiraitet mir grofiHM üiini
' ifoiitt
:j
in ^err tfi senei^t eud^ , frA^ unb SVJ^t,
1»^ fiebern mit feinst: ^ünjjt unb dnab, }'>
Sä tufit ein jebet ^rfegelAiann t
,)#it tDoÖen ftud^ eM Xi^u^ ^an ! -
fSiel üealid) imfsefomm^ feitl/
A^t Za^ i)itv finb gewcgt aOein,
unb mftfTen t^un ein (anc^en 3uS/
Vööo ^ftbcrt baju nicftt Selb dlmas«^} - /
JDer ©iebfiebtec If^nen fa^jet ju,^ ^
bämit er nur mid^t ^a^eh 3tu^^
iai er bie €i\i(l^ mob {eigen an ;
ba »atb 9«(lißet bcr «rieäemanli; '
ttnb l^an er^aiten i^re 9iU,
ka§ feiner mHte Wagen rtic^ei
iJ)araüf ift eir*.1»l»rtbot get^cÄ, ' ♦
bä^ nutAmi f«te greifen an
btti arip'e ©aueribott auf öen gonj) ^
Uio well foic^i m&re eitee gtbffe &(|anbi
ba j!e lidn äO ßejÄ^e^ gar.
Jert^eilet jlt^ ber Ärieger €5<^aÄr; ^
^ ^ ^in laufet §ier ^ ber dnber bort,
ünb ieber nacj^ Srünibo^^ gtf raget t^jtfL
SJiel- gering , tiftfen , gleifd^ ünb SSM
mit SBBagen tbeggeffi^ret fein ^
Huf jtoburg (n be^^rubet^ Stäbt^ ^ ^
bag jeber |{d^ t^ertbunbert ^af, '
tefienbge Ofl^fert groß tonb frtft -
töio inl ©rcibeh geftanben feirt itmi^^ *
©cei ?a!E)t»eleih getafiln feftt
Hn in bie S^eflnng ^{mmenflein,
knb imei )ü ®ot^a itt^e^ ®tiibt;
iDie fbl(^« gefiel ber f eWbe fRÄt^i
' (Shbli^ äügüftii« jog tm* ^ttul; ' .
j^litt äO !£)mg n^ö^I jietidtet Au«*
^ ©ie Seufei ade »aren frö%
tonjten ött6 fanj^ 3u6ilo J ^.
JJ^ i ^ ^eeU
/ • X
4^8 ». 3fOM ISkbtc^t
t ,
S5ed)eitt( fagt: »»Sam onbenimtf
1030 im feto tti nnfrer SB&nfif^ll
flefattgen dta|eii feiß imb gte| ! ,
Sfoma|t , tu ifi ein rt d^tttr 9)o94
Sir ^ f(e fefi to nnfetm gii(,
»eil fie gee^rei ttttfet^fef^; ,
fte^Artet front mh ebel SMut
unb »o^( gefl&rtt ber^^ftifen Shit«.
!Der eamert jett gefto Qt/
ber bringen niirb jn feftier fcifi
3tt)ietra(^t/ 9}eib>. J^| ttnb grofff« Afrieg;
X040 unb e^ erobere mirb ♦er Sieg
tvirb (lieffen mam^e< ret^e 9hie,
fo(4« ifl in nnfre ,9A4en gat.
eolc^ t$«t wirb ri4en j(inbef ^ »M,
mm biefe aO eeflorben ftob. v
Sir ^n ber beliefern ^Station
ein g'miatis Seuer se}Anbet m,
btii »icb no(^ brennen manchen Za^ ;
fobolb e< niemanb ii\^m wag ;
Q>ruber unb ^rennb ^n wix getremie
1 050 Sru0ufttttn^p|»en wir t»erbien6e ;
ben Pfaffen ^er mf^t ^ofirt
ben frommen ^fitn gar t>er|^t ;
ber 2(t^( i^m auffA(^ i(|,
feib frißc^ AO tu biefer j^ri^f,,
X)a,niUt ber ^Arfl gefi^erret ebt,
isnb augufhi« gef ommen J^im ^
r^ ba<^e er, burc^ wog flBeif unb Stanier
fein Gtreie m»(^e aOieie leben ^;
tom eUber ^a(er fAmieben i^t,
1060 barauf brei grbffe tflgen gefaft:
Cr(l, bat er Q$ot^ genommen ein, '
^ fo boc^ mo^f Wim gro$ nnb Hein
bog ® ot^a nur t^errai^en fef ; .
W^i fftgen, i«e sewegi b«bel;
Si«
»om fSirf affeif &k Sfhu^isaH.
■^-1 • • > . . . .
SDte antre CAgm fft triebt tltfni
bar bei smei e((w'mer 9ffe}e fr(tt>
ba i^n vetfü^t feilt U^cttimr« <
Sum brieten mat^t er a0 )u ^tM
1070 bei Xnifertf/ bie gerjbtei fein^
brum mflffenl faifc^e 7^ler feifil^
tb woffi b«l Gitter 90$ nnb reitt*
!Deit brei unb itoatt^dfieti Xytif .
sefangett tDirb {)ahf 6c(mttbt tnft SW^
bat tt itbtndt hU Siaöftiiai,
tDeU^e sefungen flberaO, ^
erflUc^ )it Srantfure an ben SJoin,
. loetc^n fTetiagtn ^rof unb tfein«
0eitt ®ponfa fe^r betrflbef mar,
logo ffir trauern fte emivnpU i^t J^oar;
benn b^ er moU fein «Oet^teit ^an^
»irb er gef&idlic^ griffen «n«
IDen fähf nnb }man|iaflen 2fprtt
erfftOet witb M StaiSni VSiÜ,
hjtm SBajtn wirb gefi^mfebee mfy
\ baf er fein ^lieber regen fon, ^
»0(6 Saut i(aifer(i<(en SRanbaf^
barin evnß(i<^ Geine llßajeflftt
iefb^ien / ba§ er|)rdfentirt
1090 nnb (ettenbig i^me h^itf&fy^t,
n)o fle iii^t trotten beraubet fein "
i^er 9>rit)ilegien mit ein.
S>et S>mcter bat um Zottel SflNS
bat ^ bt^ ^]i^4 btv ^ttttn SBiS
ein einig J^a^b mi^t ^aben frei ;
ftei für fle niebet anf bie Jtnie,
^a aber ^lä^H nic^tfont fein, ^
naj^m er gebultig auf bie ^efn.
S)em ®<^mibt bie t^rSnen ff^ffen atr
1 1 00 finftenb ben «i^ammer ben fUH ^^
•6M mb
I7<^ , i^» arte« (SAW^t . ., ^
tittb {ft lef^^e^en in ber. !Ra<^t/
ta$ mand^er ton 6em-04)iAf <m«4t
i&iri Sdcfefn maren s^^Antet an^
{(in fetner Sf ^^b^ burft ^u i^nt ge^A*
!Der ÖSec^ [^rad^ : ,,4^.ab gurten tSRut l j
;5d|) 9^ff aO IDtna foQ werb^ gut,
, ka| t;u (alb mieber tommefl ^ietr,
^ änb beine 9raut-etftette(i ((^ier,,^
Snbii<^ ber 9&fli;det:meißet fpra<( :
iDemt tSmt ein ^eiflVr &onnen{ü(^
^ ^ ru^er mie i^nt aOe sUt^^. i»
itnb ifi c((fo gefA^rt ^inan
$en Sien }ur faifer(i((en itron.
€in jeber i^m gen^nfc^et %^\,
\ix% tommen wob' ein ^n&big ^ob^^.
t^rf ärsen t()m bei Sebpl ^itv
(ernähren f Ar Sleronil ^ein. /
$en t)fer unb iiDanai^flen TlcpxW,
y 30 b.er teufet jeigt ein ](ffetifpie( ;.
. * benn Äraf UJricfc.oon $ielfen|leln^
ber 4)otM SSort befennet rein«
f&Ot ab üon feiher Xonfefjion
tum trA^fal feiner Untertl^an.^
!{Rt(^e( 3^4)CC seforbert n^arb,
ba9 er b<!6 ®raf en Geic^C ^>^^<^!^ ^
bie diecf en mAfEen f linsfti^ äff,
3iu9ni^ seien Don fo(<(em ^ail ; ^
<rmA^nt au($ Ulrich feinen <^o^i|
^ I ao bo^ er bleib bei b^m, ^ab jl jn atfpf ^
^Ar aO feine grcunb beKfiget jld^
t^ije er geircee jimmerHd) ; ,
barn«($ muf t 3o^dnn SRebenflein,
^x^ ®raf^t| wieber leiben ein
b^r SUmlfdieo Jtirc^ , m bem V^!;;i^ ^ '
&m 8^6en »bfolutiott/, ^ ^, -.
/ • t>om ^tfaftr jbev SflodJ^iSoOv #:y
1:9
%iS^ldt Dott einem AaribäitV • r ■-
JDä er Me ä&a^tl>tH^ ^ol^ 9<4i»H .
U40 empfing er au(^ bA4: ®4traine.ttl# • .p
i» ' !" .T' r
»ie folc(^e« md^t Ue Stimifd^ ®id^aiM^
(J^rllll prbnung Hfß^ttt aar«. .,;•...*
. JBj^tt ©panicn ^ t>ott StafMit^ . t -i f
. SSÄanbftte wi^^etjj|jrf<^Ms«n>«i, , >
»>ie 6le fotteit ein 25w<liU9 ^% l- . ♦: »
burc& ftatue beutfcde SRation;, .^
f» niatuj^n flo(i|ti J{ri<ige4ttuint^
oll ei 6ebArr in (einer JERat^, t > « ")
lisq UioSU @jeufen aefc^agen. tebt. <^ , , .: :-
S)a$ fßiemAnb tne^iuoei^^jDern fo((i : -^ . t. ^
^em/ ter. no<^ lAn^^ bienen . mUl * . ^ ^
9W^PPP te ^^li' 9liebei^(a|;ib
^u firbern \a Ut Pfaffen ^anb;^
ou<^ feit fRiemantj* beppi(^ fejmu .
ber €t»ajttfleHfc^ett Äemcin , , ^ ;^
^ meiben groß unb (leinen 0(^4 «. . .
8ei flroffer ®tr«r lyib Und^nab ;;,
^tt jemanb einig ^Aif fte(atsbt
1J.60 fottn^ieber fobern fte ^ur ^at(bi
fniemano fett nfj^menln fein ^mi
tie.lQ^eufen/ fo getreten au^/ ^ t
unt mac^tber Gac^! einen fi^lnen ®#eiils
S)aVdte gleic^ ein^Sebermann,;
ift bUi ber 9ßaEimUian^ .
ter t>o(^ bftd et^angeiinm . ' .
tpiber fein tBater genommen em't- ^
Sffiie foflen tpir bie ®ac^ 6er|la^nT? ' _
iji7P 3(1 ba< ber onbre Sn^ian?
Qui tnatrls partus aureus^-
.st ciuiQis. erat ha^kpv ^ . ^ .
•tque puer juMs^g^ ^ -
«ft ille nunc P<apj0iui>« ' ' '
3nbe» »irb w»4^i^ 0)o4^8a(l
fMi^tlt mi gtfimsm Aieraff;
fiti gtrina nnb ffirftif^ SWgeiHn
Dom jtaifir ^oc^ «ecfoi gt miil^ fein« ^
ii8c> 9'0< 9tek^(tdbe werbeti 0€rpro(|eii mi
b<e |)ru(fer muften fft^freii oi
|ti brtt(f(it (eine 9)a(&tt0aH ;
^(K^ftfttiiK t^crbm gefragte dii(|t
#le l^te( Sf^ad^ligaK >f[e Ratten tiot^l
<l&ie fein «ettmift/ mar i^r ^fie^eib, '
nnb ftiti gef0(gee tode un^ breit ;
Stttiftmelfter uiAffen fummebi dri
bol gering unb fteiii flMbD^iMn ;
b(e ©aWer würben g*beren fe^r,
1 1 9Q bap f!e |a teUie brauten mi|r ;
ßnät iil aiiigangen f^ ein &4^II;
bafi ein bbenbig 9}a<|tigai|
Ift mit bem ^An^lefn fei gebnu^t^
ba man fo fc^arf flJerM gtma(^,
Veit e< bpn olen ni((t Derfiatt,
fi»nber(i<| Dom ge^neinm ^m%
Sa J$ieibe(bergi bev ft^lnen ClabV
brei ^rucfer man gefangen ^,
ber SRepfr nnb ^^ sj^mmtmannf
liOQ mit (S4irac<i^ fhib gegriffen an;
bann meiiybtie 8)a<|ff$at am ft|eiti
t^erfpfget warb unb an ttn Aap,
muH anc^ 9}e((ar f4lief(en in
b^m 94gelein fein 9ta(t unb 9ttt$;
b»c^ t^ ti feigen ^eiff aufgab
(aben e| biet geffrieben ab:
bpn bieien iß [i« traHMoliit
tu m»^ Qrteti im|>rimfet$
I2IO iii SrontrHct ^4rt nwtl f^ Otftimg;
fo oft eilt SriUiii9 (öme ^M
' ruft 0(9 1( ben treueti SS^iff^^ ^n,
eaf er moti fon ito Salir fiiti^
iibftt fe(|d («fater Jtbtbkin (bin ;
bA$ er fAe »ie mid^t fein lefffte'l
tie tnrflift 9^m4 Siimt» 9Mf.
S>a0 Sliemanb m4s ^rbic^ fi^to/
ia2o inr Slac^^igftS fic^ Mmt «IMnf
auf fl(^ üQein nimt al# C<|ttf^
baniU ber IDrutfet mii^tV in J^
f^nmten ber («((evtt^en Jteon^
»eil er Me Xbmonitien
attein geitJeSt, nnb M« Qlefd^
>rt&^r au« fOefttic^ni tBeri«^«
€ntf<^IMst «n^ tie tfWc^ emt
f rantfart/ mit fimbe ben leeifen 9t«f ^^
ber &tabt Ömit^er nia(^ er
^230 in ®(|etmen uttb }» Si^ener»
Ctti<|e normen 3nN< So$n#
in fachen i^n finb nnlsegA^n» ,
S« fd^tettet ^cmiut f^tmf,
ein treflic^er «Oifioritnl,
»ie ^uf ein Seit 9>a6ft Sbrifft^,
' ^a^qaiOi Gtu^l »oft fenfen (an
tief ito tie ^itec, »ei( er nHU?
an i^r fteftraifet of enbur ;
^iteffanuf / ein teia^rtetr 9tmi,
.1240 Ven.^tfKfe^r ^Ifffidj^ Ntet an:
»enn i^r gleich fentt tie ®4nr im 9m)%
ter ^iier, »irt fie to<^ ten flhint
ijkic^t galten/ fönte? li Qtnof, gtuaC, fitnaf
mfen^ tleic^ »ie ein %xt^ im Oocf. 4^
^^ 5 •
^ /
Ser
v^4 .' «r.W^&^i^ . *
»erbrennen fie; buirift l^^iff^i if^tr;
fo wirb pe gar i^ertltftef fein,
feln'm ferner mac^e» i9i«i«« >,» ' ,
®ue{fanu«/ fagt v „ ®0id^ %^ fätüä^
1(150 $octen machen offienbar;
^rc^ i§r ©ebi^te (bÄfenfret ^
^ ein graufame ^iramiei;
bie »e« fie i^t^ ^Äir^neri feto/, . .
werben fie burcb .il^u;f}%W SM^ ,
% ^ebüc^tntd ^ftltin an beni^rt
wo |t.e fo JimmcyH^.,erR»orbt. „^ . ,
©a ^fo(<bel ^Sct 9>ab^; abrian .
fing fcS^lic^ er ju ,,tec^en . an. : . .
^a^r^eit (an nic^t \)it\d^n>Uim fei%
p6o e^ mflffen reben ^clh unb Stein,
unb wenn ^te 48e(^tun ^eucbein (vA
trin^l wiber fie ber ^^r^eit «Schalt
2)en iwälften $ag barnaci^ im^Ült^d
ki<^t aul eia tt}anber|^cft ^efcbrei,
t»ie M% bie ^efanbteir i)i>n bem 3tei<%
itt Stegcnfpurg befd&{.oflren sJeic^ ;
. bag man folt fc|»4ien aOe ISBelt/
unb fammcin ba{b ein ^Aufen &ükt:
- bew wcH bie Pfaffen ^t«n t^a»
127:0 tjbl ttntojien, (wie i^r »^r(la§Ln>,
att^ujiul ^at ^t^ifiv^tnan
, bal Steid^ um Jtonft^tftian;
benn weil er %hxx t)erf<bpfien öiei"
> eUber unb ®o(b p biefem eyyie^
unb. bur* ben 4?rtt«. te ©inuemarft
fein ©c^aj war ausegriffien jl^rf>
^ un^ baburcfe •xm öewöi^ben »<M? /.
^d^t er Älmofen offenbar.
»uf foI*e 85itt be«. SReid^« ©tfinb^
R^^
W^^«^, 4tf
i .
wie t>iet to i^t vtis ^ntfftt^
S)et\ it^tn Zaq, \ im Xagafimonb
foU man bie fRed^nun^ f a^en M, 3
«tib v^eü fidlf bie (efc^toome e^A^r r
. no^ t>i^ fürd^et t>or <^efa^(<'' / r
^an (le bad Steid^ 9efpro(^m an , . :;
1290 ba| man brei 3a^r molt ^(toi (on^
|to.i(fi)unbert Stenter mo^lger&fl't
bafür f{<^ iebec fArc^ten mA§t.
iDcattf i^ncn geantmertet iß|^^
< ba$ man f0i<^l wiS ein anber %xi%
)tt Crftitt loo^i 6etra(|ti^n folf, n
9^ehn folc^tf t)on ndt^en wefeniD^K^
oudl^ fo(t i^m^in Si^h^tn fein IBerflanb^
teie man xaii^i (rinden in bie .@&nb,
ben 3nnte( Srnft Don 9Ranbe<(o§
1 SOQ pevfectt machen b^ 3u6i^ \
benn tiefer aul^etosen, n^oT/ l
ba$ er. mU (larter Steuter ®(4a0^
entfi^en fo(t bie fSefiung gut
l^tec^en ber ^faffen ]|e6ermut .
3oJ[)ft Doti^ebttoil^/ ber burd^ Ut 9)}a<^
entrttten war, timt in Me 3((6t
Sag att(^ ber gdrße nimmermehr
er^ngen mii^ fein fanb unb C^r/
^at iaifer SRacimilian ;
1310 6eii ben ® efanbti n. ge^^rf^n att^
bap man bie Seflung Srimmenfteiii,
fo(t au^ ben SBoben reiten ein;
t&zW Pfaffen fa^en-, bat f{^ S^Weft
- bei Zauber «nb be,^ Äecfttfr aUeg ;
unb fein jejt eben breijii^n 3a$r,^
- ^^^ P w{* aufgrtaijet^ m\ . '
\
IttlUlk
N| tarm« f»(g Crtiftniii§
tl2o mb tif^NAii^ »erbe baf teutfc^lmil«
S>e# gefMignen fftt^ »hibidii «Üii
len aieiil «i4 fett »irfMhu'fiAt ;
flMb Mtt man wß A die SaiH^
9M fig^ Ml «iigv^ e<NiN
Ml feiiter srüffcti tfmntiel
mb Ml ber 9H«ffeii Ov^teeret;
tege^ ber IRaimxiUm,
»«f leber t^ (oft {^'fdOeti fam
SttgafH 2^ ntib fein 9>to|ef ,
1330 Ott ber bem 9te«teii fei getülV;'
Oknnbacft |to fein t^erMmte etraf, r
feto tld^ tiic^ Bem(e iit Matf.
iteti foS tnoti batteen fftr be« Sief
tr^toi in ben ^Mentrfeg,
MB bier}^tmifttiet ^ erm*tbe
ber ifltleti, mib bid me^r terftlre
Ittri^ 9>e(ti{etii; ttnb Goltiifahtt,
in biefent Su« ftin Sebfn leion;
»ei( Utigerlanb unb Oeflerrei^
134Q in biefem Stt9 Benm^i »ugleic^. ^
Aiewo^t (in XbntrabidiM
bem «Kern wirb l^fn}usei^n/
m\k eufroti 6elim (latler fei,
|iiri^ mir me^ fBoit gerAfM frei,
b«m ie |efti (Bitter fei segele/ /
brunt ^tt fiti iebetf i^mt bol beft?
fEeifig bal «e(b ^einsin lef ein ^
be< Gifteten iD»a(^ m m^en ffeM.
%Sf ^ ^<< lOinnemart »frb gegrilfen nn >
ber tb<tr ber er^sebb^Kne 6q^
3ufti 3oit4. Seg^i^n - .
i« e^^mbenrei« ber e|rii<(' g^mi bbm
9' .€<ti m>^f^ iXifrHf«.
W79
|tt itoppen^oieit, to Nr €SiaM/
. ((Htt iMui Kugtift seftflriet f)mi
In gcantrfidi^ iinb in Cntetoift
Nr lungt J^(ft l|t m^ MmiM;
le)t ift er in bem «^ainirlrrf4
1360 Nn IMm ^bgeitt MrNn lld^.
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(ein '«tt3*t J^ettPir «ifoilttiai. fref :
t>on SÄaliij unb $(f<^to fe^c weit Mant}
Sftarftftraf« Mn 5^ab<n treue« 55tot, |
:^oÄ '^cilnetÄg fcer »t<»f mit i^m ^^
wfeia .fifcefattirtett ^«t s^fcW^t ^n, :
vom .0«<^J*>9^*^ ^^^ ©ÄC^fenUn^,
Mm«»tab«r . ein fekfaol 8eiB«» . r
: «eÄW»|et:l^»/«l»5I"9'«tt^^ft^
-r5«Q.iWie;fM*i:gÄieut'^ tnatiAl^ttser fflfatitii
' Ifetgiijli, . tttib erntet! i0n\ ^
;i feln'm «tciAer ferilwm W^'to ©•t^i
T * um ttitH» «W« >1^ fi^M fri» 5&<ffc.
tat antte «M in ta< afj«(l
^e^jif Mr unb hoi «Ott beti ^afie
»er fiintn 9tmx iOt^in Si^\
> . m •
♦ %
- 4)6m ^erfoüet b<r Sfla^tigau;
593
ttn6 M fehler (n 5er ianjfi$ 93e(e
S)ar4 »iifi 00 ^le J|eriositi
Mm 9t^eirt/ bi^ 3Ar(leit ttea ®emA^
i; tag er f eiti^ Slefehit^
itt btefer Seit sU sieben sciint;i^
1400 t^erac^rei , ba et t^itttii^
wn feiner bUferUc^eh 5tr0ii
empfotiaeti Xbmi$nitjk»ii/
fy&tt' amb senpmtnen ti^i t'br gttt
i^erwoabi, ^itt aa(t tierac^een t^cin
be$ Steige« ^Ötiftittittoii)
Kelter un& ^iuber ^tt Mti
mit bem bdd 9iiei4 ittitirt ^^
^a<^t Attl ber W&^m eiti (Siefahl
14x0» lutb toenbet »pr ein ^fl^entanb:
^,9Hibai ber Sflrfl ba6 ganie Steic^
^itt ttmte^ren lopOen iugleic^ ;
ifiti feine fo{fer(i((e ^roti
ü^e^niiSbien woOen mit 6i>0it imb JSitfP)
. ^tt nö(^ bie ^rief^, ber StcmitÜÜ
burc^Ufett ni^t; btirih et frei
erfijrfc^en mer be trofife €^<^/
brum lejt et nöc( üifti tfyän 0etna(^ä
<^&igt an eine 'j^rdtefidtfoh/
1420 ^, bag er ^nd fein Xffetiipti
ein foicbi^n Ärtes sefar^en «n;
i*
S54 r- 3ßt« ®eW<^
{t}t0tttt9in fold^es ^aS gei^ati. —
i[^a6 mi(^ barttheet titelte $imfii$t
fonbetlii^ unb $rit>atde)&nt ,, *
SRoti mufl ber &a(^ macj^en ein Sd^efiif
oeU f{(^ vermiinbert gtog unb Hein ;. '
t^antm niAn um ein alten SAonn
foI(( UntQfien getoenbet am
Jba nun ber Kuaftttfonb tommen tDar/ .
1430 t>erfamlet fic^ ein gro^ffe &<()aar
itt Ccfurt/ aii^gefanbt t>om Stctc^,
bie Untoften tect^nen ^ugleicft/
»ie viel Q5eM btd^ ergon^en w&t
auf ben got^ifc^en ^rteg unb J^eer.
9ugufiu< legt viel Sattel bar,
»>fe 9iel t)on i^m oocft^offen mar»
SDie Pfaffen legien auc^ babtl,
wie biet Don ill)nm aulgeben fei;
bie SKeuter werben aO gejA^Ct
144Q bie 3<»^( ber l^upfnec^ wirb getnetbr;
wie t)ie( Qtocf'p&ufer aufgeric^f/
be< ^ülnvi SfBert^, unb (ein Q^ewii^t,
bie 3«U/ &(^ansen unb Q^aurcnficf
^räcfen, SBagen unb anber Qitfj^ä
wa< man ben ffcA gegeben aO,
' weiche gebracht ba« &is^\ü% gam SaO; *
l&i^ enbiic^ wirb eine groffe €um
t>on Selb, lid In.bie neunte 3:onh,
o^n was bit %t\^m^ ^rimmenflein
1450 gefoget ^at ju rciJTen ein* •
Subor ^at man t>om Sunbament
ba^ Schloß gertffen burcb t>iel J^inb,
fö ta§ au($ warb bie ^etlge Qtb
t)on ^^fÄffcn^ned^ten umgefe^rt;
t($ bac^t, an bie t^on SlArenberg -
ton* aa^foffior öeu Slot^f jgaO. , sss
txnb ntuflen^ tt»f ebee . fruuett lati, \ < .
ID'cn iwilftm Za^ im 3(u9afimon
11460 hft Stallet 9lbt 3ofiwftteii ' .
- fße^i^ilao Don |)diFen{tdn
an 4»et ^utfArfieti in f^mzin * . ^
i^ptt *®ad^fett mb »on ^catvbenStirg
unb an \ btn ^DJorgdraf ^and Qtovi * ^
fein 9)^aKf!ät wir gemig 6<;ti(^t
ton ein^m Äoe^afilgtn ®eMc^t^* / ' .
ol^ foli er mit ^m ^abft su Dtam
mb 0paticcr in SJänbm'^ (fon
itnb Ttoc^ fonfi mit t)ie( andern mr^r
2470 mtber ber fJroteflonteti £0^r.;
, fot^d m^r miber feinSttramrat
unb , er(cr Qitmät, fo mp^( bef anbt/
«nb ^tte baran aucb nie debacbt^
' molt tci^m gern mer^ ^^t gemacht ;
mfe er but^' fein ^ommlffjort -
{u 2rfutt ianug miSrb jelgen an.
SSeil au<( fof(^ f^dnbdi^^ Q^ebic^t
i^mjelöfl aumibcr mär ^ztid)t't,
mürben i^r c^urfürji(ii^ 9^erfon
«480 beffelben ®{ft o^n ba< t>erjt«n, .
• ■ <
S^en neunten Za^ im «^erbfte^ ^on
*g<f4nftUc^> (in b genommen ön » ^
in SRicberfanb ber. @raf bon $orn
. wU bem t>on ^gmonbäBo^lsebo^rn^
bt^ki^m mä) r>i:l anbre mcf)v,
fo reid^ begabt mit ®ttl unb ^^r
beö 5)rinjen »on Orange €iof)n
bit @panj«r au((^ jefanaen Ijan»
i^fi^.b «; . ' ' 2sitl
S56 7v 'Sitte &i^ii^ ^
SMe« ifi alfo ein tatf SMi^t.
1490 9oti her fo Itautiaen ^fi|fc(t!
^ejc n){0 id^ feriitr ieigm an
©rt jebet fofc^e« fogit freti .
tag 0ot^a nur »evrat^n fei ;
tag tie el nij^t gemonnen f^ti ■ ^
nnt fein 2tt getta^t tat^on;
wir ter Seint gtweft ein itrieg^miuiii
• l^tt er 93err&l^er griffen an;
. ^e6untne ^^ er geoen frei
1500 unb ftrafen foOen Meuterei«
93ie folc^e« J^eiben e^ get^an
tie Crbatteit geiietet'^n.
. C^ fc^reibet fc^oti ter iMui
t»ie Sabju^ ter SRa^imutf
ta er $alxito« fefie etat!
ein gute Seit teiaaed ^t,
. ter &(^atmeifteri getommen mar
au^ ber Statt iamu bet &d^AIerf<|aar^
im ®d!yein, dtt er f))a)ieren folt/
t5io unb i^m bie Bta^t «errat^en n>oi^
*aber ber rimifcft ^ftapitan ^
^ben ®((u{meifter f)at griffen al^\ . j
%in jebem Soleier gab ein Stn^
. }U treiben i^n mit Streicten gut y
Ifinter (Id^ n^ieber in bie &tabe
unb i'c^ret6et fotc^e^ an ben 9tat^^
n)ie er ben 6(^e(meti ^$ irattirf -
tabarc^ bie ganje^tabt monict/
tag (te (14^ gAt(i(^ geben ^;
i 5 20 nnb afil S^in^fW. ^bitm get^ i *
• 1
Siet mitb gefagt in ftOe tont . ^
9j>n ber S8err&t^er greife C^nbl 1
/ ■ . ■ - _
• r
U ^t^^^ auf je^tm oof
Snbai Mennet offenbar
Stmit^er/ .m4< i(l fuer ^n^ittti?
tSBAf t tfyt nUl/t untreu 9<^Mmeti fein
fo lan^ füt Xroyfeti 1lief t Im St^eia?
ISft^ ^Hft ftti^ ein tiecberinel 2«nb
15)0 menn (^ |e}t f^ ein emge 04An(?
Unb feib hm Q^duteti werben ftieii^
»ii^pt im gonjen beutf^^en 9tei^,
. »el« fftvft f9l(|et fBenit^ei
Md^Mtn; miO/ betrachte frei
UHi« finmal feine Untertan
an i^m np(i( mic^ten au(^ begabt
fl Site nid^t, att nt tituti «ifri^t
mnn SBenfc^eu (Sfen Cibeii^fK^t
lor&ber, fie empfangen ^at
i.540 bif 4errf4aft bon, bem ^c^iten ttolU
fei fie oO (trafen ^art mit. ein^
toerni er ni^i mi^I 4>era<(tet feite.
ISiel fagen } t^at ba« gante ^ei(|
miber Oeumbac^ gefoc^en )tiistei(^;
' marum ^at man nid^t ure^eiien Im . ^ «
t>pn ganjem 9tet<tf ben Cbelmann? ,
: ®arum .^at man geeilt fo fe^ ?
S>m gan}en Steic^ ni^t gegint bie C^rt \
SGBie tan man ^o^ ein ^mti
1550 in Std^i 3:agfn ber Steinten gem&|l
- • 2ln einer fol<^ groffm 94<^#
^ matr tiH^^i mSgen t^n gema<|i/
bien^U d^ttbe^i t>om gansen 9teic| s
b:e Sefimbtett toaren berfamlet gfeic^i *
bie 9>f(^feh g^ beforgeten,
fbtumba0) »erb f{<t enif<e^uibigen ;
- 3f^ €^<|änb ibArb »erben äff enbar,
Oe j '*«»»*
c'
I
» •
Sbtm tüH fo bet ^faffeti 64<kitr.
@ninib<!(& bntd^ ^tin ittviffm war,
c;6o bxnmb marin fie in greg ^efn^r/ *>
bag er m6<bt (ierben In l^rer J^önb
foh^ wiv i^ri semtfl <tn grrfTt 0d^nK
SD^an meint ba| nic^t befanbt fei oO, '
. meiern fold^et ^obt äSd gefaO ;
unb baf fle nti^t tDifien bie Seit
ivenn i^nen fo(4^ lan toerben Mb*
gu tO^Ains ein Runter tA^ unb ttS
einen Q&uc^frimer. fc^fn^ in beti 2>t<c^
' n)eil er ein «^mferö Siebeiein
1570 »Iber @rttmba(^ andHef unrein«
' - X •
3(nc^ ^a6en ^eurt^eUt 9te0 unb ffein
bofi ©rumbai:^ fdc^« ein C^ foO fein^
biemeil ber ^drf ben t^on ®etretn
tiic^r an^et^on fo grÄufam ^ein;
iDeil kt debufbig genommeft an;
tDA« i^m bic Pfaffen ^an getrau:
befohlen ®olt fein ^d^nje ®ad^,
biemeil fein ifl oSein bie IRafl ;
berfe(btd n^irb ein 9ti(|ur fein,
1580 ob Sraf ®tinH^ec ^ab Stec^afleiii;
, 0(ei<^ wie er ^at bie ftiifCUrsi^t
entbedr^ meid^e mar mit ber 9ei<|t
bem&nreit/ bet mei^ a)ic^ aUeln,
cUwafft fei, mad sefajt bie^^iii.
ünd^ ifi i^m nod^ ein C^r ant^an
td§ mit semArdt HtUov Spontan -
3uM 3<>nä«, ffiil^elm »on ©teiir,
ber Sdumg&rtner, nic^t VMtimt Hein ;
mer molt' nic^t folc^e €bU ^an
1590 neben pd^ in fein Velbert (l«n?
2)ie Jetnb ^an aud> ^eirret i^t,
bap fle fein 9ob uob emig <S^( *
Itt»
»om 93ttfaffet tei Slla^eläofl. 5*9
- 1
ph ^ 9(e{<( all if^t Q^efi $etJ^tt*
i>kl t^eurer ifl Q^taufer ein^
benn aOer Pfaffen gtoß Aommcnt/
tarin bet @rum&a(f^ fDfob sefc^&nt't
,#i
\
&miiba^ f)at au($ eirr ^s^n gela^tt^
1600 ein tfugen un6 fe^t/fltOen SD^ann,
er ^at sefe^en XtnM i^nb,
fo aRe no(^ tm {eben finb.
^ersletc^n ^at SBil^cIm oon Stein
miatTtn i^lnber ftro^ unb tiein. .,
■ . ' ' . »
93iel buYd^ ein Jtomparation
bH &tnmba(bi ®ad^e matten f<(S».
&if^i»m{m, bie fromm unb f(( jne ^tab!/
ber von SBä#urg gefc^nbctj^at . ^
burt^ S^ttdii^ tD^ptb nnb grAufom ^ronb«
x6io tt){e folc^e^ aOer j85c({ bcfanbt;
ber> &(^meinfarter unft^ulbig ®lttt
man je)anb gar ^er^efTen t^ut;^
benn weit foic^i ^an bie $fa|fen t^an
tr&^t batnac^ meber J^enn ne(^ vQ^n;
na<( ber fto|||utation
3<^$ann gciörici Sanbe. fc^in - ; ^
8(ugufiu^ auc^ branb^c^a^et ^1^ ^
fo t)or gelitten ßrojfen 04)ab ;'
.attc^ wie ber %mt^t SÄcljler war
1620 Um egUc^ taufenb il^oier bW
sef((ft$t; mie 3tciif)€nim, bie @tAbl^
ac^tiigtaufent^ erleget '^at V
foid^d aOed mnf Dergeffen fei|t/.
lem gelben SBoi^e gefd^ne&en ein./
^ ©a @rumba(fr nur- b«« ©ein aBiin ,^ ^
S^forbm^ muf er jewÄiö^^f^tev
Do 4 W«ff^»
sie, 7. 7BU$ <9(bi<^ <
9faff<tt ^m fcto'Qtat tmb S^utb»
IRoii t(i H oflcf Seit bcfanbe
«He |.nt tie foifnUitctt 9)e4t j
f 6)o tmu^ cto sro0 ittib iotis <B#Mtr j
»er i^r eAdrf nf^t faOcc «tr ^ * ^
imb ttd^M to Me fm^ 3«^/
ber ^ betio^rfti aO frlti 6a((# <
N« Sßlb^ai^r ifl }a f<^ma<^4. ; - '^
4H Reifet je|t ba^ ^ammergctic^^
bfttn t>uita ^ti ^tm^t tft QMc^t;; .
flöge etoeir botin efo Jg»anoei nn^ {
boi ®dne tvieb^rumb }ii ^n^ j
1640 tia<^ £e«ft unD Men man i^m tvc^tt
t
•Xtibti but4 eitt itoBtrtiott
bei Prflett Ga<^je machen f(^6n;
'benti Ca @cumbac^ gemerfet ^at,
bag t)icraul, folgen tnic^i etn 0d)Ab
^em S$r|^^tt; ^ot er ftö^eUc^ •
t>oß Bahnen iDoDeti nta((cit ftd^}
be^c^tt liicbr. baf ber armeJ^err
um (einet »iOen In ^fa^r
temmen folte/ ttMe * fo(d>i bef anbt>
1650 n)o(t }^en weil in fcembe^ Sottbi * %
, biett)ei( t$ über ^fffitb^tr^
wie i^m oO &trd$. verfesee tiNirt
<ittc^ man ari frembe' Sßaefoit
' t^on @rumbact> bSf*- 9eri<i||t Qft^ti«
^M |)ani$ S^tebri<^, ber mitlre J^err^^
l^etbac^t^em ^tamni uf^fA'vfHi^ C^li^
feilt Wiener Mit fr (ieferti nit^
Ptn itaifer «ntert^öig f)itt,
bat >r i^m tt)0(te ftVi «kii»' *
|64|o äni bem 9teic^ gebeiT ; ^it| ^4^
. t|% m^P^ti (ft-, b4!tuiK er ^^t
auf fftrfflfil ^<tt, Uns^tf iieriH^} •
Hi er iDibet be» 93dter feto
iwnSteutetn line'gr^etKa^t
lern ^atplp ^t itts<^ai|i.
Sßar s(e^ bem ^Mg tipti f ocdfii
bev $ot(nsatefet gelaifm tili.
JDtr ton ^pc^iti, bet toiir ein ^tlb,
I $70 ^ot bod^ gehalten feines Cib ;
' ber j{dnig rel(^ t»pn itdef iit
iiaiym bem upn i(o(^tn S'anb unb 0ttt } ' *
9>orntgalefet granfam i4^i\ht,
mit t&geti jte fSf eerrMer netmt ;
ber fromme itSitig von ^o(^in
mrat^en mocbi t>om Sötte fein ;
fein ^tiiber marjt^ gefc^Iagen H^,
er fe(6ec tatri in groffe 9}ot^ ;
noi^ t)at er gehalten feinen 8fb^ ,
x68o tufb ift i^m ein geworben ktt;
benn ^ott il^m »iebec geben ^41
fein gan^ed £wib o^n dBen dc^ab;
ber ^inig ftotj t)on i^Aiefat
niuft fciec^en in ein 0&(n(^ei j^nu ;
fdlc^ 7reü man 6d ben ^^eibeti fpdrt
bei €trtflen fp(#^ ni^t wirb ge^^t ;
mt fic^ annimt etne^ onbern fn^t^,
bet ^at babon Sera($ftnng unb &ppet; . ,
. man fpri<l^t , et f^at ni<^e «jefofgt 9ta(^^
:|.69o btum ^t er biflig gelitten €^<^ab ;
bie Sieb , bat>on ^o^anne# fagt,
ijl jesunb flu« bir flBeif "gejagt
* ^
'/
Oimo^f ^mpt\nt unten (ag^
^att er barnm fein bJfe ^e^ ;
Per Ott* Ätttfftrfl gefangen »or,
|ip(^ iUü^t Unrefd^t ber ^^tTen^-^^NMI V *^
«6» 7, «r<^ <S«6f(|t'
^ . /
(Sonii Um in bn ^ib^tJetaA, :^
fein Unfcftiilö 6enno<^ lDarb^ Mont ^
1700 3Roci| »arb aü(|^ dt^roffeti f^\
btn ®tftfii]iin ha^qi «hinter; ^t;
Settle i|i todtimm an« fcfti Slot^;
ftUfet marb ber Siinbgraf gut;;
itar( (ro^ in ^ine 9)iAin^4iNttf*
^tiä^i mtttt, 0 Uwtitl^ %&tfim gttt^
erbarmt euc^ d6er gefansen ^lutl
, ' • •• •
^ttbre fdgeti/ ber $obt .^a( ^tt
nief/ bie gut ^rieg^Ieut geiDefe» fefn ;
SÄarasraf «Jbrcc^t, ber.0reitbar ^elb/
1710 bur<^ pfafftf* «ift f0tt fdn gefiSt;
Sj^ctf^opl^ t^on Otbenburg ifi ^^an ;
ber St^ettigraf gur ifl «udi^ bei ^m,
ber IRofenbecger Ifl .in Slotb ; ,
ber SSogelberger, mupc anc^ feUt
trmArdt um eine 0a<^ fe^ f (eüt ;
ber &tumba(b unb Iffiil^elm t>on &tnn
SanH&mmerli^ ermotbei fffn ;
erleget i|t ber von ©errem ; " ,
S720 fog, mer foO jeil Sct^tUe« fein !
f&ei Srauen unb (ei fiacf em SBein
Die^ '£)eftoreö t^or^nben fein^ *
fRan ^ret ani^ in aflie ganb
@&nt^er< dor 6c()mari&ttC9 s^öfie 94l«tik,
i»eU er burc^ feine giftge Sooft
ttnb fd^rift(t((e ^eftiti^nng
in ttngtöd 6rAd^t bai fAr^Oil^ 9(al/
t>irn bem er ^ai fein Se|n unb iKut
SBiet fagen^. mte S)o(tor |N^n
T7S0 )tt biefem ^rieg ^a( Dtef get^n;
O^iin Oiefu ^ac iSiwQnimeii m .
noni
« >
. Unfc^u(6 wtU mactfen offttttfor ^
yi Xugfpurs im t^crgatidnin 3«$^;
H er ttati ntierfte' (ein 0$f fft^r,
i(i er Derfd^mutocii sofl) uiib gor ;
fein Unf(^tt(b ^at; am $Ag je iriu|t,
tie« fflrfien ®ad^ 6ciAgt im SBertei^e;
unb brUtf r ein clenb &titif,
1740 boHii er S^üt m% fd^mi^et frei
htn SArftm mb bte !2>iener feitt,
n^eb ftd^ 9em fei^tr mafijim rein ;
^a aOe @a<| nun mar^u fl^at,
' brucft et au(6 feinen Q)eifen 9tat^^
M ^in ber 9Arfi itnmeUH^^ tf^n,
bat f>^ ^^n <>i4^ genommen an.
^aif mad^en mtn bittern 9taiu^
■ Detberget fein iCommiÜidn,
1750 bi^ ba$ bie Urt^eü war er0||i^
unb ift ber gr<ile;i Urfa<^ ein/
ba$ eingeriffen drimmenfteiti*
«
S&arum ber f fttfi ni(^ fel6er war
gen 3(»gfi>urg tot^tmen', ftk^^ ii| f (ar
aud feinem. &(^tei6en, fo er tj^an
felbfl an bie (aifcrlic^e Jtr»n*
Titxd^ ^tt man migcn ne^en ein
fein S^flung unb fein 8Anb(ein Hein ;
Q5raf @änll^er t)op 6^mar)bttrg $a« «01
«760 i^m ansejeigt »tel groffe ftSefa^,v
»ie er bei (aiferitc^er ^on
inie'£Ag^ angegeben fi^ctnr.
auc^ vöit er . f aOen in O^nmac^e
wenn er gefe^ bie groffe.^Oroc^^
>a fSttgu^u« warb offen^^e«, 1, /? v
5«*
1 1.
>•
5^ : 7- w&(s^
^a er mit getbrntm S6&|dMii
tii'%i§6mrg i^ gcfo^m ei».
1770 ttcbcr flSrumftafft 9^94^1 fibi^; 1
««twenen mannen, Q3(^Kfniiatiits
iDifftttf tUkZ^it bai gotiif 9M|'
' «iM^ lei^ee un^ ®tetbantt# oti,
te äSori^ an t^e Aur erft^nir ,
hdi Stnv ; un5 ^ürflfn Xmen fagt
06 ®oft bie &ad^ tDP^( iif^i begast,
• \ *
C|H<(e meinen / H fei ein SHtib
X7S0 erfASt^ ber twc mei 3a^r ttn^ geil
fein ClueO ge^ait , b(\*SetHn(inb
ni<^ rimf^er Stini^ warb denont ^ -^
9on bem alten Stmf&t^tm,^ut,
mUlf^ ie|t ber ^o^n empfinben t^uf^ ^
ISiel meinen att<|; ber r6mf((e J^Jrt
^al ^ier erfflOet fein Q!^jierb>
ba8 er fo tthtt ber $eiti{<M ^al^ir
^ unb g}f ebetfanb iur ^tff$ itait.
Cagt/ »amm eften war^ bie Ti^i
1790 um biefe Seit ^eriMHr^a^l^t,
ba bo(| Me Cjceftttlen *
»iel ^e^t tfär in Ser^efitins t|an i
' fo ti%\fi ber jtoifer Serbinanb
'3o^ann gjribrico ^at.Äerftintit
|n 6e^er6er$en fol4 £eul in 9tu|^ «
ut^b SRofimUtan tvaiu.
IBU( (ttO^ iu ^(adfpurd r!»mtii^n eit|(
itf (n ble ](<(ft wtl&m feini^
>ie
\
/ \
v>-
180O Znf ®tnmbafb ttinixttitbtmami >
tin ^etmHd^ ®un5 gemaciei war .
I^ott t€t pfafftfi^em 9tctt änb ^<(aar,
mit man bod^ 5ie mic^t greifen an ^
wüdft bn äBa^rf^ t»orge|la^«
Kuguflul foB U^9t^ ^an .
wenn tct t^on f&tanbtntttrs fitift an i
tin f<^rfen ^rfe^ um Stfd^of^ <$ut ^
toftrb ait^ ber jHiigm Sflrfien QMitt
|tt fofa^em Kriege ^((tonb ifym ;
tgio unb moc^t olfo in Sorgen fian
itt fommen nm fein AutfArltent^um
babttr<| er f)at fein 9)ra((t unb SHu^nt,
himtil Me jarSden .^erren beib
befreunbet fein fe^r mit unb breit.
Cslid^e meinen/ ui tftti^i ^ton
^ab Siifluftu« ge^ofe »um £pi^n ;
ni^^ bad^r , ta^ ein Dom Oefierrei«^ '
bie @tt|nm iese^rt, unb ba| er s(ei((
bem J^nnb / ber na^ bem @c^tten fc^nap^e^.
tgfto t>er(or ^ad ^eif(^ , fo er vorhat;
unb nrirb atfo bonliebermann ' .
9ertt»ilnf((ft , ali ber Uebel sei^an^}
nnb unterbrftcft Un Sater fein>
Ser t^or^in ^at ein £&nbd^en Kein,
bei S3ater ein gröS Iren get^an
toie. foI<t< SHeibanuf teiget an«
<^&tt nid^t 2(u$ufi gefangen an
$f äffen •n)Sren wo^l (US gefta^n^ ,
auc^.wArb bit Seftung tSrimmenftein.
t8)o ttfi^ gani unierfi^Ieifet fiin«
' . >'■■.. 1
3(ii<( ^ man sefo^t fitcraS
srie liefet itricg efne «B^&fifefaff
Hm ^faljgrafcn (eflcSt am Strebt,
tb er ^(^ fi>o(te tnlfd^cn brefn;
benn ^drt' er einig S^f gct^tt
bem fdrjlen, feinem ^^oc^tennamt,
^tt man Üß «u^ segtiffeii an,
fefii gon^e^ iaM In 9(mii get^än ;
bemi toAr CM^ni, W eble J^an^,
IS 40 iafornit ber 9)fa(| gerotm au^.
0o^0iie bie fAtfetttite j(ron
«0n Oe^ertefi^ iiic^t ferner ga^n ;
«nc^ f inte bona be^ JFaifer^ 6$o^
^^ p^en In ber S^ren Aren ;
bmm f<|I{e4fen beibe , grog qnb Hein
bag @ntmbac6 nur gewegr ein ®<(efn ;
mn^t behn0<| (afTen «Oaut nnb ^aat,
weil jebermann erbiilert war.
S>ie ;Jtr{e^^rfa^me g^aget ^an^
1950 baf ^an^ S^tebric^ un»ei61i(^ t^on^
, bag er ni<l^ UAdIi(( oud ber &tabt
ftc^ feiger %ib gefl&c^iet^at
58ie( ^aben einen folgen Ttrgno^,
ba^ man bie f oiferiic^e \ftron
woö ouf bo6 ^§au« t^on Oeflerrei«^ •
befi&nbid ma^iti, nnb erb(((^:
. bann aOer glei« ba^in gtflcfft/
bag au^seKaubt ber %tnt\^n .®c(b;
' 0(ei(^ einem ^ ber febridtirt/
[igöo auf Irinfen ^at all 'frin ©egierb ;
}>iü Steid^^taj t^ul man f($retben an«
nnb mirb bod^ anber^ nic^t^ biHraud ;
M tai ber ZAtU fleg }U %iib,
' isnb t0ie ^lan fammeln mag «ie( ®efb<.
«a{b
• 9aib will man miebet tti^tiiett ein
Mc Slei($< &tkt, \9 t^^^int fdti;
. gleich »ie tieetäbt 9f(| 4tn^ eif tan
bag man defimmt «itie gtofe ^mnu
^mn mnba$^^b %€iaf)ltt Har^
%%7o fo bleibt bod^ eine 9M<^e Qkfo^r^
' fü fomt man bo^ mit f^ott nod^ .^oM, • ^ '
uxib wivb qfit ni^t^ %ttk^ut 4ui, . ' ^'
f&eut au(^ lin rechter ^Sb^HWtm •
fein^ienfi/ fotoidman i^nni^l^i^ ^i; ; c
btn 2(bef man sern jminsen mrit,
ba| er fortan ni<^t ne^me 0oib
lei benen ^rinjen in Sranfrdifr; • . '
no4 bienen bem in 6((melinMh|»
SBenn eingefamlet ifl bdi de(b
«J8o*fo »irb bi^%&vt snfrifben gffUlk
bai er ebt jieitiand f^alu jliO/ « » .
Sil man tooflbrad^t ^b feinen 8^
^an fya fieigi^ gefd^firet }», . * *
taf bie bon Sacbfen in Umm^
Sefb<bten , icipo weit timn' dud^ -..«
bie $fa() bringen fe^r gern in U<iwl^ ; • • '
benn ba ber ^faljgraf reformirt
t<in Sanb, ^t man au4 i^t^nite * '
fein ©i^tt unb feine Untertj^n^ ' . •
xg9o baß fl^ i^m foOen mil«rfban ; ' *
}tt SugCpurs ^itt man gern semoic^^ .
bc^i dUe Gacb bd^in gebrai^t, ^r
baf ber '£ttrffirfi ein Xolbiniii .
- crWSret burcb ber 9^faffett £ifl, '•
unb atfo bnr<b ti^Um 9ef<b^ib
gefcbloffen ani bu Steicb^f ^rfeb.
SDel gefangnen ^At^en bübt &tfyi^
mott man and^ gern begriffen f^än ■ .
in gleicher ^tvafr bamit im S^eji
1909 ber büetb aSieit, ber t^nt bal 9e(i; ^
wenn
m : . - ^. 3ßtf ^ €w>i<|f
I I
aSemt aetttfc^ bann pmrim fcftf, '
unb man i^v ^t» %i^mUt tin,
tbf pn ^«tem ßn^ in «a^d ^0116^ *
ttnb <in>re man jant otü dem &m;
ontn 6jjqtijer fein in ^raftont tea#t
mk ottfseSeten griffe ^S}«4i|^
»irb tpmi tiie9ei4t bcd «o^ e«^
Irten iDoOen bHlfttUkH Sthn,
*k»€H man gmt moU M$ St^t^ '
%9t^ »rittgen in ftitt«l.9ro6e(l ek(p0l}
oUDomi wirb att(^ M 9>A^etf Acö»
•on aOen metbe» geBcici on;
über der wahr und (farke Gott
wird anfehen der Clitiflm Nötfc.
8if( SBnnberniiiif^ baf )i}t fir Mint
bl< tbeOeuf gewotr^n Ml *
M ii^ dienen bet ^Sfn^m €54a«r,
fo*tt Äbei gmi gefrcff^n gor ;
ba fif ^0# ein ftmiMpth^oA^
1 9^ o an ®tum6ac^ , ben et^Argl^t Stonif i
6en freien J^etty, ®i(^(tii i^on 6i(M
(fttt boc| eu^ ftO ebi &picf|ill.f(tn$
^tten p ernft i^bn jRdnte^l»^
»ifben de^ngm 3u(jfo;
ü^enn i^t ben 9>f<i(fen gtit^ |iir 0#e<# -
6et J^elbtn fö t^iel , fe mf rei mit «(eü/
tDie i^r bo<^ enbl{<(f mtbi foffoti
ti^enn ^ttc^ au4 ttttgiätf ^tfet dH/
«tDenn ein Cbelmanti mirb juoi Saite
1930 an ahbem^ ifl c.r nf(|f eüt JBoitfl
"tai firflliej utib ta« ebte ©l^ - •
foS $a6eii ein iajpfer firao QkmAl|^^
• fofl aüeielt wreinlgt fein,
' benfen , m ftii«t l^r ^üüb fei fWn 5 •
feto gleii^ ber »ttgebriSiften 4«iA<
\
s ;
I
I
«tn itnim gte« Im «♦«Ml« «at*
tut« 3»iefl^A^ (»er 9teii«tom
Oft iiötfc^eii Stttim uttO e^weffi
1940 ft* regln ä^ Unitnigfetti
l^»(^ fa im «arten lauft eine San
fbi ttÄTfdi »ewi nimibie gwn;
' Ut SRonn nimt einen langen &pinj
ttttb fd^lagen tie &att gätift gemtf *
Wfo ^n Me im ®4|ttt^&<r(an^
babnrcft mitb i^rt ^adbt ftetanbt.
5Die l^fatfen ^b gemdtle ©An,
^ ffnb tSMf e / Ratten feine ^en ;
ta ®e(nsairten geloromen fein/
^P5ö ben tcattben m«*en greife ^ei*
®U foltet i^r mit »ttigjeii
anitreibett bj»t« ein pacfen ®tteiti
SD4e rel<^ g>ftftttb , bet Raffen «ül
gefüftet ^at ber tblen fMttt>
bw« ein fe^ gttt Smenttttt
I« fltrbettt bte IReägton/
bringen »lel f ftr^en in «efa^/
motten am^ gern ermftrgen gor.
SDenft bocl , tdarmn i^ «beHeut
00t Seiten genennt , unb nocft ^eut^
baf i^r folt förbctn tidtteg €^r
unb fecbten für bie reine itf^t ; -
^u4 fettet i|r ein «Riegel fein
1970 bem gemeiiiitt SRomt^ im weft fet»>
jbaf«« f^tt *l^ ^*« ^''^•^^
bötgta^enunibie^ttinei;
bdbur<^ mirb ener ebler Giämni
|d$en fin meitber^l^mten Slom^
&em) i^t aber bie «le Xti
wrgeffen mp(t/ mirb «ott en* ^n
^fttcM' »«te ^«»<^* felneM
^ii|f.Än*7>» , '^ *
J69
mer
il6 ' 7-^tt««®e«(^
' €ttet €^<e(€it |tt 05^ istib ^tit;
mmi 9>faffen tie 9te({d(ott
1980 anftc^ten^ mirb SRebedlbtl'
)u aOen S^^t^n »ord^mehbt/ ^
baburc^ ibv aOe werbt t^er6(eit&t
{Roc^Hitl, t^r^Arfteti, dttttraclt^ *
lOat bo4 6c5ettt fo^grofTe !0^At(t
ton &pAnierti von ^taffett^
bctt Gi^etmett/ fo gefotrttneti tmt
Oi bamit tRIi^terlanb oaeitf
nerbottti^n unb betriest fofl fein?
Ob tu(( nic^t me^r 5er ^abfleiS !D2ai$t
1^90 banti bef ^firteni fett fein t>erba<^t?
bb ni^t t>ieDetd^t Hn J^eihiHd^ ^ünb
vor^onben/ efnfl }u fp&t eniä^ bnbt
3)(e jejunb (e(ben 9)j)t^ utib ^n
inr SJlauben eur^ Vräbeif fein ;
wenn eure ©ruber ffnb ba^,
ßel^ in @efa^r i^r aagemeüi.
wenn t^r lieber weit @panjer ^lih
unb einfaflfw 3ta(iam, '
M euern Sla^cbbam (fe^en bei,
9000 fowißt, baO^ib t)öf^anben frf
euer Gc^ab unb eigttee Utic^itäcf.
Kennt i^r noc^ nid^t bet^fAtfeh ti^t
SBBenn ^faff m bie Äonfefffon
Dm 2Cu9fpurs woflen nehmen 'an,
\fkn fie ein e^^If in f^fcfi^dpp,
fo(4^ Mnt i^r leid^tiicft nehmen ab
bt Xnborf unb in Si^antreidl^ au^l
%t\ß )tt/ ti9i^t^^ nic^t beift ber 9tatrt9 1
Serrat^ i^r euer fSateriänb, '
2010 fo ^abt i^r eine arge ®<t^attb,
Laus Deo aeterno optimo maxinio !
\
/,
Mm ^rfaffcr 6er dtac^eigalL «71
9t^ M^in .{^(cm |»fu zixa/^ tvttfXt ftetocgffe
ttd»t€ übet obsertfTene ®täcfin ber ®i:umbacttf(ben £an(e(
Ä. SSon Den frummen ^jlug im 5«'Änfr?ic6> n>t€ öon
i^r We ©rumpac^ifcben im lejten Ärieg wtjojgett
^"3. 2Bie ^n?ifct),en bt»r@ot^lfd)en*93errÄfl^etep ianb«
gtaf ^f)iijpp mit ^obc afcgangen unt) J^erjog
^ugujliiö t)ff fein.^egrdbnuö gewefen*
4« SDBic nod> t)er ®cfenfnu6 bcs ®rumSad)ö bec
S^objl t)cn3ffmij unb!Äiif^oniuö?)jIugf enttiffen.
5, 5Bie bieöefangnen unb ©elUferten uomenfc^(i<^
gcpdnfgf*
6. ®te eb^um bie geif hk ©efanbten Ä. ?9?jH*
auö Jrönfreic^ ju (öof^a anf ommen umb fVei
®e(eibt für ben ®rumba(^ bep bto ^(uguflo )tt
fuc^en,
Sber famtßcb biefe {tnb nit^ txmt Ö«tfdf{et ber SRa^ti^
gdfl unb t^rer $ortfe);ung ; ef tah^t benn bii0 fünfte fein/
ba< ti^eit befferaU bieanbem Perft1t)irt '^, oucif toenigftenti
etfiifle« tti ficb entj^alt, nnb ba ti nur a 6 geilen long \%
tt>oI no(6 f finftig mitget^eftt »erben tan. -^ 5)ert (?*fu|
t>on oflen Wac^t elne^ betitelt : Quaerela Terrae de filiis
fais, unb ift »trflict fdb6n ffic feine Seit. @^ bctr tft obe^
nidßt ®rumboc^en allein , fotibern bie gM$en bamoHi^m
SeitiSufte. Sucb bie« tft hiebt long; aebt/iig Seilen ohnae»
'\hfit, unb feil ba^er no((i bon mir abgcfcbrieben unb mit;
get^eiit merben^ -~ Unb RtlU; i^r Stntiquare, ober i()r am'
bern / benen O^ngefa^r tinb 2iebe jur mitfern ^itterotur
l^cntnii in fefcber t)erf4>aft l^at, f6nnt i^r mir nicbt b^n
Wann nennen, ber bie^i^ebictt (icmacbt^^Qt? SRicb X^hntt,
ti fte^t mancber Sl^ametn unfern Sffufcnalmana^en üon ^[ci^r
jtt^a^r treuficb fovtgefcbleif t; beffen S^cffjcr^ttjenn er 1568
aelebt ^itte, ti ungema(t)t gelaffen ^aben mftrbe.
^p a 8.
I •
r
, f
f9Q 13. ^i^*tt:e!^fll^
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3tt>et alte gk&i^te*«
sykr'fbib )Mef Ut ndncrn OeM^fe, M^ etittge 8)emanb^
nif mit Vem ^rAffSirn üuf bte ^rntnftmti^en f)Sntef §o^
len^ tie tieOeii^t «ittt< t>oii Dem G&ngec bcr d^at^tigaff
fi(^ ^ecft^tetben b&rften^ ynb bte ieb neuticb nactiutieftnr
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