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Full text of "Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medizin"

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BOSTÜNIENSIS 


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J       1 


SCHMIDTS 

JAHRBÜCHER 


DER 


IN-  UNI)  AUSLÄNDISCHEN 


GESAMMTEN  MEDICIN. 


HERAUSGEGEBEN 


VON 


P.  J.  MÖBIUS  UND  E  DIPPE 


IN  LEIPZIG. 


JAHRGANG  1903.     BAND  279. 


LEIPZIG 

VERLAG  VON  8.  HIRZEL. 

1903. 


s^ 


f\A' 


iiif  unb  au0f(änMfc$ett  gefamm^en  (Utebicin. 


B<L  279. 


190a 


HeftL 


A.  Originalabhandlungen  und  Uebersichten. 

Bericht  über  die  Leistungen  auf  dem  Gebiete  der  Anatomie 
des  Centrahiervensystems  in  den  Jahren  1901  und  1902.^) 

Von 
L.  Edinger  in  Frankfurt  a.  M.  und  A,  Wallenberg  in  Danzig. 


Die  Aufgabe,  die  seit  dem  Erscheinen  dieses 
Berichtes,  seit  1885,  gestellt  war,  möglichst  voU- 
stftndig  und  objektiv,  aber  nicht  ohne  eine  gewisse 
Kritik  über  die  einschlagenden  Arbeiten  zu  refe- 
riren,  wird  immer  schwieriger.  Die  Summe  der 
Publikationen  wächst  st&ndig,  wir  sind  in  eine 
Periode  der  Detailarbeit  eingetreten.  Immer  sel- 
tener werden  die  Arbeiten,  die  mit  einem  Male 
unsere  Eenntniss  nach  ungeahnten  Seiten  erwei- 
tem, immer  leichter  wird  es  auch  für  fast  un- 
geübte, Bekanntes  nachzuprüfen,  Bestätigungen  und 
Einzelheiten  zu  veröffentlichen.  Schon  im  vorigen 
Berichte  wurde  hervorgehoben,  dass  der  Menge 
neugedruckter  Arbeiten  nicht  ein  entsprechend 
grosser  Fortschritt  gegenüberstehe.  Das  gilt  in 
noch  erhöhtem  Maasse  heuer,  wo  durch  die  632 
(meist  referirten)  Aufsätze  der  Umfang  des  Be- 
richtes wieder  zunehmen  musste,  ohne  dass  dem 
Leser  ein  entsprechender  Gewinn  wird.  Es  darf 
wohl  einmal  ausgesprochen  werden,  dass  es  besser 
wäre,  wenn  Arbeiter,  die  nicht  genügend  Zeit  oder 
Kraft  haben,  ihre  Beobachtungen  breit  anzulegen 
oder  durch  längere  Arbeit  zu  controliren ,  besser 
andere  Arbeitgebiete  in  Angriff  nähmen,  als  gerade 
die  Himanatomie,  wo  durch  vereinzelte,  oft  kaum 
controlirbare  Behauptungen  das  ohnehin  schwer 
übersehbare  Bild  immer  wieder  unnOthig  getrübt 
wird.  Sehr  stOrend  und  auch  wissenschaftlich 
unrichtig  ist  die  Methode  des  schnellen  Publicirens 
von  Einzelheiten,  denen  dann  der  weiterarbeitende 


«)  Vgl  Jahrbb.  CCLXXI.  p.  17. 
Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft.  1. 


Autor  in  kurzer  Folge  immer  neue  Zugaben  folgen 
lässt.  Zu  einer  Ausreifung  kommen  so  Arbeitende 
nie.  In  diesem  Berichte  wird  man  oft  genug  dem 
gleichen  Namen  je  mit  einer  Mittheilung  2-  und 
3mal  begegnen. 

Wenn  wir  das  Neuerblühen  der  Himanatomie 
etwa  von  1885  datiren,  so  sind  bis  heute  circa 
3600  Arbeiten  nach  Ausweis  dieser  Berichte  er- 
schienen, die  Bausteine  eines  stattlichen  Baues. 
Dem  gegenüber  wird  natürlich  auch  eine  aus- 
reichende Benutzung  der  Literatur  immer  schwerer, 
und  häufen  sich  die  „Neuentdeckungen^^  Sogar 
Dinge,  die  längst  in  den  Lehrbüchern  stehen, 
werden  immer  wieder  neu  gefunden.  Fast  ganz 
verloren  geht,  wie  es  scheint,  die  Kenntniss  von 
dem,  was  die  Autoren  aus  der  Mitte  des  vorigen 
Jahrhunderts,  Stilling,  Qudden,  Meynert 
u.  A.,  gefunden,  ja  es  scheint,  als  wäre  deren  Minder- 
achtung geradezu  universell,  als  gelte  keiner  ihrer 
Funde  mehr,  weil  bessere  Methoden  vorhanden 
sind,  die,  wie  der  Kundige  sieht,  in  sehr  vielen 
Fällen  die  Angaben  unserer  Klassiker  direkt  be- 
kräftigen. 

W^  geleistet  wurde,  vertheilt  sich  auf  die 
einzelnen  Abschnitte  diesmal  ziemlich  gleichmässig. 
Es  war  kein  einzelnes  Feld  da,  auf  das  sich,  wie 
in  früheren  Jahren,  mehrfach  die  meisten  Arbei- 
tenden begeben  hätten.  Die  zum  Theil  wirklich 
trefflichen  Handbücher,  die  wir  besitzen,  erschienen 
neu  oder  in  Fortsetzungen,  auf  dem  Qebiete  der 
Technik  hat  man  endlich  die  Frage  der  Achsen- 
cylinderßlrbung  ernstlich   in  Angriff  genommen, 

1 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


vorläufig  allerdings  erst  mit  dem  Resultate,  dass 
Achseneylinder  nicht  weiter  geförbt  werden  können, 
als  sie  mit  Mark  umgeben  sind.  In  der  Histologie 
des  Centralnervensystems  wird  auf  den  mannig- 
fachsten Wegen  versucht,  dem  als  Neuron  bekann- 
ten Begriff  näher  zu  kommen  oder  auch  dessen 
IrrthQmlichkeit  zu  beweisen.  Auch  nach  Kennt- 
nissnahme  aller  vorgebrachten  Einwände  dagegen 
scheint  uns  heute  noch  kein  Grund  vorzuliegen, 
das  Neuron  in  dem  Sinne,  wie  wir  es  im  Bericht 
1898  definirt,  als  funktionelle  und  biologische 
Einheit  aufzugeben.  Vielleicht  aber  müssen  wir 
manche  der  älteren  Nebenhypothesen  fallen  lassen, 
z.  B.  die  von  dem  unicellulären  Ursprung  aUer 
peripherischen  Nerven.  Es  liegen  nun  genügend 
Angaben  vor,  die  beweisen,  dass  es  Nervenfasern 
giebt,  die  aus  mehreren  Zelleneinheiten  bestehen. 
Viele  Erfahrungen  beweisen  aber,  dass  mindestens 
bei  den  Säugern  immer  der  ganze  Nerv  unter  dem 
biologischen  Einflüsse  der  centralen  Zelle  steht, 
die  seinem  Ursprungstücke  angehört.  Der  Nach- 
weis multicellulftrer  Nerven,  der  übrigens  bei  den 
Säugern  noch  nicht  geglückt  ist,  würde  an  sich 
die  Neurontheorie  nicht  erschüttern.  Die  Neuron- 
theorie ist  keine  Religion  ihrer  Bekenner,  wie 
einige  ihrer  Angreifer  zu  meinen  scheinen,  son- 
dern eine  Hypothese,  eine  sehr  fruchtbare  Hypo- 
these bis  jetzt;  aber,  sagte  einst  Char cot,  „eine 
Hypothese  ist  wie  ein  Hemd,  man  muss  sie  haben, 
aber  man  muss  wissen,  wann  man  sie  zu  wech- 
seln hat'^  Auf  dem  wichtigsten  Qebiete  der  Zellen- 
histologie, auf  dem  der  Fibrillenanatomie,  ist  heuer 
nur  wenig  Sicheres  zu  Tage  getreten.  Nur  eine 
verbesserte  Technik,  nur  neue  Versuchsanordnun- 
gen können  uns  auf  dem  schwierigen  Qebiete 
voranbringen. 

Unsere  Eenntniss  der  Orosshimfaserung  scheint 
sich  einem  Abschlüsse  zu  nähern,  wenigstens  für 
die  bisherige  Technik.  Was  von  pathologischen 
Erfahrungen  u.  s.  w.  beigebracht  wird,  stimmt  im 
Wesentlichen  mit  dem,  was  man  erwarten  konnte. 
Nur  für  den  Fomix  und  die  Faserung  am  Septum 
haben  wir  Wesentliches  neu  erfahren.  Auch  hier 
wäre  übrigens  bei  früherer  Berücksichtigung  der 
vergleichenden  Anatomie  viel  Arbeit  und  mancher 
weite  Umweg  erspart  geblieben.  Sehr  erfreulich 
sind  die  Ergebnisse,  die  die  experimentelle  Be- 
arbeitung des  Thilamtis  gezeitigt  hat.  Einerseits 
bestätigten  sie,  wie  richtig  im  Wesentlichen  unsere 
bisherigen  Anschauungen  waren,  andererseits  haben 
endlich  Verletzungen  des  Thalamus  selbst  zu  einer 
besseren  Eenntniss  der  da  entspringenden  Bahnen 
geführt.  Diese  bessere  Kenntniss  und  der  Nach- 
weis, dass  Unterbrechungen  der  Pyramidenbahn 
allein  bei  Thieren  nicht  zu  Lähmungen  führen, 
haben  dann  den  Zügen  aus  dem  Thalamus  u.  s.  w., 
die  zum  Rückenmarke  oder  doch  zur  Oblongata 
abwärts  ziehen,  neue  Wichtigkeit  verschafft.  End- 
lich kommt  man  auch  in  der  Säugeranatomie  zu 
der  längst  für  die  niederen  Vertebraten  bewiesenen 


Auffassung,  dass  es  ausser  den  cortikalen  Bahnen 
andere  grundlegende  Bahnen  für  den  Mechanismus 
der  Motilität  giebt.  Die  Frage  steht  noch  immer 
so :  Welche  Wertigkeit  haben  die  in  der  Säuger- 
reihe allmählich  zunehmenden  direkten  Bahnen 
zwischen  den  motorischen  Endstationen  und  der 
Rinde?  Was  die  sensiblen  Bahnen  angeht,  so  wird 
jetzt  allmählich  ziemlich  allseitig  anerkannt,  dass 
die  sekundäre  Bahn  nicht  weiter  frontal  als  bis 
zum  Mittelhirn  und  Thalamus  reicht,  ebenfalls  ein 
durch  die  vergleichende  Anatomie  längst  gewon- 
nener Standpunkt  Der  grosse  Wirrwar,  der  bis 
vor  Kurzem  in  dem  herrschte,  was  man  als  „Schleife^* 
bezeichnete,  schwindet. 

Die  Anatomie  des  Kleinkimsj  die  in  den  Vor- 
jahren wesentlich  durch  Beschreibungen  der  mannig- 
fachsten Zellenformen  dargestellt  war,  beginnt  nun 
auch  festere  Formen  anzunehmen.  Der  Nachweis, 
dass  das  Gerebellum  bei  niederen  Vertebraten  kaum 
etwas  anderes  ist,  als  die  Aufnahmestätte  für  sen- 
sible Bahnen  und  ihre  Verknüpfung  mit  dem 
Zwischen-  und  Mittelhirn,  dann  die  von  verschie- 
denen Seiten  in  Angriff  genommene  Revision  der 
lange  vernachlässigten  Farchung  und  Lappen- 
bildung, einige  geschickt  hergestellte  experimen- 
telle Degenerationen  von  Eleinhimarmen ,  seien 
hier  schon  erwähnt.  Wenig  wirklich  Neues  bringen 
die  Arbeiten  über  die  Oblongata.  Die  Frage  nach 
der  Bedeutung  der  einzelnen  Vagusäste,  die  viel- 
fach gerade  von  Laryngologen  bearbeitet  wurde, 
nähert  sich  durch  diese  Beihülfe  ihrem  Abschluss. 
So  hat  auch  die  Beihülfe,  die  für  die  Chiasmafrage 
und  die  Frage  nach  dem  Ursprung  der  Ocnlo- 
motorii  gerade  von  ophthalmologischer  Seite  ge- 
währt wiude,  dort  zu  einem  gewissen  Abschlüsse 
geführt.  Man  findet  in  diesem  Berichte  kaum 
hierher  gehörige  Arbeiten  referirt,  während  frühere 
Jahresberichte  oft  mehr  denn  ein  Dutzend  Studien 
über  jedes  der  beiden  Themata  gebracht  haben. 

Das  Rückenmark  ward  während  der  Beriohtzeit 
ganz  vorwiegend  auf  seine  segmentalen  Verhält- 
nisse hin  untersucht;  die  Form  Veränderungen,  die 
Lokalisationen  der  Muskelkerne  in  den  einzednen 
Hohen  spielen  eine  grosse  Rolle.  Daneben  wurde 
einzelnen  Bahnen,  die  noch  ungenügend  bekannt 
sind  (es  sind  ihrer  recht  wenige),  ein  erneutes 
Studium  zu  Theil. 

Auf  vergleichend^anaiomischem  Gebiete  nahmen 
die  Entwickelung  der  Eopfganglien  und  die  Ein- 
theilung  der  Eopfherven  natürlich  wieder  das 
Interesse  vieler  Forscher  in  Anspruch.  Man  be- 
ginnt nun  auch  endlich,  die  Fische  gerade  auf 
diese  Punkte  hin  genauer  zu  untersuchen,  wie 
denn  überhaupt  die  Anatomie  des  Gehirns  niederer 
und  höherer  Fische  diesmal  genauer  bearbeitet  ist. 
Vergleicht  man  die  geringe  Zahl  der  über  niedere 
Qehirne  Arbeitenden  mit  der  grossen  Zahl  Jener, 
die  das  Säugergehim  durchforschen,  so  muss  man 
immer  wieder  bedauern,  dass  gerade  dem  Gebiete, 
wo  noch  die  meisten  Probleme  zu  iGsen  sind,  am 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


wenigsten  Interesse  zugewandt  wird.  Wenn  es 
als  unser  Ziel  gilt,  den  Qesammtmechanismus  des 
Centralapparates  zu  erforschen,  so  wird  sein  Stu- 
dium dort,  wo  er  relativ  am  einfachsten  gebaut  ist, 
nicht  ohne  Schaden  dauernd  Ternachlässigt  werden. 

I.  Handbfielier,  Didakttsches  u.  s.  w. 

1)  Ziehen,  Th.,  Makroskopische  u.  mikroskopische 
Anatomie  des  Gehirnes.  2.  Lief.  Jena  1903. 

2)^cgt,  Oskar,  Nearologisohe A rbeiten.  Serie I : 
Beitrage  zur  Hirofaserlehre.  1)  Zur  Erforschaog  der 
HimfaBeniDg.  2)  Die  Markreifuog  des  Kindergehirns 
wahrend  der  ersten  4  Lebensmonate  a.  ihre  methodo- 
logische Bedeutung.  Mit  einem  Atlas  von  175  lichtdmck- 
tafek  u.  25  Fig.  Lief.  1.  Vogt,  Cecile,  u.  Oskar 
Vogt,  Zur  Erforschaog  der  Himfaserung.  60Taf.  u. 
25  Fig.  2  Theile.  Text  u.  Atlas.  Jena  1902.  0.  Fischer. 
FoL  145  S.  (Der  Atlas  enthält  die  Tafeln  zum  ganzen 
Baode,  während  der  Text  nur  Lief.  1  umfasst)  80  Mk. 

3)  Wilder,  B.  G.,  Artikel:  Brain,  In  referenoe 
Haodbook  of  the  Medical  Sciences.   1900. 

4)  Obersteiner,  Heinrich,  Anleitung  beim 
Stttdiam  des  Baues  der  nervösen  Ceotralorgane  im  ge- 
sunden u.  kranken  Zustande.  4.  Auft.  Wien  1901. 
F.Deoticke.  250  Fig. 

5)  Dejerine,  J.,  Anatomie  des  centres  nerveux. 
Avec  la  collaboration  de  Madame  Deferine-Klumpke, 
Tome  deuxi^me,  Fase.  1.  Paris  1901. 

6)  Ellenberger  u.  Baum,  Handbuch  der  ver- 
gleichenden Anatomie  der  Hausthiere.  10.  Aufl.  Berlin 
1902.  A.  Hirschwald.  565  Textfig. 

7)  J  a k  0  b ,  C,  Anatomia  y  fisiologia  del  sistema  ner- 
Tioso,  eo  8US  relationes  con  la  psiquiaUia.  Semaine  med. 
p.  403. 1900. 

8)Ramön  y  Cajal,  S.,  Textura  del  sistema  ner- 
TOGO  del  hombre  y  de  los  vertebrados,  Estudios  sobre  el 
plan  estruotural  y  composioion  histologica  de  los  oentros 
nerviosos  adicionados  de  consideraciones  fisiologicas  fun- 
dadas  en  los  nuevos  descubrimientos.  4.-6.  Fasciculo 
Madnd  1900— 1903.  Nicolas  Moya. 

9)  Rosin,  H.,  Normale  u.  pathologische  Histologie 
des  centralen  Nervensystems,  mit  Berücksichtigung  der 
Nearontheorie.  Deutsche  Klinik,  herausgeg.  von  Dr. 
E.  V.  Leydm  u.  F,  Klemperer  1902. 

10)  Descriptive  and  illustrated  catalogue  of  the  phy- 
siological  series  of  comparative  anatomy  contained  in 
the  museum  of  the  royal  College  of  surgeons  of  England. 
Vol  n.  2.  Edit  London  1902. 

ll)Lewellys,  F.Barker,  andPreston  Kyes, 
Od  the  teaching  of  the  normal  anatomy  of  the  central 
nervous  System  of  human  beings  to  large  classes  of  medi- 
cil  students.  Prooeed.  of  the  Assoc.  of  Amer.  Anat. 
Foarteenth  Session,  held  at  Baltimore,  Dec.  27.  28.  1900. 

Z  i  e  h  e  n  's  (1)  Beschreibung  des  Gehirns  nimmt 
ihren  Fortgang.  Das  zweite  Heft  enthält  die  makro- 
skopische Anatomie  des  Hinter-  und  Nachhirns. 
Für  Kleinhirn  und  Brücke  werden  auch  viele 
mikroskopische  Abbildungen  gegeben.  Zu  loben 
und  die  breite  Basis,  auf  der  Z.  seine  Schilderung 
aufbaut,  die  treffliche  Benutzung  der  Literatur  und 
vor  Allem  die  reiche  Berücksichtigung  der  niederen 
Himformen.  Dieses  Heft  ist  auch  vortrefflich 
iUutnrt  Die  Schlussabtheilung  wird  von  der  Be- 
sdueibung  des  Vierhügel-Hirnschenkelgebietes  ge- 
Wet  Es  ist  gar  kein  Zweifel,  dass  das  Z  i  e  h  e  n'- 
sehe  Buch  die  beste  und  vollständigste  Darstellung 
te  toseren  Oehirnformen  bildet,  die  wir  bis  jetzt 


haben.  Wenn  es  vollendet  ist,  werden  wir  eine 
Oesammtdarstellung  des  Gehirns  besitzen,  wie  sie 
wohl  bisher  von  keinem  anderen  Organ  gegeben 
worden  ist 

Von  dem  Handbuche  Ramön  y  Oajars  (8) 
ist  der  Halbband  .erschienen,  der  die  Medulla  ob- 
longata  behandelt.  In  der  Vollständigkeit  der  Dar- 
stellung, in  den  reichen,  klaren  und  lehrreichen 
Abbildungen  hat  er  alle  Vorzüge,  die  dem  ersten 
Band  nachgerühmt  worden  sind.  Die  Darstellung 
beruht  wesentlich  auf  Silber-  und  Methylenblau- 
Präparaten,  während  das  durch  Degeneration  Er- 
mittelte erst  in  zweiter  Linie  Berücksichtigung 
fand.  Ein  grosser  Theil  der  Studien  zu  diesem 
Bande  ist  in  dem  früher  an  dieser  Stelle  beschrie- 
benen Buche  über  die  Oblongata  schon  besprochen 
worden.  Es  ist  aber  doch  wichtig,  darauf  hin- 
zuweisen, dass  namentlich  für  den  Vagus  und  für 
den  Octavus  hier  ausserordentlich  eingehende  Dar- 
stellungen gegeben  werden,  die  zum  grossen  Theile 
auf  bisher  unveröffentlichtem  Materiale  beruhen. 

Das  5.  Heft  enthält  eine  viel  genauere  Be- 
schreibung der  Olive  und  der  benachbarten  Kerne, 
als  wir  sie  je  vorher  besessen  haben,  mit  pracht- 
vollen und  sehr  klaren  Bildern.  Es  folgt  dann  die 
Beschreibung  der  Zellen  in  der  retikulären  Sub- 
stanz und  ihrer  Beziehungen  zum  Vorderstrange 
des  Rückenmarkes,  der  sogen.  Vorderstrangkerne, 
der  Schleifenkreuzung.  Zum  ersten  Male  wird  auf 
Grund  der  Golgi- Methode  die  Endigung  der 
sekundären  sensiblen  Bahn  im  ventralen  Thalamus- 
kern  mit  prachtvollen  Endpinseln  geschildert. 
18  Seiten  sind  dann  allein  der  Ponsfaserung  ge- 
widmet, der  Rest  des  Heftes  beschäftigt  sich  mit 
dem  Oeinhim. 

Eben  vor  Abschluss  des  Jahresberichtes  er- 
scheint auch  die  6.  Lieferung;  sie  bringt  eine  aus- 
führliche Darstellung  des  Aufbaues  der  Vierhügel, 
die  fast  ausschliesslich  auf  die  Silberimprägnation 
basirt  ist.  Die  Vierhügel  der  Säuger  sind,  soweit 
Zellen  in  Betracht  kommen,  jedenfalls  noph  nie  so 
genau  geschildert.  Auf  28  Seiten  mit  vielen  Ab- 
bildungen wird  dann  der  Bau  des  Teotum  opticum 
der  VOgel  beschrieben.  Beide  Abschnitte  sind, 
wie  die  vorhergehenden  schon,  von  einer  Wür- 
digung des  gefundenen  Baues  in  Beziehung  auf 
die  Physiologie  begleitet  Aus  der  Darstellung 
der  Vierhügelhaube  sei  hervorgehoben,  dass  hier 
nach  längerer  Zeit  wieder  einmal  die  Gudden'- 
schen  Haubenganglien  untersucht  worden  sind,  und 
dass  auch  den  Kernen  der  Rhaphe,  namentlich 
aber  dem  dorsalen  Längsbündel  eine  durchaus 
originale  Darstellung  gewidmet  ist  Wir  erhalten 
auch  neue  Bilder  aus  der  Substantia  nigra,  dem 
Ganglion  interpedunculare  und  eine  Beschreibung 
des  Tractus  peduncularis  transversus. 

Auch  die  folgenden  Abschnitte,  die  die  Corpora 
geniculata  behandeln,  und  der  Abschnitt  über  die 
Retina  sind  fast  ausschliesslich  auf  Golgi- Prä- 
parate gestützt    Für  die  Erforschung  des  Ghiasma 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  CentralnervenBystems. 


wird  übrigens  auch  die  M  a  r  c  h  i  -  MeÜiode,  für  die 
der  Betina  die  vitale  Färbung  herangezogen. 

Von  anderen  Gesichtspunkten  aus,  speciell 
medicinisch  wichtigeren,  ist  das  verlängerte  Mark 
in  dem  2.  Bande  des  Dejerine'schen  Hand- 
buches (5),  der  ebenfalls  in  der  Berichtzeit  erschienen 
ist,  geschildert  worden.  Hier  wird  wesentlich  die 
Faserung  nach  Weigert-  Präparaten  geschildert. 
Der  werthvollste  Theil  dieser  neuen  Lieferung,  die 
auch  eine  genaue  Beschreibung  des  Kleinhirns  ent- 
hält, liegt  in  der  ausserordentlich  genauen  Schilde- 
rung der  Projektionfasern  aus  der  Himrinda  Auf 
Qrund  von  vielen  prachtvollen  Schnitten  in  allen 
Richtungen  und  vor  Allem  gestützt  auf  ein  erstaun- 
lich grosses  Degenerationmaterial,  von  dem  eben- 
falls viele  Abbildungen  gebracht  werden,  schildert 
Dejerine  den  Verlauf  der  Fasern  aus  der  Rinde 
bis  an  den  Hirnschenkel,  dann  den  Rieohapparat, 
den  Bau  des  Corpus  striatum  und  des  Thalamus. 
Für  diese  beiden  Abschnitte,  sowie  für  die  Regio 
subthalamica  und  den  Riechapparat  bringt  er  im 
Wesentlichen  nichts,  was  über  Bekanntes  hinaus- 
ginge, doch  sind  auch  hier  die  klare  Schilderung, 
die  vollständige  Benutzung  der  Literatur  und  die 
prachtvollen  Abbildungen  wieder  besonders  hervor- 
zuheben. 

Das  an  der  Berliner  Universität  begründete 
Institut  für  Öehirnforsohung  beginnt  die  Reihe 
seiner  VerüSfentlichungen  mit  einer  grossen  Samm- 
lung von  Abbildungen  (2),  die  bestimmt  sind,  im 
Wesentlichen  die  Lehre  von  der  Himfaserung  zu 
fördern.  Es  handelt  sich  um  Zeichnungen  und 
Photographien  in  VergrOsserungen,  wie  sie  bisher 
noch  niemals  gegeben  worden  sind,  in  hoher  tech- 
nischer Vollendung,  sowohl  von  Präparat,  als  Ab- 
bildung. Dieser  wird  zur  Begleitung  ein  kurzer 
Text  beigefügt. 

Die  erste  Tafel  bringt  Schnitte  von  einem  nor- 
malen erwachsenen  Menschen,  auch  sekundäre 
Faserdegenerationen,  z.  B.  im  medialen  Theile  des 
Qeniculatum  laterale,  nach  Herd  im  Qyrus  an- 
gularis und  im  centralen  Theile  desselben  nach 
Zerstörung  des  Cuneus.  Auf  9  Tafeln  wird  eine 
Schnittserie  durch  das  Gehirn  der  erwachsenen 
Katze  gegeben,  auf  weiteren,  sowie  auf  einigen 
Textfiguren,  erhalten  wir  Abbildungen  von  Katzen 
der  verschiedensten  Alterstufen.  1 0  Tafeln  sind  der 
Markscheidenentwickelung  beim  Hunde  gewidmet. 

Im  2.  Theile  werden  Marohi -Präparate  von 
Hunden  und  Katzen  vorgelegt,  denen  einzelne 
Himtheile  weggenommen  worden  sind.  Es  ist  aus 
der  Darstellung,  die  die  Verfasser  geben,  nicht  zu 
ermitteln,  was  von  den  erhaltenen  Resultaten  als 
neu  angesehen  wird,  da  eine  Zusammenfassung 
fehlt  Tafel  56  bringt  Abbildungen  vom  normalen 
reifen  Kaninchen,  auf  den  folgenden  und  einigen 
Textftguren  wird  die  Markscheidenentwickelung 
des  gleichen  Thieres  verfolgt. 

Am  Schlüsse  ihres  Textes  prüfen  die  VIT.  den 
Werth  einzelner  Methoden  und  bringen  ein  Pro- 


gramm für  die  Arbeit  des  neuen  Institutes.  Der 
Atiias  enthält  ausserdem  noch  11 3  Tafeln  zur  Mark- 
scheidenentwickelung des  Kindergehirns  während 
der  ersten  4  Monate,  photographisch  reproducirte 
Zeichnungen  nach  Markscheidenfärbungen.  Der 
Text  ist  noch  nicht  erschienen. 

Die  Ausführung  dieser  171  Tafeln  ist  trefflich*, 
ihre  Benutzung  würde  noch  erleichtert  werden,  wenn 
die  VIF.  sich  entschliessen  wollten,  die  einzelnen 
Theile  statt  mit  den  üblichen  mehr  oder  weniger 
verständlichen  Abkürzungen  voll  zu  bezeichnen. 
Der  Atlas  zeigt,  was  in  mancher  Beziehung  bei 
Benutzung  reicher  Mittel  geleistet  werden  kann. 

Die  Kreise  mit  speciell  medicinischen  Inter- 
essen haben  auch  in  der  durchweg  erweiterten 
und  vielfach  neu  illustrirten  4.  Obersteiner *- 
sehen  Auflage  (4)  einen  bewährten  alten  Führer 
neu  erhalten,  und  ihnen  wird  in  der  klaren  und  gut 
illustrirten  Abhandlung  Rosin's  (9)  ein  neuer 
kurzer,  aber  zuverlässiger  und  praktischer  Führer 
geboten. 

Die  Darstellungen,  die  Ellenberger  (6) 
(makroskopische  Anatomie)  und  Dexler  (fei- 
nerer Bau)  vom  Gehirne  in  dem  Handbuche  der 
Anatomie  der  Hausthiere  geben,  sind  sehr  will- 
kommen, weil  beide,  besonders  aber  die  letzt- 
genannte, sehr  viel  Neues  in  Darstellung  und  Ab- 
bildungen enthalten.  Die  meisten  Abbildungen 
betreffen  das  Pferd,  von  dessen  Himbau  wir  bisher 
keine  einigermaassen  genügende  Eenntniss  be- 
sassen.  Die  Windungen,  deren  vergleichende  Ana- 
tomie gegeben  wird,  sind  ebenfalls  von  Dexler 
bearbeitet 

•  Mit  ganz  besonderer  Freude  aber  begrüsst  der 
Bßf.  das  Erscheinen  des  trefflichen  Eatalogee  der 
Oehirnsammlung,  die  das  Hunt  er 'sehe  Museum 
besitzt  (10).     Den  Hauptinhalt  des    518  Seiten 
starken  Bandes  bildet  die  Beschreibung  der  (Ge- 
hirne der  Reptilien  und  ziemlich  aller  lebenden 
Säuger,  auch  der  Schädelausgüsse  einer  grossen 
Zahl  ausgestorbener  Sängerfamilien,  die  Elliott 
Smith  ganz   neu  geschaffen  hat.     Die  meisten 
Formen   sind   zudem  abgebildet  und  ausreichend 
genau  beschrieben.     An  einzelnen  Stellen,  so  bei 
der  Schilderung  der  menschlichen  Qehirnoberfläche 
und  ihrer  Windungen  in  Hinsicht  auf  ihre  Beziehun- 
gen zu  Windungen  an  den  anderen  Säugergehimen, 
bei  der  Schilderung  der  Lemuridengehirne,  und  an 
vielen  anderen  Orten  wird  ein  besonders  werth- 
voller   Beitrag   zur   vergleichenden  Hirnanatomie 
gegeben,  dem  man  gern  grössere  Zugftnglichkeit 
yrünschen  mOchte,  als  sie  hier  an  einem  Platze  ge- 
schaffen ist,  der  möglicherweise  vielen  Mitarbeiten- 
den unbekannt  bleibt   Auch  wo  bekannte  Gehirne 
geschildert  werden  (Elephas  z.  B.),  zeigen  sich  oft 
sehr  grosse  Abweichungen  von  dem,  was  bisher^ 
für   richtig  galt     Dieser   beschreibende    Katalog 
bringt  eine   solche  Menge  neuen  Materiales  und 
bildet  so  Vieles  trefflich  klar  ab,  dass  er  zweifellos 
für  lange  Zeit  wichtig  und  brauchbar  bleiben  wird« 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Gentralnervensystems. 


Einzeloe  Ergebnisse  der  grossen  Arbeit,  dieEUiott 
Smith  hier  geleistet  hat,  sind  an  anderer  Stelle 
noch  referirt  Bei  der  Bearbeitung  des  Primaten- 
gehimes  erfreute  er  sich  der  Hülfe  von  W.  L.  H. 
Duckwort h.  Die  Invertebrata  sind  von  R.  A. H. 
Burn  bearbeitet,  der  auch  das  Gehirn  und  Rücken- 
mark der  Fische,  Amphibien  und  VOgel,  ebenso 
Rfickenmark  und  Meningen  der  Säuger  beschreibt. 

n.  Methoden  der  üntersachung. 

Ltkrbüeher,  Modelle,  Schneidern,  Canserviren,  Repro- 
dukiumen  u,  e.  w. 

12)  8 1  r  a  8  s  e  r ,  H.,  Anleitang  zar  Gehirnpräparation. 
Jena  1901.  Onatav  Fischer.  38  8. 

(Treffliche  didaktische  Vorschriften,  Berücksichti- 
gung aUer  Einzelheiten.) 

13)HaTdesty,  Irving,  Nourological  technique. 
(Äicago  aod  London  1902.  Wesley.  (Dem  Ref.  nicht 
ragänglich.) 

14)  D ex  1er,  H.,  Zar  Präparationstechnik  der  Or- 
gane des  Gentralnervensystems.  8  Fig.  Ztschr.  f.  Thier- 
med.  y.  5  n.  6.  p.  361.  1901.  (Ref.  im  Neurol.  Gentr.-Bl. 
p.  354. 1902.) 

15)Wal8em,G.C.  van,  Das  Aufsagen  des  Schädels 
ohne  Yerletzong  der  Dura- mater.  1  Fig.  Arch.  f.  pathol. 
Anat  a.  PhysioT.  CLXX.  2.  p.  366.  1902. 

16)  Bamön  y  Cajal,  8.,  Preparations  du  Systeme 
nerveux  central.  Compt  rend.  de  rAssoc.  des  Anat. 
MontpeUier  p.  274.  1902.    (Dem  Bef.  nicht  zugänglich.) 

17)  8 1  r  0  u  d ,  B.  B.,  A  new  head-rest  for  the  removal 
of  the  human  brain.  Proceed.  of  the  Assoc.  of  Amer. 
anat,  Thirtheenth  Session,  held  in  Washington,  D.  C, 
May  1  and  2.  1900. 

18)  Froriep,  August,  Ueber  ein  für  die  Lage- 
bestimmung des  Himstammes  im  Schädel  yerhängniss- 
volles  Artefakt  beim  Gefrieren  des  menschlichen  CJadavers. 
Mit  5  Abbildungen.  Anatom.  Anzeiger  XIX.  p.  426. 
1901. 

19)  Froriep,  A.,  üeber  ein  für  die  Lagebestim- 
muog  des  Himstammes  im  Schädel  verhängniss volles 
AiteüÜLt  beim  Gefrieren  des  menschlichen  (}adavers. 
Jena  1901.  Mit4Taf. 

20)8ymington,  Johnson,  Are  the  cranial  con- 
teots  displaced  and  the  bnün  damaged  by  freezing  the 
eotire  head?  Journ.  of  Anat.  and  Pbysiol.  XXXVII. 
(N.S.XVn).  p.97.  Jan.  1903. 

(Froriep  [18.  19]  warnt  vor  der  Benutzung  von 
Gefrierachnitten  zur  Bestimmung  der  Lageverhältnisse 
d^  Oehims  im  Schädel,  da  sich  selbst  nach  Formalin- 
lojektion  Himstamm  und  Kleinhirn  beim  Gefrieren  nach 
dem  Rückgratskanale  hin  verschieben. 

Der  Fror  i  epischen  Behauptung  tritt  Symington 
scharf  entgegen.  Er  legt  Schnitte  durch  ein  Gehirn  vor, 
die  trotz  Frierung  nicht  die  geringste  Verschiebung 
uigeo.  Wahrscheinlich  ist  die  vorherige  Härtung  mit 
Formel  und  nachträgliche  Injektion  mit  Gummi  schuld 
ao  diesem  günstigen  Resultat    [Ref.  E.].) 

21)  Smith,  G.  Elliot,  On  the  natural  preservation 
of  tbe  brain  in  the  ancient  egyptians.  Journ.  of  Anat 
ttd  Physiol.  XXXVI.  (N.  S.  XVI).  July  1902. 

(Abbildungen  erstaunlich  gut  oonservirter  Gehirne 
«18  einem  Grabe  der  XU  bis  XV.  Dynastie  ca.  2000 
^>  Chr.  8  m.  hat  einen  prähistorischen  Friedhof  mit 
^  500  Leichen  gesehen,  bei  jeder  war  das  Gehirn  er- 

22)  Stransky,  Erwin,  Zur  Ck)nservirung  von 
'agerftrbungen.    Neurol.  Centr.-Bl.  Nr.  21.  1901.) 

(Statt  Glycerin  wird  zur  Conservirung  von  gefärbten 
P^ipttiten  [Marchi- Färbung,  Saffranin  u.  A.)  Paraf- 
fiaiunliqaidum-Paraffinöl  empfohlen.) 


23)  Tschernischeff,  S.,  üeber  die  Anfertigung 
mikroskopischer  Präparate  des  Nervensystems  nach  Dr. 
E.  M.  Siepanoff.  Ztschr.  f.  wissenschaftl.  Mikroskop,  u. 
f.  mikroskop.  Techn.  XVII.  4.  p.  449. 1901. 

24)  T  s  c  h  e  r  n  i  s  c  h  e  f  f ,  8.,  Anfertigung  mikrosko- 
pischer Präparate  des  Nervensystems  nach  der  Methode 
von  Dr.  E.  Stepanoff.  Gesellsch.  d.  Neurologen  u.  Irren- 
ärzte zu  Moskau.  Sitzung  vom  21.  Oot  19(X).  (Bef.  im 
Neurol.  Centr.-Bl.  p.  130.  1902.) 

(Modifikation  der  Celloidin  -  Einbettung  und  Ersatz 
des  Celloidins  durch  „Colloxylin^.) 

25)  Reich,  F.,  Ueber  eine  neue  Methode  der  Her- 
stellung feinster  histologischer  Präparate,  insbesondere 
aus  dem  Gebiete  des  Nervensystems  mittels  Schüttel-,  bez. 
Schnittcentrifugirung.  Vorläufige  Mittheilung.  Neurol. 
Centr.-Bl.  p.  647.  1902.  (Das  alte  Ran  vier 'sehe 
Schüttelverfahren.) 

26)  Hinter  berger,  H.,  Direkte  Reproduktion 
eines  mikroskopischen  Präparates  (Gehirnschnitt)  mittels 
Heliogravüre.  Mit  1  Tafel.  Photogr.  Correspondenz  1901. 

(H.  oopirt  Weigert-Pal- Präparate  auf  Pigment- 
Papier  zur  Herstellung  von  Heliogravuretafeln ;  vgl.  die 
Arbeit  des  Ref.  W.  ül^r  den  gleichen  Gegenstand  1896.) 

Imprägnaiionen  mü  MetaUsalxen. 

27)  8  0  u  k  h  a  n  0  f  f ,  8.,  Das  endooelluläre  Netz  Oolgt's 
in  den  Nervenelementen  der  spinalen  Ganglien.  Gesollscb. 
d.  Neuropathol.  u.  Irrenärzte  zu  Moskau.  Sitzung  vom 
12.  Oct  1901.  (Ref.  imNeuroiog.  Centr.-Bl.  p.  729. 1902.) 

(Empfehlung  der  Golgi-V er atti 'sehen  Impräg- 
nation, siehe  den  vorigen  Bericht) 

28)Gudden,Hans,  üeber  eine  neue  Modifikation 
der  Oolgi^Bohen  Silberimprägnirungsmethode.  Neurol. 
Centr.-Bl.  p.  151.  1901. 

(Ersatz  des  Arg.  nitrio.  durch  organische  Silbersalze, 
besonders  Arg.  lactic.  [,Aktol^],  erleichtert  die  Impräg- 
nation und  vermindert  die  Unsicherheit  der  Golgi- 
Methode  am  erwachsenen  menschlichen  Nervensystem.) 

29)  Robertson,  W.  F.,  and  J.  H.  Macdonald, 
Methods  of  rendering  (?o/^»-sublimate  preparations  per- 
manent by  platinum  Substitution.  Journ.  of  ment  Sc. 
April  1901.    (Ref.  im  Neurol.  Centr.-Bl.  p.  898.  1901.) 

30)  Messe,  Max,  üeber  Silberimprägnation  der 
Nervenzellen  u.  der  Markscheiden.  Arch.  f.  mikroskop. 
Anat.  LIX.  p.  401. 1901.  (Vgl.  den  vorigen  Bericht  Nr.  47.) 

31)Simarro,Luis,  Nuevo  metodo  histologico  de 
impregnaoion  por  las  sales  fotogr&fioas  de  plata.  (Comuni- 
caciön  preventiva.)  Revista  trimestral  microgr&fica  V. 
2  y  3.  p.  45.  1900.   15  Abbildungen. 

32)  Kadyi,  Heinrich,  üeber  die  Färbung  der 
nervösen  Centralorgane  nach  Beizung  mit  Salzen  schwerer 
Metalle.  Poln.  Arch.  f.  biol.  u.  med.  Wiss.  1. 1.  p.  55. 1901. 

33)  Kadyi,  üeber  die  Färbung  der  grauen  Substanz 
mittels  der  Beizung  mit  Metallsalzen.  (IX.  Versamml.  d. 
poln.  Aerzte  u.  Naturforscher  in  Erakau  vom  20. — 25.  Juli 
1900.)    Ref.  im  Neurol.  Centr.-Bl.  XX.  p.  687.  1901. 

(1.  Färbung  der  grauen  Substanx :  Formolhärtung ; 
0.1mm  dicke  [event  noch  dickere]  Schnitte  kommen  nach 
Abspülen  in  Wasser  einige  Stunden  bis  einige  Tage  in  Iproc. 
Uran,  acetic-  und  Iproc.  Acid.  acetic. -Lösung,  Färbung 
[sehr  schnell]  in  0.2—0.5%  carminsaurem  Natron  oder 
ammoniakidischem  Carmin;  2.  Neurogliaßrhung  wie  1), 
wenn  Schnitte  nach  der  Beizung  in  Kai.  nitric.-Lösung 
gebracht  werden;  3.  intensive  Färbung  der  iceissen  Suh- 
stcmx  wie  1),  wenn  Schnitte  vor  der  Beizung  in  Eal.nitrio.- 
Losung  kommen;  4.  exdueive  Achsencylinderfarbung : 
a)  Härtung  in  100.0  Aqua  destillata,  2.0  Natr.  bicarbon., 
5.0  Formel;  b)  Beizung  in  Iproc.  Lösung  von Cupr. acetic, 
die  keine  freie  Essigsäure  enthält;  c)  Abispülung  in  2proü. 
Eal.  nitric.-Lösung;  d)  intensive  Färbung  inO.2— 0.5proc. 
Carminlösung;  e)  Differenziruog  in  100.0  Aqua  destillata, 
1.0  carminsaures  Natrium,  2.0  Kai.  nitric;  0  Abspülung 
in  2proc.  Eal.  nitric.-Lösung,  bis  keine  Farbwolken  ab- 
gehen, Alkohol,  absei.,  Chloroform,  Canadabalsam.) 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centraineryensystems. 


34)  Meyer,  Semi,  Eine  EiseoimprägoatioD  der 
Neui-ofibrillen.    Anatom.  Anzeiger  XX.  21.  p.  535. 1902. 

Robertson  und  Macdonald  (29)  ersetzen  bei 
der  Cox 'sehen  Sublimat-Methode  das  Quecksilber  durch 
ein  Platin-Doppelsalz  und  erhalten  auf  diese- Weise  schön 
geschwärzte  Präparate,  die  Deckgläsohen  und  Immersion 
vertragen  und  sich  lange  halten:  Nach  Bobertson 
kommen  die  Schnitte  aus  gesättigter  Lithium-carbonicum- 
Losung  1—2  Tage  in  fiisch  bereitete  Iproc.  Eal.-Platin- 
Chlorid-  und  lOproc.  Acid.  citric.-Lösung  im  Dunkeln ; 
gut  auswaschen ;  5  Minuten  in  Iproc.  Jodkalium  und  ge- 
sättigte wässerige  Jod-Lösung  und  Wasser  ana;  Aus- 
waschen; 5  Minuten  in  schwach  ammoniakalisches 
Wasser ;  Wasser,  Alkohol,  Benzol,  Benzolbalsam,  dünnes 
Deckglas.  Die  Macdonald  'sehe  etwas  umständlichere 
Modifikation  der  Golgi-Gox'schen  Methode  muss  im 
Originale  eingesehen  werden. 

Simarro  (31)  hat  die  seit  Jahren  mit  wechselndem 
Glücke  angebahnten  Versuche  für  die  photographische 
Technik  giltige  Principien  auf  die  Färbung  thierischer 
Gewebe,  besonders  des  Nervensystems  anzuwenden, 
durch  vitale  Injektion  von  Jod-  oder  Bromsalzen,  oder 
durch  Einlegen  der  frischen  Theile  in  jene  Lösungen 
weitergeführt.  Er  injicirt  entweder  lebenden  Kaninchen 
concentrirte  Brom-  oder  Jodkalium-Lösung  und  bringt 
nach  4—10  Tagen  •/,— 1  cm  dicke  Stücke  des  CentraS- 
nervensystems  für  10  Tage  im  Dunkeln  in  Iproc.  Arg. 
nitric-LösuDg  (mit  Zusatz  von  Harnstoff),  oder  er  legt 
Theile  frisch  getödteter  Thiere  2—3  Tage  in  die  Brom- 
oder Jodlösung  mit  Zusatz  von  lOproc.  Formol ;  Weiter- 
behandlung wie  oben.  Aehnliche  Resultate  erhielt  S. 
aber  auch  ohne  Brom -Jod -Zusatz  (Chlorgehalt  des 
Körpers?).  Schneiden  ohne  Einbettung  in  der  Dunkel- 
kammer, nebeneinander  liegende  Schnitte  2^6  Minuten 
diffusem  Tageslicht  aussetzen,  entwickeln  (Pyrogallol) 
und  fixiren  wie  beim  photographischen  Process  (am  Unter- 
sinkon der  Schnitte  sieht  man,  wann  die  Entwickelung 
und  Fizirung  beendet  ist).  Nachfärbung,  Abschwächung 
und  Verstärkung  (Goldchlorid)  möglich.  In  den  Nerven- 
zellen färben  sich  dabei  die  perioellulären  Netze  und 
2  Arten  von  Fibrillen  (dicke  im  Zusammenhange  mit  den 
Netzen  und  dünne  im  Centrum  der  Zelle).  Bei  Brom- 
salzpräparaten,  die  die  schönsten  Bilder  geben,  färben 
sich  mehr  die  äusseren,  bei  Jod- Vorbehandlung  mehr  die 
inneren  Zellenbestand  theile.  Die  Nissl- Körper  er- 
scheinen als  Lücken.  Aach  die  Aohsencylinder  mit  ihrem 
fibrillären  Plasma,  den  Ranvier*schen  Ringen  und 
Frommann  'sehen  Streifen  lassen  sich  auf  diese  Weise 
darstellen.  Das  mosaikartige  pericelluläre  Netz  dehnt 
sich  auf  die  Aohsencylinder  bis  zur  ersten  Ran  vier '- 
sehen  Einschnürung  aus. 

Meyer  (34)  bringt  nicht  zu  kleine  Gewebestücke, 
die  er  in  der  gebräuchlichen  Weise  in  Formalin  vorfixirt, 
für  8 — 10  Tage  in  eine  1 — 5proc.  Ferrocyankaliumlösung, 
überträgt  dann  direkt  für  2— 4  Tage  in  eine  lOproc.  Eisen- 
alaunlösung (darauf  auswaschen,  Alkohol,  absol.  2  Tage, 
Xyiol  und  Paraffin  je  2  Stunden)  und  hat  mit  diesem 
Verfahren  eine  der  Golgi 'sehen  ähnliche  elektive  Im- 
prägnation erzielt.  Bei  der  Durchsichtigkeit  des  Berliner 
Blau  erweist  sich  aber  diese  Imprägnation  nicht  als  eine 
gleichmässige  Durchtränkung  der  Zelle  mit  dem  Metall- 
salze, sondern  am  häufigsten,  allerdings  nicht  immer, 
werden  die  Neurofibrillen  in  distinkter  Weise  gefärbt 
(Autorreferat.) 

Soukhanoff  und  Czarniecki  (125)  empfehlen 
zur  Imprägnation  spinaler  Zellen  das  Rückenmark  (Kanin- 
chen) in  eine  vordere  und  hintere  Hälfte  zu  spalten.  Die 
Stücke  bleiben  7  Tage  in  der  G  olgi- Lösung,  2  Tage  in 
Arg.  nitr.-LÖsung. 

Strukturßrbung  der  Zelle,  vüale  Färbung. 

35)  Zangger,  Heinrich,  Histologisch- rärbetech- 
nische  Erfahrungen  im  Allgemeinen  u.  speciell  über  die 
Möglichkeit  einer  morphologischen  Darstellang  der  Zeil- 


Narkose.  (Vitale  Färbung.)  Inaug.-Diss.   Zürich  1902.— 
Vjhrechr.  d.  Naturf.-Ges.  Zürich  XLVIL  1902. 

36)  Turner,  John,  Anote  on  the  staining  of  brain 
in  a  mixture  of  methylene  blue  and  peroxideofhydrogen. 
A  vital  reaotion  in  post-mortem  tissue.  Brain  Part  91. 
p.  524.  1900.  2Taf. 

37)  Rawitz,  Bernhard,  Notiz  zur  histologischen 
Färbetechnik.  1)  Die  Verwendung  von  Coerulein  S  (Höchst) 
zur  Färbung  von  Rückenmarkschnitten.  2)  üeber  die  Ver- 
wendung des  polychromen  Methylen  blaues.  Anat.  Anz. 
XXI.  p.  554. 1902. 

(Zu  1.  Coeruloui  S  förbt  Rückenmark  -  Zellen  und 
Aohsencylinder  dnnkelgrün  und  wird  als  Ersatz  für  Car- 
minfärbung  empfohlen.  Zu  2.  Vereinfachung  der  Färbe- 
teohnik.) 

38)  Dogiel,  A.  S.,  Die  Technik  der  Färbung  des 
Nervensystems  mit  Methylenblau.  St  Petersburg  1902. 
48  pp.  8.  • 

39)  K  0  d  i  8 ,  T.,  Eine  neue  Methode  zur  Färbung  des 
(Zentralnervensystems,  nebst  Bemerkungen  über  die  Struk- 
tur der  Gross-  u.  Kleinhirnrinde.  1  Taf.  Arch.  f.  mikro- 
skop.  Anat  u.  Entw.-Gesoh.  LIX.  2.  p.  211.  1901. 

40)  Vastarini,  Cresi  G.,  Nuovo  metodo  di  colo- 
razione  del  sistema  nervoso.  Bendic.  Seconda  Assemblea 
ordin.  Unione  Zool.  Ital.  Napoli  1901.  Monit.  Zool.  Ital. 
XII.  8.  p.  237.    (Dem  Bef,  nicht  zugänglich.) 

41)  Tiraboschi,  C,  Metodi  per  la  colorazione 
differentiale  delle  neurofibriUe  di  Apdthy,  Bell.  See.  Ital. 
2.  S.  IL  3—6.  p.l89. 1901.  (Dem  Ref.  nicht  zugängüch.) 

42)  Schrötter,  Hermann  v..  Kurze  Mittheilung 
über  eine  neue  Färbunffsmethode  des  Centralnerven- 
systems.    Neurol.  Gentr.-Bl.  p.  338.  1902. 

(Rüokenmarkschnitte ,  am  besten  aus  langer  Vor- 
behandlung in  Müll  er 'scher  Flüssigkeit,  werden  mit 
1 — 2proc.  weiter  nicht  veränderter  J./i^«arm  -  Lösung 
[Natr.  alizarinsulfon.]  24  Stunden  oder  länger,  eventuell 
erwärmt,  gefärbt,  Vs—1  Min.  Differenzirung  in  Brunnen- 
wasser, bis  sie  röthlich  werden,  Alcohol.  absol.,  Auf- 
hellung, Balsam.  Graue  Substanz  violettbraun,  weisse 
gelbbraun-  Zellenplasma  mit  Nissl- Körpern,  Kern- 
strnktur,  Glia- Maschen  und  -Netze  gut  differenz^t.  Baso- 
phile Theile  braun  violett  bis  violett,  acidophile  Theile 
[z.  B.  Markscheiden]  gelb  bis  orange.  Auch  für  degene- 
rirte  Markscheiden  brauchbaif) 

Zangger  (35)  hat  in  einer  gross  angelegten,  den 
Histologen  und  Chemiker  ^leiohmässig  interessirenden 
Arbeit  es  unternommen,  die  chemisch  -  physikalischen 
Bedingungen  zu  untersuchen,  unter  denen  die  Färbung 
der  todten  und  der  lebenden  Zelle  zu  Stande  kommt.  Er 
unterscheidet  die  direkte  („Substantive")  Färbung  von  der 
durch  Vermittelung  von  Beizen  zu  Stande  kommenden 
(„a^jektiven*^)  und  geht  näher  auf  die  für  die  Fixation, 
Ck)ncentration,  Zusammensetzung  der  Farbstoffe,  Differen- 
zirung u.  s.  w.  bestimmenden  Principien  ein.  Von  beson- 
derem Werthe  erscheinen  dem  Bef,  [W.]  die  Versuche 
des  Vfs.,  die  lebende  Zelle  zugleich  zu  narkotisiren  und 
zu  färben.  Die  Erfahrung,  dass  an  und  für  sich  indif- 
ferente Sto£fe,  sofern  sie  in  Fett  und  fettähnlichen  Körpern 
löslich  sind  und  sich  in  lebendem  Protoplasma  verbreiten 
können,  die  Zelle  narkotisiren  (Meyer),  und  die  Ent- 
deckung 0  verton *s,  dass  Farbstoffe,  sofern  sie  chole- 
sterinlöslich  sind,  ähnlich  wirken,  brachten  den  Vf.  auf 
die  Idee,  ein  gefärbtes  Narcotieum,  d.  h.  eine  indifferente 
öllösliehe Farbe  auf  die  lebende  Zelle  einwirken  zulassen, 
um  gleichzeitig  zu  narkotisiren  und  die  narkotisirte  Zelle 
zu  färben.  Als  geeignet  erwies  sich  für  diesen  Zweck 
bisher  nur  das  zu  schwach  färbende  Azobenzol  und  ein 
diaethylirtes  Eosin,  das  ähnliche  Bilder  wie  Neutral- 
roth giebt. 

Die  Granula-Färbung  ist  durch  vermehrte  LÖslich- 
keit-Tension  für  Farbstoffe  bedingt  («  den  Fetten  und 
Cholesterin  -  Lecithinsuspensionen) ,  nicht  durch  eine 
sauere  Natur  der  Granula.  Der  Kern  bleibt  bei  vitaler 
Färbung  vielleicht  deshalb  ungefärbt,  weil  er  nur  Stoffe 
aufnimmt,  die  durch  das  Zeltenplasma  verändert  werden. 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


Auf  den  übrigen  Inhalt  der  Arbeit  einzugehen,  ist  leider 
ao  dieser  Stelle  nicht  möglioh.  Sie  sei  allen  Histologen 
angelegentlich  zum  Studium  empfohlen. 

Ans  Turner's  Arbeit  (36)  erfahren  wir,  dass  das 
Methyleoblaa  auch  bei  gewöhnlichem  und  nicht  einmal 
besonders  frischem  Gehimmaterial,  wenn  man  die  Stücke 
für  etwa  8  Tage  in  einer  Mischung  des  Farbstoffes  mit 
WaaserstofiiBuperoxyd  dem  Lichte  aussetzt,  eine  elektive 
Färbung  von  einzelnen  Zellen  mit  ihren  Ausläufern  giebt. 
Allerdings  wurden  vollständige  Färbungen  von  Neuriten 
nicht  erzielt 

Dogiel  (38)  beschreibt  die  verschiedenen MeÜioden 
der  Methylen blaufiLrbung  des  Nervensystems,  maoht 
besonders  auf  seine  schon  vielfach  pnblicirten  Yerbes- 
senmgen  der  £hrlich*schen  Färbungsmethode  auf- 
merksam (Referirt  nach  Meokel-Bonnet's  Erg.  d. 
Anat  Q.  Entw.-Oesch.  1901). 

Kodis(39)  fixirt  frisches  Gewebe  (Vt— 1cm  dick) 
in  gesättigter  wässeriger  Losung  von  Hg(CN)*,  dann  in 
lOpioc.  Formol,  färbt  die  Oefrierschnitte  in  verdünntem 
molybdänsauren  Hämatozylin  (Auerbach).  Auswaschen, 
OoDtrastfärbung  mit  alkohol.  Lichtgrün-Losung,  Alkohol 
ahsoL,  Xylol,  cSinadabalsam.  Zellen-Protoplasmaund  An- 
fang der  Fortsätze:  Gentiana- violett,  Kern  ungefärbt, 
Dendriten- Verästelung  blau-violett,  GÜa-Fasem  röthlich, 
Oüazellen-Eerne  dunkelroth,  Plasma  selbst  ungefärbt. 
Neunten  gewöhnlich  nur  bis  zum  Beginn  der  Mark- 
scheide geförbt  Für  Paraffin-  und  Celloidin-Einbet- 
tong  ist  Stückfärbung  in  stark  verdünntem  M  a  1 1  o  r  y  *- 
sehen  phosphormolybdänsauren  Hämatozylin  vorzu- 
ziehen (Kerne  blau,  Plasma  roth,  kleinste  Dendritenzweige 
violett,  Pigment  orangeroth.  Nudeolus  und  Nucleololus 
blao,  Nissl- Körper  ungefärbt.  Auf  der  beigegebenen 
Tafel  sind  Azonen  der  Purkinje- 2ellen  nicht  sichtbar. 

Holmgren  (110)  hat  zur  Darstellung  der  intra- 
cellniären  Siftkanälchen  des  vTrophospongium*^  (siehe 
unter  Histologie)  Trichloressigsäure  vor  der  Färbung  an- 
gewandt Neuerdings  empfiehlt  er  zu  diesem  Zwecke 
eine  27s— 5proc.  Triohlor-Milchsäure-Lösung;  Färbung 
mit  W  e  i  g  e  r  t  's  Fuchsin-Besorcin. 

Färbvmg  von  Markscheide  und  Äeheeneylinder, 
Degmieratümen. 

43)  Becker,  Eine  neue  Achsencylinderfärbung. 
73.  Versammlung  deutscher  Naturforscher  u.  Aerzte  in 
Hamburg  vom  22.  bis  28.  Sept.  1901,  Abtheil.  f.  Neurol. 
Q.  Psychiatrie,  Sitzung  vom  24.  Sept  (Ref.  in  Neurol. 
Owitr.-Bl.  p.  969.  1901.) 

(Vorbehandlung  mit  Formol  und  Chromsäure,  Fär- 
bung direkt  mit  Hämatein  oder  nach  sekundärer  Beizung 
mit  Phosphormolybdän-  und  Phosphorwolframsäure  mit 
Neutralroth  und  anderen  basischen  Farbstoffen.  Diffe- 
renzirong  mit  Chromsäure  oder  modificirter  P arscher 
Methode.) 

44)  Kaes,  Theodor,  Neue Beobaohtuneen  bei  der 
Weigert-Fäxhung.  Münchn.  med.  Wchnsohr.  XLIX.  22. 
1902.  4Abbüdungen. 

(Die  Wei^ert'sche  Hämatozylinfärbung  stellt  bei 
geeigneter  Mo(ufikation,  besonders  an  den  Berührung- 
stellen von  Knopfnadeln  mit  der  Gewebeoberfläohe,  nicht 
nur  die  den  ganzen  Achsencylinder  umgebende  Mark- 
scheidnng,  sondern  auch  die  perifibrillären  Markumhül- 
loogen  dar,  bis  in  die  feinsten  Verzweigungen.) 

45)  von  Sohrötter,  Ueber  eine  neue  Methode  der 
MarkacheidenfSVbung.  Centr.-Bl.  f.  allgem.  Pathol.  u. 
patkol.  Anat  p.  299. 1902.  (Bef.  nicht  zugänglicl^.  Be- 
ferirt  in  Neurol.  Centr.-Bl.  p.  660. 1902.) 

(Härtung  in  Müller 'scher  Flüssigkeit,  Färben 
1^20  Minuten  in  frischer  kalter  Lösung  von  OaUein 
(GiQbler)  in  Brunnenwasser,  Differenziren  in  5proc. 
Lösung  oder  be§8er  in  sehr  schwacher  Natronlauge 
^  kurz  in  sohwacher  Lösung  von  übermangansaurem 
i^  Wasser,  Alkohol  absoL,  Carboloxylol :  Mark  violett, 
giaue  Substanz  und  Bindegewebe  farblos.) 


46)  Voigt,  Hirnanatom.  Mittheilungen.  (Jahres- 
versammlung des  Vereins  der  deutschen  Irrenärzte  in 
Berlin  am  22.  u.  23.  April  1901.)  Neurol.  Centr.-Bl. 
p.  479. 1901. 

(Dicke  der  Fasern  abhängig  von  der  Markreifung, 
daher  Differenzirung  verschiedener  Fasersysteme  durch 
Weigert-Pal- Färbung  möglich.) 

47)  Bing,  H.  J.,  u.  V.  Eilermann,  Zur  Mikro- 
chemie der  Markscheiden.  Arch.  f.  Anat  u.  Physiol. 
[physiol.  Abth.]  3  u.  4.  p.  256.  1901. 

(Markscheidenfärbung  centraler  Nervenfasern :  Fixi- 
rung  4—6  Tage  in  Formol- Aceton  (1:9);  Färbung  5— 
10  Minuten  in  gesättigter  wässeriger  Methylenblaulösung; 
Ausspülen  in  Wasser;  1—2 Minuten  in  gesättigter  wässe- 
riger Pikrinsäurelösung;  Differenzirung  in  Alkohol  3 — 
4  Min.,  bis  die  graue  Substanz  sich  abhebt ;  Bergamottöl ; 
Balsam:  Markscheiden  rothbraun,  das  übrige  Gewebe 
gelb.  Auch  in  Müll  er 'scher  Lösung  fixirte  Stücke 
geben  diese  Färbung.  Alkohol-  oder  warme  Aceton- 
Fixirung  di^egen  hebt  die  Färbbarkeit  auf.  Die  Vff. 
lassen  es  duiingestellt,  ob  der  sich  fSrbende  Stoff  Leci- 
thin ist.) 

48)  Fajersztajn,  J.,  üeber  den  Hämatoxylin- 
chromlack  als  Mittel  zur  Färbung  des  Achsencylinders. 
Lemberg  1901.  (Ref.  in  Neurol.  Centr.-Bl.  p.  541.  1902.) 

(Gefriermikrotom  -  Schnitte  aus  5 — lOproc.  Formal- 
dehyd-Lösung,  die  je  nach  der  Grösse  des  Materials 
2  Tage  bis  1  Woche  und  darüber  bis  zu  mehreren  Monaten 
eingewirkt  hat,  werden  nach  Auswaschen  5—24  Stunden 
in  0.25 — 0.5proo.  Chromsäurelösung  gebeizt,  ca.  10  Min. 
gewaschen  und  nach  der  Weigert-Pal  'sehen  Häma- 
toxylin-Methode  weiter  behandelt.  Ausser  den  Achsen- 
cylindem  färben  sich  öfter  noch  dicke  Neuroglia-Fasern 
und  Markscheidentheüe.  Beste  Resultate  an  Mcdulla 
oblongata,  Rückenmark  und  peripherischen  Nerven.) 

49)  Fajersztajn,  J.,  Ueber  den  Hämatoxylin- 
chromlaok  als  Mittel  zur  Färbung  der  Achsencylinder. 
Poln.  Arch.  f.  biol.  u.  med.  Wissensch.  L  1.  p.  188.  1901. 

60)  Fajersztajn,  J.,  Ein  neues  Silberimprägna- 
tionsverfahren  als  Mittel  zur  Färbung  der  Achsencylinder. 
Voriäufige  Mittheilung.  Neurol.  Centr.-Bl.  Nr.  3.  p.  98. 
1901. 

51)  Bielsohowsky,  Max,  Die  Silberimprägna- 
tion  der  Achsencylinder.  Neurol.  Centr.-Bl.  p.  579. 1902. 

52)  Kaplan,  Methoden  zur  Färbung  des  Nerven- 
systems. (Jahresversamml.  des  Vereins  der  deutschen 
Irrenärzte  in  Berlin  am  22.  u.  23.  April  1901.  Neurol. 
Centr.-Bl.  p.  480. 1901. 

53)  Kaplan,  L.,  Aohencylinderfärbung.  Neurol. 
Centr.-Bl.  p.  343.  1901. 

54)  Kaplan,  L.,  Färbungen  des  Nervensystems. 
(Jahresversamnd.  des  Vereins  der  deutschen  Irrenärzte 
in  Berlin  am  22.  u.  23.  April  1901.)  Ref.  in  Centr.-Bl.  f. 
Nervenhkde.  u.  Psych,  p.  345.  1901. 

55)  Kaplan,  L.,  Nervenfärbungen  (Neurokeratin, 
Markscheide,  Achsencylinder).  Ein  Beitrag  zur  Kennt- 
niss  des  Nervensystems.  1  Tafel.  Arch.  f.  Psychiatrie 
XXXV.  3.  p.  825. 1902. 

(a.  Neurokeraiinßrbung :  1.  Fixirung  in  Müll  er '- 
scher  Lösung,  10  Formol,  1—2  Tage.  2.  Härtung  und 
Beizung  in  Müller 'scher  Lösung,  event.  Monate  lang. 
3.  Alkohol  u.  s.  w.,  Celloidin  oder  Paraffin.  Celloidia 
bald  sohneiden.  4.  Schnitte  1  oder  mehrere  Tage  in 
Vtproo.  Säure  -  Fuchsinlösung ,  möglichst  im  Brütofen, 
täglich  schütteln.  5.  Mit  Salzsäure  angesäuertes  Wasser. 
6.  Differenziren  nach  Pal.  ^7.  Salzsäurehaltiges  Wasser, 
event  Contrastfärbung  mit  dünner  Nigrosinlösung  oder 
Anthraoeneisen-Gidlui^te,  Vio  Wasser.  9.  95proc.  und 
absoluter  Alkohol.  9.  Carboloxylol.  10.  Xyloloolopho- 
nium  2:1.  Blockfärbung  möglich.  Langer  Alkohol- 
aufenthalt schädlich.  Spongiöses  Balkennetz  der  Mark- 
scheide roth  gefärbt,  identisch  mit  Ewald-Kühne 's 
Nenrokeratingerüsi 

b.  Achsmcylinderßrbung :  Celloidin-  oder  Paraffin- 
schnitte aus  in  Müll  er 'scher  Lösung  gehärtetem  Mate- 


8 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


rial  kommen  3  Tage  am  besten  bei  35<»  C.  in  eine  frische 
lOproc.  wässerige  Lösung  von  Anthraoen-Eisen-Oallas- 
tinte  [täglich  schütteln] ;  nach  kurzem  Auswaschen  Diffe- 
renzirnng  nach  Pal,  Auswaschen,  event.  GegenArbung 
[8-Fuchsin,  Carmin  u.  s.  w.],  Alkohol,  Carbolzylol  oder 
Cigeputöl,  Xylolcolophonium.  Die  Färbung  reicht  nur  so 
weit  wie  die  Markscheide.) 

56)Strähuber,  Eine  elektive  Färbung  des  Achsen- 
cylinders,  bez.  isolirteTinktion  eines  seiner  Bsstandtheile. 
Ceutr.-Bl.  f.  allgem.  Pathol.  u.  pathol.  Anat.  p.422.  1901. 

(1.  Fizirung  beliebig  ausser  Alkohol;  2.  Beizung 
[5  Tage]  in  Kalium  bichrom.  5,  Chromalaun  2,  Wasser 
100  Theile;  3.  Alkohol,  Celloidineinbettung ;  4.  Färbung 
circa  12  Stunden  in  concentrirter  wässeriger  Anilinblau- 
lösung; 5.  Differenzirung  nach  Pal  oder  in  Wasser  mit 
einigen  Tropfen  unterchlorigsaurem  Natron ;  6.  Wasser  — 
96proc.  Alkohol;  7.  Carbolxylol,  Canadabalsam.  Zwischen 
3  und  4  eventuell  Färbung  mit  W  eigert'schem  Häma- 
toxylin  oder  concentrirter  alkoholischer  Eosinlösung 
24  Stunden  ohne  Differenzirung.  die  orst  bei  5.  erfolgt. 
Die  Methode  färbt  keine  Fibrillen,  deckt  aber  patho- 
logische Veränderungen  des  Achsencylinders  auf,  wenn 
die  Markscheide  noch  intakt  erscheint  und  umgekehrt.) 

57)  Schwalbe,  £.,  Technische  Bemerkungen  zur 
Carminfärbung  des  Centralnervensystems.  Centr.-Bl.  f. 
aUg.  Pathol.  21.  p.  881. 1901.  Ref.  in  Neuroi.  Centr.-BL 
p.  11. 1902. 

(Schw.  empfiehlt  Celloidinschnitte ,  um  sie  für 
Carminßlrbung  brauchbar  zu  machen,  vorher  in  Müll  er '- 
sehe  Losung  oder  Iproc.  Chromsäure  zu  legen.  Nicht 
neu.) 

58)  Chilesotti,  Ermanne,  Eine  Carminfärbung 
der  Achsencylinder ,  welche  bei  jeder  Behkidlungs- 
methode  gelingt.  (Urancarminfärbung  nach  Sehmaus 
modificirt)  Centr.-BI.  f.  allg.  Pathol.  u.  pathol.  Anat. 
XIII.  6  u.  7.  p.  193.  1902. 

(Fixation  beliebig,  keine  Beizung  oderMarksoheiden- 
beize  oder  Cupr.  acet.  oder  Neurogliabeize  oder  Benda- 
Modifikation  oder  M  a  r  c  h  i  -  Methode.  Einbettung  ent- 
weder gar  nicht  oder  nach  Belieben.  Färbung:  Uran- 
carmin  nach  Schmaus  mit  2  Tropfen  Iproc.  salzsaurem 
Alkohol  pro  Cubikcentimeter,  kurz  vor  der  Färbung  zu- 
zusetzen, 10  Minuten  bis  4  Stunden  Wasser,  96proc.  oder 
absoluter  Alkohol,  Carbolxylol  oderXylol,  Canadabalsam. 
Achsencylinder,  Ganglienzellen,  Glia,  Bindegewebe  roth.) 

59)  Zosin,  P.,  Die  Färbune  des  Nervensystems 
mit  Magentaroth.    Neurol.  Centr.-Bl.  p.  207.  1902. 

(Härtung  in  Mülle r*scher  Flüssigkeit,  Celloidin- 
schnitte 20  Minuten  bis  1  Stunde  in  Iproc.  Magentaroth, 
Abspülen  in  Wasser,  Alkohol  absolutus  bis  zur  Differen- 
zirung, XyJol,  Canadabalsam,  Deckglas.  Färbung  ähnlich 
wie  bei  der  van  0 lesen 'sehen.) 

60)  Kolster,  Rudolf,  Ueber  die  Säurefuchsin- 
färbung degenerirender  Nervenfasern.  1  Tafel.  Deutsche 
Ztschr.  f.  Nervenhkde.  XX.  3  u.  4.  p.  29.  1901. 

(Modifikation  der  von  Homen  1885  angegebenen 
Methode,  frisch  zerfallene  Achsencylinder  elektiv  zu 
färben:  Mü Herrsche  Lösung  5  Monate  oder  länger, 
Celloidinschnitte  in  gesättigter  wässeriger  Losung  von 
„Säurefuchsin  nach  Weigert*^  von  Dr.  Grübler  in 
Leipzig,  bis  24  Stunden,  Differenzirung  mit  96proo.,  durch 
KOH  alkalisirtem  Spiritus  höchstens  2  Wochen.  Die  Re- 
sultate bleiben  trotz  dieser  Modifikation  hinter  den  Original- 
präparaten H  0  m  6  n  's  zurück.) 

60a)  Ramön  y  Cajal,  S.,  Pequenas  comunicacio- 
nes  tecnicas.  Revista  trimestr.  micn^räf.  Y.  2  y  3.  p.  95. 
1900. 

61)  Neubauer,  üeber  das  Wesen  der  Osmium- 
schwärzung. (74.  Versamml.  deutscher  Naturf.  u.  Aerzte 
in  Karlsbad  am  21.  bis  26.  Sept.  1902,  Abth.  f.  allgem. 
Pathol.  u.  pathol.  Anat)  Ref.  m  Neurol.  Centr.-Bl.  p.  981. 
1902. 

(Alle  die  Stoffe  und  Verbindungen,  die  eine  doppelte 
Bindung  der  0-  oder  CH- Atome  enthalten,  worden  durch 


Osmiumsäure  schwarz  gefärbt,  also  nicht  nur  Fett,  son- 
dern unter  Anderem  auch  Neurin.) 

62)  Raimann,  Emil,  Zur  Technik  der  Marehi- 
Methode.    Neurol.  Centr.-Bl.  p.  608. 1901. 

(Härtung  in  Mü  ller'soher  Flüssigkeit  mit  2— IG*/« 
Formalzusatz,  Einbettung  des  oberflächlich  abgetrockne- 
ten Präparates  in  einer  Wachs-Paraffinmischung,  Schnei- 
den unter  möglichst  verdünntem  Alkohol,  Schnitte  in 
12  Glasdosen  abwechselnd  eingelegt,  die  3—6  Tage  mit 
M  a  r  c  h  i  -  Losung  gefüllt  bleiben ;  Auswaschen ;  Alkohol, 
(^bol-Xylol,  Damarlack  mit  oder  ohne  Deckglas.) 

63)  Ben  da,  C,  Ueber  die  Verwendung  der  neuen 
Farbstoffe  Sudan  ZZ/ und  Scharlach  R  für  die  Histologie 
des  Nervensystems.  (Berl.  Gesellsch.  f.  Psychiatrie  u. 
Nervenkrankh.,  Sitzung  vom  14.  Januar  1901.)  Ref.  in 
Arch.  f.  Psychiatrie  XXXV.  1.  p.  272.  1901. 

(Anwendung  ähnlich  wie  Osmiumsäure  zur  Fett- 
färbung: Gefrierschnitte  nöthig;  Vorfärbung  mit  Häma- 
toxylin  lässt  die  normalen  Markscheiden  besser  hervor- 
treten.) 

64)  Brodmann,  K.,  Die  Anwendung  des  Polari- 
sationsmikroskops auf  die  Untersuchung  degenerirter 
markhaltiger  Nervenfasern.  Centr.-Bl.  f.  Nervenhkde. 
u.  Psych,  p.  193.  1901. 

Zur  Marksoheidenfärbung  empfiehlt  von  Schrot- 
te r  (42)  5proc.  Alizarinlösung  mit  einigen  Tropfen  5proc. 
Oxalsäurelösung  (statt  Alizarin  anscheinend  noch  besser 
Gallein)  bis  zur  orangegelben  Tönung  der  Farblösung. 
Nach  2—3  Std.  Abspülen  in  Aq.  dest,  dann  in  3prom. 
Sodalösung,  bis  kein  Farbstoff  mehr  abgeht;  Alcohol. 
absol.,  Aufliellung  u.  s.  w.  Markscheiden  leuchtend  roth, 
das  übrige  Gewebe  ungefärbt 

Kodis  (39)  hat  Gefrierschnitte  aus  der  oben  be- 
schriebenen Quecksilber-Cyyanid-Formol-Fixirung  2  bis 
5  Std.  in  2proc.  Eisenalaunlösung  gebracht ,  nach  dem 
Abspülen  10—12  Std.  in  Vsproc.  wässerige  Hämatoxylin- 
lösung,  1—3  Std.  wieder  in  2proc.  Eisen- Alaun -Lösung 
bis  zur  Entfärbung  des  Gewebes  mit  Ausnahme  der 
dunkelblauen  Markscheiden.  Auswaschen,  Alkohol,  Xylol, 
Balsam.  Diese  Färbung  kann  auch  mit  der  Zellenfärbung 
(s.  oben)  combinirt  werden. 

Vielfach  wird  jetzt  die  Silber -Imprägnation  zur 
Darstellung  von  Achsencylinder-  und  Markscheidenstmk- 
turen  benutzt  RamönyCajal  (60a)  hat  eine  Methode 
zur  Färbung  der  Eittsubstanz  centraler  Nervenfasern  an- 
gegeben :  Nicht  sehr  dicke  Stücke  kommen  5  oder  mehr 
Tage  in  Aqua  70  com,  Formol  30  com,  Natr.  subsulphur. 
2— 4  g,  dann  2—4  Tage  in  Iproc.  Arg.-nitr.-Lösnng, 
Auswaschen  1 — 2  Std.  in  fliessendem  Wasser,  Alkohol, 
Schneiden,  Damar  oder  Balsam.  Dabei  färben  sich  fast 
ausschliesslich  die  Ran  vierfachen  Schnürringe,  bez. 
Cylinder  um  den  Achsencylinder.  um  die  centralen 
Neuriten  selbst  zu  färben,  benutzt  R.  y  C.  ein  ähnUches 
Princip  wie  Simarro  (s.  oben):  Er  injicirt  intra  vitam 
oder  post  mortem  den  Reduktor  oder  setzt  ihn  dem 
Fixator  (Formol)  zu.  Die  Schnitte  kommen  aus  Silber- 
salz-, bez.  Goldsalzlösung  in  alkalische  Flüssigkeiten  zur 
Verstärkung  der  Wirkung.  Auf  diese  Weise  hat  R.  eine 
Färbung  mit  Pyrogallussäure  +  Goldchlorür,  Tannin  -h 
Goldchlorür,  Tannin  +  Acidum  gälicum  -|-  Silbemitrat, 
Hydrochinon  +  Silbernitrat,  Hydrochinon  -|-  alkalisirtes 
Silbemitrat  ausgearbeitet,  deren  Einzelheiten  im  Ori- 
ginde  nachgelesen  werden  müssen.  Alle  diese  Methoden 
sind  nach  der  Angabe  des  Autor  noch  verbesserungs- 
bedürftig. 

Fajersztajn  (50)  benutzt  die  Reduktion  ammonia- 
kalischer  Arg.-nitr.-Lösung  durch  Aldehydkörper,  bes. 
durch  Formiddehyd  zur  elektiven  (braunen-schwarzen) 
Achsencylinder- Färbung.  Da  die  Methode  anscheinend 
sehr  leistungsföhig  ist,  mag  sie  etwas  ausführlicher  mit- 
getheilt  werden :  Frische  Stücke  werden  mindestens  meh- 
rere Tage  in  lOproc.  Formalin  gehärtet.  Gefrierschnitte, 
in  Aq.  dest  ausgewaschen,  kommen  in  4  Sohälchen,  von 
denen  eins  mit ammoniakalischer2proo.  Arg.-nitr.-Lösung 
beschickt  ist,  das  zweite  noch  einen  Zusatz  von  1  bis 


.E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  CentralnervenBystems. 


2  topfen  verdünnter  Ammoniaklösung  erhfilt,  das  dritte 
AQSser  2— 3  Tropfen  derseiben  Ammoniaklösongaaohnooh 
1—2  Tropfen  0.3proc.  NaOH-Losnng  oder  lOproo.  Baryt- 
wasser, das  vierte  1  Tropfen  lOproo.  NH^-Lösung  +  2  bis 
5  Tropfen  Alkalilösung  neben  der  Silberlösnng  enthält 
Wie  lange  nnd  in  welchem  Silberbade  die  Schnitte  blei- 
ben, mnss  aosprobirt  werden.  Reduktion  duroh  5proo. 
Formalinlösung,  ohne  Abspülen,  direkt  auf  dem  Objekt- 
trüger,  Controle  unter  dem  Mikroskop,  Aqua  destillata. 
Chromprftparate  erfordern  oft  Wiederholung  der  Procedur. 
Fär  Danerprüparate  wird  Differensirung  und  Fizirunc  in 
10— 15  com  Alkohol  (96«/e)  4- 1—3  Tropfen  0.3proo.Chlor- 
goldlösnng  (10—12  Std.  im  Dunkeln)  oder  Platinehlorid 
empfohlen;  Ganadabalsam,  Deckglas. 

fiielschowsky  (51)  hat  diese  Methode  duroh 
grössere  Goncentration  der  ammoniakalischen  Silberlösung 
(lOproc.  Arg.-nitr.-Lösung  in  kaustischem  Ammoniak) 
und  der  Beduktionflüssigkeit  (lOproo.  schwach  alkalische 
Formollösung),  ferner  duroh  geringe  Modifikation  der  Ver- 
goldung für  Dauerpräparate  und  durch  Benutzung  eines 
photographischen  Fixirbades  zur  Entfernung  ungenügend 
ndneirterSilberreste  vor  der  Weiterbehandlung  (Alkohol, 
GijepQtoL,  Xylol  auf  Objektträger,  Canadabalsam)  weiter 
nugebildet,  auch  eine  im  Originale  näher  einzusehende 
Stäokfirbung  angegeben.  Ausser  den  AohsencyUndern 
wird  eine  fibrilläre  Struktur  innerhalb  der  Zellen,  besonders 
in  den  Dendriten,  siohtbar. 

BamönyCajal  (60a)  hat  eine  abgekürzte  Methode 
der  Mar  Chi -Färbung  degenerirter  Nervenfasern  ange- 
geben: Die  Stücke  bleiben,  falls  sie  nicht  eingebettet 
werden,  4—6  Tage  in  S«/«  Kai.  biohrom.  20,  l^U  Aoid. 
osmio.  5,  concentr.  Eisenohloridlösung  1 — 3.  Sohneiden 
in  verdünntem  Alkohol,  dicke  Schnitte  in  Wasser,  Alko- 
hol, Damar.  Oelloidineinbettung  erfordert  Vorbehand- 
long  in  3%  Kai.  biohrom.  20,  l«/«  Acid.  osmic.  5,  3<Vo 
FerridcyankaliumlÖsung  5.  R  y  C.  konnte  mit  dieser 
Methode  auoh  die  fetthaltigen  Zellen  in  den  Oefässschei- 
den  des  Gehirns,  wie  sie  von  Obersteiner  besohrieben 
wurden,  darstellen. 

Die  normalen  Markscheiden  sind  im  Gegensatze  zu 
anderen  doppeltbreohenden  organischen  Stoffen  negativ 
doppeltbrechend.  A  m  b  r  o  n  n  zeigte,  dass  unentwickelte 
und  geschädigte  Nervenfasern  positiv  doppeltbrechend 
werden,  das  gleichmässige  Both  eines  zwischen  die  ge- 
kreuzten N  i  c  o  1  'sehen  Prismen  gebrachten  Gipsblättchens 
durch  parallel  mit  der  grosseren  Achse  des  Plättchens 
gerichtete  lädirte  Nervenfasern  nicht  in  der  Subtraktion- 
farbe hellgelb  wie  in  normalen  Fällen,  sondern  in  der 
Additionfarbe  blau  erscheinen.  Der  Achsencylinder  be- 
halt, weil  er  nicht  doppeltbrechend  ist,  seine  rothe  Farbe. 

Brodmann  (64^  hat  die  Uebergänge  aus  der  selben 
Normalfarbe  in  die  blaue  und  violette  Additionfarbe  der 
degenerirenden  Markscheiden  experimentell  verfolgt  In 
späteren  Stadien  erfolgt  gar  keine  optisohe  Beaktion. 
Die  Begeneration  wird  durch  das  Auftreten  feinster  gelb- 
licher Fäaerchen  oder  gelber  Säume  eingeleitet  Die 
eigenartige  Methode  ist  leider  nur  für  das  Studium  von 
Degenerationen  des  peripherischen  Nervensystems  in 
frischem  Zustande  brauchbar. 

Neuroglia^Farbtmg, 

64a)  Anglade,  D.,  u.  Gh.  Morel,  Üebereineneue 
Methode  der  Färbung  der  Neuroglia.  (Soc.  de  Neurol.  de 
Pttis.  Sitzung  vom  7.  März  1901.)  Bef.  in  Neurol. 
C«otr.-Bl.  p.  591.  1901. 

(Bärtung  in  3  Theilen  Forscher  Flüssigkeit,  1  Theil 
7proc.  Sublimatlösung  48  Std.  bei  ST  C,  Auswasohen, 
ÜwäBsern  in  Alkohol,  Einschliessung  in  Aceton  24  Std., 
ii  Paraffin  3  Stunden.  Feine  Schnitte  in  warmer ,  ge- 
sättigter, wässeriger  Losung  von  Grübler's  Viktoria- 
bbn,  bis  Dämpfe  aufsteigen,  Bespülung  mit  Gram 'scher 
Losong,  Entfärbung  in  Xylol  1  +  Anilinöl  2,  Canada- 
bälssm  oder  besser  Bemsteinfimiss.  GegenfHrbung  mit 
verdünnter  alkoholischer  Erythrosinlösung.) 
Med.Jahrbb.Bd.279.Hft.  1. 


64b)  Ljubuschin,  A.,  Die  Methode  ÄngkMs  in 
ihrer  Anwendung  beim  Studium  der  Elemente  der  Neuro- 
glia. (Ges.  d.  Neuropathol.  u.  Irrenärzte  zu  Moskau. 
Sitzung  vom  21.  Dec.  1901.)  Bef.  in  Neurol.  Gentr.-Bl. 
p.  732.  1902. 

(Empfehlung  der  An  gl  ade 'sehen  Gliafärbung;  Be- 
stätigung Weigert  *8cher  Besultate.) 

64c)  Fischer,  Einige  Bemerkungen  über  die  Fär- 
bung pathologisoher  Gliaformationen.  (74.  Vers,  deut- 
scher Naturf.  u.  Aerzte  in  Karlsbad  am  21.— 26.  Sept 

1902.  Abtheil.  f.  allg.  Pathol.  u.  pathol.  Anatomie.)    Bef. 
in  Neurol.  Gentr.-Bi.  p.  981.  1902. 

(Färbung  der  Schnitte  bei  45—50«  C.  in  0.2proc. 
wässeriger  Chromsäurelösung  4 — 8  Std.,  Differenzirung 
nach  Pal,  Naohfärbung  mit  concentr.  Orangelösung  mit 
einer  Spur  Säurefuchsin.    Nur  für  pathologische  Glia.) 

m.  Histologie. 
Ganglienzelle. 

a)  Allgemeines,  Hypoiheiiaehes,  Kritiachea, 

64d)  Mills,  Charles  E.,  The neurofibrillarj  Üieory 
and  its  bearings  upon  localization  of  function  in  the  ner- 
vous  System.  Proc.  of  the  Acad.  of  nat  sc.  of  Philad. 
UV.  1.  p.  113.  1902.    (Dem  Ref,  nicht  zugänglich.) 

65)  Bonne,  C,  Le  Systeme  nerveux  et  ses  reserves 
ä  longue  echeanoe.  Prov.  med.  1901.  (Dem  Ref.  nicht 
zugänglich.) 

66)Mott,  Frederick  Walker,  Vier  Vorlesun- 
gen aus  der  allgemeinen  Pathologie  des  Nervensystems, 
gehalten  vor  dem  B.  Coli,  of  Physicians  of  London  Juni 
1900.  üebers.  von  WaUach.  Mit  einem  Vorwort  von 
L.Edinger.  Wiesbaden.  J.F.Bergmann.  8.  VIu.ll2S. 
mit  59  Figuren. 

(Enthält  u.  A.  eine  zusammenfassende  Darstellung 
der  N euren theorie.) 

67)  Hill,  Alex,  Considerations  opposed  to  the 
«neuron  theory''.  5  Taf.  mit  29  Figg.  Brain  Part  92. 
Winter  1900.  p.  657. 

68)  Sehen ck,  F.,  Die  Bedeutung  der  Neuronen- 
lehre  für  die  allgemeine  Nervenphysiologie.  Würzb. 
Abhandl.  a.  d.  Gesammtgeb.  d.  prakt  Med.  II.  7.  p.  183. 
1902. 

69)  Book  well,  A.  D.,  The  neuron  theory;  its  rela- 
tion  to  physioal  and  psyohioalmethodsoftreatment  New 
York  med.  Becord  LXII.  24.  p.  933.  1902.  (Dem  Ref, 
nicht  zugänglich.) 

70)  Bark  er,  Lewellys  F.,  The  anatomio-cyto- 
logical  relationship  of  the  neurone  to  disease  of  the  ner- 
vous  System.  Joum.  of  nerv,  and  ment  dis.  XXVII.  2. 
p.  469.  Sept.  1900.    (Kritische  Uebersicht) 

70r)  Barker,  Lewellys  F.,  The  neuron  doc- 
triue:  its  present  status.  New  Tork  med.  Becord  p.  964. 
1900. 

71)  Fugnat,  La  biologie  de  la  oellule  nerveuse  et 
la  th6orie  des  neurones.    Bibl.  anatomique  1901. 

72)  Golgi,  C,  Brief  an  Luoiani,  eine  Zusammen- 
fassung seiner  Ansichten,  bestimmt  für  Lueiam'a  Lehr- 
buch der  Physiologie.  Milane  1901.  —  Auoh  C  a  m  i  1 1  o 
Golgi,  Opera  omnia  Vol.  1.  2.    Milane  1903. 

73)  Nissl,  Franz,  Die  Neuronenlehre  u.  ihre  An- 
hänger. Ein  Beitrag  zur  Lösung  des  Problems  der  Be- 
ziehungen zwischen  Nervenzeile,  Faser  u.  Grau.    Jena 

1903.  Gustav  Fisoher.  478  S.  mit  2  Tafeln. 
74)Devanz,  A.,  et  P.  Merklen,  La  neurono- 

phagie.    Presse  med.  Nr.  31.  p.  365.  1902. 

75)  Gieson,  Ira  van,  The  death  of  the  neuron. 
Proc.  New  York  pathol.  Soo.  N.  S.  I.  p.  156.  1901.  (Dem 
Ref,  nicht  zugänglich.) 

76)Buffini,  Angelo,  Le  fibrille  nervöse  ultra- 
terminali  nelle  terminazioni  nervöse  di  senso  e  la  teoria 
del  neurone.  Nota  preliminare.  Biv.  di  Patol.  nerv,  e 
ment  p.  70.  1901. 


10 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  CentrahLervensystems. 


77)  Ballance,  Ch.  A.,  et  Pnrves  Stewart, 
Travanz  de  neorologie  chirargicale  TL  3  et  4.  p.  145. 
Dec.  30. 1901.  26  farbige  Tafeln.  (Dem  Ref,  nicht  za- 
gänglich.    Ref.  in  Revue  nenrol.  p.  860.  1902.) 

78)  Purpura,  F.,  GontributioD  ä  Tetude  de  la  rege- 
neration  des  ner&  peripheriques  ohez  quelques  mammi- 
feres.  Arch.  ital.  de  Biol.  XXKV.  2.  p.273.  1901.  (Dem 
Bef,  nicht  zugänglich.) 

79)  F 1  e  m  i  n  g ,  R.  A.,  The  peripheral  theory  of  nerve 
regeneration  with  special  reference  to  peripheral  neuritis. 
Scottish  med.  and  surg.  Joum.  XI.  3.  1902.  Ref.  in 
Joum.  of  comp,  neurol.  XIL  p.  XXYI.  1902.) 

(F.  nimmt  einen  doppelten  Ursprung  der  Regenera- 
tion durchschnittener  peripherischer  Nerven  an:  einen 
centralen  und  einen  peripherischen^  letzteren  aus  den  zu 
Neuroblasten  umgewandelten  Neunlemmzellen.) 

80)  Bethe,  Üeber  die  Regeneration  peripherischer 
Nerven.  (26.  Wanderversammlung  d.  südwestdeutschen 
Neurologen  u.  Irrebärzte  zu  Baden-Baden  am  8.  u.  9.  Juni 
1901.)  Ref.  in  Neurol.  Centr.-BL  p.  720.  1901.  —  Arch. 
f.  Psych.  XXXIV.  p.  1066. 1901. 

81)  M  ü  n  z  e  r ,  Zur  Lehre  vom  Neuron.  (74.  Vers, 
deutscher  Naturf.  u.  Aerzte  in  Karlsbad  am  21.— 26.8ept 
1902.  Abth.  f.  Neurologie  u.  Psychiatrie.  Sitzung  vom 
23.  Sept)    Ref.  in  Neurol.  Centr.-Bl.  p.  971. 1902. 

82)  Münzer,  Egmont,  Oiebt  es  eine  autogene- 
tische Regeneration  der  Nervenfasern  ?  Ein  Beitrag  zur 
Lehre  vom  Neuron.  2  Figuren.  Neurol.  Centr.-Bl. 
p.  1090.  1902. 

83)  Bethe,  Albrecht,  Zur  Frage  von  der  auto- 
genen Nervenregeneration.  Neurol.  Centr.-Bl.  p.  60. 1903. 

(B.  weist  die  Möglichkeit  einer  von  aussen  her  er- 
folgten Einwanderung  der  regenehrten  Nerven  bei  seinen 
Versuchen  über  Regeneration  peripherischer  vom  Centrnm 
abgetrennter  Nerven  zurück.) 

84)  Münzer,  Egmont,  Zur  Frage  der  auto- 
genen Nervenregeneration.  Erwiderung  an  Älbreehi  Bethe, 
Neurol.  Centr.-BL  p.  62.  1903. 

h)  Struktur  der  Zeüe. 

85)  Ho  Imgren,  Emil,  Beiträge  zur  Morphologie 
der  Zelle.  1)  ifervenzellen.  Anatom.  Hefte,  herausgeg. 
von  J^.  MßrM  u.  R,  Bonnet  LIX.  Wiesbaden  1901. 
J.  F.  Bergmann.  Mit  4  Textfig.  u.  10  Tafeln. 

86)  Poloumordvinoff,  8ur  les  corpuscules  de 
Nisal  dans  les  cellules  nerveuses.  Russ.  Arch.  f.  Pathol., 
klin.  Med.  u.  BakterioL  VI.  p.  589.  1901. 

(N i SS  1- Körper  sind  keine  Eunstprodukte  [contra 
Held].) 

87)  Olmer,  R.,  Becherches  sur  les  granulations  de 
la  cellule  nerveuse.  These  de  doctorat  en  med.  Lyon 
1901.  (Dem  Bef,  nicht  zugänglich.) 

88)  Carucci,  V.,  Intomo  alla  struttura  delle cellule 
nervöse.  Camerino  1901.  Pavini.  (Dem  Bef.  nicht  zu- 
gänglich.) 

89)  Mon forte,  P.,  Contributo  alle  studio  della 
struttura  intima  della  cellula  nervosa  nei  vertebrati. 
Bell,  della  Soc.  Lancisiana  delle  Osped.  di  Roma  XX.  1. 
p.  113. 1900. 

90)  Marinesco,  G.,  Sur  la  presence  de  granu- 
lations oxyneutrophiles  dans  les  cellules  nerveuses. 
CompL  rend.  Soc.  Biol.  de  Paris  LIV.  32.  p.  1289.  1902. 
(Dem  Bef,  nicht  zugänglich.) 

91)  Paladine,  G.,  Su  alcuni  punti  controversi 
della  struttura  intima  dei  oentri  nervosi.  Rend.  Second. 
Assemblea  ordin.UnioneZool.ital.  Napolil901.  —  Monit 
Zool.  ital.  Xn.  7.  p.  191. 

92)  Thudichum,  Ludwig  W.,  Die  chemische 
Constitution  des  Gehirns  des  Menschen  u.  der  Thiere. 
Nach  eigenen  Forschungen  bearbeitet  Tübingen  1901. 
F.  Pietzcker.  Gr.  8.  XII  u.  339  8. 

93)  Le  Monnyer,  E.,  Contribution  ä  Tetude  de  la 
cellule  nerveuse.  These  de  doctorat  en  med.  Paris  1901. 
(Dem  Bef.  nicht  zugänglich.) 


94)  Bailey,  Frederick  Rudolph,  Studies  on 
the  morphology  of  ganglion  cells  in  the  rabbit  Studies 
from  the  department  of  pathology  of  the  ooUege  of  physi- 
cians (md  surgeons.  Columbia  Uni versityN.'!^  VoLVUI 
for  the  coUegiatr.  year  1901—1902.  p.  549.  Mit  5  Tafeln. 

(Veränderungen  der  Ganglienzellen  nach  Vergiftung 
von  Kaninchen  mit  Lyssa.  Der  erste  Theil  der  Abhand- 
lung giebt,  im  WesentUchen  in  Anlehnung  an  Nissl, 
aber  auf  eigenen  Studien  begründet,  das  Bild  der  sorg- 
fältig fixirten  Ganglienzellen,  nicht  nur,  wie  leider  ge- 
wöhnlich, im  Rückenmarke,  sondern  auch  in  der  Oblon- 
gata,  den  Spinalgangiien ,  dem  Kleinhim,  dem  Lobus 
olfaotorius,  der  Grosshimrinde  und  den  Basalganglien. 
Der  pathologische  Abschnitt  bringt  im  Wesentlichen  die 
verschiedenen  Stadien  der  Chromatolyse  nach  verschieden 
langer  Dauer  der  Vergiftung.  Zahlreiche  gute  Abbil- 
dungen.) 

95)  Embden,  Gustav,  PrimitivfibriUen verlauf  in 
der  Netzhaut  1  Tafel.  Arch.  f.  mikroskop.  Anat.  o. 
Entw.-Gesch.  LVU.  3.  p.  570.  1901. 

96)  Vogt,  Heinrich,  Zur  Geschichte  u.  Literatur 
der  Neurofibrillen.  Centr.-Bl.  f.  allgem.  Pathol.  u.  pathoL 
Anat.  XIII.  4.  p.  124.  1902. 

97)  V  0  g  t  (Göttingen),  Ueber  Neurofibrillen.  VII.  Ver- 
sammlung mitteldeutscher  Psychiater  u.  Neurologen  am 
20.  Oct.  1901  in  Jena.  Ref.  in  Neurol.  Centr.-BL  p.  1061. 
1901.  —  Arch.  f.  Psychiatrie  XXXV.  p.  566.  1902. 

(Bestätigung  Bethe'scher  Resultate  über  intra- 
cellulären  und  extracellulären  Fibrillenverlauf,  ihren  Zu- 
sammenhang mit  perioellulären  Endnetzen,  Nachweis  von 
fibrillären  und  plasmatisohen  Zellenverbindungen,  inter- 
oellulärer  Nervennetze  an  den  Ganglienzellen  der  Säuger- 
Retina.) 

98)  Vogt,  H.,  Ueber  Neurofibrillen  in  Nervenzellen 
u.  Nervenfasern  der  Retina.  Mon. -Sehr.  f.  Psych,  u. 
Neurol.  IX.  3.  1902. 

99)Crevatin,  F.,  Sülle  fibre  nervöse  ultratermi- 
nali  Elend,  d.  R.  Accad.  d.  So.  d.  Ist  di  Bologna.  BolL 
d.Sc.  med.  8.8.  LXXH.  5.  p.270.  1901.  (Dem  As/l  nicht 
zugänglich.) 

100)  Ruffini,  A.,  Le  fibrille  ultra-terminali  nei 
corpuscoli  del  Mdesner  nell'uomo  ed  in  altre  termina- 
zioni  di  senso  di  alcuni  vertebrati.  Atti  d.  R.  Accad.  d. 
Fisiocritici  in  Siena  (Proc.  verb.)  4.  S.  Vol.  XITT.  Anno 
Accad.  CCX.  3.  p.  66.  1901. 

101)  Donaggio,  Arturo,  Sulla  presenza  di  sot- 
tili  fibrille  tra  le  maglie  del  reticolo  periferico  nella  cellula 
nervosa.  Con  una  figura.  Rivist.  sperimentaL  di  Fre- 
niatr.  XXVH.  1.  p.  3.  1901. 

102)  Donaggio  (Modena),  Sur  les  appareils  fibril- 
laires  endooellulaires  de  conduction  dans  les  centres  ner- 
veux  des  vertebres  superieures.  V.  Congres  international 
de  PhysioL,  Turin  17.— 21.  Sept.  1901.  Arch.  ital  de 
Biol.  XXXVL  1.  1902.  Ref.  in  Neurol.  Centr.-Bl. 
p.  179. 1902. 

(D.  unterscheidet  peripherische,  glatt  durchgehende 
Fibrillen  in  der  Ganglienzelle  von  centralen,  die  ein 
dichtes  Netzwerk  bilden  und  mit  den  ersten  verbunden 
sind.) 

103)  Donaggio,  Sugli  apparati  fibrillari  endocellu- 
lari  di  conduzione  nei  oentri  nervosi  dei  vertebrati  supe- 
riori.  Riv.  speriment.  Freniatr.  XXVÜL  1.  p.  108.  1902. 

104)  Soukhanoff,  Serge,  Sur  le  reseau  endo- 
ceUulaire  de  Qolgi  dans  les  elements  nerveuz  de  Tecoree 
cerebrale.    4  Fig.    Nevraxe  IV.  1.  p.  47.  1902. 

105)  Soukhanoff,  S.,  Reseau  endocellulaire  de 
Qolffi  dans  les  elements  nerveux  des  ganglions  spinaux. 
3  Fig    Revue  neurol.  XXIV.  p.  1228. 1901. 

106)  Suchanoff,  Das  endooelluläre  Netz  Qolg^s 
in  den  Nervenzellen  des  Rückenmarkes.  Ges.  d.  Neuro- 
logen u.  Irrenärzte  zu  Moskau.  Sitzung  vom  15.  Jan.  1902. 
Ref.  in  Neurol.  Centr.-BL  p.  777.  1902. 

(Genaue  Beschreibung  der  Qolgi-VeraU€wi\\eik  Me« 
thode  und  der  damit  erhaltenen  Bilder.) 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  CentralnervenBystems. 


11 


107)  Soukhanoff,  Serge,  Reeeau  eDdocellnlaire 
de  Qolffi  daos  les  cellales  nervenses  de  la  moelle  epi- 
Diere.    Bevae  nenrol.  p.  897.  1902. 

106)  Oolgi,  C,  Le  leticiüam  intra-cellulaire  et  la 
stnictnie  fibnUaire  peripheriqne  de  la  cellule  nerveose. 
Oofflpt  rend.  13.  Coogies  Internat,  de  Med.  Paris  1900. 
Test  de  Nenrol.  p.  583. 

109)  Kops  oh,  Fr.,  Die  Darstellang  des  Blnnen- 
netzes  in  spinalen  Oanglienzellen  n.  anderen  Eörperzellen 
mittels  Osmiumsänre.  1  Fig.  Sitz.-Ber.  d.  preuss.  Akad. 
d-Wiss.  Berlin  1902.  Sond.-Abdr.  Berlin.  Reimer  in 
0mm,    (Dem  Bef.  nioht  zugänglioh.) 

110)  Holmgren,  £.,  Weiteres  über  das  Tropho- 
spoDginm  der  Nervenzellen  u.  der  Drüsenzellen  des  Sala- 
mander-Pankreas.  Arch.  f.  mikroskop.  Anat.  LX.  1902. 
—  Bef.  in  Rivist  di  Patol.  nery.  e  mental,  p.  417.  1902. 
(Dem.  Ref,  nioht  zngänglioh.} 

111)  Holmgren,  Emil,  Einige  Worte  zu  der 
VittheUong  von  Kopsek :  «Die  Darstellung  des  Binnen- 
netzes in  spinalen  Ganglienzellen  u.  anderen  Eörperzellen 
mittels  Osmiumsänre^.  Mit  2  Abbild.  Anatom.  Anzeiger 
IXn.  p.  374.  1903. 

112)  De  Bnok  et  De  Moor,  Un  detail  de  struo- 
tore  de  la  oellule  nerveuse.  1  Abbild.  (Belg.  med.  VUI. 
29.  p.  65. 1901. 

(Zellenkanälchen,  nichts  wesentlich  Neues.) 

113)  8  j  ö  ▼  a  1 1 ,  E  i  n  a  r ,  üeber  die  Spinalganglien- 
zellen des  Igels.  Ein  neuer  Befund  von  krystalloiden  Bil- 
dimgen  in  Neryenzellen.  Dieintracellulären  ,|Eanälchen'^- 
Systeme.  2  Taf.  Anatom.  Hefte  Abth.  1 :  Arb.  aus  anat 
lost  Heft  58.  p.  239. 1901.   (Dem  Bef,  nioht  zugänglich.) 

114)  8olger,  Bernhardt,  üeber  die  ^intraceliu- 
lareo  FSden'  der  Oanglienzellen  des  elektrischen  Lappens 
TOD  Torpedo.  1  Tafel  Morphol.  Jahrb.  XXXL  1.  p.  104. 
1902. 

115)  Donaggio,  Arturo,  Sulla  presenza  di  sot- 
tili  fibrille  tra  le  maglie  del  reticolo  periferioonellacellula 
nervosa.  Con  una  figura.  Rivist  speriment.  di  Freniatr. 
XXVII.  1.  p.  3.  1901. 

116)  Held,  Hans,  üeber  den  Bau  der  grauen  u. 
weissen  Substanz.  I.  Zur  Kritik  der  pericellulären  Netze 
der  Oanglienzellen.  3  Tafeln.  Arch.  f.  Anat.  u.  Physich 
[aoat  Abth.]  5  u.  6.  p.  189.  1902. 

117)  Vincenzi,  Livio,  Sul  rivestimento  delle 
cellole  nervöse.  Con  4  figure.  Anatom.  Anzeiger  XIX. 
p.  115. 1901. 

118)Roncoroni,  Luigi,  Sui  rapporti  tra  le  cel- 
lole nervöse  e  le  fibre  amieliniche.  Arch.  diPsioh.  Ü^XII. 
1901.  Bef.  in  Neurol.  Gentr.-BL  p.  755.  1902.  (Dem 
ßef,  nicht  zugänglich.) 

Pie  Zellen  der  Brüokenkeme  umspinnt  ein  dichtes 
Geflecht  markloser  Nervenfasern  mit  feinstem  Faserfilz, 
bez.  Netz,  in  dessen  Knotenpunkten  ovale  und  rundliche 
Anschwellungen  eingelagert  sind.  Ausserdem  werden 
Körnchen  beschrieben,  deren  Zusammenhang  mit  Nerven- 
fibrillen  noch  zweifelhaft  ist) 

119)  Turner,  John,  Observations  on  the  minute 
strncture  of  the  oortex  of  the  brain  as  revealed  by  the 
methylene  blae  and  perozide  of  hydrogen  method  of  stai- 
Diog  the  tissue  direct  on  its  removal  from  the  body. 
18  Rgg.    Brain  Part  94.  Vol.  XXIV.  p.  238. 1901. 

120)  Roncoroni,  L.,  Le  fibre  amieliniche  peri- 
cellnlari  e  peridendritiohe  nella  corteocia  cerebrale.  Bif. 
nied.XVIIL  121. 122.  p.  512.  554.  1902. 

121)  Coluoci,  C,  La  zonaperinucleare nella cellula 
Berrosa.  Ann.  di  Nevrol.  XVm.  2.  p.  123.  1900.  (Dem 
^f.  nicht  zugänglich.) 

122)  Donaggio,  A.,  A  proposito  della  zona  peri- 
nncleare  nella  oeUula  nervosa:  rettifioa.  Ann.  di  Nevrol. 
rnn.  3.  p.  227.  1900.    (Dem  Ref,  nicht  zugängUch.) 

123)  Colnoci,  C.,  A  proposito  della  zona  peri- 
oQcleare  nella  cellula  nervosa :  risposta  al  Dott  Donaggio, 
Ann.  di  Nevrol.  XVm.  3.  p.  228. 1900.  (Dem  Ref  nicht 
zog&Dglich.) 


124)  Stefanowska,  M.,  Sur  les  appendioes  piri- 
formes  des  cellules  nerveuses  cerebrales.  Arch.  ital.  de 
Biol.  XXX VL  1.  p.  90.  1901. 

125)  Soukhanoff,  Serge,  et  Czarniecki 
Feliks,  Sur  Tetat  des  prolongements  protoj^lasmatiques 
des  cellules  nerveuses  de  la  moelle  epiniere  ohez  les 
vertebres  superieurs.  6  Figuren.  Nevraxe  IV.  1.  p.  79. 
1902. 

126)  Soukhanoff,  Serge,  Gontribution  k  Tetude 
des  appendioes  sur  le  corps  oellulaire  des  Clements  ner- 
veux.    2  Figg.    Nevraxe  IV.  2.  p.  225.  1902. 

(An  Rückenmarkzellen  des  Meerschweinchens  und 
Menschen,  besonders  imHinterhorn  neugeborener  Kinder, 
lassen  sich  mit  der  SUbermethode  öfters  domenartige 
Anhänge  am  Zellenkörper  selbst  nachweisen,  wie  sie 
Ramon  y  Cajal  an  den  Zeilen  der  cerebralen  Trige- 
minuswurzel  beschrieben  hai  Ihre  Bedeutung  ist  nooh 
unklar.) 

127)  Geier,  T.,  Sur  la  forme  et  le  developpement 
des  prolongements  protoplasmiques  des  cellules  spinales 
chez  les  vertebres  superieurs.  Nevraxe  IV.  Fevr.  15. 
1903. 

(Oolgi-  Beobachtungen,  die  wegen  der  Abbildungen 
im  Originiue  eingesehen  werden  müssen.) 

128)Sciuti,  Michele,  Sopra  alcune  particolaritä 
di  struttura  delle  cellule  dei  gangli  spinali  dell'uomo. 
1  Tafel.    Ann.  di  Nevrol.  XX.  3.  p.  368. 1902. 

(Sc.  konnte  an  menschlichen  Spinalganglienzellen 
1)  ein  pericelluläres  Netz  nachweisen,  das  wahrscheinlich 
Neuroglia-Natur  besitzt,  mit  intracapsulären  Zellen  und 
dem  Kapselgewebe  verbunden  ist,  und  2)  ein  periphe- 
risches endooelluläres  Netz,  das  wohl  identisch  ist  mit 
Oolgi's  oberflächlidiem Netzwerk,  Donaggio*8,  Semi 
Meyer 's,  Bethe's  u.  A.  identischen  Befunden.  Wie 
weit  auch  hier  dieNeuroglia  betheiligt  ist,  wagt  So.  nicht 
sicher  zu  entscheiden.) 

129)  Manouelian,  T.,  Note  sur  la  structure  de  la 
ciroonvolution  de  Thippocampe.  Soo.  de  Biol.  p.  536. 
Mai  25.  1901.  (Dem  Ref  nicht  zugänglich.  Ref.  in 
Revue  neurol.  p.  86.  1902.) 

(Bei  jungen  Hunden  und  Katzen  besitzen  die  Pyra- 
midenzellen der  mittleren  Schicht  des  Gyrus  hippocampi 
einen  zweiästigen,  ungemein  stark  verzweigten  Spitzen- 
fortsatz,  ähnlich  wie  die  (Mitral-)  Zellen  des  Bulbus 
olfaotorius  —  gleiche  Funktion  bedingt  also  gleiche 
Gestalt.) 

130)  Abelsdorf f,  G.,  Zur  Anatoniie  der  Ganglien- 
zellen der  Retina.  1  Tafel.  Arch.  f.  Augenhkde.  XIJI.  3. 
p.  188.  1902. 

131)  M  a  r  e  n  g  h  i ,  G.,  Gontributo  alla  fina  organizza- 
zione  della  retina.  BolL  della  Soc.  med.-chir.  di  Pavia 
L  1901.  (Dem  Ref  nicht  zugänglich.  Ref.  in  Rivista 
di  Patol.  nervös,  e  ment  p.  364. 1902.) 

(Pericelluläre  Netze  aus  Gollatenüen  von  Opticus- 
fasem  und  anderen  Neuriten,  Neuritenendigung  von 
Zellen  des  Stratum  intergranulare  in  der  äusseren  Körner- 
schicht, Gliazellen  daselbst  werden  beschrieben.  Die 
sogenannten  ,Mü  Her 'sehen  Fasern*  sind  wahrschein- 
lich modifioirte  Neurogliazellen.) 

132)  M  e  n  0 1 ,  E  m.,  Einige  Bemerkungen  zur  Histo- 
logie des  elektrischen  Lappens  bei  Torpedo  marmorata. 
4  Textfigg.,  1  Tafel.  Arch.  f.  mikroskop.  Anat  u.  Entw.- 
Gesch.  LX.  p.  181. 1902. 

133)  Studnicka,  F.  K.,  Beiträge  zur  Kenntniss 
der  Ganglienzellen,  ü.  Einige  Bemerkungen  über  die 
feinere  Struktur  der  Ganglienzellen  aus  demLobuselectri- 
cus  von  Torpedo  marmorata.  Mit  1  Tafel.  Sitz.-Ber.  d. 
kön.  böhm.  Gesellsoh.  d.  Wissensch.  in  Prag  [mathem.- 
naturwiss.  Klasse]  XV,  vorgelegt  den  22.  März  1901. 

e)  Kern,  PigmerU,  Omtrosom, 

134)  Magini,  G.,  Sopraunanuovasostanzanuoleare 
delle  cellule  nervöse.  Montepulciano  1901.  Tip.  Fumi. 
16  pp. 


12 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


135)  Romano,  Anacloto,  A  proposito  di  ana 
nuova  sostanza  nel  nucleo  delle  cellule  nervöse  elettriohe. 
Anatom.  Anzeiger  XXI.  p.  461.  1902. 

136)  Lazzatto,A.  M.,  üeber  Ergebnisse  der  Ner- 
venzellenffirbnng  in  nnfixirtem  Zustande.  Berl.  klin. 
Wchnschr.  XXXIX.  p.  1212.  1902. 

137)  San 0,  F.,  Cellnles  nerveuses  k  denx  noyanx. 
1  Tafel.    Journ.  de  Nenrol.  Nr.  2.  1901. 

(In  einer  Zelle,  die  einem  eiterig  entzündeten  Spinal- 
ganglion angehörte,  fand  8.  ausser  anderen  pathologischen 
Erscheinungen  eine  deutliche  Zweitbeilung  des  Kernes.) 

138)  Hatai,  Shinkishi,  On  the  mitosis  in  the 
nerve  cells  of  the  cerebellar  cortex  of  foetal  oats.  1  Tafel. 
Journ.  of  conipar.  Nenrol.  XI.  4.  p.  278.  1901. 

139)  Hamilton,  Alice,  The  division  of  di£fo- 
rentiated  cells  in  the  central  nervous  System  of  the  white 
rat.  2  Tafeln.  Journ.  of  compar.  Neurol.  XI.  4.  p.  297. 
1901. 

140)  Ferrin  de  la  Touche  et  M.  Dide,  Note 
sur  la  structure  du  noyau  et  la  division  amitosique  des 
cellules  nerveuses  du  oobaye  adulte.  Revue  neurol.  Nr.  2. 
p.  78.  1901.    Mit  Figuren. 

141)  Kolster,  Rad.,  Ueber  Centralgebilde  in 
Vorderhomzellen  der  Wirbelthiere.  4  Tafeln.  Anatom. 
Hefte  Abth.  1 :  Arb.  a.anat.In8t.  Heft  50.  (XVI.  1.)  p.  151. 
1901. 

142)  Kolster,  Rudolf,  Ueber  Centrosomen  u. 
Sphären  in  menschlichen  Vorderhomzellen.  1  Tafel. 
Deutsche  Ztsohr.  f.  Nervenhkde.  XX.  1  u.  2.  p.  16.  1901. 

143)  Hatai,  Shinkishi,  On  the  presence  ofthe 
centrosome  in  oertain  nerve  cells  of  the  white  rat.  1  Taf. 
(From  the  neurolog.  Laborat.  of  the  ünivers.  of  Chicago.) 
Journ.  of  compar.  Neurol.  XI.  1.  p.  25.  April  1901. 

(In  verschiedenen  centralen  und  peripherischen  Zellen 
Hessen  sich  Centrosome  und  Attraktionsphären  nach- 
weisen, bei  jüngeren  Ratten  mehr  als  bei  erwachsenen, 
bei  letzteren  bestand  eine  Tendenz  zur  Degeneration  der 
gewöhnlich  aus  2  Körperchen  zusammengesetzten  Centro- 
some.   Die  Lage  der  Sphäre  war  sehr  constant) 

144)  Fein  her  g,  üeber  den  Bau  der  Oanglienzelle 
u.  über  die  Unterscheidung  ihres  Kernes  von  dem  Kern 
der  einzelligen  thierischen  Organismen.  1  Tafel.  Mon.- 
Schr.  f.  Psych,  u.  Neurol.  XI.  6.  p.  401.  1902. 

(Bei  der  Romanowski  'sehen  Methylenblau- Eosin- 
färbnng  wird  das  Ontralkörperchen  im  Kern  der  Amöben 
roth,  während  sich  das  Kernkörperchen  aller  Körper^ 
xeUm,  also  auch  der  Ganglienzellen,  blau  färbt.) 

145)  Rosin  n.  v.  Feny  vessy,  üeber  das  lipo- 
chrom  der  Nervenzellen.  2  Tafeln.  Virohow's  Arch. 
CLXn.  1900. 

(Die  bereits  vor  4  Jahren  als  Fettkömohen  beschrie- 
benen Zelleneinlagemngen  färben  sich  mit  Sudan  III 
roth,  dadurch  ist  ihre  Fettnatur  sicher  festgestellt.) 

146)  Rothmann,  Max,  üeber  dasLipochrom  der 
Ganglienzellen.  Deutsche  med.  Wchnschr.  XXVII.  p.  164. 
1901. 

147)  01m er,  Note  snr  le  pigment  des  cellules  ner- 
veuses. Compt.  rend.  Soc.  de  Biol.  Mai  11.  p.  506. 1901. 
(Dem  Bef,  nicht  zugänglich.  Ref.  in  Revue  neurol.  p.  89. 
1902.) 

148)  Hatai,  Shinkishi.  The  finer  structure  of 
the  spinal  ganglion  cells  in  tne  white  rat  1  Tafel. 
(From  the  neurolog.  Laborat  of  the  ünivers.  of  Chicago.) 
Journ.  of  compar.  Neuro!.  XI.  1.  p.  1.  April  1901. 

149)  Smirnow,  A.  E.  von.  Einige  Beobachtungen 
über  den  Bau  der  Spinalganglienzellen  bei  einem  vier- 
monatlichen menschlichen  Embryo.  1  Tafel.  Arch.  f. 
mikroskop.  Anat  LIX.  3.  p.  459.  1901. 

(Netzförmige  Protoplasmastruktur,  H  o  1  m  g  r  e  n'sche 
Zellenkanälchen  ohne  Wandung  (vgl.  den  vorigen  Bericht), 
Zellencolonien  aus  mehreren  mit  einander  zu  einem  Syn- 
cytium  verwachsenen  Zellen  bestehend,  die  v.  Sm.  auch 
im  Vorderhorn  desselben  Embryo  beobachten  konnte.) 

150)  Romano,  Anacleto^  Di  aicune  partico- 
lariti  nella  fina  anatomia  dolle  cellule  nervöse  elettriohe. 


Con  ana  tavola.    Napoli  1901.   Gennaro  M.  a  prioce  Vico 
FUippo  e  Giaoomo. 

151)  La  Pegna,  Eugenio,  Le  cellule  nervöse 
giganti  nella  rigenerazione  del  midolle  spinale  candale  di 
tritone.   ITaf.   Ann.  di  Nevrologia  XIX.  6.  p.  486.  1901. 

152)  Ramon  y  Cajal,  8.,  Signifioacion  probable 
de  las  celulas  nerviosas  de  cilindro-eje  oorto  (con  3  gra- 
bados).  Trabigos  del  Laboratorio  de  Investigaciones  Bio- 
logioas  del  üniversidad  de  Madrid  Tomo  1.  Vi  de  la 
„Revista  Thmestral  micrografica''.    Madrid  1901—1902. 

153)  Roncoroni,  L,  SuUe  cellule  nervöse  con 
prolungamenti  protoplasmatici  a  ramificazione  distale. 
Arch.  per  le  Sc.  med.  XXIV.  2.  p.  173.  1902. 

d)  funkiioneUe,  senile,  postmortale  Veränderungen. 

154)  6  0  u  r  y ,  J.,  L'amiboisme  des  cellules  nerveuses. 
Critiques  des  theories  edifiees  snr  cette  doctrine.  Presse 
med.  47.  p.  273.  1901. 

155)  Stefanowska,  Micheline,  l^sappendices 
terminaux  des  dendrites  cerebrauxetleursdifferentsetats 
physiologiques.  1  Tafel.  Arch.  des  Sc.  physiqu.  etnatur., 
quatrieme  periode  XL  Mai  1901.  (Bestätigung  früherer 
Befunde.) 

156)  Stefanowska,  Michalina,  Sur  les  resul- 
tats  des  travaux  recents  sur  Thistophysiologie  de  la  cel- 
lule nerveuse.  1.  Appendioes  pyriformes.  "W'szechlwiat, 
Warszawa  XXI.  p.  204.  1902. 

157)  Stefanowska,  Miohaiina,  Les  terminai- 
sons  reelles  des  cellules  nerveuses  et  leur  signification 
dans  les  proces  psychiques.  Morphologie  et  physiologie 
des  appendices  pyriformes.  1  Taf.  Kosmos  Lwow  XXVI. 
p.  244.  1901. 

158)  Geeraerd,  R.,  Les  variations  fonctionelles 
des  cellules  nerveuses  corticales  chez  le  cobaye  etudiees 
par  la  methode  de  Nisal.  1  Tafel.  Ann.  de  la  Soc.  des 
Sc.  med.  et  nat  Bruxelles  p.  405.  1901.  (Dem  Ref.  nicht 
zugänglich.) 

159)  Guerini,  G.,  Action  de  la  fatigue  sur  la  fine 
structure  des  cellules  nerveuses  de  la  moelle  epiniere. 
Note  preventive.    Arch.  ital.  de  Biol.  XXXVII.  1902. 

160)  Van  Durme,  Paul,  Etüde  des  differentsetats 
fonctionnels  de  la  cellule  nerveuse.  4  Tafeln.  Nevraxe 
n.  2.  p.  115.  Fevr.  7.  19()1. 

161 J  P  u  g  n  a  t ,  A  m  e  d  e  e ,  Recherches  sur  les  modifi- 
cations  histologiques  des  cellules  nerveuses  dans  la 
fatigue.  Journ.  de  Physich  et  dePathol.  generale  2.  p.83. 
Mars  15.  1901.    (Ref.  in  Revue  neurol.  p.  680.  1901.) 

(Motorische  Vorderhorn-  und  Rindenzellen  bleiben 
intakt  bei  Ermüdung.) 

162)  Narbut,  üeber  den  Zustand  der  Dendriten  in 
der  Grosshirnrinde  während  dos  natürlichen  Schlafes. 
Wissensch.  Versamml.  d.  Aerzte  d.  Petersburger  Klinik 
f.  Nerven-  n.  Geisteskranke.  Sitzung  vom  20.  Deo.  1899. 
(Ref.  im  Neurol.  Centr.-Bl.  p.  1126.  1901.) 

(Variköse  Dendritenveränderungen  der  Grosshim- 
rindenzellen  während  des  Schlafes  [Hunde,  G  o  1  g  i  -  Bilder] 
beruhen  auf  Contraktionen  in  Folge  chemischer  Verände- 
rungen.) 

163)  Aisberg,  Moritz,  Die  protoplasmatisohe 
Bewegung  der  Nervenzellenfortsätze  in  ihren  Beziehun- 
gen zum  Schlaf.  C!orr.-Bl.  d.  deutsch,  anthrop.  Gesellsch. 
Nr.  1.  1901.    (üebersicht) 

164)  Reusz,  F.  von,  üeber  Brauchbarkeit  der 
(?o^i*8chen  Methode  in  der  Physiologie  u.  Pathologie  der 
Nervenzelle.  Magyar  sevosi  Arch.  III.  1902.  (Ref.  im 
Neurol.  Centr.-Bl.  p.  17.  1903.) 

(Die  rosenkranzartigen  Anschwellungen  und  Varikosi- 
täten der  Dendriten  müssen  als  Eunstprodukte  bezeichnet 
werden.  Die  G  o  l  g  i  -  Methode  ist  zum  Studium  der  Fort- 
satz-Veränderungen nicht  zu  verwenden.) 

165)  Geier,  T.,  Contribution  ä  Fetude  de  Tetat 
moniliforme  des  dendrites  corticales.  Nevraxe  11.  2. 
p.  217.  Fevr.  7.  1901. 

(Dornonlose  und  variköse  Dendriten  kommen  in  der 
normalen  Hirnrinde  vor.  Der  rosenkranzförmige  Zustand 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensysteme. 


13 


der  Deodriten  ist  Dicht  ein  Zeichen  der  Plasticität,  son- 
dern eines  krankhaften  Znstandes  der  Zellen.) 

166)  Iwanoff,  L,  üeber  die  Bedingungen  des  Er- 
scheinens n.  die  Bedeutung  der  Varikosität  der  Proto- 
plaamafortsätze  der  motorischen  Zeilen  der  Hirnrinde. 
(VorlÄufige  Mittheilung.)  Neurol.  Ceqtr.-Bl.  20.  p.  701. 
1901. 

(Bestätigung  der  Resultate  von  Weil  und  Frank 
[dehe  den  vorigen  Bericht],  dass  die  Varikositäten  der 
Dendriten  lediglich  Artefakte  der  Golgi- Methode  sind.) 

167)  Bonne,  C,  Sur  les  gouttelettes  de  graisse  ä 
eristence  temporaire  des  ganglions  spinauz  de  la  grenouille. 
öFigg.  Compt.  rend.  Soc.  hiol.  LIII.  16.  p.  474.  1901. 
(Bern  Ref.  nicht  zugänglich.) 

168)  Mo  rat,  J.  F.,  Reserve  adipeuse  de  nature 
hivernale  dans  les  ganglions  spinaux  de  la  grenouille. 
Gompt  rend.  Soc.  hiol.  LIII.  16.  p.  473. 1901.  (DemÄe/l 
nicht  zugänglich.) 

169)  Mählmann,  M.,  Die  Veränderungen  der 
Nerreozellen  in  verschiedenem  Alt^r  beim  Meerschwein - 
eben.  (Aus  d.  Prosektur  d.  städt.  Spitals  in  Odessa.)  Mit 
3  Abbildungen.     Anatom.  Anzeiger  XIX.  p.  377.  1901. 

(Ansammlung  von  Fettkömchen  in  den  Spinal- 
gaoglienzellen  und  centralen  Zellen  älterer  Meerschwein- 
cheD,  partielle  Fettmetamorphose,  die  nicht  wie  beim 
Menschen  mit  Pigmentirung  verbunden  ist.) 

170)  Mühlmann,  M.,  Weitere  Untersuchungen 
ober  die  Veränderungen  der  Nervenzellen  in  verschie- 
denem Alter.  2.  Taf .  Arch.  f.  mikroskop.  Anat.  u.  Entw.- 
Geech.  LVm.  2.  p.  231.  1901. 

171)Martinotti,  Carlo,  e  Vitige  Tirelli,  La 
microfotografia  appllcata  allo  studio  della  strnttura  della 
cellola  dei  ganglii  spinal!  neirinanizione.  2  Tafeln  mit 
12  Figuren.     Annali  di  freniatria  e  Sc.  affini  1901. 

172)  Wen  dt,  Georg  von,  Beiträge  zurEenntniss 
der  Strukturveränderungen  der  Ganglienseilen  unter  der 
Ein wirkxmg  stärkerer  Induktionsströme.  11  Fig.  Skandi- 
na?.  Arch.  f.Physiol.  XI.  6  u.  6.  p.  372. 1901.  (DemÄß/". 
nicht  zugänglich.) 

173)Ceni,  Carlo  e  De  Guglielmo  Pastro- 
vich,  Adattamento  della  cellnla  nervosa  airiperattivitä 
fonzionale.  Biv.  speriment  di  freniatr.  XXVn.  p.  858. 
1901. 

174)  Lugaro,  Ernesto,  Sul  significato  delle 
modifioazioni  patologiohe  della  parte  cromatica  delle 
cellule  nervöse.  Atti  del  XI.  Congresso  freniatr.  tenut. 
in  Ancona  dal  29.  Settembre  al  3.  Ottobre  1901. 

(Daa  Ausbleiben  chromatolytischer  Prooesse  an 
den  Spinalg^nglienzellen  nach  Verletzung  der  hinteren 
Wurzeln  und  der  Hinterstränge  erklärt  L.  als  Folge  des 
fehlenden  Begenerationvermögens  gegenüber  solchen 
künstlichen,  daher  ausserge wohnlichen  Läsionen,  wo- 
durch die  betroffenen  Zellen  vollständig  untergehen  und 
reischwinden,  die  übrig  gebliebenen  aber  normal  bleiben.) 

175)  De  Beule,  Contribution  ä  Fetude  des  lesions 
des  cellnles  de  Thypoglosse  apres  Tarrachement  du  nerf. 
I  Fig.    Nevraxe  III.  2.  p.  146.  1901. 

(Pathologisch :  Beschreibung  der  verschiedenen  Sta- 
dien der  Chromatolyse.) 

176)  K  ölst  er,  R.,  Om  fdrändringar  i  kämans  ut- 
seende  hos  nervceller,  med  tilläg  af  E.  Hohngren.  Hygioa 
N.  P.  1.  p.  479.  1901.    (Dem  Ref.  nicht  zugänglich.) 

177)  Tanzi,  E.,  Suiratrofia  secondaria  indiretta 
de^i  elementi  nervosi.  Ricerche  sperimentali  ed  un' 
oeserrazione  di  anoftalmia  congenita  in  un  cane.  31  Figg. 
RiT.  di  Patol.  nerv,  e  ment.  p.  337.  1902. 

178)  Anderson,  H.  E.,  The  nature  of  the  lesions 
wbich  hinder  the  development  of  nerve-cells  and  their 
prooeases.  1  Fig.  Joum.  of  Physiol.  XXVIII.  6.  p.  499. 
1802. 

179)  Monaco,  Lo,  e  0.  Marroni,  L*azione  dei 
soWeoti  della  sostanze  grasse  sulla  cellula  nervosa.  Arch. 
di  FarmaooL  aperim.  e  So.  affini  I.  1.  1902.  (Itef.  in  Riv. 
di  Patol.  nerv,  e  ment  p.  365.  1902.) 


üeber  die 
bei  Salmo 
mikroskop. 


180)Faure,  Maurice,  u.  Laiguel-Lavastine, 
Ueber  das  Aussehen  u.  den  Moment  des  Auftretens  von 
Leichenzersetzungen  in  der  menschlichen  Gehirnrinde. 
Societe  de  neuro],  de  Paris.  Sitzung  vom  6.  Juni  1901. 
(Ref.  im  Neurol.  Ontr.-Bl.  p.  478.  1902.) 

(Die  mit  der  Nissl- Methodebeobachteten  Leichen- 
veränderungen treten  sehr  spät  auf  und  unterscheiden 
sich  wesentlich  von  pathologischen  Läsionen.) 

181)  Donaldson,  Henry  H.,  and  Daniel  M. 
Schoemaker,  Observations  on  the  post-mortem  ab- 
sorption  of  water  by  the  spinal  cord  of  the  frog  (raua 
virescens).  Joum.  of  comp.  Neurol.  XII.  2.  p.  183.  1902. 

(Die  postmortale  Gewichtzunahme  des  Frosch- 
Rückenmarkes  ist  durch  Wasser-Imbibition  verursacht, 
mit  gleichzeitigem  Verlust  an  festen  Bestand theilen  und 
schwankt  nach  Jahreszeit,  Feuchtigkeit  und  Gewicht.) 

e)  Zur  Enhoiekelung  der  Zeüe  und  der  Nerven, 

181a)  Dohrn,  Anton,  Studien  zur  Urgeschichte 
des  Wirbelthierkörpers  Nr.  18—22.  Mittheil,  aus  d. 
zoolog.  Stat  zu  Neapel  XV.  1.  p.  901.  1902. 

182)  Harrison,  Boss  Granville, 
Histogenese  des  peripheren  Nervensystems 
salar.  3  Tafeln  u.  7  Textfiguren.  Arch.  f. 
Anat.  u.  Entfr.-Gesch.  LVII.  2.  p.  354.  1901. 

183)  His,  W.,  Developpement  de  la  substance  grisc 
de  Tecorce  cerebrale.  C.  R.  13.  0)ngr.  internat.  de  Med. 
Paris  Sect.  d'Histol.  et  d'Embryol.  p.  36.  1902. 

184)  His,  Wilhelm,  DasPrincip  der organbildeu- 
den  Eeimbezirke  u.  die  Verwandtschaften  der  Gewebe. 
(Historisch  -  kritische  Bemerkungen.)  Arch.  f.  Anat  u. 
Physiol.  [anat.  Abth.]  p.  307.  1901. 

185)  Giglio-Tos,  Ermanne,  Sülle  cellule  germi- 
native  del  tubo  midollare  embrionale  deiruomo.  Con 
6  figure.    Anatom.  Anzeiger  XX.  p.  480.  1902. 

186)  Hatai,  Shinkishi,  Observations  on  tho 
developing  neurones  of  the  cerebral  cortex  of  foetai  cats. 
1  Tafel.    Joum.  of  foomp.  Neurol.  XII.  2.  p.  199.  1902. 

187)  Hamilton,  Alice,  The  division  of  diffe- 
rentiated  cells  in  the  central  nervous  System  of  the  white 
rat.  2  Tafeln.  Joum.  of  oomp.  Neurol.  XL  4.  p.  297. 
1901. 

188)Froriep, August,  Ueber  die  Ganglienleisten 
des  Kopfes  u.  des  Rumpfes  u.  ihre  Kreuzung  in  der 
Occipitalregion.  Beitrag  zur  Entwickelungsgeschichte 
des  Selachier-Kopfes.  1  Tafel  u.  3  Abbildungen  im  Text. 
Arch.  f.  Anat.  u.  Physiol.  [anai  Abth.]  6.  p.  371.  1901. 

189)  Romano,  Anacleto,  Per  la  istogenesi  dei 
centri  nervosi  elettrici.  Ricerche  e  considerazioni  pro- 
liminari.    Anatom.  Anzeiger  XX.  21.  p.  513.  1902. 

190)Herriok,  C.  Judson,  An  Illustration  of  tho 
value  of  the  functional  System  of  neurones  as  a  morpho- 
logical  Unit  in  the  nervous  System.  Amer.  Joum.  of  Anat. 
I.  4.  p.  517.  1901.  —  Proceed.  of  the  amer.  anat.  Assoc. 
Chicago  1902.    (Dem  Ref.  nicht  zugänglich.) 

191)  Fragnito,  0.,  Le  developpement  de  la  cellule 
nerveusedanslamoelleepinieredupoulet.  3  Taf.  Bibliogr. 
Anat.  XL  3.  p.  241.  1902.    (Dem  Ref  nicht  zugänglich.) 

192)  Fragnito,  0.,  Sullo  sviluppo  della  cellula 
nervosa.  Rendio.  Seconda  Assemblea  ordin.  ünione  Zool. 
Ital.  Napoli  1901.  Monit  Zool.  Ital.  XH.  8.  p.  232. 1901. 

193)  Fragnito,  0.,  Lo  sviluppo  della  cellula  ner- 
vosa nel  midollo  spinale  di  pollo.  (Don  tre  tavole.  Ann. 
di  Nevrol.  XX.  3.  p.  349.  1902. 

194)  Fragnito,  0.,  Le  developpement  de  la  cellule 
nerveuse  et  les  canalicules  de  Holmgren,  3  Figg.  Bibliogr. 
Anat.  IX.  2.  p.  72.  1902. 

195)  Bombioci,  G.,  Risposta  ad  aloune  osser- 
vazioni  al  mio  lavoro:  «Sui  caratteri  morfologici  della 
cellula  nervosa  duranto  lo  sviluppo*^.  Arch.  per  le  Soc. 
XXIV.  3.  p.  313.  1900. 

195a)  Kren  thal,  P.,  Von  der  Nervenzelle  u.  der 
Zelle  im  Allgemeinen.  Jena  1902.  Gust  Fischer.  274 S, 
mit  9  Taf.  u.  27  Figuren. 


14 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Gentralnervensystema. 


196)  Fragnito,  0.,  Per  la  genesi  della  oellula  ner- 
vosa. A  proposito  di  nna  reoente  pabblioazione  del  Doti 
P.  Kronthal.    Anatom.  Anzeiger  XXII.  p.  292.  1902. 

(Priorität- Ansprach  gegenüber  EronthaTs  Hypo- 
these von  der  plaricellularen  Bildung  der  Oanglienzelle.) 

197)  Bamon  y  Cajal,  S.  Pedro,  Algnnas 
refleziones  sobre  la  doctrina  de  la  evolncion  orginica  de 
los  corpüsonlos  piramidales  del  cerebro.  Bol.  Soc.  Espaii 
Hist  Nat  Abr.  p.  179.  1902.  (Dem  Bef.  nicht,  zu- 
gänglich.) 

198)  Stefanowska,  M.,  Sur  les  appendices  piri- 
formes  des  cellnles  nervenses  cerebrales.  V.  Ck>ngre8 
international  de  physiologie  Tarin  17. — 21.  Sept.  1901. 
Arch.  ital.  de  Biol.  XXXVI.  1.  1902.  (Ref.  im  Nenrol. 
Centr.-Bl.  p.  178.  1902.) 

(Die,,Appendioe8piriforme8*  der  Ganglienzellen  ent- 
wickeln sich  später  als  alle  anderen  Zellen-Theile.) 

199)  Yeragnth,  Otto,  üeber  nieder  differencirte 
Missbildungen  des  Centralnervensystems.  Ein  Beitrag 
zur  teratologischen  Himforschungsmethode.  4  Taf.  u. 
10  Fig.  im  Text.  Inaug.-Diss.  Zürich.  —  Arch.  f.Entw.- 
Mechanik  Xn.  1.  1901. 

200)  Johnston,  J.  B.,  An  attempt  to  define  the 
primitive  functional  divisions  of  the  central  nervous 
System.  2  Figg.  Joum.  of  comp.  Neurol.  XII.  1.  p.  87. 
1902. 

(Der  bis  in  die  kleinsten  Details  vorzüglich  ent- 
worfene Plan  der  Struktar  des  Centralnervensystems,  der 
sicher  zum  Verständnisse  der  normalen  und  vergleichen- 
den Anatomie  viel  beitagen  wird,  bezieht  sich  leider  aus- 
schliesslich auf  die  niedersten  Vertebraten,  speciell  die 
Fische.    Siehe  vergl.  Anatomie.) 

201)  N  e  u  m  a  n  n ,  Einige  Bemerkungen  über  die  Be- 
ziehungen der  Nerven  u.  Muskeln  zu  den  Gentralorganen 
beim  Embryo.  Arch.  f.  Entw.-Mechanik  d.  Organismen 
1902.    (Dem  Ref,  nicht  zu^glich.) 

202)  Zingerle,  H.,  Ueber  Störungen  der  Ankge 
des  Centralnervensystems,  aaf  Grundlage  der  Unter- 
suchung von  Gehirn-,  Bückenmarks-Missbildungen.  Arch. 
f.  Entw.-Gesch.  d.  Organismen  XIV.  1  u.  2.  p.  65. 1902. 

f)  Nervenmark  und  Achseneylinder  (vgl  auch  die 
Absohnitte  a  und  e). 

203)  Bing,  H.  J.,  u.  V.  Eilermann,  Zar  Mikro- 
chemie der  Markscheiden.  Arch.  f.  Anat  u.  Physich 
[physich  Abth.]  3  u.  4.  p.  256.  1901.  (Dem  Ref,  nicht 
zugänglich.) 

204)Wynn,  William,  The  minute  structure  of 
the  medullaiy  sheath  of  nerve-fibres.  2  Taf.,  4  Fig.  im 
Text.  Joum.  of  Anat.  and  Physich  N.  8.  XIV.  3.  p.  381. 
April  1900.    (Vgl.  den  vorigen  Bericht.) 

205)  Ferrari,  C,  Sulla  struttura  delle  fibre  ner- 
vöse midoUate  nei  gangli  cerebro-spinali.  Bell,  di  Soc. 
med.-chir.  di  Pavia  Nr.  2.  p.  71. 1900. 

206)Dunn,ElizabethHopkins,Onthenumber 
and  on  the  relation  between  diameter  and  distribution  of 
the  nerve  fibres  innervating  the  leg  of  the  frog,  rana 
virescens  brachycephala,  Gope.  2  Teztfiguren.  Joarn. 
of  comp.  Neurol.  XII.  4.  p.  297.  1902. 

(Die  Unterschenkel-  und  Fuss-Aeste  des  Frosch- 
Ischiadicus  enthalten  mehr  Fasern  als  der  Stamm,  in 
Folge  von  Fasertheilung.  Der  Durchmesser  der  Fasern  ist 
um  so  kleiner,  je  mehr  sie  dem  Fusse  sich  nähern, 
Schwalbe's  Gesetz,  dass  die  längsten  Nervenfasern 
auch  die  dicksten  sind,  gilt  hier  also  scheinbar  nicht.  Der 
Flächeninhalt  der  Achseneylinder  ist  annähernd  oonstant 
gleich  dem  der  zugehörigen  Markscheide.) 

207)  Herrick,  0.  Judson,  A  note  on  the  signi- 
ficance  of  the  size  of  nerve  fibers  in  fishes.  Joum.  of 
comp.  Neuroh  XII.  4.  p.  329.  1902. 

208)  Calugareanu,  D.,  Recherches  sur  les  modifi- 
cations  histologiques  dans  les  nerfs  comprimes.  1  Taf.  u. 
2  Figuren.  Joum,  de  Physich  9t  de  Pathoh  gen.  III.  3. 
p.  413.  1901. 


200)  Lagaro,  E.,  Sulla  legge  di  Wailer,  Riv.  di 
Patch  nerv.  ment.  VI.  p.  193. 1901. 

g)  NeurogUa. 

210)  Nissl,  Üeber  einige  Beziehungen  zwischen 
der  Glia  u.  dem  Gefässapparat  (27.  Wandervers.  d. 
Süd  westdeutschen  Neurologen  u.  Irrenärzte.  Sitzung  am 
25.  Mai  1902.)  Arch.  f.  Psychiatrie  XXXVI.  1.  p.  334. 
1902. 

211)  Marchand,  L.,  Rapports  des  fibrilles  nevro- 
gliques  avec  les  parois  des  vaisseaux.  Bull,  et  mem.  Sog. 
anat.  Par.  6.  S.  LXXV.  2.  p.  866. 

212)  Eure,  S.,  üeber  die  Beziehungen  der  Glia 
zu  den  Gefässen.  Neurologia  I.  1902.  Ref.  in  NearoL 
Centr.-Bl.  p.  1017.  1902. 

(E.  konnte  ein  Hineinwachsen  von  Gapillaren  der 
Hirnrinde  [bei  experimenteller  Tuberkulose]  in  das  Proto- 
plasma von  Gliazellen  beobachten.) 

213)  Smidt,  H.,  Weitere  Untersuchungen  über  die 
Glia  von  Helix.  Mit  5  Abbildungen.  Anatom.  Anzeiger 
XIX.  p.  267.  1901. 

214)  Haber,  Carl,  Studios  on  the  neuroglia. 
Amer.  Joum.  of  Anat.  1. 1. 1901.  (Dem  Bef,  nicht  zu- 
gänglich.   Ref.  in  Neuroh  Centr.-Bl.  p.  950. 1902.) 

(Die  Neurogliafasem  emanoipiren  sich  von  dem 
Protoplasma  derNeuro^liazellen  am  meisten  beim  Hunde, 
der  Eatze  und  der  Schildkröte,  weniger  beim  EaninoheD 
und  IVosche,  am  wenigsten  bei  der  Taube.) 

215)  Joseph,  Heinrich,  Untersuchungen  über 
die  Stützsubstanzen  des  Nervensystems  nebst  Erörterun- 
gen über  deren  histogenetische  u.  phylogenetische  Deu- 
tung. 66  S.  mit  4  Tafeln  u.  2  Figuren.  Arb.  aus  d.  zool. 
Inst.  d.  üniv.  Wien  o.  d.  zool.  Station  Triest  Xm.  3. 
1902. 

216)  Aguerre,  J.  A.,  Untersuchungen  über  die 
menschliche  Neuroglia.  1  Tafeh  Arch.  f.  mikrosk.  Anat 
LVI.  3.  p.  509. 1900. 

(Im  Rückenmarke  einer  alten  Frau  fand  A.  mit  der 
W ei ger tischen  Gliaf&rbung  mehrere  Formen  grosser 
Gliazellen  mit  unregelmässigen  Eemen,  daneben  regel- 
mässige dunkle  kleine  Eeme.  Die  Zahl  der  Kerne  steht 
in  umgekehrtem  Verhältnisse  zu  den  Ghafasern.  Mehr- 
kernige  Gliazellen  sind  wahrscheinlich  durch  Mitosen  ent- 
standen. A.  steht  vollständig  auf  Weigert's  Stand- 
punkte der  Unabhängigkeit  der  Gliafasem  von  den  Glia- 
zellen.) 

217)  Capobianco,  F.,  De  la  partioipation  meso- 
dermique  dans  la  genese  de  la  nevroglie  cerebrale.  Arch. 
ital.  de  Biol.  XXXVn.  p.  152. 1902. 

218)Hatai,  Shinkishi,  On  the  origin  of  neuro- 
glia tissue  from  the  mesoblast.  1  Tafel.  Joum.  of  oom- 
parat  neurol.  XII.  4.  p.  291.  1902. 

219)  Marinesoo,  M.  G.,  Evolution  de  la  nevroglie 
h  l'etat  normal  et  pathologique.  Compt.  rend.  de  Soc.  de 
Bioh  p.  688.  Juillet  7. 1900. 

220)Mack,  Hermann  von.  Das  Centralnerveo- 
system  von  Sipunculus  nudus  L.  (Bauchstrang).  Mit  be- 
sonderer Berücksichtigung  des  Stützgewebes.  Eine  histo- 
logische Untersuchung.  98  S.  mit  5  Tafeln  u.  17  Figuren. 
Arb.  aus  d.  zool.  Inst.  d.  Univ.  Wien  u.  d.  zool.  Station 
in  Triest  XIII.  3.  1902.    (Dem  Ref  nicht  zugänglich.) 

221)  Weber,  üeber  das  Vorkommen  von  sogen. 
Monstre-Gliazellen  im  Gehirn.  (Vortrag  auf  d.  36.  Vers, 
d.  Vereins  d.  Irrenärzte  Niedersaohsens  u.  Westphalens 
am  4.  Mai  1901  in  Hannover.)  Allg.  Ztschr.  f.  Psych, 
p.  747. 1901. 

h)  Ependym^  Meningm. 

222)  Fuchs,  Hugo,  üeber  das  Ependym.  4  Figg. 
Verband!,  d.  anat.  Ges.  auf  d.  16.  Vers,  zu  Halle  a.  d.  8. 
p.  226. 1902. 

(Die  Epend^zellen  sind  keine  Flimmerzellen, »da 
ihren  haarförmigen  Fortsätzen  das  Basalkörperohen 
fehlt) 


Edioger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Gentralnervensystems. 


15 


223)Imamara,  Shinkiohi,  Beiträge  zur  Histo- 
logie des  Plexus  choiioidens  des  Menschen.  1  Tafel.  Arb. 
L  d.  neoioL  Inst  d.  Wiener  Univ.  8.  p.  272.  1902. 

224)  Pettit^  Auguste,  et  Joseph  Girard, 
Sor  ia  fonction  secretoire  et  la  morphologie  des  plexus 
choroides  des  ventricules  lateraux  du  Systeme  nerveux 
ceotraL  1  Tafel  u.  6  Figuren.  Arch.  d*Anat.  mioroso. 
XL  2.  p.  213.  1902. 

225)  Pettit,  Auguste  et  Joseph  Girard, 
Action  de  quelques  substanoes  sur  repithelium  du  revete- 
meot  de  plexus  chorioides  du  Systeme  nerveux  central. 
Compt  rend.  de  Soc.  de  Biol.  Par.  T.  54.  Nr.  20.  p.  699. 
1902. 

226)  Catöla,  G.,  Sulla  presenza  di  nevroglia  nella 
strattora  dei  plessi  coroidei.  4  Figuren.  Biv.  di  Patol. 
oenr.  e  ment  9.  p.  385. 1901. 

227)Sterzi,  Giuseppe,  Svüuppo  delle  meningi 
midoUari  dei  mammiferi  e  loro  oontinuazioneconleguaine 
dei  nervi  1  Tafel.  Arch.  ital.  de  Anat  e  di  Embriol. 
1. 1.  p.  173.  1902.    (Dem  Ref,  nicht  zugänglich.) 

228)  Sterzi,  G.,  Bicerche  intomo  alla  anatomia 
comparata  ed  all'ontogenesi  delle  meningi.  Gonsiderazioni 
stoQa  filogened.  Parte  prima :  Meningi  midollari.  1  Taf . 
Atti  MX.  veneto  sc.  lett.  ed  art.  Anno  aocad.  1900—1901. 
LX.  2. 1901. 

229)  N  ose,  Sysuta,  Zur  Struktur  derDura-mater 
oerebri  des  Menschen.    Mit  6  Abbild,  im  Text    Arb.  a. 

I     d.  Dearol.  Inst   d.  Univ.  Wien  (Prof.  H,  Oberateiner), 
'     8.  p.  67. 1902. 

Es  sind  im  Laufe  der  letzten  Jahre  so  yielerlei 
Theile  des  Ganglienleibes  beschrieben  worden,  dass 
es,  bevor  die  Ergebnisse  der  letztjährigen  Arbeit 
grachildert  werden,  zweckmftssig  sein  wird,  eine 
üdertieht  über  das  Bekannte  zu  geben. 

Bisher  soll  man  in  der  Oanglienzelle  unter- 
scheiden können : 

A  Zeilenleib.  1)  Cytoplasma  von  der  Struktur 
eines  Wabennetzes,  2)  Zellensaft  in  den  Hohlräumen 
dieses  Netzes  (mehrere  Autoren),  3)  Neurofibrillen 
(Ap&thy).  4) Fibrillen  anderer  Art  (Flemming), 
5) SaftkanAle  (Holmgren)=» endoceUul&res Netz 
(Q  0 1  g  i),  6)  einen  netzförmigen  Apparat,  wesentlich 
iQderPeripherie(Qolgi),  7)Qranula  mannigfachster 
CfrOsse  und  Anordnung  (Nissl)«=3?Tigroidsub8tanz 
Len  h  0  8  s  6  k  's,  8) Pigment  9)  Die  Zellen  werden 
Ton  einem  nervösen  (?)  neurogliösen  (?)  Netze  über- 
Mgen(Oolgi). 

B.  Kern,  1)  (Jerüstsubstanz,  2)  Eernsaft,  3)  Mem- 
bnn,  4)  Granula  (2—3  Arten),  5)  Kemkörper, 
6)  Centrosoma. 

Die  im  Folgenden  zu  referirenden  Arbeiten 
behandeln  meist  mehrere  der  erwähnten  Punkte 


Die  ausfQhrüchste  kritische  Darstellung  des 
Bekannten  bringt  das  Buch  von  N  i  s  s  1  (73).  Sein 
pteter  Theil  ist  dem  Nachweise  gewidmet,  dass 
der  Neuronbegriff  weder  in  der  älteren,  rein  ana- 
tomischen Form  Waldeyer's,  noch  in  den  Hodi- 
fihtionen,  die  ihm  Edinger,  Hoche,  Yer- 
vorn,  Münzeru«A.  zu  geben  versucht  haben, 
«Q&echt  zu  halten  sei.  Neben  dem  Kritischen  liegt 
^  En^^iwerih  des  NissTschen  Buches  darin, 
^  es  mit  grosser  Klarheit  feststellt,  was  bisher 
wirklich  bekannt  und  was  nur  erschlossen  oder 
^wmatfaet  ist     Hier  soU  ausfQhrlicher  dargestellt 


werden,  zu  welchen  Schlössen  N.  über  den  Auf- 
bau des  Nervensystems  gekommen  ist  Da  aber 
der  Fund  der  Fibrillen  ihn  im  Wesentlichen  zu  dem 
Kampfe  gegen  die  Neurontheorie  ffihrte,  so  sei  zu- 
nächst seine  Stellung  zu  Apäthy  und  Bethe 
erwähnt 

Nissl  hält  das  dreidimensionale  Elementar- 
fibrillengitter  Ap&thy's  (siehe  den  Bericht  1897 — 
1898)  für  unvereinbar  mit  der  Thatsache  loka- 
lisirter  Leitung.  Die  Miteinbeziehung  der  sogen, 
diffusen  (}olgi-Netze  Bethe's  in  dessen  Hypo- 
these sei  nicht  genügend  motivirt,  da  ihre 
Existenz  noch  nicht  als  einwandfrei  festgestellt  zu 
betrachten  ist.  Die  Neurofibrillen  der  Nervenzelle 
können  nicht,  wie  Bethe  meint,  unverändert  in 
die  Qolgi- Netze  übergehen,  sondern  müssen  bei 
diesem  Uebergange  eine  uns  unbekannte  Verände- 
rung erleiden.  Ebenso  geht  die  Mehrzahl  der 
Neurofibrillen  des  Achsency linders  beim  Oebergange 
in  das  nervöse  Orau  unbekannte  Veränderungen 
ein  und  nur  ein  kleiner  Theil  kann  bis  in  die 
nächste  Nähe  eines  Qolgi -Netzes  unverändert 
verfolgt  werden,  auch  dies  nur  an  Stellen,  an 
denen  die  Nervenzellen  mit  den  Qolgi- Netzen 
nicht  in  ein  nervöses  Qrau  eingebettet  sind. 
Bethe  nimmt  eine  ausschliesslich  intracelluläre 
Entwickelung  von  markhaltigen  Neurofibrillen- 
bahnen  an.  Nissl  dagegen  hält  die  Annahme 
extracellulär ,  das  heisst  im  nervösen  Qrau  sich 
entwickelnder  Fasern  für  unbedingt  nothwendig, 
weil  das  numerische  üebergewicht  der  markhaltigen 
Fasern  über  die  Rindenzellen  im  menschlichen 
Vorderhirpe  weder  durch  GoUateralen,  noch  durch 
subcortikal  entspringende  Fasern  erklärt  werden 
kann.  Das  nervöse  Qrau  ist  zwar  als  eine  spe- 
cifisch  nervös  funktionirende  Substanz  und  als 
modificirtes  Protoplasma  nervöser  Zellen  anzu- 
sehen. Ueber  seine  Struktur  ist  uns  aber  nichts 
bekannt  und  die  von  Nissl  früher  angenommene 
Identität  des  Qrau  mit  dem  Elementargitter  bei 
Wirbellosen  (siehe  den  vorigen  Bericht)  ist  bisher 
nicht  bewiesen.  Ein  nervöses  Qrau  muss  existiren, 
denn  die  Zwischenräume  zwischen  den  Qanglien- 
zellen  der  grauen  Substanz  werden  durch  Den- 
dritenverzweigungen, Qlia  und  (befasse  bei  Weitem 
nicht  ausgefüllt  Nissl 's  Anschauung  vom  Zu- 
sammenhange der  nervösen  Elemente  kann  jetzt 
etwa  dahin  formulirt  werden  (vgl.  auch  den  vorigen 
Bericht):  Die  Neurofibrillen  der  Nervenzellen  treten 
entweder  von  den  die  Oberfiäche  der  Zellen  ein- 
hüllenden Qolgi -Netzen  in  das  Innere  oder  sie 
verlassen  unter  Veränderung  ihrer  Struktur  die 
Zelle,  um  in  das  Qolgi- Netz  einzutreten,  oder 
sie  treten  im  Nervenfortsatze  zusammen  und  ziehen 
innerhalb  des  Achsencylinders  markhaltiger  Nerven- 
fasern bis  in  ein  nervöses  Qrau  von  gänzlich  un- 
bekannter Struktur,  das  die  Fähigkeit  lokalisirter 
Leitung  und  nervöser  Leistungen  verschiedener  Art 
besitzt  An  der  Oberfläche  des  Nervenzellenleibes 
und    der   Dendriten    bestehen   Einrichtungen   in 


IG 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


Oestalt  von  0  o  1  g  i  •  Netzen,  wo  die  unbekannten 
Bauelemente  des  nervösen  Graues  sich  zu  leiten- 
den Neurofibrillen  differenziren  und  als  solche  in 
die  Zelle  eintreten.  Ausser  den  Nervenfortsatz- 
fibrillen  der  Nervenzellen  müssen  als  Ursprungs- 
orte  der  Neurofibrillen  markhaltiger  Fasern  auch 
das  nervöse  Orau  und  die  0  o  1  g  i  -  Netze  angesehen 
werden.  Neben  der  Auflösung  im  Orau  (nach  Ver- 
lust der  Markscheide)  giebt  es  für  einen  Theil  der 
Fibrillen  markhaltiger  Fasern  auch  einen  direkten 
Uebergang  in  das  0  o  1  g  i  -  Netz.  Sehen  wir  von 
der  lediglich  durch  Schlüsse,  nicht  durch  ana- 
tomische Befunde  abgeleiteten  Existenz  des  ner- 
vösen Orau,  ferner  von  dem  ebenfalls  noch  nicht 
zur  Anschauung  gebrachten  extracellul&reli  Ur- 
sprünge der  Neurofibrillen  markhaltiger  Fasern  ab, 
so  bleiben  als  gesicherte  Basis  für  Nissl 's  An- 
schauung nur  übrig:  1)  Fibrillen,  die  zwar  in  den 
Nervenzellen  von  einem  Dendriten  zum  anderen 
ziehen  können,  die  femer  das  Zellengebiet  als 
Achsencylinderfibrillen  verlassen,  die  aber  im 
Zellenleibe  und  in  den  Dendriten  nur  bis  an  die 
Oberflftche  verfolgt  werden  können ;  2)  pericellu- 
läre  Netze  von  der  Anordnung  und  Struktur,  wie 
sie  Semi  Meyer  und  Held  zuerst  beschrieben 
haben  und  die  mit  Neuriten  in  direkter  Verbindung 
stehen  können. 

Gerade  die  Fibrillen  und  das  Golgi 'sehe Netz 
sind  also  die  Elemente,  deren  Verst&ndniss  zu- 
nilchst  besonders  wichtig  ist.  Golgi  (72)  selbst 
drückt  sich  sehr  vorsichtig  aus.  Nach  ihm  existiren 
in  und  an  den  Ganglienzellen  dreierlei  Netze,  ein 
parecchio-retikul&res ,  endocellulAres,  wahrschein- 
lich nervöser  Natur,  aber  vielleicht  auch  durch 
Canaliculi  nutritivi  gebildet,  dann  eine  fibrillare 
Struktur  in  der  Peripherie  der  Zelle,  die  zweifellos 
nervös  ist,  weil  ihre  Züge  in  die  Fibrillen  des 
Achsencylinders  übergehen,  und  schliesslich  ein 
feines,  die  Zellen  (des  Kleinhirns  und  Rücken- 
markes) überziehendes  Fasernetz,  dessen  Bedeutung 
viel  umstritten  wird.  G.  ist  nicht  geneigt,  dieses 
Netz  für  nervös  und  för  einen  Theil  des  intersti- 
tiellen nervösen  Netzapparates  zu  halten,  wie  etwa 
Bethe  undDonaggio.  Er  hält  es  für  wahr- 
scheinlicher, dass  hier  ein  Theil  des  interstitiellen 
Neurokeratingerüstes  vorliege.  Die  allerhöchste 
physiologische  Wichtigkeit  schreibt  Golgi  dem 
diffusen  intercellulSren  Netzwerke  zu,  das  aus 
CoUateralen  und  Achsencylindern,  wie  er  oft  be- 
schrieben, stammt.  Es  geht  continuirlich  durch 
das  ganze  Nervensystem.  Hier  existiren  zahllose 
Beziehungen  zwischen  Zellen  unter  einander  und 
zwischen  Zellen  und  Nervenfasern;  die  specielle 
Beziehung  einer  Zelle  zu  einem  Fasemeuron  existirt, 
ist  aber  auch  keine  rein  ausschliessliche.  Die 
Neurontheorie  als  solche  hat  G  o  1  g  i  alle  Zeit  ver- 
worfen. Sie  drückt  die  mannigfachen  Beziehungen 
durchaus  nicht  aus.  Die  ganze  geistreich  aus- 
gedachte Contaktlehre  Ramön  y  Cajal's  komme, 
meint  Golgi,  von  dessen  Beobachtung,  dass  aus 


Zellen  der  Cerebellarrinde  Fasern  abgehen,  die  als 
Körbe  die  Purkinje- Zellen  umspannen,  mit 
ihnen  in  Contakt  treten.  Da  handle  es  sich  um 
unvollkommene  Beobachtungen.  Bei  sorgfältigeren 
Präparaten  entdecke  man,  dass  diese  perioellulären 
Körbe  nicht  Endpunkte  der  Achsencylinder  seien, 
sondern  dass  jene  weiter  laufen  und  im  Netzwerke 
der  Körnersohicht  verloren  gehen. 

Held  (116)  hat  diese  Punkte  gleichfalls  sta- 
dirt.  Er  kommt  (Autorreferat)  zu  folgenden  An- 
schauungen :  An  den  grossen  centralen  Ganglien- 
zellen (Rückenmark,  Hirnstamm  und  Kleinhirn  von 
Hund,  Meerschweinchen  und  Kaninchen)  lassen 
sich  xtm  Arten  von  periceUulären  Neixen  unter- 
scheiden: 1)  ein  nenjöses  periMulärea  Terminalnäx 
und  2)  ein  Stüiznelx  (Golgi-  Netz). 

Das  nervöse  periceUuläre  Tenninalnetx  hängt  mU 
den  marldosen  Neuriten  der  grauen  Substanz  zu- 
sammen, die  aus  dem  markhaltigen  Plexus  von 
Nervenfasern  hervorgehen.  Auf  neurosomen- 
gefärbten  Schnitten  erscheinen  die  marklosen  Neu- 
nten als  feinere  und  gleichmässiger  granulirte, 
variköse  Fäden,  jene  Netzwerke  dagegen,  die  die 
Oberfläche  von  Ganglienzellen  in  Leib  und  Den- 
driten bedecken,  als  hauptsächlich  in  den  dickeren 
Knotenpunkten,  gekörnte  plasmatiseke  Ausbreitungen 
(Neurosomenhaufen)  jener  terminalen  NeurOen.  An 
weniger  stark  difPerenzirten  Präparaten  sind  die 
Neurosomenhaufen  eckige  und  sternförmige  Klum- 
pen und  Anschujeüungen  des  Neuriienplasnias,  die 
schliesslich  in  sehr  feiner  und  enger  Weise  netzartig 
mit  einander  verbunden  sind.  Die  terminalen 
Neuriten  gehen  in  der  Weise  in  die  Endfläche 
eines  nervösen  pericellulären  Netzes  über,  dass  sie 
eine  Anzahl  eoUaiercder  oder  axialer  Anschaveüungen 
von  sternförmiger  OestaÜ  und  mü  sehr  feinen  Ver- 
bindungsfäden  zu  den  angrenzenden  Neurosomen- 
haufen ausbilden  und  meistens  dadurch  mehr  wie 
eine  Nervenzelle  mit  Neurosomenhaufen,  bez.  End- 
füssen  bedecken.  Andererseits  betheiligt  sich  immer 
an  der  Zusammensetzung  einer  nervösen  Zellen- 
hülle eine  ganze  Anzahl  von  Endneuriten.  Im 
Uebrigen  gleicht  der  Art  und  Weise  von  Nerven- 
faserendigtmgen  an  Ganglienzellen  allgemein  auch 
die  Innervation  von  peripherischen  Organen.  So 
zeigen  die  motorischen  Endplatten  am  Frosch- 
muskel eine  Zusammensetzung  aus  Neurosomen- 
haufen. Auch  das  Ende  des  N.  vestibularis  und 
cochlearis  (H.  Held,  Untersuchungen  über  den 
feineren  Bau  des  Ohrlabyrinthes  der  Wirbelthiere.  I. 
Abh.  d.  mathem.-phys.  Kl.  d.  kön.  sächs.  Gesellsch.  d. 
Wissensch.  XXYIII.  1)  erfolgt  in  der  Form  von  stark 
granulirten  und  sternförmigen  Anschwellungen  und 
Endfüssen  der  feinsten  marklosen  Neuritenzweiga 
Die  lebensfrisch  in  Eumor  aqueus  untersuchten 
Sinneszülen  des  Ohrlabyrinthes  lassen  diss^i  Belag 
von  Neurosomenhaufen  und  ihren  Zusammenhang 
mü  blassen  Nervenfäden  direkt  erkennen.  Im  Be- 
sonderen zeigen  die  Haarzellen  der  Macula  und 
Grista  aoustica  eine  ebenfalls  totale  Einhüllung  von 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  CentralnervenBystems. 


17 


Jfeoroflomenhaaren ,  während  die  Haarzellen  der 
Schnecke  nur  partiell  bedeokt  sind,  ebenso  wie  die 
Moskelfiwem.  Ob  auch  oentrale  Ganglienzellen 
partielle  nervöse  Endflftohen  haben  kOnnen,  ist 
imentschieden.  Es  sei  noch  hinzugefügt,  dass 
M.  Wolff  (Arch.  f.  Anat.  n.  Physiol.  [anat  Abth.] 
1902)  auch  an  den  Zellen  der  Leber  und  der 
Lunge  die  Enden  von  Nerven  als  granuläre  End- 
anachwellungen  gefunden  hat.  Im  Allgemeinen 
ergiebt  sich  also,  dass  überhaupt  wohl  die  Form 
fiewroiomBnreieher  EndfusM  eine  gleiehmässige  Ein- 
ridUung  nervöser  Endflächen  an  der  protoplasmO' 
Uaeiien  Auaeenfläehe  fremder  ZeUen  bedeuten  wird. 

An  den  centralen  Ganglienzellen  kommt  nun 
noch  ein  ^iweiies  Netz  als  eine  oberflächliehe  Hülle 
vor,  das  Golgi-Netz;  zum  unterschied  von  den 
dickeren  Knotenpunkten  des  nervOsen  pericellu- 
Ifiren  Terminalnetzes,  seinen  ungleich  eckigen  und 
sterofftmigen  Haufen  und  ihren  feinen  Verbindungs- 
fiden  sind  aber  diejenigen  des  Golgi- Netzes 
gladmäsnger  und  nicht  erhAltch  stärker  wie  die 
Neixbalken  selber.  Hit  dem  „Zerfall  von  Golgi - 
Netsen**  (Bethe)  haben  die  Neurosomenhaufen 
nichts  zu  thun,  da  man  beides  zusammen  darstel- 
len kann.  Dann  zeigt  sich,  dass  die  Neurosamen" 
häufen  in  den  Masehen  des  Oolgi-Netzes  liegen. 
Bd  der  Färbung  des  Golgi- Netzes  durch  die 
Bethe 'sehe  Molybdänmethode  können  einzelne 
Nenrosomenhaufen  als  Inhalt  einzelner  Maschen 
mitgeßLrbt  sein ;  ihre  runde  Form  beruht  aber  dann 
aof  unvollständiger  Färbung ,  da  es  sonst  stem- 
f5nnige  S[lumpen  sind,  umgekehrt  zeigt  sich  bei 
alleiniger  Färbung  und  Beobachtung  von  eng  ge- 
fügten Neurosomenhaufen  gewisser  Zellen  die  Lage 
des  ungeftrbten  Golgi -Netzes  als  ein  Negativ 
Ton  hellen  Zwischenräumen.  Stellenweise  kommen 
nun  noch  netzig  verbundene  Neurosomenhaufen 
ausser  an  der  Ganglienzellenoberfiäche  in  den 
Winkeln  zwischen  verkreuzten  oder  parallel  lau- 
fenden Dendriten  vor.  Das  spricht  für  eine  mehr 
äiffttse Netzbildung,  wie  sie  Auerbach  behauptet 
hat,  dessen  Terminalnetz  im  üebrigen  mit  dem 
nerrOeen  pericellulären  Terminalnetz  an  der  Ober- 
fidie  von  Ganglienzellen  und  Dendriten  identisch 
ist  Die  Netzzeichnungen  SemvMeyer's  sind 
Oolgi- Netze. 

Das  perieeüuläre  Oolgi-Netz  selber  ist  im 
Sinne  der  ersten  Deutung  Golgi 's  als  ein  Stütz- 
iK<s  aufzufassen,  das  mit  dem  nervösen  Terminal- 
«te  aUemirt.  Es  scheint  von  Gliazellen  in  der 
Nihe  von  Ganglienzellen  auszugehen.  Im  Üebrigen 
ist  es  nur  eine  besonders  dichte  Modifikation  eines 
>Ugemänen  und  feinen  Netzwerkes  der  grauen  und 
der  weissen  Substanz,  dem  Oliaretieidum  (Fullnetz 
Yon  Bethe),  da  die  einzelnen  abstehenden  Balken 
desQolgi -Netzes  in  diejenigen  des  angrenzenden 
nnd  sonst  blasser  gefärbten  Füllnetzes  direkt  über- 
gehen. 

Bin  Analogon  zu  den  Oolgi-Netzen  sind  die 
Oliasehmirringe,  die  ebenfalls  als  verdichtete  und 

Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft.  1. 


auch  stärker  färbbare  Bildungen  aus  den  netz- 
förmigen Gliascheiden  der  Nervenfasern  hervor- 
gehen und  sich  in  ihre  Marksegmentgrenzen  ein- 
schieben. So  wie  die  Golgi -Netze  durch  eigene 
Balken  von  einem  Zellenterritorium  auf  ein  zweites 
U.S.W.  übergreifen,  so  können  auch  dieGliaschnür- 
ringe  benachbarter  Nervenfasern  unter  einander 
oder  die  Gliaschnürringe  passirender  Nervenfasern 
mit  den  Golgi -Netzen  von  Ganglienzellen  durch 
gleichartige  Substanztheile  balken-  oder  netzartig 
verbunden  sein. 

Wir  haben  sonst  nur  wenige  neue  Arbeiten  über 
die  Fibrillen  und  über  das  pericelluläre  Netzwerk 
erhalten.  Für  die  ersteren  scheint  (E  m  b  d  e  n  [95], 
Vogt  [97.  98])  die  Retina  ein  günstiges  Objekt 
zu  sein.  Bei  der  Beschreibung  des  Netzes  wird 
nicht  immer  inter-,  intra-  und  perioelluläres  Netz- 
werk geschieden.  Daraus  entstehen  dann  Miss- 
verständnisse und  divergente  Auslegungen. 

Unabhängig  von  Held  ist  Donaggio  (101) 
zu  in  mancher  Beziehung  ähnlichen  Resultaten 
wie  Held  gekommen.  Er  fand  bei  Einwirkung 
von  Ammoniummolybdat  auf  gefärbte  Präparate* 
zwischen  den  Maschen  des  peripherischen  Netz- 
werkes der  Zelle  feinste  Fibrillen,  netzfOrmig  oder 
radiär  angeordnet,  deren  Knotenpunkte  zuweilen 
stärker  hervortreten.  Ob  diese  Fibrillen  mit  G  o  1  g  i's 
diffusem  Netz  oder  dem  Glianetz  der  Umgebung 
zusammenhängen,  lässt  D.  unentschieden.  Auch 
D.  betont  die  Aehnlichkeit  der  Knotenpunkte  seines 
Netzes  mit  den  „Endknöpfchen^^  Auerbach 's. 

Das  pericelluläre  Mosaiknetz,  das  Simarro  (3) 
mit  seiner  Bromsilber-Methode  (siehe  das  Capitel 
Technik)  darstellt  und  das  dem  Golgi-Netz 
anscheinend  entspricht,  erstreckt  sich  auch  auf 
den  Achsencylinder  bis  zur  ersten  R  a  n  v  i  e  r  'sehen 
Einschnürung.  Es  hängt  mit  groben  gewunde- 
nen Fibrillen  in  der  Zellenperipherie  zusammen. 
Andere  feinere  Fibrillen  laufen  im  Centrum  der 
Zelle. 

Da  sich  das  Golgi-Netz  mit  Kaplan's 
(52 — 65)Neurokeratinfärbung  nicht  darstellen  lässt, 
so  kann  es  nach  K.  auch  nicht  aus  Neurokeratin 
bestehen,  wie  Golgi  vermuthet  hatta 

Turner  (119)  beschreibt  feine  variköse  Faser- 
verästelungen um  den  Körper  und  die  Dendriten 
grosser  Pyramidenzellen  und  ist  geneigt,  darin 
Aufsplitterungen  derDendriien  von  kleineren,  stär- 
ker sich  färbenden,  kömerähnlichen  Zellen  zu  sehen, 
weil  sich  die  Neuriten  bei  der  von  ihm  angewandten 
Methodik  (siehe  das  Capitel  Technik)  meist  gar 
nicht  oder  nur  sehr  schwach  färben.  Auf  Grund 
dieser  Annahme  kommt  er  zu  einer  Unterscheidung 
von  reizaufnehmenden  und -abgebenden  Zellen,  die 
an  die  alte  Lehre  Golgi 's  von  sensiblen  und 
motorischen  Zellen  erinnert  Die  Literatur  wird 
nicht  genügend  berücksichtigt. 

Mit  seiner  Müller- Platinchloridmethode  (siehe 
den  vorigen  Bericht)  fand  Roncoroni  (120)  um 
den  Körper  und  die  grossen  Dendritenstämme  aller 

3 


18 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensysteme. 


Zellenarten  des  Stratum  submoleculare  der  grauen 
Bindensubstanz  an  jeder  Stelle  der  Hirnrinde 
gleichmftssig,  in  der  Thierreihe  aufsteigend  mit 
der  Hohe  des  Intellekts,  ein  Filzwerk  von  mark- 
losen  Fasern  in  grosserer  Zahl  und  Feinheit, 
als  an  irgend  einem  anderen  Punkte  des  Gentral- 
nervensystems.  Auch  im  Kleinhirn,  im  Rücken- 
marke, Bulbus,  Pens,  Mittelhim,  Bulbus  olfactorius, 
Ammonshom,  in  den  subcortikalen  Ganglien  wer- 
den perioellul&re  Geflechte  beschrieben. 

Yincenzi  (117)  halt  auf  Grund  seiner  Stu- 
dien am  Bulbus  von  Föten  und  Neugeborenen  ver- 
schiedener  Säugerarten,  besonders  am  ventralen 
Acusticuskerne  der  Katzen,  die  von  Golgi  be- 
schriebenen pericellulAren  Gebilde  fQr  diffuse  Mem- 
branen und  nicht  fflr  Netzwerke.  Gleichzeitig  mit 
ihnen  färben  sich  die  Wandungen  der  Capillaren. 
Diese  Membranen  sind  isolirend  eingeschaltet  zwi- 
schen den  Zellenkörpern  und  gewissen  Netzbil- 
dungen, die  über  die  Zellen  hinaus  gehen  und 
Fasern  an  die  Zellenkörper  heranschicken,  also 
nicht,  wie  Yeratti  (siehe  den  vorigen  Bericht) 
•glaubte,  Endapparate  darstellen. 

In  der  Haut  der  menschlichen  Fingerkuppe  hat 
Ruffini  (76)  peripherisch  von  den  bekannten 
dicken  markhaltigen  Spiralfasem,  die  im  Inneren 
der  Meissner 'sehen  Tastkörperchen  endigen,  in 
Goldpräparaten  stets  dünne  marklose  Fibrillen  ge- 
sehen, die,  mit  jenen  durch  Anastomosen  verbun- 
den, eine  netzförmige  Hülle  um  die  Körperchen 
bilden  und  einmal  in  ein  markloses  Fadennetz  des 
Stratum  subpapillare  verfolgt  werden  konnten.  Es 
bilden  also  die  sensiblen  Endorgane  auch  beim 
Menschen  nicht  die  wahre  Endigung  der  sensiblen 
Nervenfasern,  sondern  es  existirt  eine  anatomische 
Continuität  zwischen  diesen  und  einem  marklosen 
Nervenfädchenapparate,  dessen  letzte  Verbindungen 
noch  unbekannt  sind.  Mit  dem  Nachweise  dieses 
ultraterminalen  Fibrillennetzes  (ganz  im  Sinne 
A  p  ä  t  h  y  's),  das  wahrscheinlich  die  peripherische 
Verbindung  zwischen  dem  spinalen  und  dem  sym- 
pathischen Nervensystem  herstellt,  analog  dem 
zwischen  Arterien  und  Venen  eingeschalteten 
Capillarnetze,  ist  nach  R  die  Dnhaltbarkeit  der 
Neuronentheorie  bewiesen. 

Sehen ck  (68)  ist  im  Wesentlichen  aus  den 
gleichen  Gründen  wie  Bethe  und  Nissl  Gegner 
der  Neuronentheorie,  soweit  das  Neuron  eine  ana- 
tomische und  funktionelle  Einheit  bedeuten  solL 
An  der  trophischen  und  entwickelungsgeschicht- 
lichen  Einheit  der  Nervenzelle  hält  er  fest,  „da 
die  Entwickelung  und  Erhaltung  der  nervösen 
Elemente  nur  durch  das  Zusammenwirken  der 
charakteristischen  ZeUenbestandtheile  zu  Stande 
kommt". 

Pugnat(71)  bespricht  alle  wichtigeren  neuen 
Arbeiten  über  Bau  und  Funktion  der  Nervenzelle 
und  glaubt,  die  neueren  Erfahrungen  mit  der  Neu- 
ronentheorie vereinigen  zu  können,  indem  er  N  i  s  s  l's 
graue  Substanz  für  eine  „substance  d6riv6e"  im 


Sinne  der  Lehre  von  Bard  erklärt,  nach  der  die 
Zwischensubstanzen  die  eigentli<dien  Funktion- 
träger  sind,  während  den  Zellen  nur  trophische 
Funktionen  bleiben. 

Nach  den  Untersuchungen  von  Hill  (67)  be- 
ziehen die  Kömerzellen  des  Kleinhirns  im  embryo- 
nalen Stadium  zum  Theil  ihre  Neuriten  aus  Fasern 
des  Arbor  vitae,  andere  senden,  ausser  dem  lypi- 
schen  T-Neuriten  zur  Molekularschicht,  einen 
zweiten  zum  Arbor  vitae  hin.  Auch  die  Sym- 
pathicuszellen  besitzen  wahrscheinlich  zweite  Neu- 
riten, die,  bisher  fälschlich  als  Dendriten  angesehen, 
die  Verbindung  mit  niedrig  organisirten  Zellen 
herstellen.  Die  Dornen  der  Dendriten  endlich  sind 
wahrscheinlich  von  Gytoplasma  bekleidete  FibriUen- 
enden  (vgl.  den  Bericht  1895—1896).  H.  glaubt 
diese  Resultate  als  Gründe  gegen  die  Neuronen- 
theorie, soweit  sie  die  anatomische  Unabhängigkeit 
der  Nervenzellen  proklamirt,  in  das  Feld  führen 
zu  können. 

So ukhanoff  und  Czarniecki (125)  haben 
variköse  und  rosenkranzförmige  Verdickungen, 
Domen  und  eigenthümliohe  Knospen  an  deiw  Den- 
driten verschiedener  spinaler  Zellen  gesehen,  im 
Vorderhorn  seltener  als  an  anderen  Stellen.  Ko- 
d  i  s  (39)  hat  mit  seiner  Färbung  (siehe  Technik) 
an  den  feinsten  Dendritenzweigen  centraler  Zellen 
blattförmige  Anhänge,  „Phylloden'S  darstellen 
können,  die  anscheinend  den  Dornen  bei  der  Silber- 
färbung entsprechen  und  die  Grundsubstanz  des 
Grau  im  Gehirne  bilden  sollen. 

Unsere  Kenntnisse  von  der  Struktur  der  N  i  s  s  1  - 
Körper  sind  in  der  Behchtzeit  nicht  wesentlich 
erweitert  worden.  Die  Untersuchung  von  Marti- 
notti  und  Tirelli  (171)  an  Spinalganglienzellen 
huDgernder  Kaninchen  führt  zu  der  Anschauung 
von  der  halbflüssigen  Consistenz  der  chromatischen 
Substanz,  die  die  Maschen  eines  netzförmigen 
Stroma  erfüllt  Die  Gonstanz  des  Zellenbildes  bei 
Inanition  spricht  gegen  die  nutritive  Funktion  der 
Nissl- Substanz  und  für  ihre  grosse  Resistenz. 

Die  Färbung  frischer,  unfixirter  Theile  des 
Centralnervensystems  auf  dem  Objektträger  oder 
mit  concentrirten  Anilin-Farbstofflösungen  in  phy- 
siologischer Kochsalzlösung  nach Luzzatto(136) 
bestätigte  die  nicht  arteficielle  Natur  der  N  i  s  s  1  - 
Körper  (contra  Held).  Sie  haben  nach  L.  nicht 
dieselbe  chemische  Zusammensetzung  wie  der  Kern, 
denn  sie  bestehen  aus  basophiler  Substanz,  wäh- 
rend der  Kern  neutrophil  ist,  wenigstens  bei  den 
grossen  „somatochromen"  Zellen. 

Studnicka(133)  hat  in  den  Zellen  des  Lobus 
electricus  von  Torpedo  marmorata  eine  Anhäufung 
von  Tigroid  aufgefunden,  die  dem  Zellenkern  dicht 
aufliegt,  also  in  eine  sonst  tigroidfreie  Zone  hinein- 
reicht und  das  Gentrum  des  Fibrillenwirbels  im 
Neuriten  mit  der  Kernmembran  verbindet  Am 
entgegengesetzten  Kernpole,  in  der  Verlängerung 
dieser  „tigroiden  Achse'^  findet  sich  eine  ähnliche 
Tigroidmasse. 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnenrensystems. 


19 


Dt88  die  N  i  8  8 1  -  Substanz  mit  ihrer,  dem  Eern- 
chromatin  &hnliohen  Farbreaktion  von  Fragnito 
als  das  Ghromatinnetz  der  „sekundären  Neuro- 
blaBten'S  die  erst  das  Protoplasma  der  fertigen 
Zelle  bilden,  bezeichnet  worden  ist,  wurde  schon 
im  vorigen  Berichte  erwfthnt  Eine  ganz  neue 
Auffassung  von  der  Natur  dieser  zellenleibbildenden 
Elemente  wurde  von  Eronthal  (95a)  veröffent- 
licht: Er  glaubt  in  dem  Tigroid  die  Kerne  von 
Lenkocyten  zu  sehen,  die  aus  den  Himcapillaren 
ausgewandert  sind  und  das  Material  für  die  Bil- 
dmig  und  das  Wachsthum  oder  den  Stoffwechsel 
der  Oanglienzelle  liefern.  Die  Oanglienzelle  ist 
nach  Kr.  kein  selbständig  lebender  einheitlicher 
Organismus,  vielmehr  ein  Complez  von  Zellen  und 
ZeUentheilen. 

Zerstörende  Leukocyten  sah  Mencl  (132)  in 
die  Ganglienzellen  des  Lobus  eleotricus  von  Tor- 
pedo marmorata  einwandern  (siehe  vergl.  Anatomie). 

Monaco  und  Marroni  (179)  haben  frisches 
Kaninchenrückenmark  in  Schwefel&ther  einerseits, 
Petroleumäther  andererseits  gebracht  und  nach 
verschieden  langer  Einwirkung  nach  N  i  s  s  1  unter- 
SQcht.  Es  ergab  sich,  dass  Aether  sulphuricus 
▼orzugsweise  auf  die  peripherischen  Zellentheile, 
Petroleumäther  auf  die  centralen  mit  Kern  und 
Kemkürperchen  zerstörend  einwirkt  Schwefel- 
äther bewirkt  eine  Zerklüftung  des  Zellenplasma 
und  Veränderungen  der  Nissl- Körper  bis  zu 
vollständiger  Chromatolyse.  Die  Autoren  sind  ge- 
nagt, diese  Erscheinungen  in  Parallele  zu  bringen 
mit  toxischen  und  anderen  pathologischen  Zellen- 
veränderungen,  die  ebenfalls  bald  im  Centrum, 
bald  in  der  Peripherie  der  Zelle  beginnen,  je  nach 
der  Natur  der  Schädlichkeit. 

Deber  das  „Saftkanalaysiem"  der  Zelle  liegen 
auch  wieder  Mittheilungen  vor.  Holmgren, 
sein  Entdecker,  hatte  Identität  mit  dem  Qolgi'- 
Bcfaen  endooellulären  Netz  angenommen,  wasOolgi 
entschieden  bestreitet  Soukhanoff(104 — 107), 
der  solche  Netze  an  Zellen  des  (Gehirns,  der  Spinal- 
ganglien und  des  Rückenmarkes  gesehen  hat,  führt, 
wie  Oolgi,  das  Fehlen  jeder  Verbindung  mit  der 
Zellenperipherie  als  Orund  gegen  ihre  Identität 
mit  den  intraoellulären  Kanälchen  an. 

Holmgren  (110.111),  der  an  seiner  früheren 
Anfbssung  von  der  Identität  festhält,  ist  auf  Orund 
neuer  Untersuchungen  an  grossen  Nervenzellen  von 
Helix  und  an  Spinalganglien-  und  Rückenmark- 
zellen von  Vertebraten  zu  der  üeberzeugung  ge- 
kommen, dass  seine  Saftkanälchen  (das  „Tropho- 
Bpongium''  der  Zelle)  innerhalb  von  Oliafortsätzen 
gelegen  und  von  Oiiasubstanz  begrenzt  sind,  die 
▼on  aussen  her  („Kapselzellen'')  in  die  Zelle  hinein- 
wiehst 

Kopsoh  (109)  hatte  angenommen,  Holm- 
gren halte  die  von  ihm  in  den  Spinalganglien- 
seilen  bei  Lophius  gefundenen  Blutcapillaren  für 
identisch  mit  den  intraoellulären  Saftkanälchen. 
Holmgren  (111)  protestirt  gegen  diese  Annahme. 


Die  Saftkanälchen  sind  als  Lymphspalten  zu  deu- 
ten. Der  Passus  im  Jahresberichte  1899/1900, 
p.  17),  der  leicht  zu  ähnlicher  irrthümlicher  Auf- 
fassung Anlass  geben  kann,  ist  dementsprechend 
zu  oorrigiren. 

Mit  den  Holmgren  'sehen  Befunden  berühren 
sich  vielfach  die  an  den  Vorderhornzellen  von 
Hühnerembryonen  gewonnenen  Resultate  Frag- 
nito 's  (193).  Die  Nervenzelle  besteht  nach  ihm : 
1)  aus  einem  speciüsch  nervösen  Antheil,  der  sich 
aus  der  Umwandlung  mehrerer  Neuroblasten  bildet 
(vgl.  den  vorigen  Bericht),  und  2)  aus  einem  Binde- 
gewebeantheile,  der  dem  früher  differenzirtenNeuro- 
spongium,  den  Blut-  und  Lymphcapillaren  ent- 
stammt und  bei  der  Fusion  der  Neuroblasten  zu 
einer  Zelle  wahrscheinlich  mit  eingeschlossen  wird. 

S olger (114)  hält  die  von  ihm  schon  1897  be- 
schriebenen intracellulären  Fäden  in  denOanglien- 
zellen  des  elektrischen  Lappens  von  Torpedo  für 
Ausgüsse  der  kanälchenartigen  (aber  wandungs- 
losen —  contra  Holmgren)  Vacuolen  dieser 
Zellen ;  sie  münden  zuweilen  in  den  perioellulären 
Raum  und  sind  am  ungefärbten  Firäparat  nicht 
sichtbar.  Als  intracelluläre ,  partiell  zu  Kanäl- 
chen verflüssigte  Fortsätze  intracapsulärer  Zellen 
(„Trophospongium'*  Holmgren 's)  sind  sie  nicht 
zu  deuten ,  da  solche  intracapsuläre  Zellen  nicht 
vorhanden  sind. 

Mit  dem  ZeUenkem,  dem  GerUrowm  und  dem 
Zeüenpigmeni  beschäftigen  sich  folgende  Arbeiten : 

Luzzatto  (136)  fand  den  Kern  um  so  reicher 
an  basophiler  cyanophiler  Substanz,  je  höher  diffe- 
renzirt  die  Zelle  ist,  sie  wäre  deshalb  auch  an 
Nuolein,  vielleicht  deshalb  auch  an  Reproduktion- 
fähigkeit (conform  mit  Levi)  reicher. 

Romano  (150)  hält  die  von  Magini 
als  Perichromatin  beschriebenen  kleinsten  Kem- 
einschlüsse  in  den  Zellen  des  Lobus  electricus  von 
Torpedo  für  identisch  mit  dem  isolirenden  und 
schützenden  Fett-Pigment,  das  er  innerhalb  des 
Zellen-Protoplasma  gefunden  hat  (siehe  den  vorigen 
Bericht). 

Hatai  (138)  hat  die  verschiedenen  Stadien 
der  Kemtheilung  bei  grossen  Keimzellen  im  Klein- 
hirn von  Katzenembryonen  verfolgt  und  ist  zu  fol- 
genden Resultaten  gelangt:  Die  Keimzellen  des 
Nervensystems  der  Katze  vermehren  sich  durch 
„heterotypische  Mitose'^  (F 1  e  m  m  i  n  g).  Die  Zahl 
der  Chromosomen  beträgt  16.  Das  Material  der 
„HalbspindeP*  wird  ganz,  das  der  „Gentralspindel'^ 
zum  Theil  vom  Nudeolus  geliefert.  DerNuoleolus 
besteht  aus  acidophiler  Substanz. 

Rothmann  (146)  fand  das  hellgelbe  Pig- 
ment, dessen  Fettnatur  von  Rosin  sicher  gestellt 
worden  ist  (siehe  den  vorigen  Bericht  und  145),  auch 
bei  alten  Hunden,  Pferden  und  AfFen  in  den 
Ganglienzellen  der  VorderhOmer. 

01m er  (147)  unterscheidet  in  den  Nerven- 
zellen 2  Arten  von  Pigment:  1)  ein  staubförmiges 


20 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


gelbes  (Spinalganglienzellen,  Yorderhörner-  und 
Pyramidenzellen),  das  Residuum  einer  Alteration 
der  Zelle,  das  als  Fremdkörper  wirkt,  und  das  die 
Zelle  auszustossen  versucht  (Tendenz  zur  Peri- 
pherie zu  gelangen);  2)  dunklere  widerstand- 
ßlhigere  KOmer  (Locus  caeruleus,  Substantia  nigra 
u.  8.  w.),  die  erst  nach  der  Qeburt  entstehen  und 
also  zur  normalen  Entwickelung  gehören. 

Durch  eine  modificirte  Eisenh&matoxylinlftrbung 
konnte  Kolster  (142)  die  Nissl-EOrper  zum 
Verschwinden  bringen  und  auf  diese  Weise  auch 
in  menschlichen  Vorderhomzellen  selbst  älterer 
Individuen  Gentrosomen  und  Sphäre  nachweisen. 
Ihre  Bedeutung,  besonders  ihre  Betheiligung  an 
der  Mitose  der  Zellen  ist  noch  zweifelhaft. 

Die  in  mancher  Beziehung  eigenartigen  Spinal- 
ganglienzellen wurden  von  Hatai  (143),  von 
Smirnow  (149)  und  Sciuti  (128)  studirt 
Namentlich  aber  bringen  Bamön  y  Cajal's 
Lehrbuch,  dann  sein  Aufsatz  (152)  Neues  über  die 
Zellen,  deren  vielverzweigter  Achsencylinder  nahe 
dem  Ursprung  endet. 

Vogt  (97.  98)  gelang  der  Nachweis  von 
pericellulären  und  endocellulären  0  o  1  g  i  -  Netzen, 
sowie  von  Fibrillen,  ganz  im  Sinne  Bethe's,  an 
den  Zellen  der  Retina.  Vgl.  auch  die  Arbeiten 
von  Embden  (95),  Abelsdorff  (130)  und 
Marenghi  (131). 

Das  Zellenbild  ist  bekanntlich  nicht  constant. 
Während  Querini  (159)  die  bei  künstlich  ermü- 
deten Hunden  in  den  Zellen  des  Rückenmarkes  ge- 
fundenen Veränderungen  weder  für  constant,  noch 
für  charakteristisch  hält,  glaubt  van  Durme  (160) 
nach  faradischen  Reizungen  des  obersten  Hals- 
markes (nach  vorhergehender  Durchschneidung 
des  Rückenmarkes  in  der  Höhe  des  2.  Halswirbels) 
an  den  Purkinje- Zellen  und  Grosshimrinden- 
zellen  von  Kaninchen  deutliche  Veränderungen 
charakteristischer  Art  gefunden  zu  haben,  von 
der  Art,  wie  sie  aus  früheren  Untersuchungen 
bekannt  sind.  Die  im  ruhenden  Zustande  dunk* 
len  und  chromatinreichen  Zellen  mit  undifferen- 
zirbarer  Zellenstruktur  werden  bei  der  Thätig- 
keit  chromatinarm,  zuerst  im  Kern,  ihre  Struktur 
wird  daher  deutlicher.  Sie  nehmen  femer  an 
Grösse  zu  (ebenfalls  der  Kern  zuerst),  der  Kern 
wird  kreisförmig.  Ermüdete  Zellen  sind  arm  an 
Chromatin,  kleiner  und  zeigen  Vacuolenbildung. 
Bezüglich  der  von  van  Durme  aufgestellten 
Hypothesen  zur  Erklärung  dieser  Veränderungen 
sei  auf  das  Original  verwiesen. 

Martinotti  und  Tirelli  (171)  sahen  eine 
von  N  i  s  s  1  bei  anderen  Zellenerkrankungen  gefun- 
dene Verbreiterung  des  Neuritenfortsatzes  während 
der  Inanition  auftreten,  die  eine  distinkte  Ver- 
folgung einzelner  Fibrillenbündel  erlaubte. 

Tanzi  (177)  hat  anlässlich  der  Untersuchung 
eines  Hundes  mit  Anophthalmie  eine  Reihe  von 
Versuchen  über  die  VeränderuDgen  gemacht,  die 


an  Kaninchen  und  Hunden  nach  Entfernung  der 
Augen  in  den  primären  und  den  sekundären  Seh- 
centren  eintreten.     Ausser  der  Weigert 'sehen 
wurde  namentlich  die  Nissl'sche  Methode  der 
Chromatolyse    mit    besonderer   Sorgfalt   benutzt 
Ebenso  sind  Versilberungen,  namentlich  der  Rinden- 
zellen, studirt  worden.     Die  Arbeit,  die  an  klaren 
Abbildungen  und  an  Einzelheiten  reich  ist,  kommt 
zu  folgenden  Schlüssen :  Verletzungen  am  Nerven- 
system Neugeborener  erzeugen  vollständige  Dege- 
neration nur  in  den  verletzten  Neuronen ;  die  sich 
sekundär   an  diese  anschliessenden  werden  atro- 
phisch, gehen  aber  nicht  ganz  zu  Grunde.   So  wer- 
den z.  B.  die  Zellen  in  der  sekundären  Sehbahn 
zwar    kleiner,    behalten    aber   im   Wesentlichen 
ihre  feinere  Struktur.     Die  Atrophie  der  primären 
Centren  entsteht  wesentlich  durch  das  Verschwin- 
den der  dort  mündenden  Enden  von  Nervenfasern, 
sie  hat  aber  interstitiellen  Charakter,  doch  nehmen 
auch  die  Enden  der  sekundären  Neurone  insofern 
daran  Theil,  als  sie  etwas  atrophiren.     Dadurch 
nähern  sich  sämmtliche  Zellen  des  Centru'm  ein- 
ander.  In  den  Neuronen  3.  und  4.  Ordnung  braucht 
es  nicht  einmal  zu  indirekter  Atrophie  zu  kommen, 
immerhin   findet  man  z.  6.  in  der  Sehrinde  der 
untersuchten  Hunde  Verkleinerung  und  Annäherung 
der  an  sich  unveränderten  Rindenzellen.   Man  kann 
nicht  annehmen,  dass  eine  Rinde,  zu  der  von  der 
Peripherie  her  keine  Reize  kommen,  etwa  andere 
Funktionen  annehme ;  dagegen  spricht  z.  B.  schon 
der  ganze  specifischeBau  der  Sehrinde  beim  Kanin- 
chen.  T.  erörtert  die  entgegenstehenden  Anschau- 
ungen.  Die  Unterdrückung  der  Reize  vermag  eine 
Zelle  nicht  zu  Grunde  zu  richten,  sie  bringt  sie 
nur  zu  Atrophie,  oder  veranlasst,  dass  sie  in  einer 
bestimmten  Entwickelung  stehen  bleibt     Wahr- 
scheinlich entwickelt  sich  jede  Zelle,  wie  das  ja 
auch  für  andere  Gewebe  nachgewiesen  ist,  zunächst 
auf  hereditärer  Basis,  und  erst  durch  die  Funktion 
tritt  eine  weitere  Entwickelung  noch  dazu.     Die 
verschiedenen  sehr  interessanten  Fragen,  die  sich 
hieran  anschliessen,  werden  kurz  besprochen. 

Auf  Grund  des  eingehenden  Studium  der  Lite- 
ratur, sowie  eigener  Versuche  gelangt  Lugaro 
(209)  zu  ähnlichen  Resultaten  über  die  „retrograde 
Degeneration*'  wie  Rai mann  (siehe  den  vorigen 
Bericht) :  Es  giebt  keine  retrograde  Degeneration. 
Central  von  der  Läsion  einer  Nervenfaser  tritt  ein 
Zerfall  ein:  a)  durch  direkte  Trauma -Wirkung 
(Lymphzufuhrveränderungen  an  den  centralen  Ab- 
schnitten) ;  b)  durch  toxische  Einflüsse  auf  Faser 
und  Zelle;  c)  durch  rapiden  Zellentod  nach  Durch- 
trennung des  Achsencylinders ;  d)  durch  forschrei- 
tende ErnährungstOrung  und  Atrophie  des  Neuron 
in  seiner  Totalität,  wenn  die  Regeneration  des  peri- 
pherisch abgetrennten  Theiles  nicht  gelingt  — 

Bekanntlich  war  ein  Hauptargument  der  Neuron- 
theorie in  ihrer  älteren  Form  der  wohl  von  H  i  s 
zuerst  behauptete  unicelluläre  Ursprung  der  Nerven- 
fasern.  An  diesem  Punkte  setzt  eine  andere  Reihe 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


21 


ron  Angriffen  gegen  die  Theorie  ein.  Dohrn, 
Balfour,  Eupffer,  Board  hatten  (s.  frühere 
Berichte)  von  jeher  den  multioellalären  Ursprung 
behauptet  Dohrn  (181a)  hat  nun  neuerdings 
seine  älteren  Untersuchungen  an  den  Schleim- 
hnalnerven  der  Selachier  wieder  aufgenommen. 
Er  hat  wieder  gefunden,  dass  diese  Nerven  aus 
ZdknkeUen  hervorgehen  und  direkt  durch  Pro- 
liferation  des  Ekiodenns  der  Schleimkanalanlagen 
gebildet  werden.  Das  ausserhalb  des  Medullar- 
rohres  und  der  Ganglienleiste  gelegene  Ektoderm- 
gebiet  zeigte  sich  in  entscheidender  Weise  an  der 
Bildung  der  sensiblen  peripherischen  Eopfnerven 
betheih'gt  Die  aus  dem  Yerbande  des  Ektoderms 
fra  werdenden  Zellen  gesellen  sich  den  verschie- 
ä&m  Eopfganglien  bei.  Yon  einer  Einlagerung 
oder  Anlagerung  von  Mesodermzellen  in  den  fase- 
rigst Theil  der  Nerven  kann  nach  Dohrn  eben 
80  wenig  die  Rede  sein,  wie  bei  dem  Ganglion. 
Die  Kerne,  die  es  hier  aufweist,  sind  entweder 
durch  Proliferation  von  Zellen  des  Ganglion  oder 
Ton  Ektodermzellen  entstanden,  denen  das  Ganglion 
angelagert  Ist.  In  dem  Plasma  dieser  Zellen  bildet 
dch  ein  hellglänzender  Cylinder,  der  durch  die 
guixe  Zelle  zieht,  rings  von  Plasma  umgeben  wird 
and  sich  an  ein  gleiches  Gebilde  der  vorhergehen- 
den nnd  nachfolgenden  Zellen  anschliesst.  Die 
Kerne  dieser  aus  der  Schleimkanalanlage  hervor- 
gehenden Nerven  sind  die  S  c  h  w  a  n  n  'sehen  Eerne, 
die  hellglänzenden  Cylinder  sind  die  Achsencylin- 
der,  das  Plasma  ist  der  Mutterboden  der  Schwann '- 
sehen  und  der  später  auftretenden  Markscheide. 
Dieee  vier  d^n  typischen  Nerven  bildenden  Ele- 
mente sind  ausschliesslich  Produkte  der  zur  Bil- 
dung der  einzelnen  Nervenfasern  kettenartig  an- 
einder  gereihten  Ektodermzellen.  Der  Austritt 
»nackter  Achsencylinder^'  aus  Yorderhomzellen  im 
Sinne  von  His  und  Eölliker  erscheint  Dohrn 
in  einem  anderen  Lichte.  Nach  ihm  handelt  es 
sich  tun  einen  „plasmatischen  Ausflusses  u™  den 
iustritt  eines  Theiles  der  ganzen  MeduUarzelle, 
die  ans  Plasma  und  Eern  besteht,  deren  Eem 
allerdings  anßnglich  im  Bereiche  des  Medullar- 
rohres  zurückbleiben  kann,  häufig  genug  aber  mit 
ttstritt  Bleibt  der  Eern  vorläufig  zurück,  so  tritt 
an  Theil  des  Plasma  aus,  spitzt  sich  pfriemen- 
^ig  zu  und  kann  in  geschlängeltem  Verlaufe 
den  Zwischenraum  zwischen  Medullarrohr  und 
Xjotom  zurficklegen.  In  vielen  Fällen  treten  aber 
I  zugleich  oder  rasch  nach  einander  mehrere  Medullar- 
lellen  aus  dem  Vorderhorn  aus  und  bilden  die  An- 
I  lige  dnee  motorischen  Nerven  in  Gestalt  eines 
I  Syncytium  von  6 — 12  Eernen.  —  Innerhalb  des 
wähnten  „plasmatischen  Ausflusses"  differenzirt 
;  ^  der  „hellglänzende  Cylinder",  das  Yorstadium 
i    des  ans  llbrillen  bestehenden  Achsency linders. 

Kaplan  (55)  glaubt  ebenfalls  einen  mehr- 

I    z^gen  Ursprung  peripherischer  Nerven  annehmen 

zn  mässen.      Nach  Fleming  (79)  regeneriren 

sich  die  peripherischen  Enden  durchschnittener 


Nerven   zum  Theil  durch  Neuroblasten,   die  aus 
den  Neurilemmzellen  herstammen. 

Nach  Bethe  (80)  ist  das  Neuron  keine  ana- 
tomische  Einheit,  denn  Apäthy  habe  direkte  Ver- 
bindungen der  einzelnen  Neurone  durch  Neuro- 
fibrillen nachgewiesen.  Das  Neuron  ist  auch  keine 
funkiumsüe  Einheit,  denn  der  bekannte  Versuch 
B.'s  an  Carcinus  Maenas  (siehe  den  Bericht  1897 
bis  1898)  beweist,  dass  das  Nervensystem  auch 
ohne  Ganglienzellen  funktionirt;  auch  der  Fibrillen- 
verlauf  innerhalb  der  Ganglienzelle  zeige  das  ün- 
zutrefl'ende  der  Vorstellung  einer  funktionellen 
Neuron-Einheit.  Das  Neuron  ist  auch  keine  patho- 
logische Einheit,  denn  die  Schmeckbecher  der 
Papulae  circumvallatae  und  foliatae  verschwinden 
v5Uig  nach  Durchschneidung  des  Glossopharyn- 
geus,  obwohl  Reize  auf  die  Zellen  noch  einwirken, 
also  ein  Uebergreifen  über  die  Grenze  des  Neuron 
[siehe  dagegen  Semi  Meyer 's  Arbeit,  der  nach- 
wies, dass  die  Zellen  der  Schmeckbecher  nach  Durch- 
schneidung des  Glossopharyngeus  fMU  verschwin- 
den, sondern  sich  nur  in  Epithelien  umwandeln ! 
Bif.  W.].  Ausserdem  konnte  B.  die  Besultate 
Ballance's  und  Stewart's  bestätigen  und  er- 
weitern, denn  die  peripherischen  Abschnitte  durch- 
schnittener und  am  Wiederanheilen  durch  Excision 
von  Nervenstücken  verhinderter  peripherischer  Ner- 
ven regeneriren  sich  von  den  Zellen  der  Seh  wann  '- 
sehen  Scheide  aus  durch  Wucherung  des  Proto- 
plasma dieser  Zellen.  Diese  regenerirten  Nerven 
können  bei  jungen  Thieren  unter  Umständen  wieder 
leitungsfähig  werden.  [Ein  Eindringen  der  Fasern 
von  aussen  her  sei  dabei  ganz  ausgeschlossen,  wie 
B.  in  einer  späteren  Notiz  (83)  als  Entgegnung 
auf  Münz  er 's  Einwurf  bemerkt.]  Es  bestehe 
also  die  Möglichkeit  einer  Regeneration  periphe- 
rischer Nerven  unabhängig  von  ihren  ürsprung- 
zellen.  Nach  Durchschneidung  dieser  regenerirten 
Nerven  degenerirt  nur  das  peripherische  Stück,  das 
centrale  Ende,  das  stumpf  zwischen  den  Muskeln 
endet,  bleibt  erhalten.  Zur  Degeneration  sei  also 
nicht  das  Abtrennen  der  Verbindung  mit  dem  in 
der  Ganglienzelle  gelegenen  trophischen  Gentrum 
nOthig,  sondern  nur  eine  distale  Lage  im  Gegen- 
satze zu  dem  intakt  bleibenden  proximalen  Stücke. 

Das  Neuron  sei  Veine  miuMcdungsgesekickäicke 
Einheit,  denn  eine  Nachprüfung  der  Resultate  von 
His  zeige,  dass  bei  Hühnerembryonen  Zellenreihen 
längs  der  künftigen  peripherischen  Nervenbahn  zu 
einer  Zeit  vorhanden  sind,  zu  der  noch  keine  Nerven- 
fasern das  Rückenmark  verlassen  haben,  als  erste 
Nervenanlage,  die  also  aus  Zellen  besteht  Die 
Zahl  der  im  Myotom  differenzirten  primitiven  Fasern 
kann  grösser  als  beim  Austritte  aus  dem  Rücken- 
marke sein.  Centrale  Ausläufer  bipolarer  Nerven- 
zellen strahlen  weit  in  das  Rückenmark  ein,  es 
könnte  eben  so  gut  der  Schluss  gezogen  werden, 
dass  die  peripherischen  Nervenzellen  die  Fasern 
bis  zur  Ganglienzelle  heranbilden  wie  umgekehrt 
In  frühen  Stadien  fand  B.  innerhalb  der  primären 


22 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


Nervenzellenreihen  primitive  Nervenfasern,  häufig 
mehrere.  Die  Bilder  sprechen  daf&r,  dass  die 
primitiven  Nervenfasern  vom  Centram  bis  zur  Peri- 
pherie innerhalb  einer  ganzen  Reihe  miteinander 
verbundener  Zellen  entstehen.  Damit  sei  die  Hypo- 
these von  H  i  s  als  unwahrscheinlich  gekennzeichnet, 
die  multioellulftre  Ebitstehung  des  Achsencylinders 
als  durchaus  begründet  zu  bezeichnen.  [Vgl.  da- 
gegen die  Arbeit  von  Harrison  (182),  Bef.  W.] 
Statt  der  Neuronentheorie,  die  als  Cellulartheorie 
abgethan  sei,  ist  eine  neue  gedankliche  Verbindung 
der  Thatsaohen  noth wendig:  Das  ganze  Nerven- 
system sei  aufgebaut  aus  Zellen  -  Societftten ,  die 
untereinander  durch  Neurofibrillen  in  funktionellem 
Zusammenhange  stehen.  Solche  Societät  kann  man 
Neuron  nennen,  wenn  ihr  morphologischer  (aber 
nicht  trophischer  und  funktioneller)  Mittelpunkt 
eine  (Janglienzelle  ist.  Solche  Sodetäten  kOnnen 
aus  vielen  und  aus  wenigen  Zellen  bestehen.  Da- 
neben giebt  es  andere  Societäten  ohne  dieses  mor- 
phologische Centrum,  die  „intracentralen^^  Fasern 
im  Sinne  Nissl's. 

Mfinzer  (81.  82)  hat  die  Versuche  Bethe's 
über  Regeneration  durchschnittener  peripherischer 
Nerven  nachgeprüft  und  er  h&lt  es  auf  Orund  seiner 
eigenen  Versuche  nicht  für  ausgeschlossen,  dass 
sie  durch  ein  Auswachsen  centraler  Fasern  in  die 
Muskulatur  und  von  dort  in  den  Nervenknoten  am 
peripherischen  Schnittende  stattfinde.  Es  sei  kein 
Grund  vorhanden,  den  Begriff  des  Neuron  als  tro- 
phischer Einheit  aufzugeben.  Die  trophische  Ein- 
heit eines  Fibrillen  -  Complexes  sei  vielleicht  be- 
dingt durch  cellulogenetische  Zusammengehörig- 
keit    (Vgl  dazu  die  Erwiederung  Bethe's  [83].) 

Ballance  und  Stewart  (77)  haben  bei  . 
Katzen,  Hunden  und  Affen  peripherische  Nerven 
durchschnitten  und  entweder  direkt  wieder  zu- 
sammengenäht, oder  nach  Einschaltung  eines  Ner- 
venstückes zwischen  das  distale  und  das  proximale 
Ende.  Sie  kommen  auf  Orund  ausgedehnter  histo- 
logischer Studien  zu  der  Ansicht,  dass  in  erster  Reihe 
die  Neurilemm  -  Zellen  des  peripherischen  Endes 
für  die  Regeneration  des  peripherischen  Nerven 
verantwortlich  zu  machen  seien.  Centrale  mark- 
haltige  Nerven  können  sich  nicht  regeneriren,  weil 
sie  keine  Neurilemm-Scheiden  haben.  Der  Achsen- 
cylinder  ist  nicht,  wie  die  Neuron-Theorie  es  ver- 
langt, aus  einer  Zelle  hervorgegangen,  sondern 
entsteht  aus  der  Fusion  einer  linear  angeordneten 
Reihe  von  Zellen.  Die  Beweiskraft  der  Experi- 
mente von  B.  und  St  wird  übrigens  von  Carl 
Huber  in  einem  Referate  über  ihre  Arbeit  (Joum. 
of  comp.  Neurol.  XII.  p.  29.  1902)  stark  ange- 
zweifelt. 

Auf  Orund  der  Untersuchung  vieler  embryo- 
naler Stadien  von  Salmo  salar  bestätigt  Harri- 
son (182)  die  His 'sehen  Anschauungen  über  die 
Oenese  des  Nervensystems.  Jede  Nervenfaser  ent- 
stamme nur  einer  Zelle. 

His  (184)   hält  zwar  gegenüber  Seh  aper. 


der  Neuroblasten  und  Spongioblasten  aus  den  Keim- 
zellen entstehen  lässt  (siehe  den  Bericht  1897  bis 
1898),  an  seiner  früheren  Ansicht  fest,  dass  nur 
Neuroblasten  aus  Keimzellen,  Spongioblasten  durch 
Umbildung  von  Epithelzellen  entstehen,  aber  er 
versteht  darunter  bereits  differenzirte  Epithelzellen. 
Dagegen  können  aus  undifferenzirten  Epithelzellen 
oder  „Protoepithelien**  Keimzellen  und  indirekt 
durch  diese  Spongioblasten  entstehen. 

Auf  Orund  der  Untersuchung  eines  ganz  jungen 
menschlichen  Embryo  kam  Oiglio-Tos  (185) 
für  die  Epithel-  und  Keimzellen  des  primitiven 
Nervenrohres  zu  Resultaten,  die  mit  denen  von 
S  c  h  a  p  e  r  gut  zusammenstimmen.  Im  primitiven 
Nervenrohre  des  Menschen  giebt  es  nur  Epithel- 
zellen. Diese  kOnnen  sich  durch  Karyokinese 
theilen  und  auf  diese  Weise  zu  His 'sehen  Keim- 
zellen werden,  die  also  keine  specifisch  von  den 
Epithelzellen  verschiedenen  Elemente,  sondern 
Bpithelzellen  in  einem  Stadium  der  Karyokinese 
sind. 

Hatai  (186)  bestätigt  bei  fötalen  Katzen  und 
Ratten  die  Resultate  Bechterew 's  und  beson- 
ders Paton's,  dass  die  Axonen  der  fötalen  Rinden- 
zellen sich  später  als  die  Dendriten  entwickeln 
(siehe  den  vorigen  Bericht). 

Hamilton  (187)  fand  bei  Embryonen  von 
weissen  Ratten  nur  bei  der  ersten  Entwickelung 
ventrikuläre  Mitosen  vorherrschend,  später  Nehmen 
die  extraventrikulären  rasch  zu,  sind  gleich  nach 
der  Oeburt  in  der  Mehrzahl,  aber  es  wächst  dann 
wieder  die  Zahl  der  ventrikulären  Mitosen  zugleich 
mit  einer  Zunahme  der  Kemtheilungen  imOanzen. 
H.  beschreibt  dann  2  Arten  sich  theilender  Zellen, 
eine  kleine,  die  sich  zu  Oliazellen,  und  eine  grosse, 
die  sich  zu  Oanglienzelle)i  entwickelt 

Nach  eingehenden  Untersuchungen  von  Embryo- 
nen elektrischer  Rochen  und  von  Torpedo  ooellata 
(siehe  den  vorigen  Bericht)  hat  Romano  (189) 
folgendes  Bild  von  der  Bildung  der  Lobi  electrici 
entworfen :  Aus  den  Keimzellen  entstehen  Neuro- 
blasten, die  sich  in  Neuroelektroblasten  und  schliess- 
lich in  Neuroelektrosomen  umwandeln.  Diese 
Differenzirung  geht  parallel  mit  der  Ausbildung 
der  peripherischen  elektrischen  Organe.  An  der 
Bildung  des  Zellenprotoplasma  betheiligen  sich  bei 
der  ersten  Entwickelung  die  vielen  Dotterkörnohen 
zwischen  den  Ektodermzellen.  Später  wird  der 
plastische  Stoff,  wenn  erst  ein  Blutkreislauf  aus- 
gebildet ist,  vom  Blute  geliefert  Das  Pigment 
entsteht  erst  bei  Ingebrauchnahme  der  Liobi  als 
isolirendes  und  schützendes  Element  (siehe  den 
vorigen  Bericht),  auch  die  Neuroglia  ersetzend. 
Ein  dem  Myelin  analoger  fettreicher  Stoff  mit  ein- 
gelagerten Kernen  umgiebt  als  Scheide  die  Fasern, 
die  dadurch  entstehen,  dass  peripheriewärts  wan- 
dernde Ektodermzellen  den  Hauptfortsatz  der  Lobus- 
zellen  mit  seinem  Fibrillenstrange  mitnehmen. 

Von  den  primitiven  Ektodermzellen  bleibt 
später  nur  der  Nucleolus  übrig,  und  zwar  unver- 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


23 


iDdert,  als  Attraktioncentrum  des  Nährstoffes.  Die 
Zellen  der  Lobi  electrici  müssen  phylogenetisch 
als  eine  Neuerwerbung  angesehen  werden,  die  sich 
dem  bereits  aus  dem  Ektoderm  differenzirten 
Nervenrohr  epigenetisch  auflagert 

Froriep  (188)  unterscheidet  bei  Torpedo 
ooellata  die  Qanglienleiste  des  Kopfes  von  der  des 
fiumpfes.  Die  erstere  (cerebrale)  legt  sich  in  ihrem 
oocipitalen  Gebiete  (der  Oanglien-Anlage  hinterer 
Visceralbogen)  medial  von  der  letzteren  (spinalen) 
und  bleibt  in  der  frontalen  Hälfte  dieser  Ueber- 
gangzone  Siegerin,  während  in  dem  caudalen  Ab- 
admitte  die  Rumpfganglienleiste  obsiegt.  In  beiden 
Hälften  aber  trifft  man  noch  Ueberreste  von  der 
anderen  (besiegten)  Leiste  an.  Es  findet  kein 
ooDtinnirlicher  Uebergang  der  einen  Leiste  in  die 
andere  statt,  wie  das  bisher  angenommen  wurde. 
Beide  sind  ganz  unabhängig  von  einander. 

Die  blaue  Farbe  der  Achsencylinder  und  der 
Kittsubstanz  der  Zwischentrichter,  wie  sie  Kap- 
lan (55)  erhält,  reicht  nur  so  weit,  wie  die  Mark- 
scheide, fehlt  also  am  centralen  und  peripherischen 
Ende.  Daraus  folgert  K.,  dass  sich  auch  histo- 
logisch und  genetisch  dieser  markscheidenführende 
Theil  der  Perifibrillärsubstanz  des  Achsency linders 
von  den  anderen  Theilen  unterscheide,  und  nennt 
ihn  „Azostroma''  oder  „Myelo-Axostroma^'.  Er 
nimmt  an,  dass  dieses  Axostroma,  da  es  an  den 
Ban  vi  er 'sehen  Einschnflrungen  völlig  unter- 
brochen ist,  aus  mehreren  Zellen  entstehe  und  sich 
erst  im  Laufe  der  Entwickelung  zu  einem  einheit- 
lichen fibrillenführenden  Achsencylinderstamm  um- 
gewandelt habe,  der  dann  auch  mit  der  Oanglien- 
selle  eine  „sociale  Einheit",  eine  „Betriebs- Einheit*' 
bildet  Nur  in  diesem  beschränkten  Sinne  lasse 
sich  die  Lehre  von  der  Einheit  des  Neurons  noch 
festhalten  (vgl.  dazu  oben  die  „Sooietäten"  Bethe  's). 
Nervenmark  und  Achsencylinder  hängen  histo- 
logisoh  eng  zusammen,  denn  degenerirte  Fasern 
seigen  die  Achsencylinderfärbung  nicht  mehr.  (Da- 
mit stimmt  sehr  gut  die  bereits  im  vorigen  Berichte 
erwähnte,  seitdem  mehrfach  bestätigte  Thatsache 
ftberain,  dass  es  dem  Bef.  W.  mit  geringer  Modifi- 
kation der  Marohi- Methode  gelang,  degenerirte 
markhaltige  Nervenfasern  bis  in  die  unmittelbare 
Nshe  von  Zellen  zu  verfolgen  und  einen  Deber- 
gsng  in  pericelluläre  aus  schwarzen  Kömchen 
loaammengesetzte  Netze  wahrzunehmen.)  Die 
Methode  stellt  keine  Collateralen  dar.  Innerhalb 
der  Markscheide  färbte  sich  mit  Kaplan's  Neuro- 
bratin- Färbung  ein  spongiöses  Balkennetz  in  Form 
von  Kegeln  und  Cylindern,  das  K.  mit  Ewald - 
E  ü  h  n  e  's  Neurokeratingerüst  identificirt.  Wenn 
ea  aoch  möglicher  Weise  erst  durch  die  Präparation 
ttteficiell  entsteht,  muss  es  doch  als  „Aequivalent- 
bfld*^  im  Sinne  NissTs  betrachtet  werden.  In 
degenerirenden  Fasern  verschwindet  es. 

Nach  Wynn  (204)  besteht  die  Stützsubstanz 
der  Karkscheide  wahrscheinlich  aus  2  dünnen 
Plasma -Scheiden,  von   denen  die  eine  sich  der 


Primitiv-Scheide  anlegt,  die  andere  den  Achsen- 
cylinder bekleidet;  die  Markscheide  selbst  besteht 
aus  protoplasmatischen  Hohlkegeln,  deren  Basis  in 
der  peripherischen  Scheide,  deren  Spitze  in  der 
centralen  Scheide  liegt  Das  Neurokeratin  -  Netz 
ist  ein  Artefakt  DieSchmidt-Lantermann'- 
schen  Incisuren  entstehen  künstlich  aus  Rupturen 
der  Marksubstanz  xunsehen  den  Hohlkegeln. 

Im  Anschlüsse  an  die  Arbeit  von  Miss  Dünn 
(206)  berichtet  Herr  ick  (207),  dass  bei  Menidia 
im  Gebiete  der  Augenmuskulatur,  des  Pharynx  und 
verschiedener  Sinnesorgane  neben  groben  Nerven- 
fasern feinere  angetroffen  werden,  die  zwar  weiter 
peripheriewärts  als  jene  ziehen  können,  deren  End- 
organe (Muskelfasern,  Sinneszellen)  aber  im  Ver- 
hältnisse zu  den  übrigen  degenerirt  oder  atrophisch 
sind.  Neben  der  Länge  kommt  also  auch  die  Aus- 
bildung ihrer  Endorgane  für  die  Dicke  der  Nerven- 
faser in  Betracht 

Ueber  die  Neuroglia  liegt  wenig  Neues  vor,  es 
fehlt  noch  immer  an  einer  Methode,  die  ihreHisto- 
genese  mit  Sicherheit  ermitteln  liesse. 

Nissl  (210)  definirt  die  Oliazellen  als  „die- 
jenigen nichtnervösen,  vom  äusseren  Keimblatt  ab- 
stammenden Zellen  des  Nervensystems,  welche 
Potentia  die  Fähigkeit  besitzen,  Intercellularsub- 
stanz,  d.  h.  Weigert 'sehe  Oliafasern  zu  produ- 
ciren^^  Diese  Zellen  können  daher  in  einem  Zu- 
stande angetroffen  werden,  in  dem  sie  keine  Qlia- 
fasern  abscheiden,  und  bestehen  dann  aus  Kern, 
Plasma  und  Fortsätzen.  Letztere  treten  in  mannig- 
fache Beziehungen  zur  QeßLsswand.  Die  neuge- 
bildeten Qliafasern  liegen  längs  eines  „Bildungs- 
streifens^^  dem  Protoplasma  der  Zelle  oder  ihrer 
Fortsätze  fest  an.  Da  es  bis  heute  nicht  gelungen 
ist,  die  histologischen  Qualitäten  der  Gliazellen  hin- 
reichend zu  erkennen,  so  dass  eine  Oliazelle  als 
solche  auch  erkannt  werden  kann,  wenn  sie  gerade 
keine  Qliafasern  producirt,  so  lässt  sich  auch  nicht 
mit  Sicherheit  entscheiden,  ob  die  sogenannten 
„freien  Keme^'  des  Nervengewebes  Oliazellen  sind. 
Die  eigenartigen  Beziehungen  der  Gliazellen  zur  Ge- 
fässwand  sind  im  Wesentlichen  schon  vonFried- 
mann  im  Jahre  1890  geschildert  worden. 

Carl  Huber  (214)  hat  die  von  Benda 
angegebene  Eisen -Alizarin -Kreosotfärbung  zum 
Studium  der  Neuroglia  vonThieren  aus  allen  Verte- 
braten-Klassen  benutzt  und  an  diesen  im  Wesent- 
lichen die  von  W  e  i  g  e  r  t  am  Menschen  gemachten 
Beobachtungen  bestätigen  können. 

Hatai  (218)  unterscheidet  bei  weissen  Ratten 
und  Mäusen  zwei  Arten  von  Gliazellenkemen,  von 
denen  die  eine  dem  Ektoderm  entstammt  und  den 
NervenzeUenkernen  gleicht,  während  die  andere, 
den  Kernen  der  Endothebsellen  der  Capillaren 
ähnelnd,  sich  vom  Mesoblast  herleiten  lässt,  und 
zwar  theils  aus  Mesoblastzellen,  die  von  den  Menin- 
gen her  einwandern,  theils  von  Endothelzellen  der 
Capillaren.  Weber  (221)  hat  in  pathologisch 
veränderten  Gehimtheilen   sehr  grosse  Gliazellen 


24 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


gesehen.  Er  hält  sie  auf  Ornnd  fftrberisoher  Eigen- 
thümlichkeiten  für  Jugendformen,  an  denen  sioh 
die  Fasern  vom  Zellenkörper  abzusondern  im  Be- 
griffe sind. 

Nach  Luzzatto  (36)  ist  der  Kern  der  Glia- 
Zellen  basophil  (conform  mit  Rosin  und  Levi) 
und  besitzt  basophil  erythrophile  EernkGrperchen 
und  Oranulationen. 

Die  Oefässe  der  Plexus  chorioidei  sind  nach 
Catöla  (226)  vielfach  von  Neurogliafasern  um- 
sponnen, die  sich  mit  einer  leicht  modificirten 
Weigert  'sehen  Methode  färben  lassen.  Sie  liegen 
dicht  unter  dem  Epithel. 

Nose  (229)  beschreibt  folgende  Schichtung  der 
Dura  mater :  1)  parietales  Blatt  mit  Anh&ufungen 
schlecht  färbbarer  Bindegewebezellen,  2)  elasti- 
sches Gewebe,  3)  fibrOses  Bindegewebe  in  2  bis 
3  Lamellen  geordnet,  im  Alter  oft  verkalkt,  mit 
Lacunen  (Key  und  Retzius)  besonders  in  der 
Nähe  der  Oefösse,  die  im  parietalen  Blatte  weiter 
sind  als  im  visceralen. 

Noch  mOgen  zwei  Arbeiten  Besprechung  finden, 
die  allgemeine  Gesetze  durch  die  Untersuchung 
von  Missbildungen  zu  ermitteln  streben. 

Nach  eingehender  Untersuchung  von  9  Missbil- 
dungen des  Centralnervensystems  gelangt  Y era- 
guth  (199)  zu  werth vollen  Schlttssen  für  die  nor- 
male und  pathologische  Entwickelung  des  Nerven- 
systems, die  eine  Weiterbildung  der  von  Mona- 
kow,Leonowau.  A.  inaugurirten  Lehren  bilden 
und  den  Werth  teratologischer  Hirnforschung  in 
ein  ganz  neues  Licht  stellen.  Hier  seien  nur  die 
Hauptergebnisse  angedeutet  Die  Thatsache  des 
unabhängigen  Auswachsens  von  Neuronen  (schön 
ausgebildete  hintere  Wurzeln,  Spinalganglien  und 
Sympathicus  bei  totaler  Amyelie  und  Anencephalie) 
spricht  gegen  die  Apäthy-Bethe-Nissl'sche 
Fibrillenlehre.  Auch  die  Kopfnerven,  soweit  sie 
Bezüge  aus  Ganglien  erhalten  (dazu  gehören  auch 
Oculomotorius  -  Ciiiarganglion  und  Hypoglossus- 
Froriep'sches  Ganglion),  sind  dabei  gut  ent- 
wickelt. Abkömmlinge  der  Ganglienzelle  können 
sich  also  vollständig  unabhängig  vom  Medullar- 
rohr  entwickeln.  Kranielle  Nerven  (und  periphe- 
rische optische  Anlagen)  können  existiren,  trotz- 
dem dass  ihre  centralen  Ursprungstellen  nicht 
oder  nicht  mehr  bestehen  (Roux,  v.  Monakow). 
Einzelne  makroskopische  Theile  des  Centralnerven- 
systems können  sich  entwickeln,  während  andere 
zurückbleiben;  in  diesen  undifferenzirten  Theilen 
können  sich  wieder  einzelne  Zellen  bis  zu  vor- 
geschrittenen Stadien  difFerenziren  (trotz  fehlenden 
Anschlusses  im  umgebenden  Gewebe),  während 
andere  auf  niederen  Stufen  stehen  bleiben :  „Ge- 
setz der  Selbstdifferenzirung  der  Zellen'*  (Roux). 
Einzelne  ZeUengruppm,  die  nach  der  Geburt  eine 
funktionelle  Einheit  darstellen,  können  sich  als 
solche  selbständig  entwickeln,  ohne  in  der  Um- 
gebung Anschluss  zu  finden  (z.  B.  Spinalganglien 
und   hintere  Wurzeln):  „Modifikation  der  Selbst- 


differenzirung durch  Mitwirkung  der  differenziren- 
den  Wechselwirkung  der  Zellen^'.  Der  „Selbst- 
differenzirung der  Neurone  bei  nieder  differenzirten 
Missbildungen*'  stellt  V.  die  „Selbstdifferenzirung 
der  Neuroneneompkxe"  entgegen  und  sieht  darin 
„eine  Verminderung  der  selbstdifferenzirenden  Kraft 
sensu  strictiori  und  ein  erstes  Inkrafttreten  der 
differenzirenden  Wechselwirkung  der  Zellen".  Auf 
noch  höherer  Stufe  übernimmt  vielleicht  das  Nerven- 
system eine  morphogenetische  Funktion,  zunächst 
für  die  Organe,  mit  denen  es  in  funktionelle  Ver- 
bindung tritt  Die  starke  Entwickelung  des  Ge- 
fässapparates  in  den  abnorm  gebildeten  Theilen 
des  Nervensystems  erklärt  die  Neigung  zu  Blu- 
tungen, auch  intra  partum  und  postfötal,  und 
das  Auftreten  von  Syringomyelie ,  Forencephalie, 
Heterotopie  u.  s.  w.  Zur  Erhaltung  der  Herzaktion 
nach  der  Ablösung  des  Foetus  vom  Placentakreis- 
laufe,  zur  Athmung  und  zur  Kehlkopf-Innervation 
ist  die  Differenzirung  der  Medulla  oblongata  nicht 
nothwendig. 

Zingerle  (202)  untersuchte  eine  Reihe  von 
Missbildungen  des  Centralnervensystems  in  Hin- 
sicht weniger  auf  die  groben  morphologischen  Ver- 
biidungen  und  deren  Ursachen  als  auf  das  Ver- 
halten der  erhaltenen,  nicht  direkt  veränderten 
Theile,  um  den  Einfluss  nachzuweisen,  der  durch 
erstere  auf  das  Wachsthum  der  erhaltenen  Theile 
ausgeübt  wird.  Auch  den  Schädel  zieht  er  in  den 
Bereich  seiner  Betrachtungen.  Die  1.  Gruppe  der 
untersuchten  Missbildungen  besteht  aus  Änmee- 
phcUien  und  Hemic^hnlien,  Diese  entstehen  da- 
durch, dass  das  ursprüngliche  Keimgewebe  seine 
Fähigkeit,  neue  differente  Zellenformen  zu  bilden, 
verliert  und  zum  Theil  als  solches,  zum  Theil  in 
der  Modifikation  der  Ependymzellen  zu  wuchern 
beginnt.  Damit  geht  zugleich  der  Einfluss  ver- 
loren, den  der  primäre  Epithelantheil  auf  die 
Formgestaltung  des  normalen  Gehirns  hat,  und  so 
bildet  sich  an  Stelle  der  Gehirnbläschen  ein  regel- 
loses Convolut  von  sogen.  Substantia  cerebrovascu- 
losa.  Gegen  das  Rückenmark  zu  klingen  die  Ver- 
änderungen allmählich  ab;  Anomalien  des  Gentral- 
kanals  finden  sich  jedoch  beinahe  stets  vor.  Als 
2.  Gruppe  werden  Oyklopie  und  Jrkineneephtdie 
zusammengefasst  Es  sind  mildere  Erkrankungen, 
denen  Verwachsungen  im  Gebiete  des  Zwischen- 
hirns und  Ausdehnung  der  Dicke  des  3.  Ventrikels 
gemeinsam  sind.  Dabei  besteht  Mikrooephalie. 
Auch  die  weitere  Formgestaltung  des  Gehirns  geht 
in  anomaler  Weise  vor  sich  (einheitliches  sekun- 
däres Vorderhim,  Mangel  der  Riechlappen,  un- 
paares  Augenbläschen).  Auch  hier  finden  sich 
der  cerebralen  Störung  coordinirte  Verbildungen 
des  Centralkanals  (Hydromyelie  bei  Arhinence- 
phalie,  Mehrfachbildung  und  Defekt  bei  Cyklopie), 
die  auf  das  Wachsthum  der  Rückenmarksanlage 
einen  bestimmten  Einfluss  haben,  Defekte  oder 
Verlagerungen  der  Hinterstränge,  Hinterhörnerund 
Clarke 'sehen  Säulen.     Bei  mehrfachem  Kanäle 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralneryensystems. 


bildet  8iob,  einem  jeden  entspreohend,  ein  Hinter- 
stnng  und  nimmt  die  umgebende  graue  Substanz 
denBan  von  HinterhOrnern  an;  jedem  Kanäle  lagert 
eine  weisse  Pommissur  auf.  Beiden  Oruppen  ge- 
meinsam sind  variable  Eerndefekte  in  den  tieferen 
Tfaeilen  des  Hirnstammes  in  Folge  der  abnormen 
Gestaltung  der  Bpithelwandungen  der  Ventrikel; 
diese  Eerndefekte  lassen  sich  jedoch  noch  nicht 
prScis  überblicken.  Ferner  findet  sich,  in  direkter 
AbhftDgigkeit  von  der  abnormen  Gehirnentwicke- 
Inng,  Mikromyelie  und  zum  Theil  Hemmung  der 
Harkscheidenbildung.  Ausserdem  Aplasie  aller 
aus  den  erkrankten  Theilen  abwärts  ziehenden 
Bahnen  (Pjramidenstrftnge  u.  s.  w.).  Die  oentri- 
petaien  Neuronenoomplexe,  die  mit  den  miss- 
bildeten Theilen  der  Neuralanlage  in  direkte  und 
aoBschliessliche  Verbindung  treten  sollten,  fehlen 
oder  sind  rudimentär.  Bei  Defekt  der  Seh-  und 
VierhOgel  fehlen  die  mediale  und  die  laterale 
Schleife,  bei  solchem  des  Kleinhirns  die  Clark  e'- 
schen  Säulen,  die  Kleinhirnseitenstrangbahnen  und 
die  Corpora  restiformia,  während  die  unteren  Oliven 
and  die  Kerne  der  Brückenanschwellung  mangel- 
haft ausgebildet  sind.  Somit  enltviekeln  sieh  die 
fftwwieomjpiUxe  innerhalb  des  C&ntrcdnervensystems 
m  tn^tr  gegenseitiger  Abhängigkeit.  Dagegen  hm- 
mm  die  extraspinalen  und  die  extraeerebralen  Theile 
des  Nervensystems  zur  Eigenentunckdung ,  und  es 
fiNitt  ihnen  ein  gewiss  selbständiges  Waehsthum  zu- 
erkannt werden.  Bemerkenswerth  ist  femer,  dass 
die  erhaltenen  Theile  der  Neuralanlage  atypische 
odtr  neue,  normaler  Weise  nieht  vorkommende  Ver- 
iMimgen  eingehen  können,  ein  Vorgang,  der  nach 
BoQx  als  unvollkommene  Selbstregulation  aufzu- 
fassen ist  So  beschreibt  Z.  eine  basale  Kreuzung 
des  Stabkransee  bei  Arhinencephalie  und  Cyklopie, 
eise  dorsale  Kreuzung  von  Fasern  aus  den  Hinter- 
strangskemen  bei  Anencephalie  und  Hemicephalie. 

lY.  Vorderhlm. 

Entunekelung,  EXntheUung. 

230)  Goidstein,  Kurt,  Beitrl^  zur  Bntwicke- 
^■Bgsgeschichte  des  menschlioheD  Gehirns.  1)  Die  erste 
utwiokelaiig  der  grossen  Himcommissoren  u.  die  „Ver- 
wichsmig''  von  Thalamus  u.Striatum.  Anatom.  Anzeiger 
XXIL  19.  p.  415. 1903. 

231)  Smith,  G.  Elliot,  Notes  upon  the  natural 
nUififiion  of  the  cerebral  hemisphere.  6  Figg.  Jonrn. 
of  Anat  and  Physiol.  Vol.  35.  N.  8.  Vol.  15.  Part  4. 

232)  Grönberg,  Gösta,  Die  Ontogenese  eines 
»»deren  Sängergehirns.  Nach  Untersuchungen  an  Eri- 
«croa  europaeus.  Zoolog.  Jahrb.  Abth.  f.  Anat  XV. 
1901. 

233)  Zuckerkandl,  E.,  Zur  Entwickelung  des 
«Jkena  xl  des  Gewölbes.    Wien  1902.  Mit  1  Figur  u. 

.  234)  Betzius,  Gustaf,  Zur  Frage  der  transi- 
tonseheD  Furchen  des  embrvonalen  Menschenhirns.  Blo- 
che Untereuchungen  N.  F.  XI.  Stockholm  u.  Jena 

.  235)  Retzius,  G.,  Zur  Frage  von  den  sogen,  transi- 
tonschflD  Fuchen  des  Menschenhirns.  Verhandl.  d.  anat 
MelJ«hrbb.Bd.279.  Hft  1. 


Ges.  a.  d.  15.  Vers,  zu  Bonn.    Anatom.  Anzeiger  XIX. 
Erg.-H.  1902. 

236)  Symington,  J.,  On  the  temporary  fissures 
of  the  human  cerebral  hemispheres,  with  observatioDS  on 
the  deyelopment  of  the  hippocampal  fissure  and  hippo- 
campal  formation.  Rep.  71.  Meeting  of  the  Brit  Assoc. 
for  the  advanc.  of  so.  Glasgow  1901.  p.  798.  (Dem  Ref. 
nicht  zugänglich.) 

Windungen. 

237)Studniczka,  F.  E.,  Ueber  die  erste  Anlage 
der  Grosshimhemisphären.  Sitz.-Ber.  d.  k.  böhm.  Ges. 
d.  Wissensch.  30.  Juni  1901. 

238)  Smith,  G.  Elliot,  On  the  homologies  of  the 
cerebral  sulci.  Journ.  of  Anat  and  Physiol.  XXXVI. 
p.  309. 1902. 

239)  Grünbaum,  A.  S.  F.,  and  C.  8.  Sherring- 
ton,  Observations  on  the  physiology  of  the  cerebral 
cortex  of  some  of  the  higher  apes.  Proc.  of  the  Royal 
Soo.  Vol.  69. 1902. 

240)  Leggiardi-Laura,  C,  Questioni  sulle  cir- 
convoluzioni  oerebrali.  Riv.  di  Biol.  gen.  (Como)  III. 
4  e  5.  p.  304.    1  Taf.  u.  4  Figg. 

241)  Giannelli,  Augusto,  EUoerche  sul  lobo 
occipitale  umano  e  su  aloune  formazioni  che  con  esso 
hanno  rapporto.    Riv.  sperim.  di  freniatria  Vol.  26. 

242)  V.  Monakow,  Die  Varietäten  in  der  Anlage 
der  Fissura  calcarina  u.  derFissura  retrooalcarina.  Arch. 
f.  Psych.  XXXVI.  1.  1902. 

243)  Cunningham,  D.  J.,  The  inferior  parietal 
lobule.    Dubl.  Quart  Joum.  Vol.  113.  p.  295.  1902. 

244)  Cunningham,  D.  J.,  Adrees  to  the  anthro- 
pological  section  of  the  Brit  Association.    Glasgow  1901. 

245)  Spitzka,  Edward  A.,  C!ontribution  to  the 
question  of  fissural  integrality  of  the  paroccipital ;  obser- 
vations on  100  brains.  Journ.  ment  Pathol.  1901.  Mit 
Figuren. 

246)Leggiardi-Lanra,  C,  Sopra  il  sigoificato 
della  cosidetta  „duplioitä  della  scissura  di  Rolando*  e 
sopra  un  rapporto  oostante  della  scissura  post-rolandica. 
Giom.  d.  R.  Acad.  di  Med.  di  Torino  LXIII.  9—12.  1900. 

247)  Leggiardi-Laura,  G.,  Di  unsolootrasverso 
del  lobo  parietale  costantemente  rappresentato  neiruonio. 
Mit  Figuren.    Riv.  di  Biol.  gen.  (Como)  HI.  1  e  2. 

248)  Guszmann,  Josef,  Beitrag  zur  Morphologie 
der  Gehimoberflfiohe.  7  Figg.  Anatom.  Anzeiger  XIX. 
9.  10.  1901. 

249)  Spitzka,  Edward  A.,  The  mesial  relations 
of  the  inflected  fissure;  observations  upon  one  hundred 
brains.    5  Figuren.    New  York  med.  Joum.  Jan.  1900. 

250)  Holl,M.,  Zur  Morphologie  der  menschlichen 
Insel.    Arch.  f.  Anat  u.  Physiol.  [anat  Abth.]  1902. 

251)  Hell,  M.,  Üeber  die  Insel  des  Menschen-  u. 
Anthropoidengehimes.  Arch.  f.  Anat  u.  Physiol.  [anat 
Abth.Jp.  1.1902. 

252)  Retzius,  Gustaf,  Zur  Morphologie  der 
Insula  Reih.  Biolog.  Untersuch.  N.  F.  XI.  Stockholm 
u.  Jena  1902. 

253)  Weinberg,  Richard,  Die  Intercentral- 
brucke  der  Camivoren  u.  der  Sulous  Rolandi.  Anatom. 
Anzeiger  XXII.  13.  1902. 

254)  Zingerle,H.,  Zur  Morphologie  u.  Pathologie 
der  Insel  des  menschlichen  Gehirnes.  (Aus  der  psy- 
chiatrischen u.  Nerrenklinik  in  Graz.)  Arch.  f.  Anat  u. 
Physiol.  [anat  Abth.]  1902. 

255)  Spitzka,  Edward  Anthony,  Contri- 
butions  to  the  enoephalio  anatomy  of  the  races.  First 
Paper :  Three  eskimo  brains,  from  Smiths  Sound.  Amer. 
Joum.  of  Anat  IL  1.  p.  25.  Nov.  29.  1902. 

256)  Kar  plus,  J.  P.,  Ueber  ein  Austrahergehim. 
(^ferst^ner^Bohe  Arbeiten  aus  d.  neurolog.  Institute  an 
d.  Wiener  Univers.  Heft  9.  1902. 

(Enthält  treffliche  Photographien  und  ausführliche 
Beschreibung  eines  gut  erhaltenen  Australiergehirnes  und 

4 


2G 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


die  Beschreibung  dreier  Negergeh iroe  anbekannteD  Stam- 
mes, ausserdem  Diskussion  der  Aifenspalten  frage.) 

257)  8  p  e  r  1  n  0 ,  G.,  Descrizione  morfologica  dell*enoe- 
falo  del  prof.  Carlo  Otaeomini.  4  Taf.  Oiom.  d.  R.  Accad. 
di  Torino  LXIII.  8.  p.  737.  1900. 

258)  Sperino,  Gniseppe,  Descrizione  morfo- 
logica dell'encefalo  del  prof.  Carlo  Qiaeomini.  3  Tafeln. 
Internat.  Mon.-Schr.  f.  Anat.  a.  Physiol.  XVIII.  7—9. 
1901. 

259)  Sperino,  Giuseppe,  L'encefalo  dell'ana- 
tomioo  Carlo  Oiaeomtnt.  Riv.  sperim.  di  Freniatr.  XXVII. 
1.1901.  2  Taf. 

260)  Leggiardi- Laura,  C,  IlcervellodiVaoher. 
Arch.  di  Psich.,  Sc.  penali  ed  Antropol.  crim.  XXI.  3. 
p.  223.  1901.  Mit  Fisg. 

261)  Leggiardi- Laura,  C,  Ancora  sul  cervello 
di  Vacher:  Varietä  delle  circonvoluzioni  ed  istoatipia 
cerebrale.  Arch.  di  Psich.,  Sc.  penali  ed  Antropol.  ehm. 
XXI.  4.  p.  484.  1901. 

262)  Spitzka,  Edward  Anthony,  A  preli- 
minary  communication  of  a  study  of  the  brains  of  two 
distinguished  physicians,  &ther  and  son.  Philad.  med. 
Journ.  April  16. 1901. 

263)  Spitzka,  Edward  A.,  The  redundancy  of 
the  preinsula  in  the  brains  of  distinguished  educated  men. 
New  Tork  med.  Becord  June  15.  1901. 

264)  Spitzka,  Edward  Anthony,  Is  the  cen- 
tral fissure  duplicated  in  the  brain  of  Carlo  Otaeomini^ 
anatomist?  A  note  on  a  fissuial  anomidy.  Philad.  med. 
Journ.  Aug.  24. 1901. 

265)  Spitzka,  Edward  Anthony,  A  rarefissu- 
ral  atypy  in  the  brain  of  W.  A. . .,  a  New  York  assembly- 
man.    Med.  Critic  Oct.  1902. 

266)  Wilder,  Burt  G.,  Revised  Interpretation  of 
the  central  fissures  of  the  educated  Suicide's  brain  ex- 
hibited  to  the  association  in  1894.  Journ.  of  nery.  and 
ment.  Dis.  Oct  1900. 

267)  Retzius,  Gustaf,  Das  Gehirn  des  Physikers 
u.  Pädagogen  Per  Adam  Süjeström.  Biolog.  Untersuch. 
N.  F.  XL    Stockholm  u.  Jena  1902. 

268)  Sug&r,  M.,  Betrachtangen  über  das  Gehirn 
Desider  8zil&gyi*s.  Orvosi  Hetilap  Nr.  1  u.  2.  1902. 
(Ungar.)    Ref.  in  NeuroL  Centr.-Bl.  Nr.  9.  1902. 

(Besondere  Entwickelung  der  Frontallappen  und  be- 
sonders der  Sprachwindung  links,    die  37mm  Länge 
'  (Durchschnitt  23  mm)  hatte.    Sehr  grosse  motorische 
Oentren.    Desider  SziUgyi  war  Staatsmann,  Redner  und 
Athlet) 

Einxelne  Säuger, 

269)  Zuckerkandl,  Zur  Morphologie  des  Affen- 
gehimes.  3  Taf.  u.  3  Figg.  Ztschr.  f .  Morphol.  u.  Anthro- 
pol.  IV.  3.  p.  463.  1902.    (Dem  Bef.  nicht  zu^^glich.) 

270)  Bolk,  Louis,  Beiträge  zur  Affenanatomie, 
n.  Ueber  das  Gehirn  vom  Orang-Utan.  Petrus  Oamper. 
Jahrg.  I.  1902. 

271)  Burckhardt,  Rud.,  Das  Gehirn  zweier  sub- 
fossiler Riesenlemuren  aus  Madagascar.  2  Figg.  Anatom. 
Anzeiger  XX.  8  u.  9.  p.  229.  1901. 

272)  Dräseke,  J.,  Centetes  ecaudatus.  Ein  Bei- 
trag zur  yergieichenden  makroskopischen  Anatomie  des 
Centralnervensystems  der  Wirbelthiere ,  mit  besonderer 
Berücksichtigung  der  Insektivoren.  Mon.-Schr.  f.  Psych, 
u.  Neurol.  X.  6;  Dec.  1901. 

273)  Hammer,  Ernst,  Das Lowengehirn.  Inaug.- 
Diss.  Leipzig  1902.  Georg  Thieme.  —  Internat  Mon.- 
Schr.  f.  Anat  u.  Physiol.  XIX.  7—9.  p.  262. 

274)  Hatschek,  R.,  u.  fi.  Schlesinger,  Der 
fiirnstamm  des  Delphins.  Mit  25  Abbildungen  im  Text. 
Arbeiten  aus  d.  neurolog.  Institute  an  d.  Wiener  Univers. 
Herausgegeben  von  Prof.  Eeinrieh  Obersteiner  Heft  9. 
Leipzig  u.  Wien  1902.  Franz  Deuticke. 

275)  Herubel,  Marcel  A.,  Sur  le  cerveau  du 
phascoloBome.  Compt  rend.  Acad.  Sc.  Paris  CXXXIV. 
26.  p.  1603.  1901. 


276)  Smith,  G.  Elliot,  Notes  on  the  brain  of 
macroscelides  and  other  insectivora.  Linnean  Soc.  Journ. 
Zoology  XXVm.  1902. 

277)  Kohlbrugge,  J.H.F.,  Das  Gehirn  vonPtero- 
pus  ednlis.  4  Figuren.  Mon.-Schr.  f.  Psych,  u.  Neurol. 
XU.  2.  p.  85.  1902. 

278)  E  0  h  1  b  r  u  g  g  e ,  J.  H.  F.,  Die  Grosshimfurchen 
von  Tragulus  javanicus,  (Üervulus  muigao  und  Sus  babi- 
russa.    Mon.-Schr.  f.  Psych,  u.  NeuroL  XI.  5;  Mai  1902. 

Ventrikel,  Plexus,  Meningen. 

279)  Sterzi,  Giuseppe,  Ricerche  intorno  alla 
anatomia  comparata  ed  airontogenesi  delle  meningi.  0)d- 
siderazioni  sulla  filogenesi.  Parte  prima :  meningi  raidol- 
lari.  Istituto  anatomico  di  Padova.  Venezia  1901.  Offi- 
cine  Grafiche  di  0.  Ferrari. 

280)  Sterzi,  Giuseppe,  Gli  spazii  linfatici  delle 
meningi  spinali  ed  il  loro  significato.  Monit.  zool.  ital. 
Xn.  7.  1901. 

281)  Spitzka,  Edward  A.,  A  preliminary  com- 
munication with  projection-drawingis,  illustratingthetopo- 
graphy  of  the  paracoeles  (lateral  ventricles)  in  their  rela- 
tions  to  the  surface  of  the  cerebrum  and  the  cranium. 
New  York  med.  Journ.  Febr.  2.  1901. 

282)  Pettit,  Auguste,  et  Joseph  Girard, 
Sur  la  fonction  secretoire  et  la  morphologie  des  plezus 
choroides  des  ventricules  lateraux  du  Systeme  nerveux 
central.  Arch.  d'Anat  microscop.  XI.  2.  p.  213.  1902. 
1  Taf.  u.  6  Figg. 

283)  Pettit,  A.,  et  J.  Girard,  Sur  la  fonction 
secretoire  et  morphologie  des  plexus  choroides.  Bull. 
d'Histoire  nat  Nr.  5.  p.  358.  1902. 

284)  Shinkichi,  Imamura,  Beiträge  zur  Histo- 
logie des  Plezus  choroideus  des  Menschen.  Arbeiten  aus 
d.  neurolog.  Institute  an  d.  Wiener  Univers.  Herausgeg. 
von  Prof.  Beinrieh  Obersteiner  Heft  8.  Leipzig  u.  ^ien 
1902.   Franz  Deuticke. 

(Genaue  Beschreibung.  Es  werden  ein  zottiger  von 
einem  zottenfreien  Theil  unterschieden,  das  Epithel  und 
die  in  ihm  auftretenden  Veränderungen  beschrieben, 
namentlich  kommen  regressive  Metiunorphosen  vor, 
ausserdem  eine  circumscripte  Sklerose.) 

285)  Cavazzani,  Emilio,  Sülle  fonzioni  dei 
plessi  coroidei  nei  ventricoli  del  cervello.  Nota  sulle 
ricerche  del  D.  Ämoldo  Venexiani,  Gaz.  d^li  Osped. 
Nr.  38.  1902. 

( V  e  n  e  z  i  a  n  i  hat  nach  Injektion  von  Methyl  violett, 
das  die  Epithelien  der  Plezus  choroidei  zerstört,  fast 
völliges  Versiegen  des  Liquor  cerebrospinalis  gesehen. 
Was  noch  abgesondert  wurde,  war  stärker  alkaluch  and 
auch  sonst  chemisch  anders  zusammengesetzt,  als  die 
normale  Flüssigkeit.  DaCappelettiim  gleichen  Labo- 
ratorium nachgewiesen  hat,  dass  die  cerebrospinale 
Flüssigkeit  nach  Pilooarpineinspritzung  an  Menge  sehr 
zunimmt,  und  Pettit  und  ebenso  Girard  erkannt  haben, 
dass  die  Epithelien  der  Plexus  choroidei  grösser  werden, 
und  dass  mehr  hyaline  Eügelchen  in  ihnen  auftreten, 
wenn  die  Thiere  Aether  oder  Muskarin  bekommen,  beides 
Stoffe,  die  die  Sekretion  anregen,  so  hält  Cavazzani 
die  Annahme  von  der  sekretorischen  Eigenschaft  der 
Plexus  für  völlig  gesichert) 

286)  Cavazzani,  £.,  Sur  Tinnervation  motrioe 
des  vaisseaux  du  cerveau  et  de  la  moelle.  Arch.  ital.  de 
Biol.  XXXVIIL  p.  17.  1901. 

287)Obregia,  Sur  l'innervation  des  vaisseaux  de 
la  pie-mere  et  de  Tecorce  cerebrale.  Revue  neurol.  X. 
16.  p.  808.  1902. 

288)  Barratt,  J.  0.  Wakelin,  The  form  and 
form-relations  of  the  human  cerebral  ventricular  cavity. 
Journ.  of  Anat  and  Physiol.  Vol.  36.  N.S.  Vol.  16.  Part  2. 
p.  106.  1901.   1  Taf.  u.  13  Figg. 

Die  kleine  inhaltreiche  Arbeit  von  Blliot 
Smith  (231)  bringt  eine  sehr  klare  Beepreohung 
der   Eintheilung   des  Grosahirns.     An   der  Basia 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Gentralnervensystems. 


27 


wird  der  Bulbos  olfaotorius  Tom  Pedunculus  olfac- 
toriuB).  nnd  dieser  wieder  vom  Tuberoulum  olfac- 
torium  unterschieden.    Der  Bef.  mOchte  auf  Grund 
Beiner  vergleiohenden  anatomischen  Untersuchungen 
an  Reptilien  den  Pedunculus  lieber  alsLiobus  olfac- 
toritts  anterior  bezeichnen  und  die  Anschwellung, 
die  an  seinem  vorderen  Ende  durch  die  über  den 
Lobtts  gelegte  Formatio  bulbaris  bewirkt  wird,  den 
Bulbus  olfactorius,  nicht  als  eigenen  Himtheü  ab- 
scheiden.    Es  lassen  sich  zwischen  dem  Pedun- 
culus olfactorius  und  dem  Lobus  olfactorius  ante- 
rior bei  all«i  Wirbelthierarten  die  verschiedensten 
Debergänge  finden.     Aber  die  weitere  Eintheilung 
Sm.'8   ist   zu   billigen.     Er   scheidet  lateral  den' 
Lobus  pyriformis  ab  von  der  Formatio  hippocampi, 
die  wieder   scharf  in  den  Hippocampus  und  die 
Fascia  dentata  zerfallt     Als  nfichster  Theil  wird 
das  Corpus  striatnm  unterschieden,  und  was  jetzt 
von  der  Hemisphäre  noch  übrig  bleibt,  bezeichnet 
S  m.  als  Neopaüiium.   Diese  letztere  Unterscheidung 
trifft  in  der  That  den  Nagel  auf  den  Kopf,  denn  es 
ist  k«n  Zweifel,  dass  die  zuerst  genannten  Him- 
theile  sehr  viel  früher  auftreten,  als  Ganzes  sehr 
viel  gleichartiger   stationär   sind,   und  dass  die 
eigentliche  Hemisphi&re,  deren  Entwickelung  durch 
die  Thierreihe  hindurch  bis  zu  den  mächtigen  For- 
men  der  Primaten  eine  ständig  wechselnde  ist, 
sich  erst  später  gebildet  hat    An  der  Basis  unter- 
scheidet 8  m.  noch  die  Substantia  perforata  anterior 
und  das  Corpus  paraterminale,  eine  median  liegende 
graue  Masse,  die  im  Wesentlichen  der  Basis  und 
den  Seitenblättem   des  Septum   entspricht     Die 
Oberfläche  dieses  Körpers  ist  identisch  mit  dem, 
was  er  in  früheren  Abhandlungen  Area  praecom- 
missuralis  genannt  hat     Die  Arbeit  verfolgt  dann 
die  Entwickelung  der  neun  erwähnten  Hirntheile, 
Djunentlich  bei  den  niederen  Säugern. 

8tudnicka(237)  erörtert  sehr  klar  die  Frage 
nach  der  ErUsUkung  der  Hemisphären,  die  durch 
viele  widersprechende  Meinungen  besonders  ver- 
wickelt ist  In  den  letzten  Jahrzehnten  herrschte 
die  Auffiassung  vor,  dass  sich  am  vorderen  Ende 
des  primitiven  Yorderhirns  (Telencephalon)  eine 
zunächst  unpaare  Anlage  fände,  die  später  durch 
die  Falx  in  zwei  Hemisphären  getheilt  würde.  S  t 
selbst  hat  von  1894  an  in  mehreren  Mittheilungen 
auf  die  ältere  Ansicht  zurückgegriffen,  wonach  die 
Hemisphären  als  paarige  Ausstülpungen  aus  dem 
primitiven  Yorderhim  entstehen.  Eupffer  hatte 
auf  (hund  von  Untersuchungen  an  Aocipenser 
und  Petromyzon  die  Ansicht  vertreten,  dass  eine 
unpaare  Qrosshimanlage  nicht  seitlich,  sondern 
oberhalb  der  Stelle,  wo  die  Längsachse  des 
Oehims  vom  endet,  entstehe,  und  schliesslich 
hatten  für  das  Hühnchen  Henrich,  und  Neu- 
mayer für  das  Säugergehim  behauptet,  dass 
neben  diesem  unpaaren  Medianabschnitte  dem 
Bpencephalon  Kupffer's  beiderseits  je  eine 
Hemisphäre  erwachse,  dass  also  die  erste  Anlage 
deaHemispbärium  dreitheilig  sei.   Sicher  ist  jeden- 


falls, dass  die  Annahme  von  der  unpaaren  Anlage 
aufgegeben  werden  muss,  dagegen  sprechen  eigent- 
lich alle  neueren  Untersuchungen.  Wenn  man 
sich  den  einfachen  Yentrikel  des  primitiven  Yorder- 
hirns vorstellt,  so  muss  man  die  Seitenwand  von 
der  mittleren  Wand,  der  „Deckplatte",  unterscheiden. 
Die  Hemisphären  entstehen  nur  aus  den  Seiten- 
wänden, und  da  sie  mit  ihrer  grOssten  Masse  ober- 
halb des  Lobus  olfactorius  impar  entstehen,  muss 
man  annehmen,  dass  sie  zur  oberen  Partie  des 
Gehirns  gehören.  Bei  Petromyzon  ist  die  Hemi- 
sphärenanlage compakt  und  stülpt  sich  erst  sehr 
spät  aus.  Die  mediane  Wand  bleibt,  wie  wohl 
zuerst  Bure khar dt  genauer  nachgewiesen  hat, 
immer  rein  epithelial  (Lamina  supraneuroporica). 
Die  Deutung  von  Henrich  und  von  Neumayer 
legt  auf  eine  Ausstülpung  in  dieser  Lamina,  die 
mit  dem  Eupffer 'sehen  Epencephalon  identi- 
ficirt  wird,  besonderen  Werth.  St  sucht  nachzu- 
weisen, dass  auch  dieser  Yersuch,  die  Lehre  vom 
Eupffer  'sehen  medianen  Epencephalon  zu  retten, 
nichts  wesentlich  Wichtiges  bringe,  da  eben  die 
Hemisphären  selbst,  auf  die  es  ankommt,  aus  den 
Seitentheilen  entstehen.  Bei  den  Gehirnen  mit 
massiven  Hemisphären  kann  man  gar  nicht  von 
einer  Dreitheilung  reden.  Aus  der  Seitenwand  des 
Yorderhirns  bilden  sich  ausser  den  Hemisphären 
ganz  frontal  auch  die  Bulbi  olfactorü  aus.  Bei 
Petromyzon  entstehen  beide  Gebilde  aus  einer  ein- 
zigen compakten  Anlage,  ebenso  (Eupffer)  bei 
Bidellostoma ,  doch  sind  hier  die  Anlagen  nicht 
compakt,  sondern  dünnwaiidig.  Bei  Petromyzon, 
denGanoiden  und  den  Teleostiem  legt  sich  übrigens 
die  ganze  CerebrospinalrOhre  massiver  und  nicht  so 
röhrenförmig  an,  wie  bei  den  übrigen  Wirbelthieren. 
Ganz  damit  in  üebereinstimmung  stehen  die 
schönen  Studien  von  GrOnberg  (232).  Gr. 
hat  das  Gehirn  des  Igels  auf  mehreren  Stufen 
seiner  Entwickelung  genau  studirt  und  giebt  nach 
Präparaten  und  Wachsreconstruktionen  die  sehr 
lehrreichen  Bilder  wieder,  die  dieses  offenbar  sehr 
einfach  gebaute  Säugergehim  bietet  Er  hält  an 
der  Dreitheilung  der  CerebralrOhre  fest  Die  Hemi- 
sphären gehen  als  Dachpartien  aus  dem  Prosence- 
phalon  hervor,  das  also  in  seinem  primären  Ab- 
schnitte dem  Stammganglion,  dem  Thalamus  und 
den  Dachgebilden  des  Zwischenhirnes  ihren  Ur- 
sprung giebt  Der  basale  Abschnitt  wird  frontal 
von  der  Schlussplatte  begrenzt,  an  ihrem  dorsalen 
Ende,  da,  wo  Eupffer 's  Lobus  elf.  impar  liegt, 
beginnt  erst  die  Yerlüthungstelle  der  beiden  Seiten- 
theile  der  primären  Hirnrinde.  Das  Zwischenhirn 
hat  also  eine  unpaare  Anlage,  die  Hemisphären 
entstehen  paarig.  Yen  einer  unpaaren  Anlage 
mit  späterer  Theilung  ist  dabei  nicht  die  Bede. 
Interessant  ist,  dass  vorübergehend  auf  dem  Stamm- 
ganglion eine  Längsfurche  auftritt,  ähnlich,  wie  sie 
bei  den  Schildkröten  [und  den  Yögeln,  Ref.]  zeit- 
lebens besteht  Der  dorsal  vom  Lobus  elf.  impar 
gelegene  Abschnitt   zwischen  den  Hemisphären 


28 


E d i D g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnenrensystems. 


wird  als  Concrescentia  primitiva  bezeichnet  In 
ihm  liegen  die  gemeinsame  Anlage  des  Psalterium 
und  des  Balkens,  auch  der  Commissura  anterior. 
Die  Commissura  habenularis  superior  und  vor  ihr 
eine  Ausstülpung,  die  als  Rudiment  eines  Zirbel- 
polsters anzusehen  wäre,  werden  beschrieben.  Den 
Processus  infundibuli  hält  Or.  fdr  homolog  dem 
dorsalsten  Abschnitte  des  Saccus  vasculosus. 
Retzius's  Arbeiten  scheinen  ihm  hier  entgangen 
zu  sein.  Für  Einzelnes,  sowie  für  die  Entwicke- 
lungsverhältnisse  des  Mittel-  und  Hinterhirnes  sei 
auf  das  Original  verwiesen. 

Aus  der  Mittheilung  von  Ooldstein  (230), 
der  ein  Oehim  aus  der  zweiten  Hälfte  des  4.  Monates 
bei  Seh  aper  untersuchen  konnte,  sei  hervor- 
gehoben, dass  dieses  ganz  furchenlos  war.  (Auch 
Retzius  [234.  235]  hat  neuerdings  Gelegenheit 
gehabt,  zu  bestätigen,  dass  die  sogenannten  transi- 
torischen  Furchen  dieser  •  Frühgehirne  an  ganz 
frisch  conservirten  Füten  nicht  nachweisbar  sind.) 
Eine  vordere  Bogenfurche  (His)  oder  eine  hintere 
ist  nicht  vorhanden,  der  Balken  wächst  durch  die 
Lamina  terminalis;  von  einem  Durchwachsen  ver- 
klebter Hemisphärenwände  kann  nicht  die  Rede 
sein.  Seine  Vergrüsserung  kommt  dadurch  zu 
Stande,  dass,  wenn  die  Hemisphären  wachsen,  sich 
immer  neue  Fasern  zwischen  die  alten  einschieben. 
Das  auswachsende  Rostrum  schliesst  das  Cavum 
sept.  pellucidi.  Thalamus  und  Striatum  sind  ur- 
sprünglich jederseits  nur  durch  die  relativ  dünne 
Bodenpartie  derGrosshimhemisphäre  mit  einander 
verbunden.  Der  Bef.  [E.]  kann  dies  durchaus  für  Föten 
aus  allen  Wirbelthierklassen  bestätigen,  überall 
findet  er  zwischen  beiden  erwähnten  Hirntheilen 
einen  tiefen  Spalt  Dieser  Spalt  gleicht  sich  nach 
Qoldstein  allmählich  aus,  wenn Grosshimfasern 
durch  die  Substanzbrücke  hindurch  thalamuswärts 
wachsen.  Es  giebt  also  kein  Verwachsen  ursprüng- 
lich getrennter  oberflächlicher  Himpartien,  eben  so 
wenig  ein  Durchwachsenr  der  Hirnwand  durch 
Fasern.  Die  Ausgestaltung  des  Gehirns  erfolgt  im 
Wesentlichen  dadurch,  dass  Fasermassen  durch  die 
anfangs  dünnen  prim&*en  Verbindungen  der  Hirn; 
theile  hindurchwachsen  und  dann  sich  allmählich 
vergrüssem. 

Die  Windungen  sind  während  der  Berichtzeit 
von  den  verschiedensten  Gesichtspunkten  aus  be- 
arbeitet worden.  Nur  die  Richtlinien,  in  denen 
gearbeitet  wird  und  wenige  Einzelheiten  sollen 
hier  referirt  werden.  Wer  mitarbeiten  will,  wird 
immer  der  Originale  mit  ihren  Abbildungen  be- 
dürfen. 

Nach  Elliot  Smith  (237)  ist  unsere  Eennt- 
niss  und  besonders  unsere  Nomenclatur  der  Hirn- 
windungen noch  sehr  unvollständig.  Besonders 
hält  sie  nicht  Stand  vor  einer  auf  der  vergleichen- 
den Anatomie  begründeten  Kritik.  Der  Vf.  hat  an 
einem  sehr  grossen  Materiale,  das  Vertreter  aller 
Säugerfamilien,  ausserdem  Embryonen  fast  von 
jeder  Gattung  enthielt,  die  Frage  der  Windungen 


von  Neuem  studirt.  Es  standen  ihm  auch  Ausgüsse 
von  Säugerschädeln  aus  der  Eocenperiode  zur  Ver- 
fügung. Die  Unterlage  seiner  Arbeit  findet  man 
im  Descriptive  Catalogue  of  the  Museum  of  the 
Royal  College  of  Surgeons  (10)  und  ausserdem  in 
einer  speciellen  Arbeit  über  das  Gehirn  der  Le- 
muren,  die  erst  nach  Abschluss  des  Berichtes  er- 
schienen ist  Auch  hier  kann  aus  der  kurzen,  sehr 
inhaltreichen  Arbeit  nur  das  Wichtigste  wieder- 
gegeben werden.  Eine  Furche,  die  Fissura  hippo- 
campi,  ist  bei  allen  Säugern  vorhanden  (nur  bei 
einigen  erwachsenen  Odontoceten  geht  sie  wieder 
verloren) ;  auch  die  Fissura  rhinalis  ist,  wenigstens 
bei  den  FOten,  ziemlich  immer  vorhanden,  nur  bei 
einigen  ganz  kleinen  Marsupialiem  und  Insekti- 
voren  scheint  sie  zu  fehlen.  Es  handelt  sich,  wie 
man  sieht,  um  die  beiden  Grenzfurohen  des  Neopal- 
lium,  die  mediale  und  die  laterale.  Die  Furchen 
des  Neopallium  will  S  m.  als  Sulci  im  Gegensatze 
zu  den  Fissurae  bezeichnen.  Die  Suld  sind  onto- 
genetisch  und  phylogenetisch  jünger  als  die  Fissuren. 
Nur  eine  begrenzte  Zahl  ist  allen  Butheria  gemein- 
sam. Wenn  man  sie  nach  ihrer  relativen  Constanz, 
ihrer  Stabilität  und  ihrem  frühen  entwickelungs- 
geschichtlichen  Auftreten  ordnet,  bekommt  man 
ungefähr  folgende  Reihe:  Sulcus  calcarinus,  Sole, 
suprasylvius,  Sula  orbitalis,  Sulc.  coronalis,  Siüc. 
lateralis,  Sulc.  pseudosylvius,  Sulc.  diagonalis,  Salc. 
crucialis,  Sulc.  postsylvius,  Sulc.  intercalaris,  Sula 
genualis,  Sulc.  retrocaloarinus. 

S  m.  beschreibt  in  der  vorli^enden  Arbeit  zu- 
nächst den  Sulcus  calcarinus,  das  caudalste  fast 
senkrecht  stehende  Stück  dessen,  was  wir  bisher 
Rand  Windung  genannt  haben;  unsere  bisherige 
Fissura  calcarina  ist  der  Sulcus  retrocalcarinus. 
Da  es  sich  hier  um  eine  sehr  wichtige  Arbeit  han- 
delt, die  wohl  einen  neuen  Ausgangspunkt  für  viele 
Forschungen  bilden  wird,  seien  die  Figuren  und 
ihre  Neubenennung  wiedergegeben,  die  schneller 
als  Beschreibungen  lehren,  wieSm.  die  Windungen 
bezeichnet  Die  ausgezogenen  Linien  bezeichnen 
relativ  constante  Furchen. 

Der  Sulcus  suprasylvius  tritt  fast  gleichzeitig 
mit  dem  Sulcus  calcarinus  auf,  er  ist  die  tiefste 
Furche  der  Convezität  und  auch  ihre  constanteste; 
es  ist  die  Furche,  die  beiCamivoren  in  Verbindung 
mit  dem  Sulcus  postsylvius  die  „erste  Randwin- 
dung'' der  Autoren  abgrenzt  Der  ganze  sogen, 
hintere  Schenkel  der  Syl  vi 'sehen  Spalte  also  ihr 
innerstes  Stück,  ist  aus  den  Furchen  zu  streichen, 
da  er  nur  der  Ausdruck  der  Himrotation  ist  Wie 
bei  den  Primaten  die  Insel  durch  Auftreten  der 
Opercula  zu  Stande  kommt,  wie  einzelne  Furchen, 
die  bei  den  anderen  Thieren  zu  Tage  liegen,  dann 
zur  Umgrenzung  der  Insel  verwendet  werden  u.  s.  w., 
das  ist  im  Originale  nachzulesen.  Die  complete 
S  y  1 V  i  'sehe  Spalte  ist  Eigenthum  der  Primaten ;  das, 
was  man  bei  Oamivoren,  üngulaten  u.  s.  w.  so  ge- 
nannt hat,  ist  eine  sehr  variable  Grube,  die  durch- 
aus nicht  in  Homologie  mit  dieser  Spalte  der  Pri- 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


29 


maten  gebracht  werden  darf.  Am  Oehirn  von 
Ghiromys  erkennt  man  klar,  dass  die  Sylvi'sohe 
Spalte  der  Prosimier  in  2  Furchen  zerfällt,  deren 
dorsale  sicher  derSulous  suprasylvius  ist,  während 
die  Tentrale  das  Analogen  des  bei  den  Felinen  gut 
ausgebildeten,  sonst  aber  sehr  unstabilen  Sulcus 
pseQdosylvius  ist    Die  kleine  Arbeit,  deren  Resul- 


tate so  sehr  von  dem  abweichen,  was  wir  bisher 
angenommen  haben,  giebt  viel  zu  denken. 

Das  Studium  der  Hirnwindungen  wird  leider 
vielfach  ganz  unter  Ausserachtlassung  besonderer 
Fragestellung  betrieben.  Nachdem  einmal  ein  ge- 
wisser Typus  für  die  ganze  Oberfläche  mit  relativ 
grosser  Sicherheit  festgestellt  ist,  haben  Beschrei- 


Bulcos  intercalariB. 


Snicus  goanalia. 


Fiflsora  hippocampL 
Fig.  1:  Medialseite. 


Sulcus 
calcarinas. 

Salcus 
coUateralis. 


Fisflora 
rhinaliä. 


Snlciu  crociatos. 
Snlciu  coroiuüis. 


Solcas  saprasylvius. 
Sulcus  lateralis. 


Salcus 
postlatonüis. 


Snicas  orbitalis, 


Sulous  diagonalis. 


Fissura  rhlnalis. 
fig,  2:  Laterale  Seite. 


l'D&gQa  oder  Abweichungen  davon  nur  dann  Werth, 
vean  nach  den  Ursachen  der  Abweichungen  ge- 
sohlt werden  kann.  In  diesem  Sinne  ist  die  An- 
tamnüung  von  Oehimmaterial  solcher  Menschen, 
^flren  Lebensweise  bekannt  war,  wie  sie  z.  B.  die 
Ueine  Arbeit  von  K  A.  Spitzka  (262)  über  das 
Oehirn  der  beiden  Neurologen  Seguin  bringt, 
immeridn  dankenawerth.  Ebenso  ist  es  willkommen, 
<1mb  durch  G.  Sperino  (257—259)  das  Gehirn 
^on Carlo  Giacomini,  der  selbst  so  viel  über 


die  Hirnwindungen  gearbeitet  hat,  beschrieben 
worden  ist.  Sp.'s  Arbeit  enthält  auch  eine  er- 
wünscht kommende  Zusammenstellung  dessen,  was 
bisher  an  40  Gehirnen  „berühmter  Männer^'  ge- 
funden worden  ist. 

Zwischen  Sperino  und  Spitzka  hat  sich  eine 
Meinungsverschiedenheit  ergeben,  weil  der  erstere 
dieCentralfurche  des  untersuchten  Gehirns  für  ver- 
doppelt erklärte,  wasSpitzka(263) leugnet,  üebri- 
gens  hat  auch  Wilder  seine  frühere  Angabe,  wo- 


30 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Gentralnervensystems. 


nach  im  Qehirn  eines  von  ihm  secirten  Selbstmör- 
ders jene  Furche  verdoppelt  war,  jetzt  zurück- 
gezogen (266). 

Das  Gehirn  des  von  Betzius  (267)  unter- 
suchten Physikers  war  recht  windungsreioh  und 
zeigte,  abgesehen  von  einer  beträchtlichen  Ent- 
wickelung  des  Hintertheües  des  Operoulum  eine 
deutliche  Verkürzung  der  Syl  vi 'sehen  Spalte,  ein 
Befund,  der  schon  mehrmals  bei  Gehirnen  von 
geistig  Hochbegabten  erhoben  worden  ist  Solange 
es  nur  unsere  Aufgabe  ist,  solche  Oehirne  genau  zu 
beschreiben,  damit  sie  dereinst  als  Material  dienen 
können,  können  wir  kein  besseres  Vorbild  finden,  als 
diese  Retzius 'sehen  Oberflftchenschilderungen. 

In  geistreicher  Weise  erörtert  Cnnningham 
(244)  wie  sich  das  menschliche  Oehim  aus  dem 
der  Anthropoiden  entwickelt  haben  mag,  indem  er 
namentlich  die  ausserordentlich  grosse  Rinden- 
partie schildert,  die  für  die  mimischen  Bewegungen 
der  noch  immerhin  dünnen  Oesichtsmuskulatur 
schon  bei  den  Affen  vorhanden  ist,  indem  er  zeigt, 
wie  sich  an  diese  Centren  durch  Weiterentwioke- 
lung  leicht  die  Sprachcentren  anschliessen  konnten. 

Ghinz  besonders  die  Entwickelung  der  Spraoh- 
gegend,  namentlich  der  Insel,  hat  Bolk  (270) 
untersucht  Es  standen  ihm  zwei  vortrefflich  con- 
servirte  Qrang-Oehime  zur  Verfügung,  die  er  zu- 
nächst nach  den  äusseren  Formen,  dann  nach  den 
Schnittumrissen  (Rückenmark  bis  Vierhügel),  auch 
auf  Horizontalschnitten  durch  die  Hemisphären 
studirt  hat  Er  kommt,  soweit  die  Arbeit  sich  mit 
der  Insel  beschäftigt,  zu  dem  Schlüsse,  dass  dieser 
Himtheil  beim  Menschen  doppelter  Herkunft  ist 
Es  hat  sich  der  Insel  der  Anthropoiden  vom  frontal 
ein  äusseres  Stück  angelegt;  die  Grenze  verläuft 
genau  durch  den  Sulcus  centralis  insulae.  Das 
Relief  des  Sulcus  posterior  insulae,  also  des  alten 
Stückes,  stimmt  beim  Menschen  und  beim  Orang 
überein.  Dabei  hat  sich  das  Opercularsystem  etwas 
geändert,  namentlich  hat  ein  Theil  des  primitiven 
Operculum  sich  zu  einem  gesonderten  Abschnitte, 
zum  Operculum  frontale,  beim  Menschen  entwickelt 

Die  Ansicht  mancher  Autoren  geht  dahin,  dass 
nur  an  abnormen  oder  niedrig  stehenden  (}ehimen 
die  Insel  unbedeckt  sei.  Demgegenüber  erwähnt 
K  A.  Spitzka  (263),  dass  der  vordere  Insel- 
abschnitt bei  den  beiden  von  ihm  untersuchten 
Neurologen  links  sichtbar  war.  Leider  handelt  es 
sich  hier  aber  um  die  Beschreibung  gehärteter  Ge- 
hirne, wo  so  etwas  leicht  arteficiell  entstehen  kann. 

An  einem  menschlichen  (Jehim  fand  HoU  (251) 
den  Sulcus  centralis  insulae  so  schlecht  entwickelt, 
dass  die  dadurch  entstandene  geringe  Gliederung 
des  frontalen  Abschnittes  der  Insel  direkt  an 
Anthropoidengehime  erinnerte. 

Retzius  (252)  kann  sich  der  Holl'schen 
Auffassung  nicht  anschliessen.  Er  hat  von  Neuem 
100  Hemisphären  aus  verschiedenen  Altersklassen 
untersucht  und  in  94  den  Sulcus  centralis  insulae 
kräftig  und  als  eine  Furche  entwickelt  gefunden, 


vrährend  der  Sulcus  retrocentralis  nur  in  17  F.  ein- 
heitlich war.  Er  war  nur  in  4  F.  so  tief,  wie  der  Sul- 
cus centr.  und  nur  in  den  6,  wo  jener  fehlte,  tiefer. 

Auch  für  die  Rassengehirne  gilt,  was  für  die 
Untersuchung  einzelner  Hirntypen  ausgesprochen 
worden  ist;  es  muss  zunächst  ein  reichliches 
Ifiaterial  beigeschafft  werden,  ehe  irgend  welche 
Schlüsse  möglich  sind.  In  diesem  Sinne  ist  der 
erste  Theil  der  Arbeit  von  Kar  plus  (256)  zu  be- 
grüssen,  der  die  genaue  Beschreibung  und  Abbildung 
des  Gehirns  eines  rassenreinen  Australiers  bringt 
Der  zweite  Theil  enthält  Bemerkungen  über  einige 
Gehirne  von  Negern,  deren  Stammeszugehörigkeit 
nicht  zu  ermitteln  war. 

Spitzka  (255)  beschreibt  und  bildet  3  Eskimo- 
gehime  ab.  Seine  Arbeit  enthält  auch  noch  eine 
gerade  jetzt  werthvoUe  Zusammenstellung  der  vor- 
handenen Literatur  über  Rassengehirne. 

Die  obere  Brücke,  die  in  der  Gentralfurohe  des 
Erwachsenen  selten,  bei  Föten  etwas  häufiger  vor- 
kommend diese  Furche  in  einen  medialen  und 
lateralen  Abschnitt  theilt,  hat  nach  Weinberg 
(253)  eine  wichtige  phylogenetische  Bedeutung. 
W.  versucht  nachzuweisen,  dass  sich  die  Central- 
furche  des  Menschen  zusammensetzt  aus  dem 
Sulcus  cruciatus  und  dem  Sulcus  praesylvius,  die 
bei  den  Reptilien  nur  durch  eine  schmale  analog 
gelagerte  Windung  voneinander  getrennt  sind. 

Die  sdu*  genaue  nmkroskopische  und  mikro- 
skopische Prüfung,  die  Monakow  (242)  der 
Fissura  caloarina  an  einem  Materiale  von  mehr  als 
80  menschlichen  Hemisphären  aller  Altersstufen 
angedeihen  liess,  zeigt  die  grosse  Variabilität  dieser 
Furche,  innerhalb  der  mindestens  4  Typen  unter- 
schieden werden  können.  Irgend  welche  Bedeu- 
tung als  Grenzlinie  von  cortikalen  Sinneefeldem, 
vor  Allem  der  Sehsphäre,  haben  die  Furchen  des 
Parieto-Oocipitallappens  nicht;  das  zeigt  der  mikro- 
skopische Bau  der  Rinde  und  das  geht  auch  daraus 
hervor,  dass  die  feinere  Gestalt  der  Fissura  calca- 
rina  bei  erwachsenen  Individuen  mit  angeborener 
peripherischer  Vernichtung  beider  Sehnerven  ganz 
dieselben  Furchenverhältnisse  darbieten  kann,  wie 
bei  sehenden  Individuen.  Ein  Seitenzweig  oaudal 
von  der  Fissura,  die  Fissura  retrocalcarina,  trennt 
durch  sein  tiefes  keilfSrmiges  Eindringen  den 
Occipitallappen  oft  auf  eine  weite  Strecke  in  eine 
laterale  und  eine  mediale  Hälfte. 

E.  A.  S  p  i  t  z  k  a  (249)  hat  an  100  Gehirnen  die 
kleinen  Furchen  an  der  Basis  des  Hinterhauptr 
lappens  studirt,  ebenso  hat  er  an  einer  gleich 
grossen  Anzahl  seine  Aufmerksamkeit  dem  Ver- 
halten des  kleinen  Furchenabschnittee  gewidmet, 
der  frontal  von  den  Gentralwindungen  etwas  auf 
die  Medialseite  übergreift,  Fissura  inflexa. 

Eine  ganze  Anzahl  monographischer  Arbeiten 
über  Säugergehime  ist  erschienen.  Sie  berück- 
sichtigen zwar  alle  die  inneren  Verhältnisse  auch, 
aber  ihr  Wichtigstes  ist  die  Beschreibung  der 
äusseren  Form,  und  hier  speciell  des  Vorderhimes. 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Gentralnervensystems. 


31 


Die  treffliche  Arbeit  von  0.  ar()nberg(232)  über 
das  Igelgehirn  ist  bereits  erwfthnt  Sie  birgt  viele 
wichtige  Angaben  über  alle  Theile  des  Gehirnes  und 
zeichnet  sich  durch  besonders  klare  Abbildungen  aus. 

Die  Beschreibung,  die  Drftseke  (272)  vom 
Qehim  von  Centetes  ecaudatus  giebt,  vermehrt 
unsere  Kenntniss  des  bisher  wenig  beobachteten 
losektivorengehimes  durch  eine  sehr  genaue  Schil- 
derung. Dr.  benützt  die  gewonnenen  Kenntnisse 
n  einer  monographischen  Vergleichung  der  Insek- 
tiTorengehime  untereinander,  wobei  auch  das  Ge- 
hirn von  Didelphis  benutzt  wird.  Auch  das 
Rflckenmark  eridirt  Berücksichtigung. 

Pteropus  wurde  von  Eohlbrugge  (277)  be- 
schrieben.   Nur  makroskopische  Abbildungen. 

Aus  der  genauen  Beschreibung  der  Schfldel- 
aosgüsse  zweier  subfossiler  Riesenhalbaffen,  die 
Burckhardt  (271)  giebt,  ergiebt  sich,  dass 
Olobilemor,  abgesehen  von  der  GrGsse,  kaum  ein 
anderes  Gehirn  hat  als  Lemur  maoao,  und  dass 
dasOehim  vonMegaladapis,  obwohl  es  auch  einem 
Riesenhalbaffen  angehört,  nicht  mit  Lemur,  sondern 
etwa  mitlndris  zusammengehört.  In  benachbarten 
Zweigen  eines  Stammes  sind  genetisch  unabhängig 
Riesenformen  aufgetreten.  Es  giebt  also  nicht  nur 
Riesenaffen,  sondern  auchBieseohalbafiFen,  und  diese 
iiaben  nicht  etwa  ein  Gehirn  wie  die  anderen  anthro- 
pomorphen  Affen,  sondern  wie  wirkliche  Halbaffen. 

Auf  die  Arbeit  von  Kohlbrugge  (278),  die 
sich  auf  ein  reiches  Material  von  erwachsenen  und 
f&talen  seltenen  Hirschen  stützt,  kann  hier  nur  hin- 
gewiesen werden.  Sie  ist  ohne  Abbildungen  nicht  zu 
besprechen.  Man  findet  hier  auch  eine  Beschreibung 
und  Abbildung  des  Gehirnes  von  Sus  babirussa. 

Ebenso  soll  auf  die  reichen  Abbildungen,  die 
die  Dissertation  von  Hammer  (273)  vom  Löwen 
bringt,  Abbildungen,  die  das  gesammte  bisher  be- 
kannte Material  wiedergeben,  hingewiesen  werden. 
Original  ist  die  Beschreibung  von  zwei  erwach* 
seilen  Gehirnen  und  einem  neugeborenen. 

Die  mannigfachen  Besonderheiten,  die  der 
Himstamm  des  Delphinee  birgt,  treten  in  der 
Arbeit  vonSchlesinger  und  Hatschek  (274) 
deotlich  hervor.  Dem  Mangel  des  Olfactorius  und 
der  gelingen  Sntwiokelung  des  Opticus  steht  die 
nächtige  Ausbildung  des  H(}rapparates  gegenüber. 
IHe  Pyramiden,  die  im  Ponsgebiete  gut  entwickelt 
liod,  nehmen  bis  zum  caudalen  Oblongataende  so 
ib,  dass  sie  schliesslich  in  der  Comm.  ant  spinalis 
▼obren  gehen.  Es  giebt  einen  medialen  Hinter- 
Btnagkem  für  die  aus  dem  Schwanz  aufsteigenden 
Fasern.  Die  Hirnnervenkeme  bieten  manche  Ab- 
veichnngen  vom  bisher  Bekannten.  Ganz  beson- 
ders sturk  ist  der  Acusticus  mit  seinem  Apparat, 
^  TrapezkOrper  und  den  Schleifenkernen  ent- 
viekelt  Dementsprechend  sind  die  hinteren  Vier- 
^tlgel  auch  sehr  gross.  Dorsal  vom  Hauptkem 
^  Oeolomotorius  liegt  der  mfiohtige  „Nucleus 
dlipticas*^  vielleicht  für  die  Innervation  des  den 
Cetaoeen  eigenen  Musculus  palpebralis.  Die  Hauben- 


kerne,  aber  natürlich  auch  alle  dem  Riechapparate 
zugehörigen  Gebilde,  Mammillaria,  Fornix  u.  s.  w., 
sind  recht  klein.  Kräftig  ist  das  Ganglion  habe- 
nulae  mit  dem  Fasciculus  habenulo-peduncularis, 
und  stärker  als  der  Balken  ist  die  dicke  Commis- 
sura  posterior. 

Wenn  auch  nicht  rein  anatomisch,  so  ist  doch 
die  Arbeit  von  Grünbaum  und  Sherring- 
ton  (239)  von  so  ausserordentlichem  und  nahe- 
liegendem Interesse,  dass  wenigstens  kurz  hier 
angefahrt  werden  soU,  dass  es  diesen  Autoren  ver- 
gönnt war,  an  einer  ganzen  Anzahl  anthropomorpher 
Affen  (Orang,  Gorilla,  Chimpanse)  die  Hirnrinde  zu 
reizen.  Es  hat  sich  gezeigt,  dass  fast  alle  sogen, 
motorischen  Punkte  nur  in  der  vorderen  Central- 
windung  liegen.  Auf  dem  gegebenen  Schema  bleibt 
die  hintere  Windung  vollständig  frei,  unten  seit- 
lich am  Stirnlappen  wurde  ein  Centrum  für  die 
Augenbewegungen  gefunden.  Bei  der  hohen  Aus- 
bildung, die  die  erlernten  Bewegungen  schon  bei 
den  Affen  haben,  ist  dieser  Befund  so  auffallend, 
dass  man  sich  fragen  muss,  ob  wir  nicht  etwa 
beim  Menschen,  wo  niemals  so  genaue  Versuche 
möglich  sind,  wie  bei  den  Thieren,  die  Grenzen 
der  motorischen  Region  zu  weit  gezogen  haben. 

Y.  Binde,  Kiechapparat. 

289)  Ootoh,  F.,  Mann,  G.,  aod  E.  H.  Starling, 
The  comparative  histology  of  cerebral  cortez.  Report  of 
the  committee.  Rep.  seventieth  Meet.  Brit  Assooiat.  for 
the  Advanc.  of  Sc.  Bradford  Sept  1900.  London  1900. 
(Dem  Ref,  nicht  zugänglich.) 

290)  Ramön  y  Cajal,  S.,  Estadios  sobre  lacorteza 
cerebral  humana.  lU.  Coi-teza  acüstica.  (Gon  21  grabados.) 
Revista  trimestral  micrografica.  TomoV.  Madrid  1900.— 
Dasselbe:  Stadien  über  die  Hirnrinde  des  Menschen. 
3.  Heft:  Die  Hörrinde.  Deutsch  von  0.  Bresler,  Leipzig 
1902.   Mit  21  Abbildungen. 

291)  Kolmer,  Walther,  Beitrag  zur  Kenntniss 
der  ^motorischen*^  Hirnrindenregion.  Arch.  f.  mikroskop. 
Anat.  u.  Entw.-Oesch.  LVIL  1901. 

292)  Dotto,  G.,  ed  £.  Pusateri,  Solle  alterazioni 
degU  elementi  della  corteccia  cerebrale  secondarie  a  foco- 
lai  emorragici  intracerebrali  e  sulla  connessione  della  cor- 
teccia deirinsula  di  Beü  colla  Capsula  esterna  nell*uomo. 
Annal.  dell  R.  Clin,  psich.  e  neuropatol.  di  Palermo  p.  27. 
1898/1899. 

(Schilderung  verschiedener  Formen  von  Chromato- 
lyse  der  Rindenzellen.  Die  Inselrinde  besitzt  Verbin- 
dungen mit  der  Capsula  externa.) 

293)  R  a  m  6  n  y  C  a j  a  1 ,  S.,  Sobre  un  ganglio  especial 
de  lacorteza esfeno-occipital.  (Con  12 grabados.)  Trabajos 
del  Laboratorio  de  Investiganciones  Biologicas  de  la  Uni- 
versidadde Madrid.  TomoL  Madrid  1901/1902. 

BieehapparaL 

294)  Ramön  y  Cajal,  S.,  Estructura  de  la  corteza 
ol&tiva  del  hombre  y  mamiferos.  (Con  72  grabados.) 
l^biyos  del  Laboratorio  de  Investigaciones  Biologicas  de 
la  üniversidad  de  Madrid.    Tomo  L    Madrid  1901/1902. 

295)  Ramön  y  Cajal,  S.,  Textura  del  lobulo  olfa- 
tivo  accessorio.  {Qoxx  5  grabados.)  Trab^os  del  Labo- 
ratorio de  Investigaciones  Biologicas  de  la  Üniversidad  de 
Madrid.  Tomo  I.  Madrid  1901/1902. 

296)  Castanajan,  S.,  Die  peripheren  u.  centralen 
Bahnen  des  Gemchsinnes.  Eine  experim.  vergl.  anatom. 
Untersuchung.   Dissertation.    Rostow  1902.    (Russisch.) 

297)  Zuokerkandl,  £.,  Beiträge  zur  Anatomie 


32 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  CentralnerTensystems. 


des  Riechcentrams.  8itz.-Ber.  d.  k.  k.  Akad.  d.  Wissensch. 
[mathem.-naturw.  Elassel  in  Wien  CIX.  111.  Juli  1900. 

298)  Z  u  c  k  e  r  k  a  D  d  1 ,  £.,  Beitrag  zur  Anatomie  der 
Riechstrablang  von  Dasypns  villosus.  (Mit  7  Abbildangen 
im  Text.)  Ark^iten  aas  d.  Neurol.  Institute  an  d.  Wiener 
Univ.,  herausgegeben  yon  Prof.  Heinrieh  Obersteiner. 
9.  Heft.  Leipzig  u.  Wien  1902.  Franz  Deuticke. 

299)  Gorchkoff,  J.,  Des  voies  conductrioes  cen- 
trales de  sensationes  olfactives.  Moniteur  (russ.)  Neurol. 
X.  1.  p.  1.  1902. 

(Titel  nach  einem  kurzen  Referate  in  der  Revue 
neurol.  Nr.  19.  1902.) 

^00)  Smith,  G.  Elliot,  On  a  peculiarity  of  the 
cerebral  commissures  in  certain  Marsupialia,  not  hitherto 
recognised  as  a  distinctive  feature  of  the  Diprotodontia. 
Prooeed.  of  the  Royal  Soc.  LXX.  March  1902.  -^  Zoolog. 
Anz.  XXV.  678.  p.  584.  1902. 

301)  B  i  8  c  h  0  f  f ,  Isolirte  Erweichung  des  Gyrus  Hip- 
pocampi  u.  seiner  nächsten  Umgebung.  Sekundäre  Dege- 
nerationen. Jahrbb.  f.  Psych.\i.  Neurol.  XXI.  p.  229. 1901. 

302)  Manouelian,  Y.,  Note  sur  la  structure  de  la 
circonvolution  de  l'Hippocampe.  (}ompt  rend.  de  la  Soc. 
de  Biol.  Mai  25.  1901. 

303)  Ramön  y  Cajal,  S.,  Estruotura  del  septum 
lucidum.  (0)n  19  grabados.)  Trab^'os  del  Laboratorio 
de  Investigaciones  Biologicas  de  la  Universidad  de  Madrid. 
Tomol.  Madrid  1901/1902. 

304)  Martinotti,  Carlo,  Sur  un  noyau  de  cellu- 
les  cerebrales  semblables  aux  mnules  du  cervelet. 
Anatom.  Anzeiger  XXÜ.  2  u.  3.  1902. 

MarkHager  und  Bahn&n, 

305)  Anton,  G.,  u.  H.  Zingerle,  Bau,  Leistung 
u.  Erkrankung  des  menschlichen  Stimhims.  I.  Theil. 
Festschr.  d.  Grazer  Univ.  f.  1901.  Graz  1902.  Leusch- 
ner  &  Lubensky. 

306)  Rutishauser,  F.,  Experiment  Beitrag  zur 
Stabkrauzfaserung  im  Frontalhirn  des  Affen.  Zürich  1 902. 
Mit  3  color.  Taf.  u.  3  Taf. 

307)  Holmes,  Gordon  M.,  The  nervous  System 
of  the  Dog  without  a  forebrain.  Journ.  of  Physiol.  XX  V II. 
1  and  2.  1901. 

308)  Economo,  Constantin  J.,  Die  centralen 
Bahnen  des  Kau-  u.  Schluckaktes.  Arch.  f.  d.  ges.  Phy- 
siol. XCL  1902. 

309)  Beevor,  Charles  E.,  and  Sir  Victor 
Horsley,  On  the  pallio-tectal  or  cortioo-mesenoephalic 
System  of  fibres.    Brain  Part  IV.  1902. 

310)  Tarasewitsch,  J.,  Zum  Studium  der  mit 
dem  Thalamus  opticus  u.  Nucleus  lenticularis  im  Zusam- 
menhange stehenden  Faserzüge.  (Mit  2  Taf.  u.  5  Abbild, 
im  Text  Aibeiten  aus  d.  Neurol.  Inst  an  d.  Wiener 
Univ. ,  herausgegeben  von  Prof.  Heinrich  Obersteiner, 
9.  Heft  Leipzig  u.  Wien  1902.  Franz  Deuticke. 

311)Bouchaud,  Destruction  du  pole  sphenoi'dal  et 
de  la  region  de  Thippocampe  dans  les  deux  hemispheres. 
1  Fig.    Revue  neurol.  Nr.  3.  p.  119.  1902. 

312)  Schröder,  P.,  Das  fronto-occipitale  Associa- 
tionsbündel.  Ein  kritischer  Beitrag.  Mon.-^hr.  f.  Psych, 
u.  Neurol.  IX.  1901. 

313)  Schröder,  P.,  Zur  Tapetumfrage.  Ebenda 
X.  p.  392. 1901. 

314)  Obersteiner,  Hch.,  u.  Emil  Redlich, 
ZurEenntniss  des  Stratum  (CRscicnlus)subcallosum(fasci- 
culus  nuolei  caudati)  u.  des  Fascioulus  fronto-occipitalis 
(reticulirtes  cortice- caudales  Bündel).  Arbeiten  aus  dem 
Neurol.  Inst  an  d.  Wiener  Univ.,  herausgeg.  von  Prof. 
Heinrieh  Obersteiner,  8.  Heft  Leipzig  u.  Wien  1902. 
Franz  Deuticke. 

315)  M  i  r  1 0 ,  G.,  Sopra  nn  cervello  umano  con  assenza 
quasi  completa  del  corpo  oalloso:  Osservazioni  morfolo- 
giche  macro-  e  microsoopiche.  Pisani.  Giomale  patol. 
nerv,  e  ment  XXÜ.  3.  p.  181.  1901. 

316)  Probst,  M.,  Ueber  den  Bau  des  vollständig 
balkenloBcn  Grosshirns,  sowie  über  Mikrogyrie  u.  Hetero- 


topie  der  grauen  Substanz.  Arch.  f.  Psychiatrie  XXXIV. 
3.  1902. 

317)  Probst,  M.,  Zur  Eenntniss  des Sagittalmarkes 
u.  der  Balkenfasem  des  Hinterhauptlappens.  Jahrbb.  f. 
Psych,  u.  Neurol.  XX.  1901. 

318)  Arndt  u.  Sklarek,  Ueber  Balkenmangel  im 
menschlichen  Gehirne.  Berl.  klin.  Wchnschr.  XL.  1 .  1903. 

319)  Strohmayer,Wilh.,  Anatom. Untersuchung 
der  Hörsphäre  beim  Menschen.  Mon.-Schr.  f.  Psych,  u. 
Neurol.  X.  1901. 

S.  Ramön  yCajal(290)  setst  seine  Publi- 
kationen über  den  feineren  Bau  der  Rinde  fort 
Die  Hörrinde  des  Lobus  temporalis  hat  im  Wesent- 
lichen die  gleichen  Schichten,  wie  die  fibrigen 
Rindeng^biete.  Die  Differenzen  auch  der  Einzel- 
bestandtheile  sind  ausserordentlich  gering,  wenn 
man  den  genauen  Unterscheidungen  und  den  treff- 
lichen Abbildungen,  die  hier  reichlich  geboten  wer- 
den, folgt  Doch  enthält  sie  in  allen  Rinden- 
Bchichten  mit  Ausnahme  der  äussersten  Zellen,  die 
vielleicht  nur  im  Schlftfenlappen  Torkommen,  Ge- 
bilde mit  auffallend  starken  horizontalen,  can- 
delaberartig  aufgezweigten  Aesten  und  einem  cen- 
tral gerichteten  Achsenfortsatze.  Die  auf-  und 
absteigenden  horizontalen  Fortsätze  nehmen  in 
ihrer  Gesammtheit  eine  beträchtliche  Fläche  ein, 
manchmal  mehr  als  Icmm.  Alle  Bemühungen, 
besondere  Beziehungen  dieser  Zellen  zu  der  Fase- 
rung oder  zu  anderen  Zellen  zu  erkennen,  sind 
fruchtlos  geblieben.  Auch  die  Nervenfasergeflechte 
der  Hürrinde  weichen  nur  sehr  wenig  von  denen 
anderer  Rindengebiete  ab.  Auffallend  sind  beson- 
ders dicke  Fasern,  die  etwa  in  die  3.  bis  5.  Rinden- 
schicht eintreten  und  sich  dort  in  ihrer  nächsten 
Nähe  aufzweigen,  aber  unbekannter  Herkunft  sind. 
Führen  sie  wirklich  akustische  Reize  zu,  so  könn- 
ten diese  durch  die  Achsencylinder  der  akustischen 
Speoialzellen  oder  der  verschiedenen  grossen  Pyra- 
midenzellen den  Schläfenlappen  wieder  verlassen. 
Es  wurde  auch  die  Rinde  von  Hund  und  Katze 
untersucht;  sie  ist  nicht  so  reich  an  den  erwähnten 
specifischen,  wahrscheinlich  Associationen  dienen- 
den Zellen. 

Die  Iiwelrinde,  der  der  zweite  Theil  der  Ramön 
y  Cajal'schen  Arbeit  gewidmet  ist,  hat  wieder 
den  allgemeinen  Rindentypus,  wenn  auch  die 
Schichten  sich  nicht  gerade  sehr  stark  von  einander 
unterscheiden.  Das  Glaustrum  wird  als  „Schicht 
der  tiefen  Stern-  und  Spindelzellen''  aufgefasst 
Das  Verhalten  des  Achsencylinders  dieser  Zellen 
war  nicht  festzustellen;  in  Beziehung  zum  Cor- 
pus striatum  stehen  sie  nicht  Auch  innerhalb 
der  Inselrinde  kommen  die  „akustischen  Special- 
zellen'' vor. 

Das  gleiche  Rindengebiet  ist  von  Stroh- 
mayer (319)  am  Gehirn  einer  Frau  untersucht 
worden,  die  von  Geburt  an  durch  Defekt  des  Nervus 
cochlearis  vollständig  taub  gewesen  war.  Die  Win- 
dungen und  Furchen  des  Schläfenlappens  zeigten 
keine  vom  Durchschnitt  abweichende  Gonfigura- 
tion,  es  waren  aber  die  beiden  ersten  Temporal- 
windungen auffallend  schmal,  auch  die  Insel  war 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centraineryensystems. 


33 


sehr  Uein,  besonders  in  ihrer  frontalen  Abtheilung, 
und  die  linke  wieder  rudimentftrer  als  die  rechte. 
Ab  diesem  Oehime  waren  auch  die  hinteren  Zwei- 
hflgel im  Yerh&ltnisse  zu  den  normal  grossen  yor- 
deren  sehr  klein,  ihre  Arme  und  die  inneren  Knie- 
hdeker  schmal.  Vergleichende  Messungen  ergaben, 
dass  in  der  kranken  Binde  das  Stratum  zonale 
wesentlich  dünner  als  in  der  normalen  war.  Gh*088e 
Pyiamidenzellen,  die  sonst  in  der  2.  und  3.  Schicht 
liegen,  waren  gar  nicht  yorhanden ;  die  dicht  geord- 
neten Pyramidenzellen  waren  klein,  namentlich 
standen  sie  in  der  4.  Schicht  auffallend  dichter  und 
unregeimfissiger,  als  in  der  normalen  Rinde.  Die 
Yerftnderungen  erstreckten  sich  über  die  1.  Schlftfen- 
windung  beiderseits  und  waren  nicht  herdförmig. 
Str.  yermuthet,  dass  die  hurenden  Elemente  der 
Sdüifenrinde  in  die  4.  Bindenschicht  zu  yerlegen 
seien.  Auch  die  Sprachrinde  ist  wenigstens  makro- 
skopisch untersucht  worden,  der  operculare  Theil 
links  war  oifenbar  sehr  mangelhaft  entwickelt 

Am  Schlüsse  der  Arbeit  über  die  Hirnrinde  bringt 
S.Ram6n  y  Cajal(290)  eine  kurze  Beschreibung 
einiger  Zellenelemente  im  Corpus  striatum. 

Obreg  ia(287)  hat  gefunden,  dass  dieBamön 
y  Cajarschen  Zellen  der  obersten  Schicht  der 
Rinde,  die  bekanntlich  mehrere  Aohsencylinder 
ktben,  1 — 3  davon  um  die  Qefftsse  der  Pia  so  auf- 
sweigen,  dass  es  genau  so  aussieht,  wie  die  peri- 
pherischen Neryenzellen ,  die  als  Vasomotoren 
dienen.  Hier  könnte  ein  regulatorischer  Apparat 
des  Blntzuflusses  für  die  aktiye  Binde  liegen. 

Nissl  unterscheidet  bekanntlich  eine  ganz 
bestimmt  struktnrirte  und  gekörnte  Neryenzellen- 
srt  als  motorische  Zellen.  Der  Typus  kommt  auch 
im  Gehirn  unter  den  grossen  und  kleinen  Pyra- 
miden der  Binde  yor,  doch  haben  ihn  durchaus 
nicht  alle  Pyramidenzellen,  namentlich  nicht  alle 
sogenannten  Beetz'schen  Zellen.  Da  es  Nissl 
lingst  aufgefallen  ist,  dass  nicht  alle-Thiere  solche 
motorische  Zellen  in  ihrer  Binde  haben,  yeranlasste 
erKolmer  (291),  einmal  genauer  diesen  Dingen 
nschzQgehen.  Dabei  hat  sich  denn  ergeben,  dass 
beim  Menschen  „motorische  Zellen"  nur  zu  beiden 
Seiten  der  Centralf  arche  auf  eine  relatiy  schmale 
Strecke  hin  yorkommen,  auch  im  untersten  Theile 
der  hinteren  Centralwindung  ganz  fehlen.  Beim 
Affen  sind  sie  etwa  fthnlich  yertheilt,  beim  Hund 
Mhmen  sie  die  Oegend  um  die  Fissura  cruciata 
und  relatiy  weit  caudal  dayon  ein,  bei  der  Katze 
beginnen  sie  noch  yor  dem  Oyrus  centralis  und 
i'^en  über  die  Fissura  cruciata  weg  bis  fast  in 
die  Hitte  der  zweiten  und  dritten  Bogenwindung. 
Bei  der  Fledermaus,  dem  Igel,  dem  Kaninchen,  der 
Xans,  der  Hatte  und  dem  Meerschweinchen,  ebenso 
bei  don  Schwein  und  dem  Binde  ist  trotz  genauer 
Serienschnitte  auch  nicht  eine  einzige  „motorische 
Zellen  in  der  Hirnrinde  gefunden  worden.  Be- 
bnnüich  hat  beim  Kaninchen  der  Verlust  einer 
gitasren  Bindenpartie  oder  einer  ganzen  Hemi- 
9jfiAte  nicht  jene  Folgen  auf  motorischem  Gebiete, 

Med.Jahrbb.Bd279.Hrt.  1. 


die  wir  beim  Affen  und  beim  Menschen  kennen. 
Die  Arbeit  enthUt  sehr  genaue  Angaben  über  die 
Struktur,  die  Nissl  seinen  motorischen  Zellen 
ausschliesslich  yorbehAlt 

Es  scheint,  dass  auch  unsere  Kenntniss  yon 
den  stärkeren  Zügen  imMarkweiss  sich  jetzt  einem 
gewissen  Abschlüsse  n&here.  Die  Untersuchungen 
aus  der  Berichtzeit  haben  kaum  ein  unerwartetes 
Besultat  zu  Tage  gefordert.  Die  mit  besonderer 
Sorgfalt  an  künstlichen  Degenerationen  angestellten 
Untersuchungen  P  r  o  b  s  t  's  (3 1 7  u.  s.  sub  Thalamus) 
bringen  im  Wesentlichen  Bestätigungen,  besonders 
der  Studien  yon  Monakow,  Nissl,  Dejerine 
U.A.  Der  Vf.  meint,  dass  erstjetzt,  nach  Einführung 
seiner  in  der  That  trefflichen  Methodik,  eine  richtige 
Erkenntniss  der  Leitungsbahnen -im  Qehirn  zu  er- 
reichen sei.  Schon  in  der  Einleitung  des  yorigen 
Berichtes  ist  anerkannt,  wie  wichtig  für  die  ganz 
sichere  Feststellung  der  Faserbeziehungen  des  Tha- 
lamus Probst 's  Arbeiten  geworden  sind,  und 
man  wird  auch  in  diesem  Berichte  sub  Zwischen- 
him  einiges  dayon  wiederfinden.  Der  Yf.  über- 
schätzt aber  insoweit  seine  Methode,  als  er  auf 
anderweit  Öewonnenes  sehr  wenig  Werth  legt  So 
kommt  es,  dass  ihm  z.B.  das  mächtige  Fasersystem 
zwischen  Thalamus  und  Striatum,  das  nun  für  alle 
Thierklassen  nachgewiesen  und  durch  degeneratiye 
Befunde  am  Menschen  und  Hund  gestützt  ist,  ganz 
entgangen  ist 

In  einem  FaUe  yon  Erweichung  aller  3  Occi- 
pital Windungen ,  den  Probst  (317)  eingehend 
untersucht  hat,  wurden  die  zum  Thalamus  gehenden 
Fasern  der  Sehbahn  ebenso,  wie  nach  den  Unter- 
suchungen yon  Monakow,  Henschen  u.  A. 
schon  bekannt  ist,  im  yentralen  Abschnitt  des  Stra- 
tum sagittale  gefunden,  der  dorsale  Abschnitt  wird 
wohl  yon  Fasern  aus  den  beiden  Scheitellappen 
eingenommen.  Eine  Degeneration  des  Schläfen- 
lappens wurde  nicht  gefunden,  und  deshalb  nimmt 
Probst  an,  dass  das  ganze  sagittale  Mark  nur 
aus  Stabkranzfasem  zum  und  yom  Thalamus  be- 
stehe; das  untere  Längsbündel  als  Association- 
bündel  existire  nicht  Zwischen  dem  Burdach'- 
schen  unteren  Längsbündel  und  der  Oratio let'- 
sohen  Sehstrahlung  kann  nach  Probst  keine 
scharfe  Orenze  gezogen  werden.  Die  Untersuchun- 
gen yon  Sachs  und  Henschen  werden  merk- 
würdiger Weise  nicht  angezogen.  Die  gleichen 
Erwägungen  führen  Probst  zu  der  Ansicht,  dass 
die  Hinterhauptfasern  des  Balkens  durch  den  Bal- 
kenwulst zum  Tapetum  des  yentralen  Yentrikel- 
randes  ziehen,  also  nicht  nur  symmetrische  Binden- 
gebiete unter  sich  yerbinden.  Sie  ziehen  wahr- 
scheinlich aus  den  Occipitalwindungen  bis  in  den 
Oyrus  fusiformis  und  lingularis  hinein. 

Die  Monographie,  die  Anton  und  Zingerle 
(305)  dem  Stimhim  widmen,  bringt  zunächst  refe- 
rirend,  was  über  dessen  Funktion  bekannt  ist  Es 
ist  herzlich  wenig.  Aus  der  Mehrzahl  der  Unter- 
suchungen geht  heryor,  dass  Kopf-  und  Bumpf- 


34 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Gentralnervensysteins. 


muskeln  dort  Centren  haben,  aber  wfthrend  M  u  n  k 
diese  an  der  Gonyexitftt  findet,  yerlegt  sie  H  o  r  s  1  e  7 
an  die  mediale  Flfiche  des  Bandwulstes.  Sicher 
scheint  auch,  dass  sich  vor  dem  Sulcuspraeoentralis 
ein  Gentrum  fQr  die  Augenbewegungen  befindet, 
ebenso  der  Einfluss  des  Stinüiims  auf  die  Er- 
haltung des  Gleichgewichtes.  Aber  diese  moto- 
rischen Gentren  liegen  alle  nur  im  hinteren  Theile 
des  Lappens,  der  yordere  Theil  sowohl,  wie  der 
dort  entspringende  Stabkranz  l&sst  sich  nicht  elek- 
trisch erregen  und  Qber  seine  Funktion  liegen 
keine  eindeutigen  Angaben  vor.  Man  hat  ihn 
bekanntlich  vielfach  zu  den  höheren  seelischen 
Leistungen  in  Beziehung  gebracht  Die  Süssere 
Oestaltbeschreibung  des  Stimhirns,  ebenso  wie  die 
mikroskopische  Durchsicht  von  Schnitten  normaler 
Gehirne,  deren  viele  abgebildet  sind,  folgen ;  dann 
schildern  die  Yff.  die  anatomischen  Ergebnisse  bei 
einer  ganzen  Anzahl  von  Erkrankungen  im  Stim- 
gebiet,  immer  auf  Grund  jedesmal  angefertigter 
Schnittserien,  und  schliessÜch  bringen  sie,  wohl 
der  werthvollste  Abschnitt  des  Buches,  eine  zu- 
sammenfassende Beschreibung  der  Markfaser- 
systeme des  Stirnhirns.  Der  Stimlappen  ist 
durchaus  nicht  wesentlich  anders  gebaut,  als  die 
übrigen  Grosshirntheile,  die  Lagerung  der  Einzel- 
fasersysteme, Stabkranz,  Associationbahn  u.  s.  w., 
auch  das  gegenseitige  VerhUtniss  zu  einander  ist 
dasselbe,  wie  an  anderen  Orten.  Die  meisten  der 
Associationfasern  liegen  lateral  vom  Ventrikel,  die 
Projektion-  und  Gommissuren-Strata  diesem  und 
der  medialen  Rinde  näher.  Der  Stabkranz  als 
Ganzes  zeigt  nicht,  wie  Flechsig  angiebt,  be- 
sondere Verhältnisse  im  Stimhim.  Allerdings 
werden  durch  die  massigen  Associationlager  der 
Gonvexität  seine  Fasern  mehr  auseinander  gedrängt 
und  sie  erscheinen  dadurch  als  spärlicher.  Das 
gilt  namentlich  für  die  mediale  Abtheilung  des 
Stabkranzes,  die  auch  Bahnen  aus  der  ganzen  Rand- 
windung bekommt  Diese,  ebenso  wie  die  aus  dem 
Fuss  der  vorderen  Gentralwindung,  der  ganzen 
unteren  Stimwindung  und  der  mittleren  Stim- 
windung  konnten  auch  d^generativ  nachgewiesen 
werden.  Die  Hauptmasse  des  Stabkranzes  stammt 
aus  dem  vorderen  und  medialen  Sehhflgelkem,  ein 
weiterer  Antheil  gelangt  durch  das  mediale  Drittel 
des  Pedunculus  (Dejerine  giebt  das  mittlere  an) 
in  die  Brücke.  Mindestens  ein  Theil  dieser  fron- 
talen Brückenbahn  liegt  im  ventralen  Theile  der 
Gapsula  interna.  Balkenfasern  wurden  in  allen 
Windungen  nachgewiesen,  nur  für  die  Inselgegend 
sind  sie  sehr  fraglich. 

Der  Fasciculus  uncinatus  besteht,  wie  ein 
Degenerationfall  lehrt,  nur  zum  kleinen  Theil  aus 
Fasern  zwischen  Stirn-  und  Schläfenlappen,  zum 
grösseren  aus  solchen,  die  auf  ihrem  Wege  in  der 
Insel  eine  Unterbrechung  erfahren  haben,  denn  bei 
einer  Läsion  im  Stimlappen  degenerirt  die  Mehr- 
zahl der  Fasern  nur  bis  in  die  Insel  hinein.  Ganz 
ähnlich  sind  die  Beziehungen  der  Insel  zum  Fasci- 


culus arcuatus.  Das  Gingulum  gehurt  jedenfalls 
auch  zu  den  Associationsystemen  und  war  in  allen 
Fällen,  in  denen  der  Stabkranz  degenerirt  war, 
erhalten ;  auch  es  scheint  nur  zum  geringen  Theil 
aus  langen  Fasern  zu  bestehen. 

Viele  Untersuchungen  balkenloser  Gehirne 
haben  in  diesen  immer  einen  Faserzug  erkennen 
lassen,  der  einseitig,  etwa  in  der  Gegend,  wo  die 
laterale  Balkenfaserung  liegen  sollte,  vom  Stimpol 
bis  in  das  Tapetum  des  unteren  und  hinteren 
Hernes  zieht,  wo  er  sich  verliert. 

Tyaäus  franio-oecipüalia. 

Schröder  (312)  bestreitet  entschieden,  dass 
es  eine  solche  fronto-oocipitale  Associationbahn  im 
normalen  Gehirn  gebe.  Diese  sei  ftlschlich  aus 
den  Fällen  von  Balkenmangel  erschlossen,  wo  einer 
Hypothese  von  Sachs  zu  Folge  die  Balkenfasern, 
die  hier  nicht  zur  Verwachsung  über  die  Mittellinie 
treten,  sich  in  der  Längsrichtung  des  Gehirns  zu 
einem  nur  scheinbaren  Associationbündel  anordnen. 
Die  Bündel,  die  die  Autoren  im  normalen  Gehirn 
mit  diesem,  eben  bei  Balkenmangel  deutlichen 
Strange  homologisirt  haben,  sind  ganz  andersartige, 
das  Associationbündel  des  Schwanzkemes  nämlidi, 
das  diesem  Kerne  auf  die  ganze  Länge  folgt,  aber 
sicher  keine  Fasern  in  das  Unterhorn  abgiebt,  und 
ein  diesem  dicht  lateral  anliegendes  Feld,  das,  netz- 
förmig aussehend,  im  Wesentlichen  aus  Stabkranz- 
fasem  besteht,  die,  ehe  sie  zur  Rinde  aufsteigen, 
erst  eine  kurze  Strecke  in  longitudinaler  Richtung 
laufen.  Das  netzförmige  Feld  ist  zuerst  von  Sachs 
erkannt  worden.  Es  lässt  sich  von  den  nahen 
Balkenfasern,  abgesehen  von  seinem  eigenen  cha- 
rakteristischen Aeusseren,  auch  dadurch  trennen, 
dass  die  BalkenfiEwern  straffer,  nicht  so  wellig  wie 
die  erwähnten  Stabkranzfasern  verlaufen  und  dasssie 
immer  Fasern  im  rechten  Winkel  rindenwärts  senden. 

Auch  Probst  (316),  der  ein  balkenloses  Ge- 
hirn seriatim  geschnitten  hat,  kommt  zu  der  An- 
sicht, dass  Sachs  Recht  habe,  dass  im  normalen 
Gehirne  gar  kein  echtes  fronto-oocipitalee  Asso- 
ciationbündel bestehe,  und  diese  nun  von  allen 
Seiten  eintreffende  Gorrektur  einer  bisher  fest- 
gehaltenen Ansicht  erfährt  eine  schöne  Bekräftigung 
durch  die  Beobachtungen  von  Arndt  und  Skla- 
rek  (318).  In  dem  seriatim  geschnittenen  balken- 
losen Gehirne,  das  sie  untersuchten,  war  ein  kleiner 
Theil  des  Balkens  erhalten,  während  ganz  gleich 
gelagerte  Fasern  direkt  in  das  parieto-oooipitale 
Längsbündel  umbogen. 

Arnold  und  Zingerle,  die  auf  gleichem 
Standpunkte  stehen,  nennen  diese  dem  Ventrikel 
so  nahen  Stabkranzbündel  Stratum  sagittale  inter- 
num.  Sie  sahen  dieses  Stratum  intakt  bleiben, 
als  der  ihm  dicht  anliegende  Fasciculus  nudei 
caudati  Autt.  entartet  war.  Dieses  letztere,  nicht 
auf  lange  Strecken  degenerirende  System  des  sub- 
ependymären  Grau  wollen  sie  als  Fasciculus  longi- 
tudinalis  medialis  bezeichnen.     Sie  widmen  ihm 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Gentralnervensystems. 


35 


me  genaue  Schilderung,  weil  sie  es  für  ein  wich- 
tiges, ganz  medial  liegendes  Assooiationstratum 
halten,  das  zur  Verknüpfung  der  Rindentheile  auf 
kürzere  und  längere  Strecken  dient  und  auch  eine 
Verbindung  der  medialmi  Rindentheile  mit  der 
Gonvezität  yermittelt  Der  Eef,  kann  nicht  finden, 
dass  fOr  die  letztere  Auffassung  der  Beweis  voll 
erbradit  sei.  In  diesem  System  sollen  speciell  die 
Fasern  des  Fascioulus  nuolei  caudati  diesen  mit 
der  übrigen  Rinde  in  Beziehung  bringen. 

Der  Fasciculus  nudei  caudati  wird  von  Ober - 
Steiner  und  Redlich  (314)  unter  dem  Namen 
f  asoiculus  suboalloaus  sehr  genau  geschildert.  Die 
VIL  haben  ihn  bei  S&ugem  aus  fast  allen  Klassen 
stodirt  Er  ist  gewöhnlich  bei  den  Thieren  mfich- 
tiger  als  beim  Menschen.  Schwerlich  handelt  es 
sich  um  hinge  Bündel.  Die  Fasern  sind  vom  Stra- 
tum zonale  des  Nucleus  caudatus  zu  trennen,  ebenso 
Too  einem  ans  der  Rinde  stammenden  caudalwftrts 
ziehenden  Bündel,  das  als  retikulirtes  cortice- 
eaodsles  Bündel  bezeichnet  wird.  Sie  liegen  ein- 
gebettet in  lockere  Zellen,  von  denen  Bef.  [E.]  an- 
gebm  kann,  dass  sie  nur  der  Rest  einer  ungeheueren 
Zellenmasse  sind,  die  bei  Föten  von  Mensch  und 
Thier  das  Stammganglion  bedeckt.  Der  Fasciculus 
sabcallüsus  ist  bei  Thieren  an  Stellen  entwickelt, 
wo  gar  kein  Soh  wanzkem  ezistirt,  steht  also  sicher- 
lich nicht  ausschliesslich  zu  jenem  Kern  in  Be- 
xiehang.  Wahrscheinlich  handelt  es  sich  im  Ganzen 
um  kurze  Fasern.  Sie  strahlen  auch  in  den  Belag 
I  des  Hinterhoms  aus,  bilden  aber  sicher  nur  einen 
1  ganz  geringen  Theil  dessen,  was  man  Tapetum 
nennt,  beim  Menschen  wenigstens,  bei  Ungulaten 
'  überziehen  sie  die  in  das  Hinterhorn  ausstrah- 
lenden Balkenfasem,  aber  in  stärkerer  Schicht 

In  einer  zweiten  Arbeit  (313)  erörtert  Schrö- 
der, auf  welche  Befunde  sich  die  Ansicht  stützte, 
dafifl  das  Tapetum  nicht  als  Balkenausläufer  anzu- 
sehen sei.  Da  er  die  Existenz  des  fronto-occipi- 
talsn  Associationbündels ,  aus  dessen  caudalem 
Ende  nach  Onufrowicz,  Muratow  u.  A.  das 
Tapetum  stammen  soll,  durchaus  bestreitet,  so 
kommt  er  natürlich  zu  dem  Schlüsse,  dass  gar 
Iffiine  Veranlassung  bisher  vorliege,  von  der  alten 
Hei  rächen  Auffassung,  wonach  das  Tapetum  nur 
US  Balkenfasem  bestehe,  abzugehen. 

Eine  grössere  Anzahl  von  Arbeiten  über  den 
Stabkranz  (Probst  U.A.)  wird  man  sub  Thalamus 
leferirt  finden. 

Die  Faserzüge,  die  zwischen  Orosshim  und 
Kttelhim  verlaufen,  sind  für  die  Säuger  bisher 
fast  unbekannt  geblieben.  Deshalb  ist  eine  Ex- 
perimentaluntersuchung  von  Beevor  und  Hors- 
^ey  (309)  sehr  willkommen.  Es  ist  den  Vff.,  die 
banptaftchlich  an  Katzen  und  an  zwei  Affenarten 
Sttrbeitet  haben,  mittels  der  Degenerationmethode 
gdnngen,  Fasern  aufzufinden,  die  die  vorderen  Yier- 
hflgel  mit  dem  Lobus  occipitalis  verbinden.  Sie 
degeneriren  immer  bei  Verletzung  der  lateralen 
Seite  des  Hinterhauptlappens.     Je  mehr  von  der 


Rinde,  die  den  G  e  n  n  a  r  i  'sehen  Streif  enthält,  ver- 
letzt wird,  um  so  mehr  Fasern  entarten.  Der 
Tractus  occipito-tectalis  verläuft  zum  Theil  inner- 
halb der  Sehstrahlung,  er  endet  vollständig  im 
Stratum  griseum  profundum  des  vorderen  Hügels. 
Auch  der  Schläfenlappen  schickt  Fasern  zum  Mittel- 
him.  Wurde  der  hintere  Abschnitt  des  Oyrus 
ectosylvius  bei  der  Katze  verletzt,  so  entarteten 
Fasern  a)  im  Thalamus,  b)  im  Corpus  geniculatum 
mediale,  c)  im  Arm  der  hinteren  Hügel  und  d)  in 
den  Kernen  der  Brücke.  In  die  graue  Substanz 
der  Hügel  selbst  sind  diese  Fasern  nicht  zu  ver- 
folgen gewesen.  Bei  Macacus  degenerirten  nach 
Verletzung  des  caudalen  Abschnittes  der  Schläfen- 
windung die  gleichen  Züge,  ausserdem  Fasern  zum 
Locus  niger.  Fasern  zur  Brücke  wurden  nicht 
gefunden.  Diese  Bündel  konnte  man  alle  nach 
mehr  oder  weniger  sicheren  Andeutungen  in 
früheren  Arbeiten  bereits  vermuthen,  wenn  sie 
auch  niemals  mit  der  Sicherheit  festgestellt  waren, 
wie  sie  jetzt  vor  uns  liegen.  Oanz  neu  und  un- 
erwartet aber  ist,  dass  auch  nach  Verletzung  des 
motorischen  Theilee  der  Rinde  einige  Fasern  bis 
in  die  vorderen  Hügel  hin  entarten.  Der  Weg, 
den  sie  nehmen,  geht  theils  durch  den  Thalamus, 
theils  durch  den  lateralen  Abschnitt  des  Hirn- 
schenkels. Bei  der  Katze  und  dem  Dachs  existiren 
nicht  nur  einzelne  Fasern,  sondern  ein  wohl  aus- 
geprägtes System ;  eine  dorsale  Gruppe,  die  auch 
schon  von  Boyce  einmal  gesehen  worden  ist,  ver- 
lässt  schon  weit  frontal  die  innere  Kapsel,  durch- 
zieht den  Thalamus,  wo  einige  Fasern  frei  enden, 
um  schliesslich  im  vorderen  und  hinteren  Hügel 
sich  aufzulösen,  eine  ventrale  gelangt  von  der  Rinde 
bis  in  den  Himschenkelfuss  und  zieht  dann  von 
da  dorsalwärts  zu  den  gleichen  Endstätten.  Aus 
dem  Stimlappen  selbst  konnten  keine  Fasern  mit 
Sicherheit  bis  in  das  Tectum  verfolgt  werden. 

Wenn  man  bei  Kaninchen  durch  Reizung  der 
Rinde  das  Kaumuskeloentrum  aufsucht  und  dieses 
dann  exstirpirt,  bekommt  man  nach  Economo 
(308)  Degenerationen,  die  theils  in  den  Thalamus 
gehen,  theils  durch  die  mediale  Abtheilung  des 
Hirnschenkels  in  die  Substantia  nigra  gelangen. 
Diese  anatomisch  nicht  weiter  caudal  zu  verfolgende 
Bahn  wurde  von  E.  experimentell  durch  Reizung 
studirt,  und  er  kommt  zu  dem  Schlüsse,  dass  aus  den 
Centren  in  der  Substantia  nigra  Bahnen  entspringen, 
die  in  der  Brückengegend  total  kreuzen,  ehe  sie 
den  Trigeminuskem  erreichen,  dann  nochmals 
kreuzen,  um  'auch  zum  gleichseitigen  Kerne  auf 
diesem  Umwege  zu  gelangen.  Die  Versuche  von 
E.  legen  den  Gedanken  nahe,  ob  durch  die  Reizung 
nicht  die  von  Wallenberg  als  Tractus  fronto- 
bulbaris  bei  der  Ente  beschriebene  Bahn  ge- 
troffen worden  ist  In  dem  physiologischen  Schluss- 
abschnitte seiner  Arbeit  über  das  Vogelgehirn  (siehe 
nächsten  Bericht)  kommt  A/IE.,  verschiedene  Ver- 
suche an  Vögeln  berücksichtigend,  zu  der  Ansicht, 
dass  dieWallenbe r g'schen Bündel  wahrschein- 


36 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Gentralnervensystems. 


lieh  centrale  Bahnen  für  den  Kau-  und  Schluckakt 
darstellen.  Was  E.  schildert,  steht  nicht  im  Gegen- 
sätze zu  dieser  Auffassung. 

Holmes  (307)  hat  das  Nervensystem  eines 
Hundes  untersucht,  dem  Oolz  beide  Hemisphären 
entfernt  hatte.  Er  giebt  eine  Beschreibung  mit 
vielen  Abbildungen,  die  deshalb  besonders  ausführ- 
lich und  wichtig  ist,  weil  die  Geschichte  dieses 
Hundes  bekanntlich  in  der  physiologischen  Lite- 
ratur eine  gewisse  Bolle  spielt  Ein  Theil  der  ge- 
fundenen anatomischen  Resultate  ist  schon  früher 
von  dem  Bef,  [E.]  an  anderen  Orten  publicirt  wor- 
den, zum  Theil  in  dessen  Fornixarbeit  (siehe  den 
Bericht)  benutzt.  Von  den  Besultaten  sei  erwähnt, 
dass  zunächst  der  grGsste  Theil  des  Thalamus  nach 
Wegnahme  der  Hemisphäre  verschwindet,  wobei 
übrigens  der  ventrale  Kern  am  wenigsten  leidet 
Natürlich  degeneriren  alle  Fasern  im  Pedunculus 
und  in  dem  Fornix.  Da  das  Corpus  striatum  und 
die  aus  ihm  entspringende  Radiatio  strio-thalamica 
intakt  bleiben,  so  tritt  letztere  sehr  deutlich  hervor. 
Die  primären  optischen  Centren,  namentlich  das 
Pulvinar  und  die  Corpora  geniculata,  atrophiren 
äehr  in  den  schon  von  Monakow  beschriebenen 
Abschnitten;  die  vorderen  Yierhfigel  waren  auf 
der  Seite,  wo  der  Opticus  normal  war,  im  Stratum 
superficiale  entartet,  auf  der  Seite,  wo  der  Opticus 
zufällig  durchschnitten  war,  fehlte  das  Stratum 
ganz.  Es  bezieht  also  seine  Fasern  aus  dem  Opti- 
cus und  der  Rinde.  Die  Meynert'sohe  Com- 
missur  blieb  erhalten.  Die  Spitze  eines  Schläfen- 
lappens mit  der  Ammonswindung  lag  vom  Gehirn 
getrennt  im  Schädel,  hier  war  Alles  bis  auf  einen 
einzigen  Faserzug,  der  aus  den  Pyramidenzellen 
des  Ammonshoms  zur  Fascia  dentata  zieht,  degene- 
rirt.  Der  laterale  Theil  des  Corpus  subthalamicum 
war  entartet  Aus  diesem  Ganglion  und  aus  Fasern 
der  Radiatio  strio-thalamica  leitet  H.  die  in  seinem 
Falle  besonders  deutlichen  Fasern  ab,  die  kamm- 
artig den  Hirnschenkelfuss  durchbrechen.  Nach 
Wegnahme  des  Pallium  entarten  nur  solche  Bahnen, 
die  bei  niederen  Thieren  gar  nicht  vorkommen. 

üeber  den  Riechapparat,  das  Ammonshorn,  den 
Fornix  und  die  Commissuren  ist  eine  reichere  Lite- 
ratur als  je  zuvor  in  der  Berichtzeit  entstanden. 
Zunächst  ist  Zuckerkandl  (297),  dem  wir 
über  den  cortikalen  Abschnitt  bekanntlich  die 
wichtigsten  Untersuchungen  verdanken,  wieder  auf 
einzelne  Theile  des  „Riechhims"  zurückgekommen. 
Den  Gyrus  subcallosus  mOchte  er  (gegen  Elliot 
Smith)  ganz  von  der  Ammonsformation  scheiden. 
Die  beiden  Windungen  weisen  bei  den  verschie- 
densten Thieren  ganz  charakteristische  Merkmale 
auf,  die  jedesmal  die  Sonderung  gestatten.  Die 
Grenze  des  Ammonshorns  und  die  Oberflächenrinde 
wird  durch  die  Fissura  hippocampi  gegeben,  die 
die  Balkenwindung  gogen  die  Fascia  dentata  und 
den  Gyrus  subcallosus  gegen  den  Gyrus  supra- 
callosus  abtrennt  Z.  meint,  dass  die  Balken- 
windung   die    schlingenfOrmige  Ausbiegung  am 


üebergange  des  Ammonshorns  in  den  Gyrus  supra- 
callosus  zum  Ausdrucke  bringa  Die  Ansicht  von 
Elliot  Smith,  dass  die  dorsalen  Abschnitte  des 
Ammonshoms  und  der  Fascia  dentata  bei  den 
Thieren  mit  einem  Balken  sich  als  Gyrus  supra- 
callosus  und  Lancisi 'sehe  Streifen  erhalten,  ist 
richtig  und  von  Z.  selbst  schon  früher  ausgespro- 
chen worden.  Z.  hat  auch  den  Fornix  der  Beutel- 
thiere  mikroskopisch  und  makroskopisch  untersucht 
und  giebt  davon  viele  Abbildungen.  Die  Verhält- 
nisse sind  klarer,  aber  im  Wesentlichen  dieselben 
wie  bei  den  anderen  Säugern.  Darin  liegt  eine 
Complikation,  dass  ausser  dem  ventralen  Ammons- 
horn noch  ein  sehr  mächtiger  dorsaler  Abschnitt 
besteht,  und  die  aus  jenem  stammenden  Fasern 
sich  den  Fasern  aus  dem  ventralen  Ammonshorn 
zugesellen,  üebrigens  sollen  nicht  ausschliesslich 
Markbündel  aus  dem  Ammonshorn,  sondern  auch 
solche  aus  anderen  Rindengebieten  durch  den  AI  veus 
in  das  Gewölbe  gelangen.  Ist  das  richtig  und 
billigt  man,  wie  der  Bef,  es  thut,  die  Ansicht  von 
Elliot  Smith,  dass  der  Alveus  und  das  Psal- 
terium  nur  Ammonsfasem  enthalten,  somüssteman 
diese  Z.'schen  Fasern  den  Balkenfasem  zurechnen 
und  also  doch  (eine  Ansicht,  die  schon  aufgegeben 
war)  den  Beutlern  wenigstens  Spuren  eines  Balkens 
zuschreiben.  Der  Balken,  die  Commissur  des  Neo- 
pallium,  tritt  nach  Elliot  Smith  erst  bei  den 
Insektivoren  in  Spuren  auf.  Doch  hat  Elliot 
Smith  (300)  neuerdings  an  dem  (j^him  von 
Makroskelides,  das  sonst  Talpa  sehr  gleicht,  schon 
einen  recht  kräftigen  Balken  entdeckt. 

Die  Arbeiten  über  die  Commissura  anterior 
(Probst  [s.  unter  Thalamus],  RamönyCajal 
[294])  bringen  nichts  Neues.  Sie  bestätigen  aber 
Löwen thal's  1896  erhobene  Resultate  —  Dege- 
neration nach  Abschneiden  eines  Bulbus  bis  in  den 
Bulbus  der  anderen  Seite.  Bei  Dürchschneidung  der 
vorderen  Commissur  gelang  es  P  r  o  b  s  t ,  isolirt  das 
dorsale  Bündel  zu  durchschneiden ;  dieses  enthält 
Commissuren  zwischen  beiden  Gegenden,  die  ventral 
von  der  äusseren  Kapsel  liegen.  Der  Verlauf  von 
Fasern  der  Commissura  anterior  durch  die  Capsula 
interna  ist  von  Elliot  Smith  (300)  genauer 
studirt  worden ;  er  hat  nichts  mit  der  GrOsse  des 
Gehirns  zu  thun,  wie  Elliot  Smith  früher 
meinte,  sondern  kommt,  wie  das  Studium  eines 
sehr  grossen  Artenmateriales  lehrt,  nur  bei  den 
diprotodonten  Beutlern  vor,  die  älteren  Polyproto- 
donten  haben,  wie  auch  die  Monotremen,  solche 
Commissurenfasem  nur  in  der  Capsula  externa. 

Ueber  den  gesammten  Riechapparat  haben 
Castanajan  und  S.  Ram6n  y  Cajal  (294) 
gearbeitet  Dem  Autorreferate  des  Ersteren  ent- 
nehmen wir,  dass  er  zunächst  die  3  Abschnitte: 
Fila  oifactoria,  Tractus  olfactorius,  Tractus  olfacto- 
ammonicus  (Zuckerkandl 's  Strahlung)  auf 
Schnitten  untersucht  hat,  dass  er  sie  einzeln  zur 
Degeneration  brachte,  also  ihre  Unabhängigkeit  von 
einander  bewies,  und  dass  er  auch  aus  vergleichend 


E dinge r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


37 


anatomischen  Qrflnden  zu  der  Annahme  gelangt, 
dass  diese  3  Theile  den  Biechapparat  darstellen. 
C.  erwähnt  noch,  dass  ganz  ¥rie  der  Biechapparat 
SDoh  die  anderen  sensorischen  Apparate  sich  aus 
solchen  3  Theilen  aufbauen,  deren  mittlerer  jedes- 
mal eine  partielle  Kreuzung  eingeht 

Wenn  es  je  eine  Arbeit  gab,  die  den  Ref.  ander 
Beweiskraft  der  Schlüsse,  die  man  aus  Oolgi- 
Prftparaten  allein  ziehen  kann,  zweifelhaft  gemacht 
hat,  so  ist  es  die  von  Bamön  y  Cajal.  Die  un- 
geheuer complicirten  Bilder,  die  das  technische 
Geschick  des  Vfs.  in  den  Silberprftparaten  erzeugt, 
wirken  absolut  verwirrend,  sosehr,  dass  es  dem  A/! 
oft  nicht  möglich  war,  in  den  trefflichen  Prftparat- 
abbildungen  die  Beweise  für  des  Autor  Schlüsse 
SU  finden.  Da  die  Arbeit  in  einer  nicht  verbrei- 
teten Zeitschrift  erschienen  ist,  sei  ihr  ein  ausführ- 
licheres Beferat  gewidmet 

Der  Bulbus  olfactorius  wird  wesentlich  in  Ueber- 
einstimmnng  mit  den  früheren  Darstellungen  ge- 
schildert, die  der  Yf.  selbst  gegeben  hat.  Neu  ist 
der  Nachweis  einer  sehr  grossen  Anzahl  von  Asso- 
dationzellen,  die  mit  ihren  sich  auffasernden  Axonen 
einen  oder  mehrere  Glomeruli  erreichen.  Diese 
Zellen  liegen  mit  ihren  Auslftufem  in  der  Glome- 
nÜQs-Schicht  selbst  Dann  giebt  es  aber  auch  in 
der  Schicht  der  Mitralzellen  Associationzellen  ver- 
schiedener Art,  z.  B.  solche,  deren  Axon  in  die 
Molekularschicht  taucht,  wie  der  Vf.  die  Schicht 
zwischen  Mitralzellen  und  Olomerulus  nennt  Hier 
bilden  sie  eine  Art  von  Plexus.  Ausserdem  giebt 
es  Zellen,  deren  Achsencylinder  medial  von  den 
Mitralzellen  liegt  und  entweder  diese  selbst  oder 
nur  Antheile  der  Schicht  in  der  die  Association- 
zellen li^en,  untereinander  verbindet  Diese 
Schicht  heisst  Bamön  y  Cajal  Capa  plexiformis 
and  Schicht  der  Kömer  und  der  Fasern  derweissMi 
Substanz.  Die  Eümer  sind  eben  jene  Nervenzellen. 
Sie  sind  in  den  letzten  Jahren  von  E  0 1 1  i  k  e  r  und 
besonders  von  Hill  für  Oliaelemente  erklftrt  wor- 
den. Die  weissen  Markfasern  stammen  zu  einem 
Theile  ans  Mitralzellen,  zum  anderen  sind  sie  Fasern 
derCommissura  anterior,  die  Bamön  y  Cajal  in 
einem  Bulbus  entspringen  und  im  anderen  auf- 
Sozweigt  endigen  Iftsst,  wie  das  in  der  That  den 
Degenerationbildem  entspricht  und  durch  die  Be- 
funde an  den  Zellen  sehr  wahrscheinlich  gemacht 
wird.  Zum  TheUe  auch  sind  es  dicke  Fasern  noch 
unbekannter  Herkunft  Viele  von  diesen  Fasern 
durchbrechen  auch  aUe  Schichten  des  Bulbus  und 
enden  frei  anfgezweigt  um  die  Glomeruli  herum. 

Der  von  Oanser  zuerst  beschriebene  Lobus 
olfactorius  aocessorius,  der  medial  im  Bulbus  der 
Makrosomaten  liegt,  wird  n&her  (295)  geschildert 
Die  Struktur  ist  viel  dichter  und  feiner,  als  die  des 
anderen  Bulbus,  die  Zellen  sind  alle  kleiner;  ein 
eigenes  Bieohbündel  aus  der  Nase  tritt  ein.  Die 
Hauptmasse  der  sekundären  Biechbahn  zieht  als 
laterale  Biechstrahlung  in  die  Binde  derHimbasis, 
wo  sie  sich  dann  mit  feinen  Enden  um  die  Den- 


driten des  Cortex  frontalis,  sphenoidalis  und  der 
lateralen  Seite  des  Lobus  pyriformis  auflöst,  ganz 
besonders  in  der  Furche,  die  diesen  Theil  vom  an- 
deren Qehim  trennt     (Fissura  limbica.) 

Nicht  alle  Achsencylinder  der  Mitralzellen  liegen  in 
der  lateralen  Wurzel,  einige  ziehen  als  Dorsalwurzel  zu 
einem  kleinen  Herd,  der  sich,  wenn  der  Ref.  recht  ver- 
steht, von  der  Rinde  des  Lohns  sphenoidalis  medialwärts 
unter  den  Stimlappen  zieht 

Der  Yf.  beschreibt  dann  die  Frontalrinde,  die 
unter  der  Strahlung  liegt,  sie  nimmt  Collateralen 
aus  der  Biechstrahlung  auf  und  sendet  einen  Theil 
ihrer  Achsencylinder  in  die  Capsula  interna,  einen 
anderen  in  die  Commissura  anterior. 

Li  den  lateralen  Theil  des  Gyrus  bippocampi 
dringen  also,  ebenso  wie  in  den  Lobus  sphenoidalis, 
die  letzten  Enden  der  Biechstrahlung  von  aussen 
her  ein.  Das  Bindengebiet  vom  Lobus  sphenoidalis 
nach  innen  muss  man  nach  seinem  feineren  Bau 
und  nach  seinen  Beziehungen  zur  Biechstrahlung 
in  mehrere  Abtheilungen  trennen.  Man  unter- 
scheidet zweckmässig:  1)  Cortex  sphenoidalis,  von 
ihr  durch  die  Fissura  limbica  getrennt,  2)  Gyrus 
bippocampi.  Am  letzteren  wird  der  medialste 
Abschnitt,  Subiculum,  der  laterale,  Portio  saliens 
oder  Portio  ammonica  centralis  genannt  An  letz- 
terer unterscheidet  der  Vf.  nochmals  die  Portio 
praesubicularis  von  der  Hauptmasse  der  Portio 
externa  oder  olfactiva. 

Nicht  in  allen  Theilen  dieser  Rinde  ist  die  Struktur 
die  gleiche.  Die  Schichten  des  Cortex  sphenoidalis  und 
der  Portio  prinoeps  bippocampi  zeigen  im  Allgemeinen 
den  Typus  anderer  Rindengebiete.  Das  Praesnbioulum 
und  das  Subiculum  aber  sind  von  mächtigen  Zügen 
durchbohrt,  die  aus  dem  Marklager  austretend  nach 
Durchquerung  der  Rinde  ein  dickes  Mark  an  der  Rinden- 
oberflSche  bilden.  Das  Subiculum  lässt  peripherisch  von 
der  relativ  dünnen  Schicht  der  Pyramidenzellen  einen 
charakteristisohen  Bestandtheil  erkennen:  Inseln  aller- 
kleinster  dicht  gelagerter  Nervenzellen.  CompUcirter 
schon  sind  die  Lä^e  und  die  Art  der  Ganglienzellen  im 
Praesubiculum ;  hier  tritt  auch  eine  tiefe  Querschicht 
von  Markfasem  auf.  In  der  Portio  olfactiva  des  Oyrus 
bippocampi  unterscheidet  8.  RamönyCajal:  1)  Zona 
plexiformis ;  sie  entspricht  der  Tangentialfaserschicht  an 
der  übrigen  Rinde,  hat  aber  eine  peripherische  aus  ein- 
dringenden Riechfasern  gebildete  Schicht,  2)  Lage  der 
polymorphen  Riechzellen ;  grosse  um  Inseln  liegende  Ge- 
bilde, deren  Dendriten  in  Schicht  1,  deren  Achsen- 
cylinder markwärts  zieht  In  dieser  und  in  der  Schicht  1 
zweigen  sich  ganz  wie  in  anderen  Rindengebieten  zahl- 
lose ankommende  Fasern  auf.  Die  dorsaler  liegende 
Schicht  der  Pyramiden  hat  Zellen,  an  deren  Basis  eine 
ganz  ungewÖhnUch  grosse  Dendritenverzweigung  liegt. 
Riesenpyramiden,  ebenso  besonders  kleine  Zeilen  fehlen, 
auch  sind  nur  relativ  wenige  Zellen  mit  kurzem  auf- 
gezweigten  Achsencylinder  da.  Die  von  viel  Markfasern 
durchquerte  Rinde  des  Subiculum  besitzt  ausser  den  er- 
wähnten Inseln  kleiner  und  mittierer  Pjrramiden  nur  eine 
Schicht  Pyramidenzellen  von  mittierer  Grösse,  sie  ist 
also  sehr  einfach  gebaut  Die  Markfasem  gelangen  zum 
Theil  in  das  Ammonshom,  zum  Theil  stammen  sie  aus 
diesem  und  enden  anfgezweigt.  In  dem  gesammten  als 
Cortex  sphenoidalis  zusammengefassten  Rindengebiete 
entstehen  mehrere  Bahnen:  1)  Commissura  olfactoria. 
Nach  Abschneiden  des  Bulbus  erfolgt  symmetrische 
Degeneration  bis  in  den  Bulbus  der  anderen  Seite.  Ist 
nur  der  Lobus  pyriformis  verletzt,  so  entartet  nur  der 
caudale  Abschnitt  der  Commissurenfasern.     2)  Taeni^ 


38 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  CentralnerTensyetems. 


semicircularis.  Mit  dieser  identificirt  der  Vf.  ein  mäch- 
tiges von  ihm  genauer  beschriebenes  Fasersystem  aas 
den  Zellen  der  Rinde  des  Lohns  sphenoidalis ,  viel- 
leicht auch  ans  dem  Nnclens  amygdalae.  Dieses  System 
ist  bei  den  Osmatischen  Thieren  besonders  stark;  es 
legt  sich,  die  frontale  Stahkranzfasemng  überquerend, 
median  dicht  an  deren  ventralen  Band,  um  dann  ventro* 
caudal  bis  zu  den  Pedunculis  zu  ziehen. 

Beziehungen  des  Rieobapparates  zu  anderen 
als  den  Gebieten  des  Cortex  sphenoidalis  sind  Vf. 
sehr  fraglich.  In  Betracht  kommen  bekanntlich 
noch  der  Lobus  olf.  post.  und  das  Ammonshorn. 
Der  Lobus  olfactorius  posterior  erinnert  in  seinem 
Bau  im  Oanzen  mehr  an  das  Subiculum  als  an  die 
Rindengebiete,  in  denen  sicher  Olfactorinsfasem 
enden.  Es  ist  auch  nicht  mit  Sicherheit  gelungen, 
eine  Riechbahn  dahin  zu  verfolgen.  Sehr  zweifel- 
haft ist  es  dem  Vf.  namentlich,  ob  das  Ammonshorn 
und  die  Fasoia  dentata,  deren  Bau  genauer  be- 
schrieben wird,  irgendwie  direkt  mit  dem  Riech- 
apparate  zu  thun  haben.  Die  vieibetehriebene  direkte 
Bahn  aus  dem  Riechlappen  xutn  Ammonshorn  via 
Septum  undFomix  eocistirt  nicht.  Was  den  Autoren 
als  solche  erschien,  besteht  aus  Fasern,  die  im 
Oyrus  fornicatus  entstehen  (Fornix  longus)  und  im 
Septum  enden,  und  aus  Fasern,  die  (wahrscheinlich 
aus  dem  Pedunoulus  cerebri)  zum  Septum  auf- 
steigen, um  sich  da  zu  verzweigen. 

Zuckerkandl  (298),  der  gerade  die  hier 
geleugnete  Verbindung  wieder  genau  bei  Dasypus 
studirt  hat,  h&lt,  wie  der  Ref.  glaubt,  mit  vollem 
Rechte  an  der  Meinung  fest,  dass  es  einen  Riech- 
lappen-Ammonshornzug  giebt.  Aus  dem  Ammons- 
home  stammt  die  Stria  terminalis,  die  das  Septum 
pellucidum  durch  die  Commissura  ant.  in  ein  vor- 
deres und  ein  hinteres  Bündel  gespalten  überzieht, 
um  in  der  basalen  Rinde  zu  enden.  Aus  den  übrigen 
Theilen  der  Randwindung  zieht  im  caudalen  Ab- 
schnitte des  Septum  pellucidum  das  Cingulum,  das 
in  einen  lateralen  und  einen  medialen  Schenkel  ge- 
spalten bis  in  den  Pedunculus  olfaot.  und  das  Tuber- 
culum  olfactorium  verfolgt  werden  kann.  Diese 
FaserQ,  die  als  Riechbändel  zusammengefasst  wer- 
den, werden  durch  Fibrae  perforantes  verstärkt, 
die  dem  Fomix  longus  und  obliquus  angehören. 
Das  Riechbündel  des  Septum,  das  also  seine 
Fasern  durch  die  Fimbria  und  die  Bündel  aus  dem 
G.  supracallosus  (Fomix  longus)  bezieht,  ausserdem 
via  Cingulum  aus  dem  Gyrus  fornicatus  stammt, 
verbindet  also  die  ganze  Bogenwindung  und  den 
Gyrus  supracallosus  mit  dem  Riechlappen. 

Probst  hat  bei  Hunden  und  Katzen  das 
Cingulum  durchschnitten.  Dabei  entarteten  Züge, 
die  vor  dem  Fomix  zum  Lobus  olfactorius  hinab- 
steigen. Das  steht  also  in  üebereinstimmung  mit 
Zuckerkandl  Das  Septum  pelluc.  ist  weit 
complioirter  gebaut,  als  man  bisher  glaubte.  Nach 
RamönyCajal  (303)  enthält  es  mehrere  Eigen- 
kerne, deren  einer  auch  von  Martinotti  (304) 
beschrieben  wird,  um  sie  herum  verzweigen  sich 
ausser  zahlreichen  Collateralen  des  Fornix  und  des 


Cingulum  und  der  Stria  semicircularis  Fasern  aus 
dem  Thalamus  und  aus  dem  Pedunculus  cerebri. 
Edinger  und  Wallenberg  (s.  unten)  konnten 
nach  Durchachneidung  der  Fimbria  degenerirende 
Fasern  im  Septum  finden.  Via  oentripeta  lateral 
del  septo  nennt  Ramön  y  Cajal  ein  Bündel  im 
Septum  ftrei  aufzweigender  Fasern,  das  lateral  in 
das  Septum  eintritt.  Ebenda  um  die  Ganglien- 
zellen des  Septum  verzweigen  sich  viele  Collateralen 
auB  der  Stria  semicircularis,  aus  den  Zellen  des 
Cortex  sphenoidalis.  Das  also  wäre  eine  wirkliche 
Verbindung  des  Septum  mit  dem  sekundären  Riech- 
centram. Aus  den  Ganglienzellen  des  Septum, 
deren  drei  Grappen  beschrieben  werden,  stammen 
ein  lateraler  und  ein  medialer  Zug.  So  müsste 
man  denn  annehmen,  dass  das  Septum  pellucidum 
Fasern  aussende,  die  mit  den  Bahnen  des  Lobus 
frontalis  caudal  ziehen,  dass  es  Bahnen  durch 
Collateralen  aus  der  Riechrinde  übernehme  und 
dass  es  auch  durch  die  Stria  semicircularia  noch 
einen  weiteren  Zuzug  aus  der  Riechrinde  erhalte. 
An  der  Ammonsrinde  unterscheidet  Ram6n  y 
Cajal  (294)  folgende  Schichten  von  aussen  nach  innen: 

1)  peripherische    Zona   pleziformis    oder   molecularis, 

2)  Schicht  der  grossen  polymorphen  Zellen,  3)  Schicht 
der  mittleren  quasten  form  igen  Zellen,  4)  Schicht  der 
grossen  quastenformigen  Zellen,  5)  Schicht  spindelför- 
miger dreieckiger,  ül^rhaupt  polymorpher  tiefliegender 
ZeUen  und  6)  Schicht  der  weissen  Substanz,  also  ioi 
Oanzen  im  Wesentlichen  die  gleichen  Schichten,  wie  sie 
auch  soDst  überall  an  der  Rinde  vorkommen.  S.  Ramön 
y  Cajal  widmet  ihnen  eine  Beschreibung,  die  genauer 
ist  wie  irgend  eine  bisher  gegebene. 

Manouelian  (129)  beschreibt  kurz  einige  Zellen 
aus  der  mitüeren  Schicht  der  Ammonsrinde  vom  Hunde 
und  der  Katze  unter  Betonung,  dass  ihre  Dendriten 
sich  ganz  anders  verhalten  als  die  entsprechenden  Zellen 
anderer  Rindengebiete.  Sie  erinnern  an  Dendriten  im 
Bulbus  olfactorius. 

Das  Ammonshorn  und  die  Fasoia  dentata  er- 
halten nach  Ramön  y  Cajal  (294)  Fasern  aus 
dem  Gyrus  fornicatus,  solche  aus  dem  Indusium 
und  vor  Allem  ein  bei  niederen  S&ugem  sehr 
mftchtiges  Faserbündel  aus  einem  merkwürdigen 
bisher  unbeschriebenen  Ganglion  am  caudalen  Rande 
der  spheno-occipitalen  Rinde.  Dieses  Ganglion 
wird  in  Nr.  293  besonders  beschrieben  und  genau 
geschildert  Dass  aus  dem  Subiculum  Fasern  in 
das  Ammonshorn  dringen,  ist  schon  oben  erwähnt 
Die  Bahnen,  auf  denen  dies  geschieht,  sind  das 
Cingulum,  die  Striae  Lancisi  und  der  Tractus  subi- 
culo-ammonicus.  Alle  diese  Züge  durchqueren 
die  Rinde  des  Subiculum  und  Praesubiculutn.  Aus 
dem  Ammonshorn  stammt  nur  die  Fimbria.  Der 
Fornix  longus  hat,  wie  auch  die  anderen  Autoren 
angeben,  nichts  mit  dem  Ammonshorn  zu  thun, 
er  ist  die  Ausstrahlung  der  Rinde  des  Gyrus  fomi- 
catus  und  des  Indusium. 

Nach  einer  Stirnlappenabtragung  am  Affen  hat 
Rütishauser  (306)  Fasern  des  Fomix  longus 
in  das  Septum  pellucidum  hinein  entarten  sehen. 
Sie  stammten  aus  dem  basalen  Theile  des  Stirn- 
lappens. (Fortsetzung  folgt) 


L  M ediomisdie  Fhjsik,  Chemie  und  Botanik. 


80 


B.  Auszüge. 

I.   Medicinische  Physik,  Chemie  und  Botanilc. 


1.  Die  Bereohnung  der  Verbrennungswärme 
mittelB  der  Blementanaflammensetiung ;  von 
Er w  i  n  V  0  i  t  (Ztechr.  f.  Biol.  N.  F.  XXVI.  p.  345. 
1903.) 

y.  fasst  die  Verbrennangswftrme,  d.  h.  die 
WSnnemenge,  die  bei  ootfi^er  Oxydation  einer  orga- 
niflohen  Substanz  auftritt,  als  eine  Funktion  der 
Saaerstofibienge  auf,  die  bei  völliger  Verbrennung 
gebunden  wird«  Die  zur  Oxydation  nOthige  Sauer- 
stoffinenge  ergiebt  sich  aus  der  Elementarzusammen- 
aetzang  pro  1 00 g  Substanz  nach  Y.  aus  der  Formel : 

^'*<'o=8(m  +  3^  +  oö)-«'^''*'~^ 

die  zar  Verbrennung  von  1  g  der  Substanz  nOthige 
Saaeretoffmenge  (=  Sauerstoffcapacitftt  der  Sub- 
stanz) darstellt  h.,  a,  s.  und  o  sind  der  procen- 
tische  Gehalt  der  Substanz  an  Wasserstoff,  Kohlen- 
stoff,  Schwefel  und  Sauerstoff.      Der  Quotient 

Verbrennungwärme        ^  a  u^         •  u^ «« 

7 ^-^ — : —  pro  Oramm  Substanz,  giebt  fOr 

Sanerstoffcapacit&t  ^  '^ 

die  Substanz  den  W&rmewerth  für  1  g  Sauerstoff, 
eine  Zahl  (E),  die  also  angiebt,  wie  viel  Wärme 
lg  Sauerstoff  aus  der  vorliegenden  Substanz  ent- 
wickeln kann. 

V.  hat  nun  für  eine  grosse  Zahl  von  Substanzen 
den  Werth  dee  Quotienten  K  (zu  Oramm-Galorien) 
berechnet,  dabei  stellte  sich  heraus,  dass  trotz  ver- 
schiedenster Sauerstoffcapaoität,  der  Werth  des 
Quotienten  E  bei  den  einzelnen  Gruppengliedem 
«naloger  chemischer  EGrper  constant  ist,  z.  B.  fOr 
niedere  Fettsäuren  3275,  für  hohe  feste  Fettsäuren 
3258  u.  8.  w. ;  ähnlich  verhalten  sich  im  Wesent- 
lichen Zucker,  Amidosäuren,  Biweisskürper.  Man 
kann  abo  bei  reinen  Substanzen,  wenn  bekannt 
ist,  welcher  Oruppe  von  Verbindungen  sie  ange- 
hOien,  die  Verbrennungs  wärmen  aus  der  EUementar- 
ZQsammensetzung  berechnen. 

W.  Straub  (Leipzig). 

2.  üebar  den  Brennwerth  des  Saaerstoffa 
bei  einigen    phyaiologisoh    wichtigen    Sab- 

itiBiaa;  vonDr.  Otto  Erummacher.  (Ztschr. 
t  KoL  N.  F.  XXVI.  p.  362.  1903.) 

Im  Anschlösse  an  dieüntersnchungenVoit's, 
hak  Kr.  den  Sauerstoff- Brennwerth  für  Reis,  Weizen, 
fUflchfaser,  Hungerkoth  von  Vögeln  und  Eoth  bei 
v^Bdiaelnder  Fütterung  calorimetrisch  gemessen,  um 
festsQstellen,  dass  auch  hier  die  Verbrennungs- 
^inne  mit  hinreichender  Sicherheit  aus  dem  Quo- 
tienten E  und  der  fflementaranalyse  berechnet 
Verden  kann.  W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 


3.  Nonwellea  reoherohes  aur  raraenio  de 
rorganiame,  presenee  de  oe  mitalloide  dana 
la  aerie  animale;  par  Gabriel  Bertrand. 
(Ann.  de  Tlnst.  Pasteur  XVII.  p.  1.  Janv.  1903.) 

Bekanntlich  ist  das  Arsen  dasjenige  chemische 
Element,  das  noch  in  den  minimalsten  Spuren  ana- 
lytisch sichtbar  gemacht  werden  kann.  A.  G  a  u  t  i  e  r 
hat  Methoden  ausgearbeitet,  die  ihn  das  Arsen  an 
ungeahnten  Orten  auffinden  Hessen,  in  Strassen- 
staub  und  Bodenerde,  in  Eartoffeln  und  in  der 
menschlichen  Schilddrüse  u.  s.  w.  Er  hat  auf 
qualitative  Verschiedenheiten  seine  mehrfach  be- 
sprochenen theoretischen  Spekulationen  aufgebaut. 
Durch  noch  weitere  Verbesserung  der  Methoden 
des  Arsennachweises  schlägt  B.  denGautier'- 
schen  Becord  um  das  Mehrfache  und  macht  aus 
den  Gautier 'sehen  Differenzen  der  Art  solche 
des  Gradea  in  dem  Sinne,  dass  er  dem  Arsen  die 
Eigenschaft  der  Allgegenwart  in  der  belebten  Natur 
zuschreibt  Analytisch  konnte  er  demgemäss  in 
der  ganzen  Thierreihe  von  den  Schäcinien  und 
Actinien  bis  zum  Hammel  Arsen  in  Mengen  von 
1 — 5  Tausendstel  pro  30  g  Trockengewicht  nach- 
weisen. 

Daraus  zieht  B.  etwas  enthusiastische  Schlüsse. 
Den,  dass  Arsen  in  allen  lebenden  Zellen  vor- 
kommt und  mit  Eohlenstoff,  Stickstoff,  Schwefel 
und  Phosphor  [wo  bleibt  der  Wasser-  und  Sauer- 
stoff? Bßf.]  einen  fundamentalen  Bestandtheil  des 
Protoplasma  ausmacht,  wird  wohl  Niemand  ernst 
nehmen.  Eben  so  wenig,  wie  man  etwa  im  Gold 
einen  fundamentalen  Bestandtheil  des  Meerwassers 
sehen  wird,  bloss  deswegen,  weil  es  technisch  ge- 
lingt, das  Element  aus  dem  Meere  abzuscheiden. 
Vor  der  von  B.  gefürchteten  Gefahr  des  Justiz- 
mordes, durch  blos  qualitativen  Nachweis  des  Arsens 
inLeichentheilen  werden  sich  die  Gerichtschemiker 
zu  schützen  wissen,  wenn  sie  ihre  alten  unempfind- 
lichen Methoden  beibehalten. 

W.  Straub  (Leipzig). 

4.  üeber  die  ooiorimetriaohe  Bestimmang 
des  BNsens;  von  Dr.  Schwenkenbecher. 
(Deutsches  Arch.  f.  kUn.  Med.  LXXV.  3—5.  p.481. 
1903.) 

Schw.  wendet  sich  u.  A.  gegen  Jolles  und 
dessen  „Ferrometer^'.  Er  muss  nach  seinen  Ver- 
suchen entschieden  G.  Erüss  zustimmen,  „dass 
eine  quantitativ  zuverlässige,  oolorimetrische,  bez. 
spektrophotometrische  Eisenbestimmung  unter  Be- 
nutzung der  Eisenrhodanreaktion  vorderhand  nicht 
ausführbar  ist,  und   dass  mithin  alle  Resultate, 


40 


IL   Anatomie  und  Physiologie. 


welche  mit  Hülfe  der  Photometrie  der  Rhodan- 
fftrbung  von  EiaenlGsungen  gewonnen  sind,  ein  ge- 
nügendes Vertrauen  nicht  verdienen'^        D  i  p  p  e. 

5.  Ueber  das  Vorkommen  dea  üraoila  im 
Thierkörper;  von  A.  Eossei  u.  H.  Steudel. 
(Ztsohr.  f.  physioL  Chemie  XXXVIL  3.  p.  245. 
1903.) 

Das  Uracil,  das  als  Zerfallsprodukt  des  Hefe- 
nucleins  entdekt  wurde,  findet  sich  auch  bei  der 
Zersetzung  der  Thymusnudeinsfture ;  ebenso  konnte 
es  aus  Heringspermatozo^n  gewonnen  werden.  Das 
üracil  gehört  also  zu  den  imThierkOrper  weit  ver- 
breiteten Substanzen.      V.  Lehmann  (Berlin). 

6.  Ueber  Hefegununi  und  IiiTertln;  von 

K.  0  s  h  i  m  a.  (Ztschr.  f.  physiol  Chemie  XXX VL 
1.  p.  42.  1902.) 

0.  kommt  zu  dem  Resultate,  dass  das  Hefe- 
gummi aus  einer  Substanz  besteht,  die  bei  der 
Hydrolyse  hauptsächlich  d-Mannose,  vielleicht  auch 
etwas  d-Glukose  liefert,  ausserdem  aber  noch  ein 
Methylpentosan  enthält.  Das  gewöhnlich  stark  mit 
Hefegummi  verunreinigte  Invertin  konnte  ziemlich 
vollständig  gereinigt  werden,  wenn  die  filtrirte 
neutrale  Lösung  mitKupferaoetat  versetzt,  der  ent- 
standene zerriebene  Niederschlag  durch  H^S  in 
Eupfersulfid   übergeführt,  die  von  H^S  befreite 


Lösung  in  das  dreifache  Volumen  Alkohol  gegossen, 
etwas  Kochsalzlösung  hinzugefügt  wurda 

Y.  Lehmann  (Berlin). 

7.  Ueber  daaSohioksal  oykllsoherTerpene 
und  Kami>ber  im  thierisohen  Organismus. 
3.  Mittheilung :  üd)er  das  VerhaUm  des  Kamphens 
im  Thierkörper;  von  Emil  Fromm;  Hermann 
Hildebrandt  u.  Paul  Clemens.  (Ztschr.  f. 
physiol.  Chemie  XXX Vn.  3.  p.  189.  1903.) 

Die  meisten  der  nach  Verfütterung  von  Terpenen 
gebildeten  und  als  gepaarte  Qiykuronsäuren  aus- 
geschiedenen Ozyterpene  zerfallen  bei  der  Spal- 
tung der  gepaarten  Qiykuronsäuren  wieder.  Nur 
aus  der  nach  Eamphenfütterung  erscheinenden 
Olykuronsäure  konnte  ein  gegen  verdünnte  Sfturen 
beständiges  Spaltungsprodukt .  erhalten  werden, 
C1OH10O,  das  Kamphenol  genannt  wurde.  Bei  der 
Untersuchung  der  VfF.,  ergab  sich  aber,  dass  dieses 
kein  Alkohol,  sondern  ein  Aldehyd,  und  zwar  das 
Kamphenilanaldehyd  ist  Dieses  kann  aber  nicht 
an  die  Olykuronsäure  gebunden  sein.  Aus  der 
Analyse  der  Olykuronsäure  ergab  sich,  dass  die 
Formel  desPaarlingsCioHfgOs  heissen  muss.  Dies 
ist  das  Dihydroxylderivat  des  Kamphens,  das 
Kamphenglykol,  C|oH|0(OH),,  das  durch  Wasser- 
verlust in  Camphenilanaldehyd  übergeht 

y.  Lehmann  (Berlin). 


II.   Anatomie  und  Physiologie. 


8.  üeber  den  Flaorgehalt  der  Knochen  und 
Zahne;  von  Dr.  Jodlbauer.  2.  Mittheilung. 
(Ztschr.  f.  Biol.  N.  F.  XXVL  p.  269.  1902.) 

Herbivoren  und  Camivoren  zeigen  im  Fluor- 
gehalte ihrer  Knochen  keinen  wesentlichen  Unter- 
schied, doch  schwankt  der  Qehalt  an  Fluor  im 
Knochen  bei  einzelnen  Thieren  ziemlich  bedeutend. 
Zu  bemerken  ist,  dass  die  platten  Knochen  der 
einzelnen  Thiere  fluorftrmer  sind  als  die  Röhren- 
knochen. Aber  auch  in  den  verschiedenen  Röhren- 
knochen scheint  der  Fluorgehalt  nicht  gleichmfissig 
zu  sein.  Die  Oberschenkel  z.  B.  scheinen  mehr 
Fluor  als  die  Unterschenkel  zu  enthalten.  Inwieweit 
vielleicht  die  Funktion  des  Knochens  oder  seine 
Emfthrung  hierbei  eine  Rolle  spielt,  muss  unent- 
schieden bleiben. 

Die  Zähne  enthalten  mehr  Fluor  als  Knochen, 
und  zwar  ist  es  der  Schmelz,  der  dieses  Mehr  be- 
dingt Auch  nimmt  der  Fluorgehalt  von  den  vor- 
deren Zähnen  zu  den  hinteren  zu.  In  den  Zahn- 
keimen findet  man  mehr  Fluor  als  in  den  ersten 
Zähnen ;  ausserdem  fällt  der  sehr  geringe  Fluor- 
gehalt der  Unterkiefer  in  diesem  Entwickelung- 
stadium auf  und  es  macht  den  Eindruck,  als  würde 
dem  Unterkiefer  zu  dieser  Zeit  zu  Gunsten  der 
Zahnanlage  Fluor  entzogen. 

W.  Strau  b  (Leipzig). 


9.  Topographische  Anatomie  der  bron- 
chialen und  traohealen  Lymphdrflsen ;  von  Dr. 
Wladimir  Sukiennikow.  (Berl.  klin.  Wo- 
chenschr.  XL.  14.  15.  16.  1903.) 

S.  hat  sich  die  Aufgabe  gestellt,  die  Anatomie 
der  bronchialen  und  traohealen  Lymphdrüsen,  über 
die  die  Vorstellungen  weit  auseinander  gehen,  einer 
näheren  Betrachtung  zu  unterziehen  und  ihre  Topo- 
graphie möglichst  genau  festzustellen.  Unter 
bronchialen  und  traohealen  Lymphdrüsen  versteht 
er  diejenigen  Lymphdrüsen,  die  die  Lymphgef&sse 
der  thorakalen  Respirationorgane  (Lungen,  Bron- 
chen, Trachea)  unmittelbar  aufnehmen  und  die  der 
Trachea,  den  Bronchen  und  den  bronchialen  Seiten- 
ästen anliegen.  Es  ist  ihm  im  Gegensätze  zu 
früheren  Behauptungen  gelungen,  die  grOsste  Regel- 
mässigkeit im  Auftreten  und  in  der  Oruppimng 
dieser  Lymphdrüsen  nachzuweisen. 

Wenn  man  sich  an  die  anatomischen  Ywh&lt- 
nisse  der  Trachea,  der  Bronchen  und  der  Bronchial- 
äste hält,  so  entsteht  durch  die  Theilung  der  Trachea 
und  durch  den  regelmässigen  Abgang  der  bron- 
chialen Seitenäste  ein  System  von  Winkeln,  in 
denen  fast  sämmtliche  broncho-trachealen  Lymph- 
drüsen gruppenweise  vertheilt  und  an  deren  Lage 
sie  gebunden  sind.  Es  bilden  sich  durch  die  An- 
ordnung bestimmte  Räume,  die  die  in  Fettbinde- 
gewebe eingehüllten  Lymphdrüsen  enthalten.   Ihre 


n.   Anatomie  und  Physiologie. 


41 


eingehend  beschriebene  Topographie  muss  im  Ori* 
^ale  nachgesehen  werden,  dem  auch  sohematisch, 
aber  gut  gezeichnete  Figuren  beigegeben  sind. 
Ausser  den  broncho  «trachealen  finden  sich  aber 
noch  die  broncho  -  pulmonalen  Lymphdrüsen,  die 
im  Lungenhilus  und  Lungenparenchym  gelegen 
aind,  die  Lymphe  sowohl  aus  den  Lungen,  als  auch 
ans  den  Bronchen  und  deren  Aesten  aufnehmen  und 
mit  den  broncho- trachealen  Drüsen  durch  in  Ketten 
angeordnete  Drüsen,  ebenfalls  von  gewisser  Regel- 
missigkeit,  in  Verbindung  stehen. 

Den  Schlass  der  Arbeit  bildet  ein  specieller 
Theil,  der  eine  specielle  Beschreibung  der  ein- 
zeken  Oruppen  der  Lymphdrüsen  bringt.  Freilich 
würde  Dach  Ansicht  S.'s  zum  vollen  Verständ- 
nisse der  topographisch-anatomischen  Verhältnisse 
der  tracheo- bronchialen  und  broncho-pulmonalen 
Lymphdrüsen  eine  genaue  Untersuchung  der  Ent- 
▼ickelungsgeschichte  dieser  Drüsen  und  eine  ge- 
nauere Eenntniss  der  Verbindungen  und  des  Zu- 
flusses der  Lymphe  unumgänglich  nothwendig  sein. 
N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

10.  ün  ncmTOftu  mnaole  de  Toeil  (nmaonlua 
papUlae  optioi) ;  par  le  Dr.  0.  N  i  c  o  1  a  i.  (Ann. 
d'Oculist.  CXXVin.  p.  342.  Nov.  1902.) 

N.  beschreibt  mit  Abbildungen  einen  neuen 
Muskel  im  Sehnervenkopfe  des  Menschen  und  ver- 
schiedener Thierklassen;  dieser  H.papillae  opt  soll 
sidi  aus  einer  cirkulären,  einer  longitudinalen  und 
einer  radialen  Portion  zusammensetzen.  Man  sollte 
kanm  glauben,  dass  in  dieser  bei  den  letzten  Myopie- 
Arbeiten  so  gründlich  abgesuchten  Gegend  noch 
80  bedeutsame  Gebilde  unerkannt  geblieben  seien. 
Bb  wird  vergleichenden  Untersuchungen  vorbe- 
halten bleiben,  festzustellen,  ob  die  histologischen 
Eigenschaften  des  neuen  Organs  wirkliches  Muskel- 
gewebe beweisen,  oder  ob  nicht  das  ebenfalls  meso- 
tomale  Gewebe  des  elastischen  Aderhantringes  zu 
itTthflmlichem  Wahrnehmungen  geführt  hat  [Bsf.] 
Bergemann  (Husum). 

11.  Ueber  echte  Papillen  in  der  normalen 
CoqJimotiTa ;  von  Dr.  Nakagawa  in  Japan. 
(Aich.  f.  Augenhkde.  XLVIL  1.  p.  51.  1903.) 

N.  hat  im  Oreef 'sehen  Laboratorium  Augen  von 
Pferd,  Rind,  Schaf  und  Schwein  auf  Papillen  unter- 
BQcht  und  stets  echte  Papillen  in  der  ganzen  Umge- 
bimg der  Cornea  gefunden,  meist  einige  Millimeter 
TOD  Limbus  anfangend,  5 — 10  und  mehr  Papillen 
iiiatereinander.  Auch  beim  Menschen  wurden  echte 
F^piüen  regelmässig  angetroffen.  „Sie  beginnen 
direkt  an  der  äusseren  Grenze  des  Limbus  con- 
joactiTae,  da,  wo  das  Epithel  der  Cornea  in  das 
verdickte  Epithel  der  Conjuncüva  übergeht  und 
>Ui  xQgleioh  Yon  der  Unterlage  der  Sklera  ablOst^^ 
Sie  erstrecken  sich  in  einer  Ansahl  von  4 — 13,  etwa 
20101  nach  unten  und  1.5  mm  nach  oben  in  die 
Oonjimctiva  bolbi;  sie  sind  durchschnittlich  120  jt« 
boeh  und  80 /i  breit     Die  menschlichen  Papillen 

Med.  Jahrbb.  Bd.  279,  Hft,  1. 


zeichnen  sieh  vor  denen  der  Hausthiere  durch  ihre 
Grösse  und  Höhe  aus.  Sie  bestehen  aus  einem 
dichteren ,  oberflächlichen.  Bindegewebeüberzuge 
mit  spärlichen  Kernen  und  einem  kernreicheren, 
sehr  lockeren  Inhalte  von  faserigem  Bindegewebe. 
Jede  einzelne  ist  von  einem  Blutgefässe  durch- 
zogen, das  aus  dem  tiefskleralen  Bandschlingen- 
netze  der  Cornea  stammt.  Das  darüberliegende 
Conjunctiva-Epithel  füllt  die  Thäler  zwischen  den 
einzelnen  Papillen  aus,  ohne  die  Krümmungen  mit- 
zumachen. Bei  den  untersuchten  Thieren  enthielt 
dieses  zwischengelagerte  Epithel  Pigment,  beim 
Menschen  nicht 

Diese  echten  Papillen  sind  streng  zu  scheiden 
von  „papillären^*  Wucherungen  und  Follikeln. 
Erstere  sind  unregelmässige  Anschwellungen  des 
subepithelialen  adenoiden  Conjunctiva- Gewebes, 
die  Follikel  unter  dem  Conjunctiva-Epithel  liegende 
lymphdrüsenartige  Neubildungen ;  beides  sind  patho- 
logische Gebilde,  die  bei  verschiedenen  Erkrankun- 
gen der  Bindehaut  sich  entwickeln. 

Bergemann  (Husum). 

12.  üeber  PnpillenYerftndernngen  nach 
dem  Tode;  von  Dr.  Placzek.  Vorläufige  Mit- 
theilung. (Centr.-Bl.  f.  d.  med.  Wissensch.  Nr.  12. 
p.  193.  1903.) 

P.  fand  zuerst  an  der  Pupille  von  Thier-,  dann 
auch  von  Menschenleichen  das  Nysten'sche  (be- 
setz der  Todtenstarre  bestätigt  Die  Pupille  ver- 
engert sich  einige  Zeit  nach  dem  Tode ;  nach  ver- 
schieden langer  Zeit  erfolgt  dann  wieder  eine  Er- 
weiterung, doch  nicht  bis  zu  dem  Umfange,  der  bei 
Eintritt  des  Todes  bestand.  Miotica  und  Mydria- 
tica  haben  keinen  Binfluss  auf  diese  postmortal 
ablaufende,  gesetzmässige  Veränderung. 

Bergemann  (Husum). 

13.  Die  FnpUlarreaktion  der  Ootopoden; 

von  R  Magnus.  (Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.  XCIl. 
10—12.  p.  623.  1902.) 

Entsprechend  der  hohen  Organisation  des  Cepha- 
lopodenauges  ist  auch  die  Pupillenreaktion  ausser- 
ordentlich fein  abgestuft  Wie  M.  durch  entspre- 
chende Reizungsversuche  darthun  konnte,  wird 
die  Iris,  die  zwei  Sphinkter-  und  einen  Dilatator^ 
muskel  besitzt,  von  Verengerungs-  und  Brweite- 
rungsnerven  und  bezüglich  der  Chromatophoren 
der  Iris  von  einem  Färbungs-  und  einem  Entfar- 
bungsnerven  versorgt  Die  Pupillenreflexe  liessen 
sich  durch  optische  Reize,  bez.  durch  elek- 
trische Reizung  des  vom  Auge  abgetrennten  Seh- 
ganglions und  des  Pedunculus  opticus  herbei- 
führen. Endlich  wurde  von  M.  auch  durch  die 
entsprechenden  vivisektorischen  Eingriffe  die  Lage 
der  Pupillencentren  in  den  sogen.  C^tralganglien 
festgestellt  Garten  (Leipzig). 

14.  The  vlanal  aonity  of  the  natives  of 
Sarawak;  by  Ch.  S.  Myers.  (Journ.  of  Physiol. 
XXVIIL  4.  p.  316.  1902.) 


42 


n.  Anatomie  und  Physiologie. 


Die  Sehprflfimgen  an   32  Eingeborenen  aus 
Sarawak  in  Bomeo  ergaben  durchsohnittlioh  eine 


7  IC 

Sehsohftrfe  von  -^. 
5 


Die  Bestimmung  wurde  mit 
Haaokenproben  ausgeführt.    Garten  (Leipzig). 

15.  Bin  Fall  von  akaatiaoh-optisoher  8yn- 
ftsthesie;  von  Dr.  Helene  Stelzner.  (Arch. 
f.  OphthalmoL  LV.  3.  p.  549.  1903.) 

Die  interessante  Mittheilung  ist  besonders  werth- 
voU,  weil  St  seit  ihrer  frühesten  Jugend  das  gleich- 
zeitige Auftreten  von  Farbenempfindungen  bei  Ge- 
hörswahmehmungen  an  sich  selbst  beobachtet  hat 
Ausserdem  hat  auch  ihre  Schwester  und  deren  er- 
wachsene Tochter  dieselben  Synftsthesien.  Bei 
St  sind  die  Farbenempfindungen  besonders  aus- 
geprftgt  beim  Hören  von  Vocalen,  verschwommener 
bei  Consonanten.  In  der  Deutlichkeit  des  Colohts 
bei  Vocalen  folgen  die  Farbenempfindungen  bei 
gemischten  Oer&uschen,  z.  B.  Eanonenschuss,  Lftrm 
einer  Menschenansammlung  u.  s.  w.  Alle  Thier- 
stimmen  haben  ihre  begleitenden  Farben.  In  ganz 
bestimmten  Nüancirungen  kommen  diese  Photismen 
zum  Bewusstsein  auch  beim  Hören  von  Musik. 
Jeder  einzelne  Ton  und  Accord,  jedes  einzelne 
Instrument  erweckt  eine  andere  bestimmte  Farben- 
empfindung. Orüne  Photismen  werden  ebenso  wie 
bei  fast  allen  sonst  Beobachteten  nie  wahrgenom- 
men. Lokalisirt  werden  bei  St  alle  diese  Pho- 
tismen im  SchAdelinnern ,  etwa  wie  eine  gleich- 
massige  bengalische  Beleuchtung;  nach  aussen 
verlegt  werden  sie  wie  bei  einzelnen  anderen  Be- 
obachteten nicht  Eine  physiologische  Erklärung 
der  Erscheinung  vermag  auch  S  t  nicht  zu  geben. 
Sie  wünscht  durch  ihre  Mittheilung  zu  weiteren 
Beobachtungen  und  besonders  zu  anatomischen 
Untersuchungen  anzuregen. 

Bergemann  (Husum). 

16.  Ueber  die  Beeinflossang  sabjektiver 
QesiohtBempflndiingen ;  von  YictorUrban- 
tschitsch.  (Arch.  f.  d. ges. Physiol. XCI V. 7  u. 8. 
p.  347.  1903.) 

Die  dankenswerthe  Abhandlung  enth&lt  eine 
reichhaltige  Zusammenstellung  sehr  interessanter 
Beobachtungen  über  Scheinbewegungen  und  Schein- 
bilder, sowie  über  gewisse  Scheinverftnderungen 
der  Farbenempfindungen,  und  zwar  1)  über  Schein- 
bewegungen farbloser  objektiver  Bilder,  2)  Schein- 
bilder und  Scheinbewegungen  farbloser  subjektiver 
Bilder,  3)  über  den  Einfluss  der  Farbenempfindungen 
auf  objektive  und  subjektive  Oesichtsbilder,  4)  über 
die  Beeinflussung  der  Farbenempfindungen  im  ob- 
jektiven und  subjektiven  Oesichtsbilde.  Die  Beein- 
flussung der  Oesichtsempflndungen  erfolgte  durch 
akustische  Einwirkungen,  die  mannigfaltigsten  Haut- 
reize, Luftdruckschwankungen  in  der  Paukenhöhle, 
Eopfbewegungen  und  den  galvanischen  Strom.  Die 
Beeinflussung  der  Farbenempfindungen  wurde  ge- 
prüft im  objektiven  Gesichtsbilde  an  ihren  quali- 


tativen und  quantitativen  Veränderungen ;  im  sub- 
jektiven Gtesichtsbilde  an  dem  Verhalten  zweier 
verschiedener  Farbenempfindungen  zu  einander  und 
an  gleichfarbigen  und  complementftren  Nachbildern. 
Es  ist  leider  nicht  möglich,  auszugsweise  ein  an- 
n&hernd  klares  Abbild  des  reichen  Inhaltes  zu  lie- 
fern. U.'s  Mittheilungen,  die  „nur  eine  schwache 
Andeutung^'  geben  von  der  unerschöpflichen  Menge 
mannigfach  sich  combinirender  und  durdikrea- 
zender  Einwirkungen  auf  die  subjektiven  Gesichts- 
empfindungen, bieten,  auch  dem  Femerstehenden 
eine  Fülle  der  Anregung,  zumal  eine  grosse  An- 
zahl der  anschaulich  geschilderten  Versuche  ohne 
grosse  Hülfsmittel  sich  ausführen  Iftsst 

Bergemann  (Husum). 

17.  üeber  ein  acheinbares  Organgefühl  des 
Angea;  von  Ernst  Th.  v.  Brücke  und  Dr. 
Arthur  Brückner.  (Arch.  f.  d.  ges.  PhysioL 
XCI.  7  u.  8.  p.  360.  1902.) 

Die  VfF.  beschreiben  die  Beobachtung,  dass, 
wenn  man  einige  Zeit  auf  dem  einen  Auge  einen 
Occlusivverband  getragen  hat  und  diesen  in  einem 
schwach  erhellten  Baume  entfernt,  in  Bezug  auf 
das  unverdeckt  gebliebene  Auge  eine  eigenartige 
Empfindung  auftritt,  die  als  „AJbblendungsgefiihl^* 
bezeichnet  wird.  Man  hat  die  Vorstellung,  als  ob 
das  Lid  des  Auges  heruntergesunken  ist  Diese 
Empfindung  trat  bei  allen  Versuchspersonen,  wenn 
auch  in  mehr  oder  weniger  charakteristischer 
Weise  auf.  Es  wird  eingehend  eine  Menge  von 
Versuchen  beschrieben,  bei  denen  sich  dieses  Ab- 
blendungsgefühl  geltend  macht  Es  tritt  ganz  all- 
gemein dann  auf,  wenn  sich  die  Minderwerthigkeit 
des  Bildes  nachweisen  Iftsst,  das  durch  das  eine 
Auge  wahrgenommen  wird. 

Rietschel  (Leipzig). 

18.  üeber  die  von  der  nurbenempflnd- 
liohkeit  anabh&ngige  Aenderong  der  Weist- 
empfindliohkeit ;  von  EwaldHering.  (Arch. 
f.  d.  ges.  Physiol.  XCIV.  11  u.  12.  p.  533.  1903.) 

H.  bringt  für  die  Richtigkeit  seiner  Oegen&rben- 
theorie  einen  neuen  experimentellen  Beweis.  Seine 
Versuche  führen  ihn  zu  dem  Ergebnisse,  dass 
„bezüglich  der  Unabhängigkeit  der  Weissermüdung 
von  der  Farbenermüdung  der  stäbchenfreien  Seh- 
feldmitte eine  principielle  Sonderstellung  nicht 
zukommt,  dass  vielmehr  auch  an  dieser  Stelle  die 
Weissempfindung  unabhängig  von  der  Farben- 
empfindung zu  variiren  vermag^^  Mit  dieser  That- 
sache  ist  die  Dreifarbentheorie,  die  im  letzten 
Jahrzehnt  besonders  von  A.  Eoenig  und  von 
Eries  vertreten  wird,  unvereinbar;  auch  nicht 
in  der  eingeschränkten  Auffassung,  wenn  man  mit 
M.  Schnitze  annimmt,  „dass  die  Stäbchen  nur 
farblose  Lichtempfindungen,  die  Zapfen  aber  über- 
dies die  farbigen  Empfindungen  vermitteln  und 
dass,  wie  ausdrücklich  hinzugefügt  werden  müsste, 
die  Stäbchen  schneller  ermüden  als  die  Zapfen^. 
Bergemann  (Husum). 


n.  Anatomie  und  Physiologie. 


43 


19.  UeberaplanatisoheBreohiixig  und  Spie- 
gelung in  Oberfläohen  sweiter  Ordnung  and  die 
Horahaatrelinüttion ;  von  Dr.  Ludwig  Mat- 
thiessen.  (Arch.  f.  Physiol.  XCL  5  u.  6.  p.295. 
1902.) 

Im  Allgemeinen  findet  eine  homooentrisohe 
Breohnng  an  den  Rotationflfichen  zweiter  Ordnung 
Bioht  statt,  sondern  nur  gewisse  Rotationflftchen 
Tierter  Ordnung  sind  als  wirklioh  aplanatisohe 
Ittohen  anzusehen.  Hier  wird  nun  bewiesen,  dass 
für  gewisse  Strahlendurchgftnge,  bez.  Reflexionen 
auch  sämmtliche  RotationflAchen  zweiter  Ordnung 
oder  Kegelschnitte,  diese  in  ihrer  ganzen  Ausdeh- 
nuog,  aplanatisohe  FlAchen  sind.  In  Bezug  auf  die 
elliptoidisohe  Hornhaut  des  menschlichen  Auges 
hat  die  Ellipticitftt  fQr  den  Strahlengang  im  direkten 
Oesichtsfelde  absolut  keine  Bedeutung,  dagegen 
übt  sie  auf  das  ganze  übrige  verhältnissmSssig 
grosse  seitliche  Oesichtsfeld  eine  aplanatisohe  Wir- 
kung aus.  Die  theoretische  Begründung  auch 
noch  anderer  Sfttze  muss  in  der  Originalarbeit 
nachgelesen  werden.   O.F.Nicolai(Hallea.d.S.). 

20.  Ein  Beitrag  rar  Lehre  von  der  opti- 
aohen  Lokaliaation  bei  Blindgeborenen;  von 
Dr.  W.  Schlodtmann.  (Arch.  f.  Ophthalmol. 
LIV.  2.  p.  256.  1902.) 

Nach  SchL  haben  die  bisherigen  Prüfungs- 
methoden  der  optischen  Lokalisation  mit  Erfolg 
operirter  Blindgeborener  den  Fehler,  dass  nicht  die 
Leiatongsfähigkeit  des  Oesichtsinnes  allein  unter- 
sacht wurde,  sondern  eine  Combination  von  Ge- 
lidit-  und  Tasteindrüoken  verlangt  wurde.  Eine 
Reihe  hierher  gehöriger  (irrthümlicher)  ünter- 
SQchongsergebnisse  diente  zur  Stütze  der  empi- 
ristiachen  Projektiontheorie.  Schi,  kommt  durch 
seine  Beobachtungen  zu  dem  Schlüsse,  dass  diese 
empiriatische  Auffassung  nicht  zu  Recht  bestehe, 
dan  vielmehr  alle  Funktionen  der  Netzhaut  als 
angeboren  zu  betrachten  seien.  Er  untersuchte 
drei  Blinde,  die  nie  so  viel  Sehvermögen  besessen 
hatten,  um  eine  Beleuchtungsquelle  richtig  zu 
lokaliairen  und  die  nie  durch  Vergleich  ihrer  Tast- 
empfindungen mit  den  Oesichtseindrücken  sich 
iigend  welches  OrientirungsvermOgen  hatten  an- 
eignen ktonen.  Von  allen  dreien  wurde  das  mittels 
eines  Concavgpiegels  in  das  Auge  geworfene  con- 
oentiirte  Licht  empfunden  und  richtig  angegeben, 
die  Biohtung  aber,  woher  der  Lichtschein  kam, 
entweder  gar  nicht  oder  falsch  bezeichnet:  „Falsche 
Projektion.*'  Palpirte  aber  Schi,  die  Bulbuswand 
Biit  einem  stumpfen  Instrumente,  so  wurde  schnell 
Qod  richtig  die  der  Druckstelle  gegenüberliegende 
Seite  als  der  Ort  der  Lichtquelle  angegeben.  Bei 
gleitendem  Drucke  fand  eine  entsprechend  gegen- 
ainnig  oontralaterale  Lokalisation  statt. 

Bergemann  (Husum). 

21.  Hotis  über  Mitbewegungen  Bwischen 
Iiid*undNMenmaakulatnr;  von  Prof.  M.  Bern- 
hardt (BerL  klin.  Wchnschr.XXXVin.  32. 1902.) 


Die  von  B.  beobachtete  Erscheinung  besteht 
darin,  dass  beim  Blinzeln  mit  den  Augen,  beim 
leichtesten  gewöhnlichen  Lidschlusse  synchron  an 
beiden  Nasenflügeln,  seltener  nur  einseitig,  bei 
vielen  sonst  ganz  gesunden  Menschen  eine  Mit- 
bewegung stattfindet,  die  sich  als  leichtes  Heben 
der  Nasenflügel,  als  eine  mftssige  Erweiterung  des 
Naseneingangs  darstellt.  Am  häufigsten  zeigt  sich 
diese  Mitbewegung  an  den  Nasenflügeln ;  in  einigen 
Fällen  zog  sich  die  Haut  auf  dem  Nasenrücken  in 
Falten.  Interessant  ist,  dass  B.  in  einem  Falle 
diese  Mitbewegung  bei  der  56jähr.  Mutter  und 
deren  33jähr.  Sohne  wahrnehmen  konnte,  während 
2  Töchter  die  Erscheinung  nicht  zeigten.  Eine 
Erklärung  findet  sie  in  der  anatomischen  Configu- 
ration  der  Oeeichtsmuskeln.  He  nie  theilt  den 
M.  orbioularis  oculi  in  3  Portionen,  den  M.  palpe- 
bralis  superior  und  inferior,  den  M.  orbitalis  und 
den  M.  malaris,  der  als  der  äusserste  und  unterste 
Abschnitt  den  Uebergang  zur  Muskulatur  der  Lippe 
vermittelt  Der  laterale  Theil  des  M.  malaris  kann 
bis  zum  Nasenflügel  reichen,  üebrigens  stehen 
die  Kopf-  und  Oeeichtsmuskeln  überhaupt,  mit 
Ausnahme  der  Kaumuskeln,  in  vielfachen  Verbin- 
dungen. B.  fand  das  Phänomen  bei  16%  der 
Leute,  die  er  darauf  hin  beobachtete.  Er  betont, 
dass  es  nichts  mit  Mitbewegungen  zu  thun  habe. 
S.  Auerbach  (Frankfurt  a.  M.). 

22.  Beoherohes  experimentatea  aar  la 
llatigae  oUlaotive;  par  N.  Vaschide.  (Joum. 
de  l'Anat  et  de  la  Physiol.  XXXVm.  1.  p.  85. 
Janv.— F6vr.  1902.) 

Der  Vf.  hat  experimentell  festgestellt,  dass  die 
Ermüdung  des  Olfactorius  keine  so  schnelle  ist, 
wie  man  allgemein  annimmt  Vor  Allem  ist  sie 
eine  partielle,  und  wenn  z.  B.  die  Nase  für  die 
Empfindung  von  Aether  bereits  völlig  abgestumpft 
ist,  merkt  man  kaum  eine  Abnahme  der  Empfin- 
dung für  Kampher.   0.  F.  N  i  o  o  1  a  i  (Halle  a.  d.  S.). 

23.  The  influenoe  of  oxygen  upon  the 
aurvival  respiration  of  maacle;  by  W.  M.  Flet- 
cher.  (Joum.  of  Physiol.  XXVm.  6.  p.  364. 
Sept  12.  1902.) 

Der  ausgeschnittene  Amphibienmuskel  ent- 
wickelte in  einer  Stickstoffatmosphäre  30®/o  weniger 
COs  als  der  Muskel,  bei  dem  die  Muskelstarre  in  der 
Luft  eintritt  In  reinem  Sauerstoff  dagegen  liefert 
der  ausgeschnittene  Muskel  bis  zu  3mal  mehr  CO, 
als  in  der  Luft  Garten  (Leipzig). 

24.  Beiträge  rar  Phyaiologie  des  Tetanns. 

L  Mittheilung:  Ueber  die  Muakeltöne  bei  Metrischer 
Tslanisvrung  des  ausgesehnittenen  Froschgastirocne' 
mius;  von  W.  Brünings.  (Arch.  f.  d.  gee.  Phy- 
siol. XCHL  7  u.  8.  p.  302.  1903.) 

Mit  Hülfe  einer  einfachen  Vorrichtung  gelang 
es  B.,  auch  am  Kaltblüter  (Frosch)  die  bisher  nur 
an  Muskeln  von  Warmblütern  gehörten  Muskel- 
tOne,  wie  sie  hier  bei  entsprechend  frequenter 


44 


H   Anatomie  und  Physiologie. 


rhythmischer  Reizung  auftreten  und  den  Reizun- 
gen zunächst  isochron  sind,  wahrzunehmen.  Die 
Untersuchung  dieser  akustischen  Phänomene,  wie 
sie  bei  direkter  Muskelreizung  erhalten  werden, 
sollte  namentlich  zur  Beantwortung  zweier  Fragen 
dienen:  1)  „Wann  entstehen  Muskelgeräusche?' 
und  2)  „Bis  zu  welcher  Grenze  kann  bei  zuneh- 
mender Reizfrequenz  der  Froschmuskel  mit  einem 
hOrbaren  Ton  reagiren?*' 

Die  erste  für  die  Deutung  des  bei  willkürlicher 
Innervation  auftretenden  Muskelgeräusches  wich- 
tige Frage  kann  ebenso  durch  B.'s,  wie  durch 
frühere  Untersuchungen  nicht  endgültig  entschie- 
den werden.  Ein  Hauptmoment  für  die  Entstehung 
eines  Geräusches  ist  nach  B.  in  den  zeitlichen  Ver- 
schiedenheiten des  Beginnes  und  des  Ablaufes  der 
Contraktionen  in  den  einzelnen  Muskelfasern  ge- 
geben. Dieser  Fall  lässt  sich  nach  B.  sehr  gut 
durch  das  Experiment  veranschaulichen.  Bei  fre- 
quenter  rhythmischer  Reizung  des  Muskels  vom 
Nerven  aus  wird  der  Nerv  unterhalb  der  Reizstelle 
auf  eine  längere  Strecke  emseUig  abgekühlt  und 
dadurch  die  Leitung  der  rhythmiätshen  Erregungen 
in  einem  Theile  der  Fasern  in  verschieden  hohem 
Maasse  verzögert.  In  der  That  fand  B.,  dass  mit 
der  einseitigen  Abkühlung  des  Nerven  der  vorher 
gehörte  reine  Muskelton  in  ein  Geräusch  übergeht 
und  dass  bei  gleichmässiger  Erwärmung  des  Nerven 
der  alte  Muskelton  wieder  auftritt. 

Die  zweite  Frage,  bis  zu  welcher  Grenze  der 
Froschmuskel  bei  zunehmender  Reizfrequenz  mit 
einem  hörbaren  Tone  reagirt,  lässt  sich  unter  Be^ 
rücksichtigung  des  Ermüdungzustandes,  der  Reiz- 
stärke und  der  Temperatur  genauer  beantworten. 
Besonderen  Einfluss  auf  die  maximale  Tonhöhe  hat 
die  Temperatur.  Beispielweise  konnte  B.  unter 
sonst  gleichen  Yersuchsbedingungen  bei  Ib^  höch- 
stens Töne  von  70,  bei  35^  von  435  Schwingungen 
wahrnehmen.  In  ganz  ähnlicher  Weise  sind,  worauf 
B.  bisher  nicht  eingegangen  ist,  auch  die  durch 
verschiedene  äussere  oonsUmte  Reize  im  Muskel 
ausgelösten  rhythmischen,  elektrischen  Vorgänge 
/rasch  sich  folgende  Aktionströme),  wie  seiner  Zeit 
Bef.  nachgewiesen  hat,  in  Bezug  auf  ihren  Rhyth- 
mus in  hohem  Grade  von  der  Temperatur  abhängig, 
und  zwar  sind  die  Perioden  von  gleicher  Grössen- 
ordnung  mit  den  Schwingungen  der  höchsten  von 
B.  noch  wahrgenommenen  Töne,  wenn  er  den 
Muskel  durch  möglichst  frequente,  elektrische  Bei- 
zungen tetanisirte. 

Die  bei  Reizungen  vom  Nerven  aus  erhaltenen 
„höchsten  Töne^^  waren  meist  niedriger  als  die  bei 
direkter  Muskelreizung  gehörten.  Es  gelang  B. 
nicht,  ein  von  anderen  Autoren  am  Warmblüter- 
muskel beschriebenes  Tieferwerden  des  Tones 
(Transformation)  am  Frosch muskel  zu  erhalten. 

Garten  ^Leipzig). 

25.  Beisversnohe  am  Naolens  oaudatas  des 
Hundes;  von  Dr.  Arthur  Schüller.  (Arch.  f. 
d.  ges.  Physiol.  XCL  9  u.  10.  p.  477.  1902.) 


Die  bisher  bei  elektrischer  Reizung  des  Nucleus 
caudatus  erhaltenen  Wirkungen,  Bewegungen  der 
Glieder,  Beschleunigung  der  Athmung,  Contraktion 
der  Blase  u.  s.  w.,  sind  nach  den  Versuchen  Sch.'s 
wahrscheinlich  durch  Mitreizung  der  Eapselfasern 
bedingt  Seh.  hat  diese  Mitreizung  dadurch  aus- 
geschlossen, dass  er  am  Hunde  die  Rindenpartien 
abtrug,  die  sekundäre  Degeneration  abwartete  und 
dann  erst  bei  einer  zweiten  Operation  die  Reizung 
des  Nucleus  caudatus  vornahm.  Unter  diesen 
Versuohsbedingungen  fielen  die  genannten  Reiz- 
erfolge weg. 

Ausserdem  führte  Seh.  einige  Wärmestich- 
versuche am  Hunde  aus.  Die  meisten  bisherigen 
Experimente  waren  am  Streifenhügel  des  Kanin- 
chens angestellt  worden.  Auch  beim  Hunde  wurde 
in  den  ersten  Stunden  nach  dem  Einstich  eine 
Temperatursteigerung  beobachtet,  die  in  einem 
Falle  sogar  1,^  betrug.         Garten  (Leipzig). 

26.  A  forther  note  on  the  prepyramidal 
traot  (Monakow'«  bandle);  by  E.  H.  Fräser. 
(Journ.  of  Physiol.  XXVIH  5.  p.  366.  Sept.  12. 
1902.) 

An  2  Affen  und  5  Katzen  wurden  mit  Hülfe 
eines  spitzigen  Galvanokau ters  innerhalb  der  Strecke 
von  Thalamus  opticus  bis  Pyramidenkreuzung  Ver- 
letzungen erzeugt,  und  nach  eingetretener  sekun- 
därer Degeneration  mit  der  Mar chi 'sehen  Methode 
die  anatomische  Untersuchung  vorgenommen.  Die 
Befunde,  für  deren  Allgemeingültigkeit  bei  den  bis- 
herigen Differenzen  der  üntersucher  eine  grössere 
Zahl  von  Versuchen  wünschenswerth  wäre,  sprechen 
dafür,  dass  die  Fasern  des  Monakow  'sehen  Bün- 
dels (absteigende  motorische  cortikale  Haubenbahn) 
ihre  Ursprungzellen  im  rothen  Kerne  der  Haube 
haben  (eine  bisher  viel  umstrittene  Frage).  Beim 
Affen  ist  das  Bündel  schmaler,  aber  weniger  diffus 
wie  bei  der  Katze,  wo  die  Fasern  der  gekreuzten 
Pyramidenbahn  und  des  Monakow 'sehen  Bün- 
dels mehr  gemischt  sind.  Die  Collateralen  der 
Bündelfasern  treten  am  Seitentheil  des  Vorder- 
horns  in  die  graue  Substanz  ein,  um  an  Vorder- 
hornzellen  zu  endigen.  Das  Vorkommen  aufstei- 
gender Fasern  im  genannten  Bündel,  wie  es  von 
einigen  Forschem  beobachtet  wurde,  konnte  F. 
nicht  bestätigen.  Garten  (Leipzig). 

27.  Die  Folgen  der  Darohsohneidang  der 
aensibeln  Wnraeln  im  unteren  Lumbalmarke» 
im  Saoralmarke  and  in  der  Cauda  eqnina  des 
Hundes;  von  Dr.  L.  Merzbacher.  (Arch.  f.  d. 
ges.  Physiol.  XCII.  10—12.  p.  586.  1902.) 

Während  bei  anderen  Eürpertheilen  die  Auf- 
hebung der  Sensibilität  eine  Störung  der  Motilität 
zur  Folge  hat,  ist  dieses  beim  Schwanz  des  Hundes 
nicht  der  Fall.  M.  konnte  zeigen,  dass  der  Schwanz 
nach  Durchschneidung  sämmtlicher  zugehörigen 
hinteren  Wurzeln  eben  so  getragen  und  beweget 
wurde,  wie  vor  der  Operation.   Der  Schwanz  zeigte 


KL  Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


45 


also  aach  keine  Yerftnderung  seines  Tonus.  Da- 
gegen ist  der  Tonus  der  Aftermuskulatur  min- 
destens stark  herabgesetzt  und  der  ganze  Def&ka- 
tionakt  (oharakteristisohe  Beugeetellung  der  EUnter- 
beine^  Hebung  des  Schwanzes,  Bauchpresse  u.  s.  w.) 
ist  in  Folge  der  ünempfindlichkeit  der  Mastdarm- 
fichleimbaut  aufgehoben.  Die  Eothballen  fällen 
nur  noch,  passiv  vorwftrts  gedrängt,  von  Zeit  zu 
Zeit  aus  dem  meist  klaffenden  After  heraus,  „wäh- 
rend der  Hund  sich  absolut  nicht  darum  kümmert'^ 

Oarten  (Leipzig). 

28.  üeber  Synthese  von  Vooalen ;  von  L. 
Hermann.  (Aroh.  f.  d.  ges.  Physiol.  XCI.  3u.4. 
p.  135.  1902.) 

Bei  der  von  H.  zur  Synthese  von  Vocalen  be- 
nutsten  Methode  wird  nahe  an  dem  Pole  eines 
Telephonmagnets  eine  mit  bestimmten  Ausschnitten 
versehene  eiserne  Scheibe  mit  einer  gewissen  Ge- 
schwindigkeit vorbeigedreht  Hierdurch  treten  in 
Folge  der  InduktionstrGme ,  die  bei  Annäherung 
und  Entfernung  eines  jeden  Zahnes  der  eisernen 
Scheibe  erzeugt  werden,  nach  Maassgabe  der  Zahl 
and  Anordnung  der  Zähne  in  einem  zweiten,  mit 
dem  ersten  verbundenen  Telephon  eben  so  viele 


Schwingungen  der  Schallplatte  auf.  Man  kann 
also,  je  nach  Anordnung  der  Zähne  und  nach  Um'^ 
drehungsgesch windigkeit  der  Scheibe,  ganz  be- 
stimmte Schwingungen  der  Schallplatte  herbei- 
führen. Die  Gonstruktion  der  Loch-  oder  Zahn- 
scheiben für  die  Vocale  wurde  durch  die  frühe- 
ren Versuchsergebnisse  H.'s  möglich  (Darstellung 
der  Schallcurven  nach  einer  phonautographischen 
Methode  und  Analyse  derselben).  Es  hatte  sich 
damals  ergeben,  dass  bei  A,  0,  ü  dieCurven  einen 
zur  Periode  der  Stimmnote  stets  unharmonischen, 
in  jeder  Periode  von  Neuem  auftretenden  Ton 
enthielten,  den  H.  seiner  Zeit  als  Formanten  bezeich- 
nete, unter  Berücksichtigung  dieser  beiden  Gom- 
ponenten,  Stimmnote  und  Formanten,  gelang  es 
thatsächlich  Scheiben  herzustellen,  die  bei  ihrer 
Rotation  sehr  deutlich  den  Yocal  A,  beziehungs- 
weise E  lieferten.  Durch  diese  Synthese  lässt  sich 
feststellen,  welche  Wellen  der  phonautographischen 
Schallcurven  für  den  Vocal  unwesentlich  sind,  ab- 
hängig vom  Timbre  des  Stimmorgans,  und  welche 
den  Vocal  selbst  charakterisiren.  Weitere  Ver- 
suche in  der  gleichen  Weise,  die  bisher  noch  nicht 
erhaltenen  Liaute  U,  Oe  und  Ue  zu  gewinnen,  wer- 
den in  Aussicht  gestellt        Oarten  (Leipzig). 


III.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


29.  Sinwirkuog  von  Mikroorganismen  auf 
einige  ehemisohe  Normallötangen ;  von  H. 
Beck.  (Centr.-BL  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXII 
811.9.  p.  649.  1902.) 

Das  zur  Luftprüfang  häufig  benutzte  Lunge- 
Zeckendorff'sche  Reagens  kann  durch  Ein- 
wirkung gewisser  Bakterien  enterbt  werden ;  ver- 
oüedenwird  dies  durch  Sterilisation  und  luftdichten 
Verschluss.  Das  Gleiche  ist  bei  Oxalsäurelosungen 
der  Fall,  die  selbst  im  Dunklen  durch  Pilzmycelien 
verändert  werden  könne».      Walz  (Oberndorf). 

30.  Le  ronge  nentre  (Neatralroth).  Bon 
röle  dans  l'etnde  de  laphagooytoteeng6neral 
et  dans   oelle  de  la  bleimorrhagie  en  parti- 

eolier;  par  J.  Himmel.   (Ann.  de  l'Inst  Pasteur 
XVL  9.  p.  663.  1902.) 

Nach  den  Untersuchungen  H.'s  filrben  sich 
in  den  lebenden  Leukocyten  alle  durch  Phago- 
cytoee  aufgenommenen  Substanzen  mit  Neutralroth 
(Iccm  kalt  gesättigter  Losung  auf  100  com  phy- 
siologischer Kochsalzlösung).  Die  Granulationen, 
<üe  sich  in  den  lebenden  Leukocyten  färben,  sind 
Dichts  Anderes  als  Stoffwechsel-  oder  Sekretion- 
produkte.  Die  Färbung  hängt  von  den  ozydirenden 
Bguischaften  der  Phagocyten  ab.  Ihre  Dauer  und 
lotensität  sind  abhängig  von  den  vitalen  Eigen- 
^ftsn  dieser  Phagocyten  und  der  mehr  oder 
veniger  schädlichen  Einwirkung  der  aufgenom- 
OBenen  Substanzen.  Das  Hyaloplasma  besitzt  keine 
oiydironden  Eigenschaften.  Mit  dem  Tode  der 
Zdle  werden  in  Folge  von  Neutralisation  des  um- 


gebenden Medium  die  eingeschlossenen  Substanzen 
entfärbt  Die  Säure,  die  von  den  Leukocyten  er- 
zeugt wird,  scheint  den  Amidosäuren  nahe  zu 
stehen.  Die  Färbung  der  Gonokokken,  seien  sie 
lebend  oder  todt,  in  Zellen  eingeschlossen  oder 
nicht,  unterscheidet  sich  in  keiner  Weise  von  der 
Färbung  anderer  Bakterien  mit  Neutralroth. 

Walz  (Obemdorf). 

31.  Snr  lea  sensibilisatrioea  des  sernms 
aotlfii  contre  lea  aabstanoes  albominoides ;  par 

Gengou,  Bruzelles.  (Ann.  de  l'Inst.  Pasteur 
XVL  10.  p.  734.  1902.) 

G.  fand,  dass  in  den  Sera,  die  er  bei  Kaninchen 
durch  Injektion  von  Kuhmilch,  Hühnereiweiss, 
reinem  Pferdefibrinogen  und  erhitztem  Hunde- 
serum erhielt,  neben  Präcipitinen  noch  Immun- 
körper (Substances  sensibilisatrices  Bord  et 's) 
vorhanden  waren,  wie  sie  Bord  et  in  bakterio- 
lytischen  und  hämolytischen  Sera  nachgewiesen 
hat  und  wie  sie  in  den  meisten  antibakteriellen 
Sera  gefunden  wurden.  Diese  Immunkörper  wir- 
ken nur  im  vorliegenden  Falle  nicht  gegenüber 
Zellen  oder  Mikroben,  sondern  gegenüber  unorgani- 
sirten  Substanzen,  und  zwar  scheint  das  Serum 
der  mit  Hundeserum  behandelten  Kaninchen  gleich- 
zeitig auf  das  Globulin  und  Albumin  des  Hunde- 
serum zu  wirken.  Im  Serum  der  mit  Kuhmilch 
behandelten  Kaninchen  wirkt  der  Immunkörper 
auf  das  Gasein,  das  Laktoglobulin,  nicht  aber  auf 
das  Laktalbin.  Die  Wirkung  war  nur  beim  Serum 
der   mit  Hundeserum   vorbehandelten  KanincheT\ 


46 


IIL  AUgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


Bpeoifisch,  nicht  aber  bei  Injektion  von  Eiweiss, 
Milch  u.  A.  Zuweilen,  aber  ohne  bestimmte  Regel, 
wirkten  die  ImmuDsera  auch  gegen  andere  Sekrete 
desselben  Thieres,  z.  B.  wirkte  das  Serum  eines 
mit  Hühnerblut  injicirten  Thieres  auch  gegen 
Hühnerei  weiss.  Walz  (Obemdorf). 

32.  Weitere  Stadien  über  die  F&llang  des 
Oaselns  durch  Lab  und  Laktoseram ;  vonP.Th. 
Müller  in  Graz.  2.  Mittheilung.  (Centr.-BL  f. 
BakterioL  u.  s.  w.  XXXII.  7.  p.  521.  1902.) 

M.  konnte  durch  Lnmunisirung  mit  den  pep- 
tischen  und  tryptischen  Spaltungsprodukten  des 
Osseins  kein  caseinfftllendes  Lnmunserum  erzielen. 
Die  erhaltenen  Sera  zeigten  auch  keine  irgend  be- 
merkenswerthe  prftcipitirende  Fähigkeit  gegenüber 
den  Caseinderivaten,  die  zur  Injektion  verwendet 
worden  waren.  Hingegen  rief  die  Injektion  von 
Labparacasein ,  sowie  von  Jodcasein  die  Bildung 
von  Prftcipitinen  hervor,  die  Ossein  niederzuschlagen 
vermochten.  Das  Prficipitin  des  Paracaseinserum 
muss  von  dem  des  Laktoseserum  verschieden  sein, 
indem  nur  das  erstere  durch  Paracasein  gebunden 
wird.  Das  Präcipitin  des  Laktoseserum  ist  in  der 
Euglobulinfraktion  enthalten.  Durch  Erhitzen  der 
Euglobulinfraktion  gehen,  wie  es  scheint,  aus  ihr 
Substanzen  hervor,  die  die  Laktosefällung  zu  hem- 
men im  Stande  sind.  Pseudoglobulin  und  Albumin 
bleiben  unwirksam. 

Die  labhemmenden  Substanzen  des  erhitzten 
Normalkaninchenserum  können  durch  verdünnte 
Essigsäure  oder  durch  Halbsättigung  mit  Ammon- 
Bulphat  gefällt  werden.  Trypsinverdauung  ver- 
nichtet binnen  Kurzem  die  Fähigkeit  des  Normal- 
serum, beim  Erhitzen  labhemmende  Substanzen  zu 
liefern.  Das  erhitzte  Normalserum  vermag  Para- 
casein bei  Gegenwart  von  Ealksalzen  in  Lösung 
zu  erhalten.  Trotz  der  Hemmung  der  sichtbaren 
Ausscheidung  des  Oaseins  wird  Molkeneiweiss  aus 
demselben  abgespalten.  Somit  wird  die  Einwir- 
kung des  Labfermentes  auf  das  Ossein  durch  das 
inaktivirte  Serum  nicht  verhindert. 

Walz  (Oberndorf). 

33.  üeber  Versaohe  mit  bakteriellem  Lab 
und  Trypsin ;  von  A.  L  o  e  b.  (Oentr.-Bl.  f.  Bak- 
terioL u.  s.  w.  XXXn.  6.  p.  471.  1902.) 

Seit  Neisser  und  Wechsberg  das  Phä- 
nomen der  Oomplementablenkung  bei  baktericiden 
Beagenzglasversuchen  gezeigt  haben,  sind  derartige 
unregelmässige  Reihen  auch  bei  Agglutininen  und 
Präcipitinen  beschrieben  worden.  Das  Phänomen 
besteht  darin,  dass  zu  der  gleichen  Menge  des 
einen  reagirenden  Stoffes  abfallende  Mengen  des 
anderen  kommen ;  dabei  erweisen  sich  die  grössten 
Mengen  der  wirksamen  Substanz  weniger  wirksam 
als  die  kleineren.  Aehnliches  wies  L.  bei  dem 
Lab-  und  tryptischen  Ferment  des  Staphylococcus 
quadrigeminus  Ozaplewski  nach. 

Walz  (Obemdorf). 


34.  De  ladeatrootiondMtozineaaamoyen 
des  perozydes  et  des  ozydases  d*origine  ani* 
male  et  Yegetale;  par  N.  Sieber.  (Arch.  des 
Sc.  biol.  de  St  Pötersb.  IX.  3.  p.  151.  1902.) 

Die  Verfasserin  hatte  schon  früher  gemeinsam 
mit  Nencki  und  Schoumow-Simanowski 
gefunden,  dass  Diphtherie-  und  Tetanustoxin  duroh 
die  Verdauungsäfte  zerstört  werden,  dass  dagegen 
Abrin  nur  wenig  verändert  wird.  Da  trotzdem 
Abrin  per  os  sehr  wenig  wirksam  ist  gegenüber 
der  subcutanen  Injektion,  so  musste  die  Abschwä- 
chung  des  Abrins  im  Yerdauungskanal  andere  Ur- 
sachen haben.  Um  diese  Verhältnisse  klarzulegen, 
studirte  die  Verfasserin  zuerst  die  Wirkung  der 
Oxydation  auf  die  Toxine.  Sie  verwandte  hierza 
zunächst  Wasserstoffsuperoxyd  und  Oalciumbioxyd 
(OaOs),  zwei  chemisch  genau  bekannte  Substanzen, 
femer  in  zweiter  Linie  fermentähnliche  Oxydasen, 
die  sie  aus  Fibrin  und  thierischen  Organen,  sowie 
aus  Schwarzwurzeln  gewann.  Sie  fond  nun,  dsss 
OaOO,  und  H^O,  nicht  nur  die  Diphtherie-  und 
Tetanustoxine,  sondern  auch  das  Abrintoxin  zer- 
stören. Die  anomalen  und  pflanzlichen  Oxydasen 
neutralisiren  Tetanus-  und  Diphtherietoxin ,  sind 
aber  ohne  Wirkung  auf  das  Abrin.  Die  zerstörende 
Wirkung  der  Oxydasen  gegenüber  den  Toxinen 
offenbart  sich  nicht  nur  in  vitro,  sondern  auch  im 
ThierkOrper  selbst,  wenn  man  ihm  subcutan  die 
Mischung  des  Toxins  und  der  Oxydase  beibringt 
Die  Oxydasen  wirken  auch  auf  kleine  Toxindosen 
noch  dann,  wenn  diese  Substanzen  in  verschiedene 
Eörpertheile  injicirt  werden.  Die  Zerstörung  der 
Toxine  durch  Emulsionen,  die  Oxydasen  enthalten, 
findet  nur  statt,  wenn  diese  Emulsionen  die  für 
Oxydasen  charakteristischen  Färbereaktionen  geben. 
Fehlt  die  Ousjakreaktion,  so  ist  die  Wirkung  auf- 
gehoben. Walz  (Obemdorf). 

35.  Ueber  den  Alexing6halt  normaler  nnd 
pathologischer  menschlicher  Blutsera;  von  R 
Trommsdorff.  (Centr.-BL  f.  BakterioL  u.  s.  w. 
XXXn.  6.  p.  439.  1902.) 

Nach  den  Versuchen  Tr.'s,  der  hierbei  die 
hämolytische  und  die  baktericide  Wirkung  des 
Serum  als  Uaassstab  für  die  jeweils  vorhandenen 
Alexine  annahm,  sind  die  Alexine  beim  normalen 
Uenschen  in  ausserordentlich  wechselnder  Menge, 
aber  stets  deutlich  nachweisbar,  vorhanden.  Das- 
selbe ist  der  Fall  bei  septisch  schwer  erkrankten 
(und  auch  bei  mit  vorgeschrittenem  Garcinom  be- 
hafteten) Personen.  Man  kann  daher  die  Unter- 
suchung des  Blutserum  auf  Alexine  bis  jetzt  nicht 
als  für  die  Diagnose  oder  Prognose  in  Betracht 
kommende  Methode  bezeichnen. 

Walz  (Oberndorf). 

36.  Ueber  Inaktivirnngaversnohe  mit  Pri- 
oipitinen;  von  L.  Michaelis.  (Oentr.-BL  f. 
BakterioL  u.  s.  w.  XXXH  6.  p.  458.  1902.) 

Das  Serum  eines  gegen  Serumeuglobulin  imma- 
nisirten  Kaninchens  verlor  durch  Erhitzen  seine 


nL   Allgemeine  Pathologie  nnd  pathologische  Anatomie. 


47 


piißipitirende  Wirkung  auf  Rinderaenim.  Wurde 
das  inaktiyirte  Serum  mit  etwas  Binderpseudo- 
gjobulio  vermischt  und  ihm  nach  1  Stunde  aktives 
PridpitLn  zugefQgt,  so  trat  die  Niederschlags- 
bildiing,  wenn  auch  zeitlich  gehemmt,  schliesslich 
doch  ein.  Dieselbe  Hemmung  tritt  durch  die  ver- 
schiedenartigsten SiweisskOrper  ein;  es  handelt 
sich  um  physikalische  Hemmung  durch  viskOse 
fiweisskOrper.  Andererseits  hatte  aber  das  in- 
aktivirta  Serum  eine  überraschende  Eigenschaft 
gewonnen.  Wenn  man  eine  Serie  von  ROhrchen 
ansetzt  mit  gleichem  Oehalte  an  fällbarem  Eiweiss 
und  einer  gleichen  Menge  aktiven  Präcipitins,  so 
nimmt  die  Menge  des  sich  bildenden  Niederschlags 
proportional  einer  nunmehr  zugefügten  Menge  von 
inaktivirtem  Prftcipitin  in  derselben  Weise  zu,  als 
ob  man  nicht  inaktivirtes,  sondern  aktives  Immun- 
avom  zufügta  Das  Iftsst  sich  nur  durch  die  An- 
aahme  zweier  Stoffe,  eines  thermolabilen  und  eines 
thermostabilen,  erklftren.  Zum  Unterschied  von 
den  htoolytischen  Sera  sind  aber  beide  Stoffe  nur 
im  Immunserum  und  keiner  von  ihnen,  entsprechend 
etwa  dem  Complement  bei  der  Hämolyse,  im  nor- 
nalen  Serum  vorhanden.       Walz  (Obemdorf). 

37.  Contribution  a  Petude  des  spermo- 
lyainea;  parE.S.  London.  IL  communication. 
(Aich.  des  Sc.  bioL  de  St  P6tersb.  IX.  2.  p.  171. 
1902.) 

Durch  die  gross  angelegte  Arbeit  L.'s  zieht 
sidi  als  rother  Faden  die  Idee  der  Verschiedenheit 
iwiadien  den  Spermolysinen  und  den  Hämoly- 
sinen, obwohl  beide  zahlreiche  gemeinsame  Eigen- 
Bdiaften  haben«  Auf  die  r&tselhaften  Fälle,  in 
denen  eine  infektiöse  Krankheit  die  Prädisposition 
dea  Körpers  gegenüber  derselben  Infektion  ver- 
mkrt,  scheint  die  Lehre  von  den  Spermolysinen 
einiges  Licht  zu  werfen.  Die  Immunisirung,  in 
gewissem  Sinne  der  Krankheit  entsprechend,  hat 
dieBUdung  dee  Desmons  (Immunkörpers),  in  uuse- 
lem  Falle  des  Spermodesmons ,  zur  Folge.  Das 
Spermodesmon  wirkt,  entgeg^gesetztdemSpermo- 
lysine,  auf  die  Spermatozoon  gflnstig.  Wenn  also 
daa  gebildete  Spermodesmon  allein  bleibt,  ohne 
Bdi  in  Spermatolysin  umzuwandeln  in  Folge  der 
ibweaenheit  des  entsprechenden  Spermoalexins, 
»werden  im  Körper  fflr  die  Spermatozoon  günstige 
Bedingungen  geschaffen.  Das  erklärt  aller  Wahr- 
Bdieialichkeit  nach  die  FäUe,  in  denen  L.  das 
Sermn  immunisirter  Thiere  weniger  spermolytisch 
fud,  als  dasjenige  der  Göntrolthiera  Folgt  dagegen 
der  Immunisirung  in  Gegenwart  eines  entsprechen- 
dai  Alexins  die  Bildung  eines  yollständigen  Cyto- 
IjBlns,  so  fahrt  das  zu  einer  Verminderung  der 
Snpflbiglichkeit  des  Körpers. 

Daa  sicherste  Mittel  für  die  künstliche  Dar- 

I      Stellung  des  Spermolysins  ist  die  Immunisirung 

\     v<n  Kenschweinöhen  durch  Kaninchenspermato- 

lofin.    Der  uoigek^irte   Vorgang,   die   Immuni- 

i      «irong  von  Kaninchen  durch  Meerschweinchen- 


spermatozoön ,  führt  zur  Bildung  eines  Spermo- 
desmons, das  kein  entsprechendes  Spermoalexin  in 
dem  Yorhandenen  Serum  findet,  so  dass  der  Haupt- 
zweck der  Immunisirung  nicht  erreicht  ist  Um 
dieses  Spermodesmon  auf  den  Orad  eines  Spermo- 
lysins zu  bringen,  muss  man  seine  Zuflucht  zu 
einem  Serum  nehmen,  das  das  noth wendige  Spermo- 
alexin enthält ;  ein  solches  Serum  erhält  man  vom 
Meerschweinchen  oder  Frosch.  Bin  im  Ganzen 
ähnliches  Resultat  erhält  man  bei  Immunisirung 
einer  Katze  mit  Spermatozoon  vom  Meerschweinchen 
oder  Kaninchen.  Während  andere  Thierarten,  Taube 
und  Frosch,  auf  die  Immunisirung  mit  Kaninchen- 
oder Meerschweinchenspermatozoön  gar  nicht  oder 
durch  Bildung  eines  von  dem  der  Katze  oder  des 
Kaninchens  ganz  verschiedenen  Spermodesmon 
reagiren. 

Die  Einverleibung  von  Kaninchenspermatozoön 
ruft  beim  Meerschweinchen  nicht  blos  ein  Wachsen 
des  entsprechenden  heterospermolytischen ,  son- 
dern offenbar  auch  in  geringerem  Grad  des  iso- 
und  autolytischen  Vermögens  hervor.  Beim  Meer- 
schweinchen tritt  nach  Einverleibung  homogener 
Spermatozoon  die  Vermehrung  des  iso-,  bez.  auto- 
spermolytischen  Vermögens  nicht  regelmässig  und 
in  ziemlich  geringem  Grade  ein. 

In  Erwägung,  dass  die  Vermehrung  des  iso-, 
bez.  des  autospermolytischen  Vermögens  des  Serum 
nicht  von  einer  Vermehrung  des  heterospermo- 
lytischen Vermögens  begleitet  ist  und  vice  versa 
muss  man  schliessen,  dass  das  iso-,  bez.  auto- 
spermolytische  Vermögen  eine  sekundäre  Funktion 
desHeterospermolysins  ist,  jedoch  nicht  umgekehrt 

In  Bezug  auf  die  cytolytische  Wirkung  unter- 
scheidet sich  das  künstliche  Spermolysin  nicht 
vom  physiologischen;  wenn  das  Alexin  einem 
fremden  Serum  entlehnt  ist,  behält  und  erzeugt  es 
seine  charakteristische  cytolytische  Wirkung.  Die 
Milz  hat  an  der  Erzeugung  des  künstlichen  Spermo- 
desmons keinen  Antheil.  Versuche  ergaben,  dass 
bei  Thieren  in  der  Inanition  diese  Verhältnisse 
sich  nicht  ändern.  Walz  (Oberndorf). 

38.  Antihepatisohea  Berom;  von  Ladis- 
laus  Deutsch.  (OrvosiHetilapXLIV.39.1902.) 

Bringt  man  eine  groese  Menge  Leberemulsion 
von  Meerschweinchen  in  die  Peritonäalhöhle  von 
Kaninchen,  so  nimmt  das  Serum  der  letzteren  nach 
kurzer  Zeit  spedflsche,  antihepatischeEigenschaften 
an.  Das  antihepatische  Serum  agglutinirt  eines- 
theils  die  Leberemulsion  der  Meerschweinchen, 
andererseits  aber  führt  es  in  vivo  zur  Nekrose  der 
Leberzellen  (Hepatolysin).  Diese  agglutinirende 
Wirkung  tritt  5 — 6  Tage  nach  der  Leberemulsion- 
injektion auf  und  steigt  an  Stärke  bei  jeder  fol- 
genden Injektion.  Nach  3  Injektionen  ist  der 
Grenztiter  des  Leberagglutinins  verhältnissmässig 
hoch,  er  steigt  bis  zu  Vjo — Vioo  Werth.  Das 
Leberagglutinin  ist  unabhängig  von  dem  Blut- 
agglutinin,  das  nach  Leberinjektionen  im  Kaninchen- 


48 


in.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologisdie  Anatomie. 


serum  ebenfalls  nachweisbar  ist  Nach  Injektion 
der  gewaschenen  Leber  gewinnen  wir  blos  Leber- 
agglutinin.  Die  lebertödtende  Substanz  (Hepato- 
lysin)  benGthigt  mehrere  (2 — 3)  Injektionen  und 
zeigt  sich  erst  nach  3 — 4  Wochen.  Manchmal  ist 
sie  überhaupt  nicht  nachweisbar.  Hepatolysin 
tOdtet  in  vitro  das  Protoplasma  der  überlebenden 
Leberzellen  und  macht  die  Zellen  durchsichtig 
und  gequollen.  In  tIto  führt  das  lokal  (intra- 
peritonäal)  applicirte  Serum  an  der  Oberflftohe  der 
Leber  zu  Nekrosen,  die  von  parenchymatöser  und 
fettiger  Degeneration  bis  zur  totalen  Coagulation 
jede  Phase  derOewebezerstörung  aufweisen.  Diese 
Nekrose,  die  das  Bindegewebe  verschont,  beweist 
die  elektiv  toxische  Wirkung  des  Serum  auf  die 
specifische  Drüsenzelle.  Die  lebertOdtende  Sub- 
stanz (Hepatolysin)  gehOrt  ätiologisch  zur  B  o  r  d  e  t  - 
Metschnikoff'schen  Gruppe  der  specifischen 
Cytotoxine  und  entsteht  aus  den  für  den  EOrper 
fremden  Plasmatheilen  der  eingeführten  Leber- 
emulsion. J.  H  0  n  i  g  (Budapest). 

39.  Ueber  Bakterienhämolysine ,  im  Be- 
sonderen daa  CoUlysin ;  von  H.  K  a  y  s  e  r.  (Zeit- 
schr.  f.  Hyg.  u.  Infektionskrankh.  XLII.  1.  p.  118. 
1903.) 

Die  Ergebnisse  der  Arbeit  sind:  1)  Es  sind 
hitzebeständige  und  hitzeunbeetändige  Bakterio- 
hämolysine  zu  unterscheiden.  Zu  den  ersten  ge- 
hören das  Pyrocyaneo-,  Typhus-  und  Colilysin,  zu 
den  zweiten  das  Tetano-  und  Staphylolysin. 
2)  Zum  Nachweis  der  Bakteriohämolysine  eignet 
sich  am  besten  das  Hunde-,  Pferde-,  Eaninchen- 
und  Rinderblut.  Von  verschiedenen  Bakterio- 
hämolysinen  werden  unter  Umständen  ungleiche 
Blutarten  besonders  stark  angegriffen.  3)  Zwischen 
den  Serum-  und  Bakterienfiltrathämolysinen  be- 
stehen tiefgreifende  unterschiede  (Agglutination, 
Thermostabilität).  4)  Die  natürlichen  Antilysine 
eines  Blutserum  können  auf  verschiedene  blut- 
lösende Bakterien  sehr  ungleich  antilytisch  wirken. 
5)  Im  sterilen  Bakterienfiltrate  können  chemische 
Umsetzungen  vor  sich  gehen,  die  die  Hämolysir- 
fähigkeit  störend  beeinflussen. 

Von  dem  thermostabilen  Colilysin  im  Speciellen 
gilt  Folgendes :  1)  Bouillonculturen  und  Bouillon- 
filtrat  des  Bacillus  ooli  besitzen  die  Eigenschaft, 
manche  Erythrocytenarten,  besonders  die  des  Hun- 
des, aufzulösen.  2)  Die  Säuremenge  der  Aus- 
gangsbouillon ist  ebenso  wie  die  Alkalibildung  von 
Einfluss  auf  den  Grad  der  Hämolysinproduktion 
und  der  schliesslichen  Blutlösung.  3)  Der  Hämo- 
lyse  geht  keine  Agglutination  voraus,  doch  folgt 
bei  nicht  völliger  Lösung  eine  Verklumpung  der 
Erythrocyten.  4)  Eine  noch  bei  0^  aktive  hapto- 
phore  und  eine  bei  37^  rasch  wirkende  toxophore 
Gruppe  können  getrennt  beobachtet  werden.  6)  Luft- 
dicht verschlosae^ne  sterile  Golifiltrate  behalten  ohne 
jeden  Zusatz  unter  Umständen  mehrere  Monate 
lang  ihr  Hämolysinvermögen   in  unverminderter 


Stärke.  6)  Verschiedene  normale  Thiersera  bergen 
Anticolilysin  in  ungleichen  Mengen.  Das  Serum 
von  erwachsenen  Menschen  und  von  Neugeborenen 
paralysirt  ebenfalls  die  Wirkung  von  Golilysin. 
7)  Das  künstliche  Antilysin  eines  Bacillus  ooli 
wirkt  auch  auf  das  Lysin  anderer  Colistämme, 
allerdings  in  schwächerem  Maassa  8)  Todte,  aus- 
gelaugte Colibakterien  können  zwar  Gifte  für 
manche  Thierarten  enthalten,  doch  hämolysiren 
sie  nicht  Woltemas  (Solingen). 

40.  The  röle  of  the  tozins  in  inflammations 
of  the  eye ;  by  R.  L.  R  a  n  d  o  1  p  h.  ( Amer.  Joum. 
of  the  med.  Sc.  CXXIV.  5.  p.  771.  Nov.  1902.) 

Die  Thatsache,  dass  dieselben  Bakterien,  die 
als  Erreger  bestimmter  Bindehauterkrankungen 
des  Auges  nachgewiesen  werden,  auf  der  Conjunc- 
tiva  auch  vorkommen,  ohne  dass  diese  erkrankt, 
möchte  R.  etwa  so  erklären :  Es  könnte  sein,  dass 
die  Mikroorganismen  eine  gewisse  mechanisdie 
Irritation  hervorrufen;  wahrscheinlicher  ist  ihm 
jedoch  die  Annahme,  dass  ihre  Stoff wechselpro- 
dukte  eine  Art  chemischer  Wirkung  auf  das  Gewebe 
ausüben.  Die  Infektion  wird  erleichtert  durch 
Substanzverluste,  die  das  Eindringen  der  Toxine, 
bez.  Bakterien  erleichtem.  Er  stellte  seine  Ver- 
suche an  am  Eaninchenauge  mit  Toxinen  aller  im 
Conjunctivalsack  nachgewiesenen  Bakterien :  Gono- 
coccus,  Staphylococcus  aureus,  Diphtheriebacillus, 
Streptococcus,  Xerosebacillus,  Pneumococcus,  Bac- 
terium  coli  commune,  Micrococcus  epidermidis 
albus  (id  est  Staphylococcus  albus).  Diesen  letz- 
teren schwach  pathogenen  Erreger  konnte  er  übri- 
gens an  47  Eaninchenaugen  36mal  in  Culturen 
nachweisen. 

Minuten-  bis  stundenlanges  Verweilen  der  ein- 
zelnen Toxine  im  Conjunctivalraume  erzeugte  in 
keinem  Falle  sichtbare  Reaktionen.  Die  Injek- 
tionen der  Toxine  in  das  Conjunotivalgewebe  ver- 
ursachten regelmässig  stärkere  oder  schwächere 
Entzündungen  je  nach  Art  etwa  entsprechend  der 
Virulenz  des  Bacterium.  Noch  wesentlich  heftiger 
äusserten  sich  akute  Entzündungserscheinungen, 
wenn  die  Toxine  in  die  vordere  Kammer  injicirt 
wurden. 

R.  folgert  aus  seinen  beachtenswerthen  Be- 
obachtungen, dass  verschiedenen,  bisher  für  in- 
different gehaltenen  Bewohnern  der  Conjunctiva 
doch  mehr  Bedeutung  bei  der  Pathogenese  mancher 
Ophthalmie  beizumessen  ist,  als  es  bisher  geschah. 
Bergemann  (Husum). 

41.  Zur  KenntniM  des  Meohaniamns  der 
künstlichen  Immunität  gegen  Pest;   von  G. 

M  a  r  k  1.  (Ztschr.  f.  Hyg.  u.  Infektionskrankh.  XLU. 
2.  p.  244.  1903.) 

Voll  virulente  Pestbacillen  werden  in  der  Bauch- 
höhle von  Ratten,  die  unter  dem  Einfluss  von 
Immunserum  stehen,  von  Phagocyten  aufgenommen, 
während  avirulente  Bacillen  ohne  Mitwirkung  von 


in.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


49 


Plttgo(7ten  aufgeUtot  werden.  Bei  Culturen  von 
mittlerer  Virulenz  wird  sowohl  Auflösung  der 
Badllen,  als  Phagocytose  beobachtet,  je  nach  dem 
örade  der  Virulenz  herrscht  der  eine  oder  der 
andere  Vorgang  vor.  Derselbe  Mechanismus  wie 
bei  der  passiven  Immunität  kommt  bei  aktiv  immu- 
Disirten  Thieren  zur  Oeltung.  Ausschlaggebend 
ist  die  relative  Widerstandffthigkeit  des  Körpers ; 
ist  sie  gross,  so  kommt  es  vorwiegend  zur  Auf- 
,  iSenng  der  Bacillen,  im  anderen  Falle  vorwiegend 
'    znr  Phagocytose.  W  o  1 1  e  m  a  s  (Solingen). 

42.  Die  Iieokocyten  als  Complementbildner 
I    bei   der  Cholerainfektion;    von   L.   Ascher. 

i    (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  8.  w.  XXXIL  6.  p.  449. 
:     1902.)  ' 

Metschnikoff,  der  früher  als  ürsprung- 
stätte  der  Alezine  die  Phagocyten  angesehen  hat, 
hst  neuerdings  seine  Ansicht  dahin  modificirt,  dass 
der  Immunkörper,  der  thermostabile  Bestandtheil 
des  Immunserum,  im  Plasma  cirkulirt,  das  Comple- 
ment,  der  thermolabile  Theil,  in  den  Phagocyten 
bleibt  und  nur  bei  der  Phagolyse  oder  bei  der 
Coagulation  anstritt  EntgegenMetschnikoffs 
Angaben  kommt  nach  A.  die  extracellulftre  Auf- 
lösung, wenn  auch  schwacher  als  im  Peritonaeum, 
auch  im  Humor  aqueus,  im  Oedem  und  im  unter- 
haotsellengewebe  vor ;  femer  erfolgt  sie  auch,  wenn 
24  Standen  vorher  Bouillon  injicirt  wird,  was  nach 
Metschnikoff  die  Phagocyten  vor  Phagolyse 
bewahren  soll,  und  endlich  konnte  A.  die  Behaup- 
tung, dass  abgetödtete  Leukocytenmengen  mehr 
Complemente  enthalten,  als  das  entsprechende 
;  Serum,  keineswegs  bestätigen.  Es  ergiebt  sich 
;  daher  kein  Anhaltepunkt  dafür,  dass  die  Leuko- 
I  cyten  auch  nur  die  geringste  Beziehung  zum  Gom- 
:    [dement  haben.  Walz  (ObemdorO. 

43.  Eeoharohes  aar  loa  anticorpa  dea  apores ; 

parW.Deffalle,  Li^ge.  (Ann.  de  l'Inst  Pasteur 

;    XVL  10.  p.  756.  1902.) 

I 

Die  Injektion  von  Bakteriensporen  bewirkt  bei 
Thieren  eine  Bildung  von  Antikörpern  (Aggluti- 
nioen  und  Immunkörpern,  substances  sensibili- 
satrioes)  im  Serum.  Die  Injektion  von  Schimmel- 
pUzsporen  bleibt  ohne  solche  'Wirkung.  Sicherlich 
ist  die  Bildung  dieser  Antikörper  das  Resultat  der 
Beaorption  der  Sporen  als  solcher  und  nicht  ihrer 
Aoakeimung,  da  das  Resultat  bei  Injektion  abge- 
tfidteter,  nicht  pathogener  Sporen  dasselbe  ist  wie 
bei  Injektion  von  lebenden.  Die  Antikörper  der 
Sporen  wirken  auch  auf  andersartige  Sporen,  wenn- 
gleich nicht  so  stark.  Die  Sporen  verhalten  sich 
^  der  Bildung  der  Antikörper  ganz  verschieden 
▼on  den  Bacillen.  Die  lebenden  oder  massig  er- 
hitsten  Bacillen  erzeugen  Agglutinine  und  Immun- 
^5rp6r,  nach  ESrhitzung  auf  115<^  jedoch  nur  noch 
Agglutinine.  Nach  Injektion  von  Sporen,  die  auf 
115*  erhitzt  waren,  sind  im  Serum  dagegen  sowohl 
Agglutinine  als  Immunkörper  vorhanden,  ein  klarer 
Med.  Jabrbb.  Bd.  279.  Hft  1. 


Beweis  fQr  die  Unabhängigkeit  beider  Eigenschaften 
im  Serum.  Walz  (Oberndorf). 

44.  üeber  das  Vorhandenaein  der  soge- 
nannten säureliebenden  Bakterien  im  Stuhle 
des  erwachsenen  Menschen ;  von  A.  C  i  p  o  1 1  i  n  a 
in  Genua.  (Cenlr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIL 
8  u.  9.  p.  576.  1902.) 

Versuche  anderer  Forscher  haben  festgestellt, 
dass  im  Kothe  der  Säuglinge  fast  immer  Keime 
sich  finden,  die  fähig  sind,  sich  in  sauren  Nähr- 
medien zu  entwickeln.  C.  fand  auch  im  Kothe  Er- 
wachsener stets  Keime,  die  sich  in  essigsaurer 
Bouillon  entwickelten.  Es  wurden  4  Keime  näher 
bestimmt,  von  denen  einer  dem  Bacillus  acidophilus 
der  Neugeborenen,  2  der  Gruppe  des  Bacterium 
acidi  lactis  angehören.  Der  4.,  ein  Diplococcus, 
ähnelt  in  seiner  Entwickelung  dem  Bacillus  acidi 
lactici.  Walz  (Oberndorf). 

45.  Ueber  die  sogenannten  aiureliebenden 
Baoiiien  im  Binglingaatuhle ;  von  Dr.  A  n  t  o  n  i  o 

Radella.  (Centr.-Bl.  f. Bakteriol.  u.  s.  w.  XXIX. 
18.  p.  717.  1901.) 

R.  legte  aus  13  Meconiumstühlen,  7  Stöhlen 
von  Brustkindern  und  6  von  Flaschenkindern 
Culturen  in  Essigsäurebouillon  an  und  impfte  davon 
nach  24 — 48  Stunden  auf  Agar  ab.  Auf  diese  Art 
wird  das  Bacterium  coli  am  Wachsthume  verhindert, 
und  man  kann  daher  Organismen  isoliren,  die  mit 
den  gewöhnlichen  Methoden  nicht  erkannt  werden. 
Diese  Mikroben  wachsen  besser  auf  alkalischen, 
als  auf  sauren  Nährböden.  R.  nennt  sie  daher  nicht 
säureliebende,  sondern  säureertragende  Bacillen. 
Sie  zeichnen  sich  durch  einen  grossen  Polymor- 
phismus aus.  Für  Meerschweinchen  sind  sie  nicht 
pathogen.  In  der  gewöhnlichen  Bouillon  können 
sie  neben  Bacterium  coli  wachsen. 

Brückner  (Dresden). 

46.  UeberPseudotuberkoloaebaoÜlenbeim 

Mensolien;  von  Dr.  L.  Wrede  in  Göttingen. 
(Beitr.  z.  pathol.  Anat  u.  allgem.  Pathol.  XXXIL 
3.  p.  526.  1902.) 

W.  fand  bei  einem  Neugeborenen  in  den  inneren 
Organen  eine  durch  nicht  säurefeste,  zur  Gruppe  der 
Pseudotubeikulosebacillen  gehörende  Mikroorganismou 
hervorgerufeDe  Pseudotuberkulose.  Der  dabei  gefundene 
Bacillus  liess  sich  mit  keinem  der  bisher  beschriebenen 
Pseudotuberkulosebacillen  identificiren. 

Noesske  (Kiel). 

47.  Experimentelle  UnterBnehnngen  über 
die  Wirkung  todter  TuberkelbaoUlen ;  von  Dr. 

C.  Sternberg  in  Wien.  (Centr.-Bl.  f.  allgem. 
Pathol.  u.  pathol.  Anat  XIU.  19.  p.  753.  1902.) 

Todte  Tuberkelbacillen  rufen  imThierkörperim 
Wesentlichen,  wenn  auoh  in  geringerem  Grade, 
dieselben  Veränderungen  hervor  wie  lebende 
Tuberkelbacillen.  In  entsprechend  grosser  Menge 
injicirt  erzeugen  sie  typische  Tuberkelknötchen, 
die  aus  epitheloiden  Zellen  und  Riesenzellen  be- 
stehen,  ab   und  zu  auch  verkäsen.     In  geringer 


50 


III.   Allgemeine  Pathologie  nnd  pathologiflche  Anatomie. 


Menge  bewirken  sie  bei  den  Vereuchsthieren  einen 
Marasmus,  der  in  verschieden  langer  Zeit  zum  Tode 
führt  Die  abgetödteten  Tuberkelbacillen  sind  noch 
lange  Zeit  nach  der  Injektion  im  ThierkOrper  nach- 
weisbar und  durchweg  gut  färbbar. 

Die  pathogene  Wirksamkeit  des  Tuberkel- 
bacillus  ist  mithin  an  eine  dem  Bacillenleib  an- 
haftende Substanz  gebunden,  die  eine  länger- 
dauernde und  wiederholte  Sterilisirung  in  strömen- 
dem Dampfe  erträgt ;  bei  Extraktion  mit  Alkohol, 
Aether  und  Chloroform  aus  dem  BacillenkOrper 
ausgezogen,  haben  die  Stoffe  an  ihrer  specifischen 
Wirkung  verloren. 

Nach  den  experimentellen  Erfahrungen  hält  es 
St  fQr  wahrscheinlich,  dass  unter  den  enormen 
Mengen  gut  färbbarer  Tuberkelbacillen,  die  man 
bisweilen  im  Sputum  von  Phthisikern  findet, 
reiche  bereits  abgestorben,  aber  doch 
färbbar  sind,  und  dass  ein  Theil  der  Vei 
gen  in  der  tuberkulösen  Lunge  den  st 
vorhandenen  todten  Tuberkelbacillen  zuzi 
ben  sind. 

Als  Ergänzung  zu  diesen  Untersuchungen 
laubt  sich  Bbf.  auf  seine  im  Jahre  1900  mitgetheil 
ten,  in  St 's  Arbeit  nicht  berücksichtigten  Beobach- 
tungen über  die  Wirkung  todter  Tuberkelbacillen 
beim  Menschen  hinzuweisen,  die  vom  lUf.  damals 
an  seinem  linken  Unterarme  angestellt  wurden  und 
die  im  Wesentlichen  mit  den  von  St  bei  Versuchs- 
thieren  ermittelten  Beobachtungen  übereinstimmen 
(vgl.  Noesske,  Eosinophile  Zellen  und  Knochen- 
mark, insbesondere  bei  chirurgischen  Infektions- 
krankheiten und  Oeschwülsten.  Deutsche  Ztsohr. 
f.  Ghir.  LY.  p.  211.  1900).      Noesske  (Kiel). 

48.  Ueber  die  Lebenabedingungen  des 
Taberkaloseerregera   in  der  Salibutter;   von 

A.  Pettersson.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w. 
XXXn.  4.  p.  274.  1902.) 

P.  hat  zu  Salzbutter  mit  verschieden  starkem 
Salzgehalte  wechselnde  Mengen  Tuberkelbacillen 
zugesetzt  und  stets  Abnahme  der  Virulenz  in  kurzer 
Zeit  gesehen.  Jedoch  nur  bei  Zusatz  von  sehr 
kleinen  Mengen  Bacillen  wurde  die  Infektionfähig- 
keit völlig  aufgehoben.  Walz  (Oberndorf). 

49.  Die  WideratandBl&higkeit  der  Büffel 
gegen   die   experimentale   Tuberkulose;   von 

M.  Prettner  in  Prag.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol. 
u.  s.  w.  XXXI.  14.  p.  681.  1902.) 

Pr.  fand  unter  5000  in  Prag  geschlachteten 
Büffeln  niemals  Tuberkulose.  Gegen  Impftuber- 
kulose  sind  die  Büffel  sehr  widerstandf&hig  und 
gegen  Impfung  mit  künstlichen  Culturen  überhaupt 
unempfindlich.  Mit  einem  Serum  eines  immuni- 
sirten  Büffels  glaubt  Pr.  gute  Heilerfolge  bei  tuber- 
kulösen Meerschweinchen  und  einem  Affen  gehabt 
zu  haben  und  hofft  das  Serum  auch  beim  Menschen 
mit  Erfolg  verwenden  zu  künnen. 

Walz(Obemdorf). 


50.  Der  BinlluM  auMohlieasliober  Fleiaoh- 
nahruDg  auf  die  Impftuberkuloae  der  Hühner; 

von  K.  P  r  e i  s  i  c  h.   (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w. 
XXXI.  15.  p.  749.  1902.) 

Pr.  hatte  in  Metschnikoff 's  Laboratorium 
die  Frage,  ob  Gicht  verminderte  Empfänglichkeit 
gegen  Tuberkulose  gebe,  an  Hühnern  studirt,  die 
durch  Fleischnahrung  leicht  Oicht  bekommen.  Zu- 
gleich konnte  er  dadurch  Riebet 's  Beobachtung 
nachprüfen,  der  bei  Impftuberkulose  der  Hunde 
mit  Fleischnahrung  günstige  Erfolge  erzielt  hatte. 
Aus  den  Versuchen  scheint  ein  günstiger  Einfiuss 
auf  die  Wirkung  und  Entwickelung  der  Tuber- 
kulose hervorzugehen.  Doch  schreibt  Pr.  dem 
Fleische  keine  speciüsche  Wirkung  zu,  denn  es 
nicht  in  jedem  Falle;  lange  Zeit 
3,  also  daran  gewöhnte,  Hühner 
Brkulüs,  wie  die  Controlhühner; 
iph  mit  Fleisch  genährte  Hühner 
Ktion  besser  widerstehen.  Die 
ähnlich  wie  die  mancher  viel- 
y  Tuberkulin,  Laparotomie,  Frei- 
nur  in  der  intensiven  Aenderung  im 
Stoffwechsel.  Walz  (Obemdorf). 

5 1 .  KreislaufVerh&ltnisse  und  lokale  Taber- 
kulose ;  von  Dr.  G.  F  r  i  e  d  1  ä  n  d  e  r.  (Arch.  f.  klin. 
Chir.  LXVIU.  4.  p.  1031.  1902.) 

Auf  Anregung  von  Ben  da  hat  Fr.  die  Frage 
experimentell  behandelt,  warum  beim  Eindringen 
von  schwachvirulenten  Bacillen  in  die  Blutbahn 
gerade  bestimmte  Gewebe,  bez.  Organe  und  Organ- 
theile  tuberkulös  erkranken,  also  eine  PrädisjK)- 
sition  für  die  hämatogene  tuberkulüse  Erkrankung 
besitzen,  und  andere  nicht  Die  Untersuchungen 
ergaben,  dass  auf  embolischem  Wege  bei  Infektion 
mit  schwachvirulentem  Materiale  im  Gefässgebiete 
der  Art.  femoral,  regelmässig  diejenigen  Gewebe 
erkranken,  die  auch  unter  natürlichen  Verhält- 
nissen eine  Pradisposition  für  die  lokale  Tuber- 
kulose besitzen.  Schon  physiologisch  sind  die  Ge- 
fässgebiete der  lokalen  Tuberkulose  charakterisirt 
durch  eine  besonders  langsame  schon  physiologisch 
fast  bis  zur  Stase  gehende  Capillargeschwindigkeit 
und  durch  eine  geringe  Gefässdichte.  Bei  der  typi- 
schen Resektion  scheint  ein  wesentliches  Moment 
für  die  Ausheilung  der  Tuberkulose  in  der  nach- 
folgenden Callusbildung  zu  liegen,  die  mit  einer 
Neubildung  von  Blutgefässen  einhergeht  Die  an 
die  Callusbildung  sich  anschliessenden  Verände- 
rungen in  dem  lokalen  Ereislaufe  bilden  jedenfalls 
für  die  Ausheilung  des  chronisch  entzündlichen 
Processes  eine  nicht  unwesentliche  Bolle. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

52.  üeber  Tuberkulose  quergestreifter 
Muskeln;  von  S.  Saltykow  in  Groningen. 
(Oentr.-Bl.  f.  allg.  Pathol.  u.  pathol.  Anat  XIIL 
18.  p.  715.  1902.) 

Im  Anfange  des  Processes  ist  die  Entstehung 
von  Tuberkeln  ausschliesslich  auf  die  Oefässe  be» 


in.   Allgemeine  Pathologie  und  patkologisclie  Anatomie. 


51 


schränkt  oder  doch  an  sie  gebunden.  Was  die  Oe- 
webe-,  und  zwar  die  Muskelbetheiligung  bei  der 
Bildung  der  specifischen  tuberkulösen  Produkte 
anlangt,  so  entbehren  die  Oewebeveränderuogen 
anüangs  jeden  speoifiscben  Charakters,  zumal  liess 
sich  in  frühen  Stadien  keine  Tuberkelbildung 
unmittelbar  aus  wuchernden  Muskelzellen  wahr- 
nehmen. Erst  später  (vom  12.  Tage  ab)  zeichnet 
sich  das  durch  Wucherung  der  Muskel-  und  Binde- 
gfewebezellen  entstandene  Eeimgewebe  durch  zahl- 
reiche epitheloide  Zellen,  durch  Biesenzellen  und 
zerstreute  Bacillen  aus  und  kann  für  ein  speci- 
fisches  tuberkulöses  Oewebe  erklärt  werden ;  nur 
in  diesem  Sinne  konnte  S.  eine  Betheiligung  der 
Mnskelzellen  an  dem  specifischen  tuberkulösen 
Processe  nachweisen.  N  o  e  s  s  k  e  (Kiel). 

53.  Ueber  die  pathologisohe  Histologie 
desConglomerattnberkelB  im  Qehim ;  von  Prof. 
Barbacci  in  Siena.  In's  Deutsche  fibersetzt  von 
Dr.  A.  M  fi  1 1  e  r  in  Zürich.  (Centr.-  Bl.  f.  allg.  Pathol. 
u.  pathoL  Anat  XIII.  21.  p.  833.  1902.) 

&  gelang  es,  auf  experimentellem  Wege  eine 
dem  Solitärtuberkel  des  Gehirns  ähnliche  Verän- 
derang  zu  erzeugen,  dadurch,  dass  er  direkt  in  die 
Hirnrinde  von  Kaninchen  kleine  Partikel  einer 
ToberkelbaciUencultur  einimpfta  Nach  seinen  Be- 
obachtungen, die  er  in  den  verschiedensten  Infek- 
tionperioden (12  Stunden  bis  4  Monate  nach  der 
Infektion)  anstellte,  nehmen  die  am  meisten  charak- 
teristischen Elemente  der  tuberkulösen  Neubildung 
ohne  Unterschied  ihren  Ursprung  sowohl  von  den 
fixen  Gewebezellen,  als  von  den  freien  Zellen  des 
Blutes.  Es  hängt  nur  von  einer  Reihe  von  Neben- 
umständen ab,  die  einerseits  innig  verknüpft  sind 
mit  der  Natur  und  dem  Zustande  des  Gewebes,  in 
dem  sich  der  Tuberkel  entwickelt,  andererseits  mit 
der  Quantität  und  dem  biologischen  Verhalten  der 
vorhandenen  Tuberkelbacillen,  was  für  einen  An- 
theil  die  einen  oder  die  anderen  an  der  Bildung 
des  Tuberkels  nehmen.  Wo  und  so  lange  die 
Lokalkräfte  genügen,  um  den  Kampf  aufzunehmen, 
woden  die  morphologischen  Elemente  des  Tuber- 
kels ihren  Ursprung  hauptsächlich  von  den  fixen 
Oewebezellen  nehmen;  wo  indessen  diese  nicht 
genfigen,  und  mehr  noch,  wo  sie  schnell  über- 
mannt werden,  wird  sich  mit  Vorliebe  oder  aus- 
schliesslich die  tuberkulöse  Neubildung  aus  den 
beweglichen  Zellenelementen  des  Blutes  organi- 
siien.  Aus  seinen  Befunden  schliesst  B.,  dass  die 
epiüieloide  Zelle  in  manchen  Fällen  im  Stande  ist, 
die  Bacillen,  die  sie  in  ihrem  eigenen  Leibe  beher- 
^gt,  zu  zerstören.  Daher  hält  er  auch  die  An- 
nahme, dass  die  epitheloide  Zelle  eine  Degenera- 
tionerscheinung sei,  für  unberechtigt. 

Noesse  (Kiel). 

54.  Beoherohee  ezperimentalea  et  olini- 
qnes  sor  la  preMion  intraplearale  dans  le 
Pneumothorax;  parL.  Bard,  Genöve.  (Revue 
de  MW.  XXL  6.  7.  p.  449.  576,  1901.) 


Aus  seinen  klinischen  und  experimentellen 
Studien  zieht  B.  folgende  Schlüsse :  In  Folge  der 
anatomischen  Struktur  der  Lungen  sind  die  ver- 
schiedensten und  ausgedehntesten  Wunden  der- 
selben für  Gase  und  Flüssigkeiten  nur  in  broncho- 
pleuraler Richtung  durchgängig.  Schwere  und 
ausgedehnte  Verletzungen  des  Organs  oder  Retrak- 
tionhindernisse  der  Gewebe,  wie  sie  sich  bei  par- 
tiellem Pneumothorax  finden,  ermöglichen  allein  den 
Durchtritt  von  Gasen  und  Flüssigkeiten  in  pleuro- 
trachealer  Richtung.  Bei  allgemeinem  Pneumo- 
thorax, wenn  die  Fistel  nicht  obliterirt  ist,  ist  in 
beiden  Respirationphasen  bei  ruhiger  Athmung  der 
Druck  positiv.  Dieser  positive  Druck  entsteht 
aus  dem  spontanen  Gleichgewichtstreben  der  intra- 
bronchialen und  intrapleuralen  Gase,  ohne  das  der 
Husten  daran  Theil  nimmt  Der  sogenannte  Ventil- 
pneumothorax ist  die  normale  Form  des  allgemei- 
nen nach  innen  ofiPenen  Pneumothorax. 

Husten  und  Anstrengungen  wirken  auf  den 
intrapleuralen  Druck  energischer  als  auf  den  intra- 
bronchialen ;  daher  bewirken  sie  eine  Compression 
und  Atelektase  der  Lungen,  ein  Zurückdrängen 
des  Mediastinum,  doch  keineswegs  ein  Bindringen 
von  Luft  in  die  Pleura  durch  die  Lungenwunde. 
Der  Grad  des  positiven  intrapleuralen  Druckes  ist 
wenig  hoch,  beinahe  constant  bei  demselben  Kran- 
ken, er  zeigt  respiratorische  Schwankungen  von 
einigen  Centimetern,  im  Mittel  von  6 — 8  cm 
Wasser.  Nach  zufälligen  Störungen  sucht  er  sich 
von  selbst  allmählich  wieder  auf  sein  bestimmtes 
Niveau  einzustellen,  durch  das  Spiel  der  normalen 
Respiration.  Der  Grad  des  Druckes  ist,  wenn  nicht 
gleich  der  Elastidtät  der  Lungen,  so  doch  ihr  ent- 
sprechend und  von  ihr  abhängig.  Der  positive 
intrapleurale  Druck  im  Pneumothorax  ist  eine  Er- 
scheinung von  Adaption  und  pathologischer  Com- 
pensation,  entsprechend  der  Persistenz  der  Fistel, 
dazu  bestimmt,  letztere  zu  obliteriren,  die  beachtet 
werden  muss,  sobald  sie  sich  gebildet  hat  und 
deren  Entwickelung  sich  in  der  anfänglichen  Suffo- 
kationphase  beschleunigen  könnte.  Die  Messung 
des  Druckes  der  intrapleuralen  Gase  ist  ein  wich- 
tiges diagnostisches  Mittel  zur  Unterscheidung  der 
verschiedenen  Pneumothoraxarten,  besonders  für 
den  Nachweis  einer  Lungenfistel,  ihrer  Persistenz 
oder  Obliteration.  Gleichwohl  liefert  die  Richtung 
nach  dem  mittleren  Drucke,  sein  Charakter  (positiv, 
null  oder  negativ),  keine  genauen  Anhaltepunkte 
für  diese  Diagnose;  an  seine  Stelle  muss  man  die 
Betrachtung  der  höchsten  Drucke  setzen :  der  Druck 
ist  positiv  in  beiden  Phasen  bei  allgemeinem 
Pneumothorax  mit  persistenter  Fistel;  er  ist  positiv 
während  der  Exspiration  und  negativ  während 
der  Inspiration  bei  partiellem  Pneumothorax  mit 
ofTener  Fistel.  Er  ist  negativ  in  beiden  Phasen 
bei  allgemeinem  Pneumothorax,  wenn  keine  Fistel 
vorhanden  oder  wenn  sie  seit  kürzerer  oder  län- 
gerer Zeit  obliterirt  ist 

Noesske  (Leipzig). 


52 


IV.  Phannakologie  und  Toxikologie. 


55.  Zar  Kenntniss  der  Lymphgef&asnea- 
bildQDg  in  plearitiaohen  Schwarten;   von  Dr. 

L.  Talke  in  Königsberg  i.  Pr.     (Beitr.  z.  pathoL 
Anat.  u.  allg.  PathoL  XXXII.  1.  p.  106.  1903.) 

Nach  T.  findet  in  entzündlichen  Neubildungen 
(Schwarten,  Schwielen  u.  s.  w.)  Neubildung  von 
Lymphgefässen  statt.  Die  neugebildeten  Lymph- 
gefässe  zeigen  verschiedene  Formen:  Endothel- 
röhrchen  (Lymphcapillaren  mit  einfacher  Wand), 
grössere  Lymphgefftsse  mit  zweischichtiger  Wand, 
Plexusbildung,  Lymphspalten  im  Gewebe,  besonders 
perivaskuläre  Lymphspalten  und  schliesslich  intra- 
adventitielle  (perivaskuläre)  Lymphgefftsse.  Der 
Entstehungsmodus  dieser  Lymphgef&sse  ist  noch 
nicht  sichergestellt  N  o  e  s  s  k  e  (Kiel). 

56.  Beoherohes  eliniqaes  Bor  relimination 
de  l'ether  par  las  poamons;  par  Gh.  Achard 
et  L.  L  6  V  i.  (Arch.  de  M6d.  exp^rim.  et  d'Anat 
pathol.  XIV.  3.  p.  327.  1902.) 

Um  die  Eliminationkraft  der  Lunge  für  flflchtige 
Körper  zu  prüfen,  spritzten  A.  u.  L.  Lösungen  von 
Schwefelftther  in  Wasser,  bez.  Olivenöl  gesunden 
und  kranken  Menschen  unter  die  Haut  und  unter- 
suchten die  in  besonderen  Apparaten  aufgefangene 
Exspirationluft  auf  ihren  Oehalt  an  Schwefel- 
äther. Als  empfindliches  Reagens  auf  Spuren  von 
Schwefeläther  dient  eine  Natriumbichromatlösung 
im  Verhältnisse  von  1 :  300,  die  sich  bei  Gegen- 
wart von  Schwefeläther  grün  färbt 

Das  wichtigste  Ergebniss  ihrer  Versuche  ist 
die  Beobachtung,  dass  die  Elimination  flüchtiger 
Körper  durch  die  Luftwege  weniger  von  dem 
anatomischem  Zustande  des  Lungenparenchyms 
als  von  den  bei  der  Respiration  mitspielenden 
physiologischen  Momenten  abhängt 

N  0  e  s  s  k  e  (Kiel). 

57.  Ueber  dieVersohleppung  von  Kohlen- 
staub in  den  Blutstrom;  von  Dr.  K.  Walz. 
Mit  1  Tafel.  (Arb.  a.  d.  pathol.  Inst,  in  Tübingen 
m.  3.  1902.) 

Nach  W.  ist  das  Vorkommen  von  Kohle  inner- 
halb der  Blutbahn  kein  so  überaus  seltenes  £r- 
eigniss,  wie  allgemein  angenommen  wird.  Er  fand 
in  einem  Falle  neben  tuberkulöser  Meningitis  eine 
Kohlenembolie  der  Oehirngefässe,  in  einem  2.  Falle 
Kohle  im  cirkulirenden  Blute.  Beide  Fälle  müs- 
sen auf  den  Einbruch  einer  anthrakotischen  tuber- 
kulösen Lymphdrüse  in  ein  Blutgefäss  zurück- 
geführt werden.  Im  3.  Falle,  bei  Stauungslunge, 
fanden  sich  Kohlepigment  enthaltende  Herzfehler- 


zellen innerhalb  von  Blutgefässen  und  im  Blute 
des  Infarktes.  Durch  diese  Befunde  ist  erwies«!, 
dass,  entgegen  der  Ansicht  von  Weintraud  und 
V.  Recklinghausen,  die  Verschleppung  von 
Kohlepigment  auf  dem  Blutwege  erfolgen  kann. 
Femer  ist  bewiesen,  dass  Kohlepigmentohne  Durch- 
bruch  im  Sinne  Weigert's  sowohl  in  die  Blut- 
bahn ein-,  als  auch,  mit  oder  ohne  Vermittelung 
von  Leukocyten,  wieder  in  andere  Organe  aus- 
wandern kann. 

Die  beiden  ersten  Fälle  sind  durch  eine  Figuren- 
tafel illustrirt  N  o  e  s  s  k  e  (Kiel). 

58.  Zar  Kenntniss  der  pathologischen  Blat- 
draokänderangen  nach  Beobaohtnngen  von 
weil.  Dr.  H.  Hensen;  von  Dr.  A.  Oross  in  Kiel. 
(Deutsches  Arch.  f.  klin.  Med.  LXXIV.  p.  296. 
1902.) 

Die  Blutdruckmessungen  wurden  mit  dem 
Riva-Rocci 'sehen  Apparate  bei  Morbus  Base- 
dowii  unter  dem  Einflüsse  von  Digitalis  und  bei 
Urämie  ausgeführt.  Beim  Morbus  Basedowii  fand 
sich  Erhöhung  und  Labilität  des  Blutdruckes ;  Digi- 
talis steigerte  bald  den  Blutdruck  ohne,  bald  mit 
Besserung  der  klinischen  Symptome;  bald  ver- 
schwanden die  CompensationstOrungen  ohne  Blut- 
drucksteigerung oder  gar  unter  Blutdruckerniedri- 
gung. In  einigen  Fällen  fehlte  die  Wirkung  auf 
Blutdruck  und  Kreislaufstörung.  Während  der 
Urämie  wurde  stets  eine  bedeutende  Steigerung 
des  Blutdruckes  constatirt,  die  mit  der  Besserung 
zurückging.  N  o  e  s  s  k  e  (Kiel). 

59.  Ueber  den  Binfluss  von  Trinkkaren 
mit  Mineralwässern  anf  den  osmotischen 
Draok  des  mensohiiohen  Blutes;  von  Dr.  J. 
Orossmann  in  Bukarest  (Deutsche  med.  Wo- 
chenschr.  XXIX.  16.  1903.) 

Die  Versuche  Or.'s  bestätigen  die  Angabe  von 
S  t  r  a  u  s  s ,  dass  das  Blut  seinen  osmotischen  Druck 
gegenüber  der  Kochsalzzufuhr  zum  Körper  mit 
grosser  Kraft  festhält.  Weder  die  Zufuhr  hypo- 
tonischer, noch  die  hypertonischer  Flüssigkeiten 
in  grossen  Mengen  vermochte  den  osmotischen 
Druck  des  Blutes  in  bemerkenswerther  Weise  zu 
verändern.  Auf  den  Harn  ist  die  Wirkung  ver- 
schiedener Brunnen  eine  sehr  verschiedene.  Die 
molekular  hochconcentrirte  Bonifaciusquelle  stei- 
gert hier  den  osmotischen  Druck,  während  einfaches 
Wasser  und  Neuenahrer  Sprudel  ihn  herabsetzen. 

Dippe. 


IV.  Pharmakologie  und  Toxikologie. 


60.  Experimentelle  Untenaohnngen  über 
das  Verhalten  des  Eisens  im  Organismus  der 
Thiere  und  Menschen;  von  Dr.  Henryk  Lan- 
dau. (Ztschr.f.klin.Med.XLVLl— 4.p.223.1902.) 

Die  Untersuchungen  haben  zu  folgenden  Er- 
gebnissen geführt : 


„1)  Die  anorganischen  Eisensalze  werden  im 
Yerdauungstractus  der  Thiere  und  Menschen  resor- 
birt.  Diese  Resorption  kommt  ausschliesslich  im 
Duodenum  zu  Standa  Aus  den  Epithelzellen  des- 
selben gelangt  das  Eisen  durch  die  Lymphvege, 
sowie  durch  die  Blutgefässe  direkt  weiter  in  den 


IV.  Pharmakologie  und  Toxikologie. 


53 


EOrper.  Die  absolute  Eisenmenge,  die  auf  diesem 
Wege  sur  Resorption  gelangt,  ist,  wenigstens  unter 
physiologischen  Verhältnissen,  nur  äusserst  gering. 
2)  Das  resorbirte  Eisen  wird  hauptsächlich  in  der 
Milz,  theils  auch  in  der  Leber  und  im  Knochen- 
marke abgelagert;  in  den  beiden  letzten  Organen 
wahrscheinlich  in  enger  organischer  Verbindung,  in 
der  das  Eisen  durch  die  gewöhnlichen  Reaktive 
nicht  immer  nachweisbar  ist  Nur  das  durch 
den  in  Folge  ungünstiger  Ernährungsbedingungen 
(Anämie,  Hunger)  stattfindenden  massenhaften  Zer- 
fall der  rothen  Blutkörperchen  im  Körper  frei  wer- 
dende Eisen  sammelt  sich  fast  vollkommen  in  der 
Leber  in  der  Gestalt  einer  lockeren  Verbindung 
an,  wodurch  der  Oesammteisengehalt  dieses  Organs 
bedeutend  steigt  3)  Die  Eisenaiisscheidung  findet 
hauptsächlich  in  dem  unteren  Darmabschnitte 
(Blind-,  Dick-,  Hastdarm),  in  viel  geringerem  Maasse 
in  den  Nieren  (durch  das  Epithel  der  gewundenen 
Eanälohen)  statt  Nur  wenn  der  Körper  mit  Eisen 
fiberfflllt  ist,  nimmt  auch  die  Ausscheidung  des- 
selben durch  die  Nieren  einen  etwas  weiteren 
Umfang  an.  4)  Der  Z  usatz  von  anorganischen  Eisen- 
salzen sn  dem  gewöhnlichen  Futter  der  Kaninchen 
steigert  in  ziemlich  hohem  Orade  den  Eisengehalt 
der  Leber  und  der  Milz  dieser  Thiere.  6)  Der  Zu- 
satz von  anorganischen  Eisensalzen  zu  künstlicher 
eisenfreier  Nahrung  steigert  ziemlich  bedeutend 
den  ^sengehalt  der  Thiere,  obwohl  nicht  in  dem 
Grade,  dass  derselbe  dem  Eisengehalte  der  normal 
geffitterten  Thiere  gleich  werde.  Derselbe  übt 
gleichfalls  einen  günstigen  Einfluss  auf  die  Ent- 
wickelungsfähigkeit ,  sowie  auf  den  Allgemein- 
zostand  der  Thiere  aus  (geringere  Schwankungen 
de«  Körpergewichts,  sowie  der  Blutbeschaffenheit 
dieser  Thiere  denen  gegenüber,  die  mit  künstlicher 
eifienfreier  Nahrung  ohne  Eisenzusatz  gefüttert 
werden).  6)  Der  Grund  der  Wirksamkeit  der 
anorganischen  Eisenpräparate  bei  manchen  der 
anämischen  Zustände  ist  nicht  in  deren  Neben- 
wirkung (Reizung)  auf  die  blutbildenden  Organe, 
sondern  wahrscheinlich  in  der  direkten  Wirkung 
SU  suchen,  und  zwar  wird  durch  dieselben  das 
Material  zur  Hämoglobinbildung,  bez.  zur  Neubil- 
dong  der  rothen  Blutkörperchen  geliefert.*'   D  i  p  p  e. 

61.  üeber  Pyrannm  als  Antinearalgioanoi ; 

von  Dr.  Emma  Schlesinger  in  Berlin.     (The- 
rap.  Monatsh.  XVII.  1.  1903.) 

Pyranum  ist  eine  Vereinigung  von  Benzoesäure, 
Salicylsänre  undThymol  zu  einem  in  Wasser  leicht 
Itelidien  Natronsalz.  An  Thieren  und  Gesunden 
erwies  es  sich  als  ungefährlich,  bei  verschiedenen 
Kranken  erwies  es  sich  als  mildes  Antifebrile,  als 
gutes  Antirheumaticum  und  als  besonders  gutes  Anti- 
nearalgicum.  Man  giebt  es  zu  0.5 — 1.0  in  Oelatine- 
hpseln  oder  in  Pulvern  mehrmals  am  Tage.  D  i  p p e. 

62.  Das  Aoetopyrin  unter  den  Salioylaten; 
von  Dr.  Wilhelm  Meitner.  (Petersb.  med. 
Wcbnschr.  N.  F.  XX.  4.  1903.) 


M.  ist  mit  dem  Acetopyrin  ausserordentlich 
zufrieden  und  hält  es  für  das  beste  der  zahlreichen 
Salicylpräparate.  Es  belästigt  den  Magen,  in  dem 
es  in  Antipyrin  und  Aspirin  zerlegt  wird,  gar 
nicht  und  hat  trotz  seines  verhältnissmässig  ge- 
ringen Gehaltes  an  Salicylsänre  und  trotz  der  des- 
halb nur  geringen  Nebenerscheinungen  eine  sehr 
kräftige  antirheumatische,  antineuralgische  u.  s.  w. 
Wirkung.  Dippe. 

63.  Mesotan,  ein  änsaerliohes  Antirhea- 
matioam;  von  Dr.  E.  Liepelt.  (Berl.  klin.  Wo- 
chenschr.  XL.  1.  16.  1903.) 

Bericht  aus  dem  Krankenhause  Bethanien  zu 
Berlin.  Erfolge  recht  gut.  L.  wendet  das  Mesotan 
zu  gleichen  Theilen  mit  Olivenöl  an  und  lässt  es 
3mal  täglich  auf  die  kranken  Gelenke  einreiben, 
die  dann  mit  Watte  oder  Billrothbattist  bedeckt 
werden.  In  vielen  Fällen  kommt  man  damit  allein 
aus,  zur  Verstärkung  der  Wirkung  sind  kleine 
Mengen  von  Aspirin  sehr  geeignet.  In  einem  Falle 
von  Tripperrheumatismus  wirkte  das  Mittel  nicht. 
Recht  gut  bewährte  es  sich  bei  Muskelrheu- 
matismus. Dippe. 

64.  Das  Theocin  (Theophyllin)  als  Din- 
retioom;  von  Dr.  J.  Stein.  (Prag. med.  Wchnschr. 
XXVIII.  16.  1903.) 

Bericht  aus  dem  Erankenhause  in  Saaz.  Er- 
folge sehr  gut.  3mal  täglich  0.3  wirkten  sehr 
sicher,  wurden  gern  genommen  und  verursachten 
in  der  grossen  Mehrzahl  der  Fälle  keinerlei  un- 
angenehme Erscheinungen.  Dippe. 

65.  Theodn  (Theophyllin)»  ein  nenea  Dia- 
retioom;  von  Dr.  Carl  Doering.  (Münchn. 
med.  Wchnschr.  L.  9.  1903.) 

Bericht  aus  der  1.  inneren  Abtheilung  des 
städtischen  Erankenhauses  am  ürban  zu  Berlin. 
Tagesdosis  0.5 — 1.2,  0.75  pro  die  scheinen  meist 
zu  genflgen.  Einige  Kranke,  meist  Männer,  be- 
kamen bei  einigermaassen  grossen  Dosen  Erbrechen. 
Gesammturtheil:  „Kurz  zusammengefasst  haben  wir 
also  im  Theocin  ein  Mittel,  das  schneller  und  stärker 
auf  die  Diurese  wirkt  als  die  bisher  bekannten 
Diuretica,  besonders  das  Theobromin.  Ein  voller 
Ersatz  für  dieses  Mittel  ist  es  aber  nicht,  da  seine 
Wirkung  weit  weniger  nachhaltig  ist  und  bei  län- 
gerem Gebrauche  meist  sehr  schnell  aufhört.  Auch 
für  Coffein  ist  es  kein  voller  Ersatz,  da  ihm  eine 
Wirkung  auf  das  Herz  nicht  zukommt.  Haupt- 
sächlich indicirt  erscheint  es  da,  wo  es  sich  darum 
handelt,  einen  grossen  Hydrops  schnell  zu  be- 
seitigen." Dippe. 

66.  Therapeutische  Versaohe  mit  Theocin; 

von  Dr.  Ludwig  L6vy.     (Ungar,  med.  Presse 
Vm.  10.  1903.) 

Bericht  aus  dem  Budapester  St.- Rochusspital. 
Erfolge  in  den  meisten  Fällen  gut.  L.  meint,  man 
solle  das  Theocin  aufgeben,   wenn   nicht  sofort: 


64 


lY.   Pharmakologie  und  Toxikologie. 


nach  den  ersten  1 — 2  Gaben  eine  deutliche  Wir- 
kung eintritt  Es  ist  dann  überhaupt  nicht  viel 
von  dem  Mittel  zu  erwarten  und  man  riskirt  un- 
angenehme Erscheinungen.  Wirkt  das  Theocin 
gleich  von  Anfang  gut,  dann  kann  man  oft  Ueber- 
raschendes  mit  ihm  erzielen.  D  i  p  p  e. 

67.  Ueber  die  dioretlBohe  Wirkung  des 
Theophyllin  (Theooin);  von  Dr.  Oscar  Stross. 
(Wien.  klin.  Rundschau  XVn.  20.  1903.) 

Bericht  aus  der  1.  med.  Abtheilang  des  k.  k. 
Krankenhauses  in  Wien :  Das  Theooin  ist  ein  ausser- 
ordentlich sicher  wirkendes  Diuretioum,  und  zwar 
tritt  die  Wirkung  schon  nach  kleinen  Oaben  ein. 
Schwächt  sie  sich  ab,  so  nOtzt  es  nichts,  die  Dosis 
zu  steigern,  es  ist  richtiger,  einige  Tage  auszu- 
setzen, meist  wirken  dann  die  kleinen  Oaben  wieder 
gut  Das  Theocin  bewirkt  oft  unangenehme  Neben- 
erscheinungen: Uebelkeit,  Erbrechen,  Kopfschmer- 
zen, Unruhe,  Schlaflosigkeit  In  vielen  Fftllen  hilft 
hiergegen  eine  Verbindung  mit  Hedonal  (0.5)  Mor- 
phin, Opium,  Belladonna.  Wesentlich  scheint  es 
zu  sein,  dass  man  das  Mittel  nicht  am  Nachmittage 
und  Abend  giebt;  3mal  tfiglichO.2 — 0.3,  die  letzte 
Oabe  nach  dem  Mittagessen,  wurde  meist  gut  ver- 
tragen. Dippe. 

68.  Erflahrangen  mit  Stjrpticin;  von  Dr. 
JohannvonCsiky.  (Deutsche Med.-Ztg.Nr. 26. 
1903.) 

v.  Gs.  ist  mit  dem  Stypticin  sehr  zufrieden. 
Er  giebt  es  in  ziemlich  grossen  Mengen,  5  bis 
8  Tabletten  pro  Tag,  und  hat  sehr  gute  Erfolge 
gesehen :  bei  den  Blutungen  in  Folge  ungenügender 
Rückbildung  der  Oebärmutter  im  Wochenbette, 
nach  Aborten,  bei  entzündlichen  Erkrankungen  der 
Oebärmutter  und  der  Anhänge,  nach  der  Aus- 
kratzung wegen  Endometritis,  bei  Fibromen  und 
bei  krankhafter  Lage  des  Uterus.  Dippe. 

69.  Ueber  die  therapeatlBOhe  Verwendung 
des  Dionin  in  der  Frazie;  von  Dr.  Eduard 
Thumen  in  Wien.  (Klin.-therap.  Wchnschr. 
Nr.  12.  1903.) 

Th.  rühmt  das  Dionin  sehr  seiner  schmerz- 
stillenden und  beruhigenden  Wirkung  wegen.  Er 
hat  es  gegen  die  verschiedensten  Leiden  mit  gutem 
Erfolge  angewandt:  Entweder  Dionin  0.4,  Aq. 
amygd.  amar.  20.0,  M.  D.  S.  3mal  täglich  15  Tropfen, 
oder  in  Pulvern  zu  0.03.  Dippe. 

70.  Experimentelle  Beitrage  BorKenntniaa 
einiger  Morphinderivate  (Codein,  Dionin,  He- 
roin, Feronin);  von  Prof.  A.  Mayor  in  Genf. 
(Therap.  Monateh.  XVIL  5.  6.  1903.) 

Aus  den  eingehenden  Untersuchungen  M.'8 
interessiren  uns  am  meisten  die  für  die  praktische 
Anwendung  der  geprüften  Morphinderivate  ge- 
zogenen Schlüsse.  Danach  ist  das  Peronin  als  zu 
ausgesprochenes  Herzgift  überhaupt  nicht  zu  em- 
pfehlen.  Als  Hustenmittel  ist  es  durch  die  3  anderen 


leicht  zu  ersetzen.  Von  diesen  sagt  IL:  „Das 
Heroin  setzt  unzweifelhaft  dieTh&tigkeit  der  sensi- 
tiven Centralorgane  herab.  Das  Dionin,  das  in 
seiner  Wirkung  viel  Aehnlichkeit  mit  dem  Godein 
hat,  wirkt  gegen  Hustenreiz,  indem  es,  wie  letz- 
teres, eine  Art  elektive  Wirkung  auf  die  sensitiven 
Nervenendigungen  der  Tracheal-  und  Bronchial- 
schleimhaut ausübt  Das  Dionin  schafft  keine 
Euphorie  und  ist  deshalb  bei  der  Abgewühnung  des 
Morphins  gut  zu  verwenden,  da  es  das  Auftreten 
des  zu  fürchtenden  Herzcollapses  verhindert  Das 
Heroin  schafft  Euphorie  und  ist  deshalb  nur  mit 
Vorsicht  zu  verwenden.  Als  Analgeticum  über- 
trifft es  entschieden  das  Codein.  Als  Schlafmittel 
sind  beide  nicht  viel  werth.  Dippe. 

71.  Ueber  Veronal;  von  Dr.  Walter  Be- 
reut.    (Therap.  Monatsh.  XVn.  6.  1903.) 

Beridit  aus  der  inneren  Abtheilung  des  städti- 
schen Krankenhauses  Moabit  in  Berlin:  Erfolge 
gut  Bei  heftigen  Schmerzen,  starker  DyspnOe 
lässt  das  Mittel  meist  im  Stich,  bei  einfacher 
Schlaflosigkeit  wirken  kleine  Oaben  zu  etwa  0.5 
sicher  und  angenehm.  Bei  starker  Erregung  hat 
B.  grosse  Dosen  bis  zu  3.5  auf  einmal  und  8.0  in 
24  Stunden  gegeben,  hat  dabei  niemals  bedenk- 
liche Erscheinungen,  oft  aber,  namentlich  auch  bei 
beginnendem  Delirium  tremens,  eine  sehr  gute 
Wirkung  gesehen.  D  i  p  p  a 

72.  Veronal»  ein  neues  Sohlaftnittel;  von 

Dr.  A.  Lilien feld  in  Gross- Lichterfelde.  (BerL 
klin.  Wchnschr.  XL.  21.  1903.) 

L.  fasst  seine  Erfahrungen  dahin  zusammen : 
„dass  wir  in  dem  Veronal  ein,  ich  mOchte  fast 
sagen  unfehlbares  Hypnoticum  gewonnen  haben, 
dem  keines  unserer  bisherigen  Schlafmittel  an 
Sicherheit  und  Intensität  derWirkunggleichkommt*^ 
Mittlere  Dosis  0.5,  bei  Frauen  wirken  oft  schon  0.3. 
In  warmem  Theo  oder  warmer  Milch  wurde  das 
Mittel  stets  gern  genommen.  Die  Wirkung  tritt 
nach  etwa  ^/|  Stunde  ein  und  hält  7 — 9  Stunden 
an.  Von  unerwünschten  Wirkungen  stellte  sich 
nur  bei  einer  Hysterischen  ein  Ausschlag,  ähnlich 
wie  nach  Antipyrin,  ein.  Anhaltende  Darreichung 
war  ohne  Nachtheil.  Die  Wirkung  liess  nicht  nach.' 
Herz-  und  Lungenkranke  vertrugen  das  Veronal 
vorzüglich,  besonders  bewährte  es  sich  auch  bei 
Morphinmentziehungskuren.  Dippe. 

73.  Ueber  die  therapeatlBOhe  Wirkung  des 
neuen  SohlafknitteU  Veronal;   von  Dr.  Poly. 

(Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  20.  1903.) 

In  der  Würzburger  medicinischen  Klinik  hat 
sich  das  Veronal  vortrefflich  bewährt.  Es  wirkte 
zu  0.25 — 0.75  ausserordentlich  sicher  und  an- 
genehm, auch  da,  wo  Sulfonal  und  Trional  im 
Stiche  gelassen  hatten.  Es  erregte  (auch  bei 
schwachem  und  krankem  Magen)  keinerlei  un- 
angenehme Nebenerscheinungen    und   schw&chte 


IV.  Pharmakologie  nnd  Toxikologie. 


55 


sich  in  seiner  Wirkung  auch  bei  l&ngerem  Qe- 
brauche  nioht  ab. 

Bei  schwaohen  und  massigen  Schmerzen  tritt 
meist  ein  guter  Schlaf  ein,  bei  starken  Schmerzen 
nur  dann,  wenn  man  neben  dem  Veronal  etwas 
Morphin  giebt.  D  i  p  p  e. 

74.  üeber  eine  neue  Verbindung  des  An« 
isthesins  (Dr.  Bitsert)  sur  subcutanen  Injek- 
tion nSnbontin^  (Dr.  Bitaert) ;  von  Dr.  B  e  c  k  e  r. 
(Mflnchn.  med.  Wchnschr.  L.  20.  1903.) 

Das  „Anästhesin'S  ^^^  Aethylester  der  Para- 
amidobenzo3saure,  ist  als  lokales  Anästheticum  be- 
reits vielfach  erprobt  und  bewährt  gefunden  worden. 
Es  wirkt  in  Pulver,  Salben  und  Öligen  Lösungen 
auf  die  Haut  (namentlich  auch  nach  Verlust  des 
deckenden  Epithels,  bei  Brandwunden  u.  s.  w.)  und 
auf  die  verschiedenen  Schleimhäute  stark  anästhe- 
sirend  und  hat  vor  ähnlichen  Mitteln  den  grossen 
Vorzug,  nicht  giftig  zu  sein.  Seiner  Verwendung 
zu  Einspritzungen  unter  die  Haut  stand  seine  Dn- 
iSelichkeit  in  Wasser  sehr  im  Wege.  Versuche 
mit  öligen  Lösungen  befriedigten  nicht  und  das 
gut  lösliche  salzsaure  Salz  des  Anästhesins  erwies 
sich  bei  ausgedehnter  Anwendung  als  zu  reizend. 

Bei  weiteren  Versuchen  hat  nun  Ritsert  in 
der  paraphenolsulphosauren  Verbindung  des  An- 
ästhesins einen  Körper  gefunden,  der  allen  An- 
forderungen an  ein  subcutan  anzuwendendes  An- 
ästheticum Yortreffiich  entspricht  Das  „Subcutin'^ 
ein  weisses,  krystalLnisches  Pulver  aus  feinen 
Nadeln,  löst  sich  in  kaltem  Wasser  zu  l<>/o,  bei 
Körperwärme  zu  2.5<^/o.  Es  ist  in  Lösung  haltbar 
nnd  beständig  beim  Kochen.  Es  wirkt  entwicke- 
Inngshemmend  auf  Bakterien  und  ist  auch  in 
grossen  Oaben  nioht  giftig.  Dm  eine  Iproc.  Lösung 
der  Qewebeflüssigkeit  isotonisch  zu  machen,  muss 
man  etwa  0.7<^/o  Kochsalz  hinzufügen.  Mit  dieser 
Lteong  hat  B.  ausgedehnte  Versuche  gemacht 
nnd  hat  gefunden,  dass  sie  sowohl  bei  S  c  h  1  e  i  c  h'- 
aeher  Infiltrationanästhesie,  wie  zur  regionären 
Anästhesie  nach  Reclus  und  Oberst  vortreff- 
lich zu  verwenden  ist.  Sie  wirkt  ebenso  sicher 
QBd  angenehm,  wie  das  giftige  Cocain.      D  i  p  p  e. 

75.  Untersaohungen  Aber  Fhoaphorleber- 

timn;  von  Dr.  Alfred  Heiduschka.     (Arch. 
f.  Kinderhkde.  XXXTTL  3—6.  p.  23L  1902.) 

E  hat  die  gebräuchliche  Phosphorleberthran- 
ISsongaos  verschiedenen  Dresdener  Apotheken  auf 
ihre  Haltbarkeit  untersucht  Dabei  ergab  sich, 
pdiss  Phosphorleberthran  keine  uneingeschränkte 
Haltbarkeit  besitzt,  dass  er  aber  in  der  Stärke  und 
Qo&Btität,  wie  er  bisjetzt  meist  angewendet  worden 
nt(0Ljec.a8elli  100.0,  Pho8ph.0.01),  vollkommen 
die  Haltbarkeit  besitzt,  die  ein  Arzt  von  einem 
Anneimittel  verlangen  muss^^  Nach  Verlauf  von 
S  Tagen  waren  im  Maximum  22<^/o  des  in  der 
litang  enthaltenen  Phosphors  oxydirt. 

Brückner  (Dresden). 


76.  Suli'asione  terapeutioa  delle  iniesioni 
endovenose  di  iodio  metallioo ;  per  L.  M.  S  p  o  1  - 
verini.   (Polidin.  VIU.  7.  8.  p.  289.  364.  1901.) 

Durch  das  Brgebniss  seiner  Thierversuche 
ermuthigt,  hat  Sp.  auch  beim  Menschen  Ein- 
spritzungen von  metallischem  Jod  in  die  Venen 
vorgenommen,  und  zwar  bei  der  tuberkulösen  Peri- 
tonitis und  der  tuberkulösen  Lymphadenitis  der 
Kinder,  bei  chronischem  Oelenkrheumatismus  und 
bei  Syphilis.  Den  Kindern  spritzte  er  jeden  2.  bis 
3.  Tag  5  cg  metallischen  Jodes  ein,  d.  h.  5  com  der 
folgenden  Lösung:  Jodi  1.0,  Kai.  jodat.  3.0,  Aq. 
destill,  et  steril.  100.0;  den  Erwachsenen  täglich 
oder  jeden  2.  Tag  21 — 28  cg  metallischen  Jodes, 
d.  h.  15 — 20ccm  der  Lösung:  Jodi  1.5,  Kai.  jodat. 
5.0,  Aq.  destill,  et  steril.  100.0.  Die  Technik  ist 
sehr  einfach,  wenn  das  Venensystem  gut  entwickelt 
ist  Die  Einspritzungen  verursachen  nur  ein  leich- 
tes, schnell  vorübergehendes  Brennen  und  werden 
in  der  Regel  sehr  gut  vertragen ;  auch  nach  der 
Einverleibung  von  28 cg  Jod  hat  Sp.  keinerlei 
Vergiftungserscheinungen,  keine  Nierenreizung  und 
keine  Blutveränderung  beobachtet  Nur  die  be- 
nutzte Vene  weist  regelmässig  etwa  2  Tage  nach 
der  Einspritzung  eine  ziemlich  beträchtliche,  aber 
schmerzlose  Verdickung  auf,  die  sich  von  der  Ein- 
stichstelle aus  10 — 12  cm  weit  erstreckt.  Wie 
die  mikroskopische  Untersuchung  lehrt,  handelt  es 
sich  dabei  nicht  um  eine  Thrombosirung,  sondern 
nur  um  eine  Wandverdickung  durch  kleinzellige 
Infiltration  und  Wucherung  der  Bindegewebe- 
elemente in  der  Media  und  Adventitia ;  das  Endo- 
thel bleibt  intakt.  Diese  Verdickung  kann  sich 
bei  Kindern  nach  einigen  Wochen  völlig  zurfick- 
bilden,  bleibt  aber  bei  Erwachsenen,  besonders  bei 
älteren  Personen,  in  der  Regel  bestehen.  Ganz 
ausnahmeweise  treten  nach  der  Einspritzung  stär- 
kere örtliche  Reizerscheinungen  auf,  die  die  Durch- 
führung der  Kur  unmöglich  machen  können. 

Die  Erfolge  waren  überraschend  gut.  Bei 
2  Kindern  mit  tuberkulöser  Peritonitis  trat  schon 
nach  der  3.  Einspritzung  eine  deutliche  Besserung 
ein,  der  Ascites  fing  an  zurückzugehen,  nach  8  bis 
10  Einspritzungen  war  ein  Flüssigkeiterguss  nicht 
mehr  nachzuweisen  und  1^/^  Monate  nach  Beginn 
der  Behandlung  konnten  die  Kinder  in  gutem  Zu- 
stande entlassen  werden ;  auch  2 — 3  Monate  später 
war  das  Befinden  unverändert  gut.  In  einem 
anderen  Falle  bestand  gleichzeitig  eine  tuberkulöse 
Enteritis,  und  in  dem  4.  Falle  traten  nach  einigen 
Einspritzungen  die  oben  erwähnten  örtlichen  Reiz- 
erscheinungen auf;  aber  auch  in  diesen  beiden 
Fällen  war  die  günstige  Einwirkung  der  Jodinjek- 
tionen auf  die  Bauchfelierkrankung  deutlich  zu 
erkennen.  Einen  sehr  guten  Erfolg  erzielte  Sp. 
bei  einem  7jähr.  Kinde  mit  tuberkulöser  Lymph- 
adenitis. Auch  in  2  Fällen  von  chronischem  Oe- 
lenkrheumatismus, in  denen  die  gewöhnlichen  Kur- 
mittel wirkungslos  geblieben  waren,  trat  nach  5  bis 
8  Jodeinspritzungen  (zu  0.21  Jod.  pur.)  eine  über- 


56 


V.  Neuropaihologie  und  Psydiiatrie. 


raschende  Besserung  ein.  Yonügliche  Resultate 
waren  bei  2  Lueskranken  zu  verzeichnen,  besonders 
in  einem  Falle  von  multipler  Osteoperiostitis,  Haut- 
gummata  und  Orchitis,  in  dem  schon  nach  der 
2.  Injektion  die  Besserung  zu  Tage  trat  und  nach 
7  Injektionen  alle  syphilitischen  Krankheiterschei- 
nungen geheilt  waren. 


Nach  diesen  Erfahrungen  glaubt  S  p.  die  endo- 
venGsen  Jodeinspritzungen  bei  den  4  genannten 
Erankheitzustftnden  als  ein  einfaches  und  wirk- 
sames Eurmittel  empfehlen  zu  kOnnen,  besonders 
wenn  die  gewöhnlichen  Mittel,  auch  der  innere 
Oebrauch  der  Jodpräparate,  im  Stiche  lassen. 

Janssen  (Rom). 


V.  Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


77.  Ueber  Morbus  Basedowii.  (VgLJahrbb. 
CCLXXVm.  p.  49.) 

E.  Oause  (Ueber  die  Psychosen  bei  Morbus 
Basedowii.  Inaug.-Diss.  Marburg  1902)  theilt 
3  Krankengeschichten  aus  der  Marburger  Irren- 
anstalt mit 

Im  1.  Falle  handelte  es  sich  um  eine  59jähr.  Person, 
die  erst  puella  publica,  dann  Zeitongstiügerin  gewesen 
war  und  offenbar  viel  getrunken  hatte.  Der  Morbus 
Basedowii  sollte  vor  2—3  Jahren  begonnen  haben.  Vor 
14  Tagen  war  die  Kr.  erregt  und  verwirrt  geworden. 
Sie  war  nicht  orientirt,  euphorisch.  £s  trat  iinkseitige 
Lähmung  auf.  Der  schwere  Morbus  Basedowii  blieb 
während  der  Beobachtung  ziemlich  unverändert  Die 
Kr.  verfiel,  wurde  ödematös,  bekam  Pleuraerguss  und 
starb  nach  2  Monaten. 

Ausser  Trübung  der  Pia  und  einer  kleinen  Blutung 
im  4.  Ventrikel  wurde  im  Gehirn  nichts  gefunden.  Natür- 
lich Herzentartung.    Leberverhärtung. 

Die  2.  Kr.  war  eine  77jähr.  Frau.  Vor  IVt  Jahren 
waren  die  Augen  vorgetreten.  Seit  2  Monaten  war  die 
Kr.  erregt  und  verwirrt. 

DiePat.,  deren  Morbus  Basedowii  nicht  ganz  zweifel- 
los war,  ging  schon  nach  ein  paar  Tagen  zu  Grunde. 

Ausser  senilen  Veränderungen  wurde  nichts  Be- 
sonderes gefunden. 

Die  3.  Kr.  war  ein  25jähr.  Mädchen  aus  belasteter 
Familie.  Sie  war  begabt,  aber  von  jeher  abnorm  ge- 
wesen. Vor  4  Jahren  hatte  sich  nach  den  Masern  der 
Morbus  Basedowii  entwickelt  Die  Kr.  war  immer 
schrullenhafter  und  unzugänglicher  geworden,  hatte  aller- 
hand Wahnvorstellungen  geäussert. 

In  der  Anstalt  zeigte  die  Kr.  das  Bild  der  katatoni- 
schen Verwirrtheit,  verfiel  und  ging  nach  >/s  Jahre  zu 
Grunde.  Exophthalmus,  Struma,  Tachykardie  blieben, 
wie  es  scheint,  ziemlich  unverändert 

Die  Sektion  ergab  nichts  Besonderes. 

Der  Vf.  versucht  die  Literatur  zu  besprechen 
und  kommt  zu  dem  Schlüsse,  dass  verschiedene 
Combinationen  vorkommen  und  weitere  Unter- 
suchungen wünschenswerth  seien. 

James  Nevins  Hyde  (The  dermatoses 
occurring  in  exophthalmic  goitre.  Transact.  of  the 
Amer.  dermat  Assoc  Chicago  p.  150.  1903)  be- 
richtet über  Hauterkrankungen  bei  Morbus  Base- 
dowii. 

I.  39jähr.  Frau.  Morbus  Basedowii  und  Hidro- 
cystoma,  d.  h.  wassererfüllte  Bläschen,  gruppenweise  im 
Oesicht 

II.  24jähr.  Mädchen.  Morbus  Basedowii  und  Tele- 
angiektasie, d.  h.  Erweiterung  der  kleinen  Blutgefässe  der 
Stirn  haut,  weniger  der  Gesichts-  und  Halshaut 

lU.  42jähr.  Frau.   Morbus  Basedowii  imd  Pruritus. 

IV.  49jähr.  Frau.  Morbus  Basedowii,  Pruritus  und 
^angioneurotisches  Oedem*^. 

Der  Vf.  weist  auf  den  Zusammenhang  von 
starkem  Schwitzen  mit  dem  „Hidrocystoma'S  von 


Hyperämie  der  Haut  mit  der  Neubildung  kleiner 
Oefftsse  hin,  erw&hnt,  dass  Pruritus  schon  früher 
bei  Morbus  Basedowii  beschrieben  worden  sei, 
und  giebt  eine  üebersicht  über  das,  was  andere 
Autoren  an  der  Haut  der  Basedow -Kranken  ge- 
sehen haben. 

R.  Llewelyn  Jones  (Oraves's  disease  in 
association  with  rheumatoid  arthritis.  Brit  med. 
Joum.  May  2.  1903)  setzt  auseinander,  dass  neben 
Morbus  Basedowii  Zeichen  von  Rheumatismus  be- 
stehen kOnnen  und  dass  manche  Symptome  (z.  B. 
Schwitzen)  beiden  Krankheiten  sozusagen  ange- 
hören. Es  kommt  bei  dem  Hin-  und  Herreden  gar 
nichts  heraus.  Eine  recht  werthlose  Tabelle  über 
20  Er.  mit  Basedow-Symptomen  wird  beigegeben. 

Lorand  (L'origine  du  diab^teet  ses  rapports 
avec  les  6tats  morbides  des  glandes  sanguines. 
Extr.  du  Bull,  de  la  Soc.  royale  des  Sc.  m6d.  ä 
Bruxelles)  weist  darauf  hin,  dass  Beziehungen 
zwischen  Diabetes,  Akromegalie  und  Morbus  Base- 
dowii bestehen  möchten.  Sei  eine  der  in  Betracht 
kommenden  Drüsen  (Pankreas,  Hypophyse,  Schild- 
drüse) erkrankt,  so  träten  auch  in  den  anderen  Ver- 
änderungen ein. 

A.  Bydel  (Zur  Rodagenbehandlung  der  Baae- 
dow'schen  Krankheit  Charit6-Annalen  XXVIL 
p.  601.  1903)  berichtet  über  3  mit  Rodagen  be- 
handelte Basedow-Patientinnen.  Es  war  nur  ein 
geringer  und  vorübergehender  Erfolg  wahrzu- 
nehmen, der  sich  auch  durch  Suggestion  erklaren 
liess.  Es  wurden  15 — 20  g  tAglich  gegeben.  R 
macht  darauf  aufmerksam,  dass  diese  Menge  nur 
40g  Milch  entspreche,  also  von  vornherein  als 
ungenügend  anzusehen  sei. 

R.  Heller  (Zur  Therapie  der  Basedow 'sehen 
Krankheit  Wien.  med.  Presse.  Sond.-Abdr.  aus 
Nr.  10  u.  11.  1903)  hat  von  Wasserbehandlung 
gute  Erfolge  bei  Morbus  Basedowii  gesehen.  Er 
liess  auf  ein  in  warmes  Wasser  getauchtes  Lein- 
tuch einen  40  cm  langen,  20  cm  breiten  Rücken- 
schlauch aus  Kautschuk  legen ;  der  Patient  leg^e 
sich  so,  dass  die  Wirbelsäule  dem  Schlauche  auflag, 
wurde  dann  eingepackt  und  blieb,  während  38  bis 
40gradiges  Wasser  durch  den  Schlauch  geleitet 
wurde,  eine  Stunde  liegen;  den  Schluss  machte 
eine  Halbbad  von  24— 22*  R  Der  Vf.  su<^t  zu 
zeigen,  dass  durch  dieses  Verfahren  die  Pulaourve 
in  günstigem  Sinne  verändert  werde,  und  theilt 
einige  Krankengeschichten  mit  M  ö  b  i  u  s. 


y.  Neuropafhologie  und  Psychiatrie. 


57 


78.  Bor  SegmentdlAgDOfle  d«r  Süokeii« 
nurksgetohwAlste,  nebtt  einein  naaen  duroh 
OperiUon  geheilten  Fall;  von  F.  Krause. 
(Berl.  kliD.  Wchnechr.  XXXVIII.  20. 21. 22. 1901.) 

Er.  berichtet  über  3  F&Ile  von  RQokenmarks- 
tomor. 

Im  1.  Falle  (65jähr.  Frau)  bestanden  durch  3  Jahre 
onr  Schwäche  nnd  Paritotbesien  im  rechten  Beine  und  in 
der  rechten  Hüfte,  die  allmählich  in  gleicher  Hohe  auch 
laf  die  linke  Seite  übergingen.  Im  J.  1900  war  das  rechte 
Bein  ganz  gelähmt,  die  Muskeln  waren  nicht  atrophisch ; 
lioks  bestand  Therm anästheeie  und  Analgesie  im  ganzen 
Beine  bis  in  die  Inguinalgegend,  im  reohten  Beine  nur 
Lagegeffihlstörung.  Dazu  rechts  etwas  unterhalb  des 
Dsrmbeinkammes  zwischen  Kreuzbein  und  Trochanter 
eüie  totale  Anästhesie,  darüber  eine  Hypästhesiezone. 
Pitdlareflexe  beiderseits  gleich;  rechts  Achillesdonus. 
Die  Diagnose,  deren  Begründung  Kr.  ausführlich  erörtert, 
wurde  nach  Symptomen  und  Verlauf  auf  einen  Tumor  an 
der  rechten  Seite  des  Markes  in  der  Höhe  des  10.  Dorsal- 
segmentes  gestellt;  da  im  Gebiete  des  12.  totale  An- 
istliede  bestand,  nahm  Kr.  ein  Hinaufreichen  des  Tumor 
Ins  in  das  10.  Segment  nach  der  Angabe  des  Ref,  an. 
Hier  wurde  der  Tumor  auch  gefunden.  Es  handelte  sich 
un  ein  Psammoearkom  der  Innenfläche  der  Dura.  Es 
tut  fast  volle  Heilung  ein.  Von  Interesse  war  in  diesem 
FilJe  das  fast  vollständige  Fehlen  der  initialen  Schmerzen, 
das  sich  dadurch  erklärt,  dass  der  Tumor  zwischen 
2  Warzelursprüngen  sass. 

Im  2.  Falle  handelte  es  sioh  um  ein  metastatischee 
Wirbelearcinom  nach  Exstirpation  einer  Mamma  wegen 
(>tfciDoma.  Es  bestand  Paraplegie  mit  nicht  vollstän- 
diger Anästhesie  der  Beine;  dazu  noch  gürtelförmige 
totele  Anästhesie  in  der  Höhe  des  7.  Dorsalsegmentes ;  ent- 
fipreehend  den  Angaben  des  Eef.  war  auch  hier  wieder 
das  5.  Dorsalsegment  durch  den  carcinomatös  erkrankten 
4.  Wirbelkörper  zerstört 

Im  3.  Falle,  den  K  r.  schon  früher  publioirt  hat,  war 
die  Segmentdiagnose  erschwert  durch  das  aussergewöhn- 
ückeVorkommniss,  dass  der  Tumor  nicht  nur  das  Rücken- 
mark  in  der  Höhe  seines  Sitzes  oomprimirt  hatte,  sondern 
auch  die  an  seinem  Sitze  vorübergehenden,  zum  Wirbel- 
aastritte verlaufenden  Wurzeln.  §o  reichte  die  Anästhesie 
uf  Seite  des  Tumor  bis  in  das  6.  Dorsalsegment,  woraus 
man  uatar  gewöhnlichen  Umstanden  auf  eine  Betheilignng 
fflindestens  des  5.  geschlossen  haben  würde  in  der  Höhe 
des  4.  Brustwirbels,  während  hier  der  Tumor  nur  bis  zum 
&  Wir^lkörper  reichte.  MaasMebend  für  die  Diagnose 
vxr  in  diesem  Falle  deutUohe  Wirbelempfindlichkeit  in 
der  Höhe  des  Tumor.  L.  B  r  u  n  s  (Hannover). 

79.  Bin  operirter  Bftokenmarkatamor; 
gleiohseitig  ein  Beitrag  sarliehre  derBrown'- 
Sequard'sohenHalbaeitenlftaioo  und  rar  Kennt- 
ite  des  Verlaufes  der  aenaiblen  Bahnen  im 
Bfiokanmarke;  von  A.  Boettiger.  (Arch.  f. 
Psych.  XL  Nervenhkde.  XXXV.  1.  p.  SL  1901.) 

&  beaprioht  nooh  einmal  genaa  den  1,  von 
Krause  beaohriebenen  Kranken,  den  er  vor  Kr. 
urteisocht  hat  und  bei  dem  er  die  Diagnose  ge- 
stallt hat  Br  vervoUstftndigt  in  einigen  Besiehun« 
88ä  die  Symptooiatologie,  z.  B.  bestand  am  rechten 
Une  KxteDsoren-Gontraktur  und  eine  Lähmnng 
te  rächten  Banohmasknlator  ohne  Yeränderung 
^elaktrisohen  Erregbarkeit  Die  Segmentdiagnose 
kit  &  mehr  ans  den  motorischen  Symptomen  ge- 
stallt; bei  der  supranuolearen  Lfthmung  der  Bauch- 
nifikflln  nahm  er  eine  Betheilignng  des  8.  Dorsal- 
segnentes  an,  und  in  dieser  Höhe  wurde  der  Tumor 

Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft  1. 


auch  gefunden.  Von  Interesse  ist  noch  Folgendes: 
Der  Tumor  hatte  genau  nur  das  8.  Dorsalsegment 
oomprimirt  Die  AnAsthesien  auf  der  Seite  des 
Tumor  erstreckten  sich  aber  auf  das  Gebiet  von 
mindestens  3  Segmenten.  Deshalb  nimmt  B.  an, 
dass  die  sensiblen  Wureelfasem,  die  sich  ja  im 
Rückenmarke  kreuzen  und  auf  die  andere  Seite 
übergehen,  das  nicht  gleich  thun,  sondern  erst 
durch  3  Segmente  etwa  auf  derselben  Seite  ver- 
bleiben. L.  B  r  u  n  8  (Hannover). 

80.  Oontributo  allo  studio  deitnmoriinoi« 
pienti  della  superfleie  cerebrale  e  del  niidoUo 
spinale;  pel  Mingassini.  (Riv.  sperim.  di 
Freniatr.  XXVIL  3  e  4.  1901.) 

M.  bringt  zuerst  3  F&lle  von  Hirntumor.  In 
den  beiden  ersteren  handelte  es  sich  um  Tumoren 
der  motorischen  Region.  Die  Lokaldiagnose  war 
leicht;  im  1.  Falle  konnte  der  Tumor  mit  gutem 
Erfolge  exstirpirt  werden.  In  beiden  Fällen  war 
die  Allgemeindiagnose  schwierig,  weil  chronische 
Ohreiterung  bestand. 

Im  3.  Falle,  in  dem  als  Lokalsymptom  senso- 
rische Aphasie  mit  Alexie  und  Agraphie  bestand, 
wurde  über  dem  linken  Schl&fenlappen  ein  Oummi 
exstirpirt  Der  Kranke  starb  unter  erneuten 
Krämpfen ;  der  linke  Schläfenlappen  war  erweicht 

Im  4.  Falle  handelte  es  sich  um  Ljmphomatose 
der  Wirbelsäule.  Die  Rückenmarkserscheinungen 
wiesen  zunächst  auf  ein  Ergriffensein  des  oberen 
Halsmarkes,  dann  der  Halsanschwellung  hin.  Erst 
Schmerzen  in  den  Armen  und  spastische  Lähmung 
des  rechten  Armes,  später  Lähmung  und  Muskel- 
atrophie beider  Arme,  dann  spastische  Parese  der 
Beine  mit  Blasen«  und  MastdarmstOrungen. 

Im^  5.  Falle  hatte  eine  Sarkommetastase  in  der 
Dura  des  unteren  Halsmarkes  zuerst  nur  isolirte 
linkseitige  Serratuslähmung  hervorgerufen ;  später 
wurde  erst  der  linke,  dann  der  rechte  Arm  ge- 
lähmt und  atrophisch.  Die  linke  Pupille  und  Lid- 
spalte waren  enger  als  rechts.  Sarkommassen  am 
Nacken  zu  fühlen.  L.  Br u n  s  (Hannover). 

81.  The  sensory  seginental  area  of  the 
nmbiUona;  bj  William  Q.  Spiller.  (Philad. 
med.  Joum.  IX.  6.  p.  293.  1902.) 

In  einem  FaUe  von  Zerst^^ng  des  Markes  durch 
Fraktur  der  Wirbelsäule  reichte  die  totale  Gefühl- 
losigkeit genau  bis  in  die  Hübe  des  Nabels.  Die 
Zerstörung  des  Markes  betraf  das  9.  bis  10.  Dorsal- 
segment; das  bestätigt  die  Ansicht  Head's  gegen- 
über Thorburn,  der  das  Gebiet  des  Nabels  in 
ein  tieferes  Segment  verlegt 

L.  Bruns  (Hannover). 

88.  ▲  oaae  of  mf  elema  <rf  the  spine  with 
oonpreasion  of  (he  oord;  by  J.  J.  Thomas. 
(Boston  med«  and  surg.  Joum.  CXLY.  14.  p.  367. 
1901.) 

Der  Fall  betraf  einen  Mann  von  39  Jahren,  unter 
Schmerzen  in  der  Brust  entwickelte  sich  allmfthlich  eine 

8 


58 


y.  Neuropathologie  und  Psyofaiatria 


spastisch-ataktische  Pataplegie  mit  Gesichts-  und  Blasen- 
störangen;  dahei  eine  bogenförmige  Kyphose  der  Wirbel- 
säule. Allmählich  entwickelte  sich  eine  Schwellung  am 
hinteren  Ende  der  linken  5.  Rippe;  im  Urin  fand  sich 
Albamen  und  Albamose.  Bei  der  Operation  fanden  sich 
aasgedehnte  Enochenerkrankangen;  es  wurde  so  viel 
wie  möglich  entfernt.  Der  Erfolg  war  trotz  der  unvoll- 
ständigen Entfernang  der  Tumormassen  funktionell  ein 
sehr  guter;  der  Fat.  konnte  wieder  seinen  Beruf  als 
Recht»uiwalt  ausüben.  L.  B  r  u  n  s  (Hannover). 

83.  üeber  einen  operaÜT  behandelten  Fall 
von Büokenmarkstamor ;  von  H.  Oppenheim. 
(Berl.  kün.  Wchnschr.  XXXIX.  39.  1902.) 

O.'s  neuer  Fall  ähnelt  fast  genau  einem  früher  von 
ihm  beschriebenen;  nur  war  diesmal  der  Erfolg  ein  glück- 
licher; die  Fat  überstand  die  Operation  und  wurde  voll- 
ständig geheilt  Die  Krankheit  begann  mit  Schmerzen  in 
der  rechten  Abdominalgegend  in  der  Höhe  des  Nabels; 
dazu  kamen  spastische  Farese  des  rechten  Beines  und  Hyp- 
ästhesie  am  linken  Beine.  Später  war  in  der  Hohe  des 
Nabels  der  Schmerz  auf  beiden  Seiten  vorhanden;  in  den- 
selben Qebieten  auch  totale  Anästhesie ;  der  Abdominal- 
reflex fehlte  unterhalb  des  Nabels;  die  Bauchmuskeln 
waren  rechts  schwächer  und  etwas  atrophisch;  es  fand 
sich  spastische  Farese  beider  Beine  mit  ausgesprochenen 
Gefuhlstorungen,  die  aber  links  stärker  waren  als  rechts. 
Blasen-  und  Mastdarmstörungen.  An  der  Wirbelsäule 
ausser  Skoliose  nichts.  Der  Tumor  fand  sich  rechts  in 
der  Höbe  des  9.  und  10.  Dorsalsegmentes,  intradural;  er 
konnte  leicht  entfernt  werden ;  der  OperationverUuf  war 
ein  sehr  günstiger;  Fat  wurde  vollkommen  geheilt. 

L.  B  r  u  n  8  (Hannover). 

84.  Spinal  cord  tmnon  —  tmnora  of  the 
central  nervonia  System:  remarks  on  note- 
worthy  oases ;  by  J.  C  o  1 1  i  n  s.  (New  York  med. 
Heoord  LXIL  23.  p.  882.  1902.) 

Nach  einigen,  ziemlich  kurzen  Bemerkungen 
über  die  Symptomatologie  der  Rackenmarks- 
tumoren,  speciell  der  extramedullären,  bringt  G. 
3  eigene  Fälle.  Im  1.  Falle  waren  die  Symptome 
typisch;  die  Diagnose  eines  extramedullären  Tumor 
am  Dorsalmarke  wurde  gestellt  und  eine  Operation 
vorgeschlagen ;  aber  erst  10  Monate  später,  nach- 
dem das  Leiden  sehr  viel  schlimmer  geworden  war, 
wurde  die  Operation  gestattet  Der  Tumor  konnte 
glatt  entfernt  werden,  die  Lähmungen  gingen  aber 
nicht  mehr  zurück.  Im  2.  Falle  war  nur  die  Dia- 
gnose Myelitis  gestellt.  Im  3.  Falle  starb  die  Fat, 
nachdem  man  eine  Operation  in  Aussicht  genommen 
hatte ;  hier  hatten  sich  die  Symptome  rapid  ent- 
wickelt Es  fand  sich  eine  sehr  ausgedehnte  weiche 
Geschwulst  in  der  Pia.  C.  ist  der  Ansicht,  dass 
bei  einiger  Sicherheit  der  Diagnose  die  Rücken- 
markstumoren operativ  angegriffen  werden  müssten, 
hebt  aber  die  Schwere  der  Operation  besonders 
hervor.  Zuletzt  folgt  eine  Tabelle  der  operativen 
und  nicht  operativen  Rückenmarkstumorfälle. 
L.  B  r  u  n  s  (Hannover). 

85.  Fibroma  of  the  upper  dorsal  region  of 
the  spinal  oord,  remoTal,  death  and  aatopsy ; 

by  Allen  Starr.  (Philad.  med.  Joum.  IX.  6. 
p.  288.  1900.) 

St's  Er.  litt  zunftohst  an  heftigen  linkseitigen 
Schmerzen  in  der  Herzgegend,  genau  in  der  Gegend  der 


linken  Brustwarze;  später  bestand  doppelseitige  Para- 
plegie  und  Anästhesie;  ein  Brown-Sequard'sohes 
Stadinm  wurde  nicht  beobachtet  Es  wurde  die  Diagnose 
eines  Tumor  am  5.  Dorsalsegment  gestellt,  aber  erst  am  3. 
[entsprechend  den  Angaben  des  Sef.]  wurde  der  Tumor 
gefanden.  Eine  Besserung  in  den  Lähmungserscheinun- 
gen  trat  nicht  ein,  das  Mark  war  zu  schwer  geschädigt; 
S  t.  schiebt  das  darauf,  dass  nach  der  Diagnose  erst  noch 
eine  Quecksilberkur  vorgenommen  war ;  er  hält  das  durch- 
aus für  unzulässig,  da  erstens  Oummiknoten  am  Mark 
sehr  selten  seien  und  zweitens  auch  operativ  behandelt 
werden  könnten.  Der  Tod  trat  in  Folge  von  schwerem 
Decubitus  ein.  L.  B  r  u  n  s  (Hannover). 

86.  Infantile  paralyais;  an  epidemic  of 
88  oaaes;  by  Charles  F.  Painter.  (Boston 
med.  and  surg.  Journ.  CXLVIL  24.  p.  633.  1902.) 

Die  Poliomyelitis  trat  in  Glouoester  (Mass.)  im 
Sommer  1900  gehftuft  auf.  Alle  Fälle  kamen  in 
einem  Umkreise  von  4  Meilen  vor.  Von  Interesse 
ist  der  umstand,  dass  auch  diese  Epidemie  [wie  die 
vom  Bef.  aus  dem  Jahre  1898  mitgetheilte]  in  der 
Zeit  von  Juni  bis  September  auftrat  üebrigens 
sollen  nach  Dana  80<^/o  der  F&lle  von  Poliomyelitis 
überhaupt  in  die  Zeit  zwischen  Juni  und  September 
fallen.  Binmal  begann  die  Krankheit  mit  Krämpfen 
im  Oesicht;  je  Imal  war  eine  leichte  Facialis- 
lähmung,  und  eine  leichte  Ptosis  zu  bemerken ;  bei 
3  Kindern  blieb  seit  der  Krankheit  eine  Blasen- 
incontinenz  zurück.  Nur  1  Kind  starb.  Bemerkens- 
werth  ist,  dass  während  dieser  Zeit  in  jener  Gegend 
2  Todesfälle  an  Cerebrospinalmeningitis  vorkamen. 
Wahrscheinlich  war  noch  in  20  anderen  Fällen  die 
Diagnose  Poliomyelitis  zu  stellen;  indessen  konnte 
P.  darüber  keine  genauen  Mittheilungen  erhalten. 
Als  Ursache  der  Epidemie  will  er  die  abnorme 
Hitze,  die  während  dieser  Zeit  bestand,  ansehen. 
Das  jüngste  Kind  war  13  Monate,  das  älteste 
10  Jahre,  23  waren  3  Jahre  alt  oder  jünger.  Bei 
keinem  der  Pat  verschwand  die  Lähmung  ganz. 
S.  Auerbach  (Frankfurt  a.  M.). 

87.  Paralyaie  aaoendente  aigud.  Nirrite 
radioalaire  sana  altöration  möningee.  Absenoe 
de  lymphooytose  dans  le  liquide  oephalo- 
raofaidien;  parF.  Widal  et  L.  Le  Sourd.  (Oaz. 
des  H6p.  LXXV.  147.  p.  1449.  1902.) 

W.  und  Le  S.  hatten  Gelegenheit,  die  Autopsie 
auszuführen  in  einem  Falle,  in  dem  man  im  Leben 
die  Entwickelung  einer  akut  aufsteigenden  Paralyse 
beobachten  konnte.  Zuerst  waren  die  Beine  ge- 
lähmt, dann  befiel  die  Lähmung  plOtzlidi  die 
Muskeln  des  Oesichts  und  verschonte  hierbei  die 
Muskeln  der  Arme,  die  erst  sub  finemvitae  befallen 
wurden.  Die  einzige  ausgesprochene  Veränderung, 
die  man  bei  der  mikroskopischen  Untersuchung 
feststellen  konnte,  war  eine  an  den  vorderen  Wurzeln 
lokalisirte  Neuritis.  Die  Nerven  und  die  Meningen, 
sowie  das  Mark,  die  mit  den  verschiedensten 
Methoden  untersucht  wurden,  boten  keinerlei  Ver- 
änderungen, die  die  im  Leben  zu  Tage  getretenen 
Erscheinungen  hätten  erklären  kennen.  Das  be- 
merkenswerthe  Fehlen  einer  Lymphocytose  in  der 


Y.   Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


59 


GerebrospinalflüsBigkeit  bei  soausgepragten  Wurzel- 
läBioneii  beweist,  dass  das  Auftreten  jener  Erschei- 
nimg an  eine  Erkrankung  der  Meningen  gebunden 
ist,  die  hier  fehlta 

S.  Auerbach  (Frankfurt  a.  M.). 

88.  Beitrag  rar  Kenntnias  der  Myaathenia 
gnwim  mit  Befund  von  Zeüberden  in  lahl- 
reiehen  Mnakeln;  von  Dr.  Richard  Link. 
(Deutsche  Ztschr.  f.  Nervenhkde.  XXm.  1  u.  2. 
p.  114.  1902.) 

L.  theilt  die  Eiankengeschichte  eines  43jähr.  Metzgers 
mit,  der  die  deutlichen  Zeichen  der  Myasthenie  darbot: 
Ptosis,  Augenmuskelstöningen  mit  gekreuzten  Doppel- 
bildern, Dysphagie,  zunehmende  abnorme  Ermüdbarkeit 
Qod  lähmongsartige  Schwäche  der  gesammten  Eörper- 
nraskulatar,  myasthenische  Reaktion  bei  Freibleiben  der 
Tegetativen  Organe,  Fehlen  von  Atrophie  u.  s.  w.   Kurze 
Zeit,  nachdem  er  sich  stark  yerschluckt  hatte,  starb  der 
Fat  nach  ca.  imonatiger  Dauer  der  Krankheit  unter  den 
Erscheinungen  der  Athemlähmung.  Man  fand  ein  makro- 
skopisch normales  Gentralnervensystem  mit  etwas  inji- 
cirter  Pia,  eine  Thymus,  als  ca.  3cm  langen  flachen 
Körper,  die  schon  intra  yitam  auf  Qrund  einer  leichten 
DfUnpfüng  oben  auf  dem  Stemum  (nach  Kenntnissnahme 
der  ffittheilungen  Ton  Laquer-Weigert)  angenom- 
men war,  und  ganz  frische  lobulärpneumonische  Herde. 
Die  mikroskopische  Untersuchung  des  Gentralnerven- 
systems  und  der  peripherischen  Nerven  ergab  ein  nega- 
tives Resultat.    Die  Thymus  zeigte  die  gewöhnlichen 
lymphoiden  Zellen  und  Hassarschen  Körperohen,  aber 
'  keine  Zeichen  einer  malignen  Degeneration.     Speciell 
ergab  die  Färbung  auf  elastische  Fasern,  dass  die  Oefässe 
innerhalb  der  Thymus  völlig  intakt  waren.  Dagegen  fand 
L  in  beiden  MM.  recti  intemi  der  Augen,  im  rechten 
Etectus  extemus,  in  beiden  MM.  supinatores  longi,  in 
beiden  MM.  deltoidei,  im  rechten  Tibialis  anticus,  die 
makroskopisch  normal  erschienen,  bald  in  grösserer,  bald 
in  geringerer  Ausdehnung  Zellenherde,  die  theils  im  Peri- 
mysium intemum  lagen,  theils  sich  zwischen  die  Muskel- 
fasern einlagerten.  Sie  bestanden  aus  kleinen  runden  oder 
ovalen  einkernigen  Zellen  mit  wenig  Protoplasma,  die 
sich  von  den  Muskelkernen  scharf  unterschieden.    Die 
tjuerstreifnng  der  Muskelfasern  war  allenthalben  gut  er- 
halten. Färbung  auf  Bakterien  ergab  ein  negatives  Resultat. 
Keine  Herde  fand  L.  im  linken  M.  trochlearis  und  in  beiden 
Recti  superiores,  im  linken  Tibialis  anticus  und  in  beiden 
Jleo-psoas,  sowie  im  Zwerchfelle  und  einem  Papillar- 
tainskel. 

Dieee  Zellenherde,  die  sich  hier  zum  ersten 
Male  auch  in  Augenmuskeln  fanden,  stimmen  mit 
den  yon  Weigert  undOoldflam  beschriebenen 
fast  völlig  flberein.  Weigert  fasst  sie  auf  als 
Metastasen  eines  bösartigen  Thjmustumor;  dies 
trifft  ,fQr  diesen  Fall  sicher  nicht  zu,  denn  ein 
solcher  fand  sich  nirgends.  Entzündlicher  Natur 
waren  die  Herde  bei  dem  völligen  Fehlen  von  Fieber, 
bei  dem  Fehlen  aller  Erscheinungen  von  Myositis, 
bei  dem  negativen  Ausfalle  der  Bakterienfärbung 
und  bei  der  Intaktheit  der  Muskelfasern  in  der 
Nachbarschaft  sicher  auch  nicht  Was  nun  die 
Pathogenese  dieser  merkwürdigen  Krankheit  an- 
langt, so  stellt  L.  in  Anlehnung  an  Weigert,  der 
.die  Anhäufung  fremder  Zeilen  nicht  ohne  Einfluss 
auf  die  Muskelfunktion  sein  l&sst,  ob  biologisch- 
chemisch oder  mechanisch-cirkulatorisch,  folgende 
Hypothese  auf :  „Die  bei  der  Thätigkeit  der  Muskel- 
fasern entstehenden  Stoffwechselprodukte  müssen 


abgeführt  werden,  damit  der  Muskel  zu  neuer  Arbeit 
befähigt  wird.  Oesohieht  das  nicht,  so  erlahmt  der 
Muskel,  wie  das  bekannte  Experiment  lehrt,  bei 
dem  ein  übermüdeter  Froschmuskel  erst  nach  Durch- 
leitung von  physiologischer  Kochsalzlösung  zu 
neuer  Gontraktion  fähig  wird.  Es  w&re  nun  denk- 
bar, dass  die  Zellenherde,  die  ja  zwischen  den 
Muskelfasern  liegen,  die  Lymphcirkulation  beein- 
trächtigen, die  Fortleitung  der  Ermüdungstoffie  er- 
schweren, und  so  die  Entstehung  einer  abnormen 
Ermüdbarkeit  begünstigen.^*  L.  wendet  gegen 
diese  Yermuthung  ein,  dass  die  Herde  sich  nicht 
in  allen  untersuchten  Muskeln  finden;  zweitens, 
dass  sie  für  eine  solche  Wirkung  doch  recht  klein 
sind.  Deshalb  müsse  man  nach  wie  vor  das  toxische 
Moment,  das  viele  Autoren  bevorzugen,  für  die 
Pathogenese  neben  dem  mechanischen  heranziehen. 
S.  Auerbach  (Frankfurt  a.  M.). 

89.  üeber  Ohorea  mollia  aive  paralytioa 
mit  Muskelverändernngen ;  von  Dr.  W.  Rind- 
fleisch. (Deutsche  Ztschr.  f.  Nervenhkde.  XXIU. 
1  u.  2.  p.  143.  1902.) 

R  beschreibt  zunächst  den  Charakter  der  chorea- 
tischen  Lähmungen.  Im  Ganzen  sind  bis  jetzt 
7  Fälle  mitgetheilt,  die  sämmtlich  bis  auf  einen 
der  ausländischen  Literatur  angehören;  inDeutsdi- 
land  hat  die  Krankheit  auch  jetzt  noch  immer  keine 
eingehendere  Würdigung  erfahren.  Li  der  Königs- 
berger medicinischen  Klinik  sind  nun  im  Laufe  der 
letzten  Jahre  2  typische  Fälle  von  Chorea  moUis 
beobachtet  worden,  die  R.  ausführlich  schildert 

Hier  sei  der  klinische  Befund  an  den  Muskeln  des 
2.  Patienten,  der  nach  4wöchiger  Dauer  der  Krankheit 
an  Bronchopneumonie  starb,  mitgetheilt :  Grosse  Schlaff- 
heit und  Ühmungsartige  Schwäche  der  gesammten  will- 
kürlichen Muskulatur.  Passive  Bewegungen  lassen  sich 
ohne  eine  Spur  von  Widerstand  ausführen.  Besonders 
aufüdlend  ist  es,  mit  welcher  spielenden  Leichtigkeit  sich 
der  Unterkiefer  hin-  und  herklappen  lässt;  die  Zunge 
wird  normal  hervorgestreckt;  das  Schlucken  geschieht 
sehr  ungeschickt.  Der  Kopf  kann  nicht  aktiv  bewegt 
werden;  er  ftllt  sofort  der  Schwere  nach  herunter. 
Sitzen,  Gehen  und  Stehen  völlig  unmöglich.  Im  rechten 
Beine  keine  willkürlichen  Bewegungen  sichtbar,  mit  den 
übrigen  Gliedern  werden  aktive  Bewegungen  in  sehr 
geringer  Ausdehnung  und  mit  ausserordentlich  geringer 
Energie  ausgeführt;  dabei  Ablenkungen  undMitbewegun- 

Sm  wie  bei  der  Chorea.  Elektrische  Erregbarkeit  der 
uskeln  normal.  Sensibilität  normal.  Sehnenrefleze 
völlig  erloschen ;  Fusssohlenreflex  ziemlich  lebhaft,  von 
normalem  Typus.  Die  mikroskopische  Untersuchung 
des  Centralnervensystems  ergab  nichts  als  eine  massige 
Erweiterung  der  pericellulären  und  perivaskulären  Lymph- 
räume im  Thalamus  opticus,  im  lansenkem  und  in  der 
Medulla  oblongata.  In  den  grauen  Vordersäulen  des 
Bückenmarks  waren  an  mehreren  Stellen  die  NissT- 
schen  Granula  stark  aufgequollen.  Hirnrinde,  Brücke 
und  Nerven  verhielten  sich  völlig  normal.  Einer  ein- 
gehenden histologischen  Untersuchung  wurden  die  quer- 
gestreiften Muskeln  unterzogen,  die  makroskopisch  etwas 
biass  aussahen.  Im  frischen  Material  zeigte  es  sich,  dass 
die  Muskelfasern  zum  Theil  stark  verfettet  waren ;  auch 
fiel  sofort  ein  bedeutender  Kemreiohthum  in  die  Augen. 
Es  wurden  versdiiedene  Stücke  aus  der  Muskulatur 
beider  Oberschenkel,  des  rechten  Armes  und  des  Halses 
nach  Härtung  theils  mit  der  van  Gieson 'sehen,  theils 


60 


VL   Innere  Medioku 


mit  der  Weigert 'sehen  MarkscheidenfärbaDg  behan- 
delt. Die  Moakelfasem  zeigten  ein  sehr  wechselndes 
Volumen;  neben  vielen  stark  verschmälerten,  sah  man 
sehr  breite,  stark  aufgecjuollene  und  geschiängelte  Fasern. 
Eben  so  ungleichmftssig  war  die  Färbung.  Die  ganz 
schmalen,  aber  auch  vi^e  breite  Fasern  sahen  im 
Hämatozylin-Eosinpräparat  so  blass  aus,  dass  man  sie 
nur  an  den  ihnen  aufgelagerton  typischen  Kernen  recog- 
nosciren  konnte ;  andere,  besonders  breite  Fasern,  hatten 
den  Eosinton  sehr  stark  angenommen.  Die  Querstreifnng 
war  durchweg  sehr  mangelhaft,  einige  Fasern  stellten 
völlig  homogene  Bänder  dar.  Sehr  in  die  Augen  sprang 
eine  starke  Vermehrung  der  Muskelkerne.  Man  sah 
reichliche  und  zum  Theil  sehr  lan^e  Eernreihen,  an 
einigen  Stellen  auch  mehrere  Eemzeüen  nebeneinander, 
die  an  vielen  Stellen  nicht  wie  beiMnskelatrophie  parallel 
zu  den  Muskelfasern,  sondern  in  schräger  Richtung  dazu 
verliefen.  Diese  Kernzeilen  traten  jedoch  ganz  zurück 
gegenüber  den  viel  häufigeren  unregelmässig  conturirten 
Eemklumpen,  wie  sie  bei  Basedow-Muskeln,  in  atrophi- 
schen Muskeln  bei  veisohiedenartigen  kaohektisohen  Zu- 
ständen beschrieben  worden  sind.  Die  Kemklumpen 
drängten  sich  überall  zwischen  die  Muskelfasern  hinein, 
sie  vielfach  einbuchtend.  Im  interstitiellen  Gewebe,  das 
durchweg  ebenfalls  recht  kornreich  war,  fand  man  an 
einigen  Stellen  kleine  Rundzelleninfiltrate  und  vereinzelte 
flämorrhagien.  Die  intramuskulären  Nervenfasern  ver- 
hielten sich  völlig  normal,  Bakterien  konnten  nicht  nach- 
gewiesen werden.  Alle  diese  Veränderungen  waren  in 
sämmtlichen  zur  Untersuchung  gelangten  Stücken  ziem- 
lich gleichmftssig  verbreitet 

Die  Bedeutung  dieser  Muskelerkrankung  ist 
um  so  gWteser,  als  bei  infekti/toer  Chorea  bisher 
keine  Literaturangaben  über  Ähnliche  Befunde  vor- 


liegen. Angesichts  des  überaus  dürftigen  Befun- 
des von  Seiten  des  Nervensystems  erscheint  die 
Frage  nicht  unberechtigt,  ob  man  dieMuskelverftn- 
derungen  in  Zusammenhang  mit  den  L&hmungen 
bringen  darf.  R  mOchte  einen  derartigen  Zusam- 
menhang nicht  für  ganz  undenkbar  halten,  obwohl 
er  sich  nicht  verhehlt »  dass  nu&nche  Bedenken 
gegen  diese  Annahme  erhoben  werden  kOnnen. 
Um  sekundäre,  von  der  Hyperaktivität  der  Muskeln 
abhängige  Veränderungen  kann  es  sich  nicht  han- 
deln, da  in  dem  beschriebenen  Fall  von  einer 
Hyperkinese  gar  keine  Bede  war.  Das  dürftige 
Resultat  der  Untersuchung  der  nervösen  Centnd- 
organe  und  die  völlige  Integrität  der  Nerven,  femer 
das  Fehlen  von  Störungen  der  elektrischen  Erreg- 
barkeit sprächen  sehr  dafür,  dass  die  Muskeln  primär 
erkrankt  seien  und  dass  ihre  und  die  Erkrankung 
des  Gehirns  Wirkungen  einer  das  Nerven-  und 
Muskelsystem  bald  gleichzeitig,  bald  nacheinander 
befallenden  infektiös -toxischen  Noxe  darstellen. 
Auffällig  war,  dass  man  an  der  Leiche  au  keiner 
Zeit  eine  Spur  vonTodtenstarre  nachweisen  konnte. 
Eine  Erklärung  kann  R.  hierfür  nicht  geben;  er 
glaubt  jedoch,  dass  es  doch  vielleicht  lohnend  sei, 
künftig  in  Fällen,  in  denen  man  entzündlioh- 
degenerative  Veränderungen  in  den  Muskeln  er- 
wartet, auf  das  Verhalten  der  Leichenstarre  zu 
achten.  S.  Auerbach  (Frankfurt  a.  M.). 


VI.   Innere  Medicin. 


90.  üeber  Diphtherie.  Zusammenstellung ; 
von  Dr.  Max  Brückner  in  Dresden.  (VgLJahrbb. 
CCLXXVn.  p.  50.) 

1)  Ä  note  onNeisser's  test  far  diphthenabaeüli; 
by  L.  C  0  b  b  e  1 1    (Lancet  Nov.  23.  1901 .) 

2)  The  value  ofNeisser's  stam  in  the  diagnosis 
ofdiphiheria;hjR.  M.  Beaten,  F.  CaigerandW.  C. 
Pake  8.    (Brit.  med.  Journ.  Sept  21.  1901.) 

3)  /.  On  the  dtagnosü  of  diphtheria.  U.  A  double 
stain  for  the  bdeillus  diphtheriae;  by  R.  L.  Fitfield. 
(ÜDiv.  of  Pennsylv.  med.  Bull.  XIV.  7.  1901.) 

4)  A  preliminary  noie  on  ihe  indol-like  reaetion 
given  by  euUures  of  the  diphtheria  and  of  the  pseudo- 
diphtheria  haeillus;  byRichard  T.  Hewlett.  (Trans- 
act.  of  the  pathol.  See.  of  London  LI.  p.  187.  1900.) 

5)  The  wdoUlike  reaetion  given  by  cuUuree  ofthe 
diphtheria  and  of  the  pseudo- diphtheria  baeillue;  by 
Richard  T.  Hewlett.  (Transact.  of  the  pathol.  Soc. 
of  London  LH.  p.  113.  1901.) 

6)  The  morphology  of  the  diphtheria  baeiUus;  by 
A.  Wessels  Williams.  (Proceed.  of  the  New  York 
pathol.  Soc.  N.  S.  I.  4.  p.  93.  1901.) 

7)  Notix  über  den  Einfluss  des  Petroleume  auf  den 
Diphtheriebaeülus ;  von  Dr.  P  a  p  a  s  o  t  i  r  i  u.  (Mänchn. 
med.  Wohnschr.  XLVII.  40.  1900.) 

8)  Influenee  de  la  mticidine  sur  le  bacille  diphte- 
rique  et  sa  ioadne;  par  Fernand  Arloing.  (Lyon 
med.  XXXIV.  3.  p.  78.  1902.) 

9)  Die  Aetiologie  der  Diphtherie;  von  Dr.  L  Zup- 
nik.    (Prag.  med.  Wchnschr.  XXVH.  33—34.  1902.) 

10)  Les  sensibüiaatrieea  des  badllee  diphtiriques 
et  pseudodiphtSriqttes ;  par  Lambotte.  (Centr.-Bl.  f. 
Bakteriol.  u.  s.  w.  XXX.  22.  p.  817.  1901.) 

U)  Die  klinische  Bakteriologie  der  Diphtherie.  Bei- 
trag zur  DifferentialdiagDOse  des  Diphtherie-  u.  Pseudo- 


diphtheriebacillns ;  von  Dr.  J.  A.  S  c  h  a  b  a  d.    (Jahrb.  f. 
Kinderhkde.  3.  F.  IV.  4.  p.  381.  1901.) 

12)  Die  bakteriologische  Diagnose  der  Diphtherie ; 
von  Dr.  Gottlieb  Salus.  (Prsg.  med.  Wchnschr. 
XXXVII.  15.  1902.) 

13)  Zur  bakteriologischen  Diagnose  der  Diphtherie; 
vonProf.Ganghofner.  (Prag. med.Wohnschr. XXXVIL 
15.  1902.) 

14)  Zur  bakteriologischen  Diagnose  der  Diphtherie ; 
von  Docent  Dr.  Raudnitz.  (Prag.  med.  Wchnschr. 
XXXVn.  15.  1902.) 

15)  Zur  bakteriologischen  Diagnose  der  Diphtherie; 
von  Dr.  Langer.  (Prag.  med.  Wchnschr.  XXXVII.  15. 
1902.) 

16)  Sur  le  diagnostie  baeteriologique  de  la  diph- 
terie;  par  le  Dr.  S.  Korchoane.  (Aroh.  rasses  de 
Pathol.  Xin.  1. 1902.) 

17)  The  interpretation  of  baeteriological  findings  in 
diphtheria  diagnosis;  by  Hibbert  Winsle w  Hill. 
(Boston  med.  and  sarg.  Jonm.  CXLIV.  10.  p.  226. 1901.) 

18)  ü^>er  Diphtheriebaeillen  naeh  Diphtherie;  von 
Dr.  Holger  Prip.  (Ztsohr.  f.  Hyg.  u. Infektionskrankh. 
XXXVI.  2.  p.  283.  1901.) 

19)  On  a  common  souree  of  diphtherial  infection 
and  a  means  ofdealingwithit ;  byRT. Hewlett  andH. 
MontagueMarray.  (Brit. med. Joom. Jone  15. 1901.) 

20)  PostscarkUinal  diphtheria  and  rhinorrhoeaand 
otorrhoea;  by  E.  H.  Williams.  (Brit  med.  Joarn. 
Dec.  21.  1901.) 

21)  Diphtherie  und  Diphtheriebacükts  bei  Schar^ 
lach;  von  Dr.  J.  A.  Sohabad.  (Arch.  f.  Kinderhkde« 
XXXIV.  3-6.  p.  101.  1902.) 

22)  An  apparent  ca^e  of  diphtherial  infection  from 
well persons  carrying  diphtheria  badlli ;  by  Franklin 
W.  White.  (Boston  med.  and  surg.  Joarn.  CXLV.  9, 
p.  241.  1901.) 


YL  Innere  Medloin. 


61 


23)  Verlauf  und  Ursache  einer  Hospitaldtphiherie- 
epidemie;  von  Dr.  Fritz  Gudo.  (Deatsche  med.  Wo- 
chenschr.  XXVHI.  43.  1902.) 

24)  Coli -Diphtherie;  von  Dr.  Johann  Seitz. 
(Oorr.-Bl.  f.  Schweizer  Aerzte  XXXI.  7.  p.  209.  1901.) 

25)  Diphiheria  baeiüi  in  noma;  by  Joseph 
Waish.  (Proceed.  of  the  pathol.  See.  of  Philad.  June 
1901.) 

26)  Ä  diphiheria-like  organism  fotmd  in  pigeons ; 
by  A.  Macfadyen  and  R.  T.  Hewlett.  (Transact.  of 
the  pathol.  Soo.  of  London  LI.  p.  13.  1900.) 

2^)  De  la  transmiesion  de  limmunite  arti/ieieUe 
fw-d-PM  de  la  diphUrie  des  parents  aux  enfarUs;  par 
S.-K.  Dziergowßky.  (Aroh.  des  So.  biol.  VIIL  3. 
p.  211. 1901.) 

28)  ContrOnUion  ä  l'iHide  de  Vheredite  dans  l'immu- 
niU  artificielle  vis-ä-vis  de  la  diphterie ;  par  S.-K.  D  z  i  e  r  - 
gowsky.     (Arch.  des  Sc  biol.  VIIL  5.  p.  429.  1901.) 

29)  Lesions  anaiomo  -  paihologiques  des  organes 
parmchymateux  au  cours  de  la  aiphtkie  experimen-' 
taU;  par  F.  Klitine.  (Aroh.  desSc.  biol.  VIII. 2. p.  130. 
1900.) 

30)  üeber  die  Pathogenese  der  diphtherischen  Mem- 
hrtmen;  von  Dr.  K.  Suclsuki.  (Beitr.  z.  pathol.  Anat. 
IL  aUg.  Pathol.  XXIX.  3.  p.  562.  1901.)  » 

31)  Bemerkungen  %u  der  Arbeit  van  K.  Sudsuki: 
Ueber  die  Pathogenese  der  diphtherischen  Membranen; 
von  Dr.  A.  D  i  e  t  r  i  c  h.    (Ebenda  p.  414.) 

32)  Das  Schicksal  der  Diphtheriehacülen  im  Ver- 
dauungskanetle  u.  die  dasselbe  bestimmenden  Faktoren; 
TOD  Dr.  J.  8  ü  g  8  w  e  i  n.  (Wien.  klin.  Wohnschr.  XV.  6. 
1902.) 

33)  Uleer  of  the  stomaeh  caused  by  the  diphiheria 
haeiüus;  by  "William  R.  Stokes.  ßull.  of  the  Johns 
Hopkins  Hosp.  XIL  124.  p.  209. 1901.) 

34)  The  elinieal  manifestations  of  diphiheria;  by 
Fr.  A.  Pack  ar  d.  (Proceed.  of  the  Philad.  county  med. 
Soc.  XXTT.  4.  p.  190.  1901.) 

35)  Diphtkeria.  Analysis  of  one  hundred  cases ;  by 
John  Marshai  Day.  (Dnbl.  Jonm.  of  med. So.  Aae.  1. 
1901.) 

d&)The  heart  in  diphiheria;  by  Charles  Holten. 
(Bdinb.  med.  Joum.  N.  S.  XI.  4.  p.  334.  April  1902.) 

37)  Suüa  meningite  dei  bambini  conseeutiva  a  dif- 
tsrüe  laringecu  Rioerohe  bacteriologiohe ;  pel  dott.  Paolo 
Bacialli.    (Oaz.  degli  Osped.  XXIIL  42.  p.  404.  1902.) 

38)  Diphtkeria  toith  persistant  irismusandopisiho' 
tottus,  Escherieh's  pseudoietanus :  by  Irving  M. 
8no  w.  (Amer.  Joum.  of  the  med.  Sc.  CXXXV.  6.  p.  1006. 
1902.) 

39)  Mort  subite  au  cours  de  l'intoocieaiion  diphte" 
rique;  par  Ch.  Aubertin  et  L.  Babonneix.  (Gaz. 
des  Hop.  LXXIV.  91.  p.  877.  1901.) 

40)  AnfHüe  von  Apnoe  bei  diphtherischer  Lähmurig ; 
von  W  i  1  h  e  1  m  Ebstein.  (Deutsohe  med.  Wohnschr. 
XXVI.  49.  1900.) 

41)  Zur  Beurtheilung  der  Eiufeissbeftmde  im  Harne 
^phtkeriekrcmker  Kinder;  von  Dr.  Joseph  Langer. 
(Jahrb.  f.  Kinderhkde.  LV.  5.  p.  536.  1902.) 

42)  Note  aur  le  diaxorSaction  d* Ehrlich  dans  la 
dipktme;  —  sa  valeur  diagnosHque;  par  F.  Lobli- 
geois.    (Gaz.  hebd.  XLIU.  46.  p.  541.  1901.) 

43)  Ein  Beitrag  xur  Diphtherie  der  Congunctiva, 
(Goojanctivitis  crooposa  durch  Diphtheriebacillen.)  Pem- 
phigoB.  Heilsenim;  von  Dr.  Eugen  Sohlesinger. 
(Küoohn.  med.  Wohnschr.  XLIII.  3.  1901.) 

44)  üeber  InfUienxa  als  Mischinfektion  bei  Diph- 
therie;  von  Dr.  E  a  r  1  L  e  i  n  e  r.  (Wien.  klin.  Wohnschr. 
XIV.  41. 1901.) 

45)  Diphiheria  <u  a  oomplieation  of  measles;  by 
I)avid  Newton  Blakely  and  F.  Grant  Burrow. 
(Boston  med.  and  surg.  Joum.  July  25.  1901.) 

i6)  Ein  Fall  von  Morbilli  pemphigoidei  mit  Diph- 
<*«n«;  von  Dr.  J.  Zuhr.  (Wien.  klin.  Wohnschr.  XIV. 
1.1901.) 


ura  oomplicating  diph- 
iuckley.    (Lancet  July  20. 


47)  A  rare  form-  ofj 
theria;  by  Charles  W. 
1901.) 

48)  Diphiheria:  with  specicU  reference  io  ihe  Sym- 
ptoms and  ireatment;  by  Lawrence  T.  Regster. 
(Med.  News  March  1.  1902.) 

49)  The  ireatment  of  diphiheria ;  by  John  Bier- 
n  a  c  k  i.  (Edinb.  med.  Joum.  N.  S.  X.  5.  p.  422.  Nov.  1901 .) 

50)  The  ireatment  of  diphiheria  oiherihanwithanti' 
ioxin;  by  P.  C  r  o  g  e  r  G  r  i  f  f  i  t  h.  (Proceed.  of  the  Phi- 
lad. county  med.  Soc.  XXIL  4. 1901.) 

51)  The  feeding  of  diphiheria  patienis,  with  special 
reference  io  children  and  severe  cases;  by  G.  Kirton. 
(Lancet  June  15.  1901.) 

52)  Zur  Therapie  von  diphtherischen  und  eroupösen 
Affektionen  des  Rachens  ohne  Lokalbehandlung;  von  Dr. 
S.  K  e  r  s  0  h.    (Memorabilien  XLIIL  7.  p.  385.  1901.) 

53)  Ueber  ein  natürliches  Sehtdxmitiel  bei  Anginn 
diphtheriiica  und  Angina  scarlatinosa.  (Eine  neue  Heil- 
methode) ;  von  Dr.  L e  0  p  0 1  d  K  ü  r  t.  (Wien.  med.  Wo- 
chensohr.  LI.  44. 1902.) 

Cobb6tt(l)  schlägt  folgende Ab&nderang der 
N ei sser 'sehen  Färbung  vor:  Zunächst  Färben 
mit  Methylenblau  1:5.  Ist  das  Präparat  nicht 
Mar,  so  wird  vom  Rande  herBssigsäure  unter  eine 
Seite  des  Deckglases  gebracht  und  an  der  anderen 
Seite  wieder  abgesaugt.  Alsdann  treten  die  Pol- 
körner bei  den  Diphtheriebacillen  hervor,  während 
die  Pseudobacillen  die  Farbe  stärker  behalten  als 
die  echten  Diphtheriebacillen.  In  seltenen  Fällen 
versagt  übrigens  die  Reaktion. 

Beaten,  Gaiger  undPakes(2)  sprechen 
sich  über  den  Werth  der  Neisser'schen  Färbung 
folgendermaassen  aus :  Dem  unerfahrenen  erleich- 
tert die  Methode  das  Brkennen  der  Diphtherie- 
bacillen. Die  Untersuchung  desAbstrichpräparates 
wird  durch  die  Färbung  erleichtert  Doch  kommen 
bei  Anwendung  der  Neisser'schen  Färbung  die- 
selben Lrrthümer  und  Täuschungen  vor  wie  bei 
anderen  Methoden. 

Pitfield  (3)  erklärt  die  Untersuchung  des 
nach  L6ffler  gefärbten  Ausstrich präparates  für 
ein  sehr  gutes  und  ausreichendes  diagnostisches 
Hülfsmittel.  In  unsicheren  Fällen  bedient  er  sich 
folgender  Methode:  1)  Färbung  mit  HOllenstein- 
lüsung  (Arg.  nitr.  5.0,  Aq.  dest  5  com,  alkoholische 
Fuchsinlosung  3  com),  1  Minute  bis  zum  Kochen 
erhitzen,  1  Minute  f&rben  lassen,  darauf  Abspülen 
in  Wasser,  2)  gleiche  Behandlung  mit  Pyrogallol 
(Acid.  pyrogall.  1.0,  10%  Natronlauge  5  com, 
Aq.  dest  10  com).  3)  Waschen  und  1 — 2  Min. 
Färben  mit  Oarbolfuchsin. 

Hewlett  (4.  5)  fand,  dass  sowohl  die  Cul- 
turen  von  alten  Diphtheriebacillen  als  auch  die- 
jenigen von  Pseudodiphtheriebacillen  mit  Nitriten 
und  Salzsäure  die  Indolrothreaktion  geben.  Sie 
fällt  am  stärksten  bei  2 — 3  Wochen  alten  Culturen 
aus.  Die  Destillate  der  Culturen  lassen  die  Reak- 
tion vermissen.  Weitere  Untersuchungen  belehrten 
H.,  dass  die  Reaktion  durch  Scatoloarbozylsäure 
hervorgerufen  wird. 

W  i  1 1  i  a  m  s  (6)  beschreibt  eine  Abart  des  Diph- 
theriebaoillus,  die  besonders  gut  in  Ascitesflüssig- 
keit  wächst   Es  lassen  sich  2  Typen  unterscheiden, 


62 


VI.   Innere  Medicin. 


die  jedoch  Uebergänge  zeigen :  a)  grosse  Bacillen 
mit  dicken  Enden  und  Verzweigungen,  dieSegmen- 
tation  zeigen  und  regelmAssig  angeordnete,  den 
einzelnen  Abschnitten  entsprechende  Granula  be- 
sitzen, b)  kleine  Bacillen,  die  nur  selten  schmale 
Auftreibungen  erkennen  lassen,  kleine  und  spär- 
liche Verzweigungen  besitzen,  weniger  Segmente 
und  Granula  aufweisen  (1 — 2).  Die  beiden  Formen 
zeigen  auch  culturelle  unterschiede. 

In  Amerika  war  Petroleum  als  Heilmittel  gegen 
die  Diphtherie  empfohlen  worden.  Papaso- 
tiriu  (7)  konnte  nachweisen,  dass  die  Diphtherie- 
bacillen  durch  Petroleum,  weder  abgeschwächt,  noch 
gar  abgetödtet  werden. 

Arloing  (8)  theilt  mit,  dass  „Mucidine'S  eine 
Lösung  des  Schleimes  einer  bestimmten  Schnecken- 
art,  in  vitro  die  Virulenz  der  Diphtheriebacillen 
herabsetzt.  In  dem  Safte  vermag  sich  der  Bacillus 
nicht  zu  entwickeln.  Das  Diphtheriegift  wird  davon 
nicht  beeinflusst 

Z  u  p  n  i  k  (9)  giebt  der  üeberzeugung  Ausdruck, 
dass  den  morphologischen  und  culturellen  Merk- 
malen bei  der  Artbestimmung  der  grOsste  Werth  bei- 
zumessen ist.  Beim  Diphtheriebacillus  hat  man  von 
dieser  sonst  allgemein  anerkannten  Regel  eine  Aus- 
nahme gemacht,  stützt  sich  auf  ganz  andere  Dinge, 
wie  z.  B.  die  Pathogenität  fßr  Meerschweinchen. 
Die  culturellen  und  morphologischen  Eigenschaften 
des  sogen.  Diphtheriebacillus  sind  keine  oonstanten. 
In  einer  Reihe  vergleichender,  unter  Beobachtung 
besonderer  Vorsichtmaassregeln  vorgenommener 
Untersuchungen  Z.'s  fanden  sich  nach  dieser  Rich- 
tung hin  erhebliche  unterschiede.  Z.  züchtete  von 
Kranken  mit  zweifelloser  Diphtherie  aus  den  Mem- 
branen neben  einander  und  zu  gleicher  Zeit  2  bis 
3  verschiedene  hoch  virulente  „lange  Lüffler- 
bacillen'^  Femer  fand  er  bei  der  Untersuchung 
von  Familienfällen  bei  den  einzelnen  Geschwistern 
verschiedene  Arten  von  „langen  Diphtheriebacillen'^ 
Der  Diphtheriebacillus  vermag,  wie  sich  weiter 
feststellen  liess,  unter  dem  Einflüsse  äusserer  Um- 
stände seine  Eigenschaften  nicht  erheblich  zu  ver- 
ändern. Andererseits  gleichen  sich  Differenzen 
zwisphen  einzelnen  Stämmen  nach  Herstellung 
vollkommen  gleicher  äusserer  Bedingungen  nicht 
aus.  Demnach  müssen  die  gefundenen  verschie- 
denen LOff  1er 'sehen  Bacillen  als  heterogene 
Arten  aufgefasst  werden.  Auch  die  Virulenz  der 
Löffler 'sehen  Bacillen  ist  nicht  veränderbar. 
Sie  ist  bei  den  verschiedenen  Stämmen  eine  ver- 
schieden hohe.  Aus  alledem  zieht  Z.  den  Schluss: 
„Der  heutige  Elebs-Löffler'sche  Diptherie- 
bacillus  stellt  einen  Sammelbegriff  heterogener 
Arten  dar,  die  in  eine  natürliche  Mikroorganismen- 
gruppe gehüren*^  Der  L  0  f  f  1  e  r  'sehen  BaoiUen- 
gruppe  zur  Seite  steht  die  Gruppe  derHoffmann- 
W  eilen  ho  f 'sehen  Bacillen,  die  ebenfalls  zur 
Art  der  ,^plaBmolysirten  Stäbchen^'  gehört.  Dass 
sie  alle  durch  dasselbe  Antitoxin  entgiftet  werden, 
erklärt  sich  daraus,  dass  sie  ähnliche  Stoffwechsel- 


produkte bilden.  Die  Lü ff  1er 'sehen  Bacillen 
sind  nicht  die  Erzeuger  der  Bretonneau'schen 
Diphtherie,  und  zwar  aus  folgenden  Gründen :  In 
einer  Anzahl  der  Fälle  zweifelloser  Br^tonneau'- 
scher  Diphtherie  fehlen  die  Lüffler'schen Bacillen, 
während  sie  sich  bei  einer  grossen  Zahl  von  Er- 
krankungen der  Athmungsorgane  finden,  die  mit 
Diphtherie  nichts  zu  thun  haben.  Die  Löffler'- 
schen  Bacillen  finden  sich  sogar  bei  Gesunden. 
Das  durch  die  LOff  1er 'sehen  Bacillen  bei  Thier 
und  Mensch  erzeugte  Erankheitbild  ist  ein  durchaus 
verschiedenes.  Es  kommen  Familienfälle  vor,  in 
denen  trotz  zweifelloser  Uebertragung  der  Erkran- 
kung bei  einem  der  Mitglieder  die  Bacillen  fehlen. 
Die  Erzeugung  von  Lähmungen  ist  keine  speci- 
fische  Eigenschaft  der  Lü ff  1er 'sehen  Bacillen, 
überhaupt  nichts  der  Diphtherie  Eigenthümliches ! ! 
Der  Heilwerth  des  Serum  ist  nicht  erwiesen  und 
selbst,  wenn  er  es  wäre,  würde  damit  noch  kein 
Baweis  für  die  ätiologisdie  Bedeutung  des  Lüf  f  • 
1er 'sehen  Bacillus  gegeben  sein. 

Lambotte  (10)  suchte  die  Frage,  ob  die 
Löff  1er 'sehen  Bacillen  mit  den  Pseudobacillen 
verwandt  sind,  nach  der  biologischen  Methode  von 
Bord  et  zu  lüsen.  Es  wäre  zu  untersuchen,  ob 
LOff  1er 'sehe  Bacillen  verschiedener  Herkunft 
nicht  auch  Unterschiede  erkennen  lassen.  Das 
würde  dafür  sprechen,  dass  man  die  Pseudobacillen 
als  Abkömmlinge  der  L  0  f  f  1  e  r  'sehen  Bacillen  auf- 
zufassen hat 

Seh  ab  ad  (11)  hat  in  weitschichtigen  Unter- 
suchungen die  Unterscheidungsmerkmale  der  „ech- 
ten^^  und  derPseudodiphtheriebacillen  festzustellen 
versucht  Er  kommt  zu  folgenden  Schlüssen: 
„1)  Diphtherie-  und  Pseudodiphtheriebacillen  stel- 
len zwei  verschiedene  Arten  dar.  2)  Der  Unter- 
schied zwischen  ihnen  besteht  im  Wachsthume 
auf  Nährboden  (besonders  auf  Agar  und  Asoites- 
flüssigkeit),  in  der  Morphologie,  der  Reaktion  der 
Bouilloncultur,  der  N  ei  ss  er 'sehen  Färbung  und 
der  Pathogenität  für  Thiere.  3)  Die  am  meisten 
beständigen  Erkennungzeichen  sind  die  Reaktion 
der  Bouilloncultur  und  die  Färbung  nachNeisser. 
4)  Man  muss  von  den  Pseudodiphtheriebaoillen 
die  avirulenten  Diphtheriebacillen  unterscheiden, 
welche,  abgesehen  von  der  Pathogenität,  in  allen 
anderen  Punkten  mit  typischen  virulenten  Diph- 
theriebacillen identisch  sind.  5)  Durch  das  Verwech- 
seln avirulenter  Diphtheriebacillen  mit  Pseudo* 
diphtheriebacillen  ist  hauptsächlich  die  bei  den 
letzteren  von  verschiedenen  Autoren  oonstatirte 
Abweichung  in  Bezug  auf  Reaktion  der  Bouillon- 
cultur und  die  Neissser'sche  Färbung  zu  er- 
klären. 6)  Avirulente  Diphtheriebacillen  kOnnen 
in  allen  Fällen  auf  Grund  der  übrigen  Unter- 
scheidungsmerkmale diagnosticirt  werden.  7)  Die 
Methode  Spronck's  giebt  bei  schwach  virulen- 
ten Diphtheriebacillen  undeutliche  Resultate.^^  In 
einem  Nachtrage  wendet  sich  Seh.  gegen  Beh- 
ring, der  strenger  Unitarier  ist  und  die  Säuren 


VL  Innere  Medicin. 


63 


bQdoDg  nidit  als  ein  Kriterium  der  eohten  Diph- 
theriebaoiUen  anerkennt.    Soh.  erklftrt  sich  das 
I     damit,  dass  Behring  die  Bouillon  unverhältniss- 
missig  stark  alkalisch  maoht 

I         Eorchoiine(16)  kommt  jiach  dem  Studium 
I     von  23  Culturen  zu  folgenden  Schlüssen :  1)  Zu 
!     einer  genauen  Diagnose  der  Diphtherie  bedarf  es 
,     der  bakteriologischen  Untersuchung.     2)  Die  bak- 
teriologische  Untersuchung   spielt   bei   der  Ver- 
!     hütung  der  Diphtherie  eine  grosse  Bolle.     3)  Die 
Pseudobaoillen    von   Hoff  mann  -  Wellenhof 
bilden  mit  ROcksicht  auf  ihre  biologischen  Eigen- 
schaften eine  Gruppe,   die   vollständig   von  den 
LSffier 'sehen  Bacillen  verschieden  ist.   4)  Han- 
gelnde Säurebildung  in  neutraler  Bouillon  schliesst 
den  LOffler 'sehen  Bacillus  aus.     5)  Mangelnde 
Polkörner  bei   Neiss er 'scher  Färbung  ebenso. 
6)  Za  einer  genauen  Diagnose  genügt  meist  eine 
einzige  Untersuchung  ohne  Thierversuch.     7)  In 
Zweifelhaften  Fällen  bringen  Impfungen  derThiere, 
die  durch  Antitoxin  controlirt  werden,  den  sicheren 
Beweis  für  die  Anwesenheit  von  Diphtherie. 

Im  Anschlüsse  an  einen  Bericht  über  die  bak- 
teriologische Untersuchung  in  100  klinisch  zweifel- 
baften  Diphtheriefällen  erGrtert  Salus  (12)  die 
EinwSnde,  die  gegen  die  bakteriologische  Diagnose 
erhoben  worden  sind.  Er  kommt  dabei  zu  folgen- 
dem Ergebnisse:  „1)  Der  Diphtheriebadllus  ist  an 
dem  Zustandekommen  der  Diphtherie  wesentlich 
betheiligt  2)  Wir  kennen  Diphtherie  bakterio- 
logisch diagnosticiren,  heute  besser  denn  je  zuvor. 
3)  Wir  sollen  in  zweifelhaften  Fällen  Diphtherie 
bakteriologisch  diagnosticiren,  wenn  nicht  aus 
therapeutischen,  so  doch  aus  prophylaktischen 
Gründen.'^ 

Dazu  bemerkt  Oanghofner  (13),  dass  der 
L5ffler'sche  Bacillus  nach  seiner  Ansicht  der 
keger  der  Diphtherie  ist  Daran  vermOgen  die 
Goltorellen  und  morphologischen  Verschiedenheiten 
der  einzelnen  Stämme  nichts  zu  ändern.  Für  die 
ätiologiache  Bedeutung  des  Bacillus  spricht  unter 
Anderem  die  Thatsache,  dass  sich  sowohl  im  Blute 
Ton  Menschen,  die  Diphtherie  überstanden  haben, 
ais  auch  im  Blute  von  Thieren,  die  künstlich  diph- 
tberiebank  gemacht  worden  waren,  dasselbe  Anti- 
toxin findet  Wenn  mit  der  nOt^igen  Vorsicht 
vorgegangen  wird,  namentlich  wenn  Aufoahme, 
Untersuchung  und  weitere  Beobachtung  der  Kran- 
hn  von  ein  und  derselben  Person  vorgenommen 
^enlen,  findet  man  auch  den  Bacillus  nahezu  in 
jedem  Falle  von  Br6tonneau'scher  Diphtherie.  Die 
bakteriologische  Untersuchung  ist  in  den  zweifel- 
baften  Fällen  angezeigt  Für  die  Praxis  kOnnen 
die  Pseodobaoillen  und  die  avirulenten  Diphtherie- 
badll^  vemaohlässigt  werden.  Die  fortgesetzte 
bakteriologische  üeberwachung  der  Reoonvalescen- 
^  and  der  Oesonden,  die  Bacillen  beherbergen, 
<^  gar  deren  Absperrung  ist  praktisch  wohl  nicht 
durdifUirbar.   Immunisirung  in  Anstalten  und  die 


möglichst  frühzeitige  therapeutische  Anwendung 
des  Heilserum  bei  allen  Kranken  genügen,  um 
grösseren  Schaden  zu  verhüten.  Von  der  Wirk- 
samkeit des  Serum  ist  0.  auf  Orund  seiner  aus- 
gedehnten klinischen  Erfahrung  vollständig  über- 
zeugt 

Raudnitz  (14)  empfiehlt  zur  Entnahme  von 
Dntersuchungsmaterial  einen  kleinen  hOlzemen, 
scharfen  Löffel,  mit  dem  man  sicherer  ak  mit  der 
Platinöse  arbeitet  Wenn  die  Beläge  fehlen,  ist 
es  nicht  immer  mit  Sicherheit  möglich,  durch  die 
bakteriologische  Untersuchung  Diphtherie  auszu- 
schliessen.  Dann  geht  R.  auf  Pseudobacillen  und 
avirulente  Bacillen  namentlich  mit  Rücksicht  auf 
die  Häufigkeit  ihres  Vorkommens  ein.  Bezüglich 
des  Heilserum  stellt  er  auf  Orund  schlechter  per- 
sönlicher Erfahrungen  folgende  Forderungen  auf: 
1)  Heilserum  ist  in  vollständig  durchsichtigen 
Fläschchen  zu  verwenden.  2)  Jeder  Arzt  hat  das 
Recht,  ein  ihm  verdächtig  erscheinendes  Serum 
zurückzuweisen. 

Langer  (15)  führt  auf  Grund  von  Beispielen 
aus,  dass  wir  die  bakteriologische  Untersuchung  in 
einer  grossen  Anzahl  von  Fällen  nicht  entbehren 
können.  Auch  mit  Rücksicht  auf  die  Prognose  ist 
die  bakteriologische  Untersuchung  von  grossem 
Werthe  (Feststellung  von  Mischinfektionen).  Die 
Heilserumbehandlung  nimmt  L.  gegen  Hueppe 
in  Schutz. 

In  der  Bostoner  Untersuchungsanstalt  für  Diph- 
therie wurde  nach  dem  Berichte  von  Hill  (17) 
vom  Mai  1898  bis  31.  Jan.  1901  eine  grosse  An- 
zahl von  Untersuchungen  vorgenommen,  nämlich 
im  Jahre  1898  1661,  1899  2836,  1900  5020. 
Es  hat  demnach  die  Anzahl  der  jährlichen  Unter- 
suchungen ausserordentlich  zugenommen.  Die 
bakteriologische  Diagnose  stimmte  häufig  nicht 
mit  der  klinischen  überein.  Das  darf  nicht  über- 
raschen. Denn  die  klinischen  Erscheinungen  einer 
Infektionkrankheit  stellen  die  Reaktion  des  Körpers 
gegen  denjenigen  Theil  der  Bakteriengifte  dar,  die 
der  Körper  nicht  zu  neutralisiren  vermag.  Diese 
Reaktion  kann  sehr  verschiedene  Formen  annehmen. 
Die  Anwesenheit  der  Bacillen  zeigt  uns  (für  die 
Mehrzahl  der  fllle)  an,  dass  die  vorhandenen 
klinischen  Erscheinungen  Anzeichen  der  Vergiftung 
mit  Diphtherietoxin  sind.  Ausgenommen  sind  die- 
jenigen Fälle,  in  denen  avirulente  Bacillen  vor- 
handen sind.  Deren  Prooentsatz  schlägt  H.  nicht 
hoch  an.  Die  Gesundheitbehörde  in  Boston  steht 
nicht  auf  dem  Standpunkte,  dass  jede  Person,  von 
der  man  eine  positive  Cultur  erhält,  unbedingt  an 
Diphtherie  leidet,  obwohl  es  fast  immer  der  Fall 
ist  Aber  sie  ist  der  Ansicht,  dass  eine  solche 
Person  die  Krankheit  bei  anderen  erzeugen  kann. 
H.  erkennt  an,  dass  eine  solche  Person  harmlos 
für  ihre  Umgebung  sein  kann,  dann  nämlich,  wenn 
der  Bacillus  avirulent  ist ;  das  ist  jedoch  so  selten 
der  Fall,  dass  es  vernachlässigt  werden  kann.   Der 


64 


VI.  Innere  Medicbt 


Nachweis  der  Virulenz  Iftsst  sich,  wenn  sehr  zahl- 
reiche Untersuchungen  verlangt  werden,  praktisch 
nicht  durchführen.  Aus  diesen  BrwAgungen  heraus 
kommt  H.  zu  dem  Schlüsse,  dass  das  positive  Er- 
gebniss  der  Gultur  die  Isolimng  des  Trägers 
erfordert  Es  kann  einmal  ein  Unschuldiger  be- 
troffen werden.  Aber  dieses  Opfer  muss  der  All- 
gemeinheit gebracht  werden.  Der  negative  Aus- 
fall der  Cultur  ist  viel  weniger  sicher  zu  verwenden 
bei  nur  einmaliger  Untersuchuog.  5— 10<^/o  der 
Fälle  ergeben  bei  nur  einmaliger  Untersuchung  ein 
negatives  Resultat  In  60— 70<>/o  der  F&lle,  in 
denen  der  Arzt  klinisch  Diphtherie  diagnosticirt 
hatte,  wurden  Bacillen  gefunden,  in  lO^/o  der 
Fälle,  in  denen  klinisch  keine  Diphtherie  vorzu- 
liegen schien,  ebenfalls.  In  den  bakteriologisch 
vollständig  negativen  Fällen  liegen  entweder  Fehler 
bei  der  Entnahme  des  Materiales  vor,  oder  es  sind 
verflüssigende  Bakterien  vorhanden.  Diese  Fälle 
sind  nicht  häufig  und  werden  mit  wachsender 
Uebung  immer  seltener.  Das  Deckglaspräparat 
hat  nur  einen  Werth  bei  positivem  Befund,  der  in 
etwa  50®/o  der  Fälle  erhoben  wurde.  Die  Unter- 
suchung der  Diphtheriereconvalescenten  ergab,  dass 
etwa  30^Iq  der  Quarantäne  entgehen,  wenn  man 
sich  mit  einer  negativen  Gultur  zufrieden  giebt 
Auch  bei  negativem  Ausfall  von  2  Gulturen  schlüpfen 
noch  immer  1 — 3®/o  der  Ansteckenden  durch.  Aber 
aus  praktischen  Gründen  wird  man  sich  damit  zu- 
frieden geben  müssen. 

Ueber  das  Verhalten  der  Diphtheriebacillen 
nach  abgelaufener  Diphtherie  hat  Prip  (16)  im 
Biegdamspital  zu  Kopenhagen  ausgedehnte  Unter- 
suchungen angestellt  Er  berichtet,  dass  von 
654  Kranken  345  nur  so  lange  Bacillen  hatten, 
als  Beläge  vorhanden  waren.  60  Kranke  wurden 
wiederholt  untersucht,  so  lange  die  Beläge  hafteten, 
und  es  zeigte  sich,  dass  in  ^/|  der  Fälle  die  Bacillen 
früher  schwanden  als  die  Auflagerungen.  Es  müssen 
demnach  Gulturen  zu  diagnostischen  Zwecken  mög- 
lichst in  einem  frühen  Stadium  der  Erkrankung 
angelegt  werden.  Bei  309  Kranken  blieben  Bacillen 
nachweisbar  nach  erfolgter  Abetossung  der  Beläge^ 
Die  in  Zwischenräumen  von  2 — 5  Tagen  angelegten 
Gulturen  fielen  bald  positiv,  bald  negativ  aus.  Bei 
107  Kranken  waren  in  derBeconvaleecenz  vorüber- 
gehend Perioden  vorhanden,  in  denen  die  Bacillen 
fehlten,  um  nach  einiger  Zeit  wieder  anfzutanchen. 
Um  eine  Neuinfektion  konnte  es  sich  nicht  gehan- 
delt haben,  da  sich  dieses  Verhalten  auch  bei  den 
Entlassenen  zeigte.  Bei  118  Beoonvalescenten 
fand  man  1—10  Tage  lang,  bei  93  10—20  Tage, 
bei  51  20—30  Tage,  bei  41  30—60  Tage,  bei 
4  60— 90  Tage,  bei  2  90— 120  Tagelang  Bacillen. 
Desinficirende  Mittel  vermochten  das  Verschwinden 
der  Bacillen  nicht  zu  beschleunigen,  eben  so  wenig 
die  Anwendung  des  Heilserum.  Von  interourrenten 
Erkrankungen  wurden  in  der  Reoonvalescenz  be- 
obachtet: 1)  Angina  15mal.  Bei  einem  dieser  Kr. 
blieben  die  Bacillen  ungest5rt;  dabei  war  der  Ver- 


lauf afebril,  grössere  Beschwerden  fehlten.  2)  Schar- 
lach 5maL  Bei  2  Kranken  schwanden  die  Bacillen 
vollständig,  bei  1  scheinbar  (es  wurde  aber  nur 
eine  Gultur  angelegt),  bei  den  übrigen  nur  vorüber- 
gehend. Bei  2  Tracheotomirten,  bei  denen  sich 
Scharlach  von  der  Wunde  aus  entwickelte,  schwan- 
den die  Bacillen  im  Rachen  vollständig.  Es  scheint 
also  das  Scharlachgift  schädigend  auf  die  Diphtherie- 
bacillen zu  wirken.  Bei  3  Kranken  mit  Erysipel 
und  2  weiteren  mit  Varicellen  schien  dasselbe  Ver- 
hältniss  zwischen  den  Diphtheriebacillen  und  der 
Neuinfektion  zu  bestehen.  Von  100  aus  der  An- 
stalt entlassenen  Reconvalescenten,  die  nachunter- 
sucht wurden,  hatten  60  noch  Bacillen.  48  davon 
entzogen  sich  früher  oder  später  den  weiteren  all- 
wöchentlich vorgenommenen  Untersuchungen.  Es 
konnten  folgende  Erfahrungen  gesammelt  werden : 
Die  Schwere  der  Erkrankung  hatte  keinen  Einfluas 
auf  die  Zähigkeit,  mit  der  die  Bacillen  hafteten. 
Bei  18  Untersuchten  blieben  die  Bacillen  1  bis 
2  Wochen  weg,  um  sich  alsdann  von  Neuem  zu 
zeigen.  Mitunter  tauchten  Bacillen  plötzlich  in 
der  Nase  auf,  um  nach  1 — 4  Wochen  wieder  zu 
schwinden.  Dabei  war  kein  Schnupfen  vorhanden  I 
Bei  einem  Kranken  mit  Mittelohrentzündung  konn- 
ten virulente  Bacillen  73  Tage  nach  Ablösung 
der  Membranen  nachgewiesen  werden,  während 
2  Monate  vorher  weder  im  Rachen,  noch  im  Sekrete 
des  anderen  Ohres  solche  vorhanden  gewesen  waren. 
Bei  13  Untersuchten  waren  keine  Bacillen  mehr 
vorhanden  vor  Ablauf  eines  Monates,  bei  20  wurden 
sie  gefunden   länger  als  1  Monat,  bei  11  über 

2  Monate,  bei  6  über  3  Monate,  bei  5  über  4  Monate, 
bei  je  1  über  8,  1 1  und  22  Monate.  Bei  18  Kranken 
wurde  18mal  eine  Virulenzbestimmung  vorgenom* 
men,  die  das  erste  Mal  stets  positiv  ausfiel,  und 
zwar  13 — 335  Tage  nach  Abstossung  der  Beläge. 
Von  60  Reconvalescenten  hatten  7  die  Krankheit 
weiter  verbreitet,  und  zwar  nach  Verlauf  von  1  bis 

3  Monatmi.  Nach  den  gewonnenen  Erfzhrungen 
können  die  Beoonvalescenten  nicht  so  lange  isolirt 
werden,  bis  sie  bacillenfrei  sind.  Im  Blegdam- 
spitale  werden  die  Reconvalescenten  entlaaaea, 
wenn  die  Nachuntersuchung  2  negative  Gulturen 
ergeben  hat,  oder,  bei  positivem  Befund,  wenn  sie 
sich  nach  Ablauf  der  Krankheiterschetnungen  emea 
Monat  lang  im  Freien  bewegt  haben. 

Hewlett  und  Murray  (19)  untersuchten 
385  aus  verschiedenen  Gründen  eingelieferle  kranke 
Kinder  auf  die  Anwesenheit  von  Diphtheriebacillen 
und  fanden  92mal  Pseudobacillen ,  58mal  eohte 
Lüffler'sohe  Bacillen.  Letztere  waren  häufiger 
bei  jungen  1 — 2jähr.,  erstere  bei  älteren  Kindern. 
Nur  in  7  Fällen  waren  klinische  Erscheinungen 
vorhanden,  die  für  Diphtherie  sprachen,  und  nur 
in  3  von  diesen  wurden  echte  oder  falsehe  Diph- 
theriebacillen gefunden.  H.  und  M.  fordern  beeeore 
Mundpflege  bei  jüngeren  Kindern  und  empfehlen 
zu  diesem  Zwecke  Spülungen  mit  Borwasser,  die 
schwerlich  den  gewünschten  Erfolg  haben  dürften. 


VI.  Innere  Hedioin« 


65 


Williams  (20)  fand  h&ufig  im  Nasensekret 
Qod  Ohreiter  von  Scharlaohreconvalescenten  Diph- 
theriebaciUen.  Kinder  mit  solchen  Erkrankungen 
sollen  isolirt,  ihre  Sekrete  bakteriologisch  unter- 
Buoht  werden.  Ob  man  Serum  anwenden  soll,  ist 
eine  offene  Frage.  Mindestens  wird  es  nichts 
Bchaden.  Bei  2  Kindern  stellte  sich  im  Anschluss 
an  eine  eiterige  Rhinitis  Rachendiphtherie  ein. 

Schabad(21)  hat  Untersuchungen  über  das 
Verbalten  des  Diphtheriebacillus  bei  Scharlach- 
kranken  angestellt,  aus  denen  Folgendes  hervor- 
geht: „1)  Die  Complikation  des  Scharlach  mit 
Diphtherie  wird  nicht  nur  bei  Scharlachreconvale- 
soenten  beobachtet,  sondern  auch  wfthrend  des 
Höhepunktes  der  Krankheit  und  selbst  ganz  zu 
Beginn  des  Scharlachs.  2)  Zur  Diagnose  der 
Gombination  des  Scharlachs  mit  Diphtherie  beim 
Beginn  der  Erkrankung  ist  die  üebereinstimmung 
der  klinischen  Symptome  mit  dem  Ergebniss  der 
bakteriologischen  Untersuchung  erforderlich,  d.  h. 
es  müssen  sowohl  die  klinischen  Symptome  der 
Diphtherie,  als  auch  Diphtheriebacillen  vorhanden 
sein.  3)  Während  bei  Diphtherie  der  Scharlach- 
reoonvalescenten  und  beim  Hinzutreten  derselben 
mm  Scharlach  während  des  Höhepunktes  der 
Krankheit  die  aus  dem  Rachen  cultivirten  Diph- 
theriebacillen von  normaler  Virulenz  für  Meer- 
schweinchen sind,  erweisen  sie  sich  bei  Combi- 
nation  des  Scharlach  mit  Diphtherie  beim  Beginn 
der  Krankheit,  trotzdem  sie  alle  Merkmale  echter 
Diphtheriebacillen  an  sich  tragen,  als  wenig,  bez. 
gar  nicht  virulent  fOr  Meerschweinchen.  4)  Das 
Fehlen  der  Virulenz  bei  den  Diphtheriebacillen,  die 
beim  beginnenden  Scharlach  gefunden  werden, 
scfalieest  noch  nicht  ihre  Theilnahme  am  patho- 
logischen Process,  d.  h.  Combination  des  Scharlach 
mit  Diphtherie,  aus.  5)  Ausser  den  Fällen  der 
Combination  des  Scharlach  mit  Diphtherie  werden 
beim  Scharlach  zu  Anfang  desselben  bisweilen 
Diphtheriebacillen  angetroffen,  ohne  dass  klinische 
Symptome  der  diphtherischen  Angina  bemerkbar 
und.  In  Anbetracht  des  leichteren  und  günstigeren 
Ausganges  dieser  Fälle  im  Vergleich  mit  den  Fällen 
Ton  Combination  des  Scharlach  mit  Diphtherie 
erscheint  es  wahrscheinlich,  dass  in  diesen  Fällen 
die  Diphtheriebacillen  blos  Saprophytenrolle  spie- 
len, ohne  am  pathologischen  Process  Theil  zu 
nehmen.  6)  Um  die  Verbreitung  von  Diphtherie 
nntar  den  Scharlachkranken  und  Beconvalescenten 
in  den  Scharlachabtheilungen  der  Krankenhäuser 
XU  verhüten,  ist  es  unerlässlich,  dass  die  neu  ein- 
tretenden Scharlachkranken,  welche  in  ihrem  Rachen 
Diphtheriebacillen  beherbergen,  von  den  übrigen 
iiolirt  werden.  Um  dies  zu  ermüglichen,  muss 
der  Bachen  aller  oder  wenigstens  der  mit  Belägen 
im  Bachen  eintretenden  Scharlachkranken  sofort 
bei  der  Aufnahme  in  das  Hospital  bakteriologisch 
ontersucht  werden.  7)  Alle  Fälle  von  Combination 
dee  Sduurlach  mit  Diphtherie,  wie  auch  die  Fälle, 
in  denen  sich  die  Diphtherie  zum  Scharlach  wäh- 
Med.Jahrbb.  Bd.279.  Hftl. 


rend  des  Höhepunktes  der  Krankheit  oder  während 
der  Beconvalescenz  hinzugesellt,  müssen  mit  Diph- 
therieheilserum behandelt  werden.*^ 

Wie  leicht  gesunde  Personen,  die  mit  Diph- 
theriereconvalescenten  in  nahe  Berührung  kommen, 
die  Erkrankung  verschleppen  können,  lehrt  ein  von 
White  (22)  mitgetheiltes  Beispiel: 

Ein  2jähr.  Kind  mit  Bachendiphtherie  genas  nach 
SerumeinspritzuDg  rasoh,  hatte  jedoch  3  Monate  lang 
Bacillen  im  Bachen.  Das  Kind  warde  so  lange  isolirt, 
bis  man  eine  „negative  Cultor*^  erhielt  Sodann  wurde  die 
Wohnung  desinficirt  Bei  einer  Nachuntersaohnng  fan- 
den sich  bei  dem  Beconvalescenten  wiederum  Bacillen. 
Die  dem  Haushalt  angehörigen  Personen  (eine  25jähr. 
Frau,  die  als  Kind  Diphtherie  durchgemacht  hatte,  2  ältere 
Kinder  und  ein  Säugling)  hatten  mit  Ausnahme  der 
ältesten  und  jüngsten  vollvirulente  Bacillen  im  Bachen, 
ohne  dabei  krank  zu  sein.  Wh.  zieht  aus  dieser  Be- 
obachtung den  Schluss,  dass  die  in  der  Umgebung  der 
Beconvalescenten  Lebenden  bakteriologisch  untersucht 
und  eventuell  abgesperrt  werden  müssen. 

In  Dr.  Christ 's  Kinderhospital  zu  Frank- 
furt a.  H.  trat,  wie  Cuno  (23)  mittheilt,  eine 
Hausepidemie  von  16  Fällen  auf,  deren  Ursprung 
man  sich  zunächst  nicht  erklären  konnte.  Als  man 
sämmtliche  Kinder,  Krankenschwestern  und  Aerzte 
auf  die  Anwesenheit  von  Diphtheriebacillen  hin 
untersuchte,  fand  man  solche  bei  einer  an  chro- 
nischem Rachenkatarrh  leidenden  Pflegerin.  Es 
stellte  sich  nun  heraus,  dass  sich  die  Diphtherie- 
erkrankungen in  ihrem  zeitlichen  Auftreten  durchaus 
an  den  wechselnden  Dienst  der  Schwester  an- 
schlössen. Diese  wurde  in  die  Diphtherieabtheilung 
gebracht,  mit  Serum  behandelt  imd  nach  10  Tagen 
entlassen.  Bei  einer  anderen  Schwester  mit  chro- 
nischem Kehlkopfkatarrh,  die  wiederholt  mit  nega- 
tivem Erfolg  bakteriologisch  untersucht  worden 
war,  fanden  sich  Bacillen,  nachdem  die  letzte  Haus- 
erkrankung aufgetreten  war.  Sie  wurde  ebenfalls 
auf  die  Diphtheriestation  gebracht  Alsdann  erlosch 
die  Epidemie. 

Walsh  (25)  konnte  bei  8  Kranken  mit  Noma 
Diphtheriebacillen  nachweisen.  Er  glaubt,  dass  in 
diesen  Fällen  die  primäre  Oewebenekrose  von  den 
Diphtheriebacillen  erzeugt  wurde,  dass  aber  auch 
andere  Organismen  eine  solche  veranlassen  können. 

Bei  Tauben,  die  an  sogenanntem  „pigeon  Cancer*' 
litten,  fanden  Macfadyen  und  Hewlett  (26) 
Organismen,  die  sie  als  Diphtheriebacillen  an- 
sprechen. Die  Thiere  boten  verschiedenartige 
Krankheiterscheinungen  dar,  Schorfe  auf  der  Kopf- 
haut, warzige  Auswüchse  an  den  Augenlidern, 
Geschwülste  neben  dem  Unterkiefer,  Membranen 
am  weichen  Ghiumen.  Durch  Inoculation  von  Ge- 
webepartikelchen der  Unterkiefertumoren  konnten 
Neubildungen  an  den  Augenlidern  erzeugt  werden, 
während  die  Einverleibung  der  aus  den  Geschwül- 
sten gezüchteten  Bacillen  ein  negatives  Resultat 
ergab.  Auch  für  Meerschweinchen  und  Mäuse 
waren  die  Bacillen  nicht  pathogen.  Sie  traten  in 
2  Varietäten  auf,  von  denen  die  eine  dem  LOff- 
1er 'sehen  Bacillus,  die  andere  dem  Xerosebacillus 


66 


TL  Innere  Medioin. 


glich.     Die  erstere  wurde  auch  im  Halse  von  ge- 
sunden Tauben  gefunden. 

Ein  58jähr.  Pai  von  8  e  i  t  z  (24)  bekam  unter  schwe- 
ren Ailgemeinersoheinnngen  einen  Belag  auf  den  Mandeln, 
so  dasB  die  Diagnose  auf  Diphtherie  gestellt  wurde.  Tod 
am  3.  Krankheittage  unter  den  Erscheinungen  der  Herz- 
schwäche. Die  bakteriologische  Untersuchung  ergab  die 
Anwesenheit  vouBacterium  coli  commune.  Die  Infektion 
war  wahrscheinUch  von  dem  neben  dem  Krankenzimmer 
gelegenen  Closet  aus  erfolgt 

Umfangreiche  und  mflhselige  Untersuchungen 
hat  Dziergowsky  (27.  28)  angestellt,  um  die 
Wege  zu  erforschen,  auf  denen  die  künstlich  er- 
zeugte Immunität  von  den  Eltern  auf  die  Kinder 
übertragen  wird.  Er  benutzte  zu  seinen  Studien 
Pferde,  die  gegen  Diphtherie  immunisirt  waren.  Es 
ergab  sich,  dass  das  Ei  und  der  Foetus  vor  der 
Bildung  der  Plaoenta  von  der  Mutter  her  Antitoxin 
aufnimmt  Nach  Bildung  der  Placenta  findet  ein 
Uebergang  von  Antitoxin  auf  die  Frucht  nicht 
mehr  statt  Da  der  Foetus  aber  wächst,  so  nimmt 
seine  Immunität  nun  allmählich  ab.  Das  Frucht- 
wasser enthält  sehr  wenig  Antitoxin;  einelmmuni- 
sirung  auf  diesem  Wege  dürfte  kaum  von  Belang 
sein.  Den  Einfluss  der  Placenta  deutet  D.  dahin, 
dass  sie  ein  elektives  Vermögen  besitzt,  kraft  dessen 
sie  nur  die  normalen,  nicht  an  Antitoxin  gebun- 
denen Olobulinkörper  durchlässt  Nach  alledem 
wäre  die  von  der  Mutter  auf  das  Kind  übertragene 
Immunität  keine  eigentlich  vererbte,  sondern  im 
Mutterleibe  erworbene.  Sie  schwindet  beim  Neu- 
geborenen rasch.  Aus  weiteren  Versuchen  an 
12  Hennen  und  2  Hähnen  geht  hervor,  dass  das 
Antitoxin  im  Eigelb,  nicht  im  Eiweiss  enthalten 
ist,  dass  es  während  des  Brütens  nicht  durch 
Enzyme  zerstOrt  wird,  dass  es  vom  Eigelb  (Dotter- 
globulin)  in  das  Serum  des  Foetus  übergeht  Ein 
Theil  geht  auch  vom  Eigelb  in  das  Eiweiss  über. 
Alle  diese  Thatsachen  weisen  darauf  hin,  dass  die 
vererbte  Immunität  eine  passive  ist 

Bringt  man  einem  Versuchsthiere  Diphtherie- 
gift in  eine  Tasche  des  Unterhautzellengewebes, 
so  treten  bei  einer  gewissen  Stärke  des  Giftes 
parenchymatöse  Veränderungen  an  den  Kapseln 
der  Nebennieren,  am  Herzen,  an  der  Leber,  den 
Nieren  auf. 

Klitine  (29)  zeigt,  dass  der  Grad  dieser  Ver- 
änderungen nicht  direkt  abhängig  ist  von  der  Stärke 
des  Giftes,  sondern  von  der  Dauer  der  damit  er- 
zeugten Erkrankung.  Spritzt  man  starkes  Gift  in 
die  Blutbahn  ein,  so  gehen  die  Thiere  an  Er- 
schöpfung zu  Grunde.  Die  Veränderungen  an  den 
inneren  Organen  sind  jedoch  nicht  sehr  ausge- 
sprochen. Benutzt  man  zur  Vergiftung  eine  schon 
einige  Zeit  vorher  angelegte  Tasche  des  Unterhaut- 
zellengewebes, so  zeigen  die  Thiere  auch  bei  starker 
Gabe  nur  die  Zeichen  einer  schwachen  Vergiftung. 
Die  Bacillen  werden  darin  verändert,  abgeschwächt 

Mit  der  Pathogenese  der  diphtherischen  Mem- 
branen beschäftigt  sich  Sudsuki  (30).  Nach 
einer  historischen  Einleitung  beschreibt  er  summa- 


risch die  Befunde,  die  er  in  32  Fällen  von  Diph- 
therie erhoben  hat  Er  schildert  gesondert  die 
durch  den  Löff  1er 'sehen  Bacillus  gesetzten  Ver- 
änderungen der  Rachentheile  und  der  Luftröhre. 
Die  „abweichende"  Anschauung,  zu  der  er  nach 
seinen  Arbeiten  gekommen  sein  will,  tritt  nicht 
recht  klar  zu  Tage.  Dietrich  (31)  erhebt  gegen 
die  Arbeit  den  Einwand,  dass  der  Vf.  wieder  den 
alten  Fehler  macht,  die  histologischen  Begriffe  von 
Croup  und  Diphtheritis  einerseits  und  menschlicher 
Diphtherie  andererseits  zu  vermengen.  Er  hätte 
die  menschliche  Diphtherie  von  der  experimentell 
durch  den  Löffl  er 'sehen  Bacillus  erzeugten 
Kaninchendiphtherie  trennen  sollen.  Schliesslich 
legt  er  Verwahrung  ein  gegen  ein  irrthümliches 
Citat  aus  einer  seiner  Arbeiten. 

8 1 0  k  e  s  (33)  fand  bei  der  Sektion  eines  an  Diphtherie 
▼erstorbenen  23jähr.  Mannes  im  Magen  ein  im  Durch- 
messer 2VflCm  grosses  Gesohwur,  in  dem  Diphthehe- 
baciiien  durch  F&bung  und  Cultur  nachgewiesen  werden 
konnten. 

Mit  dem  Schicksale  der  in  den  Magendarm- 
kanal gelangten  Diphtheriebacillen  beschäftigt  sich 
S  ü  8  s  w  e  i  n  (32).  Er  giebt  ganz  richtig  an,  dass 
Magendiphtherie  recht  selten  ist,  meint  aber  irr- 
thümlich,  dass  bei  solcher  Diphtheriebacillen  noch 
nicht  nachgewiesen  worden  seien.  Ausserdereben 
angeführten  Arbeit  von  S tokos  finden  sich  in  den 
bei  früherer  Gelegenheit  von  uns  besprochenen 
Untersuchungen  von  Wright  und  Schödel 
nach  dieser  Richtung  hin  positive  Angaben.  Um 
zu  erfahren,  was  aus  den  Bacillen  im  Verdauungs- 
kanale  wird,  untersuchte  er  8mal  den  Mageninhalt 
an  der  Leiche  und  15mal  den  Stuhl  bei  Kranken. 
Er  konnte  Bacillen  4mal  im  Magen,  niemals  im 
Jejunum  oder  im  Stuhle  nachweisen.  Er  ver- 
mochte femer  festzustellen,  dass  in  künstlichem 
Gemisch  freie  Salzsäure  bei  0.04%,  Milchsäure 
bei  0.08*/o,  gebundene  Salzsäure  bei  0.054%  die 
Diphtheriebacillen  nach  einstündigem  Einwirken 
abtödtet  Schliesslich  zeigte  sich,  dass  der  Magen- 
saft der  Diphtheriekranken  einen  herabgesetzten 
Säuregehalt  besitzt  und  in  einer  grossen  Anzahl 
von  Fällen  Diphtheriebacillen  nicht  zu  vernichten 
vermag.  Freie  Salzsäure  konnte  S.  in  keinem  der 
(5)  Fälle  nachweisen.  Die  Entstehung  der  Magen- 
diphtherie wird  man  sich  demnach  folgendermaaseen 
vorzustellen  haben :  Das  Diphtheriegift  erzeugt  in 
der  Schleimhaut  des  Magens  hämorrhagische  Ero- 
sionen, an  denen  die  verschluckten  Bacillen  sich 
ansiedeln  und  zur  Membranbildung  führen  können,  * 
falls  die  antiseptische  Kraft  des  Magensaftes  herab- 
gesetzt ist  Im  Darme  werden  die  Diphtherie- 
bacillen nach  Ansicht  S.'s  vom  Bact.  coli  über- 
wuchert. Ausserdem  werden  sie  wohl  auch  durch 
Galle  und  Pankreassaft  ungünstig  beeinflusst 

Packard  (34)  hält  die  klinischen  Erschei- 
nungen der  Diphtherie  nicht  für  hinreichend  ein- 
deutig, um  sie  für  die  Diagnose  zu  verwerthen! 
Diese  soll  bakteriologisch  gestellt  werden.  Von 
den  Krankheiterscheinungen  erklärt  er  das  erdi^ 


VI.  Innere  Medioin. 


67 


Coloht  der  Kranken  und  die  HerzstOrungen  fQr  die 
diagnostiBch  wichtigsten,  während  er  die  Lfthmun- 
gen  nicht  als  pathognomonische  Erscheinungen  an- 
erkennt 

Die  Erfahrungen,  die  an  100  Diphtheriekranken 
gemacht  wurden,  theilt  Day  (35)  mit  Die  Sterb- 
lichkeit betrug  18*/o.  60  Kranke  waren  jünger 
als  10  Jahre.  Die  Besprechung  der  diagnostischen 
und  klinischen  Erfahrungen  fördert  nichts  Neues 
zu  Tage.  Die  Prognose  war  am  besten  bei  den- 
jenigen Kranken,  die  frühzeitig  eingeliefert  wurden. 
Frühieitige  Erkrankung  der  Nase,  f5tider  Ausfluss 
sind  prognostisch  ungünstig.  D.  glaubt,  dass  die 
meisten  Kranken  am  7.,  14.  oder  21.  Tage  sterben. 
Bei  der  Behandlung  verwendet  er  Serum,  daneben 
Grtiidi  L  0  f  f  1  e  r  'sehe  Lösung,  Salol-Menthol-Spray , 
bei  starker  Schwellung  der  Rachentheile  Kataplas- 
men.  Innerlich  giebt  er  Eisenchlorid  und  Chinin. 
Die  Nasendiphtherie  wird  mit  Spülungen  von  Carbol- 
wasser  oder  Sodalüsung  bekftmpft  Im  gegebenen 
Falle  treten  die  Stimulantien  in  ihre  Bechte.  Die  Er- 
krankungen scheinen  im  Durchschnitte  nicht  sehr 
sohwere  gewesen  zu  sein.  Einmal  wurde  tMtliche 
Herzschwfiche  am  14.  Tage,  niemals  Nephritis  ver- 
leichnet  Schwerere  Lähmungen  stellten  sich  bei 
8  Kranken  ein.  Bei  Stenose  empfiehlt  D.  einzu- 
greifen, wenn  die  Kranken  unruhig  werden.  Soweit 
ans  den  Mittheilungen  zu  ersehen  ist,  wurde  2mal 
'intubirt  (2  Todesfälle),  Imal  mit  Erfolg  tracheo- 
tomirt  Die  Kranken  wurden  entlassen,  wenn 
24  Stunden  nach  der  letzten  Spülung  oder  Pinse- 
lang eine  „negative  Cultur^'  erhalten  wurde. 

Hit  der  Herzerkrankung  bei  Diphtherie  be- 
schäftigt sich  Bolton  (36).  Er  beschreibt  tOdt- 
lidie  und  vorübergehende  Herzschwäche  im  akuten 
Stadium  und  in  der  Reconvalescenz.  Die  primäre 
Herzschwäche  soll  nur  in  schweren  Fällen  von 
Rachen -Nasen -Diphtherie  zwischen  dem  3.  und 
15.  Tage  vorkommen  und  im  Durchschnitte  am 
10.  Tage  tOdtlich  enden.  Am  häufigsten  machen 
sich  die  Erscheinungen  der  Herzerkrankung  um 
d^  6.  Tag  herum  geltend.  In  seltenen  Fällen 
kommt  es  zu  Thrombosen.  In  der  Reconvalescenz 
tritt  die  HerzerkrankuDg  meist  in  Verbindung  mit 
Uhmungen  auf. 

Vier  tracheotomirte  Kinder  erkrankten  nach 
Bacialli  (37)  in  Form  einer  Epidemie  an  Sepsis 
und  starben  unter  den  Erscheinungen  einer  Menin- 
gitis. Die  bakteriologische  Untersuchung  der 
Cerebrospinalflüssigkeit  und  der  inneren  Organe 
ergab,  dass  die  Sepsis  in  3  Fällen  durch  Strepto- 
kokken, in  1  Falle  durch  eine  Varietät  des  Frän- 
k  e  1  'sehen  Pneumococous  erzeugt  war. 

Ein  7jfihr.  Fat.  von  Sdow  (38),  der  an  Rachen- 
diphtherie litt,  bekam  vom  5.  bis  10.  Tage  Spasmus 
giottidiB  und  allgemeine  Krämpfe.  Vom  10.  bis  21.  Tage 
stellten  sich  Trismas  und  Opisthotonus  ein.  Da  die  Er- 
kruikung  anfänglich  für  Tetiuas  gehalten  wurde,  wendete 
man  Tetanusantitoxin  an,  jedoch  ohne  Erfolg.  Besser 
wirkte  Morphium.  Der  Kr.  genas.  Nach  Ansicht  S  n.*s 
haDdelte  es  sich  um  eine  seltene  Form  Ton  Tetanie,  wie 


sie  Escherich  zuerst  unter  der  Bezeichnung  Pseudo- 
tetanus  beschrieben  hat.  Sn.  bespricht  die  einschlägige 
Literatur. 

Aubertin  u.  Babonneix  (39)  behandelten  einen 
25jähr.  Mann  mit  Rachendiphtherie.  Am  8.  TageSerum- 
einspritzung.  14  Tage  später  Gaumenläbmung.  Keine 
Verändemnp^en  am  Herzen  und  an  den  Lungen.  Nach 
weiteren  8  Tagen  plötzlicher  Tod.  Bei  der  Sddion  fand 
sich  eine  Myokarditis.  Das  Nervensystem  (Medulla,  Vagi) 
war  vollständig  unversehrt. 

Ein  lOjähr.  von  Ebstein  (40)  beobachtetes  Mäd- 
chen mit  Diphtherie  (ohne  Serum  behandelt)  war  am 
10.  Tage  fieberfrei,  hatte  Lähmungen  des  Oanmens,  der 
Zunge,  der  Stimmbänder,  der  Aocommodation,  Bewegung- 
Störungen  in  den  Beinen.  8  Tage  später  stellte  sich  unter 
hohem  Fieber  erhebliche  Kurzathmigkeit  ein,  die  schliess- 
lich zu  Apnoe  fährte.  Nach  Sstündiger  künstlicher  Ath- 
mnng  kehrte  die  Respiration  wieder.  Es  trat  eine  Däm- 
pfung über  dem  rechten  unteren  Lungenlappen  auf  (Aspi- 
rationpneumonie).  Nach  2  Tagen  Temperaturabfall.  Die 
Anfälle  wiederholten  sich  in  abnehmender  Schwere  noch 
5mal.    Allmähliche  langsame  Genesung. 

E.  nimmt  als  Ursache  des  merkwürdigen  Zu- 
standes  entweder  eine  Störung  im  Athemcentrum 
oder  in  den  davon  ausgehenden,  im  Rückenmarke 
verlaufenden  Bahnen  an.  Er  läset  es  unentschieden, 
ob  die  Störung  durch  das  Diphtheriegift  oder  durch 
ein  anderes  in  dem  pneumonischen  Herde  erzeugtes 
Toxin  ausgelöst  wurde.  Das  erstere  erscheint  ihm 
am  wahrscheinlichsten. 

Wenn  man  frisch  gelassenen  Harn  von  Diph- 
theriekranken mit  Essigsäure  versetzt,  so  tritt 
leicht  eine  Trübung  oder  ein  Niederschlag  auf. 
Dieser  entsteht  nach  Langer  (41)  dadurch,  dass 
das  im  frischen  Urin  enthaltene  Biuret  in  das 
schwer  lösliche  Tetraurat  übergeführt  wird.  Die 
Reaktion  zeigt  also  nur  an,  dass  der  Harn  sehr 
concentrirt  ist  Bei  der  vielfach  angewendeten 
Eiweissprobe  mit  Essigsäure  und  Ferrocyankalium 
kann  sie  zu  Täuschungen  führen. 

Diazoreaktion  konnte  Lobligeois  (42)  in 
118  Fällen  von  Diphtherie  nur  5mal  nachweisen. 
Von  diesen  Kranken  müssenjedoch  4  ausgeschieden 
werden  (3  mit  gleichzeitigem  Scharlach,  1  Sterben- 
der). Bei  Scharlach  ist  die  Diazoreaktion  häufiger. 
L.  traf  sie  in  18  Fällen  15mal  an.  Bei  denSerum- 
exanthemen  fehlt  sie,  ist  demnach  ein  wichtiges 
dia^ostisches  HülfsmitteL 

Conjunctivitis  crouposa  und  Conjunctivitis  diph- 
therica,  2  verschiedene  Krankheiten,  können,  wie 
Schlesinger  (43)  ausführt,  durch  den  Diphtherie- 
bacillus  hervorgerufen  werden  und  bilden  demnach 
eine  ätiologische  Einheit.  Es  giebt  auch  eine  (ana- 
tomisch und  klinisch)  diphtherische  Conjunctivitis, 
die  nicht  durch  den  Diphtheriebacillus  erzeugt  wird. 

Schi,  beschreibt  ein  8  Monate  altes  derartig  er- 
kranktes Kind,  bei  dem  aus  den  Membranen  Eiterkokken 
und  Bacillus  prodigiosus  gezüchtet  wurden.  Ein  anderes, 
3  Monate  altes  Mädchen  mit  Pemphigus  bekam  eine  Con- 
junctivitis crouposa.  Hier  fanden  sich  Diphtheriebacillen 
und  Kokken.  In  beiden  Fällen  wurde  Heilserum  ange- 
wendet, das  Sohl,  warm  empfiehlt 

Dass  die  Influenza  eine  bösartige  Complikation 
der  Diphtherie  darstellt,  scheint  aus  11  Beobach- 
tungen Lein  er 's  (44)  hervorzugehen.     Die  In- 


C8 


YI.  Innere  Medidn. 


fluenza  erzeugt  schwere  Bronchitiden  und  Pneu- 
monien, die  in  den  mitgetheilten  Fällen  wohl  den 
Tod  beschleunigt  oder  zum  Theil  direkt  herbei- 
geführt haben. 

Nicht  weniger  zu  fürchten  ist  die  Complikation 
der  Masern  mit  Diphtherie.  B 1  a  k  e  1  y  und  B  u  r  - 
row  (45)  beobachteten  sie  im  Hospitale  vom 
l.Febr.  1898  bis  zum  31.  Juli  1900  bei  157  Kran- 
ken, von  denen  54  =  34%  starben,  w&hrend  die 
Mortalität  der  einfachen  Diphtherie  nur  13%  be- 
trug. 82  Kranke,  d.  h.  52%,  bekamen  Kehlkopf- 
diphtherie. Yon  ihnen  gingen  36  =  44®/«  zu 
Qrunde.  47  Kranke  wurden  intubirt  (Mortalität 
55%).  Von  den  nicht  Intubirten  starben  29%. 
Die  Sterblichkeit  der  nicht  mit  Masern  complicirten 
Kehlkopfdiphtherie  belief  sich  auf  31.4®/o  (bei  den 
Intubirten  45%,  bei  den  nicht  Intubirten  8.06%). 
Die  Diphtherie  ist  um  so  mehr  zu  fürchten,  je  früh- 
zeitiger sie  zu  den  Masern  hinzutritt  B 1.  und  B. 
befürworten  die  Immunisirung  der  Kinder  auf 
Masernstationen  und  die  Anwendung  des  Heil- 
serum bei  den  Kranken,  die  sie  in  allen  Fällen 
durchführten. 

Zuhr  (46)  beschreibt  einen  8|jähr.  Knaben  mit 
Masern,  bei  dem  sich  auf  den  MaserDfleoken  pemphigus- 
ähnliche  Bläschen  von  Erbsen-  bis  Wallnnssgrösse  ent- 
wickelten. Es  trat  ein  schwerer  Allgemeinzastand  ein. 
4  Tage  später  wurde  eine  Nasen  -  Rachendiptherie  con- 
statirt    Nach  3  weiteren  Tagen  starb  der  Kranke. 

Purpura  als  Complikation  der  Diphtherie  sah 
Buckley  (47)  bei  einem  lOjähr.  Mädchen. 

Am  7.  Tage  (3  Tage  nach  der  Semmeinspritznng) 
bekam  das  Eind  blutiges  Erbrechen,  1  Tag  später  einen 
hämorrhagischen,  zum  Theil  bläschenförmigen  Ausschlag. 
Geringe  Albuminurie.  Schwerer  Allgemeinzustand.  Dazu 
gesellten  sich  Schmerzen  in  den  Ellenbogengelenken, 
blutiger  Stuhlgang,  sodann  eine  Serumurticaria.  Am 
16.  Tage  trat  ein  neuer  Schub  des  Ausschlages  auf  an 
Vorderarmen  und  Händen.  Dabei  dort  schmerzhafte  An- 
schwellungen. Herz  erweitert,  an  der  Spitze  ein  systo- 
lisches Oeräusch.    Ausgang  in  Heilung. 

lieber  die  Pathologie  und  Therapie  der  Diph- 
therie macht  Regster  (48)  Mittheilungen,  aus 
denen  Folgendes  hervorgehoben  sei :  Der  Diphtherie 
eigenthümlich  ist  eine  starke,  der  Temperatur  nicht 
entsprechende  Pulsbeschleunigung  [?].  Bei  reiner 
bacillärer  Diphtherie  treten  keine  Drüsenschwel- 
lungen auf,  nur  bei  Mischinfektion.  Die  Misch- 
iofektionen  zeigen,  abgesehen  vom  schweren  kli- 
nischen Verlaufe  (septische  Diphtherie),  keine  kli- 
nischen Eigenthümlichkeiten.  Albuminurie  ist  bei 
der  Diphtherie  selten  [?].  Die  Schwere  der  All- 
gemeinerscheinungen geht  parallel  der  Ausbreitung 
der  Membranen.  Croup  ist  fast  immer  diphthe- 
rischer Natur.  Von  Complikationen  wird  Peri- 
karditis als  häufig  vorkommend  bezeichnet  Zur 
Behandlung  empfiehlt  R.  Heilserum  in  grossen 
Gaben,  heisse  Salzwasserspülungen,  kräftige  Nah- 
rung, Stimulantien.  Vor  Allem  bedürfen  die  Kran- 
ken der  Ruhe,  die  unter  umständen  durch  Morphium 
erzwungen  werden  soll.  Die  Behandlung  der  Eehl- 
kopfdiphtherie  ist^  die  übliche.  Bei  Stenose  zieht 
R.  die  Intubation  der  Tracheotomie  vor. 


Ausführlich  bespricht  Biernacki  (49)  die 
Behandlung  der  Diphtherie.  Er  empfiehlt  Spü- 
lungen des  Rachens,  Anwendung  von  Heilserum, 
bei  sinkendem  Blutdrucke  (sogenannter  primärer 
Herzschwäche)  Strychnin,  Coffein,  absolute  Ruhe, 
bei  wirklicher  Herzschwäche  Alkohol  [Vorsicht 
beim  Aufstehen!],  bei  sinkender  Temperatur  Zu- 
führung von  Wärme,  bei  abnehmender  Diurese 
heisse  Umschläge  auf  die  Nierengegend,  Infusion 
von  Salzwasser.  Erbrechen  bei  gleichzeitiger 
Diarrhöe  wird  bekämpft  mit  subcutaner  Kochsalz- 
infusion,  bei  fehlender  Diarrh(to  mit  Salzwasser- 
einläufen. Werden  diese  vertragen,  so  macht  B. 
Nährklystiere,  lässt  alsdann  versuchsweise  kleine 
Mengen  Wasser  trinken.  Werden  sie  nic(^t  ver- 
tragen, so  nimmt  er  Suppositorien  mit  Pepton  zu 
Hülfe.  Wird  Wasser  per  os  vertragen,  so  fügt  er 
peptonisirte  Milch,  später  andere  Diätetica  zu.  In 
schweren  Fällen  wendet  er  Gavage  an.  Die  Be- 
handlung der  Lähmungen  ist  die  allgemein  übliche. 

Die  Ausführungen  von  Qriffith  (50)  über 
die  Behandlung  der  Diphtherie  enthalten  nichts 
wesentlich  Neues. 

Ausführliche  Vorschriften  über  die  Ernährung 
der  Diphtheriekranken  macht  Kirton  (61).  Er 
zieht  die  Ernährung  durch  den  Mund  jeder  an- 
deren vor  und  bevorzugt  dabei  die  Milch.  Wird 
die  Flüssigkeit  regurgitirt,  so  muss  die  Nahrung 
eingedickt  werden  (Oel6s,  EipasteundAehnliches). 
Bei  Erbrechen  kleine  Mengen,  etwa  stündlich  1  Ess- 
lOffel,  peptonisirter  Milch  oder  frischen  Fleischsaftes, 
Eiweisswasser  u.  s.  w.,  in  schweren  Fällen  auch 
Ei  mit  Branntwein,  Zucker  und  Milch.  Wenn  die 
Nahrung  immer  wieder  ausgewürgt  wird,  wenn 
Husten  beim  Schlucken  auftritt,  namentlich  bei 
tracheotomirten  Kindern,  wenn  die  Kinder  eigen- 
sinnig sind,  soll  man  alle  4  Stunden  durch  die  Nase 
füttern,  am  besten  peptonisirte  Milch.  Macht  dies 
Schwierigkeiten  oder  wird  die  Nahrung  erbrochen, 
so  muss  man  Nährklystiere  machen,  am  besten 
mit  peptonisirter  Milch  alle  4  Stunden.  1  Stunde 
vorher  macht  man  ein  Wasserklystier,  um  genügend 
Flüssigkeit  zuzuführen,  Imal  am  Tage  ein  Reini- 
gungsklystier.  Treten  Diarrhöen  auf,  so  giebt  man 
Stärkeklystiere  mit  Opiumzusatz.  Schliesslich 
werden  noch  längere  Zeit  hindurch  täglich  Ein- 
spritzungen mit  sterilem  Pferdeserum  (20 — 40  ocni) 
gemacht 

E  e  r  s  c  h  (52)  beschreibt  ein  3jähr.  Kind  mit  nekroti- 
sirender  Pharyngitis,  die  ohne  örüiche  Behandlang  ab- 
heilte. K.  hatte  ihm  eine  Mixtur  mit  salioylsanrem  Natroa 
und  Jodkalinm  verschrieben. 

Kürt  (53)  hat  in  der  fleissigen  Anregung  der 
Speichelabsonderung  ein  Schutzmittel  gegen  An- 
gina, Diphtherie  und  Scharlach  gefunden. 

91.  Ueber  Taberkaloae.  (Vgl.  Jahrbb. 
CCLXXV.  p.  71.) 

Allgemeines.    Aetiologie. 

1)  Die  Tuberkulose ;  von  Prof.  v.  Dräsche  in  Wien. 
(Wien.  med.  Wchnschr.  LH.  25.  1902.) 


VI.  Innere  Medloin. 


69 


2)  The  causation  and  preveniion  of  phthüis ;  by 
BjromBramwell.    (Lancet  Jnly  5. 12.  1902.) 

3)  Sehwitübucht  eine  Nervenkrankheit;  von  Dr. 
Eonrad  Schweizer  in  Freibarg  i.B.  (München  1903. 
Verlag  d.  ftrztl.  RandschatL  8.  48  8.) 

4)  Le  terrain  humain  de  la  tubereulose;  par  le  Dr. 
Edmond  Weber.  (Revae  med.  de  la  Soisse  rom. 
XXin.l;Janv.  20. 1903.) 

5)  Ooniributüm  ä  VHnde  de  Vetiologie  de  la  tuher- 
culose  /parBichelonne.  (Arch.  de  Med.  mil.  XLI.  5. 
p.  435.  Mai  1903.) 

6)  The  nahire  of  the  infectivity  ofphthisis.  A  study 
of  the  views  of  Koeh,  Flügge  and  others;  by  Alfred 
Hillier.    (Brit.  med.  Jonm.  March  14.  1903.) 

7)  Phihiais  and  house  infeetion ;  by  J.  R.  J  o  h  n  s  o  n. 
(Ibid.) 

8)  Zum  Auftreten  der  Tuberktdoee  auf  dem  Lande; 
voD  Dr.  Kristen  Isager.  (Nord.  med.  ark.  XXXV. 
Afd.  II.  Innere  Med.  1.  2.  1902.) 

9)  A  diseuseion  on  the  relaiion  of  phthisis  to  fac- 
toryattdworskshop  eondHions.  (Brit.  med.  Jonrn.  Sept  13. 
1902.) 

10)  Beitrag  x$tr  Kmntnies  der  Tuberkuloeeverbreitung 
in  Baden;  von  Dr.  W.  Ho  ff  mann.  (Beitr.  zur  Klinik 
d.  Tuberk.  Heft  1.  Würzburg  1903.  A.  Stuber*sVerl.) 

11)  Das  Auftreten  der  Tkiberkuloae  in  Cigarren- 
fabriken;  von  Prof.  L.  Brauer.    (Ebenda.) 

12)  Die  Lohgerberei  in  ihrer  Bexiekung  xur  Ikiber- 
huhse;  von  Dr.  Carl  R ei tt er  in  Wien.  (Ztschr.  f. 
Tuberk.  u.  Heilst  IH.  4.  p.  325.  1902.) 

13)  Die  Tuberkuloeeeterhlichkeü  in  der  preussisehen 
Monarehievon  1876—1901;  von  Dr.  Arthur  Kayser- 
ling.    (Ztaohr.  f.  Tab.  u.  Heilst  IV.  3.  p.  191.  1903.) 

14)  Der  Einfhise  der  Lungerttuberkuloee  auf  Lebens- 
dauer und  Erwerbsfähigkeü  und  der  Werth  der  Volks- 
ketUtättenbehandlung;  von  Dr.  £d.  Stadler.  (Deut- 
sches Arch.  f.  klin.  Med.  LXXV.  3—5.  p.  412.  1902.) 

15)  Ueber  üiberkulose  bei  Kindern;  von  Dr.  Jan 
Riczynski.  (Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  IV.  1.  p.  67. 
1901.) 

16)  Die  Infektion  mit  Tuberkulose  im  Kindesalter 
ftnd  deren  Bekämpfung;  von  Eornel  Preisich  u. 
iladir  Schütz  in  Budapest  (Ztschr.  f.  Tuberk.  u. 
HeJlstm.  6.  p.  470. 1902.) 

17)  Beitrag  xur  Tuberkulose  des  Kindesalters  und 
Prophylaxe  derselben;  von  Dr.  0.  Kluge  in  Itzehoe. 
(Ebeoda  IV.  4.  p.  324. 1903.) 

18)  Untersuchungen  über  die  Durchgängigkeit  der 
jugendlichen  Magen^Darmwand  für  TuberkelbaeiUen ; 
von  Prof.  Diese  in  Marburg.  (Berl.  klin.  Wohnschr. 
XL  1. 1903.) 

19)  Zur  tuberkulösen  Lungenphthise  im  Säuglings- 
oÄer;  von  Dr.  Martin  Hohlfeld.  (Münchn.  med. 
Wchnschr.  XLIX.  47.  1902.) 

20)  üebertragbarkeü  der  Rindertuberkulose  auf  den 
^Imsehen;  von  R.  Koch.  (Deutsche  med.  Wchnschr. 
XXVin.  48.  1902.) 

21)  Rinder-  und  Menschentuberkutose;  von  Dr. 
T j  a  d  e  n.  (Deutsche  Vjhrschr.  f.  öffentl.  Geshpfl.  XXXIV. 
3.  p.  366. 1902.) 

22)  Die  Frage  nach  der  Identität  der  Menschen-  und 
7kieriuberkulose ;  von  Prof.  Disselhorstin  Halle  a. S. 
(Münchn.  med.  Wchnschr.  XLIX.  27.  1902.) 

23)  Bemerkungen  xur  Tuberkulosefrage;  von  Fer- 
dinand Hueppe.  (Prag.  med.  Wchnschr.  XXVII.  52. 
1902.  Vgl.  a.  Wien.  med.  Wchnschr.  LH.  51.  1902.) 

24)  Ueber  Fütterungstuberkulose;  von  Prof.  D.  von 
Hansemann.    (Berl.  klin.  Wchnschr.  XL.  7.  8.  1903.) 

25)  TJeber  die  Tktberkuloseinfektion  durch  den  Ver- 
^«ntngshanal;  von  A.  Heller  in  Kiel.  (Deutsche  med. 
Wchnschr.  XXVIH.  39.  1902.) 

2%)Buman  and  bovine  tubereulosis.  The  possibility 
of  koman  infeetion  from  cattle ;  by  N  a  t  h  a  n  R  a  w.  (Brit. 
med.  Joum.  March  14. 1903.) 


27)  Beitrag  xu  dem  Studium  der  Rinder-  und 
menschliehen  Tuberkulose;  von  Dr.  Angelo  Cippo- 
lina.    (Berl.  klin.  Wohnschr.  XL.  8.  1903.) 

28)  Perlsucht  und  menschliehe  Tuberkulose;  von 
Prof.  Max  Wolff  in  Berlin.  (Berl.  klin.  Wohnschr. 
XXXIX.  46. 1902.  —  Deutsche  med.  Wchnschr.  XXVIII. 
32. 1902.) 

29)  Versuche  über  Fütterungstuberkulose  bei  Rindern 
und  Kälbern;  von  Prof.  Max  Schottelius.  (Münchn. 
med.  Wchnschr.  XLIX.  39.  1902.) 

Z(S)W<is  ist  Perlsucht?  Nebst  kurxem  Bericht  über 
experimentelle  üebertragung  der  menschlichen  Tuber- 
kulose auf  grössere  Hausthiere ;  von  J.  E  s  s  e  r  u.  J.  0  r  t  h. 
(Berl.  klin.  Wchnschr.  XXXIX.  34.  1902.) 

31)  Zur  Frage  der  Uebertragbarkeit  der  Menschen- 
tuberkulose auf  Rinder  und  Ziegen ;  von  Dr.  A.  M  o  e  1 1  e  r 
in  Beizig.  (Deutsche  med.  Wchnschr.  XXVIII.  40. 1902.) 

32)  Ueber  Impftuberkulose ;  von  0.  Lassar  in 
Berlin.    (Deuteche  med.  Wchnschr.  XXVm.  40.  1902.) 

33)  Ueber  einen  Fall  von  Impftuberkulose  eines 
Schlachthausarbeiters  durch  tuberkulöse  Organe  eines 
Rindes;  von  Dr.  Paul  Krause.  (Münchn.  med.  Wo- 
cbenschr.  XLIX.  25. 1902.) 

34)  Transmission  ä  Vkomme,  par  inoeulatüm  acci- 
dentelle,  de  la  tubereulose  bovine^  et  reinoculation  eoc- 
perimentale  äveau;  par  G.  H.H.  Spronck  et  K.  Höf- 
nagel.   (Semaine  med.  XXIL  42.  Oct  15.  1902.) 

35)  A  case  of  tubereulosis  of  the  skin  foUowing 
aeeidental  inoculation  with  the  bovine  tubercle  bacillus ; 
by  Mazyck  P.  Ravenal.  (Proceed.  of  the  pathol.  Soc. 
of  Philad.  N.  S.  V.  3;  Jan.  1902.) 

36)  The  intercommunieabüity  of  human  and  bovine 
tubereulosis;  by  M.  P.  Ravenel.  (Ibid.  V.  7.  p.  181. 
1902.) 

37)  Beilrag  xur  Frage  der  Identität  der  Rinder-  und 
Menschentuberkutose;  von  Dr.  Troje  in  Braunsohweig. 
(Deutsche  med.  Wchnschr.  XXIX.  11.  1903.) 

3B)  Two  cases  of  consumption  probably  infected  by 
tubercuhus  milk;  by  James  M.  Co  wie.  (Brit  med. 
Joum.  Nov.  29.  1902.) 

39)  Ueber  die  Artgleichheit  der  vom  Menschen  und 
der  vom  Rinde  stammenden  TuberkelbaeiUen  und  über 
Tuberkulose-Immunisinmg  von  Rindern ;  von  E.  v.  B  e  h  - 
ring.    (Wien.  klin.  Wchnschr.  XVL  12.  1903.) 

40)  Die  JennerisaHon  als  Mittel  xur  Bekämpfung 
der  Rindertuberkulose  in  der  landwirthschaftlichen 
Praxis;  von  E.  v.  B e h r i n  g.  (Ztschr.  f.  Thiermed.  VI. 
5  u.  6.  p.  322.  1902.) 

41)  Anweisung  für  die  Tuberkulose- Schutzimpfungen 
von  Rindern;  von  E.  v.  Behring.    ("Ebenda  p.  328.) 

42)  Beitrag  xur  Tuberkulosd>ekämpfung  auf  örund 
von  59}ähr.  Zuehtregistem ;  von  Dr.  Friedrich  Her- 
mann auf  Weidlitz  bei  Bautzen.    (Ebenda  p.  336.) 

43)  Tuberkulose  beim  Pferde;  von  Dr.  H.  Markus 
in  Utrecht    (Ebenda  p.  369.) 

44)  Beitrag  xur  Frage  über  das  Vorkommen  von 
Tuberkdbaciüen  in  der  Milch  von  reagirenden  Kühen; 
von  OlofStenström  in  Hamra  (Schweden).  (Ebenda 
VL  4.  p.  241.  1902.) 

45)  Die  fötale  tuberkulöse  Infektion;  von  Dr.  Ro- 
bert Schlüter.  (Leipzig  u.  Wien  1902.  Franz  Deu- 
ticke.  Gr.  8.  38  S.) 

46)  Die  Bexiekung  der  Heüungsvorgänge  gewisser 
Formen  der  LungenphÖiise  xur  Oelmkbildung  am  ersten 
Rippenringe;  von  W.  A.  Freund.  (Therap.  Monatsh. 
XVI.  6.  1902.  —  Berl.  klin.  Wohnschr.  XXXIX.  33. 
1902.) 

47)  Larynaspolyp  und  Lungentuberkulose;  von  Dr. 
FriedelPick.  (Prag.  med.  Wchnschr.  XXVm.  20. 
1903.) 

48)  Zur  Frage  der  Genese  der  Lungentuberkulose; 
von  Dr.  Georg  Schmor  1.  (Münchn.  med.  Wchnschr. 
XLK.  33.  34.  1902.) 

49)  Die  Genese  der  Lungenphthise  und  die  Ver- 
schiedenheit der  mit  dem  Namen  -  Tuberkel^  bexeichneten 


70 


VI.   Innere  Hedicin. 


Oebilde;  von  Dr.  E.  Aufrecht  io  Magdebarg.    (Deut- 
sches Arch.  f.  klin.  Med.  LXXV.  3  u.  5.  p.  193.  1903.) 

50)  lieber  die  Wirkungsweise  des  Iktberkelbadüus 
bei  eaeperitnenteller  Lungentuberkulose;  vod  Dr.  Oott- 
holdHerxheimer.  (Beitr.  z.  pathol.  Anat  u.  allgem. 
Pathol.  XXXIII.  3.  p.  363.  1903.) 

51)  Zur  Diagnose  der  angeborenen  SchwindsucktS' 
anläge;  von  Prof.  Oeorg  Sticker.  (Munchn.  med. 
AVchnschr.  XLIX.  33.  1902.) 

52)  Die  Bedeutung  der  tuberkulösen  Belastung  für 
die  Entstehung  von  Ohrenkrankheiten  bei  Kindern;  von 
Prof.  Ostmannin  Marburg.  (Munchn.  med.  Wchnschr. 
XLIX.  29.  1902.) 

53)  Üeber  die  Bedeutung  der  Cigarren  und  besonders 
der  Stummel  derselben  im  Hinblick  auf  die  Verbreitung 
der  Tuberkulose;  von  Dr.  Luigi  Peserico  in  Padua. 
(Aroh.  f.  Hyg.  XLIV.  3.  p.  189.  1902.) 

54)  TuSercular  expeetoration  in  public  thorough- 
fares;  by  H.  E.  Annett.  (Thompson  Yates  Laborat. 
Report  IV.  2.  p.  359.  1902.) 

55)  The  danger  to  the  public  frofn  the  ambulant 
consumptive;  by  J.  0.  Cobb.  (Philad.  med.  Jonrn. 
April  26.  1902.) 

56)  Le  traumalismej  la  tubereulose  et  la  loi  sur  les 
aecidmts  du  travail ;  par  le  Dr.  £.  M  o  s  n  y.  (Ann.  d* Hyg. 
publ.  3.  S.  XLVm.  1.  2;  Juillet,  Acut  1902.) 

57)  Beitrag  xur  Züchtung  und  xur  Biologie  des 
Tliberkelbacillus ;  von  Hilarius  Mensi.  (Ztechr.  f. 
Hyg.  u.  Infektionskrankh.  XXXIX.  3.  p.  407.  1902.) 

58)  Ueber  Anreicherung  der  TuberkeJhaciüen  im 
Sputum  (nach  Hesse);  von  Dr.  Robert  Königstein. 
(Wien.  klin.  Wchnschr.  XV.  33.  1902.) 

59)  Ein  Beitrag  xur  Lehre  von  der  Mischinfektion 
bei  Lungentuberkulose;  vonDr.Herniann  Eersoh-en- 
steiner.  (Deutsches  Aroh.  f.  klin.  Med.  LXXV.  3—5. 
p.  441.  1902.) 

60)  Intomo  all'influenxa  del  microcoeco  tetragono 
sul  processo  tubercolare  del  polmone ;  pel  Dott.  Alberto 
Michelazzi.    (Rif.  med.  X Vm.  239—242.  1902.) 

61)  The  etiohgieal  signifieance  of  the  acid-resisiing 
group  of  bacteria ,  and  the  evidence  in  favour  of  their 
botanical  relation  to  bacülus  tuberculosis ;  by  A.  C. 
Abbott  andN.Oildersleeve.  (Univers.  ofPennsylv. 
med.  Bull.  XV.  4;  June  1902.) 

62)  Ueber  die  Bexiehungen  der  säurefesten  Sapro- 
phyten  (PseudotttberkeWacillenJ  xu  den  Tuberkelbaeillen ; 
von  Dr.  Felix  Eiemperer  in  Berlin.  (Ztschr.  f.  klin. 
Med.  XLVIIL  3  u.  4.  p.  250.  1903.) 

63)  Ueber  die  Identität  des  Bacillus  des  Karpfens 
(Bataillon^  Dubard  und  lerre)  und  des  Bacillus 
der  Blindschleiche  (Moeller);  von  Bataillon,  A. 
Mo  eller  und  Terre.  (Ztschr.  f.  Tuberk.  u.  Heilst. 
VI.  3.  p.  467.  1902.) 

Aus  den  allgemein  gehaltenen  Besprechungen 
der  Tuberkulose  brauchen  wir  nur  die  kleine  Schrift 
von  Schweizer  (3)  hervorzuheben,  ein  etwas 
absonderlicher,  aber  lesenswerther  Beitrag  zum 
Kampfe  gegen  die  reinen  „Contagionisten^^  Soh  w. 
erkennt  die  Bedeutung  der  Tuberkelbaeillen  an, 
aber  mit  ihrem  Eindringen  und  Festhaften  im 
Körper  ist  die  „Schwindsucht'^  durchaus  noch  nicht 
gegeben.  Die  latente  Tuberkulose,  die  meist  in 
der  Kindheit  beginnt,  soll  sogar  auf  den  Körper 
günstig  wirken  können :  „die  Infektion  kann  bei 
günstiger  Primäranlage  zunächst  auch  einen  Impuls 
zu  scheinbar  besserem  Gedeihen  und  zur  regeren 
Entfaltung  der  ursprünglich  gegebenen  oder  er- 
worbenen Körperkräfte  abgeben^^  unzählige  Male 
wird  der  Körper  mit  der  Tuberkulose  gut  fertig; 
dazu,  dass  sieb  Schwindsucht  entwickelt,  gehört 


noch  Mancherlei,  und  hier  spielen  nervöse  Einflüsse 
im  weitesten  Sinne,  namentlich  auch  geistige  Alte- 
rationen eine  grosse  Rolla 

Auch  Weber  (4)  und  Bichelonne  (5) 
sprechen  sich  gegen  die  übertriebene  Bedeutung 
der  „Contagion^^  aus  und  für  die  Bedeutung  der 
„Prädisposition*^ 

I  sag  er  (8)  ist  etwa  10  Jahre  lang  einziger 
Arzt  eines  grösseren  Landbezirkes  gewesen  und 
giebt  wieder,  was  er  dabei  über  die  Ausbreitung 
der  Tuberkulose  beobachtet  hat  Er  meint,  das 
dichte  Zusammenwohnen  auf  dem  Lande  und  der 
enge  Verkehr  der  im  gleichen  Hause  oder  in 
Nachbarhäusern  Wohnenden  mit  einander  beför- 
derten die  üebertragung  der  Tuberkulose  ganz  ent- 
schieden. Bei  dem  ersten  Falle  in  einer  bis  dahin 
gesunden  Familie  könne  man  meist  ziemlich  sicher 
die  Quelle  der  Infektion  in  der  nächsten  Umgebung 
feststellen.  Dabei  kämen  als  Quelle  nicht  nur 
Kranke  mit  florider  Phthise  in  Betracht,  sondern 
besonders  auch  Leute  mit  schleichender  Tuber- 
kulose, die  auf  ihr  Leiden  gar  nicht  achten! 
ü.  s.  w.  nicht  gerade  sehr  neue  Weisheiten. 

Auch  die  Ermittelungen  Hoffmann's  (10) 
über  die  Verbreitung  der  Tuberkulose  in  Baden 
bestätigen  in  der  Hauptsache  Bekanntes :  Mit  der 
Erhebung  über  den  Meeresspiegel  nimmt  die  Zahl 
der  Tuberkulosefälle  ab,  dabei  kommen  in  Betracht 
der  häufigere  Betrieb  der  Landwirthschaft  in  der 
Höhe,  die  geringere  Volksdichte,  aber  ausserdem 
augenscheinlich  auch  noch  umstände,  die  wir  nicht 
kennen.  Je  mehr  Industrie,  desto  mehr  Tuber- 
kulose, je  mehr  Landwirthschaft,  desto  weniger. 
Der  Einfluss  von  Armuth,  Alkoholconsum  und  Er- 
nährung liess  sich  statistisch  nicht  feststellen.  Im 
Norden  Badens  ist  die  Tuberkulose  besonders  häufig, 
im  Süden  der  Krebs. 

Die  Häufigkeit  der  Tuberkulose  im  Norden 
Badens  findet  zum  Theil  wohl  ihre  Erklärung 
in  der  dort  stark  verbreiteten  Cigarrenindustrie. 
Brauer  (11)  giebt  hierüber  zahlreiche  eingehende 
üebersichten  und  Zusammenstellungen,  aus  denen 
hervorgeht,  dass  die  Arbeiter  in  den  Cigarren- 
fabriken  häufiger  an.  Tuberkulose  erkranken ,  als 
die  gleichgestellten  Leute  in  anderen  Gewerben; 
und  zwar  sind  es  nicht  klimatische  oder  sociale 
Verhältnisse,  die  das  bedingen,  sondern  es  ist 
diese  besondere  Arbeit  mit  Allem,  was  dazu  gehört. 

Reitter  (12)  wfinscht  zuverlässige  Fest- 
stellungen über  das  Verhältniss  der  Lohgerberei 
zur  Tuberkulose.  Einige  haben  behauptet,  die 
Qerber  würden  so  g^t  wie  niemals  phthisisoh, 
Andere  meinen,  sie  würden  es  besonders  oft  R. 
zeigt,  dass  beide  Angaben  ungenügend  begründet 
und  weitere  Nachforschungen  recht  wünschens- 
werth  sind. 

Kay8erling(13)  giebt  umfangreiche  Tabellen 
über  die  Tuberkulosesterblichkeit  in  Preussen. 
Von  1875—1887  blieben  die  Zahlen  sich  etwa 
gleich,   dann   trat  ein   erheblicher  und  ziemlich 


YL  Innere  Hedicin. 


71 


gleichmSssig  zunehmender  Abfall  ein  bis  Ende  1 898, 
1899  und  1900  eine  kleine  Zunahme,  1901  wieder 
ibfolL  Die  betrSohtliche  Abnahme  seit  1 887  h&ngt 
wohl  sicher  mit  der  Entdeckung  des  Tuberkel- 
bidllus  und  der  ganzen  neueren  Bewegung  gegen 
die  Taberkuloee  zusammen.  Einen  günstigen  Ein- 
floBs  der  Yolkssanatorien  lassen  die  Zahlen  noch 
nicht  erkennrai« 

Wie  lange  dauert  die  Lungentuberkulose  und 
wie  weit  beeinträchtigt  sie  die  Arbeitffthigkeit? 
Diese  Fragen  sucht  Stadler  (14)  mit  Hülfe  des 
Materiales  der  Marburger  Poliklinik  zu  beantworten. 
Die  Antwort  widerspricht  zum  Theil  bisher  all- 
gemein gültigen  Anschauungen  und  bedarf  wohl 
weiterer  Begründung:  „Die  durchschnittliche  Dauer 
der  Lungentuberkulose  beträgt  für  das  erwerbs- 
fthige  Alter  des  kleinen  Bauern-,  Arbeiter-  und 
Handwerkerstandes  mindestens  6 — 7  Jahre.  Sie 
ist  fiSr  die  Frauen  etwas^änger,  als  für  dieMAnner, 
^  Kranke,  bei  denen  sie  jenseits  des  40.  Lebens- 
jahres beginnt,  durchschnittlich  um  1  Jahr  kürzer, 
als  fOr  das  Alter  vom  14.  bis  39.  Lebensjahre. 
Durch  die  verschiedenen  Berufsschäden  wird  die 
Dauer  der  Taberkulose  bei  social  gleichgestellten 
Arbeitern  nicht  merklich  beeinflusst  Die  For- 
derung eines  Berufswechsels  für  lungenkranke 
Arbeiter  in  ausgesprochen  gesundheitschädlichen 
Gewerben  ist  daher  unberechtigt,  wenn  nicht  eine 
soeiale  Besserstellung  damit  verbunden  werden 
kann  [?!].  Die  Dauer  der  Arbeitfähigkeit  verhält 
sich  im  Allgemeinen  entsprechend  der  Erankheit- 
dauer,  nur  ist  bei  den  Frauen  die  Zahl  der  theil- 
weiae  Arbeitfähigen  und  der  Arbeitunfähigen  duroh- 
admittlichviel  grösser,  als  bei  den  Männern.  Nach 
5  Jahren  ist  die  Hälfte  aller  Kranken  noch  im  Be- 
aitie  eines 'gewissen  Grades  von  Arbeitfähigkeit, 
i  h.  noch  nicht  invalide  im  Sinne  des  Livaliden- 
Tenicherungsgesetzes.^*  Die  übliche  kurze  Behand- 
long  in  einer  Volksheilstätte  ändert  an  diesen  Yer- 
lAtauBsen  nicht  allzuviel 

Raczynski  (15)  beschäftigt  sich  mit  der 
I^Msuhse  der  Kinder.  Seiner  Berechnung  nach 
leidet  mindestens  die  Hälfte  aller  Kinder,  die  in 
<li8  St  Ludwig-Kinderspital  zu  Krakau  kommen, 
>a  Tuberkulose.  Oft  wird  das  Leiden  nur  zufäUig 
bei  der  Sektion  gefunden,  bei  vielen  Kindern  wird 
ei  aioherlich  überhaupt  nicht  erkannt  R.  bespricht 
^  die  verschiedene  Art  und  Weise,  wie  die 
Taberkelbaoilien  in  den  Körper  eindringen  können, 
md  die  Diagnose. 

Auch  Preisich  und  Schütz  (16)  und 
^i&ge  (17)  machen  auf  die  grosse  Häufigkeit  der 
^berknlose  bei  kleinen  Kindern  aufmerksam. 
Aagensoheinlich  sind  die  Kinder  nicht  etwa  be- 
Benders  empfänglich,  sie  sind  nur  durch  ihre  ganze 
I^bensweise  der  Infektion  besonders  ausgesetzt. 
IW  die  Infektion  lange  latent  bleiben  und  erst 
uch  Jahren  zum  Yorscheine  kommen  kann,  wird 
immer  noch  nicht  genügend  beachtet  P  r.  u.  S  c  h. 
(ordern  unter  Anderem  günstig  gelegene  Hospitäler 


für  chirurgische  Tuberkulöse.  KI.  legt  besonderen 
Werth  auf  eine  frühzeitige  Trennung  der  Kinder 
von  ihren  tuberkulösen  Eltern. 

Dass  ein  Kind  gerade  in  seinen  ersten  Lebens- 
tagen, und  zwar  von  Seiten  seines  Yerdauungs- 
kanales  ungenügend  gegen  Infektionen  geschützt 
ist,  vermochte  Dis8e(18)  anatomisch  zu  beweisen. 
Er  fand,  dass  der  Magen  des  Neugeborenen  durch- 
aus noch  nicht  eine  so  vollständige  und  dicke 
Schleimdecke  aufweist,  wie  wir  sie  an  der  Magen- 
schleimhaut des  älteren  Kindes  und  des  Erwach- 
senen finden.  Es  bestehen  zunächst  nur  einzelne 
Schleimpfröpfe,  die  erst  im  Verlaufe  mehrerer  Tage 
zu  einer  richtigen  Decke  zusammenfliessen  und  so 
lange  das  nicht  geschehen  ist,  werden  mit  der 
Milch  genossene  Tuberkelbacillen  verhältnissmässig 
leicht  in  den  Körper  eindringen  können. 

Hohlfeld  (19)  berichtet  über  2  Fälle  von 
ausgedehnter  Lungentuberkulose  mit  Cavernen- 
bildung  bei  Säuglingen.  — 

Ein  grosser  Theil  der  ätiologischen  Arbeiten 
beschäftigt  sich  mit  der  durch  Koch 's  neueste 
Mittheilungen  wieder  zu  grosser  Bedeutung  ge- 
langten Frage,  ob  Binder-  und  Menecheniuberkuiose 
dasselbe  sind  oder  nieht.  In  seiner  letzten  Ver- 
öffentlichung (20),  dem  Vortrag  bei  der  Internatio- 
nalen Tuberkuloseconferenz  zu  Berlin»  beschränkt 
K.  sich  lediglich  darauf,  ob  die  Rindertuberkulose 
auf  den  Menschen  übertragen  werden  kann  oder 
nicht?  und  kommt  in  der  Hauptsache  zu  einem  be- 
stimmten Nein !  Er  führt  aus,  wie  ungemein  selten 
die  primäre  Darmtuberkulose  ist  und  wie  sehr  viel 
häufiger  sie  sein  müsste,  wenn  wirklich  perlsüch- 
tiges Fleisch  und  perlsüchtige  Milch,  die  beide  in 
grossen  Mengen  genossen  werden,  bei  dem  Men- 
schen Tuberkulose  erzeugen  könnten.  Die  ein- 
zelnen als  besonders  schlagende  Beweise  ange- 
führten Fälle  sucht  K.  zu  wiederlegen,  die  bekannten 
örtlichen  Hauterkrankungen  der  Fleischer  u.  s.  w. 
hält  er  nicht  für  Tuberkulose. 

Auch  diese  neuesten  Ausführungen  Koch 's 
haben  vielfach  Widerspruch  gefunden.  T  j  a  d  e  n  (2 1 ) 
und  Disselhorst  (22)  drQoken  sich  noch  recht 
vorsichtig  aus;  Hueppe  (23)  und  v.  Hanse- 
mann (24)  greifen  die  einzelnen  Punkte  der 
Koch'schenBeweisführungkräftigan.  v. Hanse- 
mann giebt  zu,  dass  die  primäre  Fütterungs- 
tuberkulose recht  selten  ist,  sie  kommt  aber  vor, 
und  zwar  vor  Allem  bei  Schwerkranken,  beiOreisen 
und  bei  ganz  besonders  für  die  Tuberkulose  Em- 
pfibiglichen.  ,Jn  den  meisten  Fällen  kann  sie  früh- 
zeitig ausheilen" !  Das  scheint  uns  für  die  ganze 
Frage  von  besonderer  Wichtigkeit  Durch  diese 
Eigenthümlichkeit  entzieht  sie  sich  oft  dem  Nach- 
weise. „Zuweilen  nimmt  sie  grössere  Dimensionen 
an  und  kann  durch  Propagation  auf  andere  Organe 
oder  allerhand  ZuflLlIigkeiten  den  Tod  herbeiführen.^' 

Heller  (25)  bestätigt  seine  früheren  Angaben, 
dass  die  primäre  Darmtuberkulose  bei  richtigem 
Zusehen  durchaus  nicht  so  sehr  selten  ist.     Von 


72 


YL  Innere  ICediom. 


714  gestorbenen  Diphtheriekranken  fand  er  140 
tuberkulös  und  bei  53  war  die  Tuberkulose  durch 
den  Yerdauungskanal  eingedrungen.  In  einer 
gleichen  Statistik  aus  Boston  lauten  die  Zahlen : 
220,  35,  13. 

Cipollina  (27)  fQtterte  einen  Affen  mit 
tuberkulöser  Kuhmilch  und  erzielte  eine  allgemeine 
Tuberkulose  ohne  Darmtuberkulose.  Auch  das 
scheint  uns  von  grosser  Bedeutung,  etwas  Aehn- 
liches  könnte  sehr  wohl  auch  bei  dem  Menschen 
eintreten.  Dieser  Ansicht  ist  auch  Wolff  (28), 
der  ausserdem  noch  darauf  aufmerksam  macht,  dass 
die  Tuberkelbacillen  aus  Fleisch  und  Milch  ja  nicht 
nur  durch  den  Darm,  sondern  sehr  wohl  schon 
höher  oben  im  Bachen  in  den  Körper  eindringen 
können.  „Die  seltene  Beobachtung  von  primärer 
Darmtuberkulose  beim  Menschen  ist  noch  kein 
sicherer  Beweis  fQr  das  wirklich  seltene  Vorkommen 
einer  tuberkulösen  Infektion  des  Menschen  durch 
animalische  Nahrungsmittel^*  W.  fahrt  einen 
eigenen  Fall  an,  der  die  ganze  neue  Lehre  Koch's 
bedenklich  erschüttert  Es  gelang  ihm  mit  den 
Bacillen  einer  primflren  Darmtuberkulose  beim 
Menschen  bei  einem  Kalbe  typische  Perlsucht 
hervorzurufen  I 

Schottelius(29)  h&lt  die  Identität  zwischen 
Menschen-  und  Rindertuberkulose  dadurch  für  er- 
wiesen, dass  es  ihm  gelang,  3  Rinder  durch  den 
Auswurf  eines  Phthisikers  tuberkulös  zu  machen. 
Esser  undOrth  (30)  berichten  über  ganz  ähn- 
liche Uebertragungen.  Mo  eller  (31)  ist  etwas 
derartiges  bei  Kälbern  und  bei  Ziegen  nicht  ge- 
lungen. 

Lassar  (32),  Krause  (33),  Spronckund 
Höfnagel(34),  Ravenel(35.36)undTroje(37) 
berichten  über  neue  Fälle  von  Hauttuberkulose  bei 
Menschen  verursacht  durch  Rindertuberkulose. 
R  a  V  e  n  e  1  ist  auch  abgesehen  von  dem  besonderen 
Falle  ein  entschiedener  Anhänger  der  Identität. 
Besonders  überzeugend  klingt  der  Fall  vonTr  oje, 
in  dem  sich  bei  einem  ganz  gesunden  unbelasteten 
Menschen  eine  Uauttuberkulose  entwickelte,  die, 
anscheinend  geheilt,  wiederholt  in  Monate  langen 
Pausen  recidivirte  und  zu  einer  tuberkulösen  In- 
filtration der  zugehörigen  Lymphdrüsen  führte. 

Es  bleibt  also  wie  auch  v.  Behring  (39)  aus- 
führlich darthut,  dabei  dass  die  Tuberkelbacillen 
des  Menschen  und  des  Rindes  zur  gleichen  Art  ge- 
hören, und  dass  sie  von  Einem  zum  Anderen  über- 
tragen werden,  und  mag  diese  üebertragung  auch 
nicht  gar  zu  leicht  sein  und  nicht  gar  zu  häufig 
vorkommen,  so  sollte  es  vorläufig  auch  bei  den 
bekannten  Yorsichtmaassregeln  tuberkulösen  Nah- 
rungsmitteln gegenüber  bleiben  und  sollte  der  viel- 
fach mit  den  besten  Erfolgen  eingeleitete  Kampf 
gegen  die  Rindertuberkulose  nicht  unter-,  bez.  gar 
abgebrochen  werden.  Einen  wesentlichen  Beitrag 
für  diesen  Kampf  liefert  v.  Behring  (40.  41),  in 
dein  er  ein  gründlich  erprobtes  Verfahren  zur  Im- 
munisirung  von  Rindern  gegen  die  Tuberkulose 


giebt  Er  verwendet  dazu  vorzugsweise  Tuberkel- 
bacillen von  Menschen,  die  durch  lange  Züchtung 
auf  künstlichen  Nährböden  an  Virulenz  verloren 
haben. 

Dasselbe  Heft  der  Zeitschrift  fOrThiermedicin, 
in  dem  sich  die  beiden  Mittheilungen  v.  Beh- 
ring's  befinden,  enthält  noch  2  interessante  Arbei- 
ten über  Tuberkulose  bei  Thieren:  Hermann  (42) 
macht  darauf  aufmerksam,  dass  man  auch  bei  den 
Rindern  viel  mehr  als  das  bisher  geschehen  ist,  auf 
eine  angeborene  oder  erworbene  Anlage  zur  Tuber- 
kulose achten  müsse,  und  dass  die  Beseitigung 
Alles  dessen,  was  diese  Anlage  hervorrufen,  bez. 
verstärken  kann,  ein  wesentlicher  Punkt  in  dem 
Kampfe  auch  g^gen  die  Rindertuberkulose  ist.  In 
Betracht  kommt  hier  vor  Allem  Viererlei :  1)  das 
Brehmer'sche  Oesetz,  dass  die  späten  Spröss- 
linge  kinderreicher  Familien  besonders  leicht  an 
Tuberkulose  erkranken ;  2)  der  Mangel  an  frischer 
Luft  und  Bewegung  (Stallfütterung  auch  im 
Sommer);  3) Paarung  in  zu  naher  Verwandtschaft ; 
4)  die  Vererbung,  die  Abstammung  von  tuber- 
kulösen Eltern.  —  Markus  (43)  beschreibt 
13  Fälle  von  Tuberkulose  bei  Pferden.  Er  meint, 
man  müsse  und  könne  hier  zwischen  Aspiration- 
tuberkulöse  und  embolischer  Tuberkulose  unter- 
scheiden. 

Ob,  bez.  wie  oft  die  Milch  von  tuberkulösen 
Kühen  mit  gesunden  Eutern  Tuberkelbacillen  ent- 
hält, darüber  sind  genügend  auseinandergehende 
Ansichten  vorhanden.  Stenström  (44)  meint 
nach  seinen  Untersuchungen,  die  Milch  komme  aus 
'dem  gesunden  Euter  meist  ohne  Bacillen,  diese 
würden  ihr  aber  sehr  häufig  bei  dem  Melken  bei- 
gemengt aus  dem  Koth  der  kranken  Thiera  Der 
Koth  enthält  stets  reichliche  Bacillen,  da  dieThiere 
ihren  gesammten  Auswurf  verschlucken.  — 

Schlüter  (46)  fasst  zusammen,  was  wir 
Sicheres  über  die  tuberkulöse  Infektion  des  Foetus 
beim  Menschen  und  bei  Thieren  wissen.  Wir 
wissen,  dass  sie  vorkommt,  und  zwar  meist  von 
der  Mutter  her  durch  Vermittelung  der  Plaoenta, 
„aber  sie  kommt  doch  nicht  so  oft  vor,  dass  sie 
etwa  ein  wichtiges  ätiologisches  Moment  für  eine 
so  colossal  verbreitete  Krankheit  darstellte,  g^ 
schweige  denn  andere  Theorien  der  Tuberkulose- 
entstehung  entbehrlich  machte". 

Freund  (46)  knüpft  an   seine  in  unserer 
vorigen  Zusammenstellung  ausführlich  besprochene 
Lehre   von  der  Bedeutung  einer  zu  engen  oberen 
Brustapertur  für  das  Zustandekommen  der  Langten- 
tuberkulöse  an,    bestätigt  durch   neuere  Unter- 
suchungen die  Thatsache,  dass  der  Wegfall  dieeer 
Engigkeit  durch  Eintreten  einer  grösseren  Beweg- 
lichkeit zwischen  1.  Rippe  und  Sternum,  bez.  zw^i- 
sehen  Manubrium  und  Corpua  sterni  auf  die  Bei- 
lung  der  Lungenphthise  einen  sehr  günstigen  ESn- 
fluss  hat,  und  räth  von  Neuem  dringend  dasu, 
in    geeigneten   Fällen    die   1.   Rippe   zu  daroh- 
schneiden. 


YL  Innere  Medloin. 


73 


Pick  (47)  bringt  einen  neuen  Beitrag  zur  Be- 
deatnng  ungenügenden  Luftzutrittes  für  die  Lungen- 
taberkolose:  Ein  Schwindsüchtiger  besserte  sich 
überraschend  schnell,  nachdem  ihm  ein  grosser 
Kehlkopfpolyp  herausgenommen  war. 

Schmor  1(48)  widerlegt  sehr  eingehend  die 
OrQnde,  die  Ribbert  dafür  angeführt  hat,  dass 
die  Lunge  in  der  Mehrzahl  der  F&lle  nicht  direkt 
durch  Inhalation,  sondern  auf  dem  Blntwege  (meist 
von  den  Bronchialdrüsen  her)  tuberkulös  inficirt 
verd&  Schm.  will  diese  Form  der  Schwind- 
suchtentstehung  durchaus  nicht  ganz  von  der  Hand 
weieen;  er  hftlt  aber  die  Infektion  durch  Inhalation 
ffir  das  weitaus  häufigere  und  weist  dabei  von 
Neuem  auf  die  früher  von  ihm  dargelegten  beson- 
deren anatomischen  Verhältnisse  an  und  in  den 
Lungenspitzen  hin. 

In  vieler  Beziehung  den  Anschauungen  R  i  b  - 
bert's  nahe  steht  Aufrecht  (49),  der  jetzt  in 
einer  umfangreichen  Arbeit  seine  Ansichten  über  die 
Entstehung  der  Tuberkulose,  speciell  der  Lungen- 
phthise,  dargelegt  hat.  Wir  geben  die  zusammen- 
fittsende  Schilderung  am  besten  mit  A.'s  eigenen 
Worten  wieder:  „Die  hauptsächlichste  numerisch 
vahiBcheinlich  bedeutsamste  Eintrittspforte  des 
Toberkelbacillus  in  den  menschlichen  EOrper  sind 
die  Tonsillen.  Von  hier  aus  wird  er  durch  die 
Halelymphdrüsen  bis  zu  den  Mediastinaldrüsen 
weiter  befördert  und  führt  zur  Schwellung  dieser 
Drflsen.  Beim  Lebenden,  zumal  bei  jugendlichen 
Personen,  welche  wegen  beginnender  Lungen- 
spitzeninfiltration  in  Behandlung  kommen,  fühlt 
n«n  sehr  häufig  genau  am  ünterkieferwinkel 
einer-  oder  beiderseits  eine  oder  mehrere  ge- 
Bchwoilene  Drüsen,  bei  Sektionen  finden  sich  am 
lAnfigaten  geschwollene,  z.  Th.  verkäste  Media- 
stinaldrOsen  als  ausschliessliche  Folge  der  Einwir- 
^  des  Tuberkelbacillas  zumal  bei  solchen  Men- 
schen, welche  an  irgend  einer  nicht  tuberkul5sen 
Knnkheit  gestorben  sind.  Freilich  dürften  sich 
noch  Qfter  als  bisher  Yerkäsungen  mit  Tuberkel- 
Mlen  in  der  Halslymphdrüsenkette  und  auf  diese 
^eise  ein  direkter  Zusammenhang  mit  den  Ton- 
ällen  feststellen  lassen,  wenn  diesem  Punkte  etwas 
nehr  Aufmerksamkeit  zugewendet  werden  wird  als 
uaocfa  geschehen  ist 

Nachdem  femer  die  Permeabilität  intakter  Ge- 
tewinde  für  den  aus  geschwollenen  adhärenten 
Lymphdrüsen  stammenden  Tuberkelbacillus  er- 
lesen ist,  wird  es  begreiflich,  dass  aus  tuber- 
^^^S^^  Hals-,  resp.  Mediastinaldrüsen  solche 
Bacillen  in  die  Blutbahn  übergeführt  werden  kün- 
^*  Ton  den  Halsvenen  aus  müssen  sie  in  das 
lecfate  Herz  und  so  in  die  kleinsten  Zweige  der 
I^^^gonarterie  gelangen,  von  Mediastinaldrüsen  aus 
kSonen  sie  direkt  in  die  Arteria  pulmonalis  oder 
in  die  Vena  pulmonalis  eindringen  und  in  ersterem 
Falle  gleichfalls  in  die  Lunge  gerathen,  in  letzterem 
Falle  in  den  grossen  Kreislauf  kommen  und  bei 

Med.Jahibb.Bd.27ö*Hftl, 


grosser.  Reichlichkeit  allgemeine  Miliartuberkulose 
zur  Folge  haben. 

Dass  beim  Eindringen  der  Bacillen  in  den  klei- 
nen Kreislauf  gerade  die  Lungenspitzen  der  ge- 
eignetste Ort  für  ihre  Sesshaftigkeit  sind,  beruht 
einestheils  auf  den  am  wenigsten  günstigen  Cirku- 
lationsverhältnissen  in  der  Lungenspitze,  anderen- 
theils  auf  der  Möglichkeit  mechanischer  Zerrungen 
ihres  Gewebes.  Da  die  Cirkulation  in  der  Lunge 
von  der  Dehnung  derselben  durch  den  inspira- 
torischen Zug  der  Thoraxmuskulatur  und  des 
Zwerchfells  abhängt  und  auf  diese  Weise  der  Ab- 
fluss  des  Blutes  nach  der  Vena  pulmonalis  be- 
fördert wird,  kommt  diese  Beförderung,  wie  ohne 
Weiteres  verständlich  ist,  den  Lungenspitzen  am 
wenigsten  zu  gute.  Sitzende  Lebensweise  vermag 
diese  ungünstigen  Cirkulationsverhältnisse  in  be- 
sonderem Grade  zu  steigern.  —  Zerrungen  des 
Gewebes  der  Lungenspitzen  aber  kommen  bei  an- 
gestrengten Respirationen  zu  Stande,  weil  hierbei 
die  Sternocleidomastoidei  und  Scaleni  in  Anspruch 
genommen  werden,  deren  extremste  Leistung  zu 
derjenigen  des  Zwerchfelles  sich  geradezu  anta- 
gonistisch verhält  Auch  heftige  Hustenstüsse 
müssen  zu  einer  Rüokstauung  der  Luft  nach  den 
Lungenspitzen  hin  führen,  weil  diese  nur  von 
Weichtheilen  gedeckt  sind,  welche  sich  an  der 
Austreibung  der  Luft  nicht  betheiligen.  Es  ist 
nicht  ausgeschlossen,  dass  alle  diese  umstände 
schon  a  priori,  d.  h.  vor  dem  Eindringen  des 
Tuberkelbacillus,  zu  einer  histologischen  Schädi- 
gung des  Gewebes  der  Lungenspitzen  führen  können. 

Sind  aber  erst  die  Tuberkelbacillen  an  und  in 
der  Wand  kleinerer  Gefässe  der  Lungenspitzen 
haften  geblieben,  dann  führen  sie  bei  eigener  Ver- 
mehrung auch  zu  einer  Zunahme  der  zelligen  Ele- 
mente der  Gefässwand,  welche  so  bedeutend  wird, 
dass  Durchschnitte,  resp.  Abschnitte  derselben 
den  Eindruck  ciroumscripter  Zellhaufen  machen, 
welche  bisher  als  neugebildete  Granulationen  als 
graue  Tuberkel  angesehen  worden  sind. 

Während  in  der  Leber  fast  immer  nur  diese 
Veränderung,  also  der  graue  Miliartuberkel,  d.  h. 
eine  bedeutende  Schwellung  der  Gefässwand  zu 
Stande  kommt,  führt  die  Gefässwandverdickung 
in  der  Lunge  ebenso  wie  in  der  Milz  und  Niere, 
weil  diese  Organe  Endarterien  besitzen,  ohne,  aber 
wohl  noch  häufiger  mit  Verlegung  des  GeflLss- 
lumens  durch  Thrombose,  zu  einer  Ernährungs- 
störung der  durch  diese  Gefftsse  versorgten  Qe- 
websabsohnitte,  zur  Nekrose.  In  diese  nekrotischen 
Herde  gelangen  die  Bacillen  von  der  Gefässwand 
aus  und  damit  ist  der  käsige  Tuberkel  gegeben. 
Er  ist  das  Produkt  der  oombinirten  Wirkung  der 
Nekrose  und  des  Tuberkelbacillus. 

Die  Ausdehnung  der  durch  vaskulär  eingedrun- 
gene Tuberkelbacillen  herbeigeführten  anatomischen 
Veränderungen  in  der  Lunge  ist  von  der  Menge 
der  Bacillen  wahrscheinlich  aber  auch  von  der 
Menge  kleinster  Partikel  abgestorbener  organischer 
10 


74 


VI.  Luiere  MedlciiL 


Substanz  abhängig,  wie  sie  in  käsigen  Massen  vor- 
kommt. Bei  kleinen  Mengen  von  Tuberkelbacillen, 
welche  als  solche  allein  durch  die  intakte  Oefftss- 
wand  hindurchgelangt  sind,  kommt  es  nur  zu  iso- 
lirter  Herdbildung  in  der  Lungenspitze,  bei  grosser 
f  Menge  entstehen  in  den  Lungen  und  dann  in  allen 
Abschnitten  derselben  enorm  zahlreiche  k&sige 
Tuberkel.  In  ersterem  Falle  kann  es  zur  Ver- 
narbung oder  nach  Ausstossung  des  nekrotischen 
käsigen  Herdes  zu  einer  kleineren  Gaverne  in  der 
Lungenspitze  kommen,  in  letzterem  führt  meist 
bei  raschem  Verlaufe  die  Krankheit  zum  tOdtlichen 
Ausgange.  Doch  scheint  mir  nach  meinen  kli- 
nischen Beobachtungen  auch  dann  eine  Heilung 
nicht  ausgeschlossen  zu  sein.  Wenn  wir  bedenken, 
dass  ausgedehnte  Tuberkulosen  des  Peritonaeum 
mit  Zurficklassung  fibröser  Tuberkel,  dem  Best- 
bestande  käsiger  Tuberkel,  deren  nekrotisches  Mate- 
rial resorbirt  ist,  vollkommen  heilen  können,  lässt 
sich  die  Möglichkeit  des  gleichen  Vorganges  in  der 
Lunge  wohl  annehmen. 

Wenn  aber  gerade  die  Lunge  den  traurigen 
Vorzug  besitzt,  in  Folge  des  Vorhandenseins 
käsiger  von  der  Qefässwanderkrankung  abhängiger 
Tuberkel  den  ausgedehntesten  GewebszerstOrungen, 
bez.  der  Cavernenbildung  ausgesetzt  zu  sein,  so 
beruht  das  nicht  auf  den  käsigen  Tuberkeln  direkt, 
sondern  auf  den  durch  ihr  Vorhandensein  be- 
dingten pneumonischen  Processen,  welche,  um  es 
kurz  zu  definiren,  zu  Exsudationen  in  die  Alveolen, 
sowie  in  ihre  Interstitien  führen  und  damit  die 
Qrundlage  für  das  Hineingelangen  von  Bacillen 
aus  den  käsigen  Tuberkeln  bilden.  Erst  durch  den 
Zerfall  des  pneumonisch  infiltrirten  Gewebes  ist 
die  Entstehung  grösserer  Cavernen  bedingt. 

Beim  Vorhandensein  isolirter  käsiger  Tuberkel 
in  der  Lungenspitze  beschränkt  sich  die  pneumo- 
nische Erkrankung  auf  deren  Umgebung.  Sie  kann 
bei  geeigneten  Maassnahmen  zur  Resolution  kom- 
men oder  zu  chronischer  Pneumonie  oder  zur 
Cavernenbildung  führen.  Bei  Durchsetzung  eines 
ganzen  Lungenlappens  oder  einer  ganzen  Lunge 
mit  käsigen  Tuberkeln  führt  die  entsprechend  weit 
ausgedehnte  pneumonische  Erkrankung  zur  Buhl'- 
schen  Desquamativpneumonie,  bez.  zur  käsigen 
lobären  Pneumonie. 

Der  specifischen  Therapie  fäUt  die  noch  zu 
lösende  Aufgabe  zu,  ein  Mittel  zur  Vernichtung 
des  Tuberkelbacillus  und  so  zur  Verhütung  der 
Entstehung  der  käsigen  Tuberkel  zu  finden.  Der 
hygienisch-diätetischen  Therapie  (in  Luftkurorten, 
Lungenheilanstalten,  Volksheilstätten)  erwächst  auf 
Grund  dieser  Untersuchung  die  Aufgabe,  die  pneu- 
monischen Processe —  welche  erst  die  Eigenart  der 
Lungenphthise  ausmachen  und  die  grösste  Gefahr 
in  sich  schliessen,  dass  der  Tuberkulöse  zum  Phthi- 
siker  wird  —  zu  verhüten  und ,  wenn  sie  schon 
vorhanden  sind,  den  Zerfall  der  pneumonisch  er- 
krankten Theile  hintanzuhalten.  Die  Empirie, 
welche  der  wissenschaftlichen  Erklärung  und  Be- 


gründung längst  voraufgegangen  ist,  beweist  zur 
Genüge,  dass  solche  Bestrebungen  von  Erfolg  ge- 
krönt sind.*' 

Bezüglich  der  „Disposition  zur  Tuberkulose'* 
legt  A.  den  grössten  Werth  auf  die  Sorofulose  und 
deren  Wesen  scheint  ihm  in  einer  krankhaften 
Durchgängigkeit  der  Gtefässwände  zu  liegen,  die 
einerseits  den  Bestandtheilen  des  Blutes,  nament- 
lich den  weissen  Blutkörperchen  den  Austritt  aus 
den  Gefftssen,  andererseits  den  Tuberkelbacillen 
den  Eintritt  in  die  Gefässe  sehr  leicht  macht 

Herxheimer  (50)  hat  Versuche  und  ge- 
naue Untersuchungen  darüber  angestellt,  wie  die 
Tuberkelbacillen  bei  Einspritzungen  in  die  Trachea 
und  in  die  Bronchen  wirken.  Wir  geben  auch 
hier  das  praktisch  Wichtigste  mit  des  Vft.  eigenen 
Worten  wieder :  „Der  Tuberkelbacillus  passirt  die 
Trachea  und  gelangt  so  durch  die  Bronchien  und 
Bronchiolen  in  die  Alveolen.  Zwar  übt  er  auf 
diesem  Wege  eine  gewisse  chemotaktische  Wirkung 
auf  polynukleäre  Leukocyten  aus,  welche  die  Wan- 
dung der  Bronchien  durchsetzen  und  sich  eventuell 
im  Bronchus  um  liegen  gebliebene  BaciUenhaufea 
lagern,  allein  in  ihrer  überwiegenden  Mehrzahl  ge- 
langen die  Tuberkelbacillen  ungehindert  in  die 
Alveolen,  ohne  das  Bronchialepithel  und  somit  die 
Bronchialwand  anzugreifen.  Hier  in  den  Alveolen 
werden  sie  hat  momentan  von  theilsabgestosaenen, 
theils  noch  wandständigen  Alveolarepithelien  auf- 
genommen. Auch  diese  letzteren  stossen  sich  in 
Folge  dessen  ab.  Gleichzeitig  üben  die  Bacillen 
einen  zerstörenden  Einfluss  auf  die  elastischen 
Fasern.  Eine  Folge  dieser  Zell-  und  Zwischen- 
substanz schädigenden  Wirkung  der  Tuberkel- 
bacillen ist  eine  Wucherung  der  fixen  Elemente, 
sowohl  der  Epithelien  als  auch  der  fixen  Binde- 
gewebezellen,  bez.  Endotheiien.  Der  Tuberkel- 
bacillus übt  weiter  eine  einzelne  Zellen  nekro- 
tisirende  Wirkung  aus,  sowie  ferner  eine  chemo- 
taktische auf  polynukleäre  Leukocyten.  Da,  wo 
die  Bacillen  in  grösseren  Haufen  liegen,  geht  das 
Gewebe  in  der  Umgebung  ganz  zu  Grunde  und  es 
sammelt  sich  hier  eine  grössere  Zahl  polynukleärer 
Leukocyten  an.  Diese  gehen  nun  auch  bald  zu 
Grunde.  Dagegen  treten  Rundzellen,  besonders  an 
der  Peripherie  des  Tuberkels,  auf.  Auf  einer  par- 
tiellen Nekrotisirung  beruht  die  Bildung  Lang- 
hans'scher  Rieeenzellen.  Die  fortgesetzte,  die 
neugebildeten  Zellen  schädigende  Wirkung  der 
Bacillen  hindert  eine  Bindegewebsbildung  und  Qe- 
fässneubildung.  Als  eine  Folge  dieser  Wirkung 
der  wuchernden  Tuberkelbacillen  auf  geschwächtem 
Boden  kommt  zuletzt  die  Totalnekrose,  die  Ver- 
käsung, beginnend  im  Centrum,  wo  zunächst  am 
meisten  Bacillen  liegen,  zu  Stande. 

Die  andauernde  Wirkung  der  Tuberkelbacillen 
wäre  demnach  das  einzige  für  den  Tuberkel  ganz 
Charakteristische.  Durch  diese  Darstellung  werden 
auch  ohne  Weiteres  die  im  Anfange  so  geringen 
Unterschiede  zwischen  der  Infektion  mit  lebenden 


YL  Innere  Medicin. 


75 


Tnberkelbacillen  und  denjenigen  mit  abgestor- 
benen Bacillen,  resp.  sonstigen  Fremdkörpern  ver- 
ständlich/' 

Stick  er  (51)  suchte  einen  Beitrag  zur  ge- 
naueren Bestimmung  der  Schwindsuchtanlage  zu 
liefern,  indem  er  mit  einem  besonderen  Apparate, 
dem  Thorakodynamometer,  die  Einathmungskraft 
rersohiedener  Menschen  bestimmte.  Bei  gesunden 
jangen  Leuten  ergaben  sich  32 — 46  kg  für  die 
einmalige  maximale  Leistung,  30 — 44  kg  für  die- 
jenige Kraft,  die  nach  einiger  Uebung  etwa  10 — 
20mai  hinter  einander  aufgebracht  werden  kann. 
Die  Druckkraft  der  rechten  Hand  betrug  bei  diesen 
Leuten  25 — 44  kg.  Eine  beträchtlich  geringere 
Einathmungskraft  scheint  St.  eines  der  Zeichen 
des  angeborenen  phthisischen  Habitus  zu  sein.  Er 
fiind  in  derartigen  Fällen  22 — 33  kg  maximale, 
18—26  kg  andauernde  Einathmungskraft  bei  Leu- 
ten, die  18 — 39  kg  drücken  konnten. 

Ostmann  (52)  weist  aus  einem  stattlichen 
Zahlenmateriale  nach,  dass  tuberkulös  Belastete 
ganz  besonders  häufig  an  Ohrenleiden  erkranken, 
und  zwar  gehen  Häufigkeit  und  Schwere  der  Ohren- 
leiden mit  der  Schwere  der  Belastung  parallel.  Es 
handelt  sich  dabei  durchaus  nicht  immer  um  tuber- 
hilQse  Ohrenleiden ;  die  Sache  ist  augenscheinlich 
so,  dass  die  Belasteten  besonders  leicht  von  Er- 
krankungen der  Nase  und  des  Rachens  betroffen 
▼erden  und  dass  diese  bei  ihnen  mit  Vorliebe  das 
I  Ohr  stark  in  Mitleidenschaft  ziehen. 
I  Pe8erico(53)  fand,  dass  auf  Cigarrenstum- 

I  mein  Tnberkelbacillen  an  trockenen  Orten  bis  zu 
I  2  Wochen,  an  feuchten  etwa  10  Tage  lang  leben 
I  hleiben.  Das  ist  besonders  für  Italien,  wo  fast 
I  jeder  Stummel  seinen  Liebhaber  findet,  gewiss 
nicht  ohne  Bedeutung.  In  ganzen  Cigarren  konnte 
1  P.  nur  Schimmelpilze,  Kartofifelbacillen ,  einige 
I  Proteosarten  und  pyogene  Kokken,  aber  keine 
{  Toberkelbacillen  nachweisen. 
{  Annett  (54)  und  Cobb  (55)  machen  auf  das 
Unheil  aufmerksam,  das  der  Auswurf  der  Schwind- 
sQcfatigen  anrichten  kann. 

M 0  8  n  y  (56)  erörtert,  vorzugsweise  vom  Stand- 
'  punkte  des  Unfallbegutachters,  den  Zusammenhang 
I  zvischen  Verletzung  und  Tuberkulose.  Er  steht 
in  der  Hauptsache  auf  dem  richtigen  Standpunkte, 
^  das  Trauma  meist  eine  latente  Tuberkulose 
▼achnifen,  bez.  eine  vorhandene  verschlimmern 
wird. 

Henzi  (57)  hat  den  von  Hesse  empfohlenen 
Nährstoff  geprüft  und  wohl  bewährt  gefunden: 
Hihrstoff  Beiden  5.0,  Kochsalz  5.0,  Olycerin  30.0, 
Agar  10.0,  Normallosung  von  Erystallsoda  5.0, 
«lestillirtes  Wasser  1000.0.  Auf  diesem  „Hesse- 
Agar*^  gedeiht  derTuberkelbacillus  vortrefflich  und 
hehält  mehrere  Monate  lang  seine  Virulenz  etwa 
in  flacher  Stärke.  Tuberkelbacillen  aus  dem  Aus- 
wurfe lassen  sich  auf  diesem  Agar  binnen  wenigen 
Tagen  zu  beträchtlicher  Yermehrung  bringen,  solche 


aus  Harn  gedeihen  gut,  wenn  sie  reichlich  vor- 
handen sind,  ihre  Weiterentwickelung  und  Ver- 
mehrung bei  geringer  Anzahl  gelang  nicht.  „Die 
Begleitmikroorganismen  des  Sputums  und  des 
Urins  werden  auf  Hesse-Agar  anfangs  im  Wachs- 
thum  bedeutend  gehemmt,  aber  nicht  bis  zum  Auf- 
treten makroskopisch  sichtbarer  Golonieen  von 
Tuberkelbacillen.  Wir  besitzen  darum  nach  wie 
vor  keine  andere,  allgemein  verwendbare,  Methode 
der  Isolirung  der  Tuberkelbacillen  von  Begleit- 
mikroorganismen als  die  Thierpassage." 

Eerschensteiner(59)  hat  eingehende  Unter- 
suchungen über  die  Mischinfektion  bei  derLungen- 
phthise  angestellt  und  kommt  zu  folgenden  Ergeb- 
nissen: „Die  Flora  des  Phthisikersputums  unter- 
scheidet sich  von  der  bei  anderen  Lungen-  und 
Bronohialeiterungen,  soweit  nicht  gangränöse  Pro- 
cesse  in  Fhige  kommen,  nur  durch  die  Anwesen- 
heit des  Tuberkelbacillus.  Am  häufigsten  finden 
sich  im  eitrigen  Sputum,  gleichviel  ob  von  Tuber- 
kulösen oder  von  nicht  Tuberkulösen  stammend, 
Streptokokken.  Sehr  häufig  kommen  vor  bei 
Tuberkulösen  Staphylokokken,  Tetragenes,  diph- 
therieähnliche Bacillen.  Seltener  sind  bei  Tuber- 
kulose verschiedenartige  Mikrokokken,  Pneumo- 
kokken, Influenzabacillen ,  coliähnliche  Bacillen. 
Bei  nicht  tuberkulösen  Bronchialeiterungen  sind 
Influenzabacillen  und  Pneumokokken  vergleichs- 
weise etwas  häufiger,  diphtherieähnliche  Bacillen 
und  besonders  Staphylokokken  vergleichsweise 
selten.  Ein  principieller  unterschied  besteht  aber 
nicht.  Ganz  sporadisch  wurden  gefunden  Strepto- 
trichäen  und  Blastomyceten,  nie  säurefeste  Pseudo- 
tuberkelbacillen  und  Pyocyaneus.  Durch  intra- 
tracheale Injektion  von  Tuberkelbacillen,  zusammen 
mit  Micrococcus  tetragenes,  gelang  es  beim  Kanin- 
chen rapid  verlaufende  Einschmelzungsprocesse  im 
Lungengewebe  zu  erzeugen,  die  sich  in  Ausbil- 
dung einer  grossen  Caveme  innerhalb  4  Wochen 
äusserten.  Der  Lungenbefund  war  dabei  der  einer 
reinen  Tuberkulose.  Durch  Versuch  am  Menschen 
konnte  gezeigt  werden,  dass  ein  Streptococcus  aus 
tuberkulöser  Lunge  gezüchtet,  der  für  Kaninchen 
massig  virulent  war,  auch  für  den  gesunden  Men- 
schen einen  gewissen  Orad  von  Pathogenität  be- 
sass.  Es  wurde  durch  subcutane  Injektion  ein 
lokales  Erysipel  erzeugt.  Damit  ist  ein  Parallelis- 
mus zwischen  Menschen-  und  Thierpathogenität 
auch  für  die  Streptokokken  des  Sputums  erwiesen, 
natürlich  nur  soweit  gesunde  Individuen  in  Betracht 
kommen.  Von  Nebenergebnissen  sei,  als  syste- 
matisch wie  praktisch  wichtig,  nur  erwähnt,  dass 
bei  unzweifelhaften  Pseudodiphtheriebacillen  so- 
wohl Neisser's  Granula,  wie  auch  Säurebildung 
constatirt  wurde,  dass  daher  das  Vorhandensein 
dieser  Befunde  nicht  für  die  Diagnose  des  Löff- 
ler'schen  Diphtheriebacillus  verwerthet  werden 
darf." 

Nach  den  Untersuchungen  von  Michelaz zi  (60) 
stehen  der  Micrococcus  tetragenes  und  die  Tuberkel  • 


76 


YL  Innere  HedidiL 


baoillen  in  eig^thümlicher  Oegenwirkung,  indem 
ersterer  Thieren  eingeimpft,  die  nachtrftgliche  Ent- 
wickelung  von  Tuberkelbacillen  verhindert  Be- 
stehen bereits  tuberkulöse  Veränderungen,  so  schä- 
digt der  zu  zweit  eingeimpfte  Tetragenes  die 
Tuberkelbacillen  nicht  mehr. 

Abbott  undQildersleeve  (61)  geben  eine 
sorgföltige  Beschreibung  der  säurefesten  Bacillen, 
die  wegen  ihrer  grossen  Aehnlichkeit  mit  den 
Tuberkelbacillen  das  allgemeine  Interesse  in  hohem 
Maasse  erweckt  haben.  Augenscheinlich  handelt 
es  sich  dabei  nicht  nur  um  eine  Aehnlichkeit,  son- 
dern um  eine  nahe  Verwandtschaft  Das  haben 
Koch  und  v.  Behring  bereits  betont  und  das 
geht  auch  aus  den  Versuchen  Elemperer's  (62) 
hervor,  der  nachweisen  konnte,  dass  bei  Meer- 
schweinchen die  Einverleibung  säurefester  Bak- 
terien einen  abschwächenden  und  hemmenden  Ein- 
fluss  auf  die  tuberkulöse  Infektion  ausQbt  Säure- 
feste Bakterien  in  Tuberkelbacillen  überzuführen, 
gelingt  nicht,  nahe  Beziehungen  von  Einem  zum 
Anderen  bestehen  aber,  EL  m(k)hte  annehmen, 
„dass  die  Tuberkelbacillen  parasitär  ^gewordene 
säurefeste  Saprophyten  sind^S 

Bataillon,  Moeller  undTerre(63)  legen 
dar,  dass  der  wiederholt  beschriebene  Bacillus  des 
Karpfens  und  der  der  Blindschleiche  ein-  und  das- 
selbe sind,  „eine  Varietät  des  Koch 'sehen  Bacillus, 
welche  sich  dem  Kaltblüter  angepasst  hat^'. 
(Fortsetzung  folgt) 

92.  Ueber  Arthropathla  psorlatloa;  von  Dr. 

C.  Adrian.  (Mittheil.  a.  d.  Orenzgeb.  d.  Med.  u. 
Chir.  XL  2.  p.  237.  1903.) 

Auf  Grund  einer  eigenen  Beobachtung  aus  der 
Strassburger  Chirurg.  Klinik  und  93  aus  der  Lite- 
ratur gesammelter  Fälle  kommt  A.  zu  der  Ueber- 
zeuguDg :  „Es  giebt  eine  besondere,  mit  Psoriasis 
complicirte,  meist  polyartikuläre  Gelenkerkrankung, 
die  ausgezeichnet  ist  durch  einen  eminent  chro- 
nischen Verlauf,  ohne  Neigung  zu  Herzcompli- 
kationen,  und  die  durch  Salicylpräparate  im  All- 
gemeinen nicht  zu  beeinflussen  ist  und  oft  früh- 
zeitig zu  Missstaltung  und  allmählich  zu  Destruktion 
der  Gelenke  führt". 

A.  giebt  eine  eingehende  Schilderung  dieser 
Krankheit.  Aetiologisch  ist  sie  dunkel,  wie  die  Pso- 
riasis auch.  Armuth,  Säfteverluste,  anderweite  Ge- 
lenkerkrankungen, im  Besonderen  der  akute  Rheu- 
matismus, scheinen  bei  der  Entstehung  keine  grosse 
Rolle  zu  spielen.  Männer  erkranken  häufiger  als 
Weiber  (im  Gegensätze  zur  Arthritis  deformans)  und 
am  häufigsten  Männer  um  das  40.  bis  45.  Lebens- 
jahr herum  mit  schwerer  allgemeiner  Psoriasis. 
„Ein  specieller  Zusammenhang  der  Arthropathia 
psoriatica  mit  organischen  oder  funktionellen  Er- 
krankungen des  Nervensystems,  so  dass  sie  als 
centrale  oder  reflektorische  Trophoneurose  auf- 
zufassen wäre,  ist  nur  in  ganz  vereinzelten  Be- 
obachtungen wahrscheinlich  gemacht,  aber  keines- 


wegs bewiesen.^'  Auch  für  die  Auffassung  als 
Infektionkrankheit  ergaben  sich  keine  sicheren  An- 
haltepunkte.  „Zur  Gicht  hat  unsere  Erkrankung, 
wie  auch  die  Psoriasis  selbst,  keinerlei  Beziehun- 
gen.^* Eben  so  wenig  liess  sich  ein  Zusammen- 
hang mit  Gonorrhöe  oder  Syphilis  feststellen. 

Es  giebt  leichte  Fälle,  „Psoriasis  douloureux", 
die  gut  ablaufen  können.  Häufiger  ist  der  üeber- 
gang  in  die  schwere  Form,  bei  der  eine  Genesung 
ausgeschlossen  ist  Das  Leben  bleibt  den  Kranken 
meist  lange  erhalten,  da  bedenkliche  Complikationen 
von  Seiten  der  inneren  Organe  selten  sind.  Für 
die  Behandlung  sind  Badekuren  in  Ragaz,  Franzens- 
bad, Kreuznach,  Baden-Baden  wohl  das  Wirk- 
samste. Von  inneren  Mitteln  wird  am  meisten  Jod- 
kalium empfohlen.  D  i  p  p  e. 

93.  üeber  Gtosammtatlolutoff-  und  Harn- 
säoreauMoheidang  bei  Pioriaiis;  von  Dr.  Leo 

V.  Zumbusch  in  Wien.  (Ztschr.  f.  Heilkde. 
XXm.  9.  p.  290.  1902.) 

Gegenüber  verschiedenen,  besonders  in  der 
englischen  Literatur  sich  findenden  Angaben,  nach 
denen  zwischen  Schuppenflechte  und  harnsaurer 
Diathese  ein  Zusammenhang  bestände,  kommt  v.Z. 
auf  Ghrund  genauer  Untersuchung  von  21  Psoria- 
tikem  zu  dem  Schlüsse,  dass  der  Hambefund  in 
Bezug  auf  Stickstoff-  undHamsäuremenge,  wie  auf 
specifisches  Gewicht  keine  Abweichung  von  der 
Norm  darbietet  und  dass  man  daher  trotz  dei  nicht 
seltenen  Complikation  von  Sohuppenfiechte  mit 
arthritisohen  Erscheinungen  nicht  berechtigt  ist, 
eine  uratische  Diathese  als  Ursache  der  Psoriasis 
anzunehmen.  R  e  i  s  s  n  e  r  (Schöneberg). 

94.  Ueber  den  Herpes;  von  Dr.  Ludwig 
Merk.     (Wien.  klin.  Wchnschr.  XVL  9.  1903.) 

Das  einheitliche  Bild  des  Herpes,  der  Bläschen- 
flechte, wie  es  von  F.  Hebra  aufgestellt  wurde, 
ist  immer  mehr  verloren  gegangen.  Man  unter- 
scheidet jetzt  sehr  scharf  zwischen  dem  Herpes 
(facialis,  progenitalis)  und  dem  Zoster.  Nach  M. 
geschieht  dieses  nicht  mit  Recht  Denn  die  Tren- 
nung ist  nur  gerechtfertigt,  wenn  man  «torAsBZoBter- 
eruptionen  schwachen  Ausbrüchen  des  Herpes  vul- 
garis gegenüberstellt  Dann  haben  wir  einerseits : 
protrahirten  Verlauf,  Halbseitigkeit,  anfängliche 
Uebererregbarkeit,  spätere  Anästhesie,  Mangel  an 
Recidiven,  andererseits :  raschen  Verlauf,  oft  Aus- 
breitung über  die  Medianlinie,  keine  oder  geringe 
Parästhesie,  keine  nachfolgende  Anästhesie,  häufige 
Recidive.  Aber  beide  Processe  kommen  in  allen 
möglichen  Abstufungen  vor,  so  dass  eine  strenge 
Scheidung  oft  unmöglich  ist. 

M.  sucht  nun  die  einheitliche  Pathologie  des 
Herpes  darzulegen,  indem  er  die  Entstehung  von 
Lymphangioitis  durch  Verletzungen  oder  Schleim* 
hautkatarrhe  bespricht,  die  Verhältnisse  der  Lymph- 
gefässe  zu  den  Nerven  darlegt  und  zu  dem  Schlüsse 
kommt,  dass  eine  auf  sensible  Nerven  übergreifende 


YL  Innere  Hedioin. 


77 


Ljmphangioitis  einen  Herpesausbnich  zur  Folge 
haben  kann.  Durch  den  Reiz,  der  auf  den  Nerven 
aoegeübt  wird,  kommt  es  zu  Hyperämie,  Saft- 
steuung,  Homschiohtinsufficienz  und  Bläschen- 
bildung.  Wird  auch  ein  motorischer  Nerv  gereizt, 
so  kommt  ee  neben  dem  Herpesausbruohe  zur  Läh- 
mung. Dem  Herpes  „sensorius^^  stände  so  ein  ätio- 
logisch ebenbürtiger  Herpes  „motorius'*  gegenüber. 
Je  centraler  die  Läsion  sitzt,  desto  mehr  Fasern 
▼erden  getroffen,  desto  deutlicher  wird  im  Gebiete 
seneorischerNerren  das  Bild  des  Herpes  zoster  ent- 
stehen. Je  peripherischer  die  Läsion,  desto  mehr 
ergiebt  sich  das  Bild  des  Herpes  vulgaris. 

Y.  Lehmann  (Berlin). 

95.  Adipositas  dolorosa  und  sohmenende 
lymmetrisehe  Lipome ;  von  Dr.  P.  T  h  i  m  m  in 
Leipzig.  (Monatsh.  f.  prakt.  Dermatol.  XXXVL  6. 
p.  281.  1903.) 

Aus  den  in  der  Literatur  beschriebenen  Fällen 
und  auf  Grund  einer  eigenen  Beobachtung,  die  eine 
28j&hr.  Frau  betraf,  kommt  Th.  zu  dem  Schlüsse, 
da88  bei  den  schmerzlosen  diffusen  und  multiplen 
circomscripten  Lipomen  derselbe  pathologische 
Grundprocess  und  dieselbe  genetische  Ursache 
vorliegt  wie  bei  der  Adipositas  dolorosa  und  bei 
den  schmerzenden  Lipomen,  und  dass  das  den 
beiden  letzteren  allein  zukommende  Symptom  der 
Schmerzhaftigkeit  lediglich  in  lokalen  Verhältnissen 
zu  suchen  sei.  Er  hält  überhaupt  die  Adipositas 
dolorosa  und  die  schmerzenden  symmetrischen 
Lipome  nicht  für  zwei  von  Grund  aus  differente 
Krankheiten,  nimmt  vielmehr  an,  dass  sie  höchstens 
In  der  Weise  von  einander  verschieden  sind,  wie  in 
anatomischer  Beziehung  die  diffusen  und  die  cir- 
cumscripten  Lipome.  -  R  e  i  s  s  n  e  r  (SchGneberg). 

96.  Ueber  eine  Bpidemie  von  Triohopbsrtie 
diiSopfes  beiSohnlkindenk;  von  Dr.  Werther 
in  Dresden.  (Monatsh.  f.  prakt  Dermatol.  XXXVL 
3.p.l09.  1903.) 

W.  beobachtete  im  Stadtkrankenhause  zu  Dres- 
den Friedrichstadt  eine  Epidemie  von  Trichophytie 
M  14  Knaben  und  3  Mädchen  im  Alter  von  6  bis 
10  Jahren.  Bs  fanden  sich  Herde  auf  dem  be- 
luiarten  Kopfe,  wie  auf  der  übrigen  Haut ;  im  Oe- 
acht  und  am  KOrper  in  Gestalt  markstückgrosser 
Scheiben  mit  gerüthetem  Grunde,  trocken  und  ab- 
schuppend ;  auf  dem  Kopfe  von  rundlicher  Form, 
erbeen-  bis  thalergross,  bei  einem  Kranken  bis  zu 
10  Stellen.  Die  Haut  war  bei  frischen  Herden 
leicht  gerOthet  und  mit  Krusten  bedeckt,  bei  älteren 
kuppend  und  grau ;  die  Haare  waren  ausgefallen 
oder  dicht  über  der  Austrittstelle  abgebrochen, 
ferner  fanden  sich  vereiterte  Follikel  sowohl  ver- 
^ii^lt,  wie  gruppirt.  Die  Behandlung  bestand  in 
Bepinaelung  mit  Jodtinktur  oder  mit  Ghrysarobin- 
ttlhenstift  und  Nachbehandlung  mit  lOproc.  Schwe- 
febalbe  oder  3proc.  Salicylsalbe,  bei  den  absce- 
direnden  Formen  in  Erweichung,  Eröffnung  und 
ienchten  Umschlägen.   Heilung  trat  in  ca.  8  Wochen 


ein.  Die  Quelle  der  Epidemie  konnte  nicht  sicher 
ermittelt  werden ;  allerdings  war  eine  erste  üeber- 
tragung  vom  Vieh  nicht  unwahrscheinlich.  W.  be- 
richtet dann  noch  über  genauere  culturelle  Unter- 
suchungen der  Trichophyton,  ohne  jedoch  Neues 
zu  bringen.  R  e  i  s  s  n  e  r  (Schüneberg). 

97.  Lupus  erythematodes  belGtoaohwistem ; 

von  Prof.  S.  Röna.  (Arch.  f.  Dermatol.  u.  Syph. 
LVL  3.  p.  381.  1901.) 

Bei  2  Schwestern  von  28  und  24  Jahren  wurde 
Lupus  erythematodes  im  Gesicht  und  am  Kopfe 
gefunden.  Die  Kranken  stammten  aus  einer  nur 
wenig  tuberkulöse  Daten  aufweisenden  Familie. 
Tuberkulosefreiheit  der  Person  und  Familie  fand 
R.  unter  25  Fällen  von  Lupus  erythematodes  8mal; 
Tuberkulosefreiheit  der  Person,  aber  Tuberkulose 
in  der  Familie  9mal.  Eine  Kranke  mit  Lupus 
erythematodes,  die  R.  bis  an  ihr  Lebensende  ver- 
folgen konnte,  starb  an  Lungentuberkulose.  Das 
Yerhältniss  im  Befallensein  der  beiden  Geschlechter 
war  in  R.'s  63  Fällen  zu  Gunsten  des  weiblichen 
(30  Frauen,  23  Männer).  Der  Lupus  erythematodes 
kommt  in  höherem  Alter  nur  selten  vor  (ca.  IO^Iq 
über  50  Jahre).  Gleichzeitiges  Vorkommen  von 
Lupus  erythematodes  und  Lupus  vulgaris  hat  R. 
unter  etwa  100  Fällen  nie  gesehen,  häufiger  aber 
eine  Form  des  Lupus  erythematodes,  die  dem  Lupus 
vulgaris  so  ähnlich  sah,  dass  erst  nach  längerer 
Beobachtung  diese  letztere  Erkrankung  ausge- 
schlossen werden  konnte.       P  i  n  k  u  s  (Berlin). 

98.  üeber  Luposbehandlimg  mit  dem 
Lang*80hen  Luftbrenner,  nebst  hiatologisohen 
Unterauchangen  über  die  Wirkung  der  heisaen 
Lnft  auf  gesunde  und  kranke  Haut;   von  L. 

S  p  i  t  z  e  r  in  Wien.  (Ztschr.  f.  Heilkde.  XXIIL  6. 
p.  203.  1902.) 

Lang  benutzt  an  Stelle  des  ursprünglichen 
Holländer  'sehen  Luftbrenners  einen  modificirten 
Paquelin- Brenner,  der  wie  gewöhnlich  durch 
Benzindämpfe  zum  Glühen  gebracht  wird,  dem 
jedoch  durch  ein  separates  Gebläse  die  durch  eine 
glühende  Platinolive  erhitzte  Luft  zugeführt  wird. 
Die  AuströmungsöfFnung  wurde  gewöhnlich  bis  auf 
1  cm  Entfernung  an  das  erkrankte  Gewebe  hinan- 
gebracht, meist  unter  Schleich  'scher  Anästhesie. 
Es  wurden  bisweilen  Flächen  von  solcher  Aus- 
dehnung verbrannt,  dass  sie  als  Verbrennung  mit 
offener  Flamme  eine  Lebensgefahr  bedeutet  hätten, 
ohne  dass  bedrohliche  Erscheinungen  auftraten. 
Auch  tiefer  gelegene  Schleimhauttheile  wurden 
mittels  eines  längeren  Brenneransatzes  behandelt. 
Die  Verbrennung  wurde  nach  Abwischen  des  ersten 
Schorfs  manchmal  noch  1 — 2mal  wiederholt.  Die 
Exstirpation  wurde  als  Normal  verfahren  angesehen, 
und  nur  in  inoperablen  Fällen  wurde  gebrannt  Als 
Vorzüge  der  Methode  bezeichnet  S  p. :  kurze  Hei- 
lungsdauer, Erzielung  schöner,  weicher  Narben,  An- 
wendbarkeit selbst  bei  sehr  ausgedehnten  Flächen, 


78 


VL  Innere  Medidn. 


Durchführbarkeit  auch  für  den  praktiedien  Arzt, 
vielleicht  auch  bessere  Aussichten  wegen  derReci- 
dive.  Die  relativ  schdnsten  Erfolge  wurden  bei  alten, 
elephantiastischen,  in  ganzer  FlAohe  geschwürigen 
Qesichtlupus  -  FftUen  erzielt  Bei  32  Patienten 
(29  Krankengeschichten)  wurden  45  Verbrennun- 
gen nothwendig.  90^/o  waren  Oesichtserkrankun- 
gen,  darunter  über  ^/s  mit  Betheiligung  der  Schleim- 
häute. Ueber  das  Endergebniss  Ulsst  sich  noch 
nichts  mittheilen;  die  Rückfälle,  die  allerdings 
stets  sehr  kurz  nach  der  Luftbrennung  auftraten, 
waren  jedesmal  ganz  umschrieben  und  leicht  zu 
beherrschen. 

Die  von  S  p.  studirten  kiatohgischen  Verände- 
rungen normaler  und  lupOser  Haut  (2  Tafeln  mit 
Abbildungen)  lehren,  dass  bei  Luftbrennung  im 
Sinne  Holländer 's  die  Wirkung  so  geringfügig 
ist,  dass  wohl  jede  Illusion  auf  Heilung  zerstört 
wird.  Nur  bei  ganz  geringer  Entfernung  (2  mm) 
kann  man  eine  bis  an  das  Bindegewebe  dringende 
Wirkung  erzielen;  eine  Tiefenwirkung  kommt  aber 
überhaupt  nur  dann  zu  Stande,  wenn  der  Schorf, 
bevor  man  ein  2.  Mal  in  der  gleichen  Sitzung  luft- 
brennt, abgerieben  wird.  Der  Schorf  für  sich  ver- 
hindert eine  weitere  Heisslufteinwirkung. 

Mohr  (Bielefeld). 

99.  üeber  Syphilis. 

Ueber  sypküitisehe Hatisepidemien ;  von  Dr.  Arth. 
Jordan  in  Moakan.  (Monatsh.  f.  prakt.  Dermatol. 
XXXVI.  8.  p.  440.  1903.) 

Anknüpfend  an  Mittheilungen  russischer  Col- 
legen  über  syphilitische  Hausepidemien  berichtet 
J.  über  2  eigene  Beobachtungen.  In  dem  einen 
Falle  erkrankten  der  Ehemann,  die  Ehefrau  und 
die  3jähr. Tochter;  im  2.  Falle  erkrankten  5 Kinder 
von  3  Familien,  die  in  demselben  Hause  wohnten 
und  die  gleiche  Küche  benutzten.  Unzweifelhaft 
handelte  es  sich  bei  allen  Personen  um  eine  extra- 
genital erworbene  Lues,  die  wahrscheinlich  durch 
die  Schwester  der  kranken  Frau  des  einen  an  Lues 
leidenden  Aufsehers  eingeschleppt  war.  Die  ersten 
Erscheinungen  zeigten  sich  im  Halse  und  machten 
bei  allen  eine  Infektion  per  os  wahrscheinlich. 
[Bßf.  hat  ebenfalls  im  vergangenen  Jahre  eine  ähn- 
liche FamilienerkrankuDg  beobachtet ;  das  jüngste 
Kind,  1  Jahr  alt,  von  einem  Nachbarkinde  inücirt, 
übertrug  die  Lues  auf  die  Mutter,  diese  auf  ihren 
Mann,  ferner  erkrankte  noch  eine  im  Hause  lebende 
Schwester  der  Ehefrau,  und  eine  Schwester  des  erst 
erkrankten  Kindes.]  R  e  i  s  8  n  e  r  (Schöneberg). 

Die  Sjfphilis  derMiUter  und  derNeitgeborenen;  von 
Prof.  Fr.  Mra«ek.  (Wien.  klin.  Wchnsohr.  XVI.  18. 
1903.) 

M.  hat  von  1882—1888  alle  syphilitischen 
Neugeborenen,  die  im  Institut  von  Kund  rat  zur 
Sektion  kamen,  sowie  die  zugehörigen  Placenten 
und  Mütter  untersucht.  Er  berichtet  über  die 
160  Fälle  ziemlich  eingehend  und  kommt  zu  fol- 
genden allgemeinen  Schlüssen:  „Je  früher  die 
Frucht  inficirt  wird,  desto  grössere  Gefahr  besteht 
ftU*  dieselbe.    Weder  das  Alter,  noch  die  Form  der 


mütterlichen  Syphilis  Ifisst  einen  sicheren  Sdiluss 
auf  den  Ausgang  der  Oravidität  zu.  Bei  nicht  er- 
wiesener Syphilis  der  Mutter  (also  möglicherweise 
patemer  Infektion)  fanden  wir  von  11  Fällen  9mal 
Placentaerkrankung,  eine  Erscheinung,  die  in  der 
Frage  der  Art  der  paternenüebertragung  sich  zwar 
auch  nicht  entscheidend  verwerthen  lässt,  gewiss 
aber  sehr  beachtenswerth  ist.  Die  lange  Jahre 
währende  üebertragbarkeit  der  Syphilis  der  Mutter 
und  die  deletäre  Wirkung  derselben  auf  die  Descen- 
denten  fordern  zur  energischen  Behandlung  jeder, 
auch  der  latent  syphilitischen  Mutter  auf.  Um 
eine  generelle  üebersicht  in  diesem  von  mir  vor- 
getragenen Thema  zu  gewinnen,  ist  es  nothwendig, 
dasselbe  durch  Fälle  von  syphilitischen  Müttern, 
welche  gesunde  Kinder  zur  Welt  gebracht  haben 
und  durch  Fälle  von  frühzeitigem  Abortus  zu  er- 
gänzen'^  Dippe. 

Dis  Hutchinson' sehen  Zähne ;  von  Dr.  D.  D.  N  i  o  u  - 
1  e  8  0  u.    (Spitalül.  XXH.  23-24.  p.  831.  1902.) 

Nach  Darlegung  der  verschiedenen  Meinungen 
über  das  Zustandekommen  dieser  Zahnverande- 
rungen und  seiner  eigenen  Erfahrungen,  gelangt 
N.  zu  dem  Schlüsse,  dass  sie  in  Verbindung  mit 
anderen  Zeichen  von  hereditärer  Lues,  wohl  dazu 
beitragen,  diese  Diagnose  zu  festigen,  dass  aber 
Hutchinson  'sehe  Zähne  allein  noch  keinen  Be- 
weis für  Lues  abgeben,  da  auch  andere  krankhafte 
Einflüsse  eine  ähnliche  Störung  in  der  Zahnernäh- 
rung und  Entwickelung  bewirken  können. 

Ueber  die  syphilitisehen  Schanker  der  Klitoris;  von 
OeorgeSevereana.  (Spitalnl. XXIII.  2.  p. 64. 1903.) 

Die  syphilitischen  InitialafPekte  der  Klitoris  sind 
relativ  selten ;  S.  giebt  das  Yerhältniss  zu  den  an- 
deren Sklerosen  mit  2.7<^/o  an.  Sie  bewirken  eine 
bedeutende  Vergrösserung  des  Organs,  eine  charakte- 
ristische roth- violette  Färbung  und  eine  erhebliche, 
fast  knorpelige  Induration.  Auch  die  Vorhaut  der 
Klitoris  ist  gewöhnlich  mit  ergriffen,  stark  ver- 
grössert,  so  dass  sie  einen  förmlichen  Tumor  dar- 
stellt, wie  schon  von  Fournier  als  charakte- 
ristisch für  das  Syphilid  der  Klitoris  hervorgehoben 
wurde.  Als  Begleiterscheinung  findet  man  eine 
Vergrösserung  der  inneren  oberflächlichen  Inguinal- 
drüsen,  des  Ganglion  C 1  o  q  u  e  t  i  und  der  äusseren 
Betrocruraldrüsen  (P  o  i  r  i  e  r).  Die  Vergrösserung 
und  Härte  der  Klitoris  verbleiben  noch  lange  Zeit 
nach  erfolgter  Heilung. 

Bezüglich  der  Behandlung  ist  die  intramusku- 
läre Einspritzung  von  je  0.10  Hydrargyr.  sali- 
cylici  Imal  wöchentlich  vorzuziehen,  namentlich 
wenn  es  sich  um  gleichzeitig  bestehende  Schwanger- 
schaft handelt  8  Einspritzungen  sind  im  Allge- 
meinen genügend.  Auch  Injektionen  von  0.03  Subli- 
mat, je  2  wöchentlich,  geben  gute  Resultate. 

E.Toff(BraUa). 

Brusidrüsensyphilis  im  Frühstadium;  von  Dr. 
R.  Matzenauerin Wien.  (Wien.  klin. Wchnschr.  XV. 
40.  1902.) 

Die  Zahl  der  bisher  beschriebenen  Fälle  von 
syphilitischer  Erkrankung  der  Brustdrüse  im  Früh* 


VI.  Innere  Medioin. 


79 


Stadium  ist  eine  sehr  geringe,  nur  Ambrosoli, 
Laneereaux,  Lang,  M.  von  Zeissl  und 
Ron  an  et  haben  derartige  Fftlle  veröffentlicht. 
Die  beiden  von  M.  beschriebenen  F&lle  betrafen 
ein  17jähr.  Mädchen  und  einen  43jähr.  Arbeiter; 
bei  der  ersteren  entwickelte  sich  in  beiden  Brust- 
drQsen  eine  diffuse  Entzündung,  die  auf  der  einen 
Seite  zur  eiterigen  Einschmelzung  führte.  Bei 
beiden  Patienten  trat  die  Entzündung  der  Brust- 
drüsen etwa  3  Monate  post  infectionem  auf  und 
heilte  auf  antisypbilitische  Behandlung  ab. 

üeber  nodose  Suphüide  (j,  Erythema  nodosum  syphi- 
lUicum^)  und  syphilitische  Phlebüis;  von  Dr.  Max 
Marcuse.  (Aroh.  f.  Dermatol.  u.  Syph.  LXTTT.  1.  p.  3. 
1902.) 

M.  verüffentlioht  3  F&lle  von  sekundftrer  Lues 
aus  der  Bemer  dermatologischen  Universitätklinik, 
die  die  von  Mauriac  zuerst  beschriebene  Form 
von  im  Frühstadium  der  Syphilis  vorkommenden 
und  als  „Erythema  nodosum  syphiliticum^^  be- 
zeichneten Bindegewebehyperpiasien  aufwiesen. 
Er  kommt  auf  Qrund  seiner  eigenen  und  der  vor 
ihm  beschriebenen  Fälle  zu  folgenden  Schlüssen : 
y^  seltenen,  auch  nach  anderer  Richtung  meist 
relativ  schweren  Fällen  von  Lues  treten  —  unter 
Bevorzugung  der  auch  für  das  idiopathische  Ery- 
thema nodosum  als  Prädilektionstellen  geltenden 
Körperregionen  —  Erythema  nodosum -ähnliche 
Effioresoenzen  auf,  die  in  der  Regel  als  eine  speci- 
fiache  Exanthemform  zu  betrachten  und  wohl  am 
besten  als  nodöse  Syphilide  zu  bezeichnen  sind. 
Diese  erscheinen  gewöhnlich  im  ersten  Jahre  post 
infectionem,  finden  sich  oft  zugleich  mit  anderen, 
sekundären  Hautmanifestationen  und  nehmen  einen 
Terschiedenartigen  Verlauf :  bald  werden  sie  spurlos 
resorbirt,  bald  erweichen  und  uloeriren  sie.  Sie 
reagiren  auf  speoifische  Behandlung ;  doch  ist  die 
specieUe  Wirkung  der  Hg-,  bez.  Jodtherapie  auf 
diese  Erkrankungsform  noch  nicht  genügend  fest- 
gestellt. Aus  klinischen  Oründen,  wie  auf  Orund 
Ton  pathologisch-anatomischen  Untersuchungen  ist 
der  Ausgang  dieser  Herde  von  den  subcutanen 
Venen  wahrscheinlich.  Aus  klinischen  Oründen 
(bald  akutes,  bald  chronisches  Entstehen,  bald 
Resolution,  bald  Erweichung,  verschiedene  thera- 
peutische Resultate)  ist  es  wahrscheinlich,  dass 
diese  Brkrankungsform  bald  mehr  zur  sekundären, 
\  bald  mehr  zur  tertiären  Syphilis  zu  rechnen,  also 
als  intermediäre  zu  bezeichnen  ist*' 

R  e  i  B  8  o  e  r  (Schöneberg). 
Emige  Fälle  van  atypischen  y  uleerirtenf  syphi- 
Htisehen  Hautgummen,  diagnosticirt  in  Folge  der  Be- 
handlung mü  intramuskulären  Einspritxungen  von 
Calomel  vapore  pa/ral. ;  von  Dr.  Y.  D  u  d  u  m  i.  (Progresol 
med.  rom.  IX.  5—7.  p.  65. 1903.) 

D.  hat  mehrere  Fälle  von  atypischen,  ulcerirten 
Hantgummen  beobachtet  und  ist  zu  folgenden 
Schlüssel  gelangt:  Die  erwähnten  ülcerationen 
sind  relativ  häufig  und  können  oft  mit  tuberkulösen, 
varikösen,  ekthymatösen  und  selbst  krebsigen  Ge- 
schwüren verwechselt  werden.      Die   atypische 


Form  dürfte  verschiedene  Ursachen  haben,  wie 
z.  B.  den  Alkoholismus,  die  scrofulo-tuberkulöse 
Diathese  und  Anderes.  Die  Diagnose  istf  unmög- 
lich, falls  nicht  gleichzeitig  auch  andere  syphi- 
litische Symptome  gefunden  werden,  wie  Narben, 
Pigmentflecke,  Enochenerkrankungen.  Das  einzige, 
sichere  diagnostische  Mittel  ist  in  solchen  Fällen 
die  specifische  Behandlung,  bestehend  in  intra- 
muskulären Einspritzungen  von  0.10  Dampfcalomel, 
Imal  wöchentlich,  oder  2mal  wöchentlich  0.05  bis 
0.06  g. 

Die  intramuskulären  Injektionen  von  SublinuU  in 
seltenen  und  massiven  Dosen  xur  Behandltmg  der  Lues 
bei  Kindern;  von  Dr.  George  Lupesou  (Gustav 
Weinberg).    (Inaug.-Diss.  Jassy  1902.) 

L.  betrachtet  das  Sublimat  in  intramuskulären 
Einspritzungen  als  ein  ausgezeichnetes  Mittel  zur 
Behandlung  der  Lues  bei  Kindern  und  zieht  es  den 
unlöslichen  Quecksilberpräparaten,  die  in  grossen 
Dosen  schwere  Zufälle  bewirken  können,  bei  Weitem 
vor.  Der  durch  die  Einspritzung  hervorgerufene 
Schmerz  ist  unbedeutend  und  verschwindet  rascher, 
als  bei  Erwachsenen,  andererseits  kann  das  Präparat 
mathematisch  genau  dosirt  werden,  die  Wirkung 
ist  eine  schnell  einsetzende,  was  namentlich  bei 
schweren  syphilitischen  Affektionen  von  Wichtig- 
keit ist  3 — 5  Einspritzungen  genügen  meistens, 
um  die  syphilitischen  Symptome  zum  Schwinden 
zu  bringen.  Um  Recidiven  vorzubeugen,  sollen  die 
Injektionserien  im  Laufe  der  ersten  2  Jahre  zeit- 
weilig wiederholt  werden.  Man  macht  die  Ein- 
spritzungen alle  6 — 8  Tage  und  dosirt  im  Verhält- 
niss  zum  Alter  des  Kindes.  Ausser  der  specifischen 
Behandlung  soll  auch  eine  nicht  specifische  durch- 
geführt werden :  hygieinische  Lebensweise,  Luft- 
wechsel, Bäder  u.  s.  w.  Die  Nieren  sollen  über- 
wacht und  gleichzeitig  auch  eventuelle  parasyphi- 
litische Erkrankungen  behandelt  werden. 

E.Toff(Braila). 

Ueber  Behandlung  schwerer  Syphilisformen  mit 
Jodquecksüberkakodylai;  von  Dr.  GeorgLöwenbach. 
(Wien.  klin.  Wchnschr.  XVI.  9. 1903.) 

Von  Brocq  ist  in  neuerer  Zeit  zur  intra- 
muskulären Injektion,  besonders  bei  Syphilis  ma- 
ligna praecox,  sowie  gummös-ulcerösen  Spätformen, 
eine  Combination  von  Jod,  Quecksilber  und  Arsenik, 
das  Jodquecksilberkakodylat,  empfohlen  worden. 
L.  hat  40  Kranke  damit  behandelt.  Er  kommt  zu 
dem  Besultate,  dass  sich  diese  Injektionen  in  erster 
Linie  empfehlen  bei  kachektischen ,  anämischen 
Individuen  mit  ulcerösen  und  gummösen  Formen, 
im  Früh-  oder  Spätstadium,  selbst  dann,  wenn 
andere  Arten  der  Hg-  und  J-Therapie  ohne  jeden 
Erfolg  waren.  Nächstdem  empfiehlt  das  Mittel  sich 
bei  polymorphen  Früh-,  sowie  bei  späteren  papulo- 
squamösen,  krustösen  und  Lichen-Formen,  beson- 
ders wieder  bei  schwächlichen  Individuen.  Ferner 
zeigte  das  Präparat  gute  Wirkung  bei  Combination 
von  Syphilis  mit  Psoriasis. 

Y.  Lehmann  (Berlin). 


80 


YH   Geburtshülfe,  Frauen-  und  Einderheilkunde. 


VII.    GeburtshOlfe,  Frauen-  und  Kinderheilkunde. 


100.  Diagnose  und  Behandlang  der  Genital- 
tuberkoloae  beim  Weibe ;  von  Prof.  HugoSell- 
heim  in  Freiburg  i.  B.  (Beitr.  z.  Cteburtsh.  u. 
Gynäkol.  VI.  3.  p.  406.  1902.) 

Für  die  Diagnose  der  Qenitaltuberkulose  sind 
nach  S.  wichtig :  Spuren  vorausgegangener  tuber- 
kulöser Erkrankungen,  noch  bestehende  tuber- 
kulöse Erkrankungen  anderer  Organe,  mangelhafte 
AusbilduDg  und  EntwickelungstOrungen  einzelner 
Organe,  Zeichen  mangelhafter  Girkulation,  phthi- 
sischer Habitus,  Wachsthumsanomalien  der  Epi- 
dermisgebilde.  Sicherheit  in  der  Diagnose  giebt 
erst  die  Untersuchung  der  befallenen  Theile  selbst, 
insbesondere  der  Nachweis  der  Tuberkulose  des 
Bauchfells,  dann  aber  die  von  H  e  g  a  r  als  charakte- 
ristisch angegebenen  zahlreichen  Knötchen  im  Ver- 
laufe der  Ligg.  sacro-uterina,  an  der  Hinterflfiche 
des  Uterus,  an  der  Hinterflftche  der  Ligg.  lata. 
Auch  die  tuberkulös  entarteten  Qenerationorgane 
selbst  bieten  gute  Anhaltepunkte  für  die  Diagnose, 
so  die  Tuberkulose  der  Scheide  und  Portio  vagi- 
nalis, die  ausgesprochene  Bosenkranzform  der 
Tuben,  besonders  mit  sehr  harten  Knoten.  Der 
mikroskopische  Nachweis  von  Tuberkelbacillen  ist 
nach  S.  bei  den  ausgesprochenen  histologischen 
Veränderungen,  die  der  Tuberkulose  eigen  sind, 
zwar  wünschenswerth,  aber  überflüssig.  S.  spricht 
die  Ueberzeugung  aus,  dass  man  in  den  meisten 
Fällen  in  der  Lage  ist,  die  Qenitaltuberkulose  zu 
erkennen. 

S.  berichtet  dann  über  58  während  der  letzten 
8  Jahre  klinisch  behandelte  tuberkulöse  Frauen. 
31  wurden  palliativ  behandelt,  27  operirt  Von 
den  31  palliativ  behandelten  Frauen  konnten  11 
nachuntersucht  werden,  3  füllten  einen  Fragebogen 
aus.  Von  7  Frauen,  die  höchstens  bis  zu  einem 
Jahre  controlirt  werden  konnten,  hatten  2  ihre 
volle  Arbeitfähigkeit  wieder  erlangt,  2  konnten 
leichte  Arbeit  verrichten,  3  blieben  arbeitunfähig. 
Bei  den  7  Frauen,  die  sich  längere  Zeit  als  1  Jahr 
nach  ihrer  Behandlung  zur  Nachuntersuchung  stell- 
ten, erreichten  6  ihre  volle  Arbeitfähigkeit  wieder, 
die  7.  konnte  wenigstens  leichte  Arbeit  verrichten. 
Mit  dem  Verschwinden  der  Beschwerden  und  dem 
Wiedereintritt  der  Arbeitfähigkeit  ging  eine  mehr 
oder  weniger  starke  Schrumpfung  der  Anschwel- 
lungen und  somit  eine  relative  Ausheilung  des 
Processes  Hand  in  Hand. 

Bei  der  Feststellung  der  Erfolge  der  27  ope- 
rativen Eingriffe  kommen  15  controlirbare  FäUe  in 
Betracht.  Von  diesen  15  Operirten  haben  7  ihre 
volle  Arbeitfähigkeit  wiedererlangt,  darunter  sind 
6  ihre  früheren  Beschwerden  vollständig  los  ge- 
worden und  die  7.  spürt  eine  bedeutende  Besse- 
rung ihrer  Beschwerden.  Bei  den  übrigen  8  Frauen 
ist  nur  leichte  Arbeit  möglich;  3  sind  ganz  be- 
schwerdefrei, 4  fühlen  eine  bedeutende  Besserung 


und  1  kann  eine  ganz  geringe  Erleichterung  an- 
geben. Am  besten  sind  die  radikal  operirten  Frauen 
daran.  S.  empfiehlt  deshalb,  wenn  man  einmal 
gezwungen  ist,  zum  Messer  zu  greifen,  immer  die 
Entfernung  der  erkrankten  Adnexe  sammt  dem 
Uterus  per  laparotomiam  anzustreben,  voraus- 
gesetzt, dass  die  Veränderungen  in  der  Umgebung 
diese  Möglichkeit  zulassen. 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

101.  Zar  Frage  der  weiblichen  Gtonital- 
taberknlose;  von  J.  Amann  jr.  in  München. 
(Mon.-Schr.  f.Qeburtsh.  u.  Gynäkol.  XVL  Erg.-Heft 
p.  586.  1902.) 

In  seinem  Referate  bei  dem  internationalen 
Gynäkologencongresse  zu  Rom  kommt  A.  zu  fol- 
genden Schlüssen :  Angeborene  tuberkulöse  Infek- 
tion des  Menschen  kommt  bestimmt  vor,  erfolgt 
auf  dem  Blutwege.  Wie  in  anderen  Organen  kann 
sie  auch  in  den  Geschlechtsorganen  stattfinden. 
Die  Keime  werden  zuerst  in  den  Drüsen  auf- 
gespeichert und  gelangen  von  da  in  die  Blutbahn. 
Die  congenital  inficirten  Kinder  gehen  wahrschein- 
lich meist  bald  zu  Grunde,  doch  ist  langdauernde 
Latenz  nicht  auszuschliessen.  Bei  älteren  Kindern 
und  Erwachsenen  erfolgt  die  tuberkulöse  Infektion 
fast  ausnahmelos  von  den  Athmungswegen  aus, 
und  zwar  zunächst  in  die  Hals-  oder  Tracheo- 
bronchialdrüsen  mit  oder  ohne  Schädigung  der 
Eingangspforte,  weit  seltener,  wenn  überhaupt, 
primär,  vom  Darme  aus  in  die  Mesenterialdrüsen. 
Von  den  Drüsen  aus  gelangen  die  Bacillen  durch 
Arrosion  in  die  Blutbahn  und  setzen  in  den  ver- 
schiedensten Körperorganen  sekundäre  tuberkulöse 
Herde.  Der  Drüsenherd  kann  sich  zurückbilden, 
ja  verkalken,  während  der  sekundäre  Herd  sich 
weit  ausbreiten  kann,  seinerseits  wieder  in  die 
Gefässbahn  einbrechen  und  sogar  eine  Miliartuber- 
kulose veranlassen  kann.  Von  den  Wegen  der 
Entstehung  der  weiblichen  Genitaltuberkulose  ist 
nur  der  hämatogene  Weg  von  den  Bronchialdrüsen 
sicher  erwiesen,  selten  zu  sein  scheint  die  Ver- 
mittelung  von  Bauchfelltuberkulose  vom  Darm 
oder  durch  Lymphwege.  Meist  ist  bei  weiblicher 
Genitaltuberkulose  gleichzeitig  Lungen-,  bez.  Bron- 
chialdrüsentuberkulose  vorhanden.  Bei  tuberku- 
lösen Männern  findet  man  3^/0,  bei  tuberkulösen 
Frauen  —  20%  Genitaltuberkulose.  Hypoplasien 
der  Genitalien,  chronisch  entzündliche,  z.  B.  gonor- 
rhoische Veränderungen,  sowie  der  puerperale  Zu- 
stand begünstigen  die  tuberkulöse  Infektion.  Fast 
ausnahmelos  ist  zunächst  der  Eileiter  ergriffen, 
auch  stets  am  stärksten,  von  hier  aus  erfolgt  die 
Infektion  des  Gebärmutterkörpers,  Gebärmutter- 
halses, der  Scheide  durch  abfliessendes  Sekret  oder 
sie  sind  sämmtlich  oder  nur  streckenweise  auf  dem 
Blutwege  infioirt     Das  Bestehen  einer  primären, 


YIL  Geburtshülfe,  Frauen-  und  EinderheiUninde. 


81 


doicb  direkte  Infektion  von  aussen  entstandene 
Oenitaltuberkulose  beim  Weibe  ist  in  hohem  Grade 
fraglich.  Sicherheit  kGnnen  nur  genaue  Autopsie- 
iiefonde  geben.  Die  Tuberkelbacillen  haben  keine 
Sgenbewegong.  Ihre  HinaufbefOrderung  in  den 
Eileiter  liesse  sich  noch  am  besten  durch  Bethei- 
ligvng  der  SpermatozoS»  erklären,  doch  ist  bei 
luigem  Zusammenleben  mit  einem  tuberkulösen 
Manne  die  Infektion  durch  die  Athmungswege  viel 
Tahrscheinlicher.  Tuberkulöse  Primärafifekte  an 
den  äusseren  Oeschlechtstheilen  oder  der  Scheide 
mit  entsprechender  Drüsenschwellung  sind  so  gut 
wie  nicht  beobachtet  Die  Bezeichnung  ascen- 
dirende  oder  desoendirende  Tuberkulose  ist  un- 
iweckmissig,  da  auch  in  den  sogenannten  pri- 
ndren,  also  angeblich  ascendirenden  Fällen  die 
Eileiter  zuerst  ergriffen  sind.  Ebenso  unzweck- 
mägsig  ist  der  Ausdruck  „weibliche  Urogenital- 
tQbokulose",  da  es  sich  um  2  selbständige,  neben 
einander  bestehende  Systemerkrankungen  handelt. 
Die  Tuberkulose  der  Harnwege  ist  descendirend ; 
die  Niere  wird  auf  dem  Blut  wege  von  einem  Drüsen- 
M  aus  inficirt;  von  ihr  aus  erfolgt  die  Infektion 
der  Harnleiter  und  Blase.  Diese  kOnnen  aber  auch 
för  aich  auf  dem  Blutwege  inficirt  werden. 

J.  Praeger  (Chemnitz). 

102.  üeber  Genitaltnberknlose ;  von  A.  M  a  r  - 
tin.  (Mon.-Schr.  f.  Geburtsh.  u.  Gynäkol.  XVI. 
6g..Heft  p.  555.  1902.) 

M.  betont  in  seinem  Referate  bei  dem  inter- 
nationalen Gynäkologencongresse  in  Rom  zunächst, 
!  dass  die  weiblichen  Genitalien  viel  häufiger,  als  es 
bisher  angenommen  wurde,  an  der  Infektion  durch 
Tuberkelbadllen  betheiligt  sind.  Bei  1600,  in 
etwas  über  3  Jahren  gewonnenen  Genitalpräparaten 
der  öreifswalder  Klinik  wurden  24mal  Tuberkel- 
badllen nachgewiesen.  Die  primäre  Tuberkulose 
da  Qeuitalien  ist  viel  seltener,  als  die  sekundäre, 
^ost  ist  der  Procees  ein  descendirender,  seltener  ein 
aaoendirender.  Femer  fiinden  die  Debertragungen 
der  Bacillen  in  die  Genitalien  auf  metastatischem 
^ege  durch  die  Lymph-  und  Blutbahn  statt.  Be- 
sonders die  Darmtuberkidose  spielt  als  Quelle  der 
frbankung  der  retroperitonäalen  Lymphbahnen 
eine  BoUa  Der  Nachweis,  dass  die  Tuberkulose 
seiion  im  Hutterleibe  auf  die  Frucht  übergehen 
^  ist  durch  Tuberkulose  der  Placenta,  Nach- 
weis von  Bacillen  in  den  Nabelgefässen  und  einem 
I^^orgefäss  eines  30  Stunden  alten  Kindes  einer 
^Tnbttkulose  verstorbenen  Mutter  (Bugge)  ge- 
liefert  Alle  Theile  der  Genitalien  können  von 
^berkolose  ergriffen  werden ;  meist  sind  gleich- 
artig mehrere  Abschnitte  erkrankt;  zwischen 
1^  liegen  gelegentlich  auch  gesunde  Abschnitte. 
Aplasie  und  Dystrophie  der  Genitalien  wurde  in 
Qmbwald  in  keinem  Falle  von  Genitaltuberkulose 
beobachtet,  dagegen  war  relativ  häufig  Arterio- 
sklerose vorhanden.  Nur  eine  Kranke  kam  als 
Wschnerin  zur  Beobachtung.  Bis  jetzt  ist  kein 
Mei  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft.  1. 


pathognomonisches  S^p^om  der  Genitaltuberkulose 
bekannt.  Störungen  der  Menstruation  (Amenor- 
rhoe, reichliche  Blutungen)  können  vorhanden  sein 
oder  fehlen.  Verdächtig  ist  bei  reichlicher  Sekre- 
tion Ausstossung  käsiger  Bröckel  (event  Bacillen- 
nachweis  1).  Bisweilen  sind  Schmerzen  vorhanden, 
oft  aber  sogar  eine  gewisse  Euphorie.  Auffallend 
war  die  häufige  Sterilität.  Die  Diagnose  wird  durch 
den  Nachweis  von  Tuberkelbacillen  einwandfrei 
gestellt.  Heredität,  phthisischer  Habitus,  Be- 
ziehungen zu  phthisisch  erkrankten  Männern  geben 
dem  Nachweis  eines  Leukocytenhaufens  mit  Epi- 
thelioid-  und  Riesenzellen  grosse  Bedeutung. 

Die  Prognose  ist  stets  eine  ernste,  aber  nur  bei 
weitgehender  Zerstörung  eine  ungünstige. 

Bei  weitgehender  Erkrankung,  besonders  auch 
anderer  Organe,  hat  man  sich  auf  Allgemeinbehand- 
lung und  Bekämpfung  einzelner  Symptome  zu  be- 
schränken. Ist  der  Process  auf  die  Genitalien 
beschränkt  oder  tritt  die  Genitalerkrankung  in 
lebenbedrohender  Weise  in  den  Vordergrund ,  so 
bietet  die  Exstirpation  des  Herdes,  eventuell  der 
gesammten  Genitalorgane  Aussicht  auf  Erfolg. 

M.  geht  weiter  auf  die  Tuberkulose  der  ein- 
zelnen Abschnitte  der  Gtonitalorgane  ein:  Tüber- 
kuhse  der  Vulva  ist  relativ  selten.  Auch  Misch- 
infektionen (so  Gonokokken  neben  Tuberkelbacillen) 
kommen  vor.  Meist  handelt  es  sich  um  Gewebe- 
hypertrophie und  Zerfall,  polypöse  Wucherungen, 
hyperplastische  Prooesse.  Darauf  liegen  die  tuber- 
kulösen Geschwüre  mit  unterminirten  Bändern  und 
fistulösen  Gängen.  Der  Process  pflanzt  sich  lang- 
sam über  die  ganze  Vulva,  Schamlippen,  Kitzler 
fort  und  erstreckt  sich  gegen  den  Mastdarm  hin. 
Differential -diagnostisch  kommt  wesentlich  die 
Unterscheidung  von  Syphilis  in  Betracht  The- 
rapie: neben  Allgemeinbehandlung  Ezcision  und 
Plastik. 

Tiiberhuiose  der  Seheide  ist  fast  immer  sekundär 
(primärer  Fall  von  Bierfreund).  Die  Dloe- 
rationen  sind  zum  Theil  flach,  von  grauem  Aus- 
sehen, wie  mit  Locheisen  ausgeschlagen.  Sie  sind 
charakterisirt  durch  die  Infiltration  in  der  Um- 
gebung der  Gefässe,  das  Zusammenfliessen  der 
Herde  und  deren  centralen  Zerfall. 

Die  Tkdberkuhae  des  Uterus  befällt  häufiger  den 
Körper  als  den  Hals.  Die  Körpertuberkulose  ist 
fast  immer  eine  sekundäre  nach  der  des  Eileiters. 
Die  miliare  Knötchenbildung ,  das  geschwürige 
Stadium  und  die  Pyometrabildung  sind  nur  Ent- 
wickelungstadien desselben  Processee.  Primäre 
Erkrankungen  des  Gebärmutterhalses  sind  sehr 
selten.  Neben  dem  miliaren  Knötchen  und  dem 
fiachen  Geschwür  kommt  an  der  Portio  eine  fun- 
göse,  papilläre  G^chwulstbildung  von  Wallnuss- 
bis  Apfelgrösse  vor. 

Tliberkuiose  des  Eüeiiers  findet  sich  fast  in 
jedem  FaUe  von  Genitaltuberkulose.  Die  Erkran- 
kungsformen werden  in  eine  akute  käsige  und  eine 
chronische  miliare  eingetheilt.  Im  Anschluss  an 
11 


82 


YII.   OeburtshtUfe,  Frauen-  und  Kinderheilkunda 


Bauchfelltuberkulose  entwickelt  sich  der  Process 
meist  in  der  Ampulle  des  Eileiters.  Duidi  Ver- 
wachsungen kommt  es  zur  Bildung  umfangreicher 
Eiterstöcke,  auch  zur  Abkapselung  tuberkulösen 
Sekretes  um  die  Ampulle.  Der  isthmische  Knoten, 
die  rosenkranzförmige  Anschwellung  und  die  Tor- 
pedoform sind  nicht  absolut  charakteristisch  für 
Eileitertuberkulose. 

Die  Hiberkuloae  des  Eierstoekes  ist  bei  perito- 
nialer  und  Eileitertuberkulose  hAufig,  meist  doppel- 
seitig. J.  Praeger  (Chemnitz). 

103.  üeber  Taberkolose  der  weibliohen 
Sezaalorgane   und   des  Peritonaeam ;   von  J. 

V  e  i  t  in  Leiden.  (Mon.-Schr.  f.  Geburtsh.  u.  Gynä- 
kol.  XVI.  Erg.-H.  p.  525.  1902.) 

In  seinem  Referate  bei  dem  internationalen 
Gyn&kologenoongresse  zu  Rom  behandelt  V.  im 
1.  Theile  die  Genitaltuberkulose,  im  2.  die  Peri- 
tonitis tuberculosa.  Die  Genitaltuberkuloee  ist 
viel  häufiger,  als  man  früher  annahm.  So  fand 
y.  Hansemann  in  5^8  Jahren  unter  7000  Lei- 
chen 450  weibliche  Leichen  mit  Tuberkulose; 
unter  letzteren  waren  die  Genitalien  ISmal  er- 
krankt Sekundäre  Genitaltuberkuloee  ist  häufiger 
als  primäre.  Der  streng  wissenschaftliche  Nach- 
weis der  primären  Natur  einer  gefundenen  Genital- 
tuberkulose ist  nur  auf  Grund  sehr  sorgfältig  unter- 
suchten anatomischen  Materials  möglich. 

Die  anatomische  Diagnose  der  Genitaltuber- 
kulose gründet  sich  auf  den  Tuberkel  und  die 
Tuberkelbaoillen ,  doch  können  letztere  auch  bei 
heilenden  Formen  von  Tuberkulose  fehlen.  Der 
Weg  der  Infektion  ist  meist  desoendirend,  von  der 
Bauchhöhle  oder  den  benachbarten  Organen,  die  mit 
dem  Eileiter  verwachsen  sind,  in  irgend  welche 
Abschnitte  der  Genitalien,  seltener  ascendirend, 
von  der  Vulva  aus  in  die  Scheide,  beim  Beischlafe, 
durch  den  Finger,  durch  Instrumente,  durch  Ver- 
schmieren des  Danninhaltes  vor  der  Vulva.  Femer 
kann  die  Infektion  auf  dem  Wege  der  Blutbahn 
oder  nach  zufälligen  Verletzungen  durch  die  Lymph- 
bahnen erfolgen.  Die  Genitaltuberkulose  kann 
spontan  ausheilen,  meist  ist  die  Prognose  schlecht. 
Bei  primärer,  bez.  isolirter  Genitaltuberkulose  ist 
die  Operation  (vaginale  oder  abdominale  Radikal- 
operation) zur  Zeit  die  beste  Heilungsmethode. 
Bei  nicht  isolirter,  bez.  sekundärer  Tuberkulose 
kommt  in  erster  Linie  die  Allgemein-,  insbesondere 
Anstaltbehandlung  in  Frage,  ausnahmeweise  auch 
die  Operation.  Palliativ  sind  zu  empfehlen  Ein- 
spritzungen von  Jodoformemulsion  in  vaginal  er- 
öflhete  Eiterherde  oder  Pjosalpinxsäcke ,  femer 
örtliche  Behandlung  des  erkrankten  Endometrium 
mit  Jodoform. 

Die  tuberkulöse  Peritonitis  ist  stets  sekundär. 
Man  unterscheidet  die  ascitische  und  die  adhäsive 
Form.  Dabei  können  die  Genitalien  primär  oder 
sekundär  erkrankt  sein  oder  es  kann  nur  eine 
Tuberkulose   ihres   Bauchfellüberzuges    bestehen. 


Die  Peritonitis  tuberculosa  kann  spontan  ausheilen, 
wenn  auch  nicht  häufig.  Die  mit  reiner  Knötchen- 
bildung  verbundenen  ascitischen  Formen  der  Peri- 
tonitis, in  denen  es  sich  nicht  um  papilläre  Peri- 
tonitis nach  Ruptur  von  papillären  Eierstocks- 
geechwülsten  oder  um  carcinomatöse  Peritonitis 
handelt,  sieht  man  jetzt  im  Allgemeinen  als  hei- 
lende Formen  von  Tuberkulose  an,  wenn  man  auch 
keine  Tuberkelbaoillen  findet  Die  Peritonitis  tuber- 
culosa heilt  durch  Bauchschnitt,  wenn  auch  Miss- 
erfolge, bedingt  durch  weit  vorgeschrittene  Tub^- 
kulose  anderer  Organe,  vorkommen.  Nach  eigener 
Erfahrung  V.'s  und  Literaturstudien  heilen  etwa 
3/4  der  Erkrankungen  örtlich  aus.  Unter  den  Erkl&- 
mngen  des  Heilungevorganges  hält  V.  die  von  G  a  1 1  i 
für  die  wahrscheinlichste,  dass  die  bakteridde 
Wirkung  des  Serum,  das  in  Folge  des  Eindringens 
des  Tuberkelbacillus  in  das  peritonäale  Binde- 
gewebe in  die  Bauchhöhle  ergossen  wird,  den  hei- 
lenden Einfluss  ausübt  In  Mschen  Fällen  soll 
man  nur  operiren,  wenn  Beschwerden  durch  die 
Peritonitis  bestehen,  da  leicht  eine  Wieder- 
holung der  Operation  nöthig  werden  kann.  Bei 
chronischem  Verlaufe  operire  num  erst  dann,  wenn 
sich  nicht  bald  der  Anfang  der  spontanen  Heilung 
zeigt  Nur  bei  gleichzeitig  gefundener,  völlig  iso- 
lirter Genitaltuberkulose  mache  man  die  abdominale 
Radikaloperation,  sonst  genügt  die  Laparotomie  in 
der  Linea  alba  und  völlige  EnÜeemng  der  Flüssig- 
keit J.  Praeger  (Chemnitz). 

104.  Klinisohe  and  anatonüaohe  Beiträge 
aar  Genitaltaberkoloae   des  Weibea;   von  C. 

Ahlefelder.  (Mon.-Schr. f. Geburtsh. u. GynäkoL 
XVL  3.  p.  296.  1902.) 

A.  theilt  aus  der  Greifswalder  Frauenklinik 
(A.  Martin)  das  klinische  Bild  und  den  anatomi- 
schen Befund  von  13  Fällen  von  weiblicher  Genital- 
tuberkulose eingehend  mit,  illustrirt  die  Fälle  durch 
10  schöne  Mikrophotogramme  und  gelangt  zu  fol- 
genden SMüsaen: 

Die  Genitaltuberkulose  betrifft  2<^/o  des  kli- 
nischen gynäkologischen  Materials.  Sie  ist  vor- 
wiegend eine  Krankheit  des  zeugungsfähigen  Alters. 
Die  Frauen  sind  bei  tuberkulösen  Erkrankungen 
ihrer  Genitalien  entweder  primär  steril  oder  sie 
büssen  mit  Ergriffensein  ihrer  Generationorgane 
die  Fortpflanzungsfähigkeit  ein.  Die  Hauptursache 
der  Sterilität  ist  in  der  Undurchgängigkeit  der 
Tuben  zu  suchen.  Die  Genitaltuberkuloee  befällt 
vorwiegend  gesunde,  kräftige  Personen  ohne  Dis- 
position und  ohne  erbliche  Anlage ;  es  ist  also  dem 
Nachweise  einer  hereditären  Belastung  für  die  Dia- 
gnose keine  allzu  grosse  Bedeutung  beizumessen. 
Die  Symptome  sind  nicht  so  scharf,  um  eine  leichte 
Diagnose  zu  ermöglichen.  In  über  der  Hälfte  aller 
Fälle  wird  die  vorhandene  Tuberkulose  entweder 
als  zufälliger  Befund  erhoben  oder  nachträglich  an 
dem  aus  anderweitiger  Anzeige  entfernten  Organe 
nachgewiesen.   Der  Nachweis  anderweitiger  tuber- 


YII.   Oeburtshülfe,  Frauen-  und  EinderheiUnmde. 


83 


hdltoer  Erkrankungen  ist  wichtig.     Bedeutungs- 

j       ToU  ist  das  frühzeitige  Auftreten  grösserer  Peri- 

tonäalexsudate  bei  Ausschluss  anderer  Ursachen. 

Das  Tasten  der  Tuberkelknötchen  auf  dem  Peri- 

I       tonäalüberzuge  gelang  in  keinem  der  Fälle,  mag 

1       aber  in  besonders  günstigen  Fällen  zur  Diagnose 

fuhren. 

Die  operative  Behandlung  bestand  5mal  in 
abdominaler  Köliotomie,  5mal  in  Eolpotomie,  zum 
Theil  mit  Resektion  der  erkrankten  Theile,  und 
3mal  in  der  Totalezstirpation.  3  Ejranke  starben, 
1  an  Meningitis  tuberculosa  und  2  an  vorgeschrit- 
tener Lungenaffektion.  Es  ist  also  bei  Frauen  mit 
schwerer  Tuberkulose  anderer  Organe,  speciell  der 
Lungen,  neben  der  die  tuberkulöse  Erkrankung 
der  Genitalien  nur  eine  nebensächliche  Bolle  spielt, 
von  einer  Operation  besser  abzusehen.  In  den 
übrigen  10  Fällen  war  das  unmittelbare  Operation- 
resoltat  gut,  die  Beoonvalesoenz  mit  einer  Aus- 
nahme glatt.  2  Kranke  stehen  noch  in  klinischer 
Behandlung,  von  den  8  entlassenen  Frauen  ist 
eine  wegen  erneuten  Ascites  wieder  aufgenommen, 
von  2  war  kdne  briefliche  Antwort  zu  erreichen, 
5  berichteten  über  Naohlass  ihrer  Beschwerden  und 
Gewichtzunahma     KurtEamann  (Qreifswald). 

105.  Zur  Behandlung  der  weiblichen  Go- 
norrhöe mit  Hefe;  von  Dr.  Otto  Abraham. 
(Mon.-Schr.  f.  Geburtsh.  u.  Gynäkol.  XVI.  6.  p.  10 1 7. 
1902.) 

Fehlt  uns  auch  noch  bis  heute  das  specifische 
Antigonorrhoicum,  das  uns  die  Zukunft  schenken 
wird,  wie  wir  mit  Recht  hoffen  dürfen,  so  haben 
wir  doch  ohne  Zweifel  Fortschritte  in  der  Behand- 
lung des  Leidens  zu  verzeichnen.  Ein  solcher  ist 
in  der  zwar  schon  im  Alterthume  bekannten,  aber 
heute  wesentlich  verbesserten  und  wissenschaft- 
lich genauer  untersuchten  Beeinflussung  der  Oonor- 
rhOe  durch  die  Hefe  erzielt  worden. 

A.  bespricht  die  Theorien,  die  Landau, 
Buchner  u.  A.  über  die  Art  der  Hefewirkung 
aufgestellt  haben,  und  kommt  selbt  auf  Orund 
seiner  chemisch  bakteriologischen  Untersuchungen 
zu  dem  Schlüsse,  dass  das  Agens  ein  Enzym,  also 
ein  rein  chemisches  sein  müsse;  ob  die  Zymose 
oder  ein  anderes  proteolytisches  Enzym,  wagt  er 
nicht  zn  entscheiden.  Dieses  Enzym  wird  von 
der  lebenden  Hefe  direkt,  besonders  bei  guter  Er- 
sährung  derselben,  durch  Asparagin,  abgesondert 
und  wird  aus  der  sterilen  Dauerhefe  erst  durch 
starke  Oährung  gewonnen.  Bei  Zusatz  einer  1  Oproc. 
Znckerldsung  zur  Dauerhefe  sah  A.  nach  6  Stunden 
eüie  Abnahme  der  Qonokokkencolonien,  bei  Zusatz 
einer  36proc.  eine  starke  schon  nach  4  Stunden. 
Hier  blieb  die  Platte  nach  6  Stunden  schon  ganz 
steriL 

Betreffs  der  Anwendungsform  der  Hefe  zollt 
A.  derjenigen  von  Albert  in  Dresden  volle  An- 
erkennung als  der  derLand au 'sehen  entschieden 
vorzuziehenden.     A.  versucht  aber  die  complicirte 


Technik  durch  Verwendung  von  Vaginakugeln  aus 
Hefe,  Asparagin  und  Oelatine«zu  umgehen,  die  mit 
flüssigem  Paraffinöl  umhüllt  werden.  Die  Hefe- 
zellen erhalten  sich  in  diesen  Kugeln  längere  Zeit 
lebensfähig;  die  Kugeln  können  von  der  Fat  selbst 
eingeführt  werden,  diese  hat  nur  für  die  Nacht 
Watte  oder  ein  MenstruaUdssen  vor  die  Vulva  zu 
legen  und  Morgens  mit  lauwarmem  Wasser  nach- 
zuspülen. 

Die  klinisch  so  angestellten  Versuche  A.'s 
gaben  ein  sehr  günstiges  Resultat  Bei  Vulvitis, 
Kolpitis  und  Portio-Erosionen  hatte  er  überhaupt 
keinen  Misserfolg.  Der  Fluor  schwindet  nach 
wenigen  Tagen  vüllig,  Erosionen  heilen  in  4  bis 
8  Tagen.  Out  beeinflusst  wird  auch  die  Endo- 
metritis oervicis :  30  von  34  Frauen  wurden  vOllig 
geheilt  in  5 — 23  Tagen.  Auch  chronische  Katarrhe 
Hessen  sich  vüllig  beseitigen,  ünbeeinflusst  blieb 
die  Urethritis.  Von  3  Frauen  mit  Endometritis 
corporis  genas  eine.  A.  nimmt  daher  an,  dass  die 
Hefe  in  direkte  Berührung  mit  der  erkrankten 
Schleimhaut  kam. 

Die  VaginakugeLi  sind  als  „Bheolkugeln^'  in 
der  rothen  Adler-Apotheke,  Berlin  C,  käuflich. 
E.  Teuf  fei  (Berlin). 

106.  Die  Anwendung  des  Kolpenrynters 
in  der  gebnrtshülflioh-gyn&kologisohen  Praxis ; 

von  ih.  Bollenhagen  in  Würzburg.  (Würzb. 
Abhandl.  a.  d.  Gbsammtgeb.  d.  prakt.  Med.  III.  4. 
p.  103.  1903.) 

Von  den  verschiedenen  Kolpeurynterformen 
ist  nach  B.  der  Braun  'sehe  Kolpeurynter  für  die 
allgemeine  Praxis  besonders  geeignet ;  als  Ergän- 
zung hält  er  es  für  zweckmässig,  aber  nicht  für 
nöthig,  eine  kleine  Nummer  eines  Barn  es 'sehen 
Ballons,  sowie  einen  Champetier-Müller'- 
schen  Ballon  zur  Verfügung  zu  haben.  Zur  Des- 
infektion des  Kolpeurynters  sind  Abwaschen,  Ab- 
bürsten und  Aufbewahrung  in  antiseptischer  Flüs- 
sigkeit ausreichend.  Vor  dem  Einlegen  des  Ballons 
ist  die  Desinfektion  der  Scheide,  eventuell  auch 
des  Cervikalkanals,  noth wendig.  Das  Einlegen  des 
Ballons  in  die  Scheide  geschieht  in  Bückenlage 
der  Kreissenden,  das  Einlegen  in  den  Uterus  oder 
Cervikalkanal  in  Querlage  mit  Anhaken  der  vor- 
deren Muttermundslippe.  Zum  Füllen  des  Ballons 
benutzt  B.  eine  nach  dem  Muster  des  Dieu- 
1  a  f  o  y  'sehen  Aspirationapparates  angefertigte, 
50  com  fassende  Spritze  mit  eingeschaltetem  zwei 
Wege-Hahne. 

Man  hat  es  nach  B.  ganz  in  seiner  Hand,  ob 
man  den  Ballon  als  Wehen  erregendes  oder  als 
Dilatationmittel  benutzen  will.  Bei  Anwendung 
eines  grossen  starren  oder  doch  sehr  praU  auf- 
gefnllten  Ballons  mit  starkem  Zuge  tritt  die  Wehen 
erregende  Kraft  gegenüber  der  mechanischen  Dila- 
tation ganz  zurück.  Den  Vorwurf  gegen  die  uterine 
Anwendung  des  Ballons,  dass  er  zu  üterusrupturen 
Veranlassung  gebe,  bespricht  B.  auf  Orund  der 


84 


VIL   Geburtshülfe,  Frauen-  und  Einderheilkunde. 


verschiedenen  in  der  Literatur  mitgetheilten  Fälle. 
Er  hebt  die  Schwierigkeit  hervor,  bei  ernsthafter 
Prüfung  einen  bestimmten  Behandlungsmodus  als 
direkte  Ursache  hinzustellen,  da  meist  sehr  viele 
Faktoren,  so  die  Zerreisslichkeit  des  unteren  üterus- 
segmentes  bei  Placenta  praevia,  im  Spiele  sind. 
Eine  gewisse  Vorsicht  in  der  Auswahl  der  Fälle 
bei  uteriner  Ballonanwendung  ist  allerdings  ent- 
schieden geboten.  Ausserdem  ist  bemerkenswerth, 
dass  die  zahlreichen,  nach  intrauteriner  Anwendung 
des  Ballons,  auch  in  Folge  von  Nabelschnur-  und 
Extremitätenvorfall,  nothwendigen  operativen  Ent- 
bindungen eine  nicht  zu  unterschätzende  Gefahr 
für  das  kindliche  Leben  bilden.  Trotz  alledem 
erachtet  B.  die  Eolpeuryse  für  ein  leicht  anwend- 
bares, für  Mutter  und  Eind  im  Ganzen  ungefähr- 
liches Verfahren,  das  in  jeder  noch  so  engen 
Wohnung  bequem  und  sicher  angewandt  werden 
kann. 

B.  bespricht  dann  die  vaginale  Anwendung 
des  Eolpeuryntera  zur  Verhinderung  des  vollstän- 
digen Fhichtwasserabflusses  bei  vorzeitigem  Blasen- 
sprunge, sowie  zumBlasenschutze  bei  engem  Becken, 
besondera  auch  bei  vorliegender  Nabelschnur.  Zur 
Scheidentamponade  bei  Placenta  praevia  ist  Gaze 
oder  Watte  rationeller  als  der  Eolpeurynter. 

Zur  Einleitung  der  künstlichen  Frühgeburt 
haben  L  5  h  1  e  i  n  's  Vorschläge  in  letzter  Zeit  immer 
mehr  Beifall  gefunden;  dieser  räth,  sofort  einen 
grossen  Ballon  in  den  Uterus  einzulegen,  ihn  mit 
einem  massigen  Gewichte  von  1kg  zu  belasten 
und  an  die  Erweiterung  des  Muttermundes  sofort 
die  Wendung  und  Extraktion  anzuschliessen,  bevor 
sich  Strikturen  bildeten,  die  eine  schnelle  Ent- 
wickelung  des  nachfolgenden  Eopfes  unmöglich 
machen. 

In  der  Behandlung  der  schweren  Formen  der 
Eklampsie  mit  erhaltener  Cervikalportion  hat  sich 
femer  die  intrauterine  BaUondilatation  entweder 
allein  oder  mit  kleinen  Muttermunds  -  Incisionen 
verbunden,  ein  grosses  Feld  erobert 

Bei  Placenta  praevia  standen  bis  vor  einigen 
Jahren  im  Wesentlichen  drei  Methoden  zur  Ver- 
fügung: Die  Tamponade,  der  künstliche  Blasen- 
sprung, sowie  die  frühzeitig  ausgeführte  oombinirte 
Wendung  auf  einen  Fuss  mit  vollständigem  Ab- 
warten. Als  Methode,  die  bei  gleicher  Sicherheit 
für  die  Mütter  bessere  Chancen  für  die  S[inder 
böte,  kommt  nun  noch  dieMetreuryse  hinzu,  deren 
Anwendung  aber  nach  B.  nur  nach  vorheriger 
Sprengung  der  Blase  rationell  erscheint.  Ausser- 
dem lassen  nach  B.  auch  alle  anderen  patholo- 
gischen Zustände,  die  bei  unerweiterten  Weich- 
theilen  die  Entbindung  erfordern,  den  intrauterinen 
Ballon,  bei  grösserer  Eile  mit  Zug,  sonst  aber  ohne 
Zug  angebracht  erscheinen. 

Zum  Schlüsse  erwähnt  B.  noch  die  Anwendung 
des  Eolpeurynter  bei  Retroflexio  uteri  gravidi,  bei 
frischer  puerperaler  Inversion  des  Uterus,  zur  Be- 
förderung der  Resorption  alter  parametraner  Ex- 


sudate, bei  Vaginismus  und  zur  langsamen  Erwei- 
terung der  narbig  verengten  Scheide. 

Arth.  Ho  ff  mann  (Darmstadt). 

107.  DieKolpeuryse  beilnoaroerationteri 
grftTidi  retroflezi;  von  Dr.  Walter  Albert  in 
Dreden.     (Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  12.  1903.) 

um  Irrthümer  in  der  Diagnose  zu  vermeiden, 
genügt  es  nach  A.,  Zweierlei  zu  berücksichtigen : 
1)  das  Ausbleiben  der  Menses  und  2)  die  sofortige 
£!atheterisation  der  Harnblase. 

Zur  Reposition  ist  nach  A.  immer  zuerst  die 
Eolpeuryse  anzuwenden.  Vorher  ist  nur  die  Harn- 
blase zu  katheterisiren  und  der  Darm  zu  entleeren. 
Energische  Repositionverauche,  sowie  Herabziehen 
der  Portio  mit  Haken  oder  Zangen  sind  dagegen 
zu  unterlassen.  Ein  gewöhnlicher  Braun 'scher 
Gummikolpeurynter  von  mittlerer  Grösse  wird  zu- 
sammengefaltet in  die  Vagina  eingeführt,  zwischen 
Uterus  und  Beckenboden  gelagert  und  mit  ca.  300 
bis  400  com  desinficirten  Wassers  angefüllt  Später 
kann  mehr  Flüssigkeit  nachgefüllt  werden,  mehr 
als  600  ccm  hatte  A.  aber  niemals  nöthig.  Wie  lange 
der  Eolpeurynter  liegen  bleiben  muss,  lässt  sidi 
schwer  vorhersagen;  in  einem  Falle  war  der  Uterus 
schon  nach  2  Stunden  aus  dem  kleinen  Becken 
herausgehoben.  Meist  wurde  übrigens  der  Eolpeu- 
rynter über  Nacht  liegen  gelassen. 

Die  Nachbehandlung  besteht  bis  zum  Ende  des 
4.  Monats  im  Einlegen  eines  passenden  Pessars,  in 
späterer  Zeit  genügen  meist  Seiten-  oder  Bauch- 
lagerung der  Schwangeren  und  häufige  Entleerung 
der  Harnblase. 

A.  theilt  zum  Schlüsse  5  eigene  Beobachtungen 
mit,  in  denen  die  Eolpeuryse  bei  Incarceratio  uteri 
gravidi  retroflexi  mit  Erfolg  angewandt  worden  war. 
Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

108.  Die  Behandlung  der  Gtoburt  bei  engem 
Becken  in  der  Frivatprazia ;  von  Dr.  A.  M  ü  1 1  e  r 
in  München.   (Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  6. 1903.) 

M.  hebt  die  Wichtigkeit  der  Austastung  des 
Beckens  und  der  Impression  des  Eopfes  in  das 
Becken  zur  Beurtheilung  der  GhrCssenverh&ltnisse 
zwischen  Eopf  und  Becken  hervor.  Als  prophylak- 
tische Maassnahme  befürwortet  er  die  B  r  ü  n  n  i  n  g  - 
hausen-Prochownick'sche  Diätkur. 

M.  bespricht  dann  im  Einzelnen  die  Einleitung 
der  künstlichen  Frühgeburt,  die  prophylaktische 
Wendung,  die  hohe  Zange,  die  Symphyseotomie 
und  den  Eaiserschnitt.  Zur  Beurtheilung,  toann 
die  künstliche  Frühgeburt  eingeleitet  werden  muss, 
nimmt  er  in  den  letzten  2  Schwangerschaftmonaten 
wöchentlich  die  Impression  vor.  Erfüllt  trotz 
Diätkur  der  Eopf  schon  in  der  30.  bis  33.  Woche 
den  Beckeneingang,  so  räth  M.  zur  Sectio  caesarea. 
Die  prophylaktische  Wendung  hat  M.  in  über 
100  Fällen  ausgeführt;  in  weiteren  10  Fällen  ge- 
lang die  prophylaktische  Wendung  noch  nach  ver- 
geblich  versuchter  hoher  Zange.     Von  den  117 


YII.  OeburtshOlfe,  Frauen-  und  Einderheilkunde. 


85 


gewendeten  Kindern  lebten  90  über  8  Tage ;  4mal 
war  das  Kind  schon  vor  der  Wendung  abgestorben 
und  lOmal  musste  der  nachfolgende  Kopf  perforirt 
werden.  Der  Brfolg  der  prophylaktischen  Wen- 
dung hängt  nach  M.  sehr  wesentlich  von  der  üebung 
und  Oeschicklichkeit  des  Operateurs  ab.  Für  den 
j  geübten  Cteburthelfer  nimmt  M.  das  Recht  in  An- 
spruch, einen  Versuch  mit  der  hohen  Zange  zu 
machen,  ehe  man  sich  zu  einer  eingreifenderen 
Operation  entschüesst  Seine  Erfahrungen  mit  der 
hohen  Zange  lauten  befriedigend.  DieSymphyseo- 
tomie,  bez.  die  Pubiotomie  will  M.  nur  ganz  aiis- 
nahmeweise  vornehmen.  Für  die  künstliche  Früh- 
geburt betrachtet  er  dieHetreurysemitOewichtzug 
als  das  Normalverfahren  der  Zukunft  und  den  von 
ihm  angegebenen  starken  unelastischen  Ballon  als 
das  anerkannt  einzige  Modell,  das  diese  Methode 
sicher  und  sehr  oft  aushfilt. 

Der  Standpunkt  des  Praktikers  bei  Beckenenge 
ist  nach  M.  kurz  der  folgende.  In  der  Schwanger- 
schaft: Diätkur  und  künstliche  Frühgeburt;  sub 
partu :  prophylaktische  Wendung,  hohe  Zange  und 
Perforation,  nur  ausnahmeweise  Pubiotomie  oder 
Sectio  caesarea  relativa,  je  nach  den  äusseren  Um- 
ständen unter  Zustimmung  oder  auf  Wunsch  der 
Patientin  und  wenn  möglich  in  einer  Klinik. 

Arth.  Ho  ff  mann  (Dannstadt). 

109.  Ueber  Hintersoheitelbeineinatellang; 

von  Dr.  W.  Zangemeister  in  Leipzig.     (Beitr. 
2.  Gebnrtsh.  u.  GynäkoL  VI.  3.  p.  365.  1902.) 

Z.  unterscheidet  wie  Schatz  eine  primäre 
und  eine  sekundäre  Hinterscheitelbeineinstellung, 
iSsst  aber  nicht  wie  Schatz  den  Wehenbeginn, 
sondern  den  erfolgten  Blasensprung  als  scheidendes 
Moment  zwischen  beiden  gelten. 

Unter  2250  Geburten  der  Leipziger  Klinik 
kamen  10  «■■  0.44 <^/o  sekundäre  Hinterscheitelbein- 
einstellungen vor;  bei  diesen  war  die  Entbindung 
so:  spontan  (nach  Veit)  2,  nach  Symphyseotomie 
spontan  2,  durch  Wendung  und  Extraktion  1,  durch 
Sectio  caesarea  2.  Alle  7  Kinder  kamen  lebend 
MT  Welt ;  in  3  WUen  wurde  perforirt,  und  zwar 
2mal  bei  lebendem  Kinde.  Als  Ursache  der  Bin- 
steUung  handelte  es  sich  fast  durchweg  um  platte 
Becken,  besonders  um  allgemein  verengte  platte 
Becken;  das  Missverhältniss  vom  Kopfe  zum  geraden 
Dorchmesser  des  Beckeneinganges  ist  danach  wohl 
als  die  wichtigste  Vorbedingung  der  abnormen 
Stellung  anzusehen. 

Z.  empfiehlt,  nidit  in  jedem  Falle  von  sekun- 
därer Hinterscheitelbeinstellung  sofort  auf  die  Aus- 
sicht eines  spontanen  Oeburtverlaufes  zu  verzichten, 
TOT  Allem  dann  nicht,  wenn  die  Wendung  nicht 
mehr  möglich  ist  und  nicht  eine  eingreifendere 
Therapie  wie  der  Kaiserschnitt  durch  die  Becken- 
enge  geboten  erscheint  Vor  Perforation  des  leben- 
den Kindes  räth  Z.  noch  etwas  zuzuwarten,  wenn 
1)  ein  nicht  zu  kleines  Segment  des  Kopfes  sich  in 
das  Becken  stellt,  2)  die  Wehen  und  Herztöne  gut 


sind  und  3)  es  sich  nicht  um  Kreissende  handelt, 
die  schon  mehrere  schwere  Entbindungen  durch- 
gemacht haben  (der  grösseren  Gefahr  der  Uterus- 
ruptur wegen).  Die  Symphyseotomie  ist  nach  Z. 
auch  bei  weiterem  Abwarten  möglich  und  kann 
auch  bei  etwas  grösserem  Missverhältnisse  noch 
einen  spontanen  Verlauf  ermöglichen.  Z.  betrachtet 
sie  gerade  hier  als  eine  sehr  erfreuliche  Bereiche- 
rung der  Therapie.  Die  Wendung  ist  nach  Z.  be- 
sonders dann  am  Platze,  wenn  sich  die  Einstellung 
trotz  geeigneter  Lagerung, nicht  ändert,  und  wenn 
complicirende  oder  einen  spontanen  Verlauf  in  Frage 
stellende  Momente  vorhanden,  bez.  zu  befürchten 
sind.  Die  Umwandlung  der  Kopfeinstellung  durch 
äussere  oder  combinirte  Handgriffe  ist  nach  Z.  ziem- 
lich aussichtslos.  Vor  der  hohen  Zange  warnt  er ; 
höchstens  kann  der  Perforation  des  lebenden  Kindes 
ein  vorsichtiger  Versuch  mit  der  hohen  Zange 
vorausgeschickt  werden. 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

110.  Bin  neuer  Voraohlag  zur  Behandlung 
des  naobfolgenden  Kopfes;  von  Dr.  Steffeck 
in  Berlin.  (Deutsche  med.  Wchnschr.  XXIX.  3. 
1903.) 

S  t.  nimmt  seit  7  Jahren  bei  der  Entwickelung 
des  nachfolgenden  Kopfes  sowohl  auf  die  Kopf- 
einstellung, wie  auf  die  Möglichkeit  der  Athmung 
des  Kindes  nicht  die  geringste  Rücksicht,  sondern 
drückt,  sobald  die  Arme  gelöst  sind,  mit  beiden  ge- 
ballten husten  langsam  und  in  kleinen  Intervallen 
direkt  auf  den  Kopf  des  Kindes  in  der  Richtung  nach 
hinten  unten.  Besonders  empfehlens werth  erscheint 
es  ihm,  diese Expressio  capitis  inWalcher 'scher 
Hängelage  vorzunehmen,  da  abgesehen  von  der 
hierdurch  erreichten  Beckenerweiterung  in  dieser 
Lage  jede  Assistenz  bei  dem  schwierigsten  Akte 
der  Operation  völlig  entbehrlich  ist.  S  t.  empfiehlt 
dementsprechend  folgende  Behandlung  der  Becken- 
endlage. 

Sobald  das  Kind  spontan  bis  zu  den  Sohultem 
geboren  ist,  Umwandlang  der  Geradlage  der  Kreissenden 
in  Querlage,  Arrolösang  bei  erhobenen  Beinen,  dann 
W  a  1 0  h  e  r  *8che  Hängelage  und,  zwischen  den  Beinen  der 
Kreissenden  stehend,  E^ressio  capitis  mit  beiden  Händen 
duroh  Druck  von  aussen  direkt  auf  den  Kopf,  in  der  Rich- 
tung nach  hinten  unten.  Ist  der  Kopf  völlig  in  das  Becken 
eingetreten,  so  erfolgt  sofort  seine  weitere  Entwickelung 
mit  dem  Veit-Smellie'schen  Handgriffe.  Während 
der  Ausübung  des  Druckes  lässt  St  den  Kindskörper 
einfach  herabhängen ;  der  Druck  selbst  wird  in  kleinen 
Zwischenzeiten  ausgeübt,  um  eine  mehr  allmähliche  An- 
passung des  Kopfes  an  das  Becken  zu  ermöglichen  und 
um  den  Operateur  nicht  zu  sehr  zu  ermüden. 

Oegenüber  dem  von  vornherein  angewandten 
Veit-Smellie'schen  oder  dem  Martin 'sehen 
Handgriff  erblickt  St.  den  Hauptvortheil  seines  Ver- 
fahrens in  der  grossen  Zeiterspamiss  und  in  Folge 
davon  in  der  möglichsten  Vermeidung  schwerer 
Asphyxien.  Ein  weiterer  Vortheil  des  geschilderten 
Verfahrens  liegt  nach  S  t  in  der  überraschenden 
Leichtigkeit  der  Ausführung  und  in  der  Ver- 
minderung der  Verletzungen  des  Kindes,  die  bei 


86 


yn.   Gbburtahülfe,  Frauen-  und  Kinderheilkunde. 


dieser  Methode  nur  in  15ffell5nnigen  Eindrücken 
und  eventuell  in  intracraniellen  Blutungen  bestehen 
können. 

S  t.  hat  seine  Methode  bis  jetzt  in  36  Fällen 
angewandt  und  dabei  stets  lebende  Kinder,  die 
auch  am  Leben  blieben,  erzielt.  6  besonders  lehr- 
reiche Fälle  theilt  er  kurz  mit 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

111.  Snr  Pemploi  da  lait  sterilise  in- 
dastriellement  dans  ralimentation  des  noar- 
rissoDB  des  grandes  Tillea ;  par  le  Dr.  M.  0  u  i. 
(Echo  m6d.  du  Nord  LX.  16.  1902.) 

0.  glaubt  nicht,  dass  die  fabrikmässig  bei  110* 
sterilisirte  Milch  Nachtheile  für  die  Säuglinge  hat. 
Sonst  müsste  die  Barlow'sche  Krankheit  viel  häu- 
figer sein.  Wichtig  ist,  dass  die  Mütter  auch  bei 
Verwendung  sterilisirter  Milch  die  sonstigen  Regeln 
der  Diätetik  nicht  ausser  Acht  lassen,  wie  es  nur 
zu  häufig  geschieht  (Ueberfütterung !).  Da  femer 
in  den  Orossstädten  gute,  frische  Milch  kaum  zu 
haben  ist,  so  liegt  kein  Orund  vor,  von  der  fabrik- 
mä^gen  Sterilisation  abzugehen. 

Brückner  (Dresden). 

112.  Ueber  Buttermiloh  ala  S&nglings- 
nahrnng ;  von  Dr.  W.  C  a  r  o.  ( Arch.  f.  Kinderhkde. 
XXXIV.  6  u.  6.  p.  321.  1902.) 

Auch  im  Kaiser-  und  Kaiserin-Friedrich-Kinder- 
krankenhause  hat  man  sich  nun  von  der  Nützlich- 
keit der  Buttermilch  bei  der  Säuglingsemährung 
überzeugt.  C.  berichtet,  dass  die  Buttermilch  in 
43  von  58  Fällen  akuter  und  in  71  von  87  Fällen 
chronischer  Magendarmerkrankungen  gute  Dienste 
leistete.  Baginsky  stellt  in  einer  Nachschrift 
genauere  Mittheilungen  über  die  „pathologischen 
Fälle'*  in  Aussicht.  Brückner  (Dresden). 

113.  Üeber  einige  üraaohen  aohwerer 
FankÜODflstörangen  des  Sänglingsdarmea ;  von 

Dr.  Alex.  Jürgensohn.  (Jahrb.  f.  Kinderhkde. 
3.  F.  V.  4.  p.  464.  1902.) 

1)  6  Monate  altes  Kind.  Dyspepsie  mit  tödtlichem 
Ausgang.  Das  zur  Ernähmng  verwendete  Wasser  war, 
wie  sich  später  herausstellte,  grob  verunreinigt^  enthielt 
Jjeichentheile ,  die  von  einem  30  Jahre  vorher  an  der 
Stelle  des  Brunnens  befindlichen  Kirchhofe  stammten. 

2)  Ijähr.  Kind.  Dyspepsie  mit  Ausgang  in  Enteritis 
follicularis.  Grobe  Verunreinigung  des  verwendeten 
^y assers.  Wasserwechsel.   Heilung. 

3)  ^l^jähr,  Kind  mit  lange  anhaltender  Verdauung- 
störung. Da  kein  einwandfreies  Wasser  zur  Verfügung 
stand,  Ortswechsel.  Heilung. 

In  allen  3  Fällen  wurde  die  Beschaffraheit  des 
Wassers  durch  eine  genaue  ehemische  Analyse 
festgestellt 

Bei  2  anderen  Kindern  wurde  als  Ursache  der 
Erkrankung  üebergang  von  Antimon  in  die  Nah- 
rung aus  schlechten  Gummipfropfen  ermittelt. 
Nachdem  der  SSoxA^e^Apparat  weggelassen  war, 
trat  rasch  Heilung  ein. 

Brückner  (Dresden). 


114.  Ueber  Inflaenia  Im  SängUngsalter ; 

von  Prof.  Max  Flesch.  (Jahrb.  f.  Kinderhkda 
3.  F.  V.  4.  p.  456.  1902.) 

FL  hat  schon  früher  darauf  hingewiesen,  dass 
Brustkinder  der  Influenza  gegenüber  weniger  wider- 
standsfähig sind  als  Flaschenkinder.  Als  Sektion- 
ergebniss  fand  er  hftufig  eine  sehr  erhebliche 
Rüthung  und  Oeschwürbildung  der  Duodenal- 
schleimhaut. 

Fl.  berichtet  wiederum  über  ein  5  Monate  altes  Brust- 
kind, das  während  einer  Influenzaepidemie  tödtlich  er- 
krankte, ohne  dass  während  des  Lebens  ein  genauer  Be- 
fund hätte  erhoben  werden  können.  Bei  der  Sektion 
fand  Fl.  eine  Perikarditis  und  starke  Hyperämie  der 
Schleimhaut  im  Duodenum.       Brückner  (Dresden). 

115.  Ueber  einige  Beflexe  im  ersten  Kindaa- 
alter;  von  Prof.  Cesare  Gattaneo.  (Jahrb.  f. 
Kinderhkde.  3.  F.  V.  p.  458.  1902.) 

C.  hat  an  180  jungen  Kindern  die  verschie- 
denen Reflexe  geprüft  Das  wichtigste  Ergebniss 
der  mühsamen  Arbeit  ist  das,  dass  nur  die  Patella- 
reflexe und  Plantareflexe  fast  stets  im  ersten 
Kindesalter  vorhanden  sind. 

Brückner  (Dresden). 

116.  1)  Zar  Aetiologie  der  Bhaohitia ;  von 

Prof.  G.  Edlefsen  in  Hamburg.  (Deutsche 
Aerzte-Ztg.  Nr.  22.  1901.) 

2)  üeber  die  Entstehangatiraaohen  der 
Bhaohitia  und  ihre  Verwandtaohaft  mit  ge- 
wiaaen  Infektionskrankheiten ;  von  Prof.  0.  E  d  - 
lefsen  in  Hamburg.     (Ebenda  Nr.  8.  1902.) 

Das  Auftreten  der  Rhachitis  ist  periodischen 
Schwankungen  unterworfen.  K  weist  fQr  Ham- 
burg nach,  was  sohon  vielfach  anderwärts  auoh 
festgestellt  worden  ist,  dass  die  häufigsten  Erkran- 
kungen im  Frühjahr  und  Sommer  zur  Beobachtung 
gelangen.  Diese  Thatsaohe,  sowie  die  Er&hning, 
dass  die  Bhaohitis  so  häufig  mit  Erkrankungen 
des  Bespirationapparates  complicirt  ist,  künnte  zu 
Gunsten  der  Kohlensäuretheorie  verwerthet  werden. 
Doch  sprechen  gegen  diese  viele  andere  und  hin- 
reichend bekannte  Qründe.  E.  wirft  die  Frage  auf, 
ob  die  erwähnten  periodischen  Schwankungen 
nicht  in  Parallele  gesetzt  werden  künnen  zu  den- 
jenigen der  Infektionkrankheiten.  Für  Kiel  konnte 
er  an  seinem  poliklinischen  Materiale  nachweisen, 
dass  die  Rhachitis  auffällig  häufig  in  Häusern  auf- 
trat, in  denen  Erkrankungen  an  Pneumonie,  Gerebro- 
spinalmeningitis  und  akutem  Oelenkrheumatismus 
vorgekommen  waren.  Sollte  sich  dieses  YerhUt- 
niss  auch  anderwärts  bestätigen,  so  könnte  es 
wohl  zu  Gunsten  der  Infektiontheorie  verwendet 
werden. 

In  dem  zweiten  Aufsatze  sucht  E.  einer  Reihe 
von  Einwänden,  die  Kassowitz  gegen  seine 
Auffassung  erhoben  hatte,  zu  begegnen.  Nach 
einer  nochmaligen  kritischen  Verarbeitung  seines 
Materials  findet  er  seine  Ansicht  erst  recht  gestützt 
und  durch  Kassowitz  nicht  widerlegt 

Brückner  (Dresden). 


VIT.   OeburtshQlfe,  Frauen-  und  Einderheilkunde. 


87 


117.  Die  Barlow'sohe  Krankheit  in  der 
Sohweis;  von  Prof.  E.  Hagenbach-Burck- 
hardt  (Corr.-Bl.  f.  Schweizer  Aerzte  XXXII.  24. 
1902.) 

Aus  der  Schwäz  aind  bisher  nur  7  Fälle  von 
Barlow'scher  Krankheit  berichtet  worden.  H.-B. 
fOgt  diesen  Beobachtungen  eine  eigene  hinzu,  die 
im  Baseler  Einderspitale  gemacht  wurde.  Er  be- 
nutzt diese  Oelegenheit  zu  einigen  Bemerkungen 
über  die  Aetiologie,  Pathologie  und  Therapie  der 
interessanten  Erkrankung. 

Brückner  (Dresden). 

118.  Neue  Fälle  von  infantileni  Soorbnt; 
von  Dr.  J.  Com by.  (Arch.  de  MM.  des  Enf.  YL 
p.  221.  April  1903.) 

Der  Xindersoorbut  oder  die  Barlow'sche  Krank- 
heit wird  oft  verkannt,  was  um  so  bedauerlicher 
ist,  als  in  den  bei  Zeiten  erkannten  Fällen  eine 
richtige  Therapie  oft  wahre  Wunder  wirkt,  wäh- 
rend sonst  die  Kinder  dem  Tode  entgegengehen. 
Aetiologisch  findet  man,  dass  die  Kinder  ausschliess* 
lieh  mit  verschiedenen  industriellen  Milch-  und 
Mehleonserven  genährt  wurden.  Oäriner^sohe  Milch, 
stenlisirte  Milch  können  Scorbut  bewirken  und 
der  Orund  dOrfte  in  den  Veränderungen,  denen  die 
Milch  durch  diese  Präparirnngen  unterworfen  ist, 
zu  suchen  sein.  Als  Hauptsymptome  der  Elrank- 
heit  sind  Schwellungen  der  OÜeder,  verbunden  mit 
grosser  Schmerzhaftigkeit  {sohmerxhafte  Pseudo- 
foraplegie)  zu  erwähnen,  ferner  subperiosteale 
Hämatome  an  den  Tibien,  Purpuraflecke  und 
die  klassischen  Scorbutveränderungen  des  Zahn- 
fldsches,  bestehend  in  starker  Schwellung,  Bkchy- 
mosirung,  Ulcenrung  mit  Neigung  zu  Blutungen, 
doch  treten  diese  Veränderungen  an  der  Mund- 
schleimhaut oft  spät  hervor  und  die  kleinen  Patien- 
ten werden  oft,  selbstverständlich  erfolglos,  auf 
Rheumatismus,  Arthritis,  Coxalgie,  infantile  Para- 
lyse u.  s.  w.  behandelt 

Die  Therapie  besteht  in  Weglassen  der  Con- 
aervennahning,  Verabreichung  von  frischer  ge- 
kochter Milch,  von  etwas  Erdäpfelpur6e,  Trauben- 
odflr  Orangensaft,  Saft  von  rohem  Fleische  u.  s.  w. 
Olttchzeitig  harte  Matratze  und  fieissiges  Lüften 
des  Zimmers.  E.  T  o  f  f  (Braila). 

119.  Vorübergehende  Verlangsamnng  und 
Azyihmie  des  PolMa  beim  Kinde ;  von  Dr.  A. 
Jacquier.     (Inaug.-Diss.   Paris  1902.) 

Langsamkeit  und  Arrhythmie  des  Pulses  sind  bei 
Kindern  kein  seltenes  Vorkommniss  und  man  darf 
ans  diesen  Symptomen  keine  allzu  pessimistischen 
Schlfisse  ziehen.  In  der  Beconvalescenz  nach  fieber- 


haften Krankheiten  ist  sehr  oft  ein  verlangsamter 
und  unregelmässiger  Puls  zu  beobachten  und  sogar 
als  ein  gtües  Zeichen  anzusehen ;  fehlt  er,  so  sind 
Reoidive  zu  befürchten.  In  anderen  Fällen  findet 
man  als  Ursachen  der  Pulsveränderungen :  ver- 
schiedene Vergiftungen,  Erkrankungen  des  Magen- 
Darmtraktes,  Wfirmer,  Anämie,  rasches  Wachs- 
thum,  Neurosen  (Chorea,  Hysterie,  ürininoontinenz) 
u.  s.  w.  In  allen  diesen  Fällen  handelt  es  sich  um 
vorübergehende  Störungen  der  Herzinnervation  auf 
direktem  oder  reflektorischem  Wege. 

E.To  ff  (Braila). 

120.  Die  Behandlnngsmethoden  des  Keuoh- 
huatena;  von  Dr.  M.  Rocques.  (Inaug.-Diss. 
Paris  1903.) 

R.  giebt  eine  historische  üebersicht  über  alle 
gegen  Keuchhusten  empfohlenen  Mittel  undProce- 
duren  und  gelangt  zu  dem  Schlüsse,  dass  zur  Zeit 
ein  specifisches  Medikament  gegen  diese  Krankheit 
nicht  existirt  Am  vortheilhaftesten  scheint  noch 
folgendes  Vorgehen  zu  sein :  im  1.  Stadium  wende 
man  eine  einfache  antikatarrhalische  Behandlung 
an ;  im  2.  Stadium  gebe  man  Belladonnasyrup  und 
halte  die  Kinder  im  Zimmer ;  später  Bromkalium. 
Gegen  Ende  dieser  Periode  und  im  3.  Stadium  Luft- 
wechsel und  Leberthran.  E.  T  o  f  f  (Braila). 

121.  Notes  on  the  Symptoms  and  treat- 
ment  of  acute  pyelitia  in  infents;  by  John 
Thomson.  (Repr.  from  the  Scottish  med.  and 
surg.  Journ.  July  1902.) 

Akute  Pyelitis  tritt  nicht  selten  bei  kleinen 
Mädchen  auf,  die  aus  irgend  welchen  Ursachen  ge- 
schwächt sind.  Sie  beruht  meist  auf  Einwande- 
rung von  Baoterium  coli  commune,  die  durch  Ez- 
coriationen  am  After  begünstigt  wird.  Die  Er- 
krankung kann  mit  hohem  Fieber  und  schweren 
Allgemeinerscheinungen  einhergehen.  In  dem 
(sauren)  Urin  finden  sich  viel  Eiter  und  Bakterien. 
Häufig  stellen  sich  auch  bei  jungen  Kindern  Fröste 
ein.  Die  Prognose  ist  günstig.  Zur  Behandlung 
empfiehlt  sich  die  Darreichung  von  Alkalien  in 
kräftigen  Qaben.  T  h.  benutzt  dazu  citronensaures 
Kalium.  Brückner  (Dresden). 

122.  Qennine  flahmmpftiiere  imSauglinga- 
alter;  von  Dr.  IdaDemoch.  (Arch.  f.  Kinder- 
hkde.  XXXIIL  3—6.  p.  284.  1902.) 

2  Monate  altes,  gut  entwickeltes,  erblich  nicht  be- 
lastetes Kind.  Geringe  Oedeme  an  den  Unterschenkeln. 
Herzdämpfang  nach  Unks  vergrössert.  Im  Urin  Eiweiss 
and  Cylinder.  Sektion  und  mikroskopischer  Beftmd: 
Dilatatio  cordis,  concentrische  Hypertrophie  des  linken 
Ventrikels,  Qranalaatrophie  der  Nieren. 

Brückner  (Dresden). 


88 


vm.  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


VIII.    Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheillcunde. 


123.  Ueber  Intubation  und  Traoheotomie. 

ZuBammenstelluDg ;  von- Dr.  Max  Brückner  in 
Dresden. 

1)  Vier  Jahre  vor  und  ncteh  der  Einführung  der 
Serumbehandlung  der  Diphtherie.  (Auf  Grand  von 
37000  operirten  Fällen  von  Larynzdiphtherie  im  Kindes- 
alter.) Mit  13  Tabellen  n.  23  Oarven;  von  Dr.  F.  Sie- 
gert in  StrasBburg.  (Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  11.  1. 
p.  56. 1900.) 

2)  Audiatur  et  altera  pars,  Bemerkungen  za  der 
Seromstatistik  des  Herrn  Doo.  Siegert;  von  Prof.  Max 
K  a  8  s  0  w  i  t  z.  (Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  II.  5.  p.  844. 
1900.) 

3)  Entgegnung  auf  die  Arbeit  von  Siegert :  ,  Vier 
Jahre  vor  und  nach  der  Einführung  der  Serumbehand- 
lung  der  Diphtherie'^ ;  von  Dr.  T  r  u  ni  p  p  in  Manchen. 
(Jahrb.  f.  Kmderhkde.  3.  F.  U.  4.  p.  748.  1900.) 

4)  Offner  Brief  an  die  Redaktion;  von  Prof.  J.  von 
Bokay.   (Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3. F.  U.  4.  p.  753. 1900.) 

5)  Bemerkungen  xu  den  verschiedenen  Entgegnungen 
aus  Anlass  meines  Aufsatzes :  ,  Vier  Jahre  vor  und  nach 
der  Einführung  der  Serumbehandlung  der  Dipßitherie; 
von  Dr.  F.  Siege rt  (Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  II.  5. 
p.  878.  1900.) 

6)  Ueber  den  gegenwärtigen  Stand  der  Iniubaiion; 
von  Johann  von  Bokay  in  Budapest.  (Verhandl.  d. 
18.  YersammL  d.  Ges.  f.  Kinderhkde.  in  Hamborg  1901 
p.  78.  1902.) 

7)  Die  Tracheotomie  und  Intubation  bei  Diphtherie 
seit  der  Serumbehandlung.  Referat,  erstattet  in  der  Ge- 
sellschaft für  Kinderheilkunde  auf  der  73.  Naturforscher- 
versamml.  zu  Hamburg,  Sept  1901.  (Arch.  f.  Kinderhkde. 
XXXUI.  3  u.  6.  p.  372.  1902.) 

8)  Klinische  Studien  über  Wesen  und  Vencendbar- 
keit  der  Intubation;  von  Kurt  Noesske.  (r.  Volk- 
mamCs  Samml.  klin.  Vortr.  N.  F.  Nr.  324.  Leipzig  1902. 
Breitkopf  u.  Härtel.) 

9)  Ueber  die  Indikaiionsstellung  der  operativen  Be- 
handlung der  diphtherischen  Larynxstenose;  von  Dr. 
Georg  Aisberg  u.Dr.  Sigmund  Heimann.  (Arch. 
f.  Kinderhkde.  XXXUI.  1  u.  2.  p.  98.  1902.) 

10)  ü^acheotomie  und  Intubation  als  Stenosen-Opc" 
rationen  bei  Diphtherie;  von  Dr.  Bahn.  (Jahrb.  f. 
Kinderhkde.  3.  F.  V.  2.  p.  165.  1902.) 

11)  Ueber  das  Verhältniss  von  Intubation  und 
Tracheotomie  bei  der  Behandlung  der  diphtherüischen 
Larynxstenose;  von  Prof.  Ganghofner.  (Jahrb.  f. 
Kinderhkde.  3.  F.  V.  5.  p.  521.  1902.) 

12)  Diphtherieserumtherapie  und  Intubation  im 
Kinderspital  in  Basel;  von  Adele  Weissenberger. 
(Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  II.  3.  p.  312.  1900.) 

13)  Diphtherieheilserum '  Resultate  1894—1900. 
Tracheotomie  und  Intubation ;  von  Dr.  G  u  n  o.  (Münchn. 
med.  Wchnschr.  XLVIU.  20.  1901.) 

14)  Observations  on  intubation  of  the  larynx;  by 
E.  W.  Goodall.  (Edinb.  med.Joum.  N.S.  XI. 3.  p.677. 
March.  1902.) 

15)  Bericht  über  100  Intubationen  bei  diphtheri- 
tischer  Larynxstenose;  von  Dr.  FritzSippeL  (Med. 
0)rr.-Bl.  d.  Württemb.  ärztL  Landesvereins  LXXIU. 
4  u.  5.  1903.) 

16)  Observations  upon  40  eonsecutive  cases  of  intu- 
bation ofthe  larynx  indiphtheria;  by  Conrad  Bosau. 
(Lancet  July  13. 1901.) 

17)  Die  Intubation  in  der  Privatpraxis;  von  Dr. 
T  r  u  m  p  p  in  München.  (Münchn.  med.  Wchnschr.  XLYI. 
45. 1899.) 

18)  Ud>er  Intubation  in  der  Privatpraxiis;  von  Dr. 
Marx.    (Münchn.  med.  Wchnschr.  XLYIL  46. 1900.) 

19)  Zur  Kmntniss  der  Atresia  laryngis  post  üUu- 


bationem;    von  Dr.  Gottfried   Ritter.      (Arch.  L 
Kinderhkde.  XXXII.  1  u.  2.  p.  48.  1901.) 

20)  Beiträge  xur  Lokalhehandlung  der  im  Gefolge 
der  Intubation  entstandenen  Qeschwüre  des  Kehlkopfes; 
von  Dr.  Johann  von  Bokay.  (Deutsche  med.  Wo- 
chenschr.  XXVIL  47.  1901.) 

21)  Die  operative  Beseitigung  der  Intubationsstenosen 
des  Ixurynx  und  der  T^ciehea  bei  Kindern;  von  Friedrich 
Pels-Leusden.  (Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  Y.  3. 
p.  256.  1902.) 

22)  Zur  Lehre  vom  erschwerten  Decanulemeni  und 
dessen  Behandlung  bei  tracheotomirten  diphtheriekranken 
Kindern;  von  Dr.  C.  Folger.  (Jahrb.  f.  Kinderhkde. 
3.  F.  lY.  5.  p.  590.  1901.) 

23)  Zur  Casuistik  des  erschwerten  Decanuleme$üs 
nach  Tracheotomie;  von  Dr.  LudwigKnöspel.  (Prag, 
med.  Wchnschr.  XXYL  23.  24.  1901.) 

24)  Ueber  die  Behandlung  des  ersehuferten  Deeanule- 
fnents  in  Folge  von  Oranulombildung  nach  Intubation 
und  sekundärer  Tracheotomie;  von  H.  von  Ranke. 
(Münchn.  med.  Wchnschr.  XLYIII.  43.  1901.) 

25)  Das  fernere  Schicksal  der  überlebenden  tracheo- 
tomirten und  intubirten  Kinder;  von  Dr.  Trunipp. 
(Münchn.  med.  Wchnschr.  XLYIIL  43.  1901.) 

26)  Zur  KJenntniss  der  Spätstörungen  nach  Tracheo- 
tomie  und  Intubation;  vonDr.  Meinhard  Pfaundler. 
(Münchn.  med.  Wchnschr.  XLVUI.  43.  1901.) 

27)  Zur  operativen  Behandlung  akuter  Larynx- 
Stenosen ;  von  Dr.  T  r  u  m  p  p.  (Münchn.  med.  Wchnschr. 
L.  13.  1903.) 

28)  Detubation  sans  eontrole  au  moyen  de  Vüeetro- 
aimant;  par  Collet.  (Lyon  med.  XXXIIL  30.  p.  106. 
1901.) 

29)  Die  perorale  Intubation ;  von  Dr.  F  r  a  n  z  K  a  h  n. 
(Fortschr.  d.  Med.  XX.  4.  p.  107. 1902.) 

30)  Ursachen  und  Behandlung  der  Kehlkopf  Stenosen 
im  iCim^o^^ ;  von  Dr.  J.  H.  S  p  i  e  g  e  1  b  e  r  g  in  München. 
( Würzb.  Abhandl.  a.  d.  Gesammtgeb.  d.  prakt  Med.  II.  Bd. 
Heft  2.  Würzburg  1902.  A.  Stubers's  Yerlag  (C.  Ka- 
bitzsch).  30  8.    75  Pf.) 

In  einer  grossen  statistischen  Arbeit,  der  das 
Material  von  69  deutschen,  Osterreichischen  und 
schweizer  Krankenhäusern  zu  Grunde  gelegt  ist, 
stellt  Siegert  (1)  die  Sterblichkeitverhältnisse 
bei  der  Diphtherie  in  der  Zeit  von  1890—1898 
dar.  Es  betrug  demnach  die  Sterblichkeit  der 
während  der  Yorserumperiode  Behandelten  41.5^/oy 
der  nach  Einführung  des  Serum  Behandelten  hin- 
gegen nur  IßÄ^lo.  Im  üebergangsjahre  1894 
stellte  sich  die  Mortalität  auf  37.4<^/«.  Operirt 
wurden  1890—1893  47.2«/^,  1894  42.9«/«,  1895 
bis  1898  27.6^/0  der  Aufgenommenen.  Von  den  Ope- 
rirten starben  vor  Anwendung  des  Serum  60.55^1^ 
bei  Serumbehandlung  37.70/0,  im  Üebergangsjahre 
1894  53.7<^/0.  Die  Leistungen  der  Intubation  und 
Tracheotomie  werden  an  22  000  in  57  Spitälern 
behandelten  Kranken  abgeschätzt.  In  43  Kranken- 
anstalten wurde  bis  zum  Jahre  1898  principiell 
die  Tracheotomie  beibehalten  oder  nach  vorüber- 
gehenden Versuchen  mit  der  Intubation  wieder  als 
alleiniges  Verfahren  ausgeführt  Es  betrug  nach 
S.'s  Berechnungen  die  Qesammtmortalität  der  Ope- 
rirten in  der  Yorserumperiode  6O.3<>/0,  in  der 
Serumperiode  38.3<^/0,  die  Mortalität  der   prin- 


VIII.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


89 


cipiellen  Tracheotomie  59.4<>/o,  bez.  35.1%,  die 
Mortalität  der  fakultativen  Intubation  oder  Tracheo- 
tomie 63.6<^/o,  bez.  35.00/o  und  die  Sterblichkeit 
der  principiellen  primären  Intubation  64.4®/o  und 
40.5<^/o.  S.  zieht  aus  den  Zahlen  folgende  Schlüsse : 
„1)  Durch  die  Einführung  der  Intubation  in  die 
^  Operationtechnik  der  operativen  Behandlung  der 
Larynxdiphtherie  ist  eine  Verbesserung  der  Erfolge, 
was  die  Sterblichkeit  der  Operirten  anlangt,  bis 
jetzt  nicht  erfolgt  In  der  Vorserumperiode  er- 
weist sich  die  Tracheotomie  der  Intubation  erheb- 
lich überlegen,  im  Uebergangsjahre  wie  in  der 
Serumperiode  ergiebt  sie  eine  um  ca.  2<^/o  geringere 
Mortalität  2)  Die  bedingte  Intubation  unter  Aus- 
wahl der  leichteren  Fälle  bei  principieller  primärer 
Tracheotomie  der  schweren  Fälle  und  frühzeitiger 
sekundärer  Tracheotomie,  wo  die  Intubation  nicht 
ausreicht,  leistet  in  der  Spitalbehandlung  seit  Ein- 
führung des  Diphtherieheilserum  so  viel,  wie  die 
ausschliessliche  Tracheotomie,  erheblich  Besseres 
als  die  primäre  unbedingte  Intubation.  3)  Die  un- 
bedingte primäre  Intubation  ist  weder  theoretisch, 
noch  praktisch  zu  empfehlen  und  sollte  deshalb 
definitiv  aufgegeben  werden.  4)  Die  principielle 
Tracheotomie  ist  in  der  Privatpraxis  wegen  des 
Fortfalls  der  dauernden  ärztlichen  Ueberwachung 
in  nächster  Nähe  und  wegen  der  leichten  Nach- 
behandlung durchaus  am  Platze.  5)  Die  Intubation 
ist  als  Vorbereitung  zur  Tracheotomie  wie  zur  Be- 
seitigung des  in  seltenen  Fällen  vorkommenden 
erschwerten  Decanulements  sehr  zu  empfehlen. 
6)  Durch  die  Serumbehandlung  ist  die  Sterb- 
lichkeit der  wegen  Larynxdiphtherie  operirten 
Kinder  fast  auf  die  Hälfte  der  früheren  Höhe  ge- 
sunken/^ 

Die  wohlwollende  Beurtheilung  des  Diphtherie- 
heilserum durch  Siegert  veranlasste  Easso- 
witz  (2)  zu  heftigem  Widerspruche.  Er  sucht  den 
Nachweis  zu  liefern,  dass  der  Bericht  Siegert 's 
subjektiv  gefärbt  ist  und  dass  die  Schlussfolge- 
mngen  aus  seinen  eigenen  Zahlen  widerlegt  wer- 
den können.  Siegert  hätte  für  die  Vorserum- 
periode grössere  Zeiträume  berücksichtigen  müssen. 
In  der  kurzen  Zeit  können  die  epidemiologischen 
Schwankungen  der  Diphtherie  nicht  zum  Ausdrucke 
kommen.  Siegert  hat  eine  Anzahl  von  Städten 
nicht  berücksichtigt,  die  für  die  Erfolge  des  Serum 
ungünstig  sind.  Der  behauptete  schroffe  Abfall 
der  Sterblichkeit  fehlt  auch  in  einer  Anzahl  der 
von  Siegert  zur  Statistik  benutzten  Kliniken. 
Dies  wird  deutlich,  wenn  man  nicht  die  procentuale 
Mortalität,  sondern  die  absolute  Zahl  der  Todesfälle 
der  Betrachtung  zu  Gründe  legt.  Den  Abfall  der 
ersteren  leitet  K.  ab  aus  der  vermehrten  Aufnahme 
leidit  Erkrankter  in  die  Kliniken  imd  aus  dem  Er- 
sätze der  klinischen  Diagnose  durch  die  bakterio- 
logische Untersuchung.  Eben  so  abfällig  beurtheilt 
K.  die  Folgerungen,  die  S  i  e  g  e  r  t  aus  seinen  Zahlen 
für  die  Erfolge  bei  der  Behandlung  der  diphthe- 
rischen Kehlkopfstenose  gezogen  hat 
Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft.  1. 


Oanz  ablehnend  verhält  sich  auch  v.  B  6  k  a  y  (4) 
den  Ausführungen  Siegert 's  gegenüber.  Er 
meint,  Siegert  würde  zu  anderen  Anschauungen 
gelangt  sein,  wenn  er  das  gesammte  vorliegende 
Material  verarbeitet  hätte. 

Trumpp  (3)  vertritt  die  Intubation '  gegen 
Siegert  und  verwahrt  sich  gegen  ein  falsches 
Citat  aus  einer  seiner  Arbeiten.  Siegert  hätte 
nicht  nur  das  deutsche,  sondern  ein  internationales 
Material  verarbeiten  müssen.  Schon  die  von  Sie- 
gert gewonnenen  Zahlen  berechtigen  nicht  zu  den 
von  ihm  gezogenen  Schlussfolgerungen.  Wenn 
einzelne  Autoren  bei  Uebergang  von  der  bedingten 
zur  unbedingten  Intubation  schlechte  Resultate  er- 
zielten, so  muss  das  Material  im  Einzelnen  geprüft 
werden. 

Auf  diese  Angriffe  erwidert  Siegert  (5)  im 
Wesentlichen,  dass  er  absichtlich  das  Material  zu- 
sammengefasst  habe,  um  die  Fehler  kleiner  Zahlen- 
reihen auszuschalten.  Eine  Statistik  aus  ihren 
Componenten  widerlegen  zu  wollen,  wieesKasso- 
witz  thut,  sei  nicht  statthaft  Einige  Hospitäler 
konnten  nicht  berücksichtigt  werden,  da  sie  auf 
die  Anfrage  nicht  antworteten  (Paris,  München). 
Aus  technischen  Gründen  konnte  nicht  das  ganze 
Material  graphisch  dargestellt  werden.  Siegert 
hat  übrigens  seine  Schlüsse  aus  einem  grösseren 
Materiale  gezogen  als  Trumpp. 

Bei  der  73.  Naturforscher -Versammlung  zu 
Hamburg  hatB6kay(6)  sich  dahin  ausgesprochen, 
dass  die  Intubation  bei  der  Behandlung  der  Stenose 
über  die  Tracheotomie  zu  stellen  seL  Er  berichtet 
über  die  Fortschritte  und  Vervollkommnung  der 
Intubation.  Im  Stefanie -Kinderspitale  wurden 
unter  seiner  Leitung  von  1891 — 1901  1261  Kin- 
der intubirt  Vor  der  Serumperiode  schwankte 
die  Heilungziffer  zwischen  28.89  und  36.4<^/o,  in 
der  Serumperiode  zwischen  46.84  und  64.92%. 
Im  Durchschnitt  genasen  demnach  ohne  Serum 
31.79^0)  mit  Serum  53.56<^/o  der  behandelten 
Kinder.  Die  Tracheotomie  wurde  in  der  Serum- 
periode 119mal  ausgeführt,  mit  einer  Heilung- 
ziffer von  14.6%.  B.  findet  durch  die  Erfahrungen 
der  letzten  10  Jahre  die  Richtigkeit  des  Satzes 
bestätigt,  den  er  bereits  im  Jahre  1892  aufgestellt 
hat:  „dass  die  primäre  Tracheotomie  bei  Croup 
blos  in  jenen  Fällen  durch  die  Intubation  nicht 
ersetzt  werden  kann,  wenn  a)  neben  der  bestehen- 
den Larynxstenose  auch  hochgradige  Pharynx- 
stenose  vorhanden  ist  und  b)  wenn  wegen  starker 
Odematöser  Anschwellung  des  Aditus  laryngis  eine 
erfolgreiche  Intubation  nicht  zu  erhoffen  ist".  — 
Bei  Beurtheilung  der  von  B.  erzielten  Erfolge  ist 
zu  berücksichtigen,  dass  sein  Material  ein  sehr 
ungünstiges  war,  dass  hochwerthiges  Serum  aus 
pecuniären  (Gründen  nur  in  den  schwersten  Fällen 
zur  Anwendung  kam  und  dass  der  Eingriff  nie 
sehr  frühzeitig  vorgenommen  wurde,  etwa  auf  der 
Grenze  des  1.  und  2.  Stadium  des  Croup,  da  ja 
unter  der  Einwirkung  des  Serum  viele  Stenosen 
12 


90 


VIIT.   Ohirorgie,  Augmi-  und  OhrenheiUnmde. 


sich  zurüokbilden  (nach  den  Erfahrungen  von  B. 
370/0).  Auch  beim  Maaemeroup,  der  in  der  über- 
wiegenden Mehrzahl  der  Fälle  diphtherischer  Natur 
ist,  wendet  B.  Serum  und  unter  Umständen  die 
Intubation  an  (B.  konnte  in  20  Fällen  stets  den 
L  G  f  f  1  e  r  'sehen  Bacillus  nachweisen).  Bezfiglich 
der  Einwände,  die  gegen  die  Intubation  erhoben 
worden  sind,  erwähnt  B.,  dass  sowohl  das  Hinab- 
stoseen  der  Membranen,  als  auch  die  Verstopfung 
des  Tubus  durch  solche  recht  seltene  Ereignisse 
sind.  Ersteres  sah  er  mit  ungfinstigem  Ausgange 
3mal.  Pneumonien  hatten  22.7%  seiner  Kranken. 
Sie  stellten  sich  (Sfter  (in  26«/o  der  Fälle)  bei 
schwerer  als  bei  leichter  (in  14.3*/o  der  EWe)  Er* 
krankung  ein,  und  zwar  am  häufigsten  zwischen 
dem  4.  und  11.  Tage  der  Behandlung  des  Croup. 
In  der  Semmperiode  hatte  B.  10%  Pneumonien 
mehr  als  früher,  da  durch  das  Serum  50%  mehr 
Heilungen  überhaupt  erzielt  wurden.  B.  ist  der 
Meinung,  dass  die  Intubation  nicht  in  dem  Maasse, 
wie  ein  Theil  der  Aerzte  annimmt,  das  Auftreten 
der  Pneumonien  verschuldet  In  schweren  Fällen, 
bei  ungenügender  Athmung  und  Expektoration  ist 
allerdings  damit  zu  rechnen.  Dann  entwickelt 
sich  jedoch  die  Pneumonie  nicht  in  Folge  des 
engen  Tubus,  sondern  in  Folge  der  Verminderung 
der  ezpulsiven  Kraft  des  Hustens  bei  dem  mangeln- 
den Schluss  der  Stimmbänder.  Die  Schluckpneu- 
monie  hält  B.  nicht  für  häufig.  Bei  Decubitus  des 
Kehlkopfes  wendete  er  mit  Erfolg  in  6  Fällen  die 
O'Dwy  er 'sehen  Alaun- Oelatine-Bronzetuben  an. 
B.  schÜiesst  mit  einigen  Bemerkungen  über  die 
Anwendung  der  Intubation  bei  nicht  diphtherischen 
Stenosen,  bei  erschwertem  Decanulement,  bei  Er- 
wachsenen. 

Zu  wesentlich  anderen  Anschauungen  kam  der 
Correferent  Siegert  (7)  auf  Qrund  einer  umfas- 
senden statistischen  Studia  Er  verarbeitete  wie- 
derum nur  klinisches  Material,  und  zwar  von 
90  Spitälern  Mitteleuropas.  Es  umfasst  22615 
wegen  Kehlkopfdiphtherie  in  den  Jahren  1895  bis 
1900  operirte Kranke,  von  denen  7753  =  34.28% 
starben. 

Die  Angaben  stammen  aus  Spitälern,  in  denen 
theils  unbedingt  tracheotomirt ,  theils  primär  in- 
tubirt  oder  je  nach  Lage  der  Dinge  intubirt  oder 
tracheotomirt  wird.  Bei  Beurtheüung  der  Resul- 
tate ist  zu  berücksichtigen,  dass  als  Maassstab  für 
die  Tracheotomie  die  Heilung  gilt,  während  als 
Misserfolg  der  Intubation  ausser  den  Todesfällen 
noch  diejenigen  in  Betracht  kommen,  in  denen 
wegen  erfolgloser  Intubation  sekundär  tracheoto- 
mirt werden  musste.  In  64  Spitälern  mit  aus- 
schliesslicher Tracheotomie  (11104  Fälle)  starben 
34.29<>/o  der  Kranken.  Der  Erfolg  der  Operation 
war  während  der  ganzen  Berichtzeit  (Serum !)  ein 
sehr  gleichmässiger.  Die  Mortalitätziffer  schwankte 
im  Allgemeinen  zwischen  33.1%  und  35.6%.  Nur 
in  4  Spitälern  betrug  sie  noch  nicht  20%,  in  Halle 
nur  15<>/o.    In  10  Spitälern  wurde  principiell  pri- 


mär intubirt,  und  zwar  3830mal.  Es  starben 
1361  Kranke  =»  35.540/o.  Rechnet  man  die 
sekundär  Tracheotomirten  ein,  so  versagte  die  In- 
tubation in  40.7®/o  der  Fälle.  Die  Ergebnisse  der 
Intubation  waren  im  Oegensatze  zur  Tracheotomie 
sehr  schwankende.  In  26  Spitälern,  in  denen 
fakultativ  intubirt  wurde  (7681  Fälle),  betrug  die 
Sterblichkeit  33.64%.  Primär  tracheotomirt  wurde 
in  22.30/0,  primär  intubirt  in  77.7«/o  der  Fälla 
Von  den  primär  Tracheotomirten  starben  50.4*/o. 
Sekundär  tracheotomirt  wurden  22.6%  der  In- 
tubirten.  Bei  ihnen  betrug  die  Sterblichkeit  52.4%. 
Es  wurden  demnach  operirt  39.850/t  der  Kranken. 
Von  den  ohne  nachfolgende  Tracheotomie  Intubir- 
ten  starben  21.9^/o.  Es  versagte  demnach,  wenn 
man  die  primär  und  sekundflr  Tracheotomirten  mit 
in  Betracht  zieht,  die  Intubation  in  53*/o  der  Fälle. 
In  7  Spitälern,  die  von  der  Tracheotomie  zur  In- 
tubation übergingen,  wurde  eine  Verbesserung  der 
Erfolge  nicht  erzielt  Umgekehrt  zeigte  sich,  dass 
die  Tracheotomie  die  Leistungsfähigkeit  der  Intu- 
bation um  so  mehr  erhöht,  je  eher  sich  die  Spitäler 
zur  primären  und  sekundären  Tracheotomie  ent- 
schliessen.  Nur  in  4  Spitälern  wurde  unter  Zu- 
hülfenahme  der  Tracheotomie  mit  der  Intubation 
ein  so  gutes  Resultat  erzielt,  wie  es  21  mal  bei 
alleiniger  Tracheotomie  erreicht  worden  ist. 

S.  zieht  aus  diesen  Ergebnissen  folgende 
Schlüsse:  „1)  Tracheotomie  und  Intubation  er- 
geben im  Spital  die  gleiche  Mortalität  2)  Zur  Er- 
reichung dieses  Resultates  bedarf  die  Intubation 
der  primären  und  sekundären  Tracheotomie.  3)  Der 
grösseren  Häufigkeit  der  Tracheotomie  entspricht 
in  den  intubirenden  Spitälern  ceteris  paribus  der 
Erfolg.  4)  Durch  Uebergang  zur  Intubation  haben 
die  tracheotomirenden  Spitäler  ihre  Mortalität  nicht 
vermindert.  5)  Die  fakultative  Intubation  macht 
in  %  aller  Fälle  die  Tracheotomie  entbehrlich. 
6)  Nur  die  Anwendung  beider  Verfahren  erlaubt 
den  bestmöglichen  Erfolg."  —  „Auf  Orund  dieser 
Sätze  steht  also  fest,  dass  bis  zum  Jahre  1890  in 
den  mitteleuropäischen  Spitälern  eine  Verbesserung 
des  Enderfolges  durch  Einführung  der  Intubation 
nicht  erreicht  wurde.  Das  hat  aber  mit  der  Frage 
nichts  zu  thun,  ob  die  eingreifendere,  blutige  Ope- 
ration als .  alleiniges  Verfahren  berechtigt  ist  in 
den  Fällen,  wo  der  viel  schonendere,  leichter  und 
schneller  ausgeführte  und  unblutige  Eingriff  zu 
gleichem  Endresultate  führt  Diese  Frage  stellen, 
heisst  sie  verneinen."  Nach  Abwägung  der  Vor- 
theile  des  einen  und  des  anderen  Verfahrens 
schliesst  S.:  , Intubation  und  Tracheotomie  sind 
gleichberechtigte  leistungsfähige  Schwestern  im 
Kampfe  gegen  die  Larjnxdiphtherie,  berufen,  ein- 
ander zu  ergänzen,  nicht  aber  einander  auszu- 
schliessen."  Für  die  weiteren  Untersuchungen 
wird  es  von  Werth  sein,  wenn  die  Spitäler  ihr 
Material  alljährlich  veröffentlichen.  Die  primäre 
Tracheotomie  und  die  primäre  Intubation  bedürfen 
einer  genaueren  Indikationstellung.    Ebenso  müssen 


YIII.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


Ul 


ffir  den  Zeitpunkt  und  die  Bedingungen  der  sekun- 
dären Tracheotomie  genaue  und  eindeutige  An- 
zeigen aufgestellt  werden. 

Mit  den  zuletzt  aufgeworfenen  Fragen  beschäf- 
tigen sich  die  nfichsten  3  Arbeiten  in  ausfQhrlioher 
Weiae. 

In  einer  sehr  gründlichen  Arbeit,  die  sich  auf 
die  in  der  Einderheilanstalt  zu  Dresden  gemachten 
Erfahrungen  stQtzt,  erörtert  N  o  e  s  s  k  e  (8)  die  Er- 
gebnisse und  Indikationen  der  Intubation.  In 
dieser  Anstalt  wird  fakultativ  intubirt.  N.  betont, 
dass  bei  einem  Vergleiche  zwischen  den  Erfolgen 
der  Intubation  und  der  Tracheotomie  vor  Allem 
berOcksichtigt  werden  muss,  zu  welcher  Zeit  und 
in  welchem  umfange  Serum  angewendet  wurde. 
Die  Studie  stfltzt  sich  auf  die  Beobachtung  von 
462  Diphtheriekranken,  von  denen  284  (61.7%) 
Stenose  hatten.  llSmal,  d.  h.  in  40«/a  der  Falle 
ging  die  Stenose  bei  Anwendung  von  Serum  und 
Waaserdampf  zurück,  171mal  musste  operirt  wer- 
den. Yon  den  Operirten  starben  47  —  27.6<^/o. 
£b  wurden  primär  tracheotomirt  94  (verstorben 
32  s»  34%))  sekundär  tracheotomirt  25  (verstorben 
10b=40%),  demnach  überhaupt  tracheotomirt  119 
(verstorben  42  —  36.2<>/o).  Allein  mit  Intubation 
wurden  behandelt  52  Er.  (verstorben  5  -»  9.6<^/o), 
mit  Intubation  und  nachfolgender  Tracheotomie 
hingegen  7  7  (verstorben  1 5  »a  1 9.5%).  Aus  diesen 
Zahlen  darf  man  nicht  ohne  Weiteres  schliessen, 
dass  die  Intubation  der  Tracheotomie  überlegen 
ist  Denn  die  Fälle  sind  nicht  gleichwerthig. 
N.  geht  ausführlich  auf  die  Yortheile  und  Nach- 
theile der  Intubation  ein.  Die  Intubation,  der 
unblutige  Eingriff,  der  keine  entstellende  Narbe 
setzt,  kann  ohne  grosse  Vorbereitungen,  Assistenz, 
bei  ungenügender  Beleuchtung,  ohne  Schmerz, 
ohne  Narkose  ausgeführt  werden.  Es  kommt  dabei 
lu  keinen  gefährlichen  Blutungen  oder  anderen 
schweren  Gomplikationen.  Die  Athmung  erfolgt 
auf  dem  natürlichen  Wege.  Bei  der  nOthigen 
Vorsicht  kommt  es  nicht  Öfter  und  nicht  in  so 
hohem  Grade  zu  Decubitus  wie  bei  der  Tracheo- 
tomie, die  unter  umständen  bleibende  Defekte  in 
der  Trachealwand  zurOcklässt.  Als  Nachtheile  der 
Intubation  müssen,  abgesehen  von  der  oft  lästigen 
Salivation  und  dem  harmlosen  Verschlucken  des 
Tubus  angesehen  werden  1)  die  in  seltenen  Fällen 
▼oihandene  Unmöglichkeit  der  Ernährung  und 
2)  die  unbedingte  Nothwendigkeit  ständiger  ärzt- 
licher Ueberwachung.  An  dem  letzteren  Postulat 
wird  die  Einführung  der  Intubation  in  die  Privat- 
praxis scheitern.  Hier  kommt  sie  nur  als  proviso- 
nsdie  Operation  in  Betracht.  Bei  starker  psy- 
chischer Erregung  kann  die  Intubation  zuweilen 
als  Linderungsmittel  benutzt  werden.  Oute  Dienste 
leistet  sie  auch  bei  allen  akuten  Stenosen  nicht 
diphtherischer  Natur.  Beim  Masern-  und  Scharlach- 
croop  muss  sie  öfter  der  Tracheotomie  weichen,  die 
bei  allen  geschwürigen  Processen  (Lues,  Tuber- 
kulose, Varicellen)  allein  das  Feld  behauptet.     Zu 


vermeiden  ist  die  Intubation  ferner  bei  Oedem  des 
Kehlkopfeinganges,  mag  es  schon  vorhanden  sein 
oder  sich  erst  nach  einer  oder  zwei  erfolgreichen 
Intubationen  einstellen.  Wo  die  Intubation  in 
zarter  schonender  Weise  nicht  gelingt,  ist  von  ihr 
Abstand  zu  nehmen.  Dies  ist  sehr  häufig  der  Fall 
bei  Säuglingen.  Sehr  junge  oder  rhachitische 
Säuglinge,  bei  denen  fast  stets  Bronchitis  oder 
Pneumonie  die  Diphtherie  begleitet,  werden  am 
besten  primär  tracheotomirt  Auch  bei  älteren 
Kindern  bildet  die  Pneumonie  eine  Contraindika- 
tion der  Intubation,  ebenso  die  septische  Diphtherie. 
Bei  Marasmus,  CoUaps,  ungenügender  Bzpektorar 
tion  unterbleibt  die  Intubation  am  besten.  Sekun- 
där zu  tracheotomiren  ist  stets,  wenn  die  Intuba- 
tion die  Stenose  nicht  behebt,  bei  absteigendem 
Group.  Damit  darf  man  nicht  lange  warten,  um 
der  Schädigung  des  Herzens  zuvorzukommen. 

Aisberg  und  Heimann  (9)  verwerthen  das 
Material  der  Baginsky 'sehen  Klinik,  wovon  1895 
bis  1900  75mal  primär  tracheotomirt  (55  Todes- 
fälle), 126mal  intubirt  und  sekundär  tracheo- 
tomirt (71  Todesfälle)  und  244mal  primär  intubirt 
wurde  (22  Todesfälle).  A.  u.  H.  kommen  zu  fol- 
genden Grundsätzen  für  die  Indikationstellung: 
„I.  Ein  operativer  Eingriff  soll  bei  Larynzstenosen 
leichten  und  mittleren  Qrades  mit  Hülfe  des  Heil- 
serums und  unter  An  Wendung  des  Sprays  möglichst 
vermieden  werden,  n.  Die  primäre  Intubation  ist 
indicirt  bei  allen  Larynxstenosen  höheren  Qrades, 
bei  denen,  soweit  es  dias  klinische  Bild  für  möglich 
erscheinen  lässt,  ein  blutiger  Eingriff  vermieden 
werden  kann  (wie  sich  aus  Folgendem  ergiebt). 
HL  Die  primäre  Tracheotomie  ist  indicirt  a)  bei 
Asphyxie  und  Collaps,  b)  bei  bestehender  Pneu- 
monie, c)  bei  schweren  Erkrankungen  des  Herzens, 
d)  bei  bestehender  Gaumensegel-  und  Zwerohfells- 
lähmung,  e)  bei  schweren  anatomischen  Verän- 
derungen des  Pharynx,  sowie  hochgradiger  Ver- 
schweUung  der  gesammten  Pharynxgebilde  bei 
Nekrose  derselben.  IV.  Die  sekundäre  Tracheo- 
tomie ist  angezeigt:  a)  wenn  die  Stenoseerschei- 
nungen bei  liegender  Tube  in  erheblichem  Maasse 
fortdauern,  vorausgesetzt,  dass  ihr  Lumen  nicht 
verstopft  ist,  b)  wenn  Pneumonie  hinzutritt,  c)wenn 
Gaumensegel-  und  ZwerchfeUslähmung  hinzutreten. 
V.  Die  Intubation  ist  nicht  zu  empfehlen  im  Säug- 
lingsalter wegen  der  Kleinheit  der  Theile  und  der 
Enge  des  Pharynx,  besonders  auch  wegen  der  durch 
die  Tube  erschwerten  Nahrungsaufoahme,  die  in 
diesem  Alter  von  vitaler  Bedeutung  ist'' 

In  etwas  umständlicher  und  weitschweifiger 
Weise  bringt  Bahn  (10)  die  Anschauungen  und 
Regeln  zum  Ausdruck,  die  sich  in  der  Solt- 
m  a  n  n  'sehen  Klinik  herausgebildet  haben.  Danach 
ist  die  primäre  TVaeheotomie  angezeigt:  1)  Bei 
kleinen,  unter  l^/i  Jahre  alten  Kindern,  wenn 
schwere  floride  Rhachitis  besteht.  2)  Bei  schwe- 
rem Collaps  und  im  agonalen  Stadiumu  3)  Bei 
ausgebreiteten  gangränösen  und  geschwürigen  Pro- 


92 


YIII.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


cessen  im  Rachen.  4)  Bei  gleichzeitig  bestehender 
starker  pharyngealer  DyspnOe  undOedemdesEehl- 
kopfeinganges.  6)  Bei  spasmodischen  oder  mecha- 
nischen Hindernissen  im  Eehlkopflumen  selbst, 
die  dem   Tubus  ein  Hindemiss  entgegensetzen. 

6)  Bei  ftusserlich  am  Halse  bemerkbarer  Mema- 
töser  Schwellung,  bez.  bei  tiefgehendem  Haut- 
emphysem am  Halse.  7)  Bei  einer  oomplicirenden 
und  durch  die  Untersuchung  nachweisbaren  Broncho- 
Stenose.  8)  Bei  Fortdauer  von  Athemnoth  nach 
der  Intubation.  Indikationen  fdr  die  s^eundäre 
TracheoiomiB  sind  vorhanden :  1)  Wenn  der  Tubus 
bereits  mehrere  Tage  gelegen  hat  und  nach  der 
4.  Extubation  sofort  wieder  anhaltende  Athemnoth 
eintritt.  2)  Wenn  Verstopfung  der  Tube  durch 
Membranen  eintritt  und  man  annehmen  muss,  dass 
noch  weitere  Membranstücke  in  den  Bronchen 
jBottiren.  3)  Wenn  Zellengewebeveränderungen  vor 
dem  Kehlkopf  (prft-  oder  perilaryngeale  Abscesse) 
bei  noch  bestehender  Stenose  im  Oange  sind,  selbst 
wenn  sie  subjektive  Erscheinungen  noch  nicht 
machen.  4)  Wenn  aus  rein  Äusseren  Oründen  das 
Kind  sich  gegen  den  Tubus  strftubt,  wenn  es  Un- 
lust- und  Schmerzgefühle  äussert,  ungeberdig  und 
aufgeregt  ist  und  trotz  strenger  Bewachung  sich 
selbst  eztubirt  oder  fortgesetzte  Extubation  versuche 
macht.  6)  Wenn  eine  Thymushyperplasie  oder 
Bronchialdrüsenhyperplasie  (Tuberkulose)  anzu- 
nehmen, bez.  nachweisbar  ist  6)  Wenn  wieder- 
holt neue  Einziehungen  auftreten  und  eine  vor- 
genommene Extubation  keine  Besserung  veranlasst. 

7)  Wenn  eine  genügende  Ernährung  unmöglich 
gemacht  ist,  namentlich  dadurch,  dass  sich  das 
Kind  gegen  die  Sonde  bei  liegendem  Tubus  sträubt. 

8)  Bei  kleinen,  unter  2  Jahre  alten  Kindern,  wenn 
nach  5 — 6  Tagen  2mal  rite  extubirt  worden  ist 
und  sofort  Athemnoth  wieder  eintritt  Demnach 
ergeben  sich  für  die  Itäubaiion  folgende  Regeln : 
1)  Die  Intubation  soll  möglichst  frühzeitig  an- 
gewendet werden.  2)  Yor  der  Intubation  muss 
man  erst  alle  Indikationen  zur  Tracheotomie  er- 
wogen haben.  3)  Bei  der  Intubation  muss  eine 
Person  zur  Assistenz  vorhanden  sein,  die  geübt 
und  geeignet  ist,  bei  einer  etwa  nothwendig  wer- 
denden Tracheotomie  zu  assistiren ;  bei  jeder  Intu- 
bation muss  alles  zur  Tracheotomie  vorbereitet 
sein.  4)  Die  intubirten  Kinder  sollen  ebenso  wie 
die  tracheotomirten,  sobald  der  Allgemeinzustand 
es  erlaubt  (Pneumonie  im  Stadium  der  Infiltration 
und  namentlich  CoUaps  spricht  dagegen),  in  das 
Dampfzimmer  kommen.  5)  Die  Intubation  darf 
möglichst  nur  auf  einmaliges  Einführen  des  Tubus 
hinausgehen.  6)  Die  Tubennummern  sind  nie  zu 
klein  zu  nehmen.  7)  Vor  der  Extubation  müssen 
gleichfalls  erst  alle  Indikationen  in  Rechnung  ge- 
zogen werden.  8)  Vor  der  Extubation  soll  •  man 
möglichst  ausgiebig  Brom  geben.  9)  Bei  der  Ex- 
tubation muss  immer  eine  neue  Intubation  vor- 
gesehen sein.  Die  Extubaiion  ist  zu  versuchen: 
1)  Wenn   die  Macht  der  Rachenentzündung  ge- 


brochen und  ein  deutliches  Abrollen  oder  Ein- 
schmelzen der  Raohenbeläge  und  ein  Verblassen 
des  Untergrundes  zu  sehen  ist  2)  Wenn  die  Ath- 
mung  nicht  mehr  stossend  ist  und  über  den  Lungen 
nicht  mehr  saccadirt  und  in  den  beiden  Phasen 
ganz  gleiohmässig  und  vOllig  ausgiebig  ist  3)  Wenn 
keine  Stenosengeräusche  mehr  zu  hOren  sind.  Von 
vornherein  einen  gewissen  Anhalt  für  die  Dauer 
der  Intubation  gewährt  das  Alter  der  Kinder.  Nach 
den  in  Leipzig  gemachten  Erfahrungen  betrug  sie 
bei  1— 2jähr.  Kindern  2—4  Tage,  bei  2— 4jähr. 
3—6  Tage,  bei  5jähr.  und  älteren  3 — 4  Tage. 
Abgesehen  von  der  Behandlung  der  Stenose  will 
R  die  Intubation  noch  angewendet  wissen  als 
experimeinUiOs  Operation,  wenn  die  Untersuchung 
zunächst  keinen  Schluss  auf  einen  absteigenden 
Process  erlaubt,  als  provisorüche  zur  Vorbereitung 
für  die  Tracheotomie,  als  naekbehandelnde  beim 
Decanulement  Schliesslich  beschäftigt  sich  R. 
noch  mit  der  Intubation  im  Privathause.  Trotz 
der  vielen  Worte,  die  er  darauf  verwendet,  sagt  er 
eigentlich  nichts  weiter,  als  dass  man  sie  aus- 
führen soll,  wenn  keine  Indikation  zur  Tradieo- 
tomie  vorliegt. 

Oanghofner  (11)  äussert  sich  im  Hinblick 
auf  Siegert 's  Arbeiten  dahin,  dass  die  Auf- 
stellung von  Leitsätzen  auf  Orund  statistischer 
Berechnungen  etwas  Missliohes  haba  Denn  es 
wird  das  vorliegende  Material  dabei  nicht  nach  der 
Qualität  abgeschätzt  Das  gilt  für  die  Diphtherie 
sowohl  mit  Rücksicht  auf  den  Qrad  der  Intoxi- 
kation, als  auch  vor  Allem  mit  Rücksicht  auf  das 
Alter  der  Kranken.  In  O.'s  Klinik  sind  von  1895 
bis  1900  486  Kranke  intubirt  worden,  von  denen 
163  «s  33.5®/o  starben.  Am  grOssten  war  die 
Sterblichkeit  im  1.  Lebensjahre,  nämlich  60®/o; 
dann  folgte  das  2.  mit  39.7^0*  das  3.  mit  32.7®/,^, 
das  4.  mit  25.8^/o,  das  5.  mit  20.8<^/o.  Von  den 
486  behandelten  Kranken  stammten  295  aus  den 
ersten  3  Lebensjahren.  Von  diesen  starben  116 
=  39.30/0.  Von  176  Kindern  unter  2  Jahren 
starben  77  =  43.7Vo.  Die  Sterblichkeit  wird 
demnach  ausserordenüich  durch  das  Lebensalter 
beeinflusst  üeber  die  Indikationen  zur  Intubation 
äussert  sich  0.  folgendermaassen :  „Es  ist  (jedoch) 
nur  in  seltenen  Fällen  sicher  vorauszusagen,  dass 
man  mit  der  Intubation  nicht  auskommen  wird; 
das  sind  namentlich  die  Fälle  von  hochgradiger 
Schwellung  der  Pharynxschleimhaut  mit  oonse- 
kutiver  Pharynxstenose,  sowie  die  Fälle  von  Schwel- 
lung des  Larynxeinganges ,  starkem  Oedem  der 
Epiglottis  und  der  aryepiglottischen  Falten.  In 
den  meisten  übrigen  Fällen  bringt  erst  ein  Ver- 
such mit  der  Intubation  die  Entscheidung  der 
Frage,  ob  man  sich  mit  dem  unblutigen  Verfahren 
begnügen  kann  oder  zur  Tracheotomie  schreiten 
muss.*' 

üeber  die  im  Baseler  Kinderspital  gemachten  Br« 
fahrungen  berichtet  Adele  Weissenberger(12). 
Die  Mortalität  betrug  bei  306  mit  Serum  behan* 


ViLL  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


93 


delten  Kindern  13.39ö/o-  Operirt  wurden  121 
(verstorben  32  =26.44»/o),  nicht  operirt  185  (ver- 
storben 9  =  4.86<^/o).  Im  Allgemeinen  war  der 
Erfolg  um  so  ungünstiger,  je  jünger  und  länger 
erkrankt  die  Kinder  waren.  Bei  den  Operirten 
schien  das  zeitliche  Einsetzen  der  Behandlung 
nicht  von  so  grossem  Einfluss  zu  sein.  Im  All- 
gemeinen wurden  1000  I.-E.,  bei  den  Operirten 
mast  1700—2200  L-E.,  in  schweren  Fällen  bis 
zu  3000  I.-E.  verabreicht.  In  10  Fällen  nahm  die 
Stenose  nach  der  Einspritzung  zu  (8mal  musste 
operirt  werden),  in  39  Fällen  ging  sie  zurück. 
(Das  wurde  auch  vor  Einführung  des  Serum  Öfter 
beobachtet  Leider  werden  keine  genaueren  An* 
gaben  hierüber  gemacht.)  Die  Abstossung  der 
Beli&ge,  das  Fieber,  die  Pulszahl  wurden  durch  das 
Serum  nicht  beeinflusst.  Die  Nebenwirkungen 
waren  die  bekannten  (5.5%  Ausschläge).  Intubirt 
wurden  124  Kinder,  und  zwar  ausschliesslich  72 
(verstorben  29.1 6 Vo\  nachträglich  tracheotomirt  45 
(verstorben  28.88<^/o).  Die  primäre  Tracheotomie 
wurde  7mal  ausgeführt,  2mal  ohne  Erfolg.  Die 
Intnbationdauer,  die  vielleicht  noch  herabgesetzt 
werden  kann,  betrug  im  Mittel  84  Stunden  bei 
den  nur  Intubirten.  Die  Drucknekrose  ist  nicht 
allein  abhängig  von  der  Dauer  der  Intubation.   Sie 

i  wird  begünstigt  durch  herabgesetzte  örtliche  und 
allgemeine  Cirkulation,  durch  zu  grosse  Tuben. 
Bei   kleinen   gracilen  Kindern   empfiehlt  es  sich 

I       nidit,  die  dem  Alter  entsprechende,  sondern  die 

I  nächst  niedere  Nummer  zu  wählen.  Elende 
Kinder   oder  solche  mit  allgemeiner  Girkulation- 

i  stfimng  dürfen  nicht  oder  nur  wenige  Stunden 
intubirt   werden.     Hinabstossen   der   Membranen 

'  und  ErstickungsanfäUe  kamen  6mal  vor.  2  Kinder 
starben  dabei,  die  vielleicht  durch  die  primäre 
Tracheotomie  gerettet  worden  wären.  Daher  sollen 
auch  Kranke  mit  starker  Membranbildung  von  der 
Intubation  ausgeschlossen  werden.  Im  Allgemeinen 
überwiegen  die  Yortheile  der  Intubation  die  Nach- 
theile  ganz  erheblich. 

In  Dr.  Christ 's  Kinderhospital  zu  Frank- 
furt a.  M.  wird,  wie  Cuno  (13)  mittheilt,  die 
Serumbebandlung  energisch  gehandhabt,  während 
«De  örtliche  Behandlung  unterbleibt.  Hauptwerth 
wird  auf  kräftige  Ernährung  (unter  Umständen 
Sondenfütterung)  und  Kräftigung  des  Herzens  ge- 
legt Die  Immunisirung  ist  aufgegeben  worden. 
Eb  wurden  von  1883—1894  1928  Kinder  be- 
handelt, Ton  denen  708  =  36.7%  starben,  wäh- 
rend 1894—1900  von  1257  nur  118  =  9.4% 
ZQ  Grunde  gingen.  Von  Januar  1899  bis  Mai  1899 
ergab  die  Tracheotomie  ohne  nachweisbaren  Orund 
sehr  schlechte  Resultate ;  es  starben  alle  Operirten. 
Später  besserten  sich  die  Verhältnisse  wieder. 
Obwohl  C.  nicht  im  Spitale  wohnt,  aber  telepho- 
nisch Tag  und  Nacht  zu  erreichen  ist,  schritt  er 
zur  ESnf&hmng  der  Intubation.  Von  31  Kranken 
starben  8  =  25.8^/o.  21  mussten  nachträglich 
tracheotomirt  werden.   4  bekamen  Decubitus,  einer 


starb  in  Folge  von  Verlegung  der  TubenöfTnung 
trotz  sofort  ausgeführter  Tracheotomie. 

Goodall  (14)  sammelte  seine  Erfahrungen 
an  101  Kranken,  von  denen  43  nur  intubirt  wur- 
den. Von  diesen  hatten  40  Diphtherie  (verstorben 
8  =  20®/o),  3  einfache  Laryngitis  (verstorben  1), 
44  Kranke  wurden  intubirt  und  sekundär  tracheo- 
tomirt, und  zwar  37  Kranke  mit  Diphtherie  (ver- 
storben 12  =  32.4%),  4  mit  einfacher  Laryngitis 
(verstorben  2),  3  mit  Maserncroup  (1  Todesfall). 
Die  sekundäre  Tracheotomie  wurde  ausgeführt,  da 
die  Intubation  versagte  20mal  (9  Todesfälle),  da 
die  definitive  Extubation  unmöglich  war  8mal 
(4  Todesfälle),  weil  einige  Zeit  nach  der  Extubation 
heftige  Athemnoth  auftrat  8mal  (1  Todesfall),  da 
eine  2.  Intubation  nicht  gelang  3mal  (1  Todesfall), 
da  sich  die  Tube  verstopfte  3mal,  wegen  Geschwürs- 
bildung Imal  [hierzu  gehören  auch  einige  der  zu 
zweit  angeführten  Fälle.  Ref.]^  weil  der  Arzt  vom 
Dienst  nicht  intubiren  konnte  Imal.  In  7  Fällen 
musste  sofort  tracheotomirt  werden ,  da  ein  Ver- 
such mit  der  Intubation  misslang.  In  7  weiteren 
Fällen  wurde  intubirt  wegen  erschwerten  Decanu- 
lements.  Wenn  die  Tuben  nicht  früher  ausgehustet 
werden,  können  sie  36 — 60  Stunden  liegen  bleiben. 
Jeder  Kranke,  der  nach  3maliger  Intubation  nicht 
endgültig  extubirt  werden  konnte  oder  die  Tube 
wiederholt  aushustete,  wurde  tracheotomirt  Das 
Beschlagen  der  Tuben  hält  0.  für  kein  sicheres 
Zeichen  von  Decubitus.  Am  Schluss  bespricht  0. 
die  Einwände,  die  gegen  die  Intubation  erhoben 
worden  sind. 

Sehr  günstige  Erfolge  mit  der  Intubation  und 
Serumbehandlung  wurden  nach  Sippel  (15)  in 
der  Olgaheilanstalt  zu  Stuttgart  erzielt.  Er  giebt 
einen  Auszug  aus  100  Krankengeschichten  wieder. 
Die  Sterblichkeit  betrug  lO^/o.  9 Imal  wurde  nur 
intubirt  (Mortalität  6.6<^/o)i  9mal  sekundär  tracheo- 
tomirt (Mortalität  44.4<^/o).  Verhältnissmässig 
günstig  waren  die  Erfolge  bei  Säuglingen.  Bei 
Pharynxstenose,  Olottisödem,  septischer  Diphtherie, 
Druckgeschwüren  muss  tracheotomirt  werden.  Ganz 
besonders  empfiehlt  S.  die  Intubation  als  Vorberei- 
tung zur  Tracheotomie,  die  bei  liegendem  Tubus 
sehr  erleichtert  wird.  Erhebliche  Schluckbeschwer- 
den hat  er  bei  seinen  Intubirten  nicht  gesehen. 
Verstopfung  der  Tube  durch  Schleim  kam  5mal, 
Hinabstossen  abgelöster  Membranen  Imal,  Auto- 
extubation  7mal  vor.  3mal  wurde  die  Tube  nur 
zur  Hälfte  ausgehustet  und  stemmte  sich  mit  dem 
oberen  Ende  gegen  den  Rachen ,  so  dass  starke 
Athemnoth  auftrat.  Decubitus  und  Fortdauer  der 
Stenose  nach  5mal  24  Stunden  war  nicht  immer 
eine  Indikation  zur  sekundären  Tracheotomie.  Man 
kam  oft  mit  fortgesetzter  Intubation  aus. 

Bosan  (16)  behandelte  mit  Serum  und  Intubation 
40  Kinder  mit  diphtherisoher  LarynxBtenose.  32  wurden 
nur  intubirt  (4  Todesfälle),  8  nachträglich  tracheotomirt 
(3  Todesfälle).  Von  den  letzteren  hatten  3  Trachealcroup. 
2  davon  erlagen  einer  Pneumonie.  Ein  3.  Rind  starb 
einige  Monate  später  an  einem  Recidiv.    Von  den  4  ohne 


94 


YUI.   Ghinirgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


Erfolg  Intubirtea  waren  3  überhaapthoffnuDgslos  erkrankt 
3  warden  zwar  von  ihrer  Stenose  befreit,  gingen  aber 
doch  zu  Grande,  eins  davon  an  Scharlach.  Bei  schwie- 
riger EmShrang  empfiehlt  B.  Sondenfätternng  and  Nähr- 
klystiere.  Erschwerte  Expektoration  lässt  er  anregen 
durch  häufiges  Trinken  eines  Schluckes  Wasser,  bei  zähem 
Sekret  durch  Jodkalium. 

Far  dieEinfQhrung  der  Intubation  in  die  Privat- 
praxis tritt  Trumpp(17)  ein.  Er  hat  eine  kleine 
SammelforschuDg  angestellt,  die  ergab,  dass  von 
89  Aerzten  20  keine  Erfahrungen  über  die  Intu* 
bation  beeassen,  während  sioh  68  für,  11  gegen 
den  Eingriff  im  Privathause  ausspradien.  Von 
42  europäischen  Aerzten  wurden  5468  Kranke 
ausserklinisch  intubirt  Von  diesen  wurden  ge- 
heilt in  der  Vorserumperiode  46.36<^/o,  in  der 
Serumperiode  82.04^/g.  Aus  Amerika  berichteten 
13  Aerzte  über  4066  Fälle.  Es  wurden  ohne 
Serum  31.5<^/o,  mit  Serum  81.5<^/q  Heilungen  erzielt 
In  13  Fällen  trat  der  Tod  ein  in  Folge  mangelnder 
Ueberwaohung.  Tr.  hält  sich  zur  Aufstellung 
folgender  Sätze  für  berechtigt :  1)  Jeder  Arzt,  der  die 
allgemeine  Praxis  treibt,  soll  die  Intubation  lernen. 
2)  Sie  ist  unbedingt  angezeigt  bei  Erstickungs* 
gefahr.  Sie  muss  daher  ausgeführt  werden,  wenn 
keine  Zeit  zur  Tracheotomie  ist  oder  diese  ver- 
weigert wird.  3)  In  anderen  Fällen  ist  der  Arzt 
berechtigt,  eine  Hausintubation  vorzunehmen  und 
im  Nothfalle  selbst  ohne  die  Einrichtung  des  ärzt- 
lichen Permanenzdienstes  durchzuführen :  a)  wenn 
der  Transport  des  Kranken  in  das  Spital  nicht 
möglich  ist;  b)  wenn  die  Angehörigen  über  die 
Vorzüge  und  Gefahren  der  blutigen  und  unblutigen 
Operation  aufgeklärt  sind  und  sich  für  die  Intu- 
bation entscheiden  (I);  c)  wenn  gute  Verkehrs* 
mittel  vorhanden  sind  und  der  Arzt  längstens 
binnen  einer  Stunde  an  das  Krankenbett  geholt 
werden  kann. 

M  a  r  X  (18)  hält  sich  nach  3  (I)  glücklich  abgelaufeneu 
Fällen  ebenfalls  für  berechtigt,  die  lotubatioo  zur  Ein- 
führung in  das  Privathaus  zu  empfehlen. 

Mit  den  Intubationstenosen  beschäftigt  sich 
Ritter  (19)  nach  seinen  in  der  Qanghofner'- 
schen  Klinik  gesammelten  Erfahrungen.  Er  führt 
aus,    dass   Atresien    des   Kehlkopfes   entstehen: 

1)  durch   den   diphtherischen  Process   an   sich; 

2)  nach  der  Tracheotomie,  häufiger  nach  Intubation 
mit  nachfolgender  Tracheotomie.  Er  theilt  fol- 
gende Beobachtung  mit. 

16  Monate  alter  Knabe  mit  Stenose,  die  mit  Smaliger 
Intubation  behandelt  wurde.  Da  die  Pausen  zwischen 
den  einzelnen  nöthigen  Intubationen  immer  kleiner  wur- 
den, sekundäre  Tracheotomie.  4  Tage  später  vergeblicher 
Intubationversuch.  Das  Kind  starb  nach  5monatigem 
Spitalaufenthalt  an  Masern.  Bei  der  Sektion  fand  sich 
die  Eehlkopfschleimhaut  unterhalb  der  Stimmbänder 
narbig  verändert.  Am  unteren  Ende  des  Kehlkopfes  be- 
stand eine  2  mm  lange  vollständige  Obliteration. 

R.  stellt  9  ähnliche  Fälle  aus  der  Literatur 
zusammen.  Aus  den  Erfahrungen  geht  hervor, 
dass  die  sekundäre  Tracheotomie  bei  Decubitus  des 
Kehlkopfes  die  Obliteration  begünstigt.  Man  ist 
daher  jetzt  in  der  Qanghofn  er 'sehen  Klinik  zu 


folgendem  Verfahren  gelangt:  Wenn  nach  3nuü 
24  Stunden  die  definitive  Extubation  nicht  mög- 
lich ist,  so  wird  1 — 2 — 3mal  für  je  24  Stunden 
der  Tubus  eingeführt  Besteht  dann  die  Stenose 
noch  fort,  so  wird  der  entsprechende  Bo^etiz^'sche 
Tubus  eingeführt,  der  3  Tage  liegen  bleibt  Kann 
auch  dann  noch  nicht  extubirt  werden,  so  wird 
der  nächst  kleinere  ^^eiia^'ache  Tubus  5  Tage 
liegen  gelassen,  und  das  wird  bis  zur  endgültigen 
Detubage  mehrere  Male  wiederholt 

J.  V.  Bökay  (20)  theilt  5 Krankengeschichten 
mit,  an  denen  die  günstige  Wirkung  der  0 '  D  w  y  er  '- 
sehen  Alaun-Oelatine-Broncetuben  auf  den  Intuba- 
tiondecubitus  erläutert  wird.  v.  B.  empfiehlt  die 
Methode  dringend. 

Pels-Leusden  (21)  berichtet  über  3  Fälle  von 
Intubationstenosen,  in  denen  König  die  Resektion  des 
obliterirten  Stuckes  vorgenommen  hat  2  Kinder  genasen, 
eins  ging  4  Wochen  nach  der  Operation  in  einem  plötz- 
lich einsetzenden  Erstickungsan falle  zu  Grunde.  P.-L 
beschreibt  genau  die  Technik  des  Verfahrens,  sowie  der 
unter  umständen  nothwendig  werdenden  Plastik  bei  zu- 
rückbleibenden Defekten  in  der  vorderen  Trachealwand. 

Folg  er  (22)  bespricht  systematisch  die  Ur- 
sachen des  erschwerten  Decanulements,  die  er  ein- 
theilt  in  mechanische  und  funktionelle.     Die  hau« 
figste  der  mechanischen  Ursachen  ist  die  Bildung 
von  Granulationen  in  der  Umgebung  der  Wunde, 
zu   denen   rhachitisohe  Kinder  besonders  geneigt 
sind.  Hieran  sohliessen  sich  die  aus  den  Granulatio- 
nen hervorgehenden  narbigen  Stenosen  an.  Seltener 
sind  Formänderungen  der  Trachea  (Vorbuchtung 
der  hinteren  Trachealwand  in  Folge  des  Zugee  der 
auseinander  gedrängten   Knorpel  bei  zu  kleinem 
Schnitte,  inspiratorische  Ansaugung  der  vorderen 
Wand  nach  Entfernung  der  Kanüle  bei  zu  grossem 
Schnitte  und  weichen  Knorpeln,  Störungen  durch 
Bildung  von  nachgiebigem  Narbengewebe  bei  para- 
medialem Schnitte  und  Nekrose  der  Knorpelenden 
oder  durch  Unterschieben  der  kürzeren  Knorpel- 
enden unter  die  längeren  mit  nachträglicher  Fixi* 
rung  in   dieser  Stellung,  Rückwärtsdrängen   der 
oberen  Trachea  durch  den  Druck  schlecht  sitzender 
Kanülen).     Den  Uebergang  von  den  mechanischen 
zu  den  funktionellen  Stenosen  bilden  die  Schwel- 
lung der  subchordalen  Schleimhautpartien  und  die 
chronische  Chorditis  inferior.    Bei  sekundärer  Tra- 
cheotomie wird  das  erschwerte  Decanulement  meist 
verursacht  durch  Tubendecubitus,  der  erzeugt  wird 
durch  unpassende  Tuben  bei  zu  langer  Dauer  der 
Intubation.     F.  führt,  wenn  nach  80  Stunden  die 
endgültige  Extubation    nicht    mOglich    ist,     die 
sekundäre  Tracheotomie  aus.     Zur  Verhütung  des 
Decubitus  erscheint  es  wichtig,  die  Pausen   zwi- 
schen den  einzelnen  Intubationen  möglichst  gross 
zu  machen.  Sehr  erschwert  wird  das  Decanulement, 
wenn  sich  aus  Tubendecubitus  narbige  Verftnde- 
rungen  entwickelt  haben.     Die  funktionellen  Ur- 
sachen  des  erschwerten  Decanulements  beruhen 
zum  Theil   auf  organischen   oder  (häufiger)    auf 
Inaktivitätparalysen  der  Kehlkopfmuskulatur,  zum 


Vlll.  Chirurgie,  Angen-  und  Ohrenheilkunde. 


95 


Theil  auch  auf  der  psychischen  Erregung  der 
Kranken.  F.  geht  dann  auf  die  Symptome  und 
die  Behandlung  ein.  Liegen  Hindernisse  oberhalb 
oder  im  Niveau  der  Traohealwunde  vor,  ist  eine 
Qewohnheitparese  vorhanden,  so  wird  am  besten 
sekundftr  intubirt  Auf  alle  Fälle  wird  die  Wunde 
offen  gehalten  durch  Drainrohre,  Bougies,  StOpsel» 
kanülen  oder  kurse,  leicht  gebogene,  verstellbare 
Kanülen  mit  abgeschrfigtem  trachealen  Ende.  Nur 
selten  werden  die  Granulationen  so  gross,  dass  sie 
operativ  entfernt  werden  mfissen.  Yerhfitet  wird 
das  erschwerte  Decanulement  am  besten  durch 
eine  richtige  Schnittfflhrung,  baldigen  Versuch  des 
Decanulements,  Benutzung  von  Kanülen  mit  ver- 
schiedenem Krümmungsradius. 

K  n  Ö  8  p  6 1  (23)  beschreibt  die  Leidensgesohichte  eines 
IV^jihr.  Kindes  mit  einer  Granalationstenose  nach  pri- 
märer Tracheotomie.  Da  Bougiren  und  Intabiren  keinen 
Erfolg  hatten  und  schliesslich  eine  winklige  Abknickang 
der  Trachea  festgestellt  wurde,  wurde  das  Hinderniss 
operativ  entfernt  Kn.  glaubt,  dass  die  Oranalation- 
stenose  aus  einem  diphtherischen,  nicht  ans  einem 
Decubitusgeschwür  entstand.  Für  die  Abknickung  der 
Trachea  musste  die  seitliche  Anlegung  des  Schnittes  ver- 
antwortlich gemacht  werden. 

Y.  Ranke  (24)  hatte  bei  900  Intubirten  nur 
5mal  nach  sekundärer  Tradieotomie  Granulom- 
bildong.  Er  beschreibt,  wie  bei  Entfernung  der 
Granulome  von  der  Wunde  aus  das  Decanulement 
durch  seitweise  Intubation  unterstützt  wurde. 
3  Kinder  genasen,  2  starben  an  Gastroenteritis, 
bez.  Tuberkulose.  Bei  ersterem  fand  sich  im  rech- 
te Ventriculus  Morgagni  noch  eine  kleine  poly- 
pöse Wucherung,  bei  letzterem  bestanden  keine 
Granulome  mehr,  hingegen  ein  Geschwür  im  Kehl- 
kopfe. 

Landouzy  hat  behauptet,  dassTraoheotomirte 
zu  Tuberkulose  disponirt  seien.  Nachforschungen, 
die  Trumpp  (25)  nach  dieser  Richtung  hin  an- 
stellte, ergaben,  dass  für  Deutschland  die  Behaup- 
tung von  Landouzy  keine  Geltung  hat,  dass 
jedoch  ein  nicht  unerheblicher  Procentsatz  der 
Tracheotomirten  und  auch  der  Intubirten  an  Folge- 
erscheinungen leidet  Man  muss  suchen,  die  Ope- 
rationen noch  mehr  zu  vermeiden  und  ihre  Technik 
ni  verbessern. 

Auch  Pfaundler  (26)  konnte  feststellen, 
dass  nach  der  Tracheotomie  recht  viele  Patienten 
I  Besfurationstörungen  behalten.  Das  Gleiche  gilt 
nicht  für  die  Intubirten. 

Trumpp  (27)  berichtet  femer  über  Versuche,  die 
er  mit  Backsicht  auf  die  Yerbesserong  der  Tuben  an- 
stellte. Sie  sind  noch  zu  keinem  Abschlüsse  gelangt. 
Er  hofft,  dass  die  von  ihm  construirten  elastischen  Tuben, 
die  jedoch  noch  einiger  Verbesserungen  bedürfen,  be- 
rufen sein  werden,  den  Decubitus  zu  vermeiden. 

Collet  (28)  hat  einen  Apparat  erfanden,  der  die 
Extabation  vermittelst  eines  Elektromagneten  ermöglicht 

Kuhn  (29)  empfiehlt  die  von  ihm  angegebene 
«perorale*  Intubation  vermittelst  eines  biegsamen  Metall- 
tchlaackse  und  macht  Prioritfttansprüohe  geltend. 

Endlich  sei  die  Abhandlung  von  Spiegel- 
berg (30)  empfehlend  erwähnt,  in  der  die  Ur- 
sachen  und   die  Behandlung  der  Eehlkopfsteno- 


sen  im  Eindesalter  zusammenfassend  besprochen 
werden. 

124.  Bin  Beitrag  sur  Eenntnisa  der  Be- 
aiehnngen  der  akuten  Miliartuberknloae  anr 
Operation  tuberkulöser  Ly mphomata  colli ;  von 
Dr.  H.  W  i  1 1  m  e  r.  (Beitr.  z.  klin.  Chir.  XXXIIL  3. 
p.  788.  1902.) 

W.  giebt  zunächst  einen  Ueberbliok  der  bis- 
herigen Anschauungen  über  die  Aetiologü  der  akuten 
Müiarit4berkulo8B,  die  sich  in  folgenden  Sätzen  zu- 
sammenfassen lassen :  Es  giebt  heine  Miliartuber- 
kulose ohne  primären  Herd.  Dieser  muss  auf  ein 
Oeßlss  entweder  durch  direkte  Continuität  oder 
mittels  einer  Intimametastase  übergreifen.  Bezüg- 
lich der  weiteren  Frage:  Wann  kommt  es  zum 
Uebergreifen  auf  ein  Qefäss  und  wann  hat  das 
tuberkulös  inficirte  Oefftss  akute  Miliartuberkulose 
im  Oefolge,  sind  es  namentlich  zwei  Momente,  die 
eine,  wenn  auch  nicht  vollständig  befriedigende 
Antwort  geben:  1)  Die  individuelle  Disposition, 
2)  alle  jene  Vorgänge,  die  auch  sonst  einen  Ein- 
fluss  auf  die  akutere  Ausdehnung  eines  tuber- 
kulösen Herdes  ausüben.  Hierher  gehören  be- 
sonders die  Operationen  tuberkulöser  Erkrankungen 
mit  nachfolgender  akuter  Miliartuberkulose.  Der 
Infektionmodus  kann  hier  ein  verschiedener  sein 
und  wird  sich  nur  in  den  wenigsten  Fällen  mit 
Sicherheit  feststellen  lassen. 

Eine  eigenartige  Sonderstellung,  und  zwar  so- 
wohl bezüglich  ihres  Verhältnisses  zur  apontan 
wie  auch  zur  postaperaiiv  auftretenden  Miliartuber- 
kulose nehmen  nun  nach  W.'s  Ansicht  gerade  die 
tuberkuiaeen  Lymphome  des  Balees  ein.  Sie  ist 
lediglich  durch  die  topographischen  Verhältnisse 
bedingt,  und  zwar  durch  die  nahen  Beziehungen 
der  Halslymphdrüsen  zu  den  grossen  Blut-  und 
Lymphgefitosstämmen.  Merkwürdiger  Weise  hat 
W.  in  der  ihm  zur  Verfügung  stehenden  Literatur 
keinen  einzigen  Fall  von  Impftuberkulose  nach 
Exstirpation  tuberkulöser  Lymphomata  colli  auf- 
finden können.  Er  theilt  deshalb  aus  der  Heidel- 
berger chirurgischen  Klinik  drei  typische  Fälle 
dieser  Art  mit,  die  in  den  Jahren  1898 — 1901  be- 
obachtet wurdtti. 

Trotz  dieser  allerdings  vollkommen  vereinzelt 
dastehenden  Beobachtungen  steht  W.  auf  dem 
Standpunkte,  dass  die  Exstirpation  die  wirksamste 
und  empfehlenswertheste  Behandlungsmethode  der 
Lymphomata  colli  ist,  die  grundsätzlich  angestrebt 
werden  muss.  Dabei  sollte  allerdings  der  kranke 
Körper  mit  einer  prophylaktischen  antituberkulösen 
Behandlung  besonders  darauf  vorbereitet  werden, 
dass  er  dem  mehr  oder  minder  sicher  zu  er- 
wartenden Eindringen  einzelner  tuberkulöser  Theil- 
chen  gerüstet  begegnen  kann.  Die  Exstirpation 
der  tuberkulösen  Halslymphdrüsen  ergiebt  52.4 — 
54.00/0  Dauerheilungen.  Bei  80.0^/o  der  Phthisen 
war  die  Operation  für  die  Lungentuberkulose  von 
günstiger  Bedeutung.       P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 


96 


Vm.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


125.  Ueber  die  Taberknlose  der  m&nn- 
liehen  Qesohleohtsorgane ;  von  Prof.  v.  BQng- 
ner.     (Beitr.  z.  klin.  Chir.  XXXV.  1.  p.  1.  1902.) 

Vor  9  Jahren  hat  y.  B.  seine  Methode  der 
Casiration  mii  Evtdsion  des  Vas  defereru  (sogen. 
hohe  CaaircUion)  bekannt  gegeben.  „Da  die  hohe 
Castration  gegenüber  dem  bisher  fiblichen  älteren 
Verfahren  den  Vortheil  der  grosseren  Heilungs- 
chance bietet)  dQrfte  es  sich  empfehlen,  die  tiefe 
Castration  in  jedem  Falle  Ton  männlicher  Qenital- 
tuberkulose  durch  die  hohe  Castration  zu  ersetzen. 
Nachdem  ferner  einige  Bedenken ,  die  anfangs 
gegen  die  Evulsionsmethode  der  hohen  Castration 
erhoben  wurden,  zu  Folge  der  jetzt  sehr  viel 
grösseren  Erfahrungen  haben  zerstreut  werden 
können,  wird  es  angezeigt  sein,  die  hohe  Castra- 
tion in  der  Regel  durch  Evulsion  des  Vas  deferens 
und  nur  ausnahmsweise  (in  besonders  vorgeschrit- 
tenen Fällen)  durch  blutige  Exstirpation  desselben 
unter  Controle  des  Auges  vorzunehmen.*^  Selbst- 
verständlich wird  aber  nur  Der  den  Nutzen  der 
hohen  Castration  gegenüber  der  älteren  Methode 
anerkennen,  der  mit  v.  B.  der  Ueberzeugung  ist, 
dass  die  Tuberkulose  des  Samenleiters  gewöhnlich 
vom  Nebenhoden  aus  in  aufsieigender  Richtung 
sich  verbreitet  In  neuerer  Zeit  hat  die  Ansicht 
einer  aaeendirenden  Verbreitung  der  OenitaUuber- 
kidoee  augenscheinlich  immer  mehr  Boden  ge- 
wonnen. Am  entschiedensten  haben  sich  für  sie 
V.  Bruns  und  seine  Schule,  sowie  v.  Baum- 
garten  ausgesprochen. 

Die  Gesammtzahl  der  Fälle  v.  B.'s  beweist, 
dass  in  den  meisten  Fällen  von  Tuberkulose  der 
männlichen  Geschlechtsorgane  entweder  der  Neben- 
hode  allein  oder  mit  diesem  der  Samenleiter  er- 
krankt ist,  dass  ferner  der  Nebenhode  der  erste 
und  am  ausgedehntesten  ergriffene  Theil  zu  sein 
pflegt  und  dass  in  einer  Reihe  von  Fällen  im  An- 
schlüsse an  den  Nebenhoden  der  Hode,  sehr  viel 
häufiger  aber  das  Vas  deferens  erkrankt,  dessen 
Erkrankung  sich  gewöhnlich  mit  derjenigen  des 
Nebenhodens  combinirt  findet.  Die  Erfahrungen 
V.  B.'s  sprechen  ferner  dafür,  dass  die  Oenital- 
tuberkulose  des  Mannes  ausserordentlich  häufig 
nach  vorangehender  Lungentuberkulose  auftritt. 

Liegen  Fälle  von  Urogenitaltuberkulose  vor, 
so  ist  die  Tuberkulose  des  Oenitalapparates  zwar 
oftmals  sekundär,  aber  dieserhalb  durchaus  noch 
nicht  gewöhnlich  in  absteigender  Fortentwickelung, 
also  nicht  in  direktem  Anschlüsse  an  die  Tuber- 
kulose der  Hamorgane  zu  Stande  gekommen,  son- 
dern es  entsteht  höchstwahrscheinlich  auch  hier, 
wenn  beispielsweise  primär  die  Niere  erkrankt 
war,  gerade  wie  bei  der  isolirten  Qenitaltuber- 
kulose  zuerst  der  Herd  im  Nebenhoden  und  von 
diesem  aufsteigend  die  Erkrankung  des  Samen- 
leiters. 

Zur  EadikaU)ehandlung  der  auf  den  Hoden  und 
die  Hodenhälfte  des  Samenleiters  beschränkten 
Tuberkulose  empfiehlt  v.  B.  die  hohe  Castraiion, 


zur  Behandlung  der  über  den  ganzen  Oenitaltractus 
einschliesslich  der  Samenblase  und  Prostata  ver- 
breiteten Tuberkulose  in  erster  Linie  die  inirar 
eanalikuläre  Jodoformglycerm-Injektion  allein  oder 
in  Verbindung  mit  der  hohen  Castration  und  erst 
in  zweiter  Linie  die  operative  Ausrottung  des 
Genitaltractus  einer  Seite  auf  der  ganzen  Länge 
seines  Verkufes.  Die  technisch  sehr  einfache 
Injektion  in  das  Vas  deferens  hat  v.  B.  erst  experi- 
mentell geprüft  und  dabei  gefunden,  dass  es  in 
dieser  Weise  in  jedem  Falle  gelingt,  den  Oenital- 
tractus in  ganzer  Länge  und  vollständig  mit  In- 
jektionmasse zu  füllen.  Am  Lebenden  hat  v.  B. 
dieses  neue  Verfahren  bis  jetzt  3mal  in  Anwen- 
dung gebracht,  und  zwar  anscheinend  mit  sehr 
günstigem  Erfolge. 

Der  Arbeit  sind  11  Krankengeschichten  und 
3  Tafeln  mit  Abbildungen  beigegeben. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

126.  Zur  Castration  bei  Hodentuberkulose; 
von  Dr.  L.  Berger.  (Arch.  f.  klin.  Chir.  LXVIII. 
4.  p.  915.  1902.) 

Auf  Orund  genauer  pathologisch-anatomischer 
und  experimenteller  Untersuchungen  haben  in 
neuerer  Zeit  namentlich  Bruns  und  Baum- 
garten die  Berechtigung  der  Castration  bei  der 
Uodentuberkulose  nachgewiesen. 

B.  berichtet  aus  der  Chirurg.  Abtheilung  von 
Trzebicky  über  50  Kranke  mit  Hoden-,  bez. 
Nebenhodeniuberkuloee ,  von  denen  35  einseitig, 
9  doppelseitig  castrirt  wurden.  Von  den  43  ein- 
oder  beiderseitig  Castrirten  sind  26  =  QOÄ^j^  bis 
jetzt  gesund  geblieben.  „Wiewohl  diese  Zahlen 
uns  zur  Lösung  der  so  gewichtigen  Castrations- 
frage  bei  der  Hodentuberkulose  gar  nicht  berech- 
tigen, sprechen  sie  doch  toenigsiens  nicht  gegen  diese 
Operation}*'  P.  Wagner  (Leipzig). 

127.  Ueber  die  Enderfolge  der  operatiTen 
Behandlung  bei  Ooxitis  tuberoolosa ;  von  Dr.  ' 

W.  Manninge r.  (Deutsche Ztschr.  f. Chir. LX V. 
1.  p.  1.  1902.) 

Die  aus  der  Eocher'schen  Klinik  stammende 
Arbeit  stützt  sich  auf  44  Fftlle  tuberkulöser  Ooacüis; 
hierzu  kommen  noch  aus  früheren  Statistiken  dieser 
Klinik  (Zehnder,  Quinand)23,  bez. 40 Resek- 
tionen, so  dass  das  Oesammtmaterial  107  Resek- 
tionen ausmacht. 

In  allen  Fällen  wurde  die  Resektion  mittels 
des  Koch  er 'sehen  hinteren  Winkelschnittes  ge- 
macht. Die  Nachbehandlung  bestand  io  einer  durch 
Wochen  fortgesetzten  Extension  in  abducirter  Stel- 
lung. In  den  späteren  Fällen  wurde  nebst  der  Bx* 
tension  ein  bis  zum  Knie  reichender  Gipsverband  für 
die  ersten  Wochen  angelegt  Je  nach  dem  Heilungs- 
yerlaufe  wurde  nach  durchschnittlich  3  Wochen  mit 
den  Bewegungsübungen  angefangen,  und  zwar 
Gewicht  darauf  gelegt,  nur  aktive  Bewegungen  zu 
gestatten. 


Vm.  Ghirorgid,  Augen«  und  Ohrenhoilbinde. 


97 


Was  dxeEndremUate  anlangt,  so  konnte  M.  von 
seinen  44  Kranken  nur  von  3  keine  weitere  Nach- 
richt «-halten.  Yon  den  41  Kranken  sind  gut  ohne 
Fisteln  geheilt  16;  geheilt  nach  Fisteleiterung  oder 
Nachoperation  7,  gutes  Allgemeinbefinden,  ab  und 
za  lädite  Fisteleiterung  zeigen  4  Kranke.  Profuse 
Eiterung  oder  sohlechtes  Allgemeinbefinden  be- 
steht bei  5  Kranken,  gestorben  sind  9  Kranke.  Im 
Otnzen  et^en  67Vo  gute  33%  schlechten  Bteul- 
titen  gegenflber. 

Weniger  gfinstig  sind  die  funktionellen  Erfolge, 
und  zwar  meist  wegen  ungenflgenderNaohbehand- 
long.  Die  Verhältnisse  der  Röntgenuntersuchung 
weisen  darauf  hin,  dass  das  Hauptgewicht  bei  der 
Nachbehandlung  auf  dauernd  zu  erhaltende  gute 
Stellung  gerichtet  sein  muss,  dass  das  Foroiren 
von  ausgiebigen  Bewegungen,  sobald  es  auf  Kosten 
der  guten  Stellung  geschieht,  zu  vermeiden  ist, 
dass  man  sobald  als  möglich  eine  funktionelle  Be- 
lutong  des  Beines  erstreben  muss,  den  besten 
physiologiachen  Reiz,  der  das  Ausbleiben  der 
Atrophie  hintanh&lt,  und  die  Atrophie  der  Muskeln 
▼erhatet  Viel  gfinstiger  sind  die  Resultate,  wenn 
man  nur  vor  Augen  hält,  inwiefern  man  durch 
die  Operation  ein  gebrauchffthiges  Bein  eiiialten 
konnte.  Fast  alle  Kranken  können  ihrer  Arbeit 
nachkommen;  im  Hause  gehen  sie  meist  ohne 
Unterstützung,  um  zu  längeren  Ausgängen  einen 
Stock  zu  Hülfe  zu  nehmen.  Einige  machen  Stun- 
den lang  dauernde  Bergtouren,  ohne  Schmerzen 
oder  Ermüdung  zu  spüren,  und  dies  trotz  der  nicht 
unbeträchtlichen  Verkürzung  und  Contraktur. 

Die  Indikaiian  zur  operativen  Behandlung  bilden 
in  erster  Linie  Knochenerkrankung  und  Eiterungen, 
namentlich  wenn  es  sich  um  weniger  gut  Situirte 
handelt,  für  die  es  eine  Lebensfrage  ist,  bald  auf 
die  Beine  zu  kommen.  Hier  ist  eine  consequente 
oonservative  Therapie  meist  undurchfQhrbar.  Fistu- 
löse Processe  und  sekundäre  Luxation  des  Kopfes 
sind  zwingende  Anzeigen  zur  Operation. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

128.  Die  Taberkvloee  der  Sohambeinsym* 
physe;  von  Dr.  P.  Herz.  (Deutsche  Ztschr.  f. 
Chir.  LXIV.  1—3.  p.  217.  1902.) 

H.  theilt  2  eigene  Beobachtungen  von  Sym- 
pkyeeniuberkuloee  mit ;  in  der  Literatur  finden  sich 
nur  6  hierher  gehörige  Beobachtungen.  Von  den 
8  Kranken  waren  4  Männer,  4  Weiber;  das  Alter 
schwankte  zwischen  16  und  73  Jahren.  Das  ana^ 
tomische  BUd,  das  die  Symphysencaries  in  allen 
bisher  beobachteten  Fällen  darbot,  war  das  der 
eiterigen  Qewebeeinschmelzung  unter  Bildung  von 
Sequeetera.  Die  Absoesee  seigten  die  Eigenschaften 
sqgen.  kalter  Absoeese  und  lagen  scheinbar  supra« 
symphysfir.  Der  Verlauf  der  Symphysenluber- 
kttloee  ist  ausserordentlich  chronisch ;  die  I^'ognoee 
qQoad  vitam  et  fnnotionem  ist  bei  richtiger  Be- 
handlung sehr  gut  Die  Stellung  der  richtigen 
Diagnoee  ist  in  den  Anfangstadien  sehr  schwierig. 
Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft  1. 


weil  weder  charakteristische  subjektive,  noch  ob- 
jektive Symptome  vorhanden  sind.  Leichter  wird 
die  Diagnose  erst,  wenn  es  zur  Bildung  von  Ab- 
scessen,  und  zwar,  wie  es  ja  meist  der  Fall  zu  sein 
scheint,  zur  Bildung  suprasymphysärer  Abscesse 
kommt,  die  allerdings  öfters  mit  irreponiblen 
Leistenhernien  oder  Lipomen  verwechselt  worden 
sind.  Therc^imUiaeh  kommt  bei  der  Symphysen- 
tuberkulose  nur  eine  möglichst  energische,  ope- 
rative Entfernung  der  erkrankten  Partien  in  Frage, 
die  am  besten  ausgeht  von  einer  Freilegung  des 
Herdes  mittels  suprasymphysären  Querschnittes. 
P.  Wagner  (Leipzig). 

129.  Die  Behandlung  der  Spina  ventoaa 
mittelat  flreier  Autoplaatlk;  von  Dr.  C.  Timann. 
(Beitr.  z.  klin.  Ghir.  ZXXVL  1.  p.  189.  1902.) 

Das  klinische  Bild  der  Spina  ventoea,  d.  h.  die 
mehr  oder  weniger  spindelförmige  Auftreibung  der 
kleinen  Schaftknochen  an  Hand  und  Fuss  ist  be- 
kanntlich fast  stets  durch  käsig  tuberkulöse  Osteo- 
myelitis, bei  Weitem  seltener  durch  Lues,  akute 
Osteomyelitis  oder  Tumoren  bedingt  Die  Behand- 
lung dieser  mit  Vorliebe  das  kindliche  und  jugend- 
liche Alter  betreffenden  Erkrankung  ist  sehr  ver- 
schieden. Auf  Grund  der  von  Müller  (Aachen- 
Rostock)  ausgeführten  Operationen  bespricht  T.  die 
Behandlung  der  Spina  veniosa  mittels  freier  Atäo- 
plaetik.  Das  sehr  einfache  Verfahren  ist  für  alle 
Fälle  anwendbar,  in  denen  die  typische  DiapA^xen- 
erkrankung  der  Mittelhand,  Mittelfuss-  und  Pha- 
langenknochen vorliegt,  während  dieOelenkenden- 
erkrankungen  ein  Objekt  für  diese  Methode  nicht 
abgeben  oder  wenigstens  nur  für  den  seltenen  Fall, 
dass  Dia-  und  Epiphysen  erkrankt  sind.  Das  Ver- 
fahren ist  kurz  folgendes. 

In  Blutleere  wird  die  erkrankte  Diaphyse  (je  früher 
im  Stadium  der  Erkrankung,  um  so  besser)  total  exstirpirt, 
meist  mit  dem  Periost ;  der  so  entstandene  Defekt  wird 
durch  ein  entsprechend  grosses,  besser,  noch  grösseres 
Stüok  aas  dem  unteren  Ende  der  Ulna  ersetzt  Dieses 
Stück,  etwa  Viom  breit  and  2 — 3  mm  dick,  wird  sorg- 
föltig  mit  dem  zagehöri£^en  Stück  Periost  mittels  eines 
feinen  Meisseis  ans  der  freigelegten  Partie  des  äusseren 
Ulnarandes  entnommen,  unter  möglichster  Extension 
des  Fingers  wird  es  zwischen  die  stehen  gebliebenen  Ge- 
lenkenden  eingepflanzt  Die  Wundhöhle  wird  mit  Jodo- 
form bestreut  und  die  Längswunde  sogleich  durch  Naht 
geschlossen.  Beide  Wunden  werden  durch  einen  Ver- 
band verbanden. 

T.  theilt  12  Operationen  mit;  in  sämmtlichen 
Fällen  wurden  vor  und  nach  der  Operation,  sowie 
im  weiteren  Verlaufe  in  gewissen  Zeitabständen, 
Bimtgenaufhahmen  angefertigt.  Wofern  es  gelingt, 
die  zurückbleibende  Höhle  gründlichst  von  tuber- 
kulösen Granulationen  zu  säubern  und  aseptische 
Verhältnisse  herzustellen,  heilt  .das  imphintirte 
Knochenperioststüok  ziemlich  rasch  und  dauernd 
ein.  Die  Funktion  der  Finger  bleibt  meist  recht 
gut  Im  Laufe  des  Gebrauches  formt  sich  der  Er- 
satzknochen immer  mehr  um  und  nimmt  schliess- 
lich nach  3 — 5  Monaten  eine  Form  an,  die  dem  er- 
setzten Knochen  täuschend  ähnlich  wird.  Eine 
13 


98 


Vin.  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


Yorschrif t  ist  bei  der  Operation  sehr  zu  beachten : 
Je  jQnger  der  Kranke  ist,  um  so  grosser  muss  das 
Ersatzstück  genommen  werden. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

130.  Ueber  metastatiaohe  Bindehautent- 
Bfindmig  bei  Qonorrhöe ;  von  Dr.  K  u  r  k  a.  (Wien, 
klin.  Wohnschr.  XV.  40.  1902.) 

EL  berichtet  aus  der  F  u  o  h  s  'sehen  ELünik  über 
2  typische  Fälle  dieser  sehr  seltenen  Gonorrhüe- 
Complikation.  Im  Zusammenhange  mit  einer  akuten 
Urethra -QonorrhOe  äusserte  sich  gleichzeitig  in 
beiden  Augen  10,  bez.  14  Tage  nach  dem  Auftreten 
der  HamrOhrensekretion  eine  heftige  Entzündung; 
dieConjunctiva  war  stark  injicirt,  mit  schleimigem 
Sekret  bedeckt,  leicht  chemotisch,  aber  nicht  infil- 
trirt  In  dem  einen  Falle  bestand  daneben  eine 
starke  plastische  Iridocyditis.  Beide  Male  waren 
Gonokokken  nicht  nachzuweisen,  auch  nicht  in 
den  Schnittpräparaten,  die  aus  dem  Conjunctiva- 
gewebe  des  einen  Auges  hergestellt  wurden. 

K.  findet  in  der  Literatur  nur  20  Fälle,  die 
den  seinen  nahe  stehen.  EUervon  blieben  nur4mal 
die  Processe  auf  die  Conjunctiva  beschränkt,  die 
übrigen  Fälle  waren  complicirt  mit  Erkrankungen 
der  Hornhaut,  der  Iris,  des  Ciliarkörpers  oder  der 
Qelenke.  Bei  Behandlung  mit  2proo.  Argentum 
nitricum  erfolgte  gewöhnlich  in  10 — 14  Tagen 
die  Abheilung  der  Conjunctiva.  Von  differential- 
diagnostisch  in  Betracht  kommender  Ophthalmo- 
blennorrhoe und  akutem  Bindehautkatarrh  unter- 
scheidet sich  die  Erkrankung  besonders  durch  die 
schleimige  Sekretion,  den  Mangel  an  Gonokokken, 
die  tiefe  episklerale  Injektion  und  die  meist  gleich- 
zeitig bestehenden  anderen  gonorrhoischen  Meta- 
stasen (Iritis,  Polyarthritis). 

Bergemann  (Husum). 

131.  Tbree  oases  of  different  forma  ofoon- 
genital  syphilitic  diaeaae  of  the  eye  ooonrrinig 
in  the  aame  family,  with  remarka  thereon ;  by 

J.  Hinsheiwood.     (Glasgow  med.  Journ.  LIX. 

4.  p.  261.  1903.) 

H.  beobaohtete  bei  3  Qesohwistern  aoaser  anderen 
speoifischen  Symptomen  3  verschiedene  Formen  heredi- 
tärer Syphilis  am  Auge :  bei  einem  14jähr.  Mädchen  die 
Rückstände  einer  Keratitis  und  Iritis,  bei  einem  12jähr. 
Knaben  Retinitis  und  bei  einem  9jähr.  Knaben  Chorioi- 
ditis. Die  19  Jahre  alte  Schwester  and  2  jüngere  Ge- 
schwister von  3,  bez.  l^i  Jahren  waren  frei  von  syphi- 
litischen Veränderungen ;  ebenso  die  45jähr.  Matter,  die 
ausser  diesen  6  Kindern  noch  3  geboren  hatte,  die  todt 
zur  Welt  kamen,  und  2,  die  nur  2  Monate,  bez.  2  Stunden 
lebten.  Der  Vater  konnte  nicht  untersucht  werden.  H. 
führt  die  Infektion  der  Kinder  auf  das  väterliche  Sperma 
zurück.  Das  Freibleiben  der  Mutter  von  sichtbaren 
syphilitischen  Erkrankungen  erklärt  er  sich  durch  eine  Art 
von  Immunität,  die  durch  die  verschiedenen  Schwanger- 
schaften zu  Stande  kam.  Bergemann  (Husum). 

132.  Ueber  Paeudotaberkoloa«  und  gut- 
artige Taberknloae  des  Angea  mit  beaonderer 
BerüokBiohügaiig  der  binooalannikroakopi- 
aohen  üntemuohanganMthoda;  von  Dr.  Star- 
gar d  t.   (Arch.  f.  Ophthalmol.  LY.  3.  p.  469. 1903.) 


St  bezieht  die  werthvollen  klinischen  Befunde, 
die  er  bei  verschiedenen  Erkrankungen  des  vor- 
deren Bulbusabschnittes  machen  konnte,  auf  die 
besondere  Leistungsf&higkeit  des  verbesserten 
Z  e  i  8  'sehen  Binocular- Mikroskops.  Er  verwandte 
die  starke  (35fache)  YergrOsserung  mit  Ooular  U 
und  Objektiv  von  30  mm  Brennweite.  Bei  Be- 
nutzung der  neuen  Erleuchtungseinrichtung  ge- 
lang es  ihm  mit  dieser  VergrOsserung  u.  A.  ausser 
der  BlutstrOmung  in  den  oberfl&chlichen  Gonjuncti- 
val-QefSssen  auch  die  BlutstrOmung  im  Band- 
schlingennetze  der  Hornhaut  und  streckenweise 
Hornhautnerven  zu  erkennen.  S  t's  klinische  Be- 
obachtungen betreffen  4  Erkrankungen  des  vorderen 
Augenabschnittes  durch  Baupenhaare,  eine  durch 
eine  Oetreidegranne  und  8  Fftlle  von  gutartiger 
Tuberkulose.  Ein  lAngerer  Abschnitt  beschäftigt 
sich  mit  seinen  ausführlichen  Studien  über  das 
Wesen  der  Baupenhaarerkrankungen  des  Auges. 

S  t's  Deutung  interessanter,  zur  Zeit  bisher  nicht 
wahrgenommener  Befunde,  sowie  der  Mechanik  und 
Pathogenese  der  £[ftrchenerkrankungen  Usst  sich 
in  einem  kurzen  Auszuge  leider  nicht  erschöpfend 
wiedergeben. 

Die  beachtenswerthen  Mittheilungen  verdienen 
jedenfalls  weiteres  Interesse  und  ergänzende  Nach- 
prüfungen vor  Allem  durch  anatomische  Unter- 
suchungen. Bergemann  (Husum). 

133.  Speoielles  und  Allgemeines  snr  Frage 
der  Angentaberkoloae ;  von  Dr.  Aschheim. 
(Samml.  zwangL  Abhandl.  a.  d.  Geb.  d.  Augenhkde. 
V.  2.  1903.) 

In  der  ühthof fachen  Klinik  wurden  meh- 
rere tuberkuloseverdächtige  Lid-  und  Bindehaut- 
erkrankungen anatomisch  und  bakteriologisch,  so- 
wohl culturell,  als  auch  durch  den  Thierversuch 
genauer  studirt,  und  zwar  3  Fälle  von  sicherer 
Tuberkulose,  1  Fall  von  wahrscheinlicher  Tuber- 
kulose und  2  von  scheinbarer  Tuberkulose;  ausser- 
dem 16  Chalazien. 

Mit  Berücksichtigung  der  zuständigen  Literatur 
kommt  A.  zu  etwa  folgendem  Schlüsse:  Gewähr 
für  Tuberkulose  leisten  nur  der  Nachweis  von 
Bacillen  und  das  positive  Thierexperiment ;  mit 
grosser  Wahrscheinlichkeit  auch  das  anatomische 
Bild  und  positive  Tuberkulininjektion ;  das  klinische 
Bild  allein  berechtigt  nicht  zu  einer  bestimmten 
Diagnose;  denn  es  kann  eben  so  wohl  ein  nicht 
tuberkulöser  Process  unter  dem  Bilde  der  echten 
Tuberkulose  sich  äussern,  als  wahre  Tuberkulose 
ohne  charakteristische  äussere  Merkmale  sich  ent- 
wickeln. Bergemann  (Husum). 

134.  Fanophthalmitis  taborouloas  in  paar» 
perio;  von  W.  Lüttge.  (Arch.  f.  Ophthalmol. 
LV.  1.  p.  53.  1903.) 

Die  sehr  seltene  Erkrankung,  die  in  gleicher 
oder  ähnlicher  Weise  bisher  in  der  Literatur  noch 
nicht  beschrieben  ist,  kam  am  17.Jalil899  in  der 
Leber  'sehen  Klinik  zur  Beobachtung. 


Vm.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


99 


£ui6  Sljähr.  Frau,  die  mit  Ansnahme  einer  vor  meh- 
roreo  Jahren  überstandeDeD  [tuberknlösen?]  Drüsen-  und 
Knocheneiterang  gesund  gewesen  sein  wollte,  erkrankte 
6Tkge  nach  der  4.  Niederkunft  und  bis  dahin  regelrechtem 
Wochen  bettrerlauf  mit  Schüttelfrost  und  hohem  Fieber. 
Am  nächsten  Tage  Wohlbefinden.  Am  8.  Tage  post  partum 
wurde  das  rechte  Auge  geröthet,  3  Wochen  später  blind. 
7  Wochen  nach  der  Niederkunft  (17.  Juli  1899)  wurde 
bei  der  1.  Untersuchung  in  Heidelberg  diagnosticirt : 
Ftoophthalmititis  puerperalis  mit  folgendem  Befund: 
Rechts  Amaurose,  starkes  Lider-  und  Bindehautodem, 
Vergroaaerung  und  Yortreibung  des  Bulbus,  üefrothe  In- 
jektion, Drucksteigerung,  rauchig  getrübte  Hornhaut, 
weite  Pupille,  hintere  Synechien,  gelblicher  Reflex  aus 
der  Tiefe.  Linkes  Auge  gesund.  Nach  3  Tagen  Durch- 
bruch  von  Eiter  unter  die  Go^junctiva.  Am  21.  Juli 
Eoncleation.  Die  genauere  Untersuchung  des  kranken 
Inges  führte  nun  zu  der  überraschenden  Thatsaohe,  dass 
die  klinische  Diagnose  PanOphthalmitis  puerperalis  (meta- 
statica)  nicht,  wie  irrthümüchyorausgesetzt  wurde,  durch 
den  Nachweis  eines  der  bisher  bekannten  Erregers  puer- 
peraler Sepsis  (Streptococcus,  Staphylococcus  aureus, 
«Diplococcus')  besttttigt  werden  konnte.  Vielmehr  han- 
delte es  sich  um  spednsch  tuberkulöse  Prooesse.  Neben 
reicblichen  Riesenzellen  konnte  in  der  Uvea  ein  typischer 
Tuberkel  nachgewiesen  werden.  Die  bakteriologische 
Untersuchung  war  anfangs  erschwert  durch  Missungen 
der  Deokglaspraparate  und  des  Cultunrerfahrens.  Auch 
io  den  Celloidinschnitten  waren  Tuberkelbacillen  nicht 
aufzufinden;  erst  nach  Umbettung  in  Paraffin  konnten 
spiriiche  Tuberkelbacillen  auch  im  Gewebe  erkannt  wer- 
I  den.  Ausgezeichnete  positive  Resultate  gab  der  Thier- 
versuch.  Das  Kaninchen,  dem  Eiter  in  die  vorderen 
Augenkammem  injicirt  worden  war,  erkrankte  an  typischer 
\  hnpftaberkulose  beider  Augen.  In  beiden  Augen  und 
Longen  massenhaft  Tuberkelbacillen  nachweisbar.  ^1 4  Jahr 
I  spiter  starb  Pat.  an  „Gehirnhautentzündung^.  Eine 
I  Sektion  fand  nicht  statt.  Ein  Zusammenhang  zwischen 
I  der  Augenerkrankung  und  dem  Wochenbette  scheint  un- 
I  zweifelhaft  zu  bestehen.  Ueber  den  primftren  Sitz  der 
i  Krankheitkeime  aber  lässt  sich  mit  Sicherheit  nichts  fest- 
stellen. Die  zugehörige  Literatur  ist  ausführlich  heran- 
gezogen. Bergemann  (Husum). 

135.  Die  Taberknlose  dea  Sehnenren- 
stammes;  von  Prof.  v.  Michel.  (Münchn.  med. 
Wchnadir.  L.  1.  1903.) 

M.  giebt  auf  Orund  eigener  und  zugehöriger 
BeohachtuDgen  Anderer  ein  anschauliches  Bild  der 
klinischen  und  anatomischen  Verhältnisse  bei  der 
Taberkulose  des  Opticus.  Die  Erkrankung  befällt, 
Torzugsweise  im  Kindesalter,  den  Sehnerv  in  allen 
seinen  Theilen  mit  den  mannigfachsten  Aeusse- 
nragen  der  Tuberkuloee  und  erzeugtje  nach  Stärke, 
Lage  und  Umfang  des  Prooesses  verschiedene 
Bintergrandveränderungen  und  SehstOrnngen.  Am 
hiufigsten  findet  sie  sich  in  den  Meningealhäuten 
des  Opticus  als  Fortsetzung  einer  Meningitis  tuberc. 
oerebri.  In  demselben  Zusammenhange  wurde  sie 
auch  an  der  Durchtrittstelle  des  Opticus  durch  das 
Foramen  opticum  beobachtet  In  diesen  Fällen 
vaien  die  Nervenscheiden  dicht  infiltrirt  undtbeil- 
weise  mit  miliaren  Tuberkeln  durchsetzt ;  alle  Oe- 
fässe  wiesen  Perivaskulitis  im  höchsten  Orade  auf, 
die  kleinsten  waren  durch  Zelleneinwanderung  und 
lotimawucherung  obliterirt  Meist  zeigte  der 
Spiegel  dann  anfangs  Neuritis  optici,  eventuell  mit 
Schwellungspapille,  später  Atrophie. 

Interessante  Ergebnisse  hatte  die  Untersuchung 


eines  Bulbus,  der  wegen  Netzhautgeschwulst  mit  dem 
Bilde  einer  Retinitis  proliferans  interna  enudeirt 
worden  war.  Vom  Sehnervenkopf  ausgehend  war 
die  gan^  Innenfläche  der  Netzhaut  bedeckt  mit 
dichten  Granulationen,  die  in  ihren  mittelsten 
Schichten  meist  den  Oefössen  anliegende  miliare 
tuberkulöse  Knötchen  aufwiesen.  Die  centralen 
Oefässe  schienen  unverändert  zu  sein;  Iris  und 
Ciliarkörper  waren  frei  von  knötchenartigen  Ver- 
änderungen. Bergemann  (Husum). 

136.  Da  diagnottio  de  la  tnberonlöse  de 
llris  par  la  ponotion  de  la  ohambre  anterieare 
et  de  son  traitement;  par  le  Dr.  0  cur  fein. 
(Revue  mM.  de  la  Suisse  rom.  XXm.  4.  p.  223. 
Avril  20.  1903.) 

0.  machte  Versuche  am  Menschen,  Kaninchen 
und  Meerschweinchen.  Er  injicirte  Kammerwasser 
aus  2  menschlichen  Augen  mit  Iritis  tuberculosa 
in  die  Vorderkammer  von  Kaninchen  und  Meer- 
schweinchen und  erzeugte  dadurch  eine  tuber- 
kulöse Iritis  bei  den  Versuchsthieren ,  die  regel- 
mässig an  Allgemeintuberkulose  zu  Grunde  gingen, 
wenn  das  erkrankte  Auge  nicht  bei  Zeiten  enucleirt 
vnirde.  Die  tuberkulöse  Grundlage  der  Erkrankung 
wurde  zugleich  festgestellt  durch  üebertragung 
von  Gewebestflcken  des  kranken  Auges  auf  Ver- 
suchsthiere  und  Gulturböden,  von  denen  dann 
wieder  mit  Erfolg  weitergeimpft  wurde.  Es  gelang 
G.  wiederholt,  im  Kammerwasser  dieser  Thieraugen 
mit  tuberkulöser  Iritis  Koch  'sehe  Tuberkelbacillen 
nachzuweisen.  Er  wfinscht  deshalb  der  Probe- 
punktion der  Vorderkammer  bei  tuberkulosever- 
dächtigen Iritiden  zur  ünterstfitzung  der  Diagnose 
weitere  Berücksichtigung.  Er  schätzt  ihren  dia- 
gnostischen Werth  weit  höher,  als  die  bisher  ge- 
bräuchlichen Prtlfnngsmittel,  wie  z.  B.  auch  die 
Koch 'sehe  Tuberkulinprobe,  den  Bacillenuach- 
weis  u.  s.  w. 

Für  die  Behandlung  der  tuberkulösen  Iritis 
empfiehlt  G.  rechtzeitige  Enudeation  wegen  der 
Gefahr  einer  Weiterverbreitung  der  Erkrankung 
im  übrigen  Körper;  es  soll  nicht  gezögert  werden 
damit,  wenn  es  sich  um  jugendliche  Kranke  und 
eine  progressive  Form  der  Tuberkulose  handelt, 
die  durch  entsprechende  allgemeine  und  medika- 
mentöse Behandlung  unbeeinflusst  bleibt,  vor  Allem 
aber,  wenn  eine  primäre  Erkrankung  des  Auges 
an  Tuberkulose  anzunehmen  ist 

Bergemann  (Husum). 

137.  Ueber  die  diagnoatiBohe  Bedeatnng 
dea  Taberknlina  anf  ophthalmologlachem  Qe- 
biete;  von  F.  Enal  in.  (Allg.  med.  Centr.-Ztg. 
LXXI.  94.  p.  1116.  1902.) 

Seit  Hutchinson 's  Abhandlung  über  Kera- 
titis parenohymatosa  (1857)  gilt  als  deren  Haupt- 
ursache die  Lues  hereditaria.  Einzelne  Augenärzte 
stimmten  dem  nicht  bei  und  so  finden  wir,  dass 
von  96<>/o  bis  herunter  zu  18*/o  Lues  hereditaria 


100 


IX.  Hygieine  und  Staatsarzneikunde. 


als  ürsaohe  zugegeben  wird.  Von  einigen  Aerzten, 
wie  von  v.  Michel,  wird  die  Tuberkulose  als 
Hauptursache  hingestellt  K  untersuchte  in  der 
Augenklinik  in  Breslau  24  Kranke  mit  JCeratitis 
parenchymatosa.  Bei  11  liess  sich  Lues  hereditaria 
mit  Sicherheit  nachweisen,  bei  5  war  Tuberkulose 
oder  Anlage  dazu  yorhanden,  bei  3  war  Lues  und 
Tuberkulose;  fraglich  bliebe  5  FAlle.  E.  spritzte 
den  Kranken  ^/|o  mg  Tuberkulin  in  0.5proa  Phenol- 
lösung unter  die  Haut  zwischen  den  Schulter- 
blättern und  wiederholte  diese  Einspritzung  in 
Dosen  von  1 — 5  mg  während  der  nächsten  Zeit 


E.  fand,  dass  mit  einer  einzigen,  nicht  ganz 
aufgeklärten  Ausnahme  überall  dort,  wo  Lues 
hereditaria  nachzuweisen  war,  keine  Reaktion  ein- 
trat, und  dort,  wo  allgemeine  und  lokale  Reaktion 
eintrat,  auch  Anhaltepunkte  fQr  Tuberkulose  vor- 
handen waren.  [Dem  Bef.  scheinen  diese  ünter- 
suohungsergebnisse  zwar  beweisend  zu  sein  für 
die  vorhandene  Tuberkulose,  aber  nicht  beweisend 
dafür,  dass  die  Tuberkulose  aliein  die  Ursache  der 
Keratitis  parenchymatosa  sei;  die  Lues  hereditaria 
kann  doch  Ursache  beider  sein.] 

Lamhofer  (Leipzig). 


IX.   Hygieine  und  Staatsarzneli(unde. 


138.  Ueber  Methoden  aar  Begataohtnng 
des  Fleisohextraktes;  von  Fr.  Kutscher  und 
H.  Steudel.  1.  Mittheilung.  (Ztscbr.  f.  physioL 
Chemie  XXXVm.  1  u.  2.  p.  101.  1903.) 

Bei  ihren  Versuchen,  die  Qüte  des  Fleisch- 
extraktes  zu  prüfen,  wollten  K.  und  St.  das  Vor- 
kommen von  Bemsteins&ure  darin  zu  Qrunde  legen. 
Denn  diese  entsteht  nach  Blumenthal  erst  bei 
der  Fäulniss,  dürfte  also  in  gutem  Extrakt  nicht 
vorhanden  sein.  Da  indessen  in  den  meisten  Proben 
von  LiMg'a  Fleischextrakt  sich  Bemsteinsäure 
fand,  so  soll  die  Frage,  woher  diese  stammen 
könnte,  noch  ofiEen  gelassen  werden. 

V.  Lehmann  (Berlin). 

139.  Ueber  einen  Apparat  aar  bakterio- 
logischen Wasserentnahme;  von  R.  Kraus. 
(Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIL  6.  p.  469. 
1902.) 

Das  Princip  des  von  R^hrbeek  Nachf.  in  Wien  an- 
gefertigten Apparates  beruht  darin,  dass  an  einem  in  eine 
Spitze  aasgezogenen,  luftleer  gemachten  Eöibohen,  das 
in  bestimmte  Tiefe  versenkt  wird,  die  Spitze  dorch  ein 
Messerchen  abgetrennt  wird.  Die  Auslösung  des  durch 
eine  Feder  gespannten  Messerchens  geschieht  durch  eine 
kleine  Gompressionpumpe,  deren  Schlauch  zum  Apparat 
führt  Walz  (Obemdorf). 

140.  Beitrag  aum  bakteriologischen  Naoh- 
weise  von  Trinkwasserveranreinigungen  an- 
lässlioh  infektiöser Srkrankoi^gen;  von  Meus- 
burger  und  Rambousek.  (Gentr.-BL  f.  Bak- 
teriol. u.  s.  w.  XXXIL  6.  p.  476.  1902.) 

M.  und  R.  empfehlen  zur  Unterscheidung  von 
Typhus-  und  ColibaoiUen  angelegentlichst  die  An- 
reicherungsmethode  von  Parietti:  3  Röhrchen 
mit  ca.  5  com  Bouillon  werden  mit  3,  bez.  6  und 
9  Tropfen  einer  4proa  Salzsäure  und  5proc.  Carbol- 
säure  enthaltenden  Lösung  versetzt  Man  fertigt 
3  Serien  solcher  ROhrchen  an,  der  ersten  Serie 
werden  4,  der  zweiten  8,  der  dritten  12  bis 
16  Tropfen  des  zu  untersuchenden  Wassers  zu- 
gesetzt. Trübung  der  Bouillon  deutet  auf  das  Vor- 
handensein von  Typhusbaoillen,  die  durch  die 
Flattenmethode  herausgezüchtet  werden  können. 

Walz  (Obemdorf). 


141.  Weitere  Stadien  über  die  Sterili- 
sation von  Trinkwasser  anf  ohemisobem  Wege 
(Traube'sobes  Verfahren  mit  Hilfe  von  Chlor- 
kalk); von  Dr.  Engels  in  Marburg.  (Centr.-Bl. 
f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXII.  7.  p.  495.  1902.) 

E.,  der  schon  früher  das  Seh  um  bürg 'sehe 
Verfahren  nachgeprüft  hat,  kommt  aufgrund  seiner 
sorgfältigen  Untersuchungen  über  die  Sterilisaton 
des  Trinkwassers  mit  Chlorkalk  nach  Traube  zu 
dem  Resultate,  dass  der  Chlorkalk  erst  in  einer 
Dosis  von  0.45  g  pro  Liter,  ungefähr  dem  lOOfachen 
der  von  Traube  angegebenen  Dosis,  sicher  im 
Stande  ist,  innerhalb  10  Minuten  die  gelegentlich 
im  Trinkwasser  vorkommenden  pathogenen  Keime, 
Cholera-  und  Typhusbacillen,  im  Einliterkolben  ab- 
zutOdten.  Ein  solches  Wasser  schmeckt  widerlich, 
ist  trübe  und  unappetitlich;  auch  würden  wohl  die 
enthaltenen  Katriumsulfitmengen  auf  die  Dauer 
nicht  ohne  Einfluss  sein.  Wir  haben,  vielleicht 
Ozon  ausgenommen,  noch  kein  oheoBisches  Mittel, 
das  ohne  Gesundheitgef&hrdung  in  kurzer  Zeit 
steriles  Wasser  liefert.  Walz  (Obemdorf)« 

142.  Ueber  Errichtung  nnd  Binriohtang 
von  Sanglingskrankenanstalten;  von  Arthur 
Schlossmann.  (Arch.  f.  Kinderhkde.  XXXIIL 
3—6.  p.  177.  1902.) 

SchL  entwickelt  die  Gesichtspunkte,  nach 
denen  das  von  ihm  in  Dresden  in  das  Leben  ge- 
rufene und  segensreich  wirkende  ^SäuglingsheiDaL^^ 
eingerichtet  wurde.  Für  die  Beschaffung  der 
Mittel  sorgt  der  Verein  „Einderpoliklinik  mitSiug- 
lingsheim".  Er  hat  sich  die  Aufigabe  gestellt: 
1)  armen  Kindern  ua^tgeltlioh  polikUaische  Be- 
handlung zu  gewähren ;  2)  eine  Anstalt  für  kranke 
Säuglinge  zu  erhalten ;  3)  Säugliogs-Pflegerinnen 
zu  erziehen ;  4)  die  Beschaffung  künstlicher  Säug- 
lingsnahrung zu  unterstützen  und  5)  „durch  Be- 
lehrung und  Hülfe  mit  Rath  und  That  die  Kinder^ 
und  Säuglingsterblichkeit  herabzusetzen".  Die 
wichtigste  Aufgabe  für  die  klinische  AbtheUung 
war  die  Beschaffung  von  Frauenmilch.  Diese  Auf- 
gabe wurde  dadurch  gelöst,  dass  mitderSäugliBga- 
anstalt  die  Unterstützung  hüUebedt&rftiger  Wöohne* 


IX.  Hjgieine  und  Staatsarzneüninde. 


101 


rinnen  ▼erbunden  wurde.  Die  Mütter  werden  mit 
ihren  Kindern  aufgenommen  und  mfissen  dafür 
kranke  Säuglinge  mit  stillen  oder  sich  fflr  solche 
Milch  abdrücken  lassen.  Durch  ausgiebige,  aber 
ungekünstelte  Ernährung,  sowie  Ausnützung  der 
Ammen  werden  von  diesen  im  Durchschnitt  1200  g 
Milch  gewonnen.  Davon  erhält  das  Ammenkind 
die  eine  Hälfte,  während  die  andere  den  Kranken 
zu  Oute  kommt  Schi,  hält  es  für  unumgänglich 
nothwendig,  bei  jedem  Kinde  die  jedesmalige 
Trinkmenge  durch  die  Wage  festzustellen.  Von 
der  JVauenklinik  werden  diejenigen  Wöchnerinnen, 
die  sich  voraussichtlich  zum  Stillen  eignen ,  mit 
dem  Säugling  der  Anstalt  überwiesen.  Hier  wer- 
den sie  nach  einer  4 — Swöchigen  Probezeit  als 
Hansamnaen  angestellt  Für  42  Kinder  werden 
12  Ammen  angestellt  Das  Ammenkind  wird, 
sobald  es  abgestillt  ist,  auf  Kosten  der  Anstalt  in 
Pflege  gegeben.  Ein  Theil  der  Aufgenommenen 
vird  hingegen  wieder  als  Amme  an  Private  gegen 
eine  Vergütung  überwiesen,  woraus  der  Anstalt 
ein  pekuniärer  Nutzen  entsteht  Auch  die  Sorge 
Ar  die  Füege  der  Ammenkinder  übernimmt  die 
inatalt  Die  Amme,  die  eine  Stelle  erhält,  muss 
sich  verpflichten,  20  Mark  monatlich  für  ihr  Kind 
an  den  Verein  zu  zahlen.  Dafür  wird  dieses  bei 
einer  Ziehmutter  untergebracht  und  beaufsichtigt 
Iftr  besonders  gute  Ziehmütter  werden  Prämien 
inagesetzt  Für  die  zu  entwöhnenden  Kinder  wird 
die  künstliche  Nahrung  von  einer  besonders  dazu 
angestellten  Person  zubereitet  Es  werden  Milch- 
miachnngen  und  andere  Nahrung  (Buttermilch, 
Malzsuppe)  in  sterilisirten  Einzelportionen  nach 
*<U8ea  abgegeben. 

Was  die  Pflege  anlangt,  so  rechnet  Schi,  auf 
42  Kinder  13  Pflegerinnen,  12  Ammen,  2  Wärte- 
rinnen (für  die  Nacht),  also  im  Qanzen  27  Per- 
sonen. Er  beschreibt  die  Pflege,  wie  sie  in  der 
Anstalt  in  mustergültiger  Weise  durchgeführt  wird. 
Um  über  gutes  Pflegepersonal  dauernd  verfügen 
n  kSnnen ,  wurde  die  Anstalt  mit  einer  Pflege- 
rinnenschule  verbunden.  Die  Ergebnisse  der 
Pflege  waren  befriedigende,  da  Hausinfektionen  nur 
^onerat  selten  vorkamen,  kein  Ammenkind  zu 
Qrnnde  ging.  Zum  Schluss  macht  Sohl,  noch 
o&ige  Hittheilungen  über  einen  beabsichtigten 
Renban  und  die  daraus  entstehenden  Kosten. 

Brückner  (Dresden). 

143.  üeber  Häufigkeit  nnd  Ursachen  des 
IMes  bei  der  AnstaltsbelunkUniif  kxanker 

^^^otfinge;  von  A.  Sohlossmann  u.  H.  Peters. 
(An)lLf.Kinderhkde.XXXnL8— 6.  p.246.  1902.) 

SehLu.  P.  betrachten  kritisch  die  Todesfälle, 
^  ^ihreiid  eines  Jahres  (vom  1.  Juli  1900  bis 
30.  Joni  1901)  im  ,^nglingriieim*^  zu  Dresden  sich 
««gaetoiL  Von  293  Ammenkindern  ging  kein 
«ougea  zu  Grunde.  Y<m  207  kranken  Säuglingen 
■tobes  63  «=»  25.6^/«.  Dies  ist  gegenüber  den 
^ertitttiiissen  anderer  Säuglingsabtheilungen  ein 


äusserst  günstiges  Resultat,  das  vorwiegend  durch 
dieYerabreichung  von  Frauenmilch  an  die  Kranken 
erzielt  wurda  Brückner  (Dresden). 

144.  Znr  Anstaltspflege  von  Sängüngen; 

von  Dr.  Cornelia  de  Lange.  (Aroh.  f.  Kinder- 
hkde.  XXXm.  5  u.  6.  p.  415.  1902.) 

d  e  L.  berichtet  über  die  Erfolge,  die  im  „Huis 
van  outkoming  Beth-Palet^'  zu  Amsterdam,  einem 
Zufluchtheime  für  Wöchnerinnen  und  ihre  Kinder, 
erzielt  wurden.  Die  Mutter  bleibt  daselbst  mit  dem 
Säuglinge,  den  sie  selbst  nährt,  etwa  6  Monate. 
Dann  wird  ihr  eine  Stelle  vermittelt.  Es  werden 
die  mit  sehr  geringen  Mitteln  getroffenen  Einrich- 
tungen beschrieben,  sowie  die  Ergebnisse,  die  mit 
der  Säuglingspflege  erzielt  wurden,  mitgetheilt. 
Es  zeigte  sich,  „dass  es  sogar  unter  ziemlich 
ungünstigen  hygienischen  Verhältnissen  gelingt, 
Brustkinder  in  Anstaltspflege  gross  zu  ziehen,  dass 
auch  beim  Allaitement  mixte  die  Prognose  nicht 
infausi  zu  sein  braucht,  dass  jedoch  Flaschenkinder 
meist  in  dem  Kampfe  um's  Dasein  erliegen". 

Brückner  (Dresden). 

145.  ProTinsial-Sänglingsbänser.  Wie  Säug- 
lingsheüstäUm  üeberachüase  erztekn  können.  Eine 
medicinisch-sociale  Studie  von  Beruh.  Jelski. 
(Die  Krankenpflege  IL  4.  1902/3.) 

Die  Vorschläge  J.'s  decken  sich  mit  den  von 
Schlossmann  praktisch  verwirklichten.  J.  stellt 
drei  Kostenanschläge  auf,  nach  denen  Säuglings- 
krankenanstalten mit  Frauenmilchemährung  sogar 
Ueberschüsse  erzielen  sollen. 

Brückner  (Dresden). 

146.  Die  Blitiyerletsangen  in  klinischer 
nnd  sooialreohtlioher  Besiehnng;  von  Dr.  S. 
Jellinek.  (Wien.  klin.  Wchnschr.  XVI.  6.  7. 
1903.) 

Nadi  einigen  mehr  allgemeinen  Erörterungen 
über  die  Zunahme  der  Häufigkeit  der  Blitzschäden, 
über  die  Sicherungsapparate  gegen  die  Blitzgefahr 
und  über  die  Häufigkeit  der  Blitzschläge  in  Bäume 
berichtet  J.  über  seine  Beobachtungen  bei  Blitz- 
schlägen, die  er  im  letzten  Sommer  zu  machen 
Gelegenheit  hatte.  Ein  Blitz  schlug  in  eine  kleine 
Kapelle  ein,  in  der  42  Personen  versammelt  waren. 
Niemand  wurde  getOdtet  und  nur  an  etwa  14  Per- 
sonen konnten  Hautverletzungen  nachgewiesen 
werden.  Bewusstlos  sind  allerdings  die  meisten 
geworden,  manche  fielen  zu  Boden,  andere  blieben 
regungslos  auf  den  Bänken  sitzen  und  hatten  trotz 
Bewusstsein  jede  Herrschaft  über  sich  verloren. 
Die  meisten  der  Beschädigten  waren  vom  otia- 
trischen  Standpunkte  aus  bemerkenswerth.  Bei 
vielen  war  Schwerhörigkeit  aufgetreten,  und  zwar 
eine  so  starke,  dass  die  Umgebung  in  den  ersten 
Tagen  sich  nur  mühsam  mit  den  Kranken  verstän- 
digen konnte.  Der  Zustand  besserte  sich  allmäh- 
lich. Ein  17jähr.  Mädchen,  das  nur  kurze  Zeit 
bewusstlos  gewesen  sein  soll,  hörte  2  Tage  nach 


102 


Dieudonnö,  Immunität,  Schutzimpfung  und  Serumtherapie. 


dem  Anfalle  Pfeifen  in  ihren  Ohren,  wie  ein  „Signal 
der  Eisenbahn'*  das  stärker  und  schwächer  wurde 
und  dann  plötzlich  verschwand.  Ein  11  Jahre 
altes  Mädchen,  das  ernstlich  gelitten  hatte  und 
eine  Art  leichter  Psychose  zeigte,  klagte  in  den 
späteren  Tagen  über  reissende  Schmerzen  im  lin- 
ken Ohre ;  hinter  dem  Ohre  in  der  Nähe  des  Pro- 
cessus mastoideus  fehlten  an  einer  guldengrossen 
Stelle  Haare,  als  ob  sie  wegrasirt  worden  wären ; 
der  Rand  dieser  Stelle  war  geröthet,  sein  Epithel 
zum  Theil  abgelöst  und  nässend.  Luft-  und  Eno- 
chenleitung  des  linken  Ohres  war  stark  herab- 
gesetzt. Die  Ohrenleiden  nach  Blitzschlag  sind 
nach  J.  bisher  wenig  studirt  worden;  er  führt 
einige  in  der  Literatur  bekannt  gewordene  an. 
AugenstOrungen  waren  bei  3  Patienten  vorhanden. 
Einem  blitzte  es  zeitweise  vor  den  Augen,  auch 
wenn  sie  geschlossen  waren.  Bei  einem  anderen 
bestand  am  rechten  Auge  ein  Ekchymoma  subcon- 
junctivale,  die  untere  Hälfte  der  Cornea  war 
schwach  grau  getrübt,  ciliare  Injektion,  die  Pupille 
reagirte  etwas  träge.  Später  vollkommene  Oe- 
nesung.  Beim  3.  Kranken  sah  man  leichte  link- 
seitige  Ptosis,  Verengerung  der  Pupille,  die  reflek- 
torisch etwas  träge  reagirte.  Nach  8  Tagen  waren 
die  Erscheinungen  geschwunden.  Augenverletzun- 
gen nach  Blitzschlag  sind  schon  häufiger  ver- 
zeichnet und  auch  genau  untersucht  worden.  Vom 
neurologischen  Standpunkte  aus  verdienen  2  Fälle 
besonders  erwähnt  zu  werden. 

Das  oben  erwähnte  lljähr.  Mädchen  lag  8  Stunden 
in  tiefer  Bewnsstlosigkeit,  Puls  und  Respiration  waren 
dabei  normal.  Darauf  stellte  sich  ein  maniakalischer 
Zustand  ein,  es  musste  gewaltsam  niedergehalten  wer- 
den, verfiel  zeitweise  in  tiefen  Schlaf  and  gerieth  plötz- 
lich wieder  in  Aufregung.  Dieser  Zustand  dauerte 
48  Standen,  von  da  ab  zeigte  die  Pai  grosse  Mattigkeit, 
benahm  sich  wie  eine  Betrunkene.  Am  3.  Tage  machte 
sie  den  Eindruck  einer  höchst  aufgeregten  ängstlichen 
Fat,  klagte  über  Kopfschmerzen,  über  Schmerzen  im 
linken  Auge  und  im  linken  Ohre.  Steigerung  der  Haut-  and 
Periostrefleze  und  starke  Hyperalgesie.  Nach  14  Tagen 
wesentlicbe  Besserung. 

Bei  einem  löjähr.  Knaben,  der  am  Rumpfe  und  an 
den  Geschlechtstheilen  Hautverletzungen  hatte  und  nach 
kurzer  Zeit  vollkommen  hergestellt  zu  sein  schien,  trat 
3  Wochen  nach  dem  Blitzschlage  ganz  plötzlich  eine 


Sinnesverwirrung  ein  vom  Charakter  des  Verfolgungs- 
wahns. Seit  dieser  Zeit  klagte  der  Pat  über  Kopf- 
schmerzen. 

Der  Charakter  der  Hautverletzungen  entsprach 
den   auch  sonst  bei  Blitzschlägen   beschriebenen. 
Bemerkenswerth  ist  ein  akutes  Oedem  am  Fusse 
eines  14jähr.  Knaben,  das  nach  2  Tagen  vorüber 
war.     Trotz   der  vielen  Hautläsionen  waren  nur 
bei   einem    einzigen   Patienten   Blitzfiguren  auf- 
getreten in  der  Form  von  frischen,  weissen,  ge- 
zähnten Streifen   in  der  Haut  des  rechten  Ober- 
schenkels.    Mit  Rücksicht  auf  die  verbreitete  An- 
sicht, dass  das  OetrofFenwerden  am  Kopfe  tödtlich 
sei,  haben  2  Kranke,  die  am  Leben  blieben,  eine 
gewisse  Bedeutung.     J.  theilt  auch  die  Obduktion- 
befunde zweier  Personen  mit,  die  bei  einem  anderen 
Blitzunglücke  getOdtet  worden  waren.   Am  meisten 
fielen  J.  Hautveränderungen  an   beiden  Leichen 
auf,  die  wie  Sugillationen  aussahen.     Beim  Ein- 
schneiden wurde  diese  Vermuthung  bestätigt    Die 
mikroskopischen  Gehimbefunde  hat  J.  in  Virchow's 
Archiv   (CLXX.    1902)    ausführlich   beschrieben. 
Bemerkenswerth  sind  mikroskopische  Blutaustritte 
und  gewisse  Zellenveränderungen.    Die  Blutungen 
und  der  Tod  sind  nach  J.  als  reine  Elektricität- 
wirkung  aufzufassen.    Bei  seinen  Thierezperimen- 
ten  konnte  er  sich  des  Oefteren  überzeugen,  dass 
nicht  die  Athmung  zuerst  still  steht     Nach  dem 
elektrischen  Trauma   athmet  das  Thier  oft  noch 
Minuten    lang   und   auch   regelmässig   und   geht 
schliesslich  doch  zu  Gninde.     In  forensischer  Be- 
ziehung betont  J.  die  Sugillationen  und  eineschusa- 
ähnliche  Durchtrennung  der  Haut  an  der  Fuas- 
sohle ;  femer  das  Auftreten  von  Oeistesstürungen, 
die  Amnesie,  die  mikroskopischen  Veränderungen 
im  Oehim  der  Blitztodten  und  die  besondere  Art, 
wie  die  Kleider  der  Betroffenen  und  der  Ort  des 
Unfalles  zerstört  wurden.     Schliesslich  erörtert  J. 
noch  die  Bedeutung  der  Blitzschäden  für  die  Un- 
fallheilkunde.    Hier  ist  besonders  der  Umstand  zu 
berücksichtigen,   dass   beim  elektrischen  Trauma 
die   Wirkung   sich   oft  erst   Stunden   und   Tage 
später  einstellen  kann. 

S.  Auerbach  (Frankfurt  a.  M.). 


C.  BOcheranzeigen. 


1.  Immunität,  Schntsimpfang  und  Serum- 
therapie. Zusammenfassende  üebersieht  über 
die  Immuniiäislehre ;  von  Dr.  Adolf  Dieu- 
donn6.  3.  umgearb.  Aufi.  Leipzig  1903. 
Job.  Ambr.  Barth.  Or.  8.  168  S.  (5  Mk., 
geb.  6  Mk.) 
Die  Thatsache,  dass  das  D.'sche  Werk  in 
3.  Auflage  erscheint,  spricht  am  besten  für  den 


Werth  des  Buches.  Den  Fortschritten  der  Wisaen- 
Schaft  entsprechend,  die  gerade  auf  diesem  Gebiete 
viel  neue  und  nicht  unwesentliche  Errungenschafteii 
zeitigte,  hat  auch  das  vorliegende  Werk  eine  Er- 
weiterung erfahren.  Immerhin  hat  es  dadurch 
seinen  allgemein  praktischen  Charakter  nicht  ver- 
loren, da  sich  D.  befleissigt  hat,  seine  Ausfühnin^a 
allgemein   verständlich   zu   behandeln.     Sie    sind 


Flatau, Jacobsohn,  Minor.  —  Dunbar.  —  Sticker. 


103 


eben  lur  Ohentirang  für  Diejenigen  bestimmt,  die 
dieBem  Gebiete  femer  stehen.  Die  beiden  ersten 
Capitel  bringen  die  theoretischen  Orundlagen  der 
Immanitfttlehre,  es  werden  die  Begriffe  der  an- 
geborenen und  erworbenen  Immunität  erOrtert  und 
im  Anschluss  hieran  die  der  Antitoxine,  Bakterio- 
lysine,  Agglutinine  u.  s.  w.  Für  den  praktischen 
Medidner  wichtiger  und  interessanter  sind  aller- 
diogs  die  Capitel  Aber  die  Schutzimpfung  und  die 
Blotseromtherapie.  Auch  hier  war  eine  grossere 
Aoflfflhrlichkeit  nOthig,  da  vor  Allem  die  praktisch 
virklich  brauchbaren  Serumprftparate  eingehender 
besprochen  wurden.  Den  Schluss  des  sehr  em- 
pfehlenswerthen  Buches  bildet  eine  ausführliche 
Literatanuaammenstellung. 

N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

2.  Handbuch  der  pathologiBohen  Anatomie 
des  nervensystems.  Herausgegeben  von 
Dr.  R  Flatau,  Dr.  L.  Jacobsohn,  Dr. 
L Minor.  l.Abth.  Berlin  1903.  S. Karger. 
Ghr.  8.   S.  1—820  mit  Abbild.   (10  Hk.) 

Das  Werk,  von  dem  bisher  die  erste  Abtheilung 
in  einer  Sütrke  von  20  Bogen  Torliegt  (es  wird  im 
Suuen  3 — 4  unmittelbar  auf  einander  folgende 
AbtheUangen  umfassen),  soll  eine  Lücke  ausfüllen, 
die  sich  bei  der  gewidtig  anschwellenden  neuro- 
logiachen  Literatur  immer  fühlbarer  macht.  Es 
nll  die  pathologische  Anatomie  des  Nervensystems 
in  ihr»  Gesammtheit  als  solche  für  sich  allein  zur 
Darstellang  bringen.  Hierdurch  wird  das  Weiter- 
arbeiten auf  diesem  Oebiete  bedeutend  erleichtert 
werden.  Der  Werth  des  Handbuches,  das,  soweit 
der  erste  Band  ein  Drtheil  zulftsst,  durch  viele  Ab- 
büdnngen  und  Tafeln  vortrefflich  ausgestattet  ist, 
viid  noch  dadurch  erhöht,  dass  die  einzelnen 
Capitel  meistens  von  solchen  Autoren  bearbeitet 
^f  die  sich  auf  ihren  Specialgebieten  durch 
bttTonagende  Leistungen  ausgezeichnet  haben. 

Bis  jetzt  sind  bearbeitet :  L  Die  Untersuchungs- 
awthoden ;  IL  Der  allgemeine  Theil  und  der  erste 
ibeefanitt  des  IIL,  speciellen  TheUes  (Krankhafte 
Yeiinderungen  der  knOchemen  Kapsel  und  der 
Hüllen  des  Gehirns  von  BL  Strübe).  Die„Methoden" 
«rfallen  in:  (3«him-  und  Rückenmarksektion, 
Te(dmik  zur  Untersuchung  der  histologischen  Ver- 
bdenmgen  des  Nervensystems,  Anatomische  Ver- 
andenmgen  des  Nervensystems  nicht  pathologischer 
Natur  (diese  3  Abschnitte  von  L.  Jacobsohn) 
nnd:  Die  bakteriologischen  Untersuchungsmethoden 
des  Nervensysteois  (von  L.  Michaelis).  Im 
^^Igoneinen  Theile  behandeln  van  Gebuchten 
die  pathologische  Anatomie  der  Nervenzellen, 
I'Qgaro  die  der  Nervenfasern  und  Neuroglia, 
Nonne  und  Luoe  die  pathologische  Anatomie 
der  Qelasse.  Den  einzelnen  Artikeln  ist  stets  eine 
kons  Uebersicht  über  die  normal-anatomischen 
YeritUtnisse  vorausgeschickt.  Jedem  Abschnitte 
ist  ein  ausführliches  Literaturverzeichniss  bei- 
§effigt  S.  Auerbach  (Frankfurt  a.  M.). 


3.  Zur  Ursache  und  speoifisohen  Heilung 
des  Heuflebers;  von  Prof.  Dun  bar  in 
Hamburg.  München  u.  Berlin  1903.  R.01den- 
bourg.   Gr.  8.   60  S.  u.  3  Tafeln.  (3  Mk.) 

Es  ist  dem  Vf.  durch  Versuche  an  Heufleber- 
krankeu  und  an  Gesunden  gelungen,  darzuthun, 
dass  die  nfichste  Ursache  des  Heufiebers  die  Ein- 
wirkung von  GrftserpoUen  auf  die  Schleimhftute  ist 
Da  die  PollenkOrner  nur  auf  die  Kranken  wirken, 
so  muss  natürlich  eine  besondere  Anlage  voraus- 
gesetzt werden,  über  deren  Beschaffenheit  wir  noch 
nichts  Rechtes  wissen.  Der  Vf.  ist  der  Ansicht, 
dass  die  Empfänglichkeit  erworben  werden  kOnne ; 
er  glaubt,  selbst  durch  die  Influenza  kränk  ge- 
worden zu  sein.  Aus  den  Stärkestäbchen  der 
Gräserpollen  stellte  D.  einen  in  Blutserum  lOslichen 
Stoff  dar.  Brachte  er  dieses  Gift  den  Heufieber- 
patienten bei,  so  zeigten  sich  die  Symptome  der 
Krankheit,  bei  örtlicher  Anwendung  örtlich,  bei 
Einspritzung  unter  die  Haut  doppelseitig  und  sehr 
stark.  Auf  Gesunde  wirkte  das  Gift  gar  nicht 
Weiter  spritzte  der  Vf.  das  Gift  Kaninchen  ein  und 
verwendete  das  Serum  derThiere  versuch  weise  als 
Antitoxin.  Es  ergab  sich,  dass  in  der  That  durch 
Einspritzung  des  Antitoxins  bei  Heufieberkranken 
eine  vorübergehende  Immunität  gegen  das  Pollen- 
gift erreicht  werden  konnte.  Auch  wurde  die 
Wirkung  des  Giftes  gehemmt,  wenn  ihm  vor  der 
Einträufelung  in  Nase  oder  Auge  das  Antitoxin 
beigemengt  worden  war. 

Die  höchst  interessanten  Versuche  des  Vfs.  sind 
schon  nachgeprüft  und  bestätigt  worden  (vgl.  z.  B. 
Brit  med.  Journ.  March  28,  April  18).  Inwieweit 
sich  eine  praktische  Therapie  auf  sie  gründen  lässt, 
das  muss  abgewartet  werden.  M  ö  b  i  u  s. 

4.  Qesondheit  und  Ersiehang.  Eine  Vor- 
aehtäe  der  Ehe;  von  Prof.  Gg.  Sticker. 
2.  Aufl.  Glossen  1903.  S.  Ricker'sche  Ver- 
lagsbuchh.   8.   275  S.   (5  Mk.) 

„Es  [das  Buch]  hat  die  Absicht,  jungen  Leuten, 
die  aus  dem  Eiternhaus  und  der  Schule  in  das 
freiere  Leben  treten,  ärztliche  Aufklärung  über 
Dinge  zu  geben,  auf  welche  viele  von  ihnen  mit 
Unruhe  oder  mit  Leichtsinn  sehen."  In  11  Ab- 
schnitten bespricht  der  Vf.  Werth  und  Sinn  der 
Erziehung,  Krankheit  und  Heilkunde,  die  Ent- 
artung und  ihre  Ursachen,  Trunksucht,  Ghdschlechts- 
krankheiten  u.  s.  w.  u.  s.  w.  Eine  fast  übergrosse 
Fülle  des  Stoffes  wird  in  dem  verhältnissmässig 
kleinen  Buche  geboten,  und  in  den  Anmerkungen 
giebt  der  sehr  belesene  Vf.  eine  Masse  von  Citaten 
aus  alten  und  neuen  Schriftstellern,  Belege  und 
Beispiele  aller  Art  Am  Schlüsse  des  Ganzen 
heisst  es,  dass  Reinlichkeit,  Nüchternheit  und 
Keuschheit  für  Eltern  und  Kinder  nöthig  sind,  dass 
die  Lehren  derAerzte,  die  ein  gesundes  Geschlecht 
bezwecken,  dieselben  sind  wie  die  der  guten  Sitte. 
Diesem  Schlüsse  und  dem  meisten,  was  im  Buche 
vorgetragen   wird,    darf    man   unbedenklich   zu- 


104 


Möbius.  —  Hirschfeld.  —  MObius« 


stimmen.  Die  Darstellung  ist  ernst  und  anregend, 
voll  herzlicher  Wärme  und  überdem  schreibt  der 
Yf.  ein  gutes  Deutsch.  Ein  wirkliches  Verstandniss 
des  Buches  setzt  freilich  eine  gewisse  H()he  der 
Bildung  voraus,  aber  Belehrung  und  Nutzen  wird 
Jeder,  der  mit  offenem  Kopfe  herankommt,  vom 
Lesen  haben.  Vielleicht  thäte  der  Vf.  bei  späteren 
Auflagen  gut,  durch  Ueberschriften  und  Inhalts- 
verzeichniss  die  Sache  etwas  übersichtlicher  zu 
machen.  Möbius. 

5.  Beiträge  snr  Lehre  von  den  Ctotohleohts- 
üntenohieden ;  von  P.  J.  Möbius.  Heft  1 — 5. 
Halle  a. d.s.  1903.   C.Marhold.   8.   (JelMk.) 

M.  will  in  seinen  „Beiträgen^^  Ergänzungen  und 
Ausführungen  geben  zu  seinem  Aufsatze  „über  den 
physiologischen  Schwachsinn  des  Weibes",  der 
1903  in  5.,  veränderter  Auflage  erschienen  ist.   Im 

1.  Hefte  (Oesehiecht  und  KrankheU)  zeigt  er,  dass 
es  eine  dem  weiblichen  Qeschlechte  eigene  Liang- 
lebigkeit  nicht  giebt,  dass  das  frühe  Absterben  der 
Männer  in  der  Hauptsache  durch  den  Alkohol  und 
die  venerischen  Krankheiten   bewirkt  wird.     Im 

2.  Hefte  (Geschleckt  und  Entartung)  zeigt  er,  dass 
alle  Störungen  des  Qeschlechts-Charakters ,  von 
dem  Hermaphroditismus  bis  zur  Emancipation, 
Wirkungen  der  Entartung  sind,  und  dass  der 
Kampf  gegen  den  Alkohol  die  einzige  Weise  ist, 
auf  die  praktisch  gegen  die  Entartung  vorzugehen 
ist  Im  3.  und  im  4.  Hefte  (Die  Wirkungen  der 
Gastration)  geht  M.  davon  aus,  dass  das  Soma  von 
vornherein  ein  Geschlecht  hat,  und  erörtert,  welchen 
Einfluss  die  Keimdrüsen  und  ihre  Entfernung  auf 
den  Qeschlechts-Charakter  haben.  Diese  Abhand- 
lung ist  die  erste  vollständige  Besprechung  der 
Castration,  und  sie  zeigt,  wie  mangelhaft  die  von 
Bieg  er  gegebene  Darstellung  ist.  Im  5.  Hefte 
(Oeechleeht  und  Kopfgrösse)  wird  dargethan,  dass 
der  kleine  Kopf  der  Weiber  auf  ein  geistiges  Minus 
deutet,  denn  die  geistigen  Fähigkeiten  wachsen  im 
Allgemeinen  mit  der  Grösse  des  Kopfumfanges, 
lind  die  Anwendung  der  Lehre  vom  relativen  Ge- 
hirngewicht auf  die  menschlichen  Geschlechter  ist 
ein  Irrthum.  Bei  dieser  Gelegenheit  wird  zum 
ersten  Male  über  eine  grosse  Zahl  (360)  von  Köpfen 
hervorragender  Männer  berichtet. 

6.  Der  umisohe  Menaoh;  von  Dr.  Magnus 
Hirschfeld.  Leipzig  1903.  M.  Spohr.  8. 
193  S.   (4Mk.) 

H.  giebt  eine  zusammenfassende  Sdiilderung 
des  „urnischen  Menschen",  d.  h.  Derer,  die  durch 
Naturanlage  sich  zu  dem  eigenen  Geschlechte  hin- 
gezogen fühlen.  Im  Allgemeinen  kann  man  H.'s 
Aussagen  zustimmen.  Er  erkennt  richtig,  dass 
die  Hauptsache  eine  von  der  Norm  abweichende 
Gehirnbeschaifenheit  ist,  durch  die  der  Mann  dem 
Weibe,  das  Weib  dem  Manne  ähnlich  wird,  und 
dass  die  Richtung  des  Geschlechtstriebes  auf  das 
eigene  Geschlecht  etwas  Sekundäres  ist.   Mit  Recht 


verwahrt  er  sich  dagegen,  dass  solche  Zustände 
durch  „Reizhunger"  oder  gar  durch  „Lasterhaftig- 
keit" entstehen  könnten.  Eine  solche  Meinung  ist 
nur  da  möglich,  wo  verkehrtes  Handeln  mit  ver- 
kehrtem Triebe  verwechselt  wird.  Der  Eef.  hat 
mehrfach  auf  diese  Dinge  hingewiesen.  Nur  darin, 
dass  sich  der  Vf.  gegen  die  Unterordnung  des 
umischen  Zustandes  unter  den  Begrifif  der  Ent- 
artung sträubt,  sind  die  Meinungen  verschieden. 
Man  sollte  doch  meinen,  für  einen  Arzt  müsste  es 
auf  der  Hand  liegen,  dass  ein  Znstand,  durch  d^i 
die  Fortpflanzung  der  Art  unmöglich  gemacht  wird, 
Entartung  ist.  Aber  der  Wille  ist  auch  hier  Herr 
des  Intellektes,  d.  h.  die  Urninge  fühlen  sich  ge- 
kränkt, wenn  man  sie  zu  den  Entarteten  zählt,  eie 
wollen  partout  gesund  sein,  mag  der  Intellekt  sagen, 
was  er  will.  Freilich,  man  kann  es  ihnen  nicht 
übel  nehmen,  wenn  man  an  die  landläufigen  Reden 
über  Entartung  denkt.  Auch  H.  meint,  der  Ent- 
artete sei  „ein  minderwerthiger  Repräsentant  der 
Gattung  Mensch".  Wenn  doch  das  greuliche  Wort 
Minderwerthigkeit  einem  nicht  überall  im  Wege 
stünde  I  Was  haben  wir,  wenn  wir  naturwissen- 
schaftlich denken,  mit  Werthurtheilen  zu  schaffen? 
Natürlich  sind  in  dem  Sinne  alle  Abweichungen 
von  der  Art  „minderwerthig" ,  als  durch  sie  die 
normale  Entwickelung  gestört  wird.  Aber  damit 
ist  doch  nicht  gesagt,  dass  der  Entartete  übeiiiaupt 
werthlos  sei,  dass  er  von  unserem  Mensch^i- 
standpunkte  aus  unter  allen  Umständen  weniger 
werth  sei  als  ein  Normaler.  Freuen  wir  uns  nicht 
an  gefüllten  Blumen,  obwohl  sie  entartet  sind? 
Wenn  man  sich  vorstellt,  das  Budget  der  Natur 
sei  beschränkt,  so  begreift  man,  dass  sie  manches 
nur  durch  Schuldenmachen  erreichen  konnte, 
m.  a.  W.,  dass  gewisse  Vorzüge  nur  möglich  sind, 
wenn  zugleich  Defekte  da  sind.  Die  Genialen  sind 
gerade  so  gut  Entartete  wie  die  Geistesschwachen, 
und  alle  die  gelehrten  Herren,  die  heute  über  Ent- 
artung schreiben,  sind  selbst  Entartete  [der  Bef. 
auch],  also  gebe  man  sich  zufrieden,  trage  sein 
Schildchen  „entartet"  mit  Geduld  und  stosse  sich 
nicht  an  populäre  Vorurtheile.  Möbius. 

7.   Ueber  das  Pathologische  bei  Nietsaohe ; 

von  P.  J.  M  ö  b  i  u  s.  [Grenzfragen  des  Nerven- 
u.  Seelenlebens.  XVILHeft.]  Wiesbaden  1902. 
J.  F.  Bergmann.   VU  u.  106  S.  (2  Mk.  80  Pf.) 

M.  schildert  zunächst  den  ursprünglichen 
Nietzsche  und  zeigt,  dass  er  erblich  belastet 
und  von  vornherein  disharmonisch  war.  Der  zweite 
Theil  der  Arbeit  erzählt  von  der  Entwickelung  der 
progressiven  Paralyse  bei  Nietzscha  N.  hat 
sich  im  J.  1866  infidrt,  die  ersten  Verändeningen 
im  Geistigen,  die  als  Zeichen  der  Paralyse  anzu- 
sehen sind,  sind  1881  aufgetreten.  Es  ist  mög^ 
lieh,  dass  die  ererbte  Migräne,  die  von  1871 — 81 
den  Kranken  so  quälte,  dass  er  sein  Amt  aufgeben 
mnsste,  durch  die  Folgen  der  Infektion  veraohlim- 
mert  worden  ist     Von  N.'s  Werken  gehören  der 


Schreber,  Denkwürdigkeiten  eines  Nervenkranken.  —  Minkowski,  Die  Gicht. 


105 


Zuathustra  und  alles  Spätere  der  paralytischen 
Zeit  an,  doch  ist  zwischen  paralytischer  ISrTegung 
ond  Remission  zu  unterscheiden.  Im  Zarathnstra 
steigt  die  Erregung  bis  zum  vierten  Theile  an.  In 
i^enseits  von  Out  und  Böse*'  klingt  sie  ab.  „Die 
Genealogie  der  Moral'^  gehört  einer  Remission  an. 
Die  Werke  des  letzten  Jahres  (1888)  sind  wieder 
in  zunehmender  Erregung  geschrieben. 

Das  Budi  M.'s  ist  bisher  von  Denen,  die  es 
hauptsächlich  angeht,  nach  Kräften  todtgeschwiegen 
worden. 

8.  Denkwürdigkeiten  eines  Nervenkranken ; 
YonDr.  jur.  D.  P.  Schreber,  Senatspräsi- 
dent a.  D.  b.  k.  Oberlaudesgericht  Dresden. 
Leipzig  1903.   0.  Mutze.   8.   516  S.   (8Mk.) 

Der  an  Paranoia  leidende  Vf.  schildert  seine 
Irlebnisae  während  der  .Krankheit^  seine  wahn- 
hafte  Vorstellung  von  Welt  und  Gott,  seinen  Kampf 
um  Aufhebung  der  Entmündigung.  Ausser  R  o  u  s  - 
seau's  „Gesprächen^'  kennt  der  Bef.  kein  Buch, 
das  mit  dem  des  Vfs.  zu  vergleichen  wäre.  Hier 
wie  dort  spricht  sich  ein  hochbegabter,  auch  mora- 
lisch ausgezeichneter  Mann  in  ausführlicher  Weise 
aus  und  zeigt  uns  sein  Inneres.  In  forensischer 
Besiehung  sind  die  beigefügten  Akten  (Gutachten 
von  Weber  auf  dem  Sonnenstein,  Entgegnungen 
des  Vfs.,  Urtheil  des  Oberlandesgerichts)  sehr 
iotareesant;  das  Oberlandesgericht  hat  die  Ent- 
mlkndigung  des  Vfs.  aufgehoben  und  damit  die 
Veröffentlichung  der  Denkwürdigkeiten  mOglich 
gemacht  MObius. 

9.  Die  Oioht;  von  Prof.  0.  Minkowski  in 
Köln.  [Spea  Pathologie  u.  Therapie,  heraus- 
geg.  von  Prof.  H.  Nothnagel  VU.  Band, 
IHTheiL]  Wien  1903.  Alfred  Holder.  Gr.  8. 
VU  u.  381  S.  mit  9  Abbildungen  im  Texte 
n.  3  Tafeln.   (9  Mk.) 

IL  beginnt  mit  einer  kurzen  geschichtlichen 
Emleätong,  bestimmt  den  Krankhettbegriff :  Gicht, 
schildert  das  allgemeine  KrankheitlHld,  giebt  dann 
eine  sehr  sorgfältige  eingehende  Beschreibung  der 
einzelnen  Krankheiterscheinungen,  erürtert  in  be- 
lODderen  Abschnitten  das  Verhalten  der  Harnsäure 
imd  das  des  allgemeinen  Stoffwechsels  bei  der 
Gicht,  beschreibt  die  pathologisch  -  anatomischen 
Verändeningen ,  bespricht  Aetiologie,  Diagnose, 
Prognose,  Therapie.  Am  meisten  interessirt  der 
kuse  Abedmitt :  „Theorie  der  Gicht*'.  Fest  stehen 
hierbei  2  Thatsaohen:  die  Ablagerung  desNatrium- 
arates  in  den  Oichtherden  und  die  Erhühung  des 
HanisiurQgehaltes  im  Blute  der  Gichtkranken. 
Da  man  eine  dieser  Thatsachen  nicht  gut  von  der 
ableiten  kann,  ist  es  geboten,  für  beide 
netnsame  Ursaohe  anzunehmen  und  diese 
siebt  H.  ,4n  einem  abnormen  Verlauf  des  Nudeln- 
«Bsaties,  welcher  es  bedingt,  dass  die  aus  der 
Pnriagnippe  der  Ihideinsäure  gebildete  Harnsäure 
nidit  diejenigen  Verl»ndungen  eingehen  kann. 
Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft.  1. 


durch  welche  unter  normalen  Verhältnissen  ihr 
Transport  und  ihr  weiteres  Schicksal  im  Organis- 
mus vermittelt  wird".  „Ob  hierbei  mit  grosserer 
Wahrscheinlichkeit  ein  abnormer  Ablauf  der  Zer- 
setzungsprocesse  an  der  Substanz  der  Zellkerne  im 
Organismus  oder  nur  ein  abnormer  Zerfall  der  mit 
der  Nahrung  eingeführten  Nucleine  innerhalb  des 
Digestionstraktus  als  das  entscheidende  Moment 
anzusehen  ist,  mag  vorläufig  dahingestellt  bleiben. 
Die  Bedeutung,  welche  den  Digestionstfirungen  in 
der  Aetiologie  der  Gicht  zuzukommen  scheint, 
spricht  vielleicht  zu  Gunsten  der  letzteren  Mög- 
lichkeit In  jedem  Falle  aber  kOnnen  wir  uns 
vorstellen,  dass  aus  gewissen  Anomalien  im  Ver- 
lauf der  Nudeinzersetzung  eine  abnorme  Bindungs- 
weise der  Harnsäure  im  Organismus  resultiren 
kaAn.*'  Diese  abnorme  Bindung  bedingt  es,  dass 
die  Harnsäure  nicht  vorschriftmässig  zersetzt,  bez. 
ausgeschieden  wird,  sondern  sich  im  Blute  anhäuft, 
und  sie  bedingt  wohl  auch  die  Niederschläge  an 
den  Gichtherden.  „Dass  an  denjenigen  Stellen,  an 
welchen  wir  die  Uratablagerungen  finden,  noch 
besondere  lokale  Einflüsse  bei  dem  Zustande- 
kommen dieser  Ablagerungen  mitwirken  müssen, 
ist  sdbstverständlich.  Diese  lokalen  Einflüsse 
konnten  vielleicht  sich  darin  äussern,  dass  that- 
sächlich  nur  an  diesen  Stellen  die  abnormen  Stoff- 
wechsdprocesse  sich  abspiden,  denen  die  Urat- 
herde  ihre  Entstehung  verdanken.  Es  wäre  aber 
auch  denkbar,  dass  die  abnormen  Umsetzungen  der 
Kemsubstanzen  nicht  nur  an  denjenigen  Stellen 
erfolgen,  die  wir  als  Prädilektionsstellen  für  die 
Ablagerung  der  Urate  kennen,  sondern  auch  an 
verschiedenen  anderen  Stellen  des  KOrpers,  dass 
sie  aber  nur  an  gewissen  Stellen,  wo  besondere 
mechanische  Bedingungen  oder  bestimmte  Cirkula- 
tions-  und  Emährungsverhältnisse  gegeben  sind, 
das  Zustandekommen  von  uratablagerungen  zur 
Folge  haben,  während  sie  in  den  übrigen  Organen 
wohl  gewisse  Funktionsstörungen  und  pathologische 
Zustände  verursachen  kOnnen,  ohne  aber  zu  einer 
krystaUinischen  Ausscheidung  von  Uraten  Veran- 
lassung zu  geben.^^  ,Jn  wdchen  Beziehungen  zu 
jenen  Vorgängen  die  eigenthümliche  Erscheinung 
des  akuten  Gichtanfalles  steht,  bleibt  vorläufig  noch 
ein  RäthseL  Wahrscheinlich  ist  es,  dass  die  Ab- 
lagerung der  Urate  dem  Auftreten  der  AnßUle 
vorausgeht,  und  dass  der  akute  Gichtanfall  sdbst 
nur  dne  durch  das  Hinzutreten  von  besonderen 
Einflüssen  ausgdOste  Reaktion  des  Organismus  auf 
die  Uratablagerungen  darstellt,  welche  auf  die 
Elimination  der  abgelagerten  Urate  hinzielt,  wenn 
auch  dieses  Ziel  meist  nur  unvollkommen  erreicht 
wird.'*  „Wdcher  Art  jene  besonderen,  den  akuten 
Anfall  audOsenden  Momente  sind,  darüber  lässt 
sich  vorläufig  auch  noch  nichts  Bestimmtes  sagen. 
Es  scheint,  dass  traumatische,  toxische  und  infek- 
tiöse Einflüsse  hier  mitspielen  kOnnen.  In  letzter 
Linie  handelt  es  sich  jedenfalls  um  besondere  che- 
mische Vorgänge,  die  an  den  Stätten  der  Urat- 
14 


106 


Hildebrand«  —  Sohenba  —  Blumenthal.  —  Gasper. 


ablageniDg  durch  gewisse,  in  die  Blutbahn  einge- 
drungene Substanzen  heryorgerufen  werden,  viel- 
leicht um  Yorg&nge,  die  man  in  eine  gewisse  Ana- 
logie mit  solchen  setzen  kann,  wie  sie  z.  B.  nach 
einer  Tuberkulininjektion  die  lokalen  Entzündungs- 
erscheinungen in  der  Umgebung  der  Tuberkel  aus- 
zulosen vermögen.'^ 

Etwas  zu  kurz  fasst  sich  IL  bei  der  Prognose. 
Hier  Hesse  sich  doch  noch  Einiges  sagen.  Im  All- 
gemeinen sind  wohl  die  F&lle,  in  denen  die  Oicht 
schon  in  jungen  Jahren  heftig  auftritt,  ernster  auf- 
zufassen als  die,  in  denen  sie  ältere  Leute  (auf 
Örund  abstellbarer  Missstftnde)  betrifft 

Sehr  ausfOhrlich  und  mit  ruhiger  wohlthuen- 
der  Kritik  ist  die  Behandlung  dargestellt 

Dippe. 

10.  Taberkolose  und  Soroftilose;  von  Prof. 
Dr.  0.  Hildebrand  in  Basel.  [Deutsche 
Ghir.,  herausgeg.  von  E.  v.  Bergmann  u. 
P.  V.  Bruns.  Lief.  13.]  Stuttgart  1902. 
Ferd.Enke.  Or.8.  CLVinu.292S.   (15  Mk.) 

Diese  Bearbeitung  der  Jiiberkiulase  und  Sero- 
fuhse  bildet  zugleich  die  Lief.  13  der  „Deutsehen 
Chürurgie'^.  Nach  einer  kurzen  Einleitung  be- 
spricht H.  zunächst  die  Anatomie,  Histologie  und 
Histogenese  des  Tuberkels  und  des  tuberkulösen 
Qewebes.  Der  2.  Abschnitt  ist  der  Aetiologie,  der 
3.  der  Verbreitung  und  Lokalisation  der  Tuber- 
kulose im  EOrper  gewidmet  Im  4.  Abschnitte 
werden  die  klinischen  Erscheinungen  der  chirur- 
gischen Tuberkulose  und  im  5.  Abschnitte  die  Be- 
handlung der  Tuberkulose,  sowohl  die  Lokalbehand- 
lung,  wie  die  Allgemeinbehandlung,  besprochen. 

Mit  welchem  Fleisse  und  mit  welcher  Sorgfalt 
H.  bei  seiner  Arbeit  vorgegangen  ist,  beweist  das 
dem  Buche  vorangestellte,  150  eng  bedruckte 
Seiten  einnehmende  Literaturverzeichniss. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

11.  Die  Krankheiten  der  warmen  Länder. 

Mn  Hanäbüßh  für  Aerxie;  von  Dr.  B.  S che u be. 

3.  umgearb.  Aufl.   Jena  1903.   Oust  Fischer. 

Gr.  8.    Vin  u.  789  S.  mit  5  geograph.  Karten, 

1 3  Tafeln  u.  64  Abbildungen  im  Text.  (16  Mk.) 
Seh.  hat  sein  Buch  von  Neuem  gründlich 
durchgearbeitet  und  ergänzt  Tafeln  und  Abbil- 
dungen sind  erheblich  vermehrt  worden,  ein  gutes 
Register  ist  hinzugekommen.  Wir  haben  das  gute 
Buch  bereits  zweimal  angezeigt  (Jahrbb.  CCLL 
p.  278  und  GCLXVm.  p.  202)  und  haben  dem 
Gesagten  nichts  Wesentliches  hinzuzufügen. 

Dippe. 

12.  Pathologie  dea  Hama  am  Kranken- 
bett. Für  Aerxie  und  Studirende;  von  Dr. 
Ferd.  Blumenthal.  Berlin  u. Wien  1903. 
Urban  &  Schwarzenberg.  8.  XII  u.  448  S. 
mit  39  z.  Th.  farbigen  Illustrationen.   (9  Mk.) 

Das  V.  Leyden  gewidmete  Buch  beschreibt 
in  einem  1.  Theile  die  aUgemeinen  Eigenschaften 


des  Harns,  die  chemischen  Bestandtheile,  die  Harn- 
farbstoffe, Gallenfarbstoffe,  Gallensfturen ,  Diazo- 
reaktion,  Kohlehydrate,  Aceton,  Acetessigsäure 
u.  s.  w.,  die  aromatischen  EOrper,  Harnsäure,  stick« 
stoffhaltige  Endprodukte,  seltene  Hambestand- 
theile,  Eiweissstoffe,  Medikamente,  Hamconkre- 
mente,  „funktionelle  Diagnostik'S  Der  2.,  kürzere 
Theil  behandelt  den  Harn  bei  den  verschiedenen 
Krankheiten :  im  Fieber,  bei  Infektionskrankheiten, 
Gardnom,  Blutkrankheiten,  Stoffwechselkrankhei- 
ten, Leberkrankheiten,  Magen-,  Darmkrankheiten, 
Krankheiten  der  Respirationsorgane,  des  Herzens, 
der  Nerven,  der  Nieren ;  „der  Harn  im  Hunger'', 
„der  Harn  in  der  Gynäkologie  und  Geburtshülfe''. 
Mit  grossem  Fleisse  hat  Bl.  alles  Bekannt- 
gewordene auf  einem  ziemlich  engen  Raum  zu- 
sammengetragen. Manches  darunter  ist  noch  recht 
zweifelhaft;  vieles  ist  bewährt  und  gehört  zum 
nothwendigen  Rüstzeug  eines  guten  Diagnostikers 
und  Therapeuten.  Dippe. 

13.   Lehrbaoh  der  Urologie  mit  BinaohliUM 
der  mftnnliohen  Sezualerkrankimgen ;  von 

Dr.  Leopold  Casper  in  Berlin.  1.  Lief. 
Berlin  u.  Wien  1903.  Urban  u.  Schwarzen- 
berg.  Gr.  8.   80  S.     (2  Mk.) 

„In  den  letzten  Jahren  sind  mehrfach  einzelne 
Abschnitte  aus  dem  Gebiete  der  Urologie  in  Form 
von  Monographien  und  Abhandlungen  erschienen, 
allein  es  mangelte  an  einem  Werk,  das  das  ge- 
sammte  Gebiet  der  Urologie  mit  Einschluss  der 
männlichen  Sexualerkrankungen  in  übersichtlicher 
und  leicht  verständlicher  Form  zusammenfasst.^^ 
Diese  Aufgabe  zu  erfüllen,  hat  sich  das  vorliegende 
Werk  gestellt,  dessen  Verfasser  bereits  vielfache, 
anerkannte  urologische  Arbeiten  geUefert  hat  Das 
Buch  soll  in  7  Lieferungen  von  je  6  Druckbogen 
erscheinen  und  namentlich  dem  praktischen  Be- 
dürfnisse des  Arztes  und  der  Studirenden  gerecht 
werden.  Es  soll  enthalten :  1)  einen  aügemeinen 
Theü,  in  dem  das  Erankenexamen,  die  physika- 
lischen Untersuchungsmethoden,  die  chemische, 
physikalische  und  mikroskopische  Untersuchung 
der  Sekrete  undExkrete  behandelt  werden;  2)  den 
epedeUen  7%eü,  der  die  Krankheiten  der  HarnrOhre, 
des  Penis,  der  Blase,  der  Prostata,  der  Hoden, 
Nebenhoden  und  der  Samenblasen,  der  Nieren  und 
endlich  die  funktionellen  Störungen  des  Sexual* 
apparates  enthält 

Die  bisher  vorliegende  L  Lieferung  enthält  einen 
kurzen  Ueberblick  über  das  Krankeneacamen,  sowie 
über  die  Anatomie  und  Physiologie  des  Ihustus 
gemto-urinaUs.  In  eingehender  Weise  werden 
dann  die  physikalischen  ühtersuehungsmeihoden  be- 
sprochen: die  Sonden-  und  Katheleruntersuehung, 
die  Drethroskopie,  die  Oystoskopie,  die  Digiiahmier'^ 
suchung  der  Blase,  die  üniersudhung  mü  Röntgen^ 
strahlen.  Den  Schluss  des  allgemeinen  Theiles 
bildet  das  Capitel  über  die  physikaUsehe,  ehemisAe 
und  mikroskopische  Untersuchung  der  Sekrete,    Der 


Ca t heiin,  Die  epiduralen  Injektionen  u.  8.  w.  —  Dumont,  Handbuch. 


107 


spedeU»  Uieü  beginnt  mit  den  Krankheiim  der  Barn- 
röhre  und  des  Penis. 

Wenn  das  Werk  abgeschlossen  vorliegt,  werden 
wir  nochmals  eingehender  darauf  zurückkommen. 
P.  Wagner  (Leipzig). 

14.  Die  epiduralenlojektionen  durch  Punk- 
tion des  Saoralkanals  und  ihre  Anwen- 
dung bei  den  Erkrankungen  der  Ham- 
wege.  Anatomisehe,  eocperimenteüe  und  kli- 
mische  Untersuchungen;  von  Dr.  Fernand 
Gathelin.  Uebersetzt  von  Dr.  A.  Strauss. 
Stuttgart  1903.  Ferd.  Enke.  8.  123  S.  mit 
33  Abbüdungen.    (4  Mk.) 

Der  üebersetzer  ist  auf  Orund  eigener,  zum 
Theü  überraschender  Erfolge  zu  der  Ueberzeugung 
gekommen,  dass  C.'s  Methode  der  epiduralen  In- 
jektionen, die  das  Rückenmark  schont,  nicht  nur 
der  Klinik  vorbehalten  ist,  sondern  berufen  scheint, 
ihre  segensreichen,  bei  gewissen  Krankheiten  von 
keinem  anderen  Verfahren  erreichten  Wirkungen 
auch  in  der  allgemeinen  Praxis  zu  entfalten. 

Die  Methode  der  epiduralen  Injektionen  durch 
Punktion  des  Sacralkanales  ist  vollständig  ver- 
schieden von  der  subarachnoidealen.  Sie  ist  eine 
analgesirende  Methode  und  stellt  einen  neuen  Ein- 
gangsweg für  Medikamente  in  den  Körper  dar. 
Der  epidurale  Hohlraum  ist  tolerant;  man  kann 
ohne  Qefahr  mannigfache  Substanzen  von  relativ 
grossen  Mengen  in  ihn  hineinspritzen.  Die  Technik 
der  Sacralpunktion  ist  ziemlich  leicht,  sie  begreift 
3  Zeitpunkte  in  sich:  die  Perforation  der  Membran 
mit  der  um  20<^  geneigten  Nadel  und  das  Vor- 
dringen der  horizontalen  Nadel.  Bei  den  Injek- 
tionen ist  das  Rückenmark  geschützt;  die  Sub- 
stanzen wirken  einerseits  auf  die  Nervenwurzeln, 
andererseits  auf  die  Venen.  Es  besteht  also  eine 
Doppel  Wirkung :  nervOser  Traumatismus  in  dem 
einen,  Osmose  und  Dialyse  in  dem  anderen  Falle. 
Die  eingespritzte  Substanz  ist  die  physiologische 
Kochsalzlösung  in  der  Dosis  von  5 — 20  com.  Die 
Methode  ist  absolut  schmerzlos,  sowohl  beim  Kinde, 
wie  beim  Erwachsenen. 

In  der  allgemeinen  Medicin  hat  die  epidurale 
Methode  bei  Ischias,  Lumbago,  Zona  und  besonders 
bei  Sdimerxen  in  den  unteren  Oliedmaassen,  bei 
viteeralen  tabisehen  und  anderen  Krisen,  bei  Biei- 
koUk  u.  s.  w.  schöne  Erfolge  gezeigt  Man  hat  sie 
auch  bei  der  Pott 'sehen  Krankheit  als  intraverte- 
bralee  Topicum  und  bei  syphilitischer  Myelitis  zur 
Einführung  von  merkuriellen  Salzen  angewendet. 
Ausgezeichnete  Resultate  wurden  bei  Hamineonti- 
nenz,  namentlich  bei  Enuresis  der  Kinder  und  bei 
gewissen  Formen  der  Incontinenz  des  Jünglings- 
alters erzielt  Erfolgreich  wurde  die  „Epidurali- 
sation"  femer  bei  vielen  Hamneuropathien ,  die 
jeder  anderen  Heilung  widerstanden,  bei  Spermator- 
rhOe,  Impotenz  und  der  ganzen  Kategorie  der 
„Falsch  ürinirenden*S  die  die  grOsste  Wohlthat  von 
den  ipiduralen  Injektionen  empfingen,  erprobt 


Die  Zukunft  muss  lehren,  ob  die  epiduralen 
Injektionen  wirklich  das  halten,  was  sich  ihr  Be- 
gründer von  ihnen  verspricht,  und  vor  allen  Dingen, 
ob  sie  wirklich  gefahrlos  sind. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

15.  Handbuch  der  allgemeinen  und  lokalen 
Anästhesie  für  Aente  und  Studirende; 

von  Prof.  Dr.  F.  L.  D  u  m  0  n  t  in  Bern.  Berlin 
u.  Wien  1903.  ürban  u.  Schwarzenberg.  8. 
234  S.  mit  116  Figuren.     (7  Mk.) 

Seit  einer  Reihe  von  Jahren  machen  sich  Chloro- 
form und  Aeither  auf  dem  Qebiete  der  Anästhesie 
die  Herrschaft  streitig;  ausserdem  dreht  sich  der 
Streit  auch  noch  um  die  Frage,  ob  überhaupt  die 
Allgemeinanästhesie,  ihrer  Oefiüuren  wegen,  nicht 
durch  die  lokale  Anästhesie  zu  ersetzen,  ja  sogar 
ganz  zu  vermeiden  sei.  „Unter  solchen  Verhält- 
nissen war  es  für  den  praktischen  und  angehenden 
Arzt  nicht  immer  leicht,  eine  richtige  Orientirung 
für  sein  Handeln  im  speciellen  Falle  zu  finden.  Je 
nachdem  er  an  der  einen  oder  anderen  Hochschule 
studirt  hatte,  lernte  er  diese  oder  jene  oder  sogar 
gar  keine  richtige  Methode  kennen,  und  sah  sich 
im  praktischen  Leben  oft  einer  Verantwortlichkeit 
gegenübergestellt,  die  er  mit  gutem  (Gewissen  nur 
schwer  übernehmen  konnte.  In  Hinblick  auf  die 
Wichtigkeit  des  Oegenstandes ,  erschien  es  uns 
daher  nicht  unzeitgemäss ,  diejenigen  Methoden 
der  Allgemein-  und  Lokalanästhesie  zusammen- 
zustellen, die  bis  jetzt  sich  bewährt  und  die  gegen- 
wärtig dem  Arzte  in  jedem  Falle  die  richtige  Weg- 
leitung geben  dürften.'' 

Nach  allgemeinen  Vorbemerkungen  bespricht 
D.  zunächst  sehr  ausführlich  die  Aether-  und  die 
Chloroformnarkose  und  nimmt  dabei  ganz  beson- 
ders Rücksicht  auf  die  verschiedenen  Methoden  der 
Darreichung  dieser  Mittel.  Denn  mancher  unglück- 
liche Ausgang  sowohl  der  Chloroform-,  als  auch 
der  Aethemarkose  ist  sicherlich  mehr  auf  die  un- 
richtige Anwendung,  als  auf  das  Mittel  selbst  zu- 
rückzuführen. Aether  und  Chloroform  haben  ihre  be- 
stimmten In-  und  Qegenindikationen,  sie  schliessen 
einander  also  nicht  aus,  sie  ergänzen  sich  viel- 
mehr. 

Was  die  Frage  der  strafrechtlichen  Verantwort- 
lichkeit hei  der  Aeiher-  und  Chloroformnarkose  an- 
langt, so  stellt  D.  folgende  Sätze  auf:  „1)  Ver- 
antwortlich zu  erklären  ist  derjenige  Arzt,  der 
Herzkranke  chloroformirt  und  sie  in  der  Narkose 
verliert  2)  Verantwortlich  zu  erklären  ist  der- 
jenige Arzt,  der  Kranke  mit  akuten  Lungenerkran- 
kungen ätherisirt  und  sie  in  der  Narkose  verliert.'' 

D.  bespricht  dann  die  Stiekoxydul- ,  Äethyl- 
chlorid-,  BromäthyU,  Pental-,  Chkrair,  sowie  die 
Alkoholnarkose;  hieran  reiht  er  die  verschiedenen 
Formen  der  Mischnarkosen  (Narkosen  mit  Ge- 
mischen) und  eombimrten  Narkosen,  bei  denen  die 
einzelnen  Anästhetica  natAeinander  verabreicht 
werden. 


108   V.  Bergmann  —  v.  Mikulioz.  —  Bennecke.  —  Sultan  u.  Sohreiber.  —  Jesaner.  —  Esmonet. 


Ein  weiterer  Abaohnitt  ist  der  MßduUaranäetheeie 
und  den  ^pieltira^Jn/eifc^toyiannaohGathelin  ge- 
widmet üeber  letztere  liegen  noch  keine  grosseren 
Erfahrungen  vor;  das  erstgenannte  Verfahren  hUt 
D.  fdr  eine  Ätunahmemethode,  die  die  Allgemein- 
narkose nie  zu  verdrängen  im  Stande  sein  wird, 
aber  in  gewissen  Fällen  von  operativen  Eingriffen 
am  Damme  und  Becken  ihre  Berechtigung  findet. 

Die  letzten  Capitel  enthalten  die  verschiedenen 
Methoden  der  Lokalanästhesie  durch  Compression, 
Kälte  oder  Ortliche  Anwendung  von  Arzneimitteln. 
Alle  die  verschiedenen  Verfahren  werden  ihrem 
Werthe  nach  mehr  oder  weniger  ausführlich  be- 
sprodien. 

Wir  können  das  D. 'sehe  Buch  wegen  seiner  bei 
aller  AusfQhrlichkeit  doch  kurzgedrängten  klaren 
Darstellung  auf  das  Wärmste  empfehlen. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

16.  Handbnoh  der  praktiaoben  Ohlmrgio. 
In  Verbindung  mit  vielen  Autoren  bearbeitet 
und  herausgegeben  von  B.  v.  Bergmann, 
P.  V.  Bruns  u.  J.  v.  Mikulicz.  4  Bände. 
L,  n.  u.  rv.  Band.  2.,  umgearb.  Aufl.  Stutt- 
gart 1902—1903.  Ferd.Enke.  Or.8.  1098, 
1119U.1120S.   (22Mk.60Pf.,23.u.23Mk.) 

Das  ausgezeichnete  Handbuch  der  praktischen 
Chirurgie,  das  bereits  vor  Fertigstellung  der  1.  Auf- 
lage vergriffen  war,  liegt  jetzt  wieder  fast  voll- 
ständig in  xumter,  umgearbeiteter  Auflage  vor.  Der 
L,  n.  und  IV.  Band  sind  complet,  nur  am  IH  Bande 
fehlen  noch  einige  Lieferungen.  Sobald  auch  diese 
erschienen  sind,  werden  wir  nochmals  auf  das 
ganze  Werk  zurückkommen. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

1 7.  Operationsübangen  an  der  Leiobe.  Mn 

Leitfaden  für  Studirende;   von  Prof.  Dr.  E. 
Bennecke  in  Berlin.     Mit  einem  Vorwort 
von   Prof.   Dr.   F.  EOnig.     Leipzig  1903. 
H.  Härtung  &  Sohn.  EL  8.   182  S.  mit  108  Ab- 
bildungen.    (4  Mk.) 
Das  Buch  enthält  das,  was  in  den  von  EOnig 
geleiteten  Operationcursen  gelehrt  wird,  bei  denen 
B.  seit  einer  Reihe  von  Jahren  betheiligt  ist   Dass 
eine  Anzahl  von  Operationen  mehr  aufgenommen 
worden  ist,  als  in  den  Cursen  geübt  zu  werden 
pflegen,  ergab  sich  aus  der  Nothwendigkeit  einer 
gewissen  Abrundung  des  Stoffes  und  „kann  viel- 
leicht dazu  dienen,  dem  Buch  einige  Brauchbarkeit 
auch  über  jenen  engen  Ereis  hinaus  zu  geben." 

Wir  sind  sicher,  dass  sich  der  klar  und  ver- 
ständlich geschriebene  Operationleitfaden  Freunde 
erwerben  wird,  wenn  schon  gerade  an  Büchern 
dieser  Art  kein  Mangel  ist   P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

18.  DienntaHfillbinHotbAlleiu  FürAerzte 
bearbeitet  von  Dr.  G.  Sultan  u.  Dr.  K 
Sohreiber;  unter  Mitwirkung  von  DDr. 
Heermann,  Palm,  Schieck,  Weber. 
Leipzig  1903.  F.CW.VogeL  El.  8.  365  S. 
mit  78  Abbildungen.     (8  Mk.) 


Dieses  Buch,  zu  dem  die  Vogel'sche  Verlags- 
buchhandlung die  Veranlassung  gegeben  hat,  ent- 
hält folgende  7  Abschnitte : 

G.  Sultan :  Die  erste  Hülfe  in  chirurgischen 
NothfUlen. 

H.  P  a  1  m :  Die  Hülfeleistung  bei  plötzlich  auf- 
tretenden Erkrankungen  und  Gomplikationen  auf 
geburthülflich-gynäkologischem  Gebiete. 

F.  Schieck:  Die  erste  Hülfe  bei  akuten  Er- 
krankungen und  Verletzungen  des  Auges. 

G.  Heermann:  Die  erste  Hülfe  bei  Ver- 
letzungen und  plötzlichen  Erkrankungen  des  Ohres. 

E.  Schreiber:  Erste  Hülfe  bei  plötzlichen 
inneren  Erkrankungen. 

L.  W.  W  e  b  e  r :  Die  erste  Hülfeleistung  bei  plötz- 
lich auftretenden  Gehimerkrankungen,  namentlich 
bei  Geistesstörungen  und  Eramp^Bmf&llen. 

K  Schreiber:  Die  erste  Hülfe  bei  akuten 
Vergiftungen. 

Sämmtliche  Abschnitte  zeigen  eine  leicht  ver- 
ständliche Darstellung,  die  vielfach  auch  durch 
gute  Abbildungen  unterstützt  wird.  Eine  Ver- 
mehrung dieser  Abbildungen  konnte  bei  einer  später 
nOthig  werdenden  2.  Auflage  nichts  schaden. 

Das  gut  ausgestattete  Buch  wird  sich  sicher 
rasch  zahlreiche  Freunde  erwerben« 

P.  Wagner  (Leipzig). 

19.  Die  ambulante  Behandlung  der  Unter- 
Bobenkelgesobwüre;  von  Dr.  Jessner. 
2.  Aufl.  Würzburg  1903.  A.  Stuber's  VerL 
(C.  Eabitzsch).   El.  8.   53  S.     (80  Pf.) 

Diese  Abhandlung  bildet  Heft  7  der  von  J. 
herausgegebenen  „dermatologischen  Vorträge  für 
Praktiker". 

Nach  kurzen  Bemerkungen  über  die  üreaehen 
der  ünteraehenkelgeaehivare  geht  J.  auf  die  Behand- 
lung  ein. 

Wenn  die  Ortliche  Behandlung  des  Ulcus  cruris 
den  Anforderungen  der  Praxis  entsprechen  soll,  so 
hat  sie  folgende  Bedürfhisse  zu  erfüllen :  1)  die 
Behandlung  muss  ambulant  durchgeführt  werden 
können ;  2)  sie  darf  den  Eranken  nicht  zu  täglichen 
Besuchen  beim  Arzte  zwingen ;  3)  die  Behandlung 
darf  nicht  zu  kostspielig  sein. 

Nach  J.'s  Erfahrungen  entspricht  diesen  An« 
forderungen  am  besten  der  Unna 'sehe  ZMoMm-^ 
verband,  dessen  Anwendung  ausführlich  beschrieben 
wird.  P.  Wagner  (Leipzig). 

20.  Contribution  a  Petude  du  testioule  dana 
quelques  infeotions.  Orohites  experimen- 
tales;  par  le  Dr.  Ch.  Esmonet  Paris  1903. 
0.  Steinheil.   8.    166  pp.  et  4  planches. 

Der  1.  Theil  des  Buches  befasst  sich  mit  den 
Veränderungen,  die  der  Hode  hei  ah4en  Infektiot^ 
krankheHen  erleiden  kann,  und  zwar  ist  es  in  der 
Hauptsache  nur  die  Variola,  in  deren  Gefolge  die 
Hoden  ausserordentlich  h&ufig  erkranken.  Die 
txxriolöse  Orchitis  besteht  in  der  Hauptsache  in  einer 


V.  LenhoBB^k.  —  Hanke.  —  Dahlfeld.  —  Eönigsberger. 


109 


diffosoi  oder  knotenförmigen  Infiltration  des  Binde- 
gevebes,  eventuell  mit  Hftmorrhagien  und  Yerände- 
rongen  in  den  SamenrOhrohen.  Meist  geht  die 
EDtsfindung  vollkommen  zurück,  seltener  hat  sie 
Atrophie  im  Oefolge. 

Der  2.  Theil  des  Buches  enthält  sehr  inter- 
eflsinte  «xpenmenUUe  üntenuckungen  über  die  Er- 
zeugung von  Orohitiden  durch  Injektion  toxischer 
und  infektiöser  Substanzen  in  die  Art  spermatica. 
Nsmentlich  die  Untersuchungen  über  die  künst- 
lich erzeugten  tuberkulösen  Entzündungen  sind 
beschtenswerth.  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

21.  Die  Bntwiokelung  des  Glaskörpers ;  von 

Prof.  Dr.  V.  Lenhossök.  Leipzig  1903. 
F.  C.  W.  Vogel.  Gr.  4.  106  S.  mit  2  Taf.  u. 
19  Abbüd.  im  Text     (12  Mk.) 

Durch  L.'8  sehr  beachtenswerthe  Untersuchun- 
gen wird  eine  völlig  neue  Entstehung  des  Olas- 
kSrpers  geldirt  und  sowohl  die  Bindegewebe-  wie 
die  Netzhaut-  und  Elxsudationtheorie  widerlegt 
L  erklArt  seine  abweichenden  Ergebnisse  aus  der 
Yerwerthung  von  sehr  jungen  Embryonen  und  der 
Anwendung  einer  besonderen  Technik.  Er  stellt 
fest)  dass  der  Glaskörper  eine  Bildung  der  Linse 
ist  und  beide  Organe  genetisch  innig  zusammen- 
gehören. Die  ersten  Anzeichen  des  fibrillftren  Glas- 
kOrpergewebes  sind  schon  yorhanden,  sobald  sich 
fib^haupt  eine  Linsenanlage  in  Form  einer  Yer- 
dickong  des  Bktoderms  über  der  Augenblase  be- 
merklich  macht,  beim  Kaninchen  am  10.  Tage. 
Beim  12tSgigen  Kaninchen  ist  zu  bemerken,  dass 
ahlreicfae  Basalkegel  von  Linsenzellen  sich  un- 
mittelbar aus  derCttticula  lentis  in  die  Glaskörper^ 
fibriUen  fortsetzen,  während  die  Cuticula  retinae 
ab  ununterbrochenes  Ganzes  vom  Glaskörper  ab- 
geschieden bleibt  Im  Perilenticularraume  liegen 
inmitten  der  Glaskörperftbrillen  Mesenchymzellen, 
die  schon  ursprünglich  zwischen  Ektoderm  und 
Angenblase  vorhanden  waren,  aber  keinen  Zusam- 
menhang mit  den  Fibrillen  erkennen  lassen.  Von 
Biod^webe  ist  in  diesem  Baume  keine  Spur  nach- 
nweieen.  Die  OhUkörperfibriOm  sind  demnach 
^BiUimgeprodukie  derBMohellenderekUHierfnakn 
l^nttnanlaffe  aufzufassen.  Schon  an  demselben 
I^  beginnt  die  Differenzirung  der  Fibrillen  zu 
einem  dreidimensionalen  Netzwerke  und  eine  Ab- 
schntSnmg  der  nun  selbständigen  Glaskörperanlage 
vom  Mntterboden,  von  dem  nun  die  Bildung  des 
UüBenepithels  ausgeht  Am  13.  bis  14.  Tage  ist 
die  Cuticula  lentis,  die  spätere  Ltnsenkapsel,  schon 
dn  ununterbrochenes  Häutchen.  Zur  selben  Zeit 
^ginnt  am  vorderen  Linsenrande  die  Bückbildung 
der  OlaekörperfibriUen.  Man  findet  jetzt  hier  fol- 
gendes Bild,  das  bei  den  bisherigen  Forschungen 
nie  richtig  gedeutet  worden  ist:  hinter  der  Ekto- 
dermlage  befindet  sich  eine  Bindegewebeschicht, 
ans  der  später  Hornhaut,  Iris  und  Pupillarmembran 
Wrorgehen,  zwischen  der  Bindegewebeschicht  und 
der  Linse    der  Best  des  perilentikularen  Glas- 


körpers, der  allmählich  bis  zum  16.  Tage  spurlos 
versdiwindet  Gleichzeitig  erscheint  die  Arteria 
hyaloidea  zum  ersten  Male  eine  Strecke  weit  als 
frei  den  Glaskörper  durchziehendes  Gefflss.  Die 
Einzelheiten  der  hochinteressanten  Untersuchungen, 
insbesondere  die  Befunde  bei  Katze,  Rind  und 
Mensch,  erfordern  das  Studium  des  Originals, 
dessen  klarer  Inhalt  mit  ganz  besonders  gut  wieder- 
gegebenen Abbildungen  reich  ausgestattet  ist  Eine 
Fortsetzung  der  Untersuchungen  an  weiter  ent^ 
wickelten  Augen  stellt  L.  in  Aussicht 

Bergemann  (Husum). 

22.  Therapie  der  Augenkrankheiten;  von 
Dr.  Hanke.  Wien  u.  Leipzig  1903.  Alfr. 
Holder.   8.    234  S.     (3  Mk.  20  Pf.) 

H.  schöpft  aus  langjährigen  Erfahrungen  als 
Assistent  an  der  Fuchs 'sehen  Klinik  und  hat  den 
reichhaltigen  Stoff  mit  Geschick  in  knapper  und 
klarer  Form  zusammengestellt  Das  Werk  soll 
dem  praktischen  Arzte  ein  Rathgeber  und  Weg- 
weiser sein;  es  empfiehlt  sich  als  Nachschlage- 
büchlein, in  dem  der  Praktiker  das  Wichtigste  für 
Diagnose  und  Therapie  schnell  und  übersichtlich 
zur  Hand  hat  Bergemann  (Husum). 

23.  Bilder  für  stereoskopisohe  Uebangen 
Bum  Gebrauche  für  Schielende;  von  Dr. 

Dahlfeld.  4. Aufl.  Stuttgart  1903.  F.Enke. 
Qu.  12.   28  Tafeln  mit  8  S.  Text   (4  Mk.) 

Die  neue  Auflage  mit  28  Bildern  und  einer 
belehrenden  Einleitung  empfiehlt  sich  wie  die  frü- 
heren durch  gefällige  Ausstattung  und  praktische 
Verwerthbarkeit  Bergemann  (Husum). 

24.  Hermann  von  Helmholti;  von  Leo 
Königsberger.  11.  u.  III.  Band.  Braun- 
schweig 1903.  Friedr.  Vieweg  &  Sohn.  Gr.  8. 
XI  u.  383,  IX  u.  142  S.   (10  Mk.,  4  Mk.) 

Der  n.  undin.Band  derv.Helmholtz-Bio- 
graphie  (wir  haben  auf  den  L  Band  in  diesen  Jahr- 
büchern CCLXXVn.  p.  222  aufmerksam  gemacht) 
wird  von  jedem  Leser  mit  gleichem,  wenn  nicht 
noch  grösserem  Interesse  als  der  L  Band  gelesen 
werden.  Der  11.  Band  umfasst  die  Zeit  von  1868 — 
1871,  während  der  v.  H.  als  Professor  der  Physio- 
logie in  Heidelberg  wirkte,  und  die  von  1871 — 
1887,  während  der  v.  H.  als  Professor  der  Physik 
in  Berlin  thätig  war.  Während  der  Heidelberger 
Zeit  beschäftigen  v.H.  ausser  Arbeiten  auf  physika- 
lischem Gebiete  noch  seine  grossen  physiologischen 
Untersuchungen.  Wir  heben  nur  einzelne  hervor : 
Die  Lehre  von  den  Tonempfindungen  als  physio- 
logische Grundlage  für  die  Theorie  der  Musik;  seine 
Arbeiten  für  die  2.  Auflage  der  physiologischen 
Optik;  die  Untersuchungen  über  den  Horopter,  das 
stereoskopische  Sehen,  die  Fortpflanzungsgeschwin- 
digkeit der  Beizung  in  den  Nerven.  In  Berlin 
umfassten  seine  Arbeiten  das  Gebiet  der  Physik, 
Mechanik,  Elektricität,  Physiologie  u.  s.  w.,  so  das^ 


110        Chrobak,  Berichte  aus  der  zweiten  geburtshülflich-gyn&kologischen  Klinik  in  Wien. 


Eng9lmann  in  seiner  Gedächtnissrede  auf  t.  H. 
sagen  konnte,  dass  sich,  wie  um  Homer  7  Städte, 
um  V.  H.  7  Wissenschaften  stritten. 

Im  III.  kleinsten  Bande  ist  das  Wirken  v.  H.'s 
als  Präsident  der  1887  gegründeten  physikalisch- 
technischen  Reiohsanstalt  geschildert,  seine  Reise 
nach  Amerika  mit  dem  gefährlichen  Sturze  auf 
dem  Schiffe,  seine  schwere  Erkrankung  (Schlag- 
anfall) am  12.  Juli  1894  und  sein  Tod  am  8.  Sept. 
desselben  Jahres. 

Beide  Bände  enthalten  6  Bildnisse,  von  Lim- 
bach gemalt,  und  das  Facsimile  eines  Briefes  von 
V.  Helmholtz. 

Wohl  die  meisten  Leser  werden  dem  Autor, 
der  mit  dieser  Biographie  ein  des  grossen  Ge- 
lehrten würdiges  Oedenkbuch  geschaffen  hat,  dafür 
sehr  dankbar  sein,  dass  durch  die  ausgezeichnete 
Besprechung  der  Arbeiten,  durch  die  vortreffliche 
Erklärung  besonders  schwieriger  Themata  das  Ver- 
ständniss  für  die  Arbeiten  von  v.  H.  ganz  wesent- 
lich erleichtert  worden  ist. 

Lamhofer  (Leipzig). 

25.  Berichte  aus  der  sweiten  gebnrta- 
hülflich-gynäkologisohen  Klinik  in  Wien. 
Herausgegeben  von  R  Chrobak.  11.  Wien 
1902.  Alfred  Holder.  8.  XX Vn  u.  349  S. 
(5  Mk.  20  Pf.) 

1)  Oaveani ;  von  R.  C  h  r  o  b  a  k  (p.  IX— XXVII). 
Chr.   warnt  vor   dem  üeberhandnehmen  des 

Specialistenthums  und  spottet  über  den  „Frauen- 
und  Kinderarztes  dessen  selbst  beigelegter,  hoch- 
tönender Titel  keineswegs  besonderen  Kenntnissen 
und  Fertigkeiten,  sondern  nur  dem  Streben  und 
Drangen  nach  rascherem  Vorwärtskommen  seinen 
Ursprung  verdankt.  Chr.  fordert  für  die  Stellung 
des  Hausarztes  wieder  das  alte  Ansehen  und  be- 
dauert, dass  dieses  von  vielen  Speoialärzten  unter- 
graben wifd.  Weiterhin  bespricht  er  die  Aus- 
bildung der  Aerzte  im  Allgemeinen,  die  Aussichten 
der  jungen  Chirurgen  und  Geburtshelfer  und  klagt 
zum  Schluss,  für  seine  Klinik  mit  einer  solchen 
colossalen  Zahl  von  Geburten  nur  eine  so  geringe 
Zahl  angestellter  Assistenten  zu  haben. 

2)  lieber  232  KramakmießUe  aus  der  IL  ge- 
burtskülfUch-gynäkologisehm  Klinik  in  Wien;  von 
Dr.  Otto  Liermberger  in  Levico-Vetriolo 
(p.  1-142). 

Vom  1.  Jan.  1890  bis  dl.Dec.  1899  wurde  in 
der  Chrobak 'sehen  Klinik  unter  30973  Geburt- 
fällen bei  232  Geburten  oder  bei  0.75%  aller  Ent- 
bindungen kraniotomirt ;  auf  133  Geburten  kam 
demnach  eine  Kraniotomie.  Von  1973  Geburten 
bei  engem  Becken  wurden  146  durch  Kraniotomie 
beendigt;  86  weitere  Kraniotomien  kamen  auf 
29000  Geburten  bei  normalem  Becken. 

Die  Kraniotomiefrequenz  von  0.75*/o  im  All- 
gemeinen und  von  7.4^/o  bei  engem  Becken  ist 
nach  L.  ein  indirekter  Beweis  für  die  Richtigkeit 
der  Ansichten  der  Chrobak 'sehen  Schule  über 


die  günstigen  Erfolge  der  möglichst  lange  ihrem 
spontanen  Verlaufe  überlassenen  Geburt  bei  engem 
Becken.  Das  in  Kopfendlage  befindliche  lebende 
Kind  wird  erst  dann  perforirt,  wenn  ein  gefahiv 
drohender  Zustand  der  Mutter  eine  rasche  Geburt- 
beendigung  erfordert  und  diese  unter  Schonung 
des  kindlichen  Lebens  nicht  ausgeführt  werdmi 
kann.  Das  in  Kopfendlage  befindliche  todte  Kind 
wird  perforirt,  wenn  nach  dem  bisherigen  Geburt- 
verlaufe eine  Spontangeburt  ohne  Gefährdung  der 
Mutter  durch  Protrahirung  der  Geburt  oder  voraus- 
sichtliche Verletzungen  nicht  zu  erwarten  steht 
Der  nachfolgende  Kopf  wird  perforirt,  wenn  sich 
durch  Hindernisse  im  Becken  seine  Entwickelung 
in  unverkleinertem  Zustande  als  unmöglich  erweist 
oder  in  den  Weichtheilen  gelegene  Hindemisse 
nicht  vor  Absterben  des  Kindes  beseitigt  werden 
künnen. 

Von  den  232  operirten  Frauen  starben  18 
=  7.76«/o ;  davon  fallen  2  Todesfälle  =  0.9*/o 
der  Klinik,  1  =  0.5<^/o  der  Kraniotomie  zur  Last 
Li  keinem  Falle  konnte  die  Kraniotomie  als  Ge- 
legenheitursache für  eine  stattgehabte  Infektion 
beschuldigt  werden  und  in  keinem  Falle  erfolgte 
der  Tod  direkt  und  allein  durch  eine  bei  der 
Kraniotomie  gesetzte  Verletzung. 

Den  Schluss  dieser,  sowie  auch  der  folgenden 
Abhandlungen  bilden  Auszüge  aus  den  Geburt- 
geschichten. 

3)  üeher  die  an  der  Klinik  ausgeführten  Kaiser- 
schnitte der  Jahre  1889^1900  ;  von  Dr.  H  e  i  n  r  i  c  h 
Keitler  (p.  143—225). 

Vom  1.  Oct  1889  bis  31.  Dec.  1900  wurde 
unter  36062  klinischen  Entbindungen  64mal  der 
Kaiserschnitt  ausgeführt;  es  kam  also  auf  547.8  Ge- 
burten 1  Kaiserschnitt  In  53  Fällen  gab  Becken- 
enge die  Indikation  zum  Kaiserschnitt. 

Die  Stellung  Chrobak 's  gegenüber  Fällen 
mit  zweifelhafter  Asepsis  beim  Kaiserschnitt  aus 
relativer  Indikation  ist  folgende:  Ausser  der  Anstalt 
untersuchte  können,  wenn  kein  Anzeichen  von  In- 
fektion besteht,  dem  conservativen  Kaiserschnitt 
unterzogen  werden.  Inficirte  Frauen  können  unter 
Umständen  bei  relativer  Indikation  dem  Kaiser- 
schnitte unterzogen  werden ;  die  rationelle  Methode 
hierbei  ist  die  von  Porro.  Obwohl  Chrobak 
in  einem  Falle,  in  dem  von  einem  Arzte  ausserhalb 
der  Klinik  Entbindungsversuche  angestellt  waren, 
mit  bestem  Erfolge  den  conservativen  Kaiserschnitt 
ausgeführt  hat,  ist  diese  Operation  doch  in  der- 
artigen Fällen  zu  widerrathen  und  höchstens  durch 
die  typische  Operation  nach  Porro  zu  ersetzen. 
Bei  der  Wahl  der  Methode  kommt  nachK.  in  erster 
Linie  die  conservative  Methode  in  Betracht  Be- 
züglich der  Methode  des  entfernenden  Kaiser- 
schnittes betont  er,  dass  die  supravaginale  Ampu- 
tation mit  retroperitonäaler  Stielversorgung  nur  in 
aseptischen  Fällen  angewandt  werden  darf. 

K.  bespricht  die  Technik  des  conservativen 
Kaiserschnittes  und  behandelt  dabei  eingehend  den 


Chrobak,  Berichte  aus  der  zweiten  geburtshülflich-gynäkologischen  Klinik  in  Wien.        111 


FritBoh 'sehen  queren  Fundalschnitt.  Er  hat 
keinen  einzigen  Nachtheil  bei  dem  queren  Fundal- 
scbnitt  erlebt,  allerdings  auch  keine  bedeutenden 
Yontlge  dabei  gefunden.  Er  erleichtert  die  Ex- 
traktion, auch  dasNfthen  ist  sehr  bequem  und  man 
kann  dabei  gut  massiren.  G  h  r  o  b  a  k  will  deshalb 
I  den  queren  Fundalsohnitt  nicht  bei  Seite  legen. 
'  Von  den  64  Operirten  sind  11  gestorben.  An 
j  je  2  Frauen  wurde  der  Kaiserschnitt  2-  und  3mal 
I  aiugefflhrt  Ueber  die  sp&teren  Schicksale  der 
Flauen  theilt  K.  Folgendes  mit:  Nach  6  Wochen 
waren  die  Frauen  durchschnittlich  im  Stande, 
leichte  Arbeit  zu  verrichten;  einzelne  konnten 
I  dieses  frdher,  andere  später  thun.  Schwere  Arbeit 
wurde  von  dem  grOssten  Theil  der  Frauen  nicht 
geleistet,  weil  sie  in  Folge  ihrer  materiellen  Lage 
es  nicht  nOthig  hatten ;  die  meisten  gaben  aber  an, 
dass  sie  dazu  ohne  Weiteres  im  Stande  wären.  Die 
Bauchnarbe  hielt  bei  der  weitaus  grössten  Mehr- 
zahl der  Nachuntersuchten  tadellos.  Der  Uterus 
wurde  verhältnissmässig  oft  an  der  Narbe  adhärent 
gefanden;  auch  wurde  er  in  den  Notizen  häufig 
als  gross  und  hart  beschrieben.  Die  Menses  ver- 
liefen in  fast  allen  Fällen  ohne  Störung.  Von  den 
wenigen  Frauen,  die  nach  Ausführung  des  ent- 
fernenden Kaiserschnittes  zur  Nachuntersuchung 
kamen,  gab  nur  eine  Ausfallerscheinungen  an. 
Ganz  auffallend  war  die  grosse  Sterblichkeit  der 
laiserschnittkinder.  Yen  allen  Nachuntersuchten 
bat  später  eine  einzige  spontan,  und  zwar  ein 
todtes  Kind  geboren. 

4)  üeber  die  künsüichm  Frühgeburten  der  Jahre 
1889^1900;  von  Dr.  Heinrich  Keitler  und 
Dr.  Gustav  Pernitza  (p.  226—296). 

In  dem  genannten  Zeiträume  wurde  unter 
35062  Geburten  93mal  die  künstliche  Frühgeburt 
angeleitet,  und  zwar  67mal  wegen  Beckenenge, 
BSfflal  auf  andere  Indikationen  hin.  Als  Haupt- 
laethoden  kamen  zur  Anwendung  die  Blasen- 
spiengong,  das  Einlegen  von  Bougies  und  die 
Eyitreoryse.  Zur  Unterstützung  wurden  gebraucht : 
Scheidenduschen,  Kolpeuryse,  Tamponade  des  Cer- 
^iUkanals,  Tamponade  der  Scheide,  Wendung 
oder  Herabholen  eines  Fusses.  Ist  keine  in  Be- 
tnMiht  kommende  Beckenverengerung  vorhanden 
und  eine  rapide  Beendigung  der  Oeburt  nicht  er- 
forderlich, ist  femer  der  Cervikalkanal  dem  Yer- 
Btzächen  nahe  oder  verstrichen,  der  Muttermund 
«Gbet  und  besteht  Schädellage,  so  sprengt  P.  die 
^^;  ebenso  bei  Hydramnios.  Ist  schleunige 
ätbindnng  angezeigt  und  verlangt  der  Zustand 
te  Matter  kein  in  erster  Linie  schonendes  Yer- 
Uiren,  ist  der  Cervikalkanal  für  2  Finger  duroh- 
g^g,  80  führt  P.  die  Wendung  aus  oder  holt 
^nen  Fuss  herunter,  an  dem  je  nach  Erfordemiss 
^  elastischer  Zug  angebracht  wird.  In  allen 
ühtigea  Fällen,  in  denen  keine  besondere  Eile 
^oiderlich  ist,  verwendet  P.  im  Allgemeinen 
Bongie  oder  Intrauterinballon,  ausgenommen  die 
nUe,  in  denen  der  Zustand  der  Mutter  besondere 


Schonung  verlangt;  für  diese  Fälle  ist  Blasen- 
sprengung oder  Bougie  vorzuziehen.  Besteht  eine 
dringende  Indikation  zur  raschen  Geburtbeendigung 
und  verlangt  der  Zustand  der  Mutter  kein  scho- 
nenderes Verfahren,  ist  femer  die  Wendung  noch 
nicht  ausführbar,  so  soll  nach  P.  die  Hystreuryse 
mit  elastischem  Zug  oder  mit  Durchziehen  immer 
grösserer  Ballons,  eventuell  unter  Verwendung  des 
Champetier 'sehen Metreurynters  vorgenommen 
werden. 

Von  53  wegen  Beckenenge  durch  künstliche 
Frühgeburt  entbundenen  Frauen  wurden  32  lebende 
und  21  todte  Kinder  geboren;  die  Mortalität  be- 
trägt also  39<^/o. 

P.  fasst  Chrobak's  Stellung  zur  künstlichen 
Frühgeburt  folgendermaassen  zusammen :  „Bei 
Mehrgebärenden  ist  die  künstliche  Frühgeburt  am 
Platze,  wenn  die  Anamnese  unzweifelhaft  ergiebt, 
dass  die  früheren  Geburten  wegen  der  bestehenden 
Beckenenge  ungünstig  für  das  Kind  verlaufen  sind, 
und  die  Mutter  den  Kaiserschnitt,  bez.  dieSymphy- 
seotomie  ablehnt.  Verhältnissmässig  oft  wird  sich 
dieser  Fall  in  der  Privatpraxis  ereignen.  Bei  Erst- 
gebärenden ist  die  Indikation  mit  grüsster  Vor- 
sicht zu  stellen,  da  die  Vergleiche  mit  voraus- 
gegangenen Geburten  fehlen.  Starke  Entwickelung 
der  Fmcht  und  auffallend  schlechte  Beckenverhält- 
nisse —  selbstredend  als  untere  Grenze  die  an- 
genommen, bis  zu  welcher  allein  der  Kaiserschnitt 
lebende  Kinder  liefern  kann  —  werden  Fingerzeige 
abgeben;  immerhin  soll  bei  Erstgeschwängerten 
die  künstliche  Frühgeburt  auf  das  Aeusserste  ein- 
geschränkt werden.  Die  Resultate  für  die  Mütter 
sind  derzeit  trotz  der  glänzenden  Resultate,  die 
Einzelne  mit  dem  Kaiserschnitte  erzielt  haben,  be- 
trächtlich bessere  als  bei  demselben.  Demgemäss 
wird  die  künstliche  Frühgeburt  bei  Beckenenge 
hauptsächlich  in  der  Privatpraxis  immer  noch  eine 
anerkannte  Operation  bleiben,  und  es  besteht  die 
Noth wendigkeit,  sie  an  der  Klinik  den  Studirenden 
zu  lehren.  Es  muss  danach  gestrebt  werden,  dass 
die  Geburt  in  Schädellage  vor  sich  geht'' 

5)  Ueber  138  Geburten  bei  Haeenta  praevia 
(1896—1900);  von  Dr.  Emil  Klein  (p.  297— 332). 

unter  17184  Geburten  des  genannten  Zeit- 
raumes wurde  138malPlacenta  praevia  festgestellt, 
also  in  O.S^jo  der  Fälle  oder  1  Fall  von  Placenta 
praevia  auf  124  Geburten.  28  Geburten  verliefen 
spontan;  in  den  übrigen  Fällen  waren  operative 
Eingriffe  noth  wendig,  darunter  18mal  innere  Wen- 
dung mit  Extraktion,  49mal  innere  Wendung  mit 
Manualhülfe,  Smal  Wendung  nach  Braxton- 
Hicks  mit  Extraktion,  26mal  Wendung  nach 
Braxton-Hicks  mit  Manualhülfe,  3mal  innere 
Wendung  mit  Spontangeburt  Die  Mortalität  der 
Mütter  bei  operativen  Geburten  war  11  =  10*/o, 
die  der  lebensfähigen  Kinder  59  =  52.2%.  Bei 
Wendung  nach  Braxton-Hicks  mit  Extraktion 
starben  von  8  Müttern  2  »»  25<>/o  und  4  Kinder 
e»  50%;  bei  Wendung  nach  Braxton-Hicks 


112 


Beuttner.  -^  Jacobi.  —  Trautmann. 


und  späterer  ManualhOlfe  starben  von  26  Müttern 
2  =  7.6Vo  und  20  Kinder  —  76.9%.  Das  Ab- 
warten  der  Oeburt  des  Rumpfee  nach  vollzogener 
Wendung  und  die  nunmehr  geleistete  Mannalhülfe 
war  das  in  der  überwiegenden  Mehrzahl  der 
98  Wendungen  befolgte  Vorgehen;  74  Manual- 
hülfen stehen  24  Extraktionen  gegenüber.  Zur 
Erweiterung  des  Muttermundes  wurde  in  45  oder 
32.6<»/o  der  Fälle  der  B raun 'sehe  Eolpeurynter 
ein-  oder  mehrere  Male  angewandt.  Die  Gte»^mmt- 
mortalität  der  Mütter  betrug  13  oder  9.4<^/0.  Yon 
141  Früchten  wurden  lebend  entlassen  44  oder 
31.20/0;  97  oder  68.80/0  wurden  todtgeboren  oder 
starben  in  der  Anstalt 

6)  Die  Emriehtung  der  gynäkologischen  Station  ; 
von  Dr.  L.  Reinpreoht  (p.  333—349). 

R.  beschreibt  die  schon  in  den  30er  Jahren  des 
vergangenen  Jahrhunderts  geschafifenen ,  natur- 
gemäss  hOchst  mangelhaften  Räume  der  Klinik  und 
berichtet  zum  Schlüsse  über  die  von  Chrobak 
bei  abdominalen  Operationen  befolgten  Grundsätze. 
Arth.  Hoffmann  (Dannstadt). 

26.  Gynaeoologia  Helvetica;  herausgegeben 
von  Dr.  0.  B  e  u  1 1  n  e  r  in  Oenf.  II.  Jahrgang 
(Bericht  über  das  Jahr  1901).  Genf  1902. 
Henry  Kündig.  Giessen.  Emil  Roth.  8. 
222  S.  mit  40  Illustrationen.   (5  Mk.) 

In  diesem  Hefte  stellt  B.  Alles  von  Schweizer 
Aerzten  auf  gynäkologischem  Gebiete  „Geschaffene^' 
in  guten  ausführlichen  Referaten  zusammen.  Das 
von  B.  bearbeitete  Material  enthält  eine  ganz  be- 
trächtliche Zahl  werthvoller  Abhandlungen;  die 
Typhlitisfrage  und  das  Deciduoma  malignum  sind 
besonders  berücksichtigt.  Auch  aus  dem  Gebiete 
der  Veterinär-Geburthülfe  und  -Gynäkologie  sind 
mehrere  interessante  Arbeiten  erwähnt,  speciell 
Untersuchungen  über  bakteriologische  Fragen  bei 
der  Euterentzündung  der  Kühe.  Der  gut  ausge- 
stattete Jahresbericht  wird  sicher  eine  gute  Auf- 
nahme finden.      Arth.  Hoffmann  (Dresden). 

27.  Atlas  der  Haatkrankheiten  mit  Ein- 
sohlnM  der  wiohtigaten  venerisohen  Er- 
krankungen. FürpraktiachßAerxie  und  Stu- 
dirende;  von  Dr.  E.  Jacobi,  a.  o.  Professor 
u.  Direktor  d.  dermatol.  Dniv.-Klinik  in  Frei- 
burg i.  Br.  Berlin  u.  Wien  1903.  ürban  & 
Schwarzenberg.  4.  l.Abth.  64S.mit42Taf. 
(12  Mk.  50  Pf.) 

Der  nach  Moulagen  hergestellte  Atlas,  dessen 
1.  Hälfte  erschienen  ist,  zeigt  zum  grössten  Theile 


ganz  überraschend  naturgetreue  Bilder.  Jedenfalls 
sind  Dermatosen  noch  nie  besser  abgebildet  wor- 
den [nach  Ansicht  des  Bef.  auch  nicht  in  dem 
Kaposi  'sehen  Werke].  Die  Herstellung  solohw 
getreuer  Bilder  wurde,  wie  J.  mittheilt,  durch  An- 
wendung eines  neuen  photographischen  Druck- 
verfahrens (Citochromie)  ermöglicht 

Die  vorliegenden  78  Bilder  zeigen  die  Ery- 
theme und  verwandte  Affektionen,  Lupus  vulgaris 
und  erythematosus,  scrofulQse  Affektionen,  Lepra, 
Trichophytie,  Favus  und  andere  Mykosen,  Psoriasis, 
Lichenarten,  Prurigo,  Variola,  Varicellen,  Masern, 
Scharlach,  Anthrax,  Aktinomykosis,  Herpes,  Pem- 
phigus vulgaris  und  vegetans. 

Der  zu  den  Bildern  gehörige  Text  zeichnet 
sich  durch  Klarheit  und  Kürze  aus. 

V.  Lehmann  (Berlin). 

28.  Zar  Düforentialdiagnoae  von  Derma- 
tosen nnd  Loes  bei  den  Bchleimhaut- 
erkrankangen  der  Mundhöhle  und  oberen 
Luftwege  mit  beaonderer  Berüoksioh- 
tigang  der  Hautkrankheiten  als  Theil- 
erscheinangen ;  von  Dr.  öottfr.  Traut- 
mann in  München.  Wiesbaden  1903. 
J.  F.  Bergmann.  Gr.  8.  VIII  u.  191  S. 
(4  Mk.  60  Pf.) 

In  dieser  Zusammenstellung  haben  wir  eine 
mühsame,  aber  überaus  dankenswerthe  Arbeit  vor 
uns.  Sie  bietet,  wie  es  in  der  Natur  der  Sache 
liegt,  etwas  mehr,  als  der  Titel  besagt  Denn  es 
mussten  natürlich  die  Exantheme  der  Schleim- 
häute überhaupt  etwas  eingehender  charakterisirt 
werden. 

Es  werden  im  1.  Theile  diejenigen  Ausschlage 
und  deren  Dififerentialdiagnose  besprochen,  die 
wirklich  als  Theilerscheinungen  von  äusseren  Haut- 
erkrankungen zu  betrachten  sind,  auch  wenn  that- 
sächlich  in  einigen  Fällen  nur  die  Schleimhaut 
erkrankt  ist  Die  Fälle  beziehen  sich  auf  Liehen 
ruber,  Erythema  exsudativum  multiforme,  Erj- 
thema  nodosum,  Herpes,  Medidnalintoxikationen, 
Pemphigus,  Ekzem,  Impetigo  herpetiformis,  Pso- 
riasis, Lupus  erythematodes,  Lupus  Tulgaris, 
Tuberkulose. 

Der  2.  Theil  beschäftigt  sich  mit  anderen  Bi^ 
scheinungen  in  Mund,  Rachen  u.  s.  w.,  die  mehr 
selbständig  sind,  aber  ebenfalls  beiderDifferential- 
diagnose  gegen  luetische  Erscheinungen  in  Betracht 
kommen.  V.  Lehmann  (Berlin). 


Für  die  Redaktion  verantwortlidi :  Dr.  P.  J.  MOUw  in  htAftig,  —  Verlag  von  8.  Ulnel  in  Leipsig» 
Druck  von  Walter  Wlfuid  in  Lelpslg. 


3aßtr6u<$et 


der 


m  unb  auefönMfc^en  ^tfammUn  (UUM^in. 


Bd.  27a 


1903. 


Heft  2. 


A.  Originalabhandlungen  und  Uebersichten. 

Bericht  über  die  Leistungen  auf  dem  Gebiete  der  Anatomie 
des  Centralnervensystems  in  den  Jahren  1901  und  1902.^) 

Von 

L.  Edinger  in  Frankfurt  a.  M.  und  A.  Wallenberg  in  Danzig. 


YI.  Zirisehenhim,  Mittelhlm,  Opticus. 

320)  Probst,  M.,  Heber  die  Bedeatnng  des  Seh- 
hÄgds.  Wien.  klin.  Wohnsohr.  XV.  37.  1902.  (Zu- 
sammenfassang  früherer  Besnltate.) 

321)  P  r  0  b  s  t ,  M.,  Ueber  den  Verlauf  der  centralen 
Sefaüiseni  (Binden-Sehhügelfasern)  a.  deren  Endi^ang  im 
Zwischen-  n.  Mittelhime  o.  über  die  Associabons-  n. 
Commissurenfasern  der  Sehsphäre.  Arch.  f.  Psychiatr. 
XXXV.  1.  p.  22. 1902.    2  Tafeln. 

322)  Probst,  M.,  Ueber  den  Verlauf  n.  die  Eodi- 
goog  der  Rinden  -  Sehhügelfasem  des  Parietallappens, 
sowie  Bemerkungen  über  den  Verlauf  des  Balkens,  des 
Gewölbes,  der  Zwinge  u.  über  den  Ursprung  des  Mo- 
flobur'sohen  Bündels.  Arch.  f.  Anat  u.  Physiol.  [anat 
AbtlL]  p.  357.  1901.    2  Tafeln. 

323)  P  r  o  b  8 1 ,  M.,  Zur  Kenntniss  des  Faserverlaufes 
<ic8  Temporallappens,  des  Bulbus  olfaotorius,  der  vorderen 
CoDunissur  u.  des  Fomix  nach  entsprechenden  Exstir- 
pitions-  u.  DnrchschneidungSTersuchen.  Arch.  f.  Anat. 
IL  PhysioL  [anat  Abth.]  p.  338.  1901.    2  Tafeln. 

324)  Probst,  M.,  Zur  Kenntniss  des  Bindearmes, 
der  Haubenstrahlung  u.  der  Regio  subthalamica.  Mon.- 
Schr.  f.  Psych,  n.  Neurol.  X.  4.  p.  288. 1901.    2  Tafeln. 

325)  Kolk,  J.  van  der,  Pathologisch-anatomisch 
QDdttzoek  Tan  den  thalamus  opticus  in  verband  met 
hattdverschiynselen  in  cerebro,  eene  bijdrage  tot  de  studio 
des  secondaire  veranderingen.  Psychiatr.  en  Neurol. 
Bladen  6. 1901.     2  Tafehi. 

(Ausgedehnte  Erweichungen  des  Grosshims  führten 
nr  Atrophie  des  vorderen  und  eines  Theiles  des  medialen 
^^haUmoskemee.  van  der  K.  glaubt  auf  Grund  seines 
Befundes,  dass  der  Nucleus  anterior  mit  dem  Ammons- 
faorn,  der  mediale  Kern  mit  dem  Lobus  lingualis  und 

fOSiforouS  gm^^mmflnhängt.) 

326)  Ernst,  £.,  Ueber  die  absteigenden  Verbin- 
doogoD  der  Sehhügel  u.  vorderen  Vierhügel.  Inaug.-Diss. 


>) Fortsetzung;  vgl.  Jahrbb.  CCLXXIX.  p. 
^ed.Jahrbb.  Bd.279,Hft2. 


1. 


Petersburg  1902.  (Russisch.)  (Dem  Ref.  nicht  zugänglich. 
Ref.  im  Neurol.  Centr.-Bl.  p.  1016.  1902.) 

327)  Wallenberg,  Adolf,  Giebt  es  centrifugale 
Bahnen  aus  dem  Sehhügel  zum  Rückenmark  ?  Neurol. 
Centr.-Bl.  p.  50.  1901. 

328)  Obersteiner,  H.,  Ein  porencephalisches  Ge- 
hirn. Arb.  a.  d.  neurol.  Inst,  an  d.  Wiener  Univers.  VIII. 
1902.    2  Tafeln  u.  23  Abbild,  im  Text. 

329)  Troschin,  G.,  Die  cortikale  Schleife  (sensible 
Bahnen  in  der  inneren  Kapsel).  Aus  d.  wissensch.  Verei- 
nigung d.  Aerzte  an  d.  Nervenklinik  zu  Kasan.  Sitzung  vom 
20.  März  1900.  (Ref.  im  Neurol.  Centr.-Bl.  p.  142. 1902.) 

330)  Borst, Max,  Die  psy  cho-reflektorische  Facialis- 
bahn  (r.  Bechterew)  unter  Zugrundelegung  eines  Falles 
von  Tumor  im  Bereiche  des  Thalamus  opticus.  Neurol. 
Centr.-Bl.  p.  155.  1901. 

(Die  von  einem  Thalamus-Tumor  abhängigen  Degene- 
rationen werden  mit  den  intra  vitam  beobi^hteten  Sym- 
ptomen in  Verbindung  gebracht) 

331)  Tarasewitsch,  Johann,  Zum  Studium  der 
mit  dem  Thalamus  opticus  u.  Nucleus  lenticularis  in  Zu- 
sammenhang stehenden  Faserzüge.  Arb.  a.  Prof.  H.  Ober- 
steiner's  Laboratorium  IX.  p.  251.  1902.    2  Tafeln  u. 

5  Abbild,  im  Text 

332)  Edinger,  L.,  u.  A.  Wallenberg,  Unter- 
suchungen  über  den  Fornix  u.  das  Corpus  mamillare. 
Arch.  f.  Psychiatr.  XXXV.  1.  p.  1.  1901.    2  Tafeln. 

333)Mirto,  Domenico,  Sulla  fina anatomia delle 
regioni  pedunoulare  e  subtalamica  dell'uomo.  Ann.  dell. 
R.  Clin,  psich.  e  nenropatol.  di  Palermo  1898/99.  p.  183. 
2  Tafeln. 

334)Vaschide,  N.,  etClaude  Vurpas,  Recher- 
ches  sur  la  structure  anatomique  du  Systeme  nerveux 
chez  un  anencephale  en  rapport  avec  le  mecanisme  fonc- 
tionel.  Nouv.  Iconogr.  de  la  Salpetr.  XIV.  5.  p.  388. 
1901.   2  Tafeln  u.  6  Figuren.  (Dem /^e/l  nicht  zugänglich.) 

335)  Bamon  y  Cajal,  S.,  Contribucion  al  estudio 
de  la  via  sensivita  central  y  estructura  del  tälamo  optico. 
Rev.  Trimestral  Micrograüca  Tomo  V.  Madrid  1900.   Con 

6  grabados.    (Ref.  s.  Cap.  VII.) 

15 


114 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnenrensystoms. 


336)  Marie,  Pierre,  n.  JeanFerrand,  Zwei 
neue  Fälle  von  Atrophie  der  Corpora  mammillaria  in  Ver- 
binduDg  mit  ErweichuDg  der  RindeDsehcentra.  Societe 
de  Neurol.  de  Paris.  Sitzung  vom  10.  Jan.  1901.  (Ref. 
im  Nenrol.  Centr.-Bl.  p.  494. 1901.) 

(Atrophie  des  gleichseitigen  Oorpos  mammülarenach 
LSsionen  des  Gnneos,  bez.  optischer  Badiiülasern.) 

337)  Münzer,  Egmont,  n.  Hago  Wiener, 
Das  Zwischen-  n.  Mittelhim  des  Kaninchens  u.  die  Be- 
ziehungen dieser  Theile  zum  übrigen  Gentrainerven- 
System,  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Pyramiden- 
bahn u.  Schleife.  Mon.-Schr.  LPsychiatr.  u.  Nenrol.  XII. 
Erg.-Heft  p.  241. 1902.    8  Tafeln. 

338)  Sil  ex,  P.,  Üeber  die  centrale  Innerv^äon  der 
Augenmuskeln.  Nach  gemeinschaftlich  mit  Dr.  R.  Du 
Boia-Beymond  auageführtan  üntersachungen.  Bericht 
über  d.  27.  Yersamml.  d.  ophthalmolog.  Gesellsch.  zu 
Heidelberg  1898.  Wiesbaden  1899.  J.F.Bergmann.  Mit 
1  Abbildung. 

339)  0  er  wer,  üeber  die  Rindencentren  der  Augen- 
bewegungen. Inaug.-Diss.  Petersburg  1899.  (Russisch.) 

340)  Piltz,  Jan,  Przyczynek  do  badaA  nad  szla- 
kami  osrodkowymi  nerwöwokomchowych.  (Surlesvoiee 
centrales  des  nerfs  oculomoteurs.)  Oaz.  lek.  Warszawa 
XXI.  p.  993. 1901. 

341)  Piltz,  J.,  Ueber  centrale  Augenmuskelnerven- 
bahnen.   Neurol.  Gentr.-Bl.  Nr.  11, 1902. 

342)  Piltz,  J.,  Gontribution  ä  Tetude  des  voiea 
centrales  des  nerf^  moteurs  de  Toeil.  Revue  neurol.  N.  8. 
VIIL1900. 

343)  Ramön  y  Gajal,  S.,  Estructura  deltuberculo 
cuadrigemino  posterior,  cuerpo  geniculado  interne  y  vias 
acusticas  centrales.  Tiabigos  dei  Laboratorio  de  Inveeti- 
gaciones  Biologicas  del  üniversidad  de  Madrid.  Tomo  I. 
Madrid  1901/02.    Gon  6  grabades.    (Ref.  s.  Gap.  VIL) 

344)Retziu8,  Gustaf,  ZurEenntnissderOehim- 
basis  u.  ihrer  Ganglien  beim  Menschen.  Biolog.  Unter- 
suchungen N.  F.  ]Q.  Stockholm  u.  Jena  1902. 

345)  Gentes  et  Aubaret,  Gonnexions  de  la  voie 
optique  avec  le  3e  ventricule.  Gompt  rend.  Soo.  biol. 
Paris  LIV.  31.  p.  1283. 1901.  Renn.  biol.  de  Bordeaux. 
(Dem  Ref,  nicht  zugänglich.) 

346)  Marquez,  Manuel,  Nuevas  consideraciones 
acerca  de  los  entrecrnzamientos  motores  del  aparato  de 
la  Vision.  Rev.  trimestr.  microgräf.  V.  2  y  3.  p.  73. 1900. 
5  Figuren.    (Theoretisches.) 

347)Gallemaerts,  £.,  Surlastructureduchiasma 
optique.  Bull,  de  r Acad.  R.  de  Belgique  4.  S.  XIY.  p.  521. 
1900.    14  Figuren.    (Dem  Ref.  nicht  zugänglich.) 

348)  Gallemaerts,  Les  centres  corticaux  de  la 
Vision  apres  Tenucleation  ou  Tatrophie  du  globe  ooulaire. 
Bull,  de  l'Acad.  B.  de  Med.  de  Belgique  4.  S.  XVI.  4. 
p.  267.  Avril  1902.  2  Figuren.  —  Revue  neurol.  X.  21. 
Nov.  1902. 

349)  Berl,  Victor,  Einiges  über  die  Beziehungen 
der  Sehbahnen  zu  dem  vorderen  Zweihügel  der  Kamn- 
chen.  Arb.  a.  d.  neurol.  Inst  an  d.  Wiener  Universität 
Herausgeg.  von  Prof.  Dr.  K  Obersteiner.  Heft  8.  Leipzig 
u.  Wien  1902.  Franz  Deutioke. 

350)  Frankl- Hoch  wart,  L.  v..  Zur  Eenntniss 
der  Anatomie  des  Gehirns  der  Blindmaus  (Spalax  typhlus). 
Arb.  aus  Prof.  Obersteiner's  Laboratorium  Heft  8. 1902. 

351)  Burton,  D.  Myers,  Beitrag  zurKenntniss 
des  Ghiasmas  u.  der  Gommissuren  am  Boden  des  dritten 
Ventrikels.  Arch.  f.  Anat  u.  Physiol.  [anat  Abth.]  1902. 

352)  Pich  1er,  A.,  Der  Faserverlauf  im  menschl. 
Ghiasma.  AngenärzÜiche  Ünterrichtstafeln.  Herausgeg. 
von  K  Magnus.  Heft  22. 1901.    12  Tafeln. 

353)8  taure  n  ghi,  Gesare,  L'anatomie  du  chiasma 
opticum  Sans  seotion  dans  quelques  vertebres.  Gompt 
rend.  13.  Gongres  Internat  de  Med.  Paris  19(XX  Section 
d'Histol.  et  d'fmbryol.  p.  92.  (Dem  Ref.  nicht  zugänglich.) 

354)  Lo  Monaco,  D.,  eS.Ganobbio,  Sniduturbi 
visivi  e  sulle  degenerazioni  che  susseguono  al  taglio  di 


una  bandeletta  otüca.    Glin.  Gculist  Marzo  1902.    (Ref. 
in  Riv.  di  Fatol,  nerv,  e  ment  p.  419.  1902.) 

(Tractus-Durchschneidung  beim  Hunde  hat  die  be- 
kannten oentripetalen  und  centrifugalen  Degenerationea 
zur  Folge.) 

355)  Marenghi,  G.,  Section  intracrdnienne  du  oerf 
optique  chez  les  mammiferes  (lapin).  Arch.  Ital.  de  biol. 
XXXVn.  2.  p.  274.  1902. 

356)  Spiller,  William  G.,  A  case  of  complete 
absence  of  the  Visual  System  in  an  adult  Brain  4.  p.631. 
1901.  4  Tafeln. 

357)  Mirto,  D.,  La  mielinizzazione  del  nervo  ottico 
oome  segno  di  vita  extrauterina  protratta  nei  neonati  pre- 
maturi  ed  a  termine.  Pisani  XXIII.  1.  p.  5. 1901.   1  Tafel. 

358)  Pagano,  G.,  Ancora  sulle  fibre  associative 
periferiche  dei  nervi  otticL  Atti  de  R.  Aocad.  de  8c. 
med.  1899.  Palermo  1900.  p.  94.  (Dem  Ref  nicht  zu- 
gänglich.) 

Der  Tbalamus  hat  bisher  immer  fQr  eines  der 
am   wenigsten   gut   bekannten  Gebilde   gegolten. 
Ihm  ist  eine  ganze  Anzahl  mit  bester  Methodik  aus- 
geführter Arbeiten  gewidmet     Dabei  hat  sich  er- 
freulicher Weise  herausgestellt,  dass  Alles,  was 
wir  bisher,  wesentlich  durch  M o n a k o w ,  Nissl 
und  Forel  über  die  zum  Thalamus  ziehenden 
Bahnen   wissen,   richtig  und  zunftchst  kaum  er- 
weiterungsfähig ist,  auch  dass,  wie  Monakow 
bereits  angegeben,   der  Stabkranz  des  Thalamus 
doppelläufig  ist,  dass  in  ihm  Bahnen  zur  Rinde 
und  aus  der  Rinde  verlaufen.     Die  neuen  Unter- 
suchungen haben  aber  unsere  Kenntnisa  der  aus 
dem  Thalamus  selbst  entspringenden  Bahnen  er- 
heblich erweitert  und  vieles  ältere  gesichert    ESs  ist 
namentlich  das  Verdienst  von  Probst  (320 — 324), 
wenn  eine  grosse  Anzahl  künstlich  gesetzter  Thala- 
mus Verletzungen  mit  der  Mar  Chi -Methode  gründ- 
lich durchstudirt  worden  ist     Gerade  Thalamus- 
Verletzungen   waren   bisher  kaum  bekannt     Das 
Meiste  was  wir  über  Thalamusstrahlungenwussten, 
war  aus  Yerletzungen  des  Pallium  und  aus  dem 
Studium  relativ  grosser  Erweichungen  beim  Men- 
schen bekannt 

Bevor  Pr.   an   die  Beantwortung  der  Frage 
herantreten    konnte,    welche  Bahnen    aas    dem 
Thalamus  entspringen,  musste  untersucht  werden, 
ob  es  nicht  Züge  giebt,  die  caudal  entspringend 
den  Thalamus  durchziehen  und  im  Pallium  «iden. 
Eine  lange  Reihe  hierauf  gerichteter  Experimente 
(Halbseitenl&sionen  an  den  mannigfachsten  Punkten 
des  Nachhimes  und  Mittelhirnes)  ergab,  dass  es 
keine  Fasern  giebt,  die  von  da  aus  weiter  frontal, 
als  bis  in  den  Thalamus  entarten.     Alle  von  der 
Peripherie  kommenden  Reize  erleiden  also  im  Thala- 
mus eine  Leitungsunterhrechung.     Zerstörung   des 
Thalamus  selbst  durch  eine  Hakenkanüle  bringt 
immer  Züge  bis  in  diePyramidensohicht  der  Rinde 
zur  Degeneration.     Die  Fasern  aus  den  ventralen 
Sehhügelkernen   enden   wesentlich   in   den     Qyri 
sigmoidei,  den  6yri  coronarii  und  deren  Nachbar- 
schaft   Die  Fasern  aus  den  lateralen  Kernen,  dem 
Pulvinar,  dem  hinteren  Kerne  und  dem  Oeniculatum 
laterale  ziehen  als  Stratum  sagittale  laterale   zur 
Rinde  des  Parietal-  und  Occipitallappens.  Auch  zum 


£dinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Geniralnervensystems. 


115 


medialen  Mantelgebiete  lassen  sich  Thalamusfasem 
verfolgen.  Dazu  kommt  dann  noch  eine  ventrale 
Sehhügelfaserung  zu  den  Basal  Windungen  aus  dem 
frontalen  und  medialen  Kema  Zu  dieser  Faser- 
nasse  tritt  dann  noch  das  ganze  System  der  Trao- 
tos  oortioo-thalamici,  tritt  das  Stratum  zonale  aus 
den  Optiousfasem  und  treten  die  aus  der  Haube  in 
den  Sehhfigel  gelangenden  Bahnen.  So  entsteht 
das  Mark  weiss  des  Thalamus.  Oaudalwärts  konnte 
Probst  Fasern  zum  Haubenkern  und  der  Sub- 
stantia  reticularis  nachweisen.  Seine  zum  Orau 
des  Yorderen  Zweihügels  gehenden  Bahnen  werden 
des  erneuten  Studium  bedürfen,  nachdem  Hors- 
ley  und  Beevor  (309)  gezeigt  haben,  dass  es 
TractQs  cortico-tectales  giebt,  die  den  Thalamus 
nur  passiren.  Keine  echte  Sehhügelbahn  verl&uft 
weiter  als  bis  zur  caudalen  Mittelhirngrenze.  Wohl 
aber  stammt  aus  derBegio  retro-thalamica  eine  An- 
zahl Bündel,  die  man  unter  i,lange  Bahnen**  be- 
schrieben finden  wird. 

ESneeitige  SehhügelzerstOrungen  erzeugen  bei 
Händen  und  Katzen  Zwangshaltungen  und  «Be- 
wegungen^  Hemianopsie  und  gewisse  OefühlstOrun- 
gen.  Von  all'  dem  bleibt,  wenn  genügend  Zeit 
lom  Ausgleiche  gelassen  wird,  nur  die  Hemianopsie 
bestehen.  Doppelseitige  Zerstörungen  führen  aber 
SU  Verblödung,  Erblindung  und  schweren  Störun- 
gen aller  Sinnesempfindungen.  Das  Alles  ist  zu 
erwarten,  wenn  man  nach  unserem  Stande  der 
Eointnisse  annimmt,  dass  die  via  Traotus  spino- 
et  bulbo-thalamid  anlangenden  Gefühlsbahnen  alle 
im  Sehhügel  zunftchst  enden.  Auch  für  die  moto- 
rischen Beize,  die  der  Sehhügel  aus  der  Bewegungs- 
rinde  erhAlt,  besitzt  er  in  den  Zügen  zum  Nach- 
thalamus  Verbindungsbahnen,  die  ihn  mit  der 
motorischen  Faserung  zum  Rückenmarke  u.  s.  w. 
verknüpfen. 

Aach  beim  Affen  liegen  die  Verhältnisse  nach 
Butishauser  (306)  nicht  principiell  anders. 
Hach  Abtragung  der  Stimtheile  der  Hemisphären 
eatsrten  die  vorderen  und  mittleren  Abschnitte  des 
Sebhfigels  durch  den  unteren  Stiel 

Die  Probst  'sehen  Arbeiten  bieten  eine  reiche 
Findgrabe  von  Binzelbeobachtungen  anatomischer 
Bod  besonders  auch  physiologischer  Art,  auf  die 
hier  nicht  ganz  eingegangen  werden  kann,  doch 
Btad  sie  an  vielen  Stellen  dieses  Berichtes  ver- 
verthet  Erwähnt  sei  aus  den  Studien  über  die 
nun  Thalamus  ziehenden  Bahnen  (323),  dass  nach 
Biadenezstirpation  in  der  Hörsph&i^e  die  Degene- 
ittionen  vorwiegend  im  Stiele  des  medialen  Knie- 
hSekers  und  in  einem  Theile  des  ventralen  Thala- 
mnskenies  liegen ;  ausserdem  geht  eine  kleine  An- 
zahl von  Fasern  in  den  lateralen  Abschnitt  des 
Himschenkelfusses.  Das  steht  im  Einklänge  mit 
dem  Slteren  Befunde  von  Monakow. 

Auch  von  Anderen  ist  über  das  gleiche  Gebiet 
gearbeitet  worden.  Trosch  in  (329)  brachte  durch 
Thalamuaverletzungen  die  Tractus  thalamo-corti- 
cilee  ocoipitales  zur  Entartung. 


Nach  langdauerndem  Verluste  eines  Auges 
bleiben,  wie  l&ngstMoeli  behauptete,  die  gleichen 
Bahnen  in  der  Bntwickelung  zurück.  Oalle- 
maerts  (348)  will  (nach  einem  Referate  in  der 
Revue  neurologique)  in  5  Fällen  von  Augenverlust 
alle  Rindenschichten  in  der  Dmgebung  derFissura 
calcarina  atrophisch  gefunden  haben.  Man  ver- 
gleiche die  älteren  Untersuchungen  von  Monakow 
und  die  von  S piller  (856),  die  zu  entgegen- 
gesetzten Resultaten  kommen. 

Münzer  und  Wiener  (337)  kommen  in 
einer  gross  angelegten  Arbeit  für  die  durch  Zellen- 
färbung abscheidbaren  Thalamuskeme  des  Kanin- 
chens, abgesehen  von  wenigen  Modifikationen,  zu 
derselben  Eintheilung  wie  N  i  s  s  1  (siehe  den  Bericht 
vom  Jahre  1896 — 1896).  Dorsal  vom  caudalen 
Pole  des  Corpus  geniculatum  mediale  unterscheiden 
sie  einen  „Nucleus  suprageniculatus'^  Die  Be- 
schreibung der  nach  partiellMi  und  totalen  Gross- 
himverletzungen  (mit  und  ohne  Thalamusläsion) 
bei  neugeborenen  Thieren  erhaltenen  Atrophien 
(Oudden's  Methode)  enthält  viele  bemerkens- 
werthe  Angaben.  Naoh  Qrosshim Verletzungen  blei- 
ben folgende  Kerne  unbeeinflusst:  „Kern  der  Mittel- 
linie", Nudeus  arouatus,  ein  „hinterer  Kern", 
Ganglion  habenulae,  Ganglion  interpedunculare, 
vorderer  und  hinterer  Vierhügel,  Nudeus  supra- 
geniculatus,  Substantia  nigra,  Nudeus  ruber,  Hinter- 
strangskeme.  Ein  grosser  Theil  der  im  Pes  pedun- 
culi  laufenden  Fasern  verbindet  das  Grosshim  mit 
Mittd-  und  Zwischenhim.  Marchi- Degene- 
rationen nach  Augenenudeationen  und  Vierhügd- 
verletzungen  an  Kaninchen  brachten  wichtige  Auf- 
schlüsse über  den  Tractus  peduncularistransversus. 
M.  und  W.  unterscheiden  in  ihm  einen  Opticus- 
antheil  aus  der  Retina  zur  Gegend  dorsal  von  der 
Substantia  nigra  und  oberhalb  des  Nudeus  supra- 
geniculatus  in  den  vorderen  Vierhügd  und  einen 
umgekehrt  laufenden  Theil,  der  an  den  genannten 
Stellen  zu  entspringen  scheint  und  bis  zur  Ein- 
trittstelle des  Tractus  in  die  Mittelhimbasis  zu  ver- 
folgen ist 

Der  Befermü  [E.]  erinnert  daran,  dass  er  bei 
Reptilien  und  Vögeln  ein  Bündel  beschrieben  hat, 
das,  aus  dem  Tectum  opticum  stammend,  einen 
ähnlichen  Verlauf  hat  wie  der  Tractus  transversus 
und  in  dem  runden  Kerne  des  Thalamus  endet. 
Ein  sdchee  Bündel  kommt  auch  bei  Fischen  vor, 
und  es  ist  sehr  wahrscheinlich,  dass  der  Tractus 
peduncularis  transversus  der  Säuger  identisch  ist 
mit  diesem  bei  allen  Vertebraten  vorkommenden 
Traotus  tecto-thalamicus. 

Ernst  (326)  zerstörte  bei  Hunden  vom  Rachen 
aus  Thalamus  und  Vierhügel  imd  konnte  die  ab- 
steigenden Degenerationen  aus  dem  Sehhügd  wie 
Probst  zu  beiden  rothen  Kernen,  zum  oberfläch- 
lichen Vierhügelgrau  und  zum  centralen  Hauben- 
keme  der  Brücke,  ausserdem  aber  auch  noch  zum 
Nudeus  centralis  inferior  der  Formatio  reticularis 
der  Oblongata  verfolgen. 


116 


Edinger  und  Wallen  borg,  Anatomie  des  Gentralnervensystems. 


Wallenberg  (327)  hat  nach  Verletzung 
medio-dorsaler  Gebiete  des  caudalen  Zwischen- 
liirns  bei  der  Katze  M  a  r  c  h  i  -  Degenerationen  zum 
Vorderstrange  des  Rückenmarkes  gesehen.  Ausser- 
dem entarteten  Fasern,  die  sich  caudalwftrts  dem 
Monakow 'sehen  Bündel  aus  dem  rothen  Kerne 
zum  Hinterseitenstrange  anschlössen.  Es  giebt 
demnach  einen  „Zwischenhim-Antheil  des  Mona- 
kow'sehen  Bündels"  und  einen  opistho- thalami- 
schen „Zwischenhim-Antheil  der  Vierhügel- Vorder- 
strangbahn". 

Probst  (324)  hat  seine  Befunde  bei  Thieren 
bezüglich  der  Bindearm -Endigung  durch  die 
M  a  r  c  h  i  -  Untersuchung  in  einem  Falle  von  Binde- 
arm-Erweichung beim  Menschen  bestätigen  können. 
Die  wesentlichen  Resultate  der  Arbeit  sind :  Ab- 
gabe von  Collateralen  zum  rothen  Kerne  (caudaler 
Abschnitt),  Endigung  im  centralen  Kerne  zwischen 
innerer  und  äusserer  Marklamelle,  mediodorsal  von 
den  Schleifenfasem  und  gleichzeitig  weiter  frontal- 
wärts  reichend.  P.  beschreibt  femer  Bindearm- 
Fasern  zur  hinteren  Commissur  und  zum  Gentre 
median.  Ein  Theil  des  Bindearmes  kreuzt  schon 
im  Kleinhirn.  Der  Verlauf  der  Linsenkern-  und 
Hirnschenkelschlinge  wird  wie  von  Monakow 
geschildert.  Die  Fasern  der  Forel 'sehen  Com- 
missur verbinden  die  Gegend  caudal  vom  rothen 
Kerne  mit  einem  gekreuzten  ventral  vom  äusseren 
KniehOcker  gelegenen  Felde. 

Mirto  (333)  hat  mit  der  Golgi-Methode  die 
Regio  subthalamica  und  tegmentalis  untersucht. 
In  der  Substantia  reticularis  tegmenti  fand  er  zwei 
Arten  von  Zellen,  die  den  Strangzellen  des  Rücken- 
markes ähnlich  sind.  Der  Nucleus  mber  enthält 
grosse  und  kleine  Zellen.  Die  grossen  Zellen  im 
ventro-caudalen  Abschnitte  senden  ihren  Neuriten 
caudalwärts  zum  Bindearme.  Ein  Theil  der  Binde- 
arm-Fasern  endet  im  rothen  Keme,  ein  anderer 
giebt  nur  Collateralen  ab.  Also  im  rothen  Keme 
endigen  und  entspringen  Bindearm-Fasem.  Zwei 
Gliazellen-Formen  im  rothen  Keme  werden  be- 
schrieben. Die  Axone  des  Corpus  L  u  y  s  verbinden 
sich  theilweise  mit  dem  Linsenkeme,  daneben 
können  sie  bis  zur  Substantia  nigra  und  zum 
rothen  Keme  verfolgt  werden,  ihre  Endigung  ist 
unbekannt.  Der  Luys'sche  Körper  enthält  Colla- 
teralen und  direkte  Endigungen  aus  der  Linsen- 
kernschlinge.  Zum  Tractus  opticus  hat  er  (contra 
Bernheimer  u.  Stillin g)  keine  Beziehungen. 
Seine  Kapselfasern  stammen  zum  grössten  Theile 
aus  dem  Globus  pallidus  und  enden  theilweise  im 
Felde  H  von  Forel  zusammen  mit  Bindearm- 
Fasern.  Für  dieses  Feld  schlaf  M.  den  Namen 
„Substantia  reticularis  subthalamica"  vor,  weil  es 
die  direkte  Fortsetzung  der  Substantia  reticularis 
tegmenti  ist.  Es  enthält  neben  Bindearm-Fasem 
auch  Elemente  aus  dem  hinteren  Längsbündel  und 
Eigenbündel  der  Substantia  reticularis.  Die  Endi- 
gung des  Bindearmes  findet  viaLamina  meduUaris 
externa  im  Thalamus  und   via  Kapsel  des  Cor- 


pus Luys  undLinsenkernschlinge  im  Linsenkeme 
statt. 

Aus  den  anatomischen  Ergebnissen  der  Probst '- 
sehen  Arbeit  (324)  sei  noch  erwähnt:  Der  Tractus 
mammillo-thalamicus  (Viqu  d'Azyr)  degenerirt 
thalamuswärts.  Der  Stil  des  Corpus  mammillare 
enthält  frontalwärts  entartende  Fasern,  wie  Wal- 
lenberg im  Jahre  1899  bereits  nachgewiesen  hat 
(s.  vorigen  Bericht).  Pr.  lässt  sie  aus  den  Zellen 
der  Formatio  reticularis  entspringen. 

Ueber  den  Opticus  ist  mehrfadi  von  neuen  Ge- 
sichtspunkten aus  gearbeitet  worden.  Das  basale 
Bündel  haben,  wie  nachträglich  erwähnt  sei,  Sin- 
ger und  Münzer  (337)  bereits  vor  Wallen- 
berg degenerativ  nach  Augenenucleation  bis  in 
ihren  „Nucleus  ventndis  N.  optici^'  verfolgen  kön- 
nen, der  augenscheinlich  mit  Edinger 's  „Ganglion 
ectomamillare^*  identisch  ist 

Die  üntersuchungsresultate,  welche  Spiller 
(356)  an  dem  Gehirne  eines  Idioten  mit  Agenesie 
beider  Bulbi  und  der  optischen  Bahnen  erhielt,  be- 
stätigen bezüglich  der  primären  Optiousoentren 
(Corpus  geniculatum  eztemum,  Pulvinar,  weniger 
der  vordere  Vierhügel  beim  Menschen)  frühere  An- 
gaben. Interessant  ist  die  Integrität  der  Binde  in 
der  Fissura  calcarina  und  die  normale  Entwicke- 
lung  der  Keme  und  Wurzeln  der  Augenmuskeln. 

In  dem  von  Obersteiner  (328)  beschrie- 
benen Falle  von  Porencephalie  fehlten  unter  Ande- 
rem der  rechte  Tractus  opticus  und  die  damit  zu- 
sammenhängenden Sehbahnen  und  Centren.  0. 
konnte  daher  die  drei  primären  Opticusendstätten 
wieder  bestätigen.  Das  Stratum  zonale  und  die 
weisse  Opticusschicht  „W2"  im  vorderen  Vier- 
hügel (letztere  als  eigentliche  Opticusfaserschicht 
zu  bezeichnen)  enthalten  ausser  Opticusfasera  auch 
andera  Die  Retinafasern  kreuzen  nicht  im  Tha- 
lamus und  VierhügeL  Das  basale  Opticusganglion 
besitzt  keine  Beziehungen  zum  Opticus. 

Thiele  (380)  hat  keine  Aeste  des  Tractus 
opticus  zum  Infundibulum  und  zum  Corpus  Luys 
gefunden.  Die  erste  Aufsplitterung  geschieht  erst 
im  Corpus  geniculatum  extemum. 

Bei  der  Blindmaus,  Sphalax  typhlus,  bleibt  das 
kleine  in  einer  verschlossenen  Orbita  liegende  Auge 
mit  seiner  Retina  ganz  auf  embryonaler  Stufe. 
Der  Opticus  ist  nur  ein  dünnes,  nervenloses  Bün- 
delchen, das  die  Himbasis  gar  nicht  erreicht  Das 
Gehirn  dieses  zeitlebens  blinden,  interessanten 
Thieres  hat  v.  Frankl-Hochwart  (350)  sehr 
genau  an  mehreren  Exemplaren  untersucht  Die 
Vierhügel  haben  ein  feines  Stratum  zonale,  und 
auch  die  darunter  liegende  gewöhnlich  als  Seh- 
fasern gedeutete  Schicht  ist  in  Spuren  vorhanden, 
aber  beide  Schichten  sind  doch  im  Vergleiche  etwa 
zur  Maus  nur  sehr  dünn.  Die  anderen  Schichten 
in  den  Vierhügeln,  namentlich  das  tiefe  Mark,  sind 
gut  entwickelt.  Auffallend  stark  ist  das  Corpus 
geniculatum  mediale  ausgebildet,  vielleicht  eine 
vermehrte  Entwickelung  des  Gehürsinnes  anzeigend. 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


117 


Die  Gud den 'sehe  CJommissur  fehlt  wahnohein* 
lieh  ganz,  kann  also  nicht  ans  diesem  Ganglion 
stammen.  Der  Tractus  peduncularis  transversus 
fehlt  auch.  Das  Corpus  geniculatum  laterale  ist 
bis  auf  einen  ganz  kleinen  Rest  vollständig  atro- 
phirt  Am  Sehhflgel,  der  nicht  viel  kleiner  als 
der  anderer  Nager  ist,  fällt  der  Mangel  des  Stra- 
tum zonale  auf.  Da,  wo  das  Ghiasma  liegen  sollte, 
findet  man  nur  eine  kleine  weisse  Commissur, 
▼ielleicht  die  Meynert'sche.  Die  ForeTsche 
Kreuzung  ist  gut  ausgebildet,  ebenso  zeigen  das 
Ganglion  habenulae,  das  Corpus  subthalamicum 
and  die  Gommissura  posterior  keine  Veränderung, 
haben  also  wohl  nichts  mit  der  Sehbahn  zu  thun. 
Die  Blindmaus  hat  gar  keine  Augenmuskelkerne, 
Dicht  einmal  Rudimente  von  solchen.  Da  nun  das 
dorsale  Läugsbfindel  nicht  kleiner  ist  als  bei  der 
Maus,  80  können  die  Theile  davon,  die  die  Ver- 
bindung mit  den  Augenmuskeln  besorgen,  nicht 
allzu  bedeutend  sein.  Obwohl  der  Abducenskern 
audi  fehlt,  hat  das  Thier  Fasern  aus  der  oberen 
Olive  zu  dessen  Gegend.  Dieser  Olivenstiel  kann 
also  nicht,  wie  man  bisher  meinte,  nur  der  Ver- 
bindung mit  dem  Abducens  dienen.  Die  sehr 
interessante  Arbeit  sei  zum  Studium  im  Original 
empfohlen. 

Ergänzend  zu  der  Arbeit  von  v.  Frank  1  und 
zu  der  Arbeit  von  Obersteiner  über  das  por- 
encephaliBche  Gehirn  hat  Berl  (349)  von  Neuem 
experimentell  die  Frage  aufgenommen,  wo  die  aus 
dem  Occipitallappen  in  das  Mittelhim  einstrahlen- 
den Fasern  endigen  (Marchi- Methode).  Es  hat 
sich  gezeigt,  dass  bei  Kaninchen  die  Endigung  der 
Rinden-Zweihügelbahn  und  die  Endigung  der  reti- 
nalen Zweihfigelbahn  in  der  gleichen  Vierhügel- 
schicht liegen,  dass  im  Stratum  zonale  keine  cor- 
tikalen  Fasern  enden  und  dass  die  beiden  Kerne 
des  Geniculatum  laterale,  ebenso  wie  die  Tha- 
lamuskeme,  was  übrigens  v.  Monakow  schon 
angegeben  hatte,  in  ihren  Beziehungen  zur  cor- 
tikalen  Sehstrahlung  nicht  gleichwerthig  sind. 

Aehnliches  fand  Probst  (321)  mit  der  glei- 
chen Methode  bei  Hunden  und  Affen.  Während 
beim  Kaninchen  nur  die  gleichseitigen  Vierhügel 
mit  der  Hinterhauptrinde  verbunden  sind,  degene- 
riren  hier  auch  Fasern  in  den  gekreuzten  Hügel 
hinein.     Auch  das  Stratum  zonale  war  degenerirt 

Probst  (324)  beschreibt  direkte  Verbindungen 
der  Kuppe  des  vorderen  Zweihügels  mit  den  Ocu- 
lomotoriuskemen,  besonders  dem  gekreuzten.  Er 
bestätigt  femer  die  von  Kölliker  gefundene 
ventrale  Commissur  der  lateralen  Schleifenkerne 
und  der  hinteren  Zweihügel.  Die  Verbindungen 
der  Zweihügel  mit  der  Hirnrinde  sind  lediglich 
centrifugaler  Natur. 

Das  Corpus  Luys  war  bei  einer  Katze  mit 
cystOser  Zerstörung  des  frontalen  Theiles  der  3. 
und  4.  Aussenwindung  nach  P.  stark  geschrumpft 

Burton  D.  Myers  (351),  der  das  Chiasma 
und  die  Commissuren  am  Boden  des  3.  Ventrikels 


degenerativ  und  entwickelungsgeschichtlich  an 
sehr  reichem  Materiale  studirt  hat,  berücksichtigte 
bei  den  Untersuchungen  leider  nur  das  Kanindien. 
Er  kommt  zu  Resultaten,  die  fOr  niedere  Verte- 
braten,  Vögel  und  Reptilien,  nach  sehr  klaren 
Bildern  längst  festgestellt  sind.  Es  ist  aber  er- 
freulich, dass  jetzt  auch  für  die  Sauger,  wo,  durch 
Oudden  namentlich,  ein  gewisser  Wirrwarr  in 
den  Bezeichnungen  eingetreten  war,  auch  Klarheit 
geschaffen  wird.  Die  partielle  Kreuzung  im  Chiasma 
des  Kaninchens  wird  bestätigt  Ein  hübscher  Ver- 
such zeigt  auch,  dass  das  Sehen  beim  Kaninchen 
binoculär  ist  Im  caudalen  Winkel  des  Chiasma 
liegt  die  von  Hannover  bereits  beschriebene  Com- 
missura  (decussatio)  inferior,  ihre  Markscheiden- 
entwickelung  fällt  zwischen  den  2.  und  7.  Tag. 
Die  dorsal  davon  liegende  Kreuzung  (Decussatio 
superior),  die  lateral  vom  Tractus,  wahrscheinlich 
im  Nudeus  anterior  des  basalen  Opticusganglions 
endigt,  wird  am  2.  Tage  markhaltig.  Qanser's 
Decussatio  subthalamica  anterior  umfasst  ausser 
dieser  Decussatio  superior  noch  ein  in  spitzem 
Winkel  kreuzendes,  erst  am  7.  Tage  markhaltiges 
Fasersystem,  wahrscheinlich  zum  Nucleus  supra- 
opticus  des  basalen  Opticusganglion.  Diese  Fasern 
umfassen  jederseits  die  Fomixsäulen.  Der  Opticus 
selbst,  der  am  1.  Tage  noch  fast  marklos  ist,  wird 
erst  zwischen  7.  und  9.  Tage  markhaltig.  Es  giebt 
ein  Bündel  Opticusfasern,  das  vom  Tractus  in  der 
Nähe  des  Chiasma  caudal  durch  die  Decussatio 
inferior  zieht  und  sich  dann  an  deren  mediale  Seite 
anlegt 

Der  Opticus  enthält  bekanntlich  bei  Fischen 
(Krause)  Fasern,  die  aus  dem  Tectum  stammen 
und  zur  Orbita  ziehen.  Für  die  Säuger  sind  solche 
bisher  nicht  mit  Sicherheit  nachgewiesen  worden. 
Nun  haben  Lo  Monaco  und  S.  Canobbio  (354) 
bei  Hunden  den  Tractus  durchschnitten  und  ausser 
den  aufwärts  degenerirenden  Fasern  (Retinabündel) 
mit  der  Marchi- Methode  solche  gefunden,  die 
von  der  Schnittfläche  zum  Auge  hin  entarten.  Sie 
sind  an  Zahl  geringer  als  die  ersteren  und  über 
den  ganzen  Querschnitt  zerstreut  Sie  kreuzen 
sich  zum  guten  Theile  im  Chiasma. 

Münzer  und  Wiener  (337)  haben  die  vom 
Bßferentm  [W.]  wiederholt  nachgewiesene  centri- 
fugale  Verlaufsrichtung  des  im  medialen  Opticus- 
bündel  bei  Tauben  enthaltenen  Antheils  aus  dem 
Ganglion  isthmi  nicht  bestätigen  kOnnen.  Auch  bei 
Kaninchen  degenerirten  nach  Vierhügelverletzung 
keine  Fasern  in  den  Opticus  hinein,  auch  nicht 
in  den  Tractus  opticus,  dagegen  war  die  Gud- 
den'sche  Commissur  deutlich  entartet 

In  früheren  Berichten  ist  der  Funde  an  der 
Hirnbasis  des  Menschen  gedacht  worden,  die 
Retzius'  scharf  beobachtendes  Auge  neu  er- 
heben konnte.  Retzius  (344)  hat  wieder  an  der 
Hirnbasis  lateral  von  der  Eminentia  saccularis 
mehrere  kleine,  nicht  constante  Höcker,  Eminentiae 
laterales  und  postero-laterales,  gefunden,  die  Gau* 


118 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


glienzeMengruppen  im  Inneren  führen.  Ausserdem 
entdeckte  er  in  dem  Winkel  zwischen  Tractus  und 
Crus  oerebri  ein  Ghinglion,  Nucleus  extremus  hyp- 
encephali,  das  deutlich  an  der  Unterflfiche  hervor- 
springt. Auch  bei  Orang  und  Schimpanse  Hess 
es  sich  nachweisen.  Der  Beferent  [E.]  erinnert 
daran,  dass  bei  allen  niederen  Yertebraten,  auch 
bei  den  Vögeln,  laterooaudal  vom  Infundibulum  ein 
kräftiges  Qanglion  vorkommt,  das  er  als  Ganglion 
ectomammillare  bezeichnet  hat.  Nach  der  Lage 
dürfte  es  identisch  mit  dem  Nucleus  extremus  sein. 

Es  hat  in  der  Beriohtzeit  nicht  an  Versuchen 
gefehlt,  die  noch  ganz  unbekannten  Verbindungs- 
bahnen aufzufinden,  die  die  Hirnrinde  mit  den 
Augenmuskeln  verknüpfen.  Nach  Verletzungen 
der  Gentren  für  die  Augenmuskelbewegung,  die 
vor  der  Fissura  cruciata  liegen,  treten,  abgesehen 
von  Entartungen  im  benachbarten  Mark  des  Balkens, 
im  Thalamusmark  nach  Silex  (338)  feine  Dege- 
nerationstreifen  auf,  die  in  das  Corpus  geniculatum 
und  in  der  Richtung  nach  den  Vierhügeln  hin- 
ziehen. Der  Augenmuskelkem  selbst  wird  nicht 
erreicht 

Aehnliohes  fand  Piltz  (341),  der  speoiell  die 
Fasern  abbildet,  die  (spärlich  genug)  aus  dem 
degenerirten  Hirnschenk^fuss  durch  die  Hauben- 
strahlung zum  Dach  des  Aquaeductus  ziehen.  Die 
Entartung  im  Himschenkelfuss ,  die  er  abbildet, 
beweist,  dass  seine  Verletzung  sehr  viel  grösser 
(vielleicht  subcortikal)  war,  als  sie  etwa  den  Augen- 
muskelcentren entspricht  Auch  hier  findet  sich 
keine  Bahn  bis  in  die  Kerne  selbst  Piltz  citirt 
eine  dem  Bef.  [E.]  nicht  zugängliche  Dissertation 
von  0er  wer  (339),  der  nach  der  gleichen  Exstir- 
pation  sekundäre  Degeneration  in  den  medialen 
zwei  Vierteln  des  Himschenkelfusses,  in  der  Sub- 
stantia  nigra  und  in  den  gleichseitigen  gekreuzten 
Oculomotoriuskemen  fand.  Auch  die  Abduoens* 
kerne  und  die  dorsalen  Längsbündel  beiderseits 
zeigten  Zerfallprodukte.  Offenbar  ist  durch  diese 
Arbeiten  die  Frage  nicht  gelöst,  zumal  in  den  dor- 
salen Längsbündeln  und  den  Abduoenskemen,  ja 
auch  in  den  Oculomotoriuskemen  und  Wurzel* 
fasern  ganz  normaler  Thiere  regelmässig  mit  der 
Marchi- Methode  Zerfallsohollen  gefunden  wer- 
den; diese  sind,  wie  an  anderem  Orte  nachgewiesen 
worden  ist,  wohl  das  Zeichen  für  rascheren  Stoff- 
wechsel dieser  fast  ständig  angestrengten  Nerven- 
bahn. ^ 

Von  der  Regio  subthalamica  wurden  diesmal 
namentlich  die  Corpora  mammiUaria  studirt.  Im 
Zusammenhange  mit  dem  Referate  über  diese  Unter- 
suchungen sei  das  Wenige  angezeigt,  was  über  die 
Fornixsäule  neu  vorliegt.  Edinger  (332)  fand 
an  grosshirnlosen  Hunden,  dass  die  Fornixsäule 
fast  ganz  im  lateralen  und  dorsalen  Abschnitt  des 
Ganglion  mediale  corporis  mammillaris  endigt; 
nur  ein  sehr  kleiner  Theil  tritt  in  die  Oud deut- 
sche Fomixkreuzung  ein.  Das  caudale  Bündel 
und  der  Tniotus  tbalamo-mammillaris  haben  auch 


nur  zum  medialen  Ganglion,  und  zwar  zu  dessen 
ventralem  Abschnitte  Besiehungen,  doch  senden 
sie  auch  einen  Theil  ihrer  Fasern  in  die  Markkapsel 
des  Corpus  mammillare.  Der  Nucleus  lateralis 
atrophirt  weder  nach  Verletzung  des  Thalamus, 
noch  nach  Wegnahme  der  Hemisphären  ganz,  er 
steht  in  inniger  Beziehung  zur  Markkapsel,  die 
zum  grössten  Theile  aus  ihm  und  den  Fasern  des 
Tractus  thalamo-mammillaris  stammen  dürfte.  Ehr 
erhält  selbst  Fasern  aus  diesem  Bündel  und  ent- 
sendet caudalwärts  den  Pedunculus  corporis  mam- 
millaris. Wallenberg  (332),  der  Kaninchen  und 
Mäuse  operirt  hat,  fand,  dass  beim  Haus-Kaninchen 
und  bei  den  weissen  Mäusen  der  Fomix  nur  zum 
TheU  im  lateralen  Abschnitte  des  medialen  Ganglion 
endet,  zum  anderen  aber  in  den  ventro-medialen 
Theil  des  Ganglions  geräth.  Merkwürdigerweise 
aber  fand  er  bei  2  Riesen-Lapins,  dass  da  nur  ein 
kleiner  Theil  der  Fomixfasem  in  das  Corpus  mam- 
millare geräth,  während  die  Hauptmasse  zum 
Theil  ungekreuzt  in  die  Kapsel  und  zum  centralen 
Höhlengrau  des  frontalen  Mittelhims  tritt,  zum 
Theil  aber  innerhalb  der  Deoussatio  hypothalamica 
posterior  kreuzt  Die  gekreuzten  Bündel  splittern 
sich  zum  grössten  Theil  dorsal  vom  Pedunculus 
auf;  in  einem  Falle  konnte  ein  gekreuztes  Bündel 
geschlossen  bis  in  die  Gegend  des  Gud  deutschen 
Ganglion  tegmenti  profundum  und  des  dorso- 
medialen  Brückengrau  verfolgt  werden.  Wenn 
auch  die  unterschiede,  die  hier  zwischen  Hund 
und  Kaninchen  gefunden  wurden,  sich  vielleicht 
daraus  erklären,  dass  die  einzelnen  Ganglien  bei 
beiden  Typen  nicht  recht  homologisirt  sind,  so 
bleibt  doch  der  auffallende  Befund,  dass  bei  der- 
selben Thierart,  den  Kaninchen,  eine  verschieden- 
artige  Endigung  des  Fornixbündels  vorkommen 
kann.  Wenn  aber  schon  beim  Kaninchen  so  grosse 
Unterschiede  im  Verhalten  der  Fornixsäule  vor* 
kommen,  so  werden  viele  Widersprüche  in  den 
Angaben  der  Autoren,  die  sich  mit  den  Fomix- 
endigungen  beschäftigt  haben,  leicht  ihre  Lösung 
finden,  üebrigens  war  es  Gudden  schon  auf- 
gefallen, dass  sowohl  die  Ganglien  bei  verschie- 
denen Thieren  ganz  verschieden  grosse  Entwicke- 
lung  haben,  als  auch  bei  verschiedenen  Kaninchen 
beträchtliche  Variationen  im  Verhalten  des  kreu- 
zenden Schenkels  sich  ergaben. 

Münzer  und  Wiener  (337)  haben  bei  ihren 
ebenfalls  an  Kaninchen  angestellten  Grosshim* 
Läsionen  Schwund  der  zur  gekreuzten  Seite  ziehen- 
den Fasern  der  Deoussatio  fomicis  gesehen,  sobald 
das  Ammonshom  mit  getroffen  war.  Atrophie  des 
medialen  Ganglion  mammillare  trat  bei  ausgedehn- 
ter Verletzung  der  Grosshimoberfläohe  besonders 
dann  ein,  wenn  der  dorsofrontale  Theil  des 
Zwischenhims  (Endstätte  für  die  Fasern  des  Fasoi- 
culus  thalamo  -  mammillaris)  mit  verletzt  wurde. 
Im  medialen  Mammillar-Ganglion  konnte  eine  Tren- 
nung in  eine  antero-dorsale  und  postero-ventrale 
Abtheilung  (Gudden)  nicht  durchgeführt  werden. 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Oentralnervensystems 


119 


Nach  Probst  (322)  fehlt  ausser  denHonden  auch 
den  Katzen  die  Fomixkreuzung.  Er  batdieAussen- 
seite  des  Uncus  und  den  unteren  caudalen  Theil 
des  Ammonshornes  verletzt  Die  Fornizdegenera- 
tion  konnte  danach  vorwärts  durch  die  Säulen  bis 
in  die  Corpora  mammillaria  verfolgt  werden,  aber 
Tiele  der  degenerirten  Fasern  endigten  aufgesplit- 
tBtt  in  den  Ganglienzellen  der  Basis  vor  dem 
Chiaama;  ganz  so  haben  es  auch  Edinger  und 
Wallenberg  (332)  fQr  das  Kaninchen  ange- 
geben. Das  gleiche  Resultat  erhielt  Probst, 
wenn  er  den  Fomix  unter  dem  Balken  wegschnitt; 
wurde  hingegen  das  Corpus  mammillare  zerst(5rt, 
80  degenerirten  frontalwärts  nur  ganz  wenige 
kurze  Fasern. 

Bischoff  (301)  hat  eine  ziemlich  isolirte 
cystische  Entartung  des  Ammonshornes  und  seiner 
Nachbargebiete:  Uncus,  Fimbria  u.  s.  w.,  unter- 
sacht  Der  gleichseitige  Forniz  ist  fast  ganz  zu 
Grunde  gegangen,  die  Säule  wird  fast  nur  von  den 
Fasern  des  Fomix  longus  gebildet,  die  ja  aus  dem 
dorsalen  Theil  der  Bandwindung  stammen.  Die 
Colnmna  fornicis  enthält  aus  dem  Ammonshom 
fast  nur  ungekreuzte  Fasern,  die  in  das  Septum 
anstrahlenden  ZQge  sind  theilweise  gekreuzt  In 
das  Septum  ziehen  nach  B.  auch  im  Wesentlichen 
die  Zöge  aus  dem  Fomix  longus.  Zum  Mammillare 
gelangt  nur  ein  Theil  der  gleichseitigen  Fimbria. 
Dieses  Ganglion  war  natürlich  in  seinem  lateralen 
Theile  atrophirt  Auch  der  aus  ihm  stammende 
Tractns  mammillo-thalamicus  Yiq  d'Azyr  und  der 
vordere  Sehhügelkemf  in  dem  jener  endet,  waren 
atrophisch.  Dieses  Bündel  hat  wohl  doppelsinnigen, 
zweifachen  Faserverlauf,  denn  es  ist  von  dem  Bef.  W. 
wiederholt  auch  nach  Thalamuserkrankung  atro- 
phisch gefunden  worden.  Die  Basis  der  ersten 
Stirnwindung  war  atrophisch  [obperoontinuitatem 
Ä/;  ob  via  Fomix  Vf.?]. 

Für  die  Atrophie  der  einen  Fornixsäule,  die  in 
einem  Falle  multipler  Himherde  mit  Sklerose  des 
Tbalamus  von  Tarasewitsch  (331)  aufgefun- 
den wurde,  liess  sich  durch  sorgfältige  Serien- 
imtersuchung  keine  Ursache  finden. 

Das  von  Honegger  entdeckte,  von  Edinger 
bä  Schildkröten  und  Hunden  bis  zur  Mittelhim- 
basis  verfolgte  „Biechbündel  zum  Zwischen-  und 
Mittelhim'*  aus  der  Area  olfactoria  und  dem  Gan- 
aer'sehen  „Basalganglion^'  war  von  Bischoff 
(«ehe  &eai  vorigen  Bericht  Nr.  335)  beim  Igel 
degenerativ  bis  zur  Haube  des  Mittelhirns  dar- 
gestellt worden.  Wallenberg  (381)  konnte  nach 
Zerstörung  desRiechfeldee  im  w^teren  Sinne  beim 
Kaninchen  mit  der  Marc hi- Methode  feststellen, 
dass  ein  Theil  des  Bündels,  wie  schon  Honeg- 
ger angab,  innerhalb  der  Decussatio  subthalamica 
posterior  kreuzt,  dass  auch  im  Bindearm  und  in 
der  Brücke  Fasern  auf  die  andere  Seite  gelangai, 
dass  femer  einzelne  Elemente  in  die  Formation 
des  hinteren  Längsbündels  eintreten  („Pars  olfac- 
toria   fasdculi  longitudinalis   dorsalis^).     Dieser 


Theil  des  Längsbündels  gelangt  zusammen  mit 
einem  anderen,  der  innerhalb  der  Formatio  reti- 
cularis lateralis  abwärts  läuft  und  auf  diesem  Wege 
Fasern  an  die  angrenzenden  Eeme  abgiebt,  bis  in 
das  Rückenmark.  Bei  2  Enten  hat  der  Bsf.  W.  (382) 
ein  Bündel  mit  gleichem  Ursprünge  und  ähnlichem 
Verlaufe  degenerativ  dargestellt,  es  fehlen  hier 
aber  Kreuzungen  und  Fasem  zum  dorsalen  Längs- 
bündel. 

yn.  Einzelne  lange  Bahnen« 

359)  Obersteiner,  H.,  Die  YahatioDen  in  der 
LageruDg  der  PyramidenbahDeD.  Arb.  a.  Prof.  K  Ober- 
steiner'a  Laboratorium  IX.  p.  417.  1901.  Mit  5  Abbild, 
im  Texte. 

360)  Sträussler,  Ernst,  Eine  Yariation  im  Yer- 
lanfe  der  Pyramidenbahn.  Nearol.  Gentr.-Bl.  p.  834. 
1901. 

(Die  Pyramiden-SeiteDstranebahD,  welche  in  einem 
Falle  von  frischer  Hemiplegie  mit  M  a r  c  h  i  verfolgt  werden 
konnte,  reichte  weit  in  das  Areal  der  benachbarten  Stränge 
hinein.) 

361)  Barnes,  Stanley,  Degenerations  in  hemi- 
plegia:  with  special  referenoe  to  a  ventro-lateral  pyra- 
midal traot,  the  accessory  fillet  and  Pick* 8  bündle.  Brain 
XXY.  p.  463.  Antamn  1901.  89  Figuren  im  Text,  1  Tafel. 

362)  U  g  0 1 0 1 1  i ,  F.,  Goutribnzione  alio  studio  delle 
vie  piramidale  neirnomo.  Riv.  sperim.  di  Freniatr. 
XXYII.  1.  1901.  Ref.  in  Rivista  di  Patol.  nery.  e  ment 
1901. 

(Erklärung  homolateraler  Pyramidon-SeitenstraDg- 
degeneration  nach  einseitigen  Orosshimherden  durch  em 
Bändel,  das  oberhalb  des  Himschenkelfasses  kreuzt,  in 
die  gekreuzte  Pyramide  und  nach  der  Pyramidenkreuzung 
in  den  gleichseitigen  Seitenstrang  gelangt  Siehe  den 
vorigeD  Bericht) 

363)  Spill  er,  W.  G.,  üeber  den  direkten  ventro- 
lateralen  Pyramidenstrang.  Neurol.  Gent)'.-Bl.  p.  534. 
1902. 

364)  ügolotti,  Ferdinande,  II  fascio  6xPiek, 
Rivista  di  Patol.  nerv,  e  ment  9.  p.  408.  1902.   2  Figg. 

365)  Stewart,  Purves,  Degenerations  following 
a  traumatic  lesion  of  the  spinal  cord ;  with  an  acconnt  of 
a  traot  in  the  cervical  region.    Brain  II.  1901. 

366)  Stewart,  Purves,  üeber  den  „Traot  X*  in 
der  untersten  Cervikalgegend  des  Rückenmarkes.  Nearol. 
Centr.-Bl.  p.  747. 1902.    3  Abbüd. 

367)  Gallewsky,  M.,  Histologische  u.  klinische 
Untersuchungen  über  die  Pyramidenbahn  u.  dsABabinskC- 
sehe  Phänomen  im  Sfinglingsalter.  Inaug.-Diss.  Breslau 
1902.    pem  Ref,  nicht  zugänglich.) 

368)Poutier  et  Gerard,  De  Tentre-croisement 
des  pyramides  chez  le  rat;  leur  passsffe  dans  le  faisceau 
de  Burdach.  Soo.  de  Biol.  p.  703.  Juillet  7.  1900.  Ref. 
in  Revue  nearol.  p.  628. 1901.    (Nichts  Neues.) 

369)  Simpson,  Satherland,  Secondary  degene- 
ration following  unilateral  lesions  of  the  cerebral  motor 
oortex.  Internat  Mon.-Schr.  f.  Anat.  u.  Physiol.  XIX. 
7—9.  p.  304.  1902.    2  Tafeln,  5  Textfigaren. 

370)  B  i  k  e  1  e  8 ,  G.,  Zar  Kenntniss  der  Lagerang  dor 
motorischen  Himnerven  im  Himschenkelfuss.  Nearol. 
Centr.-Bl.  p.  944.  1901.    2  Figuren. 

371)  Bikeles,  G.,  Ein  Fall  von  oberflächlicher  Er- 
weichung des  Gesammtgebietes  einer  Arteria  fossae  Sylvii. 

^(Aus  d.  intern.  Klin.  u.  d.  pathol.-anat  Inst  in  Lemberg.) 
Neurol.  Gentr.-Bl.  p.  296.  1901. 

372)  Aspissow,  N.  u.  J.,  Zur  Frage  über  die 
Lokalisation  der  oortikalen  Contra  des  N.  facialis  u.  über 
die  centralen  Leitungsfasern  des  oberen  Zweiges  desselben. 
WissenBch.  Yers.  d.  Aerzte  d.  St  Petersb.  Klin.  f.  Nerven- 
n.  Geisteskranke.  Sitzung  vom  20.  Dec.  1899.  Ref.  in 
Nenrol.  Centr.-R  p.  1126.  1901. 


120 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


373)  Kosaka,  K.,  üeber  sekundäre  Degeneration 
iD  MittelblrD,  Brücke  u.  Medulla  oblongata  nach  Zer- 
störung des  Grosshirns,  insbesondere  des  motorischen 
Rindencentrums.  Mittheil,  aus  d.  med.  Fakultät  d.  kaiserl. 
Japan.  Universität  zu  Tokio  Y.  p.  77. 1901.  4  Tafeln. 

374)  Trosohin,  G.,  Die  centriden  Verbindungen 
der  sensiblen  u.  motorischen  Hirnnerven.  (Aus  d.  wissen- 
schaftl.  Vereinigungen  d.  Aerzte  an  d.  Nervenklinik  zu 
Kasan.  Sitzung  vom  26.  März  1900.)  Autorreferat  in 
Neurol.  Centr.-Bl.  p.  281. 1902. 

375)  A  m  a  b  i  1  i  n  0 ,  R.,  Sulla  via  piramidolemniscale 
Ann.  di  Nevrol.  XX.  1.  p.  79.  1902.    Con  una  tavola. 

376)  Hamilton,  Alice,  A  oase  of  heterotopia  of 
the  white  matter  in  the  medulla  oblongata.  Joum.  of 
Anat.  I.  4.  p.  417.  1902.   With  4  text  figures. 

(H.  beschreibt  ein  abnormes  Haubenbundel  in  der 
Brücke  und  oberen  Oblongata  eines  6jähr.  Kindes,  das 
frontal  sich  von  der  medialen  Schleife  loslöste  und  caudal 
via  Substantia  reticularis  grisea  zum  Facialiskem  ver- 
folgt werden  konnte.  Vielleicht  handelt  es  sich  nm 
einen  Theil  der  von  Ho  che  beschriebenen  centrifugalen 
Schleifenfasem  zu  den  motorischen  Himnerven.) 

377)  Pusateri,  £.,  Contributo  alle  studio  dell'ori- 
gine  del  fascio  pedunculare  del  Türek  e  del  fasoio  longi- 

.  tudinale  inferiore.  Ann.  dellaR.olin.  psich.  e  neuropatol. 
di  Palermo  p.  139. 1898—1899. 

378)  H  ö  s  e  1 ,  üeber  sekundäre  Degeneration  u.  Atro- 
phie im  Hirnschenkelfuss  u.  Schleifenfeld  nach  einem 
Herd  in  der  Insel  u.  dem  Fuss  der  unteren  Stimwindung. 
Arch.  f.  Psych.  XXXVL  2.  p.  479.  1902.    2  Tafeln. 

379)  Schütz,  H.,  Ueber  die  Beziehungen  des 
unteren  Längsbündels  zur  Schleife  u.  über  ein  neues 
motorisches  Stabkranzsystem.  Neurol.  Centr.-Bl.  Nr.  19. 
1902. 

380)  Thiele,  F.,  A  case  of  cerebral  and  oerebellar 
tumours  with  well-defined  tract  degenerations.  Brain 
XCV.  p.  509.  Autumn  1901. 

381)  Wallenberg,  A.,  Das  basale  Riechbündel 
des  Kaninchens.  Anatom.  Anzeiger  XX.  7.  p.  175.  1901. 

382)  Wallenberg,  A.,  Eine  centrifugal  leitende 
direkte  Verbindung  der  frontalen  Vorderhirnbasis  mit  der 
Oblongata  (+  Bückenmark?)  bei  der  Ente.  Anatom.  An- 
zeiger XXU.  1902. 

383) Long,  E.  Les  voies  de  condnction  des  impres- 
sions  sensitives  dans  la  moelle  et  le  cerveau.  (Compt. 
rend.  des  Sc.  de  la  Soc.  de  Physich  et  d'Hist  nat  de 
Geneve.)  Arch.  des  Sc.  physiol.  et  nat.  Geneve  Nr.  1. 
p.  92.  1901.    (Siehe  vorigen  Bericht) 

384)  Sirleo,  L.,  Degenerazioni  secondarie  alla 
distruzione  dei  nuclei  del  f unicolo  mcile  (fascio  di  OoÜ) 
6  del  funiculo  cuneato  (fascio  di  Burdaeh),  Arch.  ital. 
di  Med.  intern.  UI.  3—6.  1900.  Ref.  in  Rivista  di  Patol. 
nerv,  e  ment.  VI.  3.  p.  130.  1901. 

385)  Gebuchten,  A.  van,  Recherches  sur  les 
voies  sensitives  centrales.  La  voie  centrale  des  noyaux 
des  oordons  posterieurs  ou  voie  centrale  meduUo-thala- 
mique.     Nevraxe  IV.  1.  p.  1.  1902. 

386)  Bianchini,  Contributo  alle  studio  delle  de- 
generazioni ascendenti  nelle  lesioni  trasverse  del  midollo. 
Rivista  critica  di  Clin.  med.  22. 1901.  (Dem  Ref,  nicht 
zugänglich.  Ref.  in  Rivista  di  Patol.  nerv,  e  ment.  p.270. 
1901.) 

(Bestätigung  älterer  Untersuchungen,  die  ergeben, 
dass  im  G  o  w  e  r  s  'sehen  Bündel  neben  cerebellaren  auch 
spino-tektale  und  spino-thalamische  Fasern  enthalten  sind.) 

387)  Henneberg,  Ueber  den  centralen  Verlauf 
des  (7ot<;er«'schen  Bündels  beim  Menschen.  Berliner 
Gesellsch.  f.  Psychiatrie  u.  Nervenkrankheiten.  Sitzung 
vom  11.  März  1901.  Autorreferat  in  Centr.-Bl.  f.Nerven- 
hkde.  n.  Psych,  p.  339. 1901. 

(Bestätigung  der  Angaben  früherer  Autoren,  nament- 
lich QuenseTs,  über  den  Verlauf  des  Tract  spino-cere- 
bcliaris  ventralis  und  spino-thalamicus  beim  Menschen.) 

388)  Troschin,  G.,  Die  Lehre  von  dem  üeber- 
gange  der  sensiblen  Leitungen  aus  dem  Rückenmark  in 


die  Medulla  oblongata.  (Aus  den  Wissenschaft].  Ver- 
einigungen d.  Aerzte  an  d.  Nervenklinik  zu  Kasan.  Sitzung 
vom  26.  März  1900.)  Autorreferat  in  Neurol.  Centr.-Bl. 
p.  280.  1902. 

(Im  Wesentiicben  eine  Bestätigung  älterer  Etosnltate, 
besonders  derjenigen  von  Edinger  und  Flechsig.) 

389)  Gebuchten,  A.  van,  Les  voies  ascendantes 
du  cordon  lateral  de  la  moelle  epiniere  et  leurs  rapports 
avec  le  faisoeau  mbro-spinal.  Nevraxe  HI.  2.  p.  159. 
1901.    29  Figuren. 

390)  Wallenberg,  Adolf,  Anatomischer  Befund 
in  einem  als  „akute  Bulbäraffektion  (Embolie  der  Art 
cerebellar.  post.  inf.  sinistr.  7)^  beschriebenen  Falle.  Arch. 
f.  Psychiatrie  XXXIV.  3. 1901.    2  Tafeln. 

391)  Gebuchten,  A.  van,  Recherohes  sur  les 
voiee  sensitives  centrales.  La  voie  centrale  du  trijumeaa. 
Nevraxe  IlL  3.  p.  237.  1902.     17  Figuren. 

392)  Hatschek,  Rudolf,  Ein  vergleichend-ana- 
tomischer Beitrag  zur  Eenntniss  der  Haubenfaserung  u. 
zur  Frage  des  centralen  Trigeminusverlaufes.  Arbeiten 
ans  d.  neurol.  Inst  an  d.  Wiener  Universität;  herausgeg. 
von  Prof.  K  Obersteiner  IX.  1902.  Mit  10  Abbildungen 
im  Text^. 

393)Thiele,F.H.,  and  Victor  Horsley,  Astndy 
of  the  degenerations  observed  in  the  central  nervons 
System  in  a  case  of  fracture  dislocation  of  the  spine. 
Brain  IV.  p.  519.  Winter  1901.  With  11  Photomicrographa. 

394)  Ransohoff,  Albert,  üeber  einen  f^  von 
Erweichung  im  dorsalen  Theile  der  Brücke.  Arch.  f. 
Psychiatiie  XXXV.  2.  p.  403. 1902.  1  Tafel. 

(Die  durch  Markscheidenfärbung  zur  Ansicht  ge- 
brachten Degenerationen  bestätigen  grösstentheils  Be- 
kanntes.) 

395)  Ramon  y  Oajal,  S.,  Die  Endigung  des  äusse- 
ren Lemniscus  oder  die  sekundäre  akustische  Nerren- 
bahn.  Deutsche  med.  Wchnsobr.  XXVIII.  p.  275. 1902. 
2Fignren. 

396)  Dantchakoff,  Madame  Wera,  Recherches 
experimentales  sur  les  voies  acustiques.  Travail  da 
laboratoire  de  Psychiatric,  Prof.  A.  Mahaim.  Bull,  de 
l'Acad.  de  Med.  de  belgique,  Seance  du  22.  Mars  1902. 
2  Tafeln. 

397)  Gebuchten,  A.  van,  Recherches  sur  la  voie 
aooustique  centrale  (voie  acoustique  bulbo-mesencepha- 
lique).    Nevraxe  IV.  Fevr.  15. 1903. 

398)  Probst,  M.,  Ueber  den  Hirnmechanismns  der 
Motilität.    Jahrbb.  f.  Psych,  u.  Neurol.  XX.  1902. 

399)  Probst,  M.,  Experimentelle  Untersuchungen 
über  die  Anatomie  u.  Physiologie  der  Leitungsbahnen  des 
Gehirnstammes.  Arch.  f.  Anat.  u.  Physiol.  [anat.  Abth.] 
Suppl.-Heft  p.  147.  1902.    3  Tafeln,  1  Fig.  im  Texte. 

400)  Collier,  James,  and  Farquhar  Bnz- 
zard,  Descending  mesencephalic  tracts  in  cat,  monkey 
and  man;  Monakow' 8  bündle;  the  dorsal  longitudinid 
bündle ;  the  ventral  longitudinal  bündle ;  the  ponto-apinal 
tracts  lateral  and  ventral;  the  vestibulo-spinal  tract;  the 
central  segmental  tract  (centrale  Haubenbahn);  desoen- 
ding  fibres  of  the  fillet.  (The  tracts  from  the  nuclei 
fastigii  to  Deiters  nuclei ;  descending  thiüamo-spinal  fibres ; 
a  tract  from  the  inferior  collioular  region  to  the  ventral 
column  of  the  spinal  oord.)  Brain  XXIV.  2.  p.  177. 1901. 
24  Taf. 

401)  Haenel,Hans,  Zur  pathologischen  Anatomie 
der  Hemiathotose.  Zugleich  ein  Beitrag  zur  Kenntniss 
der  aus  der  Vierhügelgegend  absteigenden  Bahnen  beim 
Menschen.  DeutschaZtschr.  f.  Nervenhkde.  XXI.  1  n.  2. 
p.  28. 1901.    2  Tafehi. 

402)  Giannettasio,  Nicola,  e  Angelo  Pu- 
gliese,  Contributo  alla  fisiologia  delle  vie  motrici  nel 
midollo  spinale  del  cane.  Rivista  di  Patol.  nerv,  e  ment. 
VL  3.  p.  97. 1901.    3  Tafeln. 

403)  Roth  mann,  M.,  Das  Monakow' %Qhß  Bündel 
beim  Affen.  Berliner  Gesellsch.  f.  Psych,  u.  Nerven- 
krankh.  Sitzung  vom  S.Juli  1901.  Ref.  in  Nenrol.  Centr.* 
Bl.  p.  730.  1901. 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensysteme. 


121 


404)RothmaDD,Max,  Das JfonaAwtr'ache Bündel 
beim  Affen.  Mon.-Schr.  f.  Psych,  u.  Neurol.  X.  p.  363. 
1901.    1  Tafel. 

405)  Rothmann,  Max,  Üeher  experimentelle 
LSsionen  der  MeduUa  ohlongata.  Verhandl.  d.  19.CoDgr. 
f.  innere  Med.,  heraosgeg.  von  Prof.  E.  v.  Leyden  n.  Dr. 
Bmü  Pfeiffer  p.  431.  1901. 

406)  Probst,  Max,  üeber  Bindenreizungen  nach 
Zerstörang  der  primären  u.  sekundären  motorischen  Bah- 
odD,  über  die  Bedeutung  der  motorischen  Haubenbahnen, 
über  Sehhügelrindenfasem  der  Hörsphäre,  über  Gommis- 
garenfiisern  im  Tractus  opticus,  über  die  Haubenstrah- 
Inogscommissur  u.  über  das  dorsale  Längsbündel.  Mon.- 
Schr.  f.  Psych,  u.  Neurol.  XI.  p.  406.  1902.    2  Tafeln. 

407)  Fräser,  E.  H.,  Posterior  longitudinal  bündle. 
Joum.  of  Physiol.  XXVII.  1901. 

407a)  Barratt,  Wakelin,  On  the  changes  in  the 
oerroos  System  in  a  case  of  old  standing  amputation. 
Brain  2.  p.  310.  1901. 

1)  Motorische  Bahn. 
Seit  langen  Jahren  beechftftigt  man  sich  zum 
1.  Male  wieder  näher  mit  dem  Oetammtmedionia' 
mu8  der  Motilität  Obwohl  Ref.  E.  immer  wieder 
danaf  hingewiesen  hatte,  daes  bei  allen  niederen 
Vertebraten  ein  cerebraler  Apparat  ezistirt,  der 
ohne  Pyramidenbahnen  iat,  dass  diese  Bahn  anch 
bei  den  niederen  Säugern  nur  minimal  ausgebildet 
is^  war  doch  die  gangbare  Meinung  immer  wieder 
hervorgetreten,  dass  die  Traotus  oortico-spinales 
im  Weeentliohen  die  Unterlage  des  motorischen 
WillensTorganges  darstellten.  Es  hat  einer  sorg- 
Mtigen  und  kritischen  Experimentaluntersuchung 
bedurft,  wie  sie  wesentlich  von  Rothmann 
(Beferate  über  diesen  physiologischen  Theil  findet 
man  an  anderen  Stellen  dieser  Jahrbücher)  dann 
weh  von  Probst  ausgeführt  wurde,  um  die  einmal 
herrschende  Meinung  zu  erschüttern.  Die  Ter- 
Reichende  Anatomie  hat  Ungst  gezeigt,  dass  bei 
den  Teleostiem  z.  B.,  wo  gar  kein  Pallium  existirt, 
die  Tractus  thalamo-spinales ,  vielleicht  auch  die 
Tnctos  teoto-spinales,  Apparate,  die  sich  durch  die 
gnze  Thierreihe  wiederholen,  die  Unterlage  für  eine 
tohere  motorische  Bahn  bilden  könnten,  neben  der 
ooch  mehr  rein  spinale  existiren  müssen.  Zu  eben 
diesem  Schlosse  kommen  nun  auch  die  Arbeiten, 
die  sieh  auf  das  Experiment  am  Säuger  stützen. 
Bothmann  namentlich  hat  in  immer  varürten 
böslichen  geaseigt,  dass  bis  hinauf  zum  Affen  die 
I^BTchschneidang  der  Pyramidenbahn  nach  einiger 
Zät  so  ausgeglichen  ist,  dass  kaum  ein  Ausfall 
achtbar  bleibt,  und,  ganz  wie  vor  Jahren  Bef.  auf 
Qnind  vergleiohend  anatomischer  Arbeiten,  kommt 
9  m  dem  Schlüsse,  dass  die  Werthigkeit  des 
Tnctos  cortioo-spinalis  bis  zum  Menschen  all- 
nihlich  zunimmt  Auch  die  P  r  o  b  s  t  'sehe  Arbeit 
Aber  den  Himmechanismus  der  Motilität  (398)  ge- 
hört nidit  streng  in  den  Bahmen  dieses  anatomi- 
Khen  Berichtes,  es  soll  aber  speciell  auf  sie  hinge- 
viesai  werden,  weil  hier  auf  Orund  einer  grossen 
Bohe  von  Halbeeitendurohschneidungen,  Rinden- 
ibtrannungen ,  Schweifkemverletzungen  u.  s.  w., 
deren  Besultate  anatomisch  nachgeprüft  wurden, 
dargelegt  wird,  dass  bei  den  Thieren  (Katzen,  Igel, 
Hed.Jahrbb.  Bd.  279.Hft.2. 


Hunde  kamen  in  Betracht)  ausser  dem  Tractus 
cortico-spinalis  noch  eine  der  Motilität  dienende 
Bahn  existirt,  die  die  in  den  letzten  Berichten 
mehrfach  erwähnten  Tractus  thalamo-spinales  und 
thalamo-cerebeUares,  sowie  cerebello  -  spinales 
passirt  In  dieser  Arbeit  findet  man  auch  Angaben 
Ober  gelegentlichen  abnormen  Verlauf  der  Pyra- 
midenbündel, über  die  Pyramidenvorderstrangbahn 
bei  Katzen  und  viele  Bestätigungen  frOherer  mit 
weniger  guten  Methoden  unternommener  Arbeiten. 
Interessant  ist  es,  zu  sehen,  wie  auch  jetzt  noch 
immer  wieder  der  in  der  Literatur  fast  vergessene 
Meynert  zu  Recht  kommt.  So  bringen  die  ge- 
nauen Untersuchungen  von  Probst  über  die  Ver- 
bindungen des  Sehhügels  und  dessen  Stellung  im 
Oesammtsysteme  wesentlich  von  Meynert  be- 
reits Ausj^esprochenes.  Der  SehhOgel  ist,  wie  hier 
genau  gezeigt  wird,  nicht  nur  mit  allen  Theilen 
der  motorischen  Zone  verbunden,  sondern  durch 
seine  Verbindungen  mit  dem  Vierhflgel  und  dem 
Hypothalamus,  die  ihrerseits  die  Tractus  thalamo- 
spinales  und  tecto-spinales ,  sowie  das  hintere 
Längsbündel  entsenden,  der  Ausgangspunkt  für 
eine  zweite  motorische  Bahn.  Auch  in  weiter 
caudalwärts  liegenden  Abschnitten  des  Central- 
apparates,  in  der  MeduUa  oblongata  und  in  der 
Brücke,  ebenso  im  RQckenmarke  selbst,  giebt  es 
wieder  neu  entspringende  motorische  Bahnen.  So 
erklärt  es  sich  wohl,  dass  z.  B.  bei  der  Katze  die 
Verletzung  der  Pyramide  im  verlängerten  Marke 
keine  wesentlichen  Bewegungstörungen  hervorruft 
Die  Arbeit  enthält  auch  noch  viele  Beizversuche 
nach  Abtragung  einzelner  Rindengebiete  oder  nach 
Durohschneidung  in  verschiedenen  Ebenen,  auch 
nach  Wegnahme  des  Kleinhirns. 

Wie  wirken  cortikale  Beizungen,  wenn  die 
beiden  Wege,  der  direkte  zum  Rückenmarke  und 
der  via  Thalamus  führende  unterbrochen  sind? 
Der  entsprechende  Versuch  ist  von  Probst  (399) 
ausgeführt  worden.  Die  Durchschneidung  des 
ganzen  einen  Himschenkelfusses  und  der  Oegend 
frontal  vom  Nudeus  ruber  mit  Verletzung  des 
lateralen  ventrale  Thalamuskemes  erzeugt  ab- 
steigend bis  zum  Rückenmarke  ausser  Pyramiden- 
entartung bis  in  das  Lendenmark  Degeneration  des 
Tractus  rubre -spinalis.  Andere  Bahnen  dorthin 
entarten  nicht  Bindenreizung  erzeugt  nun  keine 
Zuckungen  in  der  contralateralen  Körperhälfte 
mehr.  Immerhin  wird  auch  nach  diesen  schweren 
Verletzungen  das  Thier  nicht  dauernd  lahm.  Es 
erholt  sich  vielmehr  sehr  rasch.  Der  Versuch  be- 
weist, was  ebenfalls  aus  den  Ergebnissen  von  Ver- 
suchen an  niederen  Thieren  längst  zu  schliessen 
war,  dass  ffir  die  Motilität  auch  Bahnen  in  Betracht 
kommen,  die  caudal  von  den  Sehhügeln  liegen.  Die 
vergleichende  Anatomie  hat  ja  längst  gezeigt,  dass 
es  Thiere  ohne  Pallium  und  mit  nicht  nennens- 
werthem  Thalamus  giebt  (Petromyzon  u.  s.  w.),  die 
doch  keineswegs  gelähmt  sind.  Durch  Kohn- 
stamm,  Probst  und  Rothmann  haben  wir 
IG 


122 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  de«  Centralnenraisystems. 


nun  erfahren,  auf  welchen  Bahnen  das  Vorderhim 
Einfluss  auf  die  Bewegungen  erlangen  kann.  Qanz 
neuerdings  hat  dann  auch  Rothmann  in  beson- 
ders eleganter  Weise  beide  Bahnen  unterbrochen. 
Br  hat  bei  Affen  erst  die  Hinterseitenstr&nge  im 
Halsmarke  zweizeitig  durchschnitten.  Bei  dieser 
Operation  gehen,  wie  die  anatomische  Vorunter- 
suchung gezeigt  hat,  beide  Bahnen  zu  Orunda 
Es  trat  trotzdem  keine  dauernde  Lfihmung  ein. 

Im  Wesentlichen  kommen,  wie  die  Sache  heute 
liegt,  für  die  motorische  Leitung  in  Betracht:  Die 
Tractus  cortico-thalamici ,  der  Tractus  rubro-spi- 
nalis  (Monakow  'sches  Bündel),  ein  Tractus  tha- 
lamo-spinalis  (Wallenberg 's-Zwischenhimtheil 
des  Monakow 'sehen  BQndels)  und  wahrschein- 
lich der  Tractus  tecto-spinalis,  ein  Bündel  aus  dem 
Mittelhimdache,  das  ventral  von  dem  dorsalen 
L&ngsbündel  rückenmarkwftrts  zieht  An  diese 
schliesst  sich  dann  der  Eigenapparat  des  Bücken- 
markes und  derOblongata  an,  der  bei  den  niederen 
Yertebraten  bis  zu  einem  hohen  Orade  selbständig 
ist  und  auch  bei  den  höheren  (siehe  Bewegungen 
des  geköpften  Kaninchens)  in  seiner  Bedeutung 
nicht  unterschätzt  werden  darf,  üeber  den  erst- 
genannten Zug,  die  I\framidenbahn  liegen  einige 
Einzelangaben,  Ausdehnung  des  Areales,  aberri- 
rende  Bündel,  Züge  zu  den  Bülbftrkemen,  vor. 

Die  Pyramiden- Degeneration  nach  ausgedehnter 
Erweichung  im  motorischen  Rindengebiete  zer- 
streute sich  in  dem  von  Bikeles  (370)  beschrie- 
benen Falle,  obwohl  das  Beincentrum  intakt  war 
(die  Degeneration  hörte  im  obersten  Dorsalmarke 
auf),  über  das  ganze  Areal  der  Pyramidenbahn 
innerhalb  der  inneren  Kapsel  und  weiter  unten ;  es 
findet  also  (conform  mit  Melius  und  Hoche) 
bereits  nahe  der  Rinde  eine  Vermischung  der 
Pyramidenfasem  für  die  verschiedenen  Körper- 
theile  statt 

Thiele  (380)  dagegen  sah  die  Fasern  aus  der 
Beinregion  distinkt  durch  die  Grenze  von  mittlerem 
und  hinterem  Drittel  des  hinteren  Schenkels  der 
inneren  Kapsel  und  caudalwärts  grösstentheils  an 
der  Aussenseite  des  Himschenkels  bis  zur  Brücke 
hin  verlaufen.  Th.  beschreibt  CoUateralen  der 
Pyramidenfasem  innerhalb  der  Corona  radiata. 

Obersteiner  (359)  weist  bei  der  Schilde- 
rung eines  Falles  von  abnormer  Breitenausdehnung 
der  Pyramide  in  der  Qegend  der  unteren  Olive 
(analog  den  von  Pick  und  van  Oehuchten 
mitgetheilten  Beobachtungen)  darauf  hin,  dass 
gerade  die  Pyramidenbahnen  als  die  phylogene- 
tisch jüngsten  viel  mehr  zu  Variationen  in  Form 
und  Lagerung  neigen,  als  die  entwickelungs- 
geschichtlich  älteren  Faser -Systeme  (z.  B.  der 
Fasciculus  longitudinalis  dorsalis). 

Bar  rat  t  (470a)  beobachtete  42  Jahre  nach 
einer  Oberarm -Amputation  unter  Anderem  eine 
Atrophie  der  gekreuzten  Pyramide  innerhalb  des 
Himstammes.  Innere  Kapsel  und  motorische  Rinde 
waren  dabei  unverändert 


Das  Pick 'sehe  Bündel  ist  bekanntlich  von 
Hoche  (siehe  die  vorigen  Berichte)  als  abnorm 
hoch  kreuzendes  Pyramidenbündel  aufgefasst  wor- 
den. Zum  gleichen  Resultate  kam  ügolotti  (364), 
dem  es  beim  Marchi-  und  Weigert-Studium 
vieler  Fälle  von  cerebralen  Herderkrankungen  3mal 
gelang,  das  Bündel  darzustellen  und  2mal  genauer 
zu  verfolgen.  Barnes  (361)  hält  das  Pick'sohe 
Bündel  für  eine  aufsteigende  Bahn  aus  der  Pyra- 
miden-Kreuzung zum  Nudeus  ambiguus.  Es  ist 
häufiger,  als  Pick  annahm.  Auch  in  dem  von 
Amabilino  (375)  beschriebenen  Falle  konnte 
innerhalb  des  Bulbus  ein  dem  P  i  c  k 'sehen  Bündel 
analoges,  frontal  von  der  Pyramiden- Kreuzung  kreu- 
zendes Bündel  bis  zum  Halsmarke  verfolgt  werden. 

Stewart  (365)  hat  nach  traumatischer  Läsion 
des  Rückenmarkes  einen  Faserzug  „X"  im  7.  und 
8.  Cervikalsegment  degeneriren  sehen,  der  lateral 
von  der  Stelle  liegt,  die  weiter  oberhalb  der 
V.  Bechterew  -  Helweg'schen  „Dreikanten- 
bahn^*  entspricht  S  p  i  1 1  e  r  (363)  hatte  (schon  im 
vorigen  Berichte)  ein  aberrirendee  ungekreuztes 
Pyramidenbündel  beschrieben,  das  ebenfalls  in 
dieses  Areal  geräth,  und  schlägt  vor,  es  den  „direkten 
ventro- lateralen  Pyramidenstrang**  zu  nennen. 
Stewart  (366)  verwahrt  sich  gegen  die  Identifi- 
zirung  der  beiden  Bündel  Der  Spiller 'sehe 
Pyramidenstrang,  wohl  identisch  mit  den  „Fibres 
pyramidales  homolat^rales  superficielles^'  von  Mme. 
Dejerine  und  mit  dem  von  Probst  beschrie- 
benen „aooessorischen  Pyramidenbünde^S  ist  in  der 
Berichtzeit  von  Barnes  (361)  unter  5  Fällen  von 
Läsion  der  motorischen  Rindenregion  4mal  degene- 
rativ dargestellt  worden.  Er  ist  am  besten  in  den 
beiden  ersten  Cervikalsegmenten  sichtbar  und  kann 
gelegentlich  bis  zum  Lumbosacralmarke  verfolgt 
werden. 

Barnes  (361)  sah  anscheinend  dasselbe 
Bündel  von  der  lateralen  Schleife  sich  abzweigen 
und  zur  Vorderstrang-Peripherie  gelangen.  Das 
von  Amabilino  (375)  beschriebene  Pyramiden- 
bündel, das  im  Halsmarke  innerhalb  des  Q  o  w  e  r  s  '- 
sehen  Areals  abwärts  lief,  war  ein  gekreuztes. 

Die  Pyramidenfasem  zu  den  motorischen  Hirn- 
nervenkemen  sind  in  der  Berichtzeit  von  vielen 
Autoren  studirt  worden.  Simpson  (369)  hat 
nach  Zerstörung  der  gesammten,  von  der  moto- 
rischen Rindenregion  stammenden  Faserung  bei 
Affen,  Katzen  und  Hunden  zwar  reiche  Verzwei- 
gung aus  dem  Himschenkel  in  das  Grau  der  vor- 
deren Vierhügel  (Katze),  bei  allen  Thieren  eine 
(durch  Ramön  y  Cajal  bekannte)  Endigung  von 
CoUateralen  der  Pyramidenbahn  in  der  Brücke  ge- 
sehen, dagegen  keine  Pyramidenfasem  zu  moto- 
rischen Himnervenkemen.  Zwar  strahlen  einzelne 
Pyramidenfasem  innerhalb  des  Bulbus  dorsal wärts 
in  die  Formatio  reticularis  beider  Seiten  aus,  es 
handelt  sich  aber  dabei  um  spinalwärts  ziehende 
aberrirende  Pyramidenfasem  analog  dem  Pick' - 
sehen  Bündel. 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystenu. 


123 


Die  „aocessorische  Schleife'*  trennt  sich  nach 
Barnes  (361)  vom  Pyramidenbündel  in  der  Höhe 
der  oberen  Brücke  (oonform  mit  Ho  che),  geräth 
in  die  mediale  Schleife  und  versorgt  von  dort  aus 
den  motorischen  6.  Kern,  den  7.  Kern,  weiter  unten 
den  Nndeus  ambiguus,  den  12.  Kern,  während  die 
Augenmuskelkeme  (conform  mit  Hoc  he  und  An- 
deren) frei  bleiben. 

Nach  Troschin  (374)  laufen  bei  der  Katze 
die  motorischen  Rindenbahnen  für  den  4.,  5.  und 
6.  Kern  nur  in  der  Pyramide,  nicht  im  medialen 
Abschnitte  der  Schleife. 

DieMarchi-ünter8UchungvonBikele8(371) 
in  einem  Falle  von  oberflAchlicher  älterer  Erwei- 
chung der  linken  3.  Stimwindung,  frischer  Erwei- 
chung des  ventralen  Theiles  der  vorderen  Centnd- 
windung  und  des-Oyrus  parietalis  inferior  ergab 
innerhalb  des  Himschenkels  eine  Degeneration 
medial  von  der  eigentlichen  Pyramidenbahn.  B. 
hält  sie  nicht  für  die  frontale  Brückenbahn,  weil 
die  Schwärzung  bis  zur  Oblongata  verfolgt  werden 
konnte,  und  glaubt  in  ihr  eine  Bestätigung  für  die 
filtere  Annahme  medialer  Lagerung  derPyramiden- 
^m  für  die  motorischen  Himnervenkeme  zu  er- 
blicken. 

Eine  frische  Blutung  in  das  Mark  des  Stirn- 
lappens, die  den  Streifenhügel  und  die  innere  Kapsel 
mit  zerstört  und  zur  centrifugalen  Mar chi- De- 
generation der  2  mittleren  Fünftel  des  Hirnschenkel- 
fosses,  des  Stratum  intermedium  und  des  Bündels 
▼on  der  Schleife  zum  Fusse  geführt  hatte,  gab 
A  m a  b  i  1  i  n  o  (375)  Gelegenheit,  die  von  dem  letzt- 
genannten Bündel  zu  den  motorischen  Hirnnerven- 
kemen  beider  Seiten  ziehenden  Fasern  zu  ver- 
folgen. Die  für  die  gekreuzten  Kerne  bestimmten 
Fasern  treten  am  medialen  und  ventralen  Pole  der 
Pyramide  aus,  die  zu  gleichseitigen  Kernen  führen- 
den am  lateralen  Pole.  Einzelne  Fasern  dieser 
nPyramiden-Schleifenbahn"  (Flechsig)  „via  pira- 
mido-lemniscale'^  enden  in  der  Substantia  nigra  und 
in  der  Formatio  reticularis  der  Haube  des  Mittel- 
hims  und  des  Bulbus.  Ein  Ursprung  des  Bündels 
aus  dem  Corpus  striatum  ist  noch  ungewiss;  wahr- 
scheinlich handelt  es  sich  um  ein  Gemisch  von 
Striatum-  und  Pyramidenfasem. 

Die  absteigenden  Schleifenbahnen  enthalten 
nach  Collier  und  Buzzard  (400)  neben  den 
motorischen  Himnerven- Bahnen  noch  Sehhügel- 
faaem  zur  Haube  des  Hirnstammes  und  wahre 
Schleifenfasern  zu  den  Hinterstrangkemen  [und 
Oliven?].  Letztere  waren  vielleicht  in  Folge  einer 
Tumor- Wirkung  retrograd  degenerirt 

Bei  Hunden  wurden  von  Aspissow  (372) 
swei  besondere  Centra  für  Ohrbewegungen,  zwei 
andere  fOr  die  Wangen-  und  Mundmuskeln,  vier 
andere  für  den  Augenschluss  gefunden,  die  doppel- 
seitig wirken.  Die  Degeneration  nach  ihrer  Zer- 
störung konnte  nicht  den  Beweis  eines  gesonderten 
Verlaufes  der  Fasern  für  den  oberen  Facialis  er- 
Ausser  den  Pyramiden  war  auch  die 


mediale  Schleife  schwach  degenerirt.  Die  Endi- 
gung der  Rindenleitung  für  den  oberen  Facialis 
findet  wie  die  des  unteren  im  Facialiskeme  statt 

Nach  eingehender  historischer  üebersicht  über 
die  bisher  mitgetheilten  Mar  chi- Befunde  nach 
Läsion  motorischer  Rindencentren  berichtet  Ko- 
sak a  (373)  über  5  eigene  Versuche  von  experi- 
menteller Zerstörung  der  motorischen  Rindenregion 
bei  3  Affen  und  2  Hunden.  Bei  Affen  folgt  doppel- 
seitige Pyramiden-Degeneration  auf  einseitige  Ver- 
letzung der  motorischen  Rindenregion  (Theile  des 
Qyrus  centralis  anterior  und  frontalis  lateralis). 
Ob  die  Pyramiden-Degeneration  auf  der  gesunden 
Seite  nur  zum  Rückenmarke  oder  auch  zu  den 
motorischen  Hirnnervenkernen  zieht,  konnte  nicht 
entschieden  werden.  Beim  Hunde  gehen  erst  (con- 
form mit  den  Resultaten  von  Probst)  in  der 
Oblongata  degenerirte  Fasern  von  einer  Pyramide 
auf  die  andere  über.  Die  zu  den  gekreuzten  moto- 
rischen Hirnnervenkernen  gehenden  Züge  lösen 
sich  oberhalb  dieser  Kerne  ab,  die  zu  den  gleich- 
seitigen erst  im  Niveau  der  Kerne  selbst  (nur  beim 
Hypoglossuskerne  ist  ein  derartiges  Verhalten  nicht 
sicher  nachgewiesen).  Diq  Kerne  selbst  werden 
nicht  erreicht  Von  einer  „accessorisohen  Schleife^' 
(v.  Bechterew)  als  motorischer  Rindenbahn  zu 
den  Hirnnervenkernen  konnte  sich  K.  nicht  über- 
zeugen. Abnorm  hoch  kreuzende  Pyramidenfasem 
gelangen  via  gekreuzter  Hinterstrang  in  den  Pyra- 
midenseitenstrang. 

Das  Monakow 'sehe  Bündel  (T^adus  mbro- 
apinalis)  nimmt  nach  den  eingehenden  Untersuchun- 
gen von  Collier  und  Buzzard  (400),  die  an 
einem  sehr  grossen  Materiale  von  Tumoren  des 
Himstammes  und  von  experimentellen  Läsionen 
an  Katzen  und  Affen  gearbeitet  haben,  beim  Men- 
schen denselben  Verlauf,  wie  es  vom  Affen  und  der 
Katze  bekannt  ist  Ausser  dem  gekreuzten  rothen 
Kerne  wird  als  Ursprung  noch  die  graue  Substanz 
ventro-lateral  von  der  dorsalen  Commissur  ange- 
geben (die  hier  ausgehenden  Fasern  enden  aber 
bereits  in  der  Höhe  der  Pyramidenkreuzung).  Auch 
das  ventrale  Lftngsbündel  (Vierhügel- Vorderstrang- 
bahn) erhalt  einen  Zuwachs  aus  dem  Orau  ventro- 
lateral  von  der  dorsalen  Commissur  (oonform  mit 
den  Befunden  des  Ref.  W.,  vergleiche  das  Capitel 
„Thalamus^').  Das  Monakow  'sehe  Bündel,  das 
ventrale  L&igsbündel,  das  dorsale  L&ngsbündel 
und  derTractus  vestibulo-spinalis  vom  Deiters '- 
sehen  Kerne  zum  Vorderhom  (bis  in  das  Sacral- 
mark  verfolgt)  ersetzen  die  motorische  Funktion 
des  Pyramidenbündels.  Ihre  Entwiokelung  steht 
in  umgekehrtem  Verhältnisse  zur  Ausbildung  der 
Pyramidenbahn.  Sie  müssen  als  die  ontogene- 
tisch  und  phylogenetisch  älteren  Wege  für  moto- 
rische Reize,  gleichzeitig  auch  als  Sitz  der  tiefen 
Reflexe  und  als  Qrund  cerebraler  Spasmen  nach 
Pyramidenläsionen  angesehen  werden. 

Damit  stimmt  sehr  schön  der  Befund  von 
Haenel  (401)  überein,  der  in  einem  Falle  von 


124 


Edinger  und  Walleuberg,  Anatomie  des  Ceniralnervensystems. 


cerebraler  Kinderlähmung  durch  einen  Herd  in  der 
rechten  Begio  subthalamica  mit  Betheiligung  des 
Mittelhirns  an  Stelle  der  gänzlich  zerstörten  Pyra- 
midenbahn eine  Hypertrophie  mehrerer  motorischer 
Haubenbahnen  fand,  und  zwar  des  medialen  tiefen 
Markes  (Yierhfigel-Vorderstrangbahn)  und  des  late- 
ralen tiefen  Markes  des  Monakow  'sehen  Bündels, 
der  ,,aGces8orischen  Schleife^^  v.  Bechterew 's 
(s=  motorischer  Schleifenantheil  von  Hoche  und 
laterales  pontines  Bündel  von  Schlesinger). 
Ausserdem  hatten  sich  bisher  unbekannte  Verbin- 
dungen zwischen  Thalamus,  Mittelhirn  und  Klein- 
hirn neugebildet 

Bothmann  (403 — 405)  hat  jetzt  auch  beim 
Affen  nach  Oblougata- Verletzungen  das  Mona- 
kow 'sehe  Bündel  und  seine  Endigung  im  Vorder- 
Seitenhom  zur  Degeneration  bringen  können.  Es 
ist  hier  relativ  kleiner  als  beim  Hunde,  liegt  im 
Wesentlichen  ausserhalb  (ventral  von)  der  Pyra- 
midenbahn und  scheint  seinen  Ursprung  nicht  im 
rothen  Kern  zu  haben.  Probst  (399)  hftlt  da- 
gegen (ebenso  wie  van  Qehuchten)  den  rothen 
Kern  als  Ursprung  des  Monakow  'sehen  Bündels 
fest  und  betont,  dass  (bei  Katzen  und  Hunden)  das 
ganze  Areal  des  Pyramidenseitenstranges  von  ihm 
eingenommen  wird.  Den  Namen  „Tractus  prae- 
pyramidalis"  verwirft  er  deshalb.  Für  die  Vier- 
hügel-Vorderstrangbahn sei  der  Name  „Fasciculus 
praedorsalis"  nicht  zu  empfehlen.  Es  giebt  [con- 
form  mit  den  Besultaten  dos  Bef.W,]  einen  opistho- 
thalamischen  Ursprung  der  Vierhügel- Vorderstrang- 
bahn. P.  beschreibt  auch  Collateralen  des  Mona- 
kow'sehen  Bündels  zum  Seitenstrangkem  und 
eine  Brücken- Vorderstrangbahn. 

Oiannettasio  und  Pugliese  (402)  haben 
nach  partiellen  Durchschneidungen  der  unteren 
BückenmarkshAlfte  bei  Hunden  die  Degenerationen 
nach  Mar  Chi,  die  Zellenveranderungen  nach 
Nissl  untersucht  Sie  halten  die  Vierhügel- 
Vorderstrangbahn  für  den  wesentlichen  funktio- 
nellen Ersatz  der  Pyramidenbahn. 

Münzer  und  Wiener  (337)  haben,  wie 
Pawlow  (siehe  den  vorigen  Bericht),  das  mediale 
gekreuzte  Bündel  des  tiefen  Markes  (Tractus  tecto- 
bulbaris  oder  praedorsalis  cruciatus)  niemals  bis 
in  das  Rückenmark  verfolgen  können.  Der  Tractus 
tecto-bulbaris  superficialis  (ungekreuztes  Bündel 
des  tiefen  Markes)  stellt  nach  M.  u.  W.  eine  Ver- 
bindung von  Auge  und  Ohr  her  und  wird  nach 
seinen  Endst&tten  „Tractus  tecto-protuberantialis 
et  bulbaris^^  genannt  Die  von  Wallenbergbei 
Tauben  nachgewiesenen  Beziehungen  zum  Oanglion 
ectomammillare  konnten  von  M.  u.  W.  nicht  be- 
stätigt werden.  Bei  den  genannten  Bahnen  des 
tiefen  Markes  machen  die  Autoren  Prioritfttrechte 
gegenüber  den  Bef.  Edinger  -  Wallenberg 
geltend,  doch  sei  erwähnt,  dass  das  Bündel  von 
E.  schon  1889  (2.  Auflage  der  Vorlesungen)  abge- 
bildet, abgeschieden,  aber  nicht  caudal  verfolgt 
worden  ist     Der  Pyramidenseitenstrang  enthält 


ausser  cortioo-spinalen  und  rubre- spinalen  auch 
endogene  (myelogene)  Fasern. 

Nach  van  Qehuchten  (389)  besitzt  das 
Monako  w  'sehe  Bündel  keine  aufsteigenden  Fasern 
(contra  Probst);  solche  werden  vorgetäuscht, 
wenn  in  Folge  einer  Ghromatolyse  der  Zellen  des 
rothen  Kernes  die  absteigenden  Fasern  von  ihren 
peripherischen  Strecken  aus  degeneriren. 

Von  Collier  und  Buzaard  (400)  wird  ein 
ungekreuztes  Bündel  aus  dem  Sehhügel  zum  Vorder- 
strange des  Bückenmarkes  beschrieben,  das  ventro- 
lateral  vom  ventralen  Längsbündel  (Vierhügel- 
Vorderstrangbahn)  verläuft 

Dorsales  Längtbündel, 

Fräser  (407)  hat  bei  A£fen  und  Katzen  das 
hintere  Längsbündel  oder  den  Deiters 'sehen 
Kern  oder  den  Boden  des  4.  Ventrikels  zwischen 
Deiters'schem  Kerne  und  hinterem  Längsbündel 
zerstört,  ohne  im  letzten  Falle  eines  der  beiden 
anderen  Gebilde  mitzuverletzen.  a)  Die  Zerstörung 
des  dorsalen  Längsbündels  caudal  von  der  Höhe  des 
Deiters 'sehen  Kernes  bewirkt  eine  homolaterale 
Degeneration  im  Vorderseitenstrange  des  Bücken- 
markes bis  zur  Lumbarregion,  überall  in's  Vorder- 
hom  einstrahlend.  Nur  wenige  Fasern  degeneriren 
aufwärts.  Bei  Zerstörung  in  der  Höhe  des  Dei- 
ters'sehen  Kernes  degenerirt  das  Bündel  auf  der 
gleichen  Seite  absteigend  und  auf  der  gekreuzten 
Seite  aufsteigend.  Die  aufsteigend  degenerirenden 
Fasern  enden  in  den  Kernen  des  4.  und  3.  Ner- 
ven, wenige  im  Darkschewitsch'schen Kerne. 
In  den  Wurzeln  des  3.  und  4.  Nerven  und  in 
der  Gommissura  posterior  degenerirt  keine  Faser, 
b)  Nach  Zerstörung  des  Deiters 'sehen  Kernes 
degeneriren  abwärts  Fasern  in  beiden  hinteren 
Längsbündeln,  besonders  im  gleichseitigen,  und 
aufsteigend  Fasern  im  gekreuzten  Längsbündel,  die 
hauptsächlich  [conform  mit  den  vom  Brf.  W.  bei 
der  Taube  erhaltenen  Besultaten]  im  medialen 
Theile  des  Bündels  liegen.  Nach  Zerstörung  des 
Abducenskernes  ist  auch  der  laterale  Theil  des 
Bündels  zerstört.  Es  gelangen  Fasern  vom  6.  Kern 
in  den  3.  Nerven.  Auch  der  „Tractus  vestibulo- 
spinalis'*  ist  degenerirt  c)  Nach  Läsionen  zwischen 
dem  hinteren  Längsbündel  und  Deiters'schem 
Kerne,  mit  Unterbrechung  der  zwischen  beiden 
laufenden  Fasern,  ist  die  Degeneration  die  gleiche 
wie  in  b). 

Probst  (406)  beschreibt  Fasern  aus  der  Haube 
des  frontalen  Mittelhirns  zum  dorsalen  Längs- 
bündel, deren  Verlauf  anscheinend  mitdem„Riech- 
antheil  des  hinteren  Längsbündels'^  übereinstimmt 
[vgL  des  Bef.  W.  Arbeit  Nr.  381]. 

Schleife  und  andere,  f^sertsibW  9  Bahnen. 

Es  hat  sich  als  ein  wahres  Missgeechick  für 
die  Entwickelung  unserer  Kenntnisse  von  der 
centralen  Leitung  erwiesen,  dass  man  früher  die 
ganze  Faserschicht  dorsal   von  der  Brücke   ge* 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Gentralnervensystems. 


125 


meiDum  als  Schleife  bezeichnete.  Seit  mehr  als 
15  Jahren  wiederholen  sich  die  Versuche,  aus  dem 
,^hleifenarear'  einzelne  besondere  BQndel  zu 
tramen.  Längst  zwar  hat  man  sich  geeint,  die 
laterale  Schleife  —  dieTractus  aoustico-teotales  — 
von  der  medialen  Schleife  zu  trennen.  Unter  dem 
letzteren  Namen  sind  gewöhnlich  die  Tractus 
bnlbo-thalamici  vwstanden.  Dazu  kommen  aber 
nodi  die  sogen,  accessorischen  Schleifenbündel- 
liuern,  die  zweifellos  dem  Pyramidensystem  ange- 
hören, nAmlich  die  medial  von  der  Pyramide  liegende 
„Schleife  von  der  Haube  zum  Fuss*^  (Meynert 
undSpätere)  und  lateral  von  der  Pyramide  Fleoh- 
sig's  „Fussschleife'S  wohl  identisch  mit  dem,  was 
Hoc  he  als  centrale  Bahn  zu  den  motorischen 
Bolblrkemen  bezeichnete. 

Hösel  (378),  der  einen  Fall  von  ausgedehnter 
GroMhim-Thalamuserweichung  sorgfältig  unter- 
sndit  hat,  benutzt  leider  noch  die  filtere,  etwas 
Terwirrende  Nomenclatnr.  Er  kommt  zu  folgen- 
d«:  Eüntiieilung  des  Himschenkelfussgebietes  mit 
der  Schleife :  „1)  Im  caudalen  Abschnitt  des  Hirn- 
sehenkelfusses  verlftuft  im  innersten  Fünftel  die 
„Schleife  von  der  Haube  zum  Himschenkelfuss^'. 
2}  Im  zweiten  Ffinftel  die  frontale  Brückenbahn. 

3)  In  cerebralen  Abschnitten  tauschen  beide  ihre 
Lige  aus,  und  es  liegt  im  innersten  Fünftel  die 
frontile  Brückenbahn,  im  zweiten  Fünftel  die 
„Schleife  von  der  Haube  zum  Himsohenkelfuss'^ 

4)  Im  dritten  Fünftel  verlfiuft  die  Pyramidenbahn. 

5)  Im  vierten  Fünftel  verlftuft  in  der  Hauptsache 
die  temporale  Brückenbahn.  6)  Im  medialen  Ab- 
schnitt des  fünften  Fünftels  liegt  die  Fusssdileife. 
7)  Im  lateralen  Abschnitt  des  fünften  Fünftels  ver- 
linfl  der  oocipitale  Himschenkelfuss-Antheil  der 
Sehstrahlnng.  8)  Die  Schleife  von  der  Haube  zum 
HiraachenkelfiiBS  verlftuft  beiioi  ICenschen  nicht  im 
istmlen  Abschnitt  desHimsdienkelfusses.  9)  Die 
Fonschleife  und  die  Schleife  von  der  Haube  zum 
fiimeohenkelfuBse  sind  je  eine  direkte  Rinden- 
sdkleife.  10)  Dieselben  treten  niokt  zu  den  Hinter- 
stnngskemen  in  Beziehung.  11)  Die  Schleife  von 
der  Haube  zam  Himschenkelftiss  nimmt  ihren 
ürsprong  im  hintersten  Abschnitt  der  Stirnwin- 
diuigeii.  12)  Die  Fussschleife  entweder  auch  dort 
oäer  in  der  Jneel.'^ 

Wenn  sich  die  Angaben  von  Schütz  (379) 
l^Mtigen  sollten,  dann  hfttten  wir  ausser  der 
P^midenbahn  und  der  Bahn  durch  das  Mona- 
co w'sohe  Bündel  noch  eine  dritte  Bahn  aus  dem 
Vorderhim  durch  die  Schleife  direkt  bis  in  das 
BGcketimark.  Es  sind  Fasern,  die  aus  dem  late- 
ndan  Theil  der  oberen  Schleife  in  den  Mandelkern, 
<^ie  vordersten  Theile  der  ersten  Schlftfenwindung, 
&  Centralwindungen ,  den  Qyrus  lingualis  und 
<te  Cuneua  ausstrahlen  sollen.  Dabei  bilden  sie 
ftr  eine  Strecke  einen  Theil  des  unteren  Lfings- 
^^^els.  Die  Schlüsse  sind  Präparaten  vonEinder- 
S^umen,  die  in  der  Harksoheidenentwickelung 
entnommen.     Der  Bsf.  [E.]  hat  bei  der 


Lekttlre  wiederholt  den  Eindruck  gehabt,  dass 
Theile  verschiedener  Systeme,  besonders  Theile 
der  Tractus  strio-thalamici ,  die  schon  sehr  früh 
markhaltig  werden,  mit  einbezogen  sind.  Das  sind 
aber  Fasern,  die  mit  der  Rinde  nichts  zu  thun 
haben.  Auch  wäre  es  sehr  auffallend,  dass  noch 
keine  Degenerationbilder  eines  so  ausgedehnten 
Fasersystems  bisher  vorliegen  sollten.  Man  wird 
jedenfalls  für  eine  so  wichtige  Sache  noch  Be- 
stätigung auf  degenerativem  Wege  verlangen 
müssen. 

Sirleo  (384)  hat  die  Hinterstrangkerne  bei 
Hunden  zerstört  und  die  Degenerationen  nach 
Mar  Chi  untersucht  Die  von  den  OoH'schen 
Kernen  ausgehenden  Schleifenfasern  geben  Aeste 
an  den  hinteren  Yierhügel  und  das  Corpus  mam- 
millare  ab  und  enden  theils  in  den  Kernen  der 
Basis  (inneres  Bündel),  theils  gelangen  sie  als 
direkte  Rindenschleife  via  innere  Kapsel  in  die 
Parietalrinde  (vergleiche  dagegen  die  Resultate 
von  Probst,  van  Oehuchten  und  Anderen). 

van  Gebuchten  (385)  hat  durch  Degene- 
rationversuche an  Kanindien  die  früheren  Angaben 
der  Autoren  über  Verlauf  und  Endigung  der  von 
den  Hinterstrangkernen  zum  Mittel-  und  Zwischen- 
him  emporziehenden  Fasersysteme  nachgeprüft  und 
im  Wesentlichen  das  vorher  Bekannte  bestätigt 
Bemerkenswerth  erscheint  die  im  Allgemeinen 
ventrale  Lage  der  vom  OoH'schen  Kerne  kom- 
menden Fasern  im  Bulbus.  Cerebralwärts  ver- 
schwinden die  Lageunterschiede  der  OoH'schen 
und  Bur  dach 'sehen  Fasern,  immerhin  halten 
sich  weiter  oberhalb  die  OoH'schen  Fasern  lateral, 
die  B  u  r  d  a  c  h  'sehen  dorso-mediaL  Es  giebt  keine 
direkte  Rindenschleife,  v.  0.  sah  keine  Schleifen- 
fasern zur  Zona  incerta  und  zum  Pedunculus  cor- 
poris mammillaris  [contra  Ref.  W.],  keine  zur  hin- 
teren Commissur  [contra  Probst]  und  zur  Mey- 
nert 'sehen  Commissur  [contra  Tschermak]. 

Probst  (399)  beschreibt  Fasern  der  medialen 
Schleife,  die  in  der  Meynert 'sehen  Commissur 
zur  gekreuzten  Regio  subthalamica  gelangen.  Zur 
Substantia  nigra  und  zum  Pedunculus  corporis 
mammillaris  gelangen  bei  Katzen  und  Hunden 
wahrscheinlich  keine  Schleifenfttsem.  Die  im 
medialen  Kerne  desMammillare  endigenden  centri- 
petalen  Fasern  des  Pedunculus  corporis  mammil- 
laris besitzen  wohl  einen  anderen  Ursprung  [vgl. 
dagegen  die  Resultate  des  Ref.  W.  bei  Kaninchen]. 
Die  Schleifenfasem  endigen  nach  P.  in  caudalen 
Theilen  der  ventro-lateralen  Kernregion  des  Thala- 
mus, während  die  Bindearmfasern,  soweit  sie  sich 
nicht  im  rothen  Kerne  aufsplittern,  hauptsächlich 
zu  frontalen  Abschnitten  der  medialen  und  central- 
frontalen  Kerne  gelangen.  Es  giebt  weder  direkte 
Schleifen -Rindenfasern,  noch  Bindearm -Rinden- 
fasem. 

Henneberg  (387)  konnte  auf  Orund  der 
Untersuchung  eines  Falles  von  Myelitis  dorsalis 
und  cervicalis  die  Angaben  früherer  Autoren  über 


126 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


die  Endigung  des  Tractus  spino-thalamious  in  der 
ventro- medialen  Umgebung  des  inneren  Enie- 
höckers  bestätigen. 

van  Oehuchten  (389)  hat  nur  wenige 
Fasern  des  Oowers 'sehen  Bündels  beim  Kanin- 
chen bis  zum  hinteren  Yierhügel  verfolgen  können. 
Gerebralwärts  von  diesem  lassen  sich  keine  Ele- 
mente des  Bündels  mehr  nachweisen.  [R^f.  W. 
hat  aus  der  obersten  Gervikalgegend  Fasern  bis 
zur  caudalen  Yierhügelgrenze  aufsteigen  sehen.] 

Eine  complete  Zerstörung  des  Rückenmarkes 
im  3.  Lumbaisegment  bot  Thiele  und  Hors- 
ley  (393)  Oelegenheit,  Marchi- Degenerationen 
in  den  spino-cerebellaren,  spino-tectalen  und  spino- 
thalamischen  Bündeln  zu  verfolgen.  Im  Fasciculus 
spino-tectalis  laufen  Fasern  zum  hinteren  Yier- 
hügel  via  laterale  Schleife  und  zum  vorderen  Yier- 
hügel,  und  zwar  zum  äusseren  Theil  der  gleich- 
seitigen grauen  Schicht  und  zur  gekreuzten  inneren 
Schicht  durch  die  Commissur  der  vorderen  Yier- 
hügel.  Der  Fasciculus  spino-thalamicus  endet  im 
Pulvinar. 

Der iSe/i  Wallenberg  (390)  konnte  in  einem 
Falle  von  embolischer  Erweichung  lateraler  Theile 
der  Oblongata  (in  Folge  Yerschlusses  der  Art  cere- 
belli  inferior  posterior)  die  von  ihm  beim  Kanin- 
chen beschriebene  centrale  Trigeminusbahn  mit 
Weigert 'scher  Markscheidenfärbung  auch  beim 
Menschen  verfolgen. 

van  Qehuchten  (391)  hat  durch  eigene 
Yersuche  an  Kaninchen  die  Resultate  des  Bef.  W. 
über  Ursprung  und  Yerlauf  der  centralen  Quintus- 
bahn in  allen  wesentlichen  Punkten  bestätigt  Der 
spinale  Antheil  der  Bahn  soll  sich  nach  van  G. 
der  Schleife  beigesellen,  während  er  nach  des  Eef. 
Beobachtung  sich  der  spino- thalamischen  Bahn 
dorsalwärts  anschliesst  und  auf  diese  Weise  ein 
Bindeglied  zwischen  Tractus  spino-thalamicus 
einerseits  und  dem  bulbären  Theile  des  Tractus 
quinto-thalamicus  andererseits  bildet 

Auch  Ramön  y  Cajal  (8)  bestätigt  des 
Bef.  W.  Angaben  über  Yerlauf  und  Endigung  der 
centralen  5.  Bahn. 

Beiüngulaten  lässt  sich  nach  Hat schek  (392) 
mit  der  Markscheidenfärbung  ein  von  der  Umgebung 
sich  scharf  abhebendes  Bündel  dorso-lateral  vom 
hinteren  Langsbündel  aus  der  frontalen  Kem- 
gegend  des  sensibeln  Quintus  bis  in  den  Thalamus 
hinein  verfolgen,  das  nach  Lage,  Yerlauf  und 
Endigung  (ventro-caudale  Theile  im  Nucleus  ven- 
tralis  thalami,  dorso-frontale  im  Nucleus  centralis) 
mit  der  vom  Bef.  W.  bei  Kaninchen  gefundenen, 
beim  Menschen  bestätigten  sekundären  Trigeminus- 
bahn wenigstens  in  deren  dorsalem  Abschnitte,  auf- 
fallend übereinstimmt  und  von  H.  wohl  mit  Recht 
identificirt  wird.  Der  gleiche  Zug,  wenn  auch 
weniger  deutlich  von  der  Umgebung  abgehoben, 
fand  sich  auch  bei  Katzen,  Affen  und  beim  Men- 
schen wieder.  Der  Degenerationmethode  muss  die 
Entscheidung  der  Frage  vorbehalten  bleiben,  ob 


innerhalb  des  geschilderten  Faserareals  auch  noch 
Züge  anderer  Provenienz  enthalten  sind. 

T  r  0  s  c  h  i  n  (374)  hat  auf  Onmd  von  Oblongata- 
läsionen  bei  Katzen  die  Lage  der  sekundären  sen- 
sibeln Bahnen  für  den  9.,  10.  und  5.  Nerven  in 
der  Formatio  reticularis  wieder  gefunden,  doch 
glaubt  er,  dass  sie  schon  in  der  Höhe  des  vorderen 
Yierhügels  sich  der  medialen  Schleife  zugesellen, 
während  Bef.  W.  einen  gesonderten  Yerlauf,  wenig- 
stens der  Quintusbahn,  bis  zum  Thalamus  beim 
Kaninchen  gesehen  hat  Es  mag  die  Endstrecke 
bei  verschiedenen  Thieren  verschieden  sein.  Des 
Bef.  Arbeit  über  die  Bahn  scheint  Troschin  ent- 
gangen zu  sein. 

Nach  Probst  (399)  laufen  in  seinem  „ven- 
tralen KleinhirnsehhügelbündeP  (siehe  den  vorigen 
Bericht),  knapp  dorsal  von  der  medialen  Schleife, 
neben  Cerebellarfasem  und  Elementen  der  sekun- 
dären Quintusbahn  auch  Fasern  aus  dem  lateralen 
Burdach'schen  (<=  Monakow 'sehen)  Kerne. 

Die  von  Breuer  und  Marburg  (472)  be- 
schriebene, durch  Yertebralisthrombose  bewirkte 
Erweichung  in  lateralen  Oblongatatheilen  hatte 
unter  Anderem  auch  Degeneration  eines  Bündels 
dorsal  von  der  medialen  Schleife  und  eines  zweiten 
lateral  von  dem  hinteren  Längsbündel  gelegenen 
veranlasst  Das  letztere  Bündel  entspricht  der 
centralen  Quintusbahn  des  Bef.  W.,  das  erstere 
dem  von  Spitzer  „ventrales  Hauben  feld'^  ge- 
nannten und  für  die  sekundäre  Trigeminusbahn 
allein  in  Anspruch  genommenen  Zuge.  Wahr- 
scheinlich kommen  beide  Bündel  für  diesen  Zweck 
in  Betracht 

Akuaiüehe  Bahnen.  (S.  auch  Nr.  290,  319.) 

Experimentelle  Rindenläsionen  der  Hörsphäre 
bei  Katzen  führten  nach  Pusateri  (377)  zu 
Marchi-  Degenerationen  kurzer  und  langer  Asso- 
ciationfasern  (letztere  innerhalb  des  Fasciculus 
longitudinalis  inferior  zur  Aussenfläche  des  Oooi- 
pitalhims)  und  des  Türk 'sehen  Bündels  im  late- 
ralen Hirnschenkel  mit  der  bekannten  Endignng 
im  frontalen  Brückengrau.  Der  Tractus  oocipito- 
frontaUs  blieb  frei  von  Degenerationen. 

Kosaka  (373)  sah  aus  dem  Türck'schen 
Bündel  bei  seinen  operirten  Thieren  Fasern  via 
lateraler  Theil  der  Schleife  zum  hinteren  Yierhügel 
aufsteigen,  also  centrifugale  Fasern  aus  dem  Tem- 
porallappen zum  sekundären  Oehörcentrum.  Auch 
aus  den  übrigen  Theilen  des  Hirnschenkels  strahlen 
Fasern  zu  den  Yierhügeln  empor. 

S.  Ramön  y  Cajal  (395)  bestätigt  anGolgi- 
und  Weigert-  Präparaten  von  Kaninchen,  Mäusen 
und  Meerschweinchen  die  in  der  grossen  Arbeit 
von  Held  aufgedeckten  Endigungen  lateraler 
Schleifenfasern  im  hinteren  Yierhügel  und  in  der 
Rinde  des  vorderen  Yierhügels,  bestreitet  aber  das 
Yorhandensein  von  Fasern  aus  der  lateralen  Schleife 
zum  Bindearme,  sowie  von  direkten  Schleifen-Rin- 
denfasem.    Andererseits  aber  werden  direkte  Yer- 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  CentralnervensystemB. 


127 


bindongen  der  lateralen  Schleife  mit  dem  Corpus 
genicttlatnm  intemnm  und  Rindenstrahlungen  aus 
diesem  Ganglion  beschrieben.  Collatenden  der  zu 
den  vorderen  Yierhflgeln  gehenden  Fasern  treten 
in  den  hinteren  Vierhfigel  ein,  Collateralen  der 
Eniehöckerendigungen  su  beiden  Yierhügelpaaren. 
Die  Oud den 'sehe  Gommissur  enth&lt  unter  Ande- 
rem Yerbindungsfasem  beider  hinteren  EniehOcker 
und  beider  hinteren  YierhOgel.  Geht  schon  aus 
diesen  Beobachtungen  die  bisher  nicht  genügend 
gewürdigte  Thatsache  hervor,  dass  der  innere 
1  Kniehöcker  und  der  hintere  ZweihQgel  als  mehr 
I  oder  weniger  coordinirte  Centren  der  HOrbahn  zu 
I  betrachten  sind,  dass  also  nicht,  wie  allgemein  an- 
genommen wurde,  der  hintere  Zweihügel  nur  eine 
Zwischenstation  zwischen  der  Trapezfaserung  und 
dem  inneren  KniehOcker  bildet,  so  konnte  Madame 
Dantschakof  f  (396)  auf  Grund  vonNissl-ünter- 
BQchungen  bei  Kaninchen,  denen  von  der  Yerf.  und 
Mahaim  die  Yerbindungen  des  Corpus  genicula- 
tam  intemum  gänzlich  oder  theilweise  zerstört 
worden  waren,  diese  Coordination  bis  zur  Evidenz 
nachweisen.  Der  innere  Enieh(ksker  des  Kanin- 
chens besteht  aus  einem  kleinen  oberen  und  einem 
grosseren  unteren  Kerne.  Die  Zellen  des  unteren 
Kerns  stehen  zum  grössten  Theile  mit  der  Rinde 
des  Schlaf enlappens,  die  des  oberen  mit  dem  Arme 
des  hinteren  Zweihügels  und  mit  Schaltzellen  in 
Verbindung,  die  weder  bei  Unterbrechung  der  cere- 
bralen noch  der  der  caudalen  Yerbindungen  dege- 
neriren.  Die  Durchschneidung  des  hinteren  Zwei- 
hOgelarmes  und  des  Corpus  geniculatum  intemum 
blieb  ganz  ohne  Einfluss  auf  die  Zellen  des  hin- 
teren Zweihügels.  Es  bestehen  demnach  analoge 
Verhältnisse  zwischen  innerem  Knieh(3cker  und 
hinterem  Zweihügel  wie  zwischen  Äusserem  Knie- 
hücker  und  yorderem  Zweihügel.  Der  hintere 
Zweihügekrm  stellt  keine  Yerbindung  zwischen 
innerem  Kniehücker  und  hinterem  Zweihügel  dar. 
Der  letztere  ist  direkt  mit  dem  gleichseitigen  und 
gekreuzten  Schlftfenlappen  durch  nahe  der  Median- 
linie iaufende  Fasern  verbunden. 

In  dem  durch  Obersteiner  (328)  beschrie- 
benen Falle  von  Porencephalie  betheiligten  sich 
die  laterale  Sohleife  und  der  Trapezjkürper  nicht 
u  der  Atrophie  der.  centralen  Hürbahnen,  wäh- 
lend die  Zerstörung  der  Opticuscentren  im  Gehirn 
«Kih  zum  Schwunde  des  Tractus  opticus  geführt 
batte. 

Probst  (406)  konnte  sich  nicht  von  der  Exi- 
stenz direkter  akustischer  Rindenbahnen  (Held) 
'  überzeugen.  In  seiner  Kleinhirn- Arbeit  (422)  unter- 
Bcfaeidet  er  einen  lateralen  Theil  der  lateralen 
Schleife,  der  aus  dem  gekreuzten  ventralen  Acusti- 
coskeme  stammt,  von  einem  medialen  aus  dem 
'  Taberculum  acnsticum  via  Snbstantia  reticularis 
(mit Ausstrahlungen  in  den  gekreuzten  Dei ters'- 
Mhen  Kern,  Flooculus  und  dreieckigen  Acusticus- 
kern)  und  aus  der  lateralen  Acusticuswurzel  (Colla- 
tenden zum  dreieckigen  Acusticuskem).   Die  Striae 


acusticae  sollen  eine  Yerbindung  des  Tuberculum 
acusticum  mit  der  gekreuzten  oberen  Olive  dar- 
stellen. P.  beschreibt  auch  Fasern,  die  das  Tuber- 
culum acusticum  mit  dem  gekreuzten  inneren 
Kniehücker  verbinden. 

van  Gehuchten(S97)  hat  durch Ausreissen 
der  Facialiswurzel  die  sekund&re  Acusticusbahn 
unterbrochen  und  deren  Yerlauf  nach  Marchi 
verfolgt  Der  ventrale  Acusticuskem  entsendet 
dorsale  und  ventrale  Trapezfasem.  Die  dorsalen 
umschlingen  die  spinale  Trigeminuswurzel  auf 
deren  dorsaler  FlAohe,  biegen  dorsal  vom  Nucleus 
inferior  der  lateralen  Schleife  in  die  longitudinale 
Richtung  um  und  endigen  im  Nucleus  superior 
der  lateralen  Schleife  an  der  Basis  des  hinteren 
Yierhügelganglion.  Sie  bilden  den  „Faisceau  de 
Heild'^  Die  ventralen  Trapezfasem  endigen  an 
derselben  Stelle.  Sie  umschlingen  die  spinale 
Trigeminuswurzel  ventral  und  haben  ihre  Um- 
biegung  zur  longitudinalen  Richtung  ventral  vom 
unteren  Kem  der  lateralen  Schleife.  Alle  diese 
Trapezfasem  sind  kurz  und  gehen  nicht  weiter 
centralw&rts  als  bis  zum  oberen  Schleifenkern. 
Die  in  der  oberen  Olive  entspringenden  und  endi- 
genden Fasem  sind  nicht  behandelt  Die  Achsen- 
cylinder  des  Tuberculum  acusticum  kreuzen  im 
dorsalen  Theile  der  Rhaphe  als  Striae  acusticae, 
sammeln  sich  im  retroolivaren  Marke  (dorsal  und 
medial  von  den  Fasem  aus  dem  ventralen  Kerne), 
steigen  in  der  lateralen  Schleife,  als  deren  medialster 
Bestandtheil,  zum  hinteren  Yierhügelganglion  der 
Gegenseite  auf  und  sind  nicht  weiter  centralwftrts 
zu  verfolgen. 

Yin.  Elelnhini  nnd  seine  Yerbindungen. 

408)  V.  Rens z,  F.,  Neues  Yerfahren  bei  Kleinhirn- 
Operationen  an  Tauben.  Yortrag,  gehalten  in  der  biolog. 
Sektion  der  Termeszettadomänyi  T&rsulat  am  14.  Mai 
1902.    Ref.  in  Neurol.  Centralbl.  p.  265. 1903. 

(Kleine  schmale  Lanzette  mit  Armstange  wird  durch 
Haut  und  Membrana  oooipitalis  bei  stark  nach  vorn  ge- 
beugtem Kopfe  in  der  Richtung  des  hinteren  Augenwin- 
kels eingestochen  und  seitwärts  oder  nach  der  Mitte  zu 
vorgeschoben.  Aethernarkose.) 

409)  Ramön  y  Cajai,  S.,  Textura  del  sistema  ner- 
vioso  del  hombre  y  de  los  vertebrados  5.  Fase.  Gapitel : 
Yias  y  nücleos  intrinseicos  del  bulbo-protuberancia-cere- 
belo  y  ganglios  cerebelosos  oentrales-histogenesis  cerebe- 
losa.  Madrid  1901.  Nicolas  Moya. 

410)  Fowler,  X.  A.,  Model  of  the  nucleus  den- 
tatus  of  the  oerebellum  and  its  accessory  nuclei.  Bull, 
of  the  Johns  Hopkins  Hosp.  Xu.  121.  p.  151.  1901. 
2  Tafeln  u.  1  Figur  im  Text. 

(Sorgfältige  Beschreibung  einer  Born  'sehen  Wachs- 
Reconstruktion  der  Eleinhimkeme  des  Menschen). 

411)  Smith,  Elliot  G.,  The  primary  subdivision 
of  the  mammalian  cerebellum.  Journ.  of  Anat.  and  Phy- 
siol.  XXXYI.  1902. 

412)Bolk,  Louis,  Beiträge  zur  Affen- Anatomie. 
lY.  Das  Kleinhirn  der  Neuweltwen.  Morphol.  Jahrb. 
XXXI.  1.  p.  44. 1902.    1  Tafel  u.  26  Figuren  im  Text. 

413)  Bolk,  Louis,  Hauptzüge  der  vergleichenden 
Anatomie  des  Cerebellum  der  Säugethiere,  mit  besonderer 
Berücksichtigung  des  menschlichen  Kleinhirns.  Mon.- 
Schr.  f.  Psych,  u.  Neurol.  Xn.5.  p.432.  1902.  6  Figuren. 


128 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  OentndnervensyBtems. 


414)KreuzfuohB,  8.,  Die  Orösse  der  Oberfläche 
des  Kleinhirns.  Arb.  a.  d.  nearol.  Inat  zu  Wien  Heft  9. 
p.  274.  1902. 

415)  Schwalbe,  G.,  Zur  Tcpcgraphie  des  Klein- 
hirns. Verhandl.  d.  anatom.  Ges.  aaf  d.  16.  Vers,  in 
Halle  a.  d.  S.  vom  22.-25.  April  1902.  Anatom.  Anzeiger 
XXI.  £r^.-H.  p.  92. 1902.    2  Abbildungen. 

(Theile  der  Tonsillen  and  derLobi  caneiformes  ragen 
relativ  häufig  in  den  Wirbelkanal  hinein,  theils  in  Form 
medialer  Zapfen,  theils  lateral  unter  Bildung  eines  Toros 
marginalis.  Als  wahrscheinlichste  Ursache  sieht  S  c  h  w. 
eine  RaumbecDgung  des  Eleinhirnraumes  in  Folge  relativ 
starken  postembryonalen  Wachsthums  des  Kleinhirns  an.) 

416)  Shroud,  BertB.,  Gontribution  to  the  mor- 
phology  of  the  oerebellum.  Amer.  Joum.  of  Anat  I.  4. 
p.  518  (proc.  Assoo.  amer.  Anat.  Chicago  1901—1902). 
(Dem  Ref,  nicht  zugänglich.) 

417)  DellaRovere,  D.,  e  De  Vecchi,  R.,  Ano- 
malia  del  cervelletto  (prima  osservazione  di  scissione  in 
due  lobi  distinti  del  verme).  Riv.  pathol.  nerv,  e  ment 
p.  241.  1902.    Mit  Figuren. 

418)  Streng,  0.  8.,  Preliminary  report  upon  a  case 
of  uniUteral  atrophy  of  the  cerebellum.  Joum.  of  comp, 
neufol.  XI.  1.  p.  61. 1901. 

419)  Steindler,  Arthur,  Zur  Kenntnisa  d.  hin- 
teren Marksegels.  Arb.  aus  d.  neuroL  Inst  d.  Univ.  Wien 
(Prof.  Obersteiner)  VIII.  p.  93.  1902. 

420)  Manouelian,  M.  Y.,  Des  fibres  nerveuses 
terminales  dans  le  noyau  du  toit  du  oervelet  Oompi 
rend.  de  la  See.  de  Biol.  VI.  1901.  (Dem  Ref,  nicht  zu- 
gänglich. Ref.  in  Biv.  di  Pathol.  nerv,  e  ment  p.  270. 
1901.) 

(Die  im  Dachkeme  endigenden  Fasern  stammen  theils 
aus  dem  Yestibularis  [Fase,  cerebello-acustious  Ramon 
y  Cajal],  theils  aus  der  weissen  Substanz  medial  vom 
Dachkerne  [Ramon  y  Cajal].) 

421)  Prus,  Sur  la  localisation  des  centres  moteurs 
dans  recorce  du  cervelet  Polnisches  Arch.  f.  biol.  u.  med. 
Wiss.  Red.  H.  Kadyi,  Lemberg  1901.  I.  1.  (Dem  Ref, 
nicht  zugängtich.) 

422)  Probst, Moriz,  Zur  Anatomie  u.  Physiologie 
des  Kleinhirns.  Arch.  f.  Psych.  XXXV.  3.  p.  692.  1902. 
3  Tafeln. 

423)  Probst,  M.,  u.  K.  v.  Wieg,  Ueber  die  kli- 
nischen u.  anatomischen  Ergebnisse  eines  Kleinhimtumors. 
Jahrbb.  f.  Psychiatrie  p.  211.  1902.  2  Tafeln  u.  1  Figur 
im  Text 

424)  T  0  u  0  h  e ,  M.,  Hemorrhagie  cer^belleuse.  Dege- 
nerescence  medullaire.  Soc.  de  Neurol.  de  Paris;  Seance 
du  jeudl  Mars  7.  1901.  Ref.  in  Revue  neurol.  p.  278. 
1901. 

425)  Orestano,  Fausto,  Le  vie  cerebellari  effe- 
renti.  Riv.  di  Patol.  nerv,  e  ment  p.49.  1901.  5  Figuren. 

426)  Grisafulli,  £.,  Ricerohe  sperimentali  sulla 
lisio-patologia  del  oerveletto.  Rif.  med.  XVI.  136—138. 
1900. 

Von  drei  Seiten  ber  wird  die  ausserordentlich 
unzulängliche  Eintheilong,  die  man  von  der  mensch- 
liehen  Anatomie  ausgehend  den  Kleinhimlappen 
gegeben  hat,  durch  ein  besseres  System  zu  er- 
setzen versucht,  das  den  YerhSltnissen  bei  allen 
S&ugern  gerecht  werden  soll.  Elliot  Smith  (411) 
in  einer  kurzen,  Bolk(412)  in  einer ausfQhrlichen 
Mittheilung,  Ziehen  (1)  in  der  Darstellung 
seines  Handbuches  nehmen  diese  nothwendig  ge- 
wordene BeTision  vor.  Es  ist  aber  nicht  möglich, 
ohne  Abbildungen  auch  nur  die  Grundlinien  dieser 
Arbeiten  wiederzugeben. 

Bolk  (412)  geht  von  den  Lemuren  aus  und 
seine  Arbeit  enthält  ausser  der  erwähnten  Ein- 
theilung  noch  eine  Reihe  sehr  interessanter  Dar- 


legungen über  Wachsthumoentren  in  der  Binde 
des  Cerebellum.  Diese  stehen  durohaua  in  Deber- 
einstimmong  mit  der  vom  B^f.lL  1886  zuerst  Yet- 
tretenen  Anschauung,  daas  man  alle  die  Yerschie- 
denen  Eleinhimformen  versteht,  wenn  man  ein 
einfaches  Auswachsen  mit  sekundärer  Fältelung 
der  dfinnenEleinhimplatte,  wie  sie  etwa  beiPetro- 
myzon  oder  den  Amphibien  und  Beptilien  beobachet 
wird,  annimmt. 

Ereuzfuohs  (414)  hat  durch  genaue  Mes- 
sung an  der  DmfiangsUbige  und  der  Windungslftnge 
von  Schnitten  gleicher  Dicke  durch  ein  mensch- 
liches Kleinhirn  dieOröase  der  Eleinhimoberfläche 
annähernd  berechnen  können.  Von  den  84246  qmm 
entfallen  nur  16344  auf  die  freie  Oberfläche,  67902 
auf  die  Fläche  in  der  Tiefe  der  Windungen.  Die 
versenkte  (und  damit  auch  die  Gesammt-)  Ober- 
fläche  ist  also  relativ  weit  grösser  als  beim  Gross- 
him.  Die  verschiedenen  Theile  des  Kleinhirns 
verhalten  sich  in  Beziehung  auf  das  Verhäitniss 
zwischen  versenkter  und  freier  Oberflädie  ver- 
schieden. 

Das  hintere  ICarksegel  des  Menschen  ist  nach 
den  schönen  Untersuchungen  von  Steindler  (416) 
ein  dünnes  Markblatt,  ausgespannt  zwischen  Floc- 
culus  und  Nodulus,  von  der  Tonsille  nach  vom 
gegen  doi  First  und  die  vordere  Wand  der  Bauten- 
grube gedrängt.  Lateral  geht  es  in  den  Flocken- 
stiel über,  nach  hinten  und  oben  in  den  Markkem 
des  Kleinhirns.  Es  bildet  ein  ungleichschenkeliges 
Dreieck  jederseits  lateral  vom  Wurme  mit  nach 
hinten  und  oben  gerichteter  Spitze  („Flügel^'  des 
Velum  medulL  post.  Beil)  und  conatanter  Lücke 
für  eine  Vene  am  Uebergang  zum  Wurme.  Das 
Segel  ist  oft  mit  abgesprengten  knötchenförmigen 
Kleinhimrindentheilen  bedeckt,  besonders  in  der 
Mitte.  Vom  Flocculusmark  treten  Fasern  in  das 
Velum  ein.  St  unterscheidet  in  ihm  folgende 
Schichten :  1)  Epithel  der  Bautengrube,  2)  homo- 
gene Schicht  mit  spärlichen  Kernen  und  welligen 
Fasern,  8)  Markfaserschicht  mit  sagittalen  Fasern 
aus  der  Gegend  dorsal  vom  Nudeus  dentatus  und 
frontalen  Fasern  aus  dem  Flookenstiel,  dazwischen 
Zellenkerne  von  cerebellarem  Typus,  die  sich  deut- 
licher in  der  4)  Schicht  als  Fortsetzung  der  Mole- 
kularschicht des  Kleinhirns  zeigen,  5)  Piaschicht. 
Aus  der  Struktur  des  Segels  und  aus  vergleichenden 
Studien  an  Säugern,  Vögeln  und  Fischen  kann  der 
Schluss  gezogen  werden,  dass  das  Velum  genetisch 
dem  Kleinhirn  angehört  und,  wie  Beil  schon  ver- 
muthet  hat,  als  rudimentärer  Kleinhimantheil  zu 
betrachten  ist  Wie  weit  daneben  die  Membrana 
obturatoria  der  Bautengrube  (Kölliker)am  Auf- 
bau sich  betheiligt,  ist  noch  ungewiss. 

Strong  (418)  hatte  Gelegenheit,  die  Central- 
organe  eines  Kindes  mit  nahezu  vollständigem 
Mangel  der  linken  Kleinhimhemisphäre  zu  untet^ 
suchen  (nur  der  Flocculus  war  vorhanden).  Es 
fehlten  ausser  dem  linken  Corpus  dentatum  auch 
die  rechte   Olive  (linke  normal)  und  die  Striae 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


129 


acosticae.  In  der  Brücke  waren  die  Querfasern 
links  stark  reducirt,  die  Brüokenkeme  dagegen 
rechts  atrophisch,  ebenso  die  Lftngsfasern.  Der 
linke  Strickkörper  und  Bindearm  waren  kleiner, 
der  linke  hintere  Yierhtlgel  schmäler,  höher  und 
distalwärts  gedrängt,  sein  Arm  weniger  prominent, 
als  der  rechte.  Atrophie  zeigte  auch  der  linke 
vordere  Zweihügel.  Dagegen  bestand  keine  deut- 
liche Asymmetrie  der  Stirnlappen. 

Die  letzten  Jahre  haben  uns  viel  mehr  Einzel- 
heiten über  die  Gerebellumrinde  gebracht,  als  über 
die  Faserzüge.  Deshalb  ist  es  erfreulich,  dass 
neuerdings  mehr  auf  die  Erforschung  der  letzteren 
Werth  gelegt  wird.  Edinger,  dessen  Arbeit 
unter  vergleichender  Anatomie  referirt  werden  wird, 
hat  das  Principielle  im  Aufbau  eines  Kleinhirns 
überhaupt  zu  ermitteln  gesucht  und  sich  deshalb 
zur  Untersuchung  des  mächtigen,  aber  relativ  ein- 
fach gebauten  Selachierkleinhims  gewandt.  Das 
Hauptergebniss  seiner  Untersuchung  liegt  wohl 
darin,  dass  jenes  primitive  Kleinhirn  im  Wesent- 
lichen nur  Aufnahmestätte  für  Faserzüge  aus  den 
sensiblen  Nerven  und  ihren  Kernen  ist,  alles  Andere 
kommt,  bei  den  Selachiern  wenigstens,  räumlich 
kaum  in  Betracht 

Turner  (119)  beschreibt  2  Arten  von  kleinen 
Zellen  der  Holekularschicht,  von  denen  die  eine 
den  Körper  der  Purkinje- Zellen  mit  ihren 
Aesten  umspinnt,  die  andere  wahrscheinlich  um 
die  Dendriten  ein  Netzwerk  bildet 

Das  Handbuch  S.  Bamön  yCajal's  bringt 
eine  vollständige  Neuduroharbeitung  der  gesammten 
Histologie  und  der  Bahnen.  Das  Wichtigste  aus 
dem  ersten  Abschnitte  findet  man  bereits  in  früheren 
Jahrgängen  dieses  Berichtes.  Auch  die  Stellung  des 
Autors  gegenüber  einigen  wichtigen  Fragen  in  der 
Lehre  von  den  Kleinhimverbindungen  soll,  im 
Zusammenhange  mit  den  Ergebnissen  anderer 
Forscher,  berichtet  werden.  Die  Fasern  des  Skieh- 
horpers  sind  zum  grössten  Th^ile  centripetal  leitend, 
theilen  sich  innerhalb  des  Kleinhirns  in  einen 
lateralen  Ast  für  die  Hemisphären  und  einen 
medialen  für  den  Wurm,  und  werden  zu  Moos- 
fas^n,  die  mit  den  Kömerzellen  sich  verbinden. 

Die  üiMfiAtrfi-O/ti'enia^n  leitet  nach  Ramön 
y  Cajal  (409)  lediglich  centripetal;  die  innerhalb 
der  Olive  endigenden  Fasern  stammen  nicht  aus 
dem  Kleinhirn,  sondern  wahrscheinlich  aus  den 
Kernen  des  Hirnstammes  und  aus  dem  Rücken- 
marke. Ein  grosser  Theil  der  scheinbar  in  der 
Olive  endigenden  oder  entspringenden  Fasern  ge- 
hört anderen  Fasersystemen  an  (centralen  sensiblen 
Bahnen)  und  durchquert  lediglich  die  Olive. 

Kell  er  (479)  dagegen  hat  neben  den  im  Ober- 
wurme endigenden  Fibrae  olivo-cerebellares  auch 
centrifugale  cerebello-olivare  Fasern  gesehen  (Ver- 
letzung basaler  Bulbustheile  bei  der  Katze).  Aus 
den  Hinterstrangkemen  und  aus  der  centralen 
Haubenbahn  stammen  wohl  die  übrigen  in  der 
Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft  2. 


Olive  endigenden  Fasern.     Die  anderen  Resultate 
K.'s  bestätigen  ältere  Beobachtungen. 

van  Oehuchten  (389)  lässt  den  Tractus 
spino-cerebellaris  dorsalis  lediglich  in  der  Wurm- 
rinde endigen. 

Thiele  und  Horsley  (393)  beschreiben 
eine  schon  von  Ho  che  gefundene  Verästelung  des 
Tractus  spino-cerebellaris  dorsalis  in  einem  kleinen 
Kerne  ventral  von  der  spinalen  Trigeminuswurzel 
(dorso-lateral  vom  Seitenstrangkern)  und  eine  zweite 
in  der  Umgebung  des  Fasciculus  solitarius.  Die 
den  Aussenrand  des  Strickkörpers  umziehende 
graue  Substanz  steht  mit  der  spinalen  Vestibularis- 
wurzel  in  Verbindung. 

Innerhalb  des  G  o  w  e  r  s  'sehen  Bündels  (Tractus 
spino-cerebellaris  ventralis)  haben  die  Autoren 
ausser  den  bekannten  Collateralen  zum  Seiten- 
strangkern auch  Commissurenfasern  zum  gekreuzten 
hinteren  Vierhügel  gefunden  (via  Velum  medulläre 
anterius  und  Frenulum  corporis  quadrigemini  poste- 
rioris);  ferner  sahen  sie  Fasern  zum  gekreuzten 
Flooculusstiel,  Acusticuskem  und  Deiters 'sehen 
Kern.  Nach  van  Qehuchten  (389)  endigt  der 
ventrale  Tractus  spino-cerebellaris  in  der  Nähe  des 
Daohkems  der  gleichen  und  der  gegenüberliegenden 
Seite.  Der  Autor  nimmt  an,  dass  die  Fibrae  arci- 
formes  externae  ventrales,  die  bekanntlich  all- 
gemein als  Verbindungsfasem  der  Hinterstrangs- 
kerne mit  der  gekreuzten  Kleinhirnhälfte  via  Corpus 
restiforme  gelten,  den  Zellen  der  Formatio  reticu- 
laris bulbi  entspringen  und  einen  Tractus  bulbo- 
cerebellaris  herstellen,  analog  dem  Tractus  spino- 
oerebellaris  dorsalis  und  ventralis.  [Die  Degene- 
rationversuche  des  Bef.  (W.)  an  Kaninchen  stützen 
diese  Auffassung  nicht] 

Die  aufsteigenden  Vestibularisfasern  finden 
weder  im  v.  Bechterew 'sehen  Kerne,  noch 
im  Nucleus  Deiters',  noch  in  centralen  Klein- 
himkemen  ihr  Ende,  sondern,  wie  Ramön  y 
Cajal  (409)  ausdrücklich  angiebt,  in  der  Rinde 
des  Wurms  und  der  Hemisphären.  Probst  (422), 
der  an  Hunden  und  Katzen  eine  grosse  Reihe  von 
Verletzungen  des  Kleinhirns  an  verschiedenen 
Stellen  des  Bulbus  und  Rückenmarkes  in  verschie- 
dener Höhe  gemacht  und  die  sekundären  Degene- 
rationen auf  lückenlosen  Serienschnitten  mit  der 
Mar  Chi -Methode  untersucht  hat,  bestätigt  be- 
züglich der  centripetalen  Kleinhimbahnen  im 
Wesentlichen  ältere  Beobachtungen. 

Innerhalb  der  BHkke  hat  Ramön  y  Cajal 
(vor  ihm  Held)  bekanntlich  Collateralen  derPyra- 
midenfasem  gesehen  (vgl.  den  vorigen  Bericht).. 
Sie  entstammen  vorzugsweise  medianen  Bündeln. 
Bei  höheren  Säugern,  besonders  beim  Menschen, 
enden  viele  Pyramidenfasem  selbst  im  Brücken- 
grau; es  nimmt  in  Folge  dessen  die  Zahl  der 
Pyramidenfasem  innerhalb  der  Brücke  ab.  Andere 
Pyramidenfasem  wieder  theilen  sich  in  einen 
Brückenast  und  einen  absteigenden  spinalen  Ast: 
also  Bifurkation  statt  der  Abgabe  von  Collateralen. 
17 


130 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Gentralnervensystems. 


HamönyCajal  beschreibt  aoeh  Collateralen 
aus  den  zwei  medialen  Dritteln  der  medialen 
Schleife  zum  Brückengrau  (Katze).  Die  medialsten 
enden  in  einem  eigenen  dorsalen  Kerne  der  Rhaphe. 
Auch  diese  Fasern  hat  schon  Held  vor  Ramön 
y  Cajal  gesehen.  Der  BrQokenarm  fOhrt  nach 
Ramön  y  Cajal  nahezu  ausschliesslich  centri- 
petale  Fasern  zur  Kleinhirnrinde,  die  als  Kletter- 
fasem  an  die  Dendriten  der  Purkinje- Zellen 
herantreten.  Nach  Probst  (422)  enthftlt  der 
Brückenarm  neben  den  centripetalen  auch  centri- 
fugale  Fasern  aus  der  Hemisphärenrinde  zu  den 
gekreuzten  BrQckenkemen  und  zum  Nucleus  reti- 
cularis pontis,  dagegen  keine  Kleinhim-Rücken- 
marksbahn  (contra  M  a  r  c  h  i  und  B  i  e  d  1).  [Siehe 
auch  Orestano  (425).] 

Die  absteigenden  Kleinhimbahnen  sind  in  der 
Berichtzeit  ganz  besonders  eingehend  studirt  wor- 
den. Die  zur  Yorderstrangperipherie  gelangenden 
Fasern,  über  deren  Herkunft  (Kleinhirn  oder  Dei- 
ters'scher  Kern?)  die  Autoren  nicht  einig  waren 
(vgl.  den  vorigen  Bericht),  stammen  nach  den  Unter- 
suchungen von  Ramön  y  Cajal  (409)  aus  dem 
V.  Bechterew 'sehen  und  Deiters'schenKern, 
nach  Probst  (422),  der  seine  experimentellen 
Ergebnisse  aufGh'und  einer  mit  v.  Wieg  (423)  ge- 
meinschaftlich ausgeführten  Untersuchung  der 
durch  einen  Kleinhimtumor  verursachten  Degene- 
rationen auch  beim  Menschen  bestätigen  konnte, 
nur  aus  dem  Deiters 'sehen  Kern.  Dasselbe 
Resultat  erhielt  (conform  mit  Risien  Russell, 
Ferrier,  Turner  und  Anderen)  Thiele  (380) 
in  einem  Falle  von  Kleinhirntuberkel.  Orestano 
(425)  dagegen  hat  nach  Kleinhirnexstirpationen 
bei  Hunden  und  ^tzen  Degeneration  dieser  von 
Thomas  als  „absteigende  Kleinhimbahn^' bezeich- 
neten Vorderstrangbündel  gesehen  und  verlegt 
ihren  Ursprung  in  den  Nucleus  dentatus.  Auch 
die  in  das  hintere  Längsbündel  eintretenden  Fasern 
aus  der  Oegend  des  Deiters 'sehen  Kernes  sollen 
diesen  nur  durchqueren  und  aus  dem  Kleinhirn 
stammen.  Collier  und  Buzzard  (400)  be- 
schreibe einen  Tract  vom  Daohkem  zum  Dei- 
ters'sehen  Kern,  haben  aber  keine  Fasern  zum 
Yaguskern  gesehen,  wie  sie  Edinger  (siehe  den 
vorigen  Bericht)  beim  Menschen  nachweisen  konnte. 
Der  von  ihm  schon  früher  beschriebene  centripetale 
Zug  aus  dem  Rückenmarke  zum  Deiters'schen 
Kern  konnte  von  Probst  wieder  bestätigt  werden. 

Eine  von  Touche  (424)  beobachtete  Hämor- 
rhagie  der  linken  Hemisphäre  mit  Zerstörung  late- 
raler Theile  des  Corpus  dentatum  hatte  zu  Degene- 
rationen im  gleichseitigen  Brückenarm  und  Binde- 
arm, femer  im  hinteren  Längsbündel  und  Trige- 
minus  geführt,  während  auf  der  gekreuzten  Seite 
die  Pyramide  (weniger  die  gleichseitige)  und  der 
(natürlich  gleichseitige)  Pyramidenseitenstrang  Ent- 
artung zeigten.  T.  schliesst  daraus,  die  absteigenden 
Kleinhimbahnen  könnten  nur  in  den  Pyramiden 
verlaufen. 


Orestano  (425)  unterscheidet  unter  den  ceutri- 
fngalen  Kleinhimbahnen:  1)  bulbo- spinale,  von 
denen  die  eine  aus  den  centralen  Kleinhimkeroen 
(weniger  aus  der  Rinde)  via  Corpus  restiforme  der 
gleichen  Seite  zum  Seitenstrangkera,  zum  Bur- 
dach'schen  und  Monakow'schen  Kerne  und 
via  Fibrae  ardformes  internae  zu  den  Oliven,  be- 
sonders zur  gekreuzten,  zieht  (vgl  Probst  weiter 
untenX  die  zweite  aus  dem  Dachkern  und  Nucleus 
dentatus  zum  Deiters  -  v.  Bechterew'schen 
Kerne  (auch  zum  gekreuzten)  und  zu  der  an  der 
Innenseite  des  Strickkörpers  gelegenen  Roller '- 
sehen  „aufsteigenden  Yestibulariswurzel"  gelangt ; 
die  anderen  entsprechen  im  Wesentlichen  den 
vorhin  erwähnten  Zügen  aus  dem  Deiters'schen 
Kerne  zum  Rückenmarke  und  zum  hinteren  Längs- 
bündel; 2)  zur  Brücke  absteigende  Kleinhirnfasern 
via  Brückenarm,  gekreuzt  und  ungekreuzt ;  es  be- 
finden sich  keine  Commissurenfasem  des  Klein- 
hirns darunter ;  3)  zur  Hirnbasis  aufsteigende  Klein- 
himbahnen. [Der  Fasciculus  „en  crochet'^  (Thomas) 
und  der  „Fasciculus  retropeduncularis^'  zwischen 
jenem  und  dem  Bindearm  in  der  grauen  Substanz 
zwischen  beiden  endigend,  aus  dem  Wurm  stam- 
mend, sind  den  unter  1)  genannten  Bahnen  zuzu- 
rechnen.] Der  Bindearm,  im  rothen  Haubenkern 
und  im  Thalamus  an  bekannten  Orten  endigend, 
total  kreuzend,  giebt  auch  Fasern  zum  Linsenkem 
ab,  aber  nicht  zur  Qrosshirnrinde.  Vor  seiner  Kreu- 
zung entsendet  der  Bindearm  die  schon  von  Ramön 
y  Cajal  beschriebenen  und  wieder  bestätigten 
(siehe  weiter  unten)  T- Collateralen  zum  Vorder- 
horn  des  Rückenmarkes  hinab,  ausserdem  andere 
Aeste  zum Oculomotoriuskern [Klimow,  B»f.(W,)]j 
zur  Formatio  reticularis  pontis  und  ihrer  Nachbar- 
schaft (Thomas).  Rubro-cerebellare  und  thalamo- 
cerebeÜare  Fasern  mit  umgekehrter  Leitungs- 
richtung sind  nur  wenige  im  Bindearm  enthalten. 
RamönyCajal  (409)  glaubt  in  dem  absteigenden 
Aste  des  Bindearmes  (zum  Yorderseitenstrange  des 
Rückenmarkes)  die  von  Marchi  beschriebene 
absteigende  Brückenbahn  wiederzufinden.  [Die 
Bifurkation  der  Bindearmfasern  lässt  sich  übrigens 
an  Weigert- Präparaten  der  weissen  Maus  vor- 
züglich demonstriren.   Bßf.  (W.)] 

Nach  Probst  (422)  besitzt  die  vom  Wurm 
und  Dachkem  ausstrahlende  Kleinhirabahn  einen 
caudalen  Ast  zum  Seitenstrangkera  und  zu  den 
Hinterstrangkemen,  einen  mittleren  Ast  zum  drei- 
eckigen Acusticuskem  und  Abducenskem  und  einen 
frontalen  Ast,  der  „accessorisches  Bindearm- 
bündel^*  genannt  wird.  Dieses  Bündel  gelangt 
nach  der  Kreuzung  innerhalb  des  Wurmes  in  die 
Qegend  der  Forel 'sehen  „HaubenbündeP^  ventral 
und  ventrolateral  von  der  cerebralen  Quintuswurzel 
und  endigt  in  den  Thalamuskemen  med.  c  und 
ventr.  a  via  Lamina  interna  thalami,  besitzt  also 
ganz  denselben  frontalen  Verlauf,  wie  die  sekun- 
däre Trigeminusbahn.  Die  zum  gekreuzten  Seh- 
hügel via  Lamina  interna   gelangende  Kleinhirn- 


£ d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


131 


faserang  enihftlt  ausser  diesem  aooessorischen  Binde- 
armbündel und  dem  eigentlichen  Bindearm,  der 
Ton  P  r  0  b  8 1  „dorsales  Kleinhirn-Thalamusbündel^' 
genannt  wird,  im  Corpus  dentatum  entspringt,  voll- 
ständig kreuzt  und  nach  Abgabe  von  Collateralen 
an  den  rothen  Haubenkem  in  den  Sehhügelkemen 
med.  b,  med.  c,  ventr.  a  endet,  noch  das  im  vorigen 
Berichte  erwähnte  „ventrale  Eleinhim-Thalamus- 
bündel".  Dieses  entspringt  ebenfalls  im  Nudeus 
dentatus,  kreuzt  via  Fibrae  arciformes  internae  die 
Rhaphe  der  Brücke  und  verläuft  dorsal  vom  inneren 
Theü  der  medialen  Schleife,  mit  Fasern  der  cen- 
tralen Quintusbahn  vermischt,  denen  sich  ein  ven- 
trales Bindearmbündel  zugesellt,  zu  denselben  Bnd- 
stätten wie  der  Bindearm  selbst.  Die  Eleinhim- 
fasem  lassen  sich  (vgL  das  Capitel  Sehhügel)  weiter 
frontal  im  Thalamus  verfolgen,  als  die  sekundären 
sensiblen  Bahnen.  Das  „ventrale  Kleinhim-Seh- 
hügelbündeF  war  auch  in  dem  von  Probst  und 
Wieg  (423)  mitgetheilten  Falle  entartet 

IX.    leduUa  oblongata,  Brficke,  Kerne 
der  Hirnnerren. 

427)  Sabin,  Florence  R.,  A  acte  conceroiag  the 
model  of  the  mednlia,  pons  and  midbraio  of  a  new-born 
babe  as  reprodnoed  by  F.  Ziegler,  Anatom.  Anzeiger 
XXII.  p.  281.  1902.    2  Figuren. 

428)  Oudden,  Beiträge  zur  topographischen  Ana- 
tomie des  Himstammes.  Jahresversamml.  d.  Vereins  d. 
deotschen  Irrenärzte  in  München  am  14.  n.  15.  April  1902. 
Ref.  in  Nenrol.  GeDtr.-Bl.  p.  430.  1902. 

(Demonstration  von  Sohnittpräparaten  mit  oombi- 
oirten  Schnittfühmngen :  horizontal  and  sagittal,  frontal 
und  horizontal  n.  s.  w.) 

429)  Hamilton,  Alice,  A  case  of  heterotopia  of 
the  white  matter  in  the  mednlla  oblongata.  Jonm.  of 
Anat  I.  4.  p.  417. 1902.    4  Figuren. 

430)  Mac  hin,  N.,  Zum  Bau  des  oentralen  Höhlen- 
gnues  des  Gehirns.  Internat  Mon.-8ohr.  f.  Anai  n.  Phy- 
aoL  XV.  7—9.  p.  387. 1901.  2  Tafek.  (Dem  ife/*.  nicht 
zoginglich.) 

431)  Gannien  et  Gentes,  Notes  snr  trois  oas 
I       d'ibsence  du  treu  de  Magendie  ohez  Thomme.  Gaz.  hebd. 

des  Sc.  med.  de  Bordeaux  XXL  1900. 

432)  Mc  Mnrrich,  J.  Playfaire,  On  the  spinal 
homologues  of  the  cranial  nerve  components.  Science 
N.  S.  XVI.  Nr.  380.  p.  578.  1902.  (Dem  Ref,  nicht  zu- 
ginglich.) 

433)  Ahlström,  Gustaf,  Bidrag  tili kännedomen 
om  lokalisationen  inom  oculomotoriuskäman  hos  män- 
oiskin.  Nord.  med.  ark.  N.  F.  XL  16. 1900.  Ref.  in 
NeuroL  Centr.-BL  p.  708.  1901. 

(Nach  Enncleation  des  linken  Auges  bei  einem  64jähr. 
Manoe  [eine  Reihe  Ton  Jahren  vor  dem  Tode]  fanden  sich 
Dor  im  linken  kleinzelligen  paarigen  Mediankerne  des 
Ocnlomotorius  sichere  Veränderungen  der  ZeUen  und 
Fasern.  A.  sieht  darin  eine  Bestätigung  der  Resultate 
Bernheimer's  über  die  Beziehungen  des  kleinzelligen 
Kernes  zur  glatten  Muskulatur  des  Auges.) 

434)  Gehachten,  A.  van,  et  J.  van  Biervliet, 
Le  noyau  de  roculo-moteur  commun  16,  19  et  21  mois 
apres  U  resection  du  nerf.  Nevraxe  U.  2.  p.  115.  Fevr.  7. 
190L  2Tafehi. 

435)  Beruh eimer.  St,  Die  Lage  des  Sphinkter- 
ceotroms.    Arch.  f.  Ophthalmol.  LH.  2.  p.  302.  1901. 

436)  Bumm,  A.,  Experimentelle  Untersuchungen 
über  das  Ganglion  ciliare  der  Katze.  Bericht  über  die 
Jahresversamml.  d.  Vereins  d.  deutschen  Irrenärzte  1902. 
Ztschr.  f.  Psychiatrie  LIX.  5. 1902. 


437)  Bumm,  A.,  Ueber  die  Beziehungen  des  Hals- 
sympathious  zum  Ganglion  ciliare.  Sitz.-Ber.  d.  Ges.  f. 
Morphol.  u.  PhysioL  in  München  XVH.  2.  p.  59.  1901. 

438)  Marina,  A.,  Importanza  del  gangUo  ciliare 
come  centro  periferico  per  lo  sfintere  delFiride.  (}azz. 
degU  Gsped.  XXIL  135.  p.  1415. 1901.  (Dem  Bef,  nicht 
zugänglich.) 

439)  Guerri  e  Coluzzi,  Contributo  allo  studio 
della  struttura  del  gangUo  ciliare.  Ann.  d.  Faooltä  di 
Med.  e  Mem.  d.  Accad.  med.-chir.  di  Perugia  XU.  1—2. 
p.  23.  1900.    (Dem  Ref,  nicht  zugänglich.) 

440)  Sz&kall,  J.,  üeber  das  Ganglion  ciliare  bei 
unseren  Hausthieren.  Arch.  f.  wissensoh.  u.  praktThier- 
hkde.  XXVm.  5.  p.  476. 1902.  5  Figuren.  (Dem  Ref. 
nicht  zugänglich.) 

441)  Onodi,  A.,  Das  Ganglion  ciliare.  Anatom. 
Anzeiger  XIX.  p.  118.  1901. 

(Uebersetzung  einer  ungarisch  geschriebenen  Arbeit, 
die  im  Jahre  1887  der  ungarischen  Akademie  der  Wissen- 
schaften vorgelegt  wurde.  Vergleichende  Untersuchung 
der  GiliargangÜen  bei  Selachiem  lehrt  die  sympathische 
Natur  dessel^^n.) 

442)  Coluooi,  C,  C!ontribato  alla  anatomia  e  fisio- 
logia  del  trigemino.  Rendic.  d.  seoonda  assemblea  ordiiu 
unione  zool.  ital.  Napoli  1901.  Monii  zool.  ital.  XIL  8. 
p.  232.  1901.    (Dem  Ref  nicht  zugänglich.) 

443)  Gehuchten,  A.  van,  Recherches  sur  la 
terminaison  centrale  des  nerfe  sensibles  peripheriques. 
in.  La  raoine  bulbo-spinale  du  trgumeau.  Nevraxe  n. 
2.  p.  175.  Fevr.  7. 1901.    21  Figuren, 

444)  Boohenek,  A.,  La  raoine  bulbo-spinale  da 
trijumau  et  ses  oonnexions  aveo  les  trois  branohes  peri- 
pheriques.   Nevraxe  m.  1. 1901. 

(Bestätigung  der  Untersuchungen  von  Bregman 
und  dem  Ref  [W.]  Der  Trigeminus  enthält  keine  Fasern 
zum  Kleinhirn  und  keine  gekreuzten  Wurzelfasem.) 

445)Bickel,  Adolf,  Zur  Anatomie  des  aooesso- 
rischen Trigeminuskemes.  Arch.  f.  mikroskop.  Anat  u. 
Entw.-Gesch.  LIX.  p.  270.  1901.    1  Tafel  u.  3  Textfigg. 

446)Coenen,  Hermann,  Das Trigeminusganghon 
des  Orang.  Arch.  f.  mikroskop.  Anai  u.  Entw.-Gesch. 
LX.  3.  p.  515.  1902. 

(Das  QuintusgangUon  des  Orang  enthält  4  verschie- 
dene Zellentypen,  darunter  nur  wenige  Exemplare  von 
der  beim  Menschen  in  der  Mehrzahl  vorhandenen  hohen 
Entwicklung  und  Grösse.  DasGangUon  gleicht  in  seiner 
Zusammensetzung  mehr  dem  menscmichen  Spinal- 
ganglion.) 

447)Herver,  A.,  Recherche  anatomique  de  Pori- 
gine centrale  du  nerf  oculomoteur  externe  (nervus  abdu- 
cens).  Moniteur  (russe)  neurol.  VIIL  4.  p.  1. 1900.  Ref. 
in  Revue  neurol.  p.  349.  1901. 

448)  Weigner,  E.,  Nervus  aousticus,  nervus 
facialis  a  nervus  intermedius.  Rozpravy  Oeske  Akad., 
Ro«nik  9.  TKda  2.  Öislo  26. 1900.  (19  S.)  1  Taf eL  (Dem 
Ref  nicht  zugängUch.) 

449)  Wyrubow,  N.  A.,  Zur  Frage  über  die  cen- 
tralen Endigungen  a.  Verbindungen  der  7.  u.  8.  Hirn- 
nervenpaare.  Wissenschaftl.  Versamml.  d.  Aerzte  d. 
St.  Petersb.  Klinik  f.  Nerven-  u.  Geisteskranke.  Sitzung 
vom  20.  Dec.  1899.  Ref.  in  NeuroL  Centr.-Bl.  p.  1127. 
1901. 

450)  Wyrubow,  N.,  Ueber  die  oentralen  Bndi- 
gungen  u.  Verbindungen  des  7.  u.  8.  Hirnnerven.  (Aus 
dem  Laboratorium  von  Prof.  W,  v,  Bechterew.)  Neurol. 
Gentr.-Bl.  p.  434. 1901.    Mit  10  Abbildungen. 

451)Eotelewski,  Zur  Lehre  vom  Kern  des  oberen 
Faoialisastes.  Experimentelle  Untersuchung.  Inaug.- 
Diss.  Warschau  1901.  (Russisch.)  (Ref,  im  Neurol. 
Centr.-Bl.  p.  160. 1902.) 

(Durchschneidnng  des  oberen  Faoialisastes  bei  jungen 
Katzen  und  Hunden  hatte  Atrophie  einer  dorso-lateralen 
Zellengruppe  des  Facialiskemes  zur  Folge.) 

452)  Amabilino,  Rosario,  Su  rapnorti  del 
ganglio  genioolato  con  la  corda  del  timpano  e  ool  faccialo. 


132 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centnünervensystenus. 


Ricerche  anatomicbe  sperimentali.  Ann.  dell.  R.  Clin, 
peich .  e  neuropatol.  di  Palermo  p.  1 21 . 1 8d8/99.  7  flgoren . 
(Die  Zellen  des  Qanglion  genicalatom  faoiale  haben 
keine  Beziehungen  zum  Facialis,  wie  auf  Orund  eines 
Referates  im  Berichte  1897—1898  angegeben  war.) 

453)  Yincenzi,  Livio,  Sulla  fina  anatomia  del 
nucleo  ventrale  dell'aoustioo.  Anatom.  Anzeiger  XIX. 
p.  33.  1901.    20  Figuren. 

454)  Yinoenzi,  Livio,  Di  alouni  nuovi  fatti  ris- 
guardanti  la  fina  anatomia  del  nucleo  del  corpo  trapezoide. 
Anatom.  Anzeiger  XIX.  p.  359.  1901.    Con  8  figure. 

455)  B  i  e  h  1 ,  Der  Verlauf  der  Yorhofnerven  im  Him- 
stamme.  Yerhandl.  d.  deutschen  otolog.  Oesellsch.  p.  155. 
1901.    (Dem  E&f,  nicht  zugänglich.) 

456)  Deganello,ü.,  Asportazione  dei  oanali semi- 
ciroolari.  Altorazioni  conseoutive  nelle  cellule  dei  nudei 
bulbari  e  del  cervelletto.  Arch.  des  So.  med.  XXIY.  4. 
p.  337.  1902.    1  Tafel. 

457)  Eishi,  Ichita,  üeber  den  Yerlauf  u.  die 
periphere  Endigung  des  Nervus  Cochleae.  Aroh.  f.  mikro- 
skop.  Anat.  u.  Entw.-Qesch.  UX.  1.  p.  144. 1901.   1  Tafel. 

458)  Ram6n  y  Cajal,  S.,  Disposioiön  terminal  de 
las  fibras  del  nervio  oodear.  Rev.  trimestr.  miorograf. 
V.  2  y  3.  p.  111. 1900.    Con  7  grabados. 

459)  Probst,  M.,  Zur  Xenntniss  der  Schleifen- 
schicht  u.  über  centripetale  Rückenmarksfasern  zum 
Z>««^9'8ohen  Kern,  zum  Sehhügel  u.  zur  Substantia 
reticularis.  Mon.-Schr.  f.  Psychiatr.  u.  Neurol.  XI.  p.  3. 
1901.    2  Tafeln. 

460)  Athanasiu,  J.,  La  structure  et  Torigine  du 
norf  depresseur.  Joum.  de  TAnat.  et  de  la  Physiol.  III. 
p.  265.  Mai— Juin  1901.  Pem  Rtf,  nicht  zugänglich. 
Ref.  in  Revue  neurol.  p.  1115.  1901.) 

(Der  Nervus  depressor  entspringt  in  den  intra- 
cardialen  Ganglien  und  endet  im  Oanglion  jugulare,  bez. 
cervicale  supremum.) 

461)  van  Gebuchten,  Les  fibres  inhibitives  du 
coeur  appartiennent  au  nerf  pneumogastrique  et  pas  au 
nerf  spinal.    Nevraxe  lY.  Fevr.  15.  1903. 

462)  Eöster,  Georg,  Üeber  den  Ursprung  des 
Nervus  depressor.  Yorläufige  Mittheilung.  Neurol.  Centr.- 
Bl.  p.  1032. 1901. 

463)  Eöster,  Georg,  u.  Armin  Tschermak, 
Ueber  den  Ursprung  u.  Endigung  des  Nervus  depressor 
u.  Nervus  laryngeus  superior  beim  Kaninchen.  Arch.  f. 
Anat.  u.  Physiol.  [anat.  Abth.]  8uppl.-Bd.  p.  255.  1902. 
2  Tafeln.    (Betrifft  nicht  das  Centralnervensystem.) 

464)  Yincenzi,  Livio,  Di  molte  mie  ricerche 
sull'origine  di  alcuni  nervi  cerebrali  rimaste  affiatto  ignote. 
Rivendicazioni  di  prioritä.  Anatom.  Anzeiger  XIX.  p.  601 . 
1901.    Con  6  figure. 

(Priorität- Anspruch  bezüglich  der  Untersuchung  des 
dorsalen  Yaguskemes  mit  der  Silbermethode,  des  Hypo- 
glossuskernes  und  anderer  Himnervenkerne.) 

465)  Eohnstamm,  0.,  Zur  Anatomie  u.  Physio- 
logie der  Yaguskerne.  26.  Wanderversamml.  d.  südwest- 
deutschen Neurologen  u.  Irrenärzte  zu  Baden-Baden. 
Sitzung  am  8.  u.  9.  Juni  1901.  (Ref.  im  Neurol.  Centr.- 
Bl.  p.  767.  1901.) 

466)  Biervliet,  Joseph  van,  Recherches  sur 
les  localisations  radiculaires  des  fibres  motrices  du  larynx. 
Nevraxe  DI.  3.  p.  295.  1902.    3  Abbildungen. 

467)  De  Beule,  Fritz,  Recherches experimentales 
sur  rinnervation  motrice  du  huynx  chez  le  lapin.  Nevraxe 
lY.  2.  p.  163. 1902.    10  Figuren. 

468)  Gebuchten,  A.  van,  etA.  Bochenek,  Le 
nerf  de  WiUis  dans  ses  connexions  avec  le  nerf  pneumo- 
gastrique.   Nevraxe  n.  3.  p.  323. 1901.    2  Abbildungen. 

469)  Weigner,  E.,  Beziehungen  des  Nervus  acces- 
sorius  zu  den  proximalen  Spinalnerven.  Anatom.  Hefte, 
Abth.  1.  Arbeiten  a.  d.  anatom.  Inst  Heft  56  u.  57. 
(XYn.  3  u.  4)  p.  549.  1901.    37  Figuren. 

470)  Lubosch,  Wilhelm,  Drei  kritische  Beiträge 
zur  vergleichenden  Anatomie  des  Nervus  accessorius. 
Anatom.  Anzeiger  XIX.  p.  461.  1901.    Mit  1  Tafel. 


471)  Parhon  et  Goldstein,  Sur  Torigine  de  la 
brauche  descendante  de  Thypoglosse.  Roumanie  med. 
1.  1899.    (Ref.  in  Revue  neurol.  p.  859.  1902.) 

(N  i  8  8 1  -  Untersuchung  nach  Zerreissung  des  Ramus 
descendens  hypoglossi  ergab  Reaktion  lediglich  in  einer 
kleinen  dorso  -  lateralen  Zellengruppe  des  Hypoglossos- 
Eemes.    Das  Halsmark  war  intakt) 

472)  Breuer,  Robert,  u.  Otto  Marburg,  Zur 
Elinik  u.  Pathologie  der  apoplektiformen  Bulbärparalyse. 
Arbeiten  a.  d.  neurol.  Inst.  a.  d.  Univers.  Wien.  Heraus- 
geg.  von  Prof.  Dr.  Ä  Oberatemer,  IX.  1902.  Mit  11  Ab- 
bildungen im  Texte. 

473)  Bechterew,  W.  v.,  Ueber  ein  wenig  be- 
kanntes Fasersystem  an  der  Peripherie  des  antero-lato- 
ralen  Abschnittes  des  Halsmarkes.  Neurol.  Centr.-ßl. 
p.  194. 1901. 

474)  Bechterew,  W.V.,  Sur  le  Systeme  peuconnu 
des  fibres  nerveuses  passant  par  la  peripherie  delaregion 
antero-exteme  de  la  partie  cervicale  de  lamoelleepiniere. 
Moniteur  (russe)  neurol.  YIII.  4.  p.  64.  1900.  (Ref.  in 
Revue  neurol.  p.  350.  1901.) 

475)  Obersteiner,  H.,  Ueber  das  Hdweg'üche 
Bündel.    Neurol.  Centr.-Bl.  p.  546.  1901. 

476)  Pusateri,  £.,  Oontributo  alle  studio  della 
sclerosi  cerebrale  atrofioa  con  osservazioni  sull'origine 
del  tapetum  e  del  fascio  peri-olivare  di  v.  Bechterew. 
PisaniXXII.2.1901.  2Taf.  (Dem  i2e/:  nicht  zugänglich.) 

477)  P  0  n  t  i  e  r ,  M.,  Les  olives  du  bulbe  chez  Thomme 
et  les  mammiferes.  Th^  de  dootoratenMed.  Lille  1901. 
A.  Massen.  7  Tafeln. 

(Yergleichende  Untersuchung  der  Oliva  inferior  bei 
verschiedenen  Säugerarten.  Die  Entwickelung  der  Olive 
geht  parallel  mit  der  Entwickelung  der  Eleinhirn-Hemi- 
sphären  und  des  Grosshirns,  ist  beim  Menschen  am 
höchsten.  •  Nicht-Säuger  haben  keine  Oliva  inferior.  Die 
Olive  ist  ein  zwischen  Rückenmark,  Eleinhirn  und  Gross- 
hirn eingeschaltetes  sensitiv-motorisches  System.) 

478)  Acquisto,  Y.,  Intomo  alcune  particolaritä  di 
struttura  dell'oliva  bulbare  di  uomo.  Pisani  XXII.  2. 
p.  130.  1901.    (Dem  Ref.  nicht  zugänglich.) 

479)  Eeller,  Robert,  Ueber  die  Folgen  von  Yer- 
letzungen  in  der  Gegend  der  unteren  Olive  bei  derEatze. 
Arch.  f.  Anat  u.  Physiol.  [anat.  Abth.]  p.  177.  1901. 
13  Abbildungen. 

480)  Soreo,  Josef,  Ueber suboortikale Entstehung 
isolirter  Muskelkrämpfe.  Ein  Beitrag  zur  Elinik  der  Yier- 
hügeltumoren,  nebst  Bemerkungen  über  den  Yerlauf  der 
oenlialen  Haubenbahn.  NeuroL  Oentr.-Bl.  p.  642.  1902. 
8  Figuren. 

481)  Eohnstamm,  0.,  Das  Oentrum  der  Speichel- 
sekretion. 20.  Congress  f.  innere  Med.  in  Wiesbaden. 
Sitzung  vom  15.  bis  18.  April  1902.  (Ref.  in  Beri.  kün. 
Wchnschr.  p.  445.  1902.) 

482)  Eohnstamm,  Oscar,  Der  Nuoleus  saliva- 
torius  chordae  tympani  (nervi  intermedii).  Anatom.  An- 
zeiger XXI.  p.  362.  1902. 

483)  Bechterew,  W.  v.,  Ueber  einen  besonderen 
Eem  der  Formatio  reticularis  in  der  oberen  Brücken- 
region.   Neurol.  CJentr.-Bl.  p.  835.  1902. 

484)  Long,  Margaret,  On  the  development  of 
the  nuclei  pontis  during  the  second  and  third  months  of 
embryonic  life.  Johns  Hopkins  Hosp.  Bull.  XII.  121. 
p.  123. 1901.    4  Tafeln. 

485)  Lacaze-Duthiers,  H.  de,  Le  Systeme 
nerveuz  du  cabochon  (capulus  hungarious).  Arch.  de 
ZooL  ezperim.  et  gen.  3.  S.  IX.  1.  p.  43.  1901.  1  Tafel. 
(Dem  Ref.  nicht  zugänglich.) 

486)  Eölliker,  A.,  Die  Medulla  oblongata  u.  die 
Yierhügelgegend  von  Ornithorhynchus  u.  Echidna.  Leip- 
zig 1901.  W.  Engelmann.  100  S.  mit  27  Figuren  im  Text 
(Ref.  in  Riv.  di  Fatol,  nerv,  e  ment.  p.  219.  1901.) 

487)  Ziehen,  Th.,  Das  Centralnervensystem  der 
Monotremen  u.  Marsupialier  U.  Mikroskopische  Ana- 
tomie. 1.  Abschnitt  Der  Faserverlauf  im  Himstamm  von 
Pseudochirus  peregrinus.    Jenaische  Denkschriften  YL 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


133 


log.  Forsciiaogsreisen  JLLL.  Jena  lUUl.  Gust 
fischer.  7  Tafeln  iL  11  Figuren  im  Text 

I  Miss  Sabin  (427)  hat  naoh  ihrer  im  vorigen 

Berichte  eingehend  gewürdigten,  bisher  aber  nur 
in  Tafeln  und  Schnittbildem  niedergelegten  Recon- 
stroktion   des  Himstammes  eines  Neugeborenen, 

\     jetzt  durch  Herrn  F.  Ziegler  in  Freiburg  i.  Br. 

!  4  drehbare  Modelle  oonstruiren  lassen,  die  dem 
Stodirenden  eine  plastische  Anschauung  der  Struktur 
aller  Theile  vom  Halsmarke  aufwärts  bis  zu  den  vor- 
deren YierhCIgeln  in  allen  bemerkens  werthen  Einzel- 
heiten gewfthren  und  als  werthvoUe  Bereicherung 
des  ünterrichtmateriales  begrüsst  werden  dürfen. 
Nachdem  in  früheren  Jahren  der  Ocufomotonu«- 
Ursprung  durch  zahlreiche  Arbeiten  geklärt  worden 

'  ist,  tritt  als  noch  nicht  sicher  gelöst  die  Frage 
nach  dem  Gentrum  für  den  Sphincter  iridis  in  den 
Vordergrund  des  Interesses.  Die  Studien  von  van 
Oehuchten  und  Biervliet  (434)  am  Kanin- 
chen bestätigen  im  Wesentlichen  Bekanntes  über 
die  Zellengruppen,  die  kreuzenden  Fasern  u.  s.  w. 
Früher  glaubte  man  allgemein,  dass  die  PupiUar- 
fasem  dem  Kerne  selbst  entstammen.  Neuerdings 
neigt  die  Hehrzahl  der  Forscher  zu  der  zuerst  von 
Marina  apfgestellten  Ansicht,  dass  das  eigentliche 
Sphinktercentrum  im  Ganglion  ciliare  liege,  über 
das  viel  gearbeitet  wird,  dass  diesem  aber  aus  dem 
Kern  des  Oculomotorius  eine  Bahn  zuwachse.  Nach 
Bernheimer  (435)  liegt  jedenfalls  im  klein- 
zelligen Mediankerne  der  Ursprung  von  Sphincter- 
fasem.  Ihm  ist  es  in  mühevollen  Versuchen  an 
Affen  gelungen,  den  kleinzelligen  Hediankern  des 
Ocnlomotorius  von  oben  her  anzustechen.  Er  be- 
kam dann  eine  absolute  Sphinkterlähmung. 

Im  Qanglion  ciliare  degeneriren  nach  B  u  m  m 
(436),  wenn  man  die  Ciliarnerven  durchschneidet, 
Vi  der  Ganglienzellen.  B.  hält  sie  für  periphe- 
nsche  Oculomotorius-  und  Trigeminus  -  Neurone ; 
▼ffitere  '/s  entarten,  wenn  man  das  obere  Hals- 
ganglion des  Sympathicus  durchschneidet,  das  auch 
dann  noch  übrig  bleibende  Vs  l^^t  B.  für  Schalt- 


van  Oehuchten  (443)  hat  bei  Kaninchen 
den  Drigeminus  zwischen  Oanglion  Qasseri  und 
Hirnstamm  und  die  spinale  Trigeminuswurzel 
innerhalb  des  Himstammes  durchschnitten  und 
b)mmt  auf  Qrund  der  Marchi- Degenerationen 
zu  folgenden  Ergebnissen:  Die  spinale  Quintus- 
vnrzel  besitzt  keine  kreuzenden  Fasern,  keine  Ver- 
bindung mit  dem  Kleinhirn,  dem  Strickkörper,  der 
Sobfitantia  ferruginea  und  den  Fibrae  arciformes. 
Die  Qestaltveränderungen  des  Querschnittes  der 
5.  Wurzel  in  verschiedenen  Höhen  werden  genau 
geschildert  Sie  reicht  bis  zum  2.  Gervikalsegment 
herab,  hier  zum  Theil  einen  integrirenden  Bestand- 
theil  des  Burd  ach 'sehen  Stranges  bildend,  zum 
Theil  lateral  in  die  Li  s  sau  er 'sehe  Randzone 
übergehend.  Aufsteigende  Fasern  der  spinalen 
Trigeminuswurzel  giebt  es  nicht;  die  bisher  als 
soldie  beschriebenen  (Biedl)  gehören  dem  Qo- 


w er s 'sehen  Bündel  an  [des  Eef.  W.'s Befunde  am 
Kaninchen  sprechen  gegen  diese  Auffassung,  da 
die  aufsteigenden  Fasern  der  Quintuswurzel  schon 
in  der  Höhe  des  Facialisaustrittes  verschwanden]. 

In  dem  vom  Bef.  W.  (390)  beschriebenen  Falle 
von  Embolie  der  hinteren  Kleinhimarterie  hatte 
eine  durch  den  Herd  bedingte  Zerstörung  der  spi- 
nalen Quintuswurzel  zur  Degeneration  ihrer  Fasern 
bis  zum  2.  Gervikalsegment  geführt.  Hier  schlössen 
sie  sich  dorsomedial  der  L  i  s  s  a  u  e  r  'sehen  Zone  an. 

Bickel  (445)  hat  mitdervonKrause  modifi- 
cirten  vitalen  Methylenblaumethode  in  der  cere- 
bralen Quintuswurzel  2  Arten  von  Zellen  unter- 
scheiden können.  Die  einen  sind  multipolar,  die 
anderen  unipolar.  Nur  die  letzteren  senden  ihren 
Neuriten  zur  cerebralen  Trigeminuswurzel,  nur  sie 
sind  daher  als  ihre  Ursprungzellen  anzusprechen. 

In  dem  von  Breuer  und  fifarburg  (472) 
beschriebenen  Falle  von  Vertebralis- Thrombose 
hatte  die  Zerstörung  und  absteigende  Degeneration 
der  spinalen  Quintuswurzel  auch  noch  absteigende 
Entartung  in  medial  davon,  innerhalb  und  medial 
von  derSubstantia  gelatinosa  gelegenen  Fasern  zur 
Folge.  Die  ersteren  nennt  M.  „Fibrae  aberrantes'S 
die  letzteren  „Fibrae  comitantes  Trigemini^S  Ihre 
Bedeutung  ist  noch  nicht  geklärt 

Die  Verfolgung  der  „retrograden  Degeneration^' 
1 — 2  Monate  naoh  Resektion  des  Rectus  extemus 
bei  Katzen  und  Hunden  lehrte  nach  den  Angaben 
von  Her  ver  (447),  dass  jeder  Abducens  aus  bei- 
den Abducenskemen  entspringt  (aus  dem  gekreuzten 
via  hinteresLängsbündel),  Als  gemeinsamesRinden- 
feld  für  die  Augenmuskeln,  nach  dessen  Exstir- 
pation  Degenerationen  bis  in  die  Abducenskeme 
verfolgt  werden  konnten,  muss  die  Gegend  zwi- 
schen Fissura  cruciata  und  Fissura  praesylvia  be- 
trachtet werden. 

Bei  einer  durch  Caries  des  Schläfenbeines  be- 
wirkten Paralyse  des  Facialis  undAcusticus  konnte 
der  Hirnstamm  von  Wyrubow  (449.  450)  nach 
Marchi  und  Nissl  untersucht  werden.  Im 
Facialis  waren  auch  Fasern  aus  dem  inneren  Theile 
des  gekreuzten  Kernes  degenerirt.  Nissl- Ver- 
änderungen fanden  sich  auch  im  gleichseitigen 
van  Oehuchten 'sehen  „accessorischen  Abdu- 
cens-Keme'S  ^^^  ^^  ^^^  nicht  bekannt  [fälsch- 
lich Bef.  W.]  beschrieben  wird.  W.  nennt  ihn 
„accessorischen  oder  oberen  Kern  des  Facialis^S 
W.  beschreibt  auch  Cochlearisfasern  zumDeiters'- 
schen  Kerne  und  zur  Radix  desoendens  nervi 
acustici  einerseits,  zu  beiden  oberen  Oliven  via 
Corpus  trapezoides  andererseits,  Yestibularisfasern 
zum  gekreuzten  Nucleus  internus  sive  dorsalis 
acustici,  zum  v.Bechterew'schen  undDeiters'- 
schen  Kwne,  absteigende  Yestibularisfasern  zur 
Radix  desoendens  acustici,  zur  Substantia  reticu- 
laris, zu  beiden  medialen  Burdach'schenKernen, 
von  da  Kreuzung  in  der  Schleifenschicht,  Endigung 
in  den  unteren  Oliven.  Frontalwärts  sind  die 
Acusticus-Degenerationen  [wohl  Cochlearis  Bef.  W.] 


134 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Gentralnervensystems. 


in  beide  laterale  Schleifen  (gleichseitige  mehr  als 
gekreuzte)  zu  verfolgen  und  enden  im  Ganglion 
des  hinteren  Yierhtlgels  (Kreuzungen  über  dem 
Aquädukt  und  in  der  Bindearmkreuzung),  senden 
Collateralen  via  hinteres  Längsbündel  zum  3.  Kern 
(dorsaler  aocessorischer  3.  Kern  von  v.  Bech- 
terew). Monakow 's  Striae  aousticae  sind  keine 
Wurzelfasem  des  Acustious. 

Vincenzi's  Arbeit  (453)  richtet  sich  in 
erster  Reihe  gegen  die  im  vorigen  Berichte  ge- 
schilderten Besultate  Veratti's  über  die  Struk- 
tur der  Acusticuskerne.  Er  unterscheidet  an  den 
Zellen  des  ventralen  8.  Kernes  eine  pericelluläre, 
isolirende  0  o  1  g  i  -  Membran,  die  auch  die  Fortsätze 
einhüllt  und  in  Folge  polygonaler  kleinster  Felder- 
chen  einen  mosaikartigen  Charakter  besitzt,  und 
ein  peripherisches  Netzwerk  (siehe  „Histologie"). 
Die  Form  der  Zellen  im  vorderen  und  hinteren 
Abschnitte  des  ventralen  Kernes  ist  dieselbe.  Alle 
Zellen  haben  Dendriten  (contra  Yeratti)  und  be- 
sitzen keine  Aehnlichkeit  mit  Spinalganglienzellen. 
DerNeurit  giebt  erst  spät  Collateralen  ab,  verzweigt 
sich  weit  entfernt  von  der  Zelle  und  tritt  in  das 
Corpus  trapezoides  ein.  Es  giebt  keinen  Coch- 
leaLTiS' Ursprung  aus  dem  Nucleus  ventralis  (contra 
Sala). 

Die  Held 'sehen  Becher  des  Trapezkernes  sind 
nicht,  wie  die  Silberfarbung  vortäuscht,  Netzwerk. 
Sie  bestehen  aus  einer  Kapsel,  die  am  Nervenfort- 
satze  endet  (wenn  Bef,  richtig  versteht).  An  je 
einer  Faser  sitzen  zwei  Becher.  Ein  feines  in  oder 
auf  der  Zelle  mit  Silber  darstellbares  Netzwerk 
hat  mit  diesen  Bechern  nichts  zu  thun.  Nicht 
ganz  stimmt  damit,  was  Ramön  j  Cajal  (8) 
an  dem  Cochleariskerne  gesehen  hat.  Die  ein- 
tretende Faser  spaltet  sich  in  einen  frontalen  Ast, 
der  mit  Held 'sehen  Bechern  sich  um  die  Zellen 
der  frontalen  ^/i  des  ventralen  Kernes  legt,  und 
in  einen  caudalen,  der  um  den  Rest  der  Zellen 
seine  Endkürbe  bildet.  Das  Kaliber  der  zwiebei- 
förmigen Endausbreitungen  im  frontalen  Aste  nimmt 
nach  vorne  hin  zu  und  geht  caudalwärts  allmählich 
in  die  Netzform  der  absteigenden  Faserendigungen 
über.  Die  von  den  aufsteigenden  Aesten  abgehen- 
den Collateralen  verzweigen  sich  theils  in  einem 
„Plexus  marginalis"  an  der  Aussenseite  des  ven- 
tralen Acusticuskerns,  der  durch  eine  nervenlose 
Zwischenschicht  vom  Epithel  getrennt  ist,  theils 
in  einem  zellenhaltigen  Plexus  am  oberen  und 
äusseren  Kernrande.  Die  absteigenden  Aeste  sind 
durch  viele  Collateralen,  durch  die  beschriebenen 
netzförmigen  Endkörbe  (jede  Faser  versorgt  meh- 
rere Zellen)  und  durch  stafiFelförmige  Anordnung 
in  antero-posteriorem  Sinne  charakterisirt.  Ein- 
zelne von  ihnen  dringen,  besonders  als.  laterales 
Bündel,  bis  zum  Tuberculum  acusticum  und  zu 
dem  dorsalen  Rande  des  Strickkörpers  empor  und 
lassen  ihre  Collateralen  theils  pericelluläre  End- 
netze und  Endkörbe  bilden,  theils  endigen  sie 
frei,  besonders  am  caudalen  Pole  des  Tuberculum. 


Der  aufsteigende  Ast  des  Cochlearis  verbindet  die 
Schnecke  mit  der  centralen  Acusticusbahn,  nur  die 
vorderen  2  Drittel  des  ventralen  8.  Kernes  sind  als 
eigentliches  Gehörcentrum  anzusehen,  der  abstei- 
gende Ast  dagegen,  das  caudale  Drittel  des  ven- 
tralen Kernes,  Tuberculum  acusticum  (-}-  Olive) 
gehört  der  acustico  -  motorischen  Reflexbahn  an. 
Demgemäss  sind  die  aufisteigenden  Aeste  und 
Centren  bei  den  höheren  Säugern  und  beim  Men- 
schen reicher  entwickelt  als  bei  den  niederen,  die 
wiederum  eine  höhere  Entfaltung  des  Tuberculum 
acusticum  aufweisen.  Im  Bereiche  der  aufsteigen- 
den Aeste  werden  eine  dendritenarme  Zellenform 
beschrieben,  deren  Neurit  sich  zum  Trapezkörper 
wendet,  innerhalb  der  caudalen  Aeste  dreieckige, 
spindelförmige  und  sternförmige  Zellen  mit  reichen 
Dendriten  Verästelungen  und  Kömerzellen  am  Rande 
des  ventralen  8.  Kernes. 

Die  zahlreichen  Kerne  in  der  Nähe  des  Aeusiicus- 
urspnmges  haben  ebenfalls  durch  S.  Ramön  y 
Cajal  (8)  eine  eingehende  Bearbeitung  erfahren. 
In  der  Höhe  der  oberen  Olive  unterscheidet  der  Vf. 
Folgendes :  Den  diffus  zwischen  den  Trapezfasern 
liegenden  Nucleus  trapezoides,  dann  medial  die 
obere  Olive,  der  lateral  eine  acoessorische,  ziemlich 
gleich  gebaute  obere  Olive  anliegt  Ventral  von 
ihr  findet  man  in  der  Verlängerung  des  Trapez- 
körpers den  Nucleus  praeolivaris  extemus  und 
internus  und  dorsal  von  der  oberen  Olive  liegt 
noch  der  kleine  Nucleus  postolivaris.  Die  Dar- 
stellung des  Ursprunges  und  des  Verlaufes  der 
Acusticusfasem  bietet  gegen  die  frühere  Schilde- 
rung des  Vfs.  nur  insofern  wesentliche  Bereiche- 
rung, als  die  auch  von  anderen  Seiten  mehrfach 
geschilderten  Umspinnungen  der  einzelnen  Zellen 
durch  Trapezfasem  besonders  genau  geschildert 
werden.  Auffallend  ist  die  Angabe,  dass  der  Vf. 
die  Striae  acusticae,  die  er  aus  dem  dorsalen 
Theile  des  Tuberculum  acusticum  (Nucleus  late- 
ralis nervi  cochlearis)*  ausschliesslich  entspringen 
lässt,  auch  nur  bis  zur  Mittellinie  verfolgen  konnte. 
Die  allzu  reiche  Im  prägnirung,  die  die  abgebildeten 
Präparate  auszeichnet,  hat  hier  offenbar  die  Ver- 
hältnisse complicirter  scheinen  lassen,  als  sie 
wirklich  sind.  Man  kann  an  Weigert- Präpa- 
raten sehr  wohl  die  beim  Menschen  so  mächtigen 
Striae  in  die  Rhaphe  eintreten  sehen.  Sehr  inter- 
essant ist  die  Deutung,  die  der  Vf.  den  Kernen 
innerhalb  des  Corpus  trapezoides  giebt  Um  alle 
verzweigen  sich  mächtige  Collateralen  theils  aus 
den  sekundären  Cochlearisbahnen  [Trapezfasern?], 
theils  aus  einzelnen  Cochlearisfasern  selbst.  Die 
so  umsponnenen  Zellen  senden  ihre  Achsencylinder 
im  Wesentlichen  zu  den  Ursprungskernen  der  moto- 
rischen Nerven,  wie  es  sich  für  den  Facialis  und 
Abducens  ja  auch  nachweisen  lässt,  während  die 
abwärts  steigenden  Bündel  zum  Aocessorius  u.8.  w. 
wohl  nur  angenommen  sind.  Auf  diesem  Wege 
könnten  direkt  motorische  Reflexe  von  Oehörein- 
drücken  aus  entstehen.     Der  Nervus  vestibularis 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


135 


ans  dem  Oanglion  Scarpae  endet  in  seiner  Haupt- 
masse auf-  und  besonders  abwärts  steigend  in  dem 
breiten  lateral  vom  Solitärbündel  gelegenen  Yesti- 
bulariskem,  wfthrend  ein  anderer  Theil  der  Fasern 
zum  y.  Bechterew 'sehen  Kerne  und  ein  dritter 
um  Deiters 'sehen  Kerne  gelangt  Aus  dem 
letzteren  zieht  die  Sekundärbahn  in  den  gleich- 
seitigen Abducenskem  und  in  das  gekreuzte  dor- 
sale LängsbQndeL  Auch  die  Verhältnisse  bei 
VOgeln  werden  genauer  geschildert 

Chorda-tympani-Durchsohneidung  bewirkt  nach 
den  Untersuchungen  von  K  o  h  n  s  t  a  m  m  (481. 482) 
Degeneration  in  einer  Zellengruppe  mit  moto- 
rischem Typus  (grOsstentheils' gekreuzt),  die  inner- 
halb des  Nudeus  reticularis  lateralis  sich  vom 
caudalen  Pole  des  Facialiskemes  bis  zum  frontalen 
Pole  des  motorischen  Quintuskernes  erstreckt,  dorsal 
vom  Yentrikelboden,  medial  von  der  Bhaphe,  lateral 
fom  Deiters 'sehen  Kerne,  ventral  von  der  dor- 
salen Oruppe  des  Facialiskemes  begrenzt  wird. 
K.  halt  diese  Gruppe  für  die  Ursprungzellen  des 
I  zum  Ganglion  submaxillare  ziehenden  motorischen 
Antkeils  der  Chorda  tympani  oder  des  Nervus 
intermedius,  der  sonach  einen  visceralen  Nerven 
mit  motorischer  und  sensibler  Wurzel  (Oeschmacks- 
&8em)  darstellen  würde.  Sollte  sich  diese  Be- 
obachtung bestAtigen,  so  wäre  ausser  dem  dorsalen 
Vagnskeme  und  einem  Theile  des  Nudeus  am- 
bignus  auch  dieaer,,NueietusaUvaionu8''  ein  moto- 
rischer visceraler  Nervenkern.  Einzelne  Wurzel- 
fasern aus  diesem  Kerne  gesellen  sich  wahrscheinlich 
auch  dem  7.  und  dem  motorischen  5.  Nerven  bei. 
Kohnstamm  (465)  hat  am  Hunde  und  Kanin- 
chen die  Zellenverftnderungen  nach  Fa^u«-Durch- 
schneidung,  die  Faserverftndwungen  nach  Duroh- 
trennung  der  Yaguswurzeln  central  vom  Oanglion 
JQguLure  studirt  K.  hält  den  Nucleus  dorsalis  vagi 
nir  einen  gemeinsamen  motorischen  Kern  des  Kopf- 
BympathicuSy  den  Nucleus  fasciculi  solitarii  für  den 
I  gemeinsamen  sensiblen  Bndkern  des  Yagusgebietes 
{  (einschliesslich  der  in  5 ,  7  und  9  übergehenden 
Vorielfasem).  Etwas  caudal  vom  9.  Eintritte  ver- 
n^ilzt  dieser  Kern  mit  der  grauen  Substanz  des 
5.  Kernes  (Kaninchen)  zu  einer  Masse.  In  dieser 
Hfte  treten  die  meisten  Yagusfasem  ein.  Gleich 
doi  motorischen  Fasern  sonst  kommen  ventral 
▼OQ  diesen  Fasern  die  Wurzeln  aus  dem  dorsalen 
i  ^agoakeme  zu  liegen.  Sind  alle  diese  Wurzeln 
I  ^iBgebeuzt,  so  giebt  es  doch  auch  eine  theilweise 
!  gobeazte  Bahn  im  Vagus.  Die  frontalsten  dieser 
gekreuzten  Fasern  gelangen  in  den  Intermedius, 
^  candaleren  in  den  Glossopharyngeus.  Beide 
enlgpringen  aus  den  NuM  aatwatorü,  von  denen 
der  caudalere  in  der  Verlängerung  des  Seiten- 
fbangkemes  zwischm  Nucleus  ambiguus  und  Oliva 
int  liegt  und  Nudeus  saliv.  inf.  genannt  wird, 
wfthrend  der  frontalere  (Nucleus  saliv.  super.)  schon 
oben  beschrieben  ist  (481.  482). 

Mehrere  Arbeiten   beschäftigen   sich  mit  den 
Kernen  für  die  motorischen  Kehlkopfnerven,  die 


bekanntlich  (siehe  frühere  Berichte)  niemals  ganz 
einheitlich  unwidersprochen  aufgefasst  worden  sind. 

Entgegen  der  Ansicht  Grabower's  und  anderer 
Autoren  haben  van  Gebuchten  und  Boche- 
nek  (468)  beim  Kaninchen  nach  Ausreissung  der 
bulbären  Accessoriuswurzeln  eine  Degeneration  in 
dem  Laryngeus  inferior  via  Vagusstamm  gesehen 
und  folgern  daraus,  dass  der  Accessorius  sich  an 
der  motorischen  Larynx-Innervation  betheiligt 

van  Biervliet  (466)  hat  bei  Kaninchen  drei 
Gruppen  von  Nerven  wurzeln  unterscheiden  können, 
die  von  der  MeduUa  aus  den  gemeinsamen  9.,  10., 
11.  Stamm  formiren:  eine  obere  Gruppe  (eine 
Wurzel)  entspricht  dem  Glossopharyngeus;  ihre 
Zerstörung  hat  keine  Larynxstörungen  zur  Folge ; 
eine  mittlere  10.  Gruppe  (viele,  in  3 — 5  Strängen 
gruppirte  Wurzeln)  innervirt  den  Laryngeus  superior 
und  einen  Theil  des  Laryngeus  inferior ;  die  untere 
Gruppe  (3 — 5  Wurzeln),  dem  Accessorius  entspre- 
chend, innervirt  ebenfalls  den  Laryngeus  inferior. 

Auch  de  Beule  (467)  konnte  in  einer  gross 
angelegten  Arbeit  die  Frage  nach  der  Betheiligung 
des  bulbären  Accessorius  an  der  Zusammensetzung 
des  Laryngeus  inferior  (conform  mit  van  Ge- 
buchten, Bochenek  und  van  Biervliet) 
bejahen.  Der  Accessorius  innervirt  besonders 
den  Musculus  thyreo-arytaenoideus  externus.  Als 
motorisches  Larynxcentrum  lässt  d  e  B.  nicht  den 
Nucleus  ambiguus,  sondern  den  dorsalen  Vagus- 
Accessoriuskem  gelten.  [Damit  setzt  er  sich  in 
Gegensatz  zur  Hehrzahl  der  anatomischen,  experi- 
mentellen, pathologisch  -  anatomischen  und  klini- 
schen Erfahrungen  der  letzten  Jahre.] 

Der  Nervus  accessorius  ist  nach  Lubosch  (470) 
beim  Menschen  kein  gemischter  Nerv.  Die  sogem 
sensiblen  Wurzeln  des  Accessorius  spinalis  sind 
sensible  Rückenmarkswurzeln,  die  sich  einer  Acces- 
soriuswurzel  anlegen  oder  mit  ihr  anastomosiren. 
Der  spinale  Vagusantheil  (sogen.  N.  accessorius) 
von  Hatteria  procumbens  stimmt  mit  dem  Ver- 
halten bei  Sauropsiden  überein,  d.  h.  es  giebt  bei 
ihnen  keinen  spinalen  Accessorius  wie  bei  Säugern, 
sondern  nur  einen  weiter  distal  reichenden  Vagus 
(spinaler  Vagus)  mit  sensiblen  und  motorischen 
Wurzeln.  Die  gegenwärtige  Nomenclatur  (des 
11.  Gehirnnerven)  entspricht  nicht  den  verglei- 
chend-anatomischen Verhältnissen  und  ist  geeignet, 
bei  dem  Gebrauche  Verwirrung  zu  stiften.  Man 
sollte  als  Accessorius  schlechtweg  den  aus  dem 
Rückenmarke  stammenden  Theil  des  Säugethier- 
nerven  zur  Vagnsgruppe  rechnen  und  bei  den 
Sauropsiden  an  Stelle  des  Accessorius  die  Bezeich- 
nung spinaler  Vagusantheil  annehmen,  der  dann 
allerdings  den  frontalen  Segmenten  des  Accessorius 
der  Säuger  homolog  wäre. 

Köster  (462.  463)  hat  bei  Kaninchen  den 
Ursprung  des  Nervus  depressor  aus  einer  bestimm- 
ten Gangliengruppe  (besonders  am  frontalen  Pole) 
des  Ganglion  jugulare  nachweisen  können.  Das 
kennzeichnet  den  Nerven  als  einen  dem  sensiblen 


136 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


Yagus  gleichwerthigen.  Die  für  den  Laryngeua 
superior  bestimmte  Zellengruppe  fült  zum  Theil 
mit  der  des  Depressor  zusammen.  Der  Rest  des 
Ganglion  entspricht  dem  sensibeln  Yagus.  Die 
Depressor-Fasem  versorgen  die  Aorta,  nicht  das 
Herz. 

Es  ist  schwer,  hier  ganz  klar  zu  sehen.  Viel- 
leicht deckt  die  folgende  Zusammenstellung  E  oh  n - 
stamm 's  das  Feststehende:  Die  obere  Wurzel- 
gruppe des  Yago-Glossopharyngeus  gehört  zum 
Olossopharyngeus ,  die  mittlere  senkt  sich  beim 
Kaninchen  in  das  Jugularganglion  ein,  die  untere 
tritt  Z¥n8chen  Ganglion  und  bulbären  Acceesorius- 
wurzeln  zum  Yagus.  Diese  untere  Abtheilung 
enthält  die  herzhemmenden  Fasern.  Denn  nach 
intrakranieller  Durchschneidung  der  bulbären  Aoces- 
soriuswurzeln  (465)  Usst  sich  eine  Degeneration 
nur  bis  zum  Recurrensabgang  verfolgen,  und  es 
bleibt  die  Herzwirkung  bei  Yagusreizung  erhalten. 
Da  aber  Reizung  der  unteren  Wurzelgruppe  van 
Gebuchten 's,  die  von  der  Wiener  Schule 
(Kreidl  u.  A.)  die  mittlere  genannt  wird,  Herz- 
hemmung macht,  so  ist  es  nun  ausgemacht,  dass 
die  frontal  von  den  bulbären  Accessoriuswurzeln 
entspringenden  caudalen  Yaguswurzeln  die  Träger 
der  Herzwirkung  sind.  Der  bekannte  Befund  von 
Neubfirger-Edinger  (Reizungsymptome  des 
Herzvagus  durch  einen  Yarix  des  Assessoriuskem- 
gebietes)  erklärt  sich  dann  durch  die  Wirkung  auf 
das  übergeordnete  Neuron  in  der  Formatio  reti- 
cularis (vgl.  Eohnstamm,  Goordinationskeme 
des  Hirnstammes.  Mon.-Schr.  f.  Psych,  u.  Neurol. 
1900.). 

Ueber  einzelne  Bahnen  und  Kerne  innerhalb 
der  Oblongata  wird  von  verschiedenen  Seiten  be- 
richtet. 

V.Bechterew  (473.  474)  hält  das  v.Bech- 
terew-Hel  weg 'sehe  „Glivenbünde^'  oder  die 
„Dreikantenbahn*'  für  ein  absteigendes,  das  ober- 
halb der  Oliva  inferior  in  der  Haube  entspringe 
und  mit  den  Pyramiden  (Spiller,  siehe  auch 
das  Capitel  „Lange  Bahnen^')  nicht  in  Yerbindung 
stehe. 

Obersteiner  (476)  sah  absteigende  Dege- 
neration der  Dreikantenbahn  bis  zum  obersten 
Dorsalmark  in  Folge  eines  Glioms  der  MeduUa 
oblongata  und  glaubt,  wie  v.  Bechterew,  ihren 
Ursprung  cerebralwärts  von  der  Olive,  ihren  Yer- 
lauf  dorsalwärts  davon  annehmen  zu  dürfen.  Yer- 
bindungen  der  Bahn  mit  der  ventralen  Nebenolive, 
die  auch  der  Eef.  Wallenberg  (390)  gesehen 
hat,  lassen  sich  aber  nicht  ausschliessen. 

Collier  und  Buzzard  (400)  konnten  die 
centrale  Haubenbahn,  deren  Ursprung  unbekannt, 
jedenfalls  nicht  im  dorso-medialen  Thalamus  zu 
suchen  ist,  bis  zur  unteren  Olive  degenerativ  ver- 
folgen. Zum  V.  Bechterew  -  Helweg'schen 
Bündel  bestehen  keine  Beziehungen.  S  o  r  g  o  (480) 
bestätigt  diesen  Yerlauf  und  glaubt  eine  Yerbin- 
dung der  centralen  Haubenbahn  mit  der  Bindearm- 


kreuzung via  dorsolaterales  Haubenfeld  annehmen 
zu  können. 

In  einem  Falle  von  frischer  Erweichung  in 
lateralen  Theilen  der  Oblongata  durch  eine  Throm- 
bose der  linken  Yertebralis  haben  Breuer  und 
Marburg (472)  mit  derHarchi-Methode  sekun- 
däre Degenerationen  von  „dorso-,  intra-  und  ventro- 
olivaren^^  Fasern  nach  abwärts  verfolgt.  Die  drei 
Faserkategorien  vereinigen  sich  am  spinalen  Oliven- 
ende, liegen  dorsal  von  der  Pyramide  an  der  Peri- 
pherie und  entziehen  sich  caudalwärts  weiterer 
Yerfolgung,  werden  aber  wohl  in  das  Areal  der 
„Dreikantenbahn^  gerathen.  Ihr  Ursprung  ist 
wahrscheinlich  im  Deiters'sohenEerne,  daneben 
auch  im  Kleinhirn  zu  suchen. 

Die  Beschreibung  der  von  Keller  (479)  nach 
Durschschneidung  basaler  Bulbus- Abschnitte  in 
der  Höhe  der  unteren  Olive  bei  der  Katze  gefun- 
denen Degenerationen  bringt  keine  wesentlich 
neuen  Daten  über  Bau  und  Faserung  der  Olive 
(vgl.  auch  das  Capitel  „Kleinhirn").  Interessant 
ist  der  Nachweis  von  degenerirten  Faserendigungen 
oder  Endbäumchen  an  Zellen  vieler  Kerne  mit  der 
Marchi- Färbung  (Bestätigung  des  vom  Ref.  W. 
vor  4  Jahren  erhobenen  Befundes,  vgL  den  vorigen 
Bericht). 

DerNucleus  rotundus  (sive  accessorius)  extemus 
des  Keilstranges  ist  nach  Ramön  y  Cajal  (409) 
ein  abgesprengtes  Stück  der  Substantia  gelatinosa 
Rolandi. 

Im  lateralen  Theile  des  Seitenstrangrestes 
wird  von  Ramön  yCajal  ein  „Kern  des  Klein- 
hirnseitenstranges'* beschrieben,  in  dem  sich  Golla- 
teralen  der  Kleinhimbahnen  auflüsen.  Im  Seiten- 
strangkerne  lässt  sich  ein  innerer  Hauptkem  von 
einem  äusseren  kleineren  „Nucleus  linealis**  ab- 
trennen. Die  Neuriten  der  Seitenstrangkernzellen 
vereinigen  sich  zu  einem  an  der  ventralen  Ober- 
flächegelegenen, aufwärts  leitenden  Strange,  dessen 
Endstation  unbekannt  ist 

Die  Kerne  der  Formatio  reticularis  sind:  a)  End- 
stationen für  sekundäre  sensible  Bahnen ;  sie  ent- 
senden die  Fasern  einer  tertiären  sensibeln  Bahn, 
die  an  verschiedenen  Stellen  des  Himstammes 
endet;  b)  Schaltstationen  zwischen  der  Pyramiden- 
bahn und  den  motorischen  Kernen  des  Bulbus. 

V.  Bechterew  (483)  hat  bei  Uensch,  Hund 
und  Katze  neben  den  schon  früher  bekannten 
Kernen  der  Formatio  reticularis  einen  in  die  Fort- 
setzung des  Seitenstranggrundbündels  eingelager- 
ten, besonders  bei  Katzen  entwickelten  Kern  grosser 
motorischer  Zellen  am  cerebralen  Brückenrande 
gefunden,  dem  er  den  Namen  „Nucleus  centralis 
superior  lateralis"  oder  „Nucleus  oentralis  superior^ 
beilegt.  Der  früher  von  v.  B.  als  „oberer  Central- 
kem"  beschriebene  Kern  wird  jetzt  „Nucleus  cen- 
tralis superior  medialis"  oder  „Nucleus  medianus^' 
genannt 

An  menschlichen  Embryonen  des  2.  und  3.  Mon. 
studirte  Miss  Long  (484)  die  Entwickelung  der 


Edinger  and  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


137 


Brückenkerne.  Der  Hanptkem  der  Brücke  liegt 
in  frdhea  Stadien  in  der  Höhe  der  Brfickenkrüm- 
mung  an  der  ventralen  Oberfläche  des  Rhomben- 
oephalon.  Die  Brückenkeme  erscheinen  zuerst  an 
der  Oberfläche  und  im  ventralen  Theile  des  Mantel- 
lagers im  lateralen  Theile  der  Brücke.  Das  ven- 
trale Faserbündel  liegt  ventral  von  den  Brücken- 
Jrernen,  mit  Ausnahme  einer  lateralen  Zellenmasse. 
Die  dorsalen  Brückenkerne  bilden  später  zwei 
zusammenhängende  Massen,  die,  durch  das  ventrale 
Faserbündel  von  den  ventralen  Brückenkernen  ge- 
trennt, sich  nur  am  lateralen  Ende  mit  ihnen  ver- 
binden. In  späteren  Stadien  wächst  hauptsächlich 
der  dorsale  Kern.  Die  Neuroblasten  der  Brücke 
stehen  mit  dem  Epithel  d€(6  Bodens  der  Bauten- 
gnibe  in  Verbindung  durch  eine  Zellenmasse  an 
den  lateralen  Enden  des  Nucleus  pontis,  durch 
runde  Zellen  der  Bhaphe  und  in  der  Medianlinie 
durch  die  Neuroblasten  des  Keils,  der  das  ependy- 
male  Epithel  und  die  mittlere  Eernmasse  der  Haube 
mit  dem  Brückenkem  verbindet 

In  der  Berichtzeit  haben  E  0 1 1  i  k  e  r  (486)  und 
Ziehen  (487)  das  reiche  Material  Richard 
Semon's  durch  sorgfältige  Studien  an  Weigert- 
Serien  durch  die  Centralorgane  niederer  Säuger 
fOr  die  vergleichende  Nervenanatomie  nutzbar  ge- 
macht Der  Himstamm  von  Ornithorhynchus  und 
Echidna  ist  von  Eölliker  bearbeitet  worden. 
Aus  der  Fülle  charakteristischer  Eigenheiten  seien 
nur  folgende  hier  angeführt :  Der  lateral  vom  hin- 
teren Längsbündel  gelegene  Hypoglossuskem  er- 
scheint erst  bei  voller  Oeffnung  des  Centralkanals, 
veil  die  Bautengrube  sich  weit  distalwärts  erstreckt 
Der  Cochlearis  durchsetzt  dicht  neben  dem  Yesti- 
bulans  die  Oblongata  bis  zum  ventralen  Corpus 
restiforme.  Der  Facialis  besitzt  einen  dorsalen 
nnd  einen  bei  Echidna  dreitheiligen  ventralen  Eem. 
Die  sensible  Quintuswurzel  nebst  Eem  nimmt 
nahezu  die  Hälfte  des  Oblongataquerschnitts  ein. 
Die  ebenfalls  enorm  entwickelte  cerebrale  Quintus- 
^nirzel  entspringt  aus  Zellenhaufen  in  der  grauen 
Substanz  des  Aquaedukts  und  der  Yierhügel-Com- 
miasur.  Das  Brückengrau  ist  auf  einen  medianen 
Theil  beschränkt  (siehe  Ziehen  im  vorigen  Be- 
richt), lässt  aber  ein  starkes  Bündel  hervorgehen, 
das  zum  Theil  zur  medialen  Schleife  zieht,  zum 
Tfaeil  den  Himschenkelfuss  bildet  Die  in  der 
Oblongata  nur  dünnen  Pyramiden  fehlen  in  der 
Brücke  gänzlich.  Aus  der  grossen  Arbeit  von 
Ziehen  (487)  über  den  Himstamm  von  Pseudo- 
chirus  peregrinns  sei  an  dieser  Stelle  nur  Folgen- 
des hervorgehoben:  Die  Pyramiden-Hinterstrang- 
bahn liegt  im  Bückenmarke  zwischen  Angulus 
^ztemns  und  internus  des  Hinterhoms.  Der  letz- 
tere bildet  sich  frontalwärts  zum  Nucleus  cuneatus 
um.  Ein  medianer  Goll'scher  Eem  (Bischoff's 
Sdiwanzkem)  ist  vorhanden.  Da  er  auch  bei  guter 
Schwanzentwickelung  fehlen  kann,  bei  schlechter 
vorhanden  ist,  ist  Bischoff's  Annahme  über 
Beine  Beziehungen  zur  Sensibilität  des  Schwanzes 

Mel  Jahrbh.  Bd.  279.  Hft,  2. 


nicht  hinreichend  begründet  Der  Nucleus  „inter- 
calatus"  (Staderini-Muchin)  entspricht  dem 
caudalen  Pole  des  Nucleus  triangularis  acustic. 
(Muchin).  Von  letzterem  zieht  ein  starkes  Bün- 
del zur  Gegend  des  Facialiskems  oder  zur  oberen 
Olive  (beide  sind  nicht  deutlich  von  einander  zu 
trennen).  Der  Facialis  tritt  dorsal  von  der  spi- 
nalen Quintuswurzel  aus,  nicht  ventral  wie  bei 
den  übrigen  Säugern.  Die  spinale  5.  Wurzel  und 
die  sogenannte  „gekreuzte  Trigeminus- Wurzel''  sind 
mächtig  entwickelt  Die  von  Schütz  beschrie- 
bene Fasemng  des  centralen  Hühlengrau  steigt 
fronto-ventralwärts  zur  Rhaphe  der  Brücke  hinab. 
Die  Brückenkerne  liegen  hauptsächlich  ventral  von 
den  Pyramiden.  Der  ventrale  Eem  der  Rhaphe 
setzt  sich  in  das  Qanglion  interpedunculare  fort, 
das  wieder  mit  Qanser's  Bodengrau- Bündel  in 
Verbindung  steht  Der  Pedunculus  corporis  mam- 
millaris  lOst  sich  aus  der  medialen  Schleife  los. 
Das  hintere  LAngsbündel  und  die  Faserung  des 
HOhlengrau  strahlen  in  das  „Pedamentum  laterale" 
aus  [graue  Substanz  um  das  basale  Riechbündel, 
Bßf.  W.].  Starke  Entwickelung  zeigen  die  zu 
einem  halben  Cylindermantel  mit  frontaler  Con- 
cavität  eingerollte  Commissura  posterior,  der 
mediale  Theil  des  lateralen  Thalamuskemes,  Gan- 
glion habenulae  und  Taenia,  Ganglion  opticum 
basale,  Eeme  des  Tuber  cinereum,  Commissura 
moUis  mit  caudalem  und  frontalem  Eeme.  Zwi- 
schen centralen  und  dorsalen  Thalamuskem  lagert 
sich  ein  „Nucleus  triqueter'S  Die  Stria  terminalis 
besitzt  einen  eigenen  Eem.  -  Dorsal  vom  Nucleus 
ansäe  peduncularis  hat  die  vordere  Commissur 
einen  eigenen  Eem.  Das  Psalterium  ist  mit  dem 
Sehhügel  verschmolzen.  Ventral  vom  Boden  des 
Seitenventrikels  wird  ein  „Nucleus  accumbens'' 
beschrieben,  der  zum  Theil  wohl  dem  Eerne  des 
Ganser  'sehen  „basalen  Längsbündels'*  entspricht 
Die  Gappa  olfactoria  besitzt  9  Schichten. 

Bekanntlich  wird  seit  Langem  in  der  Oblon- 
gata das  dem  Sympathicua  angehOrige  Gebiet  abzu- 
grenzen gesucht  Eohnstamm's Arbeiten  liegen 
schon  in  dieser  Richtung,  in  dem  Abschnitte  über 
vergleichende  Anatomie  wird  man  einer  Arbeit, 
die  hierher  gehört,  von  Johnson  begegnen,  und 
schliesslich  ist  man  auch  auf  experimentellem 
Wege  der  Frage  näher  getreten.  Allerdings  fanden 
Onuf  und  Coli  ins  (514)  nach  Ausrottung  des 
Ganglion  stellatum,  wie  c7ohl  zu  erwarten,  gerade 
in  der  Oblongata  nichts  recht  Sicheres.  Zu- 
nächst beschreiben  die  Vff.  als  Randkern  der 
Rautengmbe  die  Verdickung  dorsolateral  vom  cau- 
dalsten  Hypoglossuskemgebiete,  weil  sie  von  Re i  n  - 
hard  als  Vasomotorencentram  angesprochen  wor- 
den war.  Sie  war  intakt  Auch  der  Nucleus 
intercalatus  Staderini  war  unverändert  Für 
das  Homologen  der  Clarke 'sehen  Säule  halten 
sie  die  Zellengmppe  latero-ventral  von  dem  ab- 
steigenden gemischten  System  Glossopharyngens- 
18 


138 


Bdinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


endkern  u.  s.  w.  Sie  fanden  hier  nur  einmal  (in 
einem  technisch  ungenügend  behandelten  Prftpa* 
rate)  einseitige  YeränderuDgen.  Oanz  unsicher 
sind  auch  die  wenigen  Abweichungen  vom  Nor- 
malen, die  die  Yagusend-  und  Ursprungkerne 
bieten. 

Das  Buch  von  Onuf  und  Collins  enthält 
eine  klare  Beschreibung  der  Anatomie  des  Sym- 
pathicus,  ebenso  eine  bis  1897  vollständige  Schil- 
derung der  Physiologie,  und  giebt  schliesslich,  was 
seit  langen  Jahren  nicht  mehr  geschehen  ist,  eine 
Uebersicht  über  die  Pathologie  des  Sympathicus. 
Bei  dieser  Gelegenheit  sei  daraufhingewiesen,  dass 
in  dem  Handbuche  der  Physiologie  von  Schäfer 
eine  aus  Langley's  Feder  stammende  ganz  voll- 
ständige Schilderung  der  Sympathicusphysiologie 
erschienen  ist. 

X.  SpinalgangUen,  Wurzeln,  Bfickenmark. 

488)  Bruce,  Alexander,  A  topographical  atias 
of  the  spinal  cord.  London,  Edinburgh,  Oxford  1901. 
Williams  k  Norgate.  32  Taf.  u.  Erklärung. 

489)  Borda,  Jose  T.,  Topografia  de  los  nncleos 
grises  de  los  segmentos  mednlares  del  hombre.  Baenos- 
Aires  1902.  Con  72  Tablas  conteniendo  95  dib^jos. 

490)  Zietzschmann,  Otto,  Rückbüdongsvor- 
gänge  am  Schwänze  des  Sängethierembryo  mit  besonderer 
Beracksichtigung  der  Verhältnisse  am  Mednllarrohre. 
Arch.  f.  Anat  u.  Physiol.  [anat.  Abth.]  p.  225.  1902. 
1  Tafel. 

(Vergleichende  Studien  an  verschiedenen  Säugethier- 
arten  über  die  Umbildung  des  candalsten  embryonalen 
Rückenmarkabsohnittes  in  das  Filam  terminale.  Im 
Schwänze  werden  Spinalganglien  angelegt,  die  später 
wieder  verschwinden.) 

491)Bardeen,  Charles  Rassell,  and  Arthur 
Wells  Elting,  A  Statistical  study  of  the  variations  in 
the  formation  and  position  of  the  lumbo-sacral  plexus  in 
man.  Anat  Anzeiger  XIX.  p.  124.  1901.  With8fignre8. 

492)Oehuchten,  A.  van,  etA.Lubouschine, 
Recherches  sur  la  limite  superieure  du  cone  terminal. 
Nevraxe  HI.  1.  1901. 

(Der  Conus  terminalis  beginnt  an  der  Grenze  des 
2.  uud  3.  Sacralsegmentes,  die  häufig  schwer  zu  finden 
ist  Das  3.  Sacralsegment  nimmt  also  nicht  mehr  an  der 
Innervation  der  ünterextremität  theil.) 

493)  George  SCO,  J.-L.,  Note  sur  la  structure  des 
ganglions  spinaux.  (Nota  asupra  structurei  ganglionilor 
spinaJi.)  Roumanie  med.  19—20. 1900.  (Ref.  in  Revue 
Neurol.  p.  907. 1902.) 

(G.  unterscheidet  4  Arten  von  hellen  und  1  Art  von 
dunklen  Spinalganglienzellen.) 

494)  S  i  b  e  1  i  u  s ,  C  h  r.,  Zur  Eenntniss  der  Entwicke- 
lungsstörungen  der  Spinalganglienzellen  bei  hereditär 
luetischen,  missbildeten  u.  anscheiuend  normalen  Neu- 
geborenen. Deutsche  Ztsohr.  f.  Nervenhkde.  XX.  1  u.  2. 
p.  35.  1901.    3  Tafeln. 

(Kemveränderungen,  Verdoppelung  der  Nucleolen, 
colonieartige  Anordnung  der  Zellen.) 

495)  Orr,  David,  and  G.  R.  Rows,  The  nerve- 
cells  of  the  human  posterior  root  gangiia  and  their  chan- 
ges  in  general  paridysis  of  the  insane.  Brain  2.  p.  286. 
1901.    12  Figuren  auf  6  Tafeln. 

496)Hatai,  Shinkishi,  Number  and  size  of  the 
spinal  ganglion  cells  and  dorsal  root  fibers  in  the  white 
rat  at  different  ages.  Journ.  of  comp.  Neurol.  XII.  2. 
p.  107. 1902. 

497)  B  u  m  m ,  A.,  lieber  die  experimentelle  Durch- 
tronnuDg  der  vorderen  u.  hinteren  Wurzel  des  zweiten 


Halsnerven  bei  der  Katze  n.  ihre  Atrophiewirkung  aof 
das  zweite  Halsgangliou.  Sitz.-Ber.  d.  Gesellsch.  f. 
Morphol.  u.  Physiol.  München  1902.  Heft  2. 

498)8caffidi,  V.,  Sulla  questione  della presonza 
di  fibre  efferenti  nelle  radici  posteriori.  Policlinico  IX. 
1902.  (Dem  Ref.  nicht  zugänglich.  Ref.  in  Riv.  di  Fatol, 
nerv,  e  ment.  p.  457.  1902.) 

(lüsion  hinterer  Wurzeln  beim  Hunde  führte  nicht 
zu  centrifugaler  Degeneration,  wenn  jede  Zerrung  ver- 
mieden wurde ;  es  giebt  also  keine  centrifugalen  hinteren 
Wurzelfasem.) 

499)  Gebuchten,  A.  van,  Recherches  sur  la 
terminaison  centrale  des  nerfs  sensibles  peripheriques. 
rv.  La  racine  posterieure  des  deux  premiers  nerfs  cervi- 
oaox.    Nevraxe  II.  3.  p.  229.  1901.    22  Figuren. 

500)  Gehuchten,  A.  van,  Recherches  sur  la 
terminaLson  centrale  des  nerfs  sensibles  peripheriques. 
V.  La  racine  posterieur^  du  huitieme  nerf  cervical  et  du 
Premier  nerf  dorsal.  Nevraxe  IV.  1.  p.  57. 1902.  26  Figuren. 

501)  Wersiloff,  N.,  Tumor  des  Plexus  brachialis. 
Gesellsch.  d.  Neurologen  u.  Irrenärzte  in  Moskau.  Sitzung 
vom  27.  April  1901.  (Ref.  im  Neurol.  Centr.-Bl.  p.  18L 
1902.) 

(Carcinom  des  Plexus  brachialis  hatte  u.  A.  zur 
Degeneration  des  Bur  dach  'sehen  Stranges  geführt) 

502)  Respinger,  Wilhelm,  Aufsteigende  De- 
generation im  Rückenmark  nach  Destruktion  der  5.  Cer- 
vikalwurzel.  Festschr.  z.  25jähr.  Jubiläum  d.  Herrn  Prof. 
Masstni  in  Basel  1901.  (Dem  Ref,  nicht  zugänglich. 
Ref.  im  Neuroi.  Centr.-Bl.  p.  899. 1902.) 

(Bekannter  Verlauf  zum  Burdach'schen  Kerne. 
Keine  direkten  Hinterwurzelfasem  zur  Schleife  und  zum 
Corpus  striatum.) 

503)  Lubouschine,  A.,  La  degenerescence ascen- 
dante  et  descendante  des  fibres  de  la  moelle  epiniere 
apres  arrachement  du  nerf  soiatique.  Nevraxe  III.  2. 
p.  203.  1901.    16  Figuren. 

504)  H  0  m  e  n ,  £.  A.,  Pathologische  u.  experimen- 
telle Beiträge  zur  Kenntniss  des  sogenannten  SckuUxe'- 
sehen  Kommafeldes  in  den  Hintersträngen.  Deutsche 
Ztschr.  f.  Nervenhkde.  XX.  1  u.  2.  p.  24.  1901.  1  Ab- 
bildung im  Text  u.  2  Tafeln. 

505)  B  i  k  e  1  e  s ,  G.,  Zum  Ursprung  des  dorso-medialen 
Sacralfeldes.    Neurol.  Centr.-Bl.  p.  53.  1901. 

506)  Marburg,  Otto,  Die  absteigenden  Hinter- 
strangsbahnen.  („Absteigende  Fasern  der  lateralen  Hinter- 
strangspartie, dorsale  u.  ventrale  Uoberwanderungszone, 
Fasciculus  longitudinalis  septi,  Fasciculus  septo-margi- 
nalis  lumbo-sacralis'^.)  Aus  dem  neurol.  Inst  an  der 
k.  k.  ünivers.  in  Wien.  Vorstand  Prof.  Obersteiner, 
Jahrbb.  f.  Psych,  u.  Neurol.  1902.  Mit  6  Abbildungen 
im  Text 

507)  Warrington,  Note  describing  an  investi- 
gation  carried  out  jointly  with  Dr.  Lasleti  on  ascending 
tracts  in  the  spinal  cord  of  the  human  subject  Liverpool 
med.-chir.  Journ.  XX.  p.  318.  1900. 

508)  Petren,  Karl,  Ein  Beitrag  zur  Frage  vom 
Verlaufe  der  Hautsinne  im  Rückenmarke.  Skimdiuav. 
Arch.  f.  Physiol.  XIH.  p.  9.  1902. 

509)  Ponjatowsky,  A.,  üeber  die  Möglichkeit, 
den  Verlauf  der  sensorisohen  Neuronen  am  Rückenmarke 
Amputirter  zu  studiren.  Aus  d.  wissenschaftl.  Diskus- 
sionen im  Marienhospitale  zu  Nikolajew.  8.   48  S. 

510)  Winter, Eduard,  üeber  sekundäre  Degene- 
ration, nebst  Bemerkungen  über  das  Verhalten  der  Patellar- 
reflexe  bei  hoher  Querschnittsläsion  des  Rückenmarkes. 
Arch.  f.  Psychiatr.  XXXV.  2.  p.  430.  1902.     1  Tafel. 

511)Schacherl,Max,  üeber  Clarke's  „Posterior 
vesicular  columns^.  Arbeiten  a.  Prof.  Obersteiner' sLabo- 
ratorium.  Wien  1902.  Heft  8. 

512)  Lapinsky,  M.,  u.  R.  Cassirer,  üeber  den 
Ursprung  des  Halssympathicus  im  Rüokenmarke.  Deut- 
sche Ztschr.  f.  Nervenhkde.  XIX.  p.  137.  1901.   1  Figur. 

513)  Huet,  De  gevolgen  der  exstirpatie  van  het 
ganglion  colli  supremum  nervi  sympathici  voor  het  cen- 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


139 


tnde  zenuwBtelsel.    Amsterdam  1898.    (Dem  Ref,  nicht 
zii|[aDglioh.) 

514)  Onuf,  B.,  and  Jos.  Gollins,  Experimental 
resesrches  on  the  central  localisation  of  tbe  sympathetic 
witk  a  critical  review  of  its  anatomy  and  physiology. 
Arch.  of  Nenropathol.  and  Psychopathol.  in.  1  and  2. 
1900. 

515)  Zappert,  Julins,  üeber  eine Rückenmarks- 
farche  beim  Kinde.  Arbeiten  a.  Prof.  Obersteiner* 8  Labo- 
ntoriom.   Wien  1902.  Heft  8. 

(Die  von  Flechsig  und  Obersteiner  beschrie- 
bene Furche  im  Hinterseitonstrange  des  kindlichen  ßückeo- 
markes  hängt  möglieher  Weise,  wie  Flechsig  anoahm, 
mit  geringer  Ausbildang  des  Pyramidenseitenstranges  zu- 
sammeD.) 

516)  Obersteiner,  H.,  Nachträgliche  Bemerkung 
za  den  seitlichen  Furchen  am  Rückenmarke.  Arbeiten 
a  d.  Neurol.  Inst  an  d.  Wiener  Universitäi  YIII.  1902. 
1  Abbildung. 

517)  Long,  Edouard,  Sur  les  fibres  qui  passent 
par  la  commissure  anterienre  (commissure  blanche)  de  la 
moelle  epiniere.  Compt  rend.  Soc.  biol.  Paris  LIII.  4. 
p.  1177. 1901. 

518)  Petren,  Karl,  Ein  Fall  von  traumatischer 
Rückenmarksaffektion,  nebst  einem  Beitrage  zur  KennV 
Diss  der  sekundären  Degeneration  des  Rückenmarkes. 
Nord.  med.  ark.  IL  3.  N.  R.  14.  1901.     1  Tafel. 

519)  Ilberg,  Georg,  Das  Oentralnervensystem 
eines  l%TtLge  alten  Hemicephalus  mit  Aplasie  der  Neben- 
nieren. Arch.  f.  Psychiatr.  XXXVI.  2.  p.  581.  1902. 
1  Tafel. 

520)  Roth  mann,  Max,  Ueber  die  spinalen  Ath- 
mungsbahnen.  Arch.  f.  Anat.  u.  Physiol.  [physiol.  Abth.] 
p.  11. 1902. 

521)Stewart,  Purves,  Degenerations  foUo wing 
a  traomatic  lesion  of  the  spinal  cord,  with  an  account  of 
a  tract  in  the  cervical  region.  Brain  2.  p.  222.  1901. 
7  Tafeln  u.  4  Figuren  im  Text 

(In  einem  Falle  von  Compression  des  7.  Cervikal- 
segments  konnte  unter  Anderen  ein  Faserzug  an  der  Peri- 
pherie des  Vorderseitenstranges  etwa  1  Segment  nach  ab- 
wärts verfolgt  werden,  der  äinliche  Lage  besass  wie  das 
OÜTeo bündel  von  Helweg-Bechterew.) 

522)  Lubouschine,  A.,  Contribution  k  Tetude des 
fibres  endogenes  du  cordon  antero-lateral  de  la  moelle 
cenricale.    Nevraxe  III.  2.  p.  123.  1901.    8  Figuren. 

523)  Lju buschin,  A.,  Zur  Lehre  von  den  endo- 
genen Fasern  in  den  Vorderseitensträngen  des  Rücken- 
markes. Gesellsch.  d.  Neurologen  u.  Irrenärzte  in  Moskau. 
8it2Qng  vom  11.  Mai  1901.  (Ref.  im  Neurol.  Centr.-Bl. 
p.  184. 1902.) 

524)  Bochenek,Adam,  Degenerescence  des  fibres 
endogenes  ascendantes  de  la  moelle  apres  ligature  de 
Tiorte  abdominale.  Nevraxe  III.  2.  p.  221. 1901.  8  Figuren. 

525)  Bechterew,  W.  von,  Das  antero- mediale 
Bündel  im  Seitenstrange  des  Rückenmarkes.  Neurol. 
Centr.-Bl.  XX.  p.  645.  1901. 

526)  Krause,  R.,  u.  M.  Philippson,  Unter- 
snchungen  über  das  Oentralnervensystem  des  Kaninchens. 
Arch.  f.  mikroskop.  Anat  u.  Entw.-Oesch.  LVII.  3.  p.  488. 
1901.    4  Tafeln. 

527)  Krause,  R.,  et  M.  Philippson,  Recherches 
snr  la  structure  de  la  corne  anterienre  de  la  moelle  du 
lapin  par  la  methode  des  injections  vitales  de  bleu  de 
methylene.  Commnnication  preliminaire.  Bull,  de  1' Acad. 
royale  de  Belgique  (Glasse  des  Sc.)  Nr.  11.  p.  847.  Nov. 
1900.    3  Figuren. 

528)  Parhon,  C,  et  M.  Goldstein,  Quelques 
ooQvelles  contributions  ä  Tetude  des  localisations  medul- 
laires.    Joom.  de  Neurol.  1901. 

529)  Parhon,  C,  et  M.  Ooldstein,  L'origine 
reelle  da  nerf  circonflexe.  Revue  neurol.  X.  p.  486. 1901. 
2  Figuren. 

530)  Parhon, C,  etMme.C. Parhon,  Recherches 
m  les  centres  spinaux  des  mosdes  de  la  jambe.    Joum« 


de  Neurol.  Nr.  17.  1902.    (Dem  Ref,  nicht  zugänglich. 
Ref.  in  Riv.  di  Fatol,  nerv,  e  ment.  p.  456.  1902.) 

(Nähere  Angaben  über  die  Lokalisation  einzelner  Bein- 
muskeln im  4.  und  5.  Lumbaisegment  bei  Hunden,  Üeber- 
tragung  der  Resultate  auf  den  Menschen,  Analogie  der 
ZeUengruppenlage  für  ^eich  funktionirende  Muskeln  in 
der  oberen  und  unteren  Extremität.) 

531)  Parhon,  C,  et  Goldstein,  Reoherches  sur 
la  localisation  spinale  des  muscles  pectoraux  chez  Thomme 
et  chez  le  chien.  (Ceroetasi  asupra  localisatiunei  spinale 
a  muschilor  pectorali  la  one  si  la  caine.)  (Dem  Ref.  nicht 
zugänglich.   Autorreferat  in  Revue  neurol.  p.  907.  1902.) 

(Beim  Hunde  innervirt  die  centrale  Zellengruppe  des 
6.  und  des  7.  Cervikalsegments,  beim  Menschen  die  cen- 
trale Gruppe  des  5.  und  6.  Cervikalsegments  den  Pecto- 
ralis  major,  die  ventro-mediale  Gruppe  den  Pectoralis 
minor,  die  ventro-laterale  den  absteigenden  Ast  des  Nerv, 
thoracicus  migor.) 

532)  Parhon  et  Goldstein,  Quelques  nouvelles 
contributions  ä  Tetude  des  localisations  medullaires. 
Journ.  de  Neurol.  25.  1901 ;  1.  1902.  (Dem  Ref,  nicht 
zugänglich.    Ref.  in  Revue  neurol.  p.  858. 1902.) 

(Die  spinalen  Muskelcentren  sind  nicht,  wie  belgische 
Autoren  annehmen,  nach  segmentalem  Typus  angeordnet, 
sondern  nach  gleichartiger  Funktion  der  Muskeln,  d.  h. 
es  liegen  die  Extensoren-Gentren  zusammen,  femer  die 
Flexoren-Centren  u.  s.  w.) 

533)  Parhon,  0.,  et  Goldstein,  Les  localisations 
motrices  spinales  et  la  theorie  des  metameres.  (Locali- 
zasile  motrice  spinale  si  teoria  metamenilor.)  Spitalul 
1902.    (Ref.  in  Revue  neurol.  p.  859. 1902.) 

(Ebenfalls  Vertheidigung  der  Theorie  funktioneller 
Anordnung  motorischer  Kerne  im  Rückenmarke.) 

534)  Parhon,  C,  et M.Goldstein,  Sur  la  locali- 
sation des  centres  du  biceps  crural,  du  demi-tendineux  et 
du  demi-membraneux  dans  la  moelle  epiniere.  Journ. 
de  Neurol.  Nr.  13.  1902.  (Dem  Ref.  nicht  zugänglich. 
Ref.  in  Riv.  di  Patol.  nerv,  e  ment  p.  456.  1902.) 

(Der  Biceps  cruralis  hat  bei  Hunden  sein  spinales 
Centrum  nicht,  wie  P.  und  G.  früher  glaubten,  in  der 
centralen,  sondern  in  der  intermediären  Gruppe  des 
Ischiadicus-Kernes;  die  centrale  Gruppe  innervirt  den 
Semi-Membranosus  und  8emi-Tendinosu8.) 

535)  Parhon,  C,  u.  M.  Goldstein,  Die  spinalen 
motorischen  Lokalisationen  u.  die  Theorie  der  Meta- 
merieen.    Neurol.  Centr.-Bl.  p.  935.  1901.    8  Figuren. 

536)  De  Bück,  D.,  Localisations  nucleaires  de  la 
moelle  epiniere.  Belg.  med.  IX.  30  et  31. 1902.  (Dem 
Ref.  nicht  zugänglich.) 

537)  Bruce,  Alexander,  A  contribution  to  the 
motor  nuclei  in  the  spinal  cord  of  man.  Transact.  of  the 
med.-chir.  Soc.  Edinburgh  N.  S.  XXL  p.  16.  1901/02. 
2  Tafel  u.  Figuren.    (Dem  Ref.  nicht  zugänglich.) 

538)  Knape,  Ernst  v.,  Experimentella  bidrag  tili 
kännedom  om  tibialis-  och  peroneus-kämornas  lokalisation 
i  ryggmärgen.  Finska  läkaresällsk.  handl.  LII.  p.  488. 
1900.    (Ref.  im  Neurol.  Centr.-Bl.  p.  708.  1901.) 

539)  Knape,  Ernst  v.,  Experimentelle  Unter- 
suchungen über  die  Veränderungen  im  Rückenmarke 
nach  Resektion  einiger  spinaler  Nerven  der  vorderen  Ex- 
tremität. Beitr.  z.  pathol.  Anat.  u.  allgem.  Pathol.  XXIX. 
2.  1901. 

540)  Knape,  Ernst  v..  Experimentelle  Unter- 
suchungen über  die  motorischen  Kerne  einiger  spinaler 
Nerven  der  hinteren  Extremität  des  Hundes.  Deutsche 
Ztschr.  f.  Nervenhkde.  XX.  1  u.  2.  p.  117.  1901. 

541)  Knape,  Ernst  v.,  Ueber  die  Veränderungen 
im  Rückenmarke  nach  Resektion  einiger  spinaler  Nerven 
der  vorderen  Extremität  Beitr.  z.  pathol.  Anat.  u.  all- 
gem. Pathol.  XXIX.  2. 1901.  (Ref.  im  Neurol.  Centr.-Bl. 
XX.  p.  660.  1901.) 

542)  Marinesco,  Untersuchungen  über  spinale 
Lokalisation.  74.  Versamml.  deutscher  Naturf.  u.  Aerzte 
in  Karlsbad  am  2L  bis  26.  Sepi  1902.  Abtheil.  f.  Neurol. 


140 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  CentralneryenßysteniB. 


u.  Psychiatrie.    Sitzung  vom  23.  Sept.    (Ref.  im  NeuroL 
Centr.-Bl.  p.  971. 1902.) 

543)  0  nn f ,  On  the  arrangement  and  fanction of  the 
cell  groups  of  the  sacral  region  of  the  spinal  cord  in  man. 
State  Hospitals  Press  Utioa  New  York  1901. 

544)  Sano,  F.,  Inleiding  tot  de  studio  van  hetvijfde 
halssegment  b^  den  mensch.  Handelingen  van  hetvijfde 
Ylaamsch  Na^or-  en  Geneeskundig  Gongres  gehenden 
te  Brügge  op  29.  Sept.  1901.    5  Figuren. 

b&)  Sano,  F.,  Gonsiderations  sur  les  noyaux 
motenrs  medullaires  inoervant  les  muscles.  Journ.  de 
NeuroL  15.  1901. 

546)  D  e  j  e  r  i  n  e ,  Reflexions  k  propos  des  localisationB 
motrices  spinales.  Journ.  de  NeuroL  7.  1902.  (Dem  Ref, 
nicht  zugänglich. .  Ref.  in  Revue  neurol.  p.  859.  1902.) 

(Die  spinale  Muskel -Innervation  folgt  weder  dem 
segmentalen,  noch  dem  funktionellen  Typ,  sondern  ist 
nach  den  Wurzeln  angeordnet.) 

547)  Barratt,  J.  Wakelin,  On  the  changes  in 
the  nervous  System  in  a  caae  of  old-standing  amputation. 
Brain  p.  310.  1901.    5  Figuren. 

(36  Jahre  nach  Amputation  des  rechten  Armes  im 
mittleren  Drittel  konnte  u.  A.  eine  die  graue  und  weisse 
Substanz  besonders  im  2.  bis  6.  Gervikalsegment  be- 
treffende Hemiatrophie  undYerminderung  der  Zellenzahl 
im  rechten  Yorderhom  nachgewiesen  werden.) 

548)  Switalski  (Lemberg),  Läsionen  im  Rücken- 
marke bei  Amputirten.  Societe  de  neurol.  de  Paris. 
Sitzung  vom  10.  Jan.  1901.  Ref.  in  NeuroL  Centr.-Bl. 
p.  494.  1901. 

(Nach  Schenkelamputationen  atrophirt  die  gleich- 
seitige Rückenmarkshälfte,  sowohl  graue  wie  weisse  Sub- 
stanz, zuweilen  bis  zum  Halsmarke  hinauf,  dabei  nach 
oben  hin  zunehmende  Sklerose  der  Hinterstränge.) 

549)  Perrero,  E.,  Sülle  alterazioni  del  sistema 
nervoso  centrale  siano  primitive  o  seoondarie  alle  mon- 
struositä  per  difetto  (electromelia,  emimelia).  Arch.  per 
le  Science  med.  1901.  Ref.  in  Neurol.  Centr.-BL  p.  500. 
1902. 

(Die  Zellenveränderungen  in  einem  Falle  von  con- 
genitalem Defekt  der  rechten  Hand  erstreckten  sich  vom 
unteren  Abschnitte  des  6.  Gervikal-  bis  zum  1.  Dorsal- 
segmente.) 

550)  Rosenberg,  Ludwig,  Rückenmarksver- 
ändorungen  in  einem  Falle  alter  ünterarmamputation. 
NeuroL  Centr.-BL  p.  742.  1902.    3  Abbildungen. 

551)Obarris,  Juan  Maria,  Localizaciones  me- 
dulläres. Thesis.  Buenos  Aires  1902. 

(Ziemlich  vollständige  Darstellung  unseres  heutigen 
Wissens  von  der  Lokalisation.  Einige  pathologische  FäUe. 
Transversale  Myelitis  u.  s.  w.    Nichts  Neues.) 

552)  Obersteiner,  H.,  Rückenmarksbefund  bei 
Muskeldefekten.  Wien.  klin.  Rundschau  XVL  1902. 
(Dem  Ref.  nicht  zugänglich.  Ref.  in  Rivista  di  Fatol, 
nerv,  e  ment.  p.  425.  1902. 

553)  Barpi,  U.,  Intomo  all'origine  dei  nervi  del 
plesso  brachiale  nel  cavallo.    Giern,  dlppologia  7—8. 

1901.  (Dem  Bef,  nicht  zugänglich.) 

554)  Cavazzani,E.,  Sur  Tinnervation  motrice  des 
vaisseaux  de  la  moelle.  Arch.  itaL  de  Biol.  XXXVIÜ. 
p.  17.  1902. 

555)  Bechterew,  W.  v.,  Ueber  die  Darstellung 
der  Rückenmarkssysteme  mit  Hülfe  der  Entwickelungs- 
methode.  Arch.  f.  Anat  u.  PhysioL  [anat.  Abth.]  4  u.  5. 
p.  280.  1901. 

556)  Brugsch,  Theodor,  u.  E.  ünger,  Die 
Entwickelung  des  Yentriculus  terminalis  beim  Menschen. 
Arch.  f.  mikroskop.  Anat.  u.  Entw.-Gesch.  LXI.  2.  p.  220. 

1902.  8  Figuren. 

557)  Dercum,  F.  X.,  a.  6.  Spiller,  Nerve  fibers 
in  the  pia  of  the  spinal  oord.  Proc.  of  the  pathol.  Soc.  of 
Philad.  Mai  1901.  Ref.  in  Neurol.  Centr.-Bl.  p.707.  1901. 

558)  Dercum,  F.  X.,  et  W.  G.  Spiller,  Fibres 
nerveuses  ä  myeline  dans  la  pie-mere  de  la  moelle  epi- 
niere.    Revue  neuroL  p.  222.  1901.  3  Figuren. 


559)  Hei  lieh,  G.,  Beiträge  zum  normalen  u.  patho- 
logischen Baue  des  menschlichen  Rückenmarks.  Sbomik 
Klinicky  UL  p.  261.  Ref.  in  Neurol.  Centr.-Bl.  p.  810. 
1902. 

(H.  beschreibt  sensible  Pialnerven  im  vorderen  Sep- 
tum  zur  grauen  Substanz,  besonders  zur  Clarke 'sehen 
Säule,  spinale  Ganglienzellen  der  Yorderwurzeln  im  Sacral- 
marke  und  Yorderhomzellengruppon  in  der  Nähe  der 
Pick 'sehen  Gruppe,  die  sensibel  sein  sollen.) 

560)  Mirto,  Domenico,  Sülle  alterazioni  delle 
cellule  del  gangUo  cervicale  superiore,  in  seguito  al  taglio 
dei  diversi  rami  di  distribuzione  di  esso.  Ricerche  speri- 
mentali  ed  istologiche.  Ann.  dellaR.Clin.  psich.  e  neuro- 
patol.  di  Palermo  p.  57.  1898—1899. 

(Schwere  degenerative  Zellen  Veränderungen  des  Gan- 
gUon  cervicale  supremum  nach  Durchschneidung  seiner 
peripherischen  intra-  und  eztracraniellen  Aeste,  geringe 
Zellenatrophie  nach  Yerletzung  der  interganglionären 
Yerbindungsfäden.) 

561)  Hardesty,  Irving,  Obserrations  on  the 
medulla  spinalia  of  the  elephant  with  some  comparative 
studies  of  the  intumescentia  cervicalis  and  the  neurones 
of  the  oolumna  anterior.  Journ.  of  compar.  Neurol.  XII. 
2.  p.  125.  1902. 

562) Hardesty,  L,  The  neuroglia  of  the  spinal  cord 
of  the  elephant  with  some  preliminary  observations  upon 
the  development  of  neuroglia  fibers.  Amer.  Journ.  of 
Anat.  n.  1.  p.  81.  1902.  4  Figuren.  (Dem  Bef.  nicht 
zugänglich.) 

563)Figueiredo-Rodrigues,J.A.,DasRücken- 
mark  des  Orang-Utan.  Arch.  f.  mikroskop.  Anat.  u. 
Entw.-Geech.  LIX.  3.  p.  417.  1901. 

564)  Breukink,  A.,  Zum  Aufbau  des  Kaninohen- 
rückenmarkes.  1.  Mittheilung.  Mon.-Schr.  f.  Psych,  u. 
NeuroL  XII.  2.  p.  123.  1902. 

565)  Falcone,  C,  Sulla  organogenia  comparata  deL 
midollo  spinale :  nota  prev.  Atti  Accad.  med.-chir.  Napoli 
N.  S.  LY.  5.  1902.    (Dem  Bef  nicht  zugänglich.) 

a)  Plexus,  SpifuUgangliien,  hintere  Wurzeln,  Hinter- 
stränge, 

Bardeen  und  Elting  (491)  haben  an 
246  Leichen  (von  Weisaen  und  Negern)  die  Zahl 
der  zur  Innervation  der  Beine  beitragenden  Wur- 
zeln untersucht.  Diese  betrug  in  2.4^/^  6  Wurzeln 
(1.  Lumb.  bis  1.  Sacr.),  in  26.8«/o  7  Wurzeln 
(1.  Lumb.  bis  2.  Sacr.),  in  65.40/o  8  Wurzeln 
(1.  Lumb.  bis  3.  Sacr.),  in  5.3%  9  Wurzeln  (1.  Lumb. 
bis  4  Sacr.).  Der  Einfluss  der  Basse,  des  Ge- 
schlechtes, der  (rechten  oder  linken)  Seite  wurde 
mit  berücksichtigt 

Die  von  Orr  und  Rows  (495)  mit  Toluidin- 
blau-Färbung  angestellten  Untersuchungen  bestä- 
tigten die  Resultate  Lugaro 's  über  die  5  ver- 
schiedenen Zellenformen  auch  für  den  Menschen. 
Li  allen  Zellen  fand  sich  ein  peripherischer  und 
ein  perinudeärer,  von  N  i  s  s  1  -  EOrpern  freier  Raum, 
beide  nicht  arteficiell  entstanden.  Der  periphe- 
rische steht  mit  einem  hellen  pericellulären  Räume 
(Lymphraum?)  in  Yerbindung.  Die  Zellen  Verände- 
rungen der  Spinalganglien  bei  progressiver  Para- 
lyse erklären  nicht  die  paralytische  Hinterstrang- 
degeneration. 

Hatai  (496)  unterscheidet  3  Zellenformen  in 
den  Spinalganglien  der  weissen  Ratte :  eine  grössere 
helle,  eine  kleinere  dunkle,  dazwischen  eine  üeber- 
form.     Die  kleinen  Zellen  sind  wahrschein- 


Edinger  und  Wallenberg,  Aüatomie  des  Centralnervensystems. 


141 


lioh  noch  nicht  völlig  entwickelte  (weder  patho- 
logisch, noch  artefioiell  verändert).  Bei  einer 
grossen  Reihe  von  Zählungen  der  Spinalganglien- 
lellen  und  hinteren  Wurzelfasem  bei  Ratten  in 
verschiedenem  Alter  überzeugte  er  sich,  dass  die 
Zahl  der  Spinalganglienzellen  sich  mit  dem  Alter 
nicht  verändert  Die  grösste  Zahl  der  Zellen,  das 
grSsste  Volumen  der  Zellen ,  Kerne  und  Fasern, 
femer  die  grösste  Zahl  von  Hinterwurzelfasern 
und  die  relativ  grOsste  Zahl  markreifer  Wurzel- 
fasern trifft  man  im  Halstheile,  dann  folgen  die 
Lendenregion,  zuletzt  die  Dorsalabschnitte.  Die 
Zahl  der  Spinalganglienzellen  ist  immer  mehr  als 
doppelt  so  gross,  als  die  der  entsprechenden  Hinter- 
wurzelfasem.  Die  Zahl  der  Hinterwurzelfasern 
nimmt  relativ  mit  dem  Alter  zu.  Vergleicht  man 
nur  die  Zahl  der  grossen  Spinalganglienzellen  mit 
der  Faserzahl  der  Hinterwurzeln,  so  ist  nur  im 
Hals-  und  Brusttheile  ein  Zellenüberschuss  vor- 
handen, der  möglicher  Weise  auf  Rechnung  der 
grossen  Zahl  „Dogiersoher  Zellen  des  2.  Typs'* 
(siehe  den  vorigen  Bericht)  an  diesen  Stellen  zu 
setzen  ist 

Bei  der  Katze  liegt  das  zweite  Spinalganglion 
eztravertebral,  ist  also  Operationen  leicht  zugäng- 
lich. Bumm  (497)  hat  die  zu  ihm  tretenden 
Wurzeln  durchschnitten.  Die  motorischen  Fasern 
entarten  völlig.  Aber  auch  in  den  prä-  und  post- 
ganglionären sensiblen  Fasern  treten,  wenigstens 
I  bei  dem  schon  14  Tage  nach  der  Oeburt  operirten 
Thiere,  gewisse  Atrophien  auf.  Die  Fasern  färben 
I  sich  nicht  ordentlich  mit  üeberosmiumsäure  wie 
I  normale  peripherische  Nerven  und  sind  auch  sicher 
dünner.  Nur  wenige  Fasern  bleiben  normal.  Da 
an  einigen  Stellen  des  Ganglion  Zellen  total  ver- 
schwinden, nimmt  B.  an,  hier  handele  es  sich  um 
Spinalganglienzellen  mit  central  gerichteten  un- 
getheilten  Fortsätzen.  Sie  liegen  am  ventrodorsalen 
Bande  des  Ganglion  und  ausserdem  zerstreut  überall. 
Wahrscheinlich  sind  es  Sympathicusantheile. 

van  Gebuchten  (499)  hat  die  aufsteigende 
Mar  Chi -Degeneration  nach  Durchschneidung  der 
zwei  obersten  Gervikalwurzeln  bei  Kaninchen  bis 
weit  in  dieOblongata  hinein  verfolgt.  Die  hinteren 
Wurzelfasern  des  Cerv.  I  in  der  Höhe  des  Hypo- 
glossüskernes  liegen  ventral  und  ventromedial  von 
der  spinalen  Trigeminuswurzel,  die  des  Cerv.  II 
Dsedial  von  ihr,  weiter  cerebralwärts  rflcken  beide 
Äntheile  dorsal  von  der  Quintuswurzel,  die  zweite 
dorsal  von  der  ersten,  beide  im  inneren  Abschnitte 
des  0)rpus  restiforme  bis  zum  Austritt  der  Vagus- 
▼vzeln  verfolgbar.  Es  gehen  also  die  beiden 
ersten  Cervikal- Hinterwurzeln  in  E  d  i  n  g  e  r  's  „seit- 
liches Wurzelfeld  der  Oblongata''  ein.  [Bef.  (W.) 
luuin  dieses  nach  eigenen  Degenerationversuchen 
bei  Kaninchen  bestätigen.]  Die  absteigende  Wurzel- 
degeneration konnte  nur  3  Segmente  abwärts  ver- 
folgt werden;  sie  vertheilte  sich  über  grössere 
Hmterstrangabschnitte.  Bei  2  anderen  Kaninchen 
wurde  von  van  Gebuchten  (500)  durch  Aus- 


reissen  des  Plexus  brachialis  eine  Zerstörung  der 
8.  Cervikal-  und  1.  Dorsal wurzel  gesetzt  Diese  Wur- 
zeln liegen  medial  und  enden  dorsal  von  der  1.  und 
2.  Cervikal  wurzel,  der  dorsalen  Oberfläche  der  Oblon- 
gata  ganz  nahe  gerückt  Also  die  medialsten  Fasern 
des  Bur  dach 'sehen  Stranges  enden  im  Bulbus 
am  meisten  dorsal  wärts,  die  lateralsten  am  meisten 
ventral wärts.  Es  giebt  keine  direkte  Hinterwurzel- 
Kleinhirnbahn,  auch  keine  gekreuzten  Hinterwurzel- 
fasern (via  Commissura  grisea).  Die  absteigende 
Degeneration  konnte  8  Segmente  nach  abwärts  ver- 
folgt werden. 

Nach  Petrin  (518),  der  die  Degenerationen 
nach  einer  traumatischen  Zerstörung  des  1.  und 
2.  Dorsalsegmentes  und  Degeneration  der  8.  hin- 
teren Cervikalwurzel  studirt  hat,  gehören  ausser 
den  Gervikalwurzeln  noch  die  3 — 6  ersten  Dorsal- 
wurzeln in  das  Bereich  des  Burd  ach 'sehen 
Stranges,  untere  Cervikal-  und  obere  Dorsal- 
wurzeln enden  im  medialen  Burdach 'sehen 
Kerne,  die  4  ersten  Gervikalwurzeln  im  late- 
ralen. Der  mediale  Burd  ach 'sehe  Kern  muss 
auch  noch  andere  Verbindungen  haben.  Im  Gegen- 
satze zuvanGehuchten's  Befund  am  Kaninchen 
sah  P.  direkte  Wurzelfasern  zum  Strickkörper  der 
gleichen  Seite  (keine  zur  Schleife,  keine  zum  ge- 
kreuzten Corpus  restiforme). 

Die  bei  Kaninchen  nach  Ausreissen  deslschia- 
dicus  von  Lubouschine  (503)  beobachteten 
Degenerationen  der  6.  bis  7.  Lumbal-  und  1.  Sacral- 
wurzel  lagen  nach  oben  hin  wie  sonst  im  Goll'- 
schen  Strange,  die  absteigenden  Fasern  Hessen  sich 
im  medialen  Theile  der  Hinterstränge  bis  zum 
5.  Sacralsegment  verfolgen.  L.  sah,  wie  van  Ge- 
buchten, keine  Wurzelfaserkreuzung. 

Von  den  absteigenden  Hinterstrangbahnen  ent- 
hält das  Schultze'sche  Komma  nach  van  Ge- 
buchten (500)  exogene  kurze  und  endogene 
lange  Fasern.  H  o  m  6  n  (504)  lässt  es  zum  grössten 
Theile  aus  absteigenden  Wurzelfasem  bestehen. 
Die  von  Winter  (510)  beschriebene  Querschnitt- 
läsion nach  Quetschung  des  3.  Dorsalsegmentes 
führte  unter  Anderem  zur  Degeneration  des 
Schnitze 'sehen  Komma  bis  zum  1.  Lumbai- 
segment Das  dorso-mediale  Saoralbündel  (Ober- 
steiner) hatte  in  einem  von  Bikeles  (505) 
untersuchten  Tabesfalle  trotz  ausgedehnter  Hinter- 
wurzel-Degeneration vom  Sacralmarke  bis  zum 
Halsmarke  beiWeigert-Pal- Färbung  normales 
Aussehen.  B.  schliesst  daraus  auf  einen  vorwiegend 
endogenen  Ursprung  seiner  Fasern.  Das  ist  richtig. 
Der  geringe  Antheil  absteigender  hinterer  Wurzel- 
fasem an  der  Constitution  des  Bündels  kann,  wie 
der  Bßf.  [W.]  1898  angegeben  hat,  nur  durch 
M  a  r  0  h  i  -  Färbung  dargestellt  werden. 

Nach  Petrin  (518)  sind  im  Schul tze'schen 
Komma,  im  triangulären  Sacralfelde  und  wahr- 
scheinlich auch  im  ovalen  Felde  (Flechsig)  exo- 
gene (Wurzel-)  Fasern  enthalten.  Endogene  sind 
wahrscheinlich,  aber  nicht  nachgewiesen. 


142 


Edinger  uad  Wallenberg,  Anatomie  des  CentralnervensystemB. 


Die  ausfQhrlichen  Untersuchungen  nach  Wei- 
gert und  Marchi  in  8  Fällen  mit  KQcken- 
markscompression  und  2  Fällen  mit  Degeneration 
hinterer  Wurzeln  im  Hals-  und  oberen  Brustmarke 
führten  Marburg  (506)  zu  Resultaten,  die  theil- 
weise  ältere  Ergebnisse  bestätigen  konnten,  zum 
Theil  aber  ganz  neue  Aufschlüsse  über  die  Struktur 
der  Hinterstränge  geben :  Die  absteigenden  Aeste 
der  hinteren  Wurzelfasern  sind  viel  weiter  abwärts, 
zu  verfolgen,  als  bisher  angenommen  wurde.  Bei- 
spielsweise lassen  sich  Spuren  hinterer  Cervikal- 
wurzeln  noch  im  dorsomedialen  Sacralbündel  nach- 
weisen. Yom  Halsmarke  bis  zum  oberen  Sacral- 
marke  reicht  ein  Feld  „absteigender  Fasern  der 
lateralen  Hinterstrangspartie''  mit  ventraler  Ver- 
dickung am  Hinterhornhalse  und  dorsaler  Ver- 
dickung im  hinteren  äusseren  Hinterstrangsfelde. 
Absteigende  Hinterstrangsfasern  (wahrscheinlich 
exogener  und  endogener  Natur)  erreichen  zum  Theil 
durch  die  dorsale  Verdickung  des  angegebenen 
Feldes  das  Septum  paramedianum  oder  ein  diesem 
entsprechendes  Oliaseptum  im  unteren  Brust-  oder 
oberen  Lumbaimarke  („dorsale  üeberwanderungs- 
zone'').  Dieser  Gliastreifen  (mit  den  Fasern)  ge- 
langt im  unteren  Lendenmarke  zum  Septum  media- 
num  und  lässt  sich  bis  in  das  unterste  Sacralmark 
hinab  verfolgen.  Dadurch  werden  die  verschiedenen 
Höhen  vom  Halsmarke  bis  zum  Conus  meduUaris 
mit  einander  verknüpft  Die  endogenen  Elemente 
scheinen  in  der  Gegend  des  Collum  und  Apex  com. 
poster.  zu  entspringen.  Ihr  Ende  liegt  wohl  an 
gleicher  Stelle  (Aufsplitterung  um  Hinterhornzellen 
H  0  c  h  e).  Von  der  ventralen  Verdickung  der  late- 
ralen Hinterstrangpartie  aus  geUngen  gröbere  ab- 
steigende Hinterstrangfasern  des  Halsmarkes  via 
ventrales  Hinterstrangfeld  zur  Medianlinie  des 
Sacralmarkes  („ventrale  üeberwanderungzone"), 
bilden  daselbst  ein  Bündel  („Fasciculus  longitudi- 
nalis  septi'')  vorwiegend  endogenen  Ursprungs, 
dessen  Fasern  längs  des  medianen  Septum  die 
hintere  Commissur  erreichen,  zum  gekreuzten 
Hinterhorne  gelangen  und  dort  enden.  Dieser 
,,Fasciculus  longit.  sepf  schliesst  sich  im  unteren 
Sacralmarke  den  bereits  im  unteren  Lumbaimarke 
zum  Septum  gelangten  Fasern  der  lateralen  Theile 
an  und  bildet  mit  ihnen  ein  dreieckiges  Feld,  das 
vorwiegend  absteigende  Fasern  enthält  und  im 
Conus  fast  die  ganzen  Hinterstränge  erfüllt  („Fasci- 
culus  septomarginalis  lumbosacralis'')*  Alle  diese 
Gebiete  enthalten  auch  aufsteigende  Fasern. 

Die  im  ventralen  Hinterstrangfelde  aufstei- 
genden endogenen  Fasern  erstrecken  sich  nach 
Petrin  (518)  nur  5  Segmente  weit  nach  oben. 

Nach  1  stündiger  Aortenligatur  unterhalb  des 
Abganges  der  Nierenarterien  leidet  nach  den  An- 
gaben von  Bochenek  (524)  bei  Kaninchen  nur 
die  graue  Substanz  des  Lumbosacralmarkes.  Ein- 
mal war  nur  eine  Seite,  besonders  das  Hinterhorn, 
erkrankt  und  die  sekundären  Degenerationen  Hessen 
sich  im  gleichseitigen  Hinterstrange  und  in  beiden 


Vorderseitensträngen  nachweisen,  boten  aber  nichts 
wesentlich  Neues. 

Rothmann  (404)  beschreibt  im  Hinterstrange 
des  Affen  einen  vom  „Schwanzkern'' (Bisch off) 
absteigenden  „Tractus  septo-marginalis'',  der  sich 
bis  in  das  Sacralmark  verfolgen  lässt  und  anschei- 
nend motorische  Schwanzfaaern  enthält. 

b)  HifUerkömer. 

Eine  ausführliche  Monographie  hatSohacherl 
(511)  den  Stilling-Clarke'schen  Säulen  ge- 
widmet. Dem  inhaltreichen  Werke  entnehmen  wir 
folgende  Einzelheiten:  Seh.  will  im  Sinne  von 
Clarke  nicht  allein  die  im  Dorsal-  und  Lenden- 
marke gelegenen  Zellengruppen  als  Clarke 'sehe 
Säulen  bezeichnen,  sondern  die  in  der  ganzen  Länge 
des  Rückenmarkes  an  gleicher  Stelle  vorhandenen 
Gebilde  der  Hinterhornbasis.  Demgemäss  lässt 
sich  beim  Menschen  in  den  obersten  3  Cervikal- 
segmenten,  besonders  im  2.,  eine  Clarke 'sehe 
Säule  nachweisen,  weiter  unten  im  7.  bis  8.  Ger- 
vikalsegmente.  Sie  wächst  dann  im  Dorsalmarke 
an,  erreicht  ihr  Maximum  bekanntlich  in  Di^  und 
L|,  nimmt  wieder  im  Lendenmarke  ab,  verschwindet 
bei  S),  um  in  S, — S4  wieder  aufzutauchen.  Seh. 
macht  dann  auf  die  individuellen  Schwankungen 
der  Grösse  aufmerksam.  Zuweilen  findet  sich  eine 
continuirliche  Säule  durch  das  ganze  Rückenmark. 
Die  im  oberen  Halsmarke  die  Mitte  der  Hinterhorn- 
basis einnehmenden  Säulen  rücken  weiter  unten 
allmählich  dorso-medial,  im  unteren  Dorsalmarke 
und  oberen  Lendenmarke  deutlichen  Vorsprung 
nach  innen  bildend,  von  L^  ab  wandern  sie  wieder 
ventralwärta.  Die  Zellenformen  (N  i  s  s  1  -  Färbung) 
und  ihre  physiologischen  und  pathologischen  Ver- 
änderungen werden  genau  beschrieben.  Bemerkens- 
werth  ist  die  anscheinend  ventromediale  Richtung 
der  Neuriten.  Die  zur  C 1  a  r  k  e 'sehen  Säule  tre- 
tenden Hinterwurzelfasem,  dorsomedial  einstrah- 
lend, stammen  aus  denselben  und  aus  tieferen 
Segmenten,  und  zwar  ist  die  Zahl  dieser  Segmente 
in  unteren  Rückenmarksabschnitten  weit  grösser 
als  im  oberen.  Die  Zellen  der  Säule  senden  ihre 
Neuriten  zum  Seitenstrange,  im  selben  Segmente 
oder  erst  höher  oben.  Bezüglich  der  Zahl  der 
Segmente,  innerhalb  derer  der  Austritt  stattfindet, 
verhalten  sich  die  einzelnen  Theile  des  Rücken- 
markes wie  bei  den  afferenten  Fasern.  Gaskell's 
„viscerale"  Fasern  zu  den  Vorderwurzeln  konnten 
nur  einmal  nachgewiesen  werden.  Wegen  der 
interessanten  vergleichenden  Untersuchungen  an 
Säugern  und  Vögeln  sei  auf  das  Original  ver- 
wiesen. 

Gaskell  hatte  vor  Jahren  (siehe  frühere  Be- 
richte) energisch  darauf  hingewiesen,  dass  nament- 
lich in  der  Clarke 'sehen  Säule  und  dann  in 
gewissen  Eerngebieten  der  Oblongata,  die  jener 
homolog  seien,  die  Ursprung-  und  Endstätte  der 
sympathischen  Fasern  sein  müsste.  Seitdem  hat 
man,  namentlich  durch  die  physiologischen  Unter- 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


143 


Buchungen  vonLangley,  immer  sicherer  erfahren, 
dass,  worauf  Vieles  hingewiesen  hatte,  der  Sympathi- 
CU8  aus  einer  Reihe  von  peripherischen  Einzelcentren 
besteht,  die  unter  sich  durch  Austausch  von  Fasern 
in  mannigfacher  Beziehung  stehen,  zumTheil  auch 
im  Gebiete  des  Ghrenzstranges  und  Kopfsympathicus 
Fasern  aus  dem  Rückenmarke  und  der  Oblongata 
erhalten  und  dahin  andere  einsenden.  lieber  Ur- 
sprung und  Endort  solcher  Fasern  war  bisher  kaum 
Sicheres  bekannt  Es  ist  daher  zu  begrüssen,  dass 
Onuf  und  Co  Hins  (514)  gerade  diese  Frage  ex- 
perimenteU  aufgenommen  haben.  Sie  zerstörten 
bei  jungen  Katzen  bestimmte  Strecken  des  Qrenz- 
Stranges  und  untersuchten  dann  mit  der  N  i  s  s  1  '- 
sehen,  der  Marchi'schen  und  der  Weigert- 
Pa  rächen  Methode  das  Rückenmark  und  die 
Oblongata.  Nach  Ausrottung  von  Lumbarstrang- 
ganglien  fanden  sich  viele  Fasern  zu  den  C 1  a  r  k  e  '- 
sehen  Säulen  beiderseits  (wahrscheinlich  war  der 
nicht  operirte  Strang  durch  den  Wundheilprocess 
mit  geschädigt)  entartet,  ausserdem  waren  in  einem 
etwas  frontal  von  dem  betroffenen  Wurzeleintritte 
gelegenen  Gebiete  viele  Zellen  der  Säulen  in  Ent- 
artung. Es  stammen  also  die  sympathico-spinalen 
Fasern  nicht,  wie  Eölliker  meint,  aus  den  Spinal- 
ganglien,  sondern  aus  den  sympathischen  Qrenz- 
stranggangUen  und  enden  an  den  Zellen  der  Säulen. 
0.  u.  C.  acceptiren  ausserdem  die  allgemeine  An- 
nahme, dass  diese  Zellen  noch  dem  Tractus  spino- 
oerebellaris  Ursprung  geben.  Die  Wegnahme  von 
4  Ganglia  thoracica  sympathici  hatte  ähnliche 
Vertndorungen  in  den  Zellen  beider  Säulen  zur 
Folge,  obwohl  hier  weder  Anastomosen  beider 
Orensstränge,  noch  fortgeleitete  prävertebrale  Ent- 
zündung vorkamen.  Faserdegenerationen  wurden 
nicht  gefunden  (vielleicht  weil  es  für  die  Mar chi- 
Kethode  zu  spät  war).  Die  Veränderungen  liegen 
etwa  in  der  Höhe  des  Wurzeleintrittes.  In  diesem 
und  einem  ähnliehen  Falle  wurden  aber  auch  Ver- 
Saderungen  in  den  Qanglienzellen  an  der  Basis  der 
Homer  gefunden,  die  zwischen  beiden  Clarke'- 
sdien  Säulen  liegen  ==>  paracentrale  Gruppe,  ausser- 
dem solche  in  den  SeitenhOrnern  beiderseits.  Ganz 
<&  gleichen  Yerftnderungen  in  allen  drei  Zellen- 
gebieten wurden  gefunden,  als  man  das  Ganglion 
Btdlatum  ausgerottet  hatte.  Die  Fasern  müssen 
i^bsteigen,  da  die  Degenerationen  bis  zum  9.  Thorax- 
ficgnent  nachweisbar  waren.  0.  u.  C.  sind  ge- 
neigt, die  Zellen  derSeitenhdmer  und  die  grösseren 
^^Uoi  der  paracentralen  Gruppe  als  ürsprungsort 
Ton  motorischen  Sympathicusfasem  anzusehen, 
während  um  die  kleineren  Zellen  dieser  Gegend 
und  um  die  Zellen  der  Glarke 'sehen  Säule  herum 
nor  AufspUtterung  stattfinden  soll.  Das  Hypo- 
^'^^tisehe  dieser  Auffassung  lassen  sie  klar  erkennen, 
vie  denn  die  ganze  Arbeit  sich  durch  Vorsicht  im 
ScUussaiehen  auszeichnet  Wenig  oonclusiv  sind 
leider  die  Beobachtungen  an  der  Oblongata  von 
Thieren,  denen  man  das  Ganglion  stellatum  aus- 
goottet  hatte,  weil  hier  Alkoholhärtung  und  Carmin- 


färbung,  zwei  einander,  wie  Gudden  schon  nach- 
gewiesen hat,  ausschliessende  Technikarten  zur 
Anwendung  kamen. 

Bei  Kaninchen  haben  aber  Lapinski  und 
Cassirer(512)  nach  Exstirpation  des  Ganglion 
cervicale  supremum  und  inferius  im  Halsmarke 
keine  Zellen  Veränderungen  und  Marchi- Degene- 
rationen gefunden.  Mit  N  i  s  s  1  -  Färbung  lassen 
sich  dorsal  von  den  Vorderhornzelien  drei  geschä- 
digte Zellenarten  unterscheiden. 

e)  Vorderseitensiränge. 

In  dem  von  Obersteiner  (328.  516)  be- 
schriebenen Falle  von  Porencephalie  war  im  Rücken- 
marke lateral  vom  Hinterhorne  beiderseits  ein  tiefer 
Sulcus  sichtbar,  der  von  der  Kleinhirn seitenstrang- 
bahn  umsäumt  wurde  und  schon  früheren  Autoren 
(u.  A.  Flechsig)  bekannt  war.  0.  hält  ihn  für 
frühzeitig  angelegt  und  vertieft  durch  das  Fehlen 
der  Pyramiden  -  Seitenstrangbahn.  Er  nennt  ihn 
„Sulcus  accessorius  lateralis  dorsalis  (medullae)^' 
zum  Unterschiede  von  dem  „Sulcus  accessorius  late- 
ralis ventralis  (medullae)**  längs  der  Helweg- 
V.  Bechterew 'sehen  „Dreikanten bahn^'.  Auch 
II borg  (519)  hat  die  fragliche  Furche  bei  einem 
Hemicephalus  mit  Aplasie  der  Pyramidenbahn  ge- 
sehen. Zappert(515)  bringt  sie  ebenfalls  mit 
Anomalien  der  Pyramidenseitenstrangbahn  in  Ver- 
bindung. 

Endlich  sind  auch  wieder  mehr  Versuche 
angestellt  worden,  die  dem  von  Edinger  auf 
vergleichend  anatomischem  und  klinischem  Wege 
nachgewiesenen  sekundären  sensiblen  Weg  aus  den 
Hinterhörnern  zu  den  Seitensträngen  experimen- 
tell näher  kommen  wollen.  Vermuthlich  pflanzt 
sich  (Edinger)  die  zunächst  im  Hinterhorne 
endende  Bahn  aus  den  Spinalganglien  gekreuzt 
und  ungekreuzt  in  den  Seitensträngen  fort,  wo 
ihr  zwei  Wege  offen  stehen,  die  beide,  wie  zu- 
erst Kohnstamm  sehr  wahrscheinlich  gemacht 
hat,  im  Areal  des  Go wer s 'sehen  Bündels  und 
mediodorsal  von  diesem  liegen:  Tractus spino-cere- 
bellaris  ventralis  und  Tractus  spino-thalamicus. 
Der  (Jrundversuch  ist  die  Zerstörung  des  Hinter- 
hornes,  wo  die  sekundäre  Bahn  entspringt  Diesen 
hat  wieder  Lubouschine  (522)  angestellt.  Er 
erhielt  bei  Kaninchen  (Lumbaimark)  Degeneration 
des  gleichseitigen  und  des  gekreuzten  Tractus 
anterolateralis  bis  zum  4.  Dorsalsegmente  aufwärts; 
absteigend  war  nur  der  gleichseitige  Strang  bis  zum 
5.  Sacralsegmente  entartet.  Durch  Injektionen  von 
physiologischer  Kochsalzlösung  in  das  Rückenmark- 
grau unterer  Cervikalsegmente,  nach  dem  Vorgehen 
vonMünzer  u.Wiener,  konnte L« (522. 523) die 
Hinterhomläsion  besser  lokalisiren  und  feststellen, 
dass  hier  gleichseitige  Vorderseitenstrangfasern  ent- 
springen, die  theils  sofort  endigen,  theils  allmäh- 
lich an  die  Peripherie  in  das  Areal  des  G  o  w  e  r  s  '- 
sehen  Bündels  gelangen.  Wie  Edinger  schon 
angab,  kreuze  die  Fasern  in  der  vorderen  Com- 


144 


Edinger  und  Wallen  berg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


missiir,  ein  Theil  von  ihnen  ist  frontal  nicht 
über  das  Rückenmark  hinaus  zu  yerfolgen.  Nach 
Petrin  (518)  braucht  die  gleiche  Bahn  im  Hals- 
marke 5 — 7  Segmente,  um  von  der  Grenzschicht 
der  grauen  Substanz  zur  Peripherie  zu  gelangen. 
Es  geht  also  das  Grundbündel  des  Seitenstranges 
unmerklich  in  den  Tractus  anterolateralis  über. 
Ein  Theil  des  Bündels  endet  anscheinend  im  Seiten- 
strangkeme  der  Oblongata. 

Auf  Grund  eigener  klinischer  Untersuchungen 
und  des  Studium  der  Literatur  über  Halbseiten- 
läsionen  des  Rückenmarkes  glaubt  Petrin  (508) 
für  den  Verlauf  des  Drucksinnes  zwei  Bahnen  an- 
nehmen zu  müssen,  von  denen  eine  in  den  Hinter- 
strängen der  gleichen  Seite  aufwärts  zieht,  die 
andere  sich  den  in  das  gleichseitige  Hinterhom 
gelangenden  anderen  Hautsinnesfasem,  namentlich 
der  Temperatur-  und  Schmerzleitung  anschliesst 
und  mit  ihnen  gemeinsam  zum  Vorderseiten- 
strange, insbesondere  dem  G  o  w  e  r  s  'sehen  Bündel 
der  anderen  Seite  kreuzt,  um  dort  in  die  Sagittal- 
richtung  umzubiegen.  Die  Kreuzung  der  Bein- 
fasern ist  erst  im  12.  Dorsalsegmente  und  l.Lum- 
balsegmente  vollendet,  und  sie  gelangen  dann  erst 
5 — 7  Segmente  höher  an  die  laterale  Peripherie. 

Die  ventralen  Fasern  der  Kleinhirnseitenstrang- 
bahn  werden,  wie  Petr6n  (518)  conform  mit 
Fla  tau  angiebt,  in  höheren  Rückenmarksebenen 
dorsal wärts  gedrängt  Petrin  (5 18)  und  W i n - 
t er  (510)  konnten  innerhalb  des  Areals  der  Pyra- 
midenseitenstrangbahn  aufsteigende  Fasern  durch 
Marchi- Färbung  nach  Querschnittläsionen  fest- 
stellen. In  dem  von  Ober  steiner  beschriebenen 
Falle  waren  sie  durch  das  Fehlen  der  Pyramiden- 
fasem  sichtbar  geworden. 

V.  Bechterew  (525)  schlägt  vor  den  von 
ihm  und  Bruce  (siehe  die  Berichte  1895/96  und 
1897/98)  beschriebenen  ventralen  Abschnitt  der 
seitlichen  Grenzschicht,  der  im  Hals-,  Brust-  und 
Lendenmark  sich  zwischen  Pyramidenbahn  und 
Grundbündel  einerseits,  Vorderhom  andererseits 
ausdehnt  und  durch  späte  Markreife  sich  von  den 
Nachbarbündeln  abgrenzen  lässt,  als  „antero- 
mediales  Seitenstrangbündel'^  zu  bezeichnen,  zum 
Unterschiedevon  dem  früher  beschriebenen  „postero- 
medialen  SeitenstrangbündeP^  Die  caudale  Endi- 
gung des  Bündels  ist  noch  unbekannt. 

M  a  r  i  e  's  „Fasciculus  sulco-marginalis"  stammt 
nach  Lubouschine  (522)  aus  den  Zeilen  des 
gekreuzten  Vorderhomes,  besteht  aus  ab-  und  auf- 
steigenden Aesten  und  endigt  in  verschiedenen 
Höhen  des  Rückenmarkes,  die  er  mit  einander  ver- 
bindet. 

Partielle  Rückenmarks- Durchschneidungen  im 
Gebiete  des  3.  Cervikalsegmentes  bei  Hunden  führ- 
ten in  den  von  Rothmann  (520)  angestellten 
Versuchen  zu  dauernden  Athmungstörungen  nur 
bei  Verletzung  der  lateralen  Vorderstränge  und 
ventralen  Vorderseitenstränge.  Die  von  der  Me- 
dulla  oblongata  zum  Zwerchfellkem  hinabziehen- 


den Fasern  verlaufen  im  Vorderseitenstrange,  die 
für  die  Thoraxathmung  bestimmten  grösstentheils 
im  Vorderstrange. 

V.  Bechterew  (555)  hat  neuerdings  wieder 
auf  den  Werth  derFlechsig'schen  entwickelungs- 
geschichtlichen  Methode  der  Markreifung  zur  Ab- 
trennung einzelner  Systeme  innerhalb  der  weissen 
Substanz  des  Bückenmarkes  hingewiesen.  Ausser 
4  Systemen  im  Burd  ach 'sehen,  3  Systemen  im 
G  0 1 1  'sehen  Strange  haben  sich  die  am  Septum  dor- 
sale (ovalesFeld  Flechsig)  und  im  Schultze'- 
schen  Komma  verlaufenden  Bahnen,  ferner  das 
dreieckige  Sacralfeld  (Giese)  schon  lange  Zeit  vor 
den  neueren  Publikationen  abscheiden  lassen.  B. 
nennt  von  anderen  durch  die  Markreifung  trenn- 
baren Hinterstrangsystemen :  Ein  ventrales  Hinter- 
strangsfeld, imLV — S III  gut  ausgebildet,  später 
markreif  als  das  ovale  Feld;  Li ssauer 's  Rand- 
zone, 1884/85  von  v.B.  als  „laterale  Hinterwurzel- 
zone*' beschrieben.  Innerhalb  des  Vorderseiten- 
stranges: Rothmann 's  sacrale  Eleinhimbahn, 
Tract.  antero-lateralis  Gowers,  drei  Systeme 
innerhalb  des  Vorderseitenstrang -Grundbündels; 
das  intermediäre  und  antero-marginale  Bündel  wird 
als  absteigende  Eleinhimbahn  gedeutet;  femer 
V.  Bechterew  -  Helweg's  „Dreikantenbahn", 
zwei  Bündel  der  Grenzschicht  (vorderes,  später 
markhaltiges;  hinteres,  Mher  markreifes  Bündel); 
die  aufsteigende  Vorderstrangbahn  =  „Faisceau 
sulco-marginal"  Marie. 

Die  Grenzschicht  des  Vorderhorns  degenerirt 
nach  Petr6n  (518)  3 — 4  Segmente  weit  nach 
unten  und  oben.  Die  Vorderstrangfasern  haben 
kürzeren  Verlauf  als  dieSeitenstrangfasern.  P.  hat 
auch  zum  ersten  Male  beim  Menschen  das  mediale 
Seitenstrangbündel  v.  Bechterew 's  degenerativ 
darstellen  können.  Es  war  3  Segmente  weit  nach 
oben  zu  verfolgen. 

Lubouschine (522)  lässt  den grössten Theil 
der  Fasern  in  der  seitlichen  Grenzschicht  aus  dem 
Hinterhome  entspringen. 

d)  Vorderhömer,  Kerne  der  Spinalnerven. 

Immer  sicherer  werden  unsere  Kenntnisse  von 
der  Lokalisation  der  einzelnen  Myotome  im  Rücken- 
marke. Die  im  vorigen  Berichte  erwähnten  vielen 
Arbeiten  hierüber  haben  weiter  anregend  gewirkt, 
und  wenn  auch  wenig  principiell  Neues  gefunden 
wurde,  so  ist  doch  dieser  Abschnitt  der  Rücken* 
markanatomie  einer  der  am  besten  ausgebauten 
geworden. 

Zunächst  sei  der  schöne  Atlas  vonBruce(488) 
erwähnt  Br.  hat  das  Rückenmark  einer  Frau  ge- 
schnitten und  aus  jedem  Segment  den  Schnitt 
photographirt,  der  dessen  Charakteristica  am  besten 
enthielt.  Von  einigen  Segmenten  mussten  natür- 
lich zwei  Schnitte  abgebildet  werden.  Jedem  nach 
der  Markscheidenmethode  gefärbten  Schnitt  sind 
ausserdem  einer  oder  zwei  beigegeben,  die  die 
Zellenbilder  nach  Toloidinfärbung  enthalten.     Die 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


145 


treffliche  technische  AusfQhrung  und  der  wirklich 
küDStlerisohe  Qehalt  des  Ganzen  sollen  noch  her- 
yorgehoben  werden. 

J086T.  Borda  (489)  hat  sich  der  ungeheuren 
Mühe  unterzogen,  drei  normale  Rückenmarke  voU- 
stAadig  durchzuschneiden  und  drei  weitere  theil- 
weise  ähnlich  zu  verarbeiten.  Die  Schnitte  wur- 
den mit  Thionin  gefärbt  und  B.  giebt  auf  72  Tafeln 
eine  sehr  grosse  Anzahl  der  RQckenmarksquer- 
Khnitte  mit  eingezeichneten  Zellen  wieder,  derart, 
dass  aas  den  meisten  Segmenten  3 — 6  Schnitte 
bei  genügender  Gr^tose  abgebildet  werden.  Der 
frontalste  Schnitt  liegt  schon  jenseits  der  Pyra- 
midenkieuziing.  Hierzu  gehOren  126  Seiten  be- 
schreibenden Textes.  Schliesslich  wird  versucht, 
die  Zellenreihen  als  lange  Säulen  zu  beschreiben 
und  in  einer  lehrreichen  Abbildung  zu  reoon- 
stroireD,  und  wir  erhalten  eine  grosse  Anzahl  von 
Tabellen,  die  über  die  Anzahl  der  in  jedem  Schnitte 
gesählten  Zellen  Auskunft  geben.  Innerhalb  der 
Tabellen  sind  wieder  die  einzelnen  Zellensäulen 
geschieden.  Aus  den  Schlussfolgerungen  sei  her- 
Toi^gehoben,  dass  auch  die  sehr  vollständige 
Durcharbeitung  des  Bückenmarkgrau  keinerlei 
N^entäre  Zellenanordnung  hat  erkennen  lassen, 
daäs,  wie  auch  früher  wiederholt  angegeben  war, 
die  Kuskulattir  des  Stammes  aus  der  medialen 
Zellensäule,  dass  die  Glieder  aus  der  lateralen 
hmerrirt  werden,  dass  für  die  Oefühlsbahn  keine 
Lokalisation  scharf  aufzustellen  ist,  dass  die 
Glarke'sche  Säule  von  der  Mitte  des  3.  Lumbai- 
segmentes sicher  bis  zum  1.  Dorsalsegment  zu 
folgen  ist,  dass  aber  von  da  aus  Zellen  in  ihrer 
Fortsetzung  bis  zum  medialen  Hinterstrangkem 
Ddien.  Wegen  der  Einzelheiten  muss  auf  das  Ori- 
ginal verwiesen  werden,  dessen  Abbildungen  von 
■Qsserordentlicher  Klarheit  und  hohem  Werthesind. 

Krause  und  Philippson  (527)  haben  die 
Mea  im  Vorderhom  des  Kaninchens  mit  der 
▼üalen  Methylenblau -Methode  studirt  Die  Be- 
nehangen  der  Zellen  zu  einander  und  zu  der 
laserang  sind  hier  ausserordentlich  klar  sicht- 
bar und  besser  als  jemals  vorher  zu  erkennen. 
HamenÜich  lassen  sich  für  jede  Zellengruppe 
bescmders  die  Bichtung  und  die  Verbindungen 
der  Ausläufer  erkennen.  Die  Zellen  der  late- 
i^  Qrappe  bilden  das  motorische  Neuron  der 
^vxen  und  der  langen  ungekreuzten  Reflexe 
^  der  Pyramidenbahn-Impulse.  Alle  drei  Reize 
Mnnen  dieselbe  Zelle  passiren.  Die  medialen 
ZeUen  vermitteln  den  gekreuzten  Reflex.  Die 
centralen  Zellen  bilden  das  intermediäre  Neuron 
des  langoi  gekreasEten  und  ungekreuzten  Reflexes. 
B^lirt  werden  diese  üebertragungen  durch  die 
Verbindung  von  Neuriten  verschiedener  Herkunft 
2Q  einem  Wnrzelbfindel,  durch  weit  ausgreifende 
I^driten,  die  in  andere  Zellenregionen  hinein- 
reieheD,  und  durch  rückläufige  Gollateralen. 

Von  Onuf  (543)  ist  eine  sehr  eingehende  Be- 
fichmbuBg  des  menschlichen  Sacralmarkeserschie- 

Med,JähTbb.Bd.  279.  Hft.  2. 


nen.  Für  die  Abtrennung  einzelner  Zellengruppen 
im  Vorderhom  benutzte  er  rieben  der  Serie  eines 
normalen  Rückenmarkes  eine  continuirliche  Schnitt- 
reihe von  einem  Kinde  mit  bilateraler  congenitaler 
Klumphand  und  Klumpfuss.  Die  Resultate  der 
schönen  Arbeit  decken  sich  vollständig  mit  den 
im  vorigen  Berichte  eingehend  gewürdigten  von 
ihm,  Müller  u.  A. 

Ueber  die  Art  und  Weise,  in  der  die  Vorder- 
homzellengruppen  zur  Innervation  der  Muskeln  in 
Beziehung  stehen,  ist  eine  Einigung  unter  den 
Autoren  bisher  nicht  erzielt  Im  Wesentlichen 
lassen  sich  folgende  Meinungen  entdecken:  Bris- 
saud glaubt,  die  motorischen  Kernsäulen  des 
Rückenmarkes  seien  nach  Gliedsegmenten  geord- 
net (Oberarmkem,  Yorderarmkern,  Handkem  und 
so  weiter);  Sano  (545)  vindicirt  jedem  Muskel 
seinen  besonderen  Kern;  nach  Marinesco  (542) 
sind  eigene  Kerne  für  einzelne  Muskeln  mit  isolir- 
ter  Funktion  oder  für  associirte  Muskelgruppen 
vorhanden;  Farben  und  Ooldstein  (535) 
halten  eine  Anordnung  der  Kerne  nach  den  ein- 
zelnen Nerven  und  nach  funktionellen  Einheiten 
(eigene  Kerne  für  gleichsinnig  wirkende  Muskeln) 
für  wahrscheinlich;  v.  Knape  (539.  540)  lässt 
ebenfalls  nur  eine  funktionelle  Trennung  der  Kerne 
zu  (Flexorgruppen  werden  z.  B.  hauptsächlich  von 
lateralen,  Extensorgruppen  von  medialen  Zellen- 
gruppen innervirt);  nach  Dejerine  (546)  ent- 
spricht die  motorische  Lokalisation  im  Rücken- 
marke den  vorderen  Wurzeln :  jede  vordere  Wurzel 
bezieht  ihre  Fasern  aus  einem  Kerne,  der  in  der 
Hohe  ihres  Eintritts  liegt;  van  Gebuchten  und 
De  Bück  halten  eine  segmentale  (Rückenmark- 
segmente) Anordnung  der  motorischen  Innervation 
für  wahrscheinlicher. 

Ueber  die  Lage  der  für  einzelne  Nerven  und 
Muskeln  bestimmten  Vorderhornkerne  bestehen 
ebenfalls  noch  erhebliche  Divergenzen  bei  den 
einzelnen  Autoren,  selbst  bei  Versuchen  an  der- 
selben Thierspecies.  v.  K  n  a  p  e  (540)  unterschei- 
det im  Yorderhorn  des  Hundes  6  Zellengruppen 
(ventromediale,  ventrolaterale,  ventrale,  dorsolate- 
rale,  intermediäre,  centrale  Gruppe).  NachAusreis- 
sen  des  Nervus  peronaeus  erhielt  er  Ghromatolyse 
im  5.  bis  7.  Lumbaisegment  und  im  1.  bis  2.  Saoral- 
segment  (in  L4 — 7  war  die  ventrolaterale  Gruppe 
afficirt,  in  L5 — 7  die  ventrolaterale  und  dorso- 
laterale,  in  L5 — 6  die  centrale,  imSacralmark  die 
ventrale).  Nach  Parhon  und  Goldstein  (535) 
liegen  die  motorischen  Kerne  für  den  Nervus  pero- 
naeus communis  beim  Hunde  im  4.  und  5.  Lumbai- 
segment (dorso-laterale  Gruppe).  Die  Fussmuskeln 
(„intrins6ques")  erhalten  ihre  Innervation  vom 
6.  Lumbaisegment  (dorso-posteriore  Gruppe). 

Der  Nervus  tibialis  hat  nach  v.  Knape  (540) 
seine  motorischen  Centren  im  4.  bis  7.  Lumbal- 
und  1.  Sacralsegment  (L4 — 6  lateraler  Theil  der 
dorso- lateralen  Gruppe,  L7  ventro-laterale  Gruppe, 
Sl  ventrale  Gruppe),  nach  Parhon  und  Gold - 
19 


146 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  CentralnerTenBystems. 


stein  in  der  dorao-medialen  Gruppe  des  4.  und 
5.  Lnmbalsegments. 

Der  Bioeps  femoris  wird  nach  Parhon  und 
Oo Idstein  von  der  centralen  Gruppe  der  oberen 
Hälfte  des  4.  Lumbaisegments  innervirt,  der  Semi- 
Membranosus  und  Semi-Tendinosus  von  der  inter- 
mediftren  Gruppe  in  gleicher  HOh&  Der  Nervus 
cruralis  besitzt  sein  motorisohes  Centrum  nach 
Y.  Knape  (540)  im  3.  bis  6.  Lumbaisegment 
(Hund),  und  zwar  in  der  ventro-lateralen  Gruppe 
des  3.,  der  ventro-lateralen  und  dorso- lateralen 
Gruppe  des  4.,  der  dorso -lateralen  und  inter- 
mediären Gruppe  des  6.  Lumbaisegments. 

Nach  Parhon  und  Goldstein  (535)  ist  die 
ventro- laterale  Gruppe  des  3.  Lumbaisegments, 
daneben  wohl  auch  weiter  unten  die  intermediftre 
Gruppe  an  der  Cruralis-Innervation  betheiligt  Das 
Centrum  des  Nervus  obturatorius  befindet  sich  nach 
V.  Enape  (540)  im  4.  bis  6.  Lumbaisegment  (be- 
sonders dorso -laterale,  daneben  centrale,  ventro- 
mediale  und  ventro-laterale  Gruppe),  nach  Parhon 
und  Goldstein  (530.  535)  in  der  centralen 
Gruppe  des  3.  Lumbaisegments. 

Den  ülnariskem  verlegt  v.  Enape  (541)  in 
das  7.  bis.  8.  Cervikal-  und  1.  Dorsalsegment, 
den  Medianuskem  in  die  gleichen  Segmente,  den 
Radialiskem  in  das  6.  bis  8.  Cervikal-  und  1.  Dorsal- 
segment Parhon  und  Goldstein  (535)  sahen 
nach  Amputation  der  Vorderpfote  beim  Hunde 
Chromatolyse  in  der  dorso-medialen  Gruppe  des 
8.  Cervikalsegments  und  der  dorso-lateralen  Gruppe 
des  1.  Dorsalsegments,  nach  Amputation  des  Vorder- 
armes in  mehreren  Abschnitten  der  dorsalen  Haupt- 
gruppe im  7.  und  8.  Cervikalsegment  (laterale 
Zellen  fOr  die  hinteren,  mediale  fQr  die  vorderen 
Muskeln  bestimmt).  Als  Tricepekern  sprechen  die 
Autoren  die  übrigen  Zellen  der  hinteren  Gruppe 
des  7.  Cervikalsegments  an,  als  Kern  des  Ober- 
armes die  dorso-mediale  und  dorso-hiterale  Chruppe 
des  6.  Cervikalsegments.  Der  Pectoralis  major  er- 
hält seine  motorischen  Fasern  beim  Menschen  nach 
Sano  (544.  545)  vom  4.  bis  6.  Cervikalsegment, 
nach  Parhon  u.  Goldstein  (530)  beim  Hunde 
vom  6.  bis  7.  Cervikalsegment  (centrale  Ghiippe, 
von  Sano  auch  für  Katze  und  Taube  bestätigt), 
Marinesco  (542)  verlegt  dasPectoralis-Centrum 
des  Hundes  in  das  7.  Cervikalsegment  (medial  vom 
Kerne  des  Serratus  anticus  major).  Den  Deltoideus 
innervirt  beim  Menschen  (Sano)  zusammen  mit 
Teres  major  et  minor,  infrascapularis,  suprascapu- 
laris,  subscapularis  die  ventro-laterale  Ghnippe  des 
4.  bis  6.  Cervikalsegments.  Beim  Hunde  (Parhon 
und  Gold  stein)  ist  nur  die  intermediäre  Gruppe 
des  Cervikalsegments  6  betheiligt  Marinesco 
lässt  auch  den  N.  suprascapularis  aus  dem  6.  Cer- 
vikalsegment entspringen  (je  ein  Kern  fQr  Supra- 
spinatus  und  Infraspinatus).  Der  Zwerchfellkem 
liegt  nach  Sano  (545)  beim  Hunde  und  der  Katze 
im  3.  bis  6.  Cervikalsegment,  beim  Kaninchen  im  3. 
bis  7.  (544),  beim  Menschen  im  3.  bis  5.  Cervikal- 


segment (centrale  Gruppe,  wie  bekannt;  für  den 
stemalen,  mittleren  und  Lendentheil  besteht  je  ein 
besonderer  Kern).  Im  1.  bis  3.  Cervikalsegment 
lässt  sich  nach  Marinesco  (542)  eine  laterale 
Zellengruppe  für  denTrapezius  von  einer  medialen 
für  den  Stemodeidomastoideus  abgrenzen. 

N  i  s  s  1  -  Färbung  des  Rückenmarkes  einer  Frau, 
der  30  Jahre  vor  ihrem  Tode  der  linke  Arm  hand- 
breit oberhalb  des  Ellenbogengelenkes  amputirt 
worden  war,  ergab  Rosenberg  (550)  einen  Zellen- 
schwund innerhalb  der  ventro-lateralen  Gruppe 
vom  6.  Cervikal-  bis  1.  Dorsalsegment 

Obersteiner  (552)  konnte  in  einem  Falle 
von  congenitalem  Defekt  des  Stemodeidomastoi- 
deus, Trapezius,  Pectoralis,  Supra-  und  Lifraspinatus 
und  der  Rhomboidei  keine  Diiferenz  zwischen  den 
VorderhOmern  entdecken,  und  warnt  vor  Yer- 
wechselung  physiologischer  Variationen  mit  patho- 
logischen Veränderungen.  Ponjatowsky  (509) 
prüft,  nachdem  er  die  a  priori  bei  Amputirten  zu  er- 
wartenden Rückenmarksveränderungen  erörtert  hat, 
auf  Grund  der  veröffentlichten  Befunde  (38  FftllCi 
tabellarisch  zusammengestellt),  in  wie  weit  seine 
Vermuthungen  eintreffen  oder  nicht  Er  findet  im 
Allgemeinen  die  Verringerung  der  grauen  Substanz 
bestätigt,  nicht  aber  die  Atrophie  der  Endverzwei- 
gungen der  Pyramiden  und  die  Atrophie  der  Com- 
missurenzellen  Lenhoss^k's.  In  Betreff  der 
Veränderungen,  die  in  den  Vorder-  und  Seiten- 
strängen sich  zeigten,  fand  P.  trotz  der  spärlichen 
Mittheilungen  im  Allgemeinen  seine  Vermuthungen 
bestätigt 

Hardesty  (56)  standen  die  caudale  Oblon- 
gata  und  die  obere  Rückenmarkshälfte  eines  jungen 
männlichen  Elephas  indicus  zur  Verfügung  (vgL 
K  0  p  s  c  h  im  Berichte  1897/98).  Der  G  o  1 1  'sehe 
Strang  hat  im  Cervikalmarke  einen  lateralen  Aas- 
läufer, der  die  dorsale  Peripherie  des  Keilstrangea 
umgreift  Seine  Fasern  sind  dichter  gelagert  und 
dünner  als  die  des  Bur  dach 'sehen  Stranges. 
Die  Pyramidenbahn  kreuzt  nicht  zum  Seitenstrange» 
sondern  läuft  als  gekreuzte  „Fasciculi  cerebro-spi- 
nales  intemi^'  im  ventralen  Theile  der  Commissura 
grisea,  dorsal  von  der  Commissura  anterior.  Die 
Clarke 'sehen  Säulen  sind  ausserordentlich  faaei^ 
reich.  Die  Tractus  cerebellospinales  künnen  als 
eigene  Bündel  schon  aus  den  Säulen  heraus  (im 
2.  Dorsalsegment)  zur  lateralen  Peripherie  hin  ver- 
folgt werden.  An  gleicher  Stelle  treten  besonders 
viele  Hinterwurzeln  an  die  Säulen  heran.  Eine 
bestimmte  Gruppirung  der  Vorderhomzellen  war 
im  Halsmarke  nicht  nachweisbar.  H.  hat  dana 
vergleichende  Messungen  an  den  Rückenmarkzellen 
verschiedener  Säugerarten  und  an  ganzen  Rücken- 
marken angestellt  und  die  Ergebnisse  in  10  Tafeln 
niedergelegt  Die  kleineren  Tldere  besitzen  ein 
relativ  dickeres  Rückenmark  als  die  grosseren  und 
relativ  grossere  Zellen.  Am  meisten  proportional 
der  Thiergrüsse  ist  das  Volumen  des  ganzen  Neuron 
(Zelle  und  Faser).     Grossere  Thiere  haben  in  der 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnenrensystems. 


147 


gnuen  Substanz  nicht  nur  grossere,  sondern  auch 
mehr  Zellen  als  kleinere. 

Figueiredo-Bodrigues  (563)  hat  unter 
Hertwig's  und  Erause's  Leitung  das  Rücken- 
mark eines  Orang-Utan  und  eines  Chimpansen 
untersucht  Als  bemerkenswerth  seien  erwähnt : 
Gekreuzte  Hinterwurzelfasern  zum  Stilling- 
Clarke 'sehen  Kerne  und  zum  Hinterhornkeme ; 
ventrales  und  dorsales  Oliaseptum  der  centralen 
grauen  Substanz ;  gute  Ausbildung  einer  dorsalen 
▼eissen  Gommissur;  Ausdehnung  des  Apex  cornu 
posterioris  bis  zur  dorsalen  Peripherie,  wahrschein- 
lich L  i  s  s  a  u  e  r  's  Zone  entsprechend ;  starke  Ent- 
wickelung  der  Slilling-Clarke'schen  Säulen 
im  Sacralmarke  (Saoralkeme). 

'  e)  Pia, 

Der  Befund  markhaltiger  Nervenfasern  in  der 
Pia  der  unteren  Büokenmarkshälfte,  besonders  in 
der  Gegend  der  Hinterstränge  wird  von  Der  cum 
und  Spill  er  (558)  dahin  gedeutet,  dass  wahr- 
scheinlich normaler  Weise  sich  von  den  hinteren 
Wurzeln  zur  Pia  abzweigende,  aber  sonst  marklose 
Fasern  gelegentlich  markhaltig  werden  kOnnen,  wie 
die  Opticusfasern  der  Betina.  In  einer  anderen 
Arbeit  (5  5  7)  halten  sie  diese  Fasern  für  Sy mpathicus- 
Elemente. 

XI.  Niedere  Vertebraten. 

a)  Ertde  BJnttciekekmg,  Aügenmnes. 
(Siehe  auch  Nr.  181—185.) 

566)  Weber,  A.,  CoDtribution  ä  Fetude  de  la  meta- 
merie  du  cerveau  aDterieor  ohez  quelques  oiseaaz.  Arch. 
d'Anat  microscop.  III.  4.  p.  369.  1902.  2  Taf.  6  Figg. 
(Dem  Ref.  nicht  zagänglich.) 

567)  Froriep,  A.,  üeber  die  Ganglienleisten  des 
Kopfes  n.  desBampfes  n.  ihreKreuzang  in  der  Occipital- 
n(P0Q.  Bettrag  zur  Entwiokelangsgeschiohte  deaSelaohier- 
bpfes.    Arch.  f.  Anat  u.  Physiol.  [anat  Abth]  6.  1901. 

568)  Johns  ton,  J.  B.,  An  attempt  to  define  the 
primitire  fanctional  divisions  of  the  central  nervoas 
s;8teni.    Joum.  of  comp.  Neurol.  XII.  1902. 

569)  J  o  h  n  s  t  o  n ,  J.  B.,  Das  Oehim  u.  die  Granial- 
MTven  der  Anamnier.  Deutsch  von  K  TT.  Gerihe, 
^hd-Bonnefs  Ergebnisse  der  Anat.  u.  Entw.-Oesoh. 
II.  p.  973.  1902.     (Treffliches  Sammelreferat) 

570)  Hof  mann,  Max,  Zur  vergleichenden  Ana- 
tomie der  Gehirn-  u.  Rückenmarksvenen  der  Vertebraten. 
Zisdir.  f.  Morphol.  u.  Anthropd.  III.  2.  1902.  Auch 
Stattgart  1901.   Erwin  Nägele. 

571)  Oiglio-To8,  Snll'origine embrionale del nervo 
tri^mino  neU'uomo.  Anatom.  Anzeiger  XXI.  p.  85. 1902. 
Ooolfignre. 

572)  Giglio-To8,  Sni  primordi  dello  svüuppo  del 
nervo  acostico-faciale  nell-uomo.  Anatom.  Anzeiger  XXI. 
p.  209. 1902.    Con  5  figure. 

573)  Wei^ner,Carl,  Bemerkungen  zur  Entwicke- 
^  des  Ganglion  acustico-faciale  u.  des  GangHon  semi- 
Imn.  Anatom.  Anz.  XIX.  p.  145. 1901.  Mit  6  Abbild. 

574)  Falcone,  Cesare,  8opra  alcune  partico- 
luiük  di  sviluppo  del  midollo  spinale.  Note  di  embrio- 
gMia  oomparata.    Arch.  ital.  di  Anat.  e  di  embiol.  1. 1. 

I      p.  97. 1902.    4T^elD. 

575)Stroud,  B.  B.,  If  an  ^Isthmus  Rhombence- 
phafi'  why  not  an  ^Isthmus  Prosencephidi^  ?  Proceed. 
of  Amer.  anai,  Twelfth  annual  Session,  held  in  New  Haven, 
Cornu,  Dec.  27  and  28. 1899. 


Froriep  (567)  hat  namentlioh  au  Selaohier- 
embryonen  die  Lage  der  Oanglieuleisten  iu  der 
Occipitalregion  studiri  Hier  drängen  die  Ele- 
mente der  Eopfganglienleiste  zum  Ektoderm  hinaus, 
um  die  Kiemenbogen  zu  erreichen.  Dorthin  ist 
ihnen  der  Weg  durch  die  Rumpfganglienleiste  und 
die  Somitenreihe  verlegt  Das  führt  zum  Kampf  der 
Theile,  in  dem  die  Zellen  der  kämpfenden  Theile 
vielfach  aus  ihrer  natürlichen  Stellung  gedrängt 
werden.  Frontal  siegt  die  Eopfganglienleiste 
(Olossopharyngeus),  im  kaudalen  Qebiete  gewinnen 
die  Rumpfsomiten  die  üeberhand.  Während  der 
ganzen  Entwickelung  aber  findet  man  in  dem  da- 
zwischen liegenden  Gebiete  eine  sehr  wechselnde 
Demarkationlinie.  Schliesslich  geht  frontal  die 
Rumpfganglienleiste  ganz  spurlos  zu  Grunde,  kaudal 
aber  bleiben  Reste  der  Eopfganglienleiste,  wenn 
auch  von  der  Rumpfganglienleiste  fest  umschlossen, 
übrig ;  sie  bilden  später  den  Accessorius.  Aber  an 
keinem  Theile  bleiben  typische  Yisceralbogen- 
nerven  und  typische  Spinalnerven  in  den  gleichen 
Metameren  funktionfähig  erhalten.  Dohrn(181a) 
vertheidigt  dagegen  unter  Vorlage  vieler  Abbil- 
dungen von  Selachierembryonen  seine  ältere  Auf- 
fassung, dass  eine  Scheidung  der  Eopfbezirke  in 
einen  cerebralen  und  einen  spinalen  Absdinitt  im 
Sinne  Froriep 's  nicht  zulässig  ist,  sondern  dass 
typische  Visceralbogennerven  und  typische  Spinal- 
nerven in  denselben  Metameren  der  Wirbelthier- 
k5rper  vorkommen  kOnnen  und  bei  den  Vorfahren 
der  Selachier  vorgekommen  sein  müssen. 

Weigner(573)  konnte  die  Entwickelung  des 
Ganglion  semilunare  und  acustico-faciale  bei  Ziesel-, 
Schwein-  und  menschlichen  Embryonen  verfolgen. 
Beide  Ganglien  entstammen  der  dorsalen  Zone  des 
Hinterhimes,  ihre  Verbindung  mit  dem  Ektoderm 
ist  noch  unsicher.  Vom  acustico-facialen  Ganglion 
spaltet  sich  das  Ganglion  geniouli  ab  und  tritt  bei 
einer  bestimmten  Entwickelung  vorübergehend  mit 
dem  Ganglion  semilunare  in  Verbindung,  wenigstens 
bei  Ziesel-  und  SchweinefOten.  Das  Ganglion  geni- 
culi  enthält  die  grössten  Ganglienzellen,  das  Vesti- 
bularganglion  mittelgrosse,  dasGochlearganglion  die 
kleinsten.  Diese  GrOssenverhältnisse  und  gewisse 
tinktorielle  Eigenschaften  erhalten  sich  definitiv. 

Giglio-Tos  (571)  hat  an  einem  17tägigen 
menschlichen  Embryo  die  Anlage  des  Trigeminus 
und  des  Ganglion  Oasseri  studirt.  Als  früh 
embryonale  Vorläufer  der  definitiven  Nerven- 
ganglien sind  Zellenhaufen  anzusehen,  die  G.-T. 
„Proganglien"  (sa  Hauptganglien  Eupffer)  und 
„Pronerven"  nennt  Das  definitive  Ganglion 
Gasser i  geht  aus  einer  complicirten  Gruppe  von 
Pronerven  und  Proganglien  des  Eiemen-(Branchial-) 
Nervensystems  hervor.  Der  Ursprung  der  Quintus- 
anlage  entspricht  primär  nicht  dem  Hinterhim, 
sondern  dem  Mittelhim-Bläschen.  Der  Ursprung 
aus  dem  Hinterhirn  ist  sekundär  und  bedingt 
durch  eine  sekundäre  Verschiebung  der  primitiven 
dorsalen  Wurzel.     Das  definitive  Ganglion  geht 


148 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


hervor  aus  einer  Vereinigung  der  3  (dem  Ramus 
ophthalmicus ,  maxillaris  und  mandibularis  ent- 
sprechenden) primitiven  neuralen  Proganglien,  der 
3  mesooephalen  (epibranchialen)  Proganglien  und 
der  3  branchialen  Pronervi.  Die  Struktur  des 
Ganglion  Oasseri  in  so  frühen  menschlichen 
Entwickelungstadien  entspricht  genau  der  Yer- 
theilung  und  Struktur  des  Quintus  bei  der  Lamprede 
in  reifem  Zustande. 

Bei  demselben  Embryo,  an  dem  Giglio- 
Tos  die  Genese  des  Quintus  studirte,  konnte 
er  (572)  für  die  Anlage  des  Acustioo- facialis 
feststellen,  dass  sich  der  Facialis  und  der  Acusticus 
ursprünglich  unabhängig  von  einander  als  Eiemen- 
Pronerven  von  der  Crista  neuralis  aus  entwickeln. 
Beide  besitzen  ein  laterales,  mediales  und  epi- 
branchiales  Proganglion  und  einen  Pronervus  bran- 
ohialis,  der  sie  vereinigt.  Den  lateralen  und  epi- 
branchialen Proganglien  entsprechen  Epidermis- 
verdickungen  (Piacoden).  Die  laterale  Piacode  des 
Acusticus  wird  zum  Epithel  des  Hörbläschens. 
Während  der  Stamm  des  Facialis  bei  phylogenetisch 
älteren  Yertebratenformen  sich  unmittelbar  vor  den 
des  Acusticus  lagert,  verschiebt  er  sich  bei  lebenden 
Arten,  besonders  beim  Menschen,  und  legt  sich 
(wohl  in  Folge  der  Reduktion  der  Kopflänge  und 
der  stärkeren  Entwickelung  beider  Stämme)  über 
den  Acusticus,  doch  bleibt  die  ursprüngliche  vor- 
dere Lage  erkennbar.  Durch  die  Verschiebung 
nach  oben  verliert  der  Facialis  seine  Verbindung 
mit  dem  Kleinhirn,  während  der  sich  tiefer  lagernde 
Acusticus  sie  verstärkt  In  Folge  der  Aufhebung 
seiner  Kleinhirnverbindung  atrophirt  der  zwischen 
Kleinhirn  und  lateraler  Piacode  befindliche  Theil 
des  Facialis,  es  gehen  daher  dieFacialisfasern  peri- 
pheriewärts  in  den  epibranchialen  Acusticus-Pro- 
nerven  über,  der  sich  zum  peripherischen  Theile 
des  Facialis  umformt  Der  hintere  und  proximale 
Theil  der  8.  Anlage  wird  zum  Acusticusnerven. 
In  späteren  Stadien  enthält  die  definitive  Aousticus- 
wurzel  neben  Acusticusfasern  auchFacialiselemente. 

Angriffe  von  Dohrn  (siehe  oben  Nr.  181a)  und 
besonders  von  R a b  1  veranlassten  Stroud  (575) 
eine  von  ihm  schon  im  Jahre  1897  zur  Erklärung 
des  dorsalen  Austrittes  des  Trochlearis  und  der 
totalen  Kreuzung  seiner  Wurzelfasern  aufgestellte 
Hypothese  unter  Berücksichtigung  neuerer,  nament- 
lich ontogenetischer  Arbeiten  näher  auszuführen 
und  zu  vertheidigen.  Nach  einer  Zusammenstellung 
der  bisherigen  Erklärungsversuche  für  den  Abgang 
des  Trochlearis  von  der  Dorsalkante  des  Gehirn- 
rohrs („dorsaler  Abgang'^)  und  die  Bildung  eines 
dorsal  von  der  Centralhühle  befindlichen  Ghiasma 
(„ultradorsaler  Abgang'*)  geht  Str.  zur  näheren 
Begründung  seiner  Theorie  über,  auf  Grund  einer 
Prüfung  aller  anatomischen  und  ontogenetischen 
Daten  über  den  Trochlearis,  die  im  Originale  ein- 
gesehen werden  mögen.  Während  die  Anatomie 
des  Trochlearis  in  der  ganzen  Wirbelthierreihe  im 
Wesentlichen   übereinstimmende  Verhältnisse  er- 


giebt,  divergiren  die  Ansichten  über  die  Ontogenese 
des  Nerven  ausserordentlich.  Nach  kritischer  Wür- 
digung der  einzelnen  Theorien  kommt  Str.  dann 
wieder  zur  Annahme  eines  alten  dorsalen  Muskel- 
paares,  früher  mit  dem  Parietalauge  in  Verbindung 
und  jederseits  durch  einen  dorsal  vom  MeduUar- 
rohr  abgehenden  motorischen  Nerven,  den  Stamm- 
vater des  Trochlearis,  innervirt  Diese  Muskeln, 
zu  einem  Theile  schräg  und  quer  verlaufend,  be- 
sassen,  wie  andere  auf  die  Medianlinie  gerichtete 
Muskeln,  die  Tendenz  auf  die  andere  Seite  überzu- 
greifen, da  ein  Elindemiss  (z.  B.  dorsale  Median- 
flosse) gewiss  nicht  bestand.  Beim  Untergange 
des  Parietalauges  greifen  diese  Muskeln  mit  neu- 
gebildeten Fasern  auf  die  Lateralaugen  der  Gegen- 
seite über  (damals  noch  dicht  neben  einander, 
dorsolateral  gelegen).  Der  Nerv  des  so  entstandenen 
Obliquus  superior  zeigt  die  Spuren  der  ursprüng- 
lich peripherischen  Kreuzung  in  seinem  Ghiasma  an. 
Der  Annahme  einer  üeberkreuzung  von  Muskeln 
(„antimere  üeberwanderung**)  ist  die  Analogie  mit 
thatsächlich  bestehenden  Muskelkreuzungen  im 
Gebiete  des  Facialis,  Vagus,  Hypoglossus,  sowie 
am  Musculus  Sternalis  förderlich. 

Nachdem  in  den  letzten  Jahren  die  Ausbreitung 
der  Nerven  am  Kopfe  bei  niederen  Vertebraten, 
besonders  Fischen,  relativ  gut  bekannt  geworden, 
auch  nach  dem  Vorgange  von  Streng  ein 
Theil  des  centralen  Verlaufes  der  Nerven  bei  den 
gleichen  Thieren  klargelegt  ist,  glaubt  John- 
ston (568)  eine  neue  Eintheilung  der  Nerven, 
insbesondere  der  Hirnnerven,  versuchen  zu  kOnnen. 
Er  geht  dabei  im  Wesentlichen  auf  schon  von 
Gaskell  (siehe  Jahresbericht  1886)  geäusserte 
Ansichten  zurück.  Die  verschiedenen  Funktion- 
gebiete des  Nervensystems  sind  am  vollständigsten 
in  der  Oblongata  der  Fische  vorhanden ;  man  kann 
sie  in  folgender  Weise  definiren : 

A.  Sensibles,  zuleitendes  Glied.  Dieses  zer- 
fällt wieder  in  einen  somatischen  und  einen 
splanchnischen  Abschnitt.  Der  somatische  besteht 
aus  dem  Antheil  für  die  Hautsensibilität  und  dem 
Abschnitt  für  die  Seitenlinie  aus  den  Wurzeln  des  8. 
Der  splanchnische  Abschnitt,  der  sich  aus  der 
Gegend  der  Clarke 'sehen  Säulen  des  Bücken- 
markes frontalwärts  fortsetzt,  enthält  die  sensiblen 
7.,  9.  und  10.  Wurzeln.  Er  innervirt  als  Visceral- 
äste  die  Schleimhäute.  Möglicher  Weise  ist  der 
Abschnitt,  der  die  Geschmacksknospen  im  Munde 
und  die  Endknospen  in  den  KiemenhOhlen  und 
derKOrperoberfiäche  innervirt,  von  ihm  zu  trennen. 

B.  Motorisches  Glied.  Zerfällt  wieder  in  einen 
somatischen  Abschnitt  für  die  Gesammtmuskulatur 
(N.  3,  4,  11,  12)  und  einen  splanchnischen,  der, 
vom  Seitenhorn  des  Rückenmarkes  ausgehend,  die 
motorischen  Fasern  des  5.,  7.,  9.  und  10.  abgiebt. 
Das  Hinterhorn  der  niederen  Vertebraten  lässt  sich 
in  4  Längszonen  trennen.  Die  erste  der  4  Säulen 
umfasst  den  ganzen  dorsolateralen  Abschnitt  der 
Oblongata  und  des  Cerebellum,  also  alle  Kerne  der. 


Edinger  und  Wallenbergi  Anatomie  des  Gentralnervensystems. 


149 


absteigenden  Wurzeln,  das  Tub.  acusticum  und  die 
Hinterstrangkerne.  Hier  enden  die  Fasern  für  die 
Hautsensibilitftt,  die  auditorische  und  die  Seiten- 
linie: Componenten,  die  ja  von  den  allgemeinen 
Hautcomponenten  physiologisch  abzuleiten  sind. 
Das  Gehörorgan ,  eine  neuere  Modifikation  des 
Seitenliniensystems,  hat  sich  wahrscheinlich  mit 
diesem  von  einer  einzigen  Wurzel  differenzirt 
Diese  hypothetische  Wurzel  wird  als  „Neuromast- 
Worzel^  bezeichnet  Medial  von  der  ersten  Säule 
liegen  die  absteigenden  Wurzeln  7,  9,  10  (Fasci- 
colas  communis).  Am  caudalen  Ende  der  Oblon- 
gata  bilden  sie  eine  Kreuzung  (Commissura  infima 
Halleri),  die  zu  einem  gemeinsamen  Kerne  in 
Beziehung  steht  Die  Zellen  dieser  splanchnischen 
Säule,  die  caudalwärts  in  die  C 1  a  r  k  e  'sehen  Säulen 
übergehen  sollen,  sind  wesentlich  centrale,  die  ihre 
Neuriten  in  andere  Himtheile  senden.  Doch  be- 
dürfen die  sekundären  Verbindungen  noch  dringend 
▼eiterer  Untersuchungen.  Vom  Lobus  vagi,  der 
zu  dieser  Säule  gehört,  ^eiss  man,  dass  Bahnen  in 
den  lateralen  Theilen  der  Oblongata  frontal-  und 
caudalwärts  ziehen.  Das  frontale  Stück  tritt  zum 
sekundären  Yaguskern  in  Beziehung.  Aus  diesem 
sekundären  Kerne  treten  Fasern  als  Commissur 
durch  das  Cerebellum  und  andere  nach  der  ven- 
tralen Mittellinie.  [Der  Bef.  vermuthet,  dass  der 
^kundäre  Taguskem^^  mit  dem  wiederholt  von 
ihm  beschriebenen  Ganglion  isthmi  identisch  sei.] 
Die  3.  Säule  enthält  die  motorischen  Kerne  für  die 
Tisoerale  Muskulatur,  also  5,  7,  9,  10,  und  als 
4.  Säule  werden  die  Kerne  3,4,6  zusammen- 


Falcone's  (574)  Studien  beschäftigen  sich 
mit  Vergleichen  der  zeitlichen  Rückenmarksent- 
vickelung  bei  Menschen  und  niederen  Yertebraten, 
besonders  mit  Bezug  auf  die  übrige  Organentwicke- 
lung.   Es  kommen  hier  beträchtliche  DifiFerenzen 

I  zwischen  den  Arten  vor.  Die  dorsale  Schlussplatte 
z.  B.  differenzirt  sich  bei  den  niederen  Yertebraten 

i     ^  früher,  als  bei  den  Säugern.     Für  das  meiste 


muss  hier  auf  das  Original  verwiesen  werden,  das 
viele  Einzelangaben  bringt.  In  die  Schlussplatte 
sollen  sehr  früh  schon  Hesodermelementegerathen, 
die  sich  dann  an  der  Entwickelung  der  Ausbuch- 
tungen des  Centralkanales  und  der  Anomalien,  die 
dort  vorkommen  kOnnen,  betheiligen.  Alle  Modali- 
täten der  Rückenmarksentwickelung  hängen  ab 
vom  Epithel  des  Neuralkanales,  alle  Heterotopien, 
Verdoppelungen  und  andere  Centralkanal- Anoma- 
lien von  der  Lagerung  und  Ausbildung  der  dorsalen 
Schlussleiste.  Den  Entwickelungsbedingungen  des 
primitiven  Epithels  ist  die  Art  der  Vertheilung  der 
verschiedenen  Strukturelemente  des  Rückenmarkes 
subordinirt 

Die  Rückenmarksentwickelung  vonSalmo  salar 
schildert  Harris on  (182)  im  VSTesentlichen  in 
üebereinstimmung  mit  H  i  s  u.  A.  Abspaltung  der 
Spinalganglienanlage  von  der  Schlussplatte  u.  s.  w. 
Nach  Entwickelung  der  motorischen  Nerven  aus 
ventralen  Neuroblasten  wandern  Zellen  aus  dem 
Rückenmarke  an  den  Nerven  entlang  heraus  (wahr- 
scheinlich sympathisch-motorische  Elemente).  Die 
Hinterzellen  oder  Rohon 'sehen  Riesenzellen  im 
dorsalen  Theile  des  MeduUarstranges,  nahe  der 
Flügelkante,  d.  h.  unmittelbar  neben  dem  Oanglien- 
strang,  meist  bipolar,  selten  unipolar,  bilden  «die 
Anlage  des  Hinterstranges  und  die  ersten  Nerven- 
fasern im  Embryonalmarke.  Die  bipolaren  Zellen 
wandeln  sich  später  in  unipolare  Zellen  mit  T-Fort- 
satz  um  und  bilden  sich  später  nach  Schwund  des 
Dottersackes  zurück.  Ein  Theil  der  Hinterzellen 
bildet  nur  Strangfasern,  ein  anderer  daneben  auch 
peripherische  sensible  Fasern.  Die  Hinterzellen 
sind  identisch  mit  bipolaren  mittelgrossen  Zellen 
des  Amphioxus,  aber  nicht  mit  dessen  „colossalen 
Zellen",  identisch  auch  mit  Hinterzellen  von  Petro- 
myzon  u.  s.  w.,  besitzen  eine  unzweifelhafte  Ana- 
logie mit  Spinalganglienzellen,  sind  ontogenetisch 
älter  als  diese  und  kennen  als  Spinalganglienzellen 
angesehen  werden,  die  nicht  aus  dem  Rücken- 
marke ausgewandert  sind.  (Sohloss  folgt) 


150 


L  ICedioiiÜBdie  Physik,  Chemie  und  Botanik. 


B.  Auszüge. 

I.   Medicinische  Physik,  Chemie  und  Botanik. 


147.  CalorimetrisoheWlohanteranohaiigeii ; 
von  Arthur  Schlossmann.  (Ztschr.f.physiol. 
Chemie  XXXVH.  4.  p.  337.  1903.) 

Durch  calorimetrische  Untersuchungen  verschie- 
dener Proben  von  Frauenmilch  und  Analyse  der 
einzelnen  Bestandtheile  erhielt  Schi.  Zahlen,  mit 
deren  Hülfe  man  aus  einer  Analyse  der  Frauen- 
milch deren  Brennwerth  berechnen  kann.  Man 
hat  die  für  Fett  im  Liter  gefundene  Zahl  mit  9.392, 
die  für  Milchzucker  mit  3.862  und  die  für  Stick- 
stoff mit  41.67  zu  multipliciren,  um  den  Calorien- 
gehalt  zu  ersehen.  V.  Lehmann  (Berlin). 

148.  Ueber  die  Bedeutung  calorimetrisoher 
Unteranohangen   f&r   klinische  Zwecke;   von 

Prof.  Schlossmann.  (Berl. klin. Wchnschr. XL. 
12.  1903.) 

Die  calorimetrische  Untersuchung  des  Eothes 
giebt  einen  besseren  Aufschluss  über  die  Leistung 
des  Verdauungsapparates  als  die  chemischen  Unter- 
suchungen. Auch  die  calorimetrische  Untersuchung 
des  Harns  ist  von  Wichtigkeit,  namentlich  beim 
Diabetes,  um  ausser  dem  Zucker  die  übrigen  EOrper, 
wie  Aceton,  Diacetessigsaure,  Butters&ure  u.  s.  w., 
festzusteUen.  Es  wird  dann  nicht  mehr  der  Zucker- 
gehalt des  Urins  für  die  Beurtheilung  des  Falles 
maassgebend  sein,  sondern  man  wird  den  Diabetes 
nach  Galerien  berechnen.  Aehnlich  ist  esmitOicht 
und  Nephritis.  Auch  hier  wird  die  calorimetrische 
Untersuchung  Aufklärung  über  die  Stoffwechsel- 
verhältnisse,  sowie  über  die  Zweckmässigkeit  der 
befolgten  Diät  geben. 

Die  Technik  der  Untersuchungen  ist  durch  die 
Hempel'sche  Bombe  sehr  vereinfacht  und  be- 
deutend verbilligt.     S  o  b  o  1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

149.  1)  üeber  den  Nachweis  nnd  die  Be- 
stimmung des  Indols  in  den  Faeoes  mittels 
der  Ehrlioh'sohen  Dimethylamidobenzaldehyd- 
reaktion ;  von  Prof.  AdolfSchmidt  (Münchn. 
med.  Wchnschr.  L.  17.  1903.) 

2)  Bestimmungen  derFanlniasprodnkte  im 
Urin  and  in  den  Faeoea  mit  Benntsang  der 
Ehrlioh'sohen  Aldehydreaktion;  von  Dr.  R 
Baumstark.     (Ebenda.) 

1)  Das  neue  Ehrlich 'sehe  Reagens  giebt  mit 
Indol  Rothfarbung.  Es  giebt  allerdings  mit  Scatol 
eine  blaue  Färbung ;  da  aber  die  Menge  des  Scatols 
in  den  Faeces  ziemlich  gering  ist,  so  stört  es  nicht 
sehr,  dass  die  beiden  Körper  im  Faecesauszug  nicht 
von  einander  zu  trennen  sind.  Die  Probe  auf 
Indol  wird  am  besten  so  angestellt,  dass  man  zu 
10  com  (alkoholischen)  Faecesauszuges  Iccm  der 


Reagenslüsung  (1 :  20  Alkohol)  und  dann  tropfen- 
weise concentrirte  Salzsäure  bis  zum  Eintritt  der 
Rothfärbung  (höchstens  Iccm)  hinzusetzt  Die 
Mischung  muss  ca.  10  Minuten  geschüttelt  werden. 

Die  quantitative  Bestimmung^ wird  nach  B.  so  ange- 
stellt, dass  man  ca.  10  g  des  frischen  Eothes  mit  40  com 
absolaten  Alkohols  verreibt,  filtrirt  und  in  lOocm  des 
Filtrates  die  Reaktion  in  der  angegebenen  Weise  anstellt 
Iccm  wird  dann  vor  dem  Spekü'oskope  mit  soviel  Alkohol 
verdünnt,  dass  der  typische  Absorptionstreifen  eben  noch 
sichtbar  ist  Ist  y  die  Menge  des  zur  Verdünnung  ge- 
brauchten Alkohols,  so  ist  die  Indolmenge  in  den  lOocm 
des  Fitrates  (x)  —  (y  +  1)  X  0.000015. 

Als  täglicher  Durchschnittswerth  bei  Gesunden 
ergab  sich  17  mg.  Das  Yerhältniss  von  Ham- 
indican,  Aetherschwefelsäiiren  im  Harn  und  Indol 
in  den  Faeces  zu  einander  erwies  sich  als  durch- 
aus unregelmässig,  so  dass  von  einem  dieser  Fak- 
toren nicht  Schlüsse  auf  den  Oesammtumfang  der 
Fäulniss  gezogen  werden  können. 

2)  Baumstark  hat  dann  verschiedene  Kranke, 
bei  denen  das  Verhalten  der  Eiweissfäulniss  von 
Interesse  sein  konnte,  auflndican,  Aethersohwefel- 
säuren  und  Indol  untersucht  Allgemeine  Schlüsse 
lassen  sich  daraus  noch  nicht  ableiten. 

V.  Lehmann  (Berlin). 

150.  'üeber  einige  Bestandtheile  der  Hefe; 

von  0.  Hinsberg  und  E.  Roos.  (Ztschr.  f.  phy- 
siol.  Chemie  XXXVIIL  1  u.  2.  p.  1.  1903.) 

Untergährige  Bierhefe  wurde  abgepresst,  der 
Pressrückstand  mehrfach  mit  Alkohol  erhitzt  Der 
Rückstand  der  eingedampften  Filtrate  und  Wasch- 
alkohole  wurde  stark  alkalisch  gemacht  und  zwei- 
mal mit  Aether  ausgeschüttelt  Bei  der  Unter- 
suchung dieses  ätherischen  Auszuges  fanden  sich 
mindestens  zwei  Hefecholesterine,  eins  von  der 
Formel  CjeHnO,  ein  farbloses  ätherisches  Oel  mit 
Hyacinthengeruch.  Femer  fand  man  eine  Reihe 
von  Fettsäuren,  von  denen  bisher  die  Säuren  mit 
den  Formeln  CisHgoO,,  Ci|H,,Oa,  GigHiiO,  fest- 
gestellt wurden.  Ganz  neu  ist  die  Auffindung  des 
ätherischen  Oeles.  V.  Lehmann  (Berlin). 

151.  Weitere  Unteraaohangen  über  das 
Cytoain;  von  A.  Kossei  u.  H.  Steudel.  (Ztschr. 
f.  physiol.  Chemie  XXXVm.  1  u.  2.  p.  49.  1903.) 

Nachdem  K.  u.  St  die  weite  Verbreitung  des 
Cytosins,  das  sich  aus  den  Nucleinsubstanzen  bil- 
det, nachgewiesen  hatten,  versuchten  sie  den  Nach- 
weis in  der  Hefezelle.  Es  lag  die  Vermuthung 
nahe,  dass  das  Cytosin,  ebenso  wie  das  Thymin 
und  das  Uracil,  in  allen  entwickelungsfähigen 
Zellen  zu  finden  sei.  In  der  Hefezelle  ist  dieser 
Nachweis  gelungen,  d.  h.  das  Cytosin  bildet  sich 
auch  aus  den  Nucleinstoffen  der  Hefe. 


L   MedioiniBche  Physik,  Chame  und  Botanik. 


151 


Da  das  Cytosin  sich  durch  dieselbe  Reaktion 
(EÜBwirkung  salpetriger  Sfture)  in  Uracil  über- 
führen Hess,  wie  Ouanin  in  Zanthin,  Adenin  in 
Hypoxanthin,  so  ergiebt  sich  daraus  die  Constitu- 
tion des  Cytosins  als  die  einer  Pyrimidinverbin- 
dirng,  die  an  dem  Kohlenstoifatome  2  oder  6  eine 
Amidogruppe  trfigt  Bei  der  Oxydation  liefert  das 
CjtoBin  Biuret.  Es  eigiebt  sich  femer  eine  nahe 
Beziehung  zu  den  PurinkOrpem,  speoiell  derHarn- 
sänre,  als  deren  Vorstufe  das  Cytosin  wohl  zu  be- 
trachten ist  Y.  L  e  h  m  a  n  n  (Berlin). 

152.  üeber  ensymatiaohe  Zeraetaung  der 
Hadeinaftiire ;  von  T.  A  r  a  k  L  (Ztscbr.  f.  physioL 
Chemie  XXXVIIL  1  u.  2.  p.  84.  1903.) 

unter  verschiedenen  physiologischen  und  patho- 
logiachen  Bedingungen  findet  eine  Auflösung  der 
Substanz  des  Zellenkemes  statt,  die  enzymatisoher 
Natur  sein  muss.  Bei  der  Selbstgfthrung  der  Hefe 
ist  dieser  Vorgang  lange  bekannt  Auch  die  neueren 
Yersache  von  Kutscher  an  Thymuseztrakt,  so- 
wie andere  Versuche  über  Autodigestion  thierischer 
Organe  weisen  auf  die  Existenz  eines  nucleinsfture- 
IQeenden  Fermentes  hin. 

A.  konnte  zeigen,  dass  das  Trypsin,  sowie 
Thymuseztrakt  und  digerirte  Darmschleimhaut  die 
LOsong  der  Kemsubstanz  der  rothen  Vogelblut- 
iörperchen  und  der  Thymusnudeinsfture  bewirken. 
Im  letzteren  Falle  wird  diegelatinirende  a-Nuclein- 
sfture  in  die  lösliche  b-Nucleinsäure  übergeführt. 
Bei  längerer  Einwirkung  der  Extrakte  wird  die 
b-Nocleinsftare  weitergespalten. 

V.  Lehmann  (Berlin). 

einiger 

2.  Mit- 


153.     Dantellimg    und  Analyse 
Vaoleinaäiiren :   von  P.  A.  Levene. 


tfaeUnng.  (Ztsohr.  f.  physiol.  Chemie  XXXVIL 
6  TL  6.  p.  402.  1903.) 

Bd  der  hydrolytischen  Spaltung  der  Nuclein- 
äoien  aus  Milz  und  aus  Pankreas  erhielt  L.  keine 
IlTiilins&ure,  aber  die  Furfurokeaktion.  Ferner 
wurden  Guanin  und  Adenin,  Thymin  und  Cytosin 
gefanden.  V.  Lehmann  (Berlin). 

154  Ueber  das  Nuoieoproteid  der  Leber; 

^J.  Wohlgemuth.  1.  Mittheilung.  (Ztschr. 
f.  phygioL  Chemie.  XXXVIL  5  u.  6.  p.  475.1903.) 

W.  gewann  das  Nuoieoproteid  der  Leber,  indem 
er  feinen  Brei  von  möglichst  frischer  Rinderleber 
nut  Wasser  auskochte,  flltrirte  und  nach  dem  Ab- 
blhlen  mit  verdünnter  Essigsäure  versetzte.  Dies 
vnrde  mehrmals  wiederholt,  die  vereinigten  Nieder- 
Khläge  wurden  mehrfach  mit  Alkohol,  dann  mit 
Aetfaer  behandelt.  Gereinigt  wurde  die  Substanz 
dorch  Losen  in  Natriumcarbonat  in  der  Kälte  und 
AngfiOlen  des  Filtrates  mit  Essigsäure. 

Die  in  diesem  Nudeoproteid  enthaltene  Pen- 
tose  wurde  als  l-Xylose,  die  sich  auch  im  Pankreas- 
proteid findet,  festgestellt  Da  nun  Leber  und 
Pankreas  den  ailergrOsstenTheilderOrganpentosen 
I  die  im  Harne  bei  Pentosurie  vorkommende 


Pentose  aber  r-Arabinose  ist,  so  wird  wohl  bei  der 
Pentosurie  der  Zucker  synthetisch  im  Körper  ge- 
bildet werden.  V.  Lehmann  (Berlin). 

156.  Vorläufige  MittheUung  fiber  dM  dla- 
■tatisohe  Ferment  der  Nebennieren;  von  Dr. 

Alfr.  C.  Croftan.  (Arch.  f.  d.  ges.  PhysioL  XC. 
6  u.  6.  p.  285.  1902.) 

Für  den  Befund,  dass  wässeriges  Nebennieren- 
extrakt sterile  Stärkel5sung  zu  Glukose,  bez.  Mal- 
tose saccharificirt,  verlangt  C  r.  2  Fermente,  eine 
Olukose  und  eine  Maltose.    W.  Straub  (Leipzig). 

156.  üeber  die  Veraeifbarkeit  einiger  SAure- 
imide  (Diamide)  und  Aminsäuren  dnroh  Fer- 
mente; von  Dr.  M  Gonnermann.  (Arch.  f.  d. 
ges.  Physiol.  XCV.  5  u.  6.  p.  278.  1903.) 

G.  ergänzt  seine  bereits  mitgetheilten  Versuche 
über  die  Spaltbarkeit  der  Säure- Amide  und-Anilide 
durch  Fermente.  Als  spaltende  Agentien  dienten 
Pepsin,  Trypsin,  Ptyalin,  die  Histozyme  der  Leber 
und  Niere  und  die  pflanzlichen  Fermente  Livertin, 
Maltin  und  Emulsin.  Auf  ihre  Verseifbarkeit  wur- 
den geprQft  Oxaminsäure,  Succinimid,  Succinamin- 
säure,  Dibenzamid,  Disalicylamid  und  Phtalimid. 
Das  Ergebniss  dieser  und  seiner  früheren  Unter- 
suchungen wird  durch  eine  Tabelle  veranschaulicht, 
auf  die  hier  verwiesen  werden  muss.  Durchgängig 
wirkungslos  auf  alle  die  genannten  Stoffe  waren 
nur  die  Enzyme  Ptyalin,  Invertin  und  Maltin,  wäh- 
rend die  übrigen  Enzyme,  ohne  dass  sich  zur  Zeit 
ein  Wirkungsbezirk  abgrenzen  lässt,  auf  die  einen 
Stoffe  wirksam,  auf  andere  wirkungslos  sind. 

Garten  (Leipzig). 

157.  Fermentreaktion  nnd  WärmetÖnong ; 
von  R.  0.  Herzog.  (Ztsohr.  f.  physiol.  Chemie 
XXXVn.  5  u.  6.  p.  383.  1903.) 

Auf  Grund  der  Wärmetönung  lassen  sich  die 
Fermentreaktionen  in  3  Gruppen  eintheilen :  1)  in 
solche  mit  sehr  geringer  Wärmetönung  (Spaltung 
von  Polyglykosen ,  Glykosiden,  Fetten,  Eiweiss- 
körpem);  2)  in  solche  mit  deutlich  positiver  Wärme- 
tOnung  (Gährungen  und  Oxydationen) ;  3)  in  solche 
mit  negativer  Wfirmetönung.  Hierher  würden  die 
Reduktionen  gehören.  Man  darf  wohl  annehmen, 
dass  auch  ein  Theil  der  im  Körper  stattfindenden 
Reduktionen  katalytischer  Natur  ist 

V.  Lehmann  (Berlin). 

158.  Ueber  die  FepainbestimmQBg  nach 
Mette  und  die  Hothwendigkeit  ihrer  Modifi- 
kation Ar  kliniaohe  Zwecke;  von  Dr.  Niren- 
stein  u.  Dr.  Schiff.  (BerL  klin.  Wchnschr.  XL. 
12.  1903.) 

Die  Mette'sche  Methode  der  Pepsinbestim- 
mung hat  sich  zwar  bei  reinen  Pepsinlösungen  be- 
währt, versagt  aber  bei  der  Untersuchung  mensch- 
licher Magensäfte,  weil  diese  Substanzen  enthalten, 
die  die  Verdauung  behindern.  Der  Gehalt  der 
Magensäfte  an  solchen  Substanzen  ist  ein  wechseln- 


152 


n.   Anatomie  und  Physiologie. 


der.  Es  ist  daher  nOthig,  diese  Substanzen  vorher 
zu  eliminiren,  ehe  man  die  Hette'sche  Unter- 
suchung vornimmt  N.  und  Seh.  femden,  dass 
man  diese  Eliminirungam  besten  durch  eine  16fache 
Terdünnung  des  Magensaftes  erreicht,  wodurch  die 
behindernden  Substanzen  vollständig  ausgeglichen 
werden.  N.  und  S  o  h.  erklären,  dass  erst  durch  diese 
von  ihnen  gefundene  Modifikation  das  Mette'sche 
Verfahren  klinisch  brauchbar  geworden  seL 

Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 

169.  Sind  im  Labinolekül  mehrere  fünktio- 
nirende   Qruppeii   anaonelmieiiP   von   Dr.   S. 

Eorschun.  (Ztschr.  f.  physiol. Chemie  XXXVIl. 
4.  p.  366.  1903.) 

Die  Verwandtschaft  der  Enzyme  mit  den 
Toxinen  ist  durch  dielmmunisirung  mit  Enzymen, 
die  Erzeugung  von  Antienzymen  festgestellt  wor- 
den. Es  liegt  nun  die  Annahme  nahe,  dass  das 
Enzymmolekül  ebenso  wie  das  Toxinmolekül  ge- 
baut ist:  wie  letzteres  eine  toxophore  und  eine 
haptophoreOruppe,  müsste  erstereseinezymophore 
neben  der  haptophoren  Qruppe  besitzen.  Um  diese 
Annahme  beim  Lab  zu  begründen,  müsste  man 
Labmodifikationen  nachweisen,  die  wohl  das  Anti- 
lab  verankern,  aber  selbst  keine  Labwirkung  aus- 
üben. E.  fand  nun,  dass  von  der  Lösung  des 
Witte'schen  Labpulvers,  wenn  sie  durch  Berke- 
feldkerzen  filtrirt  wird,  zur  Labwirkung  grossere 
Mengen  erforderlich  sind,  als  von  der  nicht  filtrirten 


Lösung,  und  dass  diejenige  Labmenge,  die  gerade 
zur  Neutralisirung  einer  bestimmten  Antilabmenge 
nOthig  war,  in  der  filtrirten  Lösung  viel  grOeaer 
war,  als  in  der  nicht  filtrirten.  Man  muss  daher 
nach  E.  annehmen,  dass  die  intakten  Labmoleküle 
in  viel  höherem  Maasse  durch  das  Filter  zurück- 
gehalten werden,  als  das  modificirte  Lab. 

Es  ist  nach  den  Versuchen  im  Lab  eine  hapto- 
phore  und  eine  zymophore  Oruppe  anzunehmen. 
V.  Lehmann  (Berlin). 

160.  ünteraoohungen  über  den  mensoh- 
liehen Sohweisa;  von  L.  B r i e g e r  u.  G.  Diessel- 
horst  (Deutsche  med.  Wchnschr.  XXIX.  10. 
1903.) 

Der  OeMerpunkt  und  ebenso  das  specifische  Ge- 
wicht des  Schweisses  sind  hauptsächlich  vom  Eoch- 
salzgehalte  abhängig.  Die  individuelle  Verschieden- 
heit des  osmotischen  Druckes  des  Schweisses  ist 
hauptsächlich  durch  seinen  wechselnden  Gehalt 
an  Eochsalz  bedingt.  Die  letzten  Portionen  einer 
Schweissabsonderung  zeigen  stets  einen  grösseren 
Eochsalzgehalt  als  die  ersten  Partien. 

Bei  der  Untersuchung  Eranker  fand  sich  eine 
Abnahme  des  Eochsalzgehaltes  bei  Rheumatikern, 
eine  Zunahme  dagegen  bei  Nephritikern  und  Neur- 
asthenikem. 

Die  durchschnittliche  Gefrierpunkterniedrigung 
des  Schweisses  kommt  der  des  Blutes  nahezu  gleich. 
Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 


II.   Anatomie  und  Physiologie. 


161.  Ueber  dae  Gewicht  dea  Qehima  und 
einselner  Himtheile  beim  Säugling  und  älteren 
Kinde ;  von  Prof.  H.  P  f  i  s  t  e  r,  (Neurol.  Centr.- 
Bl.  XXII.  12.  1903.) 

Aus  den  Wägungen  der  Gehirne  von  etwa 
300  Kindern  zieht  der  Vf.  hauptsächlich  folgende 
Schlüsse. 

Das  Gehirngewicht  ist  auf  allen  Alterstufen  bei 
den  Knaben  grösser  als  bei  den  Mädchen. 

Das  erste  Drittel  des  Wachsthumes  wird  mit 
dem  Ende  des  8.  Monates  erreicht,  das  zweite  in 
der  ersten  Hälfte  des  3.  Jahres,  das  dritte  sehr 
langsam  (nach  Marchand  im  20.,  bez.  18.  Jahre). 
In  einzelnen  Fällen  hat  Pf.  bei  Knaben  vom  5.  Jahre 
an  1350 — 1400g  und  mehr  gefunden,  bei  Mädchen 
vom  7.  Jahre  an  1300  g  und  mehr. 

Auf  allen  Alterstufen  kommen  grosse  indivi- 
duelle unterschiede  vor,  die  weder  durch  Gheschlecht, 
noch  Grösse  zu  erklären  sind:  bei  in  der  2.  und  der 
3.  Woche  unterschiede  über  160  g,  vom  3.  Monate 
an  200— 300  g  und  mehr. 

Das  Gewicht  des  Kleinhirns  ist  immer  bei 
Knaben  grösser  als  bei  Mädchen.  Im  Laufe  der 
Entwickelung  nimmt  es  bei  Knaben  noch  stärker 
zu  als  bei  Mädchen.  Auch  hier  kommen  indivi- 
duelle Schwankungen  vor.     Beim  Neugeborenen 


wiegt  das  Kleinhirn  etwa  20  g,  beim  Erwachsenen 
135  (9)  und  150  (5).  Das  erste  Drittel  des  Wachs- 
thumes wird  mit  dem  6.  Monate  erreicht,  das  zweite 
vor  Ende  des  2.  Jahres,  das  dritte  sehr  langsam. 
Zwar  wog  manchmal  das  Kleinhirn  bei  12  bis 
14  Jahren  schon  so  viel  wie  bei  Erwachsenen,  in 
der  Begel  aber  nicht  Im  Laufe  des  Lebens  ver- 
siebenfacht das  Kleinhirn  sein  Gewicht,  während 
das  G^esammthirn  nur  um  etwa  das  Vierfache  zu- 
nimmt. 

In  54.5<^/o  der  Fälle  (220)  war  die  linke  Hemi- 
sphäre des  Grosshirns  schwerer  als  die  rechte  (nur 
um  5 — 15g).  Möbius. 

162.  Seoherohea  anr  la  fonoüon  delliypo- 
phyae   du  oerreaa  ohes  lea  grenouillea;   par 

G.  Gaglio.  (Arch.  ital.  de  Biol.  XXXVIIL  2. 
p.  117.  1902.) 

G.  hat  Fröschen  (und  auch  Schildkröten)  die 
Hypophyse  exstirpirt,  und  konnte  dabei  den  von 
Gyon  behaupteten  Einfluss  auf  das  Vagusoentrum 
nicht  feststellen.  Er  hält  die  Hypophyse  fQr  nicht 
imbedingt  zum  Leben  nothwendig.  Schildkröten 
konnte  er  nach  der  Totalexstirpation  dauernd 
am  Leben  erhalten. 

G.  F.  Nicolai  (Halle  a.  d.  S.). 


n.  Anatomie  und  Fhyaiologie. 


153 


I  163.  Experienoes  Bur  ranesthesiedalaby- 

rinthe  de  Toreille  ohes  lea  ohiena  de  mer 
(Soylliiim  oatalua) ;  par  G.  0  a  g  1  i  o.  ( Arch.  ital. 
de  Biol.  XXXVin.  3.  p.  383.  1902.) 

Nachdem  G.  früher  gezeigt  hat,  dass  man  die 
Labyrinthfunktion  bei  Tauben  durch  lokale  Cocain- 
behandlung  auszuschalten  vermag,  setzte  er  seine 
Untersuchung  auch  auf  Haifische  fort,  bei  denen 
das  Labyrinth  besonders  leicht  zugänglich  ist,  und 
bei  denen  natürlich  Störungen  der  Bewegungen 
leichter  zu  beobachten  sind  als  bei  Tauben.  Die 
Wirkung  einer  akuten  Cocainvergiftung  des  Laby- 
rinthes ist  eine  Störung  des  Oleichgewichtes,  die 
sich  besonders  darin  äussert,  dass  die  Thiere  beim 
Schwimmen  aus  der  Richtung  gerathen  und  Man^ge- 
bewQgungen  gegen  die  normale  Seite  hin  ausführen. 
Gleichzeitig  ist  vorübergehend  die  Leistungsfähig- 
keit der  Muskulatur  gestört,  was  0.  sehr  sinnreich 
dadurch  zur  Beobachtung  brachte,  dass  er  die  Thiere 
mit  dem  Schwänze  an  einer  geaichten  Federwage 
zi^en  liess.  Die  Leistungsfähigkeit  sank  dabei 
bei  Vergiftung  des  einen  Labyrinthes  auf  die  Hälfte, 
bei  Vergiftung  beider  auf  ein  Viertel  des  Normalen. 
W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

164.  Zur  Morphologie  der  menaohliohen 
Insel;  von  M.  Hell.  (Arch.  f.  Anat.  u.  Physich 
[anat  Abth.]  5  u.  6.  p.  330.  1902.) 

Zar  Morphologie  und  Pathologie  der  Insel 
des  meneohliohen  Gehirnes ;  von  H.  Z  i  n  g  e  r  1  e. 
(Ebenda  p.  335.  1902.) 

Zingerle  berichtet  über  das  Gehirn  eines 
Neugeborenen  mit  starkem  Hydrooephalus,  bei  dem 
die  Inselregion  im  Wesentlichen  nach  dem  Typus 
der  Anthropoiden  gebaut  ist  Er  sieht  hierin  eine 
Hemmung,  die,  wenn  sie  stärker  gewesen  wäre, 
sicher  zu  atypischer  Formirung  geführt  hätte. 

Hell  berichtet  über  einen  ähnlichen  Fall  bei 
einem  Erwachsenen. 

G.  F.  Nicolai  (Halle  a.  d.  S.). 

165.  1)  Experimentelle  Untersuchangen 
über  die  Abhängigkeit  der  Fapillenreaktion 
and  Papillenweite  von  der  Mednlla  oblongata 
et  spinalis.  2)  Besprechung  und  sohematisohe 
Brläatemng  der  Papillenreflexbahn  bei  mono- 
ond  bilateraler  Fapillenreaktion ;  von  L.  Bach 
und  H.  Meyer.  (Arch.  f.  Ophthalmol.  LV.  3.  p. 414. 
1903.) 

B.  u.  M.  berichten  im  L  Theile  über  eine  Reihe 
^on  Yersuchen  an  der  Katze,  die  zu  theil weise 
ganz  neuen  Beobachtungen  geführt  haben.  Die 
mannigfachen  Einzelheiten  lassen  sich  nicht  kurz 
Kosammenfassen,  eben  so  wenig  wie  der  Inhalt  des 
II.  Theiles.  Die  Versuche  ergaben  „das  Vorhanden- 
sein einer  ganz  circumscripten,  nahe  der  Mittel- 
linie und  dem  Athemcentrum  am  spinalen  Ende 
der  Rautengrube  gelegenen  Zone,  die  für  den  Licht- 
reflex der  Pupille  von  grOsster  Bedeutung  ist  Die 
Versuchsergebnisse  lassen  sich  durch  die  Annahme 

Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft  2. 


eines  regulirenden  Einflusses  dieser  Stelle  auf  den 
Lichtreflex  der  Pupille,  am  besten  wohl  durch 
die  Annahme  eines  daselbst  gelegenen  Reflexhem- 
mungscentrum  erklären.  Cerebralwärts  davon  liegt 
ein  in  Bezug  auf  den  Lichtreflex  der  Pupille  unter- 
geordnetes Reflexcentrum,  und  zwar  liegt  dasselbe 
nicht  spinalwärts  von  den  hinteren  Vierhügeln." 
Bergemann  (Husum). 

166.  üntersachnngen  über  das  Abklingen 
der  Erregung  im  Sehorgane  nach  karzdaaernder 
Beiaang;  von  Prof.  C.  Hess.  (Arch.  f.  d.  ges. 
PhysioL  XCV.  1  u.  2.  p.  1.  1903.) 

Bei  geeigneter  Versuchsanordnung  gelingt  es 
nach  einem  kurzdauernden  Reize,  wie  H.  schon 
früher  gezeigt  hat,  6  Nachbildphasen  (einschliess- 
lich der  primären  Erregung)  zu  erhalten.  Da  die 
Erscheinung  von  anderer  Seite  nicht  sicher  be- 
obachtet werden  konnte,  beschreibt  H.  eine  sehr 
einfache  Versuchsanordnung,  die  auch  den  un- 
geübten in  den  Stand  setzt,  die  Beobachtung  mit 
Erfolg  anzustellen. 

Entgegen  den  Angaben  anderer  Forscher  ist 
die  Phase  3  auch  in  der  Fovea  zu  beobachten.  Nur 
tritt  sie  hier  spftter  ein  und  läuft  rascher  ab.  Dabei 
ist  schon  innerhalb  des  stäbchenfreien  Bezirkes  von 
dessen  Mittelpunkt  nach  der  Peripherie  hin  eine 
continuirliche  und  deutlich  nachweisbare  Aende- 
rung  in  der  Reaktiongeschwindigkeit  wahrnehmbar. 
Auch  nach  langem  Lichtabschlusse  (D-Adaptation 
des  Auges)  gelingt  es,  die  Phase  3  zu  beobachten ; 
die  gegentheiligen  Angaben  beruhen  entweder  auf 
mangelhafter  Beobachtung  oder  in  krankhaften  Ver- 
änderungen. 

Ferner  zeigt  H.,  dass  von  den  6  Nachbild- 
phasen 2,  4  und  6  deutlich  dunkler,  1,  3  und  5 
deutlich  heller  als  der  Qrund  erscheinen.  Der 
zeitliche  Ablauf  der  Nachbilder  wird,  wie  H.  durch 
eine  Curve  schematisch  darstellt,  bei  jedem  folgen- 
den Nachbilde  immer  mehr  in  die  Länge  gezogen 
und  zugleich  wird  die  Helligkeit,  bez.  Dunkelheit 
immer  geringer.  Da  für  den  nur  Zapfen  enthalten- 
den Bezirk  der  Fovea  wie  für  die  Peripherie  der 
Netzhaut  der  Typus  des  Abklingens  einer  Erregung 
der  gleiche  ist,  so  wird  eine  Erklärung  der  Nach- 
bilderscheinungen aus  der  alten  wie  auch  aus  der 
modificirten  Dreifasertheorie  unmöglich. 

Garten  (Leipzig). 

167.  Caae  of  a  man  blind  firom  oongenital 
oataraot  who  acquired  sight  alter  an  Operation 
when  he  was  80  years  of  age;  by  A.  Mait- 
land  Bamsay.     (Lancet  May  16.  1903.) 

R.'s  Mittheilung  ist  ein  werthvoller  Beitrag  zu 
den  Beobachtungen  über  das  Sehenlernen  Blind- 
geborener. 

Der  sehr  intelligente  Kr.  war  von  Jagend  auf  bis  zu 
seinem  30.  Leben^ahre  staarblind.  Er  hatte  sich  bis 
dahin  in  Gärtner-  und  landwirthschaftliohen  Arbeiten 
nützlich  gemacht,  indem  er  seinem  mangelnden  Gesicht- 
sinne mit  seinen  anderen  Sinnen,  vor  Allem  mit  einem 
sehr  fein  aosgobildeten  Gehör,  zu  Hülfe  kam.    Nach 

20 


154 


n.  Anatomie  und  Physiologie. 


erfolgreicher  Operation  war  es  ihm  anfangs  nicht  möglich, 
sofort  zu  begreifen,  was  er  sah,  z.  B.  das  Oesicht  des 
Arztes.  Es  kam  ihm  erst  richtig  zum  Bewnsstsein  da- 
durch, dass  er  sich  sagte,  die  Stimme  des  Sprechenden 
kommt  aus  dem  Monde;  er  fixirte  also  die  Stelle,  woher 
die  Stimme  kam  und  bekam  so  allmählich  eine  Vor- 
stellung von  dem  Aussehen  des  Mundes,  des  Gesichtes 
u.  s.  w.  Anfangs  sah  er  Alles  zu  gross ;  so  machte  es 
ihm  z.  B.  nach  der  Operation  Schwierigkeiten,  Treppen 
zu  steigen,  weil  er  die  Stufenhöhe  überschätzte  und  dann 
meist  so  hoch  trat,  dass  er  gleich  2  Stufen  nahm.  Indem 
er  aber  die  gesehenen  Dinge  sich  sehr  senau  einprägte 
und  alles  Neue  von  allen  Seiten  her  gründlich  betrachtete 
und  indem  er  die  gemachten  Erfahrungen  von  früheren 
Gesichtseindrücken  zum  Vergleiche  heranzog,  lernte  er 
ziemlich  schnell  auch  vorher  nicht  Gesehenes  richtig  zu 
deuten.  Seine  Intelligenz  und  Combinationgabe  ermög- 
lichten es  ihm,  schon  nach  wenigen  Tagen  die  Zeit  auf 
dem  Zi£Ferblatte  der  Uhr  zu  bestimmen,  ohne  dass  er  die 
Schriftzeichen  der  Zahlen  kannte;  er  hatte  nur  erfahren, 
wie  der  Reihe  nach  die  Zahlen  die  Stunden  bedeuten  und 
dass  der  Raum  zwischen  2  Zahlen  5  Minuten  ausmache. 
Bei  der  Erlernung  der  Farbenunterschiede  verwerthete 
er  seine  Erfahruneen,  die  er  in  seiner  Beschäftigung  mit 
Blumen  gemacht  hatte.  Er  wusste  z.  B.,  welche  Theile 
einer  Narcisse  gelb  oder  weiss  waren  und  bestimmte  sie 
sofort  richtig,  als  ihm  eine  Narcisse  vorgelegt  wurde. 
Am  längsten  hatte  er  daran  zu  üben,  die  grüne  Farbe  zu 
erkennen.  Auffallend  war  ihm  eine  grosse  Unsicherheit 
beim  Herumgehen  im  Erankensaale  mit  geschlossenen 
Augen,  während  er  vor  der  Operation  viel  sicherer,  ohne 
anzustossen,  sich  hatte  frei  bewegen  können. 

Berge  mann  (Husum). 

168.  üeber  die  Beiiehangen  iwisohen 
KörpergröBse  und  StoflVerbraaoh  der  Honda 
bei  Buhe  ond  Arbeit;  von  Dr.  B.  Slomtzoff. 
(Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.  XCV.  p.  158.  1903.) 

Die  Horizontalbewegung  des  eigenen  Körpers 
erfordert  für  gleiche  bewegte  Masse  und  gleichen 
Weg  um  80  mehr  Arbeit,  je  kleiner  das  Thier  ist 
Bei  Buhe  ist  die  Abhängigkeit  des  Stoffwechsels 
von  der  Oberflfiche  des  Thieres  festgestellt,  ob- 
gleich, wie  es  scheint,  die  KOrperoberfläohe  nicht 
allein  bestimmend  für  die  Grösse  des  Stoffwechsels 
ist  Der  Arbeitaufwand  für  Horizontalbewegung 
ist  der  Eörperfläche  nur  annähernd  proportional ; 
es  bleiben  aber  noch  andere  noch  nicht  aufgeklärte 
Momente,  die  individuelle  Schwankungen  dieser 
Regel  verursachen.  Der  Arbeitaufwand  für  Steig- 
arbeit ist  bei  verschiedenen  Thieren  nicht  unerheb- 
lich verschieden.  Eine  gesetzmässige  Beziehung 
dieser  unterschiede  zur  Eörpergrösse  hat  sich  nicht 
ergeben.  W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

169.  Einflass  der  GeBChwindigkeit,  der 
Körpertemperatur  und  der  Uebang  auf  den 
StofiWeohaelyerbraaoh  bei  Bohe  und  bei 
Muskelarbeit ;  von  N.  Z  u  n  t  z.  (Arch.  f.  d.  ges. 
PhysioL  XCV.  p.  192.  1903.) 

Die  Geschwindigkeit  beeinflusst  im  Gegensatze 
zu  Mensch  und  Pferd  bei  Hunden  nicht  sichtlich 
die  Grösse  des  Stoffverbrauches  für  die  Wege- 
einheit Bei  erhöhter  Körpertemperatur  ist  der 
Stoffverbrauch  des  ruhenden  Körpers  und  der  für 
die  Athemarbeit  erhöht ;  die  Muskeln  leisten  aber 
eine  bestimmte  Arbeit  mit  demselben  Stoffaufwande 


wie  bei  normaler  Temperatur.  Die  Grösse  des 
Verbrauches  für  die  einzelnen  Leistungen  der  Mus- 
kulatur wird  durch  üebung  sehr  erheblich  herab- 
gesetzt Die  üebung  für  eine  bestimmte  Arbeit 
bedingt  aber  keine  Erspamiss  bei  anderen,  nicht 
speciell  geübten  Arbeiten.  Mit  der  grösseren  üebung 
der  Muskulatur  geht  eine  Steigerung  des  Stoff- 
wechsels einher,  ebenso  wie  bei  überschüssiger 
Eiweissemährung.  W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

170.  Forther  observations  on  the  aeqaenoe 
of  changes  prodnced  in  the  nrine  as  a  reaalt 
of  exeroise;  by  G.  C.  Garratt  (Joum.  of  Phy- 
siol. XXIX.  1.  p.  9.  Febr.  23.  1903.) 

Aus  den  Untersuchungen  des  Urins,  der  wäh- 
rend der  Muskelarbeit  (Badfahren)  und  nachher  in 
kurzen  Zwischenzeiten  gesammelt  wurde,  ergaben 
sich  folgende  Schlüsse:  Die  Anstrengung  scheint 
eine  schnelle  Ausscheidung  der  Schwefelsäure  (als 
Kalium-  und  Ammoniumsalz)  zu  bedingen,  die 
Maximalausscheidung  fällt  einige  Stunden  früher 
als  die  des  Gesammtstickstoffes.  Die  Phosphor- 
säure wird  in  grösserer  Menge  (an  alkalische  Erden 
und  Ammoniak  gebunden)  ausgeschieden,  zugleich 
damit  steigt  die  Ausscheidung  des  Harnstoffes  und 
die  Gesammtacidität  Das  normale  Verhältniss 
zwischen  Chlor  und  Natrium  scheint  nicht  ge- 
ändert zu  werden.  V.  Lehmann  (Berlin). 

171.  üeber  das  Verhältniss  der  Hamaoa- 
soheidnng  in  den  aufgenommenen. Flüssig- 
keiten bei  Ghesunden  und  Kranken;  von  Dr. 
Franz  Tripole  in  Abbazia.  (Ztschr.  f.  diätet 
u.  physikal.  Ther.  VH.  1.  2.  p.  24.  77.  1903.) 

T  r.  studirte  zunächst  die  Verhältnisse  bei  (Ge- 
sunden durch  genaue  Beobachtungen  an  sich  selbst 
während  30  Monaten.  Die  Ergebnisse  bestätigen 
Bekanntes:  I^oemtualiter  nimmt  die  Harnmenge 
zu,  wenn  wenig,  ab,  wenn  Tiel  getrunken  wird. 
Bei  hoher  Lufttemperatur  ist  der  Harn  spärlich, 
bei  niedriger  reichlich,  bei  grossem  Feuchtigkeit- 
gehalte der  Luft  nimmt  seine  Menge  zu,  bei  grosser 
Trockenheit  ab.  „Trifft  geringe  Luftfeuchtigkeit 
mit  niederer  Temperatur  zusammen,  so  scheint 
letzterer  klimatischer  Faktor  im  Sinne  einer  Ham- 
vermehrung  zu  prävaliren,  dagegen  macht  sich  bei 
mittelhohen  Temperaturen  und  sehr  hoher  Luft- 
feuchtigkeit der  Harn  vermehrende  Einfluss  letz- 
terer entschieden  geltend.^'  Plötzlicher  Ersatz  aller 
alkoholischen  Getränke  durch  gewöhnliches  kaltes 
Wasser  erzeugt  eine  mächtige  Diurese.  Natürliches 
kohlensaures  Wasser  steigert  die  Hammenge  sehr. 
Traurige  Stimmung  setzt  sie  herab.  Auch  bei  ziem- 
lich gleichartigem  Verhalten  des  Gesunden  treten 
beträchtliche  Schwankungen  in  der  Harnausschei- 
dung auf.  Dippe. 

172.  Untersuchungen  zur  Physiologie  und 
Pharmakologie  der  Nierenftinktion ;  von  Dr. 
OttoLoewi.  (Arch.  f.  experim.  Pathol.  u.  Phar- 
makoL  XLVIIL  p.  410.  1902.) 


IL  Anatomie  und  Physiologie. 


155 


L.  vermittelt  in  seiner  Arbeit  zwischen  der 
Filtration-  und  der  Sekretion theorie  der  Harnbildung. 
Er  bemüht  sich,  besonders  den  Einwand  der  An- 
hänger der  Sekretiontheorie,  „dass  die  Filtration- 
theorie  unerklärt  lassen  soll,  wodurch  mit  dem 
Wassergehalt  des  Harns  und  mit  seinem  Oehalt 
an  hamffthigen  Substanzen  die  Sekretiongeschwin- 
digkeit des  Harns  wfichst",  zu  widerlegen. 

L.'s  Voraussetzung  ist  die  anderweitig  fest- 
gestellte Thatsaohe,  dass  ein  Theil  der  im  Harn 
vorkommenden  Substanzen  im  Blut  nicht  in  echter 
Lösung,  sondern  gebunden  an  colloidale  Stoffe 
kreist;  diese  Absorptionfähigkeit  der  Colloide  ent- 
zieht natürlich  bis  zum  Sättigungsgrade  des  absor- 
birenden  Golloids  die  entsprechenden  Substanzen 
der  Filtration. 

Versuche  an  Kaninchen,  Katzen  und  Hunden 
mit  Blasenkanüle,  denen   zur  Unterhaltung  der 
Diurese  verschiedene  Diuretica  gegeben  wurden. 
Zunächst  ergab  sich,  dass  mit  zunehmender  Flüssig- 
keitproduktion auch  der  Oehalt  des  Harns  an  Chlo- 
riden und  Trockensubstanz  stieg.   Principiell  anders 
verhalten  sich  die  Phosphate,  deren  Ausscheidung 
durch  künstlich  gesteigerte  Diurese  nicht  beein- 
floflst  wird.     L.  erklärt  dies  damit,  dass  die  Phos- 
phate in  der  Norm  in  einer  derartigen  oben  er- 
wähnten colloidalen  Bindung  im  Blut  kreisen ;  den 
direkten  Beweis  dafür  liefert  er  dadurch,  dass  er 
ein  Intravenös  zugeführtes  Blut  an  Phosphat  unter 
den  gleichen  Bedingungen  prompt  im  Harn  wieder 
fand.    Harnstoff  verhält  sich  wie  Kochsalz,  wird 
also  vermuthlich  von  den  Blutcolloiden  nicht  ge- 
bunden.    Die  Erscheinung  des  normalen  Zucker- 
gehaltes des  Blutes  und  der  bei  künstlicher  Hyper- 
gljkämie  auftretenden  Glykosurie  ist  gleichfalls 
auf  eine  bis  zu  etwa  l^j^  gehende  Bindefähigkeit 
derBlutcolloide  für  Traubenzucker  zurückzuführen. 
Da  bei  bestehendem  Pankreasdiabetes  ein  Diu- 
rettcum  auch  die  Zuckerausfuhr  steigert,  ist  der 
Pankreasdiabetes  als  durch  gesteigerte  Glykämie 
verursacht  anzusehen,  es  kreist  also  im  pankreas- 
diabetischen Zustande  freier,  nicht  oolloidal  gebun- 
dener Zucker  im  Blut.  Im  Gegensatz  dazu  bewirkt 
im  phloridzindiabetischen  Zustande  die  Steigerung 
der  Diurese  keine  Zunahme  des  Harnzuckers,  es  ist 
also  hier  kein  freigelOster  Zucker  vorhanden.    Zur 
Erklärung  der  Erscheinung  der  Olykosurie  dürfte 
anzunehmen  sein,  divss  die  Nieren  durch  die  Phlo- 
ridzinvergiftong  die  Fähigkeit  erlangen,  den  Blut- 
zucker aus  seiner  coUoidalen  Bindung  zu  spalten. 
Es  zeigt  sich  also,  dass  bezüglich  der  frei- 
gelösten Hambestandtheile  des  Blutes  in  den  Nie- 
r^  eine  wirkliche  Filtration   besteht,   während 
andere  Bestandtheile  durch  Sekretion  abgeschieden 
werden.    Diese  Sekretion  verläuft  der  in  echten 
Drüsen  stattfindenden  nicht  analog. 

Bezüglich  der  Wirkung  der  Diuretica  ergab 
sich,  dass  keines  der  geprüften  eine  eigentliche 
Steigerung  der  Drüsenthätigkeit  der  Niere  hervor- 
ruft. W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 


173.  Die  Magensaftsekretion  des  Neu- 
geborenen; von  Otto  Gohnheim  und  Franz 
S  0  e  t  b  e  e  r.  (Ztschr.  f.  physiol.  Chemie  XXX VII. 
5  u.  6.  p.  467.  1903.) 

Das  erwachsene  Thier  secemirt  Hagensaft, 
wenn  es  eine  wohlschmeckende  Speise  sieht,  riecht 
oder  schmeckt,  gleichgültig,  ob  die  Speise  wirklich 
in  den  Magen  gelangt  oder  nicht.  Ist  dieser  Vor- 
gang schon  beim  Säugling  vorhanden?  Wenn  ja, 
durch  welches  Sinnesorgan  wird  er  ausgelöst? 
Secemirt  endlich  der  Neugeborene  überhaupt  schon 
Magensaft?  Und  wie  ist  dieser  zusammengesetzt? 
Diese  Fragen  versuchten  G.  und  S.  an  jungen 
Hündchen  zu  entscheiden. 

Schon  ein  ItägigesThierchensecernirte  Magen- 
saft beim  Saugen  an  den  Zitzen  der  Mutter,  und 
dieser  Magensaft  enthielt  schon  freie  Salzsäure. 
Ein  4tägiges  secernirte  schon  Magensaft  beim 
Saugen  an  einer  trächtigen  Hündin  ohne  Milch. 
Neugeborene  Thiere  sondern  also  auch  schon  „psy- 
chischen Magensaft^'  ab ;  die  Erregung  der  Sekre- 
tion des  Magensaftes  von  den  Receptionorganen 
des  Kopfes  aus  ist  also  ein  angeborener  Beflex. 
Wodurch  der  Reflex  ausgelöst  wird,  durch  den 
Oeruch  oder  die  SaugbewQgung,  bleibt  unent- 
schieden. Y.  Lehmann  (Berlin). 

174.  Beitrag  sor  Morphologie  und  Hikro- 
physiologie   der  Brnnner'sehen  Drüsen;   von 

A.  A.  Bogomoletz.    (Arch.  f.  mikroskop.  Anat 
LXL  4.  p.  656.  1903.) 

Auf  Orund  histologischer  Untersuchungen  von 
Thieren,  die  vor  der  Tödtung  in  verschiedener 
Weise  gefüttert  waren,  scheinen  die  Brunner'schen 
Drüsen  (die  nach  dem  Yf.  alveolär  sind)  hauptsäch- 
lich ein  eiweissverdauendes  Ferment,  daneben  auch 
Schleim  abzusondern. 

0.  F.  Nicolai  (Halle  a.  d.  S.). 

175.  The  meohanism  of  panoreatio  secre- 
tion;  by  W.  M.  Bayliss  and  E.  H.  Starling. 
(Joum.  of  Physiol.  XXYEI.  5.  p.  325.  Sept  12. 
1902.) 

Pawlow  sah  bekanntlich,  dass  nach  Ein- 
spritzung verdünnter  Säure  in  das  Duodenum  eine 
Pankreassekretion  eintrat  und  bezog  diesen  Yor- 
gang  auf  einen  vom  Duodenum  ausgelösten  Reflex. 
Demgegenüber  zeigen  B.  und  S  i,  wie  bereits  in 
einer  vorläufigen  Mittheilung  (Physiol.  Centr.-Bl. 
1901),  dass  in  einem  Extrakt,  das  aus  der  Schleim- 
haut des  Duodenum  und  des  Jejunum  durch  Zer- 
reiben in  0.4proc.  Salzsäure  gewonnen  wird,  ein 
Stoß  „Sekretin*^  enthalten  ist,  der,  in  sehr  geringen 
Mengen  in  die  Blutbahn  gebracht,  eine  kräftige 
Pankreassekretion  auslöst.  Das  Pawlow 'sehe 
Experiment  erklärt  sich  also  nach  B.  und  St  da- 
durch, dass  die  schwache,  in  den  Dünndarm  ge- 
spritzte Säure  aus  einem  im  Darmepithel  ent- 
haltenen StofF,  „Prosekretin^',  Sekretin  frei  macht. 
Dieses  tritt  in  die  Blutbahn  über  und  steigert,  in 
das  Pankreas  gelangend,  die  Drüsenthätigkeit 


156 


n.   Anatomie  und  Physiologie. 


Das  Sekretin  ist,  wie  eingehende  Versuche 
ergaben,  sehr  bestandig,  verträgt  sogar  das  Kochen 
und  ist  in  90proc.  Alkohol  löslich.  Nur  durch 
Oxydationmittel  wird  es  rasch  unwirksam  gemacht. 
Weiterhin  bestätigen  B.  und  S  t.  die  beschriebene 
Wirksamkeit  des  Sekretin  bei  verschiedenen  Thier- 
arten.  Die  Bildung  des  Sekretin  aus  dem  „Pro- 
sekretin*' der  Schleimhaut  i^  jedenfalls  kein  „vitaler" 
Vorgang,  da  die  Gewinnung  des  Sekretins  auch 
noch  aus  in  Alkohol  aufbewahrten  oder  getrockneten 
Darmstficken  möglich  ist  Bei  der  durch  Sekretin- 
injektion  hervorgerufenen  Pankreasthätigkeit  wird 
ein  Sekret  erhalten,  das  wohl  auf  gekochte  Stärke 
augenblicklich  wirkt,  Fette  spaltet,  aber  geronnenes 
Eiweiss  nur  äusserst  langsam  auflöst.  Es  enthält 
eben  noch  kein  Trypsin,  sondern  nur  inaktives 
Trypsinogen.  Letzteres  lässt  sich  aber  sehr  leicht 
durch  Zusatz  einiger  Tropfen  von  Darmsaft  oder 
von  Eochsalzextrakt  derDuodenalschleimhaut(wirk- 
sames  Princip:  Pawlow's  „Enterokinase'')  in 
ersteres  umsetzen.  Als  Nebenwirkung  des  durch 
Extraktion  aus  der  Schleimhaut  gewonnenen  Sekre- 
tins kommt  eine  Blutdrucksenkung  in  Betracht, 
die  sich  aber  bei  sorgfältiger  Darstellung  des 
Sekretins  vermeiden  lässt,  also  auf  der  Wirkung 
eines  anderen  chemischen  Stoffes  des  gewöhnlichen 
Schleimhautextraktes  beruht.  Die  Wirkung  des 
Sekretins  beschränkt  sich  auf  die  Bauchspeichel- 
drüse und  die  Leber.  Garten  (Leipzig). 

176.  Nnove  rieerohe  sni  oorpaBooli  di 
Faoini;  per  G.  Sala.  (Bell,  della  Soc.  med.-chir. 
di  Pavia  Maggie  3.  1901.) 

S.  hat  in  den  Pa c in i 'sehen  Eörperchen  des 
Mesenterium  und  des  Pankreas  von  Katzen  ähn- 
liche Bindegewebezellen  gesehen,  wie  sie  Dogiel 
in  den  Herb  st 'sehen  Eörperchen  gefunden  hat. 
Die  rundlichen  oder  länglichen  kernhaltigen  und 
mit  Fortsätzen  versehenen  Zellenkörper  sind  sowohl 
inmitten  des  Eörperchens,  als  auf  der  Oberfläche 
der  Eapseln  gelegen.  Die  Fortsätze  können  sich 
weiter  verzweigen  und  mit  denen  anderer  Zellen 
anastomosiren.  Die  der  innersten  Kapsel  auf- 
liegenden Zellen  bilden  mit  ihren  Fortsätzen  um 
den  Innenkolben  herum  eine  Art  „Zellenkorb". 
Im  Innenkolben  selbst  finden  sich  ziemlich  grosse, 
abgeplattete  Zellen  mit  feinkörnigem  Inhalt.  An 
der  Nervenfaser  hat  S.  folgende  Eigenthümlichkeiten 
beobachtet:  Im  Stiele  des  Pacini 'sehen  Eörper- 
chens ist  die  Schwann'sche  Scheide  oft  mit  Eernen 
versehen.  Mitunter  dringt  eine  Nervenfaser,  nach- 
dem sie  ein  Eörperchen  durchlaufen  hat,  in  ein 
zweites  ein,  hier  alsbald  eine  knotenförmige  Ver- 
dickung bildend.  Häufig  giebt  die  Nervenfaser 
zarte  Seitenzweige  ab,  die  entweder  sehr  bald  knopf- 
förmig  endigen  oder  nach  längerem  unregelmässigen 
Verlaufe  in  eine  Art  „Eapuze"  auslaufen.  Gar 
nicht  selten  geht  von  der  Terminalfaser  eine  feine 
Fibrille  ab,  deren  Verzweigungen  sich  plexusartig 
um  die  Hauptfaser  herumschlingen  und  schliesslich 


in  der  Mitte  oder  im  oberen  Drittel  des  Innen- 
kolbens mit  knöpf-  oder  keulenförmigen  Anschwel- 
lungen endigen.  Wie  S.  ausdrficklich  hervorhebt, 
sind  diese  Nervenendigungen  nicht  als  sogenannte 
ultraterminale  Fasern  im  Sinne  Ruffini's  aufzu- 
fassen. Janssen  (Rom). 

177.  On  the  producta  of  the  proteolytic 
aotion  of  an  ensyme  oontained  in  the  oella  of 
the  spieen;  by  J.  B.  Leathes.  (Journ.  of  Phy- 
siol.  XXVm.  5.  p.  360.  Sept.  12.  1902.) 

Ein  aus  Ochsenmilz  gewonnenes  Enzym,  das 
viel  kräftiger  in  saurer,  als  4a  alkalischer  oder 
neutraler  Lösung  wirksam  ist,  liefert,  wie  L.  ge- 
funden hat,  dieselben  Verdauungsprodukte  des 
Eiweisses,  wie  sie  durch  Trypsin  in  alkalischer 
Lösung  oder  bei  hydrolytischer  Spaltung  durch 
Mineralsäuren  erhalten  werden.  Aehnliche,  wenn 
nicht  identische,  Enzyme  sind  auch  aus  Zellen 
zahlreicher  anderer  Organe  dargestellt  worden. 
Ihre  physiologische  Wirksamkeit  wäre  nach  L.  zu 
verstehen,  wenn,  wie  Ehrlich  annimmt,  die 
Reaktion  des  Kernes  eine  sauere  wäre.  In  den 
Zellen  würden  durch  die  genannten  Enzyme  die 
zugefflhrten  Stoffe  im  Allgemeinen  die  gleichen 
Processe,  aber  in  entgegengesetzter  Reihenfolge 
wie  das  Nährmaterial  im  Darm  durchlaufen,  ab- 
gesehen vom  Hungerzustand,  wo  dem  Herzmuskel 
und  Nervensystem  aus  den  Zellen  der  verschie- 
denen Organe  durch  Autolyse  des  Eiweisses  die- 
selben Produkte  zugefQhrt  würden,  wie  bei  der  Er- 
nährung vom  Darmkanal  aus.    Qarten  (Leipzig). 

178.  Beitrage  sur  Eenntnias  der  Derma- 
tome  der  menBohliphen  Bampfhaut;  von  Dr. 

Otto  Orosser  und  Dr.  Alfred  Fröhlich. 
(Morphol.  Jahrb.  XXX.  3.  p.  508.  1902.) 

Or.  und  Fr.  haben  sich  der  Aufgabe  unter- 
zogen, die  Projektion  der  sensiblen  Hautgebiete  in 
das  Rückenmark,  die  seit  ihrer  Anwendung  auf 
pathologische  Vorgänge  (Thorburn,  Kocher, 
Head)  eine  stets  wachsende  Beachtujig  gefunden 
hat,  in  ihrer  Entwicklung  zu  studiren.  Im  Princip 
stellen  die  Dermatome  gürtelförmige  Streifen  um 
Brust  und  Bauch  dar.  Sie  zeigen,  wie  Eioh- 
horst  angegeben  hat,  3  kranial wärts  gerichtete 
Erhebungen,  an  der  Wirbelsäule,  lateral  vom  An- 
gulus  scapulae  und  am  Stemum ;  diese  Erhebungen 
scheinen  abhängig  zu  sein  von  der  Vertheilung  der 
zur  Haut  aufstrebenden  3  Rami  cutanei.  Die  bis- 
herigen Erklärungen  für  das  Zustandekommen  der 
einem  Spinalsegment  zugehörigen  Hautzonen  (z.  B. 
als  Folge  von  Anastomosen,  Wichmann)  be- 
friedigen nicht.  Gr.  und  Fr.  weisen  nach,  dass 
die  Zonen  dadurch  bedingt  sind,  „dass  die  Haiääste 
jedes  einzelnen  Thorakalnerven  ein  Hautgebiet  auf- 
suchen, welches  der  entsprechenden,  am  Kranken- 
bett beobachteten  Zone  entspricht,  und  sich  in 
diesem  vertheilen^^  Die  Eintrittspunkte  des  rech- 
ten Cutaneus  posterior,  lateralis  und  anterior  in 
das  subcutane  Gewebe  liegen  bei  den  oberen  Tho- 


nL  Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


157 


rakalnerven  in  einer  horizontalen  Linie.  Ersterer 
yerläaft  zunächst  weit  abwftrts,  ehe  er  zur  Haut 
emportritt ;  der  rechte  Cutaneus  lateralis  yerlasst 
den  Nervenstamm,  ehe  dieser  seinen  Verlauf  längs 
der  Rippe  abwärts  beginnt,  so  dass  dieser  Haut- 
zweig  unabhängig  bleibt  vom  intercostalen  Verlauf 
seines  Stammes ;  der  rechte  Cutaneus  anterior  geht 
aus  dem  Stamm  erst  dort  hervor,  wo  dieser  zum 
Stemum  hin  wieder  emporsteigt  Während  der 
Verbreitungsgürtel  dieser  3  Aeste  bei  den  oberen 
Rumpfnerven  horizontal  liegt,  bildet  er  bei  den 
unteren  eine  schräg  zur  Symphysengegend  ab- 
steigende, sich  verbreiternde  Zone.  Abweichend 
YOQ  dieser  fast  geradlinigen  Verlaufsweise  treten 
namentlich  am  Bamus  posterior  Variationen  der 
HautäBte  hervor.  Im  oberen  Theile  des  Rückens 
tritt  nur  der  mediale,  im  unteren  nur  der  late- 
rale Zweig  zur  Haut,  in  der  Mitte  aber  (in  viel- 
fachen Schwankungen)  beide.  Diese  nicht  ganz 
coDstanten  Verhältnisse  bedingen  individuelle  Ab- 
weichungen in  den  dorsalen  Partien  der  Derma- 
tome.  Durch  das  geschilderte  Verhalten  wird  es 
klar,  inwiefern  die  Dermatome  nicht  mit  dem  in 
anderer  Weise  gürtelförmigen  Verlaufe  von  Skelet 
und  Muskulatur  übereinstimmen.  Welche  Wachs- 
thumsmomente  diese  Inoongruenz  zwischen  Skelet 
und  Nerven  vertheilung  bedingen,  ergiebt  die  von 
Gr.  und  Fr.  studirte  Entwickelungsgeschichte  des 
menschlichen  Rumpfes.     Die  grOssten  Verschie- 


bungen finden  im  Bereiche  der  Rami  posteriores 
statt.  Bei  einem  14^2°^^  langen  menschlichen 
Embryo  verlaufen  die  Spinalnerven  unter  rechtem 
Winkel  vom  Rückenmark  ab  in  den  Rumpf  hinein, 
ihre  Hautäste  erreichen  ohne  Umwege  ihr  End- 
organ. Während  des  weiteren  Wachsthums  (17  mm) 
findet  ein  leichtes  Zurückbleiben  der  Haut  statt, 
so  dass  der  Ramus  lateralis  nach  oben  verzogen  ist, 
doch  gleicht  durch  Nachrücken  der  Haut  später 
wieder  dieses  Verhältniss  sich  aus.  Der  Ramus 
posterior  wird  auf  seinem  Wege  zur  Haut  in  den 
breiten  Rückenmuskeln,  namentlich  im  CucuUaris, 
festgehalten  und  bei  dessen  Wachsthum  rückwärts 
mitgenommen ;  mit  dem  Wachsthum  der  Wirbel- 
säule, hinter  dem  das  Wachsen  des  Rückenmarkes 
zurückbleibt,  gerathen  die  Spinalnervenwurzeln  in 
einen  schräg  rückwärts  gerichteten  Verlauf  und  noch 
mehr  geschieht  dies  durch  das  Abwärtsrücken  ihres 
Verästelungsgebietes  nach  dem  Hervorsprossen  der 
Beine,  auf  die  die  benachbarten  Dermatome  voll- 
ständig hinübergezogen  werden.  Durch  gegen- 
seitiges Ausgleichen  dieser  3  Componenten  (Wachs- 
thum der  Wirbelsäule,  der  Muskulatur  und  der 
Haut),  sowie  der  Lageveränderung  der  Rippen 
kommen  zum  Schluss  doch  wieder  die  streifen- 
förmigen Dermatome  heraus,  nur  in  anderer  Lage- 
rung, als  sie  am  jungen  Embryo,  dessen  EOrper  in 
einfache  Metamere  zertheilt  war,  zu  sehen  waren. 

Pinkus  (Berlin). 


III.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


179.  Experimentelle  Unteranohnngen  über 
BakterienantagonismuB;  von  A.  Lode.  1.  Mit- 
theilung. (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXUI. 
3.p.  196.  1903.) 

Die  zufällige  Beobachtung,  dass  eine  Eokken- 
colonie  einen  ausserordentlich  starken,  auch  zur 
Demonstration  auf  Platten  sich  eignenden,  hem- 
menden Einfluss  auf  benachbarte  Colonien  anderer 
Bakterien  ausübte,  veranlasste  L.  zu  einer  Reihe 
▼on  Versuchen  über  diesen  streptokokkenähnlichen 
Mikroorganismus,  den  er  Micrococcus  antagonistes 
nennt  Bei  der  Zartheit  der  Antagonistencolonien 
kann  die  Wirkung  nicht  in  einer  Ueberwucherung 
oder  Erschöpfung  des  Nährbodens  bestehen,  son- 
dern die  Ursache  muss  in  Stofifwechselproduk- 
ten  liegen.  Versuche  ergaben,  dass  nicht  ein- 
fache Beaktionänderung  zu  Grunde  lag,  sondern 
dass  eine  durch  Hitze  inaktivirbare  Substanz  ge- 
bildet wird,  die  noch  weiter  untersucht  werden 
wird.  Walz  (Oberndorf). 

180.  Die  Morphologie  der  Blastomyoeten 
hn  OrganiBmaa  in  Besag  anf  die  Antikörper 
des  Blntaerame;  von  Fr.  Sanfelice  in  Cagliari. 
(Centr.-BL  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXH.  12.  p.  892. 
1902.) 

Als  Hauptgrund  gegen  die  parasitäre  Natur 
der  Russell 'sehen   Fuchsinkörperchen    wurde 


stets  hervorgehoben,  dass  sie  in  verschiedenartig- 
sten Geweben  sich  finden.  S.  sucht  nun  darzu- 
thun,  dass  der  Orund,  weshalb  die  auf  Thiere  ge- 
impften Blastomyoeten  bisweilen  die  typische  Form 
dieser  EOrperchen  annehmen,  in  den  speciellen 
Eigenschaften  des  Blutserum  der  geimpften  Thiere 
liegt.  Nach  gleichzeitiger  Impfung  mit  Blutserum 
gegen  Saccharomyces  neoformans  immunisirter 
Thiere  und  nach  Impfung  mit  denselben  patho- 
genen  Blastomyoeten  treten  die  BusselTschen 
Eörperchen  in  verschiedenen  Organen  der  Ver- 
suchsthiere  auf.  Das  Phänomen  der  Transforma- 
tion dieser  Blastomyoeten  in  Fuchsinkörperchen 
ist  vollkommen  gleich  dem  Vorgang,  den  man  bei 
Bakterien  als  Bakteriolyse  bezeichnet  hat ;  die  Sub- 
stanz, die  diese  Umwandlungen  hervorzubringen 
vermag,  muss  der  agglutinirenden  Substanz,  der 
Klasse  der  Antikörper  angereiht  werden.  Wenn 
die  Blastomyoeten  in  der  Form  der  R  u  s  s  e  1 1  'sehen 
Eörperchen  nicht  mehr  cultivirbar  sind,  so  ist  dies 
kein  CFrund  gegen  ihre  parasitäre  Natur. 

Walz  (Oberndorf). 

181.  üeber  einige  Eigenschaften  agglatini- 
render,  sowie  aaoh  anderweitiger  speoifiaoher 
Sernmarten;  von  W.  Beljaeff.  (Centr.-Bl.  f. 
Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIII.  4.  5.  p.  293.  369, 
1903.) 


158 


in.  Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


Kraus  hat  beobachtet,  dass  mehrere  sped- 
fische  Sera  mit  verschiedenen  Culturfiltraten  flockige 
Niederschläge  bilden,  die  nach  Pal  tauf  mit  der 
Erscheinung  der  Agglutination  in  innerem  Zusam- 
menhang stehen  sollten.  Nach  den  Untersuchungen 
B.'s  mit  Sera  typhuskranker  Menschen  und  Bacillus 
typhi  laufen  jedoch  Agglutinationprocess  und  spe- 
cifische  Niederschlage  keineswegs  einander  parallel. 
Zuweilen  verursacht  selbst  stark  agglutinirendes 
Serum  keine  Niederschläge,  wogegen  in  anderen 
Fällen  auch  schwach  agglutinirende  Sera  starke 
Niederschläge  erzeugten.  Aus  weiteren  Versuchen 
schliesst  B.,  dass  die  specifischen  Eigenschaften 
der  auf  verschiedenartige  Weise  immunisirten, 
bez.  vorbehandelten  Thiere  von  einer  Reihe  ein- 
facher physikalischer  Constanten  der  entsprechen- 
den Serumarten  (Depression,  specifiscbes  (Gewicht 
und  Refraktion),  sowie  vom  Alkalitätgrade  als  voll- 
kommen unabhängig  angesehen  werden  müssen. 

Walz(Obemdorf). 

182.  üeber  Wirkangen  der  Hämolysine 
im  Organismus;  von  R.  Kraus  und  C.  Stern- 
berg. (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.w.  XXXIL  12. 
p.  903.  1902.) 

Die  Eenntniss  der  Hämolysine  beruht  fast  ganz 
auf  dem  Studium  ihrer  Wirkung  in  vitro.  Er.  u. 
St  machten  es  sich  zur  Aufgabe,  ihr  Verhalten  im 
KOrper  zu  untersuchen.  Es  stellte  sich  heraus, 
dass  Immunhämolysin,  intravenOs  in  bestimmten 
Mengen  Hunden  eingespritzt,  einen  akuten  Tod 
bewirkt.  Diese  Wirkung  ist  eine  rein  toxische 
und  steht  mit  der  hämagglutinirenden  oder  hämo- 
lytischen Wirkung  in  keinem  Zusammenhange. 
Den  dabei  oft  entstehenden  Ikterus  erklären  Er.  u. 
S  t.  durch  quantitative  und  qualitative  Gallen  Verän- 
derung und  Gallenstauung  in  Folge  des  akuten  Blut- 
zerfalls. Das  hämolytische  Serum  wirkte  innerhalb 
des  Eörpers  in  gleicher  Weise  wie  in  vitro,  d.  h. 
es  löste  die  rothen  Blutkörperchen  auf. 

Walz(Obemdorf). 

183.  üeber  ein  för  menschliche  Flacenta 
speoiflfloheB  Semm;  von  Dr.  W.  Liepmann. 
(Deutsche  med.  Wchnschr.  XXVm.  51.  1902.) 

L.  prüfte  die  Frage,  ob  es  möglich  sei,  in 
Eaninchen  durch  fortgesetzte  Injektionen  von  Pla- 
centazotten  ein  für  diese  specifiscbes  Serum  zu 
erzielen.  Zu  dem  Zwecke  wurde  den  Eaninchen 
eine  völlig  sterile  Aufschwemmung  menschlicher 
Placenta  in  physiologischer  Eochsalzlösung  5  bis 
8mal,  in  Abständen  von  einigen  Tagen,  in  die 
Bauchhöhle  eingespritzt  1  Woche  später  wurde 
das  Blut  entnommen,  dessen  Serum  folgende  Eigen- 
schaften zeigte :  es  wurde  durch  Zusatz  von  Pia- 
centazotten  getrübt,  während  normales  Eaninchen- 
serum  klar  blieb.  Der  Eintritt  dieser  Trübung  war 
abhängig  von  der  Stärke  des  Serum  und  von  der 
Temperatur  (Brutschranktemperatur  war  am  gün- 
stigsten).   In  d^m  durch  Centrifugiren  erhaltenen 


Sedimente  der  getrübten  Röhrohen  fanden  sich 
präcipitinähnliche,  albuminoide  Massen  und  intakte 
Placentazotten,  deren  Zellkerne  noch  durch  Färben 
mit  Hämatoxylin  sichtbar  zu  machen  waren. 

Nachdem  somit  erwiesen  war,  dass  das  gewon- 
nene Serum  specifisoh  auf  die  Placentaelemente 
reagirte,  ergaben  weitere  Untersuchungen,  dass  es 
eine  geringe  hämolytische  Wirkung  hat  (weil  ja 
das  Placentagewebe  niemals  völlig  blutleer  zu 
machen  ist)  und  dass  es  durch  Zusatz  von  Menschen- 
blutserum oder  von  menschlichen  Oewebestüoken 
nicht  getrübt,  bez.  erst  nach  so  langer  Zeit  getrübt 
wird,  dass  eine  Unterscheidung  von  der  specifischen 
Plaoentareaktion  mühelos  gelingt 

Weitere  Untersuchungen  sollen  ergründen,  ob 
es  auf  diese  Weise  gelingen  wird,  Placentagewebe 
im  Blute  nachzuweisen.  Weiterhin  deutet  L.  die 
Möglichkeit  einer  Serumdiagnose  der  Schwanger- 
schaft an.  Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 

184.  Ueber  lösliche,  dorohaseptisohe  Auto- 
lyse  erhaltene  Giftstoffe  von  Rohr-  iindTyphaB- 
baoillen;  von  Dr.  H.  Conrad i.  (Deutsche  med. 
Wchnschr.  XXIX.  2.  1903.) 

In  jeder  Bakterienzelle  sind  autolytische  Sub- 
stanzen vorgebildet,  und  in  jeder  üppig  wachsen- 
den Cultur  entstehen  aus  den  durch  Autolyse  zer- 
fallenden Bakterienleibem  baktericide,  autolytische 
Zersetzungsprodukte,  die  die  schwächlichen  Indivi- 
duen der  Zucht  abtödten.  Das  Absterben  von  Gul- 
turen  unter  gewissen  Umständen,  namentlich  bei 
Brutschranktemperatur,  ist  demnach  nicht  auf  Er- 
schöpfung des  Nährbodens,  sondern  auf  die  Ein- 
wirkung dieser  autolytischen  Fermente  zurückzu- 
führen. L.  konnte  nachweisen,  dass  ohne  Zusatz 
von  frischem  Nährmaterial  ein  erneutes  Wachs-* 
thum  in  den  „erschöpften^^  Culturen  stattfand,  wenn 
er  die  autolytischen,  baktericiden  Sto£fe  durch  Dia- 
lyse entfernte. 

C.  kam  dadurch  auf  den  (bedanken,  die  wasser- 
löslichen Toxine  durch  kurzdauernde  aseptische 
Autolyse  der  Bakterien  darzustellen,  womit,  abge- 
sehen von  der  vereinfachten  Darstellung  der  Bak- 
teriengifte, eine  rationelle  Gewinnung  antitoxischer 
Sera  angebahnt  würde.  Bisher  hat  C.  auf  diese 
Weise  die  wasserlöslichen  Ruhr-  und  Typhus- 
bacillengifte  dargestellt.  Von  dem  so  gewonnenen 
Ruhrbacillengifte  genügte  0.1  ocm,  um  bei  Heer- 
schweinchen  charakteristische,  tödüich  verlaufende 
Buhr  zu  erzeugen.  Das  von  einer  schwach  viru- 
lenten Typhuscultur  gewonnene  Gift  wirkte  in 
Dosen  von  0.2  com  beT  intraperitonäaler  Ein- 
spritzung tödtlich  auf  Meerschweinchen.  G.  weist 
auf  diese  kleinen  Mengen  bakterienfreier  Giftlösung 
hin,  im  Gegensatze  zu  den  von  anderer  Seite 
(Levy  u.  Pfersdorf)  angegebenen,  durch  Auto- 
lyse gewonnenen  Giften  (Milzbrand),  die  erst  in 
bedeutend  grösserer  Dosis  wirken. 

Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 


m.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


159 


185.  Zar  Frage  des  üebergangea  der 
Typhnsagglniiiiine  yon  der  Mutter  auf  den 
FoetOB ;  von  C.  S  t  ft  u  b  1 L  (Centr.-61.  f.  BakterioL 
u.  8.  w.  XXXm.  6.  p.  458.  1903.) 

Nach  den  experimentellen  Untersuchungen  S  t's 
an  Meerschweinchen  gehen  sowohl  die  aktiv,  als 
lach  die  passiv  erworbenen  Typhusagglutinine  von 
der  Mutter  auf  den  Foetus  über ;  die  aktiven,  wenn 
der  Beginn  der  Injektionen  mindestens  14  Tage 
von  der  Oeburt  zurückliegt  Der  Agglutination- 
^  werth  des  fötalen  Serum  nähert  sich  um  so  mehr 
dem  des  mütterlichen  Serum,  bez.  kommt  ihm 
gleich,  je  mehr  die  erste  Injektion  und  der  Wurf 
zeitlich  getrennt  sind.  Die  Jungen  ein  und  des- 
selben Wurfes  zeigen  ungefähr  den  gleichen  Serum- 
gehalt an  Agglutininen.         Walz  (Obemdorf). 

186.  üeber  den  vererbten  und  intrauterinen 
üebergaag  der  agglntinirenden  Eigenschaften 
des  Bintea  and  die  Bildung  der  Agglatinine 
im  Körper  der  Embryonen;  von  W.  Jure- 
witsch.  (Gentr.-BL  f.  BakterioL  u.  s.w.  XXXTTT. 
1.  p.  76.  1903.) 

Das  Blut  normaler  Meerschweinchenembryonen 
vermag  den  Typhusbacillus  nicht  zu  agglutiniren. 
Versuche  an  normalen  Kaninchen  sprachen  dafür, 
dasB  die  Fähigkeit,  Agglutinine  zu  bilden,  vererbt 
▼erden  kann.  Bei  Meerschweinchen,  die  während 
der  ganzen  Schwangerschaft  immunisirt  wurden, 
konnte  eine  sehr  geringe  Agglutinationfähigkeit  im 
Blnte  der  Früchte  nachgewiesen  werden.  Wenn 
dagegen  nur  vor  der  Schwangerschaft  die  Thiere 
mit  Typhusculturen  behandelt  wurden,  war  die 
Agglutinationfähigkeit  im  Blute  der  Embryonen 
oft  sogar  viel  grösser,  als  in  demjenigen  der  Mutter. 

Walz  (Oberndorf). 

187.  Untersuohangen  über  natürliche  und 
kdnatUohe  Milibrandimmunit&t;  von  0.  Bai L 

(Centr.-BL  f.  BakterioL  u.  s.  w.  XXXIH.  5.  p.  343. 
1903.) 

B.  hat  schon  früher  darauf  aufmerksam  ge- 
macht, dass  die  Angabe  Büchner's,  es  werde 
die  bakterienfeindliche  Wirkung  von  Hunde-  und 
KuuBchensemm  bei  einer  Mischung  beider  zerstört, 
wenigstens  für  Milzbrand  nicht  zutreffe.  Im  Gegen- 
theile  erhalte  das  sonst  für  diesen  Mikroorganismus 
unwirksame  Hundeserum  auf  diesem  Wege  kräftige 
nulzbrandtödtende  Eigenschaften.  B.  hat  weitere 
Versudie  hierüber  angestellt  und  beschränkt  sich 
Zunächst,  darauf  hinzuweisen,  dass  die  leicht  aus- 
führbare Ertheilung  bakteridder  Wirkungen  an  das 
Hnndeserum  beweise,  dass  die  natürliche  Immunität 
dieses  Thieres  sehr  wohl  im  Verhalten  seines  Blutes 
jbren  Grund  haben  könne,  denn  die  Verhältnisse 
in  vitro  können  nicht  ohne  Weiteres  auf  den  Thier- 
l^fifper  fibertragen  werden.  Es  sei  durchaus  wahr- 
KheinUch,  dass  die  primäre  Bindung,  die  Anlage- 
nmg  eines  Immunkörpers  an  den  Milzbrandbacillus 
Yoa  weit  höherer  Bedeutung  im  Thierkörper  sei. 


als  die  daran  sich  anschliessende,  im  extravasku» 
lären  Versuche  einzig  sichtbare  Wirkung  der  Ab- 
tödtung.  Die  Bindung  durch  den  Immunkörper 
beweise,  dass  der  Körper  im  Stande  sei,  einen  Ein- 
fluss  auf  den  Erankheiterreger  auszuüben,  und  das 
dürfte  das  Wesentliche  sein.     Walz  (Obemdorf). 

188.  SohutBimpIting  doroh  Anthrakaae- 
Immniiproteidin    gegen    Miisbrand;    von   R 

Emmerich.  (Centr.-Bl.  f.  BakterioL  u.  s.  w. 
XXXn.  11.  p.  821.  1902.) 

Bei  den  Versuchen  K's  war  eine  immunisirende 
Wirkung  bei  Vorbehandlung  mit  Anthrakase-Immun- 
proteidin  in  keinem  Falle  zu  vermissen,  wenn  sie 
auch  bei  ungünstigem  Ausgange  nur  eine  Lebens- 
verlängerung von  etwa  15  Stunden  gegenüber  den 
Controlthieren  bedeutete.  Bei  genügend  grosser 
Dosis  übersteht  das  Thier  (Kaninchen  oder  Schaf) 
die  gefährlichste  Milzbrandinfektion.  Von  Belang 
ist  auch  die  Zeitdifferenz  zwischen  Immunisirung 
und  Infektion.  Sichere  Schlüsse  über  die  Im- 
munitätdauer sind  jedoch  noch  nicht  möglich. 

Walz  (Obemdorf). 

189.  UntemaohoDgen  über  die  Wirksam- 
keit dea  Milsbrandaemma  des  Hnndea  als 
SohatB-  und  Heilmittal;  von  Fr.  Sanfelice. 
(Centr.-Bl.  f.  BakterioL  u.  s.  w.  XXXIII.  1.  p.  61. 
1903.) 

Die  Versuche,  Milzbrandsera  zu  Schutz-  und 
Heilzwecken  herzustellen,  ergaben  bisher  sehr 
widersprechende  Resultate.  Nach  S.  gelingt  es, 
sicheren  Schutz  gegen  nachfolgende  Infektion  bei 
Kaninchen  durch  Milzbrandserum  vom  Hunde  zu 
erzielen;  dieses  Serum  weist  eine  bemerkenswerthe 
Heilwirkung  auf.  Walz  (Obemdorf). 

190.  Saueratoffübertragende  Körnchen  in 
MilsbrandbaoiUen ;  von  A.  Dietrich  u.  G. 
Liebermeister.  (Centr.-Bl.  f. BakterioL u. s. w. 
XXXII.  12.  p.  858.  1902.) 

Milzbrandbacillen  im  inficirten  Thierkörper  und 
in  ganz  junger  Bouilloncultur  erscheinen  selbst  bei 
stärksten  Vergrösserungen  homogen.  In  Gulturen 
treten  jedoch  bald  kleine  Körnchen  im  Innern  des 
Leibes  auf,  die  sich  leicht  färben  lassen  durch 
Naphtholblau.  Fügt  man  einem  hängenden  Tropfen 
einer  Milzbrandbacillencultur  ein  Tröpfchen  einer 
Iproc.  Lösung  von  Dimethylparaphenylendiamin 
und  dann  einer  Lösung  von  o-Naphthol,  frisch  um- 
krystaUisirt,  in  Iproa  Sodalösung  (es  löst  sich  nur 
wenig)  hinzu,  so  färben  sich  die  Körnchen  blau. 
Die  Reaktion  tritt  nicht  ein,  wenn  der  Oontakt  der 
Luft  ausgeschlossen  ist,  kommt  nur  im  hohlen 
Objektträger  zu  Stande.  Die  Rolle  der  Kömchen 
muss  also  darin  bestehen,  dass  sie  den  molekularen 
Sauerstoff  der  Luft  aktiviren,  dass  sie  als  Sauer- 
stoffüberträger wirken.  Genaue  weitere  Unter- 
suchungen zeigten  ihre  Identität  mit  den  Babes- 
Ern  st 'sehen  Körperchen.  Wahrscheinlich  ge- 
hören sie  zu  den  Nudeinen  und  besitzen  auch  für 


160 


m.  Allgemeine  Pathologie  and  pathologische  Anatomie. 


den  lebenden  und  wachsenden  Bacillos  die  Rolle 
eines  Sauerstofffibertrftgers.       Walz  (Oberndorf). 

191.  Las  raoes  ooli  baoillaires.  Etnde  de 
la  BÖro-reaotion  individuelle;   par  le   Dr.  0. 

Cany.     (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXII. 
11.  p.  769.  1902.) 

Nach  den  Untersuchungen  aus  der  Klinik 
Escherich 's  scheint  jedes  Individuum  eine 
besondere  Coli -Rasse  zu  besitzen,  die  mit  dem 
Serum  des  Individuum  eine  „in^ü^iclueUc  Reaktion'* 
eingeht.  C.  untersuchte,  ob  diese  individuelle 
Reaktion  sich  beeinflussen  lasse  durch  Veränderung 
der  Lebensbedingungen  u.  A.  Durch  Calomelgaben 
wurde  sie  erheblich  vermindert  und  selbst  auf- 
gehoben, erschien  aber  wieder  nach  Aussetzen  des 
Calomels.  Walz  (Oberndorf). 

192.  VirnlenBunterBohiede  veraohiedener 
Taberkelbaoillenottltaren ;  von D.Yeszpr6mi. 
(Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIII.  3.  p.  176; 
4.  p.  273.  1903.) 

Y.  bestätigt  im  Grossen  und  Ganzen  die  Resul- 
tate von  Vage  des  (Ztschr.  f.  Hyg.  XXVIII),  wo- 
nach die  verschiedenen  Tuberkelbacillenculturen  in 
gleicher  Menge  in  die  Blutbahn  von  Kaninchen  ge- 
bracht, eine  verschieden  stark  ausgebreitete  Miliar- 
tuberkulose hervorrufen,  also  verschieden  starke 
Wachsthumsenergie  im  Thierkörper  zeigen.  Die 
längere  Zeit  geQbte  Züchtung  auf  künstlichen  Nähr- 
böden vermag  die  Virulenz  der  Tuberkelbacillen 
bedeutend  abzuschwächen  und  selbst  zu  vernichteu. 
V.  ist  überzeugt  davon,  dass  auch  schon  primäre 
Unterschiede  vorhanden  sind,  dass  die  aus  ver- 
schiedenen Fällen  menschlicher  Lungentuberkulose 
frisch  gezüchteten  Culturen  deutliche  Unterschiede 
in  der  Virulenz  zeigen.         Walz  (Oberndorf). 

193.  DieBakterienflora  der  geaunden  und 
kranken  Naaensohleimhaut ;  von  W.  Hass- 
lauer. (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIII. 
1.  p.  47.  1903.) 

Die  Häufigkeit  der  Tuberkulose  unter  der 
Schneiderabtbeilung  der  Würzburger  Garnison  ver- 
anlasste H.  auf  Dieudonnö's  Anregung  zur 
Untersuchung  der  Schneider  und  einer  Reihe  an- 
derer Handwerker  und  Mannschaften.  Es  fanden 
sich  nie  Tuberkelbacillen.  Die  sonst  gefundenen 
Bakterien,  meist  Streptokokken,  Diplococcus  pneu- 
moniae, Staphylococcus  albus  undPseudodiphtherie- 
bacillen,  lassen  keine  allgemeinen  Schlüsse  zu. 

Walz  (Obemdorf). 

194.  Das  Vorkommen  von  Bakterien  und 
die  Flimmerbewegong  in  den  Nebenhöhlen 
der  Nase;  von  F.  Törne.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol. 
u.  s.  w.  XXXIII.  4.  p.  250.  1903.)' 

T.  hat  von  Neuem  die  Nebenhohlen  der  Nase 
bakteriologisch  untersucht.  Bei  6  einwurfsfrei  ge- 
schlachteten Kalbern  war  sowohl  der  Sinus  maxil- 
laris,  als  der  Sinus  frontalis  völlig  steriL     Von  31 


als  einwurfsfrei  zu  bezeichnenden  Leichen  erwiesen 
sich  in  allen  den  17  Fällen  der  Sinus  maxillaris 
und  frontalis  als  steril,  in  denen  die  Untersuchung 
innerhalb  eines  Zeitraumes  von  2  Stunden  nach 
dem  Eintreten  des  Todes  stattfand.  Von  den 
später  secirten  Leichen  war  nur  die  Hälfte  in  Be- 
zug auf  jene  Höhlen  steril.  Man  darf  also  schliessen, 
dass  auch  beim  Menschen  jene  Nebenhöhlen  normal 
steril  sind,  und  dass  die  Einwanderung  der  Bak- 
terien erst  einige  Stunden  nach  dem  Tode  statt- 
findet. Eine  wichtige  Rolle  bei  der  Freihaltung 
der  Nebenhöhlen  von  Fremdkörpern  spielt  das 
Flimmerepithel.  Walz  (Obemdorf). 

195.  Ueber  die  Bakterienflora  der  Jfoaen- 
sinu  und  dee lOttelohrea ;  von  W.  Calamida 
u.  E.  Bertarelli.  (Centr.-Bl.  f. Bakteriol. u. s. w. 
XXXn.  6.  p.  428.  1902.) 

G.  und  B.  fanden  bei  ihren  Versuchen  in  nor- 
malen Verhältnissen  beim  Hunde  und  Menschen 
die  Frontal-  und  Ethmoidalsinus  fast  stets  steril, 
während  die  Sterilität  der  Kieferhöhlen  beim  Hunde 
weniger  regelmässig  ist  als  beim  Menschen.  Von 
den  wenigen  isolirten  Keimen  war  nur  ein  Staphylo- 
coccus albus  Thieren  gegenüber  pathogen.  Die 
Passage  der  Mikroorganismen  erfolgt  bei  normalen 
Schleimhäuten  leichter  nach  der  Kieferhöhle, 
weniger  leicht  nach  der  Frontalhöhle  und  am 
schwierigsten  nach  der  Paukenhöhle. 

Walz  (Obemdorf). 

196.  Zur  Aetiologie  der  Anginen;  von  H. 

B  0  n  h  0  f  f.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIL 
12.  p.  849.  1902.) 

B.  hat  bei  einer  Anginaepidemie  in  Marburg  im 
Winter  1902  in  allen  Fällen  einen  Bacillus  ge- 
zQchtet,  der  sich  nie  im  Munde  Gesunder  fand.  Es 
ist  ein  kleiner  Streptobacillus  ohne  EigenbewQgung ; 
Einzelindividuen  sind  selten.  Oram-Färbung  fehlt 
Wachsthum  erfolgt  nur  bei  Bruttemperatur.  Das 
Wachsthum  auf  Agar  ist  charakteristisch  nach 
48  Stunden.  Die  Orösse  der  Colonien  ist  sehr 
verschieden,  sie  sind  scharf  kreisrund,  schwach 
gelblich  und  zeigen  immer  eine  Faltenbildung. 
Letztere  fehlt  an  den  24stündigen  Colonien,  die 
sich  von  Streptokokkencolonien  noch  nicht  unter- 
scheiden lassen.  In  Bouillon  tritt  nur  geringe 
Trübung  ein,  in  Traubenzuckeragar  erfolgt  Wachs- 
thum längs  des  ganzen  Striches  ohne  Oasbildung. 
Auf  Blutserum  finden  sich  uncharakteristiache 
zarte  thautropfenähnliche  Colonien.  Milch  wird 
nicht  verändert.  Indolbildung  auf  Pepton  fehlt 
Gelatine  wird  nicht  verflüssigt,  bez.  erstarrt  nach 
Wachsthum  in  der  Kälte  wieder.  Thierpathogenität 
ist  vorhanden.  Walz  (Oberndorf). 

197.  Zur  Oaraiatik  der  Angina  Vinoentifla. 
diphtheroides ;  von  Dr.  Lämmerhirt  (Deut- 
sche med.  Wchnschr.  XXVIII.  25.  1902.) 

L.  beschreibt  ein  Kind  unbekanDten  Alters  und  Qe- 
sohleohtes,  das  plötzlich  mit  Fieber  und  Halsschmerz 


in.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologisohe  Anatomie. 


161 


erkrankt  war.  Es  fand  sich  auf  der  linken  Mandel  ein  Ge- 
schwür. Heilang  nach  20  Tagen.  Im  Abstrich  fand  sich 
stets  derBacillns  fusiformis  mit  Spirillen;  in  geringer  An- 
zahl waren  Kokken,  niemals  Diphtheriebaoillen  vorhanden. 
Bemerkenswerth  ist,  dass  nur  eine  Mandel  er- 
griffen war,  und  dass  die  Nekrose  so  rasch  eintrat, 
dass  es  gar  nicht  zur  Membranbildung  kam. 

Brückner  (Dresden). 

198.  Zur  Iiehre  von  der  Pathogenität  des 
BacUloB  pyooyanens;  von  Otto  Soltmann. 
(Deutsches  Arch.   f.  klin.  Med.  LXXIII.  p.  650. 

1902.) 

Ein  blühend  aassehender  12jähr.  Knabe  ging  an  einer 
septischen  Pneumonie  am  8.  Tage  zu  Grande.  Die  Sektion 
ergab,  dass  mit  Ausnahme  des  linken  Oberlappens  and 
des  rechten  Mitiellappens  alle  Lungenpartien  luftleer 
wareD,  von  ockergelben  und  weissgrauen  Flecken  herd- 
iormig  darchsetzt  Im  rechten  ünterlappen  sohmieri^or 
Zerfall  des  Lungengewebes.  In  den  Bronchen  reichlich 
zäher  Eiter.  In  der  Schleimhaut  des  Magens  und  Dünn- 
darmes gelbe  und  gelb -grüne  erhabene  Flecke.  Die 
vettere  Untersuchung  zeigte,  dass  es  sich  um  eine  In- 
fektion mitBacillos  pyocyaneus  handelte,  der  der  alleinige 
Erreger  der  Sepsis  war.  Bemerkenswerth  ist,  dass  die 
Krankheit  ein  vollständig  gesandes,  darch  keinerlei  vor- 
aosgegaogene  Störang  geschwächtes  Eind  befiel.  Es 
hatte  sich,  was  für  die  Aetiologie  vielleicht  von  Bedeatang 
ist,  Tiel  in  Pferdeställen  aufgehalten. 

Brückner  (Dresden). 

199.  Bakteriologische  ünterauobongen  über 
den  Erreger  des  Uloos  moUe ;  von  E.  T  o  m  a  - 
scewski.  (Ztschr.  f .  Hyg.  u.  Infektionskrankh. 
IUI.  2.  p.  327.  1903.) 

Die  Züchtung  specifischer  Streptobacillen  aus 
Ulcus  molle  gelang  auf  Blutagar,  Blutagarcondens- 
vasserund  nicht  coagulirtem  Blute.  Uebertragungs- 
TersQche  auf  Hftuse,  Meerschweinchen  und  Kanin- 
chen blieben  erfolglos.  Auf  Menschen  verimpft 
riefen  dieCulturen,  auch  wenn  sie  bis  zur  15.  Gene- 
ration auf  Blutagar  fortgezfichtet  waren,  typische 
Dloera  mollia  hervor.     Woltemas  (Solingen). 

200.  Ueber  eigenartige  l^arasitenftinde  bei 
ByphUis.  Ihre  Bedeutung  für  die  Entstehung,  Dia- 
gwse  und  Ausbreitung  dieser  Infektionskrankheit  bei 
Bnoadisenen  und  Kindern,  sowie  für  die  Bexiehun- 
9^  der  Syphilis  xu  anderen  Krankheitsprocessen ; 
vonProf.Max  Schüller  in  Berlin.  Mit  6  Tafeln. 
(Ceiilr..Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXII.  5.  6.  7. 
8  Q.  9.  p.  342.  433.  489.  609.  1902.) 

Seh.  weist  zunAchst  die,  nach  seiner  Meinung 
tinbegründeten,  Angriffe  gegen  die  Erebsparasiten 
tarück.  Die  von  ihm  als  Parasiten  angesprochenen 
Oebüde  bei  Syphilis  zeigen  mit  ihnen,  trotz  Abwei- 
chung in  Form  und  Einwirkung  auf  die  Gewebe, 
manche  üebereinstimmung  in  Entwickelung  und 
Lebensbedingungen.  Schon  früher  hatte  er  in  der 
Mitte  der  frischen  Initialsklerose  gewundene  oder 
xickzack&hnliche  O&nge  gefunden,  die  eigenthüm- 
liche  Gebilde  beherbergen.  Da  er  diese  für  die  Ein- 
gangspforten der  Infektion  hielt,  versuchte  er  mit 
Erfolg,  aus  der  nicht  exoidirten  Initialsklerose  durch 
Aufdrucken  des  Deckglases,  mit  seitlichem  Druck  auf 
Med.Jahrbb.Bd.279.  Hft2. 


die  Sklerose,  sie  darzustellen,  untersucht  wurde 
frisch,  in  Wasser  oder  nach  Lufttrocknen  in  Oel 
oder  Balsam.  Er  fand  grosse  Kapseln  und  rund- 
liche oder  ovale  Körper,  die  eine  nach  dem  doppelt- 
conturirten  Randsaume  zugerichtete  radiäre  Striche- 
lung  zeigen.  Er  h&lt  sie  für  junge  Organismen  und 
hält  sie  fQr  so  charakteristisch,  dass  nach  ihnen 
die  Diagnose  auf  Lues  gestellt  werden  könne.  In 
Schnittpräparaten  liegen  diese  Körper  innerhalb 
der  Gänge.  Die  besten  Bilder  giebt  einfache  Oel- 
aufhellung  nach  Entwässerung  in  Alkohol,  eventuell 
Einbettung  in  Balsam,  Färbung  ist  nicht  nöthig. 
In  älteren  ulcerirten  Primäraffektionen  fehlt  das 
Gangwerk,  doch  sind  die  Kapseln  auch  in  primär 
syphilitisch  inficirten  Drüsen  zu  finden.  Einmal 
fand  Seh.  sie  auch  in  breitem  Condylom  und  öfters 
in  Qummiknoten  und  bei  Gelenkaffektionen  im 
Granulationgewebe.  Dieselben  Parasiten  glaubt  er 
auch  bei  hereditärer  Gelenksyphilis  nachgewiesen 
zu  haben.  Die  Culturversuche  und  Uebertragungs- 
versuche  auf  Thiere  sind  noch  nicht  abgeschlossen, 
werden  jedoch  von  Seh.  optimistisch  beurtheilt. 

Walz  (Oberndorf). 

201.  Syphilis  und  Malaria.  Eine  parasito- 
logische  Hypothese;  von  R.  Rüge.  (Centr.-Bl.  f. 
Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXII.  8  u.  9.  p.  596.  1902.) 

R  sucht  durch  Vergleich  der  beiden  Krank- 
heiten Syphilis  und  Malaria  die  Wahrscheinlichkeit 
darzulegen,  dass  der  Erreger  der  Syphilis  zu  den 
Protozoon  gehört  Beide  Krankheiten  haben  deut- 
lich begrenzte  Incubationzeit ,  beide  sind  nur  in 
ihrem  Frühstadium  übertragbar,  lassen  eine  aus- 
gesprochene, lange  Immunität  zurück  und  haben 
eine  ausgesprochene  Neigung  zu  Rückfällen.  Bei 
beiden  sind  die  Krankheiterreger  nicht  blos  in 
Milz  und  Knochenmark  wie  gewöhnlich,  sondern 
namentlich  auch  im  Gehirn  angehäuft.  Am  meisten 
tritt  ferner  die  Aehnlichkeit  in  der  Therapie  in's 
Auge :  beide  sind  für  ihr  Specificum  nur  in  einem 
bestimmten  Entwickelungstadium  zugänglich.  Ent- 
sprechend den  Kenntnissen  über  die  Protozoon 
glaubt  R,  dass  das  hypothetische  Protozoon  der 
Syphilis  ungeschlechtliche  und  geschlechtliche  For- 
men bildet,  dass  im  Frühstadium  der  Syphilis  sich 
fast  ausschliessUch  die  ungeschlechtlichen  Formen 
im  menschlichen  Körper  finden,  dass  die  Syphilis 
in  diesem  Stadium  von  Individuum  zu  Individuum 
der  Species  „homo*^  übertragbar  ist  und  dass  die 
nicht  mehr  übertragbaren  geschlechtlichen  Formen 
in  Menge  erst  im  Spätstadium  der  Syphilis  gebildet 
werden.  Wa  1  z  (Obemdorf). 

202.  Fragen  nnd  Probleme  der  modernen 
Malariaforsohang ;  von  R  Rüge.  (Centr.-Bl.  f. 
Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIL  11.  p.  776.  1902.) 

R.  hält  die  Einwände  Laveran's  gegen  die 
Yerschiedenheit  der  Parasiten  der  einzelnen  Malaria- 
formen durch  die  neueren  Forschungen  für  end- 
gültig widerlegt;  namentlich  hat  die  Erkenntniss 
der  Thatsache,  dass  die  viel  umstrittenen  Halb- 
21 


162 


m.   Allgemeine  Pathologie  nnd  pathologische  Anatomie. 


monde  Gameten  sind,  dazu  beigetragen,  die  An- 
nahme von  der  Einheitlichkeit  der  Malariaparasiten 
unhaltbar  zu  machen.  R.  hat  sich  selbst  eingehend 
mit  Untersuchungen  über  die  Entwickelung  der 
Tertianagameten  beschäftigt  FQr  die  Unterschei- 
dung zwischen  Gameten  und  Schizonten  ist  nicht 
die  Art  des  Plasmawachsthums  oder  die  Form  des 
Ghromatins,  sondern  die  Lage  und  Wachsthumsart 
des  Ghromatins  entscheidend.  Diejenigen  Tertiana- 
parasiten, bei  denen  das  Chromatin  innerhalb  eines 
Plasmaringes  und  nicht  im  Plasma  selbst  liegt, 
sind  als  Gameten  anzusehen.  Durch  jeden  Fieber- 
anfall wird  die  Hauptmenge  der  bis  dahin  gebildeten 
Gameten  zerstört,  denn  während  der  Apyrexie 
fehlen  die  erwachsenen  Gameten  fast  völlig.  Die 
neue  Gametengeneration  entwickelt  sich  während 
der  Apyrexie  genau  so  wie  die  neue  Schizonten- 
generation,  beide  brauchen  48  Stunden  zu  ihrer 
Entwickelung.  R.  giebt  am  Schluss  genauere  Mit- 
theilungen über  die  Technik  nach  Romanowsky. 

Walz(Obemdorf). 

203.  Neue  Beobaohtnngen  über  die  Larven 
▼on  Anopheles  und  Culex  im  Winter;  von 
Galli-Valerio  und  G.  Rochaz  in  Lausanne. 
(Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXTI.  8  u.  9. 
p.  601.  1902.) 

Auch  im  nördlichen  Klima,  im  Kanton  Waadt, 
Icönnen  die  Larven  von  Anopheles  und  Culex  selbst 
in  mit  Eis  bedeckten  PfQtzen  überwintern.  Be- 
obachtungen sprechen  sogar  dafür,  dass  dies  auch 
auf  einem  inzwischen  trocken  gewordenen  Boden 
möglich  ist  Bei  Laboratoriumversuchen  erwiesen 
sich  die  Eier  gegenüber  mechanischen  und  physi- 
kalischen Einflüssen  als  sehr  widerstandfähig. 

Walz(Obemdorf). 

204.  Waldmosquitos  und  Waldmalaria; 
von  A.  Lutz  in  Säo  Paulo.  (Centr.-Bl.  f.  Bak- 
teriol. u.  s.  w.  XXXIL  4.  p.  282.  1903.) 

L.  beschreibt  eine  interessante  Malariaepidemie 
in  dem  von  stehenden  Gewässern  völlig  freien 
Berg-  und  Waldland  bei  Säo  Paulo,  in  700— 800  m 
Höhe.  Den  Krankheitträger  bildet  eine  besondere 
Anophelesart  (A.  Lutzii).  Seine  Brutstätten  bilden 
nicht  Sümpfe,  sondern,  wie  L.  überzeugend  nach- 
weisen konnte,  eine  Reihe  von  Wasser  auf- 
speichernden Pflanzen,  insbesondere  Bromeliaceen, 
die  am  Grunde  der  dichtstehenden  Blätter  mit 
Wasser  gefüllte  Taschen  bilden,  in  denen  sich  die 
Larven  häufig  fanden.  Walz  (Obemdorf). 

205.  Weitere  Beitrage  rar  Malariaplaa- 
modienfärbong  mittels  A-Methylenblaa-Eosin; 

von  K.  Reuter.  (Centr.-Bl.  f.  BakterioL  u.  s.  w. 
XXXIL  11.  p.  842.  1902.) 

R.  empfiehlt  folgendes  Verfahren  zur  Färbung  der 
Malariaplasmodieo :  Die  lufttrockenen  Aasstrichpräparate 
werden  durch  schnelles  üebergiessen  mit  Formolalkohol 
(Formol  10,  Alcohol.  absol.  90)  und  sofortiges  sorgfältiges 
Abtupfen  mit  Fliesspapier  fixirt  (das  beste  Verfahren  für 


alle  Blntförbemethoden).  Darauf  werden  sie  in  einem 
geräumigen  Scliälchen  mit  der  im  Messcylinder  gemischten 
Farblösung  rAq.  dest.  20  com  und  A-Methylenblan-Eoein- 
lösang- Grübler  30  Tropfen)  Übergossen.  Durch  Schaukeln 
des  Sohälchens  kann  man  die  Ausfällung  des  Farbstoffes 
und  damit  die  Färbxmg  wesentlich  beschleunigen.  Sie 
ist  in  15 — 30  Minuten  stets  beendet  Abspülen  mit  Aq. 
dest  unter  dem  Strahl  der  Spritzflasche,  Abtupfen  mit 
Fliesspapier,  untersuchen  des  lufttrocken  gewordenen 
Präparates  in  Balsam  oder  ohne  Deckglas  im  Inuner- 
sionsöl.  Walz  (Obemdorf). 

206.  Zar  Aetiologie  des  akuten  Qelenk- 
rheamatiBDuoa ;  von  Dr.  C.  P  h  i  1  i  p  p.  (Deutsches 
Arch.  f.  klin.  Med.  LXXVL  1—3.  p.  150.  1903.) 

Eine  Arbeit  mit  vorwiegend  „negativen  Er- 
gebnissen'^  P  h.  meint,  dass  mit  unseren  jetzigen 
Hülfsmitteln  bei  dem  akuten  Gelenkrheumatismus 
weder  im  Blute,  noch  in  den  Oeleokergflssen 
Mikroorganismen  nachzuweisen  sind.  Meerschwein- 
chen, Kaninchen,  Hunde,  Affen  waren  üeber- 
tragungen  gegenüber  unempfänglich,  empfl&nglich 
scheinen  Kälber,  namentlich  recht  junge  Kälber, 
zu  sein.  Dippe. 

207.  Die  Entstehung  des  Hilstumors 
(Hyperplasie  oder  Hyperämie?);  von  Dr.  Ju  LA. 
Grober.  (Deutsches  Arch.  f.  klin.  Med.  LXXVL 
4  u.  5.  p.  413.  1903.) 

Gr.  experimentirte  an  Mäusen  und  Meer- 
schweinchen und  stellte  durch  genaue  Wägungen 
zunächst  fest,  dass  die  Milz  des  verdauenden  Thieres 
wasserreicher  ist,  als  die  des  hungernden.  Die 
infektiöse  MilzBch  wellung  (bei  akuter  Sepsis)  beruht 
im  Wesentlichen  auf  einer  starken  Blutüberfüllung 
des  Organes.  Der  grosse  Wasserreichthum  auch 
dieser  Milzen  ist  eine  Folge  der  Hyperämie ;  die 
vorhandenen  entzündlichen  Erscheinungen  sind  für 
die  Grüssenzunahme  ohne  Bedeutung.     Dippe. 

208.  üeber  die  Entstehung  des  Indioans 
im  thierisohen  Organismus;  von  Ferdinand 
Blumenthal  und  Fritz  Hosenfeld.  (Cha- 
rit6-Annalen  XXVIL  p.  46.  1903.) 

BL  und  R.  ziehen  aus  neuen  Versuchen  fol- 
gende Schlüsse:  „Beim  hungernden  Kaninchen  ist 
es  ausgeschlossen,  dass  etwaiges  im  Darm  ge- 
bildetes Indol  die  Quelle  für  das  im  Harn  erschei- 
nende Indican  ist  Beim  Phloridzindiabetes  des 
Kaninchens  entsteht  nur  dann  Indicanurie,  wenn 
zu  gleicher  Zeit  die  Stickstoffausscheidung  im  Harn 
zunimmt,  d.  h.  ein  Eiweisszerfäll  eintritt  Bei 
Thieren,  bei  denen  keine  vermehrte  Stickstoffaus- 
scheidung  vorhanden  ist,  fehlt  auch  die  Indicanurie.'^ 

„Unsere  weitere  Aufgabe  wird  es  sein,  im  Darm, 
bez.  in  den  Geweben  die  Muttersubstanz  für  das 
Indican  des  Hungernden  oder  mit  Phloridzin  ver- 
gifteten Kaninchens  nachzuweisen."       Dippe. 

209.  üeber  Fleisohnahrung  und  ihre  Be- 
siehungen 8ur  Gioht ;  von  Dr.  Martin  Koch- 
mann. (Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.  XCIV.  11  u.  12. 
p.  593.  1903.) 


m.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


Iü3 


Kionka  konnte  bei  Hühnern  durch  aus- 
schliessliche Fleischnahrung  Gicht  erzeugen.  E  o  c  h  - 
mann  suchte  dasselbe  bei  Hunden  zu  erreichen, 
umsomehr,  als  Pflüger  vor  Kurzem  die  ausschliess- 
liche Pferdefleischfütterung  für  die  Hunde  als  schäd- 
lich hingestellt  hatte.  Gichtige  Erscheinungen  traten 
nun  bei  den  Hunden  nicht  auf,  wohl  aber  zeigten 
alle  Thiere  mikroskopisch  den  Befund  der  akuten 
Nephritis.  W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

210.  Ueber  Bildung  andBüokbildimggioh- 
tisoher  Tophi;  von  Prof.  Ed.  Rindfleisch  in 
Würzburg.  (Virchow's  Arch.  CLXXL  3.  p.  361. 
1903.) 

R.  giebt  eine  genaue  Beschreibung  eines  von 
sdnem  eigenen  Körper  operativ  entfemfen,  circa 
rosskastaniengrossen,  gichtischen  Tophus,  der  sich 
an  der  linken  Bursa  olecrani  entwickelt  hatte. 

Das  Auftreten  der  krystallinischen  Harnsäure 
im  Schleimbeutel  giebt  den  ersten  Anstoss  zu  allen 
weiteren  anatomischen  Veränderungen.  Die  Wand 
des  Schleimbeutels  erzeugt  ein  junges  Bindegewebe, 
das  sich  gegen  die  Harnsäure  erhebt  und  sie  in 
grösseren  und  kleineren  Portionen  umwächst  und 
einschliesst  Dieses  Bindegewebe  ist  entsprechend 
seiner  langsamen  EntstehuDg  auffallend  schön 
organislrt  Aufgebaut  aus  ziemlich  gleichdicken 
lamellen  klar  durchscheinender  Orundsubstanz  mit 
massig  zahlreichen,  in  typischen  Abständen  ein- 
gestreuten Körperchen  erinnert  es  lebhaft  an  die 
Struktur  der  Hornhaut.  Die  Zellen  haben  sämmt- 
lieh  Ausläufer,  die  sich  zumeist  stemfSrmig  in  die 
Fläche  verbreiten,  zum  Theil  aber  auch  die  Lamellen 
I  schräg  durchbrechen  und  in  die  benachbarten  Inter- 
I  laihellarspalten  vordringen.  Die  Lamellen  sind  im 
Ganzen  um  die  einzelnen  Harnsäuredepots  con- 
oentrisch  geschichtet,  doch  giebt  es  auch  bandartige 
Zage,  die  sich  von  der  Eapseloberfläche  erheben 
und  den  Tophus  in  einigen  Hauptrichtungen  durch- 
ziehen. Gefüllte  Blutgefässe  durchziehen  die  Neu- 
bildung. Selten  waren  rundzellige  Infiltrate,  meist 
in  der  Nähe  der  Arterien,  zu  sehen. 

Da,  wo  das  Bindegewebe  mit  dem  eingeschlos- 
senen Hamsäuredepot  zusammenstösst,  erhebt  sich 
Über  die  äussersten  Lamellen  der  Grundsubstanz 
^e  nicht  ganz  continuirliche  Schicht  von  Zellen, 
selten  in  einfacher,  meist  in  doppelter  Lage,  aber 
auch  zu  kleinen  Häufchen  geballt,  stern-  und 
spindelförmig,  oft  mit  langen  Ausläufern,  welche 
letztere  sich  nicht  nur  gegen  die  bindegewebige 
Unterlage,  sondern  auch  gegen  den  anstossenden 
Hamsäurebrei  richten  und  diesen  netzartig  durch- 
flechten. Das  Qanze  macht  den  Eindruck  einer 
▼ersuchten  Organisation  der  Fremdkörpermasse. 
Je  weiter  die  Zellen  nach  innen  vorgedrungen  sind, 
umsomehr  kann  man  an  ihnen  Eemschwund  und 
nungelhafte  Färbbarkeit  als  Ausdruck  des  Zellen- 
todes nachweisen.  Andererseits  sind  auch  Resor- 
ptionvorgänge zu  erkennen.  Die  Bandzellen  des 
Bindegewebes  zeigen  alle  eine  gewisse  Tendenz 


zum  Qrösserwerden.  Sie  liegen  in  Gruppen  von 
10 — 12  Stück  um  einzelne  Hamsäureballen  ge- 
schaart  Einige  von  ihnen  haben  das  charakte- 
ristische Aussehen  der  Riesenzellen  und  liegen  oft 
mit  breiter  Fläche  einem  Harnsäureballen  an  und 
umwachsen  ihn,  ohne  ihre  Färbbarkeit  zu  verlieren. 
Diese  Riesenzellen  haben  die  Bedeutung  von  Fress- 
zellen, die  unter  günstigen  Bedingungen  eine  Ver- 
kleinerung des  Harnsäuredepots  wohl  bewirken 
können. 

Die  Arbeit  ist  durch  eine  Figurentafel  illustrirt 
Noesske  (Kiel). 

211.  Sulla  genest  deicalooli  biliar!.  Ricerche 
istologiehe,  chimiche  e  sperimmiali ;  perF.E.Italia. 
(Policlin.  4.  p.  163.  1901.) 

Mignot  war  es  im  Jahre  1897  zuerst  gelun- 
gen, Gallensteine  experimentell  zu  erzeugen.  Er 
verwandte  dabei  abgeschwächte  Culturen  vom  Bac- 
terium  coli.  Bei  seinen  Versuchen  wurden  indessen 
Bedingungen  geschaffen,  die  von  den  natürlichen 
Verhältnissen  ganz  wesentlich  abweichen.  Da 
zudem  noch  viele  Fragen  offen  geblieben  sind,  hat 
It.  die  Versuche  wieder  aufgenommen.  Er  spritzte 
Hunden  und  Kaninchen  bei  leerem  Magen  virulente 
und  abgeschwächte  Culturen  vom  Bacterium  coli 
und  vom  E b er th 'sehen  Bacillus  in  die  Gallen- 
blase ein ;  in  der  ersten  Versuchsreihe  unterband 
er  vorher  den  Ductus  cysticus,  in  einer  zweiten 
unterliess  er  dies.  Die  Ergebnisse  seiner  Versuche 
fasst  er  folgendermaassen  zusammen : 

1)  Werden  den  Thieren  virulente  Culturen  des 
Bacterium  coli  und  des  E b er th'scheu^  Bacillus 
in  die  Gallenblase  eingespritzt,  so  sterben  sie,  ehe 
es  zu  einer  Conkrementbildung  kommt  2)  Ab- 
geschwächte Culturen  der  beiden  Mikroorganismen 
können  in  der  Galle  eine  Aenderung  der  chemi- 
schen Reaktion  hervorrufen  und  dadurch  das  Chole- 
stearin  in  Form  von  Körnchen  zum  Ausfallen  brin- 
gen ;  werden  nun  diese  Körnchen  durch  den  von 
der  entzündeten  Schleimhaut  reichlich  abgeson- 
derten Schleim  zusammengeschweisst,  so  entstehen 
kleine  Conkremente,  die  sowohl  in  Bezug  auf  ihren 
Bau  als  auf  ihre  chemische  Zusammensetzung  mit 
Gallensteinen  identisch  sind.  1 1  hat  bei  Hunden 
bereits  nach  20  Tagen  harte  Conkremente  und 
schon  nach  7 — 12  Tagen  weiche  Gebilde  von  der- 
selben Zusammensetzung  in  der  Gallenblase  ge- 
funden. 3)  Die  Nährflüssigkeiten,  in  denen  die 
genannten  Mikroorganismen  wuchsen,  sind,  wenn 
letztere  abgetödtet  sind,  ebenso  wenig  wie  die  ge- 
tödteten  Bakterien  allein  (etwa  als  Fremdkörper) 
im  Stande,  Conkrementbildungen  herbeizuführen. 
4)  Die  Stauung  der  Galle  in  der  Gallenblase  durch 
Unterbindung  des  Ductus  cysticus  ist  zur  künst- 
lichen Erzeugung  der  Gallensteine  nicht  noth wendig. 
Auch  in  der  zweiten  Versuchsreihe,  in  der  It.  den 
Ductus  cysticus  durchgängig  liess,  erhielt  er  bei 
Verwendung  von  abgeschwächten  Culturen  cha- 
rakteristische Conkremente.     5)  Die  vom  Darme 


164 


III.  AUgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


bis  in  die  Qalienblase  langsam  vordringenden  Mikro- 
organismen gewöhnen  sich  auf  dem  Wege  daran, 
in  der  Galle  zu  leben  und  sind  daher  bei  der  An- 
kunft in  der  Oallenblase  bereits  abgeschwficht 
6)  Wie  It  durch  sorgfältige  Untersuchungen  nach- 
weisen konnte,  ist  die  Qallensteinbildung  nicht  von 
der  grösseren  oder  geringeren  Menge  von  Schleim- 
drüsen in  der  Oallenblase  abhängig ;  deshalb  kann 
auch  eine  grossere  Zahl  von  Drüsen  nicht,  wie 
Müller  es  ausgesprochen  hat,  eine  Disposition 
zur  Conkrementbildung  bedingen. 

Janssen  (Rom). 

212.  I  batteri  deUa  calcolosi  biliare  oolti- 
vati  nella  bile.  ülteriore  oontriboto  alla  genesi 
miorobioa  del  oalooli  biliari;  per  F.  E.  Italia. 
(Rif.  med.  XVII.  145.  p.  830.  1901.) 

It  hat  die  verschiedenen  Mikrooganismen,  die 
in  Gallensteinen  gefunden  sind  oder  die  bei  der 
Gallensteinbildung  eine  Rolle  spielen  sollen,  von 
Neuem  in  Galle  gezüchtet  und  die  entstehenden 
krystallinischen  und  nicht  krystaUinischen  Nieder- 
schläge genau  untersucht  Die  Ergebnisse  dieser 
Studien,  die  das  Bacterium  coli,  den  Eberth'- 
schen  Bacillus,  den  Streptococcus  pyogenee,  den 
StaphylocoGCus  aureus  und  den  Bacillus  subtilis 
betrafen,  waren  folgende :  1)  Die  specifischen,  die 
Gallensteinbildung  verursachenden  Mikroorganis- 
men sind  das  Bacterium  coli  commune  und  der 
E  b  e  r  t  h  'sehe  Bacillus.  2)  Der  Streptococcus  pyo- 
genes  und  der  Staphylocoocus  aureus  können  in 
seltenen  Fällen  ebenfdls  Gallensteinbildungen  her- 
beiführen ;  da  sie  aber  nicht  im  Stande  sind,  das 
Cholestearin  zu  föUen,  sind  die  etwa  gebildeten 
Conkremente  nur  aus  Ealksalzen  aufgebaut  3)  In 
Gemeinschaft  mit  dem  Streptococcus  und  dem 
Staphylocoocus  entfaltet  das  Bacterium  coli  com- 
mune seine  biochemischen  Wirkungen  in  der  Galle 
schneller  als  allein ;  die  entstehenden  Conkremente 
sind  aus  Cholestearin,  Ealksalzen  und  Ghdlenpig- 
menten  zusammengesetzt        Janssen  (Rom). 

213.  Isolirte  regionäre  Achseldrüsentaber- 
knlose  bei  Tamoren  der  weiblichen  Mamma, 
nebst  Bemerkungen  über  die  Genese  der 
Milohdrüsentaberknlose ;  von  Dr.  Heinrich 
Ebbinghaus  in  Zürich.  (Yirchow's  Arch. 
CLXXI.  3.  p.  472.  1903.) 

E.  beobachtete  2  gutartige  Tumoren  der  Mamma 
bei  einer  42-  und  einer  57jähr.  Frau,  die  beide  zu- 
gleich eine  regionäre  Achseldrüsentuberkulose  bei 
sonst  gesundem  und  kräftigem  Körper  darboten. 
In  dem  einen  Falle  handelte  es  sich  um  ein  Fibro- 
adenom, im  anderen  um  ein  Myxofibroma  intra- 
canaliculare.  Beide  Geschwülste  waren  frei  von 
Tuberkulose. 

E.  hält  es  für  sehr  unwahrscheinlich,  dass  ein 
Tumor  überhaupt  Tuberkulose  in  seinen  Lymph- 
bezirken zur  Ansiedelung  zu  bringen  vermag,  mag 
er  nun  gutartig  oder  bösartig  sein.  Findet  sich 
dennoch  dort  eine  Tuberkulose,  so  bestand  sie  schon 


unabhängig  von  dem  Tumor  und  konnte  höchstens 
durch  lokale,  innerhalb  dieser  Neubildung  sich  ab- 
spielende Vorgänge  (gesteigerte  Resorptionverhalt- 
nisse u.  s.  w.)  aus  einer  latenten  zu  einer  mani- 
festen Erkrankung  werden.      N  o  e  s  s  k  e  (Kiel). 

214.  Contribato  alla  oonosoens»  dei  tamori 
maligni  della  mammella  dell'aomo;  per  G.  Be- 
ta gh.     (Poüclin.  Vn.  25.  26.  1901.) 

B.  theilt  aus  der  Durante 'sehen  Klinik  4  Fälle 
von  Epitheliom  und  einen  Fall  von  Sarkom  der 
männlichen  Brustdrüse  mit. 

Der  eine  der  Epitheliam'YiÜle  beansprucht  in  kli- 
nischer und  histologischer  Beziehung  besonderes  Inter- 
esse. Zunächst  bestand  eine  abnorme  Ausbildung  der 
Brustdrüsen  (Gynäkomastie).  An  der  erkrankten  Seite 
Hess  sich  aus  der  Brustwarze  eine  gelbUche,  oft  blutig 
gefärbte  Flüssigkeit  herauspressen,  in  der  sich  Fettköm- 
chenzeUen,  Epithelien  und  rothe  Blutkörperchen  fanden. 
Wie  die  histologische  Untersuchung  ergab,  stammte  die 
Flüssigkeit  ans  cystischen  Hohlräumen,  die  von  einem 
mehrschichtigen  Epithel  ausgekleidet  waren  und  von 
deren  Wandungen  papilläre  Wucherungen  ausgingen. 
Diese  Hohlräume  waren  zwar  zum  Theil  mitten  in  der 
Geschwulstmasse  gelegen,  liessen  aber  nirgends  Bezie- 
hungen zur  Neubildung  erkennen  und  waren  offenbar 
aus  erweiterten  Milchgängen  hervorgegangen. 

Nach  B.  handelte  es  sich  um  die  Reste  einer 
chronischen  Mastitis,  und  zwar  um  eine  der 
Mastitis  endocanalicularis  analoge  Form.  Auf  dem 
Boden  der  Mastitis  hätte  sich  dann  der  Krebs  ent- 
wickelt. B.  glaubt  nicht,  dass  die  Gynäkomastie 
eine  Disposition  zur  Entwickelung  von  Brust- 
drüsengeschwülsten bedinge. 

Sarkome  der  männlichen  Brustdrüse  sind  be- 
deutend seltener  als  Carcinom;  mehr  als  12  Fälle 
sind  bisher  nicht  beschrieben  worden. 

B.'s  Fall  betraf  einen  59jähr.  Mann,  bei  dem  sich 
innerhalb  eines  Jahres  multiple  Sarkome  der  rechten 
Regio  mammaha  und  Metastasen  in  den  gleichseitigen 
Achseldrüsen  entwickelt  hatten.  Die  Geschwülste  der 
Regio  mammaria  waren  mit  denen  der  Achselhöhle  ent- 
sprechend dem  Verlaufe  der  Lymphgefässe  durch  eine 
Kette  von  kleinen  Tumoren  verbunden,  die  sich  genau 
ebenso  verhielten  wie  jene.  Bei  der  mikroskopischen 
Untersuchung  erwies  sich  die  Neubildung  als  ein  Melano- 
sarkom.  Janssen  (Rom). 

215.  The  genesia  ofglioma  retinae  in  nenr- 
oglia;  by  Dr.  Pusey.  (BulL  of  the  Johns  Hopkins 
Hosp.  Xm.  139.  Oct.  1902.) 

Im  Zusammenhange  mit  einer  kritischen  Literatnr- 
betrachtung  bespricht  P.  seine  Untersuchungen  an  einem 
Glioma  retinae.  Gute  Abbildungen  unterstützen  die  Dar- 
steUuDg.  Bemerkenswerth  an  dem  makroskopischen  Be- 
funde sind  nur  die  Verkleinerung  des  Bulbus  und  die  Ten- 
sionverminderung trotz  nicht  erfolgter  Perforation.  Von 
besonderer  Bedeutung  bei  der  mikroskopischen  Unter- 
suchung war  die  Feststellung,  dass  der  Tumor  in  der 
Hauptsache  aus  Neurogliagewebe  besteht.  In  der  Netz- 
haut z.  B.  ist  „die  Neuroglia  so  zu  sagen  auf  Kosten  der 
anderen  nervösen  Netzhautbestandtheile  entwickelt*,  die 
theilweise  ganz  verschwunden  sind  oder  nur  in  spärlich- 
stem Maasse  angetroffen  werden.  Die  Neuroglia  durch- 
zieht u.  A.  auch  den  Glaskörper  und  die  Linse.  Besonders 
bewährte  sich  P.  die  Färbungsmethode  von  Mallorj, 
Phosphormolybdänsäure,  Hämatoxilin.  Die  Gliomrosetten 
sind  nach  seiner  Ansicht  ebenfalls  aus  Neurogliazellen 
und  Fasern  gebildet.    £r  empfiehlt  deshalb,   den  tod' 


IV.  Pharmakologie  und  Toxikologie. 


165 


Wiotersteiner  and  Flexa  er  far  diese  Geschwulst 
befürworteteaNameaNearo-Epitheliomaretiaae  fallea  za 
lassen  und  die  alte  Yirchow'sohe  Bezeichnang  Glioma 
retioae  beizabehaltea.  Bergemano  (Hasum). 

216.  Zar  Symptomatologie  der  Bücken- 
markatumoren ;  von  Dr.  M.  Jaff6  in  Posen. 
(Arch.  f.  klin.  Chir.  LXVIL  3.  p.  473.  1902.) 

J.  berichtet  über  eia  in  Höhe  des  zweitea  Dorsal- 
segmentes sitzeadea,  vom  inneren  Blatte  der  Dara-mater 
lasgehendes,  gefässreiohes  Fibrosarkom  bei  einer  52jähr. 
Fraa,  die  an  Paraplegia  and  Anaesthesia  dolorosa  mit 
starken  Steifigkeiten  der  gelähmten  Beine,  erhöhten 
SehDenreflezen ,  totaler  Blasen-  and  Mastdarmlähmung 
und  schwerem  Decabitas  gelittea  hatte.  Warzelsym- 
ptome  hatten  nicht  bestanden,  dagegen  eine  abgestampfte 
£aipfiodIichkeit  and  gerade  in  dem  Rückenmarksegmente, 
das  das  obere  Grenzgebiet  der  abgestampften  Empfin- 
dang  beherrschte,  sass  die  Geschwalst  J.  hält  die  Früh- 
diagnose and  genaae  Niveaadiagnose,  in  welchen  beiden 
Momenten  die  Therapie  der  Rückenmarkstamoren  be- 
grändet  Uegt,  für  häafiger  möglich,  als  sie  bisher  gelang. 

Noesske  (Eiel). 

217.  Experimentelle  üntersuehnngen  über 
Drackateigerangen  im  Büokenmarksaok ;  von 
Dr.  Rudolf  Finkeinburg.  (Deutsches  Arch. 
L  kün.  Med.  LXXVI.  4  u.  5.  p.  383.  1903.) 

F.  machte  seine  Versuche  an  Hunden  und 
Kaninchen  und  steigerte  den  Druck  sowohl  von 


der  Cauda  equina  wie  vom  Sch&del  her.  Das  wich- 
tigste Ergebniss  ist,  dass  es  bei  Hunden  und  Katzen 
gelingt,  durch  eine  gewisse  Drucksteigerung  im 
Subarachnoidealraume  des  RQckenmarkes  die  Knie- 
reflexe abzuschwächen,  bez.  zum  Verschwinden  zu 
J}ringen.  Geringere  Drucksteigerungen,  die  hierzu 
nicht  ausreichen,  bewirken  in  der  Regel  eine  er- 
hebliche Steigerung  des  Reflexes  und  lösen  tonische 
Krämpfe  in  den  Hinterbeinen  aus.  Diese  Krämpfe 
beruhen  augenscheinlich  auf  einer  direkten  Rei- 
zung des  Rückenmarkes,  bez.  der  vorderen  und 
hinteren  Wurzeln ;  sie  treten  auch  auf,  wenn  man 
den  Rückenmarksack  nach  dem  Qehirne  zu  ab- 
gebunden hat.  Sehr  auffallend  ist  es,  dass  der 
wirksame  Druck  (wie  bei  Hirndruckversuchen  auch) 
an  Stärke  wechselt  bei  verschiedenen  Thieren  und 
bei  demselben  Thiere  zu  verschiedenen  Zeiten. 
Es  spielen  hier  allerlei  individuelle  Verhältnisse 
(Absorption,  Resorption  u.  s.  w.)  eine  Rolle.  Die 
Thatsache,  dass  es  bei  einzelnen  Versuchen  über- 
haupt nicht  gelang,  die  Kniereflexe  zum  Schwin- 
den zu  bringen,  mOchte  P.  mit  dem  Wegfalle  cere- 
braler Hemmungen  und  der  dadurch  bedingten 
gesteigerten  Reflexerregbarkeit  des  Rückenmarkes 
erklären.  Dippe. 


IV.  Pharmakologie  und  Toxikologie. 


^ 


218.  Ueber  intraYenöse  SaaentolOnfüsio* 
Den;  von  Prof.  Gustav  Gärtner.  (Wien.  klin. 
Wchnschr.  XV.  27.  1902.) 

Die  Einverleibung  grosser  Mengen  von  Sauer- 
stoffgas in  die  Venen,  wird  von  Thieren  reaktionlos 
ertragen,  auch  nach  langer  Zufuhr  wurde  niemals 
Gas  im  Herzen  gefunden.  Aenderungen  derCirku- 
laÜQn  treten  nicht  zu  Tage.  Praktische  Verwen- 
dang  der  Thatsachen  erwartet  sich  G.  bei  Kohlen- 
oxydvergiftung  und  bei  asphyktischen  Neugebo- 
renen. Der  Sauerstoff  muss  mit  grosser  Sorgfalt 
bereitet  sein ;  der  gewöhnlich  im  Handel  in  Stahl- 
flaschen erhältliche  ist  es  nicht,  er  enthält  zu  oft 
Beimengungen  von  Stickstoff  (bis  zu  20<^/o),  was 
natOrlich  Luftembolie  zur  Folge  haben  würde. 
W.  Straub  (Leipzig). 

219.  Etnde  tozioologiqua  de  radrinalin ; 

par  Plinio  Taramasio.     (Revue  m6d.  de  la 
Soisse  roDL  XXII.  8.  p.  589.  Acut  20.  1902.) 

Bei  subcutaner  Injektion  ist  Adrenalin  für 
Kaninchen  mit  0.02  g  pro  Kilogramm,  fOr  Meer- 
schweinchen mit  0.0 Ig  pro  Kilogramm  sicher  tOdt- 
lich.  Dosen  von  0.004  können  unter  Umständen 
tödtlich  wirken.  Der  Tod  erfolgt  durch  akutes 
Lungenödem  nach  1  Stunde.  Häufig  bemerkt 
man  lokale  Gewebenekrose  an  der  Injektionstelle ; 
VergiftuDgsymptome  sind- DyspnOe,  Sensibilität- 
abnahme,  Schwächung  der  Reflexerregbarkeit  und 
der  Motilität.  FrOsche  werden  unter  ähnlichen 
Symptomen  erst  bei  0.5  g  Adrenalin  pro  Kilogramm 
getOdtet  W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 


220.  Ueber  einen  interessanten  Fall  von 
Naevns  papillomatosos  universalis.  Behandr 
lung  mit  Thyreoidin;  von  Dr.  C.  Beck.  (Monatsh. 
f.  prakt.  DermatoL  XXXH.  9.  p.  433.  1901.) 

Die  ausserordentlich  ausgebreitete  verruköse 
Hautveränderung  ging  unter  der  Behandlung  mit 
Thyreoidintabletten  {OM— 0.2  Merdk,  beziehentlich 
B.  W,  &  Oo.)  bis  zu  einem  gewissen  Grade  zurück, 
recidivirte  aber  in  den  behandlungsfreien  Zwischen- 
zeiten. P  i  n  k  u  s  (Berlin). 

221.  üeber  die  suboatanen  Ii^ektlonen  mit 
Serum  Truneoeok  bei  Neurasthenie  und  ver- 
sohiedenen  nerrosen  Zuständen,  die  gewisse 
Krankheiten,  wie  Pellagra,  Anämie  xu  s.  w. 
begleiten;  von  Dr.  Cosma.  (Spitalul.  XXIIL 
4—5.  p.  178.  1903.) 

C.  hat  dieses  Serum  bei  Arteriosklerose  ange- 
wendet und  hierbei  gefunden,  dass  zwar  von  einer 
eigentlichen  Heilung  des  Grundprocesses  nicht  ge- 
sprochen werden  kann,  dass  aber  die  verschiedenen 
nervOsen  Symptome,  die  ihn  begleiten,  wie  Herz- 
klopfen, Schlaflosigkeit,  Schwindel,  Athembeschwer- 
den  u.  A.  sichtlich  günstig  beeinflusst  werden. 
Auch  bei  Neurasthenie  und  anderen  nervOsen  Er- 
scheinungen, wie  man  sie  namentlich  in  Begleitung 
von  Pellagra,  Anämie  u.  Aehnl.  beobachtet,  bemerkt 
man  Besserung  nach  10  Einspritzungen  und  oft 
gänzliche  Heilung  nach  weiteren  10 — 20.  Ausser- 
dem nehmen  die  Kranken  an  Gewicht  zu. 

E.  Toff(Braila), 


166 


lY«   Pharmakologie  und  Toxikologie. 


222.  nntersnohangen  über  RhodaiiYerbin- 
düngen;  von  Q.  Treupel  und  A.  Edinger. 
2.  Mittheilung.  (MQnchn.  med.  Wchnschr.  XLIX. 
14.  1902.) 

Die  vom  Menschen  gut  vertragenen  Dosen  von 
0.3 — 0.5  g  Rhodannatrium  stumpfen  bei  fortge« 
setzter  Darreichung  die  Aciditftt  des  Harnes  be- 
trächtlich ab,  gleichzeitig  ist  die  Harnsäure-  und 
Phosphorsäureausscheiduog  vermindert. 

W.  Straub  (Leipzig). 

223.  Beiträge  Bur  Kenntnisa  der  Wirkung 
des  Chinins  auf  das  (Gehörorgan ;  von  Dr.  E. 

Wittmaack.     1.  u.  2.  Theil.     (Arch.  f.  d.  ges. 
Physiol.  XCV.  5  u.  6.  p.  209.  1903.) 

Im  1.  Theile  weist  W.  nach,  auf  Orund  von 
Versuchen,  die  unter  bestimmten  Cautelen  ange- 
stellt waren,  dass  die  Störungen  des  OehOrorgans, 
wie  sie  nach  Chininvergiftung  beobachtet  werden, 
nicht  auf  Hyperämie  und  Blutungen  zurückzuführen 
sind.  Etwaige  Blutergüsse  im  mittleren  oder  inne- 
ren Ohre,  wie  sie  früher  nach  Chininvergiftung  be- 
schrieben wurden,  sind  nach  den  Beobachtungen 
W.'b  erst  agonalen  Ursprunges,  bedingt  durch  die 
schweren  Erstickungserscheinungen,  unter  denen 
die  Thiere  zu  Qrunde  gehen. 

Im  2.  Theile  weist  W.  durch  Untersuchung  der 
Ganglienzellen  des  Ganglion  Cochleae  nach,  dass 
diese  Zellen  sehr  stark  durch  das  Gift  verändert 
werden.  Bereits  4  Stunden  nach  der  Einführung 
einer  grösseren  Giftdosis  ist  die  Veränderung  eine 
derartige,  dass  die  Unterscheidung  der  Ganglien- 
zellen von  normalen  möglich  wird.  Als  erstes 
Zeichen  der  Vergiftung  kann  eine  stärkere  Färb- 
barkeit  der  Nissl-Schollen  im  Zellenleibe  gelten. 
(Färbung  der  Nissl-SchoUen  mit  Methylenblau,  der 
Grundsubstanz  mit  Erythrosin  nach  Held.)  Dann 
nimmt  die  Grundsubstanz  immer  mehr  einen 
violetten,  statt  dem  rein  rothen  Farbenton  an.  Die 
Nissl-Schollen  zeigen  bei  mittelschweren  Vergif- 
tungen bereits  Unregelmässigkeiten  ihrer  Lagerung, 
Anhäufung  an  einem  Zeilentheil,  Zusammenbacken 
zu  grösseren  Klumpen  u.  dgl,  auch  scheinen  sie 
stellenweise  ausgefallen  zu  sein.  Bei  schweren 
chronischen  Vergiftungen  endlich  erschien  das 
Protoplasma  diffus  blau  gefärbt  und  nur  ganz  ver- 
einzelt waren  überhaupt  noch  Reste  von  Nissl- 
SchoUen  zu  erkennen.  Diese  Veränderungen  wer- 
den durch  eine  Reihe  farbiger,  nicht  schematisirter 
Abbildungen  von  normalen  und  pathologischen 
Ganglienzellen  von  Hunden  und  Meerschweinchen 
übersichtlich  dargestellt  Wie  für  die  Netzhaut  in 
den  letzten  Jahren  nachgewiesen  wurde,  dass  ihre 
Ganglienzellen  bei  verschiedenen  Vergiftungen, 
unter  Anderem  bei  Chininvergiftung,  den  ersten  An- 
griffspunkt bilden,  so  ist  es  auch  für  das  Gehör- 
organ nach  den  vorliegenden  Untersuchungen  wahr- 
scheinlich, dass  die  Ganglienzellen  den  Sitz  der 
primären  Giftwirkung  darstellen. 

Garten  (Leipzig). 


224.  Einwirkung  von  Ohinasaure  auf  Harn- 
säure- und  nippuraaureauaaoheidung ;  von  Dr. 
Frz.  Hupfer.  (Ztschr.  f.  physiol.  Chemie XXXVII. 
4.  p.  302.  1903.) 

Weiss  hatte  gefunden,  dass  Chinasäure  die 
Hippursäureausscheidung  erhöht,  die  Hamsäure- 
ausscheidung  herabsetzt;  auch  Andere  kamen  zu 
demselben  Resultate,  und  so  wurden  verschiedene 
chinasaure  Verbindungen  als  Gichtmittel  empfohlen. 
H.  zeigt  nun,  dass  zwar  die  Hippursäureausschei- 
dung durch  Chinasäure  gesteigert,  aber  die  Harn- 
säureausscheidung nicht  vermindert  wird.  Weiss 
habe  zu  wenig  Hamsäurebestimmungen  gemacht, 
stütze  sich  nur  auf  eine  Versuchsreihe,  Andere 
hätten  nicht  einmal  die  Nahrung  während  der  Ver- 
suche controlirt. 

Die  Theorie  von  dem  Antagonismus  von  Hippur- 
säure  und  Harnsäure  muss  damit  fallen. 

V.  Lehmann  (Berlin). 

225.  Ueber  die  physiologiflohe  Wirkung 
einiger  PhenanthrenderiTate ;  von  P.  Bergeil 
u.  R.  Pschorr.  (Ztschr.  f.  physiol.  Chemie 
XXXVm.  1  u.  2.  p.  16.  1903.) 

B.  und  F.  fanden,  dass  dem  Phenanthren, 
C||H|o,  von  dem  sich  das  Morphin  ableitet,  im 
Körper  keine  besonderen  Wirkungen  zukommen; 
es  geht  eine  Verbindung  mit  Glykuronsäure  ein, 
wahrscheinlich  unter  intermediärer  Bildung  eines 
Oxyphenanthren  (Phenanthrol). 

Dagegen  erzeugen  die  Oxyphenanthrene  beim 
Warmblüter  schwere  tetanische  Anfälle,  ebenso 
eine  Sulfosäure  und  die  Phenanthrencarbonsäuren. 
Verschieden  davon  sind  die  Wirkungen  der  Deri- 
vate des  Phenanthrenchinons.  Diese  rufen  keine 
tetanischen  Erscheinungen  hervor,  sind  aber  aus- 
gesprochene Methämoglobinbildner. 

V.  Lehmann  (Berlin). 

226.  Beitrag  aar  Aethemarkose ;  von  Dr. 

C.  Longard.  (Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  24. 
1903.) 

Die  Aethemarkose  würde  zweifellos  schon 
längst  Qemeingut  aller  Aerzte  geworden  sein,  wenn 
sich  die  Anwendung  des  Aethers  zur  Narkose 
technisch  so  leicht  gestaltete,  wie  die  des  Chloro- 
forms. 

Die  Orundforderungen,  die  man  an  eine  gute 
Aeihermaske  stellen  muss,  sind  1)  dass  sie  die  un- 
eingeschränkte Zufuhr  atmosphärischer  Luft  ge- 
stattet; 2)  dass  sie  uns  in  den  Stand  setzt,  die  ver- 
dorbene ausgeathmete  Luft  sofort  zu  entfernen ; 
3)  dass  sie  die  vollständige  Verwerthung  des  ein- 
geführten Aethers  bewirkt,  da  nur  so  eine  Con- 
trole  des  Aetherverbrauches  möglich  ist.  Die  von 
L.  zusammen  mit  Dr.  Wagner  construirte  Maske 
entspricht  diesen  Bedürfnissen. 

Auf  Grund  seiner  Beobachtungen  bei  über 
2700  Aethernarkosen  kommt  L.  zu  folgenden 
Schlussfolgerungen:  Der^e^Aer  ist  bei  richtiger  Au* 


rv.   Pharmakologie  und  Toxikologia 


167 


I  wendoDg  das  ungeßhrliehste  und  beste  Narkoticum, 
das  wir  besitzen.  Die  unangenehmen  Nebenwirkun- 
gen, die  ihm  bisher  zur  LAst  gelegt  wurden,  sind 
nicht  Folge  des  Aethers  als  solchen,  sondern  nur 
bedingt  durch  die  gleichzeitige  Kohlensäurevergif- 
tong  des  Körpers.  Darum  ist  erste  Vorbedingung 
einer  guten  Aethemarkose  die  reichliche  Zufuhr 
atmoephftrisoher  Luft  Bs  giebt  keine  Gontraindi- 
Monen  gegen  die  Aethemarkose;  weder  akute, 
noch  chronische  Katarrhe  der  Lunge  verbieten  sie. 
Eine  Feuersgefahr  besteht  bei  der  gründlichen  Aus- 
nutzung der  Aetherdämpfe  nicht,  so  dass  man  ruhig 
bei  Licht  operiren  kann.      P.  Wagner  (Leipzig). 

'         227.  Bmoin,  ein  neues  Gegenmittel  beim 
I     HorphiniamiiB ;   von  Dr.  A.  Fromme  in  Stel- 
lingen (Hamburg).     (MQnchn.  med.  Wchnschr.  L. 
27. 1903.) 

Nach  Versuchen  mit  allerlei  Mitteln  glaubt  Fr. 
im  Brucin  einen  Stoff  gefunden  zu  haben,  der  bei 
der  Abgewöhnung  des  Morphins  die  besten  Dienste 
leistet  Brucin  ist  ein  Strychnospräparat  und  als 
solches  Antagonist  des  Morphin.  Es  verbessert 
sehr  bald  das  Allgemeinbefinden  der  Morphinisten, 
bewirkt  eine  bessere  Blutbildung,  guten  Schlaf, 
regt  Appetit  und  Verdauung  an.  Am  besten  giebt 
I  man  Morphin  und  Brucin  zusammen  innerlich  mit 
steter  Verminderung  des  Ersteren  bei  geringer  Er- 
häiong  des  Letzteren.  Man  kann  mit  3  cg  2  bis 
3mal  täglich  beginnen  und  bis  zu  18  cg  steigen. 
Bedenkliche  Wirkung  dieser  Brucindosen  hat  Fr. 
nicht  gesehen.  Dippe. 

228.  Erfahrungen  mit  dem  neuen  Schlaf- 

nüttelMVeronal**;vonFritz  Lotsch.   (Fortschr. 
d.  Med.  XXI.  19.  1908.) 

Sehr  gfinstiger  Bericht  aus  der  L  med.  Klinik 
lu  Berlin.  Veronal  wirkt  zu  0.25 — 1.0  bei  ein- 
facher Schlaflosigkeit  sicher,  angenehm  und  ohne 
alle  bedenklichen  Nebenerscheinungen.  Kranke 
der  verschiedensten  Art  vertrugen  es  gleich  gut, 
bei  heftigen  Schmerzen ,  starken  Beklemmungen 
Q- 8.  w.  versagt  es.  Dippe. 

229.  Ueber  die  Wirkongsweiee  des  Ootoins 
ud  Vortoins  auf  den  Darminhalt;  von  Dr. 
findolf  Karb.  (Deutsches  Arch.  f.  klin.  Med. 
LXXVL  1—3.  p.  80.  1908.) 

E.  hat  Versuche  darüber  angestellt,  wie  weit 
die  genannten  beiden  Mittel  zur  Desinfektion  des 
I^vmes  geeignet  sind.  Dabei  erwies  sich  das 
Portom  als  ganzlich  v^irkungslos,  es  nützt  auch  bei 
Krankheiten  so  gut  wie  gar  nichts.  Das  Ootoin 
^irkt  entwickelungshemmend  auf  die  Bakterien 
im  Darme,  aber  nicht  gleichmftssig,  auf  die  einen 
mehr,  die  anderen  weniger. 

Klinisch  bewährte  sich  das  Cotoin  bei  Enteri- 
tiden  und  namentlich  auch  bei  typh(^sen  Durch- 
^en  (bis  zu  2.6  g  pro  die)  oft  recht  gut,  gegen 
die  taberknlüse  Enteritis  half  es  nichts.     Dippe. 


280.  üeber  Empyroform,  ein  trockenes, 
fast  geraohlosea Theerpräparat ;  von  Dr.  Bruno 
Sklarek.  (Ther.  d.  Gegenw.  N.  F.  V.  7.  p.  805. 
1908.) 

Empyroform  ist  ein  Condensationprodukt  von 
Theer  und  Formaldehyd,  ein  bräunliches  Pulver 
von  kaum  an  Theer  erinnerndem  Gerüche.  Es  ist 
in  der  Neisser 'sehen  Klinik  in  Salbenform  als 
1 — 20proc.  Empyroformvaseline,  als  10 — 20proc. 
Empyroform- Blei-,  bez.  -Zinkvaseline,  als  Empyro- 
formpaste  (Empyrof.,  Amyl.  ana  25.0,  Vaseline  50.0) 
verwandt  und  hat  sich  namentlich  bei  Ekzemen 
gut  bewährt.  In  den  ersten  Stadien  des  Ekzems 
wirkt  oft  eine  Tinktur  ganz  besonders  gut :  Empyro- 
form. 5.0 — 10.0,  Chloroform.,  Tinct.  Benz,  ana  ad 
50.0.  M.  D.  S.  Pinselung.  Im  squamOsen  Stadium 
legt  man  nach  der  Pinselung  ein  Salicylseifen- 
pflaster  (von  Beiersdorf  5 — lOproa)  auf.  Das 
Empyroform  kann  auch  im  nässenden  Stadium  des 
Ekzems  als  Empyroform- Zinkpaste  oder  als  Tinktur 
angewandt  werden,  es  wirkt  in  hohem  Grade  juck- 
stillend, austrocknend  und  ohne  jede  Ortliche  Rei- 
zung. Dippe. 

281.  Anthrasoly  ein  gereinigter,  farbloser 
Theer  und  seine  therapeutische  Verwerthnng; 
von  Dr.  A.  Sack  und  Dr.  H.  Vieth.  (Mfinchn. 
med.  Wchnschr.  L.  18.  1908.) 

Der  Theer  ist  nach  der  Ansicht  der  Vff.  seiner 
unangenehmen  Eigenschaften  wegen  zu  Unrecht 
als  Heilmittel  vernachlässigt  worden.  Es  ist  ihnen 
gelungen,  in  dem  Anthrasol  ein  dünnflüssiges,  hell- 
gelbes, nach  Theer  riechendes  Oel  darzustellen, 
das  sich  in  Alkohol,  fetten  Oelen,  flüssigem  Paraffin, 
Vasogen  verdünnen  lässt  und  alle  guten  Eigen- 
schaften des  Theers  hat  Es  wirkt  bei  Ekzemen, 
parasit&ren  Hautkrankheiten  sehr  günstig,  wirkt 
juckstillend,  „keratoplastisch''  und  ist  vOllig  reizlos. 

Die  VfT.  stellen  ausführliche  Berichte  in  Aus- 
sicht. Dippe. 

282.  Zur  Behandlung  des  Milsbrandes  mit 
intraTenösen  Injektionen  von  löslichem  Silber 
(CoUargolnm)  und  über  die  Anwendbarkeit 
anderer  löaiioher  Silberpräparate  au  intra- 
venösen Ii^ektionen;  von  Dr.  R.  v.  Baracz. 
(Arch.  f.  klin.  Chir.  LXX.  2.  p.  490.  1908.) 

V.  B.  berichtet  über  8  F&lle  von  schwerem  Milz- 
brand, deren  günstiger  Ausgang  mit  aller  Wahr- 
scheinlichkeit der  Wirkung  der  intravenösen  Col- 
largolinjektionen  zuzuschreiben  ist  Alle  8  Kranke 
bemerkten  schon  1  Stunde  nach  der  Injektion 
grosse  Erleichterung  des  Allgemeinzustandes,  die 
Temperatur  fiel  stets  ab.  Die  lokale  Behandlung 
war  in  allen  8  Fällen  fast  indifferent,  v.  B.  hat 
verhältnissmässig  hohe  Dosen  des  Mittels  ange- 
wendet, bis  zu  80  com  einer  Iproc.  CollargoUösung. 
üeble  Zufälle  nach  diesen  grossen  Gaben  wurden 
nie  beobachtet.  Auch  von  Seiten  der  Kranken 
wurden  nie  irgendwelche  unangenehme  Symptome 


168 


Y.  Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


angegeben,  mit  Ausnahme  des  Schüttelfrostes,  der 
gewöhnlich  jeder  intravenösen  Einverleibung  des 
Collargols  folgte. 

Auf  Orund  der  von  v.  B.  gemachten  Erfahrung 
dürften  in  jedem  schweren  Falle  von  Milzbrand 
—  besonders  bei  dem  inneren  Milzbrand,  der  sog. 
Hadernkrankheit  —  weitere  Versuche  mit  intra- 
venösen GoUargolinjektionen  vorgenommen  werden. 

Anhangsweise  bespricht  v.  B.  die  Ergebnisse 
der  Behandlung  des  Milzbrandes  bei  Kaninchen 
durch  intravenöse  Injektionen  des  Collargolum  und 
die  Anwendbarkeit  verschiedener  löslicher  Silber- 
präparate zu  intravenösen  Injektionen. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

233.  Beitrag  aar  Behandlung  der  puer- 
peralen Sepsis;  von  Dr.  Reidhaar  in  Basel. 
(Mon.-Schr.  f.  Geburtsh.  u.  Qynftkol.  XVI.  4.  5. 
p.  765.  882.  1902.) 

B.  berichtet  über  die  sehr  günstige  Beeinflus- 
sung einer  schweren  puerperalen  Streptokokken- 
sepsis durch  intravenöse  Injektionen  von  Collargol- 
Cred6  (O.lproc.,  1 — 2mal  täglich),  nachdem 
Antistreptokokkenserum  yollständig  versagt  hatte. 
Fieber,  Schüttelfröste  und  Allgemeinbefinden  ver- 
loren sofort  ihren  bedenklichen  Charakter,  die 
Nahrungsaufnahme  hob  sich.  Nach  Aussetzen  der 
Injektionen  trat  wieder  Verschlechterung  ein. 
E.  Teuf  fei  (Berlin). 

234.  Trachom  und  Caprooitrol  (v.  Arlt); 

von  Dr.  E  m  i  1  B  0  c  k.  ( Wchnschr.  f.  Ther.  u.  Hyg. 
d.  Auges  VI.  20.  21.  1903.). 

Trachombehandlnng  mit  Caprooitrol  von 
Februar  1902  bis Mära  1903;  von  Dr.  F.  v.  Arlt 
(Ebenda  29.) 

Die  VfiE.  berichten  über  weitere  Erfolge,  die 
sie  und  Andere  bei  der  Behandlung  des  Trachoms 
mit  Cuprocitrol  gemacht  haben.  Das  Mittel  wirkt 
nach  den  bisherigen  Erfahrungen  mit  derselben 
Raschheit  und  Nachhaltigkeit,  wie  z.  B.  Cuprum 


sulphur.  in  Substanz  und  Argent-nitricum- Lösung, 
hat  vor  diesen  aber  den  grossen  Vorzug,  dass  es 
keine  wesentlichen  Schmerzen  und  Beizerschei- 
nungen und  keinen  Aetzschorf  hervorruft  Es  wird 
in  5 — lOproc.  Salbenform  unter  die  Lider  gebracht 
und  gut  verrieben ;  der  Kranke  kann  es  auch  ohne 
ärztliche  Hülfe  anwenden.  In  den  sehr  wenigen 
Fällen,  die  seiner  Heilwirkung  nicht  zugänglich 
sind,  hat  es  nie  Schaden  angerichtet. 

Bergemann  (Husum). 

235.  Bohwere  Veratsung  duroh  Sohmier- 
seife  bei  einem  18  Konate  alten  Kinde ;  von 

Dr.  JosephLanger.  (Münchn.  med. Wchnschr. 
XLVIIL  15.  1901.) 

Ein  IVsjähr.  Kind  hatte  Schmierseife  verschlackt. 
In  der  Klinik  (Ganghofner)  stellte  man  fest :  Schmerz- 
haft ächzendes,  flüchtig  athmendes  Kind.  Schleimhaut 
der  Unterlippe,  der  Wangen,  des  harten  und  weichen 
Gaumens,  die  Oberfläche  beider  Mandeln  granweiss  ver- 
färbt. Ausspülung  mit  Essi^wasser,  innerlich  Opium- 
tioktnr.  Nach  24  Stunden  Fieber,  Verfall.  Pneumonie 
im  linken  ünterlappen.  Urin  alkalisch,  gering  eiweiss- 
haltig,  enthielt  rothe  Blutkörperchen,  spärliche  Epithe- 
lien  und  Cylin derbrocken  [?].  Tod  an  demselben  Ta^. 
Sektion :  Verätzungen  im  Munde,  in  der  Speiseröhre,  im 
Magen.  Pneumonia  iobi  infer.  dextri.  Es  ist  nicht  mit 
Bestimmtheit  zu  sagen,  ob  der  Tod  allein  durch  die 
Seifenvergiftung  hervorgerufen  worden  ist  Die  Seife 
enthielt  keine  freie  Kalilauge,  5%  Pottasche. 

Brückner  (Dresden). 

236.Folyneoriti8toadBoh-alimeiitärer  Natur; 
von  L.  S  t  r  0  m  i  n  g e  r.  (Spitalul.  XXIIL  7.  p.  252. 
1903.) 

Der  36jähr.  Pat  hatte  nach  dem  Verspeisen  von  ver- 
dorbenen Würsten  4  Tage  lang  an  heftiger  Gastroenteritis 
gelitten;  gleichzeitig  bestanden  Kopfschmerzen,  Herz- 
klopfen und  leichte  Temperaturerhöhung.  Nach  einigen 
Tagen  verspürte  er  Ameisenlaufen  in  Händen  und  Füssen, 
dieGUeder  wurden  schwer,  sehr  schmerzhaft  und  es  ent- 
wickelte sich  eioe  Polyneuritis,  die  bereits  über  1  Jahr 
dauert.  Durch  die  Behandlung  (Serum  Trunececk, 
Galvanisation,  Quecksilber,  Strychnin,  elektrische  Bäder, 
Massage)  wurde  der  Zustand  erheblich  gebessert 

£.Toff(Braüa). 


V.  Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


237.  üeber  venohiedene  Aagenmaakel- 
störungen.     (Vgl.  Jahrbb.  CCLXXVIII.  p.  157.) 

Seggel  (Doppelseitige  Abduoens-  und  seit- 
liche Blicklfthmung.  Mfinchn.  med.  Wchnschr.  L. 
18. 1903)  sah  das  im  Titel  beschriebene  Bild  durch 
eine  Geschwulst  in  der  Gegend  der  Abducenskerne 
entstehen. 

Bei  einem  62jähr.  Manne  bestand  erst  rechts  Abdu- 
censlähmung  (mit  sekundärer  Ablenkung)  und  links  Un- 
fähigkeit, nach  rechts  zu  sehen,  bei  erhaltener  Conver- 
geuz.  Später  wurde  auch  der  linke  Abducens  gelähmt, 
as  trat  Facialislähmung  (mit  Nekrose  der  Hornhaut)  auf 
und  der  Pat.  ging  unter  Tumorsymptomen  zu  Grunde. 

Die  Sektion  ergab  einen  Tukerkel  in  der  Brücken- 
gegend,  der  die  Abducenskerne  u.  s.  w.  beschädigt 
hatte. 

S.  bespricht  ausfQhrlich  das  Bild  der  Lfthmung 
der  Seitwftrtswender.     Der  Ii$f.  freut  sich,  dass 


der  Vf.  ihm  gegen  Dr.  Oraefe  Recht  giebt  bei 
der  Frage,  ob  scheinbare  Bewegungen  nach  der 
Seite  bei  Verdeckung  des  anderen  Auges  Conver- 
genzbewegungen  seien  oder  nicht. 

A.  P6chin  (ün  cas  d'ophtalmopl^gie  con- 
genitale. Revue  d'Hyg.  Infant  I.  3—4.  1902X 
dessen  Arbeit  nach  dem  Referat  in  der  Revue 
neurol.  (XL  7.  p.  375.  1903)  wiedergegeben  wird, 
erzählt  von  einem  20jähr.  Jüngling  mit  angeborener 
Ophthalmoplegie. 

Unvollständige  Rosis.  Die  Augäpfel  konnten  sich 
nicht  um  1  mm  drehen,  sie  waren  parallel  nach  vorn  ge- 
richtet und  standen  immer  ganz  still.  Accommodation 
und  Pupillenbewegung  normal.  Parese  der  Facialis- 
muskeln. 

G.  Schwabe  (Bericht über G. Seh w.'s Augen- 
klinik. Leipzig  1903.  p.  50)  beschreibt  eine  Familie 
mit  Ptosis  und  Bpicanthns. 


V.   Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


169 


Von  10  Kindern  eines  Paares  waren  2  früh  gestorben. 

Bei  8  wurden   bis  zn  den  ersten  Schaljahren  Sprach- 

-  störuDgen  beobachtet.  Die  letzten  5  Kinder  zeigten  gleich 

dem  Vater  beiderseits  vollständige  Ptosis  und  Epioanthns. 

Der  Vater  war  als  Kind  wegen  seiner  Ptosis  operirt 
worden,  die  rechte  Lidspalte  war  5,  die  linke  7mm  hoch. 
Nor  nach  oben  hin  war  die  Bewegung  der  Augäpfel  ge- 
hemmt Von  den  Kindern  beschreibt  8  c  h  w.  3  Mädchen. 
Die  Lidspalten  der  ISjähr.  Tochter  waren  3  und  4  mm, 
die  der  9jähr.  3  und  5  mm,  die  der  öViJähr.  2  und  3  mm 
hoch.  Ausserdem  bestanden  bei  allen  3  Mädchen  Epi- 
ciothos,  Strabismus  couYerg.  conoomit.  mit  etwas  Nystag- 
mus, Astigmatismus  und  lallende  Sprache. 

M.  Reichardt  (üeber  angeborene  Pupillen- 
Btarre.  Neurol.  Centn- Bl.  XXII.  11.  1903)  kann 
xwar  nicht  darthun,  dass  es  eine  angeborene 
Pupillenstarre  gebe,  meint  aber,  es  sei  mOglicher- 
veise  doch  so.  Er  hat  bei  2  blödsinnigen  Kranken 
(einer  40jähr.  weiblichen  Person  und  einem  21  jähr. 
Epileptischen)  isolirte  Pupillenstarre  gefunden ;  es 
war  nicht  möglich  zu  sagen,  ob  reflektorische,  oder 
totale.  Die  Pupillen  der  Mutter  des  Epileptischen 
waren  auch  starr.  Nach  dem  Tode  des  Kranken 
wurde  am  Rfickenmarke  nichts  Besonderes  gefun- 
den (das  Oehim  war  verloren  gegangen). 

Theod.  Schilling  (Zur  Frage  der  recidi- 
Tirenden  Oculomotoriuslähmung.  Münchn.  med. 
Wchnschr.L.  18.  1902)  theilt  aus  Oppenheim 's 
Beobachtung  einen  vollkommen  typischen  Fall  von 
wiederkehrender  Oculomotoriuslähmung  mit. 

Der  15jähr.Pat  hatte  den  ersten  Anfall  mit  8  Jahren 
gehabt.  Anföoglich  jährlich,  waren  die  Anfälle  später 
einige  Male  im  Jahre  gekommen,  aber  leichter  geworden. 

Nichts  deutete  auf  Migräne.  Bemerkenswerth  ist, 
dass  links  markhaltige  Fasern  im  Opticus  gefunden  wur- 
den, und  dass  der  Knabe  stotterte. 

Ein  Fibrom  des  Nerven  anzunehmen,  ist  der 
Vf.  nicht  geneigt;  Oiftbildung  ist  ihm  wahrschein- 
licher. 

Jac.  W.  Russell  (Gase  of  migraine  with 
ophthalmoplegia.  Brit  med.  Journ.  May  2.  1903) 
berichtet  über  wiederkehrende  Oculomotorius- 
lähmung. 

Die  Verwandten  des  ISjähr.  Pat  waren  migränefrei, 
litten  auch  nicht  an  Epilepsie.  Er  war  nach  4tägigen 
Oeburtwehen  mit  der  Zange  zur  Welt  befördert  worden. 
Hit  14  TtLgen  hatte  er  den  1.  Anfall  von  Erbrechen  ge- 
habt und  seitdem  waren  die  Anfölle  regelmässig  wieder- 
gekehrt: Kopfschmerz  (sobald  wie  das  Kind  Zeichen 
geben  konnte)  und  Erbrechen  alle  2 — 4  Wochen.  Wäh- 
rend der  ersten  6  Jahre  waren  die  Anfälle  von  Ptosis  und 
Schielen  links  begleitet  worden,  Erscheinungen,  die  an- 
^Qglich  zwischen  den  Anfällen  wieder  vergangen  waren, 
mit  der  Zeit  aber  sich  festgesetzt  hatten. 

Ausser  einer  Parese  des  linken  Oculomotorius  war 
ao  dem  Knaben  nichts  Krankhaftes  zu  finden.  Am 
15.  August  trat  ein  Anfall  ein :  Schmerzen  in  der  Stirn 
and  im  Auge  links.  Lichtscheu,  wiederholtes  Erbrechen, 
CoDgestion  der  Bindehaut,  leichte  Unregelmässigkeit  des 
Herzens,  Steigerung  des  Kniephänomens.  Am  nächsten 
Morgen  war  der  linke  Oculomotorius  ganz  gelähmt, 
Schmerz  und  ihrbreohen  hörten  auf.  Am  17.  August  war 
auch  das  Auge  wieder  wie  vorher.  Die  nächsten  Anfälle 
worden  am  25.  Aug.,  18.  Sept.,  1.  Oct,  14.  Oct,  30.0ct., 
d.  Nov.,  29.  Nov.  beobachtet 

Der  Fall  ist  bemerkenswerth  durch  den  frühen 
Beginn  und  die  Häufigkeit  der  Anfälle.  Von  der 
nichtenglischen  Literatur  weiss  der  Vf.  gar  nichts. 

HelJahrbb.  Bd.279.  Hft,2. 


E.  Schnitze  (Ophthalmoplegia  interna  trau- 
matica. Centr.-Bl.  f.  Nervenhkde.  u.  Psych.  N.  F. 
XIV.  p.  23.  Jan.  1903)  sah  nach  einer  Kopfver- 
letzung Lähmung  der  inneren  Muskeln  eines  Auges 
als  erstes  Symptom  der  progressiven  Paralyse. 

Einem  45jähr.  Bergmanne  war  ein  schweres  Stück 
auf  den  £opf  gefallen.  Wahrscheinlich  Schädelbruch. 
Gleich  nach  dem  Anfalle  starke  Verengerung  der  linken 
Pupille.  Bald  danach  klagte  der  Er.,  er  könne  mit  dem 
linken  Auge  nicht  lesen.  Die  Untersuchung  ergab  Läh- 
mung des  Sphincter  ir.  und  des  Ciliaris  links,  die  auch 
1  Jahr  später  bestand.  Allmählicher  geistiger  Verfall. 
Sprachstörung.  Aufhebung  der  Sehnenreflexe.  Etwa 
3  Jahre  nach  dem  Unfälle  Tod.  M  ö  b  i  u  s. 

238.  Ueber  Migräne.  (VgLJahrbb.GLXXVIL 
p.  47.) 

W.  Strohmayer  (Ueber  die  Beziehungen 
zwischen  Epilepsie  und  Migräne.  Münchn.  med. 
Wchnschr.  L.  10.  1903)  betont  mit  Recht,  dass 
Uebergftnge  zwischen  Epilepsie  und  Migräne  nie 
nachgewiesen  worden  sind,  dass  zwar  ein  Migräne- 
Kranker  epileptisch  werden,  dass  eine  symptoma- 
tische Migräne  mit  der  Krankheit  Migräne  ver- 
wechselt werden  kann,  dass  aber  beide  Krank- 
heiten doch  durch  eine  tiefe  Kluft  geschieden  sind. 
Er  theilt  eine  Reihe  von  interessanten  Kranken- 
geschichten mit:  bald  handelt  es  sich  um  Combina- 
tion  und  bald  um  schwierige  Diagnose. 

Ch.  F6r6  (Sur  des  rdves  pr6curseurs  de  la 
migraine  ophthalmique.  Revue  de  M6d.  XXIIL  2. 
p.  127.  1903)  weist  auf  die  einen  Migräneanfali 
ankündigenden  Trftume  hin  und  erzfthlt  2  inter- 
essante Beispiele. 

I.  Ein  43jähr.  Mann  Utt  seit  einigen  Monaten  an 
Augenmigräne,  die  in  der  Regel  früh  um  9  Uhr  eintrat. 
Der  Kr.  wusste,  wann  ein  Anfall  kam,  denn  er  hatte 
dann  vorher  von  Feuer  geträumt,  und  zwar  von  einem 
Vulkanausbruche  oder  von  einem  Brande,  Vorgängen, 
die  sich  immer  rechts  abspielten.  Bei  der  Migräne  trat 
ein  rechtseitigesFlimmerskotom  auf  und  der  nachfolgende 
Kopfschmerz  war  über  dem  rechten  Auge  am  stärksten. 
Die  Feuerträume  hatten  sich  schon  vor  der  Migränezeit 
zuweUen  eingestellt. 

F.  fand  Zeichen  der  progressiven  Paralyse  (Fehlen 
des  Kniephänomens,  reflektorische  Pupillenstarre)  und 
ordnete  eine  antisyphiÜtische  Behandlung  an.  Die 
Migräneanfälle  hörten  auf,  aber  die  Träume  kamen  noch 
eine  Zeit  lang.    Später  entwickelte  sich  die  Puralyse. 

n.  Ein  16jähr.  Mädchen,  dessen  Vater  an  Migräne 
litt,  träumte  seit  dem  Eintritte  der  Pubertät  von  Zeit  zu 
Zeit  von  dem  „weissen  Phantom**,  d.  h.  von  einer  weiss- 
gekleideten,  versohleierten  schönen  Frau,  die  von  rechts 
her  kam  und  irgend  welche  religiöse  Geremonieen  ver- 
richtete. Nach  einem  halben  Jahre  zeigten  sich  am 
Morgen  nach  dem  Phantomtraume  Migräneanfälle,  bei 
denen  ein  Skotom  in  der  rechten  Hälfte  des  Gesichts- 
feldes erschien,  die  rechten  Glieder  einschUefen  und  wie 
gelähmt  wurden,  schhesslioh  rechtseitiger  Kopfschmerz 
mit  Erbrechen  eintrat  Brombehandlung  unterdiückte 
die  Anfälle,  und  der  Phantomtraum  kam  nur  noch  selten, 
zu  der  Zeit  der  Regel  nämlich,  wieder. 

L.  Hoeflmayr  (Eine  merkwürdige  Compli- 
kation  eines  Migräne-Anfalles.  Neurol.  Centr.-Bl. 
XXU.  3.  1903)  erzählt  von  einer  63jähr.  Migräne- 
Kranken,  die  einen  besonders  schweren  Anfall  er- 
litt Sie  blieb  10  Tage  lang  bewusstlos,  hatte 
22 


170 


V.  Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


noch  hinterher  Hallucinationen  und  SehstOrungen, 
die  an  Hemiskotom  erinnerten.  Sie  blieb  lange 
schwach  und  deprimirt  Der  Vf.  meint,  die  Kranke 
sei  nicht  hysterisch  gewesen.  Wenn  sie  es  aber 
doch  gewesen  wftre  ?  H  0  b  i  u  s. 

239.  üntersaohnngen  über  das  Verhalten 
des  Balkena  nach  gröaaeren  oortikalen  Hirn- 
läaionen;  von  Dr.  KattwinkeL  (Deutsches 
Arch.  f.  klin.  Med.  LXX.  1.  p.  1.  1901.) 

Bei  Läsionen  in  einer  der  Hemisphären  sind 
sekundäre  Degenerationen  im  Balken  von  mehreren 
Autoren  beschrieben  worden,  wobei  die  Stärke  der 
Balkendegeneration  der  Ausdehnung  der  cortikalen 
Läsion,  bez.  dem  ausgefallenen  Gehimabschnitte 
entsprechen  soll.  E.  untersuchte,  wie  sich  der 
Balken  bei  Läsionen  in  einer  der  Hemisphären  ver- 
hält, ob  sich  sekundäre  Degenerationen  in  diesem 
Oebilde  nachweisen  lassen  und  ob  es  vielleicht 
möglich  ist,  die  degenerirten  Fasergänge  zu  ver- 
folgen. Er  untersuchte  36  Gehirne,  in  denen  durch 
Erweichung  oder  Blutung  umschriebene  Windungs- 
gruppen in  grösserem  Umfange  zu  Grunde  ge- 
gangen, ja,  wo  ganze  Lappen  zerstört  waren.  Bei 
alten  Herden  wandte  er  die  Markscheidenfärbung 
nach  Weigert  und  Pal,  bei  relativ  frischen 
Läsionen  die  Mar chi 'sehe  Methode,  femer  noch 
die  gewöhnlichen  Eernfärbungsmethoden  an.  Der 
Vf.  theilt  nur  die  Fälle  mit,  in  denen  es  sich  um 
Läsionen  fast  der  gleichen  Hirnpartien  handelt,  bei 
denen  von  anderen  Autoren  sekundäre  Degenera- 
tionen im  Balken  beschrieben  worden  sind.  Seine 
Resultate  weichen  ganz  von  denen  der  Autoren 
ab.  Er  hat  überhaupt  keine  sekundären  Degene- 
rationen im  Balken  zu  finden  vermocht  Selbst  bei 
ausgedehnten  Herden,  bei  Zerstörung  ganzer  Hirn- 
lappen konnte  er  keine  in  seinen  Präparaten  nach- 
weisen. Er  betont  aber,  dass  er  nicht  sagen  kann, 
ob  nicht  Degeneration  oder  Beeorption  weniger 
diffuser  von  der  Läsion  ausgehender  Fasern  im 
Balken  stattgehabt  hat,  da  er  diesen  Nachweis  für 
sehr  schwierig,  wenn  nicht  unmöglich  halt  Auf- 
fallend war  andererseits  das  häufige  Vorkommen 
von  primären  Herden  im  Balken ;  E.  hat  sie  in  ^/i 
seiner  Fälle  gefunden.  Fast  regelmässig,  wo  sicu 
Lacunen  in  anderen  Oehirntheilen  fanden,  waren 
auch  kleine  primäre  Herde  im  Balken  vorhanden. 
E.  meint,  dass  das  Ausbleiben  von  sekundären 
Degenerationen  im  Balken  nach  cortikalen  Defekten 
vielleicht  seine  Erklärung  in  der  ungeheuren  Menge 
von  Collateralen  finde,  eine  Ansicht,  die  auch  von 
P.  Marie  ausgesprochen  wurde. 

S.  Auerbach  (Frankfurt  a.  M.). 

240.  Ueber  Agrammatismiis  als  Folge  von 
Herderkrankangen ;  von  Prof.  A.  Pick.  (Zeit- 
schr.  f.  Heilkde.  XXIU.  2.  p.  82.  1902.) 

P.  schildert  die  Krankheit  einer  Arbeitersfraa,  die 
nach  der  9.  Entbindung  einen  Schlaganfall  erlitt  mit  Con- 
volsionen,  Sprachstörung  und  psychischer  Erregung.  Bei 
der  Aufnahme  in  die  Klinik  wurde  Pai  ruhig,  gab  un- 


sichere Auskunft  über  ihre  Krankheit  und  verwechselte 
die  auch  zeitlich  mangelhaft  lokalisirten  Daten.  Sie  liesa 
einzelne  Buchstaben  oder  Silben  aus  und  setzte  an  deren 
Stelle  ähnlich  klingende ;  ausserdem  machte  ihr  die  Arti- 
kulation gehäufter  Consonanten  entschiedene  Schwierig- 
keit (z.  B.  statt  Karoline  sagte  sie  „Kaline*^).  Nach- 
sprechen und  -Schreibon  zeigten  die  gleiche  Störung. 
Pupillen  frei,  keine  Differenz  im  Faciahs,  kein  Tremor  in 
dessen  Gebiete,  leichte  Deviation  der  Zunge  nach  links, 
kein  Tremor,  Dynamometer  rechts  18,  links  20;  beim 
Gehen  fiel  die  Pat  leioht  auf  den  rechten  Fuss  auf; 
Sensibilität  normal;  Kniephänomen  rechts  beträchtlich 
stärker  als  links ;  kein  Fussdonus.  Die  Intelligenz  hatte 
beträchtlich  gelitten ;  die  Kr.  wusste  nicht,  welches  Jahr 
man  schreibt,  welcher  Monat  ist  u.  s.  w.  Die  Kr.  wurde 
nach  */•  Jahren  neuerlich  eingeliefert;  der  Zustand  war 
wesentlich  verschlimmert,  die  Sprache  bedeutend  sohlech- 
ter, vielfach  unverständlich.  Der  übrige  Status  war  im 
WesentUchen  unverändert  3  Monate  nach  der  Aufnahme 
hatte  die  Pat.  einen  kurz  dauernden  Anfall  von  Bewusst- 
losigkeit;  danach  Sprache  schlechter,  stärkere  Parese 
des  rechten  Facialis;  an  den  Armen  keine  deutliche 
Differenz,  das  rechte  Bein  entschieden  paretisch ;  Knie- 
phänomen beiderseits  sehr  lebhaft,  kein  Fussclonus;  nach 
kurzer  Dauer  gingen  die  Erscheinungen  auf  den  früheren 
Status  zurück.  4  Wochen  später  wiederum  Anfall  mit 
Temperatur  von  39.5®.  3  Monate  später  verschlimmerte 
sich  die  Sprachstörung.  6  Monate  nach  dem  letzten 
Anfalle  erlag  die  Pat  einer  Pneumonie.  Die  inneren 
Meningen  ebenso  wie  die  basalen  Arterien  zart  Die 
ersteren  stark  ödematös,  namentlich  über  der  vorderen 
Hälfte  der  linken  Grosshimhemisphäre.  Diesen  Partien 
entsprechend  zeigte  die  linke  Hemisphäre  die  Windungen 
ihres  Stirnlappens,  namentlich  den  Fuss  der  mittleren 
und  unteren  Stirnwindung,  stark  verschmälert.  Dieselbe 
Yerschmälerung  auch  an  der  Spitze  des  linken  Schläfen- 
lappens.  Die  nach  Härtung  durch  die  beiden  Grosshirn- 
hemisphären angelegten  Horizontalschnitte  Uessen  eine 
Herderkrankung  nicht  nachweisen.  An  der  Medulla 
oblongata  und  der  Medulla  spinalis  keine  Veränderungen. 
P.  hatte,  gestützt  auf  die  Angaben  der  Ana- 
mnese, im  Anschlüsse  an  bekannte  Erfahrungen 
über  Cerebralerkrankungen  im  Puerperium  nicht 
einen  Moment  gezögert,  eine  Erweichung  zu  dia- 
gnosticiren.  P.  glaubt,  dass  die  constatirte  Atro- 
phie des  Sprachgebietes  als  das  Endstadium  eines 
akut  einsetzenden  Processes,  und  zwar  höchst  wahr- 
scheinlich einer  akuten  Encephalitis  anzusehen  sei. 
Die  Sprachstörung,  die  namentlich  während  der 
ersten  Beobachtung  ganz  deutlich  den  Charakter 
des  Agrammatismus,  und  zwar  zum  Theil  in  der 
Form  des  sogen.  „Depeschenstyls"  zeigte,  muss 
man  nach  P.  mit  der  Atrophie  des  ganzen  Sprach- 
gebietes in  Znsammenhang  bringen,  und  zwar  in 
erster  Linie  mit  der  Lftsion  des  Schläfelappena. 
Er  stützt  sich  hierbei  namentlich  auf  das  folgende 
Argument :  In  jener  Phase  des  Verlaufes,  in  wel- 
cher der  Agrammatismus  deutlich  hervortritt,  ist 
die  sonstige  Sprachstörung  im  Wesentlichen  eine 
paraphasische ,  während  erst  später  in  der  ße- 
schränkung  des  Sprachschatzes  und  der  Ver- 
schlechterung der  Sprache  überhaupt  der  moto- 
rische Faktor  der  Störung  mehr  hervortritt ;  dem- 
entsprechend müsse  die  Atrophie  des  Schläfelappens 
vorangegangen  sein.  Die  naheliegende  Annahme 
einer  mit  Herderscheinungen  complicirten  progres- 
siven Paralyse  lehnt  P.  ab  wegen  des  Fehlens  der 
Störungen  an  den  Pupillen,  des  Tremor  im  Facialis« 


Y.   Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


171 


und  HypogloBsusgebiete  und  des  sonstigen  Tremor. 
SchlieBslich  kommt  P.  noch  einmal  kurz  auf  die 
zuerst  von  Steinthal  ausgesprochene  und  noch 
bis  in  die  neueste  Zeit  von  einzelnen  Autoren  irr- 
thQmlicher  Weise  festgehaltene  Ansicht  zurück, 
dass  es  sich  beim  Agrammatismus  um  eine  aus 
dem  Rahmen  der  Sprachstörung  auszuscheidende 
psychische  Störung  handle. 

S.  Auerbach  (Frankfurt  a.  M.). 

241.  Bückenmarkstnmor  mit  Erfolg  ezstir- 
pirt;  von  Henschen  und  Lennander.  (Mit- 
theil, a.  d.  Orenzgeb.  d.  Med.  u.  Chir.  X.  5.  p.  673. 
1902.) 

Der  von  H.  diagnosticirte  und  von  L.  operirte 
extramedulläre  Tumor  am  Halsmarke  bedeutet 
wiederum  einen  schönen  Erfolg  der  Rücken- 
markschirurgie, er  ist  wohl  der  erste,  so  hoch- 
sitzende,  mit  Glück  operirte  Tumor. 

Die  Symptome  begannen  hier  mit  Schmerz  in  der 
rechten  Schulter,  dann  entwickelten  sich  zunächst  Oe- 
föhlstörungen  am  linken  Beine,  und  zwar  vor  Allem 
Herabsetzung  des  Kältegefühls.  Allmählich  breitete  sich 
die  Anästhesie  (immer  die  Unke  Seite  bevorzugend)  immer 
mehr  aus,  so  dass  voir  der  Operation  der  Tastsinn  am  lin- 
ken Beine  verschwunden  und  am  rechten  sehr  herab- 
gesetzt war ;  ebenso  fehlte  er  am  Rumpfe  bis  zum  Nabel 
und  an  der  Ulnarseite  beider  Arme,  der  Daumen  fühlte 
leiderseits,  Schmerz-  und  Temperatur  sinn  waren  am 
linken  Beine  und  in  der  linken  Rumpfhälfte  aufgehoben. 
Im  rechten  Beine  bestand  Ataxie  und  fehlte  das  Lage- 
gefühl,  rechts  war  beides  gut.  Was  die  Motilität  an- 
betraf, so  waren  schliesslich  beide  Beine,  besonders  aber 
das  rechte,  gelähmt;  an  beiden  Armen,  besonders  aber 
rechts,  fehlten  alle  Fingerbewegungen;  Extension  und 
Flexion  der  Hand;  die  Streckung  des  Unterarmes  und 
die  Sapination  waren  schwach;  Bewegung  der  Unterarme 
imd  Schulterbewegungen  waren  frei.  Keine  deutUchen 
trophischen  Störungen  der  Muskeln.  Die  Sehnenreflexe 
varen  klonisch,  besonders  rechts.  Die  Harnentleerung 
var  erschwert.  Die  rechte  Pupille  war  enger  als  die 
linke.  Bei  Druck  rechts  neben  der  6.  Spina  cervicalis 
Empfindlichkeit ;  spontan,  ausser  den  initiaden  an  der  lin- 
ken Schulter,  kaum  Schmerzen. 

Die  Diagnose  wurde  auf  einen  Tumor  in  der 
H&he  des  7.  Cervikalsegments  gestellt  und  dieser 
Diagnose  entsprechend  ein  extramedullär  und  intra- 
daräl  sitzendes  Fibrosarkom  entfernt.  Es  trat  so 
ziemlich  voUe  Heilung  ein.  Die  Art  der  Erkran- 
kung (Tumor),  auch  sein  extramedullärer  Sitz, 
sein  Sitz  auf  der  rechten  Seite  war  wohl  sicher ; 
die  Höhendiagnose  war  möglich  aus  der  Ausdeh- 
nung der  Lähmungen  und  der  rechten  Pupillen- 
verengerung.  Aus  dem  Beginne  des  Leidens  mit 
Bensiblen  Störungen  am  linken  Beine  und  der 
Ataxie  des  rechten  Beines  schlossH.  auch,  dass  der 
Tumor  an  der  hinteren  Peripherie  des  Markes  sass 
[oh  das  immer  stimmen  wird?  Bef.].  Eigenthüm- 
^  waren  in  diesem  Falle  offenbar  excentrisch 
projicirte  Schmerzen  in  der  linken  Hflftgegend 
und  ein  CKirtelschmerz  um  den  unteren  Bauch- 
theil;  sie  konnten  die  Segmentdiagnose  sehr  er- 
schwerten, scheinen  aber  nach  neueren  Erfahrungen 
^68  Bef,  bei  Rückenmarkstumoren  nicht  so  selten 
2^8eiiL  L.Bruns  (Hannover). 


242.  Zwei  Fälle  von  Bückenmarkssarkom; 

von  H.  S  e  n  a  1 0  r.  (Charitö- Annalen  XXVII.  p.  208. 
1903.) 

Im  1.  Falle  S.'s  hatte  es  sich  um  ein  tanbenei- 
grosses  Sarkom  in  der  Höhe  des  7.  bis  9.  Dorsal  wirbeis 
gehandelt.  Die  Symptome,  die  in  einer  spastischen  Läh- 
mung der  Beine  mit  Blasen-  und  Mastdarmstörang,  mit 
totaler  Gefiihlslähmndg  der  Beine  und  Hypästhesie  bis 
znr  8.  Rippe  bestanden  hatten  und  die  langsam  und  all- 
mählich eingetreten  waren,  begleitet  von  heftigen  Schmer- 
zen und  Spasmus  der  Beine,  hatten  die  Diagnose  derCom- 
pression  durch  einen  Tumor  in  der  Höhe  der  unteren 
Dorsal  Wirbel  stellen  lassen.  Da  aber  eine  deutliche  Dif- 
formität  der  Lendenwirbel  bestand,  wurde  eine  difiFose 
Carcinomatose  der  Wirbelsäule  mit  Druck  auf  das  Mark 
angenommen ;  der  Druck  auf  das  Mark  hatte  dann  nicht 
in  der  Höhe  der  Difformität  der  Wirbelsäule,  sondern 
darüber  stattgefunden,  was  ja  sehr  wohl  möglich  war. 
Die  Sektion  erwies  die  Wirbelsäule  als  gesund;  die  Diffor- 
mität war  durch  Spasmus  der  Bauchmuskeln  erzeugt. 

Im  2.  Falle  handelte  es  sich  um  ein  extradurales 
Sarkom  in  der  Höhe  des  3.  und  4.  Brustwirbels.  Der 
Fall  konnte  nur  unvollkommen  untersucht  werden.  Die 
Fat.  ging  in  Folge  von  Blasendiphtherie  rasch  zu  Grunde, 
doch  war  auch  hier  aus  der  Ausbreitung  der  Sensibilität- 
störungen und  der  Druckschmerzhaftigkeit  des  2.  bis 
4.  Dorsalwirbelkernes  eine  Segmentdiagnose  zu  stellen. 

L.  Bruns  (Hannover). 

243.  Spinal  hydatid  oysts  oansing  severe 
oompresslon  myelitis;  by  Tytier  and  Wil- 
liamson.     (Brit.  med.  Joum.  Febr.  7.  1903.) 

Bei  einer  27jähr.  Frau  hatte  sich  3  Jahre  vor  der 
Aufnahme  in  das  Spital  innen  vom  Angulus  der  linken 
Scapula  eine  Geschwulst  entwickelt,  die  ezstirpirt  und 
als  Echinococcusblase  erkannt  wurde.  Bald  darauf  hef- 
tige Schmerzen  im  Rücken  und  in  der  Wirbelsäule  und 
allmähliche  Entwickelung  einer  totalen  Paraplegie  mit 
Anästhesie  bis  zur  5.  Rippe,  Blasen-  und  Mastdarmläh- 
mung, links  an  der  3.  und  4.  Spina  dorsalis  eine  kleine 
rundliche  Geschwulst,  deren  Punktion  Hakenkränze  er- 
gab. Operation  extradural.  15  Echinococcusblasen,  die 
entfernt  wurden.  Heilung  bis  auf  spastische  Parese,  die 
das  Gehen  aber  erlaubte. 

Echinococcusblasen  sitzen  fast  immer  extra- 
dural und  meist  auf  der  hinteren  Peripherie  der 
Medulla.  Häufig  entwickeln  sie  sich  erst  in  den 
Rückenmuskeln  und  dringen  durch  die  Inter- 
vertebrallOcher  in  den  Wirbelkanal  ein.  In  solchen 
Fällen  ist  wie  hier  durch  Untersuchung  der  extra- 
vertebralen  Geschwülste  eine  in  jeder  Richtung 
genaue  Diagnose  zu  stellen  und  die  Operation- 
prognose ist  dann  keine  ungünstige. 

L.  Bruns  (Hannover). 

244.  Sarooma  of  the  third  oervioal  Seg- 
ment; Operation,  remotral;  oonttnnedimprove- 
ment;  by  Putnam,  Erauss  u.  Park.  (Amer. 
Joum.  of  the  med.  Sc.  CXXV.  1.  p.  1.  Jan.  1903.) 

Der  Fall  der  Autoren  ist  der  hochsitzendste  der 
bisher  mit  Glück  operirten  Rüokenmarkstumoren, 
weil  diePhrenici  betiieiligt  waren,  war  es  besonders 
gefährlich.  Beginn  mit  heftigen  nach  dem  Hinter- 
kopfe ausstrahlenden  Nackenschmerzen ;  allmählich 
spastische  Paraplegie  der  Arme  und  Beine  mit 
Blasen-  und  Mastdarmstörungen  und  Anästhesie 
bis  an  die  Clavicula.  Der  Tumor  sass  am  3.  Cer- 
vikalsegment  intraduraL    Langsam  fortschreitende 


172 


V.   Neuropathologie  und  Psychiatiie. 


Besserung  aller  Symptome;   zeitweise  Brown- 
S  6  q  u  a  r  d  'sehe  Symptome. 

L.  Bruns  (Hannover). 

245.  Notes  aar  an  oas  de  oompretaion 
midullaire  aveo  lamineotomie ;  par  De  Bück. 
(Belgique  möd.  X.  2.  1903.) 

Ein  junges  Mädchen  hatte  durch  einen  Fall  einen 
Bruch  des  7.  Dorsalwirbels  erlitten,  der  lange  latent  blieb. 
Im  Anschlüsse  daran  Eümmersche  rareficirende  Osteitis. 
Allmählich  Lähmung  der  Beine,  Anästhesie  bis  in  die 
Döhe  des  Nabels;  gesteigerte  Sehnenreflexe  und  Ba- 
b  i  n  s  k  i  's  Zeichen ;  keine  Blasen-  und  Mastdarmstörungen. 
Eine  Laminektomie  deckte  die  Wirbelfraktur  nicht  auf; 
im  Anschlüsse  an  sie  totale  Blasen-  and  Mastdarm- 
lähmung; Torübergehend  vollständiges  Fehlen  der  Sehnen- 
reflexe ;  nachher  wieder  Achillesolonus.  Niemals  ToUes 
Fehlen  des  Muskeltonus ;  immer  etwas  Hypertonie. 

L.  Bruns  (Hannover). 

246.  Un  eas  d'aifeetion  fBumiliale  i  sym- 
ptomes  oerebrospinaux ;  par  P  e  s  k  e  r.  (Travail 
du  laboratoire  de  M.  leDr.  Pierre  Marie.  Paris 
1900.) 

P.  beschreibt  2  Fälle  einer  familial  auftreten- 
den (es  handelte  sich  um  Brüder)  cerebrospinalen 
Nervenerkrankung.  Das  Leiden  begann  im  frühesten 
Eindesalter  mit  Krämpfen.  Später  entwickelte  sich 
eine  nicht  deutlich  spastische,  aber  doch  mit  Con- 
traktur  der  Adduktoren  am  Oberschenkel  und  mit 
Deformität  der  Füsse  verbundene  Lähmung  der 
Beine  mit  Atrophie  aller  Gebilde  derselben;  in 
einem  Falle  eine  Art  Ataxie,  im  anderen  ein  In- 
tentiontremor  der  Arme;  Nystagmus  und  ausge- 
prägte Intelligenzschwäche.  Anatomisch  zeigte 
sich  in  einem  Falle  eine  Hypoplasie  des  gesammten 
centralen  Nervensystems;  nirgends  eigentliche  Skle- 
rose; üeberwiegen  der  Erkrankung  der  weissen 
Substanz.  Im  Rückenmarke  waren  speciell  die 
Kleinhirnseitenstränge,  Theile  der  Hinterstränge 
und  der  Clarke'schen  Säulen  degenerirt  Die  Fälle 
stehen  zwar  den  als  familiale  Diplegia  cerebralis 
und  familiale  spastische  Paralyse  beschriebenen 
nahe,  hatten  aber  doch  Besonderheiten,  die  ihnen 
zunächst  noch  eine  isolirte  Stellung  anweisen. 
L.  Bruns  (Hannover). 

247.  Etüde  bot  Tanatomie  pathologique 
de  la  maiadie  de  Friedreich;  par  Jules  Vin- 
co 1  e  t  (Travail  du  laboratoire  de  M.  le  Dr.  P  i  e  r  r  e 
Marie.   Paris  1900.) 

Auf  Grund  2er  Fälle  von  Friedreich'scher 
Ataxie,  die  zur  Sektion  gekommen  und  genau  unter- 
sucht sind,  bespricht  Y.  zunächst  eingehend  die 
ganze  Symptomatologie  und  Differentialdiagnose 
dieses  Leidens ;  dann  die  bisherigen  pathologisch- 
anatomischen Befunde.  In  seinem  eigenen  1.  Falle 
fand  sich  Degeneration  der  Ooll'schen  und  Bur- 
dach'schen  Stränge,  der  Kleinhimseitenstränge  und 
derSeitenstrangpyramiden;  im  2.  waren  die  Seiten- 
strangpyramiden  frei ;  hier  war  die  Lähmung  der 
Extremitäten  nicht  sehr  erheblich.  Y.  nimmt  an, 
dass  sich  häufig  in  den  einzelnen  Fällen  oder  bei 
einzelnen  Familien  mit  Friedreich'scher  Krankheit 


anatomische  Differenzen  zeigten.  Interessant  in 
kUnischer  Beziehung  ist  das  Yorkommen  des  Ex- 
tensiontypus  des  Babinski'schen  Phänomens  bei 
Friedreich'scher  Krankheit ;  das  spricht  dafür,  dass 
die  degenerirten  Fasern  im  Hinterseitenstrange 
wirklich  Pyramidenfasern  sind,  was  P.  Marie 
früher  bezweifelte.  L.  Bruns  (Hannover). 

248.  Sohalen  für  nervenkranke  Kinder; 

von  Dr.  Heinrich  Stadelmann.  (Wien.  med. 
Presse  49.  1902.) 

St  weist  darauf  hin,  dass  für  die  vielen  Kinder, 
die  wegen  nervöser  Störungen  den  Anforderungen 
der  Schule  nicht  gewachsen  sind,  nicht  in  richtiger 
Weise  gesorgt  ist.  Auch  die  Hülfschulen  arbeiten 
nicht  in  dem  Sinne,  wie  es  eine  Schule  für  nerven- 
kranke Kinder  verlangt  Dadurch  erwachsen  dem 
neuropathisch  veranlagten  Kinde  schwere  Nach- 
theile. S  t  zeigt,  dass  die  Symptome  des  nerven- 
kranken Kindes,  das  in  eine  besondere  Schule  ge- 
hört, vielgestaltig  und  wechselnd  sind.  Eline 
methodisch  angestellte  Prüfung  der  Intelligenz, 
eine  Untersuchung  der  „Perception  und  Apper- 
ception^'  vermag  einzudringen  in  die  abnorme  An- 
lage. Für  jedes  Kind  ergiebt  sich  ein  eigenes  Lehr- 
programm, das  die  individuellen  psychischen  De- 
fekte oder  Auswüchse  zum  Ausgange  hat  Die 
Aufstellung  des  Lehrprogrammes  ist  zugleich  ein 
Theil  des  Heilplanes.  Kinder  mit  Störungen  der 
Sprache  oder  der  Beweglichkeit  werden  zuerst  des- 
halb behandelt  Der  Unterricht  soll  sich  der  Reste 
einer  vorhandenen  Fähigkeit  annehmen,  um  sie 
gross  zu  ziehen  und  Auswüchse  abzuschneiden. 
Bei  der  Erziehung  und  im  Spiele  der  nervenkranken 
Kinder  gelten  die  gleichen  Principien  wie  im  unter- 
richte. Diese  Methode  des  Individualisirens  hat 
St  bisher  gute  Dienste  geleistet;  er  hat  beobachtet, 
dass  nervenkranke  Kinder  durch  diesen  Unterricht 
sich  geistig  sammeln,  ein  ruhigeres,  geschlosseneres 
Denken  bekommen  und  lernen,  mit  ihren  Fähig- 
keiten umzugehen.  Der  Werth,  den  die  in  Yer- 
bindung  mit  einer  Heilanstalt  gedachte  Schule  für 
nervenkranke  Kinder  besitzt,  liegt  in  der  das  Kind 
in  keiner  Weise  anstrengenden  Beibringung  geistiger 
Bildung,  auf  Qrund  derer  man  auch  der  Berufs- 
frage  näher  treten  kann,  und  insbesondere  in  der 
Frühbehandlung  der  Neurosen  und  Psychosen. 
S.  Auerbach  (Frankfurt  a.  M.). 

249.  La  eatalepaie  symptomatique ;  par  le 
Prof.  Brissaud.  (Progrös  m6d.  XYIL  1.  p.  1. 
1903.) 

Ebenso  wie  es  eine  grosse  Anzahl  symptoma- 
tischer Hysterieen  (durch  Blitz,  Yergiftung  u.  s.  w.) 
giebt,  muss  man  auch  den  symptomatischen  Cha- 
rakter vieler  Fälle  von  Katalepsie  anerkennen. 
B  r.  bespricht  die  verschiedenen  Yersuche,  eine  ge- 
naue Definition  der  Katalepsie  zu  geben,  und  zeigt, 
dass  ein  Kennzeichen  unerlässlich  für  den  Bogriff 
ist,  nämlich  die  Fähigkeit  des  Kranken,  die  Haltung 
der  Qlieder  beizubehalten,  die  man  ihnen  giebt 


YI.  Innere  Medloln. 


173 


Alle  übrigen  Erscheinungen  des  Syndrom  „Kata- 
lepsie'' sind  nicht  immer  vorhanden,  so  auch  nicht 
die  ünempfindlichkeit  und  eine  Art  von  Koma. 
Br.  bespricht  dann  das  Vorkommen  bei  Nieren- 
krankheiten, die  Aehnliohkeit  mit  den  Haltungen 
bei  Katatonischen.  Das  Muskelphänomen  bei  der 
Katalepsie  analysirt  er  als  eine  Contraktion  (nicht 
Contraktur)  bei  gleichzeitiger  Trägheit  Die  letz- 
tere sei  auf  eine  cerebrale  Störung  zu  beziehen, 
^e  in  der  rein  psychischen  ünföhigkeit  besteht, 
an  der  bestehenden  Haltung  der  Glieder  etwas  zu 

'  ändern.  Br.  theilt  die  Krankengeschichte  eines 
64j&hr.  Mannes  mit,  der  nach  einer  CO- Vergiftung 
mit  den  Erscheinungen  der  Aphasie  und  Worttaub- 
heit in  das  Hospital  kam  und  sich  in  einem  kata- 

I  leptisohen  Zustande  befand.  Bei  der  Autopsie  fand 
man  punktförmige  Hämorrhagieen  in  der  Rinde 
and  frische  Erweichung  der  linken  Hemisphäre 
nnd  der  grossen  Qanglien.  B  r.  sucht  darzuthun, 
dass  die  Katalepsie  nicht  durch  die  Vergiftung  er- 
zeugt war,  sondern  lediglich  durch  die  Cirkulation- 
gtSmngen  in  der  Hirnrinde.  Das  sei  auch  der  Fall 
bei  der  renalen  Katalepsie.  Er  verwirft  auch  die 
Annahme  von  Bernheim,  dass  das  Muskel- 
phänomen  auf  einer  Steigerung  des  Tonus  beruhe. 
Die  Möglichkeit,  katalepsie&hnliche  Erscheinungen 
bei  schwer  und  tief  Schlafenden  (z.  B.  bei  Kindern) 
jeder  Zeit  hervorzurufen,  beweise,  dass  Intoxi- 
kationen nicht  im  Spiele  sein  können. 

S.  Auerbach  (Frankfurt  a.  M.). 

250.  Hote  snr  an  oas  de  bestialite  ohes  la 
femme;  par  Ch.  F6r6.  (Arch.  de  Nenrol.  2.  S. 
XV.  90.  p.  497.  Juin  1903.) 

Ein  ^ahr.  belastetes  Mädchen,  das  an  Zorn-AnMen 
litt  und  während  dieser  Anfälle  seine  Kleider  zerriss, 
wurde  zufällig  in  einem  solchen  Zustande  von  2  Hunden 
g^kt,  Yon  dem  einen  an  den  Oeschlechtstheilen,  von 
dem  anderen  am  Munde.  Sie  hatte  eine  starke  Wollust- 
Srnpfindung,  und  dieseEmpfindung  kehrte  wieder,  sobald 
ein  Hand  sie  am  Munde  leckte.  Sie  schämte  sich  dessen, 


aber  ihre  ganze  Sehnsucht  ging  während  der  folgenden 
Jahre  auf  das  Lecken  der  Hunde,  obwohl  die  Eltern  sie 
später  von  jedem  Hunde  fern  hielten.  Onanie  machte 
dem  Mädchen  gar  kein  Vergnügen.  Als  sie  mit  18  Jahren 
verheirathet  wurde,  ertrug  sie  den  ehelichen  Verkehr  nur 
mit  Anstrengung;  erst  als  ihr  dabei  der  Hund  einfiel, 
empfand  sie  Wollust,  und  doch  war  ihr  diese  Gedanken- 
verbindung schrecklich.  Während  sie  ihr  1.  Kind  stillte, 
erblickte  sie  einen  Hund,  und  seitdem  bewirkte  das  Stillen 
Wollust.  Das  Kind  starb  an  Krämpfen,  wie  sie  glaubte, 
wegen  ihres  sündhaften  Verhaltens,  das  2.  Kind  stillte 
sie  nicht.  Dann  starb  der  Mann  und  sie  fühlte  sich  er- 
leichtert. Als  Witwe  enthielt  sie  sich  aller  geschlecht- 
lichen Handlungen,  aber  die  Sehnsucht  nach  dem  Hunde 
erlosch  erst  mit  5.5  Jahren. 

Die  beiden  Söhne  ihrer  Tochter  erkrankten  an  De- 
mentia praecox.  M  ö  b  i  u  s. 

251.  Lliygidne  du  bäiser;  par  Ch.  F6r6. 
(Revue  de  M6d.  XXin.  6.  p.  450  1903.) 

F.  macht  darauf  aufmerksam,  dass  der  Euss 
nicht  nurOift  übertragen  kann,  sondern  auch  durch 
seelische  Erregung  schaden  kann.  Insbesondere 
bei  Kindern,  die  wider  ihren  Willen  oder  in  un- 
ziemlicher Weise  geküsst  worden  sind,  hat  man 
Nachtheiliges  beobachtet.  Natürlich  wird  eine 
vornherein  krankhafte  Beschaffenheit  solcher  Kinder 
anzunehmen  sein,  aber  damit  verliert  die  Oelegen- 
heitursache  nicht  ihre  Bedeutung.  In  einem  Falle 
F.'s  folgte  bei  einem  12jähr.  Mädchen  der  erste 
epileptische  Anfall  auf  einen  erschreckenden  Kuss. 
Auch  künnen  die  ersten  geschlechtlichen  Regungen 
vorzeitig  durch  Küsse  hervorgerufen  werden  und 
es  kann  die  Erinnerung  an  ein  solches  Erlebniss 
nachhaltige  Wirkungen  haben.  Ein  5jfthr.  MAdchen 
war  von  einem  Alteren  Manne  auf  den  Mund  ge- 
küsst worden  und  der  Mann  hatte  dem  Kinde  seine 
Zunge  in  den  Mund  geschoben ;  seitdem  schauderte 
das  Mädchen  vor  jedem  Kusse  und  nach  der  Yer- 
heirathung  war  ihr  der,  geschlechtliche  Verkehr 
nur  dann  möglich,  wenn  das  Küssen  unterblieb, 
denn  der  Kuss  hemmte  sofort  ihre  Empfindungen. 

Mübius. 


VI.   Innere  Medfcin. 


252.  Ueber  Taberknloae.  (Schluss;  vgl. 
Jahrbb.  CCLXXIX.  p.  68.) 

Diagnose. 

64)  The  diagnosis  of  pulmonary  tttberctdosis ;  by 
C Theodore  Williams.  (Brit.med.Joum.Marchl4. 
1903.) 

65)  The  early  diagnosis  ofpidmonary  tubereulosis ; 
byttHyslop  Thomson.    (Lancet  Jan.  24.  1903.) 

66)  A  method  of  eacamining  theptdmonary  apex; 
by  A.  0.  Auld.     (Lancet  Febr.  14.  1903.) 

67)  How  io  reeognixe  iuhercular  ck<mges  in  the 
o/piees  of  the  lungs  on  percussion ;  by  Henry  E.  Stad- 
Hnger.    (Philad.  med.  Joum.  Sept  13.  1902.) 

68)  Die  früheste  Diagnose  der  Tuberkulose;  von  Dr. 
G.  Krämer.    (Württemb.  Corr.-Bl.  LXXII.  23.  1902.) 

69)  Pulmonary  syphüis  svmulating  pulmonary 
tvheretdosis;  by  Henry  W.  Berg.  (New  Tork  med. 
Record  LXI.  Dec.  13.  1902.) 

70)  Syphüis  of  the  kmgs  simulating  pulmonary 
ivbereulosis ;  by  Alfred  Stengel.  (Univ.  of  Penna. 
med.  bulL  XVI.  3;  May  1903.) 


71)  The  dioxo-reaetion  in  pulmonary  tubereulosis ; 
by  Raoul  de  Boissiere.  (Brit.  nied.  Joarn.  Nov.  15. 
1902.) 

72)  Ueber  den  prognostischen  Werth  der  Ehr  lieh'- 
sehen  Diaxoreaktion  bei  Phthisikem;  von  Dr.  Th. 
Gie seier.    (Ztsohr.  f.  Tuberk.  n.  Heilst  lü.  5.  1902.) 

73)  Weitere  Mittheihmgen  xur  Serumdiagnose  der 
luberkulose;  von  Prof.  £.  Rom  borg.  (Münchn.  med. 
Wchnschr.  XLIX.  3.  1902.) 

74)  Zur  Serumdiagnose  der  Tuberkulose;  von  Dr. 
P.  Knitinga  in  Amsterdam.  (Ztschr.  f.  Tuberk.  u. 
Heilst,  m.  6.  1902.) 

75)  Zur  Serumdiagnose  bei  der  Lungentuberkulose; 
von  Dr.  Francesco  De  Orazia.  (Berl.  klin.  Wchnschr. 
XXXIX.  11. 12.  1902) 

76)  Ueber  die  Serumdiagnose  der  Tuberkulose;  von 
Dr.  Franz  v.  Gebhardt  u.  Arpdd  v.  Torday. 
(Münchn.  med.  Wchnschr.  XLIX.  28.  1902.) 

77)  Die  Bedeutung  des  Tuberkulins  für  die  Früh- 
diagnose  der  Tuberkulose  und  die  erste  Anwendung  des- 
selben in  der  Armee;  von  Dr.  Karl  Franz.  (Wien, 
med.  Wchnschr.  LII.  36—38.  1902.) 


174 


VI.  Innere  Medicuu 


78)  Zur  Tuberkulindiagnose  in  der  Heilstätte;  von 
Dr.  M.  P  i  c  k  e  r  t.   (Ztschr.  f.  Tuberk.  u.  Heilst.  1. 4. 1 902.) 

79)  Dioffnostisehe  Erfahrungen  mit  Tuberkulin  an 
Jjimgenkranken;  von  Dr.  Freymuth.  (Munchn.  med. 
Wchnschr.  L.  19.  1903.) 

80)  Spinalgie  als  Frühsymptom  tuberkuloser  In- 
fektion; von  Dr.  Johannes  Petruschky.  (Ebenda9.) 

81)  Ein  Beitrag  xur  Diagnose  der  Lungen-  Cavemen ; 
von  Dr.  H.  C  y  b  u  1  s  k  i.    (Ebenda  XLIX.  44.  1902.) 

Die  diaf?no8ti8chen  Arbeiten  beschäftigen  sich 
auch  dieses  Mal  fast  ausschliesslich  mit  der  Lun^m- 
tuberkulöse.  Von  verschiedenen  Seiten  wird  betont, 
dass  wir  bestrebt  sein  mQsseD,  mit  Rücksicht  auf 
die  Behandlung,  das  Leiden  immer  noch  früher  zu 
erkennen,  als  es  bisher  vielfach  geschieht.  Alles, 
was  dazu  dienen  kann,  wird  aufgeführt  und  den 
Aerzten  in  das  Oedftchtniss  zurückgerufen.  Bei 
der  üblichen  Untersuchung  legen  die  Einen  mehr 
Werth  auf  die  Perkussion,  die  Anderen  auf  die 
Auskultation.  Wir  stimmen  mehr  den  Letzteren 
zu  und  mochten  besonders  auch  betonen,  wie  wich- 
tig es  ist,  die  Kranken  recht  genau  nach  ihrer 
Familiengeschichte,  ihren  Yorkrankheiten  u.  s.  w. 
auszufragen. 

de  Boissi^re  (71)  bestätigt,  dass  mit^er 
Diaxoreaktion  nicht  viel  anzufangen  ist.  Sie  ist 
im  Oanzen  bei  der  Phthise  selten  und  zeigt  sich 
meist  nur  in  vorgeschrittenen  Fällen.  Nach 
Gieseler  (72)  ist  auch  ihre  Bedeutung  für  die 
Prognose  sehr  zweifelhaft. 

Auch  über  die  Serumduignose  liegen  nur  un- 
günstige Berichte  vor.  Rom  borg  (73)  bestätigt 
seine  früheren  Angaben,  dass  die  Serumdiagnose, 
so  wie  sie  jetzt  gehandhabt  wird,  zur  frühen  Er- 
kennung der  Tuberkulose  nicht  zu  brauchen  ist, 
und  R  u  i  t  i  n  g  a  (74)  schliesst  sich  dem  an.  Beide 
gehen  auf  die  ganze  durchaus  bedeutungsvolle 
Frage  näher  ein.  Rom  borg  beschäftigt  sich 
namentlich  auch  mit  der  in  unserer  vorjährigen 
Zusammenstellung  ausführlich  besprochenen  Arbeit 
von  Koch. 

Nach  DeQrazia  (75)  undv.Gebhardt  und 
v.Torday  (76)  werden Tuberkelbacillen  auch  von 
dem  Serum  Nichttuberkulüser  agglutinirt,  wäh- 
rend das  Serum  Tuberkulöser  die  verschiedensten 
Keime  zum  Zus&oimenballen  bringt. 

Das  Ttd)erkulin  als  Diagnosticum  wird  wieder 
von  verschiedenen  Seiten  gerühmt.  Hier  seien  nur 
die  Arbeiten  von  Franz  (77),  Pickert  (78)  und 
Freymuth  (79)  angeführt. 

Etwas  Neues,  oder  doch  wenigstens  den  Meisten 
Neues  bringt  die  Mittheilung  von  Petruschky  (80). 

P.  stimmt  denen  zu,  die  da  meinen,  zuerst 
würden  die  Bronchialdrüsen  tuberkulös  und  dann 
erst  von  diesen  aus  die  Lungen.  Es  käme  darauf 
an,  schon  die  Bronchialdrüsentuberkulose  zu  er- 
kennen und  dazu  wäre  eine  sehr  werthvolle  Er- 
scheinung, eine  auffallende  „Spinalgie^S  d.  h. 
Druckempfindlichkeit  gewisser  Brustwirbel.  „Bei 
Abtastung  der  Processus  spinosi  zeigt  sich  mehr 
pder  weniger  grosse  Empfindlichkeit  einiger  Dom- 


fortsätze gegen  Druck,  während  die  übrigen  nicht 
empfindlich  sind.  Die  Empfindlichkeitsunterschiede 
treten  bei  Wiederholung  der  Abtastung  noch  deut- 
licher hervor.  Die  schmerzhaften  Wirbel  stehen 
häufig  ein  wenig  hinter  dem  Niveau  der  übrigen 
zurück  (Spur  Lordose).  Bei  der  Abtastung  hat  der 
untersuchende  Finger  oft  den  Eindruck,  als  seien 
die  empfindlichen  Domfortsätze  etwas  breiter, 
weicher  und  elastischer,  als  die  übrigen.  Die  be- 
troffenen Wirbel  liegen  meist  zwischen  dem  2.  und 
7.  Rückenwirbel." 

P.  findet  diese  Spinalgie,  die  bei  außgespro- 
chener  Lungentuberkulose  fast  nie  vorhanden  ist 
und  die  nicht  der  Beginn  einer  schwereren  Wirbel- 
erkrankung ist,  recht  häufig.  Er  hat  79  Kindern 
mit  ausgesprochener  Spinalgie  diagnostische  Tuber- 
kulindosen  eingespritzt  und  77  reagirten !  26  Kin- 
der mit  Tuberkuloseverdacht,  die  auf  Tuberkulin 
reagirten,  in  deren  Lungen  aber  noch  nichts  nach- 
zuweisen war,  hatten  keine  Spinalgie.  Von  285  als 
gesund  untersuchten  Schulkindern  hatten  37  Spin- 
algie und  bei  allen  37  lag  die  Möglichkeit  einer 
Bronchialdrüsentuberkulose  recht  nahe.  Ob  es  sich 
bei  dieser  Spinalgie  um  Störangen  des  collateralen 
Kreislaufes,  um  periostale  Reizzustände,  oder  um 
kleine  Tuberkelherde  in  den  Wirbeln  handelt,  das 
lässtP.  offen.  Jedenfalls  glaubt  er,  mit  Hülfe  dieser 
Erscheinung  die  tuberkulöse  Infektion  frühsseitig 
entdecken  und  Mhzeitig  mit  Tuberkulin  behandeln 
zu  können. 

Cybulski  (81)  macht  darauf  aufmerksam, 
dass  man  bei  Kranken  mit  Cavemen  sehr  deutlich 
die  charakteristischen  Rasselgeräusche  hört,  wenn 
man  sein  Ohr  dem  weitgeöffneten  Munde  des  Pat. 
nahe  bringt 

KliniseJies.    Verlauf  und  Formen. 

82)  Die  Entunckelung  der  chronischen  Tuberkulose, 
vom  Standpunkte  des  Zellstoffu^eehsels  aus  betrachtet; 
von  Dr.  J.  M  i  t  u  1  e  s  0  u.  (Centr.-Bl.  f.  ionere  Med.  XXIII. 
43.  1902.) 

83)  Beiträge  xum  Studium  des  Stoffwechsels  in  der 
chronischen  Tuberkulose ;  von  Dr.  J.  M  i  t  u  1  e  s  c  u.  (Berl. 
klin.  Wchnschr.  XXXIX.  44—47.  1902.) 

84)  üeber  den  Stoffwechsel  bei  Tuberkulösen;  von 
Dr.  Mirooli  u.  Dr.  Soler i.  (Berl.  klin.  Wchnschr. 
XXXIX.  34.  35.  1902.) 

85)  The  urinary  calcium  seeretion  in  tuberoulosts  ; 
by  Alfred  C.  Croftan.  (Jonrn.  of  tuberc.  V.  1.  p.  22. 
Jan.  1903.) 

86)  Quantitative  changes  in  the  bloodin  pulmonary 
tuberculosis ;  by  Martin  L.  Stevens.  (NewYorkmed. 
Record  LXn.  4.  July  26.  1902.) 

87)  Fieberentstehung  und  Fieberbekämpfung  in  ihren 
Beziehungen  xur  allgemeinen  Behandlung  der  Lungen- 
tuberkulose; von  Dr.  Fritz  Köhler.  (Görbersd.  Ver- 
öffentl.  aus  Dr.  Berehmer^s  Heilanstalt  f.  Lungenkranke. 
Berlin  1902.  Vogel  u.  Kreienbrink.  p.  40.) 

88)  Zur  Kenntniss  der  Tßmperaturschwankungen 
bei  Ltingenschwindsuckt  wahrend  der  HeilstäUenbehand" 
lung;  von  Dr.  D.  Kuthy.  (Ztschr.  f.Diätet  u.  physikal. 
Therapie  VI.  9.  p.  513.  1902.  —  Ungar,  med.  Presse  VIII. 
1. 1903.) 

89)  Beiträge  xur  Erklärung  der  günstigen  Wirkung 
der  Bettruhe  auf  das  Fieber  der  Phthisiker;  von  Dr. 
Pickert.    (Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  19.  1903.) 


YL  Innere  Medicin. 


175 


90)  Ueber  die  Beziehungen  van  KörperbewegungeHf 
Körpencärme  und  Aibumoeurie  xu  einander  und  zum 
Fieber  im  Verlaufe  der  Phthise;  von  Dr.  G.  8  c  h  r  ö  d  e  r 
ilDi.  Th.  Brühl.  (MüDohn.  med.  Wchnschr.  XLIX. 
33. 34. 1902.) 

91)  Ueber  die  Beziehungen  von  Körperbewegungen, 
Körperwärme  und  AUfumosurie  xu  einander  und  zum 
Fider  im  Verlaufe  der  Phthise;  von  Dr.  A.  Ott 
(Ebenda  38.) 

92)  Dte  Temperaiurhestimmung  hei  Kranker^  in 
Lungenheilstätten;  von  Dr.  K.  Bauer.  (Festschr.  z. 
Feier  des  50jähr.  Bestehens  d.  ärztl.  Vereins  Nürnberg. 
Nürnberg  1902.  Hof bnchdr.  6.  P.  J.  Bieiing-Dietz.  p.62.) 

93)  Ueber  den  Einftuss  chronischer  LungefUuber- 
bdose  auf  Psyche  und  Nerven;  von  Dr.  H.  Engel. 
(Münchn.  med.  Wchnschr.  XLIX.  33.  34.  1902.) 

94)  Sur  un  travail  de  Mm.  Anglade  et  Choeraux 
((TAlen^on)  concemant  la  tubereulose  dansTStiologiedes 
maladies  mentales  et  nerveuses;  par  Ray m on d.  (Ball, 
de  l'Acad.  de  Med.  3.  8.  XLIX.  11.  Mars  17. 1903.) 

95)  Untersuchungen  über  Beftexhyperästhesien  hei 
Lungentuberkulose;  von  Pro!  F.  Egger.  (Sond.-Abdr. 
siu  d.  Festschr.  zum  25jähr.  Jubiläum  des  Herrn  Prof. 
U,  Massini.    Basel  1901.) 

96)  Sur  la  digestion  ehez  les  phthisiques ;  par  le  Dr. 
£  D 1  u  8  k  i ,  Zakopane.  (Ztschr.  f.  Tuberk.  n.  Heilst  IV. 
2.  p.  100. 1903.) 

97)  De  la  tachycardie  continue  apyrUique  du  debttt 
de  la  tubereulose  aigue;  par  F.  Vialard.  (Bull.  gen. 
deTher.  CXLV.  8.  Fevr.  28.  1903.) 

98)  Ueber  die  Lageveränderungen  des  Herzens  im 
Verlaufe  der  chronischen  Lungentuberkulose;  von  Dr. 
H.  CybulskL  (Görbersd.  Veröffentlichungen.  Berlin 
1902.  Vogel  u.  Kreienbrink.  p.  25.) 

99)  Ueber  das  gleichzeitige  Vorkommen  von  Herz- 
Üaippenfehlem  und  Lungenschwindsucht;  von  Dr. 
Meisenburg.  (Ztschr.  f.  Tuberk.  u.  Heilst  UL  5. 
p.  378. 1902.) 

100)  Ueber  Lufldruekveränderungen  und  Lungen- 
hbliungen;  von  Dr.  F  o  s  s.  (Görbersd.  Veröffentlichungen. 
Berlin  1902.   Vogel  u.  Kreienbrink.   p.  97.) 

101)  Ueber  eine  eigenthümliche  Complikation  der 
bmgenblutung  ;  von  Dr.  H.  G  y  b  u  1  s  k  i.  (Münchn.  med. 
Wchnschr.  XLIX.  39.  1902.) 

102)  Purpura  haemorrhagica  hei  Lungentuberkulose. 
(MüDchn.  med.  Wchnschr.  XLIX.  2.  1902.) 

103;  Ueber  Heilung  und  Heilbarkeit  der  Lungen- 
pktkise ;  von  Prof.  D.  von  Hansemann.  (Berl.  klin. 
Wchnschr.  XXXIX.  32. 1902.) 

104)  Ueber  Ausheilung  grosser  tuberkulöser  Lungen^ 
^»fmen;  von  Dr.  Bernhard  Fischer.  (Beitr.  z. 
Klinik  d.  Tuberk.  L2.  Würzburg  1903.  A.  Stuber's  Verl. 
(CJUbitzsch). 

105)  A  elinieal  leeture  on  a  ease  ofgenerdt  tuber- 
«rfo«g;  by  W.  Haie  White.  (Fhilad.  med.  Journ. 
Sept  20.  1902.) 

106)  La  baeiliSmie  tuberetdeuse  sttbaigue;  par  De- 
bof  e.    (Gaz.  des  HÖp.  LXXVL  29.  Mars  10.  1903.) 

107)  Die  Miliariuberhäose  der  Chorioidea  als  Sym- 
ptom der  akuten  allgemeinen  Miliartuberkulose;  von  Dr. 
Eberhard  Margulies.  (Ztschr.  f.  kUn. Med. XLVÜI. 
3iL4.p.  23a  1903.) 

106)  A  ease  ofgenercU  miliary  tuberculesis ;  sym- 
ploiiu  of  acute  myeUtis  involving  ihe  canus  meduUaris 
and  eauda  eguina;  with  a  note  on  ihe  value  ofthe  ab- 
äommalicebag;  by  Widal  G.Thorpe  and  Edwyn  R. 
Grazebrook.    (Lancet  March  28.  1903.) 

109)  iy)ereulosis  ofthe  cervical  lymphgUmds;  by 
Daniel  Eisendraht  (Journ.  of  tuberc.  V.  1.  p.  35. 
Jan.  1903.) 

110)  Dt  l'adenopathie  axiüavre  au  debutde  laiuber- 
cidose  dupomum;  par  Ch.  Fernet  (Ball,  de  TAcad. 
de  Med.  3.  8.  XLIX.  Mars  10. 1903.) 


111)  The  relation  ofthe  iubercle  hacillus  to  pseudo- 
leukemia  (Stemberg's  disease);  by  Joseph  bailer. 
(Philad.  med.  Journ.  April  5.  12.  1902.) 

112)  Zur  Symptomatologie  der  ^unter  dem  Bilde  der 
Pseudoleukämie  verlaufenden  Lymphdrüseniuberkulose^ ; 
von  Dr.  Heinrich  Schur.  (Wien.  klin.  Wchnschr. 
XVI.  5.  1903.) 

113)  Ueber  eine  eigenartige  Form  von  Tuberkulose 
des  lymphatischen  Apparates;  von  Dr.  Julius  Stein- 
haus.   (Wien.  klin.  Wchnschr.  XVI.  l2.  1903.) 

114)  Zur  Kenntniss  der  Tuberkulose  des  lympha- 
tischen Apparates;  von  Dr.  E.  Hitschmann  u.  Dr. 
0.  S  t  r  0  s  s.  (Deutsche  med.  Wchnschr.  XXIX.  21 .  1903.) 

115)  Zur  Tuberkulose  der  Schilddrüse  (Struma 
tuberculosa) ;  von  Dr.  PaulClairmont  (Wien.  klin. 
Wchnschr.  XV.  48.  1902.) 


116)  The  early  diagnosis  of  tuberculotis  laryngitis; 
by  Richmond  Mc  Kinney.  (Journ.  of  taberc.  V.  1. 
p.  27.  Jan.  1903.) 

117)  Tuberkulöse  Kehlkopfgeschunäste;  von  Dr. 
Ludwig  Neufeld.  (Berl.  kUn.  Wchnschr.  XL.  1. 
1903.) 

118)  Ueber  die  Behandlung  der  Kehlkopfluberkulose, 
mit  Rücksieht  auf  die  neueren  Heilmittel;  von  Dr.  E 1  e  - 
mer  von  TövölgyL  (Therap.  d.  Gegenw.  N.  F.  IV.  3. 
1902.) 

119)  Die  Behandlung  der  Kehlkopfluberkulose;  von 
Dr.  E.  K  r  0  n  e  n  b  e  r  g  in  Solingen.  (Münchn.  med.  W o- 
chenschr.  L.  15. 16. 1903.) 

120)  Les  formes  cliniques  de  la  pleuresie  aigue 
tubercideuse;  par  L.  Bard.  (Semaine  med.  XXII.  24. 
Juin  11.  1902.) 

121)  Ein  Fall  von  produktiver  tuberkulöser  Pleu- 
ritis ;  von  Dr.  F  r a n  z  E  r  b  e  n.  (Wien.  klin.  Wchnschr. 
XV.  42.  1902.) 

122)  Der  Thierversuch  als  Hülfsmitiel  zur  Erken- 
nung der  tuberkulösen  Natur  pleuritischer  Exsudate, 
seine  Methodik  und  die  Bewerthung  seiner  Ergebnisse; 
von  Dr.  J  u  1.  A.  G  r  0  b  e  r.  (Deutsches  Aroh.  f.  klin.  Med. 
LXXIV.  1  u.  2.  p.  43.  1902.) 

123)  Tuberculouspericarditis,  with  effusion;  repeated 
tappings;  badlle  in  ihe  exsudate;  recovery;  by  Flo- 
renceR.  Sabin.    (Medicine  März  8.  1902.) 


124)  The  positive  diagnosis  of  meningitis,  particu- 
lary  tubercuUnis,  by  means  of  lumbar  puncture;  by 
Alfred  Hand.    (Philad.  med.  Journ.  Aug.  30.  1902.) 

125)  Biaetion  des  meninges  ä  certains  poisons  du 
baeille  tuberculeux  humain;  parP.  Armand -Delillo. 
(Arch.  de  Med.  ezperim.  XIV.  3.  p.  277.  Mai  1902.) 

126)  La  mhUngite  tuberculeuse  en  pUiques;  par 
G.  Madelaine.    (Gaz.  des  Hop.  LXXVL  11.  1903.) 

127)  La  mSningiie  iubereuleuse  est -eile  curable? 
par  C  h.  R  0  g  a  z.  (Ann.  de  la  policlin.  de  Bordeaux  XV. 
1 ;  Jan.  1903.) 

128)  Zur  Prognose  der  Meningitis  tuberculosa;  von 
Dr.  Alfred  Gross.  (Berl.  klin.  Wchnschr.  XXXIX. 
33.  1902.) 

129)  Zur  Frage  der  Heilbarkeit  der  tuberkulösen 
Meningitis;  von  Dr.  F.  Mer  mann.  (Beitr.  z.  klin. 
Chir.  XXXIV.  p.  268.  1902.) 

130)  Ein  Fall  abortiver  Meningitis  tuberculosa;  von 
Dr.  G.  Neu  mann.  (Ztschr.  f.  Tuberk.  u.  Heilst  IV.  1. 
p.  1.  1902.)  

131)  Stenonite  ä  hadlles  de  Koch  au  cours  d'une 
tuberctdose pulmonaire;  par  Henri  Claude  et  Paul 
Bloch.    (Gaz.  des  Hop.  LXXVL  30.  Mars  12.  1903.) 

132)  Tuberculosis  of  the  parotid  gland;  exeision  of 
the  tumor;  recovery.  No  reeurrence  one  year  and  more 
after  the  Operation;  by  Charles  L.  Scudder.  (Amer. 
Journ.  of  the  med.  Sc.  CXXIV.  6.  p.  1013.  Dec.  1902.) 


176 


VI.  Innere  Medioin« 


133)  Fremdkörpertuberkulose  der  Zunge  in  Tkunor- 
form ;  von  Dr.  M.  IS  i  1  b  e  r  m  a  r  k.  (Deutsche  Ztschr.  f. 
Chir.  LXIV.  5  u.  6.  p.  561.  1902.) 

134)  Primäres  tuberkulöses  Magengesekunir ;  von 
Dr.  Ignaz  Frommer.  (Ungar,  med.  Presse  VII.  25. 
1902.) 

135)  Iktbercuhme  hypertrophique  du  caeeum;  dia- 
gnostic  des  tumeurs  de  la  fosse  üiaque  droite;  par 
Dieulafoy.    (Semaine  med.  XXH.  41.  Oct  8.  1902.) 

136)  A  case  of  kyperplastie  tuber  cuiosis  of  the 
vermiform appendix;  byXhomasK. Orowder.  (Amer. 
Journ.  of  the  med.  Sc.  CXXIV.  2.  p.  236.  Aag.  1902.) 

137)  Hyperplastic  tuberculosis  oflowerendofiUidm, 
wüh  sccUteredmiliaryiubercleson  the  Peritoneum;  reseC' 
tion  of  lower  pari  of  ileum;  implantation  of  free  end 
inlo  ascending  colon;  recovery;  by  Dr.  C.  N.  Dowd. 
(Proceed.  of  the  New  York  sorg.  Soc.  Febr.  26.  1902.) 

138)  The  radical  treatmeni  of  chronic  intestinal 
tuberculosis  y  with  suggestions  for  treatmeni  in  more 
acute  disease  and  in  tubereulous  Peritonitis;  by  A.  W. 
MayoRobson.  (Lancet Sept  27.  1902.  —  Transact. 
of  the  cÜD.  Soc.  of  London  p.  58.  1902.) 

139)  Zur  Iherapie  der  Tuberkulose  des  Blinddarms; 
von  Dr.  J .  W  e  i  n  8  b  e  r  g.  (Wien.  med.  Wchnsohr.  Lll. 
32.  33.  1902.) 

140)  Zusammenstellung  der  im  pathologischen  In- 
slittä  %u  Qenf  unihrend  25  Jahren  Mir  Sektion  gekom- 
menen Iktberkulosefälle,  mit  besonderer  Berücksichtigung 
der  primären  und  sekundären  DarmtuberkulosCf  soune 
der  Häufigkeit  der  ebendaselbst  beobachteten  Amyloid- 
entartung ;  von  Prof.  F.  W  i  1  h.  Z  a  h  n.  (Münchn.  med. 
Wchnschr.  XTJX.  2.  1902.) 

141)  ün  c<is  de  tvbercuiose  du  foie,  de  la  rate  et  des 
ganglions  tracheo-bronchiques ;  tubercules  simulant  des 
gommes;  par  Tolot  (Lyon  med.  XCIX.  36.  Sept.  7. 
1902.) 

142)  La  tuberctdose  primitive  des  ganglions  mesen- 
teriques;  par  G.  Carriere.  (Gaz.  des  Eöp.  LXXV. 
138.  Dec.  6.  1902.)       

143j  Fiül  von  anatomisch  nachgewiesener  SpoTttan- 
heilung  der  tuberkulösen  Peritonitis ;  von  Dr.  0.  b  o  r  c  h  - 
grevink.    (Deutsche  med.  Wchnschr.  XXIX.  3.  1903.) 

144)  20  Fälle  operativ  behandelter  Peritonitis  tuber- 
ctdosa ;  von  Dr.  RudolfMüller.  (Mittheii.  a.  d.  Hamb. 
Staatskrankenanst.  UI.  4.  p.  597. 1901.) 

145)  Ueber  den  Werth  der  Laparotomie  bei  tuber- 
kulöser  Peritonitis  der  Kinder;  von  Dr.  ü.  Schramm. 
(Wien.  med.  Wchnschr.  LIIL  8.  9.  1903.) 

146)  üeber  die  Heilungsvorgänge  bei  der  operativen 
Behandlung  der  Bauchfell'  und  Nierentuberkulose;  von 
Dr.  Weisswange  in  Dresden.  (Münchn.  med.  Wo- 
chenschr.  XLIX.  28.  1902.) 


147)  The  diagnosis  and  treatmeni  of  tuberctdar 
cystitis;  by  Joseph  B.  Bissei.  (Philad.  med.  Journ. 
X.  10.  Sept.  6.  1902.) 

148)  Zur  Diagnose  und  Therapie  der  Blasen-Nieren- 
tuberkulöse  bei  der  Frau ;  von  Dr.  W.  S  t  o  e  c  k  e  1.  (Beitr. 
z.  Küuik  d.  Tuberk.  L  2.  p.  129. 1903.) 


149)  Sur  une  forme  particuliere  de  tubereulides 
ctäanees.  (Acnitis) ;  ^^  CAvie.  (Lyon  med.  XCIX.  33. 
Acut  17.  1902.) 

150)  Lupus  follicularis  disseminatus;  von  Prof. 
8.  Bett  mann.  (Beitr.  z.  Klinik  d.  Tuberk.  L  1.  p.  93. 
1903.) 

151)  Ist  der  Lupus  erythemtUodes  ein  Tuberkulid? 
von  Dr.  A.  Gunsett.  (Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  9. 
1903.) 

152)  Anderweitige  Tuberkulose  bei  Lupus  und 
Skrophuloderma;  von  Dr.  Carl  Gronvon.  (Ebenda 
2.  p.  159.) 


153)  Rhumatisme  tuberculeux;  par  A.  Poncet. 
(Gaz.  des  Uöp.  LXXVL  8.  Jan.  20.  1903.) 

lb^)Ehumati8metubereiUeuxabartic%Uaire,  LoccUi- 
sations  viscerales  et  autres  du  rhumatisme  tubereuleux; 
par  Antonin  Poncet  (Lyon  med.  XCIX.  29.  Juillet  20. 
1902.  —  Gaz.  hebd.  XUX.  58.  Juület  20. 1902.  —  BuU. 
de  TAoad.  de  Med.  3.  S.  XLVUl.  28.  Juillet  15.  1902.) 

155)  Sur  un  cas  de  rhumaiisme  tuberculeux  verte- 
bral  aigu;  par  M.  Patel.  (Gaz.  hebd.  XLIX.  55. 
Juillet  10.  1902.) 

156)  Rhumatisme  Aubereuleux.  HydrocUe  essen- 
tielle d'origine  tuberculeuse;  par  Rome.  (Ibid.  93. 
Nov.  20.  1902.) 

157)  Observation  d'ostSite  tuberculeuse  de  la  voule 
eranienne;  par  Deiamare  et  Conor.  (Gaz.  des  flop. 
LXXVL  21.  Fevr.  19.  1903.) 

158)  De  to  tuberculose  musculaire;  par  le  Dr.  G. 
Derscheid.    (PoÜclin.  Xn.  2.  Jan.  15.  1903.) 


159)  Primary  acute  miliary  tuberculosis  of  the  con- 
junctiva;  by  George  A.  Berry.  (Edinb.  med.  Jouni. 
N.  S.  Xm.  5;  May  1903.) 

160)  Ueber  xwei  Fälle  von  Intimaluberkulose  der 
Aorta;  von  Dr.  8.  von  Symnitzky.  (Prag.  med. 
Wchnsohr.  XXVIU.  7.  1903.) 

Mitulescu  (82.  83)  meint,  dass  sich  in  den 
Veränderungen  des  Stoffwechaels  der  Ksim]^(  zwischen 
Tuberkelbacillen  und  EOrperzellen  und  die  ver- 
schiedenen Stadien  der  Krankheit  deutlich  aus^ 
prägten.  Man  kann  beobachten,  wie  anfangs  der 
Stoffwechsel  gesteigert  ist  N  und  P  im  Harne 
sind  vermehrt;  die  Zellen  strengen  sich  an,  die 
eingedrungenen  Bacillen  unschädlich  zu  machen. 
Gelingt  ihnen  das,  so  kehrt  nach  und  nach  AUes 
zur  Norm  zurück,  gelingt  es  ihnen  nicht,  bleiben 
die  Bacillen  Sieger,  so  stellt  sich  ein  ,4ncompen- 
sationzustand^'  ein.  M.  belegt  seine  Angaben 
durch  Beobachtungen  an  Kranken  und  durch  Thier- 
versuche. 

Mircoli  und  Soleri  (84)  haben  den  Stick- 
stoffgehalt des  Harnes  bei  zahlreichen  Phthisikern 
bestimmt  und  kommen  zu  dem  Ergebnisse,  dass 
dieser  im  Anfange  der  Krankheit  bei  ungOnstigeni 
vorschreitenden  Verlaufe  gering  ist  (Gö^/^),  bei 
Neigung  zur  Abgrenzung  und  Ausheilung  ist  er 
hoher  (84<>/o)  und  ganz  besonders  hoch  (86^/0)  bei 
schwerkranken  Phthisikern  mit  ausgesprochener 
Mischinfektion. 

Croftan(85)  fand  bei  seinen  Seh windsflch- 
tigen  einen  auffallend  hohen  Calciumgehalt  des 
Harnes  und  meint,  dass  dieser  Umstand  sogar  dia- 
gnostisch verwerthbar  wäre. 

Die  Blutuntersuchungen  von  Stevens  (86) 
sind  bedeutungslos. 

Mehrere  Arbeiten  beschäftigen  sich  mit  dem 
Fieber,  bez.  den  TemperaiurverhäÜnisaen  derTuber^ 
kulösen. 

Köhler  (87)  macht  eine  etwas  gekünstelte 
Trennung  zwischen  psychisch  und  organisch  be- 
dingtem Fieber  und  bespricht  die  Behandlung 
beider  Arten.  Kuthy  (88)  betont,  wie  die  Pflege 
in  einer  Heilstätte  nicht  nur  bei  fiebernden,  son- 
dern auch  bei  nicht  fiebernden  Phthisikern  die  täg- 
lichen Temperaturschwankungen  erheblich  herab- 


VI.  Innere  Medicin. 


177 


setzt  Pick  er  t  (89)  erklärt  die  günstige  Wir- 
kung der  Bettruhe  auf  das  Fieber  Schwindsflch- 
tiger  hauptsfiohlich  durch  die  dabei  eintretende 
Hyperämie  der  Lunge.  Lässt  man  Kranke,  die 
im  Bette  nicht  mehr  fiebern,  auf  einem  Stuhle 
sitzen  mit  herabhängenden  Beinen,  so  thtt  leicht 
Fieber  ein,  das  bei  ganz  horizontaler  Lage  auch 
ansserhalb  des  Bettes  ausbleibt.  Schröder  und 
Brühl  (90)  halten  die  bekannte,  von  Penzoldt 
raerst  ausgesprochene  Behauptung,  dass  Phthisiker 
auf  körperliche  Anstrengungen  ganz  besonders 
leicht  mit  Fieber  reagiren,  nicht  für  richtig.  Diese 
Behauptung  beruht  in  der  Hauptsache  auf  Tem- 
peratunnessungen  im  After.  Hier  ruft  aber  auch 
bei  Gesunden  längeres  Oehen  eine  örtliche  „Hyper- 
thermie^^ hervor,  die  nicht  als  Fieber  aufgefasst 
werden  darf,  da  sie  u.  A.  nicht  von  Albuminurie 
b^leitet  ist,  und  die  sich  bei  Tuberkulösen  nicht 
anders  verhält  als  bei  anderen  Menschen  auch. 
Ott  (91)  stimmt  diesen  Ausführungen  nicht  zu,  er 
hält  an  dem  „Penzoldt 'sehen  Phänomen^'  und 
demWerthe  der  Aftermessungen  fest.  Bauer  (92) 
ist  fOr  sorgfältig  (10  Minuten  laug,  mindestens 
1/1  Stunde  nach  dem  Essen,  in  aller  Ruhe)  aus- 
geführte Mundmeesungen.  Der  Temperaturunter- 
schied zwischen  Mund  und  After  beträgt  0.4 — 
0.6*  C. 

Engel  (93)  erörtert  die  bekannten  psychischen 
Stönm^en  der  Phthisiker,  bei  denen  die  ursprüng- 
lichen Charakter-  und  Geistesanlagen,  der  Verlauf 
der  Krankheit,  die  äusseren  Verhältnisse  die  Haupt- 
rolle spielen  und  geht  dann  genauer  auf  diejenigen 
Erscheinungen  ein,  die  man  wahrscheinlich  als 
Ansdrack  einer  chronischen  Vergiftung  von  der 
banken  Lunge  her  ansehen  muss. 

Anglade  und  Chocraux  (94)  wünschen 
gensoere  Untersuchungen  über  diese  autotoxigenen 
Nervenerkrankungen.  Nach  ihren  Untersuchungen 
handelt  es  sich  dabei  an  Gehirn  und  Bückenmark 
um  die  gleichen  chronischen  Entzündungen,  wie 
man  sie  bei  der  richtigen  Tuberkulose  dieser  Organe 
in  der  Umgebung  der  Tuberkuloseherde  findet 

Sgger  (95)  hat  bei  seinen  Schwindsüchtigen 
nach  Head'schen  Reflexhyperästbesien  gesucht  und 
liat  sie  oft  gefunden.  Etwa  in  16^/o  der  Fälle,  bei 
Weibern  häufiger  als  bei  Männern,  bei  jüngeren 
Knnken  öfter  als  bei  alten,  besonders  häufig  bei 
noeoropathischen^^  Einen  praktischen  Werth  für 
Diagnose,  Prognose  u.  s.  w.  scheinen  diese  Reflex- 
hyperasthesien  nicht  zu  haben. 

Dluski  (96)  führt  auf,  was  über  die  Magen- 
und  VetdauungeverhäUnieee  der  Phthisiker  bekannt 
geworden  ist  und  meint  durchaus  richtig,  man 
solle  dabei  nicht  nach  besonderen  Dingen  suchen. 
Angeborene  Anlage,  der  Verlauf  des  Lungenleidens, 
die  Verhältnisse  sind  auch  hier  die  Hauptsache  und 
bedingen  die  bekannten  Verschiedenheiten. 

Zu  den  nervösen  Störungen  in  Folge  von  Selbst- 
vergiftung rechnet  Vialard  (97)  auch  die  Puls- 
'^•c^^Mm^wtt^,  die  namentlich  im  Anfange  akuter 

Med.  Jahrbb.  Bd,  279.  Hft.  2. 


Tuberkulose  auch  ohne  Fieber  besonders  stark  her- 
vortritt Er  erinnert  an  die  Angabe  von  Arloing 
und  Guinard,  dass  ihr  Tuberkulin  A.  in  hohem 
Qrade  vasodilatatorisch ,  herzbeschleunigend  und 
-schwächend  wirke. 

Dass  das  Herz  bei  der  Lungentuberkulose  aus 
seiner  üblichen  Lage  gerückt  werden  kann,  ist 
leicht  verständlich.  Cybulski  (98)  beschreibt 
mehrere  derartige  FäUe.  Im  Allgemeinen  wird 
man  starke  Verziehungen  nur  in  gutartigen  Fällen 
mit  ausgesprochener  Neigung  zur  Schrumpfung 
finden. 

Meisenburg  (99)  hat  das  grosse  Material 
der  Leipziger  med.  Klinik  auf  das  vielbesprochene 
gleichzeitige  Vorkommen  von  Lungenphthise  und 
Herzfehlern  hin  durchgesehen.  Es  zeigte  sich 
dabei,  dass  Herzfehler  bei  den  Schwindsüchtigen 
etwa  eben  so  oft  vorkommen  wie  bei  allen  anderen 
Kranken  auch,  dass  die  Tuberkulose  weitaus  am 
häufigsten  ist  bei  der  Pulmonalstenose  (bei  4  von 
5  Kranken  =  SO^'/g) ,  demnächst  bei  der  Mitral- 
insufficienz  (16<^/o),  seltener  bei  den  Aortenfehlem 
(5.40/0),  am  seltensten  bei  der  Mitralstenose.  M. 
erörtert  dann,  was  bei  diesen  bekannten  Verschie- 
denheiten in  Betracht  kommen  dürfte.  Dass  eine 
chronische  Blutstauung  in  der  Lunge  einen  ge- 
wissen Schutz  gegen  die  Tuberkulose  gewährt,  ist 
zweifellos.  Eine  genauere  Durchsicht  der  Fälle 
ergiebt  aber,  dass  sie  nicht  ohne  Weiteres  Still- 
stand oder  Heilung  des  Leidens  bewirkt 

Die  Angabe  von  Qabrilowitsch,  dass  bei 
sinkendem  Barometerstande  LungenbltUungen  be- 
sonders häufig  seien,  stimmt  für  Oörbersdorf  nicht. 
Foss  (100)  construirt  daraus  ein  Uebergewicht 
der  hochgelegenen  Anstalten  gegenüber  den  in  der 
Ebene  erbauten. 

Cybulski  (101)  sah  2  Kr.,  die  Blutgerinnsel 
als  Bronchialausgüsse  aushusteten.  Bei  langsamen 
Blutungen  im  Schlafe  kann  so  etwas  wohl  am 
ehesten  vorkommen.  Die  Gerinnsel  erregen  leicht 
Athemnoth  und  Beklemmung. 

Hansemann  (103)  schildert  kurz  die  wich- 
tigsten Vorgänge  bei  der  Heilung  der  Lungen- 
phihise.  Vollständige  Heilungen  mit  festen  Narben 
hat  er  nur  in  solchen  Fällen  gesehen,  in  denen  das 
Leiden  auf  die  Oberlappen  beschränkt  war.  Hier 
kann  aber  allerdings  fast  der  ganze  Lappen  zu 
einer  Narbe  zusammenschrumpfen.  Es  giebt  Nar- 
ben 1)  ohne  jede  Spur  tuberkulöser  Veränderungen. 
2)  Derbe  schiefrige  Narben  mit  einzelnen  verkrei- 
deten, käsigen  Herden,  in  denen  sich  augen- 
scheinlich Jahrzehnte  lang  lebende  Tuberkelbacillen 
halten  können.  Ein  Ausbrechen  dieser  Bacillen 
nach  langer  Pause  ist  augenscheinlich  recht  selten. 
Findet  man  in  der  Umgebung  derartiger  Narben 
frische  Tuberkel,  so  ist  eine  neue  Lifektion  von 
aussen  her  wahrscheinlicher.  3)  Oiebt  es  Narben, 
in  denen  sich  mit  der  Aussenwelt  zusammenhän- 
gende Höhlen  von  Erbsengrösse  und  darüber  be- 
finden. Diese  Höhlen  weisen  einen  reichen  Gehalt 
23 


178 


VI.  Innere  Medicin. 


an  allerlei  Bakterien  auf  und  darunter  oft  auch 
Tuberkelbaclllen ,  aber  trotsdem  kann  man  auch 
in  diesen  Fällen  von  Heilung  sprechen,  die  Qefahr 
eines  Neuaufflaokems  der  Krankheit  ist  nicht  allzu 
gross. 

Fi  sc  her.  (104)  fand  bei  einem  alten  Phthi- 
siker,  der  an  den  Folgen  von  Lues,  Potatorium  und 
chronischer  Nephritis  gestorben  war,  eine  augen- 
scheinlich sehr  gross  gewesene,  fast  ausgeheilte 
Caveme,  die  den  rechten  Oberlappen  einnahm.  In 
der  Wand  sassen  einzelne  cystische  Tuberkel, 
Tuberkelbaclllen  waren  nicht  mehr  nachzuweisen. 
Die  übrigen  Theile  der  Lungen  waren  frei. 


Zur  akuten  Tuberkulose  sei  erwähnt, 
dass  Debove  (106)  angiebt,  der  Nachweis  von 
Tuberkelbaclllen  im  Blute  gelänge  bei  richtigem 
Centrifugiren  sehr  häufig.  Er  meint,  dass  man 
damit  auch  diejenigen  Fälle  werde  richtig  deuten 
können,  die  sich  bei  Lebzeiten  (und  zuweilen  auch 
bei  der  Sektion)  nur  als  allgemeine  Infektionen 
ohne  rechte  Ortliche  Erscheinungen  äussern.  — 
Margulies  (107)  macht  darauf  aufmerksam, 
dass  die  Tuberkel  in  der  Chorioidea  durchaus  nicht 
immer,  wie  es  in  den  Büchern  steht,  in  das  Augen- 
innere hervorragen.  Sie  sitzen  zuweilen  in  den 
tieferen  Schichten  der  Aderhaut  (in  der  Wand 
grösserer  Venen)  und  wOlben,  falls  sie  gross  genug 
sind,  die  Sklera  vor.  — 

Drüsen:  Fernet  (110)  hat  häufig  zu  Beginn 
der  Lungenschwindsucht  eine  Anschwellung  der 
Achseldrüsen  gefunden.  Häufig  zugleich  mit  Ver- 
grösserung  der  Halsdrüseu,  beides  auf  der  Seite 
der  kranken  Lunge.  Sailer  (111),  Schur 
(112),  Steinhaus  (113),  Hitschmann  und 
Stross(114)  beschreiben  Fälle,  in  denen  eine 
ausgedehnte  Drüsentuberkulose  unter  dem  Bilde 
der  Pseudoleukämie,  bez.  Lymphosarkomatose  ver- 
läuft Diese  von  uns  oft  besprochenen  Fälle  bieten 
noch  mancherlei  unklares  dar  und  sind  diagnostisch 
meist  schwer  zu  deuten.  — 

Schilddrüse: 

Clairmont  (115)  sah  bei  einem  2jähr.,  sonst  ge- 
sunden Kinde  in  der  Gegend  der  Schilddrüse  eine  in 
2—3  Wochen  rasch  wachsende  Geschwulst,  die  aus 
tuberkulösem  Granuiationengewebe  mit  verkästen  Her- 
den bestand.  Nach  7t  Jahre  Recidiv.  Zweite  Operation 
mit  anscheinend  gutem  Erfolge. 

Derartige  Fälle  sind  selten.  Ob  sie  als  pri- 
märe Schilddrüsentuberkulose  aufzufassen  sind,  ist 
zweifelhaft. 

Kehlkopf:  Mc  Kinney  (116)  bespricht  die 
oft  recht  schwierige  Diagnose.  Besonders  leicht 
zu  Verwechselungen  geben  die  seltenen  Fälle  An- 
läse, in  denen  die  Kehlkopftuberkulose  in  Form 
einer  polypenartigen  Geschwulst  auftritt  Einen 
solchen  Fall  beschreibt  Neu  fei  d  (117).  Die 
Geschwulst  war  erbsengross  und  sass  am  linken 
Aryknorpel,  ihre  Entfernung  beseitigte  die  ziem- 
lich starken  Beschwerden  des  Kranken.  T  6  v  ö  1  - 
gyi  (118)  spricht  sich  sehr  für  eine  energische 


örtliche  Behandlung  der  Larynxtuberkulose  gleich 
zu  Beginn  des  Ladens  aus.  Bei  Infiltraten,  Peri- 
chondritiden,  starken  Entzündungen  empfiehlt  er 
Phenolum  sulforicinicum,  bei  Geschwüren  Milch-' 
säure,  bei  heftigen  Schlingbeschwerden  OrthoformOL 
Kronenberg  (119)  ist  für  chirurgische  Behand- 
lung da,  wo  man  das  Tuberkulöse  gut  entfernen 
kann  und  das  Allgemeinbefinden  noch  günstig  ist 
Sonst  ist  das  Wichtigste  eine  richtig  durchgeführte 
Allgemeinbehandlung. 

Pleura  und  Perikard:  Bard  (120)  sucht 
eine  sehr  schöne  Eintheilung  der  tuberkulösen 
Pleuritiden  zu  geben  je  nach  ihrer  Intensität,  der 
Art  der  zu  Grunde  liegenden  Lungenphthise  u.  s.  w. 
Erben  (121)  berichtet  über  eine  Schwindsüchtige 
mit  einem  Pleuraergüsse,  der  im  Verlaufe  von 
l^/i  Jahren  mehrfach  punktirt  wurde  und  stets 
massenhafte  Tuberkelbacillen  enthielt  Aus  der 
Punktionöffnnng  wucherte  ein  daumenlanges  Tuber- 
culom  heraus.  Grober  (122)  meint,  ein  richtig 
angestellter  Thierversuch  gebe  vollkommen  sicher 
Aufschluss  darüber,  ob  ein  Erguss  tuberkulöser 
Natur  ist  oder  nicht  Man  muss  ganz  gesnnde 
Meerschweinchen  benutzen,  muss  sie  durch  Iso- 
lirung  vor  jeder  anderen  Art  der  Infektion  be- 
wahren und  muss  ihnen  10 — 20ccm  der  zu  unter- 
suchenden Flüssigkeit  in  die  Bauchhöhle  spritzen, 
dann  sind  Irrthümer  so  gut  wie  vollkommen  aus- 
geschlossen. Dass  ein  Meerschweinchen  auf  ein 
tuberkulöses  Exsudat  nicht  reagirt,  kommt  bei 
Verwendung  derart  grosser  Mengen  nie  vor.  Hat 
man  genügendes  Material,  so  impfe  man  stets 
mehrere  Thiere  zu  gleicher  Zeit.  G  r.  konnte  so 
nachweisen,  dass  die  klinisch  als  tuberkulös  ge- 
kennzeichneten Ergüsse  stets  Bacillen  enthielten, 
auch  wenn  bakteriologisch  -  mikroskopisch  k^ne 
nachzuweisen  waren.  Von  den  „primären^'  Pleu- 
ritiden unbekannter  Herkunft  ist  seinen  Unter- 
suchungen nach  etwa  ein  Drittel  bis  die  Hälfte 
tuberkulöser  Natur. 

Sabin  (123)  erzählt  von  einem  20jähr.  Kr.,  der  ein 
grosses  Perikardialexsudat  bekam,  das  3mal  mit  Erfolg 
punktirt  wurde,  in  der  gewonnenen  Flüssigkeit  waren 
Tuberkelbacillen  nachzuweisen.  Später  bekam  der  Kr. 
ein  pleuritisches  Ezsadat,  das  14mal  punktirt  werden 
mosste.    Der  Kr.  genas. 

Hirnhäute:  Dass  die  Verimpfung  auf  Meer- 
schweinchen auch  bei  anderen  Ergüssen  die  zuver- 
lässigste Methode  zur  Bestimmung  ihrer  tuber- 
kulösen Natur  ist,  ist  bekannt  genug.  Bei  der 
Meningitis  liefert  uns  die  Lumbalpunktion  genügen- 
des Material.  —  Armand-Delille  (125)  hat 
Thieren  Aether-  und  Chloroformauszüge  aus  Tuber- 
kelbacillen in  die  Hirn-  und  Rückenmarkhäute  ge- 
spritzt und  danach  ganz  ähnliche  Veränderungen 
zu  Stande  kommen  gesehen,  wie  man  sie  bei 
der  chronischen  tuberkulösen  Meningitis  oder  bei 
Wirbeltuberkulose  findet  —  Als  meningite  tuber- 
culeuse  en  plaques  scheiden  die  Franzosen  (126) 
eine  besondere  Form  ab,  bei  der  sich  voraugsweise 
an  derHirnconvexität,  in  der  Nähe  der  motorischen 


VI.  Innere  Hedioin. 


179 


Centren,  umschriebene  tuberkul5se  Herde  bilden, 
die  sich  klinisch  durch  ganz  verschiedene  um- 
schriebene Himerscheinungen :  Eiftmpfe,  Lähmun- 
gen n.  s.  w.  kennzeichnen. 

Kann  die  tuberkulöse  Meningitis  heilen?  Ro- 
gas  (127)  meint,  dass  man  diese  Frage  nach  ver- 
schiedenen zuverlftssigen  Beobachtungen  entschie- 
den bejahen  müsse,  und  Gross  (128)  führt  ein 
Beispiel  dafür  an.  Allerdings  wurden  in  diesem 
Falle  nur  in  einem  Präparate  3  säurefeste  Bacillen 
gefunden,  alle  anderen  Untersuchungen  des  durch 
Lumbalpunktion  Gewonnenen  liessen  im  Stiche, 
aber  trotzdem  war  an  der  tuberkulösen  Natur  der 
Meningitis  nicht  wohl  su  zweifeln  und  der  Kranke 
genas.  Dass  man  mit  derartigen  Heilungen  recht 
vorsichtig  sein  muss,  beweist  der  Fall  von  M er- 
mann (129).  Auch  M.'s  Er.,  ein  6jähr.  Junge, 
genas  von  einer  tuberkulösen  Meningitis,  nach 
4  Monaten  kehrte  das  Leiden  aber  wieder  und 
ftthrte  binnen  10  Tagen  zum  Tode.  Sektion:  tuber- 
kulöse Meningitis.  Derartige  Scheinheilungen  kön- 
nen bei  Erankenhausmaterial  leicht  für  wirkliche 
Heilungen  genommen  werden.  N  e  u  m  a  n  n  (180) 
erzählt  von  einer  Schwindsüchtigen,  die  plötzlich 
Kopfochmerzen,  Erbrechen,  Fieber  bekam  und  be- 
wuBstlos  wurde.  Nach  48  Stunden  war  Alles 
wieder  vorüber.  Ob  man  derartige  Fälle  wirklich 
als  abortive  tuberkulöse  Meningitis  ansehen  darf, 
das  ist  doch  noch  recht  zweifelhaft 

Vsrdauungsorgane:  Für  die  Fälle  von 
Claude  und  Bloch  (131)  und  Scudder  (132) 
genügen  die  Titel.  Silbermark  (133)  sah  eine 
etwa  haselnussgrosse  Geschwulst,  die  ihrem  Auf- 
bau nach  nur  Tuberkulose  sein  konnte  und  in 
deren  Innerem  sich  nicht  sicher  zu  bestimmende 
Fremdkörper,  wahrscheinlich  Haarstücke  fanden. 
Frommer  (134)  behandelte  eine  Kranke,  die 
zunächst  nur  die  Erscheinungen  eines  Magen- 
geschwüres darbot  und  dann  an  akuter  Tuber- 
kulose zu  Grunde  ging.  Keine  Sektion.  Die 
Arbeiten  136 — 139  führen  Beispiele  an  für  die 
diagnostisch  oft  recht  schwer  zu  deutende  tumor- 
artige Tubwkulose  des  Darmes,  spedell  des  Blind- 
darmes und  für  ihre  chirurgische  Behandlung.  — 
Aus  der  bereits  in  unserer  vorigen  Zusammen- 
stellnng  erwähnten  Arbeit  von  Zahn  (140)  möch- 
ten wir  nur  erwähnen,  dass  Z.  als  sehr  wesentlich 
für  das  Zustandekommen  der  Darmtuberkulose 
Magenstörungen  ansieht,  die  sich  oft  in  anatomisch 
nachweisbaren  Veränderungen  kundthun.  —  Car- 
ridre  (142)  bespricht  die  Mesenterialdrüsentuber- 
kulose  der  Kinder,  namentlich  die  seltene  „primäre*^ 
Form.  Etwas  wesentlich  Neues  enthalten  seine 
Ausführungen  nicht 

Bauchfell:  Borchgrevink  (143)  theilt 
einen  neuen  zuverlässigen  Fall  von  Spontanheilung 
einer  tuberkulösen  Peritonitis  mit  In  dem  Er- 
güsse waren  Tuberkelbacillen  nachgewiesen  wor- 
den und  als  die  Kr.  einige  Jahre  danach  starb,  fan- 
den sich  im  Bauchfelle  zahlreiche  Verdickungen 


und  Verwachsungen,  aber  keine  Tuberkel  und 
keine  Tuberkelbacillen  mehr.  Der  Fall  giebt  ein 
gutes  Beispiel  für  die  häufigste  Art,  in  der  die 
serösen  Häute  tuberkulös  inficirt  werden.  Von 
einer  erweichten  Bronchialdrüse  aus  waren  zuerst 
Perikard,  vorderes  Mediastinum  und  rechte  Pleura 
ergrififen  worden,  dann  kam  das  Bauchfell  heran. 
Von  diesem  aus  hatte  die  Tuberkulose  auch  die 
Qeschlechttheile  ergrififen.  Müller  (144)  ist  ein 
Anhänger  der  operativen  Behandlung  der  tuber- 
kulösen Peritonitis,  obwohl  er  die  Möglichkeit  der 
Spontanheilung  zugiebt  Von  seinen  20  Kranken 
litten  13  an  der  exsudativen  Form:  6  starben, 
7  wurden  geheilt;  6  litten  an  der  adhäsiv  schwie- 
ligen Form :  2  starben,  4  genasen.  Die  Arbeit  ent- 
hält werth volle  Einzelheiten.  Auch  Schramm(145) 
ist  entschieden  für  die  Laparotomie.  Bei  serösem 
Ergüsse  macht  er  einen  8 — 10  cm  langen  Schnitt, 
lässt  alle  Flüssigkeit  ab  und  tupft  das  kleine 
Becken  gut  aus.  Bei  der  adhäsiven  Form  sucht  er 
die  Verwachsungen,  soweit  das  ohne  zu  grosse 
Gefährdung  des  Darmes  möglich  ist,  zu  lösen,  und 
reibt  das  Bauchfell  mit  Jodoformgaze  kräftig  ab. 
Bei  eiterigen  Ergüssen :  Ablassen  des  Eiters,  vor- 
sichtiges Auskratzen,  Tamponade  mit  Jodoform- 
gaze. Weisswange  (146)  erklärt  sich  die  gün- 
stige Wirkung  der  Operation  durch  einen  ver- 
mehrten Blutzufluss  zu  den  kranken  Theilen. 

Harnblase:  Bissei  (147)  bringt  nichts 
Neues.  Stoeckel  (148)  meint,  dass  die  Blasen- 
tuberkulose bei  Frauen  oft  vorkomme,  aber  leicht 
übersehen  werde.  Eine  frühzeitige  und  sichere 
Diagnose  erlaubt  einzig  und  allein  das  Cystoskop, 
das  bei  richtiger  Anwendung  nicht  schadet  Man 
sieht  meist  sehr  leicht  unverkennbare  Tuberkel- 
knötchen,  etwaige  Geschwüre  sind  ohne  diese 
Knötchen  kaum  als  tuberkulös  zu  erkennen.  S  t 
ist  der  Ueberzeugung,  dass  in  fast  allen  Fällen  die 
Blase  erst  zu  zweit  von  der  Niere  her  inficirt  wird. 
Dementsprechend  findet  man  stets  Ureterentuber- 
kulose,  die  sich  namentlich  durch  eine  krater- 
förmige  ausgezackte  üreteröfifnung  kennzeichnet 
Einen  so  erkrankten  Ureter  darf  man  katheteri- 
siren,  einen  gesunden  bei  kranker  Blase  niemals. 
Nicht  selten  ist  die  Blase  noch  gesund,  man  findet 
aber  bereits  Ureter-  und  Nierentuberkulose.  The- 
rapie der  Nieren-Üretertuberkulose :  Exstirpation 
wenn  die  andere  Niere  gesund  ist  Die  Blasen- 
tuberkulose an  sich  hat  eine  ausgesprochene  Nei- 
gung zur  Heilung  und  bedarf  oft  keiner  beson- 
deren Eingriffe. 

Haut:  Carle  (149)  sah  bei  einem  sonst 
gesunden,  aber  zu  Hautkrankheiten  besonders  ge- 
neigten Menschen  im  Gesichte  zahlreiche  akne- 
artige  Knötchen,  die  mikroskopisch  gut  ausgebil- 
dete Tuberkel  mit  Biesenzellen  enthielten.  B  e  1 1  - 
mann  (150)  bespricht  den  Lupus  follicularis 
disseminatus,  dem  er  eine  Mittelstellung  zwischen 
echter  Hauttuberkulose  und  Hauttuberkuliden  an- 
weisen möchte.   Er  bietet  zahlreiche  Eigenschaften 


180 


VI.   Innere  Medidn. 


der  Tuberkulide  dar,  während  der  sichere  Nach- 
weis von  Tuberkelbacillen  nur  in  vereinzelten 
Fällen  gelingt.  Die  einzelnen  Knötchen  sehen 
genau  so  aus,  wie  die  Knötchen  beim  Lupus  vul- 
garis zu  Anfang  auch,  aber  sie  unterscheiden  sich 
von  diesem  u.  A.  durch  das  Auftreten  fast  aus- 
schliesslich zwischen  dem  15.  und  30.  Jahre  und 
nur  im  Gesichte,  durch  die  primäre  akute  oder 
subakute  Dissemination,  durch  den  Mangel  jeder 
Neigung  zum  Wachsen  und  zum  Zusammenfliessen 
bei  den  einzelnen  Knötchen,  durch  das  Fehlen 
jeden  Zerfalls.  B.  fahrt  einen  Fall  an.  Oun- 
sett(151)  hält  es  auf  Orund  der  Literatur  und 
einer  eigenen  Beobachtung  für  „absolut  ausge- 
schlossen*^, dass  der  Lupus  erythematosus  einToxi- 
tuberkulid  ist.  „Ob  überhaupt  die  ganze  Lehre 
der  Tuberkulide  auf  festen  Grundlagen  beruht,  das 
ist  eine  Frage,  die  ich  nicht  zu  entscheiden  wage.^^ 
Qrouven(152)  hat  das  ÜCaterial  der  Bonner  Haut- 
Klinik  und -Poliklinik  daraufhin  durchgesehen,  wie 
oft  Kranke  mit  Lupus  und  Scrophuloderma  tuber- 
kulöse Belastung  und  Tuberkulose  an  anderen 
Stellen  aufweisen.  Wir  können  aus  der  umfang- 
reichen Arbeit  nur  anführen,  dass  sich  unter  178 
sicher  verwerthbaren  Kranken  bei  80.32<^/o  Be- 
lastung oder  anderweite  Tuberkulose  fand. 

Oelenke,  Knochen.  Muskeln,  Ueber 
den  tuberkulösen  Rheumatismus  Poncet 's  (153. 
154)  ist  zu  dem,  was  wir  in  unserer  vorigen  Zu- 
sammenstellung gesagt  haben,  nichts  Wesentliches 
hinzuzufügen. 

Derscheid  (158)  bespricht  im  Anschlüsse 
an  einen  Fall  die  Muskeltuberkulose.  Nach  De- 
lorme  kann  man  4  Formen  unterscheiden:  die 
knotige  Form,  mit  einem  oder  mehreren  weichen 
Knoten  bis  zu  Eigrösse ;  den  kalten  Muskelabscess, 
oft  deutlich  aus  einem  Knoten  entstehend,  die  fun- 
göse  und  die  skleröse  Myositis. 

Die  Fälle  von  Berry  (159)  und  Sym- 
nitzky  (160)  stellen  Kuriosa  dar.  Die  Titel 
genügen. 

Verhütung  und  Behandlung, 

161)  Internattonale  Tuberhdoaeeonferenx  (22.  bis 
26,  Oet,  1902).  Beriebt  von  Dr.  J.  Meyer  in  Char- 
lottenbarg.  (Ztschr.  f.  Tuberk.  u.  Heilst.  IV.  1.  p.  57. 
1902;2.p.  164.1903.) 

162)  Amerikanischer  Tuherkulosecongress.  (Ebenda 
IV.  1.  p.  69,  1902.) 

163)  Der  Stand  der  Tuberkulose-Bekämpfung  im 
Frühjahre  1903,  Geschäfts  -  Bericht  für  die  General- 
versaminlang  des  Central-Komites  am  16.  Mai  1903  im 
Keichstagsgebäude  zu  Berlin;  von  Prof.  Pannwitz. 
Berlin  1903.  Deutsches  Central-Komite  zur  Errichtung 
von  Heilstätten  für  Lungenkranke.  Gr.  4^  215  S.  mit 
Abbildungen,  Karten  u.  s.  w. 

164)  Der  gegenuKirtige  Stand  der  Ikiberkulose- 
bekämpfung  in  Deutschland;  von  Dr.  Julian  Mar- 
cuse  in  Mannheim.  (Wien.  med.  Wchnschr.  LH.  45. 
1902.) 

165)  Les  resultats  de  la  lutte  anti-tuberetdeuse  en 
Aüetnagne;  par  Daniel  Critzman.  (Ann.  d'Hyg. 
publ.  3.  S.  XLIX.  5;  Mai  1903.) 

166)  Ueber  den  Stand  der  Bestrebungen  xur  Be- 
kämpfung der  Tuberkulose  in  Oesterreich;   von  Prof. 


von  Schrotte r.     (Wien.   klin.  Wchnschr.  XV.  46. 
1902.) 

167)  Der  Stand'  der  Tuberkulosebekämpfung  in 
Frankreich,  nebst  Bemerkungen ;  von  Dr.  Neuburger 
in  Gross-Iichterfelde.  (Ztschr.  f.  Tuberk.  u.  Heilst  IIl. 
5.  p.  422.  1902.) 

168)  Die  Bekämpfung  der  Tuberkulose  in  Fingland; 
von  Dr.  H.W.  Armit,  Wembley.  (Ebenda  HL  6.  p.  521. 
1902.) 

169)  La  hUte  eontre  la  lubereulose  en  Italic;  par  le 
Prof.  C  0  z  z  0 1  i  n  0 ,  Naples.    ( Ebenda  p.  524.) 

170)  Zur  Heilstättenbewegung  inSchwedeti;  von  Dr. 
Holmberg  in  Gothenborg.    (Ebenda  p.  533.) 

171)  Weitere  Erfolge  in  der  Bekämpfung  der  Tuber- 
kulose in  Russland;  von  Dr.  A.  Dworetzky  in  Riga. 
(Ebenda  p.  524.) 

172)  Die  gegenicärtig  in  Russland  bestehenden  anii- 
tuberkulösen  Oesellschaften  und  Tuberkulosecommi^' 
sionen ;  von  Dr.  A.  D  w  o  r  e  t  z  k  y  in  Moskau.  (Ebenda 
IV.  2.  p.  159.  1903.) 

173)  Der  Stand  der  Vblksheilstättenbewegung  in  der 
Sckiceix;  von  Dr.  Theodor  Zangger.  (Deutsche 
Med.-Ztg.  Nr.  56.  1902.) 

174)  The  antiiuberctUous  campaign  in  Latin  Ame- 
rica; by  Emile  R.  Coni.  (New  York  med.  Record 
LXIIL18;May2.  1903.) 

175)  Origin  and  growth  ofsanaioriafortubereulasts 
in  Massachusetts;  by  Vincent  G.  Bowditch.  (Journ. 
of  tuberculosis  V.  2.  p.  147.  April  1903.) 

176)  Mountain  sanaioria  for  tuberculosis;  by 
Walter  Lindley.  (Boston  med.  and  sarg.  Joum. 
CXLVin.  18;  April  30.  1903.) 

177)  J.  discussion  on  ihe  administrative  prevention 
of  tuberculosis,    (Brit.  med.  Journ.  Aug.  16.  1902.) 

178)  The  administrative  control  ofthe  tuber culatis 
diseases  ;byH.  CooperPattin.    (Ibid.  June  7.  1902.) 

179)  Ueber  die  Fürsorge  für  unbemittelte  Lungen- 
kranke ;  von  Dr.  A  r  m  i  n  T  r  e  u.  (Petersb.  med.  Wochen- 
schr.  N.  F.  XX.  7.  1903.) 

180)  The  consumptive  poor,  What  to  do  with  them: 
a plea  for  notification ;  by  William  Findlay.  (Glas- 
gow med.  Journ.  LIX.  5.  p.  321.  May  1903.) 

181)  What  shaU  we  do  ivith  ths  consumptive  poor ; 
by  S.  A.  Knopf.  (New  York  med.  Record  LXIL  1; 
July  5.  1902.) 

182)  Whai  shall  we  do  with  our  consumptive  poor, 
beeing  a  discussion  of  Dr,  Knopfs  paper;  by  Dr. 
Alfred  Meyer.    (Ibid.  11;  Sept  13.) 

183)  The  control  of  consumption  by  thepid>lieheaUh 
autharity;  by  T.  Percy  C.  Kirkpatrick.  (DubL 
Joum.  of  med.  Sc.  3.  S.  373.  Jan.  1903.) 

184)  La  ItUte  eontre  la  tuberctUose  d'apres  les  tra- 
vaux  de  la  Conference  de  Berlin;  par  le  Dr.  L.  Chei- 
nisse.    (Semaine  med.  XXII.  45.  Nov.  5.  1902.) 

185)  Le  traiiement  des  tuberculetix  indigents ;  par  le 
Dr.  Raoul  Bruno n.  (Ann.  d'Hyg.  publ.  3.  S.  XLVIU. 
4;0ct.  1902.) 

186)  Etiologie  et  prophylaade  de  la  tuberctUose;  par 
le  Dr.  Gl  ad  0.    (Progres  med.  XXXL  31 ;  Acut  2.  1902.) 

187)  Der  Kampf  gegen  die  Tuberkulose;  von  Dr. 
Klaus  Haussen  in  Bergen.  (Ztschr.  f.  Tuberk.  u. 
Heilst.  III.  4.  p.  314.  1902.) 

188)  Ueber  die  Tuberkulose  und  die  Mittel,  dieselbe 
XU  bekämpfen,  Vorschläge  zu  öffentlichen  Maassregeln 
zur  Bekämpfung  der  Tuberkulose;  von  M.  Holmboe  n. 
Klaus  Haussen.  (Ebenda  IIL  5.  p.  396;  6.  p.  499. 
1902.) 

189)  Berieht  des  Komitee  der  k.  k,  Gesellschaft  der 
Aerxte  xur  Berathung  von  Maassregeln  bexüglich  der 
Prophylaxe  und  der  Bekämpfung  der  Tuberkidose.  (Wien, 
klin.  Wchnschr.  XVI.  1.  1903.) 

190)  Motivenbericht  xum  ^Bericht  der  k.  k.  Gesell- 
schaft der  Aerxte  u.  s,  w.'^ ;  von  Dr.  Maximilian 
Stern  borg.     (Ebenda.) 


YI.   Innere  Medicin. 


181 


191)  Zur  Bekämpfung  der  Tuberkulose,  Änxetge'- 
pfliekl  und  Wohnungsdesinfektion ;  von  Dr.  Ludwig 
Tele k y.    (Ebenda  XV.  20.  1902.) 

192)  Zur  Bekämpfung  der  Tuberkulose;  von  Dr. 
Ludwig  Telekj'.    (Ebenda  38-41.  1902.) 

193)  Die  Bekämpfung  der  Tuberkulose  als  Volks- 
krankheü  und  die  BactUenfurekt ;  von  Prof.  Wilhelm 
Winternitz.    (Bl.  f.  klin.  Hydrother.  Xu.  7.  1902.) 

194)  Die  EkUwickekmg  des  Kampfes  gegen  die  Tuber- 
kulose als  Volkskrankheit;  von  Prof.  B.  Fränkel  in 
BorliD.    (Ztschr.  f.  Tuberk.  u.  Heilst.  IV.  2.  p.  97.  1903.) 

195)  Die  Anxeigepftiehi  hei  Tuberkulose;  von  Prof. 
C.  Fraen  kel  in  Halle  a.  d. 8.  (Deutsche  med.  Wochen- 
schr.XXVni.  11.  1902.) 

196)  Thun  wir  unsere  Pflicht  im  Kampfe  gegen,  die 
Scheindsueht  als  Volkskrankheit?  von  Dr.  E.  Fischer 
10  Kreuzungen.  (Corr.-BL  f.  Schweizer  Aerzte  XXXII. 
22. 1902.)  

197)  The  Sanatorium  treatment  of pulmonary  tuber- 
ndosis  wiih  espeeial  referenee  to  Nordrach  methods; 
byPeverellS.  Hieben s.  (Brit. med. Journ. March  14. 
1903.) 

198)  Sanatoria  plus  komes  for  eonsumption;  by 
W.Rushton  Parker.     (Ibid.) 

199)  On  a  model  Sanatorium  for  eonsumptives ; 
by  Sir  Lander  Brunton.    (Ibid.  June  7.  1902.) 

200)  Notes  on  a  new  System  of  treatment  in  ptUmo- 
nary phihisia ;  by  Duncan  Turner.  (Lancet  Oct.  18. 
1902.) 

201)  Ihe  treatment  and  eare  of  eonsumptives  at 
tkeir  homes  and  the  urgent  need  of  local  sancUoria;  by 
&A.Knopf.  (New York  med.Record  LXIU.8;  Febr.21. 
1903.) 

202)  Sanatorium  treatment  of  tuberculosis ;  by 
J.Edward  Stubbert  (Post-Graduate XVII. 7. p. 776. 
jQly  1902.) 

203)  Dispensary  or  home  treatment  of  tuberculosis ; 
by  John  F.  Rüssel.    (Ibid.  p.  803.) 

204)  Ä  year^s  ivork  at  the  white  haven  Sanatorium 
of  the  free  hospital  for  poor  eonsumptives;  by  Law- 
rence F.  Flick.    (Philad.  med.  Journ.  Nov.  8.  1902.) 

205)  /  sanatorii  e  la  lotta  eontro  la  tubercolosi;  del 
Prof.  A.  Fasan 0.  (Arch.  internaz.  di  med.  e  chir.  XIX. 
4.5.6.P.  165.  1903.) 

206)  Volksheilstätten  oder  Haussanatorien ;  von  Dr. 
S.Ünterberger.  (Petersb.  med.  Wchnschr.  N.  F. 
XIX.  27. 1902.) 

207)  hidividueUe  und  allgemeine  Hygiene  Schwind- 
füehtüfer,  mit  specieller  Berücksichtigung  von  Sana- 
Mm ;  von  Dr.  H  e  n  r  y  H  e  r  b  e  r  t.  (Ztschr.  f.  Tuberk. 
iLHeilst.in.  6.  p.  484.  1902.) 

206)  Die  Anstaltsbehandlung  der  Tuberkulose  der 
^ämmngswege,  3.  Auflage  des  Buches:  »Die  Behand- 
loDg  der  Lungenschwindsucht  in  geschlossenen  Heil- 
«ostalten* ;  von  Dr.  P.  D  e  1 1  w  e  i  1  e  r.  Im  Auftrage  des 
^b.  völlig  neu  bearbeitet  und  herausgegeben  von  Dr. 
Oustav  Besold.  (Berlin  1902.  Georg  Reimer.  8. 
Vinii.2118.) 

209)  üfber  Bau  und  Einrichtung  von  Sanatorien 
firlAmgmkranke;  YonKermtLunGidionBen.  (Die 
l^kenpflege  II.  5.  1902—1903.) 

210)  Die  Handhabung  der  Krankenpflege  inLungen- 
Mstätten;  von  Alexander  v.  Weismayr.  (Die 
Kraekenpflege  IL  1. 1902—1903.) 

211)  IHe  Volksheilstäite  —  eine  Erxiehungsstätte ; 
▼onOttoSocher.  (Ztschr.  f.  Tuberk.  u.  Heilst.  IV.  3. 
p.  215. 1903.) 

212)  Nach  welchen  Bedingungen  soll  die  Aufnahme 
w»  lAmgenkranken  in  Heilstätten  erfolgen?  von  Dr. 
A.  Moeller  in  Beizig.    (Ebenda  IV.  2.  p.  110.  1903.) 

213)  Die  Ausitahl  der  Kranken  für  die  Lungenheil- 
itäUen  und  die  frühzeitige  Erkennung  der  Lungentuber- 
^96  in  der  ärxiliehen  Praxis ;  von  Dr.  Kurt  Bran- 
denburg in  Berlin.    (BerL  Klinik  Heft  169.  Juli  1902.) 


214)  lieber  die  Schwierigkeiten  bei  der  Auslese  der 
Kranken  für  die  Volksheilstätten  und  über  den  Modus 
der  Aufnahme  in  dieselben.  Ein  auf  Grundlage  der  Ant- 
worten auf  ein  Rundschreiben  zusammengestellter  Be- 
richt, dem  Rostocker  Aerzteverein  erstattet  von  Prof. 
R.  Kobert.  (Stuttgart  1902.  Ferd.Enke.  Gr.8.  148S. 
—  Vgl.  a.  Münchn.  med.  Wchnschr.  XUX.  33  1902.) 

215)  The  selection  of  ca>sesof pulmonary  tuber etdosis 
for  Sanatorium  treatment ;  by  T.  N.  K  e  l  y  n  a  c  k.  (Edinb. 
med.  Journ.  N.  8.  XHI.  5.  p.  409.  May  1903.) 

216)  Bemerkungen  xur  Heilstättenbehandlung  Lun- 
gefikranker ;  von  Dr.  F.  W  o  1  f  f.  (Münchn.  med.  Wochen- 
schr.  L.  19. 1903.) 

217)  Zur  .Heilstättenbehandlung  der  Tuberkulose; 
von  Dr.  E.  Meissen  in  Hohenhonnef.  (Münchn.  med. 
Wchnschr.  XLIX.  33.  1902.) 

218)  Die  Bedeutung  der  Heilstätten  im  Kampfe 
gegen  die  Ikiberkulose;  von  Dr.  GeorgLiebe.  (Münchn. 
med.  Wchnschr.  L.  19.  1903.) 

219)  Die  Bewerthung  der  modernen  Lungenheil- 
stättenbehandlung im  Lichte  der  Statistik,  ihrer  Praxis 
und  ihrer  Aiifgcd)en;  von  Dr.  F.  Köhler.     (Ebenda.) 

220)  Erfolge  der  Heilstättenbehandlung  bei  lungefi- 
kranken  Mügliedem  xweier  Krankenkassen;  von  Dr. 
Walter  Ambrosius.    (Ebenda.) 

221)  Bericht  über  208  seit  3—11  Jahren  geheilt  ge- 
bliebene Fälle  von  Lungentuberkulose ;  von  Dr.  Meissen 
in  Hohenhonnef.  (Ztschr.  f.  Tuberk.  u.  Heilst.  IV.  2. 
p.  115.  1903.) 

222)  Die  Heilstätte  Tattxi  (Russland);  von  Dr. 
R.  Pavlowskaja.    (Ebenda  III.  4.  p.  344.  1902.) 

223)  Die  Volksheilstätte  für  Lungenkranke  in  Hellen- 
doom  (Holland);  von  H.  W.  Bode.  (Ebenda  IIL  6. 
p.  534.  1902.) 

224)  Dr.  F.  Weber' s  Sanatorium  Quisisana  in  Jalta 
(Russland).  Bericht  für  das  Jahr  1901 ;  von  Dr.  F.  W  e  b  e  r. 
(Ebenda  IV.  1.  p.  51.  1902.) 

225)  Heilstätte  für  Lungenkranke  in  Tannwald 
(politischer  Bezirk  Oablonx)  in  Böhmen;  von  Dr. 
R.  Heller.    (Ebenda  p.  55.) 

226)  Die  LungenheüanstaU  des  Johanniterordetis 
bei  Sorge  im  Har%;  von  Dr.  E.  Sobotta.  (Ebenda 
p.  70.) 

227)  Die  Lungenheilstätte  Holsterhausen  bei  Werdeti 
a.  d.  Ruhr ;  von  Dr.  F.  K  ö  h  1  e  r.     (Ebenda  p.  72.) 

22ß)  Le  Sanatorium  maritime  de  Juelsminde ;  par 
Emile  Hoff-Hansen.    (Ebenda  IV.  3.  p.  241.  1903.) 

229)  Das  y,K&nigin  Elisabeth  Sanatorium^  bei  Buda- 
pest ;  von  Dr.  D.  K  u  t  h  y.    (Ebenda  p.  244.) 

230)  Das  Sanatorium  für  lAingenkraftkc  xu  Ortes 
bei  Boxen  (Südtirol);  von  Dr.  V.  Mal f er  und  Dr. 
L.  Nazarkiewicz.    (Ebenda  p.  255.) 

231)  Zioei  neue  Schweizer  Sanatorien;  von  Dr. 
Hager.     (Ebenda  p.  257.) 

232)  Die  Dauererfolge  der  Heilstäitenbehandtung 
Schwindsüchtiger;  von  Dr.  F.  Reiche  in  Hamburg. 
(Münchn.  med.  Wchnschr.  XLIX.  33.  1902.) 

233)  Die  Handhabung  des  Heilverfahretis  bei  Ver- 
sicherten durch  die  Landes-  Versicherungsanstalten  der 
Hansestädte  im  Jahre  1901,  sowie  die  Jahresberichte 
über  die  Heüstättenanlagen  Oderberg,  Glückauf  Gross- 
Hansdorf,  Westerland. 

234)  Ergebnisse  des  von  der  Landesversicherungs- 
anstalt der  Hansestädte  eingeleiteten  Heilverfahrens  bei 
lungenkranken  Versicherten  bis  Ende  190L  Gedruckt 
bei  Lütcke  &  Wulff  in  Hamburg. 

235)  Aus  den  Lungenheilstätten.  Bericht  über  das 
Jahr  1901 ;  von  Dr.  A.  Ott  (Hygien. Rundschau  Nr.  24. 
1902.) 

236)  JaJiresberichi  des  Sanatoriums  für  Lungen- 
kranh"  Schömbergy  O.-A. Neuenbürg ;  von  Dr.  A.  Koch. 
(Württemb.  Corr.-Bl.  LXXII.  52.  1902.) 

237)  Vierter  Jahresbericht  der  neuen  Heilanstalt  für 
Tyungenkrafike  xu  Sckömberg,  O.-A.  Neuenbürg  ^  nebst 
easuistischen  Beitnigen  xur  Klinik  der   Tuberkulose; 


182 


VI.   Innere  ICedicln. 


von  Dr.   6.  Schröder  und  Dr.  W.  Nägelsbach. 
(Ebenda  LXXIII.  14.  1903.) 

238)  Beobaehtufigen  aus  der  Volkskeüstätte  Orahoit- 
see;  voo  Dr.  Br ecke.  (Therap.  Monatah.  XY.  11.  12. 
1902.) 

239)  Jahresbericht  aus  demBrone^SanataruamfAb' 
theilung  für  MinderbemüieÜe)  der  Dr.  Brehmer^ sehen 
ReüansiaU;  tod  Dr.  Ludwig  Thieme.  (Oörbers- 
dorferVeröfifentl.  Berlin  1902.  Vogel  &  Kreienbrink.  p.l3.) 

240)  Berieht  über  die  Thätigkeü  des  Evangelisehen 
Sanatoriums  für  Lungenkranke  in  Pitkäjärvi;  von  Dr. 
Alexander  v.  Pezold.  (Petersb.  med.  Wchnschr. 
N.  F.  XIX.  48.  1902.) 

241)  Die  Zukunft  der  Heilanstalt  ÄUand;  von  Prof. 
L.  V.  Schrott  er.  (Wien.  klin.  Wchnschr.  XV.  40. 
1902.)  

242)  Neue  Beiträge  xur  Frage  der  Sputumbeseiiigung 
und  chemisch-physikalischen  Spuiumdesinfektion;  von 
Dr.  Walde  mar  Thom.  (Ztschr.  f.  Taberk.  u.  Heilst. 
IV.  2.  p.  143.  1903.) 

243)  Staubuntereuehungen  auf  Tuberkeibaeiüen  in 
der  Züricher  HeilanstaU  für  Lungenkranke  in  Wald; 
vonFranzWagner.  (Inaug.-Dias.  Wald  1903.  Bach- 
drackerei  H.  Hess.) 

244)  Ueber  desinfieirende  Wandanstriche  mit  be- 
sonderer Berücksichtigung  der  Tuberkulose;  von  Dr. 
Lydia  Babinowitsob.  (Ztschr.  f.  Hyg.  iLlnfektiona- 
krankh.  XL.  3.  p.  529.  1902.) 


245)  üeber  die  häusliche  Behandlung  der  Thiber- 
kulose ;  von  Prof. VinoenzCzerny.  (Beiträge  z. Elin. 
d.  Tuberk.L2.  p.  119.  1903.) 

246)  Die  Bekämpfung  der  Schwindsucht  in  den 
Wohnungen;  von  Stadtrath  Pütt  er  in  Halle  a.  d.  8. 
(Ztschr.  f.  Tuberk.  u.  Heilst.  IV.  3.  p.  213.  1903.) 

247)  Home  treaiment  of  tuberculosis ;  by  Law- 
rence F.  Flick.    (Therap.  Gaz.  June  15.  p.  365.  1902.) 

248)  On  the  feaeibiliiy  andmanagement  ofa  hygienic 
eure  of  ptdmona/ry  tuberculosis  outside  of  closed  sana- 
toria;  by  Charles  L.  Minor.  (Ebenda  lU.  6.  p.  510. 
1902.) 

249)  Die  Fürsorge  für  die  ambulant  xu  behandelnden 
Schwindsüchtigen ;  von  Prof.  W.  Weintraudin  Wies- 
baden.   (Ebenda  IV.  1.  p.  14.  1902.) 

250)  Die  Behandlung  Lungenkranker  in  einem 
öffentlichen  Krankenhause;  von  Dr.  Tenner.  (Wien, 
klin.  Wchnschr.  XYI.  1.  1903.) 


251)  Äerxtliehe  Winke  für  Lungenkranke;  von  Dr. 
IL  W  e  n  d  r i  n  e  r.  (Paderborn  1902.  Ferd.  Schöningh. 
Kl.  8.  93  S.) 

252)  Wie  schützen  wir  uns  vor  Wiedererkrankung 
an  Lungentuberkulose ;  von  Dr.  W.  Boemisch  in  Arosa. 
(Essen  1902.  Thadeo  &  Schmemann.  8.  45  S.) 

253)  Luftreinheit,  aseptische  und  aloxische  Behand- 
lung der  Lungen  xur  Bekämpfung  der  Tuberkulose ;  von 
Dr.  W.  Z  e  u  n  e  r.  (Berlin  1903.  Aug.  Hirschwald.  8. 
83  8.) 

254)  Zur  Freiluftkur  in  der  Phthisiatrie ;  von  Dr. 
Voll  and  in  Davos-Dorf.  (Therap.  Monateh.  XVL  12. 
1902.) 

255)  Zur  Behandlung  Schwindsüchtiger  in  offenen 
Kurorten;  von  Dr.  B.  Rischawy  in  Heran.  (Wien. 
kÜD.  Rundschau  XVH.  15.  1903.) 

256)  üeber  den  EinfUiss  des  Seeklimas  auf  Lungen- 
tuberkulose nctch  Beobachtungen  auf  Helgoland;  von  Dr. 
E.  Lindemann.  (Ztschr.  f.  Tuberk.  u.  Heilst.  IV.  1. 
p.  4.  1902.) 

257)  Hbhenklinui  und  Tuberkulose ;  von  Dr.  E.  M  e  i  s  - 
8 CD.    (Deutsche  Praxis  XL  15.  1902.) 

258)  An  address  on  the  treatment  of  pulmonary 
tuberculosis  by  hygiene;  by  C.  Theodore  Williams. 
(Lancet  June  14. 1902.) 


259)  Some  observations  on  and  the  restdts  of  the 
treatment  of  one  hundred  eases  of  pulmonary  tuber- 
culosis treatedby  the  openairmethod;  byD.J.Chowry- 
M  u  t  h  u.    (Brit  med.  Joum.  Nov.  1.  1902.) 

260)  The  dietetie  treatment  of  pulmonary  ^«^er- 
<»4o<i8;  by  Noel  D.  Bardswell.    (Ibid.) 

261)  The  dietetie  treatment  of  pulmonary  tuber- 
culosis from  the  point  of  view  of  its  haematology  and 
histopaihology ;  by  J.  J.  Galbraith.  (Ibid.  March  14. 
1903.) 

262)  La  ration  alimentaire  utile  du  tuberctdetta:. 
Les  dangers  de  la  suralimentation;  parleDr.Fernand 
Barbary.  (Bull.  gen.  de  Ther.  CXLV.  14;  Avril  15. 
1903.) 

263)  Some  suggestions  relative  to  the  treatment  of 
tuberculosis;  by  F.  M.  Pottinger.  (New  York  med. 
News  May  31. 1902.) 

264)  Tßic  treatment  of  pulmonary  tuberculosis ;  by 
William  A.  Caldwell.  (Philad.  med.  Joum.  Aug.  30. 
1902.) 

265)  Ihe  open-air  treatment  of  tuberculosis  in  the 
State  forest  reservations  of  Pennsylvania ;  by  J.  T.  R  o  t  h  - 
rock.     (Ibid.  Aug.  2.  1902.) 

266)  Tent  life  in  Ärixona  in  the  treatment  of  tuber- 
culosis; by  Henry  H.  Stone.    (Ibid.  Oct  18.  1902.) 

267)  Why  the  open-air  treatment  of  consumption 
succeeds;  by  M.  D.  Yeeder.  (New  York  med.  Eteoord 
Jan.  3.  1903.) 

268)  The  treatment  of  pulmonary  inwüids  in  favo- 
rable  climates;  by  Earl  8.  Bullock.  (Ibid.  July  12. 
1902.) 

269)  Oontribution  ä  Vitude  du  traitement  preventif 
et  curatif  de  la  phthisie  pulmonaire  par  modifieation 
du  terrain  depridisposition;  par leDr.  Joseph  Tetan. 
(Ball.  gen.  de  Thdr.  CXLV.  9;  Mars  8.  1903.) 


270)  Die  Probe-Tuberkulininjektion  xur  Abwehr  der 
Tuberkulose  in  der  Armee ;  von  E 1  i  m  o  w  i  t  z.  (Ztschr. 
f.  Hyg.  u.  Infektionskrankh.  XL.  1.  p.  141.  1902.) 

271)  Tkiberculin  as  a  remedy  in  tuberculoeis  ofthe 
lungs;  by  W.  Camac  Wilkinson.  (Brit  med.  Journ. 
June  7.  1902.) 

272)  üeber  die  diagnostische  und  therapeutische 
Venrendung  des  Jkiberkulins ;  von  Dr.  A.  Moeller  und 
Dr.  A.  K  a  y  8  e  r  1  i  n  g.  (Ztschr.  f.  Tuberk.  o.  Heilst  m. 
4.  p.  279.  1902.) 

273|  Therapeutische  und  diagnostische  Veneendung 
des  liiberkulins ;  von  Dr.  Richard  Adler  in  Prag. 
(Prag.  med.  Wchnschr.  XXYIII.  3—11.  1903.) 

274)  üeber  Erfolge  mit  Ikiberkulinbehandlung  nach 
Qoetseh'schem  Verfahren;  von  Dr.  W.  Roemisch 
in  Aiosa.  (Müncho.  med.  Wchnschr.  XLIX.  46. 47. 1902.) 

275)  Beobaehiungen  bei  Behandlung  vonPhthisikem 
mit  Tuberkulin ;  von  Dr.  F.  R  o  s  e  n  b  e  r  ge  r.  (CSentr.-Bl. 
f.  innere  Med.  XXFV.  19.  1903.) 

276)  (Jombmirte  Behandlung  der  Lunaentuberkulosc 
mit  Kcdk  und  Tuberkulin;  von  Dr.  Rudolph  in  Magde- 
burg.   (Ebenda  48.) 

277)  Einfluss  des  neuen  Tuberkulins  auf  den  Zell- 
stoffwechsel ;  von  Dr.  J.  M  i  t  u  1  e  8  c  u  in  Bukarest  (Deut- 
sche med.  Wchnschr.  XXYIII.  39.  40.  1902.) 

278)  Experimenteller  Beitrag  xur  Frage  der  Agglu- 
tination der  Tuberkelbaeillen  und  xur  Behandlung  der 
Tuberkulose  mit  Neu-Tuberkulin  Koch  (Baeillenemul- 
sion);  von  Fritz  Theilung  in  Zürich.  (Centr.-BL  f. 
Baktenol.  u.  s.  w.  XXXIL  1.  p.  28.  1902.) 

279)  Bemerkungen  xur  luberkulinbehandlung ;  von 
Dr.  M  ü  n  z  e  r.  (Prag.  med.  Wchnschr.  XXYIII.  13. 1903.) 

280)  Tuberkulosebekämpfung ;  von  E.  v.  B  e  h  r  i  n  g. 
(Berl.  klin.  Wchnschr.  XL.  11.  1903.) 

281)  Gedanken  über  die  Prophylaxe  und  Therapie 
der  Tuberkulose;  von  Dr.  Ernst  Fuld.  (Therap. 
Monatsh.  XVI.  12.  1902.) 


VL  Innere  Medioüu 


183 


2B2)  Tke  emnamie  aeid  (hetol)  treatment  oftuber- 
aUons;  by  Prof.  A.  Landerer.  (Joarn.  of  tubero.  V. 
l;JuLl9ü3.) 

283)  Die  Hetol'fZimmUäure'JBehandOung  der  Lun- 
gmhtberkuioee  und  ihre  Ampendung  in  der  ärztlichen 
Praxis ;  von  Dr.  £rwinFranck  in  Berlin.  (Therap. 
Monmtsh.  XV.  12. 1901.) 

284)  Zur  Hetoibekandkmg  hei  Lungentuberkuiaee; 
▼OD  Dr.  Bein  hold  Bloch  in  Goblenz.  (Deatsohe 
PnxiB  XL  17. 1902.) 

285)  Bßtoütehandhmg  der  Tuberkuloee  und  Heil^ 
HSüenbewegung  und  ihr  Einflues  auf  die  uirthaehaft- 
Uehe  Lage  der  Äarxle;  von  Dr.  R  Weiss  mann  in 
lindenfels.    (Ebenda  21.) 

286)  Zur  Beiolbehandhing ;  von  Dr.  8.  Gold- 
schmidt in  Bad  BeiohenhalL    (Ebenda  Xü.  2.  1903.) 

2Siy  Erfahrungen  über  Eeiolbehandlung  in  der  aU- 
gemeinen  änUliehen  Praxis ;  von  Dr.  Katzenstein  in 
München.     (Münchn.  med.  Wchnschr.  XUX.  33.  1902.) 

288)  Einige  Bemerkungen  über  die  Behandlung 
tuberkulöser  Erkrankungen  tnii  ximmtsaurem  Natron 
tuek  Landerer;  von  Herrn.  Riegner.  (£benda4b.) 

289)  Zur  Behandtung  der  Lungen-  und  Kehlkopf- 
tuberkulöse  mit  Betol  (Lander er);  von  Prof.  H. 
Krause.     (BerL  klin.  Wchnschr.  XXXIX.  42.  1902.) 

290)  Coniribution  ä  Vetude  du  iraitemeni  de  la 
tuberctdose  pulmonaire  par  le  einnamate  de  soude ;  par  le 
Dr.  P.  Meyer,  Levsin.  (Bevae  med.  de  la  Soisse  rom. 
XXIL  11.  p.  7ö5.  Nov.  20. 1902.) 

291)  The  hetol  treatment  of  tuberculosis ;  by  Dr.  0. 
A  m  r  8  i  n.    (Lsncet  Joly  12. 1902.) 

292)  Zur  Frage  von  der  Wirksamkeit  der  Hetol- 
bekandiung;  von  Dr.  Sigismnnd  Gohn.  (Berl.  klin. 
Wchnschr.  XL.  13.  1903.) 

293)  Betolsanguinal.  Ein  Beürag  xur  Eetolbehand- 
hmg  der  TuberkuloseinderLandpraixis;  von  Dr.  Krone. 
(Med.  Woche  Nr.  28.  1902.) 

294)  Eine  neue  Methode^sur  Heilung  der  Tuberkulose, 
der  ehronisehen  Nephritis  und  des  Careinoms  mittelst 
ntbeuianer  Injektionen  einer  sehr  verdünnten  wässerigen 
Losung  der  offieineüen  Ameisensäure;  von  Dr.  Edaard 
Krall  in  Güstrow  (MeoUenborg).  2.  Theil:  Kranken- 
geschichten. (München  1902.  Verlag  d.  ärztl.  Rondschao. 
Gr.  8.    11  8.) 

295)  Ueber Kreosottherapie;  vonDr.O.Barwinkel. 
(Allg.  med.  Gentr.-Ztg.  Nr.  18. 1903.)  (Empfehlung  des 
Kieoeot) 

296)  Beitrag  xur  Behandlung  der  Lungentuberku- 
hse;  Yon  Dr.  J  osef  Margoniner  in  Berlm.  (Therap. 
Monatah.  XYIL  2.  1903.) 

(Empfehlung  eines  neuen  Kreosotpräparates :  ,Pneu- 
min^.  ,Da8  Pneumin  ist  ein  Gemenge  von  Methylen- 
verbindungen  der  im  Bachenholztheer  vorkommenden 
Ph«nole,  wie  Gujyakol,  Methylkresol  und  Xylenoi*".) 

297)  Ueber  die  Behandlung  der  Lungentuberkulose 
mit  Oeosoi  (Oucffaeolum  valeirianieum) ;  von  Dr.  A. 
Kühn  in  Rostock.    (Therap.  Monatsh.  XVL  11. 1902.) 

(Empfehlung  des  Geosot,  «dem  eine  ausserordentlich 
tooiairende  Wirkung  auf  den  Gesammtorganismus  zu- 
kommt*.) 

298)  Beitrag  xur  rationellen  Behandlung  der  Lun- 
geiMberhdose  mit  besonderer  Berücksichtigung  des 
Aphihisin  (Sgnonym:  Öuajaeolum  compositum  Hell), 
einer  löslichm  Ouajacol-Petrosulfol- Verbindung;  von 

'  Dr.  Friedrich  Kölbl  in  Wien.    (Wien.  med.  Presse 
45. 1902.) 

299)  Die  Wirkung  des  Ichthyols  bei  Tuberkulose; 
von  Dr.  Dezrö  LevaL  (Ungar,  med.  Presse  YII.  24. 
1902.)    (Empfehlung.) 

300)  Die  Tuberkulose  und  ihre  Therapie  durch 
Calomel;  von  Dr.  Mar  teil  in  GUuchau.  (Wien.  med. 
Wchnschr.  LIU.  7.  8.  10.  1903.) 

(M.  hat  das  Calomel  bereits  wiederholt  empfohlen. 
Neu  scheint  uns  zu  sein,  dass  er  es  auch  verdächtigen 
Neugeborenen  prophylaktisch  giebi     ,,£&  steht  mir  eine 


Reihe  von  Fillen  zur  Verfügung,  in  denen  es  mir  gelang, 
bei  täglicher  Verwendung  von  Calomel  von  0.003  3mal 
pro  die  diese  mit  absoluter  Sicherheit  dem  Tode  ver- 
fallenen Kinder  am  Leben  zu  erhalten.*^) 

301)  Subcutane  Infektionen  von  Arsenik  bei  der 
Therapie  der  Phthise ;  von  Dr.  H.  C  y  b  n  1  s  k  i.  (Münchn. 
med.  Wchnschr.  XUX.  33.  1902.) 

(10  Fälle.  Die  Einspritzungen  wirkten  aaf  das  All- 
gemeinbefinden günstig,  die  Lungen  blieben  unverändert) 

302)  Aspirin  in  der  Therapie  der  Lungentuber- 
kulose; von  Dr.  H.  Cybulski.  (Therap.  Monatsh. XVL 
9.  1902.) 

(Das  Aspirin  wirkt  günstig  gegen  pleuritische  Er- 
scheinungen und  gesen  Fieber.) 

303)  La  eryogenine  dans  la  fixere  des  tubereuUux; 
par  F.  Dumarest  (Lyon  med.  XXXI V.  47.  Nov.  23. 
1902.)    (Empfehlung.) 

304)  Des  if^ections  sous-eutanees  ou  inlramuscu- 
laires  de  jaune  d*oeuf  dans  le  iraitement  de  la  tuber- 
culose;  par  Ch.  Bay  ie.    (Ibid.  37.  Sept  14.  1902.) 

305)  Etudes  exp6rimentales  etoUniquessurletraite- 
ment  de  la  tuberculose;  von  Dr.  Marc  Laffont  et 
Andre  Lombard.  (Progres  med.  3.  S.  XVll.  11. 
Mars  14.  1903.)    (Empfehlung  des  Cytophilins.) 

306)  Note  sur  Vemploi  &  methylarsinate  disodique 
ehex  ks  tubereuleux;  par  Vigenaud.  (Bull.  gen.  de 
Ther.  CXLUI.  24.  Juin  30.  1902.) 

307)  Methylene  blue  in  consumption;  by  Henry 
Herbert    (Journ.  of  tuberc.  V.  1.  p.  33.  Jan.  1903.) 

308)  The  treatment  of  pulmonary  tuberculosis  ttith 
formic  aldekyde;  par  W.  G.  Shaiicross.  (Phiiad. 
med.  Journ.  Dec.  13.  1902.) 

309)  GoUeetive  investigation  conceming  the  value 
of  silver-nitrate  injeetions  in  the  treatment  of  pulmonary 
consumption ;  byThomasJ.Mays.  (Ibid.  March  14. 
1903.) 

310)  I^emilinary  note  on  the  chemical  and  tliera- 
peutic  properties  of  Lachnanthes  tinctoria;  by  J.  A. 
Gardner;  Harold  EL  D.  Spitta  and  Arthur 
L  a  t  h  a  m.    (Lancet  July  12.  1902.) 

311)  A  further  contribution  to  our  knowledge  of 
electrie  oxonation  as  a  remedial  agens,  espeeially  in  the 
treatment  of  tuberculosis;  bjQ.Lenox  Out  ÜB.  (New 
York  med.  Becord  LXII.  11.  Sept  13.  1902.) 

312)  HochfrequenxstrÖme  und  Lungentuberkulose; 
von  Dr.  H.  Streb  ei  in  München.  (München  1902. 
Verlag  d.  ärztl.  Randschau.  Gr.  8.  24  8.) 


313)  Beitrag  mit  mechanischen  Behandlung  der 
Lungentuberkulose;  von  Dr.  L u d  w.  T  h  i  e  m  e.  (GÖrbersd. 
Yerofifentlichungen.  Berlin  1902.  Vogel  u.  Kreienbrink. 
p.  21 .)    (Empfehlung  der  E  r  n  i  *sohen  Klopfknr.) 

314)  Vorschlag  xur  Behandlung  einseitiger  tuber- 
kulöser Lungenspitsienaffektionen  vermittelst  Lagerung 
der  Kranken;  von  Dr.  Richard  Link.  (Ztschr.  f. 
Tuberk.  u.  Heilst  lU.  6.  p.  480.  1902.) 

(Man  soll  die  Kranken  während  einiger  Stunden  des 
Tages  auf  die  kranke  Seite  legen.) 

315)  Ein  Vorsehlag  xur  Behandlung  der  beginnen- 
den Lungentuberkulose  durch  künstliche  Hyperämie; 
von  Dr.  U.  Spude.    (Ebenda  IV.  3.  p.  227.  1903.) 

(Die  Hyper&mie  wird  durch  Sauerstoff  und  einen 
Elektromagneten  erzielt) 

316)  Die  operative  Behandlung  der  Lungentuber- 
kulose; von  Prot'.  A.  Landerer.  (Münchn.  med.  Wo- 
chenschr.  XLIX.  47.  1902.) 

(L.  hat  mit  einer  vorsichtigen  Thorakoplastik  bei  aus- 
gedehnter Phthise  mit  Cavemen  gute  Erfolge  erzielt) 

Diesee  stattliche  Literaturverzeiohniss  giebt 
nur  einen  Theil  dessen  wieder,  was  im  letzten 
Jahre,  seit  unserer  vorigen  ZusammeuBtellung  über 
die  Behandlung  derTnberkuloee  veröffentlicht  wor- 
den ist   Wer  die  lange  Reihe  durchgeht,  wird  ohne 


184 


VI.  Innere  Hedidn. 


Weiteres  erkennen ,  in  welcher  Richtung  Theorie 
und  Praxis  sich  bewegt  haben  und  er  wird  nicht 
erwarten,  dass  wir  auf  die  einzelnen  Arbeiten  ein- 
gehen, da  es  sich  ja  bei  der  überwiegenden  Mehrzahl 
um  die  Wiederholung  oft  erörterter  Dinge  handelt 

Im  Allgemeinen  ist  zu  sagen,  dass  man  sich 
doch  auch  bei  der  Verhütung  und  Heilung  der 
Tuberkulose  wieder  mehr  dem  einzelnen  Menschen 
zuwendet  Der  Kampf  richtet  sich  nicht  mehr  so 
ausschliesslich  gegen  die  Bacillen,  sondern  viel- 
fach auch  gegen  die  Empfänglichkeit  der  bedrohten 
Menschen.  Dass  man  den  Bacillen  möglichst  kräftig 
zu  Leibe  gehen  soll,  ist  selbstverständlich,  man  soll 
aber  auf  der  anderen  Seite  auch  immer  wieder  mit 
aller  Kraft  versuchen,  die  Widerstandsfähigkeit 
aller  Menschen  gegen  die  Bacillen  zu  erhöhen, 
diesen  bei  Menschen  und  Thieren  die  Ansiedelung 
immer  schwerer  zu  machen.  Das  Wichtigste 
hierbei  sind  die  bekannten  hygieinischen  Maass- 
nahmen :  die  Fürsorge  für  gute  Wohnung,  für  gute 
Ernährung,  der  Kampf  gegen  den  Alkohol,  die  Be- 
seitigung der  Berufschädigungen  u.  s.  w.  Ob  bei 
der  Ernährung  die  Zufuhr  besonderer  Stoffe,  Salze 
u.  s.  w.  von  wirklichem  Werthe  ist,  darüber  lässt 
sich  etwas  Sicheres  noch  nicht  sagen.  Auf  die 
Versuche,  den  Menschen  gegen  die  Tuberkulose 
künstlich  immun  zu  machen,  kommen  wir  weiter 
unten  zu  sprechen. 

In  den  zahlreichen  Sanatorien,  die  es  mittler- 
weile auf  der  Erde  giebt,  herrscht,  wie  die  Jahres- 
berichte und  sonstigen  Mittheilungen  beweisen, 
meist  reges  Leben.  Dass  die  Erfolge  nicht  so 
glänzend  sind,  wie  man  wohl  vielfach  erwartet 
hat,  wird  mit  Vorliebe  zum  guten  Theile  den  prak- 
tischen Aerzten  zur  Last  gelegt,  die  den  Anstalten 
zu  viel  ungeeignetes  Material  zuweisen  sollen. 
Verschiedene  Herren  haben  sich  auch  im  letzten 
Jahre  redlich  Mühe  gegeben,  uns  darüber  zu  unter- 
richten, wie  man  die  Lungentuberkulose  frühzeitig 
erkennen  kann  und  was  unter  „beginnender  Phthise^^ 
und  für  Sanatorien  geeigneten  Kranken  zu  ver- 
stehen ist.  Die  mancherlei  Schwierigkeiten,  die 
sich  in  der  Praxis  auch  dem  tüchtigsten  und  ge- 
wissenhaftesten Arzte  bei  der  rechtzeitigen  Ueber- 
weisung  unbemittelter  Schwindsüchtiger  in  die  An- 
stalten entgegenstellen,  werden  dabei  meist  nicht 
genügend  gewürdigt,  und  gerade  zu  komisch  wirkt 
es,  aus  der  K ober t 'sehen  (214)  Zusammenstel- 
lung zu  ersehen,  wie  verschieden  die  Herren  An- 
staltleiter selbst  über  „geeignete  Fälle^*  denken. 
Die  Einen  wollen  nur  Kranke  aufnehmen,  die  noch 
keine  Tuberkelbacillen  im  Auswurfe  haben.  Andere 
stellen  den  Nachweis  dieser  Bacillen  als  Grund- 
bedingung auf;  die  Einen  lehnen  jeden  Kranken  ab, 
der  fiebert,  Andere  machen  sich  aus  abendlichen 
Temperatursteigerungen  nichts  u.  s.  w.  Die  ganze 
Sache  lässt  sich  eben  nicht  in  ein  Schema  bringen, 
es  ist  in  jedem  Falle  zu  viel  Besonderes  zu  berück- 
sichtigen. Soviel  ist  wohl  sicher,  dass  es  nicht 
richtig  war,  die  Anstalten  nur  so  für  sich  nackt  und 


bloss  hinzustellen.  Es  muss  irgend  eine  Vorstufe 
geschaffen  werden,  in  der  die  Kranken  beobachtet 
und  die  für  das  Sanatorium  geeigneten  von  den 
anderen  geschieden  werden  können  und  es  muss 
für  nachher  etwas  eingerichtet  werden,  das  die 
Gebesserten  oder  Geheilten  hinüberleitet  in  das 
alltägliche  Leben,  in  ihre  Arbeit  Was  zur  Zeit 
erreicht  werden  kann,  geben  am  besten  die  Zahlen 
aus  der  Landesversioherungsanstalt  der  Hansastätte 
wieder:  wirkliche  Heilungen  sind  danach  selten, 
erhebliche  Besserungen,  die  das  ganze  Verfahren 
rechtfertigen,  kann  man  aber  doch  wohl  mindestens 
bei  der  Hälfte  aller  aufgenom  menen  Kranken  erzielen. 
Den  besten  Aufschluss  über  die  ganze  Heilstätten- 
bewegung und  Alles,  was  damit  zusammenhängt, 
giebt  der  umfangreiche,  geschickt  zusammengestellte 
Geschäftsbericht  von  Pannwitz  (1 63). 

Drei  der  I\vphylaxe  gewidmete  Arbeiten  seien 
kurz  erwähnt  Thom  (242)  bespricht  kritisch 
Alles  was  bisher  zurünschädlichmachungdee  Aus- 
wurfes empfohlen  worden  ist  und  kommt  zu  dem 
Ergebnisse,  dass  für  die  Allgemeinheit  eine  Flüssig- 
keit, die  Natronlauge  und  ein  Desinficiens  enthält, 
das  Beste  ist  Die  Lauge  löst,  schliesst  das  Spu- 
tum auf  und  macht  die  Bacillen  dem  Desinficiens 
zugänglich.  Die  Flüssigkeit  muss  im  Verhältnisse 
zu  dem  Auswurfe  reichlich  sein  und  lange  ein- 
wirken. Th.  stellt  Genaueres  in  Aussicht  — 
Wagner  (243)  stellte  durch  eingehende  Unter- 
suchungen fest,  dass  selbst  in  Räumen,  in  denen 
sich  zahlreiche  Schwindsüchtige  aufhalten,  bei  ge- 
nügender Lüftung  und  Besonnung,  bei  feuohter 
Reinigung  und  bei  sorgfältiger  Behandlung  des 
Auswurfes  der  Staub  nur  selten  virulente  Tuberkel- 
bacillen enthält  —  Rabinowitsch  (244)  hat 
eine  Anzahl  von  Farben  als  Wandanstrich  erprobt 
und  hat  gefunden,  dass  einige  (z.  B.  2  Porzellan- 
Emaillefarben  von  Rosenxtüeig  dh  Baumann  in  Cassel, 
die  Berliner  Emaillefarbe  und  die  Zoncafarbe)  in 
der  That,  vermöge  ihrer  chemischen  Zusammen- 
setzung, stark  keimvemiohtend,  gerade  auch  auf 
Tuberkelbacillen  wirken  und  diese  Wirkung  Wochen 
und  Monate  lang  ungeschwächt  beibehalten.  — 

Oeber  das  Tuberkidin,  und  zwar  vorzugsweise 
über  das  alte  Tuberkulin  liegt  eine  Anzahl  günstiger 
Berichte  vor.  Klimowitz(270)  meint,  es  sollte 
in  der  Armee  zur  Ausschaltung  latent  Tuberkulöser 
bei  der  Einstellung  angewandt  werden.  W  i  1  k  i  n  - 
son(271)undMoeller  undKayserling  (272) 
hatten  gute  Erfolge.  Letztere  wandten  in  der  Heil- 
stätte Beizig  zu  diagnostischen  Zwecken  lediglich 
das  alte,  zu  therapeutischen  das  alte  und  das  neue 
Tuberkulin  an.  Welches  in  diesem  oder  jenem  Falle 
besser  wirkt,  lässt  sich  noch  nicht  sagen.  Gut  sind 
bei  vorsichtiger  Anwendung  beide  und  die  Heil- 
stätten sollten  die  Tuberkulinbehandlung  in  aus- 
gedehntem Maasse vornehmen.  Adler(273) nennt 
„die  moderne  Behandlung  mit  dem  Tuberculinum 
vetus  Kochii^',  d.  h.  die  vorsichtige  Anwendung  mit 
sehr  kleinen  Dosen,  „die  wirksamste  Methode  der 


VT.  Innere  Medlcin. 


185 


Bekämpfung  der Tuberl^ulose'^  Roemi8ch(274) 
hat  in  Arosa,  ebenfalls  mit  sehr  vorsichtigen  kleinen 
Gaben  in  der  Art  wie  sieOoetsoh  empfohlen  hat, 
bei  mehreren  Kranken  vortreffliche  Erfolge  erzielt, 
bei  denen  nach  langer  Beobachtung  und  Behand- 
lung kaum  noch  eine  Besserung  zu  erwarten  zu 
sein  schien.  Auch  Rosenberger  (275)  em- 
pfiehlt nach  einigen  Beobachtungen  in  der  Würz- 
burger med.  Klinik  die  Tuberkulinbehandlung  nach 
Goetsch.  Er  macht  besonders  auf  die  Ver- 
schiedenheit der  Präparate  aufmerksam.  Kann  man 
die  Kur  nicht  mit  einem  Präparate  durchführen, 
80  soll  man  bei  einem  Wechsel  stets  wieder  mit 
kleinsten  Dosen  anfangen.  Rudolph  (2 7 6)  em- 
pfiehlt, die  Tuberkulinkur  durch  reichliche  Kalk- 
zufnhr  zum  Körper  zu  unterstützen.  Mitulescu 
(277)  kommt  bez.  der  Einwirkung  des  neuen  Tuber- 
kulins auf  den  Zellenstoffwechsel  zu  dem  Ergeb- 
nisse, „dass  das  Tuberkulin  als  therapeutisches 
Mittel  in  kleinen,  vorsichtig  anwachsenden  Mengen 
und  nur  in  den  für  diese  Behandlung  geeigneten 
Fällen  angewandt,  keine  celluläreDesassimilations- 
vergrOsserung  hervorruft,  sondern  für  den  Organis- 
mus den  Vortheil  bietet,  eine  nutritive  Zellerregung 
zu  verursachen,  ein  erkennbares  Streben  zum  Pro- 
teinansatz und  eine  schrittweise  Bildung  von  speci- 
fischen  Immunkörpern,  welche  die  Vitalität  des 
Tuberkelbacillus  vermindern  und  seine  Toxine  und 
Proteine  neutralisiren.  Lokal  entsteht  eine  peri- 
tuberkulöse Reizung,  welche  die  Begrenzung  und 
Incystirung  des  Tuberkels  durch  das  sklerotische 
Gewebe  begünstigt".  T  h  e  1 1  u  n  g  (278)  steht  dem 
Neutuberkulin  sehr  viel  skeptischer  gegenüber. 
Nach  seinen  Versuchen  im  Hygieineinstitute  zu 
Zürich  hat  es  auf  die  experimentelle  Tuberkulose 
bei  Meerschweincben  keinen  heilenden  Einfluss  und 
es  ist  unter  umständen  recht  gefährlich  „Zwei  mit 
dem  Höchster  Präparate:  zerriebene  Tuberkel- 
bacillen,  geimpfte  Meerschweinchen  starben  an 
Tuberkulose;  von  2  mit  dem  aus  Höchst  bezogenen 
Präparate:  Neutuberkulin  Koch,  Bacillenemul- 
sion  geimpften  Meerschweinchen  wurde  eins  tuber- 
kulös. Die  beiden  Präparate  enthielten  lebens- 
Mige,  für  Meerschweinchen  virulente  Tuberkel- 
badllen^'.  Münzer  (279)  erinnert  daran,  dass 
auch  Niessen  in  dem  Neutuberkulin  lebende 
Tuberkelbacillen  nachgewiesen  hat  Dieses  Mittel 
ist  also  entschieden  bedenklich. 

Die  neueste  Mittheilung  von  v.  Behring  (280), 
sein  in  Wien  gehaltener  Vortrag,  hat  durch  die 
Tagesblfttter  schnell  allgemeine  Verbreitung  ge- 
funden. V.  B.  hält  die  Frage,  können  Rinder  auf 
die  Dauer  gegen  die  Tuberkulose  immun  gemacht 
werden,  für  gelöst,  und  er  steht  nicht  an,  sie  mit 
ja  zu  beantworten.  Seine  Impfungen  mittels  intra- 
venöser Einspritzungen  kleiner  Mengen  schwacher 
menschlicher  Tuberkelbacillen  sind  mittlerweile  in 
einer  derartigen  Menge  vorgenommen  und  sind 
durdi  lange  Beobachtung  während  der  man  den 
Thieren  die  beste  Oel^;enheit  gab,  tuberkulös  zu 
Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft  2. 


werden,  bez.  sie  tuberkulös  zu  inficiren  versuchte, 
als  derart  zuverlässig  befunden  worden,  dass  v.  B. 
die  von  ihm  geimpften  Thiere  für  vollkommen 
immun  hält,  so  etwa  wie  ein  richtig  geimpfter 
Mensch  den  Pocken  gegenüber  unempfänglich  ist. 
Wichtig  ist  die  Beobachtung,  dass  die  intravenöse 
TuberkelbaciUenimpfung  bei  älteren  Thieren  und 
vor  Allem  augenscheinlich  bei  bereits  tuberkulös 
inficirten  Thieren,  eine  sehr  starke,  oft  bedenkliche 
Reaktion  mit  Fieber  und  Pleuropneumonie  hervor- 
ruft Diese  Beobachtung  veranlasste  v.  B.  die  Im- 
pfung immer  weiter  vorzurücken,  er  empfiehlt  für 
die  Praxis  nur  Kälber  in  den  ersten  3  Monaten  zu 
impfen  und  er  meint,  dass  man  bei  der  Ueber- 
tragung  seiner  Immunisirungsmethode  auf  Men- 
schen auch  die  jungen  noch  nicht  inficirten  Men- 
schen, Säuglinge  in  den  ersten  Monaten  wird  in 
Angriff  nehmen  müssen.  Ob  es  jemals  möglich 
sein  wird,  eine  dauernde  Immunität  statt  mit  den 
gefährlichen  Tuberkelbacillen  mit  ihren  Toxinen, 
bez.  Antitoxinen  zu  erreichen,  das  erscheint  v.  B. 
zweifelhaft.  Er  stellt  Versuche  darüber  in  Aus- 
sicht, ob  die  Milch  immunisirter  Kühe  auf  Kälber, 
bez.  kleine  Kinder  eine  schützende  Einwirkung  hat 

Fuld  (281)  meint,  dass  man  auf  Orund  der 
neueren  Kenntnisse  über  Tuberkulose  und  Perl- 
sücht,  sowie  über  die  Wirkung  des  Tuberkulins  bei 
Rindern  versuchen  sollte,  die  menschliche  Tuber- 
kulose durch  ein  Rinder-(Perlsucht-)Tuberkulin  zu 
bekämpfen.  — 

Ueber  das  Hetol  liegt  eine  ganze  Anzahl  gün- 
stiger Berichte  vor.  F  r  a  n  c k  (283),  Bloch  (284), 
Weissmann  (285),  Goldschmidt  (286), 
Katzenstein  (287),  Riegner  (288)  und 
Krause  (289)  haben  gute,  zum  Theil  sehr  gute 
Erfolge  erzielt  und  rühmen  die  Methode  als  un- 
gefährlich und  wirksam  mit  und  ohne  Unterstützung 
der  äusseren  Verhältnisse.  Grundbedingung  ist 
genaues  Einhalten  der  Landerer 'sehen  Vor- 
schriften. Krause  hat  bei  seinen  Kehlkopf- 
kranken die  Heilwirkung  des  Hetols  an  heraus- 
geschnittenen Stücken  Studiren  können.  Meyer 
(290)  und  Amrein  (291)  drücken  sich  zweifeln- 
der aus,  Cohn  (292)  sah  von  seinen  14  Kranken 
nur  einen  besser  werden,  7  blieben  unverändert, 
6  wurden  schlechter.  Auch  für  die  innerliche  An- 
wendung hat  das  Hetol  wieder  einen  Empfehler 
in  Krone  (293)  gefunden. 

Für  alles  Weitere  genügen  die  Titel  und  die 
hinzugefügten  kurzen  Bemerkungen.      D  i  p  p  e. 

253.  Ein  seltenes  Gefässgeräasch  in  der 
Lunge;  von  P.  K.  Pel.  (Berl.  klin.  Wchnschr. 
XL.  15.  1903.) 

P.  fand  bei  einem  32jähr.  Manne,  der  an  latenter 
Tuberkulose  der  rechten  Spitze  litt,  ein  lautes,  continnir- 
hches,  saasendes  Blasen  mit  systolischer  Verstärkung 
und  begleitet  von  einem  hohen,  pfeifenden,  fast  musika- 
lischen Obertone  über  dem  rechten  Oberlappen.  Es  be- 
stand starke  Neigung  zu  Lungenblutungen.  P.  nimmt 
an,  dass  entweder  ein  Aneurysma  artorio-venosum  oder 
24 


186 


VI.   Inhere  Medidn. 


eine  in  der  Nähe  einer  Arterie  gelegene  Yenenerweite- 
rujig  vorlag.  WahrscheiDÜch  handelte  es  sich  um  eine 
taberkulöse  Erkrankung  der  OefBsswände,  wodurch  auch 
die  Neigung  zu  Blutungen  zu  erklfiren  wäre. 

Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 

254.  Zar  Frühdiagnose  der  Pleoritie  dia- 
phragmatioa ;  von  Dr.  v.  Stenitzer.  (Wien. 
Idin.  Wohnschr.  XVI.  16.  1903.) 

Im  Anschloss  an  die  Krankengeschichte  einer 
Pleuritis  diaphragmatica  ohne  Exsudat  bespricht 
V.  S  t.  die  besonderen  Kennzeichen,  die  eine  Früh- 
diagnose ermöglichen.  An  erster  Stelle  stehen  die 
Schmerzen,  die  durch  jede  Bewegung  des  Zwerch- 
fells ausgelost  werden  (z.  B.  Aufstossen,  Singultus) 
und  sehr  weit,  bis  in  die  Schulter,  ausstrahlen. 
Ausserdem  giebt  es  zwei  charakteristische  Druck- 
punkte, den  Hussy 'sehen  und  den  Phrenicus- 
druckpunkt  am  Halse.  Sodann  finden  sich  Störun- 
gen der  Zwerchfelldynamik :  einseitiger  Hochstand 
des  Zwerchfells,  unzureichende  Zwerchfellathmnng 
oder  auch  Zwerchfellreizung,  und  schliesslich 
kommen  noch  die  Reflezzuckungen  des  Rectus 
abdominis  in  Frage.  Diese  Zuckungen  erfolgen 
nur  auf  der  Hohe  der  Einathmung,  sind  auf  die 
erkrankte  Seite  beschränkt  und  betreffen  nur  den 
obersten  Theil  des  Muskels,  bez.  seine  Ansatz- 
portionen an  Rippenknorpel  und  Schwertfortsatz. 
Diese  Reflezzuckung  ist  von  einer  raschen  An- 
spannung der  gesammten  Bauchmuskulatur  gefolgt, 
die  anscheinend  als  eine  Fortieitung  der  reflekto- 
rischen Erregung  vom  Rectus  aufzufassen  ist  und 
ihre  Erklärung  in  den  innigen  reflektorischen  Be- 
ziehungen zwischen  Zwerchfell  und  Bauchmus- 
kulatur findet 

Von  den  übrigen  Symptomen  kOnnen  allen- 
falls noch  der  quälende  Husten  und  die  oft  starke 
Dyspnoe  zur  Diagnose  verwerthet  werden,  diese 
namentlich  dann,  wenn  ausser  der  schmerzhaften 
Behinderung  der  Athmung  keine  andere  Ursache 
für  die  Dyspnoe  gefunden  werden  kann. 

Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 

255.  Kephritis  syphilitioa  acuta;  von  Dr. 
WaldvogeL  (Deutsche med. Wchnschr. XXVIII. 
44.  1902.) 

In  einem  Falle  von  Syphilis  kam  es  kurz  nach 
dem  Auftreten  von  Condylomen  zu  den  Erschei- 
nungen akuter  Nephritis  (Ascites,  Oedeme,  Vermin- 
derung der  Harnmenge,  Albuminurie,  Cylindrurie). 
Alsbald  nach  dem  Beginne  der  verordneten  Schmier- 
kur gingen,  ohne  dass  Lebensweise  oder  Bekösti- 
gung geändert  wurden,  die  nephritischen  Erschei- 
nungen zurück. 

W.  nimmt  daher  an,  dass  es  sich  hier  um 
Nephritis  syphilitica  acuta  praecox  gehandelt  habe. 
Obgleich  der  Kranke  vorher  Masern  und  Lungen- 
entzündung gehabt  hatte,  ist  ein  Zusammenhang 
der  Nephritis  mit  diesen  Erkrankungen  nicht  an- 
zunehmen, weil  sich  der  Kranke  inzwischen  ganz 
wohl  befunden  hatte.  Der  schnelle  Rückgang  der 
nephritischen  Erscheinungen  (schneller  als  der  der 


syphilitischen)  spricht  ebenfalls  dafür,  dass  die 
Nephritis  eine  speoifische  war. 

Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 

256.  üeber  Oylindrarie  and  Albaminorie 
beim  Erysipel;  von  Dr.  R.  Pollatschek. 
(Centr.-Bl.  f.  innere  Med.  XXIV.  20.  1903.) 

P.  untersuchte  50  Fälle  von  typischem  Ery- 
sipel auf  Eiweiss-  und  Cylinderausscheidung.  Er 
fand  sämmtliche  Qrade  der  Nierenreizung  von  vor- 
übergehender Albuminurie  leichtester  Art  bis  zu 
den  schwersten  Nierenentzündungen.  Diese  Ver- 
änderungen fanden  sich  bei  38^/^  der  Erysipel- 
kranken  und  zeigten  sich  als  einfache  Cylindrurie 
ohne  Albuminurie,  als  Albuminurie  ohne  Cylindrurie 
oder  als  Albuminurie  mit  Cylindrurie.  Indessen 
ist  selbst  starke  Albuminurie  in  Verbindung  mit 
dem  Erscheinen  renaler  Elemente  mitunter  eine 
vorübergehende  Erscheinung  und  nicht  unbedingt 
prognostisch  ungünstig. 

Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 

257.  Ueber  Albaminorie;  von  Prof.  M. 
C 1 0  e  1 1  a.  (Corr.-BL  f.  Schweizer  Aerzte  XXXHL  8. 
1903.) 

Bei  seinen  Untersuchungen  über  bestimmte 
Beziehungen  zwischen  Albuminurie  und  Nephritis 
ist  C 1.  zu  folgenden  Resultaten  gekommen.  Bei 
der  Albuminurie  treten  im  Urin  drei  unter  einander 
stark  verschiedene  EiweisskOrper  auf:  Das  Serum- 
albumin, das  Serumglobulin  und  das  Nudeoalbu- 
min.  Die  Hauptmenge  des  in  der  Hitze  coagulir- 
baren  Eiweisses  des  Eiweisshams  besteht  aus 
Serumalbumin  und  Globulin,  während  das  Nuoleo- 
albumin  stark  zurücktritt.  Das  Verhältniss  der 
beiden  Hauptrepräsentanten  zu  einander  bezeichnet 

C 1.   als  den   Albuminquotienten  I  —  1 

und  er  hat  gefunden,  dass  alle  drei  EiweisskOrper 
bei  ihrem  Auftreten  gewisse  Oesetzmässigkeiten 
zeigen,  die  mit  der  klinischen  Diagnose  in  Zusam* 
menhang  gebracht  werden  kOnnen. 

Es  hat  sich  ergeben,  dass  die  akute  Nephritis 
unter  dem  Zeichen  der  vermehrten  Olobulin-  und 
Nudeinausscheidung  steht,  während  die  chronisch 
indurative  Nephritis  ein  gerade  umgekehrtes  Ver- 
hältniss zeigt,  also  das  Serumalbumin  bei  ihr  vor- 
herrscht 

Bisher  nahm  man  allgemein  an,  dass  es  Blut- 
ei weiss  sei,  das  im  Urin  zu  Tage  tritt:  es  müssten 
demnach  direkte  Beziehungen  zwischen  den  Albu- 
minquotienten von  Urin  und  Blutserum  im  Verlaufe 
einer  Nephritis  bestehen.  Das  Experiment  hat  aber 
gezeigt,  dass  der  Wechsel  des  Albuminquotienten 
im  Urin  nicht  seinen  Qrund  haben  kann  in  einer 
entsprechenden  Veränderung  des  zugehörigen  Blut« 
serum.  Zwischen  Blutserum  und  Urin  muss  viel- 
mehr ein  Transformator  eingeschaltet  sein,  der  die 
relativen  Mengenverhältnisse  der  einzelnen  Ei- 
weisskOrper abändert     Csatary  suchte  ihn  im 


VI.  Innere  Medicuu 


187 


y^halten  der  Cirkulationapparate,  was  aber  Gl. 
experimentell  als  unrichtig  nachweisen  konnte. 
Vielmehr  ist  der  Zustand  des  Nierenparenchyms 
für  die  Beschaffenheit  des  Albuminquotienten  im 
Urin  maassgebend.  Die  pathologische  Yerftnderung 
des  Nierenparenchyms  besteht  gewissermaassen  in 
einer  siebartigen  Lftsion  der  Membran,  die  nach 
Art  der  Erkrankung  einen  stärkeren  oder  geringeren 
üebertritt  des  EiweisskOrpers  gestattet.  So  ist  sie 
z.  B.  bei  akuter  Nephritis  stärker,  bei  indurativen 
Processen  geringer.  Schliesslich  lAsst  sich  hieraus 
aach  ein  Schluss  auf  die  Veränderungen  bei  der 
physiologischen  und  cyklischen  Albuminurie  zie- 
hen: bei  beiden  besteht  zwar  eine  abnorme  Poren* 
weite  der  Epi-  und  Endothelien,  sie  genügt  aber 
noch,  um  den  Eiweissdurchtritt  zu  verhindern. 

Bezüglich  der  Bedingungen  des  Auftretens  von 
Nncleoalbumin  hat  sich  gezeigt,  dass  das  Nudein 
nidä  aus  dem  Serum  stammt,  sondern  nur  von 
der  Niere  selber  geliefert  wird:  das  Hamnuclein 
ist  das  Resultat  eines  starken  Zellenverfalls  in  der 
Niere.  Da  es  also  bei  akuter  Nephritis  reichlich, 
bei  Schrumpfniere  dagegen  fast  gar  nicht  aus- 
geschieden wird,  so  kommt  dieser  Erscheinung 
nicht  nur  eine  diagnostische,  sondern  auch  eine 
prognostische  Bedeutung  zu. 

▼.  E  o  r  a  n  y  i  hat  die  Gefrierpunktbestimmung 
des  Blutes  zum  Studium  der  Nierenpathologie 
herangezogen.  Das  Sinken  des  Gefrierpunktes  zeigt 
eineUeberladung  des  Blutes  mit  chemischen  Stoffen 
an,  da  dann  in  dem  Blute  mehr  Molekfile  als  nor- 
mal sind.  Es  wäre  also  damit  ein  Maassstab  für 
die  Funktionleistung  der  Niere  gegeben,  da  diese 
Moleküle  bei  intakter  Nierenthätigkeit  sonst  eli- 
minirt  worden  wären.  In  Berücksichtigung  dieser 
Tbatsache  hat  CL  die  Arbeitleistung  der  Niere  mit 
dem  Verhalten  der  Eiweisskürper  bei  der  Albumin- 
urie verglichen.  Es  hat  sich  gezeigt,  dass  zwi- 
8(^ea  dem  Albuminquotienten  und  der  Arbeit- 
Ustnng  der  Niere  gar  kein  Zusammenhang  besteht 
und  dass  femer  die  absolute  Grösse  der  Eiweiss- 
aosscheidung  nicht  proportional  geht  der  Funktion- 
stfinmg  der  Niere. 

Am  Schlüsse  seiner  Arbeit  beweist  C 1.  direkt 
durch  Anwendung  verschiedenartig  wirkender  Nie- 
iBogifte  im  Thierversuche,  dass  anatomische  Läsion 
und  Fonktionstörung  keine  congruenten  GrOssen 
sind,  eine  Annahme,  die  schon  von  klinischer  Seite 
«ugesprochen  wurde.  Die  Pathologie  der  Fanktion- 
stSrnngen  der  Niere  bietet  überhaupt  noch  viele 
ungelöste  Fragen.  N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

258.  Zar  Frage  der  traamatisohen  Albu- 
ainurie;  von  Dr.  Fr.  Engel  in  Kairo.  (Berl. 
Hin.  Wchnschr.  XL.  10,  1903.) 

Ein  jünger,  22jähr.  Mann  war  vom  Pferde  gestürzt 
nnd  hatte  sich  ausser  einigen  Sohninden  an  der  Hand 
die  rechte  hintere  untere  Thoraxbälfte  leicht  gequetscht. 
I^ne  üntersnchoog  des  Urins  auf  Eiweiss  ergab  2— 3o/oo 
Eiweiss,  auch  waren  Spuren  von  Zucker  vorhanden. 
Mihoakopiaoh  Hessen  sich  weder  Blut,  noch  andere  anor- 


male geformte  Bostandtheile,  bez.  Nierenepithelien  und 
Cylinder  nachweisen.  Die  subjektiven  Beschwerden  des 
Kranken  schwanden  unter  PrvßsanüxrTJmBctiLäg^n  nach 
einigen  Tagen,  auch  war  Eiweiss  am  nächsten  Tage  nicht 
mehr  nachzuweisen,  während  sich  Zaoker  noch  circa 
4  Wochen  nach  dem  Unfall  sparenweise  nachweisen 


Eine  bei  dem  Kranken  kurz  vor  dem  Unfälle 
auf  Zucker  und  Eiweiss  vorgenommene  Unter- 
suchung hatte  nichts  ergeben.  Es  ist  deshalb  anzu- 
nehmen, dass  die,  wenn  auch  leichte  Quetschung 
in  der  Nierengegend  die  Albuminurie  hervorgerufen 
hat  Die  traumatische  Olykosurie  ist  bekannt, 
während  man  auf  traumatische  Albuminurie  nicht 
geachtet  hat  Manche  gewissermaassen  spontan 
auftretende  Albuminurie  ist  wohl  auf  ein  leichtes, 
nicht  beachtetes  Trauma  zurückzufahren,  nament- 
lich wenn  dadurch  eine  Quetschung  oder  stärkere 
Erschütterung  des  Bauches  unter  dem  Thorax, 
vielleicht  auch  nur  eine  heftige  Contraktion  der 
Bauchmuskulatur  veranlasst  wird. 

Einen  ähnlichen  Fall  von  transitorischer  Albu- 
minurie hat  Edlefsen  beschrieben.  Das  von 
Menge  nach  Abtastung  der  Nieren  zu  Unter- 
suchungzwecken beobachtete  Auftreten  von  Eiweiss 
ist  schliesslich  auch  eine  traumatische  Albuminurie 
geringfügigster  Art  N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

259.  Die  Kryoakopie  dea  Urins  and  Ascites 
bei  Erkrankungen  der  Leber;  von  Prof.  Luigi 
FerranninL  (Centr.-BL  f.  innere  Med.  XXIV. 
11.  1903.) 

Die  Kryoskopie  des  Urins  diente  bisher  aus- 
schliesslich zur  Prüfung  der  Nierenfunktionen,  ob- 
gleich sicherlich  alle  extrarenalen  Elemente,  die 
die  Urinzusammensetzung  beeinflussen,  durch  sie 
der  Untersuchung  unterzogen  werden  können.  F. 
hat  sich  vornehmlich  mit  der  Kryoskopie  des  Urins 
bei  Erkrankungen  der  Leber  beschäftigt.  Die 
innigen  Beziehungen  zwischen  Leber-  und  Nieren- 
funktion sind  bekannt :  bei  allen  Lebererkrankungen 
ist  die  Nierenthätigkeit  in  Mitleidenschaft  gezogen, 
was  sich  in  einer  mehr  oder  minder  ausgesprochenen 
FunktionstOrung  der  Niere  äussert 

Trotz  der  grossen  Bedeutung  der  Leber  bei 
der  Urinsekretion  hat  Niemand  bisher  mit  der 
Kryoskopie  die  Veränderungen  studiert,  die  durch 
Einwirkung  der  Leberelemente  in  der  Zusammen- 
setzung des  Urins  vor  sich  gehen.  Dreser  und 
ähnlich  auch  Bernard  haben  den  Gefrierpunkt 
des  Urins  mit  dem  des  Blutserum  in  Verbindung 
gebracht  Eoranyi  schlägt  vor,  zur  Bestimmung 
der  Nierenfunktion  die  molekulare  Concentration 
des  Urins,  die  durch  den  Oefrierpunkt  bestimmt 
war,  mit  dem  procentualen  Eochsalzgehalt  zu  ver- 
gleichen. Seine  geistreiche  Theorie  wurde  übrigens 
von  einer  Reihe  von  Autoren  unterstützt,  von 
Claude  und  Balthazard  modificirt  Die  hier- 
durch von  Letzteren  und  von  Eoranyi  gefundenen 
Formeln  haben  mangels  besserer  Methoden  die 
grGsste  Anwendung  gefunden,  obgleich  sie  keine 


188 


VL   Innere  Medicin. 


festen  Regeln   besitzen,   wie  F.  an  von  ihm  ge- 
fundenen Resultaten  zeigt 

Die  von  F.  auf  Grund  ausfQhrlicher  Tabellen 
und  weitgehender  Berechnungen  bei  seinen  kryo- 
skopischen  Untersuchungen  gezogenen  Schluss- 
folgerungen sind  für  ein  Referat  ungeeignet  und 
müssen  im  Original  nachgelesen  werden.  F.  lag 
vor  Allem  daran,  über  die  Hamveränderungen  zu 
berichten,  wie  sie  bei  Leberkrankheiten  nachzu- 
weisen sind,  ohne  dass  augenfällige  Nierenstöungen 
vorliegen:  Veränderungen,  die  eben  nur  durch 
kryoskopische  Untersuchung  nachzuweisen  sind. 
Der  weitere  Verfolg  dieser  neuen  üntersuchuugs- 
methode  kann  beim  Studium  der  Krankheiten  der 
Leber  wichtige  Dienste  leisten. 

N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

260.  Paroxysmale  Hämatoporphyrinarie; 
von  Prof.  J.  Pal.  (Centr.-Bl.  f.  innere  Med.  XXIV. 
25.  1903.) 

Nach  Einnahme  von  Sulfonal  bei  Bleikolik, 
Darmblutungen,  Lebererkrankungen,  bei  Basedow'- 
Bcher  Krankheit  und  bei  paroxysmaler  Hämoglobin- 
urie ist  von  verschiedenen  Autoren  das  Auftreten 
von  pathologischen  Mengen  von  Hämatoporphyrin, 
das  sich  in  Spuren  in  jedem  normalen  Harn  nach- 
weisen lässt,  beobachtet  worden.  Ein  Fall  von 
paroxysmaler  Hämatoporphyrinurie  ist  in  der  Lite- 
ratur bisher  noch  nicht  bekannt  und  von  P.  zuerst 
beobachtet  worden.  Es  handelte  sich  um  einen 
66jähr.  Mann,  der  seit  6  Jahren  bei  der  Nässe  und 
Kälte  des  Winters  folgende  eigenartige  Anfälle 
darbot:  nach  leichtem  Krampf  in  der  Brust,  Un- 
behagen und  schmerzhaften  Empfindungen  in  der 
rechten  Lumbaigegend,  einmal  auch  in  der  Magen- 
gegend, folgte  eine  Entleerung  von  fast  schwarzem 
Harn,  in  dem  sich  reichlich  Hämatoporphyrin  nach- 
weisen liess.  P.  glaubt  in  ätiologischer  Beziehung 
die  Erscheinung  am  wahrscheinlichsten  mit  einer 
vor  Jahren  vorausgegangenen  luetischen  Infektion 
in  Zusammenhang  bringen  zu  dürfen.  Vielleicht 
lassen  die  Prodrome  auch  auf  Vorgänge  im  Sym- 
pathicus,  bez.  in  den  Oefässen  schliessen. 

N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

261.  ChemlBohe  ünteraaohaDgen  des  Blates 
bei  Annrie  daroh  akote  Qaeoksilbervergiftung ; 

von   Dr.  F.  ümber.     (Charitö-Annalen  XXVn. 
p.  160.  1903.) 

U.  liefert  in  der  Hauptsache  einen  Beitrag  zu 
der  dunklen  Lehre  von  der  Urämie  und  schliesst 
mit  folgenden  Sätzen :  „Wir  kOnnen  also  sicherlich 
auf  Orund  unserer  Untersuchung  sagen,  dass  in 
dem  vorliegenden  Falle  von  schwerer  akuter  par- 
enchymatöser Nephritis  und  gleichzeitiger  hoch- 
gradiger Anurie  bereits  am  3.  Tage  eine  sehr 
erhebliche  üeberladung  des  Blutes  mit  Harnstoff, 
bei  gleichzeitigem  vermehrten  Wassergehalt  und 
vermehrten  PurinkOrpern  zu  oonstatiren  war.  Trotz- 
dem lebte  die  Kranke  unter  Fortdauer  der  Anurie 
noch  volle  2  weitere  Tage,  ohne  die  geringsten 


Erscheinungen  von  Urämie  aufzuweisen,  wiederum 
einmal  ein  Beweis  dafQr,  dass  die  Retention  harn- 
fähiger Substanzen  allein  —  sogar  bei  schwe- 
ren entzündlichen  Veränderungen  des  Nierenpar- 
enchyms —  nicht  genügt,  um  den  Symptomen- 
complex  der  Urämie  auszulösen,  es  sei  denn,  dass 
man  eine  gewisse  Immunität  einzelner  Individuen 
gegen  eine  urämische  Intoxikation  annehmen 
wollte."  Dippe. 

262.  Zar  Pathogenese  der  akaten  tranai- 
torisohen  Amaoroae  bei  Bleikolik,  Urämie  and 
Bklampaie;  von  Prof.  J.  Pal.  (Centr.-BL f. innere 
Med.  XXIV.  17.  1903.) 

P.  meint,  dass  den  bekannten  Sehstörungen  bei 
Bleikolik,  Urämie  und  Eklampsie  die  gleiche  Ur- 
sache zu  Grunde  läge ;  es  handle  sich  dabei  aber 
nicht  im  üblichen  Sinne  um  eine  Giftwirkung. 
„Die  Auffassung  der  zu  Grunde  liegenden  Vorgänge 
als  „„urämische*^"  ist  nicht  zutrefifend,  weil  sie 
selbst  im  Falle  der  echten  Urämie  nicht  eine  un- 
mittelbare Folge  der  Nephritis  sind,  sondern  ebenso 
wie  in  den  anderen  Fällen  im  Zusammenhange  mit 
einer  akuten  oder  subakuten  bedeutenden  Erhöhung 
der  Gefässspannung,  welche  in  diesen  Krankheiten 
sich  einstellt,  zu  Stande  kommen.^'         Dippe. 

263.  Bin  Fall  von  allgemeinem  idiopathi- 
Bchem  Oedem  mit  tödtliohem  Aaagang;  von 
Dr.  Rudolf  Staehelin.  (Ztsohr.  f.  klin.  Med. 
XLIX.  5  u.  6.  p.  461.  1903.) 

51jähr.  Frau.  Das  Wesentliche  des  Falles  ergebt 
die  Ueberschrift.  Das  Oedem  begann  im  Gesicht,  ging 
dann  auf  Rumpf  and  Glieder  und  blieb  an  diesen  ganz 
besonders  stark  und  hartnäckig.  Herz  und  Nieren  waren 
gesund.  Lues  lag  nicht  vor.  Jegliche  Behandlung  war 
nutzlos.    Genaue  Sektion, 

Derartige  Fälle  sind  namentlich  von  E.  Wagner 
beschrieben.  Man  kann  eine  akute  Form  des  idio- 
pathischen Oedems  unterscheiden,  die  meist  in 
einigen  Tagen  bis  Wochen  gut  ausgeht,  und  eine 
chronische  Form,  die  Monate  und  Jahre  dauern 
kann  und  meist  mit  dem  Tode  endet.  Das  Wesen 
der  Krankheit  ist  uns  noch  vollkommen  dunkel. 

Dippa 

264.  üeber  Adiposia  dolorosa  (Maladie  de 
Dercam) ;  von  Dr.  A  r  t  h  u  r  W  e  i  s  s.  (Wien.  klin. 
Wchnschr.  XVI.  17.  1903.) 

Zuerst  von  D6rcum  im  Jahre  1888  und 
seitdem  von  Anderen  in  einer  Reihe  von  ca.  30  Fällen 
wurde  ein  Krankheitbegriff  aufgestellt,  der  mit  dem 
Namen  Adiposis  dolorosa  bezeichnet  wurde.  Das 
hauptsächlichste  Symptom  ist  eine  krankhafte  Fett- 
ansammlung an  der  Körperoberfläche,  die  durch 
Druckschmerzhaftigkeit  charakterisirt  ist  Durch 
die  verschiedene  Form  der  Fettansammlung  ver- 
anlasst unterschieden  Roux  undVitant:  1)  eine 
Forme  nodulaire,  2)  eine  Forme  diffuse  locadisöe 
und  3)  eine  Forme  diffuse  g6n6ralis6e.  Es  sind 
dies  Fettansammlungen :  1)  von  reinem  Lipom- 
charakter,  2)  in  der  Form  von  diffusen,  sich  lappig 


Vn.   Oeburtsbülfe,  Frauen-  und  Einderheilkunde. 


189 


anfühlenden  Fettinfiltraten,  die  auf  bestimmte 
Eörperbesirke  beschränkt  sind,  und  3)  unter  dem 
Bilde  universeller  Adipositas,  wobei  aber  dicke 
Wfilste  durch  tiefe  Furchen  getrennt  sind.  Hände, 
FQsse  und  Oesicht  sind  bei  allen  3  Formen  frei 
von  Fettansammlungen. 

Ausser  der  schon  erwähnten,  mehr  oder  minder 
ausgeprägten  Druckschmerzhaftigkeit  der  Fett- 
anaammlungen  sind  Schmerzen  beobachtet  worden, 
die  zuweilen  der  Bildung  der  Fettansammlung 
vorangehen.  Nicht  so  constant  sind  die  Begleit- 
erscheinungen, die  einen  Zusammenhang  mit  dem 
Nervensystem  vermuthen  lassen :  erstens  eine  all- 
gemeine Muskelschwäche  und  auffallend  leichte 
Ermüdbarkeit  und  zweitens  geistige  Störungeu, 
die  in  einzelnen  Fällen  wahre  Psychosen,  in  anderen 
gemüthliche  Depression  und  Abnahme  der  intellek- 
taellen  Fähigkeiten  bedingen. 

Ausser  diesen  „Eardinalsymptomen'^  werden 
noch  folgende  acceesorische  Symptome  erwähnt, 
die  auf  eine  Beziehung  der  Erkrankung  zum  Nerven- 
system schliessen  lassen:  Neuritiden,  Yerände- 
mng  der  elektrischen  Erregbarkeit  und  Atrophien, 
namentlich  der  Handmuskulatur.  Ein-  oder  doppel- 
seitige Veränderung  derPatellarsehnenreflexe,  Sen- 


sibilitätstOrungen,  hyper-  und  aoästhetische  Zonen, 
Störungen  von  Temperatur-  und  Schmerzempfin- 
dung. Femer  wurden  vasomotorische  und  tro- 
phische,  in  das  Gebiet  des  Sympathicus  gehörige 
Störungen  beschrieben,  ebenso  wurden  neuro- 
pathische  Zustände,  wie  Hysterie,  epileptische 
Dämmerzustände  und  ErampfanfäUe,  Hypophysis- 
tumor  und  Sklerodermie,  beobachtet 

Aetiologisch  kommen  für  die  Adipositas  dolorosa 
wie  bei  vielen  Erkrankungen  des  Nervensystems 
neuropathische  Prädisposition,  Alkoholismus,  Syphi- 
lis und  Trauma  in  Betracht.  Die  bisher  vorliegenden 
4  Sektionen  ergaben  eine  Degeneration  der  Schild- 
drüse. Die  exstirpirten  Tumoren  waren  aus 
reinem  Fettgewebe  zusammengesetzt  Die  Krank- 
heit betrifft  fast  ausschliesslich  Menschen  im  40.  bis 
50.  Lebensjahre  und  scheint  das  weibliche  Oe- 
schlecht  zu  bevorzugen.  Prognostisch  bietet  die 
Krankheit  quoad  vitam  keine  Gefahr.  Thera- 
peutisch kommen  Massage,  hydrotherapeutische 
Maassnahmen  und  schliesslich  Thyreoidin  in  Frage. 

Der  von  W.  beschriebene  Fall  betraf  eine  leichte 
Form  der  Adipositas  dolorosa  und  zeigte  den  lipom- 
artigen  Charakter  (Forme  nodulaire). 

N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 


VII.    GeburtshQlfe,  Frauen-  und  Kinderhellkunde. 


265.  Das  Wesen  der  Dysmenorrhöe ;  von 

Dr.  A.  Theilhaber  in  München.  (Centr.-Bl.  f. 
GynäkoL  XXVI.  3.  1903.) 

Th.  erkennt  an,  dass  ein  (kleiner)  Theil  der 
Menstmalkoliken  durch  anatomische  Anomalien 
bedingt  ist.  Indessen  hftlt  er  an  seiner  Ansicht 
fest,  dass  bei  der  „essentiellen  Dysmenorrhöe^' 
tetanische  ZusammenziehuDgen  der  Ringmuskulatur 
in  der  Oegend  des  inneren  Muttermundes  die  Ur- 
sache der  Schmerzen  sind.  Er  wendet  sich  be- 
sonders gegen  Menge,  nach  dessen  Ansicht  es 
sidi  um  schmerzhafte  Zusammenziehungen  der 
Längsmuskulatur  bei  Hysterischen  handle. 

Als  Beweis  dient  Folgendes :  l)NormaleMuskel- 
oontraktionen  werden  von  Nervösen  nirgends  als 
Schmerz  empfunden.  2)  Die  Dysmenorrhöe  ver- 
schwindet fast  regelmässig  nach  der  Geburt  des 
ersten  reifen  Eindes.  3)  Die  Schmerzen  sind 
früher  vorhanden,  als  der  Blutabfluss.  Dass  es 
sich  nicht  um  Wehen  handelt,  lehrt  4)  auch  die 
meist  ununterbrochene  Dauer  der  Schmerzen. 

Endlich  weist  T  h.  darauf  hin,  dass  die  BeSek- 
tion des  Sphincter  or.  intemi  Heilung  herbeifOhrt, 
wgaBef.  aus  eigener  Erfahrung  durchaus  bestätigen 
kann.  0 1  a  e  s  e  r  (Danzig). 

266.  Daa  Verhältniaa  der  Atmokanais  und 
Zeatokanais  rar  Carettage  und  ihre  Heilfak- 
toren;  von  L.  Pincus.  (Mon.-Schr.  f.  Qeburtsh. 
u.  GynäkoL  XVI.  4.  p.  745.  1902.) 

Viel  Neues  giebt  der  Aufsatz  nicht,  es  sei  nur 
auf  einige  besonders  betonte  Punkte  hingewiesen. 


Im  produktiven  Alter  der  Frau  bilde  die  Com- 
bination  der  Abrasio  mit  der  Atmokausis  die  Aus- 
nahme, im  klimakterischen  Alter  die  Regel.  Eine 
zeitliche  Trennung  ist  stets  erwünscht,  oft  noth- 
wendig.  So  soll  man,  wenn  möglich,  nach  einer 
Curettage  mit  der  Atmokausis  wenigstens  10  bis 
12  Tage  warten,  damit  dieMucosa  sich  regeneriren 
kann  —  in  Fällen  vor  der  Menopause.  Die  Atmo- 
kausis soll  dann  auch  weniger  schmerzhaft  sein, 
als  wenn  sie  unmittelbar  folgt.  P.  warnt  auch  vor 
der  planlosen  Wiederholung  der  Curettage,  wodurch 
der  klinischen  Wirksamkeit  der  Atmokausis  direkt 
entgegengewirkt  werden  könne  und  sicher  oft  werde. 
Durch  jene  werde  in  besonderem  Maasse  die  Gegend 
des  Orific.  int.  bestrichen  (Gefahr  der  Striktur,  die 
dann  gewöhnlich  der  Curette  zur  Last  föllt).  Eine 
Wiederholung  der  Atmokausis  soll  nur  stattfinden, 
wenn  eine  digitale  Abtastung  bezüglich  des  Frei- 
seins der  Tubenecken  von  Polypen  vorausgegangen 
ist.  Entfernung  dieser  mit  der  Curette  (Löh- 
lein's  Tubeneckenlöffel),  eventuell  Aetzung  mit 
dem  Zestokauter.  E.  T  e  u  f  f  e  1  (Berlin). 

267.  Zar  klinischen  Bedeutung  derBetro- 
flezio  uteri  mobilia;  von  Dr.  E.  Wormser  in 
Basel.  (Mflnchn.  med.  Wchnschr.  XLIX.  26.  27. 
1902.) 

W.  fasst  seine  Ausföhrungen  in  folgenden 
Schlusssatzen  zusammen :  „Die  uncomplicirte, 
mobile  Retroflexion  macht  bei  absolut  gesunden 
Frauen  in  der  Mehrzahl  der  Fälle  keine  Beschwer- 
den, braucht  deshalb  auch  keinerlei  Behandlung, 


190 


Vn.   Oeburtshülfe,  Frauen-  und  Kinderheilkunde. 


ausser  etwa  im  Fall  von  Qraviditäf  ,,Die  Be- 
schwerden, welche  von  Frauen  mit  mobiler  Retro- 
flexion  geklagt  werden,  haben  in  der  überwiegenden 
Mehrheit  der  Fälle  zweierlei  Ursachen :  entweder 
rQhren  sie  von  Complikationen  her,  die  oft  nicht 
leicht  nachweisbar  sind,  oder  sie  bilden  den  Aus- 
druck einer  mehr  oder  weniger  deutlich  aus- 
geprägten Störung  des  Nervensystems.  In  beiden 
Fällen  ist  die  Retroflexio  als  solche  an  den  Sym- 
ptomen unschuldig.  Die  Behandlung  hat  demnach 
ihr  Hauptaugenmerk  auf  Heilung  derComplikatiou, 
bez.  der  Nervosität  zu  richten;  erst  wenn  diese 
Therapie  fehlschlagen  sollte,  ist  der  Versuch  einer 
Lagecorrektur  zu  unternehmen.'* 

Arth.  Hoffmann  (Dannstadt). 

268.  üeber  die  Behandlang  des  Gebftr- 
mnttervorfalles ;  von  Dr.  J.  Kiriac  in  Bukarest. 
(Semaine  gynßcol.  VIII.  13.  p.  97.  1903.) 

Die  verschiedenen  plastischen  Operationen,  die 
am  Perinaeum  und  an  der  Vagina  ausgeführt  wer- 
den, um  die  Stütze  für  die  Oebärmutter  zu  ver- 
stärken oder  neu  zu  schaffen,  sind  ungenügend, 
um  den  Vorfall  zurückzuhalten,  selbst  wenn  gleich- 
zeitig die  Mutterbänder  verkürzt  werden.  Es  wirkt 
hier  eben  nicht  nur  die  Schwere  der  Gebärmutter 
ein,  sondern  auch  der  intraabdominelle  Druck,  der 
durch  die  Eingeweide  ununterbrochen  auf  die  Oe- 
bärmutter drückt  die  Suspensionen  dehnt  und  auf 
diese  Weise  die  Perinäalbasis  überwindet.  Auch 
die  Hysterorrhaphie  nach  der  Methode  von  Kelly 
giebt  keine  sicheren  Resultate.  E.  hat  zufällig  eine 
Patientin  seciren  können,  die  er  1  Jahr  zuvor  nach 
dieser  Methode  operirt  hatte  und  die  ein  Recidiv  hatte, 
wobei  er  fand,  dass  die  peritonäalen  Adhärenzen 
unverändert  fortbestanden,  aber  derart  in  die  Länge 
gezogen  waren,  dass  die  Gebärmutter  gerade  so 
weit  prolabiren  konnte  wie  vor  der  Operation,  um 
dem  vorzubeugen,  müssen  blutige  Flächen  zur  Ver- 
einigung gebracht  werden,  wodurch  eine  solide 
Fixirung  bewirkt  wird.  E.  erreicht  dies  durch 
seine  Hystero-Oysto-  Ventropeoßis  genannte  Operation. 
Nach  Eröffnung  des  Bauches  wird  die  Gebärmutter 
emporgezogen  und  an  ihrer  vorderen  Fläche  eine 
3qcm  grosse,  oberflächliche  Schicht  abpräparirt, 
der  entsprechend  ein  eben  so  grosses  Stück  des 
parietalen  Peritonaeum  entfernt  wird,  worauf  die 
blutenden  Flächen  durch  Nähte  aneinander  gelegt 
werden.  Hierauf  wird  die  Blase  emporgezogen 
und  durch  eine  Transversalnaht  an  die  Bauchwand, 
sowie  durch  2 — 3  Nähte  an  den  Uterus  fixirt 

E.  Toff  (Braila). 

269.  Neuer  Vorgang  sur  Saspendirang  des 
Uteras  mittels  der  runden  Bänder;   von  Dr. 

N.  Bardescu.     (Spitalul.  XXIII.  4  u.  5.  1903.) 

Diese  neue  von  Dol6ris  angegebene  Operation 
ist  von  B.  bei  Prolapsus  uteri,  mit  einigen  kleinen 
Modifikationen,  angewendet  worden  und  hat  sehr 
gute  Erfolge  gegeben. 


Das  Wesentliche  besteht  darin,  dass  in  der  unteren 
Hftlfte  der  Laparotomie  wunde  zwei  schief  verlaufende 
Kanäle  mit  dem  Bistouri  darch  Muskeln  und  Peritonaeum 
gestochen  werden,  durch  die  je  eine  Schlinge  der  runden 
Matterbänder  gezogen  und  hier  durek  Nähte  fixirt  wird, 
nachdem  der  Uterus  genügend  hoch  gezogen  ist  Die 
Bauch  wand  wird  hierauf  genäht,  die  erwähnten  Schlin- 
gen werden  über  ihr  durch  Enopfnähte  mit  einander 
vereinigt  und  darüber  wird  die  Hautwunde  geschlossen. 
Die  Blase  wird  durch  eine  Cystopezis  abdominalis  extra- 
peritonaealis  fixirt.  £.  T  o  f  f  (Braila). 

270.  Ein  eigen thümlioher  Fall  von  Inversio 
oteri  seniliB  mit  Bemerkangen  über  die  ope- 
rative Behandlang  der  Inversion  überhaupt; 

von  Dr.  Rudolf  v.Fellenberg  in  Bern.   (Beitr. 
z.  Geburtsh.  u.  Gynäkol.  VI.  3.  p.  387.  1902.) 

V.  F.'s  Beobachtung  betraf  eine  seit  16  Jahren  im 
Klimakterium  stehende  67jähr.  Frau,  die  vor  21  Jahren 
zum  letzten  Male  geboren  hatte.  Die  Frau  hatte  seit 
21  Jahren  einen  faustgrossen  Yaginalprolaps  und  be- 
merkte im  Anschlüsse  an  wiederholte  Anstrengungen  der 
Bauchpresse  bei  der  Feldarbeit,  dass  ein  dunkelrother 
Körper  sich  aus  der  Oefhung  unten  am  Vorfalle  hervor- 
drängte und  langsam  bis  zu  Birnengrösse  wuchs.  Dieser 
birnengrosse  Tumor  erwies  sich  äa  inverürter  Uterus. 
V.  F.  erklärt  sioh  die  Entstehung  dieser  senilen  Inversion 
dadurch,  dass  die  invertirte  Vagina  den  äusseren 
Muttermund  auseinandergezerrt  hat  und  der  weicher 
und  kleiner  gewordene  Uterus  durch  diesen  durch- 
gepresst  worden  ist.  P.  Müller  machte  zuerst  die 
einfache  Kolpektomie  und  nahm  später,  da  der  inver- 
tirte Uterus  trotzdem  wieder  vor  die  Oenitalien  trat, 
die  einfache  Amputation  des  Corpus  uteri  vor.  Fat 
wurde  geheilt  entlassen. 

V.  F.  theilt  noch  einen  weiteren  Fall  von  Inversio 
uteri  mit,  der  bei  einer  32  Jahre  alten  Frau  bei  der  Ex- 
pression der  Placenta  entstanden  war.  Wegen  starker 
Erschöpfung  trug  Müller  2*/«  Monate  nach  der  Nieder- 
kunft nur  den  Fundus  uteri  ab  und  vernähte  das  Corpus 
mit  12  vorher  von  vom  nach  hinten  durchgeführten 
Catgutnähten.  Der  Amputationstumpf  reinveitirte  sich 
später  vollständig.     Arth.Hoffmann  (Darmstadt). 

271.  Ueber  die  sehn  Sohwanseraohafts- 
monate;  von  B.  S.  Schnitze.  (Gentr.-Bl.  f. 
Gynftkol.  XXVI.  2.  1902.) 

Um  die  Ungleichheit  der  julianischen  Zeitrech- 
nung mit  den  28  Tage  dauernden  Monaten,  nach 
der  die  Qeburthelfer  rechnen  und  die  zu  mannig- 
fachen Missverst&ndnissen  führt,  abzuschafifen,  em- 
pfiehlt Seh.,  nach  Wochen  die  Dauer  der  Schwan- 
gerschaft zu  bestimmen.       6 1  a  e  s  e  r  (Danzig). 

272.  Die  Faerperalit&t  bei  Frauen  im  Alter 
von  weniger  als  16  Jahren;  von  Dr.  Oeorges 
Picard.  (Revue  prat.  d'0bst6tr.  et  de  Paed. 
April  1903.  p.  116.) 

P.  hat  die  Geschichten  von  31921  Oeburtfällen 
der  Abtheilung  Pinard  w&hrend  der  Jahre  1883 
bis  1903  durchgesehen  und  darunter  nur  38  Frauen 
gefunden,  die  weniger  als  16  Jahre  alt  waren.  Ent- 
gegen der  Behauptung  mehrerer  Autoren  konnte 
P.  bei  diesen  Erstgebärenden  nichts  finden,  was 
die  Schwangerschaft,  die  Geburt,  das  Puerperium 
und  das  Gewicht  der  Kinder  von  dem  anderer 
Erstgebärender  unterschieden  hfttte. 

E.  Toff  (Braila). 


Vn.   Oeburtshfllfe,  Frauen-  and  Kinderheilbinde. 


191 


273.  Ueber   da«  SohwangersohafUfleber ; 

TOD  Prof.  Adolf  Pinard.   (Revue pratd'Obstötr. 
6t  de  Paed.  Mftirz  1903.  p.  65.) 

Von  mehreren  hervorragenden  Autoren,  wie 
John  Bums,  Tarnier  u.  Budin,  Ch.Vinay, 
wurde  die  Existenz  eines  essentiellen  Schwanger- 
schaftfiebers angenommen,  doch  ist  es  unmöglich, 
hierfOr  stichhaltige  klinische  Beweise  zu  erbringen. 
P.  ist  der  Ansicht,  dass  es  ein  der  Schwangerschaft 
als  solcher  eigenthümliches  Fieber  nicht  giebt  und 
dass  man  immer  durch  geduldiges,  wenn  auch 
mitunter  längeres  Suchen  die  eigentliche  Ursache 
der  febrilen  Reaktion  findet  So  können  z.  B.  bei 
ejner  Schwangeren  Appendicitis,  Torsion  etwaiger 
Tumoren  (Hämatosalpinx,  Hydrosalpinx,  Ovarial- 
cysten  u.  s.  w.),  Cholecystitis,  Fieber  hervorrufen, 
keinem  Falle  von  anscheinendem  Schwangerschaft- 
fieber fand  P.  bei  der  Laparotomie  ein  mit  Biter 
gefOUtes  Ovarium.  K  T  o  f  f  (Braila). 

274.  Bin  FaU  von  »Miaaed  labonr«  bei 
Carcinoma  uteri;  von  Dr.  Alfr.  Labhardt  in 
Basel  (Beitr.  z.  Geburtsh.  u.  Gynäkol.  VI.  3.  p.  437. 
1903.) 

Eiiie  42jfihr.  Frau  hatte  12  normale  Oeborten  durch- 
gemacht und  Imal  abortirt  Letzte  Periode  Anfang 
August  1901.  Seit  December  1901  fühlte  Pat  krampf- 
iiiA9  Schmerzen  im  Unterleibe.  Kindsbewegnngen  wur- 
den bis  Anfang  Mai  1902  verspürt.  Von  Anfang  Mai  an 
Aosfloss  von  bräunlicher  übelriechender  Flüssigkeit  Am 
9.  Juni  1903  wurde  die  Schwangere  in  die  Baseler  Klinik 
aofgenommen.  Diagnose:  Zerfallendes  Carvixcarcinom, 
6nividität  über  den  Termin,  todte  Frucht,  Zersetzung 
des  Uterusinhaltes.  Am  10.  Juni  Sectio  caesarea  nach 
Porro.  In  der  üterushöhle  lag  die  ausgetragene  faul- 
todte  männliche  Frucht  mit  abgelöster  Epidermis  und 
schlotternden  Kopfknoohen.  Im  Uterus  ausserdem  stark 
öbelhechendes  Fruchtwasser  und  Meoonium.  Am  Tage 
danof  Tod  unter  dem  Bilde  einer  Embolie.  Pathologis^ch- 
aoatomische  Diagnose:  Universelle  adhäsive  Perikarditis, 
lachte  Mitraiinsufficienz,  gelbe  und  braune  Herzatro- 
phie. Stanungsleber.  Gastritis.  Nephritis  parenchyma- 
toea  duplex.  Hydronephrosis  duplex.  Carcinoma  cervicis 
et  parametriL  Stenoairung  beider  Ureteren.  Cystitis. 
ToberculosiB  apicam  pulmonum.    Pleuritis  adhaesiva. 

Die  Literatur  enthAlt  nach  L.  nur  sehr  wenige, 
<te  mitgetheilten  gleiche  Fälle  von  Missed  labour 
im  Ende  der  Gravidität  bei  Caroinoma  uteri. 

Arth.  Hoff  mann  (Darmstadt). 

275.  Bin  Fall  von  reohtaeitiger  Qebort 
naeh  abdominal-vaginaler  oonaervativer  Ver- 
a&uig  einer  violenten»  oompletten  üterua- 
raptor;  von  Dr.  EurtEamann.  (Wien.  klin. 
Bnndschau  XVIL  16.  1903.) 

üeber  den  von  E.  mitgetheilten  Fall  hat  früher 
&.  Wiener  schon  berichtet  (Jahrbb.  CCLXXVU. 
P.85). 

Es  handelte  sich  um  eine  34jähr.  Frau,  die  bei  ihrer 
11.  Niederkunft  wegen  Querlage  durch  Wendung  und 
Extraktion  entbunden  worden  war.  Dabei  entstand  ein 
ca.  20  cm  langer  Uterusriss,  der  nach  vorgenommener 
laparotomie  mit  Gatgut  vernäht  wurde  und  glatt  heilte. 
Noch  vor  Ablauf  von  4  Mon.  seit  der  Geburt  concipirte 
die  Frau  von  Neuem.    Während  der  Gravidität  in  der 


rechten  Unterleibsgegend  vorübergehende  Seh merzhaftig- 
keit.  Wegen  der  Möglichkeit  einer  Wiederruptur  der  ge- 
nähten Partie  durch  starke  Presswehen  und  auch  wegen 
Gefährdung  des  Eindes  wurde  die  Geburt  durch  An- 
legung der  Zan^e  beendigt  Das  3500  g  schwere,  leicht 
asphyktische  Kmd  wurde  bald  wieder  belebt  Wegen 
fortdauernder  Blutung  wurde  die  Expression  derPIaoenta 
nach  Grede  versucht  Dieser  Versuch  scheiterte;  die 
Placenta  wurde  aber  später  spontan  ausgestossen.  Ge- 
legentlich der  wegen  der  Blutung  vorgenommenen  heissen 
Uterusausspülungen  konnte  linkerseits  eine  derbe  Narbe 
im  ßcheidentheile  und  im  Yaginalgewölbe  festgestellt 
werden.  Während  der  ersten  Wochenbettstage  klagte 
die  Entbundene  über  sehr  starke  Schmerzen  in  der 
rechten  Unterieibsgegend.  Entlassung  am  8.  Tage.  Bei 
der  später  vorgenommenen  Untersuchung  Hessen  sich 
keine  Verwachsungen  mit  der  vorderen  Bauchwand  fest- 
stellen. 

Auf  Qrund  dieser  Beobachtung  befürwortet  E. 
die  von  v.  Winckel  befolgte  conservative ,  die 
Oebftrfähigkeit  erhaltende  Operation  fQr  complete 
Uterusrupturen.  Verboten  ist  sie  nur  bei  manifester 
Infektion,  stark  zerfetzten,  verunreinigten  Wund- 
rftndern  und  erheblicher  Zerstörung  des  Uterus. 
Nur,  wenn  die  oonservativen  Nahtmethoden  aus- 
geschlossen sind,  kommen  nach  E.  die  verstüm- 
melnden Operationen  in  Frage.  Ob  hier  die  abdo- 
minale, eventuell  auch  die  vaginale  Totalexstirpa- 
tion,  die  bei  Infektion  und  da,  wo  die  Complicirt- 
heit  des  Risses  die  Erhaltung  derCervix  unmöglich 
macht,  die  Operation  der  Wahl  ist,  vor  der  supra- 
vaginalen Amputation  schlechthin  den  Vorzug  ver- 
dient, betrachtet  E.  als  offene  Frage. 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

276.  Ueber  Gtoburten  naoh  Symphyoeo- 
tomie;  von  Dr.  Otto  I hl  in  Erlangen.  (Münchn. 
med.  Wchnschr.  L.  14.  1903.) 

I.  behandelt  die  Frage,  ob  die  Symphyseotomie 
eine  dauernde  Erweiterung  der  Qeburtwege  bewirkt 
und  dadurch  auch  für  spätere  Entbindungen  einen 
dauernden  Vortheil  schafft.  Er  berichtet  über  eine 
Frau,  die  1893  von  Frommel  als  Erstgebärende 
wegen  plattrhachitischen  Beckens  mittels  Sym- 
physeotomie entbunden  worden  war.  Nach  der 
Operation  hatte  sich  ein  Schlottergelenk  ausgebildet, 
die  Diastase  der  Schambeine  wurde  auf  4  cm  ge- 
schätzt Die  Operirte  hat  späterhin  noch  5mal  ge- 
boren, 3  Entbindungen  wurden  klinisch  beobachtet 
und  nahmen  einen  Verlauf  wie  bei  einem  normalen 
Becken. 

In  der  Literatur  fand  I.  84Qeburten  bei  früher 
durch  Symphyseotomie  Entbundenen  mitgetheilt, 
von  diesen  gingen  50  spontan  zu  Ende,  24  wurden 
zum  2.  Male  mit  Symphyseotomie  beendigt,  4  mit 
Wendung  und  Extraktion,  5  durch  Einleitung  der 
künstlichen  Frühgeburt  und  in  1  Falle  wurde  die 
Perforation  ausgeführt 

I.  kommt  zu  dem  Endergebnisse,  dass  die  Sym- 
physeotomie für  spätere  Oeburten  von  günstigem 
Einflüsse  ist :  „in  vielen  Fällen  führt  sie  zu  einer 
dauernden  Erweiterung  der  Qeburtswege,  in  anderen 
unterstützt  sie  den  Verlauf  derOeburt,  weil  das  an 


192 


TR.   (}ebiirtahülfe,  Frauen-  und  Einderheilkunde. 


Stelle  des  Knorpels  getretene  Bindegewebe  der  in 
der  SchwaDgerschaft  eintretenden  Auflockerung 
viel  mehr  zugänglich  ist". 

Arth.  Hoff  mann  (Darmstadt). 

277.  Die  halbe  Symphyseotomie ;  von  Dr. 

Diehl  in  Berneck  (Oberfranken).  (Hünchn.  med. 
Wchnschr.  L.  14.  1903.) 

Bei  einer  2Qjähr.  Erstgebärenden  mit  allgemein  ver- 
engtem Becken  konnte  D.  den  hochstehenden  Kopf  nicht 
entwickeln,  die  Zange  glitt  6mal  ab.  Aach  der  ver- 
kleinerte Kopf  Hess  sich  nicht  eztrahiren,  deshalb  ver- 
sachte D.  die  Symphyseotomie,  darchtrennte  aber  nar 
die  obere  Hälfte  der  Symphyse.  Aach  bei  der  non  mit 
Erfolg  vorgenommenen  Extraktion  blieb  der  untere  Theil 
des  Symphysenknorpels  erhalten.  Normaler  Wochen- 
bettsverlaaf.  Nach  3  Wochen  konnte  die  Entbundene 
das  Bett  verlassen  und  nach  weiteren  3  Wochen  leichte 
Arbeit  verrichten. 

[Aas  der  sehr  lückenhaften  Gebartgeschichte,  in  der 
nicht  einmal  die  äusseren  Beckenmaasse  angegeben  sind, 
lässt  sich  sehr  wenig  entnehmen.    Ref,] 

Arth.  Hoff  mann  (Darmstadt). 

278.  Gaeaareanseotion:  withnoteaoftliree 
suooeaaftil  oases;  by  J.  M.  Munro  Eerr,  Olas- 
gow.     (Brit.  med.  Journ.  Oct  5.  1901.) 

K.  berichtet  über  3  Fälle  von  conservativem 
Kaiserschnitt. 

1)  33jähr.  Drittgebärende.  2mal  Craniotomie.  Co^j. 
diag.  9V4om,  quere  Durchmesser  etwas  unternormaL 
15.  März  1901:  Blase  gesprungen.  Muttermund  voll- 
ständig; Kopf  beweglich  über  dem  Becken.  Herztöne 
regelmässig,  140.  Kind  (Mädchen)  nach  Längschnitt  durch 
die  Gebärmutterwand  am  Kopfe  herausgezogen,  schrie 
sofort.  Oewicht  3175  g,  48  cm  Länge.  Unterbindung  und 
Durchtrennung  der  Eileiter.  Seidennaht  der  Gebärmutter. 
Wochenbett  durch  starke  Bronchitis  in  Folge  von  Leucht- 
gaszersetzung während  der  Operation  gestört  Entlassung 
am  34.  Tage  mit  gesundem  Kinde.    Stillte  selbst 

2)  23[?]jähr.  Erstgebärende.  Blase  steht,  Muttermund 
erweitert  Conj.  diag.  8>/4,  Conj.  vera  6V4.  Am  19.  April 
1901  Kaiserschnitt  3  Stunden  nach  der  letzten  Unter- 
suchung (damals  Herztöne  kräftig).  Durch  Längschnitt 
todtes  Mädchen,  3380g  schwer  und  55cm  lang,  ent- 
wickelt Sterilisirung  durch  Eileiterdurchtrennung.  Naht 
der  Gebärmutterwunde  mit  Catgut  Auffallend  geringer 
Wochenfluss.  Fieber  in  den  ersten  5  Tagen  — 38.49^ 
Entlassung  am  32.  Tage. 

3)  26jähr.  Zweitgebärende.  Am  15.  April  1901  zum 
Kaiserschnitt  aufgenommen.  1.  Entbindung  durch  Cranio- 
tomie. Conj.  diag.  7  cm,  Conj.  vera  5  cm,  Becken  platt 
Vor  der  Operation  Muttermund  vollständig.  Blase  ge- 
sprungen. Entwickelung  des  lündes  durch  die  Schnitt- 
wunde schwierig,  da  es  fest  von  der  Gebärmutter  um- 
schlossen war.  Dabei  riss  die  Gebärmutterwunde  etwas 
weiter  nach  unten.  Naht  der  Wunde  mit  Catgut.  Durch- 
trennung der  Eileiter.  Kind  (Mädchen)  2945  g  schwer, 
53  cm  lang.  Am  4.  Tage  stieg  die  Temperatur  der  Wöch- 
nerin auf  39.5<>.  Auf  Gebärmutterspülung  mit  1:2000 
Sublimat  Abfall.    Entlassung  am  28.  Tage. 

E.  öffDct  die  Gebärmutter  stets  in  situ  durch 
Lftngschnitt  Die  Blutung  wird  duroh  Andrücken 
eines  Gummiringes  nach  Cameron  verhindert. 
Er  hftlt  es  für  rathsamer,  vor  Weheneintritt  zuope- 
riren,  da  das  untere  Uterinsegment  sich  noch  nicht 
entwickelt  hat  und  die  Längswunde  deshalb  nicht 
so  leicht  weiterreisst,  wie  esK.  im2.Fallepa88irte. 
J.  Praeger  (Chemnitz). 


279.  Bietet  der  quere  FundalBChnitt  bei 
der  Sectio  oaeearea  gegenüber  dem  Längs- 
Bohnitt  duroh  die  Corpuewand  Vortheilef  tou 

Dr.  Fr.  Cur  seh  mann  in  Qiessen.     (Mon.-Schr. 
f.  Geburtsb.  u.  GynÄkol.  XVI.  4.  p.  772.  1902.) 

Statistische  Untersuchungen  führten  C.  zu  dem 
Schlüsse,  dass  es  bezüglich  der  Blutung  aus  der 
Schnittwunde  ganz  gleichgiltig  ist,  welchen  Schnitt 
man  wählt,  dass  ferner  das  Treffen  der  Plaoenta 
die  Prognose  nicht  verschlechtert,  aber  immerhin 
zu  starken  Blutungen  führen  kann,  und  dass  dieses 
Vorkommniss  für  die  Naht  und  ihre  Haltbarkeit 
wahrscheinlich  unvortheilhaft  ist  Ein  emirales 
Treffen  der  Flacenta  im  Fundus  scheint  äusserst 
selten  zu  sein  (Sitz  der  Flacenta  im  Fundus  in 
ca.  170/0  der  Fälle),  häufig  dagegen  beim  Längs- 
schnitte, der  die  Flacenta  in  42.2<>/o  derfUUe  trifft 
Diese  Erfahrung  würde  für  den  Querschnitt  sprechen. 

Aus  der  Fortsetzung  von  G.'s  Arbeit  in  Heft  5 
geht  des  Weiteren  hervor :  In  der  Giessener  Klinik 
wurde  beim  fundalen  Querschnitte  die  Flacenta  in 
29.9%  der  Fälle  getroffen,  in  20.5%  der  Fälle  in 
gefährlicher  Weise.  Nach  C.'s  Berechnung  wird 
überhaupt  beim  FundusschniUe  die  Flacenta  um  10 
bis  15^1 0  eeüener  getroffen  als  beim  Längsehnitie. 

C.  kommt  dann  auf  die  für  die  beiden  Schnitte 
ebenfalls  wichtige  Frage  der  Contraktion  und  Retrak- 
tion des  Organs  nach  dem  Schnitte  und  Postpartum 
zu  sprechen.  Auf  Grund  des  statistischen  Materiales 
mit  Berücksichtigung  der  mannigfachen,  für  jene 
physiologischen  Vorgänge  oft  ausschlaggebenden 
Umstände  kommt  er  zu  dem  Schlüsse,  daB&Flmdal- 
und  Längschniü  bezüglich  der  Oontraktion  keinen 
Voriheü  vor  einander  haben,  eben  so  wenig  was 
Verkleinerung  des  Schnittes,  Adaption  der  Wund- 
ränder (Retraktion)  und  ihre  spätere  Verheilung 
und  die  Haltbarkeit  der  Narbe  bei  neuer  Schwanger- 
schaft anlangt 

Bei  Abscessbildung  sind  die  Verhältnisse  für 
den  Längschnitt  günstiger,  wenn  der  Uterusschnitt 
congruent  zum  Bauchdeokenschnitte  liegt;  auch 
für  Verwachsungen  bietet  dieser  eine  bessere  Pro- 
gnose, da  hier  nur  die  Bauchdecken,  toim  Fundal- 
schnitte die  Darmschlingen  betroffen  werden.  Die 
Entwickelung  des  Kindes  ist  bei  Schädellagen  für 
beide  Schnitte  etwa  gleich  leicht,  bei  Querlage  für 
den  Fundusschnitt  sehr  erschwert,  wenn  nicht  un- 
möglich. Dann  kann  ein  Hülflängsschnitt,  eventuell 
die  F  0  r  r  0  -  Operation  nöthig  werden. 

Indem  G.  alle  diese  Funkte  gegen  einander 
kritisch  abwägt,  findet  er,  dass  der  quere  Fundal- 
Bchnitt  dem  Längschnitte  gegenüber  nicht  die  Vor- 
züge besitzt,  die  man  sich  von  ihm  versprochen  hat 
E.  Teuf  fei  (Berlin). 

280.  Observation  et  autopsie  d*ime  femme 
qui  pretendait  s'dtre  fait  avorter  en  ■*intro- 
duisant  une  sende  dans  l'atäms;  par  H.  Var- 
nier.  (Compt  rend.  de  la  Soc.  d'0bst6tr  etc. 
p.  171.  Mai  12.  1902.) 


Vn.   Oeburtshülfe,  Frauen-  und  Einderheillnmde. 


193 


V.  sah  eine  20jfihr.  Pat,  die  angab,  sie  sei  zum  2.  Male, 
und  zwar  im  2.  Monate  schwanger;  seit  4  Wochen  leide 
sie  an  quälendem  Erbrechen ;  seit  einem  Sturze  vor  3  Tagen 
habe  sie  Unter leibschmerzen  und  geringen  Blntabgang; 
am  Tage  vorher  habe  sie  Geburtwehen  bekommen  und 
weitere  Blutung.  Pat.  bot  das  exquisite  Bild  einer  Peri- 
tonitis. Innerlich  waren  keine  Resistenzen  nachzuweisen. 
Der  Fundus  des  vergrösserten  Uterus  war  besonders 
schmerzhaft.  Per  exduaionem  wurde  krimineller  Abort 
angenommen,  der  aber  von  der  Frau  durchaus  geleugnet 
wurde.  Erst  die  Entleerung  dunkeln  Blutes  durch  Kathete- 
rismos  Teranlasste  sie  zu  dem  Geständnisse,  sie  habe  sich 
vor  3  Tagen  3mal  einen  bei  einem  Kräuterhftndler  ge- 
kauften, mit  einem  Drahtmandrin  versehenen  rothen 
Kautschukkatheter  in  die  Gebärmutter  eingeführt  Erst 
nach  der  3.  Einführung  sei  Blut  gekommen;  in  der  folgen- 
den Nacht  war  der  Urin  blutig  gewesen ;  der  weitere  Ver- 
lauf wie  oben  angegeben.  Die  Laparotomie  bestätigte  die 
Diagnose:  Serofibrinöse  Peritonitis.  Der  Uterus  zeigte 
nirgends  eine  Perforationöffnung,  nur  an  der  Vorderfläche 
nahe  dem  Fundus  eine  5-frankstückgros8e,  erweichte  wie 
ekohymotisohe  Stelle.  Supravagioale  Amputation.  Drai- 
nage des  Douglas'schen  Raumes.  Intravenöse  Serum- 
injektion. Tod  am  selben  Abend.  Die  Sektion  ergab: 
Hämorrhagische  Flüssigkeit  im  Perikard.  Nieren  enorm 
hyperämisch.  Blase  intakt,  wie  auch  die  Vagina  und  der 
Uterusrest  Der  blutige  Urin  erklärte  sich  also  als  renale 
fiämatorie  auf  septikämischer  Basis.  Das  conservirte 
Utemspriparat  zeigte  auf  dem  Schnitte  jauchige  Abort- 
reste von  der  Grösse  einer  kleinen  Nuss  in  einer  Nische 
der  vorderen  Wand,  wo  der  Uterusmuskel  nur  3  mm  an 
Dicke  maass,  gegen  15— 20  mm  an  der  hinteren  Wand. 
Makroskopisch  war  an  Längsschnitten  keine  Perforation  zu 
constatiren ;  eben  so  wenig  mikroskopisch ;  dagegen  war 
der  Uterusmuskel  durchsetzt  von  multiplen  Abscessen 
und  die  Venen  waren  allgemein  von  eiteriger  Phlebitis 
befallen. ' 

Die  Peritonitis  muss  also  beim  Fehlen  einer  Per- 
foration in  die  Reihe  der  gewöhnlichen  Peritonitiden  ein- 
gereiht werden,  die  eben  so  wohl  nach  spontanem,  wie 
nach  kriminellem  Abort  auftreten.  Ohne  das  Geständ- 
nisa  der  Pat  hätte  die  besonders  peinliche  anatomische 
Untersuchung  keinerlei  Beweis  für  die  Vermuthung  eines 
künstiichen  Abortes  beigebracht  Literaturangabe  über 
von  der  Gravida  selbst  durch  Instrumente  eingeleiteten 
Abort !  KurtEamann  (Greifswald). 

281.  Zur  fiehsndlang  detPuerperalfleben ; 
von  Prof.  Ottov.  Herff.  (Corr.-BL  f.  Schweizer 
Aerzte  XXXTR  2.  p.  33.  1903.) 

▼.  H.  bespricht  die  Behandlung  speciell  der  ge- 
fiUirlichsten  Pnerperalfiefoerformen,  der  Allgemein- 
infektion  des  KOrpera,  der  Sepsis  und  der  Pyämie 
und  tBa»t  seine  Ausführungen  in  folgenden  Sfttaen 
zoaammen: 

„1)  Im  Allgemeinen  ist  bei  Puerperalfieber  eine 
lokale  Behandlung  zu  unterlassen.  In  einzelnen 
speciellen  Fällen  kann  gleich  zu  Beginn  des  Fiebers 
eine  intrauterine  AusspiUung,  die  wiederholt  wer- 
den kann,  gerechtfertigt  werden.  Tritt  nach  einigen 
Stunden  keine  eklatante  Besserung  ein,  so  nützen 
solche  Ausspülungen  nichts,  sondern  sie  schaden, 
und  sind  daher  zu  unterlassen. 

2)  Eine  Ausschabung  der  Uterushöhle,  um  die 
erkrankte  Schleimhaut  zu  entfernen,  ist  zu  ver^ 
werfen. 

3)  Die  Serumtherapie  mit  Antistreptokokken- 
serum  zeigt  einzelne  Erfolge.  Im  Allgemeinen  ist 
aber  kein  Verläse  darauf. 

Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft.  2. 


4)  Ob  eine  intravenöse  Anwendung  des  Silber- 
sola  (Collargol)  Erfolge  zeitigen  kann,  steht  noch  aus. 

5)  Von  nicht  zu  untersoh&tzidnder  Bedeutung 
ist  eine  ausgiebige  Immobilisation  des  Körpers. 

6)  Die  Involution  des  Uterus  ist  möglichst  zu 
befördern. 

7)  In  der  Eostordnung  schwer  Septischer  ist 
der  Alkohol  in  grösseren  Mengen  zu  verwerfen. 
Der  Ernährung  ist  die  gröeste  Aufmerksamkeit  zu 
widmen. 

8)  Zur  Stärkung  der  Herzthätigkeit  empfiehlt 
sich  ausser  der  Anwendung  von  bekannten  Herz- 
mitteln vielleicht  die  frühzeitige  Darreichung  von 
Strychnin  in  refracta  dosi. 

9)  Antipyretica  sind  nur  ganz  ausnahmsweise 
angezeigt,  wohl  aber  in  chronischen  Fällen  eine 
Thermotherapie  unter  Weglassen  der  Bäder.'^ 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

282.  IJaber  die  Bxstirpation  des  puerperal- 
septisohen  Utems;  von  Dr.  R.  Qradenwitz 
in  Breslau.  (Münchn.  med.  Wchnschr.  XLIX. 
51.  62.  1902.) 

Unter  50  aus  der  Literatur  zusammengestellten 
Fällen  von  Ezstirpation  des  puerperalseptischen 
Uterus  waren  25  Heilungen  und  25  tödtliche  Aus- 
gänge zu  verzeichnen;  dasselbe Heilungsyerhältniss 
von  50<^/o  berechneten  andere  Autoren. 

In  den  letzten  4  Jahren  wurden  dem  Breslauer 
AUerheiligenhospitale  113  Fälle  von  Wochenbett- 
fieber zugeführt  Bei  7  Frauen  wurde  die  Exstir- 
pation  des  Uterus  vorgenommen  und  dabei  in 
5  Fällen  Heilung  erzielt;  2  Frauen  starben.  Unter 
den  5  geheilten  Frauen  lagen  bei  4  ausgesprochen 
lokale  Processe  vor,  während  der  5.  Fall  die  lym- 
phatische Form  der  Pyämie,  die  Septikämie  dar- 
stellte. Die  beiden  tödtlich  verlaufenen  Fälle 
stellten  eine  schwere  Form  reiner  Septikämie  ohne 
das  Vorhandensein  eiteriger  oder  infektiöser  Lokal- 
erkrankung, ohne  Schwellung  der  Lymphbahnen 
oder  Vereiterung  von  Venensträngen  vor.  In  den 
beiden  letzten  Fällen  war  die  Operation  nach  Qr.'s 
Urtheil  zwecklos. 

Qr.  spricht  die  Ansicht  aus,  dass  bei  einer 
schweren  Infektion  verschiedenartige  Processe 
Grund  zurExstirpation  des  Uterus  abgeben  können, 
und  zwar  in  der  Hauptsache:  1)  die  sicher  auf  den 
Uterus  beschränkten  schweren  Infektionen;  2)  eite- 
rige Processe  des  Uterus,  seiner  nächsten  Umgebung 
und  der  Adnexe;  3)  entzündliche  Erkrankungen 
der  Blut-  und  Lymphbahnen.  Als  kaum  der  Hei- 
lung zugänglich  bezeichnet  Qr.  die  Fälle,  in  denen 
die  Infektion  den  Uterus  überschritten,  die  Blut- 
bahnen überschwemmt  hat  und  eine  Lokalisation 
nicht  nachweisbar  ist 

Mit  dieser  Einschränkung  will  Qr.  in  Zukunft 
schwere,  der  Spontanheilung  nicht  zugänglich  er- 
scheinende Erkrankungen  an  Wochenbettfieber  dem 
an  sich  wenig  gefährlichen  Eingriffe  unterwerfen, 
25 


194 


vnL   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


wenn  andere  Behandlungsmethoden  yersagen.  Weg 
und  Art  der  Operation  müssen  dem  einzelnen  Falle 
angepasst  werden;  Vorbedingung  der  Operation  ist 
halbwegs  ausreichende  Widerstandsfähigkeit  der 
Patientin. 

DieErankengesohichten  der  7  operirten  Frauen 
theilt  Qr.  ausfdhrlioh  mit 

Arth.  Hoff  mann  (Darmstadt). 

283.  BntgegnanganfdenAufMtB  des  Herrn 
Prof.  Hofineier  ^JZwp  Verhatung  dei  Kindbett- 
fiebert**;  von  Dr.  Carl  v.  Scanzoni.  (Münchn. 
med.  Wchnschr.  XLIX.  26.  1902.) 


V.  S  c.  weist  H  0  f  m  e  i  e  r  's  (Jahrbb.  CCLXX VIL 
p.  192)  Kritik  seiner  Arbeit  über  den  Woehenbetts- 
verlauf  bei  prftoipitirten  Geburten  u.  s.  w.  (Jahrbb. 
CCLXXIII.  p.  90)  zurück  und  beharrt  bei  seiner 
Ansicht,  dass,  wenn  wir  die  H&nde  die  (Geburt 
leitender  Personen  nicht  nur  während  der  Geburt, 
sondern  auch  im  Wochenbette  möglichst  ferne  Fon 
den  Genitalien  der  Frauen  halten,  eine  Besserung 
der  Morbiditatverhftltnisse  eintritt  t.  Sa  weist 
darauf  hin,  dass  die  Morbidität  von  27^/o  auf 
21.6<^/o  und  11.5<^/e  bei  diesen  Geburten  gesunken 
ist,  was  einen  Unterschied  von  15.5%  ergiebt. 
Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 


Vlli.    Chirurgie,  Augen-  und  Oiirentieiilcunde. 


284.  Neuere  Arbeiten  über  den  Tetanaa ; 

zusammengestellt  von  Dr.  Paul  Wagner,  Docent 
an  der  Universität  Leipzig.  ( VgL  Jahrbb.  CCLXXII. 
p.  229.) 

Auch  aus  den  Arbeiten  der  letzten  Jahre  über 
die  Thercqne  des  Teianua  geht  mit  Sicherheit  her- 
vor, dass  die  Resultate  der  Serumtherapie  den  ge- 
hegten Erwartungen  bis  jetzt  noch  nicht  entspre- 
chen. Ob  das  Serum  subcutan,  intravenOs  oder 
intraventrikulär  angewendet  wird,  scheint  nicht 
von  der  Bedeutung  zu  sein,  die  von  Manchen  an- 
genommen wird.  Die  Hauptsache  ist,  dass  das 
Serum  möglichst  zeitig,  unter  Umständen  prophy- 
laktisch, und  in  genügender  Menge  angewendet 
wird. 

Tetanusstudien.  Nach  gemeinsohaftlioh  mit  den 
Herren  Dr.  J.  T.  Halsey  and  Dr.  Fr.  Ransom  aus- 
geführten Untersachnngen ;  von  Prof.  H.  M  e  y  e  r.  (Chem. 
a.  med.  Untersnchongen.  Festsohr.  f.  M.  JaffL  Braan- 
Bchweig  1901.  p.  295.) 

1)  Zur  Theorie  des  T^tamus. 

Courmont  und  Doyen  haben  zuerst  ge- 
zeigt, dass  der  Angriff  des  Tetanustoxins  im  thie- 
rischen  Körper,  wenigstens  in  dem  des  Frosches, 
abhängt  von  einer  Mindesttemperatur  von  circa 
20<^  C.  des  umgebenden  Medium ;  unterhalb  dieser 
bleiben  tetanusvergiftete  Frösche  wochen-  und 
monatelang  gesund ;  werden  sie  dann  erwärmt,  so 
bricht  nach  einer  nun  erst  einsetzenden  Incubation 
von  6 — 15  Tagen  Tetanus  aus.  Auch  M.  konnte 
durch  eine  Reihe  von  Versuchen  an  Fledermäusen 
den  ganz  entscheidenden  Mnfiuss  der  Eigenwärme 
auf  die  Entstehung  der  tetanischen  Vergiftung  be- 
weisen: die  kühlen  Thiere  vertrugen  die  70fache 
und  mehr  als  SOOfache  tödtliche  Dosis,  ohne  bis 
zum  38.  Tage,  vielleicht  noch  viel  länger,  irgend 
welche  Vergiftungsymptome  zu  zeigen. 

2)  Der  lokaie  Tetanus. 

Versuche  M.'s  ergaben,  dass  das  Tetanusgift 
auf  dem  Wege  der  peripherischen  Nerven  und 
wahrscheinlich  nur  auf  ihm  allein  zu  den  Qanglien 
des  Centralnervensystems  gelangt.  Daraus  erklärt 
sich  u.  A.  auch  die  bisher  unverständliche  That- 
saehe,  dass  der  cerebrale  Tetanus  ohne  direkte 


Impfung  der  Hirnganglien  weder  von  der  Blut- 
bahn, noch  vom  Subarachnoidealraume  aus  erzeugt 
werden  kann,  es  sei  denn,  dass  durch  mechanische 
Verletzung  des  umgebenden  Gewebes  die  betr. 
Ganglienzellen  dem  Lymphstrome  direkt  zugäng- 
lich gemacht  werden. 

Üeber  Äusvxisehung  des  Organismus  bei  der  experi- 
mentellen tetanischen  Infektion;  von  Dr.  C.  Ton  zig. 
(Münchn.  med.  Wchnschr.  XLVUI.  41.  1901.) 

Die  von  T.  im  hygieinischen  Institute  zuPadua 
angestellten  Untersuchungen  ergaben  Folgendes: 

1)  Man  kann  nicht  auf  einen  vollkommen  günstigen 
Ausgang  der  Tetanusinfektion  bei  Anwendung  der 
Auswaschung  des  Körpers  durch  physiologische 
Kochsalzlösungen  auf  peritonäalem  Wege  hoffen. 

2)  Auch  diese  Versuche  zeigen,  dass  das  Virus  des 
Tetanus  nicht  kreisend  im  Körper  wirkt,  sondern 
indem  es  den  Geweben  anhaftet  3)  Wenn  das 
Eindringen  des  Toxins  in  den  Körper  nicht  auf 
stürmische  Weise  vor  sich  geht,  verzögert  die  Aua- 
waschuDg  mit  künstlichem  Serum  das  Erscheinen 
des  Tetanus  und  um  einige  Tage  den  Tod ;  es  darf 
daher  dieses  Verfahren  nicht  völlig  verlassen  wer- 
den und  man  kann  vielleicht  zu  ihm  seine  Zuflucht 
nehmen  da,  wo  die  Serumtherapie  nicht  sofort  ein- 
treten kann. 

Ein  Beitrag  xum  Vorkommen  des  Tetanusbaeiüus 
ausserhalb  des  Bereiches  der  Inf ektionssteUe  beim  Men- 
schen ;  von  0.  H  0  h  I  b  e  c  k.  (Deatsche  med.  Wchnschr. 
XXIX.  10. 1903.) 

ISjähr.  Er.  mit  Verletzong  der  rechten  Nasenseite. 
8  Tage  später  Trismus  and  Tetanus.  Chloral,  Morphium. 
Tod  am  nächsten  Tage.  5  8td.  nach  dem  Tode  entnahm 
H.  unter  allen  Vorsichtmaassregeln  Blnt  ans  einer  Vorder- 
armvene und  brachte  es  in  gewöhnliche  NährbouiUon. 
Am  7.  Tage  mikroskopischer  Nachweis  von  Tetanus- 
bacilien ;  positive  Impfresnltate.  Trotz  aller  Mühen  ge- 
lang es  H.  nicht,  weder  anaerob,  noch  aerob  eine  Rem- 
cultur  der  Bacillen  aus  dem  Blute  herzustellen. 

Seitdem  der  Nicolaier-Rosenbach'ache 
Bacillus  als  Erreger  des  Wundstarrkrampfes  be- 
kannt ist  und  seitdem  die  Lehre  besteht,  dass  der 
Bacillus  den  Bereich  der  Wunde  nicht  überschreitet 
und  die  Erscheinungen  des  Starrkrampfes  aus- 
schliesslich auf  einer  Vergiftung  durch  die  Stoff- 
Wechselprodukte  der  Bacillen  beruhen,  ist  be- 
reits  eine  Reihe   von  Fällen  bekannt,   in  denea 


YIII.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


195 


der  Bacillus  ausserhalb  der  Wunde  des  tetanus- 
kranken Menschen  gefunden  worden  ist  (Nico- 
laier, Schnitzler). 

Der  NaehweU  von  TeiamubaciUen  im  Blute  des 
ieiamsehen  Menschen  ist  ausser  in  dem  Falle  H.'s 
bisher  nur  Smal  gelungen  (Hochsinger,  Bel- 
fanti  und  Pescarolo,  Der).  Dagegen  konn- 
ten in  den  Organen  von  Versuchsthieren,  auch  im 
Blute,  öfters  Tetanusbacillen  nachgewiesen  werden. 

Falls  es  erlaubt  ist,  aus  den  Ergebnissen  der 
Thierversuche  und  den  vereinzelten  positiven  Be- 
funden beim  Menschen  einen  Schluss  zu  ziehen, 
so  müsste  man  auch  beim  Menschen  eine  Einwan- 
derung der  Bacillen  aus  der  Wunde  in  die  Blut- 
bahn unter  gewissen  Umständen  annehmen.  Die 
Mischinfektion  spielt  dabei  jedenfalls  eine  wich- 
tige Rolle.  Ob  die  Schwere  der  Infektion,  die 
Beschaffenheit  der  Wunde  die  Einwanderung  be- 
einflussen, Iftsst  sich  auf  Qrund  der  wenigen  bis- 
herigen Beobachtungen  nicht  feststellen. 

Mne  Beoboßhhmg  über  die  Möglichkeit  des  Na^ 
weises  von  Tetanusgiß  in  dem  Blute  beerdigter  und 
fauler  Leichen;  vod  Dr.  SymaDsky.  (Centr.-Bl.  f. 
Bakteriol.  n.  s.  w.  XXX.  25.  1901.) 

S.  konnte  im  Leichenblute  trotz  mehr  als  fünf- 
wöchiger flulniss  das  Tetanusgift  nachweisen,  und 
zwar  war  die  t5dtliche  Dosis  für  weisse  Mäuse  in 
ca.  1  ccm  der  Flüssigkeit  enthalten,  entsprechend 
den  Verhältnissen,  wie  sie  von  anderen  Unter- 
BDchern  in  dem  Blute  frischer  menschlicher  Tetanus- 
leichen auch  gefunden  worden  sind. 

Action  de  la  ehaleur  sheke  sur  les  spores  et  la 
imcine  tetanique;  par  le  Dr.  Y.Morax  et  Dr.  A.Marie. 
(Ann.  de  rinst  Pastenr  XVI.  6.  1902.) 

Die  experimentellen  Untersuchungen  der  Vff. 
a!gaben,  dass  eine  Istündige  trockene  Hitze  von 
140^  genügt,  um  die  Lebensfähigkeit  der  tetani- 
sdien  Sporen  sehr  rasch  zu  vernichten,  während 
die  Wirksamkeit  des  Toxins  erhalten  bleibt. 

üther  den  Angriffspunkt  des  letanusgiftes ;  von  Dr. 
L  Zupn  ik.     (Wien.  klin.  Wchnschr.  XV.  4.  1902.) 

DasTetanustoxin  verbreitet  sich  auf  dem  Wege 
der  Blutbahn  und  greift  nur  das  Muskelgewebe 
und  die  motorischen  Ganglienzellen  des  Rücken- 
markes an.  Die  Bindung  des  Giftes  durch  die 
Muskeln  erzeugt  Muskelstarre,  die  Bindung  durch 
die  Ganglienzellen  vermehrte  Reflexerregbarkeit 
und  allgemeine  Krämpfe.  Trismus  und  Nacken- 
starre  sind  deswegen  die  ersten  Symptome  des 
Tetanus,  weil  die  Muskelstarre  am  ehesten  dort 
zum  Ausdrucke  kommt,  wo  keine  Antagonisten 
vorhanden  sind. 

Die  Entstehung  der  Muskelsiarre  bei  der  Tetanus- 
tergißung;  von  Prof.  H.  Meyer.  (Wien.  klin.  Wochen- 
8chr.  XV.  9, 1902.) 

M.  verwirft  die  Hypothese  von  Zupnik  über 
die  Ursache  der  Muskelstarre  bei  der  Tetanusver- 
giftoDg;  die  Muskelstarre  kommt  zu  Stande  ohne 
Betfaeiligung  der  Muskeln  oder  ihrer  Nervenend- 
apparate  an  der  Vergiftung. 

In  einer  Eruriderung  bleibt  Zupnik  auf 
seinem  Standpunkte  stehen. 


Myopathie  du  tUanos;  par  le  Dr.  Urriola.  (Pro- 
gres  med.  XXXI.  47.  1902.) 

Ein  ganz  unklarer  Fall  I  An  einen  ErkSltungstetanos 
soll  sich  angeblich  eine  schwere  Myopathie  der  Rücken- 
und  der  Beinmoskeln  angeschlossen  haben.  [Es  handelt 
sich  wohl  um  eine  in  ihren  Anfangsymptomen  ungewöhn- 
liche Form  von  progressiver  Muskelatrophie.] 

Le  xona  eomme  complication  du  titanos  trauma- 
tique;  par  le  Dr.  C.  Mas  tri.  (Gaz.  hebd.  de  Med.  et 
de  Chir.  XUX.  2.  1903.) 

Ein  ISjähr.  MKdchen  hatte  sich  einen  rostigen  Nagel 
in  die  Fasssohle  gestossen ;  8  Tage  später  Trismus  und 
Tetanus,  Trotz  Injektionen  von  Carbolsäure  starb  die 
Er.  nach  4  Wochen.  Die  Er.  hatte  beim  Eintritte  in  das 
Hospital  über  heftige  linkseitige  Brustschmerzen  geklagt 
Die  Untersuchung  ergab  eine  typische  Neuralgie  des 
linken  7.  Intercostalnerven.  14  Tage  später  entwickelte 
sich  im  Verlaufe  dieses  Nerven  ein  ausgedehnter  Herpes 
xoster;  die  Bläschen,  die  bis  zum  Tode  bestehen  blieben, 
zeigten  hämorrhagischen  Inhalt.  Mit  dem  Auftreten  des 
Herpes  zoster  trat  eine  entschiedene  Verschlimmerung 
des  Tetanus  ein. 

Herpes  xoster  quäle  oomplieanxa  di  tetano  träumet- 
tico ;  per  il  Dott.  C.  M  a  s  t  r  i.  (Rif.  med.  XVn.  279. 1901.) 

Stdla  formaxdone  dei  tossoidi  neUe  coUuredibeieiUo 
del  tetano ;  per  il  Prof.  A.  B  o  n  o  m  e.  (Rif.  med.  XVIII. 
1903.) 

Tetano  reumatico  e  traumatieo  e  tetano  sperimen- 
tale  di  fronte  al  metodo  Baoeelli;  per  il  Dott.  £.  Ciof  fi. 
(Rif.  med.  XVin.  14-16. 1902.) 

Ricerche  sugli  enximi  eontenuti  neue  cidture  fUtrate 
di  tetano ;  per  il  Dott.  M.  €  o  1 1  i  n  a.  (Gazz.  degli  Osped. 
e  delle  clin.  XXIÜ.  33.  1902.) 

Sur  un  nouveau  procSdS  de  eulture  du  titanos 
(DeuoDihne  memoire);  par  le  Dr.  L.  Debrand.  (Ann. 
de  rinst.  Pasteur  XVI.  6.  1902.) 

Tttanos  ehronique;  aetion  du  perstUfate  de  soude 
sur  les  contractures ;  par  le  Dr.  H.  F  e  u  i  1 1  a  d  e.  (Lyon 
med.  XXXIII.  52.  1901.) 

De  V aetion  du  perstUfate  de  soude  sur  les  contrac- 
tures dans  le  tkanos;  par  le  Dr.  A.  Oelibert  (Lyon 
med.  XXXin.  50. 1901.) 

Reeherches  sur  Vabsorption  de  la  toxine  titanique; 
par  le  Dr.  A.  M  a  r  i  e  et  Dr.  V.  M  o  r  a  x.  (Ann.  de  Tlnst 
Pasteur  XVL  11.  1902.  XVH.  5. 1903.) 

Sulla  presenxa  del  veleno  tetanieo  negli  organi 
degli  animali  morti  per  tetano;  per  il  Dott  P.  Pas- 
quini.     (Rif.  med.  XVIII.  97.  98.  1902.) 

Contributo  allo  studio  di  varietä  bcUteriche  per  le 
differenxe  fra  il  baeülo  del  tetano  di  ^Tixxoni^  e 
^uc/fo  di  y,Behring^;  per  il  Dott.  J.  Righi.  (Gaz. 
intemaz.  di  Med.  prat.  IV.  13.  14. 1901.) 

Sugli  effetti  deüa  tossina  del  tetano  in  rapporto 
aüa  sede  deüa  iniexione;  per  il  Prof.  G.  Tizzoni  e 
Dott.  M.  C  0 1 1  i  n  a.  (Gazz.  degli  Osped.  e  delle  clin.  XXII. 
138. 1901.) 

Les  lisions  des  eentres  nerveux  produites  par  la 
toaoine  tetanique;  par  le  Dr.  A.  Z  i  n  n  o.  (Arch.  de  Med. 
experim.  et  d'anat  pathol.  XV.  1.  1903.) 

A  study  of  fifly-seven  cases  from  the  reeords  of  the 
Pennsylvania  hospüal;  by  G.  W.  Norris.  .  (Philad. 
med.  Journ.  May  16.  1903.) 

N.  hat  57  Tetanusfälle  zusammengestellt,  die 
von  1874 — 1903  im  Pennsylvania  -  Hospital  be- 
obachtet wurden.  48  Kr.  =  84.2«/o  starben.  47  Kr. 
wurden  symptomatisch  behandelt  (41  &=  87<^/o  star- 
ben), 7  nach  Baccelli  mit  Carbols&ure  (6  = 
85%  starben),  3  mit  Antitoxin  (2  =  66%  starben). 

2kir  Frage  von  der  Immunität  beim  Tetanus.  Die 
Dauer  der  Immunität  bei  Injektion  des  letanusanti- 
toxins  in  die Himsubstanx;  von  M.  J.  Strzkewitsch. 
(Petersburg  1900.  Inaug.-Diss.  —  Oentr.-Bl.  f.  d.  Grenz- 
geb.  d.  Med.  u,  Chir.  V.  19. 1902.) 


196 


VUJ.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenlieilkunde. 


S  t.  erhielt  bei  seinen  Thierversuchen  folgende 
Resultate :  1)  Die  immunisirende  Wirkung  ist  bei 
Injektion  in  das  Gehirn  bedeutend  stärker  als  bei 
subcutaner  Anwendung.  2)  Diese  Immunität  dauert 
aber  nur  einige  Tage.  3)  Man  kann  ihre  Zeitdauer 
nicht  genau  bestimmen,  sie  hängt  in  gewissem 
Maasse  von  der  Menge  des  Serum  ab.  4)  Kleine 
Mengen  von  Serum  schützen  die  für  das  Leben 
wichtigen  Nervencentren  vor  der  Wirkung  des 
Tetanusgiftes.  5)  Das  in  das  Gehirn  injicirte 
Serum  dringt  von  hier  durch  den  Centralkanal  in 
das  Rückenmark,  schützt  auch  dieses  vor  der  Wir- 
kung des  Tetanustoxins  und  wendet  sogar  das  Er- 
scheinen der  lokalen  Reaktion  ab.  6)  Das  Fehlen 
dieser  Reaktion  beweist,  dass  sie  durch  die  Wir- 
kung des  Toxins  auf  das  Rückenmark  und  nicht 
auf  die  Nervenstämme  verursacht  wird. 


Zur  Serumbekandlungdee  7etanu8  ;Yon  W.  M 
wsVi.    (Oaz.  1  ■      " 
XXIX.  37.  1902.) 


k  0  w  8  k  i.    (Oaz.  lekarska  23.  1902.  —  Centr.-Bl. 


Ifacz- 
f .  Chir, 


Auf  Grund  einer  Reihe  eigener  Beobachtungen 
und  sämmtlicher  in  der  polnischen  Literatur  ver- 
öffentlichter Fälle  von  Seroihereqne  bei  Täanua 
kommt  M.  zu  folgende  Schlüssen:  1)  Durch  die 
Senimbehandlung  wird  die  Mortalität  bei  Tetanus 
wesentlich  verringert.  Namentlich  ist  der  Binfluss 
des  Serum  bei  verzögertem  Krankheitverlaufe  deut- 
lich. 2)  Je  länger  das  Incubationstadium,  um  so 
günstiger  ist  die  Prognose.  3)  Nach  erfolgtem 
Ausbruche  des  Leidens  sollen  grosse  Dosen  Serum 
schnell  und  wiederholt  gegeben  werden.  4)  Bei 
verunreinigten  Wunden  ist  die  präventive  Impfung 
von  grosser  Bedeutung.  5)  Die  intracerebrale,  bez. 
intravenöse  Anwendung  des  Mittels  hat  vor  der 
subcutanen  gar  keinen  Vorzug. 

Öontribution  ä  VHude  du  Utanos;  par  P.Reynier. 
(Ball,  et  Mem.  de  la  See.  de  Chir.  de  Par.  XXVII.  p.  647. 
1902.) 

R.  berichtet  über  eine  im  Krankenhause  ent- 
standene Endemie  von  Thtanus,  die  sich  auf 
3  Fälle  erstreckte.  Die  Kranken  wurden  zwischen 
31.  Jan.  bis  16.  Febr.  operirt  (2mal  Operation  eines 
Leistenbruches,  Operation  einer  Pyosalpinx)  und 
erkrankten  10 — 14  Tage  nach  der  Operation  an 
Trismus  und  Tetanus.  Die  beiden  ersten  Kranken 
starben  trotz  Morphinm,  Ohloral  und  AniiieianiM' 
serum.  Der  3.  Kranke  erhielt  vor  der  Operation 
lOccm  Serum  eingespritzt  und  bekam  nach  Aus- 
bruch des  Tetanus  12 — 20gChloral  und  30ccm 
Serum  pro  die,  etwa  10  Tage  lang.  Langsame 
Heilung. 

Beitrag  xur  Frage  über  den  Werth  des  Tetanus- 
antttoxins;  von  Dr.  B.  Möllers.  (Deutsche  med. 
Wchnsohr.  XXVH.  47.  1901.) 

M.  theilt  aus  dem  Koch  'sehen  Institute  4  Fälle 
von  akutem  Tetanus  (Incubation  7 — 8  Tage)  mit, 
in  denen,  obwohl,  entsprechend  der  B  e  h  r  i  n  g  '- 
sehen  Vorschrift,  die  Serumbehandlung  nicht  später 
als  30  Stunden  nach  Erkennung  der  ersten  Sym- 
ptome eingeleitet  wurde  und  die  auf  einmal  ge- 
gebene Antitoxindosis  nicht  weniger  als  100  A.-E. 


betrug,  ein  Erfolg  der  Antitozinbehandlung  nickt 
beobachtet  wurde.  In  einigen  Fällen  war  sogar 
eine  Verschlechterung  der  objektiv  dargebotenen 
Symptome  festzustellen.  Bei  den  Kranken  M.'s 
handelte  es  sich  2mal  um  puerperalen  Tetanus, 
2mal  um  Tetanus  nach  Fingerverletzungen. 

Aus  den  Thierexperimenten  von  Dönitz  u.  A. 
geht  hervor,  dass  die  Bedingungen,  unter  denen 
ein  Kranker  durch  Seruminjektion  noch  zu  retten 
ist,  sehr  schwer  erfüllt  werden  können.  Vielfach 
wird  die  Grösse  der  resorbirten  Giftmenge  jeden 
Versuch  einer  Antitoxinbehandlung  von  vornherein 
illusorisch  erscheinen  lassen.  In  anderen  Fällen 
wird  zwischen  dem  Ausbruche  der  tetanischen  Er- 
scheinungen und  der  Seruminjektion  so  viel  Zeit 
verflossen  sein,  dass  die  Giftmenge,  die  im  Anfang 
vielleicht  noch  hätte  neutralisirt  werden  können, 
nunm^r  bereits  unlösbare  Verbindungen  mit  lebens- 
wichtigen Centren  geschlossen  hat  In  allen  solchen 
Fällen  ist  die  Serumbehandlung  machtlos,  da  das 
Serum  dann  nicht  mehr  im  Stande  ist,  die  durch 
das  Gift  gesetzten  schweren  Veränderungen  in  den 
Ganglienzellen  der  motorischen  Kerne  wieder  rück- 
gängig zu  machen.  „Trotz  der  bisherigen,  vielfach 
ungünstigen  Besultate  der  Serumbehandlung  ist  es 
doch  Pflicht  des  Arztes,  das  Antitoxin  sofort  in 
hinreichender  Menge  anzuwenden,  um  wenigstens 
das  Gift  zu  binden,  das  im  Körper  noch  neu  ge- 
bildet wird  und  dessen  Wirkung  zu  dem  schon 
vorhandenen  hinzukommen  würde.  In  solchen 
Fällen,  in  denen  die  einfach  tödtliche  Dosis  eben 
erreicht  oder  nur  um  ein  Geringes  überschritten 
ist,  ist  ein  entscheidender  Einfluss  des  Heilserum 
sehr  wohl  denkbar.^^  Namentlich  bei  der  Praphy- 
kae  des  Tetanus  kann  das  Antitoxin  als  ein  überaus 
werthvolles  Mittel  angesehen  werden. 

Neun  Fälle  von  Tetanus.  Ein  Beitrag  xur  Anti- 
toannbehandlung  dieser  Krankheit;  von  C.  Ullrich. 
(Mittheil.  a.  d.  Grenzgeb.  d.  Med.  u.  Chir.  X.  1  u.  2.  p.  120. 
1902.) 

In  der  Breslauer  chirurgischen  und  medi- 
cinischen  Universitätklinik  kamen  in  den  letzten 
Jahren  9  Kranke  mit  Tetanus  zur  Behandlung.  Sie 
scheiden  sich  in  3  Gruppen : 

1)  Fall  1 — 4,  in  denen  das  Serum  den  neuen 
verschärften  Behring'schen  Anforderungen  ent- 
sprechend, d.  h.  nicht  später  als  30  Stunden  nach 
Erkennung  der  ersten  Tetanussymptome  und  in 
einer  Minimaldosis  von  100  A.-E.  zur  Anwendung 
kam.  Sämmtliche  4  Fälle  endeten  tödtlich,  obwohl 
in  zweien  die  Incubationzeit  12,  bez.  15  Tage  be- 
tragen hatte. 

2) Fall  5  und  6,  die  den  strengen  Behring '- 
sehen  Anforderungen  nicht  genügten,  in  denen 
jedoch  auch  relativ  früh,  am  3.  und  4.  Tage,  injicirt 
wurde.  Bei  den  beiden  Kranken  mit  14-,  bez. 
Otagiger  Incubation  wurde  die  Duralinfusion  vor- 
genommen. Nur  der  Kranke  mit  14tägiger  In- 
cubation, bei  dem  sich  die  Tetanussymptome  nicht 
allzu  rasch  entwickelten,  genas. 


YIII.  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


197 


3)  Fall  7 — 9,  ohne  Serum,  bez.  sehr  spät  damit 
behandelte  Kranke.  In  dem  einen  Falle  handelte 
es  sich  um  einen  schweren  Tetanus  puerperalis, 
der  plötzlich  in  einem  dyspnoischen  Anfalle  mit 
dem  Tode  endete.  In  den  beiden  anderen  Fällen 
handelte  es  sich  um  chronisch  verlaufenden  Tetanus 
mit  unbekannter  Eingangspforte ;  beide  Kranke  ge- 
nasen. 

),Deberblicken  wir  nun  noch  einmal  das  an- 
gefahrte Beobachtungsmaterial,  so  ergiebt  sich  in 
Bezug  auf  das  Tetanusantitoxin,  dass  ihm  eine  in 
allen  Fällen  sichere  Wirkung  keineswegs  zuzu- 
sprechen ist  Aber  auch  eine  erhebliche  Ver- 
besserung der  Mortalitätziffer  bei  möglichst  früh- 
zeitiger Anwendung  des  Antitoxins  lässt  sich  aus 
den  bisherigen  Beobachtungen  nicht  erkennen,  wie 
Behring  in  seiner  letzten  Veröffentlichung  in 
Aussicht  stellte.  Bei  den  schweren  Tetanusfällen 
lässt  die  Wirkung  auch  jetzt  noch  meist  im  Stich, 
obgleich  gerade  diese  gewöhnlich  früh  zur  Be- 
obachtung kommen  und  es  bei  diesen  demnach 
möglich  ist,  das  Serum  nach  der  Anweisung  des 
Entdeckers  regelrecht  anzuwenden.  Die  leichteren 
Fälle  dagegen,  die  gewöhnlich  erst  später  zur  In- 
jektion kommen,  bieten  ein  besseres  statistisches 
Resultat  Die  Ansicht,  die  v.  L e y d e n  und  Blu- 
menthal, F.  Steuer  u.  A.  vertreten,  muss  also 
wohl  als  richtig  anerkannt  werden,  dass  nämlich 
bei  Ausbruch  des  Tetanus  (in  schweren  Fällen!) 
schon  die  tOdtliche  Dosis  des  Tetanusgiftes  im 
Gentralnervensystem  gebunden  ist,  und  zwar  so 
fest  dass  es  dem  Antitoxin,  auch  in  grossen  Dosen, 
nicht  mehr  gelingt,  das  Qift  aus  der  Verbindung 
zu  entfernen."  Auch  die  Duralinfusion  und  die 
intraoerebrale  Injektion  haben  bisher  keine  gün- 
stigeren Erfolge  gehabt;  dagegen  scheint  die  pro- 
pkylaktisehe  AniiUmnbehandktng  entschieden  eine 
Zukunft  zu  haben. 

TraüemmU  du  Utanos;  par  V alias.  (Gaz.  des 
Hop.  LXXV.  118. 1902.) 

V.  giebt  einen  Ueberblick  über  die  bisher  er- 
zielten Erfolge  beim  Tetanus.  Den  grOssten  Werth 
misst  er  der  prophylaktischen  Serumtherapie  bei. 
Bei  deren  systematischer  Anwendung  würde  der 
Tetanus  geradeso  aus  der  menschlichen  Pathologie 
vCTSchwinden,  wie  die  Pocken  nach  der  Vaccination 
verschwunden  sind.  Da  eine  allgemeine  Präventiv- 
impfong  bei  der  grossen  Seltenheit  des  Tetanus 
nicht  angängig  ist,  muss  sie  auf  die  Fälle  von  ver- 
dächtigen, d.  h.  also  stark  gequetschten,  mit  Erde 
oder  anderen  Fremdkörpern  verunreinigten  Wunden 
beschränkt  bleiben. 

Auch  bei  der  Behandlung  des  ausgebrochenen 
Tetanus  bildet  die  Serumtherapie  noch  immer  das 
beste  Hülfsmittel,  namentlich  in  chronischen  Fällen 
mit  langsamer  Bntwickelung.  Am  besten  sind 
Einspritzungen  unter  die  Haut,  ausnahmeweise 
kann  das  Serum  auch  intravenOs  angewandt  werden. 
Die  cerebralen  und  subarachnoidealen  Injektionen 
nützen  nichts  und  sind  gefährlich. 


Chloral  und  Carbolsäure  sind  symptomatische 
Mittel,  die  namentlich  gegen  die  Contrakturen 
wirken. 

Beitrag  %ur  Therapie  und  Klinik  des  letanus;  von 
Dr.  Th.  Pfeiffer.  (Ztschr.  f.  Heilkde.  XXIH.  2. 1902.) 

Pf.  berichtet  über  23  TstanusfaUe  aus  der 
Prager,  Wiener  und  Orazer  Klinik.  Die  Gruppe 
der  ohne  Antitoasin  behandelten  14  Tetanuskranken 
ergiebt  die  sehr  günstige  Heilungziffer  von  50%. 
Es  sind  unter  der  ausschliesslichen  Behandlung 
mit  Narkotiois  auch  einige  Fälle,  die  ein  schweres 
Bild  boten,  in  Heilung  ausgegangen,  darunter  1  Fall 
von  puerperalem  Tetanus,  unter  den  klinisch  be- 
merkenswerthen  Fällen  findet  sich  eine  Beobach- 
tung von  Titanus  facialis,  sowie  ein  weiterer,  eben- 
falls vom  Orte  der  Infektion  beginnender  Tetanus: 
Eindringen  eines  Holzsplitters  indieOesässgegend, 
Beginn  der  tonischen  Starre  in  derOesäss-,  Bauch- 
und  Lendenmuskulatur.  In  einem  anderen  Falle 
zeigte  sich  mit  jedem  Erampfstosse  eine  Erectio 
penis. 

Beitrag  Mtr  Behandlung  des  letanus  trarnnaticus  ; 
von  Dr.  A.  Dehler.  (Münchn.  med.  Wchnschr.  XLVIII. 
36.  1901.) 

48jfihr.  Frau  mit  StichverletzuDg  des  linken  Fuss- 
rackens ;  12  Tage  später  Thismus  nnd  Tetanus.  Ener- 
gische lokale  Behandlnng  der  Wunde,  aus  der  noch  ein 
Strohhalm  entfernt  wurde.  Subcutane  Injektion  von 
Tixxoni's  Antitoadn,  in  den  ersten  3  Tagen  je  2.5g 
Trockensabstanz.  Im  Ganzen  worden  in  13  Dosen  19  g 
Antitoxin  gegeben;  daneben  reichlich  Chloral.  Mittel- 
schwerer  Fall.    Heilung, 

Zur  Behandlung  des  Tetanus  traumatieus  mit  Beh- 
rtng*s  Tstanusantitoxin ;  von  Dr.  R.  A.  Frotscher. 
(Deutsche  med.  Wchnschr.  XXIX.  10.  1903.) 

40jähr.  Er.  mit  Kopfverletzung,  die  mit  Staub  ziem- 
lich erheblich  verunreinigt  war.  Am  13.  Tage  nach  der 
Verletzung  THsmus  und  Tetantts»  Langsame  Entwicke- 
lung  der  titanischen  Erscheinungen.  Am  2.  und  3.  Krank- 
heittage subcutane  Injektion  von  je  100  A.-E.  Behring'- 
schen  Antitoodns.    Urticaria     Heilung, 

Ein  Fall  von  Tetanus,  erfolgreich  mit  Behring's 
AntitoQDin  behandelt ;  von  Dr.  Gerber.  (Deutsche  med. 
Wchnschr.  XXIX.  26.  1903.) 

Rheumatischer  (?)  THsmus  und  Thtanus  bei  einem 
IQjähr.  Mädchen.  Mittelschwerer  Fall.  Am  6.  und 
7.  Erankheittage  Injektion  von  je  10 com  Beb rin ge- 
sehen Antitoxins,  Heilung,  G.  ist  von  der  Heilwirkung 
des  Antitoxins  in  seinem  Falle  fest  überzeugt. 

Ein  schwerer  Fall  von  Tetanus  traumatieus;  von 
Dr.  H  e  r  r  m  a  n  n.   (Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  10. 1903.) 

Ein  lOjfihr.  Knabe  trat  sich  ein  Stück  Holz  in  den 
Fnss,  das  von  den  Eltern  herausgezogen  wurde ;  phleg- 
monöse Eiterung.  Am  6.  Tage  THsmus  und  Tetanus 
mit  ausserordenÜioh  schweren,  rasch  den  ganzen  Körper 
ergreifenden  Symptomen.  Freilegung  der  Wunde ,  Ex- 
traktion eines  Holzstüokes ;  Pat.  erhielt  3mal  täglich  1.0  g 
Chloralhydrat  per  clysma,  im  Ganzen  70  g  (!);  ausserdem 
Morphiuminjektionen  und  Brom  innerlich.  Am  3.  und 
5.  Krankheittage  Infektion  von  je  200  Immunitäten, 
letanusantitoxin  (Behring).  Das  Antitoxin  versagte 
völlig.  Ganz  allmähliche  Besserung.  Vollkommene  Hei- 
lung nach  ca.  7  Wochen. 

Ein  Fall  von  Täanusheüung  durch  Seruminfektion ; 
von  Dr.  C.  Jaenicke.  (Deutsche  med.  Wchnschr. 
XXVm.  12.  1902.) 

22jähr.  Kr.  mit  Tesching-Schrotschuss  durch  den 
linken  Fuss.  Nach  14  Tagen  Trismus  und  Tetanus. 
Schwerer  Verlauf.  Am  3.  Krankheittage  1.  Injektion  von 
100  Einheiten  Antitoxin,    Im  Ganzen  wurden  innerhalb 


198 


Vm.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


17  Tagen  Gmal  je  100  I.-E.  gegeben.  Deutliche  Yer- 
laDgsamuDg  des  Leidens  schon  nach  der  1.  Injektion. 
Nach  jeder  Injektion  liess  sich  ein  weiteres  Zurückgeben 
des  Krampfzustandes  beobachten.  Gewaltige  Schweiss- 
bildung  während  der  ersten  6  Tage.    Heilung. 

Ein  erfolgreicher  Fall  von  SerumhehandUmg  bei 
letanus ;  von  Dr.  J.  E  o  p  p  e  r.  (Wien.  klio.  Wchnschr. 
LUI.  9.  10.  1903.) 

Der  26jähr.  Er.  hatte  sich  einen  Dorn  in  die  linke 
Fusssohle  eingetreten.  Nach  14  Tagen  Trismus  und 
Tetanus.  Am  3.  Tage  Aufnahme  in  das  Erankenhaus. 
Schwerer  Fall ;  Schlundkrämpfe,  Mitbetheiligung  der  Ath- 
mungsmuskulatur.  Am  4.  Tage  sttbciUane  Injektion  von 
100  AtUüoocineinheiien.  Im  Ganzen  wurden  innerhalb 
11  Tagen  in  7  Injektionen  600  Antitoxineinheiten  gegeben. 
Sehr  starke  Schweisssekretion ;  keine  Temperatursteige- 
rung.   Heilung. 

Ihree  eases  of  traumatic  tetanus  reeavering  under 
antitoxin;  by  Dr.  E.  Mackey.    (Lancet  Nov.  9.  1901.) 

1)  löjähr.  Gärtner  mit  Fingerverletzung;  14  Tage 
später  THsmus  und  Tetanus.  1  Woche  später  Aufnahme 
in  das  Erankenhaus.  Sofortige  Antitoocinbehandlung. 
Im  Ganzen  wurden  in  10  Sitzungen  116  com  Serum  sub- 
cutan injicirt;  daneben  Chloral,  Brom.    Heilung. 

2)  4S|jähr.Mann  mit  Splitterverletzung  eines  Fingers. 
14  Tage  später  Trismus  und  Ihtanus.  5  Tage  später 
Erankenhaasaufnahme.  Antitoxinbehandlung:  16  sub- 
cutane Injektionen  von  im  Ganzen  131  com  Serum. 
Heüung. 

3)  19jähr.  Eranker  mit  Holzsplitter  unter  dem  Finger- 
nagel. Der  Splitter  stammte  von  demselben  Schubkarren, 
an  dem  sich  der  vorige  Er.  verletzt  hatte  I  Nach  10  Tagen 
Trismus  und  letanus.  5  Tage  später  Antüoxinbehand- 
lung:  13  Einspritzungen  von  im  Ganzen  105  com  Serum. 
Heüung. 

Report  of  a  com  of  tetanus  treaied  irith  anti-tetanic 
serum;  by  Ch.  B.  Mallery.  (Albany  med.  Ann.  June 
1903.) 

35jähr.  Mann  mit  Verletzung  der  Fusssohle  durch 
einen  Nagel.  8  Tage  später  Trismus  und  7'etanus.  Ener- 
gische Desinfektion  der  Wunde.  Am  6.  Erankheittage 
subcutane  Injektion  von  20  com  antitetanischen  Serums. 
In  den  nächsten  Tagen  Injektionen  von  20,  40  und  60  com 
Serum.    Im  Ganzen  wurden   400  com  Serum  gegeben. 


Ein  Fall  von  letanus ;  von  Dr.  F.  P  i  1  z  e  r.  (Petersb. 
med.  Wchnschr.  XXVH.  5.  1902.) 

Der  11  s/4  jähr.  Enabe  hatte  sich  beim  Baden  den 
Fass  an  einem  Baumstumpf  verletzt,  schon  am  nächsten  (!) 
Tage  Gliedersteifigkeit,  am  übernächsten  Tage  Trismus. 
4  Tage  nach  der  Verletzung  Aufnahme  in  das  Spital. 
Aasserorden tlich  schwerer  Fäl.  Extraktion  eines  Holz- 
splitters aus  der  linken  Fusssohle;  Verschorfung  der 
Wunde.  Der  dem  Splitter  anhaftende  Eiter  zeigte  typische 
Tetanusbaeillen.  Subcutane  Lyektion  einer  Dosis  Beh- 
ring* sehen  Antitoxins.  In  den  nächsten  Tagen  grosse 
Gaben  von  Chloralhydrat ;  ausserdem  mehrmalige  sub- 
cutane Kochsalzinfusionen.  Nach  6  Wochen  vollkommene 
Heilmig. 

Mit  dem  Holzsplitter  konnte  bei  5  Meerschweinchen 
typischer  Tetanus  erzeugt  worden. 

Note  ofi  a  case  of  tetanus  successfully  treated  by 
anti-tetanic  servm ;  byE.  ManselSympson.  (Lancet 
Sept.  14.  1901.) 

45  jähr.  Mann :  oberflächliche  Nasen  Verletzung  durch 
oin  Stück  rostigen  Eisens.  11  Tage  später  IHsmus  und 
letanus.  Am  5.,  6.,  7.,  8.  und  9.  Erankheittage  Injek- 
tion von  je  10  com  antitetanischen  Serums,  Langsame 
Heilung. 

Ein  weiterer  mit  Serum  behandelter  Fall  von  Teta- 
nus; von  Dr.  Votteler.  (Württemb.  Corr.-Bl.  LXXII. 
52.  1902.) 

Eine  29jähr.  Er.  sollte  sohon  1—2  Tage  nach  einer 
leichten  Handverletzung  über  steifen  Hals  geklagt  und 
sich  nicht  wohl  gefühlt  haben.    8  Tage  später  erster 


schwerer  Erampfanfall.  Injektion  von  10  com  Pasteur  '- 
sehen  Serums  j  die  noch  bis  3mal  wiederholt  wurde. 
Daneben  Salicylsäure ,  Chloral,  Morphium.  Heilung. 
V.  hatte  den  Eindruck,  dass  die  Reoonvalescenz  unter 
der  Antitoxineinwirkung  rascher  war  als  gewöhnlich. 

Ein  Fall  von  letanus  traumaticus;  von  Dr.  Wolf. 
(Allg.  med.  Gentr.-Ztg.  LXXn.  1.  1903.) 

13jähr.  Er.  mit  complicirter  linker  Unterschenkel- 
fraktur; die  Wunde  starrte  von  Schmutz  und  Stallmist 
Nach  14tägiger  Behandlung  hatte  sich  die  Wunde  ge- 
reinigt Am  15.  Tage  Irismus  und  Ihtanus.  24  Stunden 
nach  Ausbruch  der  Erankheit  subetäane  Injektion  von 
100  A.-E.  Behr i ng 'sehen  Antitoxins.  In  den  nächsten 
Tagen  noch  mehrmalige  Injektionen ;  im  Ganzen  wurden 
1000  A.-E.  eingespritzt    lAngsame  Heilung. 

A  case  of  tetanus  treated  with  anti-tetanic  serum  ; 
recovery ;  by  W.  £  s  s  e  x  W  y  n  t  e  r.  (Lancet  Nov.  15. 
1902.) 

Ein  40jähr.  Arbeiter  stiess  sich  einen  rostigen  Nagel 
in  den  linken  Fnssballen.  Am  10.  Taf^e  Trismus  und 
Tetanus.  6stündlich  10  com  antitetanischen  Serums  (sub- 
cutan ?) ;  im  Ganzen  wurden  60  Dosen  gegeben.  Ausser- 
dem Physostigmin,  Morphium  u.  s.  w.  Vollkommene 
Heüung  innerhalb  45  Tagen. 

Vier  Falle  von  letanus ;  von  H  e  r  h  0 1  d.  (Deutsche 
med.  Wchnschr.  XXVH.  29.  1901.) 

1)  Complicirte  ünterschenkelfraktur;  Wundfläche 
durch  Erde  verunreinicct  19  Tage  später  Irismus  und 
TBtanus.    Morphium,  Chloral.    Tod  am  7.  Erankheittage. 

2)  Gangrän  des  Unterschenkels  in  Folge  von  Ver- 
letzung. 10  Tage  post  trauma  Trismus  und  Tetanus. 
Amputatio  femoris.  Subcutane  It^ektion  von  40  ecm 
Tetanusaniüoxin.  Tod  an  Entkräftung.  Die  Wunde  war 
von  dem  Vater  des  Chinesen  mit  aus  Menschenkoth  her- 
gestelltem Dünger  behandelt  worden. 

3)  Schussverletzung  des  rechten  Oberschenkels.  Ver- 
unreinigung der  Wunde  mit  Erdstaub.  12  Tage  post 
trauma  Trismus  und  Tetanus,  Injektion  von  40  ecm 
letanusantitoadn.     Tod  am  3.  Erankheittage. 

4)  Leichter  Iktanus  nach  kleiner  Fusswunde.  Wund- 
verunreinigung  durch  Erde  konnte  nicht  sicher  nach- 
gewiesen werden. 

H.  spritzt  jetzt  in  China  grundsätzlich  bei  allen 
^ÖBseren  Verletzungen,  in  denen  die  Wunde  mit 
Erdstaub  verunreinigt  wurde,  gleich  bei  der  Auf- 
nahme des  Kranken  20  ecm  Antitoxin  ein. 

Zur  Casuistüc  des  Tetanus  traumaticus;  von  Dr. 
R.  L  u  c  h  s.    (Württemb.  Corr.-Bl.  LXXI.  44.  1901 .) 

26jähr.  Weingärtner  mit  unbedeutender  Holzsplitter- 
verletzung  der  rechten  Hand.  Nach  5  Tagen  IHsntus 
und  Ihtanus.  Schwerer  Verlauf.  letanusantitoaDtn 
(5  g  trocken)  konnte  erst  am  5.  Infektiontage  injicirt 
werden ;  entschieden  günstige  Wirkung  auf  die  Muskel- 
contraktionen.     Tbd  an  Herzlähmung. 

A  case  of  tetanus;  useof anti-tetanic  serum;  death; 
byF.  GrahamScott.    (Lancet  Oct.  19.  1901 .) 

21jähr.  Frau  mit  Nagelverletzung  der  Fusssohlo. 
5  Tage  später  Trismus  und  Tetanus.  Am  2.  Erankheit- 
tage subcutane  Ly'ektion  von  10  com  antitetanischen 
Serums.  Energische  Auskratzung  u.  s.  w.  der  Wunde  in 
Narkose.  Noch  2malige  Injektion  von  je  10  ecm  Anti- 
toxin.    Ihd  am  3.  Tage. 

A  case  of  acute  tetanus  unth  certain  points  of 
interest;  by  L.  D.  Saun  der  s.    (Lancet  March  7.  1903.) 

38jähr.  Er.  mit  Rissquetschwunde  unterhalb  des 
linken  Eniegelenkes ;  Desinfektion  der  Wunde  u.  s.  w. 
Normale  Heilung.  Am  13.  Tage  Irismus  und  Tefornus, 
Subcutane  Antitoocininjektionen.  Chloral.  Eein  Einfluss 
auf  den  Verlauf  der  Erankheit;  rascher  lod  an  Herz- 
lähmung. 

Zur  Frage  der  Antüoonnbehandlung  bei  Tetanus; 
von  Dr.  V.  S  c  h  u  c  k  m  a  n  n.  (Deutsche  med.  Wchnschr. 
XXIX.  10.  1903.) 


YIIT.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheillninde. 


199 


26jähr.  Er.  mit  Frostgangräo  an  beiden  Füssen.  Am 
10.  Tage  nach  seiner  Auüiahme  IHsmtis  und  Teiantis, 
Ad  demselben  Abende  noch  sabcutane  Injektion  von 
100  A.-E.  Behring  'sehen  Äntitoonns,  Trotzdem  Stei- 
genug  der  tetanischen  Erscheinungen.  Am  nfiohsten  Vor- 
mittage nochmalige  Injektion  von  100  A.-E.  Am  nächsten 
Tige  Ihd^  48  Standen  nach  Auftreten  der  ersten  Tetanus- 
Symptome. 

Aus  den  von  ihm  angestellten  statistischen 
Untersuchungen  zieht  ▼.  Seh.  den  Schluss,  „dass 
das  Tetanusantitoxin  in  seiner  jetzigen  Form,  auch 
bei Innehaltung  der  von  Behring  neuerdings  fQr 
seine  Anwendung  aufgestellten  Vorschriften,  nicht 
geeignet  ist,  einen  nennenswerthen  therapeutischen 
Erfolg  in  dem  Verlaufe  der  damit  behandelten 
Tetsnusfälle  zu  erzielen'^. 

Due  casi  di  tetano  traumaiico  curati  col  atero  arUi- 
tdmieo  delViatittäo  Pasteur;  dal  Dr.  L.  Bullara. 
(Gas.  degii  Osped.  XXII.  105.  1901.) 

Un  cdso  di  tetano  curaio  e  gttarito  col  siero  anti- 
teiartieo  Tixxoni;  von  Dr.  A.  Guizzardi.  (Gaz. 
iotero.  di  med.  prat  V.  3.  1902.) 

Oase  oftetamss;  recovery  tmder  ehloral;  by  J.  Th. 
Shirlaw.    (Brit.  med.  Joum.  Aug.  24.  1901.) 

Hohe  Unterschenkelamputation  in  Folge  trauma- 
tischer Oaogrfin.  11  Tage  später  jn^tsintis  und  Jktanua. 
BehaadluDg  mit  hohen  Chloraidosen.  Entschieden  leich- 
ter Fall.    Heilung, 

Report  of  a  ease  of  tetcmus;  by  J.  Norman 
Henry.  (Amer.  Joum.  of  the  med.So.CXXII.  7.  1901.) 

l^ähr.Kr.  mit  Verletzung  der  Fusssohle  durch  einen 
Kigel.  Nach  8  Tagen  Trismus  und  Tetanue.  Schwerer 
FaU.  Behandlung  mit  stännUanen  Injektionen  von  Carbol- 
tarn,    Tod  am  7.  Krankheittage. 

Em  geheilter  Fall  von  TetcmiM  traumatieus;  von 
Dr.  A.  B  r  ü  n  a  u  e  r.  (Ungar,  med.  Presse  VII.  27.  1902.) 

Ein  35jähr.  Bauer  trat  in  einen  eisernen  Nagel,  der 
2 cm  tief  in  die  rechte  Fusssohle  eindrang;  er  kümmerte 
seh  nicht  yiel  um  die  Wunde.  20  Tage  später  erste  Sym- 
ptome von  Trismtu  und  Tetanus,  Langsame  Entwicke- 
iQng  der  Krankheit  Morphium,  Antipyrin ;  dann  tfiglich 
(»gChloralhydrat,  18  Tage  lang  im  Ganzen  108  g.  Lang- 
ame  Besserung;  in  40  Tagen  geheilt, 

On  the  trecUtnent  of  teianus,  toith  report  ofa  case 
^  reeovered  under  sgmptomaiie  treatment  ahne;  by 
I^.  Th.  R.  B  r  0  w  n.  (Journ.  of  the  alumni  assoc.  of  the 
(»flege  of  Physie.  and  Surg.  Baltimore  IV.  2.  1903.) 

ÜAer  die  Äniitoxinbehandlung  des  Tetanus  und  die 
^Minfusion:  von  E.  v.  Ley  den.  (Ther.  d.  Gegen w. " 
HL  8. 1901.) 

T.  L  hat  in  2  F&llen  von  Tetanus  die  Dural- 
"t/tMton  des  Behring'sehen  Serum  mit  dem 
(testen  Heilerfolge  angewandt.  Beides  waren 
schwere  Fälle ,  die  ohne  die  speoifische  Serum- 
behandlnng  keine  Aussicht  auf  Heilung  hatten. 
Der  1.  FaU  ist  bereits  in  diesen  Jahrbb.  CGLXVIII. 
P>  79  referirt  worden ;  der  2.  Fall  findet  sich  in 
der  folgenden  Arbeit  mitgetheilt 

Bisher  sind  nur  wenige  Prüfungen  mit  der 
^^wvttn/tmoit  beim  Menschen  angestellt  worden; 
^- Ik  hat  11  Fälle  zusammengestellt:  6  endeten 
^tlich,  5  Kranke,  und  zwar  die  5  zuletzt  behän- 
gten, genasen. 

Sin  gdieilter  Fall  ifon  Tetanus;  von  E.  t.  Ley  den. 
(Dewehe  med.  Wchnschr.  XXVIL  29.  1901.) 

Schwerer  Tetanus  bei  einem  22jähr.  Pferdeknecht, 
«adem  inaeere  Verletzungen  nicht  nachzuweisen  waren. 
Am  3.  Krankheittage  1.  Duralinfusion  von  5  ccm  Anti- 


toxin,  nachdem  10  ccm  Spinalflüssigkeit  entzogen  worden 
waren.  3  Tage  später  wurde  die  gleiche  Infusion  wieder- 
holt. ,, Eklatanter*^  Erfolg;  die  vor  der  Infusion  41*  be- 
tragende Temperatur  sank  an  demselben  Tage  auf  38.5*; 
am  nächsten  auf  37.4*.  Ausserdem  erhielt  der  Kr.  Chloral 
und  warme  Bäder.    Heilung, 

The  rational  treatment  of  tetanus:  a  report  of 
successful  treatment  by  spinal  subarachnoid  ityections 
of  antitetanic  serum ;  by  W.  H.  L  u  c  k  e  1 1.  (Med.  News 
April  18.  1903.) 

L.  berichtet  über  folgende  Fälle. 

1)  12jähr.  Knabe  mit  Pistolenschussverletzung  des 
linken  Handteilers.  5  Tage  später  Trismus  und  Tetanus, 
Schwerer  Fall.  Nachweis  von  Tetanusbacillen  im  Wnnd- 
sekret  Freie  Wundincision  und  Drainage;  Brom  und 
Chloral;  heisse  Bäder  u.  s.  w.  Tod  durch  tetanischen 
Krampf  der  Athemmuskeln. 

2)  12jähr.  Mädchen  mit  Pistolenschussverletzung  des 
linken  Handtellers.  Desinfektion  der  Wunde  u.  s.  w. 
Am  7.  Tage  IHsmus  und  Tetanus.  Vom  2.  Krankheit- 
tage an  täglich  8  Tage  hintereinander  spinale  subarachnoi- 
deale  Injdctionen  von  Tetanusantitoxin ;  die  Injektionen 
wurden  zwischen  3.  und  4.  Lumbaiwirbel  vorgenommen. 
Im  Ganzen  wurden  161  Tropfen  Gerebrospinidflüssigkeit 
abgelassen  und  92  ccm  Tetanusantitoxin  eingespritzt 
Nach  knapp  3  Wochen  geheiU  entlassen. 

3)  7jähr.  Mädchen  mit  Handverletzung.  5  Tage  später 
Trismus  und  Tetanus,  Am  1.,  2.,  3.,  5.  und  7.  Krankheit- 
tage spinale  subarachnoideale  AntHoooininjektionen  von 
im  Ganzen  59  ccm.  605  Tropfen  Cerebrospioalflüssigkeit 
wurden  abgelassen.  Rasche  Besserung.  Nach  16  Tagen 
bereits  wurde  die  Kr.  geheut  entlassen. 

IjCS  infections  intra-cerSbrales  de  serum  antiieta- 
nique  dans  le  traitement  du  tiianos;  par  le  Dr.  A  ma t 
(Bull.  gen.  de  Ther.  Juillet  15.  1901.) 

A.  berichtet  zunächst  über  3  Fälle  von  Tetanus, 
in  denen  L  e  t  o  u  x  mü  Erfolg  iniraoerebrdle  Injek- 
tionen von  Tetanusantüoodn  vorgenommen  hat.  Es 
wurden  20  com  in  2  Malen,  34öcm  in  3  Malen  und 
48  ccm  in  4  Malen  eingespritzt 

Auch  Barette  hat  bei  2  Telanuskranken  mit 
Erfolg  intraeerebrale  Äntüoxininjektionen  vorge- 
nommen, und  zwar  wurden  in  dem  einen  Falle  13, 
in  dem  anderen  2mal  8,  bez.  10  ccm  Serum  in- 
jicirt 

Bei  4  von  diesen  Kranken  waren  vor  den  intra- 
cerebralen Injektionen  ziemlich  beträchtliche  Men- 
gen von  Antitoxin  unter  die  Haut  gespritzt  worden, 
aber  ohne  Erfolg. 

Die  TetanusfaUe  gehörten  zu  den  mittelschwe- 
ren, bez.  leichten. 

TUanos  traunuUique.  Injeetions  intraraehidiennes 
de  sSrum  antitetanique,  Mort ;  par  le  Dr.  E.  D  e  t  o  t  et 
Dr.  H.  Grenet    (Gaz.  hebd.  XLIX.  98.  Nov.  9.  1902.) 

35jähr.  Kr.  mit  Maschinenverletzung  der  rechten 
Hand.  14  Tage  später  Trismus  und  Tetanus;  schwere 
Schluckstörungen.  Bereits  am  1.  Tage  subcutane  Injek- 
tion von  20  ccm  antitetanischen  Semm;  am  2.  Tage 
gleiche  Injektion.  Ausserdem  Lumbalit^ektion  von  10  ccm 
Serum.  Am  3.  Tage  Lumbaiinjektion  von  20  ccm  Serum, 
die  am  4.  Tage  wiederholt  wird.  Am  5.  und  6.  Tage  »ub- 
eutane  In/ektion  von  20,  bez.  10  ccm  Serum,  Trotz  alle- 
dem andauernde  Verschlechterung.  Am  8.  Tage  noch- 
malige subcutane  Infektion  von  10  ccm.     Tod. 

DieGerebrospinalflüssigkeit  ist  bei  Tetanus  nicht  ver- 
ändert ;  in  Folge  wiederholter  Lumbaiinjektionen  von  anti- 
tetanischem  Serum  wird  sie  eiweiss-  und  zellenreicher. 

lieber  den  OehcUt  der  käuflichen  Oelatinean  Tetanus- 
keimen ;  von  Prof.  E.  L  e  v  y  u.  Dr.  H.  B  r  u  n  s.  (Deutsche 
med.  Wchnschr.  XXVIII.  8.  1902.) 


200 


Vlil.  Chirurgie,  Augea-  und  Ohrenheilfamde. 


Die  Untersuchungen  L. 's  undBr.'s  ergaben  mit 
Sicherheit,  dass  die  käufliche  Gelatine  Tetanus- 
sporen  enth&lt.  Ob  es  möglich  sein  wird,  die 
Sporen  im  strömenden  Wasserdampfe  von  100^  und 
darüber  zu  vernichten,  ohne  dem  Qelatinirungs- 
vermögen  zu  schaden,  müssen  weitere  Untersuchun- 
gen lehren. 

Gelatine  und  Tetanus,  Resistenxfähigkeü  der 
Teianussporen,  Sterilisation  der  Oelaiine;  von  Prof. 
£.  Levy  u.  Dr.  ü.  B ran 8.  (Mitthed.  a.  d.  Orenzgeb. 
d.  Med.  u.  Chir.  X.  1  u.  2.  p.  235.  1902.) 

Bekanntlich  sind  nach  subcutanen  Qelatine- 
injektionen  bisher  mehrere  Fälle  von  tödtlichem 
Tetanus  beobachtet  worden.  Der  ganze  Verlauf 
dieser  Fälle  deutete  darauf  hin,  dass  die  Tetanus- 
keime in  den  Qelatinelösungen  sich  befundoi  haben 
mussten.  L.  imd  Br.  ist  es  nun  gelungen,  bei 
1 3  Proben  von  Gelatinetafeln  8mal  durch  das  Thier- 
experiment  mit  aller  Sicherheit  die  Anwesenheit 
von  Tetanuskeimen  festzustellen.  Die  Angabe  der 
Lehrbücher,  dass  die  Tetanussporen  im  strömen- 
den Wasserdampfe  bei  100<^  in  8  Minuten  abge- 
tödtet  werden,  ist  falsch.  Diese  Zeit  reicht  nicht 
aus ;  die  resistentesten  Tetanussporen  bleiben  bis 
30  Minuten  am  Leben,  während  allerdings  die 
weniger  resistenten,  die  die  grosse  Mehrzahl  bil- 
den, zwischen  T^t  und  BVt  Minuten  abgetödtet 
werden.  Um  also  ganz  sicher  zu  sein,  dass  die 
anhaftenden  Tetanussporen  alle  abgetödtet  sind, 
muss  man  verlangen,  dass  die  zur  therapeutischen 
Verwendung  bestimmten  Lösungen  40  Minuten 
lang  auf  100  Grad  erhitzt  gewesen  sind.  Dm  die 
Anwärmezeit  zu  verringern,  stenlisirt  man  am 
besten  in  mit  Wattepfropf  versehenen  Reagenz- 
gläsern, von  denen  jedes  nur  10  com  Gelatine 
enthält 

lieber  die  Qefahr  der  Tetanusinfektion  bei  subcutaner 
Anwendung  der  OekUine  xu  therapeutischen  Zwecken 
und  ihre  Vermeidung ;  von  Dr.  P.  K  r  a  u  s  e.  (Berl.  klin. 
Wchnschr.  XXXIX.  29,  1902.) 

Die  beobachteten  Tetanusinfektionen  nach  Gela- 
tineinjektionen beruhen  auch  nach  der  Ansicht  K  r.'s 
auf  einer  fehlerhaften,  nicht  genügenden  Sterili- 
sation der  Gelatine.  Durch  fraktionirte  Sterilisation 
der  Gelatinelösung  an  5  aufeinanderfolgenden  Tagen 
je  ^/s  Stunde  im  strömenden  Dampfe  bei  100<^  C. 
wird  eine  vollkommen  ungefährliche  Gelatinelösung 
gewonnen.  Es  wäre  zu  bedauern,  wenn  wegen  der 
bekannt  gewordenen  Tetanusinfektionen  ein  wohl 
erprobtes  Mittel  nicht  mehr  verwendet  würde,  dessen 
weitere  praktische  und  theoretische  Prüfung  sich 
dringend  empfiehlt.  Es  wäre  wünschenswerth,  dass 
in  grösseren  Krankenhäusern  oder  geeigneten  Apo- 
theken unter  sachverständiger  Leitung  hergestellte 
sterile  Gelatinelösung  den  Aerzten  jeder  Zeit  und 
leicht  zugänglich  wäre. 

Zum  Vorkommen  des  Tetanus  nach  subcutaner 
OekUineir^ektion,  (Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  LXI.  3  a.  4. 
p.  427.  1901.) 

An  erster  Stelle  berichtet  Gerulanos  aus  der 
Kieler  chirarg.  Khnik  über  einen  Fall  von  Tetanus  nach 
Gelatineinjektion  bei  einer  47jähr.  Frau.  Es  handelte 
sich  um  schwersten  Tetanus,  der  klinisch  mit  voller 


Sicherheit  diagnosticirt  wurde  und  innerhalb  7  Tagen 
nach  der  Operation  und  12 — 18  Standen  nach  Ausbruch 
der  Erkrankung  zum  Tode  führte.  Eine  Injektion  von 
250  L-E.  Behring'schen  Tetanusa/niitoocins  war  er- 
folglos, um  eine  stärkere  Blatang  bei  der  Exstirpation 
des  Kehlkopfes  zu  verhüten,  war  der  Kr.  unter  streng 
antiseptischen  Cautelen  eine  Einspritzung  von  200  com 
einer  2proc.  Oelatinelösung  unter  die  Haut  des  Ober- 
schenkels gemacht  worden.  Die  Oelatinelösung  war  steril 
an  demselben  Tage  von  der  Apotheke  bezogen  worden. 

An  zweiter  Stelle  theiltOeorgi  aus  der  Flensburger 
Diakonissenanstalt  einen  Fall  von  Stichverletzung  der 
Leber  bei  einem  23jShr.  Kr.  mit  Laparotomie ;  Naht  der 
Leberwunde.  Abscessbildung,  Incision.  8  Tage  später 
äusserst  starke  Blutung  aus  der  Abscesshöhle.  Aus  käuf- 
licher Gelatine  wurde  rasch  eine  2proc.  Lösung  bereitet 
und  1  Liter  davon  unter  die  linke  Brustfaaut  gespritzt 
Sofortiges  Stehen  der  Blutung.  6  Tage  später  Tnsmus 
und  Tetanus,  der  trotz  Injektion  von  Tetanusserum  nach 
2  Tagen  tödtlieh  endete.  Die  Sektion  ergab  an  der  In- 
jektionstelle  der  Gelatine  einen  kleinen  Abscess.  Der 
Eiter,  der  keine  Tetanusbacillen  enthielt,  wurde  einem 
Kaninchen  unter  die  Bauchhaut  gespritzt  Das  Thier  ging 
bereits  18  Stunden  später  an  Tetanus  zu  Grunde. 

Zum  Vorkommen  des  Tetanus  nctch  subcutaner 
Gelatineinjektion;  von  Dr.  H.  Lorenz.  (Deutsche 
Ztschr.  f.  Chir.  LXL  5-6.  p.  584.  1901.) 

L.  theilt  aus  der  v.  Eiseis ber gesehen  Klinik 
2  Fälle  von  Tslanus  nach  subcutaner  Gelatineinjektion 
mit.  Bei  beiden  Kr.  (62jähr.  Mann,  58jähr.  Weib)  stellten 
sich  8,  bez.  5  Tage  nach  der  unter  allen  Vorsichtmaass- 
regeln  vorgenommenen  Injektion  schwerste  tetanisehe 
Krämpfe  ein,  die  schon  nach  24  Stunden  zum  Tode  führten. 
In  dem  I.Falle  kam  es  an  der  Ii^jektionstelle  zu  Erythem, 
im  2.  Falle  zu  Nekrose  der  Haut 

Ob  in  diesen  Fällen  der  Tetanus  aufMikrobien- 
infektion  beruhte  oder  auf  einer  chemischen  Qift- 
wirkung,  bleibt  unentschieden.  Jedenfalls  soll  man 
mit  der  Anwendung  von  Oelatineinjektionen  ganz 
besonders  vorsichtig  sein,  so  lange  nicht  der  Nach- 
weis erbracht  ist,  wie  diese  Unglücksfälle  zu  er- 
klären sind,  und  dass  man  sie  mit  Sicherheit  ver- 
meiden kann. 

Tetanus  nach  subcutaner  Getaiineiiy'ektion ;  von 
Prof.  Eigenbrodt.  (Mittheil.  a.  d.  Orenzgeb.  d.  Med. 
u.  Chir.  X.  5.  p.  595.  1902.) 

E.  berichtet  über  eine  19jähr.Kr.,  bei  der  nach  einer 
verhältnissmässig  einfachen  Nasenoperation  schwerste 
anhaltende  Blutungen  eintraten,  die  die  Nasentamponade 
^  und,  als  auch  dann  die  Blutung  noch  nicht  stand,  die  In- 
*  jektion  von  2proc.  Gelatmelösung  nöthig  machten.  An 
der  Injektionstelle  Abscessbildun^  mit  Gangrän.  Am 
6,  Tage  nach  der  Gelaiineiiyeklion  Ausbruch  eines 
schiceren  Trismus  und  Tßtantts,  der  trotx  Injektion  von 
100  A,'E.  Behring 'sehen  Tetanusantitoxins  nach 
19  Stunden  %um  Tode  führte, 

Le  tetanos  consecutif  ä  Femploi  de  la  gelatine 
comme  hemostatique;  par  Lop  et  Murat  (Bull,  de 
l'Acad.  de  Med.  Avril  7!  1903.) 

L.  undM.  machten  bei  einem  31  jähr.  Typhuskranken, 
der  an  profusen  Darmblutungen  litt,  innerhalb  3  Tagen 
4  Gelatineeinspritzungen  von  je  200  com.  Y^iq  Blutung 
stand-,  aber  4  Tage  später  entwickelte  sich  schwerster 
Trismus  und  Tetanus,  dem  der  Kr.  trotz  B  a  c  c  e  1 1  i  'scher 
Carbohnjektionen  am  Abend  des  2.  Krankheittages  erlag. 

Einsohliesalich  ihrer  Beobachtung  haben  L. 
und  M.  17  Fälle  von  Teiawua  nach  Oelatineinjek- 
tionen zusammengestellt  L.  und  M.  verlangen, 
dass  die  Herstelhmg  der  Oekdinelösung  ganx  den- 
selben Bestimmungen  unterworfen  werde,  tvie  die 
Herstellung  der  therapeulisehen  Serumarten. 


vm.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


20t 


üneas  de  tetanos  eansecutifäuneinJeetumdesSrum 
gäatinS;  par  G.  DieuUfoy.  (Ball,  de  rAoad.  de  Med. 
Mai  12. 1903.) 

Die  38jähr.  an  Laogentaberkttlose  leidende  Kr.  hatte 
wegen  wiederholter  Hämoptysen  eine  stUfotUane  OekUine- 
in^ion  bekommen.  1 1  Tage  später  Trismus  und  Tetanus. 
Trotz  sofortiger  Injektionen  von  antiteianisehem  Serum, 
Chlonlklystieren  Tod  22  Standen  nach  Aasbrach  der 
Krankheit  Die  in  der  Apotheke  mit  aller  Sorgfalt  za- 
bereitfite,  länger  als  Vt  Stande  aufgekochte  OeUtinelösong 
enthielt  virulente  Tetanasmikroben. 

Nach  D.'b  Zusammenstellung  sind  innerhalb 
2  Jahren  23  Fälle  mitgetheilt  worden,  in  denen 
sich  TUanua  nach  subcutanen  Oelaiineinjekiionen 
miwiekeU  hat  Die  Fälle  waren  sämmtlich  sehr 
schwer  und  verliefen  rasch  tOdtlieh. 

üeber  einen  Fall  von  Ibtanus  puerperalü;  von  Dr. 
Ed.  Wardack.  (Prag.  med.  Wohnsohr.  XXVHI.  9. 10. 
1903.) 

W.  theilt  aus  der  Prager  med.  Klinik  einen  Fall  von 
Tetamu  puerperalis  bei  einer  4^ähr.  Mehrgebärenden 
mit  Die  Er.  war  in  der  Hebammenklinik  von  einem  faol- 
todten  Kinde  entbunden  und  am  10.  Tage  nach  der  Oe- 
bort  gesund  enüassen  worden.  Mehrere  Tage  später  T^ü- 
mu8  and  Tetanus  i  rasche  Zunahme  der  Krämpfe  an  Zahl, 
St&rke  und  Ausbreitung.  SubeuUmeh^ektion  von  B  e  h  - 
riDg'schem  Tetanusantitoxin;  ausserdem  per  os  grosse 
Dosen  von  ürethan.     Tod. 

W.  empfiehlt  gegen  Teianus  die  Duralinjektum; 
im  Falle  der  UndurchHUirbarkeit  in  Folge  auf  jeden 
Beis  hin  eintretender  schwerer  Streckkrftmpfe  die 
Aosf&hmng  in  Ohloroformnarkose;  wobei  die  Ört- 
liche Wundbehandlung  und  die  gleichzeitige  sub- 
CDtane  Injektion,  femer  beim  Tetanus  puerperalis 
die  vaginale  oder  uterine  Applikation  des  Serum 
nach  dem  Vorschlage  Behring 's  ebenfalls  als 
wichtig  erachtet  werden  muss. 

fj^raphylakiiseh  haben  wir  in  der  subcutanen 
Injektion  ein  unzweifelhaft  sicher  wirkendes  Mittel, 
das  wir  bei  allen  operativen  Geburten  in  jenen 
Anstalten  dringend  empfehlen,  wo,  wie  in  Prag,  die 
Gefahr  vorliegt,  dass  durch  alte  Tetanus -Keime 
immer  wieder  eine  neue  Infektion  eintreten  kann.*' 

Tetanus  im  Wochenbett;  von  Dr.  Osterloh. 
(Müüchn.  med.  Wohnschr.  XLIX.  26.  1902.) 

Die  2^ähr.  Kr.  abortirte  nach  Smonatiger  Sohwanger- 
Khaft.  Ausräumung  der  Gebärmutter.  Puerperale  Sepsis. 
11  Tage  nach  dem  Abort  ausgesprochener  Trismus  und 
Täanus.  Am  2.,  3.,  4.  und  5.  Krankheittage  subcutane 
b^ion  von  16,  bez.  20ccm  Behring^hen  Äntü 
Uians.  Ausserdem  Chloral,  Morphium,  warme  Vollbäder. 
Vollkommene  Heilung  innerhalb  2  Monaten. 

2iro  cases  of  tetamts  foUowing  vaeoination;  by  L. 
Allen.  (Boston  med.  and  surg.  Joum. CXLYII. May 22. 
1902.) 

A.  berichtet  über  2  Fälle  von  tödtlichem  Ibtanus, 
die  11-  Qod  12V4iähr.  Mädchen  betrafen.  Die  Erkran- 
Inuig  setzte  3,  bez.  2  Wochen  nach  der  Vaoeination 
fUL  In  dem  einen  Falle  wurde  24  Stunden  nach  Beginn 
der  Erkrankung  Antitosoin,  aber  ohne  Erfolg  gegeben. 

Ahstraet  of  an  analysis  offifly-iwo  cases  oftetanus 
foüomng  vaednia;  with  reference  to  the  source  ofin- 
feetion;  by  R.  N.  Willson.  (Proceed.  of  the  Philad. 
coonty  med.  Soo.  XXTTT.  1.  1902.) 

Von  52  Kranken,  bei  denen  im  Anschlüsse  an 

die  Yaocination  Tetanus  auftrat,  starben  41  und  nur 

1 1  genasoi  (82^/t  Mortalität).  Von  1 3  mit  Antitoxin 

behandelten  Kranken  sUrben  10  (Mortalität  76.9*/o). 

Med.  Jahibb.  Bd.  279.  Hft.  2. 


letanus  and  vaeeinaiion  —  an  amüytieal  study  of 
nineiyßve  cases  of  this  rare  complication ;  by  J.  Mc 
Farland.  (Proceed.  of  the  Philad.  oounty  med.  Soo. 
XXin.  1.  1902.) 

Tetanus  and  vaeeincUion:  an  analytical  study  of 
96  cases  of  the  complication;  by  J.  Mc  Farland. 
(Lancet  Sept  13.  1902.) 

Der  Eopftetanus ;  von  Dr.  H.  N  e  u  m  a  n  n.  (Gentr.- 
Bl.  f.  d.  Grenzgeb.  d.  Med.  u.  Chir.  V.  13. 1902.) 

Kritisches  Sammelreferat,  das  182  Nummern 
umfasst. 

Un  cas  de  ieianos  cephcUique  avec  paralysie  faeiale 
et  ocuknre,  guerison;  par  G.  Halten  hoff.  (Revue 
med.  de  la  Suisse  rom.  XXU.  9.  1902.) 

3jähr.  Kind  mit  Verletzung  des  oberen  Theiles  der 
rechten  Orbita;  Beschmatzune  der  Wunde  mit  Garten- 
erde. 2Vi  Tage  später  prophylaktische  Injektion  von 
lOccm  antitetanischen  S^ms.  2 Tage  später  die  ersten 
Zeichen  von  rechtseitiger  Facialisparalyse ;  später  auch 
noch  Strabismus  convergens  des  linken  Auges.  Am 
16.  Tage  Extraktion  eines  Tannenholzsplitters  aus  der  noch 
immer  eiternden  Wunde.    Heilung. 

üeber  einen  Fall  von  Kopftetanus  mit  Facialis- 
lahmung;  von  F.  Jelly.  (Internat.  Beitr.  z.  inneren 
Med.  V.  Leyden's  Festschr.  I.  p.  681. 1902.) 

Der  9jähr.  Knabe  hatte  sich  eine  Wunde  unterhalb 
der  linken  Augenbraue  zugezogen;  Naht,  glatte  Hei- 
lung. Am  10.  Tage  nach  der  Verletzung  Verziehung  des 
Gesichts  nach  rechts;  mehrere  l^sige  später  Trismus. 
4  Wochen  nach  dem  Trauma  Aufnahme  in  die  Klinik:  voü- 
ständige  linkseitige  Faeialislähmung ;  ausgesprochener 
Triemus.  Massige  Starre  der  Nacken-,  Interoostal-  und 
Bauchmuskeln;  Glieder  frei.  Häufige  „Krampfstösse*^. 
2toitweise  geringes  Fieber.  Da  im  Blute,  des  Kr.  noch 
Tetanusgift,  wenn  auch  in  abgeschwächter  Art,  nach- 
gewiesen werden  konnte,  worden  dem  Kr.  mehrere  Tage 
nach  der  Aufnahme  in  15  ocm  100  Einheiten  B  e  h  r  i  n  ge- 
sehen Antitoxins  einverleibt.    Heilung, 

Bei  der  Aufnahme  des  Kranken  waren  alle 
äusseren  Aeste  des  linken  Facialis  gelähmt;  in  den 
unteren  Facialismuskeln  bestand  schon  deutlich 
Contraktur ;  ebenso  bestand  ein  anhaltender  Con- 
trakturzustand  im  Gebiete  des  rechten  Facialis. 
Nach  einigen  Wochen  trat  dann  auch  auf  der 
ursprünglich  gelähmten  Seite  ein  ziemlich  erheb- 
licher Contrakturgrad  ein.  „Es  unterscheidet  sich 
somit  die  Faeialislähmung  beim  Kopftetanus  von 
den  gewöhnlichen  peripheren  FaoialislAhmungen 
sowohl  durch  die  sofort  eintretende  partielle,  wie 
durch  die  Erscheinungsform  der  nachträglich  ein- 
tretenden allgemeinen  Contraktur,  und  es  spricht 
dieser  Umstand  mit  Bestimmtheit  dafür,  dass  um- 
es  hier  nicht  mit  einer  peripheren  Lähmung  im  ge- 
wöhnlichen Sinne  xu  ihun  haben,  sondern  mit  einer 
ioodschen  Lähmung,  die  toahrseheinlu^  durch  Mn- 
wirkung  des  Oiftes  auf  die  Moleküle  des  Nerven- 
kems,  viMeichi  auch  gleichzeitig  des  Nervensiammes 
zu  Stande  kommt,  wobei  jedenfalls  eine  Ueber- 
tragung  des  Oiftes  von  letzterem  auf  die  enteren 
anzunehmen  ist^* 

Ein  Fall  von  Eopftetanus;  von  Dr.  H.  Neumann. 
(Ztschr.  f.  Heilkde.  XXUI.  8.  1902.) 

N.  theilt  aus  der  v.  Sehr  Otter 'sehen  Klinik 
folgende  Beobachtung  mit. 

Bei  einem  l^ähr.  Knaben,  der  durch  einen  Stein- 
wurf eine  geringfügige  Verletzung  in  der  Nähe  des  linken 
Augenbrauenbogens  davongetragen  hatte,  stellten  sich 
nach  2  Wochen  leichte  psychische  Störungen  und  einige 
26 


202 


Vill.   Ghirorgie,  Augen-  und  OhrenheiUnmde. 


Tage  später  Trismus  and  fast  complete  linkseüige  pari- 
pherischeFacicUistähmfmg  eio.  Krämpfe  in  der  Gesicht-, 
Nacken-  und  Schultermuskalatar.  Spasmus  in  den  Beinen 
und  in  den  Respiratioomuskeln.  Kein  Fieber.  Die  anfangs 
spärlichen  Erampfstösse  nahmen  rasch  an  Häufigkeit  zu, 
der  Zustand  verschlimmerte  sich,  trotz,  allerdings  erst 
relativ  spät,  vorgenommener  specifisoher  Therapie  zu- 
sehends und  erreichte  in  der  Nacht  nach  der  2.  Anti- 
toxiniigektion  seine  Akme.  Dann  unter  symptomatischer 
Behandlung  allmähliche  Besserung.  Als  der  Mund  gut 
geöffnet  werden  konnte,  ergab  sich  auch  noch  eine  link- 
seitige  Hypoglossusparalyse.  Geheilt  entlassen  24  Tage 
nach  dem  Spitaleintritte  (am  50.  Tage  nach  der  Infek- 
tion). 

Für  die  Lehre  vom  Eopftetantis  scheint  N.  der 
Fall,  indem  er  theils  schon  Bekanntes  bestätigte,' 
theils Neues  beobachten  liess,  Folgendes  zubieten: 
1)  Eine  lange  Incubationzeit  berechtigt  auch  in 
unter  schweren  Erscheinungen  verlaufenden  Fällen 
zur  Stellung  einer  günstigen  Prognose.  2)  Die 
Prodromalerscheinungen  können  allgemeiner,  auch 
psychischer  Natur  sein.  3)  Ausser  den  Facialis- 
und  Augenmuskellähmungen  kann  auch  Lähmung 
des  der  vorletzten  Seite  entsprechenden  Hypo- 
glossus  vorkommen.  4)  Die  Anschauung,  dass  die 
Lähmungen  in  Eemläsionen  bedingt  seien,  erfthrt 
eine  weitere  Unterstützung.  5)  Die  Wahrschein- 
lichkeit der  Lehre,  dass  das  Tetanustoxin  auf  dem 
Wege  der  peripherischen  Nerven  zu  den  Ganglien- 
zellen des  Centralnervensystems  geleitet  werde 
und  dort  seine  Wirkung  entfalte,  wird  erhöht. 
6)  Die  symptomatische  Therapie,  vornehmlich  das 
Hintanhalten  äusserer  Beize,  ist  neben  der  Serum- 
therapie nicht  ausser  Acht  zu  lassen. 

Ein  Fall  von  Kopftetanus  mit  Eypoglossusparese, 
geheilt  nach  Duraiinfusionen  van  Behring  'sehem  Anti- 
toxin; von  Dr.  A.  Hol  üb.  (Wien.  klin.  Wchnsohr.XVL 
17.  1903.) 

£in  lljähr.  Knabe  wurde  durch  Stein wurf  an  der 
linken  Schlfife  verletzt;  am  3.  Tage  IHsmus,  am  7.  Tage 
allgemeiner  Tetanus.  Am  8.  Tage  Aufnahme  in  das 
Krankenhaus.  Parese  des  unteren  FaciaUs.  Vom  6.  bis 
mit  11.  Krankheittage  erhielt  Pat.  täglich  in  leichtester 
Narkose  subdurcUe  Infusionen  von  je  100  A.-E.  B  e  h  - 
ring 'sehen  Serums;  dann  später  noch  mehrfache  In- 
fusionen von  50  A.-E.  Starke  Excoriation  der  nach  Unks 
abweichenden  Zungenspitze.  Die  Hypoglossusparese  über- 
dauerte 7  Wochen  lang  das  Verschwinden  der  FaciaUs- 
lähmung.  Schwere  Erscheinungen  von  Seiten  der  harn- 
baküirbelsäule  in  Folge  von  traumatischer  Irritation  der 
Meningen  durch  die  toiederhoUen  Lumbalpunktionen. 
Langsame  Heilung.  Noch  immer  gesteigerte  Patella- 
reflexe und  ganz  leichte  Druckempfindliohkeit  und  Haut- 
hyperästhesie im  Ischiadicusgebiete. 

lieber  einen  Fall  von  Kopftetanus  mit  seltener  Aßtia- 
logie;  von  Dr.  A.  Schütze.  (Deutsche  med.  Wchnschr. 
XXIX.  23.  1903.) 

In  der  R.  Koch 'sehen  Abtheilung  für  Infektion- 
krankheiten wurde  eine  58jähr.  Frau  aufgenommen,  die 
von  einem  Pfauhahn  in  die  Stirn  gebissen  worden  war, 
und  zwar  etwas  nach  links  von  der  Mittellinie.  Heftige 
Entzündungserscheinungen.  3—4  Tage  später  linkseitige 
Faeialisläkmung.  8  Tage  nach  der  Verletzung  starker 
Trismus;  tetanische  Spannung  der  Nacken-  und  Bücken- 
muskeln; 14  Tage  nach  dem  Trauma  zum  I.Male  Schling- 
krämpfe. Am  Abend  des  Aufnahmetages,  sowie  am  näch- 
sten Tage  subcutane  b^ektion  von  je  125I.-E.  des  Beh- 
ring'sehen  Tetanusheilserum,  obwohl  die  Verletzung 
hereits  4  Wochen  zurücklag.  Aus  der  bis  auf  den 
Knochen  reichenden,    entzündeten  Wunde  wurde  ein 


Fremdkörper  extrahirt,  der  sich  als  die  abgebrochene 
äusserste  Schnabelspitxe  des  Pfaues  erwies.  Energische 
Ausbrennung  der  Wunde.  Langsames  Zurückgehen  der 
Facialislähmung;  Heilung. 

Die  exlrahirte  Sehnahelspiize  enthielt  virulente 
TBtanuskeime.  Mäuse  und  Meerschweinchen  er- 
krankten nach  der  subcutanen  Implantation  der 
Schnabelspitze  und  gingen  regelmftssig  unter  den 
typischen  Erscheinungen  des  Tetanus  zu  Grunde. 
Das  Culturverfahren  gestattete  die  Reinzüchtung 
von  Bakterien,  die  sich  sowohl  durch  ihr  morpho- 
logisches Verhalten,  wie  durch  das  Thierexperiment 
unzweifelhaft  als  Tetanusbacillen  feststellen  Hessen. 

Tetanus  chronicus;  von  Dr.  J.  A.  Grober.  (Mit- 
theil, aus  d.  Orenzgeb.  d.  Med.  n.  Ohir.  X.  5.  p.  523. 1902.) 

De  Brun  hat  aus  seiner  Praids  in  Beirut  und 
Damaskus  über  3  Fftlle  von  ehroniaehem  Tetanus 
berichtet,  in  denen  nach  sehr  schweren  Symptomen 
wider  Erwarten  eine  langsame  Ausheilung  erfolgte, 
aber  mit  Hinterlassung  von  Contrakturen  an  den 
Gliedern  und  den  Eiefermuskeln.  Diese  Erschei- 
nungen wurden  3  und  4  Monate,  in  einem  Falle 
sogar  5  Jahre  lang  beobachtet. 

Solche  Beobachtungen  sind  in  den  Ländern 
der  gemässigten  Zone,  soweit  die  Literaturangaben 
reichen,  noch  nicht  gemacht  worden. 

Anfang  1901  wurde  nun  in  der  Jenenser  med.  Klinik 
ein  12jähr.  Er.  beobachtet,  auf  den  das  oben  geschilderte 
Krankheitbild  de  Brunos  zutraf.  Das  Bild,  das  der  Kr. 
9  Monate  nach  der  Verletzung  —  kleine  Wunde  an  der 
hnken  Grosszehe  —  darbot,  entsprach  in  seinen  Haupt- 
zügen so  vollkommen  dem  typischen  traumatischen  Teta- 
nus, dass  man  kaum  berechtigt  war,  an  eine  Krankheit 
anderer  Art  zu  denken.  Die  Therapie  erwies  sich  leider 
als  machtlos;  der  Kr.  kehrte  wieder  in  die  häusliche 
Pflege  zurück.  Jetzt,  nach  beinahe  2  Jahren  seit  dem 
Auf&eten  der  ersten  Anzeichen  der  Krankheit,  besteht 
noch  derselbe  Zustand :  Contraktur  und  Schmerzhafdg- 
keit  der  Muskek,  Risus  sardonicus,  Trismus,  Sohluck- 
beschwerden, körperliche  Unbeweghchkeit  In  der  letzten 
Zeit  ist  die  Beweglichkeit  der  Arme  etwas  freier  geworden. 
Normale  geistige  Regsamkeit 

Die  liesuUate  der  Tetanusbehandlung  mittels  Ein- 
spritxung  von  Oehimemulsion;  von  Dr.  J.  Fie biger. 
(Ztschr.  f.  Thiermed.  VI.  3.  1902.) 

In  der  Wiener  thierärztlichen  Hochschule  wurde 
Ende  1900  mit  Versuchen  begonnen,  durch  Ein- 
spritzung von  Oehimemulsion  bei  tetanuskranken 
Pferden  HeQung  zu  erzielen.  Im  Ganzen  wurde 
bei  20  tetanuskranken  Pferden  die  subcutane  Injek- 
tion einer  Emulsion  von  Lammkim  vorgenommen ; 
8  Pferde  sind  umgestanden  =  40<^/o  Mortalität 

F.  stellt  folgende  Schlusss&tze  auf:  1)  unter 
der  Behandlung  mit  Oehimemulsion  ist  die  Sterb- 
lichkeitzifFer  bedeutend  zurückgegangen;  sieleistet 
mindestens  dasselbe,  wie  die  übliche  Behandlung. 

2)  Die  Behandlung  ist  billiger,  als  die  Serum- 
behandlung, das  Material  ist  leichter  zu  beschaffen. 

3)  Wie  die  Berichte  von  aussen  zeigen,  Iftsst  sie 
sich   auch  vom  praktischen  Thierarzt  ausführen. 

4)  Die  Nachtheile  der  Methode  bestehen  in  der 
mühsamen  Verreibung,  den  Schwierigkeiten  bei 
der  Injektion,  der  Abscessbildung.  5)  Die  bis- 
herigen Erfahrangen  muntern  zu  weiteren  Ver- 
suchen auf. 


VIII.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


203 


285.  Zur  Pathologie  und  Therapie  der 
B0?ol?eraohiiM¥erietBangen  des  Kopfes  und 

Bnmpfee;  von  Dr.  Ossig.     (Beitr.  z.  klin.  Chir. 
HlVn.  1  u.  2.  p.  511.  1903.) 

Von  1892—1902  kamen  in  der  ohimrg.  Ab- 
theilung des  Allerheiligen -Hospitals  in  Breslau 
66  8cku88verleixungen  dea  Kopfu  und  Rumpfes  in 
Bshanähmg.  In  54  FftUen  (82«/o)  handelte  es  sich 
nm  Selbstmordversuche;  in  61  Fällen  (929 j^)  war 
die  in  Frage  kommende  Waffe  der  Bevolver. 

An  Kopfschüssen  kamen  1 8  Sohfisse  mit  und  1 2 
ohne  ErGffiiung  der  SchftdelhGhle  zur  Beobachtung; 
68  starben  11,  bez.  1  Kranker;  fernerhin  kamen 
3  Gesicht-  und  3  MundschOsse  (1  Er.  starb)  vor. 
„Ein  operatives  Eingreifen  ist  beim  Schädelschuss 
stets,  nicht  nur  in  den  von  den  Gegnern  der  pri- 
m&ren  Trepanation  ooncedirten  Fällen  indioirt  Das- 
selbe beschränkte  sich  auf  eine  Spaltung  und  Reini- 
gung des  Schusskanals  bis  zum  Gehimeinschuss 
mit  nachfolgender  Tamponade.*^ 

Unter  den  zur  Beobachtung  gelangten  20  per- 
forirenden  Brustachüssm  befinden  sich  3  Fälle  von 
Schussverletzungen  des  Herzens,  bez.  der  grossen 
Oefässe  (2  Er.  starben);  die  übrigen  17  sind  reine 
Lungensohüsse  (3  Er.  starben). 

Von  den  8  Bauchschüssen  sind  nur  5  reine 
Bauchschüsse  (3  Er.  starben) ;  die  übrigen  3  bilden 
ein  Zwischenglied,  indem  es  sich  bei  ihnen  um  Ver- 
letzung sowohl  der  Brust-,  wie  der  Bauchhöhle 
handelt  (3  Er.  starben).  In  einem  Falle  bestand 
dabei  auch  eine  Herzverletzung. 

0.  stellt  folgende  Schlusssätze  über  die  BrusU 
Hnd  Bauchschüsse  auf:  „1)  Die  Diagnose  eines 
0miourschu896s  ist  höchstens  dann  zulässig,  wenn 
beim  Fehlen  irgend  welcher  Erscheinungen  von 
Seiten  der  Brusteingeweide  der  Nachweis  der  Eugel 
ausserhalb  der  Brusthöhle  möglich  ist.  2)  Berxr 
«Ums  brauchen  nicht  unbedingt  sofort  tödtlich 
lu  verlaufen,  sie  können  sogar  in  Heilung  ausgehen. 
3)  Bei  in  selbstmörderischer  Absicht  in  der  Herz- 
gegend beigebrachten  Schussverl^tzungen  liegt  der 
Verdacht  einer  Verletzung  der  Bauchhöhle  sehr 
nahe.  4)  Eine  operative  Behandlung  der  Bauch- 
^f^kusse  auf  dem  Schlachtfelde  oder  in  dessen 
nächster  Nähe  ist  zu  verwerfen.  5)  Im  Frieden  ist 
bei  jedem  Bauchschusse  sofortige  Laparotomie  an- 
lurathen.  6)  Die  baldige  Anwendung  von  Opium 
bei  Bauchschüssen  ist  auf  dem  Schlachtfelde  zu 
empfehlen.  7)  Die  Anwendung  von  Opium  bei 
Bauchschüssen  ist  im  Frieden  völlig  zu  verwerfen." 
P.  Wagner  (Leipzig). 

286.  neber  einige  seltenere  Folgerastände 
naoh  8<diädelba8i8firaktiir;  von  Dr.  Borchard. 
(Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  LXVL  5  u.  6.  p.  512. 
1903.) 

B.  fand  bei  2  Eranken  mit  Sohädelbasisfraktur 
in  den  ersten  Tagen  nach  der  Verletzung  l'/j  bis 
IVi^/e  Zucker  und  1.2<^/oo  Biweiss  im  Urin.     Da- 


neben fanden  sich  rothe  Blutkörperchen  und  granu- 
lirte  Cylinder. 

B.  bespricht  dann  die  verschiedenen  bisher  ge- 
machten Beobachtungen  von  metatrtmmaiisfher 
Olykosurie  und  stellt  folgendes  Schema  auf:  k.Em- 
fache  metairaumatische  Olykosurie.  B.  1)  Meia- 
traunuUisehe  alimeniäre  Olykosurie;  2)metaltraumar 
tischer  Diabetes  insipidus;  3)  metatraumoHacher 
Diabetes, 

Ein  Uebergang  von  A  in  B  ist  bis  jetzt  nicht 
beobachtet  worden  und  auch  nicht  anzunehmen. 
Dagegen  können  die  unter  B  bezeichneten  Formen 
alle  in  Diabetes  übergehen.  Bei  der  einfachen 
Olykosurie  und  Albuminurie  im  Zusammenhange 
mit  Cylindrurie  nach  Traumen  handelt  es  sich  um 
Erscheinungen,  die  auf  vasomotorische  Störungen 
in  den  Nieren  zurückzuführen  sind ;  die  Prognose 
ist  deshalb  günstig.         P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

287.  Xröpanationpoiirtroableeooiketentifli 
a  une fraotore ancienne  du oräne ;  par  A.  Broca. 
(Gaz.  des  Höp.  LXXV.  119.  Oct.  21.  1902.) 

2]fthr.  Knabe ;  vor  6  Monaten  Hofsohlag  unterhalb 
und  hinter  der  linken  Sobeitelbeinkuppe ;  nach  vorüber- 
gehenden Hirasymptomen  Wiederhersteilong  und  Heilung 
der  kleinen  Wunde.  Naoh  1  Woche  anscheinender  Ge- 
sundheit Anorexie,  Abgestumpftheit,  tägliche  Krisen,  in 
denen  das  Kind  unausgesetzt  schrie  und  die  Daumen  in 
die  äusseren  Gehörgänge  steckte,  einige  Wochen  später 
wurde  festgestellt,  dass  das  Kind  beiderseits  vollkommen 
taub  war,  und  die  beginnenden  Sprech  versuche  ganz 
aufhörten.  Befund  Vt  Jfthr  nach  dem  Unfälle :  Schwer- 
fälliger Gang,  Depressionfraktur  unter  der  Narbe  mit  Sub- 
stanzverlust des  Knochens,  leichter  Strabismus  internus 
linkerseits. 

Br.  fuhrt  die  Erscheinungen  auf  eine  relativ  gut- 
artige Meningitis  mit  Eingangspforte  durch  die  Haut- 
wunde zurück.  Von  den  in  Betracht  kommenden  Ur- 
sachen der  Taubheit  werden  Felsenbeinbrüohe  und 
Trommelfellverletzungen  ausgeschlossen ;  die  Taubheit 
wurde  entweder  durch  eine  besonders  auf  die  Gegend  der 
Gehörnerven  beschränkte  BasismenindtiB  oder  durch  eine 
symmetrische  Läsion  der  oortikalen  Zentren  der  Gehör- 
funktion verursacht. 

Trepanation  etwa  8  Monate  nach  dem  Unfälle :  Ent- 
fernung der  zwischen  Haut,  HirnoberfläoheundKnochen- 
rändem  befindlichen  starken  Narbenmassen.  Die  reizbare 
Stimmung  des  Kindes  und  sein  Gang  wurden  hiemach 
besser,  die  Taubheit  blieb  unverändert 

Mohr  (Bielefeld). 

288.  Zur  Vreilegimg  der  hinteren  Felsen- 
beinflaohe  und  des  Kleinhirns;  von  Prof.  F. 
Krause.  (Beitr.  z.  klin.  Chir.  XXX VIL  3.  p.728. 
1903.) 

Es  ist  ein  wesentlicher  unterschied,  ob  wir  die 
hintere  Fläche  des  Felsenbeines  wegen  Eiterung 
oder  wegen  einer  Geschwulst  freilegen  müssen. 
Geht  die  Eiterung  vom  Knochen  aus,  so  ist  das 
Periost,  hier  die  Dura-mater,  bereits  abgehoben  und 
wir  können  extrad/ural  vorgehen.  Die  v.  Berg- 
männische SohnittfQhrung  genügt  durchaus,  um 
auch  an  der  hinteren  FelsenbeinfLftche  bis  nahe  zur 
Mittellinie  vorzudringen,  wie  Kr.  an  einem  mit 
Jansen  operirten  Kranken  zeigt 


204 


VIIL  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


Anders  gestaltet  sich  unser  Vorgehen,  wenn 
wir  an  die  hintere  Felsenbeinflfiche  bei  aseptischen 
Operationen,  s.  B.  bei  Tumoren  herangehen  sollen. 
In  derartigen  Fällen  muss  das  Verfahren  ein  inira" 
durales  sein.  Dass  man  jene  Fläche  in  weiter  Aus- 
dehnung von  der  hinteren  Schädelgrube  aus  zu- 
gänglich machen  kann,  zeigt  E  r.  an  einem  Falle, 
in  dem  er  wegen  anhaltenden  quälenden  Ohren- 
sausens den  N.  aeusiicus  freüegie  und  reaeewie.  Die 
68jähr.  Er.  ging  nach  mehreren  Tagen  an  Pneu- 
monie zu  Grunde. 

Von  besonderer  Wichtigkeit  aber  ist  die  F^rei- 
legung  der  hinteren  Felaenbeinfläehe  deshalb,  weil  in 
ihrem  Gebiete,  und  zwar  verhältnissmässig  häufig 
Oeachwülete  beobachtet  werden,  die  gutartigen 
Charakters,  abgekapselt  und  leicht  aussohälbar  sind, 
also  durchaus  ein  Objekt  fflr  den  Chirurgen  dar- 
stellen. Es  sind  das  die  OeschunÜste  des  JQnn^Mm- 
brüekenwinkels,  Mher  Jcustieusneurame  genannt. 
Beide  Eleinhirnhemisphären  legte  Er.  zum  I.Male 
1898  bei  einem  11  jähr.  Enaben  bloss,  bei  dem  die 
Erscheinungen  einen  Eleinhimtumor  vortäuschten, 
während  es  sich  um  Hydrocephalus  int.  handelte. 
Aber  die  Operation  war  doch  von  Nutzen,  denn  es 
trat  nach  der  Freilegung  der  beiden  cerebralen 
Hemisphären  eine  bedeutende  Besserung  im  Be- 
finden des  Enaben  ein,  die  fast  3  Jahre  lang  anhielt. 

Zum  Schlüsse  berichtet  Er.  noch  über  einen 
Fall  von  Kyphosis  der  Schädelbasis  bei  einem  18jähr. 
Mädchen,  bei  der  erfolglos  operativ  eingegriffen 
wurde.  Die  klinische  Diagnose  war  auf  Eleinhim- 
tumor gestellt  worden.    P.  Wagner  (Leipzig). 

289.  Papillite  et  tnmeara  oAribralea ;  par 
Dianoux.  (Ann.  d'Oculist  CXXIV.  3.  p.  161. 
Mars  1903.) 

Im  Zusammenhange  mit  3  weiteren  mit  Erani- 
ektomie  behandelten  Gehirntumoren  bespricht  D. 
seinen  therapeutischen  Standpunkt  zu  dieser  Erank- 
keit  Sobald  die  Diagnose,  die  in  der  Röntgen- 
Photographie  ein  wichtiges  Hülfmittel  gefunden 
hat,  gesichert  ist,  soll  chirurgisch  vorgegangen 
werden.  Zuerst  soll  die  Lumbalpunktion  versucht 
werden ;  hat  diese  keine  oder  nur  sehr  kurze  Wir- 
kung, dann  soll  die  Eraniektomie,  eventuell  mit 
kleiner  Incision  der  Dura-mater,  folgen,  und  zwar 
in  der  Gegend  der  Bolando'schen  Furche  zwischen 
Stirn-  und  Scheitellappen.  Auf  die  breite  Erani- 
ektomie  mit  grosser  DuraöfiFnung  und  direktem  An- 
griffe des  Tumor  geht  D.  aus  Mangel  an  eigenen 
Erfahrungen  nicht  näher  ein.  Quecksilber-  und 
Jodbehandlung  hält  er  fOr  ungeeignet. 

Bergemann  (Husum). 

290.  Bnats  von  Sohideldefekten  duroh 
unter  der  Kopfsohwarte  versohobene  oder 
umgeklappte  Periostknoohenlappeii »  beiw. 
Periostlappen;  von  Prof.  v.  Hacker.  (Beitr.  z. 
klin.  Chir.  XXXVH.  1  u.  2.  p.  499.  1902.) 

In  den  Fällen,  in  denen  sich  das  Müller- 
EOnig'sche  autoplastische  Verfahren  der  Bildung 


gestielter  Hautperiostknochenlappen  aus  der  Nach- 
barschaft nicht  eignet  (z.  B.  bei  mehrfachen  Eno- 
chendefekten ,  oder  wenn  der  Enochen  in  der 
Nachbarschaft  sehr  dünn  ist),  empfiehlt  v.  H.  die 
Verwendung  unter  der  Eopfschwarte  gebildeter, 
verschobener  oder  umgeklappter  Periostknochen- 
lappen,  bez.  Periostlappen  zur  Deckung  von  Schädel- 
defekten. 

V.  H.  hat  diese  „subapaneuroiisehe  SehädelauUh 
plastih',  deren  Technik  im  Originale  nachzulesen 
ist,  bisher  in  2  Fällen  mit  bestem  Erfolge  aus- 
geführt P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

291.  Beitrag  lur  operativen  Behandlung 
der  vorderen  eiterigen  Mediastinitia ;  von  W. 

Eopfstein.  ^Wien.  med.  Rundschau  X VI.  45. 
46.  1902.) 

E.  beschreibt  auf  Grund  der  spärlichen  Lite- 
ratur und  einiger  eigener  Operationen  Erankheitbild 
und  Behandlung  der  vorderen  eiterigen  Mediastinitis. 
Die  von  ihm  mitgetheilten  Fälle  sind  folgende. 

1)  Akute  jauchige  Phlegmone  des  Halses  oaoh  Zahn- 
extraktion; naoh  1  Woohe  üebergang  aaf  das  vordere 
Mediastinum ;  trotz  ausgiebiger  Einschnitte  am  Halse  und 
im  rechten  2.  Intercosttdranme  Tod  an  Sepsis. 

2)  Caries  stemi  mit  chronischer  Absoessbildung 
hinter  dem  Brustbeine ;  fistulöse  Eiterung.  Erweiterung 
der  Fistel  durch  Besectio  stemi,  Auskratzung  des  mit 
käsigen  Massen  gefällten  Mediastinalabscesses.    Heilung. 

3)  Naoh  einem  Euhhomstosse  gegen  das  Brustbein 
zeitweilig  Schmerzen  dahinter,  schliesslich  chronische 
Entwiokelung  eines  Abscesses  seitlich  vom  Brustbeine. 
Bei  der  Operation  ergab  sich,  dass  der  Eiter  aus  dem 
Mediastinum  dicht  neben  dem  Stemum  unter  die  grossen 
Brustmuskeln  durchgebrochen  war ;  weder  an  den  Rippen, 
noch  am  Brustbeine  waren  cariöse  Stellen  vorhanden. 
Heilung. 

4)  Bei  dem  17j&hr.  Pai  traten  während  der  Becon- 
valescenz  von  einem  Typhus  massenhafte  metastatische 
Abscesse  der  Weiohtheile  und  Knochen  in  den  verschie- 
densten Körpertheilen  auf.  Schliesslich  Heilung  bis  auf 
eine  eiternde  Humerusfistel.  IVt  J^hre  später  alnite  Ent- 
wiokelung einer  Eiterung  des  vorderen  Mediastinum, 
spontaner  Durchbruch  nach  aussen  an  mehreren  Stellen, 
chronische  Eiterung.  Später  Eröffnung  des  Abscesses 
durch  einen  Zwischenrippenraum ;  im  weiteren  Verlaufe 
muBste  eine  ungeheuere  Phlegmone  unter  den  Brust- 
muskeln beiderseits  entieert  werden,  einige  Monate  später 
Incision  eines  Mediastinalabscesses,  der  sich  zur  Herz- 
gegend herabgesenkt  hatte,  und  das  Perikard  rings  um- 
schloss,  später  Perforation  des  Abscesses  in  die  linke 
Pleura,  Empyem,  Operation  desselben.  Nach  Ijähr. 
völliger  Gesundheit  wiederum  Absoessbildung  über  dem 
Brustbeine  in  der  alten  Narbe,  schliesslich  Heilung.  Die 
über  4  Jahre  sich  hinziehende  Erkrankung  war  ab  post- 
typhöse, metastatische  Mediastinitis  aufzuussen. 

Mohr  (Bielefeld). 

292.  üeber  die  aabphreniachen  Abaoeaset 
mit  Bericht  über  60  operirte  FiUe;  von  Dr. 

M.  Grfineisen.  (Arch.  f.  klin.  Chir.  LXX.  1. 
p.  1.  1903.) 

Gr.  berichtet  aus  der  EOrte 'sehen  chirurg. 
Abtheilung  über  60  innerhalb  12  Jahren  operirle 
subphrenische  Abscesse.  Von  den  60  Operirten  sind 
40  geheilt,  20  gestorben.  Der  Ausgangspunkt  des 
Abscesses  war  su  suchen  in  Erkrankungen  dee 
Wurmfortsatzes  27mal  (9  Er.  starben),  des  Magens 


VIII.  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


205 


9mal  (4  Er.  starben),  des  Duodenum  Imal  (1  Er. 
starb),  der  Gallen wege2inal,  in  Echinokokken  3mal, 
in  Erkrankungen  der  Milz  ömal  (2  Er.  starben), 
des  Pankreas  Imal,  der  Niere  4mal  (2  Er.  starben), 
der  Rippen  2mal,  in  Empyemen  4mal  (lEr.  starb); 
unsicher  war  der  Ausgang  in  2  Fftllen  (1  Er.  starb). 
Bei  der  Behandlung  des  subphrenischen  Abeceseea 
müssen  wir  2  Forderungen  erfüllen:  1)  den  Ab- 
scess  väüig  zu  entleeren ;  2)  auch  für  die  Zukunft 
dem  Sekret  freien  Äbfluss  zu  echaffen.  Der  einzige 
Weg,  den  wir  hierzu  einschlagen  dürfen,  ist  die 
hreiie  Eröffnung  und  Drainage  des  Jbeeesees.  Je 
nach  der  Lage  des  Abscesses  können  wir  auf 
zweierlei  Arten  vorgehen,  nämlich  entweder  durch 
Eingehen  von  der  unieren  Thoraxapertur  aus,  durch 
Schnitt  am  Rippenrande,  durch  Lumbaischnitte 
oderincision  im  Epigastrium,  oder  wir  eröffnen  den 
Abscess  durch  die  knöcherne  Thoraocwand  hindurch, 
mit  lüppenresektion ,  sind  dann  aber  gezwungen, 
den  Pleuraraum  zu  eröffnen.  Der  erstere  Weg 
wurde  19mal  eingeschlagen;  in  den  übrigen 
41  FUlen,  in  denen  der  Abscess  den  Thorazrand 
nicht  wesentlich  Überschritt,  wurde  der  Abscess 
stets  durch  Bippenreeektion  peripleural  erOfhiet 
Unter  diesen  41  Fftllen  fanden  sich  nur  12,  die 
frei  von  Pleuraerkrankungen  waren.  Hier  wurde 
nach  dem  Vorgänge  v.  Yolkmann's  die  Stepp- 
naht, d.  h.  die  ümsftumung  der  Pleura  oostalis  mit 
der  Pleura  diaphragmatioa  ausgeführt.  In  4  Fftllen 
trat  nachtrftglich  eine  Infektion  der  Pleura  ein.  Es 
gelingt  demnach  also  in  der  Mehrzahl  der  FftUe 
durch  eine  Steppnaht  eine  Infektion  der  Pleura  zu 
vermeiden.  „Wir  dürfen  uns  demnach  ftbr  be> 
reditigt  halten,  auch  bei  fi'eier  Pleura  den  peri- 
pleuralen  Weg  zur  Eröffnung  des  subpkrernsehen 
iAMfiftw»  einzuschlagen,  besonders  da  er  bei  Weitem 
bessere  Möglichkeit  bietet,  dem  Eiter  guten  Abfluss 
zu  schaffen,  als  bei  Incisionen  am  Rippenrande.'' 
P.  Wagner  (Leipzig). 

293.  Zur  Trage  derBeliandlang  der  taber- 
knlösen  Perltoniti«;  von  Dr.  0.  Friedlftnder. 
(Aroh.  f.  Hin.  Chir.  LEX.  1.  p.  188.  1903.) 

Die  Ansicht,  die  sich  Fr.  auf  Orund  ausge- 
dehnter pathologisch -anatomischer  Studien  über 
die  Behandlung  der  tuberkulösen  Peritonitis  gebildet 
hat,  fasst  er  in  folgenden  Sätzen  zusammen :  „l)Es 
ist  nicht  nOthig,  unbekannte  Vorgftnge  anzunehmen, 
nm  die  Effekte  der  Laparotomie  zu  erklären.  2)  In 
^en,  wo  man  vermuthen  kann,  dass  die  entzünd- 
lichen Erscheinungen  abgelaufen  sind,  soll  man 
ein  stagnirendes  Exsudat  beseitigen,  am  besten 
durch  Laparotomie.  3)  In  Fftllen,  in  denen  un- 
dolirende  Tnmoren  fühlbar  sind,  Abkapselungen, 
die  mit  Biter  oder  stagnirendem  Sekret  angefüllt, 
Cysten  vortäuschen  können,  muss  die  Laparotomie 
gemacht  werden,  die  in  solchen  Fftllen  hftufig  lebens- 
rettend wirkt  4)  Die  Entstehung  einer  Darmfistel 
wird  durch  die  Laparotomie  begünstigt  5)  In 
Fillen,  in  denen  man  zweifelhaft  ist,  ob  eine  Lapa- 


rotomie bereits  indicirt  ist  oder  nicht,  muss  man 
auch  die  Oefahr  einer  Darmfistel  berücksichtigen, 
die  bei  der  chirurgischen  Behandlung  wesentlich 
grüsser  ist,  als  bei  einer  internen.  6)  Bei  der  Ope- 
ration müssen  vorhandene  Verwachsungen  nach 
Möglichkeit  geschont,  die  Bauchwunde  per  primam 
geschlossen  werden.^'       P.  Wagner  (Leipzig). 

294.  Le  drainage  de  lafosfleiliaqne  interne 
par  lagrandeechanoruresoiatiqae;  par O.Lau- 
rent    (Oaz.  hebd.  XLIX.  77.  Sept  25.  1902.) 

L.  hat  bei  2  Kindern  mit  Tuberkulose  der 
Vorderflfiche  des  Kreuzbeins  und  des  angrenzenden 
Darmbeins  die  Drainage  des  Herdes  und  der  Fossa 
iliaca  durch  die  Incisura  ischiadica  major  in  fol- 
gender Weise  vorgenommen : 

Horizontaler  Einschnitt  entlang  der  Darmbeinkante 
an  ihrem  Abgange  von  der  Wirbelsäule,  sodann  Einschnitt 
über  der  Oegend  der  Anstrittstelle  der  grossen  Gefftsse 
und  Nerven  aus  der  Incisura  ischiadica  (Lagebestimmung 
siehe  Original);  von  hier  ans,  unter  Vermeidung  der 
Oefilsse  und  Nerven,  Vordringen  gegen  den  Band  der 
Incisur  und  die  Innenfläche  des  Beckens,  sodann  Bildung 
eines  dicht  an  der  Innenfläche  des  Darmbeins  verlaufenden 
Kanals,  der  den  oberen  und  unteren  Einschnitt  mit  einander 
verbindet,  schliesslich  Einführen  des  Drainrohres  von 
oben  her. 

In  den  beiden  mitgetheilten  Fällen  war  der  Erfolg 
ein  sehr  guter ;  im  ersten,  bis  zur  Heilung  beobachteten 
Falle  wurde  das  Drainrohr  nach  etwa  5  Monaten  entfernt. 

Mohr  (Bielefeld). 

295.  üeber  die  akute  Enoohenatrophie 
nach  Entsündongen  und  Traamen  der  Ez- 
tremit&ten ;  von  S  n  d  e  c  k.  (Deutsche  med.  Wo- 
chenschr.  XXVIEL  19.  1902.) 

S.  hat  seine  interessanten  Studien  über  die 
Knochenatrophie  fortgesetzt  und  grössere  Erfah- 
rungen gesammelt  Er  glaubt,  dass  diese  Knochen- 
atrophie auch  nach  verhältnissmftssig  leichten  Trau- 
men entstehen  kann,  sie  hat  mit  der  Inaktivitflt- 
atrophie  nichts  gemein,  schon  das  akute  Auftreten 
in  kürzester  Zeit  nach  dem  Insult  charakterisirt 
sie.  Die  Symptome  sind  recht  erhebliche  Funktion- 
störungen, die  z.  B.  nach  einer  Sprunggelenk 
distorsion  das  Belasten  des  Beines,  das  Oehen 
unmöglich  machen  können.  Man  hat  nach  S.'s 
Ansicht  wohl  oft  fSlschlicher  Weise  Hysterie  oder 
Simulation  in  solchen  Fftllen  angenommen.  Den 
Process  betrachtet  er  als  trophoneurotischen,  wofür 
auch  Cirkulationstörungen  der  Haut  sprechen.  The- 
rapeutisch kommen  Massage  und  Oymnastik,  heisse 
Bäder,  Stauungshyperftmie  in  Betracht 

V  u  1  p  i  u  s  (Heidelberg). 

296.  Zar  Kenntnisa  der  Gallaabildang  bei 
oateomalaoiaohen  Fraktaren ;  von  Dr.  H.  B  e  c  k  - 
mann.  (Deutsches  Aroh.  f.  kUn.  Med.  LXXVI. 
1—3.  p.  1.  1903.) 

B.  theilt  aus  der  Pf ibram 'sehen  Klinik 
2  Fftlle  von  osteomcdacisehen  Frakturen  mit  Beide 
Fftlle  haben  das  Oemeinsame,  dass  in  den  Böntger^ 
bUdem,  wiewohl  diese  mehrere  Monate  nach  der 
Fraktur  aufgenommen  worden  sind,  von  einem  neu« 


206 


YIII.   Chirurgie,  Augen-  und  Obrenheükunde. 


gebildeten  callösen  Gewebe  nichts  zu  bemerken  ist 
Dieses  erklärt  sich  so,  dass  in  dem  1.  Falle  zwar 
Callus  gebildet  worden  ist,  aber  so  kalkarmer 
Callus,  dass  er  für  Röntgenstrahlen  durchgängig 
war.  Im  2.  Falle  ist  eine  Callusbildung  vollkommen 
oder  fast  vollkommen  unterblieben,  und  zwar  des- 
halb, weil  die  Osteomalacie  sich  in  einem  sehr  vor- 
geschrittenen Stadium  befttnd. 

Der  Thatsache,  dass  auf  Röntgenbildern  osteo- 
malacischer  Frakturen  von  Callusbildung  nichts  zu 
entdecken  ist,  dürfte  im  Verein  mit  der  ebenfalls 
aus  Skiagrammen  ersichtlichen  Entkalkung  der 
Knochen  ein  gewisser  diagnosiiseher  Werth  zu- 
kommen. P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

297.  Erneate  Veranohe  über  den  Binflnsa 
des  Sohilddrüseny^rlnstes  nnd  der  Sohild- 
drüaenfatterang  auf  die  Heilang  von  Knoohen- 
brüchen;  von  Dr.  G.  P.  Bayon.  (Verhandl.  d. 
physikal.-med.  Gesellsch.  zu  WürzburgN.  F.  XXXV. 
1903.) 

Aus  den  Versuchen  B.'s  geht  hervor:  1)  dass 
die  HiyreoidekUnnie  eine  ganz  erhebliche  Verlang- 
samung der  Frakturheilung  beim  Kaninchen  be- 
dingt; 2)  dass  diese  Verlangsamung  sofort  nach 
Ausschaltung  der  Schilddrüse  auftritt,  lange  bevor 
das  Vollbild  der  Kachexie  sich  entwickelt  hat; 
3)  dass  die  Fütterung  von  thyreoidektomirten 
Kaninchen  mit  Sohilddrüsenprftparaten  in  der  von 
B.  angewandten  Dosis  und  Qualität  eine  Beschleu- 
nigung der  Heilung  gegenüber  nicht  gefütterten 
thyreoidektomirten  Thieren  bewirkt,  jedoch  ohne 
die  Wirkung  der  Schilddrüse  in  der  Frakturheilung 
mehr  als  theilweise  ersetzen  zu  künnen ;  4)  dass 
die  Darreichung  von  Schilddrüsenpräparaten  an 
normalen  Thieren  die  Frakturheilung  deutlich  he- 
Bchleunigt ;  5)  dass  die  complete  Thyreoidektomie 
(Mitentfernung  der  Gland.  parathyreoideae)  beim 
Kaninchen  kein  tödtlicher  Eingriff  ist. 

ZumSchluss  gehtB.  noch  kurz  auf  die  Wechsel- 
wirkung zwischen  Thyreoidea  und  Hypophysis  ein. 
P.  Wagner  (Leipzig). 

298.  Weitere  Beiträge  aur  ehirnrgiaohen 
Behandlang  der  Arthritis  deformans»  insbeson- 
dere der  kleineren  Gtolenke;  von  Dr.  J.  Elter. 
(Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  LXVI.  5  u.  6.  p.  387. 
1903.) 

Für  den  chirurgischen  Standpunkt  ist  es  das 
Zweckmässigste ,  wenn  man,  sich  an  die  patho- 
logisch-anatomischen Gelenkveränderungen  haltend, 
zur  Arthritis  deformana  alle  die  Erkrankungen 
rechnet,  die  die  anatomischen  Charakteristica  auf- 
weisen: Auffaserung,  bez.  Schwund  des  Gelenk- 
knorpels, neben  Knorpelwucherung,  Ekchondrosen- 
bildung  an  den  Gelenkrändem,  Knochenschwund 
neben  Knochenneubildung,  Entstehung  von  Gan- 
glien und  Schliffflächen,  Verbreiterung  und  Defor- 
mirung  der  Gelenkenden,  Bildung  von  Gelenk- 
zotten, neben  atrophischen  oder  hypertrophischen 


Processen  der  Gelenkkapsel,  Hydrops.  Bei  diesen 
schweren  Gelenkveränderungen  ist  eine  Aussicht 
auf  Heilung  bei  jeder  inneren  Therapie  ausge- 
schlossen. Wir  können  uns  höchstens  von  ihr 
einen  vorübergehenden  etfmptomaiiechen  Erfolg  "vet- 
sprechen,  eine  Besserung  der  oft  recht  erheblichen 
Beschwerden,  ümsomehr  verdient  die  ehvrurgisehe 
Behandlung  der  JrthriHe  deformans  Beachtung. 

Die  bis  jetzt  vorliegenden  Erfahrungen  beziehen 
sich  fast  ausschliesslich  auf  die  monoartikuläre 
Form ;  die  Resultate  sind  im  Allgemeinen  als  günstig 
zu  bezeichnen.  E.  stellt  die  bisherigen  spärlichen 
Mittheilungen  aus  der  Literatur  zusammen  und 
berichtet  dann  über  eine  Reihe  von  Fällen,  in 
denen  W.  Müller  in  der  Rostocker  Klinik  die 
operative  Behandlung  der  Arthrüie  deformans  klei- 
nerer  Oelenke  vorgenommen  hat  (Kiefergelenk; 
Metacarpo-Carpalgelenk  des  Daumens;  Metatarso- 
phalangealgelenk  der  grossen  Zehe ;  Chopart'sches 
Gelenk ;  Talonavikulargelenk).  Die  Erfolge  waren 
im  Allgemeinen  recht  befriedigend. 

Ein  wesentliches  diagnostisches  Hülfsmittel, 
das  wir  auch  für  das  operative  Verfahren  sehr  gut 
gebrauchen  kOnnen,  ist  die  Badiographie.  Durch 
sie  erhalten  wir  oft  einen  näheren  Aufschluss  über 
Sitz  und  Grad  der  Erkrankung  und  einen  Finger- 
zeig für  die  Art  des  eventuellen  chirurgischen 
Eingriffes. 

Von  neueren  paUieUiven  Behandlungemethoden 
der  deformirenden  Arthritis  sind  unter  umständen 
zu  empfehlen :  Injektionen  von  Jodoformül  in  die 
erkrankten  Gelenke,  Distraktion  der  Gelenkenden 
und  Aehnliches.  P.  Wagner  (Leipzig). 

299.  Zar  Qeaohiohte  derGelenkneoroaen; 
von  Prof.  F.  König.  (Deutsche  Ztschr.  f.  Chir. 
LXVn.  p.  1.  1903.) 

K.  theilt  6  Fälle  von  Qetenknewrosen  mit,  in 
denen  erst  die  operative  Eröffnung  des  Gelenkes 
Klarheit  verschaffte.  4  Fälle  betrafen  das  Knie-, 
1  das  Ellenbogengelenk ;  hier  fand  sich  im  Radio- 
Humerusgelenk  ein  fast  ganz  gelöstes  Knorpel- 
Knochenkörperchen.  Bei  der  Eröffnung  des  Knie- 
gelenkes fand  sich  3mal  eine  Verletzung  der  Band- 
scheibe, Imal  ein  Fettgesch wülstchen. 

Namentlich  die  Formen  von  neuralgieartigen 
Gtelenkschmerzen ,  die  durch  Verletzungen  am 
Meniscus  hervorgerufen  werden,  sind  in  früherer 
Zeit  oft  als  Gelenkneuralgie  aufgefasst  worden. 
Will  man  die  schweren  Folgen  der  Verletzung  ver- 
meiden, so  erreicht  man  das  oft  dadurch,  dass  man 
die  Verletzten  4  Wochen  ruhig  liegen  lässt 

P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

300.  üeber  eine  dnroh  ein  obronisoh  wir- 
kendes Trauma  allmählioh  entstehende  Lnza- 
tio  Bterno-olaTiealaria ;  von  Dr.  M.  Katzen - 
stein.  (Arch.  f.  klin.  Chir.  LXIX.  4.  p.  1049. 
1903.) 

Im  Anschluss  an  eine  ausführlich  mitgetheilte 
Krankenbeobachtung  kommt  K.  zu  folgenden  Er» 


YIIL  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


.     207 


üssen :  1)  Es  giebt  eine  auf  Omnd  eines  chro- 
Disch  wirkenden  Trauma  ailmfthlich  entstehende 
Luxation  des  siemaien  Endes  der  Clavieula.  2)  Sie 
ist  bisher  im  Ganzen  5mal,  und  zwar  nur  bei  jugend- 
lichen Individuen  beschrieben  worden,  Imal  nach 
hinten,  4mal  nach  vorn  und  oben.  3)  Primftre 
Symptome  im  Qelenk  sind  entweder  sehr  gering 
oder  können  ganz  fehlen.  Sekundäre  Symptome 
sind  bedingt  durch  Druck  der  verlagerten  Glavicula 
auf  benachbarte  Organe:  Oesophagus  und  Plexus 
brachialis.  4)  Die  Diagnose  ist  zu  stellen  aus  den 
deutlich  erkennbaren  Conturen  des  sternalen  Endes 
der  Clavicula,  die  aus  der  Oelenkverbindung  mit 
dem  Stemum  herausgetreten  ist  und  aus  ihrem 
verftnderten  Verlauf.  5)  Aetiologisch  kommt  in 
Betracht  die  grosse  Inanspruchnahme  der  Gelenk- 
kapsel des  Sternoclaviculargelenkes  (langer  Hebel- 
arm); wahrscheinlich  die  üeberschreitung  der 
Eiasticitätgrenze  der  Gelenkkapsel  und  ihre  Er- 
schlafifong  (Verschiedenheit  der  Anordnung  der 
elastischen  Fasern  der  Gelenkkapseln  im  jugend- 
lichen und  im  höheren  Alter).  6)  Die  Therapie  ist 
eine  abwartende  da,  wo  sekundäre  Beschwerden 
fehlen,  und  bezweckt  beim  Vorhandensein  von 
Folgeerscheinungen  eine  operative  Ankylosirung 
des  Sternoclaviculargelenkes. 

F.  Wagner  (Leipzig). 

301.  Zum  Meohanismos  der  Lnzation  im 
nnteren Badionlnargelenk ;  von  Dr. E.  W.  Baum. 
(Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  LXVH.  p.  645.  1903.) 

.Auf  C^nd  einer  in  der  Helferich 'sehen 
Klinik  gemachten  Beobachtung  von  Luxation  im 
tmierm  Badwtdnargelenk  und  auf  Grund  der  wenigen 
in  der  Literatur  niedergelegten  Beobachtungen 
dieser  Verletzung  kommt  B.  zu  folgendem  Ergeb- 
nisse: „Als  Ursache  für  die  Luxation  im  unteren 
Badioolnargetlenk  muss  an  erster  Stelle  die  direkte 
Gewalt  genannt  werden.  Die  bisherige  Annahme, 
dass  die  volare  Dislokation  durch  extreme  Supi- 
nation,  die  dorsale  durch  Pronation  der  Hand  zu 
Stande  komme,  lässt  sich  nach  der  experimentellen 
NachprOfung  nicht  halten.  Eine  Drehung,  die  die 
Hand  angreift,  kann,  wenn  sie  überhaupt  wirksam 
ist,  nur  im  umgekehrten  Sinne  wirken.  Vielmehr 
wild  die  indirekte  Gewalt  hauptsächlich  dann  in 
Betracht  kommen,  wenn  die  luxirende  Bewegung 
▼om  Vorderarm  ausgeführt  wird,  während  die 
Band  den  festen  Stützpunkt  bildet,  um  den  die 
Drehung  stattfindet  Wenn  es  auch  nicht  gelungen, 
experimentell  auf  diesem  Wege  die  Verrenkung 
hervorzurufen,  so  spricht  doch. für  diese  Art  der 
Entstehung  die,  wenn  auch  geringe  klinische  Er- 


fahrung.' 


P.  Wagner  (Leipzig). 


302.  Der  isolirte  anbontane  Bruch  des  Os 
soaphoidenm  der  Handwunel,  ein  typischer 
Brach;  von  Dr.  Lilienfeld.  (Arch.  f.  klin. 
Chir.  LXIX.  4.  p.  1168.  1903.) 

An  den  Handwurzelknochen  kommen  2  Ver- 
letzungen v(^,  die  man  als  typische  bezeichnen 


kann:  Die  Luxation  diesOs  lunatnm  und  äer Bruch 
des  Os  scaphoideum,  L.  hat  innerhalb  1*/,  Jahren 
unter  128  Knochenbrüchen  7  isolirte  Frakturen 
des  Os  scaphoideum  beobachtet.  In  der  Literatur 
fand  er  12  Fälle,  die  aber  fast  s&mmtlich  nur 
zufallig  oder  bei  der  Unfallbegutachtung  entdeckt 
worden  sind. 

Bei  der  Radialabduktion,  d.  h.  derjenigen  Stel- 
lung, in  der  diese  Brüche  entstehen,  liegt  das  Os 
scaphoideum  in  der  Vertiefung  die  durch  die  Qe- 
lenkfläche  des  Radius  gebildet  wird,  eingebettet 
Dabei  bohrt  sich  der  Kopf  des  Os  capitatum  in  die 
stark  ausgehöhlte  QelenkflAche  des  Os  scaphoideum. 
Wirkt  in  dieser  Lage  des  Knochens  eine  Oewalt 
in  der  Bichtung  der  Achse  des  Vorderarmes  und 
kommt  noch  die  Dorsalflexion  hinzu,  dann  ist  das 
Os  scaphoideum  als  Puffer  zwischen  Badius  und 
Carpus  eingeschaltet  und  muss,  wenn  die  Gewalt 
gross  genug  ist,  durch  den  Anprall  gegen  das  Os 
capitatum  zerdrückt  werden. 

In  ganz  frischen  Fällen  ist  es  nicht  leicht,  ohne 
BOntgenaufnahme  eine  sichere  Diagnose  zu  stellen. 
Meist  finden  sich  eine  geringe  Badialabduktion  der 
Hand,  umschriebener  Druckschmerz  in  der  Taba- 
tidre  und  eine  messbare  Verbreiterung  der  Oelenk- 
gegend.  Funktionell  bleibt  eine  gewisse  Beschrän- 
kung in  der  Dorsalflexion  zurück.  Therapeutisch 
kommt  es  im  Wesentlichen  darauf  an,  möglichst 
bald,  etwa  nachdem  man  8 — 10  Tage  die  Hand  in 
Ulnarabduktion  ruhig  gestellt  hat,  mit  einer  mecha- 
nischen Behandlung  und  Massage  anzufangen. 
P.  Wagner  (Leipzig). 

303.  üeber  die  Luxation  des  Os  lunatum 
carpi;  von  Dr.  L.  v.  Lesser.  (Deutsche  Ztschr. 
f.  Chir.  LXVn.  p.  488.  1903.) 

Auf  Grund  einer  eigenen  Beobachtung  und  der 
in  der  Literatur  niedergelegten  Beobachtungen 
kommt  V.  L.  zu  folgenden  Ergebnissen:  1)  Die 
Luxaiio  ossis  lunati  ist  stets  eine  volare.  Die  als 
dorsale  Luxationen  beschriebenen  Fälle  sind  unzu- 
verlässig. 2)  Die  Luxatio  ossis  lunati  carpi  ist 
stets  die  Folge  schwerer  Qewalteinwirkungen  auf 
das  Handgelenk;  umsomehr,  wenn  bei  solcher 
Ueberstreckung  nicht  der  Carpus  selbst,  sondern 
der  Metacarpus  mit  der  Unterlage  in  Berührung 
kommt,  wenn  also  der  Carpus  bei  der  Ueberstreckung 
nicht  unterstützt  wird.  3)  Die  Luxation  des  Os 
lunatum  kommt  derart  zu  Stande,  dass  bei  forcirter 
Dorsalflexion  im  Handgelenk  die  volare  Spitze  des 
halbmondförmigen  Knochens  durch  die  starken 
Bandmassen  des  Lig.  carpi  volare  radiatum  fest- 
gehalten wird,  während  die  schmälere,  dorsale 
Halbmondspitze  sich  zunächst  an  den  Kopf  des 
Os  capitatum  anstemmt:  Stadium  der  Subluxation. 
Weiterhin  gleitet  die  genannte  dorsale  Halbmond- 
spitze an  derOelenkfläche  des  Kopfes  vomOs  capi- 
tatum digitalwärts  in  den  Spalt  zwischen  Os  capi- 
tatum und  Os  naviculare  und  gelangt  so  an  die 
Volarseite  des  Carpus :  LuoMtio  compleia  ossis  lunati. 


208 


Yni.   Chirurgie,  Augesk-  und  Ohrenheilkunde. 


In  einem  S.Stadium  kann  eine  weitere  Verlagerung 
des  Oa  lunatum  derart  erfolgen,  dasa  das  Mondbein 
mit  seiner  dorsalen  Spitze  gegen  die  Haut  und  mit 
seiner  oonoaven  (capitalen)  Gtelenkflfiche  oubital- 
wArts  gerichtet  erscheint  4)  Die  Mondbeinluxa- 
tion  ist  eine  echte  Luacaium  und  entsteht  genau  so 
auf  dem  Wege  der  Hebelwirkung,  wie  die  anderen 
Luxationen  am  menschlichen  Skelet  5)  Sie  ist 
die  einzig  mögliche  echte  Luxation  im  Bereiche  des 
Garpus.  6)  In  den  als  iotaie  Luxationm  im  Hand- 
gelenk (bez.  der  Hand)  beschriebenen  Fällen  han- 
delt es  sich  in  Wirklichkeit  nur  um  Abrutschungen 
der  proximalen  Carpalreihe  gegen  die  volare  Seite 
der  carpalen  Bpiphysen  von  Badius  und  Dlna,  und 
zwar,  nachdem  im  Oefolge  einer  Luxation  das  Os 
lunatum  aus  obiger  proximaler  Reihe  ausgetreten  ist 
F.  Wagner  (Leipzig). 

304.  EzoBtosis  boraata  mit  freien  Knorpel- 
körpern; von  Dr.  0.  Riethus.  (Beitr.  z.  klin. 
Chir.  XXXVU.  3.  p.  639.  1903.) 

R  hat  in  der  Literatur  im  Ganzen  17  Fälle 
von  Exostosis  bursata  gefunden.  Meist  wurde  diese 
Qesch  wulstform  solitär  beobachtet;  der  Sitz  befand 
sich  meist  in  der  Gegend  der  unteren  Femur- 
epiphyse.  Seltener  wurde  die  Exostosis  bursata 
am  Trochanter  minor  und  an  der  Spina  ant  inf. 
oss.  ilei  beobachtet  In  Form  und  OrOsse  zeigte 
die  Exostosis  bursata  dieselbe  Mannigfaltigkeit, 
Wie  die  gewöhnlichen  cartUagin&ren  Exostosen  sie 
darbieten.  Der  Inhalt  der  Bursa  bestand  vor- 
wiegend aus  einer  klaren  synoviaartigen  FlQssig- 
keit ;  in  seltenen  Fällen  wurden  in  ihr  suspendirte 
freie  Körper  in  grosser  Anzahl  gefunden.  Diesen 
Beobachtungen  reiht  R  eine  weitere  aus  der  Tren- 
delenburg 'sehen  Klinik  an.  Der  1 6jähr.  Kranke 
hatte  am  Gondyl.  int  tibiae  eine  Exostoeia  bursata 
mit  freien  Knarpelkörpem. 

Dafür,  dass  in  diesem  Falle  die  Bursa  eine 
sekundäre  Bildung  war,  die  weder  von  der  Gelenk- 
kapsel des  Sjiiegelenkes  I  noch  von  einer  ver- 
sprengten Gelenkanlage  stammte,  sprach  ausser 
dem  pathologisch-anatomischen  Befunde  auch  die 
Anamnese  des  Kranken:  Ein  junger  Mann,  der 
Träger  multipler  Exostosen  ist,  erleidet  ein  Trauma 
gegen  eine  Stelle  am  Knie,  wo  er  bisher  nichts 
Abnormes  bei  oberflächlicher  Betrachtung  bemerkt 
hatte.  Am  nächsten  Tage  besteht  an  dieser  Stelle 
eine  deutliche  Schwellung,  die  unter  Massage  und 
Einreibungen  im  Laufe  von  2  Monaten  die  CMsse 
einer  Faust  erreicht 

Eine  Erklärung  dieser  auffallenden  Thatsache 
ist  nur  möglich,  wenn  man  Folgendes  annimmt: 
Durch  das  Trauma  ist  eine  Fraktur  der  bereits  be- 
stehenden cartilaginären  Exostose  an  dem  Gondyl. 
int  tibiae  entstanden.  In  Folge  der  fortgesetzten 
mechanischen  Insulte,  wobei  das  peripherische 
Fragment  immer  wieder  verschoben  wurde,  kam  es 
nicht  zur  Consolidirung  der  Fragmente,  sondern 
zu  einer  Pseudarthrose.     Zwischen  beiden  Frag- 


menten trat  keine  solide  bindegewebige  Vereinigung 
ein,  sondern  durch  Wucherung  des  an  den  Bruch- 
fläohen  frei  liegenden  Knorpelgewebes  entstanden 
Ekohondrosen,  die,  mechanisch  von  ihrer  Unterlage 
losgerissen,  sich  zwischen  die  Fragmente  und  das 
die  Exostose  einhüllende  Gewebe  drängten.  So 
entstand  allmählich  um  die  beiden  Fragmente  eine 
Bindegewebekapsel,  die  in  einer  serösen  Flüssig- 
keit eine  grössere  Anzahl  freier  Knorpelkörper  ent- 
hielt    Der  Kranke  wurde  operativ  geheilt. 

Im  Anschluss  an  diese  Beobachtung  berichtet 
B.  über  einen  weiteren  Fall,  in  dem  es  ebenfalls 
zur  Bildung  einer  gelenkkapselartigen  Verbindung 
zwischen  einer  Exostose  am  Gondyl.  int  femor.  und 
einem  Fragment  derselben  gekommen  war. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

305.  Die  Ooza  Tara  als  Belastongadefor- 
mitat;  von  Dr.  V.  Blum.  (Arch.  f.  klin.  Ghir. 
LXIX.  4.  p.  1065.  1903.) 

B  L  beobachtete  die  Entvnckelung  einer  Ooxa 
vara  bei  einem  Kinde  unter  Einwirkung  der  Rumpf- 
last während  der  Heilung  einer  tuberkulösen  ESnt- 
zündung  des  Hüftgelenkes  der  anderen  Seite.  Er 
fand  an  vielen  Skeleten,  bei  denen  aus  verschie- 
denen Gründen  Atrophien  eines  Beines  bestanden, 
eine  mehr  oder  minder  starke  Coxa  vara  der 
anderen  Seite.  Da  in  den  meisten  dieser  Fälle 
keine  Zeichen  einer  überstandenen  Knochenerkran- 
kung an  dem  deformirten  Femur  sich  vorfanden, 
muss  die  Entstehung  der  Verkrümmung  einzig  und 
allein  auf  die  Einwirkung  der  Ceberlastung  zurück- 
geführt werden.  Die  Einwirkung  der  Rumpflast 
als  schädigendes  Moment  lässt  sich  für  alle  For- 
men der  Goxa  vara  nachweisen  und  es  spielen  die 
von  den  Autoren  als  Ursachen  der  Goxa  vara  an- 
genommenen Erkrankungen  nur  eine  untergeordnete 
begünstigende  Bolle.  Die  Cooca  vara  ist  somü  eine 
statische  Knochenverkrümmung  und  je  nach  den 
begünstigenden  Momenten  lässt  sich  diese  ELrkran- 
kuDg  in  folgendes  Schema  eintheilen:  Oooca  vara 
sicUica  adokseentium  in  Folge  von  Rhachitis,  seniler 
Osteoporose,  Ostitis  fibrosa,  Osteomalaoie,  Tuber- 
kulose, Arthritis  deformans,  Osteomyelitis,  Trau- 
men, einseitiger  Ueberlastung  des  einen  Schenkel- 
halses. P.  Wagner  (Leipzig). 

306.  Beitrag  sa  der  Frage  der  Spiralfrak- 
turen des  Unterschenkels  nebst  Besohreibnng 
einer  typischen  Form  des  Spiralbraches  beider 
Enoohen;  von  Dr.  G.  Lauen  stein.  (Deutsche 
Ztschr.  f.  Chir.  LXVH.  p.  465.  1903.) 

Seitdem  wir  in  der  Diagnose  der  Knochen- 
brUche  mit  Hülfe  der  Röntgenstrahlen  grossere 
Fortschritte  gemacht  haben,  sind  die  Spiral frak- 
turen  entschieden  häufiger  geworden.  L.  hat  in 
den  letzten  Jahren  unter  369  Frakturen  der  grossen 
Röhrenknochen  32  Spiralfrakturen  beobachtet.  Sehr 
wahrscheinlich  ist  ein  grosser  Th^  der  Spiral- 
frakturen  des  Schienbeines  früher  als  „Flöten- 
schnabelfrakturen**  angesehen  worden. 


vm.  Chinu^e,  Augen-  und  Ohrenheillnmda 


200 


FQr  die  Diagnose  der  Spindfrakiurm  des  Unter- 
Schenkels  giebt  L.  folgende  Anhaltepunkte :  1)  Eine 
indirekte  torquirende  Gewalt,  sei  es  nun  Tom 
fasse  aus,  was  allein  offenbar  nur  selten  vor- 
kommt, sei  es  in  oombinirter  Weise  durch  „Dreh- 
sohwong''  des  Rumpfes  bei  gleichzeitiger  Hem- 
mung des  Fusses  durch  das  Qegenstemmen  gegen 
den  Boden,  bez.  durch  Gleiten  über  den  Fuss- 
boden,  eine  Treppe  hinab  u.  s.  w.  Gelegent- 
lich scheint  auch  noch  eine  Rumpfbelastung  in 
Frage  zu  kommen.  2)  Die  Bevorzugung  des  männ- 
lichen Geschlechtes.  3)  Die  Berücksichtigung  der 
Trunkenheit,  die  offenbar  eine  gewisse  prädisponi- 
rende  Bolle  spielt  4)  Die  Aussenrotation  des 
Fasses,  die  geradezu  als  pathognomonisch  für  die 
Verletzung  betrachtet  werden  kann.  5)  Das  Fehlen 
der  Dislocatio  ad  axin,  bei  eventuell  vorhandenen 
geringen  Graden  von  Dislocatio  ad  latus  und  ad 
longitudinem.  6)  Die  charakteristische  Entfernung 
der  Frakturstellen  der  Tibia  und  Fibula  von  ein- 
ander. Wo  der  Druckschmerz  oben  an  der  Fibula 
fehlt,  wird  man  an  eine  isolirte  Spiralfraktur  den- 
ken, namentlich  wenn  es  sich  um  ein  jugendliches 
Individuum  handelt.        P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

307.  Zar  Behandlnng  des  Eniesoheiben- 
bruohes;  von  Dr.  H.  Bär  loch  er.  (Corr.-BI.  f. 
Schweizer  Aerzte  XXXIU.  4.  1903.) 

B.  berichtet  über  28  Knieseheibenbruehe ,  die 
von  F eurer  mittels  einer  modifMrien  Form  der 
offenen  PtUeUamaht  behandelt  wurden :  Eröffnung 
des  Qelenkes  durch  einen  L&ngssohnitt,  parostale 
Seidennaht  der  Kniescheibe,  Eapselnaht,  trockene 
Behandlung  des  eröffneten  Oelenkes;  vollkom- 
mener Schluss  der  Wunde ;  nach  durchschnittlich 
4  Wochen  aktive  Bewegungen,  Massage,  Faradisation. 

Von  den  28  Operirten  starb  einer  am  5.  Tage 
nach  der  Operation  an  Delirium  und  Pneumonie ; 
die  flbrigen  genasen,  und  zwar  machten  20  Kranke 
einen  durchaus  normalen  und  durch  nichts  ge- 
störten Heilungsverlauf  durch.  Von  24  nach- 
ontersnchten  Kranken  ist  bei  20  das  funktionelle 
Besultat  ein  vollkommenes.  Ebenso  war  bei 
20  Kranken  die  Fraktur  knöchern  verheilt  ohne 
jede  seitliche  Yerschieblichkeit  der  Fragmente 
unter  sich. 

Die  paroBtale  Naht  hat  vor  der  gewöhnlichen 
Knochennaht  den  Vorzug  leichterer  und  schnellerer 
AosfÜhrbarkeit.  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

308.  Beitrage  sar  operativen  Badikal- 
behandlnng  der  Eniegelenkstuberkaloae  mit 
besonderer  Berüokaiohtigimg  der  Anwendung 
der  Jodoformplombe  nach  t.  Mosetig ;  von  Dr. 
N.  Damianos.  (Deutsche Ztschr. f. Chir. LXVUL 
1  0.  2.  p.  50.  1903.) 

Die  Arbeit  gründet  sich  auf  4  synoviale  Arthr- 
ektomien  und  83  Resektionen  des  Kniegelenkes, 
die  1896  bis  Ende  1902  in  der  v.  Mosetig- 
Moorhof 'sehen  Abtheilnng  vorgenommen  worden 
sind. 

Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft  2. 


Die  V.  Hoset  ig 'sehe  Indikationstellung  zur 
nicht  operativen  Therapie  ist  die  folgende:  Bxspek- 
tativ,  d.  h.  mit  fixirenden  Verbänden,  eventuell 
Bettruhe  werden  nur  jene  Kranken  behandelt,  bei 
denen  noch  keine  manifeste  Tuberkulose  des  Knie- 
gelenkes nachweisbar  ist,  bei  denen  somit  chro- 
nischer Rheumatismus,  deformirende  Arthritis,  sub- 
akute oder  chronische  gonorrhoische  oder  trauma- 
tische Oonitis  noch  nicht  sicher  auszuschlieesen 
sind,  bei  denen  sich  aber  die  Massagebehandlung 
eben  wegen  des  Verdachtes  auf  Tuberkulose  ver- 
bietet. 

Bei  manifester  Tuberkulose  wird  die  nicht  ope- 
rative Behandlung  (Fixation,  Injektion  von  Jodo- 
formglycerin)  nur  dann  angewendet,  wenn  die 
radikale  Operation  von  dem  Kranken  nicht  zu- 
gegeben wird. 

"^ne  Äusheüung  wurde  nur  bei  etwa  ^/io — Vio 
der  conservativ  behandelten,  meist  leicht  Kranken 
beobachtet  Die  Behandlung  nimmt  einen  langen 
Zeitraum  (von  6  Monaten  bis  zu  mehreren  Jahren) 
in  Anspruch. 

Für  alle  sekwereren  Fälle  von  Tuberkulose  des 
Kniegelenkes  (ob  es  sich  nun  um  Erwachsene  oder 
um  Kinder  handelt)  ist  die  Badikaloperalion  das 
sofort  einzuschlagende  Normalverfahren.  Durch 
sie  wird  in  den  meisten  Fällen,  selbst  bei 
schwerster  Erkrankung,  der  Lokalprocess  im  Ver- 
laufe weniger  Wochen  zur  Heilung  gebracht,  das 
Bein  wird  wieder  vollkommen  funktiontüchtig, 
wenn  auch  im  Kniegelenke  steif,  und  wenn  auch 
bei  vorgenommener  Resektion  derQelenkenden  um 
ein  Geringes  verkürzt  Die  Badikalqperation  be- 
steht entweder  in  der  Arthrectomia  synovialis  oder 
in  der  Arthrectomia  synovialis  ei  ossalis  (ResectioJ. 
Bei  Kranken  jenseits  der  40er  Jahre  ist  die  Ampth 
tcUion  vorzuziehen.  Bei  der  Resektion  lässt  sich 
eine  erhebliche  Verkürzung  des  Beines  durch  Scho- 
nung des  Epiphysenknorpels  sicher  vermeiden. 
Bei  den  operirten  Kindern  wurden  gelegentlich  der 
Nachuntersuchungen  keine  stärkeren  Verkürzungen 
wahrgenommen;  sie  betrugen  gewöhnlich  2 — 4, 
in  seltenen  Fällen  5  cm. 

Weitere  Vorbedingungen  zur  Vornahme  radi- 
kaler Operationen  sind,  dass  der  lokale  Process 
eine  gewisse  räumliche  Ausdehnung  nicht  über- 
schritten hat  und  dass  der  Allgemeinzustand  des 
Kranken  günstig  ist 

Bei  der  Resektion  werden  etwaige  Knochen- 
herde mit  dem  Hohlmeissel  ausgestemmt  und  mit 
der  V.  Mosetig'schen,  rasch  erstarrenden  Kno- 
chenplombe ausgefüllt  (Jodoform.  60.0,  Cetae40.0, 
Sesamül  40.0). 

Die  von  D.  ausführlich  mitgetheilten  Resultate 
sind  sehr  günstig.  P.  Wagner  (Leipzig). 

309.  Ueber  VerkrAmmongen  des  Beines 
naoh  Eniegelenksresektion  im  Kindeaalter; 
von  Prof.  Hofmeister.  (Beitr.  z.  klin.  Chir. 
XXXVII.  1  u.  2.  p.  175.  1903.) 

27 


210 


vm.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


Die  Resultate  der  Kniegelenkresekiian  wegen 
Tuberkulose  genügen  beim  EJnvaehseiten  heut- 
zutage den  höchsten  Ansprüohen.  Unter  einer 
verschwindend  geringen  unmittelbaren  Operation- 
gefahr sichern  wir  dem  Kranken  mit  einem  hohen 
Grade  von  Wahrscheinlichkeit  die  Dauerheilung 
und  erkaufen  diese  mit  dem  funktionellen  Nach- 
theile einer  geringen  Verkürzung  des  Beines  und 
einer  festen  Ankylose  in  guter  Stellung,  einem  Zu- 
stande, der  die  Arbeitf&higkeit  meist  auffallend 
wenig  beeinträchtigt 

Viel  weniger  erfreulich  ist  das  Bild,  das  die 
Controle  der  Dauererfolge  nach  der  Kniegdenk- 
reseJUion  im  KindesaÜer  liefert:  Die  Waehathum" 
verhürxung  und  die  Verkrümmung  des  Beines  trü- 
ben hier  die  funktionelle  Prognose  in  hohem  Grade. 
Die  Genese  der  Wachsthumverkürzung  ist  hinrei- 
chend klargelegt;  keine  Einigkeit  dagegen  herrscht 
in  der  Beurtheilung  der  Flexionoonirakiuren, 

Auf  Grund  des  Materiales  der  v.  B  r  u  n  s  'sehen 
Klinik  zieht  H.  den  Schluss,  dass  sekundäre  Flexion- 
contrakturen  nach  Kniegelenkresektion  (wenigstens 
bei  der  in  der  v.  Br  uns 'sehen  Klinik  und  wohl 
auch  in  den  meisten  deutschen  Kliniken  üblichen 
langdauernden  Nachbehandlung  mit  fizirenden  Ver- 
bänden) bei  Kranken,  die  zur  Zeit  der  Operation 
das  14.  Lebensjahr  überschritten  haben,  nicht  mehr 
vorkommen;  dagegen  stellen  sie  im  Kindesalter 
einen  praktisch  bedeutungsvollen  Folgezustand  der 
Resektion  und  Arthrektomie  dar,  dessen  Eintritt 
mit  um  so  grösserer  Sicherheit  zu  erwarten  ist,  je 
jünger  das  Kind  zur  Zeit  der  Operation  war. 

Anatomisch  müssen  zwei  Formen  der  Verkrüm- 
mungen scharf  von  einander  getrennt  werden: 
1)  unnklige  Knickungen  an  der  Stelle  der  früheren 
QeknkspaUe,  2)  bogenförmige  Krümmungen  des 
unteren  Femurendes. 

Zwei  Bedingungen  müssen  erfüllt  sein,  um 
das  Zustandekommen  der  Krümmung  eines  OUedes 
XU  ermögliehen:  das  Glied  muss  an  der  Stelle,  wo 
die  Biegung  eintreten  soU,  nachgiebig  sein  und 
dann  müssen  bestimmte  Gewalten  zur  Wirkung 
gelangen,  die  das  Glied  über  seine  Biegungsfestig- 
keit hinaus  in  Anspruch  nehmen.  Die  Ursache 
der  Verkrümmungen  sieht  H.  in  einer  physio- 
logischen Schwäche  des  Knochens  und  in  der  Ein- 
wirkung der  Körperlast,  speciell  dem  Zuge  der 
Beugemuskulatur. 

Ther(^mUiseh  wurde  bei  schweren  Flexion- 
ankylosen  bisher  stets  die  Keilosteoiomie  an  der 
alten  Besektionsteüe  ausgeführt  Auf  Grund  seiner 
Erfahrungen  mOchte  aber  H.  für  die  Operation  am 
Knochen  das  allgemeine  Frincip  aufsteUen,  dass 
wir  im  Einzelfalle  zunächst  durch  Skiagramm  und 
Messung  des  Epiphysen-Richtungswinkels  bestim- 
men, welche  der  beiden  Contrakturformen  vorliegt, 
bez.  wie  sich  die  Krümmung  auf  die  beiden 
typischen  Stellen  vertheilt  und  je  nach  dem  Er- 
gebnisse an  der  Stelle  der  stärkeren  Krümmung 


oder  nOthigenMls  auch  an  beiden  Stellen  die  Tren- 
nung des  Knochens  ausführen. 

In  den  Fällen,  in  denen  die  Flexion  noch  in 
der  Hauptsache  auf  die  Epiphysengegend  lokalisirt 
ist  und  noch  eine  knorplige  Epiphysenfuge  be- 
steht, kann  man  versuchen,'  eine  traumatische  Epi- 
physenlösung  herbeizuführen.  Prophylaktisch  em- 
pfiehlt H.  die  Ausschaltung  der  Beugemuskeln,  d.  h. 
die  Verlagerung  ihrer  Ansätze  am  Oberschenkel 
im  unmittelbaren  Anschlüsse  an  die  Kniegelenk- 
resektion speciell  bei  Kindern  vor  dem  8.  Lebens- 
jahre. P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

310.  Zar  Technik  der  Nearthroaenbildang 
bei  ankylosirten  Gelenken;  von  Dr.  Dom. 
Pupovac.   (Wien.  kUn. Wchnschr.XV.34. 1902.) 

P.  ist  es  gelungen,  bei  einem  in  stumpfwinkeliger 
Stellung  durch  gonorrhoische  Arthritis  ankylosirten 
Ellenbogengelenk  durch  blutige  Lösimg  der  Verwach- 
sungen, Interposition  von  2  mm  dicken  Magnaliumblech- 
blättchen,  die  an  Trochlea,  Eminentia  capitata  und  Fossa 
semilunaris  ulnae  durch  Catgutnähte  fixirt  wurden,  die 
knöcherne  Wiedervereinigung  der  getrennten  Gelenk- 
theile  zu  verhüten  und  eine  aktive  Beweghchkeit  von 
79>-100<^  zu  erzielen.  Durch  Röntgen-Photographie  konnte 
nach  8  Monaten  an  Stelle  der  eingepflanzten,  nun  resor- 
birten  Magnahumplättohen  ein  ungefähr  2  mm  breiter  Oe- 
lenkspait  festgestellt  werden.  P.  ist  der  Ansicht,  dass 
das  Resultat  durch  sytematischere  Nachbehandlung,  der 
sich  die  Pat.  entzog,  sowie  vielleicht  durch  Verbesserung 
der  Technik  in  Form  ausgedehnterer  Eapselexcision 
u.  s.  w.  sich  hätte  verbessern  lassen. 

F.  Krumm  (Karlsruhe). 

311.  Bisherige  Erfahrungen  über  Traohom- 
behandlnng  mitOuprooitrolt  aebtt  einigen  Be- 
merkungen über  Itrol  Oredö;  von  Dr.  v.  Arlt 
(Wien.  klin.  Wchnschr.  XV.  18.  1902.) 

Die  kurze  Mittheilang  enth&lt  eine  berichtigende 
Ergänzung  zu  v.  A.'s  erster  Veröffentlichung  ^Ueber 
die  Anwendung  von  Cupr.  citr.  bei  Trachom"  im 
Centr.-Bl.  f.  prakt.  Augenhkde.  M&rz  1902.  £r 
verwendet  das  Cuprocitrol  nicht  mehr  in  Salben- 
form, sondern  in  5proc.,  und  wenn  es  gut  ver- 
tragen wird,  in  lOproc.  Lösung  3mal  täglich.  Es 
wird  möglichst  nahe  der  Uebergangsfalte  auf  die 
Conjunctiva  gebracht  und  durch  Massage  fiberall 
hin  vertheilt.  In  den  wenigen  (ö^/^)  Fällen,  in 
denen  Cuprocitrol  nicht  vertragen  wurde,  wirkte 
ausgezeichnet  Itrol  Cred6  pro  oculis  (aus  der  Fabrik 
von  Heyden),  das  wie  Calomel  mit  dem  Pinsel  dflnn 
auf  die  umgestülpten  Lider  aufgestreut  wird.  Das 
Itrol  bewährte  sich  ausserdem  bei  Blennorrhoea 
neonatorum,  die  mit  Geschwfiren  complicirt  war, 
und  bei  anderen  Conjunctivitiden  mit  starker 
Sekretion.  Es  ist  aber  sehr  empfindlich  gegen 
Licht  und  den  geringen  Acetylengehalt  der  Luft 
(in  Bäumen  mit  Gasbeleuchtung). 

Bergemann  (Husum). 

312.  Zwei  Fälle  von  ToUatändiger  Begene- 
ration  der  Hornhaut  naoh  TollBtindiger  Zer- 
etörung  derselben  duroh  ooiiJunotiTale  Eite- 
rung; von  Dr.  N.  D.  Staicovici.  (Revista  de 
Chir.  VIL  1.  p.  20.  1903.) 


VIII.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


211 


Es  ist  bekannt,  dass  nach  tiefen  Eiterungen  der 
Hornhaut,  diese  nie  ihre  Durchsichtigkeit  wieder 
erlangt,  sondern  an  Stelle  des  Geschwüres  ein 
weisser,  undurchsichtiger  Fleck  surückbleibt.  So 
lange  aber  die  Membrana  Descemeti  intakt  ist, 
kann  eine  vollständige  Restitutio  ad  integrum  statt- 
finden und  kommt,  wenn  auch  nur  in  sehr  seltenen 
Fftllen,  zur  Beobachtung.  So  hat  St  einen  Fat 
mit  eiteriger  Ophthalmie  und  eiteriger  Ulceration 
der  ganzen  Hornhaut  in  Behandlung  gehabt,  bei 
dem  zuerst  Yaskularisirung  und  dann  voUstAndige 
Aufhellung  der  ganzen  Cornea  beobachtet  wurde. 
Einen  ähnlichen  Fall  bot  ein  Stägiges  Kind,  bei 
dem  in  Folge  von  blennorrhagischer  Ophthalmie 
eine  doppelseitige  Infiltration  und  später  eine 
eiterige  Exfoliation  der  ganzen  Hornhautfläche  zu 
beobachten  war.  Auch  hier  war  nach  2  Monaten 
Tollständige  Aufhellung  der  Hornhaut  beiderseits 
zu  verzeichnen,  nachdem  vorher  eine  reichliche 
perikeratitische  Yaskularisirung  aufgetreten  war,  die 
sich  bis  über  die  Cornea  erstreckte.  Die  Behand- 
lung bestand  in  reichlichen  Waschungen  mit 
Sublimat  1:3000  und  in  Kauterisationen  mitSolut 
argenti  nitrici  2®/o  und  später  3^/o;  ausserdem 
Jodoformsalbe,  Atropin  und  Occlusivverband. 

E.  Toff  (BraUa). 

313.  lieber  BIngsbsoeas  der  Hornhaut ;  von 
Prof.  Fuchs.  (Arch.  f.  Ophthalmol.  LVL  1.  p.  1. 
1903.) 

Im  Zusammenhange  mit  9  eigenen  klinisch  und 
anatomisch  genauer  beschriebenen  Beobachtungen 
behandelt  F.  das  Wesen  und  die  Ursache  der  nicht 
allzu  häufigen  Homhauterkrankung.  Der  Ring- 
abaoess  der  Hornhaut  ist  nach  F.  eine  „sehr  rasch 
auftretende  Infiltration,  welche  entlang  dem  Rande 
der  Hornhaut  in  Ringform  entsteht  und  gewöhn- 
lich binnen  wenigen  Tagen  zur  Vereiterung  der 
Hornhaut  und  Panophthalmitis  führt"  Der  In- 
filtrationring wird  durch  Eiterzellen  gebildet,  die 
in  einer  oberflächlichen  und  tiefen  Schicht  der 
Hornhaut  gelegen  sind ;  die  von  diesem  Ringe  ein- 
geschlossenen hinteren  Hornhautschichten  sind 
nekrotisch.  Die  Erkrankung  *  kommt  zu  Stande 
durdi  Einwanderung  ganz  verschiedenartiger  Bak- 
terien in  das  Augeninnere  bei  Gelegenheit  von 
Perforationen  der  Bulbuswand,  vorzugsweise  der 
Hornhaut.  Alle  therapeutischen  Versuche  sind 
bisher  fast  immer  ohne  Erfolg  geblieben.  Die  In- 
fektion setzt  sich  auf  die  tiefen  Theile  des  Auges 
fort,  unter  dem  Bilde  der  Panophthalmitis.  Die 
klinischen  und  anatomischen  Veränderungen  unter- 
scheiden sich  in  jeder  Weise  streng  vom  Ulcus 
serpens,  mit  dem  der  Ringabscess  der  Hornhaut 
nur  die  Bösartigkeit  der  bakteriellen  Einwirkung 
gemein  hat  Bergemann  (Husum). 

314.  Primäres  Sarkom  der  Iris;   von  Dr. 

Casey  A.  Wood  u.  Dr.  Brown  Pusey.   (Arch. 
f.  Augenhkde.  XLVIL  2  u.  3.  p.  97.  1903.) 


Hauptbeweggrund  für  diese  Arbeit  war  das 
Bestreben  der  Vff.  Klarheit  zu  bringen  in  die 
Frage,  ob  bei  primärem  Irissarkom  mit  der  Irid- 
ektomie  auszukommen  sei  oder  ob  zur  grösseren 
Sicherheit  quoad  vitam  sofort  enucleirt  werden  soll. 
Sie  legten  deshalb  den  Fachgenossen  einen  Frage- 
bogen vor,  dessen  Inhalt  sie  mit  ihren  eigenen  Be- 
obachtungen zusammenstellten.  Der  Ueberblick 
erstreckt  sich  über  64  früher  veröffentlichte  und 
,23  neue  Fälle.  An  diesem  grossen  Materiale  wer- 
den erörtert :  die  pathologische  Anatomie  des  Iris- 
sarkoms, sein  Vorkommen,  die  relative  Häufigkeit, 
Alter  und  Qeschlecht,  Bevorzugung  eines  Auges, 
primärer  Sitz,  Aetiologie,  Verlauf,  Differential- 
diagnose von  Melanoms,  Qummi,  Tuberkel,  Pro- 
gnose und  Behandlung.  Die  Ergebnisse  der  Be- 
obachtungen in  den  vorliegenden  Fällen  lassen 
keinen  Zweifel  darüber  walten,  dass,  sobald  die 
Diagnose  von  Irissarkom  feststeht,  enucleirt  werden 
muss.  Bergemann  (Husum). 

315.  Oatniatiaohe  Beiträge  larlriaatrophie  ; 

von  Dr.  Franck.     (Arch.  f.  Augenhkde.  XLVIL 
2  u.  3.  p.  198.  1903.) 

Fr.  theilt  7  klinische  Beobachtungen  mit  und 
geht  auf  die  Entstehung  und  Weiterentwickelung 
erworbener  Irisatrophie  näher  ein.  Die  3  ersten 
Fälle  entstanden  im  Anschlüsse  an  schwere  Irido- 
cyklitis,  die  zu  ausgedehnten  Verwachsungen  der 
Iris  mit  der  Linse  geführt  hatte;  in  3  weiteren 
Fällen  war  ein  eingeheilter  Irisprolaps  die  Ursache 
der  Atrophie,  ohne  dass  schwere  entzündliche  Ver- 
änderungen stattgefunden  hatten.  Je  nach  der  Zeit- 
dauer der  bestehenden  Verwachsung  und  nach  der 
Stärke  des  auf  die  festgeklebte  Iris  wirkenden 
Zuges  beim  Pupillenspiele  war  die  Atrophie  vor- 
geschritten. Es  entsprach  z.  B.  die  Richtung  der 
neugebildeten  Irislücken  der  Wirkungslinie  des 
stärksten  Zuges.  Von  besonderem  Werthe  dürfte 
die  Feststellung  sein,  dass  nach  dem  umfange  der 
hinteren  Synechien  die  Iris  in  ihrer  ganzen  Dicke 
gleichmässig  atrophirte ;  dagegen  war  die  Atrophie 
bei  vorderer  Synechie  mehr  auf  die  Umgebung  der 
Verwachsungstelle  beschränkt  und  das  Pigment- 
blatt der  Iris  weniger  angegriffen.  Im  7.  Falle 
handelte  es  sich  um  (wahrscheinlich  angeborene) 
Lückenbildung  der  Iris,  die  bei  dem  einen  Auge 
die  Gestalt  einer  Nebenpupille  hatte. 

Bergemann  (Husum). 

316.  Ueber  syphilitisohe  Entaündimg  der 
äusseren  Augenmuskeln  und  des  Hersens ;  von 

Prof.  Busse  u.  Dr.  Hochheim.     (Arch.  f.  Oph- 
thalmol LV.  2.  p.  222.  1903.) 

Die  37jähr.  Fat.  erkrankte  angeblich  nach  Erkäl- 
tungen an  Oedemen  der  Beine  und  des  Gesichts,  beson- 
ders der  AugenUder.  Dazu  gesellten  sich  ausgiebige 
Lähmungen  der  äusseren  Augenmuskeln  und  des  Levator 
palpebrae  super,  sin.,  Kopfschmerzen,  Herabsetzung  der 
Sehschärfe  durch  Papillitis  und  Protrusio  bulbi  rechts ; 
zuletzt  während  der  antiluetisohen  Behandlung  noch 
Ptosis  rechts.  3  Wochen  nach  der  Aufnahme  bekam  Fat. 


212 


VIIL   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


einen  taohykardischen  Anfall,  der  nach  8  Tagen  aufhörte, 
und  nach  4  Wochen  mit  tödtliohem  Ausgange  wieder- 
kehrte. 

Die  Ursache  dieser  Vorgänge  liess  sich  klinisch  nicht 
sicher  feststellen ;  am  wahrscheinUohsten  blieb  Syphilis. 
Erst  die  anatomische  Untersuchung  brachte  Klarheit. 
Herz-  und  Augenmuskeln  zeigten  das  m  dieser  Muskulatur 
äusserst  seltene  Bild  der  Myositis  und  Myocarditis  gum- 
mosa. Tuberkulose  war  nicht  anzunehmen  wegen  1)  des 
Fehlens  wirklicher  Tuberkel,  2)  des  Mangels  jeglicher 
Yerkäsung,  3)  des  negativen  Ausfalles  der  BaoiUenfl^bung. 
Für  Lues  sprach  eine  eigenartige  Mischung  von  narbigen 
Strängen  mit  frischen  Wucherungen,  sowie  die  überall 
verbreitete  Fettmetamorphose  in  den  Entzündungsherden. 
Auffallend  war  da8>yorhanden8ein  you  zahlreichen  Bieseu- 
zellen  in  den  syphilitischen  Entzündunssherden ,  sowie 
die  Mitbetheiligung  der  quergestreiften  Muskelfiisern  an 
der  Entzündung.  Bergemann  (Husum). 

317.  Pathologiaoh  -  anatomlaohe  Unter- 
Baohnngen  über  das  Verhalten  der  Ciliamer- 
ven,  sowie  über  amyloide  and  hyaline  Degene- 
ration bei  Fhthiaia  bnlbi;  von  Dr.  Naito  in 
Tokio  (Japan).  (Arch.  f.  OphthalmoL  Uli.  1.  p.  162. 
1901.) 

N.  hat  in  der  Rostocker  üniversit&t- Augen- 
klinik mehrere  phthisische  Bulbi  untersucht  und 
gefunden,  dass  in  ihnen,  wohl  in  Folge  von  trauma- 
tischer Einwirkung,  wahrscheinlich  eine  Neubil- 
dung von  Nerven  stattgefunden  hat  Der  Nerven- 
reichthum  war  auch  unter  Berücksichtigung  des 
verkleinerten  Raumes  auffallend  gross.  Mit  Sicher- 
heit konnte  N.  eine  Proliferation  von  markhaltigen 
Fasern  in  der  Hornhaut  feststellen.  Dieser  Nerven- 
reichthum  phthisischer  Bulbi  ist  in  klinischer  Hin- 
sicht zu  berücksichtigen  bei  den  bekanntlich  oft 
auftretenden  Schmerzen  in  alten  Stümpfen. 

In  einem  phthisischen  Angapfel,  und  zwar  in 
der  Netzhaut  fand  N.  ausgebreitete  amyloide  Degene- 
ration; dabei  waren  die  obliterirten  Oefftsse  der 
Netzhaut  auf  weite  Strecken  in  amyloide,  verzweigte 
Cylinder  verwandelt.  In  den  grosseren  Amyloid- 
körperchen  war  eine  kemähnliche  Substanz;  in 
ihrer  Umgebung  sah  man  gleichmftssig  homogene, 
mit  Hämatoxylin  sich  blanfftrbende,  aber  auf  Jod 
nicht  reagirende  Pünktchen  und  helle  ECigelchen, 
die  wahrscheinlich  eine  Vorstufe  des  Amyloid 
und  eine  Art  Hyalin  bildeten. 

L  a  m  h  o  f  e  r  (Leipzig). 

318.  üeber  den  Zusammenhang  gewisser 
Formen  der  retrobulbären  Neuritis  mit  Erkran- 
kungen des  QefftsBsystema;  von  Dr.  Schick. 
(Arch.  f.  OphthalmoL  LVI.  1.  p.  116.  1903.)    * 

Zur  Ergänzung  seiner  frOheren  Mittheilung 
über  die  anatomische  Untersuchung  in  einem  Falle 
von  Intoxikationamblyopie  (vgl.  Arch.  f.  Ophthal- 
moL LIV.  1902)  berichtet  Seh.  über  drei  weitere 
klinische  Beobachtungen,  und  zwar  eine  retrobul- 
bäre chronische  Neuritis  optici  auf  luetischer  Basis, 
eine  einseitige  Neuritis  retrobulbaris  bei  Myo- 
karditis und  eine  einseitige  retrobulbäre  Neuritis 
mit  plötzlich  auftretender  partieller  Thrombose  der 
Centralvene.     In  allen  3  Fällen  waren  die  charak- 


teristischen Symptome  der  Intoxikationamblyopie 
ausgesprochen  vorhanden.  In  einer  eingehenden 
Besprechung  der  interessanten  Einzelheiten  dieser 
3  Beobachtungen  versucht  Seh.  nachzuweisen, 
„dass  seltene,  der  Intoxikationsamblyopie  glei- 
chende Fälle  von  Sehnervenerkrankungen  that- 
säohlich  vorkommen,  bei  denen  ein  Zusammen- 
hang mit  Veränderungen  des  Oefässsystems  im 
hMisten  Grade  wahrscheinlich  ist,  ohne  dass  eine 
Vergiftung  mit  Alkohol  oder  Nicotin  zu  Grunde 
liegt" 

Ebenso  führt  Seh.  das  centrale  Skotom  bei 
Amblyopie  durch  Diabetes,  allgemeine  Erschöpfung 
(z.  B.  Stillender)  und  Bleivergiftung  nicht  auf  eine 
rein  toxische  Schädigung  der  Nervenfasern  zurQck, 
sondern  im  Wesentlichen  auf  eine  Veränderung, 
bez.  herabgesetzte  Leistungsfähigkeit  der  Gefässe 
des  papillomakulären  Bündels.  Diese  Auffassung 
sohliesst  auch  eine  genügende  Erklärung  der  son- 
stigen funktionellen  und  anatomischen  Verände- 
rungen nicht  aus,  die  bei  diesen  Erkrankungen 
beobachtet  werden.        Bergemann  (Husum). 

319.  Zur  Diagnose  und  Behandlang  retro- 
bolbärer  Erkrankungen;  von  Dr.  Franke  in 
Hamburg.  (Arch.  f.  Augenhkde.  XLIIL  1.  p.  60. 
1903.) 

Im  Zusammenhange  mit  interessanten  eigenen 
Beobachtungen  erörtert  F.  Diagnose  und  Behand- 
lung retrobulbärer  Erkrankungen,  besonders  durch 
Neubildungen  und  Fremdkörper.  Die  Abhandlung 
ist  reich  an  werthvollen  Einzelheiten  Ober  die 
Operationtechnik  und  klinische  Beobachtung,  die 
ein  kurzer  Auszug  leider  nicht  erschöpfend  wieder- 
zugeben vermag.  Bergemann  (Husum). 

320.  Experimentelles  über  die  endogene 
Infektion  des  Auges ;  von  Dr.  Selenkowsky 
und  Dr.  Woizechowsky.  (Arch.  f. Augenhkde. 
XLVn.  2  u.  3.  p.  299.  1903.) 

S.  u.  W.  prüften  bei  Kaninchen  und  Katzen 
klinisch,  bakteriologisch  und  anatomisch  das  Ver- 
halten des  Auges,  besonders  auch  des  hinteren 
Bulbusabschnittes,  zu  Infektionkeimen,  mit  denen 
sie  eine  Allgemeininfektion  hervorgerufen  hatten. 
Aus  den  lehrreichen  üntersuchungsergebnissen, 
die  auch  für  die  praktische  Augenheilkunde  von 
Bedeutung  sind,  mag  Folgendes  hervorgehoben 
werden:  Bei  der  experimentellen  endogenen  In- 
fektion des  Auges  zeigen  die  hinteren  Theile  des 
Augapfels  günstigere  Bedingungen  für  die  Weiter- 
entwickelung der  aus  der  Blutbahn  eingewander- 
ten Bakterien  als  die  vorderen ;  für  die  üeberwan- 
derung  der  Keime  aus  den  Oefässen  in  den  Glas- 
körper ist  jedoch  eine  schwerere  Allgemeininfektion 
nöthig,  als  für  ihren  Eintritt  in  das  Kammerwasser. 
Der  Austritt  von  Bakterien  aus  der  Blutbahn  in 
Glaskörper  oder  Kammerwasser  kann  stattfinden, 
ohne  dass  irgend  ein  entzündlicher  oder  embo- 
lischer,  bez.  thrombotischer  Process  im  Auge  vor- 


Weininger,  Geschlecht  und  Charakter. 


213 


handen  ist.  Im  AUgemeioen  wird  die  endogene 
Infektion  begflnstigt  werden  durch  st&rkere  Viru- 
lenz der  Bakterien  oder  ReizzustAnde  des  Auges. 
In  der  Mehrzahl  der  Fälle  von  üeberwanderung 
der  Bakterien  aus  der  Blutbahn  in  das  Auge  kommt 


es  nicht  zu  entzündlichen  Erscheinungen;  trotz- 
dem ist  aber  auch  dann  regelmässig  eine  Phago- 
cytose  nachweisbar,  die  auf  Schwächung  und  Ver- 
nichtung der  Infektionkeime  gerichtet  ist 

Bergemann  (Husum). 


C.  BOcheranzeigen. 


29.  Gesohlecht  and  Charakter;  von  Dr.  Otto 
Weininger.  Wien u.  Leipzig  1903.  W.Brau- 
mflUer.  Gr.  8.  XXUI  u.  599  S.  (8  Mk.) 
Es  ist  schwer,  gerecht  über  W.'s  Buch  zu 
sprechen.  Die  Meisten  werden  es  mit  Widerwillen 
aus  der  Hand  legen,  und  man  kann  ihnen  nicht 
unrecht  geben.  Jedoch  hat  es  viele  Vorzüge. 
Wenn  auch  der  Vf.  in  sich  das  nicht  überwunden 
hat,  was  er  überwinden  möchte,  wenn  es  ihm  hier 
an  Sophrosyne,  dort  an  positiven  Eenntnissen  oder 
wenigstens  an  Einsicht  in  die  Schwierigkeit  der 
Sache  fehlt,  so  finden  wir  doch  in  ihm  einen  hoch- 
begabten Mann,  der  sehr  viel  gelesen  hat,  scharf  zu 
denken  sucht  und,  obwohl  er  sehr  jung  sein  muss, 
mancherlei  Erfahrungen  gesammelt  hat.  Wenn 
ihn  auch  seine  Leidenschaft  für  das  Spielen  mit 
Begriffen  vor  keiner  Verschrobenheit  zurückscheuen 
lässt  und  schliesslich  zu  Verkehrtheiten  aller  Art 
fthrt,  so  bleibt  es  doch  erfreulich,  dass  er  energisch 
auf  eine  denkende  ZusammenftuBSung  hindrängt 

Nun  kommt  aber  die  ungünstige  Seite.  Die 
meisten  Qedanken  über  die  Eigenart  der  Oe- 
schlechtOT,  die  der  Vf.  vorbringt,  stehen  schon  in 
den  Schriften  des  Bef.,  ja  auch  der  Titel  ist  einer 
Titelreihe  des  Bßf.  nachgeahmt  Der  Unterschied 
iBt  erstens  der,  dass  der  Bef.  seine  Sachen  in  an- 
Bpnichsloeer  Form,  oft  wie  gesprächsweise  mit- 
getheilt  hat,  während  der  Vf.  immer  im  hohen 
Ch<»e  redet  und  den  Dingen  ein  philosophisches 
Ittntelchen  umhängt,  und  zum  anderen  der,  dass 
der  VI  die  Gedanken  übertreibt  und  verzerrt  theo- 
rstischen  Spekulationen  zu  Liebe.  Das  alles  wäre 
nicht  schlimm.  Man  kann  von  einem  jungen 
Manne  nicht  lauter  eigene  Gedanken  verlangen, 
und  wenn  er  die  Gedanken  systematisch  vorträgt, 
so  ist  es  auch  ein  Verdienst  Wenn  aber  ein 
Schriftsteller,  nur  um  nicht  als  Plagiarius  zu  er- 
scheinen, seinen  Vorgänger  verunglimpft,  so  hört 
der  Spass  anf  und  das  Strafbare  beginnt  Der  Vf. 
verwahrt  sich  auf  S.344  gegen  die  Verwechselung 
sdnes  „Standpunktes^  mit  den  „hausbackenen*' 
Ansichten  von  P.  J.  Mübius.  Er  steigert  die 
Arroganz  dadurch,  dass  er  erklärt,  die  Behauptung 
des  BBf.,  die  talentirten  Weiber  seien  Zeichen  der 
Entartung,  wäre  irrig,  die  sexuellen  Zwischen- 
fonnen  wären  durchaus  eine  normale  Erscheinung. 


Also  der  Mann  im  Philosophenmantel  will  bestim- 
men, was  normal  und  was  pathologisch  sei ! 

Der  Vf.  nennt  seine  Arbeit  „eine  principielle 
üntersuchung^S  er  sollte  sagen,  eine,  die  alles  auf 
die  Spitze  treibt  Wer  sich  von  der  Erfahrung 
überwachen  lässt,  der  weiss,  dass  je  mehr  wir  in's 
Weite  und  in's  Tiefe  kommen,  alles  um  so  düsterer 
und  unsicherer  wird.  Wer  aber  alles  aus  der  Idee 
deducirt,  der  hat  leichtes  Spiel,  wenn  er  Con- 
sequenzen  macht  und  da  hinaus  läuft,  wo  die  Er- 
fahrung im  Stiche  lässt  Jener  kann,  da  wir  über 
das  Letzte  doch  nichts  Sicheres  wissen,  milde 
sein ;  dieser  kennt  keine  Schonung,  er  weiss  alles 
und  richtet  wie  ein  Gott 

Das  Princip  des  Vfs.  ist,  dass  der  absolute 
Mann  (M)  dem  absoluten  Weibe  (W)  gegenüber 
stehe,  dass  aber  die  wirklichen  Menschen  M  mit 
wechselnder  Beimischung  von  W,  oder  W  mit 
etwas  M  seien.  Dadurch  erleichtert  er  sich  die 
Sache  sehr,  denn,  wenn  etwas  mit  der  Erfahrung 
nicht  stimmt,  so  kann  er  sagen,  ja  das  liegt  an  der 
Beimischung  von  M  oder  W.  Das  Ergebniss  ist, 
dass  W  keine  Seele  hat,  dass  es  ihm  an  Charakter, 
Gedächtniss,  Denken,  Phantasie,  Genie,  Ethik  ganz 
fehlt,  dass  sein  ganzes  Wesen  Sexualität  und  sein 
eigentliches  Thun  Kuppeln  ist  Ein  Ich  im  eigent- 
lichen Sinne  des  Wortes,  Genialität,  Logik,  Ethik, 
Aesthetik,  das  Alles  kommt  nur  M  zu.  Eine  ganz 
eigenthümliohe  Färbung  bekommt  die  Sache  durch 
Hereinziehung  der  „Ethik'^  Eant's.  Sittlich  ist 
nur  ein  Handeln  aus  Maximen,  also  ist  die  Mutter- 
liebe nicht  sittlich  u.  s.  f.  Der  Eantianismus  lässt 
den  Vf.  auch  mit  einer  Absurdität  enden.  Weil 
im  Coitus  der  Mensch  nicht  als  Zweck,  sondern 
nur  als  Mittel  betrachtet  wird,  ist  vollkommene 
Enthaltsamkeit  allein  sittlich,  und  dem  Weibe  ist 
nur  dadurch  zu  helfen,  dass  es  nicht  mehr  als 
Weib  angesehen  wird. 

Das  Buch  W.'s  ist  deshalb  so  dick  geworden, 
weil  der  Vf.  seine  Gedanken  überhaupt  hat  los- 
werden wollen.  Wir  bekommen  lange  Vorträge 
über  Genialität,  Logik  u.  s.  w.  zu  hören,  manches 
Gute  (z.B.  über  die  Erbärmlichkeit  mancher  moder- 
nen Psychologie),  viele  Schroffheiten.  Vielleicht 
wird  dem  Vf.  noch  einmal  bei  seiner  Gottähnlich« 
keit  bange.  Möbius, 


214 


Hellpach,  Nervosität  und  Cultur. 


30.  Nerrosität  and  Ooltnr;  von  Dr.  W. 
Hellpaoh.  Y.  Band  der  von  Leo  Berg 
herausgegebenen  „Culturprobleme  der  Oegen- 
wart".  Berlin  1902.  J.  Rade.  8.  290  S. 
(2  Mk.  50  Pf.) 

Schon  als  junger  Mann  sah  der  Bef.  ein,  dass 
die  ,,Nervo8itftt"  eins  der  wichtigsten  Probleme  sei, 
und  immer  empfand  er  es  schmerzlich,  wenn  die 
Berufenen  leicht  über  sie  weggingen  und  ihren 
Ernst  auf  Dinge  wandten,  die  ihm  gar  nicht  recht 
wichtig  vorkommen  wollten.  Yerständniss  für  die 
Nervosität  kann  nur  der  haben,  der  sie  nicht  rein 
medicinisch,  sondern  als  Gultur-Problem  ansieht. 
Allmählich  nur  wächst  tiefere  Einsicht  und  jeder 
Beitrag,  der  von  eigenem  Nachdenken  zeugt,  muss 
willkommen  sein.  So  ist  auch  W.  Hellpaoh 's 
Buch  über  „Nervosität  und  Cultur^'  willkommen 
zu  heissen,  denn  sein  Verfasser  ist  als  ein  be- 
weglicher Oeist  bekannt,  der  gern  neue  Wege 
sucht 

H.  zeigt  sich  in  seinem  neuen  Buche  als  stark 
durch  La mp recht  beeinflusst  Er  nimmt  von 
diesem  den  Begriff  der  „Reizsamkeit"  und  sieht 
in  ihm  das  Kennzeichen  der  neuen  Zeit  Wie  an- 
geblich Empfindsamkeit  das  18.  Jahrhundert  oha- 
rakterisirte,  so  soll  Beizsamkeit,  d.  h.  Leichterreg- 
barkeit durch  Beize  aller  Art,  dem  19.  Jahrhundert 
eigen  sein,  und  die  Nervosität  oder  Nervenschwäche 
soll  nur  ein  höherer  Orad  der  Beizsamkeit  sein, 
sozusagen  ihr  umkippen  in  das  Krankhafte.  Als 
Ursache  der  Beizsamkeit  und  der  Nervosität  wer- 
den die  „Veränderungen  der  Cultur'*  angesehen. 
Früher  sprach  man  hauptsächlich  von  der  Hast 
und  der  Buhelosigkeit  des  modernen  Lebens,  von 
Eisenbahnen,  Telegraphen,  Telephonen,  von  dem 
Jagen  nach  Geldgewinnen,  von  den  politischen 
Treibereien,  und  dergleichen  mehr.  Jetzt  genügen 
solche  Bedensarten  nicht  mehr,  denn  die  National- 
ökonomie hat  ihre  Herrschaft  angetreten  und  hat 
uns  gelehrt,  die  Dinge  wissenschaftlich  anzusehen. 
H.  hat  sich  mit  ganzer  Seele  der  Wirthschaftlehre 
hingegeben.  Wir  erfahren,  dass  das  ganze  mensch- 
liche Leben  auf  der  Art,  wie  das  Geld  verdient 
wird,  aufgebaut  ist,  dass  wir  am  Ende  des  hoch- 
capitalistischen  Zeitalters  leben,  und  dass  daraus 
allein  die  Art  unseres  Lebens  zu  verstehen  ist. 
Der  Geist  der  modernen  Gütererzeugung  und  des 
modernen  Güterverbrauches,  die  Sinnesreize  der 
technischen  Arbeit  und  das  Verhältniss  zwischen 
Arbeit  und  Erholung  werden  uns  geschildert.  Wir 
erfahren,  dass  der  VerftiU  der  alten  Beligionen  und 
die  Entwickelung  einer  neuen  Kunst  aufs  Engste 
mit  dem  Wirthschaftleben  zusammenhängen.  Die 
andere  Eigenthümlichkeit  H.'s  ist,  dass  er  als 
modemer  Mensch  die  Kunst  am  höchsten  stellt 
und  mit  grosser  Wärme  für  die  modernen  Kunst- 
richtungen als  wenigstens  relativ  berechtigt  und 
zeitlich  sehr  werthvoU  eintritt 

Auch  der  Bef.  hat  früher  viel  Gewicht  auf  die 
moderne  Cultur  gelegt  und  hat  sich  vorgestellt,  dass 


moderne  Arbeit  und  moderne  Technik  Nervosität 
bewirken.  Langsam  ist  er  davon  zurückgekommen. 
Das,  was  er  in  der  Wirklichkeit  gesehen  hat  und  noch 
täglich  sieht,  ist  nicht  „Beizsamkeit^S  sondern  Kraft- 
losigkeit und  Freudlosigkeit  Die  nervOsen  Menschen 
sind,  bis  auf  einzelne  Ausnahmen,  nicht  etwa  früher 
gesunde  Menschen  gewesen,  die  durch  die  Ein- 
wirkungen des  modernen  Lebens  krank  geworden 
wären,  sondern  sie  sind  fast  alle  von  Hause  aus 
abnorm.  Sie  sind  krank  vom  Mutterleibe  an  und 
die  sogenannten  Ursachen  der  Krankheit  sind  nur 
Gelegenheitursachen,  die  nichts  bewirkt  hätten, 
wenn  sie  wirklich  gesunde  Menschen  getroffen 
hätten.  Wer  gesund  ist,  der  bleibt  auch  trotz 
Eisenbahnen  und  Telegraphen,  trotz  Capitaiis- 
mus  u.  s.  w.  gesund.  Es  ist  dem  Bef.  also  an 
Stelle  des  Begriffes  der  Nervosität  der  der  Ent- 
artung getreten,  und  er  gebraucht  jenen  nur  noch 
als  Euphemismus.  Aber  ist  das  nicht  nur  eine 
Verschiebung?  Sind  die  Entarteten  nicht  eben 
die  Kinder  solcher  Leute,  die  gesund  waren,  aber 
durch  die  capitalistische  Zeit  krank  geworden  sind, 
und  ihre  Krankheit  dann  vererbt  haben?  Es  dürfte 
nicht  so  sein.  Es  ist  überhaupt  zweifelhaft,  ob 
die  üeberanstrengung  Folgen  hat,  die  vererbt  wer- 
den können.  Wenn  man  sieht,  dass  die  Nach- 
kommen leidlich  gesunder  Leute  krank  sind,  so 
muss  man  Ton  vornherein  auf  den  Gedanken  kom- 
men, es  handele  sich  um  eine  Vergiftung.  Nun 
kennen  wir  nur  Ein  Gift,  das  verbreitet  genug  ist 
und  die  nüthigen  Eigenschaften  hat  Das  ist  der 
Alkohol.  Es  ist  daher  a  priori  wahrscheinlich, 
dass  der  Alkohol  die  wichtigste  Ursache  der  ver- 
erbten Nervenschwäche  sei.  Auch  der  Bef.  hat 
früher  die  Bedeutung  des  Alkohols  unterschätzt, 
weil  er  mehr  an  die  Wirkung  auf  den  Trinkenden, 
als  an  die  auf  seine  Nachkommen  dachta  Min- 
destens die  Hälfte  der  Kranken  waren  Weiber,  die 
Weiber  trinken  im  Ganzen  nicht,  also  kann  das 
Trinken  nicht  schuld  sein.  Es  scheint  aber  so  zu 
sein,  dass  das  Bier,  das  des  Weibes  Vater  ge- 
trunken hat,  Schuld  an  der  weiblichen  Nerven- 
schwäche ist  Das  Individuum  leidet  offenbar 
durch  den  Alkohol  weniger,  als  seine  Keimstoffe. 
Die  Kinder  nicht  nur  des  Säufers,  sondern  auch 
des  Durchschnitt-Trinkers  entarten.  Wenn  Einer 
in  der  Woche  nichts  trinkt,  sich  aber  des  Sonntags 
betrinkt,  so  ist  das  vielleicht  gar  nicht  so  schlimm. 
Wenn  aber  Einer  sich  zwar  nie  betrinkt,  dagegen 
täglich  4  oder  5  Glas  Bier  trinkt,  so  werden  die 
Wirkungen  summirt  und  die  Nachkommenschaft 
ist  kümmerlich.  Ausser  dem  Alkohol  mügen  noch 
andere  Gifte  in  Betracht  kommen.  Es  ist  ersicht- 
lich, dass  die  Stadt  das  Volk  zu  Grunde  richtet 
Trotz  aller  ,,Hygieine"  werden  die  Stadtleute  siech. 
Auch  da  muss  man  an  Gifte  denken :  das  ganze 
Erdreich  ist  durch  die  Gasrühren  vergiftet,  die 
Luft  durch  den  Kohlendunst  Ist  einmal  der 
Mensch  vergiftet,  dann  wirken  freilich  auch  die 
den  Leuten  geläufigen  Ursachen :  die  Unsitten  des 


Ooldscheider  und  Jacob.  —  Presch.  —  Orassi. 


215 


Lebens,  die  Ueberreizung  im  Berufe,  die  schlechten 
modernen  Schulen  u.  s.  w. 

Nun  kann  man  freilich  sagen,  wenn  der 
Alkohol  und  die  anderen  Oifte  so  verderblich 
wirken,  so  fehlt  es  irgendwo,  so  ist  die  Wider- 
standfähigkeit des  normalen  Menschen  nicht  mehr 
vorbanden.  Es  mag  so  sein,  und  mein  Gedanke 
ist  der,  dass  unser  Volk  zu  alt  ist  An  die  Rassen- 
Theorien  glaube  ich  freilich  nicht,  aber  es  scheint 
doch  jedes  Volk  nur  eine  gewisse  Zeit  der  Frische 
zu  haben.  Das  ist  eine  düstere  Lehre  und  der 
Optimismus  H.'s,  der  mit  Sport  und  architekto- 
nischer Kunst  über  die  Nervosität  Herr  werden 
will,  mag  nützlicher  sein.  Gebe  Gott,  dass  die 
schönen  H&user  helfen !  Man  muss  aber  fürchten, 
dass  sie  nichts  helfen  werden,  denn  ein  tüchtiger 
Mensch  liefert  tüchtige  Werke,  nicht  aber  diese 
jenen.  Im  Grunde  ist  in  diesen  Dingen  alles 
Muthmaassung.  Wird  es  wieder  besser,  um  so 
besser,  ist  die  schlimmere  Ahnung  richtig,  so  bleibt 
sie  trotz  der  bösen  Folgen  richtig.       M  0  b  i  u  s. 

31.  Handbaoh  der  physikalischen  Therapie. 
Herausgegeben  von  Prof.A.Goldscheider 
und  Dr.  Paul  Jacob.  Leipzig  1902.  Georg 
Thieme.   Gr.  8.   XLVHI  u.  2237  S.   (56  Mk.) 

Das  Handbuch,  das  wir  bereits  2mal  angezeigt 
haben,  liegt  jetzt  in  4  dicken  Bänden  vollständig 
vor.  Es  ist  ein  stattliches  Werk  geworden.  Wohl 
za  stattlich,  sein  Dmfang  hätte  sich  bei  straffem 
Zusammenfassen  des  Ganzen  und  bei  vorsichtigerer 
Beschränkung  im  Einzelnen  ohne  Schaden  erheb- 
lich verkleinem  lassen.  Ob  sich  wirklich  Viele  ein 
so  grosses  Werk  anschaffen  werden,  das  doch  in 
manchen  Theilen  thatsächlich  nicht  mehr  enthält,  als 
andere  kürzere,  billigere  therapeutische  Werke  neben 
Anderem  auch  enthalten?  Die  Zukunft  wird  es  lehren. 

Der  von  uns  noch  nicht  besprochene  II.  Theil 
eKSrtert  die  physikalische  Therapie  der  einzelnen 
Krankheiten.  Die  Eintheilung  ist  hier  die  übliche : 
Infektionskrankheiten,  Krankheiten  der  Respira- 
tionsorgane, Cirkulationsorgane  u.  s.  w.  Und  auch 
die  Namen  der  einzelnen  Bearbeiter  schauen  uns 
vertraut  an,  haben  wir  sie  doch  schon  in  manchem 
Sammel-  und  Einzel  werk  bei  denselben  Abschnitten 
gesehen:  A.  Fraenkel:  Pneumonie,  Pleura; 
Senator:  Nieren;  Posner:  Harnwege;  Rie- 
gel: Magen  u.  s.  w.  Gynäkologie  und  Geburts- 
hfllfe  haben  auch  einen  Abschnitt  von  Dr.  Sig- 
mund Gottsohalk  bekommen. 

Das  gross  angelegte,  mit  viel  Fleiss  und  Arbeit 
durdigeführte  Werk  kann  sich  überall  sehen  Ussen. 
Wer  sich  durch  den  umfang  nicht  abschrecken 
liest,  wird  mancherlei  praktisch  WerthvoUes  darin 
finden.  Dippe. 

32.  Die  physikaliaoh'diätetisohe  Therapie 
in  der  irstliohen  Prazis;  von  Dr.  Bern- 
hard Presch.  Würzburg  1903.  A.  Stu- 
ber's  Verlag  (C.  Kabitzsch).  Gr.  8.  YIU  u. 
646  8.   (13  Mk.) 


„Physikalisch-diätetische  Therapie^*  ist  jetzt 
Trumpf.  Von  allen  Seiten  werden  wir  mit  Hand- 
und  Lehrbüchern  und  Compendien  dafür  beglückt, 
weil  wir  bisher  so  gar  nichts  davon  wussten  und 
unsere  armen,  unschuldigen  Kranken  in  dieser  Be- 
ziehung so  grüblich  vernachlässigt  haben.  Nimmt 
man  nun  beschämt  solch  ein  Buch  vor  und  liest 
diesen  und  jenen  Abschnitt  durch,  so  kommt  man 
ziemlich  bald  wieder  in  sein  seelisches  Gleich- 
gewicht Man  findet  nicht  allzuviel  Neues,  das 
Meiste  und  Wichtigste  hat  man  gewusst  und  auch 
befolgt,  man  hat  es  nur  nicht  so  pompös  „physi- 
kalisch-diätetische Therapie*^  genannt  und  hat  es 
nicht  so  feierlich  in  den  Vordergrund  gestellt  Und 
so  manches  findet  man,  da  muss  man  unwillkürlich 
lächeln  und  schlägt  mit  mildem  Verzicht  das  Blatt 
um.  Ehe  ich  bei  einem  Aortenaneurysma  „warme 
Bedeckung  des  Unterkörpers  im  Bett,  vorsichtige 
Ganzwaschungen,  milde  Massage  der  unteren  Ex- 
tremitäten und  des  Bauches"  anwende,  um  „durch 
Erweiterung  grosser  Arteriengebiete  den  Blutdruck 
zu  vermindern",  da  schreibe  ich  meinen  Kranken 
doch  lieber  Jodkalium  auf  und  habe  ein  ganz  gutes 
Gewissen  dabei. 

Das  Buch  von  Presch  soll  aber  auf  Grund 
dieser  allgemeinen  Betrachtung  nicht  gar  zu  schlecht 
wegkommen.  Es  hält  sich  in  der  Hauptsache  von 
Uebertreibungen  und  zu  grosser  Einseitigkeit  fern. 
Es  ist  von  einem  Arzte  geschrieben,  der  sein  theo- 
retisches Wissen  aus  guten  Quellen  geschöpft  hat 
und  der  praktisch  zu  beobachten  und  Eines  gegen 
das  Andere  abzuwägen  versteht  Es  soll  Den- 
jenigen einen  guten  Ersatz  bieten,  denen  das  grosse 
Handbuch  von  Goldscheider  und  Jacob  zu 
umfangreich  und  zu  theuer  ist,  und  es  berück- 
sichtigt überall  die  besonderen  und  oft  recht  be- 
scheidenen Verhältnisse  der  ärztlichen  Praxis. 
Der  1.  grosse  Theil  (Seite  1—556)  führt  die  ein- 
zelnen Krankheiten  in  alphabetischer  Reihenfolge 
auf;  der  2.  kurze  Theil,  „Anhanges  beschreibt  kurz 
und  klar:  „hydriatische  Technik^S  „Mechanothe- 
rapie^S  „Elektrotherapie'%  „Diätetische  Kuren", 
„Hypnotherapie",  „Blutentziehungen".     Dippe. 

33.  Die  ICalaria.  Studien  eines  Zoologen;  von 
von  Prof.  B.  Grassi  in  Rom.  Nachtrag  zur 
2.  vermehrten  Aufl.  Jena  1903.  G.  Fischer. 
Gr.  8.    19  S.   (2  Mk.) 

In  diesem  Nachtrag  zu  seinem  umfassenden 
Werk :  „Die  Makria"  widerlegt  G  r.  die  von  Celli 
und  Gasperini  vertretene  Anschauung  von  dem 
Vorkommen  des  Paludismus  ohne  Malaria.  Ferner 
enthält  dieses  Ergänzungsheft  einen  kurzen  Be- 
richt über  den  zu  Ostia  im  Jahre  1901  mit  der 
chemischen  Prophylaxe  angestellten  Versuch  gegen 
die  Malariainfektion.  Die  Heilung  der  Malaria- 
kranken Italiens  lässt  sich  nach  Gr.'s  eingehenden 
Studien  am  leichtesten  durch  eine  zweckmässige 
Verbindung  der  chemischen  und  mechanischen 
Prophylaxe  erreichen.     Die  durch  die  chemische 


216 


Chiari.  —  Kayser.  —  Zarniko.  —  Hajek. 


Prophylaxe  mit  Chinin,  Arsen,  Eisen  und  Bitter- 
stoffen erhaltenen  Resultate  fielen  sehr  befriedigend 
aus,  gfinstiger  als  die  nur  durch  Chinin  und 
Euchinin  erzielten.  Ebenso  leistete  der  mecha- 
nische Schutz  hervorragende  Dienste.  Or.  em- 
pfiehlt wegen  des  Zwanges  der  Verhältnisse  (Mangel 
an  Aerzten),  soviel  wie  möglich  die  Sitte  zu  ver- 
breiten, die  Malariakranken  ohne  Hülfe  des  Arztes 
zu  behandeln.  N  o  e  s  s  k  e  (Kiel). 

34.  Die  Krankheiten  des  Bachen« ;  von  Prof. 
Dr.  Chiari.  Leipzig  u.  Wien  1903.  Franz 
Deutieke.   Or.  8.   X  u.  250  S.   (8  Mk.) 

Der  Name  des  Vfs.  bürgt  dafür,  dass  das  Lehr- 
buch der  Rachenkrankheiten  ein  in  jeder  Beziehung 
hervorragendes  Werk  ist  Auf  eine  gründliche  Dar- 
stellung der  Anatomie  und  der  Physiologie  des 
Bachens  folgen  die  Abschnitte  über  Pathologie, 
Untersuchungsmethoden  und  Behandlung.  Zahl- 
reiche Abbildungen  dienen  zur  Erl&uterung  der 
Darstellung.  Das  ganze  Gebiet  ist  erschöpfend 
behandelt  und  alle  Theile  sind  gleichmftssig  be- 
rücksichtigt S  0  b  0 1 1  a  (Heihinstalt  Sorge). 

35.  Anleitung  sar  Diagnose  nnd  Therapie 
der  Kehlkopf-,  Naaen-  nnd  Ohrenkrank- 
heiten. Vorlesungen,  gehalten  in  FMbüdungs- 
cureen  für  prakiieehe  Aarxte ;  von  Dr.  Richard 
Kayser  in  Breslau.  2.  vermehrte  u.  ver- 
besserte Aufl.  Berlin  1903.  S.  Karger.  8. 
159  S.  mit  130  Abbildungen.   (4  Mk.  80  Pf.) 

Dass  von  dem  kleinen  Werke  sich  schon  nach 
2  Jahren  eine  neue  Auflage  nOthig  macht,  zeigt, 
dass  es  in  den  Kreisen,  für  die  es  bestimmt  ist, 
Anklang  gefunden  hat  und  dass  es  seinen  Zweck, 
nftmlich  das  von  der  Lehre  der  Kehlkopf-,  Nasen- 
und  Ohrenkrankheiten  für  die  allgemeine  Praxis 
Wichtige  in  gedrängter  Form  vorzuführen,  gut 
erfüllt 

Zeigen  auch  zahlreiche  Aenderungen  im  Ein- 
zelnen, dass  K.  bemüht  gewesen  ist,  nicht  nur  mit 
seinem  Buche  dem  Fortschritt  der  Wissenschaft  zu 
folgen,  sondern  auch  noch  mehr  das  für  die  all- 
gemeine Praxis  Wichtige  im  Gegensatze  zu  dem 
rein  Specialistischen  hervorzuheben,  so  entspricht 
doch  die  2.  Auflage  im  Ganzen  so  sehr  der  1.  Auflage 
des  Werkes,  dass  eine  erneute,  eingehendere  Be- 
sprechung hier  sich  erübrigt  Auch  die  neue 
Auflage  wird  sich  sicher  viele  Freunde  bei  den 
praktischen  Aerzten  erwerben. 

Rudolf  Heymann  (Leipzig). 

36.  Die  Krankheiten  der  Nase  nnd  des 
Nasenrachena  9  mit  besonderer  Berfiok- 
siohtignng  der  rhinologisohen  Propftden- 
tik  f&r  praktische  Aerzte  nndStndirende; 
von  Dr.  Carl  Zarniko  in  Hamburg.  2.,  gänz- 
lich umgearbeitete  Aufl.  1.  HAlfte:  Prapä- 
deutik,  Berlin  1903.  S.  Karger.  8.  YIII  u. 
259  S.  mit  88  Abbild,  u.  3  Taf.   (5  Mk.  60  Pf.) 


Von  dem  im  Jahre  1894  in  1.  Auflage  er- 
schienenen Buche,  das  von  der  Kritik  sehr  günstig 
aufgenommen  wurde,  liegt  jetzt  die  1.  EUUfte  der 
2.  Auflage  vor.  Das  Buch  ist  ganz  umgearbeitet 
und  in  Fo]ge  der  reichen  Arbeit  auf  dem  Gebiete 
sehr  erweitert,  so  dass  der  erste  Theil  nahezu 
doppelt  so  viel  Seiten  enth&lt,  als  in  der  I.Auflage. 
Dabei  hat  sich  das  Buch  aber  die  ganze  Anlage 
und  vor  Allem  die  Klarheit  der  Darstellung,  die  es 
schon  in  der  1.  Ausgabe  auszeichnete,  gewahrt 
und  ist,  soweit  das  überhaupt  ein  Buch  vermag, 
vortrefflich  geeignet,  den  Praktiker,  für  den  es  be- 
stimmt ist,  in  die  schwierige  Untersuchung  der 
Nase  und  des  Nasenrachens  einzuführen. 

Bingehender  noch  als  in  der  1.  Auflage  sind 
auch  die  Beziehungen  der  Nase  zu  anderen  Organen 
berücksichtigt     RudolfHeymann  (Leipzig). 

37.  Pathologie  nnd  Therapie  der  entsünd- 
lichen  Brkranknngen  der  Nebenhöhlen 
der  Käse;  von  Dr.  M.  Hajek  in  Wien. 
2.  vermehrte  Aufl.  Leipzig  u.  Wien  1903. 
Franz  Deutieke.  8.  XVI  u.  361  S.  mit  103, 
grOsstentheils  Originalabbildungen.    (10  Hk.) 

Das  Buch  enth&lt  die  eingehendste  Darstellung 
des  in  dem  letzten  Jahrzehnt  so  stark  bearbeiteten 
Capitels  in  deutscher  Spracha  H.  bespricht  zuerst 
in  einem  allgemeinen  Theile  die  Pathogenese,  die 
Symptome  und  die  Diagnose  der  entzündlichen 
Erkrankungen  der  Nebenhöhlen  der  Nase.  In  dem 
speciellen  Theile  werden  die  Erkrankungen  der 
einzelnen  Nebenhöhlen  gesondert  besprochen.  H. 
schildert  bei  jeder  Nebenhöhle  erst  ausführlich  die 
Anatomie  und  die  topographischen  Beziehungen, 
deren  genaue  Kenntniss  zur  Stellung  der  oft  recht 
schwierigen  Diagnose  durchaus  erforderlich  ist, 
und  befördert  das  Verstandniss  der  complicirten 
Verhältnisse  durch  eine  grosse  Menge  von  lehr- 
reichen, zumeist  nach  eigenen  Prftparaten  an- 
gefertigten Abbildungen.  Die  verschiedenen  Krank- 
heitbilder sind  nicht  nur  systematisch  recht  klar 
dargestellt,  sondSrn  erhalten  durch  Mittheilung  von 
zahlreichen  Krankengeschichten  noch  mehr  Leben. 
Wie  in  dem  ganzen  Buche,  so  theilt  H.  in  den 
Abschnitten,  die  die  Therapie  besprechen,  besonders 
seine  eigenen,  auf  reiche  Erfahrungen  gestützten 
Anschauungen  mit,  berücksichtigt  aber  auch  überall 
die  Ansichten  der  anderen  Autoren.  Als  Badikal- 
operation  für  die  StimhOhle  ^ird  besonders  die 
osteoplastische  Methode,  als  solche  für  die  Kiefer- 
höhle die  Radikaloperation  nach  Luo-Caldwell 
eingehend  besprochen. 

Den  Abschnitten  über  Entzündungen  der  ein- 
zelnen Nebenhohlen  schliesst  sich  zunAchst  ein 
Abschnitt  über  NebenhOhlenaffektionen  bei  Ozaena 
an,  in  dem  H.  ausführt,  dass  die  Sekretion  bei 
Ozaena  in  der  Mehrzahl  der  FUle  zur  Zeit  unserer 
Beobachtung  eine  herdfOrmige  ist,  womit  jedoch 
noch  nichts  über  die  Pathogenese  der  Krankheit 
gesagt  sein  solL 


Schmidt.  —  Monti.  —  v.  Frisch  und  Zuckerkandl.  —  de  Frumerie. 


217 


Den  Schluss  bilden  Abschnitte  über  Gompli- 
kationen  seitens  der  Augenhöhle  und  des  Seh- 
organs und  über  cerebrale  Complikationen. 

Die  2.  Auflage  ist  fiberall  entsprechend  unseren 
fortschreitenden  Kenntnissen  umgearbeitet 

Allen,  die  sich  mit  den  wichtigen  Erkrankungen 
der  Nebenhöhlen  der  Nase  beschäftigen  wollen, 
kaon  das  sorgfältige  Studium  des  Haschen  Werkes 
als  beste  Einführung  empfohlen  werden. 

Rudolf  Hey  mann  (Leipzig). 

38.  Die  Krankheiten  der  oberen  Luftwege. 

ÄU8  der  Praxis  für  die  Praxis;  von  Prof.  Dr. 

Moritz  Schmidt    3.,  sehr  vermehrte  u. 

verbesserte  Aufl.   Berlin  1903.   Jul.  Springer. 

8.    XVI  u.  955  S.  mit  182  Abbildungen  im 

Text  u.  7  Tafeln.  (18  Mk.) 
DieThatsache,  dass  ein  Werk  über  ein  Special- 
gebiet von  dem  Umfange  und  dem  Preise,  wie  das 
zTir  Besprechung  vorliegende  in  den  Kreisen,  für 
die  es  bestimmt  ist,  solchen  Anklang  gefunden  hat, 
dass  sich  schon  10  Jahre  nach  dem  Erscheinen  der 
ersten  Ausgabe  die  S.Auflage  nQthig  macht,  spricht 
deutlicher  ffir  die  Oüte  und  Zweckmässigkeit  des 
Baches,  als  ein  Lob  mit  Worten  es  vermöchte. 
Was  dem  Werke  solchen  Anklang  verschafiFt  hat, 
ist  die  lebhafte,  anregende  Darstellungsweise,  die 
reiche  Erfahrung,  die  sich  darin  auf  Tritt  und 
Schritt  ausspricht,  ferner  der  Umstand,  dass  in 
dem  Buche  der  Zusammenhang  zwischen  den  Er- 
krankungen der  oberen  Luftwege  und  den  Krank- 
heiten des  übrigen  Körpers  viel  stärker  betont 
wird,  als  in  den  meisten  ähnlichen  Büchern,  und 
endlich  auch  die  Anordnung  des  Stoffes,  dass  näm- 
lich die  Erscheinungen,  die  jede  Krankheit  macht, 
dnrdi  das  ganze  Gebiet  der  oberen  Luftwege  im 
Zosammenhange  verfolgt  werden.  Alle  diese  Eigen- 
thQmlichkeiten  besitzt  auch  die  8.  Auflage,  in  der 
Sc  hm.  die  Erfahrungen  einer  40jähr.  ausgedehnten 
ftrstliohen  Thätigkeit  niederlegt.  Fast  in  allen  Ab- 
schnitten zeigt  sie  gegenüber  der  2.  Auflage  Um- 
arbeitungen und  Ergänzungen.  Oanz  neu  sind 
ein  Abschnitt  über  die  Erkrankungen  der  Thymus- 
drüse und  die  Spiess'sche  Methode  der  Behand- 
inng  der  StimmstOrungen. 

Auch  die  äussere  Ausstattung,  die  der  Verleger 
dem  Buche  gegeben  hat,  ist  ebenso  vorzüglich,  wie 
die  der  beiden  früheren  Auflagen. 

Rudolf  Hey  mann  (Leipzig). 

39.  Kinderheilkunde  InBinBeldarstellangen. 
Vorträge,  gehalten  in  der  allgemeinen  Poli- 
klinik von  Prof.  Dr.  Alois  Monti,  Direktor 
dar  allgemeinen  Poliklinik  in  Wien.  20.  Heft : 
Erankheiien  der  Neugeborenen.  Berlin  u.  Wien 
1903.    8.    107  8.   (3Mk.) 

In  diesem  Hefte  werden  diejenigen  funktio- 
nalen Störungen  des  Ereish&ufes  und  der  Eespira- 
tion,  die  mechanischen  Schädigungen  und  Infek- 
tionen der  Neugeborenen  besprochen,  die  innig  mit 
don  Qeburtakte  zusammenhängen  und  sich  kurz 
Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft.  2. 


nach  der  Oeburt  einstellen.  Mit  besonderer  Liebe 
ist  das  Capitel  über  die  Behandlung  der  Früh- 
geborenen abgefasst  Die  Beschreibung  der  Tar- 
ni  er 'sehen  Gavage  daselbst  ist  nicht  sehr  glück- 
lich. Die  Erwähnung  der  Vaginablutungen  bei 
rasch  abgenabelten  kleinen  Mädchen  vermisst  iZs- 
ferent.  Brückner  (Dresden). 

40.  Handbuch  der  Urologie,  unter  Mit- 
wirkung von  verschiedenen  Autoren  heraus- 
gegeben von  Dr.  A.  von  Frisch  und  Dr. 
0.  Zuckerkandl  in  Wien.  Wien  1903. 
Alfred  Hülder.  Gr.  8.  100  S.  mit  zahlreichen 
Abbildungen  in  Schwarz-  und  Farbendruck. 
(Lief,  je  5  Mk.) 

„Die  Lehre  von  den  Erkrankungen  der  Ham- 
wege  hat  in  den  letzten  Decennien  durch  Ver- 
vollkommnung der  Dntersuchungsmethoden,  durch 
die  Ergebnisse  bakteriologischer  Forschungen  einen 
ungeahnten  umbau,  in  einzelnen  Theilen  eine  völlige 
Neugestaltung  erfahren.  Eystoskopie,  Antisepsis, 
Asepsis,  CystitisforschuDg,  Nierendiagnostik  folgten 
einander  im  kurzen  Zeiträume  der  letzten  2  Jahr- 
zehnte. Dem  raschen  Fortschritte  entsprechend 
ist  in  den  vorhandenen,  der  Urologie  gewidmeten 
Handbüchern  vieles  veraltet,  vieles  uns  wichtig 
erscheiDende  fehlt  gänzlich.*'  Es  ist  deshalb  nur 
mit  Freude  zu  begrüssen,  dass  sich  die  bekannte 
HOlder'sche  Verlagsbuchhandlung  entschlossen  hat, 
ein  Handbuch  der  Urologie  herauszugeben,  das  unter 
kritischer  Verwendung  der  Forschungsergebnisse 
ein  Bild  vom  modernen  Stande  der  Lehre  in  wissen- 
schaftlicher Darstellung  liefern  soll ;  der  klinische 
Standpunkt  soll  hierbei  ganz  besonders  berück- 
sichtigt werden. 

DaaHandbuch  der  Urologie  wird  in  12 — 15  Ab- 
theilungen von  je  ca.  10  Druckbogen  erscheinen. 
Bisher  liegt  die  1.  Lieferung  vor,  die  die  Anatomie 
der  Harn-  und  Oeschlechtsorgane  von  E.  Zucker- 
kandl und  die  Physiologie  der  Hamsekreiion  von 
Eoeppe  (noch  nicht  abgeschlossen)  enthält. 

Die  mit  vielen  guten  Abbildungen  versehene 
anatomische  Einleitung  von  Zuckerkandl,  dem 
wir  gerade  auf  diesem  Gebiete  schon  eine  Reihe 
von  Arbeiten  verdanken,  ist  ganz  vorzüglich,  nament- 
lich auch  bezüglich  der  für  den  Chirurgen  so  wich- 
tigen topographischen  Verhältnisse. 

Sowie  noch  weitere  Lieferungen  vorliegen, 
werden  wir  wieder  auf  das  Werk  zu  sprechen 
kommen.  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

41.  Le  Massage  abdominal;  par  le  D19 
de  Frumerie.  Paris  1 903.  Vigot  Fröres, 
6diteurs.   8.   112  pp.  avec  8  planches. 

Die  schon  seit  Alters  her  bekannte,  neuerlich 
namentlich  in  Schweden  wieder  geübte  Methode 
der  Massage  will  de  Fr.  in  die  Hände  speciell 
darin  geübter  Aerzte  gelegt  sehen.  Namentlich 
die  Massage  des  Leibes  erfordert  eine  gewissen- 
hafte und  nur  durch  lange  Praxis  zu  erlernende 
28 


218 


Ebstein.  —  WeyL  —  PusohmaniL 


Technik,  da  sie  sonst  geradezu  gefährlich  werden 
kann.  Nicht  nur  bei  verschiedenen  Dannerkran- 
kungen, sondern  auch  im  Verlaufe  von  Herz-, 
Lungen-  und  Lebererkrankungen  ist  die  Bauch- 
massage angezeigt.  Indikationen  und  Contraindi- 
kationen werden  genau  festgelegt  Die  verschie- 
denen Manipulationen  der  einzelnen  Formen  der 
Massage  werden  angeführt  und  durch  eine  Reihe 
von  Bildern  erläutert.  Mit  grossem  Optimismus 
erwartet  de  Fr,  von  der  Bauchmassage,  dass  sie 
berufen  ist,  in  der  Therapie  eine  führende  Stellung 
einzunehmen.  N  e  u  m  a  n  n  (Ijoipzig). 

42.  Dorf-  und  Stadthygiene.  Unter  beson- 
derer Rüokaiohtnahme  auf  deren  Wechael- 
beziehnngen.  Für  Aerxte  und  für  die  mü 
der  Wahrnehmung  der  Interessen  der  öffent- 
lichen Qesundheitpflege  beiratäen  VenvaUunga- 
beamten;  von  Prof.  Wilhelm  Ebstein  in 
OOttingen.  Stuttgart  1902.  Ferdinand  Enke. 
Gr.  8.   160  S.  mit  2  AbbUdungen.   (4  Mk.) 

Nachdem  R  bereits  in  einem  in  der  Deutschen 
med.  Wchnschr.  (XXVII.  1  u.  2. 1901)  abgedruckten 
Joumalartikel  die  Fragen  der  Dorf-  und  Stadt- 
hygieine  kurz  angeregt  hatte,  bearbeitet  er  jetzt 
das  Thema  auf  einer  breiteren  Grundlage,  haupt- 
sächlich auf  Grund  seiner  27jähr.  Erfahrungen  in 
seiner  jetzigen  Stellung.  Er  will  zeigen,  wie  die 
grössten  Anstrengungen  der  Städte,  ihre  sanitären 
Verhältnisse  zu  bessern,  ihr  Ziel  so  lange  nur  un- 
vollkommen erreichen  kOnnen,  als  die  ländlichen 
Ortschaften  nicht  von  einem  gleichen  Bestreben 
erfüllt  sind.  Der  erste  Abschnitt  giebt  eine  Skizze 
des  dermaligen  Standes  der  sanitären  Zustände  in 
den  ländlichen  Ortschaften,  aus  der  hervorgeht, 
dass  die  Dorfbevölkerung  sich  im  Allgemeinen 
keineswegs  vor  der  städtischen  durch  besondere 
Vorzüge  auszeichnet  und  dass  die  ländlichen  Ort- 
schaften nur  allzu  oft  durchaus  kein  anheimelndes 
und  den  Anforderungen  der  modernen  Hygieine 
entsprechendes  Gepräge  haben. 

Es  folgt  eine  gleiche  Skizze  für  die  Städte, 
hauptsächlich  auf  Grund  der  Entwickelung  der 
hygieinischen  Zustände  der  Stadt  Göttingen.  Der 
zweite  Abschnitt  schildert  eine  Reihe  von  Gefahren, 
die  den  Stadtbewohnern  in  gesundheitlicher  Be- 
ziehung von  den  Landbewohnern  drohen  und  ihnen 
verhängnissvoll  werden  können .  Hierzu  gehören  die 
seitens  der  Landbevölkerung  eingeführten  Lebens- 
mittel, Milch  und  deren  Produkte  (Infektion  mit 
Typhus,  Tuberkulose,  Maul-  und  Klauenseuche, 
T)iphtherie,  Scharlach,  Milzbrand),  Backwaaren, 
Fleisch,  Wurst,  das  in  den  Dörfern  benutzte  ge- 
sundheitschädliche Trink-  und  Nutzwasser  und  die 
Persönlichkeit  des  Dorfbewohners  selbst  durch 
üebertragung  von  Krankheiten  wie  Tuberkulose, 
Cholera,  Pneumonie.  Abschnitt  3:  Was  hat  an- 
gesichts dieser  den  Städten  drohenden  Gefahren  zu 
geschehen?  schildert  die  sanitären  Verbesserungen, 
die  in  den  Dörfern  vorgenommen  werden  müssen. 


Diese  sind  Wasserversorgung  mit  gesundem  Trink- 
und  Gebrauchwasser  (Wegfall  der  Brunnen  und 
Erbauung  von  Wasserleitungen),  Beseitigung  der 
menschlichen  und  thierischen  AbfallstofTe  (Samm- 
lung und  Transport  in  undurchlässigen  Gruben 
und  Transportgeräthen) ,  gesundheitgemässe  Ein- 
richtungen der  Milchwirthsohaften  (Eismilchver* 
fahren,  Tuberkulinimpfung  des  Rindviehes  nach 
den  Bang 'sehen  Vorschlägen),  ordnungsgemässes 
Desinfektionverfahren  (für  Kranke  und  deren  Ab- 
gänge), Bekämpfung  und  Ausrottung  der  Tuber- 
kulose (Sanirung  auch  des  Untergrundes,  Tuber- 
kuloseübertragung von  Rindern  auf  Schweine),  Con- 
trole  des  Schlächterei-  und  Bäckereibetriebea 
(Schlachthäuser),  Transport  infektiöser  Kranker. 
Zur  Ausführung  von  Verbesserungen  sind  in  erster 
Linie  die  Kreisärzte  und  die  Gesundheitcommis- 
sionen berufen,  die  Kosten  würden  von  denen  auf- 
zubringen sein,  die  zunächst  den  Nutzen  davon 
haben,  von  einer  oder  mehreren  Dorfgemeinden, 
dem  Kreise,  dem  Bezirke,  der  Provinz  oder  meh- 
reren, eventuell  vom  Staate.  Wenn  auch  nicht  zu 
verkennen  ist,  dass  die  Ausführungen  E.'s  durchaus 
berechtigt  sind  und  seinen  Wünschen  in  allen 
Stücken  beizutreten  ist,  so  ist  leider  zu  befürchten, 
dass  am  Kostenpunkte  nach  wie  vor  die  dringendsten 
Bedürfnisse  SchifiFbruch  leiden  werden,  denn  mehr 
als  von  allen  anderen  gilt  von  den  ländlichen  Ge- 
meinden der  Spruch:  Aber  wenn  die  Kosten 
kommen,  zeigen  sie  sich  angstbeklommen. 

Weissenborn  (Berlin). 

43.  Die  StraaBenreinignngsmasohineMBalaa^; 

von  Th.  Weyl  in  Gharlottenburg.  [Sond.T 
Abdr.  aus:  Fortschritte  der  Strassenhygieine; 
herausgegeben  von  Dr.  Th.  Weyl.  L  Heft] 
Jena  1901.  Gustav  Fischer.  Mit  4  Abbil- 
dungen. 

W.  beschreibt  eine  Maschine,  die  von  Pferden 
gezogen  oder  durch  einen  unbelebten  Motor  in 
Gang  gesetzt  wird  und  zu  gleicher  Zeit  die  Strassen- 
oberfläche  anfeuchtet,  die  Strasse  kehrt  und  den 
Kehricht  aufladet  Sie  ist  von  der  Salus-Strassen- 
kehrmaschinen  G.  m.  b.  H.  in  Düsseldorf  oon- 
struirt  worden  und  funktionirt  nach  dem  Versuche 
von  W.  auch  bei  unebenem  Strassenpflaster  ohne 
Staubentwickelung,  so  dass  selbst  an  den  Bord- 
schwellen kein  Kehricht  liegen  bleibt  Vorhandene 
Rinnsteine  müssen  besonders  gesäubert  werden. 
Zur  Bedienung  ist  nur  der  Kutscher  nothwendig, 
die  Maschine  biegt  in  auffallend  kleinem  Bogen 
um  und  kostet  5000  Mark.  Die  sonst  erforder- 
lichen Arbeitkräfte  fallen  fort  und  durch  die  Er- 
sparniss  von  Arbeitlöhnen  (9000  Mark  jährlich) 
wird  das  Anlagecapital  in  einem  einzigen  Jahre 
amortisirt  Weissenborn  (Berlin). 

44.  Handbnoh  der  Gesohiohte  der  Medioin. 

Begründet  von  Dr.  Th.  Puschmann,  weiL 
Prof.  an  der  Universität  in  Wien.  Bearbeitet 
von  Arndt  (Greifswald),  Bartels  (Berlin), 


Puschmann,  Handbuch  der  Geschichte  der  Medicin. 


219 


Becher  (Berlin),  Bloch  (Berlin),  v.TGply 
(Wien),  V  i  e  r  0  r  d  t  (Tübingen).  Herausgeg. 
▼on  Dr.  Max  Neuburger,  Decentan  der 
Universität  in  Wien  und  Dr.  Julius  Pagel, 
Prof.  an  der  üniversitfit  in  Berlin.  Jena 
1901—1903.  Gustav  Fischer.  Gr.  8.  (Lief, 
je  4  Mk.) 

Im  September  des  Jahres  1901  begann  das 
bedeutende  Werk  in  Lieferungen  von  11  Bogen  in 
Lezikonoktav  zu  erscheinen.  Es  war  auf  10  Lie- 
ferungen berechnet,  die  3  Bände  bilden  sollten. 
Schon  heute  lässt  sich  sagen,  dass  die  Zahl  der 
Lieferungen  (je  4  Mk.)  wesentlich  überschritten 
werden  wird,  denn  es  liegen  bis  jetzt  6  Lieferungen 
vor  und  der  2.  Band  hat  eben  erst  begonnen.  Be- 
trachten wir  für  diesmal  den  fertig  vorliegenden 
1.  Band,  der  Alterthum  und  Mittelalter  umfasst 
(47  Bogen). 

Von  Yomherein  erklären  wir:  kOnnte  Pusch- 
mann, der  den  Plan  entworfen  hat,  das  Erschie- 
nene geniessend  überschauen,  er  würde  Freude 
empfinden  über  die  glänzende  Verwirklichung 
seines  Gedankens,  wie  vielfach  auch  schon  von 
seinem  Plane  abgewichen  werden  musste.  Gegen- 
über allen  deutschen  und  ausländischen  Gesammt- 
daistellungen  der  Geschichte  der  Heilkunde  aus 
den  letzten  Jahrzehnten  bedeutet  das  neue  Hand- 
buch in  allen  seinen  Theilen  einen  wesentlichen, 
stellenweise  enormen  Fortschritt,  wenn  es  sich 
auch  in  der  Einheitlichkeit  der  Gesammtauffassung 
nnd  Durcbgeetaltung  ,mit  den  besten  seiner  Vor- 
gänger nicht  messen  kann. 

Eine  glückliche  Hand  hatten  Begründer  und 
Herausgeber  in  der  Wahl  der  Bearbeiter  der  ein- 
zahlen Abschnitte.  Wie  hätten  schon  die  ersten 
bdden  Themata  „Medicinisches  Können  der  Natur- 
völker^ und  „Medicin  der  ostasiatischen  Volker*'  in 
bessere  Hände  gelegt  werden  können  als  in  die  von 
Max  Bart  eis  in  Berlin  und  Botho  Soheube 
inOreiz?  In  musterhafter  Kürze  umreisst  Ersterer 
das  von  ihm  selbst  so  hervorragend  bebaute  For- 
schungsgebiet in  seinen  Hauptrichtungen,  stellt  er 
die  Ergebniase  in  helles  Licht,  während  Sehe  übe 
durch  jahrelange  Lehr-  und  Forscherthätigkeit  im 
fernen  Osten  auch  für  die  ^edidnsLl- OesehuAie 
Chinas  und  Japans  eine  besondere  Qualifikation 
mitbrachte,  der  die  Ergebnisse  entsprechen. 
I  Eine  Neuschöpfung  von  Grund  auf  stellt  die 

»vorhippokratische  Medicin  Westasiens,  Egyptens 
I  und  der  mediterranen  Vorarier^'  dar,  die  v.  0  e  f  e  1  e 
beigesteuert  hat.  Einzig  und  allein  auf  den  Er- 
gebnissen der  Ausgrabungen  und  Entzifferungen 
!  der  Denkmäler  jener  ältesten  Epochen  der  Mensch- 
heitgeschichte hat  V.  Oef.  seine  Darstellung  auf- 
gebaut, und  dieser  erste  Versuch  einer  urkundlichen 
Schilderung  der  Heilkunde  in  jenen  fernsten  Zeiten 
wird  für  immer  grundlegend  bleiben,  wie  vielfach 
auch  im  Einzelnen  das  entworfene  Bild  noch  Cor- 
rekturen  wird  erleiden  müssen,  ja  wenn  selbst  all- 
gemeine Leitgedanken  sich  als  fehlerhaft  erweisen 


sollten,  so  sehr  ist  jeder  Stein  des  staunens- 
werthen  Neubaues  einer  skrupulösen  Prüfung 
seitens  des  eben  so  unermüdlich  fleissigen  wie  mit 
combinatorischem  Scharfsinne  begabten  Forschers 
imterworfen  worden. 

Ein  Cabinetstück  weiser  Zusammenfassung 
gründlicher  Forschungsergebnisse  bildet  die  Medicin 
der  Juden,  von  ihrem  besten  lebenden  Kenner 
J.  P  reu  SS  in  Berlin  bearbeitet  TrefOich  ist  auch 
die  Darstellung  der  indischen  Medicin,  die  Iwan 
Bloch  (Berlin)  gegeben  hat,  dem  das  Werk  auch 
noch  eine  ganze  Heihe  anderer  Abschnitte  ver- 
dankt, ausgezeichnet  durch  gründliche  Quellen- 
benutzung und  elegante  Darstellung :  altrömische 
Medicin,  Celsus,  griechische  Aerzte  des  3.  und  4, 
(nachchri8tlichen)Jahrhundert8,byzantinischeMedi- 
cin  und  Uebersicht  über  die  ärztlichen  Standesver- 
hältnisse in  der  west-  und  oströmischen  Kaiserzeit 

Weit  über  die  Hälfte  des  ganzen  „Alterthums^^ 
(240  von  443  Seiten)  nimmt  die  Schilderung  der 
Heilkunde  bei  den  Grieehen  ein,  die  der  bekannte 
Hippok^ates-Üebersetzer,  der  Philologe  Robert 
Fuchs,  mit  unübertrefflicher  Gewissenhaftigkeit 
und  Beherrschung  der  gewaltigen  Literatur  über 
dieses  alte  Lieblingskind  medicohistorischer  For- 
schung geschrieben  hat.  Diese  vollkommen  quellen- 
feste Leistung  wird  für  lange  Zeit  ihren  Werth 
behalten,  wenn  auch  mit  unserer  fortschreiten- 
den Erkenntniss  der  vorhippokratischen  Heilkunde 
Vorderasiens  und  Egyptens  die  griechische  Heil- 
kunde im  grossen  Zusammenhange  der  alten  Cultur 
mancher  ihrer  Sonder-  und  Einzelverdienste  ent- 
kleidet werden  sollte.  Der  Geist  der  Griechen  wird 
gerade  in  der  Um-  und  Ausgestaltung  des  von 
anderen  Völkern  überkommenen  Materials  nur  um 
so  reiner  und  charakteristischer  auch  auf  dem  Ge- 
biete der  Heilkunde  in  seinen  ewig  bewunderns- 
werthen  Schöpfungen  sich  offenbaren. 

Das  Mittelalter  steht  unter  dem  Zeichen  Julius 
PageTs,  dessen  beste  bisherige  Arbeiten  eben  der 
Erhellung  jenes  Zeitalters  in  monographischer 
Einzelforschung  gedient  haben.  In  feinen  Zügen 
ist  das  geistige  Bild  dieser  Periode  in  der  Ein- 
leitung von  ihm  skizzirt  und  in  breiter  Ausfüh- 
rung sind  in  späteren  Abschnitten  Mönchsmedicin, 
Salemitanische  Schule  und  medicinische  Scholastik 
mit  eindringendster  Sach-  und  Literaturkenntniss 
nach  den  Quellen  abgehandelt,  denen  sich  die  Dar- 
legungen der  Entwickelung  der  Specialzweige  der 
mittelalterlichen  Heilkunde,  namentlich  der  Ana- 
tomie, Chirurgie,  Augenheilkunde  und  Volks- 
hygieine,  trefflich  angliedern.  Nicht  minder  vor- 
züglich ist  die  Schilderung,  die  der  bewährte 
ärztliche  Kenner  des  deutschen  Alterthums  Max 
Höfler  in  Tölz  von  der  altgermanischen  Heil- 
kunde uns  entwirft  Würdig  in  das  Ganze  reiht 
sich  die  knappgezeichnete  Entwickelung  der  Medicin 
der  Araber,  ihrer  Blüthe  und  ihres  Verfalles  durch 
den  Prager  Medicohistoriker  S  c  h  r  u  t  z.  Alles  gut. 
Vieles  vorzüglich,   so   charakterisirt  sich  dieser 


^20 


Hopf.  —  Magnus.  —  Berendes. 


1.  Band  als  eine  würdige  Yerkörperang  des  heu- 
tigen Standes  deutscher  medicin  -  geschichtlicher 
Forschung  auf  allen  Gebieten,  auch  hier  ein  Ehren- 
etück  medicinischer  Wissenschaft. 

Sudhoff  (Hochdahl). 

45.  Immunit&t  und  Immunisimng«  Ei»ie 
mediciniseh'hisioriache  Studie;  von  Dr.  Lud- 
wig Hopf.  Tübingen  1902.  Franz  Pietzcker. 
8.   VIu.  95S.   (2Mk.  80Pf.) 

H.  hat  sich  in  das  Historische  seines  Themas 
sehr  gründlich  eingearbeitet  und  giebt  nun,  mit 
der  Oiftfestigkeit  gewisser  Thiere  und  Völker- 
schaften und  mit  den  Versuchen,  im  Alterthume 
eine  solche  magisch  oder  pharmazeutisch  zu  er- 
zeugen, beginnend,  einen  anschaulichen  üeber- 
blick  über  die  Entwickelung  der  Lehre  von  der 
Seuchenfestigkeit,  den  Versuchen,  eine  solche  zu 
erzeugen  oder  zu  erwerben,  bis  zu  den  Inocula- 
tionversuchen  früherer  Zeiten  und  den  verwandten 
Bestrebungen  der  letzten  Jahrzehnte,  die  mit  eben 
so  grosser  Sachkenntniss  wie  kritischer  Selb- 
ständigkeit geschildert  werden,  einschliesslich  der 
modernen  Untersuchungen  und  Theorien  über  Wesen 
und  Ursachen  der  Immunität.  Wir  hoffen,  H.  noch 
öfter  auf  dem  historischen  Gebiete  zu  begegnen. 
Diesmal  hat  er  gezeigt,  wie  vielfach  eine  geschicht- 
liche Betrachtung  zum  Verständniss  und  zur  For- 
derung modernster  Probleme  beizutragen  in  der 
Lage  und  berufen  ist.       S  u  d  h  o  f  f  (Hochdahl). 

46.  Pas  Karpfoaohertham.  Bline  medieiniseh' 
gesehiehüiehe  Studie;  von  H.  M  a  g  n  u  s.  Bres- 
lau 1903.  J.  U.  Eem's  Verlag  (Max  Müller). 
8.   31  S.   (75  Pf.) 

Der  treffliche  Kenner  unserer  ärztlichen  Ver- 
gangenheit sucht  zunächst  die  Quellen  der  Kur- 
pfuscherei in  früheren  Jahrhunderten  und  Jahr- 
tausenden auf  und  vermag  praktische  und  wissen- 
schaftliche Medicin  nicht  allenthalben  von  dem 
Vorwurfe  der  Förderung  dieses  Krebsschadens  frei- 
zusprechen. Doch  obwohl  seit  fast  100  Jahren 
die  Medicin  sich  von  jeder  Schuld  freisprechen 
kann,  wuchert  das  Pfusoherthum  üppig  weiter  und 
entfaltet  von  Jahr  zu  Jahr  seinen  schädlichen  Ein- 
fluss  immer  verderbenbringender  dank  der  vor- 
züglichen Veranlagung  unseres  Publicums,  der 
Gunst  der  socialen  Verhältnisse  und  verkehrter 
gesetzgeberischer  Maassnahmen,   was  Alles  mit 


Klarheit  auseinandergesetzt  wird  mit  dem  Schluss- 
ergebnisse,  dass  alle  literarische  Bekämpfung  kei- 
nen Erfolg  verspricht,  dass  nur  wirkungsvolles  ge- 
setzgeberisches Vorgehen  Gewähr  auf  Besserung 
bietet;  keine  halben Maasaregeln,  wie  sie  heute  be- 
liebt werden,  sondern  vor  Allem  ein  scharfes  Ver- 
bot alles  Laienkurirens. 

Im  schweren  Kampfe  gegen  diese  hoch- 
bedenkliche Gefährdung  unseres  Volkswohlee  ver- 
mag dieses  g^t  geschriebene  Büchlein  klärend  und 
damit  fördernd  zu  wirken.    S  u  d  h  o  f  f  (Hochdahl). 

47.  Des  Pedanios  Dioskaridea  aus  Anasarbos 
Arsneimittellehre  in  6  Büchern.  Ueber- 
setzt  und  mit  Erklärungen  versehen  von  Prof. 
Dr.  J.  Berendes.  Stuttgart  1902.  Ferd. 
Enke.   Gr.  8.    VEI  u.  572  S.   (16  Mk.) 

Das  stettliche  Werk  ist  Prof.  Wilh.  Wald- 
eyer  gewidmet  und  macht  dem  Berliner  Anatomen 
keine  Schande.  War  es  bei  dem  täglich  wachsen- 
den Interesse  für  die  Geschichte  der  Heilkunde 
ein  guter  Gedanke,  den  Vater  der  Arzneimittel- 
lehre, dessen  Werk  über  1^,  Jahrtausende  das 
klassische  Handbuch  dieser  Disciplin  gebildet  hat, 
in  deutschem  Gewände  mit  dem  nöthigen  histo- 
rischen, botanischen,  pflanzengeographischen,  all- 
gemein naturwissenschaftlichen,  pharmakologischen 
u.  s.  w.  Gommentar  versehen  herauszugeben ,  so 
verdient  die  Ausführung  dieses  Gedankens  volle 
Anerkennung.  War  doch  der  Herausgeber  schon 
durch  seine  jahrelange  Beschäftigung  mit  der  Ge- 
schichte der  Pharmazie,  die  sich  in  einer  ganzen 
Reihe  einschlägiger  Arbeiten  dokumentirt  hat,  be- 
rufen wie  Wenige  zu  dieser  wichtigen  und  schweren 
Aufgabe.  Alle  jungen  Forscher  auf  pharmakolo- 
gisch -  historischem  Gebiete  werden  es  dem  Alt- 
meister Dank  wissen,  dass  er  uns  auch  diese 
schöne  Gabe  geschenkt  hat,  selbst  wenn  da  und 
dort  bei  längerem  Ausreifen  noch  Ein  und  das 
Andere  vielleicht  einer  anderen  Auffassung  oder 
Erklärung  zugeführt  worden  wäre  oder  eine  neue 
Becension  des  Originaltextes  nach  modernen  Grund- 
sätzen der  Handschriftenbenutzung  u.  s.  w.  dem 
Buche  eine  bessere  Grundlage  gegeben  hätte. 
Auch  in  seiner  heutigen  Gestalt  ist  es  warm  zu 
begrüssen;  es  wird  hoffentlich  fleissig  benutzt  wer- 
den und  dann  zweifellos  reichen  Nutzen  stiften. 
Sudhoff  (Hochdahl). 


Berichtisuiig. 

Band  CCLXXVin.  (Jahrg.  1903,  Heft  4)  8.  99,  Spalte  Imks,  Zeile  5  von  oben  lies:  Rosen  statt  Rosin. 


Für  die  Hedaktion  verantwortlich :  Dr.  P.  J.  HObfas  in  Leipilg.  —  Verlag  von  S.  HInel  in  Leipzig. 
Drnck  von  Walter  Wlgand  in  Leipzig. 


Jaßt6ucßer 


der 


m  ttnb  au0fanbifcßen  c^tfammUn  (Ulebicin. 


Bd.  279. 


1903. 


Heft  3. 


A.  Originalabhandlungen  und  Uebersichten. 

Bericht  über  die  Leistungen  auf  dem  Gebiete  der  Anatomie 
des  Gentralnervensystems  in  den  Jahren  1901  und  1902.^) 

Von 
L.  Edinger  in  Frankfurt  a.  M.  und  A.  Wallenberg  in  Dansdg. 


b)  Epiphyse,  Hypophyse  u.  8,  w, 

576)  MUe.  D  i  m  i  t  r  o  v  a ,  Z.,  Recherches  sar  la  struc- 
tare  de  la  glande  pineale  chez  quelques  mammifereB. 
Neyraze  IT.  3.  p.  257.  1901.    3  Tafeln  mit  31  Figuren. 

577)  Dexter,  F.,  The  development  of  the  para- 
physis  in  the  common  fowl.  Amer.  Journ.  of  Anat.  II. 
I.  p.  13.  1901.     9  Fig.    (Dem  Bef.  nicht  zugänglich.) 

578)  M  i  D  o  t ,  On  the  morphology  of  the  pineal  region, 
btted  upon  its  development  in  Acanthias.  Amer.  Journ. 
of  Anat  I.  1.  p.  81.  1901.     14  Figuren. 

579)  O  r  i  e  b ,  A.,  Contribuzione  allo  studio  deirorgano 
paiietale  del  podarois  muralis  (Sunto).  Monit  zool.  Ital. 
XIL  8. 1901. 

580)  Staderini,R,  I  lobi  laterali  deiripofisi  ed  il 
loro  rapporto  god  la  parete  cerebrale  in  embrioni  di  gon- 
gÜQsocellatas  (Santo).  (Rendic.  ünione  zool.  Ita).  Bologna.) 
Monit  zool.  Ital.  XI.  Suppl.-Heft  p.  41.  1901. 

581)  Nenmayer,  Ludwig,  Zur  Histologie  der 
menschlichen  Hypophysis.  Sitz.-Ber.  d.  Oes.  f.  Morphol. 
a.  Physiol.  in  München  XVI.  1.  p.  95.  1900.  (Dem  Ref, 
nicht  zugänglich.) 

582)  8  t  ad  nick  a,  F.  K.,  Einige  Bemerkungen  zur 
Histologie  der  Hypophysis  cerebri.  Eine  vorläufige  Mit- 
tfaeiloDg.  Sitz.-Ber.  d.  k.  böhm.  wissenschaftl.  Ges.  in 
Prag  1901.     1  Figur.    (Dem  Ref.  nicht  zugänglich.) 

583)  Benda,  C,  Demonstration  von  Hypophysis- 
praparaten.  Berl.  OesellBoh.  f.  Psych,  u.  Nervenkrank- 
haten.  Sitzang  vom  14.  Jan.  1901.  (Ref.  im  Gentr.-BL 
f.  Nervenhkde.  a.  Psych,  p.  220. 1901.) 

584)  Rossi,  ü.,  SuUo  sviluppo  della  ipofisi  e  sui 
^^)porti  primitiv!  della  oorda  dorsale  e  deU'intestino. 
Sperimentale  UY.  2.  1900.  (Ref.  in  Rivista  di  Patol. 
nerv,  e  ment  p.  268.  1901. 

585)  Margnlies,  Alexander,  Ueber  ein  Teratom 
der  Hypophyse  bei  einem  Kaninchen.  Neurol.  Centr.-Bl. 
p.  1026. 1901.    4  Abbildungen. 


1)  Schlosa;  vgl.  Jahrbb.  CCLXXIX.  p.  113. 
Med.Jahrbb.  Bd.279.  Hft.3. 


(Die  Cystenwandung  zeigte  in  verschiedenen  Aus- 
buchtungen die  typische  Struktur  der  verschiedenen 
Theile  des  Vorderdarms  vom  Oesophagus  bis  zum  Pylorus. 
Ihr  Ursprung  ist  wohl  auf  eine  Betheiligung  des  Ento- 
derms  an  der  Bildung  der  R  a  t  h  k  e  'sehen  Tasche  in  einem 
frühen  embryologisohen  Stadium  zurückzuführen.) 

586)  Bochenek,  Adam,  Neue  Beiträge  zum  Bau 
der  Hypophysis  cerebri  bei  Amphibien.  Bull,  de  l'Acad. 
des  Sc.  de  crac.  p.  397.  Juillet  1902. 

587)  Zeleny,  C,  Early  development  of  the  hypo- 
physis in  Chelonia.    Biol.  Bull.  Boston  n.  6.  1902.) 

588)  Boeke,  J.,  On  the  infundibular  region  of  the 
brain  of  amphioxus  lanceolatus.  Ber.  d.  köngl.  Akad.  d. 
Wissensch.  zu  Amsterdam  April  19.  1902. 

589)  Boeke,  J.,  Die  Bedeutung  des  Infundibulums 
in  der  Entwickelung  der  Knochenfische.  Anatom.  An- 
zeiger XX.  p.  17.  1901. 

590)  Book 6,  J.,  Ueber  das  Homologen  des  Infundi- 
bularorganes  bei  Amphioxus  lanceolatus.  Anatom.  An- 
zeiger XXL  15.  p.  411.  1902.    3  Figuren. 

591)  Rossi,  Umberto,  Sopra  i  lobi  laterali  della 
ipofisi.    Arch.  ital.  di  Anat.  e  di  Embriol.  I.  2.  1902. 

592)  Salvi,  G.,  L'origine  ed  il  significato  delle 
fossette  laterali  delFipcfisi  e  delle  cavitä  premandibolari 
negli  embrioni  di  alcuni  saun.  Arch.  ital.  di  Anat  e  di 
Embriol.  I.  2.  p.  197.  1902. 

593)  C  a  s  e  1 1  i ,  Etudes  anatomiques  experimentales 
sur  la  Physiopathologie  de  la  glande  pituitaire.  Reggio- 
Emilial900.  Stefano  Calderini  e  Giglio.  (Dem /^e/*.  nicht 
zugänglich.) 

594)  Gemelli,  £.,  Contributo  allo  studio  della 
stnittura  della  ghiandola  pituitaria  nei  mammiferi.  Bull, 
de  Soc.  med.-chir.  di  Pavia  Nr.  4.  1900.  1  Tafel.  (Ref. 
Rivista  di  Pathol.  nerv.  etc.  1901.  Original  nicht  zu- 
züglich.) 

595)  Thom,  Waldemar,  Untersuchungen  über 
die  normale  u.  patholodsche  Hypophysis  cerebri  des 
Menschen.  Arch.  f.  mikroskop.  Anat  u.  Entw.-Gcsch. 
LVII.  3.  p.  632.  1901.    3  Figuren. 

29 


222 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Oentralnervensystems. 


G  r  i  e  b  (579)  hat  die  Entwickelung  des  Parietal- 
organs  der  Mauereidechse,  ebenso  die  der  entspre- 
chenden Nebenorgane  geschildert  Die  kurze  Mit- 
theilung enthält  u.  a.  Einzelheiten  die  Angabe,  dass 
der  Nerv  dieses  Organs  nicht  aus  dem  Mittelhime, 
sondern  aus  den  Zellen  der  Retina  stammt  und 
himwärts  wftohst.  Er  umfasst  die  Commissura 
habenularis  und  endigt  an  Nerven  zellen,  die  darunter 
liegen. 

Mlle.  Dimitrova  (576)  hat  die  Struktur  der 
Epiphyse  beim  Menschen  und  bei  Sftugem  (Ochsen, 
Kalb,  Hammel,  Pferd,  Hund  und  Katze)  mit  den 
gebrauchlichen  Färbemethoden  untersucht  und 
kommt  am  Schlüsse  ihrer  gross  angelegten  und 
genau  durchgefQhrten  Arbeit  zu  folgenden  Ergeb- 
nissen :  Die  Epiphyse  enthält,  ausser  Bindegewebe 
mit  Blutgefässen  und  Lymphräumen,  Gliazellen 
und  Oliafasem.  Die  letzteren  sind  als  diiferenzirte 
Zellenfortsätze  zu  betrachten,  deren  Herkunft  von 
der  Zelle  sich  nicht  immer  feststellen  lässt,  auch 
nicht,  ob  sie  der  Zelle,  die  sie  berühren,  auch  ent- 
stammen, oder  der  benachbarten.  Beide  Fälle 
kommen  vor.  Wahrscheinlich  existiren  auch  ein- 
zelne epitheloide  indifferenzirte  Zellen  ohne  Qlia- 
faserfortsätze.  Nur  bei  jungen  Thieren  lassen  sich 
bei  Silberfärbung  nervenzellenähnliche  Elemente 
und  Nervenfasern  darstellen,  letztere  in  Verbin- 
dung mit  Ghefässen. 

Untersuchungen  von  Boss i  (584)  an  anuren 
Amphibien  lehren  über  die  Entstehung  der  Hypo- 
physe Folgendes:  In  der  ersten  Entwickelung 
wird  die  Hypophysisanlage  repräsentirt  durch 
eine  Verdickung  der  tiefen  Ektodermschicht  zwi- 
schen dem  vorderen  Theile  der  ventralen  Vorder- 
hirnoberfläche und  der  dorsalen  Insertion  der  Mem- 
brana pharyngea.  Sie  entwickelt  sich  dann  zwi- 
schen Vorderhirn  und  Darmkanai  und  theilt  sich 
in  2  Zellengruppen,  die  durch  einen  vergänglichen 
Pedunculus  hypophyseos  verbunden  sind:  eine 
craniale  Verdickung  des  Stratum  profundum  ecto- 
derm.  und  eine  caudale  Hypophysisanlage  sensu 
strictiore.  Vor  dem  Verschwinden  des  Hypophysis- 
stieles  differenzirt  sich  das  dorsale  Entoderm  in 
2  Lagen,  und  es  besteht  eine  vorübergehende  Ver- 
bindung zwischen  der  entodermalen  und  der  ekto- 
dermalen  Schicht.  Das  Entoderm  ist  aber  bei  der 
Genese  der  Hypophyse  ganz  unbetheiligt ;  ins- 
besondere haben  die  beiden  entodermalen  Divertikel 
mit  der  Hypophysisanlage  nichts  zu  thun  (contra 
Kupffer).  Das  dorsale  Divertikel  steht  mit  der 
Chorda  dorsalis  in  Verbindung,  die  sich  zwischen 
Darm  und  Vorderhirnfläche  einschiebt. 

In  den  Anhangsgebilden  der  Hypophyse  oder 
in  ihr  selbst  liegt  möglicher  Weise  ein  besonderer 
nervöser  Apparat. 

Boeke  (588 — 590)  beschreibt  die  Hypophyse 
bei  Teleostierembryonen  und  auch  die  Infundibular- 
region  bei  Amphioxus.  Bei  den  ersteren  findet  er 
im  caudalen  Theile  des  Infundibulum  einen  Epi- 
thelbelag vom  Charakter  der  Sinnesepithelien,  zu 


dem  Nerven  zutreten.  In  der  Infundibularr^ion 
des  Amphioxus  (590),  wo  ähnliche,  wimpern- 
tragende Zellen  liegen,  konnte  er  die  zutretenden 
Nervenfibrillen  (mit  Apathy 'scher  Ooldmethode) 
in  die  Zellen  bis  zu  den  Ansatzpunkten  der  Cilien 
verfolgen.  B.  ist  deshalb  der  Meinung,  dass  das 
ganze  Infundibularorgan  bei  Amphioxus  und  Tele- 
ostiem  ein  Sinnesorgan  sei. 

Dann  hat  Bochenek  (586)  bei  Amphibien 
ebenfalls  den  Eintritt  eines  Nerven  in  die  vom  Btf, 
zuerst  entdeckte,  zwischen  Infundibulum  und  Hypo- 
physis  gelegene  Masse  beschrieben,  die  er  eben- 
falls als  Infundibularregion  deutet.  Sie  ist  beim 
Frosch  complicirter  gebaut  als  beim  Salamander. 
Bef.  E.  glaubt  daran  erinnern  zu  dürfen,  dass  er 
schon  1892  bei  Selachiern  mächtige  Nerven  und 
ihre  Kreuzungen  zur  Infundibularregion  geschildert 
und  die  Decnssatio  infundibuli  mit  ihren  Endaus- 
läufern damals  und  seitdem  mehrfach  beschrie- 
ben hat 

Die  Bilder,  die  Studnicka  (582)  von  der 
Hypophysis  bei  Orthagoriscus  und  Lophins  be- 
kommen hat,  stimmen  nicht  gut  mit  der  von 
BelaHaller  begründeten  Auffassung,  dass  diese 
Drüse  ihr  Sekret  durch  einen  Ausführungsgang  in 
den  Schädelraum  entleere.  Bei  den  erwähnten 
Fischen  [der  Bef.  kann  das  Gleiche  für  eine  grosse 
Anzahl  anderer  Fische,  Amphibien  und  Reptilien 
bestätigen]  sind  die  Hypophysenschläuche  ganz 
ohne  sichtbares  Lumen.  St  fand,  dass  nach  aussen 
von  den  Epithelzellen,  zwischen  diesen  und  den  Ge- 
fässen,  mit  vielen  Fortsätzen  zwischen  die  Drüsen- 
zellen hineindringend  sich  eine  sekretartige  Masse 
ansammelt  Beim  Anblick  seiner  Bilder  erhält  man, 
wie  S  t  selbst,  vollkommen  den  Eindruck,  dass  die 
Hypophysenzellen  ihr  Sekret  den  Blutgefässen 
[vielleicht  aber  auch  nur  einem  Apparate,  der  die 
Blutgefässe  umgiebt.  Usf.]  zuführen. 

Mehrere  Arbeiten  beschäftigen  sich  mit  den  Lobi 
laterales  der  Hypophysis.  Gau pp  hat  zuerst  bei 
Embryonen  von  Reptilien  2  lateral  von  der  Hypo- 
physe liegende  Säcke  beschrieben.  Den  Ursprung 
dieser  seitlichen  Hypophysengruben,  namentlich 
ihre  Beziehungen  zum  Kopfdarme  hat,  ebenfalls  bei 
embryonalen  Reptilien,  Sal  vi(592)  genau  studirt 
Aus  der  reich  illustrirten  Abhandlung  geht  hervor, 
dass  es  sich  um  zweierlei  Dinge  handelt,  eine  primi- 
tive Ausstülpung  des  Kopfdarmes,  die  sich  jederaeits 
von  der  mittleren  Hypophysengrube  abschnürt, 
und  eine  lateral  davon  liegende  Vertiefung  des 
Ektoderms,  die  sich  erst  sekundär  mit  jener  Ab- 
schnürung in  Verbindung  setzt  Wegen  der  Einzel- 
heiten, namentlich  des  Verhaltens  von  Ekto-  und 
Entoderm  am  Kopfdarme,  muss  auf  das  Original 
verwiesen  werden. 

Die  Arbeit  vonRossi  (591)  beschäftigt  sich 
mit  den  gleichen  lateralen  Gruben,  diesmal  bei 
Embryonen  von  Torpedo.  Hier  sind  sie  sehr  deut- 
lich in  frühen  Stadien,   verschwinden  aber  voll- 


Ediuger  und  Walleuberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


223 


beim  erwachsenen  Thiere.  Sie  haben 
innige  Beziehungen  zu  den  Carotiden;  beim  er- 
wachsenen Thiere  geht  der  untere  Hypophyeen- 
sack,  ein  unpares  Gebilde,  ähnliehe  Beziehungen 
ein.  Es  handelt  sich  hier,  meint  R.,  um  die  letzten 
Reste  der  Drüsen,  die  um  den  Urmund  herum  ge- 
legen haben. 

Nach  Qemelli  (594)  sind  die  Zellen  der 
Hypophyse  in  massiven  Schläuchen  angeordnet, 
ihre  Körnung  ist  netzförmig  und  sehr  ähnlich  der, 
die  sich  in  den  Epithelien  der  Nebennieren  findet 
Die  eindringenden  Nervenfasern  endigen  zum  Theil 
zvischen  den  Epithelien  mit  Anschwellungen  in 
verschiedener  Form. 

c)  Oychstomm,  Selachier,  Teleosiier. 

596)  Holm,  John  F.,  The  finer  anatomy  of  the 
Denrous  System  of  mysine  glutinosa.  Morphol.  Jahrb. 
IXIX.  1901. 

597)  Johns  ton,  J.  6.,  The  brain  of  petromyzon. 
Joura.  of  comp.  Neurol.  Xu.  1902. 

598)  Kappers,  Ariens,  Yerslag  der  onderzoe- 
kiogen  van  6  December  1901—5.  Maart  1902  in  het  zoo- 
logisch Station  van  Prof.  ÄrU,  Dohm  te  Napels.  Neder- 
laodsche  Staatsconrant  van  1.  Nov.  1902.  Nr.  256. 

599)  Catois,  M.,  La  nevroglie  de  Tencephale  des 
poissoos.    Compt  rend.  de  TAcad.  des  Sc.  Jan.  31.  1898. 

600)  Catois,  M.,  Sur  Thistologie  et  Tanatomie 
microsoopique  de  Tencephale  des  poissons.  Ibid.  Jan.  25. 

601)  Catois,  M.,  Note  sur  Thistogenese  du  halbe 
olfactif  chez  les  selaciens.  Soc.  Unneenne  de  Norm.  5.  S. 
L1897. 

602}  C  a  t  o  i  B ,  M.,  Note  sar  Tanatomie  microsoopique 
de  l*eocephale  chez  les  poissoos.  Structure  des  cellales 
oenroQses.  Ibid.  II.  1899.    (N  i  s  s  1  -  Färbung  der  Zellen.) 

603)  Catois,  M.,  Becherohes  histologiqnes  sur  les 
^oies  olfactives  et  sar  les  voies  cerebelleuses  ohez  les 
teleostiens  et  les  selaciens.  Compt.  rend.  de  TAssoo. 
/lao^.  poar  Tavancement  des  Sc.  1899. 

604)  Catois,  M.,  Recherches  sur  Thistologie  et 
l'anatomie  microscopique  de  l'encephalo  ohez  les  poissons. 
Bali,  scientifique  de  la  France  XXXVI.  1901.  (Haupt- 
werk des  Verfassers.) 

605)HoTi8er,  Gilbert  L.,  The  neurones  andsup- 
poitiDg  elements  of  the  brain  of  a  selachian.  Jonrn.  of 
comp.  Neurol.  XI.  2.  1901. 

606)  Johnston,  J.  B.,  The  brain  of  acipenser. 
ZooL  Jahrbb.,  Abth.  f.  Anat.  u.  Ontog.  d.  Thiere  XV. 
1  0.2;  Jena  1901. 

607)  Herrick,  C.  Judson,  The  cranial  nerves 
>od  cntaneous  seose  organs  of  the  North  American  Silu- 
roid  Fishes.  Joum.  of  comp.  Neurol.  XI.  3.  p.  178. 
1901.  4  Tafeln.  (Betrifft  nur  die  peripherischen  Nerven. 
Wichtig  für  diese.) 

606)  Stadnicka,F.  K.,  üeber  eine  eigen thümliohe 
Form  des  Sehnerven  bei  Syngnathus  acus.  Sitz.-Ber.  d. 
kgL  böhm.  Gesellsch.  d.  Wissensch.  mathem.-naturwissen- 
schaftl.  Klasse  1901. 

609)  Sargent,  Porter  Edward,  The  develop- 
ment  and  function  of  Beissner's  fibre ,  and  its  cellular 
coonections.  A  prehminary  Paper.  Proceed.  oftheAmer. 
Acad.  of  ArtB  and  Sc.  XXXVI.  25;  April  1901. 

610)  Crevatin,  F.,  Süll  unione  di  oellule  nervöse 
e  SU  di  aloane  partioolaritä  di  struttura  del  bulbo  olfattivo. 
Kend.  di  Sess.  di  R.  Accad.  di  Sc.  di  Inst  di  Bologna 
N.  8.  IV.  2.  p.  44.  1899—1900. 

611)  Jagodowski,  E.  P.,  Zur  Frage  nach  der 
Eodiguog  des  Oeruchsnerven  bei  den  Knochenfischen. 
(Aus  d.  hist  Laboratoriwn  von  Prof.  Ä.  S,  Dogiel  d.  Univ. 


Petersburg.)    Anatom.  Anzeiger  XIX.  p.  257. 1901.  Mit 
10  Abbildungen. 

612)  Pedasohenko,  D.,  Zur  Entwickelung  des 
Mittelhirns  der  Knochenfische.  Arch.  f.  mikroskop.  Anat 
u.  Entw.-Oesch.  LIX.  2.  1901.    3  Tafeln  u.  4  Figuren. 

613)  Pedasohenko,  D.,  Ueber  eine  eigenthüm- 
liehe  Gliederung  des  Mittelhimes  bei  der  Aalmutter 
(Zoaroes  viviparus).    Anatom.  Anzeiger  XIX.  1901. 

614)Aichel,  0.,  Das  Tectum  loborom  opticomm 
embryonaler  Teieostier  mit  Berücksichtigung  verglei- 
chend-anatomischer Verhältnisse.  Inaug.  -  Diss.  Würz- 
burg 1901.  3  Figuren. 

615)  Johnston,  J.  B.,  The  Qiant  ganglion  cells  of 
Catostomus  and  Coregonus.  Joum.  of  comp.  Neurol.  X. 
4.1900.    2Tafeh). 

616)  Schacherl,  M.,  Zur  Bückenmarksanatomie 
der  Plagiostomen  (Myliobatis).  Arbeiten  a.  d.  neurol.  Inst 
an  d.  Wiener  Universität  Herausgeg.  von  Prof.  Heinrich 
Obersteiner,  Heft  9.  Leipzig  a.  Wien  1902.  Franz  Deu- 
ticke.   Mit  4  Abbildongen  im  Text 

617)  Stephen,  ^.  Williams,  Changes  accom- 
panying  the  migration  of  the  eye  and  observations  on  the 
tractus  opticus  and  tectum  opticum  in  pseudoplearonectes 
americanus.  Bull,  of  the  Museum  of  comp.  Zoölogy  at 
Harvard  College  XL.  1.  Cambridge,  Mass.,  U.  S.  A.  May 
1902.    With  5  Plates  and  7  Text  Figures. 

618)  £  d  i  n  g  e  r ,  L.,  Das  Cerebellum  von  Soyllium 
oanicula.  Aroh.  f.  mikroskop.  Anat  a.  Entw.-Oesch. 
LVm.  1901. 

Holm  (596)  bat  mit  der  Oolgi-  und  der 
Eisenhftmatoxylinfärbung  sehr  genau  das  Oehirn 
von  Myxine  untersucht  Frontal  vom  Acusticus 
theilt  sich  der  4.  Ventrikel  in  2  Kanäle,  von  denen 
der  eine  in  das  Tectum,  der  andere  direkt  in  den 
3.  Ventrikel  fQhrt  Das  Cerebellum  fehlt  ganz. 
Die  Oanglia  habenulae  sind  sehr  gross.  Eine  Epi- 
physe  fehlt.  Die  Riechlappen  sind  ziemlich  gut 
entwickelt ;  ein  Tractus  bulbo-epistriaticus  und  ein 
Tractus  olfaoto-habenularis,  ebenso  wie  eine  Com- 
missura  olfactoria  anterior  sind  nachgewiesen.  Ein 
Epistriatum  lAsst  sich  nicht  ganz  sicher  vom  Striatum 
scheiden,  besonders  weil  auch  eine  Commissur- 
verbindung  innerhalb  der  Commissura  anterior 
fehlt,  falls  nicht,  wie  es  den  Anschein  hat,  die 
Commissura  postoptica  einen  Theil  der  hierher- 
gehOrigen  Fasern  enthält  Der  Tractus  strio- 
thalamicus  ist  klein  und  endet  deutlich  im  Nudeus 
rotundus  thalami.  Der  manchmal  fehlende  sehr 
kleine  Sehnerv  kreuzt  nicht  und  endet  in  kleinen 
Zellengruppen  an  der  Basis  des  Gehirns.  Sehr 
gross  ist  das  Mittelhirn.  Der  Fasciculus  retro- 
flexus  endet  nicht  in  dem  ganz  deutlichen  Corpus 
interpedunoulare ,  sondern  zieht  weiter  in  die 
Oblongata.  Aus  dem  frontalen  Ganglion  des  Mittel- 
hims  ziehen  Fasern  mit  den  Tractus  tecto-spinales, 
die  den  Müller 'sehen  Fasern  homologisirt  wer- 
den, in  das  Rückenmark.  Alle  Augenmuskelnerven 
fehlen.  Der  Nerv  der  Seitenlinie  tritt  mit  dem 
Vagus  ein  und  endet  im  Acusticuskeme. 

In  einer  schOnen,  auf  reiches  Material  gestützten 
Arbeit  beschreibt  Johnston  (597)  das  Gehirn 
von  Petromyzon.  Der  Nudeus  V  spinalis  und  das 
Tuberculum  acusticum  gehören  zum  Nucleus  funi- 
Guli  und  sind  namentlich  caudal  gar  nicht  von  ihm 
zu   trennen,   während   der  Fasciculus  communis 


224 


E (1  i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  CentralnervenBystems. 


(Lobus  Vagi)  median  deutlich  abgeschieden  ist.  Das 
sehr  kleine  Cerebellum  wird  möglicher  Weise  nur 
durch  die  dorsale  Verbindung  der  beiden  Tuber- 
cula  acustica  gebildet.  Alle  sensorischen  Nerven 
schicken  Fasern  hinein,  ebenso  nimmt  es  einen  Zug 
aus  den  Lobi  inferiores  auf.  Ein  dünner  schmaler 
Ueberzug  von  Gerebellargewebe  bedeckt  lateral  das 
Tuberculum  acusticum.  In  dem  dorsalsten  Theile 
dieses  Tuberculum  endigt  der  Nervus  lineae  late- 
ralis. Am  caudalen  Ende  der  Oblongata  kreuzt 
der  Fasciculus  communis  (Commissura  infima),  und 
hier  endigt  in  dem  Nucleus  commissuralis  ein 
Theil  von  ihm,  während  ein  anderer  sich  in  das 
Dorsalhorn  des  Rfickenmarkes  fortsetzt  Das 
M  e  y  n  e  r  t  'sehe  Bündel,  das  entsprechend  der  ver- 
schiedenen Entwickelung  der  Ganglia  habenulae 
rechts  viel  st&rker  als  links  ist,  endigt  nicht  im 
Corpus  interpedunculare,  sondern  setzt  sich,  wie 
es  J.  schon  früher  für  den  Stör  nachgewiesen  hat, 
in  die  Oblongata  fort.  Aus  den  grossen  Lobi  in- 
feriores entwickeln  sich  Züge  zur  MeduUa,  zum 
Cerebellum  und  zum  Epistriatum.  Das  letztere  ist 
gross.  Es  existirt  ein  deutlicher  Tractus  olfacto- 
habenularis.  Die  Glandula  pinealis  hat  den  Bau 
eines  lichtpercipirenden  Apparates ;  sie  ist  wesent- 
lich mit  dem  linken  Ganglion  habenulae  verbunden. 
J.  legt  einen  besonderen  Werth  darauf,  dass  man 
bei  Petromjzon  deutlich  erkennt,  wie  die  End- 
kerne der  Nerven  für  das  Hautsystem  (Nucleus 
funiculi,  Nucleus  Y  spinalis  und  Tuberculum  acusti- 
cum) scharf  von  den  Endkemen  solcher  Nerven 
getrennt  sind,  die  Organe  aus  dem  Entoderm  ver- 
sorgen (Fasciculus  communis).  Die  Arbeit  ist  fast 
ausschliesslich  auf  dieGolgi-  Methode  gegründet, 
die  bei  Petromyzon  bisher  noch  nicht  für  alle  Theile 
des  Gehirnes  in  Anwendung  kam. 

Endlich  findet  auch  das  Fischgehirn  Bearbeiter, 
die  nicht  nur  Einzelheiten  untersuchen,  John- 
ston (606),  der  das  Störgehirn  studirte,  hat  im 
Wesentlichen  mit  der  Golgi- Methode  gearbeitet. 
Es  ist  leider  nicht  möglich,  den  Inhalt  seiner 
Arbeit,  namentlich  auch  wegen  des  grossen  Reich- 
thums  an  Einzelangaben,  ohne  Abbildungen  wieder- 
zugeben. Sie  behandelt  zunächst  die  Eintheilung 
der  Hirnnerven  und  deren  Endigung,  wobei  es  sich 
herausstellt,  dass  die  Endstätten  des  5.,  8.  und  des 
Seitenliniennerven  dicht  aneinander  grenzen.  Es 
handelt  sich  im  Wesentlichen  um  das  „Tuberculum 
acusticum'^  und  einen  dorsalen  Vaguskern.  Die 
erwähnten  Nerven  schicken  übrigens  mächtige 
Fasern  rückenmarkwärts  (Funiculis  communis), 
die  in  einem  langgestreckten  Kern  (Nucleus  funi- 
culi) endigen.  Der  8.  und  der  Seitenliniennerv 
gelangen  auch  noch  in  einen  speciellen,  medialer 
liegenden  Kern.  Das  Kleinhirn  soll  sich  direkt 
aus  dem  Kopfende  des  Tuberculum  acusticum  ent- 
wickelt haben,  hierfür  sind  aber  keine  genügenden 
Grundlagen  gegeben.  Namentlich  f  Qr  die  Acusticum- 
zellen  und  die  Kleinhirnzellen  finden  sich  viele 
Angaben,   die  in  vielem  mit  denen  bei  H aller 


übereinstimmen.  Aus  dem  Lobus  vagi  gelangt  ein 
Zug  der  sekundären  Vagusbahn  heraus,  dessen 
Ende  unbekannt  ist,  aus  dem  aber  eine  Kleinhirn- 
commissur  stammen  solL  Die  Beschreibung  des 
Tectum  opticum  bietet  nichts  wesentlich  Neues; 
Fasern  aus  ihm  gelangen  angeblich  zu  den  moto- 
rischen Kernen  der  Oblongata,  zum  Kleinhirn  und 
zu  den  Lobi  impares.  Der  letztere  Zuzug  soll  nur 
aus  Collateralen  des  medullären  Zuges  bestehen. 
Die  Arbeit  enthält  viele  Angaben  über  das  (}anglion 
habenulae  und  einen  neuen  Kern  an  der  Basis  des 
Gehirns,  in  dem  Habenulafasem  endigen.  Im 
Ganglion  habenulae  sollen  Nervenfasern  aus  der 
Epiphysis  endigen.  Der  Tractus  olfacto-habenu- 
laris,  die  Tractus  thalamo-mamillares  werden  be- 
schrieben. Der  Opticus  endigt  nur  im  Tectum  und 
im  Nucleus  anterior  thalami.  Der  Nucleus  ruber 
sendet  seine  Neuriten  direkt  in  das  Kleinhirn. 
Eine  mächtige  Kreuzung  hinter  dem  Chiasma  ent- 
hält Fasern  aus  dem  Kleinhirn  und  aus  dem  Tectum. 
Das  Epistriatum  erhält  Bahnen  aus  dem  Olfactorius 
und  solche  aus  dem  Hypothalamus,  giebt  auch 
kurze  Neuriten  in  das  Striatum  ab.  Die  Angaben 
J.'s  über  die  rudimentäre  Hirnrinde  bei  Acipenser, 
über  die  Commissura  anterior  und  über  den  Riech- 
apparat müssen  im  Original  eingesehen  werden, 
das  12  Tafeln,  darunter  eine  mit  einem  farbigen 
Schema,  enthält.  Es  ist  zu  bedauern,  dass  J.  bei 
dieser  ausserordentlich  mühevollen  Arbeit  sich  nur 
auf  die  G  o  1  g  i  -  Methode  verlassen  hat,  denn  an 
manchen  Stellen,  z.  B.  bei  Beschreibung  der  Fasern 
aus  der  Epiphyse,  kann  man  sich  des  Eindruckes 
nicht  erwehren,  dass  es  sich  um  geschwärzte  Epi- 
thel-Endfäden und  nicht  um  echte  Nervenfasern 
handele;  ebenso  leidet  unter  der  unzureichenden 
Methode  zweifellos  die  Sicherheit  des  Resultats, 
soweit  die  auf-  und  absteigenden  Hirnnervenbahnen 
(Nucleus  funiculi  u.  s.  w.)  in  Betracht  kommen. 

Die  an  vielen  originalen  Beobachtungen  reichen 
Arbeiten  vonCatois  (599 — 604)  über  das  Gehirn 
der  Selachier  und  der  Knochenfische  können  hier 
leider  nicht  so  ausführlich,  wie  sie  es  verdienten, 
referirt  werden.  Es  seien  die  Interessenten  aus- 
drücklich auf  das  Hauptwerk  (604)  verwiesen,  das 
auch  durch  seine  Abbildungen  die  vielfach  compli- 
cirten  Dinge,  von  denen  berichtet  wird,  klarer 
stellt,  als  dies  der  Text  eines  nothwendig  kurzen 
Referates  vermag.  Die  Arbeit  beruht  im  Wesent- 
lichen auf  der  Chromsilbermethode,  doch  wurden 
auch  die  Markscheidenfärbung  und  die  vitale 
Methylenblau-Methode  verwandt  Der  erste  Ab- 
schnitt „Histologie^'  bringt  eine  sorgfältige  Be- 
schreibung der  Nervenzellen  und  der  markhaltigen 
Fasern,  an  denen  die  Seh  wann 'sehe  Scheide 
nachgewiesen  wird.  Die  im  Wesentlichen  aus 
Ependymzellen  stammende  Glia  ist  nicht  so  stark 
wie  bei  höheren  Yertebraten  entwickelt.  Bei  den 
Fischen  ist  der  Achsencylinder  der  Zellen  oft  recht 
schwer  von  den  sehr  einfach  verzweigten  Dendriten 
zu  unterscheiden.     Es  folgt  eine  Beschreibung  des 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


225 


Riechsystems,  in  der  namentlich  sehr  genau  auf 
die  verschiedenen  Commißsuren  eingegangen  wird. 
Der  Bau  der  Bulbi  olfactorii  ist  im  Wesentlichen 
80  wie  bei  allen  anderen  Wirbelthieren.  Bei  An- 
guilla  und  Gonger  existirt  eine  Commissura  inter- 
bulbaris.  Dendriten  der  Mitralzellen  ziehen  aus 
einem  Lobus  in  den  anderen.  Bei  den  Teleostiern 
enthalt  derTractus  olfactorins  nicht  nurdieMitral- 
zellenauslänfer ;  sondern  es  gelangen  in  ihn  auch 
Fasern  hinein,  die  in  den  Zellen  des  Hypostriatum 
entspringen.  Die  laterale  Bahn  endet  direkt  seit- 
lich am  Vorderhirn,  die  mediale  zieht  zum  Hypo- 
striatum, zum  guten  Theil  gekreuzt.  Die  Com- 
missura interlobaris ,  wo  diese  Kreuzung  statt- 
findet, entspricht  nicht  vollständig  der  Commissura 
anterior  der  anderen  Vertebraten,  ihre  Pars  superior 
enthält  die  Fasern  aus  den  medialen  Olfactorius- 
zellen,  die  Pars  medialis  inferior  aber  enthält  kreu- 
zende Fasern  aus  den  Basal  bündeln.  Bei  den 
Selachiem  ist  es  ganz  deutlich,  dass  die  Zellen, 
um  die  sich  die  sekundäre  Olfactoriusbahn  an  den 
Basalganglien  aufsplittert ,  ihre  Achsencylinder 
durch  eine  echte  Commissura  anterior  kreuzen 
lassen.  Bei  den  Teleostiern  werden  im  Stamm- 
^nglion  ein  Epistriatum,  ein  Stammganglion  und 
Hypostriatum  unterschieden,  letzteres  identisch 
mit  des  Referenten  Nucleus  taeniae.  Das  Gleiche, 
wenn  auch  weniger  deutlich,  lässt  sich  bei 
Selachiem  nachweisen.  Gerade  hier  muss  wegen 
des  Genaueren  auf  das  Original  verwiesen  werden. 
Das  Endhim  der  Selachier  ist,  wie  Eef.  schon  an- 
gegeben hat,  viel  complicirteralsdasderTeleostier. 
G.  hält  es  wesentlich  ffir  einen  Aufnahmeapparat 
der  durch  die  Riechfaserung  zugeführten  Eindrücke, 
erst  in  zweiter  Reihe  soll  es  andere  sensitive  Ein- 
drücke aufnehmen  künnen.  Natürlich  kann  es 
durch  caudalwärts  gehende  Bahnen  sekundär  auf 
andere  Theile  des  Gehirns  einwirken.  Das  Stamm- 
ganglion schildert  C.  im  Wesentlichen  in  Ueber- 
einstimmung  mit  dem  Eef.;  bei  den  Teleostiern 
unterscheidet  er :  Epistriatum,  wo  der  grüsste  Theil 
des  basalen  Vorderhirnbündels  entspringen  soll, 
Striatum  und  Hypostriatum,  letzteres,  wie  es  scheint, 
identisch  mit  dem  hinteren  Rieohlappen  und  dem 
Nucleus  taeniae.  Die  Abtheilungen  des  Stamm- 
gangUons  der  Selachier  lassen  sich  mit  den  gleichen 
bei  den  Teleostiern  noch  nicht  vollständig  homo- 
logisiren.  C.  unterscheidet:  Regio  lateralis,  wo 
die  sekundäre  Riechbahn  endet,  Regio  basalis,  wo 
die  Fasern  des  medialen  Bündels  entspringen,  und 
Regio  dorsalis,  in  deren  mittlerem  Abschnitt  das 
Medianbündel  endigt,  aus  deren  lateralem  Theile 
Fasern  des  Basalbündels  entspringen.  Dieses  letz- 
tere Bündel  enthält  zweifellos  auf-  und  absteigende 
Bahnen,  die  ersteren  stammen  aus  dem  Infundi- 
bulum  und  kreuzen  zum  Theil  im  ventralen  Ab- 
schnitte der  Commissura  anterior.  Das  Mantel- 
bündel, das  zum  dorsocaudalen  Abschnitte  des 
Vorderhims  bei  den  Selachiem  zieht,  gelangt  in 
die  Lobi  inferiores  und  endigt  da  direkt  und  ge- 


kreuzt Im  Epithalamus,  wohin  die  genannten 
Bündel  verfolgt  werden,  sollen  auch  Opticusfasern 
enden,  die  einen  Theil  der  Commissura  habenu- 
laris  ausmachen.  C.  fasst  alle  Kreuzungen  in  der 
Commissurenplatte  des  Mesencephalon  als  Com- 
missura posterior  zusammen,  in  der  er  dann  7  Bündel 
verschiedener  Abkunft  unterscheidet.  Es  folgt  die 
Beschreibung  des  Corpus  geniculatum,  der  tiefen 
Opticusfasern  und  des  Nucleus  praetectalis ,  aus 
dessen  grossen  multipolaren  Zellen  die  Achsen- 
cylinder nicht  nur  zur  Commissura  posterior,  son- 
dem  auch  zur  Basis  des  Mesencephalon  ziehen. 
Der  Nucleus  anterior  thalami,  der  den  Tractus 
mammillo-thalamicus  abgiebt,  soll  auch  Fasern  aus 
dem  Opticus  empfangen.  Die  beiden  Nuclei  rotundi 
sind  durch  eine  mächtige  horizontale  Commissur 
unter  einander  verbunden  und  stehen  im  Wesent- 
lichen zum  Tractus  strio-thalamicus  in  Beziehung, 
ausserdem  erhalten  sie  Fasern  aus  dem  Genicu- 
latum und  werden  von  einem  Zug  der  Decussatio 
postoptica  inferior  durchbrochen.  Im  Hypothalamus 
.  liegen  die  bekannten  Commissuren,  die  näher  be- 
schrieben werden;  bei  den  Selachiem  auch  die 
Kreuzung  der  Mantelbündel.  Die  Lobi  inferiores 
werden  genau  beschrieben.  Für  die  Fasern,  die 
da  entspringen  oder  enden,  muss  auf  das  Original 
verwiesen  werden,  zumal  C.  hier  viele  Einzel- 
angaben bringt,  ohne  sich  über  Alles  ganz  sicher 
auszusprechen.  Weniger  genau,  aber  immer  noch 
besser,  als  in  den  meisten  früheren  Beschreibungen, 
wird  das  Mittelhirn  geschildert  Aus  dem  Torus 
longitudinalis  gehen  Fasern  in  die  Opticusschicht 
hinein,  wie  es  auchRamön  y  Cajal  beschrieben 
hat  Die  Achsencylinder  aus  dem  Torus  semi- 
circularis  verbreiten  sich  weithin  zwischen  den 
Zügen  aus  dem  Tectum.  Es  gelangen  sogar  Fasern 
bis  in  den  Hypothalamus  und  Nucleus  praetectalis. 
Dem  dorsalen  Längsbündel  ist  ein  Bündel  aus  dem 
Tectumdach  beigemischt,  es  soll  auch  Fasern  aus 
den  sensorischen  Kernen  der  Oblongata  enthalten. 
Das  laterale  Längsbündel  enthält  Fasern  zum 
Rückenmark  und  aus  ihm.  Man  wird  in  der  Arbeit 
noch  viele  Notizen  über  die  Kerne  der  Hirnnerven, 
über  die  Valvula  cerebelli  und  dessen  Pedunculi 
und  die  Pedunculi  cerebelli  finden,  doch  sind  diese 
Theile  nicht  mit  der  Ausführlichkeit  behandelt  wie 
das  Vorderhim.  Genauer  werden  der  Ursprung  des 
Oculomotorius,  der  Nucleus  ruber,  dann  die  Fasern 
in  der  Valvula  cerebelli  beschrieben.  Schliesslich 
werden  die  Stiele  des  Kleinhirns  und  ein  Theil  der 
Oblongata  geschildert  Das  Cerebellum  hat  frontal- 
wärts  3  Züge:  a)  aus  dem  Thalamus  und  Geni- 
culatum, b)  aus  dem  Hypothalamus,  c)  gekreuzt 
aus  der  Valvula  zur  Gegend  des  Oculomotorius- 
kemes.  Caudalwärts  bestehen :  a)  Fasern  aus  dem 
Bulbus  und  dem  Rückenmark,  die  als  Moosfasern 
in  der  Körnerschicht  enden  und  wahrscheinlich  in 
direkter  Beziehung  zu  den  Kernen  der  sensiblen 
Nerven  stehen,  b)  Achsencylinder  [aus  Purk  inj  er- 
sehen  Zellen?]    zum   anterolateralen    Theile   des^ 


226 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


Rückenmarkes.  Zwischen  diesen  frontalen  und 
caudalen  Kleinhirnarmen  kommt  noch  ein  mittleres 
BGndel  vor :  1)  Fasern  aus  den  Purkinje  'sehen 
Zellen,  die  in  einer  unregelmftssigen  Zellenmasse 
an  der  Basis  der  Oblongata  enden  (Olive),  und 
2)  centrifugale  Fasern  aus  dem  Bulbus,  die  als 
Kletterfasern  um  die  Purkinje 'sehen  Zellen 
enden. 

Ariens  Kappers  (598)  hat  an  einigen Sela- 
chiern  und  Teleostiern,  vorzugsweise  an  Mustelus 
und  Lophius,  die  Oehirnbahnen  untersucht  Im 
ventralen  Abschnitt  des  Yorderhirns  (Mustelus), 
da  wo  die  Commissura  interhemisphaerica  ent- 
springt, liegt  eine  als  Nucleus  olfactorius  bezeich- 
nete Ganglienmasse.  Aus  ihr  entwickelt  sich  ein 
dicht  neben  dem  medianen  Mantelbündel  (Tractus 
cortico-mammillaris)  verlaufender  Zug  caudalwärts, 
ebenso  entspringt  hier  ein  Zug  zum  Epistriatum 
(Tractus  cortice  -  epistriaticus).  Die  anderen  hier 
endenden  Bahnen  stehen  in  Beziehung  zum  Riech- 
apparat und  zu  der  erwähnten  Commissur.  In 
dieser  selbst  unterscheidet  K.  vielerlei  verschieden . 
kreuzende  Bündel.  Weiterhin  beschreibt  er  von 
Mustelus  den  Tractus  olfacto-habenularis,  das  basale 
Yorderhirnbündel  und  die  Commissura  anterior; 
die  letztere  soll  besonders  Fasern  zwischen  beiden 
Striata  enthalten.  Olfaktorische  Elemente  fehlen 
ihr  bei  den  Rochen  fast  ganz,  bei  Lophius  sind 
solche  vorhanden.  Am  Stammganglion  der  Tele- 
ostier  kann  K.  mit  Bef.  gegen  Ha  11  er  keine  Ele- 
mente finden,  die  als  Rindenaequivalente  gedeutet 
werden  könnten,  eben  so  wenig  wie  da  irgend  ein 
Bündel  entspringt,  das  man  dem  Medianbündel 
der  Selachier  gleichstellen  könnte.  Das  Zwischen- 
him  wurde  nur  bei  den  Selachiem  untersucht. 
Ausser  dem  Ganglion  habenulae  und  einem  in  den 
Tractus  olfacto-habenularis  eingebetteten  neuen 
Ganglion  werden  noch  der  Nucleus  praetectalis 
und  das  Ganglion  lentiforme  beschrieben.  Aus 
der  Commissura  habenularis  soll  ein  Zug  in  den 
Sehnerv  gelangen ;  der  Tractus  cortico-habenularis 
fehlt  natürlich  bei  den  Teleostiern.  Bei  Selachiem 
und  Teleostiern  wird  der  Nucleus  anterior  thalami 
unterschieden,  ebenso  das  Corpus  geniculatum 
laterale,  aus  dem  Fasern  nicht  nur  in  die  Commis- 
sura posterior,  sondern  auch  rückwärts  in  den 
Bindearm  gerathen  sollen.  Die  anderen  Kerne  des 
Teleostierthalamus ,  auch  der  Nucleus  rotundus 
konnten  bei  Selachiem  nicht  sicher  wiedergefun- 
den werden,  wo  eine  mehr  diffuse  Zellenmasse 
sie  zu  ersetzen  scheint  In  dieser  Masse  endigen 
wenigstens  die  strio  -  thalamischen  Fasem,  die 
Bindearme,  die  Tractus  spino-thalamici  und  die  zum 
Corpus  mammillare  in  Beziehung  stehenden  Fasern. 
Hier,  wie  in  der  Beschreibung  des  Infundibulum, 
steht  K.  durchaus  in  üebereinstimmung  mit  des 
Bef.  Arbeiten.  Catois'  Commissura  postchias- 
matica  soll  eine  Kreuzung  der  basalen  Opticus- 
wurzel  sein.  Die  Nerven,  die  Bef.  zum  Saccus 
vasculosus  ziehen  sah,  sollen  aus  einem  kleinen 


Ganglion  des  nahen  Infundibulum  stammen.  Aus 
dem  gleichen  Ganglion  stammen,  durch  die  frühe 
Markbildung  unterschieden,  dorsalwärts  gehende 
Fasern.  Reichliche  Angaben  über  die  Commissura 
hypothalamica  posterior,  kurze  Beschreibung  der 
Oblongata  von  Lophius  und  Mustelus  und  des  Cere- 
bellum  von  Mustelus,  speoielle  Untersuchungen 
des  ürspmngsgebietes  von  Acusticus,  Vagus  und 
Facialis,  namentlich  auch  seiner  Beziehungen  zum 
Nervus  Y.  Die  Pars  posterior  cerebelli  (Mustelus) 
nimmt  fast  nur  Bahnen  aus  sensiblen  Nerven  auf. 
Zu  dem  Rautenohr  stehen  im  Wesentlichen  die 
Fasern  in  Beziehung,  die  Kleinhirn  und  Rücken- 
mark verbinden.  Ueber  kreuzende  und  nicht  kreu- 
zende Bündel  im  Yelum  in  der  Pars  anterior  cere- 
belli zum  Mittelhirn  und  zum  Thalamus  siehe  das 
Original. 

Die  Sehnerven  bei  Syngnathus  bestehen,  wie 
bei  vielen  anderen  Fischen,  aus  gewellten  Bän- 
dern, aber  es  spalten  sich  zwischen  Chiasma  und 
Auge  hier  die  Sehnerven  in  viele  Einzelbündel,  sie 
vereinigen  sich  an  der  Papille  wieder.  Stud- 
nicka(608). 

Die  Abbildungen,  die  Pedaschenko  (613) 
vom  Mittelhirn  junger  Embryonen  von  Zoarces 
giebt,  zeigen,  dass  hier  viele  eigenthümliche  prie- 
men- und  pyramidenartige  Röhren  das  Gewebe 
zusammensetzen.  Bef,  der  dieses  Gehirn  gut 
kennt,  hat  an  P.'s  Bildem  durchaus  den  Eindruck 
erhalten,  dass  es  sich  zum  grossen  Theile  um 
Kunstprodukte  handelt  Der  bei  diesen  Thieren 
weite  Hohlraum  des  Mittelhims  erscheint  auf  den 
Abbildungen  mit  jenen  Prismen  ganz  gefüllt  [ob 
es  sich  nicht  um  zersprengte  Einbettungsmasse 
handelt?],  ausserdem  aber  zeigen  diese  Abbil- 
dungen in  dem  feinen  Gewebe,  das  zwischen  Dach 
und  Basis  an  vielen  Stellen  liegt,  einzelne  Ein- 
buchtungen, die  vielleicht  nicht  ganz  als  Kunst- 
produkte aufzufassen  sind,  möglicherweise  mit  der 
mehrfach  beschriebenen,  z.  B.  neuerdings  genau 
von  Aichel  (614)  verfolgten  Segmentirung  des 
Mittelhirndaches  zu  thun  haben. 

Edinger  (618)  hat  das  Kleinhirn  von  Scyl- 
lium  canicula  monographisch  untersucht  Ausser 
der  Beschreibung  von  Form  und  Schichtung  bringt 
die  Arbeit  Angaben  über  die  Eigenfasern  des  Cere- 
bellum,  über  die  Yerbindungen  des  Kleinhirns  mit 
anderen  Himtheilen  und  über  Fasern,  die  direkt 
in  Beziehung  zu  den  sensorischen  Himnerven 
stehen.  Yon  Yerbindungen  werden  unterschieden : 
ein  Tractus  oerebello  -  thalamicus  omciatus,  ein 
Tractus  cerebello  -  mesencephalicus ,  ein  Tractus 
cerebello  -  spinalis ,  ein  Tractus  cerebello  -  teotaiis 
zum  Mittelhirndach  und  Bündel  zur  Decussatio 
veli,  die  möglicherweise  in  das  Rückenmark  ge- 
langen. Während  diese  Resultate  vielen  gefärbten 
Präparaten,  die  E.  abbildet,  entnommen  sind, 
beruhen  seine  Behauptungen  über  Beziehungen 
des  Kleinhirns  zu  den  Hirnnerven  auf  Degenera- 


Edinger  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Centralnervensystems. 


227 


tionbildern,  die  nach  Durchschneidung  der  Nerven 
durch  die  Marchi- Methode  erlangt  sind.  Es 
hat  sich  herausgestellt,  daas  aus  aUm  senaiblefi 
Eimnerven  so  mäckiige  Bahnen  in  das  Kleinhirn 
gelangen,  dass  man  diesen  Bimiheü  im  Wesent- 
lichen als  die  Endsiätte  der  direkten  sensorisehen 
Bahn  ansehen  muss,  neben  der  alle  anderen  Fasern 
nur  eine  kleine  räumliche  Rolle  spielen.  Im  Klein- 
hirn wird  noch  ein  einziger  Eigenkem  beschrieben. 
In  dem  Anhange  definirt  E.  den  dorsolateralen 
Abschnitt  der  Oblongata  als  das  ,,sensible  Wurzel- 
feld",  weil  er  nur  aus  Bestandtheilen  der  sensiblen 
Nerven  zusammengesetzt  ist  Hier  findet  man  die 
aaf>  und  absteigenden  Wurzeln  und  hier  liegen 
die  Kleinhimbahnen  zu  den  sensiblen  Nerven  des 
Kopfes  und  des  Rumpfes.  Die  Eintheilung  will 
K  nicht  nur  für  die  Sekohier,  sondern  ffir  alle 
Wirbelthiere  benutzt  wissen. 

Stephen  R  Williams  (617)  hat  am  Schä- 
del und  Gehirn  die  Veränderungen  verfolgt,  die 
bei  jungen  Schollen  auftreten,  wenn  allmählich  die 
Augen  die  bekannte  Verlagerung  einnehmen.  Es 
ist  nicht  möglich,  ohne  die  vielen  und  schönen 
Abbildungen,  die  W.  bringt,  den  Inhalt  dieser 
Arbeit  kurz  wiederzugeben. 

Der  Bßf.  hat  früher  schon  mitgetheilt,  dass 
aus  den  Epithelzellen,  die  die  Himventrikel  um- 
geben, bei  den  niederen  Vertebraten,  besonders 
deutlich  bei  den  Haien,  gut  färbbare  Sekretströme 
in  die  Ventrikel  hineingehen,  deren  bei  verschie- 
denen Härtungen  unregelmässige  Gestalt  wohl 
vielfach  bekannt  ist  Sargent  nimmt  (siehe 
frühere  Berichte)  an,  dass  der  Reissner'- 
sche  Faden,  der  bei  Fischen  im  Ventrikel  des 
Rückenmarkes  gefunden  wird,  nicht  etwa  ein 
solches  Gerinnungsprodukt  sei,  sondern  er  hält 
ihn  für  einen  Nervenfaden.  In  einer  neuen  Mit- 
theilung (609)  hat  S.  auch  die  erwähnten  Sekret- 
strOme,  die  aus  den  Zellen  herauskommen,  sehr 
schön  abgebildet  und  gezeigt,  wie  sie  sich  zum 
Faden  zusammenschliessen.  Er  ist  aber  der  Mei- 
nung, dass  es  sich  hier  um  die  Ausläufer  von 
Zellen  des  grosszelligen  Mittelhimdachkernes  han- 
dela  Da  diese  Zellen  durch  Fortsätze  einerseits 
nahe  an  die  Opticusendigungen  reichen,  anderer- 
seits ihre  Achsencylinder  in  der  Richtung  nach 
dem  Kleinhirn  senden,  so  sieht  er  in  dem  Reiss- 
n er 'sehen  Faden,  der  ja  bis  an  das  caudale  Ende 
des  Rückenmarkes  verfolgt  werden  kann,  ein  ganz 
neues  und  sehr  merkwürdiges  System  des  Gehirns, 
das  die  optischen  Eindrücke  auf  das  Kleinhirn 
und  auf  die  Vorderwurzeln  des  Rückenmarkes 
übertragen  solL  Er  hat  die  Entwickelung  des 
Fadens  bei  Amia,  Selachiern  und  Cydostomen 
untersucht,  ja  er  hat  ihn  am  lebenden  Thier  durch- 
schnitten und  will  danach  eine  mangelhafte  moto- 
rische Reaktion  auf  optische  Reize  beobachtet 
haben.  [Bef.  E.  muss  auch  nach  den  S.'schen  Bil- 
dern an  der  Meinung  festhalten,  dass  der  Faden 
nur  ein  Gerinnungsprodukt  ist] 


Das  peripherische  Ende  der  Riechzellen  von 
Esox  (Hecht)  geht  nach  den  Untersuchungen  von 
Jagodowski(611)  theils  in  die  bekannten  koni- 
schen, zapfen-  und  stäbchenförmigen  Verdickungen 
über  (Schnitze,  Dogiel),  zum  Theil  bildet  es 
geisseiförmige  Fortsätze,  die  sich  bis  in  oberfläch- 
lichste Schleimhautlagen  verfolgen  lassen. 

Romano  (150)  hat  die  Zellen  desLobus  elec- 
tricus  bei  Raja  und  Torpedo  in  verschiedenem 
Alter  und  von  verschiedenen  Arten  untersucht 
und  dabei  neben  den  von  Apäthy,  Bethe  und 
Anderen  angegebenen  Methoden  Fixation  in  „flüs- 
siger Luft'^  und  monochromatisches  Liebt  zur  mög- 
lichsten Vermeidung  von  Artefakten  bei  der  Diffe- 
renzirung  angewandt  An  einzelnen  Stellen  konnte 
er  ein  extracelluläres  Netzwerk  aus  Neuriten-,  Den- 
driten- und  Gliaverästelungen  nachweisen.  Die 
Arbeit  bringt  genaue  Einzelheiten  über  Plasma- 
struktur. Ein  endocelluläres  Netzwerk  (Golgi) 
sah  R.  nicht.  Es  existiren  in  den  Lobi  electrici 
vier  verschiedene  Zellarten,  die  näher  beschrieben 
werden.  Die  typischen  elektrischen  Lobuszellen 
des  Torpedo,  die  sich  auch  im  Rückenmarke  der 
Rajaarten  wiederfinden,  können  weder  mit  centralen 
Zellen,  noch  mit  Zellen  von  Ganglien  verglichen 
werden. 

Mencl  (132)  hat  Anastomosen  rein  cytoplas- 
matischer  Natur,  ohne  nervöse  Verbindung,  zwi- 
schen je  zwei  Ganglienzellen  im  Lobus  electricus 
von  jungen  Torpedo-Exemplaren  gesehen  (dieselbe 
Beobachtung  machte  er  auch  bei  anderen  niederen 
Vertebraten,  selbst  in  der  Oblongata  des  erwach- 
senen Menschen  und  im  Vorderhorne  von  Neu- 
geborenen, und  hält  sie  für  das  vorletzte  Stadium 
der  Zellentheilung).  Ausser  destruirenden  Leuko- 
cyten  konnte  M.  destruirende  und  nicht  destruirende 
Kernvacuolen  und  einen  in  eine  fremde  Zelle  hinein- 
wachsenden Neuriten  nachweisen.  Intracelluläre 
Capillaren  hat  er  nicht  gefunden. 

Schacherl  (616)  hat  das  Rückenmark  eines 
australischen  Rochen,  Myliobatis  aquila,  unter- 
sucht. Es  hat  im  Allgemeinen  den  Typus  des 
Plagiostomen-Rüokenmarks,  bietet  aber  einige  Be- 
sonderheiten. 

Ramsay  (622)  hat  das  Gehirn  des  blinden 
Fisches,  Amblyopsis  spelaeus,  untersucht.  Die 
Augen  sind  absolut  atrophisch,  ein  Opticus  und  em 
Tractus  opticus  wurden  auch  auf  Schnitten  nicht 
gefunden.  Die  angewandten  Färbungen  reichen 
nicht  aus,  das,  was  über  den  Bau  des  Mittelhim- 
daches  mitgetheilt  wird,  sicher  zu  stellen.  Be- 
hauptet wird,  dass  die  oberflächliche  und  die  tiefe 
Opticusschicht,  welche  Krause  im  Goldkarpfen- 
gehirn beschrieben  hat,  fehlten;  das  tiefe  Mark 
war  natürlich  erhalten.  Doch  fehlten  ihm  zu  dor- 
saleren Schichten  aufsteigende  Fasern.  Im  All- 
gemeinen scheint  das  ganze  Mittelhimdach  atro- 
phisch. Eine  erneute  Untersuchung  speciell  mit 
der  Markscheidenfärbung  und  mit  Golgi  wäre 
recht  erwünscht 


228 


E d i n g e r  und  Wallenberg,  Anatomie  des  Geniralnervensystems. 


d)  Amphibien,  Beptüien,  Vögel. 

619)Philippson,  M.,  Les  groupes  cellalaires  de 
la  corne  aoterieare  de  la  moelle  des  Sauriens.  Ball,  de 
TAcad.  royale  deBelg.  (Glasse  des  sciences)  Nr.  1.  p.  IGl. 
1903. 

(Die  Blindschleiche  besitzt  keine  wesentliche  Ver- 
änderung in  der  ganzen  Länge  des  Rückenmarkes,  die 
£idechse  hat  natürlich  Hals-  und  Lumbalanschwellang 
für  ihre  Glieder.  Bei  der  Eidechse  lassen  sich  in  den 
Anschwellungen  bestimmte  Zellengruppen  abscheiden.) 

620)  D  a  1  e ,  H.  H.,  Observations  chiefly  by  the  dege- 
neration  method  on  possible  efferent  fibres  in  the  do^al 
nerve  roots  of  the  toad  and  frog.  Journ.  of  Fhysiol. 
XXVn.  1901. 

621)  Bonne,  C,  Sur  les  gouttelettes  de  graisse  ä 
existence  temporaire  des  ganglions  spinauz  de  la  gre- 
uouille.   Compt.  rend.Soc.  biol.  LIII.  16. 1901.  6  Figuren. 

622)  Ramsey,  £.,  The  optic  lobes  and  optic  tracts 
of  amblyopsis  spelaeus  de  Kay.  Journ.  comp,  neurol.  XI. 
1.  1901.    2  Tafeb. 

623)  K Olli k er,  A.  v.,  üeber  einen  noch  unbekann- 
ten Nervenzellenkern  im  Rückenmarke  der  Vögel.  Akad. 
Anzeiger  d.  k.  k.  Akad.  d.  Wiss.  zu  Wien  XXV.  1901. 

624)  Kolli ker,  A.  v.,  üeber  die  oberflächlichen 
Nervenkerne  im  Marke  der  Vögel  u.  Reptilien.  Ztscbr. 
f.  wissensch.  Zool.  LXXII.  1.  p.  126.  1902.    5  Tafeln. 

625)  KöUiker,  A.V.,  Weitere  Beobachtungen  über 
die  Hofmann' %Q\iQn  Kerne  am  Marke  der  Vögel.  Anat. 
Anzeiger  XXI.  3.  p.  81.  1902.    1  Tafel. 

626)  Berliner,  K.,  Die  i7o/'mann'8chen  Kerne 
(27.  Köüiker)  im  Rückenmarke  des  Hühnchens.  (Aus  der 
ontwickelungsgeschichtl.  Abtheil,  der  Breslauer  anatom. 
Anstalt.)     Anat.  Anzeiger  XXL  10  u.  11.  1902. 

627)  Retzius,  Gustaf,  Zur  Kenntniss  der  ober- 
flächlichen ventralen  Nervenzellen  im  Lendenmarke  der 
Vögel.  Biolog.  Untersuch.  XL  N.  F.  Stockholm  u.  Jena 
1902. 

628)  Wallenberg,  Adolf,  Der  Ursprung  des 
Tractus  isthmo-striatus  (oder  bulbo-striatus)  der  Taube. 
Neurol.  Centr.-Bl.  Nr.  3.  1903.    Mit  5  AbbUdungen. 

Am  Rücken  marke  der  VGgel  sind  von  verschie- 
denen Forschern  (Z  a  c  h  i ,  Oaskell,  ßrandis, 
Sc  ha  per)  gelegentlich  ganz  peripherisch  gelegene 
Zellengruppen  beschrieben  worden.  Eölliker 
(623 — 625)  hat  sie  nun  zum  Gegenstände  eingehen- 
der Studien  gemacht  Er  nennt  sie  zu  Ehren  seines 
Gehülfen,  der  ihn  zuerst  auf  sie  aufmerksam  machte, 
die  Hoffmann  'sehen  Kerne.  Sie  liegen  in  seg- 
mentaler Anordnung  gegenüber  der  lateralen  Vorder- 
hornecke  (etwa  an  der  Stelle  des  Heiweg- Bech- 
terew'sehen  Bündels  beim  Menschen)  und  stehen 
mit  dem  Ligamentum  denticulatum  in  enger  Ver- 
bindung. E.  unterscheidet  „Grosskerne^'  im  Lumbo- 
sacralmarke   von   den  „Eleinkernen''   im  übrigen 


Eückenmarke.  Die  gleichen  Eeme  sah  Gaskell 
bei  ßeptilien.  Er  hielt  sie  für  homolog  den  Spinal- 
ganglien. B  e  r  1  i  n  e  r  (626)  bestätigt  im  Wesent- 
lichen Eölliker 's  Beschreibung.  Mikroskopisch 
bestehen  die  Grosskerne  aus  einem  Glianetze,  ähn- 
lich dem  des  Sinus  rhomboideus.  Auf  der  einen 
Seite  ragen  sie  in  die  weisse  Substanz,  auf  der 
anderen  sind  sie  von  Pia  überzogen.  In  diesem 
schwammartigen  Gewebe  finden  sich  Nervenzellen 
etwa  vom  Charakter  der  Vorderhornzellen  (10  bis 
20  auf  einem  Querschnitte).  Die  Eleinkerne  über- 
ragen den  äusseren  Umfang  des  Markes  nicht; 
ihre  Zellen  sind  kleiner,  seltener  multipolar  und 
liegen  näher  aneinander  in  weniger  Glia  ein- 
gebettet. Bei  Reptüien  (Alligator,  Lacerta  agilis 
und  ocellata  und  Anguis  fragilis)  fand  E.  längs 
des  Rückenmarkes  eine  Reihe  segmentärer  Ge- 
bilde, die  den  Ho fm an n 'sehen  Eleinkemen 
gleichen,  nirgend  aber  eine  besondere  Ausbildung 
erreichen. 

Beim  Huhn  liegen,  wie  Retzius (627)  gefun- 
den hat,  solche  Zellen  um  den  ganzen  ventralen 
umfang  des  Lendenmarkes ;  es  gelang,  sie  vital  zu 
färben ;  dabei  stellte  sich  heraus,  dass  die  grossen, 
multipolaren,  reich  verzweigten  Gebilde  ihre  Axonen 
in  die  vordere  Commissur  senden.  Ref.  erinnert 
daran,  dass  schon  vor  Jahren  S.  und  P.  Ramön 
y  C  a  j  a  1  einen  Randplexus  mit  multipolaren  Zellen 
im  Froschrückenmarke  beschrieben  haben. 

Der  von  Wallenberg  (628)  früher  beschrie- 
bene aufsteigende  Faserzug  im  ventralsten  Theile 
des  Brachium  cerebri  ventrale  der  Taube  entartete 
doppelseitig,  wenn  der  cerebrale  Pol  des  grossen 
sensiblen  Quintuskernes  angestochen  war,  bis  zur 
frontalen  Hirnbasis.  Eleinhim  -  Läsionen  führten 
keine  Entartung  des  Bündels  herbei.  W.  schlägt 
vor,  den  bei  Gänsen  und  Enten  sehr  stark  ent- 
wickelten Faserzug  „Tractus  quinto-frontalis^'  zu 
nennen. 

Dale  (620)  hat  bei  derBufo  die  Dorsalwurzeln 
durchschnitten  und  das  peripherische  Stück  nach 
Osmiumbehandlung  zerzupft.  Nicht  eine  Faser  in 
ihm  war  degenerirt,  während  das  ganze  centrale 
Stück  nur  entartete  Fasern  enthielt  Metbylen- 
blaufärbung  ergab  keine  marklosen  Fasern  in  den 
Dorsalwurzeln.  Bei  der  Eröte  sind  also  in  den 
Dorsal  wurzeln  jedenfalls  keine  enthalten,  die  im 
Rückenmarke  entspringen. 


I.  Anatomie  und  Physiologie. 


229 


B.  Auszüge. 

I.   Anatomie  und  Physiologie. 


321.  Ueber  die  Verriobtcmgen  des  Klein- 
hiros ;  von  M.  Lewandowsky.  (Arcb.  f.  Anat 
u.  Physiol.  [phyaiol.  Abth.]  1  u.  2.  p.  129.  1901.) 

In  einer  eingehenden  Untersuchung,  über  deren 
Hauptergebniss  L.  schon  1901  kurz  berichtete, 
kommt  L.  auf  Grund  zahlreicher  Eleinhimexstir- 
pationen,  die  in  verschiedenster  Ausdehnung  aus- 
geführt wurden,  zu  dem  Schlüsse,  dass  die  Erklä- 
rung nach  Luciani  für  die  durch  die  Ezstirpa- 
tion  bedingten  BewegungstGrungen  nicht  ausreiche. 
Loci  an  i  hatte  angenommen,  dass  durch  Zerstö- 
rung des  Kleinhirns  eine  Asthenie,  Atonie  und 
Astasie  des  Bewegungsapparates  auftritt  Dem 
gegenüber  sucht  L.  nachzuweisen,  dass  alle  die 
Bewegungstörungen  und  damit  auch  die  Asthenie, 
Atonie  und  Astasie  Luciani 's  nach  Ausfall  des 
Kleinhirns  hauptsächlich  durch  Störungen  des 
Muskßlsinnes  bedingt  sind.  Das  Verhftltniss  dieser 
cerebellaren  zur  cerebralen  Ataxie  wird  von  L. 
durch  den  Satz  gekennzeichnet:  „Dass  die  im 
Kleinhirne  zu  verarbeitenden  Sensationen  des 
Muskelsinnes  zur  Regulirung  dieser  auf  einer 
tiefen  Stufe  des  Bewusstseins  vor  sich  gehenden 
Bew^;ungen  ausreichend^ 

Wie  L.  aus  den  Störungen  des  „Berührungs- 
reflexes'^  erschlieset,  stellt,  bei  Thieren  wenigstens, 
das  Kleinhirn  auch  ein  subcortikales  Centrum  für 
die  Sensationen  des  Hautsinnes  dar. 

Endlich  wurde  gezeigt,  dass  durch  partielle 
Exstirpation,  durch  kleine  umschriebene  Verletzun- 
gen, es  nicht  wie  beim  Orosshime  (Munk)  gelingt, 
für  Wurm  oder  Hemisphären  oder  Theile  derselben 
eine  verschiedene  Funktion  aufzufinden,  bez.  das 
Auftreten  der  Ataxie  durch  streng  lokalisirte  Ver- 
letzung an  einer  einzigen  Extremität  zu  erhalten. 
Nur  findet  L.  mit  Luciani,  „dass  im  Allgemeinen 
gleich  grosse  Zerstörungen  um  so  erheblichere  Er- 
scheinungen nach  sich  ziehen,  je  näher  der  Mittel- 
linie sie  angelegt  sind'^  In  Bezug  auf  die  zahl- 
reichen anderen  Beobachtungen  und  Schlussfolge- 
roDgen,  so  aus  den  in  der  ersten  Periode  nach  der 
Operation  am  stärksten  hervortretenden  Zwangs- 
bewegungen (Rotation  der  Thiere  nach  einseitiger 
Zerstörung  des  Kleinhirns  nach  der  operirten 
Seite  u.  s.  f.)  muss  auf  das  Original  verwiesen 
werden.  Garten  (Leipzig). 

322.  DieBesdebnngderLympbgefäasesam 
Bindegewebe;  von  W.  G.  Mac  Call  um.  (Arch. 
f.  Anat  u.  PhysioL  [anat.  Abth.]  5  u.  6.  p.  273. 
1902.) 

Auf  Grund  von  Untersuchungen,  die  unter  Lei- 
tungMarchand's  angestellt  sind,  kommt MacC. 
Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft  8. 


zu  der  Annahme,  dass,  wie  schon  Ran  vi  er  mit- 
getheilt  hat,  die  Lymphbahnen  nicht  mit  den  Ge- 
webespalten in  freier  Verbindung  stehen,  sondern 
ein  in  sich  völlig  geschlossenes  Gefässnetz  bilden. 
G.  F.  Nicolai  (Halle  a.  d.  S.). 

323.  Nonvelle  contribntion  a  l'etade  de 
la  formation  de  la  lympbe.  Lympbe  et  fono- 
tion  vaso-motrioe;  par  A.  Pugliesi.  (Arch. 
ital.  de  Biol.  XXXVHL  3.  p.  422.  1902.) 

Durchschneidung  oder  Embolisirung  der  Medulla 
oblongata  vermehrt  die  Quantität  und  den  Wasser- 
gehalt der  Lymphe  des  Ductus  thoracicus.  Ebenso 
wird  durch  diesen  Eingriff  die  Gallensekretion  ge- 
ändert Spritzt  man  Hunden  mit  zerstörtem  Hals- 
marke in  die  Jugularis  Curare,  Harnstoff  oder  Galle 
ein,  so  wird  die  Lymphbildung  trotzdem  vermehrt. 
Die  lymphagoge  Wirkung  des  Peptons  ist  bei 
den  erwähnten  Hunden  vermindert,  wenn  es  auf 
venösem  Wege  beigebracht  ist  Coffein  verstärkt 
den  Lymphstrom,  ebenso  Kochsalz. 

W.  Straub  (Leipzig). 

324.  Beitrag    aar   Lebre   von   der   Blnt- 
entwiokelong   des  embryonalen  Rindes  nnd' 
Sobafes;    von   Dr.  Johannes  Jost     (Arch.  f. 
mikrosk.  Anat  LXL  4.  p.  667.  1903.) 

Es  sind  Deckglastrockenpräparate  und  Paraffin- 
schnitte untersucht  Die  zuerst  auftretenden  Blut- 
zellen sind  alle  hämoglobin-  und  kernhaltig.  Erst 
später  treten  Leukocyten  auf;  alle  diese  Zellen 
sollen  in  der  Leber  gebildet  sein.  Wenn  dann  Milz 
und  Knochenmark  entstehen,  übernimmt  erstere 
hauptsächlich  die  Bildung  weisser  Blutkörperchen, 
während  sich  rothe  kernhaltige  Zellen,  aus  denen 
die  kernlosen  Erythrocyten  entstehen,  überhaupt 
nur  im  Knochenmarke  bilden. 

G.  F.  Nicolai  (Halle  a.  d.  S.). 

325.  üeber  den  EinflosB  der  Castration 
anf  den  Blntbefbnd  weiblicber  Tbiere;  von 
Dr.  Robert  Breuer  und  Dr.  Rud.  v.  Seiller. 
(Wien.  klin.  Wchnschr.  XVL  30.  1903.) 

Bei  jungen  Hündinnen,  die  etwa  7 — 10  Monate 
alt  waren,  sanken  stets  nach  der  Castration  die 
Blutwerthe,  und  zwar  nahmen  Blutkörperchenzahl 
und  Hämoglobingehalt  ziemlich  gleichmässig  ab. 
Nach  2 — 6  Wochen  glich  sich  die  Störung  all- 
mählich aus.  Wurde  statt  der  Eierstöcke  die  Ge- 
bärmutter entfernt,  so  nahmen  nach  der  Operation 
die  Blutwerthe  etwas  zu. 

Die  Vff.  weisen  auf  den  Werth  ihrer  Versuche 
für  die  Deutung  der  Chlorose  hin.        M  ö  b  i  u  s. 
30 


230 


I.   Anatomie  und  Physiologie. 


326.  üeber  den  Einflnss  versohiedener 
Nahrangsmittel  auf  den  Waaaergehalt  der 
Organe  and  den  Hämoglobingehalt  dea  Blntea ; 
von  Jiro  Tsuboi.  (Ztsohr.  f.  Biol.  XLIV.  3. 
p.  376.  1903.) 

Bei  Katzen  und  Kaninchen  wird  der  Hämo- 
globingehalt dee  Blutes  durch  die  Art  der  Nahrung 
beeinflusst  Es  handelt  sich  um  eine  Herabsetzung 
des  Hämoglobingehaltes  durch  die  Wirkung  einer 
unrichtigen  Ernährungsweise  mit  Brod  und  Kar- 
toffeln, wobei  der  Körper  unter  Eiweissabgabe  viel 
Kohlehydrat  zugeführt  bekommt  Die  procentige 
Abnahme  des  Hämoglobins  geht  mit  einem  grosseren 
Wassergehalte  des  Blutes  und  des  ganzen  Körpers 
einher.  W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

327.  Le  serom  de  aang  et  sei  rapports 
aveo  le  Systeme  glandolaire;  par  E.  Buffa. 
(Arch.  ital.  de  Biol.  XXXVm.  2.  p.  273.  1902.) 

Aus  der  Thatsache,  dass  der  Rfickstand  des 
Serum  beim  partiellen  Oefrieren  seine  Concentra- 
tion  und  Beschaffenheit  nicht  ändert,  glaubt  B. 
schliessen  zu  müssen,  dass  das  Serum  keine  ein- 
fache Lösung  von  Eiweissstoffen  und  Salzen  sei, 
sondern  dass  es  aus  sehr  complicirten  einheitlichen 
Molekülen  bestehe.  Die  Bildung  dieser  Moleküle 
erfolge  im  lymphatischen  Apparate  und  dies  will 
B.  dadurch  beweisen,  dass  sich  bei  Injektionen  das 
Serum  je  nach  dem  Orte  der  Injektion  (also  je 
nach  dem  passirten  Lymphwege)  typisch  yerschie- 
den  verändere.  Die  Nieren  hätten  dann  die  Auf- 
gabe, einfach  Alles  auszuscheiden,  was  im  Plasma 
enthalten  sei,  ohne  diesem  oomplexen  Molekül 
selbst  anzugehören.  Ais  Beweis  hierfür  sieht  B. 
die  nach  Injektion  von  Serumalbumin  ohne  nach- 
weisbare Alteration  der  Nieren  auftretende  Albu- 
ipinurie  an  und  betrachtet  dann  eingehender  die 
Nephritiden  überhaupt  vom  Standpunkte  seiner 
Theorie.  0.  F.  N  i  c  o  1  a  i  (Halle  a.  d.  S.). 

328.  Bor  le  mode  de  se  oomporter  de  la 
resiatanoe  de  globales  ronges  nnoleea  da 
sang  oonaerve  longtemps  hora  de  rorganiame ; 
par  0.  Manca  et  0.  Catterina.  (Arch.  ital.  de 
Biol.  XXXVm.  11.  p.  309.  1902.) 

M.  u.  C.  können  ihre  Angaben  über  die  Wider- 
standsfähigkeit rother  Blutkörperchen,  die  sie  bis- 
her nur  an  Säugethierblut  geprüft  hatten  und 
die  im  Wesentlichen  eine  Bestätigung  von  Angaben 
Hamburger 's  waren,  nunmehr  auch  auf  die 
rothen  Blutkörperchen  von  Fischen,  Vögeln  und 
Reptilien  ausdehnen.  Auch  zeitlich  ist  der  Ver- 
lauf ziemlich  derselbe. 

0.  F.  Nicolai  (Halle  a.  d.  S.). 

329.  üeber  die  angebliche  Unfähigkeit  des 
laokfarbenen  Blutes,  den  Hersmaakei  sa  er- 
nähren; von  0.  Langender  ff.  (Arch.  f.  d.  ges. 
Physiol.  XCm.  7  u.  8.  p.  286.  1903.) 

Das  mit  lackfarbenem  Blute  gespeiste  Säuge- 
thier-   oder  Froschherz  stellt   bekanntlich  rasch 


seine  Thätigkeit  ein.  L.  zeigt  nun,  dass  die 
Schädlichkeit  des  lackfarbenen  Blutes  steigt  und 
fällt  mit  dem  Kaligefaalte  der  rothen  Blutkörper- 
chen bei  den  verschiedenen  Thierarten.  Da  Ca- 
Salze  in  Bezog  auf  den  Herzmuskel  den  Kalisalzen 
antagonistisch  wirken,  so  konnte  L.  durch  Zusatz 
einer  entsprechenden  Menge  von  Ga-Salzen  zum 
lackfarbenen  Blute  eine  für  die  Speisung  des  Her- 
zens brauchbare  Flüssigkeit  gewinnen. 

Garten  (Leipzig). 

330.  üeber  das  Verhalten  dea  Blatkreia- 
laafea  nach  Unterbindung  der  Aorta ;  von  Dr. 

Alois  Vel ich.  (Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.  XOV. 
5  u.  6.  p.  269.  1903.) 

V.  erbringt  den  methodisch  wichtigen  Nach- 
weis, dass  eine  Unterbindung  der  Brustaorta,  auch 
wenn  die  Unterbindung  hoch  oben  unter  der  Art. 
subclavia  sinistra  ausgeführt  wird,  nicht  ausreicht, 
um  die  tiefer  gelegenen  Bauchorgane  und  die  hin- 
teren Extremitäten  aus  dem  Ereislaufe  vollkommen 
auszuschalten.  Es  lässt  sich  also  nicht  durch 
diese  Aortenunterbindung,  wie  man  bisher  bei  Ver- 
suchen über  Vergiftung  des  Centralnervensystems 
annahm,  das  in  die  Vena  jugularis  herzwärts  oder 
in  die  Carotis  hirnwärts  eingespritzte  Gift  voll- 
ständig von  den  Bauchorganen  oder  den  hinteren 
Extremitäten  fernhalten.        Garten  (Leipzig). 

331.  The  oardiao  glanda  of  manoimala;  bj 
R.  B.  Bensley.  (Amer.  Journ.  of  Anat  IL  1. 
p.  105.  1902.) 

B.  hat  die  Kardiadrüsen  des  Menschen,  des 
Schweines  und  einiger  Nager  histologisch  unter- 
sucht und  findet  in  ihnen  (im  Gegensatze  zu  der 
in  Deutschland  meist  verbrsiteten  Ansicht)  haupt- 
sächlich Schleimzellen,  daneben  wenige  Haupt- 
und  Belegzellen,  die  um  so  seltener  werden,  je 
weiter  man  sich  aus  der  Fundusregion  entfernt 
Er  schliesst  daraus,  dass  die  Kardiadrüsen  regres- 
siv veränderte  Fundusdrüsen  seien,  in  denen  eben 
die  wesentlichsten  Bestandtheile  degenerirt  wären, 
und  zwar  soll  diese  Degeneration  eine  im  Wesent- 
lichen mechanische  Wirkung  der  frisch  eintreten- 
den Speisen  sein.  Zur  Stütze  dieser  Ansicht  zieht 
B.  die  vergleichende  Anatomie  heran,  deren  Lite- 
ratur er  geschickt  verwerthet 

G.  F.  Nicolai  (Halle  a.  d.  S.). 

332.  La  tiroide  nella  neyreotonüa  del  aim- 
patico  e  dei  laringei;  per  N.  Biagi.  (Policlin. 
Vm.  7.  p.  315.  1901.) 

B.  hat  die  Versuche  Katzenstein 's  wieder- 
holt, der  an  der  Schilddrüse  nach  Durchschnei- 
dung des  N.  laryngeus  superior  und  inferior  an- 
fangs eine  Schwellung  der  Follikel  durch  Zunahme 
der  colloiden  Substanz  und  dementsprechend  eine 
VergrOsserung  des  Organes,  später  Resorption  der 
colloiden  Substanz,  Degeneration  der  Gewebe- 
elemente und  Volumenabnahme  des  Organes  be- 
obachtet haben  wilL     B.  hat  bei  Hunden  das  Oan^^ 


I.   Anatomie  und  Physiologie. 


231 


glion  cervicale  supremum  und  medium  des  Sym- 
pathicus  abgetragen  und  in  2  Versuchsreihen  auch 
den  N.  laryngeus  siip.  und  inf.  und  den  N.  pha- 
ryngeus  inf.  durchschnitten.  Kleine  Stücke  der 
Drüsensubstanz,  die  jedesmal  vor  der  Durchschnei- 
dung der  Nerven  abgetragen  wurden,  dienten  zur 
Controluntersuchung.  Im  Oegensatze  zu  Eatzen- 
stein  konnte  B.  sich  nicht  davon  überzeugen,  dass 
die  Durchtrennung  der  erwähnten  Nerven  auf  die 
Struktur  und  die  Orössenverh&ltnisse  des  Organes 
irgendwie  einwirke.  Die  Controluntersuchungen, 
die  Katzen  stein  unterlassen  hat,  zeigten,  dass 
die  von  ihm  beschriebenen  Veränderungen,  und 
zwar  sowohl  die  Erscheinungen  der  „Hypersekre- 
tion^S  als  die  der  Degeneration  auch  an  der  ge- 
sunden Schilddrüse  zu  finden  sind.  Die  einzige 
Folge  der  Nervendurchschneidung,  die  B.  beobachtet 
hat,  war  eine  vorübergehende  Oefasserweiterung. 

Janssen  (Rom). 

333.  üeber  die  Antolyse  des  puerperalen 
TTteruB;  von  Dr.  Leo  Langstein  u.  Dr.  Otto 
Neubauer  in  Basel.  (Münchn.  med.  Wchnschr. 
XLEX.  30.  1902.) 

Der  von  L.  und  N.  untersuchte  puerperale 
Uterus  stammte  von  einer  Pat  mit  Herzfehler,  die 
2  Tage  nach  erfolgter  7  Monate  -  Frühgeburt  an 
Herzinsufficienz  gestorben  war.  Zum  Vergleiche 
wurde  ein  normaler  Uterus  einer  Multipara  unter- 
sucht 

Sowohl  im  normalen,  als  auch  im  puerperalen 
Uterus  hatten  Veränderungen  stattgefunden,  wie 
sie  für  die  Autolyse  charakteristisch  sind,  nämlich 
eine  Zunahme  der  nicht  coagulablen  stickstoff- 
haltigen Substanzen.  Die  Zunahme  an  nicht  coagu- 
lablem  Stickstoffe  war  beim  puerperalen  Uterus  deut- 
lich grösser  als  beim  normalen,  nämlich  0.640^/o 
gegen  0.441^/o,  auf  100  g  Ausgangsmaterial  be- 
zogen. 

Wenn  dieser  Vergleich  auch  kein  eindeutiges 
Resultat  giebt,  so  geht  aus  der  Untersuchung  L.'s 
und  N.'s  doch  mit  Sicherheit  hervor,  dass  dem  nor- 
malen und  dem  puerperalen  Uterus  autolytische 
Fähigkeit  innewohnt  Die  Untersuchungen  sollen 
fortgesetzt  werden. 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

334.  Vergleichende  Untersuohiingen  über 
mütterliches  und  kindliches  Blut  und  Fracht* 
vasser,  nebst  Bemerknngen  über  die  fötale 
Hamsekretion ;  von  Dr.  W.  Zangemeister  u. 
Dr.  Th.  Meissl  in  Leipzig,  (älflnchn.  med. 
Wchnschr.  L.  16.  1903.) 

Z.'s  und  M.'s  Untersuchungen  betrafen  7  ge- 
sunde Kreissende  mit  ausgetragener  Frucht,  einmal 
handelte  es  sich  dabei  um  zweieiige  Zwillinge.  Von 
den  &gebnis8en  dieser  Untersuchungen  sei  das 
Folgende  hervorgehoben : 

In  der  Mehrzahl  der  Fälle  hat  das  kindliche 
&ui  mehr  rothe,  aber  etwas  weniger  weisse  Bliit- 
kürperchen  als  das  mütterliche  Blut     Das  kind- 


liche Blut  gerinnt  ferner  viel  unvollkommener  als 
das  mütterliche.  Das  Serum  der  Mutter  hat  stets 
einen  beträchtlich  höheren  Eiweissgehalt  als  das 
des  Kindes ;  dementsprechend  sind  das  specifische 
Gewicht  und  der  Oesammtstickstoff  des  mütter- 
lichen Serum  grOsser.  Der  Gehalt  an  Chloriden 
ist  in  beiden  Blutarten  der  gleiche.  Der  Stickstoff- 
rest scheint  im  Durchschnitte  bei  der  Mutter  etwas 
grosser  zu  sein  als  beim  Kinde.  Der  Gefrierpunkt 
beider  Sera  ist  im  Mittel  der  gleiche.  Kindliches 
und  mütterliches  Blut  befinden  sich  im  osmotischen 
Gleichgewichte.  Das  specifische  Gewicht  (1.0070 
bis  1.0081)  und  der  Eiweissgehalt  (1.5— 3.0«/oo) 
des  FVuehiuHUsers  schwanken  unter  normalen  Ver- 
hältnissen nur  innerhalb  ziemlich  enger  Grenzen. 
Der  Gehalt  an  Chloriden  ist  trotz  der  äusserst  ge- 
ringen Differenz  im  Fruchtwasser  im  Durchschnitte 
etwas  geringer.  Der  Stickstoffrest  ist  grösser  als 
namentlich  im  kindlichen  Serum.  Die  Gefrier- 
punkterniedrigung des  Fruchtwassers  ist  stets  ge- 
ringer als  die  der  beiden  Blutarten. 

Der  Harn  Neugeborener  hat  eine  molekulare 
Goncentration,  die  kaum  halb  so  gross  ist  als  die 
des  Blutes;  der  Gefrierpunkt  liegt  zwischen  0.340^ 
und  0.1 48«  und  beträgt  im  Mittel  0.203«.  Der 
fötale  Harn  ist  besonders  arm  an  den  nicht  zu  den 
Chloriden  gehörigen  Harnbestandtheilen;  schon  im 
Verlaufe  des  ersten  Tages  ändert  sich  dieZusammen- 
setzung.  Die  geringe  molekulare  Concentration  des 
Fruchtwassers  ist  auf  das  Hineinfliessen  von  fötalem 
Urin  zurückzuführen.  Nach  Z.'s  und  M.'s  Resul- 
taten muss  der  Foetus  bereits  am  Ende  des  5.  Monats 
das  Fruchtwasser  nicht  unbeträchtlich  durch  Urin 
verdünnen.  Im  Ganzen  treten  mehr  Salzmoleküle 
von  der  Mutter  zum  Kinde  über  als  umgekehrt. 
Bei  todter  Frucht  kommt  es  zu  einem  Rückgange 
der  ursprünglichen  Gefrierpunktdifferenz  zwischen 
Fruchtwasser  und  Blut,  und  zwar  zunächst  da- 
durch, dass  die  Verdünnung  des  ersteren  durch 
Urin  aufhört  und  zum  zweiten  späterhin  dadurch, 
dass  aus  dem  Darme  des  Foetus  Salze  austreten 
(eben  so  meist  Methämoglobin  aus  dem  kindlichen 
Körper)  und  dem  Fruchtwasser  schliesslich  eine 
grössere  molekulare  Concentration  verleihen,  als 
sie  dem  Blute  eigen  ist 

Die  Ergebnisse  bei  abgestorbener  Frucht  be- 
stätigen nach  Z.  und  M.  die  Schlussfolgerungen 
über  die  fötale  intrauterine  Harnsekretion. 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

335.  Pseadohermaphroditiamus  und  sekun- 
däre Oesohleohtsoharaktere,  ferner  8  neue  Be- 
obaohtungen  von  Paeadohermaphroditiamua 
beim  Menschen;  von  Dr.  Anton  Hengge  in 
Greifswald.  (Mon.-Schr.  f.  Geburtsh.  u.  Gynäkol. 
XVII.  1.  p.  24.  1903.) 

H.  knüpft  seine  Erörterungen  an  die  Beobach- 
tung zweier  Scheinzwitter,  die  in  der  Martin'- 
schen  Klinik  untersucht  wurden.  Es  handelte  sich 
um  2  Schwestern,  das  älteste  und  diejüngste  von 


232 


n.    Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


6  Geschwistern ;  die  übrigen  sollen  völlig  gesund 
sein  und  sind,  bis  auf  eine  regelmässig  menstruirende 
Schwester,  verheirathet  und  mit  Kindern  gesegnet 

Bei  den  beiden  19,  bez.  32  Jahre  alten  Schwestern 
fanden  sich  folgende  abnorme  Verhältnisse.  Beide  hatten 
nie  monstmirt  (die  ältere  war  steril  verheirathet),  zeigten 
keine  Behaarung  des  Mens  Veneria  und  der  Achselhöhlen, 
aber  wohlgebildete  weibUohe  äussere  Genitalien,  einen 
circa  fingerlangen  vaginalen  Blindsaok.  Innere  Genitalien 
waren  nicht  zu  tasten,  dagegen  fand  sich  bei  beiden  in 
den  Labia  majora  jederseits  ein  Hode.  Diese  Diagnose 
konnte  wenigstens  bei  der  jüngeren  Schwester,  der  wegen 
andauernder  lokaler  und  allgemeiner  Beschwerden  jene 
Gebilde  entfernt  wurden,  mit  absoluter  Sicherheit  gestellt 
werden. 

Während  die  ältere  Schwester  nur  ganz  unregelmässig 
über  leicht  auftretende  Kopfschmerzen  und  Schwindel  zu 
klagen  hatte,  bestanden  diese  Beschwerden  neben  Brech- 
reiz und  Nasenbluten  bei  der  jüngeren  in  viel  erheb- 
licherem Grade.  Nach  der  Operation  traten  nur  noch 
Wallungen  zum  Kopfe  auf,  die  anderen  Beschwerden 
nicht  wieder. 

Die  Mammae  waren  auch  bei  der  Jüngeren  gut  ent- 
wickelt, das  sonstige  Aussehen  der  Schwestern  war  ein 
vollständig  weibliches.  Mündungen  von  Vasa  deferentia 
oder  paraurethralen  Gängen  waren  nicht  aufzufinden. 
Die  Frau  empfand  im  ehelichen  Verkehr  zuweilen  Be- 
friedigung und  Wollust,  meist  freilich  nicht;  ihre  Schwester 
machte  bei  Friktion  der  Klitoris  über  jene  Punkte  un- 
genaue Angaben,  zeigte  aber  ausgeprägtes  Schamgefühl. 

An  den  exstirpirten  Organen  fanden  sich  die  Neben- 
hoden bindegewebig  umgewandelt,  der  Samenstrang 
cystisch  degenerirt,  was  H.  als  den  Rest  einer  voran- 
gegangenen Entzündung  auffasst.  Er  beleuchtet  dann 
die  beiden  Fälle  vom  vergleichend-anatomischen  Stand- 
punkte aus  und  betreffs  der  Beziehungen  zwischen  pri- 
mären und  sekundären  Geschlechtscharakteren. 

Die  eigenthümlicher  Weise  bei  der  jüngeren  Schwester 
aufgetretenen  heftigen  dysmenorrhoischen  Beschwerden 
erklärt  sich  H.  durch  psychische  Beeinflussung  von  Seiten 
einer  anderen  noch  nicht  verheiratheten  normal  men- 
struiren den  Schwester,  an  die  sie  sich  enger  angeschlossen 
hatte,  zum  Theil  vielleicht  auch  durch  den  bestehenden 
Reiz  zustand  der  Geschlechtdrüse.  [Ob  nicht  dieses 
Moment  hier  das  weitaus  Wichtigere  war,  da  ja  nach  Ent- 
fernung der  Hoden  die  Beschwerden  aufhörten  ?] 

Aus  der  interessanten  Arbeit  sind  vielleicht 
noch  folgende  Schlüsse  hervorzuheben:  In  der 
Begelmftssigkeit,  mit  der  sich  die  sekundären  soma- 
tischen, wie  psychischen  Geschleohtcharaktere 
abhängig  von  der  GeschlechtdrQse  entwickeln, 
kommen  hftufig  Schwankungen  vor.    Für  congeni- 


tale Störungen  in  der  Qeschleohtdrüse  und  in 
den  sekundären  Geschlechtcharakteren  sind  stets 
mechanische  Momente  als  Ursache  zu  suchen.  Auf 
die  Entwickelung  der  psychischen  Charaktere  und 
auch  mancher  anderer  Erscheinungen,  sind  Er- 
ziehung und  Beispiel  von  grossem  Einflüsse. 

E.  Teuf  fei  (Berlin). 

336.    Hennaphroditismaa  venu;   von  Dr. 

W.  S  i  m  0  n  in  Königsberg.  ^  Mit  2  Figurentafeln. 
(Virchow's  4rch.  CLXXII.  1.  p.  1.  1903.) 

Es  handelte  sich  um  ein  2Qjähr.,  aus  Russland  ge- 
bürtiges Individuum,  aus  gesunder  Familie  stammend. 
Es  wuchs  als  Knabe  auf,  es  entwickelte  sich  bei  ihm  ein 
ausgesprochenes  Mannesbewusstsein  und  der  sehnliche 
Wunsch,  auch  seinen  Körper  so  umgestaltet  zu  sehen, 
dass  jeder  ihn  als  Mann  erkennen  müsse.  Schon  früh- 
zeitig hatte  sich  starke  Entwickelung  der  Brüste  einge- 
stellt, die  linke  wuchs  stärker  als  die  rechte.  Seit  3  Jahren 
schwollen  sie  bisweilen  an ;  etwa  zu  gleicher  Zeit  traten 
auch  Erscheinungen  seitens  der  Genitalien  auf,  die  später 
jedoch  mit  denen  der  Brüste  keine  zeitlichen  Beziehungen 
mehr  verriethen.  Es  stellten  sich  nämlich  allmonatlicli, 
meist  in  ganz  regelmässigen  4wöchigen  Intervallen,  unter 

feringen  Schmerzen  im  Kreuze  mehrtägige  unbedeutende 
Blutungen  aus  dem  Genitale  ein.  Andererseits  tritt  seit 
einigen  Jahren  dann  und  wann,  meist  unter  geschlecht- 
licher Erregung,  deren  Mittelpunkt  stets  ein  weibliches 
Wesen  ist,  und  unter  Erektion  des  Geschlechtgliedes  Ab- 
gang von  weisslioh  schleimiger  Flüssigkeit  auf,  die  keine 
Spermatozoen  enthält. 

An  der  Symphyse  ist  ein  cyUndrischer,  penisartiger 
Körper  von  4  cm  Länge  und  6.5  cm  Umfang  angeheftet, 
mit  deutlicher,  etwa  haselnussgrosser,  nicht  perforirter 
Glans.  Von  der  Spitze  der  Glans  bis  zur  Basis  zieht  eine 
Längsfurche  mit  deutlich  sichtbaren  Stichkanälen.  Nach 
unten  setzen  sich  an  dieses  Gebilde  2  stark  behaarte  Haut- 
wülste an,  die  hinten  durch  eine  breite  Commissur  ver- 
einigt sind.  Zwischen  ihnen  findet  sich  ein  schmaler  un- 
behaarter Hautbezirk,  in  dessen  Mitte  auf  einem  sagittal 
gelegenen  Kamme  eine  dem  normalen  Orificium  ex ternum 
urethrae  entsprechende,  schlitzförmige  Oeffnung  liegt,  die 
in  die  Blase  führt.  Vor  der  Oeffnung  des  rechten  Leisten- 
kanales  fühlt  man  einen  über  kirschgrossen,  etwas  läng- 
lichen, in  den  Kanal  vorübergehend  reponiblen  Körper. 
Eine  an  dieser  Stelle  vorgenommene  Probeincision  ergab, 
dass  hier  sowohl  Hoden  und  Nebenhoden,  wie  auch  Tube, 
Ovarium  und  Parovarium  sich  fanden.  Ezcidirte  Stücke 
der  einzelnen  Organe  bestätigten  bei  mikroskopischer 
Untersuchung  die  Diagnose. 

Die  Arbeit  ist  durch  2  Figurentafeln  illustrirt 

Noesske  (Kiel). 


II.    Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


337.  üeber  iBoaggiatinine  beim  Mensohen 
mit  besonderer  Berüoksiohtigong  des  Eindes- 
alters. Ein  Beitrag  zur  Hämagglutifuüionafrage ; 
von  Dr.  Josef  Langer.  (Ztsohr.  f.  Heilkde. 
XXIV.  5.  p.  111.  1903.) 

In  einer  sehr  ausftlhrliehen  Arbeit  kommt  L. 
auf  Grund  seiner  Untersuchungen  zu  folgenden 
Schlüssen: 

1)  Im  menschlichen  Serum  findet  sich  eine 
Vielheit  von  Agglutininen,  die  Erythrocyten  eines 
Individuum  sind,  wenn  überhaupt,  in  der  Regel 
durch  mehrere  Serumarten  agglutinirbar.  2)  Das 
Serum  der  Neugeborenen  weist  verhältnissmässig 


selten  Isoagglutinine  auf,  während  die  Erythrocyten 
der  Neugeborenen  in  gleicher  Weise  agglutinabel 
sind  wie  die  älterer  Kinder.  3)  Die  Erwerbung 
der  Agglutinine  scheint  in  den  ersten  Lebens- 
monaten stattzufinden ;  es  ist  zur  Zeit  noch  unent- 
schieden, ob  die  Isoagglutinine,  die  sich  im  Colo- 
strum und  in  der  Milch  finden,  durch  einfache 
Resorption  bei  normalen  oder  pathologisch  ver- 
änderten Darmzuständen  in  den  kindlichen  Körper 
gelangen  oder  ob  die  Isoagglutininbildung  durch 
andere  Stoffe  angeregt  wird.  4)  Die  Resorption  von 
Blutergüssen  erwies  sich  eben  so  ohne  Einfluss 
auf  die  Isoagglutininbildung  wie  akute  oder  chro- 


n.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


233 


nische  Infektionkrankheiten.  5)  Die  Isoaggluti- 
nation ist  ein  selbstftndiges  Phänomen,  das  mit  der 
Isohämolyse  niohts  gemein  hat. 

Neumann  (Leipzig). 

338.  Ein  Beitrag  sar  ZQohtaiig  des  In- 
flneniabaoülas ;  von  E.  Czaplewski.  (Centr.- 
BL  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIT.  8  u.  9.  p.  667. 1902.) 

Gz.  empfiehlt  zur  Zflchtnng  angelegentlich 
Taubenblnt  aus  einer  kleinen  Stichwunde  mit  der 
Pipette  aufzusaugen  und  gleich  mit  verflüssigtem 
Agar  im  Erlen  mey  er 'sehen  Eölbchen  zu  ver- 
mischen. Man  erhält  dadurch  eine  glatte  Oherfläche 
ohne  Beimengung  rother  Blutkörperchen,  wie  beim 
Aufstreichen  des  Blutes.  Das  Wachsthum  ist  viel 
üppiger.  Walz  (Obemdorf). 

339.  Ueber  einen  beim  Thier  gefundenen 
inflaensaähnliohon  Baoillna;  von  A.  Wolff. 
(Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIII.  6.  p.  407. 
1903.) 

W.  hat  hei  einer  an  Bronchitis  verendeten  Ratte  aus 
dem  Bronchialsekret  einen  ^Pseudoinflnenzabacillas'^  iso- 
lirt  der  sich  vom  echten'  durch  seine  fakultative  Hämo- 
globinophilie  unterscheidet,  in  dem  er  bald  auch  auf  ge- 
wöhnlichem Agar  sich  züchten  läset.  Walz  (Oberndorf). 

340.  TJeber  ein  nenes»  aar  Gruppe  des  In- 
ftaeniabaoillaa  gehöriges  hftmoglobinophiles 
Bakterinm  (»»Bacilina  haemoglobinophilns 
oania^;  von  E.  Friedberge r.  (Centr.-Bl.  f. 
Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIII.  6.  p.  401.  1903.) 

Fr.  beschreibt  einen  im  Präputialsekret  eines 
Hundes  aufgefundenen,  dem  Influenzabacillus  ähn- 
lichen, hämoglobinophilen  Bacillus.  Er  unter- 
scheidet sich  von  dem  Inüuenzabacillus  besonders 
durch  das  geringe  Wachsthum  auf  Ferratinagar. 
Fr.  unterscheidet  „obligate'^  und  „fakultative^^ 
hämoglobinophile  Bakterien.  Der  von  ihm  beschrie- 
bene gehört  zu  den  ersteren.      Walz  (Obemdorf). 

341.  Ein  die  Gelatine  ▼erflüasigender 
FneamoooooaB;  von  A.Eindborg  in  Halle  a.d.  S. 
(Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXII.  8  u.  9. 
p.  573.  1902.) 

Schon  Kruse  und  Pansini,  femer  Eyre 
uodWashbourn  haben  die  Gelatine  verflüssigende 
Pneumokokken  beschrieben.  Eine  neue,  von  diesen 
verschiedene  Art  isolirte  K.  aus  dem  Sputum  eines 
Pneumonikers.  Diese  Beobachtungen  sprechen 
dafflr,  dass  der  Pneumococcus  kein  einheitlicher 
Mikroorganismus  ist,  sondern  dass  es  sich  um  eine 
Gruppe  verwandter  Bakterien  handelt. 

Walz  (Obemdorf). 

342.  Zur  Frage  dea  morphologisohen  nnd 
Uologiaoben  Charakterisining  dea  Meningo- 
ooooos  intraoellalaria ;  von  H.  J  a  e  g  e  r.  (Centr.- 
BL  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIH.  1.  p.  23.  1903.) 

J.  hält  gegenüber  der  Weichselbaum'- 
schen  Schule,  insbesondere  gegenüber  den  An- 
griffen Yon  Albrecht  und 0 h on  daran  fest,  dass 
der  von  ihm  bei  epidemischer  Meningitis  gefundene 


Diplococcus  mit  dem  früher  beschriebenen,  aber 
wieder  vergessenen  Diplococcus  Weichselbaum 
identisch  ist.  Wenn  er  abweichende  Merkmale  bei 
einzelnen  Stämmen  beschrieben  habe,  so  können 
diese  nicht  gegen  die  Echtheit  der  Gulturen  an- 
geführt werden.  Er  sticht  Schritt  für  Schritt  zu 
beweisen,  dass  im  Princip  kein  Unterschied  zwi- 
schen den  beiderseitigen  Untersuchungen  ist,  dass 
aber  die  Ansicht  Albrecht's  und  Ghon's,  dass 
nur  ein  einziger,  unvariabler  Stamm  der  echte  sei, 
nicht  haltbar  ist.  Walz  (Obemdorf). 

343.  Bakterienbeltinde  belLeberabaoeseen; 

von  Dr.  C.  D  a  V  i  d  s  0  h  n.  ( Virchow's  Arch.  CLXXI. 
3.  p.  523.  1903.) 

D.  hat  die  in  den  letzten  4^/2  Jahren  im  Berliner 
pathologischen  Institute  zur  Sektion  gekommenen 
Leberabscesse  bakteriologisch  untersucht  und  ist 
dabei  zu  folgenden  Ergebnissen  gelangt.  Bei  den 
auf  dem  Oallenwege  entstandenen  Leberabscessen 
wird  das  Bacterium  coli  im  Eiter  gefunden.  Die 
auf  dem  Blutwege  entstandenen  Leberabscesse  ent- 
halten die  verschiedenen  pyogenen  Eokkenarten. 
Als  Ursache  für  die  Coli-Abscesse  kann  gewöhn- 
lich ein  Gallenstein  in  den  Ausführungswegen  ge- 
funden werden.  Für  die  Kokkenabscesse  giebt  es 
keine  einheitliche  Ursache.  Steriler  Eiter  ist  bei 
Leichenuntersuchungen  in  Leberabscessen  nicht 
vorhanden.  Die  Ubiquität  des  Bacterium  coli  ist 
Unsinn ;  eine  Wandemng  findet  nach  dem  Tode  in 
die  Leber,  unter  günstigen  Umständen  auch  in  die 
Leberabscesse  statt,  wenn  keine  anderen  Bakterien 
vorher  darin  vorhanden  waren.  Die  Leichenbefunde 
stimmen  mit  den  am  Lebenden  gemachten  Erfah- 
rungen fast  vollständig  überein.  Die  Aetiologie 
der  Leberabscesse  steht  mit  dem  Bakterienbefunde 
in  causalem  Verhältnisse.        N  0  e  s  s  k  e  (Kiel). 

344.  Bakteriologisoher  Befund  im  Eiter 
eines  gashaltigen  AbaoeBses;  von  A.  Rode  IIa. 
(Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIIL  2.  p.  145. 
1903.) 

In  einem  vorwiegend  klinisch  interessanten  Falle  von 
fortschreitender  recidivirender  OasphlegmoDe  handelte  es 
sich  offenbar  um  eine  Mischinfektion,  bei  der  eine  grosse 
Zahl  von  Mikroorganismen  betheiligt  war,  darunter 
2  nicht  pathogene  Anaeroben,  von  denen  einer  auch  in 
zuckerfreien  Nährböden  üppige  Oasbildung  entfaltete. 

Walz  (Obemdorf). 

345.  Ein  Beitrag  aar  Frage  der  Patho- 
genität des  Baoillns  snbtiliSy  besondere  für 
das  Ange;  von  B.  Kayser.  (Centr.-Bl.  f.  Bak- 
teriol. u.  s.  w.  XXXni.  4.  p.  241.  1902.) 

In  2  Fällen  von  rapider  Panophthalmie  nach 
Eindringen  eines  Hackensplitters  in  den  Olas- 
kGrper  eines  Auges  wurde  einmal  allein,  das 
andere  Mal  mit  Staphylococcus  pyogenes  aureus 
und  albus  der  Bacillus  subtilis  gefunden.  Er  be- 
sitzt nach  Thierversuchen  eine  ganz  besondere 
Virulenz  für  den  Olaskörper,  indem  er  diesen 
rapid  zur  Vereiterung  bringt  und  Panophthalmie 


234 


II.   AUgemelne  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


hervorruft.  Er  entfaltet  aber  in  der  Hornhaut 
keine  schädliche  Wirkung.  In  grosseren  Dosen 
ist  er  intraperitonäal  för  Meerschweinchen  und 
weisse  Mäuse  pathogen.         Walz  (Oberndorf). 

346.  Zar  Eenntniss  der  Battenpest;  von 

T.  Skschivan.  (Centr.-BL  f.  Bakteriol.  u.  s.  w. 
XXXIII.  4.  p.  260.  1903.) 

Sk.  hat,  nachdem  2  Pestfälle  Ende  1901  in 
Odessa  vorgekommen  waren,  von  40000  vernich- 
teten Ratten  2252  untersucht  und  in  zahlreichen 
Fällen  bei  Mus  decumanus  sowohl,  als  bei  M.  rattus 
und  Alexandrinus  Pest  festgestellt.  Die  einfache 
Untersuchung  des  Ausstrichpräparates  genügt  nie- 
mals zur  Diagnose,  da  Verwechselungen  möglich 
sind.  Von  grösster  Wichtigkeit  ist  die  biologische 
Reaktion.  Von  Interesse  ist  es,  dass  die  Pest- 
epizootie  unter  den  Ratten  ^/^  Jahr  fortbestand, 
ohne  dass  unter  der  Bevölkerung  weitere  Fälle 
vorkamen.  Doch  sind  dadurch  die  Ende  Mai  1902 
wieder  auftretenden  Erkrankungen  bei  Menschen 
zu  erklären.  Walz  (Oberndorf). 

347.  Beiträge  zur  Aktinomykoseforaohang ; 
von  V.  E.  Mortons.  (Ztschr.  f.  Hyg.  u.  Infek- 
tionskrankh.  XLII.  1.  p.  45.  1903.) 

Ein  aus  einem  Abscess  gezüchteter  Aktino- 
myces  wuchs  anfangs  nur  bei  Körpertemperatur 
\md  anaerob,  veränderte  sich  aber  im  Laufe  von 
Monaten  so  weit,  dass  er  bei  Sauerstoffzutritt  ein 
sehr  lebhaftes  Wachsthum  entfaltete  und  auch 
bei  Zimmertemperatur  wuchs.  Es  trat  also  eine 
Wiedergewöhnung  an  die  Bedingungen  ein,  die 
dem  ursprünglich  als  Pflanzensapro phyt  gedeihen- 
den Aktinomyces  natürlich  sind.  In  allen  Nähr- 
substraten trat  die  Neigung  zur  Eörnchenbildung 
hervor,  Sporen  wurden  nicht  gebildet. 

Bei  Verimpfung  des  lebenden  Pilzes  in  die 
vordere  Augen  kam  mer  von  Kaninchen  trat  Keulen- 
bildung auf.  Sie  ist  als  eine  Degeneration  zu  be- 
trachten, die  entweder  sofort  den  ganzen  Faden 
oder  zunächst  nur  einzelne  Theile  ergreifen  kann. 
Woltemas  (Solingen). 

348.  Die  Wachsthams-  und  Daaerformen 
der  Strahlenpilze  (Aktinomyoeten)  and  ihre 
Besiehungen  zu  den  Bakterien;  von  E.  Levy. 
(Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIII.  1.  p.  18. 
1903.) 

L.  berichtet  über  Untersuchungen,  die  sein 
Schüler  Neukirch  unter  seiner  Leitung  ange- 
stellt hat.  Bei  den  Strahlenpilzen  kommen  Dauer- 
formen vor,  die  zwar  wegen  ihrer  geringen  Wider- 
standsfähigkeit nicht  mit  den  klassischen  Sporen 
der  Bacillen  auf  eine  Stufe  gestellt  werden  können, 
aber  doch  als  arterhaltende  Sporen  bezeichnet 
werden  müssen.  Es  ist  sehr  wahrscheinlich,  dass 
die  Erreger  der  Tuberkulose,  der  Diphtherie  und 
des  Rotzes  den  Aktinomyceten sporen  ähnliche,  den 
Bakteriensporen  nicht  gleiche,  Dauerformen  be- 
sitzen, Walz  (Oberndorf). 


849.  Unteranohangen  von  Nährböden  zur 
qaantitatiyen  Sohätzang  von  Bakterien  in 
Wasser  ond  Abwässern;  von  Stephen  De  M. 
Oage  und  B.  Phelps.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol. 
u.  s.  w.  XXXn.  12.  p.  920.  1902.) 

Es  ist  bekannt,  dass  bei  quantitativer  Bestim- 
mung der  Wasserbakterien  nur  ein  kleiner  Procent- 
satz der  vorhandenen  Bakterien  aaskeimt.  Vif. 
haben  nun  eine  Reihe  von  Nährböden  in  verschie- 
denen Modifikationen  untersucht  und  gefunden, 
dass  Nährstoffagar  (Hey den)  allen  anderen  weit 
vorzuziehen  ist  und  dem  thatsächlichen  Bakterien- 
gehalte des  Wassers  näher  kommende  Zahlen  er- 
giebt,  als  irgend  ein  anderer  Nährboden. 

Walz  (Oberndorf). 

350.  Der  Deyoke'sohe  Pepsin  -  Trypsin- 
Agar  ein  Nährboden  für  Diphtheriebaoillen ; 

von  B.  Bosse.     (Centr.-BK  f.  Bakteriol.  u.  s.  w. 
XXXni.  4.  p.  471.  1903.) 

Nach  den  Untersuchungen  B.*8  ist  der  Deycke'- 
sche  Pepsin -Trypsin- Agar  ein  geeigneter  Conkurreoz- 
nährboden  des  Lö ff  1er 'sehen  Serum  und  vermag  bei 
diagnostischen  Proben,  Stnhluntersuchungen  u.  s.  w. 
durch  lebhafte  Retardimng  des  Wachsthams  der  Be- 
gleitparasiten, durch  seine  Durchsichtigkeit  und  typische 
Form  seiner  Golonien  unter  Zuhülfeoahme  der  KÖrnchen- 
färbung  bei  verdächtigen  Stäbchen  die  Diagnose  leichter 
und  sicherer  zu  gestalten.  Walz  (OberndorQ. 

351.  Bin  Beitrag  znr  Anadroben&üohtang ; 
von  D.  Rivas.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w. 
XXXII.  11.  p.  831.  1902.) 

R.  empfiehlt  eine  Modifikation  des  Verfahrens  von 
Hammerl  zur  Züchtung  von  Anaeroben  mit  Benutzung 
der  redacirenden  Eigenschaft  des  Ammoniumsulpho- 
hydrats.  Für  500  com  Nährboden  nimmt  man :  1)  Bouil- 
lon mit  IVo  Traubenzucker  and  1.5^0  Pepton,  474  com. 
2)  Indigoschwefelsäurenatrium,  lOproc.  Lösung  sterilisirt, 
1  com.  3)  Schwefelnatrium  (NafS),  Iproc.  Lösung  steri- 
lisirt, 25ccm.  Die  Bouillon  wird  in  Röhrchen  mit  Ein- 
schnürung gefüllt,  mit  Oel  bedeckt,  mit  Gummikappen 
verschlossen.  Aehnlich  ist  die  Bereitung  von  Agar- 
nfthrböden.  Noch  besser,  aber  unangenehm  durch  den 
Geruch,  ist  ein  etwas  complicirterer  NH4SH-Nährboden. 

Walz  (Oberndorf). 

352.  Bine  neue  Farbemethode  der  Bak- 
teriengeiaseln ;  von  E.  Gemelli.  (Centr.-Bl.  f. 
Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXm.  4.  p.  316.  1903.) 

G.  theilt  eine  neue,  nach  seiner  Angabe  durch- 
aus sichere  Geisselfarbung  mit. 

Sie  besteht  1)  in  Reinigung  der  Deckgläser  durch 
Kochen  in  einer  Waschüüssigkeit  von  Spree.  Kalium- 
bichromat-  und  Schwefelsäurelösung  (100: 5),  Abwaschen 
in  Wasser  und  Einlegen  in  Alkohol  bis  zum  Gebrauch. 
Dann  fasst  man  sie  mit  einer  Zange  mit  Hornspitzen  und 
zieht  sie  einige  Male  durch  die  Flamme.  2)  Am  besten 
sind  frische  Culturen  auf  Gelatine  bei  S?*',  mit  wenig 
Kochsalzgehalt,  aber  Glyoerinzusatz.  Eine  Oese  des 
Materials  wird  im  Uhrglas  mit  5  com  destUlirten  Wassers 
verdünnt,  ein  Tropfen  davon  auf  das  Deckglas  gelegt,  wo 
er  sich  selbst  ausbreitet.  Getrocknet  wird  mit  Chlor- 
calcium  unter  der  Glasglocke.  3)  Färbung.  Zunächst 
Einlegen  in  0.25proc.  KaliumpermanganaUösung  10— 
20  Minuten,  dann  gut  ausgewaschen  und  15— 30  Minuten 
iu  Neutralrotlösung  gelegt  (zu  einer  0.75proc.  Chlor- 
calciumlösuDg  wird  im  Verhältniss  von  20: 1  eine  Iprom. 


n.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomia 


235 


Neatralrathlösiiog  gefügt).  Die  Daaer  häogt  von  der 
All  der  Bakterien  aS.  Dann  wird  wieder  gewaschen,  mit 
Loschpapier  getrocknet  und  in  Canadabalsam  eingelegt 

Walz(Obemdorf). 

353.  üeber  die  Struktur  und  Granulirnng 
der  Zellen  dea  akuten  und  ohronischen  Bitera 
de«  Menaohen;  von  Dr.  U.  Deganello.  Mit 
1  Figurentafel.  ( Virchow'a  Arch.  CLXXII.  2.  p.  1 7  9. 
1903.) 

D.  gelangt  auf  Grund  eingehender  histologischer 
Untersuchungen  der  verschiedenen  Arten  nicht  ex- 
perimentell erzeugten  menschlichen  Eiters  von 
akuten  und  chronischen,  oberflächlichen  und  tiefen 
Krankbeitproceasen  zu  folgenden  Schlusssätzen. 
Der  akute  Eiter  ist  im  Allgemeinen  (90<^/o  der 
Me)  dicker  als  der  chronische  Eiter.  Die  eosino- 
philen Zellen  kommen  zahlreicher  und  mit  grösserer 
Häufigkeit  im  akuten  Eiter  (880/0  der  Fälle),  als 
im  chronischen  Eiter  (52^/o)  vor.  Die  schweren 
Alterationen  der  Eiterzellen  finden  mit  grösserer 
Frequenz  in  den  Fällen  von  chronischer  Eiterung, 
als  in  denjenigen  von  akuter  Eiterung  statt  In 
mehreren  Fällen  von  chronischer  Eiterung  aber 
kann  man  leichtere  Alterationen,  ähnlich  denjenigen 
im  akuten  Eiter,  wahrnehmen.  Durch  mikrosko- 
pische Untersuchung  gelingt  es  fast  immer,  beim 
akuten  menschlichen  Eiter  die  Gegenwart  von 
pyogenen  Kokken  (Staphylokokken,  Streptokokken) 
nachzuweisen.  Im  chronischen  Eiter  dagegen  wird, 
ebenfalls  durch  mikroskopische  Untersuchung,  die 
Abwesenheit  von  Mikroorganismen  in  86^/0  der 
Alle  oonstatirt;  nur  in  Ib^j^  der  Fälle  sind  pyo- 
geoe  Kokken  nachweiabar. 

Sehr  oft  wird  das  Phänomen  der  Phagocytose 
bei  den  Leukocyten  mit  neutrophilen  Qranulis 
beobachtet  Die  eosinophilen  Zellen  lassen  keine 
phagocytären  Eigenschaften  erkennen.  Sowohl  im 
akuten,  ala  auch  im  chronischen  Eiter  herrschen 
die  Leukocyten  mit  neutrophilen  Granula  über  alle 
sonstigen  Eiterelemente  merklich  vor,  und  zwar 
dorch  ihre  Anzahl.  Etwa  in  der  Hälfte  der  Fälle, 
sowohl  von  akuter,  als  auch  von  chronischer  Eite- 
nmg,  sind  Elemente  von  zweifelhaftem  (binde- 
gewebigem) Ursprung  vorhanden,  die,  gerade  ihrer 
nnbeständigen  Gegenwart  wegen,  als  zufällige 
fiterelemente,  nicht  aber  als  EiterkOrperchen  an- 
gesehen werden  müssen.  Zur  Eiterbildung,  so- 
wohl zur  akuten  als  chronischen,  tragen  somit  nur 
die  weissen,  aus  den  Gefässen  ausgewanderten 
Blutelemente  bei. 

Bei  den  eosinophilen  Zellen  werden  verhält- 
nifismässig  weniger  häufig  und  weniger  stark  die 
Alterationen  wahrgenommen,  als  bei  den  Leuko- 
cyten mit  neutrophilen  Granulis.  Der  Farben- 
vechael  der  eosinophilen  Granula  ist  vielleicht 
der  Wirkung  von  regressiven  Processen  zuzu- 
schreiben. In  etwa  der  Hälfte  der  Fälle,  sowohl 
TOQ  akuter,  wie  von  chronischer  Eiterung,  sind 
Zellen  mit  basophilen  Granulis  zu  finden,  die 
Aehnlichketten  unter  sich  aufweisen;  ihreUmfangs- 


unterschiede  hängen  wahrscheinlich  mit  Verände- 
rungen im  Inneren  (Quellung  u.  s.  w.)  zusammen. 
Die  Arbeit  enthält  eine  upifas^nde  Literatur- 
übersicht. N  0  e  s  s  k  e  (Kiel). 

354.  Contribato  allo  studio  batteriologioo 
dal  aangae  nella  gaatro*enterite  acuta;  per  G. 
Pieraccini  e  M.  Nencioni.  (Rif.  med.  XVII. 
10—12.  1901.) 

P.  und  N.  haben  bei  11  Kranken  mit  akuter 
Gastroenteritis  niemals  Bakterien  im  Blute  gefun- 
den und  glauben,  dass  die  oft  recht  schweren  All- 
gemeinerscheinungen nur  auf  einer  Toxinämie, 
nicht  aber  auf  einer  Bakteriämie  beruhen. 

Nur  bei  tiefergreifenden  Ernährungstörungen 
der  Magen  -  Darm  Wandungen  kann  es  zu  einem 
üebertritte  von  Bakterien  in  die  Blutbahn  kommen. 
So  haben  die  Autoren  in  3  tödtlich  verlaufenden 
Fällen  von  ulceröser  Enteritis  bei  Lebercirrhose, 
vGli  brandiger  Appendicitisund  von  Darm  verschluss 
durch  Achsendrehung  das  Bacterium  coli  aus  dem 
Blute  züchten  können.  Lehrreich  war  der  Fall 
von  Darm  verschluss,  in  dem  die  24  und  8  ^/^  Stun- 
den vor  dem  Tode  angelegten  Culturen  steril 
blieben,  während  4  Stunden  vor  dem  Tode,  also 
bei  vorgeschrittener  Ernährungstörung  der  Darm- 
wand, das  Bacterium  coli  nachzuweisen  war.  In 
einem  anderen  Falle  von  Darmeinklemmung  fanden 
sich  6  Stunden  vor  dem  Tode  noch  keine  Bakterien 
im  Blute  und  doch  erwies  sich  bei  der  Sektion 
auch  in  diesem  Falle  die  Darmwand  als  schwer 
geschädigt;  vielleicht  hätten  sich  die  Bakterien 
bei  einer  späteren  Untersuchung  noch  nachweisen 
lassen.  Janssen  (Rom). 

356.  Bemerkungen  lur  vitalen  Färbung 
der  Blutplättchen  dea  Menachen  mit  Briilant- 
kreaylblau;  von  G.  Puchberger  in  Wien. 
(Virchow's  Arclu  CLXXI.  2.  p.  181.  1903.) 

Bei  der  vitalen  Färbung  der  Blutplättchen  des 
Menschen  mit  Brillantkresylblau  färben  sie  sich 
binnen  einigen  Minuten  mit  diesem  Farbstoffe  und 
sondern  nach  Verlauf  von  ungefähr  10  Minuten 
bis  zu  ^/i  Stunde  eine  hyaline  Substanz  ab,  die 
sich  nach  einer  Einschnürung  an  der  Verbindung- 
stelle, wahrscheinlich  in  Folge  verschiedener  Quel- 
lungsfähigkeit,  in  Kugelform  (Uyalomer)  an  die 
ebenfalls  kreisförmig  begrenzte,  gefärbte  Substanz 
(Chromomer)  anschliesst,  sich  aber  von  ihr  nicht 
zu  lösen  scheint.  Bei  Leukämie  sieht  man  stark 
hypertrophische  Formen  von  Blutplättchen,  selbst 
bis  zur  Grösse  eines  Lymphocyten.  Sie  durch- 
laufen im  Allgemeinen  dieselben  Stadien,  wie  die 
oben  beschriebenen.  Aehnliche  Vorgänge  schei- 
nen sich  bei  den  Lymphocyten  abzuspielen,  deren 
Kern  sich  vom  Protoplasma  sondert  Die  Behaup- 
tung, dass  das  Chromomer  der  Blutplättchen  einem 
Kerne  entspreche,  konnte  bisher  nicht  erwiesen 
werden. 

Die  Arbeit  ist  durch  eine  Figurentafel  illustrirt 
Noesske  (Kiel). 


236 


n.  Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomia 


356.  lüssbüdangen  der  TrioiuipidaliB ;  von 

Dr.   P.   Qeipel  in  Dresden.     (Virchow's  Areh. 
CLXXL  2.  p.  298.  1903.) 

G.  bereichert  die  spärliche  Casuistik  über  Miss- 
bildungen der  Atrioventrikularostien  des  rechten 
Herzens  durch  3  weitere,  von  Schmorl  gesam- 
melte Beobachtungen.  Das  wesentlichste  Merkmal 
dieser  Fälle  besteht  in  einer  ganz  enormen  Yer- 
grösserung  des  Vorhoftheiles  der  rechten  Herz- 
kammer. An  Stelle  der  Klappensegel  hängt  ent- 
weder ein  breites  Band  oder  ein  Sack  in  die 
Ventrikelhöhle  hinein. 

Wiedergabe  der  in  der  Literatur  mitgetheilten 
Fälle  und  der  über  die  Ursachen  dieser  Vorbil- 
dungen bestehenden  Meinungen. 

N  0  e  8  s  k  e  (Kiel). 

357.  üeber  Sehnenfleoke  ond  Endokard- 
sohwielen;  von  Dr.  Q.  Herxheimer  in  Frank- 
furt a.  M.  (Beitr.  z.  pathol.  Anat  u.  allg.  Pathol. 
XXXII.  3.  p.  461.  1902.) 

Die  Sehnenflecke  verdanken  einer  Schädigung 
der  perikardialen  Deckzellen  ihre  Entstehung.  Die 
Schädigung  besteht  in  einer  Abflachung  des  Epi- 
thels, der  zu  Folge  ein  Wachsthumwiderstand  für 
das  darunter  gelegene  Bindegewebe  wegfällt,  bez. 
in  einer  das  Bindegewebe,  wie  Epithel  gleichzeitig 
treffenden  Noxe.  Die  Abflachung  des  Epithels 
weist  auf  mechanische  Ursachen,  auf  Druck  hin. 
Eine  fibrinöse  Entzündung  lässt  sich  als  Ursache 
schwerlich  annehmen.  Bei  veränderten  Druck- 
verhältnissen, z.  B.  bei  Kyphoskoliose,  wechselt 
auch  der  Sitz  der  Sehnenflecke.  Das  genauere 
histologische  Verhalten  der  Sehnenflecke  und  spe- 
ciell  des  Epithels  spricht  entschieden  für  ihre 
mechanische  Entstehung.  Einen  Uebergang  von 
Deckzellen  in  Bindegewebezellen  konnte  H.  nie 
nachweisen. 

Entsprechend  erklärt  H.  auch  die  Entstehung 
der  Endokardschwielen.  Da,  wo  eine  Schädigung 
das  endokardiale  Bindegewebe  trifft,  veranlasst  sie 
letzteres  zur  Wucherung,  bez.  Schwielenbildung, 
da,  wo  die  Schädigung  bis  zum  Muskel  reicht  und 
diesen  trifft,  tritt  an  Steile  des  atrophirten  Muskels 
Bindegewebe.  N  o  e  s  s  k  e  (Kiel). 

358.  Ueber  einen  Fall  von  Syphilia  des 
Hersens  mit  bedeutender  Erweiterung  der 
Art.  pulmonalia;  von  Prof.  K.  E.  Wagner  und 
Dr.  G.  I.  Qwiatkowski  in  Kiew.  Mit  1  TafeL 
(Virchow's  Arch.  CLXXI.  3.  p.  369.  1903.) 

Beschreibung  eines  Falles  von  schweren  syphili- 
tischen Veränderungen  des  Herzens  und  starker,  durch 
syphilitische  Endarteriitis  bedingter  Erweiterung  der  Art 
pulmonalis  bei  einem  49jähr.  Schlosser.  Die  Art.  pulmo- 
nalis  zeigte  an  ihrer  stärksten  Erweiterung  12  cm  im 
Durchmesser,  ihre  Wand  war  stellenweise  6—7  mm  dick. 

Aufzählung  der  spärlichen  einschlägigen  Fälle  aus 
der  Literatur.  N  o  e  s  s  k  e  (Kiel). 

359.  üeber  Fragmentation  der  Hera-  und 
SkeletmuBkiüatar  und  Continnitätstrennangen 
des  elastischen  Gewebes  bei  Beri-Beri,  sowie 


über  das  Wesen  dieser  Krankheit ;  von  Dr.  M. 
Glogner  in  Niederländisch-Indien.  Mit  1  Tafel. 
(Virchow's  Arch.  CLXXL  3.  p.  389.  1903.) 

Während  bisher  der  Beweis  einer  vitalen  Ent- 
stehung der  Fragmentatio  myocardii  beim  Menschen 
fehlt,  diese  Erscheinung  vielmehr  als  eine  vor  dem 
Tode  eintretende  Veränderung  betrachtet  werden 
musste,  gelang  0.  der  Nachweis  einer  starken 
Fragmentation  der  Herz-  und  Skeletmuskulatur 
bei  Beri-Beri.  Auf  Grund  eingehender  Studien 
erblickt  0.  das  Wesen  der  Beri-Beri  in  einer  pri- 
mären Erkrankung  der  Herz-  und  Skeletmuskulatur, 
sowie  in  Continuitättrennungen  des  elastischen  Ge- 
webes in  den  Gefässen,  besonders  in  der  Art  pul- 
monalis und  ihren  Aesten.  Es  ist  anzunehmen, 
dass  im  Blute  der  Beri-Beri -Kranken  ein  die 
Muskulatur  und  ihren  regulären  Zusammenhang 
schädigender  Stoff  kreist.  Die  von  Scheu be, 
Pekelharing  u.  A.  bei  Beri-Beri  beschriebenen 
Nervendegenerationen  sind  zum  Theil  als  post- 
mortale, zum  Theil  als  sekundäre  Veränderungen 
in  sehr  chronisch  verlaufenden  Fällen  anzusehen. 
Die  Annahme  der  Beri-Beri  als  einer  „Muskel- 
bruchkrankheit^',  Myosite  segmentaire  (Ren au t), 
erklärt  auch  am  natürlichsten  die  epidemiologische 
Thatsache,  dass  die  Beri-Beri  vorzugsweise  Men- 
schengruppen befällt,  die  besonders  körperlichen 
Anstrengungen  ausgesetzt  sind  (Soldaten,  Kulis, 
Gefangene).  N  o  e  s  s  k  e  (Kiel). 

360.  Ueber  das  Chlorom  and  seine  Besie- 
hnngenzar Leukämie;  von  Theodor  Gümbel 
in  Strassburg.  (Virchow's  Arch.  CLXXL  3.  p.  504. 
1903.) 

Im  Anschluss  an  die  Beschreibung  eines  Ghlo- 
roms  vom  neben  der  Wirbelsäule  bei  einem  19jähr. 
Glasbläser,  das  in  Folge  von  Compression  des 
Rückenmarks  und  dadurch  bedingter  transversaler 
Myelitis  den  Tod  herbeigeführt  hatte,  giebt  G.  eine 
Darstellung  von  der  Chloromerkrankung.  Es  [be- 
stehen multiple  erbsgrüne  Lymphome,  vorzugsweise 
im  Periost  und  in  der  nächsten  Umgebung  der  Kno- 
chen. Am  häufigsten  sind  die  Kopfknochen  und  das 
lockere  Bindegewebe  längs  der  Wirbelsäule  betroffen, 
fast  nie  die  Gliederknochen.  Mehr  oder  weniger 
häufig  sitzen  Chlorome  in  den  Nieren,  der  Leber  und 
den  Lungen,  sehr  selten  finden  sich  chloromatöse 
Veränderungen  in  der  Mamma,  den  Hoden,  dem  Lig. 
latum  (je  einmal)  und,  wie  in  diesem  Falle,  in  der 
Urethra.  Dazu  kommt  eine  Hyperplasie  des  gan- 
zen lymphatischen  Apparates  und  besonders  des 
Knochenmarkes.  Das  Blut  bietet  die  Erscheinun- 
gen der  akuten  lymphatischen  Leukämie,  so  zwar, 
dass  nur  die  grossen  Lymphocyten  vermehrt,  alle 
übrigen  Zellen  des  Blutes  vermindert  sind ;  dabei 
kann  die  Zahl  der  weissen  gleich  der  der  rothen 
Blutkörperchen  werden.  Femer  weisen  die  Schleim- 
häute, besonders  die  des  Verdauungstractus,  und 
in  diesem  Falle  auch  die  der  Urethra,  zahlreiche 
Hämorrhagien  und  oberflächliche  Ulcerationen  auf; 


n.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


237 


An  sich  sind  die  Ghlorome  nicht  bösartig.  Sie 
werden  nur  gelegentlich  Todesursache,  n&mlich 
dann,  wenn  sie  lebenswichtige  Organe  oomprimiren. 

Noesske  (Kiel). 

361.  Baa  Verhalten  der  Leukooyten  im 
mensohliohen  Blate  unter  dem  Einflnaae  der 
Xasaage;  von  Erik  Ekgren.  (Deutsche  med. 
Wchnschr.  XXVIH.  29.  1902. 

Massage  soll  die  polynukleären  Leukocjten 
nach  Blutproben  aus  der  EOrperperipherie  ver- 
mehren. Straub  (Leipzig). 

362.  Ueber  die  Cytodiagnoae  im  Allgemei- 
nen; von  Dr.  S.  Stein  bach.  (Inaug.-Diss.  Buka- 
rest 1903.) 

Die  serösen  H&ute  reagiren  auf  akute,  subakute 
und  chronische  Reize  durch  Exsudate  und  die 
mikroskopische  Untersuchung  der  in  diesen  serösen 
FlQssigkeiten  enthaltenen  Zellen  bildet  die  OiUh 
diagna$e.  Die  tuberkulösen  Exsudate  der  Pleura, 
der  Gelenke,  der  Sehnenscheiden  sind  durch  Lym- 
fhocykn  und  kleine,  mononukkare  Zellen  charak- 
terisirt ;  diejenigen  anderer  Natur  enthalten  poly- 
nukkare  Zellen.  Die  Lymphocyten  sind  nicht  nur 
fdr  tuberkulöse  Meningitis,  sondern  auch  für  andere 
ciuonische  EntzQndungen  der  Hirnhäute  charak- 
teristisch (Tabes,  allgemeine  Paralyse).  In  seltenen 
Fällen  findet  man  auch  bei  tuberkulöser  Meningitis 
und  Pleuritis  polynukleare  Zellen.  Die  Cytodia- 
gnose  fOr  sich  allein  berechtigt  zu  keiner  be- 
stimmten Diagnose,  doch  ist  sie  in  Verbindung 
mit  anderen  Symptomen  ein  wichtiges  differential- 
diagnostisches Mittel.  So  konnten  z.  B.  die  AnfiEUig- 
stadien  von  Tabes,  allgemeiner  Paralyse  erkannt, 
Exsudate  von  Transsudaten  unterschieden,  Menin- 
gitis angenommen  oder  ausgeschlossen  werden. 

E.  Toff(Braik). 

363.  Zar  Faraaitologie  der  Hanot'sohen 
Krankheit  (hypertrophischen  ikterisohen  Lebereir' 
rkosej  ;  von  N.  £  i  r  i  k  o  w.  (Petersb.  med.  Wochen- 
Bchr.  N.  F.  XVn.  37.  1900.) 

K.  hat  im  Blute  von  Kranken,  die  an  hyper- 
trophischer Lebercirrhose  litten,  einen  Coccus 
gefanden  und  weiter  züchten  können,  der  morpho- 
logisch am  häufigsten  als  Diplococcus  erscheint 
und  einige  biologische  Besonderheiten  bietet,  auf 
Qnmd  deren  er  zu  den  Staphylokokken  gerechnet 
werden  darf.  Es  lässt  sich  vorläufig  nur  mit  einer 
gewissen  Wahrscheinlichkeit  behaupten,  dass  die 
Kranken,  wenigstens  einige  von  ihnen,  an  chro- 
nischer Septikämie  (Bakteriämie)  leiden  und  in 
sich  Parasiten  bakterieller  und  vielleicht  auch 
anderer  Natur  tragen.  Das  Vorhandensein  dieser 
und  die  Möglichkeit  einer  Erhöhung  ihrer  Virulenz 
können  viele  Erscheinungen  des  klinischen  Ver- 
iaufes,  z.B.  die  Veränderungen  des  Knochenmarkes, 
die  zeitweiligen  Versohlimmerungen,  die  Fieber- 
perioden und  das  häufige  Sohlussbild  des  schweren 
infektiöoen  Dcieros,  erklären. 

Aufrecht  (Magdeburg). 
Mod.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft  3. 


364.  Klinische,  phyaiologiaohe  and  patho- 
logiaoh-anatonüaohe  ünteraaohangen  an  einem 
Falle  Ton  hochgradigem  Aaeitea  beiPfortader- 
thromboae;  von  Dr.  Oscar  Schulz  und  Dr. 
L.  R.  Müller.  (Deutsches  Arch.  f.  klin.  Med. 
LXXVL  6.  p.  544.  1903.) 

43jähr.  Kranker.  Die  Entstehung  der  Pfortader- 
thrombose blieb  dunkel  Das  Wichtigste  von  dem, 
was  die  Vff.  feststellen  konnten,  ist  Folgendes. 

Die  gallenbereitende  Thätigkeit  der  Leber  leidet 
bei  Abschluss  des  Pfortaderblutes  nicht  Die  Leber 
verkleinert  sich  im  Qanzen,  die  Leberzellen  zei- 
gen keine  Entartung,  das  Bindegewebe  nimmt  zu, 
derart,  dass  das  Lebergewebe  durch  dicke  Septen 
in  Läppchen  abgetheilt  wird.  Bilden  sich  keine 
genügenden  Anastomosen,  so  entsteht  ein  starker 
Ascites.  Die  Ascitesflüssigkeit  ist  aber  nicht  als 
ein  für  den  Körper  werthloses  Stauungstranssudat 
aufzufassen.  „Durch  die  gesteigerte  resorbirende 
Thätigkeit  des  parietalen  Bauchfelles  werden  aus 
der  in  der  Leibeshöhle  sich  aufspeichernden  Flüssig- 
keit reichlich  Nährstoffe  in  den  grossen  Kreislauf 
aufgenommen  und  damit  für  die  Ernährung  des 
Körpers  wieder  gewonnen.'^  Das  parietale  Peri- 
tonaeum  und  der  peritonäale  üeberzug  der  Leber 
zeigen  in  derartigen  Fällen  oft  beträchtliche  Ver- 
änderungen: Das  subperitonäale  Bindegewebe  ist 
gewuchert,  seine  Massen  sind  von  Capülaren  und 
Lymphzellen  ausgefüllt  In  den  tieferen  Schichten 
des  verdickten  subserösen  Oewebes  findet  man  un- 
gewöhnlich zahlreiche,  groase,  dünnwandige  Oe- 
fässe  vielfach  von  Lymphzellenhaufen  umgeben. 
Beruht  der  Ascites  auf  einer  Stauung  im  gesamm- 
ten  venösen  System,  so  sind  diese  Peritonaeum- 
veränderungen  lange  nicht  so  ausgeprägt  wie  bei 
der  Pfortaderthrombose  oder  bei  der  Lebercirrhose. 

Wie  war  die  Ascitesflüssigkeit  beschaffen?  Ihr 
Procentgehalt  an  Stickstoff  war  durch  die  Art  der 
Ernährung  bis  zu  einem  gewissen  Qrade  zu  be- 
einflussen: stickstoffarme  Kost  setzte  ihn  herab, 
stickstoffreiche  erhöhte  ihn.  Der  absolute  Gehalt 
an  coagulirbarem  Eiweiss  betrug,  auf  25  Liter  be- 
rechnet, bei  eiweissreicher  Kost  (Milch)  335  g,  bei 
sehr  eiweissarmer  Kost  nur  halb  so  viel,  177g. 
Neben  dem  coagulirbaren  Eiweiss  war  eine  nicht 
unbeträchtliche  Menge  stickstoffhaltiger  Extraktiv- 
stoffe unbekannter  Natur  vorhanden.  Harnstoff, 
Albumosen,  Peptone  waren  nur  in  Spuren  oder  gar 
nicht  nachzuweisen.  Der  Zuckergehalt  betrug  nie 
mehr  als  wenige  Zehntel  Procent  Die  physio- 
logische Verwerthung  des  Zuckers  wurde  durch 
die  Pfortaderthrombose  nicht  gestört  Die  Menge 
der  täglich  in  die  Bauchhöhle  ausgeschiedenen 
Flüssigkeit  (an  der  täglichen  Zunahme  des  Körper- 
gewichts gemessen)  wurde  durch  eiweissarmeKost 
erhöht,  durch  eiweissreiche  Kost  herabgesetzt 
Oanz  besonders  gering  war  sie  bei  reiner  Milch- 
kost Die  tägliche  Zunahme  des  Ascites  war  un- 
abhängig von  der  Spannung  und  Füllung  des  Leibes. 
Durch  Herabsetzung  der  Flüssigkeitzufnhr  konnte 
31 


238 


in.  Phannakologie  und  Toxikologie. 


die  Stärke  des  Transsudationstromes  etwas  ver- 
mindert und  dadurch  die  nächste  nothwendig  wer- 
dende Punktion  um  einige  Tage  hinausgeschoben 
werden.  Dippe. 

365.  Zur  Kenntniss  der  Uratablagerongen 
im  Qewebe;  von  Dr.  E.  A.  Krause.  (Ztschr.  f. 
klin.  Med.  L.  1  u.  2.  p.  136.  1903.) 

Dass  bei  den  gichtischen  Veränderungen  Urat- 
ablagenmgen  und  Oewebenekrose  neben  einander 
vorhanden  sind,  wird  allgemein  angenommen,  man 
ist  sich  nur  uneinig  darüber,  ob  die  üratablage- 
rungen  das  Erste  sind  (Oarrod)  oder  ob  ihnen 


die  Oewebenekrose  vorausgeht  (Ebstein).  Er. 
fand  bei  seinen  Untersuchungen,  dass  eine  primäre, 
dem  Uratausfallen  vorausgehende  Nekrose  ent- 
schieden nicht  anzunehmen  ist,  und  ihm  sind 
weiterhin  Bedenken  darüber  aufgestossen,  ob  über- 
haupt in  den  Gichtherden  eine  richtige  Oewebe- 
nekrose vorliegt  Ltet  man  die  Erystalle  voll- 
ständig auf,  so  bleibt  eine  feinkörnige  Masse  ohne 
Spur  einer  Oewebestruktur  übrig,  die  wahrschein- 
lich Oewebetrümmer  enthält,  in  der  Hauptsache 
aber  aus  Einbettungsmassen  und  den  Oerüst- 
substanzen  imd  Einschlüssen  der  Erystalle  besteht 

Dippe. 


III.   Pharmakologie  und  Toxikologie. 


366.  üeber  die  Anwendang  des  Heben- 
nierenextraktee  in  der  Blüno-Laryngologle; 

von  Dr.  Radzych  in  Moskau.  (Allg.  med.Gentr.- 
Ztg.  LXXL  84.  1902.) 

R  hat  sich  das  Nebennierenextrakt,  im  Qanzen 
nach  den  Vorschriften  Rosenberg's,  selbst  her- 
gestellt Er  bezeichnet  es  nach  seinen  Erfahrungen 
als  ein  leicht  und  ohne  complicirten  Apparat  dar- 
zustellendes, in  genügender  Concentrationkrftftiges 
lokales  gef&sscohtrahirendes  Mittel.  SchAdliche 
Nebenwirkungen  sind  bei  ftusserlicher  Anwendung 
des  Extraktes  bisher  nicht  beobachtet  worden. 
Seine  Anwendung  ist  überall  angezeigt,  wo  eine 
Verminderung  einer  Hyper&mie  oder  Schwellung 
der  Schleimhaut  erwünscht  ist,  also  bei  akuten 
katarrhalischen  Erkrankungen  der  Nase,  des 
Schlundes  und  des  Eehlkopfes,  ferner  wo  zu  dia- 
gnostischen oder  therapeutischen  Eingriffen  die  Er- 
weiterung der  durch  Schleimhautschwellung  ver- 
engten Nasengänge  erwünscht  ist;  weiter  zur  Unter- 
stützung der  anftsthesirenden  Wirkung  des  Cocains, 
endlich  zur  Blutstillung  sowohl  bei  spontanen  Blu- 
tungen, als  bei  Blutungen  nach  Operationen. 

Rudolf  Heymann  (Leipzig). 

367.  Anwendung  desNebennierenextraktes 
in  der  Therapie  der  Nasen-  und  Halskrank- 
heiten; von  Dr.  Aug.  Ooldschmidt  (Mon.- 
Schr.  f.  Ohrenhkde.  XXXVL  9.  1902.) 

0.  berichtet  kurz  über  40  Fälle,  in  denen  er  in 
der  laryngologischen  Poliklinik  von  Prof.  Schech 
in  München  das  Nebennierenextrakt  angewendet 
hat  Bei  18  Eranken,  die  nach  Operationen  in  der 
Nase  stark  bluteten,  wurde  mit  Watte,  die  mit 
reinem  Nebenniereneztrakte  bestreut  war,  tampo- 
nirt.  In  5  F&Uen  wurde  in  derselben  Weise  wegen 
Epistaxis  tamponirt  In  einem  Falle  von  Rhinitis 
vasomotoria  brachte  das  Extrakt  vorübergehend 
grosse  Erleichterung.  In  13  F&llen  wurde  das 
Extrakt  in  lOproc.  Cocain- Eucainlösung  auf  die  zu 
operirende  Fliehe  gebracht,  um  dei;  Blutverlust 
bei  der  Operation  möglichst  einsuschränken. 

Die  hftmostatische  Wirkung  war  immer  gut, 
doch  erfolgte  mehrfach  eine  Nachblutung,  so  dass 


zur  Vorsicht  bei  Anwendung  des  Mittels  gemahnt 
werden  muss.  Rosenberg  empfiehlt,  um  die 
Nachblutung  möglichst  zu  vermeiden,  nach  Ope- 
rationen die  Schnittflfiche  mit  einer  Perle  von 
Arg.  nitr.  zu  kauterisiren  und  dann  zu  tamponiren. 
In  3  Fällen  von  Larynxphthise  brachten  Pinse- 
lungen der  Geschwüre  mit  wässeriger  Lösung 
des  Extraktes  Erleichterung  beim  Sprechen  und 
Schlucken,  aber  von  kürzerer  Dauer  als  bei  An- 
wendung von  Orthoform-Jodol  oder  MentholöL 
Rudolf  Heymann  (Leipzig). 

368.  Gk>ntribation  a  l'etude  de  ialeoithine; 

par  Leclerc  et  Porteret.     (Lyon  m6d.  XCIX. 
p.  101.  1902.) 

Bei  der  Lecithinbehandlung  Tuberkulöser, 
Chlorotischer  und  Nervöser  ist  das  Verhältniss 
Harnstoff  :Phosphorsfture  im  Eburn  stets  ein  oon- 
stantes,  unbeschadet  der  Variationen  der  je- 
weiligen (Jesammtmengen.   W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

369.  Ueber  die  Wirkungsgrade  narkotifloh 
wirkender,  gechlorter  Verbindungen  derFett- 

reihe;  von  Rudolf  Zoepffel.  (Arch. f. experim. 
PathoL  u.  Pharmakol  XLIX.  2  u.  3.  p.  89.  1903.) 
Die  Blinimalgaben  der  geprüften  Stoffe,  bei 
denen  das  Herz  am  Williams- Apparate  zu 
schlagen  aufhört,  sind  bei  Chloroform  1.26  g  pro 
Liter,  Aethylchlorid  1.60,  Methylenchlorid  3.95, 
Propylchlorid  3.95.  Da  Aether  28.44,  Urethan  22.4, 
Alkohol  94.0  g  pro  Liter  zum  gleichen  Zwecke  ver- 
langen, dürfte  die  specifische  Herzwirkung  der  ge- 
chlorten Narkotica  ersichtlich  sein. 

W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

370.  Immunitat  und  Narkose;  von  Dr.  J. 

SneL     (Berl.  klin.  Wchnschr.  XL.  10.  1903.) 

Die  Ffthigkeit  der  Lunge,  Bakterien  unschiki- 
lieh  zu  machen,  hat  S  n.  schon  früher  hervorgehoben. 
In  der  vorliegenden  Arbeit  hat  er  nun  durch  ex- 
perimentelle Untersuchungen  geprüft,  ob  die  Lunge 
in  der  Narkose  ihre  heilsamen  baktericiden  ErAfte 
beibehält,  oder  ob  sie  sie  verliert,  wie  auch  ob  die 
Immunität  bei  refraktären  Thieren  durch  Alkohol, 
Aether  und  Chloral  beseitigt  wird. 


in.   Pharmakologie  und  Toxikologie. 


239 


Für  seine  Versuche  wählte  er  MeerschweincheD, 
denen  er  durch  eine  Kanüle,  die  er  zwischen  die 
StimmblUider  in  die  Trachea  brachte,  Milzbrand- 
culturen  in  die  Lunge  spritzte,  ohne  dabei  natür- 
lich die  geringste  Verletzung  der  Qewebe  in  der 
Tracliea  oder  an   der  LungenoberflAohe  zu  ver- 
ursachen.  Die  Resultate  für  die  Versuche  bei  Nar- 
Jeo8^  mit  Aether  und  mit  Chloroform  waren  die- 
selben.    Es  ergab  sich:    1)  Eine  kurze  Narkose 
hebt  die  baktericiden  Kräfte  der  Lunge  nicht  lange 
auf.  Die  Bakterien  werden  abgetMtet,  ohne  Nach- 
tbeil  zu  stiften.     2)  Die  Zeit,  in  der  der  Infektion- 
prooess  verlftuft,   ist  kürzer,  wenn  die  Narkose 
länger  gedauert  hat.     Nach   einer  Narkose   von 
45  Minuten  erliegt  das  Thier  nach  75  Stunden, 
während  nach  einer  Narkose  von  60  Minuten  das 
Thier  nach  50  Stunden  unterliegt     3)  Die  auf- 
gehobene bakterien vernichtende  Wirkung  tritt  beim 
Nachlassen  der  Aetherinhalation  bald  wieder  ein. 
4)  Die  Bakterien  wurden  nach  ungef&hr  1  Stunde 
abgetfidtet  oder  wenigstens  so  viel  umgeändert, 
dass  ihre  Virulenz  beseitigt  war.   In  der  2.  Stunde 
nach  der  Infektion  hat  die  Narkose  keinen  Erfolg. 
Bei  den  Versuchen  mit  Chloralhydrat  und  Mor- 
phium mur.  zeigte  es  sich,  dass  die  mit  Chloral- 
hydrat behandelten  Thiere  starben,  während  die 
mit  Morphium  am  Leben  blieben.   Bemerkenswerth 
ist,  dass  Aether,   Chloroform  und  Chloralhydrat 
Alkoholderivate  sind,  das  Morphium  nicht 

Durch  direkte  Einwirkung  von  Chloroform-  und 
Aetherdämpfen  auf  Culturen  wurden  die  Bacillen 
eher  abgeschwächt,  als  dass  sie  grossere  Virulenz 
erlangten. 

Der  Tod  der  Thiere  wurde  durch  die  Narkose 
verursacht,  die  die  Immunität  aufhebt 

Die  Gefahr  der  Entwickelung  der  Organismen 
ist  also  während  der  Narkose  und  noch  kurze  Zeit 
nachher  grosser.  Man  soll  daher  vor  der  Narkose 
Mimd-  und  Bachenh5hle  desinfioiren  und  nur  in 
Bäomen  mit  möglichst  sauberer  Atmosphäre  ope- 
nren.  N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

371.  The  physiologioal  aotion  of  ethyl 
bromide  and  of  soibnofonn ;  by  Sydney  W. 
Cole.     (Bnt  med.  Journ.  1903.  p.  1421.) 

Somnoform  ist  eine  Miscftung  von  65<^/gAethyl- 
chlorid  und  30»/o  Methylchlorid  und  ö«/©  Aethyl- 
hromid,  das  zu  Allgemeinnarkosen  verwandt  wird. 
Für  die  Anwendung  ist  zu  beachten,  dass  das  Mittel 
nisch  auf  das  Athemcentrum  wirkt,  Herz  und  Herz- 
ionervation  bleiben  intakt    W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

372.  Ueber  den  heutigen  Stand  der  Keuoh- 
hustenbehandliing  und  Aber  neuere  Brfah- 
ningen  mit  Oxykampfer  and  Citrophen;  von 

Dr.  Maximilian  Schreiner.   (Therap.  Monatsh. 
XVEL  5—7.  1903.) 

Die  Arbeit  stammt  aus  der  Münchener  Kinder- 
poliklinik von  Prof.  S  e  i  z.  Vom  Ozykampfer  meint 
Sehr.,  dass  er  in  vielen  Fällen  das  Leiden  lindere 
und  abkOrze.     Man  giebt  3mal  täglich  bis  3stflnd- 


lich  1 — 3dcg  pro  Lebensjahr.  Sehr  viel  besser 
und  ganz  vorzfiglich  wirkte  in  fast  allen  Fällen 
das  stets  gern  genommene  und  ohne  alle  unange- 
nehmen Nebenerscheinungen  gut  vertragene  Citro- 
phen. Sehr,  gab  das  Citrophen  in  Oblaten  oder 
in  Zucker wasser,  begann  mit  3mal  täglich  1.5  bis 
2dcg  pro  Lebensjahr  und  stieg  ziemlich  schnell 
auf3dcg.  Dippa 

373.  Zur  Therapie  dea  Keuchhnitena ;  von 

Dr.  Staedtler  in  Bern.  (Deutsche  med.  Ztg. 
XLV.  1903.) 

St  empfiehlt  das  nach  seinen  Angaben  von 
Krewel  <Sb  Co.  hergesteUte  „Yaporin";  Naphthen- 
Bucalypto-Camphora.  Man  soll  Imal  täglich  einen 
EsslMel  voll  mit  Wasser  verdampfen  und  die  Kin- 
der ^/i — */4  Stde.  in  dem  Yerdampfungzimmer  darin 
lassen.  Das  Verfahren  soll  auch  zur  Verhütung 
des  Keuchhustens  bei  gesunden,  der  Ansteckung 
ausgesetzten  Kindern  von  Nutzen  sein.      D  i  p  p  e. 

374.  Ueber  die  bakterioide  Wirkung  einiger 
Biechatoffe;  von  H.  Marx.  Vorläufige  Mitthei- 
lung. (Centr.-BL  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXTTT.  1. 
p.  74.  1903.) 

Die  untersuchten  Riechstofife,  Terpineol,  Nitro- 
benzol,  Heliotropin,  Vanillin  zeigten  ganz  respek- 
table antiseptische  Bigenschaften,  die  sich  nament- 
lich in  Verbindung  mit  Seifen  praktisch  verwerthen 
lassen.  Die  untersuchten  Riechstoffe  sind  im 
Stande,  aktiven  Sauerstoff  frei  zu  machen  (Reaktion 
mit  Jodjodkaliumstärkekleister).  Der  Orad  dieser 
Fähigkeit  steht  in  direktem  Verhältnisse  zu  ihren 
baktericiden  Eigenschaften.       Walz  (Obemdorf). 

376.  Aotion  de  la  Imniere  aur  la  toxioite 
de  reoaine  et  de  qnelqaea  autrea  aubatanoea 
poor  lea  Paramioiea;  par  le  Dr.  Ledoux- 
Lebard.  (Ann.  de  Tlnst  Pasteur  XVI.  p.  587. 
1902.) 

Vf.  konnte  nachweisen,  dass  bei  der  Belichtung 
von  Eosinlösungen  ein  Zersetzungsprodukt  ent- 
steht, das  im  Stande  ist,  auch  im  Dunkeln  Para- 
ma^cien  zu  tOdten.  Ebenso  verhalten  sich  Akridin, 
Fluoresceln  und  Chininsalze.  Bisher  nahm  man 
zur  Erklärung  an,  dass  die  Erregung  der  Fluorescens 
das  schädliche  Moment  darstellt  (Tappeiner, 
Raab).  W.  Straub  (Leipzig). 

376.  Bzperimentelle  nnd  kliniaohe  ünter- 
aoobongen  Aber  die  Leiatnngen  derKoohsali- 
infüaion;  von  Wilhelm  Ercklentz.  (Ztschr. 
f.  klin.  Med.  XLVIH.  3  u.  4.  p.  171.  1903.) 

E.  hat  bei  akuten  experimentell  erzeugten  Ver- 
giftungen mit  verschiedenartigen  Substanzen  durch 
„Organismuswaschung*^  Entgiftung  herbeifQhren 
wollen.     Resultate  nicht  eindeutig. 

W.  Straub  (Leipzig). 

377.  Ohemie  und  Pharmakologie  des 
Haaohiaoh;  von  Sigmund  Fraenkel.  (Arch. 
f.  experim.  Pathol.  u.  Pharmakol.  XTjTX.  4  u.  5. 
p.  266.  1903.) 


240 


IV.   Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


Die  wirksame  Substanz  des  Haschisch  wird 
durch  Extraktion  mit  leicht  siedendem  Petrol&ther 
mit  20<^/o  Ausbeute  isolirt.  Dnrck  fraktionirte 
Destillation  gewinnt  man  die  reine  Substanz  in 
den  bei  210 — 240^  übergehenden  Antheilen,  sie 
ist  ihrer  elementaren  Zusammensetzung  nach 
C^iHgoOs  und  wird  von  Fr.  Cannabinol  genannt,  sie 
ist  ein  Pbenolaldehyd,  es  lassen  sich  Aoetyliorings- 
und  Nitricringsprodukte  herstellten.  Die  reine  Sub- 
stanz (nicht  die  Derivate)  erzeugt  an  Hunden  Er- 
scheinungen, die  sich  mit  den  am  Menschen  be- 
obachteten decken.  Es  tritt  beim  Hunde  sehr  leicht 
Gewöhnung  ein.  Tödtliche  Vergiftungen  konnten 
nicht  hervorgerufen  werden. 

W.  Straub  (Leipzig). 


378.  Zor  KenntniM  der  Cobragift  akti- 
▼irenden SubfltanBen ;  von  P.  Eyes  u.H.  Sachs. 
(Berl.  klin.  Wchnschr.  XL.  2—4..  1903.) 

Die  Cobragift  aktivirende  Fähigkeit  gewisser 
durch  Erhitzen  inaktivirbarer  Sera  beruht  auf  der 
Anwesenheit  von  Complementen  im  engeren  Sinne. 
Die  aktivirende  Fähigkeit  und  die  Empfindlichkeit 
von  Blutlösungen  beruhen  auf  dem  Leoithingehalte 
der  rothen  Blutkörperchen.  Die  Inaktivirung  des 
Blutes  durch  Erhitzen  auf  61^  wird  durch  Bindung 
des  Lecithin  an  Hämoglobin  bewirkt  Salzsäure 
schützt  Cobragift  vor  Zerstörung  durch  höhere 
Temperatur.  Kaliumpermanganat,  Chlorkalk,  Qold- 
Chlorid  und  Natronlauge  zerstören  das  Cobragift 
Qalle  aktivirt  Cobragift        W.  Straub  (Leipzig). 


IV.  Neuropathologle  und  Psychiatrie. 


379.  Zur  EenntniBB  der  Fseudoskleroae 
(Westphal- Strümpell);  von  Prof.  v.  Frankl- 
Hochwart.  (Leipzig  u. Wien  1903.  Franz Deu- 
ticke.    8.   47  S.  mit  1  Tafel) 

Bei  einer  Patientin  der  Nothnagel 'sehen 
Klinik  diagnosticirte  der  Yf.  nach  längerer  Be- 
obachtung Pseudosklerose,  die  Autopsie  bestätigte 
die  Annahme.  Nach  Mittheilung  der  Eigenbeobach- 
tung geht  Vf.  näher  auf  die  pathologische  Anatomie 
und  das  klinische  Bild  der  Pseudosklerose  ein  und 
bemüht  sich  besonders,  die  Differentialdiagnose 
gegenüber  der  multiplen  Sklerose  und  der  diffusen 
Hirnsklerose  herauszuarbeiten.  Das  klinische  Bild 
der  multiplen  Sklerose  kann  dem  der  Pseudo- 
sklerose sehr  ähneln,  immerhin  finden  sich  be- 
merkenswerthe  Differenzen.  Störungen  der  Psyche 
sind  bei  der  mvUvplen  Sklerose  viel  seltener  und 
erheblich  geringer,  Gleiches  gilt  für  den  Tremor  in 
Ruhe  und  bei  Bewegungen,  insbesondere  wird  das 
wilde  Herumschlagen  kaum  je  beobachtet  Con-. 
trakturen  und  Spasmen  sind  bei  der  Pseudosklerose 
häufiger  und  betheiligen  besonders  auch  die  Nacken- 
muskulatur. Wichtiger  ist,  dass  im  Gegensatze 
zur  multiplen  Sklerose  epileptiforme  Anfälle  bei 
der  Pseudosklerose  sehr  häufig  sind  (ca.  öO^^/o), 
das  Auge  kaum  je  betroffen  wird  und  Symptome 
von  Seiten  der  übrigen  Hirnnerven  fehlen  oder  fast 
völlig  zurücktreten. 

Bei  der  diffusen  Sklerose  spielt  das  Trauma 
ätiologisch  eine  viel  grössere  Rolle  als  bei  der 
Pseudosklerose,  der  Tremor  ist  dagegen  etwas  sel- 
tener und  das  ungewöhnliche  Schütteln  der  Pseudo- 
sklerose nicht  beobachtet.  Die  psychischen  Stö- 
rungen sind  anscheinend  constant  und  die  Demenz- 
zustände sehr  schwer  und  progressiv.  Die  Sprache 
klingt  seltener  scandirend,  meist  schleppend,  schwer- 
fallig oder  unverständlich  lallend ;  in  ca.  33%  d.  F. 
fand  sich  Aphasie,  die  bei  der  Pseudosklerose  bisher 
nicht  gesehen  wurde.  Für  die  Annahme  der  diffusen 
Sklerose  ist  im  Einzelfalle  differentialdiagnostisoh 
femer  von  Werth  das  häufige  Betroffensein  der 
Hirnnerven,  das  Auftreten  von  Zwangsbewegungen 


und  der  Nachweis  von  Sensibilitatstörungen  und 
trophisch  -  vasomotorischen  Symptomen.  Auch 
Blasen-Hastdarmstörungen  sprechen  eher  für  diffuse 
Sklerose.  Diese  zeig^  keine  Remissionen,  sondern 
Tendenz  zu  dauerndem  Fortschreiten. 

Die  Unterscheidung  der  Pseudosklerose  von 
toxischen  Zuständen  dürfte  unschwer  gelingen,  da 
Noxen  dieser  Art  für  die  Westphal- Strümpell'sche 
Krankheit  nicht  sicher  nachweisbar  sind.  Der  Yf. 
neigt  zu  der  Ansicht,  dass  es  Uebergänge  gebe 
zwischen  der  Pseudosklerose  undderPseudoparesis 
spastica (Nonne,  Fürstner),  und  dass  mancher 
Fall  vorkommen  könnte,  in  dem  nach  Feststellung 
des  negativen  nekroskopischen  Befundes  differente 
Ansichten  über  die  Einreihung  auftreten. 

R.  Pfeiffer  (Cassel). 

380.  üeber  SilUIe  Ton  Chorea  progressiva 
chronica  (Chorea  hereditaria,  Chorea  Hunting- 
ton); von  Dr.  Leo  Hüller.  (Deutsche  Ztschr. 
f.  Nervenhkde.  XXIII.  3  u.  4.  p.  315.  1903.)     ' 

Nach  Veröffentlichung  dreier  Eigenbeobach- 
tungen giebt  M.  unter  Berücksichtigung  der  Lite- 
ratur einen  kurzen  Ueberblick  über  die  Sympto- 
matologie und  die  pathologische  Anatomie  der 
Chorea  hereditaria  und  bekennt  sich  zu  der  An- 
schauung, dass  die  Chorea  Huntingtonii  eine  Krank- 
heit sei,  die  sich  a«f  dem  Boden  embryonaler, 
ererbter  Veranlagung  entwickelt  und  in  unaufhalt- 
samem steten  Fortschreiten  schliesslich  zu  körper- 
licher und  geistiger  Degeneration  führt  Die  Cho- 
rea Huntingtonii  ist  von  der  Chorea  Sydenhami 
scharf  zu  trennen.  R.  Pfeiffer  (Cassel). 

381.  Zur  pathologischen  Anatomie  der 
Hnntlngton'sohen  Chorea;  von  Dr.  Stier.  (Arch. 
f.  Psych,  u.  Nervenkrankh.  XXXVIL 1.  p.  62. 1903.) 

Nach  den  Untersuchungen  St's  beruht  die 
Huntington'sche  Chorea  immer  auf  einer  ererbten 
abnormen  Anlage  der  motorischen  Rindencentren, 
die  häufig  schon  makroskopisch  kenntlich  wird  als 
Asymmetrie  dieser  Rindentheile  oder  grösserer  Him- 
abschnitte.    Das  Leiden  beginnt  im  späteren  Alter 


IV.  Neuropathologie  und  Psyohiatrie. 


241 


mit  Wucherung  der  Neuroglia  in  den  motorischen 
Gentren,  und  zwar  wuchert  die  Ölia  fleokweise 
oder  mehr  diffus  und  ergreift  im  letzteren  Falle 
besonders  die  kleineren  und  mittleren  Pyramiden- 
zellen. Die  Gliawucherun?  wird  fast  stets  begleitet 
von  einer  Erkrankung  der  Oefässe  mit  lymphoider 
Auswanderung  in  die  perivaskulären  und  perieellii- 
lären  Räume,  seltener  mit  ausgesprochenen  Bin- 
tnngen,  ferner  schwinden  die  kleineren  und  mitt- 
lren Ganglienzellen,  während  die  grossen  Ganglien- 
zellen in  den  innersten  Schichten,  besonders  die 
grossen  Betz 'sehen  Zellen,  fast  völlig  unversehrt 
bleiben.  Dieser  Befund  erklärt  wahrscheinlich  die 
Tbatsache,  dass  klinisch  die  charakteristischen  Be- 
wegungen meist  bis  zum  Schluss  durch  den  Willen 
gehemmt  und  regnlirt  werden  kOnnen.  Die  diffuse 
Form  der  Erkrankung  führt  bei  längerer  Dauer 
anatomisch  meist  zu  einer  Betheiligung  der  Hirn- 
häute, zum  Schwunde  der  Tangentialfasern ,  zu 
Ner?endegeneration  im  Gehirne  und  Rtickenmarke 
lind  allgemeiner  Hirnatrophie,  kUniseh  zur  Demenz. 
R  Pfeiffer  (Cassel). 

382.  Beitrag  bot  pathologischen  Anatomie 
der  Chorea  minor ;  von  C.Hudovernig.  (Arch. 
f.  Psych,  u.  Nervenkrankh.  XXXVlI.  1.  p.  86. 1 903.) 

In  einem  tödtlioh  endenden  Falle  von  Chorea  gravis 
ergab  die  Untersuchung  des  Centndnervensystems  keine 
Bacillen,  eine  massige  Encephalitis,  Spuren  von  Ependy- 
mitis  nnd  Leptomeningitis ,  leichte  degenerative  Ver- 
änderangen  der  Blntge^se,  kugelige,  anscheinend  coUoide 
Körperchen  und  kömige  Yerändemngen  der  Nervenzellen. 
Die  colloiden  Körperohen  lagen  theils  in  unmittelbarer 
Nähe  der  Arterien  und  CapiUaren,  theils  entfernter  von 
diesen,  frei  in  der  Hirn  Substanz ,  stets  jedoch  im  Er- 
nähmogsbezirke  eines  Blutgefässes  und  im  Verlaufe  der 
Pyramidenbahnen,  in  bedeutend  geringerer  Zahl  in  den 
Sfcunmganglien.  Die  Chorea  minor  ist  eine  infektiöse 
Krankheit  uod  das  schädliche  Agens  wirkt  auf  hämato- 
genem  Wege;  es  verarsacht  in  leichteren  Fällen  eine 
DQtri^e  Stömng,  in  schweren  Yerändemngen  der  Blnt- 
geiitese  und  Ablagerung  von  Golloidkörperohen.  Diese 
sind  fär  CSiorea  minor  charakteristisch  [?  Ref.]^  müssen 
aber  nicht  in  allen  Fällen  vorhanden  sein. 

Die  choreatischen  Bewegungen  sind  stets  der  Aus- 
diQck  einer  direkten  oder  indirekten  Reizung  der  Pyra- 
midenbahnen  an  einer  beliebigen  Stelle  des  Verlaufes 
l?  Ref.].  B.  P f eif  f  er  (Cassel). 

383.  Heber  wirkliche  und  scheinbare  Serra- 
tna-Lahmiuisen ;  von  M.  B  i  r  o.  (Deutsche  Ztschr. 
f.  Nervenhkde.  XXIII.  3  u.  4.  p.  278.  1903.) 

Unsere  Kenntnisse  über  die  FunktionstOrungen 
bei  reinen  Serratuslfthmungen  sind  nooh  nach 
mancher  Richtung  der  Erweiterung  bedürftig.  B. 
bespricht  unter  eingehender  Berücksichtigung  der 
Literatiur,  namentlich  auch  der  Stein  hausen '- 
sdien  Arbeiten,  den  Werth  eines  jeden  Symptomes 
und  bereichert  dann  die  spärliche  Casuistik  der 
afiketfiioren  SerFatusUhmungen  durch  eine  eigene 
Beobaditung.  Kenntlich  sind  diese  Pseudoläh- 
mungen  daran,  dass  sich  die  Funktionstörung  nur 
in  beationmten  Stellungen  kundgiebt  und  überdies 
nicht  stetig  ist;  sie  beruhen  wahrscheinlich  auf 
einem   vorübergehenden   Spasmus.     Die  wesent- 


lichen Merkmale  einer  echten  Serratuslähmung  sind 
das  Vorspringen  der  Scapula  bei  allen  Armstellungen 
und  die  Ann&herung  des  oberen  Winkels  an  die 
Wirbelsäule.  R.  P  f  e  i  f  f  e  r  (Cassel). 

384.  Ueber  disoontinuirliche  Zerfallspro- 
oesae  an  der  peripherischen  Nervenfafer;  von 

Dr.  Erwin  Stransky.  (Joum.  f.  Psychol.  u. 
NeuroL  I.  6  u.  6.  1903.) 

Die  Schlusssätze  der  sorgfältigen,  durch  gute 
Abbildungen  illustrirten  Arbeit  lauten :  Unter  dem 
Einfluss  toxischer  Schädlichkeiten  erkranken  peri- 
pherische Nerven  in  charakteristischer  Weise.  Die 
wesentlichen  Merkmale  des  Processea  sind :  1)  das 
Beschränktbleiben  auf  eine  mehr  oder  minder  lange 
Strecke  (oder  mehrere  Strecken)  innerhalb  der 
Continuität  einer  sonst  normal  bleibenden  Faser; 
2)  der  allmähliche,  feinkOmig- krümelig -tropfen- 
f5rmige  Markzerfall;  3)  die  Wucherung  des  Plasma 
und  der  Kerne  der  Schwann'schen  Scheide  und 
Umwandlung  eines  Theiles  ihrer  Elemente  in  Phago- 
cyten;  4)  die  allmählich  immer  stärker  werdende 
Mitbetheiligung  des  Achsencylinders  im  Bereich 
der  erkrankten  Stelle,  der  breiter,  blässer,  schliess- 
lich nicht  mehr  durch  Farbstoffe  tingirt  wird  (ob 
er  in  seiner  Continuität  total  unterbrochen  werden 
kann,  ohne  dass  der  typische  Ablauf  des  Prooeeses 
modifidrt  oder  die  Wal  1er 'sehe  Degeneration 
herbeigeführt  wird,  ist  noch  unklar);  5)derProce6S 
kann  ausheilen,  es  erscheinen  dann  in  den  nach 
Ablauf  des  Zerfallstadium  bleibenden  Plasma- 
bändem  wieder  ein  Achsencylinder  und  eine  neue 
Markscheide ;  6)  die  reoonvalescenten  Strecken  prä- 
sentiren  sich  als  Schaltstücke;  7)  der  Process  ist 
ein  neuritischer,  parenohymatös-entzündlicher  und 
hat  mit  Wall  er 'scher  Degeneration  nichts  zu 
thun  (diese  wäre  besser  als  Nekrose  zu  bezeichnen, 
da  der  Begriff  „Degeneration^^  nicht  nothwendig 
ein  Absterben  von  Gewebetheilen  postulirt,  sondern 
nur  eine  an  sich  auch  restitutionf&hige  Entartung 
derselben,  während  dort  das  peripherische  Achsen- 
cylinderstück  unwiederbringlich  zu  Grunde  geht) ; 
8)  die  pathologische  Histologie  der  Neuritis  ist 
einer  Revision  bedürftig  nach  der  Richtung,  ob 
nicht  die  geschilderten  Processe  bei  ihr  die  Haupt- 
rolle, die  echt  degenerativen,  bisher  vielfach  fälsch- 
lich mit  jenen  zusammengeworfen,  nur  eine  Neben- 
rolle spielen.  R.  Pfeiffer  (Cassel). 

385.  Sur  Lehre  Tom  Korsakow'schen  Bym« 
ptomencomplez;  von  Dr.  K  Meyer  und  Dr. 
J.  Raecke.  (Arch.  f.  Psych,  u.  Nervenkrankh. 
XXXVn.  1.  p.  1.  1903.) 

Die  mehr  oder  minder  ausführlich  mitgetheilten 
Eigenbeobachtungen  bestätigen  die  Anschauung, 
,  dass  eine  vollkommene  Herstellung  bei  der  Korsa- 
kow'schen  Erkrankung  fast  nie  vorkommt  Der 
Symptomencomplex  kommt  auch  bei  der  Para- 
lyse vor  (die  Differentialdiagnose  kann  dann  sehr 
schwierig  sein),  überhaupt  wohl  meist  bei  solchen 


242 


IV.   Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


Erkrankungen,  die  gar  nicht  oder  schwer  auszu- 
gleichende Veränderungen  des  Centralnerven- 
systems  bewirken  (Paralyse,  Hirntumor,  Dementia 
apoplectica,  Alkoholismus  u.  A.).  Es  handelt^sich 
also  um  keine  Krankheit  sui  generis,  vor  Allem 
keineswegs  um  eine  ausschliesslich  alkoholistische 
Psychose.  RPfeiffer  (Cassel). 

386.  Die  einflMh  demente  Form  der  De- 
mentia praecox;  von  Dr.  Otto  Diem.  (Arch. 
f.  Psych,  u.  Nervenkrankh.  XXX VII.  1.  p.  111. 
1903.) 

Es  giebt  eine  Dementia  praecox,  am  besten 
„einfach  demente  Form  der  Dementia  praecox'' 
oder  „eigentliche  Dementia  simplex''  genannt,  die 
sich  schleichend,  ohne  besondere  Vorboten  ent- 
wickelt, ohne  akute  Schübe  und  Remissionen,  ohne 
ausgeprägte  maniakalische  oder  melancholische  Ver- 
stimmungen, ohne  Sinnestäuschungen  und  Wahn- 
ideen und  ohne  die  für  die  Hebephrenie,  Katatonie 
und  Dementia  paranoides  charakteristischen  Be- 
sonderheiten (Katalepsie,  Tics,  Geziertheiten,  Manie- 
ren, Stereotypien,  Negativismus,  Mutismus  u.  s.w.) 
einhergeht. 

Eine  scharfe  Trennung  der  einfach  dementen 
Form  von  den  anderen  Typen  der  Dementia  praecox 
ist  nicht  durchftUirbar,  vielmehr  giebt  es  fliessende 
Uebergänge.  Die  Frauen  werden  sehr  oft  als  böse 
Charaktere,  die  Männer  als  Alkoholiker  verkannt. 

Symptomatisch  bemerkenswerth  ist  ein  fein- 
schlägiger,  ziemlich  gleichmässiger  Tremor  der 
Hände. 

Im  Anfange  ist  ein  bestimmter  Verlauf  nicht 
sicher  vorauszusagen,  noch  nach  Jahren  kann  z.  B. 
aus  der  bisher  einfach  dement  verlaufenden  die 
hebephrenisohe  Form  werden. 

Einfach  demente,  hebephrenisohe,  katatonische 
und  paranoide  Formen  der  Dementia  praecox  bilden 
somit  eine  klinische  Einheit 

Die  Ursache  der  Erkrankung  bedarf  noch  ein- 
gehenderer Studien.  Die  einfach  demente  Form 
ist  von  grosser  praktischer  und  forensischer  Be- 
deutung und  verdient  im  Besonderen  wegen  ihrer 
engen  Beziehungen  zum  Alkoholismus,  Va^bunden- 
thum  und  zu  erworbenen  Charakteranomalien  auch 
die  Beachtung  des  praktischen  Arztes. 

R.  Pfeiffer  (Cassel). 

387.  Note  aar  l'^tat  oriblö  desaponövroees 
ohes  les  dögönör^;  par  Ch.  F6r6  et  Papin. 
(Journ.  de  TAnthropol.  et  de  laPhysiol.  XXXVIII. 
p.  576.  1903.) 

Unter  6tat  cribl6  des  apon6vroses  verstehen  die 
Vfif.  das  Vorhandensein  einer  oder  mehrerer  kleiner 
Oeffnungen  in  der  Aponeurose  des  Unterschenkels, 
durch  die  sich  im  Stehen  etwas  Fett  vordrängt. 
Unter  230  Geisteskranken  fand  sich  dieser  Zustand 
49mal,  also  bei  21.3%,  oft  beiderseitig.  Die 
Häufigkeit  des  Vorkommens  veranlasst  die  Vfif.  da- 
zn,  diese  Entwickelungsanomalie  den  Degeneration- 


zeichen anzureihen.  In  2  Sektion  -  Fällen  zeig- 
ten die  rundlichen  Continuitättrennungen  scharfe 
Ränder.        Aschaffenburg  (Halle  a.  d.  S.). 

388.  The  mental  atatoa  of  Caolgoos,  the 
assasein  of  preaident  Mo  Kinley ;  by  Walter 
C  h  a  n  n  i  n  g.  (Amer.  Journ.  of  insanity  LIX.  2. 
1902.) 

Die  Begutachter  des  PräsideDtenmörders  Czolgosz 
haben  ihn  für  geistig  gesund,  dieTbat  für  die  eines  Anar- 
chisten erklärt.  Ch.  bemüht  sich,  festzustellen,  dass  die 
Untersuchung  unzulänglich  und  zu  sehr  unter  dem  Drucke 
der  öffentlichen  Meinung  geführt  worden  ist.  Er  weist 
nach,  dass  Czolgosz  ausser  Zusammenhang  mit  der  anar- 
chistischen Organisation  stand,  dass  er  sogar  noch  kurz 
vor  dem  Morde  Mitglied  einer  philanthropischen  Organi- 
sation war,  unter  deren  Prinoipien  sich  der  Glaube  an 
Gott  und  CÄihstenthum  befindet,  dass  er,  früher  fleissig 
und  harmlos,  einige  Jahre  vorher  eine  Aenderang  seines 
Wesens  zeigte,  scheu  und  sonderbar  wurde,  stets  allein 
ass,  als  ob  er  Vergiftungsideen  hätte.  Man  wird  nicht  so 
weit  gehen  müssen,  die  Diagnose  einer  hebephrenischen 
Erkrankung  für  zweifellos  zu  halten;  das  aber  bleibt 
wohl  als  sicheres  Ergebniss  der  sorgfältigen  Untersuchung : 
DieThat  von  Czolgosz  hat  mit  der  anarchistischen  Propa- 
ganda direkt  gar  nichts  zu  thun;  sie  ist  jedenfalls  das 
Werk  eines  abnormen  Menschen  gewesen,  dessen  Geistes- 
zustand mindestens  in  hohem  Grade  verdächtig  war  und 
einer  gründlicheren  Expertise  bedurft  hätte,  wie  die  war, 
der  er  unterworfen  worden  ist 

Asohaf  f  enburg  (Halle  a.  d.  8.). 

389.  Fsioosi  aloooUoa  oronioa  paranoide ; 

per  Vedrani  e  Muggia.  (Oiom.  di  psich.  clin. 
e  tecn.  manicomiale  XXX.  4.  1903.) 

Die  Yff.  geben  die  Krankengeschichte  eines 
chronischen  Trinkers  wieder,  bei  dem  ESfersucht- 
und  Vergiftungsideen  einem  Delirium  tremens  lange 
vorausgingen.  Das  Delirium  aber  heilte  nicht, 
sondern  ging  in  einen  Zustand  über,  in  dem  ver- 
einzelte Sinnestäuschungen,  wechselnde,  oft  humo- 
ristische Stimmung,  Yerfolgungsideen ,  Arbeit- 
unfähigkeit, erhöhte  Ablenkbarkeit  dauernd  be- 
stehen blieben,  ohne  dass  OedächtnissstOrungen  im 
Sinne  der  Eorsakow'schen  Psychose  bemerkbar 
wurden.  Die  Yff.  schlieesen  sich  in  der  Deutung 
des  Zustandes  Eraepelin  an,  der  den  Aus- 
gang des  Delirium  tremens  in  eine  eigenartige 
Demenz  beschrieb,  die  durch  bestimmte  Symptome 
ihre  toxische  Aetiologie  erkennen  Iftsst  und  nicht 
mit  der  Eorsakow'schen  Psychose  identisch  ist 
Aschaffenburg  (Halle  a.  d.  S.). 

390.  Nouvelle  oontribntion  k  i'etude  des 
psychoaes  post-operatoirea ;  par  Picqu6  et 
Briand.  (Arch.  de  Neurol.  2.  S.  XV.  p.  209. 
Mars  1903.) 

Die  Yff.  erörtern  sehr  eingehend  die  Frage 
nach  der  Existenz  von  postoperativen  Psychosen. 
Zu  diesen  gehOren  nicht  die  neurasthenischen  Zu- 
stande, die  sich  im  Anschlüsse  an  operative  Ein- 
griffe zeigen,  und  nicht  die  auf  Sepsis  zurückzu- 
führenden Delirien;  eben  so  wenig  toxische  Psy- 
chosen. Nach  Ausschluss  dieser  Formen  bleiben 
noch  einige  psychische  Störungen  übrig,  die  ala 


V.  Innere  Medicin. 


243 


poatoperative  bezeichnet  werden  müssen.  Es  sind 
länger  dauernde  Geistesstörungen,  deren  Ursache 
in  einer  angeborenen  oder  erworbenen  Prädispo- 
sition zu  suchen  ist  Die  Symptomatologie  wechselt 
je  nach  Alter,  Belastung,  Prädisposition  und  der 
Art  der  Operation.     So  weit  die  Vff. 


Da  sie  sich  nur  auf  die  französische  Literatur 
beschränken,  ist  ihnen  entgangen,  dass  man  die 
Selbständigkeit  einer  eigenen  Form  der  post-opera- 
tiven  Psychosen  auf  degenerativer  Basis  in  Deutsch- 
land längst  als  überwundenen  Standpunkt  be- 
trachtet       Asohaf fenburg  (Halle  a.  d.  S.). 


V.   Innere  Medloln. 


391.  Untersnohungen  über  den  Tetanas ; 
▼on  Hans  Meyer  und  Fred  Ransom.  (Arch. 
f.  ezperim.  PathoL  u.  Pharmakol.  XLIX.  p.  389. 
1903.) 

Bringt  man  Meersdiweinohen  unter  die  Haut 
Tetanusgift  bei,  so  kann  man  das  Toxin  in  dem 
der  Impfseite  entsprechenden  Nervus  isohiadious, 
zuweilen  auch  im  anderen,  wieder  auffinden.  Hirn 
und  Rückenmark  waren  anscheinend  giftfreL  Aus 
diesem  und  anderen  früher  gemachten  Befunden 
hatten  M.  u.  R  geschlossen,  dass  der  Aufnahme- 
w^  des  Tetanusgiftes  der  Achsenoylinder  der 
Nerven  ist  Von  Marie  und  Morax  wurde 
diese  Annahme  bestätigt  und  wurden  besonders  als 
Oiftweg  die  Nervenscheide  und  die  Lymphgefässe 
ausgeschlossen.  M.  u.  R.  fanden  nun  weiter,  dass 
nach  lokaler  Antitoxinbehandlung  das  Rücken- 
mark vom  Eündringen  des  Toxins  geschützt  bleibt 
Ebenso  konnten  sie  durch  Rückenmarkdurchschnei- 
dong  die  höheren  Rückenmarkspartien  schützen. 

Die  Incubationzeit  des  Tetanus  kann  durch 
direkte  Injektion  des  Giftes  in  den  Ischiadicus 
beträchtlich  abgekürzt  werden,  sie  wird  es  noch 
mehr,  wenn  die  Injektion  direkt  in  das  Rückenmark 
erfolgt,  woraus  zu  schliessen  ist,  dass  die  Haupt- 
dauer der  Incnbation  auf  die  Wanderung  im  Nerven 
entfällt,  womit  auch  die  Thatsache  übereinstimmt, 
dass  bei  Warmblütern  die  Incubationzeit  mit  der 
QrOsse  des  Thieres  wächst 

Die  charakteristische  tonische  Muskelcontrak- 
tion  nach  Tetanusvergiftung  muss  demnach  gleich- 
falls central  ausgelöst  sein,  der  lokale  Tetanus 
bum  keinen  peripherisch-nervöeen  Sitz  haben. 

Wurde  das  Oift  in  die  sensiblen  Wurzeln 
mschen  Ol.  spinale  und  Rückenmark  gespritzt, 
80  zeigte  sich  die  dolorose  Form  des  Tetanus,  und 
zwar  die  rein  dolorose  Form,  ohne  Steigerung  der 
motorischen  Reflexthätigkeit  Die  Schmerzempfind- 
lichkeit bleibt  streng  lokalisirt,  woraus  auf  eine 
strengere  Isolirung  der  sensiblen  Leitungsbahnen 
im  Centralorgan  geschlossen  werden  darf.  Es  er- 
giebt  sich  femer  daraus,  dass  der  Transport  des 
Giftes  in  das  Rückenmark  nur  auf  dem  Wege  der 
motorischen  Bahnen,  nie  auf  sensiblen  erfolgt  und 
dass  die  wirksame  Verbreitung  auf  dem  Wege 
des  Plasma  des  Neurons,  nicht  dem  Lymphwege 
erfolgt 

Da  das  Antitoxin  nicht  im  Nerven  wandert, 
kann  es  nur  dort  heilend  und  entgiftend  wirken, 
wo  es  nicht  in  den  Nerven  eingedrungenes  Toxin 
in  den  Säften   noch  trifift     Da  andererseits  der 


Ausbruch  der  Symptome  der  Sohluss  des  Wan- 
derungsprooesses  im  Nerven  (Incubation)  ist,  dürfte 
in  Fällen  des  diagnosticirten  Tetanus  vom  Anti- 
toxin kein  Heilerfolg  zu  erwarten  sein. 

W.  Straub  (Leipzig). 

392.  Heber  dielnflaenaa;  von  Wilhelm 
E  b  s  t  e  i  n  in  Qöttingen.  (Münchn.  med.  Wchnschr. 
L.  11.  12.  1903.) 

Nach  einigen  einleitenden  geschichtlichen  Be- 
merkungen über  die  Influenza  kommt  K  auf  die 
grosse  Epidemie  im  December  1889  zu  sprechen, 
bei  der  in  Berlin  40 — 50*/o  sämmtlicher  Ein- 
wohner, und  zwar  hauptsächlich  das  mittlere 
Lebensalter  zwischen  20 — 50  Jahren  befallen  wur- 
den. Sie  ist  von  Asien  aus  nach  Europa  ver- 
schleppt worden.  Die  Seuche  ergreift  erst  die 
grossen  Verkehrscentren  und  breitet  sich  von  da 
aus  radienartig  aus.  Die  sogenannte  schlechte 
Jahreszeit,  in  der  auch  sonst  Katarrhe  vorkommen, 
ist  der  Tummelplatz  der  Influenzaerkrankungen. 

Die  zweite  grosse  Pandemie  war  im  Januar 
1891,  und  zwar  liess  sich  hier  ein  vollständiger 
Kreislauf  von  Westen  nach  Osten  und  zurück  von 
Osten  nach  Westen  nachweisen.  Diesmal  wurden 
auffallend  viel  Kinder  und  ältere  Leute  betroffen, 
für  die  die  Krankheit  verhängnissvoll  wurde.  Von 
den  Krankheiterscheinungen  traten  die  von  Seiten 
der  Cirkulationorgane ,  der  Athmungs-,  der  Yer- 
dauungsorgane  und  des  Nervenapparates  in  den 
Vordergrund.  Im  Verhältniss  zu  anderen  akuten 
Infektionkrankheiten  dauerte  die  Beconvalesoenz 
auffallend  lange. 

Einen  ausführhchen  Bericht  giebt  K  über  die 
Influenzaerkrankungen,  die  in  der  Göttinger  medi- 
cinischen  Klinik  und  Poliklinik  zur  Beobachtung 
kamen.  Es  waren  im  Ganzen  196  Kr.  (113  männ- 
liche und  83  weibliche).  Von  diesen  waren  er- 
krankt an  der  nervösen  Form  (Kopfgrippe)  30^/o, 
an  der  katarrhalischen  Form  der  Athmungsorgane 
(Brustgrippe)  46®/o,  an  der  katarrhalischen  Form 
der  Verdauungsorgane  25%.  Auch  hier  war  im 
Allgemeinen  die  Beconvalescenz  eine  sehr  lang- 
same. Früher  bestehende  Lungen-,  Herz-  und 
Nervenkrankheiten  wurden  vielfach  unliebsam  be- 
einflusst  Todesfälle  wurden  aber  nicht  beobachtet 
Es  folgten  dieser  Epidemie  später  noch  3  weitere, 
wenn  auch  beschränkte  Epidemien. 

Die  Frage,  ob  in  einem  gegebenen  Falle  In- 
fluenza vorliegt  oder  nicht,  kann  recht  schwierig 
sein.   Der  Krankheiterreger  wurde  zwar  1892  von 


244 


y .  Innere  Medidn. 


K.  Pfeiffer  im  Sputum  von  Influenzakranken 
entdeckt,  doch  ist  er  nicht  oonstant  nachzuweisen. 
Deshalb  ist  aber  das  typische  Erankheitbüd  der 
Influenza  nicht  ohne  Weiteres  von  der  Hand  zu 
weisen.  Die  Lehre  von  dem  Erankheiterreger  der 
Influenza  ist  sicherlich  noch  lange  nicht  abge- 
schlossen, immerhin  ist  den  Pfeif  fernsehen 
Bacillen  eine  pathogenetische  Rolle  zuzuschreiben. 
Bei  der  Prophylaxe  wird  daher  schliesslich  alles 
auf  die  Reinlichkeit  herauskommen,  die  vor  Allem 
auf  Unschädlichmachung  des  Auswurfes  der  Kran- 
ken, auf  die  Desinfektion  der  Wäsche  zu  sehen  hat. 
Ein  speciflsches  Mittel  giebt  es  zur  Zeit  noch 
nicht  Die  Therapie  wird  eine  rein  symptoma- 
tische sein.  Vor  den  modernen  Antipyreticis  und 
Nervinis  giebt  £.  dem  Chinin  den  Vorzug. 

K  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

3.93.  XTntersaohaogen  über  die  Leokooy  toee 
bei  Hasern;  von  Dr.  Elena  Mauicatide  und 
Dr.  P.  G a  1  e 8  e s c  u.  (Spitalul. XXIH.  4—5. p.  134. 
1903.) 

M.  u.O.  haben  bei  31  Masernkranken  verschie- 
denen Alters  eingehende  Blutuntersuchungen  durch- 
geführt und  hierbei  £'olgendes  gefunden.  Bei  nicht 
complicirten  Masern  findet  man  immer  eine  leichte 
Leukocytose  während  der  Eruption,  die  gewöhn- 
lich im  Desquamationstadium  abfällt.  Die  grossen 
einkernigen  Zellen  sind  gleichzeitig  verhältniss- 
mässig  vermehrt  Dieses  kann  zur  Unterscheidung 
der  Masern  vom  Scharlach  dienen,  wo  die  Leuko- 
cytose viel  ausgesprochener  ist  und  Polynukleose 
besteht,  ebenso  von  verschiedenen  toxischen  oder 
infektiösen  Erythemen.  Da  die  Mononukleose  auch 
bei  Pocken  im  Anfangstadium  gefunden  wird,  bildet 
sie  kein  Unterscheidungsmerkmal  von  Morbillen. 
Die  bei  diesen  Untersuchungen  benutzten  Fär- 
bungsmethoden waren  jene  von  Romanowsky, 
E.  von  Willebrand,  Berestneff  und  die 
Hämatoxylin-Eosinfärbung.  Die  Präparate  wurden 
lufttrocken  oder  nach  Fixirung  durch  die  Spiritus- 
flamme untersucht.  E.  Tof  f  (Braila). 

394.  Ueber  die  Entstehung  einer  Maiaria- 
epidemie  im  Hariinger^  und  Jererlande  wäh- 
rend des  Jahres  1901 ;  von  Dr.  M  a  r  t  i  n  i.  (Deut- 
sche med.  Wchnschr.  XXVIII.  44.  1902.) 

M.  führt  den  Nachweis,  dass  die  zahlreichen 
Malariaerkrankungen,  die  1901  und  1902  im 
Harlinger-  und  Jeverlande  auftraten,  auf  Ein- 
schleppung durch  holländische  Arbeiter  beruhten. 
Diese  holländischen  Arbeiter  kamen  zum  grOssten 
Theile  aus  Gegenden  Hollands,  die  von  Malaria 
viel  heimgesucht  werden.  Anopheles  wurden 
allenthalben  nachgewiesen.  Umfangreiche  Erd- 
arbeiten begünstigten  die  Entwickelung  dieser 
Mücken.  Der  Einfluss  des  Windes  auf  die  Ver- 
breitung der  Krankheit  (durch  die  Mücken)  liess 
sich  leicht  feststellen. 

S  0  b  0 1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 


395.  Ueber  einen  Fall  von  Febris  inter- 
mittena  mit  Zeichen  von  Pneumonie ;  von  Dr. 

Noica.     (Spitalul.  XXIU.  4—5.  p.  171.  1903.) 

Die  Haaptsymptoine  waren  intermittirendes  Fieber, 
Hosten,  Schwindel,  Kopfschmerzen  und  Stechen  in  der 
Unken  Axillariinie,  woselbst  zahlreiche  crepitirende  Hassei- 
geräosche,  aber  kein  Bronchiaiathmen  zu  hören  waren. 
Während  des  afebrilen  Stadium  verschwanden  die  Sym- 
ptome g&nzUoh,  um  mit  dem  Ansteigen  der  Temperatur 
wieder  zurückzakehren.  Im  Blute  wurden  charakte- 
nstisohe  fiämatozoahen  gefunden,  Leber  und  MjIz  waren 
vergrössert  und  schmerzhaft.  Aut  Chinin  erfolgte  rasche 
Heilung.  £.  T  o  f  f  (Braüa). 

396.  Traumatiaohe  Spätpneomonie  mit  dem 
Aasgange  inaangrfinnaohBUbogenverietBQng; 

von  ü ei  mann.     (Wien.  klin.  Hundschau  XVU. 

4.  5.  p.  59.  75.  1903.) 

H.  giebt  die  aasffthrliohe  Krankengeschichte  eines 
60  Jahre  alten  Mannes,  der  nach  einem  Fall  auf  den 
rechten  Ellenbogen  langdauernde  Schwellung  des  rechten 
Armes  und  der  rechten  Brustseite  bekam,  8  Monate  später 
unter  den  Erscheinungen  der  Influenza  von  einer  in  Gan- 
grän übergehenden  Pneumonie  des  linken  Oberlappens 
befallen  worden  war  und  nach  schwerem  Leiden  ^mit 
völlig  verheilter  Lunge*^  aus  der  Behandlung  als  geheilt 
entlassen  werden  konnte.  [Den  Fall  als  traumatische 
Spätpneumonie  mit  Ausgang  m  Gangrän  nach  Ellenbogen- 
verletzung anzusehen,  dürfte  wohl  kaum  zulässig  sein; 
viel  wahrocheinlicher  ist  eine  von  einer  thrombosirten 
Armvene  ausgegangene  Lungenembolie.  Bef,] 

Aufrecht  (Magdeburg). 

397.  Ueber  Pneumokokken-,  Oelenk*  und 
Knooheneiterungen ;  von  Georg  Pfisterer. 
(Jahrb.  f.  Kinderhkde.  N.  F.  V.  4.  p.  417.  1902.) 

Gelenk-  undEnochenmetastasen  bei  Pneumonie 
sind  schon  in  der  vorbakteriellen  Zeit  vom  Rheu- 
matismus geschieden  worden,  z.B.  von  Orisolle. 
In  den  letzten  Jahren  sind  sie  in  grteserer  Anzahl 
bekannt  geworden.  P  f.  theilt  7  einschlägige  Be- 
obachtungen aus  der  Baseler  Einderklinik  mit  Er 
hat  auch  die  sonst  bekannt  gewordenen  FäUe  ver- 
arbeitet und  tabellarisch  geordnet  mitgetheilt  In 
32  Fällen  traten  die  Erkrankungen  14mal  vor  dem 
9.  Tage,  7mal  zwischen  dem  10.  und  16.  Tage, 
Imal  erst  in  der  9.  Woche  auf.  In  seltenen  Fällen 
bestand  die  Gelenkerkrankung  bereits  vor  der  Pneu- 
monie. Sie  ist  nicht  immer  an  schwere  Entzün- 
dungen der  Lunge  gebunden.  Die  Verbreitung  des 
Krankheitgiftes  geschieht  meist  auf  dem  Blutwege, 
seltener  auf  dem  Lymphwege.  In  den  seltenen 
Fällen  von  Pneumokokkenerkrankung  der  Knochen 
oder  Gelenke,  in  denen  keine  Beziehungen  zu  einer 
Pneumonie  bestanden,  erfolgte  die  Infektion  von 
der  Mund-  und  Nasenhöhle  aus,  auch  wohl  vom 
Mittelohre  oder  vom  Peritonaeum  (bei  bestehender 
Pneumokokkenperitonitis).  Als  prftdisponirende 
Momente  gelten  in  erster  Linie  Traumen,  auch  Ge- 
lenkrheumatismus. Am  häufigsten  erkranken  die 
grossen  Gelenke,  namentlich  die  Schulter-  und 
Kniegelenke.  Von  klinischen  Symptomen  sind  als 
einigermaassen  charakteristisch  zu  erwähnen  starke 
Schwellung,  geringe  ROthung  der  Haut,  Neigung 
zu  gutartigem  Verlaufe.    Besonders  disponirt  sind 


y.  Innere  Medioin. 


245 


Kinder  in  den  ersten  beiden  Lebensjahren.  Die 
Prognose  ist  im  Allgemeinen  eine  gflnstige.  Bei 
frfihzeitiger  Incision  erfolgt  meist  Heilung. 

Brückner  (Dresden). 

398.  Ueber  swei  Fälle  posttyphöser  Eno- 
ohenerkrankong ;  von  Dr.  Joseph  Langer. 
(Centr.-Bl.  f.  Kinderhkde.  1.  1902.) 

1)  Ein  13jähr.  Knabe  bekam  Dach  einem  Falle 
Schmerzen  in  der  linken  Tibia,  die  sich  immer  wieder- 
holten. Er  war  15  Wochen  vorher  an  Typhus  erkrankt 
gewesen,  den  er  ohne  weitere  Störungen  überstanden 
hatte.  7  Wochen  nach  dem  Unfälle  trat  eine  Schwellung 
des  linken  Unterschenkels  auf.  Nach  4  weiteren  Wochen 
wurde  ein  osteomyelitischer  Herd  festgestellt  und  er- 
öffnet In  dem  entleerten  Eiter  fanden  sich  Typhus- 
bacillen. 

2)  Bei  einem  ISJjähr.  Knaben  stellten  sich  8  Wochen 
nach  einer  Typhuserkrankung  steifer  Gang,  Kyphose  und 
Dmckempfindlichkeit  der  unteren  Brust-  und  Lenden- 
wirbelsäule ein.  Patellareflexe  erhöht.  Darauf  Fieber, 
Gürtelschmerz,  Schwellung  der  Haut  in  der  Lenden- 
gegend. Das  Blut  agglutinirte  bei  einer  Verdünnung  von 
1:50.  Behandlung  mit  Extension,  später  Corsett  Nach 
3  Monaten  war  der  Y idaTsche  Versuch  bei  einer  Ver- 
dünnung von  1 :  10  negativ.  L.  nimmt  eine  posttyphöse 
Spondyhtis  an.  Der  Knabe  war  2  Jahre  vorher  5  m  hoch 
herab  auf  den  Rücken  gefallen.  Im  Krankenhause  war 
er  von  einem  anderen  Kinde  geetossen  worden. 

Die  Fälle  beweisen,  dass  ein  Trauma  die  An- 
siedelung im  Blute  kreisender  Bacillen  in  einem 
Knochen  begünstigt.        Brückner  (Dresden). 

399.  ZurKenntniBs  derPyooyaneosBepsiB; 

von  Dr.  A.  Kühn.  (Centr.-Bl.  f.  innere  Med. 
XXIV.  24.  1903.) 

K.  berichtet  über  einen  Fall  von  Pyocyaneussepsis 
kryptogenetischen  Ursprunges,  in  dem  die  endgültige 
Diagnose  erst  1  Stunde  post  mortem  durch  Miizpunktion 
festgestellt  wurde.  Die  klinische  Diagnose  war  Sepsis 
oder  Septicopvämie :  sie  wurde  auf  Grund  der  stark  ver- 
größerten Milz,  der  Blutuntersuchung,  des  hohen,  theils 
oontinuirlicheD ,  theils  intermittirenden ,  mit  Schüttel- 
frosten einhergehenden  Fiebers  gestellt.  Differential- 
diagnostisch  war  Paratyphus,  eine  abnorme  Form  des 
Typhus  abdominalis,  in  fbrago  gekommen. 

Der  Kr.  wies  intra  vitam  noch  roseolaartige  Flecke 
auf;  starkes,  schwer  zu  stillendes  Nasenbluten  und  eine 
äusserst  schlechte  Gerinnbarkeit  des  Blutes.  Bei  der 
bakteriologischen  Untersuchung  waren  im  Blute  und  in 
den  rothen  Blutkörperchen  plumpe  Stäbchen  mit  Eigen- 
bewegung zu  erkennen.  Dass  der  Bacillus  pyocyaneus 
neben  toxischen,  auch  stark  blntkörperchenlösende  Eigen- 
schaften besitzt,  ist  von  Weingeroff  experimentell 
bewiesen.  Die  klinische  Diagnose  Pyocyaneussepsis  zu 
stellen,  wird  auch  fernerhin  mit  grossen  Schwierigkeiten 
verbanden  sein.  N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

400.  Ueber  die  Seekrankheit;  von  C.  Binz. 
(Centr.-Bl.  f.  innere  Med.  XXIV.  9.  1903.) 

B.  meint,  dass  man  über  die  Seekrankheit 
des  ziemlich  sicher  sagen  könne:  „Das 
Schaukeln  des  Schiffes  verursacht  eine  Verenge- 
ning  der  Arterien  des  Kopfes  und  damit  akute 
Blutarmuth  des  Gtohims.  Diese  akute  örtliche 
Blutarmnth  hat  hier,  wie  bei  ihren  anderen  An- 
l&Bsen,  zur  raschen  Folge  üebelkeit  und  Erbrechen. 
Die  das  Würgen  und  Erbrechen  hervorrufende 
heftige  Thfttigkeit    der   Bauchpresse  treibt  eine 

Med.  JahTbb.  Bd.  279.  Hft  3. 


grössere  Menge  Blut  nach  dem  Oehirn,  beseitigt 
80  auf  kurze  Zeit  dessen  Blutarmuth  und  unter- 
bricht damit  das  üebelbefinden.  Der  Magen  spielt 
in  der  Seekrankheit  nur  eine  passive  Rolle.  Er 
wird  von  dem  Centralorgan  zum  Brechakt  ange- 
regt, gleichviel  ob  er  gefüllt  ist  oder  nicht.  Alles 
was  geeignet  ist,  die  Zufuhr  des  Blutes  zum  Ge- 
hirn zu  erleichtern,  wirkt  vorbauend,  lindernd  oder 
heilend  auf  die  Seekrankheit.*' 

Also  Langlegen,  vorher  ordentlich  Essen! 
Medikamentös  wären  Versuche  mit  Amylnitrit  zu 
empfehlen.  Das  Oeheimmittel  „Yanatas'S  ^^^ 
dessen  Untersuchung  B.'s  Studium  der  Seekrank- 
heit ausging,  ist  in  der  Hauptsache  eine  wässerige 
Iproc.  Lösung  von  Ohloralhjdrat.  ^  Auch  dieses, 
ebenso  wie  Brom  und  Antipjrin  kann  helfen. 

In  einer  kurzen  Mittheilung  in  Nr.  29  des 
Centr.-Bl.  f.  innere  Med.  1903  stimmt  O.Hage  n- 
Torn  auf  Qrund  eigener  Beobachtungen  der  An- 
sicht von  B.  bei,  dass  die  Gehimanämie  wesentlich 
zur  Entstehung  der  Seekrankheit  beiträgt  und 
schildert  die  Seekrankheit  als  „Reflexerscheinung'S 
„bedingt  durch  die  Unmöglichkeit  der  Anpassung 
an  die  stets  sich  verändernden  Beziehungen  des 
Körpers  zur  Umgebung".  D  i  p  p  e. 

401.  Das  Bronohialasthma  alsTypoB  „ner- 
▼öser  Katarrhe** ;  von  Prof.  Adolf  Schmidt. 
(Würzb.  Abhandl.  aus  d.  Gesammtgeb.  d.  prakt 
Med.  m.  7.  1903.) 

Schm.  versucht  nachzuweisen,  dass  der  Spas- 
mus der  Bronchialmuskeln  allein  niemals  einen 
asthmatischen  Anfall  erzeugen  kann,  dass  dagegen 
ein  Katarrh  der  Respirationschleimhaut  im  Bereiche 
der  feineren  Bronchen  an  sich  (d.  h.  auch  ohne 
gleichzeitigen  Krampf  der  Bronchialmuskeln)  im 
Stande  ist,  alle  Erscheinungen  des  asthmatischen 
Anfalles  hervorzurufen.  Doch  soll  damit  keines- 
wegs die  Bronchial- Krampftheorie  aufgegeben  sein ; 
das  Asthma  muss  als  eine  katarrhalische  Entzün- 
dung der  Schleimhaut,  speciell  derjenigen  der 
kleineren  Bronchen  und  Bronchiolen  „verbunden 
mit  durch  Vermittelung  des  Nervensystems  ent- 
stehenden Eigenthümlichkeiten"  aufgefasst  werden. 
[Somit  wird  die  Betheiligung  des  Nervensystems 
als  eine  sekundäre,  untergeordnete  hingestellt,  wäh- 
rend Eef.  auf  Grund  des  anatomischen  Verhaltens 
der  Bronchialmuskulatur  (vgL  Deutsches  Arch.  f. 
klin.  Med.  LXVII.  p.  586.  1902)  und  einer  Be- 
obachtung von  asthmaähnlichen  Anfällen  bei  einem 
Hirnabsoesse  (vgl.  Ebenda  LXXII.  p.  588.  1903) 
dem  Nervensystem  den  Hauptantheil  an  der  Er- 
zeugung des  Asthma  zusprechen  möchte.] 

Aufrecht  (Magdeburg). 

402.  Ueber  die  hämorrhagische  Form  der 
Leberoirrhose ;  von  Prof.  E.  Meixner.  (Wien, 
med.  Wchnschr.  LU.  32—40.  1902.) 

In  eingehender  Erörterung  und  mit  sorgfältiger 
Berücksichtigung  der  Literatur  bespricht  M.  als 
eine  besondere,  wenn  auch  selten  vorkommende 
32 


246 


Y.  Innere  Medicin. 


Form  der  Lebercirrhose  die  hämorrhagische.  Sie 
zeichnet  sich  dadurch  aus,  dass  plötzlich  eintreten» 
des  und  sich  öfter  wiederholendes  Bluterbrechen 
und  Darmblutungen  geradezu  als  ein  Frühsymptom 
der  Krankheit  erscheinen  und  zur  Verwechselung 
mit  einem  Ulcus  ventriculi  fOhren.  Die  Menge  des 
verlorenen  Blutes  kann  eine  so  grosse  sein,  dass 
sehr  bedrohliche  Symptome  auftreten. 

Ein  wichtiges  Hülfsmittel  zur  Erkennung  der 
Krankheit  ist  die  grosse  und  anhaltende  Anftmie, 
die  fortbesteht,  nachdem  die  Blutung  l&ngst  auf- 
gehört, der  Kranke  seinen  früheren  Kräftezustand 
wiedererlangt  hat  und  seinem  Berufe  nachgehen 
kann.  Aber  die  Haut  bleibt  wachsartig  gelb  oder 
subikterisch.  Im  Anschlüsse  an  die  Blutung  oder 
nach  deren  wiederholtem  Auftreten  (die  Latenz- 
Periode  kann  1 — 2  Jahre  dauern)  kommt  es  zur 
Milzschwellung,  die  so  enorm  werden  kann,  wie 
es  bei  der  einfachen  Lebercirrhose  niemals  der  Fall 
ist,  und  weiterhin  zur  Volumenzunahme  der  Leber. 
Die  Orösse  der  Milz  betrug  in  einem  Falle  26,  15 
und  4  cm.  Die  Leber  ist  selbst  im  Sp&tstadium 
der  Krankheit  nie  so  verkleinert,  wie  bei  der  typi- 
schen Hepatitis,  ja  ihre  Dimensionen  können  normal 
oder  mftssig  vergrössert  sein.  Sie  bietet  aber  nach 
dem  Befunde  bei  der  Sektion  alle  Eigenthümlich- 
keiten  der  atrophischen  Lebercirrhose,  sowohl  in 
makro-,  als  auch  in  mikroskopischer  Beziehung. 
Stets  war  die  Leberoberflflche  fein  granulirt. 

In  sämmtlichen  Fällen  wurde  ein  starker  Meteo- 
rismus beobachtet,  sowie  als  weiteres  und  regel- 
mässig vorkommendes  Symptom  reichliche  Diar- 
rhöen, die  von  allem  Anfange  an  als  die  Oastro- 
enterorrhagie  und  der  Milztumor  die  Diagnose  be- 
stätigten, vorhanden  waren.  Ascites  fehlte  in  keinem 
Falle ;  er  entwickelte  sich  aber  verhältnissmässig 
spät  Dagegen  fand  sich  niemals  die  Entwickelung 
eines  äusseren  Collateralkreislaufes.  Aus  der  an 
seiner  Stelle  entstehenden  vollkommenen  CoUateral- 
bahn  im  Verdauungstraktus  mit  den  hierdurch  be- 
dingten Phlebektasien,  sowie  Suffusionen  und  Ero- 
sionen der  Magen-,  bez.  der  Oesophagusschleimhaut 
erklären  sich  eben  die  frühzeitigen  und  häufigen 
Blutungen,  der  grosse  Milztumor,  die  späte  und 
langsame  Entwickelung  des  Ascites  und  die  an- 
haltenden Diarrhöen.    Aufrecht  (Magdeburg). 

403.  PankreasentMtUidang  mit  Blutong  and 
Nekrose;  von  Prof.  Hochhaus.  (Münchn.  med. 
Wchnschr.  L.  2.  1903.) 

Mittheilung  von  3  Krankengeschichten  von 
Pankreasentzündung  mit  tödtlichem  Ausgange.  In 
2  Fällen  Sektion.  In  einem  Falle  war  die  Diagnose 
intra  vitam  nicht  gestellt  worden. 

Die  Diagnose  beruht  auf  den  Schmerzen,  dem 
Tumor  in  der  Pankreasgegend  und  der  Olykosurie. 
Die  äusserst  heftigen  Schmerzen  entstehen  ver- 
muthlich  nicht  durch  peritonitische  Reizung,  son- 
dern durch  Druck  auf  die  hinter  dem  Pankreas  ge- 
legenen Ganglien.     Die  Schmerzen  sind  übrigens 


noch  heftiger  als  die  bei  Perforationperitonitis  auf- 
tretenden und  stellten  sich  schon  zu  einer  2toit  ein, 
in  der  die  anderen  Symptome  noch  fehlen.  Dies 
lässt  sich  unter  umständen  differentialdiagnostisch 
verwerthen. 

Als  Ursache  der  Pankreasentzündungen  werden 
Entzündungen  benachbarter  Organe,  Alkoholismus, 
Schwangerschaft ,  üeberanstrengung  angegeben. 
Der  Zusammenhang  ist  indess  noch  nicht  nach- 
gewiesen, unklar  ist  es  auch  noch  im  Krankheit- 
bilde, welche  der  Erscheinungen  (Pankreatitis,  Blu- 
tung oder  Fettgewebenekrose)  als  das  Primäre  an- 
zusehen ist  Wahrscheinlich  ist  bald  der  eine,  bald 
der  andere  Process  primär. 

Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 

404.  neber  Pankreaenekrose ;  von  E  u  g  e  n 
P  e  i  s  e  r.  ( AUgem.  med.  Centr.-Ztg.  LXXL  9 1.  92. 
1902.) 

Bei  einer  28jähr.  Frao,  die  vorher  2mal  an  schwerer 
Blinddarmentzündnog  gelitten  hatte,  worde  ein  prall 
elastischer  Tumor  in  der  Magengegend  festgestellt.  Bei 
der  Annahme  einer  Pankreascyste  warde  die  Operation 
vorgenommen.  Nach  Entleerung  von  Eiter  und  Gewebe- 
fetzen während  der  Operation,  erfolgte  8  Tage  später  die 
AbstoBSung  eines  Sequesters,  der  sich  als  das  vollständige 
Pankreas  darstellte.  Tod  mehrere  Monate  später  an 
Diabetes. 

Aus  den  mikroskopischen  Untersuchungen  des  Sekrets 
ergab  sich,  dass  als  Ursache  der  Pankreasnekrose  ent- 
zändliche  Processe  nicht  anzunehmen  waren.  Dagegen 
wiesen  die  reichlichen  Pigmentablagerungen  im  Pankreas 
darauf  hin,  dass  Blutungen  in  das  Drüsenparenchym  er- 
folgt waren,  und  dass  dadurch  die  Nekrose  der  Drüse  be- 
dingt war.  Als  Ursache  dieser  Blutungen  nimmt  P.  die 
Schädigungen  eines  vorangegangenen  Wochenbettes,  sowie 
eine  Anämie  an,  die  in  Folge  der  manuellen  Lösung  der 
Placenta  (mit  starken  Blutverlusten)  eingetreten  war. 

Der  Diabetes  war  durch  Behandlung  mit  Pankreas- 
tabletten  nicht  zu  beeinflussen. 

Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 

405.  Die  Koohsali-Infasion  and  ihre  Ver- 
werthang  bei  Krankheiten ;  von  P.  Berenbach 
in  EOln.  (v.  Volk  mann 's  Samml.  klin.  Vortr. 
N.  F.  Nr.  350.  1903.) 

Während  man  früher  annahm,  daas  der  Yer- 
blutungtod  durch  die  qualitative  Veränderung  des 
Blutes  einträte,  d.  h.  den  Verlust  an  rothen  Blut- 
körperchen, den  Vermittlern  der  Oxydation,  steht 
man  jetzt  auf  dem  Standpunkte,  dass  vielmehr 
die  quantitative  Veränderung  des  Blutes  in  Frage 
kommt:  durch  Abnahme  der  OefässfQllung  und 
durch  das  schnelle  Sinken  des  arteriellen  Druckes 
erfolgt  der  Tod.  Das  Herz  schlägt  gewisser- 
maassen  in's  Leere  und  kann  die  Blutsäule  nicht 
mehr  in  Bewegung  erhalten,  um  bei  drohendem 
Verblutungtode  mangelnde  GefässfüUung  möglichst 
auf  die  Norm  zurückzubringen,  haben  wir  die  In* 
fusion.  Zuerst  C o h n h e i m ,  dann  Eroneoker 
und  Sander  und  Schwarz  erzeugten  bei  Thie- 
ren  starke  Anämie  durch  Blutentziehung  und  in- 
fundirten  dann  mit  gutem  Erfolge  physiologische 
(0.6proc.)  Kochsalzlösung.  Die  Jahrhunderte  lang 
geübte  Methode  der  Bluttransfusion  war  damit  vet^ 
lassen. 


V.   Innere  Medicin. 


247 


Die  Ergebnisse  der  Thierversuche,  die  nament- 
lich von  y.  Ott,  Biernacki  u.  A.  ausgeführt 
wurden,  zeigten,  dass  die  Eoohsalz-Infusion  sich 
in  einer  Veränderung  des  Blutes  und  des  Harnes 
ftufiserte.  Bei  der  Blutveränderung  zeigt  sieh  die 
Periode  der  Blutverdünnung  oder  der  Hydrämie 
und  die  der  Blutverdickung.  Die  dritte  unwichtige 
ist  die  der  Rückkehr  zur  Norm.  v.  Ott  machte 
die  Infusionen  intravenös,  Biernacki  dagegen 
subcutan.  Die  Angaben  darüber,  wie  lange  die 
Blutveränderung  dauert,  sind  daher  bei  beiden 
Autoren  ziemlich  weit  auseinandergehend.  B. 
glaubt  mit  Biernacki,  dass  die  normale  Zu- 
sammensetzung des  Blutes  durch  die  Infusion 
durchschnittlich  auf  8  Tage  gestOrt  wird.  Die 
Veränderungen  des  Harnes  gehen  denen  des  Blutes 
parallel :  in  der  ersten  Periode  gesteigerte,  in  der 
zweiten  verminderte  Diurese.  Mit  steigernder  Diu- 
rese  sinken  der  Oehalt  an  festen  Bestandtheilen 
und  das  specifische  Gewicht 

Den  Hauptabschnitt  der  Arbeit  bildet  die  the- 
rapeutische Nutzanwendung  der  Kochsalz-Infusion 
beim  Menschen.  Am  glänzendsten  sind  die  Er- 
folge bei  der  akuten  Anämie,  wie  von  verschie- 
denster Seite  berichtet  wird,  und  zwar  entspricht 
die  Wirkung  der  Infusion  der  infundirten  Flüssig- 
leitmenge. Die  Anwendung  der  Infusion  bei  Ver- 
giftungen war  in  4  Fällen  von  Jodoformvergiftung 
(Kocher)  und  in  einem  Falle  von  Quecksilber- 
vergiftung (Sahli)  unwirksam.  Bessere  Erfolge 
hatte  diese  Art  von  Auswaschung  des  Körpers  in 
einem  Falle  von  Eohlenoxydvergiftung  (Schreiber) 
und  dieselbe  günstige  Wirkung  sah  Oerson  in 
2  Fällen  von  Eohlendunst-  und  in  einem  Falle  von 
Leuchtgasvergiftung,  in  dem  ein  Aderlass  voraus- 
gegangen war.  Durchgehend  vorzügliche  Wirkung 
hat  die  Kochsalz- Infusion  bei  denjenigen  Krank- 
keiten, die  durch  im  Körper  selbst  gebildete  Toxine 
kervorgerufen  sind:  in  einem  Falle  von  Urämie 
(Sahli)  waren  in  4  Tagen  alle  urämischen  Er- 
scheinungen geschwunden. 

Bei  der  Cholera  asiatica  (Cantani,  Samuel, 
Michael),  wo  die  Wiederherstellung  der  dem 
Blute  verloren  gegangenen  Flüssigkeit  eine  Grund- 
bedingung der  Therapie  ist,  kann  die  Cirkulation 
Bur  durch  Infusionen  im  Gange  erhalten  werden, 
da  der  Ersatz  der  verloren  gegangenen  Flüssigkeit 
per  vias  naturales  unmöglich  ist.  Doch  muss  hier 
die  Bewässerung  des  Körpers  systematisch  und 
beständig  (24 — 36  Stunden)  durchgeführt  werden. 
Bei  der  Cholera  asiatica  handelt  es  sich  übrigens 
nidit  blos  um  eine  Austrocknung,  sondern  auch 
um  eine  Intoxikation  des  Körpers.  Die  Infusion 
wirkt  da  auch  giftverdünnend.  Genau  so  liegen 
die  Verhältnisse  bei  der  Cholera  nostras  infantum. 
Leider  verhindert  hier  oft  der  Unverstand  des 
Publicum  die  nutzbringende  Anwendung,  insofern 
kurzsichtige  EUtem  die  Einwilligung  nicht  geben. 
Hourt  hat  auch  die  Influenza  mit  Kochsalz-Infu- 
sionen günstig  behandelt     Stets  ist  die  Kochsalz- 


Infusion  da  angezeigt,  wo  es  gilt,  entweder  einen 
Verlust  an  Körpersäften  zu  ersetzen  oder  giftige 
Stoffe  aus  dem  Körper  zu  entfernen. 

Die  Gefahr  der  Luftembolie  bei  denEingiessun- 
gen  ist,  namentlich,  wenn  sie  subcutan  geschehen, 
so  gut  wie  ausgeschlossen.  Starker  Hydrops,  Herz- 
insufficienz,  Cyanose,  Lungenödem  sind  Contra- 
indikationen. i/|7 — i/ss  des  Körpergewichts  auf  die 
Infusionmenge  berechnet,  kann  man  ruhig  auf  ein- 
mal infundiren,  und  zwar  benutzt  man  thunlichst 
eine  0.6— O.Sproa  Kochsalzlösung,  die  38— 40*C. 
warm  und  leicht  alkalisch  gemacht  ist  Die  Infu- 
sionen können  intraarteriell,  intravenös  und  sub- 
cutan gemacht  werden,  natürlich  geht  bei  letzteren 
die  Blutverdünnung  nicht  so  rasch  vor  sich  wie 
bei  den  beiden  anderen  Verfahren.  Das  Instrumen- 
tarium, unter  strengster  Anti-,  bez.  Asepsis  ge- 
handhabt, besteht  aus  einem  Irrigator  oder  Glas- 
trichter mit  Schlauch  und  nicht  zu  spitzer  Hohl- 
nadel. N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

406.  Ueber  den  Nährwerth  der  Oasein- 
klystiere,  nebst  Bemerkungen  über  den  Phos- 
phor-StofiWeohsel;  von  Dr.  Rob.  Ehr  ström. 
(Ztschr.  f.  klin.  Med.  XLIX.  1—4.  p.  377.  1903.) 

Die  Arbeit  kommt  zu  der  Empfehlung  eines 
neuen  von  der  Aktiengesellschaft  „Separator^^  in 
Stockholm  aus  Milch  hergestellten  Caseinpräparatee 
„Proton'^  Es  hat  sich  E.  als  Zusatz  zu  Milch- 
klystieren  entschieden  bewährt  Er  meint,  dass 
man  damit  dem  Körper  beträchtliche  Eiweissmengen 
gut  zufQhren  könne.  ,,Zugleich  wird  dank  dem 
hohen  Phosphorgehalte  des  Protons  der  Phosphor- 
bedarf des  Körpers  berücksichtigt"  Das  Proton 
ist  nicht  theuer :  1  kg  Eiweiss  kostet  in  ihm  5  Mk. 

Dippa 

407.  Welche  Nasenkrankheiten  kann  man 
ohne  teohnieohe  Unterauohungsmethoden  er- 
kennen? Praktische  Fingerzeige  für  den  Arxt ;  von 
Prof.  Albert  Rosenberg  in  Berlin.  20  Abbil- 
dungen im  Text     (Berl.  Klinik  175.  Jan.  1903.) 

um  das  Interesse  des  praktischen  Arztes  für 
die  Krankheiten  der  Nase  anzuregen,  zeigt  R.,  was 
man  ohne  rhinoskopische  Untersuchung  von  Nasen- 
erkrankungen erkennen  kann.  Er  bespricht  die 
mit  dem  Auge  unmittelbar  wahrnehmbaren  Ver- 
änderungen an  der  äusseren  Nase  und  im  vorderen 
Theile  des  Naseninneren,  die  durch  den  Oeruch- 
sinn  wahrnehmbaren  Erkrankungen  und  die  aus 
subjektiven  Symptomen  erkennbaren  Erkrankungen. 

Wegen  der  Einzelheiten  muss  auf  den  inhalt- 
reichen Vortrag  selbst  verwiesen  werden. 

Rudolf  Heymann  (Leipzig). 

408.  Bhinitiarheamatioa;  von  Dr.  W.  Freu- 
de n  t  ha  1  in  New  York.  (Samnil.  zwangl.  AbhandL 
a.  d.  Oeb.  d.  Nasen-,  Ohren-,  Mund-  u.  Halskrankh. 
VL  9.  1902.) 

Gehen  auch  die  Ansichten  über  das  Wesen  des 
Rheumatismus  noch  immer  weit  auseinander,  so 


248 


V.  Innere  Mediciii. 


giebt  es  doch  eben  so  gut  wie  Rheumatismus  des 
Pharynx  und  Larynx  auch  rheumatische  Erkran- 
kungen der  Nase,  worauf  F.  als  Erster  1894  auf- 
merksam gemacht  hat.  Seither  hat  er  noch  weitere 
entsprechende  Fälle  beobachtet  und  betont,  dass 
man,  wie  er  schon  in  seiner  ersten  YerOfifentliohung 
gesagt  hat,  Fälle  von  rheumatischen  Schmerzen 
in  der  Nase  mit  und  ohne  sichtbare  Veränderun- 
gen in  der  Nase  unterscheiden  muss,  denen  er 
nur  nach  seiner  erweiterten  Erfahrung  noch  Fälle 
mit  Veränderungen  an  der  Aussenseite  der  Nase 
(Schwellungen  und  Erythema  multiforme)  hinzu- 
ffigt  Bis  zur  ersten  MittheiluDg  hatte  F.  nur  chro- 
nische Fälle  beobachtet,  inzwischen  hat  er  auch 
akute  Fälle  gesehen.  Er  theilt  4  Krankengeschich- 
ten mit  In  der  Mehrzahl  der  Fälle  treten  die  Er- 
scheinungen in  der  Nase  gleichzeitig  oder  erst 
nach  Lokalisation  an  anderen  KlJrperstellen  auf, 
in  einem  Falle  aber  erkrankte  die  Nase  zuerst  und 
der  Rheumatismus  im  übrigen  KOrper  zeigte  sich 
erst  später,  so  dass  F.  annimmt,  dass  hier  die  Nase 
die  Eingangspforte  für  das  rheumatische  Gift  ge- 
bildet hat  (für  welche  Annahme  jedoch  die  mit- 
getheilte  Krankengeschichte  dem  E^f.  keine  ge- 
nügend sicheren  Anhaltepunkte  zu  bieten  scheint). 
In  allen  Fällen  wurden  die  Erscheinungen  in  der 
Nase  durch  antirheumatische  Allgemeinbehandlung 
günstig  beeinflusst,  besserten  oder  verschlimmerten 
sich  gleichzeitig  mit  den  sonstigen  rheumatischen 
Erscheinungen  der  Kranken. 

Rudolf  Heymann  (Leipzig). 

409.  Ein  Fall  von  plötilich  eintretendem 
Collaps  in  Verbindung  mit  Stillstand  der  Be- 
spiration  and  Cyanose  (Glottisspaamni  P)  in 
Folge  von  operativer  Entfernung  von  adenoi- 
den Vegetationen.  Traoheotomie.  Heilang; 
von  Prof.  Holger  Mygind  in  Kopenhagen. 
(Mon.-Schr.  f.  Ohrenhkde.  XXXVL  5.  1902.) 

M.  hat  früher  schon  2mal  bei  rhachitischen 
Kindern  im  2.  Lebensjahre  als  unmittelbare  Folge 
der  Operation  von  adenoiden  Vegetationen  Laryngo- 
Spasmus  mit  stridulöser  Athmung  und  Gyanose,  der 
nach  */| — ^/j  Minute  vorüberging,  eintreten  sehen. 

Am  28.  Aug.  1901  operirte  er  ein  schwer  rhaohi- 
tisches  Sljähr.  Kind.  Im  Augenblicke  des  Durchschnei- 
dens der  Vegetationen  collabirte  das  Kind,  die  Athmung 
hörte  vollständig  auf,  die  Lippen  wurden  blau  und  bald 
auch  das  Gesicht.  Der  eingeführte  Finger  fand  den  Kehl- 
kopfoingang  frei.  Haltung  des  Kindes  mit  dem  Kopfe  nach 
unten  und  £^opfen  des  Rückens  besserten  nichts.  Des- 
halb Traoheotomie,  worauf  sich  die  Athmung  sofort  ein- 
stellte. Nachträglich  erzählte  die  Mutter,  dass  das  Kind 
schon  Öfter  bei  psychischer  Erregung  Anfälle  von  Respi- 
rationstillstand und  Cyanose  gehabt  hatte. 

M.  empfiehlt,  bei  kleinen  Kindern  mit  rhachi- 
tischen Zeichen  bei  der  Entfernung  von  adenoiden 
Vegetationen  Alles  zur  Traoheotomie  bereit  zu 
halten.  Rudolf  Heymann  (Leipzig). 


Eine  UntersuchuDg  von  4777  Kindern  (2400 
Knaben,  2377  Mädchen)  im  Alter  von  6—15  J. 
ergab  folgende  Befunde : 

L  Nase.  1)  Septumdeviationen  Aindeu  sich  bei 
13.2^/o  der  Schulkinder,  und  zwar  bei  Knaben  viel 
häufiger  (15.4Vo)  als  bei  Mädchen  (11.2«/o),  bei 
beiden  war  die  Deviation  häufiger  linksseitig.  Im 
Allgemeinen  zeigte  sich  vom  7.  bis  zum  15.  Jahre 
eine  stetige  Zunahme  der  Häufigkeit.  2)  Cristen 
und  Spinen  fanden  sich  bei  13.39<^/o  der  Kinder, 
im  Alter  von  6  Jahren  nur  bei  2.82<^/o,  auch  die 
Zahl  der  Cristen  und  Spinen  nimmt  mitzunehmen- 
dem Alter  beständig  zu.  3)  Hypertrophische  Nasen- 
muscheln hatten  11.30%  der  Kinder;  einseitige 
Muschelhypertrophie  war  viel  häufiger  rechts  als 
links.  4)  Wahre  Ozaena  sah  Fr.  nur  einmal,  aber 
bei  28  Kindern  rudimentär  entwickelte  untere 
Nasenmuscheln  und  eingedicktes  Sekret  und  hält 
diesen  Zustand  mit  Zaufal  fQr  das  Anfang- 
stadium der  atrophischen  Rhinitis. 

n.  In  der  Mundhöhle  fand  sich  Hypertrophie 
der  Gaumenmandeln,  d.  h.  Mandeln,  die  den  freien 
Rand  der  Gaumenbögen  überragten,  in  34.49<^/c 
der  Fälle;  der  harte  Gaumen  war  bei  1.1%  der 
Kinder  hoch  gewölbt. 

III.  Rachen.  1)  Granuläre  Pharyngitis  hatten 
11.76%.  2)  Die  Rhinoscopia  posterior  misslang 
bei  20.26%,  von  den  fibrig  bleibenden  3809  Kin- 
dern hatten  1255  Kinder  =  32.95%  Hypertrophie 
der  Rachenmandel  (Knaben  34.65%,  Mädchen 
31.22^/o).  Als  hypertrophisch  wurden  alle  Rachen- 
mandeln betrachtet,  die  den  oberen  Choanalrand  be- 
rührten. In  nahezu  der  Hälfte  der  Fälle  fand  sich 
gleichzeitig  Hypertrophie  der  Gaumenmandeln  und 
der  Rachenmandel.  Nach  seinen  Befunden  kommt 
Fr.  zu  dem  Schlüsse,  „dass  der  Hochstand  des 
harten  Gaumens  nicht  durch  adenoide  Vegetationen 
oder  nasale  Obstruktion  überhaupt  bedingt  ist". 
Die  höheren  Grade  der  Hyperplasie  der  Rachen- 
mandel fanden  sich  bei  Kindern  mit  ungenügenden 
Fortschritten  in  der  Schule  etwa  doppelt  so  häufig 
als  bei  guten  Schülern.  Dagegen  war  kein  sicherer 
Zusammenhang  zwischen  der  Häufigkeit  der  Ver- 
grösserung  der  Rachenmandel  und  der  socialen 
Lage  ersichtlich. 

IV.  Eine  Prüfung  des  Gehörs  ergab,  „dass  die 
Schwerhörigkeit  bei  Kindern  mit  Rachenmandel- 
hyperplasie viel  häufiger  beobachtet  wird  als  bei 
Kindern  überhaupt,  dass  aber  der  schlechte  Fort- 
schritt der  mit  Hyperplasie  der  Rachenmandel  be- 
hafteten Kinder  nicht  allein  durch  das  schlechte 
Gehör  bedingt  ist,  sondern,  dass  die  Hyperplasie  der 
Rachenmandel  schon  an  sich,  ohne  Rücksicht  darauf^ 
ob  sie  das  Gehör  beeinträchtigt  oder  nicht,  die  Ur- 
sache des  schlechten  Fortschritts  der  Kinder  in  der 
Schule  sein  kann'S   RudolfHeymann  (Leipzig). 


410.    Die  oberen  Loftwege  bei  Sohulkin-  411.  Zar  Kenntnias  des  angeborenen  Kehl- 

dern;   von  Dr.  0.  Frankenberger   in  Prag,     kopfdiaphragmas ;  von  Dr.  P.  Frank el.   (Deut- 
(Mon.-Schr.  f.  Ohrenhkde.  u.  s.  w.  XXXVL  5. 1902.)     sehe  med.  Wchnschr.  XX VIIL  51.  1902.) 


VI.  Oeburtshülfe,  Frauen-  und  Einderl^/ailkunde. 


249 


Fr.  theilt  2  Beobachtungen  von  Kehlkopf- 
diaphragma  mit,  von  denen  das  eine  mit  Sicher- 
heit, das  andere,  trotz  abweichenden  Sitzes,  mit 
Wahrscheinlichkeit  als  angeboren  zu  betrachten 
war.  Das  Eehlkopfdiaphragma  kann  im  ganzen 
Bereiche  der  Epithelverklebung  des  Kehlkopfes 
entstehen  und  bestehen  bleiben ;  meist  hat  es  aber 
seinen  Sitz  im  vorderen  Theile  des  Kehlkopfes, 
besonders  der  Qlottis,  vermiithlich  weil  bei  der 
nach  vom  spitz  zulaufenden  Form  der  Glottis  die 
natürlichen  Bedingungen  für  Diaphragmenbildung 
hier  gegeben  sind.  Ebenso  erklärt  sich  die  That- 
sache,  dass  die  Diaphragmen  meist  in  der  Hohe 
der  Stimmbänder  gefunden  werden,  aus  den  hier 
vorliegenden  Verhältnissen  der  grössten  Enge  des 
ganzen  Organs. 

Im  Allgemeinen  verursacht  das  Kehlkopf- 
diaphragma so  wenig  Störungen,  dass  es  oft 
anentdeckt  bleibt     Wahrscheinlich  kommt  es  da- 


her weit  häufiger  vor,  als  im  Allgemeinen  ange- 
nommen wird.       S  o  b  o  1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

412.  nSP&tstörnngen^  nach  der  Traoheo- 
tomie ;  von  Prof.  W.  P  i  p  p  i  n  g.  (Ztschr.  f.  klin. 
Med.  XLIX.  1—4.  p.  138.  1903.) 

Von  französischen  Aerzten  ist  behauptet  wor- 
den, dass  die  Tracheotomie  wegen  Diphtherie  die 
Kinder  zu  allerlei  bedenklichen  Erkrankungen  ge- 
neigter mache  und  so  das  Leben  verkürzend  wirke. 
P.  kann  das  nach  dem  Material  der  Kranken- 
häuser in  Helsingfors  nicht  bestätigen.  Leichte 
Beschwerden  seitens  der  Athmungsorgane  zeig- 
ten sich  verhältnissmässig  häufig,  bei  32.8^/o 
der  Tracheotomirten ,  ein  befördernder  Einfluss 
auf  die  Infektion  mit  Tuberkulose,  oder  ein 
ungünstiger  Einfiuss  auf  die  Qesammtentwicke- 
lung  der  Kinder  liess  sich  nicht  nachweisen. 

Dippe. 


VI.    Geburtshfllfe,  Frauen-  und  Kinderheilkunde. 


413.  Die  Verkleinerung  des  Bauohraumes 
und  Verhinderung  von  Banohbrüchen  durch 
Doppelung  der  Banohdeoken ;  von  L.  H  e  i  d  e  n  - 
hain.    (Centr.-BL  f.  Gynäkol.  XXVI.  1.  1902.) 

In  2  Fällen  hat  H.  nach  Exstirpation  grosser 
Ovarialtumoren  die  Piccolo'sche  Methode  mit 
einigen  Aenderungen  angewendet  Er  macht 
einen  Schnitt  vom  Schwertfortsatz  bis  zur  Sym- 
physe, löst  Haut  und  Unterhautfettgewebe  beider- 
seits ab  und  näht  eine  Bauchwand  mit  Silberdraht, 
soweit  nOthig,  innen  an  das  Peritonaeum  parietale 
der  anderen,  mit  den  Nähten  möglichst  tief  greifend. 
Danach  näht  er  den  freien  Rand  der  anderen  Bauch- 
seite auf  die  zuerst  festgenähte  auf,  in  einem  Falle 
mit  theilweiser  Kreuzung  der  geraden  Bauch- 
muskeln. [Ref.  hat  in  2  Fällen  von  grossem  Bauch- 
brach  die  OeffiiuDg  nur  so  gross,  als  der  Bruch 
war,  gemacht,  das  Peritonaeum  resecirt,  vernäht 
Qod  dann  extraperitonäal  die  Bauchdecken  mit 
Fascie  übereinander  genäht,  ohne  Rücksicht  auf 
Kreuzung  der  MM.  recti.  Nach  oben  und  unten 
Ton  der  OperationOffnung  liegt  danach  die  Bauch- 
wand 3fach  übereinander.     Der  Erfolg  ist  gut.] 

Glaeser  (Danzig). 

414.  Zwei  Fälle  von  soliden  Tamoren  der 
Banohhdhle  unbekannten  Ursprungs ;  von  Dr. 
F.  Prüsmann  in  Kiel.  (Beitr.  z.  Geburtsh.  u. 
Gynäkol.  VL  3.  p.  305.  1902.) 

1)  Kindskopf  grosser  Tumor,  duroh  Laparotomie  bei 
einer  25jähT.,  steril  verheiratheten  Frau  entfernt.  Es 
handelte  sich  um  ein  Fibrosarkom,  das  durch  Abdrehung 
oder  Abschnümng  von  seinem  Mutterboden  gelöst  und 
durch  sekundäre,  gefKsshaltige  Yerwaohsangen  mit  dem 
Peritonaeum  der  vorderen  Bauchwand  weiter  ernährt 
worden  war.  Die  Frage,  ob  die  Geschwulst,  anfangs 
gutartig,  erst  nach  der  Abtrennung  sarkomatös  'entartet 
war,  liest  sich  nicht  entscheiden.  Pr.  nimmt  als  wahr- 
scheinlichsten Ausgangspunkt  der  Geschwalst  ein  accos- 
soiisches  Ovarium  an. 


2)  2-fau8tgro8ser  Tumor,  operativ  entfernt  bei  einem 
20jähr.  Fräulein.  Die  Geschwulst  lag  im  kleinen  Becken, 
ihre  Kuppe  erhob  sich  wenig  über  den  Beckeneingang, 
mit  ihrer  flachen  höckerigen  Oberfläche  war  sie  bis  auf 
eine  5-markstüokgros8e  Stelle  mit  allen  angrenzenden 
Theilen  flächenhaft  verklebt,  nach  Lösung  der  Ver- 
klebungen hing  sie  nur  noch  breit  durch  grössere  Gefässe 
enthaltende  Verbindungen  an  der  Flexura  sigmoidea. 
Es  handelte  sich  um  eine  fibromatöse  Geschwulst,  deren 
centrale  Partien  Rückbildungen  zeigten.  Pr.  vermuthet 
als  Ausgangspunkt  der  Geschwulst  eine  Appendix  opi- 
ploioa  der  Flexura  sigmoidea. 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

415.  Weitere  Beiträge  aar  Lehre  dermeso- 
nephrisohen Tumoren;  von  Dr.  Gust  Schickele 
in  Strassburg  i.  K  (Beitr.  z.  Geburtsh.  u.  Gynäkol. 
VI.  3.  p.  449.  1902.) 

1)  Bei  einer  35jähr.Frau,  die  wegen  eines  Descensus 
uteri  et  vaginae  von  Fehling  operirt  wurde,  fand  sich 
im  oberen  Drittel  des  rechten  kleinen  Labium,  fast  bis  an 
den  Sulcus  interlabialis  lateralwärts  reichend,  ein  kirsch- 
kem grosses,  weiches,  auf  seiner  Basis  verschiebliches 
Knötchen,  auf  dessen  Kuppe  die  Haut  ganz  leicht  festsass. 
Der  Tumor  wurde  excidirt  und  von  Seh.  genau  unter- 
sucht. Er  bestand  aus  zahlreichen  Drüsenschläuchen 
und  hatte  den  Charakter  eines  Adenoms ;  in  dem^  lockeren 
subcutanen  Gewebe,  das  nach  allen  Seiten  den  Tumor 
umgab,  lagen  eigenthümliche  Kanäle.  Seh.  nimmt  mit 
grosser  Wahrscheinlichkeit  an,  dass  diese  von  ihm  genau 
beschriebenen  Kanäle  abnorm  verlagerte  und  erhaltene 
Reste  des  WolfTscben  Ganges  seien  und  dass  auch  das 
unmittelbar  danebenliegende  Adenom  ebenfalls  aus  Resten 
des  WolfTschen  Ganges  hervorgegangen  sei. 

2)  Ädenomyam  im  Sepium  rectovaginale.  Der  klein - 
wallnussgrosse  Tumor  war  einer  SSjähr.  Frau  aus  der 
hinteren  Vaginalwand  sammt  einem  Stück  Rectum  ent- 
fernt worden.  In  dem  nach  dem  Rectum  zu  gelegenen 
Theile  des  Tumor  traten  die  Drüsenschläuche  mehr  in 
den  Vordergrund,  in  dem  nach  der  Vagina  zu  gelegenen 
Theile  dagegen  das  Myom ge webe.  Der  Tumor  ist  nach 
Seh.  auf  versprengte  Theile  des  distalen  Poles  der  Ur- 
niere  zurückzuführen ;  es  ist  das  am  meisten  distalwärts 
gelegene  Adenomyom,  das  bis  jetzt  bekannt  geworden  ist. 

Arth.  Ho  ff  mann  (Darmstadt). 


250 


VL   Qeburtshülfe,  Frauen-  und  Kinderheilkunde. 


416.  Subaeröses  Fibromyom  dea  Uterua 
mit  zahlreichen  epiploiaohen  und  inteatinalen 
Adhärenzen«  Bedentender  Aacites«  Bzatirpa- 
tion  auf  abdominalem  Wege.    Heilung;  von 

Dr.  A.  Poenaru.   (Revista  deChir.  VIL  2.  p.77. 
1903.) 

Der  bis  zum  Nabel  reichende  Tamor  war  mit  Netz 
und  Darm  stark  verwachsen  und  die  bedeutende  Ansamm- 
lung von  Ascitesflüssigkeit  war  auf  chronische  Peritonäal- 
reizuDg  zurückzuführen.  Die  ausgeführte  Operation  war 
eine  conservaiive;  der  dicke  Stiel,  durch  den  die  Ge- 
schwulst mit  der  Gebärmutter  zusammenhing,  wurde 
durch  trennt,  hierbei  das  nöthige  Stück  Serosa  abprfiparirt, 
um  die  blutende  Fläche  zu  bedecken.  Ebenso  wurde 
mit  dem  Darme  verfahren,  der  an  einer  Stelle  auf  einer 
Ausdehnung  von  etwa  25  cm  innig  mit  dem  Tumor  zu- 
sammenhing. Hier  wurde  das  zur  Deckung  nothwendige 
Stück  Serosa  von  der  Tumoroberfläche  gewonnen.  Ausser- 
dem wurde  noch  ein  kleines  Myom  der  üteruswand  ge- 
funden und  enucleirt.  E.  Toff  (Braila). 

417.  Ueber  die  Wahl  der  Operation  bei 
Myomen;  von  R  Olshausen.  (Gentr.-Bl.  f. 
Oynäkol.  XXVL  1.  1902.) 

0.  sucht  die  Frage  zu  beantworten,  wie  weit 
man  mit  der  Erhaltung  sowohl  des  Uterus,  als 
auch  der  Ovarien  bei  Myomoperationen  gehen  könne. 
Br  tritt  zunächst  mit  Zweifel  und  Rosthorn 
fflr  die  Erhaltung  der  Ovarien  ein.  Die  Beobach- 
tung von  Ovarientumoren  nach  der  Exstirpation 
des  Uterus  lässt  die  möglichste  Schonung  der 
Ovarialgefasse  nothwendig  erscheinen,  um  die  Eier- 
stöcke in  ihrer  Vitalität  zu  erhalten.  Ausserdem 
sucht  0.  aber  auch  den  Uterus  zu  erhalten  und 
befürwortet  warm  die  Enucleation,  die  er  bei  14*/o 
seiner  Myomoperationen  gemacht  hat  Er  hat  aber 
auch  dabei  5®/o  Todesfalle  erlebt  Der  Wunsch, 
den  Uterus  möglichst  zu  erhalten,  bestimmt  0. 
auch,  für  die  Einschränkung  der  vaginalen  zu 
Qunsten  der  abdominalen  Operation  einzutreten. 
Er  erklärt  es  mit  Rosthorn  für  ein  bedauer- 
liches Huldigen  der  Mode,  wenn  man  die  Exstir- 
pation von  Myomen,  die  bis  zur  Nabelhöhe  reichen, 
auf  vaginalem  Wege  erzv  ingen  will. 

Olaeser  (Danzig). 

418.  Eleotrioite  et  flbromes;  par  le  Dr. 
Piche  vi  n.  (Semaine  gynßcol.  VIII.  17.  p.  129. 
1903.) 

P.  stellt  fest,  dass  die  optimistischen  Hoff- 
nungen der  Elektrotherapeuten  sich  mit  Bezug  auf 
die  elektrische  Behandlung  der  Fibrome  des  Uterus 
nicht  erfüllt  haben.  Es  ist  nicht  zu  leugnen, 
dass  durch  intrauterine  elektrische  Kauterisation, 
namentlich  wenn  sie  lange  fortgesetzt  wird,  eine 
hämostatische  Wirkung  ausgeübt  werden  kann, 
doch  hat  P.  noch  nie  ein  Uterusfibromyom  sich, 
auf  die  Einwirkung  von  elektrischen  Strömen 
hin,  verkleinem  oder  gar  verschwinden  gesehen. 
Andererseits  bemerkt  man  oft  nach  zahlreichen 
elektrischen  Sitzungen  das  Auftreten  von  schweren 
peri-uterinen  Complikationen.  Das  Beibehalten  der 
elektrischen  Fibrombehandlung  ist  heute  nicht  mehr 


gerechtfertigt,  nachdem  durch  das  operative  Vor- 
gehen glänzende  Resultate  erzielt  worden  sind. 
Höchstens  könnte  sie  ausnahmeweise  in  jenen 
Fällen  Anwendung  finden,  in  denen  die  Kranken 
durch  hinge  dauernde  Blutverluste  derart  ge- 
schwächt sind,  dass  ein  grösserer  operativer  Ein- 
griff tödtlich  wirken  könnte.     E.  T  o  f  f  (Braila). 

419.  Beitrag  rar  operativen  Behandlung 
der  Myome  in  der  Gravidität;  Yon  Frank. 
(Mon..Schr.  f.  Qeburtsh.  u.  QynäkoL  XVII.  4.  p.  428. 
1903.) 

Fr.  theilt  ausführlich  7  einschlägige  Fälle  mit 
und  steht  auf  folgendem  Standpunkte:  Myome  des 
schwangeren  Uterus  geben  an  sich  keine  Indikation 
zu  operativen  Eingriffen,  da  sie  sehr  häufig  als 
Nebenbefund  in  Schwangerschaft  und  Wochenbett 
festgestellt  werden.  Die  operative  Entfernung  ist 
währmi  der  Sehwangersdiaft  nur  in  folgenden 
Fällen  angezeigt:  1)  bei  raschem  Wachsthum  der 
Geschwulst;  2)  bei  bedrohlichen  Störungen  der 
Girkulation  undAthmung;  3)  wenn  eine  frühzeitige 
Unterbrechung  der  Schwangerschaft  zu  befürchten 
ist;  4)  beim  Auftreten  von  peritonitischen  Reizen 
oder  Einklemmungserscheinungen ;  5)  bei  Myomen 
der  Pars  vaginalis  colli,  die  leicht  brandig  werden; 
6)  bei  polypösen  Myomen.  Leicht  enuoleirbare  oder 
abtragbare  Myome  erfordern  die  einfache  Myomo- 
tomie ;  ist  keine  Aussicht  vorhanden,  dass  die  Gra* 
vidität  erhalten  bleiben  kann  und  dass  die  Frau 
je  austragen  wird,  dann  ist  die  Totalexstirpation 
angezeigt 

Während  der  Oeburt  sind  von  Eingriffen  auszu- 
führen zunächst  fxtginale  OpercUümm.  Es  ist  zu 
wenden  und  zu  extrahiren,  wenn  die  Myome  kein 
besonderes  Hindemiss  darstellen ;  es  ist  zu  perfo* 
riren  bei  todtem  Kinde,  bei  lebender  Frucht,  wenn 
der  nachfolgende  Kopf  anders  nicht  zu  entwickeln 
ist,  und  bei  Fieber.  Der  Tumor  der  Pars  inter- 
media ist  vaginal  zu  enudeiren,  wenn  die  Ge- 
burt eines  lebenden  Kindes  daneben  vorbei  ausge- 
schlossen ist 

Von  abdominokn  Emgriffm  kommen  in  Be- 
tracht: Enucleation  von  Myomen  der  Pars  supra- 
vaginalis  und  dann  Abwarten  der  Spontangeburt; 
Abtragung  subseröser,  in  das  kleine  Becken  rei- 
chender Myome;  Sectio  caesarea  mit  oder  ohne 
Entfernung  des  Tumor ;  bei  Fieber  und  tiefem  Sitz 
die  Totalexstirpation.      KurtKamann  (Berlin). 

420.  üeber  Complikation  der  Qebort  mit 
Ovarialtumoren.  OTariotomia  abdominalis 
inter  partum  mit  naohfolgender  Bntbindnns 
per  viaa  naturalea;  von  M.  Semon  in  Danzig. 
(Mon.-Schr.  f.Geburtsh.  u.GynäkoL  XVI.  3.  p.275. 
1902.) 

Bei  einer  blühenden  23jähr.  Erstgebärenden,  die 
schon  am  Tage  vorher  Wehen  gehabt  und  das  Frucht- 
wasser verloren  hatte,  fand  sich  neben  einem  lebenden 
Kinde  in  Beckenendlage  ein  kindskopfgrosser,  das  kleine 
Becken  ausfüllender,  fester  Tumor,  der  die  hintere  Yagina- 
wand  vorwölbte  und  die  Portio  stark  in  die  Höhe  drängte» 


TL  Oeburtshülfe,  Frauen-  und  Einderheillninde. 


261 


Diagnose:  Myom  oder  Dermoidoystom.  BepositioDver- 
sQche  aaoh  in  tiefer  Narkose  ohne  Erfolg.  Abdominale 
Cöliotomie.  Entfernung  des  rechtseitigen,  nicht  verwach- 
seDen  Ovarialtomor  nach  Abbindong  des  sehr  gefäss- 
reichen  Stieles  mit  Seide.  Das  nicht  vergrösserte  linke 
Ovariam  wurde  zorückgelassen.  Versenkung  des  Uterus. 
Während  der  Bauchdecken-Etagennaht  Einsetzen  stär- 
kerer Wehen.  Bald  darauf  Ausstossung  eines  ausge- 
tragenen, lebenden  Mädchens  unter  leichter  Hülfe.  Die 
Placenta  folgte  bald.  Glattes  Wochenbett  Primäre 
Heilung  der  ^uchwunde  ohne  spätere  Hemienbildung. 
Adhärenz  des  Uterus  an  der  Bauchschnittnarbe.  Bald 
wieder  Conception.  ungestörte  Schwangerschaft,  spon- 
tane, leichte  Geburt    GUttes  Wochenbett 

Der  exstirpirte  rechtseitige  solide  Ovarialtumor  wog 
1300  g,  erschien  makroskopisch  als  Sarkom.  Mikro- 
skopisch zeigte  er  alveoläre  Zeilenanordnung  meist  in 
ländlichen,  an  die  reichlichen  Gapillaren  gebundenen 
Zellensträngen.  Das  Gapülarendothel  war  meist  durch 
die  Tamorzellen  ersetzt:  also  ein  Endotheltam. 

Geburtbehinderung  durch  Ovarialtumoren  er- 
fordert nach  8.  folgende  Behandlung:  Jeder  Ver- 
such einer  operativen  Entbindung  per  vias  natu- 
rales vor  Beseitigung  des  Hindernisses  ist  ein 
Fehler.  Die  Beseitigung  kann  geschehen :  a)  durch 
Reposition;  b)  durch  Punktion  und  Incision  per 
vaginam ;  c)  durch  Ovariotomia  inter  partum.  Repo- 
sition und  Punktion  sind  keine  ungefährlichen 
Verfahren.  Foroirte  Reposition  versuche  sind  wegen 
der  Gefahr  der  Stieidrehung  und  Ruptur  zu  ver- 
meiden. Mittheilung  eines  einschlägigen  Falles. 
Punktion  kann  nur  bei  cystischen  Tumoren  zum 
Erfolge  führen.  Bei  Dermoiden  sind  breite  In- 
cision und  Ausräumung  vorzuziehen.  Die  Ovario- 
tomia inter  partum  ohne  gleichzeitige  Sectio  cae- 
sarea bietet  die  beste  Prognose  fQr  Mutter  und 
Kind,  ist  das  beste  Verfahren.  Vaginal  soll  operirt 
!  werden  bei  cystischem,  nicht  verwachsenem,  gut 
gestieltem  Tumor,  sonst  abdominal.  Die  Sectio 
'  caesarea  wird  nur  ausgefOhrt,  wenn  die  abdominale 
I  Ovariotomie  nicht  gelingt,  bei  inoperablen  Tumoren, 
bei  ausgedehnten  festen  Verwachsungen,  bei  intra- 
ligament&rer  Entwickelung.        ' 

Kurt  Eamann  (Berlin). 

421.    Zur  Therapie   des  engen  Beckens; 

von  A.  V.  Magnus  in  E()nigsberg.  (Mon.-Schr.  f. 
Qeburtsh.  u.  Gyn&koL  XVIL  2.  3.  p.  157.  319. 
1903.) 

Als  enge  Becken  rechnet  v.  M.  nur  solche  mit 
einer  Gonjugata  vera  von  9.75  cm  und  darunter. 
Die  Conjugata  vera  wurde  aus  der  Diagonalis  be- 
rechnet durch  Abzug  von  1.75  cm,  bez.  von  2  cm 
bei  rhachitischen  Becken.  Der  Form  nach  werden 
nur  platte  und  allgemein  gleichmftssig  verengte 
Becken  untovchieden.  Als  letztere  werden  nur 
Becken  gerechnet,  deren  Quermaasse  mindestens 
um  2.5  cm  verkürzt  sind.  Diese  machen  5.8% 
der  engen  Becken  aus.  Nur  in  33  von  874  FAllen 
bestand  eine  Verengerung  unter  8.0  cm  Gonjugata 
vera,  wovon  32  auf  das  platte  und  nur  1  auf  das 
allgemein  gleichmftssig  verengte  Becken  entfallen. 

Bei  der  Betrachtung  der  SpontangAurten  schaltet 
v.M.  snnftcbst  die  in  einer  anderen  ateSchAdellage 


erfolgten  Geburten  aus ;  femer  alle  Geburten  seit 
1897,  seit  welcher  Zeit  ein  aktiveres  Vorgehen  be- 
vorzugt wurde.  Dagegen  werden  die  durch  die 
übliche  Zangenanwendung  beendeten  Oeburten  zu 
den  spontanen  gerechnet,  da  bei  diesen  ja  das  durch 
das  enge  Becken  gesetzte  Hinderniss  bereits  spontan 
überwunden  war.  Unter  solchen  Voraussetzung^ 
verliefen  von  684  Geburten  618  =  90.3%  spontan, 
bei  Erstgebärenden  allein  93.3<^/«.  Während  bei 
einer  Gonjugata  vera  bis  9  cm  die  Häufigkeit  der 
Spontangeburten  nur  ganz  wenig  vermindert  war, 
nahmen  bei  Verengerungen  unter  9  cm  die  Aus- 
sichten mit  jedem  ^/^cm  mehr  um  ca.  12%  a^- 
Bei  einer  Gonjugata  vera  unter  7  cm  kam  Spontan- 
geburt überhaupt  nicht  mehr  vor.  Die  Noth wendig- 
keit operativer  Eingriffe  stieg  mit  jeder  späteren 
Oeburt,  und  zwar  beim  platten  Becken  in  höherem 
Grade  als  beim  allgemein  gleichmässig  verengten. 
Die  Oeburtdauer  war  beträchtlich  länger  als  beim 
normalen  Becken.  Die  kindU^  Mortalüäi  betrug, 
die  während  der  ersten  15  Lebenstage  gestorbenen 
Kinder  mitgerechnet,  6.9^/0.  Mit  zunehmender 
Verengerung  wurden  die  Aussichten  für  die  Kinder 
immer  schlechter,  und  zwar  beim  allgemein  gleich- 
mässig verengten  Becken  etwas  schneller  als  beim 
platten.  Die  MortalUät  der  MiUter  betrug  O.30/0, 
die  ptierperale  Marbidüät  (ab  38^  G.  einschliesslich) 
16.8^/9.  Von  dieser  Morbidität  kamen  I6.70/0  der 
Fälle  auf  Mastitis. 

Die  Indikationstellung  für  die  hohe  Zange  wurde 
sehr  eingeschränkt  Sie  wurde  wegen  engen 
Beckens  grundsätzlich  nicht,  und  beim  engen  Becken 
nur  versuchsweise,  als  letztes  Rettungsmittel  vor 
der  Perforation  des  lebenden  Kindes  ausgeführt. 
Unter  874  Geburten  bei  engem  Becken  kam  die 
hohe  Zange  nur  8mal  zur  Anwendung  bei  einer 
Gonjugata  vera  von  9.5 — 7.5  cm,  wobei  der  Kopf 
immer  mit  dem  grOssten  Segment  in  den  Becken- 
eingang eingetreten  war.  Die  Kindermortalität 
betrug  37.5<7o,  die  mütterliche  0%,  die  puerperale 
Morbidität  50«/o. 

Die  Eraniotomie  wurde  30mal  ausgeführt ;  wäh- 
rend der  Zeit  des  abwartenden  Verfahrens  wurden 
3.1^/0  der  Geburten  beim  engen  Becken  durch  die 
Kraniotomie  beendet,  während  der  Zeit  des  aktiveren 
Vorgehens  2.1%.  Von  den  3.1%  betrafen  47.8% 
Perforationen  des  lebenden  Kindes,  während  in  der 
letzten  Zeit  kein  einziges  lebendes  Kind  mehr  per- 
forirt  wurde.  Die  Morbidität  im  Wochenbette  be- 
trug 33.3%,  die  Mortalität  6.6<>/o  [inficirt  einge- 
liefert!]. Die  Kraniotomie  giebt  nach  v.  M.  bei 
Mehrgebärenden  eine  bessere  Prognose  als  bei  Erst- 
gebärenden. Sie  ist  für  die  Mutter  ein  fast  voll- 
ständig ungefährliches  Verfahren,  wenn  einerseits 
ihr  keine  andere  Operation  vorausgegangen  ist,  an- 
dererseits bei  vollständig  erweitertem  Muttermunde 
operirt  werden  kann. 

Die  Wendung  undExirakUon  wurde  bei  lO.P/^ 
der  Geburten  bei  engem  Becken  vorgenommen.  Die 
kindliche  Mortalität  betrug  44.4*/o ;  schwere  Ver- 


252 


VI.   Geburtshfilfe,  Frauen-  und  Einderheilbmde. 


letzungen  erlitten  19.3<>/o  der  Kinder.  DieAnfitalt- 
mortalität  der  Mütter  betrug  1.2%,  die  Wochenbett- 
morbidit&t  25,(}^l^,  Schwere  Verletzungen  erlitten 
8.5<^/o  der  MQtter.  Die  Resultate  werden  nach  den 
verschiedenen  Indikationen,  nach  der  Anzahl  der 
vorausgegangenen  Geburten  und  nach  dem  Orade 
der  Beckenenge  gesondert  besprochen.  Dabei 
kommt  V.  M.  zu  dem  Schlüsse,  dass  die  Prognose 
für  die  Kinder  in  hohem  Qrade  von  dem  Blasen- 
sprunge und  Erweiterungzustande  des  Mutter- 
mundes abhängig  ist  Bei  stehender,  bez.  un- 
mittelbar vor  der  Operation  gesprungener  Blase 
erliegen  nur  13.2o/o  der  Kinder,  bei  erweitertem 
Muttermunde  und  vor  längerer  Zeit  gesprungener 
Blase  dagegen  schon  2Ysmal  soviel;  bei  noch  nicht 
-  erweitertem  Muttermunde  und  vor  längerer  Zeit  ge- 
sprungener Blase  stirbt  über  die  Hälfte  der  Kinder. 
Bei  Erstgebärenden  ergiebt  die  Wendung  femer 
bedeutend  ungünstigere  Resultate  als  bei  Mehr- 
gebärenden, sowohl  für  die  Kinder,  als  für  die 
Mütter.  Bei  stehender,  bez.  eben  gesprungener 
Blase  und  erweitertem  Muttermunde  übt  das  enge 
Becken  mittleren  Grades  (bis  7.75  cm  Conj.  vera) 
an  und  für  sich  nur  einen  geringen  Einfluss  auf 
die  Prognose  der  Wendung  aus;  ist  dagegen  die 
Blase  bereits  vor  längerer  Zeit  gesprungen,  so  ist 
auch  bei  den  engen  Becken  geringeren  Grades  mit 
zunehmender  Beckenenge  eine  Verschlechterung 
nachweisbar.  Bei  den  stark  verengten  Becken 
geben  Wendung  und  Extraktion  in  jedem  Falle 
eine  durchaus  schlecht  zu  nennende  Prognose. 

Nachdem  dann  v.  M.  noch  auf  Grund  eigener 
Fälle  und  in  der  Literatur  vorhandener  Statistiken 
den  Werth  der  prophylaktischen  Wendung  ein- 
gehend geprüft  hat  (er  versteht  darunter  die  nur 
um  des  Kindes  willen  bei  noch  stehender  oder 
selbst  schon  vor  längerer  Zeit  gesprungener  Blase 
ausgeführte  Wendung),  gelangt  er  zu  folgenden 
Schlüssen  für  die  Behandlung  bei  engem  Becken: 

Bei  Erstgebärenden  mit  engen  Becken  geringeren 
und  mittleren  Grades  ist  vor  Allem  der  spontane 
Durchtritt  des  Kopfes  abzuwarten,  zumal  die  Kinder- 
mortalität hier  nur  etwa  um  S^/q  höher  ist  als  beim 
normalen  Becken.  Tritt  im  Verlaufe  der  Geburt 
eine  Anzeige  von  Seiten  der  Mutter  oder  des  Kindes 
für  die  Geburtbeendigung  auf,  so  ist  bei  fest  im 
Beckeneingange  stehendem  Kopfe  die  Extraktion 
mit  der  hohen  Zange  zu  versuchen.  Führen  circa 
10 — 12  vorsichtige  Traktionen  nicht  zum  Ziele,  so 
ist  zu  perforiren.  Nur  wenn  die  Mutter  dringend 
ein  lebendes  Kind  wünscht,  tritt  die  Symphyseo- 
tomie  in  Anbetracht  der  guten  Erfolge  für  die 
Kinder  in  ihr  Recht  Die  Sectio  caesarea  kommt 
für  enge  Becken  mittleren  Grades  nicht  in  Frage, 
da  bis  zu  einer  Conjugata  vera  von  8  cm  noch  über 
3/4,  bis  zu  einer  Conjugata  vera  von  7  cm  noch  die 
Hälfte  der  Kinder  spontan  geboren  werden.  Bei 
beweglich  über  dem  Beckeneingange  stehendem 
Kopfe  ist  bei  Indikation  von  Seiten  des  Kindes,  bei 
erweitertem  Muttermunde  und  stehender  oder  vor 


Kurzem  gesprungener  Blase,  die  Wendung  und 
Extraktion  auszuführen  nach  misslungenem  Ver- 
suche, den  Kopf  nach  Hofmeier  in  Walcher'- 
scher  Hängelage  zu  imprimiren.  Bei  Indikation 
von  Seiten  der  Mutter  kann,  wenn  die  letzteren 
Verfahren  im  Stiche  gelassen  haben,  nur  die  Per- 
foration in  Frage  kommen.  Die  Wendung  kommt 
nur  in  Anwendung  in  Fällen,  in  denen  sie  auch 
beim  normalen  Becken  vorgenommen  werden 
müsste.  Die  prophylaktische  Wendung  ist  wegen 
ungünstiger  Resultate  für  Mütter  und  Kinder  zu 
verwerfen. 

Bei  Mehrgebärenden  mit  engem  Becken  von 
9.75 — 8cm  Conjugata  vera  muss  vor  Allem  wieder 
der  spontane  Durchtritt  des  Kopfes  durch  den  ver- 
engten Beckeneingang  abgewartet  werden.  Erfolgt 
er  nicht,  dann  wende  und  extrahire  man  bei  einer 
Conjugata  vera  nicht  unter  7.75  cm,  und  zwar 
warte  man  nicht  länger  als  höchstens  10  Stunden 
nach  dem  Blasensprunge,  da  sonst  die  Wendung 
immer  gefährlicher  wird  und  die  kindlichen  Aussich- 
ten immer  ungünstiger  werden.  Bei  fest  im  Becken 
stehendem  Kopfe  ist  vor  der  Perforation  des  leben- 
den Kindes  ein  schonender  Versuch  mit  der  hohen 
Zange  zu  machen.  Bei  einer  Conjugata  vera  von 
7.9 — 7  cm  ist  die  Einleitung  der  künstlichen  Früh- 
geburt in  der  35.  bis  37.  Woche  mittels  Metreuryse 
das  beste  Verfahren«  Ist  am  Ende  der  Schwanger- 
schaft der  spontane  Verlauf  ausgeschlossen,  dann 
muss  perforirt  werden,  wenn  nicht  der  dringende 
Wunsch  der  Mutter  nach  einem  lebenden  Kinde 
die  Symphyseotomie,  bez.  die  Sectio  caesarea  in- 
dicirt. 

Für  enge  Becken  geringen  und  mittleren  Grades 
ist  also  bei  Mehrgebärenden  eine  aktivere  Therapie 
dem  abwartenden  Verfahren  vorzuziehen.  Dieses 
ergab  unter  423  Fällen  eine  mütterliche  Mortalität 
von  0.9®/o  und  eine  mütterliche  Morbidität  von 
16<*/o,  während  die  aktivere  Behandlung  etwa 
Werthe  von  O^/o  und  9.6«/o  zeitigte.  Für  die  Kin- 
der ist  das  abwartende  Verfahren  kaum  günstiger, 
13.2«/o  gegen  U% 

Ein  anschliessender  Vergleich  der  mit  der  ak- 
tiven Therapie  erzielten  Erfolge  mit  den  Resultaten 
des  abwartenden  Verfahrens  in  anderen  Kliniken 
erläutert  die  Ueberlegenheit  der  ersteren  hinsicht- 
lich der  Mütter.  KurtKamann  (Berlin). 

422.  Weiterer  Beitrag  rar  Therapie  der 
Qebort  beim  engen  fieoken;  von  Br.  Wolf  f. 
(Arch  f.  Gynäkol.  LXIX.  2.  p.  249.  1903.) 

Die  äusserst  sorgsame  Arbeit  bildet  die  Fort- 
setzung von  W.'s  früherem  Aufsatze  über  die  Wen- 
dung beim  engen  Becken  (Arch.  f.  Gynäkol.  LXII. 
1901).  Sie  stützt  sich  auf  297  mit  vorangehen- 
dem Kopfe  verlaufene  Geburten  unter  581  Partus 
bei  engem  Becken,  wobei  als  enge  Becken  solche 
mit  einer  Conjugata  vera  von  9%  cm  und  darunter 
gerechnet  und  nur  mindestens  45  cm  lange  Kinder 
berücksichtigt  sind.   Die  Conjugata  vera  ist  aus  der 


VI.   Geburtshülfe,  Frauen-  und  Einderheilkunde. 


&53 


Diagonale  mittels  durchBchnittlichen  Abzuges  Ton 
2  cm  berechnet 

Znnfichst  bespricht  W.  die  Geburten  nach  ihrem 
Äugganffe. 

Spontan  verliefen  nur  33.7*/o  der  Geburten  mit 
Torangehendem  Kopfe,  oder  17^/o  aller  Partus  bei 
engem  Becken.  Dieser  niedere  Werth  erklärt  sich 
nicht  durch  weite  Indikationstellung  zu  operativer 
Beendung,  sondern  dadurch,  dass  die  ärztliche  Hülfe 
meist  nicht  wegen  des  engen  Beckens,  sondern 
wegen  bereits  bestehender  Complikationen  ange- 
rufen wurde.  Lebend  geboren  wurden  nach  Ab- 
rechnung der  durch  Nabelschnurvorfall  zu  Grunde 
gegangenen  91.2®/o  der  Kinder;  es  wurden  todt 
geboren  oder  starben  bald  post  partum  8.8%.  Die 
hiappe  HAlfte  der  Kinder  stammte  von  Erstgebären- 
den. Die  untere  Grenze  der  Gonjugata  vera  betrug 
7  cm  beim  platten  und  T'/iCm  beim  allgemein  ver- 
engten Becken.  Der  stärkeren  Verengerung  ent- 
sprach eine  erhöhte  kindliche  Mortalität,  während 
auffallender  Weise  bei  den  engsten  platten  Becken 
die  Kinder  lebend  geboren  wurden. 

Von  99  Müttern  erkrankten  im  Puerperium  8. 
An  Sepsis  starb  1,  die  aber  bereits  ante  partum 


Mit  der  Zange  beendet  wurden  49%  der  Ge- 
borten mit  vorangehendem  Kopfe,  oder  25.3<>/o  aller 
Partns  bei  engem  Becken.  Dabei  zählt  W.  alle  die 
Operationen  zu  den  hohen  Zangen,  bei  denen  bei 
der  Anlegung  das  Promontorium  noch  mit  geradem 
oder  noch  leicht  mit '  gekrümmtem  Finger  zu  er- 
reichen war,  der  Kopf  also  nur  mit  einem  kleinen 
Segment  oder  auch  mit  seinem  grOssten  Durch- 
messer im  Beckeneingange  stand.  Die  gewöhnUehe 
Zange  wurde  90mal  angewandt,  und  zwar  in  fast 
%  der  FJUle  bei  Erstgebärenden.  Die  kindUdu 
Mortalität  betrug  5.6%.  Die  untere  Grenze  der 
Verengerung  betrug  beim  platten  und  beim  allge- 
mm  verengten  Becken  7%  cm. 

IBMüUer  erkrankten  im  Puerperium,  keine  starb. 

In  71  Fällen  wurde  die  hohe  Zange  mit  Erfolg 
oder  versuchsweise  meist  bei  Mehrgebärenden  an- 
gewandt mit  einer  kindkchen  MortaUtät  von  29^/oi 
die  vergeblichen  Versuche  ausgeschaltet  von  14:^  1^. 
Die  untere  Grenze  war  beim  platten  Becken  7^/«  bis 
7em,  beim  allgemein  verengten  7  '/|  cm.  1 2  fiebernde 
Mutter  genasen,  1  schon  sub  partu  Fiebernde  starb 
an  Sepsis. 

Kaiserschnitt  und  Wendung  kommen  als  Gon- 
korrenzoperation  der  hohen  Zange  nicht  in  Be- 
tracht Auch  die  Symphyseotomie  nicht,  denn  sie 
giebt  nur  Aussichten  bei  strengster  klinischer 
Asepsis,  während  der  praktische  Arzt  zu  bereits 
mehrfach  untersuchten  Frauen  gerufen  wird.  Die 
hohe  Zange  hat  aber  auch  nur  eine  sehr  beschränkte 
Wirkung  und  darf  nur  unter  strengster  Indikation 
angelegt  w^nien :  1)  Wenn  wegen  Gefährdung  der 
Mutter  nur  die  Wahl  zwischen  Zange  und  sofortiger 
Perforation  dee  lebenden  Kindes  besteht  2)  Wenn 
die  Wahl  besteiit  zwischen  Abwarten  und  hoher 

Med.Jahrbb.  Bd.279.  Hft3, 


Zange,  ersteres  aber  höchstwahrscheinlich  zum 
Tode  des  Kindes  führt,  also  z.  B.  bei  Nabelschnur- 
vorfall und  eben  fest  in  das  Becken  eingetretenem 
Kopfe.  Die  Anlegung  der  Zange  an  den  hoch- 
stehenden Kopf  wegen  Steigens  oder  Sinkens  der 
kindlichen  Herztöne  und  Abgang  von  Meconium 
verwirft  W. ;  hier  warte  man  bis  der  Kopf  etwa  in 
die  Beckenweite  gekommen  ist  und  mache  dann 
die  gewöhnliche  Zangenoperation ;  die  hohe  Zange 
bedeutet  doch  immer  nur  einen  Versuch,  dessen 
Gelingen  nicht  vorauszusagen  ist  Sie  gelang  nur 
in  ^/s  der  Fälle  und  musste  sonst  fast  stets  durch 
die  Kraniotomie  ersetzt  werden.  Selbst  im  Falle 
des  Gelingens  wird  durch  die  hohe  Zange  nicht  zu 
selten  der  Tod  oder  eine  starke  Verletzung  des 
Kindes  herbeigefCIhrt  und  andererseits  können  sich 
deutlich  gefährdete  Kinder  selbst  bei  mehrstün- 
digem Abwarten  wieder  erholen. 

Verletzungen  der  Mutter  kamen  bei  der  strengen 
Indikationstellung  und  der  schonendsten  Ausfüh- 
rung von  geschulter  Hand  bei  völlig  erfüllten  Vor- 
bedingungen nur  selten  vor,  und  zwar  waren  es 
nur  unbedeutende  Risse.  Die  hohe  Zange  bedarf 
also  der  Einschränkung  weniger  um  der  Schädigung 
der  Mütter,  als  um  der  Erfolge  für  die  Kinder  willen. 
Sie  ist  aber  ein  berechtigter  und  oft  erfolgreicher 
Eingriff  besonders  bei  Mehrgebärenden,  bei  einer 
Gonjugata  vera  über  7% cm,  bei  genügend  er- 
weitertem Muttermunde,  günstig  eingestelltem, 
ganz  oder  annähernd  ganz  in  den  Beckeneingang 
eingetretenem  Kopfe  in  der  Hauptsache  nur  wegen 
Gefährdung  der  Mutter. 

Zur  Kraniotomie  wurde  unmittelbar  oder  nach 
anderen  vergeblichen  Entbindungsversuchen  51  mal 
geschritten,  und  zwar  6mal  bei  lebenskräftigem, 
24mal  bei  geschädigtem  und  21malbeitodtemoder 
höchstwahrscheinlich  todtem  Kinde.  Die  unterste 
Grenze  der  Beckenverengerung  war  6  cm.  7  Puer- 
perien verliefen  fieberhaft  3  Todesfölle  fielen  nicht 
der  Kraniotomie  zur  Last  Es  ereignete  sich  keine 
erhebliche  Verletzung.  Die  Beeultate  der  Kranio- 
tomie sind  also  wesentlich  bessere  als  die  der  Sectio 
caesarea,  ganz  abgesehen  davon,  dass  meist  die 
Kraniotomien  unter  viel  ungünstigeren  Bedingungen 
ausgeführt  wurden,  als  die  den  Statistiken  zu  Grunde 
liegenden  Kaiserschnitte.  Bei  strengster  Indikation- 
stellung lässt  sich  die  Perforation  des  lebenden 
Kindes  auch  heute  nicht  umgehen.  Man  muss  so 
und  so  oft  ein  Leben  opfern,  um  nicht  2  zu  verlieren. 

Weiter  behandelt  W.  die  Geburten  mit  voran- 
gehendem Kopfe  je  na^  der  Anzahl  der  voran- 
gegangenen  Geburten.  Dabei  zeigt  sich,  dass  die 
Zahl  der  Fälle,  in  denen  die  Zange  an  den  tief- 
stehenden Kopf  angelegt  werden  musste,  von  Ge- 
burt zu  Geburt  stetig  fällt ;  umgekehrt  steigt  von 
Geburt  zu  Geburt  der  Procentsatz  der  bei  hoch- 
stehendem Kopfe  ausgeführten  Zangenoperationen. 
Kraniotomien  kommen  häufiger  bei  Mehrgebärenden 
als  bei  Erstgebärenden  vor.  Bei  Erstgebärenden 
kommen  verhältnissmässig  noch  viel  spontane  Ge- 
33 


254 


YI.   Geburtshfllfe,  Frauen-  und  Einderheilkunde. 


burten  vor,  bei  den  spftteren  Entbindungen  von  Ge- 
burt zu  Geburt  immer  weniger. 

Hieran  reiht  sich  eine  Besprechung /s  nach  den 
verschiedmen  Formen  und  Oraden  des  engen  Beckens. 
Es  handelte  sich  209mal  um  plattes  und  88mal 
um  allgemein  verengtes  Becken.  Die  Zangen- 
operationen bei  tiefstehendem  Kopfe  nehmen  mit 
dem  höheren  Grade  der  Beckenverengerung  an 
Hftufigkeit  bedeutend  ab,  die  hohen  Zangen  er- 
reichen dagegen  ihre  Maximalzahl  bei  beiden  Becken- 
arten bei  einer  Conjugata  vera  von  8^/4 — T^/^cm. 
Nach  oben  und  nach  unten  hin  sind  sie  seltener. 
Die  Kraniotomie  wird  häufiger  mit  dem  Grade  der 
Verengerung. 

Die  kindliche  Mortalität  nimmt  entsprechend 
den  grösseren  Schwierigkeiten  des  Cteburtverlaufes 
mit  zunehmender  Beckenenge  erheblich  zu. 

'  Zum  Schlüsse  giebt  W.  noch  einen  verglei- 
chenden Ueberblick  über  die  mit  vorangehendem 
Kopfe  verlaufenen  und  über  die  im  gleichen  Zeit- 
räume durch  Wendung  und  Extraktion  beendeten 
Geburten  beim  engen  Becken  und  äussert  sich 
über  die  Behandlung  bei  engem  Becken  folgender- 
maassen:  Künstliche  Frühgeburt,  Symphyseotomie 
und  Kaiserschnitt  sind  im  Anfange  erst  bei  einer 
Conjugata  vera  unter  7'/«  cm  in  Betracht  zu  ziehen, 
denn  bis  zu  l^j^cm  sind,  wenigstens  bei  Mehr- 
gebärenden, fast  stets  gute  Resultate  für  die  Kinder 
zu  erzielen,  wei^n  es  gelingt,  die  Blase  bis  zur 
völligen  ErOfiEhung  des  Muttermundes  zu  erhalten 
und  dann  prophylaktisch  zu  wenden  und  zu  extra- 
hiren.  Die  unter  solchen  Bedingungen  beendeten 
Geburten  ergaben  nur  0.4<^/o  kindliche  Mortalität 
gegenüber  20.2^1^  bei  abwartendem  Verfahren 
(spontan,  Zange  oder  Kraniotomie)  und  gegenüber 
35.3%  bei  erst  längere  Zeit  nach  dem  Blasen- 
sprunge ausgeführter  Wendung.  Die  prophylak- 
tische Wendung  mit  ihren  guten  Erfolgen  beugt 
der  bei  abwartendem  Verfahren  nöthig  werdenden 
hohen  Zange  oder  der  Kraniotomie  vor,  sie  ist  aber 
zu  unterlassen,  wenn  die  Blase  schon  länger  ge- 
sprungen ist.  Sie  ist  auch  zu  unterlassen  bei  Erst- 
gebärenden, da  bei  diesen  die  Geburt  mit  voran- 
gehendem Kopfe  günstig  zu  verlaufen  pflegt  und 
andererseits  die  Wendung  gefährlicher  und  schwie- 
riger ist  als  bei  Mehrgebärenden.  Eben  so  wenig 
wende  man  prophylaktisch,  wenn  bei  Mehrgebären- 
den bei  völlig  erweitertem  Muttermunde  und  stehen- 
der Blase  der  Kopf  günstig  eingestellt  ist  und 
frühere  Geburten  in  Schädellage  gut  verliefen.  In 
allen  zweifelhaften  Fällen  wende  man  dagegen 
prophylaktisch.  Auch  bei  einer  Beckenverengerung 
zwischen  7%  und  6cm  Conjugata  vera  scheint  die 
prophylaktische  Wendung  bessere  Aussichten  für 
das  Kind  zu  bieten,  als  das  abwartende  Verfahren. 
Prophylaktische  Wendung,  hohe  Zange  und  Kranio- 
tomie dürfen  trotz  vervollkommneter  Technik  der 
Symphyseotomie  und  des  Kaiserschnittes  nicht  aus 
der  Therapie  der  Geburt  bei  engem  Becken  verbannt 
werden ;  die  Kraniotomie  ist  in  der  Praxis  für  viele 


Fälle  leider  noch  unentbehrlich,  die  beiden  ersteren 
Operationen  sind  dazu  geeignet,  das  in  Folge  der 
Beckenverengerung  geföhrdete  kindliche  Leben  zu 
erhalten.  KurtKamann  (Berlin). 

423.  üeber  die  Wendung  mit  sieh  an- 
sehlieasender  Extraktion  beim  engen  Beoken 
auf  Grund  von  320  Fällen ;  von  K  r  u  1 L  ( Arch. 
f.  Gynäkol.  LXVII.  2.  p.  374.  1902.) 

K«  legt  sich  drei  Fragen  vor:  1)  Bis  zu  welcher 
Grenze  eines  engen  Beckens  können  die  Wendung 
und  die  Extraktion  ausgeführt  werden?  2)  Wann 
ist  die  Anzeige  zu  einer  Wendung  gegeben  ?  3)  Ist 
die  Ausführung  einer  Wendung  und  Ektraktion 
gerechtfertigt?  Zur  Beantwortung  dieser  Fragen 
benutzt  K.  ein  Material  von  380  Wendungen  (davon 
320  bei  engem  Becken).  Ausgeschlossen  sindcom- 
binirte  Wendungen  bei  Placenta  praevia  und  Fälle, 
in  denen  Kinder  unter  2000  g  entwickelt  wurden. 
Die  Eintheilung  der  Fälle  geschieht  nach  Art  und 
Form  des  Beckens  in  normale,  platt  und  platt 
rhachitische ,  allgemein  verengte,  allgemein  ver- 
engte platt  rhachitische  und  nach  äusseren  Maassen 
verengte  Becken,  deren  Conjugata  diagonalis  nicht 
bestimmt  wurde.  Die  einzelnen  Gruppen  zerfallen 
wieder  nach  der  Grösse  der  Conjugata  diagonalis 
in  einzelne  Unterabtheilungen.  Die  Gruppenver- 
theilung  stützt  sich  auf  den  inneren  Untersuchungs- 
befund und  auf  die  mit  dem  Finger  gemessene 
Conjugata  diagonalis,  deren  Maass  von  verschie- 
denen Personen  festgestellt  wurde.  Die  Diagonalis 
ist  wegen  der  Inconstanz  des  Abzuges  nicht  redu- 
cirt  auf  die  Conjugata  vera. 

Nachdem  K.  die  einzelnen  Gruppen  nach  den 
verschiedensten  Gesichtspunkten  hin  erörtert  hat, 
bespricht  er  das  Gesammtresultat  für  Mütter  und 
Kinder  in  Beantwortung  der  eingangs  erwähnten 
Fragestellung.  Ein  fieberhaftes  Wochenbett  be- 
stand bei  33.9^/0  der  Frauen,  bereits  fiebernd  ein- 
geliefert wurden  3.16<^/o,  bei  2.1<>/o  handelte  es 
sich  nicht  um  puerperale  Infektion.  Als  untere 
Grenze  für  die  Aussicht  auf  Erfolg  bietende  Wen- 
dung ergaben  sich  folgende  Sätze:  Bei  platt  rha- 
chitischen  Becken  mit  einer  Conjugata  diagonalis 
von  9  cm  können  ausgetragene  mittelgrosse  Kinder 
bis  etwa  3500  g  Schwere  mit  Erfolg  gewendet  und 
extrahirt  werden.  Von  20  Kindern  wurden  80®/^ 
lebend  geboren,  65^/o  lebend  entlassen,  bei  Mehr* 
gebärenden  allein  94.4o/o,  bez.  72.2%.  Bei  all- 
gemein verengten  Becken  erhöht  sich  für  gleich 
schwere  Kinder  das  Maass  der  Conjugata  diagonalis 
auf  9.5  cm ;  immerhin  ist  noch  bei  9  cm  ein  Ver- 
such statthaft  Unter  22  Fällen  kamen  68.2<^/o  der 
Kinder  lebend  zur  Welt,  59.1<^/o  wurden  lebend 
entlassen;  bei  Mehrgebärenden  allein  72.2<^/o,  bez. 
61.1<^/o.  Für  allgemein  verengte  platt  rhachitische 
.Becken  gelten  dieselben  Werthe  wie  für  einfach 
platt  rhachitische  Becken.  Von  28  Kindern  wur- 
den lebend  geboren  82.14^0  9  lebend  entlassen 
75<>/o ;  bei  Mehrgebärenden  allein  84<»/o,  bez.  80.8<»/q. 


VI.   Geburtshülfe,  Frauen-  und  Kinderheilkunde. 


255 


In  Summa  wurden  bei  307  Partus  mit  von  vorn- 
herein  lebendem  Kinde,  Mehr-  und  Erstgebärende 
zusammengerechnet,  75.6<^/o  Kinder  lebend  geboren 
und  64.8%  lebend  entlassen ;  nur  bei  Mehrgebä- 
renden dagegen  81.04Voi  bez.  72.5o/o. 

Bei  der  Indikationstellung  unterscheidet  K.  eine 
absohäe  Indikation:  Fälle,  wo  auch  bei  normalem 
Becken  gewendet  werden  müsste  (eine  relative 
Indikation  bei  engem  Becken  und  falscher,  eine 
Spontangeburt  in  der  Regel  ausschliessender  Ein- 
Btellung  des  Kopfes)  und  die  sogen,  prophylaktische 
Wendung  bei  ffir  das  enge  Becken  günstiger  Ein- 
stellung des  Kopfes  und  noch  stehender  Blase.  Er 
ist  kein  Freund  der  prophylaktischen  Wendung, 
sondern  bevorzugt  das  abwartende  Princip  bei  den 
noch  im  Bereiche  der  Wendung  liegenden  engen 
Becken  und  thut  an  einer  Qegenüberstellung  zweier 
nach  dem  einen  oder  anderen  Grundsätze  behan- 
delter Serien  dar,  dass  das  Resultat  für  Mutter  und 
Kind  bei  späterer  Wendung  nicht  schlechter  wird, 
roraosgesetzt,  dass  der  Fruchtwasserabfluss  nicht 
gerade  allzu  lange  erfolgt  ist.  Ein  für  das  Kind 
ungünstiger  Verlauf  früherer,  abwartend  geleiteter 
Geburten  indicirt  indessen  die  prophylaktische 
Wendung  bei  günstiger  Kopfeinstellung. 

Auf  Orund  seiner  fleissigen  Studien  räth  K. 
von  der  Wendung  bei  Erstgebärenden  ab  und  will 
sie  nur  bei  dringendster  Indikation  seitens  der 
Mutter  und  des  Kindes  ausführen.  Für  Erstgebä- 
rende ist  das  abwartende  Yerfahren  die  Regel.  Bei 
Mehrgebärenden  mit  in  der  oben  erörterten  Wen- 
dnngsmöglichkeit  befindlichen  Becken  ist  bei  gün- 
stiger Einstellung  des  Kopfes  das  abwartende  Ver- 
fahren ebenfalls  gerechtfertigt,  doch  ist  hier  die 
Wendung  mit  anschliessender  Extraktion  ein  werth- 
volles  Hülfsnüttel  für  den  Praktiker,  das  die  Vor- 
nahme einer  für  die  Mutter  eingreifenden  Opera- 
tion, wie  Sectio  caesarea,  aus  relativer  Indikation 
und  Symphyseotomie  beschränkt. 

Kurt  Kamann  (Berlin). 

424.  Zar  Therapie  der  Hämatooele  bei 
Sxtraateringravidität ;  von  Dr.  Ferd.  Schenk 
in  Prag.    (Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  16.  1903.) 

In  der  Sänger 'sehen  Klinik  kamen  in  3V4  J* 
58  Frauen  mit  ektopischer  Oravidität  zur  Behand- 
lung. Hiervon  wurden  32  operirt  und  26  con- 
serrativ  behandelt 

Operirt  wurde  stets  abdominal,  und  zwar  wur- 
den in  18  Fällen  die  Adnexa  der  einen  Seite,  in 
9  Fällen  die  Adnexa  beider  Seiten  (bis  auf  3  Fälle, 
in  denen  ein  Ovarium  erhalten  wurde)  abgetragen, 
in  einem  Falle  wurde  die  supravaginale  Amputa- 
tion, in  4  Fällen  die  Totalexstirpation  des  Uterus 
ausgeführt  Von  den  32  Operirten  starb  eine  nach 
Total^Lstirpation ,   die   schon   hoch   fiebernd  ein- 


gebracht worden  war.  Die  mittlere  Dauer  des 
Spitalaufenthaltes  betrug  einschliesslich  der  in 
der  Klinik  zugebrachten  Zeit  vor  der  Operation 
33.7  Tage.  Von  den  17  Frauen  haben  3  sofort, 
3  nach  1  Monate,  2  nach  2  Monaten  post  operat 
schwere  Arbeit  anstandlos  verrichten  können,  8 
sind  „bald^^  nach  ihrer  Entlassung  zu  allen  häus- 
lichen Arbeiten  fähig  gewesen,  eine  gab  an,  bei 
grösseren  Anstrengungen  Schmerzen  zu  haben. 
Arbeitunföhig  ist  demnach  keine. 

Von  den  26  conservativ  Behandelten  wurden 
15  nachuntersucht  und  von  diesen  13  =  ^^^U 
auch  zur  schwersten  Arbeit  fähig  befunden.  Die 
durchschnittliche  Dauer  des  Spitalaufenthaltes  be- 
trug 31.5  Tage. 

Die  Resultate  waren  demnach  bei  exspektativer 
Behandlung  und  bei  operativem  Eingreifen  ziem- 
lich die  gleichen.  Seh.  spricht  sich  dahin  aus, 
„dass  nur  bei  nicht  unterbrochener  Oravidität  immer, 
bei  unterbrochener  Gravidität  mit  Hämatocelen- 
bildung  aber  dann  operirt  werden  muss,  wenn 
Nachschübe  der  Blutung,  ferner  langdauernde 
uterine  Blutungen  oder  Zersetzungserscheinungen 
auftreten.  Bei  uncomplicirten ,  selbst  grösseren 
Hämatocelen  muss  nicht  operirt  werden,  es  kann 
unter  den  bekannten  Cautelen  abgewartet  werden.'^ 
Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

425.  üeber  Ovarialsohwangeraohalt;  von 
Dr.  H.  Füth  in  Leipzig.  (Beitr.  z.  Qeburtsh.  u. 
Gynäkol.  VL  3.  p.  314.  1902.) 

F.  theilt  einen  in  der  Zw  ei  fei 'sehen  Klinik 
von  ihm  beobachteten  Fall,  die  21.  bis  jetzt  über- 
haupt veröffentlichte  Beobachtung  von  Ovarial- 
schwangerschaft,  mit. 

Eine  25jähr.  Arbeiterin  kam  am  11.  Mai  1901  glatt 
in  der  Anstalt  nieder.  Im  Wochenbette  zeigte  sich  etwas 
oberhalb  des  Nabels  links  ein  flacher,  druckempfindlicher 
Tumor.  Am  25.  Juni  1901  erschien  die  Fat.  wieder  in  der 
Klinik  und  klagte  über  Schmerzen  in  beiden  Seiten  des 
Unterleibes.  Die  Diagnose  wurde  auf  abgelaufene  Adnex- 
erkrankang  gestellt  mit  Bildung  einer  Adnexgeschwulst. 
Bei  der  Laparotomie  entfernte  F.  zunächst  genau  aus  der 
Gegend  des  rechten  Övarium  eine  allseitig  verwachsene 
Geschwulst  von  10  cm  Länge  und  5  cm  Dicke.  Ausser- 
dem fand  er  in  der  Unken  Nierengegend  einen  kleinfaust- 
grossen  Tumor,  der  im  grossen  Netze  sass  und  sich  als 
ein  ringsum  von  Netz  umwachsenes  Lithopädion  erwies. 
Glatte  Reconvalesoenz. 

Die  anatomische  Untersuchung  beider  Präparate  er- 
gab :  Das  Ovarium  der  rechten  Seite,  von  dem  noch  ein 
ein  Corpus  luteum  tragender  Theil  vollkommen  erhalten 
war,  erweiterte  sich  zu  einem  faustgrossen  Sacke,  der 
eine  stark  durchblutete  nekrotische  Placenta  enthielt. 
Die  gleichseitige  Tube,  sowie  das  Fimbrienende  und  das 
Lig.  infundibulo-ovariale  waren  völlig  frei.  Der  dazu 
gehörige  Foetus  war  das  ganz  in  Netz  eingewachsene 
vorgefundene  Lithopädion,  das  seiner  Grösse  nach  etwa 
dem  5.  bis  6.  Monate  entsprach. 

F.  hält  die  ovariale  Natur  der  Gravidität  damit  für 
einwandfrei  bewiesen.    Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 


256 


YU.   Chirurgie,  Augen-  und  Olireuheilkunde. 


VII.    Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


426.  Ueber  einen  Apparat  EorControle  des 
Polaea  in  der  Narkose ;  von  Prof.  Q.Gaertner. 
(Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  24.  1903.) 

Der  ununterbrochenen  Pulscontrole  bei  der 
NarkoBe,  die  von  der  Theorie  so  unbedingt  ge- 
fordert wird,  stellen  sieh  in  der  Praxis  wesentliche 
Hindernisse  entgegen,  vor  allen  Dingen  eine  Er- 
müdung des  Gefühls.  Nach  langen  Versuchen  ist 
es  Q.  gelungen,  einen  Pulaeoniroler  zu  oonstruiren, 
der  in  jedem  Falle  rasch  in  Thätigkeit  gesetzt 
werden  kann  und  gestattet,  den  Puls  des  Narko- 
tisirten  mit  Hülfe  des  Auges  fortdauernd  und  plan- 
massig  so  vollkommen  zu  überwachen,  als  dies  im 
Interesse  der  Kranken  von  Erfahrung  und  Theorie 
gefordert  wird.  Die  Construktion  des  Apparates, 
sowie  seine  Anwendung  müssen  im  Originale  nach- 
gelesen werden.  P.  Wagner  (Leipzig). 

427.  Hebevorriohtang  aar  Brleichternng 
von  Operationen  and  Verbänden;  von  Prof. 
F.  König.  (Arch.  f.  klin.  Chir.  LXIX.  3.  p.  650. 
1903.) 

K.  hat  an  dem  von  ihm  gebrauchten  Steltz- 
n  e  r  'sehen  Operationtische  einen  Hebemechanismus 
angebracht,  durch  den  diejenige  Kürperregion,  an 
der  gerade  operirt  wird,  möglichst  hervorgehoben 
werden  kann.  Es  handelt  sich  um  ein  Querbret, 
das  in  seitlichen  Führungschienen  bequem  ver- 
schoben und  unter  den  zu  hebenden  Theil  ge- 
bracht werden  kann ;  die  Hebung  geschieht  durch 
Curbeldrehung.  Die  Vorrichtung  (vergl.  die  Ab- 
bildungen in  der  Originalarbeit)  eignet  sich  nament- 
lich für  Tracheotomie  und  Kropfoperationen,  für 
Nieren-  und  Oallenblasenoperationen ,  sowie  für 
Operationen  an  der  Harnblase  und  am  Proc.  vermi- 
formis. P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

428.  Danerheilong  nach  Ueberpflaniang 
nngeatielter  Hantlappen;  von  Dr.  W.  Braun. 
(Beitr.  z.  klin.  Chir.  XXXVn.  1  u.  2.  p.  421. 
1903.) 

B.  hat  20  Kranken,  bei  denen  ungestielte  Haut- 
lappen nach  der  Methode  von  Krause  überpflanzt 
worden  waren,  nach  1^/, — 9  Jahren  nachunter- 
sucht. Diese  Beobachtungen  weisen  übereinstim- 
mend darauf  hin,  dass  da,  wo  ungestielte  Haut- 
lappen einmal  einwandfrei  aufgeheilt  sind,  auch 
die  grösste  Gewähr  für  einen  Dauererfolg  geboten 
ist,  sogar  an  den  ezponirtesten  Körperstellen,  wie 
z.  B.  an  der  Ferse.  Nachträglicher  Untergang  des 
einmal  angeheilten  Lappengewebes  ist  in  keinem 
Falle  im  Laufe  der  Jahre  in  nennenswerthem  um- 
fange zu  beobachten  gewesen. 

Die  weiteren  Einzelheiten  über  das  Verhalten 
der  Lappenhaut  müssen  im  Originale  nachgelesen 
werden.  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig), 


429.  Experimentelle  Untersnohangen  über 
die  Ab-  oder  Zunahme  der  Keime  in  einer 
aooidentellen  Wände  nnter  rein  aaeptisoher 
trookener  nndantiaeptieoherfeaohter  Behand- 
lang; von  Dr.  G.  Oontermann.  (Arch.  f.  klin. 
Chir.  LXX.  2.  p.  394.  1903.) 

G.  hat  seine  Versuche  in  der  Poliklinik  der 
V.  Bergmann 'sehen  Klinik  auf  Anregung  von 
Lex  er  angestellt  Er  wählte  für  seine  Zwecke 
Wunden,  die  makroskopisch  nicht  eiterten,  noch 
auch  Zeichen  von  Entzündung  zeigten;  Vergleiches 
halber  wurden  die  Versuche  auch  auf  einige 
eiternde  Wunden  ausgedehnt.  Die  einzelnen  Wun- 
den wurden  stets  mit  dem  gleichen  Verbände  bis 
zur  Heilung  behandelt  Zur  Anwendung  kamen: 
1)  trockene  aseptische   Qaze,    2)  Jodoformgaze, 

3)  O.öprom.  feuchte  Sublimatgaze  mit  Outtapercha, 

4)  3proc.  feuchte  Carbolgaze  mit  Guttapercha. 

Aus  seinen  Untersuchungen  zieht  0.  folgende 
Schlüsse:  „1)  Eine  bakterienhemmende  Nachwir- 
kung der  Antiseptica  in  Wunden  ist  nicht  zu  con- 
statiren.     2)  Der  Keimgehalt  nicht  eiteriger  aoci- 
denteller  Wunden  wird  bei  antiseptisch -feuchten 
impermeablen  Verbänden  mehr  gesteigert  als  bei 
trockenen.     3)  Bei  accidentellen  Wunden  ist  der 
Jodoformgaze  der  Vorzug  zu  geben,  da  sie  mit  den 
klinisch  wichtigen  Eigenschaften  der  Aufnahme  der 
Wundsekrete   und  Blutstillung  durch  Festsaugen 
noch  eine  entschiedene  Einwirkung  auf  die  Mikro- 
organismen verbindet  4)  Feuchte  Verbände  machen 
leicht  Ekzeme  und  Haarbalgabscesse  in  der  Um- 
gebung der  Wunde,  begünstigt  durch  Maoeration 
der  Haut     5)  Die   feuchten  Verbände  sind  kein 
sicheres   Mittel   gegen   Vereiterung  accidenteller 
Wunden.     6)  Bei  eiternden  Wunden  bewirken  die 
trockenen  Verbände  eine  schnellere  Abnahme  der 
Keime  als  die  feuchten.    7)  Bei  phlegmonösen  Ent- 
zündungen wirken  die  trockenen  Verbände  (asep- 
tische Gaze   und  Jodoformgaze)   günstig  auf  den 
Abfall  der  Keimzahl.     8)  Viele  aocidentelle  Wun- 
den heilen  trotz  grossen  Keimgehaltes  ohne  klini- 
sche Zeichen  von  Entzündung.^^ 

P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

430.  Therapeatisohe  Erfolge  doroli  Hart- 
parafAn-Ixgektionen  aaa  dem  Q-eaammt^ebiete 
der  Chirurgie;  von  Dr.  H.Eckstein.  (Berl. 
klin.  Wchnschr.  XL.  12.  13.  1903.) 

E.  hat  zuerst  darauf  hingewiesen,  dase  bei  der 
Erzeugung  suhcuUin&r  Prothesen  nach  Gersuny 
die  Verwendung  von  hoehsehtnehenden  Hariparaf' 
finen  an  Stelle  von  Vaseline  eine  Reihe  von  Vor- 
theilen  bietet  Der  wesentlichste  Vortheil  ist  das 
schnelle  Erstarren  der  eingespritzten  Masse,  die 
die  ihr  während  des  Erstarrens  durch  Kneten  ver- 
liehene Gestalt  ganz  unverändert  beibehält,  audi 
nicht  wie  Vaseline,  äusserem  Drucke  oder  dem 


VU.  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


257 


Ma8l»Izuge  oder  dem  Gesetze  der  Schwere  nach- 
giebt  und  dadurch  ihre  Lage  in  unerwünschter 
Weise  verftndert  Femer  ist  in  Folge  des  schnel- 
len Festwerdens  die  Gefahr  der  Lungenembolie 
iUBserordenÜich  gering.  Ausserdem  wird  hoch- 
schmelzendes Hartparaffin  nicht  resorbirt;  das 
Bindegewebe  bildet  nur  eine  Kapsel,  die  nirgends 
in  das  Hartparaffin  eindringt  und  ihrem  histo- 
logischen Bilde  entsprechend  schon  nach  kurzer 
Zeit  zum  Resorbiren  ungeeignet  sein  muss.  Die 
Technik  der  Paraffin-Injektion  ist  sehr  einfach. 

E.  berichtet  fiber  die  therapeutischen  Erfolge, 
die  er  durch  Hartparaffin-Injektionen  bei  SaUel- 
ruum,  narbigen  Einziehungen,  Knockendepressionen 
nath  Trepanation  des  Proe,  mastoideus,  Ekiropium, 
Herstellung  einer  känsUiehen  Mamma,  Mastdarm' 
pnliaps  mit  TJrin-Ineontinenx,  Hernien  u.  s.  w.  er- 
sielt hat 

E.  weist  schliesslich  noch  auf  eine  Reihe  von 
anderen  Verwendungsmöglichkeiten  hin,  die  sich 
speciell  durch  Verwendung  von  Eartparaffinplatten 
ergeben:  Deckung  von  Knochendefekten,  Ersatz 
des  kn(k^hemen  Nasengerüstes  u.  s.  w. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

431.  Ankyloflüi  mandibulae  vera;  von  Prof. 
L  W.  Orlow.  (Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  LXVL 
5  u.  6.  p.  399.  1903.) 

Aus  dieser  sehr  ausffihrlichen  Arbeit,  die  sich 
auf  104  Eünzelbeobachtungen,  darunter  7  eigene 
Fälle,  stützt,  können  wir  hier  nur  einige  Haupt- 
punkte hervorheben.  Astiologisek  unterscheidet 
man  angeborene  und  er%€orbene  wahre  Kieferankylose. 
Die  Frage  von  dem  Vorkommen  angeborener  An- 
kylosen ist  noch  nicht  endgültig  gelöst;  einige 
Autoren  stellen  sie  ganz  in  Abrede.  Die  erwor- 
ierMti  Ankylosen  zerfallen  in  Ankylosen  in  Folge 
einer  primftren  Aifektion  des  Eiefergelenkes  (Ver- 
letzungen, Entzündungen)  und  in  Ankylosen  in 
Folge  einer  sekundären  Erkrankung  des  Eiefer- 
gelenkes nach  primären  Erkrankungen  des  mitt- 
leren und  äusseren  Ohres,  sowie  der  benachbarten 
Knochen. 

Die  paikotogiseh-anatonUsehen  Veränderungen 
sind  nach  dem  Orade  ihrer  Entwickelung  und  Ver- 
breitung sehr  verschieden:  von  relativ  unbedeu- 
tenden Veränderungen  der  Oelenkflächen  des  Köpf- 
chens und  der  Oelenkgrube,  die  eine  flbrüse  oder 
knOcheme  Ankylose  hervorrufen,  bis  zu  ausge- 
sprochenen Deformationen  des  KOpfchens,  des 
Halses,  des  ganien  Oelenkfortsatzes,  der  beiden 
Fortsätze,  endlich  des  ganzen  oberen  Endes  des 
aufsteigenden  Astes  und  bis  zur  völligen  Verän- 
derung ihrer  normalen  Beziehung  zu  den  benach- 
barten Knochen.  Li  den  schwersten  Fällen  wurde 
eine  Wucherung  neugebildeter  Knochenmassen 
beobachtet ;  man  vermisste  hier  nicht  nur  das  Ge- 
lenk und  beide  Fortsätze,  sondern  auch  die  Incisura 
semilunarie;  der  Arcus  zygomat.  und  das  ganze 
Gebiet  zwischen  d^m  geschwundenen  Jochbogen, 


der  Schuppe  des  Schläfenbeines  und  dem  oberen 
Ende  des  aufsteigenden  Astes  war  von  einer  un- 
regelmässigen, zuweilen  elfenbeinharten  Knochen- 
masse eingenommen,  die  den  Unterkiefer  mit  der 
Schädelbasis  unbeweglich  verlöthete.  Die  Unter- 
scheidung zwischen  Änkylosis  vera  und  spuria,  je 
nachdem  Entzündungen  des  Kiefergelenkes  selbst 
oder  Entzündungen  der  Kieferweichtheile  die  Ur- 
sache der  Ankylose  sind,  entspricht  nicht  mehr 
ganz  der  Wirklichkeit.  Die  Vorstellung  von  der 
wahren  Ankylose  als  einer  Ankylose  arthrogener 
Herkunft  ist  mit  einem  Vorbehalte  in  dem  Sinne 
zu  nehmen,  „dass  für  eine  bedeutende  Zahl  der* 
selben  darunter  hauptsächlich  ein  genetisdier  Zu- 
sammenhang der  Ankylose  mit  der  Erkrankung 
des  Kiefergelenkes  zu  verstehen  ist,  aber  das  wirk- 
liche, zuweilen  auch  das  hauptsächlichste  Hinder- 
niss  für  die  Kieferbewegungen  liegt  weit  jenseits 
der  Grenzen  dieses  Gelenks;  die  Beweglichkeit 
wird  in  solchen  Fällen  bei  der  Operation  nur  dann 
hergestellt,  wenn  der  operative  Eingriff  sich  nicht 
auf  die  alleinige  Gtolenkresektion  beschränkt,  son- 
dern auch  die  nicht  minder  wichtigen  extraarti- 
kulären  Veränderungen  beseitigt^'  Hierher  gehören 
namentlich  die  Veränderungen  des  Processus  ooro- 
noideus. 

Diagnostisch  ist  besonders  bemerkenswerth  die 
charakteristische  Entstellung  des  Gesichtes,  das 
sogen.  Vogelgesicht.  Schwieriger  ist  die  Bestim- 
mung, ob  eine  Erkrankung  beider  Gelenke  oder 
nur  des  einen  vorliegt  und  welche  Seite  die  er- 
krankte ist  Für  eine  einseitige  Ankylose  sprechen : 
äussere  Veränderungen  über  irgend  einem  Gelenke, 
in  Form  von  Unebenheiten,  Narben  u.  s.  w.,  eine 
vorausgegangene  oder  noch  bestehende  einseitige 
Ohraffektion  und  Angaben  des  Kranken  über  einen 
Zusammenhang  des  Ohrleidens  mit  der  Kiefer- 
ankylose, femer  die  Möglichkeit,  den  Mund  auf 
der  einen  Seite  vermittelst  Zangen  zu  öffnen ;  end- 
lich eine  Asymmetrie  des  Gesichtes  in  Folge  einer 
grösseren  Atrophie  der  Kieferhälfte  auf  der  Seite 
der  Ankylose.  Eine  solche  Asymmetrie  kann  aber 
auch  bei  beiderseitiger  Ankylose  vorhanden  sein. 

Es  ist  wohl  kaum  mehr  nöthig  zu  beweisen, 
dass  die  Behandhmg  der  Ankylose,  nicht  nur  der 
vollständig  entwickelten,  sondern  auch  der  im 
Anfangstadium  befindlichen,  nur  eine  operative 
sein  kann,  da  die  orthopädische  Behandlung  ver- 
schiedener Art  eher  schadet,  als  nützt  Die  Opera- 
tionen können  in  topographischer  Hinsicht  in  3 
grosse  Gruppen  eingetheilt  werden:  die  Operationen 
am  horixontaien  TheHe  des  Unterkiefers;  die  Operor 
tionen  am  aufsteigenden  Aste  in  der  Ausdehnung 
vom  Kieferwmket  bis  mir  Ineisura  semilunaris;  die 
Operationen  am  Oelenkiheüe  des  aufsteigenden  Astes, 
eingeschlossen  die  Operationen  am  Kiefergelenke 
selbst,  an  einem  oder  an  beiden  Fortsätzen  und 
am  ganzen  oberen  Ende  des  aufsteigenden  Astes. 

Die  verschiedenen  Operationen  mit  ihren  zahl- 
reichen Modifikationen,  die  möglichen  Complikc^^ 


258 


Vn.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


tionen  u.  s.  w.  werden  von  0.  eingehend  geschil- 
dert. Die  Häufigkeit  der  Reeidive  ist  relativ  gross. 
Schützen  kann  man  sich  gegen  Becidive  1)  durch 
Entfernung  des  Periostes  zusammen  mit  dem  rese- 
cirten  Knochen;  2)  durch  ausgedehnte  Knochen- 
resektionen ;  3)  durch  Transplantation  von  Muskel* 
stücken  oder  von  Metallplatten  zwischen  die 
Flächen  der  resecirten  Knochen ;  4)  durch  forcirte 
passive  und  aktive  Bewegungen  des  Unterkiefers, 
um  die  Bildung  eines  neuen  falschen  Gelenkes  an 
Stelle  des  eutfernten  Knochens  zu  erzielen. 

Im  Allgemeinen  ist  das  funktionelle  Besultat 
der  operativen  Behandlung  der  Kieferankylosen 
günstig.  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

432.  Ueber  centrale  Kieferfibrome;   von 

Dr.  C.  Blauel.  (Beitr.  z.  Hin.  Chir.  XXXVn. 
1  u.  2.  p.  306.  1903.) 

Bl.  theilt  aus  der  Tübinger  Chirurg.  Klinik 
3  Fälle  von  centralen  Kieferfibramen  mit,  denen  er 
dann  noch  8  weitere  Beobachtungen  aus  der  Lite- 
ratur anreiht. 

Die  emtrcden  Kieferfibrome  stellen  sich  als  eine 
sehr  seltene  Erkrankung  dar,  die  meistens  im  3., 
doch  auch  im  2.  und  am  Anfange  des  4.  Lebens- 
decennium  auftritt,  unsere  Kenntnisse  über  ihre 
Aetiologie  sind  gering;  am  meisten  Wahrschein- 
lichkeit hat  der  Ursprung  von  einem  zurück- 
gehaltenen Zahnkeim  für  sich.  Der  LiebUngeitx 
sind  die  mittleren  Theile  des  horizontalen  Astes 
des  Unterkiefers.  Dort  erfolgt  eine  vornehmlich 
die  äussere  Knochenplatte  betreffende  VorwOlbung 
des  Knochens  und  der  sie  bedeckenden  Weich- 
theile.  Die  Knochenschale  bleibt  für  gewöhnlich 
erhalten,  nur  selten  wird  sie  durchbrochen  und 
dann  mit  Vorliebe  am  Proc.  alveolaris.  Das  Waehe^ 
ikum  der  centralen  Fibrome  ist  sehr  langsam ;  sie 
tragen  dabei  durchaus  den  Charakter  der  guicartigen 
Oeschtüülsie,  können  aber  eine  grosse  Ausdehnung 
erreichen.  Die  sonst  günstige  Prognose  wird  durch 
zweifellos,  wenn  auch  selten  vorkommende  Ueber- 
gänge  in  Sarkom  getrübt.  Die  Therapie  muss 
operativ  sein.  Oft  genügen  lokale  Exstirpationen, 
doch  werden  auch  partielle  und  totale  Resektionen 
nothwendig.  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

433.  Die  Lymphknoten  der  Unterkiefer- 
speioheldrüse ;  von  Dr.  v.  Brunn.  (Arch.  f. 
klin.  Chir.  LXIX.  3.  p.  657.  1903.) 

Seitdem  Fälle  bekannt  geworden  sind,  in  denen 
auch  in  der  ünterkieferspeicheldiriise  selbst  eareino- 
mcUöse  Knoten  hei  bestehendem  Lippen-  oder  Zungen- 
earcinom  sich  fanden,  pflegen  die  meisten  Opera- 
teure die  Gl.  submaxillaris  der  erkrankten  Seite 
mit  zu  entfernen,  mag  sie  bei  der  Untersuchung 
verdächtig  erscheinen  oder  nicht.  So  geschieht  es 
auch  regelmässig  in  der  v.  Bergmännischen 
KUnik. 

Wie  ist  nun  der  Befund  von  isolirten  Carcinom- 
knoten  der  Gl.  submaxillaris  zu  erklären?   Genaue 


anatomische  Untersuchungen  von  32  Unterkiefer- 
speioheldrüsen  ergaben  in  2  Fällen  echte  Lymph- 
knoten innerhalb  der  Drüsensubstanx ,  und  zwar 
innerhalb  des  bindegewebigen  Septum.  „So  ein 
Lymphknoten  liegt  zwar  nicht  in  der  Substanz  der 
Drüse  als  solcher,  rein  anatomisch  gedacht,  aber  er 
liegt  klinisch  in  ihr,  und  das  ist  meiner  Meinung 
nach  für  den  Praktiker  das  Entscheidende.*' 

P.  Wagner  (Leipzig). 

434.  Ueber  die  operativen  und  funktio- 
nellen Brfolge  der  Operation  der  angeborenen 
Gaumenspalte ;  von  Dr.  0.  K  a  p  p  e  1  e  r.  (Deut- 
sche Ztschr.  f.  Chir.  LXVn.  p.  92.  1903.) 

Die  Operation  der  Gaumenspalte  ist  bezüglich 
des  operativen  Erfolges  ausserordentlich  dankbar. 
Von  sämmtliohen  82  Operirten  sind  42  =  51.2<>/o 
durch  eine  einzige  Operation,  29  =  36.3®/o  durch 
wiederholte  Operationen  geheilt  worden;  es  ist 
also  bei  71  Operirten  =  86.5Vo  ©i^^  vollständiger 
Erfolg  erreicht  worden.  Unvollständig  gelungen 
sind  7  =  8.6<^/o ,  gänzlich  misslungen  4  :=  4.8^/o 
der  Operationen. 

Aus  den  Erfahrungen  E.'s  geht  deutlich  her- 
vor, dass  nach  einer  gelungenen  Operation  die 
anatomischen  und  physiologischen  Verhältnisse 
des  Gaumens  und  des  Rachens  so  liegen,  dass  in 
der  Mehrzahl  der  Fälle  durch  Sprechunterricht  oder 
durch  Sprechunterricht  mit  Zuhülfenahme  eines 
Raohenobturators  ein  für  eine  normale  Sprache  hin- 
reichender Abschluss  zwischen  Mund-  und  Nasen- 
höhle herbeigeführt  werden  kann,  dass  aber  die 
Operation  allein  nur  in  ganz  seltenen  Fällen  einen 
vollen  funktionellen  Erfolg,  d.  h.  eine  normale 
Sprache,  nach  sich  führt 

Nach  E.'s  Meinung  soll  man  in  einem  Lebens- 
alter operiren,  wo  die  Mortalität  der  Operation 
gleich  Null  oder  nahezu  gleich  Null  ist,  wo  ein 
idealer  funktioneller  Erfolg  bezüglich  der  Sprache 
ohne  weiteres  Hinzuthun  möglich  und  mit  Spredi- 
unterricht  fast  in  allen  Fällen  sicher  ist,  wo  die 
Kinder  noch  nicht  in  die  Schule  gehen,  d.  h.  noch 
nicht  in's  Leben  mit  seinen  Anfechtungen  und 
Kränkungen  herausgetreten  sind.  Das  wäre  die 
Zeit  vom  2.  bis  6.  Lebensjahre,  wobei  dann  jeder 
Operateur  sich  je  nach  Constitution,  Temperament, 
Emährungzustand  des  Ejunken  und  nach  seinen 
eigenen  Operationerfolgen  die  nähere  Zeitbestim- 
mung selbst  aussuchen  kann. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

435.  Die  angeborenen  aerösen  Cysten  des 
Halses ;  von  Dr.  V  i  c  t  o  r  V  e  a  u.  (Arch.  de  M6d. 
des  Enf.  VL  p.  193.  Avril  1903.) 

Im  Anschlüsse  an  einen  selbstbeobachteten 
Fall,  machte  V.  eingehende  Studien  über  die  Natur 
und  die  Entwiokelung  der  angeborenen  serösen 
Cysten  des  Halses. 

V.  hatte  Gelegenheit,  ein  21  Monate  altes  Kind  za 
sehen,  das  seit  der  Geburt  eine  stetig  wachsende  Schwel- 
lung der  rechten  Halsseite  darbot.    Sie  hatte  die  Grösse 


Vn.   Chirurgie)  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


259 


einer  Faust  erreicht,  erstreckte  sich  zwischen  unter- 
tiefer,  Sternocleidomastoideas  und  Schlüsselbein,  war 
ausserordentlich  weich,  so  dass  man  den  Eindruck  einer 
Pseadoreduktibilität  gewann.  Die  Enukleirung  gelang 
ohne  besondere  Schwierigkeit,  da  die  Cyste  mit  der  Um- 
gebung keine  festeren  Verwachsungen  hatte,  doch  fand 
man  in  sie  eindringend  die  III.  und  IV.  Wurzel  des 
Brachialplexus,  die  durchschnitten  wurden,  letztere  unter- 
halb der  Abgangstelle  des  Phrenicus. 

V.  hält  diese  Cysten  fflr  in  der  Entwicke- 
lung  zurückgebliebene  Theile  des  lymphatischen 
Systems.  Es  giebt  normalerweise  am  Halse  der 
2— Smonatigen  Embryonen  lymphatische  Hohl- 
läume,  die  in  ihrer  feineren  Struktur  an  diese 
Cysten  erinnern.  Im  weiteren  Verlaufe  des  em- 
bryonalen Lebens,  bilden  sich  diese  Hohlräume 
zurflek,  doch  ist  es  möglich,  dass  auf  irgend  eine 
Weise  eine  Störung  in  dieser  Rückbildung  eintritt 
und  es  zur  Cystenbildung  kommt  In  manchen 
Fällen  beobachtet  man  eine  Verbindung  zwischen 
diesen  Cysten  und  der  Vena  jugularis  interna,  was 
auch  bei  den  erwähnten  lymphatischen  Hohl- 
räumen gefunden  wird.  Später  schliesst  sich 
dieser  Verbindungskanal,  doch  kann  eine  kleine 
Oeffnung  fortbestehen  und  man  findet  dann  Cysten 
mit  blutigem,  statt  mit  serösem  Inhalte. 

E.  Toff  (Braila). 

436.  Ueber  vereiterte  Feriodontiten  und 
deren  rationelle  Behandlung;   von  Dr.  D.  D. 


(SpitaluL  XXm.   4—5.  p.  164. 


Niculescu. 
1903.) 

In  allen  Fällen  von  eiteriger  Periodontitis  sollen 
die  kranken  Zähne  ohne  Verzug  extrahirt  werden. 
Es  ist  irrig,  die  Heilung  des  Abscesses  abzuwarten, 
om  erst  dann  die  Entfernung  des  Zahnes  vorzu- 
nehmen. Es  können  hierdurch  schwere  Phleg- 
monen entstehen,  der  Eiter  kann  sich  den  Weg  in 
den  Sinus  mazillaris  oder  in  das  peripharyngeale 
Zellengewebe  bahnen  und  schwere  Erkrankungen, 
selbst  Todesfälle  bewirken.  Nur  wenn  es  sich  um 
wrdare  Zähne  handelt,  kann  man  bei  nicht  sehr 
ausgedehnten  Läsionen  durch  Spaltung  des  Absces- 
Ks  eine  Conservirung  des  kranken  Zahnes  an- 
streben. Handelt  es  sich  um  ausgedehnte  Phleg- 
monen, so  sollen  die  Abscesse  womöglich  durch 
den  Mund  eröffnet  werden,  um  den  Patienten  vor 
entstellenden  Gtesicht-  oder  Halsnarben  zu  be- 
wahren. E.  Toff  (Braila). 

437.  Ueber  akate  Barmwandbrüohe  der 
Linea  alba  und  der  vorderen  Banohwand  mit 
Aufgang  in  Gtangrän;  von  Dr.  A.  Wiesinger. 
(Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  LXVH.  p.  83.  1903.) 

W.  beriditet  über  2  Fälle  von  akuten  Darm- 
wandbrüchen der  Linea  alba,  bez.  der  vorderen 
Baudiwand  bei  vorher  vOllig  gesunden  Kindern. 
In  beiden  Fällen  scheint  die  Incaroeration  durch 
intraabdominellen  Druck  (Pressen  beim  Stuhl- 
gang) hervorgerufen  worden  zn  sein.  Da  vor- 
her klinisch  keine  Erscheinungen  eines  Bruches 
vorhanden  waren,  ist  es  nach  der  ganzen  Sachlage 


wohl  wahrscheinlicher,  dass  mit  der  Incaroeration 
erst  das  Auseinanderweichen,  bez.  Zerreissen  der 
Fascie  eingetreten  ist.  Jedenfalls  lag  ein  Anlass, 
einen  bereits  präexistirenden  Bruchsack  anzu- 
nehmen, nicht  vor. 

In  beiden  FäUen  waren  es  partielle  Einklem- 
mungen der  Darmwand,  wie  im  ersten  Falle  durch 
die  Sektion,  im  zweiten  durch  die  Operation  und 
Schluss  der  Fistel  festgestellt  wurde.  In  beiden 
Fällen  war  es  Dünndarm,  der  eingeklemmt  war; 
ein  Darmdivertikel  war  an  der  Einklemmungstelle 
nicht  vorhanden. 

Im  Anhang  berichtet  W.  noch  über  ein  öjähr. 
Mädchen  mit  akutem  Magenwandbruch  mit  Aus- 
gang in  Ghmgrän ;  das  Kind  ging  an  Inanition  zu 
Orunde. 

Die  Symptome  der  akuten  DarmtmndbriU^ie 
werden  durch  peritonäale  Reizerscheinungen  ein- 
geleitet, die  ohne  besondere  Veranlassung  eintreten 
oder  plötzlich  beim  Stuhlgang  durch  Pressen  hervor- 
gerufen werden.  Schmerzhaftigkeit  und  Auftrei- 
bung des  Leibes  stellen  sich  ein,  mehr  oder  weniger 
häufiges  Erbrechen,  Stuhlverstopfung  oder  blutig- 
schleimige Durchfälle.  Alle  diese  Erscheinungen 
klingen  im  Verlauf  von  8 — 10  Tagen  wieder  ab. 
Die  Untersuchung  kann  dabei  ausser  allgemeinen 
peritonitischen  Erscheinungen  einen  örtlichen  Be- 
fund nicht  erheben;  die  Hernien  sind  meist  zu 
klein  und  zu  tief  gelegen,  um  entdeckt  werden  zu 
können.  Die  peritonäalen  Erscheinungen  hören 
auf,  sobald  das  eingeklemmte  Stückchen  Darm 
brandig  geworden  ist  Es  tritt  eine  scheinbare 
Besserung  ein,  die  8 — 14  Tage  anhalten  kann. 
Dann  breitet  sich  von  der  kleinen  gangränösen 
Darmpartie  aus  über  der  Fascie  eine  Entzündung 
und  Eiterung  in  den  tiefen  Schichten  der  Bauch- 
decken langsam  flächenhaft  aus  und  tritt  schliess- 
lich am  Nabel,  als  der  am  wenigsten  Widerstand 
leistenden  Stelle,  zu  Tage. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

438.  Ueber  Lnmbalhemien  and  verwandte 
Zustände;  von  Dr.  M.  Borchardt  (Berl.  klin. 
Wchnschr.  XXXVIH.  49.  50.  1901.) 

B.  unterzieht  die  Lumbalhemien ,  ihr  Vor- 
kommen an  den  von  Petit,  Lesshaft  und 
Lieber  beschriebenen  schwachen  Stellen  der 
seitlichen  hinteren  Bauchwand,  ihre  Entstehung, 
bei  der  das  Trauma  eine  recht  grosse  Rolle  spielt, 
einer  literarischen  Besprechung.  Eingehender  wer- 
den die  angeborenen  Lumbalhernien  behandelt,  von 
denen  erst  wenige  Fälle  bekannt  sind,  für  die  aber 
der  Beweis  geliefert  ist,  dass  sie  einer  mangel- 
haften Ausbildung  der  Muskelwand  ihre  Entstehung 
verdanken. 

B.  bespricht  sodann  emenYeJlYon Pseudohernie 
der  Lumbaigegend,  der  in  der  v.  Bergmänni- 
schen EMnik  beobachtet  wurde,  in  dem  es  sich  um 
eine  circumscripte  hemienartige  Ektasie  der  Bauch- 
wand handelte,  die  ebenfalls  einer  beträchtlichen 


260 


yn.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


Atrophie  der  Muskulatur  ihre  Entstehung  ver- 
dankte. Diese  Hernia  spuria  ist  sdiarf  zu  trennen 
▼on  der  echten  angeborenen  Lumbalhemie,  bei 
der  wohl  stets  eine  complicirtere  Defeldbüdung 
der  Bauchmuskulatur  anzunehmen  ist,  wfthrend 
bei  den  Pseudohernien,  bei  denen  ein  Bruch- 
ring  fehlte  und  die  VorwMbung  breitbasiger  ist 
und  eine  grössere  Ausdehnung  hat,  die  Entstehung 
auf  eine  Schwflche  und  Atrophie  der  Muskulatur 
zurückzuführen  ist  Für  die  echten  angebor^ien 
Lumbalhernien  empfiehlt  sich  die*  radikale  Ope- 
ration, wfthrend  wir  uns  gegenüber  den  Pseudo- 
hernien oonservativ  verhalten  werden. 

F.  Krumm  (Karlsruhe). 

439.  Ueber  die  Lombalhernien  and  seit- 
liehe  Baachhemien  (Laparoeelen);  von  Dr. 
R  V.  Bar^ cz.  (Arch.  f.  kUn.  Chir.  LXVUL  3. 
p.  631.  1902.) 

Die  Lumbalhernien  erwecken  in  dem  Chirurgen 
ein  reges  Litereese,  nicht  nur  wegen  ihrer  ver- 
hftltnissmassigen  Seltenheit,  sondern  auch  dadurch, 
dass  der  Ausgangspunkt  und  die  Entstehung  noch 
nicht  genug  aufgeklärt  sind.  v.  B.  hatte  Gelegen- 
heit, 6  solche  Hernien  zu  beobachten. 

Wegen  der  üngleichmftssigkeit  der  anatomi- 
schen Verhältnisse  ist  es  richtiger,  die  Lumbal- 
hemien  nicht  nach  der  Bruchpforte,  sondern  nach 
den  ätiologischen  Umständen  einzutheilen.  v.  B. 
unterscheidet:  1)  Oongemiale  Lumbalhemien,  Es 
handelt  sich  hier  um  gänzlichen  Defekt  oder  mangel- 
hafte Entwickeiung  einer  gewissen,  die  Lenden- 
und  seitliche  Bauchgegend  bedeckenden  Muskel- 
gruppe. Charakteristische  Merkmale  dieser  Hemien- 
art  sind:  Das  Auftreten  der  Hernie  gleich  nach 
der  Geburt  oder  in  den  ersten  Lebensmonaten,  eine 
verhältnissmässig  breite  Basis  der  Geschwulst,  so 
dass  sie  nicht  nur  die  Lendengegend,  sondern  auch 
die  seitliche  Bauchgegend  einnimmt  Neben  der 
Hernie  beobachtete  man  oft  in  diesen  Fällen  auch 
andere  fötale  EntwickelungstGrungen,  wie  Mangel 
mehrerer  Rippen,  congenitale  Phimose.  2)  IVau- 
tncUische  Lendenhemien.  Sie  entstehen  entweder 
durch  ein  direkt  auf  die  Lendengegend  wirkendes 
Trauma  oder  durch  Vermittelung  der  Körperlast 
oder  Anstrengung  und  Zerrung  der  Rückenmuskeln. 
Diese  Hernien  entstehen  gewöhnlich  unmittelbar 
nach  der  Verletzung.  3)  Die  nach  Senkungmbscesam 
entstandenen  Lendenhemien,  Die  von  den  Wirbeln 
oder  dem  Darmbeinkamme  ausgehende  Senkungs- 
abscesse  können  die  Wege  für  die  später  entstehen- 
den Lendenhemien  bahnen.  4)  Die  spontan  ent^ 
standenen  Lendenhemien,  Hierher  gehören  die 
Fälle,  in  denen  die  Aetiologie  noch  unklar  ist  Die 
Bruchpforte  der  Lumbalhemien  entspricht  nicht 
dem  Petit'schen  Dreieck,  sondern  dem  von  Less- 
haft beschriebenen,  das  unterhalb  der  12.  Rippe 
liegt 

Die  Diagnose  der  freien  Lumbalhemie  ist  ge> 
wohnlich  leicht  zu  stellen,  wenn  man  nur  an  die 


Möglichkeit  eines  Bruches  an  dieser  Stelle  denkt 
Schwieriger  ist  die  Diagnose  eines  irreponiblen  an- 
gewachsenen Bruches,  besonders  wenn  den  Bruch- 
inhalt ein  Fettklumpen  bildet 

Die  Prognose  ist  am  besten  bei  den  trauma- 
tischen Lumbalhernien ;  hier  kann  Ruhe  und  eine 
Pelotte  Heilung  bringen.  Im  üebrigen  ist  an 
eine  operative  Therapie  zu  denken :  Muskelplastik 
mit  gestielten  Muskellappen.  Bei  Einklemmungs- 
erscheinungen  muss  die  Hemiotomie  mit  Hinzu- 
fügung einer  Radikaloperation  ausgeführt  werden. 
P.  Wagner  (Leipzig). 

440.  Hemla  obtnratoria  tabae  et  ovarii 
■iniatra;  von  Franz  Schopf.  (Wien.  klin.Wo- 
chenschr.  XVL  19.  1903.) 

Den  4  in  der  Literatur  bekannten  Fällen  von 
Hernia  obtnratoria  desOvarium  und  der  Tube  reiht 
Seh.  einen  5.  an. 

Bei  der  68jähr.  Pat.,  die  seit  Jahren  an  wiederholten 
ErampfanfölleD ,  verbunden  mit  Schmerzen  im  Bauch 
und  an  der  inneren  Seite  des  linken  Oberschenkels  litt, 
bei  gleichzeitigem  Erbrechen  ohne  Stohlbehindening, 
kam  es  im  Verlaufe  eines  heftigen  Anfalles  auch  zur 
Darmocclasion  und  znm  Bild  des  Ileus.  Die  Laparotomie 
deckte  eine  Einklemmung  einer  10  cm  langen  Eeum- 
Bchlinge  zwischen  vorderer  Bauchwand  und  der  in  den 
Cialis  obturatorius  vorgelagerten,  einen  stramm  ge- 
spannten Strang  bildenden  Tube  auf.  Da  eine  Reposition 
von  Tube  undOvariom  auch  nach  flerniotomie  von  aussen 
nicht  möglich  war,  wurden  sie  entfernt,  die  Lücke  in  der 
Membr.  obturatoria  wurde  durch  Naht  verschlossen. 
Die  Pat.  ging  im  GoUaps  zu  Grunde. 

Seh.  empfiehlt  wegen  der  Schwierigkeiten,  die 
sich  bei  der  Herniotomie  bei  Hernia  obturatoria 
durch  die  Tiefe  der  Wunde,  die  Enge  des  Opera- 
tionfeldes einstellen  können,  die  Laparotomie.  Die 
Radikaloperation  kann  dann  folgen,  zur  Vermeidung 
von  Neuralgien  h&lt  Seh.  die  Resektion  des  Nerv, 
obturatorius  bei  der  Operation  fOr  nothwendig. 
F.  E  r  u  m  m  (Karlsruhe). 

441.  Laparotomie  and  Ventralhemien ; 
von  Dr.  M.  Silbermark  und  Dr.  IL  Hirsch. 
(Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  LXVUI.  1  u.  2.  p.  81. 
1903.) 

S.U.H.  theilen  ausderHosetig-Moorhof- 
schen  Abtheilung  mit,  dass  sie  unter  41  von  ihnen 
controlirten  Fällen  keinen  einzigen  Fall  von  aus- 
gesprochener operativer  Ventralhemie  gefunden 
haben,  der  etwa  durch  die  Dnzul&nglichieit  der 
Methode  entstanden  wftre. 

Die  umstände,  die  eine  Oewähr  dafOr  bieten, 
dass  sich  in  den  Narben  nach  Laparotomie  keine 
postoperativen  Ventralhemien  ausbilden,  sind  neben 
strengster  Asepsis  die  Methode  der  eztramedianen 
Inoision  nach  Lennander,  sowie  eine  sorgfältige 
Etagennaht:  Bauchfell  und  hintere  Rectusscheide, 
Zurückbringen  des  M.  rectus  in  seine  natürliche 
Lage,  Naht  der  vorderen  Rectusscheide.  Hierzu 
kommen  die  Verhütung  einer  Eiterung  in  der  Bauoh- 
narbe,  die  Hintanhaltung  postoperativer  Hämatome 
und  eines  postoperativen  Meteorismus. 

P.  Wagner  (Leipaig). 


vn.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheillnmde. 


261 


442.  Zwei  mie  von  Herniotomie  wegen 
Inoaroeration  von  Ooeoum  and  Prooessna  yer- 

miformis  bei  kleinen  Kindern ;  von  F.  E 1  a  u  8  8  • 
ner.    (Wien.  klin.  RuDdachau  XYL  49.  1902.) 

Kurzes  Referat  über  die  einschlägigen  Literatur- 
ßlle  und  folgende  eigene  Beobachtungen : 

l)6wÖGbige8Kind  mit  plötzlich  entstandener  Scrotal- 
geschwulst  und  DarmeioklemmungaymptomeD.  Opera- 
tion: angeborene  Hernie,  Einklemmnog  an  2  Stellen, 
nämlich  einmal  eine  massige  Einklemmung  des  Dick- 
darmes im  Leistenringe,  sodann  eine  Einschnürang  des 
Warmfortsatzes,  wohl  dadarch  entstanden,  dass  der  Brach- 
sack in  seiner  Mitte  in  Folge  bindegewebiger  Yerdicknng 
eine  deutliche  ringförmige  Verengerung  hatte  und  auf 
den  an  dieser  Stelle  gelagerten  Wurmfortsatz  (inclusive 
Dickdarm)  einen  starken  elastischen  Druck  ausübte.  In 
Folge  dessen  Cirkulationstörungen  und  schliesslioh  Gan- 
grin  des  Fortsatzes.  Abtragung  dieses,  Versenkung 
des  nur  leicht  verwachsenen  Coeoum,  Radikaloperation, 
Heilung. 

2)  4monatiges  Kind;  Entwiokelung  eines  Scrotal- 
bmches,  der  naoh  mehrfacher  Reposition  immer  wieder 
recidivirte.  Operation:  angeborene  Hernie,  Bruchsack- 
inhalt: Ooecum  und  Wurmfortsatz;  die  Spitze  dieses 
mit  dem  Hoden  fest  verwachsen,  nicht  frisch  verklebt. 
Keine  weiteren  Verklebungen.  Resektion  des  Fortsatzes, 
Radikaloperation,  Heilung. 

Taxisversuche  bei^leinen  Kindern  sind  be- 
sonders geföhrlich,  daPr  sollte  man  mit  der  Her- 
niotomie nicht  zu  lange  zGgern.  Unter  20  von  El. 
zusammengestellten  Fällen,  ähnlich  den  obigen,  kam 
es  in  15  nach  der  Operation  zur  Heilung. 

Mohr  (Bielefeld). 

443.  Cure  radioale  des  herniea  sans  Ouver- 
türe da  peritoine ;  par  J.  P  o  u  1 1  e  t  (Lyon  m^d. 
XCVII.  47.  p.  716.  1901.) 

P.  hat  im  Laufe  des  letzten  Jahrzehntes  ein 
Verfahren  der  Radikaloperation  der  Hernien  heraus- 
gebildet, dessen  Einfachheit  und  schnelle  Ausführ- 
barkeit, verbunden  mit  der  Sicherheit  des  Erfolges, 
geeignet  sein  sollen,  der  Radikaloperation  die 
weiteste  Verbreitung  zu  verschaflfen,  da  Alter  des 
Patienten,  Herzleiden,  Neigung  zu  Katarrhen,  son- 
stige constitutionelle  Erkrankungen  keine  Contra- 
indikationen  bieten. 

Gekennzeichnet  wird  die  Methode  P.'s  dadurch, 
dass  weder  Bruchsack,  noch  Peritonaeum  eröffnet 
wird,  dass  eine  einzige,  6  cm  lange  Incision  der 
Haut  mit  den  Scalpell  gemacht  wird,  alles  übrige 
aber  stumpf  mit  den  Fingern,  einer  Hohlnadel  und 
einem  20  cm  langen,  0.3  mm  dicken  Broncedraht 
auszuführen  ist,  und  zwar  wird  zunächst  der  stumpf 
isolirte  Bruchsackhals  nach  Reposition  des  Bruch- 
sackinhaltes abgeklemmt  und  durch  5 — 6  Stiche 
mit  der  amiirten  Nadel  quer  vernäht,  sodann  wer- 
den die  Enden  des  Drahtes  unter  Leitung  des  in 
den  Leistenkanal  eingeführten  Fingers  von  innen 
naoh  ausMn,  2  cm  von  einander,  l^/,cm  von  dem 
äusseren  Leistenring  durch  die  Bauchwand,  ab- 
gesehen von  der  Haut,  durchgeführt,  durch  An- 
ziehen des  Drahtes  wird  so  der  Bruchsackhals  an 
die  tiefe  Lage  der  Bauohwand  und  oberhalb  des 
Bmohkanala  befestigt,  schliesslich  wird  der  Leisten- 

Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft  3. 


kanal  «selbst  mit  den  Enden  desselben  Drahtes  unter 
Leitung  des  Fingers  durch  Führung  der  gekrümm- 
ten Nadel  von  aussen  nach  innen  und  von  innen 
naoh  aussen,  indem  die  fibrüsmuskulären  Wände 
gefasst  werden,  vernäht  Der  Draht  wird  in  der 
üblichen  Weise  geknotet,  seine  Enden  werden  durch 
ein  perforirtes  Bleistückchen  unschädlich  gemacht. 
Beim  Zuziehen  des  Drahtes  ist  zu  beachten,  dass 
es  nicht  gilt,  die  Bruchpfortenpfeiler  fest  aneinander 
zu  vernähen,  sondern  dass  der  Draht  selbst  den 
Verschluss  bilden  soll.  Sodann  Hautnaht  Die 
Operation,  bei  der  eine  Gefässunterbindung  nicht 
nöthig  ist,  dauert  gewöhnlich  15 Minuten;  ist  ohne 
Assistenz  und  mit  lokaler  Anästhesie  auszuführen 
(obwohl  P.  selbst  anscheinend  stets  allgemeine 
Narkose  «angewandt  hat). 

P.  hat  das  Princip  seiner  Methode  auch  auf 
Schenkel-  und  Nabelhernien  mit  Erfolg  übertragen. 

Bei  der  Nachbehandlung  ist  es  besonders  von 
Werth,  dass  die  Kranken  vom  ersten  Tage  an 
ausser  Bett  sein  können,  Nichterfolge  durch  Husten- 
stösse  u.  8.  w.  nicht  zu  fürchten  sind.  P.  hat  sein 
Verfahren  bei  über  400  Radikaloperationen  von 
Brüchen  erprobt  Gomplikationen  von  Seiten  des 
zurückgehissenen  leeren  Bruchsackes  hat  er  nur 
einmal  gesehen.  Die  Frage,  ob  Contraindikationen 
gegen  die  Anwendung  seines  Verfahrens  bestehen, 
läset  P.  noch  offen.        F.<£rumm  (Karlsruhe). 

444.  Ueber  Hoohstand  des  Soholterblattea 
mit  oongenitalen  Hals-  and  Sohnltermuskel- 
defekten;  von  Dr.  Kays  er.  (Deutsch^  Ztschr. 
f.  Chir.  LXVin.  3  u.  4.  p.  318.  1903.) 

K.  hat  2  Fälle  von  Hoehstand  des  SehuUerblattes 
beobachtet 

Die  erste  Beobachtung  betraf  einen  lOjähr.,  kräftig 
entwickelten  Mensohen,  bei  dem  das  in  seiner  Form  un- 
veränderte linke  Schulterblatt  4  cm  gegen  das  rechte 
erhöht  stand.  Die  Wirbelsäule  war  vollkommen  gerade, 
die  Behinderung  so  gering,  dass  der  Er.  von  dem  Be- 
stehen einer  krankhaften  Veränderung  nichts  wusste. 
Die  Muskulatur  des  Kopfes,  des  Halses  und  der  Schulter 
war  in  gleicher  Weise  entwickelt,  wie  auf  der  rechten 
Seite ;  es  bestand  keine  Asymmetrie  des  Gesichtes. 

In  dem  anderen  Falle  handelte  es  sich  ebenfalls  um 
einen  19jähr.  Menschen,  bei  dem  sich  ausser  dem  typi- 
schen Hochstand  des  linken  Schulterblattes  ein  voll- 
kommener Defekt  des  linken  M.  stemocleidomastoi- 
deus,  sowie  ein  partieller  Defekt  des  linken  M.  trapezius 
vorfand. 

Der  Hochstand  des  Schulterblattes  ist  im  Ganzen 
bisher  ca.  45mal  beschrieben  worden. 

Auf  Grund  einer  genauen  Durchsicht  dieser  Fälle 
nimmt  K.  an,  dass  es  sich  bei  dem  Hochstand  des 
Schulterblattes  um  eine  Eräwickelungaiörung  han- 
delt, deren  Ursache  theils  in  äusseren  mechanischen, 
theils  in  innerhalb  der  Frucht  gelegenen,  ihrem 
Wesen  nach  unbekannten  Einflüssen  zu  suchen  ist. 
Zu  den  Fällen  der  letzteren  Art  sind  die  mit 
anderen  Missbildungen  verbundenen  Fälle,  wie 
z.  B.  der  2.  Fall  K.'s,  zu  rechnen.  Ob  der  einfache 
Hochstand  des  Schulterblattes  ohneComplikationen 
stets  auf  mechanischen  Umständen  beruht  und 
34 


262 


YH   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheillnmde. 


somit  mit  den  complicirten  Fällen  ätiologisch  gar 
nicht  übereinstimmt,  bleibt  eine  offene  Frage.  Es 
muss  zugegeben  werden,  dass  dieser  Hochstand 
der  Scapula  durch  eine  Lageanomalie  erklärt  wer- 
den kann.  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

445.  Ueber  Qesohwülate  des  Mnso.  paoas 
andMuao.  Ulaous  internus;  von  Dr.  H.  Jacobs- 
thal. (Deutsche  Ztsohr.  f.  Chir.  LXVUL  1  u.  2. 
p.  38.  1903.) 

wahrend  die  Neubildungen  der  die  vordere 
Bauch  wand  bildenden  Muskeln,  bez.  Fascien  häufiger 
beobachtet  worden  sind,  scheinen  Geschwülste,  die 
ihren  Ursprung  von  der  die  Bauchhöhle  an  ihrer 
Hinterseite  begrenzenden  Muskulatur,  speciell  vom 
Psoas  und  Iliacus  internus  nehmen,  eine  grosse 
Seltenheit  zu  sein.  Da  derartige  Geschwülste 
keineswegs  nur  in  pathologisch-anatomischer  Hin- 
sicht Beachtung  verdienen,  sie  vielmehr  wegen 
ihrer  diagnostischen  Beziehungen  zu  den  anderen 
retroperitonäalen  Geschwülsten,  speciell  den  Nieren- 
tumoren einerseits,  den  Beckentumoren  andererseits 
ein  grösseres  klinisches  Interesse  beanspruchen,  so 
theilt  J.  4  Fälle  aus  der  Braun 'sehen  Klinik  mit, 
von  denen  2  schon  früher  in  einer  Dissertation 
(Diegner)  verarbeitet  worden  sind. 

Die  Fälle  betrafen   ein  Ftbroaarkom  und  ein 

Myxasarkom  des  Muse,  psoas,  sowie  ein  Fibrom  und 

Spindeheilensarkom    des  Muse,    üiaeus    itäemus. 

Einzelheiten  sind  in  der  Originalarbeit  nachzulesen. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

446.  Ueber  Tumoren  and  Pseudotumoren 
In  der  Adduktorengegend ;  von  Prof.  Czern  j. 
(Deutsche  med.  Wchnschr.  XXTX.  23.  1903.) 

Die  Gegend  der  Adduktoren  des  Oberschenkels 
ist  kein  häufiger  Sitz  für  Geschwülste.  Solche 
geben  manchmal  Veranlassung  zu  diagnostischen 
Schwierigkeiten,  wie  Cz.  an  einem  besonderen 
Beispiele  zeigt  Es  handelte  sich  bei  dem  50jähr. 
Kranken  um  eine  tuberkulöse  Osteomyeliiis  des 
Schambeines,  die  zu  einem,  einen  kleinen  Sequester 
enthaltenden,  tuberkulösen  Abscess  in  der  Adduk- 
torengegend geführt  hatte.  Klinisch  konnte  in 
diesem  Falle  die  entzündliche  Anschwellung  nicht 
von  einem  echten  Tumor  unterschieden  werden. 
P.  Wagner  (Leipzig). 

447.  Eine  seltene  Verletiung  des  Fnea- 
gelenkes;  von  Dr.  Hertens.  (Deutsche  Ztschr. 
f.  Chir.  LXL  6  u.  6.  p.  507.  1901.) 

Iq  der  Leipziger  Chirurg.  Klinik  wurde  bei  einem 
34jähr.  Kr.  eine  traumatiaehe  isolirte  Subluxation  des 
unteren  Gelenkendes  der  Tibia  nach  der  medialen  Seite 
hin  beobachtet,  verbanden  mit  einer  Schrägfraktur  der 
Fibula  in  der  Mitte  des  Schaftes.  Die  Art  der  Verletzung, 
die  auf  den  ersten  Anblick  den  Eindruck  einer  doppelt- 
seitigen  Malleolenfraktur  machte,  wurde  erst  im  Röntgen- 
bilde genau  erkannt 

In  der  Literatur  hat  M.  einen  gleichen  Fall  nicht  er- 
wähnt gefunden.  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 


448.  Indications  genirales  du  traitement 
dane  le  pied  botyaruaequinoongönital;  par  le 
Prof.  A.  Broca.  (Revue  d'0bst6tr.  et  de  Paed. 
XVL  p.  97.  Avril  1903.) 

Die  Behandlung  des  angeborenen  Elumpfusses 
soll  gleich  in  den  ersten  Tagen  nach  der  Geburt 
unternommen  werden.  Man  beginnt  mit  Aercrtho- 
pädischen  Redressirung,  indem  man  sich  anfangs 
nur  mit  der  Correktion  der  Yarusstellung  beschäf- 
tigt; die  Einwärtsbeugung  und  Suppination  wird 
.  corrigirt  und  man  legt  dann  eine  Flanellbinde  an, 
um  den  Fuss  in  der  richtigen  Stellung  zu  erhalten. 
Nach  etwa  15  Tagen  beginnt  man  auf  gleiche 
Weise  die  Redressirung  der  Equinusstellung.  Ge- 
langt man  nach  5 — 6  Wochen  zu  keinem  bleiben- 
den Resultate,  so  ist  die  Durchschneidung  der 
Achillessehne  angezeigt,  und  zwar  ist  B  r.  für  die 
o/f^n«  Durohtrennung,  um  auch  die  sich  spannenden 
Ligamenta  tibio-calcanea  vollständig  durchschnei- 
den zu  können.  Li  den  meisten  Fällen  gelingt  es 
auf  diese  Weise  ein  ästhetisch  und  funktionell 
gleich  ausgezeichnetes  Resultat  zu  erzielen.  Nur 
wenn  diese  Behandlung  misslingt,  was  bei  schweren 
oder  vernachlässigten  Elumpfüssen  vorkommen 
kann,  ist  Br.  für  eingreifendere,  blutige  Operationen, 
obwohl  auch  die  Redressirung  nach  Lorenz  oft 
gute  Resultate  ergiebt 

unter  den  blutigen  Operationen  ist  die  Methode 
von  Phelps  nicht  immer  im  Stande  die  DifFormität 
zu  corrigiren,  während  die  Tarsektomie  einen  ver- 
kürzten, breiten,  unschönen,  wenn  auch  funktionell 
guten  Fuss  ergiebt.  B  r.  räth  daher,  die  Entfernung 
grosser  Enochentheile  zu  vermeiden.  Man  beginne 
bei  Kindern  und  Halberwachsenen  mit  der  Resek- 
tion des  Astragalus-  und  Calcaneuskopfes,  worauf 
ein  Gipsverband  angelegt  wird.  In  weiterer  Folge 
ist  eine  orthopädische  und  Massagebehandlung  von 
Wichtigkeit,  da  die  Resultate  aller  Eingriffe  zum 
grossen  Theile  von  der  Funktionirung  der  in  Be- 
tracht kommenden  Muskeln  abhängen. 

E.  Toff  (Braila). 

449.  Talgoyste  der  Palmarregion ;  von  Dr. 

S  a  V  a  in  Galatz.  (Spitalul.  XXIH  8.  p.  2 1 9. 1 903.) 
Die  Annahme,  dass  derartige  Cysten  als  Reten- 
tioncysten  der  Glandulae  sebaceae  zu  betrachten 
seien,  steht  im  Widerspruche  mit  der  Thatsache, 
dass  man  sie  an  Stellen  findet,  wo  Haare  und  Talg- 
drüsen gänzlich  fehlen.  S.  operirte  eine  nussgrosse, 
seit  einem  Jahre  bestehende  Talgoyste  der  Hohl- 
hand. Sie  enthielt  zahlreiche  Epithelzellen  mit 
fettiger  Granulation,  Erystalle  von  kohlensaurem 
Kalk,  Cholestearin,  wenige  Eiterzellen  und  Fett- 
zellen. E.  Toff  (Braila). 

450.  unblutige  Behandlung  derDupoytren*- 
flohen  Fingeroontraktnr ;  von  Dr.  P.  Lenge- 
mann. (Deutsche  med.  Wchnschr.  XXIX.  23. 
1903.) 

Die  D  u  p  u  y  t  r  e  n  'sehe  Contraktur  beruht  i  m 
Wesentlichen  auf  einer  chronischen,  circumscripten 


Vn.  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


263 


I        Hyperplasie  von  Bindegewebe  in  der  Palmarapo- 
!        neorose.    £b  handelt  sich  also  um  Dinge,  die  mit 
derNarhmbiidung  entschiedene  Aehnlichkeit  haben. 
Nun  hat  man  bei  der  Behandlung  kosmetisch  oder 
I        funktionell  störender  Narben  gute  Erfahrungen  ge- 
I        mactit  mit  dem  „7%i(>8inamin^',     Derbe  adhftrente 
I        Narben  wurden  weich  und  verschieblich  nach  sub- 
cutanen Injektionen  des  Mittels  und  Auflegen  von 
Thiosinaminpflastermull. 

L  berichtet  aus  der  Mikulicz 'sehen  Klinik 
Ober  einen  ziemlich  leichten  und  einen  mittel- 
schweren Fall  von  Dupuytren  'scher  Contraktur, 
in  denen  durch  subcutane  Thiosinamininjektionen 
(Thiosinam.  2.0,  Glycerin.  4.0,  Aq.  dest.  14.0)  in 
Verbindung  mit  warmen  Bädern,  Massage  und 
passiven  Bewegungen  zunächst  auffallende  Heilung, 
bez.  Besserung  erzielt  wurde.  Es  wurde  täglich 
1  oem  in  die  Infiltrate  und  deren  Umgebung  ge- 
spritzt; die  Injektionstelle  wurde  immer  in  ge- 
sunder Haut  gewählt  Ob  nicht  nach  längerer 
Zeit  Recidive  eintreten,  und  ob  sich  nicht  manche 
Fälle  völlig  refraktär  verhalten,  muss  abgewartet 
werden. 

Für  die  leichteren  und  mittelschweren  Fälle 
glaubt  L.  schon  jetzt  die  Behandlung  mit  „Thiosin- 
amin^^  empfehlen  zu  können,  zumal  da  sich  die 
Kranken  nur  schwer  in  diesem  Stadium  zu  einer 
Operation  entschliessen.  Sollte  sich  die  Behand- 
lung als  erfolglos  erweisen,  so  bleibt  immer  noch 
die  Operation  übrig.        P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

451.  ErsatB  des  gelähmten  Qaadrioeps 
cmris;  von  Krause.  (Deutsche  med.  Wchnschr. 
XXVIII.  7.  8.  1902.) 

Eine  alte  Beugecontraktur  des  Kniegelenkes 
paralytischer  Natur  wurde  mit  Sehnenüberpflanzung 
erfolgreich  behandelt,  indem  die  Flexoren  nach 
vorn  verlagert  und  auf  die  Patella  befestigt  wurden. 
Die  Technik  dieser  Operation  wird  durch  gute  Ab- 
bildungen verdeutlicht. 

Kr.  befasst  sich  auch  mit  dem  interessanten 
physiologischen  Problem,  wie  die  Beuger  zu  Ex- 
tensoren  werden  können. 

Y  u  1  p  i  u  s  (Heidelberg). 

452.  Fanktionsherstellong  duroh  Sehnen- 
anpflansasg;  von  Dr.  Reichard  in  Magdeburg. 
(Berl.  klin.  Wchnschr.  XXXLX.  7.  1902.) 

R.  berichtet  über  die  Indikation  und  die  Technik 
dieser  Operation  und  giebt  dann  die  Kranken- 
geschichte einer  cerebralen  Kinderlähmung.  Die 
spastische  Hyperextension  des  Daumens  konnte 
beseitigt  weiden,  indem  der  Extens.  poUic.  long, 
auf  den  Flexor  pollic.  befestigt  wurde.  Der  Daumen 
wurde  dadurch  sehr  gut  gebrauchsfähig. 

V  u  1  p  i  u  s  (Heidelberg). 

453.  Ueber  die  orthopadiaohe  Behandlung 
der  spinalen  Kinderlähmung;  von  Prof.  Albert 
H  0  f  f  a.  (Ztschr.  f.  diät-physik.  Ther.  VI.  6.  p.  3 1 5. 
1902.) 


Es  werden  zunächst  die  Principien  der  Apparat- 
construktion  und  einige  specielle  Vorrichtungen 
zum  Fixiren  der  Oelenke  und  zum  Muskelersatz 
(Gummizüge)  beschrieben.  Der  grössere  Theil  des 
Vortrages  beschäftigt  sich  mit  der  operativen  The- 
rapie des  Leidens,  besonders  mit  der  Arthrodese 
und  eingehender  mit  der  Sehnenüberpflanzung, 
deren  Resultate  durch  Demonstrationen  dargelegt 
werden.  Eine  grössere  Zahl  von  Abbildungen  ist 
der  Arbeit  beigegeben.       V  u  1  p  i  u  s  (Heidelberg). 

454.  Blitseohlägennd  Augenblntongen;  von 

Dr.  T  0  p  0 1  a  n  s  k  i.   (Wien.  klin.  Rundschau  XVII. 
22.  1903.) 

T.  beriohtet  über  2  klinische  Beobachtungen.  In 
dem  einen  Falle  hatte  der  Bhtzschlag  eine  beträchtliohe 
Blatang  in  die  Vorderkammer  des  einen  Auges  and  eine 
Glaskörperblutung  im  anderen  Auge  verursacht  Die 
Austritlstelle  der  Blutung  in  den  Glaskörper  fand  sich 
nach  der  Aufhellung  an  der  Vena  temporalis  inferior;  der 
Ursprung  der  Kammerblutune^  war  nicht  festzustellen. 
Bei  dem  anderen  Fat  war  der  Blitzschlag  nur  die  mittel- 
bare Ursache  einer  Bindehaut-  und  Eammerblutung;  er 
hatte  Aeste  eines  Baumes,  unter  dem  Fat.  sich  au&elt, 
gegen  dessen  Kopf  geschleudert,  die  ausser  einigen  Haut- 
wanden auch  die  Quetschung  des  Auges  verscnuldeten. 

Bergemann  (Husum). 

455.  La  ligatnre  capsnlaire  dans  Topera- 
tiondnstrabiame;  parM.A.Trou8seau.  (Ann« 
d'Oculist.  CXXIX.  p.  17.  Janv.  1903.) 

T  r.  empfiehlt  ein  vereinfachtes  Verfahren  Eum 
Ersätze  der  Tenotomie  bei  geringeren  Graden  von 
Strabismus  und  zur  Verstärkung  der  Wirkung  der 
Tenotomie  (des  Antagonisten)  bei  stärkerem  Schielen : 
Er  fasst,  ohne  die  Conjunctiva  zu  durchschneiden, 
die  Sehne  mit  der  Pincette  und  hebt  sie  so  weit 
ab,  dass  der  Muskel  sich  deutlich  vorwölbt  Dann 
geht  er  nahe  der  Hornhaut  mit  einer  halbkrummen 
Nadel  subconjunctival  ein,  führt  die  Nadel  durch 
das  episklerale  Qewebe  und  den  Sehnenansatz, 
gleitet  eine  Strecke  nahe  der  Sklera  unter  dem 
Muskel  entlang  und  durchsticht  dann  von  unten 
her  Muskel,  Tenon'sche  Kapsel  und  Conjunctiva 
nahe  dem  Lidwinkel.  Das  ganze  umstochene  Ge- 
webe wird  dann  bis  zu  einer  geringen  üeberoorrek- 
tion  zusammengeschnfirt  Der  hierdurch  ent- 
stehende Gewebewulst  soll  später  keine  Entstel- 
lung verursachen.  Der  Faden  muss  6 — 12  Tage 
liegen  bleiben.  Die  von  Tr.  operirten  40  Kranken 
sind  nicht  lange  genug  beobachtet  worden,  um  ein 
ürtheil  über  den  wahren  Werth  des  Verfahrens  zu 
begründen.  Bergemann  (Husum). 

456.  Mesore  de  la  refiraotion  par  la  methode 
de  Soheiner  (Ametropomötre  de  K.  le  Dr. 
leMehaute);  par  Camille  Fromaget.  (Ann. 
d'Oculist.  CXXIX.  p.  186.  1903.) 

Fr.  beschreibt  an  beigegebenen  Abbildungen 
ein  Verfahren  zur  (subjektiven)  Refraktionbestim- 
mung, das  von  leM6haut6  angegeben  ist  Es 
beruht  im  Wesentlichen  auf  einer  abgeänderten  An- 
wendung des  Seh  einer 'sehen  Versuches.     Die 


264 


VII.   Gliirurgie,  Augen*  und  Oiirenlieilkuiide. 


Platte  mit  den  beiden  kleinen  Löchern  ist  mit  einem 
Befraktionspiegel  (ohne  Spiegel)  vereinigt.  Zur 
gleichzeitigen  Probe  auf  Simulation  ist  das  eine  der 
kleinen  Löcher  mit  rothem,  das  andere  mit  grQnem 
Qlas  bedeckt.  Zur  genauen  Einstellung  der  Löcher 
vor  der  Pupille  ist  dieser  Apparat  in  ein  besonderes 
Gestell  einzuschalten,  das  gleichzeitig  das  andere 
Auge  verdeckt  und  mit  einer  Skala  für  den  Pupillen- 
abstand versehen  ist  Die  Lichtqtielle  ist  recht- 
winkelig und  in  dieser  Form  auch  drehbar.  Zur 
Bestimmung  des  Astigmatismus  wird  sie  mit  einer 
Scheibe  bedeckt,  die  von  kreuzweise  sich  schnei- 
denden Linien  aneinandergereihter  kleiner  Löcher 
durchzogen  ist  (wie  z.  B.  die  Astigmatismus- 
briiien). 

Der  untersuchte  sitzt  etwa  5  m  gegenüber  der 
Lichtquelle.  Werden  alle  Linien  der  kreuz-,  bez. 
sternförmigen  Lichtquelle  deutlich  zugleich  wahr- 
genommen, dann  besteht  kein  Astigmatismus. 
Das  emmetropische  Auge  sieht  durch  die  beiden 
(S  c  h  e  i  n  e  r  'sehen)  Löcher  nur  eine  rechtwinkelige 
Lichtquelle,  das  ametropische  ein  Doppelbild  (grün 
tind  roth).  Je  grösser  der  Abstand  der  Doppelbilder 
ist,  um  so  grösser  ist  die  Ametropie.  Bei  Myopie 
sind  die  Doppelbilder  gleichsinnig,  bei  Hyperopie 
gekreuzt.  Durch  Drehung  des  Optometerrades  mit 
den  Correktionglfisern  ist  schnell  festzustellen,  bei 
welchem  Correktionglase  die  Doppelbilder  sich 
decken. 

Die  Sehsch&rfe  wird  mit  diesem  Verfahren 
natürlich  nicht  geprüft.      Bergemann  (Husum). 

457.  Stade  experimentale  de  la  Tisioii  dem 
astigmatiques ;  par  M.  Salzer.  (Ann.  d'Oculist 
CXXIX.  p.  86.  1903.) 

S.  machte  interessante  Beobachtungen  über  das 
astigmatische  Sehen  am  photographischen  Apparate. 
Um  die  gleichen  Brechungsverhältnisse  zu  haben 
wie  ein  menschliches  Auge  mit  5  D.  Astigmatis- 
mus, setzte  er  vor  das  Objektiv  seines  Apparates 
mit  160  mm  Brennpunktabstand  eine  Cylinder- 
linse  von  0.75  D.  Die  Photogramme  veranschau- 
lichen neben  den  bekannten  Thatsachen  die  grosse 
Bedeutung  der  Blendenöffnung  (entsprechend  der 
Pupillenweite)  für  das  astigmatische  Bild.  Wäh- 
rend ihr  Einfluss  auf  die  Verzerrung  des  Bildes 
gleich  Null  ist,  tritt  er  bei  der  Bildschärfe  (also 
bei  der  optischen  Yerwerthbarkeit  des  Gesehenen) 
ausserordentlich  stark  hervor. 

Bergemann  (Husum). 


458.  Vanae  vortioosae  ohoriovaginalea  In 
Inmsiohtigen  Augen ;  von  Dr.  van  der  Hoeve. 
(Aroh.  f.  Augenhkde.  XLVL  4.  p.  353.  1903.) 

Yf.  theilt  2  klinische  Beobachtungen  dieser 
Anomalie  mit,  bei  der  die  Venae  vorticosae  nicht 
am  Aequator,  sondern  am  hinteren  Augenpole  in 
das  Hauptgefltes  einmünden.  Ihr  Vorkommen  ist 
nach  seiner  Meinung  nicht  so  selten  als  man  viel- 
fach annimmt.  Auffallend  ist  das  Zusammentreffen 
dieser  Venenverlagerung  mit  stärkerer,  progressiver 
Myopie.  In  einem  der  Fälle  war  z.  B.  nur  das  mit 
der  Anomalie  behaftete  Auge  erheblich  kurzsichtig, 
während  das  andere  fast  emmetropische  Auge  regel- 
rechte Oefässanlage  hatte. 

Vf.  nimmt  an,  dass  Venae  vorticosae  chono- 
vaginales  wahrscheinlich  das  Fortschreiten  der 
(Achsen)-M7opie  begünstigen ;  für  ein  wesentliches 
Zeichen  des  congenitalen  Staphyloma  posticum  da- 
gegen hält  er  sie  nicht      Bergemann  (Husum). 

459.  Ueber  angeborene  totale  Farbenblind- 
heit; von  Prof.  Grunert  (Arch.  f.  Ophthalm. 
LVL  1.  p.  132.  1903.) 

Or.  hat  die  über  totale  angeborene  Farbenblind- 
heit vorliegende  ziemlich  umfangreiche  Literatur 
eingehend  durchgearbeitet  und  5  neue  Beobach- 
tungen hinzugefügt.  Die  interessante  Abhandlung 
umfasst  folgende  Abschnitte :  Geschichtliches,  die 
bisher  bekannten  und  5  eigene  Fälle,  Epikrise  über 
das  eigene  und  über  das  gesammte  vorliegende  Be- 
obachtungsmaterial (1.  allgemeine  Körperconstitu- 
tion  und  Erblichkeit  Verhältnisse,  2.  der  optische  Bau 
der  Augen,  3.  Ergebnisse  der  Farbensinnprüfung, 
4.  die  centrale  Sehschärfe,  5.  die  Lichtscheu, 
6.  Nystagmus),  Ergebnisse  der  Gesichtsfeld  Unter- 
suchung ;  der  letzte  Abschnitt  beschäftigt  sich  mit 
der  Frage  über  den  vermuthlichen  Sitz  der  Affek- 
tion; Gr.  glaubt  nachgewiesen  zu  haben,  „dass 
trotz  gewisser  Abweichungen  im  Einzelnen,  alle 
bisher  veröffentlichten  Fälle  von  angeborener  totaler 
Farbenblindheit  (mit  einziger  Ausnahme  des  räthsel- 
haften  Falles  von  Baehlmann)  durch  die  An- 
nahme einer  Zapfenblindheit  vollständig  erklärt 
werden".  Endgültige  Schlüsse  über  das  Wesen  und 
die  Ursache  der  totalen  Farbenblindheit  werden  sich 
jedoch  nicht  früher  aufstellen  lassen,  als  bis  durch 
anatomische  Untersuchungen  in  geeigneten  Fällen 
genügendes  Beobachtungsmaterial   geschaffen  ist 

Das  Literaturverzeichniss  setzt  sich  zusammen 
aus  118  Sonderarbeiten.    Bergemann  (Husum). 


Fischer.  —  Eobert  —  Odier.  —  Taddei.  —  Ginsberg. 


265 


C.  BOcheranzeigen. 


48.  Synthesen  in  der  Purin-  und  Zacker- 
reihe ;  yon  Emil  Fischer.  Braunschweig 
1903.  Friedr.Vieweg&Sohn.  8.  29  S.  (80  Pf.) 

Ein  Vortrag,  den  F.  vor  der  schwedischen  Aka- 
demie der  Wissenschaften  zu  Stockholm  bei  Qe- 
legenheit  der  Ueberreichung  des  Nobelpreises  hielt 
Inhaltlich  ist  in  grossen  Zflgen  das  skizzirt,  was  F. 
ia  der  organischen  Chemie  im  ursprünglichen  Sinne, 
also  in  der  Erforschung  der  organisirten  Materie, 
schon  geleistet  hat  und  wie  es  ihm  gelungen  ist, 
einen  rationellen  Zug  in  das  bis  dahin  descriptive 
Gebiet  hineinzubringen.  Der  Vortrag  ist  vor  ge- 
bildetem Laienpublicum  gehalten  und  deshalb  ge- 
meinverständlich abgefasst    W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

49.  Compendinm  der  praktischen  Toxikolo- 
gie; von  Prof.  Rudolf  Eobert.  4.  Aufl. 
Stuttgart  1903.  Ferd.Enke.  8.  XII  u.  206  S. 
(5  Mk.) 

Auch  die  neue  Auflage  des  Eobert 'sehen 
Compendium  enthält  das  reichhaltige  Thatsachen- 
material  in  übersichtlicher  Weise  angeordnet,  so  dass 
das  Buch  in  gleicher  Weise  als  Lern-  und  Nach- 
schlagebuch gelten  kann.     W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

50.  La  Baohiooooainiaation.  Beeherches  eoo- 
perimenicUea  sur  Pamoeboisme  des  eeUtäes  neu- 
rales, centrales  et  pSripheriques,  sous  Vinfluence 
de  la  eocaine,  de  la  siryehnitke  et  des  cauranis 
induits;  par  Robert  Odier.  Oendvel903. 
8.    134  pp. 

0.  bemflhte  sich,  anatomisch  die  Wirkung  des 
im  Titel  genannten  Eingriffes  zu  Gesicht  zu  be- 
kommen. Er  hat  die  motorischen  Nervenenden 
and  senaiblen  Nervenanfänge  beobachtet  und  be- 
hauptet, für  jeden  Eingriff  die  zugehörigen  spe- 
cifischen  Aendemngen,  z.  B.  YerOdung,  theilweise 
Unterbrechung  der  motorischen  Enden  am  Muskel, 
bei  Curarevergiftung  u.  s.  w.,  gesehen  zu  haben. 
Wegen  der  Einzelheiten  sei  auf  das  übrigens  un- 
erträglich weitläufig  rerfasste  Original  verwiesen. 
W.  Straub  (Leipzig). 

61.   Iie  flbre  elastiohe  nei  tesanti  di  oioa- 
trioe.    Contribnto  allo  atndio  della  geneai 
e  dello  aTÜnppo  deUe  flbre  elaatiche;  per 
Domenico  Taddei.    Ferra»  1903.  Tipo- 
grafia  A.  Soati.   8.    74  pp. 
T.  verfolgte  die  Entwickelung  der  elastischen 
Fasern  in  Narben,  wie  sie  sich  nach  verschieden- 
artige, abalGhtlioh  erzeugten  Verletzungen   bei 
Thieren    bildeten.      Theilweise    konnte  er  auch 
menschlichee  Material  zur  Untersuchung  verwen- 
den.   Der  Zeitpunkt,  an  dem  bei  der  Regeneration 
das  elastische  Gewebe  auftritt,  ist  nicht  scharf  be- 
stimmbar.    Etwa   1  Monat  nach  der  Verletzung 


sind  in  sehr  verschiedenen  Narbengeweben,  so 
bez.  auch  in  der  Vena  jugularis  des  Eaninchens 
nach  seitlicher  Ligatur,  die  ersten  elastischen 
Fasern  nachweisbar.  An  den  meisten  Orten  ent- 
wickeln sich  nach  Substanzverlusten  die  elasti- 
schen Fasern  zuerst  in  der  Peripherie  und  später 
erst  im  Narbengrunde.  Bei  Narben  an  Venen  tritt 
im  ganzen  Narbengebiete  im  subendothelialen  Stra- 
tum die  Bildung  der  elastischen  Fasern  ein  und 
dieselbe  Art  der  Neubildung  beobachtet  man  an 
kleinen  neugebildeten  Venen  in  Hautnarben  60  bis 
95  Tage  nach  der  Verletzung. 

Die  anfangs  äusserst  feinen  elastischen  Fibrillen 
entstehen  bei  der  Regeneration  in  gleicher  Weise 
wie  bei  der  Neubildung  im  Embryo  aus  Binde- 
gewebezellen („Cellule  elastogene'^).  Die  Bildung 
der  Fibrillen  vollzieht  sich  auf  Eosten  des  Proto- 
plasmas und  der  Fortsätze  der  genannten  Zellen. 
Die  in  der  Zelle  erzeugten  feinen  Fasern  kommen 
an  die  Oberfläche  der  Mutterzelle,  um  „inter- 
elementar'' zu  werden.  Der  von  einigen  Autoren 
gemachten  Angabe,  dass  die  elastischen  Fasern  zu- 
nächst als  Oranulareihen  in  der  Zelle  aufträten, 
kann  T.  nicht  zustimmen  und  erklärt  derartige 
Beobachtungen  als  optische  Täuschungen,  bedingt 
durch  den  welligen  Verlauf  dieser  feinsten  Fäser- 
chen,  oder  führt  sie  auf  ungeeignete  Fixirung  der 
Präparate  zurück.  Für  das  weitere  Wachsthum 
der  Fibrillen  nimmt  T.  ein  Verschmelzen  benach- 
barter Fibrillen  an.  In  den  Narben  schreitet  nach 
dem  Centrum  die  Neubildung  des  elastischen  Ge- 
webes sehr  langsam  vorwärts,  so  dass  es  möglich 
ist,  noch  nach  3  Jahren  Punkte  zu  finden,  an  denen 
die  Neubildung  noch  immer  verzögert  ist.  An  den 
Narben  von  Venen  geht  die  Regeneration  rascher 
und  ist  bereits  in  2 — 2^f^  Monaten  eingetreten. 
Die  Entstehung  der  elastischen  Fasern  aus  den 
„elastogenen  Zellen"  wird  durch  Abbildungen  ver- 
anschaulicht Der  Untersuchung  gehen  eine  Be- 
sprechung der  ausführlichen  Literatur  und  ein 
Capitel  über  die  Technik  der  Färbung  der  elasti- 
schen Fasern  voran.  Garten  (Leipzig). 

53.  Grandriaa  der  pathologischen  Histologie 
des  Angea;  von  Dr.  Siegmund  Gins- 
berg. Berlin  1903.  S.  Earger.  8.  487  S. 
mit  107  AbbUd.     (13  Mk.) 

Das  Buch  ist  in  der  Absicht  abgefasst.  Denen, 
die  auf  dem  Gebiete  der  pathologischen  Histologie 
des  Auges  arbeiten  wollen  und  nicht  genügende 
Erfahrung  besitzen,  als  Wegweiser  zu  dienen.  Es 
soll  eine  möglichst  kurze  Darstellung  der  mikro- 
skopischen Veränderungen  der  einzelnen  Augen- 
theile  geben  unter  besonderer  Berücksichtigung 
der  bei  der  Beurtheilung  dieser  Veränderungen  fQv 


266 


Onodi.  —  Bresgen.  —  Jankau. 


den  weniger  Geübten  wichtigen  ümstända  Von 
einer  einheitlichen  Beschreibung  der  durch  eine 
bestimmte  Erkrankung  hervorgerufenen  Processe, 
wie  sie  sich  im  gesammten  Auge  abspielen,  ist 
deshalb  abgesehen  worden,  z.  B.  Glaukom,  Sym- 
pathie u.  s.  w.  Seinen  Zweck  dürfte  6.  in  vollem 
Umfange  erreicht  haben.  Aber  auch  der  Geübtere 
wird  den  reichen  Inhalt  in  dieser  übersichtlichen 
Form  gern  zur  Verfügung  haben,  zumal  er  darin 
neben  schätzenswerthem ,  vergleichendem  Stoffe 
leicht  und  schnell  Auskunft  über  die  Literatur 
findet.  Von  besonderem  Werthe  sind  die  mannig- 
fachen Einfiechtungen  persönlicher  Erfahrungen 
G.'s,  die  seinem  Werke  einen  grossen  Vorzug  vor 
einer  lediglich  compilatorischen  Arbeit  verleihen. 
Bergemann  (Husum). 

53.  Bio  Anatomie  and  Physiologie  der  Kehl- 
kopfoerven.  Mit  ergänzenden  pathologischen 
Beiträgen.  Im  Auftrage  der  Akademie  der 
Wissenschaften  auf  Grund  eigener  Unter- 
suchungen bearbeitet  von  Prof.  Dr.  A.  Onodi 
in  Budapest  Berlin  1902.  Oscar  Coblentz. 
8.    179  S.  mit  42  Abbild.     (6  Mk.) 

0.,  der  sich  15  Jahre  mit  Untersuchungen  über 
die  Innervation  des  Kehlkopfes  beschäftigt  und 
zahlreiche  Arbeiten  über  die  hierher  gehörigen 
vielumstrittenen  Fragen  veröffentlicht  hat,  giebt 
jetzt  als  Abschluss  seiner  Arbeiten  auf  dem  Ge- 
biete eine  zusammenfassende  Darstellung  der  Lehre 
von  der  Innervation  des  Kehlkopfes  nach  seinen 
eigenen  Erfahrungen  und  den  sich  sehr  wider- 
sprechenden Ansichten  der  Autoren.  Die  Arbeit 
zerfallt  in  einen  anatomischen  Theil  mit  9  und 
einen  physiologischen  Theil  mit  8  Abschnitten. 
Es  würde  zu  weit  führen,  auf  alle  in  dem  Werke 
erörterten  Fragen  einzugehen.  Hervorgehoben  sei 
hier  nur,  dass  nach  0.  der  Accessorius  mit  der 
Innervation  des  Kehlkopfes  nichts  zu  thun  hat,  son- 
dern dass  diese  nur  dem  Vagus  zukommt,  und  zwar 
innervirt  der  äussere  Ast  des  Laryngeus  superior  den 
M.  cricothyreoideus,  der  untere  Kehlkopfnerv  die 
übrigen  Kehlkopfmuskeln.  Die  Kehlkopfschleim- 
haut wird  vorwiegend  vom  inneren  Aste  des  Laryn- 
geus sup.,  aber  auch  vom  unteren  Kehlkopfnerven 
innervirt,  der  seine  sensiblen  Fasern  durch  die 
Galen'sche  Schlinge  zum  oberen  Kehlkopfnerven 
und  mit  dessen  Zweigen  zur  Kehlkopfschleimhaut 
schickt ;  ausserdem  treten  die  sensiblen  Fasern  über 
die  Mittellinie,  so  dass  eine  gekreuzte  doppelte 
sensible  Innervation  vorliegt 

Erschwert  wird  das  Studium  der  werthvoUen 
Arbeit  dadurch,  dass  die  einander  widersprechenden 
Anschauungen  der  zahlreichen  Autoren,  die  sich 
mit  d^n  Fragen  beschäftigt  haben,  verwirrend  wir- 
ken; 0.  hätte,  um  aus  dem  Labyrinthe  sicher 
herauszuführen,  seine  eigenen  Anschauungen  noch 
klarer  zusammenfassen  sollen.  Störend  ist  auch 
das  mangelhafte  Deutsch,  die  ganz  undeutsche 
Construktion  der  Sätze,  in  denen  mitunter  wich- 


tige Bestandtheile,  wie  das  Zeitwort,  ganz  fehlen. 
Es  sind  das  Uebelstände,  die  das  Studium  er- 
schweren, die  aber  den  Werth  der  mühevollen 
Arbeit  nicht  aufheben. 

Rudolf  Heymann  (Leipzig). 

54.  LebensTerBioherang  und  Krankheiten 
der  Nasen-  nnd  Baohenhöhle;  von  Dr. 
Maximilian  Bresgen  in  Wiesbaden. 
Halle  a.  d.  S.  1902.  Carl  Marhold  8.  15  S. 
(50  Pf.) 

Die  hohe  Bedeutung  der  Gesundheit  der  Nase 
und  der  Bachenhöhle  für  das  Oesundbleiben  und 
ein  möglichst  langes  Leben  wird  nicht  nur  im  All- 
gemeinen, sondern  auch  von  der  Lebensversiche- 
rung noch  lange  nicht  genug  gewürdigt  und  doch 
sollte  bei  Abschluss  einer  Lebensversicherung  dem 
Zustande  der  Nase  und  des  Baohens  die  gleiche 
Aufmerksamkeit  geschenkt  werden  wie  dem  Zu- 
stande der  Ohren.     Es  lassen  sich  vorhandene 
Krankheiten  der  Ohren  durch  geeignete  Behandlung 
vorhandener  Nasen-  und  Ohrenleiden  oft  günstig 
beeinflussen,  noch  wichtiger  ist  es,  durch  Behand- 
lung von  Nasen-  und  Rachenkrankheiten  dem  Auf- 
treten von  Ohrenleiden  vorzubeugen,  die  nur  zu 
oft  durch  Vernachlässigung  von  Krankheiten  der 
obersten  Luftwege  entstehen.     Eiterungen  in  der 
Nase  und  ihren  Nebenhöhlen  können  auch  durch 
Uebergreifen  auf  die  Schädelhöhle  das  Leben  des 
Kranken  gefährden.  Dauerschwellungen  der  Nasen- 
schleimhaut  stören  ebenso  wie  adenoide  Vegeta- 
tionen im  Nasenrachenräume  die  Entwickelung  der 
Lunge  und  des  Brustkorbes,  begünstigen,  in  Folge 
der  ungenügenden  Vorbereitung  der  eingeathmeten 
Luft  bei  Mundathmung,  das  Auftreten  der  Tuber- 
kulose der  Lungen,  vermindern  durch  Verschlech- 
terung  der   Blutbeschaffenheit  die  Widerstanda- 
föhigkeit  des  Körpers.     Häufiges   Auftreten    von 
Halsentzündungen  und  Mandelabscessen  ist  meist 
durch  Nasenverlegung  verursacht   Erst  in  neuerer 
Zeit  hat  man  erkannt,  dass  Gelenkrheumatismus 
und  die  sich  daran  so  oft  anschliessenden  Herz- 
erkrankungen sehr  oft  durch  solche  Halsentzün- 
dungen  eingeleitet  werden.     Der  durch  Dauer- 
sohwellung  der  Nasenschleimhaut  hervorgerufene 
ständige  Kopfdruck  oder  Kopfschmerz  begünstig 
die  Entwickelung  der  Nervenschwäche. 

Rudolf  Heymann  (Leipzig). 

55.  Jankau's  Tasohenbaoh  nebet  Speoi»- 
listen-VerseiohniBB  nnd  Tasohenkalender 
für  Ohren-,  Nasen-,  Baohen-  nnd  Hals- 
ärste  auf  das  Jahr  1908.  VTII.  Jahrgang. 
München  1902.  Seitz  A  Schauer.  12.  Ym 
u.  203  S.     (5  Mk.) 

Das  Taschenbuch  entspricht  in  Form  und  In- 
halt im  Wesentlichen  der  7.  Ausgabe,  doch  merkt 
man  überall  das  Bestreben  des  Herausgebers,  die 
Brauchbarkeit  des  Büchelchens  zu  erhöhen.  Nen 
hinzngeffigt  sind  neben  verschiedenen  kleineren 
Zusätzen  ein  Abschnitt  über  Ohrerkrankungen  und 


Jacoby.  —  Hecker.  —  Schnitze.  —  Bresler. 


267 


Lebensversicherung  nach  Burger 's  Abhandlung 
in  den  Haug 'sehen  Vorträgen  und  ein  Abschnitt 
über  die  Principien  der  Lokalbehandlung  bei  Er- 
krankungen der  oberen  Luftwege  nach  Semon. 
Die  in  den  früheren  Ausgaben  getrennten  Ab- 
schnitte über  ältere  und  neuere  Arzneimittel  wur- 
den in  einem  Capitel  vereinigt. 

Besonders  beachtenswerth  ist  das  Bestreben 
des  Herausgebers,  das  Personalverzeiohniss  mög- 
liohst  vollständig  und  genau  zu  gestalten.  Dass 
die  Städte  Deutschlands  mit  über  20000  Einwoh- 
nern, in  denen  bisher  noch  kein  Specialarzt  für 
Hals-,  Nasen-  und  Ohrenkrankheiten  thätig  ist,  an- 
gegeben werden,  wird  gewiss  Manchem  erwünscht 
sein.  Budolf  Heymann  (Leipzig). 

56.  Therapeatioa  of  infanoy  and  ohildhood ; 

byA.  Jacoby.  3.  Edition.  Philadelphia  and 
London.  J.  B.  Lippincott  Comp.  8.  XVII 
and  560  pp. 

Die  Vorzüge  des  J.'schen  Buches  sind  bei  Be- 
sprechung der  zweiten  in  deutscher  Uebersetzung 
erschienenen  Auflage  gewürdigt  worden.  Die  dritte 
Auflage  ist  in  der  Gesammtanlage  unverändert  ge- 
blieben. Sie  ist  nur  durch  die  erforderliche  Be- 
rücksichtigung neuer  Erfahrungen  und  Forschungen 
ergänzt  worden.  Brückner  (Dresden). 

57.  Abhärtung  P  Ein  Mahnwort  und  Wegweiser 
für  cüleMüUer;  von  Dr.  Budolf  Hecker 
in  München.  Halle  a.  d.  S.  1903.  Oebauer- 
Schwetschke  Druckerei  u.  Verlag  m.  b.  H. 
71  S.    (1  Mk.  60  Pf.) 

In  angenehmer,  leicht  fasslicher  Form  unter 
Berücksichtigung  und  Beschreibung  besonders  lehr- 
reicher Beobachtungen  tritt  H.  dem  Abhärtungs- 
fanatismus entgegen,  mit  dem  von  Laien  und  auch 
von  manchen  Aerzten  bei  den  Kindern  viel  Dnfug 
getrieben  wird.  Das  Buch  verdient  von  den  Haus- 
ärzten in  den  Familien  verbreitet  zu  werden. 

Brückner  (Dresden). 

58.  Die  Stellongnahme  des  Beiohsgeriohts 
snr  Bntmündigang  wegen  Geiateskrank- 
heit  oder  Geistessohwäche  (§  6, 1  B.G.B.) 
und  Bar  Fflegsohaft  (§  1910  B.G.B.),  nebst 
kritiflctien  Bemerkungen ;  von  Ernst 
Schnitze.  Halle  a.  d.  S.  1903.  Carl  Mar- 
hold.    8.   36  S.  (1  Hk.) 

Das  Reichsgericht  hat  neuerdings  in  einigen 
Entscheidnngen  Stellung  zu  der  Frage  genommen, 
unter  welchen  Bedingungen  die  Pflegschaft  oder 
die  Entmündigung  in  ihren  beiden  Formen  auszu- 
apredien  sei.  Die  Pflegschaft  ist  dann  angezeigt, 
wenn  der  Kranke  einige  seiner  Angelegenheiten 
nicht  zn  besorgen  vermag,  kann  also  auch  bei 
wirklich  geistig  Erkrankten  für  bestimmte  An- 
gelegenheiten oder  für  kürzer  dauernde  Zeiten  an- 
geordnet werden.  Zur  Entmündigung  ist  noth- 
wendig,  dass  der  Kranke  alle  [bedenklich;  lief.] 
seine  Angelegenheiten  nicht  zu  besorgen  vermag. 


Die  Entmündigung  wegen  Geisteskrankheit  ist  in 
schwereren,  die  wegen  Geistesschwäche  in  leich- 
teren Fällen  angezeigt.  Aufgabe  des  Irrenarztes 
ist  es  demnach  zuerst,  festzustellen,  ob  überhaupt 
der  zu  Entmündigende  krank  ist;  dann,  welche 
Folgen  die  Erkrankung  für  die  bürgerliche  Rechts- 
fähigkeit nach  sich  zieht.  Erst  dann  darf  er 
die  Frage  beantworten,  ob  Geisteskrankheit  oder 
Geistesschwäche  im  Sinne  des  §  6  B.G.B.  vorliegt 
Seh.  hat  sich  dadurch,  dass  er  die  Entschei- 
dungen einem  weiteren  Leserkreise  zugänglich 
machte  und,  gestützt  auf  seine  gründlichen  Kennt- 
nisse des  bürgerlichen  Gesetzbuches,  commentirte, 
ein  neues  Verdienst  auf  diesem  Forschungsgebiete 
erworben.     Aschaffenbnrg  (Halle  a.  d.  S.). 

69.  Die  Bechtsprazis  der  EheBoheidnng  bei 
Geisteskrankheit  nnd  Trnnksnoht  seit 
Inkrafttreten  des  bürgerliehen  Gesets- 
buohes;  von  Job.  Bresler.  Halle  a.  d.  S. 
190l   CarlMarhold.    8.  53  S.   (lMk.50Pf.) 

Nachdem  sich  zuerst  die  Theoretiker  (Psy- 
chiater und  Juristen)  vergeblich  bemüht  hatten, 
eine  Einigung  zu  erzielen,  wie  die  schwer  fass- 
baren Bestimmungen  des  §  1569  B.G.B.  zu  um- 
grenzen seien,  zeigt  sich  nunmehr  auch  bei  den 
Praktikern  in  ihren  Ansichten  wenig  üebereinstim- 
mung.  B  r.  stellt  einige  Entscheidungen  höherer 
Instanzen  zusammen,  von  denen  einige  unter  der 
Aufhebung  der  geistigen  Gemeinschaft  den  geistigen 
Tod,  die  völlige  Geistesumnachtung,  das  Fehlen  des 
Bewusstseins  vom  Bestehen  der  Ehe  verstehen.  Ein 
anderes  Gericht  aber  erkannte  auch  da  noch  auf 
Ehescheidung,  wo  das  Bewusstsein  des  ehelichen 
Bandes  (übrigens  ein  scheusslicher  Ausdruck)  noch 
erhalten  war.  In  einem  Falle  wurde  die  Ehe- 
scheidung aus  §  1569  abgelehnt,  aber  auch  die 
wegen  Misshandlung  und  Beschimpfung,  da  diese 
auf  die  Krankheit  zurückzuführen  seien.  Gegen 
eine  Entscheidung,  die  den  siegenden  Theil  zur 
Kostentragung  verurtheilte,  wurden  von  juristischer 
Seite  ernste  Bedenken  geltend  gemacht.  B  r.  selbst 
definirt  die  geistige  Gemeinschaft  als  das  Vor- 
handensein eines  im  Wesentlichen  gleichen  Ge- 
dankeninhaltes über  ihre  Ehe  bei  beiden  Ehegatten 
und  der  Möglichkeit  einer  wechselseitigen  Ein- 
wirkung auf  diesen  (^edankeninhalt;  er  hebt  mit 
vollem  Recht  hervor,  dass  nicht  nur  der  kranke, 
sondern  auch  der  gesunde  Theil  wichtige  Interessen 
zu  wahren  habe. 

Im  2.  Theile  werden  mehrere  ürtheile  mit- 
getheilt,  in  denen  bei  Ehescheidung  die  Trunk- 
sucht als  ehrloses  und  unsittliches  Verhalten  im 
Sinne  des  §  1568  angesehen  wurde. 

Die  kleine  Schrift  ist  zweifellos  ein  werthvoUer 
Wegweiser  in  den  Schwierigkeiten,  die  durch  die 
unklare  Fassung  des  Ehescheidungsparagraphen 
entstanden  sind ;  dass  er  das  Ziel  nicht  klarer 
hervortreten  lässt,  ist  nicht  die  Schuld  des  Vfs. 
Aschaffenburg  (Halle  a.  d.  S.). 


268 


Ilberg.  —  Liebe,  Jacobsohn,  Meyer. 


60.  üeber  GeisteBstönuigen  in  der  Armee 
Bur  Friedensselt ;  von  Dr.  Georg  Ilberg. 
HaUe  a.  d.  S.  1903.  Carl  Marhold.  8.  27  S. 
(1  Mk.) 

Die  kleine  Schrift,  deren  Schreibweise  dem 
Verständnisse  jedes  intelligenten  Laien  angepasst 
ist,  verdient  das  eingehendste  Studium  aller  Derer, 
an  die  sich  der  Vf.  wendet,  der  Offiziere,  Militär- 
ärzte, Militärgeistliohen ,  Auditeure  und  Aerste. 
Nicht  die  Erörterung,  welche  Formen  geistiger 
Erkrankung  vorkommen  und  welche  Störungen  des 
Dienstes  und  der  Dienstpflichten  dadurch  veranlasst 
werden,  ist  das  Wichtigste,  sondern  der  Nachweis, 
wie  sehr  unter  der  Nichterkennung  der  Psjohosen 
I  die  Kranken,  deren  Kameraden  und  Vorgesetzte 
zu  leiden  haben.  Besonders  eingehend  werden  das 
Benehmen  der  angeboren  und  erworben  Schwach- 
sinnigen, sowie  die  Folgen  der  Trunkenheit  be- 
sprochen; ebenso  „Heimweh''  und  Fahnenflucht. 
Die  Thatsache,  dasa  eine  rechtzeitige  Erkennung 
der  psychisch  Minderwerthigen  und  Kranken 
eine  Nothwendigkeit  fdr  die  Schlagfähigkeit  und 
Leistungsfähigkeit  unseres  Heeres  ist,  scheint  in 
der  letzten  Zeit  in  militärischen  Kreisen  richtiger 
beurtheilt  zu  werden  als  früher.  I.'s  Schrift  eignet 
sich  vorzüglich  dazu,  den  Boden  für  die  allgemeine 
Anerkennung  dieser  Nothw^idigkeit  vorzubereiten. 
Aschaffenburg  (Halle  a.  d.  S.). 

6L  Handbaoh  der  Krankenversorgong  and 
Krankenpflege.      Herausgegeben    von   Dr. 
Georg   Liebe,   Dr.  Paul  Jacobsohn, 
Dr.  Oeorge  Meyer.   Berlin  1903.   August 
Hirschwald.    L  758  S.   IL  1.  XX  u.  1078  S. 
IL2.  XIVu.  1396  S.   (80  Mk.) 
Wir   haben   die   1.  Abtheilung  dieses  Hand* 
buches  bald  nach  ihrem  Erscheinen  1898  angezeigt 
(Jahrbb.  CCLVIII.  p.  107),  jetzt  liegt  das  ganze 
Werk  vollendet  vor   und  wir  wollen  die  Haupt- 
sachen aus  dem  langen  Inhaltverzeichnisse  kurz 
wiedergeben,  um  zu  zeigen,  was  dieses  gross  an- 
gelegte und  durchgeführte  Werk  alles  enthält 

Der  /.  Band,  758  Seiten  stark,  beginnt  mit 
einer  geaehiehilichen  Enhoickelung  der  Kranken- 
pflege  von  Dr.  Dietrich  in  Merseburg,  die  uns 
durch  Alterthum,  Mittelalter,  Reformation  und 
Freiheitskriege  zu  unserer  Zeit  führt  und  u.  A. 
Alles  schildert,  was  es  an  Verbänden,  Orden  u.  s.  w. 
zur  Krankenpflege,  besonders  in  Deutschland,  ge- 
geben hat  und  noch  giebt.  Die  2.  grosse  Abthei- 
lung hat  3  ünterabtheilungen :  1)  Speeialkrankenr 
häuser.  Da  giebt  es  Sonderkrankenanstalten  und 
Fürsorge  für  ansteckende  Kranke  von  Prof.  Levy 
und  Dr.  S.  Wolf  in  Strassburg;  Sonderkranken- 
anstalten und  Fürsorge  für  Lungenkranke  von  Dr. 
OeorgLiebe  in  Loslau  (0.-  Schi.) ;  dasselbe  für 
Syphilitische  und  Lepröse  von  Dr.  Blaschko  in 
Berlin;  dasselbe  für  Geisteskranke  von  Dr.  Lewald 


in  Kowanöwko  bei  Obornik  (Posen) ;  dasselbe  für 
Nervenkranke,  Epileptische  und  Idioten  von  Dr. 
Wildermuth  in  Stuttgart ;  dasselbe  für  Trinker 
von  Dr.  Erich  Flade  in  Dresden;  dasselbe  für 
Frauen  von  Dr.  Brennecke  in  Magdeburg;  für 
Kinder  von  Dr.  C.  Schmidt-Monnard  in 
Halle  a.  d.  S. ;  für  Blinde  und  Augenkranke  von 
Prof.  Silex  in  Berlin;  für  Taubstumme  und 
Sprachgebrechliche  von  Dr.  H.  Out z mann  in 
Zehlendorf- Berlin ;  für  Krüppel  vonDr.  Rosen - 
feld  in  Nürnberg.  —  Die  2.  Unterabtheilung  heisst 
Beeanvaleeeenten-  und  SieekenansiaUen :  Sonder- 
anstalten und  Fürsorge  für  Genesende  von  Dr. 
E.  Flade  in  Dresden;  dasselbe  für  Sieche  (Kreis- 
pflege-Anstalten) von  Dr.  Esohbacher  in  Frei- 
burg (Baden).  Die  3.  Unterabtheilung  behandelt 
die  allgemeinen  Krankenhäuser:  1)  Bautechnik  von 
Bauinspektor  F.Ruppel  in  Hamburg;  2)  Statistik 
von  Geh.  Reg.-Rath  Rahts  in  Berlin;  3)  Ver- 
waltung von  Prof.Curschmann  undDr.Egge- 
brecht  in  Leipzig. 

Der  n.  Band,  2474  Seiten  stark,  bringt  in 
seiner  1.  Abtheilung  zunächst  3  Abschnitte  von  Dr. 
Paul  Jacobsohn:  Fürsorge  auf  dem  Gebiete  des 
Krankeneam forte ,  der  Krankenwartung  und  des 
Krankenpflege-  Unterrichts.  Dann  folgen :  Fürsorge 
auf  dem  Gebiete  des  Krankentransportweser^  von 
Prof.  George  Meyer  in  Berlin;  Fürsorge  auf 
dem  Gebiete  des  Beitungswesens  von  Demselben  und* 
Fürsorge  für  Kranke  durch  die  Gesetzgebung  von 
Dr.  Dietrich  in  Berlin.  Die  2.  Abtheilung 
dieses  11.  Bandes  behandelt  die  spedelle  Kranken- 
Versorgung:  IJ  für -4rfeeiter  von  Dr. Otto  Mugd an 
in  Berlin  (in  Krankheitfällen) ,  Prof.  Thiem  in 
Kottbus  (bei  Betriebsunfällen),  Dr.  Pielicke  in 
Gütergotz  (bei  Invalidität  und  im  Alter),  Dr.  M  e  n  d  e 
in  Gottesberg  (für  Bergarbeiter),  Dr.  Otto  Mug- 
dan  (für  Dienstboten);  2)  für  Gefangene  von  Dr. 
Pfleger  in  Plötzensee ;  3)  für  Schüler  und  Waisen 
von  Dr.  W.  Feilchenfeld   in  Gharlottenburg ; 

4)  für  ünbemüielte  von  Dr.  Roth   in  Potsdam; 

5)  für  Soldaten  von  Dr.  Heibig  (Landheer  im 
Frieden),  Dr.  Neumann  (Landheer  im  Kriege), 
Dr.  Noch t  (Marine  im  Frieden  und  Kriege,  Han- 
delsmarine), Dr.  Klef  f  el  (für  Arbeiter  der  kaiser- 
lichen Werften). 

Anhang :  Bibliographie  der  gesamnUen  Kranken- 
pflege von  Dr.  Ernst  Roth  in  Halle  a.d.S.  Nach- 
träge.  Register. 

Wahrlich  ein  stattlicher  Inhalt,  und  die  ein- 
zelnen Capitel  sind  zum  grossen  Theile  ausser- 
ordentlich gründlich  und  sorgfaltig  durchgearbeitet. 
Vielfach  fühlt,  man  es  durdi,  wie  die  VerfaBser 
sich  mit  besonderer  Liebe  in  den  ihnen  ver- 
trauten Gegenstand  hineingearbeitet  und  vertieft 
haben.  Möchte  so  viel  Fleiss  und  Mühe  reichlich 
Gegenliebe  seitens  der  Käufer  und  Leser  finden. 

Dippe. 


Mediciniache  Bibliographie  des  In-  und  Auslands. 


269 


C.  Medicinische  Bibliographie  des  In-  und  Auslands. 

Sämmiiiiche  Literatur,  bei  der  keine  besondere  Jahreszahl  angegeben  ist,  ist  vom  Jahre  1903. 


I.  Medicinische  Physik,  Chemie 
und  Botanik. 

(Meteorologie,) 

A  b  d  e  r  h  a  l  d  6  D ,  £  in  i  1 ,  ZaBammensetzQDg  d.  Eoch- 
salzsarrogates  d.  Eingeborenen  von  Angoniland  (Brit 
Ceotralafrilu).    Arch.  f.  Phyuol.  XGVII.  1  n.  2.  p.  103. 

Abderh  al  den,  Emil,a.  Peter  Bergeil,  Der 
Abbau  d.  Peptide  im  Organiamos.  Ztschr.  f.  pbysiol. 
Chemie  XXXIX.  1.  p.  9. 

Albers-Schönberg,  Schatz  Vorrichtungen  t  Pai, 
Aerzte  a.  Fabrikanten  gegen  Sohfidigangen  durch  Röntgen- 
strahlen.   Chir.  Centr.-Bl.  XXX.  24.  p.  637. 

Am  an  n ,  J.,  L'origine  et  le  sort  des  derivee  aroma- 
tiqnee  dans  Torganisme.  Revue  med.  de  la  Suisse  rom. 
XXin.  6.  p.  392.  Juin. 

Araki,  T.,  Ueber  enzymat  Zersetzung  d.  Nuolein- 
säore.  Ztschr.  f.  physioL  Chemie  XXXVIII.  1  u.  2.  p.84. 

Araki,  T.,  üeber  d.  Nndeinsäure  aus  d.  Schteim- 
bant  d.  Danndarms.  (Vorlauf.  Mitth.)  Ztschr.  f.  physiol. 
Chemie  XXXVIII.  1  u.  2.  p.  9a 

Bang,  Ivar,  Chem.  Untersuchungen  d.  lymphat 
Organe.  Beitr.  z.  ehem.  Physiol.  u.  Fathol.  IV.  3  u.  4. 
p.  115. 

Bang,  Ivar,  u.  C.  A.  Raaschou,  üeber  d.  Dar- 
BteUung  d.  Guanylsäure.  Beitr.  z.  ehem.  Physiol.  u. 
Pathol.  IV.  3  u.  4.  p.  175. 

Baumstark,  R.,  Bestimmung  d.  Fäulnissprodukte 
im  Urin  o.  in  d.  Faeces  mit  Benutzung  d.  EhrUeh'wAieti 
Aldehydreaktion.    Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  17. 

Bial,  M.,  u.  F.O.  Huber,  Zur  Frafle  d.  Olucuron- 
8iare-Au88cheidnng.    BerL  klin.  Wchnschr.  XL.  18. 

Bishop,  Louis  Faugdre,  A  hint  in  urinary 
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Zinno;  9.  Gold  hörn,  Le  der  c,  Messe,  Staehe- 
lin,Wiesel;  lO.Ceni,  Gebele,  Heller,  Je ssner, 
Montgomery,  Winternitz;  11.  Heller,  Joni- 
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2.  c.  Brunn,  Jensen;  2.  d.  Ciechanowski,  Mur- 
phy, Rothschild;  2.  e.  Hofmann.  VI.  Busse, 
Eriksson,  Gottschalk,  Kirch gessn er.  Lange, 
Löfqvist,  Meyer,  Nebesky,  Smith,  Soll- 
mann, Voerner,  Walthard.  VII.  Bonn  et,  Cal- 
derini^Enoop,  Michaelis,  Rieländer,  Runge, 
Schmauch.  VUL  Mellin.  IX.  Ilberg,  Sipörz. 
X.  Dolganoff,  Gröflin,  Jundell,  Schweinitz, 
Selenkowsky,  Silberschmidt,  Spühler,  Vil- 
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Dor,  Fantino,  Eerx,  Imbert,  Langer,  Lippert,  Mosetig, 
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Weir;  7.  Kühne;  8.  Cotton,  Francotte,  Roem- 
held.  Windscheid.  XII.  Eugelberg.  XIII.  2. 
Änaesthetica,  Antiseptiea,  Haemostatica,  WundmUtel; 
3.  Galdi,  Lamb,  Rudolph.  XIV.  4.  Koslenko. 
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IV.2.Candela,Demurger,  P]ribram,  Schreiner; 
I  IRankin;  5.  Muller;  8.  Loewenfeld,  Schulz; 
10.  Arxneiexanthem,  V.  1.  Narkose;  2.  c.  Massey; 
2.  e.  Gibbon.  VI.  Flatau.  XI.  flaug.  XUI.  2. 
Finkelstein.    XIV.  4.  Stuertz. 

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8.  a.  IV.  5.  Görl,  Stuertz;  8.  Alt,  Alter, 
Ferrannini,  Hall.  V.  2.  d.  Bourke.  IX.  Donath. 
X.  Pal,  Sherer.  Xm.  1.  Feige;  2.  Crothers. 
XVL  Allard,  Laue.    XVHI.  Thomassen. 

XIV.   Allgemeine  Therapie. 

1)  Bäder  und  Kurorte;  Bimatologie. 

A 1  y ,  Oeynhausen.    Eira  XXVn.  5. 
Bastian,  Indications  des  eaux  de  Saint- Gervais. 
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336 


XIV.  2. 


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8.  61  S. 

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Vogel.   Gr.  8.   307  8.  mit  14  Abbild,  im  Text  u.  13  Tafeln. 

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herausgeg.  von  Ernst  von  Leyden  u.  Felix  Klemperer. 
74.— 86.  Lief.  Berlin  u.  Wien.  Urban&Schwarzenberg. 
Gr.  8.  L  S.  553—695,  U.  S.  527-910,  VI.  S.  442—508, 
VIII.  8.  313—440,  IX.  S.  421-500.  Je  1  Mk.  60  Pf. 

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Medicinische  Bibliographie  des  In-  und  Auslands. 


XX. 


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Sach-Register. 


Abducens  s.  Nervus. 

AbhärtuDg  (von  Rud.  Hecker)  267. 

Abortus,  provocirter  durch  SondeneinführuDg  in  dea 
Uterus  192.  —  8.  a.  Frühgeburt. 

Abscess,  subphreuischer ,  Operation  104.  — ,  ring- 
förmiger d.  Cornea  211.  — ,  d.  Leber,  Bakterien  in 
solch.  233.  — ,  gashaltiger,  Mikroorganismen  in  solch. 
143. 

Abwässer,  quantitative  Schätzung  d.  Bakterien  in 
solch.  234. 

AccessoriuB  s.  Nervus. 

Acetopyrin,  Wirkung  u.  Anwendung  53. 

Achseldrüsen,  Tu^rkulose  bei  Brustdrüsentuber- 
kulose 164. 

Achsencylinder,  Färbung  7.  —,  Struktur  14.  — -, 
Entstehung  22.  23. 

Acustious  8.  Nervus. 

Adduktoren  d.  Oberschenkels,  Tumoren  u.  Pseudo- 
tumoren 262. 

Adenoidgeschwüste  im  Nasenrachenraum,  Ck)llaps 
mit  Respirationstillstand  nach  d.  Operation  2^. 

Adenomyom,im  Septum  recto- vaginale  249. 

Adipositas  dolorosa  77.  188. 

Adrenalin,  giftige  Wirkung  165. 

Aether,  Elimination  durch  d.  Lunge  52. 

Aethernarkose,  zweckmässige  Anwendung  166. 

Aethylbromid,  Wirkung  239. 

Aethylchlorid,  Wirkung  238. 

Aetzung  s.  Verätzung. 

Affen,  Anatomie  (d.  Gehirns)  30.  31.  124.  (d.  Klein- 
hirns) 128. 

Agar  s.  Pepsinagar ;  Trypsinagar. 

Agglutination,  verschied.  Sera  157. 

Agglutinine,  Yererbbarkeit,  Bildung  in  Foetus,  Ueber- 
gang  von  d.  Mutter  auf  d.  Foetus  159.  — ,  d.  Typhus 
159.  —  S.  a.  Isoagglutinine. 

Agrammatismus,  als  Folge  von  Herderkrankungen 
170. 

Aktinomyces,  Züchtung,  Formen,  Dauerformen  234. 

Albuminurie,  b.  Erysipel  186.  — ,  Bezieh,  zu  Nephritis 
186.  — ,  traumatische  187. 

Alexine,  im  Blutserum  46. 

A 1  i  z  a  r  i  n ,  Färbung  d.  Zellen  mit  solch.  6. 

Alkohol,  Geistesstörung  durch  solch,  verursacht  242. 

Amaurose,  akute  transitor.  b.  Bleikolik,  Urämie  u. 
Eklampsie  188. 

Ametrometer  263. 

Aminsäuren,  Yerseifbarkeit  durch  Fermente  151. 

Ammonshorn,  Bau  d.  Rinde  38. 

Amphibien,  Bau  d.  Gehirns  228. 

Amyloidentartung  b.  Phthisis  bulbi  212. 

Anaeroben  s.  Mikroorganismen. 

Anästhesie,  d.  Labyrinths  b.  Delphinen  153.  —  S.  a. 
Aethernarkose ;  Handbuch ;  Narkose. 

Anästhesin,  subcutane  Anwendung  55. 

Anatomie  s.  Bericht;  Handbuch. 

Anencephalie,  Entstehung  24. 

Angina,  Aetiologie  160.  — ,  Yincentii,  diphtheroides  160. 

Ankylose,  d.  Gelenke,  Nearthrosenbildung  210.  — ,  d. 


Unterkiefers,  Veränderungen,  Diagnose,  Behandloog 
257. 

Anleitung,  zur  Diagnose  u.  Therapie  d.  Kehlkopf-, 
Nasen-  u.  Ohrenkrankheiten  (von  Rieh.  Kayser)  216. 

Anopheles,  Verhalten  d.  Larven  im  Winter  162. 

Antagonismus  d.  Bakterien  157. 

Anthrakase-Immunproteidin  159. 

Anthrosol,  Eigenschaften  u.  Anwendung  167. 

Antikörper,  d.  Sporen  49.  — ,  d.  Blutserum  157. 

Antineuralgicum,  Pyranum  53. 

Antirheumatioum,  Mesotan  53. 

Antitoxin,  gegen  Tetanus  196.  199. 

Anurie,  b.  Quecksilbervergiftung,  Verhalten  d.  Blutes 
188. 

Aorta  8.  Arteria. 

Apnoe,  b.  Diphtherie  67.  — ,  nach  Operation  von  ade- 
noiden Vegetationen  248. 

Aponeurosen,  Etat  crible  242. 

Apparat  zur  Controle  d.  Pulses  b.  d.  Narkose  256. 

Arbeit,  Stoff  verbrauch  b.  solch.  154. 

Arbeitfähigkeit  b.  Tuberkulose  71. 

Argentum  nitricum,  Verwend.  zu histol. Untersuchung 
d.  Gehirns  8. 

Arhinencephalie,  Histogenese  24. 

Armee  s.  Heer. 

Arrhythmie  d.  Pulses,  vorübergehende  b. Kindern 87. 

Arsen,  Vorkommen  im  thier.  Organismus  39. 

Arteria,  aorta,  Verhalten  d.  Blutkreislaufs  nach  d. 
Unterbindung  230.  — ,  ptdmanalis,  Erweiterung  bei 
Syphilis  d.  Herzens  236. 

Arthritis,  def ormans,  chirurg.  Behandlung  206. 

Arthropathie  b.  Psoriasis  76. 

Arzneimittellehre  d.  Pedanios  Dtoskondes  (von 
J.  Berendes)  220. 

A  s  c  i  t  e  8 ,  b.  Leberkrankheiten,  Kryoskopie  d.  Harns  187. 
— ,  b.  Pfortaderthromboee  237. 

Associationsbahn,  fronto-occipitale  34. 

Asthma  s.  Bronchialasthma. 

Astigmatismus,  Sehen  b.  solch.  264. 

Ataxie,  Friedreich*sche,  patholog.  Anatomie  172. 

Atlas  d.  Hautkrankheiten,  mit  Einsohluss  d.  vener.  Er- 
krankungen (von  E,  Jaeob%)  112. 

Atmokausis,  Wirkung  189. 

Atrophie,  akute  d.  Knochen  nach  Entzündungen  u. 
Verietzungen  205.  — ,  d.  Iris  211. 

Augapfel,  Phthisis,  patholog.  Anatomie  212.  — ,  Dia- 
gnose u.  Behandl.  d.  Erkrankungen  hinter  dems.  212. 
—  S.  a.  Neuritis. 

Auge,  Veränderungen  im  Sehoentrum  nach  Entfemuog 
dess.  20.  — ,  Organgefühl  42.  — ,  Tuberkulose,  Pseudo- 
tuberkulose 98.  99.  — ,  syphilit  Erkrankung  98.  -^ 
amyloide  u.  hyaline  Degeneration  212.  — ,  retrobulbäre 
Erkrankungen,  Diagnose  u.  Behandlung  212.  — ,  endo- 
gene Infektion  212.  — ,  Pathogenität  d.  Bacillus  sab- 
tilis  233.  — ,  Blutung  nach  Bhtzschlag  263.  — ,  Be- 
stimmung d.  Refraktion  263.  —,  patholog.  Histologie 
265.  —  S.  a.  Cyklopie;  PanOphthalmitis. 

Augenentzündung,  Bedeutung  d.  Toxine  48. 

Augenkrankheiten,  diagnost  Bedeutung  d.  Tuber- 


Sach-Begister. 


345 


külins  99.  — ,  Anwendung  d.  Itrols  210.  *-  S.  a. 
Therme. 

A  n  g  e  n  1  i  d ,  Mitbewegong  d.  Nasenmaskulatnr  43.  — , 
Ptosis  d.  oberen  mit  Epicanthns  168. 

Augenmigräne  161. 

Augenmuskeln,  Störungen  168.  — ,  Lähmung  (an- 
geborene) 168.  (b.  Migräne)  169.  (traumatische)  169. 
— ,  syphilitische  Entzündung  d.  äusseren  211. 

Auswaschung  d.  Organismus  b. Tetanusinfektion  194. 

Auswurf,  Verbreitung  d.  Tuberkulose  durch  solch.  75. 

Autolyse  im  puerpenden  Uterus  231. 

intoplastik,  b.  BehandL  d.  Spina  ventosa  97. 

Axostroma  23. 

Bacillen,  säurefeste,  Aehnlichkeit  mit  Tuberkel- 
bacUlen  76. 

Bacillus,  pyocyaneus  (Pathogenität)  161.  (als Urs.  von 
Sepsis)  245.  — ,  d.  Influenzabaoillus  ähnl.  b.  Ratten  233. 
— ,  snbtilis,  Pathogenität  233.  —  S.  a.  Diphtherie- 
bacUlen;  Dysenteriebacillen ;  Influenzabacillus. 

Bacterium  coli  (Hämolysine  dess.)  48.  (Arten)  160. 

Bahnen,  sensible  im  Rückenmark  57.  —  S.  a.  Faser- 
verlauf. 

Bakterien,  Labferment u. Pepsinferment 46.  ~, Hämo- 
lysine ders.  43.  — ,  aoidophile  in  d.  Faeces  49.  — ,  im 
Wasser  (Untersuchung)  100.  (u.  in  Abwässern,  quanti- 
tative Schätzung)  234.  — ,  Antagonismus  157.  — ,  m 
d.  Nase  u.  ihren  Nebenhöhlen  160.  — ,  im  Mittelohr 
160.  — ,  Bezieh,  zur  Entstehung  d.  Oallenstoine  164. 
— ,  inLeberabsoessen  233.  — ,  Färbung  d.  Oeisseln  234. 
— ,  im  Blute  b.  akuter  Gastroenteritis  235.  — ,  Wir- 
kung von  Riechstoffen  auf  solche  239. 

Balken  s.  Oorpus  callosum. 

Barlow'sche  Krankheit,  in  d.  Schweiz  87. 

Basedow'sche  Krankheit,  Diagnose56.  — ,  patho- 
log.  Anatomie  56.  — ,  rheumat.  Erkrankungen  b.  solch. 
56.  — ,  Bezieh,  zu  Diabetes  mellitus  56.  — ,  Behandl.56. 

Bauch,  Schussverletzung  203.  — ,  Massage  217. 

Bauchhernien,  seitliche  260. 

Bauchhöhle,  Oesohwülste  in  solch.  249.  — ,  operative 

.    Verkleinerung  d.  Raumes  249. 

Bauchspeicheldrüse  s.  Pankreas. 

Bauchwand,  vordere,  Darmwandbrüche  259.  —  S.  a. 
lineaalba. 

Bauchwassersucht  s.  Ascites. 

Becken,  Erweiterung  durch  d.  Symphyseotomie  192. 

Beckenenge,  Entbindung  b.  solch.  84.  251.  252.  253. 
254.  — ,  künstl.  Frühgeburt  111.  —,  Formen  u.  Grade 
251.  254. 

Bein,  Verkrümmung  nach  Kniegelenksresektion  im 
Kindesalter  209.  210. 

Beiträge,  zur  Lehre  von  d.  Geschlechtsunterschieden 
(von  P.  J.  Mobius)  104. 

Berichte,  über  d.  Leistungen  auf  d.  Gebiete  d.  Ana- 
tomie d.  Centralnervensystems  1.  113.  221.  — ,  aus  d. 
geburtshäIfl.-gynäkol.  äinik  in  Wien  (herausgeg.  von 
R.  Chrohak)  110. 

Bestialität  b.  einer  Frau  173. 

Bewegung  s.  Mitbewegung. 

Bilder,  f.  Stereoskop,  üebungen  zum  Gebrauche  f. 
Schielende  (von  Dahlfdä)  109. 

Bindegewebe,  Bezieh,  zu  Ly mphgefässen  229. 

Bindehaut  8.  Gonjunctiva. 

Blastomyceten,  Bezieh,  zu  d.  Antikörpern  d.  Blut- 
serum 157. 

Blei kolik,  akute  transitor.  Amaurose  b.  solch.  188. 

Blennorrhoe,  Bedeutung  d.  Neutralroths  f.  d.  Phago- 
cytoee  45.  —  8.  a  Tripper. 

Blicklähmung,  seithche  168. 

Blinddarm  s.  Goecum. 

Blindheit,  angeborene  (Lokalisation  b.  solch.)  43. 
(Erlernung  d.  Sehens  nach  d.  Heilung)  153.  —  S.  a. 
Amaurose;  Farbenblindheit. 

Blitz,  Verletzungen  durch  solchen  101.  102.  --,  Blu- 
tung im  Auge  durch  solch,  erzeugt  263. 


Blut,  Einfluss  d.  Trinkkuren  mit  Mineralwässern  auf  d. 
osmot.  Druck  52.  — ,  Vererbbarkeit  d.  agglutinirenden 
Eigenschaften  159.  — ,  Verhalten  b.  Tuberkulose  176. 
— ,  b.  Anurie  b.  Quecksilbervergiftung  188.  — ,  Ver- 
breitung d.  Tetanusgiftes  durch  solch.  195.  — ,  Nach- 
weis von  Tetanusbacillen  in  solch.  195.  — ,  Entwicke- 
lung  b.  Embryo  von  Schaf  u.  Rind  229.  — ,  Einfluss  d. 
Castration  auf  dass.  229.  — ,  Einfluss  verschied.  Nah- 
rungsmittel auf  d.  Hämoglobingehalt  230.  — ,  Ernäh- 
rung d.  Herzens  durch  lackfarbenes  230.  — ,  Verhalten 
b.  Foetus  231.  — ,  Bakterien  in  solch,  b.  akuter  Gastro- 
enteritis 235.  — ,  Wirkung  d.  Massage  auf  d.  Leuko- 
oyten  237. 

Blutcirkulation,  Bezieh,  zur  lokalen  Tuberkulose  50. 
— ,  Verschleppung  von  Kohlenstaub  in  dies.  52.  — , 
Verbreitung  d.  Tnberkelbacillen  durch  solche  73.  -— , 
Verhalten  nach  Unterbindung  d.  Aorta  230. 

Blutdruck,  patholog.  Veränderungen  52. 

Blutkörperchen  s.  Erythrocyten ;  Leukooyten. 

Blutplättchen,  vitale  Färbung  235. 

Blutserum,  Alexingehalt 46.  — ,  Antikörper  dess.  157. 
— ,  Bezieh,  zum  Drüsensystem  230.  —  S.  a.  Serum. 

Blutung,  b.  Lebercirrhose  245.  — ,  b.  Pankreasentzün- 
dung  246.  — ,  im  Auge  nach  Blitzschlag  263.  —  S.  a. 
Lungenblutung. 

Botulismus,  Polyneuritis  nach  solch.  168. 

Brand  s.  Gangrän. 

Brom ,  Verwendung  d.  Salze  zur  histolog. Untersuchung 
d.  Gehirns  6.  — ,  Anwendung  b.  Tetanus  197.  —  S.  a. 
Aethylbromid. 

Bronchialasthma,  Wesen  245. 

Bronchen,  Lymphdrüsen  ders.  40. 

Brno  in  gegen  Morphinismus  167. 

Brücke  s.  Pens. 

Brunner'sche  Drüsen,  Morphologie  u.  Physiologie 
155. 

Brust,  Schassverletzung  203. 

Brustdrüse,  Syphilis  78.  — ,  Tuberkulose  mit  AfFek- 
tion  d.  Achseldrüsen  164. 

Büffel,  Widerstandsßihigkeit  gegen  Tuberkulose  50. 

Bulbus  olfactorius  im  Gehirn  37. 

Butter,  Tuberkelbacillen  in  solch.  50. 

Buttermilch  alis  Säuglingsnahrung  86. 

Call  US,  Bildung  nach  Frakturen  b.  Osteomalacie  205. 

Calomel  s.  Dampfcalomel;  Hydrargyrum. 

Calorimetrische  Untersuchung,  d.  Milch  150. 
~,  f.  klin.  Zwecke  150. 

Carbolsäure,  Anwend.  b.  Tetanus  199. 

G  a  r  p  u  s ,  Luxation  einzelner  Knochen  207. 

Gasein,  Fällung  durch  Lab  u.  Laktoserum  46.  — ,  Nähr- 
werth  d.  Klystire  mit  solch.  247. 

Castration,  b.  Tuberkulose  d.  Hodens  96.  — ,  weibl. 
Thiere,  Einfluss  auf  d.  Blut  229. 

Centralnervensystem,  Fortschritte  d.  Anatomie  1. 
113.  221.  — ,  Untersuchungsmethoden  5.  6.  7.  8.  9. 
— ,  Zellen  (üntersuchungsmethoden)  6.  (Struktur)  10. 
15  flg.  •— ,  Histologie  9  flg.  — ,  Struktur  d.  Ependyms 
14.  — ,  Fibrillen  in  solch.  15. 16.  22.  — ,  Entstehung  d. 
Missbildungen  24.  — ,  Entwicklung  d.  Neuroncomplexe 
25.  — ,  Entwicklung  (b.  niederen  Vertebraten)  147. 
(b.  Fischen)  148.  149.  223.  — ,  Pseudosklerose  240.  — 
S.  a  Gehirn;  Medulla  oblongata;  Rückenmark. 

Centrosoma  d.  Nerzenzellen  11.  19. 

Charakter,  Bezieh,  zum  Geschlecht  213. 

Chinasäure,  Wirkung  auf  d.  Ausscheidung  von  Harn- 
säure u.  Hippursäure  166. 

Chinin,  Wirkung  auf  d.  Gehörorgan  166.  — ,  prophylakt 
Anwend.  b.  Tetanus  198. 

Chirurgie  s.  Handbuch. 

C  h  1 0  r  a  l ,  Anwend.  b.  Tetanus  198. 

Chloride  s.  Aethylchlorid ;  Methylenchlorid;  Propyl- 
ohlorid. 

Chlorom,  Bezieh,  zu  Leukämie  236. 

Cholelithiasis,  Entstehung  163.  164. 


346 


Sftch-Kegister« 


Cholera,  Complementbildoog  b.  d.  Infektioa  49.    — , 

Nutzen  d.  Eochsalzinfosion  247. 
Chore«,  paralytica,  Mu^elverändeniDgen  59.   -^^  pro- 
gressiva chronica  (hereditaria,  Huntington's)  240.    — , 

minor,  pathoiog.  Anatomie  241. 
Cigarrenindustrie,    Bezieh,    zur  Entstehung  von 

Tuberkulose  70. 
Cigarrenstummel,  Tuberkelbaoillen  an  solch.  75. 
Ciliarnerv  s.  Nenrus. 
Cirrho8e,d.  Leber  (hypertrophische,  Mikroorganismen 

b.  solch.)  237.  (hämorrhagische)  245. 
Citrophen  gegen  Keuchhusten  239. 
Clavicula,  Luxation  d.  Stemalendes  206. 
Cocainisation  d.  Rückenmarks  265. 
Co d e i n ,  Wirkung  54. 
C  0  e  c  u  m ,  Incarceration,  Herniotomie  261. 
Colibacillus  s.  Bacterium. 
Collaps  nach  Entfernung  von  adenoiden  Vegetationen 

248. 
Collargol  gegen  Milzbrand  167. 
Compendium,  d.  praki  Toxikologie  (von  R.  Kobert) 

265. 
Conjunotiva,  Papillen  in  ders.  41. 
Conjunctivitis,  b.  Diphtherie  67.    — ,  metastat  b. 

Gonorrhöe  98. 
Contraktur  d.  Finger,  Dupuytren'sche,  Behaodl.  262. 
Contribution  ä  Tetude  du  testicule  dans  quelques  in- 

fections  (par  Ch,  Eemanä)  108. 
Cornea,  Refraktion  ders.  43.  — ,  vollständige Itegenera- 

äon  nach  Zerstörung  durch  Eiterung  210.    — ,  Ring- 

abscess  211. 
Corpora  quadrigemina,  Anatomie  3. 
Corpus  callosum,  Anatomie  34.  35.    — ,  Verhalten  b. 

Himrindenläsionen  170. 
Cotoin,  Wirkung  auf  d.  Darminhalt  167. 
Coxa  vara,  Entstehung  206. 
C  0  X  i  t  i  s ,  tuberkulöse,  operative  Behandlung  96. 
Craniotomie,    zur  Statistik  110.    — ,  Indikationen 

251.  253. 
Culex,  Verhalten  d.  Larven  im  Winter  162. 
Cuprocitrol  gegen  Trachom  168.  210. 
Curettage  d.  Uterus,  Verhältniss  zur  Atmokausis  u. 

Zestokausis  189. 
Cyklopie,  Histogenese  24. 
Cyklostomen,  Bau  d.  Gehirns  223. 
Cylindrurie  b.  Erysipel  186. 
Cysten,  angeb.  d.  Halses  258.  —  S.  a.  Talgcyste. 
Cytodiagnose,  Bedeutung  237. 
C  y  1 0  s  i  n ,  ehem.  Constitution  150. 

Oampfcalomel,  intermuskuläre  Einspritzung  gegen 
Syphilis  79. 

Darm,  Tuberkulose  71.  73.  179.  -— ,  schwere  Funktion- 
störungen b.  Säuglingen  86.  — ,  Wirkung  d.  Cotoin  u. 
Fort<Hn  auf  d.  Inhalt  167.  —  S.  a.  Coecum ;  Gastro- 
enteritis. 

Darmkoth  s.  Faeces. 

Darm  wand brüche  d.  Linea  alba  u.  d.  vorderen 
Rauchwand,  mit  Ausgang  in  Genesung  259. 

Decanülement,  nach  Tracheotomie,  erschwertes  94. 

Decussatio,  Nervi  optici  117. 

Degeneration,  Zeichen  ders.  242. 

Delphin,  Morphologie  d.  Gehirns  31.  — ,  Anästhesie  d. 
Labyrinths  b.  solch.  153. 

Dementia  praecox,  einfach  demente  Form  242. 

Denkwtirdigkeiten  eines  Nervenkranken  (von  D. P. 
Sehreber)  105. 

Dermatom  d.  Rumpfhant  156. 

Diabetes  mellitus,  Bezieh,  zu  Basedow'scher  Krank- 
heit 56. 

Diagnose  s.  Anleitung. 

Diaphragma,  Frühdiagnose  d.  Pleuritis  186.  — ,  Ab- 
scess  unter  dems.,  Operation  204.  — ,  angeborenes  im 
Kehlkopf  248.  249. 

Piazoreaktion  b.  Diphtherie  67. 


Differentialdiagnose  von  Dermatosen  «.Lum  (von 
OoUfr.  Trautmann)  112. 

D  i  0  n  i  n ,  therapeut  Verwendung  u.  Wirkung  54. 

Diphtherie,  Aetiologie  62.  — ,  Behandlung  (Petro- 
leum) 62.  (lokale)  67.  (Serumtherapie)  67.  68.  88. 89. 
90.  93.  (symptomatische)  68.  — ,  Diagnose  (bakterio- 
logische) 63.  (klinische)  66.  67.  — ,  Verhalten  der 
DiphtheriebaoiUen  nach  Ablauf  ders.  64.  --,  Ver- 
schleppung durch  gesunde  Personen  65.  — ,  Haus- 
epidemie  65.  — ,  Vererbung  d.  Immunität  66.  — , 
Pathogeneee  d.  Membranen  66.  — ,  Sterblichkeit  67. 88. 
89.  90.  93.  — ,  Prognose  67.  — ,  Herzkrankheiten  b. 
solch.  67.  — ,  Tracheotomie  67.  88.  89.  90.  91.  92.  249. 
— ,  Spasmus  glottidis  b.  solch.  67.  — ,  Sepsis  67.  — , 
Apnoe  67.  — ,  Verhalten  d.  Harns  67.  — ,  Diazoreak- 
tion67.  — ,  Conjunctivitis  67.  — ,  Influenza  b.  solch.  67. 
— -,  mit  Masern  68.  — ,  mit  Purpura  68.  — ,  Symptome 
68.  — ,  Ernährung  d.  Kranken  68.  — ,  Prophylaxe  68. 
— ,  Perikarditis  b.  solch.  68.  — ,  Intubation  d.  Kehl- 
kopfe 88.  89.  90.  91. 

DiphtheriebaoiUen,  Nachweis  61.  62.  — ,  Abarten 
61.  62.  — ,  Bezieh,  zu  Psendodiphtheriebacillen  62. 
— ,  Diagnose  62.  — ,  Pathogenität  62.  — ,  diagnost  Be- 
deutung 63.  — ,  Vorkommen  b.  Gesunden  64.  — ,  Vor- 
kommen nach  Ablauf  d.  Diphtherie  64.  — ,  b.  Schar- 
laohkranken  65.  — ,  b.  Noma  65.  — ,  b.  Tauben  65. 
— ,  Vorhalten  im  Magen  66.  — ,  Cultnr  234. 

Diuretica,  Theocin  53.  54  — ,  Einfl.  aufd.NiereD- 
funktion  155. 

Dorf-  u.  Stadthygieine  (von  Wiih.  Ebstein)  218. 

Drainage  d.  Fossa  iliaca  2(>2. 

Drüsen,  Verhalten  b.  Tuberkulose  178.  —,  Bezieh,  zum 
Blutserum  230.  — ,  d.  Kardia  230.  —  8.  a.  Achsel- 
drüsen; Brunner'sohe  Drüsen;  Brustdrüse;  Lymph- 
drüsen; Schilddrüse. 

Dysenteriebaoillen,  Giftstoffe  in  solch.  158. 

Dysmenorrhöe,  Wesen  189. 

Ehescheidung  wegen  Geistesstörung  u.  Trunksucht 
267. 

Einklemmung  s.  Incarceration. 

Eisen,  oolorimetr.  Bestimmung  39.  — ,  Verhalten  im 
Körper  52. 

Eiter,  Tuberkelbacillen  in  solch.  198. 

Eiterung,  Pneumokokken  als  Urs.  solch,  in  Knochen 
u.  Geleiäen  244. 

Eiter  zollen,  Struktur  u.  Granulirung  235. 

EiweisskÖrper,  Immunkörper  der  gegen  solche  wirk- 
samen Sera  45. 

Eklampsie,  akute  transitor.  Amaurose  b.  solch.  188. 
—  S.  a.  Puerperaleklampsie. 

Elektricität,  Anwend.  b.  üterusflbromen  250. 

Embryo,  Entwickelung  d.  Gehirns  28.  — ,  Entwicke- 
lung  d.  Blutes  in  solch.  229.  —  S.  a.  Foetus. 

Empyroform,  Anwendung  167. 

Endemie  s.  Tetanus. 

Endokardium,  Sehnenflecke  u.  Schwielen  in  solch.  236. 

Entbindung,  b.  Beckenenge  84.  251.  252.  253.  254. 
— ,  b.  Hinterscheitelbeineinstellung  85.  — ,  b.  nach- 
folgendem Kopfe  85.  — ,  b.  Placenta  praevia  111.  —, 
b.  sehr  jungen  Frauen  190.  — ,  Ovariengeschwulst  als 
Hindemiss  250.  —  S.  a.  Frühgeburt;  Geburt 

Entmündigung,  wegen  Geisteskrankheit  u.  Geistes- 
schwäche, Stellungnahme  d.  Reichsgerichts  (von  Emü 
Sehtätxe)  267. 

Enzym,  Zersetzung  d.  Nucleinsäure  durch  solch.  151. 
— ,  in  d.  Milzzellen,  proteolyt  Funktion  156. 

Eosin,  Wirkung  d.  Lichtes  auf  d.  Giftigkeit  239. 

Ependym,d.  Centralnervensystems,  Struktur  14. 

Epicanthus  b.  Ptosis  168. 

Epidemie  s.  Diphtherie;  Influenza;  Kinderlähmung; 
Malaria;  Syphilis;  Trichophytie. 

Epilepsie,  Bezieh,  zu  Migräne  169. 

Epiphy8e,d.  Gehirns,  Anatomie  221.  222.  223. 

Erblichkeit,  d. agglutinir. Eigenschaften d. Blutes  159. 


Sach-Register. 


347 


Ernihrang,  d.  Diphiheriekranken  68.  — ,  b.  Luogen- 
taberknlose  75.  — ,  d.  Säuglinge,  steriliBirte  Milch, 
Battermiich  86. 

Erysipel,  Cyliodnirie  u.  Albrnninnrie  b.  solch.  186. 

Erythrooyten,  Verhalten  ausserhalb  d.  Organismus 
230. 

Erziehung  u.  Gesundheit  (von  O,  Stieker)  103. 

Etat  orible  d.  Aponeurosen  242. 

Exostosis  bursata  mit  freien  Knorpelkörpem  208. 

Extrauterinsohwangerschaft,  Operation  258. 

Extremitftten  s.  Bein;  Gliedmaassen. 

facialis  s.  Nervus. 

Faeoes,  addophile  Bakterien  in  solch.  49.  ~,  Nach- 
weis von  Indol  150.  —.  Bestimmung  von  Fttulniss- 
produkten  in  solch.  150. 

F&ulnissprodukte,  Bestimmung  im  Harn  u.  Faeces 
150. 

Farbenblindheit,  angeb.  totale  264. 

Farbenempfindung,  Bezieh,  zur  Empfindlichkeit  f. 
Weiss  42.  — ,  b.  Oehörswahmehmungen  42. 

Fasern,  elastische  in  Narbengeweben  265. 

Faserverlauf,  im  Gehirn  ^  flg.  115  flg.  228.  — ,  im 
Bäckenmark  47.  140  flg.  — ,  d.  Fyramidenbahnen  121. 
122. 123.  —,  im  Acusticus  126.  127.  — ,  im  Kleinhirn 
129.  —,  im  Pens  129. 130. 

Felsenbein,  Freilegung  d.  hinteren  Flache  203. 

Ferment,  d.  Labs  u.  Pepsins  in  Bakterien  46.  — ,  dia- 
stat  in  d.  Nebenniere  151.  — ,  Verseif  barkeit  d.  Säure- 
imide  u.  Aminsäuren  durch  solch.  151.  — -,  Wärme- 
töntug  b.  d.  Reaktion  151. 

Fettleibigkeit  s.  Adipositas. 

Fibre  elastiche  nei  tessuti  di  cicatrice  (per  Damenieo 
Taddei)265. 

Fibrillen  im  Gentralnervensystem  15.  16.  22. 

Fibrom,  d.  Rückenmarks,  Operation  58.  — ,  d.  Uterus, 
Anwend.  d.  Elektricität250.  — ,  centrales  d.  Kiefers  258. 

Fibromyom  d.  Uterus,  subseröses  250. 

Fieber,  während  der  Schwangerschaft  191.  —  8.  a. 
Puerperalfieber. 

Finger,  Dupuytren'sche  Contraktur,  Behandlung  262. 

Fische,  Entwickelang  (d.  Centralnervensystems)  148. 
149.  (d.  Hypophyse)  222.  223.  — ,  Bau  (d.  Gehirns)  223. 
224.  227.  (d.  Kleinhirns)  226.  (d.  Rückenmarks)  227. 

Fleischextrakt,  Methoden  zur  Begutachtung  100. 

Fleischnahrung,  ausschliessl.,  Einfluss  auf  d.  Impf- 
tuberkulose d.  Hühner  50.  — ,  Bezieh,  zu  Gicht  162. 
163. 

Flüssigkeit,  Bezieh,  d.  Aufnahme  zur  Harnausschei- 
dung 154. 

Fluor,  Gebalt  d.  Knochen  u.  Zähne  an  solch.  40. 

Foetus,  Entwickelung  (d.  Gehirns)  27.  28.  (d.  Ganglion 
semilunare  u.  acustico-faciale)  147. 148.  (d.  Trigeminus) 
147.  — ,  Uebertragung  d.  Syphilis  von  d.  Mutter  auf 
solch.  78.  — ,  Bildung  von  Agglutininen  in  solch.  159. 
— ,  Verhältniss  d.  Blutes  zu  dem  d.  Mutter  231.  — , 
Verhalten  d.  Fruchtwassers  u.  d.  Harns  231.  —  S.  a. 
Embryo. 

Formalin,  Verwendung  zur  histolog.  Untersuchung 
d.  Nervensystems  6. 

Fortoin,  Wirkung  auf  d.  Darminhalt  167. 

Fossa  iliaca,  Drainage  205. 

Fragmentation,d.  Herz-  u.  Skeletmuskulatur  236. 

Fraktur,  des  Schädels  (d.  Basis,  Folgezustände)  203. 
(Trepaoation)  203.  — ,  b.  Osteomalacie,  Callusbildung 
205.  — ,  Einfluss  d.  Schilddrüse  auf  d.  Heilung  206. 
— ,  isolirte  d.  Os  scaphoideum  207.  — ,  d.  Patella,  Be- 
handlung 209.  —  8.  a.  Spiralfraktur. 

Fr  au  e  n ,  Pnerperalität  b.  sehr  jungen  190.  —  S.  a.  Weib. 

Frauenkrankheiten  S.Gynäkologie. 

Friedreich'sche  Krankheit,  patholog.  Anatomie 
172. 

Frosch,  Funktion  d.  Hypophyse  d.  Gehirns  152. 

Fruchtmbtreibung  durch  Sondoneinführung  192. 

Fruchtwasser,  Verhalten  231. 


Frühgeburt,  künstl.  b.  Beckenenge  (Methoden)  84. 

(Indikationen)  111. 
Fundalschnitt  b.  Kaiserschnitt  192. 
Fuss  8.  Klumpfnss. 
Fussgelenk,  Verletzung  262. 
Fusssohle  s.  Plantarreflez. 

Qallensteine,  Entstehung  163.  164. 

Ganglien  s.  Spinalganglien . 

Ganglienzellen,  Histologie  9  flg.  15.  16.  20.  141. 

Ganglion,  Gasseri,  Entwickelung  b.  Foetus  147.  — , 
semilunare,  Entwickelung  147. 

Gangrän  d.  Lunge  nach  trauraat  Pneumonie  244. 

Gasphlegmone,  Mikroorganismen  in  solch.  233. 

Gastroenteritis,  akute,  Bakterien  im  Blute  235. 

Gaumenspalte,  angeborene,  Operation  258. 

Gebärmutter,  Retroflexion  (in  der  Schwangerschaft, 
Anwend.  d.  Kolpeuryniers)  84.  (bewegliche)  189.  — , 
Tuberkulose  81.  — ,  Anwend.  d.  Atmokausis,  Zesto- 
kausis  u.  Curettage  189.  — ,  Vorfall,  Behandlung  190. 
— ,  Suspendirung  mittels  d.  Ligg.  rotunda  190.  — , 
senile  Inversion,  Behandlung  190.  -— ,  Ruptur,  Schwan- 
gerschaft u.  rechtzeit.  Geburt  nach  solch.  191.  — ,  Er- 
öffnung b.  Kaiserschnitt  142.  — ,  Sondeneinführung 
behufis  Frucfatabtreibung  192.  — ,  Erstirpation  wegen 
Puerpenüsepsis  193.  — ,  Autolyse  im  Wochenbett  231. 
— ,  nbrom,  Anwend.  d.  Elektricität  250.  — ,  subseröses 
Fibromyom  250.  — ,  Myom,  Operation  250. 

Gebärmutterkrebs,  Verzögerung  d.  Geburt  191. 

Geburt,  Hinterscheitolbeineinstellung  85.  — ,  b.  nach- 
folgendem Kopfe  85.  — ,  Verzögerung  durch  Gebär- 
mutterkrebs 191.  — ,  rechtzeitige  nach  vorhergegangener 
Üterusruptur  191.  — ,  nach  früherer  Symphyseotomie 
191.  — ,  spontane  b.  Beckenenge  251.  253.  —  S.  a. 
Entbindung. 

Geburthinderniss,  Ovariengeschwulst  250. 

Geburthülfe,  Anwendung  d.  Kolpeurynters  83. 

Geburtzange,  Entbindung  mit  solch,  b.  Beckenenge 
251. 

Gefässgeräusch  in  d.  Lunge  185. 

Gefrierpunkt  s.  Kryoskopie. 

Gefühl  s.  Sensibilität. 

Gehirn,  Anatomie  (Fortschritte)  1  flg.  (üntersuchungs- 
methoden)  5.  6.  7.  8.  9.  ~,  Histologie  (d.  Zellen)  6.  9. 
10.  15.  (d.  Marklagers)  32.  (Faserverlauf  u.  Leitungs- 
bahnen) 32—38.  115—125.  226.  228.  (Veränderung 
nach  Entfernung  d.  Augen)  30.  — ,  Eintheilung  26.  27. 
— ,  Entwickelung  (Entstehung  d.  Hemisphären)  27.  (b. 
Foetus)  27.  28.  — ,  Eintheilung  u.  Entwickelung  der 
Oberfläche  28. 29. 30.  — ,  Morphologie  (b.  verschiedenen 
Menschenrassen)  30.  (Unterschiea  bei  Menschen  u. 
Thieren)  30.  31.  (b.  verschied. Thieren)  30.31.  (b.  Affen) 
30.  31.  124.  (d.  Insel)  153.  (b.  Fischen)  223.  227.  (bei 
Amphibien  u.  Reptilien)  228.  (b.  Vögeln)  228.  — ,  Gon- 
glomerattuberkel, pathol.  Histologie  51.  —,  Geschwulst 
(beginnende  an  d.  Oberfläche)  57.  (Behandlung)  204. 
— ,  Gewicht  b.  Kindern  152.  — ,  Hypophyse,  Epiphyse 
(Funktion)  152.  (Anatomie)  221.  222.  223.  — ,  Herd- 
erkrankung (Agrammatismus  b.  solch.)  170.  — ,  Ein- 
spritzung einer  Emulsion  gegen  Tetanus  202.  —  S.  a. 
Anencephalie ;  Arhinencephaue ;  Cy kiopie ;  Hemioepha- 
lie;  Hirnhäute;  Hirnrinde;  Himventrikel ;  Hirnwin- 
dungen; Insula;  Kleinhirn;  Nucleus;  Pens;  Stimhirn; 
Vorderhim;  Zwischenhim. 

Gehör,  Empfindung  mit  Farbenempfindung  42.  —,  Ver- 
halten b.  Schulkindern  248. 

Gehörsempfindung,  Leitungsbahnen  126. 

Gehörorgan,  Wirkung  d.  Chinins  auf  dass.  166. 

Geissein,  d.  Bakterien,  Färbung  234. 

Geistesschwäche,  Entmündigung  wegen  solch.  267. 

Geistesstörung,  Korssakow's  Symptomencomplex 
241.  — ,  alkohoüsche,  chron.  paranoide  242.  — ,  nach 
Operationen  242.  — ,  Entmündigung  wegen  solch.  267. 
— ,  Ehescheidung  wegen  solch.  267.  — ,  in  d.  Armee 
zur  Friedenszeit  (von  Oeorg  Ilherg)  268. 


348 


Saoh-Reglster. 


Geisteszustand  eiues  Mörders  242. 

Gelatine,  Tetanus  nach  d.  Einspritzung  199.  200.  201. 
— ,  Verflüssigung  durch  einen  Pneumoooccus  232. 

Gelenke,  Tuberkulose  180.  — ,  Neurosen  206.  — ,  An- 
kylose, Nearthrosenbildung  210.  — ,  Eiterung  durch 
Pneumokokken  verursacht  244.  —  8.  a.  Arthritis; 
Coxitis;  Fussgelenk;  Kniegelenk;  Nearthrose. 

Gelenkkrankheiten  b.  Psoriasis  76. 

Gelenkrheumatismus,  akuter,  Aetiologie  162. 

Gemüthstörung  b.  Tuberkulose  177. 

Geruchsempfindung,  Ermüdung  43. 

Geschichte  s.  Handbuch. 

Geschlecht,  Unterschiede  104.  — ,  u.  Charakter  (von 
Otto  Weininger)  213. 

Geschlechtscharaktere,  sekundäre  231. 

Geschlechtsorgane,  Tuberkulose  (b.  Weibe)  80.  81. 
82.  (b.  Manne)  96.  —  S.  a.  Lehrbuch. 

Geschwister,  Lupus  erythematodes  b.  solch.  77. 

Geschwür  s.  Gummi ;  Unterschenkelgeschwür. 

Geschwulst,  mesonephritischb  249.  —  8.  a.  Adeno* 
myom ;  Bauchhöhle ;  Cyste ;  Dermatom ;  Fibrom ;  Fibro- 
myom;  Gehirn;  Gliom;  Lipom;  Lymphom;  Mamma; 
Musculus;  Myelom;  Ovarium;  Polyp;  Rückenmark; 
Talgoyste;  Wirbelsäule. 

GeBichtsempfindung,b.Gehörswahmehmungen42. 
— ,  subjektive  42. 

Gesichtsinus,  Bakterien  in  solch.  160.  — ,  entzündl. 
Erkrankungen  216. 

Gesundheit  u.  Erziehung  (von  (horg  Stieher)  103. 

Gewebe  s.  Körpergewebe. 

Gewicht  d.  Gehirns  b.  Kindern  152. 

Gicht  (von  0.  Minkowski)  105.  — ,  Bezieh,  zu  Fleisch- 
nahrung  163.   — ,  Bilanz  u.  Rückbildung  d.  Tophi  163. 

Giftigkeit  d.  Eisens,  Einwirkung  d.  Lichts  239. 

Giftstoffe  in  Ruhr-  u.  Typhusbacillen  150. 

Gift  Wirkung  d.  Adreoalins  165. 

Glandula,  pinealis,  Anatomie  221.  222.  —  S.a. Drüse. 

Glaskörper,  d.  Entwicklung  dess.  (von  r.  Lenhosaek) 
109. 

Gliedmaassen,  akute  Knochenatrophie  nach  Entzün- 
dungen u.  Verletzungen  205. 

Gliom  d.  Retina,  Entstehung  in  d.  Neuroglia  164. 

Glossopharyngeus  s.  Nervus. 

Glottiskrampf  b.  Diphtherie  67. 

Gonorrhöe  s.  Tripper. 

Gowers*sches  Bündel  129. 

Grundriss  d.  pathol.  Histologie  d.  Auges  (von  Sieg- 
mund  Qinsberg)  265. 

Gummi,  atyp.  ulceröses  der  Haut  79.  —  8.  a.  Hefe- 
gummit 

Gynaecologia  Helvetica  (von  0.  BetUtner)  112. 

Gynäkologie,  Anwend.  d.  Kolpeurynters  83. 

Haematocele,  b.  Extrauterinschwangerschaft,  Be- 
handlung 255. 

Hämatoporphyrinurie,  paroxysmale  188. 

Hämoglobin,  Einfi.  verschied.  Nahrungsmittel  auf  d. 
Gehalt  d.  Blutes  an  solch.  230. 

Hämolysine,  d.  Bakterien  48.  — ,  Wirkung  im  Orga- 
nismus 158. 

Hämorrhagie  s.  Blutung;  Lungenblutung. 

Hals,  subcutanes  tuberkulöses  Lymphom,  Bezieh,  d. 
Operation  zur  akuten  Miliartuberkulose  95.  — ,  angeb. 
seröse  Cysten  258.  ~,  angeb.  Muskeldefekte  261. 

Halskrankheiten,  Anwendung  des  Nebennieren- 
extrakts 238. 

Hand  s.  Hohlhand;  Palma. 

Handbuch,  d.  patholog.  Anatomie  d.  Nervensystems 
(von  FltUau,  Jacobsohn  u.  Minor,  1.  Abth.)  103.  — , 
d.  allgem.  u.  lokalen  Anästhesie  (von  F,  L.  Dumont) 
107.  — ,  d.  prakt  Chirurgie  (herausgeg.  von  v.  Berg- 
mann, V,  Bruns  u.  v.  Mikulicz  I.  II.  IV)  108.  — ,  d. 
physikal.  Therapie  (von  Ä,  Ooldscheider  u.  Paid  Jacob) 
215.  — ,  d.  Urologie  (von  A.  von  Frisch  u.  0.  Zucker- 
kandl)  217.    — ,  d.  Geschichte  d.  Medtcin  (herausgeg. 


von  Neuburger  u.  Pa{fe£)  228.  — ,  d.  Krankenversorgung 
u.  Krankenpflege  (von  Liebe,  Jacobsohn  u.  Meyer)  218. 

Handwurzel,  Luxation  einzelner  Knochen  207. 

Hanot'sohe  Krankheit,  Mikroorganismen  b.  solch. 
237. 

Harn,  Verhalten  b.  Diphtherie  67.  — ,  Bestimmung  von 
Fäulnissprodukten  in  dems.  150.  — ,  Einfl.  d.  Körper- 
arbeit 154.  — ,  Bezieh,  d.  Ausscheidung  zur  Flüssigkeit- 
aufnahme 154.  — ,  Verhalten  b.  Tuberkulose  176.  — 
Sekretion  b.  Foetus  231.  —  S.a.  Albuminurie;  Annrie; 
Cylindrurie;  Diuretica;  Hämatoporphyrinurie;  Patho- 
logie. 

Harnblase,  Tuberkulose  179. 

Harnsäure,  Ausscheidung  (b.  Psoriasis)  76.  (Wirkung 
d.  Chinasäure)  166.   — ,  Ablagerung  in  d.  Gewebe  238. 

Haschisch,  Zusammensetzung  u.  Wirkung  239. 

Hausepidemie  von  Syphilis  78. 

Haut,  Tuberkulose  72.  179.  —,  Wirkung  d.  heissenLuft 
77.  — ,  atyp.  ulceröses  Gummi  79.  —,  nodöse  Syphilide 
79.  — ,  Dermatom  am  Rumpfe  156. 

Hautkrankheiten,  b.  Basedow'scher  Krankheit  56. 
—  S.  a.  Atlas;  Differentialdiagoose ;  Psoriasis. 

Hautlappen,  ungestielte,  Transplantation,  Dauer- 
heilung  255. 

Hebevorrichtung  zur  Erleichterung  von  Operationen 
u.  Verbänden  256. 

Heer,  Geistesstörung  in  solch.  268. 

Hefe,  gegen  Tripper  b.  Weibern  83.  — ,  Bestandtheile 
150. 

Hefegummi  40. 

Heilserum,  gegen  Diphtherie  88. 89. 90. 93.  — ,  gegen 
Milzbrand  159. 

Heilstätten  f.  Tuberkulöse  184. 

Heissluftbehandlung,  b.  Hautkrankheiten  77. 

Helmholtz,  Hermann  von  (you  Leo  Königsberger 
II.  IE)  109. 

Hemicephalie,  Entstehung  24. 

Hemikranie  s.  Migräne. 

Hemisphären  d.  Gehirns,  Entstehung  27. 

Hermaphroditismus  verus  232.  —  S.  a.  Pseudo- 
hermaphroditismus. 

Hernia  obturatoria,  d.  Tuba  u.  d.  Ovarium  260. 

Hernien,  Verhütung  durch  Doppelung  d.  Bauchdecken 
249.  — ,  d.  Linea  iuba  u.  d.  vorderen  Bauchwand,  mit 
Aus^ng  in  Gangrän  259.  — ,  Radikalkur  ohne  ErÖfihuog 
des  Peritonaeum  261.  —  8.  a.  Bauchhemien;  Lumbal- 
hemien;  Pseudohernie;  Ventralhemie. 

Herniotomie,  wegen Incarceration  d. Coecum  u. Proc. 
vermiformis  261. 

Heroin,  Wirkung  54. 

Herpes,  Pathologie  u.  patholog.  Anatomie  76.  — ,  zoster 
als  Oomplikation  d.  Tetanus  traumaticus  195. 

Herz,  Verhalten  b.  Tuberkulose  177.  — ,  Syphilis  211. 236. 
— ,  Ernährung  durch  laokfarbenes  Blut  230.  --,  Miss- 
bildung d.Tricuspidalklappe  236.  —  S.  a.  Endokardiom. 

Herzklappe  s.  Valvula. 

Herzkrankheiten  b.  Diphtherie  67. 

Herzmuskel,  Fragmentation  236. 

H  e  1 0 1  gegen  Tuberkulose  185. 

Heufieber,  Ursache  u.  specif.  Heilung  (von  Dunbar) 
103. 

Hinterhörner  des  Rückenmarks,  Anatomie  142. 143. 

Hinterscheitelbeineinstellung,  Entbindung  h. 
solch.  85. 

Hinterstränge  d.  Rückenmarks,  Anatomie  141. 142. 

Hippursäure,  Wirkung  der  Chinasäure  auf  die  Aus- 
scheidung 166. 

Hirnfurchen,  Entwickelung  25.  28. 

Hirnhäute,  Struktur  14.  15.  — ,  Tuberkulose  178. 

Hirnnerven,  Anatomie  133.  --,  Entwickelung  bei 
Fischen  148.  149. 

Hirnrinde,  Histologie  15  flg.  31  flg.  — ,  Schichten  33. 
— ,  Leitungsbahnen  121.  122.  123.  — ,  d.  Kleinhirns 
129.  — ,  Verhalten  d.  Balkens  b.  A£Pektionen  ders.  170. 
—  S.  a.  Hörrinde ;  Inselrinde. 


Saoli-Begister. 


349 


Hirn  Ventrikel,  Entwiokelang  126. 

Hirnwind nneen,  Bintheilang,  Anatomie  25.  28.  29. 
30.  — ,  £nt?nckeliing  25.  28. 

Hirsch,  Morphologie  d.  Oehims  31. 

Histologie,  patholog.  d.  Anges  265. 

Hitze,  Wirkang  anf  die  Haut  177.  (aaf  die  Sporen  u. 
Toxine  d.  TetannsbaoiUen)  195. 

Hode  aTeatikel. 

Hör  rinde,  Histologie  32. 

Hohlhand,  Talgoyste  262. 

Hornhaut  8.  Cornea. 

Hüftgelenk  s.  Coxa;  Coxitis. 

Hülfe,  d.  erste  in  NothßUlen  (von  SuUan  n.  Schreiber) 
108. 

Huhn,  Einfl.  anasohliessl.  Fleischnahrang  auf  d.  Impf- 
taberkulose  50. 

Hyalinentartung  b.  Phthisis  bolbi  212. 

Hydatiden,  im  Spinalkanal,  Compression  d.  Rücken- 
marks 171. 

Hydrargyrnm,  bichloratam, intramnakuläre Injektion 
79.  — ,  chloratum  vapore  paratum,  intramuskuläre  In- 
jektion 79.  —,  Vergiftung,  Anurie,  Verhalten  d.  Blutes 
188.  —  S.  a.  Jodquecksilberkakodylat. 

Hydrops  s.  Ascites. 

Hydrotherapie  b.  Basedow'scher  Krankheit  56. 

Hygieine,  d.  Kusses  173.  — ,  in  Dörfern  u.  Städten 
218. 

Hypnoticum,  Veronal54. 167. 

Hypoglossus  S.Nervus. 

Hypophyse  des  Gehirns  (Funktion  beim  Frosche)  152. 
(Anatomie)  221.  222.  223. 

Hysterektomie  wegen  Puerperalsepsis  193. 

Immunisirung  gegen  Tuberkulose  185. 

Immunität,  künsti.  gegen  Pest  48.  — ,  gegen  Diph- 
therie, Vererbung  66.  -— ,  Schutzimpfung  u.  Serum- 
therapie (von  Adolf  Dietddonni)  102.  — ,  gegen  Milz- 
brand 159.  — ,  gegen  Tetanus  195.  196.  — -,  u.Immani- 
sirung  (von  Ludwig  Hopf)  220.  — ,  Verhalten  in  der 
Narkose  258. 

Immunkörper,  der  gegen  Albuminoidsubstanzen  wirk- 
samen Sera  45. 

Impftuberkulose  d.  Hühner,  Einfl.  d.  ausschliessl. 
Ileischnahrung  50. 

Impfung  s.  Immunität 

Incarceration  des  Coecum  u.  des  Proc.  vermiformis, 
Hemiotomie  261. 

Indican,  Entstehung  im  Organismus  162. 

Indol,  Nachweis  in  d.  Faeces  150. 

Infektion,  endogene  d.  Auges  212. 

Infektionkrankheiten,  Bezieh,  zu  Rhachitis  86. 
~,  akute,  Verhalten  d.  Hodens  108. 

Influenza,  b.  Diphtherie  67.  — ,  b.  Säuglingen  86.  — , 
Epidemien  243. 

Influenzabaoillus,  Züchtung  233.  — ,  dems.  ähn- 
licher b.  Thieren  233. 

Infusion  mit  Kochsalzlösung,  Wirkung  u.  Anwendung 
239.  246.  247. 

Injektion,  intravenöse  (von  metaU.  Jod)  55.  (löslicher 
Silberpräparate)  167.  — ,  intramuskuläre  von  Queck- 
sQberpräparaten  79. 

Injektionen,  d.  epiduralen  durch  Punktion  d.  Sacral- 
kanalfi  (von  Fernand  Caihelin,  übers,  von  Ä,  Strausa) 
107. 

Innervation  d.  Kehlkopfs  135. 

Insula  Beilii,  Anatomie  30.  — ,  Histologie  32.  — ,  Mor- 
phologie 153. 

Intubation  d.  Kehlkopfs,  bei  Diphtherie  88.  89.  90.91. 
—,  Indikationen  91.  93.  94.  — ,  nachtheil.  Folgen  95. 
— ,  Kehlkopfetenose  nach  solch.  94. 

Inversion,  d.  Uterus,  Behandlung  190. 

I  n  V  e  r  t  i  n ,  Verunreinigung  mit  Hefegummi  40. 

Jod,  Salze,  Verwendung  zur  histolog.  Untersuchung  d. 
Gehirns  6.  — ,  metallisches,  intravenöse  Injektion  55. 
Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft.  3. 


Jodoformplombe,  Anwend.  nach  der  Operation  boi 

Tuberkulose  d.  Kniegelenks  209. 
Jodquecksilberkakodylat  gegen  Syphilis  79. 
Iris,  Tuberkulose  99.    — ,  primäres  Sarkom  211.    — , 

Atrophie  211. 
Isoagglutinine  b.  Kindern  232. 
Itrol,  Anwendung  in  d.  Ophthalmologie  210. 

ILaiser  schnitt,  zur  Statistik  110.111.  — ,  Operation- 
methoden 192.   — ,  b.  Beckenenge  253. 

Kampher,  Verhalten  im  thierischen Organismus  40.  — 
S.  a.  Ozykampher. 

Kanüle,  erschwerte  Entfernung  nach  Tracheotomie  94. 

Kardia,  Drüsen  ders.  230. 

Katalepsie,  symptomatische  172. 

Katarrh,  nervöser  245. 

Kehlkopf  s.  Larynx. 

Kehlkopfnerven,  d.  Anatomie  u.  Physiologie  ders. 
(von  Ä,  Onodi)  266. 

Kerne,  d.  Nervenzellen  11.  15.  19.  —  S.  a.  Nuclei. 

Keuchhusten,  Behandlung  87.  239. 

Kiefer  s.  Unterkiefer. 

Kind,  Tuberkulose  71.  — ,  Syphilis,  Behandlung  79.  — , 
in  geburtshülfl.  Beziehung  (Hinterscheitelbeineinstel- 
lung) 85.  (Geburt  b.  nachfolgendem  Kopfe)  85.  (Wen- 
dung u.  Extraktion  b.  Beckenenge)  251. 254.  —,  Reflexe 
b.  solch.  86.  — ,  Barlow*sohe  Krankheit  87.  — ,  Scorbut 
87.  — ,  vorübergehende  Verlangsamung  u.  Arrhythmie 
d.  Pulses  87.  — ,  akute  Pyelitis  87.  — ,  Behandlung  d. 
Kehlkopfstenosen  95.  — ,  Gewicht  d.  Gehirns  152.  — , 
Schulen  f.  nervenkranke  172.  — ,  Verkürzung  d.  Beine 
nach  Kniegelenksresektion  209.  210.  — ,  Isoagglutinine 
b.  solch.  232.  — ,  Verhalten  d.  oberen  Luftwege  248. 
— ,  Herniotomie  wegen  Incarceration  des  Coecum  u. 
Proc.  vermiformis  261.  — ,  Abhärtung  267.  —  S.  a. 
Nengeborene;  Säugling;  Schulkinder. 

Kinderheilkunde,  in  Einzeldarstellungen  (von  Alois 
Monti,  20.  Heft)  217. 

Kinderkrankheiten,  Behandlung  267. 

Kinderlähmung,  Epidemie 58.  — ,  spinale,  Orthopäd« 
Behandlung  263. 

Kleinhirn,  Anatomie  127.  — ,  Windungen  128.  — , 
Eintheilung  128.  — ,  Bau  b.  Affen  128.  — ,  Bau  d.  Rinde 
129.  — ,  Leitunesbahnen,  Faserverlauf  128.  129.  130. 
— ,  Freilegung  203.  — ,  Bau  b.  Fischen  225.  227.  — , 
Funktionen  229. 

Klitoris,  syphilii  Schanker  78. 

K 1  u  m  p  f  u  s  s ,  Behandlung  262. 

Klystiere  mit  Casein,  Nährwerth  247. 

Kniegelenk,  Tuberkulose,  operative  Behandlung  209. 
— ,  Resektion  im  Kindesalter,  Verkrümmung  d.  Beine 
nach  solch.  209.  210. 

Kniereflex  b.  kleinen  Kindern  86. 

Kniescheibe  s.  Patella. 

Knochen,  Fluorgehalt  40.  — ,  Tuberkulose  180.  — , 
akute  Atrophie  nach  Entzündungen  u.  Verletzungen 
205.  —.Eiterung  durch  Pneumokokken  verursacht  244. 
— ,  Erkrankung  nach  Typhus  245.  —  S.  a.  Exostosis; 
Osteomalacie ;  Spina  ventosa. 

Knochenfische,  Bau  d.  Gehirns  224.  225.  227. 

Knochenlappen  s.  Periostknoohenlappen. 

Knochenplombe  mit  Jodoform  209. 

Knorpelkörper,  freie  b.  Exostosis  bursata  208. 

Kochsalzlösung,  Infusion,  Wirkung  u.  Anwendung 
239.  246.  247. 

Körperarbeit,  Stoffverbrauch  b.  solch.  154.  — ,  Einfl. 
aufd.  Harn  154. 

Körper  gewebe,  Hamsäureablagerongen  in  solch .  238, 

Körpergrösse,  Bezieh,  zum  Stoffverbrauch  b.  Ruhe 
u.  Arbeit  154. 

Körpertemperatur,  Einfluss  auf  d.  Stoffverbrauch 
154.   — ,  Verhalten  b.  Tuberkulose  176. 

Kohlenstaub,  Verschleppung  in  d.  Blutstrom  52. 
Kolpeurynter,  Anwendung  in  d.  Gynäkologie  a.  Ge- 
burthülfe 83.  84. 

45 


350 


aoh-Register. 


Kopf,  Trichophytie  77.  — ,  nachfolgender,  Entbindung 
85.  — ,  Revolverschussverletzung  203. 

Eopftetanus201.  202. 

Eorssakow^s  Symptomencomplex  241. 

Koth  8.  Faeces. 

Krampf  s.  Muskelstarre. 

Krankenanstalten  f.  Säuglinge  100.  101. 

Krankenpflege,  Krankenversorgung  s.  Hand- 
buch. 

Krankheiten,  d.  warmen  Länder  (von  Bodo  Seheube) 
106.  — ,  d.  Rachens  (von  0.  Ckiari)  216.  — ,  d.  Nase 
u.  d.  Nasenrachenraums  (von  Carl  Zamiko)  216.  — , 
d.  ^oberen  Luftwege  (von  Moritx  Sehmidf)  217. 

Kryoskopie,  d.  Harns  187. 

Kultur,  Bezieh,  zur  Nervosität  214. 

Kuren  s.  Trinkkuren. 

Kurpfuscherthum  (von  H.  Magnus)  220. 

Kurzsichtigkeit,  Venae  vorticosae  choriovaginales 
b.  solch.  264. 

Kuss,  Schaden  d.  seelisoheü  Eindrucks  b.  solch.  173. 

liab,  Fällung  d.Caseins  durch  solch.  46.  — ,  bakterielles, 
Wirkung  46.  — ,  Zusammensetzung  152. 

Labferment  d.  Bakterien  46. 

Labyrinth,  Anästhesie  b.  Delphinen  153. 

Lähmung,  infantile  (Epidemie)  58.  (Orthopäd.  Behand- 
lung) 263.  —,  akut  aufsteigende  58.  — ,  d.  Augen- 
muskeln (angeborene)  168.  (doppels^tige)  168.  (trau- 
matische) 169.  (b.  Migräne)  169.  — ,  recidivirende  d. 
Oculomotorius  169.  — ,  d.  Facialis  b.  Kopftetanus  202. 
— ,  d.Serratus241.  — ,  d.Quadhcepsfemoris,  operative 
Behandlung  263.  —  S.  a.  Blicklähmung;  Kinderläh- 
mung. 

Längsbündel,  dorsales  124. 

Laktoser  um,  Fällung  d.  Gaseins  durch  solch»  46. 

Laminektomie,b.  (>)mpre88ion  d.  Rückenmarks  172. 

Laparocele,  Vorkommen  260. 

Laparotomie  b.  Yentralhemie  260. 

Larven,  d.  Anopheles  u.  Culex  im  Winter  162. 

Laryngeus  s.  Nervus. 

Larynx,  Polyp,  Einfl.  d.  Exstirpation  auf  Lungentuber- 
kulose 73.  ~,  Intubation  (Indikationen  b.  Diphtherie) 
88.  89.  90.  91.94.  (nachtheiüge  Folgen)  94.95.  — ,  Ste- 
nose (nach  Intubation)  94.  (nach  T^heotomie)  95.  (b. 
Kindern)  95.  — ,  Innervation  135.  — .  Tuberkulose  178. 
— ,  Nebennierenextrakt  gegen  Krankheiten  dess.  238. 
— ,  angeb.  Diaphragma  248.  249.  —  8.  a.  Anleitung ; 
Glottiskrampf;  KehBLopfnerven. 

Lebensversicherung  u.  Krankheiten  d.  Nasen-  u. 
Rachenhöhle  (von  Mcuoimilian  Bresgen)  266. 

Leber,  Wirkung  auf  Serum  47.  — ,  Nucleoproteid  ders. 
151.  — ,  Abscess,  Bakterien  in  solch.  233. 

Lebercirrhose,  hypertroph,  ikterische,  Mikroorga- 
nismen b.  solch.  237.  — ,  hämorrhagische  245. 

Leberkrankheiten,  Ascites  b.  solch.,  Kryoskopie  d. 
Harns  187. 

Leberthran  s.  Phosphorleberthran. 

Lecithin,  therapeut  Anwendung  238. 

Lehrbuch,  d.  Urologie  mit  Einschluss  d.  männlichen 
Sexualorgane  (von  I^opold  Cctaper)  106. 

Leiche,  Operationübungen  an  solch.  106.  — ,  Nachweis 
d.  Tetanusgiftes  in  solch,  nach  d.  Beerdigung  195. 

Leitungsbahnen,  im  Oehim  121.  122.  123.  226.  — , 
im  Kleinhirn  128.  129.  — ,  im  Rückenmark  126.  — ,  in 
d.  MeduUa  oblongata  136. 137. 

Leukämie,  Bezieh,  zu  Chlorom  236. 

Leukocyten,  Bezieh,  zur  Complementbildung  b.  d. 

.  Cholerainfektion  49.  — ,  Wirkung  d.  Massage  auf  dies. 
237. 

Leukocytose  b.  Masern  244. 

Licht,  Wirkung  auf  d.  Giftigkeit  d.  Eosins  239. 

Ligamenta  uteri  lata,  Suspendirung  d.  Uterus  mittels 
ders.  190. 

Ligatur  s.  Unterbindung. 

Linea  alba,  Hernien  ders.  259. 


Lipom,  symmetrisches  schmerzendes  77. 

L  0  b  u  s ,  electricus,  Struktur  22.  227.  — ,  olfactorius  37. 

Loef  fler's  Diphtheriebacillen  62.  63. 

Lohgerberei,  Bezieh,  zur  Tuberkulose  70. 

Lokalisation,  optische  b.  Blindgeborenen  43. 

Luft,  heisse,  Wirkung  auf  d.  Haut  77. 

Luftbrenner,  Behandl.  d.  Lupus  mit  solch.  77. 

Luftwege,  Einathmung  d.  Tuberkelbacillen  73.  74.  — , 
obere  (Krankheiten '  ders.)  217.  (Verhalten  b.  Schul- 
kindem)  248. 

Lumbalhernien,  Vorkommen  259.  260. 

Lunge,  Elimination  d.  Aethers  durch  dies.  52.  — ,  Ge* 
fässgeräusch  in  ders.  185. 

Lungenarterie,  Erweiterung  b.  Syphilis  d.  Herzens 
236. 

Lungenblutung  b.  Tuberkulose  177. 

Lungenbrand,  nach  traumat.  Pneumonie  244. 

Lungenentzündung,  Erscheinungen  derselben  bei 
Wechselfieber  244.  — ,  traumat.  mit  Ausgang  in  Luq- 
genbrand  244. 

Lungentuberkulose,  Contagiosität  70.  — ,  Ausbrei- 
tung, Vorkommen  70.  — ,  Aetiologie  70.  71.  75.  — , 
Sterblichkeit  70.  — ,  Arbeitfähigkeit  71.  --,  b.  Kindern 
71.  — ,  Disposition  72.  75.  95.  — ,  Besserung  nach  Ex- 
stirpation eines  Kehlkopfpolypen  73.  — ,  Wege  d.  In- 
fektion 73.  74.  75.  — ,  Behandlung  74.  ~,  Verbreitung 
durch  d.  Auswurf  75.  — ,  Ernährung  b.  solch.  75.  — , 
Mischinfektion  75.  — ,  Diagnose  174.  — ,  Prognose  174. 
— ,  Spinalgie  b.  solch.  174.  — ,  Verhalten  d.  Stoff- 
wechsels 176.  — ,  Stickstoffausscheidung  im  Harn  176. 
— ,  psychische  Störungen  177.  — ,  Nervenkrankheiten 
b.  solch.  177.  — ,  Verdauungstörungen  177.  — ,  Ver- 
halten d.  Pulses  u.  d.  Herzens  177.  — ,  Lungenblutung 
177.  — ,  Heüung  177.  — ,  akute  178.  — ,  Verhalten  d. 
Drüsen  178. 

Lupus,  Behandlung  mit  d.  Luftbrenner  77.  — ,  ery- 
thematodes b.  Geschwistern  177. 

Luxation,  zwischen  Stemum  u.  Qavicula,  Entstehung ' 
206.  — ,  im  unteren  Radioulnargelenk  207.  — ,  d.  Os 
lunatum  carpi  207.  —  S.  a.  Subluxation. 

Lymphdrüsen,  d. Bronchen  u.  d. Trachea,  topograph. 
Anatomie  40. 

Lymphe,  Bildung  229. 

Lymphgefässe,  Bildung  in  pleurit.  Schwarten  52. 
— ,  Bezieh,  zum  Bindegewebe  229. 

Lymphknoten  d.  Unterkiefers  258. 

Lymphom,  subcutanes  tuberkulöses  am  Halse,  Ope- 
ration, Bezieh,  zu  akuter  Miliartuberkulose  95. 

Lysin  s.  Spermolysin. 

Hagen,  Verhalten  d.  Diphtheriebacillen  in  solch.  66. 
— ,  tuberkulöse  Erkrankung  179.  •— ,  Drüsen  d.  Kardia 
230.  —  S.  a.  Gastroenteritis. 

Magensaft,  Sekretion  b.  Neugeborenen  155. 

Malaria,  Bezieh,  zu  Syphilis  161.  — ,  Parasiten  ders. 
162.  — ,  Färbung  d.  Plasmodien  162.  — ,  im  Walde  162. 
— ,  rvon  B,  Qrassi)  215.  —,  Epidemie  244.  —  a  a. 
Wechselfieber. 

Mamma,  Geschwülste  ders.  b.  Manne  164.  —  S.  a. 
Brustdrüse. 

Markscheiden,  Färbung  7.  ~,  Struktur  23. 

Masern  s.  Morbilli. 

Massage,  abdominale  (par  de  Frumerie)  217.  — ,  Wir- 
kung auf  d.  Leukocyten  237. 

Mediastinitis,  vordere  eiterige,  Behandlung  204. 

M  e  d  u  1 1  a  oblongata,  Leitungsbahnen  u.  Faserverlauf  in 
solch.  4. 126.  136. 137. 146.  — ,  Histologie  131.  1^. 
— ,  Einfl.  auf  d.  Weite  d.  Pupillen  153. 

Membranen,  b.  Diphtherie,  Pathogenie  66. 

Meningen  s.  Hirnhäute. 

Meningitis,  tuberkulöse  178.  179. 

Meningococous  intraoellularis,  Morphologie  n.  Bio- 
logie 233. 

Mensch,  d.  umiaohe  (von  Magnus  Birsehfdd)  104. 

Menstruation  s.  Dysmenorrhöe. 


Sach-RegiBter. 


351 


M  e  s  0 1  a  n ,  ausserl.  gegen  Rheumaiismus  53. 
Metallsalze,   Imprägnation    mit  solch,  zur  ünter- 

sachang  d.  Centralnervensystems  5.  6. 
Methylenblau,    Verwendung    zur  histolog.  Unter- 
suchung d.  Nervensystems  7. 
Methylenchlorid,  Wirkungsweise  238. 
Micrococcus,  tetragenes,  Wirkung  gegen d. Tuberkel- 

bacillus  76. 
Migräne,  mit  Ophthalmoplegie  169.  — ,  Bezieh,  zu  Epi- 
lepsie 169«   — ,  schwerer  Anfall  169.  —  'S.  a.  Augen- 
migräne. 
Mikroorganismen,  Wirkung  einiger  ehem.  Normal- 
lösungen auf  dies.  45.   — ,  Antikörper  in  d.  Sporen  49. 
— ,  b.  Ulcus  molle  161.  — ,  Bezieh,  zur  Entstehung  d. 
Galleosteine  164.    — ,  in  gashaltigen  Absoessen  233. 
— ,  anaerobe,  Züchtung  234.    — ,  b.  d.  Hanof sehen 
Krankheit  237.  — ,  Verhalten  in  Wunden  b.  trockener 
o.  feuchter  Behandlung  256. 
Milch,  Uebertragung  d.  Tuberkulose  duroh  solche  72. 
— ,  industriell  sterilisirte  als  Eindernahrung  86.  — , 
calorimetr.  Untersuchung  150.  —  S.  a.  Buttermilch. 
Milchdrüse  s.  Brustdrüse. 

Miliartuberkulose,    Bezieh,    zur  Operation    sub- 
cutaner tuberkulöser  Lymphome  am  Halse  96. 
I       Milz,  Enzym  in  d.  Zellen,  proteolyt  Funktion  156.  — , 
Geschwulst,  Entstehung  162. 
Milzbrand,  Immunität  gegen  solch.  159.  — ,  Wirkung 
d.  Serum  b.  solch.  159.  — ,  Behandl.  mitColIargol  167. 
Milzbrandbacillus,  Sauerstoff  übertragende  Körn- 
chen in  solch.  159. 
Mineralwässer,  Einfl.  d.  Trinkkuren  auf  d.  osmot. 
Druck  d.  Blutes  52. 
I       MiBchinfektion,b.  Lungentuberkulose  75. 
'       Mitbewegung  d.  Nasenmuskulatur  b.  Lidbewegun- 
gen43. 
Mittelhirn,  Anatomie  113. 
Mittelohr,  Bakterien  in  solch.  160. 
I       Mörder,  Oeisteszustand  242. 

Monakow' 8  Bündel  s.  Anatomie  44. 123.  124. 
Morbilli,  b.  Diphtherie  68.  — ,  Leukocytoso  b.  solch. 
I  244. 

!       Morphinismus,  Nutzen  d.  Bruoins  167. 

Morphium,  Wirkung  d.  Derivate  54.  — ,  Anwendung 

b.  Tetanus  197.  198. 
Moskito  s.  Waldmoskito. 
Motilität,  Mechanismus  121. 

Musculus,  tUaeuB  internus,  Geschwülste  262.    — , 
papiUae  opticae  41.  — ,  psocta,  Geschwülste  262.  — , 
quadrieeps  femoris,  Lälimung,  operative  Behandlung 
263.  — ,  serraius,  Lähmung  241. 
Muskeln,  Töne  in  solch,  b.  elektr.  Tetanus  43.  — ,  Einfl. 
d.  SauerstofEs  auf  d.  Respiration  d.  überlebenden  43. 
— ,  Tuberkulose  50.  180.  — ,  Verhalten  b.  Myasthenia 
gravis  59.  — ,  Veränderungen  b.  Chorea  moUis  59.  — , 
Injektion  von  Quecksilberpräparaten  in  solche  79.  — , 
Erkrankung  b.  Tetanus  195.  — ,  Fragmentation  236. 
— ,  d.  Halses  u.  d.  Schulter,  angeb.  Defekte  b.  Hoch- 
stand d.  Scapula  261.  —  S.  a.  Adduktoren ;  Augen- 
muskeln. 
Muskelstarre  b.  Tetanus,  Entwickelung  175. 
Mutter,  Uebertragung  d.  Syphilis  auf  d.  Kind  78.  — , 
Ueber^g  von  !l^phusagglutininen  von  ders.  auf  d. 
Foetus  159.   — ,  Verhalten  d.  Blutes  zu  dem  d.  Foetus 
231. 
Myasthenia  gravis,  Verhalten  d.  Muskeln  59. 
Myelitis,  durch  Gompression  b.  Hy datiden  im  Spinal- 
kanal 171. 
Myeloaxostroma  23. 

Myelom  d.  Wirbelsäule  mit  Gompression  d.  Rücken- 
marks 57. 
Myom,  d.  Uterus,  Operation  250.  —  S.  a.  Adenomyom; 

Fibromyom. 
Myopathie  b.  Tetanus  195. 
Myopie  s.  Kurzsichtigkeit. 
Myzine,  Bau  d.  Gehirns  223. 


Habel,  Lokalisation  d.  Gefühls  im  Rückenmark  57. 

Nährboden,  f.  Diphtheriebacillen,  Pepsin-  u.  Trypsin- 
agar234. 

Naevus  papillomatosus  universalis  165. 

Nahrung  s.  Fleischnahrung. 

Nahrungsmittel,  Einfluss  (auf  d.  Wassergehalt  d. 
Organe)  230.  (auf  d.  Hämoglobingehalt  d.  Blutes)  230. 

Narben,  elast  Fasern  im  Gewebe  265. 

Narkose,  Verhalten  d.  Immunität  238.  —,  Controle  d. 
Pulses  256.  —  S.  a.  Aethemarkose. 

Narkotioa,  gechlorte  aus  d.  Fettreihe  238. 

Nase,  Mitbewegung  d.  Muskulatur  b.  Lidbewegungen 
43.  — ,  Diphtheriebacillen  im  Sekret  b.  Scharlach- 
kranken 65.  — ,  entzündliche  Erkrankungen  d.  Neben- 
höhlen 216.  — ,  Verhalten  b.  Schulkindern  248. 

Nasenhöhle,  Bakterien  in  d.  Schleimhaut  160. 

Nasenkrankheiten,  Anwendung  d.  Nebennieren- 
eztrakts  238.  — ,  Diagnose  247.  — ,  Bedeutung  f.  d. 
Lebensversicherung  266.  —  S.  a.  Anleitung;  Rhinitis. 

Nasenrachenraum,  adenoide  Vegetationen,  CoUaps 
mit  Apnoe  nach  d.  Operation  248. 

Nearthrose,  Bildung  b.  ankylosirten  Gelenken  210. 

Nebenhöhlen  d.  Nase  (Bakterien  in  solch.)  160.  (ent^ 
zündl.  Erkrankungen)  216. 

Nebennieren,  diastai  Ferment  151. 

Nebennierenextrakt,  Anwendung  in  d.  Rhino- 
Laryngologie  238. 

Nekrose  d.  Pankreas  246. 

Neopallium  27. 

Nephritis,  akute  syphilitische  186.  — ,  Bezieh,  zu 
Albuminurie  186. 

Nerven,  Entwickelung  13.  21.  22.23.  — ,  Regeneration 
21.  22.  — ,  d.  Kehlkopfs  266.  —  S.  a.  Himnerven. 

Nervencentren,  elektrische,  Struktur  22. 

Nervenfasern,  Endigung  16.  — ,  peripherische,  Zer- 
fall 241. 

Nervenkrankheiten,  familiale  mit  Gerebrospinal- 
symptomen  172.  — ,  b.  Kindern  172.  — ,  b.  Tuberkulose 
177.  —  S.  a.  Denkwürdigkeiten. 

Nervenmark,  Histologie  14. 

Nervensystem  s.  Gentralnervensystem ;  Handbuch. 

Nervenwurzeln,  spinale  (Funktion)  44.  (Anatomie) 
138. 

Nervenzellen,  Histologie  9flg.  15. 19.  — ,  Saftkanal- 
system 19.  — ,  motorische  33. 

Nervosität  u.  Cultur  (von  TT.  EeUpach)  214. 

Nervus,  abdueens,  doppelseii  Lähmung  168.  — , 
aeeessorius,  Urprung,  Verlauf  135.  — ,  acusticus  (Ur- 
sprung, Veriauf)  126.  127.  133.  134.  (Entwickelung  b. 
Embryo)  148.  — ,  cüiarü,  Veränderung  b.  Phthisis 
bulbi  212.  — ,  faeialis  (Ursprung,  Veriauf)  133.  (Ent- 
wickelung b.  Embryo)  148.  (Lähmung  b.  Kopftetanus) 
201.  — ,  glo88opharyngeu3,  Ursprung  u.  Verlauf  136. 
— 1  hypoglossusy  Parese  b.  Kopftetanus  202.  — ,  laryn- 
geu8  (8up.,  Ursprung,  Verlauf)  135.  136.  (Resektion, 
Wirkung  auf  d.  Schilddrüse)  230.  —,  obluratorius,  Ur- 
sprung, Verlauf  146.  —,  oew^cwwtorM«  (Histologie,  Ur- 
sprung, VerlatLf)  135.  Orecidivirende  Lähmung)  169. 
— ,  opticus  (Muskel  d.  Papille)  41.  (Tuberkulose)  99. 
(Histoloffie)  113.  116.  (Kreuzung)  117.  (retrobulbäre 
Neuritis)  212.  — ,  sympathious  (Ursprung,  Verlauf) 
137.  (Resektion,  Wirkung  auf  d.  Schilddrüse)  230.  —, 
tibialüy  Ursprung  145.  — ,  /r^jrewtwt«  (Ursprung,  Ver- 
lauf) 135.  (Entwickelung  b.  Embryo)  147.  — ,  trootdearü, 
Entwickelung  b.  Embryo  148.  — ,  tdnarü^  Ursprung 
146.  — ,  vagu8,  Verlauf  135. 

Netzwerk  d.  Nervenzellen  15. 16.  17. 18.  19. 

Neugeborene,  Syphilis  78.  — ,  Ernährung  86.  — , 
Sekretion  d.  Magensaftes  155. 

Neuralgie,  Nutzen  d.  Pyranum  53. 

Neurasthenie,  subcutane  Iigöktion  von  Tmnehek's 
Serum  165. 

Neuritis,  radikuläre,  ohne  Veränderung  d.  Meningen 
58.  — ,  retrobulbäre,  Zusammenhang  mit  Veränderun- 
gen d.  Gefässsystems  212.  —  S.  a.  Polyneuritis. 


352 


Sach-Begister. 


Neuroblasien,  Neurelektroblasten  22. 

Neurofibrillen  15.  16.  22. 

Neuroglia,  Färbung  14.  — ,  Struktur  23.  24.  — ,  Ent- 
stehung d.  Glioma  retinae  in  solch.  164. 

Neurokeratin,  Färbung  7. 

Neurone  15.  18.  20.  21.24.  25. 

Neurose  d.  Gelenke  206. 

Neurosoma  16. 

Neutralroth,  Bedeutung  f.  d.  Phagocytose  45. 

Niere,  Funktion,  Einfl.  d.  Diuretica  155.  —  S.  a.  Ne- 
phritis; Pyelitis;  Schrumpf niere. 

Nietzsche,  über d. Patholog. b. dems. (von P, J, Möbius) 
104. 

Noma,  Vorkommen  von  Diphtheriebacillon  in  solch.  65. 

Noth fälle,  d.  erste  Hülfe  in  solch,  (von  Stdtan  u. 
Schreiber)  108. 

Nuclei  d.  Himnerven  133.  134.  135. 

Nucleinsäure,  enzymat.  Zersetzung  151.  — ,  Dar- 
stellung u.  Analyse  151. 

Nuoleoproteid  d.  Leber  151. 

N  u  c  1  e  u  8  caudatus,  Beizung  b.  Hunde  44. 

Oberflächen,  aplanat.  Brechung  u.  Spiegelung  43. 

Oberschenkel,  Geschwülste  in  der  Adduktoren- 
gegend  26. 

Obturatorius  s.  Nervus. 

Octopoden,  Reaktion  d.  Pupille  b.  solch.  41. 

Oculomotorius  s.  Nervus. 

0  e  d  e  m ,  allgem.  idiopathisches  188. 

Ohr,  Wirkung  d.  Chinins  auf  dass.  166.  —  S.  a.  Laby- 
rinth ;  Mittelohr. 

0  h  r  e  n  k  r  a  n  k  h  e  i  t  e  n ,  b.  Disposition  zu  Tuberkulose  75. 

Operation,  Geistesstörung  nach  solch.  242.  — ,  Hebe- 
vorrichtung f.  solche  256. 

Operationübungen  an  d.  Leiche  {vonBermeke)  108. 

Ophthalmie,  Bedeutung  d.  Toxine  48. 

Ophthalmoplegie,  angeborene  168.  — ,  interne  trau- 
matische 169.  — ,  b.  Migräne  169. 

Opticus  s.  Nervus. 

Organgefühl  d.  Auges  42. 

Os,  luncUum  oarpi,  Luxation  97.  — ,  petrosum,  Frei- 
legung d.  hinteren  Fläche  203.  — ,  piUns,  Tuberkulose 
97.  — ,  scaphoideum,  isolirte  Fraktur  207. 

Osmose  s.  Blut 

Osteomalacie,  Fraktur  b.  solch.,  Callusbildung  205. 

Ovarienschwangerschaft,  Vorkommen  255. 

Ovarium,  Geschmust  als  Geburthindemiss  250.  — , 
Hernla  obturatoria  260. 

0  X  y  d  a  s  e ,  Zerstörung  d.  Toxine  durch  solche  46. 

Oxydation,  Wärmeentwickelung  39. 

Oxykampher  gegen  Keuchhusten  239. 

Pacini'sche  Körperchen,  Anatomie  156. 

Palma  manus,  Talgcyste  262. 

Pankreas,  Mechanismus  d.  Sekretion  155.  — ,  Ent- 
zündung mit  Blutung  u.  Nekrose  246.  — ,  Nekrose  24(3. 

PanOphthalmitis,  tuberculosa  im  Puerperium  98. 99. 

Papilla,  nervi  optici,  Muskel  ders.  41. 

Papillen  in  d.  Conjunctiva  41. 

Paraffin,  Lgektion  zum  Zwecke  d.  Prothese,  Erfolge  256. 

Paranoia  s.  Geistesstörung. 

Parasiten,  b.  Syphilis  161.  — ,  b.  Malaria  162. 

Patella,  Fraktur,  Behandlung  209. 

Patoilarref  lex  s.  Kniereflex. 

Pathologie,  d.  Harns  am  Krankenbette  (von  FeroL 
Blumenihaf)  106.  — ,  u.  Therapie  d.  entzündl.  Erkran- 
kungen d.  Nebenhöhlen  d.  Nase  (von  M.  Hajek)  216. 

Pepsin,  Bestimmung  151. 

Pepsinagar,als  Nährboden  f.  Diphtheriebacillen  234. 

Perikarditis,  b.  Diphtherie  68.  — ,  tuberkulöse  178. 

Periodonitis,  vereiterte,  Behandlung  259. 

Periostknochenlappen,  Periostlappen,  zur 
Deckung  von  Schädeldefekten  204. 

Peritonaeum,  Tuberkulose  b.  Weibe  82.  — ,  Radikal- 
kur von  Hernien  ohne  Eröffnung  dess.  261. 


Peritonitis,  tuberkulöse  82.  179.  205. 

Perlsucht,  Beziehung  zur  Tuberkulose  185. 

Peronin,  Wirkung  54. 

Peroxyde,  Zerstörung  d.  Toxine  durch  solche  46. 

Pertussis  s.  Keuchhusten. 

Pes  vams  equinus,  Behandlung  262. 

Pest,  künsÜ.  Immunität  gegen  solche  48.  — ,  d.  Ratten 
234. 

Petroleum,  gegen  Diphtherie  62. 

Petromyzon,  Bau  d.  Gehirns  223. 

Pfortader  s.  Vena. 

Phagocytose,  Bedeutung  d.  Neutralroths  45. 

Pharynx,  Diphtheriebacillen  in  solch,  (b.  Gesuodeo) 
64.  (b.  Scharlach  kranken)  65.  — ,  Erkrankungen  (b. 
Schulkindern)  248.  (Bedeutung  f.  d.  Lebensversiche- 
rung) 266. 

Phlebitis,  syphilitische  79. 

Phlegmone  s.  Gasphlegmone. 

Phosphor.  Stoffwechsel  dess.  247. 

Phosphorleberthran,  Haltbarkeit  55. 

Pigment  ind.  Nervenzellen  11.  19. 

Placenta,  praevia  (Anwend.  d.  Kolpeurynters)  84. 
(Entbindung  b.  solch.)  111.  — ,  f .  dies,  specif.  Serum  158. 

Plantar  reflex  b.  kleinen  Kindern  86. 

Plasmodium  d.  Malaria,  Färbung  162. 

Pleura,  Tuberkulose  178. 

Pleurahöhle,  Druck  in  ders.  b.  Pneumothorax  51. 

Pleuritis,  Bildung  von  Lymphgefässen  in  d.  Schwarten 
52.  ~,  tuberkulöse  178.  -— ,  diaphragmatica  Früh- 
diagnose 186. 

Plombe  8.  Jodoformplombe. 

Pneumococcus,  Gelatine  verflüssigender  233.  — ,  als 
Urs.  von  Knochen-  u.  Gelenkeiterung  244. 

Pneumothorax,  intrapleuraler  Druck  b.  solch.  51. 

Polyneuritis,  toxisch- alimentärer  Natur  1 68. 

Polyp  d.  Kehlkopfs,  Einfl.  d.  Exstirpation  auf  d.  Lungen- 
tuberkulose 73. 

Pens  Varolii,  Faserverlauf  in  solch.  129. 130.  — ,  Histo- 
logie 131. 132. 

Präoipitine,  Wirkung  auf  Serum  46. 

Processus  vermiformis, Einklemmung, Herniotomie 261. 

Propylchlorid,  Wirkungsweise  238. 

Provinzialsäuglingsheime  101. 

Pseudodiphtheriebaoillus,  Bezieh,  zum  Diph- 
theriebacillus  62. 

Pseudohermaphroditi6mu8  231. 

Pseudohernie  d.  Lumbaigegend  259. 

Pseudosklerose  d.  Centralnervensystems  240. 

Pseudotuberkelbacillen,  Vorkommen  49. 

Pseudotuberkulose  d.  Auges  98. 

Psoriasis,  Gelenkerkrankung  b.  solch.  76.  — ,  Aus- 
scheidung d.  Stickstoffs  u.  d.  Harnsäure  76. 

Psoas  s.  Musculus. 

Psyche,  Wirkung  d.  Küsse  173. 

Psychose  s.  Geistesstörung. 

Ptosis,  d.  oberen  Augenlides  mit  Epicanthus  168. 

Puerperaleklampsie ,  Anwendung  des  Kolpeu- 
rynters 84. 

Puerperalfieber,  Behandlung  193.  — ,  Verhütung 
194. 

Puerperalität,  vorzeitige  190. 

Puerperalsepsis,  Behandlung  168.  — ,  Exstirpation 
d.  Uterus  wegen  solch.  193. 

Puerperaltetanus  201. 

Puls,  vorübergehende  Verlangsam ung  u.  Arrhythmie  b. 
Kindern  87.  — ,  Verhalten  b.  Tuberkulose  171.  — , 
Controle  während  d.  Narkose  256. 

Pupille,  Veränderungen  nach  d.  Tode  41.  — ,  Reaktion 
b.  Octopoden  41.  — ,  Einfl.  d.  MeduUa  oblongata  auf  d. 
Weite  153. 

Pupillenstarre,  angeborene  169. 

Purin  s.  Synthesen. 

Purpura  b.  Diphtherie  68. 

Pyelitis,  akute  b.  Kindern  87. 

Pyocyaneus  s.  Bacillus. 


Saoh-Register. 


353 


Pyramidenbahn,  Faserverlaaf  121.  122.  123.  129. 
Pyramidenschleifenbahn  123. 
Pyramidenseitenstrangbahn  124. 
Pyramidenzellen,  Bau  17. 
Pyranam,al8  Antineuralgioum  53. 

faadrioeps  s.  Mnscalus. 
aecksilber  s.  Hydrargymm;  Jodqaecksilberkako- 
dylat. 

Kaohen  s.  Pharynx. 

Rachioc ocainisation  (par  Rob,  Odier)  265. 

Sadio-Ülnargelenk,  unteres,  Luxation  207. 

Radius,  Luxation  207. 

Rassen,  Eigen thümUchkeiten  d.  Gehirns  30. 

Ratten,  dem  Influenzabacillus  ähnl.  Bacillus  b.  solch. 
233.  — ,  Pest  ders.  234. 

Rechtspraxis  d.  Ehescheidung  b.  Geisteskrankheit  u. 
Trunksucht  (von  Joh,  Bresler)  267. 

Rectum,  Septum  zwischen  dems.  u.  d.  Vagina,  Adeno- 
myom  249. 

Reflexe  s.  Kniereflex;  Plantarreflex. 

Refraktion,  d.  Cornea  43.  — ,  d.  Auges,  Bestimmung 
263. 

Regenbogenhaut  s.  Iris. 

Reissuer  scher  Faden  227. 

Reptilien,  Bau  d.  Gehirns  22S. 

Resektion,  d.  Kniegelenks  im  Kindesalter,  Verkrüm- 
mung d.  Beins  209.  210.  — ,  d.  Sympathicus,  Wirkung 
auf  d.  Schilddrüse  230. 

Respiration,  d.  Muskeln,  Einfluss  d.  Sauerstoffs  43. 
—  S.  a.  Apnoe. 

Retina,  Gliom,  Entstehung  aus  d.  Neuroglia  164. 

Retroflexion,  d.  Uterus  (in  d.  Schwangerschaft,  An- 
wendung d.  Kolpeurynters)  84.  (bewegliche)  189. 

Revolver,  Schussverletzung  d.  Kopfes  mit  solch.  203. 

Rhachitis,  Aetiologie  86. 

Rheumatismus,  äusserl.  Anwendung  b.  Mesotaos  53. 
— ,  b.  Basedow'scher  Krankheit  56.  —  S.  a.  lUiinitis. 

Rhinitis  rheumatica  247. 

Rh  od  an,  Wirkung  d.  Verbindungen  166. 

Riechapparat  im  Gehirn,  Histologie  31.  36.  37.  38. 
119.  — ,  b.  Fischen  227. 

Riechstoffe,  baktericide  Wirkung  239. 

Rind,  Entvnokelung  d.  Blutes  b.  Embryo  229. 

Rindertuberkulose,  Beziehung  zur  Menschentuber- 
kulose 71.  72. 

Roche  8.  Zitterrochen. 

Rodagen  gegen  Basedow'sche  Krankheit  56. 

Roth  s.  Nentralro^. 

Rückenmark,  Anatomie,  Physiologie  (Ganglienzellen) 
19.  20.  (Funktion  d.  Wurzeln  im  untern  Theile)  44. 
(Faserverlaaf  u.  Leitungsbahnen)  57.  126.  138.  140. 
141.  142.  143.  145.  146.  147.  (Hinterstränge)  141.  142. 
(Hinterhdrner)  142. 143. 144.  (Vorderseitenstränge)  143. 
144.  (b.  Fischen)  149.  227.  — ,  Lokalisation  d.  Gefühls 
in  d.  Nabelgegend  57.  — ,  Geschwülste  (Diagnose)  57. 
(Operation)  57.  58.  171.  Q)eginnende)  57.  (Symptoma- 
tologie) 165.  — ,  C!ompression  (b.  Geschwulst  d.  Wirbel- 
saule) 57.  (durch  Hydatiden  im  Spinalkanal)  171. 
(Laminektomie)  172.  — ,  Drucksteigerung  in  dems.  165. 
— ,  Sarkom  171.  — ,  Oocainisation  265.  —  S.  a.  Spinal- 
lähmung. 

Ruhe,  Stoffwechsel  b.  solch.  154. 

Ruhr  8.  Dysenterie. 

Rumpf,  BÜevolverschussverletzung  203. 

Säugling,  aoidophile  Bakterien  in  d.  Faeces  49.  — , 
Tuberkulose  71.  — -,  Ernährung  (Buttermilch)  86.  (ste- 
rihsirte  Milch)  86.  — -,  schwere  Funktionstdrungen  d. 
Darms  86.  — ,  Influenza  86.  —,  Schrumpf niere  87.  — , 
Krankenanstalten  f.  solch.  101.  102.  — ,  Sterblichkeit 
bei  d.  Anstaltsbehandlung  101.  — ,  Gewicht  d.  Ge- 
hirns 152. 

Säureimide,  Verseifbarkeit  durch  Fermente  151. 

Saftkanalsystem  d.  Nervenzellen  19. 


Salicylsäure,  Gehalt  d.  Antipyrins  an  solch.  53. 

Salzbutter  s.  Butter. 

Sarawak,  Sehschärfe  d.  Eingeborenen  41.  42. 

Sarkom,  d.  Rückenmarks  171.  — ,  primäres  d. Iris  211. 

Sauerstoff,  Brenn werth  39.  — ,  Einfl.  auf  d.  Respira- 
tion d.  überlebenden  Muskels  43.  — ,  intravenöse  In- 
fusion 165.  —  S.  a.  Oxydasen ;  Peroxyd. 

Scapula,  Hochstand  mit  angeb.  Muskeldefekten  261. 

Scarlatina,  Diphtheriebacillen  b.  solch.  65. 

Schädel,  Fraktur  (d.  Basis,  Folgezustände)  203.  (Tre- 
panation) 203.   — ,  Defekte,  Ersatz  204. 

Schaf,  Entwickelune  d.  Blutes  b.  Embryo  229. 

Schambein,  Tuberkulose  d.  Symphyse  97. 

Scham  fugenschnitt  s.  Symphyseotomie. 

Schanker,  syphilii,  d. Klitoris  78.  — ,  weicher,  Mikro- 
organismen 161. 

Scharlachfieber  s.  Scarlatina. 

Scheitellage  s.  Hinterscheitelbeineinstellung. 

Schielen  s.  Strabismus. 

Schilddrüse,  Verhalten  b.  Tuberkulose  178.  — ,  Ein- 
fluss auf  d.  Heilung  von  Frakturen  206.  — ,  Verhalten 
nach  Resektion  d.  Sympathicus  u.  d.  Laryngei  230. 

Schlafmittel  s.  Hypnoticum. 

Schleifenbahn  123. 124. 125. 

Schleimhaut  s.  Nasenhöhle. 

Schmierseife,  Verätzung  durch  solche  168. 

Schreiben  s.  Agrammatismus. 

Schrumpfniere  im  Säuglingsalter  87. 

S  c  h  u  1  e  n  f.  nervenkranke  Kinder  172. 

Schulkinder,  Epidemie  von  Trichophytie  der  Kopf- 
haut 77.  — ,  Verhalten  d.  obem  Luftwege  248. 

Schulter,  angeb.  Muskeldefekte  261. 

Scl^ulterblatt  s.  Scapula. 

Schussverletzung,  d.  Kopfes  203.  — ,  d.  Rumpfes 
203. 

Schutzimpfung,  gegen  Tuberkulose  185.  — ,  gegen 
Tetanus  197.  —  S.  a.  Immunität. 

Schutzserum,  gegen  Milzbrand  159.  —  S.  a.  Serum. 

Schwangerschaft,  Retroflexio  uteri,  Anwendung  d. 
Kolpeurynters  84.  — ,  Dauer  190.  — ,  Fieber  während 
ders.  191.  — ,  nach  üterusruptur  191.  — ,  Operation 
d.  Magens  während  ders.  250.  — ,  im  Ovarium  255.  — 
S.  a.  Extrauterinschwangerschaft. 

Seh  weiss,  ehem.  Verhalten  152. 

Schweiz,  Vorkommen  d.  Barlow'schen  Krankheit  87. 

Schwielen  im  Endokardium  236. 

Scorbut  b.  Kindern  87. 

Sero fu lose  s.  Tuberkulose. 

Scyllium  canicula,  Bau  d.  Kleinhirns  227. 

Seekrankheit,  Wesen  u.  Verhütung  245. 

Sehbahn,  Fasern  ders.  33. 

Sehcentren,  Veränderungen  nach  Entfernung  d.  Auges 
20.  — ,  Histologie  114.  115.  116.  117. 

Sehen,  Erlernung  nach  Heilung  angeb.  Blindheit  153. 

Sehnen,  Transplantation  263. 

Sehnen  flecke  im  Endokardium  236. 

Sehnenreflexe  s.  Kniereflex ;  Plantarreflex. 

Sehnerv  s.  Nervus. 

Sehschärfe  d.  Eingeborenen  von  Sarawak  41.  42. 

Seife  s.  Schmierseife. 

S  e  1  a  c  h  i  e  r ,  Entwickelung  d.  (Zentralnervensystems  147. 
— ,  Bau  d.  Gehirns  223.  224.  225.  226. 

Sensibilität,  d.  Nabelgegend,  Lokalisation  im  Rücken- 
mark 57.  — ,  Bahnen  f.  solche  im  Rückenmark  57. 

Sepsis,  nach  Tracheotomie  b.  Diphtherie  67.  -— ,  puer- 

eerale,  Behandlung  168.  193.  — ,  durch  Pyocyaneus 
ervorgerufen  245. 

Septum  rectovaginale,  Adenomyom  in  solch.  249. 

Serratus  s.  Musculus. 

Serum,  gegen  EiweissstofFe  wirksames,  Immunkörper 
dess.  45.  — ,  Wirkung  d.  Präcipitine  46.  — ,  antihepa- 
tisches 47.  — ,  Agglutination  157.  — ,  f.  d.  Placenta 
specifisches  158.  — ,  lrune6el;^8f  subcutane  Injektion 
165.  —  S.  a.  Blutserum;  Laktoserum. 

Serumdiagnose  d.  Lungentuberkulose  174. 


354 


Sach-Begister. 


Serumtherapie,  b.  Diphtherie  67.  68.  88.  89.  90.  93. 
— ,  b.  Milzbrand  159.  — ,  b.  TetaDUS  196.  197.  198. 
199.  —  8.  a.  Immanität 

Silber,  YerweDdung  zur  histolog.  Untersaohuog  des 
Nervensystems  8.  9.  — ,  intravenöse  Injektion  löslicher 
Präparate  167. 

Sinns  s.  Oesiohtsinus. 

Soronoform,  Wirkong  239. 

Sonde,  Einführung  in  d.  Uterus  zur  Hervormfung  d. 
Abortus  172. 

Speichel,  Absonderung  als  Schutzmittel  gegen  Diph- 
therie 68. 

Spermolysin,  Darstellung  u.  Eigenschaften  47. 

Spina  ventosa,  Behandlung  97. 

Spinalganglion,  Anatomie,  Struktur  19.  20.  140. 
141.  —,  Zellen  141. 

Spinalgie  b.  Lungentuberkulose  174. 

Spinalkanal,  Hydatiden  in  solch.,  Compression  des 
Rückenmarks  171.  — ,  Infusion  d.  Tetanusantitoxins 
in  dens.  199.  —  8.  a.  Rachiococainisation. 

Spinallähmung  d.  Kinder  (Epidemie)  58.  (Orthopäd. 
Behandlung)  263. 

Spinalnerven,  untere,  Funktion  44. 

Spinalwurzeln  s.  Nervenwurzeln. 

Spiralfraktur  d.  Unterschenkels  268. 

Sporen,  Antikörper  den.  49.  — ,  der  Tetanusbacilien, 
Verhalten  b.  Hitze  195. 

Sputum  8.  Auswurf. 

Starre  s.  Muskelstarre. 

Staub  s.  Kohlenstaub. 

Stenose  d.  Kehlkopfs  (nach  Intubation)  94.  (nach  Tra- 
cheotomie)  95.  (Behandl.  b.  Kindern)  95. 

Sterblichkeit  an  Diphtherie  (Einfl.  d.  Serumtherapie) 
67.  88.  89.  90.  93.  (nach  d.  Intubation  u.  Tracheotomie) 
90.  91. 92.  — ,  an  Tuberkulose  70.  — ,  d.  Säuglinge  b. 
d.  Anstaltsbehandlung  101. 

Sterilisation  d.  Trinkwassers  100.  —  S.  a.  Milch. 

S  t  e  r  n  u  m ,  Luxation  zwischen  solch,  u.  Clavicula  206. 

Stickstoff,  Ausscheidung  (b.  Psoriasis)  86.  (b.  Tuber- 
kulose) 176. 

S ti  r n  h i  r n ,  Morphologie  34. 

Stoffverbrauch,  Bezieh,  zur  Körpergrösse  154. 

Stoffwechsel,  Verhalten  b.  Tuberkulose  176.  — ,  des 
Phosphors  247. 

Strabismus,  Operation  263.  —  8.  a.  Bilder. 

Strassenreinigungsmasohine  Salus  (von  Th. 
Weyl)  218. 

S  t  y  p  t  i  c  i  n ,  Anwendung  u.  Wirkung  54. 

Subcutin,  Anwendung  55. 

Sublimat  s.  Hydrargyrum. 

Subluxation  d.  untern  Tibiaendes  262. 

Sympathicus  s.  Nervus. 

Symphyseotomie,  Schwangerschaft  u.  Geburt  nach 
vorhergegangener  191.  — ,  hübe  192. 

Symphysis  pubis,  Tuberkulose  97. 

Synthesen  d.  Purin-  u.  Zuckerreihe  (von  Emil  Fischer) 
265. 

Syphilide,  nodöse  79. 

Syphilis,  Hausepidemie  78.  — ,  üebertragung  von  d. 
Mutter  auf  d.  Kind  78.  — ,  Veränderung  d.  Zähne  b. 
solch.  78.  — ,  Schanker  an  d.  Klitoris  78.  — ,  d.  Brust- 
drüse 78.  — ,  Venenentzündung  79.  — ,  b.  Kindern, 
Behandlung  79.  — ,  Behandlung  mitQueksilbermitteln 
79.  — ,  d.  Auces  98.  — ,  Parasiten  b.  solch.  161.  — , 
Bezieh,  zu  Malaria  161.  — ,  akute  Nephritis  b.  solch. 
186.  — ,  Entztindung  d.  äussern  Augenwinkels  211. 
— ,  d.  Herzens  211.  236.  —  8.  a.  Atlas;  Differential- 
diagnose;  Qummi. 

Talgcyste  d.  Palmarregion  262. 

Taschenbuch  Jankau' s  f.  d.  J.  1903 (VUL  Jahrg.) 266. 

Tauben,  Diphtheriebacillen  b.  solch.  65. 

Teleostier,  Bau  d.  Gehirns  203.  225.  226. 

Terminalnctz,  nervöses  16.  17.  18. 

Terpene,  cyklische,  im  thier.  Organismus  40. 


Testikel,  Tuberkulose,  Gasiration  96.  — ,  Verhalten  b. 
akuten  Infektionskrankheiten  106. 

Tetanus,  elektrischer,  Muskeltone  bei  solch.  43.  — , 
Theorie  164.  — ,  lokaler  194.  — ,  Behandlung  (Aus- 
waschung d.  Organismus)  194.  (Serumtherapie)  196. 

197.  198.  199.  (ohne  Antitoxin)  197.  (Morphiuminjek- 
tion,  Brom)  197.  (Chloral,  Chinin)  198.  (Carbolsänie) 

199.  (Einspritzung  von  Gehimemulsion)  202.  — ,  ausser- 
halb d.  Infektionstelle  194.  — ,  Entstehung  d.  Muskel- 
starre  195.  — ,  Myopathie  195.  — ,  zur  Statistik  195. 
— ,  Immunität  195.  196.  — ,  Endemie  196.  — ,  rheu- 
matischer, Behandlung  197.  — ,  traumatischer,  Be- 
handlung 197.  198.  — ,  nach  Gelatineeinspritzung  199. 

200.  201.   — ,  puerperalis  201.   — ,  nach  Vaccination 

201.  — ,  chronischer  202.  — ,  Pathologie  243.  —  8.  a. 
Kopftetanus. 

Tetanusantitoxin  196.  199. 
Tetanusbacilien,  Nachweis  im  Blute  195.  — ,  Wir- 
kung d.  Hitze  auf  d.  Sporen  u.  Toxine  196.  — ,  im  Eiter 

198.  — ,  in  käuflicher  Gelatine  199.  200.  201. 
Tetanusgift,  Nachweis  in  beerdigten  Leichen  195. 

— ,  Verbreitungswege  195. 

Thalamus  opticus,  Histologie,  Faserung  44.  114.115. 
121. 

Theer  s.  Anthrasol;  Empyroform. 

Theo  ein,  therapeut  Anwendung  53.  54. 

Theophyllin  als  Diureticum  53.  54. 

Therapeutics  of  infancy  andchildhood  (hjÄ.Jaeoby) 
267. 

Therapie,  d.  Augenkrankheiten  (von  Hanke)  109.  — , 
phymkaL-diätet  (von  Bemh,  Presch)  215.  ^  S.  a.  An- 
leitung; Handbuch. 

Thorax,  Bau  b.  Tuberkulose  72.  — ,  Schuss Verletzung 
203. 

Thrombose  d.  Pfortader,  Ascites  b.  solch.  237. 

Thyreoidea  s.  Schilddrüse. 

Tibia,  Subluxation  d.  untern  Endes  262. 

Tibialis  s.  Nervus. 

Tod,  Veränderungen  d.  Pupille  nach  dems.  41. 

Ton  im  elektrisch  tetanisirten  Muskel  43. 

Tophus,  Bildung  u.  Bückbildung  b.  Gicht  163. 

Torpedo,  Struktur  d.  elektr.  Organe  22.  23. 

Toxikologie  s.  Ck>mpendium. 

Toxine,  Zentörung  durch  Peroxyde  u.  Oxydasen  46. 
— ,  Bedeutung  b.  Augenentzündungen  48.  — ,  d.  Teta- 
nus, Wirkung  d.  Hitze  195. 

Trachea,  Lymphdrüsen  ders.  40. 

Tracheotomie,  b.  Diphtherie  67.  88.  89.  90.  91.  92. 
— ,  Erschwerung  d.  Decanülements  94.  — ,  Dispositioa 
zu  Tuberkulose  nach  solch.  95.  — ,  Störungen  nach 
solch.  249. 

Trachom,  Behandlung  mit  Ouprooitrol  168.  210. 

T  r  a  c  t  u  s ,  fronto-occipitalis  im  Gehirn  34.  — ,  opticus  1 1 6. 

Transplantation,  ungestielter  Hautlappen,  Dauer- 
heilung 256.  — ;  von  Sehnen  263. 

Trepanation  wegen  Schädelfraktur  203. 

Trichophytie  d.  Kopfes,  Endemie  77. 

Tricuspidalklappe,  Missbildung  236. 

Trigeminus  s.  Nervus. 

Trinkkuren  mit  Mineralwässern,  Einfl.  auf  d.  osmot 
Druck  d.  Blutes  52. 

Trinkwasser,  bakteriolog.  Untersuchung  100.  —i 
Sterilisation  100. 

Tripper,  Bedeutung  d.  Neutralroths  f.  d.  Phagooytose 
45.  — ,  b.  Weibe,  Behandl.  mit  Hefe  83.  — ,  metastst 
Conjunctivitis  98. 

Trismus  b.  Tetanus  197.  198. 199. 

Trochlearis  s.  Nervus. 

Tropenkrankheiten  106. 

Trunksucht,  Ehescheidung  b.  solch.  267. 

T r y  p s in ,  Ferment  dess.  46. 

Try psinagar  als  Nährboden  f.  Diphtheriebacillen  234. 

Tuba  Fallopiae  (Tuberkulose)  81.  (Hernia  obturatorii) 
280. 

Tuberkelim  Gehirn,  patholog.  Histologie  51. 


Saoh-Register. 


355 


Tuberkel bacillen,  Wirkung  todter  49.  — ,  inBatter 
50.  — ,  Bedeittang  f.  d.  Tuberkolose  70.  — ,  d.  Men- 
schen n.  d.  Rindes  72.  — ,  im  Enter  d.  Kühe  72.  — , 
Wege  d.  EinwanderuDg  73.  74.  — ,  Yerbreitnng  durch 
d.  Auswurf  75.  — ,  an  Cigarrenstummeln  75.  — ,  Dia- 
gnose 76.  — ,  Beziehung  zu  Microoooous  tetragenes  76. 
— ,  Virulenzunterschieide  yersohied.  Culturen  160.  — 
S.  a.  Pseudotuberkelbaoilien. 

Tuberkulin,  diagnostisohe  Bedeutung  99. 174.  —,  als 
Heilmittel  gegen  Tuberkulose  184. 

Tuberkulose,  Widerstandsfähigkeit  der  Büffel  gegen 
solche  50.  — ,  lokale.  Bezieh,  zur  Cirkulation  50.  — , 
Bau  d.  Thorax  72.  — ,  d.  Menschen,  Bezieh,  zur  Binder- 
tuberkulose u.  Perlsuoht  71.  72. 185.  — ,  Sterblichkeit 
70.  — ,  Disposition  70.  72.  75.  95.  — ,  Uebertragung 
durch  Milch  72.  — ,  Bezieh,  zu  Verletzungen  75.  — , 
u.  Scrofulose  (von  0.  Eiidebrand)  106.  — ,  Verhalten 
d.  Körpertemperatur  176.  --,  Verhalten  d.  Blutes  176. 
~,  Verhütung  183.  184.  — ,  Behandlung  184.  185.  —, 
Immxmisirung  185.  — ,  d.  Achaeldrüaen  u.  Brustdrüsen 
164.  — ,  d.  Damu,  primäre  71.  72.  — ,  d.  Qeienke  180. 
209.  — ,  d.  Genitalien  (b.  Weibe)  80.  81.  82.  (b.  Manne) 
96.  — ,  d.  Harnblase  179.  — ,  d.  BaiU  72.  179.  — , 
d.  Herxbeulels  178.  — ,  d.  Simhäule  178.  —,  d.  Kehl- 
kopfs 178.  — ,  d.  Knochen  180.  — ,  d.  Muskeln  50. 180. 
-,  d.  Periionaeum  179.  205.  —,  d.  Pleura  178.  — , 
d.  Verdauunffsorgane  179.  —  8.  a.  Auge;  Coxitis; 
Impftuberkulose;  Iris;  Lymphom;  Miliartuberkulose; 
Nervus  opticus;  Pseudotuberkulose;  Symphyse. 

Tnssis  convulsiva  s.  Keuchhusten. 

Typhus,  Agglutinine  bei  solch.,  üebergang  von  der 
Mutter  auf  d.  Kind  159.  — ,  Knochenerkrankung  nach 
solch.  245. 

Typhusbacillen,  Giftstoff  in  solch.  158. 

Ulcus  molle,  Mikroorganismus  dess.  161. 

Ulna,  Luxation  im  Badialgelenke  207. 

IJlnaris  s.  Nervus. 

Unterbindung  d.  Aorta,  Verhalten  d.  Blutkörperchen 

nach  solch.  230. 
Unterkiefer,   Ankylose,  Verfinderuneen,  Diagnose, 

Behandlung  251.  — ,  Lymphknoten  258.  — ,  centrale 

Fibrome  258. 
Unterleib,  Schussverletzung  203.  — ,  Massage  217. 

— ,  operative  Verkleinerung  d.  Raumes  249. 
Unterschenkel,  Spiralfrakturen  208. 
Unterschenkelgeschwüre,    ambulante  Behandl. 

ders.  (von  Jessner)  106. 
Ur  a  c  i  l ,  Vorkommen  im  thier.  Organismus  40. 
Urämie,  akute  tnuisitorische  Amaurose  188. 
Urning  s.  Mensch. 
Urologie  s.  Handbuch. 

¥accination,  Tetanus  nach  solch.  201. 

Vagina,  Tuberkulose  81.  — ,  Septum  zwischen  solch, 
u.  Rectum,  Adenomyom  249. 

Vagus  8.  Nervus. 

Valvnla  tricuspidalis,  Missbildnng  236. 

V  a  p  0  r  i  n  gegen  Keuchhusten  239. 

Vegetationen,  adenoide  im  Nasenrachenräume,  Ent- 
fernung lüs  Ursache  von  CoUapsus  u.  Apnoe  248. 

Vena  portae,  Thrombose,  Ascites  b.  solch.  237. 

Venae  vorticosae  choiiovaginalee  b.  Myopie  264. 

Venen,  Injektionen  in  solche  (metall.  Jod)  55.  (Sauer- 
stoff) 165.  (löel.  Silberpräparate)  167.  — ,  syphilit  Ent- 
zündung 79. 


Ventralher  nie,  Laparotomie  200. 
Ventrikel  s.  Hirnventrikel. 
Verätzung  durch  Schmierseife  168. 
Verband,  Hebevorrichtung  zur  Erleichterung  d.  An- 
legung 256.  — ,  Verhalten  der  Mikroorganismen  bei 

trockenem  u.  feuchtem  256. 
Verbrennung,  Berechnung  d.  Wärme  b.  solch.  39. 
Verdauung,  Störung  b.  Tuberkulose  177. 
Verdauungsorgane,  Tuberkulose  179. 
Verletzungen,  Bezieh,  zu  Tuberkulose  75.  —  S.a. 

Albuminurie;    Blitz;   Fussgelenk;    Ophthalmoplegie; 

Schussverletzung. 
Vergiftung   s.  Hydrargyrum;   Toxikologie;  Wurst- 

vei^ftung« 
Veronalfüs  Hypnoticum  54.  167. 
Virulenz  d.  verschied.  Culturen  von  Tuberkelbacillen 

160. 
Vierhügel  s.  Corpora. 
Vokale,  Synthese  45. 
Vögel,  Bau  d.  Oehirns  228. 
Vorderhirn,  Entwickelung  25  flg. 
Vorderhörner  d.  Rückenmarks,  Anatomie  144.  145. 
Vorderseitenstränge  des  Rückenmarks,  Anatomie 

143.  144. 
Vorfall  d.  Uterus,  Behandlung  190. 

MTärme,  Entwickelung  b.  d.  Oxydation  39. 

Wald,  Malaria  in  solch.  162. 

Waldmoskitos  162. 

Wasser,  Apparat  zur  Entnahme  behufs  bakteriolog. 
Untersuchung  100.  — ,  Gehalt  d.  Organe  an  solch., 
Einfluss  verschied.  Nahrungsmittel  230.  — ,  Bakterien 
in  solch.,  quantitative  Schätzung  234.  —  S.  a.  Abwässer ; 
Mineralwässer;  Trinkwasser. 

Wasserbehandlung  s.  Hydrotherapie. 

Wechselfieber  mit  Zeichen  von  Pneumonie  244.  — 
S.  a.  Malaria. 

Weib,  Behandlung  d.  Gonorrhöe  mit  Hefe  83.  --  8.  a. 
Geschlechtsorgane ;  Gynäkologie. 

Weiss,  JBmpfindlichkeit  f.  solch.  42. 

Winter,  Verhalten  d.  Larven  von  Anopheles  u.  Culex 
in  solch.  162. 

Wirbelsäule,  Geschwulst,  Compression  d.  Rücken- 
marks 57.  —  S.  a.  Laminektomie;  Spinalkanal. 

Wochenbett,  Panophthalmitis  tuberculosa  98.  99.  — , 
Tetanus  201.  ~,  Autolyse  d.  Uterus  231. 

Wunden,  Verhalten  d.  Keime  b.  trockener  u.  feuchter 
Behandlung  256. 

Wurmfortsatz  s.  Processus. 

Wurstvergiftung,  Polyneuritis  nach  solch.  168. 

Kähne,  Fiuorgehalt40.  — ,  Veränderung  b.Syphilis  78. 
S.  a.  Periodontitis. 

Zangenentbindung  b.  Beckenenge  251.  253. 

Zellen  d.  Central nervensystems  (Färbung)  6.  (Struktur) 
9. 10.  12  flg.  15  flg.  (Entwickelung)  13.  — ,  Saftkanal- 
system 19.  — ,  d.  Spinalganglien  141.  —  S.  a.  Eiter- 
aellen;  Ganglienzellen;  Nervenzellen; Pyramidenzellen. 

Zestokausis,  Wirkung  189. 

Zitterrochen,  Struktur  d.  elektr.  Organs  22.  23. 

Zona  als  Complikation  d.  Tetanus  195. 

Zoster  s.  Herpes. 

Zucker  s.  Synthesen. 

Zwerchfell,  Abscess  unter  dems.,  Operation  204.  — 
S.  a.  Diaphragma. 

Zwischenhirn,  Entwickelung  27.  — ,  Anatomie  1 1 3. 


Namen-Register. 


Abbott,  A.  C,  70.  76. 

Abelsdorff,  G.,  11.  20. 

Abraham,  Otto,  83. 

Achard,  Gh.,  52. 

Acquisto,  V.,  132. 

Adler,  Bichard,  182.  184. 

Adrian,  C,  76. 

Aguerre,  J.  A.,  14. 

Ahlefelder,  C,  82. 

Ahlström,  Gustaf,  131. 

Aiohel,  0.,  223.  226. 

Albert,  Walter,  84. 

Aisberg,  Georg,  88.  91. 

Alsberg,  Moritz,  12. 

Allen,  L.,  201. 

Amabilino,  ßosario,  120.  122.  123. 

131. 
Amann  jr.,  J.,  80. 
Amat  199. 

Ambrosius,  Walter,  181. 
Amrem,  0.,  183.  185. 
Anderson,  H.  E.,  13. 
Anglade,  D.,  9.  175.  177. 
Annett,  H.  E.,  70.  75. 
Anton,  G.,  32.  33. 
Araki,  F.,  151. 
Arloing,  Fernand,  60.  62. 
Arlt,  F.  V.,  168.  210. 
Armand-Delille,  P.,  175.  178. 
Armit,  H.  W.,  180. 
Arndt  32.  218*. 
Ascher,  L.,  49. 
Aschheim  98. 
Aspissow,  J.,  119.  123. 
Aspissow,  N.,  119.  123. 
Athanasin,  J.,  132. 
Aubaret  114. 
Aubertin,  Gh.,  61.  67. 
Aufrecht,  E.,  70.  73. 
Auld,  A.  G.,  173. 

Babonneix,  L.,  61.  67. 

Bach,  L.,  153. 

Bacialli,  Paolo,  61.  67. 

Bärlocher,  H.,  209. 

Bau,  0.,  159. 

Bailey,  Frederick  Rudolph,  10. 

Ballance,  Gh.  A.,  10.  21. 

Bar^oz,  R.  v.,  167.  260. 

Barbaoci  51. 

Barbary,  Fernand,  182. 

Bard,  L.,  51. 175.  178. 

Bardeen,  Charles  Russell,  138.  140. 

Bardeson,  N.,  190. 

Bardswell,  Noel  D.,  182. 

Barker,  Lewellys  F.,  3.  9. 

Barnes,  Stanley,  119. 122.  123. 

*  bedeutet  Büoheranzeige. 


Barpi,  U.,  140. 

Barratt,  J.  0.  Wakelin,  26. 121. 122. 

140. 
Bartels,  Max,  218*. 
Bataillon  70.  76. 
Bauer,  K.,  175.  177. 
Baum,  E.  W.,  3.  207. 
Baumstark,  B.,  150. 
Bayle,  Gh.,  183. 
Bayliss,  W.  M.,  155. 
Bayon,  G.  P.,  206. 
Beaton,  R  M.,  60.  61. 
Bechterew,  W.V.,  132.  136. 139.144. 
Beck,  G.,  165. 
Beck,  H.,  45. 
Becker  7.  55. 
Beckmann,  H.,  205. 
Beevor,  Charles  £.,  32.  35. 115. 
Behring,  £.  von,  69.  72.  182.  185. 
Be^aeff,  W.,  157. 
Benda,  G.,  8.  221. 
Bennecke,  £.,  106*. 
Bensley,  R.  R.,  230. 
Berenb^ch,  P.,  246. 
Berendes,  J.,  220*. 
Bereut,  Walter,  54. 
Berg,  Henry  W.,  173. 
Bergell,  P.,  166. 
Berger,  L.,  96. 

Bergmann,  B.  v.,  106*.  108*. 
Berl,  Victor,  114.  117. 
Berliner,  £.,  228. 
Bernhardt,  M.,  43. 
Bemheimer,  St,  131. 133. 
Berry,  George  A.,  176.  180. 
Bertarelli,  £.,  160. 
Bertrand,  Gabriel,  39. 
Besold,  Gustav,  181. 
Betagh,  G.,  164. 
Bethe,  Albrecht,  10.  21. 
Bettmann,  8.,  176.  179. 
Beuttner,  0.,  112*. 
Biagi,  N.,  230. 
Bianchini  120. 
Bichelonne  69.  70. 
Bickel,  Adolf,  131. 133. 
Biehl  132. 

Bielschowsky,  Max,  7.  9. 
Biemacki,  John,  61. 
Biervliet,  J.  van,  132. 133. 
Bikeles,  G.,  119. 122.  123.  138.  141, 
Bing,  H.  J.,  7.  14. 
Binz,  G.,  245. 
Biro,  M.,  241. 
BisohofF  82.  119. 
Bissei,  Joseph  B.,  176.  179. 
Blakely,  David  Newton,  61.  68. 
Bland,  C.,  258. 
Bloch,  Ivan,  219*, 


Bloch,  Paul,  175. 179. 

Bloch,  Reinhold,  183. 185. 

Blum,  V.,  208. 

Blumenthal,  Ferdinand,  106*.  162. 

Bochenek,  Adam,  131.  132. 135. 139. 

142.  221.  222. 
Book,  Emil,  168. 
Bodo,  H.  W.,  181. 
Boeke,  J.,  221.  222. 
Boettiger,  A.,  57. 
Bogomoletz,  A.  A.,  155. 
Boissiere,  Raoul  de,  173.  174. 
Bokay,  J.  von,  88.  89.  94. 
Bolk,  Louis,  26.  127.  128. 
Bollenhagen,  H.,  83. 
Bolton,  Charles,  61.  67. 
Bombicci,  G.,  13. 
BonhofF,  H.,  160. 
Bonne,  G.,  9.  13.  228. 
Bonome,  A.,  195. 
Borchard  203. 
Borchardt,  M.,  259. 
Borchgrevink,  0.,  176.  179. 
Borda,  Jose  T.,  138.  145. 
Borst,  Max,  113. 
Bosau,  Conrad,  88.  93. 
Bosse,  B.,  234. 
Bouchaud  32. 
Bowditoh,  Vincent  0.,  180. 
Bramwell,  Byrom,  69. 
Brandenburg,  Kurt,  181. 
Brauer,  L.,  69.  70. 
Braun,  W.,  256. 
Brecke  182. 

Bresgen,  Maximilian,  266*. 
Bresler,  Joh.,  267*. 
Breuer,  Robert,  126.  132.  133. 136. 

229. 
Breukink,  A.,  140. 
Briand  242. 
Brieger,  L.,  152. 
Brissaud  172. 
Broca,  A.,  203.  262. 
Brodmann,  K.,  8.  9. 
Brown,  Th.  R.,  199. 
Bruce,  Alexander,  138. 139.  144. 
Brücke,  Ernst  Th.  v.,  42. 
Brückner,  Arthur,  42. 
Brückner,  Max,  60.  88. 
Brühl,  Th.,  176. 177. 
Brünauer,  A.,  199. 
Brünings,  W.,  43. 
Brugsoh,  Theodor,  140. 
V.  Brunn  258. 
Brunon,  Raoul,  180. 
Bruns,  H.,  199.  200. 
Bruns,  P.  v.,  106*.  108*. 
Brunton,  Länder,  181. 
BncUey,  Charles  W.,  61.  68. 


ßängner,  0.  £.  von,  96. 
Baffa,  E.,  230. 
Bollara,  L.,  199. 
BaUock,  Earl  8.,  182. 
Bamm,  A.,  131. 133.  138. 141. 
Burokhardt,  Rad.,  26.  31. 
Barn,  R.  A.  H.,  5. 
Banow,  F.  Orant,  61.  68. 
Bnrton,  D.  Myers,  114. 
Borwinkel,  0.,  183. 
Bosse  211. 

Bttzzard,  Farquliar,  120.  123.  124. 
130. 136. 

Caiger,  F.,  60.  61. 

Cahmida,  W.,  160. 

Caldwell,  William  A.,  182. 

Calogareann,  D.,  14. 

Ganniea  131. 

Ganobbio,  S.,  114. 

Cany,  G.,  160. 

Capobianco,  F.,  14. 

Carle  176.  179. 

Garo,  W.,  86. 

Caniere,  G.,  176. 

Caruoci,  V.,  10. 

Ciselli221. 

Casper,  Leopold,  106*. 

Gassirer,  R.,  138. 143. 

CasiaosjaD,  8.,  31.  36. 

GatheUn,  Fernand,  107*. 

Gatoia,  M.,  223.  224. 

Gatola,  G.,  15.  24. 

Gattaneo,  Gesare,  86. 

Gatterina,  G.,  230. 

Gayazzani,  Emilio,  26. 140. 

Geni,  Carlo,  13. 

Channing,  Walter,  242. 

Cheiniase,  L.,  180. 

Chiari  216*. 

Chilesotti,  Ermanno,  8. 
I       Chocraux  175. 177. 

Ghowry-Muthu,  D.  J.,  182. 
I      Ghrobak,  R.,  110*. 

Gioffi,  £.,  195. 

appolina,  Angelo,  49.  69.  72. 

Glado  180. 

Glairmont,  Paul,  175. 178. 

Claude,  Henri,  175. 178. 

Cieinens,  Paul,  40. 

Gloetta,  M.,  186. 

Cobb,  J.  0.,  70.  75. 

Cobbett,  L.,  60.  61. 

Coenen,  Hermann,  131. 

Gohn,  Sigismond,  183. 185. 

Cohnheim,  Gtto,  155. 

Gole,  8ydney  W.,  239. 

CoUet,  M.,  88.  95. 

Collier,  James,  120. 123. 124. 130. 136. 

Collina,  M.,  195. 

Collins,  Jos.,  58. 137. 139. 143. 

Colnzad,  0.,  11. 131. 

Comby,  J.,  87. 

Coni,  £mil6  R.,  180. 

Conor  176. 

Conradi,  H.,  158. 

Cosma  165. 

Cowie,  James  M.,  69. 

Cozzolino  180. 

Crevatin,  F.,  10.  223. 

Crisafulli,  E.,  128. 

Critzman,  Daniel,  180. 

Crofkan,  Alfr.  C,  151. 174. 176. 

Crowder,  Thomas  R.,  176. 

Csiky,  Johann  von,  54. 

Med.  Jahrbb.  Bd.  279.  Hft.  3. 


Namen-Register. 

Chinningham,  D.  J.,  25. 
Cuno,  Fritz,  61.  88.  93. 
Gnrschmann,  Fr.,  192. 
Curtis,  G.  Lenox,  183. 
Cybnlski,  H.,  174.  175. 177. 183. 
Czemy,  Vinoenz,  182.  262. 
Czaplewski,  £.,  233. 
Czarniecki  6.  11. 18. 

Dahlfeld  109*. 

Dale,  H.  H.,  228. 

Damianos,  N.,  209. 

Dantchakoff,  Mm  W^a  120. 127. 

Davidsohn,  0.,  233. 

Day,  John  Marshai,  61.  67. 

De  Beule,  Fritz,  13. 132. 135. 

De  Buok,  D.,  11.  139.  172. 

Debove  175. 178. 

Debrand,  L.,  195. 

Deffalle,  W.,  49. 

Deganello,  ü.,  132.  235. 

De  Grazia,  Franoesco,  173. 174. 

Dehler,  A.,  197. 

Dejerine,  J.,  3.  4.  140. 145. 

Delamare  176. 

Della  Rovere,  D.,  128. 

De  M.  Gage,  8tephen,  234. 

Democh,  Ida,  87. 

De  Moor  11. 

Deroum,  F.  X.,  140. 

Derscheid,  G.,  176.  180. 

Detot,  £.,  199. 

Dettweiler,  F.,  181. 

Deutsch,  Ladislans,  47. 

Devaux,  A.,  9. 

De  Vecchi,  R.,  128. 

Dexler,  H.,  5. 

Dexter,F.,  221. 

Dianoux  204. 

Dide,  M.,  12. 

Diehl  192. 

Diem,  Otto,  242. 

Dietrich  268*. 

Dietrich,  A.,  61.  66.  159. 

Dieudonne,  Adolf,  102*. 

Dieulafoy,  G.,  176.  201. 

Dimitrova,  MUe.  Z.,  221.  222. 

Dippe,  H.  J.,  68.  173. 

Disse,  H.  J.  V.,  69.  71. 

Disselhorst,  G.,  69.  71.  152. 

Dluski,  K.,  175.  177. 

Doering,  Carl,  53. 

Dogiel,  A.  8.,  6.  7. 

Dohrn,  Anton,  13. 

Donaggio,  Arturo,  10.  11.  17. 

Donaldson,  Henry  H.,  13. 

Dotto,  G.,  31. 

Dowd,  C.  N.,  176. 

Draeseke,  J.,  26. 

y.  Dräsche  68. 

Dubard  70. 

Duckworth,  W.  L.  H.,  5. 

Dudumi,  V.,  79. 

Dumarest,  F.,  183. 

Dumont,  F.  L.,  107*. 

Dunbar,  W.  Ph.,  103*. 

Dünn,  Elizabeth  Hopkins,  14.  23. 

Dworetzky,  A.,  180. 

Dziergowsky,  8.-K.,  61.  66. 

Kbbinghaus,  Heinrich,  164. 
Ebstein,  Wilhelm,  61.  67.  218*.  243. 
Eckstein,  H.,  256. 
Economo,  Constantin  J.,  32.  35. 
Edinger,  A.,  166. 


357 

Edinger,  Ludwig,  1.  113.  118.  221. 

223.  226. 
Edlefsen,  G.,  86. 
Egger,  F.,  175. 177. 
Ehrström,  Rob.,  247. 
Eigenbrodt  200. 
Eisendraht,  Daniel,  175. 
Ekgren,  Erik,  237. 
Ellenberger  3.  4. 
Ellermann,  V.,  7. 14. 
Elter,  J.,  206. 

Eltine,  Arthur  Wells,  138. 140. 
Embden,  Gustav,  10. 17.  20. 
Emmerich,  R.,  159. 
Engel,  Fr.,  187. 
Engel,  H.,  175.  177. 
Engels  100. 
Enslin,  F.,  99. 
Erben,  Frantz,  175. 178. 
Ercklentz,  Wilhelm,  239. 
Ernst,  E.,  113. 115. 
Esmonet,  Gh.,  108*. 
Esser,  J.,  69.  72. 

Fajersztign,  J.,  7.  8. 
Falcone,  Gesare,  140. 147. 149. 
Fasano,  A.,  181. 
Faure,  Maurice,  13. 
Feinberg  12. 

Fellenberg,  Rudolf  v.,  190. 
V.  Fenyvessy  12. 
Fere,  Ch ,  169.  242. 
Femet,  Gh.,  175.  178. 
Ferrand,  Jean,  114. 
Ferrannini,  Luigi,  187. 
Ferrari,  C.,  14. 
Feuillade,  H.,  195. 
Fiebiger,  J.,  202. 

Figueiredo-Rodrigues,  J.  A.,  140. 147. 
Findlay,  Wüliam,  180. 
Finkelnburg,  Rudolf,  165. 
Fischer  9. 

Fischer,  Bernhard,  175. 178. 
Fischer,  Emil,  265*. 
Fischer,  E.,  181. 
Flade,  E.,  268*. 
Flatau,  E.,  103*. 
Fleming,  R.  A.,  10. 
Flesch,  Max,  86. 
Fletoher,  W.  M.,  43. 
Flick,  Lawrence  F.,  181.  182. 
Folger,  C.,  88.  94. 
Foss  175.  177. 
Fowler,  X.  A.,  127. 
Fragnito,  0.,  13.  14.  19. 
Franck  211. 

Franck,  Erwin,  183.  185. 
Fraenkel  A.,  215*. 
Fränkel,  B.,  181. 
Fraenkel,  C.,  181. 
Fränkel,  P.,  248. 
Fraenkel,  Sigmund,  239. 
Frank  250. 
Franke,  F.,  212. 
Frankenberger,  0.,  248. 
Frankl-Hochwart,  L.  v.,  114. 116. 240. 
Franz,  Karl,  173.  174. 
Fräser,  E.  H.,  44.  121.  124. 
Freudenthal,  W.,  247. 
Freund,  W.  A.,  69.  72. 
Freymuth  174. 
Friedbercer,  E.,  233. 
Friedländer,  G.,  50.  205. 
Frisch,  A.  V.,  217*. 
Fröhlich,  Alfred,  156. 
46 


358 


Namen-  B-e  g  i  s  t  e  r. 


Fromaget,  Camille,  263. 
Fromm,  Emil,  40. 
Fromme,  A.,  167. 
Frommer,  Ignaz,  176. 179. 
Froriep,  August,  5. 13.  23. 147. 
Frotscher,  R  A.,  197. 
de  Fmmerie  217*. 
Fuchs  211. 
Fuchs,  Hugo,  14. 
Fuchs,  Robert,  219*. 
Füth,  H.,  255. 
Fuld,  Ernst,  182. 185. 

Gärtner,  Gustav,  165.  256. 

Gaglio,  G.,  152. 153. 

Galbraith,  J.  J.,  182. 

Galescu,  F.,  244. 

Gardner  183. 

Gallemaerts,  £.,  114. 115. 

GaUewsky,  M.,  119. 

GaUi-Valerio  162. 

Ganghofner  60.  63.  88.  92. 

Garratt,  G.  C,  154. 

Gause,  K.,  56. 

Gebhardt,  Franz  yon,  173. 174. 

Geeraerd,  R.,  12. 

Gebuchten,  A.  van,  103*.  120.  124. 

125.  126.  127.  129.  131. 132. 133. 

138.  141. 
Geier,  T.,  11.  12. 
Geipel,  R,  236. 
Gelibert,  A.,  195. 
GemelU,  E.,  221.  223.  234. 
Gengou  45. 
Gentes  114.  131. 
Georgesco,  J.-L.,  138. 
Gerard  119. 
Gerber  197. 
Gerwer  114.  118. 
Giannelli,  Augusto,  25. 
Giannettasio,  Nicola,  120. 124. 
Gidionsen,  Hermann,  181. 
Gieseler,  Th.,  173.  174. 
Gieson,  Ira  van,  9. 
Gigüo-Tos  13.  22.  147. 
Gildersleeve,  N.,  70.  76. 
Ginsberg,  Siegmund,  265*. 
Girard,  Joseph,  15.  26. 
Glogner,  M.,  236. 
Goldscheider,  A.,  215*. 
Goldschmidt,  Aug.,  238. 
Goldschmidt,  8.,  183.  185. 
Goldstein  132. 
Goldstein,  Kurt,  25.  28. 
Goldstein,  M.,  139.  145.  146. 
Golgi,  C,  9.  11.  16. 
Gonnermann,  M.,  151. 
Gontermann,  C,  256. 
Goodall,  E.  W.,  88.  93. 
Gorchkoff,  J.,  32. 
Gotch,  F.,  31. 

Gottschalk,  Sigmund,  215*. 
Gourfein  99. 
Gradenwitz,  R.,  193. 
Grassi,  B.,  215*. 
Grenet,  H.,  199. 
Grieb,  A.,  221.  222. 
Griffith,  P.  Croger,  61.  68. 
Grober,  Jul.  A.,  162.  175.  178.  202. 
Grönberg,  Gösta,  25.  27. 
Gross,  Alfred,  52. 175. 179. 
Grosser,  Otto,  156. 
Grossmann,  J.,  52. 
Grouven,  Carl,  176.  180. 
Grazebrook,  Edwyn  R.,  175. 


Grunbanm,  A.  S.  F.,  25.  31. 
Gruneisen,  M.,  204. 
Grunert  264. 
Gudden,  Hans,  5. 131. 
Gümbel,  Theodor,  236. 
Guerini,  G.,  12.  20. 
Guerri  131. 
Guizzardi^  A.,  199. 
Gunsett,  A.,  176.  180. 
GuBzmann,  Josef,  25. 

y.  Hacker  204. 

Haenel,  Hans,  120.  123. 

Hagenbach-Burckhardt,  £.,  87. 

Hager  181. 

Hfuek,  M.,  216*. 

Halsey,  J.  T.,  194. 

Haltenhoff,  G.,  201. 

Hamilton,  AUce,  12. 13.  22. 120. 131. 

Hammer,  Ernst,  26.  31. 

Hand,  Alfred,  175. 

Hanke  109*. 

Hansemann,  D.von,  69.  71. 175. 177. 

Haussen,  Klaus  180. 

Hardesty,  Irving,  5.  140.  146. 

Harrison,  Ross  Granville,  13. 22. 149. 

Hasslauer,  W.,  160. 

Hatai,  Shinkishi,  12.  13.  14. 19.  20. 

22.  23. 138.  140. 
Hatschek,  Rudolf,  26.  31. 120. 
Hecker,  Rudolf,  267*. 
Heermann,  G.,  108*. 
"Heidenhain,  L.,  249. 
Heiduschka,  Alfred,  55. 
Hei  mann  244. 
Heimann,  Sigmund,  88.  91. 
Held,  Hans,  11.  16. 
Heller,  A.,  69.  71. 
Heller,  R.,  56.  181. 
Helüch,  G.,  140. 
HeUpach,  W.,  214*. 
Hengge,  Anton,  231. 
Henneberg  120.  125. 
Henry,  J.  Norman,  199. 
Henschen,  8.  E.,  171. 
Herbert,  Henry,  181.  183. 
Herff,  Otto  v.,  193. 
Herhold  198. 
Hering,  Ewald,  42. 
Hermann,  Friedri(ih,  69.  72. 
Hermann,  L.,  45. 

Herrick,  C.  Judson,  13.  14.  23.  223. 
Herrmann  197. 
Herubel,  Marcel  A.,  26. 
Herver,  A.,  131.  133. 
Herxheimer,  Gotthold,  70.  74.  236. 
Herz,  P.,  97. 
Herzog,  R.  0.,  151. 
Hess,  C,  153. 

Hewlett,  Richard  T.,  60.  61.  64.  65. 
Hilchens,  Peverell  8.,  181. 
Hüdebrand,  0.,  106*. 
Hildebrandt,  Hermann,  40. 
HiU,  Alex,  9. 

Hill,  Hibbert  Winslow,  60. 
Hillier,  Alfred,  69. 
Himmel,  J.,  45. 
Hinsberg,  0.,  150. 
Hinsheiwood,  J.,  98. 
Hinterberger,  H.,  5. 
Hirsch,  M.,  260. 
Hirschfeld,  Magnus,  104*. 
His,  W.,  13.  22. 
Hitschmann,  E.,  175. 178. 
Hochhaus  246. 


Hoohheim  211. 

Höfler,  Max,  219*. 

Hoeflmavr,  L.,  169. 

Höfnagel,  K.,  69.  72. 

Hösel  120. 125. 

Hoffa,  Albert,  263. 

Hoff-Hansen,  Emile,  181. 

Hoffmann,  W.,  69. 

Hofmann,  Max,  147. 

Hofmeister  209. 

Hohlbeok,  0.,  194. 

Hohlfeld,  Martin,  69.  71. 

HoU,  M.,  25.  153. 

Holm,  John  F.,  223. 

Holmberg  180. 

Holmboe,  M.,  180. 

Holmes,  Gordon  M.,  32.  36. 

Holmgren,  Emil,  7. 10. 11. 19. 

Holub,  A.,  202. 

Homen,  E.  A.,  138.  141. 

Hopf,  Ludwig,  220*. 

Horsley,  Victor,  32.  35.  115.  120. 

129. 
Heuser,  Gilbert  L.,  223. 
Huber,  Carl,  14.  23. 
Hudovemig,  C,  241. 
Hueppe,  Ferdinand,  69.  71. 
Huet  138. 
Hupfer,  Frz.,  166. 
Hyde,  James  Nervins,  56. 

Jacob,  Paul,  215*. 

Jacobi,  E.,  112*. 

Jaoobsohn,  L.,  103*. 

Jacobsohn,  Paul,  268*. 

Jacobsthal,  H.,  262. 

Jacoby,  A.,  267*. 

Jaeger,  H.,  233. 

Jaenicke,  C.,  197. 

Jaffe,  M.,  165. 

Jagodowski,  K.  P.,  223.  227. 

Jakob,  G.,  3. 

Jankan  266*. 

Jaquier,  A.,  87. 

Jellinek,  S.,  101. 

Jelski,  Beruh.,  101. 

Jessner  108*. 

Ihl,  Otto,  191. 

Ilberg,  Georg,  139.  143.  268*. 

Imamura,  Shinkichi,  15. 

Jodlbauer  40. 

Johnson,  J.  R.,  69. 

Johnston,  J.  B.,  14.  24. 147. 148. 223. 

224. 
JoUy,  F.,  201. 
Jones,  R.  Llewelyn,  56. 
Jordan,  Arthur,  78. 
Joseph,  Heinrich,  14. 
Jost,  Johannes,  229. 
Isager,  Kristen,  70. 
Italia,  F.  E.,  163.  164. 
Jürgensohn,  Alex.,  86. 
Jurewitsch,  W.,  159. 
Iwanoff,  L,  13. 

Radyi,  Heinrich,  5. 
Kaes,  Theodor,  7. 
KamauD,  Kurt,  191. 
Kaplan,  L.,  7.  17.  21.  23. 
Kappeier,  0.,  258. 
Kappers,  Ariens,  223.  226. 
Karb,  Rudolf,  167. 
Karplus,  J.  P.,  25.  30. 
Kassowitz,  Max,  88.  89. 
Kattwinkei  170. 


Namen-RegiBter. 


36» 


EatzoDfiteiD,  J.,  183.  185. 

EatzensteiD,  M.,  206. 

Eay8er261. 

Kayser,  B.,  233. 

Kayser,  H.,  48. 

Eayser,  Richard,  216*. 

EayserliDg,  Arthur,  69.  70.  182.184. 

KeiÜer,  Heinrich,  110*.  111*. 

EeUer,  Robert,  129.  132. 

Kelynack,  T.  N.,  181. 

Ken-,  J.  M.  Manro,  192. 

Kersch,  8.,  61.  68. 

Xerschensteiner,  HermanD,  70.  75. 

Eindborg,  A.,  233. 

Eirkpatrick,  T.  Peroy  C,  180. 

Eiriac,  J.,  190. 

Eirikow,  N.,  237. 

Eirton,  G.,  61.  68. 

Eishi,  Ichita,  132. 

Elaossner,  F.,  261. 

Elein,  Emil,  111*. 

Elemperer,  Felix,  70. 

Elifflowitz  182.  184. 

Elitine,  F.,  61.  66. 

Elnge,  G.,  69.  71. 

Enape,  Ernst  von,  139. 145.  146. 

Enöspel,  Ludwig,  88.  95. 

Enopf,  8.  A.,  180.  181. 

Eobert,  Rudolf,  181. 184.  265*. 

Eooh,  A.,  181. 

Koch,  R.,  69.  71. 

Eochmann,  Martin,  162. 

Kodis,  T.,  6.  7.  8. 

Eöhler,  Fritz,  174.  176.  181. 

Kölbl,  Friedrich,  183. 

Kölliker,  A.  v.,  132. 137.  228. 

König,  F.,  108*.  206.  256. 

Königsberger,  Leo,  109*. 

Königstein,  Robert,  70. 

Köster,  Georg,  132.  135. 

Kohlbrugge,  J.  H.  F.,  26.  31. 

Kohnstamm,  Oscar,  132.  135. 

Kolk,J.  vande,  113. 

Kolmer,  Walther,  31. 

Kolster,  Rudolf,  8.  12. 13.  20. 

Kopfstein,  W.,  204. 

Kopper,  J.,  198. 

Kopsch,  Fr.,  11. 19. 

Korchoune,  S.,  60.  63.  152. 

Kosaka,  E.,  120.  123. 126. 

Kossei,  A.,  40.  150. 

Kotelewski  131. 

Kritmer,  G.,  173. 

Kraus,  R,  100. 158. 

Krause  263. 

Krause,  F.,  57.  203. 

Krause,  H.,  183.  185. 

Krause,  E.  A.,  238. 

Krause,  Paul,  69.  72.  200. 

Krause,  R,  139. 145. 

KnusB  171. 

Kreuzfnchs,  S.,  128. 

Krone  183.  185. 

Kronenberg,  E.,  175.  178. 

Kronthal,  P.,  13. 

KruU,  Eduard,  183.  254. 

Krummacher,  Otto,  39. 

Kuhn,  A.,  183.  245. 

Kürt,  Leopold,  61.  68. 

Kuhn,  Franz,  88.  95. 

Kure,  8.,  14. 

Eurka  98. 

Euthy,  D.,  174.  176. 181. 

Eutscher,  Fr.,  100. 

Eyes,  Preston,  3.  240. 


Iiabhardt,  Alfr.,  191. 

Lacaze-Duthiers,  H.  de,  132. 

Lämmerhirt  160. 

Lafifont,  Marc,  183. 

Laiguel-Lavastine  13. 

Lambotte  60.  62. 

Landau,  Henryk,  52. 

Landerer,  A.,  183. 

Lange,  Cornelia  de,  101. 

Langendorff,  0.,  230. 

Langer,  Josef,  60.  61.  63.  232.  245. 

Langstein,  Leo,  231. 

La  regna,  Eugenio,  12.  ^ 

Lapinsky,  M.,  138. 

Lassar,  0.,  69.  72. 

Latham,  Arthur,  183. 

Lauenstein,  C,  208. 

Laurent,  0.,  205. 

Leathes,  J.  B.,  156. 

Leclero  238. 

Ledouz-Lebard  239. 

Leggiardi-Laura,  C,  25.  26. 

Leiner,  Earl,  61.  67. 

Le  Monnyer,  E.,  10. 

Lengemann,  P.,  262. 

V.  Lenhossek  109*. 

Lennander,  E.  G.,  171. 

Le  Sourd,  L.,  58. 

Lesser,  L.  t.,  207. 

Levai,  Dezrö,  183. 

Levene,  P.  A.,  151. 

Levi,  L,  52. 

Levy,  E.,  200.  234. 

Levy,  Ludwig,  53. 

Lewandowsky,  M.,  229. 

Leyden,  £.  von,  199. 

Liebe,  Georg,  181.  268*. 

Liebermeister,  G.,  159. 

Liepelt,  E.,  53. 

Liepmann,  W.,  158. 

Liermberger,  Otto,  110*. 

Lilienfeld,  A.,  54.  207. 

Lindemann,  £.,  182. 

Lindley,  Walter,  180. 

Link,  Richard,  59.  183. 

Ljubuschin,  A.,  9.  139. 

Lobligeois,  F.,  61.  67. 

Lode,  A.,  157. 

Loeb,  A.,  46. 

Löwenbach,  Georg,  79. 

Loewi,  Otto,  154. 

Lombard,  Andre,  183. 

Lo  Monaco,  D.,  13.  19.  114. 

London,  £.  S.,  47. 

Long,  Edouard,  120.  136.  139. 

Long,  Margaret,  132. 

Longard,  0.,  166. 

Lop  200. 

Lorand  56. 

Lorenz,  H.,  200. 

Lotsch,  Fritz,  167. 

Lubosch,  Wilhelm,  132.  -135. 

Lubouchine,  A.,  138. 139. 141. 

Luce  103*. 

Luchs  198. 

Luckett,  W.  H.,  199. 

Lüttge,  W.,  98. 

Lugaro,  Emesto,  13.  14.  20. 103*. 

Lupescu,  George,  79. 

Lutz,  A.,  162. 

Luzzatto,  A.  M.,  12.  19.  24. 

He  Callum,  W.  G.,  229. 
Macdonald,  J.  H.,  5.  6. 
Macfadyen,  A.,  61. 


Mc  Farland,  J.,  201. 

Mack,  Hermann  von,  14. 

Mackey,  E.,  198. 

Mc  Einney,  Richmond,  175.  178. 

Mo  Murrich,  J.  Playlaire,  131. 

Maozkowski,  W.,  196. 

Madelaine,  G.,  175. 178. 

Magini,  G.,  11. 

Magnus,  A.  von,  251. 

Magnus,  H.,  220*. 

Magnus,  R.,  41. 

Malfer,  V.,  181. 

MaUery,  Ch.  B.,  198. 

Manca,  G.,  230. 

Manicatide,  Elena,  244. 

Mann,  G.,  31. 

Manninger,  W.,  96. 

Manouelian,  T.,  11.  32.  38. 128. 

Marburg,  Otto,  126.  132.  133.  136. 

138.  142. 
Marchand,  L.,  14. 
Marcuse,  Julian,  180. 
Marcuse,  Max,  79. 
Marenghi,  G.,  11.  20. 114. 
Margoniner,  Josef,  183. 
Margulies,  Alezander,  221. 
Marguües,  Eberhard,  175.  178. 
Marie,  A.,  195. 
Marie,  Pierre,  114. 
Marina,  A.,  131. 
Marinesco,  G.,  10.  14. 139. 146. 
Markl,  G.,  48. 
Markus,  H.,  69.  72. 
Marquez,  Manuel,  114. 
Marroni,  0.,  13.  19. 
MarteU,  Gust,  183. 
Martin,  A.,  81. 
Martini  244. 

Martinotti,  Carlo,  13.  18.  20.  32.  38. 
Marx  88.  94. 
Marx,  H.,  239. 
Mastri,  C,  195. 
Matthiessen,  Ludwig,  43. 
Matzenauer,  R.,  78. 
Mayor,  A.,  54. 
Mays,  Thomas  J.,  183. 
Meisenburg  175.  177. 
Meissen,  E.,  181.  182. 
Meissl,  Th.,  231. 
Meitner,  Wilhelm,  53. 
Meixner,  E.,  245. 
Mencl,  Em.,  11.  227. 
Menzi,  Hilarius,  70.  75. 
Merk,  Ludwig,  76. 
Merklen,  P.,  9. 
Mermann,  F.,  175. 179. 
Mertens  262. 
Mortons,  Y.  E.,  234. 
Merzbacher,  L.,  44. 
Meusburger  100. 
Meyer,  Alfred,  180. 
Meyer,  E.,  241. 
Meyer,  George,  268*. 
Meyer,  H.,  153.  194.  195. 
Meyer,  Hans,  243. 
Meyer,  J.,  180. 
Meyer,  P.,  183.  185. 
Meyer,  Semi,  6. 
Michaelis,  L,  46.  103*. 
Michel,  J.  V.,  99. 
Michelazzi,  Alberto,  70.  75. 
Mikuücz,  J.  V.,  108*. 
Mills,  Charies  E.,  9. 
Mingazzini  57. 
Minkowski,  0.,  105*. 


B60 


Namen-Register. 


Minor,  Charles  L.,  182. 

Minor,  L.,  103*. 

Minot  221. 

Mirooli  174.  176. 

Mirto,  Domenico,  113.  114. 116. 140. 

Mirto,  G.,  32. 

Mitulescu,  J.,  174. 176. 182. 185. 

Möbius,  P.  J.,  104*. 

MoeUer,  A.,  69.  70.  72.  76. 184. 

Möllers,  B.,  196. 

T.  Monakow  25. 

Monforte,  P.,  10. 

Monnyer  s.  Le  Monnyer. 

Monti,  Alois,  217*. 

Morat,  J.  P.,  13. 

Morax,  V.,  195. 

Morel,  Gh.,  9. 

Mosny,  E.,  70.  75. 

Messe,  Max,  5. 

Mott,  Fredehk  Walker,  9. 

Mraßek,  Fr.,  78. 

Machin,  N.,  131. 

Mühlmann,  M.,  13. 

MüUer,  A.,  51.  84. 

MüUer,  L.  B.,  237. 

Müller,  Leo,  240. 

MüUer,  P.  Th.,  46. 

Müller,  Rudolf,  176. 179. 

Münzer,  Egmont,  10.  22.  114.  115. 

117.  118. 124. 182.  185. 
Mugdan,  Otto,  268*. 
Mnggia  242. 
Morat  200. 

Murray,  H.  Montague,  60.  64. 
Myers,  Ch.  S.,  41. 
Mygind,  Holger,  248. 

IVägelsbach,  W.,  182. 
Naito  212. 
Nakagawa  41. 
Narbut  12. 

Nazarkiewicz,  L.,  181. 
Nencioni,  M.,  235. 
Neubauer  8. 
Neubauer,  Otto,  231. 
Neuburger,  Max,  219*. 
Neuburger,  R,  180. 
Neufeld,  Ludwig,  175. 178. 
Neumann  14. 
Neumann,  G.,  175.  179. 
Neumann,  H.,  201. 
Neumayer,  Ludwig,  221. 
Nicolai,  C,  41. 
Niculescu,  D.  D.,  78.  259. 
Nirenstoin  151. 
Nissl,  Franz,  9.  14. 15.  23. 
Noesske,  Kurt,  88. 
Noioa  244. 
Nonne  103*. 
Norris,  G.  W.,  195. 
Nose,  Sysuta,  15.  24. 
Nothnagel,  H.,  105*. 

Obarris,  Juan  Maria,  140. 
Obersteiner,  Heinrich,  3. 32. 113. 117. 

119.  122.  127.  132.  136.  139.  140. 

143.  146. 
Obregia  26.  33. 
Odier,  Robert,  265*. 
▼.  Oefele  219*. 
Olmer,  R,  10. 12. 
Olshausen,  R.,  250. 
Onodi,  A.,  131.  266*. 
Onuf,  B.,  137.  139.  140.  143.  145. 
Oppenheim,  H.,  58. 


Orestano,  Fausto,  128.  130. 
Orlow,  L.  W.,  257. 
Orr,  David,  138.  140. 
Orth,  J.,  69.  72. 
Oshima,  E.,  40. 
O88ig203. 
Osterloh  201. 

Ostmann,  Fr.  W.  P.,  70.  75. 
Ott,  A.,  175.  177. 181. 
'Oui,  M.,  86. 

Packard,  Fr.  A.,  61.  66. 
Pagano,  G.,  114. 
Pagel,  Julius,  219*. 
Painter,  Charles  F.,  58. 
Pakes,  W.  C,  60.  61. 
Pal,  J.,  188. 
Paladine,  G.,  10. 
Palm,  H.,  108*. 

Parhon,  C,  132.  139.  145. 146. 
Parhon,  Mme  C,  139. 
Pannwitz  180. 
Papasotiriu  60.  62. 
Papin  242. 
Park  171. 

Parker,  W.  Rushton,  181. 
Pasquini,  P.,  195. 
Pastrovich,  Guglielmo  de,  13. 
Fatol,  M.,  176. 
Pattin,  H.  Ck)oper,  180. 
Pavlowskiga,  R,  181. 
Pechin,  A.,  168. 
Pedaschenko,  D.,  223.  226. 
Peiser,  Eugen,  246. 
Pel,  P.  K.,  185. 
Pels-Leusden,  Friedrich,  88. 
Pemitza,  Gustav,  111*. 
Perrero,  E.,  140. 
Perrin  de  la  Touche  12. 
Peserico,  Luigi,  70.  75. 
Pesker  172. 
Petors,  H.,  101. 

Petren,  Karl,  138.  139. 141.142.144. 
Petrusohky,  Johannes,  174. 
PettorBSon,  A.,  50. 
Pettit,  Augusto,  15.  26. 
Pezold,  Alexander  v.,  182. 
Pfaundler,  Meinhard,  88.  95. 
Pfeiffer,  Th.,  197. 
Pfister,  H.,  152. 
Pfistorer,  Georg,  244. 
Phelps,  B.,  234. 
Philipp,  C,  162. 
Philippson,  M.,  139. 145.  228. 
Picard,  Georges,  190. 
Pichevin  250. 
Pichler,  A.,  114. 
Pick,  A.,  170. 
.Pick,  Friedel,  69.  73. 
Pickert,  M.,  174.  177. 
Picque  242. 
Pieraccini,  G.,  235. 
Pütz,  Jan,  114.  118. 
Pilzer,  F.,  198. 
Pinard,  Adolf,  191. 
Pincus,  L.,  189. 
Pipping,  W.,  249. 
Pitfield,  R.  L.,  60.  61. 
Placzek  41. 
Poenaru,  A.,  250. 
Pollatschek,  R,  186. 
Poloumordvinoff  10. 
Poly  54. 

Poncet,  Antonin,  176.  180. 
PoDJatowsky,  A.,  138. 


Pontier,  M.,  132. 

Posner  215*. 

Posteret  238. 

Pottinger,  F.  M.,  182. 

Ponllet,  J.,  261. 

Poutier  119. 

Preisich,  Komel,  50.  69.  71.  . 

Presch,  Bernhard,  215*. 

Prettner,  M.,  50. 

Preuss,  J.,  219*. 

Prip,  Holger,  60.  64. 

Probst,  Moriz,  32.  33.  34.  113. 114. 

116.  117.  120. 121.  124.  125. 126. 

127.  128.  129.  130.  132. 
Prüsmann,  F.,  249. 
Prus  128. 
Pschorr,  R.,  166. 
Puchberger,  G.,  235. 
Pugliese,  Angelo,  120. 124.  229. 
Pugnat,  Amed6e,  9.  12.  18. 
Pupovac,  Dom.,  210. 
Purpura,  F.,  10. 
Pusateri,  E.,  31.  120.  126. 132. 
Puschmann,  Th.,  218*. 
Pusey,  Brown,  164.  211. 
Putnam  171. 
Puttor  182. 

Qwiatkowski,  G.  L,  236. 

Iftabinowitsch,  Lydia,  182.  184. 

Raczynski,  Jan,  69.  71. 

Radella,  Antonio,  49. 

Radzych  238. 

Raecke,  J.,  241. 

Rahn88.  91. 

Raimann,  Emil,  8. 

Rambousek  100. 

Ramön  y  Cajal,  S.,  3.  5.  8.  9. 12. 14. 

20.  31.  32.  33.  36.  38.  113.  114. 

120.  126. 129. 132. 134.  136.  227. 
Ramsay,  A.  Maitland,  153. 
Ramsey,  E.,  227.  228. 
Randolph,  R.  L.,  48. 
Ranke,  H.  von,  88.  95. 
Ransohoff,  Albert,  120. 
Bansom,  Fred,  194.  243. 
Raudnitz  60.  63. 
Ravenel,  Mazyck  P.,  69.  72. 
Raw,  Nathan,  69. 
Rawitz,  Bernhard,  6. 
Raymond  175. 
Redlich,  Emil,  32.  35. 
Reich,  F.,  5. 
Reichard  263. 
Reichardt,  M.,  169. 
Reiche,  F.,  181. 
Reidhaar  168. 
Reinprecht,  L.,  112*. 
Reitter,  Carl,  69.  70. 
Respinger,  Wilhelm,  138. 
Retzius,  Gustaf,  25.  26.  30. 114. 117. 

228. 
Reusz,  F.  von,  12.  127. 
Reuter,  K.,  162. 
Reynier,  P.,  196. 
Riegel  215*. 

Riegner,  Hermann,  183.  185. 
Riethus,  0.,  208. 
Righi,  J.,  195. 
Rindfleisch,  Ed.,  163. 
Rindfleisch,  W.,  59. 
Rischawy,  B.,  182. 
Ritter,  Gottfried,  88.  94. 
Rivas,  D.,  234. 
Robertson,  W.  F.,  5.  6. 


Namen-Begister. 


361 


Bobson,  A.  W.  Mayo,  176. 

Bocbaz,  6.,  162. 

Bockwell,  A.  D.,  9. 

Bocqaes,  M.,  87. 

Bodella,  A.,  233. 

Boemisch,  W.,  182.  185. 

Bogaz,  Ch.,  175.  179. 

Bo^r,  Lawrence  T.,  61.  68. 

Bomano,  Anacleto,  12.  13. 19.  227. 

Bomberg,  £.,  173. 174. 

Bome  176. 

Bona,  S.,  77. 

Bonooroni,  Loigi,  11.  17. 

Boos,  £.,  150. 

Bosenberg,  Albert,  247. 

Bosenberg,  Ludwig,  140. 

Bosenberger,  F.,  182. 185. 

Bosenfeld,  Fritz,  162. 

Bosin,  H.,  3.  4.  12. 

Boss,  Umberto,  221.  222. 

Both,  Ernst,  268*. 

Bothmann,  Max,  12.  19.  120.  121. 

124. 139.  142.  144. 
Bothrock,  J.  T.,  182. 
Bowa,  G.  R,  138.  140. 
Bndolph,  0.,  182. 185. 
Bätishauser,  F.,  32.  38.  115. 
Boffioi,  ADgelo,  9.  10.  18. 
Buge,  B.,  161. 
BaitiDga,  P.,  173. 174. 
Boppel,  F.,  268*. 
fioBsel,  John  F.,  181. 
Bussen,  Jac.  W.,  169. 
Bydel,  A.,  56. 

Sabin,  FlorenceR.,  131. 133. 175. 178. 

Sachs,  H.,  240. 

Sack,  A.,  167. 

Sailer,  Joseph,  175.  178. 

Sala,  G.,  156. 

Saltykow,  S.,  50. 

Salus,  Gottlieb,  60.  63. 

Salvi,  G.,  221.  222. 

Salzer  264. 
i      Sanfelice,  Fr.,  157. 

Sano,  F.,  12.  140. 145. 146. 

Sargent,  Porter  Edward,  223. 

Sannders,  L.  D.,  198. 

Sa^a  262. 

Scaffidi,  V.,  138. 

Scanzoni,  Carl  y.,  194. 

Schabad,  J.  A.,  60.  62.  65. 

Schacherl,  Max,  138. 142.  223.  228. 

Schenck,  F.,  9.  18. 

Schenk,  Ferdinand,  255. 

Scheabe,  Botho,  106*.  219*. 

Schickele,  Gustav,  249. 

Schieck,  F.,  108*. 

Schiek  212. 

Schiff  151. 

Schilling«  Theod.,  169. 
Schlesinger,  Emma,  53. 
Schlesinger,  Eugen,  61.  67. 
Schlesinger,  H.,  26.  31. 
Schlodtmann,  W.,  43. 
Schioasmann,  Arthur,  100. 101. 150. 
Schlüter,  Robert,  69.  72. 
Schmidt,  Adolf,  150.  245. 
Schmidt,  Moritz,  217*. 
Schmorl,  Georg,  69.  73. 
Schoemaker,  Daniel  M.,  13. 
Schopf,  Franz,  260. 
Schottelius,  Max,  69.  72. 
Schramm,  H.,  176. 
Schreber,  D.  P.,  105*. 


Schreiber,  E.,  108*. 

Schreiner,  Maximilian,  239. 

Schröder,  G.,  175.  177.  182. 

Schröder,  P.,  32.  34.  35. 

Sohrötter,  Hermann  v.,  6.  7. 180. 

Schrötter,  L.,  182. 

Schrutz  219*. 

V.  Schuckmann  198. 

Schüller,  Arthur,  44. 

Sohüller,  Max,  161. 

Schütz,  Alad&r,  69.  71. 

Schütz,  H.,  120.  125. 

Schütze,  A.,  202. 

Schnitze,  B.  S.,  190. 

Schultze,  E.,  169. 

Schnitze,  Ernst,  267*. 

Schulz,  Oscar,  237. 

Schur,  Heinrich,  175.  178. 

Schwabe,  G.,  168. 

Schwalbe,  E.,  8. 

Schwalbe,  G.,  128. 

Schweizer,  Eonrad,  69.  70. 

Schwenkenbecher  39. 

Sciuti,  Michele,  11.20. 

Scott,  F.  Graham,  198. 

Scudder,  Charles,  175.  179. 

Seggel  168. 

Seiller,  Rud.  v.,  229. 

Seitz,  Johann,  61.  66. 

Selenkowsky  212. 

Sellheim,  Hugo,  80. 

Semon,  M.,  250. 

Severeanu,  George,  78. 

Senator,  H.,  171.  215*. 

Shallcross,  W.  G.,  183. 

Sherrington  31. 

Shinkichi,  Imamura  26. 

Shroud,  Bert  B.,  128. 

Sibelius,  Chr.,  138. 

Sieber,  N.,  46. 

Siegert  F.,  88.  89.  90. 

Silbermark,  M.,  176.  179.  260. 

Silex,  P.,  114. 

Simarro,  Luis,  5.  6. 

Simon,  W.,  232. 

Simpson,  Sutherland,  119. 

Sjövall,  Einar,  11. 

Sippel,  Fritz,  88.  93. 

Sirleo,  L.,  120.  125. 

Sklarek,  Bruno,  32.  167. 

Skschiyan,  T.,  234. 

SlowtzofP,  B.,  154. 

Smidt,  H.,  14. 

Smimow,  A.  E.  v.,  12.  20. 

Smith,  Elliott,  4.  5.  25.  26.  28.  32. 

36.  127.  128. 
Snel,  J.,  238. 
Snow,  Irving  M.,  61.  67. 
Sobotta,  E.,  181. 
Socher,  Otto,  181. 
Soetbeer,  Franz,  155. 
Solen  174.  176. 
Solger,  Bernhardt,  11.  19. 
Soltmann,  Otto,  161. 
Sorgo,  Josef,  132. 

Soukhanoff,  Serge,  5. 6. 10. 11. 18. 19. 
Souiy,  J.,  12. 
Sperino,  Guiseppe,  26. 
Spiegelberg,  J.  H.,  88.  95. 
Spiller,  William  G.,  57.  114.   116. 

119.  122.  140.  147. 
Spitta,  Harold,  R.  D.,  183. 
Spitzer,  L.,  77. 

Spitzka,  Edward  A.,  25.  26.  29.  30. 
Spolverini,  L.  M.,  55. 


Spronok,  G.  H.  H.,  69.  72. 

Spude,  H.,  183. 

Stadelmann,  Heinrich,  172. 

Staderini,  R.,  221. 

Stadler,  Ed.,  69.  71. 

Stadlinger,  Henry  K,  173. 

Stäubli,  C,  159. 

StaedÜer  239. 

Staehelin,  Rudolf,  188. 

Staicovici,  N.  D.,  210. 

Stargardt  98. 

Starfing,  E.  H.,  31. 155. 

Starr,  Allen,  58. 

Staurenghi,  Cesare,  114. 

Stefanowska,  Michalina,  11.  12.  14. 

Steffeck  85. 

Stein,  J.,  53. 

Steinbach,  S.,  237. 

Steindler,  Arthur,  128. 

Steinhaus,  Julius,  175. 178. 

Stelzner,  Helene,  42. 

Stengel,  Alfred,  173. 

V.  Stenitzer  186. 

Stenstrom,  Olof,  69.  72. 

Stephen,  R.  Williams,  223.  227. 

Sternberg,  C,  49.  158. 

Stember^,  Maximilian,  180. 

Sterzi,  Giuseppe,  15.  26. 

Steudel,  H.,  40.  100.  150. 

Stevens,  Martin  L.,  174. 176. 

Stewart,  Purves,  10. 21. 119. 122. 139. 

Stier  240. 

Stioker,  Georg,  70.  75. 103*. 

Stoeckel,  W.,  176. 179. 

Stokes,  William  R.,  61.  66. 

Stone,  Henry  H.,  182. 

Strähuber  8. 

Strfiussler,  Ernst,  119. 

Stransky,  Erwin,  5.  241. 

Strasser,  H.,  5. 

Strauss,  A.,  107*. 

Strebel,  H.,  183. 

Ströbe,  H.,  103*. 

Strohmayer,  Wilh.,  32. 169. 

Strominger,  L.,  168. 

Strong,  0.  S.,  128. 

Stross,  Oscar,  54.  175.  178. 

Stroud,  B.  B.,  5.  147.  148. 

Strzkewitsoh,  M.  J.,  195. 

Stubbert,  J.,  Edward,  181. 

Studnicka,  F.  K.,  11. 18.  26.  27.  221. 

222.  ^23.  226. 
Suchanoff  10. 
Sudeck  205. 
Sudsuki,  £.,  61.  66. 
Süsswein,  J.,  61.  66. 
Sug&r,  M.,  26. 
Sukiennikow,  Wladimir,  40. 
Sultan,  G.,  108*. 
Switalski  140. 
Symansky  195. 
Symington,  Johnson,  5.  25. 
Symnitzky,  8.  v.,  176.  180. 
Sympson,  E.  Mansel,  198. 
Sz&kall,  J.,  131. 

Taddei,  Domenioo,  265*. 

Talke,  L.,  52. 

Tanzi,  E.,  13.  20. 

Taramasio,  Plinio,  165. 

Tarasewitsch,  Johann,  32.  113.  119. 

Teleky,  Ludwig,  181. 

Tenner  182. 

Terre  70.  76. 

Tetau,  Joseph,  182. 


■3B2 

Theilhaber,  A.,  189. 

Thellung,  Fritz,  182. 185. 

Thiele,  F.,  116.  120.  122.  129. 

Thieme,  Ludwig,  182.  183. 

Thimm,  P.,  77. 

Thom,  Waldemar,  182.  184.  221. 

Thomas,  J.  J.,  57. 

Thomson,  H.  Hyslop,  173. 

Thomson,  John,  87. 

Thorpe,  Widal  G.,  175. 

Thudichum,  Ludwig  W.,  10. 

Thumen,  Eduard,  54. 

Tjaden  69.  71. 

Timann,  C,  97. 

Tiraboschi,  C,  6. 

Tirelli,  Vitige,  13.  18.  20. 

Tizzoni,  G.,  195. 

von  Töply  219*. 

Tome,  F.,  160. 

Tövölgyi,  Elemer  von,  175.  178. 

Tolot  176.  179. 

Tomascewski,  E.,  161. 

Tonzig,  C,  194. 

Topolanski  263. 

Torday,  Arp4d  von,  173.  174. 

Touche,  M.,  128.  130. 

Trautmann,  Gottfr.,  112*. 

Treu,  Armin,  180. 

Treupel,  G.,  166. 

Tripole,  Franz,  154. 

Troje,  G.,  69.  72. 

Trommsdorff,  R.,  46. 

TroBchin,  G.,  113.  115. 120.123.126. 

Trousseau,  A.,  263. 

Trumpp,  J.,  88.  89.  94.  95. 

Tsohemischeff,  S.,  5. 

Tsuboi,  Jiro,  230.  . 

Turner,  Duncan,  181. 

Turner,  John,  6.  7.  11.  17.  129. 

Tytier  171. 

IJgolotti,  Ferdinand,  119. 122. 
ülLich,  C,  196. 
Umber,  F.,  188. 
Unger,  B.,  140. 
Unterberger,  8.,  181. 
Urbantschitsch,  Victor,  42. 
Urriola  195. 

Vallas  197. 
Van  der  Hoeve  264. 
Van  Durme,  Paul,  12. 
Vamier,  M.  H.,  192. 
Vaschide,  N.,  43.  113. 


Namen-RegiBter. 

Vastarini,  Cresi  G.,  6. 

Veau,  Victor,  258. 

Vedrani  242. 

Veeder,  M.  D.,  182. 

Veit,  J.,  82. 

Velich,  Alois,  230. 

Veraguth,  Otto,  14. 

Veszpremi,  D.,  160. 

Vialard,  F.,  175.  177. 

Vierordt,  K.,  219*. 

Vieth,  H.,  167. 

Vigenaud  183. 

Vincelet,  Jules,  172. 

Vincenzi,  Livio,  11.  18.  132.  134. 

Vogt,  Cecile,  3. 

Vogt,  Heinrich,  10.  17.  20. 

Vogt,  Oscar,  3. 

Voigt  7. 

Voit,  Erwin,  39. 

Volland  182. 

Votteler  198. 

Varpas,  Claude,  113. 

llTagner,  Franz,  182.  184. 

Wagner,  K.  E.,  236. 

ViTagner,  Paul,  194. 

Waldvogel  186. 

Wallenberg,  Adolf,  1.  113.  119.  120. 

126.  221.  228. 
Walsem,  G.  C.  van,  5. 
Walsh,  Joseph,  61.  65. 
Walz,  K.,  52. 
Warrington  138. 
Weber  14. 
Weber,  A.,  147. 
Weber,  Edmond,  69.  70. 
Weber,  F.,  181. 
Weber,  L.  W.,  108*. 
Weigner,  K.,  131.  147. 
Weinberg,  Richard,  25.  79. 
Weininger,  Otto,  213*. 
Weinsberg,  J.,  176. 
Weintraud,  W.,  182. 
Weismayr,  Alexander  von,  181. 
Weiss,  Arthur,  188. 
Weissenberger,  Adele,  88.  92. 
Weissmann,  R.,  183.  185. 
Weisswange  176.  179. 
Wendriner,  H.,  182. 
Wendt,  Georg  von,  13. 
Wersiloff,  N.,  138. 
Werther,  J.,  77. 
Weyl,  Th.,  218*. 


\ 


White,  Franklin  W.,  60.  65. 

White,  W.  Haie,  175. 

Widal,  F.,  58. 

Wieg,  K.  von,  128.  130. 

Wiener,  Hugo,  114.  115.  117.  118. 

124. 
Wiesinger,  A.,  259. 
Wilder,  Burt  G.,  3.  26. 
Wükinson,  W.  Camao,  182.  184. 
Williams,  A.  Wessels,  60.  61.  65. 
Williams,  C.  Theodore,  173.  182. 
Williams,  E.  H.,  60. 
WiUiamson  171. 
Willson,  R.  N.,  201. 
Winter,  Eduard,  138.  141. 
Winternitz,  Wilhelm,  181. 
Wittmaack,  E.,  166. 
Wittmer,  H.,  95. 
Wohlgemuth,  J.,  151. 
Woizechowsky  212. 
Wolf  198. 
Wolff,  A.,  233. 
WolfF,  Br.,  252. 
Wolff,  F.,  181. 
Wolff,  Max,  69.  72. 
Wood,  Casey  A.,  211. 
Wormser,  E.,  189. 
Wrede,  L.,  49. 
Wurdack,  Ed.,  201. 
Wynn,  William,  14.  23. 
Wynter,  W.  Essex,  198. 
Wyrubow,  N.  A.,  131.  133. 

Sahn,  F.  Wilh.,  176.  179. 

Zangemeister,  W.,  85.  231. 

Zangger,  Heinrich,  6. 

Zangger,  Theodor,  180. 

Zappert,  Julius,  139. 

Zarniko,  Carl,  216*. 

Zeleny,  C,  221. 

Zeuner,  W.,  182. 

Ziehen,  Th.,  3.  128.  132.  137. 

Zietzschmann,  Otto,  138. 

Zingerle,  H.,  14.  24.  32.  33.  153. 

Zinno,  A.,  195. 

Zoepffel,  Rudolf,  238.  ^ 

Zosin,  P.,  8. 

Zuckerkandl,  E.,  25. 26. 31. 32. 36. 38. 

Zuckerkandl,  0.,  217*. 

Zohr,  J.,  61.  68. 

Zumbusch,  Leo  von,  76. 

Zuntz,  N.,  154. 

Zupnik,  L.,  60.  62.  195. 


Für  die  Redaktion  verantwortlich :  Dr.  P.  J.  MObins  in  Leipsif .  —  Vorlag  von  S.  HInel  in  LelpEig. 
Druck  von  Walter  Wigand  in  Lelpcig. 


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SCHMIDTS 

JAHRBÜCHER 


DER 


IN-  UND  AUSLÄNDISCHEN 


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HERAUSGEGEBEN  VON 

P.  J.  MÖBIÜS  üHD  H.  BIPPE 

IN  LEIPZIG. 

DBaud  SSO. 


Jahrgang  1903.  —  Heft  10. 


Ho.  8S$. 

Aasgegeben  am  10.  Oktober  1^ 


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H-. 


I  der  ianeren 


A.  Orfginälabhandlttiigeii  tu  Uebersiohten. 
Smmiar  a.  RiehUr.    Bericht  über  die  wichtigeren  Fortschritte  f 

.  Medidn  im  Jahre  1902.     8.  1. 
MiUUr,    Jahresbericht  üb^r  die  neaeren  Leistangen  auf  dem  Gebiete  der  Hydrotherapie, 

Balneotherapie)  Klimatotherapie  nnd  Phototherapie.     8.  6. 
Starck,    Neuere  Arbeiten  über  Thyphns  abdominalis.     S.  27^ 

B.  AiiSBftge. 


Medldaliehe  Physik,  Chemie  nnd  Botanik. 

8.  4S. 
Anatomie  nnd  Phyriologie.   8.  44. 
^AUgemdne  Pathologie  nnd  pathologische 

Anatonüe.    8.  48. 
Pharmakologie  nnd  Toxikologie.    8.  54. 

C«  Büofaeranieigen.     S.  101. 


Nenropathologie  nnd  Psychiatrie.     S.  57. 

Itmere  Medicin.    S.  65. 

Gebnrtshülfe,  Fraaen-  und  Kinderheilkunde . 

S.  73. 
Chirurgie,  Augen-  u.  Ohrenheilkunde.  S.  87. 
Hygieine  und  8taatsarzneiknnde.      8.  97. 


Verlag  yon  8.  HIEZBL  in  IBIPZIO,  Königtttratse  2. 


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vnd  Post,  sowie  Tom  Verleger,  8.  Hirsel  in  Leipsig, 

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Anzeigenpreis. 

Für  eine  ganee  Seite  80  MiU'k,  fOr  eine  halbe  Seito 

40  Merk,  für  eine  Viertelseite  H  Mark;  ffh  die  dnmal 

gespaltene  Petitieile  60  Pfennige.  —  Bei  mindestens 

sechsmaliger  Wiederholnng  ^^rd  Babatt  gewthrt. 


2. 
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frei  TOD  allen  uDaogeDehmeD  Kebeowirkung-en  und  besitzt  herror- 
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1.   Pilul.  Sanguinal.  Krewel  cum  Chinin,  mur.  0,05. 

Energisches  Roborans  tu  der  ReconTalesceni,  direkt  ▼erdanllcb. 

Pilol.  Saoguinal.  Krewel  cum  Kreosot.  0,05  und  0,10 

Pilul.  Sanguinal.  Krewel  com  Gaajacol.  carbon.  0«05 

und  0,10 

sur   Bekämpfung    der    ScrophuloM   «nd    Taberculot«,    ftlr    den 

scbvitc tasten  Magen  TerdaulicL. 

4.  Pilnl.  Saoguinal.  Krewel  cum  Jod.  pur.  0,004 

bei    Vemitus    gravidarum,    Scropbulos«    and     deo    animlscbeo 
Formen  der  Fettleibigkeit 

5.  Pilul.  Sanguinal.  Krewel  cum  Eztr.  Rhei  0.05 
bei  Darmträgheit  und  Atonie  der  Verdaaanffsorgmne. 

6.  PiHil.  Sanguinal.  Krewel  cum  acid.  arsenicon.  0,0006 
bei  chrooischer  Malaria  und  Neurasthenie,  Chorea,  Neuralgien, 
Mifrräne,  Psoriasis,  alten  Ekzemen,  Diabetes,  malignen  Lympbomea, 
Leukämie  etc. 

7.  Pilul.  Sanguinal.  Krewel  cam  Natr.ciDDamjlic.0,001gT 

bei  Scropbuloae  und  Tuberculoie  in  bereiis  ▼orgeiehriueoen  Stadiea. 

Krewel  &  C!:*  Fabrikchtn.-pharn.rrSpinte.  Olli  «/ik. 

6.  m    ft    H 


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SCHMIDTS 


JAHRBÜCHER 


DER 


IN-  UND  AUSLÄNDISCHEN 


GESAMMTEN  MEDICIN. 


HERAUSGEGEBEN 


VON 


P.  J.  MÖBIUS  UND  E  DIPPE 


IN  LEIPZIG. 


JAHRGANG  1903.     BAND  280. 


LEIPZIG 

VERLAG  VON  S.  HIRZEL. 

1903. 


Jdßt6uc^et 


der 


in*  ttnb  meUivibi\<!^tn  gefamm^en  (lUe^itin. 


Bd.  280. 


1903. 


Heftl. 


A.  Originalabhandlungen  und  Uebersichten. 

Bericht  über  die  wichtigeren  Fortschritte  auf  dem  Gebiete 
der  inneren  Medicin  im  Jahre  1902.^) 

Von 
Professor  H.  Senator  und  Privatdocent  P.  F.  Richter 

in  Berlin. 


Der  Bericht  sohliesst  sich  in  seiner  Anlage  und 
Ausdehnung  den  in  den  beiden  Vorjahren  erstat- 
teten an ;  er  beschrftnkt  sieh  darauf,  aus  der  Fülle 
des  Materiales  dasjenige  herauszugreifen,  was  an 
diagnostischen  und  therapeutischen  Fortschritten 
vor  Allem  der  Praxis  zu  gute  kommt  oder  wenig- 
stens in  dieser  Sichtung  eine  Förderung  verspricht. 

Wir  behandeln  zunSchst  einige  wichtigere  Er- 
gebnisse auf  dem  Qebiete  der  InfektionkratMieUm. 

In  der  Tuberkuhsefrage  ist  eine  Klärung  zwi- 
schen den  Ansichten  Koch 's  und  seiner  Gegner 
(siehe  den  vorigen  Bericht)  noch  nicht  erzielt. 
Nach  Arloing,  Orth  u.  A.  besteht  die  Auf- 
fassung von  der  Identität  der  menschlichen  und 
der  Rindertuberkulose  noch  immer  zu  Recht ;  da- 
fOr  sprechen  auch  Fälle,  in  denen  gesunde  Leute, 
die  viel  mit  tuberkulösem  Vieh  zu  thun  haben, 
wie  Schlächter,  Thierärzte  u.  s.  w.,  an  typischer 
Taberkulose,  namentlich  der  Haut,  erkrankt  sind. 
So  berichtet  z.  B.  Krause  über  die  Impftuber- 
knlose  eines  Schlachthausarbeiters,  die  durch  die 
tuberkulösen  Organe  von  Schlachtvieh  erfolgte. 
Die  mikroskopische  Untersuchung  der  excidirten 
Lymphdrüsen  ergab  Tuberkulose.  Aehnliche  Fälle 
sind  von  Lassar  u.  A.  beschrieben  worden. 

Vielfache  Bearbeitung  hat  auch  in  diesem 
Jahre  die  Frage  der  Serumiiagnose  bei  Tuberhuiose 
gefunden.  In  Fortsetzung  seiner  früheren  Studien 
über  diesen  Gegenstand  kommt  Romberg  zu 


»)  Vgl.  Jahrbb.  CCLXXV.  p.  1. 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft.  1. 


dem  Schlüsse,  dass  das  Blutserum  tuberkulose- 
freier Personen  Tuberkelbacillen-JS^uZmonen  nicht 
agglutinirt  Bei  klinisch  sicheren  Tuberkulosen 
ist  die  Reaktion  in  der  Mehrzahl  der  Fälle  positiv. 
Die  Reaktion  versagte  bei  einer  Anzahl  schwer 
auftretender  und  rasch  fortschreitender  Phthisen 
und  ebenso  bei  Processen,  die  seit  längerer  Zeit 
zum  Stillstände  gekommen  waren.  Ein  Hülfs« 
mittel  für  die  Frühdiagnose  manifester  Tuberkulose 
ist  die  Reaktion  nicht. 

Auch  Nebelthau  und  C.  Fraenkel  sprechen 
der  Serumdiagnose  praktischen  Werth  ab,  nament- 
lich zur  Stellung  der  Frühdiagnose. 

Nach  De  Grazia  kommt  ^ei  Agglutination^ 
fahigkeü  der  Tuberkelbacillen  weder  für  die  Dia- 
gnose, noch  für  die  Prognose  eine  Bedeutung  zu. 
Das  Blutserum  Tuberkulöser  kann  nach  ihm  unter 
Umständen  auch  andere  Gulturen  als  Tuberkel- 
bacillen lebhaft  agglutiniren.  Zwischen  dem  Grade 
der  Agglutination  und  dem  Stadium  der  Krankheit 
besteht  keine  Beziehung.  Und  ähnlich  absprechend 
lautet  das  Urtheil  von  Gebhard  und  Tornay: 
Das  Blutserum  der  an  Tuberkulose  Leidenden 
agglutinirt  wohl  meistens  Tuberkulosebacillen- 
culturen;  aber  diese  Erscheinung  ist  durchaus 
nicht  für  Tuberkulose  charakteristisch,  da  auch 
das  Blutserum  an  anderen  Krankheiten  Leidender, 
ebenso  wie  das  Gesunder  manchmal  dieselbe  Reak- 
tion geben  kann. 

Hinsichtlich  der  Entstekung  der  Lungentuber- 
kühne  ist  eine  Arbeit  von  Ribbert  von  Bedeu- 


Senator  und  Riohter,  Fortschritte  auf  dem  Gebiete  der  inneren  Medicin. 


tung,  der  entgegen  der  allgemeinen  Annahme,  dass 
sich  in  der  Lunge  emgeatkmeie  Bacillen  festsetzen, 
ebenso  wie  früher  Aufrecht,  die  Anschauung 
vertritt,  dass  viel  häufiger,  als  man  glaubt,  die 
tuberkulöse  Lungenphthise  hämatogen  zu  Stande 
kommt,  dass  also  die  Lunge  erst  sekundär  vom 
Blute  aus  ergriffen  wird.  Nur  dann,  wenn  in 
grosser  Anzahl  Bacillen  aspirirt  werden  oder  wenn 
die  Lungenspitze  besonders  ungünstig  gestellt, 
oder  durch  anderweitige  Erkrankung  leichter  dazu 
disponirt  ist,  sollen  die  Bacillen  sich  sofort  im 
Qewebe  festsetzen. 

Vielfach  hat  sich  im  Berichtjahr  das  Interesse 
den  S^iokokkeninfMianm  zugewandt  Nachdem 
auf  Grund  klinischer  Ergebnisse  und  theoretischer 
Betrachtungen  besonders  Menzer  für  die  Art- 
einheit der  verschiedenen  Streptokokkenvarietäten 
eingetreten  ist,  versuchen  andere  Autoren  dafür 
biologische  und  experimentelle  Bewdse  zu  er- 
bringen. Marmorek  zeigt,  dass  Streptokokken 
verschiedener  Herkunft  das  gleiche  Toxin  erzeugen. 
Das  Serum,  welches  mit  dem  Toxin  des  einen 
Mikroorganismus  hergestellt  wurde,  erweist  sich 
im  Thierexperiment  auch  gegen  die  anderen  Arten 
wirksam. 

Aronsohn  hat  ein  Serum  dargestellt,  das 
Mäuse  gegen  Streptokokkenkrankheiten  schützt. 
Mit  Hülfe  dieses  Serum  und  der  Agglutination- 
reaktionen konnte  gezeigt  werden,  dass  sich  bio- 
logisch sftmmtliche  Streptokokkenarten  gleich  ver- 
halten. 

Mit  einem  nach  dem  Principe  Tavel's  dar- 
gestellten Antistreptokokkenserum,  d.  h.  einem 
solchen,  bei  dem  die  vom  Menschen  stammenden, 
zur  Immunisirung  der  Thiere  benutzten  Strepto- 
kokken nicht  erst  wiederholten  Thierpassagen 
unterworfen  werden,  sondern  direkt  auf  die  zur 
Serumgewinnung  geeigneten  Thiere,  besonders 
Pferde,  verimpft  werden,  hat  an  Menschen  in 
grösserem  DmCange  Menzer  Versuche  angestellt 
Dieselben  erstreckten  sich  zunächst  auf  den  Ge- 
lenkrheumatismus, der  ja  heute  allgemein  als  eine 
Streptokokkenaffektion  angesehen  wird.  Beson- 
ders bei  ehranisehem  Gelenkrheumatismus  haben 
die  Versuche  zufriedenstellende  Resultate  ergeben. 

Von  anderen  Streptokokkenaffektionen  ist  durch 
Aronsohn  und  Moser  besonders  die  Serum- 
behandlung der  Searlaiina  in  Angriff  genommen 
worden.  Auch  das  Moser 'sehe  Serum  ist,  ähn- 
lich wie  das  Menzer 'sehe,  nach  dem  oben  erör- 
terten T  a  V  e  1  'sehen  Principe  gewonnen.  Vorläufig 
liegen  über  diese  neue  Behandlungsweise  des 
Scharlachs  noch  zu  wenig  Erfahrungen  vor,  um 
ein  abschliessendes  ürtheil  darüber  zu  ermöglichen. 

üeber  TyphtM  obdaminaHs  ist  wenig  von  Be- 
lang zu  berichten.  Namentlich  in  England  werden 
die  Versuche  der  Schutzimpfung  dagegen  durch 
Einverleibung  abgeschwächter  Culturen  fortgesetzt, 
nach  Wright  mit  nicht  ungünstigem  Resultate: 
von  den  Geimpften  erkrankten  an  Typhus  procen- 


tualiter  etwa  nur  halb  so  viel,  als  von  den  ünge- 
impften ;  auch  wo  trotz  der  Impfung  die  Krank- 
heit auftrat,  soll  ihr  Verlauf  schneller  und  leichter 
als  bei  den  üngeimpften  gewesen  sein. 

Dagegen  hat  der  sogenannte  Paraiyphm  ein- 
gehende Beachtung  gefunden.  Man  versteht  darun- 
ter Fälle,  die  kliniat^  dem  Typhus  abdominalis 
gleichen,  bei  denen  aber,  wie  in  Deutschland  zuerst 
Schottmüller  und  Kurth  gezeigt  haben,  eine 
Agglutination  der  gewöhnlichen  Typhusbacillen 
durch  das  Serum  der  Kranken  nicht  stattfindet 
Statt  der  Eberth 'sehen  Bacillen  findet  man  in 
Harn  und  Faeoes  Mikroben,  die  zwar  erster^  sehr 
ähnlich  sind,  aber  doch  durch  eine  Reihe  cultureller  i 
Merkmale  von  ihnen  unterschieden  werden  können 
(Kayser,  Brion,  Cushing  U.A.)  und  die  etwa 
zwischen  Typhus-  und  Ooliarten  stehen. 

Solche  „Paratyphusbacillen''  sind  auch  anderer- 
seits bei  Krankheiten  gefunden  worden,  die  nicht 
unter  dem  Bilde  des  Typhus  verliefen,  sondern 
mehr  unter  dem  einer  Pyämie.  So  beschreibt 
Schmidt  einen  Fall,  in  dem  in  den  endo- 
karditischen Auflagerungen  und  im  eiterigen  In- 
halte der  Oelenkhöhlen  Paratyphusbacillen  con- 
statirt  wurden.  Indessen  schlägt  Brion  in  der 
eingehenden  klinischen  Studie,  die  er  dem  Krank- 
heitbilde widmet,  vor,  nur  solche  Fälle  als  „Para- 
typhus'' zu  bezeichnen,  die  die  Typhussymptome 
darbieten.  Das  sind  im  Ganzen  bis  jetzt  schon  66 
(mit  2  Sektionen),  ein  Beweis,  dass  es  sich  um 
eine  praktisch  nicht  unwichtige  und  auch  ver- 
breitete Abart  des  gewöhnlidien  Typhus  abdomi- 
nalis handelt 

Vom  Tsianua  wäre  zu  erwähnen,  dass  sich  die 
Stimmen  mehren,  die  den  Erfolgen  der  Behring'- 
schen  Antitoxinbehandlung  skeptisch  gegenüber- 
stehen. An  einer  grösseren  Reihe  von  klinisch 
genau  beobachteten  Fällen  zeigt  Ullrich,  dasa 
von  einer  sicheren  Wirkung  des  Antitoxin  in  den 
von  ihm  behandelten  Fällen  keine  Rede  war. 

Die  Zahl  der  Tetanusfälle  ist  übrigens  auch 
in  diesem  Berichtsjahre,  wie  in  den  früheren,  durch 
unglückliche  ZufWe  bei  Gelegenheit  der  zu  therm* 
peutischen  Zwecken  angewendeten  subcatanen 
Grelatine-Injektionen  vermehrt  worden. 

Wir  besprechen  nunmehr  einige  bemerkens- 
werthere  Arbeiten  aus  dem  Gebiete  der  Erkran- 
kungen des  Beapiraiionaapparatea. 

Auf  das  seltene  Krankheitbild  der  Bron^tioUtis 
fibroaa  Müeram  lenkt  A.  Fraenkel  die  Auf- 
merksamkeit Die  Affektion  besteht  in  einem  in 
akuter  oder  subakuter  Weise  erfolgenden  binde- 
gewebigen Verschlusse  der  feinsten  Bronchen  und 
kann  bei  grosser  Ausdehnung  durdi  Behinderung 
der  Athmung  in  kurzer  Zeit  zum  Tode  führen. 

Eingehende  Untersuchungen  über  Vorkommen 
und  Verbreitungsweise  der  Bacillen  bei  der  JF^mu- 
numie  hat  in  Fortsetzung  früherer  Versoohe 
E.  M  ü  1 1  e  r  angestellt  (Gemeinschaftlich  ist  allen 
Pneumonien  die  interstitielle  Verbreitung  der  Keime 


Senator  und  Biohter,  Fortschritte  auf  dem  Gebiete  der  inneren  Medicin. 


in  den  Saftbahnen  der  Septen.  Frühzeitig  werden 
die  pleuralen  Lymphgef&sse  entzündet,  daher  die 
Seitensohmerzen  im  Beginne  der  Erkrankung,  noch 
ehe  Infiltrationen  und  Exsudationprooeese  manifest 
geworden  sind.  Was  die  Natur  der  Erreger  be- 
trifft, so  fand  Müller  bei  103  Pneumonien  98nud 
den  Diplooooous  Fraenkel,  18mal  inBeincultur, 
in  den  übrigen  Fällen  mit  anderen  Bakterien  ver- 
geeeHaohaftet 

Zur  besseren  Erkennung  der  tuberkulüsen  Natur 
einer  Plmniiia  sohlftgt  Grober  vor,  den  Thierver- 
BQoh  in  grosserem  umfange  als  diagnostisches  Hülfs- 
mittel  zu  benutzen,  als  dies  bis  jetzt  geschehen 
ist  In  klinisch  als  tuberkulös  anzusprechenden 
Exsudaten  war  trotz  mikroskopischen  Fehlens 
des  Tuberkelbacillus,  wie  der  Thierversuch  ergab, 
dieser  fast  regelmässig  vorhanden;  es  gelang, 
durch  Injektion  des  Exsudates  bei  Meerschwein- 
chen typische  Bauchfelltuberkulose  zu  erzeugen. 
Bei  der  sogen.  „idiopathischen^V  Pleuritis  fand  sich 
in  etwa  % — Vt  ^^  ^^®  Tuberkulose. 

Vielfach  sind  zur  Diagnose  der  Pleuraergüsse 
und  anderweitiger  Exsudate  im  Berichtsjahre  eyio- 
bgisehe  Studien  herangezogen  worden;  allerdings 
sind  über  ihre  Bedeutung  die  Meinungen  der  Autoren 
noch  getheilt. 

Nach  A.  Wolff  spricht  es  für  den  tuber- 
kulüsen  Charakter  eines  Exsudates,  wenn  dasselbe 
bis  zur  Hälfte  und  mehr  Lymphoeykn  enthält  Bei 
akut  entzündlichen  Processen  überwiegen  multi- 
nukleäre  Zellen  und  Epithelien,  indessen  kann 
dies  auch  in  den  Anfangstadien  des  tuberkulösen 
Exsudates  der  Fall  sein.  Lymphocyten  sind  meist 
leicht  zu  erkennen,  jedoch  sind  durch  Degenera- 
tionzustände Verwechselungen  möglich.  Zu  ähn- 
lichen Beeultaten  kommen  Qalland,  Ravault 
u.  A.,  dagegen  verhält  sich  Patella  der  Cyto- 
diagnose  gegenüber  skeptisch;  die  Lymphocyten 
der  Exsudate  glaubt  er  von  den  Endothelien  ab- 
leiten zu  sollen.  Tarchetti  undRossi  kom- 
men auf  Orund  der  mikroskopischen  Untersuchun- 
gen zahlreicher  Pleura-  und  Peritonäalexsudate  zu 
dem  Schlüsse,  dass  der  Werth  der  Gytodiagnostik 
ein  viel  begrenzterer  ist,  als  man  geglaubt  hat,  und 
dass  man  aus  ihr  eine  DifFerentialdiagnose  auf 
Tuberkulose  in  den  meisten  Fällen  nicht  stellen 
kann. 

Nur  weniges  Neue,  was  für  die  Praxis  wichtig 
wäre,  ist  auf  dem  Gebiete  der  Krankheiten  des 
OirkukAionapparQiUs  publicirt  worden.  Gegen  die 
sehr  verbreitete  Annahme  von  einer  aJa/Uen  Horz- 
däakUum  nach  Ueberanstrengung  (bei  gesunden 
Herzen),  die  in  der  Buhe  wieder  rasch  verschwin- 
den soU,  wendet  sich  A.  Hof  mann;  dieselbe 
giebt  es  nicht,  wie  genaue  Röntgenaufnahmen  ge- 
zeigt haben.  Wahrscheinlich  handelt  es  sich  in 
solchen  VSilen  nur  um  einen  vermehrten  Füllung- 
zustand dee  Herzens. 

Unter  den  zahlreichen  Arbeiten  aus  dem  Ge- 
biete der  Magen-  und  DarmpcUhologie  wäre  zu- 


nächst zu  erwähnen,  dass  gegenüber  mancherlei 
kritischen  Einwänden,  die  erhoben  worden  sind 
(Bönninger,  v.  Eoczikowski  u.  A.),  Sahli 
noch  einmal  den  Werth  seines  bereits  im  vorigen 
Berichte  näher  erwähnten  neuen  Verfahrens  zur 
Bestimmung  der  Magenfunktion  näher  präoisirt 
Dasselbe  gründet  sich  bekanntlich  auf  die  Ver- 
wendung des  Fettes  für  die  Probediät;  Fett  wird 
im  Magen  nicht  resorbirt,  es  lässt  sich  leicht 
quantitativ  bestimmen,  so  dass  nach  Ausheberung 
aus  den  zurückgebliebenen  Mengen  geschlossen 
werden  kann,  wie  viel  in  den  Darm  befördert 
worden  ist  Sahli  hebt  hervor,  dass  mit  seiner 
Methode  die  drei  Faktoren  der  Motilität,  Sekre- 
tion und  Resorption  auseinander  gehalten  werden 
können. 

Mehrfach  ist  die  Pathogenese  des  Uleua  ventri- 
euU  Gegenstand  der  Bearbeitung  gewesen.  Van 
Yzeren  hat  an  Thieren  durch  subdiaphragma- 
tische  Trennung  der  Nervi  vagi  ein  chronisches 
Ulcus  pepticum  hervorgerufen.  Einige  Tage  nach 
der  Operation  trat  erhöhter  Tonus  des  Pylorus  mit 
Magenkrämpfen  auf.  Van  Yzeren  sucht  nun 
zu  beweisen,  dass  dieser  Zustand  bei  der  Ent- 
stehung des  Ulcus  eine  grosse  Rolle  spiele,  indem 
dort,  wo  er  durch  Spaltung  der  Muskulatur  der 
R^io  pylorica  verhindert  wurde,  auch  das  Ulcus 
ausblieb.  Therapeutisch  würde  nach  Van  Yzeren 
aus  diesen  Versuchen  folgen,  dass  man  Maass- 
nahmen  gegen  den  Pyloruskrampf  zu  trefPen  habe. 

Nach  S  c  h  m  i  d  t  ist  viel  schwerer  als  das  Ent- 
stehen kleiner  Defekte  das  Chronischwerden  der- 
selben zu  erklären.  Er  glaubt,  dass  von  besonderer 
Bedeutung  die  Gontraktion  der  Magenwand  ist, 
die  bewirkt,  dass  der  Defekt  durch  Ueberdachung 
mit  Schleimhaut  ganz  gegen  das  Magenlumen  ab- 
geschlossen wird.  Bleibt  diese  aus,  so  entwickelt 
sich  aus  dem  einfachen  Defekte  durch  die  ver- 
dauende Kraft  des  Magensaftes  ein  Geschwür.  Bei 
der  häufigsten  Ursache  des  Magengeschwüres,  bei 
der  Chlorose,  besteht  sehr  häufig  auch  eine  mangel- 
hafte Contraktilität  der  Magenmuskulatur. 

Von  iherapeutiaehenYoTwM&gen  bei  Ulcus  ven- 
triouli  ist  der  von  Walke  erwähnenswerth,  näm- 
lich die  Empfehlung  des  Olivenöls,  nachdem  W. 
durch  Verabreichung  von  grossen  Dosen  (100  bis 
300  g)  bei  Hyperaciden  Erfolge  gesehen.  W.  giebt 
es  zuerst  esslöffel weise,  dann  50g  3mal  täglich. 
Er  wendete  es  mit  Ausschluss  anderer  Nahrungs- 
mittel so  lange  an,  bis  die  schwersten  Erschei- 
nungen vorüber  waren  (3 — 6  Tage).  Rectalernäh- 
rung  kann  während  dieser  Zeit  angewendet  werden. 
Namentlich  die  Schmerzen  sollen  bei  dieser  Be- 
handlung meist  rasch  verschwinden. 

Das  von  Curschmann  angegebene  diagno- 
stische Zeichen  der  Leukocyiose  bei  Perityphlitis 
(s.  den  vorjährigen  Bericht)  hat,  wie  zu  erwarten 
war,  eine  lebhafte  Diskussion  hervorgerufen.  Im 
Ganzen  lauten  die  Angaben  zustimmend.  Nach 
Longridge  giebt  der  Nachweis  einer  Vermeh- 


Senator  und  Richter,  Fortschritte  auf  dem  Gebiete  der  inneren  Hedicin« 


rung  der  Leukocytenzahl  zwar  nicht  sicher  das 
Vorhandensein  von  Eiter  an,  wohl  aber  erlaubt  er 
einen  Schluss  auf  die  Ausbreitung  des  krankhaften 
Processes ;  eine  progressive  Zunahme  der  Leuko- 
cyten  weist  auch  auf  eine  Zunahme  der  entsflnd- 
lichen  Erscheinungen  hin.  Wassermann  hält 
die  Leukocytenzählung  bei  der  Appendicitis  fflr 
sehr  wichtig;  hftufig  wurde  auf  Qrund  derselben 
trotz  klinisch  verhältnissmässig  harmloser  Sym- 
ptome die  Operation  gemacht  und  dabei  eine  un- 
verhältnissmässig  weite  Ausdehnung  des  eiterigen 
Processes  aufgefunden.  Nicht  so  xuoerUusig  wie 
der  positive  Äusfaü  der  Probe  ist  der  neffotive:  Bei 
sehr  schwerer  Erkrankung  kann  in  Folge  mangel- 
hafter Reaktionfähigkeit  des  Organismus  die  Stei- 
gerung der  Leukocytenzahl  ausbleiben. 

Riedel  macht  auf  die  praktisch  wichtige That- 
sache  aufmerksam,  wie  häufig  bei  Appendicitis  die 
typische  Dämpfung  in  der  rechten  Fossa  iliaca 
fehlt  Sie  ist  nicht  nachweisbar,  wenn  die  Appen- 
dix weit  von  der  Fossa  iliaca  entfernt  perforirt 
wird;  die  Yorhanden  gewesene  Dämpfung  ver- 
schwindet, wenn  Ghts  in  den  Abscess  tritt 

Ein  interessantes  Erankheitbild  schildert  Ort- 
ner, die  Angioskierose  der  Darmarterien:  Bei  dem 
55jähr.  Fat  traten  2 — 3  Stunden  nach  der  Mahl- 
zeit unter  Auftreibung  des  Leibes  heftige  Schmer- 
zen um  den  Nabel  herum  auf;  Colon  ascendens  und 
descendens  wurden  durch  die  Bauchdecken  hin- 
durch sichtbar.  Die  Obduktion  ergab  chronische 
Endarteriitis  der  Brust-  und  Bauchaorta.  0.  nimmt 
an,  dass  bei  seinem  Kranken,  während  der  Darm 
in  Thätigkeit  war,  eine  Ischämie  im  Oebiete  der 
Art.  mesaraica  supenor  eintrat 

Von  sonstigen  Affektionen  der  Bauchorgane  ist 
Manches  fiher  Erkrankungen  der  Leber  zu  berichten. 
Seit  der  Publikation  Senator 's  über  die  Banti'- 
sohe  Krankheit  (siehe  vorjährigen  Bericht)  sind 
mehrere  casuistische  Mittheilungen  auf  diesem  Ge- 
biete erfolgt  Erwähnenswerth  wäre,  dass  Ghiari 
eine  schärfere  Umgrenzung  des  Begriffes  „Banti'sche 
Krankheit*^  fQr  nothwendig  hält.  Die  Schwierig- 
keiten der  Diagnose  zeigen  4  von  ihm  beschriebene 
Fälle,  von  denen  einer  gewiss,  die  anderen  wahr- 
scheinlich auf  Lues  hereditaria  tarda  zurückzufahren 
waren. 

Als  neuen  therapeutischen  Vorschlag  empfehlen, 
namentlich  italienische  Autoren  (Tan sin i  u.  A.) 
die  Splenektomie  in  Verbindung  mit  der  Talma'- 
schen  Operation. 

Bei  Lebereirrhose  hat  Helferich  von  der 
Tal  manschen  Operation  günstige  Resultate  ge- 
sehen ;  lokale  Störungen  durch  Omentofixation  haben 
sich  in  seinen  Fällen  nicht  herausgestellt  Für  den 
Erfolg  ist  neben  der  Herstellung  neuer  und  der  Er- 
weiterung der  vorgebildeten  Verbindungen  zwischen 
Pfortaderbahnen  und  grossem  Kreislaufe  vor  Allem 
die  Verwachsung  der  Eingeweide  untereinander 
und  mit  der  Bauchwand  wesentlich;  durch  letzteren 
umstand  wird  der  Ascites  unmöglich  gemacht 


Wir  wenden  uns  nunmehr  zu  den  Nterm- 
erkrankungen. 

Qtegen  die  von  chirurgischer  Seite  mehrfach 
aufgetauchten  Bestrebungen,  Nephritiden  daich 
operativen  Eingriff,  Spaltung  der  Niere,  zur  Hei- 
lung zu  bringen,  wendet  sich  Senator.  Er  weist 
nach,  dass  Spannung  und  Entzündung  der  Niere 
als  Ursache  von  Nierenkolik  mit  Blutung  durch 
nichts  bewiesen  ist,  und  dass  die  Spaltung  der 
Niere  kein  Mittel  dagegen  darstellt  Wo  bei  Nieren- 
kolik die  Blosslegung  der  Niere  mit  und  ohne  Spal- 
tung wirklidi  hilft,  handelt  es  sich  um  andere  Dm« 
stände,  vor  Allem  um  die  Lösung  van  Verwach- 
sungen, die,  wie  Senator  speciell  an  den  von 
Israel  publidrten  Krankengeschichten  zeigt,  in 
der  überwiegenden  Mehrzahl  der  Fälle,  zum  Theil 
in  recht  ausgiebiger  Weise,  vorhanden  waren. 

Zu  ähnlichen  Anschauungen  ist  auch  Row- 
sing  gelangt 

Die  Bestrebungen,  die  ArbeOgrösse  der  Nieren 
möglichst  genau  zu  bestimmen,  haben  im  Berichts- 
jahre manche  Fortschritte  zu  verzeichnen. 

Illyes  und  Kövesi,  sowie  Friedrich 
Strauss  stellen  den  sogen.  „Verdünnungsversuch^* 
in  den  Dienst  der  funktionellen  Nierendiagnostik, 
namentlich  bei  einseitigen  Nierenerkrankungen. 
Sie  zeigen,  dass  eine  Funktionverminderung  auf 
einer  Seite  nach  reichlichem  Wassertrinken  ange- 
zeigt wird  durch  die  Verzögerung  des  Eintrittes 
der  Verdünnung,  durch  den  unterschied  der  Harn- 
menge und  durch  die  relative  Beständigkeit  der 
molekularen  Concentration,  die  nach  Flüssigkeit- 
aufhahme  auf  der  kranken  Seite  nur  eine  geringe 
Aenderung  der  Gefrierpunktemiedrigung  zeigt 

H.  Strauss  sucht  für  die  funktionelle  Nieren- 
diagnostik eine  sicherere  Basis,  als  bisher,  zu  ge- 
winnen, indem  er  die  Arbeit  der  Niere  bei  be- 
stimmten, ihr  zugemutheten  Aufgaben  feststellt 
Er  prüft  die  Nierenarbeit  nach  Zufuhr  von  Wasser, 
von  Kochsalz  und  vonEiweisslösungen,  und  macht 
besonders  auf  den  diagnostischen  Werth  der  sogen. 
„ValenzzahP^  (Produkt  aus  Oefrierpunktsemiedri- 
gung  und  Hamtagesmenge)  und  des  Verhältnisses 
von  molekularer  Concentration  zu  procentualem 
Kochsalzgehalte  aufmerksam. 

Femer  ist  zur  Erweiterung  der  funktioneilen 
Nierendiagnostik  die  Bestimmung  der  elektrischen 
Leitfähigkeit  angewendet  worden  (Steyrer, 
Löwenhardt,  P.  F.  Richter).  Namentlich 
für  einseitige  Nierenaffektionen  stellt  sie  eine  werth- 
volle  Ergänzung  der  bisherigen  Methoden  dar,  wäh- 
rend die  Untersuchung  des  Blutes  in  dieser  Rich- 
tung bei  hämatogenen  Nierenaffektionen  und  spe- 
ciell bei  Urämie  nichts  Charakteristisches  ergiebt 
(Bickel). 

Auch  eine  Erhöhung  der  Viseosität  des  Mutes 
ist  in  den  meisten  Fällen  von  Nephritis  nicht  zu 
constatiren  (Hirsch  und  Beck);  nur  2mal,  nach 
dem  Ausbruch  urämischer  Erscheinungen  fand  sich 
eine  gesteigerte  innere  Reibung. 


Senator  und  Richter,  Fortschritte  aof  dem  Oebiete  der  inneren  Medicin. 


Praktisch  nicht  ohne  Bedeutung  erscheint  die 
Bnztoirkung  auf  die  Bamwege,  die  Lüthje  von 
den  SaüeyJpräparaten  festgestellt  hat  Er  hat  die 
Beobachtung  gemacht,  dass  bei  Iftngerem  Salicyl- 
gebranche  im  vorher  eiweissfreien  Urin  Albumen 
auftrat,  daneben  wurden  alle  Arten  von  Gylindem, 
Lenkocyten  und  Erythrocyten  gefunden. 

Gegen  Blutungen  aus  den  Hamwegen,  ins- 
besondere aus  der  Nase,  hat  sich  das  Adrenalin  be- 
währt (Frisch  u.  A.). 

In  die  unklare  Pathogenese  des  sogen.  Dreihral" 
fiders  suchen  Bertelsmann  und  Man  Licht  zu 
bringen.  Sie  nehmen  an,  dass  wenigstens  ein  Theil 
derartiger  Fälle  durch  Eindringen  von  Bakterien  in 
das  Blut  aus  den  Harnwegen  entstände.  Im  Blute 
lassen  sich  die  Keime  manchmal  nachweisen,  mit- 
unter verschwinden  sie  rasch ;  in  selteneren  Fällen 
fahren  sie  zu  Sepsis.  Dasürethralfieber  leichtester 
Art  entsteht  nach  den  Autoren  wahrscheinlich  durch 
Eindringen  nicht  pathogener  Reize  in  die  Blutbahn. 

In  der  JSuipaihologie  wendet  sich  das  Haupt- 
interesse noch  immer  den  speoifiaehm  Blutserum- 
methoden zu ;  sie  sind  jetzt  derart  ausgebaut,  dass 
sie  namentlich  auf  forenaisehsm  Qehiete  sowohl  fQr 
die  Entscheidung,  ob  Blut  überhaupt  vorhanden, 
dann  aber  auch,  ob  Thier-  oder  Menschenblut,  sehr 
werthvolle  Fingerzeige  geben  und,  richtig  ange- 
wendet, die  bisherigen  Methoden  an  Sicherheit  über- 
treifen  (ühlenhuth  u.  A.). 

Zur  Bestimmung  des  MweissgtihaUes  des  BhUes 
unter  physiologischen  und  pathologischen  Verhält- 
nissen empfiehlt  Strubelldie  Blutuntersuchung 
mittels  BßfrcMameier ;  in  kQrzester  Frist  soll  damit 
der  Biweissgehalt  sich  bestimmen  lassen. 

Von  therapeutischen  Bestrebungen  auf  dem  Qe^ 
biete  der  Xi^tiAomM  wäre  zu  berichten,  dassFranke 
in  einem  Falle  von  lymphatischer  Leukämie  eine 
Emulsion  der  Lymphdrüsen  hergestellt,  dieselbe 
Kaninchen  injicirt  und  auf  diesem  Wege  ein  Serum 
gewonnen  hat,  das  leukolytische  Eigenschaften 
leigte.  Er  hofft,  durch  die  subcutane  Injektion 
Ton  derartigem  Serum  einen  Einfluss  auf  die  Drüsen- 
tamoren  leukämischer  Kranker  zu  erzielen. 

Unter  den  Stoffwechselkrankheiten  ist  es  be- 
sonders die  Lehre  vom  Z)iaft6^nM//i^u«,  die  manche 
Bereicherung  erfahren  hat 

Den  sogen.  Langerhans'schen  Inseln  (siehe 
vorigen  Bericht)  wird  bei  Autopsien  jetzt  eine  er- 
höhte Beachtung  geschenkt  Herzog  fand  fast 
oonstant  Veränderungen  in  denselben;  entweder 
hyaline  Degeneration  oder  die  Inselzellen  unter 
gleichzeitiger  Bindegewebewucherung  geschwun- 
den. Weichselbaum  und  Stangel  consta- 
tirten  in  15  Fällen  Verminderung  und  Verkleine- 
rong  der  Inseln,  theils  einfache  Atrophie,  theils 
Vacuolenbildang  und  Verflüssigung,  theils  Sklerose. 
Sie  stehen  der  Theorie,  dass  die  Langerhans'schen 
Inseln  bei  der  Umwandlung  der  Kohlehydrate 
eineBoUe  spielen,  nicht  unsympathisch  gegenüber. 
Ssobolew    sah  nach  Unterbindung  des   Aus- 


führungsganges des  Pankreas  imThierexperimente 
die  Langerhans'schen  Inseln  erhalten;  Diabetes 
trat  nicht  ein.  Seine  pathologisch-histologischen 
Untersuchungen  führen  ihn  ebenso,  wie  die  vorher 
genannten  Autoren,  dazu,  ihnen  eine  Bedeutung  für 
den  Zuckerumsatz  im  Organismus  zuzuschreiben. 

Dass  in  vielen  Fällen  von  Diabetes  neben 
Dextrose  auch  Lävulose  ausgeschieden  wird,  zeigen 
Rosin  und  Laband.  Sie  haben  ausserdem 
Gelegenheit  gehabt,  einen  fast  reinen  Fall  von 
Lävulosurie  zu  beobachten,  in  dem  das  Vorhanden- 
sein von  Lämdose  im  Ekde  mit  Sicherheit  fest- 
gestellt werden  konnte.  Bei  alimentärer  Lävulosurie 
fanden  mit  einer  neuen,  einwandfreien,  von  Neu- 
berg  angegebenen  Methode  Lävulose  im  Blute 
Neuberg  und  Strauss. 

Auf  Störungen  des  FettsiofftvethseU  beim  Dia- 
betes lenkt  Schwarz  die  Aufmerksamkeit  Bei 
schwerem  Diabetes  constatirte  er  eine  alimentäre 
Erhöhung  des  F6<<^6^(m  tmEfu(0.  UeberLipämie 
bei  schwerem  Diabetes  berichtet  auch  Stadelmann. 

Mit  unseren  bisherigen  theoretischen  Vorstel- 
lungen schwer  vereinbar,  aber  praktisch  von  Wichtig- 
keit und  darum  werth,  registrirt  zu  werden,  ist 
die  Angabe  von  Schlesinger,  dass  Diabetiker 
sich  längere  Zeit  bei  einer  Diät  wohl  befanden,  die 
weit  unter  der  ihnen  vom  Standpunkte  der  Calorien- 
lehre  und  nach  Maassgabe  ihrer  Zuckerverluste 
zuzubilligenden  lag. 

Von  sonstigen  StofftüsehselanofnaHen  sei  noch 
einer  interessanten  Arbeit  über  Pho^haiurie  ge- 
dacht. Soetbeer  und  Krieger  nehmen  auf 
Grund  ihrer  Befunde  von  normalen  Werthen  für 
die  Phosphorsäure,  erhöhten  dagegen  für  den  Kalk 
im  Urin,  während  die  Kalkausfuhr  durch  den  Darm 
vermindert  ist,  eine  Ueberladung  der  Gewebe  mit 
Kalk  an ;  in  Störungen  der  Kalkresorption  im  Darme 
suchen  sie  die  Ursache  dieser  noch  immer  so 
dunkeln  Affektion. 

Mit  neuen  Nähr-  und  Arxneipräparaien  hat  uns 
auch  das  vergangene  Jahr  in  grösserer  Anzahl  be- 
schenkt Von  letzteren  seien  erwähnt  das  Adrenalin, 
das  bei  Blutungen  aus  den  verschiedensten  Organen 
lokale  Anwendung  gefunden  hat,  bei  dessen  Ge- 
brauch allerdings,  wie  mehrere  Beobachtungen 
lehren,  mit  Rücksicht  auf  eventuelle  toxische  Wir- 
kungen Vorsicht  geboten  ist  Femer  das  Theocin, 
das  sich  als  zuverlässiges  Diureticum  bewährt  hat 
(Dreser,  Minkowski  u.  A.). 

Die  in  den  letzten  Jahren  wieder  häufiger  ge- 
übte Sauerstoffbehandlung  erhält  vielleicht  ein 
grösseres  Anwendungsgebiet,  wenn  sich  die  An- 
gaben Gärtner's  über  intravenöse Sauerstoffinjek'' 
Honen  bestätigen.  Die  chemische  Reinheit  des 
Gases  und  eine  richtige  Zufuhrvorrichtung  voraus- 
gesetzt, soll  (nach  Thierversuchen)  diese  Art  der 
Applikation  gefahrlos  sein  und  käme  besonders 
bei  akuten  Erstickungen,  bei  Vergiftungen  mit 
Kohlenoxydgas  und  bei  Asphyxie  der  Neugeborenen 
in  Betracht 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Klimatotherapie  und  Phototherapie. 


Jahresbericht  über  die  neueren  Leistungen  auf  dem  Gebiete 
der  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Klimatotherapie  und 

Phototherapie.  ^) 


Von 

Dr.  Franz  C.  Müller 
in  Münofaen« 


Alljährlich  wächst  die  Zahl  der  wisBensohaA- 
lichen  Arbeiten  auf  den  vorgenannten  Gebieten, 
besonders  das  Lichtverfahren  hat  durch  die  über- 
zeugenden Studien  Finsen's  eine  Reihe  be- 
geisterter Anhänger  gefunden,  besonders  in  Buss- 
land. Dabei  lässt  sich  nicht  verkennen,  dass  die 
exakten  Angaben  des  Erfinders  der  Methode  viel- 
fach wenig  beachtet  werden,  wodurch  sich  die 
weniger  guten  Erfolge,  die  von  lianchen  berichtet 
werden,  ungezwungen  erkläre.  —  Die  Hydro- 
therapie hat  Gegner  gefunden,  und  zwar  gerade  in 
klinischen  Kreisen,  in  denen  sie  so  lange  Aufnahme 
suchte,  die  ihr  aber  nur  theilweise  gewährt  wurde. 
Es  macht  den  Eindruck,  als  ob  die  AUerwelts- 
hydrotherapie  eines  £neijc)p  erst  jetzt  bei  den  Hütern 
der  Wissenschaft  die  längst  verdiente  schroffe  Ab- 
lehnung finden  sollte  und  als  ob  darunter  auch 
ernste,  ohne  Frage  bedeutungsvolle  Untersuchungen 
von  Fachmännern  Schaden  litten.  Als  der  Zauber 
in  Würishofen  noch  im  Gange  war,  da  wurden  die 
warnenden  Stimmen,  die  gerade  aus  den  Reihen 
der  Hydropathen  unablässig  tönten,  überhört  — 
und  jetzt,  wo  der  Stern  erblichen  ist,  erinnert  man 
sich  derselben,  ohne  einzugestehen,  dass  die  wissen- 
schaftliche Wasserheilknnde  immer  den  Auswüchsen 
dieser  Laientherapie  gegenüber  negirend  auftrat 

Die  Balneotherapie  steht  vor  einer  vollkom- 
menen Umwälzung,  die  auf  die  Untersuchungen 
K  ö  p  p  e  's  zurückgeführt  werden  muss.  Der  Glaube 
an  die  Sicherheit  der  analytischen  Untersuchung 
der  Quellen  wurde  erschüttert  und,  ohne  dass 
die  Warnungen  Eöppe's  berücksichtigt  wurden, 
wagte  sich  die  mystische  Spekulation  wieder  an 
das  Licht  und  suchte  in  den  Quellen  ein  undefinir- 
baree,  wunderbares  Etwas,  das  man  nicht  nach- 
weisen kann,  das  aber  gerade  das  Wirksame  ist 
So  wären  wir  wieder  beim  „Brunnengeist"  ange- 
kommen, wenn  nicht  die  Fortschritte  der  Physik 
und  Chemie  solchen  Extravaganzen  ein  Halt  ge- 
bieten würden.  Auch  die  Frage,  ob  die  Haut  für 
im  Wasser  gelöste  Stoffe  permeabel  ist  oder  nicht, 
wurde  wieder  aufgerollt  und  in  ausführlichen  Pro- 
und  Gontraschriften  behandelt  Nicht  minder  auf- 
fallend ist  das  grosse  Interesse,  das  in  Kohlensäure- 
Bädern  den  Herzkranken  entgegengebracht  wird. 
Die  funktionelle  Herzdiagnostik  und  Herztherapie, 

i)  Ygl.  Jahrbb.  CCLXXVl.  p.  6. 


die  am  Anfange  einer  grossen  Entwickelung  steht, 
die  Erfolge  in  Nauheim  und  Homburg  eröffneten 
weite  Ausblicke,  so  dass  fast  allenthalben  die 
Herzkrankheiten  als  Gontraindikationen  gestrichen 
und  als  Indikationen  aufgestellt  wurden.  Dass  die 
Hydropathen  die  Furcht  auch  vor  umcompensirten 
Herzfehlern  verloren  haben,  werden  wir  im  Texte 
sehen.  Aber  mit  den  Eohlensäurebädem,  mit  der 
individuellst  angewandten  Wasserbehandlung  allein 
ist  es  nicht  gethan,  so  lange  nicht  die  Herzdiagnostik 
der  neueren  Richtung  Allgemeingut  der  Aerzte  ge- 
worden ist  Noch  immer  sträubt  sich  die  „Schule^ 
dagegen,  anzuerkennen,  welchen  gewaltigen  Fort- 
schritt die  Phonendoskopie  bedeutet,  noch  inuner 
herrscht  der  Streit,  ob  dasBöntgenbild  eine  bessere 
Diagnostik  gewährleistet,  als  das  Phonendoskop. 
Inzwischen  mehren  sich  die  reinen  Herzsanatorien 
zusehends  und  das  Zeichen  der  Zeit  ist  nicht  mehr 
die  Neurasthenie,  sondern  das  kranke  Herz.  Wenn 
Hellpach  in  den  „Gulturproblemen  der  Gegen- 
wart*' die  endlich  beginnende  Befreiung  von  der 
Geisel  des  verflossenen  Jahrhunderts  andeutet,  giebt 
ihm  die  medicinisohe  Forschung  Recht 

Die  Elimatologie  bewegte  sich  auf  b^angenen 
Bahnen.  Neu  ist  die  Zerlegung  des  Gebirgsklima  in 
die  einzelnen  Gomponenten  und  deren  Erforschung. 
—  In  den  balneologischen  Vereinen  wurde  fleissig 
gearbeitet,  die  Gurse  in  Baden-Baden  haben  sich 
bewährt  und  locken  zahlreiche  Wissbegierige  nach 
der  alten  Thermenstadt 

Ä,  Hydrotherapie, 
a)  Allgem&me  Hydrotherapie. 

Simon  Baruch,  Ein  Deeennium  Hydro- 
therapie.    (BL  f.  klin.  Hydrother.  XII.  5.  1902.) 

Die  Hydrotherapie,  die  so  alt  ist  wie  die 
Medioin  selbst,  hat  im  letzten  Deeennium  grosse 
Fortschritte  gemacht  und  starke  Gegner  gefun- 
den. Man  muss,  um  Misserfolge  zu  verhüten, 
lernen,  die  Principien  der  Heilwirkung  zu  erkennen 
und  muss  bei  jeder  einzelnen  Procedur  physio- 
logisch denken.  Fehler  werden  verhütet,  wenn 
die  Hydrotherapie  auf  den  Universitäten  gelehrt 
wird,  und  wenn  das  Wasserheilverfahren  in  iext 
Händen  erfahrener  Aerzte  bleibt  üeber  der  rohen, 
empirischen  Anwendung  waltet  ein  Unstern,  sie 
allein  hat  das  Verfahren  in  Misskredit  gebracht 
B.  wiederholt  das,  was  Winternitz  bei  jeder 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  und  Photodierapie. 


Gelegenheit  betont,  dase  die  Hydrotherapie  kaum 
eine  Contraindikation  hat,  wenn  sie  der  Fachmann 
flbt,  dass  sie  aber  in  den  Händen  des  Laien  ein 
äasserst  gefährliches  Werkzeug  ist 

J.  Marouse,  Die  Entwickekmg  der  Hydro- 
Ihmipie  an  den  deuieehen  ünivereitäten.  (Bl.  f.  klin. 
Hydrother.  Xu.  6.  1902.) 

Bis  zum  Jahre  1877,  wo  das  Lehrbuch  der 
Hydrotherapie  von  Winternitz  erschien,  brachte 
man  der  Wasserheilkunde  in  ärztlichen  Kreisen 
wenig  Vertrauen  entgegen ;  bis  sie  sich  die  akade- 
mischen Kreise  erobern  konnte,  soUte  es  noch  viel 
Iftnger  dauern.    Heute  haben  wir  eine  hydrothera- 
peutische  Klinik  in  Berlin  und  eine  physikalische 
HeiUnstalt,  die  die  Stadt  München  im  Kranken- 
iMttse  links  der  Isar  Lehrzwecken  zur  Vwfügung 
stellte.     Kleinere  hydrotherapeutische  Abtheilun- 
gen, die  den  medicinischen  Kliniken  angegliedert 
sind,  finden  sich  noch  in  Leipzig  und  Heidelberg. 
Immer  noch  überwuchert  die  Pharmakotherapie 
Alles,  und  die  Kliniker  verschmähen  es  im  Allge- 
meinen,  hydropathische  Anweisungen  zu  geben. 
Ausser  dem  /Vmmtto'schen  Umschlage  und  dem 
warmen  Bade  mit  darauffolgender  Abkühlung  sind 
die  Hülfsmittel  der  Wasserheilkunde  an  den  Uni- 
versitäten  noch  immer  unbekannt,  so  dass  der 
jonge  Arzt  in  die  Praxis  tritt,  ohne  sie  zu  be- 
herrschen.    Die  Hydrotherapie  ist  keine  Mode- 
saehe,  auch  keine  ephemere  Doktrin  und  die  Oe- 
Bchichte  lehrt  zur  Oenüge,  dass  sie  immer  wieder 
durchdringt     Es  ist  Pflicht  des  Staates,  im  Inter- 
esse der  Volksgesundheit  den  breitesten  Boden  für 
die  Anwendung  dieser  Wissenschaft  zu  schaffen. 
J.  Marcuse,  Dae  kydrotherapeutiache  Inetüut 
an  der  OnwereüiU  BerUn.    (Ztsohr.  f.  diätet  u. 
physikaL  Ther.  V.  3.  1902.) 

Die  QrOndung  eines  hydrotherapeutischen  In- 
stitutes an  der  Berliner  Universität,  das  der  Ober- 
aullBicbt  des  Prof.  Brieger  unterstellt  wurde, 
mtkt  eine  Poliklinik  und  eine  Klinik  vor.  Beiden 
gemeinaam  ist  ^  Badepavillon,  der  sich  der  Poli- 
klinik anschliesst  Nach  der  Beschreibung,  die  M. 
giebt,  8ind  die  Bäume  noch  etwas  bescheiden, 
jedenfalls  weniger  opulent  eingerichtet  als  die 
kydropathiflohe  Anstalt  im  Münchener  Kranken- 
liause  L  d.  L  Während  aber  dort  nur  den  Spital- 
patienten, nioht  auswärtigen  Patienten  das  Institut 
zur  Verfügung  steht,  wurde  die  Berliner  Station  in 
3Vs  Monaten  von  nahezu  800  Patienten  besucht 
Von  Lehrbüchern  liegen  nur  zwei  vor : 
G.Pick,  Kurxgefaaete prakUsehe Hydrotherapie. 
(Berlin  1902.   J.  J.  Heine.   188  8.   3  Mk.) 

Das  Bncb.  stammt  aus  der  Winternitz- 
Sohnle  und  bringt  die  dort  gelehrten  Orundsätze. 
AUee  ermüdende,  wissenschaftliche  Beiwerk  ist 
weggelassen,  so  dass  die  Arbeit  das  hält,  was  der 
IStel  verspricht  —  kurzgefasate  praktische  An- 
leiEtang.  Die  ,,8oiMitifisehe**  Begründung  der  Hydro- 
therapie ist  auf  knappen  12  Seiten  abgehandelt 
Dieser  folgen  die  Anwendungsart,  die  Indikation 


und  Dosirung  der  einzelnen  hydriatischen  Proce- 
duren.  Out  drei  Viertel  des  Buches  sind  den- 
jenigen Krankheitformen  gewidmet,  die  zweck- 
mässig vom  Hydropathen  behandelt  werden.  P. 
giebt  die  hervorstechenden  Symptome  und  erläutert 
an  diesen,  welche  Indikationen  zu  erfüllen  sind, 
und  wie  man  sie  erfüllen  kann.  Dabei  betont  er 
immer  wieder,  dass  die  Hydrotherapie  nicht  in 
starre  Beceptformen  gezwängt  werden  kann,  son- 
dern von  Fall  zu  Fall  strenges  Individualisiren  ver- 
langt Als  Naohschlagebuch  für  den  praktischen 
Arzt  ist  die  vorliegende  Arbeit  sehr  zu  empfehlen, 
sie  wird  aber  auch  dem  Hydropathen  vom  Fach, 
der  nicht  Zeit  findet,  umfassende  Werke  durch- 
zulesen, ein  guter  Bathgeber  sein. 

G.  S.  Vinaj,  Uidroierapia.  (Mailand  1902.) 
Das  Lehrbuch  des  bekannten  italienischen 
Hydropathen  athmet  vom  Anfange  bis  zum  Schlüsse 
Wintern  itz'schenGbist,  wobei  jedoch  die  eigenen 
Forsohungsresultate  V.'s  nicht  unbeachtet  bleiben 
sollen.  Von  grosser  Belesenheit  zeugt  die  Ge- 
schichte der  Hydrotherapie,  von  umfassenden  Kennt- 
nissen die  Physiologie.  Im  3.  Capitel  bringt  V. 
die  Technik  des  Wasserheilverfahrens,  die  er  durch 
das  Bagno  raffreddaio  bereichert  hat  Die  specielle 
Hydrotherapie  ist  aus  langjähriger  Erfahrung  und 
auf  Grund  exakter  klinischer  Beobachtung  ge- 
schrieben und  zeigt  die  Verwerthbarkeit  der  Hydro- 
therapie bei  den  einzelnen  Krankheiten. 

Eine  Streitfrage  ersten  Hanges  behandelt : 
Hecker,  Die  sogenannte  Jbkärtung  der  Kinder, 
(Münchn.  med.  Wchnschr.  XIX.  46.  1902.) 

Die  Vorschläge,  die  zwecks  Abhärtung  von  den 
Einzebien  gemacht  werden,  sind  sehr  verschiedener 
Natur:  während  Brücke  erst  dann  kalte  Ab- 
waschungen räth,  wenn  das  Kind  läuft,  und  auch 
Fi  sohl  die  eigentliche  Abhärtung  nicht  vordem 
4.  Lebensjahre  beginnt,  ist  T  r  u  m  p  p  der  Meinung, 
dass  man  nicht  frühzeitig  genug  damit  b^innen 
könne,  den  Körper  zu  stählen.  Hufeland  Hess 
die  Kinder  von  der  3.  Woche  ab  vom  Kopfe  bis  zu 
den  Füssen  mit  kaltem  Wasser  waschen,  wogegen 
Bock  die  Anwendung  niedriger  Temperaturen 
verbot  Durch  eine  Seihe  eigener  Beobachtungen 
und  durch  Bundftsgen  bei  den  Müttern  kam  H. 
dazu,  die  Abhärtung  nicht  als  Selbstzweck  anzu- 
rathen,  sondern  nur  als  Mittel,  um  den  Körper 
gegen  die  Angriffe  der  Natur  wehrhafter  zu  machen. 
Man  muss  die  Kinder  an  die  Luft  des  Zimmers 
(zeitweiliges  Biossiegen)  und  an  die  Luft;  im  Freien 
gewöhnen,  soll  die  SLleidung  dem  Klima  und  der 
Jahreszeit  anpassen  und  die  Gewöhnung  an  kaltes 
Wasser,  für  die  es  kein  Schema  giebt,  nur  sehr 
langsam  durchführen,  „wie  man  sich  in  einen 
starken  elektrischen  Strom  hineinschleicht''  Säug- 
linge sind  unter  allen  Umständen  warm  zu  halten. 
Von  grossem  Interesse  sind  einige  Mittheilungen 
H.'s,  aus  denen  hervorgeht,  dass  unvernünftige, 
brüske  Abhärtung  ernstlichen  Schaden  verursachen 
kann  und  vielfach  nervöse  Erregungzustände  der 


8 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  and  Phototherapie. 


Kinder  verschwinden,  wenn  man  mit  der  Wasser- 
behandlung aufhört 

Gegen  Hecker  wendet  sich: 

S.  Baum,  Zur  Abhärtung  miUeUt  kifdriaiiadier 
Proeedurm,   (BL  f.  klin.  Hydrother.  Xm.  2. 1903.) 

B.  weist  in  wissenschaftlich  einwandfreier 
Weise  nach,  dass  die  Hisserfolge  durch  die  fehler- 
hafte Anwendung  des  kalten  Wassers  zu  erklftren 
sind.  Durch  eine  Beihe  von  glücklichen  Kuren 
aus  seiner  und  Winternitz's  Clientel  zeigt 
B.,  dass  die  richtige  Dosirung  die  Hauptsache  ist, 
und  gerade  deshalb  die  Hydrotherapie  unter  Um- 
ständen zu  den  lebenrettenden  Mitteln  gehört 
Heck  er 's  Orundsfttze,  Säuglinge  unter  allen  Um- 
ständen warm  zu  halten,  werden  dahin  richtig  ge- 
stellt, dass  dieser  Satz  für  die  Tage  derOesundheit 
Oeltung  hat,  aber  die  pathologischen  Zustände  des 
1.  Lebensjahres  und  der  Kindheit  überhaupt  am 
zweckmässigsten  und  sichersten  hydrotherapeu- 
tisch zu  behandeln  sind.  Aus  dnigen  Beispielen, 
dieB.  bringt,  geht  übrigens  hervor,  dass  die  Hydro- 
pathen viel  zu  ängstlich  sind,  ängstlicher  als  ihre 
Kranken,  die  oft  gegen  den  Willen  des  Arztes  ein- 
greifende Kuren  mit  Erfolg  durchmachen,  und  dass 
jeder  Körper  ein  Temperaturoptimum  hat,  das  aus- 
probirt  werden  muss. 

E.  Becker,  üeber  die  Veränderungen  der  Zu- 
sammeneelxung  des  ^utes  durch  vaeomoiariaehe  Be- 
einflussungen, insbesondere  durch  Einwirkung  von 
Käue  auf  den  ganzen  Körper.  (BL  f.  klin.  Hydrother. 
XTL  8.  1902.) 

Die  Zahl  der  rothen  und  der  weissen  Blutkör- 
perchen ist  in  den  Gapillaren  und  dazu  gehörigen 
Venen  nahezu  gleich.  Trifft  ein  Kältereiz  die  ganze 
Körperoberfläche,  so  werden  die  rothen  und  die 
weissen  Blutkörperchen  in  den  Capillaren  vermehrt, 
aber  nicht  gleichmässig,  die  weissen  mehr  als  die 
rothen.  Auch  in  den  Venen  zeigte  sich  eine  Ver- 
mehrung, aber  zu  Gunsten  der  Ery throcyten.  Schon 
nach  1  Stunde  waren  die  Blutveränderungen  meist 
wieder  ausgeglichen.  Diese  Erscheinungen  führt 
B.  auf  vasomotorische  Einflüsse,  Wasserabgabe  aus 
dem  Blute  und  Stauung  der  Blutkörperchen  in  den 
Gapillaren  zurück.  Die  Vermehrung  der  Leuko- 
cyten  erklärt  sich  auch  theilweise  durch  die  von 
der  Kälte  hervorgerufene  RandschichtenbilduDg. 

M.  Herz,  üeber  denEinfluss  thermischer  Beize 
auf  die  Temperatur  entfernter  EautsteUen.  (BL  f. 
klin.  Hydrother.  XIIL  4.  1903.) 

H.  bediente  sich  bei  seinen  Versuchen  der  instru- 
mentellen  Thermopalpation,  die  er  schon  1897  an- 
gegeben hatte.  Er  fand,  dass  die  Temperatur  einer 
Hautstelle  nicht  constant  ist,  sondern  fortwährend 
ohne  Bücksicht  auf  äussere  Einflüsse  schwankt 
Die  reflektorisch  ausgelöste  Erwärmung  einer  Haut- 
steile  wird  durch  einen  vorausgegangenen  Kältereiz 
gefördert,  die  Abkühlung  durch  einen  Wärmereiz 
gehemmt  Bei  Nervenkranken  [welcher  Art?]  war 
die  Reaktion  derHautgefässe  träger  als  in  der  Norm 
und  blieb  mitunter  ganz  aus. 


F.  Winkler,  Studien  Ober  die  Beeinflussung^ 
der  Bauigefässe  durch  thermische  Beixe.  (BL  f.  klin. 
HydroÜier.  Xm.  2.  1903.) 

Beke-Callenfels  beschrieb  zuerst  die  R^ex- 
Wirkung  der  Hydrotherapie,  indem  er  die  Füllung 
der  OhrgefSsse  bei  Kanindien  studirte,  die  man  in 
kaltes  oder  warmes  Wasser  eingetaucht  hatte. 
Daran  schliessen  sich  die  bekannten  Untersuchun- 
gen 8  c  h  ü  1 1  e  r  's  an  der  Pia  trepanirter  Kaninchen. 
Beke-Callenfels  bezog  das  Phänomen  auf  das 
Centralorgan,  während  Paneth  einen  Reflex  von 
der  Haut  auf  dieOhrgefltosnerven  annahm.  W.  hat 
die  Versuche  seiner  Vorgänger  geprüft  und  ge- 
funden, dass  albinotische  Thiere  sich  am  besten 
eignen  und  die  Veränderung  durchschnittlich  5  bis 
10  Sekunden  nach  dem  Eintauchen  erfolgt  Zar 
Erklärung  sind  3  Möglichkeiten  gegeben :  direkte 
Reizwirkung  auf  das  Gefässomtrum,  Vermittelung 
durch  die  sensiblen  Hautnerven  und  direkte  Wir- 
kung auf  die  Gefftssmuskeln.  Durch  zahlreiche 
Untersuchungen  kommt  W.  zu  dem  Schlüsse,  der 
Beeinflussung  des  Oefftsscentrum  durch  die  Tempe- 
ratur des  Hedullarblutes,  sowie  der  direkten  Wir- 
kung der  Temperatur  auf  dieGefässe  keine  wesent- 
liche Rolle  zuzuschreiben  und  als  Ausgangspunkt 
für  das  Zustandekommen  der  Femwirkung  eines 
thermischen  Reizes  nicht  die  durch  ihn  h0rvo^ 
gerufene  Bluterwärmung  oder -Abkühlung,  sondern 
die  veranlasste  Erregung  der  peripherischen  Enden 
von  Temperatumerven  anzunehmen. 

Die  Bedeutung  der  Reaktion,  die  in  den  Kinder- 
jahren der  Hydrotherapie  wenig  beachtet  wurde, 
kommt  immer  mehr  zur  Geltung. 

S.  Baruch,  Die  Beförderung  der  Beaktionnadi 
kauen  Wasserproceduren.  (Berl.  klin.  Wchnschr. 
XL.  8.  1903.) 

Viele  Aerzte  lassen  sich  von  der  Anwendung 
des  kalten  Wassers  abschrecken,  weil  sie  den  Shock 
fürchten  oder  nicht  auszugleichen  vermögen.  Der 
erfahrene  Hydropath  vermeidet  die  Gefahren  des 
Shocks  dadurch,  dass  er  für  die  richtige  Reaktion 
sorgt  Er  kennt  2  Arten:  die  Nerven-(Reflex)- 
Reaktion  und  die  Gefäss-(Vasomotoren-)Reaktion. 
Sie  stützen  sich  auf  das  bekannte  physiologische 
Gesetz,  dass  milde  Reize  stimuliren,  starke  dagegen 
deprimiren.  Die  schlechten  Erfolge,  die  man  in 
einzelnen  Kliniken  mit  der  Anwendung  kalter  Bider 
bei  fieberhaften  Krankheiten  hatte,  sind  nur  darauf 
zurückzuführen,  dass  man  es  versäumt  hatte,  die 
Reaktion  auszulösen.  Das  beste  Mittel  dazu  ist  die 
dauernde  Frottirung  während  des  Bades.  Also 
nicht  die  Herabsetzung  der  Temperatur  bei  akuten 
Krankheiten  oder  die  Erreichung  einer,  wenn  auch 
nur  geringen  Shockwirkung  bei  chronischen  AfCak- 
tionen  ist  das  vom  Therapeuten  Anzustrebende, 
sondern  die  Hervorrufung  einer  raschen  und  ge- 
nügenden Reaktion. 

G.  Arienzo,  üeber  das  sogen.  Beaktionafieber 
bei  Wasserkuren.  (Ann.  di  EL  med.  e  Ther.  phys. 
n.  1902.) 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  und  Phototherapie. 


Die  Beobachtung,  dass  eine  Wasserkur  zu- 
weilen unterbrochen  werden  muss,  weil  sich  Fieber 
einstellt,  vervollständigt  A.  dadurch,  dass  er  gleich- 
zeitig Obstipation  gefunden  hat.  Er  ^chliesst  nun, 
dass  Duschen  Verstopfung  verursachen  und  deren 
Folge  eine  fieberhafte  Autointoxikation  des  Körpers 
sei.  Sogar  einen  Mikroorganismus  hat  A.  bei 
solchen  Patienten  gefunden,  der  bei  Ratten  tOdt- 
lioh  wirkte. 

J.  Makaweew,  üeber  die  Veränderung  der 
Körpertemperatur  und  des  Puiees  unter  dem  Einfluss 
verschiedener  Wannenbäder  gleicher  Temperatur  und 
Ober  den  Einfluss  des  Maieriales,  aus  dem  die  Wannen 
gebaut  sind,  auf  die  Abkühlung  des  Inhaltes  der- 
selben.    (AUg.  med.  Centr.-Ztg.  LXXI.  68.  1902.) 

Schlammvollbäder  von32<>R.  erhöhen  die  Haut- 
temperatur und  die  Innentemperatur  des  Körpers, 
Schlammsitzbader  gleichfalls,  jedoch  die  äussere 
mehr  als  die  innere.  Am  stärksten  wirken  in  dieser 
Hinsicht  verdünnte  Schlammvollbäder,  dann  Sool- 
vollbäder,  schwächer  reine  Schlammvollbäder,  am 
schwächsten  reine  Schlammsitzbäder.  Gegen  Ende 
des  Bades  wird  der  Unterschied  zwischen  Aussen- 
und  Innentemperatur  unbedeutend,  nach  dem  Bade 
vergrössert  er  sich  wieder.  Das  Material  der  Wanne 
hat  einen  grossen  Einfluss  auf  die  Temperatur  des 
Bademedium.  Metalle  haben  geringe  Wärme- 
capacität  und  grosse  Wärmeleitung,  Kacheln  und 
Marmor  grosse  Capacität  und  geringe  Leitung, 
Holz  hat  relativ  ungeheuere  Capacität  und  mini- 
male Leitung.  Die  fleissige  und  umsichtig  durch- 
geführte Arbeit  konnte  nur  bereits  bekannte  That* 
Sachen  bestätigen. 

W.  Krebs  und  M.  Mayer,  Blutbefund  bei 
Sehwitxproeeduren.  Aus  d.  hydrotherapeut.  Anstalt 
d.  Universität  Berlin.  (Ztschr.  f.  diätet  u.  physikal. 
Ther.  VL  7.  p.  371.  1902.) 

Schwitzen  von  16 — 25  Minuten  in  Heissluft- 
bädem  verursacht  meist  massige  Leukocytose,  Zu- 
nahme des  Hämoglobingehaltes  und  des  speciflschen 
OewiditOB.  Olühlicfat-  und  Bogenlichtbäder  unter- 
scheiden sich  in  dieser  Hinsicht  nicht  von  anderen 
heissen  Bädern.  Heisse  Wasserbäder  (40^  C.)  ver- 
mehren die  Leukocyten  nicht,  specif.  Gewicht  und 
Hämoglobingehalt  werden  meist  geringer.  Die 
Schwitzkuren  haben  keinen  wesentlichen  Einfluss 
auf  die  qualitative  und  quantitative  Zusammen- 
setzung des  Blutes,  sie  wirken  nur  durch  eine  Be- 
einflussung der  Gewebe  selbst  und  derCirkulation- 
verhältnisee. 

Laqueur  und  Loewenthal,  üeber  die  Be- 
einflussung der  Butxusammensetxung  durch  lokale 
kydrothercgmUisehe  Prooeduren.  (Ztsohr.  f.  diätet. 
u.  physikaL  Ther.  VL  4.  p.  211.  1902.) 

Die  Arbeit,  die  aus  dem  hydrotherapeutischen 
Institute  der  Universität  Berlin  hervorgegangen  ist, 
zeigt,  dass  örtliche  Wasseranwendungen  sowohl 
am  Orte  der  Applikation,  als  auch  an  entfernten 
Körperstellen  eine  in  engenOrenzen  sich  bewegende 
Veränderung  der  Blutzusammensetzung  hervor- 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  1. 


rufen  können.  Gonstant  ist  die  Veränderung  nach 
erregenden,  inconstant  nach  abkühlenden  EiDgrifFen. 
Am  meisten  werden  die  Leukocyten  beeinflusst, 
indem  am  Orte  des  thermischen  Reizes  eine  Ver- 
mehrung, am  entgegengesetzten  Körpertheile  eine 
Verminderung  eintritt. 

0.  Müller,  üeher  den  Einfluss  von  Bädern 
und  Duschen  auf  den  Blutdruck  beim  Menschen, 
(Münohn.  med.  Wchnschr.  XLIX.  15.  1902.) 

Kühle,  nicht  bewegte  Bäder  steigern  den  Blut- 
druck und  vermindern  die  Pulsfrequenz,  wärmere 
Bäder  erniedrigen  den  Blutdruck  und  erhöhen, 
sobald  die  Körperwärme  überschritten  wird,  die 
Herzthätigkeit  Wenn  die  Bäder  höher  als  40«  G. 
temperirt  sind,  steigt  der  Blutdruck  gradatim  mit 
Zunahme  der  Pulsfrequenz.  Der  Blutdruck  sinkt 
dann  in  ^3 — ^  Stunden  wieder,  und  zwar  häufig 
unter  die  Norm.  Bei  bewegten  Bädern  wird  gleich- 
falls eine  Blutdrucksteigerung,  aber  von  kürzerer 
Dauer  beobachtet 

G.Edlefsen,  üeber  kaUeEinwickelungen zum 
Zweck  der  Wärmeentxiehung  und  die  Methode  ihrer 
Anwendung.   (Die  Krankenpfl.  ü.  4. 1902—1903.) 

E.  betont  mit  Recht,  dass  die  kalten  Einwicke- 
lungen,  die  die  Temperatur  herabsetzen  sollen, 
häufig  falsch  angewendet  werden,  weil  man  sie  zu 
selten  erneuert  und  dadurch  eine  Wärmestauung 
hervorruft.  Andererseits  ist  der  häufige  Wechsel 
der  Umschläge  eine  Qual  für  die  Kranken,  die 
dadurch  nicht  zur  Ruhe  kommen.  Allen  üebel- 
ständen  begegnet  man  am  besten  dadurch,  dass 
man  bei  Temperaturen  über  40<^  im  Rectum  einige 
(5 — 6)  Stammeinpackungen  in  kurzer  Zeit  (etwa 
1  Stunde)  aufeinanderfolgen  lässt  und  dann  den 
Kranken  der  Wohlthat  des  Schlafes  überlässt.  Die 
Arme  mit  einzupacken,  hält  E.  für  falsch,  weil 
dadurch  Betentionquellen  der  Wärme  geschaffen 
werden,  die  man  gerade  vermeiden  will ;  auch  ist 
das  feste  Anlegen  der  nasskalten  Tücher  an  die 
Seitenflächen  des  Thorax  von  hohem  Werthe.  Wenn 
auch  die  Einwickelungen  in  der  Herabsetzung  der 
Temperatur  die  Wirkung  der  kühlen  Bäder  nicht 
erreichen,  so  sind  sie  deshalb  doch  nicht  zu  unter- 
schätzen, weil  man  in  vielen  Fällen,  namentlich  in 
der  Privatpraxis,  keine  geeignete  Badegelegenheit 
zur  Verfügung  hat  Die  feste  Einhüllung  in  Woll- 
decken und  das  Bedecken  mit  Federbetten  ist  zu 
vermeiden,  weil  der  Wärmeabfluss  hintangehalten 
wird. 

B.  Tschlenoff,  Die  Sitzbäder,  deren  physio- 
logische Wirkung  und  die  Indikationen  für  Anu^en- 
düng  derselben.  (Corr.-Bl.  f.  Schweizer  Aerzte 
XXXnL  21.  1903.) 

TsohL  bringt  altes  in  neuem  Gewanda  Er 
schildert  die  Einwirkung  der  kalten,  kühlen  und 
warmen  Sitzbäder  auf  die  Blutvertheilung  im  Unter- 
leib und  ^betont  dieNothwendigkeit  einer  genügen- 
den Reaktion.  Unter  den  Indikationen  übersieht 
er  keine  der  wichtigen  und  ist  gleich  den  Hydro- 
pathen der  Üeberzeugung,  dass  die  Sitzbäder  eines 

2 


10 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  und  Phototherapie. 


der  vielseitigsten  und  darum  werthvoUsten  Heil- 
mittel sind,  das  wir  kennen.  Wie  gut  er  die  Lite- 
ratur kennt,  beweist  der  umstand,  dass  er  die 
kurzen,  kalten  Sitzbftder,  die  P  i  n  g  1  e  r  vor  langen 
Jahren  in  der  Nachgeburtperiode  lebhaft  empfohlen, 
wieder  ausgegraben  hat  Auch  die  schottischen 
Sitzduschen,  die  leider  viel  zu  wenig  gebraucht 
werden,  hat  TschL  nicht  vergessen,  kurzum, 
in  seiner  kleinen  Arbeit  allen  Nichthydropathen 
zweifellos  eine  beaohtens-  und  befolgeuswerthe 
Studie  an  die  Hand  gegeben. 

Orünbaum,  Zur  Fhygiohgie  undTBehnik  der 
Heiasluflbehandlung.  (Ztschr.  f.  difttet  u.  physikaL 
Ther.  VI.  8.  p.  439.  1902.) 

Die  Berichte,  dass  Temperaturen  bis  zu  160^0. . 
vertragen  werden,  sind  mit  Vorsicht  aufzunehmen, 
seitdem  Schreiber  nachgewiesen  hat,  dass  die 
Innenwärme  der  Heissluftapparate  ungleichmftssig 
vertheilt  ist  6  r.,  der  die  Angaben  S  c  h  r  e  i  b  e  r's 
nachgeprüft  hat,  fand  Temperaturunterschiede  bis 
zu  126^,  woraus  erhellt,  dass  die  Angaben  des 
Eastenthermometers  unzuverlfissig  sind.  DiehOchste 
verträgliche  Wärme  giebt  Or.  mit  92*  an,  betont 
aber  dabei,  dass  die  Allgemeinwärme  des  Körpers 
selbst  bei  Behandlung  kleiner  peripherischer  Theile 
steigt,  die  Pulsfrequenz  um  20 — 30  Schläge  zu- 
nimmt und  der  Blutdruck  um  10 — 20  mm  sinkt 

Bottey,  Bydraih&rapie  tm  Winier.  (Bev.  int 
de  Thor.  phys.  1902—1903.) 

Während  eine  Anzahl  von  Aerzten,  wie  Du- 
val,  Dupr6  u.  A.,  den  Winter  als  die  geeignetste 
Zeit  zur  Vornahme  von  Wasserproceduren  bezeich- 
nen, weil  der  Stoffwechsel  um  so  energischer  ist, 
je  grösser  die  Differenz  zwischen  Aussen-  und 
Innentemperatur  ist,  halten  Andere  den  Herbst  und 
Frühling  für  besser,  weil  da  eine  zu  intensive 
Reizwirkung  ausgeschlossen  ist  Der  Sommer  wird 
reservirt  für  Rheumatosen,  Neuralgien,  chronische 
Bronchitis  und  Emphysem.  Es  wird  aber  trotz 
dieser  theoretischen  Erwägungen  beim  Alten  bleiben, 
indem  zur  guten  Jahreszeit  die  Kaltwasserheil- 
anstalten von  leichteren,  in  einem  Urlaub  heilbaren, 
im  Winter  aber  von  den  chronischen  Patienten 
aufgesucht  werden. 

W.Winternitz,  Einige theareiiaeheundprah' 
tische  MiÜheüungen  über  Bydro-  und  Phototherapie. 
(Mon.-Schr.  f.  Orthopäd.  Chir.  u.  physikaL  Heilmeth. 
I.  8.  1902.) 

In  kurzen  Sätzen  schildert  W.  sein  hydro- 
logisches Glaubensbekenntniss ,  wobei  er  betont, 
dass  die  latente  Gegnerschaft  gegen  die  Hydro- 
therapie sich  in  der  Aufstellung  von  Gontraindika- 
tionen  zeigt,  die  gar  nicht  vorhanden  sind«  So  ist 
der  gefürchtete  HerzcoUaps  selbst  bei  Anwendung 
kältester  Temperaturen  zu  vermeiden,  wenn  sach- 
gemäss  vorgegangen  wird.  Vor  Allem  wendet 
sich  W.  gegen  Aufrecht,  der  bei  Lungentuber- 
kulose vor  jeder  Anwendung  des  kalten  Wassers 
gewarnt  und  dadurch  immer  eine  Verschlimmerung 
gesehen  hat     Die  Lichttherapie  W.'s  beschränkt 


sich  darauf,  dass  er  den  ganzen  Körper  oder  ein- 
zelne Theile  mit  rothem  Stoff  bedeckt  den  Sonnen- 
strahlen aussetzt  Er  erzielt  dadurch  Verminde- 
rung chronischer  Hyperämien,  Anämisirung  hyper- 
ämischer  Hauttheile,  Besserung  und  Heilung  von 
Ekzemen. 

Würth,  Ueber  dasDauerbad,  seine  Anwendung 
und  Erfolge,  (Wien.  klin.  Wchnsohr.  X  VL 1. 1903.) 

W.  hat  102  Kranken  über  2000  Dauerbäder 
verabreichen  lassen  und  fand,  dass  diese  bei  länge- 
rem Gebrauch  allmählich  ihre  Wirksamkeit  ver- 
lieren, sowie  dass  häufig  ohnmachtähnliche  Zu- 
stände im  Bade  auftreten.  Den  besten  Erfolg  hatten 
die  Dauerbäder  bei  den  Erregungzuständen  des 
manisch-depressiven  Irreseins.  Am  schlechtesten 
wurden  sie  bei  der  Erregung  der  reinen  Katatonie 
ertragen. 

b)  Spedeüe  Hydrotherapie. 

A.  Loebel,  Zur  Meehano-  und  Hydrothert^ 
der  Ereishufstörungen.  (Bl.  f.  klin.  Hydrother. 
XIL  5.  1902.) 

Indem  wir  den  ersten  Theil  der  Arbeit  als  hier 
nicht  einschlägig  übergehen,  weisen  wir  auf  die 
Lehren  der  Winternitz-Schule  (Buxbaum) 
hin,  nach  denen  die  Hydropathen  sich  an  die 
schwersten  Compensationstörungen  heranwagen 
dürfen.  Der  Herzschlauch  (kühl)  erzielt  schon 
nach  15 — 20  Minuten  eine  Beruhigung  der  Herz- 
thätigkeit  bis  zu  20  Schlägen.  Der  Herzstoss  wird 
kräftiger  und  die  Diastole  verlängert  Als  Anfangs- 
procedur  empfiehlt  Wey  rieh  die  Theil  Waschungen 
mit  kühlen  Temperaturen.  Dann  geht  man  zu 
Halbbädem  (22—250  G.,  3—5  Hinuten)  über,  die 
Kohlensäureausscheidung  und  Sauerstoffaufnahme 
vermehren.  Bei  hartnäckigen  Hydropsien  mit 
Albuminurie  kommen  die  Dampfbäder  in  Betracht, 
die  nur  5 — 6  Minuten  dauern  sollen,  während  die 
gleichzeitig  applicirte  Herzkühlung  1 — 1^,  Stun- 
den andauert 

N.  Wood,  Bäder  und  Gymnastik  bei  ehroni- 
sehen  Herxkrankheiien.  (Münchn.  med.  Wchnschr. 
L.  13.  1903.) 

Es  eignen  sich  neben  der  beginnenden  CFefäsa- 
entartung  hauptsächlich  Herzneurosen  und  Fälle,  in 
denen  sich  der  Nachweis  einer  organischen  Läsion 
nicht  führen  lässt  Bei  allen  fortgeschrittenen 
Herzaffektionen,  sowie  bei  ausgesprochener  Geftss- 
degeneration,  namentlich  mit  gleichzeitiger  Albu- 
minurie haben  Hydrotherapie  und  Gymnastik  wenig 
Erfolge.  Im  Gegensatze  dazu  stehen  die  Veröffent- 
lichungen von  Winternitz  und  seiner  Schule, 
die  viel  weiter  geht  und  trotzdem  vorzügliche 
Resultate  aufzuweisen  hat  Es  giebt  nach  W.  keine 
Herzkrankheit,  die  eine  Contraindikation  für  hydro- 
pathische Maassnahmen  abgäbe.  Es  ist  auffallend, 
welcher  Wechsel  in  den  letzten  15  Jahren  in  den 
Anschauungen  über  Herzkrankheiten  eingetreten 
ist,  wie  man  die  Scheu  vor  der  Behandlung  der- 
artiger Kranker   immer   mehr   verloren   und   die 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Klimatotherapie  und  Fhototherapie. 


11 


Prognose  günstiger  gestaltet  hat.  In  allerjüngster 
Zeit  scheinen  theilweise  ungünstige  Erfahrungen 
einen  Rückschlag  vorzubereiten. 

Marcel  S6e,  Hydriatiaehe  Behandlung  der 
Lepra.     (Rev.  int  de  Th6r.  phys.  19.  1902.) 

Namentlich  heisse  Bäder  werden  empfohlen, 
daneben  kommen  die  Arsenik-  und  Schwefelther- 
men in  Frage,  wobei  der  Werth  einer  alkalischen 
Eisentherme  in  Java  gerühmt  wird.  Zum  inner- 
lichen Gebrauche  eignet  sich  unter  den  Arsen- 
wässem  die  Ouberquelle.  S.  meint,  dass  auch  die 
Fi nsen- Therapie  und  die  Arsen valisation  aus- 
probirt  werden  müssen,  weil  beide  Methoden,  theo- 
retisch wenigstens,  schon  wiederholt  in  Vorschlag 
gebracht  worden  wären. 

J.  Gokielow,  Heiaaea  Waaaer  gegen  Eczema 
aeiäum.     (Oaz.  des  Eauz  p.  2259.  1902.) 

Die  Dermatologen  scheinen  die  bisherige  Scheu 
vor  dem  Wasser  langsam  zu  verlieren,  denn  bei 
Edzema  acutum  wird  neuerdings  heisses  Wasser 
mit  möglichst  hoher  Temperatur  empfohlen.  Da- 
durch soll  es  gelingen,  den  Juckreiz  rasch  zu  be- 
seitigen and  die  Entzündung  in  massigen  Schranken 
zu  halten.  Auch  die  Heilung  wird  beschleunigt; 
in  einzelnen  Fällen  wurde  eine  abortive  Wirkung 
des  heissen  Wassers  festgestellt 

Perrier,  Hydrotherapie  beiinfekiionen,  (Oaz. 
des  Eaux  p.  2268.  1902.) 

P.  hftlt  die  Hydrotherapie  für  geeignet,  die 
dem  Körper  schädlichen  Mikroben  zur  rascheren 
Ausscheidung  zu  bringen,  was  um  so  werthvoller 
ist,  als  dabei  gleichzeitig  der  Eräftezustand  des 
Körpers  gehoben  wird. 

George  Mannheimer,  Hydrotherapeiäiea 
in  gaatramieaünal  diaeaaea,  (New  York  med.  Becord 
LXn.  11.  p.  414.  Sept  1902.) 

Die  Kaltwasserbehandlung  der  Magen-  und 
Dannerkrankungen  umfasst  nicht  nur  die  äusser- 
lichen  Proceduren,  sondern  auch  dieRectaleinläufe 
und  die  Magenspülungen.  Letztere  beiden  zur  Hydro- 
therapie zu  rechnen,  scheint  etwas  gezwungen, 
widerspricht  wenigstens  dem  allgemeinen  Sprach- 
gebrauch. Wesentlich  Neues  bringt  die  Arbeit,  die 
vor  Allem  den  Werth  der  äusseren  Anwendungen 
bei  funktionellen  MagenstOrungen  betont,  nicht. 
WerthvoU  scheint  die  Empfehlung  heisser  Um- 
schläge bei  eiterigen  Processen  in  der  Umgebung 
der  Appendix ;  nach  den  auch  von  anderer  Seite 
bestätigten  Erfahrungen  hemmt  die  Hitze  das  Fort- 
schreiten der  Eiterung. 

Lemoine,  Deber  kaUe  B^ckUinjekiumen  beim 
Typhua.     (Nord  m6d.  Aoüt  1901.) 

Wenn  ans  irgendwelchen  Gründen  kalte  Bäder 
verboten  sind,  empfiehlt  L.  die  Injektion  von  1  bis 
2  Litern  abgekochten  Wassers,  das  in  einer  Tem- 
peratur von  18 — 20®  C.  langsam  in  das  Rectum 
gebracht  wird.  Die  Injektion  soll  nicht  auf  einmal 
gemacht  werden,  sondern  durch  einige  Pausen 
unterbrochen  werden.     Als  nothwendig  wird  eine 


ausgiebige  Entleerung  des  Darmes  bezeichnet  Es 
soll  damit  gelingen,  die  Temperatur  vorübergehend 
zu  erniedrigen  und  Delirien  zu  vermeiden. 

Kellogg,  Hydriatiache  Behandlung  der  Amu- 
monie.    (Good  Health  Nr.  2.  1903.) 

K.  verordnet  zur  Behebung  der  Schmerzen 
heisse  Stammumschläge.  Sobald  die  Athmung 
freier  geworden  ist,  folgen  kalte  Brust-  und  Rücken- 
umschläge. Die  Körpertemperatur  wird  am  besten 
durch  feuchte  Einpaokungen  oder  durch  kalte 
Rectaleingiessungen  erniedrigt  Warme  Umschläge 
und  das  Schlürfen  von  warmem  Wasser  stillen  den 
quälenden  Hustenreiz.  Sobald  die  akuten  Sym- 
ptome beseitigt  sind,  wird  die  Resorption  durch 
erregende  Umschläge  befördert. 

Abba,  Warme  Bäder  bei  Pneumonie.  (Rev. 
Int  de  Th6r.  phys.  Nr.  13.  1902.) 

Die  warmen  Bäder  werden  vor  Allem  angenehm 
empfunden  und  lindern  die  lokalen  Beschwerden, 
so  dass  sie  beruhigend  wirken.  In  zweiter  Linie 
erhöhen  sie  den  Blutdruck  und  begünstigen  die 
Ausscheidung  der  Toxine.  Da  sie  nicht  auf  die 
Temperatur  wirken,  sind  sie  als  ein  zweifelhaftes 
Mittel  anzusehen. 

W.  Wertheimer,  Zur  Hydrotherapie  dea 
Baaedow.    (Bl.  f.  klin.  Hydrother.  XII.  9.  1902.) 

An  einem  lehrreichen  Falle  legt  W.  dar,  wie 
er  von  den  einfachsten  Proceduren  (Theilwaschung) 
bis  zur  heroischen  Eintauchung  in  kaltes  Wasser 
übergegangen  ist  und  dabei  einen  langsamen  Nach- 
lass  der  Symptome,  namentlich  von  Seite  des 
Herzens,  beobachten  konnte.  Die  Arbeit  ist  des- 
halb lehrreich,  weil  W.,  streng  auf  dem  Boden  der 
Winternitz- Schule  stehend,  jeweilig  seine 
Maassnahmen  durch  physiologische  Gründe  rechte 
fertigt,  und  wird  der  Hydrotherapie  der  Basedow'- 
schen  Krankheit  neue  Freunde  gewinnen. 

Bleuer,  Hydrotherapie  bei  Paychoaen.  (Gaz. 
des  Eaux  p.  2268.  1902.) 

Während  Bl.  die  Anwendung  des  kalten  Wassers 
auf  wenige  Fälle  beschränkt,  schwärmt  er  für  die 
indifferenten  Bäder,  denen  er  eine  beruhigende 
Wirkung  zuschreibt  Namentlich  bei  Maniaka- 
lisohen  sollen  sie  werthvoll  sein,  aber  auch  bei  der 
Melancholie  gewähren  sie  grosse  Erleichterung. 
Die  Duschen  werden  principiell  verboten. 

P.  Keraval,  Die  Behandlung  von  Oeiatea- 
atörungen  mU  dem  continuirliehm  Bade.  (Rev.  de 
Th6r.  Nr.  11.  1902.) 

In  der  Kraepelin 'sehen  Klinik  werden  auf- 
geregte Kranke  Wochen  und  Monate  lang  im  per- 
manenten Bade  (von  34*  C.)  gehalten,  wobei  jedoch 
medikamentöse  Beruhigungsmittel  nicht  immer  ent- 
behrt werden  kOnnen.  In  Fachkreisen  wird  die 
gute  Wirkung  derartiger  Bäder  zwar  anerkannt, 
aber  doch  auch  auf  die  Kostspieligkeit  und  Um- 
ständlichkeit des  Verfahrens  aufmerksam  gemacht 
Vor  Allem  soll  der  Stoffwechsel  durch  den  Ge- 
brauch der  permanenten  Bäder  gesteigert  werden. 


12 


Müller,  Hydrotherapie^  Balneotherapie,  Elimatotherapie  und  Fhototherapie. 


A.  Strasser,  PhyaüuUische  Therapie  der  Epi* 
hpeie.    (Bl.  f.  klin.  Hydrother.  Xu.  6.  1902.) 

Die  herrschende  Lehre  macht  das  Auftreten 
der  Anfälle  von  einem  epileptischen  Beizzustand 
der  Hirnrinde  abhängig.  Dieser  Beiz  kann  ver- 
mindert  oder  aufgehoben  werden  durch  Kühlung 
des  Kopfes,  Bückenkühlapparate  und  temperirte 
Halbbäder.  (Die  feuchten  Einpaokungen,  die  sonst 
die  Beflexerregbarkeit  rasch  herabsetzen,  haben 
keinen  Vorzug  vor  den  genannten  Proceduren.) 
Dazu  kommt,  dass  die  Hydrotherapie  auf  die  ganze 
Ernährung  des  Epileptikers,  auf  seinen  Geistes- 
zustand und  auf  seine  Ausscheidungsfunktionen 
günstig  einwirkt  und  ihm  die  Bromtherapie  er- 
leichtert, weil  sie  deren  schädliche  Nebenwirkungen 
aufhebt.  Auch  in  der  anfallsfreien  Zeit  ist  es  am 
Platze,  den  Körper  durch  hydropathische  Maass- 
nahmen,  deren  Methodik  dann  eine  recht  freie  sein 
kann,  zu  kräftigen.  Die  innere  Anwendung  des 
Wassers  hat  nur  eine  minimale,  höchstens  eine 
diuretische  Bedeutung. 

R  Balneologie. 
1)  Balneotherapie. 

M.  Boloff ,  Genügt  die  chemische  Analyse  ais 
Grundlage  für  die  therapetUische  Beurtheüung  der 
Mineralwässer?   (Halle  a.  d.  S.  1903.   C.Marhold.) 

Die  Arbeiten  KOppe's  haben  Widerhall  im 
balneologischen  Lager  gefunden  und  es  wurde  so- 
fort der  Versuch  gemacht,  die  alten  Mineralwasser- 
analysen zu  beseitigen  und  durch  die  Bestimmun- 
gen des  Gefrierpunktes  und  der  Leitfähigkeit  des 
Wassers  den  mühsam  vertriebenen  Mysticismus 
wieder  in  die  Balneologie  einzuführen.  Und  dieses 
geschah  trotz  der  Warnungen  Koppe 's,  dass  die 
bisherige  Vorbildung  der  Aerzte  vorläufig  noch 
nicht  auf  die  Ionen  zugeschnitten  ist.  Es  wurde 
behauptet,  dass  die  neuen  „wunderbaren"  Eigen- 
schaften nur  den  natürlichen  Mineralquellen,  nicht 
den  im  Laboratorium  entstandenen  Salzlösungen 
ähnlicher  chemischer  Zusammensetzung  zukämen. 
Dagegen  meint  Boloff:  Es  kommt  nicht  sowohl 
darauf  an,  ob  die  chemische  Analyse  alle  wirksamen 
Stoffe  und  Eigenschaften  einer  Mineralquelle  be- 
stimmen kann,  als  vielmehr,  ob  sie  dies  mit  einer 
für  unsere  Therapie  genügenden  Genauigkeit  leistet 
Bei  den  in  grösseren  Mengen  vorhandenen  Stoffen 
genügt  die  bisherige  chemische  Analyse,  denn  ihre 
Fehler  sind  nur  verschwindend  klein  und  kommen 
bei  der  Therapie  nicht  in  Betracht  Bei  den  nur 
in  kleinen  Mengen  vorhandenen  Stoffen  wird,  wenn 
sie  chemisch  aktiv  sind,  also  eine  physiologische 
Wirkung  zu  erwarten  steht,  auch  die  Fehlergrenze 
der  analytischen  Methoden  hinausgeschoben,  so 
dass  sie  trotz  ihrer  geringen  Mengen  mit  ge- 
nügender Sicherheit  nachzuweisen  sind.  Mengen, 
die  die  Grenzen  der  Analyse  nicht  erreichen,  sind 
physiologisch  nicht  mehr  als  wirksam  anzusehen. 
Die  Constitution  oder  der  Dissociationzustand  der 


in  grösseren  Mengen  vorhandenen  Salze  wird  durch 
minimale  Mengen  anderer  Stoffe  nicht  beeinflusst 
Die  Grenze  der  Geschmacksunterscheidung  li^ 
unter  der  Grenze  der  physiologischen  Wirksamkeit, 
aber  über  der  Grenze  der  analytischen  Methoden. 
B.  kommt  zu  dem  Schlüsse,  dass  die  durch  die 
analytische  Chemie  festgestellte  lonentabelle  als 
hinreichende  Grundlage  für  die  therapeutische 
Beurtheilung  angesehen  werden  kann,  dass  die 
den  Charakter  eines  Mineralwassers  bestimmenden 
Stoffe  sicher  und  genügend  genau  festgestellt  wer- 
den können  und  die  Annahme,  es  seien  in  den 
Quellen  noch  Stoffe  vorhanden,  die  den  Methoden 
der  analytischen  Chemie  spotten,  durch  nichts  be- 
wiesen und  unwahrscheinlich  ist 

A.  Prüssian,  Die  neueren  Methoden  der  phy- 
sikalisehen  Chemie  und  ihre  Bedeutung  für  die  Bal- 
neologie. (Petersb.  med.  Wchnschr.  N.  F.  XIX»  13. 
1902.) 

Die  neuen  Untersuchungsmethoden  gehen  auf 
die  im  Jahre  1887  erschienenen  Arbeiten  von 
Van  t'Hoff:  „üeber  die  Natur  der  Lösungen'' 
und  von  Arrhenius:  „UAer  die  elektrolytische 
Dissociation  der  in  Wasser  gelösten  Stoffe"  zurück. 
Die  Thatsache,  dass  stärkere  Verdünnung  stärkere 
chemische  Aktivität  bedingt,  wurde  erst  durch  drei 
von  einander  unabhängig  durchgeführte  Unter- 
suchungsmethoden erklärt.  Die  erste  dieser  Metho- 
den ist  die  Bestimmung  des  osmotischen  Druckes 
der  Lösungen,  die  zweite  die  Bestimmung  der  Qe- 
frierpunktserniedrigung  und  die  dritte  die  Messung 
der  elektrischen  Leitfähigkeit  der  Lösungen.  Die 
Bedeutung  der  Ionen  der  Heilwässer  als  Träger 
osmotischer  Bewegungsenergie  ist  nicht  die  ein- 
zige Folgerung,  die  wir  aus  den  neuen  Auffassungen 
für  die  Balneologie  ziehen  können,  von  grösserer 
Bedeutung  ist  die  Erkenntniss,  dass  wir  in  den 
Ionen  Elemente  mit  elektrischer  Ladung  vor  uns 
haben,  deren  specifische  Energie  bei  der  Berührung 
mit  dem  menschlichen  Gewebe  und  dessen  Flüssig- 
keitströmen sich  geltend  machen  muss. 

F.  Jüttner,  Krüisehes  zur  phystkaliseh-cke- 
misehen  Untersuchung  der  Mineralwässer.  (Deut- 
sche med.  Wchnschr.  XXVIII.  2.  1902.) 

Trotz  aller  Anerkennung,  die  J.  den  Forschun- 
gen Eöppe's  zollt,  der  die  Gefrierpunktsbestim- 
mung und  Leitfähigkeit  des  Wassers  eingeführt 
hat,  um  die  molare,  bez.  ionale  Stärke  eines  Mineral- 
wassers zu  finden,  betont  er  die  diesen  Methoden 
noch  immer  anhaftenden  Fehlerquellen  und  ist  der 
Meinung,  dass  die  Untersuchting  nach  Koppe 
nicht  als  eine  „werthvoUe  Controle  der  chemischen 
Analyse"  angesehen  werden  kann. 

W.  Jaworski,  üeber  raOoneüe  Zusammen- 
setzung und  therapeuiische  Verujendung  der  Mineral' 
Wässer  und  der  Heilbäder  für  Sommerkuren.  (Berlin 
1902.   Brandt.    25  S.) 

J.  verbreitet  sich  über  künstliche  Mineralwässer 
und  bezeichnet  die  mit  Kohlensäure  imprägnirten 
Lösungen   als  Heilwässer.     Sind  in   der  Lösung 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  und  Phototherapie. 


13 


nur  Mineralsalle  enthalten,  so  spricht  er  von 
Hineralheilwässem,  sind  organische  Verbindungen 
gelöst,  Yon  organischen  Heilwässern.  Jedes  Mineral- 
heilwasser mit  10  g  fixen  Bestandtheilen  auf  1  Liter 
beisst  normal,  mit  5  g  halbnormal,  mit  3.3  g  drittel- 
normal,  mit  20  g  doppeltnormal.  Der  Oehalt  an 
▼irksamen  Salzen  wird  mit  Graden  bezeichnet;  so 
enth&lt  das  4gr&dige  Mineralbromheilwasser  4  g 
Bromsalz  in  1  Liter  Wasser.  Es  bedeutet  somit 
die  Bezeichnung:  Sgrftdigea  normales  alkalisches 
Mineralwasser,  dass  zur  Bereitung  von  1  Liter 
Heilwasser  10  g  trockene  Mineralsalze  und  darin 
8  g  wasserfreies  Natriumbicarbonat  verwendet  und 
die  Lösung  mit  Kohlensäure  übersättigt  wurden. 
Man  oonstruirt  auf  diese  Weise  alkalische,  muria- 
tische,  alkalisch -muriatische,  salinische,  erdige, 
Magnesia-,  Lithion*,  Jod-,  Brom-,  Eisen-,  Arsen- 
wasser, kann  also  alle  natürlichen  Mineralquellen 
entbehren.  Die  Badekuren  sind  überflüssig,  denn 
die  sonstigen  „Imponderabilien'^  der  Kurorte  (Klima, 
Diät,  specialistische  ärztliche  Behandlung)  kann 
man  sich  auch  ferne  von  den  Bädern,  eventuell 
zu  Hause,  verschaffen.  Es  ist  nicht  neu,  dass  auf 
diese  Weise  die  Balneotherapie  auf  den  Index  ge- 
setzt werden  soll,  aber  es  ist  bisher  immer  nur  bei 
den  Vorschlägen  geblieben,  was  voraussichtlich 
auch  diesmal  der  Fall  sein  dürfta 

K  Fornet,  ExperimerUeüe  Beiträge  Über  den 
Einfkua  der  glaubersalxhaüigen  Minerahoäaser  auf 
dm  Stoffwechsel  des  ikieriBehen  Organiamua.  (Ungar, 
med.  Presse  YII.  26.) 

Genannte  Wässer  verursachen  durch  Abnahme 
des  Fettgehaltes  Verminderung  des  K()rpergewicht8. 
Der  Eiweissstofifwechsel  wird  nicht  gesteigert,  die 
im  Urin  ausgeschiedene  Ammoniakmenge  wird 
herabgeeetzt  und  die  Ebtmsäurequantität  um  ein 
Geringes  erhöht.  Die  gute  Wirkung  bei  Gicht 
wird  auf  eine  Auslaugung  der  krankhaft  aufgespei- 
cherten Harnsäure  und  harnsauren  Salze  zurück- 
geführt. 

Gh.  Bäumler,  Die  Balneotherapie  in  ihrem 
VerhäUnisa  zur  Oesammtmediein.  (Ther.  d.  Gegen  w. 
N.  F.  IV.  11.  p.  477.  1902.) 

Eine  wissenschaftliche  Grundlage  für  die  ziel- 
bewusste  Anwendung  der  Bäder  konnte  erst  ge- 
wonnen werden,  nachdem  die  Physiologie  sich 
durch  die  Entdeckung  des  Blutkreislaufes  auf  eine 
gewisse  Höhe  gehoben  hatte.  Die  ersten  Anfänge 
der  Schulhydrotherapie  gehen  auf  C  u  r  r  i  e  zurück. 
Noch  jünger  ist  der  wissenschaftliche  Gebrauch  des 
Minendwassero  zu  Trinkkuren.  Er  hing  ab  von 
den  Fortschritten  der  modernen  Chemie.  Während 
die  Hydrotherapie  ihre  ersten  Triumphe  auf  dem 
Gebiete  der  Infektionkrankheiten  feierte  (Brand), 
kam  sie  später  zur  Behandlung  der  Kreislaufstörun- 
gen und  Nervenkrankheiten,  besonders  jener  funk- 
tionellen Charakters.  Balneotherapie  und  Hydro- 
therapie sind  wichtige  Disciplinen  der  Gesammt- 
therapie  geworden  und  heutzutage  unentbehrliche 
Mittel  des  Heilachatzee. 


Siebelt,  Ueber  reaorpiwe  Bäderwirkung. 
(31.  schles.  Bädertag  1903.) 

Die  Physiologie  lehrt,  dass  die  gesunde  Haut 
nicht  resorbiren  kann ;  diesem  Lehrsatze,  der  von 
Einzelnen,  wie  Heidenhain,  bestritten  wurde, 
steht  die  Erfahrung  entgegen,  dass  sich  manche 
Badewirkung  nur  durch  eine  Resorption  erklären 
lässi  Bekannt  ist,  dass  Gase,  wie  Kohlensäure, 
Kohlenoxyd,  Schwefelwasserstoff,  die  Haut  unver- 
ändert passiren.  Braun  und  Lehmann  haben 
nach  Jodkaliumbädern  im  Urin  Jod  gefunden,  das 
jedoch  von  Einzelnen  als  durch  die  Athmungsluft 
in  den  Körper  überge^ngen  angesehen  wurde. 
Niebergall  gab  Thieren,  denen  die  Bauchhaut 
rasirt  war,  Kochsalzbäder  und  fand  in  späteren 
Serienschnitten  die  Haut  mit  Salz  imprägnirt  Das- 
selbe war  bei  Blutlaugensalzbädern  der  Fall.  Bei 
FIthtenrindenbädem  sah  S.  Ausscheidung  von  Ter- 
pentin durch  den  Urin.  Die  Aufoahme  von  Gerb- 
säure, die  nicht  zu  den  flüchtigen  chemischen 
Substanzen  gehört,  verursacht  deutliche  Abnahme 
der  katarrhalischen  Erscheinungen  des  ürogenital- 
tractus.  Meyen  behauptet  von  der  Hnminsäure, 
dass  sie  die  Haut  durchdringt,  und  Borna tzki 
stellt  den  Satz  auf,  dass  selbst  die  intakte  Haut 
bei  längerer  Einwirkung  für  verdünnte  Lösungen 
durchgängig  ist.  Die  längere  Einwirkung  ver- 
dünnter Lösungen  scheint  bei  den  Heilbädern  das 
Ausschlaggebende  zu  sein.  Wir  sind  durch  die 
Thatsachen  heute  gezwungen,  an  der  oben  citirten 
Lehre  der  Physiologie  zu  zweifeln. 

J.^Marcuse,  Bäder  und  Badewesen  in  Ver- 
gangenheit und  Oegemoart.  (Stuttgart  1903.  Ferd. 
Enke.   Gr.  8.    167  S.  mit  22  Abbildungen.) 

Eine  culturhistorische  Studie  ersten  Banges, 
in  der  M.  auf  Grund  eingehender  Studien  die  Bade- 
verhältnisse in  den  Culturstaaten  des  Alterthums, 
den  Niedergang  im  Hittelalter  und  die  Reorganisa- 
tion in  den  letzten  Jahren  des  19.  Jahrhunderts 
klarlegt  Zahlreiche  Abbildungen  schmücken  den 
Text  und  zeigen,  dass  die  modernen  Bestrebungen 
nicht  ohne  Erfolg  geblieben  sind,  wenn  das  Bade- 
wesen auch  in  vielen  kleineren  Städten  Deutsch- 
lands noch  im  Anfange  der  Entwickelung  steht 
Der  werthvollste  Theil  des  Werkes  bringt  die 
historische  Erklärung  für  den  Niedergang  der 
Badefreudigkeit  im  Mittelalter,  einerseits  in  dem 
Ueberhandnehmen  der  sexuellen  Ausschreitungen 
in  den  Bädern,  andererseits  in  der  durch  epide- 
mische Krankheiten  hervorgerufenen  Angst  vor  den 
Bädern. 

Karfunkel,  Brunnenkuren  im  Hause. 
(31.  schles.  Bädertag  1903.) 

Nachdem  K.  die  verschiedenen  Gründe  erörtert 
hat,  die  eine  Brunnenkur  im  Hause  nur  als  ein 
wenig  genügendes  Ersatzmittel  erscheinen  lassen, 
giebt  er  zu,  dass  in  vereinzelten  Fällen  der  Arzt 
diese  Kuren  doch  erlauben  muss.  Am  geeignetsten 
sind  diejenigen  Fälle,  in  denen  die  Quellen  von 
Marienbad,  Karlsbad  und  Obersalzbrunn  verordnet 


u 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  und  Phototherapia 


werden.  Da  die  Mineralwässer  ihres  hohen  Preises 
wegen  nur  den  Wohlhabenden  zugänglich  sind,  so 
werden  die  künstlichen  Mineralwässer  mit  Vor- 
theil  verordnet.  Am  bekanntesten  sind  die  San- 
dou^Bohen  Salze.  Den  Vorwurf,  den  man  diesen 
Salzen  macht,  dass  sie  die  chemische  Zusammen- 
setzung ihres  Vorbildes  nur  unvollkommen  errei- 
chen, hält  E.  für  unbegründet;  er  macht  in  allen 
Fällen,  in  denen  die  Sandou/schen  Salze  im  Stiche 
lassen,  Diätfehler  oder  Fehler  in  der  Lebenshaltung 
verantwortlich. 

M.  G.  Bardet,  La  erise  des  eaax  mmSrdks  en 
F)ranee.  La  transformaUon  de  la  eure  thermale. 
Viehy  ancien  ei  VuAy  moderne.  (Bull.  g^n.  de  Th6r. 
CXLIV.  6.  p.  197.  Aoüt  15.  1902.) 

Ein  scharf  geschriebener  Artikel,  in  dem 
Bardet  seinen GoUegen  vorwirft,  dass  die  jungen 
Aerzte  zu  wenig  in  der  Balneologie  ausgebildet 
und  zu  viele  Kranke  in  das  Ausland  geschickt 
werden.  In  einem  Vergleiche  zwischen  dem  heu- 
tigen Viohy  und  dem  zu  den  Zeiten  Napoleon'süL 
kommt  B.  zu  dem  Schlüsse,  dass  statt  eines  Fort- 
schrittes ein  Rückschritt  zu  verzeichnen  ist,  und 
zwar  zu  einer  Zeit,  in  der  ausländische  Bäder, 
namentlich  Karlsbad,  Alles  gethan  haben,  um  den 
Forderungen  der  Gegenwart  gerecht  zu  bleiben. 
Seebäder: 

Nicolas,  Ueberneuere  Angriffe  auf  das  See- 
bad und  üeberschätxung  seiner  irritirenden  Momente. 
(Verhandl.  d.  10.  JahresversammL  des  allg.  deut- 
schen Bäderverbandes.     Berlin  1902.) 

Eine  Arbeit  Putzer 's,  in  der  dieser  die  Ge- 
fahren der  Seebäder  namentlich  für  Kinder  und 
Greise  auseinandersetzte,  hat  den  Widerspruch  der 
Thalassotherapeüten  erfahren.  Putzer  meinte, 
dass  sich  das  Seebad  zwar  für  alle  Kranken  eigne, 
die  sich  Mher  einer  Kaltwasserkur  unterworfen 
haben,  dass  die  See  aber  einen  grossen  Nachtheil 
hat  gegenüber  einer  streng  geregelten,  von  wissen- 
schaftlicher und  fachkundiger  Hand  geleiteten  Kur 
in  einer  Wasserheilanstalt  der  Neuzeit.  Dem  ent- 
gegnet N.,  dass  den  Anstalten  vor  Allem  das  See- 
klima fehle  und  die  schädlichen  Folgen  sich  da- 
durch erklären,  das  die  Patienten,  ohne  ärztlichen 
Rath  einzuholen,  auf  eigene  Faust  sich  einer  See- 
badekur unterzogen  haben.  Wenn  N.  den  Aerzten 
an  der  See  empfiehlt,  jeden  Kranken  unter  strenge 
Aufsicht  zu  stellen,  so  wird  er  bei  vielen  Neur- 
asthenikern  wenig  Gegenliebe  finden.  Uns  will 
scheinen,  als  ob  Putzer  Recht  hätte,  wenn  er 
den  ziellosen  Gebrauch  eines  so  mächtig  wirken- 
den Mittels,  wie  es  das  Seebad  ist,  nicht  gestattet, 
aber  seine  Vorwürfe  richten  sich  nicht  gegen  die 
Aerzte,  sondern  gegen  die  Kranken.  Eine  modern 
eingerichtete  und  wissenschaftlich  geleitete  Wasser- 
heilanstalt ist  eben  ein  Sanatorium,  in  dem  es  nur 
einen  Willen  —  den  der  Aerzte,  giebt,  ein  Seebad 
ist  wie  alle  anderen  Bäder  ein  Versammlungsort 
von  Leidenden  und  —  Vergnügungsreisenden,  die 
man  nicht  unter  einen  Hut  bringen  kann. 


W.  WinternitB  und  Tripold,  EXnfluss 
kaUerSeAäder  auf  die  Körpertemperatur  und  Wärme- 
regulation. (Bl.  f.  klin.  Hydrother.  XII.  12.  1902.) 

Die  Versuchspersonen  nahmen  Monate  lang 
jeden  Tag  ein  kaltes  Seebad  (zwischen  5.5®  und 
8*  R.)  in  der  Dauer  bis  zu  einer  halben  Stunde. 
Im  Mittel  zeigte  sich  bei  untrainirten  Personen 
nach  dem  kalten  Bade  eine  Abnahme  der  Mast- 
darmtemperatur um  0.3*,  bei  trainirten  eine  Zu- 
nahme bis  zu  0.4*.  Das  Kürpergewicht  erfuhr  eine 
geringe  Abnahme,  die  aber  durch  Steigerung  des 
Appetits  rasch  wieder  ausgeglichen  wurda  Der 
Blutdruck  wurde  wesentlich  herabgesetzt,  in  Fällen 
▼on  sehr  starker  Blutdrucksemiedrigung  fand  sich 
regelmässig  Albumen  im  Urin,  das  aber  schon 
nach  einer  Stunde  vollständig  geschwunden  war. 

KohlensäurehaUige  Stahl-  und  SooJbäder: 

A.  Keller,  Die  physiologische  Wirkung  des 
SooWades  und  des  hohlensäurehaUigen  SocXbades. 
(Corr.-Bl.  f.  Schweizer  Aerzte  XXXI.  8.  1902.) 

Gleichgiltig,  ob  man  die  Resorptionlähigkeit 
der  Haut  annimmt  oder  nur  an  eine  Imbibition 
glaubt,  die  Wirkung  der  Soolbäder  kommt  durch 
Reizung  der  Hautnervenendigungen  zu  Stande  und 
ist  eine  lokale,  primäre  und  eine  allgemeine,  sekun- 
däre. Diese  Bäder  wirken  mechanisch  (durch  den 
Wasserdruck),  thermisch,  chemisch  und  wahr- 
scheinlich auch  elektrisch (Scoutetten).  Es  muss 
anerkannt  werden,  dass  die  einfachen  Soolbäder 
die  Hautsensibilität  und  Tastempfindung  steigern, 
die  Athmung  verlangsamen  und  vertiefen,  den 
respiratorischen  Gaswechsel  erhüben,  die  Herz- 
thätigkeit  bei  Erhöhung  des  Blutdruckes  verlang- 
samen und  den  Stoffwechsel  steigern.  Letzteres 
bedingt  die  Nachwirkung.  Ist  im  Soolbade  Kohlen- 
säure enthalten,  so  ist  die  Wirkung  auf  Puls  und 
Blutdruck  wesentlich  stärker  ausgesprochen,  das 
Herz  contrahirt  sich  kräftiger,  eine  bestehende 
Dilatation  nimmt  ab  oder  kann  ganz  verschwinden. 
Versuche  mit  Jaquet's  Sphygmochronographen 
und  Blutdruckbestimmungen  mit  Verdin'sSphyg- 
momanometer  haben  die  Richtigkeit  dieser  Angaben 
bestätigt 

DelaHarpe,  UeberdenBXnfiusskohtensaurer 
Bäder  auf  dm  Etutdruck.  (Corr.-BL  f.  Schweizer 
Aerzte  XXXII.  7.  1903.) 

Bei  einer  Temperatur  von  31 — 33®  G.  und 
geringem  Salzgehalt  des  Wassers  wird  der  Blut- 
druck regelmässig  vermindert  und  zwar  um  30 — 
100  mm.  Es  ist  deshalb  bei  Patienten  mit  lang- 
samer, schwacher  Herzthätigkeit  Vorsicht  gerathen. 

J.  Poras,  üeber  einfache  und  kohtensäurehaUige 
Soolbäder  und  deren  Anwendung  in  SoUca  (Buko- 
wina). (Aus  dem  Bericht  über  das  Sanatorium 
Dr.  Poras  in  Solka  1902.) 

Die  Soolbäder  üben  durch  den  Gehalt  an  Chlor- 
natrium und  den  übrigen  Salzen  einen  mächtigen 
Hautreiz  aus,  der  durch  Adhäsion  der  Salztheilchen 
in  den  Hautfalten  noch  verstärkt  wird.  Dadurch 
kommt  Hauthyperämie  und  Entlastung  der  inneren 


Mfiller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  und  Phototherapie. 


15 


Qigane  zu  Stande.  DieGesammtwirkung  derSool- 
bäder  besteht  einerseits  in  einer  Eräfügong  des 
gesammten  Körpers  durch  Förderung  von  Appetit, 
Verdauung  und  Assimihition,  andererseits  in  einer 
erhöhten  AueDscheidung  von  Krankheitprodukten 
mannigfacher  Art  Die  Beizwirkung  wird  durch 
den  Gehalt  des  Badewassers  an  Kohlens&ure  ge- 
steigert Das  Verdienst,  die  kohlens&urehaltigen 
Soolbftder  in  die  Therapie  eingeführt  zu  haben, 
gebührt  den  Nauheimer  Aerzten,  an  deren  Spitze 
Beneke.  Wir  haben  in  genannten  Bädern  ein 
energisches  Tonicum,  das  nicht  nur  auf  das  Herz, 
sondern  auch  aufdas  Blutgefäss- und  Nervensystem 
mächtig  wirkt  Wenn  wir  nur  einen  massigen  Beiz 
ausüben  wollen,  verwerthen  wir  die  einfachen  Sool- 
bftder, wollen  wir  energisch  wirken,  stehen  uns  die 
kohlensäurehaltigen  Soolbäder  zur  Verfügung.  Eine 
erschöpfende  Aufzählung  der  Indikationen  Solkas 
beechliesst  die  interessante  Arbeit 

H  Wünschmann,  Mnfluss  des  SaixgeheUtes 
der  JHnkquellm  auf  die  Etuibeschaffenheü.  (Ztschr. 
f.  kUn.  Med.  XUV.  1  u.  ^  p.  Ol.  1902.) 

Die  von  der  Hufeland 'sehen  Gesellschaft 
preisgekrönte  Studie  zeigt  am  Eofnbwrger  EUsch 
hdhbnmnen,  der  nur  Kochsalz  enthaltend,  ein  sonst 
indifferentes  Wasser  ist,  auffallende  Heilerfolge. 
Den  Versuchsthieren  wurden  vor  und  nach  den 
Versuchen  30 — 40  com  Blut  entzogen.  In  beiden 
Proben  wurden  das  specifische  Gewicht  des  Blutes, 
der  osmotische  Druck,  der  Wassergehalt,  der  Stick- 
stoffgehalt  und  der  Gehalt  an  Asche  bestimmt 
Das  Mineralwasser  wurde  Versuchsthieren  theils 
per  Schlundsonde  verabreicht,  theils  in's  Peri- 
tonaeum  injicirt  Es  zeigten  sich  erhebliche  Stei- 
gerung des  osmotischen  Druckes,  Abnahme  des 
Wassergehaltes  und  der  Trockensubstanz  des  Blutes 
und  Verminderung  des  Stickstoff-,  bez.  Eiweiss^ 
gehaltes.  Die  Dichte  des  Blutes  nahm  anschei- 
nend etwas  ab. 

F.  Sauer,  Die  Art  und  Weise  der  Wirkung  der 
Siahlbäder.    (München  1902.   Schauer.   8.   19  S.) 

Eine  kleine,  anspruchslose  Badebroschüre,  in 
der  in  mehr  populärer  Weise  die  Wirkungen  einer 
Stahlwassertrink-  und  Badekur  auseinandergesetzt 
werden.  Am  Schlüsse  stellt  S.  die  Thesen  auf, 
daas  die  Stahlbftder  anders  wirken  als  Süsswasser- 
bäder  von  gleicher  Dauer  und  Temperatur  und 
daas  die  Wirkung  einzig  und  allein  auf  den  Gehalt 
an  Kohlensäure  zurückgeführt  werden  muss.  S. 
führt  Stehen  auch  in  die  Reihe  der  Herzbäder  ein, 
deren  Zahl  von  Jahr  zu  Jahr  wächst  Wo  Kohlen- 
sSnre,  dort  die  Indikation  für  Herzkranke!  Bef. 
will  es  scheinen,  als  ob  noch  ein  anderer  Faktor 
gegeben  sein  müsste,  die  Vertrautheit  mit  den 
modernen  Herzuntersuchungsmethoden.  Nauheim 
wurde  gross  nicht  durch  seine  Quellen,  sondern 
durch  seine  Aerzte. 

Gazauz,  Sur  h  prStmdue  absorption  eutanie 
dane  h  iotn.  (Ann.  d'Hydrolog.  et  deClimat  m6d. 
VL  9.  1902.) 


Eine  Arbeit,  in  der  nachgewiesen  wird,  dass 
die  unverletzte  Haut  aus  dem  Badewasser  nichts 
resorbirt.  WennG.  trotzdem  an  die  durch  die  Haut 
vermittelte  specifische  Wirkung  der  Badewässer 
glaubt,  so  muss  er  seinen  Glauben  durch  wissen- 
schaftlich unbewiesene  Behauptungen  stützen. 

Zu  anderen  Ergebnissen  kommen : 

Siebelt  (Flinsberg),  Die  Balneologie  und  die 
Lehre  txm  der  ühdurchdringliehkeU  der  Baut  für  im 
Wasser  gelöste  Salxe  und  sonstige  Substanzen.  (Bal- 
neolog.  Centr.-Ztg.  Nr.  52.  1902.) 

Während  ein  Theil  der  Physiologen  (M unk) 
die  Meinung  vertritt,  dass  die  Haut  ein  Schutz« 
mittel  gegen  das  Eindringen  flüssiger  und  fester 
Stoffe  der  Aussenwelt  in  den  Körper  bildet,  also 
ihre  Impermeabilität  für  unumstOsslich  hält,  sind 
andere  (wie  Heidenhain)  der  Meinung,  es  sei 
möglich,  dass  durch  länger  fortgesetzte  Bäder  die 
Haut  Veränderungen  erleidet,  die  die  Resorption 
erheblicher  Mengen  gelöster  Stoffe  gestattet  Ver- 
suche, die  namentlich  von  Niebergall  mit  Salz- 
bädern angestellt  wurden,  haben  die  Permeabilität- 
theorie gekräftigt  Die  Fichtenrindenbäder,  die 
von  Adam  in  Flinsberg  eingeführt  wurden,  wirken 
durch  den  Gehalt  an  Terpentin  und  Gerbsäure. 
Ersteres  kann  durch  die  Lunge  eingeathmet  wer- 
den und  auf  diese  Weise  in  den  Kreislauf  kommen, 
aber  die  Gerbsäure  ist  kein  flüchtiger  Körper. 
Wenn  sie  also  bei  den  genannten  Bädern  wirkt, 
so  muss  sie  durch  die  Haut  resorbirt  worden  sein. 
Chrzonszewki  und  Wolkenstein  haben  auf 
Grund  ihrer  Versuche  an  Warm-  und  Kaltblütern 
folgende  Sätze  aufgestellt :  1)  Die  menschliche  und 
thierische  Epidermis  ist  für  Substanzen  in  wässe- 
riger und  noch  leichter  in  spirituöser  Lösung  per- 
meabel; 2)  erhöhte  Temperatur  beschleunigt  die 
Resorption ;  3)  die  Resorption  kann  auf  verschie- 
denen Wegen  stattfinden :  diffus,  durch  die  Blut- 
gefässe und  durch  die  Lymphbahnen.  Es  ist  klar, 
dass  diese  neue  Theorie  für  die  Balneologie  von 
grossem  Werthe  ist 

E.  Mory,  Die  Fangokur  und  deren  Indikationen. 
(Ztschr.  f.  diätet  u.  physikaL  Ther.  VL  5.  p.  280. 
1902.) 

Die  Fangotherapie,  die  vom  Bef.  in^Deutsch- 
land  (1896)  eingeführt  wurde,  hat  sich  rasch  ein- 
gebürgert M.,  der  über  ein  grosses  Kranken- 
material verfügt,  schildert  in  kurzen  Zügen  die 
bekannte  Methodik  und  giebt  als  Optimaltempera- 
turen 48 — 56^0.  an.  Dass  er  die  erste  Einpackung 
vom  Arzte  ausgeführt  haben  will,  bedarf  keiner 
Begründung.  Bezüglich  der  Indikationen  stellt  M. 
die  akuten  rheumatischen  Affektionen  der  Gelenke 
obenan,  weniger  prompt  ist  die  Wirkung  bei  den 
chronischen  und  bei  den  deformirenden  Formen 
des  Gelenkrheumatismus,  Auch  beim  Muskel- 
rheumatismus beseitigt  Fango  rasch  die  Schmer- 
zen; am  meisten  lobt  M.  die  Wirksamkeit  beim 
akuten  GichtanfalL  Neuralgien  werden  vortheil- 
haft  in  den  Kreis  der  Behandlung  gezogen;  von 


16 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  nnd  Phototherapie. 


Neuritiden  und  Besohftftigungsneurosen  erwähnt 
M.  die  multiple  Alkoholneuritis,  den  Schreibkrampf 
und  die  Bleineuralgie.  Nicht  unerw&hnt  bleibe  der 
günstige  Einfluss,  den  Fango  auf  die  Gallenstein- 
kolik  übt,  wo  mitunter  schon  nach  10  Minuten 
sich  der  Ductus  relaxirt  und  damit  der  Stein  aus- 
gestossen  wird. 

Seidelmann,  Zur  Behandlung  der  Oaüen- 
steinkrankheit  mit  Moorbädern,  (31.  sohles.  Bftder» 
tag  1903.) 

S.  ist  der  Ansicht,  dass  die  Folgezustände  der 
Gallensteinkrankheit  (Ulcerationen  und  Entzün- 
dungen der  Qallengänge,  Verengerungen  und  nar- 
biger Verschluss  derselben,  sowie  die  Perihepatitis) 
durch  Moorbäder  und  Moorumschlftge  wegen  deren 
resorbirender  Eigenschaft  nicht  nur  wesentlich  ge- 
bessert, sondern  auch  schliesslich  geheilt  werden 
könn^i,  und  yergleicht  damit  die  Wirkung  der 
Moorbäder  bei  den  im  Gefolge  von  Erkrankungen 
des  Uterus  und  seiner  Adnexe  auftretenden  Exsu- 
daten. Auch  die  nach  Gallensteinkoliken  verein- 
zelt auftretenden  Neuralgien  des  Plexus  solaris 
behandelt  S.  mit  Moorumschlägen,  von  denen  er 
gute  Erfolge  gesehen  hat 

Arthur  Loebel,  BeUrag  zur  Wirkung  der 
Moorbäder  bei  Herxmuskelerkrankungen  auf  Qrund 
von  BkUdntck-  und  neuramobimetrischen  Messungen, 
(Ztschr.  f.  diät  u.  physikaL  Ther.  VI.  7.  p.  308. 
1902.) 

Immer  mehr  zeitigen  die  Arbeiten  von  Rosen- 
bach u.  A.  die  Ansicht,  dass  die  anatomische  Dia- 
gnose der  Herzerkrankungen  hinter  der  funktio- 
nellen zurückzustehen  hat  Dementsprechend  sind 
auch  die  Eurbehelfe  besser  geworden  und  die 
Eohlensäurebäder,  wie  sie  zuerst  in  Nauheim  syste- 
matisch zur  Anwendung  gelangten,  sowie  die 
mechanische  Therapie  und  Hydrotherapie  konnten 
sich  in  der  Wissenschaft  das  Bürgerrecht  erwerben. 
Bei  Neurosen  und  Arteriosklerose  des  Herzens, 
sowie  beim  Gor  adiposum  mit  der  Begleiterschei- 
nung hohen  Blutdruckes,  hält  L.  auch  die  Moor- 
bäder für  angezeigt,  15etrachtet  jedoch  die  hydro- 
pischen  Gompensationstörungen  als  Grenze  dieser 
Behandlungsmethode  wegen  des  niedrigen  Blut- 
druckes/ der  meist  bei  diesen  Zuständen  Platz 
greift,  und  wegen  der  Ueberlegenheit  der  Kohlen- 
säurebäder und  der  hydriatischen  Kurbehelfe.  L. 
unterlässt  die  Moorbäder,  wenn  der  Blutdruck 
unter  130  mm  gesunken  ist  oder  wenn  er  aus 
äusseren  Gründen  die  Wirkung  jedes  einzelnen 
Bades  nicht  controliren  kann.  Es  ist  schade,  dass 
L.  die  Heilmethode  A.  Smith 's,  der  mit  den 
von  ihm  eingeführten  Wechselstrombädem  über- 
raschende Erfolge  erzielt,  vGllig  mit  Stillschweigen 
übergeht,  nachdem  er  sich  sonst  in  der  modernen 
Herzliteratur  als  wohl  belesen  bewährt  hat 

E.  Allard,  üeber  den  Einfluss  eines  natür- 
liehen  Bitterwassers  (Mergenlheimer  KarlsqueüeJ  auf 
den  Stoffweeheel  bei  Diabetes  mellitus  und  FeiteuchL 
(Ztschr.  f.  klin.  Med.  XLV.  3  n.  4.  p.  340.  1902.) 


Der  Einfluss  auf  die  Zuckerausscheidung  war 
ein  günstiger,  denn  die  tagliche  Zuckermenge  ver- 
minderte sich  bei  gleichbleibender  Kohlehydrat- 
zufuhr. Es  bestand  eine  erhühte  Toleranz  gegen 
Kohlehydrate,  die  nach  dem  Aussetzen  der  Trink- 
kur noch  einige  Zeit  anhielt  Gleichzeitig  stieg  in 
allen  Fällen  dasK()rpergewicht  und  das  Allgemein- 
befinden besserte  sich. 

A«  Winckler,  üeber  den  Nutzender  Oombnui' 
tion  von  Sehmierkur  und  Sekwefelkur  bei  Behand- 
lung der  Syphilis.  (Deutsche  Aerzte-Ztg.  11.  1902.) 

Einseitige  Merkunalkuren  genügen  nur  für 
leichte  und  gutartige  Fälle.  Dagegen  alle  Fälle 
vonSypbilis  maligna,  solche  bei  scrofulösen,  tuber- 
kulösen und  kachektischen  Individuen  und  endlich 
solche,  in  denen  das  Quecksilber  schlecht  vertragen 
wird,  sollten  ohne  Zeitverlust  in  die  Schwefelbäder 
verwiesen  werden,  denn  nur  die  oombinirte  Methode 
ist  im  Stande,  die  Krankheit  cito,  tuto  et  jucunde 
zu  heilen,  weil  sie  es  ermöglicht,  grosse  Mengen 
Quecksilber  in  löslicher  Form  durch  die  Gewebe 
hindurchzutreiben  und  das  syphilitische  Virus  zu 
vernichten,  ohne  den  Körper  zu  vergiften.  Die 
Quecksilberintoxikation  wird,  wie  jede  andere 
Metallvergiftung,  durch  den  Gebrauch  der  Schwefel- 
bäder hintangehalten. 

Aehnlichen  Grundsätzen  huldigt : 

Ferras,  JMtement  des  syphilitiquesaux Eaux 
sulfureuses.     (Progr^  m6d.  3.  S.  XU.  9.  1902.) 

Die  Schwefelquellen  bieten  ein  werthvoUee 
Unterstützungsmittel  der  Quecksilberkur  in  allen 
Stadien  der  Syphilis;  sie  verbessern  die  Ernährung 
und  bewirken,  dass  das  Quecksilber  besser  ertragen 
wird.  Die  geeignetsten  Bäder  sind  Luchon  (F.  prak- 
ticirt  in  Luchon !),  Bar^ges,  Aix,  Cauterets,  Uriages 
und  Challes  in  Frankreich,  Harrogate  in  England, 
Vinadio  in  Italien,  Aschena  in  Spanien,  Visella  in 
Portugal.  Deutschland  ist  in  der  Aufstellung  weg- 
gelassen. 

H.  Naumann,  Zur  Behandlung  der  kUmak- 
terisehen  Besehwerden.  (BalneoL  Centr.-Bl.  Nr.  43. 
1902.) 

N.  führt  die  klimakterischen  Beschwerdea  auf 
eine  Steigerung  des  Blutdruckes  zurück,  der  in 
einem  Falle  (mit  dem  G'är^iter'schen  Tonometer  ge- 
messen) auf  260  mm  Hg  gestiegen  war.  Zur  Herab- 
setzung wurde  vorerst  eine  Milchdiät  verordnet, 
oder  Molke  getrunken.  Die  kurgemässe  Anwen- 
dung der  letzteren,  vereint  mit  den  diuretischen 
Eigenschaften  der  Beinerxer  „lauen  QuelUf^  findet 
ihre  theoretisdie  Begründung  in  der  Thatsadie, 
dass  im  Gefolge  der  Aufnahme  warmer  Flüssigkeit 
in  den  leeren  Magen  mit  einer  Erweiterung  der 
Abdominalgefftsse  eine  Erniedrigung  des  Blut- 
druckes eintritt.  Kohlensaure  Mineralbäder  mit 
normaler  Wasserwärme  (32 — 34^  G.)  in  einer 
Dauer  von  10  Min.  verminderten  durch  Erleich- 
terung der  Girkulation  an  der  Peripherie  die  Span- 
nung imGefässsystem,  weshalb N.  auch  von  diesen 
vortheilhaften  Gebrauch  machte. 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  und  Phototherapie. 


17 


Steiner,  Zur  Bcdneoiherapie  der  Acne  vulgaris, 
(Ztschr.  f.  di&tet  u.  physik.  Ther.  VI.  4.  p.  239. 1902.) 

St  giebt  einen  kurzen  historischen  Abriss über 
die  Behandlung  der  Akne  und  empfiehlt  dann  die 
Anwendung  von  Dampfduechen ,  die  aber  noch 
fibertroffen  werden  durch  die  örtliche  Anwendung 
des  Levico- Wassers :  Eine  Maske  von  Flanell  oder 
Leinwand,  die  den  Oesichtsformen  möglichst  genau 
angepasst  ist,  wird  mit  verdünntem  Levico* Wasser 
getränkt,  sorgf&ltig  angelegt,  zur  Verhinderung  des 
Aastrocknens  mit  einem  wasserdichten  StofiF  belegt 
und  über  Nacht  liegen  gelassen.  Auch  eine  Com- 
bination  mit  der  Dampf methode  ist  möglich  [warum 
anch  nicht?  Ref.],  Wirksam  ist  der  Umschlag  an 
sich  durch  seine  erregenden  Eigenschaften  und 
durch  die  mineralischen  Bestandtheile  des  Levico- 
Wassers.  Eine  Vervollkommnung  der  Methode  ist 
durch  die  Gesichtsmassage  gegeben«  uns  will 
Bcheinea,  als  ob  das  Levico- Wasser  bei  der  ganzen 
Kur  das  Nebensächlichste  wäre. 

H.  Alapy,  BalneoÜwrapmtisehe  Behandhing 
der  iuberkuiösm  Qeknk-  und  Kno(AenkrcmkhiiUen 
hä  Emdem.    (Orvosok  lapja  Nr.  20.  1901.) 

A.  verlangt,  dass  der  Chirurg,  dessen  segens- 
reiche Thitigkeit  bei  der  Behandlung  tuberkulöser 
Oelenk-  und  Enochenkrankheiten  anerkannt  wird, 
anch  die  Hülfe  des  Baineologen  beiziehen  soll, 
weU  die  Badebehandlung  tonisirend  wirkt,  anderer- 
seits aber  die  Wundsekrete  gut  entfernt,  schmerzlos 
ist  und  endlich  lebhafte  Oranulationen  hervorruft 

A.  Singer,  Ueber  Urämie  und  die  Bedeutung 
von  Kohleneäurebädem  als  untersiiiixendes  Agens  in 
der  Therapie  derselben,  (Aus  dem  Bericht  über  das 
Sanatorium  von  Dr.  Poras  in  Solka  1902.) 

Die  Bader  sollen  nur  als  Herzstimulantien  be- 
trachtet werden.  Durch  reflektorische  Elrregung 
des  Splanchjiicus  wird  der  gesunkene  Herzdruck 
gehoben,  durch  Vagusreizung  die  Herzkraft  ge- 
steigert und  die  Bespirationfrequenz  herabgesetzt 
S.  sah  verschiedene  Male  bei  Urämie,  die  er  mit 
lauen  Eohlens&urebädem  behandelte,  Besserung 
der  Symptome,  besonders  wurden  die  Diurese  und 
die  Diaphoreee  günstig  beeinflusst,  was  sidi  durch 
die  Begoliraog  der  Cirkidationverhfiltnisse  unge- 
zwungen erklärt 

2)  Balneographie, 
a)  DeutsehUmd. 

J.  V.  Hartmann,  Die  Eeilqueüen  und  BeH- 
bäder  Würüemberge.  (Württemb.  Conr^Bl.  LXXU. 
10.  1902.) 

Eine  historische  Studie  voll  interessanter  Mit- 
theilungen Aber  noch  bestehende  und  längst  ver- 
gessene Heilquellen,  sowie  deren  Schicksale  im 
Laufe  der  Jahrhunderte. 

Dieser  Arbeit  eines  Nichtmediciners  schliesst 
sich  die  fiachmännische  von  R  Eiben:  „Beeehrei' 
bung  der  Mineralqueüen  und  Mineralbäder  Wiirttem- 
hergg^'  an.  Wir  würden  nur  Bekanntes  wiederholen, 
wenn  wir  auf  die  Arbeit  näher  eingehen  wollten. 
Med.  JtOirbb.  Bd.  280.  Hft  1. 


Sie  ist  übersichtlich  und  bringt  eine  Fülle  von  An- 
gaben, die  in  den  Lehrbüchern  erst  zusammen- 
gesucht werden  müssen. 

B.Wendriner,  lieber  den  Ein fluss  des  Neuen- 
akrer  Sprudels  auf  den  Stoffwechsel  des  Mensehen. 
(Ztschr.  f.  diätet  u.  physikaL  Ther.  VL  4.  p.  228. 
1902.) 

Aus  W.'s  Versuchen  geht  hervor,  dass  der 
Neuenahrer  Sprudel  die  Diurese  vermehrt  und  die 
Stickstoffausscheidung  erhöht  Auch  die  Hamsäure- 
ausscheidung  nimmt  zu,  und  zwar  dauert  die  ver- 
mehrte Ausscheidung  noch  geraume  Zeit  fort,  wenn 
kein  Sprudel  mehr  getrunken  wird.  Bezüglich  der 
Indikanurie  zeigte  sich  eine  Verminderung.  Da- 
gegen konnte  in  einem  Diabetesfalle  mit  starker 
Polyurie  wahrgenommen  werden,  dass  die  Diurese 
und  Stickstoffabgabe,  sowie  dieHamsäureausschei- 
dung  herabgesetzt  wurden. 

Wachenfeld,  Die  Naiuheimer  Bäder,  ihre 
Wirkung  und  die  Orenxen  ihrer  Wirksamkeit.  (Allg. 
med.  Centr.-Zig.  LXXL  31.  1902.) 

W.  geht  von  der  Theorie  aus,  dass  es  sich  bei 
allen  Neurosen  um  Infiltrationen  in  den  Schwann'- 
schen  Scheiden  handelt  Schwellen  diese  Infiltra- 
tionen (in  Folge  von  Hyperämie)  an,  so  drilcken  sie 
auf  die  Nervenfasern  und  -Zellen;  wird  die  In- 
filtration resorbirt,  so  wird  die  Herzthätigkeit  an- 
dauernd normal.  Auf  diese  Weise  erklärt  W.  die 
Heilkraft  des  Nauheimer  Wassers  bei  den  Neurosen 
des  Cirkulationapparates.  Analog  damit  werden 
die  Entzündungsprodukte,  die  sich  nach  Rheuma- 
tismus an  den  Herzklappen  gebildet  haben,  resor- 
birt. Auch  die  Heilung  beginnender  Arteriosklerose 
erklärt  sich  durch  Resorption.  W.  warnt  davor, 
zu  schwer  Eranke  nach  Nauheim  zu  schicken,  und 
betont,  dass  viele  Herzkranke  Wochen  lang  ander- 
weitig behandelt  werden  müssen,  bevor  sie  das 
erste  Bad  nehmen  können.  Auch  die  Ischias  führt 
W.  auf  Infiltrationen  in  der  Schwann'schen  Scheide 
zurück.  Schliesslich  seien  noch  die  in  Nauheim 
erzielten  Erfolge  bei  Rheumatosen  und  Gicht,  sowie 
bei  Scrofulose  und  allgemeinen  Erschöpfung- 
zuständen erwähnt 

P.  Roethlisberger,  Zum  Studium  der 
kohlensäurehaUigen  Chlornatrium -SchwefeUhermen 
von  Baden.  (Ztschr.  t  diätet  u.  physikaL  Ther.  V. 
8.  p.  658.  1902.) 

Die  Thermen  von  Baden  (Schweiz)  gehören  zu 
den  kohlensäurereichen  und  stehen  den  Nauheimer 
Quellen  in  dieser  Beziehung  nicht  nach.  In  einer 
Temperator  von  31 — 38^0.  verursachen  sie  Hyper- 
ämie der  Haut  und  wirken  deshalb  für  die  inneren 
Organe  entlastend.  Sie  rufen,  wohl  durch  eine 
Vagusreizung,  eine  Pulsverlangsamung  hervor  und 
bewirken  nur  eine  geringe  Blutdrucksteigerung. 
Bäder  von  34^  G.  erhöhen  den  Stoffwechsel  quali- 
tativ bedeutend  im  Sinne  einer  besseren,  bez.  voll- 
ständigeren Verbrennung  der  ümsetzungsprodukte 
des  Stickstoffwechsels. 


18  Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  and  Phototherapie. 

D.  Rothschild,   Herzkranke  in  Soden  am  Oeorg-        Liborios- 

Taunus.    (Balneol.  Centr.-Ztg.  24  u.  25.  1902.)  ,       „,  . ,       ^  ,.       '^'^'Ä®^^^       I^aJX 

c   ,      ^ ,    ^  IX     ^  *    1     TT      u    lu  j  doppeltkohlens.  Kalk   .    .    7.319  3.020 

Soden   hat   einen  alten  Kur  als  Herzheilbad.  ""  Magnesia     5.538  5.088 

Schon  1840  behauptete  S.  F.  Stiebel,  dass  sehr  ,  Eisen  .    .    0.299  — 

weit  vorgeschrittene  Erweiterungen  des  Herzens  Wie  man  nach  dieser  Zusammenstellung  die 

in  Soden  geheilt  würden.   Anfangs  der  50er  Jahre  beiden  Quellen  vergleichen  kann,  ist  schwer,  wie 

betonte  0.  Thilenius  die  Bedeutung  Sodens  in  man  gje  als  ähnlich  bezeichnen  kann,  ist  nicht  er- 

dieser  Hinsicht  und  bewirkte  1859  die  Erbohrung  findlich. 

einer  ergiebigen  kohlensäurereichen  Thermalquelle.  R.  B  e  n  s  e  n ,  Bad  Eüaen  und  seine  HeUquelkn, 
Die  Wirkungen  der  kohlensäurehaltigen  Bäder  wur-  (Minden  1901.  J.  C.  C.  Bruns.  8.  VIII  u.  96  S.) 
den  von  einer  Reihe  von  Autoren :  G.  T  h  i  1  e  n  i  u  s ,  Die  Broschüre  ist  ein  Führer  für  Badegäste  und 
Haupt,  Hughes  studirt  Grosses  Gewicht  legt  enthält  alles  für  diese  Wissenswertha  Was  die 
R  auf  eine  vernünftig  beaufsichtigte  Gymnastik.  Arbeit  aber  auch  für  Aerzte  wichtig  macht,  sind 
Dass  er  auch  Sklerose  der  Coronararterien  mit  Er-  die  Auseinandersetzungen  B.'s  über  den  Einflues 
folg  behandelt  hat,  möge  kurz  referirt  sein.  Wir  <ies  inhalirten  Schwefelwasserstoflfgases  aaf  die 
stimmen  ihm  bei ,  wenn  er  sagt :  „Es  wäre  von  Folgezustände  der  Endokarditis.  Wir  müssen  ge- 
ausserordentlichem Werthe,  wenn  es  gelänge,  eine  stehen,  dass  bei  dem  Aufschwünge,  den  die  Hera- 
wissenschaftlich begründete  Differentialindikation  therapie  in  den  letzten  10  Jahren  genommen  hat, 
für  die  verschiedenen  Badeorte  für  Herzkranke  auf-  und  bei  der  Bereitwilligkeit,  mit  der  fast  alle  Heil- 
zustellen". Dies  wäre  um  so  werthvoller,  als  mit  bäder  im  Gegensatze  zu  früher  jetzt  ihre  Pforten 
der  Zunahme  der  Erkenntniss  der  funktionellen  clen  Herzkranken  öffnen,  alle  Anpreissungen  mit 
und  organischen  Herzkrankheiten  die  Zahl  der  sich  Vorsicht  aufzunehmen  sind,  aber  die  Ausführungen 
hierfür  geeignet  haltenden  Bäder  von  Jahr  zu  Jahr  b.'s  sind  überzeugend  und  werden  durch  Beobach- 
wächst,  so  dass  eine  baldige  strenge  Musterung  tungen  in  englischen  Schwefelbädern  unterstützt 
wohl  am  Platze  scheint.  Es  ist  nur  bedauerlich,  dass  der  Autor  die  neuesten 
RNeumann,  Einiges  über  Bad  Briickenau,  Fortschritte  auf  dem  Gebiete  der  Herzdiagnostik 
seine  KunniUel,  insbesondere  die  Wemarxer  QueUe.  nicht  berücksichtigt  hat. 
(Therap.  Monatsh.  XVII.  1.  p.  6.  1903.)  -.  AusUmd 

N.   ist  ein   erprobter  Freund  des  idyUischen  «    t  „Hwin.      tu^   Th^^^  .^   nvw.Ui.  h^ 

Rhönbades,  denn  er  hat  schon  vor  20  Jahren  seine  ^  ^\  ^it    ^'^\r  !^  T   ^^    ^ 

Dissertation  über  die  diuretischen  Wirkungen  des  ^^'^^902?  Wchnschr. 

Wemarzer  Brunnens  geschrieben.     In  Brückenau  V     li^!!™    i       •.     «>/«n  ^^  «^ 

haben  sich  in  den  letzten  10  Jahren  die  Verhält-      .   J°  J^OO  Theilen  des  36«  C.  wannen  Wassers 

nisse  insofern  geändert,  als  die  Zahl  der  Harn-  und  ^       entnaiten . 

Nierenkranken  an  erste  Stelle  gerückt  ist,  so  dass  schwefeis.  J^—    ....    0.0061 

die  Bezeichnung:   „Bayrisches  Wildungen'*  nicht  phosphors.NatriSS    \    \    '.    '.    o!oo02 

von  der  Hand  gewiesen  werden  kann.     Die  prak-  sohwefels.  Calcium     ....    0.0029 

tische  Erüahrung  hat  N.  gezeigt,  dass  die  Wemarzer  Chlorcalcium 0.0064 

Quelle  nicht  nur  der  Georg- Victorquelle,  sondern  ^ohleuB.  Calcimn 0.1339 

i.    j      o  1  n  Tir-  i-       u   x     1  •  u  «       Stronüum      ....    0.0007 

auch   der  HelenenquelLe  an  Wirksamkeit  gleich-  *      Magnesium  0.0627 

kommt     Anerkennenswerth  sind  die  Erfolge  bei  l      Eisen 0.0007 

pleuritischen  Exsudaten,  überhaupt  bei  exsudativen  freie  Kohlensäure 0.0131 

Processen.     Die  Sinnbergerquelle  hat  noch  keine  Summa  der  festen  Bestandtheüe    0.2426 

grössere  ärztliche  Bedeutung  erringen  können,  wird  Mithin  gehört  die  Quelle  zu  den  an  festen  Be- 

meist  bei  Krankheiten  der  Athmungsorgane  em-  standtheilen  armen  Akratothermen.     Die  Sulphate 

pfohlen  oder  bei  solchen  Kranken,  die  die  drastisch  der  Alkalien  treten  gegenüber  den  Calcium-  und 

diuretische  Wirkung  des  Wemarzerwassers  nicht  Magnesiumverbindungen  in  den  Hintergrund, 
vertragen.  —  Vor  Allem  rühmtN.  die  klimatischen  E.  Ludwig,  Th.  Panzer  u.  R  v.  Zeynek, 

Vorzüge  Brückenaus,  die  bei  Chlorose  und  Anämie,  Untersuchung  der  JTiermalwässer  des  neuen  Springers, 

sowie  bei  Neurasthenie  zur  Geltung  kommen.  ^  Müh&runnens  und  der  Franz- Josef squelle  t» 

Die  LiboriusqueUe  in  Lippspringe  wurde  1902  Karlsbad.    (Wien.  klin.  Wchnschr.  XV.  38.  1902.) 
neu  untersucht  und  dabei  wurde  vonRhoden  ge-  Durch  die  Nachbohrungen  des  Springers  UI 

funden,  dass  sie  grosse  Aehnlichkeit  mit  der  Georg-  wurde    dessen  Ergiebigkeit    um   das  Zehnfache 

Victorquelle  in  Wildungen  besitzt     Es  enthalten  gesteigert,    ohne    dass   der   daneben   befindhche 

in  1000  Theilen:  Springer  U  abgenommen  hätte.     Die  Neufassung 

Georg-        Liborius-  des  Mühlbrunnens   brachte  diesen  fast  auf  seine 

Victorquelle       quelle  alte  Ergiebigkeit,  das  kühle  und  stark  ockerhaltige 

doppeltkohlens.  Natron    .    0.652  1.630  Felsenbrünnl    wurde   nicht  angeschlossen.      Die 

schwefeis.  Natron   .    .    .    0.686  0.772  iLi-n  ä«xtji_        tjs^       h-^^ 

Chlomatrium     ....    0.075  3.232  gleichfalls  neu  gefosste  Franz- JosefequeUe  ist  unter 

schwefeis.  Kalk  ....      —  14.390  den  kleinen  Thermen  mit  65^  C.  die  heisseste;  sie 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Klimatotherapie  und  Phototherapie. 


la 


erinnert  physiographisoh  an  den  bereits  alters- 
schwachen Bernhardsbninnen. — DieQefrierpunkts- 
erniedrigung  betrug  beim  Sprudel  0.307^,  beim 
Mhlbrunnen  0.293<^  und  bei  der  Franz  -  Josef s- 
qnelle  0.290<^.  Die  elektrische  Leitfähigkeit  der 
3  Quellen  entspricht  der  einer  0.55proc.  Olauber- 
aalzlösung.  Die  höheren  Werthe,  die  bei  der  Be- 
stimmung der  Gesammtkohlens&ure  gefunden  wur- 
den, erkl&>en  sich  durch  die  grössere  Schärfe  der 


Boneegno  bei  Trento.  Das  bekannte  Bad  gab 
vor  Kurzem  einen  mit  seltener  Opulenz  ausge- 
statteten Prospekt  heraus,  der  an  dieser  Stelle 
nicht  wegen  der  wissenschaftlichen  Leistung,  son- 
dern wegen  der  Fortschritte  auf  dem  Qebiete  der 
fieproduktiontechnik  Erwähnung  finden  mag. 

Oscar  Liebreich,  DU  VidiyqueUen.  (Therap. 
Monatsh.  XV.  7.  1901.) 

L.  ist  einer  Aufforderung  der  Direktion  der 
Staatsquellen  in  Vichj,  an  Ort  und  Stelle  Studien 
anzustellen,  nachgekommen  und  veröffentlicht  sie 
in  Form  eines  Aufsatzes  über  Vichy,  dem  wir  Fol- 
gendes entnehmen:  DerOrund,  warum  dasVichy- 
wasser  bei  längerem  Oebrauche  noch  gut  vertragen 
wird,  liegt  darin,  dass  die  schärfere  Wirkung  der 
Bicarbonate  durch  die  anderen  Bestandtheile  des 
Wassers  aufgehoben  wird.  Besonders  werthvoll 
sind  die  Natriumbicarbonate  bei  der  Behandlung 
der  Gicht;  im  Vichy wasser  wird  deren  Wirkung 
durch  die  diuretischen  Nebeneigenschaften  der 
Quelle  unterstützt  Auch  beim  Diabetes  empfiehlt 
man  seit  Langem  die  doppeltkohlensaures  Natron 
enthaltenden  Mineralwässer.  Eine  schwere  Gompli- 
kation  der  Zuckerhamruhr  ist  das  Koma;  nach  den 
Untersuchungen  von  Naunyn  und  Stadel- 
mann kann  man  durch  grosse  Oaben  Natrium- 
bicarbonates  das  voll  ausgebildete  Koma  beseitigen. 
Bei  der  Behandlung  des  chronischen  Magenkatarrhs 
spielen  die  alkalischen  Wässer  von  jeher  eine  grosse 
Rolle,  wie  auch  Leberkrankheiten  in  Vichy  erfolg- 
reich behandelt  werden,  sowie  Krankheiten  des 
uropoOtiBchen  Systemes.  Was  den  Werth  der  ein- 
zelnen Quellen  anbetrifft,  so  hat  sich  nicht  nur  in 
Vichy  selbst,  sondern  auch  bei  den  Hauskuren  der 
Gebrauch  entwickelt,  dass  Orande-Grille  bei  Leber- 
krankheiten, C^lestine  beiNierenaffektionen,  Oicht 
und  Diabetes  und  HOpital  bei  Magen-  und  Darm- 
stOrungen  verordnet  wird. 

A.  Vidal,  Les  eaux thermales d'ÄinrelrOuarka. 
(Arch.  de  M6d.  et  de  Pharm.  miL  XLI.  1.  p.  40. 
Janv.  1903.) 

Der  Badeort  verfugt  über  kalte  and  warme  Quellen. 
Die  kalten  haben  0.161«/m  kohleDsauren  Kalk,  0.938o/oo 
schwefelsauren  Kalk  und  0.767Voo  Chlornatrium;  die 
warmen,  deren  Temperatur  sich  zwischen  39  und  46®  C. 
bewegt,  haben  0.269«/oo  kohlensauren  Kalk,  1.542«/m 
schwefelsauren  Kalk,  0.310*/oo  schwefelsaures  Natron 
und  3.172*/«o  Chlornatrium.  Indikationen  sind:  chro- 
nischer Muskel-  and  Gelenkrheumatismus,  Gelenksteifig- 
keiten  nach  Verletzungen  und  Luxationen,  atonische  Ge- 
schwüre, alte  Hautkrankheiten  und  Lebercongestionen. 


Das  Badeleben,  sowie  die  Einrichtungen  scheinen  noch 
recht  primitiv  zn  sein. 

A.  D  u  s  s  u  c ,  Eiude  eommaire  eur  les  pnnei- 
pdles  indioations  des  eaux  de  Luxeuü.  (Lyon  m6d. 
XCVIIL  p.  518.  Avril  6.  1902.) 

Luxeuil  liegt  im  Norden  des  Departements  Hftute- 
Sa6ne400m  hoch  und  hat  Eisen-  und  Natronquellen.  Die 
Temperatur  der  letzteren  schwankt  zwischen  30  und  529, 
die  Eisenquellen  sind  21 — 29*  C.  warm  und  haben  0.012o/oo 
doppeltkohlensaures  Eisen,  sind  also  schwach  mineralisirt 
Die  Quellen  werden  empfohlen  bei  chronischen  Entzün- 
dungsvorgängen der  weiblichen  Generationorgane,  Neur- 
asthenie, Magen-Darmstörungen,  Anämie  und  Chlorose, 
sowie  bei  Rheumatosen  der  verschiedensten  Art. 

(7.   Phototherapie. 

Zur  allgemeinen  Orientirung  dienen  die  Arbei- 
ten von : 

A.  Dworetzky,  Die  Enttaiekehing  und  der 
gegenwärtige  Stand  der  Ldchttherapie  in  Bussland, 
(Ztschr.  f.  diätet  u.  physikal.  Ther.  V.  3.  p.  235. 
1901.) 

Im  Jahre  1897  errichtete  Murinow  im 
Marmorpalais  zu  Petersburg  ein  Institut  zur  thera- 
peutischen Ausntitzung  der  elektrischen  Licht- 
strahlen, nachdem  er  die  günstige  Wirkung  des 
Bogenlichtes  bei  Gelenkrheumatismus  beobachtet 
hatte.  Im  gleichen  Jahre  entstand  die  Heilanstalt 
von  Eoslowsky,  wo  zu  Heilzwecken  ein  Volta- 
bogen mit  einem  constanten  Strom  von  250  bis 
300  Ampöres  bei  50 — 60  Volt  zur  Anwendung 
gelangt  Im  Jahre  1900  gründete  L  a  n  g  die  photo- 
therapeutische Abtheilung  des  kaiserL  Institutes 
für  Experimentalmedicin  zu  Petersburg.  Die  be- 
kannten Kliniker  v.  Bechterew,  Serapin  und 
Minin  haben  die  neue  Methode  zum  Gegenstand 
umfassender  Studien  gemacht  So  kommt  es,  dass 
die  Lichttherapie  in  Russland  als  voUwerthiger 
Zweig  der  physikalischen  Heilfaktoren  das  Bürger- 
recht erworben  hat. 

Die  Zahl  der  rein  wissenschaftlichen  Arbeiten 
auf  dem  vorliegenden  Gebiete  ist  sehr  gross. 

Schon  1879  untersuchte  Üsskow  den  Einfluss  ver- 
schiedenfarbiger Lichtstrahlen  auf  das  Protoplasma  des 
thierischen  Körpera.  1880  erschien  die  Arbeit  von  E  o  n  - 
d  r  a  t  j  e  w  über  den  Verlauf  der  künstlich  hervorgerufenen 
septischen  Infektion  beiXhieren  unter  verschiedenfarbiger 
Beleuchtung.  1882  veröffentlichte  G  o  d  n  e  w  seine  epoche- 
machenden Studien  über  den  Einfluss  des  Sonnenlichtes 
auf  die  verschiedensten  Funktionen  des  Thierkörpera. 
1883  folgte  die  Arbeit  von  Gorbazewicz  über  die 
Wirkung  der  verachiedenen  farbigen  Lichtstrahlen  auf 
die  Entwickelung  und  das  Wachsthum  der  Säugethiere. 
Im  Jahre  1891  erschienen  die  Studien  von  Daitsch 
über  den  Gasaustausch  bei  Hunden  unter  dem  Einfluss 
des  weissen  Lichtes  und  seiner  verschiedenfarbigen  Strah- 
len, eine  Arbeit,  welche  1894  von  Eogan  zum  Theil 
rektificirt  wurde.  Den  Einfluss  des  elektrischen  lichtes 
auf  Mikroorganismen  (pyogenen  Charakters)  studirte  vor 
Allem  Chmielewsky,  die  schmerzstillende  Wirkung 
des  Glühlichtes  beobachtete  zuerst  v.  Stein.  Aus  dem 
Jahre  1899  haben  wir  die  werth  vollen  Untersuchungen 
von  Minin  über  die  Behandlung  der  örtlichen  chirurgi- 
schen Tuberkulose  mit  Licht,  auch  eme  Reihe  anderer 
Krankheiten  zog  Minin  in  den  Ej^is  seiner  Beobach- 
tungen ;  er  behandelte  sogar  die  venerischen  Krankheiten 
mit  Licht    Murinow   benutzte  das  licht  des  Volta- 


20 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  und  Phototherapie. 


bogens  für  die  Therapie  des  akuten  GeleDkrheamatiBiniis. 
Kessler  unterscheidet  3  Arten  der  lichtbehandluDg : 
die  reine  Elektrophototherapie,  bei  der  die  Wärmestrahlen 
mit  Hülfe  physikalischer  oder  chemischer  Agentien  aus- 
geschlossen sind;  die  elektrische  Photothermotherapie 
und  die  elektrische  photothermische  Massage. 

Gabrilowioz  und  Finkeinstein,  die  dasDcht 
bei  Tuberkulösen  gebrauchten,  kamen  zu  dem  Schlüsse, 
dass  es  nur  symptomatischen  Werth  hat.  Noma  nach 
Masern  behandelte  S  o  k  o  1  o  w  mit  bestem  Erfolge.  Aus 
der  V.  Bechterew  'sehen  Klinik  stammen  die  Versuche 
von  Triwus  über  die  Wirkung  des  farbigen  Lichtes  auf 
die  Herzthätigkeit  Tr.  fand,  dass  farbiges  Licht  das 
Herz  beruhigt,  am  meisten  das  violette,  am  wenigsten 
das  rothe.  M  a  k  1  a  k  o  w  beschäftigte  sich  mit  der  Wir- 
kung des  Lichtes  des  Voltabogens  auf  die  Haut  und 
Glebowsky  mit  derselben  auf  das  lupose  Granulom. 
Die  physiologischen  und  therapeutischen  Erfolge  der 
Lichtbäder  wurden  von  Eiger  studirt,  die  Wirkimg  des 
Lichtes  bei  Pocken  von  Ol e i  n i k  o  w ,  die  der  chemischen 
Strahlen  des  Sonnenlichtes  bei  Homhauteiterungen  von 
Nesnamow. 

Aus  der  kurzen  Uebersicht  ist  zu  erkennen, 
mit  welchem  Eifer  in  Russland  phototherapeutische 
Studien  angestellt  werden. 

S.  Bang,  Der  ffegenwäriige  Siand  der  biologi' 
sehen  Lichtforadiung  und  der  lAehüherapie.  (BerL 
klin.  Wchnschr.  XXXVIH.  49.  1901.) 

Am  besten  ist  die  lokale  Lichtwirkung  studirt 
Schon  1859  stellte Char cot  dieVermuthung  auf, 
dass  das  Sonnenerythem  nicht  von  den  Wftrme- 
strahlen,  sondern  von  den  chemischen  Strahlen 
herrühre.  Finsen  fiind,  dass  die  vom  Lichte 
hervorgerufene  Hyperämie  sehr  lange  anhält ;  noch 
nach  Monaten  ist  eine  deutliche  Dilatation  der  Oe- 
fasse  wahrzunehmen.  In  der  Oefässdilatation,  der 
Exsudation  folgt,  und  im  lebhaften  Zuströmen  der 
Leukocyten  ist  der  histologische  Vorgang  der  Licht- 
entzündung gegeben.  Die  nachfolgende  Pigment- 
bildung ist  eine  Schutzmaassregel  des  Körpers; 
wie  sie  zu  Stande  kommt,  ist  noch  nicht  auf- 
geklärt, jedenfalls  aber  stammt  das  Pigment  von 
den  rothen  Blutkörperchen,  denn  es  ist  gleich 
diesen  eisenhaltig.  Unvollständiger  ist  unser  Wissen 
von  den  allgemeinen  Wirkungen  des  Lichtes.  Man 
kennt  den  Einfluss  auf  den  Stoffwechsel  und  die 
bakterientödtenden  Eigenschaften  des  Lichtes,  aber 
damit  sind  unsere  biologischen  Kenntnisse  in  Be- 
treff der  Lichtwirkung  erschöpft 

Die  Lichttherapie  selbst  kann  man  in  zwei 
Hauptgruppen  theilen,  die  positive  und  die  nega- 
tive Lichttherapia  Die  letztere  beruht  auf  der 
Beobachtung,  dass  die  hautreizende  Wirkung  der 
chemischen  Strahlen  einen  schädlichen  Einfluss 
auf  gewisse  Hauterkrankungen  hat,  und  geht  des- 
halb darauf  aus,  alles  Licht  oder  doch  dessen  che- 
misch wirksamen  Theil  von  dem  Kranken  fernzu- 
halten. Die  positive  Lichttherapie  verwendet  das 
Licht  theils  für  Allgemeinbehandlung,  theils  lokalen 
Leiden  (meist  Dermatosen)  gegenüber.  Man  be- 
nutzt Sonnenlicht  und  elektrisches  Licht  Die 
Allgemeinbehandlung  mit  elektrischem  Bogenlicht 
wird  vielfach  ganz  kritiklos  vorgenommen;  die 
zahlreichen   in   den«  letzten  Jahren  entstandenen 


,,Lichtheilanstalten''  stehen  nur  zum  geringen  Theile 
auf  einer  wissenschaftlichen  Stufe.  Die  Glühlicht- 
bäder, die  man  vielfach  den  Lichtbädern  zuzählt, 
entwickeln  an  sich  nur  eine  minimale  Lichtwirkung; 
sie  wirken  schweisserzeugend ,  was  bei  der  An- 
wendung rein  chemischer  Strahlen  nicht  beobaditet 
wird.  Der  einzige  Zweig  der  positiven  Licht- 
therapie, der  wissenschaftlich  und  praktisch  wohl- 
begründet ist,  ist  die  von  Finsen  eingeführte 
örtliche  Lichttherapie.  Was  deren  Zukunft  an- 
betrifft, so  sind  die  Erfolge  zur  Zeit  schon  so  deut- 
lich, dass  wir  das  neue  Heilmittel  als  ein  viel- 
versprechendes bezeichnen  dürfen. 

J.Marcuse,  Der  ffegenioärtige  Stand  der  UM- 
Iherapie,  (Ztschr.  f.  diätet  u.  physikal.Ther.  VI  3. 
p.  158.  1902.) 

Der  gegenwärtige  Stand  der  Lichttherapie  ge- 
stattet nachfolgende  Thesen :  Die  Behandlung  des 
Lupus  nach  Finsen  ist  ein  Specificum,  das,  nur 
erschwert  durch  äussere  Verhältnisse,  einer  uni- 
versellen Anwendung  Hindemisse  bietet  Die  lokale 
Lichtbehandlung  ist,  abgesehen  vom  Lupus,  ein 
bisher  ungelöstes  Problem.  Die  allgemeine  Bogen- 
lichtbehandlung  kann  bei  funktionellen  Neurosen 
suggerendi  causa  beigezogen  werden.  Die  all- 
gemeine Olühlichtbehandlung  ist  zur  Zeit  das  beste 
SchweisserzeugungsmitteL 

H.  Strebel,  Die  bisherigen  Leistungen  der 
LiehUherapie.     (Berliner  Klin.  Heft  164.  1902.) 

Str.,  der  auf  dem  Gebiete  der  Lichttherapie 
schon  eine  Reihe  von  Arbeiten  verfasst  hat,  giebt 
eine  übersichtliche  Zusammenstellung  des  bisher 
Erreichten.  Er  beschreibt  nicht  nur  die  nöthigen 
Apparate  in  klarer  Weise,  sondern  bringt  auch  eine 
recht  einleuchtende  Angabe  der  Indikationen,  ohne 
sich  in  Weiterungen  einzulassen  und  in  Ueber- 
treibungen  zu  verfallen.  Die  Broschüre  eignet  sich 
am  besten  für  Solche,  die  der  Phototherapie  femer 
stehen  und  einen  raschen  Ueberblick  gewinnen 
woUen. 

P.  Joire,  JUehttherapie.  (Rev.  Int  de  Th6r. 
phys.  Nr.  18.  1902.) 

J.  berichtet  von  den  Studien  Flammario n's, 
der  zuerst  den  Einfluss  der  Spektralfarben  auf  das 
Pflanzenleben  studirte  und  fand,  dass  die  gelben 
Strahlen  wirksamer  sind,  als  alle  anderen  zu- 
sammengenommen. Noch  interessanter  sind  die 
Untersuchungen,  die  die  Wirksamkeit  des  Lichtes 
auf  das  animale  Leben  betreffen.  Es  hat  sich  er- 
geben, dass  die  Girkulation  durch  weisses  und 
rothes  Licht  erhöht,  durch  bhiues  Licht  verzögert 
wird.  Die  blauen  und  violetten  Strahlen  verlang- 
samen den  Stoffwechsel,  das  weisse  Licht  erhöht 
ihn,  noch  mehr  aber  das  rothe. 

P.  Borissow,  Ueber  den  Einfluss  des  Lichtes 
und  der  Dunkelheit  auf  den  ihierisehen  Organismus. 
(Wratsch  Nr.  46.  1900.) 

Die  mit  Hunden  und  Kaninchen  angestellten 
Versuche  ergaben,  dass  im  Dunkeln  gehaltene 
Thiere  langsamer  an  Gewicht  zunahmen  und  ge- 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  und  Phototherapie. 


21 


liogere  FresdaBt  zeigten,  als  in  hellen  StUlen 
unt^lgebrachte.  Ein  Einfluss  anf  die  Blutbildnng 
konnte  nicht  nachgewiesen  werden. 

N.  RFinsen,  Mütheäungen  aus  Finsen'a 
mbßkmisehem  lAchtinsHhä.  in.  (Leipzig  1903. 
F.CW.VogeL   8.    153  S.) 

Im  ersten  Theile  bringt  Finsen  selbst  eine 
Fortsetzi^ig  früherer  Studien.  Er  fand,  dass  Sonnen- 
licht, das  nur  durch  Bergkrystall  gegangen  war, 
um  25<^/o  wirksamer  war  als  solches,  das  eine  Glas- 
platte passirt  hatte,  um  die  Lichtwirknng  mög- 
lichst kräftig  zu  gestalten,  muss  man  beim  elek- 
trischen Licht  BergkrystalUinsen,  beim  Sonnenlicht 
Glaslinsen  nehmen.  Eupferlüsung  Ifisst  mehr  che- 
mische Strahlen  passiren  als  Methylenblaulösung. 
Verbesserungen  der  Methode  sind  nur  auf  dem 
Wege  möglich,  dass  man  ein  Licht  schafft,  das 
möglichst  reich  an  chemischen  und  arm  an  W&rme- 
strahlen  ist  In  einer  Arbeit,  die  Finsen  ge- 
meinschaftlich mit  0.  Dreyer  machte,  wird  be- 
tont, dass  nicht  nur  höhere  Temperaturen,  sondern 
auch  starkes  Licht  schädlich  auf  die  Pockenvaccine 
wirken,  weshalb  man  die  Vaccine  (in  rothen  Glä- 
sern) in  der  ESlte  und  ^nstemiss  aufbewahren  soll. 

Drigalski,  Zur  Wirkung  der  Liehtwänne" 
ärdhlm.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXVn. 
1902.) 

Die  Lichtwärmestrahlen  sind  die  chemisch  nicht 
wirksamen  Strahlen  des  elektrischen  Glühlichtes, 
sie  entbehren  der  specifischen  baktericiden  Licht- 
wirkung; gegenüber  dem  steht  eine  Behauptung 
Eattenbracker's.  D.  fand,  dass  mit  Milzbrand 
geimpfte  Mäuse  viel  eher  zu  Grunde  gingen,  wenn 
man  sie  der  Bestrahlung  mit  einer  Glühlampe 
unterwarf.  Aus  den  Versuchen  geht  hervor,  dass 
die  Liditwärmestrahlen  durch  die  in  Folge  der 
starken  Perspiration  hervorgerufene  Erschöpfung 
die  Widerstandsfähigkeit  des  Körpers  gegen  akute 
infektiöse  Prooesse  vermindern  und  dass  diese 
starke  Wirkung  eine  Eigenthümlichkeit  der  vom 
I^^äe  ausgehenden  Wärmestrahlen  ist 

H.  Salomon,  üeber  die  Wirkung  der  Heiss- 
hifibäder  und  der  elekirisehen  Lichtbäder.  (Ztschr. 
f.diätet.  u.  physikal.  Ther.  V.  3.  p.  206.  1902.) 

Bei  den  Schwitzbädern  war  zu  constatiren: 
Steigerung  des  Sauerstoffverbrauches  und  der  Koh- 
lensäureabgabe, geringe  Zunahme  der  Harnausschei- 
dung, Erhöhung  der  Temperatur  um  0.5 — 1.5*  C, 
der  Pulsfrequens  bis  zu  120,  Abnahme  des  Ge- 
wichtes bis  um  2200  g.  In  den  elektrischen  Licht- 
bidem  war  der  Sauerstoffverbrauch  wesentlich 
Siöeser,  die  Körpertemperatur  stieg  im  Maximum 
inn  2.7«  C,  die  Pulsfrequenz  auf  132;  der  Ge- 
wichtsverlust betrug  400— 1900g.  In  der  Praxis 
sind  die  elektrischen  Lichtbäder  als  reinliche, 
sdmell  wirkende  Schwitzbäder  vorzuziehen.  Sie 
Ilaben  aber  gegenüber  den  alten  Schwitzbetten  den 
Nachtheil,  dass  sie  theurer  und  von  dem  Vor- 
handensein einer  elektrischen  Leitung  abhängig 
sind.     Eine    specifische  Wirkung   erheblicheren 


Grades  auf  den  Stoffwechsel  ist  nicht  nachweisbar; 
der  mit  ihrer  Erfindung  gemachte  Fortschritt  ist 
nur  ein  technischer,  kein  medicinischer. 

Krebs,  Schwibüen  in  elektrischen  Lieht-  und 
Beissluftkästen.  (Deutsche  med.  Wchnschr.XXVn. 
40.  1901.) 

Die  Erfolge  seiner  Untersuchungen  fasst  K. 
dahin  zusammen,  dass  die  meisten  Patienten  in 
elektrischen  (weissen)  Glühlichtbädern  rascher  und 
bei  niedrigerer  Temperatur  transspiriren,  als  bei 
anderen  Schwitzproceduren.  Diesen  Erfolg  ver- 
danken diese  Bäder  nur  den  Wärmestrahlen.  Elek- 
trische Bogenlicht-Kastenbäder  sind  weniger  ge- 
eignet Bei  längerem  Verweilen  (20 — 25  Min.)  steigt 
die  Pulsfrequenz  bei  abnehmendem  Blutdruck, 
weshalb  organisch  Herzkranke  ausgeschlossen  wer- 
den müssen.  Die  meisten  Glühlicht-  und  Heiss- 
luftkästen  bedürfen  wegen  der  ungleichen  Erwär- 
mung und  fehlerhaften  Thermometrie  wesentlicher 
Verbesserung. 

Danilow,  Beitrag  %ur  Frage  der  therapeuti- 
schen Anwendung  des  blauen  elektrisehen  Lichtes. 
(Ther.  d.  Gegenw.  N.  F.  V.  9.  p.  395.  1902.) 

D.  bringt  eine  Reihe  von  Krankengeschichten, 
aus  denen  hervorgeht,  dass  in  Fällen  von  Neuralgie, 
besonders  der  grossen  Aeste,  Bestrahlungen  mit 
blauem  Licht  bessernd,  bez.  heilend  gewirkt  haben. 
Während  das  blaue  Licht  anämisirt,  wirkt  das 
weisse  hyperämisirend.  Die  Beobachtungen  sind 
nicht  einwandfrei,  weil  in  einzelnen  Fällen  neben 
dem  blauen  Licht  auch  andere  Heilmittel  (Chinin) 
versucht  wurden. 

G.  Kaiser,  Methodik  und  Erfolge  der  Blau^ 
lißkibehandtung.  (Wien.  klin.  Rundschau  XVII.  17. 
1903.) 

Durch  das  Blaulicht  wird  der  Stoffwechsel 
reflektorisch  bedeutend  angeregt  Den  stärker 
brechbaren  Strahlen  muss  man  in  dieser  Hinsicht 
eine  grossere  Wirkung  zuschreiben ;  nur  die  che- 
mischen Strahlen  sind  aktiv,  der  Einfluss  der 
Wärmestrahlen  kann  ganz  ausgeschaltet  werden. 
Die  Wirkung  des  Blaulichtes  hängt  ab  von  der 
Entfernung  und  Stärke  der  Lichtquelle,  es  durch- 
dringt auch  bluthaltige  Gewebe  so  leicht,  dass 
eine  Tiefenwirkung  zweifellos  ist,  ausserdem  wirkt 
es  resorbirend  und  schmerzstillend,  in  conoentrir- 
tem  Zustande  sogar  anästhesirend. 

J.  G.  Gabrilowitsch  und  L.  0.  Finkel- 
stein,  Zur  Frage  der  elektrisehen  Lichibehandlung. 
(Wratsch  14  u.  15.  1900.) 

G.  u.  F.  benutzten  bei  Tuberkulösen  gemischtes 
weisses  Licht  ohne  Ausschluss  der  Wärmestrahlen 
und  gebrauchten  Stromstärken  von  10 — 20  Am- 
peres. Die  Distanz  der  Lichtquelle  vom  Kranken 
betrug  1^/4 — 3  m.  Man  erreichte  öfters  Aufhören, 
jedenfalls  aber  Linderung  der  pleuritischen  Schmer- 
zen, die  mit  jeder  Sitzung  geringer  wurden.  Nur 
bei  solchen  erfolgte  völlige  Heilung,  deren  Schmer- 
zen rheumatischer  Natur  waren.  Bei  Pleuritis  sicca 
acuta  und  chronica  verminderten  sich  die  ReibQ^ 


22 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  und  Phototherapie. 


geräusche.  Kopfschmerzen  und  SchwSchezust&nde 
wurden  nach  und  während  der  Sitzungen  einige 
Male  beobachtet. 

F.  Hammer,  Ueber  Ldehibehtmdlung  mit  Vor- 
zeigung einer  Eisenbogenlampe.  (WQrttemb.  Corr.- 
Bl.  LXXm.  11.  1903.) 

Die  von  H.  benutzte  Dermolampe  hat  grosse  Pene- 
trationskraft.  Ihre  Strahlen  darchdriDgen  die  beiden 
Haatschichten  eines  rasirten  EaniDchenohres  und  üben 
bei  2  Minnten  Ezpositionzeit  eine  starke  photographisohe 
Wirkung  auf  lichtempfindliches  Papier  aus.  Die  Erfolge, 
die  H.  bei  Lupus  hatte,  werden  als  gut  bezeichnet 

Dem  gegenüber  erklärt  Finsen  in  der  Deutschen 
med.  Wochenschrift  (XXVin.  2),  dass  die  Dermolampe 
nichts  weiter  ist  als  eine  von  Ejeldsen  ausgeführte, 
nicht  gelungene  Nachahmung  der  Bang*schen  Lampe. 
Dabei  äussert  F.,  dass  alle  Versuche,  seine  Methode 
zu  verbilligen,  bisher  kein  greifbares  Resultat  ergeben 
haben. 

FoyeaadeCourmelles,  Die IMiibehand- 
lung.  (Monatsh.  f.  prakt  Dermatol.  XXXIV.  8. 
1903.) 

de  C.  hat  einen  einfachen  und  billigen  Apparat  con- 
struirt,  den  er  J^ckem^8chen  RcLdiaior^  nennt  und  der 
dieselben  Resultate  erzielen  soll  wie  das  von  Finsen 
angegebene  Instrumentarium.  Ferner  berichtet  er  über 
eine  erfolgreiche  Behandlung  des  Lupus  mit  Röntgen- 
strahlen, die  er  in  150  Sitzungen  einwirken  liess,  bis 
Heilung  erfolgt  war. 

Eattenbracker,  7hi^5ar6lAc&i&äefer.  (Arch. 
f.  Lichttherapie  L  1901.) 

Von  der  Voraussetzung  aussehend,  dass  die  Anwen- 
dung der  Lichtbäder  häufig  deshalb  auf  Schwierigkeiten 
stösst,  weil  das  Instrumentarium  zu  kostspieh'g  ist,  con- 
struirte  E.  seine  tragbaren  Lichtbäder  —  muldenförmige 
Gehäuse,  die  mit  Glühlichtem  ausgestattet  und  der  bes- 
seren Strahlung  wegen  innen  mit  weissem  Ledertuche 
überzogen  sind.  Die  Temperatur  lässt  sich  rasch  auf 
eine  Höhe  bis  zu  90>  C.  steifem,  so  dass  die  Schweiss- 
sekretion  nicht  lange  auf  sich  warten  lässt  und  eine  er- 
giebige ist.  Neu  ist  die  Verwendung  der  Lichtbäder  bei 
länger  dauernden  Operationen,  um  die  Anskühlung  des 
Eörpers  zu  verhüten. 

L.  Laquer,  lieber  eine  einfaehe  Methode  der 
therapeutischen  Verwendung  des  ekktrisehen  Lichtes. 
(Deutsche  med.  Wchnschr.  XXVII.  22.  1901.) 

L.  hat  einen  handlichen  Apparat  erfunden,  der  unter 
dem  Namen  Heliodor  in  der  Fachpresse  beschrieben 
wurde.  Er  fasst  seine  mit  diesem  Apparate  gewonnenen 
Erfahrungen  dahin  zusammen,  dass  örtliche  elektrische 
licht-  und  Wärmereize  auf  die  unbedeckte  Haut  eine  be- 
ruhigende Wirkung  üben  und  bei  gewissen  funktionellen 
Nervenstörungen  anregen,  wenn  die  Temperatur  45*  C. 
nicht  überschreitet.  Es  empfehlen  sich  offene  elektrische 
lichtkastenvorrichtungen ,  die  in  gleicher  Welse  wie 
Elektroden  in  loco  morbi  et  doloris  angesetzt  werden. 
Die  Zeitdauer  für  jede  Eörperstelle  betagt  in  mazimo 
15  Minuten ;  die  Anwendungen  sollen  wöchentlich  3 — 4mal 
^    geschehen. 

F.Neumann,  Beohaehiungen  aus  dem  Landes- 
bade in  Baden-Baden.  (Deutsches  Arch.  f.  klin. 
Med.  LXXin.  p.  641.  1902.) 

Im  Jahre  1901  wurde  ein  elektrisches  Lichtbad  mit 
48  Glühlichtlampen  und  4«7afMfM5-Bogenlichtlampen  ein- 
gerichtet Das  Licht  der  letzteren  hat  reichUohe  ultra- 
violette Strahlen.  Der  Stromverbrauch  ist  pro  Lampe 
800  Volt  Wenn  alle  Lampen  brennen,  steigt  die  Tem- 
peratur nicht  über  45*  C.  Die  Schweisserregung  ist 
wesentlich  angenehmer  als  bei  den  anderen  Schweiss- 
prooeduren,  denn  die  Pulsfrequenz  wird  in  den  meisten 


Auffallend  günstig  war  die  Wir- 
nff  der  JatKfcM- Lampe  in  3  Fällen  peripherischer 
iske' 


Füllen  nicht  alterirt 

kung 

Muskelatrophie  nach  Neuritis. 

0.  Holzknecht,  Eine  neue  einfache  Dosi- 
rungemethode  in  der  Radiotherapie.  (Wien.  klin. 
Rundschau  XVI.  35.  1902.) 

Die  ROntgendermatitis  und  der  dadurch  be- 
dingte Haarausfall  fflhrten  zu  Versuchen,  diese 
Reaktion  therapeutisch  auszubeuten.  Aber  man 
fand  bald  heraus,  dass  die  von  der  Haut  absorbirte 
Lichtmenge  den  Erfolg  entscheidet  und  dass  man 
einmal  über  das  Ziel  hinausschiesst  und  Schaden 
anstiftet,  das  andere  Mal  nichts  erreicht,  wenn  man 
nicht  eine  genaue  Dosirungsmethode  hat  Zu  die- 
sem Zwecke  benutzte  H.  die  Erfahrungsthatsache, 
dass  gewisse  Salze  im  ROntgenlichte  verachiedene 
Farben  annehmen.  Die  Tiefe  der  Fftrbung  geht 
mit  der  im  Salze  absorbirten  Lichtmenge  und  diese 
mit  der  in  der  Haut  absorbirten  Menge  parallel 
Man  gebraucht  am  besten  eine  Mischung  v<»i  che- 
misch reinem  Natriumsulphat  und  chemisch  rei- 
nem Natriumchlorid,  die  die  Haut  unter  ROntgen- 
licht  schwach  gelb  Yerfftrbt  Das  „Ckromoradkh 
meier"  zeichnet  sich  durch  seine  Zuverlftssigkeit 
aus  und  schützt  Arzt  und  Patienten  vor  Schifailich- 
keiten  der  Radiotherapie. 

Von  derVieLseitigkeit  der  therapeutischen  Ver- 
werthung  überzeugen  uns  nachstehende  Studien, 
an  deren  erster  Stelle  diejenigen  über  Lupus  ge- 
nannt wwden : 

N.  R.  Finsen,  Die  Bekämpfung  des  Lupu» 
vulgaris.  (Jena  1903.  Oustav  Fischer.  8.  6  S. 
mit  24  Tafeln.) 

F.  stellt  die  Behauptung  auf,  dass  durch  seine 
Methode  alle  Kranke  mit  Lupus  vulgaris  geheilt 
werden  könnten  und  dass  in  mnigen  Jahren  alle 
alten  lUle  in  Dänemark  verschwunden  sein  wer- 
den, so  dass  nur  die  der  Heilung  leicht  zugftng- 
lichen  frischen  Formen  übrig  bleiben.  Er  bringt 
eine  Reihe  von  photographischen  Abbildungen,  aus 
denen  zu  ersehen  ist,  wie  die  Kranken  vor  der 
Kur  ausgesehen  haben  und  welche  Erfolge  er- 
zielt wurden.  Es  ist  anerkennenswerth,  wie  in 
Dänemark  die  Privatwohlthfttigkeit  und  der  Staat 
die  Bestrebungen  F.'s  unterstützt  haben.  Eine 
Statistik  über  die  804  Behandelten  zeigt  bei  50^/o 
völlige  Heilung,  bei  weiteren  25^/^  bedeutende 
Besserung,  bei  den  übrigen  Patienten  wurde  die 
Behandlung  entweder  vorzeitig  abgebrochen  oder 
die  Kranken  starben  an  intercurrenten  Krankheiten. 
Zum  Schlüsse  macht  F.  darauf  aufmerksam,  dass 
seine  Heilresultate  anderswo  nur  dann  erwartet 
werden  können,  wenn  man  die  gleichen  Instru- 
mente benutzt  und  die  Behandlung  eben  so  lange 
ausdehnt,  wie  er  es  thut. 

0.  von  Petersen,  Die  LidUbehandkmg  des 
Lupus.  (Petersb.  med.  Wchnschr.  N.  F.  XVm.  44. 
1902.) 

Die  Finsen- Behandlung  ist  ein  bedeutender 
Fortschritt  in  der  Lupustherapie  und  wirkt  wesent- 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Klimatotherapie  und  Phototherapie. 


23 


lieh  besser  als  die  Behandlung  mit  BGntgenstrahlen. 
Sie  kann  jeden  Lupus  vulgaris  der  Haut  zur  Hei- 
lung bringen.  Beim  Lupus  erythematodes  erhfilt 
man  nur  in  der  Hälfte  der  Fälle  einen  Erfolg,  ebenso 
bei  den  capillaren  Yenenektasien  und  bei  Naevus. 
Oute  Besultate  sind  dagegen  zu  erwarten  bei  der 
Aleppobeule  und  der  Aktinomykosis  der  Haut  Da 
das  Heilverfahren  zeitraubend  und  kdstspielig  ist 
und  die  meisten  Lupuskranken  den  ärmeren  Stän- 
den angehören,  so  scheint  es  gerathen,  specielle 
Finsen- Heilanstalten  zu  gründen  und  diese  mit 
Luposasylen  zu  verbinden. 

F.  H.  Glarke,  Dr,  Finsen'a  Lupus  treat- 
nmL  (Glasgow  med.  Joum.  LYL  6.  p.  414.  Dea 
1901.) 

liQthält  eine  genane  Sohilderong  des  Finsen 'sehen 
lostitats,  der  dann  geübten  Methode  und  der  dadurch  er- 
zielten Heilerfolge. 

The  treaiment  of  lupus  vulgaris  and  same  oiher 
diseases  of  ihe  skin  by  Finsen's  lighi  method  and 
X-rays,    (Brit.  med.  Joum.  Sept.  28.  1901.) 

Die  Zahl  der  Sitzungen  betrug  zwischen  8  und 
370.  Die  Erfolge  waren  derartig  befriedigend, 
dass  die  Lichtbehandlung  des  Lupus  als  die  beste 
bisher  bekannte  Methode  bezeichnet  wird.  Es  wird 
kurz  angegeben,  wie  man  die  mitunter  störenden 
Zwischenfälle  (Erytheme  u.  s.  w.)  rasch  beseitigen 
kann. 

K  A.  Pjetnikoff,  Zur  Lichtbehandlung  der 
Sddeimhäuie.  (BoLiitschnaja  Oaz.  Botkine  Nr.  19. 
1901.) 

Mit  einer  Lampe  von  50  Lichtstärken  wurden 
in  6  Fällen  von  akuter  katarrhalischer  Amygdalitis 
die  kranken  Stellen  10 — 15  Min.  lang  beleuchtet. 
Schon  nach  3  Sitzungen  waren  die  Erscheinungen 
verschwunden.  Die  Temperatur  sank  rasch,  die 
Böthe  der  Schleimhäute  nahm  ab,  die  Schwellungen 
verschwanden  und  damit  gingen  die  Belege  zurück, 
welches  letztere  meist  schon  nach  der  1.  Sitzung 
eintrat 

A.  Casassa,  Behandlung  der  Variola  mit  rothem 
UehL  (Bevue  intern.  deTh6r.  phys.  Nr.  18. 1902.) 

Unter  dem  rothen  Lichte,  das  in  einfacher  Weise 
dnrch  Bekleben  der  Fensterscheiben  mit  rothem 
Papier  erzeugt  worden  war,  heilte  der  Ausschlag 
in  auffallender  £ürze  ab,  auch  blieben  die  sonst 
unerlässlichen  Narben  aus.  Interessant  ist  die  Be- 
obachtung, dass  die  Fliegen,  die  die  Krankheit  ver- 
breiten, Zimmer  mit  rothem  Lichte  vermeiden. 

Ibrahim  Pascha  Hassan,  Photoiherapie 
der  Variola.     (BL  f.  klin.  Hydrother.  1902.) 

Auch  H.  konnte  die  oben  gemachten  Angaben 
bestätigen,  dass  durch  rothes  Ldcht  das  Stadium 
der  Suppuration  abgekürzt  und  die  Narbenbildung 
verhütet  wird.  In  EJgypten  werden  smt  Alters 
her  die  Blattemkranken  in  rothe  Tücher  eingehüllt. 

E.  Lesser,  üeber  die  Lichtbehandlung  von 
Hauiaffektionen  nach  der  Finsen'sehen  Methode. 
(Ztschr.  f.  diätet  u.  physikal.  Ther.  Y.  6.  p.  451. 
1902.) 


Nach  einer  Schilderung  der  Finsen 'sehen 
Methode,  die  nichts  Neues  bringt,  geht  L.  auf  die 
Heilerfolge  über  und  bezeichnet  das  Verfahren  als 
eine  Bereicherung  des  physikalischen  Heilschatzes. 
Nicht  nur  Lupus,  auch  Teleangiektasie,  Gancroide, 
Acne  rosacea,  Eeloide  und  Alopecia  areata  wurden 
wesentlich  gebessert,  unter  den  gebesserten  Kran- 
ken mit  Lupus  befanden  sich  solche  mit  ausgedehn- 
ten Substanzverlusten.  L.  bestätigt  die  bekannte 
Thatsache,  dass  die  Lichtbehandlung  langwierig 
und  kostspielig  ist,  sowie  dass  sie  ein  wohlgeschul- 
tes Pflegepersonal  voraussetzt 

P.  Joire,  Liehibehandlung  der  Neurasthenie. 
(BL  f.  klin.  Hydrother.  X.  1902.) 

Die  rothen  Strahlen  wirken  wegen  ihrer  ge- 
ringen Schwingungzahl  beruhigend  auf  das  Nerven- 
system und  verbessern  die  Ernährung.  Sie  sind 
in  allen  Fällen  am  Platze,  in  denen  Hyperästhesie 
bekämpft  werden  solL  ,  Jn  manchen  Fällen  tritt 
nach  dem  Yerschwinden  der  schmerzhaften  Phä- 
nomene eine  cerebrale  Depression  und  Schwäche 
zu  Tage;  es  ist  dann  geboten,  andere  Spektral- 
farben in  Anwendung  zu  bringen,  deren  Art,  Inten- 
sität und  Applikation  bei  jedem  Patienten  eine 
andere  sein  wird  [1]." 

Th.  Büdingen,  lieber  den  Ein fluss  des  Liehtes 
auf  den  motorischen  Apparat  und  die  Eeflexerreg- 
barkeit.  (Ztschr.  f.  diätet  u.  physikal.  Ther.  YL  5. 
p.  272.  1902.) 

Durch  äusserst  geistvolle  Untersuchungen  am 
lebenden  Nervenmuskelpräparate  des  Frosches  kam 
B.  zu  dem  Schlüsse,  dass  eine  direkte  Erregung 
der  Nerven  und  Muskeln  durch  concentrirtes  rothes 
oder  blaues  Licht  sich  eben  so  wenig  nachweisen 
lässt  wie  eineThätigkeitänderung  des  durch  andere 
Reize  erregten,  dabei  aber  der  betreffenden  Licht- 
art ausgesetzten  Muskels.  Ferner  fand  B.,  dass 
die  Beflezerregbarkeit  des  Rückenmarks  durch 
Lichtstrahlen,  die  die  Haut  treffen,  nicht  beeinflusst 
wird.  Die  B.'schen  Untersuchungen  sind  geeignet, 
die  von  mancher  Seite  gehegten  optimistischen 
Hoffnungen  etwas  herunterzustimmen,  ohne  dass 
sie  die  Phototherapie  der  Dermatosen  irgendwie 
beeinträchtigen. 

D.  Klimatotherapie. 

a)  Allgemeine  Bimatotherapie. 

Wolff-Immermann,  Beiträge  zur  Kennt- 
niss  des  Höhenklimas.  (Deutsche  Praxis  9.  10. 
p.  257.  289.  1902.) 

W.-L  seilt  eine  Reihe  von  Thesen  auf,  nach 
denen  bei  der  klimatischen  Behandlung  der  chro- 
nischen Lungenkrankheiten  zu  handeln  ist:  Fie- 
bernde Kranke  mit  wenig  ausgeprägten  lokalen 
Erscheinungen  und  g^tem  Kräftezustande  sollen 
sofort  in  das  Hochgebirge  geschickt  werden.  Bei 
weniger  kräftigen  Kranken  und  ernsteren  Lungen- 
affektionen  muss  ein  Kurort  mittlerer  Höhenlage 
oder  die  Tiefebene  gewählt  werden.  Anämische 
passen  mehr  für  tiefe  Lagen.  Als  R^el  soll  dienen, 


24 


Müller,  Hydrothorapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  und  Phototherapie. 


dasB  ein  Ortswechsel  der  noch  krftftig  fiebernden 
Kranken  stets  nach  der  H5he,  der  weniger  fiebern- 
den nach  der  Tiefe  angezeigt  ist  Ein  Ortswechsel 
ist  immer  dann  gerathen,  wenn  ein  Iflnger  dauernder 
Stillstand  der  anfftnglich  beobachteten  Fortschritte 
oder  gar  ein  Rückgang  beobachtet  wird.  Leicht- 
kranke und  nur  Verdächtige  gehüren  ausschliess- 
lich in  das  Hochgebirge  oder  wenigstens  in  höhere 
Lagen  des  Mittelgebirges. 

Th.  Zangger,  Uebar  die  Gefahr  der  Bakn^ 
fahrten  im  Hochgebirge,  gpeeieü  für  ältere  LeiUe. 
(BL  f.  kUn.  Hydrother.  XUL  4.  1903.) 

Eine  vorzüglich  geschriebene  Arbeit  mit  lehr- 
reichen Krankengeschichten,  in  der  die  Gefahren 
der  Bahnfahrten  im  Hochgebirge  anschaulich  illu- 
strirt  werden.  Der  Zusammenhang  zwischen  ihnen 
und  den  lebensgefährlichen  Folgen  für  das  Herz 
ist  kein  so  unmittelbarer,  als  man  bisher  an- 
genommen hat  Auch  mehrere  Tage  naßh  der  Rück- 
kehr in  die  Tiefe  können  bedrohliche  Symptome 
auftreten,  die  man  dann  als  „Herz-  oder  Hirn- 
schlag^^ aufzufassen  pflegt  Höhen  unter  1000  m 
kommen  kaum  in  Betracht  Ein  Gutachten  K  r  o  n- 
ecker's  lautet:  Gesunde  Menschen  werden  pas- 
sive Beförderung  bis  auf  4000  m  ohne  objektive 
Schidigung  ertragen;  sobald  sie  aber  irgend  welche 
Bewegungen  machen,  werden  sich  unangenehme, 
selbst  bedrohliche  Kreislaufstörungen  einst^en. 
Es  sollte  daher  auf  einer  Mittelstation  ein  Arzt 
aufgestellt  sein,  der  Bedenken  erregenden  Beisen- 
den von  der  Fortsetzung  der  Tour  abrftth.  Es  ist 
erfreulich,  wie  der  akuten  Herzdilatation  immer 
mehr  Aufmerksamkeit  geschenkt  wird. 

Determann  und  Schröder,  Die  Einwir- 
ku$igen  des  BökenkUmas  auf  den  Menschen,  (von 
Volk  mann 's  SammL  klin.  Vortr.  N.  F.  Nr.  337 
u.  33a  1902.) 

Das  Höhenklima  ist  nichts  Einheitliches,  son- 
dern hftngt  zum  Theil  ab  von  der  örtlichen  Be- 
schaffenheit undden  Witterungsverhftltnissen.  Yiel 
Brauchbares  hat  die  physiologische  Forschung  nodi 
nicht  geschaffen,  so  dass  wir  im  Allgemeinen  auf 
die  Erfahrung  angewiesen  sind.  Bezüglich  der 
Zunahme  des  H&moglobingehaltes  des  Blutes  im 
Hochgebirge  besteht  noch  eine  scharfe  Diskussion, 
ob  es  sich  um  eine  scheinbare  oder  wirkliche  Blut- 
revolution, um  eine  Neubildung  oder  um  lokale 
Veränderungen  im  Kreislauf  handelt  Die  Ge- 
birgstherapie  der  Lungentuberkulose  hat  zuerst 
Brehmer  wissenschaftlich  zu  begründen  ver- 
sucht Thatsache  ist,  dass  die  Tuberkulose  mit 
zunehmender  Elevatton  abnimmt,  aber  eine  speci- 
fische  Heilwirkung  des  Gebirges  besteht  sicher 
nicht  Die  Erfolge  der  Phthisisbehandlung  sind 
in  der  Ebene  dieselben  wie  in  der  Höhe.  Was  die 
Malaria,  die  Krankheiten  des  Lymphsystems,  die 
Katarrhe  der  SchleimhAute  und  des  Drogenital- 
systemes  betrifft,  so  giebt  es  Erfahrungen,  die  für, 
und  solche,  die  gegen  die  Höhenluftbehandlung 
sprechen. 


Vf. "^ elteny  DiekUmatisehmKurorte.  (Ztsohr. 
f.  difttet  u.  physik.  Ther.  YL  2.  1903.) 

Nach  einem  Hinweiss  darauf,  dass  in  England 
mehr  und  rationeller  Gebrauch  von  klimatischen 
Kuren  gemacht  wird,  schildert  V.  die  klimatischen 
Kurorte  der  OordiUeren,  unter  denen  einzelne  auf- 
fallend gute  Erfolge  zeigen.  Auch  Jamaika  bietet 
mit  seinen  sehr  abwechselnde  Höhenlagen  über 
dem  Meeresspiegel  vorzügliche,  für  manche  Krank- 
heiten je  nach  Jahreszeit  und  Meereshöhe  passende 
Aufenthaltsorte.  Von  der  vielgerühmten  Biviera 
hat  V.  wenig  zu  sagen,  sie  theilt  mit  Ajaooio  und 
Sicilien  die  schönen,  sonnigen  Tage,  aber  auch  die 
häufigen  schlechten  Zeiten,  zu  denen  das  Ausgehen 
unmöglich  ist  Die  wärmste  Empfehlung  als 
Winterstation  für  Lungenkranke  verdient  Algier. 
Kranke,  die  die  Seefahrt  nicht  vertragen,  werden 
nach  der  südlichen  Mittelmeerküste  von  Spanien 
gewiesen,  wo  besonders  Malaga  die  grösste  Beach- 
tung verdient 

L.  Loewenfeld,  Ueber  Luftkuren  für  Nervöse 
und  Nervenkranke.   (Deutsche  Praxis  X.  10.  1901.) 

Ein  wichtiger  klimatischer  Faktor  neben  der 
Höhenlage  ist  die  Luftbewegnng.  Sie  bewirkt  eine 
gewisse  Abhärtung  der  Hautnerven,  grössere  Dnrdi- 
blutung  der  Haut,  Anregung  desStoffwechsels  und 
gestattet  länger  dauernden  Aufenthalt  im  Freien, 
weil  die  Lufttemperatur  keine  excessiv  hohe  wird. 
Verboten  ist  das  Hochgebirge  bei  Neurasthenia 
vasomotoria  und  N.  cordis,  sowie  bei  hartnäckiger 
SclüafloBigkeit  Die  neuen  Erfahrungen  über  die 
nervösen  Herzdihitationen  und  den  Einfluss  des 
Höhenklima  darauf  sind  von  L.  noch  nicht  ve^ 
werthet 

b)  Speeielle  KHmaioiherapie. 

M.  Edel,  Läsa  «teft  das  KUma  der  Nordsee- 
inseln  auch  im  Herbst  und  Winter  ther€qmUiseh 
verwerüien  ?  (Ztschr.  f.  diätet  u.  physik.  Ther.  VL 
9.  1902.) 

Als  Resultat  langjähriger  Temperaturbeobach- 
tuDgen  stellt  K  folgende  Sätze  auf:  Der  Herbst  ist 
die  schönste  Jahreszeit  auf  den  Nordseeinseln,  der 
October  ein  besonders  warmer  Monat  Der  Winter 
ist  milder  als  in  Wiesbaden  und  wärmer  als  in 
Beriin.  Der  März  ist  verhältnissmässig  kalt,  der 
Frühling  setzt  spät  ein.  Zu  rühmen  ist  dieGleich- 
mässigk^t  der  Temperatur.  Die  mittlere  Wind- 
stärke ist  im  Winter  nur  wenig  grösser  als  im 
Sommer,  vorherrschend  sind  Süd-  und  Westwinde. 
Der  Regen  dauert  meist  nur  kurze  Zeit  und  hindert 
fast  nie  den  Aufenthalt  im  Freien.  Bei  der  Widi- 
tigkeit  dieser  klimatischen  Faktoren  für  die  Tuber- 
kulose ist  zu  bemerken,  dass  nur  Patienten  an  die 
Nordsee  geschickt  werden  dürfen,  die  sich  im  An- 
fangstadium der  Krankheit  befinden. 

C.  Clar,  O0s<erretG^/nsettiifiia  <Wien.  klin. 
Rundschau  XVL  34.  1902.) 

Im  dalmatinischen  Seeklima  fällt  die  rascheste 
Wärmezunahme  nicht  auf  März  und  April,  sondern 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  EUmatotherapie  und  Phototherapie. 


25 


auf  die  Zeit  von  Mitte  Mai  bis  Mitte  Juni,  so  dass 
also  der  April  noch  unter  dem  Jahresmittel  bleibt 
Die  gffinstigste  Station  ist  Oomisa;  da  aber  in  dem 
industriell  aufblühenden  Städtchen  kein  Bedürfniss 
nach  Fremden  ist,  so  ist  ÜMsa  mehr  zu  empfehlen. 
Letiteres  ist  zwar  den  Landwinden  ausgesetzt,  ist 
aber  durch  die  Configuration  des  Hafens  stellen- 
weise geschützt  Qradina  und  lAusm  haben  wohl- 
eingerichtete meteorologische  Stationen. 

Ä.  Labat,  GUmat  eteauxfninSralesePAtänehe- 
Bimgne.    (Paris  1903.   Bailliöre.) 

Das  Buch  hat  eine  deutsche  Vorrede,  der  wir 
einige  Sfttze  entnehmen :  „Ich  habe  ungefähr  aUe 
dieCorstädte,  Wfthrend  derCurzeit,  besucht,  starke 
fortschritte  bemerkt  und  einen  wunder  ausswung 
oonstatirt  üeberall  die  Verwaltung  hat  neue  ein- 
riehtongen  geschaffen  und  keinerlei  mühen  und 
kosten  gescheut  die  curorten  auf  grosser  Höhe  zu 
erhalten.  Die  Balneologie  hat  grosse  entwickelung 
genommen;  die  ungarische  bAder,  durch  neue  Ver- 
besserung, ganz  umgewandelt  sind.  Da  sind  in 
Oeeterreich  viele  hochberge,  das  dima  und  die 
geologische  verlüQtnisse  eine  wichtige  rolle  spielen. 
Oeeterreich  Schönes  land,  gute  leute!  Süsse  erin- 
nemng.*'  Ausserdem  enthält  das  Werkchen  eine 
kurze  Schilderung  der  genannten  Badeorte,  der 
wir  nichts  Neues  zu  entnehmen  yermGgen. 

S.Pri8smann,  Einigea  über  das  Smavon 
Libau.  (Petersb.  med.  Wohnschr.  N.  F.  XIX.  62. 
1902.) 

Ausser  in  einer  kleinen  Sohrift  von  Marens:  ^Daa 
Seebad  lAbau^  sind  die  klimatisohen  Verhältnisse  dieses 
Knroites  bisher  noch  keiner  Betraobtnng  unterzogen 
woiden.  Libau  hat  starke  Barometersohwankungen ;  die 
groBste  beträgt  10.6  mm.  Die  Bereohnoneen  der  Mittel- 
teraperatnr  ergaben  für  das  Jahr  eine  solohe  von  6.6*  C., 
för  den  Sommer  von  15.5*  C,  4  Monate  zeigen  Zahlen 
luter  Null;  der  kilteste  Monat  ist  der  Februar,  der 
bejaseste  der  Juli.  Die  Lnftfeachtigkeit  ist  andauernd 
sehr  gross ;  die  absolute  Feuchtiffkeit  betrügt  im  Jahres- 
mittel 6.5,  die  relative  80»/«.  S&'kere  Wmde  kommen 
^  die  Sommermonate  nioht  in  Betraohi  NiederschlSge 
erfolgen  im  Durchschnitt  an  160  Tagen.  Die  Temperatur 
des  Wassers  steigt  im  August  auf  16*  C.  und  fiUlt  im 
Juii  bis  auf  10*.  Der  Wellensohlag  wird  als  ^intensiv 
kr&ftig*  bezdohnei 

B.  Honsell,  Z>i0  WinterskUumm  und  HM- 
queämAIfferiens.  (Tübingen  1903.  Franz  Pietzker. 
77  8.) 

Die  Kurorte  Algeriens  werden  weniger  von 
Kranken  und  Brholungsbedürftigen  aus  Deutsch- 
land besucht,  als  weiter  entfernte  und  schwerer 
erreichbare  Länder  des  Südens.  Den  Qrund  dafür 
Bucht  H.  darin,  dass  die  klimatischen  Stationen 
und  Bfider  mit  Ausnahme  von  Alger  und  Biskra 
nur  sehr  wenig  von  sich  haben  reden  machen. 
Was  das  Klima  anbetrifft,  so  interessirt  uns  nur 
der  Winter;  die  mittleren  Honatstemperaturen  der 
B  Uütesten  Monate  betragen  an  der  Küste  wie  in 
der  Sahara  bei  Biskra  11^.  Die  täglichen  Tempe- 
ratnrschwankungen  sind  im  Küstengebiet  gering 
(8*),  am  höchsten  sind  sie  in  der  Sahara  (bis  zu 
16.5«).  Belative  Feuchtigkeit  im  Mittel  75%, 
Med.Jahrbb.  Bd.280.Hft.l. 


Regenmenge  zwischen  500  und  1000  mm.  Von 
endemischen  Krankheiten  sind  zu  nennen :  Malaria 
und  Typhus.  Die  Syphilis  ist  sehr  verbreitet.  Die 
Unterkunftsverhältnisse  sind  an  den  grosseren 
Plätzen  gut  Die  Zahl  der  Heilquellen  beträgt  181 
(8  alkalische,  49  schweflige,  38  eisenhaltige,  49  sali- 
nische, 3  kohlensäurereiche  und  34  indifferente). 
Von  Europäern  werden  nur  20  Quellen,  nur  von 
Bingeborenen  68  benutzt.  Für  anspruchsvolle 
Patienten  kommen  nur  H.  Rhira,  H.  Salahin,  Bains 
de  la  Reine  und  H.  Meseontine  in  Betracht  Die 
Arbeit  Honsell's  vervollständigt  unsere  Kennt- 
nisse über  die  balneologischen  Verhältnisse  Alge- 
riens, das  uns  schon  durch  die  Veröffentlichung 
von  Beitemayer  näher  gerückt  wurde. 

L.  Murat,  UUe  de  Djerba,  aiaiion  d'kiver. 
(Arch.  g6n.  de  M6d.  Sept  1901.) 

Die  vor  der  Küste  von  Tunis  gelegene  Insel  Djerba 
eignet  sich  wegen  ihrer  klimatischen  Vorzüge  zum  Winter- 
anfenthalt  für  Tuberkulöse.  Wenn  M.  aber  behauptet: 
^L'air  est  si  doux,  qu*il  empeche  de  mourir^,  so  ist  das 
wohl  ein  Upsus  calami. 

Neue  klimatologische  Studien  verdanken  wir : 

A.  M  e  a  d  i  e  (Frandsko) :  C^imaiology  of  Califomia ; 
C.  A.  Sanborn:  The  elimate  ofthe  eaatem  Fooikiüs  of 
aouihem  Oalifomia  und  G.  Hin sdale :  The  elimate  of 
Maine.  Diese  Arbeiten,  die  in  der  Novembernummer  1902 
der  Medical  News  veröffentlicht  sind,  bringen  werthvolle 
Aufschlüsse  über  die  einschlägigen  klimatischen  Fragen. 

E.    Congreesnaehriehten. 

Die  meisten  auf  den  Bädertagen  gehaltenen 
Vorträge  sind  im  vorstehenden  Texte  schon  be- 
sprochen. 

Vom  12.  bis  14.  October  1902  fand  in  Nau- 
heim die  XI.  Jahresversammlung  des  allgemeinen 
deutschen  Bäderverbandes  statt.  Wir  entnehmen 
dem  Berichte  nachstehende  medidnisch  wichtige 
Ausführungen : 

Qrfinhut^  Die  rmierenphysikaUeeh-ehemiaehen 
Anaehauungen  in  ihrer  Anwendung  auf  Mineral- 
wäeeer  und  deren  Eintheüung.  Qr.  schlägt  für 
eine  moderne  Mineralwasseranalyse  vor,  dass  sie 
die  Beetandtheile  des  Wassers  auf  Ionen  berechnet 
enthält,  und  zwar  soll  sie  in  3  Parallelspalten  die 
Gramme,  die  Millimolen  imd  die  Milligramm- 
äquivalente anzeigen.  Hinzuzufügen  ist  die  Qe- 
frierpunktemiedrigung,  die  specifische  elektrische 
Leitfähigkeit  und  der  aus  letzterer  berechnete 
Dissociationgrad.  Dieses  Schema  ist  für  die  2.  Auf- 
lage des  vom  kaiserlichen  Oesundheitamt  heraus- 
gegebenen Werkes  über  Deutschlands  Bäder  und 
Heilquellen  angenommen  worden. 

Isbert,  HÖheme  Rohre  und  ihre  Verwendung  »u 
Leitungen  von  Mineral'  und  Thermdkoaaser,  Während 
man  früher  ausschliesslich  Holzröhren  benutzte,  wurden 
diese  durch  die  Metallindustrie  langsam,  aber  sicher  ver- 
drängt Aber  verschiedene  schlechte  Erfahrungen,  die 
man  mit  dem  Metall  machte,  Hessen  die  alte  MeÜiode 
wieder  aufleben.  I.  schreibt  ihnen  eine  Reihe  von  Vor- 
zügen zu:  grössere  Haltbarkeit  und  Widerstandsfähigkeit 
gegen  Kohlensäure,  Soole,  Schwefel;  geringeres  Gewicht; 
eingehe  und  billige  Montage;  absolute  Dichtigkeit  der 
Leitungen;  keine  Beeinträchtigung  der  chemischen  und 

4 


26 


Müller,  Hydrotherapie,  Balneotherapie,  Elimatotherapie  und  Photoüierapia 


physikaliscken  EigenschafteD  des  'Wassers;  Schutz  yor 
dem  Einfrieren.  Dass  das  Holz  aber  auch  grosse  Naoh- 
theile  hat,  weil  die  Leitungen  oft  emeaert  werden  müssen, 
ist  dem  Autor  entgangen. 

A.  Winokler,  Ueber  technische  Neuenmgen  hei 
der  LteUUkUian  von  Mineralbädem.  Von  den  vielen 
Wannen,  die  W.  in  Nenndorf  probirt  hat,  ist  nur  die 
Glaswanne  als  taugiioh  erkannt  worden.  Zwischen  den 
Zeilen  ist  zu  lesen,  dassW.  den  alten  Holzwannen  eigent- 
hch  den  Yorzng  giebt  Bezüglich  der  Erwärmongs- 
methode  hat  W.  das  Rein itz 'sehe  System  und  die  von 
Hessing  in  Bad  Eissingen  eingefiäirte  Methode  der 
Vorerwärmonjg  des  Mineralwassers  for  empfehlenswerth 
befanden.  Eine  andere  neue  Methode  (Stör z)  benatzt 
transportable  Heizschlangen,  die  darch  eine  einfache 
Eappelang  rasch  angelegt  and  abgenommen  werden 
können.  BetrofGB  der  Ventilation  von  Badehäosem  ver- 
wirft W.  das  von  Hygieinikem  and  Architekten  empfoh- 
lene Polsionsystem  and  geht  aaf  die  einfache  Aspiration 
zorüok.  Die  Leitanf^sröl^n  wünscht  W.  aas  Holz  her- 
gestellt, denen  er  eme  lOOjfthr.  Daaer  verspricht  [was 
Ref,  aaf  Grand  eigener  Erfahrangen  lebhaft  bezweifelt]. 
Als  Euriosam  erwähnt  W.  gläserne  Leitangsröhren,  die 
natürlich  beim  ersten  Frost  zersprangen. 

Krone,  Winierkuren  in  deutschen  Kur-  und 
Badearten.  Die  Kurorte  können,  auch  wenn  sie  nicht 
klimatische  Kurorte  sind,  duröh  ihre  speoifischen 
Heilinittel  in  Verbindung  mit  LuftTerftnderung 
auch  im  Winter  ihre  Wirkung  thun ;  es  ist  daher 
den  Kurorten  zu  rathen,  die  entsprechenden  Ein- 
richtungen zu  treffen.  Wir  entlasten  dadurch  die 
Aerzte,  indem  die  Hoohfluth  der  Saison  auf  das 
ganze  Jahr  vertheiltwird,  und  tragen  dazu  bei,  den 
Volkswohlstand  zu  heben. 

Hirsch,  Erankenkost  inKurorten.  H.  wendet 
sich  mit  Beoht  gegen  die  Unsitte,  dass  in  den 
Badehotels  zu  wenig  Bücksicht  auf  die  diätetischen 
Ansprüche  der  Patienten  genommen  wird,  und  ver- 
langt dringend  Abhülfe. 

Zur  74.  Versanunlung  deutscher  Naturforscher 
und  Aerzte  1902  hat  die  Stadt  Karlabad  eine  vor- 
trefflich ausgestattete  Festschrift  heraufig^geben, 
die  auf  800  Seiten  und  mit  zahlreichen  Hlustra- 


tionen  geschmückt  die  Geschichte  und  die  der- 
zeitigen Hülfsmittel  der  altberühmten  Bftderstadt 
darlegt  Im  ersten  Theile  finden  wir  eine  geo- 
logische Schilderung  der  BodeuTerh&ltnisse  der 
Stadt  sowohl,  wie  des  ganzen  Thermalgebietes,  der 
sich  eine  Oeschichte  Karlsbads  anschlieest  Daran 
schliesst  sich  die  Bauentwickelung,  dieBinrichtang 
der  Badeanstalten,  die  Sprudelsalzerzeugung  und 
Hineralwasseryersendung,  sowie  die  Wasserver- 
sorgung, Kanalisation  und  Beleuchtung.  In  den 
folgenden  Gapiteln  werden  wir  über  die  Kranken- 
anstalten, das  Sanit&tswesen,  das  Schulwesen,  die 
Stadtarchive,  die  Pflege  von  Kunst  und  Ebndwerk 
informirt,  worauf  uns  der  Führer  mit  der  schOnen 
Umgebung  Karlsbads  vertraut  macht.  Den  Schluss 
bildet  eine  reichhaltige  Bibliographie. 

Die  Festschrift  ist  ein  Beweis  dafür,  dass  Karlsbad 
eine  urdeutsohe  Stadt  geblieben  ist,  dass  die  streb- 
samen Bürger  alles  aufbieten,  um  den  alten  Buf 
ihrer  Heimath  zu  bewahren,  und  dass  in  Karlsbad 
die  Hygieine  in  anerkennenewerther  Weise  Sitz- 
und  Stimmrecht  hat 

Im  Jahre  1901  wurden  von  den  Aerzten  in  Baden- 
Baden  balneologiBche  Eorse  eingeführt,  die  auch  im  Jahre 
1902  eine  grosse  Anzahl  wissbegieriger  Hörer  in  die 
schöne  Bäderstadt  führten.  Von  den  vortragenden  seien 
genannt :  B  ä  u  m  1  e  r  (Freibarg),  der  über  das  VerhäUrUss 
der  Balneotherapie  Mir  Oesammtmedioin  sprach.  Hei- 
ligenthal  (Baden)  verbreitete  sieb  über  die  physika- 
lische Therapie  der  funktionellen  Neurosen  and  verstand 
es,  dem  viel  behandelten  Thema  neue  Seiten  abzagewinneo. 
Gilbert  (Baden)  behandelte  die  Diätetik  in  der  Balneo- 
therapie und  die  diätetischen  Eeihnethoden,  Bössler 
(Baden)  die  Chemie  der  Mineralwässer  and  N e  a m  ann 
(Baden)  die  Thermotherapie.  Von  Frey  (Baden)  hegt 
ein  Vortrag  vor  über  Hydrotherapie  und  von  Ob- 
k  i  r  0  h  e  r  (Baden)  über  Thermen,  ihre  Anwendungsweise 
und  Indikationen.  Es  ist  sehr  za  begrüssen,  dass  auf 
diese  Weise  die  Forschangsresaltate  der  sogen,  physi- 
kalischen Heilmethoden,  die  auf  den  Universitäten  noch 
inuner  etwas  vernachlässigt  werden,  in  weitere  Eretse 
getragen  werden. 


Starok,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalia. 


27 


Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis.^) 

Zusammengeetellt  von 

Privatdocent  Dr.  Hugo  Starck 
in  Heidelberg. 


Der  Yorliegenile  Bericht  stützt  sich  auf  284 
deotschey  englische  und  französische  (sowie  einige 
wenige  italienische  und  russische)  Arbeiten  aus 
den  Jahren  1899,  1900,  1901,  1902,  wie  sie  dem 
Vf.  von  der  Badaktion  zur  Verfügung  gestellt 
wurden. 

Der  Bericht  ist  in  7  Abschnitte  geth%ilt:  L  Epi- 
demiologie, Aetiologie.  ü.  Bakteriologie,  Immuni* 
tat,  Agglutination.    HL  Pathologische  Anatomie. 

IV.  Symptomatologie,   Complikationen,  Verlauf. 

V.  Diagnose.     VI  Therapie.     VIL  P»)phylaxe. 

/.  Epidemiologie,  Aetiologie. 

1)  Baudin,  L.,  U6pidemie  de  fievre  typhoide  ä 
B68ao90D.  Ann.  d*Hyg.  pnbl.  3.  S.  XLVn.  5.  p.  420. 
Mai  1902. 

la)  Brown,  Th.  R.,  siehe  Symptomatologie. 

2)  C  a  m  e  r  0  n ,  C.  A.,  Localiaed  ontbreaks  of  typhoid 
fever  appaxentlydne  to  infected  milk.  Dubl.  Joom.  of 
med.  8c.  3,  8.  CVm.  p.  330.  Nov.  1899. 

3)  C 1 6  m  e  n  t ,  E.,  Des  rapports  de  la  fievre  typhoide 
a  Lyon  avec  les  oscillations  de  la  nappe  sonterraine.  Lyon 
med.  XCVUL  15.  16.  p.  553.  594.  Avril  1902. 

4)  Coates,  H.,  Ontbreak  of  typhns  fever  in  Man- 
chester.   Lancet  Febr.  16. 1901.  p.  499. 

5)  Fischer,  B.,  u.  G.  Flatan,  Typhnsbaoillen 
in  einer  eingesandten  typhnsverdiohtigen  Wasserprobe. 
Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXIX.  8.  p.  329. 1901. 

6}  Har  ring  ton,  Ch.,  Some  reported  cases  of 
typhoid  fever  attribnted  to  contaminated  oysters,  with 
certain  facta  oonceming  this  means  of  infection.  Boston 
med.  a  sorg.  Joom.  CXLIV.  19.  p.  439.  May  1901. 

7)  Hays,  B.  X.,  An  epidemio  of  typhoid  fever. 
New  York  med.  Becord  LVIII.  25.  p.  974.  Dec.  1900. 

8)  Horiiika,  Y.,  Beitrag  zur  Verbreitungsweise 
des  Typhus  abdominalis  durch  den  Qenuss  von  rohen 
Aostem.  Wien.  med.  Wchnschr.  L.  2.  3. 1900. 
^^9)  Hünermann,  Zwei  Typhusepidemien  beim 
Vm.  Armeeoorps.  Deutsche  mil.-ärztL  Ztschr.  XXX. 
6.  7.  n.  328.  385. 1901. 

10)  Leigh-Canney,  H.E.,  The  theory  ofairbome 
typhoid  fever  in  armies.  Bht  med.  Journ.  Aug.  24. 1901. 
p.463. 

11)  Lindemann,  Orundwasserleitung  u.  Typhus. 
Centr.-Bl.  f.  allg.  Oeshpfl.  XIX.  9  u.  10.  p.  386. 1900. 

12)  Littlejohn,  H.,  andC.B.  Eerr,  An  outbreak 
of  typhös  fever.  Edinb.  med.  Journ.  N.  8.  V.  6.  p.  555. 
Jone  1899. 

13)  Luttinger,  L.,  Der  Typhus  im  Czernowitzer 
Stadtgebiete  wahrend  der  Zeit  vom  Jahre  1892  bis  Ende 
1899.  Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXVHI.  8  u.  9. 
lOiLll.p.  229.  294.  1900. 

14)  Moreau,  R.,  Nouvelles  considerations  sur  les 
epidemies  de  fievre  typhoide  de  1894  et  1899  ä  Sens  et  ä 
Paris.  Ann.  d'Hyg.  pnbl.  3.  8.  XLV.  2.  p.  97.  Fevr.  1901. 

15)  Mosny  et  Bordas,  L'epidemie  de  fievre 
typhoide  de  CSiemille.  Ann.  d'Hyg.  publ.  3.  S.  XLIV.  2. 
p.  122.  Aüg.  1900. 


*)  Vgl.  Jahrbb.  CCLXXIV.  p.  11. 


16)  N  e  u  m  a  n  n ,  Typhus,  Keimzahl  u.  Trinkwasser 
nach  Erfahmngen  im  Ruhrgebiet  Deutsche  med.  Wo- 
chensohr.  XXVn.  44. 1901. 

17)  Olivier,  6.,  üne  epidemie  de  fievre  typhoide 
k  Bourg-en-Breese.  Aroh.  de  M6d.  et  de  Pharm,  mil. 
XXXV.  2.  p.  116.  Fevr.  1900. 

18)  P  a  1  m  e  r ,  Eine  Typhusepidemie  in  Steinhausen, 
O.-A.  kberaoh.  Med.  Gorr.-BL  d.  württemb.  ärztL 
Landesveteins  LXXI.  43.  p.  647. 1901. 

19)  Van  der  Plaats,  Y.  D.,  en  H.  Offerhaus, 
De  typhus- epidemie  te  Utrecht  in  Aug.— Dec.  1900. 
Nederl.  Weekbl.  4.  p.  206.  Juli  27. 1901. 

20)  De  Poul  de  Lacoste,  üne  epidemie  de  fievre 
typhoide  ä  Lorient  Arch.  de  Med.  et  de  Pharm,  mil. 
XXXIX.  8.  p.  135.  Acut  1902. 

21)  Quill,  B.  H.,  Airborne  typhoid.  Brii  med. 
Journ.  Febr.  15. 1902.  p.  383. 

22)  Bieder,  W.  v.,  Der  Abdominaltyphus  in  Biga 
im  Jahre  1900.  Deutsche  Vjhrschr.  f.  öffenü.  Geshpfl. 
XXXm.  4.  p.  577. 1901. 

23)  Sabatier,  R.,  Note  sur  la  fidvre  typhoide  en 
Chine  et  en  particulier  dans  la  gamison  dePao-Ting-Fou. 
Arch.  de  Med.  et  de  Pharm,  mil.  XXXTX.  6.  p.  457.  Juin 
1902. 

24)  Taussig,  0.,  üeber  eine  Manöver -Typhus- 
epidemie aus  dem  Marodehause  in  Bosnisch -Visegrad. 
MiUtärarzt  XXXV.  11  u.  12.  p.  89. 1901. 

25)  Tooth,  H.  B.,  Some  personal  experiences of  the 
epidemie  of  enteric  fever  among  the  fxoops  in  South 
Africa,  in  the  Orange  River  Golony.  Lancet  March  16. 
1901.  p.  769. 

26)  Turner,  G.,  !^hoid  fever  in  South- Africa:  its 
cause  and  prevention.  Brit.  med.  Journ.  Febr.  15. 1902. 
p.381. 

27)  Wernicke,  E.,  üeber  die  Entstehung  einer 
Typhusepidemie  beim  Füsilier -Bataillon  des  Grenadier- 
Regiments  „Prinz  Carl*^  Nr.  12  in  Frankfurt  a.  d.  0.  im 
Kaisermanöver  1895.  Deutsche  mil.-ärztl.  Ztschr.  XXXI. 
2.  p.  58. 1902. 

28)  Whittier,  E.N.,  Means  of  infection  of  typhoid 
fever.  Boston  med.  a.  surg.  Journ.  GXLTV.  19.  p.  444. 
May  1901. 

29)v.  Ziemssen,  üeber  nosooomiale Typhusinfek- 
tionen. Ann.  der  städt.  allg.  Krankenhäuser  zu  München. 
München  1896.  p.  40. 

Die  JEind^niologie  fand  in  den  letzten  beiden 
Jahren  wenige  Bearbeiter.  Sollten  die  Epidemien 
durch  Verbesserung  der  sanitären  VerhAltnisse,  be- 
sonders duroh  Herbeiführung  besserer  Trinkwasser- 
verh&ltnisse  seltener  geworden  sein? 

Hanöverepidemien  beschrieben  Wernicke, 
Hünermann,  Taussig;  weitere  Epidemien 
werden  von  Mosny  und  Bordas  in  ChemilU 
1899;  Poul  de  Lacoste  in  Lorimt  1901102, 
O.  Olivier  in  Bourg-en-Brease  beschrieben. 
Von  besonderem  Interesse  ist  vielleicht  die  von 
Baudin  in  Beaangon  (1901)  beschriebene  Ifpi- 
demie,  da  die  Infektion  hier  wiederum  durch  eine 
sogenannte   „aource  vauchmmne'^  hervorgerufen 


28 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


I 


wurde,  deren  Bedeutung  bereits  im  letzten  Berichte 
gebührend  beleuchtet  worden  ist  Besonders  hervor- 
gehoben soll  auch  die  grosse  Riffoepidemis  des 
Jahres  1900  sein,  bei  der  2646  Erkrankungen  vor- 
kamen, während  die  Epidemie  durch  schlechtes 
Trinkwasser  hervorgerufen  und  auch  zum  grOssten 
Theile  verbreitet  wurde,  konnte  in  ihrem  Verlaufe 
eine  ausgedehnte  Lokaibrunfwninfektion,  sowie 
auch  die  direkte  Contagion  in  grösserem  Maassstabe 
beobachtet  werden.  Während  alle  bisherigen  Epi- 
demien als  Trinkwasserepidemien  aufzufassen  sind, 
findet  E.  Clement  in  den  Lyoner  Epidemien  von 
1872 — 1885  zahlreiche  Momente,  die  zu  Gunsten 
der  Pettenkofer'gehen  Orundwassertheofie  (siehe 
auch  den  vorigen  Bericht)  sprechen.  Im  Grossen 
und  Ganzen  stieg  das  Typhusfieber  mit  dem  Sinken 
des  Grundwassers. 

In  der  Typhusepidemie  von  Ehamihom  1900 
(Hü  n  er  mann),  sowie  derjenigen  zu  Sieinhausen 
(Palm er)  konnte  die  Uüch  ah  Infektumträger 
nachgewiesen  werden,  ebenso  in  einer  kleinen  von 
C  a  m  e  r  0  n  beschriebenen  Epidemie. 

Die  Frage,  ob  durch  Siavh  und  Fkegen  eine 
Typhusepidemie  entstehen  oder  yerbreitet  werden 
kann,  wird  von  mehreren  Autoren  erörtert 
I  Während  Quill  sich  auf  Grund  einer  in  Ceylon 
in  einem  englischen,  die  Buren  bewachenden  Lager, 
ausgebrochenen  Epidemie  als  Anhänger  der  Staub- 
und Fliegentheorie  bekennt,  stellen  sich  George 
Turner  undCanney  in  strengen  Gegensatz  dazu 
und  halten  eine  weitere  Verbreitung  dieser  Lehre 
insofern  für  gefährlich,  als  dadurch  die  nothwen- 
digen  Maassnahmen  gegen  Trinkwasserinfektionen 
behindert  werden  und  weiteren  Epidemien  Vor- 
schub geleistet  wird. 

Mit  der  Verbreitung  des  Typhus  durch  Äuatem 
beschäftigen  sich  Horöi£ka  undHarrington; 
über  nosocomitUe  7Sff)ku8infekiian  in  der  Münchener 
I.  medicinischen  Klinik  verdanken  wir  v.Ziemssen 
eine  Mittheilung. 

Eingehende  Berichte  über  Manövertyphusepi- 
demien aus  den  Jahren  1895  und  1900  liegen  vor 
vonE.  Wernicke(Posen)  und  Dr.Hünermann 
(Coblenz).  In  beiden  Fällen  wurde  mit  militärischer 
Genauigkeit  und  Gründlichkeit  nach  den  Ursachen 
der  Infektionen  geforscht  und  wurden  die  Quellen 
mit  grosser  Wahrscheinlichkeit  entdeckt  Die  erste 
Epidemie,  die  erst  in  der Chumison Frankfurt a. d.O. 
zum  Ausbruch  kam,  konnte  auf  t;i0runmni^M  Trink- 
waaser,  das  den  Truppen  im  Manöver  auf  dem 
Durchmarsche  von  den  Ortseinwohnem  verabreicht 
worden  war,  zurückgeführt  werden,  die  Verbreitung 
der  Epidemie  in  einem  bestimmten  Bataillon  ge- 
schah wahrscheinlich  dadurch,  dass  die  Soldaten 
sich  in  Bachwasser  wuschen  und  auch  solches 
tranken,  das  durch  die  Fäkalien  der  zuerst  Er- 
krankten verunreinigt  war. 

Die  von  Hünermann  studirte  Epidemie,  die 
im  Manövergelände  der  Eifel,  bez.  nach  der  Rück- 


kehr in  die  Garnison  zum  Ausbruch  kam  und  der  i 
182  Mann  zum  Opfer  fielen,  scheint  verschiedenerlei 
Ursachen  gehabt  zu  haben.  In  dem  armen  Eifel- 
gebiete  wurden  grösstentheils  die  Brunnen  in  dem 
denkbar  schlechtesten  Zustande  angetroffen.  Bei 
36  Typhuskranken  ist  es  wahrscheinlich,  dass  die 
Erkrankung  auf  Limonade  zurückzuführen  ist,  zu 
deren  Bereitung  von  den  Händlern  mit  Typhus- 
dejektionen  verunreinigtes  Wasser  verwendet  wor- 
den ist  Im  ganzen  Manövergelände  herrschte  i 
Wassermangel,  die  Trinkwasserverhältnisse  waren 
so  ungünstig  wie  möglich,  in  der  ganzen  Gegend 
herrscht  Typhus  endemisch,  obgleich  die  Bewohner 
ihren  Durst  hauptsächlich  mit  Kaffee  löschen. 

Eine  kleine  Manöfoer-Typhuaepidemie  aus  Bo5- 
nMi-Vi6afrad  beschreibt  Otto  Taussig;  als 
Infektiönquelle  konnte  das  Wasser  eines  verseuchten 
Baches  nachgewiesen  werden,  das  die  Truppen 
trotz  Verbotes  genossen  hatten.  Von  210  Mann 
erkrankten  21  mit  einer  Mortalität  von  19%.  Die 
Incubationdauer  betrug  2^f^ — 4  Wochen.  Die 
Epidemie  hörte  mit  dem  Eintritte  eines  mehr- 
tägigen Begenwetters  ganz  plötzlich  auf. 

Ein  geradezu  klassisches  Beispiel  einer  Trink- 
wasserepidemie bildet  dievonMosny  undBordas 
beschriebene  Typhusepidemie  von  ChemüU  1699, 
während  der  von  4366  Einwohnern  121  Personen 
erkrankten.  Die  klassischen  Symptome  einer  sol- 
chen Epidemie  waren  vorhanden :  Plötzlicher  Be- 
ginn, schnelle  Ausbreitung,  grosse  Erankensahl, 
Begrenzung  der  Infektion  auf  Einwohner,  die  in 
derselben  Stadt  sich  desselben  Trinkwassers  be- 
dienten, Nichterkrankung  der  übrigen  Personen; 
plötzliches  Erlöschen  der  Epidemie  mit  Unter- 
brechung des  Gebrauches  des  verdächtigen  Wassers. 

Die  Ursache  der  Epidemie  konnte  in  dem  Gebrauche 
eines  Brunnenwassers  festgestellt  werden,  das  durch  ein 
Waschbecken  und  eine  Abortgrabe  verunreinigt  war.  Die 
letztere  aber  enthielt  die  Dejektionen  eines  zugereisten 
Typhnskranken.  AUe  oder  doch  fast  alle  Familien,  die 
von  dem  Brunnen  ihr  Wasser  bezogen,  wurden  krank, 
alle  übrigen  blieben  gesund. 

Eine  zu  Larimt  im  Winter  1901—1902  au»- 
gebrochene  Epidemie  mit  116  Typhuskranken 
musste  auf  das  ganz  unxurei^iende  Ähfuhrwessn 
zurückgeführt  werden.  Zu  Lorient  besteht  eine 
Art  Tonnensystem,  die  Tonnen  werden  aber  offen 
durch  die  Strassen  geführt,  verschüttet  und  wer- 
den schliesslich  in  unmittelbarer  Nähe  der  un- 
dichten Wasserleitung  auf  das  bebaute  Feld  aus- 
geleert Kein  Wunder,  wenn  bei  einer  bakterio- 
logischen Untersuchung  des  Wassers  nicht  nur 
Coli-,  sondern  aiack  TyphuahadUm  gefunden  wurden. 

In  überzeugender  Weise  führt  De  Poul  de 
Lacoste  die  Epidemie  aufdenGenussdes  Wassers, 
der  grünen  Feldgemüse  und  der  Muscheln  zurück. 
Die  Erkrankung  einiger  Gendarmen  konnte  nur 
durch  Genuss  von  Austern  erklärt  werden,  die  die 
Gendarmen  als  Infektionträger  confiscirt,  aber  selbst 
gegessen  hatten. 

Auch  in  diesem  Falle  entstand  die  Epidemie 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


29 


nach  heftigen  Begengüssm,  ebenso  wie  eine  Epi- 
demie zu  Bourg-en-Bresse,  deren  Beschreibung  wir 
M.O.  Olivier  verdanken.  Die  zwischen  2  Ab- 
hängen gelegene  Quelle  wurde  jeweils  zu  Regen- 
zeiten mit  den  durch  das  herabstrOmende  Wasser 
mitgerissenen  Fäkalien  verunreinigt  Irgend  welche 
Besonderheiten  bot  die  Epidemie  nicht. 

Geradezu  unglaubliche  hygieinische  oder  besser 
geeagt  unhygieinische  Zustände  scheinen  in  China 
zn  herrschen.  „On  peut  dire  que  la  Chine  est  un 
vaste  champ  d'6pandage*'  sagt  H.  Sabatier,  dem 
wir  Bemerkungen  über  den  Typhus  in  China  und 
insbesondere  über  eine  kleine  Epidemie  in  der 
Oamison  von  Pao-  Ting-Fou  verdanken.  Die  letztere 
betraf  eine  Zimmerepidemie,  die  erlosch,  nachdem 
das  Zimmer,  besonders  auch  die  Betten,  von  dem 
massenhaft  abgelagerten  Staub  und  Schmutz  ge- 
sftnbert  waren. 

Besan^on  ist  eine  der  Städte,  die  schon  seit 
Jahren  von  Typhus  heimgesucht  werden.  L.  B  a  u  - 
din  unterscheidet  SPerioden,  die  1. 1832—1854, 
in  der  der  Typhus  endemisch  herrschte,  die  2. 
1854 — 1886,  die  sich  durch  grosse  Epidemien 
auszeichnet,  eine  3.  Periode  endlich,  diejenige  der 
Ueinen  Epidemien,  von  1887 — 1901. 

Der  Epidemie  des  Jahres  1901  wendet  B.  seine  be- 
sondere Aufmerksamkeit  zu.  Als  Quelle  der  Infektion 
stellte  sich  das  als  Irinkwasser  verwandte  Wasser  des 
Flusses  Ärcier  heraus.  Zwar  wurde  es  bei  verschiedenen 
bakteiiolo^cben  Untersuohungen  als  vollkommen  tadellos 
befunden,  indes  stellte  es  sich  bei  genauer  Untersuchung 
heraus,  dass  die  Quelle  des  Arcier  eine  sogen.  „Source 
Tauclusienne^  war,  indem  sie  unterirdische,  die  Kreide- 
und  Ealkformation  durchbrechende  Zuflüsse  des  Baches 
Nancray  und  der  Saone  erhält.  So  trifft  es  sich,  dass 
bei  gutem  Wetter  das  Quellwasser  des  Arcier  emwandfrei 
befanden  wird,  dass  aber  nach  starken  Regengüssen  be- 
mts  die  Quelle  trüb  und  inficirt  erscheint  Bei  der 
letzten  Epidemie  konnte  im  Quellgebiete  des  Nancray 
kein  Typhusfall  nachgewiesen  werden,  wohl  aber  im 
Sadn^biete,  und  es  ist  deshalb  wahrscheinlich,  dass  die 
unterirdischen  Zuflüsse  der  Saone  die  Infektionkeime,  die 
die  Epidemie  zu  Besan9on  herbeiführten,  dem  Arcier  zu- 
gefohxt  hatten.  Dass  die  SaÖne  thatsächlich  dem  Arcier 
Wasser  zuführt,  konnte  durch  Zusatz  von  Fluorescin, 
das  nach  ungeflUir  8  Tagen  das  Arcierwasser  grünlich 
verfobte,  nachgewiesen  werden.  In  prophyli&tischer 
Hinsicht  muss,  da  weder  das  Wasser  des  Nancray,  noch 
der  Saone  entbehrt  werden  kann,  nach  heftigen  Regen- 
güssen das  Wasser  als  verseucht  erklärt  und  vor  dem 
Qenuss  abgekocht  werden,  während  es  zu  normalen  Zeiten 
nicht  zu  beanstanden  ist. 

Ein  eklatantes  Beispiel  für  die  Entstehung  von 
Typhusepidemien  durch  infkirtes  Trinkwasser  bildet 
auch  die  Bigaer  Typhusepidemie  des  Jahres  1900. 
Während  in  Riga  der  Typhus  endemisch  herrscht, 
so  dass  seit  1889  jährlich  185—600  Personen  daran  er- 
krankten, kamen  1900  2646  Erkrankungen  mit  341  Todes- 
mien  vor.  Oleich  bei  Beginn  der  Epidemie  musste  die 
Aufmerksamkeit  auf  die  Trinhüosserversorgung  gelenkt 
werden,  und  in  der  That  stellte  es  sich  bald  heraus,  dass 
die  in  verschiedensten  Stadtheilen  erkrankten  Personen 
ihr  Trinkwasser  aus  gleicher  Quelle  bezogen,  nämlich 
ans  der  städtischen  Wasserleitung,  die  aus  unfiltrirtem 
I)ünawa88er  gespeist  wurde.  Im  fVühjahr  sammelten 
sich  auf  dem  Flusse  durch  die  zahlreichen  thalwärts- 
fahrenden  Flosse  ungefähr  16500  Menschen  an,  die  ihre 
Bejektionen  dem  Flusse  übergaben.  Verschiedene  Flöaser 


waren  naohweisUch  an  Typhus  erkrankt.  Die  Epidemie 
trat  explosiv  auf;  Typhusbacillen  konnten  bei  der  aller- 
dings erst  Mitte  des  Jahres  angestellten  Untersuchung  im 
Leitungswasser  nicht  mehr  nachgewiesen  werden. 

In  der  weiteren  Hälfte  des  Jahres  verwischten  sich 
die  klaren  ätiologischen  Verhältnisse  etwas,  indem  nun 
zahlreiche  Menschen  erkrankten,  die  kein  Dünawasser 
getrunken  hatten.  So  traten  in  einem  entlegenen  Einder- 
asyl in  einem  Monate  26  Erankheitfölle  auf.  Die  Nach- 
forschung ergab,  dass  es  sich  in  diesem  Falle  um  eine 
Brunneninfektion  gehandelt  hatte,  indem  dem  schad- 
haften Brunnen  aus  dem  inficirten  Nachbarhause  stam- 
mende Fäkalien  beigemengt  waren. 

Die  Epidemie  lieferte  schliesslich  auch  ein  Beispiel 
für  die  Oefohr  der  direkten  Oontagion;  ein  Arzt  und 
26  Personen  des  Erankenwartepersonals  wurden  inficirt, 
aber  auch  bei  36  weiteren  Personen  konnte  direkte  An- 
steckung nachgewiesen  werden. 

Mit  Becht  verlangt  W.  v.  Bieder,  dem  wir  die 
Mittheilung  verdanken,  eine  sanitäre  Wasserversorgung 
der  Stadt  und  le^t  es  allen  prakticirenden  Aerzten  dringend 
an*s  Herz,  jeden  Typhusfall  möglichst  frühzeitig  zu  melden. 

Bekanntlich  gelingt  der  Nachtoeis  der  Tkflpkus' 
baciüen  aus  fliessendem  Wasser,  das  zu  Typhus- 
epidemien Anlass  gegeben  hat,  höchst  selten,  da 
zu  einer  Zeit,  in  der  die  Diagnose  sichergestellt 
werden  kann,  das  flieesende  Wasser  am  Infektions- 
ort sich  längst  wieder  gereinigt  hat 

Grösseren  Erfolg  hatte  man  gelegentlich  bei 
Brunnenin fMionen ;  so  berichten  Bernhard 
Fischer  und  Germaniis  Flatau  über  eine 
Typhusepidemie  zu  Reilingen  bei  Eiel,  der  8  Per- 
sonen zum  Opfer  fielen.  Als  Infektionherd  wurde 
ein  Brunnen  entdeckt,  der  dicht  bei  einem  Schlamm- 
graben gelegen,  von  diesem  verunreinigt  war.  In 
dem  Brunnenwasser  konnten  neben  zahllosen  Lebe- 
wesen verschiedenster  Art  mit  aller  Sicherheit 
Typhusbacillen  nachgewiesen  werden. 

Während  die  meisten  Epidemien  der  letzten 
Jahre  als  Trinkwasserepidemien  angesehen  wurden, 
so  konnte  bereitsBoux  (siehe  den  letzten  Bericht: 
Epidemiologie)  für  die  grosse  Epidemie  des  Jahres 
1808  zu  Lyon  zahlreiche  Momente  zu  Ounsten 
der  Omndwasseriheorie  Peitenkofer's  auffinden. 
Der  Grundwasserstand  der  Stadt,  deren  Trink- 
wasserversorgung zum  grossen  Theile  durch  Pump- 
brunnen geschieht,  geht  in  allen  seinen  oft  plötz- 
lichen und  ganz  erheblichen  Schwankungen  mit 
dem  Wasserspiegel  der  BMne  einher.  E.  Cle- 
ment suchte  nun  für  die  Jahre  1872 — 1885  auf 
statistischen  Grundlagen  Beziehungen  zwischen 
dem  Auftreten  des  Typhus  und  den  Schwankungen 
des  Grundwasserstandee  auf  und  kam  zu  dem 
Resultat,  dass  die  Jahre  mit  grosser  Typhusmorta- 
lität diejenigen  sind,  in  denen  das  Grundwasser 
den  niedrigsten  Stand  hatte,  und  dass  ebenso  die 
Jahre,  in  denen  die  Höhe  des  Grundwasserstandes 
unter  dem  Mittel  lag,  eine  grössere  Mortalität  auf- 
wiesen. Mit  grossen  Grundwasserschwankungen 
ging  die  Mortalität  herunter,  und  umgekehrt  stieg 
sie  mit  nur  leichten  Schwankungen.  So  ergiebt 
sich,  dass  im  Allgemeinen  dasPettenkofer  'sehe 
Gesetz  in  Lyon  zum  Ausdruck  kommt,  indem  das 
Typhusfieber  steigt,  wenn  das  Grundwasser  sinkt* 


30 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominaÜB. 


unter  den  beiden  ▼onH&nermann(Goblenz) 
beschriebenen  Ttfphuaepidemim  interessirt  uns  ganz 
besonders  diejenige  vom  Truppenübungsplatze 
Eisenbom  im  Herbst  1900.  ImOaiizen  erkrankten 
in  den  Monaten  August  und  September  182  Mann, 
Dank  der  allen  derartigen  militftrftrztliohen  Unter- 
suchungen eigenen  Gründlichkeit  und  Qenauigkeit 
gelang  es  trotz  vieler  Schwierigkeiten,  die  Art  der 
Infektion  aufzuklären.  Der  zunächst  auf  die  Trink- 
wasserversorgung geworfene  Verdacht  konnte  einer 
scharfen  Kritik  nicht  stichhalten,  dagegen  wiesen 
gewichtige  Momente  auf  die  Müeh  als  Verhreüet 
des  Krankheiierregera  hin. 

Das  Barackenlager  wurde  durch  eine  Molkerei- 
genossenschaft mit  pasteurisirter  Milch  versorgt, 
einer  Milch,  die  durch  eine  Erwärmung  auf  85 — 90^ 
während  1 — 3  Minuten  möglichst  keimfrei  ge- 
macht war.  Zahlenmässig  konnte  nun  der  Zu- 
sammenhang zwischen  den  Abnehmern  dieser 
pasteurisirten  Milch  und  dem  Auftreten  der  Typhus- 
fälle unter  den  verschiedenen  Truppentheilen  nach- 
gewiesen werden,  so  dass  es  nicht  mehr  zweifel- 
haft erschien,  dass  die  Milch  thatsächlich  der 
Träger  der  Typhuskeime  war.  Es  stellte  sich  nun 
heraus,  dass  die  Tochter  eines  Bauern,  der  die 
Milchgenossenschaft  mit  Milch  versorgte,  unmittel- 
bar vorher  an  Typhus  erkrankt  war;  der  neben 
dem  Hause  befindliche  Ziehbrunnen  war  von  aussen 
im  h(3chsten  Orade  verunreinigt,  mit  dem  Wasser 
wurden  aber  die  Milchgefasse  gespült. 

Dass  das  in  derOenossenschaftmolkerei  geübte 
Pasteurisirverfahren  nicht  genügte,  umdieTyphus- 
bacillen  abzutOdten,  konnte  auf  experimentellem 
Wege  nachgewiesen  werden.  Typhusbacillen,  die 
in  Milch  während  3  Minuten  auf  83 — 90^  erhitzt 
waren,  vermehrten  sich  in  das  Millionenfache. 

In  prophylaktischer  Hinsicht  stellt  deshalb 
Hünermann  an  Molkereien,  die  für  Truppen 
Milch  liefern,  die  Anforderung,  dass  sowohl  die 
Vollmilch,  wie  besonders  auch  alle  Magermilch  im 
Hochdruck-Pasteurisirapparat  auf  100^  3  Minuten 
lang  erhitzt  wird.  Die  Magermilch  soll  deshalb 
die  gleiche  Behandlung  erfahren,  weil  sonst  die 
pasteurisirte  Vollmilch,  die  nachher  in  die  Kühler 
und  grossen  Milchbehälter  kommt,  dort  leicht  von 
Resten  keimhaltiger  Magermilch  angesteckt  wird. 

Es  dürfte  noch  hervorgehoben  werden,  dass 
von  militärärztlicher  Seite  zur  Feststellung  des 
Beginns  einer  Infektion  das  Auftreten  der  Boseola- 
flecke  als  maassgebend  erachtet  wird.  Dieser 
Zeitpunkt  soll  bei  den  Soldaten,  die  in  fast  gleichem 
Lebensalter  stehen,  denselben  äusseren  Lebens- 
bedingungen und  körperlichen  Anstrengungen 
unterworfen  sind,  mit  grosser  Begelmässigkeit  dem 
23.  oder  24.  Tage  nach  der  Ansteckung  ent- 
sprechen. 

Eine  kleine  Typhasepidemie  in  Steinhausen,  von  der 
unter  250  Ortseinwobnern  30  befallen  wurden,  konnte 
von  Anfang  an  genau  verfolgt  und  nach  Entdeckung  des 
primären  Herdes  auch  wirksam  bekämpft  und  conpirt 
H^erden.    Es  handelte  sich,  wie  Palmer  mittheiit,  um 


EinsohleppuDg  durch  eine  Typhospflegerin  und  Infektion 
einer  Käserei,  von  der,  sei  es  durch  direkte  Veronreinigong 
der  MUch,  sei  es  durch  Verunreinigung  der  Gefässe  mit 
dem  zum  Patzen  verwandten  (verseuchten)  Wasser  des 
Hofes,  die  Aasbreitang  der  Krankheit  unter  die  Bevölke- 
rung stattfand. 

Eine  weitere  kleine  Typhusepidemie  durch  inßeirU 
Milch  theilt  Ghas.  A.  Cameron  mit.  In  einer  Molkerei 
erbrankten  der  Besitzer  und  dessen  Schwester  an  Fieber, 
das  später  als  Typhusfieber  diagnosticirt  wurde.  In  allen 
Bezirken  und  nur  in  denjenigen,  die  mit  der  Milch  aus 
dieser  Molkerei  versorgt  wurden,  kamen  Infektioneo  vor, 
im  Ganzen  66.  Bei  der  Nachforschung  ergab  es  sich, 
dass  in  der  Molkerei  nicht  einmal  ein  Braunen  vorhanden 
war.  Untersuchte  Wasserproben,  aus  einem  Pump- 
brunnen der  Nachbarschaft,  dessen  Wasser  in  der  Mol- 
kerei zur  Verwendang  kam,  ergaben  starke  Yenmreini- 
gungen  mit  organischen  Substanzen  und  Bacillus  coli 
communis. 

Nachdem  bereits  durch  Bemlinger,  Yau- 
can  und  Footh  die  Entstehung  einer  Epidemie 
durch  infieirten  Staub  für  mOglich  gehalten  wurde, 
theilt  R  H.  Quill  (Ceylon)  eine  Epidemie  in  dem 
das  Gefangenenlager  der  Buren  bewachenden  Lager 
der  Engländer  auf  Ceylon  mit,  die  wahrscheinlich 
durch  infieirten  Staub,  bez.  durch  mit  Infektion- 
keimen beladene  Mieten  verursacht  wurde.  In 
dem  5000  Mann  starken  Lager  der  Buren  kamen 
600  TyphusfUle  vor.  Die  beiden  Lag«  waren 
rftumlioh  getrennt,  jeder  Verkehr  swischen  beiden 
Lagern  war  aufgehoben ;  Trinkwasser,  Mildi  und 
Nahrungsmittel  waren  als  Infektiontrilger  mit 
Sicherheit  auszuschliessen ,  andererseits  war  zur 
Verstaubung  der  eingetrockneten  Burenexkremente 
reichlich  Gelegenheit  geboten ;  das  Burenlager  war 
staubbedeckt  trotz  der  Regenzeit,  so  dass  wohl 
der  Transport  des  infieirten  Staubes  von  einem 
Lager  in  das  andwe  mOglich  war.  Ausserdem  war 
w&hrend  der  ganzen  Dauer  des  Fiebers  dieFliegen- 
plage  eine  ganz  besonders  starke. 

Im  strengen  Gegensatze  zu  diesen  Ausführungen 
stellt  sich  George  Turn  er  (Transvaal),  der  wah- 
rend 2jfthr.  Aufenthaltes  in  Südafrika  nicht  xu  der 
Ansicht  kam,  dass  Staub  und  FUegen  Typhusepi- 
demien hervorrufen,  sondern  dass  wohl  immer  das 
Trinkwasser  der  Infektiontrfiger  ist  Die  Staub- 
und Fliegentheorie  hält  er  für  die  Bekämpfung  des 
Typhus  direkt  für  gefährlich,  da  sie  nur  zur  Lässig- 
keit in  Einhaltung  sanitärer  Maassregdn  heraus- 
fordert. Als  Beweis  für  die  Unrichtigkeit  der  bei- 
den Theorien  führt  er  an,  dass  die  Typhusepidemien 
nicht  mit  den  Fliegen-  und  Staubperioden  zu- 
sammenfallen. Die  Mittheilung  Turn  er 's  giebt 
übrigens-  ein  Bild  davon,  wie  wenig  die  sanit&ren 
Vorschriften  in  Südafrika  befolgt  wurden,  indem 
er  bei  Inspektionreisen  in  der  Typhuszeit  diieElIter 
noch  wohlverpackt  oder  aber  zerbrochen  antraf, 
andererseits  selbst  mit  anhörte,  wie  Soldaten  zum 
Genüss  vielleicht  frischer  schmeckenden,  aber  ver^ 
seuchten  Wassers  von  den  Offioieren  aufgemuntert 
wurden. 

Auch  H.  E.  Leigh  Canney  bekämpft  die 
Staub-  und  FUegeniheoriCj  indem  er  alle  Epidemien 


Starok,  Neuere  Arbeiten  über^Typhus  abdominalia. 


31 


in  Indien,  Südafirika  und  Ugypteii,  bei  denen  Staub- 
infektionen angeschuldigt  wurden  oder  in  Betracht 
gezogen  werden  konnten,  einer  acharüan  Kritik 
unterzieht  Er  kam  bu  dem  Bigebniaa,  daaa  alle 
Beweismittel,  die  in  Indien  su  Gunsten  einer  Luft- 
infektion beigebracht  wurden,  werthlos  seien,  daes 
in  Südafrika  und  Egypten  alle  Brscheinungen  der 
Epidemien  gegen  dieee  Theorie  sprechen,  dass 
femer  sowohl  in  Indien,  wie  in  Südafrika  und 
Ägypten  erdrückende  Beweise  zu  Gunsten  der 
Trinkwasaertheorie  sprechen. 

Die  nftheren  umstände  der  indischen  Epidemien 
lassen  mit  Sicherheit  erwarten,  dass,  wenn  die  In- 
fektionquelle (des  Wassers)  aufgehoben  wird,  kein 
anderer  Weg  zur  Entstehung  und  Verbreitung  des 
Typhus  offen  bleibt 

Canney  ist  wie  Turner  der  Ansicht,  dass 
6B  in  praktischer  Hinsicht  sehr  bedenklich  ist,  die 
Staub-  und  Fliegeniheorie  aufrecht  zu  erhalten, 
da  damit  die  Annahme  und  Einhaltung  nothwen- 
diger  Maaesnahmen  gegen  Trinkwasserinfektionen 
in  der  Armee  nur  behindert  und  weiteren  Epide- 
mien Vorschub  geleistet  wird. 

Schon  Husemann,  Strasser,  News- 
holme haben  die  Bedeutung  der  Austern  für  die 
Verbreitung  des  Typhus  gebührend  hervorgehoben  ; 
Aber  eine  neue  Austerninfektion,  der  2  Officiere 
zum  Opfer  fielen,  berichtet  Jaroslav  Horiüka. 
Da  in  Pole,  der  Stadt  der  Infektion,  Typhus  ende- 
misch vorkommt,  stellte  H.  Versuche  darüber  an, 
in  welcher  Weise  die  Austern,  die  dem  Hafen 
entstammen,  durch  TyphusbadUen  verseucht  sind« 
Er  konnte  zwar  keine  TyphusbacUlen  direkt  nach- 
weisen, wohl  aber  feststellen,  dass  unter  40  von 
ihm  untersuchten  Austern  37  mit  Fäkalien  stark 
verunreinigt  waren.  Da  alle  in  Pola  bestehenden 
Kan&le  in  den  Hafen  münden  und  da  sich  die 
Aoatem  nach  H.'s  Untersuchungen  von  Fftkalstoflfen 
nfthren,  ist  wohl  die  Annahme  berechtigt,  dass 
einzelne  der  Thiere  auch  Typhusf&kalien  beher- 
bergen. 

Einen  hritiaehen  SammelbeHehi  über  inficirte 
Austern  und  deren  Zusammenhang  mit  Typhus- 
epidemiangiebtCharles  Harrington(Boston). 
fr  kommt  lu  dem  Besultat,  dass  mit  grösster 
Wahrscheinliohkeit  in  vielen  Fällen  ein  eausaler 
Zimmimenha»9g  besteht,  wenn  auch  in  den  Austern 
selbst  noch  nicht  mit  aller  Sicherheit  Typhus- 
bacillen  nachgewiesen  worden  sind. 

In  einem  yon  Thomas  B.  Brown  (Baltimore)  mit- 
getheüten  Falle  scheint  der  Typhus  durch  einen  infioirten 
Katheter  übertragen  worden  zu  sein ;  eine  Frau,  die  in 
Folge  einer  Uterasoperation  katiieterisirt  werden  muaste, 
eifarankte  mit  sohwerer  akuter  Cystitis  und  Pyurie,  die 
dmoh  Beinculturen  von  TyphnsbaoilleQ  yerursaoht  war. 

V.  Ziemssen  berichtet  über  noaocomiale 
'li/pku&mfekUonen  aus  der  Münchener  I.  medicini- 
lusohen  Klinik.  Schon  seit  Jahren  wurden  in 
einem  bestimmten  Saale  der  Abtheilung  sowohl 
unter  den  Kranken,  wie  besonders  auch  unter 
dem  Warteperaonal  Typhusinfektionen  beobachtet 


Direkte  üebertragung,  Trinkwasserinfektion  konn- 
ten ausgeschlossen  werden,  dagegen  hatte  man  seit 
lange  Verdacht  auf  einen  Abwasserkanal,  der  sich 
längs  der  Nordseite  des  Hauses  hinzog.  Der  Kanal 
war  gemauert,  offenbar  schadhaft  und  sollte  längst 
durch  eine  ThonrGhrenleitung  ersetzt  werden.  Im 
Februar  1897  begannen  die  Aufgrabungen  und 
nach  wenigen  Wochen,  nachdem  die  eine  Hälfte 
freigelegt  war,  stellten  sich  die  ersten  Erkrankungen 
ein.  Von  33  Schwestern  erkrankten  23,  ausser- 
dem 13  Kranke  der  Ostsale  und  3  Mitglieder  des 
Oekonomiepersonals.  Die  Endemie  erlosch  im  Juni. 
„Es  ist  höchstwahrscheinlich,  dass  dieSiechhaftig- 
keit  des  Bodens  in  Folge  der  Durchlässigkeit  des 
alten  gemauerten  Kanals,  welchem  Decennien  lang 
Infektionflüssigkeit  aus  den  Aborten  und  aus  dem 
Waschhause  zugeführt  wurde,  und  die  durch  den 
aufsteigenden  Luftstrom  in  die  Säle  gelangten  In- 
fektionkeime die  Ursache  der  Endemie  waren.'* 

27.    Bakteriologie,  Immunität,  ÄgglU' 
tination. 

30)  Auerbach,  M.,  u.  E.  ünger,  lieber  den 
Nachweis  von  Typhusbaoilien  im  Blat  Typhaskranker. 
Deutsche  med.  Wchnschr.  XXVI.  49. 1900. 

31)  Bai  1,  0.,  Fortgesetzte  Untersuchungen  über  die 
Agglutination  von  Typhasbakterien.  Prag.  med.  Wchn- 
schr. XXVL  12. 1901. 

32)  Bai  1,  0.,  Dritte  Mittheilung,  betreffend  Unter- 
Buchungen  über  die  Agglutination  von  Typhasbakterien. 
Prag.  med.  Wchnschr.  XXVI.  32.  33. 1901. 

33)  Bail,  0.,  Versuche  über  Typhosagdatimne  u. 
Präcipitine.    Aroh.  f.  Eye.  XLU.  4.  p.  307.  1902. 

34)  Barsickow,  M.,  Beitriige  zur  Differential- 
diagnoee  des  Typhusbaoillas.  Wien.  klin.  Randschau 
XV.  44.  p.  823.  1^1. 

35)  B  e  c  0 ,  L.,  Note  sor  la  yaleur  de  Tagglutination 
par  le  serum  antityphique  experimental  comme  moyen 
de  diagnostic  entre  le  baoille  dtEberth  et  les  racee  cöli- 
formes.  Centr.-Bl.  f.  Baktenol.  u.  s.  w.  XXVL  4  u.  5. 
p.  136. 1899. 

36)  Bischoff,  H.,  u.  A.  Menzer,  Die  Sohnell- 
diagncse  des  Unterleibstyphus  mittels  der  YfmPiorhowski 
angegebenen  Harngelatine.  Ztschr.  f.  Hyg.  u.  Infektions- 
krsnkh.  XL.  2.  p.  307. 1900. 

37)  Biffi.  ü.,  A  proposito  di  un  nuoYO  metodo 
d'isolamento  del  baoUlo  del  tifo.  Bif.  med.  XVU.  213. 
p.  748. 1901. 

38)  Biffi,  U.,  Su  di  un  nuovo  metodo  d'isolamento 
del  baoiUo  del  tifo.    Bif.  med.  XVIU.  3.  p.  27. 1902. 

39)  Bolton,  Ch.,  The  signifioanoe  of  the  typhoid 
serum  reaction  in  the  ofEspring  of  patients  saAering  froni 
enteric  fever.  Joum.  of  PathoL  and  Baoteriol.  VII.  2. 
p.  137.  Febr.  1901. 

40)  Braun,  M.  Ph.-6.,  De  Taction  de  la  bile  sor 
les  bacolles  typhiques  et  coli  dans  divers  etats  patholo- 
giques.    Arch.  des  So.  biol.  VHI.  2.  p.  138.  1900. 

41)Brieger,  L.,  üeber  die  Darstellung  einer  spe- 
oifisoh  wirkenden  Substanz  aus  Typhasbakterien.  Deut- 
sche med.  Wchnschr.  XXVHl.  27. 1902. 

42)  Dakura,  J.,  Beitrüge  zur  Sioherstellang  der 
klin.  Typhasdiagnose  auf  Grund  bakteriologischer  Unter- 
Buchungen.    Wien.  med.  Wchnschr.  L.  51. 1900. 

43)  y.  Drigalski  u.  H.  Conradi,  üeber  ein  Ver- 
fahren zum  Nachweis  derTyphusbacillen.  Ztschr.  f.  Hyg. 
u.  Infektionskrankh.  XXXIX.  2.  p.  283. 1902. 

44)  Edel,  P.,  siehe  Prophylaxe. 

45)  Fraenkel  u.  Kister,  Ueber  Typhusbacillen 
in  Buttermilch.  Münchn.  med.  Wchnschr.  ^V.  7.  1898. 


32 


Starok,  Neuere  Arbeiten  Aber  Typhus  abdominalis 


46)  Friedberger,  £.,  üeber  die  Bedeutong  anor- 
ganischer Salze  u.  einiger  organischer  krystailoider  Sab- 
stanzen  für  die  Agglutination  der  Bakterien.  Gentr.-BL 
f.  BakterioL  u.  s.  w.  XXX.  8.  p.  336. 1901. 

47)  F  ü  1 1  e  r  e  r ,  G.,  Prioritatsansprach  auf  den  ersten 
Nachweis  von  Typhusbaoillen  im  Oallenblaseninhalt  n. 
auf  dieErklärime  der  Ursachen  von  den  Typhosreddiven. 
Münchn.  med.  Wchnschr.  XLVIII.  33.  1901. 

48)  Hewlett,  A.  W.,  On  the  presenoe  of  typhoid 
bacilli  in  the  blood  of  typhoid-feyer  patiente.  New  York 
med.  Record  LX.  22.  p.  849.  Nov.  1901. 

49)  Higley,  H.  A.,  The  deteotion  of  typhoid  bacilli 
in  the  feces  as  a  diagnostic  test  of  typhoid  fever,  and  a 
oomparison  of  this  test  with  the  Widal  reaction.  Med. 
News  LXXX.  13.  p.  584.  March  1902. 

50)  Hiss,  Ph.  H.,  Studios  in  the  bacteriology  of 
typhoid  fever  with  special  referenoe  to  its  pathology,  dia- 
gnosis  and  hygiene.  Med.  News  LXXYUl.  19.  p.  728. 
May  1901. 

51)  Ingeirans  et  Dehon,  De  Furotoxioite  des 
ty phoidiques  traites  comparativement  par  les  bains  ohands, 
les  bains  frais  et  les  boissons  abondantes.  Echo  med.  du 
Nord  V.  48.  p.  558.  1901. 

52)  Joes,  A.,  Untersuchungen  über  den  Mechanis- 
mus der  Agglutination.  Ztschr.  t  Hyg.  u.  Infektions- 
krankh.  XXTVL  3.  p.  422. 1901. 

53)  Klein,  £.,  fiemarks  on  agglutination  by  plague 
biood.    Lancet  Febr.  16.  1901.  p.  456. 

54)  Köhler,  F.,  Ergebnisse  mit  der  Oruber- Widal'- 
sehen  Reaktion.  Ein  Beitrag  zur  Agglutinationslehre. 
Deutsches  Arch.  f.  klin.Med.  LXVÜ.  3u.4.  p.317.  1900. 

55)  Köhler,  F.,  u.  W.  Scheffler,  Die  Aggluti- 
nation von  Fäkalbakterien  bei  Typhus  abdominalis  durch 
das  Blutserum.  Münchn.  med.  Wchnschr.  XLYU.  22. 23. 
1900. 

56)  Kraus,  £.,  Zur  Züchttmg  des Typhusbacillus 
aus  dem  Stuhle  Typhuskranker.  Verb.  d.  XVIÜ.  Con- 
gresses  f.  innere  Med.  1900.  p.  407. 

57)  Krause,  F.,  u.  E.  Scholz,  üeber  den  klin. 
Werth  der  gegenwäitig  gebräuchlichen  bakteriologischen 
Untersuchungsmethoden  bei  Typhus  abdominalis.  Ztschr. 
f.  klin.  Med.  XU.  5  u.  6.  p.  405.  1900. 

58)  Lazarus-Barlow,  W.  S.,  Typhoid  fever 
without  intestinal  lesion.  Brit.  med.  Joum.  Sept  21. 
1901.  p.  792. 

59)  Levy,  £.,  u.  Prosper  Levy,  üeber  das 
Hämoglobin  des  Typhusbacillus.  Gentr.-Bi.  f.  BakterioL 
u.  s.  w.  XXX.  10.  p.  405.  1901. 

60)  Maofadyen,  A.,  and  Bowland  Sydney, 
üpon  the  intracellular  constituents  of  the  typhoid  bacillus. 
Centr.-Bl.  f.  BakterioL  u.  s.  w.  XXX.  20.  p.  753.  1901. 

61)  Mahr t,  0.,  üeber  den  üebergang  der  Typhus- 
Agglutinine  von  der  Mutter  auf  das  Kind.  Gentr.-BL  f. 
Stoffw.-  u.  Verd.-Krankh.  IL  1.  p.  1. 1901. 

62)  Mar 00 vi ch,  A.,  Ricerche  batteriologiohe  sul 
sangue  e  sulle  roseole  degli  ammalati  di  tifo.  bollettino 
dell'assoc.  med.  Triestina  Y.  Aprile  1902. 

63)  Maurel,  £.,  Action  redproque  du  bacille 
typhique  et  de  notre  sang.  Aroh.  de  Med.  experim.  etc. 
1.  Ser.  Xni.  2.  p.  183. 1901. 

64)  Mayer,  0.,  ZurKenntnissdes/VorA»t<7«A^''schen 
Verfahrens  der  Typhusdiagnose,  nebet  einschlägigen  Modi- 
fikationen. Centr.-BL  f.  BakterioL  u.  s.  w.  XX VÜI.  4  u.  5. 
p.  125. 1900. 

65)  Menzer,  Die  Diagnose  des  Unterleibstyphus 
durch  Nachweis  der  Typhusbaoillen  im  oirkulirenden 
Blut    Gharite-Annalen  XXVI.  p.  106.  1902. 

66)  M  0  0  r  e ,  A.,  The  Isolation  of  the  typhoid  bacillus. 
Brit  med.  Joum.  March  22. 1902.  p.  703. 

67)  Neisser,  M.,  u.  R.  Lobowski,  Lässt  sich 
durch  Einspritzung  von  agglutinirten  Typhusbaoillen  eine 
Agglutininproduktion  hervorrufen  ?  Centr.-Bl.  f.  BakterioL 
u.  s.  w.  XXX.  13.  p.  483. 1901. 

68)  Page,  G.  G.,  Early  diagnosis  of  typhoid  fever 
by  isolation  of  bacillus  typhosus  from  stools;  oondusions 


of  Dr.  L.  Remy  based  on  the  use  of  his  asparaginlactose- 
carboi  gelatine.  Boston  med.  and  surg.  Joum.  CXLIV. 
19.  p.  445.  May  1901. 

69)  Paladino-Blandini,  Bioerche sulle sostuize 
attive  nelle  tifo-oulture.  Terza  memoria.  Bif.med.XVIlL 
63.  64.  65.  66.  p.  746.  758.  770.  783.  1902. 

70)  Paladino-Blandini,  A.,  Ricerche  sulle 
sostanze  attive  nelle  tifo-culture.  U.  Memoria.  Rif.  med. 
XVn.  163.  164.  p.  147. 158.  1901. 

71)  P  r  ö  s  c  h  e  r ,  F.,  Zur  Anstellung  der  WidoTwken 
Reaktion.  Centi:.-BL  f.  BakterioL  u.  s.  w.  XXXI.  9.  p.  400. 
1902. 

72)  Puppel,  üeber  das  Agglutinationsvermögen 
aufbewahrten  Blutserums  von  Typhuskranken.  Centr.- 
Bl.  f.  BakterioL  u.  s.  w.  XXVIH.  25.  p.  877. 1900. 

73)  Reilly,  J.  H.,  Bacteriological  diagnosis  of 
typhoid  fever.    Med.  Record  Uli.  26.  p.  935.  June  1898. 

74)  Remy,  M.L.,  Contribution  k  Tetude  de  lafievie 
typhoide  et  de  son  bacille.  Ann.  de  l'lnst  Pasteur  XTV. 
8.  11.  p.  555.  705.  Acut,  Nov.  1900;  XV.  3.  p.  145.  Mars 
1901. 

75)  Rüllmann,  W.,  üeber  das  Verhalten  des  in 
Erdboden  eingesäten  Typhusbacillus.  Centr.-BL  t  Bak- 
terioL u.  s.  w.  XXX.  8.  p.  321. 1901. 

76)  Rumpel,  0.,  üeber  die  Methodik  der  Gefrier- 
punktsbestimmungen  unter  Berücksichtigung  des  Blnt- 
gefrierpunktes  bei  Typhus  abdominalis.  Münchn.  med. 
Wchnschr.  XLVUI.  6.  p.  223. 1901. 

77)  Schottmüller,  üeber  eine  das  Bild  des  Typhus 
bietende  Erkrankung,  hervorgerufen  durch  typhusfihn- 
Uche  Bacillen.  Deutsche  m^.  Wchnsohr.  XXVL  32. 
p.  511. 1900. 

78)  Schottmüller,  Weitere  Mittheilungen  über 
mehrere  das  Bild  des  Typhus  bietende  Krankheitsftlle, 
hervorgerufen  durch  typhusähnliche  Bacillen  (Para- 
typhus). Ztschr.  f.  Hyg.  u.  Infektionskrankh.  XXXVL 
3.  p.  368. 1901. 

79)  Schütze,  A.,  üeber  den  Nachweis  von  Typhus- 
bacillen  in  den  Faeces  u.  in  der  Milz  nach  dem  Ver&hren 
von  Piorkowaki.  Ztschr.  f.  klin.  Med.  XXXVIII.  1.  2.  3. 
p.  39.  1899. 

80)  Schütze,  A.,  üeber  die  specifische  Wirkung 
einer  aus  Typhusbakterien  gewonnenen  Substanz  im  thie- 
rischen  Organismus.  Deutsche  med.  Wchnschr.  XXVIQ. 
27. 1902. 

81)  Tsohegolew,  Mg.,  üeber  das  spinnenförmige 
(mit  Ausläufern  versehene)  Aussehen  von  Typhnscolo- 
nien  als  Kriterium  bei  der  Diagnose  des  Ueotyphus. 
Russ.  med.  Arch.  IX.  4.  April  1900.  (Russisch.) 

82)  Waldvogel,  Das  Verhalten  des  Blutgefrier- 
punktes beim  Typhus  abdominalis.  Deutsche  med.  Wo- 
chenschr.  XXVI.  46.  1900. 

Die  grössten  Fortaohritte  in  der  Typhuspatho- 
logie wurden  zweifellos  in  der  Bakteriologie,  der 
Immunitftt-  und  Agglutinationlehre  gemacht  Heh- 
rere Autoren  widmen  sich  der  isoNnin^  dw  Typhu9- 
baeiUus  aus  Bakteriengemisohen.  Als  geeigneten 
Nfthrboden  empfiehlt  L.  Bdmy  eine  Asparagin- 
gelatine,  deren  Werth  von  Page  nachgepraft 
wurde  und  mittels  der  mit  Sicherheit  der  Bacillus 
in  3  Tagen  festgestellt  werden  kann.  Mit  einem 
Agargelatinen&hrboden  ezperimentirte  Hiss;  es 
gelang  ihm,  aus  dem  Stuhl  innerhalb  36 — 48  Stun- 
den den  Bacillus  in  Beincultur  zu  züchten,  auch 
die  Brauchbarkeit  dieses  Nfihrbodens  wurde  durch 
Higley  bestätigt  unter  Berücksichtigung  der 
goMldendm  Eigmaehafi  des  Ocübadüus  verwendet 
Emil  Krauss  einen  Traubenzucker -Qlycorin- 
agamfthrboden,  auf  dem  dieGasbUschen  bildenden 
Goliculturen  leicht  von  den  TyphusbaciUen  unter- 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


33 


schieden  werden  kOnnen.  Diese  Eigenschaft  des 
GfthrungsvermOgens  der  Golibaoillen  nutzten  auch 
Drigalski  und  Conradi  aus,  indem  sie  ein 
Verfahren  ausarbeiteten,  das  durch  intravitale  Fär- 
bung der  Culturen  eine  Unterscheidung  von  Typhus- 
nnd  Colibaoillen  gestattet.  In  50  FUlen  konnte 
der  Bacillennachweis  aus  dem  Stuhle  bereits  zu 
einer  Zeit  geliefert  werden,  in  der  die  WidaT- 
sche  Reaktion  1  zu  10  noch  fehlte. 

BaBPiorkowaki'scheVerfahrm  (siehe  den  letz- 
ten Bericht)  wurde  von  Verschiedenen:  Bischoff, 
Menzer,  Erausse,  Schütze,  Mayer  einer 
Nachuntersuchung  unterzogen.  Das  Urtheil  deckt 
sich  mit  demjenigen  verschiedener  früher  erwähn- 
ter Autoren:  die  Hamgelatine  bildet  einen  gün- 
stigen Nährboden  zur  Dififerenzirung  des  Typhus^ 
baciUus,  doch  wachsen  auch  andere  Bacillen  ähn- 
lich, so  dass  in  der  Regel  eine  Nachuntersuchung 
nOtfaig  wird. 

Weitere  Versuche  über  Isolirung  des  Typhus- 
badllus  stammen  von  Moore,  üeber  Bacillen- 
nachweis im  Boaeolahlut  bringen  positive  Berichte: 
Pollacco  undQemelli,  sowiePaul  Krause. 
Ueber  Züchtung  von  Bacillen  hnsV&nenbhU  machen 
Ernst  Unger,  Menzer,  Hewlett,  sowie 
Auerbach  interessante  Mittheilungen.  Das  Ver- 
fahren ist  ein  äusserst  einfaches,  ein  positives  Re- 
sultat wird  in  8d«/o  der  Fälle  erzielt,  die  Früh- 
diagnose kann  in  30  Stunden  gestellt  werden. 

Experimentelle  Untersuchungen  über  das  Ge- 
deihen von  Typhusbadllen  in  Buttermilch,  sowie 
Über  die  Verbreitungsweise  des  Bacillus  im  Erd- 
boden stammen  von  Fränkel  und  Küster, 
sowie  von  Rüllmann. 

Zur  Anstellung  der  Widal 'sehen  Reaktion, 
speciell  zur  Anfertigung  einer  dauerhaften  Typhus- 
cultur  giebt  PrOscher  Anleitung;  die  Frage, 
wie  lange  Typhusblut  Agglutinationfähigkeit  in 
sterilen  Reagenzgläschen  bewahren  kann,  beant- 
wortet P  u  p  p  e  1  auf  experimentellem  Wege. 

TyphuBähnliche  Erkrankungen,  die  nur  durch 
Typhus -ähnliche  Bacillen  hervorgerufen  werden, 
beschreibt  Schottmüller  unter  der  Bezeich- 
nung ParcUypkua  (siehe  auch  Symptomatologie). 
Auf  Omnd  von  Agglutinationversuchen  von  Typhus- 
serum  auf  Typhusstämme  gelangen  Köhler  und 
Schefflerzu  der üeberzeugung,  dass  eine  Diffe- 
renzirung  des  Typhusbacillus  vom  Bacterium  coli 
auf  Omnd  von  Blutserumreaktionen  unmöglich  ist 

In  logischer  Weise  verstanden  es  B rieger 
und  Schütze  auf  experimentellem  Wege  nach- 
zuweisen, dass  aggkäimrende  und  immunisirends 
Substanz  nicht  identisch  sind.  Zu  demselben  Re- 
sultate gelangten  unabhängig  Macfadyen  und 
Rowland. 

Interessante  Studien  über  den  Meehanismua 
und  das  Wesen  der  Tifpkuaagghäinatum  verdanken 
wir  Joes,  Friedberger  undBail,  die  aller- 
dings noch  nicht  zu  übereinstimmenden  Resultaten 
kamen. 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  1. 


Waldvogel  undRumpel  beschäftigten  sich 
mit  dem  Verhalten  des  Mtägefrierpunktes  bei 
Typhus.  Die  interessante  und  besonders  in  pro- 
phylaktischer Hinsicht  wichtige  Frage,  ob  Typhus- 
agglutinine  und  Immunkörper  von  der  Mtdter  auf 
das  Kind  übergehe,  fand  Bearbeitung  durch  M  a  h  r  t 
und  Bolton.  Sicher  ist,  dass  agglutinirende 
Eigenschaften  mit  der  Milch  auf  den  Foetus  über- 
gehen, sicher  ist  femer,  dass  im  fötalen  Körper 
durch  die  Bacillen  Agglutinine  gebildet  werden, 
nicht  bewiesen  ist  es,  ob  durch  die  Placenta  Agglu- 
tinine in  den  kindlichen  Kreislauf  übergehen  kön- 
nen. Ob  die  Immunkörper  sich  ebenso  verhalten 
wie  die  Agglutinine,  unterliegt  grossem  Zweifel. 

Ein  neues  Verfahren  zur  laoUrung  der  7^/ittö- 
baeiüen  aus  StiM  und  Wasser  giebt  L.  Remy. 
Es  handelt  sich  um  eine  sehr  complicirt  zusammen- 
gesetzte OekUine,  auf  der  besonders  leicht  der 
Typhusbacillus  vom  Colibacillus  unterschieden 
werden  kann.  Mit  dieser  Methode  untersuchte  er 
31  Typhusstühle  und  fand,  dass  die  Badllenzahl 
sich  vom  Beginn  bis  zur  2.  Woche  enorm  ver- 
mehrt, dann  abnimmt  in  der  3.  und  4.  Woche 
und  nun  unmerklich  aus  dem  Darm  verschwindet 
(oder  nicht  mehr  mit  der  Methode  nachzuweisen 
ist).  Die  Bacillen  der  2.  Woche  sollen  die  bemer- 
kenswertheste  vitale  Energie  besitzen,  während 
ihnen  am  Ende  der  Krankheit  eine  sehr  schwache 
Vitalität  innewohnt  und  ihr  Waohsthum  auf  der 
Qelatine  ein  äusserst  langsames  ist 

In  3  Fällen  gelang  der  Bacillennachweis  im 
Stuhle,  obgleich  sonst  noch  keines  der  sicheren 
Anzeichen  vorhanden  war  und  die  Wida^sche  Probe 
noch  negativ  ausfieL  Bei  normalen  Menschen  konn- 
ten nie  Typhusbacillen  im  Stuhle  nachgewiesen 
werden. 

Die  von  L.  Remy  empfohlene  Asparagin-Laktose- 
Carbol-GelatiDG  hat  Calvin  G.  Page  (Boston)  nach- 
geprüft mid  als  sehr  brauchbar  befunden ;  die  Identifid- 
mng  soll  in  spätestens  3  Tagen  möglich  sein. 

Eingehende  Studien  über  die  Zeit  des  Auftretens 
und  Vers^unndens  der  TkfffkusbaciUen  in  den  Se- 
und  Exkreten  stellte  Philip  Hanson  Hiss  an 
einem  grossen  üntersuchungsmateriale  mittels  einer 
von  ihm  angegebenen  Methode  an.  H.  verwendet 
zwei  Nährböden,  einen  festen,  der  Agar,  Gelatine 
und  Glukose  enthält,  und  einen  zweiten,  der  sich, 
besonders  durch  Verminderung  des  Agar,  dagegen 
Vermehrung  der  Gelatine  auszeichnet  Der  Typhus- 
bacillus lässt  sich  besonders  gegenüber  dem  Coli- 
bacillus bereits  auf  dem  ersten  Nährboden  erkennen 
und  ist  mit  Sicherheit  von  dem  zweiten  in  Rein- 
cultur  zu  erhalten.  Die  Frühdiagnose  aus  dem 
Stuhle  kann  mit  dieser  Methode  gestellt  werden  in 
36—48  Stunden.  Ungefähr  400  Fälle  wurden 
auf  diese  Weise  untersucht  Aus  den  Ergebnissen 
sei  mitgetheilt,  dass  gewöhnlich  erst  nach  der 
1.  Woche  Typhusbacillen  in  grösserer  Menge  in 
Blut,  Milz,  Roseolen,  Urin  und  Faeces,  in  selteneren 
Fällen  auch  in  Sekreten  und  Exsudaten  von  Mund, 


34 


Starck,  Neuere  Arbeitai  Aber  Typhus  abdominalis. 


Kehlkopf  und  Lungen  gefunden  wurden.  Im  cir- 
kulirenden  Blute  gedeihen  die  Bacillen  nur  schlecht, 
haben  auch  keine  lange  Lebensdauer,  dagegen  ver- 
mehren sie  sich  an  gewissen  Punkten  in  Geweben, 
in  die  sie  durch  Blut  und  Lymphe  hingeschafft 
werden.  Im  Stuhle  treten  die  Bacillen  nur  sehr 
selten  vor  den  ersten  Tagen  der  2.  Woche  auf 
und  verschwinden  mit  dem  Ablalle  des  Fiebers. 
In  der  Periode  der  schwersten  Veränderung  des 
Darmes  können  sie  mit  grösster  Begelmässigkeit 
isolirt  werden.  Werden  die  Bacillen  in  typischen 
Fällen  andauernd  vermisst,  so  beweist  das,  dass 
im  Darme  keine  odw  nur  sehr  geringfQgige  Ver- 
änderungen aufgetreten  sind.  Im  Drine  stellen  sich 
die  Bacillen  noch  später,  erst  Ende  der  2.  Woche 
oder  gar  erst  in  der  Reoonvaleeoenz  ein,  werden 
aber  dann  Wochen  und  selbst  Monate  lang  aus- 
geschieden. 

Vergleichende  Untersuchungen  über  den  dia- 
gnosHsehen  Werth  des  bakteriologischen  Nachweises 
von  Typhusbacillen  aus  dem  ShMe  und  der 
Wi  dal 'sehen  Reaktion  stellte  Henry  A.Higley 
(Brooklyn)  an.  Zur  Stuhluntersuchung  verwandte 
er  ebenfsJls  den  P.  H.  Hiss 'sehen  Nährboden 
(Journ.  exp6r.  M6d.  IL  6.  1897).  Er  kommt  zu 
dem  Schlüsse,  dass  während  der  2.  Woche  die 
Isolirung  der  Typhusbacillen  bessere  Resultate  er- 
giebt  als  die  W  i  d  a  1  'sehe  Reaktion.  Die  Ausfüh- 
rung der  Hiss 'sehen  Methode  soll  einfach  und 
sehr  praktisch  sein. 

Zur  Züdhiung  des  Th^pkiubaoälua  aus  dem  Stuhle 
Typhuskranker  empfiehlt  Emil  Kraus  (Prag)  fol- 
gendes Verfahren. 

Dem  Stahle  werden  naoh  inniger  Mischung  1  bis 
2  Flatinosen  entnommen  und  mit  5  com  sterilen  Wassers 
in  einem  Beagenzgläschen  verdünnt.  Diese  Verdünnung 
wird  mit  je  5 com  Wasser  3mal  wiederholt,  so  dass 
schliesslich  eine  etwa  mülionenfaohe  Verdünnung  des 
Stuhles  erzielt  wird.  Nun  bringt  man  etwa  Vs  com  der 
stärksten  Verdünnung  in  ein  Röhrchen  mit  5  com  flüs- 
sigem 2proo.  Traubenzucker -Giycerinagar,  giesst  damit 
eine  Pe  tri 'sehe  Schale  aus  und  übergiebt  sie  dem  Brut- 
schranke bei  37®  C.  Bereits  nach  20—24  Standen  wach- 
sen zwischen  Nährboden  und  Boden  der  Schale  nun 
zwei  gleichartige  runde,  zarte,  graue  Golonien,  von 
denen  die  eine  Form  ein  Blfischen  im  Centrum  besitzt, 
während  die  andere  ohne  ein  solches  wächst  Die 
Bacillen  der  letzteren  liessen  sich  jeweils  als  Typhus- 
bacillen identificiren. 

Der  springende  Punkt  in  der  Methode  Uegt  in  der 
starken  Verdünnung  des  Stuhles  und  in  der  Eigenschaft 
des  GoUbacillus,  der  ja  bei  derDifferenzirung  die  grössten 
Schwierigkeiten  bereitet,  in  traubenzackerludtigem  Nähr- 
boden Gas  zu  bilden. 

Da  das  Wachsthum  des  Typhusbacillus  bei  diesem 
Verfahren  kein  elektives  ist,  müssen  stets  auch  andere 
Proben  angestellt  werden. 

üeber  ein  neues  Verfahren  zum  Nachweis  der 
r^^t4«&acsifefi  berichten  auch  v.  Drigalski  und 
H.  Gonradi  aus  dem  Eoch'schen  Institute  für 
Infektionkrankheiten.  Bei  jedem  bakteriellen  Nach- 
weise des  Typhusbacillus  handelt  es  sich  um  die 
Isolirung,  bez.  Tremvung  der  CoUbadUenvon  Typhus» 
baeülen,    v.  D.  und  G.  suchten  diese  Trennung  auf 


Omnd  des  versehiedmen  Oährtmgsvermögens  durch- 
zuführen. Auf  empirischem  Wege  wurde  gefundeo, 
dass  eine  Oberflächencultur  von  Bac.  coli  in  selek- 
tiver Weise  stets  vorzugsweise  den  Milchzucker 
zersetzt,  eine  solche  von  Bact  typhi  die  Eiweiss- 
stoffe.  Auf  diesen  Thatsachen  beruht  das  Ver- 
fahren, das  durch  ifUravüaüe  Färbung  eine  Unter- 
scheidung von  Typhus-  und  Golicolonien  gestattet 

Ak  Nährboden  dient  ein  Fleischwasser- Pepton- 
Agar,  dem  einerseits,  um  für  den  Typhusbacillus  mög- 
lichst günstige  Wachsthumsbedingungen  zu  schaffen, 
Natron  zugesetzt  ist,  andererseits  eine  Lakmus-Milch- 
zuckerlösung, in  der  die  Golicolonien  die  charakteiistische 
und  constante  Rothfärbung  erlangen.  Da  aber  ausser 
Typhusbacillen  besonders  in  faulenden  Typhusstühlea 
stets  noch  eine  Menge  anderer  Kokkenarten  sich  vor- 
findet, die  durch  Säurebildung  den  Nährboden  roth  förbep, 
wurde  letzterem  noch  Erystallviolett  beigefügt  als  ein 
Farbstoff- Antisepticum,  das  das  Waohsthum  der  Typhus- 
bacillen hindert  und  gleichzeitig  einen  grossen  Theü  der 
erwähnten  Kokken-  und  Bakterienarten  in  der  Entwicke- 
lune  hemmt  Die  genaueren  Vorschriften  über  die  Her- 
stellung des  Nährbodens  müssen  im  Originale  nach- 
gesehen werden. 

Nach  Trocknung  der  Platten  werden  die  flüssigea 
Stuhlpturtikel  mittels  eines  Olasspatels  auf  der  Ober- 
fläche des  Nährbodens  gründlich  ausgestrichen.  Nach 
14— IGstündigem,  spätestens  nach  24stündigem  Verwaiien 
bei  37*  zeigen  die  OoUoolonien  leuchtend  rothe,  die 
Typhusbacillen  blaue  Farbe;  ausserdem  treten  noch  yer- 
schiedene  Merkmale  auf,  wodurch  die  Golicolonien  von 
Typhuscolonien  unterschieden  werden  können.  Zur  Iden- 
tificirang  empfehlen  v.  D.  und  G.  die  Agglutinationprobe 
im  hängenden  Tropfen,  die  nur  wenige  Minuten  Zeit  in 
Anspruch  nimmt 

Nach  dieser  Methode  soll  es  gelingen,  bereits 
nach  18  bis  spätestens  nach  24  Standen  in  jedem 
einzelnen  Falle  Typhusbacillen  aufzufinden.  In 
50  Typhusfällen  konnte  der  Nachweis  der  Bacillea 
aus  dem  Stuhle  geliefert  werden,  bei  mehr  als  der 
Hälfte  der  Kranken  iou  einer  Zeü,  als  die  Widal'- 
sehe  SerumreaJUion  bei  einer  Verdünnung  von  1:10 
negativ  ousfieL  Bei  3  bereits  fieberfreien  Patienten 
konnten  in  dem  bereits  ganz  normal  aussehenden 
Stuhle  Typhusbacillen  nachgewiesen  werden.  End- 
lich aber  wurde  auch  der  Nachweis  erbracht,  dass 
Menschen  aus  der  typhusdurchseuchten  Umgebung 
Typhusbacillen  aufnehmen,  mit  sich  herumtragen 
und  trotzdem  keinerlei  Erankheitzeichen  darbieten. 
Bei  4  Personen  gelang  der  Nachweis  Yon  verein- 
zelten Typhusbacillen  in  ihren  zum  Theil  vOllig 
normal  aussehenden  Darmausleerungen,  ohne  dass 
die  klinische  Untersuchung  auch  nur  den  Verdacht 
einer  bestehenden  Typhusinfektion  gerechtfertigt 
hätte. 

H.Bischoff  und  A.Menzer  unterzogen  das 
Piorkowski'sche  Verfahren  sour  Sehnelldiagnose 
des  Tgphus  einer  sorgfiütigen  Nachprüfung.  Oleich 
anderen  Autoren  stellten  sich  ihnen  in  der  Berei- 
tung des  Nährbodens  grosse  Schwierigkeiten  ent- 
gegen, so  klagen  sie  besonders  über  die  Unmöglich- 
keit, stets  den  richtigen  Aikalesoenzgrad  zu  treffen. 
Immerhin  wird  anerkannt,  dass  die  3.3proc.  Ham- 
gelatine  ein  Hülfsmittel  zur  Isolirung  der  Typhus- 
bacillen aus  dem  Stuhle  darbietet.     Die  Möglich- 


S  t  a  r  c  k ,  Neuere  Arbeiten  übor  Typhus  abdominaliB. 


36 


keit,  innerhalb  24  Stunden  eine  Schnelldiag^oae 
sa  stellen,  wird  indessen  der  Methode  abgesprochen, 
da  einmiü  nicht  alle  Colonien  charakteristisches 
Aussehen  haben,  da  femer  auch  Goliarten  Colonien 
liefern,  die  sich  von  den  Typhusoolonien  nicht 
unterscheiden  lassen,  so  dass  die  isolirten  Keime 
stets  weiter  untersucht  werden  müssen  und  somit 
eine  wesentliche  Zeitersparniss  durch  das  Pior- 
kowski'sche  Verfahren  nicht  erzielt  wird.  Da 
Typhusbacillen  auch  atypisch  wachsen,  ist  man 
bei  dem  Fehlen  typischer  Colonien  nicht  berech- 
tigt, Typhus  auszuschliessen. 

Eine  gleiche  Ansicht  über  den  Werth  derPior^ 
kawskf sehen  Methode  spricht  Paul  Krause  (Ham- 
burg-Eppendorf)  auf  Grund  seiner  Untersuchungen 
in  19  TyphnsfftUen  aus.  Auch  Kr.  fand,  dass 
man  nach  der  Form  der  Colonie  allein  die  Dia- 
gnose, ob  Bact  typhi  oder  Bact  coli  vorliegt,  nicht 
mit  Sicherheit  stellen  kann.  In  */|  der  abgestor^ 
benen  Colonien  handelte  es  sich  thatsächlich  um 
Typhusbacillen,  in  7«  ^^^  stellten  sich  bei  der 
näheren  Prüfimg  andere  Bakterien  heraus. 

Um  stets  einen  Harn,  der  den  gestellten  An- 
forderungen entspricht,  zur  Hand  zu  haben,  em- 
pfiehlt Kr.,  den  steril  entnommenen  Harn  von  spe- 
eifischem  Gewicht  1015 — 1020  von  schwach  saurer 
oder  neutraler  Reaktion  mit  Micrococcus  ureae  zu 
impfen ;  nach  24—48  Stunden  (bei  22«  C.)  stellt 
sich  eine  Trübung  ein,  die  Reaktion  ist  dann 
schwach  alkalisch.  Nach  Filtration  und  Sterili- 
flation  soll  der  Harn  eben  so  gute  Resultate  wie 
der  von  Piorkowski  verlangte  ergeben. 

Günstiger  wird  das  Verfahren  in  einer  kleinen 
der  Ley  den 'sehen  Klinik  entstammenden  Arbeit 
von  Albert  Schütze  beurtheilt.  In  4  FftUen 
ergab  dies  ein  positives  Resultat 

Zur  Prüfung  des  elektiven  Wachsthums  der 
TyphusbaoUlen  auf  der  Piorkowski 'sehen Urin- 
gelatine vergleicht  Georg  Mayer  (Würzburg) 
die  Art  des  Wachsthums  zahlreicher  anderer  Mikro- 
organismen auf  demselben  Nährboden.  Aus  der 
Arbeit  ist  zu  ersehen,  welche  Schwierigkeiten  in 
der  Deutung  der  einzelnen  Wachsthumsformen  ent- 
stehen können  und  dass,  auch  wenn  gewisse  Cul- 
turen  ein  charakteristisches  Aussehen  zeigen,  trotz- 
dem die  Diagnose  noch  auf  andere  Weise  (Reaktion 
in  Traubenznckerbouillon  u.  s.w.)  gesichert  werden 
moss.  Den  nüthigmi  Alkalescenzgrad  des  Urins 
erreicht  Mayer  durch  Yergfthrung  des  Harns  mit 
Proteus  vulgaris ;  indessen  soll  eine  3.3proa  Fleisch- 
wassergelatine gleichwerthig  der  P  i  o  r  k  o  w  s  k  i  '- 
sehen  Hamgelatine  sein. 

Untersuchungen  von  Lucien  Beco  (Li&ge) 
zeigen,  dase  die  Agglutination  mit  Antityphus- 
aerum,  d.  h.  Serum  von  Thieren,  denen  man  all- 
mählich wachsende  Dosen  von  Typhusculturen, 
bes.  deren  Toxinen  beigebracht  hat,  ein  werth  volles 
Mittel  zur  Düferenzirung  von  Eberth 'sehen  und 
Ck)libacillen  bildet,  vorausgesetzt,  dass  man  sich 
eines  sehr  aktiven  Serum  bedient    Typhusbacillen 


werden  so  bei  einer  Verdünnung  von  1 :  100000 
agglutinirt,  während  Colibacillen  nur  in  ganz  ge- 
ringer Verdünnung  agglutiniren,  ganz  ausnahme- 
weise auch  in  höherer  (nie  über  1 :  1000)  Vwdün- 
nung.  Formdin  soll  dagegen  Colibacillen,  nicht 
aber  die  Typhusbacillen  agglutiniren. 

Einem  fthnlichen  Principe  folgend,  suchte  auch 
A.  Moore  den  J\ff>hu8baeiUu8  vom  BaciUua  coli  xu 
trenneiu 

Zu  diesem  Zwecke  schuf  er  im  Kaninchen  durch 
Injektion  von  immer  wachsenden  Dosen  von  Colibacillen 
ein  Serum  von  mächtiger  Agglutinationkraft  für  den 
ColibaciUns.  Nun  brachte  er  in  ein  U-förmiges  Beagenz- 
gläschen  einen  gelatinehaltigen  Nährboden  und  setzte  der 
einen  Seite  einige  Tropfen  des  Seram  zu.  Brachte  er 
dann  in  denselben  Arm  des  Oläschens  ein  Oemisoh  von 
lebhaften  Typhus-  und  Colibacillen.  so  agglutinirten  die 
letzteren  rasch  und  sanken  zu  Boden,  während  die  be- 
wedichen  Typhusbacillen  aus  dem  anderen  Arme  nach 
24  stunden  in  Beincultur  entnommen  werden  konnten. 
Leider  läset  sich  die  Methode  für  die  Bedürfnisse  der 
Praxis  nicht  verweithen,  da  das  Serum  nur  den  ihm 
adäquaten  Colistamm  zu  agglutiniren  vermag.  M.  arbeitete 
zur  DifferensiruDg  eine  andere  Methode  ans,  wobei  er 
einen  modificirten  Eisner 'sehen  Nährboden  benutzte. 
Der  Eisner 'sehe  Nährboden  eignet  sich  bekanntlich 
vorzüdich  zurDifferenzirung,  findet  aber  im  Allgemeinen 
keine  Verwendung  zur  Frühdiagnose,  da  das  Wachsthum 
des  Typhusbaoillus  ein  langsames  ist  und  meist  die 
Gelatine  unterdessen  durch  verflüssigende  Organismen 
zerstört  wird.  Die  Modificirung  des  Nährbodens  durch 
M.  besteht  im  Wesenüichen  in  Substituirung  der  Gela- 
tine durch  Agar-Agar. 

Beide  Baoillenarten  haben  nach  24  Stunden  dasselbe 
Aussehen  wie  auf  dem  Eisner 'sehen  Nährboden  und 
sind  leicht  unterscheidbar.  Die  Typhusoolonien  sind  sehr 
hell,  transparent,  kaum  sichtbar  bei  schuf  er  Beleuchtung 
und  unrgelmässig  begVenzt,  während  die  Colibacillen 
grösser,  rund  und  opak  sind. 

Nachdem  Neuhaus  zuerst  bewiesen  hatte, 
dass  sich  in  Tkfphueroseolen  die  Eberth'schen 
Bacillen  finden,  wurden  zahlreiche  Nachunter- 
suchungen gemacht,  die  ausnahmelos  wenigstens 
für  einen  gewissen  Procentsata  das  Vorkommen 
der  Bacillen  in  Roseolen  bestätigten. 

Neuerdings  unterzogen  Romolo  Polacco 
und  Eduard  Oemelli  in  60  TyphusAllen  die 
Roseolablüthen  einer  Untersuchung  und  konnten 
in  atten  FSUen  den  positiven  Nachweis  liefern.  P. 
und  0.  halten  es  für  wichtig,  etwas  von  der  Oe- 
webesubstanz  der  Roseola  abzuimpfen,  und  ver- 
wenden zu  diesem  Zwecke  den  „Vaccinostyle 
Mar6chal^^  Als  N&hrboden  wird  Bouillon,  ver- 
wandt, in  der  sich  nach  12 — 16  Stunden  ein 
Bacillus  reichlich  vermehrt.  Yortheilhaft  dürfte 
es  sein,  nicht  nur  eine,  sondern  jedesmal  mehrere 
Roseolen  in  Angriff  zu  nehmen. 

Aehnlich  günstige  EJrfahrungen  über  diese  Me- 
thode hat  Paul  Krause  (Hamburg-Eppendorf) 
gemacht  unter  16  F&llen  von  Typhus  abdominalis, 
in  denen  das  Roseolenblut  untersucht  wurde,  konn- 
ten 14mal  die  Bacillen  gezüchtet  werden.  Die 
Keime  waren  meist  spärlich,  über  10  Keime  hat 
K  r.  nie  erhalten,  meist  waren  nur  1 — 6  vorhanden. 
Auch  gelang  es  nicht,  aus  jeder  Roseole  Typhus- 
bacillen zu  züchten,  so  dass  auch  Kr.  empfiehlt, 


36 


Starok,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


stets  mehrere  in  Angriff  zu  nehmen.  Interessant 
ist  es,  dass  in  5  Fällen,  in  denen  die  Agglutina- 
tion noch  nicht  eingetreten  war,  die  Züchtung  der 
Bacillen  aus  den  Roseolen  gelang. 

üeber  den  diagnostischen  Werth  der  Blut" 
Untersuchung  Typhuskranker  verdanken  wir  Max 
Auerbach  und  Ernst  ünger  eine  kurze  Mit- 
theilung. Die  Methode  ist  sehr  einfach  und  be- 
steht in  Beschickung  einer  sterilen  Bouillon  mit 
10 — 30  Tropfen  einer  Armvene  entnommenen 
Blutes.  Nach  18 — 24  Stunden  gelang  in  einigen 
Fällen  bereits  der  mikroskopische  Nachweis  der 
Bacillen,  deren  Identificirung  wurde  frühestens  in 
36  Stunden  nach  der  Blutentnahme  ermöglicht. 
Das  Verfahren  darf  als  ein  bei  positivem  Ausfall 
entscheidendes  diagnostisches  Hülfsmittel  ange- 
sehen werden. 

In  einem  sehr  zweifelhaften  Falle  von  fieberhafter 
Erkrankung,  in  dem  eine  maligne  Endokarditis  angenom- 
men werden  konnte,  gelangte  Menzer  auf  diese  Weise 
zu  einem  positiven  Besaltate.  Er  setzte  8 — 10  Tropfen 
Blut  einer  Cabitalvene  zu  10  com  Ascitesbooillon  und  sah 
nach  24  Standen  eine  difhise  Trübung,  die  darohTyphus- 
bacillen  bedingt  war. 

Aehnliohe üntersnohungen  stellte  Albion  Walter 
Hewlett  (New  York)  an.  Von  24  Ty phnskranken  unter- 
suchte er  dtABUä  einer  Arm  vene,  indem  er  stets  je  5  com 
in  steriler  Bouillon  verdünnte  und  erhielt  17tnal  Typhus- 
baeiüen^  bereits  in  den  ersten  Culturen  und  3mal  erst 
während  eines  Rückfalles,  somit  war  das  Resultat  unter 
24  Fällen  in  20  Fällen  positiv,  mithin  in  839^  der  Fälle. 
Im  günstigsten  Falle  konnte  die  bakteriologisohe  Früh- 
diagnose in  30  Stunden  gestellt  werden.  Die  Bacillen 
verschwinden  aus  dem  Blute  gewöhnlich  während  der 
3.  Woche,  erscheinen  jedoch  regelmässig  wieder  mit  dem 
Beginn  eines  Rückfalles.  Das  früheste  positive  Resultat 
erhielt  H.  am  4.  und  5.  Tage. 

Thierexperimentelle  Untersuchungen  Qber  Ag- 
glutination von  Typhusbakterien  verdanken  wir 
Oskar  Bail  (Prag),  der  entdeckte,  dass  die  Bak- 
terien im  Exsudate  eines  der  peritonäalen  Infektion 
erlegenen  Meerschweinchens  weniger  leicht  durch 
ein  auf  gewöhnliche  Weise  hergestelltes  Typhus- 
immunserum agglutinirt  werden,  als  solche,  die  in 
künstlichen  Culturen  gewachsen  sind.  Die  Immuni- 
sation  eines  Kaninchens  mit  solchen  „Exsudat- 
bakterien" soll  ein  Serum  liefern,  das  sich  von 
dem  eines  gleichzeitig  mit  „Bouillonbakterien"  be- 
handelten Kaninchens  wesentlich  unterscheidet 
Weitere  Studien  befassen  sich  mit  dem  Bau  und 
der  Wirkungsweise  der  Agglutinine,  sowie  mit 
deren  zeitlichem  Auftreten  im  ThierkOrper. 

Durch  eine  in  Hamburg  aufgetretene  Typhus- 
epidemie, die  besonders  Kinder  einer  Warteschule 
in  auffallender  Menge  befiel,  wurden  Eug.  Frän- 
kel  und  J.  Kister  (Hamburg)  zu  Untersuchungen 
darüber  veranlasst,  ob  Buttermilch  die  Quelle  einer 
Typhusinfektion  bilden  kOnna  Die  Versuche  er- 
streckten sich  hauptsftchlich  darauf,  unter  welchen 
Yerhftltnissen  TyphusbaciUen  in  Buttermilch  ge- 
deihen und  lebensfähig  bleiben.  Es  ergab  sich, 
dass  in  steriler  Buttermilch,  die  auf  Eis  oder  bei 
Bruttemperatur  gehalten  wurde,  die  Bacillen  nach 
3  Tagen  lebensfähig  waren,  während  sie  in  bei 


Zimmertemperatur  oonservirter  Sauermilch  selbst 
nach  9  Tagen  erhalten  waren.  Buttermilch,  die 
die  unter  normalen  Verhältnissen  vorhandenen 
Saprophyten  enthielt,  stOrte  das  Gedeihen  der 
Bacillen  nach  mindestens  48  Stunden  nicht  Somit 
dflrfte  zu  Zeiten  von  Typhusepidemien  auch  der 
Buttermilch  als  Infektionquelle  Aufmerksamkeit 
zuzuwenden  sein. 

Ueber  die  Verbreüungsweiu  des  TyphusbaciUus 
im  Erdhoden  ist  noch  wenig  bekannt  Die  Unter- 
suchungen von  Sidney  Martin,  John  Robert- 
son unterzog  W.  Rüllmann  (Mfinchen)  einer 
Nachprüfung,  indem  er  Erden  verschiedenster  Zu- 
sammensetzung und  mit  verschiedenen  Zusätze 
versetzt  mitTyphusculturen  beschickte.  Er  suchte 
in  der  Temperatur  sowohl,  wie  in  der  Zusammen- 
setzung der  Erden  möglichst  den  normalen  Ver- 
hältnissen nahe  zu  kommen.  Das  Resultat  war 
natürlich  ein  äusserst  verschiedenes  und  schien 
in  der  Hauptsache  dem  chemischen  Einflüsse  der 
verschiedenartig  zusammengesetzten  Erden  zuzu- 
schreiben zu  sein.  Bereits  in  Monatsfrist  hatten 
sich  in  den  mit  normalen  Erden  angefüllten  Ölas- 
kOlbchen  die  eingesäten  TyphusbaciUen  nach  allen 
Richtungen  hin  verbreitet  In  einer  Probe  blieben 
die  Bacillen  selbst  9  Monate  lang  nachweisbar,  in 
einer  anderen  Probe  sogar  16  Monate  lang. 

„Zur  Anstellung  der  WidaV sehen  Reaktion^  giebt 
F.  PröBcher  eine  Anleitung,  die  eine  Vereinfachung 
der  bestehenden  Methode  und  Zeitersparniss  bedeuten 
soll.  Nach  der  Beschreibung  kann  sich  Ref.  nicht  davoa 
überzeugen,  dass  die  Methode  weniger  Zeit  in  Ansprach 
nimmt  lus  die  übliche,  die  z.  B.  auch  in  der  Heidellwrger 
medicinisohen  Klinik  geübt  wird  (Blutentnahme  mitLao- 
cettmesser  in  Pipettenglfischen — Centrifugiren  — ,  direkte 
Mischung  mit  der  Cmtur  in  der  graduirten  Messpipette, 
Untersuchnng  im  hängenden  Tropfen),  das  Gegentheü 
dürfte  bestimmt  der  Fall  sein ;  dagegen  sei  die  Anfertigung 
derlhfphushimilloneuUurei'nlÜiJiU  „EineTyphusbouülon- 
cnltur  wird  nach  Itägigem  Wachsthum  bei  37^  durch 
Zugabe  von  1  Theil  40proc.  Formalin  auf  100  TheUe 
Typhusbouillon  abgetödtet  Die  Formalin-Typhusbouillon 
bleibt  in  einem  hohen  Maasscylinder  2  ü^ge  bei  37*. 
Dabei  bildet  sich  ein  Bodensatz  von  Theilen,  die  bei  der 
Agglutinationprüfang  nur  störend  sein  würden.  Es  wird 
deshalb  die  Formalinbouillon  von  diesem  Bodensatz  ab- 
gegossen und  diese  abgegossene  Formalinbouillon  hält 
sich  im  Eisschrank  Wochen  lang  gebrauchsfähig,  nur 
muss  sie  vor  jedem  Gebrauch  umgeschüttelt  werden.^ 

Die  Frage,  ob  und  wie  lange  das  den  Typhus- 
kranken entnommene  EkU  die  Fähigkeü  der  Aggkur 
tinaüon  behäU,  wenn  es  auf  .EX9  in  sterilen  Reagens- 
gläsem  aufbewahrt  wird,  beantwortet  Puppel 
(Königsberg)  dahin,  dass  das  Blut  für  mehrere 
Wochen  (nach  den  Untersuchungen  bis  mindestens 
34  Tage)  die  Agglutinationfähigkeit  bewahrt,  dass 
diese  aber  in  unberechenbarer  Weise  abnimmt; 
immerhin  sank  sie  in  keiner  der  5  Proben  so  tief, 
dass  die  Agglutinationprobe  bei  einer  Verdfinnung 
von  1 :  60  nicht  mehr  positiv  ausgefallen  wäre. 

Dass  typhusähnliche  Baeülen  das  kUmaehe  Biid 
des  AbdominaUyphus  auslösen  können,  ist  bereits 
im  letzten  Bericht  hervorgehoben.  Sohott- 
m  Uli  er  gelang  es  in  einem  Falle,  der,  abgesehen 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


37 


von  etwas  ungewöhnlichen  Initialsymptomen  (Bö- 
thang, Schwellung  der  Nasen-,  Bachen-  und  Con- 
juncüvalschleimhaut) ,  vollkommen  das  Bild  des 
Typhus  darbot,  aus  dem  Blut  einer  Armvene  einen 
Bacillus  zu  züchten,  der  morphologisch  und  cultu- 
lell  dem  Typhusbacillus  entsprach  und  nur  dadurch 
ein  abweichendes  Verhalten  zeigte,  dass  er  in 
Zackerbouillon  (Währung  hervorrief.  Die  Serum- 
reaktion auf  Typhusbacillen  fiel  negativ  aus,  da- 
gegen agglutinirte  das  Serum  die  eigenen  Bacillen. 
Mit  dem  Serum  Typhuskranker  konnten  die  Bacillen 
nicht  agglutinirt  werden.  Derartige  Fälle  sind 
nicht  häufig,  doch  könnte  es  sich  in  den  spora- 
dischen, in  ätiologischer  Hinsicht  räthselhaften 
raien,  sowie  in  jenen  klinisch  das  Bild  des  Typhus 
bietenden  Fällen,  in  denen  die  Widal'sche  Beak- 
tion  dauernd  negativ  ausfällt,  um  ähnliche  Infek- 
tionen handeln. 

Im  folgenden  Jahre  konnte  Schottmüller 
bereits  über  5  weitete  ähnliche  Fälle  berichten, 
die  nach  dem  klinischen  Bilde  als  Typhus  aufzu- 
essen waren,  deren  Erankheiterreger  aber  in 
wesentUohen  Punkten  von  Typhusbacillen  ab- 
wichen. Es  konnten  auch  keine  Golibakterien  sein, 
vielmehr  nahmen  sie  eine  Mittelstellung  zwischen 
beiden  ein.  Auch  unter  einander  waren  die  gezüch- 
teten Stämme  nicht  ganz  gleichwerthig,  vielmehr 
mossten  sie  in  2  einander  allerdings  nahe  ver- 
wandte Ghruppen  geschieden  werden.  Die  W  i  d  a  1  - 
Reaktion  mit  Serum  Typhuskranker  fiel  negativ 
aas,  dagegen  trat  eine  hervorragende  agglutinirende 
Wirkung  der  eigenen  Sera  auf,  sowohl  auf  die 
Bacillen  der  zugehörigen  Person,  als  auch  gegenüber 
den  Bacillen  der  anderen  4  Kranken.  Anderer- 
seits blieben  Typhusbacillen  unbeeinflusst  von  dem 
Serum  der  5  Kranken. 

Eine  Identität  der  oultivirten  Stämme  mit  be- 
reits bekannten  Bakterienarten  konnte  nicht  erzielt 
werden. 

Wenn  man  bedenkt,  dass  im  ganzen  Jahre  in 
der  Anstalt  (Allgemeines  Krankenhaus  in  Ham- 
burg St  Georg)  nur  68  Fälle  von  Typhus  zur  Be- 
obachtung kamen  und  6  davon  sich  nuralstyphus- 
ihnlich  erwiesen,  so  bedeutet  das  die  grosse  Zahl 
von  8^/«.  Aber  die  Herkunft  der  Bakterien  Uess 
sich  nicht  ermitteln.  Was  die  Symptomatologie 
anlangt,  so  konnten  keine  Besonderheiten  gegenüber 
dem  Typhus  aufgefunden  werden,  dagegen  schien 
der  Verlauf  ein  günstigerer  zu  sein.  Die  typhus- 
ähnlichen Bacillen  wurden  noch  niemals  aus  einer 
Leiche  gezüchtet  Schottmüller  bezeichnet 
die  Krankheit  als  Paraiyphas,  die  Bacillen  als  Parch 
lyphmbaeiUen. 

Schon  1893  kam  Neisser  zu  der  Ansicht, 
dass  in  atypisch  verlaufenden  TyphusfäUen  eine 
OoUmfektion  eine  Rolle  spiele,  eine  Ansicht,  die 
später  dadurch  scheinbar  eine  Stütze  gewann,  dass 
das  Serum  Typhuskranker  unter  umständen  Coli- 
badllen  agglutinirte.  Die  literatur  über  diese 
Frage  wuchs  in  den  letzten  Jahren  gewaltig  an, 


ohne  dass  eine  Einigung  erzielt  wurde.  F.  K  ö  h  1  e  r 
und  W.  Scheffler  suchten  der  Lösung  näher  zu 
kommen  dadurch,  dass  sie  je  ein  Typhusserum  auf 
verschiedene  Golistämme  prüften  und  ferner  meh- 
rere Sera,  deren  Indifferenz  gegenüber  Typhus- 
bacillen festgestellt  war,  auf  die  einzelnen  Goli- 
stämme untersuchten.  Die  Golistämme  wurden 
ans  den  Faeces  der  Typhuskranken  gezüchtet,  um 
so  die  Agglutinationähigkeit  des  Blutserum  von 
Typhuskranken  auf  im  Stuhl  befindliche  Goli- 
stämme zu  prüfen  und  gleichzeitig  die  Frage  der 
Sekundärinfektion  mit  Goli  bei  Typhus  auf  sero- 
diagnostischem Wege  zu  erledigen.  Aus  den  Er- 
gebnissen sei  hervorgehoben,  dass  Golibacillen 
auch  häufig  vom  Serum  normaler  Menschen  agglu- 
tinirt werden  und  dass  häufig  das  Serum  von 
Typhuskranken,  das  Typhusbacillen  agglutinirt, 
die  aus  demselben  Stuhle  gezüchteten  Golistämme 
bald  agglutinirt,  bald  nicht  agglutinirt  Aggluti- 
nation eines  Colistammes  kann  demnach  nicht  als 
epecifisehe  Eigenschaft  des  Serum  Typhöser  auf- 
gefasst  werden.  Die  Bedingungen,  unter  denen 
das  Serum  Oesunder  oder  Typhöser  die  aus  ihrem 
Stuhle  gezüchteten  Golistämme  agglutinirt,  sind 
ganz  unbekannt  Eine  Differenzirung  des  T^pAus- 
baciüus  vom  Bad,  coli  auf  Orund  von  Mutserum- 
reaktionen  ist  sonach  vollkommen  unmöglich. 

Die  Frage,  ob  agglutinirende  undimmunisirende 
Substanzen  identisch  sind,  scheint  durch  L.Brieger 
endgültig  gelöst  zu  sein.  Durch  vorsichtigen  Abbau 
des  Typhusbakterienkörpers  auf  chemischem  Wege 
gelang  ihm  die  Isolirung  einer  agglutinirenden 
Substanz. 

Als  Extraktionmittel  diente  ihm  krystallinisches 
AmmoDiamsalphat,  das  durch  eine  verdünnte  Lösung 
von  Ammoniumbioarbonat  und  Ammoniumoarbonatalkali- 
sirt  war.  Eine  virulente  lebende  Typhuscultur  wird  mit 
dieser  Lösung  umgesohüttelt  und  nach  1—4  Tagen  filtrirt. 
Der  Bakterienniederschlag  wird  in  Wasser  suspendirt, 
dann  Vi  Stunde  lang  im  Sohüttelapparat  durchgeschüttelt; 
darauf  werden  die  Bakterien  abcentrifugirt  und  die  zu- 
rückbleibende, gelblich  transparente  Flüssigkeit  wird 
nochmals  filtrirt  Diese  Flüssigkeit  agglutinirt  Typhus- 
bakterien an  und  für  sich  nicht,  hindert  selbst  deren 
Wachsthum  nicht;  indessen  enthält  sie  einen  Agglutinin- 
büdner,  der  im  Thierkörper  ein  specifischesTyphusagglu- 
tinin  hervorbringt. 

Das  Agglutinationvermögen  dieser  Substanz 
bleibt  allerdings  hinter  der  durch  Typhusbakterien 
allein  ausgelösten  Agglutinationkraft  zurück.  Die 
abcentrifugirten  Bakterien  müssen  deshalb  noch 
Agglutinationvermögen  besitzen.  Sie  waren  zum 
Theil  noch  recht  lebhaft,  waren  jedoch  in  ihrer 
Virulenz  sehr  beschrankt 

Die  n&heren  Eigenschaften  der  so  gewonnenen 
Substanz  liees  Brieger  durch  A.  Schütze  am 
Thierexperiment  genauer  studiren.  Als  Besultat 
ergab  sich,  dass  nach  hftufig  wiederholten  Injek- 
tionen die  Substanz  im  Serum  von  sowohl  Meer- 
schweinchen wie  Kaninchen  Agglutinine  zu  er- 
zeugen im  Stande  war,  die  in  einer  Verdünnung 
von  1 :  300  Typhusbacillen  sofort  im  Reagenzgla^e 


38 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


Eusammenballten  und  noch  in  einer  Verdünnung 
von  1 :  1000  bis  1 :  1200  nach  V,stündigem  Stehen- 
lassen der  Rfihrchen  im  Brutschrank  bei  37*  das 
Agglutinationphänomen  in  deutlicher  Weise  aussu- 
lOsen  vermochten.  Aus  einer  anderen  Versuchs- 
reihe ergab  sich,  dass  dem  Serum  von  Kaninchen, 
in  dem  nach  der  beschriebenen  Vorbehandlung 
stark  typhusagglutinirende  Substanzen  enthalten 
waren,  keine  zugleich  gegen  die  Typhusinfektion 
schützende  oder  den  Ablauf  derselben  verzf^gemde 
Eigenschaften  zukamen.  Damit  war  bewiesen, 
dass  die  agglutinirenden  und  die  immunisirenden 
Stoffe  für  den  Typhusbacillus  verschieden  von 
einander  sind. 

Zu  ähnlichem  Resultate  gelangten  Allan  Mac- 
fadyen und  Sidney  Rowland  gelegentlich 
ihrer  Untersuchungen  über  intraceUuläre  Gonsti- 
tttentien  des  T)ff>hf4sbaeülu8. 

Vermittelst  eines  sehr  complicirten  Verfahrens  ge- 
lang es  den  Vff.,  aus  den  Bacillen  eine  Substans,  das 
Zellenplasma,  zn  isoliren,  das  immunisirende  Eigenschaften 
aafwies,  indem  Thiere,  denen  das  Plasma  eingespritzt 
war,  unbeschadet  die  tödtliche  Dosis  Typhasorganismen 
ertragen.  Gleichzeitig  wies  das  Blatseram  der  so  be- 
handelten Tfaiere  agglutinirende  Eigenschaften  auf,  indem 
es  selbst  bei  starken  Verdünnangen  rasch  Typhascoltaren 
zar  Agglutination  brachte.  Dagegen  konnte  kein  Paralle- 
lismus zwischen  protektiven  und  agglntininbildenden 
Eigenschaften  des  Zellenplasma  nachgewiesen  werden, 
indem  Agglutination  noch  eintrat,  wenn  alle  immuni- 
sirenden Eigenschaften  verschwunden  waren,  anderer- 
seits Immunität  festgestellt  wurde  da,  wo  Agglutination 
nicht  mehr  zu  Stande  kam. 

Zur  Frage  über  den  Mechanismus  der  ÄggluH- 
ncUian,  über  die  zur  Zeit  noch  keine  Einigkeit 
herrscht,  liefert  A.  Joes  (Brüssel)  eine  Reihe  von 
interessanten  Versuchen. 

Er  beschftftigt  sich  zunAchst  mit  den  Erschei- 
nungsbedingungen und  der  Bolle  der  Salze  und 
zeigt,  dass  ausser  der  agglutinirenden  Substanz  des 
Serum  und  der  agglutinirbaren  Substanz  des  Zellen- 
leibes die  Gegenwart  von  Kochsalz  zur  Aggluti- 
nation ein  unbedingtes  Erforderniss  bildet;  fehlt 
einer  der  3  Faktoren,  so  tritt  die  Agglutination 
nicht  in  Erscheinung. 

Den  Beweis  erbrachte  J o o s  dadurch,  dass  er  auf 
dem  Wege  der  Dialyse  Serum  sowohl,  wie  Bakteriencultur 
salzfrei  machte.  Eine  Agglutination  trat  nicht  ein,  da- 
gegen stellte  sich  eine  Verbindung  von  agglutinirender 
und  agglutinirbarer  Substanz  ein,  indem  die  Bacillen 
erstere  absorbirten,  doch  so,  dass  die  Bacillen  äusserlich 
nicht  verändert  wurden.  Eine  bestimmte  Menge  von 
Mikroben  kann  sich  nur  mit  einer  begrenzten  Quantität 
der  agglutinirenden  Substanz  vereinigen ;  sind  die  Bak- 
terien gesättigt,  80  bleibt  ein  üeberschuss  der  letzteren. 
Setzt  man  zu  den  gesättigten  Bakterien  etwas  Salzlösung, 
80  tritt  sofort  Agglutination  ein,  die  vorher  lösliche  Ver- 
bindung von  Aggltäinin  und  agglutinirbarer  Substanx 
wird  durch  das  Kochsah  ineineunlöslieheuLmgewAfideit 
und  stellt  sich  in  der  Gestalt  eines  flockigen  Nieder- 
schlages dar.  Da  bereits  minimale  Salzmengen  zur 
Hervorrufung  dieser  Erscheinung  genügen,  sieht  sich 
Joes  veranlasst,  die  Existenz  einer  wahren  chemischen 
Beaktion  anzunehmen,  wofür  auch  verschiedene  andere 
Umstände  sprechen. 

Weiterhin  konnte  Joes  zeigen,  dass  das  Volumen 
008  Niederschlages  im  Verhältnisse  zur  beigefügten  Menge 


von  NaCl  steht,  und  dass  die  Bildung  desNiedersohlages 
selbst  in  innerem  Zusammenhange  mit  der  Salzmenge 
sich  befindet.  Der  Niederschlag  vollzieht  sich  um  so 
rascher,  je  beträchtlicher  die  Dosis  NaCl  ist 

Durch  weitere  scharfsinnige  Versuche  beweist  Joos, 
dass  die  Bolle  des  Salzes  eine  aktive  ist,  dass  es  in  die 
Verbindung  selbst  eintritt  Femer  konnte  er  darthan, 
dass  die  Agglutination  auch  in  einer  salzfreien  Losung  zu 
Stande  kommt,  nämlich  dann,  wenn  das  Salz  den  Mikroben 
zuerst  einverleibt  wurde. 

Joes  kommt  auf  Orund  seiner  Forschungen 
zu  dem  Ergebnisse,  dass  die  ÄgghUinalionersckei^ 
nung  auf  eine  ehemisehe  Verbimdung  zurückzuführen 
ist,  und  dass  das  Ergebniss  dieser  Verbindung  die 
Bildung  eines  neuen  Körpers  ist 

Eäne  Nachprüfung  dieser  interessanten  Fragen 
verdanken  wir  E.  Fried  berger  unter  Pf  ei  ff  er 's 
Leitung.  Im  Grossen  und  Ganzen  kommt  Fr.  zu 
dem  gleichen  Resultate  wie  Joes,  doch  gelangt 
er  nicht  zur  der  Ansicht,  dass  die  Wirkung  der 
Salze  eine  ehemisehe  sei.  Ausser  Kochsalz  prüfte 
Fr.  noch  eine  Reihe  anderer  Salze  hinsichtlich  ihrer 
Wirkung  auf  die  Agglutination  und  fand,  dass  im 
Allgemeinen  die  anorganischen  Salze  die  wirk- 
samsten sind ;  die  Schnelligkeit  des  Eintrittes  der 
Agglutination  in  einer  Bakterienemulsion  ist  ab- 
hängig von  ihrem  Kochsalzgehalte. 

In  einer  sehr  ausgedehnten  und  aufzahlreiche, 
zum  Theil  sehr  mühsame  Thierversuche  gestützten 
Arbeit  sucht  Oskar  Bail  das  Wesen  der  T^f^ms- 
aggkäinine  itnd  -lyäeipüine  zu  ergründen.  Beides 
sind  verschiedene  Körper.  Die  Agglutinine  be- 
sitzen eine  den  Bakterio-  und  Hämolysinen  gleiche 
Constitution  (Ehrlich)  und  bestehen  aus  einem 
specifisch  wirksamen  Antheile,  den  B.  ÄgghUino- 
phor  nennt,  der  von  dem  zweiten  nicht  speoifisdien 
dem  JBemiagghäinin  durch  Erwärmen  eines  Serum 
auf  75<^  getrennt  werden  kann.  Der  Agglutinophor 
entspricht  der  haptophoren  Gruppe  Ehrlich 's, 
das  Hemiagglutinin  der  zymotoxischen.  Die  Wir^ 
kung  des  ersteren  ist  unsichtbar,  indem  es  sidi 
mit  dem  zugehörigen  Bacterium  verbindet  (bei  noi^ 
malem  Aussehen  und  ungestörter  Vermehrungs- 
fähigkeit). Das  Bacterium  befindet  sich  jetzt  in 
einem  solchen  Zustande,  dass  das  an  und  für  sich 
unwirksame  Hemiagglutinin  sich  an  das  Bacterium 
anlagern  und  es  zur  Haufenbildung  bringen  kann. 
Die  Hemiagglutinine  finden  sich  bereits  in  nor- 
malem Serum  vor  und  lassen  sich  darin  auch  nach- 
weisen, am  reichlichsten  treten  sie  aber  im  Exsu- 
date intraperitonäal  mit  Typhus  inficirter  Heer- 
schweinchen  auf.  Das  fertige  Agglutinin  ist  in 
Folge  der  Ergänzungsmöglichkeit  beider  Gruppen 
(des  Agglutinophors  durch  die  zymotoxisohe  Gruppe, 
das  Hemiagglutinin)  in  die  Reihe  der  Receptoren 
dritter  Ordnung  nach  Ehrlich  zu  rechnen  (nicht 
mehr  in  die  zweite  Ordnung  mit  untrennbar  ver* 
bundenen  Gruppen). 

In  Folge  der  Besetzung  eines  Typhusbacterium 
mit  dem  isolirten  Agglutinophor  wird  es  in  einer 
Flüssigkeit,  die  nur  fertige  Agglutinine  enthält, 
nicht  mebragglutinirbar.   Eine  derartige  Besetzung 


Starok,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


39 


erfolgt  unter  natürlichen  Verh&ltnissen  in  der  Bauch- 
höhle intraperitonftal  mit  Typhus  inficirter  Meer- 
schweinchen. Während  dieser  Infektion  kommt  es 
anf&nglich  zu  reichlicher  Bildung  von  freien  Hemi- 
agglutininen,  daneben  werden  auch  Agglutinophore 
gebildet,  aber  in  geringer  Menge.  -  Sie  treten  mit 
den  Hemiagglutininen  zu  fertigen  Agglutininen  zu- 
sammen, so  dass  kurze  Zeit  nach  der  Infektion 
spftrliche  Hftufchen  im  Exsudate  gefunden  werden. 
Schon  3  Stunden  nach  der  Einspritzung  hört  in- 
dessen die  Bildung  der  freien  Hemiagglutinine  auf, 
während  die  der  Agglutinophore  fortdauert  unter 
anhaltender  Bindung  an  die.  im  Elxsudate  enthal- 
tenen Bakterien;  damit  hSrt  die  weitere  Häufchen- 
bildnng  auf,  andererseits  versagt  nun  aber  auch 
die  Wirkung  eines  Immunserum  auf  die  in  der 
PeritonäalhOhle  befindlichen  Bakterien. 

Für  die  E  h  r  1  i  c  h  'sehe  Theorie  der  ehemischen 
Bindung  von  Toxin  und  Antitoxin  war  es  von  be- 
sonderem Interesse,  zu  erforschen,  ob  Toxin- Anti- 
toxingemische  Immunisirung  hervorrufen  oder  nicht 
Die  Versuche  an  Thieren  von  Eretz  und  Jules 
Rehns  fielen  zu  Qunsten  Ehrlich's  aus,  d.  h, 
eine  Immunisirung  der  Thiere  war  nicht  zu  er- 
zielen. Für  den  Typhus  konnte  die  Frage  dadurch 
gelöst  werden,  dass  man  Thieren  Typhusbacillen, 
die  mit  Agglutininen  gesättigt  waren,  einspritzte. 
Rehns  fand,  dass  die  Immunisirung  auf  diese 
Weise  doch  noch  möglich  sei.  Diesen  Versuch 
prüften  M.  Neisser  und  R  Lubowski  (Frank- 
furt) nach,  indem  sie  sicher  agglutinirte  Bacillen 
Kaninchen  einspritzten  und  den  Agglutinationwerth 
dieser  Thiere  mit  demjenigen  von  Kaninchen  ver- 
glichen, denen  nicht  agglutinirte  Bacillen  einge- 
spritzt waren.  Es  ergab  sich,  dass  zwischen  beiden 
ein  principieller  Unterschied  besteht,  indem  auf 
die  Einspritzung  von  nicht  agglutinirten  Typhus- 
bacillen stets  eine  Steigerung  des  Agglutination- 
werthee  eintrat,  während  auf  Einspritzung  von 
agglutinirten  Bacillen  häufig  gar  keine,  manchmal 
eine  geringe,  selten  eine  wesentliche  Steigerung 
des  Agglutinationwerthes  zu  Stande  kam.  Diese 
letztere  Beaktionfähigkeit  hängt  von  der  Indivi- 
doalitätdesThiereeab.  Damit  ist  dieEhrlich!sche 
Anschauung  gestützt,  nach  der  die  mit  dem  Agglu- 
tinin  abgeeftttigten  Bakterienreceptoren  nicht  mehr 
in  der  Weise  reaktiv  wirken,  dass  die  Zellenreoep- 
toren  (das  Agglutinin)  abgestossen  werden.  Es 
handelt  sich  also  um  die  Möglichkeit,  durch  Be- 
setzung der  Bakterien  mit  dem  entsprechenden 
Agglutinin  die  das  Agglutinin  hervorrufende  Bak- 
teriengruppe auszuschalten. 

Nachdem  Ehrlich  als  Erster  gezeigt  hatte, 
dass  von  den  Bakterien  hämolytische  Stoffweohsel- 
produkte  erseugt  werden,  konnten  solche  vom  Pyo- 
cyiuieus,  vom  Staphylooooous  aureus  et  albus  iso- 
lirt  werden. 

Back  dem  Vorgange  von  Neisser  und 
Weehsberg  gelang  es  E.  Levy  und  Prosper 
Levy  (Straaaburg)  leicht  ein  lösliches  Typboa- 


hämolysin  darzustellen.  Durch  subcutane  Injektion 
von  bei  36®  abgetödteter  Typhuscultur  konnte  im 
Blute  des  Hundes  ein  Aniihämolyein  gewonnen 
werden,  das  die  Lösungskraft  des  Hämolysins  auf- 
hob. Hämolysin,  wieAntihämolysin  werden  durch 
die  Hitze  nicht  inaktivirt 

Ueber  den  Einfluas  von  7hff)kiubaeiUen  auf 
mensMiehee  BkU  bei  37®  stellte  E.  Maurel  Ex- 
perimente an,  und  fand,  dass  die  Leukocyten  den 
Typhusbadllus  absorbiren,  dass  diese  in  Folge 
dieser  Absorption  in  weniger  als  30  Minuten  unter- 
liegen ;  die  löslichen  Produkte  der  Typhusbacillen 
sollen  die  Leukocyten  in  keiner  Weise  behelligen. 
Wird  die  Bluttemperatur  auf  39 — 40.5<^  gesteigert, 
so  können  die  Leukocyten  ihre  bereits  verlorenen 
Bewegungen  wieder  erhalten,  müssen  aber  doch 
schliesslich  im  Kampfe  gegen  die  Bacillen  unter- 
liegen. M.  schliesst  daraus,  dass  die  Ftebertempe- 
rahiren  nur  eine  gunstige  Wirkung  auf  die  Krank- 
heit ausüben  können.  Die  Untersuchungen  über 
Präcipitation  des  Fibrins  gaben  unsichere  und 
zweifelhafte  Ergebnisse. 

Die  Frage  des  Einflusses  der  Oalle  auf  den 
l)ff)hüsbaciUus  unter  pathologischen  Bedingungen 
studirte  Th.  G.  Braun  an  Thieren.  Bei  den  vor- 
behandelten Thieren  wurde  eine  Gallenfistel  unter 
aseptischen  Cautelen  angelegt  und  wurden  einige 
Cubikcentimeter  Qalle  entnommen.  In  einem  sterilen 
Röbrchen  wurde  ein  Gemenge  von  Galle  und  Typhus- 
cultur hergestellt  und  im  Brutschranke  aufbewahrt 
In  bestimmten  Zwischenzeiten  wurden  Gelatine- 
platten  gegossen  und  nur  das  Wachsthum  beobachtet 
Br.  fand,  dass  die  antibakterielle  Kiaft  unter  dem 
Einfiusse  verschiedener  pathologischer  Agentien 
Variationen  unterworfen  ist,  dass  es  jedoch  meist 
nicht  gelingt,  die  toxische  Kraft  der  Galle  gegen- 
über dem  Typhusbacillus  wesentlich  herabzusetzen. 

Beim  Kaninchen  setzt  InanitioD  (durch  mehrtägiges 
HnDgem  und  Pursten)  die  antibakterielle  Kraft  der 
Oalle  etwas  herab,  mehr  jedoch  infektiöses  Fieber  (durch 
Staphylokokken-  und  Streptokokkeninjektion  herbeige- 
führt), sowie  der  Aderlass,  wenieer  eine  Vergiftung  mit 
Phosphor,  Alkali  und  Säure.  [Der  Werth  und  die  Zu- 
verlässigkeit dieser  zeitraubenden  und  thierquälerischen 
Experimente  sind  sehr  zweifelhaft] 

üeber  das  Verhalten  des  BkUgefrierpunktea  beim 
Typhus  abdominalis  stellte  Wald  vogel  in  24F&llen 
Untersuchungen  an  und  kam  zu  dem  Resultate,  dass 
er  ganz  erheblich  erhöht  ist  Während  normaler 
Weise  A*"(e^^&)0-56<»  beträgt,  fand  W.  Werthe 
von  Z^—  1  und  selbst  1.68<^.  Die  höchsten  Zahlen 
fanden  sich  bei  Beconvalescenten,  die  niedrigsten 
in  den  tOdtlich  verlaufenden  Fällen.  Ein  Zusammen- 
hang der  Hübe  des  Gefrierpunktes  besteht  weder 
mit  der  HOhe  des  Fiebers,  noch  mit  dem  Verhalten 
der  Herzaktion,  dagegen  liess  sich  ein  Zusammen- 
hang mit  der  Stärke  der  Agglutination  nicht  von 
der  Hand  weisen.  Neben  dem  Einfiusse  der  Agglu- 
tinine  glaubt  W.  hauptsächlich  auch  der  Einwir- 
kung der  Antitoxine  Schuld  an  der  Erhöhung  des 
Gefrierpunktes   anmessen  zu  müssen.      Niedere 


40 


Starck,  Neuere  Arbeiten  Aber  Typhus  abdominalis. 


Werthe  von  ^  =  0.56 — 0.7*  scheinen  eine  pro- 
gnostisch ungünstige  Bedeutung  zu  haben. 

Der  Arbeit  Waldvogel's  werden  von  Oskar 
Bumpel  Vorwürfe  hinsichtlich  der  Methodik  ge- 
macht, der  verschiedene  Fehlerquellen  anhaften 
sollen.  In  11  Fällen  von  Typhus  in  den  ver- 
schiedensten Stadien  fand  R.  normale  Blutconoen- 
tration  im  osmotischen  Sinne,  ^  schwankte  zwi- 
schen 0.56—0.57. 

Die  Frage  über  den  üebergang  der  Tkff>hu8'' 
cigghUinine  und  Immunkörper  von  der  Midier  auf 
das  Kind  ist  noch  nicht  endgiltig  gelöst.  O.Mahrt 
beschreibt  folgenden  Fall. 

Am  8.  Erankheittage  der  Mutter  wurde  das  Kind  ^- 
boreo ;  6  Tage  später  zeigte  das  kindliohe  Serum  kerne 
agglutinirendenEigensohaften  imOegensatze  zum  mütter- 
lichen; das  Kind  wurde  mit  Muttermilch  ernährt,  die  im 
Verlaufe  der  Beobachtung  agglutinirend  gefunden  wurde; 
die  Wiederholung  der  Reaktion  an  dem  kindUohen  Blute 
nach  12  Tagen  hatte  ein  positives  Ergebniss. 

Hieraus  ist  zu  entnehmen,  dass  die  im  mütter- 
lichen Körper  hergestellten  Agglutinine  in  die 
Milch  übergehen ;  dass  femer  die  Agglutinine,  die 
bei  der  Oeburt  dem  Kinde  noch  nicht  eigen  waren, 
ihm  durch  die  Säugung  zu  Theil  wurden,  wesent- 
lich ist,  dass  die  in  Frage  kommenden  KOrper  durch 
den  Verdauungskanal,  ohne  durch  die  Verdauung- 
sAfte  geetOrt  zu  werden,  zur  Aufnahme  gelangt  sind 
und  so  dem  kindlichen  Blutserum  ebenfalls  agglu- 
tinirende  Eigenschaften  verliehen  haben. 

Aus  anderen  Beobachtungen  geht  hervor,  dass 
TyphueaggluUnine  durch  die  Placenia  auf  den  kind- 
lichen Körper  übergehen,  ohne  dass  eine  typhöse 
Infektion  des  Foetua  eintritt. 

Die  Frage,  ob  in  solchen  Fällen  die  typhuskranke 
MuUer  den  Säugling  stillen  darf,  ist  vorerst  zu  ver- 
neinen, da  aus  der  obigen  Beobachtung  nur  hervor- 
geht, dass  Agglutinine  mit  der  Milch  in  den  kind- 
lichen Körper  übergehen,  nicht  aber  auch  Immun- 
körper. Letzteres  ist  zwar  anzunehmen,  da  kaum 
Fälle  bekannt  sind,  in  denen  Neugeborene  durch 
stillende  Typhuskranke  inficirt  worden  sind,  aber 
nicht  sicher  erwiesen. 

Zu  diesen  Fragen  nehmen  mehrere  Arbeiten 
Stellung.  Charles  Bolton  (London)  liefert 
3  eigene  wichtige  Beiträge.  Seiner  Ansicht  nach 
können  3  Möglichkeiten  vorliegen,  entweder  der 
Foetus  wird  von  der  Mutter  mit  dem  Typhus- 
bacillus  auf  dem  Wege  des  Placentablutes  inficirt 
und  der  Foetus  entwickelt  sein  eigenes  Agglutinin, 
oder  aber  das  Agglutinin  der  Mutter  gelangt  in  das 
fötale  Blut  durch  das  Blut  der  Placenta,  oder  end- 
lich das  Agglutinin  gelangt  mit  der  Milch  in  den 
kindlichen  Körper.  Nach  B.  ist  nun  in  der  Lite- 
ratur kein  Fall  bekannt,  in  dem  die  kindlichen 
Organe  frei  gefunden  worden  wären  von  Typhus- 
bacillen,  während  das  Blut  agglutinirende  Fähig- 
keiten besass.  So  lange  ein  solcher  Fall  nicht  be- 
schrieben ist,  hält  B.  den  üebergang  von  Agglutinin 
durch  diePkieenta  in  den  fötalen  Kreislauf  nicht  für 
bewiesen,    B.'s  Fälle  sind  deshalb  von  Werth,  weil 


die  Organe  des  todten  Kindes  jeweils  auf  Typhus- 
bacillen  untersucht  wurden. 

Fall  I.  Mutter  3  Monate  gravid,  schwerer  Typhös, 
Abort  in  der  3.  Woche,  todt  an  Perforation;  vor  dem 
Abort  A^lntination ,  Foetusblut  keine  AggluünatioD, 
kindlichelSrgane  frei  von  Typhusbacülen. 

Fall  n.  Mütter  im  8.  Monate  gravid,  schwerer 
Typhus,  Geburt  in  der  3.  Woche,  Kind  todt  nach  12  Tagen. 
Mutterblut  Agglutination,  Foetusblut  keine  Agglutination, 
in  den  kindhchen  Organen  keine  Bacillen. 

Fall  III.  Mutter  5  Monate  gravid,  Todtgeburt,  Mutter- 
blut aggiutinirt,  Foetusblut  agglutinirt,  aber  weniger 
stark,  die  inneren  Organe  Oalletwlase  undMüx  enthieUen 
7)fphusbacülen.  In  diesem  letzten  Falle  enthielt  das  Blut 
des  Foetus  zwar  Agglutinine,  doch  nimmt  B.  an,  dass  die 
Agglutinine  nicht  dem  mütterlichen  Blute  entstammten, 
sondern  dass  sie  durch  die  Bacillen  des  Foetus  gebildet 
waren. 

III.  Pathologische  Anatomie. 

83)  D  i  e  u  d  0  n  n  e ,  A.,  Zur  Bakteriologie  der  Typhus- 
pneumonien.  Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXX.  13. 
p.  481. 1901. 

84)  Drago,  S.,  Beitrag  zur  Histopathologie  des 
Typhuserregers.  Beitr.  z.  pathol.  Anat.  u.  z.  allg.  rathol. 
XXIX.  1.  p.  142.  1901. 

85)  F  r  a  e  n  k  e  1 ,  E.,  üeber  Roseola  ty  phosa.  Ztschr. 
f.  Hyg.  u.  Infektionskrankh.  XXXIV.  3.  p.  483.  1900. 

%)  Gibbes,  H.,  A  new  diagnostic  point  in  typhoid 
fever.    Brit.  med.  Joum.  March  22.  1902.  p.  704. 

87)Hagopoff,  Du  diagnostic  et  de  Tintervention 
sanglante  dans  les  perforatioos  typhiques.  Gaz.  des  Hop. 
LXXV.  56.  58.  p.  553.  579. 1902. 

88)  Howland,  Glomerulo-Nephiitis  bei  Typhus 
abdominalis.  Yirchow's  Arch.  GLXin.  2.  p.  360.  Febr. 
1901. 

89)  Jehle,  L.,  üeber  den  Nachweis  von  Typhus- 
bacillen  im  Sputum  Typhuskranker.  Wien,  klin«  Wochen- 
schr.  XV.  9.  1902. 

90)  S  c  h  e  i  b ,  A.,  Zur  Eenntniss  der  typhösen  Ne- 
phritis.   Prag.  med.  Wchnschr.  XXVII.  22. 1902. 

91)  Veron  et  Busquet,  Sur  un  cas  de  peritonite 
par  propagation  (sans  Perforation)  survenue  au  oours 
d*une  fievre  typhoide  ä  forme  ambulatoire.  Revue  de 
Med.  XXU.  4.  p.  366.  1902. 

Einige  wenige,  wichtige  Arbeiten  beschftftigen 
sich  mit  der  pathologisehen  Anatomie  des  Typhu& 
Hier  sollen  vor  Allem  die  Untersuchungen  von 
Eugen  Fraenkel  erwähnt  werden,  dem  es  ge- 
lang, durch  ein  Anreicherungsverfahren  im  Boseoten- 
gewebe  Typhusbacülen  aufzufinden.  Die  Arbeit 
giebt  gleichzeitig  Aufschluss  über  die  Anatomie 
der  Roseolen.  Nachdem  es  schon  Stühlern  ge- 
lungen war,  im  Auswurfe  Typhöser  Typhusbacillen 
nachzuweisen,  glückte  auch  Jehle  an  reichlichem 
Leiohenmateriale,  darunter  in  3  Fällen  von  Typhus- 
Pneumonie,  dieser  Nachweis,  ebenso  konnten  Dieu- 
donn6  und  Edel  in  je  einem  Falle  von  Pneu- 
monie den  Typhusbacillus  aus  dem  Sputum  züch- 
ten. Wichtige  histopathologische  Beitrüge  über 
das  Tkfphusher»  liefert  Drago.  In  2  Fällen  von 
Nephrüis  bei  Typhus  fand  Howland  eine  akute 
OkmerulO' Nephritis,  üeber  die  Entstehung  von 
PerUoniHs  ohne  Darmperforation  stellten  Yöron 
und  Busquet  Versuche  an;  sie  konnten  duioh 
Fütterung  von  Kaninchen  mitTyphusbouillononltur 
eine  Auswanderung  der  Bacillen  durch  die  Darm- 
wand mit  sekundärer  Peritonitis  hervorrufen,  üeber 


Starok,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


41 


sdtene  Lokalisaiion  des  Typhus,  besonders  solche 
mit  Betheiligang  des  Rectum,  berichten  P 1  o  t  e  und 
Schelb. 


Nachdem  es  Neufeld  gelungen  war,  in  dem 
Roseolenblute  Typhusbacillen  nachzuweisen,  war 
aneonehmen,  dass  auch  der  anatomische  Nachweis 
in  der  exctdirten  Roseole  gelingen  müsste,  allein 
alle  in  dieser  Hinsicht  angestellten  Versuche  blie- 
ben erfolglos  und  N.  selbst  hielt  den  Nachweis 
fflr  ansstchtslos,  da  die  Anzahl  der  in  einer  Roseole 
enthaltenen  Typhuskeime  nur  eine  sehr  ge- 
ringe sd. 

Nanmehr  gelang  e8EugenFraenkel(Ham- 
borg)  als  Erstem,  in  5  Untersuchungen  von  Roseolen 
die  Typhusbacillen  festzustellen,  und  zwar  auf 
Grand  eines  Anreidierungsverfahrens,  das  auch  beim 
Nachweise  von  Bacillen  in  anderen  EGrperorganen 
Anwendung  findet  Er  legte  die  noch  lebenswarmen 
heraasgeschnittenen  Stfioke  in  sterile  Bouillon  fOr 
18  Stunden  bei  einer  Temperatur  von  37<^  und 
fixirte  nach  Auswaschen  in  Formol.  Die  weitere 
Untersuchung  trug  wesentlich  zur  anaiamisdim, 
wU  kUnisehm  Aufklärung  der  Boseolm  bei.  Zu- 
nächst war  der  Befund  in  allen  Fftllen  positiv  und 
gleich  massig. 

Die  Bacillen  lagen  in  glomernlosartigen  Häufchen 
oder  in  baumzweigartig  verästelten  Figuren  in  der  Pars 
retkmlaris  cutis,  besonders  aber  im  Papillarkörper.  Mit 
Sicherheit  konnte  femer  nachgewiesen  werden,  dass  sich 
die  Bacillen  in  den  Lymphgefässen  aufhielten.  Die 
Papillen  waren  beträchtlich  angeschwollen,  das  Stroma 
war  zellenreicher  durch  Yermehrang  der  fixen  Binde- 
gewebezellen,  nicht  durch  Einwanderung  von  Lenke- 
cyten.  Wo  die  Papillen  erkrankt  waren,  handelte  es 
och  gleichzeitig  um  eine  Lockerung  des  Znsammenhanges 
zwischen  dem  P&pillarkörper  und  der  deckenden  Ober- 
haut In  einem  Falle  konnte  auch  eine  Läsion  des  Ober- 
hantepithels,  sowie  des  Papillarstromas  beobachtet  wer- 
den^ die  als  Coagulationnekrose  aufzufassen  war. 

Hieraus  ergiebt  es  sich,  dass  die  Roseolen 
nicht  etwa,  wie  es  vielfach  angenommen  wird,  als 
einfache  Hauthyperftmien  aufzufassen  sind,  dass 
ihnen  vielmehr  durch  die  Bacillen  hervorgerufene 
schwere  anatomische  Veränderungen  zu  Orunde 
li^en.  Wahrscheinlich  wird  man  auch  häufiger 
bd  genauer  Beobachtung  Residuen  der  Roseolen 
erkennen  kOnnen. 

Ln  einer  sehr  beachtenswerthen  kleinen  Arbeit 
muht  Ludwig  Jehle  auf  das  Vorkommen  von 
'^fphutifaeiüen  im  Auswurfe  Typhuskranker  auf 
Gfrund  von  Leichenuntersuchungen  aufmerksam. 
Schon  Stühlern  gelang  es  vor  Jehle,  bei  Lun- 
geninfiltration Typhusbacillen  im  Sputum  nachzu- 
weisen. Am  häufigsten  gelang  J.  der  Nachweis 
der  Bacillen  sowohl  in  Reincultur,  als  auch  ver- 
mengt mit  anderen  Mikroorganismen,  insbesondere 
dem  Infiuenzabacillus  in  mit  Pnmmonien  compli- 
cirten  l^husfUlen,  und  zwar  sowohl  im  Spu- 
tum, wie  auch  im  Lungensafte.  Aber  auch  bei 
klinisch  und  anatomisch  uncomplicirten  Bronchi- 
Üden  fanden  sich  Typhusbacillen  im  Sputum. 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft.  1. 


In  derselben  Arbeit  werden  interessante  Fälle  mit- 
getheilt,  von  denen  der  eine  Darm  Veränderungen  ver- 
missen liess,  während  heideT6eiiii^kämcrrhagts(3te  Pneu- 
monie mit  hämorrhagischer  PkuriiiSf  Schwellung  der 
Milz  und  Mesenterialdrüsen  vorhanden  waren.  Hier  ist 
die  pulmonale  Infektion  wahrscheinlich.  In  2  weiteren 
Fällen  von  abgelaufenem  Typhus  mit  vollständiger  Ver- 
narbung der  Oeschwure  erfolgte  eine  Spätinfektion  der 
Lungen  (hämorrhagische  Pneumonie)  und  eine  eiterige 
multiple  Cholangitis  —  Beweis  für  das  lange  Verweilen 
virulenter  Bacillen  im  Körper.  In  den  3  Fällen  gelang 
der  Bacillennachweis  in  den  Lungen,  bez.  dem  Eiter  der 
Leberabscesse. 

Weiterhin  verdanken  wir  A.  Dieudonn6 
(Würzburg)  eine  Mittheilung  Aber  Typhuspnemnonie. 
Die  Erkrankung  setzte  mit  Lungenerscheinungen 
ein,  die  bald  eine  deutliche  Pneumonie  erkennen 
liessen.  An  Typhus  wurde  nicht  gedacht;  erst 
als  Roseolen  auftraten,  wurde  die  Widal'sche 
Reaktion  positiv  gefunden,  gleichzeitig  konnten 
aus  dem  Sputum  Typhusbacillen  gezüchtet  werden. 
Die  Lungensymptome  blieben  im  Vordergründe, 
allein  auch  7  Wochen  nach  eingetretenem  Wohl- 
befinden konnten  Typhusbacillen  aus  dem  spar- 
liehen  Auswurfe  gezüchtet  werden.  Auch  in  die- 
sem Falle  wird  auf  den  hämorrhagischen  Charakter 
des  Auswurfes  hingewiesen. 

In  11  Fällen  von  Typhus  untersuchte  Paul 
Edel  das  Sputum  auf  Bacillengehalt,  lOmal  han- 
delte es  sich  um  die  übliche  Bronchitis,  in  einem 
Falle  um  eine  Pneumonie.  Nur  im  letzten  Falle 
gelang  aus  dem  hämorrhagischen  (nicht  einfach 
rostfarbenen)  Sputum  der  Typhusbacillennachweis, 
und  zwar  im  Verlaufe  von  10  Tagen  3mal;  nach  Ab- 
lauf dieser  Zeit  konnten  Typhusbacillen  im  Sputum 
nicht  mehr  nachgewiesen  werden.  (Ueber  prophy- 
laktische Maassregeln  gegen  die  Verbreitung  von 
Typhuskeimen  beim  Husten  siehe  Prophylaxe.) 

Das  Verhalten  des  Herzens  spielt  im  Verlaufe 
eines  Typhus  stets  eine  schwerwiegende  Rolle; 
während  man  Mher  die  Störungen  der  Herz- 
funktion durch  Einwirkung  des  Toxins  auf  den 
Vagus  zu  erklären  suchte,  gelang  es  der  patho- 
logischen Anatomie  ein  Substrat  in  dem  Herzen 
selbst  zu  finden,  es  wurden  myokarditische  Pro- 
cesse,  Oefässalterationen,  Degenerationzustände  be- 
schrieben. 

Neue  „Beitrage  zur  Histopathologie  des  l\ff)hus^ 
herxens^'  liefert  Salvatore  Drago(Gatania),  der 
2  Typhusherzen  einer  genauen  mikroskopischen 
Untersuchung  unterwarf. 

Schon  makroskopisch  erschien  das  Herz  stärker 
injicirt,  der  Muskel  dunkelroth  gefärbt;  unter  dem  Mikro- 
skop bemerkte  man  bedeutende  Anfüllung  aller  Bhä- 
gefässe^  Ausdehnung  und  Zerreissungen.  Als  Folge  der 
letzteren  fanden  sich  zahlreiche  hämorrhagische  Herde. 
Das  Bindegewebe  zeigte  unwesentliche  und  nicht  con- 
stante  Veränderungen,  dagegen  boten  die  Muskelfasern 
ganz  auffallende  Alterationen  dar,  indem  an  zahlreichen 
Stellen  die  Muskelfasern  ganz  verschwunden  waren.  Die 
Kerne  waren  vielfach  noch  erhalten.  D  r.  hält  diese  Er- 
scheinungen nicht  für  Degenerationzeichen,  sondern  fasst 
den  Process  als  einfache  Atrophie  auf,  da  er  mit  den 
gebräuchlichen  technischen  Hülfsmitteln  keine  Zeichen 
degenerativer  Atrophie  nachweisen  konnte. 

6 


42 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


Derartige  einfache  atrophische  Zustände  der  Masku- 
latar  hältD  r.  für  sehr  bedeutsam  hinsichtlich  des  Mecha- 
nismus der  Herzroptur,  die  ja  bei  Typhus  wie  bei  allen 
anderen  Infektionkrankheiten  gelegentlich  vorkommt. 

In  2  Fällen  von  Nqtkrüis  bei  l)ff>ku8  fand 
Howland,  dass  es  sich  um  ^e akute  ObmiertUo- 
Nephritia  handelte,  ähnlich  wie  bei  Scharlach  und 
Diphtherie.  Zwischen  der  visceralen  Schicht  der 
Bpithelzellen  und  dem  Gtefässknäuel  liegt  ein  Ex- 
sudat, das  etwas  kOmig,  im  üebrigen  strukturlos, 
kernlos  ist  Das  viscerale  Epithel  ist  so  von  den 
Gef&ssschlingen  abgelöst  und  dem  parietalen  Epi- 
thel genähert  H.  hält  das  Exsudat  für  Eiweiss 
und  glaubt  damit  den  Ort  der  Ausscheidung  des 
Eiweisses  und  der  Cylinderbildung  gefunden  zu 
haben.  Unter  3  untersuchten  Fällen  fand  er  2mal 
denselben  Befund. 

Trousseau  hat  als  Erster  die  Ansicht  aus- 
gesprochen, dass  Infektionkeime  vom  Darme  aus 
auf  das  PeriUmaeum  übergehen  und  dieses  in  den 
Zustand  der  Entzündung  versetzen  können,  ohne 
dass  eine  Perforaüon  zu  Stande  gekommen  wära 
Diese  Theorie  blieb  besonders  von  Dieulafoy 
nicht  unwidersprochen.  V  d  r  o  n  und  6  u  s  q  u  e  t 
beschreiben  nun  einen  Typhuskranken,  bei  dem 
die  klinische  Diagnose  zunächst  auf  Appendicitis 
gestellt  wurde  und  der  wegen  Perforationperitonitis 
zur  Operation  kam.  Eine  Perforationöffhung  war 
nicht  zu  finden,  auch  bei  der  nach  2  Tagen  er- 
folgten Sektion  waren  keine  Perforationanzeichen  zu 
finden ;  im  Peritonäalexsudat  konnte  der  E  b  e  r  t  h  '- 
sehe  Bacillus  nachgewiesen  werden. 

Auch  auf  experimenMlem  Wege  gelang  es  den 
Yff.,  die  Trousseau 'sehe  Theorie  zu  stützen. 
Sie  gaben  mehrere  Tage  hinter  einander  Kaninchen 
5  com  Bouilloncultur  von  Typhusbacillen  per  os 
ein,  am  10.  Tage  stellten  sich  peritonitische  Er- 
scheinungen ein;  bei  der  Sektion  am  12.  Tage 
konnte  die  Peritonitis  festgestellt  werden,  das  Ex- 
sudat wies  Reinculturen  von  Typhusbacillen  auf, 
der  Darm  war  intakt 

Aus  einer  von  Carl  Plotz  mitgetheilten  Statistik 
über  301  Typhosfftlle  verdienen  besondere  Erwähnung 
ein  Fall,  in  dem  die  hauptsächliche  Lokalisation  der  Oe- 
schwüre  im  Bectum  war,  ferner  ein  Fall,  in  dessen  Ver- 
lauf eine  schwere  flämoptöe  einsetzte,  die  der  Arrosion 
der  Art,  laryngea  super,  durch  ein  typhöses  Larynz- 
geschwür  entstammte.  Auch  ein  Fall  von  Typhös  ab- 
dominalis ohne  Darmaffektion  verbunden  mit  Lungen- 
tuberkulose kam  zur  Sektion. 

Einen  Fall,  in  dem  das  Bectum  einzelne  Ge- 
schwüre aufwies,  während  der  übrige  Darm  nor- 
males Verhalten  zeigte,  theilt  auch  Alexander 
S  c  h  e  i  b  aus  C  h  i  a  r  i's  pathologisch-anatomischem 


Institute  mit  Dieser  Fall,  ebenso  wie  ein  anderer 
erregen  aber  dadurch  besonderes  Interesse,  dass 
beide  Male  die  Nieren  der  hauptsächlichste  Sitz 
der  typhösen  Erkrankung  waren,  so  dass  im  ersten 
Falle  sogar  die  klinische  Diagnose  „Nephritis  acuta^* 
lautete.  Die  Nieren  waren  von  zahlreichen  Ab- 
scessen  durchsetzt,  aus  denen  Seh.  T^phuebaaUen 
in  Beincultnren  züchten  konnte.  Im  zweiten  Falle 
fanden  sich  in  den  Nieren  allerdings  auch  einzelne 
Golibacillen,  die  aber  als  postmortal  eingewandert 
betrachtet  wurden.  Die  Nieren  befanden  sich  in 
beiden  Fällen  im  Zustande  akuter  Entzündung. 

Einen  Fall  von  Typhus  ohne  intestinale  Läsion  be- 
obachtete W.  S.  Lazarus  Barlow  im  Verlaufe  einer 
Hausepidemie.  Vater  und  2  Kinder  waren  an  Typhus 
erkrankt,  das  3.,  13  Monate  alte  Kind  erkrankte  ebenfalls 
unter  Typhuserscheinungen,  Bronchitis,  Etoseolen,  Diar- 
rhöe. Wi  dal -Reaktion  positiv.  Am  25.  Tage  T6d. 
Sektion:  Bronchitis,  Bronchopneumonie,  geringer  Milz- 
tumor. Im  Darm  war  nicht  <Üe  geringste  Aenderung  zu 
finden,  auch  sonst  im  Körper  nichts  Pathologisohes.  Cul- 
turen  aus  der  MUz  ergaben  Typhusbacillen. 

In  einer  ausführlichen  Arbeit  bespricht  H^ago - 
poff  (Eonstantinopel)  Diagnose  und  Therapie  der 
t7ph(y8en  Darmperforaiionen,  Als  wesentlichste 
Symptome  der  Perforation  bezeichnet  er  den  hef- 
tigen Abdominalschmerz,  der  selten  fehlt,  die 
Muskeloontraktion ,  die  früh  eintritt;  sind  diese 
beiden  werthvollen  Symptome  verbunden  mit  Stö- 
rungen des  Pulses  und  Aenderung  des  Gesichts- 
ausdruckes, so  soll  die  Diagnose  gesichert  sein. 
Weniger  Werth  legt  H.  auf  das  Verhalten  der 
Temperatur;  FrOste  und  Verschwinden  der  Leber- 
dämpfung (letzteres  ein  günstiges  Zeichen)  sind 
Symptome ,  die  man  erst  spät  antrifft  Mit  Per- 
foration kann  eine  Form  verwechselt  werden,  die 
Darmoodusion  vortäuscht  Jedenfalls  soll  so  früh 
wie  irgend  möglich  operirt  werden,  zu  einem  Zeit- 
punkt, in  dem  die  Kräfte  des  Kranken  den  An- 
forderungen der  Operation  noch  gewachsen  sind. 
H.  berechnet  aus  der  allmählich  stattlich  an- 
gewachsenen Statistik  einen  günstigen  Erfolg  der 
Operation  von  23 — 26<^/o.  Selbst  in  verzweifeltsten 
Fällen  hat  man  noch  Heilungen  gesehen.  Rath- 
schläge  über  Anästhesirung  und  Technik  der  Ope- 
ration beschliessen  die  Arbeit 

Heneage  Qibbes  (Detroit)  stellt  die  Photo- 
graphie  in  den  Dienst  der  Typhusdiagnose,  indem 
er  durch  Photographie  des  Abdomens  Roseolen 
viel  früher  auf  der  Platte  erkennen  konnte,  als  sie 
dem  Auge  auf  der  Haut  sichtbar  waren.  Seine 
Mittheilung  bezieht  sich  hauptsächlich  auf  die 
Technik  der  Methode.  (Schluss  folgt) 


L  MediciniBche  Physik,  Chemie  und  Botanik. 


43 


B.  Auszüge. 

I.    Medicini8che  Physik,  Chemie  und  Botanilc. 


1.  Ueber  das  Verhalten  etereoisomerer 
Sabetanaen  im  Thierkörper.  2.  Mittheilung: 
Ueber  das  Schicksal  der  drei  Mannosen  im  Kaninehen- 
hkbe;  von  C.  Neuberg  u.  P.  Mayer.  (Ztschr. 
f.  phycdol.  Chemie  XXXVH  6  o.  6.  p.  530.  1903.) 

Noch  mehr  Interesse  als  die  frflher  mitgetheilten 
Versuche  über  stereoisomere  Pentosen  (Arabinose) 
bieten  Versuche  mit  solchen  Hexosen  dar.  Da  die 
Ölykosen  zu  schwierig  zu  beschaffen  waren,  wurden 
die  Versuche  mit  den  3  Mannosen  angesteUt ;  sie 
wurden  per  ob  subcutan  und  intravenös  verabfolgt 

Es  zeigte  sich  auch  hier  die  Tendenz  des  höher 
entwickelten  Organismus,  ebenso  wie  viele  niedere 
Lebewesen,  optisch  inaktive  Substanzen  zu  zerlegen. 
Es  wurde  femer  die  Thatsaohe  festgestellt,  dass 
aus  1-y  sowie  aus  i-Mannose  Glykogen  entsteht 
Auch  zeigte  sich  deutlich  die  Fähigkeit  der  Zucker, 
sich  im  Körper  ineinander  umzulagern,  da  der 
direkte  Uebergang  der  verschiedenen  Mannosen  in 
die  entsprechenden  Olykosen  zahlenmftssig  verfolgt 
werden  konnte.  V.  Lehmann  (Berlin). 

2.  L'origine  et  le  «ort  des  d^rivia  aroma- 
tiquea  dana  Torganiame;  par  le  Dr.  J.  Amann. 
(Revue  m6d.  de  la  Suisse  rom.  XXIII.  6.  p.  392. 
Juin  1903.) 

Eine  kritische  Studie  über  die  Bedeutung  der 
in  vitro  darstellbaren  Abbauprodukte  der  Eiweiss- 
körper  für  den  Haushalt  des  Organismus. 

W.  Straub  (Leipzig). 

3.  Ueber  den  phyaiologiaohen  Abbau  von 
Jodalbnmin;  von  Max  Messe  u.  Carl  Neu- 
berg. (Ztschr.  f.  physiol.  Chemie  XXXVII.  5  u.  6. 
p.  427.  1903.) 

Nach  längerer  Fütterung  von  Kaninchen  mit 
löslichem  Jodeigonnatrium  (Helfenberg)  traten 
in  Harn  und  Blut  lösliche  organische  Jodverbin- 
dungen auf,  in  Leber  und  Muskeln  fanden  sich  un- 
lösliche organische  Jodverbindungen,  die  wahr- 
scheinlich Jodeiweiss  sind.  Beim  Hunde  verhielten 
sich  Harn  und  Blut  ebenso,  auch  die  Leber  enthielt 
lösliches  organisches  Jod,  doch  fehlte  dieses  in  den 
Muskeln. 

Die  Jodsubstanz  des  Kaninchenharnes  wurde 
als  o-Jodhippursäure,  die  des  Hundeblutes  als  o-Jod- 
benzoösfture  erkannt      V.  Lehmann  (Berlin). 

4.  Heber  Antiaibnmid  nnd  die  Frage  über 
die  Antlgnu>pe  im  Biweiasmolekül ;  von  Th. 

R  0 1  a  r  s  k  i.   (Ztschr.  f.  physioL  Chemie  XXX VIII. 
5  u.  6.  p.  652.  1903.) 

R's  Versuche  zeigen,  dass  die  Ausbeute  an 
dem  sogenannten  Antialbumid  von  Kühne  um  so 


ausgiebiger  wird,  je  durchgreifender  das  Eiweiss 
vorher  denaturirt  wird.  Seine  Bildung  beruht  daher 
auf  Nebenreaktionen.  Da  weiter  nachgewiesen  ist, 
dass  das  Antipepton  kein  chemisches  Individuum, 
sondern  ein  Qemenge  verschiedener  Substanzen  ist, 
so  kann  nachR.  von  der  Existenz  einer  Antigruppe 
im  Eiweiss  nicht  mehr  gesprochen  werden. 

V.  Lehmann  (Berlin). 

6.  Die  ITator  des  Fibrinfsrmenta ;  von  CA. 

Pekelharing  u.  W.  Huiskamp.  (Ztschr.  f. 
physiol.  Chemie  XXXIX.  1.  p.  22.  1903.) 

Die  von  P.  und  H.  aufgestellte  Ansicht,  dass 
verschiedene  Nudeoproteide  (Nudeohiston,  wie  ein 
anderes  Thymusnudeoproteid,  auch  ein  solches  aus 
Blutplasma)  mit  Kalk  Fibrinferment  bilden  können, 
hatte  Hammarsten  so  erklärt,  dass  bei  der  Fäl- 
lung dieser  Substanzen  kleine  Mengen  Thrombin 
mitgefällt  würden.  Auf  Orund  verschiedener  von 
ihnen  festgestellter  Ergebnisse  weisen  P.  und  H. 
diese  Erklärung  zurück  und  nehmen  an,  dass  die 
Nudeoproteide  selbst  das  Zymogen  darstellen,  aus 
dem  mit  Hülfe  von  Kalksalzen  das  Fibrinferment 
entsteht.  V.  Lehmann  (Berlin). 

6.  Ueber  Pepain-Fibrinpepton ;  vonCurt 
BorkeL  (Ztschr.  f.  physiol.  Chemie  XXX VIIL 
3  u.  4.  p.  289.  1903.) 

B.  untersuchte  die  beiden  Siegfried 'sehen 
Pepsinpeptone ,  die  dem  Kühne'schen  Amphi- 
pepton  entsprechen  sollen.  Das  Pepton  ß  lieferte 
bei  der  Analyse  und  bei  der  Bestimmung  des 
Drehungsvermögens  keine  ganz  übereinstimmenden 
Zahlen,  das  Präparat  schien  also  noch  nicht  ein- 
heitlich. Es  ist  schwefelfrei.  Das  Pepton  a  ist 
schwefelhaltig,  sein  Drehungsvermögen  ergab  sich 
im  Mittel  zu  —  36.36<^.  Das  Pepton  ß  lässt  sich 
in  a  überführen.  Bei  der  tryptischen  Verdauung 
des  Pepsinpeptons  (a)  wurden  gefunden :  Tyrosin, 
Antipepton  ß  und  a,  Arginin. 

V.  Lehmann  (Berlin). 

7.  1)  Ueber  Peptone;  von  M.  Siegfried. 
(Ztschr.  f.  physiol.  Chemie XXXVm.  3u.4.p.259. 
1903.) 

2)  Beiträge  mr  Kenntnias  der  Antipeptone ; 

von  F  r  i  t  z  M  ü  1 1  e  r.     (Ebenda  p.  265.) 

S  i  e  g  f  r  i  e  d  hat  mit  Hülfe  seiner  Eisenmethode 
bis  jetzt  6  verschiedene  Peptone  isolirt,  nämlich : 
2  Trypsinfibrinpeptone  oder  Antipeptone  a  und  ß^ 
2  Pepsinübrinpeptone  a  und  /?,  1  Pepsinglutin- 
pepton  und  1  Trypsinglutinpepton.  Sie  haben 
ziemlich  einfache  Formeln.  Diese  Peptone  sind 
ausgesprochene  Säuren.     Wie  Müller  femd,  ent- 


44 


U.  jknAtomie  und  Physiologie. 


stehen  bei  der  Säurespaltung  der  beiden  Antipeptone 
Arginin,  Lysin,  Olutaminsfture.  Da  die  Aequivalent- 
formeln  dieser  Antipeptone  nur  3  Atome  N^  das 
Arginin  aber  4  Atome  enthält,  so  können  die  ein- 
fachen Formeln  nicht  die  Molekularformeln  sein. 
Wegen  der  Entstehung  von  Ti/wei  Antipeptonen 
muss  man  die  E  ü  h  n  e  'sehe  Anschauung  von  der 
Existenz  einer  Antigruppe  im  Eiweissmolekül  fallen 
lassen.  Aus  dem  Kühne  'sehen  Antialbumid  lassen 
sich  nach  M.'s  Untersuchungen  die  Antipeptone 
nicht  gut  darstellen.  M.  bestimmte  auch  das  speci- 
fische  DrehvermOgen  der  beiden  Antipeptone  und 
fand  [a]20D  für  Antipepton  ß  ^  —32.4«,  für 
Antipepton  a  <»  —  24.5^ 

V.  Lehmann  (Berlin). 

8.  Ueber  die  Wirkung  de«  reinen  Hunde» 
magensaftoe  auf  daa  Hämoglobin,  reep.  Qlobin ; 

vonS. Salaskinu.  Katharina  Kowalewsky. 
2.  Mittheilung.  (Ztsohr.  f.  physiol.  Chemie  XXX VUL 
5  u.  6.  p.  567.  1903.) 

S.  und  K.  konnten  bei  der  Magensaftverdauung 
des  Hämoglobins,  bez.  Olobins  die  folgenden  Sub- 
stanzen isoliren:  Alanin,  Leucin,  Phenylalanin, 
Glutaminsäure,  Asparaginsäure,  Tyrosin,  Py  rrolidin- 
carbonsäure.  Letztere  war  bisher  nur  als  Produkt 
der  tryptischen  Verdauung  bekannt. 

y.  Lehmann  (Berlin). 

9.  BeitrSge  rar  Kenntniee  der  Tk7P«tn- 
Wirkung;  von  Dr.  Karl  May s.  (Ztschr.  f.  phy- 
siol. Chemie  XXXVIIL  5  u.  6.  p.  428.  1903.) 

Die  Yersuche  von  M.  beziehen  sich  auf  Her- 
stellung von  Pankreasextrakten,  Isolirung  von 
Trypsinpräparaten,  auf  LOsungs-  und  Zersetzungs- 
produkte, die  mit  diesen  Präparaten  erzielt  werden, 
auf  Einfluss  von  Wärme  und  Salzen  auf  die  pan- 
kreatische  Verdauung. 

Bei  Zimmertemperatur  erhält  man  besser  wir- 
kende Extrakte  als  bei  Körpertemperatur;  durch 
letztere  wird  die  Wirksamkeit  schnell  abgeschwächt 
Die  Extrakte  wurden  mit  Wasser,  verdünnten  Al- 
kalien, Salicylsäure  oder  Neutralsalzen  hergestellt. 
Um  ein  Trypsinpräparat  zu  erhalten,  wurde  als 
schonendstes  Fällungsmittel  die  Aussalzung  mit 
verschiedenen  Salzen  versucht.  Man  kann  so  that- 
sächlich  reinere  Enzympräparate  erhalten,  die  oft 
eben  so  gut  wirken,  wie  die  Extrakte  selbst 

Sowohl  von  den  Pankreasextrakten,  wie  von 
>  den  SalzfällnngslSsungen  werden  gewisse  coagulable 
EiweisskOrper  in  der  Kälte  nur  sehr  schwer  an- 
gegriffen.    Die  Biuretreaktion   schwand  bei   der 


Fibrinverdauung  nie  gänzlich.  Der  Einfluss  der 
Wärme  und  der  Salze  auf  tryptische  Lösungen  ist 
ein  so  versohiedener,  dass  er  sich  kaum  vorhersagen 
lässt  Verdünnte,  salzarme  Lösungen  werden  jeden- 
falls durch  Wärme  und  Zeit  mehr  geschädigt  als 
conoentrirtere.  Wärme  schädigt  im  Allgemeinen 
tryptische  Lösungen.      V.  Lehmann  (Berlin). 

10.  Zur  Methodik  der  Ammoniakbeetim- 
mang;  von  Alfred  Schittenhelm.  (Ztschr. 
f.  physiol.  Chemie  XXXIX.  1.  p.  73.  1903.) 

Zum  Nachweis  von  Ammoniak  im  Urin  fand 
Soh.  die  Erfiger-Reich'sche  Modifikation  der 
Wurster 'sehen  Methode  sehr  brauchbar:  nach 
Zusatz  Yon  Kalkmilch  wird  im  Vacuum  unter 
Alkoholzusatz  destillirt  Bei  Bestimmung  von 
Ammoniak  in  den  Faeoes,  sowie  in  Blut  und  an- 
deren Flüssigkeiten  entwickelt  aber  die  Kalkmilch 
aus  Sticksto£fsubstanzen  Ammoniak.  Dagegen  er- 
wies sich  der  Zusatz  von  Natriumchlorid  und  etwas 
Natriumcarbonat  (bis  zur  alkalischen  Reaktion)  als 
brauchbar.  V.  Lehmann  (Berlin). 

11.  ITeber  die  Stiokstoffbestimmimg  nach 
Bsieldahl;  von  Fr.  Kutscher  u.  H.  Steudel. 
(Ztschr.  f.  physiol.  Chemie  XXXIX.  1.  p.  12. 1903.) 

K.  und  St,  durch  eine  Kjeldahl-Stiokstoff- 
bestimmung  ganz  reinen  Kreatins,  die  falsche 
Werthe  lieferte,  aufmerksam  geworden,  haben  bei 
verschiedenen  Körpern,  nämlich  Kroatin,  Kreatinin, 
Lysin,  Histidin,  dieKjeldahl 'sehe Bestimmungs- 
methode in  verschiedener  Weise  verändert  Sie 
kommen  zu  dem  wenig  erfreulichen  Ergebnisse, 
dass  die  so  viel  angewandte  Methode  unzuverlässig 
ist,  da  sie  äusserst  schwankende  Zahlen  liefert 
y.  Lehmann  (Berlin). 

12.  Ueber  die  Sohwefelbestimmiing  im 
Harn  mittelst  ITstriamperozyd ;   von   Dr.  Q. 

Modrakowski.      (Ztschr.   f.   physiol.   Chemie 
XXXVIIL  6  u.  6.  p.  562.  1903.) 

M.  wendet  folgendes  Verfahren  an. 

In  eine  Nickelsohale  werden  1— 2  g  Natriamsaper- 
oxyd  gegeben  und  50  com  Harn  langsam  darauf  getropft 
Die  Flüfisigkeit  wird  auf  dem  Wasserbade  zum  Syrap 
eingedampft  und  dann  werden  vorsichtig  in  kleinen  Mengen 
2—3  g  Natriumsaperoxyd  unter  Umrühren  hinzagefügt. 
Wenn  die  Reaktion  ruhiger  wird,  wird  mit  kleinem 
Spiritosbrenner,  dann  über  stärkerer  Spiritosflamme  er- 
wärmt, nöthigenfalls  unter  weiterem  Zusätze  von  Natrium- 
peroxyd.  Die  Schmelze  wird  nach  dem  Erkalten  in 
heissem  Wasser  gelöst,  filtrirt,  schwach  mit  Salzsaare 
angesäuert  Die  Schwefelsäure  wird  dann  wie  gewöhn- 
lich mit  Chlorbaryum  bestimmt. 

V.  Lehmann  (Beriin). 


II.   Anatomie  und  Physiologie. 


13.  Ueber  eine  Methode  «irUntersuohang 
des  lebenden  Knochenmarks  TonThieren  und 
über  das  Bewegungavermögen  der Myelooyten ; 

von  Dr.  A.  Wolf  f.     (Deutsche  med.  Wchnschr. 
XXIX.  10.  1903.) 


W.  legt  den  Knochen,  dessen  Mark  untersucht 
werden  soll,  frei  und  bohrt  ihn  mit  dem  Drillbohrer 
an.  Um  die  Beimischung  von  Blutbestandtheilen 
zu  verhindern,  wird  vorher  die  Esmaroh'sche 
Blutleere  hergestellt.  Man  kann  alsdann  feststeUeo^ 


IL  Anatomie  und  Physiologie 


45 


dafls  die  amphophilen  Hyeloeytea  dee  Enoohen- 
marks  (Eaninohen)  eine  lebhafte  Bewegung  haben. 
S  o  b  o  1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

14.  lieber  die  Besiehiuigen  swisohen 
HebeDoieren  und  Körperwaohsthum,  beson- 
ders Biesenwuohs;  von  Dr.  P.  Linser.  (Beitr. 
z.  klin.  Chir.  XXXVIL  1  u.  2.  p.  282.  1903.) 

L.  berichtet  aas  der  Tübinger  chimrg.  EÜDik  über 
eiDen  5Vijähr.  Knaben  mit  Riesemcuehs;  der  Knabe 
machte  den  Eindruck  eines  16— ISjfthr.  Jünglings.  Es 
fand  sich  ausserdem  ein  Tumor  der  linken  Nierengegend. 
Probelaparotomie;  Exstirpatioo  unmöglich;  7od an  Hers- 
schwäche. Die  ancUomisohe  Dieiffnose  lautete:  Maligner 
Tumor  der  linken  Nebenniere  mit  Durch  brach  in  die  V. 
cara.  Metastasen  in  den  benachbarten  Lymphdrüsen  und 
Longen. 

L.  hat  aus  der  Literatur  noch  mehrere  Beobaoh- 
tiugen  gesammelt,  die,  wie  sein  Fall,  für  eine  Bs- 
mflussung  dt»  Körpenoaehsthums  durch  die  Neben- 
nieren sprechen. 

Nach    den   Untersuchungen  L.'s    stehen   die 

eigentlichen  Bluidrüsen ,    zn  denen  Thyreoidea, 

Hypophysis,  Thymus,  Nebennieren  und  Qeschleohts- 

drfisen  zu  rechnen  sind,  sftmmtlioh  unter  einander 

in  näherem  Zusammenhange,  sie  kOnnen  sich  in 

ihrer  Funktion   gegenseitig  beeinflussen  und  er- 

gftnsen  und  sind  sftmmtlich  vod  mehr  oder  weniger 

grosser  Bedeutung  fOr  das  Eörperwachsthum.  Beim 

Biesenumehs  kommen  meist  Tumoren  dieser  Drüsen 

I     vor,  während   der  Zwergwuchs   gew((hnlich  von 

I     Hypoplasien,  bez.  Aplasien  dieser  Organe  begleitet 

I     SU  sein  scheint  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 


15.  Ooiitribation  to  the  physiology  of  the 
Ivnga.  Part  I:  7%e  bronchial  musdes,  (heir  in- 
nervaiion  and  the  actum  of  drugs  upon  them;  by 
D  i  z  0  n  and  B  r  o  d  i  e.  (Joum.  of  PhysioL  XXIX. 
2.  p.  97.  1903.) 

Durch  Anwendung  der  von  Brodie  constru- 
irtenVolumenschieiber  (BeUaufs  Beoorders)  gelang 
ea  D.  und  Br.,  die  Yolumenschwankungen,  die  bei 
,  natärlicher  oder  künstlicher  Athmung  ein  in  einen 
I  Hohlraum  eingeschlossener  Lungenlappen  erfährt, 
<^e  weeentliche  Druckänderungen  im  Hohlräume 
imd  Schreibapparate  aufzuzeichnen.  Werden  gleich- 
zeitig der  Blutdruck  des  Thieres  und  der  Druck 
der  bei  künstlicher  Athmung  ganz  gleichmässig  in 
die  Trachea  eingeblasenen  Luft  registrirt,  so  lässt 
noh  aus  einer  plötzlichen  Abnahme  der  Yolumen- 
schwankungen des  Lungenlappens,  bei  gleichmässig 
fortgehender  künstlicher  Athmung,  auf  eine  Ver- 
eogsrung  der  kleinsten  Bronchen,  bei  Zunahme  der 
Volumoisoh wankungen  auf  eine  Erweiterung  dieser 
nUieesen  unter  strenger  Berücksiditigung  der  Ver- 
ftaderungen  des  Blutdruckes  (veränderte  Blutffil- 
long  der  Lungen)  und  des  Luftdruckes  in  den 
oberen  Athemwegen.  Auf  diese  Weise  konnten  D. 
^  Br.  namentlich  durch  Versuche  an  Katzen,  die 
siber  auch  an  Hunden  und  Kaninchen  wiederholt 

IVQrden,  zeigen,  dass  eine  Reizung  des  periphe- 
naohen  Yagus  meist  zu  einer  Yerengerung  unter 


umständen  aber  auch  zu  einer  Erweiterung  der 
Bronchiolen  der  gleichen  Seite  führt  Die  Reizung 
des  einen  Yagus  ist  nur  auf  der  gleichen,  nicht  auf 
der  Gegenseite  wirksam.  Besonders  beweisend  für 
die  Wirksamkeit  des  Yagus  auf  die  Bronchial- 
muskulatur sind  Yersuche,  bei  denen  die  Reizung 
kurz  nach  Tödtung  des  Thieres  und  nach  Ent- 
fernung des  Herzens  noch  Erfolg  hatte,  wo  also 
eine  Yeränderung  der  FüUung  der  Lungengefässe 
durch  veränderte  Herzthätigkeit  ausgeschlossen 
werden  konnte. 

Der  Yagus  enthält  also,  was  für  die  Deutung 
des  Bronchialasthma  von  Wichtigkeit  ist,  constrik- 
torisoh  und  diktatorisch  wirkende  Nervenfasern. 
Die  letzteren  sind  namentlich  bei  .der  Katze  gut 
entwickelt,  ihre  Wirkung  wird  besonders  deutlich, 
wenn  zuvor  durch  Muscarin  oder  Pilocarpin  ein 
künstlicher  Tonus  der  Bronchialmuskulatur  erzeugt 
worden  ist  Durch  Einathmung  von  Aether  oder 
Chloroform  kann  die  Wirkung  des  Yagus  auf  die 
Bronchiolen  aufgehoben  werden ;  ein  Umstand,  der 
besonders  für  die  Deutung  der  theilweise  negativen 
Ergebnisse  anderer  Forscher  in  Betracht  kommt 

Reflektorisch  lässt  sich  die  Yerengerung  der 
Bronchiolen  namentlich  durch  eine  Beizung  der 
Nasenschleimhaut  auslüsen.  Yen  Oiften  führen 
Muscarin,  Pilocarpin  und  Physostigmin  zu  einer  Zu- 
sammenziehung der  Bronchialmuskeln,  die  durch 
Atropin  aufgehoben  werden  kann.  Dagegen  wird 
die  Zusammenziehung,  wie  man  sie  durch  Baryum', 
Yeratrin  und  noch  andere  Stoffe  erhält,  durch  Atropin 
nicht  beeinflusst  Ausser  den  angeführten  Ergeb- 
nissen enthält  die  ausführliche  und  gründliche 
Arbeit  noch  zahlreiche  Beobachtungen,  die  im  Ori- 
ginale nachgelesen  werden  müssen. 

Garten  (Leipzig). 

16.  Zur  Analyse  der  dyspnoischen  Vagas- 
reiiung;  von  Max  Yerworn.  (Arch.  f.  Anat 
u.  Physich  [physich  Abth.]  1  u.  2.  p.  65.  1903.) 

Wird  bei  dem  Thiere  DyspnOe  erzeugt,  so 
entwickelt  sich  eine  eigenthümliche ,  schon  von 
Traube  gesehene,  rhythmische  Erregung  des 
Yaguscentrum,  die  sich  im  Beginne  der  Erstickung 
nach  Y.  häufig  folgendermaassen  äussert :  „Unter 
allmählichem  Ansteigen  des  absoluten  Blutdruckes 
beginnen  rhythmisch  plützlich  steile  Abfälle  und 
allmähliche  Anstiege  des  Blutdruckes  mit  einander 
zu  wechseln.^'  „In  der  Regel  folgen  einem  plötz- 
lich und  steil  abfallenden  lang  gezogenen  Yagus- 
puls  zwei  bis  drei,  bisweilen  auch  mehr  niedrigere 
und  kürzere  Pulse,  während  welcher  der  Blutdruck 
wieder  ansteigt,  um  dann  plützlich  wieder  steil 
abzusinken  u.  s.  f.^' 

Diese  „dyspnoische  Yagusrhythmik^',  wie  sie 
Y.  nennt,  entsteht  aus  der  Einwirkung  des  ge- 
steigerten Blutdruckes,  des  Sauerstoffmangels  und 
der  Impulse  des  Athemcentrum  auf  das  Centrum 
des  Herzvagus,  und  zwar  erhöhen  die  Steigerung 
des  Blutdruckes  und  der  Sauerstoffmangel  (letz« 


46 


n.  Anatomie  und  Physiologie. 


terer  vermuthlioh  auf  indirektem  Wege)  die  Erreg- 
barkeit des  Vagusoentrum,  während  die  Impulse 
vom  Athemcentrum  das  Vagusoentrum  in  Mit- 
erregung versetzen. 

BezQglich  der  Beweisführung  dieser  Sätze  muss 
auf  die  Originalabhandlung  verwiesen  werden. 

Methodisch  von  Interesse  ist  ausserdem  der 
von  Y.  erbrachte  Nachweis,  dass  Nebennieren- 
extrakt in  gewissen  Dosirungen  das  Vaguscentrum 
vorübergehend  unerregbar  macht,  wie  am  Aus- 
bleiben des  Depressorreflexes  erkannt  wurde. 

Garten  (Leipzig). 

17.  üeber  dieDaaer  der  oompensatorisohen 
Pause  nach  Beizung  der  Vorkammer  des  Säuge- 
thierherzens ;  von  E.  F.  Wenckebach.  (Arch. 
f.  Anat  u.  PhysioL  [physiol.  Abth.]  1  u.  2.  p.  57. 
1903.) 

Am  Säugethierherzen  hatte  man  mehrfach  beob- 
achtet (Cushny  u.  Matthews,  H.B.Hering), 
dass  unter  Umständen  die  auf  eine  Reizung  des 
Yorhofes  eintretende  Extracontraktion  des  Yor- 
hofes,  bez.  Yentnkels  zusammengenommen  mit 
der  normalen  vorhergehenden  Contraktion  —  das 
Gurvenbild  beider  wird  bekanntlich  als  „Bigeminus^' 
bezeichnet  — ,  weniger  Zeit  in  Anspruch  n^men 
kann  als  zwei  normale  Contraktionen.  Beim  Frosch- 
herzen dagegen  folgt  nach  einer  Extrareizung  tmut^ 
eine  so  lange  compensatorische  Pause,  dass  hier 
der  Bigeminus  eben  so  lange  dauert  als  zwei  nor- 
male Systolen,  wie  sie  hier  durch  den  anatomisch 
in  rhythmischer  Folge  am  Yenensinus  entstehen- 
den Erregungsvorgang  ausgelost  werden. 

Die  Erklärung  W.'s  für  die  Yerkürzung  des 
Bigeminus  am  Säugethierherzen  gründet  sich  auf 
folgende  Ueberlogung.  Trifft  ein  Beiz  die  Yor- 
kammer  des  Säugethierherzens  kurz  vor  der  fol- 
genden spontanen  Contraktion  der  Hohlvenen,  so 
wird  die  Erregung  vom  gereizten  Yorhof  sich 
ebenso  wie  gegen  den  Yentrikel,  auch  gegen  die 
Hohlvenen  hin  ausbreiten.  Hier  gelangt  sie  aber 
erst  an,  wenn  gerade  die  folgende  spontane  Con- 
traktion beginnt,  bez.  begonnen  hat.  Diese  kurz 
nach  der  Yorhofsreizung  unabhängig,  spontan  auf- 
tretende Contraktion  der  Hohlvenen  wird  sich  jetzt 
nicht  auf  Yorhof  und  Yentrikel  ausbreiten  kennen, 
da  diese  Herzabtheilungen  von  der  Extrareizung 
her  sich  noch  im  refraktären  Stadium  befinden. 
Andererseits  wird  die  vom  gereizten  Yorhof  gegen 
die  Hohlvenen  zu  fortgeleitete  Erregung  nicht  den 
Rhythmus  der  Hohlvenen  beeinflussen  kGnnen, 
denn  diese  Theile  befinden  sich  ja,  wie  angenom- 
men wurde,  bereits  in  der  folgenden  spontanen 
Contraktion.  Unter  dieser  Varaussetx/img  wird  der 
Rhythmus  der  Hohlvenen  nicht  beeinträchtigt  und 
in  Folge  dessen  tritt  für  Yorhof  und  Yentrikel  nach 
der  Extrareizung  die  volle  compensatorische  Pause 
ein.  Wird  dagegen  der  Yorhof  sehr  zeitig  gereizt, 
d.  h.  kurz  nach  der  vorausgegangenen  Systole,  so 
gelangt  die  vom  Yorhof  sich  ja  auch  rückläufig 


nach  den  Hohlvenen  ausbreitende  Erregung  hier 
an,  ehe  der  folgende  spontane  Erregungsvorgang 
zu  Stande  gekommen  ist.  In  diesem  Falle  wird 
also  in  Folge  der  Extrareizung  des  Yorhofes  eine 
Erregung  der  Hohlvenen  zeitiger  als  normal  zu 
Stande  kommen,  und  es  vergeht  jetzt  von  der  auf 
diese  Weise  künstlich  erzeugten  Erregung  der 
Hohlvenen  bis  zur  folgenden  spontan  entstehenden 
Erregung  die  gleiche  Zwischenzeit,  wie  zwischen 
zwei  normalen  Erregungen.  In  Folge  dessen  tritt 
die  erste  normale  Erregung  nach  der  Extrareizung 
in  den  Hohlvenen  um  eben  so  viel  zeitiger  auf,  als 
die  Extracontraktion  der  Hohlvenen  der  normalen 
Contraktion,  wie  sie  hier  natürlich  ausfallen  musste, 
vorausging.  Oanz  entsprechend  wird  auch  die  von 
den  Yenen  aus  fortgeleitete  Erregung  am  Yorhof 
und  Yentrikel  zeitiger  einsetzen,  so  dass  also  die 
compensatorische  Pause  veiicürzt  erscheint 

Dass  für  das  Froschherz  diese  Yerkürzung  der 
oompensatorisohen  Pause  nicht  zur  Beobachtung 
kommt,  erklärt  W.  durch  die  Annahme,  dass  hier 
in  Folge  gewisser  anatomischer  Yerhältnisse  ein 
nach  Ablauf  der  refraktären  Periode  den  Yorhof 
treffender  Reiz  den  Yenensinus  zu  spät  erreicht, 
um  noch  vor  der  folgenden  spontan  auftretenden 
Contraktion  eine  vorzeitige  Erregung  hervorzu- 
rufen. Garten  (Leipzig). 

18.  Zar  Differensirang  rhythmiaoher  Blat- 
dmoksohwankangen;  von  P.  Morawitz.  (Arch. 
f.  Anat.  u.  Physiol.  [physiol.  Abth.]  1  u.  2.  p.  82. 
1903.) 

Fürdie  verschiedenartigen  rhythmischen  Schwan- 
kungen des  arteriellen  Blutdruckes  stellt  M.  auf 
Grund  einer  eingehenden  Sichtung  der  vorliegen- 
den und  seiner  eigenen  Beobachtungen  eine  über- 
sichtliche Eintheilung  auf,  bei  der  er  von  den 
Entstehungsursaohen  der  Wellen  ausgeht  Er 
unterscheidet  zwischen  „peripheren  Wellen'S  ^-  ^ 
rhythmischen  Blutdruckschwankungen,  wie  sie 
ohne  die  Thätigkeit  des  vasomotorischen  Centrum 
zu  Stande  kommen,  und  „centralen  Wellen*^  die 
durch  die  Thätigkeit  des  vasomotorischen  Centrum 
bedingt  sind.  Unter  den  letzteren  unterscheidet  M. 
wieder  nach  den  Entstehungsursachen :  Traube- 
Hering 'sehe  Wellen  („üebertragung  eines  Im- 
pulses vom  Athem-  auf  das  Gefässcentrum^'),  Fre- 
dericq'sche  Wellen  („üebertragung  eines  Impulses 
vom  Athem-  auf  das  Yaguscentrum),  „Sigmund 
Mayer 'sohe  Wellen"  (, Jeder  Welle  entsprechen 
zahlreiche  Athemimpulse" ,  ihre  Entstehungs- 
ursachen sind  noch  nicht  sicher  gestellt)  und  „pul- 
monale Reflexwellen".  Die  zuletztgenannte  Gruppe 
ist  durch  M.  neu  hinzugekommen:  Die  pulmonalen 
Reflexwellen  werden  von  der  Lunge  aus  bei  künst- 
licher frequenter  Athmung  ausgelöst  und  sind  an 
die  Erregbarkeit  des  vasomotorischen  Centrum  ge- 
bunden. Das  Athemcentrum  ist  dagegen  zu  ihrem 
Zustandekommen  nicht  nOthig:  durch  ausgiebige 
und  frequente  Athmung  kann  das  Athemcentrum 


n.   Anatomie  und  Physiologie. 


47 


iroUkommen  unerregbar  geworden  sein  (Apnoe)  und 
doch  noch  treten,  so  lange  die  künstliche  Athmung 
anhält,  die  beschriebenen  Reflezwellen  auf.  Es 
wird  also  nach  M.  „der  oontinuirliche  Reiz  der 
Einblasungen  eine  rhythmische  Thätigkeit  des  Qe- 
ftssoentrums  auslCsen^^ 

üeber  die  Zuleitung  der  sensibeln  Erregung 
kann  M.  bisher  nur  die  Vermuthung  äussern,  dass 
die  Bahn  von  den  Lungen  aus  durch  das  oberste 
Brust-  oder  unterste  Halsganglion  desSympathicus 
zum  Rückenmarke  geht.  Jedenfalls  ist  die  In- 
tegrität der  Vagi  für  den  Reflex  nicht  erforderlich. 

Oarten  (Leipzig). 

19.  The  time  relations  of  thephotoeleotrio 
changea  in  the  eyeball  of  the  frog;  by  Qotch. 
(Joum.  of  PhysioL  XXIX  4  a.  5.  p.  388.  1903.) 

Schon  lange  war  bekannt,  dass  man  bei  Ab- 
leitung vom  Augenäquator  und  den  hinteren  Augen- 
pol beim  Frosch  im  Beginn  der  Belichtung,  bez.  bei 
VerdunkeluDg  nach  vorausgegangener  Belichtung 
StrOme  erhält  Auch  während  der  ganzen  Belich- 
tungsdauer wurden  schwächere  elektrische  Ströme 
beobachtet.  Alle  diese  3  Ströme,  bei  Beginn, 
während  und  nach  der  Belichtung,  die  G.  kurz  als 
„on-",  „continous-"  und  „off- effect**  bezeichnet,  ver- 
laufen im  Auge  vom  hinteren  Pol  gegen  den  Aequa- 
tor  und  sind  scheinbar  in  ihrer  Grösse  unabhängig 
von  der  Richtung  des  meist  vorhandenen  Ruhe- 
stromes. 

Da  diese  äusserst  schwachen  photoelektrischen 
Ströme,  deren  elektromotorische  Kraft  im  günstig- 
sten Falle  0.001  Volt  erreicht,  bisher  nur  mit  dem 
Galvanometer  nachgewiesen  werden  konnten,  so 
war  eine  genaue  Feststellung  der  Zeit  unmöglich, 
die  verstrich  vom  Beginn  der  Belichtung,  bez.  der 
Verdunkelung  bis  zum  Auftreten  der  entsprechen- 
den Wirkung. 

Für  die  Frage,  ob  diese  Ströme  mit  dem  Sehakt 
in  irgend  einer  Beziehung  stehen,  ist  aber  eine 
solche  Zeitmessung  von  Wichtigkeit  Mit  Hülfe 
eines  sehr  empfindlichen  Gapillarelektrometers  ge- 
lang es  nun  G.,  den  ganzen  Verlauf  dieser  photo- 
elektrischen Ströme  zu  verzeichnen,  unter  genauer 
Begistrirung  der  Dauer  des  auf  das  Auge  treffen- 
den Lichtreizes. 

Es  stellte  sich  heraus,  dass,  je  nach  der  Tem* 
peratur  etwas  verschieden,  etwa  0.17"  nach  Beginn 
der  Belichtung  erst  die  Ströme  merklich  wurden, 
rasch  anstiegen,  dann  aber  bald  abnahmen  und  in 
geringer,  oft  periodisch  wechselnder  Grösse,  wäh- 
rend der  Belichtung  bestehen  blieben.  0.15''  bis 
0.17"  nach  Verdunkelung  trat  der  „off  effect^'  auf. 
Dieser  nach  der  Verdunkelung  sich  entwickelnde 
Strom  geht  rascher  vorüber  wie  der  „on  effect^S 
auch  wenn  dieser  letztere  nur  durch  einen  kurzen 
Lichtblitz  erzeugt  wird.  Bei  zu  kurzer  Belichtungs- 
dauer kann  der  „off  effect^'  fehlen,  er  wird  je  nach 
der  Temperatur  erst  nachweisbar,  wenn  das  Auge 
1 — ^/s"  zuvor  belichtet  wurde,  und  zwar  nimmt 


der  „off  effect"  in  gewissen  Grenzen  mit  der  Dauer 
der  vorherigen  Belichtung  zu.  Statt  durch  oon- 
tinuirliche Belichtung,  lässt  er  sich  auch  durch 
entsprechend  lange  intermittirende  Belichtung  her- 
vorrufen. Garten  (Leipzig). 

20.  Inflaenoe  da  travail  inteUeotael  aar  la 
temperatore  da  oorps;  par  N.  Vaschide  et 
H.  P  i  6  r  0  n.   (Gaz.  des  H6p.  LXX V.  p.  933. 1903.) 

Eine  literarische  Studie  kritischer  Art,  die  aber 
zu  einem  bemerkenswerthen  Ergebnisse  kommt, 
zu  dem  nämlich :  die  Ansicht,  dass  geistige  Arbeit 
eine  Temperatursteigerung  hervorrufe,  ist  durchaus 
unbegründet  V.  u.  P.  geben  die  Experimente  der 
Autoren,  die  darüber  gearbeitet  haben,  mit  den 
Zahlen  wieder;  es  ist  allerdings  danach  kaum  be- 
greiflich, wie  dieser  Irrthum  entstehen  und  so 
lange  festgehalten  werden  konnte. 

Aschaffenburg  (Halle  a.  d.  S.). 

21.'  Sar  le  mode  de  se  oomporter  des 
reflezes  ohea  las  vieillards;  par  les  Drs.  L.  Fer- 
rio  et  E.  Bosio.  (Arch.  ital.  de  BioL  XXXIX.  1. 
p.  142.  1903.) 

Die  Vff.  haben  150  Männer  und  100  Weiber 
von  65  bis  zu  93  Jahren,  die  anscheinend  nicht 
nervenkrank  waren,  untersucht 

Das  Eniephänomen  war  gesteigert  bei  32.2<>/o, 
das  Fussphänomen  bestand  bei  19.2<^/o;  das  Enie- 
phänomen fehlte  bei  20.4<>/o,  die  Sehnenreflexe  am 
Arme  fehlten  bei  71.2<^/o.  Ferner  haben  die  Vff. 
6  Greisenrückenmarke  untersucht  und  haben  5mal 
die  von  den  Autoren  angegebenen  Veränderungen 
gefunden:  Atherom  der  Gefässe,  Verarmung  an 
Nervenfasern,  besonders  am  Bande  und  überhaupt 
in  der  Nähe  kranker  Blutgefässe.         M  0  b  i  u  s. 

22.  The  oonditions  of  aotion  of  panoreatdo 
seoretion;  by  Vernon.  (Joum.  of  PhysioL 
XXVUL  6.  p.  375.  1903.) 

Im  Pankreassafte  von  Hunden,  der  nach  be- 
sonderer Diät  (Milch  und  Brod)  noch  fast  gar  kein 
freies  Trypsin  enthält,  wird,  wie  durch  frühere 
Untersuchungen  nachgewiesen  ist,  das  Trypsin  aus 
demXrypsinogen,  einem  Proferment,  in  Freiheit  ge- 
setzt, entweder  durch  Darmsaft,  der  vom  Duodenum 
und  Jejunum  gewonnen  ist  oder  durch  Zusatz  einer 
Losung,  in  der  bereits  freies  Trypsin  enthalten  ist 
Statt  des  Darmsaftes  kann  auch  ein  Elztrakt  aus 
der  Schleimhaut  der  genannten  Darmtheile  Anwen- 
dung finden,  das  dann  ebenfalls  den  das  Trypsinogen 
zerlegenden  Stoff  „Enterokinase*'  enthält 

V.  vergleicht  nun  die  trypsinhaltige  Lösung 
mit  einer  Darmsaftlüsung  in  Bezug  auf  ihre  Fähig- 
keit, aus  dem  Trypsinogen  des  Pankreassaftes 
wirksames  Trypsin  zu  bilden.  Die  Menge  des  ge- 
bildeten Trypsins  wird  aus  der  Geschwindigkeit 
bestimmt,  mit  der  Biweiss  in  der  LOsung  verdaut 
wird.  Es  ergiebt  sich,  dass  unter  verschiedenen 
Bedingungen  (Gehalt  der  LOsung  an  Na^COi  u.  s.  w.) 
freies  Trypsin  rascher  das  Trypsinogen  zerlegt  als 


48 


in.   Allgemeine  Pathologie  imd  pathologische  Anatomie. 


die  Enterokinase.  Die  Wirkung  der  Enterokinase 
wird  auoh  in  viel  höherem  Orade  durch  Zusatz 
von  Alkali  oder  Sfture  herabgesetzt  als  die  Wir- 
kung des  Trypsins.  Der  Alkalizusatz  wirkt  auf 
die  Enterokinase  nur  vorübergehend  hemmend,  so 
dass  nach  Neutralisation  die  Enterokinase  wieder 
wie  zuvor  Trypsinogen  zerlegen  kann.  Durch 
schwache  Säure  dagegen  wird  die  Wirksamkeit  der 
Enterokinase  dauernd  vernichtet 

Bei  dem  praktisch  schwer  durchzuführenden 
Vergleiche  der  Widerstandsfähigkeit  von  Trypsi- 
nogen  und  Trypsin  gegen  schwache  S&ure  oder 
Alkali  ergiebt  sich,  dass  Trypsinogen  widerstands- 
fähiger als  das  fertige  Trypsin  ist  Bei  Yergleichs- 
versuchen  über  die  Yerdauungsgeschwindigkeit 
durch  Trypsin  in  Lösungen  von  verschiedenem 
Alkaligehalte  findet  V.,  dass  die  Trypsinverdauung 
bei  einem  Oehalte  von  0.05<^/o  NanCOg  am  raschesten 
von  statten  geht  Q  a  r  t  e  n  (Leipzig). 

23.  Sulla  faniione  tripsinogena  della  milaa. 

Ricerche  sperimentali  per  T.  Silvestri.  (Rif. 
med.  XVIL  71—73.  1901.) 

S.  bekämpft  die  Theorie  Schiff 's,  dass  der 
Milz  bei  der  Spaltung  der  Eiweisskörper  eine  wich- 
tige Aufgabe  zufalle,  indem  sie  auf  der  Höhe  der 
Verdauung  (im  Zustande  der  Congestion)  ein  Fer- 
ment liefere,  durch  das  erst  das  in  der  Bauch- 
speicheldrüse angehäufte  Zymogen  in  Trypsin  über- 
geführt werde.  Durch  Thierversuche  und  theo- 
retische Erwägungen  gelangt  er  zu  dem  Schlüsse, 
dass  der  Milz  eine  trypsinogene  Funktion  im  Sinne 
Schiffs  nicht  zukomme,  dass  sie  bei  der  Ver- 
dauung vielmehr  rein  mechanisch  mitwirke,  indem 


sie  die  Blutvertheilung  in  Magen  und  Pankreas 
regulire  und  dadurch  die  sekretorische  Thätigkeit 
beider  Organe  normal  erhalte.  Ist  die  Milz  aus- 
geschaltet (wie  bei  den  entmilzten  Thieren),  so 
wird  dem  Magen  mehr  Blut  als  unter  nonnalen 
Verhältnissen  zuflieesen  und  in  Folge  dessen  seine 
sekretorische  Thätigkeit  und  seine  Verdauungskraft 
über  die  Norm  gesteigert  werden,  wie  das  auch 
Versuche  von  Schiff  selbst  erwiesen  haben.  Ist 
nun  der  Magen  (so  führt  S.  aus)  in  diesem  Zustande 
gesteigerter  Potenz  allein  im  Stande,  die  Eiweiss- 
körper umzuwandeln,  so  braucht  die  Bauchspeichel- 
drüse kein  proteolytisches  Ferment  zu  liefern  und 
nur  darum  spaltet  der  Bauohspeichel  entmilzter 
Thiere  Eiweiss  nicht.  Reicht  aber,  wie  unter  nor- 
malen Verhältnissen,  die  eiweisslösende  Kraft  des 
Magens  nicht  aus,  so  muss  das  Pankreas  mit 
helfen  und  liefert  sein  wirksames  Ferment 

Janssen  (Rom). 

24.  Die  Wirkung  von  Pilooarpin  auf  die 
Zersetaangen  im  thieriaohen  Organismufl ;  von 

0.  Frank  und  Fr.  Voit   (Ztschr.  f.  Biel.  XUV. 

1.  p.  111.  1902.) 

Fr.  u.  V.  bestimmten  am  tracheotomirten  und 
curarisirten  Hunde  die  stündliche  Eohlensäare- 
ausscheidung  und  ihre  Aenderung  bei  einer  durch 
Pilocarpininjektion  erzeugten  einseitigen  Mehr- 
arbeit der  Drüsen.  Es  wurde  in  der  Stunde,  in 
der  das  Thier  unter  Pilocarpinwirkung  stand, 
8.5<>/o  CO,  mehr  ausgeschieden  als  vorher.  Der 
Befund  bestätigt  Ludwig 's  Angaben,  dass  die 
Speichelproduktion  mit  positiver  Wärmetönung 
verläuft  W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 


III.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


25.  üeber  die  biologieohe  Bedeutung  der 
färbbaren   Körnchen   des   Bakterieninhaltes ; 

von  V.  B  ü  2  i  ö  k  a.   (Arch.  f.  Hyg.  XLVL  4.  p.  337. 
1903.) 

Als  Untersuohungsmethode  benutzte  R  die 
Titale  Methylenblaufärbung,  üeber  die  Einzel- 
heiten der  beobachteten  mannigfachen  Struktur- 
verhältnisse ist  das  Original  einzusehen.  Als  all- 
gemeines Ergebniss  ist  hervorzuheben:  Die  färb- 
baren Körnchen  zeigen  Lebenserscheinungen,  das 
Protoplasma  der  Bakterien  ist  in  seinen  Struktur- 
verhältnissen bedeutender  Schwankungen  Ahig, 
selbst  einzelne  Individuen  derselben  Art  kOnnen 
die  verschiedensten  Strukturen  zu  erkennen  geben. 
Nicht  nur  in  der  morphologischen  Struktur,  son- 
dern auch  in  der  chemischen  Zusammensetzung  des 
Protoplasma  vollziehen  sich  während  des  Lebens 
Veränderungen.  Zu  der  Theilung  der  Bakterien 
stehen  die  EOmchen  nicht  in  einem  analogen  Ver- 
hältnisse wie  die  Zell^ikeme  zu  der  Theilung 
typischer  Zellen.  In  ihrer  biologischen  Stellung 
sind  die  Bakterien  als  Kerne  analoger  Gebilde  zu 
betrachten«  Woltemas  (Solingen). 


26.  Beobachtungen  über  die  Bigenbewe- 
gnng  der  Bakterien;  von  Prof.  K.B.  Lehmknn 
und  E.  Fried.  (Arch.  f.  Hyg.  XLVL  4.  p.  311. 
1903.) 

Zur  Oeschwindigkeitbestimmung  wurde  beob- 
achtet, in  welcher  Zeit  im  hängenden  Tropfen  ein 
Individuum  unter  einer  gewissen  Zahl  grosser 
Theilstriche  eines  Ocularmikrometers  vorbeiglitt. 
Von  Culturen,  die  nach  7 — Sstündigem  Verweile 
im  Brutschranke  bei  Zimmertemperatur  untersucht 
wurden,  brauchten  zur  Durchlaufung  von  1  mm  im 
Mittel  aus  den 

3  höchsten  Werthen    3  niedersten  Wertiien 
Cholera  22  Sekunden  76  Sekunden 

Typhus  33       ,  165       , 

Vulgare  47       ,  134       , 

Tetanus  73       ^  118       , 

Sabtilis  65       „  150       , 

Megatheriom  97       „  222       , 

Die  schnellsten  Individuen  einer  Art  übertrafen 
die  langsamsten  der  gleichen  Art  etwa  um  das 
Doppelte  bis  Ffinffaohe.  In  der  Sekunde  legt  der 
Oholeravibrio  etwa  das  10 — 15fache,  Hegatherinm 
das  1 — 1  V|fache  seiner  eigenen  Länge  zurflck.  Bei 


m.   Allgemeine  Pathologie  imd  pathologische  Anatomie. 


49 


Sporenbildung  ist  die  Eigenbewegung  bei  Bacillus 
subtilis  aufgehoben,  bei  Bacillus  tetani  erhalten. 
Durch  Kälte  wird  die  Bewegung  gehemmt,  durch 
Wärme  erst  verstärkt,  dann  gelähmt  Gifte  schä- 
digen die  Bewegung  früher  als  das  Leben  der 
Zelle.  Die  praktische  Geschwindigkeit  der  Bak- 
terien beträgt  nur  Vi^V«  ^^^  theoretischen. 

Woltemas  (Solingen). 

27.  Untersnohnngen  über  die  Abtödtnog 
▼on  Bakterien  durch  sohwaohe,  therapeutisch 
▼erwerthbare  Ströme;  von  Prof.  E.  B.  Leh- 
mann und  F.  Zierler.  (Arch.  f.  Hyg.  XLVL  3. 
p.  221.  1903.) 

Es  ist  schon  länger  bekannt,  dass  der  elek- 
trische Strom,  besonders  an  der  Anode,  erhebliche 
keimtMtende  Kraft  besitzt,  es  wurden  aber  bisher 
immer  so  starke  StrOme  benutzt,  dass  eine  medi- 
dnische  Verwendbarkeit  ohne  OewebezerstOrung 
nicht  in  Frage  kam.  L.  und  Z.  benutzten  StrOme 
von  nur  3.5  M.-A.  und  fanden,  dass  sie  sporenfreie 
Bakterien  aller  Art  auf  der  Agarplatte  in  1 5  Minuten 
und  auch  schon  in  10  Minuten  in  einem  erheblichen 
Umkreise  um  die  Anode  tOdten,  gleichzeitig  ver- 
ändern sie  den  Nährboden  hier  so,  dass  auch  nach 
einiger  Zeit  eingeimpfte  Keime  nur  schlecht  wach- 
sen. An  der  Kathode  ist  die  Wirkung  schwächer. 
^?orm  werden  selbst  im  Gebiete  des  Anodenhofes 
nur  grOsstentheils  vernichtet,  mindestens  einzelne 
Colonien  entwickeln  sich  nachträglich  stets.  Da- 
g^n  gelingt  in^em  engen  Lumen  eines  Zahn- 
wurzelkanals auch  die  AbtOdtung  von  Sporen  regel- 
mässig, so  dass  hier  eine  therapeutische  Anwen- 
dung in  Aussicht  steht  Die  Anodenwirkung  ist 
bedingt  durch  die  daselbst  aus  dem  Kochsalze  ge- 
bildeten Elektrolyte  Chlor  und  Salzsäure,  das  Chlor 
ist  an  der  Wirkung  stärker  betheiligt  als  die  Salz- 
säure. An  der  Kathode  wirkt  der  Strom  durch 
die  gebildete  Alkalimenge. 

Woltemas  (Solingen). 

28.  Ueber  die  Beeinflosaang  der  Alezin- 
wirkimg  durch  Absorption ;  von  Dr.  M.  Wilde. 
(Arch.  f.  Hyg.  XLV.  1.  p.  1.  1902.) 

Durch  Contakt  mit  lebenden  und  besonders 
mit  getödteten  Bakterien,  Hefezellen,  rothen  Blut- 
körperchen u.  s.  w.,  durch  unlOsliche  EiweissstofTe 
(Aleuronat)  kann  die  baktericide  Wirkung  von 
Alezinen  (des  Rinder-,  Hunde-  und  Kaninchen- 
serum) vollständig  beseitigt  werden,  ebenso  den 
Series  die  Giftigkeit  für  Meerschweinchen  ge- 
nommen werden.  Die  Aufhebung  dieser  Eigen- 
schaften beruht  auf  chemischer  und  physikalischer 
Bindung  an  die  Beaktionkörper.  Diese  Absorption- 
gesdiwindigkeit  ist  eine  Funktion  von  Menge,  Zeit 
und  Temperatur.  Bei  0*  keine  Absorption.  Eine 
IBegeneration  des  gebundenen  Alesdns  findet  nicht 
statt  Durch  Erhitzen  verlieren  die  absorbirenden 
KOrper  nicht  ihre  Eigenschäften.  Eine  Alexin- 
bindung  mit  derartigen  Substanzen  kann  auch  im 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hffc.  1. 


ThierkGrper  stattfinden ;  dabei  handelt  es  sich  um 
die  Bindung  freier  Alexine. 

W.  Straub  (Leipzig). 

29.  Beitrag  aar  Kenntnias  der  Pestepi- 
demiologie. Batten,  Mäuse  und  ihre  Bkto- 
paraaiten;  von  C.  Tiraboschi.  (Arch.  f.  Hyg. 
XLVL  3.  p.  261.  1903.) 

Die  Frage,  ob  die  an  Pestratten  befindlichen 
Flöhe  das  Pestgift  auf  den  Menschen  übertragen 
können,  ist  verschieden  beantwortet  worden.  Nach 
den  Untersuchungen  T.'s  verhalten  sich  die  ver- 
schiedenen auf  Ratten  und  Mäusen  vorkommenden 
Floharten  dem  Menschen  gegenüber  verschieden : 
einige  stechen  ihn  unter  keinen  Umständen,  andere 
(Pulex  serraticeps  Tschb.  imd  Pulex  irritans  L.) 
stechen  ihn  gern.  Im  Pulex  serraticeps  bleiben 
Pestbacillen  viele  Tage  lang  lebend  und  virulent 
erhalten,  so  dass  eine  Uebertragung  auf  den  Men- 
schen wohl  geschehen  kann. 

Auf  der  Hausmaus  fand  T.  eine  neue  Flohspecies. 
Woltemas  (Solingen). 

30.  Serumtberapie  gegen  Beulenpeat ;  von 
G.  Polverini.  (Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  1 5. 
1903.) 

Um  die  Heilwirkung  der  Pestsera  zu  beurthei- 
len,  muss  man  Infektionmethoden  anwenden,  die 
eine  ganz  genaue  Dosirung  des  Infektionmaterials 
gestatten  und  nur  diejenigen  Culturen  benutzen, 
die  bei  der  Herstellung  des  Serum  zur  Immuni- 
sirung  der  Pferde  verwendet  worden  waren.  Das- 
selbe Serum  kann  auf  verschiedene  Thiergattungen 
verschieden  wirken,  man  kann  daher  nicht  a  priori 
behaupten,  ein  Serum,  das  bei  irgend  einer  Thier- 
gattung  geringe  Wirkung  hat,  müsse  beim  Men- 
schen unwirksam  sein.  Zur  Beurtheilung  der  Heil- 
kraft eines  Serum  beim  Menschen  ist,  falls  man 
sich  nicht  mit  einer  genauen  klinischen  Beobach- 
tung befassen  kann,  die  von  Kolle  und  Otto 
empfohlene  alternative  Methode  am  meisten  ge- 
eignet. Woltemas  (Solingen). 

31.  Zur  Bpidemiologie  des  Typhus  abdo- 
minalia ;  von  Prof.  T  a  v  e  1.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol. 
u.  s.  w.  XXXIIL  3.  p.  166.  1903.) 

T.  konnte  mit  Sicherheit  die  Quelle  einer 
Typhusepidemie  nachweisen.  Von  Wichtigkeit  ist 
das  dabei  erzielte  Ergebniss,  dass  Typhusbacillen 
unter  Umständen  mehrere  Monate  im  Wasser  ent- 
wickelungsfähig  und  infektiös  sich  erhalten  können, 
Umstände,  die  in  diesem  speciellen  Falle  durch  die 
Stagnation  im  blinden  Ende  der  Leitung  gegeben 
waren.  Walz  (Oberndorf). 

32.  Typhna  und  Fliegen;  von  M.  Ficker. 
(Arch.  f.  Hyg.  XLVL  3.  p.  274.  1903.) 

Mit  Typhubacillen  gefütterte  Fliegen  ver- 
mochten noch  23  Tage  nach  der  Fütterung  Typhus- 
bacillen auf  Objekte  zu  übertragen. 

Woltemas  (Solingen). 


50 


nL  Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


33.  WaasenmtersaohiiDg  imdTyphiuibaoil- 

IQB ;  von  H.  B  o  n  h  o  f  f .  (Centr.-  BL  f.  BakterioL 
u.  8.  w.  XXXni.  6.  p.  461.  1903.) 

B.  hat  das  Wasser  eines  typhusverdächtigen 
Brunnens  zuerst  ohne  Erfolg  untersucht,  darauf 
unter  grossen  Mühen  aus  dem  Schlamme  des 
Brunnenbodens  einen  typhusähnlichen,  aber  nicht 
agglutinationl&higen  Bacillus  gezüchtet  B.  ist  so 
offen,  zu  gestehen,  dass  er  die  Aufsuchung  der 
Typhusbacillen  im  Wasser  für  ein  ziemlich  frag- 
würdiges Unternehmen  hftlt. 

Nach  der  Literatur  sind  in  den  letzten  5  Jahren 
in  6  Fällen  im  Wasser  Typhusbacillen  gefunden 
worden,  wie  viele  tausende  negativer  Ergebnisse 
mögen  diesen  6  positiven  gegenüberstehen.  Meist 
sind  die  Typhusbacillen,  die  sich  etwa  4  Wochen 
im  Wasser  halten,  zur  Zeit  des  Ausbruches  der 
Seuche  wieder  verschwunden  und  eine  Unter- 
suchung ist  von  vornherein  aussichtlos,  jedenfalls 
steht  ihr  Werth  in  keinem  Verhältnisse  zu  den 
Mühen  und  Kosten.  Walz  (Obemdorf). 

34.  Ueber  eine  unter  dem  Bilde  des  Typhus 
abdominalis  verlaufendet  diiroh  einen  beson- 
deren Erreger  bedingte  Epidemie ;  von  H.  C  o  n  - 

radi,  W.v.Drigalski  u.O.Jürgens.  (Ztschr. 
f.Hyg.  u.Infektionskrankh.XLIL  1.  p.l41.  1903.) 
Bei  einer  in  Saarbrücken  auftretenden  typhus- 
ähnlichen Epidemie  fanden  die  Yff.  als  Erreger 
Bacillen,  die  von  den  Typhusbacillen  verschieden, 
wenn  auch  nach  ihrem  biologischen  Verhalten  mit 
ihnen  verwandt  sind.  Sie  sind  identisch  mit 
Eurth's  Bacillus  bremensis  febris  gastricae  und 
dem  Bacillus  Schottmüller's,  aber  nicht  iden- 
tisch mit  dem  von  Brion  und  Eayser  in  einem 
Falle  von  „Paratyphus''  isolirten  typhusähnlichen 
Bacillus. '  Der  klinische  Verlauf  der  Erkrankungen 
war  ausnahmelos  günstig.   Woltemas  (Solingen). 

35.  lieber  eine  von  einem  atypisohenOoii« 
baoUlus  veranlasste  typhusfthnliohe  Hausepi- 
demie hydrisohen  Ursprunges ;  von  V.  S  i  o  n  u. 
V.  N  e  g  e  L  (Centr.-BL  f.  BakterioL  u.  s.  w.  ICYXU 
7.  8  u.  9.  10.  p.  481.  1902.) 

Im  Verlaufe  einer  Typhusepidemie  in  Jassy 
beobachteten  S.  u.  N.  eine  mit  Sicherheit  auf  einen 
Hausbrunnen  zurückzuführende  Hausepidemie  von 
typhusähnlichem  Charakter,  aber  doch  klinisch 
durch  Fehlen  der  Diarrhoen,  des  Cökalgurrens  U.A. 
verschieden.  Bei  einem  der  6  Patienten  war  die 
Widal'sche  Reaktion  positiv.  Bei  allen  konnte 
aus  dem  Blute  ein  Bacillus  gezüchtet  werden,  der 
wesentliche  Unterschiede  vom  Typhusbacillus  so- 
wohl als  vom  Colibacillus  zeigte,  aber  letzterem 
näher  stand.  Walz  (Obemdorf). 

36.  Ueber  Erkrankungen  des  rothen  Kno- 
chenmarkes.  besonders  der  Wirbel  bei  Ab- 
dominaltyphus ;  von  Eug.  Fränkel  in  Ham- 
burg. (MittheiL  a.  d.  Grenzgeb.  d.  Med.  u.  Chir. 
XI.  1.  p.  1.  1903.) 


Angeregt  durch  die  Quincke 'sehen  Befunde 
von  Typhusbacillen  im  Enochenmarke  bei  an  Typhus 
Verstorbenen,  speciell  auch  durch  die  von  Quincke 
angenommene  typhöse  Erkrankung  der  Wirbel- 
kürper  (Spondylitis  typhosa)  hat  Fr.  in  13  Fällen 
histologische,  in  10  Fällen  auch  bakteriologische 
Untersuchungen  von  Wirbelkörpem,  speciell  des 
11.  und  12.  Dorsal-  und  der  oberen  Lumbal wirbel 
vorgenommen.  In  10  Fällen  fand  er  stets  Typhus- 
bacillen, und  zwar  gleichgültig,  in  welcher  Zeit  der 
Erkrankung  untersucht  wurde,  auch  dann,  wenn 
intra  vitam  im  Blute  keine  Bacillen  gefunden  wor- 
den waren.  Histologisch  fand  Fr.  als  inconstante 
Befunde  Blutextravasate  und  nekrotische  Vorgänge 
am  lipomatOsen  Bestandtheile  des  Markes,  ferner 
vermehrtes  Auftreten  von  Riesenzellen  und  An- 
häufung der  kleinen  mononucleären  Leukocyten  zu 
dichten  Häufchen  (Lymphomen);  als  oonstante,  ge- 
wissermaassen  specifische  Befunde:  fibrinöse  mit 
Zellennekrose  einhergehende  Herde,  die  abhängig 
sind  von  der  Menge  der  in  das  Mark  eingewanderten 
Bacillen.  Diese  Herde  spricht  Fr.  „als  die  ana- 
tomische Qrundlage  fflr  das  von  Quincke  ge- 
lieferte klinische  Bild  der  Spondylitis  typhosa"  an. 

Noesske  (Kiel). 

37.  Ueber  einen  neuen,  Stallinfektionen 
▼erarBachenden    MikroorganismuB;    von    Dr. 

Schwer.   (Centr.-BL  f.  BakterioL  u.  s.  w.  XXXIIL 
1.  p.  41.  1903.) 

Seh.  beschreibt  einen  bei  einer  Meerschwein- 
chenseuche des  Posener  hygieinischen  Institutes 
isolirten  Mikroorganismus,  den  er  B.  cavisepticus 
nennt  Die  Thiere  starben  nach  geringer  Abmage- 
rung und  Temperatursteigerung  ohne  besondere  in 
die  Augen  fallende  Erankheiterscheinungen.  Die 
Sektion  ergab  eiterige  Peritonitis.  In  den  Organ- 
säften, im  Eiter  und  Herzblute  fanden  sich  kleine 
Stäbchen.  Nach  Wachsthum,  Erscheinungsform 
und  Pathogenität  gehOrt  der  unbewegliche  Bacillus 
zur  Gruppe  der  Bakterien  der  hämorrhagischen 
Septikämie.  Er  zeigt  ausser  fehlender  Sporen- 
bildung, negativem  Ausfall  der  Gram -Färbung, 
fakultativ  ana&robem  Wachsthum  und  Nichtver- 
flüssigung  der  Gelatine  noch  Unbeweglichkeit  und 
oft  bipolare  Färbung  und  ist  sehr  ähnlich  dem  von 
Beck  beschriebenen,  aber  Wren^  ana^roben,  Bac. 
cuniculi  pneumonicus.  Morphologisch  und  färbe- 
risch ähnelt  er  dem  Hühnercholerabacillus. 

Walz(OberndorO. 

38.  ünterauohnngen  über  das  centrale 
Nervenajatem  bei  Kaal-  und  Klanenaenofaa  dar 
Binder;  von  Dr.  G.  Scagliosi  in  Palermo. 
(Deutsche  med.  Wchnschr.  XXVm.  12.  1902.) 

So.  untersuchte  Oehim-  und  Rüokemnark  dreier  an 
Maul-  und  Klaaenseaohe  verendeter  Binder  (darunter  ein 
Foetus)  mikroskopisch  und  fand  schwere  Yerinderungei» 
der  Ganglienzellen.  Die  Alterationen  der  Nervenzellen 
zeigen  sich  morphologisch  in  demZer&lle  derNissl'scheu 
ZeUenkörperchen ,  in  einer  Homogenisirung  der  ganzen 
Zelle  und  in  einer  Yacuolenbildung  im  ZeUenleibe. 


in.   AUgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


51 


Die  starke  Alteration  derRüokenmarkseaiiglienzellen 
lasst  vermatheD,  dass  das  Lahmen  der  manl-  and  klauen- 
seuchenkrankenThiere  nicht  allein  von  den  häufig  gleich- 
zeitig bestehenden  Eiterbeulen  abhängt,  sondern  auch  und 
hauptsächlich  von  der  verminderten,  sogar  aufgehobenen 
Leistung  der  veränderten  Rückenmarksganglienzellen. 

Noesske  (Kiel). 

39.  Stade  pathoginique  des  paralysies  cen- 
trales de  nature  autotoadqae;  par  Ch.  Dopter. 
(Arch.  de  M6d.  exp6rim.  et  d'Anat  pathol.  XY.  2. 
p.  169.  Mars  1903.) 

Während  das  klinische  Bild  der  Selbstvergif- 
tung bei  Urämie,  Diabetes,  Oicht,  Basedow'scher 
Krankheit  bekannt  ist,  ist  man  über  die  Pathogenese 
noch  im  Unklaren.  D.  hat  nun  experimentell  nach- 
gewiesen, dass  eine  direkte  Einwirkung  des  Giftes 
auf  die  Neurone  stattfindet.  Die  mikroskopischen 
Befunde  sind  durch  4  Figuren  erlftutert 

N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

40.  The  effeot  of  diminiBhed  excretion  of 
Bodlnm  obloride  on  the  oonetttaents  of  the 
nrine;  byA.Hatcher  andTorald  Sollmann. 
(Amer.  Joum.  of  Physiol.  Vm.  p.  139.  1902.) 

Die  Untersuchung  der  Salzaussoheidung  in 
2  F&llen  von  fieberhafter  Erkrankung  (Typhus)  er- 
gab, dass  die  Minderung  der  NaCl-Ausscheidung 
einseitig  ist  und  von  den  anderen  Ionen  nicht  mit- 
gemacht wird.  Eoranyi  fand,  dass  hoher  NaCl- 
Oehalt,  verbunden  mit  geringer  Totalionenausschei- 
dung,  charakteristisch  für  Herzerkrankungen  ist 
H.  und  S.  konnten  dasselbe  Verhalten  des  Harns 
bei  Milchdiät  feststellen.  Zugabe  von  NaOl  zur 
Milchdiät  verursacht  vermehrte  Hamausfuhr  und 
Vermehrung  derStoffwechselprodukte.  Die  gleich- 
zeitige NaGl-Betention  spricht  für  ein  grosses  Eoch- 
sabbedürfniss  des  fiebernden  Körpers.  Es  werden 
für  die  Praxis  15  g  NaCl  täglich  zur  Milch  em- 
pfohlen. W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

41.  The  mechaniame  of  the  retention  of 
Chlorides:  a  oontribntion  to  the  theorie  of 
nrine  seoretion;  by  Torald  Sollmann. 
(Amer.  Joum.  of  Physiol.  Vni.  p.  155.  1902.) 

Das  Verschwinden  der  Chloride  im  Fieberharn 
ist  praktisch  auf  den  Ausfall  der  Chlorideinfuhr 
zurückzuführen,  kann  deshalb  keinen  diagnostischen 
Werth  haben.  Physikalisch  lässt  sich  die  Clorid- 
retention  nicht  erklären,  vermuthlich  spielen  aber 
verminderte  Sekretion  und  vermehrte  Rückresorp- 
tion dabei  eine  Rolle.  Die  Filtrationtheorie  der 
Hamsekretion  ist  deshalb  nicht  annehmbar. 

W.  Straub  (Leipzig). 

42.  Familiäre  Cyatiiidiatheae;  von  Emil 
Abderhalden.  (Ztschr.  f.  physiol.  Chemie 
XXXVm.  5  u.  6.  p.  557.  1903.) 

A.  berichtet  über  eine  Familie,  in  der  Gross vater, 
Vater  and  beide  Kinder  anCystinarie  leiden.  Drei  andere 
Kinder  sind  in  früher  Jagend  unter  den  Erscheinungen 
der  Inanition  gestorben.  Davon  kam  eins  zur  Sektton, 
and  es  fanden  sich  alle  inneren  Organe  mit  weissen  Massen 
durchsetzt,  die  als  Cystin  erkannt  worden.  Es  wurde  als 
^'Naphthalinsulfocystin  dargestellt. 


In  der  Familie  ist  vielfach  Lungenschwindsucht 
vorgekommen.  V.  Lehmann  (Berlin). 

43.  DerEinflnsB  von  meohaniaohen  Hinder- 
nissen im  Dünndann  und  Dickdarm  auf  die 
Indioanauflscheidang   beim  Hunde;   von   Dr. 

Alexander  Ellinger  u.  Dr.  Wolfgang 
Prutz.  (Ztschr.  f.  physiol.  Chemie  XXXVIII. 
6  u.  (5.  p.  399.  1903.) 

E.  und  P  r.  beeinträchtigten  die  Fortbewegung 
des  Darminhaltes  durch  „Gegenschaltung'*  einer 
Darmschlinge:  eine  Schlinge  wird  aus  der  Con- 
tinuitAt  getrennt,  und  ihr  unteres  Ende  mit  dem 
zuführenden,  ihr  oberes  mit  dem  abführenden  Darm- 
lumen wieder  vereinigt.  Es  wurden  dann  dielndi- 
canausscheidungen  so  operirter  mit  denen  gleich- 
werthiger  normaler  Hunde  verglichen. 

Die  Indigoausscheidung  steigt  weit  über  die 
Norm,  wenn  die  Ctegenschaltung  im  Dünndarme 
stattfindet,  bleibt  dagegen  bei  Gegenschaltung  im 
Dickdarme  ungefähr  normal.  Die  Steigerung  der 
Indigoausscheidung  beginnt  schon,  wenn  der  Hund 
sich  noch  im  Hungerzustande  befindet.  Die  Lftnge 
der  gegengeschalteten  Schlinge  beeinflusst  die 
Grösse  der  Indigoausscheidung.  E.  undPr.  weisen 
noch  darauf  hin,  dass  bei  der  operativen  Erschwe- 
rung der  Darmpassage  nicht  etwa  eine  Darmlfth- 
mung  vorliegt.  V.  Lehmann  (Berlin). 

44.  Beitrage  aar  Frage  der  Entstehung  des 
IndioansimThierkörper;  von  Harry  Scholz. 
(Ztschr.  f.  physiol.  Chemie  XXX VIII.  5  u.  6.  p.  613. 
1903.) 

Durch  neuere  Untersuchungen,  namentlich  von 
Blumenthal  und  von  Lewin,  ist  essehr  wahr- 
scheinlich gemacht,  dass  Indicanurie  da  auftritt,  wo 
ein  gesteigerter  Eiweisszerfall  (nicht  bakterielle  Zer- 
setzung im  Darme)  bewirkt  wird.  Die  grössere  oder 
geringere  Indigoausscheidung  war  aber  nur  durch 
qualitative  Untersuchung,  also  durch  Sch&tzung, 
festgestellt.  Da  sich  aber  quantitative  Bestimmun- 
gen als  nothwendig  erwiesen  haben,  so  schien  eine 
Nachprüfung  geboten.  Seh.  fand,  dass  bei  Oxal- 
sfture  eine  Indicanvermehrung  nicht  auftritt,  eben 
so  wenig  nach  Phloridzininjektion  (und  eben  so 
wenig  eine  Phenol  Vermehrung).  Nach  Seh.  ist 
daher  eine  Steigerung  der  Indicanurie  durch  an- 
dere Ursachen  als  Fftulnissvorgänge  nicht  bewiesen. 
V.  Lehmann  (Berlin). 

45.  Zur  normalen  und  pathologischen  Histo- 
logie der  Glandula  thyreoidea,  parathyreoidea 
und  Hypophysis;  von  J.  Er d heim.  (Beitr.  z. 
pathol.  Anat.  u.  allg.  Pathol.  XXXm.  p.  158. 1903.) 

In  einer  umfassenden  Arbeit  hat  K  die  kör- 
nigen, hauptsächlich  aus  Fett  bestehenden  Zellen- 
einschlüsse der  Glandula  thyreoidea,  parathyreoidea 
und  Hypophysis  untersucht  In  den  Epithelzellen 
der  Schilddrüse  desFoetus  fehlen  die  Fettkörnchen 
voUstftndig.  Sie  treten  in  den  Zellen  etwa  erst 
nach  dem  1.  Lebensmonate  als  feinste,  gerade  mit 


52 


III.    Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


der  Immersion  wahrnehmbare  Pfinktchen  auf,  und 
nehmen  an  Zahl  und  Grösse  mit  dem  Alter  des 
Individuum  continuirlich  zu.  Bis  in  das  Oreisen- 
alter  Ifisst  sich  eine  OrOssenzunahme  der  FettkOrn- 
chen  beobachten.  In  Schilddrüsen  sehr  bejahrter 
Leute  können  die  Fettkörnchen  sogar  den  Zellen- 
kern an  Grösse  übertreffen.  Diese  statistische  Fest- 
stellung gründet  sich  auf  eine  eingehende  histo- 
logische Untersuchung,  insbesondere  mit  Hülfe  der 
Osmiumreaktion,  von  nicht  weniger  als  1 00  mensch- 
lichen, normalen  Schilddrüsen,  die  von  Menschen 
aus  den  verschiedensten  Lebensaltern  stammten. 
Auch  bei  einer  Reihe  von  Säugethieren  konnte  nach- 
gewiesen werden,  dass  mit  dem  Alter  der  Thiere 
die  Fettkörnchen  an  Zahl  und  Grösse  zunahmen. 

Nach  dieser  principiell  wichtigen  Feststellung 
untersuchte  nun  E.  in  pathologischen  Schilddrüsen 
die  Epithelzellen  auf  ihren  Gehalt  an  Fettkörnchen 
und  konnte  hier  u.  A.  feststellen,  dass  bei  Adenomen 
das  comprimirte  (ältere)  Gewebe  mehr  Fett  als  das 
nicht  comprimirte  (ju^£»0)  ^^^  gebildete)  enthielt 
In  letzterem  waren  entsprechend  dem  jüngeren 
Alter  der  Epithelzellen  die  Fettkörnchen  sp&rlicher 
und  viel  feiner  als  in  den  alten,  schalenartig  das 
Adenom  umgebenden  Drüsenlftppchen.  In  diesem 
Unterschiede  im  Gehalte  an  Fettkörnchen  findet  E. 
ein  Mittel,  die  Adenombildung  bis  zu  ihren  An- 
fängen zu  verfolgen. 

Von  besonderem  Interesse  war  aber  in  dieser 
Beziehung  die  Untersuchung  des  Adenocarcinoms. 
Im  Carcinomgewebe  waren  „die  Körnchen  immer 
sehr  fein  und  spärlich  und  in  ihrer  Gesammtmenge 
beträchtlich  geringer  als  im  umgebenden  normalen, 
resp.  Adenomgewebe".  E.  führt  als  Beispiel  an, 
dass  an  einem  durch  Operation  entfernten  Schild- 
drüsentumor auf  Grund  des  stellenweise  vollkom- 
menen Fehlens  der  Fettkörnchen  die  Diagnose 
Carcinom  sicher  ausgesprochen  werden  konnte  da, 
wo  die  gewöhnliche  histologische  Untersuchung  des 
Tumor  für  eine  sichere  Diagnosestellung  nicht  aus- 
reichte. Mit  Hölfe  des  gleichen  ünterscheidungs- 
mittels  Hess  sich  auch  nachweisen,  dass  in  der 
Struma  bei  manchen  Basedow-Kranken  eine  leb- 
hafte Neubildung  der  Epithelien  stattfindet 

Garten  (Leipzig). 

46.  Beiträge  samStndiamderAkromegalie 
(mit   einer   neaen  Beobaohtang) ;   von  Dr.  C. 

Parhon   und   Dr.   M.  Goldstein.     (Spitalul. 
XXffl.  6.  p.  217.  1903.) 

Bei  dem  45jähr.  Pat  wurden  als  bemerkenswerthe 
Einzelheiten  das  Ausfallen  der  Haare  und  die  Verdickung 
der  einzelnen  Haare  gefunden,  welche  Symptome  auf  die 
Veränderungen  in  der  Thyreoidea,  der  Hypophysis  und 
den  Hoden  zurückgeführt  werden.  Die  Harnanalyse  er- 
gab Albumin,  Sero-  und  Nucleoalbumin ,  Aceton,  eine 
Verminderung  des  Harnstoffes  und  der  Phosphate,  bei 
Vermehrung  des  Chlornatriumgehaltes. 

P.  u.  0.  nehmen  mit  Pierre  Marie  als  Aus- 
gangspunkt dieser  Krankheit  eineVeränderung  in  der 
Hypophysis  mit  Funktion  Verminderung  dieser  Drüse 
an.   Dieses  würde  auch  die  Verminderung  der  aus- 


geschiedenen Phosphate  erklären,  indem  die  er- 
wähnte Drüse  zur  Eliminirung  der  Phosphorsaure 
durch  den  Harn  beiträgt,  doch  deuten  andere  Sym- 
ptome der  Akromegalie  auch  auf  eine  Betheiligung 
anderer  Drüsen  mit  innerer  Sekretion  hin,  wie 
z.  B.  der  Ovarien,  Hoden  u.  s.  w. 

E.  Toff  (Braila). 

47.  Beiträge  sar  Anatomie  and  Pathologie 
der  Samenblaaen ;  von  Dr.  S.  Oberndorffer 
in  München.  (Beitr.  z.  pathol.  Anat.  u.  allg.Pathol. 
XXXI.  2.  p.  325.  1902.) 

0.  stellte  an  einer  grösseren  Reihe  willkürlich 
ausgewählter  Samenblasen  die  pathologischen  Ver- 
änderungen fest  und  fand  dabei  als  die  häufigsten 
krankhaften  Processe  folgende  drei :  Cysten-  und 
Divertikelbildung,  Pigmentirung  der  Samenblasen- 
muskulatur und  Erkrankungen  der  nervOsen  Ele- 
mente. N  0  e  s  s  k  e  (Kiel). 

48.  Die  Steine  der  Frostatagegend;  von 
Dr.  Herescu.   (Spitalul. XXin.ll.p. 397. 1903.) 

Es  handelt  sich  gewöhnlich  um  eingewanderte 
Hamaieine,  die  sich  in  einem  Divertikel  der  pro- 
statischen Hamrühre  festsetzen  und  hier  weiter 
wachsen.  In  sehr  seltenen  Fällen  sind  es  lüahre 
Prostatasteine,  die  ihren  Sitz  im  Parenchyme  dieser 
Drüse  haben  und  auch  eine  ganz  specielle  che- 
mische Zusammensetzung  zeigen.  Meist  sind  es 
gelbliche,  weiss  punktirte,  glasige,  porzellanähn- 
liche Gonkretionen.  Der  Ausgangspunkt  dürfte  in- 
fektiöser Natur  sein.  E.  T  o  f  f  (Braila). 

49.  Ueber  einen  Fall  vonBhabdomyom  in 
einem  verlagerten  Hoden;  von  Dr.  ü.  Bene- 
nati  in  Neapel.  Mit  1  Tafel.  (Virchow's  Arch. 
CLXXI.  3.  p.  418.  1903.) 

B.  beschreibt  einen  mannskopfgrossen  Tumor 
im  linken  Hypochondrium  eines  49jähr.  Bäckers. 

Der  Tumor  war  von  dem  verlagerten  rechten  Hoden 
ausgegangen  und  bestand  aus  Knotea  nnd  Cysten,  welche 
letztere  mit  seröser  Flüssigkeit  gefüllt  waren.  Der  grosste 
Knoten  hatte  den  umfang  eines  Foetuskopfes.  Die  Kapsel 
des  Tumor  war  aus  Bindegewebe  zusammengesetzt,  an 
der  Peripherie  fanden  sich  mit  Bindegewebe&sern  ver- 
flochtene quergestreifte  Muskelfasern.  Die  centrale  Ge- 
schwulstmasse bestand  aus  kleinen  Randzellen  mit  einem, 
bez.  zwei,  gelegentlich  auch  grossen  bläschenförmigen 
Kernen.  Fettige  Degeneration  fehlte,  an  ihrer  Stelle  fand 
sich  eine  myxomatöse  Entartung.  Die  mesenterialen  und 
retroperitonäalen  Drüsen  waren  mit  neoplastischen  Ele- 
menten infiltrirt,  doch  fehlten  darin  die  quergestreiften 
Muskelfasern.  Der  linke  Hode  soll  von  Geburt  an  gefehlt 
haben. 

B.  giebt  eine  Zusammenstellung  der  bisher  be- 
schriebenen Fälle  von  Rhabdomyom  und  erörtert 
die  für  die  Erklärung  dieser  Oeschwulstbildung 
aufgestellten  Hypothesen.         N  o  e  s  s  k  e  (Kiel). 

50.  Die  subserösen  Epithelknötohen  an 
Tuben,  Ligamentam  latam,  Hoden  and  Neben- 
hoden (sogenannte  Keimepithel-  oder  Neben- 
nierenknötohen) ;  von  Bob.  Meyer  in  Berlin. 
Mit  1  Figurentafel.  (Virchow's  Arch.  CLXXL  3. 
p.  443.  1903.) 


III.   AUgemeiiie  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


53 


Die  in  der  Literatur  unter  verschiedenen  Namen, 
je  nach  Auffassung  der  Genese  beschriebenen  Zellen- 
knötchen,  die  subserOs  anTubenundamLig.latum, 
theilB  mit,  theils  ohne  Zusammenhang  mit  dem 
PeritoDAaiepithel ,  stets  nach  voraufgegangener 
Entzündung  (chronischen  Adnexerkrankungen  und 
TabargraviditSt) ,  meist  nachweisbar  unter  Adh&- 
sionen  und  durch  Wucherung  des  peritonäalen 
Endothels  entstehen  und  auch  im  Scrotalsack  unter 
der  Serosa  des  Hodens  und  Nebenhodens  vorkom- 
men, bilden  eine  scharfcharakterisirte  Art  sub- 
BerOeer  Zellenanhäufungen,  die  sich  mit  den  Mar- 
cband'schen  Nebennieren  des  Lig.  latum  und  den 
oorrespondirenden  NebennierenknOtchen  am  Hoden, 
Nebenhoden  und  Samenstrang  sowohl  ihrer  Lage, 
als  ihrem  Aussehen  nach  nicht  vergleichen  lassen. 
Das  Serosaendothel  nimmt  höhere  Formen,  oft 
cjUndrische ,  auch  Plattenepithelformen  an  und 
wird  zuweilen  mehrschichtig ;  es  bildet  Falten  und 
Einstülpungen,  die  sich  abschnüren.  Trümmer 
der  Serosa  unter  den  Adhäsionen  bilden  ebenfalls 
durch  Wucherung  kleine  ZellenknOtchen.  Die 
durch  Abschnürung  und  Losstossung  gebildeten 
Zellenknoten  bestehen  aus  Epithelien  ohne  Zwi- 
schensubstanz und  sind  niemals  vaskularisirt.  Die 
Epithelien  sind  sehr  plastisch  und  nehmen  jede 
Zellenform,  auch  Formen  von  Spindelzellen  und 
Endothelien,  jedoch  nicht  deren  Charakter  an. 
Diese  epithelialen  Knütchen,  aussen  durch  cirku- 
Iftre,  mehr  indifferente  Zellenformen,  nach  innen 
durch  helle,  polygonale  Epithelzellen  wohlcharak- 
terisirty  neigen  beim  weiteren  Wachsthum  zu  bal- 
digem cystischen  Zerfall  und  zur  Wanderung  auf 
die  Oberfläche.  Sie  sind  weder  an  den  Ovarien, 
noch  an  anderen  Stellen  des  Peritonaeum  beob- 
achtet; sie  haben  zum  Mutterboden  die  Serosa 
selbst,  die  zwar  auch  an  Tube  und  Lig.  latum 
Einstülpungen  in  Schlauchform  bilden  kann,  jedoch 
hier  mit  Vorliebe  charakteristische  ZellenknOtchen 
erzeugt,  weil  diese  Stellen  eine  in  der  Entwicke- 
lung  begründete  Eigenart  besitzen,  als  eine  Art 
üebergangsepithel  von  den  die  Organe  (besonders 
Umiere  und  MüUer'schen  Oang)  bildenden  Epi- 
thelien der  Umierenleiste  zu  denen  der  parietalen 
Serosa. 

Die  Umwandlung  der  Endothelien  ist  nicht  als 
eine  Rückbildung  aufzufassen,  da  die  Endothel- 
form keinen  Entwickelungsfortsohritt  bedeutet, 
vielmehr  ist  die  Zellenform  der  normalen  und 
pathologischen  Endothelien  der  Ausdruck  der  je- 
weiligen Spannungsverhältnisse. 

Noesske  (Kiel). 

51.  Knoohenherd  in  derCerviz  eines  föta- 
len ütems ;  von  R.  M  e  y  e  r  in  Berlin.  (Yirchow's 
Arch.  CLXYIL  1.  p.  81.  1902.) 

Bei  dem  Interesse,  das  heutzutage  die  Lehre 
von  der  Metaplasie  und  der  Verlagerung  embryo- 
naler Qewebe  für  die  Oeschwulstgenese  besitzt, 
dürfte    der   hier  mitgetheilte  Befund   besonders 


werthvoU  erscheinen.  M.  fand  im  Uterus  eines 
4monatigen  Embryos  in  engem  Anschluss  an  den 
Ueberrest  eines  Wolfschen  Ganges  einen  knöcher- 
nen Herd  mit  beginnender  Kalkablagerung.  Da 
sich  kein  Beweis  für  die  Annahme  einer  patho- 
logischen Metaplasie  erbringen  liess,  so  hält  M. 
eine  Versprengung  embryonaler  Sklerotomtheile  für 
das  Wahrscheinlichste.       Noesske  (Leipzig). 

52.  üeber  das  Vorkommen  freien  Knor- 
pels in  den  Sobleimbeateln  der  Kniekehle; 
von  Dr.  A.  van  Huellen  in  Moabit  (Beitr.  z. 
pathol.  Anat.  u.  allg.  Pathol.  XXXII.  3.  p.  556. 
1902.) 

V.  H.  fand  zufällig  bei  der  Sektion  eines  an  Magen- 
carcinom  verstorbenen  Mannes  in  der  Kniekehle,  unter 
der  Hant  liegende  verschiebliche  Körper  von  etwa  der 
Grösse  einer  kleinen  Kirsohe.  Es  handelte  sich  um  freie 
Koorpelstücke,  die  von  einem  zähen,  glasigen  Schleim 
umhüllt,  in  einem  Schleimbentel  lagen.  Sie  fanden  sich 
auf  beiden  Seiten  und  zeigten  mikroskopisch  verschiedene 
Stadien  der  Knorpelbildnng.  v.  H.  ist  der  Meinung,  dass 
diese  Knorpelstücke  mit  dem  Gelenkknorpel  nichts  zu 
thun  haben.  Noesske  (Kiel). 

53.  Sor  la  reparation  da  oartilage  artioa- 
laire;  par  £.  Lefas.  (Arch.  deM6d.  exp6rim.  etc. 
XIV.  3.  p.  378.  1902.) 

L.  experimentirte  an  jungen  1-  und  2jähr.  Hun- 
den und  fand,  dass  der  durchschnittene  Oelenk- 
knorpel  nur  dann  heilt,  wenn  die  beiden  Schnitt- 
flächen in  innigen  Contakt  miteinander  gebracht 
werden.  Die  Heilung  kommt  um  so  prompter  zu 
Stande,  je  jünger  das  Thier  ist.  Bei  alten  Thieren 
bleibt  die  Heilung  aus.  Noesske  (Kiel). 

54.  üeber  OvarienverpflanEong;  von  Wal- 
ther Schultz  in  Königsberg.  (Mon.-Schr.  f.  Ge- 
burtsh.  u.  Qynäkol.  XVL  6.  p.  989.  1902.) 

Die  Versuche  von  Seh.  gingen  in  3  Richtungen. 
Er  verpflanzte  Ovarien  von  Meerschweinchen  l)auf 
andere  Weibchen  derselben  Rasse,  2)  auf  Männchen 
derselben  Rasse,  3)  auf  Weibchen  anderer  Rasse, 
und  zwar  heftete  er  bei  Weibchen  das  Organ  ent- 
weder an  die  Bauchwand  oder  an  den  Uterus  oder 
in  eine  Tasche  des  Lig.  latum,  bei  Männchen  an  die 
Bauchwand  dicht  neben  der  Niere  oder  auf  den 
Hoden.  Als  fremde  Rasse  benutzte  Seh.  eine 
Kreuzung  des  gemeinen  Meerschweinchens  mit 
Cavia  aperea. 

Die  Resultate,  die  R.  erzielte,  Hessen  sich  ffir 
1)  dahin  zusammenfassen,  dass  die  auf  andere 
Weibchen  derselben  Rasse  verpflanzten  Ovarien 
von  Säugethieren  Eier  ausstossen  und  Corpora  lutea 
bilden  kOnnen.  Auf  Männchen  derselben  Rasse 
übertragene  Ovarien  kOnnen  bis  zum  42.  Tage  reife 
Eier  entwickeln,  auch  nach  117  Tagen  finden  sich 
noch  solche  [eigenthümliche  Fassung!].  Auf  Weib- 
chen anderer  Rasse  verpflanzte  Ovarien  weisen  in 
den  ersten  8  Tagen  keinen  Unterschied  auf  gegen- 
über eben  so  alten  Verpflanzungen  auf  Weibchen 
derselben  Rasse  [unvollständiger  Versuch !]. 


54 


IV.  Pharmakologie  und  Toxikologie. 


Betre£F8  des  Einflusses  vom  Hoden  auf  das  Ova- 
rium  drückt  sich  Seh.  reservirt  aus,  er  glaubt  nur 
zeigen  zu  können,  dass  ein  die  Eier  rasch  vernich- 
tender Einfluss  des  Hodens  niehi  besteht. 

K  Teuffei  (Berlin). 

55.  Zur  Kenntniss  der  experimentellen 
Bleikolik;  von  Dr.  Max  Messe.  (Ztsohr.  f.  klin. 
Med.  L.  1  u.  2.  p.  62.  1903.) 

Versuche  am  Kaninchen  mit  essigsaurem  Blei- 
triäthyl.  Das  Ganglion  coeliacum  wies  stets  Ver- 
änderungen an  seinen  Zellen  auf,  die  aber,  wie 
genauere  Nachforschungen  ergaben,  meist  als  Ur- 
sache der  Bleikolik  angesehen  werden  konnten. 
Mit  der  vermehrten  Peristaltik  und  den  dadurch 
bedingten  Durchfällen  hatten  sie  augenscheinlich 
nichts  zu  thun  und  ihr  Verhftltniss  zu  der  gestei- 
gerten Darmcontraktion  war  wahrscheinlich  derart, 
dass  diese  das  Erste,  die  Plexusveränderungen  das 
Sekundäre  waren.  D  i  p  p  e. 

56.  Zar  Frage  der  sabcatanen  Fettemäh- 
rong;  von  Dr.  H.  Winternitz.  (Ztschr.  f.  klin. 
Med.  L.  1  u.  2.  p.  80.  1903.) 

Mit  der  subcutanen  Fettemährung  ist  schon 
viel  herumprobirt  worden,  aber  etwas  praktisch 
Brauchbares  ist  dabei  noch  nicht  herausgekommen. 
W.  schlagt  die  Sache  vollkommen  todt;  erschliesst 


mit  dem  Satze :  ,^U8  meinen  experimentellen  Unter- 
suchungen geht  klar  hervor,  dass  die  Fette  zur 
subcutanen  Ernährung  nicht  geeignet  sind.^'  Darin 
stimmt  W.  t.  Leube  unbedingt  bei,  dass  unter 
die  Haut  gespritztes  Olivenöl  aufgesaugt  wird, 
dieser  Vorgang  ist  aber  ein  so  langsamer,  dass  mit 
ihm  nichts  anzufangen  ist  Nach  der  Einspritzung 
von  500  g  Oel  werden  innerhalb  5  Tagen  im  gün- 
stigsten Falle  täglich  2 — 3  g  Fett  aufgenommen, 
dann  geht  die  Sache  noch  langsamer  und  bis  zur 
vollständigen  Resorption  verstreichen  Monate.  „An 
Kraftvorrath  kann  man  dem  hungernden  oder  in 
Unterernährung  befindlichen  Organismus  durch  die 
in  dem  genannten  umfang  ausgeführten  Fettinjek- 
tionen pro  Tag  höchstens  20 — 25  Calorien  zu- 
ffihren^S  und  dafür  verlohnt  es  sich  nicht 

Dippe. 

57.  Zar  Anwendung  der  plaatiaohen  Re- 
oonstraktionamethoden  in  der  pathologischen 
Anatomie ;  von  Prof.  W.  Petersen  in  Heidelberg. 
(Centr.-BL  f.  allg.  PathoL  u.  pathoL  Anat  XIH  4. 
p.  119.  1903.) 

P.  berichtet  aber  das  von  ihm  sum  Stadium  des 
Hautcarcinoms  erfolgreich  angewandte,  von  ihm  zweck- 
mässig modificirte  Born 'sehe  Plattenverfahren,  das  ffir 
das  Stadixmi  des  Aufbaues  von  Tumoren  sehr  geeignet 
erscheint  N  o  e  s  s  k  e  (Kiel). 


IV.   Pharmakologie  und  Toxikologie. 


58.  Ueber  die  physiologischen  Ornndiagen 
der  Jodipintherapie ;  von  Dr.  H.  Winternitz. 
(Münchn.  med.  Wehnschr.  L.  29.  1903.) 

W.  hat  das  von  ihm  mit  gutem  Erfolge  ein- 
geführte Jedipin  weiterhin  sorgsam  untersucht  und 
seine  Brauchbarkeit  mehr  und  mehr  bestAtigt  ge- 
funden. Einreibungen  und  Jodipinklystiere  haben 
keinen  Zweck.  Die  Haut  nimmt  gar  nichts  auf, 
das  Rectum  (auch  wenn  man  Pankreassubstanz 
zusetzt)  sehr  wenig.  Bei  innerlicher  Darreichung 
gelangt  das  Jedipin  in  der  Hauptsache  unverändert 
durch  Mund  und  Magen  in  den  Darm.  Hier  wird 
es  verarbeitet  wie  andere  Fette  auch,  geringe  Men- 
gen von  Jod  werden  abgespalten,  geringe  Menge 
von  Jedipin  gehen  mit  dem  Stuhle  fort,  weitaus 
die  Hauptmasse  gelangt  als  Jedipin  in  den  Körper 
und  hier  wird  durch  Oxydation  alles  Jod  als  Jod- 
alkali abgespalten.  Dieser  Vorgang  geht  über- 
raschend schnell  und  gleichmässig  vor  sich.  Die 
Gleichmässigkeit  in  der  Aufnahme,  Verarbeitung 
und  Ausscheidung  ist  auch  bei  den  Jodipinein- 
spritzungen  unter  die  Haut  das  Auffallendste.  Der 
Körper  nimmt  aus  dem  angelegten  Depot  Tag  für 
Tag  die  gleichen  kleinen  Mengen  auf,  daher  die 
lang  anhaltende  Wirkung,  das  Fehlen  aller  un- 
angenehmen Erscheinungen.  Bei  einem  Hunde 
betrug  5  Tage  nach  der  letzten  Einspritzung  die 
durchschnittlich  an  einem  Tage  ausgeschiedene 
Jodmenge  fast  genau  so  viel  wie  2  Monate  später. 

Dippe. 


59.  Ueber  die  Wirkung  des  Veronal;  von 
Dr.  W.  Fischer.  (Therap.  Monatsh.  XVIL  8. 1903.) 

Bericht  aus  der  psychiatrischen  Klinik  in  Jena. 
Erfolge  recht  gut  Das  Veronal  wurde  bei  ein- 
facher Schlaflosigkeit,  bei  der  Morphiumentziehung, 
bei  Alkoholismus,  bei  den  venschiedensten  hyste- 
rischen Zuständen,  bei  Neurasthenie,  Erschöpfiings- 
psychose,  bei  akuter  hallucinatorischer  Verwirrt- 
heit, bei  seniler  Depression,  akuter  Manie,  Melan- 
cholie, bei  Paranoia  acuta  und  chronica,  bei  Demen- 
tia paralytica,  Dementia  senilis  und  noch  in  anderen 
Fällen  angewandt  und  bei  der  grossen  Mehrzahl 
der  Kranken  trat  auf  0.5 — 1.0,  selten  wurde  mehr 
gegeben,  nach  ^/g — 1  Stunde  ein  langer  guter  Schlaf 
ein,  aus  dem  die  Kranken  in  gutem  Zustande  er- 
wachten. Dippe. 

60.  Klinisohe  Erfahrungen  mit  Atoxyl;  von 
Dr.  Fritz  Biringer.  (Therap. Monatsh. XVIL 8. 
1903.) 

Bericht  aus  der  Bonner  Klinik  für  Hautkrank- 
heiten und  Syphilis.  Erfolge  gut  Es  genügt  zur 
Erreichung  einer  guten  Arsenwirkung,  wenn  man 
wöchentlich  2mal  eine  iVavo^sche  Spritze  einer 
20proc.  Lösung  giebt  Das  Mittel  wirkt  langsam 
und  nachhaltig.  Die  Einspritzungen  wurden  aua- 
nahmelos  gut  ertragen,  bewirken  keinerlei  un- 
angenehme Erscheinungen. 

Das  Atoxyl  ist  das  Metaarsensäureanilid  und 
enthält  etwa  37.69%  Arsen.    Ss  ist,   wie  Bsf. 


IV.  Pharmakologie  und  Toxikologie. 


55 


aus  eigener  Erfahrung  bestätigen  mOchte,  zu  Ein- 
spritzungen unter  die  Haut  sehr  geeignet 

Dippe. 

61.  Das  Ariatoohin,  ein  Braatsmittel  des 
Chinins;  von  Dr.  Hugo  Baum.  (Heilkunde 
Vn.  5.  1901.) 

B.  rOhmt  das  Aristochin  nach  den  Erfahrungen 
der  IIL  med.  Abtheilung  des  k.  k.  Eaiser-Franz- 
Joseph-Spitals  in  Wien  als  vortrefOichen  Ersatz  für 
das  Chinin.  Es  hilft  sieher  gegen  Malaria,  es  ist 
ein  gutes  Antipyretieum  und  ein  ziemlich  gutes 
Antineuralgioum.  Bef.  möchte  es  nach  seinen  Er- 
Mrungen  besonders  auch  gegen  den  Keuchhusten 
empfehlen.  Es  ist  angenehm  zu  nehmen  und  be- 
wirkt fast  nie  unerwünschte  Erscheinungen. 

Dippe. 

62.  Ueber  den  therapeatisohenWerth  des 
Bheamatins;  von  Dr.  Julius  Sigel.  (Berl. 
klin.  Wohnsohr.  XL.  31.  1903.) 

Der  Bericht  stammt  aus  der  inneren  Abthei- 
lung des  Augustahospitals  zu  Berlin  und  spricht 
sich  über  das  Rheumatin,  das  salicylsaure  Salicyl- 
chinin,  sehr  günstig  aus.  Es  wirkt  zu  etwa  3 — 4  g 
tAglich  in  den  meisten  F&llen  von  akutem  Oelenk«: 
rheumatismus  sehr  günstig  und  empfiehlt  sich 
seiner  geringen  Nebenwirkungen  wegen  besonders 
da,  wo  Herz,  Nieren  u.  s.  w.  bereits  mit  angegriffen 
sind  oder  wo  es  sich  um  einen  mehr  chronischen 
Verlauf  und  eine  lange  Salicyldarreichung  handelt 
Hilft  es  in  2 — 3  Tagen  nicht,  dann  versucht  man 
ein  anderes  Salicylpräparat.  Es  giebt  zahlreiche 
Fftlle  von  Gelenkrheumatismus,  in  denen  verschie- 
dene Salicylprftparate  ungenügend  helfen,  bis  man 
eines  trifft,  das  sofort  günstig  wirkt,  man  muss  oft 
etwas  herumprobiren  und  wechseln.  Gerade  auch 
Aspirin  undBheumatin  stehen  so  zueinander,  dass 
das  eine  vortrefitlich  wirken  kann  da,  wo  das  andere 
gänzlich  im  Stiche  gelassen  hat.  Dippe. 

63.  Ueber  therapeatisohe  Erfolge  mit  Meso- 
tan;  von  Dr.  A.  Frankenburger.  (Münchn. 
med.  Wchnschr.  L.  30.  1903.) 

In  der  Poliklinik  der  Nürnberger  med.  Gesell- 
Bohaft  hat  man  mit  dem  Mesotan  die  gleichen  Er- 
fahrungen gemacht  wie  anderswo  auch.  Bei  rheu- 
matisohen  Erkrankungen  verschiedener  Art  wirkt 
es  oft  recht  gut;  bei  akuten  zuverlässiger  als  bei 
chronischen.  Unangenehme  Nebenwirkungen  hat 
es  nicht  [Bef.  sah  einmal  nach  nicht  allzu  langer 
Anwendung  ein  heftiges  Erythem.]  Hinderlich 
für  die  aUgemeine  Verwendung  ist  der  hohe  Preis. 

Dippe. 

64.  Vergiftongsersoheinungen  nach  Aspirin; 
von  Dr.  Franke  in  Harzburg.  (Münchn.  med. 
Wchnschr.  L.  30.  1903.) 

Fr.  bekam  nach  1.0  Aspirin  starke  Schwel- 
langen der  Lippen,  Wangen,  Augenlider,  heftiges 
Schlucken  und  Würgen,  Puls  bis  160  und  nach 


Nachlassen  dieser  Erscheinungen  eine  ausgedehnte 
Urticaria.  In  einigen  Stunden  war  Alles  wieder  gut 

Dippe. 

65.  Das  oolloidale  Wismnthozyd  bei  den 
Verdanongstörongen  im  Säuglingsalter ;  von  Dr. 
Kinn  er.  (Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  29.  1903.) 

Das  oolloidale  Wismuthoxyd  von  Kdüs  db  Co. 
enthält  20%  metallisches  Wismuth,  iGst  sich  in 
Wasser  gut  auf,  wird  von  allen  Kindern  gern  ge- 
nommen und  wirkt,  wie  Versuche  in  der  Strass- 
burger  Sfiuglingsheilstätte  ergaben,  auch  bei  schwe- 
ren Verdauungstörungen  ausserordentlich  gut.  Man 
giebt  0.25—0.5  3— 6mal  täglich.  Die  Löslichkeit, 
die  Thatsache,  dass  das  Mittel  auch  von  den  elen- 
desten SAuglingen  gut  genommen  wird,  dass  es 
niemals  Erbrechen  hervorruft  und  dass  es  nie  un- 
gelöst mit  dem  Stuhle  abgeht,  geben  ihm  ein  ent- 
schiedenes Debergewicht  ähnlichen  Mitteln,  nament- 
lich auch  dem  Tannigen  und  Tannalbin,  gegen- 
über. Dippe. 

66.  Theooin  als  Dioretioam;  von  Dr.  Karl 
Thienger.  (Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  30. 
1903.) 

Die  Mittheilung  stammt  aus  dem  städtischen 
allgemeinen  Krankenhause  in  Nürnberg  und  be- 
stätigt Bekanntes.  BeiOedemen  in  Folge  von  Herz-, 
Oef&ss-  und  Nierenerkrankungen  wirkt  das  Theocin 
oft  schnell  und  ganz  ausserordentlich  stark,  di^ 
Wirkung  lässt  aber  schnell  nach  und  tritt  kaum 
jemals,  auch  nach  langen  Pausen  nicht,  in  gleicher 
Stärke  wieder  ein.  Die  Fälle,  in  denen  das 
Theocin  in  kleineren  Qaben  lange  Zeit  wirkt,  sind 
augenscheinlich  recht  selten.  Bei  entzündlichen 
Ergüssen  ist  der  Erfolg  von  vornherein  zweifel- 
haft Die  unerwünschten  Nebenerscheinungen  sind 
nicht  allzu  bedenklich.  Dippe. 

67.  Ueber  die  heilende  Wirkang  desStryoh- 
nins  bei  Polyurie  and  beim  Diabetes  insipidas; 
von  Dr.  Leopold  Feilchenfeld.  (Deutsche 
med.  Wchnschr.  XXIX.  31.  1903.) 

F.  glaubt  in  2  Fällen  eine  ganz  überraschende 
Besserung  übwmässiger  Harnabsonderung  nach 
Strychnineinspritzungen  unter  die  Haut  gesehen 
zu  haben.  Er  stellt  Genaueres  in  Aussicht  und 
räth  zu  entsprechenden  Versuchen  in  geeigneten 
Fällen.  Dippe. 

68.  Zur  pliarmakologlsohen  Beortheilong 
der  Borsäure  anter  besonderer  Berüoksiohti- 
gong  ihrer  Aossoheidong ;  von  £.  K  o  s  t.  ( Ver- 
handl.  d.  physiol.  Gesellsch.  zu  Berlin  p.  35. 1903.) 

Die  innerlich  eingenommene  Borsäure  wird 
ohne  Verlust  mit  dem  Harn  vom  Körper  wieder  ab- 
gegeben. Die  Ausscheidung  erfolgt  langsam,  die 
erste  Hälfte  einer  einmaligen  Dosis  in  12  Stunden. 
Der  Rest  braucht  das  Mehr-  bis  Sfache  der  Zeit 
Vermehrte  Flüssigkeitzufuhr  bessert  die  Ausschei- 
dung nicht  Mehrere  Einzelgaben  cumuliren  des- 
halb. W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 


56 


lY.   Pharmakologie  und  Toxikologie, 


69.  Experimentelle  Untenaohnngen  Aber 
die  Wirkung  des  Eamphers  auf  das  Hen  und 
die  Qet&Bse  der  Säugethiere;  von  H.  Winter- 
berg. (Arch.  f.  d.  gee.  PhysioL  XCIV.  p.  455. 
1903.) 

Die  Hauptwirkung  des  Eamphers  besteht  in 
einer  Erweiterung  der  Gefässe,  besonders  im  Zufluss- 
gebiete der  Vena  jugularis  und  femoralis.  Der  An- 
griffsort ist  peripherisch.  Manchmal  nach  Eampher^ 
applikation  beobachtete  Blutdruckwellen  haben 
centralen  Ursprung,  möglicher  Weise  durch  reflek- 
torische Erregung  des  Gefässnervencentrum.  Für 
die  Annahme  einer  Begünstigung  der  Herzarbeit 
durch  Eampher  konnten  keine  Unterlagen  gefunden 
werden.  Eben  so  wenig  wurde  eine  Schädigung 
der  Herzthätigkeit  festgestellt 

W.  Straub  (Leipzig). 

70.  Die  pbysiologisohe  Werthbestimmiing 
der  Digitaliablätter ;  von  Dr.  C.  F  o  c  k  e.  ( Arch. 
d.  Pharm.  CCLXI.  2.  p.  128.  1903.) 

Der  Giftigkeitgrad  der  Digitalisblätter  richtet 
sich  zum  grOssten  Theil  nach  dem  mit  den  Jahres- 
zeiten verschiedenen  Altem  der  Blätter,  das  unter 
Mithülfe  eines  Wasserrestes  geschieht.  Die  Stand- 
ortverschiedenheiten lassen  sich  durch  Mischen, 
die  FeuchtigkeiteinfiQsse  durch  sorgfältiges  Präpa- 
riren und  Aufbewahren  hintan  halten,  Maassnahmen, 
die  schon  beim  Grosshändler  durchgeführt  werden 
müssen.  Daraus  folgt  auch,  dass  die  ganzen  Digi- 
talisblätter in  den  Apotheken  zu  führen  unzweck- 
mässig ist,  sie  sollten  besser  durch  grobgepulverte 
Blätter  ersetzt  werden.     W.  Straub  (Leipzig). 

71.  Vemuohe  aar  Deutung  der  temperatur- 
erniedrigenden Wirkung  krampferregender 
Gifte ;  von KHarnack.  (Arch. f. experim. Pathol. 
u.  Pharmakol.  XLIX.  p.  157.  1903.) 

Diese  3.  Abhandlung  gleichen  Titels  handelt 
vom  Strychnin.  Das  Gift  erzeugt  eine  Erhöhung 
der  Wärmeabgabe  und  Wärmeproduktion,  die  mit 
den  Krämpfen  nicht  causal  verbunden  zu  sein 
braucht,  weil  sie  auch  ohne  diese  auftritt. 

W.  Straub  (Leipzig). 

72.  Das  Jequirityi  das  Jequiritol  und 
Jequiritolserum ;  von  Prof.  Hoor.  (Samml. 
zwangl.  Abhandl.  aus  d.  Geb.  d.  Augenhkde.  Y. 
3  u.  4.  1908.) 

H.  hat  die  gesammte  Literatur  zusammen- 
gestellt und  an  121  Kranken,  deren  Kranken- 
geschichten auszugsweise  beigegeben  sind,  die 
3  Medikamente  versucht  Aus  seinen  schätzens- 
werthen  Beobachtungen,  deren  Einzelheiten  genauer 
erörtert  werden,  mOge  Folgendes  hervorgehoben 
sein :  Das  Jequiritol  ist  ebenso  wie  das  Jequirity- 
Infus  lediglich  ein  Homhautmittel.  Unbedingt 
angezeigt  ist  es  bei  altem  Pannus  traohomatosus 
jeder  Art,  ferner  bei  Pannus  lymphaticus  und  bei 
Hornhauttrübungen  und  Narben,  wenn  die  Ent- 
zündungserscheinungen   vollständig    abgeklungen 


und  alle  anderen  Behandlungsarten  erfolglos  ver- 
sucht worden  sind.  Ganz  wirkungslos  ist  es  bei 
Bindehautveränderungen,  z.  B.  Trachomkömem, 
Follikeln  und  Papillen.  Das  Mittel  ist  nicht  harm- 
los und  stets  mit  Vorsicht  nur  bei  Anstaltbehand- 
lung und  immer  erst  auf  einem  Auge  zu  versuchen. 
Neben  sehr  heftigen  Schmerzen  und  Reizerschei- 
nungen, die  eventuell  durch  Jequirityserum  zu 
mildem  sind,  können  eiterige  Homhautprooesse 
aus  Thränensackentzündungen  der  Jequirity-Oph- 
thalmie  störend  sich  beigesellen,  ebenso  können 
Bindehautschrumpfungen  sich  anschliessen.  Die 
Dosirbarkeit  des  Jequiritols  ist,  abgesehen  von  in- 
dividuellen Schwankungen,  zuverlässig. 

Bergemann  (Husum). 

73.  1)  Belaaione  deli'eBperimento  di  pro- 
fllassi  chimiea  oontro  lUnfeaione  malarioa  fstto 
ad  Ostia  1901;  per  B.  Grassi  in  oollaborazione 
coi  Dott.  Barba  Morrihy,  Pittaluga,  Noö 
e  Riccioli.     (Suppl.  alla  Riv.  med.  1902.) 

2)  Bsperimenti  di  profllassi  malarioa  ool- 
l'JBaanofele  nella  Colonia  Agrioola  di  Sorigheddu 
(FroT.  di  Saasari) ;  per  A.  B  a  1  d  u  z  z  i.  (Ibidem 
1902.) 

8)  Esperimenti  di  profllasai  malarioa  col* 
HBaanofele  eaegniti  a  Treporti  di  Borano 
(Venesia);  relazione  medica  del  Dott  C.  Baggio. 
(Ibidem  1902.) 

Im  Sommer  des  Jahres  1901  ist  in  mehreren 
Landstrichen  Italiens,  die  von  der  Malaria  besonders 
schwer  heimgesucht  werden,  der  Versuch  gemacht 
worden,  die  Bewohner  durch  fortgesetzte  Darrei- 
chung der  von  der  Mailänder  FirmsL  F.  Bisleri  dt  Oo, 
in  den  Handel  gebrachten  Esanofele'FiWen  vor  der 
Malaria  zu  schützen.  Diese  Pillen  sind  folgender- 
maassen  zusammengesetzt: 

Chin.  Bulph.    .    .  10.0 

Acid.  arBenic.  0.1 

Ferr.  citr.  ...  3.0 

Extr.  veg.  amar.  15.0 
F.  pü.  100 

und  sollen  in  Italien,  wo  die  Malariazeit  Ende 
Juni  beginnt,  vom  1.  Juni  ab  nach  folgenden  Nor- 
men genommen  werden.  Alle  Diejenigen,  die  be- 
reits früher  malariakrank  gewesen  sind  oder  an 
Bückfällen  leiden,  haben  die  ersten  15  Tage  grössere 
Dosen  zu  nehmen,  und  zwar  Erwachsene  täglich 
6  Pillen  (=Ghin.  sulph.  0.6,  Acid.  arsenic.  0.006, 
Ferr.  citr.  0.18),  Kinder  von  4—15  Jahren  3  bis 
4  Pillen,  Kinder  unter  4  Jahren  erhalten  täglich 
6 — 18  g  „Esanofelin'S  eines  den  Pillen  entspre- 
chend zusammengesetzten  Präparates  in  flüssiger 
Form.  Nach  dieser  einleitenden  Kur  werden  die 
Mittel  in  kleinerer  Dosis  die  ganze  Fieberzeit  hin- 
durch fortgegeben,  und  zwar  Erwachsenen  täglich 
2  Pillen,  Kindern  von  4— 15  Jahren  1 — 4gE8ano- 
felin.  Personen,  die  niemals  malariakrank  geweeai 
sind,  nehmen  von  vornherein  die  kleinere  Dosis. 

Besonderes  Interesse  beansprucht  derYersach, 
der  von  Grassi  (1)  in  Ostia  (21km  von  Rom) 


Y.  Neuropaihologie  und  Psychiatrie. 


57 


gemacht  worden  ist  Im  Gebiete  von  Ostia  trat  die 
Malaria  im  Jahre  1901  wie  gewöhnlich  sehr  schwer 
auf:  Vom  I.August  bis  zum  15. October erkrankten 
yon  92  Personen,  die  keine  Esanofele- Pillen  be- 
kamen, nicht  weniger  als  86,  die  meisten  schwer. 
Dagegen  erkrankten  in  dem  Zeiträume  vom  I.Juni 
bis  zum  15.  October  von  293  Personen,  die  der 
prophylaktischen  Esanofele-Eur  unterworfen  wur- 
den, nur  54  und  von  diesen  die  Mehrzahl  nur 
unter  malariaverdftchtigen  Symptomen,  ohne  dass 
die  Parasiten  im  Blute  nachgewiesen  werden  konn- 
ten. Die  Erkrankungen  waren  immer  nur  leicht 
und  von  kurzer  Dauer.  Eine  weit  niedrigere  Mor- 
biditatziffer  ergiebt  sich,  wenn  alle  Personen,  bei 
denen  die  Kur  nicht  regelrecht  durchgefOhrt  wer- 
den konnte,  von  der  Statistik  ausgeschlossen  wer-« 
den.  Von  den  immerhin  noch  üb^r  100  Personen, 
die  ganz  regulär  behandelt  werden  konnten,  er- 
krankten nur  7  unter  malariaverdächtigen  Erschei- 
nungen, darunter  war  nur  1  Fall  mit  positivem 
Blutbefunde.  Oameten  fanden  sich  nur  bei  4  von 
den  293  Versuchspersonen.  Im  Deoember  1901 
wurde  bei  Allen,  die  Fieberanfftlle  gehabt  hatten,  das 
Blut  wieder  untersucht,  in  keinem  Falle  aber  wurden 
Gameten  gefunden,  so  dass  die  durchgemachte  Kur 
thatsäohlich  eine  vollkommene  Desinfektion  des 
Blutes  bewirkt  hatta  Die  etwa  vorhandene  Milz- 
scbwellung  ging  im  Laufe  der  Kur  ausnahmelos 
bedeutend  zurück.  Eine  Intoleranz  gegen  das  Mittel 
wurde  nur  in  einigen  wenigen  Fällen  beobachtet 
und  verschwand  nach  kurzer  2Seit 

Mit  demselben  günstigen  Erfolge  wie  in  Ostia 
ist  im  Sommer  des  Jahres  1901  auch  in  anderen 
Gegenden  Italiens,  die  von  schwerer  Malaria  heim- 
gesucht werden,  wie  in  Surigheddu  bei  Alghero 
in  Sardinien  (2)  und  in  Treporti  di  Burano  im 
Venezianisohen  (3),  bei  einer  grösseren  Zahl 
von  Personen   eine  Malariaprophylaxe  durch  die 


fortgesetzte  Darreichung  derEsanofele-Pillen  geübt 
worden.  Janssen  (Rom). 

74.  Sulla  oura  della  ipertrofia  splenioa  da 
malarla  ool  siero  jodato  Solavo;  per  A.  Mori. 
(Rif.  med.  XVH.  166.  p.  182.  1901.) 

M.  hat  bei  Milzhypertrophie  in  Folge  von  Malaria 
mit  bestem  Erfolge  das  Sclavo'sche  Jodserum 
angewandt  Es  wurden  täglich  je  lOccm  unter 
die  Haut  gespritzt  und  in  den  subakuten  Fällen 
10 — 15,  in  den  chronischen  20 — 36  Einspritzun- 
gen geniacht.  Jedesmal  wurde  eine  beträchtliche 
Yermindening  des  Volumens  und  der  Gonsistenz 
des  hypertrophischen  Organes  und  zugleich  eine 
wesentliche  Besserung  des  Allgemeinbefindens  er- 
zielt. Die  Kur  wurde  fast  durchweg  gut  ver- 
tragen. In  der  Regel  wurde  unmittelbar  nach  der 
Einspritzung  ein  leichtes  Brennen  empfunden  und 
nur  ausnahmeweise  trat  ein  flüchtiges  Erythem 
oder  ein  kurz  dauernder  Pruritus  auf.  Eine  un- 
willkommene Nebenwirkung  wurde  nur  in  einem 
Falle  beobachtet:  Bei  einem  sehr  heruntergekom- 
menen jungen  Menschen,  der  seit  8  Monaten  malaria- 
krank war,  entwickelte  sich  nach  der  16.  Ein- 
spritzung eine  verbreitete  Urticaria-Eruption  und, 
als  diese  nach  3  Tagen  verschwand,  das  vollstän- 
dige Bild  eines  akuten  fieberhaften  Gelenkrheuma- 
tismus, der  6  Tage  andauerte,  obwohl  die  Ein- 
spritzungen sofort  ausgesetzt  wurden  und  salicyl- 
saures  Natron  in  grossen  Dosen  gegeben  wurde. 
Sclavo  selbst,  dem  M.  von  dem  Falle  berichtete, 
schrieb  die  Oelenkerscheinungen,  die  in  derselben 
Weise  bekanntlich  mitunter  bei  der  Serumbehand- 
lung der  Diphtherie  beobachtet  worden  sind,  auch 
hier  dem  Blutserum  zu  und  stellte  deshalb  eine 
„Jodmolke"  her,  in  der  er  das  Jodalbumin  statt 
mit  Serum  mit  sterilisirter  Molke  in  Verbindung 
brachte.  Janssen  (Rom). 


V.   Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


75.  UnAllnenrenkrankh  alten,  Sammel- 
referat von  Dr.  L.  Bruns  in  Hannover. 

L  Unfaüneurosen. 

1)  Wie  wirken  Traumen  auf  die  Psyche  erblich  be- 
lasteter und  seelisch  minderwerthiger  Personen;  von 
Onmpertz.    (Deutsche  med.  Presse  15.  16. 17.  1901.) 

2)  Les  maladiea  posttraumaiiques  dans  VamUe; 
ptr  Ch.  Legrain.  (Arch.  de  Med.  et  de  Pharm,  miiit. 
XXXVm.  12.  1901.) 

(Bespricht  unter  Anderem  auch  funktionelle  und 
organische  pfosttraumatische  Nervenerkrankungen  vom 
Standpunkte  des  französischen  Militärpension-  und  Ent- 
schfidignngsgesetzes.) 

3)  Euktrisches  Unfallwesen ;  von  Dr.  S.  J  e  1 1  i  n  e  k. 
(Ztschr.  f.  kün.  Med.  XLVm.  1  u.  2.  p.  30.  1903.) 

4)  Ueber  nervöse  UnfaUerkrankungen,  deren  Sym- 
planuUologie  und  Beurtheilung ;  von  P.  S  e  i  f  e  r  t.  (Jahres- 
ber.  d.  Gaeellsoh.  f.  Natur-  u.  Heilkde.  in  Dresden  p.  91. 
1900-1901.) 

5)  Hysterie  nach  Irauma  combinirt  mit  organischer 
Erkrankung  des  Nervensystems ;  von  E.  M  e  y  e  r.  (Berl. 
klin.  Wchnschr.  XXXIX.  31.  1902.) 

Med.  Jahrbb,  Bd.  280.  Hft.  1. 


6)  De  la  eyphose  hysiirotraumatique  (maladie  de 
Brodie);  par  Delearde.  (Oaz.  des  Hop.  LXXV.  75. 
p.  749.  1902.) 

(Besohreibung  eines  Falles  von  Eyphose  der  Lenden- 
wirbelsäule durch  Contraktur  der  Psoasmnskeln  nach 
Trauma.  Differentialdiagnostisch  wird  die  Ostitis  E  ü  m  - 
meTs  nicht  erwähnt;  auch  kennt  D.  offenbar  die  be- 
treffende deutsche  Literatur  sehr  wenig.) 

7)  Zum  Nachweis  der  Simulation  bei  Hysterischen 
und  Unfaüskra/nken ;  von  v.  H  5  s  s  1  i  n.  (Münchn.  med. 
Wchnschr.  XTJX.  37. 1902.) 

8)  Zum  Nachweis  der  Simulation  bei  Hysterischen 
und  ünfaUskranken ;  von  N  i  e  d  n  e  r.    (Ebenda.) 

9)  Nachtrag  %u  8 ;  von  N  i  e  d  n  e  r.    (Ebenda.) 

(N.  bringt  einen  Fall,  in  dem  die  ^paradoxe  Gon- 
traktion*'  v.  Hösslin's  [s.  Nr.  7]  bei  emer  Verletzung 
des  Schultergelenkes  bestand,  die  erst  durch  Röntgen- 
strahlen nachgewiesen  wurde,  v.  Hösslin  will  sie  in 
einem  solchen  Falle  nicht  für  simulirt  halten.) 

10)  Akroparästhesien nach  Irauma;  von  M.  Som- 
mer.   (Berl.  kün.  Wchnschr.  XXXIX.  40.  1902.) 

(Typische  Akroparästhesie  der  linken  Hand  nach 
Trauma.    Eeine  vaskuläre  Ursache.) 

8 


58 


y.  Neoroptthologie  und  Psychiatrie. 


11)  Zur  Ctuuistik  der  Hyperidrosis  umkUeralis; 
von  A  p  e  1 1.    (SaohYer8täDd.-Ztg.  Nr.  18.  1902.) 

(Einseitiges  übermässiges  ^hwitzen  im  Gesicht  und 
der  Brost  nach  Trauma  bei  Arteriosklerose.) 

12)  üeber  coneeniriache  JEinsehrcmJamg  und  Er- 
müdung8einschrä7ikung  bei  Hysterie  und  Neurasthenie; 
Sammelreferat  von  H.  Arn  heim.  (Fortschr.  d.  Med. 
XXI.  1  u.  2.  1903.) 

13)  Zur  Behcmdlung  der  funktionellen  Neurosen  bei 
Mitgliedern  von  Krankenkassen;  von  S.  Auerbach. 
(Berl.  Klinik  Heft  170.  Aug.  1902.) 

14)  Das  Hermann 'Haus;  ünfaünervenklinik  der 
sächsischen  Baugewerks-Berufsgenossensehafty  nebst  Be- 
merkungen über  die  Berechtigung  der  Errichtung  beson- 
derer Ünfaünervenkliniken;  von  F.  Windscheid. 
(Aerztl.  Sachverständ.-Ztg.  Kr.  19.  1902.) 

15)  Zur  Ärbeitserx/iehung  ünfaüverletxter ;  von  H. 
Strauss.    (Med.  Reform  XI.  2.  p.  9.  1903.) 

(Str.  empfiehlt  für  Unfallverletzte  Anstalten,  wie 
sie  Möbius  und  Grohmann  für  Nervöse  im  Allge- 
meinen empfohlen  haben.  Er  hält  diese  seine  Gedanken 
für  neu.) 

16)  BereehUgt  Hysterie  nach  unerheidiehen  äusseren 
Verletxungen  bei  der  Arbeit  xu  einer  UnfaUrenie?  von 
H.  Kornfeld.  (Mon.-Schr.  L  ünfallhkde.  IX.  4.  p.  108. 
1902.) 

(K.  ist  der  Ansicht,  dass  eine  ünfallrente  bei  Hysterie 
nach  Trauma  nicht  berechtigt  sei,  wenn  die  Verletaung 
so  geringfügig  sei,  dass  man  zum  Mindesten  eine  schwere 
latente  Hysterie  schon  vor  derselben  annehmen  müsse.) 

II,  OrganiächA  Nervenkrankheiten  nach  Unfall 
oder  J^imma. 

1 7)  SpätbkUungen  in's  Hirn  nach  Eopfverletxungen, 
ihre  Diagnose  und  gerichtsärxüiche  Beurtheüung ;  von 
V.  M.  Matthes.  (v.  Yolkmann's  Samml.  klin.  Vortr. 
N.  F.  Nr.  322.  1901.) 

18)  üeber  Späterkrankungen  des  Qehimee  nach 
Sehädeltraumen;  vonE.  Stadeimann.  (Deutschemed. 
Wchnschr.  XXIX.  6.  7.  1903.) 

19)  Ueber  einen  Faü  von  traumaiischer  &pätapo* 
plexie;  von  J.  Bohne.  (Fortschr.  d.  Med.  aX.  36. 
p.  1215. 1902.) 

20)  Ueber  orgamsehe  Nervenkrankheiten  nach  Un- 
fällen; von  Seif  fer.  (Charite-Annalen  XXYIL  p.  542. 
1902.) 

21)  Ueber  den  Werth  der  otitischen  Symptome  xur 
Diagnose  von  Kopfverletzungen,  resp.  Basisfrctktur,  Ein 
Beitrag  %wr  Lehre  über  die  traumatische  Neurose;  von 
Stenger.    (Berl.  klin.  Wchnschr.  XL.  5.  1903.) 

22)  Zur  Beurtheüung  des  Sehwindeis  nachUnfliUen; 
von  Krebs.    (Gbarite-Annalen  XXYU.  p.  705.  1902.) 

23)  Muskeldystrophie  und  Trauma ;  von  F.  K  r  a  m  e  r, 
(Mon.-Schr.  f.  Psych,  u.  Neurol.  XU.  3.  p.  199.  1902.) 

24)  Ein  FaU  von  amyotrophischer  LateralsUerose 
nach  Trauma ;  von  Ottendorf.  (Mon.-Schr.  f.  Ünfall- 
hkde. IX.  10.  p.  313. 1902.) 

(Die  amyotrophische  Lateralsklerose  hatte  sich  bei 
einem  jung^i  Manne  nach  einem  Trauma  entwickelt,  das 
zur  Zerrung  des  Plexus  brachialis  gefuhrt  hatte.) 

25)  Ein  Faü  von  traumatischer  Bhdung  im  Arach- 
noidealraum  das  Rückenmarkes  mit  tödÜidhem  Ausgang ; 
von  P.  Bull.  (Mon.-Schr.  f.  Ünfallhkde.  VIIL  6.  p.  161. 
1901.) 

26)  Ein  Faü  von  traumatischer  Bückenmarksaffek- 
tion,  nebst  einem  Beitrage  xur  Kenntnise  der  sekundären 
Degenerationen  des  Rückenmarkes;  von  Karl  Petren. 
(Noiti.  med.  Ark.  3.  F.  I.  [Afd.  2.]  3.  Nr.  14.  1901.) 

27)  Zur  Oasuistik  der  traumatischen  Neuritis;  von 
E.  Redlich.  (Wien.  klin.  Bnndsohau  XVL  16.  p.  319. 
1902.) 

28)  üeber  Lähmung  des  Nervus  radialis  naeh  Ober- 
armfraktur und  über  die  Be/mndhmg  derselben  durch 


Operation;  von  A.  B 1  e  n  c  k  e.  (Mon.-Schr.  f.  ünfallhkde. 
X.  1.  p.  1.  1902.) 

(Fall  von  Neurolysis  des  Radialis  mit  vollem  Er- 
folge. Die  Lähmung  hatte  4  Monate  bestanden  und  war 
zum  Theil  durch  vorspringende  Knochenleisten  bedingt) 

29)  Ein  Faü  von  traumatischer  RadieUislähmimg 
durch  Sehnenüberpflanxung  geheut;  von  £.  S  c  h  e  f  f  1  er. 
(Bbenda  p.  21.) 

(Fall  von  Durchschneidung  des  Nervus  radialis. 
Keine  Besserung  trotz  sofortiger  Nervennaht.  1  Jahr 
später  Durohschneidung  des  Aexor  carpi  radialis  Qnd 
Vemähung  des  centralen  Sehnenendes  mit  der  einge- 
schlitzten  Sehne  des  Eztensor  carpi  rad.  longos.  Das 
peripherische  Ende  der  Sehne  des  Flexor  carpi  radialis 
wurde  mit  der  Sehne  des  Palmaris  longus  vernäht.  Es 
war  später  nicht  nur  Extension  der  Hand^  sondern  auch 
der  Grundphalangen  der  Finger  möglich.) 

Oumpertz  (1)  sucht  auszuführen,  dass  die 
•  allgemein  verbreitete  und  nicht  selten  zu  Ungunsten 
des  Verletzten  verwandte  Annahme,  dass  nervte 
erbliche  Belastung  oder  erworbene  Krankheiten^ 
speoiell  Alkoholismus  und  Syphilis,  zur  Ausbildung 
traumatischer  Neurosen  disponiren,  in  dieser  Aus- 
dehnung nicht  zutrifft  Ib*  führt  einige  Beispele 
schwer  Belasteter  an,  bei  denen  nicht  leichte  Un« 
fäUe  zwar  zu  hysterischen  und  im  engeren  Sinne 
psychischen  Störungen  g^fihrt  haben,  aber  nicht 
zu  den  für  die  ünfallpsychosen  duuskteristischen. 
Sehr  beweisend  sind  die  Beispiele  wohl  nicht,  da 
ja  Niemand  behauptet  hat,  dass  die  nervOsen  Un- 
fallsfolgen immer  den  Charakter  der  typischen 
traumatischen  Neurose  tragen  müesien. 

Untor  dem  Titel:  „Elektriadiea  ühfaüweaen'' 
bespricht  Jellinek  (3)  in  sehr  interessanter  und 
lehrreicher  Weise  die  Pathogenese  und  Sympto- 
matologie derjenigen  Schädigungen,  die  durch  den 
Uebertritt  hochgespannter  Ströme  in  den  mensdi- 
liehen  EOrper  in  den  verschiedensten  mit  Elektri- 
cität  arbeitenden  Betrieben  und  durch  Blitzschläge 
entstehen.  Die  ersteren  Betriebe  und  danoit  die 
Gelegenheiten  zur  Schfidigung  durch  elektrisdie 
StrOme  sind  sehr  mannigfaltige;  wichtig  ist,  dass 
auch  Schwachstromleitungen,  wie  Telegraphen  und 
Telephone,  durch  Berührung  von  Starkstromlei- 
tungen oder  auch  durch  starke  meteorologische 
Spannungen  beim  (Sewitter  zu  Starkstromleitungen 
und  damit  gefährlich  werden  können.  In  jedem 
entsprechenden  Falle  kommt  es,  namentlich  für 
die  fast  immer  in  Betracht  kommende  sachverstän- 
dige Begutachtung,  vor  Allem  darauf  an,  genau  zu 
eruiren,  welcher  Art  der  Contakt  war,  an  dem 
StromObertragung  stattgefunden  hat,  und  an  welcher 
Körperstelle  der  Strom  eingetreten  ist  Bei  ge- 
werblichen Unfällen  bilden  fast  immer  die  Hände 
die  Stromeintrittstelle  und  hier  finden  sich  äusserst 
charakteristische  Yerbrennungstellen,  die  an  und 
für  sich  genügen,  um  die  sonst  oft  schwer  au  be- 
weisende Thatsache  festzustellen,  ob  wirklich  eine 
Stromübertragung  stattgefunden  hat  Andere  Bin- 
trittstellen  und  entsprechende  Verbrennungen  sind 
selten.  Doch  können  selbst  bei  Todesfällen  durch 
elektrischeStröme  äussere  Verletzungen  g^anz  feUen. 
Austrittstellen  des  elektrischen  Stromes  sind  oft 


y.  Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


59 


die  Fasssohlen ;  hier  finden  sich  manchmal  Löcher, 
die  wie  Schassöffnnngen  aussehen.  Für  die  Wir« 
kung  des  Stromes  kommt  es  besonders  auf  die 
Grösse  der  BerQhrungsflfiche,  die  Spannung  des 
Stromes  und  auf  die  Dauer  der  Einwirkung  an. 
Längero  Dauer  des  Stromes  setzt  den  sonst  sehr 
Bchützenden  Leitungswiderstand  der  Haut  herab. 
Femer  darauf,  ob  die  betroffenen  Körperstellen 
bekleidet  oder  unbekleidet  waren;  leichter  kann  der 
Strom  z.B.  eintreten,  wenn  der  Boden,  auf  dem  der 
Arbeiter  steht,  nass  ist  oder  seine  Schuhe,  bez.  Klei- 
der nass  sind;  auch  der  Feuchtigkeitgehalt  der  Luft 
kommt  in  Betracht  Sehr  stark  gespannte  Ströme 
können  auch  ohne  direkten  Gontakt  aus  der  Ent- 
fernung wirken.  Die  Wirkungen  der  elektrischen 
Schädigungen  sind  direkte  oder  erst  allmählich 
erfolgende;  namentlich  letztere  sind  wichtig;  sie 
können  langsam  und  spät  zu  schwerem  Siechthum 
führen.  Jellinek  führt  an:  Terbrennungsfthn- 
liehe  Hautverftnderungen,  schussfthnliche  Löcher 
in  der  Haut,  Blitzfiguren;  Haarversengungen;  Blut- 
austritte in  Gonjunetiva,  Haut,  Urethra ;  Luxation 
der  Linse  in  die  Vorderkammer;  Augenflimmem 
und  Sehstörungen;  Ohrensausen  und  Tage  lang 
wahrende  Taubheit;  Parftsthesien ;  Dysurie;  psy- 
chische Störungen,  namentlich  maniakalische  Zu- 
stände; Paresen;  Paralysen  [Anfisthesien?  Bßf.]; 
Ohnmacht;  Gommotio  cerebri;  Tod.  Widdig  ist, 
dass  jedenfaÜB  em  Theü  dieser  Symptome  —  umiig» 
siens  in  den  mü  dem  Tode  endigenden  Fällen  —  auf 
organische  Läsionen  des  GeniraJnervensystemes  %u- 
rüekaMfötkren  ist;  J.  fand:  Blutungen,  Oefltos- 
rupturen ;  Zellen-  und  Strangdegenerationen.  Doch 
spielen,  wie  auch  die  von  J.  angeführten  Kranken- 
geschichten zeigen,  funktionelle,  bez.  rein  psy- 
chische Stdrungen  immerhin  eine  grosse  Rolle. 
Therapeutisch  kommt  vor  Allem  absolute  Bett- 
ruhe bei  entsprechender  leichter  Di&t,  lauen  Bädern 
u.  B.w.  in  Betracht  Die  Brandwunden  heilen  ganz 
normaL 

Seifert  (4)  besprach  in  der  Dresdener  Oe- 
sellschaft  für  Natur-  und  Heilkunde  erst  im  Allge- 
meinen Pathogenese,  Symptomatologie  und  Begut- 
abhtung  der  ünfallneurosen,  mit  besonderer  Rück- 
sicht auf  die  Simulationfrage.  Dann  stellte  er 
2  Kranke  mit  schwerer  ünfallhysterie  vor. 

Im  1.  Falle  trat  bei  einem  28|iihr.  Manne  erst  4Mon. 
nach  dem  leichten  Unfälle  ein  hysterisoher  Dämmer- 
zustand ein  und  nach  diesem  bestehen  fast  dauernd  seit 
8  Jahren:  links  hysterische  Blindheit  und  rechts  Ein- 
engung des  Gesichtsfeldes;  links  Taubheit;  links  Fehlen 
des  Geschmackes  und  Gemches;  links  Hemianästhesie ; 
im  Anschlüsse  an  spätere  hysteroepileptische  Anfälle  fand 
sich  vorübergehend  doppelseitige  Taubheit,  Stnmmheit, 
hysterisches  Bluterbrechen;  hysterische  Lähmung  des 
linken  Armes. 

Im  2.  Fklle  handelte  es  sich  um  eine  typische  hyste- 
rische Lähmung  des  linken  Armes  nach  Fall  auf  die  linke 
Schulter. 

Meyer  (5)  berichtet  über  einen  49jähr.  Arbeiter, 
bei  dem  nach  einer  der  Untersuchung  1  Jahr  vorher- 
gegangenen Verletzung  am  linken  Ellenbogen  sich  Folgen- 
des fand:  unregelmässiges  Zittern  am  ganzen  Körper, 


Aultreten  von  Spasmen,  unsicherer,  schwankender  Gang 
und  sehr  erschwerte,  skandirende  bis  explosive  Sprache. 
Dieser  Symptomencomplex  erinnert  am  meisten  an  die 
pseudospastische  Parese  mit  Tremor.  Auffallend  war  die 
enorme  Beeinflussbarkeit  dieser  Symptome;  war  der  Fat. 
unbeobachtet,  so  hatte  er  kein  Zittern,  sprach  gut  und 
ging  normal :  das  Zittern  trat  sofort  ein,  wenn  die  Aerzte 
erschienen  und  ganz  besonders,  wenn  man  den  Fat  darauf 
aufmerksam  machte,  dass  es  fehle.  Es  machte  durchaus 
den  Eindmck  der  Simulation  und  wurde  auch  von  den 
Mitpatienten  so  beurtheilt  Pai.  machte  aber  gar  keine 
EerUenaneprüehe.  Es  bestanden  ausserdem  reflektorische 
Pupillenstarro,  Fehlen  der  Patellareflexe,  Apathie,  Beein- 
irächtigongsideen  und  Sinnestänschungen,  uso  Tabes  oder 
Tabesparalyse. 

V.  Hösslin  (7)  hat  die  auch  von  anderen 
Autoren,  z.  B.  vom  Ref.,  mehrfach  hervorgehobene 
Beobachtung  gemacht,  dass  Unfallverletzte,  bez. 
Unfallhysterisohe,  wenn  man  von  ihnen  gewisse 
Bewegungen  der  Extremitäten  verlangt,  wie  Ref. 
sich  ausdrückt,  y,gar  keinen  Willen  in  den  betreffen- 
den Muskehl  haben*',  obgleich  es  sich  nach  dem 
sonstig«!  Verhalten  nicht  um  Paralysen,  sondern 
nur  um  geringe  Paresen  handeln  kann,  oder  aber 
zugleich  die  Antagonisten  oder  die  ganze  Musku- 
latur der  betreffenden  Ebctremitftt  stark  contrahiren 
(paradoxe  Contraktur  der  Antagonisten).  Setzt  man 
deshalb  der  anbefohlenen  Bewegung  einen  leichten 
Widerstand  entgegen  und  hebt  diesen  pUtzUdh  auf, 
so  schnellt  das  Olied  nicht  in  der  Richtung  dieser 
Bewegung  vorwärts,  sondern  bleibt  in  der  vorher 
eingenommenen  Stellung  stehen,  t;.  H,  häU  dieses 
Verhauen  stets  für  bewtust  simnUrt.  Bestehen 
andere  Zeichen  der  Hysterie,  so  simulirt  eben  ein 
Hysterischer;  bestehen  sie  nicht,  wie  bei  vielen 
Unfallkranken,  so  handelt  es  sich  überhaupt  nur 
um  Simulation,  v.  H.  steht  auch  sonst  auf  dem 
Standpunkte,  viele  hysterische  Symptome  einfach 
für  simulirte  zu  halten ;  das  „röhrenförmige"  Qe- 
sichtsfeld  z.  B.,  weil  es  physikalischen  Oesetzen 
widerspräche.  Die  Bgeterie  richiet  sieh  aber  niehi 
naeh  physikalischen,  sondern  nach  psyehologischen, 
und  XMßor  nach  ihr  eigenen  psychologischen  Oeselxen. 
Sicher  ist  uns  ja  eine  Unterscheidung  in  praxi 
zwischen  vielen  hysterischen  und  einfach  simu- 
lirten  Symptomen  gar  nicht  mOglich;  aber  wir 
müssen  uns  hüten,  diese  unsere  Unxulängliehkeit 
die  Kranken  büssen  zu  lassen. 

Arnheim  (12)  bringt  ein  sehr  gutes  Sammel- 
referat über  die  öesichtsfeldanomalien  bei  Hysterie 
und  Neurasthenie.  Fast  alle  Arbeiten  sind  vom 
Bef.  in  früheren  Sammelreferaten  besprochen.  A. 
hält  die  Oesichtsfeldeinengungen  nicht  für  simu- 
lirbar  und  für  relativ  objektiv.  Auch  das  „r5hren- 
fürmige*'  Gesichtsfeld  ist  kein  Zeichen  der  Simu- 
lation. 

Auerbach  (13)  bespricht  die  Behandlung 
einer  Anzahl  Neurosen  bei  Patienten,  die  An- 
gehörige von  Krankenkassen  und  damit  im  Ganzen 
minderbegütert  sind.  Er  geht  von  dem  richtigen 
Grundsatze  aus,  dass  der  individualisirende  Arzt 
für  seine  Verordnungen  auch  diese  Verhältnisse 
der  Kranken  berücksichtigen  müsse.    Da  die  Be- 


60 


y.  Neuropathologie  und  Psyohiatrie. 


handlung  derUnfallneurastheniker  und -Hysteriker 
eine  nicht  wesentlich  andere  sein  kann,  als  die 
derselben  Kranken  aus  anderer  Ursache,  verdient 
die  sehr  gründliche  Arbeit  auch  hier  eine  Erwäh- 
nung. Für  die  ünfallneurotiker  wird  in  üeber- 
einstimmung  mit  allen  Sachverständigen  möglichst 
rasche  Erziehung  zur  Arbeit  in  geeigneten  Anstalten 
empfohlen ;  sehr  richtig  warnt  A.  überhaupt  davor, 
Neurastheniker  zu  lange  für  arbeitunOhig  zu  er- 
klären. Von  Bedeutung  ist  die  Errichtung  von 
Nervensanatorien  für  Minderbemittelte,  deren  Bau 
ja  jetzt  in  Fluss  kommt ;  auch  die  Erholungstätten 
in  Wäldern  in  der  Nfihe  grosser  Städte  sind  nicht 
zu  verachten,  obgleich  sie  zunächst  nur  den  Tag 
über  sich  der  Ejranken  annehmen.  Wichtig  ist  die 
Femhaltung  von  Schädlichkeiten  :>  Alkohol-  und 
Tabaksmissbrauch,  Onanie  u.  s.  w. 

Windsoheid  (14)  giebt  eine  genaue  Be- 
schreibung der  Einrichtung  der  von  ihm  geleiteten 
ünfallnervenklinik  Hermann-Haus  in  Stütteritz  bei 
Leipzig  und  empfiehlt  warm  die  Errichtung  ähn- 
licher Anstalten.  Sie  sollen  besonders  zur  Be- 
obachtung und  Begutachtung,  dann  aber  auch  zur 
Behandlung  ünfallnervenkranker  dienen.  Sowohl 
zur  Beurtheilung  der  Arbeitfähigkeit,  wie  zur  Be- 
handlung ist  Gelegenheit  zur  Arbeit  nöthig  und 
diese  Qelegenheit  wird  im  Hermann-Hause  reich- 
lich gewährt;  wichtig  ist,  wie  Bßf.  hervorheben 
möchte,  dass  die  hier  geübte  Arbeit  eine  Werth 
schaffende,  dem  Institute  Nutzen  bringende  ist, 
nicht  eine  zwecklose  und  langweilende  an  medico- 
mechanischen  und  ähnlichen  Apparaten.  Im  Uelnri- 
gen  wird  im  Hermann- Hause  mit  Recht  auch  auf 
eine  im  engeren  Sinne  ärztliche  Behandlung  der 
Kranken  Werth  gelegt  Man  muss  W.  Recht  geben, 
wenn  er  annimmt,  dass  in  Anstalten,  wie  das 
Hermann-Haus  sie  darstellt,  die  bekannten  und  spe- 
ciell  auch  vom  Bef.  betonten  Schädigungen  derZu- 
sammenbringung  vieler  Rentenempfänger  weniger 
eintreten  werden,  als  in  allgemeinen  Kranken- 
häusern ;  dass  sie  nicht  ganz  fehlen  werden,  giebt 
W.  selbst  zu. 

Matthes  (17)  und  Bohne  (19)  behandeln 
die  wichtige  Frage  der  traumatischen  Spätapo- 
plexien nach  Schädeltraumen,  Stadelmann(18) 
mehr  allgemein  entsprechende  Späterkrankungen 
des  Gehirns.  Matthes  (17)  führt  aus,  dass  für 
diese  Blutungen  nicht  nur  die  von  Bollinger 
beschriebenen  Erweichungen  der  Himsubstanz  mit 
nachfolgender  Erkrankung  und  Ruptur  derGefässe, 
sondern  auch  primäre  Gefässerkrankungen  und 
seltener  Aneurysmenbildungen  in  Betracht  kämen. 
Wenn  auch  die  diagnostisch-typischen  Fälle  die- 
jenigen seien,  die  junge  und  vorher  nicht  gefäss- 
kranke  Individuen  beträfen,  so  liege  es  doch  auf 
der  Hand,  dass  noch  eher  schon  vorher  (durch 
Alter,  Alkoholismus ,  Syphilis)  in  ihrem  Gefäss- 
systeme  geschädigte  Individuen  betroffen  werden 
konnten.  Die  typische  Erkrankungstelle  sei  die 
Wand  der  Ventrikel ;  doch  kann  die  primäre,  trauma- 


tisdie  Erweichung  auch  an  anderen  Stellen  ein- 
treten. Stadelmann  (18)  will  nur  in  solchen 
Fällen  die  Diagnose  einer  traumatischen  SpAtapo- 
plexie  mit  Sicherheit  stellen,  wenn  es  sich  Ostens 
um  jüngere,  nicht  sonst  gefässkranke  Leute  handelt, 
wenn  femer  das  Trauma  ein  erhebliches  war  und 
das  Leiden  sich  unter  den  Augen  des  Beobachters, 
also  nicht  zu  spät  nach  dem  Trauma,  entwickelt 
hat  Der  letzteren  Forderung  Stadelmann's 
entspricht  sehr  gut  der  Fall  Bohne 's.  Hier 
hatten  sich  60  Tage  nach  dem  Unfälle  Schwindel- 
anfälle und  rechte  Hemiparese  eingestellt,  die  vor- 
überging; im  Krankenhause  selbst  beobachtete  man 
dann  3,  bez.  4  weitere  Schlaganfälle,  von  denen  der 
3.  zu  einer  dauernden,  aber  später  sich  bessernden 
rechten  Hemiparese  führte ;  vom  2.  Anfalle  an  be- 
stand dauernd  eine  Lähmung  des  rechten  Rectus 
superior.  Da  diese  Lähmung  auf  eine  Blutung  in 
die  Kernregion  des  Oculomotorius  zu  beziehen  ist, 
war  der  Fall  auch  in  dieser  Beziehung  typisch,  da 
die  primäre  Erweichung  die  besonders  geföhrdeten 
Stellen  in  der  Wand  des  Aquaeductus  Sylvii  betraf. 

Matthes  (17)  bespricht  auch  eingehend  die 
forensische  Seite  der  Frage,  sowohl  vom  straf-,  wie 
civilrechtlichen  Standpunkte;  in  letzterer  Beziehung 
sind  diese  Fälle  auch  für  den  Begutachter  in  Unfall- 
sachen von  grosser  Bedeutung. 

Sei  ff  er  (20)  bringt  die  Gutachten  und  epi- 
kritischen Bemerkungen  von  8  Fällen  organischer 
Nervenerkrankungen  mit  specieUer  Rücksichtnahme 
auf  ihre  Verursachung  durch  ein  Trauma.  Die 
Begründung  des  Zusammenhanges  oder  nicht  Zu- 
sammenhanges zwischen  Trauma  und  Erkrankung 
muss  im  Originale  nachgelesen  werden.  Hier  sei 
nur  soviel  erwähnt,  dass  in  einem  Falle  von  post- 
traumatischer Demenz  und  in  2  von  traumatischer 
Spätapoplexie,  wie  schon  die  Krankheitbezeich- 
nungen zeigen,  femer  in  je  einem  Falle  von  Syringo- 
myelie  und  Bulbärparalyse  mit  amyotrophisoher 
Lateralsklerose  ein  Zusammenhang  zwischen  Unfall 
und  Krankheit  angenommen  wird.  Beetritten 
wurde  derselbe  in  einem  Falle  von  progressiver 
Paralyse,  die  offenbar  schon  zur  Zeit  des  Unfalles 
bestanden  hatte;  in  einem  Falle  von  cerebraler 
Lähmung,  die  angeblich  mit  einer  grossen  psy- 
chischen Erregung  im  Zusammenhange  stehen 
sollte,  und  in  einem  Falle  von  Sehnervenatrophie 
und  anderen  cerebralen  Symptomen,  die  der  Kranke 
auf  eine  lange  Zeit  (8  Jahre)  vorhergegangene  aus- 
gedehnte Hautverbrennung  zurückführen  wolit& 

St  eng  er  (21)  hebt  mit  Recht  hervor,  wie 
häufig  in  schweren  Fällen  von  Kopfverletzung  Ver- 
letzungen des  inneren  Ohres,  des  8.  Hirnnerven  oder 
seiner  Kerne  sind  mit  einem  Symptomenoomplex, 
der  sich  aus  Schwerhörigkeit  bis  zur  Taubheit, 
Ohrensausen,  Schwindel  und  eventuell  Faciahs- 
lähmung  zusammensetzt.  Nicht  selten  werden  diese 
Symptome  nach  Unfällen  in  den  grossen  Topf  der 
traumatischen  Neurosen  geworfen,  oder  gar  (was 
auch  Bef.  mehrfach  erlebt  hat)  als  simulirt  angesdien. 


Y.  Neuropafhologie  und  Psychiatrie. 


61 


Bif.  hat  deshalb  in  üebereinstimmung  mit  Ohren- 
änten  schon  lange  in  solchen  Füllen  die  unter- 
iniehnng  durch  einen  sachverständigen  Ohrenarzt 
flir  unbedingt  geboten  erachtet  Dann  kann  nicht 
nur  die  Diagnose  der  Simulation  vermieden  wer- 
den, sondern  bei  einem  positiven  Befunde  hat  man 
gleich  einen  Anhalt  fQr  die  Schwere  der  Lftsion. 

Krebs  (22)  weist  an  einem  Binzelfalle  auf 
die  Bedeutung,  der  Yerletzungen  des  inneren  Ohres 
oder  des  8.  Himnerven  bei  Beurtheilung  Unfall- 
verletzter hin.  Die  Brscheinungen,  die  hauptsftoh- 
lich  aus  den  sogenannten  'Menidre'sohen  Symptomen 
bestehen  (Schwindel  und  schlechtes  Befinden,  be- 
sonders bei  Lagewechsel  des  Kopfes)  werden  sehr 
oft  falsch  gedeutet  und  auch  als  simulirt  angesehen. 
In  allen  irgendwie  zweifelhaften  FUlen  ist  hier 
die  Untersuchung  durch  einen  geübten  Ohrenarzt 
Böthig. 

Kram  er  (23)  sah  das  Krankheitbild  der 
Dystrophia  muscularis  progressiva  (im  Speciellen 
in  der  juvenilen  Form  Erb 's)  sich  rasch  nach 
einem  Hufsohlag  auf  den  rechten  Arm  entwickeln. 
Schon  4  Monate  später  waren  beide  Deltoidei  so 
gut  wie  gelähmt;  auch  die  Olutäen  und  Bauch- 
muskeln sehr  schwach.  Starke  fibrilläre  Zuckungen ; 
elektrische  Erregbarkeit  nur  herabgesetzt  K  r.  fQhrt 
die  wenigen  ähnlichen  FäUe  aus  der  Literatur  an. 
In  seinem  Falle  war  der  Pat  jedenfalls  vor  dem 
Trauma  gesund,  da  er  als  Cavallerist  diente. 

Bull  (25)  giebt  die  Krankengeschichte  und 
den  Sektionbefund  einer  Blutung  in  die  weichen 
Häute  des  Bflckenmarkes  und  in  die  Schädel- 
basis; zugleich  waren  aber  kleine  Blutungen  in  die 
graue  Substanz  des  Rflckenmarkes  erfolgt  Die 
Wirbelsäule  war  intakt  Der  Kranke  war  2  Monate 
vor  seinem  Tode  von  einem  rasch  fahrenden  elek- 
trischen Strassenbahnwagen  auf  den  Bauch  ge- 
stürzt Am  3.  Tage  Schwäche  und  Steifigkeit  der 
Beine;  Parästhesien  und  Schmerzen;  allmählich 
Lähmungen  der  Beine  und  theilweise  auch  der 
Arme,  zuletzt  auch  Blasen-  und  MastdarmstOrun- 
gen.  Da  in  diesem  FaUe  möglicher  Weise  auch 
Syphilis  vorlag,  war  die  Entscheidung,  ob  die 
Hämatorrhachis  traumatischen  Ursprunges  war, 
8^  schwierig. 

Audi  in  Petr6n's  (26)  Falle  traten  nach 
einem  schweren  Schlage  zwischen  die  Schultern 
Bfickenmarksymptome  erst  naek  24  Stunden  auf. 
Sie  steigerten  sich  zu  dem  Bilde  der  totalen  Para- 
plegie  der  Beine  und  des  Rumpfes  mit  Anästhesie 
und  Blasen-  und  Mastdarmlähmung;  zugleich  be- 
standen Schmerzen  in  den  Armen.  Allmählich  trat 
in  allen  Symptomen  eine  Besserung  ein ;  der  Kranke 
ging  an  Decubitus  zu  Grunde.  Anatomisch  fand 
sich  eine  Erweichung  im  oberen  Dorsalmarke, 
die  die  graue  Substanz  und  die  nächst  angrenzende 
weisse  betraf.  Die  Wirbelsäule  war  bei  allerdings 
oberflächlicher  Untersuchung  intakt  P.  meint, 
dass  ee  sich  um  eine  Zerrung  des  Markes  gehandelt 
habe. 


Redlich  (27)  bezeichnet  als  traumatische 
Neuritis  nicht  nur  Fälle  von  echter  Entzündung  im 
pathologisch-anatomischen,  bez.  ätiologischen  Sinne, 
sondern  auch  Fälle  von  Quetschung,  Zerrung  und 
Erschütterung  von  Nerven,  wenn  sich  zu  den  Aus- 
fallerscheinungen der  Läsion  auch  Reizerschei- 
nungen (Parästhesien,  Schmerzen,  Crampi)  gesellen. 
So  bringt  er  einen  Fall  von  Quetschung  des  Nervus 
axillaris,  einen  von  Zerrung  des  Nervus  peronaeus 
nach  Umknicken  des  Fusses,  eine  Medianuslähmung 
nach  heftiger  Muskelanstrengung.  Sehr  inter- 
essant ist  folgende  Beobilßhtung. 

Bei  einem  25jfthr.  Arbeiter  war  sofort  nach  einer 
Erschüttemng  des  Ellenbogens  zunächst  eine  vorüber- 
gehende vollständige  Armlähmnng  eingetreten.  Später 
war  Erhebung  des  Armes  oar  zur  Horizontale  möglich ; 
auch  dieBewegong  im  Ellenbogen  schlecht,  die  Streckung 
besser;  die  Streckung  der  Handgelenke  und  der  Finger 
war  schwach,  ebenso  die  Pro-  und  Supination ;  die  Be- 
wegung des  Handgelenkes  und  der  Finger  unmöglich. 
Noch  später  zeigten  sich  die  Muskeln  im  Bezirk  der 
5.  Cervikalwurzel  (Deltoideus,  Biceps,  Bracbialis  internus 
und  Supinator  longus)  frei;  dagegen  war  das  Radialis- 
gebiet jetzt  stärker  befallen,  hier,  im  Medianus-  und  ül- 
narisgebiete,  aber  auch  im  Pectoralis  Entartungsreaktion. 
Am  stärksten  war  immer  das  Medianus- und  Ubarisgebiet 
betroffen .  Die  Nerven  ungleiohmässig  verdickt  und  ebenso 
wie  der  Plexus  druckempfindlich.  Noch  später  war  auch 
die  Streckung  im  Ellenbogen  geschwächt  An  der  Hand 
Anästhesie  im  Gebiete  des  Medianus  und  ülnaris.  Schliess- 
lich wieder  Besserung  im  Radialisgebiete. 

R.  nimmt  an,  dass  das  Trauma  zuerst  den  Media- 
nus und  den  ülnaris  peripherisch  getroffen  habe ; 
hier  habe  sich  eine  starke  Bindegewebewucherung 
entwickelt,  die  sich  dann  bis  auf  den  Plexus,  mit 
Verschonung  der  Antheile,  besonders  der  5.  Wurzel, 
fortgesetzt  habe.  Also:  aaemdirende  Neurüis  ohne 
äuseere  Verletzung  durch  Erschütterung.  R.  giebt 
selbst  zu,  dass  sich  gegen  diese  Auffassung  Manches 
einwenden  lässt 

76.  Zur  Aetiologle  und  pathologiaohen 
Anatomie  derGtesohwülate  des  Stimhirna ;  von 

Dr.  Ed.  M  ü  1 1  e  r.   (Deutsche  Ztschr.  f.  Nervenhkde. 
XXm.  6  u.  6.  p.  377.  1903.) 

Fflr  die  Aetiologie  der  Himgeschwülste  ist  die 
Bedeutung  congenitaler  EntwickelungstOrungen 
nicht  zu  unterschätzen,  und  zwar  kommen  dabei 
nicht  nur  Folgeerscheinungen  in  Betracht  einer  im 
wahren  Sinne  ererbten,  d.  h.  von  den  Erzeugern 
überkommenen  abnormen  Ankge,  sondern  auch 
intrauterin  und  intra  partum  erworbene  Schädi- 
gungen. Die  von  Sellheim  hervorgehobenen 
Bildungsfehler  am  Oenitalapparate  finden  sich  wahr- 
scheinlich gerade  bei  belasteten  weiblichen  Indi- 
viduen recht  häufig,  und  es  besteht  dann  die  Ge- 
fahr, dass  ein  vielleicht  schon  in  Folge  wahrer 
ererbter  Keimesabänderung  abnorm  veranlagter 
Organismus  ausserdem  noch  bei  den  Bildungs- 
fehlem am  Oenitalapparate  der  Mutter  während  der 
Geburt  besonderen  Schädlichkeiten  ausgesetzt  ist, 
insbesondere  Schädel-  und  Hirnverletzungen,  deren 
ungünstige  Wirkung  bei  der  ohnehin  pathologischeu 
Veranlagung  noch  intensiver  sein  muss. 


62 


Y.  Neoropathologie  und  Pgyöhiatrie. 


Zu  den  Ursachen  der  Hirngefichwülste  werden 
Alkeholiemus,  Syphilis  und  Traumen  gesfthlt,  allein 
diese  Schftdliohkeiten  gehOren  auch  zu  den  häu- 
figsten Ursachen  der  erworben^i  Disposition. 

Die  Besiehungen  des  ehroni9chm  JlkohoUsmua 
zur  Aetiologie  der  Stimhimtumoren  und  der  Him- 
geschwülste  überhaupt  sind  yielseitig.  unter  den 
recht  seltenen  F&Ilen,  in  denen  H.  bei  seinem  Lite- 
raturstudium als  psychische  Symptome  des  Stim- 
himtumor  der  Paranoia  symptomatologisch  Ter- 
wandte  Bilder  registrirtCt  befanden  sich  2  Potatoren. 

Die  AusfOhrungen  IL's  über  die  ätiologische 
Bedeutung  des  Trauma  ergeben,  dass  nur  in  circa 
20%  seiner  Sammelstatistik  eine  Kopfverletzung 
vorangegangen  ist,  und  dass  nur  in  der  Hinderzahl 
dieser  20%  (in  ca.  7%  der  Gesammtzahl  der  Stim- 
himtumoren) das  Trauma  mit  einer  mehr  oder 
minder  grossen  Wahrscheinlichkeit  als  Ursache  an- 
geschuldigt werden  kann.  In  diesen  seltenen  Fällen 
folgen  die  klinischen  Symptome  erst  nach  längerer 
Zeit,  meist  erst  nach  Jahren,  dem  Trauma  und  dieses 
wirkt  nur  als  begünstigende  Einwirkung,  die  auch 
für  die  Lokalisation  der  später  sich  entwickelnden 
Geschwulst  wichtig  sein  kann.  Folgen  die  kli- 
nischen Symptome  eines  Stimhimtumor  sofort  oder 
bald  der  Verletzung,  so  ist  ein  Gliom  wahrschein- 
licher, als  ein  Sarkom. 

Unter  den  Tumoren  der  Frontallappen  finden 
sich  86.7®/o  echte  Neoplasmen,  13.3%  infektiöse 
und  parasitäre  Geschwülste.  Das  starke  Vorwiegen 
der  echten  Tumorenformen  beraht  wohl  auf  der  auf- 
fallend geringen  Zahl  isolirter  Tuberkelknoten  im 
Stimhim ;  Tuberkelknoten  bevorzugen  das  Sändes- 
alter  und  die  hintere  Schädelgmbe  und  sind  sehr 
häufig  multipel.  Unter  den  Stimhimgeschwülsten 
sind  Gliome  und  Sarkome  gleich  häufig.  Im  Eindes- 
alter sind  auf  das  Frontalhim  beschränkte  Tumoren 
recht  selten,  die  grOssteZahl  fällt  in  die  4.Decade, 
ein  erheblicher  Procentsatz  auch  noch  in  das  5. 
und  6.  Decennium.  Diese  relative  Häufigkeit  der 
Stimhimtumoren  im  reiferen  Alter  (besonders  zwi- 
schen 40  und  60  Jahren)  beruht  nicht  nur  auf  der 
grossen  Seltenheit  der  auf  die  Frontallappen  be- 
schränkten Solitärtuberkel,  sondern  auch  darauf, 
dass  die  echten  Neoplasmen  in  späterem  Alter  das 
Stimhim  und  in  der  Jugend  und  Kindheit  das 
Kleinhirn  bevorzugen.  Männer  leiden  (wenigstens 
gilt  dieses  für  die  Zeit  bis  zum  50.  Lebensjahre) 
doppelt  so  häufig  an  Stimhimtumor  wie  Frauen, 
und  zwar  sind  auch  die  parasitären  und  infektiösen 
Tumoren  beim  Manne  häufiger.  Beide  Stirnlappen 
werden  annähernd  gleich  häufig  betroffen.  Sehr 
selten  ist  das  gleichzeitige  Auftreten  editer  Neo- 
plasmen in  beiden  Stirnlappen,  dagegen  kommen 
Gummigeschwülste  häufiger  gleichzeitig  in  beiden 
Lappen  vor. 

Die  Gliome  des  Stirnhims  sind  in  ^/e^/o  der 
Fälle  solitär,  betreifen  in  einem  Viertel  (—  25<^/«) 
nur  das  Marklager,  in  einem  Siebentel  nur  die 
Rinde  und  in  dem  Beet  Mark  und  Binde. 


Die  primären  Sarkome  des  Stimhims  sind  hat 
stets  isolirt  und  meist  sehr  ausgedehnt;  Vs^/* 
liegen  im  Marklager,  der  Rest  annähernd  gleich 
häufig  in  det  Binde  und  in  Rinde  und  Mark  gleich- 
zeitig. Auch  die  anderen  Formen  der  echten  Ge- 
schwülste zeigen  bei  Sitz  imStimlappen  meist  eine 
besondere  Grüsaenentwickelung. 

Die  Gummiknoten  des  Stimlappens  sind  meist 
in  der  Rinde  gelegen,  in  der  M^rzahl  der  FftUe 
multipel  und  in  ca.  50*/t  gleichzeitig  in  beiden 
Hälften  des  Stimhims  entwickelt 

B.  Pfeiffer  (Gassei). 

77.  neber  Ventrikel-  und  Ponstumoren; 

Ton   R   Henneberg.      (Charit6-Ann.   XXVIL 
p.  495.  1903.) 

Die  erste  Beobachtung  H.'s  interessirt  daduroh, 
dass  das  Himleiden  anscheinend  traumatisch  ent- 
standen war,  ferner  durch  das  seltene  Symptom 
der  doppelseitigen  Blicklähmung.  H.  berücksichtigt 
die  zugehörige  Literatur  und  erörtert  die  ziemlich 
▼ielen,  zur  Brklärang  aufgestellten  Hypothesen 
über  den  Verlauf  der  Blickbahn  und  das  Y oiiianden- 
sein  einer  OonTergenzbahn.  Fall  II  und  III  zeigen 
die  grossen  Schwierigkeiten,  denen  die  Diagnose 
eines  Tumor  im  3.  oder  4.  Ventrikel  gegenw&rtig 
begegnet  R.  Pfeiffer  (Oassel). 

78.  Ueber  die  Betheiligang  der  ireoroglia 
an   der  Narbenbildong  im  Qebim;   von  Dr. 

Eduard  Müller.     (Deutsche  Ztschr.  f.  Nerven- 
hkde.  XXIIL  3  u.  4.  p.  296.  1903.) 

Gestützt  auf  die  Durchmusterung  Weigert'- 
scher  Originalpräparate  sucht  M.  die  Lehre  Wei- 
gert's zu  vertheidigen ,  dass  der  alleinige  oder 
doch  weitaus  wesentlichste  Bestandtheil  aller  soliden 
narbenähnlichen  Massen  im  Gehirn  nicht  das  Binde» 
gewebe,  sondern  die  Neuroglia  ist  Das  Binde^ 
gewebe  vermehrt  sieh  auch  etwas,  zeigt  aber  die 
Neigung,  sich  ausserhalb  des  nervösen  und  des 
Gliagewebes  zu  halten.  Ueberall  da,  wo  nervtoes 
Material  zerfällt,  reagirt  dieGlia  durch  Neubildung 
von  Zwischensubstanz,  und  zwar  wuohan  die  lebend 
gebliebenen  Zellen,  nicht  die  vorher  in  den  e^ 
weichten  Theilen  vorhanden  gewesenen  Gliafasem. 
Auch  da,  wo  Höhlen  bleiben,  zeigt  die  Olia  eine 
enorme  Faservermehrang.    RPfeiffer  (Gassei). 

79.  lieber  die  apastisobe  und  die  syphi- 
litische Spinalparalyse  und  ihre  Szistens« 
berechtigung;  von  Prof.  W.  Erb.  (Deutsche 
Ztschr.  f.Nervenhkde.XXIII.  5u.  6.  p.  347. 1903.) 

Im  ersten  Theile  der  Arbeit  sucht  EL  unter 
kritischer  Sichtung  der  Literatur  den  Nachweis  zu 
erbringen,  dass  die  von  ihm  beschriebene  apastieche 
Spinalparalyse  eine  wohl  charakterisnrte  Krankheit-  < 
form  mit  einer  bestimmten  anatomischen  Grund- 
lage ist  Dem  „Symptemenquartett^^  (Paresen, 
Muskelspannungen,  gesteigerte  Sehnenreflexe  und 
Babinski-Reflex)  entopricht  eine  primAre  Sklerose 


Y.  Neoropathologie  und  Psychiatrie. 


63 


der  Fynunide&bahiien  (oder  TorBiohtiger  yielleioht, 
der  hinteren  SeitenstranghAlften).  Beweiskrftftig 
naoh  dieser  Bichtong  aollen  die  FUle  von  Mor- 
gan and  Dreschfeld,  T.Donaggio,  Fried- 
mann, EQhn-StrQmpell  sein,  femer  die  Be- 
obachtungen von  Minkowski  und  Dejerine 
und  Sottas. 

Die  syphOüisehs  SpinaJparalyse  K's  (spastische 
Spinalparalyse,  Blasen-  und  SensibilitätstOrungen 
bei  geringer  Muskelspannung)  beruht  nach  neueren 
Erfahrungen  anscheinend  auf  einer  oombinirten 
Systemerkrankung,  entweder  in  reiner  Form,  oder 
oomplicirtmit  partieUer,  fleckförmiger  Querschnitt- 
Usion  im  Dorsalmarke.  Die  Bezeichnung  ,,combi- 
nirte  Systemerkrankung^'  kann  nicht  als  Basis  fQr 
die  khniache  und  nosologische  Eintheilung  dienen, 
denn  sie  umfiasst  klinisch  eine  ganze  Reihe  von 
Yerschiedenen,  völlig  diilerenten  Erankheitbildem 
and  anatomisch  sehr  verschiedene  histogenetische 
Torgftnge.  Bei  der  Unklarheit  der  pathologisch- 
anatomischen  Kenntnisse  auf  diesem  (Gebiete  gilt 
es  vor  Allem,  auf  dem  klinischen  Boden  weiter  zu 
banea  und  sich  nicht  in  sklavische  Abhängigkeit 
zu  begeben  von  der  path(dogiaohen  Anatomie. 
R.  Pfeiffer  (Cassei). 

80.  Seitenatrangerkranknng  und  spastische 
Spinalparalyse;  von  Dr.  M.  Bothmann.  (Deut- 
sche med.  Wchnsohr.  XXIX.  24.  1903.) 

Brb  und  Strümpell  betrachten  die  spastische 
Spinalparalyse  als  eine  Büokenmaifcserkrankung 
Bui  genena,  b^  der  es  sich  um  eine  reine  System- 
erkrankung,  nAmlich  die  doppelseitige  Aflbktion 
der  Pymmidenseitenstrangbahn,  handle,  v.  Ley- 
den,  P.  Marie  u.  A.  wollen  diese  Bezeichnung 
nur  fOr  den  bei  verschiedenen  Rflckenmarksleiden 
zw  Beobachtung  gelangttiden  Symptomencomptez 
aofredit  erhalten  wissen« 

Die  bisher  «sielten  Ergebnisse  der  Versuche, 
die  namentlich  an  Bunden  und  Katzen  vorgenom- 
men wurden,  sind  mit  dem  heutigen  Stande  unserer 
Keantnisae  von  den  aaotorischen  und  sensiblen 
Leitongsbahnen  des  Bückenmarkes  nicht  mehr 
vereinbar,  da  der  anatomische  Aufbau  der  Hirn-' 
rinde  dieser  Thiere  auf  einer  viel  zu  niedrigen 
Stufe  gegenüber  dem  der  Menschen  steht 

R.  maobte  sich  nun  daran,  Versuche  an  Affen 
vorzunehmen.  Sie  hatten  vornehmlich  das  Ziel, 
die  funktionelle  Bedeutung  der  Pyzamidenbahnen 
und  dar  anderen  motorischen  cerehrospinalen  Bah- 
nen festsiulellett.  Durch  die  nahe  Verwandtschaft 
von  Affe  und  Mensch  in  anatomischer  Hinsicht 
war  es  von  vornherein  klar,  dass  solche  Bzperi- 
mente  auch  für  die  Frage  nach  der  Bedeutung  des 
Aus&Uee  der  Pyramidenbahnen  beim  Menschen, 
vor  AUem  bei  der  spsstisehen  Spinalparalyse  von 
grosser  Wiehtigkat  sein  mfissten.  Die  Ausschal- 
tang der  Pyramidenbahn  liess  aber  beim  Affen 
den  spaatiSGb-paretischan  Symptomenoomplez  vor- 
der beim  MenaoheB  damit  verbunden  sein 


BolL  Obgleich  der  Mensch  entschieden  noch  mehr 
Qrosshirnthier  ist  als  der  Affe,  so  dass  eine  Ab- 
weichung in  der  funktionellen  Bedeutung  der  ein- 
zelnen Bahnen  sehr  wohl  möglich  ist,  so  muss 
man  zwingende  Beweise  für  die  Thatsache  ver- 
langen, ob  dem  Menschen  eine  völlig  abweichende 
Stdlung  zuzubilligen  ist  Hierfür  brauchen  wir 
aus  der  Pathologie  einen  reinm  Fall  von  Ausfall 
der  Pyramidenbahnen  und  den  Nachweis,  dass 
letzterer  thatsächlich  die  Ursache  des  Symptomen- 
complezes  der  spastischen  Paralyse  ist 

Von  den  vielen  veröffentlichten  Fällen  an- 
geblicher spastischer  Spinalparalyse  mit  Seiten- 
strangerkrankung  sind  eigentlich  nur  zwei  an- 
nähernd als  solche  anzusprechen.  Doch  auch  sie 
lassen  das  Bild  einer  reinen  Pyramidenseitenstrang- 
erkrankung  vermissen.  Nach  den  bis  jetzt  vor- 
liegenden Ergebnissen  scheint  es  eine  solche  über- 
haupt nicht  beim  Menschen  zu  geben. 

Vergleicht  man  anatomischen  Befund  und  kli- 
nisches Bild  in  allen  Fällen  mit  doppelseitigem, 
mehr  oder  weniger  vollständigem  Ausfalle  der 
Pyramidenbahnen,  so  lässt  sich  keine  eigentliche 
Lifthmung  erkennen.  Ist  also  keine  Lähtnung  vor- 
handen, handelt  es  sich  demnach  gar  nicht  um 
eine  „SpinalparalyW,  sondern  um  eine  Pseudo- 
peareae,  so  scheint  der  Zusammenhang  zwhchen 
den  epastiaehen  Sksehemungen  und  der  Seiten- 
strangaffektion  dagegen  ein  inniger  zu  sein.  Aus 
den  bisherigen  Beobachtungen  ergiebt  sich  aber, 
dass  der  spastische  Zustand  der  Qlieder  zwar 
häufig  mit  einer  Affektion  der  Pyramidenbahnen 
zusammenfällt,  aber  sowohl  ohne  sie  zur  Beobach- 
tung gelangt,  als  auch  bei  ihr  fehlen  kann,  dass 
endlich  bei  gemeinschaftlichem  Vorkommen  nicht 
immer  völlige  Congruenz  beider  Symptome  vor- 
handen ist  Aus  dieser  Feststellung  geht  demnach 
hervor,  dass  die  SeOenairangaffektion  nicht  die  Or- 
sacke  der  Spasmen  eem  kann,  sondern  dass  beim 
Zusammentreffen  beider  Erscheinungen  die  Spas- 
men durch  Gomplikationen  bedingt  sein  müssen. 

Auf  die  Frage,  wodurch  der  spastische  Zustand 
der  Qlieder  zu  Stande  komme,  wenn  er  nicht 
eine  Folge  der  Pyramidenbahnerkrankung  oder  gar 
ihres  Ausfalles  ist,  ist  gegenwärtig  noch  kttne  be- 
friedigende Antwort  zu  geben  und  sie  kann  nur 
auf  Orund  genauer  üntenuchungen  in  einschlägigen 
Fällen  gelöst  werden.  Sorgfältige  Prüfung  der 
grauen  Rückennoarksubstanz,  die  Durchforschung 
des  Qehims  und  vor  Allem  des  Gebietes  der  grossen 
Himganglien  muss  dabei  verlangt  werden. 

Die  bisher  bekannten  FäUe  lassen  die  Be- 
zeichnung spastische  Spinalparalyae  als  begrenztes 
Erankheitbild  nicht  zu.  Man  soll  dafür  den  Namen 
Brb  'sehe  spastische  Pseudoparese  wählen.  Besser 
ist  es,  den  Begriff  der  spastischen  Spinalparalyse 
für  den  bei  verschiedenen  Rückenmarksleiden  zu 
beobachtenden  spastisch  «paretischen  Symptomen- 
complex  mit  wirklicher  Lähmung  der  Beine  zu 
reserviran«  N  e  u  m  an  n  (Leipzig). 


64 


y.   Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


81.  ZarFathogene«e  deramyotrophisoheii 
Lateralaklerose;  von  Dr.  Hans  HaeneL  (Areh. 
f.  Psych,  u.  Nervenkrankh.  XXXVIL 1.  p.  45. 1903.) 

In  dem  mitgetheilten  Falle  von  amyotro- 
phischer Lateralsklerose  ergab  die  Sektion  aus- 
geprägte vaskuläre  Veränderungen,  und  zwar  an 
den  grösseren  und  mittleren  Arterien  der  Häute 
solche  arteriosklerotischer  Natur,  an  den  kleinen 
und  kleinsten  Gefässen  der  Nervensubstanz  intra- 
adventitiale  Rundzelleninfiltration,  femer  an  den 
kleinen  Arterien  im  Marke  des  Grosshirns  amFusse 
der  Windungen  faserig  hyaline  Entartung  der  Ge- 
fässwandung,  Anhäufung  von  Rund-  und  Pigment- 
zellen und  -Körnern. 

Die  Gefässveränderungen  lassen  daran  denken, 
dass  „vaskulär-toxämische  Bedingungen^^  in  der 
Pathogenese  der  amyotrophischen  Lateralsklerose 
eine  Rolle  spielen  können.  Ob  die  amyotrophische 
Lateralsklerose  eine  echte  primäre  Systemerkran- 
kung ist,  ist  danach  zum  mindesten  für  einzelne 
Fälle  fraglich  und  es  muss  die  Zukunft  lehren,  wie 
viel  überhaupt  von  der  amyotrophischen  Lateral- 
sklerose als  Krankheit  sui  generis  übrig  bleiben 
wird.  R.Pfeiffer  (Cassel). 

82.  UebervasomotorifloheMoBkelatrophie; 
von  A.  Luzzatto.  (Deutsche  Ztschr.  f.  Nerven- 
hkde.  XXIU.  5  u.  6.  p.  482.  1903.) 

L.  sucht,  unter  gleichzeitiger  Mittheilung  von 
Eigenbeobachtungen,  die  bei  der  Raynaud'schen 
Krankheit  vorkommenden  Muskel  Veränderungen  auf 
Störungen  der  Blutversorgung  zurüchzuführen  und 
hält  diese  Annahme  für  wahrscheinlicher  als  die 
Hypothese  von  der  funktionellen  Veränderung  der 
trophischen  Centren  in  den  Yorderhomzellen.  Ob 
und  wie  häufig  die  cerebrale  Muskelatrophie  vaso- 
motorischen Ursprunges  ist,  müssen  darauf  ge- 
richtete systematische  Untersuchungen  lehren ; 
sicher  wird  diese  Möglichkeit  durch  eine  Reihe 
von  Gründen  und  Thatsachen  nahe  gelegt. 

R.  Pfeiffer  (Cassel). 

83.  üeber  awiebelartige  Gebilde  im  peri- 
pherisohen  Nerven  (Benaat'sohe  Körperohen) 
bei   einem   Falle  von  Kakke  (Beriberi);   von 

Eikichi  Okada.     (Mittheil.  a.  d.  med.  Fakultät 
d.  kais.  japanischen  Univ.  zu  Tokio  YL  1.  1903.) 

In  einem  Falle  von  Kakke  fand  0.  die  sogen. 
Renaui' sehen  Körperehen  in  den  peripherischen 
Nerven.  Er  glaubt,  sie  seien  aus  Blutgefössen 
hervorgegangen ;  dafür  sprächen  nicht  nur  die  an 
Quer-  und  Längsschnitten  gewonnenen  Bilder,  son- 
dern auch  die  Thatsache,  dass  diese  Zwiebeln  fast 
ausschliesslich  da  vorkommen,  wo  sich  die  Gefässe 
befinden,  und  dass  in  den  meisten  der  mitgetheilten 
Fälle  Gefässalteration  und  Lymphstauung  notirt 
sind.  Wahrscheinlich  ist  das  Primäre  die  Gefäss- 
alteration, diese  führt  zur  Lymphstauung  und  die 
Lymphstauung  zur  Erweiterung  der  Lymphräume, 
zur  Bildung  von  Blasenzellen  und  zum  Entstehen  der 


Zwiebeln.   Gleich  Langhans  deutet  0.  die  Blasen- 
zellen als  umgewandelte  Bndothelzellen. 

R.  Pfeiffer  (Cassel). 

84.  Zar  Pathologie  nnd  pathologiaohen 
Anatomie  der  tozisohen  Folynearitis  nach 
Salfonalgebraaoh ;  von  Dr.  W.Erbslöh.  (Deut- 
sche Ztschr.  f.  Nervenhkde.  XXIIL  3  u.  4.  p.  197. 
1903.) 

Eine  Frau  mit  Fortiocarcinom ,  die  durch  wieder- 
holte Blatverloste  geschwächt  war,  erhielt  in  5  Tagen 
10  g  Soifonal  gegen  Schlaflosigkeit.  5  Tage  nach  der 
letzten  Dosis  setzte  unter  Schmerzen  eine  auisteigende 
Lähmung  ein ,  die  Hände  und  Füsse  am  längsten  ver- 
schonte, mit  psychischen  Störungen  verbunden  war  und 
am  16.  Tage  durch  Lähmung  der  Athemmuskeln  zum 
Tode  führte.  Rückenmark  und  vordere  Wurzeln  intakt 
An  den  peripherischen  Nerven,  besonders  an  den  distalen 
Abschnitten,  parenchymatöse  Degeneration  von  Hark- 
scheide und  AohsencyUnder,  und  zwar  färbten  sich  nur 
einzelne  Theilstücke  der  zerfallenden  Markscheiden  durch 
Osmium  schwarz.  Die  Nerven  waren  in  unmittelbarer 
Nähe  des  Wirhelkanals  stark  degenerirt,  die  vorderen 
Wurzeln  dagegen  intakt,  wahrscheinlich  in  Folge  der 
verschiedenen  Ernähmngsbedingungen.  Im  Plexus  bra- 
chialis  bestand  klinisch  das  Bild  der  Neuritis,  der  histo- 
logische Befund  war  normal.  Auch  in  einzelnen  Muskeln, 
die  partielle  Entartungsreaktion  gezeigt  hatten,  wann 
mikroskopisch  keine  Anomalien  nachweisbar. 

R.  Pfeiffer  (Cassel). 

86.  Die  aenBible  and  motorische  Segment- 
lokaliaatioti  für  die  wichtigsten  Nerven  des 
Plexus  brachialis;  von  Dr.  0.  Bi ekele s  und 
Dr.  M.  F  r  a  n  k  e.  (Deutsche  Ztschr.  f.  Nervenhkde. 
XXIIL  3  u.  4.  p.  205.  1903.) 

Die  Thatsache,  dass  nach  Amputationen  und 
nach  Resektionen  Rückenmarksverftnderungen  auf- 
treten, benutzten  B.  und  F.,  um  an  Kaninchen, 
Katzen  und  Hunden  die  ürsprungsverhftltnisse  des 
N.  medianus ,  ulnaris  und  radialis  zu  ergrQnden. 
Sie  gingen  dabei  von  der  Annahme  aus,  dass, 
wenn  nach  der  Resektion  eines  Nerven  in  dem 
intramedullftren  Theile  der  hinteren  Wursel&sem, 
die  dem  Nerven  entsprechen,  mit  der  Marchi- 
Methode  KOmchenabhigerung  nachweisbar  ist, 
dieses  Segment  als  ürsprungshOhe  anzunehmen  ist 
für  die  Nervenfasern,  in  denen  diese  Kömchen  in 
der  Wurzeleintrittzone  abgelagert  sind. 

Die  sensiblen  Antheile  der  genannten  Nerven 
entspringen  aus  mehreren  Segmenten,  and  zwar 
a)  der  N.  radialis  aus  dem  7.  und  8.  Oervikal-, 
beim  Kaninchen  auch  aus  dem  1.  Dorsalsegmente, 
bei  der  Katze  und  wahrscheinlich  auch  beim  Hunde 
in  geringer  Menge  auch  aus  dem  6.  Gervikal- 
Segmente,  b)  der  N.  medianus  aus  dem  7.  und 
S.Gervikal-  und  1.  Dorsalsegmente,  c)  der  N.  ulnaris 
nur  aus  dem  8.  Cervikal-  und  1.  Dorsalsegmente 

Systematische  Untersuchungen  auf  axonale 
Degeneration  an  Nissl-Pr&paraten  ergaben,  dass 
beim  Hunde  die  moioris^ien  Fasern  des  N.  radialis 
vom  7.  und  8.  Gervikalis  und  1.  Dorsalis,  des  N. 
medianus  vom  8.  Gervikalis  und  1.  DorsaliSy  des 
t(.  ulnaris  vom   8.  Gervikalis  (im  oberen  Theile 


VI.  Innere  Hedidn. 


66 


▼eniger  reichlich  als  Medianus)  und  1.  Dorsalis 
hauptsftohlich  abstammen.  Bei  der  Kaltxe  ergaben 
sich  ftir  den  Radialis  6.  (wenig  unterhalb),  7., 
8.  Cervikalis  und  1.  Dorsalis,  den  Medianus  7. 
(anterhalb),  8.  Cervikalis  und  1.  Dorsalis,  den 
Ulnaris  7.  (unterhalb),  8.  Cervikalis,  1.  Dorsalis. 
Nach  completer  Resektion  aller  drei  Nerven 


betraf  beim  Kaninchen  die  axonale  Degeneration 
das  6.  (wenig),  7.,  8.  Gervikal-  und  (nur  minimal) 
das  1.  Dorsalsegment,  beim  Meer8eh%€einekm  das 
6.  (wenig),  7.  und  8.  Cervikalsegment 

Sitz  der  axonalen  Degeneration  waren  stets 
die  lakfralm  Vorderhomzellengruppen. 

R.  Pfeiffer  (Cassel). 


VI.   Innere  Medicin. 


86.  Ueber  Scharlaoh.  Zusammenstellung  von 
Dr.  Max  Brückner  in  Dresden. 

1)  BaJderiologisehe  Uniersuchungen  bei  ScarkUina, 
(Ein  constanter  Bakterieobefond  bei  Scharlaoh);  von  A. 
Baginsky  und  P.  Sommerfeld.  (Arcb.  f.  Kinder- 
hkde.  XXXm.  1  u.  2.  p.  1.  1902.) 

2)  La  scarkdine  traumxüique;  par  le  Dr.  Bovis. 
(Semaine  med.  XXII.  5.  p.  33.  1902.) 

3)  üd>er  WundscJuirlaeh  bei  Verbrennungen;  von 
Dr.  Carl  Leiner.  (Jahrb.  f.  Kioderhkde.  3.  F.  VI.  6. 
p.  795. 1902.) 

4)  Beiträge  xurKemUniss  der  scarlatinösen  Oelenk- 
entxündungen ;  von  Dr.  F  e  1  i  x  v.  8  z  o  n  t  a  g  h.  (Jahrb. 
f.  Kinderhkde.  3.  F.  VI.  6.  p.  702.  1902.) 

5)  Ueber  Seharlach-Nierenent^^indung ;  von  Adolf 
Baginsky.  (Ardi.  f.  Kinderhkde.  XXXin.la.2. p.57. 
1902.) 

6)  Ein  Faü  von  Gangrän  nach  Scharlaoh;  von  Dr. 
R.8eabert.  (Münchn. med. Wchnsohr. XLIX. 2. 1902.) 

7)  Eine  Scharlaeh-Endemie  aufderMaeemstation; 
von  Dr.  A.  Doebert  (Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  VII. 
2.  p.  215.  1903.) 

8)  Die  B^utndlung  des  Seharlaehs  mit  Reconva^ 
kseenienserum;  von  Ernst  von  Leyden.  (Deutsohes 
Arch.  f.  klin.  Med.  LXXm.  p.  616.  1902.) 

9)  Ueber  die  Behandlung  des  Seharlaehs  mit  einem 
Stharlaeh'Strepiokokkenserum ;  von  Dr.  P  a  n  1  Moser. 
(Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  YII.  1  u.  2.  1903.) 

10)  Mo  8  er 's  Seharlaeh  -  Strqf>tokokkenserum ;  von 
Dr.  D.  Pospischill.  (Wien.  klin.  Wchnschr.  XVI.  15. 
1903.) 

11)  F^eHminary  noie  upon  emphument  ofan  anti- 
strtptoeoecus  serum  in  severe  eases  ofsearlet  fever;  by 
G.  A.  Charlton.  (Bepiinted  from  the  Montreal  med. 
Joum.  Oct  1902.) 

12)  Ueber  die  Behandlung  unserer  Scharlach fäUe ; 
von  Dr.  J  u  1  i  n  8  0  r  6  8  z.  (Arch.  f.  Kinderhkde.  XXXIV. 
1  n.  2.  p.  46.  1902.) 

13)  Zur  Pathologie  und  Therapie  des  Scharlachs; 
von  Dr.  A  d  o  1  f  T  0  b  e  i  t  z.  (Arch.  f.  Kinderhkde.  XXXIV. 
3TL4.p.  226.  1902.) 

14)  Zur  Prophylaoce  des  septischen  Seharlaehs;  von 
WilhelmSohn.  (Petetsb.  med. Wohnsohr. N. F. ^TT. 
15. 1902.) 

15)  Die  Therapie  des  Scharlachs:  von  D.  Sieoke 
in  Oranienburg.    (Deutsche  Med.-Ztg.  Nr.  10. 1902.) 

Baginsky  undSommerfeld  (1)  berichten 
über  bakteriologische  Untersuchungen,  die  an 
411  Scharlachkindem  angestellt  wurden.  Es  &n- 
den  sich  bei  allen  in  dem  vom  Rachen  stammenden 
Ausstrichprftparat  Streptokokken,  fast  stets  ver- 
mengt mit  verschiedenen  anderen  Organismen.  In 
22  Fällen,  in  denen  auch  klinisch  die  Diagnose 
auf  Scharlaoh  und  Diphtherie  gestellt  wurde,  waren 
neben  den  Kokken  Diphtheriebacillen  vorhanden. 
In  138  FUlen  wurden  die  genaueren  Untersuchun- 
gen mittels  desCulturverfohrens  durchgeführt  und 
4mal  Streptokokken  in  Reincultur,  sonst  im  Verein 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  1. 


mit  anderen  Organismen  gezüchtet  Schliesslich 
fanden  sich  Streptokokken  im  Herzblut  und  in  den 
inneren  Organen  der  (82)  Verstorbenen  in  Rein- 
cultur. Die  Virulenz  war  eine  schwankende.  Agglu- 
tination versuche  mit  dem  Blutserum  von  Scharlach- 
reoonvalesoenten  schlugen  fehl.  Durch  Organauf- 
schwemmungen oder  Serum  von  Reconvalescenten 
gelang  es  nicht,  die  Wirkung  der  Kokken  auf  die 
Versuchsthiere  aufzuheben  oder  abzuschwfiohen. 
Die  Erhöhung  der  Virulenz  durch  Züchtung  auf 
verschiedene  Nährboden  misslang.  So  zeigten  also 
die  gefundenen  Kokken  eigentlich  keine  charak- 
teristischen Herkmala  Ueber  die  Bedeutung  ihrer 
Befunde  äussern  sich  B.  u.  S.  nicht  Die  Kranken- 
geschichten und  Sektionbefunde  der  82  Verstor- 
benen sind  der  Arbeit  beigegeben. 

Während  der  Wundscharlach  in  der  Mitte  des 
19.  Jahrhunders  allgemein  anerkannt  und  viel- 
fach beschrieben  wurde,  machte  sich  später,  wie 
Bovis  (2)  ausführt,  eine  gewisse  Kritik  geltend. 
Hof  fa  erkannte  nur  6  oder  7  Fälle  an  und  glaubte, 
dass  vielfach  scarlatiniforme  Ausschläge,  die  bei 
Verwundeten  auftreten,  mit  Scharlach  nichts  zu 
thun  haben,  sondern  vaaomotorisdier,  toxischer 
oder  infekti(teer  Natur  seien.  Ganz  über  das  Ziel 
hinaus  sohoss  Strubell,  der  gar  nur  den  be- 
kannten Leube 'sehen  und  einen  eigenen  Fall 
anerkennen  wollte.  B.  hat  150  Beobachtungen 
von  Wundscharlach  gesammelt  und  kritisch  ver- 
arbeitet Er  kommt  zu  dem  Schlüsse,  dass  Be- 
ziehungen zwischen  Scharlach  und  Verwundungen 
bestehen.  Der  Wundscharlach  ist  seltener  gewor- 
den in  Folge  der  strengeren  Isolirung  der  Scharlach- 
kranken und  der  antiseptischen,  bez.  aseptischen 
Behandlung  der  Verwundeten.  Die  festgestellten 
Beziehungen  können  nicht  nur  im  Sinne  eines  zu- 
fälligen Zusammentreffens  von  Scharlach  und  Ver- 
wundung in  allen  Fällen  gedeutet  werden  („Schar- 
lach bei  Verwundeten^').  Der  wirkliche  Wund- 
scharlach erscheint  kurze  Zeit  nach  der  Verwundung, 
mag  nun  die  letztere  eine  besondere  Disposition  zu 
Scharlaoh  schaffen  oder  die  Infektion  von  der 
Wunde  aus  erfolgen.  Das  Exanthem  nimmt  seinen 
Ausgang  von  der  Wunde  aus.  Die  Angina  ist  eine 
leichte.  Chirurgen,  die  mit  Scharlachkranken  in 
Berührung  gekommen  sind,  sollen  sich  entweder 
eine  Zeit  lang  des  Operirens  enthalten  oder  sich 
wenigstens  einer  strengen  Desinfektion  unterwerfen. 

L  e  i  n  e  r  (3)  theilt  nach  einer  kleinen  geschicht- 
lichen  Einleitung  3  Beobachtungen   von  Wund« 


66 


VI.   Innere  Medioin. 


Scharlach  mit,  der  sich  im  Anschluss  an  Verbren- 
nungen 2.  Grades  entwickelte.  L.  glaubt,  dass 
zwischen  Verbrennung  und  Scharlach  Beziehungen 
bestehen  entweder  im  Sinne  einer  erhöhten  Dis- 
position oder  einer  direkten  Wundinfektion. 

Szontagh  (4)  beschftftigt  sich  mit  den  scar- 
latinOsen  Gelenkentzündungen  näher.  Er  theilt 
15  Beobachtungen  von  Gelenkerkrankungen  bei 
Scharlach  mit,  die  sich  nicht  mit  denjenigen  decken, 
wie  man  sie  gewöhnlich  als  Scharlachrheumatismus 
bezeichnet  oder  die  Theilerscheinung  einer  Py&mie 
sind.  Erkrankungen  wie  er  sie  sah,  sind  nur  von 
Bökay  beschrieben  worden.  Aus  den  Hitthei- 
lungen  geht  hervor,  dass  14  Fälle  ein  und  der- 
selben Epidemie  angehörten.  Die  Erkrankungen 
stellten  sich  in  der  überwiegenden  Hehrzahl  der 
Fälle  in  oder  nach  Ablauf  der  4.  Erankheitwoche 
ein,  und  verliefen  um  so  schwerer  und  langwieriger, 
je  später  sie  einsetzten.  Meist  waren  mehrere  Ge- 
lenke betheiligt  Sämmtliohe  Kranke  litten  an 
Nephritis.  In  3  Fällen  schien  die  sich  ent- 
wickelnde Gelenkerkrankung  den  sich  vorberei- 
tenden urämischen  Anfall  einzuleiten  [?].  DieGom- 
plikation  setzte  mit  hohem  Fieber  und  schweren 
Allgemeinerscheinungen  ein.  Dann  stellten  sich 
sehr  schmerzhafte  und  um&ngreiche  Gelenkschwel- 
lungen ein,  die  sich  sehr  langsam  zurückbildeten, 
nie  zur  Eiterung  führten  und  vollständig  abheilten. 
Diese  Gelenkentzündungen  sind  nach  Sz.  eine 
wirkliche  Nachkrankheit  des  Scharlach.  Sie  be- 
ruhen nicht  auf  sekundären  Infektionen,  sondern 
auf  einer  Wirkung  des  Scharlachgiftes  selbst.  Die 
innere  Behandlung  leistete  nichts,  sondern  musste 
durch  eine  „rein  chirurgische^'  ersetzt  werden, 
über  die  nichts  angegeben  wird. 

Im  Anschluss  an  seine  gemeinsam  mit  Stamm 
veröffentlichten  anatomischen  Untersuchungen  über 
die  Scharlachniere  theilt  Baginsky(6)  jetzt  kli- 
nische Studien  über  die  scarlatinOse  Nierenentzün- 
dung mit  Er  stützt  sich  dabei  auf  88  Beobach- 
tungen. In  34  Fällen  konnte  der  Beginn  genau 
festgestellt  werden,  der  am  frühesten  auf  den 
6.  Tag,  2mal  auf  den  13.  Tag,  18mal  auf  den 
15.  bis  18.  Tag,  3mal  auf  den  30.  Tag,  in  den 
übrigen  Fällen  in  die  Zwischenzeit  fiel.  Es  bestan- 
den keine  Beziehungen  zwischen  der  Schwere  der 
Erkrankung  und  der  Entwickelung  der  Nephritis. 
Fieber  war  zuweilen  vorhanden,  zuweilen  nicht 
In  den  schwereren  Fällen  fehlte  es  selten,  wenn 
auch  urämische  Erscheinungen  schwerster  Art  ohne 
Fieber  einsetzten.  Mit  der  Temperatursteigerung 
ging  eine  Zunahme  der  Pulsfrequenz  einher.  Die 
Harnmenge  sank  meist,  nicht  immer,  mit  dem  Ein- 
setzen der  Nephritis,  zuweilen  stieg  sie  sogar  an. 
Gewöhnlich  stand  die  Nephritis  mit  der  initialen 
Albuminurie  nicht  in  Zusammenhang,  entwickelte 
sich  aber  doch  zuweilen  daraus.  Der  Eiweiss- 
gehalt  und  der  (behalt  an  morphologischen  Be- 
standtheilen  ergaben  keine  prognostischen  Anhalte- 
punkte.    Die  Nierenblutung  ist  zwar  kein  den  Ab- 


lauf günstig  beeinflussendes  Ereigniss,  aber  man 
braucht  sie  auch  nicht  besonders  zu  fOrohten. 
Oedeme  stellten  sich  bei  den  frühzeitig  Eingeliefer- 
ten nur  selten  ein  (unter  37  Kranken  Imal  allge- 
meine Wassersucht,  4mal  GesiohtsOdem),  während 
sie  bei  den  spät  Eingelieferten  die  Regel  waren. 
Es  muss  demnach  die  Behandlung  einen  erheb- 
lichen Einfluss  auf  die  Entwickelung  der  Oedeme 
haben.  Aehnlich  verhält  es  sich  mit  der  Urämie, 
die  ausführlich  besprochen  wird.  Die  Fälle  werden 
tabellarisch  geordnet  mitgetheilt  Hervorzuheben 
ist,  dass  die  Hammenge  beim  Einsetzen  der  Urämie 
nicht  immer  vermindert,  zuweilen  sogar  vermehrt 
war.  2mal  trat  der  Tod  plötzlich  ohne  urämisohe 
Erscheinungen  bei  vollständiger  Anurie  ein  nach 
vorausgegangener  leichter  Scharlacherkrankung. 
Von  den  88  Kranken  starben  11  =  12.5«/o,  da- 
von 4  an  anderweiter  gleichzeitiger  Erkrankung. 
1 8  Kinder  wurden  entlassen,  ohne  dass  die  Nephritis 
abgeheilt  war.  Ob  sie  alle  eine  chronische  Nieren- 
entzündung behielten,  war  ungewiss.  Bei  5  Kin- 
dern erschien  es  wahrscheinlich.  Von  38  im 
Krankenhause  beobachteten  Fällen  von  chronischer 
Nephritis  waren  nur  9  sidier  auf  Scharlach  zurück- 
zuführen. Herzhypertrophie  war  auch  bei  den 
lange  beobachteten  Kranken  mitScharlaohnephritis 
klinisch  nicht  nachzuweisen. 

Zur  Prophylaxe  der  Nephritis  rechnet  B.  milde 
Fieberbehandlung,  ruhige  Bettlage  und  Milchdiät 
Darauf  bezieht  er  seine  günstigen  Erfolge.  Bei 
Hydrops  und  Fieber  wendet  er  lauwarme  Ein- 
packungen, sonst,  wenn  keine  Gegenanzeige  von 
Seiten  des  Herzens  besteht,  Schwitzbäder  an. 
Dazu  kommen  Abführmittel,  milde  Diuretica  (alka- 
lische Wässer).  Nur  bei  gleichzeitigem  Nachlass 
der  Herzkraft  giebt  er  Diuretin  mit  Digitalis.  Bei 
Blutungen  verhält  er  sich  zunächst  abwartend. 
Dann  giebt  er  Tannin.  Leichte  Urämie  wird  wie 
die  Wassersucht  behandelt  Bei  stärkeren  Hirn* 
erscheinungen  werden  kalte  üebergiessungen  im 
warmen  Bade,  Blutentziehungen  am  Kopfe  oder 
Aderlass  empfohlen.  Bei  Krämpfen  giebt  B.  Ghloral- 
hydrat  oder  Chloroform,  macht  subcutane  Kochsalz- 
infusion. Nachlass  der  Herzkraft  erfordert  die 
Anwendung  der  Ezcitantien.  Bei  den  sich  hin- 
schleppenden Formen  legt  er  den  Hauptwerth  auf 
kräftige,  aber  „vorsichtige'^  Diät,  Tonica,  vor  Allem 
aber  auf  Ortswechsel  (warmes  Landklima). 

Ein  7jähr.  Fat  von  Seubert  (6)  machte  leiobteo 
Scharlach  durch  und  bekam  , einige  Tage  nach  bereits 
erfolgter  Abschuppung'  Fieber  und  eine  schmenhafto 
Anschwellung  des  linken  Beins.  Der  Puls  der  Art.  femo- 
ralis  war  nicht  zu  fühlen.  Das  Glied  war  kühL  Auf  der 
Mitte  des  Oberschenkels  bildete  sich  eine  handgrosse, 
blauroth  verfärbte  Stelle,  die  mit  einzelnen  Blasen  besetzt 
war.  Aehnliche  Stellen  waren  an  der  Hinterseite  des 
Oberschenkels  und  am  Unterschenkel  vorhanden.  Die 
Oan^än  machte  die  hohe  Amputation  des  Oberschenkels 
nöthig,  wodurch  Heilung  erzielt  wurde.  In  den  er- 
krankten Theilen  waren  alle  Gef&sse  durch  eiterige 
Pfropfe  verschlossen,  aus  denen  Streptokokken  gezüchtet 
wurden. 


VI.  Innere  Medioiiu 


67 


In  der  Hasemstation  des  GentraldiakoniBsen- 
hauses  Bethanien  in  Berlin  brach  eine  kleine  Schar- 
lachepidemie  aus.    üeber  die  dabei  gemachten  Er- 
fahrungen berichtet  D  o  e  b  e  r  t  (7).    Es  erkrankten 
12  Kinder  1 — 4  Wochen  nach  Ausbruch  des  Masem- 
exanthems.     Der  Scharlaohausschlag   war  in  der 
Hftlfte  der  Fälle  nur  wenig  entwickelt  und  sehr 
fiftohtig.   Fast  s&mmtliche  Kinder  hatten  Durchfall, 
der  bei  6  Patienten  1  oder  2  Tage  vor  Ausbruch 
des  Ausschlages  akut  einsetzte.    Nur  eine  Erkran- 
kung verlief  ganz  ohne  Complikationen.   Ein  Eind, 
durch  das  die  Krankheit  eingeschleppt  worden  war, 
starb.   Es. hatte  Bronchitis  und  Bronchopneumonie, 
starke  DrüsenschweUungen  am  Halse  und  Warzen- 
fortsatzeiterung.  Je  spftter  sich  der  Scharlach  nach 
den  Masern  entwickelte,  um  so  leichter  verlief  er. 
Der    durch    die  Masemerkrankung  geschwächte 
EOrper  wird  durch  das  Scharlachgift  schwerer  mit- 
genommen als  ein  vorher  gesunder.     Eine  speci- 
fische  Einwirkung  braucht  man  nicht  anzunehmen. 
Scharlach  mit  dem  Serum  von  Beoon  valesoenten 
zu  behandeln,   versuchte  v.  Leyden  (8).     Die 
ersten  13  Fälle  wurden  bereits  im  Jahre  1896  ge- 
sanunelt     In  3  Fällen  war  der  Erfolg  ein  augen- 
fälliger.   Damals  wurden  10 — 12  com  eingespritzt 
In  3  weiteren  Fällen  aus  der  letzten  Zeit  wurden 
je  20  com  bei  2  Erwachsenen,  10  com  bei  einem 
Kinde  eingespritzt.   Bei  allen  war  die  Entfieberung 
eine  rasche  und  endgültige.     Der  eine  der  er- 
wachsenen Patienten  bekam  wegen  gleichzeitiger 
Diphtherie  noch  eine  Heilseruminjektion,   v.  L.  hält 
die  Methode  für  ungefährlich,  die  Fortsetzung  der 
Versuche  für  wünschenswerth. 

M  0  s  e  r  (9)  hat  in  grösserem  Maassstabe  Heil- 
versuche mit  einem  Streptokokkenserum  angestellt. 
Er  behandelte  zu  diesem  Zwecke  Pferde  mit  leben- 
den BouiUonculturen,  die  direkt  aus  dem  Herzblute 
von  Scharlaohleichen  angelegt  waren.  Das  im 
Paltau  fachen  Institute  gewonnene  Serum  der 
Thiere  wurde  zur  Behandlung  von  81  Scharlach- 
kindem  in  der  üniversitätkinderklinik  zu  Wien 
verwendet.  Dazu  kamen  noch  3  ausserklinische 
Patienten.  Es  handelte  sich  um  5  leicht,  16  mittel- 
Bchwer  Erkrankte  und  um  29  schwer  Erkrankte 
mit  zweifelhafter,  34  mit  ungünstiger  Prognose. 
Von  den  in  den  ersten  beiden  Tagen  so  Behandelten 
starb  keiner,  von  den  übrigen  gingen  15  zu  Qrunde. 
Die  Sterblichkeit  war  um  so  grösser,  je  später  die 
Bdiandlung  einsetzte.  Bei  den  Verstorbenen  hatte 
man  Imal  eine  zweifelhafte,  15mal  eine  ungünstige 
Prognose  gestellt  Es  wurden  180ccm  eingespritzt, 
anfiLnglich  oft  weniger  mit  geringerem  Erfolge. 
Der  Gang  der  Krankheit  wurde  folgendermaassen 
beeinflusst:  Das  Allgemeinbefinden  besserte  sich 
rasch.  Bei  den  frühzeitig  Behandelten  kam  der 
Ausschlag  nicht  zu  voller  Entwickelung  oder 
schwand  schnell.  Die.  in  schweren  Fällen  auf- 
tretende ikterische  Hautfarbe  hielt  ebenfalls  nicht 
lange  an.  Die  etwa  vorhandenen  Störungen  des 
Centralnervensystems  verloren  sich  in  kurzer  Zeit. 


Bei  den  Kranken  ohne  schwere  Complikationen  von 
Seiten  des  Bachens  wurde  schnelle  Abnahme  der 
Temperatur,  der  Pulszahl,  Besserung  des  Pulses 
und  der  etwa  vorhandenen  respiratorischen  oder 
gastrointestinalen  Störungen  festgestellt  Schliess- 
lich wurde  auch  die  nekrotisirende  Rachenentzün- 
dung günstig  beeinflusst  Es  entstanden  keine 
ausgedehnten  oder  tiefgehenden  Zerstörungen. 
Nachträgliche  Drüsenschwellungen  und  Eiterungen 
(abgesehen  vom  Ohre)  waren  seltener.  Nephritis 
trat  in  13%  der  Fälle  auf,  also  vielleicht  auch 
nicht  so  häufig  wie  sonst  Auch  bei  der  Serum- 
behandlung ist  die  möglichst  frühzeitige  Eröffnung 
bestehender  Eiterherde  ausserordentlich  wichtig. 
An  39  Kindern  wurden  prophylaktische  Ein- 
spritzungen vorgenommen.  Es  erkrankten  4  Oe- 
schwister  eines  mittelschwer  befallenen  Kindes 
leicht  Die  übrigen  blieben  verschont  An  10  Kin- 
dern wurden  zum  Vergleiche  Heilversuche  mit  nor- 
malem Pferdeserum,  an  9  anderen  mit  Marmo- 
re k  'schem  Serum  angestellt.  Die  Versuche  fielen 
durchaus  zu  Gunsten  des  neuen  Serum  aus.  M. 
ist  nach  alledem  der  Ansicht,  dass  das  verwendete 
Serum  den  Scharlach  günstig  beeinflusst,  und  dass 
seine  frühzeitige  Anwendung  zu  empfehlen  ist  Er 
neigt  der  Ansicht  zu,  dass  die  Behandlung  eine 
specifische  ist,  die  Streptokokken  also  vielleicht 
doch  die  Erreger  des  Scharlach  sind.  Die  Kranken- 
geschichten der  Behandelten  sind  der  Arbeit  bei- 
gegeben. 

Auch  Pospischill  (10)  erzielte  mit  dem 
Moser 'sehen  Serum  gute  Erfolge.  Er  behandelte 
26  Kinder.  Einmal  war  die  Prognose  zweifelhaft, 
12mal  zweifelhaft  ad  malam  partem  (3  Todesfälle), 
13mal  ungünstig  (8  Todesfälle).  Er  beschreibt  die 
günstige  Beeinflussung  des  Krankheitveflaufes 
durch  die  Einspritzungen. 

Chariten  (11)  hat  seit  Januar  1901  unab- 
hängig von  Moser  Versuche  mit  einer  Serum- 
behandlung an  15  Scharlachkranken  angestellt 
Die  Prognose  war  zweifelhaft  oder  schlecht 
2  Kranke  starben.  Einer  war  zur  Zeit  der  Ein- 
spritzung moribund,  der  andere  hatte  eine  Pneu- 
monie. C  h.  stellte  dieselbe  günstige  Beeinflussung 
des  Krankheitverlaufes  fest  wie  Moser.  Er  glaubt 
nicht,  dass  die  Streptokokken  die  Erreger  des 
Scharlach  sind,  sondern  dass  sie  zu  Sekundärinfek- 
tionen führen.  Er  fand  bei  66  von  117  Kranken 
Streptokokken  im  Sekret  des  Bachens.  Von  25 
schwer  Erkrankten  konnten  Culturen  aus  dem 
Blute  gewonnen  werden.  Sie  waren  stets  inner- 
halb der  ersten  5  Tage  gewonnen  worden.  Im  Eiter 
erkrankter  Drüsen  und  Ohren,  zuweilen  auch  im 
Urin  waren  die  Streptokokken  ebenfalls  vorhanden. 
Sie  fehlten  aber  in  den  milden,  uncomplicirten 
FäUen. 

Qrösz  (12)  verlor  von  168  Kranken  aus  den 
Jahren  1897—1899  26  =  15.4o/o.  Davon  waren 
7  moribund  eingeliefert  Nach  deren  Abzug  stellt 
sich  die  Sterblichkeit  auf  II.80/0.     93  Kranke 


68 


VL  Innere  Hedioin. 


wurden  bakteriologisch  untersucht  Es  fanden  sich 
bei  4  Kranken,  bei  denen  auch  das  klinische  Bild 
der  Diphtherie  vorlag,  LO ff  1er 'sehe  Bacillen. 
31  Kranke  hatten  eine  rein  foUikulftre  Angina, 
58  eine  nekrotisirende  Rachenentzündung.  Die 
Beschreibung  der  Behandlung  bietet  nicht  viel  Be- 
merkenswerthes.  Die  Empfehlung  der  Digitalis 
bei  der  akuten  Nephritis  m(k:hte  mit  Vorsicht  auf- 
zunehmen sein. 

Tobeitz(18)hatl899-~1901 139  Scharlach- 
kranke  mit  Terpentin(}l  behandelt.  Sie  bekamen 
15—28  Tropfen  täglich  in  Milch.  132  Kranke 
blieben  von  Nephritis  verschont,  während  von  359 
ohne  Terpentin  behandelten  Kranken  aus  den 
Jahren  1894 — 1899  51  von  einer  Nierenentzün- 
dung befallen  wurden.  Das  Terpentinöl  scheint 
also  den  Eintritt  dieser  Nachkrankheit  zu  verhüten. 
Dass  es  auf  eine  bestehende  Nephritis  heilend  wirkt, 
konnte  T.  ebenfalls  feststellen.  Untersuchungen 
über  Peptonurie,  die  T.  bei  Scharlachkranken  an- 
stellte, führten  zu  dem  Ergebnisse,  dass  diese  dem 
Scharlach  eigen  thümlich  und  nicht  auf  eine  compli- 
cirende  Eiterung  zu  beziehen  ist.  Eine  prognostische 
Bedeutung  kommt  der  Peptonurie  nicht  zu.  Eine 
Besprechung  der  „Stofifwechseluntersuchungen'S 
die  T.  angestellt  hat,  kann  füglich  unterbleiben. 

Sohn  (14)  empfiehlt  auf  Orund  einer  üblen 
Erfahrung,  Scharlachkranke  nicht  in  R&ume  zu 
legen,  in  denen  vorher  Patienten  mit  ausgedehnteren 
Eiterungen  verpflegt  worden  sind.  Weiter  fordert 
er  die  Trennung  der  „septischen"  Scharlachkranken 
von  den  übrigen. 

Siecke  (15)  hat  im  Sozojodolnatrium  das 
Specificum  gegen  Scharlach  gefunden.  Er  bläst 
es  in  den  Rachen,  giesst  es  in  die  Ohren  und  Iftsst 
es  einnehmen  in  2^/^ — 5proa  Schüttelmixtur,  in 
schwereren  Fällen  unter  Zusatz  von  l*/oo  ItroL 
Alle  Gomplikationen  werden  durch  die  Sozojodol- 
behandlung  nach  S.  günstig  beeinflusst. 

87.  Die  Semmbehandlung  des  Soharlaoha ; 

von  Dr.  Wilhelm  Schötz  in  Graz.  (Fortschr. 
d.  Med.  XXL  11.  1903.) 

Seh.  hat  9  Scharlachkranken  im  Alter  von 
4 — 20  Jahren  Blutserum  von  Scharlachrecon- 
valescenten  in  Mengen  von  5 — 20  com  eingespritzt, 
hat  davon  keinen  Nachtheil,  aber  auch  keinen 
Nutzen  gesehen. 

Seh.  stellt  kurz  alles  das  zusammen,  was  bisher 
über  die  Serumbehandlung  des  Scharlach  bekannt 
geworden  ist  Allzuviel  ist  damit  noch  nicht  an- 
zufangen. Am  aussichtvollsten  scheinen  Seh. 
noch  weitere  Versuche  mit  dem  von  Moser  ange- 
wandten „Streptokokkenserum*^  D  i  p  p  e. 

88.  Die  Probe  der  alimentären  Olüorarie 
bei  Soharlsoh  und  Diphtherie  imKindesalter; 

von  Dr.  Raoul  Labb6.  (Arch.  de  M6d.  des  Enf. 
Sept.  p.  513.  1903.) 

L.  hat  die  Versuche  Achard's  und  seiner 
Schüler  nachgemacht,  denen  zufolge  bei  zahlreichen 


akuten  Krankheiten  eine  fSrmliche  BoierUton  von 
Ghlornatrium  im  E5rper  stattfindet,  derart,  dass 
nicht  nur  das  Kochsalz  der  gewöhnlichen  Nahrung 
zurückgehalten  wird,  sondern  auch  ein  bedeutender 
Theil  des  zu  experimentellen  Zwecken  eingeführten. 
Es  soU  in  den  Oeweben  bleiben  und  gleichzeitig 
auch  einen  gewissen  Theil  der  zur  selben  Zeit  ein- 
geführten Flüssigkeitmenge  dortselbst  gebunden 
halten. 

Die  Versuche,  die  L.  bei  Kindern  anstellte, 
denen  er  5  g  Kochsalz  in  Milch  verabreichte,  haben 
die  Richtigkeit  dieser  Annahmen  für  Sekarkuh  und 
DiphÜuriß  nidii  ergtibm  und  L.  gelangt  zu  folgenden 
Schlüssen :  Bei  Seharlaeh,  im  Anfang-  oder  End- 
stadium,  zeigen  die  Versuche  für  alimentäre  Chlor- 
urie  immer  fast  nomuUe  Verhältnisse;  nach  Ein- 
nahme von  5  g  Kochsalz  während  eines  oder  meh- 
rerer Tage,  zeigte  sich  eine  Vermehrung  dieses 
Körpers  im  Harne  fast  unmittelbar  nach  der  Ein- 
verleibung, so  dass  die  ausgeschiedenen  Mengen 
den  eingenommenen  beinahe  gkißh  kamen.  An- 
dererseits war  auch  die  ausgeschiedene  Urinmenge 
vermekrt,  wenn  auch  weniger  deutlich  als  die  Kooh- 
salzmenge.  Bei  Diphtherie  waren  die  Resultate 
weniger  klar,  indem  man  eine  Verspätung  der  Urin- 
reaktion,  oder  in  schweren  Fällen  eine  Verminde- 
rung beobachten  konnte.  Eine  absolute  Retention 
wurde  nur  in  2  tödtlich  endigenden  Diphtherie- 
fällen  beobachtet.  E.  T  o  f  f  (Braila). 

89.  Die  Gefährlichkeit  der  Diphtherie  bei 
OoezietenB  von  nasaler  Diphtherie;   von  Dr. 

Vasile  Jorgulescu.     (Inaug.-Diss.) 

DieLokalisirung  desDiphtheriebacillus  auf  der 
Nasenschleimhaut  wird  oft  verkannt  und  die  Krank- 
heit kann  sich  ungestört  sowohl  über  die  Nasen- 
gänge, als  auch  im  Rachen,  Kehlkopf  u.  s.  w.  ver- 
breiten. Es  handelt  sich  dann  um  einen  weit  aus- 
gedehnten Process,  der  gewöhnlich  besonders  schwer 
in  Erscheinung  tritt  Lähmungen  kommen  oft  vor, 
da  die  Nasenschleimhaut  mit  Leichtigkeit  die  Toxine 
aufnimmt  und  in  den  allgemeinen  Kreislauf  ge- 
langen lässt  Die  Mortalität  ist  daher  bei  mit 
Nasendiphtherie  complicirter  Diphtherie  eine  be- 
sonders grosse.  K  T  0  f  f  (Braila). 

9Q.  Bine  kleine  Bpidemie  von  Cerebro- 
spinal*  Meningitis  doroh  ICeningokokken  bei 
Kindern;  von  Dr.  J.  Papinian.  (Inaug.-Diss. 
Bukarest  1903.) 

Die  Krankheit  tritt  oft  auf  und  die  Fälle  siad 
derart  gehäuft,  dass  man  an  einen  epidemischen 
Charakter  denken  muss;  der  Erreger  ist  der 
Weichselbaum'scheMeningocoooas.  DieDüFe- 
rentialdiagnose  kann  nur  durch  Lumbalpunktion 
und  bakteriologische  Untersuchung  der  gewonnenen 
Flüssigkeit  gestellt  werden.  Die  Prognose  ist  im 
Allgemeinen  besser  als  bei  anderen  Meningitis- 
formen ;  nur  bei  kleinen  Kindern  und  namentlich  bei 
Säuglingen  ist  sie  schwer.   Warme,  öfters  im  Tage 


VL  Innare  Medloin. 


69 


Tonsunehmende,  allgemeine  Bäder  und  wiederholte 
Lumbalpunktionen  geben  therapeutisch  die  besten 

RToff  (Braila). 


91.  Beitrftge  nur  eiterigen  Meningitia  oere- 
broapinalia;  yon  Dr.  Julius  Donath.  (Wien. 
klin.  Wchnsohr.  XVL  26.  1903.) 

D.  berichtet  über  2  Fälle  von  eiteriger  Menin- 
gitis cerebrospinalis,  von  denen  der  eine,  otogenen 
Ursprunges,  durch  einen  protrahirten  Verlauf  (über 
11  Wochen)  gekennzeichnet  war  und  eine  6  Wochen 
lang  wfihrende  Remission  aufwies,  während  der 
die  Kranke  den  ESndruck  einer  Reconyalesoentin 
nuchta  Es  wurde  3mal  die  Lumbalpunktion  ge- 
maeht:  bei  den  beiden  ersten  Punktionen  wurde 
eine  trübe,  aber  keimfreie  Cerebrospinalflüssigkeit 
entleert,  während  in  dem  bei  der  dritten  Punktion 
gewonnenen  eiterreichen  Liquor  oulturell  Strepto- 
kokken und  Proteus  vulgaris  nachgewiesen  wurden. 
Bei  der  Sektion  wurde  aus  dem  Eiter  Staphylo- 
ooocus  dtreus  und  albus  gezüchtet  Auffallend  ist, 
daas  bei  der  zwischen  der  2.  und  3.  Lumbalpunk- 
tion gemachten  Operation  die  Punktion  desOehims 
eine  ganz  klare  Flüssigkeit  ergab.  Es  ergiebt  sich 
daraus,  dass  die  Trübung  des  Liquor  spinalis  keine 
Contraindikation  gegen  die  Himoperation  bildet. 

Nach  der  3.  Punktion  trat  eine  auffallende 
Besserung  ein,  die  die  Heilung  einzuleiten  schien. 
Allein  nach  6  Wochen  führte  eine  Exacerbation, 
wahrscheinlich  in  Folge  eines  Abscessdurchbruches, 
zum  Tode.  Eine  solche  Abkapselung  eines  Ab- 
Boesses  nach  abgelaufener  Meningitis  war  auch  im 
2.  FaUe  festzustellen. 

Sobotta  (Heilanstalt  SorgeX 

92.  Siterige  Meningitis  nüt  Pfeiffer^aohen 
BaoiUen;  von  Dr.  Dubois.  (Inaug.-Diss.  Paris 
1902.) 

Die  Krankheit  kommt  mit  Vorliebe  bei  Säug- 
lingen vor;  in  den  2  von  D.  beobachteten  Fällen 
war  das  Alter  der  PatientMi  4  und  7  Monate.  Die 
AnÜEuigsymptome  sind  mit  denjenigen  dergewühn- 
licben  Influenza  identisch;  allmählich  treten  menin- 
gitische Erscheinungen  hinzu:  Krämpfe,  Erbrechen, 
Mydriasis,  Strabismus,  Nackensiarre,  später  Con- 
VQlsionen,  Delirien,  Hyperthermie,  Tachykardie 
und  Golhips.  Die  Dauer  beträgt  12—14  Tage,  die 
Diagnose  ist  leicht  zu  stellen,  doch  kann  die 
Natnr  der  Meningitis  ohne  bakteriologische  unter- 
BQchung  der  Cerebrospinalflüssigkeit  nicht  mit  Be- 
stimmtheit  festgestellt  werden.  Diese  Flüssigkeit 
ist  trübe,  eiterig,  enthält  polynucleare  Zellen  und 
Pfeiffer'sohe  Bacillen.  Bei  der  Nekroskopie 
findet  man  den  Biter  zwischen  Dura-mater  und  Pia- 
outo,  meist  an  der  Himbasis,  aber  auch  an  der 
Goavexität  Die  Rückenmarkshäute  sind  nament- 
lich in  den  hinteren  Theilen  entzündlich  verändert 

Da  die  Prognose  eine  sehr  ernste  ist,  kann  die 
Bdkandlung  fast  nur  palliativ  sein.  Mjan  wendet 
varme  oder  kalte  Bäder  je  nach  der  jeweiligen 


Temperatur  der  Kranken,  Lumbalpunktion,  Ei»* 
blase  auf  den  Kopf,  Chinin  u.  s.  w.  an. 

E.Toff  (Braila). 

93.  Klinisohe  Studie  über  iwei  ongewöhn- 
liohe  Formen  von  Keuohhnsten  (atypische 
Form,  dyspeptisohe  Form);  von  Dr.  Gr.  Jacob- 
son.  (Arch.  de  M6d.  des  Enf.  p.449.  Aug.  1903.) 

Man  beobachtet  im  Verlaufe  einer  Keuchhusten- 
epidemie Kranke,  die,  ausser  trockenem  Husten,  kein 
einziges  der  für  Tussis  convulsiva  charakteristischen 
Symptome,  wie  Anfälle,  Erbrechen,  Fieber  u.  s.  w. 
darbieten  (forme  fruste)  und  trotzdem  infektiöser 
Natur  sind,  d.  h.  die  Veranlassung  zu  wahrem 
Keuchhusten  geben  können,  wie  dies  J.  nachweisen 
konnte.  Es  ist  dies  von  prophylaktischem  Stand- 
punkte aus  sehr  wichtig. 

In  anderen  Keuchhustenfällen  beobachtet  man 
ein  Vorwalten  der  dyspeptiaehm  Erscheinungen. 
Appetitlosigkeit,  üebelkeit,  Erbrechen,  auch  Diar- 
rhöe und  schleimige  Stühle  treten  in  den  Vor- 
dergrund und  bringen  die  Kranken  sehr  herunter, 
derart,  dass  man  oft  die  Entwickelung  einer  akuten 
Tuberkulose  befürchtet.  Diese  Erscheinungen  be- 
ruhen wahrscheinlich  auf  einer  infektiösen  oder 
toxischen  (Gastritis  und  verschwinden  gleichzeitig 
mit  dem  Keuchhusten.  Es  ist  von  Wichtigkeit  zu 
wissen,  dass  bei  der  dyspeptischen  Form  jedwede 
innere  Medikation  den  Zustand  verschlimmert  und 
dass  die  Kranken  sich  am  besten  unter  absoluter 
Milchdiät  beflnden.  Jeder  Diätfehler  föhrt  eine 
rasche  Temperaturerhöhung  und  eine  Verschlimme- 
rung des  Zustandes  herbei.  Nicht  immer  bestehen 
dyspeptische  Symptome  während  des  ganzen  Ver- 
laufes eines  Keuchhustens;  oft  treten  sie  periodisch 
auf  und  verschwinden,  während  die  Grundkrank- 
heit ihrem  weiteren  Verlauf  folgt. 

E.  Toff  (BraUa). 

94.  Ueber  Angina,  Gelenkrheomatismus, 
Brythema  nodoaam  and  Pneumonie,  nebst 
Bemerkungen  über  die  Aetiologie  von  Infek- 
tionskrankheiten;  von  Dr.  Menzer.  (BerL  klin. 
Wchnschr.  XXXIX.  1  u.  2.  1902.) 

M.  widerspricht  der  Ansicht,  dass  den  Strepto- 
kokken der  Angina  des  akuten  Gelenkrheumatis- 
mus, trotz  der  Virulenz  im  Thierezperimente,  eine 
Sonderstellung  zukomme  auf  Grund  mikrosko- 
pischer Befunde  an  excidirten  Tonsillen,  bei  denen 
er  niemals  Kokken  im  lymphoiden  Gewebe,  sondern 
nur  subepithelial  gefunden  habe.  Gegen  die  An- 
nahme aber  der  Fortführung  der  Bacillen  durch 
den  Lymphstrom  spräche  die  nur  selten  beobachtete 
Schwellung  der  Hals-  und  Kieferdrüsen,  in  die 
dieser  Lymphstrom  führt  Somit  bleibe  nur  die 
Möglichkeit  des  unmittelbaren  Eindringens  der 
Bakterien  in  den  Blutstrom.  Li  dem  Befunde  in 
3  Fällen  des  mit  Angina  verlaufenden  Gelenk- 
rheumatismus,  wo  er  im  peritonsillären  Gewebe 
Strepto-  und  Diplokokken  theils  frei,  theils  in  Blut- 
gefässen nachweisen  konnte,  sieht  M.  den  Beweis 


70 


YL  Innere  Medioin. 


für  die  Möglichkeit  direkten  Bakterienübertrittes 
in  das  Blut  und  er  weist  dem  lymphatisohen 
Bachenringe  die  Stelle  eines  Schutzorganes  zu. 
Weiterhin  gelang  es  ihm  auch,  in  einem  Knoten 
von  Erythema  nodoeum,  sowie  auf  den  Tonsillen 
dieses  Kranken  einen  Staphylococcus  darzustellen 
und  zu  züchten.  Ferner  will  M.  bei  subakutem 
Gelenkrheumatismus,  sowie  in  einem  Falle  von 
Chorea  Schwellungen  derNasenmusoheln  gefunden 
haben  und  er  benutzte  diese  Erfahrungen,  um  den 
Tonsillen  und  dem  Nasenrachenräume  eine  be- 
sondere Bedeutung  als  Eingangspforte  pathogener 
Bakterien  zuzuschreiben.  Dieselbe  Eingangspforte 
nimmt  er  auch  für  die  genuine  Pneumonie  ver* 
muthungsweise  in  Anspruch  und  spricht  sich 
gegen  die  Möglichkeit  der  Infektion  durch  Aspira- 
tion aus. 

Hierauf  geht  M.  zu  einer  allgemeinen  Betrach- 
tung des  Verhaltens  des  menschlichen  Organismus 
gegen  Bakterien  über,  macht  besonders  gegen  die 
Annahme  specifischer  Bakterien  bei  den  sogen.  Er- 
kältungskrankheiten Front  und  betont,  dass  die 
Frage,  wie  sich  der  Mensch  nach  seiner  Constitu- 
tion, im  verschiedenen  Alter  und  unter  verschie- 
denen äusseren  Verhältnissen  den  „ubiquitären^^ 
Bakterien  gegenüber  verhalte,  wichtiger  sei  als  die 
Erforschung  der  Bakterien  und  ihrer  Eigenschaften. 
Er  wendet  sich  zunächst  zu  den  Eiter  erregenden 
Bakterien  mit  ihrer  wechselnden  Pathogenität  auf 
intakter  Haut  und  in  Wunden  und  überträgt  die 
mit  diesen  gemachten  Erfahrungen  ohne  Weiteres 
auf  die  stets  im  Nasenrachenräume  befindlichen 
Bacillen,  die  demnach  bei  Einem  Schnupfen  oder 
Angina,  beim  Anderen  Bronchitis,  beim  Dritten 
Pneumonie  erzeugen  könnten,  falls  die  Schleim- 
hautdeckzellen irgend  welche  Schädigung  erfahren 
hätten  und  die  Oesammtconstitution  irgendwie 
alterirt  wäre.  Dieselben  Schädigungen  könnten 
auch  den  Gelenkrheumatismus  hervorrufen,  dessen 
Entstehung  besonders  durch  gering  entwickelten 
lymphatischen  Baohenring  begünstigt  werde.  Diese 
Hypoplasie  deutet  M.  als  „rheumatische  Disposi- 
tion'S  S»^®^^  &^  keine  Angaben  über  ihr  Vorkom- 
men. Er  geht  aber  noch  viel  weiter,  denn  aus  der 
Thatsache,  dass  die  Mehrzahl  der  Masern-  und 
Scharlach-Epidemien  in  die  kältere,  feuchte,  also 
dem  Bakterienwachsthume  ungünstige  Jahreszeit 
fallt  und  mit  Katarrhen  einsetzt,  schliesst  er,  dass 
die  Erreger  von  Masern  und  Scharlach  stete  Be- 
wohner unserer  Nasen-  und  Rachenschleimhaut 
seien  und  der  Ausbruch  von  Epidemien  nur  durch 
„Aenderungen  der  menschlichen  Disposition*'  be- 
gründet sei.  M.  sieht  demnach  im  Scharlach  nur 
eine  das  Kindesalter  zuerst  besonders  heftig  tref- 
fende Angina  und  Infektion  mit  parasitären  Bak- 
terien der  Mundhöhle,  ebenso  in  den  Masern,  die 
nur  durch  langsameren  und  späteren  üebertritt 
dieser  Bakterien  in  das  Blut  vom  Scharlach  ver- 
schieden seien.  In  dieser,  wie  er  meint,  „einfachen 
Weise"  glaubt  M.  diese  doch  recht  schwer  wiegen- 


den Fragen  zu  lösen  oder  den  Weg  zu  ihrer  Lösung 
zu  zeigen,  muss  zum  Schlüsse  aber  selbst  zu- 
geben, nur  „Hypothesen'^  d.  h.  nicht  bewiesene 
Thatsachen  vorgetragen  zu  haben.  Ausser  den 
Kokkenbefunden  im  peritonsillären  Gewebe  und  in 
dem  Erythemaknoten  bringt  er  aber  nicht  einmal 
Thatsachen.  Beinhard  (Strassburg). 

95.  Bin  Fall  von  Henooh'aoher  Purpura; 

von  Otto  Rommel.  (BerL  klin.  Wchnschr.  XL 
38.  1903.) 

Die  Henoch'sche  Purpura  ist  charakterisirt  durch 
das  Hinzutreten  von  Abdominalersoheinungen  zum 
Bilde  der  Purpura  rheumatica  und  durch  die  Nei- 
gung zu  Exacerbationen,  bez.  Rückfällen.  Hitthei- 
lung  eines  Krankheitfalles  bei  einem  3jähr.  Kinde. 
Die  Mutter,  die  seit  ihrem  13.  Lebensjahre  wieder- 
holt an  Darmkatarrhen  gelitten  hatte,  erkrankte 
bald  nach  dem  Kinde  ebenfalls  an  Henoch'scher 
Purpura.  B.  schliesst  daraus  auf  die  Infektiositit 
der  Erkrankung.  Indessen  konnten  weder  im 
Blute  noch  im  Endokard  Mikroorganismen  nach- 
gewiesen werden.      S  o  b  o  1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

96.  Solle  variasioni  degli  elementi  figurati 
del  sanerae  nelle  febbri  malariohe;  per  A.Dio- 
nisi.     (PolicUn.  VUI.  6.  p.  253.  1901.) 

D.  hat  seine  vor  10  Jahren  gemachten  Studien 
über  die  Schwankungen  der  Anzahl  der  rothen 
und  weissen  Blutkörperchen  im  Verlaufe  des 
Malariaanfalles  neuerdings  wieder  aufgenommen 
und  namentlich  dadurch  ergänzt,  dass  er  in  den 
verschiedenen  Stadien  des  Anfalles  gleichzeitig  das 
Blut  aus  den  kleinen  Oefässen  der  Fingerkuppe  und 
das  aus  einer  Armvene  entnommene  untersuchte. 

Bei  der  schweren  Tertiana  (Sommer -Herbst^ 
Tertiana)  fand  er  während  des  Fieberanfalles  und 
einige  Stunden  nachher  Schwankungen  der  Ery- 
throcytenzahl  und  des  Hämoglobingehaltes.  IHe 
Blutkörperchenzahl,  die  in  den  ersten  Stunden  an- 
nähernd dieselbe  blieb,  sank  nach  18  Stunden  ganz 
erheblich ;  nach  24  Stunden  war  sie  wieder  normal, 
um  von  der  31.  Stunde  an  von  Neuem  zu  sinken. 
Wie  D.  vermuthet,  hängen  diese  Schwankungen 
der  Blutkörperchenzahl  in  den  peripherischen  Oe- 
fässen mit  Kreislaufstörungen  in  den  Gapillaren 
der  inneren  Organe  zusammen.  Hier  häufen  sich 
vorzugsweise  die  parasitenhaltigen  rothen  Blut- 
körperchen an  (Marchiafava,  Bignami)  und 
geben,  da  sie  sich  langsamer  fortbewegen  als  nor- 
male rothe  Blutkörperchen,  ein  Stromhindemiss 
ab.  In  demselben  Maasse  wie  diese  Stauung  in 
den  Gapillaren  der  inneren  Organe  soll  nun  die 
Menge  der  Blutkörperchen  in  den  peripherischen 
Gefässen  wechsdn.  Der  Hämoglobingehalt  ent- 
sprach nicht  immer  der  Zahl  der  rothen  Blut- 
körperchen. Vielmehr  war  zu  gewissen  Stunden 
der  Hämoglobingehalt  stärker  vermindert,  als  nach 
der  Zahl  der  rothen  Blutkörperchen  zu  erwarten 
gewesen  wäre;  wie  sich  nachweisen  liess,  cirku- 


Tl.  Innere  UedldiL 


71 


lirten  alsdann  in  den  peripherisohen  Oefässen 
viele  parasitenhaltige  Blutkörperchen,  die  nur  eine 
geringe  Färbekraft  besasaen.  Oegen  Ende  des 
Anfiüles  bestand  dagegen  eine  vorübergehende 
Hämoglobinflmie,  vermuthlich  bedingt  durch  die 
Auflösung  der  im  Laufe  des  Anfalles  zu  Qrunde 
gegangenen  Blutkörperchen.  Bei  der  gewöhnlichen 
Tertiana  und  der  Quartana  werden  nennenswerthe 
Schwankungen  der  Brythrocytenzahl  nicht  be- 
obachtet. Wahrscheinlich  kommt  es  bei  diesen 
Fieberformen  nicht  zur  Anhäufung  der  parasiten- 
haltigen  rothen  Blutkörperchen  in  den  CapiUaren 
der  inneren  Organe,  ein  Verhalten,  wie  es  für  die 
Malaria  der  Fledermäuse,  deren  Parasiten  übrigens 
denen  der  gewöhnlichen  Tertiana  und  der  Quar- 
tana sehr  ähnlich  sind,  erwiesen  ist  (Dionisi). 
Am  Ende  des  Anfalles  besteht  eine  deutliche  Yer- 
minderung  der  Erythrocytenzahl,  die  sich  indessen 
schneller  als  bei  der  schweren  Tertiana  wieder 
ausgleicht;  mit  dieser  Hypoglobulie  fällt  eine 
vorübergehende  Hämoglobinämie  zusammen. 

Bei  allen  drei  Fieberarten  ist  während  des 
Anfalles  und  einige  Stunden  nachher  die  Zahl  der 
polynukleären  Leukocyten  in  den  peripherischen 
GeÄssen  Termindert,  die  Zahl  der  mononukleären 
Leukocyten  dagegen  normal  oder  vermehrt  Wie 
anatomisch  nachgewiesen  ist,  sammeln  sich  in  der 
That  die  polynukleären  Leukocyten  während  des 
Anfalles  in  den  CapiUaren  der  Milz  und  der  Leber 
nnd  erscheinen  daher  in  den  peripherischen  Qe- 
fässen  in  yerminderter  Zahl.    Janssen  (Rom). 

97.  Contributo  allo  atndio  delle  disartrie 
e  della  miastenia  da  causa  malaria;  par  L. 

Panichi.     (PoUcHn.  VIH  6.  p.  266.  1901.) 

P.  theilt  zunächst  2  Fälle  von  Dysarthrie  bei 
Malaria  mit,  die  bei  der  grossen  Seltenheit  von 
Sprachstörungen  bei  Malariakranken  Interesse  ver- 
dienen. 

Beide  Fälle  betrafen  joDge  Männer,  die  zum  1.  Male 
an  Malaria,  und  zwar,  wie  £e  Blntantersachang  ergab, 
an  Sommer- Herbst-Tertiana  erkrankt  waren.  Bei  beiden 
trat  die  Sprachstörong,  die  ia  einer  mangelhaften  Aus- 
sprache gewisser  Gonsonanten,  besonders  der  Zungen- 
laute r,  8,  z,  n,  in  einem  Falle  auch  in  einem  eigenthüm- 
lichen  Scandiren  bestand,  unmittelbar  nach  dem  ersten 
Fieberanfalle  auf.  Andere  schwerere  nervöse  StÖnmgen 
fehlten;  namentlich  waren  die  Bewegungen  der  Zunge 
and  der  vom  N.  facialis  versorgten  Muskeln  ganz  normal. 
Mit  dem  Eintritte  in  die  Beconvalesoenz  verschwand 
auch  die  Sprachstörung. 

Die  wenigen  bisher  beschriebenen  Fälle  be- 
treffen sämmtlich  Sommer  «Herbst -Fieberkranke. 
Die  Art  und  der  Qrad  der  Dysarthrie  wechseln 
sehr.  Meistens  ist  die  Störung  recht  hartnäckig ; 
ausnahmeweiBe  dauert  sie  nur  wenige  Taga  In 
der  Regel  tritt  wohl  vollkommene  Heüung  ein. 

P.  berichtet  noch  einen  Fall  von  schwerer  ,My- 
asäkmie*  bei  Malaria,  der  aber  leicht  verständlich  wird, 
wenn  man  hört,  dass  der  Sljähr.  Er.  schon  seit  2Vs  Mon. 
an  einer  Sommer-Herbst-Tertiana  litt  und  sehr  anämisch 
geworden  war.  Neben  der  allgemeinen  Schwäche  fiel  die 
beBondere  Muskelsohwäche  auf;  die  Hautrefleze  waren 
erloschen,  die  Sehnenreflexe  an  den  Beinen  gesteigert 


Bei  geeigneter  Behandlung  besserte  sich  der  Zustand 
schnell  Janssen  (Rom). 

98.  üeber  die  Beaiehangen  der  Moakiten 
sam  gelben  Fieber ;  von  Dr.  H  a  v  e  1  b  u  r  g.  (Berl. 
klin.  Wchnschr.  XL.  31.  32.  1902.) 

H.  weist  zunächst  nach,  dass  der  seiner  Zeit 
von  Sanarelli  angegebene  Bacillus  icteroides 
nicht  als  der  Erreger  des  Gelbfiebers  angesehen 
werden  könne,  und  geht  sodann  auf  die  Unter- 
suchungen der  amerikanischen  Commission  auf 
Cuba  ein.  Er  giebt  eine  ausführliche  Darstellung 
der  von  dieser  Commission  vorgenommenen  Yer* 
Suchsanordnung.  Das  Ergebniss  der  Beobachtungen 
lässt  sich  dahin  zusammenfassen,  dass  die  Oelb- 
fieberkeime  durch  einen  Moskito  (Culex  fasciatus) 
von  Kranken  auf  Gesunde  übertragen  werden  und 
dass  die  Entwickelung  der  Keime  im  Inneren  des 
Moskito  mindestens  12  Tage  lang  währt.  Ausser- 
dem kann  die  Krankheit  auch  experimentell  durch 
Ueberimpfung  von  Blut  eines  Qelbfieberkranken 
übertragen  werden.  Eine  Uebertragung  des  Gelb- 
fiebers durch  Wäsche  u.  s.  w.  ist  ausgeschlossen. 
Der  specifische  Erreger  der  Krankheit  ist  noch 
nicht  gefunden. 

Es  folgen  dann  noch  genauere  Angaben  über 
die  Lebensbedingungen  u.  s.  w.  des  Moskitos,  sowie 
über  die  Immunität  gewisser  Gegenden  (Gebirge). 

Die  Bethätigung  dieser  Lehren  hat  in  Havana 
schon  zu  unzweifelhaften,  greifbaren  Resultaten 
geführt  Eine  entsprechende  Aenderung  der  Qua- 
rantänevorschriften wird  nothwendig  sein. 

Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 

99.  Bin  weiterer  Beitrag  aar  Behandlang 
des  nomatöaen  Brandes  doroh  Bzciaion  des 
erkrankten  (Gewebes;  von  Prof.  von  Ranke. 
(Münchn.  med.  Wchnschr.  XLIX.  43.  1902.) 

Im  Anschlüsse  an  Masern  trat  bei  einem  Sjähr.  Kinde 
(Mädchen)  Noma  der  Genitalien  und  des  Afters  auf.  Die 
Geschwüre  wurden  in  ihrer  ganzen  Flächen-  und  Tiefen- 
ausdehnung bis  in  das  gesunde  Gewebe  excidirt  unter 
theilweiser  Vernähnng  der  Wundränder.  Vollständige 
Heilung.  Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 

100.  Beitrage  rar  intranaaalen  Vaporisa- 
tion; von  Dr.  K.  Boy6.  (Mon.-Schr. f. Ohrenhkde. 
u.  8.  w.  XXX Vn.  6.  1903.) 

B.  berichtet  über  seine  Erfahrungen  mit  der 
intranasalen  Vaporisation,  die  er,  anger^  durch 
die  Mittheilungen  von  Berthold,  in  verschie- 
denen Fällen  von  Ozaena  und  chronischer,  atro- 
phischer Rhinitis  mit  und  ohne  Betheiligung  der 
Nebenhöhlen,  ferner  in  je  einem  Falle  von  hyper- 
trophischer Rhinitis  und  KieferhOhleneiterung  ge- 
macht hat  Die  Vaporisationen  sind  ausgeführt 
mit  dem  von  Pincus  angegebenen  und  für  intra- 
nasale Zwecke  von  ihm  modificirten  Dampfapparat, 
nur  wurde  das  durchlöcherte  Katheteransatzstück 
etwas  dünner  gewählt  B.  hAlt  die  Methode  bei 
Ozaena  für  sehr  geeignet  und  heilwirkend;  bei 
Nebenhöhlenerkrankungen  enthält  er  sich  noch  eines 


72 


VL  Innere  Hedidn. 


entscheidenden  ürthelles.  Der  Fall  von  Kiefer- 
höhleneiterung  wurde  „nicht  UDgünstig^'  beeinflusst, 
ebenso  der  Fall  von  hypertrophischer  Rhinitis.  Die 
Schleimhäute  wurden  bei  atrophischer  Rhinitis  nach 
der  Vaporisation  „saftiger,  glänzender  und  feuchter*' 
und  damit  erklärt  sich  der  theil weise  Fortfsdl  der 
Borkenbildung.  Im  Anschluss  theilt  B.  24  Kranken- 
geschichten zum  Theil  sehr  ausfOhrlich  mit 

Robert  Oeorgi  (Lieipzig). 

101.  Zar  CaaoiBtik  der  tranmatiaoheii 
Larynzblatangen ;  von  Dr.  Friedrich  Rode 
in  Triest   (Wien.  klin.  Rundschau  XYII.  20. 1903.) 

Nach  der  AbtragUDg  eines  taberkolösen  Infiltrates 
der  Epiglottis  mit  der  Kra ase'schen  Doppelcurette  ent- 
stand eine  äusserst  starke  arterielle  Blutung  aus  dem 
Wundrand,  die  jeder  Therapie  spottete,  schliesslich  aber 
nach  Sstüodiger  Dauer  wohl  spontan  zum  StiUstand  kam. 
Ein  genaues  Urtheil  über  den  Grund  dieser  Blutung  lässt 
sich  natürlich  nicht  abgeben,  R.  glaubt  ihre  Ursache  in 
einer  Verletzung  der  laryngealen  äite  der  Epiglottis,  die 
dort  reichlicher  von  Blutgefässen  versorgt  wiiä,  als  auf 
der  Zungenseite,  zu  erkennen.  Da  die  blutende  Stelle 
fast  in  der  Mitte  der  Epiglottis  sass,  so  hätte  man  viel- 
leicht die  nicht  zuführende  Carotis  unterbunden,  ausser- 
dem ermuthigt  die  hohe  Mortiditätziffer  (nach  Pilz  54%) 
nicht  gerade  zu  diesem  Eingriff.  Am  ehesten  hätte  noch 
die  Pharyngotomia  subhyoidea  zum  Ziele  geführt,  da  sie 
ermöglicht,  die  Epiglottis  rasch  freizulegen  und  die  Blu- 
tung an  Ort  and  Steile  zu  stillen. 

Robert  Georgi  (Leipzig). 

102.  Klinische  Beitrage  sor  Behandlung 
der  Narbenstenoaen  des  Larynz;  von  Dr.  Otto 
Kahler.  (Wien.  klin.  Rundschau  XVIL  20  u.  21. 
1903.) 

Die  in  der  0.  G  h  i  a  r  i  'sehen  Klinik  eingeführte 
Behandlung  der  Narbenstenosen  desLarynx  beruht 
in  der  Hauptsache  auf  mechanischer  Dilatation  mit 
dem  Sehr  Otter 'sehen  Instrumentarium.  Nur 
da,  wo  die  mechanische  Behandlung  unmöglich  ist, 
ist  die  Laryngoftssur  angezeigt,  und  zwar  ist  der 
Erfolg  der  mechanischen  Behandlung  besser,  als 
der  der  blutigen.  K.  beschreibt  an  15  Fällen 
(5  Typhus,  2  Diphtherie,  2  Lues,  2  idiopathische 
Ferichondritiden,  1  Tuberkulose,  1  Stenose  nach 
Thyreotomie  und  2  unbekannter  Aetiologie)  in  sehr 
ausführlicher  Weise,  mit  genauer  Angabe  der 
Krankengeschichten,  das  Vorgehen.  Die  Besultate 
sind  recht  gut.  Die  Dauer  der  Behandlung  schwankt 
natürlich  sehr,  die  längste  dauerte  2  Jahre.  Die 
Angabe  der  Behandlungsdauer  ist  besonders  dan- 
kenswerth.  BobertGeorgi  (Leipzig). 

103.  Bzperimentelle  Beiträge  lar  Frage 
nach  der  ▼ersohiedenen  Vulnerabilität  der 
Beoarrensfaaern ;  von  Dr.  OttoFrese.  (Arch. 
f.  LaryngoL  XIIL  p.  305.  1903.) 

Um  die  klinisch  erwiesene  verschiedene  Vul- 
nerabilität der  im  Recurrens  verlaufenden  Abduktor- 
und  Adduktorfasern  zu  prüfen,  hat  Fr.  den  frei- 
gelegten Nerven  durch  G^ifte  geschädigt  Er  hat 
bei  erwachsenen,  mittelgrossen  bis  grossen  Hunden 
den  Recurrens  freigelegt  und,  nachdem  er  ihn 
durch  Outtapercha  von  derUmgebimg  isolirt  hatte, 


mit  dem  Giftstoff  getränkte  Wattebäuschdiefi  auf 
den  Nerv  gebracht  Die  Stimmbänder  wurden  dann 
durch  eine  künstliche  Trachealüfibung  beobachtet 

Aeth«r,  Chloroform,  Phy  sostigmin,  Atropin,  Mor- 
phin und  Opium  waren  ohne  Wirkung  auf  die  peri- 
pherische Nervenfaser.  VtPi^<>^  CocainUtenng  war 
gleichfalls  wirkungslos.  1 — 2proo.  GooainKteung 
bewirkte  nach  einer  Latenzzeit  von  5 — 20  Minuten 
Nachlassen  der  spontanen  Beweglichkeit  des  Stimm- 
bandes, und  zwar  zuerst  der  Abduktion.*  Beim 
Verschwinden  der  Cocainwirkung  kehrte  die  Ab- 
duktion  auch  später  zurück  als  die  Adduktion. 
Elektrische  Reizung  des  Nerven  central  von  der 
Läsionstelle  ergab  in  einigen  F&llen  von  totaler 
Stimmbandlähmung  Adduktion.  Die  elektrische 
Erregbarkeit  kehrte  immer  früher  zurück  als  die 
spontane. 

5proc.  Ck)cainl5Bung  führte  ohne  unterschied  in 
der  Schädigung  der  verschiedenen  Fasern  schnell 
zu  völliger  Lähmung  des  Stimmbandes  bei  typischer 
Cadaverstellung.  Bei  Nachlass  der  lähmenden  Wir- 
kung nach  20—45  Minuten  erholten  sich  zuerst 
die  Adduktoren. 

3-  und  5proc.  Carbollösungen  waren  in  der  Wir- 
kung dem  Cocain  ganz  gleich.  Wässerige  Ammo- 
niaklösung lähmte  das  Stimmband  fast  augenbliok- 
lieh.  Hier  kehrte  die  Beweglichkeit  nur  in  einem 
Falle«  in  geringem  Grade  wieder,  und  zwar  fonk- 
tionirten  dabei  die  Erweiterer  besser  als  die  Ver- 
engerer. Elektrische  Reizung  peripherisch  von  der 
Läsionstelle  ergab  stets  Adduktion,  dagegen  be- 
wirkte Reizung  der  Läsionstelle  und  einmal  auch 
Reizung  der  centralen  Nervenstrecke  Abduktion. 

Weitere  Versuche  am  curarisirten  Hunde  zeig- 
ten, dass  die  Adduktoren  bei  Curarevergiftung 
erheblich  früher  erlahmen  als  die  Abduktoren; 
ferner  dass  zwischen  den  Endorganen  der  ISr- 
weiterer  und  Verengerer  ein  physiologischer  Unter- 
schied nicht  besteht,  dass  die  Abduktoren  aber 
stärkere  motorische  Reize  vom  Centralorgan  er- 
halten als  die  Adduktoren. 

Rudolf  Heymann  (Leipzig). 

104.  Beitrag  rar  Frage  des  Uebergangee 
gatartlger  Kehlkop^eaohwülate  in  bösartige ; 

von  Prof.  V.  Hinsberg  in  Breslau.  (Arch.  f. 
Laryngol.  XIII.  p.  353.  1903.) 

Einem  73jähr.,  im  üebrigen  gesunden  Manne  wurde 
am  2.  Mai  1899  eine  wallnussgrosse  Granolationgeschwulst 
aus  dem  Kehlkopf  von  der  Gegend  des  rechten  Ary- 
knorpels  entfernt  8  Monate  später  wurde  ein  haselnuss- 
grosser,  histologisch  ganz  ähnhoher  Tumor  von  der  rech- 
ten aryepiglottischen  Falte  nahe  dem  Giessbeokenknorpel 
entfernt.  Noch  3  Woohen  später  wurden  aas  der  jetzt 
verdickten  rechten  aryepiglottischen  Falte  einige  Stücke 
herausgeschnitten,  darunter  ein  Vt-srbsengrosses  Knöt- 
chen, das  dem  freien  Bande  der  Falte  angesessen  zu 
haben  schien.  Es  zeigte  mikroskopisch  die  ohanütte- 
ristisohen  Merkmale  eines  beginnenden  Carcinoms  und 
schien  gerade  von  derExstirpationstelle  der  Fibrome  aus- 
gegangen zu  sein.  In  der  Umgebung  trug  das  Deck- 
epithel kleine  papillomartige  Ezkresoenzen,  das  subepi- 
theliale Gewebe  war  stark  kleinzellig  inätrirt.    Nach 


Yn.   GebbrtBhfllfe,  Franen-  und  Einderfaeillninde. 


73 


wieder  3  Wochen  wurde  aus  dem  bintersten  Theile  des 
rechten  Sinns  Morgagni  ein  etwa  erhsengrosses  Knötchen 
ezcidirt  Es  bestand  aus  fibromatösem  Gewebe  und 
Epithelmassen  zweifelhafter  Natur.  In  den  nächsten 
7  Monaten  nahm  die  aryepiglottische  Falte  wieder  an- 
nShernfl  Bormale  Form  und  Aussehen  an.  Als  Pai  dann 
nach  einer  Pause  von  8  Monaten  wiederkam,  fand  sich 
am  rechten  Sternocleidomastoideus  eine  Reihe  erbsen- 
grosser  Drusen,  die  rechte  aryepiglottische  Falte  in  einen 
dicken  Tumorstrang  verwandelt  Ein  davon  entferntes 
Stock  erwies  sich  als  sehr  zellenreiches  Garcinom  mit 
wenig  Stroma.  Der  Tumor  wuchs  sehr  rasche  verlegte 
nach  3  Monaten  fast  den  ganzen  Eehlkopfeingang,  die 
Drüsen  vergrösserten  sich  und  derE^nährungznstand  des 
Kr.  verschlechterte  sich. 

H.  sieht  den  das  2.  Mal  entfernten  Tumor  fflr 
ein  Beddiv  des  inerat  entfernten  gutartigen  Tumor 
an,  ebenso  hfilt  er  den  suletst  entfernten  Tumor 
fQr  ein  Recidiv  des  16  Monate  vorher  operirten 
Caioinoms.  In  Bezug  auf  den  Zusammenhang 
swischen  den  gutartigen  und  den  Msartigen  Ge- 
schwülsten meint  er,  dass  es  sieh  nioht  etwa  um 
eine  Umwandlung  einer  gutartigen  Qesohwulst  in 
ein  Gareinom  in  Folge  des  endolaryngealen  Bin- 
griifes  handelte,  sondern  dass  das  Carcinom  einen 


selbständigen  Tumor,  eine  Art  Narbencaroinom 
darstellt,  fQr  dessen  Entstehung  2  Momente  ver- 
antwortlioh  zu  machen  sind,  nämlioh  1)  chronisoh 
entzündliche  Vorgänge  in  der  Umgebung  der 
früheren  Ansatzstelle  derBindegewebegesohwülste, 
die  den  Boden  für  die  Entstehung  eines  Caroinoms 
vorbereiteten  und  die  selbst  durch  die  Insulte  hervor- 
gerufen waren,  die  die  BindegewebegesohwÜlste 
bei  jedem  Sohluokakt,  beim  Athmen  und  Sprechen 
auf  ihre  Umgebung  ausübten,  und  2)  der  endo^ 
laryngeale  Eingriff,  der  die  so  geschaffene  Dispo- 
sition gewissermaassen  auslöste  und  so  als  öelegen- 
heitursaohe  fflr  die  Entwickelung  des  Caroinoms 
diente. 

Auf  Grund  der  Sammelforsohung  hatte  S  e  m  o  n 
gesagt,  dass  seiner  Ansicht  nach  ein  Carcinom 
durch  einen  endolaryngealen  Eingriff  nicht  erzeugt 
wird,  ohne  dass  noch  ein  anderer,  gegenwärtig 
noch  unbekannter  Faktor  hinzutrete.  Diesen  Faktor 
steht  nun  H.  in  dem  mitgetheilten  Falle  in  den 
Veränderungen  in  der  Umgebung  des  Fibromstieles. 
Budolf  Heymann  (Leipzig). 


VII.   Qeburt8haife,  Frauen*  und  Kinderhellkunde. 


105.  Ueber  BephantiasUi  TulYae  ohroaiotf 
ulcerosa  (sy philitioa) ;  von  0.  B  a  m  b  e  r  g.  (Arch. 
f.  Gynäkol.  LXVH.  3.  p.  691.  1908.) 

Nach  Besprechung  der  Literatur  theilt  B.  2  Fälle 
von  elephantiastischer  Vergr(y6aQrung  der  Yulva 
mit  chronischen  Ulcerationen  nüt,  die  in  dem  einen 
Falle  mit  Infiltration  des  Parametrium,  Inconti- 
nentia urinae,  Uretercompression  vergesellschaftet 
waren.  Die  Anamnese  ergab  beide  Male  Lues,  die 
antilaetische  Behandlung  mit  Jodkalium  hatte 
schlagenden  Erfolg.  B.  fasst  die  Erkrankungen  als 
luetischer  Natur  auf  und  tritt  B.  Freund  gegen- 
über, der  ähnliche  Fälle  als  Tuberkulose  der  Yulva 
schilderte  (Beitr.  z.Oeburtsh.  u.  Gynäkol.  V.  p.  243. 
1901).  Zu  dieser  Diagnose  m(l8sen  wenigstens 
Taberkelbacillen  gefunden  werden;  auch  s<dl  die 
Impfung  auf  das  Yersuchsthier  erfolgreidi  gewesen 
sein.  Femer  muss  der  Befund  makroskopisch  und 
histologisch  (typische  Tuberkel  und  Riesenzellen) 
dem  bei  Lupus  anderer  Theile  entsprechen. 

Kurt  Eamann  (Berlin). 

106.  Zar  Prophylaxe  der  Qynatreaia ;  Ton 
L  Pincus.  (Mon.-Sohr.  f.  Oeburtsh.  u.  Oynäkol. 
XVn.  5.  p.  614.  1903.) 

Die  Oynatresien  entstehen  1)  intrauterin  durch 
dauerndes  Aneinanderliegen  der  Wandung  des 
Oenitalkanals ,  bei  mehr  oder  weniger  ezoessiver 
Ausbildung  der  Schleimhautüaltungen  und  Fehlen 
des  physiologischen  Detritus ;  totale  Atresie  kann 
nur  vorkommen  bei  mangeUiafter  Entwickelung 
oder  \m  völligem  Fehlen  der  Längsfalten ;  2)  durch 
gonorrhoische  Infektionen  der  Yaginalschleimhaut 
der  Neugeborenen  (intra  oder  post  partum)  von 
Seiten  der  gonorrhoisch  infioirten  Ereissenden; 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft.  1. 


3)  durch  entzündliche  Yorgänge  bei  destruirenden 
Constitutionanomalien  und  sekundären  infektiösen, 
vaginal  lokalisirten  Processen  embolischer  und 
thrombotischer  Natur  im  Yerlaufe  schwerer  In- 
fektionkrankheiten* 

Zur  Yerhfitung  empfiehlt  F.  systematische 
Untersuchungen  der  Genitalien  aller  neugeborenen 
Mädchen  nach  der  Geburt,  bei  Ausschluss  von 
Gonorrhoe,  mit  Eupfersonde,  event  mit  Trennung 
einer  vorhandenen  Yerschlussmembran,  femer  bei 
Gonorrhoe  der  Ereissenden  Binträufelung  von 
HOUensteinlOsung  in  die  Yulva  und  das  Yestibulum 
mit  nachfolgender  Abspülung  mit  schwacher  Eoch-. 
Salzlösung,  endlich  bei  schweren  Infektionkrank- 
heiten peinliche  Sauberkeit  der  Yulva,  Beachtung 
von  Blut-  und  Eiterabgang.  Sind  solche  Erank- 
heiten  vorausgegangen,  so  sind  Molimina  menstrua- 
lia  und  vikarürende  Blutungen  zu  beachten.  Die 
Trägerinnen  der  Gynatresie  soUen  nach  P.  theils 
durch  die  Schmerzen,  theils  durch  die  plötzliche, 
nicht  selten  in  Form  eines  Blutsturzes  nach  üeber- 
Windung  der  Yerklebung  auftretende  erste  Men- 
struation schwere  Erschfltterungen  in  ihrem  Nerven- 
system erleiden.  J.  Praeger  (Chemnitz). 

107.  Zur  Therapie  der  Gynatresien;  von 

Dr.  Jos.  Halb  an  in  Wien.  (Ztschr.  f.  (Jeburtsh. 
u.  Gynäkol.  XUX.  1.  p.  17.  1903.) 

H.  bespricht  nur  die  Behandlung  der  hohen 
Scheiden-  und  Gervixatresie  und  führt  2  Fälle  aus 
der  Schaute 'sehen  Elinik  mit  Uterus  unicomis 
und  rudimentärem  Nebenhom  an.  Der  1.  Fall,  in 
dem  sich  der  Uterus  unicomis  atretisch  (hohe 
Scheidenatresie  und  Cervixhy poplasie)  undhämato- 
metrisch  fand,  ist  insofern  nioht  ohne  Interesse, 
10 


74 


7IL  GebnrfshfUfe,  Frauen*  und  Einderheillninde. 


als  hier  der  grossen  Entfernung  des  Uterus  vom 
Yaginalblindsacke  w^gen  nicht  der  untere  Pol  des 
Bluttnmor  incidirt,  sondern  aus  dem  Fundus  uteri 
ein  Keil  exddirt  und  die  Verbindung  seiner  Schleim- 
haut mit  der  der  Vagina  durch  starke  Anteversio 
des  sonst  mobilen  Organs  erreicht  wurda  Die 
Menstruation  erfolgte  später  regelmässig  alle  3  bis 
4  Wochen  und  fast  ohne  Schmerz.  Im  2.  Falle 
menstruirte  der  entwickelte  Uterus  normal,  im 
Nebenhom,  linken  Ovarium  und  rechten  lig.  rotun- 
dum  bestand  eine  Hftmatometra.  Hier  wurde  das 
Nebenhom  ezstirpirt  Beide  Operationen  durch 
Laparotomie.  ELTeuffel  (Berlin). 

108.  Oaatration  wegen  fünkttonirender 
OYarien  bei  mdimentirer  Bntwiokelimg  der 
Mflllex^sohen  Qinge;  yon  R.  Oradenwits  in 
Breslau.  (Mon.-Schr.  f.  Qeburtsh.  u.  OynäkoL  XVII. 
5.  p.  627.  1903.) 

Die  ISjKhr.Pat  hatte  seit  2— SJahreainS— 4wöehi- 
gen  Zwisohenzeiten  heftice  Sohmerzen  im  ünterleibe,  die 
sich  in  letzter  Zeit  stark  steigerten.  Die  Periode  war 
bisher nioht eingetreten.  Befand:  Kleine,  ziemlich krftft^; 

gebaute  Person.  Mammae  gut  entwickelt  Angeborener 
efekt  beider  Eckzähne.  An  den  äusseren  OcMhlechts- 
theilen  Haarwuchs  normal ;  grosse  und  kleine  Schamlippen 
wohlgebildet,  Damm  ziemlich  hoch;  After  an  normaler 
Stelle.  EUtons  klein ;  Hamröhrenöfhang  sehr  weit  Hinter 
ihr  eine  Delle,  entsprechend  dem  Scheideoeingange,  kein 
Hymen.  Bei  Untersuchung  Tom  Mastdärme  aus  fohlte 
man  einen  kleinen  quer  yerlauf  enden  Strang,  anscheinend 
zwischen  Blase  und  Mastdarm  gelegen  und  wohl  der 
mdimentären  Gebärmutter  entsprechend.  Beide  Eier- 
stöcke an  normaler  Stelle. 

Nach  Tergeblichen  Versuchen,  die  Schmerzen  zu 
lindem,  und  nachdem  festgestellt  war,  dass  Pat  nicht 
hysterisch  sei,  wurde  am  17.  Sept  1902  die  Castration 
vorgenommen.  Der  rechte  und  linke  läleiter  gingen  nach 
der  Mitte  zu  in  je  einen  bleistiftstarken  Strang  über,  der 
zwischen  Blase  und  Mastdarm  im  Bauchfelle  endigte. 
Zwischen  beiden  Strängen  2  cm  Zwischenraum.  Erst 
rechts,  dann  links  wurden  Eierstock,  Eileiter  und  Oebär- 
mutterrudiment  im  Ganzen  entfernt  Der  Verlauf  war 
normal  Von  Bildung  einer  Scheide  wurde  Abstand  ge- 
nommen. Die  verlobte  Pat.  entschloes  sich,  nachdem  ihr 
die  Missbildung  bekannt  geworden,  nicht  zu  heirathen. 

Die  entfernten  Eileiter  waren  stark  geschlängelt, 
11,  bez.  12  cm  lang;  die  Eierstöcke  ein  wenig  vergrössert, 
kleincystisoh  entajrtet  Die  Rudimente  der  Geb&rmutter 
(rechts  3.2,  links  3.5  cm  lang)  bestanden  aus  Bindegewebe 
und  glatten  Moskel&sem  ohne  irgend  ein  Lumen. 

Bisher  sind  23  Kranke  in  gleicher  Weise  ope- 
rirt  worden,  yon  denen  2  in  vorantiseptischer  Zeit 
starben,  eine  in  Folge  einer  neryOsen  Gastritis  sich 
nach  der  Operation  übler  befand  als  yorher. 

J.  Praeger  (Chemnitz). 

100.    Menatmation  und  Oorpxm  latemn; 

yon  0.  LindenthaL    (Wien.   klin.  Wchnschr. 
XVL  11.  1903.) 

Gelegentlich  einer  Entfernung  des  rechten  Eier- 
stockes, der  in  ein  Dermoid  umgewandelt  war,  fand  L.' 
einen  frisch  geplatzten  Follikel  am  linken  Eierstocke.  Am 
3.  Tage  nach  der  Operation  trat  eine  Blutung  ans  den 
GesoUechtstheilen  auf,  die  4  Tage  dauerte.  Die  letzte 
Periode  war  11  Tage  vor  der  Operation  eingetreten.  Die 
nächste  kehrte  dann  nicht  18  Tage  nach  der  Operation, 
sondern  erst  4  Wochen  nach  diesem  Termine  wieder. 


L.  sieht  die  Blutung  nach  der  Operation  als  ye^ 
frühte  Menstruation  an,  bedingt  durch  dieFoUikel- 
berstung,  bez.  die  Bildung  des  Corpus  luteum 
menstruationis,  die  wahrscheinlich  durch  brfiske 
Palpation  yorlMffnung  der  Bauchhöhle  yerursaoht 
war.  Er  stellt  sich  yor,  dass  in  der  Norm  ent- 
weder der  eine  oder  der  andere  Bierstock  in  einem 
Menstruationinteryalle  ein  reifes  ES  liefert  und  nicht 
beide  gleichzeitig.  Er  nimmt  weiter  an,  dasa,  wie 
in  seinem  Falle,  die  Amenorrhoe  nach  einseitiger 
Oyariotomie  darauf  surfickzufUhren  ist,  dass  gerade 
der  entfernte  Eierstock  diejenigen  Follikel  enthalten 
haben  könnte,  die  die  Anregung  zu  den  zu  er- 
wartenden menstruellen  Ausscheidungen  absugeben 
hfttten.  Der  Wegfall  emea  Eierstockes  wird  nicht 
in  allen  Fällen  durch  yicariirende  Oompensation 
des  zurückbleibenden,  weder  unmittelbar  nach  dem 
Wegfalle,  noch  längere  Zeit  nachher,  ausgeglichen; 
dieser  Wegfall  kann  yielmehr  zeitweise  Amencm^iOe 
zur  Folge  haben.  Als  das  auslosende  Moment  für 
die  Menstruation  sieht  L.  das  Sekret  des  Corpus 
luteum  an,  das  eine  DrOse  mit  innerer  Sekretion 
yorsteUt  So  lange  kein  Corpus  luteum  gebildet 
wird,  bleiben  die  Oeschlechtstheile  infantil,  erfolgt 
auch  keine  menstruelle  Ausscheidung.  Wenn  ein 
Corpus  luteum  nicht  mehr  gebildet  wird,  treten 
regreeaiye  Verftnderungen  am  Genitale  auf;  foUikel- 
haltiges  Gewebe  ist  sowohl  yor,  als  nadi  der  Ge- 
schlechtsreife yorhanden.  J.  Praeger  (Chemnitz). 

110.  Zar  BtiUling  inroftuer  Menatmal- 
blatongen;  yon  Prof.  Schflle  in  Freiburg  i.  B. 
(Fortschr.  d.  Med.  XXI.  20.  1903.) 

Seh.  yerstftrkt  die  yon  Kussmaul  ange- 
gebene Wattetamponade  der  Scheide  dadurch,  dass 
er  die  Tampons  yor  der  Einführung  in  3 — 5proc 
warme  GelatinelOsung  eintaucht  Der  Erfolg  war 
jedesmal  yorzüglich,  weshalb  Seh.  das  Verfahren 
sehr  empfiehlt     Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

111.  Anatomifohe  und  kilnische  Beitr&ge 
rar  Vaporlsfttton  dea  Utems;  yon  H.  Fuchs. 
(Arch.  f.  QynftkoL  LXIX.  1.  p.  100.  1903.) 

Der  Zweck  der  Arbeit  ist,  die  Indikationen  zur 
Vaporisation  auf  Gebiete  zu  beschränken,  wo  wirk- 
lich dasBedflrfniss  eines  neuen  Heilfaktors  yorliegt 
und  auf  diesen  die  LeistungsHÜiigkeit  dee  Ver- 
fahrens bei  der  systematisch  durchgefQhrten  Com- 
bination  der  Ausschabung  mit  der  Dampfanwendong 
zu  erweisen. 

Benutzt  wurde  der  yonPincus  angegebene 
Kessel  mit  dem  Schutzrohre  yon  Dührssen«  Der 
Ceryikalkanal  wurde  mit  Vortheil  stets  am  Abend 
yor  der  Operation  mit  Tupelo-Stift  erweitert 
Die  besten  Besultate  ergab  die  Anwendung  h<^er 
Temperaturen  (116— 120*  C.  im  Eeeeel)  bei  einer 
Dauer  yon  30 — 46  Sekunden.  Ungere  Anw«i- 
düng  niedrigerer  Temperaturen  erzielt  nicht  die  be- 
absichtigte Oberflfichen-Schorfbildung,  sondern  liat 
Tiefenwirkung,  zerstört  die  Drfisenlager  und  ermOg^ 


YIL  QeburtBhülfe,  Frauen*  und  Kinderheilkunde. 


75 


Mt  Verklebungen.  Der  Vaporisation  wurde  prin* 
dpiell  dieAbraao  der  Schleimhaut  yorangesohickt, 
weil  man  bei  deren  wechaelnder  Dicke  erat  nach  der 
Entfernung  die  Intensität  der  Dampf  Wirkung  modu- 
liren  kann.  Ferner  wurde  regelmftssig  erst  die 
Blutung  gestillt,  suletst  am  wirksamsten  mit  Wasser- 
Btofbuperoxyd.  Dm  die  Adnexe  genau  abtasten, 
mid  den  Uterus  austasten  zu  kOnnen,  wurde  immer 
narkotisirt  Bleiben  nach  der  Vaporisation  noch  Blu- 
ittogan  bestehen,  oder  bringen  die  nfiohsten  Hen- 
stmationen  noch  verstärkten  Blutabgang,  so  ist  nach 
F.'s  Erfahrung  an  verlangsamte  SchorflOsung  lu 
denken,  und  man  muss  den  Uterus  zunächst  mecha- 
nisch reinigen,  ehe  man  wieder  yapoi^irt  oder  gar 
total  exstirpirt 

Unter  den  Indikationen  gebührt  der  erste  Platz 
sUen  lebenbedrohlichen  Blutungen,  die  einfacheren 
Mitteln  trotzen.  Bei  Metrorrhagien  auf  hämophiler 
Basis  ist  die  Atmokausis  die  Operation.  Sie  ist 
auch  sehr  erfolgreich  bei  Myomblutungen.  Ab* 
lehnend  verhält  sich  F.  gegenüber  der  hämorrha- 
gischen Bndometritis  noch  gebärf&higer  Frauen,  er 
macht  sie  hier  nur  zur  Vermeidung  der  Uterus- 
ezstirpation.  Dahin  gehört  auch  die  Beseitigung 
der  Menses  bei  erschöpfenden  AUgemeinerkran- 
kungen  (Tuberkulose).  Die  besten  Erfolge  erreichte 
F.  bei  präklimakterischen  Blutungen ;  hier  wurde 
durch  die  Dampfwirkung  ausserdem  eine  intensive, 
langdauemde  Contraktion  des  Uterus  ausgelöst. 

Die  Erfolge  waren  nicht  nur  momentan,  sondern 
auch  bei  längerer  Beobachtung  sehr  gut  (88.2%). 
Die  sehr  ungleichen  Resultate  bei  bakteriellen  Er- 
krankungen des  Uterus  lassen  noch  keine  Schluss- 
folgerungen zu.  Solche  sind  auch  bei  der  Ueber- 
legenheit  chemischer  Aetzmittel  und  der  fraglichen 
ZuUsfiigkeit  der  Methode  wegen  Unsicherheit  des 
Ausschlusses  von  Adnexerkrankungen  schwerlich 
zu  erwarten.  Kurt  Eamann  (Berlin). 

112.  On  paratnbAl  haomatooele;  by  W.  S. 
Handley,  London.  (Joum.  of  Obst,  and  Gyn.  of 
the  Brit  Emp.  Dec.  1902.) 

Nach  Säen g er  sollen  alle  intraperitonäalen 
Hämatocelen,  die  in  Verbindung  mit  der  Tube 
stehen,  peritubar  sein ;  die  offene  Tube,  selbst  mit 
Blut  gefüllt,  senkt  sich  in  die  Hämatooele  ein  und 
ihr  abdominaler  Theil  wird  von  dieser  eingehüllt 
H.  veröffentlicht  nun  einen  Fall,  in  dem  er  eine 
abgekapselte  gesohwulstfOrmige  Hänuitocele  ent- 
fernte, die  die  Bissstelle  im  Eileiter  umfasste  und 
die  er  deswegen  paratubar  nennt  Die  Rissstelle 
war  bereits  verheilt  (Ruptur  wahrscheinlich  am 
3.  Februar,  Operation  am  26.  Mai  1902).  Die 
innersten  Schichten  des  Blutklumpen  waren  die 
ältesten,  die  Oberfläche  des  Sackes  war  spiegel- 
gktt,  wie  das  BauchfelL  Ueberreste  des  Eies  wur- 
den nicht  gefunden.  H.  nimmt  an,  dass  nach  der 
Ruptur  ^er  tubare  Abort  stattgefunden  hat,  und 
dass  das  Ei  in  der  Bauchhöhle  zu  Grunde  ge- 
gangen ist  J.  P.raeg er  (Chemnitz). 


113.  Die  BeMhairenheit  dea  Blutea  in  der 
Sohwangeiflohafk  and  der  <Hburt;  von  Dr.  W. 

Zangemeister  in  Leipzig.  (Ztschr.  f.  Qeburtsh. 
u.  GynäkoL  XLIX.  1.  p.  92.  1903.) 

Z.  hielt  sich  bei  seinen  Untersuchungen  in 
erster  Linie  an  das  Serum,  weil  schon  geringe  Ver- 
mehrung der  rothen  Blutkörperchen  eine  stärkere 
Verdünnung  des  Serum  zu  verdecken  vermag,  und 
fand,  dass  bei  der  Schwangeren  das  specifische 
Gtewicht  und  der  läweissgehalt  nicht  unbeträcht- 
lich niedriger  liegen  als  bei  der  Nichtschwangeren, 
ebenso  die  molekulare  Conoentration  geringer  ist, 
dagegen  der  Ctohalt  des  Serum  an  Ghloriden  etwas 
hoher  ist  als  ausserhalb  der  Schwangerschaft 
Der  Antheil  der  übrigen  Salze  ist  wiederum  kleiner 
als  sonst  Vom  etwa  9.  Wochenbett-Tage  an  steht 
die  Blutzusammensetzung  der  ursprünglichen  wie- 
der sehr  nahe.  Das  Blutplasma  ist  also  nach  diesen 
Befunden  in  der  Schwangerschaft  wasserreicher, 
so  dass  es  nicht  unberechtigt  erscheint,  den  schon 
früher  verfochtenen  Begriff  einer  Bluthydrämie 
wieder  zu  Ehren  zu  bringen.  Genauer  genommen 
handelt  es  sich  aber  um  eine  Hydroplasmie.  Die 
Zahl  der  rothen  Blutkörperchen  liegt  bei  der 
schwangeren  Frau  eher  etwas  hOher  als  sonst 

Für  die  Alkalescenz  des  Sdiwangeren-Blutes 
fand  Z.  im  Gegensatze  zuStrauss  eine  Herab- 
setzung, will  seine  Zahlen  aber  wegen  der  Un- 
sicherheit der  Methoden  nicht  als  sicher  beweisend 
angesehen  haben.  KTeuffel  (Berlin). 

114.  Ueber  die  Ursachen  der  Blatdraok« 
•teigening  während  der  Gtoburt;  von  H.  Sohroe- 

der  in  Bonn.  (Mon.-Schr.  f.  Oeburtsh.  u.  GynäkoL 
XVIL  ö.  p.  661.  1903.) 

Sehr,  tritt  in  diesem  Aufsatze  von  Neuem  für 
die  Richtigkeit  der  Ergebnisse  seiner  Untersuchun- 
gen über  den  Stand  des  Blutdruckes  während  der 
Schwangerschaft  und  Geburt  gegenüber  den  ESn- 
wänden  Fellner 's  ein.  Bezüglich  der  Diffe- 
renzen, die  sich  zwischen  den  Resultaten  der  beiden 
Autoren  ergaben,  ist  auf  die  Referate  der  Unter- 
suchungen Schr.'s  und  Fellner 's  zu  verweisen. 
J.  Praeger  (Chemnitz). 

115.  Die  Blutongen  nach  der  Gtoburt,  ihre 
Entstehung  und  Behandlang;  von  Dr.  Georg 
Burckhard.  (Würzb.  Abhandl.  a.  d.  Gesammt- 
geb.  d.  prakt  Med.  m.  6.  1903.) 

B.  warnt  vor  jedem  vorzeitigen  und  unnOthigen 
Reiben,  Kneten  oder  Drücken  am  Uterus  während 
der  Nachgeburtperiode,  da  hierdurch  der  LOsungs- 
mechanismus  gestOrt  und  eine  theilweise  LOsung 
der  Placenta  mit  Blutungen  hervorgerufen  wird. 

Die  Behandlung  der  theilweisen  PlacentalOsung 
besteht  in  Uterusmassage,  AnwendungdesCred6'- 
schen  Handgriffes  eventuell  in  Narkose  und  end- 
lich in  der  manuellen  PlacentalOsung.  Vor  der  Aus^ 
führung  der  manuellen  PlacentalOsung  verlangt  B. 
Desinfektion  der  Scheide,  nach  Vollendung  der 


76 


VII.  QeburtahQlfe,  Frauen-  und  KinderiieUlnuide. 


Operation  dagegen  AuBspfllung  des  Uterus  mit 
Lysol,  Lysoform  oder  40 — 50proa  Alkohol.  Auf 
die  Wichtigkeit  der  subjektiven  und  objektiven 
Desinfektion  bei  det  grossen  Qeßlhrliohkeit  der 
manuellen  FlacentalOsung  weist  K  besonders  hin. 

Blutungen  nach  Ausstossung  der  Plaoenta  sind 
bedingt  entweder  durdi  Verletzungen,  oder  durch 
Atonie  des  Uterus  oder  durch  zurückgebliebene 
Flacentaresta 

Bei  der  Therapie  det  atonischen  Blutung  be- 
spricht B.  die  Massage,  die  subcutane  Srgotin- 
anwendung,  kalte  und  heisse  Duschen  der  Scheide 
und  des  Uterus,  die  Gombination  von  äusserer  und 
innerer  Massage,  die  Compression  der  A<ffta  und 
die  Dflhrssen 'sehe  Uterustamponade  mit  Jodo- 
formgaze. Als  Mittel  gegen  die  AnSmie  werden 
Autotransfusion,  Klysmata  von  warmem  Wasser, 
physiologischer  Kochsalzlösung  und  BothweiD,  sub- 
cutane oder  intravenöse  Infusionen  mit  erwärmter 
steriler  Kochsalzlösung  erwähnt 

Bei  Besprechung  der  Behandlung  der  Gervix- 
risse  empfiehlt  B.  die  Tamponade  mehr  ffir  ge- 
ringere Risse  und  fOr  die  allgemeine  Praxis;  die 
Naht  des  Risses  nach  Herabziehen  des  Uterus  mit 
Hakenzangen  hUt  B.  mehr  für  die  klinische  Be- 
handlung geeignet  Die  Abklemmung  der  beiden 
Arteriae  uterinae  mit  Muzeux'schen  Zangen 
erscheint  B.  zur  allgemeinen  Einführung  als  zu 
heroisch;  doch  kann  das  Verfahren  gelegentlich 
mit  Nutzen  angewandt  werden.  Blutende  Schei- 
den- und  Klitorisrisse  werden  umstechen  oder  ver- 
näht Veranlassen  zurückgebliebene  Plaoenta- 
oder  Eihautreste  Blutungen,  so  müssen  sie  entfernt 
werden.  Arth.Hoffmann  (Darmstadt). 

116.  Zar  Frage  über  die  operative  Be- 
handlung der  Ütemsruptur;  von  N.  K do- 
rn enk  in.  (Mon.-Schr.  f.  Geburtsh.  u.  Gynäkol. 
XVn.  3.  p.  345.  1903.) 

Nach  ausführlicher  Mittheilung  von  5  Fällen 
von  Uterusruptur  beschäftigt  sich  K.  eingehend 
mit  den  Hauptgefahren  der  Uterusruptur,  der  Blu- 
tung und  der  Sepsis^  und  kommt  auf  Grund  der 
bekannten  kUnüehen  Statistiken  zu  dem  Schlüsse, 
dass  die  Gefahr  der  sekundären  Mutung  nach  meh- 
reren Stunden  und  selbst  Tagen  eine  enorm  grosse 
ist,  während  die  primäre  Blutung  sehr  selten  un- 
mittelbar zum  Tode  führt  Am  drohendsten  ist 
die  Blutung  aus  dem  Bisse  der  Ligg.  lata.  Die 
Gefahr  der  sekundären  Blutung  besteht  besonders 
bei  Entbindung  per  vias  naturales. 

Was  die  Gefahr  der  Sepsis  anlangt,  so  glaubt 
K.,  dass  die  Wunden  bei  Uterusrupturen  fast  regel- 
mässig inficirt  seien.  Die  Behandlung  hat  nicht 
nur  die  primäre  Blutung  zu  stillen,  sondern  auch 
die  Möglichkeit  einer  Nachblutung  auszuschliessen; 
sie  hat  femer  nicht  nur  eine  ausgesprochene  Infek- 
tion zu  bekämpfen,  sondern  muss  auch  der  zu  ge- 
wärtigenden den  Boden  entziehen.  Als  das  ratio- 
nellste Verfahren  betrachtet  K.  die  LaparotomiCi 


Unterbindung  der  blutenden  Gefässe  und  die  radi- 
kale Entfernung  des  inficirten  Ocganes  durch  die 
totale  abdominale  Utenisexstirpation  mit  Drai- 
nhrung  nach  der  Scheide.  Alle  übrigen  Methoden 
leisten  weniger.  Die  oonservative  abdominale  Naht 
ist  zwar  das  idealste  Verfahren,  giebt  aber  bis  jetzt 
ungünstige  Besultate. 

Die  Entbindung  ist  grundsätzlich  auf  die  für 
die  Mutter  schonendste  Weise  durchzuführen.  Ein 
theUweise  oder  ganz  in  die  Bauchhöhle  ausgetre- 
tenes Kind  darf  keinesfaUs  in  den  Uterus  zurück- 
gezogen werden ;  ebenso  muss  bei  hoch  über  dem 
Becken  stehendem  Kopfe  oder  bei  Schieflage  ein 
noch  ganz  im  Uterus  befindliches  Kind  per  abdomen 
entwickelt  werden.  Die  Wendung  ist  unbedingt 
verboten.  An  den  tief  im  Becken  stehenden  Kopf 
soll  bei  lebender  Frucht  die  Zange  angelegt  weiden ; 
die  todte  Frucht  ist  zu  perforiren.  Bei  Becken- 
endlage ist  zu  extrahiren,  eventuell  mit  Perforation 
des  nachfolgenden  Kopfes. 

In  der  Folge  geht  dann  K.  kritisch  die  ver- 
schiedenen Statistiken  der  letzten  Jahre  durch  nach 
der  Berechtigung  der  verschiedenen  Operationen 
und  stellt  zum  Schlüsse  folgende  Thesen  auf: 
Es  giebt  keinen  thatsächlichen  und  prinoipiellen 
Unterschied  zwischen  oompleten  und  incompleten 
Rupturen.  Die  Operation  giebt  weit  bessere  Be- 
sultate als  das  oonservative  Verfahren  und  ist  da- 
her, wo  es  die  äusseren  Verhältnisse  erlauben, 
auszuführen.  Die  KöUotomie  mit  Naht  des  Risses 
verschlechtert  bis  jetzt  noch  die  Resultate  des 
operativen  Eingreifens  bedeutend  und  soll  daher 
nur  in  dringenden  Fällen  angewandt  werden.  Die 
Ezstirpatio  uteri  totalis  abdominalis  mit  Drainage 
nach  der  Scheide  hin  liefert  die  besten  Resultate, 
doch  bestehen  die  anderen  Operationen,  wenn  auch 
in  mehr  eingeschränkten  Indikationen,  auch  zu 
Recht.  Nicht  nur  das  möglichst  schnelle  Operiren 
nach  erfolgter  Ruptur,  sondern  auch  die  Wahl  der 
geeigneten  Methode  versprechen  eine  immer  stei- 
gende Verbesserung  der  Erfolge. 

Kurt  Kamann  (BerUn). 

117.  üeber  die  Behandlang  der  Uterui- 
rnptor;  von  P.  ZweifeL  (Beitr.  z.  Geburtsh.  a. 
Gynäkol.  VII.  1.  p.  1.  1903.) 

Z  w.  hat  die  von  ihm  früher  vertretene  Drainage- 
behandlungdwcompleten  Uterusruptur  aufgegeben. 
Er  führt  jetzt  in  jedem  Falle  von  perforirender 
Ruptur  grundsätzlich  die  Laparotomie  aus,  und 
zwar  in  Horizontallage,  umsticht  alle  blutenden 
Gefftsse,  schafft  das  sich  sonst  regelmässig  zer- 
setzende Blut  (Gerinnsel  und  Serum)  bis  auf  den 
letzten  Tropfen  aus  der  Bauchhöhle  fort  und  naht 
dann  die  Serosa  über  den  Ries  in  Falten  hinweg. 
Die  Uterusmuskulatur  lässt  er,  wenn  sie  nicht 
blutet,  grundsätzlich  ungenäht,  erstens  weil  man 
das  zerrissene  Gewebe  Gebärender  in  derRogel  als 
inficirt  anzusehen  hat  und  solches  Gewebe  nach 
den  Regeln  der  Antisepsis  nicht  nähen  soll;  zwei* 


Vn.  GtoburtshtOf e,  Frauen^  und  Kinderheilkimde. 


77 


weil  die  alleinig»  Naht  der  Serosa  für  die 
soiiwer  Terletzten  Ereiaeenden  der  sohonendste 
HSagriff  ist,  der  sich  auf  das  Unumgängliche  be* 
aohrftnkt  und  am  ehesten  von  den  Kranken  aus- 
gehalten  wird.  Nur  um  ein  etwaiges  Blutnaoh- 
sickem  au  stillen  oder  um  die  inficirten  Bissrftnder 
SU  entfidten  und  den  freien  Abfluss  der  Sekrete  zu 
erleichtem,  soll  unterhalb  des  abgeschlossenen 
Peritonaeum,  also  extraperitonial  und  von  der 
Scheide  aus  bei  schwerer  Infektion  noch  etwas 
Jodoformgaze  eingelegt  werden. 

Mit  dieser  Operation  wird  die  complete  Ruptur 
in  eine  inoomplete  umgewandelt  und  aus  der 
Bauchhöhle  das  Nfthrmaterial ,  das  daselbst  fQr 
Fftulnisskeime  bereit  liegt,  entfernt  Es  ist  das 
zweckmässig,  da  die  nicht  perforirenden  Risse  er- 
fahmngsgemäss  eine  viel  bessere  Prognose  geben. 

Den  beachtenswerthen,  mit  der  beschriebenen 
Methode  von  Zw.  erzielten  Erfolgen  steht  freilich 
der  Nachtheil  gegenüber,  dass  die  Frauen  einen 
tiefen  Bmm  et 'sehen  Riss  behalten,  der  fOr  etwaige 
spätere  Geburten  eine  Gefahr  bedeutet  Zw.  beugt 
vor,  indem  er  die  Frauen,  die  es  wünschen,  mittels 
Tubendurchtrennung  sterilisirt  Die  operative  Be- 
handlung setzt  üeberführung  in  eine  Klinik  oder 
ein  Krankenhaus  voraus.  Ist  solche  sofort  nicht 
möglich,  dann  müssen  an  Ort  und  Stelle  die  ver- 
letzten Oefässe  aufgesucht  und  abgeklemmt  wer- 
den. Am  besten  werden  bei  perforirenden  Rupturen 
lange  Billroth'sche  EUemmen  über  beide  Riss- 
ränder gelegt  und  dann  wird  nach  üeberwindung 
der  ersten  Gefahr  der  Verblutung  die  Pat  zur 
Naht  des  Peritonaeum  in  eine  Anstalt  überführt. 
Ist  auch  diese  Möglichkeit  ausgeschlossen,  dann 
kommt  das  Drainrohr  in  sein  Recht,  wobei  die 
Kranken,  wenn  möglich,  etwas  mit  dem  Kopfe 
höher  gelegt  werden  müssen,  um  das  Blutserum 
aus  der  Bauchhöhle  abzuleiten. 

Kurt  Kamann  (Berlin). 

118.  Uober  missed  labonr  und  nüMed 
abortion;  von  E.  Fifaenkel  in  Breslau,  (von 
Yolkmann's  Samml.  kUa.  Yortr.  N.  F.  Nr.  351. 
1903.) 

Unter  missed  labour  versteht  man  nach  Fr.  die 
vergeblichen  Geburtbestrebungen  kurz  vor  oder  am 
normalen  Ende  der  Schwangerschaft  mit  vorüber- 
gehendem oder  dauerndem  Sistiren  der  austreiben- 
den Kräfte  und  Zurückhaltung  der  Frucht  in  der 
Gebärmutter  über  die  Zeit  ihrer  vitalen  uterinen 
Sxistenz  hinaus,  während  man  als  missed  aboriian 
die  Zurückhaltung  eines  vor  dem  Zeitpunkte  der 
Fruchtlebensfähigkeit  abgestorbenen  Eies  in  der 
Gebärmutter  über  das  normale  Schwangerschaft- 
ende hinaus  bezeichnen  soll.  Dagegen  soll  man 
von  einer  abnorm  langen  Sßtmtion  des  Eies  sprechen, 
wenn  dieses  nach  Absterben  der  Frucht  länger  als 
6  WooImd  zurückgehalten  wird. 

Fr.  hat  salbst  2  Fälle  vtm  missed  labour  beob> 
achtet 


Im  1.  Falle  handelte  es  sioh  am  eine  32jähr.  Frau, 
die  zum  5.  Male  schwanger  war.  Im  5.  Monate,  am 
24.  Ootober  1885,  hohe  galvanokaostische  Amputation 
beider  Muttermandslippen  wegen  Carcinoma  oolli ;  einen 
Monat  später  Abtragung  eines  Reoidivs  der  hinteren  Lippe 
und  des  hinteren  Boheidengewölbee  mit  dem  Tbermo- 
kauter,  mit  dem  auch  das  Innere  des  Gervikalkanales 
behandelt  wurde.  Ende  Februar  Wehen,  die  wieder 
erloschen.  Am  2.  März  erschien  die  Er.  mit  der  Angabe, 
dass  Kindesbewegungen  seit  4  Tagen  fehlten.  Völlige 
Atresie  des  Muttermundes.  Am  30.  März  wieder  Kreuz- 
schmerzen,  die  Tom  6.  Apiil  ab  wehenartigen  Charakter 
annahmen.  Allmähliche  spontane  Wiedereröffnung  des 
Cervikalkanals.  Wegen  ansteigenden  Fiebers  am  9.  April 
nach  manueller  Dilatation  Wendung  und  Extraktion 
der  faultodten  Frucht  männlichen  Geschlechts.  Sehr 
grosse,  fast  lederartig  trockene  Placenta  darauf  ezprimirt. 
Das  Fruchtwasser  war  furchtbar  stinkend.  Ausspülung 
der  Gebärmutter  und  Scheide  mit  3proc.  Carbollösung. 
Verlauf  trotz  beiderseitigen  Cervikalrisses  und  Hämatom 
im  Beckenbindegewebe  verhältnissmässig  glatt.  (Tem- 
peratur bis  38.5<».)  4  Monate  nach  der  Entbindung  Rück- 
fall der  Krebserkrankung.  Neue  Operation.  Im  November 
1886  2.  Rückfall,  an  dem  Pat.  1  Jahr  später  starb. 

Im  2.  Fälle  handelte  es  sich  um  eine  37jähr.  Frau,  die 
zum  4.  Male  schwanger  war  und  ihr  letztes,  vor  3  Jahren 
geborenes  Kind  V4  J^hre  gestillt  hatte.  Letzte  Regel 
Anfang  Nov.  1898.  Nach  Weihnachten  1898  11  Wochen 
bettlägerig  wegen  ,,Ünterleibsentzündung'^.  Am  18.  Oct. 
1899  Uterus  weich  elastisch,  der  Grösse  nach  der  30.  bis 
32.  Woche  entsprechend.  Kindestheile  äusserlich  nicht 
zu  tasten.  Kein  Fötalpuls,  kein  Uterusgeräusoh.  Hyper- 
trophie der  Portio  vaginalis,  Senkung  der  vorderen  Scbei- 
denwand,  Cystocele.  Muttermund  geschlossen.  Bräun- 
licher Abfluss.  üeber  dem  vorderen  Scheidengewölbe 
waren  Kindestheile  fühlbar.  Nach  3  Wochen  Uterus 
etwas  härter,  Umfang  etwas  geringer.  Einführung  von 
Laminaria,  Ausstopfung  der  Cervix  mit  Jodoformgaze 
ohne  Erfolg ;  auf  Bougie  Fieber.  Auf  H  e  g  a  r  'sehe  Stifte 
Eröfi&iung  der^häute,  aber  Wehen  erst  nach  3stündigem 
Einlegen  eines  Metreurynter  mit  4000  g  Gewichtsexten- 
sion. Am  7.  Tage  nach  Beginn  der  Wehenerregung 
Muttermund  für  2  Finger  durchgängig.  In  Narkose 
Thorakotomie,  dann  Wendung  und  Extraktion.  Placenta, 
sehr  fest  sitzend,  manuell  gelöst.  Im  Wochenbett  para- 
metritisches  Exsudat  rechte,  das  durchbrach;  Genesung. 
Placenta  mikroskopisch:  fibrös  degenerirt,  nirgends  mehr 
deutliche  Kembildung.  Die  Entwickelung  der  Frucht 
enteprach  der  36.  bis  38.  Woche. 

Diesen  beiden  Fällen  von  wirklichem  missed 
labour  reiht  Fr.  noch  einen  Fall  von  Lithopidion- 
bildung  im  versohlossenen  Nebenhom  mit  theil- 
weiser  Vereiterung  und  Ausstossung  von  Kindes- 
theilen  durch  den  Hastdarm  an.  2^4  Jahre  nach 
dem  Eintreten  der  vergeblichen  Oeburtwehen 
machte  die  Frau  eine  normale  uterine  Schwanger- 
schaft, Geburt  und  Wochenbett  durch.  Ein  opera- 
tirer  Eingriff  wurde  nicht  vorgenommen. 

Ausser  den  yon  Erevet  zusammengestellten 
Fällen  aus  der  Literatur  der  letzten  3  Jahrzehnte 
fand  Fr.  weitere  Fälle  von  Bissmann,  Schra- 
der-Ahlfeld,  Scharlieb,  Hartz,  Elein- 
ertz  und  Labhardt,  während  3  weitere  Fälle 
von  Hac  Farlane,  Cameron  und  Arthur 
nicht  genügend  genau  beschrieben  sind.  Weiter 
theilt  Fr.  10  eigene  Fälle  von  abnorm  langer 
Retention  des  Eies  mit,  sowie  18  aus  der  Literatur 
der  letzten  Jahre.  Diese  zu  den  von  Oräfe, 
Schäffer  und  DCsseker  zusammengestellten 


78 


YIL  Oebiirtshülfe,  Fraoen-  und  Kinderheilkunde. 


Fällen  gerechnet,  ergeben  die  Zahl  von  106  FUlen 
von  abnorm  langer  Betention  des  Eies. 

Zur  Erklärung  der  Ursachen  des  missed  labour 
bedarf  es  der  Feststellung  der  Ursachen  des  Oe- 
burteintrittes.  Durch  das  Wachsthum  des  Eies 
kommt  es  zur  Entfaltung  der  Cervix,  zu  lokaler 
Reizung  der  cervikalen  Centren  der  Dterusbewe- 
gung,  die  Schwangerschaftwehen  ausl^Jsen.  Durdi 
verstärkte  Wirkung  derselben  Ursache  wandeln 
sich  diese  mit  der  Reife  der  Frucht  in  Oeburtwehen 
um.  Für  den  normalen  Fortschritt  und  die  Voll- 
endung der  Geburt  ist  das  richtige  Verhältniss  der 
Muskelkraft  des  Hohlmuskels  zum  unteren  Ab- 
schnitte der  Geburtwege,  dem  Dehnungschlauche, 
erforderlich.  Alle  Umstände,  durch  die  vermehrte 
Widerstände  im  Dehnungschlauche  bei  gleichzei- 
tiger Abnahme  der  austreibenden  Kräfte  des  Hohl- 
muskels gesetzt  werden,  können  zu  missed  labour 
führen. 

Das  Ei  kann  sich  in  Folge  abnormer  Resistenz 
oder  abnormer  Widerstände  an  der  Genrix  ganz 
im  Hohlmuskel  entwickeln,  der  abnorm  verdünnt 
wird.  Die  Reizung  der  Cervikalganglien  fehlt  wegen 
des  ungenügenden  Hineintreibens  der  Fruchtblase 
in  den  unteren  Gervixabschnitt  (absolute  Insuf- 
ficienz  des  Hohlmuskels).  Femer  kann  der  Hohl- 
muskel durch  vorausgegangene  Erkrankung  ge- 
Bchwfioht  sein  (relative  Insufücienz  des  Hohl- 
muskels). Man  fand  bei  normaler  UterushOhle 
missed  labour  bei  Krebs  des  Uterushalses,  bei 
multiplen  Fibroiden  des  unteren  Uterinsegmentes, 
Verwachsungen  der  Eihäute  mit  der  Decidua,  bei 
Stenosen  und  Atresien  am  Muttermunde  und  Col- 
lum uteri,  sowie  bei  abnormer  Starrheit  des  letz- 
teren, femer  bei  tiefem,  seitlichem  Sitze  der  Pla- 
centa,  nach  Peritonitis,  bei  Erkrankungen  der  ner- 
vösen Centralorgane,  Lähmung  und  Anästhesie  der 
unteren  Körperhälfte. 

Die  Ursache  des  Wiedererwachens  der  Utems- 
thätigkeit  findet  Fr.  nicht  allein  darin,  dass  das 
Ei  als  Fremdkörper  im  Utems  weilt,  sondem  auch 
in  dem  Auftreten  der  menstraellen  Gongestion,  bei 
eröifnetem  Ei  und  folgender  Verjauchung,  wahr- 
scheinlich auch  in  der  Aufoahme  von  Toxinen  in 
die  Blutbahn  und  in  thermischen  Reizen  (Fieber). 

Die  Ursache  von  missed  abortion,  bez.  der  Zu- 
rückhaltung eines  abgestossenen  Abortiveies  er- 
klärt sich  ebenfalls  dadurch,  dass  die  Auslösung 
von  Schwangerschaft-,  dann  Eröifhungswehen  durch 
Druck  auf  den  inneren  Muttermund  und  die  para- 
cervikalen  Ganglien  um  so  später  erfolgt,  je  all- 
mählicher die  Schrampfung  des  Eies  und  je  lang- 
samer die  Resorption  des  Fruchtwassers  vor  sich 
geht  Auch  hier  wird  das  selbst  völlig  losgelöste 
Ei  erst  durch  den  congestiven  Reiz  der  wieder  er- 
wachenden Periode  gewöhnlich  unter  stärkeren 
Blutungen  ausgestossen. 

TherapeutiBch  empfiehlt  Fr.  ein  mehr  aktives 
Vorgehen  als  die  meisten  der  früheren  Autoren. 
Bei  missed  hibour  empfiehlt  er,  wenn  längstens 


6 — 8  Wodien  nach  dem  normalen  Ende  die  Wehen 
nicht  erwachen,  durch  Metreuryse,  Dilatation  nach 
B  0  s  s  i ,  event  unterstfitzt  durch  Spasmotin-Injek* 
tion,  die  Ausstossung  der  Frucht  zu  befördern;  bei 
Infektion  hat  dies  sofort,  event  unter  Mitentfer- 
nung des  erkrankten  Fmchthalters,  zu  geeohehen. 
Ebenso  empfiehlt  Fr.  bei  missed  abortion  osch 
Sicherstellung  des  Frachttodes  durch  Untersudiong 
in  gewissen  Zwischenzeiten  die  Dilatation  des  Col- 
lum und  digitale  Ausräumung  der  Uterushöhle. 
J.  Praeger  (Chemnitz). 

119.  üeber  wiederholte  Sohwangereohafts- 
unterbreohang  seltenerer  Aetiologie ;  von  Lud- 
wig Eleinwächter.  (Ztsdir.  f.  Geburtsh.  u. 
GynäkoL  XLIX.  1.  p.  1.  1903.) 

E  L  knüpft  an  die  übertriebene  Bedeutung  an, 
die  denEmmet'schenOsnwcrMMn (inDeutschland 
sghon  mehrere  Jahre  früher  durch  Olshausen 
und  Roser  bekannt  geworden)  in  Amerika  bei- 
gemessen wird.  In  der  Aetiologie  der  wteder- 
hoUen  spontanen  vorxeüigm  Sehtvangeraohaflunier' 
hreekung  spielen  jene  aber  doch  nach  seiner  An- 
sicht keine  unwichtige  Rolle.  EL  hat  selbst  1 1  Falle 
gesehen,  wo  mehrfache  Aborte  und  Frühgeburten 
höchstwahrscheinlich  (2  davon  sicher)  ihre  Ursache 
in  Cervixrissen  hatten.  Der  Beweis  hierfür  ist- nur 
gelungen,  wenn  nach  Yernähung  solcher  Risse 
Geburten  rechtzeitig  erfolgen.  Bei  den  beiden  von 
El.  operirten  Frauen  trat  beim  nächsten  Partoa 
erneute  Ruptur  der  Cervix  ein,  obgleich  mit  Rück- 
sicht auf  diese  Möglichkeit  ein  weiter  spaltförmiger 
Muttermund  geschaffen  worden  war. 

Neben  den  Cervixrissen  können  auch  Rßsiduon 
vorauagesfongener  Entzündungen  im  Beekenabadmitie 
des  PsnUmaeum  Störangen  der  Schwangerschaft 
(meist  freilich  ziehen  sie  Sterilität  nach  sich)  be- 
wirken. EL  führt  einen  Fall  an,  in  dem  durch 
eine  Retrofiexio  und  massige  Fizatio  uteri  2inal 
Abort,  beim  3.  Male  in  Folge  allmählicher  durch 
die  Schwangerschaften  erfolgter  Lösung  der  Ver- 
wachsungen eine  normale  Geburt  erfolgte.  Eine 
solche  war  auch  den  Aborten  voraufgegangen  und 
die  Retrofiexio  u.  s.  w.  hatte  sich  nach  einer  wegen 
Hämatom  des  Netzes  gemachten  Laparotomie  ge- 
bildet In  13  weiteren  Fällen  vermochten  Schwan- 
gerschaften den  Uterus  nicht  zu  lockern,  die  Folge 
waren  Fehlgeburten. 

Auch  parametrane  Exsudate  begünstigen  im 
Falle  eintretender  Gravidität  in  höherem  Grade 
den  Abort  Bei  einem  solchen  grösseren  Exsudate 
(EL's  eigene  Beobachtung)  trat  3mal  in  einem 
Jahre  Conception  ein.  Als  weitere  Ursachen  be-  ! 
spricht  EL  noch  Bildung  von  Tktmoren  (Fibroma 
uteri),  Herzfehler,  Diabetes  mellitus,  ^fdramnion 
und  Emphysem  mü  ehronisehem  Lungenkatarrh 
(zusammen  12  eigene  Fälle).  KTeuffel(Berlin). 

120.  Beiträge  lom  Stadium  der  Toneltigen 
Ablösung  der  normal  inserirten  Plaemta;  von    i 

Dr.  C  0 1  c  e  a  g.    (Inaug.-Diss.  Bukarest  1 903.) 


YH  OeburtahUfe,  Frauen«*  und  Einderiieilbindd. 


79 


Die  Blutung,  die  durch  die  vorzeitige  AblOeung 
des  normal  sitsenden  HutterkuohenB  hervorgerufen 
wird,  ist  eine  eohirere  Complikation  und  kann  das 
Leben  der  Schwangeren  in  Oefahr  setzen,  wahrend 
das  kindliche  Leben  fast  immer  verloren  ist  Ab- 
gesehen von  Traumen  handelt  es  üoh  gewöhnlich 
in  diesen  FUl^i  um  Albuminurie  und  fettige  Dege- 
neration der  Placenta  oder  um  aussergewOhnliohe 
EUne  des  Nabelstranges.  Die  Behandlung  richtet 
sich  nach  den  allgemeinen  Symptomen;  sind  sie 
nicht  gefbhrdrohend,  so  kann  exspektativ  verfahren 
werden.  Andemfiüls  muss  die  Beendigung  der  (Ge- 
burt durch  alle  Mittel  angestrebt  werden.  Oleich- 
zeitig  mit  subcutaner  Einspritzung  von  kfinstlichem 
Serum,  Aether,  Coffein  u.  s.  w.,  entsprechender 
Lagerung  der  Frau ,  Abschnüren  der  Beine  u.  A. 
wird  der  Qebftrmutterhals  künstlich  erweitert  und 
ein  Ballon  eingelegt  Es  wird  dann  gewendet  oder 
mit  der  Zange  extrahirt  Nach  der  Geburt  werden 
die  Blutgerinnsel  mit  der  Hand  entfernt  und  heisse 
antiseptische  Irrigationen  gemacht,  einerseits  um 
die  Involution  der  Gebärmutter  zu  beschleunigen, 
andererseits  um  einer  Infektion  durch  zersetzte 
Blutgerinnsel  vorzubeugen.       E.  T  o  f  f  (Braila). 

121.  Ueber  Plaoenta  praevia;  von  Pr.  Ed- 
mund NoheL  (Ztschr.  t  Heilkde.  XXIV.  6. 
p.  150.  1903.) 

Eine  statistische  Zusammenstellung  über  das 
in  10  Jahren  beobachtete  Vorkommen  von  Placenta 
praevia  in  der  Prager  geburtshülflichen  Klinik. 
Die  Arbeit  ist  das  Seitenstflck  zu  einer  Arbeit  glei- 
chen Inhaltes  der  Wiener  Klinik.  Sie  bringt  nichts 
wesentlich  Neues.  N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

122.  üeber  die  Behandlang  der  Plaoenta 
pay&wlB  mit  der  Methode  Bosai;  von  W.  De 
PaolL   (Arch.  f.  GynftkoL  LXIX.  1.  p.  12.  1903.) 

Der  Vf.  giebt  der  Methode  Bossi's  den  Vor- 
zug vor  dem  Kaiserschnitte  in  allen  FUlen,  wo 
schwere  Blutungen  bei  nicht  verstrichenem  Mutter- 
halse und  der  Allgemeinzustand  der  Kreissenden 
zur  Entleerung  des  Uterus  drängen,  nachdem  vor- 
her, unter  Umständen  wiederholt,  vergebens  sorg- 
ftltig  tamponirt  wurde  oder  Hämorrhagie  rück- 
wärts der  Tamponade  zu  befürchten  war.  Ertheilt 
die  Qeburtgesohichten  von  19  der  am  schwersten 
Betroffenen  mit  Die  Erweiterung  wurde  in  5  bis 
25  Minuten  erzielt  Naht  wegen  Zerreissungen  des 
Collum  war  nie  nüthig.  Von  19  Müttern  starb 
eine,  3  Kinder  gingen  zu  Grunde.  Immer  stellte 
die  Methode  Bossi's  nur  eine  Vorbereitung  der 
sofortigen  Ibctraktion  mit  dem  Forceps  oder  der 
Wendung  und  Extraktion  dar. 

Die  Methode  wird  eingehend  geschildert  Bei 
alisgetragenen  Kindern  soll  auf  8 — 9  cm  erweitert 
werden.  Nimmt  die  Blutung  während  der  Dila- 
tetion  zu,  so  sollen  die  Eihäute  eingerissen  und 
weiter  dilatirt  werden*  Ist  bei  4Vt  oder  5cm 
die  Bhitong  noch  nicht  geringer  geworden,  so 


soll    sofort  ein  Fuss  erfnsst  und  herabgezogen 
werden.  Kurt  Kamann  (Berlin). 

123.  üeber  durch  den  Tod  des  Foetns 
bedingte  histologische  Veränderungen  der 
Plaoenta;  von  H.  Szäsz.  (Beitr.  z.  Oeburtah.  u. 
aynäkoL  VIL  1.  p.  145.  1908.) 

8.  beschreibt  einen  der  seltenen  FUle  von  Pla- 
centaveränderungen,  die  ausschliesslich  durch  Aus- 
fall der  fötalen  Blutcirkulation  entstanden,  indem 
der  Fruchttod  nicht  durch  primäre  Placentaerkran- 
kung,  sondern  durch  eine  eztraplacentaie  Schäd- 
lichkeit eingeleitet  wurde.  Die  Nabelschnur  des  in 
unverletzten  Fruchthüllen  abgegangenen  3  Monate 
alten  Foetus  war  mehrfach  durch  amniotische  Fäden 
bis  fast  zur  Trennung  strangulirt  Die  mikrosko- 
pische Untersuchung  der  einen  frischen  Bluterguss 
unter  der  Eihühle  enthaltenden  Placenta  ergab, 
dass  nach  Aufhören  der  fötalen  Blutcirkulation 
regressive  Metamorphose  des  Amnion-  undChorion- 
gewebes  eintritt;  das  Zottenstroma  erleidet  fibrOse, 
dann  hyaline  Dejseneration,  die  Stromazellen  gehen 
zu  Gründe;  die  Langhans'sche  elektodermale 
Zellenschicht  verschwindet;  später  stirbt  auch  das 
Synoytium  ab.  Durch  vergleichende  Betrachtung 
der  Bilder  kommt  8.  zu  dem  Schlüsse,  dass  zuerst 
die  Langhans 'sdien  Zellen  absterben,  hiernach 
das  Strome,  zum  Schlüsse  das  Synoytium  als  der 
widerstandsAhigste  Bestandthkil  der  Placenta.  Im 
Gegensätze  zu  slledem  bleibt  die  Decidua  verhält- 
nissmässig  intakt  Auch  die  der  Decidua  anliegen- 
den grossen  Haftzotten  bleiben  in  verhältnissmässig 
wohlerhaltenem  Zustande,  indem  sie  offenbar  nicht 
nur  vom  Foetus  her,  sondern  auch  von  der  Mutter 
ernährt  werden.  Kurt  Kamann  (Berlin). 

124.  üeber  Ohorioepithelionia  malignnm ; 
von  0.  V.  Franquä  in  Würzburg.  (Ztschr.  f. 
Qeburteh.  u.  Gynäkol.  XUX.  1.  p.  63.  1902.) 

V.  Fr.  vermehrt  die  Literatur  über  malignes 
Chorionepitheliom  um  3  Fälle,  theils  typischer, 
theils  atypischer  Form.  Das  histologische  Bild 
ist  ihm  ein  neuer  Beweis  für  die  Bichtigkeit  der 
M  a  r  c  h  a  n  d 'sehen  Lehre  über  diese  Geschwulstart 

Für  den  Praktiker  wichtig  ist  die  Richtschnur, 
die  V.  Fr.  für  das  therapeutische  Handeln  giebt: 
Findet  man  schon  kurze  Zeit  nach  der  Ausstossung 
des  Schwangerschaftproduktes  noch  Zotten  und 
Deciduareste  mit  nur  einzeln  gewucherten  Theilen 
des  Chorionepithels  und  atypischen  Bildern,  so 
muss  die  Diagnose  in  suspenso  bleiben  und  die 
erste  Ausschabung,  aber  erst  nach  2 — 3  Wochen, 
wiederholt  werden.  Muss  wegen  grosser  Hinfällig- 
keit der  Patientinnen  die  Operation  um  Wochen 
hinausgeschoben  werden,  so  ist  es  besser,  derTotal- 
exstirpation  eine  Ausschabung  unmittelbar  voraus- 
zuschicken. In  zweifelhaften  Fällen  sehe  man  den 
Process  lieber  als  einen  malignen  an  und  versäume 
nicht  über  der  Beobachtung  den  günstigen  Zeit- 
punkt zur  Operation. 


80 


YII.  GeburishWe,  Franen-  und  Ejnderheilkimde. 


unter  Umständen  kann,  wie  jetzt  feetgestellt 
ist,  eine  sehr  gründlich  ▼orgenommeneAusschabiing 
zur  Heilung  des  Chorionepithelioms  fQhren. 

EL  Teuf  fei  (Berlin). 

125.  MittheUangen  aas  der  gynftkologi* 
Bohen  Klinik  des  Prof.  Dr.  Otto  Bngatröm  in 
HelBingfocf.  Bd.  IV.  Heft  3.  Bd.  Y.  Heft  1. 
Berlin  1903.  S.  Karger.  8.  (VgLJahrbb.CCLXXIV. 
p.  255;CCLXXVI.  p.  265.) 

XLYL  Zur  Frage  über  den  ventralen  und  vagi- 
nalen Weg  bei  Operationen  m  der  Beekenhökk;  von 
Otto  EngstrÖm  (p.  213—226). 

EL  hat  bis  zum  30.  Juni  1902  30  Frauen  wegen 
entzQndlioher  Erkrankungen  der  Adnexa  uteri  per 
vaginam  operirt  \  von  diesen  Operirten  starb  keine 
einzige.  Von  266  von  1895  bis  Mitte  1902  wegen 
derselben  Erkrankungen  durch  Laparotomie  ope- 
rirten Frauen  starben  7  a»  2.6*/o. 

EL  kommt  auf  Orund  seiner  an  obigem  Kranken- 
material  gemachten  Erfahrungen  zu  folgendem 
Sohlussergebniss:  ,,Die  ventralen  Operationen  wegen 
Adnexaffektionen  haben  bis  jetzt  quoadvitam  gleich 
gute  Resultate  gegeben  wie  die  vaginalen.  Die 
ventralen  Operationen  greifen  die  Kranken  mehr 
an  als  die  vaginalen  und  die  Genesung  tritt  nach 
den  ersteren  etwas  langsamer  ein  als  nach  den 
anderen.  Die  Spaltung  der  Bauohwand  kann  Ver- 
anlassung zu  sp&teien  Beschwerden  werden,  aber 
die  Wunde  in  der  Scheide  dürfte  nicht  die  M6g- 
lichkeit  später  sich  manifestirender  Schwierigkeiten 
aussohliessen.  Bei  ventraler  Operation  k(kinen  mit 
grosserer  Sicherheit  unbeabsichtigte  Lftsionen  ver- 
mieden werden  und  wird  leichter  eine  nothwendige 
Reparation  derselben  ermöglicht  als  bei  vaginalen 
Eingriffen.  Die  ventralen  Operationen  kOnnen  bei 
Adnexaffektionen  nicht  aufgegeben,  aber  die  vagi- 
nalen dürfen  nicht  vernachlässigt  werden.  Die  Art 
jedes  Falles  muss  möglichst  sorgfältig  untersucht 
und  hiemach  der  Eingriff  streng  individualisirt 
werden.'* 

XLVIL  Äuegebüdeies  Bymen  bei  Defekt  der 
Vagina;  von  Reguel  Löfquist  (p.  227—240). 

In  der  Engström'schen  Klinik  sind  nicht 
weniger  als  10  Fälle  von  wohlgebildetem  Hymen 
bei  Defekt  der  Scheide  beobachtet  worden;  die 
Personen  standen  zur  Zeit,  als  sie  ärztlichen  Rath 
einholten,  im  Alter  von  17 — 30  Jahren.  L.  theilt 
diese  Tälle  kurz  mit  und  giebt  von  dreien  Abbil- 
dungen der  äusseren  Qenitalien.  In  allen  Fällen 
von  Defekt  der  Vagina,  die  Engstrdm  beobach- 
tete, fand  sich  eine  Hymenalbildung.  In  2  Fällen 
war  in  Folge  wiederholter  Cohabitationversuche 
künstlich  eine  Einsenkung  hervorgerufen,  die  bei 
flüchtiger  Untersuchung  eine  mangelhaft  ent- 
wickelte Scheide  vortäuschte.  L.  bespricht  nun 
die  verschiedenen  Auffassungen  von  der  ersten 
Anlage  des  Hymen  und  betrachtet  als  die  annehm- 
barste Theorie  diejenige,  nach  der  das  Hymen  eine 
Bildung  ist,  die  sowohl  aus  dar  Vagiaa,  als  auch 


aus  dem  Sinus  nrogenitalis,  bez.  Bktoderm  ihren 
Ursprung  erhält 

XLVin.  Ein  operaüvee  Verfahren  bei  BM- 
retention  im  Thtbo-Üterinkanaie  bei  SeheidmdefM; 
von  Otto  Engstr5m  (p.  241—248). 

In  EL's  Falle  fehlte  die  ganze  Scheide  und  fand  «eh 
ein  BlutergoBB  in  der  Höhle  des  Gehärmutterkörpere, 
ausserdem  noch  ein  f;eringer  Ergnss  in  der  linken  labe 
und  je  eine  Blatcyste  in  beiden  Ovarien.  E.  wollte  zuerst 
den  Versach  machen,  eine  möglichst  weite,  vor  Allem 
aber  danerhafte  Commonikation  zwischen  der  Utenis- 
höhle  uid  der  Aotsenwelt  herzustellen  und  so  eine  Vagina 
zn  bilden.  Da  die  eanze  Scheide  fehlte,  der  untere  lOieil 
des  üteros  hoch  oben  gelegen  und  der  Gebärmütterhalfi 
vollständig  atretisch  war,  war  dies  jedoch  nicht  aus- 
führbar. B.  exsärpirte  deshalb  den  mit  einer  Höhle  ver- 
sehenen linken  Theil  des  Uteras,  entfernte  beide  Tnbeo, 
liess  jedoch  die  Ovarien  zurück.  Die  Fat.  wurde  durch 
die  Operation  von  ihren  Schmerzen  befreit  und  völlig 
arbeitfähig. 

E.  legt  besonderen  Werth  darauf,  in  sdohen  lUlen 
die  Eierstöoke  sorüekzulassen,  am  die  Operiiie  vor  Ana- 
fallbesohwerden  zu  bewahren. 

XLEL  Beobaehiungen  über  gleiehxeUigea  Ver- 
hommm  vtm  TJierusmgom  und  avarialer  Neubildung; 
von  Ossian  Hellsten  (p.  249—266). 

H.  stellt  die  von  Engström  behandelten  und 
durch  die  Laparotomie  bestätigten  FAUe  kurz  zu- 
sammen. Bs  sind  im  Ganzen  28  Fälle  (1  Fall  ist 
dabei  doppelt  aufgefOhrt),  lOmal  war  der  neben 
dem  üterusmyom  bestehende  Eierstoektumor  ein 
Kystome  seroeum  simplex,  6mal  ein  Eystadenoma 
pseudomucinosum,  6mal  ein  Eystadenoma  seroeum, 
Imal  eine  Parovarialcyste,  3mal  ein  Sarkom  oder 
Fibrom  und  4mal  eine  Dermoidoyste.  H.  wirft 
dabei  die  Frage  auf,  ob  dieses  gleichzeitige  Vor- 
kommen nur  auf  einem  reinen  Zu&ll  beruht  oder 
ob  eines  dieser  Neoplasmen  die  Bedeutung  eines 
ätiologischen  Momentes  oder  einer  mitwirkenden 
Ursache  fOr  die  Entstehung  oderBntwickelung  des 
anderen  besitzt,  oder  schliesslich,  ob  es  eine  ge- 
meinsame Disposition,  eventuell  hervorrufende  Ur- 
sache für  die  Entstehung  dieser  Neubildungen  giebt? 

L.  üeber  Sdnoangereehaft  in  der  einen  Ecke 
der  Oßbärmutterhöhle ;  von  Otto  EngatrGm 
(p.  267—286). 

K  beobachtete  seit  mehreren  Jahrm  nicht  ganz 
selten  in  frühen  Stadien  der  Sehwangeraohaft  an 
der  einen  Uterusecke  eine  deutlicher  hervortretende 
Weichheit  und  Vergri^sserung,  als  an  dea  übrigen 
Theilen  des  GebärmutterkGrpers.  Nach  Verlauf 
einiger  Zeit,  stets  bevor  die  Frucht  halbe  Beife 
erlangt  hatte,  war  die  Oebärmutter  gletohfiSnuig 
ovoid  geworden.  In  «nzelnen  Fällen  dagegen  hatte 
sidi  aus  einer  Uterusecke  eine  stark  hervortretende, 
weiche,  fast  fluktuirende  Masse  gebildet,  die  von 
den  übrigen,  verhältniaamässig  nur  wenig  erweich- 
ten Theilen  des  Gebärmutterk5rpers  mehr  oder 
weniger  scharf  abgegrenzt  war.  B.  theilt  6  der- 
artige Beobachtungen  von  starker  lusbuchtung  und 
Erweichung  der  einen  Dtarusecke  mit  Die  Or^ 
Sache  dieser,  auffallenden  Eraoheinnng  baraht  darin, 
dass  das  sich  entwickelnde  Bi  sich  dtramedian^ 


YIL  Oebartshülfe,  Franen-  und  Einderheilkiiiide. 


81 


in  der  Nähe  desOstiuin  uterinum  tubae,  festgesetzt 
hat  Die  Differentialdiagnose  mit  Tubarsch wanger- 
Bchaft,  interstitieller  Schwangerschaft  oder  einer 
anderen  selteneren  Form  von  extrauteriner  Schwan- 
gerschaft erglebt  die  grosse  Bedeutunng,  die  die 
Kenntniss  derartiger  Fälle  für  den  prakticirenden 
Arzt  bat 

K  räth  in  solchen  Fällen  von  intrauteriner 
Schwangerschaft  mit  starker  Verdünnung  der  Oe- 
bärmutterwand  alles  zu  yermeiden,  was  einen 
grosseren  Druck  auf  den  dünnwandigen  Eisaok 
ausüben  künnte,  bis  die  Verhältnisse  durch  das 
Hineinwachsen  des  Eies  bis  in  die  Mitte  der  üterus- 
hühle  sich  normaler  gestaltet  haben. 

LI.  2kpei  FSÜe  von  SimtUaHon  krankhafter  Zu* 
stände  der  Hamorgane;  von  Otto  Engström 
(p.  287—288). 

l)£ine  SOjfihr.,  mit  aDgeborenen  körperlichen  Defek- 
ten behaftete  Frau  behauptete,  dass  seit  einigen  Tagen  ihr 
Urin  blutig  sei,  und  brachte  zum  Beweise  der  Hämaturie 
mit  Blut  vermengten  Urin  mit  Die  Eatheterisation  der 
Blase  ergab  die  Simulation. 

2)  Ein  24j&hr.  Mädchen,  das  von  Chylurie  gehört 
hatte,  spritzte  sich  Milch  in  ihre  Harnblase  ein  und  simu- 
lirte  so  diese  Krankheit  In  der  mit  dem  S^atheter  ent- 
leerten milchig  aassehenden  Flüssigkeit  war  Milchzucker 
nachzuweisen ;  aus  diesem  Befand  ergab  sich  die  Simu- 
lation. 

Ln.  UeberAppendicitü  während  der  Sehwanger- 
Schaft,  Odfurt  und  Wochenbett;  von  0.  A.  Boije 
(p.  1-41). 

B.  stellt  in  einer  ersten  Tabelle  aus  der  Lite- 
ratur 48  Fälle  zusammen,  in  denen  eine  Appendi- 
citis  während  der  Schwangerschaft  entstand  und 
durch  Operation  oder  Sektion  festgestellt  wurde, 
in  einer  zweiten  Tabelle  20  Fälle,  in  denen  wäh- 
rend der  Schwangerschaft  eine  Appendicitis  klinisch 
diagnosticirt  wurde,  und  in  einer  dritten  Tabelle 
8  Fälle,  in  denen  eine  Appendicitis  akut  im  Puer- 
perium nach  ausgetragener  Schwangerschaft  auf- 
trat. B.  nimmt  an,  dass  Appendicitis  verhftltniss- 
mäasig  selten  während  der  Schwangerschaft  vor- 
kommt; Schwangerschaft  prädisponirt  also  nicht 
für  das  Auftreten  einer  Appendicitis.  Er  wirft 
nun  die  Frage  über  den  Einfluss  der  Schwanger- 
schaft auf  den  Verlauf  einer  Appendicitis  auf,  sei 
es,  dass  es  sich  schon  um  einen  abgelaufenen  Fro- 
oees  handele  oder  um  einen  während  der  Schwanger- 
schaft akut  auftretenden.  Aus  der  Engstr5m'- 
Bohefa  Klinik  theilt  er  in  einer  ersten  Gruppe  6  Fälle 
mit,  in  denen  nach  radikal  operirter  Appendicitis 
Sdiwangerschaft  eingetreten  war,  in  einer  zweiten 
Oruppe  12  Fälle,  in  denen  vor  der  Schwangerschaft 
eine  Appendicitis  klinisch  diagnosticirt  worden  war. 
In  keinem  der  FlUle  konnte  der  Schwangerschaft 
eine  sdiädliohe  Beeinflussung  der  Appendicitis  zu- 
geschrieben werden;  auch  traten  weder  bei  der 
Entbindung,  noch  im  Puerperium  Störungen  auf. 

Bezflglich  der  Einwirkung  der  Appendicitis 
auf  die  Schwangerschaft  geht  aus  EngstrOm's 
Beobachtungen  hervor,  dass  eine  während  der 
Schwangerschaft    akut   auftretende   Appendicitis 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft.  1. 


keineswegs  unvermeidlich  zu  Abort  oder  Früh- 
geburt fahrt  Der  Einfluss  der  Appendicitis  auf 
die  Schwangerschaft  ist  nach  B.  in  jedem  Einzel- 
falle nach  der  Art  und  Schwere  der  Erkrankung 
zu  beurtheilen.  Die  Prognose  für  die  Frucht  ist 
als  sehr  ernst  anzusehen,  auch  für  die  Mutter  ist 
sie  recht  bedenklich. 

Mit  E.  Fränkel  (Jahrbb.  CGLXIV.  p.  151) 
steht  B.  auf  dem  Standpunkt,  dass  die  Appendicitis 
während  der  Schwangerschaft  nach  denselben  Prin- 
cipien  zu  behandeln  ist  wie  ausserhalb  der  Schwan- 
gerschaft Nur  bei  Berücksichtigung  des  Lebens 
der  Frucht  stellen  sich  nach  K  die  Indikationen 
etwas  anders,  da  unter  solchen  Umständen  ein  un- 
mittelbar nach  der  Erkrankung  vorgenommener 
operativer  Eingriff  das  Leben  der  Frucht,  sowie 
auch  das  der  Mutter  retten  kann. 

Uli.  Seeha  Kaiserachnitte,  nebet  Bemerkungen 
über  die  Stellung  der  Sänger^sthen  Operation  zu  der 
Porro'aehen;  von  Prof.  Elia  Essen-Möller  in 
Lund  (p.  43—69). 

E.-M.  theilt  6  Fälle  von  Kaiserschnitt  mit,  in 
allen  war  der  Erfolg  für  Mutter  und  Kind  gut 
Bei  der  Operation  wurden  nachHervorwälzung  des 
Uterus  die  Lig.  lat  und  die  grossen  Gefässe  bima- 
nuell oomprimirt  Elassisoher  vorderer  Längsschnitt 

K-M.  vergleicht  die  mit  derPorro- Operation 
erzielten  Erfolge  mit  denjenigen  des  Kaiserschnittes 
und  kommt  zu  dem  Schluss,  dass,  wenn  wir  die 
Infektion  ausschliessen  kGnnen,  der  klassische 
Kaiserschnitt  vorzügliche  unmittelbare  Operation- 
reeultate  ergiebt,  die  denjenigen  beiderPorro- 
Operation  keineswegs  nachstehen.  E.-M.  hebt 
hervor,  dass  der  conservirende  Kaiserschnitt  eine 
spätere  Gonception  ermöglicht  Die  Gtefahr,  dass 
in  einer  späteren  Schwangerschaft  sich  die  Narbe 
verdünnt  und  sogar  einreisst,  ist  durch  eine  sehr 
exakte  Naht  der  Wunde  bei  der  ersten  Operation 
zu  vermeiden«  Da  der  klassische  Kaiserschnitt  an 
Sicherheit  und  Erfolg  der  Porro- Operation  nicht 
nachsteht,  ist  er  als  die  Normalmethode  anzusehen, 
die  nur  in  bestimmten  Fällen  durch  die  Porro- 
Operation  zu  ersetzen  ist 

LIV.  Neue  Erfahrungen  Ober  Tbtalexetirpation 
der  OebänmUter  und  Beaektion  der  Scheide  wegen 
schweren  Prolapses  bei  alten  Frauen;  von  Hugo 
Forssell(p.  71— 118). 

F.  berichtet  über  54  in  der  Engström 'sehen 
Klinik  mit  der  genannten  Operation  behandelte 
Frauen.  Zuerst  wurde  die  Operation  nach  der 
Fr  it  seh 'sehen  Methode  ausgeführt,  späterhin 
aber  befolgte  Engström  die  1898  von  Doyen 
angegebene  Methode.  In  Bezug  auf  die  Dauer- 
heilung liegen  nur  über  43  Fälle  sichere  Angaben  * 
vor ;  von  diesen  war  der  Erfolg  ein  schlechter  in 
5  Fällen.  Von  den  übrigen  38  reddivfreien  Frauen 
waren  33  länger  als  2  Jahre  recidivfrei. 

LV.    lieber  operative  Befestigung  der  Wander'- 
nitre.    Experimentelle  und  klinische  Studien ;  von 
Rob.  Elmgren  (p.  119—288). 
11 


82 


vn.  Gebtirtshülfe,  Frauen-  ond  Eindarheilkimde. 


K  giebt  eine  genaue  historische  üebersicht 
Aber  die  bisher  angewandten  Methoden  der  ope- 
ratiyen  Befestigung  der  Wanderniere,  bespricht 
dann  die  von  den  verschiedenen  Autoren  angestell- 
ten experimentellen  Untersuchungen  über  operative 
Befestigung  der  Niere  und  berichtet  schliesslich 
Aber  18  von  ihm  ausgefflhrte  Thierexperimente. 
Die  Ergebnisse  seiner  eigenen  Experimente  fasst 
E.  etwa  in  Folgendem  zusammen : 

„Wird  die  Niere  ihrer  Kapsel  beraubt,  so  bildet 
sich  eine  Adhäsion  zwischen  der  Nierensubstanz 
und  den  nahe  liegenden  Geweben.  Von  der  adhä- 
rirenden  Fläche  winden  sich  dflnne  Bindegewebe- 
schichten hinein  zwischen  die  Nierenkanftle,  welche 
jedoch  wenigstens  anfänglich  unbeschädigt  zu  ver- 
bleiben scheinen.  Die  Niere  kann  fest  an  der  Um- 
gebung adhäriren,  ohne  dass  die  Adhäsion  den 
Nierenelementen  in  höherem  Grade  zu  schaden 
braucht.  Eine  Sutur,  sei  sie  aus  Catgut,  Seide 
oder  Silberdraht  durch  die  Nierensubstanz,  bewirkt 
stets  eine  Sklerose  der  Nierensubstanz  in  der 
Gegend  und  radiär  auswärts  von  der  Sutur.  Diese 
Sklerose  ist  schm&ler  und  besser  begrenzt,  wenn 
die  Nierenkapsel  unbeschädigt  ist  Doch  setzt  sich 
die  Adhäsion  nicht  nur  an  der  Austrittstelle  der 
Sutur  an  der  Niere  fest,  sondern  es  nimmt  auch 
die  Nierenkapsel  in  der  Nähe  der  Sutur  an  der 
Adhäsionbildung  theil.  Seiden-  und  Silbemähte 
bewirken  eine  stärkere  Beizung  des  Nierenpar- 
enchyms als  Catgut  Erfolgt  in  einer  mittels 
Dekapsulation  ausgefOhrten  Nephropexie  eine  In- 
fektion, so  ist  der  Zerstfirungsprocess  bedeutend 
umfassender,  als  wenn  dies  bei  einer  Nephropexie 
ohne  Dekapsulation  geschieht^' 

E.  stellt  aus  der  Literatur  1240  Fälle  von 
Nephropexie  zusammen;  davon  350  Fälle,  die  ent- 
weder hinsichtlich  desFixationresultates  wenigstens 
6  Monate  nach  der  Operation  oder  wegen  even- 
tueller Complikationen  nach  der  Nephropexie  von 
besonderem  Interesse  sind,  übersichtlich  in  einer 
Tabelle.  Auf  diese  1240  Fälle  von  Nephropexie 
kamen  20  Todesfälle  —  Le^t- 

In  Bngström's  Klinik  wurde  die  Nephro- 
pexie 45mal  ausgeführt  E.  giebt  die  genauen 
Krankengesdiichten  dieser  45  Fälle  und  bespricht 
die  verschiedenen  Operationmethoden  kritisch. 

LYI.  Fall  von  puerperaler  SeheidencUreaie  ;  von 
Hanna  Christer-Nilsson  (p.  289—292). 

Eine  41jähr.Fraa  machte  mit  24  Jahren  eine  schwere 
Entbindung  duroh,  fieberte  im  Paerperiom  nnd  musste 
2  Monate  zu  Bett  liegen  bleiben.  Später  war  die  Aos- 
übong  des  Ooitus  anmöglich;  9  Jahre  fehlten  menstnielle 
Blntongen.  Unter  heftigen  Schmerzen  entleerten  sich 
dann  übelriechende,  theerartige  Massen,  von  da  an  ein 
Jahr  hindurch  regelmässige  Menstmation,  später  Men- 
stroation  unregelmässig.  Die  Untersuchung  ergab  völlige 
Verwachsung  im  oberen  Theil  der  Scheide.  Das  Narben- 
gewebe wurde  von  Engström  ezcidirt  und  die  Wund- 
ränder wurden  plastisch  vereinigt  Nach  3  Jahren  wurde 
eine  für  2  Finger  durchgängige  Vagina  constatirt 

Interessant  ist  in  diesem  Falle  der  nach  9  Jahren 
erfolgte  spontane  Durchbrach  der  Atresie  und  der  später- 


hin abwechselnd  erfolgende  Wiederverschluss  nnd  zeit- 
weilig sich  wiederholende  neue  Durchbrach. 

LYIL  Beiträge  xw  Frage  der  Anwendung  des 
Neixea  in  der  Bauchekrrurgie.  Aus  dem  Kranken- 
hause  su  Forssa  (Finland) ;  von  Albert  Sund- 
holm (p.  293—297). 

S.  benutzte  in  2  Fällen  losgelöste  Netzlappen; 
der  eine  Lappen  wurde  rund  herum  um  eine  Entero- 
anastomoeenOfbung  gelegt,  das  andere  Mal  wurde 
nach  Exstirpation  eines  Magencaroinoms  ein  4.8  cm 
grosser  Netzlappen  herausgeschnitten,  um  einen 
skarificirten  Darm  herumgewickelt  und  mit  2  Nähten 
befestigt  Beide  Er.  genasen.  Die  F&Ue  beweisen, 
dass  sehr  grosse  Netzlappen,  ohne  Gefahr  und  ohne 
Beschwerden  hervorzurufen,  in  der  Bauchhöhle  zu- 
rfickgelassen  werden  können. 

L  VIIL  Drei  Fälle  von  Sekwangereehaft  bei  Aoc^ 
gradiger ^fperiropkie  des  Chlkim  uteri;  von  Edvin 
Hansson  (p.  299—305). 

H.  theilt  3F&lle  sehr  starker  Hypertrophie  und 
Procidenz  des  Collum  der  schwangeren  OebSr- 
mutter  mit  In  den  beiden  ersten  FMlen  trat  das 
Collum  7  cm,  im  dritten  Falle  4 — 6  cm  vor  den 
Soheideneingang.  Da  keine  Aussicht  bestand,  dass 
die  vorhandene  oolossale  Hypertrophie  sich  ver- 
ringern konnte,  und  die  Gefahren  der  bevorstehen- 
den Entbindung  aus  dem  Wege  geräumt  werden 
mussten,  wurde  bei  den  3  Frauen  im  4.,  bez. 
2.  Monate  der  Schwangerschaft  die  Amputatio  colli 
uteri  alta  ausgeführt  Im  1.  Falle  trat  3  Wochen 
nach  der  Operation  Abort  ein,  in  den  beiden 
anderen  Fällen  nahm  die  Schwangerschaft  ihren 
normalen  Fortgang  und  es  wurden  lebende  Kinder 
geboren. 

LIX.  Ueber  Oareinom  der  KUtoris;  von  Oeo 
Björkqvist  (p.  307—349). 

Engström  hat  in  den  Jahren  1882—1902 
unter  1 7000  gynäkologischen  Kranken  nur  4  Yulva- 
carcinome,  darunter  2  Carcinome  der  Klitoris  und 
ausserdem  ein  Urethracarcinom  behandelt  B.  giebt 
die  Krankengeschichten  dieser  beiden  Fälle  von 
Klitoriscardnom  und  stellt  aus  der  Literatur  noch 
weitere  68  Fälle  dieser  Erkrankung  zusammen. 
Die  Prognose  des  Klitoriscarcinoms  ist  schlecht, 
die  durchschnittliche  Lebensdauer  der  Krankoi 
beträgt  nach  dem  Erscheinen  der  Neubildung  6  bis 
15  Monate.  Es  vergehen  nur  etwa  7  Monate,  bis 
ein  lokales  Recidiv  entsteht  Im  Durchschnitt  trat 
der  Tod  kaum  1  Jahr  nach  der  Operation  ein.  Nur 
von  4  Patientinnen  wird  angegeben,  dass  sie  längere 
Zeit  nach  der  Operation  lebten ;  völlig  gesund  waren 
2  etwa  6  Jahre  nach  der  Operation. 

LX.  2ktm  Fälle  von  Emphysem  der  Baudk- 
toand  nach  Lcgparoiomie ;  von  Ossian  Hellsten 
(p.  351—365). 

In  beiden  Fällen  handelte  es  sich  um  Myomopeia- 
tionen.  Im  ersten,  günstig  verlaufenen  Falle  war  es  des 
grossen  schwangeren  Üteros  wegen  anmöglich,  alle  Luft 
aas  der  Bauchhöhle  aaszapressen.  Die  2.  Pat,  die  gleich- 
zeitig an  Longentaberkulose  erkrankt  war,  litt  an  heftigem 
Hasten  and  starb  am  4.  Tage  nach  der  Operation. 


VII.  Geburtshülfe,  Frauen-  und  Einderheilkunde. 


83 


LXI.  Wmkre  4  Fätte  von  Angiom  der  DreOira; 
▼on  Walter  Sipila  (p.  357—361). 

S.  theilt  4  Fälle  von  Prolaps  der  urethral- 
Schleimhaut  und  wirklichem,  duroh'  die  mikro- 
skopische Untersuchung  nachgewiesenem  Angiom 
mit  In  allen  Fftllen  wurde  die  Schleimhaut  sammt 
Tumor  excidirt. 

LXn.  Zur  Kennin%88  der  präaenäm  Atrophie 
der  toetbUehen  OenUdUen;  vorlAufige  Mittheilung 
von  Walter  Parviainen  (p.  363—366). 

T.  fand  auch  bei  prAsenilen  Atrophien  einen 
stellenweise  auftretenden  Huskelfaserschwund  und 
eine  Proliferation  von  Bindegewebe,  auch  in  den 
Tuben  ist  die  Muskulatur  sehr  reducirt  und  in  den 
I  Ovarien  verschwinden  die  Follikel  allmählich  in 
der  Rindensohicht,  bis  sie  in  den  oberen  Schichten 
ganz  fehlen  und  auch  in  den  tieferen  Schichten 
sich  an  Zahl  vermindern  und  verkfimmem. 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

126.  Beitrag  rar  Therapie  der  Habelaohnur- 
brfldhe;  von  Carlos  Enoop  inKiel.  (v.  Yolk- 
m  a  n  n  's  Samml.  klin.  Yortr.  N.  F.  Nr.  348.  1 903.) 

Nach  einleitenden  Bemerkungen  über  die  Aetio- 
I  logie  und  pathologische  Anatomie  derNabelschnur- 
brQche  bespricht  K  n.  ausführlich  die  Behandlung 
im  Anschlüsse  an  Mittheilungen  über  3  durch  Ope- 
ration geheilte  Kinder  aus  der  Kieler  Frauenklinik. 
Er  bevorzugt  die  Laparotomie  und  bespricht  die 
Indikationen  für  die  übrigen  Behandlungsmethoden. 
Am  Schlüsse  stellt  er  46  Fälle,  die  seit  dem  Jahre 
1882  beschrieben  worden  sind,  zusammen. 

Brückner  (Dresden). 

127.  Die  duroh  Gtobartstraomen  hervor- 
gerofenen   Krankheiten   des   Sioglings;    von 

Dr.   H.  Finkelstein  in  Berlin.     (BerL  Klinik 
Heft  168.  1902.) 

F.  bespricht  im  Zusammenhange  kurz  und  klar 
eine  Reihe  von  Verletzungen,  die  bei  der  Geburt 
entstehen  und  die  nicht  nur  ein  rein  chirurgisches 
Interesse  bieten,  nämlich  die  Verletzungen  des 
Kopfes  mit  ihren  Folgen,  das  Hämatom  des  Muse, 
stemocleidomastoideus,  sowie  die  sogenannten  Ent- 
bindungslähmungen. Er  vermehrt  die  Casuistik 
durch  einige  gute  eigene  Beobachtungen. 

Brückner  (Dresden). 

128.  OlATikoiarfrakturen  Neugeborener  bei 
•ponteaer  Geburt;  von  Dr.  Gustav  Riether. 
(Wien.  klin.  Wchnschr.  XV.  24.  1902.) 

R  hat  in  einem  Jahre  65  Fälle  von  Schlüssel- 
beinbrüchen bei  spontan  geborenen  Kindern  be- 
obachtet, die  in  der  niederOsterreichischen  Landes- 
gebäranstalt  zur  Welt  gekommen  waren.  Die  Frak- 
turen werden  bei  der  Entwickelung  der  Schultern 
durch  die  Hebamme  erzeugt.  Am  häufigsten  bricht 
die  Clavikel  derjenigen  Seite,  deren  Schulter  sich 
bei  der  Entwickelung  gegen  die  Symphyse  stemmt 
Bei  der  Diagnose  ist  zu  beachten,  dass  eingekeilte 
Frakturen  unmittelbar  nach  der  Geburt  nicht  immer 


mit  Sicherheit  festgestellt  werden  kOnnen.  Die 
Prognose  ist  günstig.  Bei  geringer  Verschiebung 
genügt  entsprechende  Lagerung.  Sie  wird  leicht 
erhalten,  wenn  man  den  vorn  geschlossenen  Aermel 
des  Jäckchens  auf  dessen  vorderer  Seite  festnäht. 
Bei  stärkerer  Dislokation  macht  man  einen  Binden- 
verband. Nach  3  Wochen  kOnnen  die  Kinder  ent- 
lassen werden.  Brückner  (Dresden). 

129.  Die  achmerBhafte  Fronation  der  Jun- 
gen Kinder;  von  A.  Broca.  (Revue  d'0bst6tr. 
et  de  Paediatr.  XVI.  p.  142.  Mai  1903.) 

Kleine  Kinder,  die  in  etwas  brutaler  Weise  am 
Vorderarme  gezogen  werden,  bieten  nicht  selten 
folgendes  Bild  dar :  der  Arm  hängt  bewegungslos 
herunter,  ist  pronirt,  der  Daumen  liegt  dem  Schenkel 
an.  Die  Schulter  hängt  etwas  herunter,  doch  ist 
an  ihr  keinerlei  Luxation  oder  Fraktur  wahr- 
nehmbar. Passive  Bewegungen  des  Armes  sind 
möglich,  auch  aktive  im  Ebndgelenke  und  in  den 
Fingern,  doch  hüten  sich  die  kleinen  Patienten 
ängstlich,  den  Ellenbogen  zu  beugen,  oder  den  Arm 
vom  Rumpfe  zu  entfernen.  Die  Palpation  ergiebt 
Schmerzen  in  der  EHienbogenbeuge,  doch  ist  keine 
Suffusion,  oderDifformität  zu  bemerken.  Man  kann 
diesen  schmerzhaften  Zustand  mit  einem  Schlage 
wieder  gut  machen,  und  zwar  durch  folgenden  Hand- 
griff. Der  Vorderarm  wird  gestreckt,  stark  supi- 
nirt  und  dann  gebeugt,  während  man  mit  dem 
Daumen  von  vom  nach  hinten  auf  den  Radius- 
kopf drückt  In  einem  gegebenen  Augenblicke 
fühlt  man  einen  Widerstand  gegen  die  vollständige 
Supination,  der  aber  leicht  zu  besiegen  ist  Man 
fühlt  dabei  ein  eigenthümliches  Einschnappen,  und 
B  r.  ist  der  Ansicht,  dass  es  sich  in  diesen  Fällen 
um  eine  Subhucation  des  Radmakopfea  handle,  durch 
starken  Zug  nach  vom  mit  Pronation,  wie  dies 
meist  vorkommt,  wenn  Kinder  an  der  Hand  ge- 
führt, fallen  und  etwas  heftig  emporgezogen  wer- 
den. Meist  sind  es  Kinder  im  Alter  von  weniger 
als  5  Jahren,  gewöhnlich  zwischen  1  und  3  Jahren. 

E.Toff(Braila). 

130.  Die  Fermente  derMiloh;  von  Van  de 
Velde  und  De  Landtscheer  in  Antwerpen. 
(Arch.  de  M6d.  des  Enf.  p.  408.  Juli  1903.) 

Die  Vff.  haben  die  Versuche  Spolverini's 
kontrolirt,  dass  nämlich  durch  Verfütterung  von 
keimender  Gerste  an  Milohthiere  das  in  ihr  ent- 
haltene amylolytische  Ferment  in  die  Milch  über- 
gehe und  dieser  auf  künstlichem  Wege  ein  Ferment 
beigebracht  werde,  das-  in  der  Frauenmilch  eine 
wichtige  Rolle  spielt  Ausserdem  sollte  diese 
Milch  auch  die  Eigenschaft  erlangen,  Said  in 
Carbolsäure  und  Salicylsäure  umzusetzen. 

Für  diese  Controlversuche  wurden  gesunde 
Kühe  ausgewählt,  deren  Milch  nach  wiederholten 
Versuchen  als  frei  von  diastatischem  Fermente  ge- 
funden wurde,  und  es  wiurde  ihnen  durch  mehr  als 
1  Monat  täglich  je  1  kg  keimender  Gerste,  ausser 


84 


Vn.  Oeburtahülfe,  Frauen-  und  Einderheilkunde, 


der  gewöhnlichen  Nahrung,  verabreicht  Obwohl 
diese  G^erste  eine  bedeutende  diastatische  Wirkung 
hatte,  zeigte  es  sich,  dcus  die  MUeh  der  Kühe  wahr 
rend  der  ganzen  Dauer  der  Versuche  keineswegs  die 
van  Spalverini  angeführten  neuen  EJigensehaflen 
erlangt  hatte. 

Das  Melken  wurde  unter  streng  aseptischen 
Cautelen  yorgenommen ,  aber  um  eine  Infektion 
sicher  hintanhalten  zu  können,  wurde  der  Milch 
auch  ein  antiseptischer  Körper,  Schwefel&ther  im 
Verhältnisse  von  10<^/o  zugesetzt  Dieser  hat,  wie 
zahlreiche  Versuche  ergaben,  auf  die  in  Rede 
stehenden  Fermente  keinerlei  Wirkung,  ist  aber 
im  Stande,  die  Entwickelung  von  Mikroben  in  der 
Milch  zu  verhindern. 

Die  Vff.  schliessen  aus  ihren  Versuchen,  dass 
es  auf  dem  angegebenen  Wege  nicht  möglich  sei, 
das  Frauenmilchferment  in  die  Kuhmilch  überzu- 
fahren. K  T  0  f  f  (Braila). 

131.  Ueber  S&nglingsenifihrang ;  von  Dr. 

Rissmann  u.  Dr.  Pritschke.  (Arch. f. Kinder- 
hkde.  XXXIV.  3  u.  6.  p.  249.  1902.) 

EL  und  Pr.  haben  mit  der  von  Schlesinger 
empfohlenen  Verabreichung  von  Vollmilch  bei 
19  Neugeborenen  keine  guten  Erfahrungen  ge- 
macht Sie  beginnen  daher  mit  verdünnter  Kuh- 
milch, steigern  aber  rasch,  so  dass  sie  etwa  bis 
zum  4.  Monate  auf  Vollmilch  gelangen. 

Brückner  (Dresden). 

132.  Weiteret  sur  Frage  der  natürlichen 
SftQglingBemfthning;  von  Arthur  Schloss- 
mann. 2.  Mittheilung.  (Arch.  f.  Kinderhkde. 
XXXin.  3  u.  6.  p.  338.  1902.) 

Schi,  hat  2  junge  Säuglinge  längere  Zeit,  den 
einen  192  Tage,  den  anderen  72  Tage  lang  mit 
abgedrückter  Frauenmilch  genährt  und  berichtet 
über  die  an  den  Kindern  gemachten  Erfahrungen. 
Er  bestimmte  das  tägliche  Gewicht  der  Kinder,  die 
Menge  der  in  24  Stunden  genommenen  Milch,  deren 
chemische  Zusammensetzung,  zeitweilig  auch  den 
Energiewerth  durch  direkte  calorimetrische  Unter- 
suchung. Die  Zusammensetzung  der  Milch  war  im 
Durchschnitte  (von  etwa  100  Litern)  folgende: 
Fett  3.47«/o,  N  0.26o/a,  Zucker  7.14«/o.  Das  erste 
Kind  war  bei  der  Aufnahme  3  Tage  alt,  hereditär 
luetisch  und  wog  2070  g,  bei  der  Entlassung  5492  g. 
Das  frühgeborene,  12  Tage  alte  andere  Kind  wog 
bei  der  Aufnahme  2330g,  bei  der  Entkssung  3270g. 
1kg  Kind  nahm  im  ersten  Falle  bei  5  g  Ansatz 
115  Galerien  täglich,  im  zweiten  bei  5.5  g  Ansatz 
119  Galerien  täglich  in  der  Nahrung  auf.  Die 
durch  Umrechnung  der  Werthe,  die  die  chemische 
Analyse  ergab,  gewonnenen  Zahlen  wurden  zum 
Theil  durch  direkte  Bestimmungen  im  Galorimeter 
controlirt  Dabei  ergab  sich  eine  erfreuliche  Ueber- 
einstimmung.  Als  Mittelzahl  des  Energiequotienten 
nimmt  Schi.  110  an.  Heubn er  hat  denselben 
auf  100  berechnet,  sich  aber  dabei  nicht  auf  Zahlen 
gestützt,  die  durch  direkte  Untersuchung  der  auf- 


genommenen Nahrung  gewonnen  waren.  Er  hat  dea 
Energiewerth  der  Frauenmilch  auf  650  GalorieD, 
nach  SchL's  Ansicht  zu  niedrig,  angesetzt 

An  diese  Mittheilungen  knüpft  SchL  Betrach- 
tungen über  die  Aufnahme  der  einzelnen  Nahrung»- 
bestandtheile.  Bei  Besprechung  der  N-haltigen 
Stoffe  kommt  er  auf  die  Yerdaulichkeit  des  Eah- 
milchei  wMssee  und  meint,  dass  H  e  u  b  n  e  r  mit  der 
Annahme  eines  grösseren  Energieverbrauches  von 
Seiten  der  Kuhmilch,  deren  schwere  Verdaulichk^t, 
soweit  das  Eiweiss  in  Betracht  kommt,  indirekt  zu- 
gebe. Dabei  übersieht  er  jedoch  gerade  das,  worauf 
Heubn  er  den  Hauptwerth  legt,  nämlich  die 
Negirung  des  Biedert 'sehen  „schädlichen  Nah- 
rungsrestes" bei  gesunden,  nicht  überfütterten 
Kindern.  Darüber  spricht  sich  Heubner  so  deut- 
lich aus,  dass  ein  Zweifel  an  seiner  Auffassung 
nicht  wohl  möglich  sein  kann. 

Brückner  (Dresden). 

133.  Siaglingsem&hnmg  und  Kindermüoh; 

von  Dr.  P  f  a  f  f  e  n  h  0 1  z.   (Gentr.-BI.  f.  allg.  Geshpfl. 
XXL  5  u.  6.  p.  183.  1902.) 

Unter  den  Ursachen  der  erschreckend  grossen 
Sterblichkeit  im  Säuglingsalter  nimmt  die  künst- 
liche Ernährung  mit  Kuhmilch  die  erste  Stelle  ein. 
Wenn  Raudnitz  dagegen  einwendet,  dass  die 
bisherigen  Maassregeln  versagt  haben,  und  daraus 
den  Schl\)S8  zieht,  dass  die  mangelhaften  Wohnungs- 
verhältnisse für  die  grosse  Sterblichk^t  verantwort- 
lich zu  machen  seien,  so  übersieht  er  gänzlich,  dass 
der  armen  Bevölkerung  die  Fortschritte  der  künst- 
lichen Ernährung  noch  gar  nicht  zugänglich  ge- 
worden sind.  Die  Versuche,  die  Kuhmilch  der 
Muttermilch  ähnlich  zu  machen,  sind  als  gescheitert 
anzusehen.  Als  Dauemahrung  eignet  sich  am  besten 
frisch  bezogene,  im  Haushalte  möglichst  einfach 
zubereitete  Milch,  auf  deren  Gewinnung  grössere 
Aufmerksamkeit  und  Sorgfalt  zu  verwenden  ist, 
als  bisher  geschah.  Für  den  Säugling  bestimmte 
Milch  (sogenannte  Kindermilch)  muss  ganz  be- 
sondere Eigenschaften  besitzen,  die  in  einem  Regu- 
lativ  festzulegen  sind.  Die  Verordnungen  haben 
sich  zu  beziehen  auf  die  Auswahl  gesunder  Kühe, 
deren  sorgfältige  Fütterung,  Verbesserung  der  Stall- 
hygieine,  gründliche  Gonservirung  und  Controle 
der  Milch.  Die  bisherige  Marktcontrole  muss  durch 
Bestimmungen  des  Säuregrades,  des  Schmutz- 
gehaltes, der  Temperatur  erweitert  und  durch  eine 
Gontrole  der  gesammten  Produktion  ergänzt  wer- 
den. Bisher  hat  man  nur  in  Berlin,  Dresden  und 
München  Vorschriften  erlassen,  die  den  neueren 
Anschauungen  entsprechen.  Erst  wenn  die  Ver- 
besserungen der  künstlichen  Nahrung  der  armen 
Bevölkerung  zugänglich  gemacht  worden  sind,  wird 
sich  eine  Besserung  in  der  Mortalität  zeigen. 

Brückner  (Dresden). 


134.    Sozhlefs  Nähnuokw.     Btn 
Kindemähmiittel ;  von  Dr.  F  r  u  c  h  t    (Münchn. 
med.  Wchnschr.  XTJX.  2.  1902.) 


YH  Qeburtshtilf  e,  Frauea-  und  EiiiderheiUnmde. 


85 


Fr.  hat  mit  Soxhlet'sNährzucker  als  Zusatz 
sor  Milch  bei  gesunden  und  kranken  Sftuglingen 
gute  Erfolge  erzielt         Brückner  (Dresden). 

135.  Bnttermiloh ;  von  Dr.  Antoine  Ir- 
raga.   (Arch.  de  M6d.  des  Enf.  p.413.  Juni  1903.) 

A.  hat  in  mehreren  FftUen  von  Gastroenteritis 
bei  Kindern  Buttermilch  angewendet  und  ist  mit 
den  ersielten  Resultaten  sehr  zufrieden.  Br  be- 
trachtet mit  Baginsky  dieses  Nahrungsmittel  als 
allen  anderen  überlegen,  indem  es  selbst  in  schweren 
raien  von  Dyspepsie  gute  Erfolge  giebt 

Die  Bereitung  der  verwendeten  Buttermilch 
wurde  mit  besonderer  Sorgfalt  vorgenommen ;  die 
benutzte  Sahne  stand  nicht  länger  als  24  Stunden, 
worauf,  nach  vorgenommener  Ausbutterung,  der 
Buttermilch  je  25  g  Weizenmehl  und  35  g  Bohr- 
zucker pro  Liter  zugesetzt  wurden,  unter  fort- 
währendem Mischen  wird  das  Ganze  durch  2  Minuten 
gekocht,  hierauf  in  sterilisirte  Flaschen  gefüllt  und 
in  Bis  aufbewahrt.  Die  Kinder  bekamen  150  bis 
200  g  28tündlich.  Manche  zeigten  nach  einigen 
Tagen  Widerwillen  gegen  dieses  Nahrungsmittel  und 
dann  wurde  zeitweilig  Malted-Milk  oder  Nestle '- 
sches  Mehl  gegeben.  E.  T  o  f  f  (Braila). 

136.  Die  akute  Leukämie  der  Kinder;  von 

S.  Lustgarten.    (Inaug.-Diss.   Bukarest  1903.) 

Die  akute  Leukämie  kommt  selten  im  Eindes- 
alter vor.  Als  Hauptsymptome  sind  der  plOtzUche 
Anfang,  die  bedeutende  Anämie,  Blutungen,  fieber- 
hafter Zustand,  leichte  Drüsenschwellungen  und 
ein  specieller  Blutbefund  zu  erwähnen.  Meist  findet 
man  mikroskopisch  eine  Lymphooi^ihämie.  Makro- 
lymphocyten  werden  gefunden,  sind  aber  für  akute 
Leukämie  nicht  charakteristisch,  da  sie  auch  bei 
der  chronischen  Form  vorkommen.  Man  findet 
auch  Fälle  mit  Mikrolymphocyten.  Leber  und  Milz 
sind  bei  akuter  Leukämie  der  Kinder  bedeutend 
vergrGssert;  ebenso  auch  die  Thymusdrüse.  Die 
Krankheit  endigt  immer  tOdtlich  und  die  Behand- 
lung ist  nur  palliativ,  auf  Brhalten  der  Kräfte  und 
Bekämpfung  der  Blutungen  gerichtet  Für  letztere 
sind  Einspritzungen  von  Gelatineserum  von  Yortheil. 

KT  off  (Braila). 

137.  Ueber  die  multiple,  aogen.  ohroniaoh- 
rheumatiflohe  Gelenkentaündung  im  Kindes- 
altar; von  Dr.  Max  Beiner.  (Ztschr.  f.  Heilkde. 
N.  F.  IV.  5.  p.  157.  1903.) 

Zu  der  noch  vielfach  unaufgeklärten  Frage 
nach  der  chronisdi- rheumatischen  Gelenkentzün- 
dung im  Kindesalter  liefert  R  einen  Beitrag  durch 
3  Fälle  mit  klinisch  so  ausgesprochenen  Brschei- 
nungen,  dass  sie  als  Paradigmata  gelten  kOnnen. 
In  allen  3  ist  der  Prooess  als  das  primäre  Leiden 
aufzufassen;  er  ist  ganz  chronisch  verlaufen,  hat 
an  vielen  grossen  Gelenken  (Knie-,  Hüft-  und 
Sdiultergelenken  beiderseits)  fanktionelle  Ankylose 
erzeugt  und  starke  Verdickungen  des  periartiku- 


lären  Bindegewebes  hervorgerufen.  Bs  bestanden 
fibröse  Adhäsionen  zwischen  den  einander  gegen- 
überliegenden Gelenkflächen  und  Schrumpfung  in 
den  periartikulären  Geweben. 

Bs  handelt  sich  vor  Allem  darum,  die  BegrifiFe 
der  Arthritis  deformans  und  des  chronischen  Rheu- 
matismus streng  auseinander  zu  halten.  Dieser 
unterschied  ist  schon  von  den  verschiedensten 
Autoren  betont  worden.  Cnrschmann  sucht 
bestimmte  Unterschiede  zwischen  der  juvenilen 
Form  der  Arthritis  deformans  und  dem  chronischen 
Gelenkrheumatismus  aufzustellen.  Andererseits 
wird  aber  auch  die  Meinung  vertreten,  dass  beide 
Krankheiten  in  einander  übergehen  (Senator), 
ja  dass  es  sich  um  denselben  Process  handele 
(Bäumler),  den  man  mit  dem  Namen  Poly- 
arthritis deformans  bezeichnen  könnte. 

Aetiologisch  haben  die  chronisch-rheumatische 
multiple  Gelenkentzündung  und  die  Polyarthritis 
rheumatica  jedenfalls  nichts  gemein. 

Von  den  Franzosen  werden  zwei  Formen  von 
chronischem  Gelenkrheumatismus  unterschieden, 
deren  eine  akut,  die  andere  gleich  chronisch  ein- 
setzt Bei  beiden  findet  sich  Verdickung  der 
Synovialkapsel  und  der  Ligamente.  Während  bei 
der  akuten  Form  der  Knorpel  gewöhnlich  nicht 
betroffen  ist,  ist  dies  bei  der  chronischen  der  Fall, 
ohne  dass  es  dabei  zu  Flüssigkeitergüssen  oder 
Brkrankungen  der  Serosa  kommt.  Bs  ist  jeden- 
falls eine  Art  von  Trophoneurose. 

Der  Bngländer  Gar r od,  der  chron.  Gelenk- 
rheumatismus und  Osteoarthritis  als  einheitliche 
Krankheitbilder  anspricht,  hat  die  Bezeichnung 
Rheumatoidarthritis  in  die  Literatur  eingeführt 
und  specialisirt  3  Formen:  nodular,  fusiform 
und  crippling  variety.  Die  fusiforme  ergreift  in 
schwereren  Fällen  alle  Gelenke,  selbst  Wirbel- 
säulen- und  Kiefergelenke.  Sie  ist  namentlich 
durch  Schwellung  der  periartikulären  Gewebe, 
weniger  durch  Knorpel-  und  Knochenneubildung 
charakterisirt 

Die  pathologisch-anatomischen  Befunde  in  den 
von  R.  beschriebenen  Fällen  lassen  darauf  schliessen, 
dass  der  Knorpel  an  den  Gelenken  in  vaskularisir- 
tes  Bindegewebe  übergeht,  die  ganze  knorplige 
Bpiphyse  ergriffen  wird  und  nur  einzelne  Knorpel- 
inseln verschont  bleiben.  Diese  Knorpelinseln 
können  nachträglich  ossifioiren  und  so  eine  Zer- 
sprengung  der  knöchernen  Bpiphyse  vortäuschen. 
Durch  diese  Veränderungen  an  den  Gelenkenden 
wird  ein  dauernder  chronischer  Reiz  auf  die  Ge- 
lenktheile  ausgeübt,  dessen  Wirkung  jene  Wuche- 
rung und  jener  Schwund  ist,  die  man  deformirende 
Arthritis  nennt. 

Bine  deformirende  Arthritis  kann  sich  dem- 
nach auf  dem  Boden  einer  sogenannten  chronisch- 
rheumatischen entwickeln,  wenn  der  Reiz  der 
Funktion  hinzutritt.  Bleibt  dagegen  der  Funktion- 
ausfall, d.  h.  die  Contraktur  der  chronisch-rheuma- 
tisch entzündeten  Gelenke  bestehen,  so  ist  keiuQ 


86 


Vn.   Geburtshülfe,  Frauen-  und  EinderheiUcunde. 


Gelegenheit  zur  deformirenden  Entzündung  ge- 
geben. 

Es  braucht  nicht  besonders  heryorgehoben  zu 
werden,  dass  ein  chronisch-rheumatisches  Oeienk 
unter  günstigen  Bedingungen  wieder  zur  Norm 
zurückkehren  kann,  bevor  sich  eine  deformirende 
Arthritis  eingestellt  hat 

Die  verschiedenen  Meinungen  über  das  In- 
einandergreifen oder  Nebeneinanderhergehen  der 
Krankheiten  haben  eine  grosse  Literatur  gezeitigt, 
aber  keine  positive  Einigung  herbeigeführt. 

Die  von  R  geschilderten  Fftlle  sind  interessant, 
weil  sich  1)  an  demselben  Individuum  verschiedene 
Typen  chronischer  Gelenkentzündung  finden,  nftm- 
lich  a)  die  chronisch  adhäsive  Form  des  Rheuma- 
tismus articulorum,  b)  eine  in  die  Gruppe  der 
deformirenden  Arthritis  einzureihende  Form  und 
c)  eine  der  Arthritis  nodosa  ähnliche  Form; 
2)  wegen  der  Folgezustände,  die  die  chronische 
Gelenkentzündung  für  das  Skelet  aus  dem  Grunde 
nach  sich  gezogen  hat ,  weil  die  Erkrankung  im 
frühesten  Eindesalter  aufgetreten  ist  Es  sind 
dies:  a)  die  beträchtliche  concentrische  Atrophie 
der  langen  Bührenknochen  und  b)  die  an  den  Epi- 
physen  der  kurzen  Röhrenknochen  sichtbare  Zer- 
theilung  des  Epiphysenkernes  in  einzelne  Stücke. 
N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

138.  üeber  Bntwioklongahemmang  der 
Bztremitäten  nach  Qelenkrhenmatismas  im 
Kindesalter;  von  G.  Hoppe-Seyler  in  Kiel. 
(Deutsches  Arch.  f.  klin.  Med.  LXXV.  3—5. 
p.  320.  1903.) 

Von  den  verschiedensten  Autoren  wird  die 
relativ  geringe  Häufigkeit  des  Gelenkrheumatismus 
im  Eindesalter  ausdrücklich  erwähnt  Geradezu 
selten  ist  die  chronische  Polyarthritis,  die  entweder 
unter  der  Form  eines  akuten  oder  subakuten  Ge- 
lenkrheumatismus beginnt  und  auch  ganz  schlei- 
chend ohne  stark  entzündliche  Erscheinungen  sich 
entwickelt  Letzteren  Process  bespricht  eigentlich 
nur  Pfibram  ausführlicher.  Er  unterscheidet 
zwischen  primärem  und  sekundärem  Gelenkrheu- 
matismus. Aetiologisch  kommen  dieselben  Momente 
in  Frage  wie  bei  den  Erwachsenen,  nur  ist  das 
weibliche  Geschlecht  bevorzugt  Der  Verlauf  ist 
zwar  fieberhaft,  aber  selten  mit  sehr  hohen  Tem- 
peraturen; häufig  besteht  profuse  Seh weissbildung. 
Still  beobachtete  Milz-  und  Lymphdrüsensdi wel- 
lung, Reste  von  Pleuritis  und  Perikarditis  mit 
mehr  oder  minder  starker  Verwachsung  des  Herz- 
beutels. 

Es  kommen  die  verschiedensten  Veränderungen 
an  den  Gelenken  vor :  seröse  Ergüsse  in  die  Oe- 
lenkhOhlen  (namentlich  Hand  und  Knie),  starke 
Versteifungen  der  Gelenke  in  Folge  von  periarti- 
kulärer  Schwellung  und  Verdickung  der  Kapsel 


und  Gelenkbänder.  Femer  Veränderungen  an  den 
Gelenkfläohen  durch  üsurirung  und  Einschmel- 
zungsprocesse  an  den  Epiphysenknorpeln.  Beson- 
ders häufig  ist  die  Versteifung  der  Gelenke  in 
Flexion-  und  Adduktionstellung  (Schulter,  Ellen- 
bogen, Knie),  wobei  es  in  Folge  der  Gontraktur 
und  des  Nachgebens  der  Kapselbänder  zu  Luxa- 
tionen und  Verschiebungen  an  den  GelenkflSchen 
kommt  Namentlich  in  den  Metacarpophalangeal- 
gelenken  der  Finger  besteht  häufig  Luxation  und 
Subluxation  mit  Ablenkung  ulnarwfirts. 

Obgleich  Heilung  nicht  in  Abrede  zu  stellen 
ist,  sind  die  Fälle,  wo  die  Kranken  von  Anfang  der 
rheumatischen  Affektion  im  Kindesalter  bis  zur 
Beendigung  des  KCrperwachsthums  beobachtet 
worden  sind,  selten.  H.-S.  berichtet  nun  über 
einen  derartigen  Fall,  dessen  Verlauf  bei  einem 
weiblichen  Individuum  vom  7.  bis  23.  Lebensjahre 
(1886—1902)  beobachtet  wurde.  Da  nach  dem 
Tode  die  Sektion  verweigert  wurde,  wurden  die 
Gelenkveränderungen  durch'Messungen  festgestellt, 
von  den  Händen,  dem  linken  Ellenbogen  und  lin- 
ken Knie  Röntgenaufnahmen  gemacht  Zum  Ver- 
gleiche mit  normalen  Verhältnissen  wurden  Con- 
trolmessungen  an  12  Mädchen  im  Alter  von  20— 
24  Jahren  (das  Alter,  in  dem  Pat  starb)  und  an 
11  Kindern  von  7 — 15  Jahren  vorgenommen. 
Während  der  Rumpf  und  im  Grossen  und  Ganzen 
auch  der  Schädel  die  für  das  Alter  von  24  Jahren 
entsprechenden  Maasse  hatten,  liess  sich  an  den 
Gliedern  eine  ausgesprochene  Kleinheit  nachweisen, 
die  entschieden  auf  eine  Entwickelungshemmung 
zurückzuführen  ist  Sie  sind  in  dem  Zustande 
geblieben,  in  dem  sie  sich  in  dem  Jahre  befanden, 
als  die  Krankheit  von  den  Gelenken  aus  die  Epi- 
physen  ergriff.  So  ist  an  Unterarm,  Hand  und 
Fuss  im  7.  Jahre  das  Wachsthum  zum  Stillstande 
gekommen,  am  Oberarme  im  11.,  am  Oberschenkel 
im  12.,  am  Unterschenkel  etwa  im  13.  Lebens- 
jahre. Auch  die  ümfongmessungen  entsprechen 
ungefähr  diesen  Daten. 

Solche  Wachsthumshemmung  erfolgt,  wenn 
der  Intermediärknorpel  der  Epiphysen  geschädigt 
und  dadurch  die  Knochenbildung  sistirt  wird. 
Doch  liegt  die  Annahme  am  nächsten,  dass  die 
Epiphysen  bei  der  Entzündung  der  Gelenke  mit 
erkränkten  und  so  die  Entzündung  bis  in  die 
knorpelbildende  Zone  vorschritt  Ja  die  Entzün- 
dung wird  wohl  über  den  Intermediärknorpel 
hinaus  auch  die  Diaphysen  in  Mitleidenschaft  ge- 
zogen haben,  wie  ihre  Dünnheit  zeigt,  und  wie 
dies  auch  experimentell  von  Vogt  und  Telke 
bewiesen  wurde.  Weitere  genaue  Untersuchungen 
und  Messungen  werden  bei  gleichen  Beobachtungen 
noch  öfters  solchen  Stillstand  des  Knochenwachs- 
thums  nach  Gelenkrheumatismus  im  Kindesalter 
nachweisen.  N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 


Vni.  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


87 


VIII.    Chirurgie,  Augen-  und  Olirenlieillcunde. 


139.  Sin  Vonohiag  und  Verraoh  mr  Hei- 
lung der  akuten  Sepsis;  von  J.  Wernitz. 
(t.  Volkmann's  Samml.  klin.  Yortr.  N.  F.  352. 
1903.) 

„Den  Versuch,  das  Qift  selbst  im  Organismus 
onsohAdlich  zu  machen,  müssen  wir  aufgeben  und 
nur  danach  streben,  die  Ausscheidung  desselben 
zu  befördern  und  zu  beschleunigen.^^  Dies  ge- 
schieht am  besten  durch  reichliche  Flüssigkeit' 
xufuhr:  MastdarmeinlAufe  von  Iproc.  Eochsalz- 
Itenng.  Die  Kranken  dürfen  hierbei  möglichst 
wenig  belästigt  werden.  Die  Aufsaugung  der  Flüs- 
sigkeit muss  vollständig  dem  Körper  überlassen 
und  darf  nicht  erzwungen  werden,  wie  es  bei  den 
intrayenOaen  und  subcutanen  Bingiessungen  der 
Fall  ist  Steht  es  dem  Herzen  frei,  so  wird  es 
niemals  mehr  Flüssigkeit  aufsaugen,  als  es  bewäl- 
tigen kann,  und  damit  ist  alle  Oefahr  der  üeber- 
bürdung  des  Herzens  ausgeschlossen.  Findet  die 
Resorption  statt,  so  muss  die  Flüssigkeit  in  unbe- 
grenzten Mengen  zu  Gebote  stehen,  damit  mit 
steigender  Herzkraft  auch  möglichst  viel  Flüssig- 
keit aufgesogen  werde.  Solche  Eüngiessungen, 
deren  ein&che  Technik  genau  beschrieben  wird, 
empfiehlt  W.  nicht  nur  bei  manifester  Infektion, 
sondern  auch  prophylaktisch  nach  jeder  länger 
dauernden  Operation  in  der  Bauchhöhle. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

140.  DieBndreanitate  der  Behandlung  der 
Aktinomykoee  in  der  ▼•  Bruns'aohen  Klinik; 

Ton  Dr.  0.  Heinzelmann.   (Beitr.  z.  klin.  Chir. 
XZXIX.  2.  p.  526.  1903.) 

In  der  Tübinger  chirurgischen  Klinik  wurden 
seit  1885  im  Ganzen  56  Kranke  an  Akiinomyhm 
behandelt  (45  Männer,  11  Weiber).  Hauptsächlich 
befallen  war  das  20.  bis  40.  Lebensjahr.  Sitz  der 
Erkrankung  waren  in  42  Fällen  Qesicht  und  Hals, 
in  2  Brust  und  Lunge,  in  11  Bauch  und  Bauch- 
decken und  in  1  Falle  die  äussere  Haut  Die  end- 
guUge  EMung  ist  bei  der  Aktinomykose  in  erster 
Linie  von  dem  Sitze  der  Erkrankung  abhängig. 
Am  günstigsten  ist  die  Prognose  der  Kiefer-  und 
BaisalOmomykoee:  89.7<^/o  der  Kranken  wurden 
geheilt  Qanz  anders  und  ungleich  ernster  ist 
dagegen  die  Prognose,  wenn  der  Strahlenpilz  sich 
in  inneren  Organen  festgesetzt  hat,  und  zwar 
bieten  hier  neben  der  Aktinomykose  des  Gehirns 
namentlich  die  L^ngenakiniomykaam  sehr  schlechte 
prognostische  Aussichten.  Nicht  viel  günstiger 
liegen  die  Verhältnisse  bei  decabdomineüenjUUino-' 
mybm:  27.2%  Heilungen  auf  63.6<»/o  Todesfälle. 
Dieser  ungünstige  Verlauf  bei  der  Aktinomykose 
der  inneren  Organe  mag  vielleicht  auch  damit  im 
Zusammenhange  stehen,  dass  sie  von  vornherein 
einen  bösartigen  Charakter  zeigt  Vor  Allem  kommt 
aber  dabei  in  Betracht,  dass  nur  in  den  wenigsten 


Fällen  eine  gründliche  Entfernung  der  erkrankten 
Partien  vorgenommen  werden  kann. 

Die  Behandhing  der  Aktinomykose  in  der 
Tübinger  Klinik  besteht  in  möglichst  radikalen 
chirurgischen  Eingriffen  und  daneben  in  der  inner- 
lichen Anwendung  des  Jodkalium. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

141.  Ueber  tieMtaende  Lipome;  von  Dr. 

K.  Der  tinger.  (Beitr.  z.  klin.  Chir.  XXXVIII. 
1.  p.  76.  1903.) 

D.  berichtet  aus  der  v.  Beck 'sehen  chirurgi- 
schen Abtheilung  (Karlsruhe)  über  12  operativ  be- 
handelte iiefsüxende  Lipome,  die  Operationen  nah- 
men sämmtiioh  einen  günstigen  Ausgang.  Ausser 
diesen  12  Fällen  finden  sich  in  der  Literatur  noch 
137  Fälle  von  tief  sitzenden  Lipomen,  von  denen 
Plettner  bereits  über  120  Fälle  berichtet  hat 

In  den  12  Fällen  D.'s  war  die  Lipombildung 
4mal  congenitalen,  4mal  entschieden  traumatischen 
Ursprungs. 

Die  Diagnose  macht  in  vielen  Fällen  grosse 
Schwierigkeiten.  Folgende  Hauptmerkmale  sichern 
sie :  Die  Haut  ist  unverändert  und  in  Falten  ab- 
hebbar, die  Geschwulst  fühlt  sich  in  den  meisten 
Fällen  weich  an  und  giebt  das  Gefühl  von  Pseudo- 
fluktuation;  gewöhnlich  adhärirt  das  tiefsitzende 
Lipom  an  seiner  Unterlage,  ist  also  nicht  verschieb- 
lich und  zeigt  Lappung.  Jedoch  kann  letzteres 
Symptom  nicht  immer  mit  Sicherheit  differential- 
diagnostisch verwerthet  werden,  da  in  den  aller- 
meisten Fällen  wegen  «der  tiefen  Lage  der  gelappte 
Bau  eben  nur  schwer  zu  bestimmen  ist  Als  wei- 
teres Symptom  nimmt  man  das  langsame  Wachs- 
thum  an;  dieses  erklärt  es  auch,  dass  die  tief- 
sitzenden Lipome  verhältnissmässig  spät  Beschwer- 
den machen.  Eine  Ausnahme  hiervon  bilden  die 
Hodenlipome,  die  sich  in  der  Regel  rascher  ver- 
grössem. 

Die  beste  Behandking  ist  die  unter  strenger 
Asepsis  ausgeführte  radikale  Entfernung  des  tief- 
sitzenden Lipoms.  Recidive  sind  nur  bei  myxo- 
matös  oder  sarkomatös  entarteten  Lipomen  be- 
obachtet worden.  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

142.  Lymphangiom  mit  temporärer  Ohylor- 
rhSe;  von  Prof.  Neumann  in  Wien.  (Ztschr.  t 
Heilkde.  XXTTT.  9.  p.  250.  1902.) 

Bei  einem  l^ähr.,  seit  4  Jahren  an  einer  nfissenden 
HautafFektion  an  der  Innenseite  des  linken  Oberschenkels 
leidenden  Mädohen  fand  sich  handbreit  unter  der  linken 
Schenkelforohe  eine  fingerlange  und  daumenbreite,  strei- 
fenförmige Hantpartie  von  warzenartigem  Aussehen.  An 
verschiedenen  Stellen  sickerte  wie  aus  einem  Sieb  in 
wechselnder  Menge  ein  milchiges  Sekret  in  Form  feinster 
Tröpfchen,  besonders  reichlich  nach  dem  Essen  und  nach 
längerer  Bewegung.  Das  Maximum  der  Flüssigkeit  be- 
trug innerhalb  24  Stunden  lOccm.  Die  mikroskopische 
und  chemische  Unteisuchong  bestätigten  die  Annahme, 
dass  es  sich  um  Lymphe  handele.    Sei  der  Exoision  der 


88 


vilL  Ghinii^e,  Atigen- und  Ohienheillamde. 


erkrankten  Hautpartie  zeigte  sich  in  der  Tiefe  ein  grosseres 
Gefäss,  ans  dem  Lymphe  ansfloss.  Dieser  Lymphstrang 
wurde  weiter  verfolgt  and  doppelt  unterbanden.  Es  trat 
vorübergehend  Heilung  ein,  doch  schon  14  Tage  naoh  der 
^  EnÜassung  der  Fat.  kam  neuerdings  Sekret  aus  der  Narbe. 
N.  giebt  auf  einer  farbigen  Tafel  ein  anschauliches 
Bild  dieses  Lymphangioms  und  berichtet  über  ähnliche 
in  der  Literatur  mitgetheilte  Beobachtungen. 

Noesske(Eiel). 

143.  Ueber  die  von  Sohleimbeateln  aus- 
gehenden Neubildongen;  von  Dr.  C.  Adrian. 
(Beitr.  z.  kUn.  Chir.  XXXVIIL  2.  p.  459.  1903.) 

Eine  genaue  Durchsicht  der  Literatur  ergiebt, 
dass  von  primären,  eehkn  SehleMbmMgeschwüktm 
bisher  nur  17  Beobachtungen  vorliegen. 

A.  theilt  je  einen  weiteren  Fall  aus  der  Rostocker 
und  aus  der  Strassburger  chirurgischen  Klinik  mit 

1)  39jähr.  Mann.  Sarkom  der  PräpcUellargegend^ 
langsam  gewachsen,  mit  aller  Wahrscheinlichkeit  aus  der 
Bursa  praepatellans  hervorgegangen,  zunächst  diagnosti- 
cirt  als  proliferirende  Bursitis.  £zstirpation  der  Ge- 
schwulst  Metastasen  in  den  Leistendrüsen  und  örtliches 
Recidiv.  Exstirpation  dieser;  Narbenrecidiv.   Tbd. 

2)  60jähr.  Frau.  Sarkam  der  Bursa  subdeüotdeoy 
innerhalb  eines  Jahres  entstanden.  Klinisch  diagnosticirt 
als  proliferirende  Bursitis.    Fxstirpation ;  Heilung. 

Von  den  im  Ganzen  19  Fällen  betrafen  8  die 
Bursa  praepatellans,  3  die  Bursa  subpatellaris. 
Die  Diagnose  der  echten  Schleimbeuteltumoren  ist 
besonders  zu  Beginn  der  Erkrankung  schwer,  ja 
unmöglich ;  sie  unterscheiden  sich  dann  kaum  von 
gewissen  Formen  des  chronischen  Hygroms.  Die 
Behandtimg  hat  in  gründlicher  Exstirpation,  mög- 
lichst mit  der  bedeckenden  Haut,  zu  bestehen. 
P.  Wagner  (Leipzig). 

144.  Die  Bntetehons  der  Hygrome;   von 

Dr.  0.  Langemak.  (Arch.  f.  klin.  Chir.  LXX  4. 
p.  946.  1903.) 

Die  im  Bostocker  pathologisch-anatomischen 
Institute  angestellten  Untersuchungen  L.'s  ergaben, 
dass  Hygrom  und  Ganglion  dem  Wesen  nach  über- 
einstimmende Produkte  der  Verflüssigung  vermehrten 
Bindegewebes  sind.  Die  in  den  Hygromen  vor- 
kommenden Auswüchse,  Balken  und  Höcker  ent- 
stehen nicht  durch  Proliferation,  sondern  durch 
ungleichmftssige  Verflüssigung  der  Wand. 

Die  Vorstellungen,  die  L.  von  der  Entstehung 
und  der  Beschaffenheit  des  Hygroms  gewonnen 
hat,  lassen  sich  mit  den  klinischen  Erscheinungen 
vollkommen  in  Einklang  bringen. 

Eine  dauernde  Befreiung  von  den  durch  ein 
Hygrom  verursachten  Beschwerden  und  eine  radi- 
kale Entfernung  des  Hygroms  kann  nur  durch 
Exstirpation  erzielt  werden,  da  eine  Punktion  mit 
nachfolgender  Compression  wohl  das  Produkt  der 
Verflüssigung  fortschafft,  aber  das  Wiedereinsetzen 
des  Frocesses  bei  Fortbestehen  des  mechanischen  Rei- 
zes nicht  verhindern  kann.  P.  Wagner  (Leipzig). 

145.  Ueber  die  BeralUte  derBzatirpation 
des  taberkalöeenSehnenecheideiihygromfl  der 
Hand;  von  Dr.  B.  Zöppritz.  (Beitr.  z.  klin. 
Chir.  XXXIX.  3.  p.  654.  1903.) 


Die  rationelle  Therapie  der  auf  tuberkulöser 
Basis  beruhenden  Sehnenscheidenhygrome  kann  nur 
in  der  Totalexstirpation  bestehen.  Entscheidend 
ist  der  Erfolg  der  Operation  bezfiglioh  der  Dauer- 
Heilung.  In  der  v.  Bruns'schen  Klinik  wur- 
den 35  Kranke  an  Sehnenscheidenhygromen  der  j 
Hand  operirt  Die  Beobachtungzeit  betrSgt  bis  zu 
15  Jahren. 

Betreffs  der  Endresultate  der  Exstirpation  liegen 
über  31  Kranke  Nachrichten  vor.  Von  diesen 
sind  25  vollständig  geheilt  geblieben,  und  zwar 
bis  zu  15  Jahren. 

In  9  Fällen  traten  Beddive  auf,  von  denen  7  mit 
bestem  Erfolge  operirt  wurden.  Die  Oebraucke- 
ßkigkeit  der  Hand  wurde  fast  in  der  Hälfte  der 
Fälle  vollständig  wieder  hergestellt 

P.  Wagner  (Leipzig). 

146.  üeber  embolisoheVeraehleppmigTon 
Projektilen,  nebst  Bemerkungen  über  die 
BchiiBeTerietiangen  des  Henene  und  der 
grossen  (Melisse;  von  Prof.  H.  Schloffer. 
(Beitr.  z.  kUn.  Chir.  XXXVIL  3.  p.  698.  1903.) 

Schi,  hat  2  Fälle  von  Sehussverletzung  be- 
obachtet, in  denen  er  annehmen  musste,  dass  eine 
emboUsehe  Verschleppung  des  Projektils  stattgefunden 
hatte. 

1)  ISjähr.  Mann.  Schossverletzoog  des  Thorax. 
Ischämische  Lähmung  des  rechten  Vorderarmes.  Das 
Projektil  sitzt  im  Lumen  der  Art  subclavia.  Extraktion: 
Herxsckuss;  embolisehe  Verschleppung  des  Prqfektiis  in 
die  Art,  subclavia, 

2)  17jähr.  Mann.  Yioheii-Sckussverletxung  der  Art. 
eruralis  im  oberen  Drittel  des  Oberschenkels.  Embo- 
lisehe Verschleppung  des  Projektils  in  die  Art,  tibioL  posL 
Extraktion. 

In  der  Literatur  finden  sich  nun  ausser  einer 
Anzahl  von  Eerxschussverletxnngen  mit  VerweUen 
des  Projektils  im  Herxen  noch  10  Fälle,  in  denen 
Projektile  in  das  drkukUiofwgstem  eingedrungen 
und  darin  gMieben,  hex.  verschleppt  worden  sind; 
in  keinem  dieser  letzteren  Fälle  ist  jedoch  das 
Leben  der  Verletzten  fOr  längere  Zeit  erhalten  ge- 
blieben; alle  wurden  durch  die  Sektion  diagnostisch 
sichergestellt.  In  3  Fällen  wurde  das  Qeschoss 
gegen  die  Richtung  des  Blutstromes,  in  7  lUlen 
in  der  Richtung  des  Blutstromes  yerschleppt 

Die  am  Menschen  ausnahmeweise  beobachtete 
und  durch  die  Sektion  sichergestellte  embolische 
ProjektÜYerschleppung  wird  auch  durch  Thier- 
ezperimente  bewiesen.     P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

147.  Aphoristische  Bemerkungen  Bum  Ver- 
lauf and  der  Behandlang  der  Friedenssohoss- 
yerletiangen  der  Lange;  von  Prof.  König. 
(BerL  kUn.  Wchnschr.  XL.  32.  1903.) 

Bei  penetrirenden  Lungenschflssen  wird  der 
schwere  Verlauf  durch  den  Blutergoss  bestimmty 
zu  dem  der  Lufterguss  hinzukommen  kann.  Am 
Tage  der  Verletzung  selbst  ist  ein  operativer  Ein- 
griff verboten.  Dagegen  ist  die  Thorakotomie  am 
2.  oder  3.  Tage  auch  dann  geboten,  wenn  keine 


Vm.  Chirargie,  Augen-  und  Ohronlieilbmde. 


80 


schweren  Ersoheinnngen  dazu  zwingen,  weil  der 
Verletzte  auf  dieae  Weiae  vor  einer  Infektion  dea 
Ergusaee  Yon  der  Lunge  aua  bewahrt  wird.  Bei 
protrahirtem  Verlaufe  kann  die  Reacrption  dea  Er- 
gusaee durch  Punktion  beschleunigt  werden. 

Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 

148.  Sohiiaawiuide  dea  Baaohea»  Anaa 
praetematoralia» Heilung;  von  Mihail  Händ- 
ler.    (Spitalul  XXm.  11.  p.  446.  1903.) 

Merkwürdig  war,  dass  keinerlei  peritonäale  Sym- 
ptome hervortraten  trotzdem  dass  die  Baaohwand  durch- 
bohrt war  and  auch  etwas  Netz  vorgefollen  war.  Wahr- 
scheinlich bewirkte  derSchuss  anfänglich  nur  eine  Darm- 
contosion,  die  sich  an  die  Banch wunde  anklebte  und  dann 
perforirte.  E.  T  o  f  f  (Braila). 

149.  Bin  Fall  von  indirekter  naktnr  dea 
Orbitaldaohea  durch  Fenerwafßi;  tou  Dr.  D. 
Oalian.     (Spitalul.  XXm.  8.  p.  322.  1903.) 

Durch  einen  Scbrotschuss  wurde  das  linke  Auge 
an  der  unteren  Seite  Terletzt  nnd  gleichzeitig  drang  ein 
zweites  Projektil  5  cm  über  dem  Augenbrauen^^n  durch 
das  Stirnbein  links  in  das  Oehim.  Gleichzeitig  wurde 
ein  Sprang  am  Dache  der  linken  Orbitalhöhle  gefanden, 
der  keinerlei  Verbindung  mit  den  erwähnten  Verletzun- 
gen hatte  und  also  indirekt  entstanden  war. 

£.To  ff  (Braila). 

150.  Zur  grklinmg  der  Bxploalonaaehfliia ; 

von  Dr.  H  i  1  d  e  b  r  a  n  d  t  (Hünchn.  med.  Wchnschr. 
L.  25.  1903.) 

Die  von  H.  in  der  EOnig 'sehen  Klinik  an- 
gestellten Versuche  führten  zu  folgenden  Ergeb- 
nissen: 1)  Die  Explosionschflsae  sind  zurückzu- 
führen auf  die  Wirkung  in  Bewegung  gesetzter 
Theile  dea  flüssigen  Medium,  nicht  auf  die  Ueber- 
tragung  einer  Druckspannung.  2)  Die  Bewegungen, 
die  ein  fliegendea  Qeschoss  in  einer  Flüsaigkeit 
hervorruft,  sind  genau  dieselben  und  gehen  mit 
derselben  Begelmäasigkeit  vor  sich  wie  die  Wider- 
standatrOmungen  um  einen  mit  geringer  Geschwin- 
digkeit vorwärts  bewegten  Körper  von  derselben 
Gestalt  3)  Die  rückwirkende  Kraft  des  Projektils, 
d.  h.  die  Bewegung  von  Theilen  dea  Medium  in 
der  Richtung  auf  den  Schützen  zu,  erklärt  aich 
daraua,  dasa  die  verdrängte  Flüssigkeit  an  der 
Vorderseite  dea  Geschosses,  die  unter  hohem  Drucke 
steht,  nach  dem  Gebiete  dea  Minderdruckea  auf 
der  Bückaeite  strümen  musa.  ^  Durch  daa  Pro- 
jektil werden  im  flüssigen  Medium  in  der  Schusa- 
richtung  Wellen-  und  Wirbelbewegungen  hervor- 
gerufen, durch  die  der  Stoaa  dea  Geschossea  ein- 
mal auf  ein  breiterea  Feld  und  zweitens  auf  einen 
grOsaeren  Zeitraum  vertheilt  wird,  während  daa 
Projektil  aelbat  wie  eine  Stanze  wirkt  5)  Da  die 
Geschwindigkeit  der  Wellen  vor,  bez.  hinter  dem 
Geschoaae  am  grössten  ist,  um  in  den  schräg  lie- 
genden Seitenästen  abzun^men,  so  ist  auch  die 
Wirkung  dea  Projektila  nach  vom  in  der  Richtung 
auf  daa  Ziel  am  intenaivsten  und  verringert  aich 
nach  der  Seite  zu.  6)  Die  Seitenwirkung  ist  ab- 
hängig von  der  Cohäaionkraft  der  Moleküle  des 
Medium.   7)  Die  Sprengung  dea  Schädela  bei  Schüa- 

Med.  Jahibb.  6d.  280.  Hft  1. 


sen  aus  kurzer  Distanz  erklärt  sich  aus  dem  An- 
griffe der  Gewalt  nur  in  der  nächsten  Umgebung 
der  SchussOffhungen ;  die  cirkulären  Spaltungen 
stellen  Biegungsbrüche  dar,  die  radiären  sind  die 
Folge  der  Keilwirkung  der  Kraft  8)  Sämmtliche 
Theile  des  Medium,  die  durch  das  Projektil  in  Be- 
wegung geseszt  werden,  nehmen  ihren  Lauf  ein- 
mal entlang  dem  Schusskanale  und  zweitens  in 
der  Richtung  des  geringsten  Widerstandes.  Hierauf 
gründet  sich  die  Erklärung  der  Krön  lein 'sehen 
Schädelachüsse.  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

151.  Der  Schädelverletate  and  aeine  Sohiok- 
aale.  Mne  kUnische  Studie;  von  Dr.  H.  Brun. 
(Beitr.  z.  klin.  Chir.  XXXVIIL  1.  2. 3.  p.  192. 289. 
601.  1903.) 

Die  aus  der  KrGnlein'schen  Klinik  stam- 
mende ausführliche  Arbeit,  die  mit  200  Abbildun- 
gen ausgestattet  iat,  eignet  sich  nicht  zu  einem 
kürzeren  Referate.  Wir  kOnnen  hier  nur  einige 
Hauptzahlen  anführen  und  müssen  wegen  aller 
interessanten  Einzelheiten  auf  die  Originalarbeit 
verweisen. 

B.  standen  aus  dem  Zeiträume  von  1881 — 1901 
470  Krankengeschichten  von  Schädelverletzungen 
zu  Gebote.  Mit  Ausschlusa  der  165  an  ihrer  Ver- 
letzung Verstorbenen  gelang  ea  B.,  noch  100  dem 
Leben  Erhaltene  nach  Jahr  und  Tag,  mit  wenigen 
Ausnahmen  persönlich,  zur  Controle  zu  bekommen. 
Von  den  470  Schädelfrakturen  waren  213  offene. 
Vorwiegend  betheiligt  war  die  Basis  275mal.  unter 
den  im  Ganzen  verstorbenen  165  Kranken  zeigte 
sich  bei  der  ausnahmelos  vorgenommenen  Sektion 
die  Convezität  des  Schädels  108mal,  die  Basis 
112nuil  betheiligt  Wenn  man  von  den  32  Fällen 
abaieht,  in  denen  eine  Infektion  im  Vordergrunde 
als  Todeaursache  stand,  so  bleiben  noch  50  Fälle 
von  direkt  lethaler  offener  Fraktur  und  83  Fälle 
von  lethaler  subcutaner  Fraktur  übrig.  Weitaus 
am  häufigsten  ¥ar  Todesursache  die  Läsion  des 
Gehirns.  Von  470  Schädelverletzten  zeigten  40  = 
8.5<>/o  meningitische  Symptome  ausgesprochener 
Art  Von  diesen  40  starben  32  =  80.0%.  Von 
28  Schusaverletzten  starben  20  =  52.7%. 

Bei  39  =  8.3%  der  Schädelfrakturen  liess  der 
klinische  oder  autoptische  Befund  ein  typisches, 
supraduralea  Hämatom  erkennen  (31  dieser  Kr. 
atarben).  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

152.  Binige  Worte  über  die  angeborene 
ICenlngo-Bnoeplialooele  und  ihre  Behandlung; 

von  Dr.  Nicolae  Barbulescu.  (Inaug.-Diss. 
Bukareat  1903.) 

Der  gewöhnliche  Sitz  dieser  Missbildung  ist 
die  Hinterhauptagegend,  seltener  sind  betroffen  die 
Glabella,  der  äuaaere  oder  innere  Augenwinkel, 
die  Naaengänge  oder  die  Mundhöhle.  Rhachitis, 
Alkoholiamus,  hereditäre  Einflüsse,  psychische 
Störungen  in  den  ersten  Schwangerschaftwochen 
kOnnen  zur  Bildung  dieser  Veränderungen  Ver- 
12 


90 


Yin.  Ghirargie,  Augen-  und  Ohranheiihmde. 


anlassnng  geben.  Die  Struktur  der  nervOeen  Sub- 
stanz, die  die  Encephalocele  bildet,  unterscheidet 
sich  von  dem  normalen  Gewebe  desGentralnerven- 
systems,  mit  dem  sie  in  Verbindung  steht,  so  dass 
man  sie  als  wahres  Neoplasma  betrachten  muss, 
analog  den  von  Förster  und  Yirchow  be- 
schriebenen medullären  Neuromen.  Die  Bildung 
geht  jener  der  knöchernen  Schftdelwandnng  voran, 
da  sie  ihren  Ursprung  in  den  ersten  Tagen  des 
embryonalen  Lebens  haben;  an  gewissen  Stellen 
werden  die  protovertebralen  Lamellen  des  Kopfes 
an  ihrer  Vereinigung  gehindert  und  es  kommt  auf 
diese  Weise  zur  Bildung  einer  Meningo-Encephalo- 
oele.  Gewöhnlich  findet  man  gleichzeitig  auch 
andere  angeborene  Fehler,  wie  Hasenscharte,  Wolfs- 
rachen, krumme  Beine,  Hernien,  congenitale  Am- 
putationen, Syndaktylie,  Polydaktylie,  Bktopie  des 
Herzens.  Eine  sich  selbst  flberlassene  Bnoephalo- 
cele  wachst  unaufhaltsam  und  bewirkt  schwere 
Störungen;  die  physische  und  intelektuelle  Bnt- 
wickelung  bleibt  zurOck,  ee  erfolgen  Erbrechen, 
später  Oonvulsionen  und  der  Tod.  In  seltenen 
F&llen  kann  Spontanheilung  eintreten  (Spring). 
Bezüglich  der  Behandlung  ist  die  Bxctsion  der 
Oeschwulst  und  SchUeesung  des  Schfideldefektes 
durch  Autoplastik  als  der  ideale  Vorgang  anzusehen. 

E.  Toff(Braila). 

163.  Beiträge  aar  Diagnose  und  Therapie 
der  meinhimabscesse;  von  Dr.  W.  Lossen. 
(Beitr.  z.  kUn.  Chir.  XXXDL  3.  p.  804.  1903.) 

In  der  Literatur  finden  sich  55  Fälle  von  ope- 
firtm  KlmMmabaoesam;  20  Er.  genasen.  L.  theilt 
aus  der  v.  Beck 'sehen  Krankenhaus-  und  Privat- 
praxis 10  weitere  Beobachtungen  mit  Bei  sämmt- 
lichen  10  Er.  wurde  die  klinische  Diagnose  richtig 
gestellt.  8  Er.  wurden  operirt :  3  genasen,  5  star- 
ben. Die  Eranken  standen  meist  im  Alter  von  10 
bis  30  Jahren.  Die  Uraaehe  war  stets  eine  diro- 
nisehe  Ohreilenmg.  Anatomiaeh  erwies  sich  die  pri- 
märe Ursache  des  Qehimabscesses  8mal  als  C^iole- 
Sieatom  der  Paukenhöhle.  Der  Sitz  des  Absoesses 
war  6mal  links,  3mal  rechts,  Imal  doppelseitig. 
Gomplikationen  des  Eleinhimabsoesses  bestanden 
in  allen  Fällen. 

Die  künieehe  Diagnose  eines  Kleinhimabseesses 
gründet  sich  auf  die  Entstehung  (chronische  Otitis 
media),  auf  den  Ohrbefund,  auf  die  Allgemein- 
Symptome:  heftiger  Eopfschmerz,  Schwindel,  Er- 
brechen, Somnolenz,  Pulsverlangsamung,  Verlang- 
samung der  Denkthätigkeit  u.  s.  w.  Die  Lokal- 
diagnose  des  SJeinhimabscesses  wird  gestellt  aus 
dem  Fehlen  von  Sprachstörungen  und  motorischen 
Herdsymptomen  trotz  sonst  schwerer  Himdruck- 
erscheinungen ;  dann  aus  der  Nackensteifigkeit, 
der  lokalen  Druck-  und  Elopfempfindlichkeit  des 
Hinterhauptes,  Nystagmus,  Eleinhimsohwindel, 
Erbrechen, cerebellare Ataxie  u. s.w.  Druckerschei- 
nungen  der  Medulla  oblongata  vermehren  die  Wahr- 
scheinlichkeit des  Sitzes  im  Eleinhim.    Die  fVio- 


gnase  des  Klei$Mmabsee89es  ist  ohne  Operation 
durdiaus  sMeeht;  auch  die  Prognose  der  Opendkn 
ist  nidit  sehr  glänzend  (ca.  52<^/o  Heilungen  nach 
Eörn  er 's  Statistik). 

Die  Anzeige  mar  Jbseesseröffhung  kann  bd 
sicherer  Diagnose  nicht  zweifelhaft  sein,  man  kann 
auch  sagen,  dass  sie  noch  in  jedem  Stadium  aus- 
geffihrt  werden  muss.  Auch  bei  unsicherer  Dii- 
gnose  empfiehlt  L.,  wenn  Verdacht  auf  Himabsoess 
vorhanden  ist,  möglichst  bald  zu  operiren  und 
wenigstens  die  Badikaloperation  mit  Freilegung 
des  Sinus  und  der  Dura  zu  machen.  Die  Technik 
der  Operation  und  Nachbehandlung  ist  in  der  Ori- 
ginalarbeit nachzulesen. 

Die  operativ  geheilten  Eranken  L.'s  waren 
1  Jahr  nach  der  Operation,  abgesehen  von  mas- 
siger Ohreiterung,  gesund  und  arbeitfflhig.  Sie 
zeigten,  abgesehen  von  leichter  Schwerhörigkeit, 
keine  Mängel  F.  Wagner  (Leipzig). 

154.  Beitrag  ifirWinkelmann'aohenHydro- 
oelenoperation ;  von  Dr.  T.  Suzuki.  (Beitr.  s. 
klin.  Chir.  XXXIX.  2.  p.  401.  1903.) 

S.  berichtet  aus  der  Hüller'schen  Chirurg. 
Abtheilung  (Aachen  und  Rostock)  über  33  Hydro- 
eelen,  die  nach  der  Methode  von  Winkelmann 
operirt  wurden.  Nur  in  2  Etilen  traten  Reddive 
ein,  die  sich  aber  auch  hätten  vermeiden  lassen, 
wenn  typisch  nachWinkelmann  operirtworden 
wäre.  Die  technisch  leichte  Operation  ist  schnell 
und  unter  lokaler  Anästhesie  auszuführen.  Die 
Eranken  können,  wenn  nöthig,  ambulant  behandelt 
werden.  Zum  Schutze  der  Wunde  genügt  ein 
Gollodiumverband  und  das  Tragen  eines  Saspen- 
sorium.  Als  einziger  Naohtheil  der  Operation,  wenn 
man  von  einem  solchen  überhaupt  sprechen  kann, 
ist  der  umstand  anzuführen,  dass  das  Verfahren 
nicht  in  allen  Fällen  anwendbar  ist,  weil  bei  ver- 
dickter Tunica  die  Bktropionimng  Schwierigkeiten 
machen  kann.  P.  Wagner  (Leipzig). 

155.  Zur  Anatomie  und  Pathologie  der 
Ghdlenwege  und  des  Pankreas;  von  Prof.  0. 
V.  Büngner.  (Beitr.  z.  klin.  Chir.  XXXTX,  1. 
p.  131.  1903.) 

V.  B.  hat  A)lgendes  gefunden:  Der  Ductus 
choledochus  geht  vor  seinem  Bintritte  in  das  Duo- 
denum fiast  stets  (in  95®/o  der  Fälle)  durch  die 
Substanz  des  Pankreas  hindurch  und  nur  selten 
(in  5®/o  der  Fälle)  an  dessen  Eopfe  vorbei.  Ductus 
choledochus  und  Wirsungianus  vereinigen  sich  fast 
nie  (nur  in  1 — 2%  <^or  Fälle),  sondern  münden 
fast  ausnahmelos  (in  98 — 99%  der  Fälle)  getrennt 
von  einander  am  Boden  des  Diverticulum  der 
Papille.  Der  Ductus  Wirsungianus  verläuft  in  der 
Begel  ungetheilt  Nur  selten  (in  etwa  10*/«  der 
Fälle)  giebt  er  einen  Nebengang  ab,  der  an  anderer 
Stelle  in  das  Duodenum  mündet 

Aus  diesen  anatomischen  Thatsachon  ergeben 
sich  folgende  khma^  Momente:    Die  operative 


VIII.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


91 


Freilegung  des  Ductus  oholedochus  ist  in  der  Regel 
nur  bis  zu  dessen  Eintritt  in  das  Pankreas  mOg- 
lioli»  nicht  aber  bis  zum  Eintritt  in  das  Duodenum. 
Alle  Erkrankungen  des  Pankreas,  die  zu  einer 
Schrumpfung  oder  pathologischen  YergrOsserung 
des  Pankreaskopfes  führen,  müssen  eine  Gonstrik- 
tion  nicht  nur  des  Ductus  Wirsungianus,  sondern 
auch  des  Ductus  oholedochus  bedingen.  Die  Ver- 
legung des  einen  Ganges  muss  nicht  natumoth- 
wendig  diejenige  des  anderen  nach  sich  ziehen, 
vielmehr  werden  Krankheiten,  die  sich  isolirt  im 
Ductus  oholedochus  abspielen,  nur  Symptome  von 
Seiten  dieses  Ganges  (Retention  der  Galle),  Pro- 
oesse,  die  sich  isolirt  im  Ductus  Wirsungianus  ab- 
spielen, nur  solche  vonseiten  dieses  (Retention des 
Pankreassaftes)  herbeiführen.  Erst  wenn  patho- 
logische Processe  vorliegen,  die  das  Diverticulum 
der  Papille  und  damit  die  an  sich  getrennten  Aus- 
mündungen beider  Gänge  verlegen  (katarrhalische 
Zuschwellung,  Steinobturation  oder  Carcinom  der 
Papille),  werden  wir  Ausfallerscheinungen  der 
Gallen-  und  Pankreassaftsekretion  beobachten. 
P.  Wagner  (Leipzig). 

156.  üeber  QallenblaaenkoUken  obneGkd- 
lanateioe;  von  Dr.  Hermann  Erukenberg. 
(BerL  klin.  Wchnsohr.  XL.  29.  1903.) 

Die  Ausdehnung  der  pathologischen  Befunde 
bei  Oallensteinoperationen  entspricht  nicht  immer 
der  Schwere  der  klinischen  Erscheinungen  und 
die  Vermuthung  hat  sich  bestätigt,  dass  auch  ohne 
Gallensteine  eine  Knickung  der  Ghillenblase  zur 
Ursache  von  Gallenblasenkoliken  werden  kann. 
Diese  Knickung  geschieht  namentlich,  wenn  sich 
eine  leicht  bewegliche,  gewissermaassen  an  einem 
Stiele  pendelnde  Gallenblase  (Wandergallenblase) 
stärker  füllt  K  r.  veröffentlicht  zwei  dementspre- 
chende  Fälle.  Entleerung  und  einfache  BefestigUDg 
der  Gallenblase  an  der  Bauchwand  beseitigten  die 
Beschwerden.  N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

157.  Ueber  Daaerbeilongen  nach  Gallen- 
ateinoperationen ;  von  Dr.  A.  Schott.  (Beitr. 
z.  klin.  Chir.  XXXIX.  2.  p.  407.  1903.) 

Die  Arbeit  stützt  sich  auf  180  in  Beobachtung 
gebliebene  Kranke,  bei  denen  in  der  Heidelberger 
chirurgischen  Klinik  1889 — 1900  Operaiianen  an 
dm  QaUemoegen  yorgenommen  wurden.  Bei  den 
180  Kr.  wurden  insgesammt  221  Einzeleingriffe 
anageführt,  bei  180  primären  Laparotomien  und 
11  Relaparotomien  (11  Choleoystendysen,  2Gysto- 
pezien,  148  Cystostomien,  25  Choledochotomien, 
10  Anastomosen,  lOCystektomien,  4  Laparotomien 
w^gen  Verwachsungen). 

Ein  uihUa  Stemreßidw  wurde  bis  jetzt  selbst 
nach  einer  durchschnittlichen  Beobachtungzeit  von 
5—6  Jahren  in  180  Fällen  nicht  festgestellt  Es 
traten  allerdings  bei  einem  ziemlich  hohen  Procent- 
satz der  Operirten  wieder  Erscheinungen  auf,  die 
einen  voreiligen  Schluss  auf  Becidiv  gestatten 
konnten.     Allein   auf  soldie  Erscheinungen  ist 


wegen  ihrer  Vieldeutigkeit  kein  grosses  Gewicht 
zulegen,  vorausgesetzt,  dass  das  Allgemeinbefinden 
der  Kranken  erträglich  ist  und  der  weitere  Hei- 
lungsverlauf günstig  bleibt  Nur  bei  9  Kr.  (5^/o) 
bestehen  zur  Zeit  Symptome,  die  mit  dem  GaUen- 
system  in  Beziehung  stehen  künnen.  Bei  95^1^  der 
Operirten  trat  vermuthlich  eine  DauerheUung  der 
Choküihkuia  ein.  Von  der  Gallensteinkrankheit 
wurden  diese  Kranken  befreit,  oft  genug  mussten 
sie  jedoch  Störungen  in  Kauf  nehmen,  da  die  Ope- 
ration leider  eine  Restitutio  ad  integrum  nicht  er- 
zwingen konnte,  wenn  überhaupt  gerade  bei  der 
Chirurgie  der  Gallenwege  eine  solche  mOglich  ist 
Die  Hauptrolle  witeTdieaenpoatoperatwmBßsehioer' 
den,  die  nicht  in  direktem  Zusammenhange  mit 
dem  Gallensteinleiden  selbst  stehen,  dürfte  die 
Hemienbüdung  in  der  Narbe  spielen.  Gerade  die 
Baiuehhemien  sind  es,  die  oft  einen  sonst  glänzen- 
den Erfolg  schmälern.  Seh.  konnte  nach  den 
191  Laparotomien  23  Hernien  feststellen,  und  zwar 
kam  es  nach  Cystostomien  und  Cystektomien  in  je 
10<^/o  der  Fälle,  nach  Choledochotomien  dagegen  in 
16<^/t  zur  Hemienbildung.  Nur  bei  6  von  den 
23  Hernien  sind  Beschwerden  vorhanden  und  von 
diesen  6  sind  es  nur  2,  die  ihren  Träger  bei  Be- 
nutzung einer  Bandage  erheblich  belästigen.  Bei 
Männern  war  der  Procentsatz  der  postoperativen 
Hernien  bedeutend  höher  als  bei  Frauen,  ebenso 
bei  Quer-  und  bei  combinirten  Schnitten  bedeutend 
höher  als  bei  Längsschnitten.  Grössere  statistische 
Berechnungen  ergeben,  dass  die  einxeüige  Oyetosto- 
mie  die  ungefährlichste  aller  modernen  Gallenstein- 
operationen ist  (1.3<>/e  Mortalität). 

P.  Wagner  (Leipzig). 

158.  Bin  BüokbUck  auf  720  Gallenstein- 
laparotomien  unter  besonderer  Berüoksich- 
tigong  von  00  Hepatiooadralnagen ;  von  Prof. 
H.  Kehr.  (Münchn.  med. Wchnsohr.  XLIX.  41—43. 
1902.) 

K.  bespricht  in  dem  bei  der  Naturforscher- 
Versammlung  in  Karlsbad  gehaltenen  Vortrage 
wiederum  seine  reichen  Erfahrungen  auf  dem  Ge- 
biete der  Gallensteinchirurgie.  Bei  dem  dankens- 
werthen  Bestreben  K.'8,  aus  seinen  eigenen  ausser- 
ordentlichen Erfahrungen  auch  Andere  möglichst 
viel  Nutzen  ziehen  zu  lassen  und  bei  den  zahl- 
reichen diesem  Bestreben  dienenden  Veröffent- 
lichungen können  Wiederholungen  natürlich  nicht 
ausbleiben.  Bezüglich  der  pathologischen  Ana- 
tomie und  Symptomatologie  hebt  K  wiederum 
hervor,  dass  seiner  Ansicht  nach  Gallensteine  als 
solche  überhaupt  keine  Beschwerden  verursachen, 
sondern  erst  dann  sich  bemerkbar  machen,  wenn 
Infektion  hinzutritt  und  das  entzündliche  Exsudat 
in  der  Gallenblase  die  Steine  in  die  Gallengänge 
hineintreibt  Auch  der  Ikterus,  der  bisher  als 
Hauptsymptom  der  Lithiasis  galt,  wurde  von  ihm 
in  80-— 90^0  ^^^  ^^^  ^^i  Steinen  in  der  Gallen- 
blase und  imCystious,  in  SS^jq  bei  der  Steinkrank« 


92 


VnL  Chinirgie,  Augen-  und  OhrenheOlninde. 


heit  imCholedoohus  undHepatious,  vennisst;  auch 
Steinabgang  ohne  Ikterus  ist  kein  ganz  seltenes 
EreignisB.  Das  Symptom  der  Leberschwellung 
hat  nur  eine  untergeordnete  Bedeutung,  wie  auch 
der  Tumor  der  Gallenblase  meist  nur  in  den  akuten 
Fftllen  in  Ersdieinung  tritt,  bei  den  chronischen 
Krankheiten  sich  aber  meist  der  Palpation  entzieht 
E.  giebt  auch  hier  wieder  manche  Anhaltepunkte 
fOr  eine  specieile  Diagnostik  der  Qallensteinkrank- 
heit  und  betont  die  Möglichkeit  einer  anatomischen 
Diagnose  auf  Ghrund  des  Untersuchungsbefundes, 
genauer  Anamnese  und  aufmerksamer  Beobachtung. 
Allein  hierdurch  wird  die  richtige  Indikationstel- 
lung ermöglicht  E.  steht  auf  dem  Standpunkte, 
dass  nicht  die  Gegenwart  der  Steine,  sondern  nur 
gewisse  Folgezustftnde  die  Operation  erheischen. 
Indicirt  ist  diese  bei  chronischem  Choledoohusver- 
schlusse,  bei  akutem  Empyem  der  Gallenblase  und 
bei  akut  serOs-eiteriger  Cholecystitis,  bei  der  das 
Zuwarten  gefi&hrlicher  ist  als  die  Operation,  die 
sich  allerdings  zunächst  nur  die  Beseitigung  des 
infektiösen  Materials,  nicht  der  Steine  unbedingt 
zum  Ziele  setzen  soll,  also  eine  Drainage  der 
Gallenblase  und  eine  schonende  Entfernung  aller 
leicht  erreichbaren  Steine  verlangt;  durch  ab- 
schliessende Tamponade  und  Aspiration  des  Gallen- 
blaseninhaltes kann  die  Operation  ungeOhrlich  ge- 
staltet werden. 

Bezflglich  der  umstrittenen  IndikationsieUung 
bei  der  chronisch  recidivirenden  Cholecystitis  stellt 
E.  gewisse  Thesen  auf,  die  den  Frieden  zwischen 
Internisten  und  Chirurgen  herstellen  sollen:  Er  er- 
kennt den  wohlthätigen  Einfiuss  der  Trinkkur  zur 
Herbeiführung  des  Latenzstadium  voll  an.  Die 
theoretisch  berechtigte  Forderung  der  Frühopera- 
tion im  Sinne  Riedel 's  lässt  sich  praktisch  nicht 
durchführen.  Bei  leicht  verlaufenden  AnfiQlen  mit 
völlig  freien  Zwischenzeiten  verzichtet  E.  auf  jede 
Operation.  Der  akute  Choledochusverschluss  ist 
ebenfalls  intern  zu  behandeln,  ebenso  F&lle  mit 
Ikterus  und  jedesmaligem  Steinabgange,  wenn  auch 
hier  die  Häufung  der  Anfälle  und  Schädigung  des 
Allgemeinbefindens  die  Operation  indiciren  können. 
Häufige  Eoliken  ohne  Ikterus  und  Steinabgang  ver- 
langen, wenn  der  Patient  herunterkommt  und  Er- 
werbsföhigkeit  und  Lebensgenuss  beeinträchtigt 
werden,  die  Operation.  Ebenso  sollen  chirurgisch 
behandelt  werden  der  Hydrops  und  das  Empyem 
der  Gallenblase,  pericholecsystitische  Eiterungen, 
der  chronische  Choledochusverschluss,  sowie  alle 
Eranke,  die  dem  Morphium  verfallen  sind.  Bei 
Gallenblasencarcinom  bietet  nur  eine  ganz  früh- 
zeitige Operation  Aussicht  auf  Dauererfolg. 

Eranke  mit  chronischem  Ikterus,  der  nicht  auf 
Choledochusstein  oder  unheilbaren  Leberleiden  be- 
ruht, müssen  spätestens  3  Monate  nach  Beginn 
des  Ikterus  openrt  werden,  da  nicht  selten  statt 
des  vermutheten  Pankreascarcinom  diePancreatitis 
chronica  interstitialis  gefunden  wird,  die  durch 
Anlegung  einer  Gallenblasen-,  Darm-  oder  Magen- 


fistel (7  Fälle)  zur  Heilung  geführt  werden  kann. 
Schliesslich  ist  die  Indikation  zur  Operation  von 
Fall  zu  Fall  zu  stellen  und  au<dk  der  socialen  Indi- 
kation zu  gedenken. 

Bei  Diabetes,  Arteriosklerose,  chron.  Nephritis, 
bei  corpulenten  Männern,  deren  Herz  und  Nieren 
nicht  intakt  sind,  bei  schwerster  diffuser  Cholangitis 
mit  schlechter  Herzthätigkeit,  bei  sicherem  Gar- 
cinom  mit  Ikterus  und  Ascites  wird  man  häufig 
auf  eine  Operation  verzichten  müssen.  Die  Erfolge 
einer  chirurgischen  Behandlung,  die  die  Steine  als 
die  begünstigende  Ursache  der  Entzündung  und 
ihrer  Folgen  entfernt,  müssen  vollkommener  sein 
wie  die  der  internen  Behandlung,  deren  Aufgabe 
es  ist,  die  Steine  und  die  Entzündung  zur  Ruhe 
zu  bringen,  das  Latenzstadium  herbeizuführen,  so 
lange  es  noch  keine  auflösenden  Mittel  für  Gallen- 
steine giebt  Die  Cholagogen  Mittel,  deren  aus- 
treibende Eraft  E.  allerdings  noch  in  Zweifel  zieht, 
sollen  jedenfalls  nur  zur  Anwendung  kommen, 
wenn  der  Verlauf  der  Erankheit  für  Choledochus- 
steine  spricht 

Bezüglich  der  Erfolge  E.'s  ist  es  interessant,  dass 
er  bei  5^5r0man  Gkdlensteinlaparotomien  19  Todes- 
fölle  =»  3.5^ U  Mortalität,  bei  seinen  720  Fällen, 
also  unter  Einschluss  complidrender  Operationen 
an  Magen,  Darm  und  Leber,  desolater  Carcinom- 
und  Cholangitisfälle,  112  Todesfälle  =  25.5<>/o 
Mortalität  zu  verzeichnen  hat 

Dabei  sind  Todesfälle,  die  während  der  ersten 
100  Tage  nach  der  Operation  erfolgten,  ebenso 
solche  ganz  unabhäugig  von  der  Operation,  z.  B. 
an  Gehimapoplexie,  mit  eingerechnet  Interessant 
ist  femer  die  Feststellung,  dass  die  Cystektomie 
nur  um  l^/o  gefährlicher  ist  als  die  Cystostomie 
und  dabei  den  Vorzug  radikaler  Heilung  hat 

Die  früher  festgesetzte  AÜarsgrenze  für  die 
Operation  von  60  Jahren  hält  E.  nicht  mehr  auf- 
recht auf  Ghrund  neuer  Erfahrungen,  wonach  alte 
Leute  den  blutigen  Eingriff  oft  überraschend  gut 
vertragen. 

Bezüglich  der  Methodik  der  Behandlung  ist 
hervorzuheben,  dass  in  der  ersten  Hälfte  seiner 
Fälle  auf  1 94  Cystostomien  nur  70  Ektomien  kamen, 
während  in  der  zweiten  Hälfte  74  Cystostomien 
204  Ektomien  gegenüberstehen.  Es  ist  also  ein 
Umschwung  zu  Gunsten  der  radikalen  Ektomie 
eingetreten ;  ausserdem  geht  aus  den  Zusammen- 
stellungen noch  hervor,  dass  E.  in  den  letzten 
Jahren  mehr  schwere  und  Spätoperationen  aus- 
geführt, die  Frühoperation  gegen  früher  eine  Ein- 
schränkung erfahren  hat  Einen  ausgedehnten 
Gebrauch  hatE.  von  AerBepiUimisdraifuigegemdßht 
(90  Fälle),  die  er  verbunden  mit  der  Ektomie  für 
das  Normalverfahren  hält  bei  ber  chirurgischen 
Behandlung  der  chronisch  recidivirenden  Chole- 
lithiasis.  Sie  hat  die  Choledochotomie  mit  Naht 
verdrängt,  da  ihre  Mortalität  geringer  ist,  die  Ope- 
ration rascher  vor  sich  geht,  die  Infektion  schneller 
beseitigt  wird,  lernet  viel  seltener  Steine  zurück- 


Yin.  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


93 


geiassen  werden.  Vom  Verluste  der  Totalgalle  in 
den  ersten  13  Tagen  der  Hepaticusdrainage  hat  E. 
nie  Schaden  gesehen.  Auoh  bezQglieh  derBeoidiv- 
beschwerden  bietet  sie  die  besten  Chancen.  E. 
hat  bei  ihr  nie  ein  Reoidiy  erlebt  Von  Seoidiven 
Oberhaupt  hat  E.  nur  in  14  Fällen  von  seinen 
Operirten  Eenntniss  bekommen,  ohne  dass  es  sich 
jedoch  stets  um  ein  wirkliches  Recidiv  gehandelt 
hat  E.  kann  mit  Bestimmtheit  behaupten,  dass 
90<^/o  aller  seiner  Operirten  von  Eoliken,  Ikterus 
und  sonstigen  Beschwerden  verschont  geblieben 
sind.  F.  E  r  u  m  m  (Earlsruhe). 

159.  Aacaria  im  Duotua  oholedoohiia. 
Choledocdiotomie;  von  Dr.  F.  Neugebauer. 
(Arch.  f.  klin.  Chir.  LEX.  2.  p.  684.  1903.) 

Das  postmortale  Eindringen  von  Spulwürmern 
in  die  Oallengftnge  kann  nicht  als  besondere  Selten- 
heit bezeichnet  werden.  Als  ganz  ungewöhnlich 
ist  dagegen  der  Aufenthalt  des  Wurmes  in  den 
Oallengängen  beim  Lebenden  anzusehen.  N.  theilt 
einen  Fall  mit,  in  dem  die  operative  Entfernung 
eines  solchen  Parasiten  aus  dem  Duct  choledochus 
vorgenommen  wurde. 

Die  kltntsehe  Diaanose  war  bei  der  36jähr.  Er.  auf 
Guiledochusetem  gesteUtwordeD.  Choledochotomie.  Ent- 
fernung eines  19  om  langen  lebenden  Asoaris  lambricoides, 
der  gedoppelt  mit  der  Schlinge  leberwärts  im  Oange  lag. 
Ueber  dem  Wurm  lagen  2  kleine  Oallensteine.  Ligatur 
des  Dnct.  oystions;  Exstirpation  der  Oallenblase ;  sero- 
mosknläre  Naht  des  CholedoohoB ;  Heilung. 

N.  glaubt,  dass  es  sich  in  seinem  Falle  um 
primäre  Gallensteine  gehandelt  hat,  die  dem  Wurme 
das  Eindringen  in  den  erweiterten  Choledochus 
erleichtert  haben.  P.  Wagner  (Leipzig). 

160.  Ueber  Qallenblaaenraptiir  in  die  freie 
Bauohböhle ;  von  Dr.  Max  v.  Arx.  (Corr.-Bl. 
f.  Schweizer  Aerzte  XXXTT.  19.  p.  585.  1902.) 

Den  seltenen  Fällen  von  Buptur  der  GhiUen- 
blase  in  die  freie  Bauchhöhle  in  Folge  von  tJsur 
durch  Oallensteine  ohne  äussere  Verletzung  reiht 
V.  A.  eine  eigene  Beobachtung  an,  bei  der  es  mög- 
lich war,  die  Diagnose  vor  der  Operation  zu  stellen, 
da  Tags  zuvor  die  stehende  Oallenblase  noch  der 
Palpation  zugänglich  gewesen  war,  nach  der  Per- 
foration nicht  mehr,  und  da  die  im  Anschluss  an 
den  Defäkationakt  stattgefundene  Perforation  von 
der  Pat  selbst  zugleich  mit  dem  Auftreten  von 
Perforativsymptomen  erkannt  worden  war.  unter 
diesen  Symptomen  sind  hervorzuheben  ein  heftiger 
initialer,  zunächst  auf  Leber  und  Magengegend  be- 
schränkter, später  sich  ausbreitender  Schmerz,  zu- 
nehmender Meteorismus,  Singultus  und  Erbrechen, 
zuletzt  die  Erscheinungen  des  drohenden  CoUapses. 
An  dem  Bild  der  Perforativperitonitis  aus  anderer 
Ursache  fehlt,  wie  v.  A.  hervorhebt,  ein  hervor- 
ngendes  Merkmal:  es  fehlen  die  Symptome  der 
Sepsis.  Ueber  20  Stunden  nach  der  Perforation 
blieb  der  Allgemeinzustand  ziemlich  gut;  es  fehlten 
Angst  und  Beklommenheit,  der  charakteristische 
QesiQhtsausdruck,  plötzliche  Temperatursteigerung, 


Schüttelfrost  und  Milzschwellung.  Der  Puls  blieb 
kräftig  und  leidlich  ruhig.  Es  fehlte  aber  auch 
der  Dd^rus,  auf  den  also  zur  Sicherung  der  Dia- 
gnose nicht  gewartet  werden  darf. 

Therapeutisch  empfiehlt  auch  v.  A.,  da  der  Tod 
bei  Öallenaustritt  in  die  Bauchhöhle  ohne  opera- 
tiven BingrifF  sicher,  und  zwar  durch  Resorption 
der  Oallensäuren,  also  durch  Vergiftung,  eintritt, 
die  Laparotomie.  Die  Art  des  lokalen  Eingriffs  an 
der  Oallenblase  muss  sich  dem  jeweiligen  Befunde 
anpassen,  v.  A.  hat  in  seinem  Fall  nach  Extrak- 
tion eines  grossen  Steines  die  Cholecystostomie 
ausgeführt  Die  einfache  Punktion  der  Bauch- 
höhle muss  gegenöber  dem  radikalen  Eingriff 
durch  Liaparotomie  zurücktreten,  da  der  letztere 
doppelt  so  gute  Aussichten  bietet,  als  die  einfache 
Punktion.  Zur  Toilette  der  gallig  imbibirten  Bauch- 
höhle wird  nach  v.  A.  mitVortheil  heisse  Kochsalz- 
lösung von  ca.  55  Centigrad  angewandt  eine  Tem- 
peratur, die  das  Peritonaeum  vorübergehend  ohne 
Schaden  erträgt  F.  E  r  u  m  m  (Earlsruhe). 

161.  Ueber  die  Bntatehong  and  Behand- 
lung derKnieacheibenbrüche,  mit  besonderer 
Berücksichtigung  der  Danererfolge ;  von  Dr. 
0.  Schmidt  (Beitr.  z.  klin.  Chir.  XXXIX.  3. 
p.  711.  1903.) 

Die  Arbeit  umfasst  das  Material  der  Breslauer 
chirurgischen  Elinik  seit  1890:  52  Einzelfälle  von 
FateUafraktur  bei  51  Eranken.  Darunter  waren 
4  veraltete  Frakturen,  die  nur  gutachtlicher  Be- 
urtheilung  unterlagen.  48  Patellafrakturen  kamen 
zur  Behandlung;  an  31  von  ihnen  wurde  32maldie 
Enochennaht  ausgeführt,  während  bei  17  lediglich 
Massage  und  medicomechanische  Therapie  Anwen- 
dung fanden.  Die  32  OpercUionen  vertheilen  sich 
folgendermaassen :  Die  Patellanaht  wurde  im  Früh- 
stadium, d.  h.  am  3.  bis  21.  Tage  nach  dem  letzten 
ünfoU,  vorgenommen  22mal,  nämlich  19mal  nach 
dem  erstmaligen  Bruche,  2mal  nach  der  1.,  einmal 
nach  der  2.  Refraktur.  10  Eranke  wurden  spät, 
d.  h.  1 — 8  Monate  nach  der  Verletzung,  operirt, 
und  zwar  8  von  ihnen  nach  dem  erstmaligen  Bruch, 
2  nach  der  1.  Befraktur. 

Eingehend  bespricht  S ehm.  die  verschiedenen 
Ansichten  über  die  Entstehung  der  PateUafrakturen, 
die  noch  ebenso  getheilt  sind,  wie  die  Meinungen 
über  die  beste  Behandlung.  Die  Entscheidung  in 
dieser  wichtigen  Frage  zu  treffen,  ist  nicht  schwer, 
wenn  man  sich  einerseits  das  Ziel  der  Behandlung, 
möglichst  baldige  und  vollständige  Wiederherstel- 
lung der  Funktion  durch  Eräftigung  der  Muskulatur, 
Uebung  desOelenkes,  Ausbildung  des  Nebenstreck- 
apparates und  straffe  (gleichviel  ob  ligamentöse 
oder  knöcherne)  Verbindung  der  Bruchstücke,  und 
andererseits  die  Entstehung  der  Verletzung  vor 
Augen  hält  Bei  den  Stossfrakturen ,  wo  der 
Fascien-  und  Sehnenapparat  erhalten  ist  und  die 
Fragmente  nicht  weiter  auseinanderweichen  können, 
wird  nicht  operirt,  vielmehr  Binden-  und  Massage" 


94 


VIL   Cliirurgie,  Augen-  und  OhranheUlninde. 


hehandking  angewendet  Dagegen  ist  ee  bei  einer 
Biasfrakitnr  und  bei  einer  ihr  gleichwerthigen  com- 
binirten  Fraktur  die  dringendste  Aufgabe,  dtirch 
PäieUanaht  und  PräpaMianalU  den  Znsammenhang 
der  Streckvorriditungen  wieder  herzustellen.  In 
der  v.Mikulicz'schen Klinik  wird  nur  die  offene 
Knoehmnaki  angewendet,  und  zwar  im  möglichst 
frühen  Stadium.  Unter  den  32  Operirten  waren 
in  frflherer  Zeit  4mal  ernstere  Infektionen  zu  be- 
klagen, und  zwar  2mal  bei  Spätoperationen.  Die 
letzten,  seit  März  1897  vorgenommenen  Operar 
tionen  sind  sftmmtlich  ohne  jede  Störung  geglückt 
Dooh  hat  die  Operation  auch  Oegenanzeigen.  Ge- 
nügende Asepsis  muas  gewährleistet,  die  Narkose 
nicht  durch  hohes  Alter,  organisdie  Krankheiten, 
Emphysem,  Nephritis  u.  A.  verboten  sein. 

Von  21  kurz  nach  dem  1.  Unfälle  oder  nach 
der  Refraktur  operirten  Kranken  konnten  13  nach- 
untersucht werden:  lOmal  war  das  Resultat  gut, 
2mal  massig,  Imal  ungoaügend.  Von  10  wegen 
veralteter  Brüche  Operirt^i  konnten  7  naohunter- 
sucht  werden :  3  zeigten  gutes,  3  massiges,  1  un- 
genügendes funktionelles  Resultat 

F.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

162.  Zur  Oaanistik  nnd  Statistik  der  Fatel- 
larfraktnren;  von  Dr.  0.  Müller.  (Arch.  f.  klin. 
Chir.  LXX.  3.  p.  773.  1903.) 

unter  16  Patellafrakturen,  die  M.  zur  weiteren 
Behandlung  von  der  Berufsgenossenschaft  zugewie- 
sen worden  waren,  war  nur  in  4  FftU^ii  die  Kno- 
chennaht angewandt  worden.  11  Kranke  waren 
mit  Dauerverb&nden  behandelt  worden.  Aus  einer 
Vergleichung  der  Fälle  ergiebt  sich,  dass  bei  An- 
wendung der  Knochennaht  die  Behandlungdauer 
wesentlich  langer,  die  Funktionlähigkeit  schlecht» 
und  die  ErwerbstOrung  grüsser  war  als  bei  den 
nicht  genähten  Frakturen.  Das  Ergebniss  seiner 
Untersuchungen  mOchte  H.  nicht  verallgemeinern, 
dazu  ist  die  Anzahl  der  Fälle  zu  gering.  Erst  auf 
Grund  eines  umfangreichen  Uaterials  wird  sich 
die  Frage  entscheiden  lassen,  welcher  Methode  bei 
der  Behandlung  der  Kniesoheibrabrüche  der  Vor- 
zug zu  geben  ist  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

163.  Ueber  die  obere  Altersgrenze  für  die 
Behandlung  der  angeborenen  Hüftverrenkung ; 

von  Q.  Müller  in  Berlin.  (Ther.  d. Gegen w.  N.F. 
V.  2.  p.  69.  1903.) 

M.  ist  ein  Anhänger  der  mechanischen  Apparat- 
behandlung und  glaubt  damit  unter  Anderem  bei 
einem  15jähr.  Mädchen  vOllige  Heilung,  bei  einem 
14jähr.  Mädchen  erhebliche  Besserung  erzielt  zu 
haben.  Bei  einer  28jähr.  Pat  mit  Luxatio  duplex 
beseitigte  er  nicht  nur  die  Schmerzen,  sondern 
besserte  den  Gang  derart,  dass  keiner  seiner  Zu- 
hörer daraus  noch  die  Diagnose  stellen  konnte  [!  ?]. 
Gleich  günstig  wurde  eine  49jähr.  sehr  corpu- 
}ente  Dame  beeinflusst  [I]. 

V  u  1  p  i  u  s  (Heidelberg). 


164.  Anatonyaobe  Voiginge  b«i  dsc  Hel- 
long  der  angebormimiHüftlaxatioa;  von  Mül- 
ler.    (Ztschr.  t  orthop.  Chir.  XL) 

Ein  glücklicher  Zuftdl  brachte  M.  in  den  Besitz 
eines  vor  2  Jahren  (4jähr.  Mädchen)  und  dnes  vor 
6  Wochen  (2^/^ähr.  Mädchen)  unblutig  eingerenkten 
Hüftgelenkes.  Die  buchst  werthvollen  Präparate 
zeigen  die  tadellose  Reposition,  die  gute  Pfannen- 
bildung, die  Schrumpfung  und  Fältelung  der  hin- 
teren ^pselwand. 

Die  von  M.  erzielten  Resultate  bei  40  einsei- 
tigen, 21  doppelseitigen  Verrenkungen  sind  als 
ausnahmeweise  gute  zu  bezeichnen. 

y  ulpiuB  (Heidelberg). 

165.  Snm  Meohaniamns  dea  Plattfosaes; 
von  Prof.  Ferd.  Petersen  inEieL  (Arch.f.klin. 
Chir.  LXEL  1  u.  2.  p.  58.  1903.) 

Die  anatomischen  Veränderungen  des  Platt- 
fusses  werden  zurückgeführt  auf  4  Stelluagsver- 
änderungen  innerhalb  des  Fussskelets :  Pes  flexas, 
pronatus,  reflexus,  abduotus.  Eine  Reihe  schema- 
tischer  Zeichnungen  erläutert  die  ausführlidie  Dar- 
stellung. V  u Ip  i  u  s  (Heidelberg). 

166.  Der  Plattfkiaa  nnd  seine  Bntstehiing 
durch Traam'en ;  von  Her  hold  in  Altena.  (Deut- 
sche Ztschr.  f.  Chir.  LXVL  3  u.  4.  p.  336.  1903.) 

Eine  Reihe  von  Beispielen  ans  der  militär- 
ärztlichen Praxis  belegt  die  Thatsache,  dass  Ver- 
letzungen einen  Plattfuss,  bez.  Plattfussbeschwer- 
den  erzeugen  oder  eine  schon  vorhandene  Platt- 
fussanlage  zum  schmerzhaften  Plattfuss  steigern 
können.  V  u  1  p  i  u  s  (Heidelberg). 

167.  Nene  Plattfbsseinlagen  ans  Celhüoid- 
Btahldraht;  von  Dr.  Fritz  Lange  in  München. 
(Münohn.  med.  Wchnschr.  L.  7.  1903.) 

Da  die  Plattfussschmerzen  durch  Pressung  der 
Knochen  wie  durch  üeberdehnung  der  Bänder  zu 
Stande  kommen,  so  muss  eine  gute  Einlage  beide 
Störungen  beseitigen.  Die  Einlage  wird  von  L. 
aus  Ourten  hergestellt,  die  mit  Acetoncelluloid  be- 
strichen und  durch  Draht  verstärkt  werden.  Die 
Anfertigung  geschieht  auf  einem  Gipsmodell  nnd 
erfordert  viel  üebung  und  Erfahrung.  Die  Erfolge 
sind  symptomatisch  günstig,  die  Beschwerden  ver- 
schwinden. Aber  ^auch  anatomische  Besserung 
lässt  sich  bei  jahrelangem  Tragen  nachweisen. 
Vulpius  (Heidelberg). 

168.  Studien  mr  Physiologie  und  Patho- 
logie der  Thranenabsonderung  und  Thränen- 
abftahr;  von  Prof.  Schirmer.  (Arch.  f.  Oph- 
thalmol.  LVL  2.  p.  197.  1903.) 

Die  sehr  dankenswerthe  Arbeit  um&sst  fol- 
gende ausführlich  behandelte  Abschnitte :  L  üeber 
dieContinuität  und  die  Menge  der  Thranenabsonde- 
rung. IL  üeber  den  Mechanismus  der  Thränen- 
abftthr:  1)  die  Hebertheorie;  2)  die  Gapillarattrak- 
tion;  3)  die  Aspiration  von  der  Nase  aus;  4)  die 


VUL  Ghiruigie,  Augen-  und  Ohienheilkimde. 


95 


Sackoompressiontheorie ;  5)  die  Saokdiktation- 
theorie;  6)  die  Lidaohlusstheorie.  in.  Feuohtig- 
keithaushalt  im  Bindehantsaoke.  IV.  Prindpien 
und  Methoden  einer  Funktionprüfung  derThrftnen- 
drflae.  Y.  Beiträge  zur  Pathologie  der  Thrftnen- 
absondernng.  VL  Beiträge  zur  Pathologie  der 
Thrfinenabfohr.  Die  Fülle  der  interessanten  Einzel- 
heiten ist  in  einem  gedrfingten  Auszuge  nioht  er- 
Mh5pfend  zusammenzufassen. 

Bergemann  (Husum). 

169.  Bpiddmie  d'oreillona  observie  aa 
84e  Regiment  d*inf!anterie  du  mal — ootobre 
1902.  —  Looaliaatlona  ooolairea;  par  P.  L. 
Joly.  (Arch.  de  H6d.  et  de  Pharm.  miL  XLI. 
Jnin  1903.) 

J.  bespricht  zuerst  die  Aetiologie  und  Ent- 
wickelung  der  Epidemie,  denEinfluss  desCaserne- 
ments,  der  Dienstjahre,  der  Jahreszeit,  die  Incu- 
bation  und  die  Frühsymptome  der  Parotitis  epi- 
demica. Die  Epidemie  nahm  den  gewöhnlichen 
Verlauf;  auffallend  waren  aber  die  Miterkrankung 
der  Olandula  lacrymalis  in  19^ Jq  und  des  Seh- 
nerven, bez.  seiner  Netzhautumgebung  in  35<^/o 
aller  (37)  Fälle.  Die  Mitbetheiligung  der  Thränen- 
drfise  äusserte  sich  in  einfacher  Beizung  mit 
Thränenträufeln,  Hyperästhesie  und  Anschwellung 
oder  in  akuter  Xbitzündung.  Dann  bestanden 
leichtes  Fieber,  Hyposekretion  vonheissenThränen, 
die  Erythem  der  Wange  hervorriefen  und  entzünd- 
liche Schwellung  des  Oberlides.  Jedesmal  erfolgte 
ItQckbildung  der  Erscheinungen  ohne  Eiterung. 
Der  Augenspiegel  zeigte  entzündliche  Yerände- 
ningen  von  yerschiedener  Stärke,  die  nicht  immer 
in  beiden  Augen  gleich  entwickelt  waren :  Hyper- 
ämie des  Fundus,  peripapillären  Halo,  Oedem  des 
Sehnervenkopfes  und  der  umgebenden  Netzhaut, 
Verfärbung  der  Papille.  Die  funktionellen  Ans- 
püle entsprachen  nicht  immer  dem  ophthalmo- 
skopischen Bilde,  12mal  bestand  Herabsetzung  der 
Sehschärfe,  5mal  concentrische  Qesichtsfeldein- 
engong.  Meist  heilten  auch  diese  Veränderungen 
ohne  Schaden  aus,  nur  Imal  ging  die  Papillitis  in 
Opticusatrophie  über. 

Alle  diese  Veränderungen  des  Auges  und  seiner 
Funktion  pflegen  im  Anfange  der  Parotitis  auf- 
sntreten,  meist  schon  vor  den  sichtbaren  Erschei- 
nungen an  der  Parotis.  J.  räth  deshalb,  auf  ihre 
Beobachtimg  bei  Parotitis^idemien  mehr  Werth 
IQ  legen  als  bisher,  d.  h.  beim  Auftreten  der  Krank- 
heit die  Umgebung  der  Zuerstbefallenen,  seine  Mit- 
Khüler,  Kameraden  u.  dgL  frühzeitig  zu  unter- 
sachen.  Bergemann  (Husum). 

170.  Die  £ro]ftliylaaco  der  Blennofrhoea 
MMiatoram;  von  Dr.  Leitner.  (Ungar.  Beitr. 
^  Augenhkde.  IIL  p.  65.  1903.) 

L  kommt  bei  Prüfung  seiner  eigenen  und  der 
wnstigen  statistiscäien  Dntersuchungaergebnisse  zu 
to  Sahluflse,  dass  zur  Verhütung  der  Blennorrhoe 
^  beste  Mittal  das  C red 6 'sehe  Verfahren  ist. 


Alle  anderen  Maassnahmen  erreichen  nicht  an- 
nähernd den  Grad  der  Vollkommenheit  und  Sicher- 
heit bei  so  leichter  Handhabung.  Er  wünscht  des- 
halb gesetzliche  Vorschriften  für  Hebammen,  die 
dieEinträufelung  der  2proo.Arg.nitria-Ii0sung  bei 
jedem  Neugeborenen  fordern.  Befreiung  davon  darf 
nur  dem  Arzte  zustehen.  Die  BlennorrhOen,  die 
trotz  C  redö's  Verfahren  zum  Ausbruche  kommen, 
führt  L.  auf  Naohinfektion  oder  fehlerhafte  An- 
wendung des  Verfahrens  zurück.  [Zu  berücksich- 
tigen bliebe  dabei  noch  die  endogene  Infektion  und 
die  Ansteckung  ante  partum  durch  Hetritis.  Bef,] 
Bergemann  (Husum). 

171.  Die  Ursaohen  der  Erblindung  in 
Bgypten;  von  Dr.  Osborne.  (Arch.  f.  Augen- 
hkda  XLVn.  4.  p.  438.  1903.) 

0.  berichtet  über  500  hintereinander  im  euro- 
päischen Hospitale  in  Alezandrien  zur  Beobachtung 
gekommene  Fälle  von  unheilbarer  Erblindung.  Als 
Ursache  liessen  sich  ermitteln  38<>/o  akute,  eiterige 
Bindehauterkrankungen,  29^/o  Primärglaukom  in 
seinen  yersohiedenen  Formen,  12<^/o  Trachom, 
4.6%  Trauma  und  Sympathie  3.6<»/o  Variola. 
Vs — V«  ^^^  Befallenen  waren  Einheimische,  die 
übrigen  Ausländer.  Die  Hälfte  aller  Erblindungen 
durch  akute,  eiterige  Bindehauterkrankungen,  sowie 
20%  aller  Fälle  überhaupt  fiel  auf  die  ersten 
10  Lebensjahre,  besondere  das  1.  Lebensjahr.  0. 
führt  diese  Thatsaohe  auf  die  beispiellose  ünsauber- 
keit  und  mangelhafte  Pflege  bei  den  Einheimischen 
zurück.  Jedenfalls  hat  die  Blennorrhoea  neona- 
torum nicht  annähernd  dieselbe  Bedeutung  wie  in 
Gulturländem.  Die  von  anderen  Statistiken  ab- 
weichende-SSahl  bei  Trachom  erklärt  0.  zum  Theil 
vielleicht  durch  lokale  Unterschiede,  in  der  Haupt- 
sache „durch  die  fundamentalen  Verschiebungen, 
welche  die  Trachomdiagnose  in  deni  letzten  Jahr- 
zehnt erfahren  hat'^  Die  verhältnissmässig  geringe 
Zahl  der  Pockenblinden  hat  ihren  Orund  in  der 
gesetzlichen  Zwangsimpfung,  die  seit  1891  gut 
durchgeführt  ist  Auffallend  bleibt  die  hohe  An- 
zahl, der  Olaukomblinden.  0.  fand  unter  seinen 
Kranken  genau  doppelt  so  viel  totale  Glaukome  als 
reife  j^taiakte.  Bergemann  (Husum). 

172.  Die  Gesohiohte  der  ütaohombehand- 
long;  von  Dr.  Scholz.  (Ungar.  Beitr.  z.  Augen- 
hkde. m.  p.  83.  1903.) 

Schon  unter  den  alten  Bgyptem  und  Indiern, 
Oriechen  und  Römern  war  das  Trachom  eine  so 
ernste  Krankheit,  dass  sich  die  Aerzte  seiner  Be- 
kämpfung mit  besonderer  Sorgfalt  und  Umsicht 
zu  widmen  hatten.  Im  Wesentlichen  waren  ihre 
Uaassnahmen  die  gleichen,  die  heute  gebräuchlich 
sind.  Es  ist  zu  bedauern,  dass  sie  den  europäischen 
Aerzten  unbekannt  waren,  als  das  Trachom  1801 
nach  dem  egyptischen  Feldzuge  unter  den  heim- 
gekehrten englischen  und  französischen  Soldaten 
epidemisch  ausbrach.  Das  herrschende  Mittel  wurde 


J 


96 


ym.  Cliiriiigie,  Augen-  und  Ohienheillnmde. 


damals  der  Aderlass,  der  je  nach  der  Schwere  dee 
Falles  dosirt  und  bis  zur  Ohnmacht  vorgenommen 
und  wiederholt  wurde.  Die  Ortliche  Behandlung 
wurde  fast  ganz  unterlassen.  Dieses  sinnlose  Ver- 
fahren behauptete  sich  mit  beschränkten  Abwei- 
chungen bis  in  die  40er  Jahre.  Dazu  gesellten 
sich  noch  starke  Abführ-  und  Brechmittel,  Schwitz- 
kuren und  warme  Fussbäder.  In  den  30er  Jahren 
trat  die  örtliche  Behandlung  mehr  in  den  Vorder- 
grund ;  doch  wurden  meist  die  Aetzmittel  so  im 
Uebermaasse  angewandt,  dass  ihre  zerstörende 
Wirkung  wieder  davon  ablenkte.  Die  operative 
Behandlung  wurde  nur  sehr  spärlich  ausgeübt, 
obwohl  ihre  Vorzüge  von  Einzelnen  erkannt  und 
empfohlen  wurden.  So  blieb  die  ganze  Trachom- 
behandlung bis  in  die  60er  Jahre  in  ihrer  Unvoll- 
kommenheit  und  Beschränktheit  ein  Schmerzens- 
kind der  meisten  Aerzte.  Erst  in  den  70er  Jahren 
brach  sich  eine  bessere  Erkenntniss  Bahn.  Immer 
mehr  gelangte  die  medikamentöse  Therapie  gemein- 
sam mit  der  mechanischen  und  nothwendigenfalls 
mit  der  operativen  Behandlung  zur  Anwendung. 
In  der  Schulek 'sehen  Klinik,  in  der  Seh.  als 
Assistent  arbeitet,  hat  sich  folgendes  Verfahren 
erfolgreich  bewährt:  Die  heftigen  akuten  Entzün- 
dungserscheinungen werden  bis  zur  Beruhigung 
des  Auges  mit  indifferenten  kühlen  oder  lauwarmen 
Umschlägen  behandelt.  Dann  folgen  tägliche  Pin- 
selungen mit  2proc.  Lapislösung  so  lange,  bis  die 
Follikel  sich  gut  abgegrenzt  abheben.  Sie  werden 
nun  mit  dem  Euhnt 'sehen  Expressor  ausge- 
quetscht oder  nach  I  m  r  e  ausgekratzt.  4 — 5  Tage 
nach  der  Operation  beginnen  wieder  Lapispinse- 
lungen oder  Massage  mit  Iprom.  Sublimat  Wenn 
die  Bindehaut  frei  von  Sekret  ist,  wird  mit  Blau- 
stein touchirt  oder,  falls  er  zu  stark  reizt,  die  alte 
Behandlung  bis  zur  vollständigen  Heilung  fort- 
gesetzt Bergemann  (Husum). 

173.  Ueber  Glaukom;  von  Prof.  Wahl- 
f  ors  in  Helsingfors.  (Arch.  f. Augenhkde.  XLVII. 
1.  p.  7.  1903.) 

W.  sucht  eine  Olaukomtheorie  zu  begrÜAden, 
die  schon  1875  vonOoldzieher  und  später  von 
Fuchs  vertreten  wurde,  aber  im  AUg^einen 
wenig  Anklang  gefunden  hat  Danach  sind  Druck- 
Steigerung  und  Glaukom  nicht  identisch.  Als 
typische  klinische  Erscheinungen  des  beginnenden 
Glaukoms  betrachtet  W.:  die  Herabsetzung  des 
centralen  oder  peripherischen  Sehens,  Beschränkung 
des  Gesichtfeldes  und  Abnahme  des  Lichtsinns; 
gerade  die  Hemeralopie  soll  das  am  meisten  chap 
rakteristische  und  bisher  das  frühzeitigste  Symptom 
sein.  Diese  3  funktionellen  Veränderungen  sind 
nach  W.  verursacht  durch  eine  mangelhafte  Er- 
nährung der  Stäbchen  und  Zapfen,  die  durch  Ver- 
mittelung  des  retinalen  Pigmentepithels  von  der 
Choriocapillaris  erfolgt  Die  Choriocapillaris  atro- 
phirt,  früher  oder  später  atrophiren  meist  auch  die 
anderen  Schichten  der  Aderhaut    Diese  Atrophie 


kann  sich  auch  fortsetzen  auf  die  Lamina  chbrosa, 
die  in  ihren  vorderen  Schichten  zum  Theil  aus  der 
Chorioidea  hervorgegangen  ist  Dann  verhört  die 
Lamina  ihre  Widerstandskraft  gogen  den  intra- 
ocularen  Druck ;  ihr  Zurückweichen  führt  zu  der 
pathologischen  Excavation  der  Papille.  Aus  der 
Atrophie  leitet  W.  auch  eine  Abnahme  der  Ckm- 
traktilität  der  Aderhaut  ab  und  mittelbar  aus  der 
verringerten  Contraktilität  eine  Verlangsamung  der 
Lymphcirkulation.  Der  verlangsamte  Lymphstrom 
soll  dann  die  Ablagerung  von  Zellen,  Zellenresten, 
Pigmentkömem  u.  dgl.  in  den  Abflusswegen  be- 
günstigen; durch  deren  schliessliche  Verlegung 
kann  es  dann  zum  Glaukomanfall  mit  Drucksteige- 
rung kommen.  Als  Ursache  der  Atrophie  nimmt 
W.  einen  trophischen  Nerveneinfluss  an ;  wie  weit 
der  Sympathicus  hier  in  Frage  kommen  kann,  ist 
noch  unentschieden.  Ein  entzündlicher  Vorgang 
scheint  jedenfalls  nicht  vorzuliegen ;  sonst  könnte 
nicht  z.  B.  ein  Mioticum  in  wenigen  Standen  alle 
Erscheinungen  beseitigen. 

Die  Prognose  hält  W.  besonders  für  das  ein- 
fache Glaukom  stets  für  schlecht,  und  zwar  für  um 
so  ungünstiger,  je  jünger  der  Patient  erkrankt, 
d.  h.  je  mehr  Zeit  dem  Process  gegeben  ist,  sich 
weiter  zu  entwickeln. 

Neben  Uioticis  erwartet  W.  die  beste  Wirkung 
von  der  Iridektomie,  die  allerdings  bei  Glaucoma 
Simplex  nur  eine  prophylaktische  Bedeutung  hat 
In  der  Hälfte  seiner  Fälle  bemerkte  er  einen  gün- 
stigen Einfluss  von  subconjunctivalen  Strychnin- 
injeküonen.  Die  Bedeutung  der  Iridektomie  sieht 
W.  übrigens  nicht  in  der  EröfiChung  des  Kammer- 
winkels, sondern  mit  Exner  darin,  dass  an  den 
Colobomschenkeln  Anastomosen  zwischen  Arterien 
und  Venen  zu  Stande  kommen  und  so  im  Circulns 
major  und  mittelbar  in  der  Chorioidea  bei  venösen 
Stauungen  ein  besserer  Girkulationausgleich  e^ 
möglicht  wird.  Der  Sderotomia  anterior  und 
posterior  erkennt  er  nur  eine  vorübergehende  Wi^ 
kung  zu. 

Es  bleibt  abzuwarten,  ob  anatomische  ünte^ 
suchungen,  besonders  an  wenig  vorgeschrittenen 
Glaukomen,  die  Auffassung  W.'s  bestätigen  werden ; 
vorläufig  stützt  sie  sich  noch  auf  vorzugsweise 
klinische  Beobachtungen. 

Bergemann  (Husum). 

174.  Ueber  die  Dicke  der  Sklera  an  Augen 
mit Primärglankom ;  von  Dr.  Ischreyt.  ( Ardi. 
f.  Augenhkde.  XLVII.  2  u.  3.  p.  335.  1903.) 

Ischr.  gelangte  durch  genaue  Untersuchungen 
an  10  Augen,  die  wegen  unstillbarer  Schmerzen 
bei  absolutem  Glaukom  enudeirt  wurden,  zu  etwa 
folgenden  Schlüssen:  Bei  Primärglaukom  kommt 
es  sehr  oft  zu  Dehnungen  der  Sklera  mit  gleich- 
zeitiger Verdünnung  der  Membran  im  absoluten 
Stadium;  befallen  sind  vorzugsweise  der  vordere 
und  der  äquatoriale,  nur  ausnahmeweise  auch  der 
hintere  Abschnitt     Dieser  Dehnungsprooess  ist 


IX.  Hygieine  tmd  Staatsarzneikunde. 


97 


Terwandt  dem  hydrophthalmischen,  aber  soharf  zu 
trennen  vom  myopischen.  So  ist  auch  die  Yerlftn- 
gerung  der  sagittalen  Achse  glaukomatöser  Augen, 
abgesehen  von  zufälliger  gleichzeitiger  Myopie, 
durch  Dehnung  der  vorderen  Kuppel  des  Augapfels 
zn  erklfiren ;  ebenso  weisen  Skleralspome  bei  der 
glaukomatösen  Excavation  auf  myopischen  Bau  des 
Olankomauges.  Bergemann  (Husum). 

175.  De  la  reseotion  du  aympathiqae  dana 
.le  glaaoome;  par  Lagrange.    (Ann.  d'Ooulist 

CXXIX.  p.  439.  1903.) 

L.  machte  die  Sympathicus-Aussohneidung  bei 
infantilem  und  akutem  Qlaukom.  In  beiden  Fällen 
bewirkte  die  Operation  nur  eine  vorübergehende 
Herabsetzung  der  glaukomatösen  Drucksteigerung; 
nach  wenigen  Wochen  bestand  wieder  der  Zustand 
▼ie  vor  der  Operation.  L.  erkennt  deshalb  den 
von  Anderen  gerfihmten  heilenden  Binfluss  der 
Sympathicus-Aussohneidung  bei  Glaukom  nicht  an, 
znmal  er  auch  beim  Thierversuche  festgestellt  hat, 
daas  die  Hypotension  nur  einige  Wochen  andauert 
Bergemann  (Husum). 

176.  Di»  aympathiflolie  AiigenentaÜBduiig ; 

von  Prof.  V.  QroBz.  (Ungar.  Beitr.  z.  Augenhkde. 
m.  p.  123.  1903.) 

Aus  einem  kurzen  Literatur-Auszuge  und  seinen 
eigenen  Beobaditungen  folgert  v.  Or.,  dass  wir 
anatomisch  den  Weg  der  üebertragung  von  dem 
sympathisirenden  in  das  sympathisirte  Auge  bisher 
eben  so  wenig  kennen  wie  den  Infektionstoif.  [Die 
Arbeiten  Rom  er 's  aus  dem  Gebiete  der  sym- 
pathischen Ophthalmie  sind  unberücksichtigt  ge- 
blieben. ÜBf,]  V.  Or.  erhofft  weitere  Aufschlüsse 
ans  entsprechender  Ausnutzung  der  Forschungs- 
ergebnisse über  Lyssa,  „deren  Virus  von  der  Biss- 
stelle im  Wege  der  Nerven  centripetal  bis  zum 
Oentndnervensystem  sich  fortpflanzt  und  von  dort, 


nachdem  es  sich  vermehrt,  centrifugal  zu  den  ein- 
zelnen Eörpertheilen ,  insbesondere  aber  zu  den 
Speicheldrüsen  gelangt ^  Neben  dem  Suchen  nach 
dem  Infektionstoffe  müssten  vor  Allem  weiter 
untersucht  werden  die  Yerbreitungswege  der  Lyssa 
und  besonders,  wie  lange  es  dauert,  „bis  die  in  die 
vordere  Kammer  oder  in  den  Glaskörper  des  einen 
Auges  verimpfte  Lyssa  den  Seh-  und  die  Giliar- 
nerven  des  anderen  Auges  virulent  macht'^  Die 
Abhandlung  enthält  eine  Beihe  interessanter  Be- 
obachtungen, die  in  mehrfacher  Hinsicht  lehrreich 
sind.  Bergemann  (Husum). 

177.  Dans  quelle«  limitea  l'enuolöation 
pr^entive  met-elle  i  Tabri  de  rophthalmie 
aympathiqae;  par  le  Pr.  Dianoux.  (Ann. 
d'Oculist  GXXIX.  p.  443.  1903.) 

üeber  die  zur  Beurtheilung  von  Renten- 
ansprüchen bedeutungsvolle  Frage,  von  welcher 
Zeit  nach  der  vorbeugenden  Enudeation  des  ein^i 
Auges  das  andere  Auge  als  sicher  vor  der  sym- 
pathischen Erkrankung  zu  betrachten  sei,  stellte 
D.  eine  Bundfrage  bei  seinen  namhaften  Fach- 
genossen in  Frankreich  an.  Als  vorbeugende 
Enudeation  gilt  die  Operation,  wenn  sie  vor  Auf- 
treten irgend  eines  sympathischen  Erkrankung- 
zeidiens  vorgenommen  wird,  also  nicht  nur  un- 
mittelbar nach  der  Verletzung.  Nach  den  über- 
einstimmenden Aeusserungen  der  Gefragten  und 
seinen  eigenen  Erfahrungen  folgert  D.,  dass  nach 
der  7.  Woche  von  der  prophylaktischen  Enudeation 
das  übrig  bleibende  Auge  als  dauernd  frei  von  sym- 
pathischen Complikaüonen  anzusehen  ist  Treten 
dann  noch  Erkrankungen  ein,  die  unter  dem  Bilde 
der  sympathischen  Ophthalmie  sich  äussern,  so 
sind  sie  als  selbständige  Krankheiten  aufgetreten, 
die  unabhängig  von  der  Verletzung  des  ersten 
Auges  sich  entwickdt  haben. 

Bergemann  (Husum). 


IX.   Hygieine  und  Staatsarzneikunde. 


178.  UebarLebenafllhlgkeit  TonBaktefien 
fa  Oel;  von  0.  Kurpjuweit  (Centr.-Bl.  f. 
Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXin.  2.  p.  157.  1903.) 

Die  Verwendung  des  Oeles  zur  Einfettung  der 
Katheter  veranlasste  E«  das  Verhalten  der  Bakterien 
im  OeKe  zu  untarsuchen.  Es  zeigte  sich,  dass  die 
antersuchten  Bakterienarten  einige  Zeit,  bis  zu 
10  Tagen,  sich  in  Oel  lebensfähig  erhalten  können. 
Bb  empfiehlt  sich  daher,  das  EathetorOl  von  Zeit 
m  Zeit  zn  stenlisiren  und  auf  den  Katheter  zu 
träofelUf  nicht,  wie  es  gewöhnlich  geschieht,  den 
Katheter  in  die  Oelflasche  zu  stecken. 

Walz  (Oberndorf). 

179.  Bakteriologiaohe  Untermohangem  über 
daaKehrioht  derKriegaielilffe;  von  CM. Belli. 
(Centr.-BL  f.  BakterioL  u.  s.  w.  XXXIIL  6.  p.423. 
1903.) 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  1. 


B.  hat  den  Kehricht  einer  Anzahl  italienischer 
Kriegsschiffe  bakteriologisch  untersucht  mit  dem 
Resultate,  dass  die  Sauberkeit  der  in  Armirung  be^ 
findlichen  Schiffe  ohne  Ausnahme  ausgezeichnet 
ist  Pathogene  Kokken  fanden  sich  sehr  selten, 
Tuberkelbacillen  nie.  Walz  (Obemdorf). 

180.  Untenaohungen  von  Waaserlanfen  in 
Ohina;  von  0.  Mayer.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol. 
u.  8.  w.  XXXIIL  6.  p.  412.  1903.) 

M.  hat  eine  Reihe  von  Wasserlftufen  in  China 
bakteriologisch  untersucht  und  betont  namentlidi 
die  Wichtigkeit  des  gleichzeitigen  Befundes  von 
Coli-  und  KommabaciUen.  Sie  wurden  überall  ge- 
troffen, wo  Fftkalien  in  grosseren  Mengen  und  ziem- 
lich unvermittelt  in  das  Wasser  gelangten.  Alle 
Beobachtungen  schienen  dafür  zu  sprechen,  dass 
beide  Bacillenarten,  namentlich  wenn  sie  vereint  in 
13 


98 


E^.  Hygieine  und  Staatsarznelbmde. 


einem  Wasser  gefimden  werden,  auch  in  geringerer 
Zahl  nicht  ein  so  vOllig  indifferentes  Yorkommniss 
seien,  wie  oft  angenommen  wird.  Im  Verein  mit 
einer,  wenn  auch  gering  gesteigerten  Oesammt- 
bakterienzahl,  sind  sie  ein  sehr  brauchbares  Unter- 
stützungsmittel bei  Beantwortung  der  Frage,  ob 
ein  Wasser  als  „verdächtigt,  genussunffthig  zu  be- 
zeichnen ist  Walz  (Obemdorf). 

181.  Stadien  über  Wasserbakterien  des 
Leitungswassers  der  Stadt  Buenos  Ayres«  mit 
besonderer  Berüoksiohtigiing  der  Pigment- 
bakterien; von  D.  Fernande z.  (Centr.-Bl.  f. 
BakterioL  u.  s.  w.  XXXm.  1.  2.  p.  34.  97. 1903.) 

F.  hat  im  Laboratorium  von  Vog es  diehftufiger 
vorkommenden  Bakterien  des  Leitungswassers  in 
Buenos  Ayres,  gegen  100,  genauer  untersucht  und 
beschrieben.  Diese  reiche  Flora  ist  auf  die  mangel- 
hafte Filtration  des  Wassers  zu  beziehen,  das  oft 
2000  und  mehr  Keime  im  Cubikoentimeter  enthält 

Walz  (Obemdorf). 

182.  Die  Sammelmolkereien  als  Typhns- 
verbreiter;  von  Hed.-Bath  Dr.  Robert  Behla. 
(Sond.-Abdruck  aus  dem  E^lin.  Jahrbuch.  X.  Bd. 
Jena  1902.  Oust  Fischer.  60  S.  mit  5  Abbildungen 
im  Text) 

unter  den  durch  Milch  übertragbaren  Lifek- 
tionkrankheiten  auf  Hensch  und  Thier  (Maul-  und 
Klauenseuche,  infektiöse  Enteritis,  die  jetzt  ange- 
zweifelte Bindertuberkulose,  Diphtherie)  stellt  der 
Unterleibstyphus  ein  grosses  Contingent  Er  wird 
nicht  nur  auf  dem  Wege  des  Milchhandels,  sondern 
auch  durch  Sammelmolkereien  verbreitet  Von 
1892—1899  konnten  nach  Schlechtendal's 
und  Ricker's  YerOffentlichungen  30  ausgedehnte 
Epidemien  der  letzten  Art  zusammengestellt  wer- 
den. Auch  B.  bringt  hierfür  einen  neuen  Beleg 
und  berichtet  über  eine  Molkereityphusepidemie, 
deren  Ausgangspunkt  die  Dobrilugker  Molkerei 
bildete  und  die  er  zu  beobachten  Gelegenheit  hatte. 
Sie  umfasste  in  den  Orten  Kirchhain,  Dobrilugk, 
Frankena,  Winkelgut,  Lindena,  Werenzhain  und 
Buckensien  vom  6.  Juli  bis  1.  Deoember  1901  in 
32  Haushaltungen  47  ErkrankungsfiOle  mit  20<>/o 
Mortalität  Interessant  ist  die  beigegebene  Yer- 
laufscurve  der  Epidemie,  aus  der  ersichtlich  ist, 
wie  nach  der  eingeführten  Pasteuriairung  der  ge- 
sammten  Milch  der  Molkerei  am  11.  Juli  die  Zahl 
der  angemeldeten  Typhusf&lle,  die  vom  7.  bis 
13.  Juli  16  betragen  hat,  sofort  vom  14.  bis  27.  Juli 
auf  3  sinkt,  um  dann  allmählich  mit  einer  Aus- 
nahme im  August  vom  1.  September  auf  0  Fälle 
herunterzufallen.  Erst  vom  26.  Oct  bis  9.  Nov. 
tritt  wieder  eine  Steigerung  von  3  Fällen  ein 
(Nacherkrankungen),  bis  dann  Anfang  Deoember 
die  Epidemie  endgültig  als  erloschen  anzusehen 
ist  unter  den  sanitätpolizeiliohen  Anordnungen 
(Desinfektion  der  Milchgeräthe,  Verbot  der  Milch- 
lieferung aus  verseuchten  Häusern,  Abkochen  der 


Milch  im  Hause  des  Consumenten  und  kühles  Auf- 
bewahren derselben)  wird  in  erster  Linie  die  sofor- 
tige Pasteuriairung  der  Milch  in  der  Molkerei  em- 
pfohlen, die  als  dringendes  Postulat  nicht  nnr  für 
die  Zeit  der  Epidemie,  sondern  auch  für  die 
epidemiefreie  Zeit  als  Prophylaktioum  aufgestellt 
wird.  TechnisoheBedenken  stehen  dieser  Forderung 
nach  der  Arbeit  von  Tjaden,  Eoske  und  Her- 
tel  (YerüffentL  d.  kais.  Gesundheitsamtes  XVUL 
2.  p.  219)  nicht  mehr  entgegen,  da  die  weitere 
Ausnützung  der  rasch  auf  90*  erhitzten  unddaranf  • 
sofort  abgekühlten  Molkereimilch  vollkommen  mög- 
lich ist,  weil  Dauererhitzung  sich  somit  erübrigt 
Das  Koch 'sehe  Eismilchverfahren  hat  sich  weniger 
bewährt,  da  das  vollständige  Zufrieren  der  Milch 
eine  Veränderung  derselben  bewirkt,  und  zwar 
derartig,  dass  die  Fette  sich  zum  Theil  in  Flocken 
ausscheiden  und  beim  späteren  Aufthauen  nicht 
wieder  die  Emulsionform  annehmen.  Dies  tritt 
nicht  ein,  wenn  die  Milch  bis  zum  Verkaufe  auf 
einer  nahe  bei  +  0  liegenden  Temperatur  erhalten 
wird.  Durch  die  Erhitzung  der  Milch  auf  90<^ 
und  ihre  sofortige  Abkühlung  wird  weder  ihr 
eigener  Geschmack,  noch  der  der  aus  ihr  berei- 
teten Butter  beeinäusst,  nur  die  Eäsebereitong 
stüsst  auf  einige  Schwierigkeit,  die  aber  auch  nach 
dem  Verfahren  des  Dr.  Klein  zu  heben  ist,  das 
darauf  beruht,  dass  die  durch  das  Erhitzen  ver- 
loren gegangene  Verkäsungsfähigkeit  der  Müch 
durch  einen  Zusatz  von  ChlorcalciumlOsung  wieder- 
hergestellt wird  und  ihr  dann  Reifungamomente 
wieder  eingeimpft  werden.  Hierzu  verwendet  man 
als  Impfstoff  die  feingeriebene  Masse  eines  Vi 
reifen  Käses  derselben  Art. 

B.  fasst  seine  Erörterungen  in  15  Schloss- 
sätzen  zusammen,  die  die  polizeiliche  Gontrole  der 
Sammelmolkereien,  der  Milchlieferanten  und  ihres 
Personals,  die  Anzeigepflicht  der  Typhus-  und 
typhusverdächtigen  Fälle  von  Seiten  der  Aerzte, 
die  Deamfektion  der  Milchgefässe  umfaasen  und 
deren  letzter  die  baldige  obligatorische  Einführung 
der  Pasteurisirung  der  gesammten  Vollmilch  in 
Sammelmolkereien  fordert  Wie  alle  Arbeiten  B.'8, 
bringt  auch  diese  durch  Anführung  einer  reichen 
Literatur  seine  eingehende  Arbeitmethode  zur  Gel- 
tung. Weissenborn  (Berlin). 

183.  De  i'immimisation  oontre  ia  peate 
bovine  dana  la  rigion  tranabaioalienne  pen- 
daat  las  anneea  1889,  1000  et  1901 ;  par  W.  J. 

Wijnike witsch.      (Arch.    des    Sc.    biöL    de 
St  P6tersbourg  IX.  2.  p.  133.  1902.) 

W.  berichtet  über  die  im  grossen  Maassstabe 
nach  dem  Verfahren  Nencki's  vorgenommenen 
Impfungen  gegen  Binderpest  in  Transbaikalien. 
Er  glaubt,  dass  dieses  Verfahren  der  von  Kolle 
und  Turner  angegebenen  Methode  weit  vorzu- 
ziehen und  weit  weniger  gefährlich  sei  Zur  Ge* 
winnung  des  Serum  verwendet  manThiere,  die  die 
Rinderpest  überstanden  haben  oder  nöthigenfalls 


IX.  Hygieine  und  Staatsarzneürande. 


Iflnstlich  immuniflirte  Thiere,  indem  man  Thieren 
zu  diesem  Zwecke  0.2  oom  Pestblut  und  2  Stunden 
später  eine  vorher  bestimmte  Menge  Antiserum  in- 
jicirt  Nach  der  Erholung  des  Thieres  erneuert 
man  die  Injektionen  im  Yerlaufe  einiger  Monate 
allmfthHch  bis  su  6  Liter  Pestblut  und  mehr,  um 
auf  ein  gesundes  Thier  die  Immunität  zu  über- 
tragen, injicirt  man  ihm  0.2  com  Pestblut,  dann 
Dach  2—4  Stunden  20—60  ccm  (je  nach  Stärke) 
aktiven  Pestserums  und  wiederholt  dieses  nach  10 — 
U  Tagen.  Das  Verfahren  wurde  bei  4905  Bindern 
geprüft  Die  Mortalität  der  geimpften  Thiere  be- 
trug Vf^/o-  TTeberall  da,  wo  die  Impfung  statt- 
&Dd,  hörte  die  Pest  auf.        Walz  (Obemdorf). 

1 84.  Die  angebliche  Wirkung  hoher  Kinäer- 
iterbliohkeit  im  Sinne  Darwin'aoher  iLoeleee; 

von  Fr.  Prinzing.  (Gentr.-Bl.  f.  allg.  Oeshpfl. 
XXn.  3  u.  4.  p.  111.  1903.) 

Nioht  selten  wird  behauptet,  dass  eine  hohe 
Kindersterblichkeit  günstig  im  Sinne  einer  Auslese 
der  Bevölkerung  wirke,  und  dass  u.  A.  in  lAndem 
mit  hoher  Eondersterbhchkeit  die  Sterblichkeit  in 
den  folgenden  Jahren  geringer,  die  Militärtauglich- 
keit besser  und  die  Tuberkulose  weniger  häufig  sei. 
Pr.  beweist  auf  Qrund  eines  reichhaltigen  statisti- 
schen Materiales  die  Unrichtigkeit  dieser  Behaup- 
tung, die  auch  aus  allgemeinen  Gesichtspunkten 
nicht  wahrscheinlich  ist  Schwächliche  Neuge- 
borene sterben  meist  bald  nach  der  Geburt,  mag 
die  Kindersterblichkeit  in  dem  Gebiete  gross  oder 
klein  sein,  und  werden  höchstens  in  den  höheren, 
fQr  die  Statistik  nicht  ausschlaggebenden  Volks- 
schichten am  Leben  erhalten.  Bei  den  anderen 
Neugeborenen  kommt  es  für  die  Frage,  ob  sie  am 
Leben  bleiben  oder  nicht,  weniger  auf  die  Eörper- 
oonstitution  an,  als  auf  die  Art  der  Ernährung  und 
die  Sorgfalt  der  Pflege.  Von  den  erkrankten  Säug- 
lingen stirbt  nur  ein  Theil,  von  den  überlebenden 
kommen  viele  durch  die  Erkrankung  dauernd  oder 
vorübergehend  in  einen  sohlechten  Emährung- 
zustand,  der  den  besten  Boden  für  Rhachitis,  Scro- 
fulose,  Tuberkulose  u.  s.  w.  bildet 

Woltemas  (Solingen). 

185.  Ksperimentaletudien  über  eine  Art 
Kindeamord  dnroh  Vereohluss  der  Bespira- 
tUmBöflBQongen  mittels  benetiten  Papiere;  von 
Yanamatsu  Okamoto.  (Yjhrschr.  f.  gerichü. 
Med.  3.  F.  XXV.  2.  p.  272.  1903.) 

0.  berichtet  über  eine  in  Japan  übliche  Art  des 
Kindesmords  durch  Ankleben  von  benetztem  ein- 
heimisch-japanischem Papier  auf  das  Gtosicht.  Er 
wiess  experimentell  nach,  dass  auf  diese  Weise  ein 
Luftabschluss  erzielt  wird. 

Woltemas  (Solingen). 

186.  Uebermikroekopieohe  Vorginge  beim 
VabelaolinarabfaU  und  deren  gerichteärstiiehe 
Bedentong;  von  L.  E.  01i6ski  u.  S.  Horo- 
Bzkiewioz.  (Yjhrschr.  f.  gerichtL  Med.  3.  F. 
XIV.  2.  p.  243.  1903.) 


Wie  Eockel  behauptet,  kommt  es  beim  Neu- 
geborenen an  der  Grenze  zwischen  dem  Hautnabel 
und  dem  Nabelstrange  zu  einer  Demarkationentzün- 
dung, deren  Folge  der  Nabelschnurabfall  ist  Sie 
tritt  eine  oder  einige  Stunden  nach  der  Geburt  in 
der  Form  eines  kleinzelligen  Infiltrates  auf,  aus 
dessen  Anwesenheit  man  schliessen  kann,  dass  das 
Kind  gelebt  hat,  und  dessen  nähere  Beschaffenheit 
Schlüsse  auf  die  Lebensdauer  ermüglicht.  Ol.  und 
H.  haben  diese  Angaben  an  einem  grösseren  Mate- 
riale  nachgeprüft,  können  sie  aber  nicht  bestätigen. 
Sie  fanden  Leukocyteninflltrate  in  den  oberfläch- 
lichen Schichten  der  Nabelschnurbasis  auch  bei 
todtgeborenen  Früchten,  andererseits  war  bei  Kin- 
dern, die  sogar  längere  Zeit  nach  der  Geburt 
gelebt  hatten,  keine  Spur  von  Infiltraten  nach- 
zuweisen. Der  mikroskopische  Befund  an  der 
Nabelschnur  bildet  somit  keine  Grundlage  für  die 
Feststellung,  ob  ein  Kind  lebend  oder  todt  geboren 
ist,  und  kann  daher  noch  weniger  entscheiden,  wie 
lange  ein  Neugeborenes  lebte.  Nur  bei  Anwesen- 
heit eines  Infiltrates  an  der  ganzen  Grenzfläche  des 
Nabelstranges  und  des  Hautnabels  in  Gestalt  der 
sogenannten  Demarkationplatte  kann  man  fast  mit 
Bestimmtheit  sagen,  dass  das  Kind  lebend  ge- 
boren ist,  und  mit  Wahrscheinlichkett ,  dass  es 
länger  als  1  Tag  gelebt  hat 

Woltemas  (Solingen). 

187.  Ueber  den  Blatgehait  der  MUs  beim 
Tode  dnroh  Bmtiokang;  von  F.  Reuter. 
(Vjhrschr.  f.  gerichtL  Med.  3.  F.  XXV.  2.  p.  233. 
1903.) 

Bei  experimentell  erstickten  Thieren  kommt 
ziemlich  regelmässig  eine  Contraktion  und  Anämie 
der  Milz  zu  Stande,  die  im  Gegensatze  zu  der 
starken  Hyperämie  der  Leber  und  des  GekrOses 
steht  Beim  Menschen  fand  R  unter  33  Fällen 
von  Elrtränkungstod  19mal  eine  deutliche  Anämie 
der  Milz,  während  bei  anderen  Arten  des  mecha- 
nischen Erstickungstodes  nur  vereinzelte  Beobach- 
tungen von  Milzanämie  gemacht  wurden,  beim 
Eindesmord  durch  Ersticken  keine  einzige.  Eine 
praktische  gerichtsärztliche  Bedeutung  kommt  dem 
Befunde  von  Milzanämie  daher  kaum  zu,  wenn  er 
auch,  besonders  in  Verbindung  mit  anderen  Zeichen, 
die  Diagnose  Erstickung  unterstützen  kann. 

Woltemas  (Solingen). 

188.  Beiträge  inm  Studium  der  Verbren- 
nungen in  forenaiaoher  Besiehung  und  die 
Todeeuraaohen  bei  ausgedehnten  Verbren- 
nungen; von  M.  Negoescu.  (Inaug.-Diss. 
Bukarest  1903.) 

Die  Eintheilung  der  Verbrennungen  in  die  üb- 
lichen 3  Grade  ist  unpraktisch  und  entspricht 
keineswegs  den  forensischen  Bedürfnissen.  Vor- 
theilhafter  ist  die  Unterscheidung  in  lokaliHrte  und 
ausgedehnte  Verbrennungen;  die  letzteren  sind 
meist  tOdtlich.    Als  Todesursache  ist  bei  raschem 


100 


IX.  Hygieine  und  Staatsarzneikunde. 


Eintreten  des  Todes  der  nervOse  Shook  anzusehen. 
Bei  l&ngerer  Dauer  des  Lebens  ist  ebenfalls  der 
Einfluss  auf  die  nervOsen  Centra,  namentlich  auf 
das  verlängerte  Mark  maassgebend.  Es  tritt  reflek- 
torisch eine  langsam  fortschreitende  Lähmung  ein, 
ausgeltet  von  den  verbrannten  und  intensiv  ge- 
reizten nervösen  Enden.  Hierzu  kommen  noch  im 
weiteren  Verlaufe  die  Veränderungen  der  Nieren, 
des  Verdauungstraktes  und  seiner  Adnexa,  dann 
die  bakterielle  Infektion  von  Seiten  des  todten  Ge- 
webes. Eine  wichtige  Rolle  spielt  die  Verände- 
rung des  Blutes,  namentlich  des  Hämoglobins,  das 
zum  grossen  Theil  die  Fähigkeit,  Sauerstoff  auf- 
zunehmen und  zurückzuhalten,  verliert 

KToff  (Braila). 

189.  1)  Ueber  die  Beiiehiingen  iwisohen 
menscblioher  Athmung  und  künatUoher  Be- 
leuohtung;  von  H.  Wolpert  (Arch.  f.  Hyg. 
XLVn.  1.  p.  1.  1903.) 

2)  Wird  die  Kohlenaäoreabgabe  des  Ken- 
soben  doroh  Beimengung  Ton  Anaatbrnonga« 
inft  aar  Binatbemluft  beeinflnaatP  von  H. 
Wolpert.     (Ebenda  p.  26.) 

In  kleinen  Bäumen  bewirkt  die  durch  Verbren- 
nung und  Athmung  eintretende  Luftverschlechte- 
rung, dass  eine  Petroleumlampe  allmählich  bis. 
50%  und  mehr  von  ihrer  Leuchtkraft  einbüsst 
Die  Eohlensäureansammlung  ist  dabei  weniger  be- 
theiligt als  die  Sauerstoffverminderung  und  viel- 
leicht die  Ansammlung  von  Oxydationprodukten. 
Durch  die  Ansammlung  von  Beleuchtungsprodukten 
in  Wohnräumen  wird  in  der  Begel  auch  die  Ath- 
mung und  besonders  die  Eohlensäureabgabe  des 
Menschen,  herabgesetzt 

In  Bäumen,  die  durch  Ausathmungsluft  ver- 
unreinigt sind,  wird  die  Kohlensäureausscheidung 
des  Menschen  herabgesetzt  Beine  Kohlensäure 
hat  diese  Wirkung  nicht,  auch  Sauerstoffverminde- 
rung oder  Ammoniakansammlung  können  nicht 
verantwortlich  gemacht  werden.  Es  lässt  sich 
noch  nicht  entscheiden,  ob  die  Verminderung  durch 
Stoffe  bewirkt  wird,  die  durch  die  Ausathmung  der 
Luft  beigemengt  werden,  oder  ob  sie  einen  rein 
psychisch-reflektorischen  Vorgang  darstellt 

Woltemas  (Solingen). 

190.  Die  Wirkung  knndauernderBonoben 
und  Bäder  auf  den  respiratorischen  GkMweehsei 
beim  Menaohen ;  von  Prof.  M.  B  u  b  n  e  r.  (Arch. 
f.  Hyg.  XLVL  4.  p.  390.  1908.) 

Durch  kurzdauernde  Duschen  von  16*  Wasser- 
temperatur wurde  das  Athemvolumen  um  54.5%, 
die  Eohlensäureausscheidung  um  149.4^/o,  die 
Sauerstoffaufnahme  um  110.1%  gesteigert,  der 
respiratorische  Quotient  stieg  von  0.87  auf  1.02. 
Die  Dusche  wirkt  über  doppelt  so  stark,  wie  ein 
Bad  derselben  Dauer  und  derselben  Temperatur. 
Bei  einer  2.  Versuchsperson  mit  starkem  Fettpolster 
ergaben  sich  ähnliche  Verhältnisse.    Die  Nach- 


wkhmg    war  bei  kOhlen  Bädern  stärker  als  bei 
warm^.  Woltemas  (Solingen). 

191.  filauaäure^  ein  Verbrminungaprodakt 
des  Oelloloida;  von  Prof.  Eockel.  (Vjhrschr. 
f.  gerichtL  Med.  3.  P.  XXVI.  1.  p.  1.  1903.) 

In  einem  Gebäude,  in  dem  sich  u.  A.  eine 
Gelluloidwaarenfabrik  befand,  entstand  ein  Brand, 
dem  mehrere  Menschen  zum  Opfer  fielen.  Die 
Lungen  liessen  bei  der  Sektion  einen  deutlichen 
Blausäuregeruch,  wahrnehmen.  Nach  der  Zu- 
sammensetzung des  Celluloids  (Nitrocellulose, 
hauptsächlich  Dinitrocellulose,  die  gemahlen  und 
mit  40 — 50^/o  Eampher  versetzt  ist)  kann  bei 
seiner  Verbrennung  Blausäure  entstehen,  und  ent- 
steht auch  thatsächlich,  wieE.  experimentell  nach- 
wies: 5  g  Oelluloid  (etwa  so  viel  wiegt  z.  B.  ein 
kleiner  Celluloidkamm)  liefern  beim  Verbrennen 
ungefähr  so  viel  Blausäure,  wie  zur  TMtung  eines 
Menschen  hinreicht  Gelluloidwaarenfabriken  be- 
dtirfen  wegen  ihrer  Gefahren  einer  besonderen  Be- 
aufsichtigung, für  die  aber  bis  jetzt  eine  gesetz- 
liche Handhabe  nicht  gegeben  ist 

Vielletcht  sind  auch  bei  der  Entstehung  der 
Minenkrankheit  Blausäuredämpfe,  die  in  den  Spreng- 
gasen enthalten  sind,  betheiligt 

Woltemas  (Solingen). 

192.  üeberBiaillüdb;  von  Bisch  off.  (Arch. 
f.  Hyg.  XLVn.  1.  p.  68.  1903.) 

Milch,  bei  Temperaturen  aufbewahrt,  die  zwar 
niedrig  sind,  aber  kein  Gefrieren  bewirken,  bleibt 
nur  wenige  Tage  genussfähig  erhalten.  Auch  bei 
0*  tritt  nur  eine  Verzögerung  der  Keimentwicke- 
lung und  Säurebildung,  aber  kein  Aufhören  des 
Wachsthums  der  Milchkeime  ein.  Eine  schnelle 
Durchkühlung  ist  ffir  die  Haltbarkeit  der  Milch  von 
Vortheil,  für  die  Beurtheilung  der  Milch  bietet  der 
Säuregrad  einen  besseren  Anhalt  als  die  Keimzahl. 
Eine  anhaltende  Keimverminderung  wird  durch 
das  Gefrieren  der  Milch  bewirkt,  der  Säuregrad 
bleibt  unverändert.  Durch  das  Gefrieren  erfährt 
die  Milch  tiefgreifende  Veränderungen :  sie  rahmt 
zunächst  auf,  und  gefriert  dann  nicht  als  Ganzes, 
sondern  von  den  Bändern  der  Kanne  her  gefriert 
das  Wasser  aus  der  Milch  heraus,  während  die 
concentrirter  werdende  Lösung  nach  der  Mitte  zu 
gedrängt  wird.  Durch  den  stärkere  Salzgehalt  in 
der  Mitte  rückt  der  Gefrierpunkt  hier  tiefer  herab, 
man  muss  die  Milch  daher  nicht  in  grossen  (}e- 
fKssen,  sondern  in  kleinen  abgetheilten  Portionen 
gefrieren  lassen.  Das  Milchfett  wird  durch  das 
Gefrieren  in  feste  Klümpchen  verwandelt,  die  sich 
aber  durch  Erwärmen  leicht  wieder  auflösen.  Nach 
längerem  Gefrieren  (etwa  von  14  Tagen  an)  treten 
in  der  Mildi  zahlreiche  lockere  Flöckchen,  in  der 
Hauptsache  aus  Milcheiweiss  und  Fett  bestehend, 
auf.  Die  Flöckchen  einer  3 — 5  Wochen  lang  ge- 
frorenen Milch  lösen  sich  durch  Aufkochen  voll- 
ständig auf,  nach  längerem  Gefrieren  werden  aie 
schwer  löslich  und  schliesslich  fast  unlöslich.    Da 


SpaltehoU.  —  V.  Bbner.  —  Dürok.  —  Prescher  und  Babs. 


101 


das  PubliGum  eine  Milch  mit  derartigen  Flöckohen  durch  das  Oefrierenlassen  nicht  ein.  Für  die  Butter- 
sorfickweisen  würde,  darf  sie  nicht  zu  lange  ge-  bereitung  hat  die  gefrorene  Milch  grosse  Yortheile. 
frieren.    Eine  nennenswerthe  Yertheuerung  tritt  Woltemas  (Solingen). 


C.  BOcheranzeigen. 


1.  HandatlM  der  Anatomie  dee  Mensohen. 

Mit  Unterstützung  yon  W.  His  bearbeitet 
yon  Prof.  Dr.  W.  Spalteholz  in  Leipzig, 
m.  Band.  2.  Abtheilung.  Leipzig  1903. 
S.  Hirzel.   Gr.  8.  (22  Mk.) 

Diese  Schlusslieferung  des  Atlas  enthält  die 
Eingeweide,  das  QeMm,  die  Nerven  und  die  Sinnes- 
organe. Fast  8  Jahre  sind  seit  der  Herausgabe  der 
1.  Lieferung  yerstrichen.  Die  Ursache  für  die 
langen  Zwischenzeiten  in  der  Ausgabe  der  ein- 
zelnen Theile  lag  im  Wesentlichen  darin,  dass  mit 
Ausnahme  von  Pr&paraten  für  die  Knochen-  und 
Binderlehre  speoiellere  Vorarbeiten  für  den  Atlas 
fehlten.  Den  gr^testen  Theil  der  Präparate  hat 
Sp.  zum  Zwecke  dee  Atlas  selbst  neu  hergestellt 
Wenn  auch  dieser  Umstand  einerseits  sehr  zur 
YerzOgenmg  beigetragen  hat,  so  hat  er  doch 
andererseits  eine  möglichst  gleichmässige  Bearbei- 
tnng  aller  Gebiete  zur  Folge  gehabt  und  ist  der 
Natnrtreue  und  Oenauigkeit  der  Abbildungen  sicher 
sehr  zu  Statten  gekommen. 

Der  ganze  Atlas  enthält  935  Abbildungen,  die 
zum  grüssten  Theile  nach  Originalien  von  Bruno 
H6roux  dargestellt  worden  sind.  In  dem  Vor- 
worte dankt  Sp.  ganz  besonders  diesem  yortrefif- 
lichen  Zeichner,  der  die  ihm  gestellten,  oft  sehr 
schwierigen  Aufgaben  in  ausgezeichneter  Weise 
zu  Htoen  verstanden  hat  Eine  Durchsicht  der  Ab- 
bildungen der  Schlusslieferung  ergiebt  von  Neuem 
die  grossen  Vorzüge  der  ein-  und  mehrfarbigen 
Autotypie.  Die  in  der  Eunstanstalt  von  Meisen- 
hiek,  Biffarih  dk  Ch.  hergestellten  Abbildungen 
geben  die  Originale  in  weit  grüsserer  Naturtreue 
wieder,  als  es  der  Holzschnitt  vermag.  Wir  sind 
der  festen  üeberzeugung,  dass  sich  der  Spalte- 
holz'sehe  Atlas  nach  seiner  Vollendung  noch 
einen  bedeutend  grösseren  Freundeskreis  erwerben 
wird,  als  es  bisher  schon  geschehen  ist 

P.  Wagner  (Leipzig). 

2.  A.B^ölUker'a  Handbuch  der  Oewebelehre 
des  Menschen;  von  Prof.  Victor  von 
Ebner  in  Wiep.  6.  umgearbeitete  Auflage. 
m.  (Schluss-)  Band.  Leipzig  1Q02.  Wilh. 
Engelmann.  Gr.  8.  2.  Hälfte.  S.  401— 1020 
mit  Figuren  1135—1479.  (18  Mk.) 

Die  2.  Hälfte  dieses  III.  Bandes  behandelt  die 
Oeschlechtsoi^gane,  das  Oefässeystem ,  Blut  und 
Lymphe,  die  höheren  Sinnesorgane  und  enthält 


ein  umfangreiches  Namen-  und  Sachregister  aller 
3  Bände. 

Hit  diesem  Bande,  der,  wie  die  frQheren,  mit 
vielen,  meist  neuen  Holzschnitten  und  Zinkographien 
ausgestattet  ist,  liegt  nun  das  grosse  Werk  voll- 
ständig vor  uns.  Es  repräsentirt  die  vornehmste 
Leistung  auf  dem  Gebiete  der  Oewebelehre  und 
wird  in  seiner  jetzigen,  allen  modernen  Forschungen 
Rechnung  tragenden  Neubearbeitung  und  glänzen- 
den Ausstattung  nach  wie  vor  die  erste  Stelle  unter 
den  Handbüchern  der  Gewebelehre  einnehmen. 

Noesske  (Kiel). 

3.  AUas  and  Qrandrlss  der  allgemeinen 
pathologisohen  Histologie;  von  Priv.-Doc. 
Dr.  Her m.  DOrck  in  München.  [XXIL  Bd. 
von  Lehmann 's  medicin.  Handatlanten.] 
München  1902.  J.  F.  Lehmann's  Verl.  8. 
IX  u.  410  S.  mit  77  vielfarb.  u.  31  zum  Theil 
zweifarb.  Tafeln.  (20  Mk.) 

Den  in  den  letzten  Jahren  erschienenen  beiden 
Bänden  der  speciellen  pathologischen  Anatomie 
hat  D.  nun  auch  einen  Atlas  und  Qrundriss  der 
allgemeinen  pathologischen  Histologie  folgen  lassen. 
Waren  schon  die  Atlanten  der  speciellen  patholo- 
gischen Anatomie  glänzend  ausgestattet,  so  gilt 
dieses  Lob  in  noch  höherem  Orade  von  diesem 
Bande,  der  als  eine  Musterleistung  moderner  Be- 
produktiontechnik  gelten  kann.  D.  hat  mit  grossem 
Geschick  das  umfangreiche  Gebiet  der  allgemeinen 
pathologischen  Histologie  auf  Grund  von  Original- 
präparaten auf  77  vielfarbigen  lithographischen 
und  31  zum  Theil  zweifarbigen  Buchdrucktafeln 
bildlich  dargestellt  und  in  einem  begleitenden, 
durch  Klarheit  und  Sachlichkeit  ausgezeichneten 
Text  abgehandelt  In  manchen  der  lithographischen 
Tafeln  sind  nicht  weniger  als  bis  zu  26  Farben 
untergebracht  und  doch  erscheinen  die  Figuren 
von  ^ner  Zartheit  und  Natürlichkeit,  dass  man 
glauben  kOnnte,  unmittelbare  Projektionen  mikro- 
skopischer Präparate  vor  sich  zusehen.  Wir  halten 
diesen  Atlas  für  die  beste  Leistung  auf  diesem  Ge- 
biete und  empfehlen  ihn  aufs  Wärmste. 

Noesske  (Sael). 

4.  Bakteriologisch -ohemisdhea  Praktionm 
für  Apotheker  and  Stadirende;  von  J. 
Prescher  und  V.  Rabs.  Würzburg  1903. 
A.  Stuber's  Verl  (G.  Eabitzsch).  8.  VIII  u. 
112  S.  mit  14  Abbild,  im  Text,  3  Tafehi  u, 


102     Lorenz,  Prakt.  FQhrer.  —  Rüge,  Emführong  in  das  Studium  der  llalariakiankheiten. 


2  Tabellen.     (2  Hk.  80  Pf.,  durchsohossen 

3  Mk.  60  Pf.) 

P.  u.  R.  geben  eine  gedrängte  ZusammeDStel- 
lung  der  in  Hochschuleursen  gelehrten  wichtigsten 
bakteriologisch -chemischen  üntersuchungsmetho- 
den  unter  Ausschluss  schwieriger  und  nur  mit 
Hülfe  complicirter  Apparate  auszuführender  analy- 
tischer Reaktionen.  In  übersichtlicher  Darstellung 
werden  kurz  die  bakteriologische  Technik  bespro- 
chen, femer  die  Untersuchung  des  Auswurfes,  der 
Exkrete  und  Sekrete,  die  bakteriologische  Wasser- 
untersuchung, die  Untersuchung  von  Blut,  Magen- 
inhalt, Darminhalt,  Harn,  Milch,  Butter,  Margarine, 
Trinkwasser.  Das  hauptsächlich  für  Apotheker 
bestimmte  und  besonders  die  chemischen  Methoden 
berücksichtigende  Büchlein  dürfte  sich  ebenso  für 
Hygieiniker  eignen.  Walz  (Stuttgart). 

5.  Fraktisoher  Führer  durch  die  seeammte 
Medioin;  von  Knappschaftsarzt  Lorenz. 
Leipzig  1903.  B.  Eonegen's  Verlag.  Or.  8. 
(26  Mk.) 

Wenn  L.  von  seiner  eigenen  Arbeit  angiebt, 
dass  man  ihr  verschiedene  M&ngel  nachweisen 
kOnne,  so  darf  man  dem  praktischen  Führer 
andererseits  auch  yiele  Vorzüge  nachrühmen.  Ein 
Nachschlagewerk,  das  den  praktischen  Bedürf- 
nissen entsprechend  den  umfang  der  Encyklop&dien 
vermeidet,  darf  von  vornherein  als  ein  willkom- 
menes literarisches  Ereigniss  betrachtet  werden. 
Dass  L.  neben  den  Ergebnissen  der  wissenschaft- 
lichen Publicistik  seine  eigenen  Erfahrungen  mit 
verwerthete,  kann  als  ein  besonderer  Vorzug  des 
Werkes  bezeichnet  werden.  Die  Anordnung  des 
Stoffes  mag  vom  hergebrachten  Brauche  in  medici- 
nischen  Werken  abweichen;  in  praktischer  Be- 
ziehung ist  sie  entschieden  zweckmässig.  Dem 
Charakter  eines  Nachschlagewerkes  entsprechend 
soll  der  praktische  Führer  die  eigentlichen  Lehr- 
bücher nicht  ersetzen,  sondern  nur  ergänzen,  Erin- 
nerungen wachrufen  und  Hinweise  zu  eingehen- 
derem Studium  liefern.  Diesen  Anforderungen 
dürfte  das  Buch  durchaus  entsprechen  und  von 
diesem  Qesichtspunkte  aus  wird  es  sich  Vielen  als 
nützlich  erweisen.     S  o  b  o  1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

6.  Einführung  in  das  Stadium  der  Malaria- 
krankheiten, mit  besonderer  Berfioksioh- 
Ügtmg  der  Technik;  von  B.  Buge.  Jena 
1901.  Gustav  Fischer.  Or.  8.  139  S.  mit 
2  photogr.,  1  lithogr.  Tafel,  19  Abbild,  u. 
27  Fiebercurven  im  Text.   (4  Hk.) 

Die  durch  klare  und  übersichtliche  Darstellung 
ausgezeichnete  Schrift  hat  den  Hauptzweck,  „den 
oft  allein  auf  sich  angewiesenen  Schiffs-  und  Colo- 
nialftrzten  ein  Buch  zu  geben,  in  dem  sie  sichBath 
holen  könnten,  ohne  dass  dieser  Rathgeber  zu  viel 
Platz  einnähme'^  Im  ersten,  der  Aetiologie  der 
Malaria  gewidmeten  Abschnitte  werden  die  drei 
bestimmt  charakterisirten  Parasitenarten  und  ihr 


doppelter  Entwickelungsgang  eingehend  geschil- 
dert Da  die  Diagnose  auf  Malaria  mit  Sicheriieit 
nur  an  gefärbten  Präparaten  gestellt  werden  kann, 
beschreibt  B.  in  erster  Linie  die  Parasiten,  wie  sie 
inTrockenprftparaten  erscheinen,  die  mit  Methylen- 
blau oder  nach  dem  Bomanowsky'schen  Ver- 
fahren gefärbt  sind ;  im  Anschlüsse  daran  schildert 
er  die  Parasiten  im  frischen  Präparate,  besonders 
die  Oeisselform,  die  nur  im  frischen  Präparate 
studirt  werden  kann.  Bevor  R  zur  Darstellung 
des  exogenen  Entwickelungsganges  übergeht,  giebt 
er  eine  durch  Abbildungen  illustrirte  Beschreibung 
der  beiden  Stechmückengattungen  Culex  und  Ano- 
pheles  und  der  in  Frage  kommenden  Anopheles- 
Arten  und  bespricht  zugleich  ihre  Entwickelung 
und  ihre  Lebensgewohnheiten.  In  dankenswerther 
Weise  wird  auch  ausführlich  beschrieben,  wie  der 
Magen  und  die  Speicheldrüsen  der  Mücke  zu  prft- 
pariren  sind,  um  die  Cysten  (Boss 'sehen  Körper- 
chen) und  Sichelkeime  zur  Ansicht  zu  bringen. 
Die  in  ihrer  Bedeutung  noch  nicht  sicher  erkannten 
schwarzen  Sporen  hielt  schon  Boss  für  Abkömm- 
linge der  Sichelkeime;  Buge  hat  in  der  That 
Cysten  mit  gelben  und  braunen  Sichelkeimen  und 
üebergangsformen  zwischen  den  braunen  Sichel- 
keimen und  den  schwarzen  Sporen  gesehen.  Der 
üebergang  des  Sichelkeims  zur  endogenen  Form 
des  Malariaparasiten  ist  noch  nicht  erforscht,  und 
das  Würmohenstadium ,  in  dem  der  Parasit  die 
Magenwandungen  der  Mücke  durchbohrt,  ist  bisher 
nur  bei  dem  Vogelblutparasiten  Proteosoma  beob- 
achtet worden. 

In  dem  Abschnitte  „Epidemiologie"  sucht  R 
die  bekannten  epidemiologischen  Thatsachen  durch 
die  Stechmücken-Theorie  zu  erklären  und  wider- 
legt die  gegen  die  Theorie  erhobenen  Eünwürfa 
Der  folgende  Abschnitt  behandelt  die  Symptoma- 
tologie der  Tertiana,  der  Quartana,  des  Tropen- 
fiebers, des  Schwarzwasserfiebers  und  der  chro- 
nischen Malariaerkrankungen.  Eingehend  und  khir 
werden  alsdann  die  Beziehungen  der  einzelnen 
Parasitenformen  (der  Jugendformen,  halberwach- 
senen und  erwachsenen  Formen,  Theilungsformen) 
zum  Fieberverlaufe  auseinandergesetzt 

Nach  einer  kurzen  Besprechung  der  patholo- 
gischen Anatomie  wird  sodann  die  Diagnose  genau 
erörtert.  R.  giebt  dabei  zunächst  einen  Abriss 
der  Histologie  des  Blutes  und  weist  dabei  auf  die 
im  Blute  vorkommenden  Gebilde  und  gewisse 
Eunstprodukte  hin,  die  mit  Malariaparasiten  ver- 
wechselt werden  können.  Dem  Zwecke  des  Buches 
entsprechend,  wird  darauf  die  Technik  der  Anfer- 
tigung von  Blutpräparaten  und  ihrer  Färbung  mit 
Methylenblau  und  der  Bomanowsky'schen 
Lösung  eingehend  besprochen.  Bei  der  Erör- 
terung der  klinischen  Erscheinungen  betont  R, 
wie  wichtig  regelmässige,  mindestens  vierstündige, 
und  zwar  auch  Nachts  fortgesetzte  Temperatur- 
messungen sind,  um  die  typische  Curve  des  Tropen- 
öebers  zu  erhalten ;  wird  Nachts  nicht  gemessen 


Martini.  —  Lemoine.  —  v.  Notthafft.  —  Schuster. 


103 


und  wird  noch  dazu  die  Nachtzeit  bei  der  Con- 
struktion  der  Curve  um  die  H&lfte  gekürzt  oder 
gar  unberücksiditigt  gelassen,  so  kann  die  Curve, 
wie  R  an  mehreren  Beispielen  zeigt,  einen  ganz 
falschen  Charakter  bekommen. 

Die  letzten  Abschnitte  sind  der  Prognose  und 
der  Therapie,  einschliesslich  der  Prophylaxe  ge- 
widmet Hinsichtlich  der  Chininbehandlung  lehnt 
sich  R  ganz  an  Bober t  Koch  an.  In  Betracht 
kommen  Zeitpunkt,  Menge  und  Art  der  Chinin- 
verabreichung. Die  Frage,  wie  das  Chinin  nament- 
lich bei  Tropenfiebererkrankungen  fortgebraucht 
werden  muss,  um  Rückfälle  zu  verhüten,  ist  dahin 
zu  beantworten,  dass  es  an  «um' aufeinander  folgen- 
den Tagen,  und  zwar  mindestens  immer  am  10. 
und  11.  Tage  morgens  in  Dosen  von  1.0  g  fort- 
gegeben werden  muss.  Ausser  dem  Chinin  übt 
nur  das  Methylenblau  einen  unmittelbaren  Einfluss 
auf  die  Malariaparasiten  aus ;  es  muss  das  Chinin 
ersetzen,  wenn  nach  Chiningebrauch  Schwarz- 
wasseifieber  aufgetreten  ist  Für  die  einzige  ratio- 
nelle persönliche  Prophylaxe  h&lt  R  die  Chinin- 
prophylaxe, und  zwar  soll  das  Chinin  mindestens 
6  Wochen  lang  in  derselben  Weise  wie  zur  Ver- 
hütung von  Rückfällen  gegeben  werden.  Da  die 
Y^tillgemeinerung  der  persönlichen  Prophylaxe, 
die  obligatorische  Einführung  der  Chininprophy- 
laxe, nie  genügen  wird,  um  der  Malaria  wirklich 
Herr  zu  werden,  hat  Koch  durch  vollständige 
Heilung  nicht  nur  der  Neuerkrankungen,  sondern 
auch  der  Rückfälle  die  Malaria  auszurotten  ver- 
sucht, ein  Yerfahren,  das  mühevoll,  aber  durch- 
fOhrlnr  ist 

Dem  Buche  sind  eine  ganze  Reihe  von  Fieber- 
curven  und  vortreffliche  Abbildungen  nach  grOssten- 
theils  eigenen  Präparaten,  theils  in  Photogrammen, 
theils  in  farbiger  Darstellung,  beigegeben. 

Janssen  (Rom). 

7a  Das  Weohselfleber  (Malaria),  seine  Ver- 
hütung und  Bekämpfung.     Im  amtlichen 
Auftrage  gemeinverständlich  dargestellt  von 
Dr.  Er  ich  Martini.   Berlin  1903.  Richard 
Schoetz.   Gr.  8.   11  8.   (30  Pf.) 
Im  amtlichen  Auftrage  hat  M.  im  Texte  wie 
in  Plakatform  gemeinverständlich  dargestellt,  wie 
durch  die  Fiebermücken  mittels  ihres  Stechrüssels 
die  Fieberkeime  in's  Blut  des  Menschen  eingeflösst 
werden«    Eier,  Larven  und  schliesslich  die  fertigen 
Mücken    als  fliegendes  Insekt  sind  bildlich  dar- 
gestellt; ebenso  die  Beeinflussung  der  Blutscheiben 
durch  die  Fieberkeime. 

Jeder  an  Malaria  Erkrankte  bedarf  zur  völligen 
Heilung  einer  längeren  Ghininbehandlung,  die  das 
einzige  bekannte  Mittel  gegen  die  Erkrankung  ist 
Ausserdem  sind  die  Mücken,  lArven  und  Eier  nach 
Kräften  zu  vernichten.      N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

8.  Teohniqne  et  indioations  des  medioa- 
Uonfl  naaellea;  par  G.  Lemoine.  Paris 
1903.  Yigot  Frires  Editeurs.   8.   544  pp. 


Noch  weniger  als  die  gebräuchlichsten  Arznei- 
mittel selbst  ist  ihre  zweckmässige  Anwendung 
dem  jungen  Mediciner,  wenn  er  in  die  Praxis 
hinaustritt,  geläufig.  Es  kommt  daher  vor,  dass 
er  sich  oft  vom  Kranken  selbst  bestimmen  lässt, 
über  die  Zweckmässigkeit  des  einen  oder  anderen 
Mittels  zu  entscheiden.  Es  ist  dies  jedoch  nicht 
Wunder  zu  nehmen,  wenn  man  bedenkt,  wie  neben- 
sächlich die  Yerordnungsweise  im  Vergleich  zur 
Theorie  wegkommt  und  von  den  Lehrern  als  „ordre 
trop  inf6rieur"  behandelt  wird. 

Diese  Lücke  medicinischer  Erziehung  soll  L.'b 
Buch  ausfallen.  Es  ist  schwer,  in  einem  Referat 
seine  Reichhaltigkeit  wiederzugeben.  Es  giebt 
Aufschluss,  um  nur  Einiges  zu  erwähnen,  über  die 
Anwendung  der  Bäder,  über  die  Ausführung  und 
Zweckmässigkeit  der  Punktionen  und  viele  andere 
Maassnahmen  der  Therapie,  die  eine  gewisse  tech- 
nische Fertigkeit  verlangen.  Es  bringt  aber  auch 
eine  Menge  Vorschriften  rein  pharmaceutischer 
Natur,  die  durch  Beigabe  geeigneter  Receptformeln 
erläutert  werden.  Wo  angängig,  ist  auch  ein 
geschichtlicher  Hinweis  den  einzelnen  Disciplinen 
beigegeben.  N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

9.  Tasohenbuoh  der  üntersaohangsmetho- 
den  und  Therapie  für  Dermatologen  und 
Urologen.     Herausgeg.  von  Dr.  Alb  recht 

.  Freiherr  v.  Notthafft,  Privatdocent  an  der 
Universität  München.  Dritte  Ausgabe.  Mün- 
chen 1903.  Seitz  &  Schauer.  Gr.  8.  VIII  u. 
226  S.  (5Mk.) 

Das  kleine  Buch  ist.  ungemein  reichhaltig,  es 
umfasst  beinahe  alles,  worüber  sich  der  Dermato- 
loge und  Urologe  informiren  will.  Abgesehen  von 
den  Daten  über  Stoffwechsel  und  Nahrungsmittel 
und  Angaben  aus  der  allgemeinen  Arzneiverord- 
nungslehre, sowie  der  Pharmacopoea  oeconomica 
findet  man  anatomische  und  physiologische  Daten 
über  Haut  und  Hamwege,  die  Untersuchungs- 
methoden für  Haut  und  Hamwege  (auch  Endo- 
skopie, Ureterensondirung,  Eryoskopie,  funktionelle 
Nierendiagnostik  und  Bottini'sche  Operation). 
Ferner  ist  die  Behandlung  der  Haut-,  Harn-  und 
Qeschlechtkrankheiten,  alphabetisch  geordnet,  ziem- 
lich eingehend  besprochen.  Es  folgt  ein  ebenfalls 
ausführliches  Verzeichniss  der  dermatologischen 
und  urologischen  Arzneimittel  mit  ihrer  Anwen- 
dungsweise, theilweise  mit  Recepten.  Qanz  kurz 
sind  einige  elektrotherapeutische  Notizen  angefügt 

Den  Anhang  bildet  ein  Verzeichniss  der  ein- 
schlägigen Universitätinstitute  und  Lehrkräfte  in 
Deutschland,  Oesterreich  und  der  Schweiz,  sowie 
ein  Verzeichniss  der  Specialisten  in  der  ganzen 
Welt  (das  natürlich  nicht  sehr  vollständig  sein  lumn). 
V.  Lehmann  (Berlin). 

10.  Die  Syphilis,  deren  Wesen,  Verlauf  und 
Behandlang.  Nebst  kurxer  Besprechung  des 
Ulms  moüe,  der  Gonorrhöe  und  des  Qonor- 
rhoismus;  von  Dr.  Schuster,  prakt  Arzt 


104 


Bosinskl  —  Fellner.  —  Schenk. 


und  Badearzt  in  Aachen.  4.  vermehrte  Aufl. 
Berlin  1903.  Richard  Schoets.  Qtr.S.  XIIu. 
228  8.   (5Mk.) 

Nach  einleitenden  AusfQhrungen  über  das 
Syphilisvirus,  die  Geschichte  der  Syphilis,  die 
Uebertragungsweise,  bespricht  Seh.  den  Frim&r- 
affekt  und  die  einzelnen  Erankheiterscheinungen 
an  den  verschiedenen  Organen.  Besonders  aus- 
führlich werden  die  Syphilis  des  Nervensystems 
und  auch  die  sogenannten  parasyphilitischen 
Krankheiten,  Tabes  dorsalis  und  progressive  Para- 
lyse abgehandelt.  Es  folgt  die  Besprechung  der 
hereditären  Syphilis,  sodann  die  Therapie.  Seh. 
spricht  sich  im  Allgemeinen  für  die  Excision  des 
Primäraffektes  aus,  schliesst  aber  die  merkurielle 
Behandlung  an.  Die  Excision  wirkt  nach  Seh. 
zwar  meist  nicht  radikal,  schwächt  aber  das  Virus 
ab.  Eventuell  ist  statt  Excision  Behandlung  mit 
concentrirter  Carbolsäure  oder  Eautherisation  zu 
empfehlen. 

Das  Quecksilber  wendet  Soh.  am  liebsten  in 
der  Form  der  Inunktionen  an,  erOrtert  aber  in  ge- 
nügender Ausführlichkeit  die  anderen  Behandlungs- 
weisen.  Ebenso  wird  die  Jodtherapie  besprochen. 
Als  Unterstütsung  der  Syphiliskur  ist  Bäderbehand- 
lung  anzurathen.  Es  ist  durchaus  möglich,  dass 
dadurch  in  manchen  Fällen  das  Virus  wieder  auf 
der  Haut  zur  Ausscheidung  geUngt  und  so  leichter 
vernichtet  wird. 

Die  Behandlung  der  Gonorrhöe,  des  Ulcus  molle 
und  des  Tripperrheumatismns  sind  zwar  dankens- 
werthe  Zugaben,  doch  genügen  die  Angaben  über 
Gonorrhöebehandlung  dem  praktischen  Bedürfnisse 
nicht  entfernt 

Das  Buch  ist  anregend  geschrieben  und  fast 
überall  sind  die  umfassenden  Erfahrungen  Sch.'s 
zu  bemerken.  .  V.  Lehmann  (Berlin). 

11.  Die  Syphilis   in  der  Sohwangersohaft ; 

von  Dr.  Bernhard  Rosinski  in  Königs- 
berg. Stuttgart  1903.  Ferd.  Enke.  Gr.  8. 
VI  u.  206  S.  mit  7  chromolith.  Tafeln  u.  17  in 
den  Text  gedr.  AbbUd.  (10  Mk.) 

Das  Buch  umfasst  das  ganze  Gebiet  der  fötalen 
Lues.  Es  beschäftigt  sich  eingehend  mit  den  vei^ 
schiedenen  Theorien  der  uterinen  üebertragung, 
über  die  noch  sehr  verschiedene  Meinungen  be- 
stehen. Es  bespricht  dann  die  Rückwirkung  der 
kindlichen  uterinen  Syphilis  auf  die  Mutter,  den 
Einfluss  der  elterlichen  Syphilis  auf  die  Frucht, 
sowie  die  Bedingungen  für  die  uterine  Syphilis- 
übertragung. 

Es  werden  dann  die  klinischen  und  patho- 
logisch-anatomischen Erscheinungen  der  fötalen 
Lues  besprochen  und  besonders  eingehend  wird 
die  Placentasyphilis  behandelt  Prophylaxe  (Ver- 
halten derElt^n  vor  der  Oonoeption,  Behandlung  der 
Mutter  während  der  Schwangerschaft,  Verhalten  nach 
der  Geburt  eines  syphilitischen  Kindes),  sowie  die 
Behandlung  des  Neugeborenen  bilden  den  Sohluss. 


Ausser  durch  Textbilder  ist  die  pathologische 
Anatomie  durch  chromolithographische  Tafeln  er- 
läutert V.  Lehmann  (Beiün). 

12.  Die  Besiehangen  innerer  Krankheiten 
sa  Sohwangersohaft,  Qeburt  and  Wochen- 
bett; von  Dr.  Otfried  Otto  Fellner  in 
Wien.  Nebst  einem  Vorwort  von  Prof.  Fr  ied- 
rich  Schau ta.  Leipzig  u.  Wien  1903. 
Franz  Deuticke.    8.  VUI  u.  276  S.    (8  Hk.) 

Das  Werk  verdankt  seine  Entstehung  der  An- 
regung Schauta's,  der  im  Jahre  1902  bei  dem 
internationalen  Gynäkologencongress  in  Rom  Aber 
die  Indikationen  zur  Einleitung  der  Geburt  bei 
inneren  Erkrankungen  ein  Referat  abstattete.  Um 
einen  klaren  Einblick  in  die  thatsäciilichen  Ve^ 
hältnisse  zu  gewinnen,  legte  Schauta  diesem 
Referate  sein  eigenes,  nahezu  40000  Geburt»! 
umftissendes  Material  zu  Grunde.  F.  übernahm 
damals  die  Sichtung  dieses  Materiales  und  be- 
arbeitete die  einschlägigen  Themata  in  Form  aus- 
fOhrlicher  Monographien.  Eine  dieeer  Monogra- 
phien, Herz  und  Schwangerschaft,  ist  schon  früher 
(Jahrbb.  COLXXIV.  p.  259)  v<m  F.  veröffentlicht 
worden. 

In  dem  jetzt  vorliegenden  umfangreichen  Werke 
sind  nun  alle  diese  Monographien  zusammengestellt 
Alle  einzelnen  Krankheiten  werden  getrennt  be- 
sprochen, und  zwar  die  Krankheiten  der  Nerven 
und  des  Gehirns,  der  Sinnesorgane,  der  Respira- 
tionorgane, des  Herzens,  der  Verdauungsorgane, 
der  Nieren,  derGirkulationorgane^  die  Stoffwechsel- 
krankheiten, die  Infektionkrankheiten,  die  Intoxi- 
kationen, die  chirurgischen  Erkrankungen  und  die 
Hautkrankheiten. 

Die  wichtigsten  Ergebnisse  jedes  Abechnittes 
sind  in  Schlusssätzen  kurz  zusammengefassi  Die 
Literatur  ist  auf  das  Eingehendste  benutzt  und  am 
Schlüsse  jedes  Capitels  genau  zusammengestellt; 
so  umfasst  die  Literaturübersicht  über  Nieren- 
krankheiten und  Eklampsie  allein  nicht  weniger 
als  740  einzelne  Nummern. 

Die  ungemein  fleissige  Arbeit  F.'s  wird,  wie 
Schauta  hervorhebt,  ganz  besonders  auch  dem 
praktischen  Arzte  in  den  nicht  so  seltenen  Fällen 
von  Complikationen  von  Schwangerschaft  und  Ge- 
burt mit  inneren  Erkrankungen  eine  werthvoUe 
Richtschnur  für  sein  Handeln  bieten  und  ihr 
Studium  kann  deshalb  nur  empfohlen  werden. 
Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

13.  Die  Pathologie  und  Thenipio  der  Un- 
fraohtbarkeit  dee  Weibea;  von  Dr.  Ferd. 
Schenk  in  Prag.  Berlin  1903.  S.  Karger. 
8.   128  S.  (3  Mk.  20  Pf.) 

Sch.'s  Schrift  ist  auf  Sänger's  Anregung 
abgefasst  und  dem  Andenken  S  ä  n  g  e  r  's  gewidmet 
Nach  einem  einleitenden,  die  Anatomie  und  Uly- 
Biologie  der  weiblichen  Geschleohtsoigane  behan- 
delnden Abschnitte  bespricht  Soh.  die  Aetiologie 


Bayer.  —  Sellheim.  —  Pinons.  lOB 

der  Sterilität.  Hier  wird  die  durch  pathologisch-  Das  vorliegende  erste  Heft  behandelt  in  5  Yor- 
anatomische  Veränderungen  lokaler  Natur,  d.  h.  lesungen  1)  das  Ei  und  die  Bildung  der  Eeim- 
Entwickelungsanomalien,  Neubildungen  und  Ent-  blätter;  2)  die  Entwickelung  der  Nierensysteme ; 
zflndungen,  bedingte  Sterilität  getrennt  von  der  3)  die  Entwickelung  der  Keimdrüsen  und  ihrer 
durch  pathologisch -anatomische  Veränderungen  Ableitungswege;  4)  die  weitere  Umbildung  und 
allgemeiner  Natur  abgehandelt  und  schliesslich  wer-  sexuelle  Differenzirung  des  Qenitalapparates  in  der 
den  die  Sterilitätursachen  ohne  nachweisbare  patho-  Fötalperiode  und  5)  den  Qeschlechtsapparat  des 
logisch-anatomische  Veränderungen  besprochen.  Es  neugeborenen  Kindes  und  die  postfötalen  Ver- 
folgen eine  Statistik  der  Sterilitätursachen,  Therapie  änderungen. 

und  Literaturübersioht.  Der  Form  nach  ist  B.'8  Werk  für  Anfänger  be- 

Sch.'8eigenesMaterial8tammtau8derSänger'-  stimmt;  die  dadurch  bedingte  Klarheit  der  Dar- 

sehen  Klinik  und  umfasst  vom  Jahre  1891—1899  Stellung  ist  aber  sicher  auch  dem  Vorgeschritteneren 

im  Ganzen  397  primär  und  21  sekundär  sterile  i^»cht  weniger  erwünscht     B.  hat  bei  der  Heraus- 

Franen.   Von  den  397  primär  sterilen  Ehen  kenn-  gab®  des  Buches  der  Forderung  des  Nonum  pre- 

ten  in   110  Fällen   beide  Ehegatten   untersucht  ^^^^^  i^  annum  in  des  Wortes  verwegenster  Be- 

werden;  hierbei  ergab  sich  Folgendes:  deutung  entsprochen  und  17  Jahre  auf  die  Aus- 

1^T^•   UA      «    I- r  cu    i-^uv  j-  ^j     1.  arbeitung  des  Werkes  verwandt.    Die  reife  Frucht 

'^^'CÄÄÄ^d'SÄ^e  -"  «•'«  Forsoh-fl««  «t  «-  dankenewerthe  B. 

in  51  Fällen «-»  46.4o/o  reicherung  unserer  geburthülflichen  Literatur  und 

Indirekte  männliche  SteriHtätduxohXJeheT'  man  muss  dem  Erscheinen  der  weiteren  Hefte  mit 

ta^Mgjier  Gonorrhöe  auf  die  Frau  m  ^^  ^*®'^^   entgegensehen.     HoflFentUch   lassen  sie 

'    *    * — - — ^ — - — — —  nicht  allzulange  auf  sich  warten.   Die  Ausstattuner 

zusammen  wöww^tMeÄ'terf/i/äi  in  65  Füllen  —  59.1%  -  ^         »it.         Ai.t.iTri;              /t\         ^  j^\ 

'  ist  vorzüglich.      Art h.  Hoffmann  (Darmstadt). 

2)  Weibltehe  Sterüüät  bedingt  durch 

Endometritis  fongosa  ....      6  1^.  Leitfaden  fftr  die  gebuptahülflioh.gynSr 

Parametritis  poster.  atr.   ...      5  kologisohe  Unteraiiohuiig ;  von  H.  Sell- 

Stenosis  can.  cerv.  et  or.  ext.     .    16  —  H.ß^  heim.     2.  Aufl.     Freiburg  u.  Leipzig  1903. 

^dere  Entwiokelangsanomalien      3  Speyer  &  Kaemer.   Gr.  8.    58  8.   (2  Mk.) 

Stenose  mit  Endometntis      .    .      7  *^  •'                                                    ^          ' 

Retroversio-flexio  uteri    ...     4  Der  ersten  Auflage  von  Sellheim 's  Leitfaden 

S  ^eraaabfhLs 1  ^®*  '^^^^  ^^^  ^  ^9\itea  die  zweite  gefolgt     Eine 

oh^rSSioiSSschen  Befund  ;    !      1 Erweiterung  haben  die  Capitel  der  geburtshülflichen 

zusammen  weibliehe  StenlÜiU  in    44F.  -  40.9*/o  Diagnose,  der  Untersuchung  des  knöchernen  Beckens 

und  der  gynäkologischen  Untersuchung  erfahren. 
Dass  Soh.  die  Bedeutung  der  Gonorrhöe  für  Die  beiden  He  gar 'sehen  Schwangerschaft- 
die  Sterilität  ganz  besonders  eingehend  hervorhebt,  zeidien,  CompressibilitÄt  des  unteren  Uteruskörper- 
ist bei  einer  aus  Sang  er 's  Klinik  hervorgegange-  abschnittes  und  Faltenbildung  in  der  vorderen 
nen  Arbeit  selbstverständlich.  Das  Studium  des  Uteruskörperwand,  sind  durch  klare  Abbildungen 
vorliegenden  Werkes  ist  um  so  mehr  empfehlens-  erläutert  Wie  seiner  Zeit  die  erste  Auflage  kann 
werth,  als  noch  immer  gar  viele  an  der  Sterilität  auch  die  neue  den  Studirenden  als  kurze,  anschau- 
ganz unschuldige  Frauen  gynäkologisch  behandelt  liehe  Einführung  in  die  geburtshülfliche  und  gynä- 
und  in  Bädern  herumgeschickt  werden,  da,  wo  kologische  Diagnostik  warm  empfohlen  werden, 
eine  Spermauntersuchung  sehr  bald  den  schuldigen  J.  Fraeger  (Chemnitz). 
Theil  feetgesteUt  hätte. 

Art h.  Hoffmann  (Darmstadt).  1 6-   Atmokaaais  and  Zestokauaia.    Die  Be- 
handlung mit  hoohgeapanntem  Wasser- 

14.   Vorlesungen  über  allgemeine  Qeborta-  dampf  in  der  Gynäkologie.    Nebst  einem 

hülfe;    von    Prof.   Heinrich   Bayer   in  Anhang:  Aitnokausia  und  Zesiokausis  in  der 

Strassburg.     I.  Bd.    Heft  1 :  Entiuickelungs'-  Gkifurgie  und  RMnologie,    Als  typische  Heil- 

gesekiMe    des    weiblichen    Oenüaiapparaiesl  methode  monographisch-klinisch  dargestellt 

Strassburg  i.  E.  1903.    Schlesier  &  Schweik-  von  Ludwig  Pincus  in  Danzig.    Wies- 

hardt   8.   1 04  S.  mit  12  Tafeln  in  Lichtdruck  baden  1903.  J.F.Bergmann.   Gr.  8.   Xu  u. 

u.  33  AbbUd.  im  Text   (8  Mk.)  410  6.  (10  Hk.  60  Pf.) 

B.  will  in  7  Heften  die  Entwiokelungsgeschichte  Mit  dem  Feuereifer,  mit  dem  P.  bisher  für  die 

des  Oenitalapparates,  die  Anatomie  des  Beckens  Einführung  der  Dampfbehandlung  in  der  Gynä- 

nnd  der  Weichtheile,  die  Physiologie  der  Schwanger-  kologie  eingetreten  ist,  hat  er  in  diesem,  375  Seiten 

Schaft,  der  Geburt  und  des  Wochenbettes,  endlidi  Text  fassenden  Werke  alles  zusammengestellt,  was 

die  Diagnostik  und  allgemeine  Therapie  abhandeln,  dieses  Gebiet  der  Therapie  betrifft  Fast  ein  Drittel 

Jedes  der  einzelnen  Hefte  wird  dabei  ein  in  sich  des  Buches   nimmt  der  historisch-kritische  Theil 

abgerundetes  Capitel  der  geburthülflichen  PropA-  ein.    Aus  dem  allgemeinen  Theile  ergiebt  sich, 

dentik  enthalten.  dass  man  seit  Dzondi  die  kaustische  Wirkung 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft.  1.  14 


106    Goerges,  Das  EincLim  ersten  Lebensjahre.  —  Schlesinger,  Die  Indikationen  u.s.w. 


der  siedenden  Dämpfe  kannte,  auch  vereinzelt  ver- 
werthete;  eine  methodische  Verwerthung  hat  bis  zu 
Snegirew  nicht  stattgefunden.  Im  speciellen 
Theile  geht  P.  besonders  auf  die  Erfindung  Sne- 
girew 's  ein,  auf  die  Un Vollkommenheit  von  dessen 
Methode  und  seine  eigenen  Bemfihungen,  die 
Dampfbehandlung  zu  einer  typischen  Heilmethode 
zu  machen  durch  Sicherung  der  Schleimhaut  des 
Gervikalkanals,  Ausbau  der  instrumentellen  Tech- 
nik, Verhütung  der  Explosiongefahr,  Einführung 
eines  überhitzten,  in  der  Temperatur  regulirbaren 
strömenden  Wasserdampfes  und  weiter  durch  Fest- 
stellung der  Indikationen  der  Dampf  behandlung.  Da 
die  Methode  ausser  zahlreichen  Freunden  auch 
noch  manche  Qegner  hat,  ist  der  polemische  Ton 
P.'s  in  vielen  seinen  Ausführungen  verständlich. 
Auf  diesen  historischen  Theil  folgt  eine  ausführ- 
liche, durch  zahlreiche  Abbildungen  erläuterte  Dar- 
stellung des  Instrumentarium  und  der  instrumen- 
tellen Technik,  dann  ein  weiterer  Abschnitt :  Ex- 
perimentelles,  in  dem  F.  sich  zunächst  mit  den 
Temperaturmessungen  beschäftigt,  während  er 
weiter  auf  die  Wirkung  des  Dampfstroms  auf  die 
Schleimhaut  eingeht 

Der  allgemeine  Theil  sohliesst  mit  der  Ana- 
tomie der  Atmokausis  und  Zestokausis.  An  Ab- 
bildungen verschiedener  Uteri  und  an  mikrosko- 
pischen Bildern  wird  die  Einwirkung  des  Dampfes 
und  dievOUige  lückenlose  Regeneration  derMucosa 
nach  der  lege  artis  ausgeführten  Atme-  oder 
Zestokausis  dargelegt.  Sehr  ausführlich  ist  auch 
der  folgende  klinische  Theil  gehalten  unter  Beigabe 
zahlreicher  Krankengeschichten.  Auf  Einzelheiten 
können  wir  hier  nicht  eingehen.  Für  den,  der  sich 
für  die  Atmokausis  intereesirt,  wird  dieser  Theil 
eine  Fundgrube  für  die  Beurtheilung  der  In- 
dikationen ihrer  Anwendung  bilden.  Ein  grosser 
Theil  des  in  diesen  Capiteln  Zusammengefassten 
ist  allerdings  Vielen  aus  den  bisherigen  Veröffent- 
lichungen P.'s  bekannt  Den  Beschluss  bilden  eine 
kurze  Abhandlung  über  Atmokausis  und  Zesto- 
kausis in  der  Chirurgie  und  Rhinologie  und  ein 
,  ausführliches  Literaturverzeichniss. 

Bei  aller  Anerkennung  der  Verdienste  P.'s  um 
die  Ausbildung  dieser  Methode  hätte  man  wünschen 
können,  dass  die  Darstellung  einer  Heilmethode, 
die  doch  nur  einen  beschränkten  Raum  in  der 
gynäkologischen  Therapie  einnehmen  kann,  vor 
Allem  auch  in  ihrem  historisch- kritischen  Theile 
etwas  weniger  weitschweifig  ausgefallen  wäre.  Das 
Buch  würde  in  diesem  Falle  sicher  mehr  Leser,  auch 
unter  den  praktischen  Aerzten  finden.  Die  Aus- 
stattung des  F.  V.  Win  ekel  gewidmeten  Buches 
ist  eine  vortreffliche.     J.  Praeger  (Chemnitz). 

17.  Daa  Kind  im  ersten  Lebensjahre ;  von 

Dr.  Th.  Qoerges  in  Berlin.  [Aus  Ull- 
stein 's  Sammlung  praktischer  Hausbücher.] 
Berlin  1902.  Ullstein  &  Co.  EL  8.  136  S. 
(In  Leinenband  1  Mk.) 


Das  wegen  seines  wohlfeilen  Preises  und  seiner 
volksthümlichen  Schreibweise  auch  für  weitere 
Kreise  zur  Anschaffung  geeignete  Büchlein  erörtert 
zunächst  in  einer  Einieüung  die  Bedingungen  für 
eine  vernünftige  und  hygieinische  Kinderpflege,  als 
welche  es  gründliche  und  peinliche  Reinlichkeit, 
möglichste  Regelmässigkeit  in  der  Besorgung  des 
Kindes,  sowie  vernünftige  und  zweckmässige  Er- 
nährung bezeichnet.  Im  Uebrigen  ist  der  Stoff  in 
4  Abschnitte  getheilt:  Pflege  des  Säuglings,  des 
Kindes  bis  zur  Entwöhnung,  die  letzten  Monate  des 
1.  Lebensjahres  und  die  Erkrankungen  des  Kindes 
im  1.  Lebensjahre.  Ein  Anhang  behandelt  die 
weitere  Entwickelung  des  Kindeealters ,  nämlich 
Schutz  vor  Erkrankung,  sohlechte  Angewohnheiten, 
Ernährung,  Hautpflege  u.  s.  w.  des  Kindes  u.  dgl. 
Ein  alphabetisches  Sachregister  erleichtert  das  Zu- 
rechtfinden. 

Das  treffliche  kleine  Buch  verräth  auf  jeder 
Seite  den  erfahrenen  Kinderarzt,  der  überall  be- 
müht ist,  die  neuesten  Errungenschaften  der 
Hygiene  und  Bakteriologie  für  die  Kinderpflege 
nutzbar  zu  machen.  Auch  ist  die  gefährliche 
Klippe  glücklich  vermieden  worden,  Dinge  die 
Eltern,  bez.  die  Mütter  zu  lehren,  die  besser  dem 
Arzte  vorbehalten  bleiben.  Vielleicht  wird  auch 
einer  neuen  Auflage,  die  wir  dem  kleinen  Werke 
wünschen,  die  Beschreibung  einer  Magenausspü- 
lung (p.  90),  die  (ohne  Arzt  von  Laien  geübt)  zu 
den  verhängnissvollsten  Folgen  führen  kann,  besser 
ferngehalten;  Gleiches  gilt  von  der  übrigens  schon 
vor  30  Jahren  von  C.  Hennig  in  Leipzig  ge- 
lehrten und  viel  geübten  Behandlung  des  Nabel- 
bruches, die  doch  den  Angehörigen  des  Kindes 
in  der  Regel  misslingt,  auch  nicht  für  alle  Kinder 
passt.  Endlich  möchte  es  sich  vielleicht  enapfehlen, 
Fremdworte,  wie  „sezemieren",  „negativ",  „Infek- 
tion", „Sputum",  „Soor"  u.  dgl.  in  noch  grösserem 
Umfange  zu  vermeiden,  als  dies  bisher  geschah. 
R.  W eh m er  (Berlin). 

18.  Die  Indikationen  au  ohirorgiMhen  Ein- 
griffen bei  inneren  Brkrankangen.     Für 

den  Praktiker  bearbeitet  von  Prof.  Dr.  Her- 
mann Schlesinger  in  Wien.  1.  TheiL 
Jena  1903.  Gustav  Fischer.  Kl.  8.  236  S. 
(3Mk.) 

Bestimmend  zur  Abfassung  des  Buches  war 
der  öfters  Schi,  gegenüber  geäusserte  Wunsch 
praktischer  Aerzte,  ein  kurzgefasstes  Werk  zu  be- 
sitzen, in  dem  man  sich  Rath  über  die  Anzeigen 
zu  chirurgischen  Eingriffen  bei  inneren  Krankheiten 
holen  könne.  Den  einzelnen  Capiteln  sind  kurze 
Bemerkungen  über  Aetiologie,  pathologische  Ana- 
tomie, Klinik,  Diagnose  und  Dififerentialdiagnose 
hinzugefügt,  um  gegebenenfalls  eine  möglichst 
rasche  Orientirung  zu  ermöglichen.  Der  bisher 
vorliegende  1.  Theil  enthält  die  Krankheiten  des 
Nervensystems,  der  Knochen  und  Gelenke,  des 
Respirationtractus,  der  Pleura,  des  Mediastinum, 


Qarrö  und  Quincke.  —  Hirschfeld.  —  Soltau.  —  Näcke. 


107 


des  CirkulatioDsystems  und  des  Yerdauungstractus 
(SCund-,  Eachenhöhle,  Oesophagus). 

Wir  werden  eingehender  auf  das  Buch  zu  spre- 
chen kommen,  wenn  auch  der  2.  Theil  vorliegt 
P.  Wagner  (Leipzig). 

19.  Gmndrisa  der  Longenobinirgie ;  von 
Prof.  Dr.  G.  Gar r 6  in  Königsberg  und  Prof. 
Dr.  H.  Quincke  in  Kiel.  Jena  1903.  Oust 
Fischer.  8.  120  S.  mit  30  zum  Theil  farbigen 
Abbildungen  im  Text.     (3  Mk.) 

Dieser  Grundriss  der  Lungenchirurgie  ist  aus 
den  Beferaten  entstanden,  die  G.  und  Q  u.  im  Sep- 
tember 1901  bei  der  Hamburger  Naturforscher- 
versammlung über  den  Gegenstand  zu  erstatten 
hatten.  Die  dort  gegebenen  Erörterungen  des 
Internen  über  die  Pathologie  und  die  Diagnose 
der  Lungeneiterungen  brauchten  für  den  Grund- 
riss nur  wenig  umgearbeitet  zu  werden,  während 
der  Chirurg,  dem  praktischen  Zwecke  des  Buches 
entsprechend,  weit  mehr  auf  Einzelheiten  einzu- 
gehen und  die  Technik  ausführlicher  zu  behandeln 
hatte  als  in  dem  damaligen  Referate. 

Nach  einleitenden  anatomischen  Bemerkungen 
folgt  ein  grösserer  Abschnitt  über  die  Pathologie 
und  Diagnose  der  LungenopenUionen :  akute  und 
chronische  Abscesse,  Fremdkörperabsoesse.  Danach 
kommt  ein  allgemeines  Capitel  über  die  Lungen- 
operaiionen,  über  die  specielle  Technik,  die  Nach- 
behandlung und  die  Complikationen  der  Operation. 
Dee  Weiteren  werden  besprochen  die  Operationen 
bei  den  einzelnen  Formen  der  Lungenerkrankungen 
und  die  erzielten  Erfolge  bei  Äbacessen,  Oangrän, 
Bronehiektaaien,  Tuberkidose,  Äktiinomykose,  Fisteln, 
Eekinoooecus ,  Neubildungen,  Fremdkörpern,  Ver- 
leixungen  und  Hernien  der  Lungen. 

Eün  Verzeichniss  der  wichtigsten  Veröffent- 
lichungen über  Lungenchirurgie  bildet  den  Schluss 
der  Monographie,  die  den  augenblicklich  erreichten 
Standpunkt  in  der  Lungenchirurgie  in  klarer  Weise 
zusammenfasst  und  damit  den  Weg  zu  allgemei- 
nerer Anwendung  der  chirurgischen  Behandlungs- 
methode ebnet.  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

20.  Jahrbuch  für  sexuelle  Zwischenstufen ; 
herausgeg.  von  Dr.  M.  H  i  r  s  c  h  f  e  1  d.  V.  Jahr- 
gang. L  Band.  Leipzig  1903.  M.  Spohr.  8. 
706  S.   (12  Mk.) 

Der  I.  Band  des  5.  Jahrganges  entH&lt  ausser 
der  in  den  Jahrbüchern  (CCLXXIX.  p.  104)  schon 
besprochenen  Arbeit  H.'s  über  den  umischen  Men- 
schen eine  sehr  ausführliche  Arbeit  von  F.  Neu- 
gebauer  über  chirurgische  Ueberraschungen  auf 
dem  Gebiete  dee  Scheinzwitterthums  und  Biogra^ 
phieen  einzelner  geschlechtlich  Abnormen  von  Prof. 
Kar 8 eh.  Besonders  interessant  sind  E.'s  Mitthei- 
lungen über  Heinrich  Hössli  und  über  den  Herzog 
August  von  Gotha.  Endlich  enthält  der  Band  einige 
kürzere  Beiträge  von  P.  Näcke  und  Anderen. 

Möbius. 


21.  Hat  Jesus  Wunder  gethanP  von  Prof. 
Wilhelm  Soltau.  Leipzig  1903.  Diete- 
rich'scheBuchh.   Gr.  8.  104  S.   (lMk.60Pf.) 

Das  Buch  von  S.  hat  für  ärztliche  Leser  inso- 
fern Interesse,  als  der  Vf.  nachzuweisen  versucht, 
dass  die  sogen.  Wunder  Jesu,  die  bei  kritischer 
Betrachtung  in  den  ursprünglichen -Berichten  zu 
finden  sind,  fast  ausschliesslich  Heilwunder  sind, 
Heilungen,  die  die  Eigensuggestion  der  Kranken, 
nicht  selten  ohne  oder  wider  den  Willen  Jesu, 
bewirkte. 

Der  ife/l  möchte  nur  eine  Bemerkung  über  den 
Begriff  des  Wunders  einfügen.  Vielfach  macht 
man  sich  die  Sache  zu  leicht  und  sagt,  ein  Wunder 
sei  unmöglich,  weil  damit  eine  Aufhebung  der 
Naturgesetze  gegeben  wäre.  Das  ist  aber  gar  nicht 
richtig.  Ein  Wunder  im  religiösen  Sinne  ist  ein 
göttlicher  Eingriff  in  den  gewöhnlichen  Lauf  der 
Natur.  Auch  wir  Menschen  können  den  Lauf  der 
Natur  vielfach  ändern,  ohne  dass  ein  Naturgesetz 
verletzt  würde.  Es  wäre  also  sehr  wohl  denkbar, 
dass  ein  höherer  Wille,  entweder  durch  Vermitte- 
lung  eines  Menschen  oder  auf  andere  Weise,  Ver- 
änderungen hervorbrächte,  die  uns  unbegreiflich 
sind,  die  aber  trotzdem  in  den  gesetzlichen  Zu- 
sammenhang aller  Veränderungen  einträten.  Nur 
dann,  wenn  wir  alle  Möglichkeiten  kennten,  dürften 
wir  sagen,  das  oder  das  ist  unmöglich.  Da  wir 
aber  gar  nicht  wissen,  was  Alles  unserer  sinnlichen 
Wahrnehmung  entgeht,  sollten  wir  das  Argument 
mit  den  Naturgesetzen  nicht  für  überall  anwendbar 
halten.  Wenn  durch  einen  starken  Magneten  ein 
Stück  Eisen  in  die  Luft  gehoben  wird,  so  ist  für 
Den,  der  nichts  von  Magnetismus  weiss,  das  Ge- 
setz der  Schwere  verletzt  Möbius. 

22.  Die  Unterbringung  geisteskranker  Ver- 
brecher; von  Dr.  Näcke.  Halle  a.  d.  S. 
1902.    Carl  Marhold.    8.   67  S.     (2  Mk.) 

N.  hat  trotz  der  ziemlich  grossen  Zahl  von 
vorbestraften  Individuen  unter  den  Kranken  seiner 
Anstalt  keine  besonders  schlechten  Erfahrungen 
mit  ihnen  gemacht  Er  möchte  deshalb  den  Weg 
der  Vertheilung  in  die  gewöhnlichen  Irrenanstalten 
nicht  für  unzulässig  erklären ;  nur  da,  wo  eine  be- 
sonders grosse  Zahl  solcher  Elemente  sich  nicht 
auf  verschiedene  Anstalten  und  verschiedene  Ab- 
theilungen vertheilen  lässt,  wird  man  noch  auf 
eine  andere  Form  der  Unterbringung  bedacht  sein 
müssen.  Als  solche  empfiehlt  er  für  unsere  deut- 
schen Verhältnisse  am  meisten  die  Adnexe  an 
grösseren  Strafanstalten.  In  diesen  Abtheilungen, 
gross  genug,  um  etwa  100 — 150  Personen  aufzu- 
nehmen, würden  alle  erkrankten  Gefangenen  zu 
beobachten  sein;  die  harmlosen  könnten  in  die 
anderen  Irrenanstalten  abgegeben  werden,  die  ge- 
fährlichen müssten  dauernd  dort  intemirt  bleiben. 

Einen  besonderen  Werth  verleiht  der  Arbeit 
die  Besprechung  der  bisher  versuchten  Methoden 
der  Unterbringung  in  Adnexen  an  Irrenanstalten, 


108 


Deiters.  —  Stadelmann.  —  Granier. 


an  Qef&ngniBsen  und  in  eigenen  Griminal- Irren- 
anstalten.    Die  literarisohen  Berichte  sind  durch 
viele  briefliche  Erkundigungen  ergänzt  worden. 
Aschaffenburg  (Halle  a.  d.  S.). 

23.  Der  Stand  des  IrrenweaenB  innerhalb 
des  dentschen  Sprachgebietes  im  Jahre 
1000 — 1001.  Nach  den  Anstalts- Jahresberich- 
ten kritisch  dargestellt  yon  Dr.  Deiters. 
Halle  a.  d.  S.  1902.  Carl  Marhold.  4.  32  S. 
(1  Mk.  50  Pf.) 

Alljährlich  berichten  die  nieisten  deutschen 
Irrenanstalten  über  die  vorgefaUenen  Ereignisse, 
aber  nur  selten  finden  diese  Berichte  zweckentspre- 
chende Yerwerthung.  D.  hat  sich  deshalb  dankens^ 
werther  Weise  der  grossen  Mühe  unterzogen,  die 
ihm  zur  Verfügung  st^enden  69  Berichte  nach  den 
wichtigsten  Gesichtspunkten  zusammenzustellen. 
Nicht  Terwerthbar  sind  die  Diagnosen  derBerichte, 
da  sie  allenthalben  nach  dem  völlig  unbrauchbaren 
amtlichen  Schema  gestellt  werden  müssen.  D. 
bezweifelt  die  Angabe  einer  Anstalt,  dass  die  &üh- 
zeitig  aufgenommenen  Kranken  grössere  Heilungs- 
aussichten haben.  Auch  die  Zahl  der  Oeheilten 
ist  unbrauchbar;  bei  ihr  spielen  der  Charakter 
der  Anstalt  (in  StSdten  z.  B.  die  grosse  Zahl  der 
Trinker)  und  der  Optimismus  der  Beurtheiler  eine 
zu  grosse  Rolle.  Bei  der  Zusammenfassung  der 
Geheilten  mit  den  Gebesserten  ergeben  sich  zurer- 
lässigere  Werthe;  etwa  40 — 50<^/o  der  Entlassenen 
dürfen  als  geheilt  oder  gebessert  betrach&t  werden. 
Allenthalben  hat  die  Bettbehandlung  und  meist 
auch  die  Badebehandlung  warme  Lobredner  ge- 
funden. Auch  die  Brfahrungen  mit  colonialer  und 
familiärer  Verpflegung  waren  gut 

Nach  wie  vor  ist  die  Lage  der  Anstaltärzte 
selbst  sehr  besserungsbedürftig.  Die  schlechte 
Bezahlung,  die  geringe  Aussicht  auf  Vorrücken, 
die  Abgeschlossenheit  in  den  zum  Theil  auf  dem 
Lande  liegenden  Anstalten  sind  schuld  an  häufigem 
Wechsel  der  Aerzte,  an  gelegentlicher  unmöglich* 
keit,  die  vorhandenen  Stellen  zu  besetzen  und  an 
dem  vielfach  bemerkbaren  Mangel  an  wissenschaft- 
licher Bethätigung.  Die  Lage  des  Anstaltpersonals 
dagegen  ist  fast  überall  besser  geworden.  Schliess- 
lich kehren  auch  die  Klagen  über  die  geisteskranken 
Verbrecher  wieder. 

Aschaffenburg  (Halle  a.  d.  S.). 

24.  Schalen  für  nervenkranke  Kinder;  von 

Dr.  Heinrich  Stadelmann  in  Würzburg. 
[Samml.  von  Abhandl.  aus  dem  Gebiete  der 
pädagog.  Psychologie  u.  Physiologie  VI.  5. 
p.  315.]  Berlin  1903.  Beutter  &  Reichert  8. 
31  S.   (75  Pf.) 

St.  will  durch  das  kleine  Schriffx)hen  das  Wesen 
des  nervenkranken  Kindes  darthun,  die  individuelle 
Behandlung  durch  Arzt  und  Lehrer  erreichen,  einer 
Art  von  geistiger  Orthopädie  die  Wege  ebnen.  Die 
an  manchen  Orten  schon  eingeführten  Hülfschulen 


und  Hülfklassen  genügen  ihm  noch  nicht  Doch 
nehmen  die  Gemeinden,  die  sie  eingerichtet  haben, 
schon  eine  AusnahmesteUnng  ein.  So  erstrebens- 
werth  das  Ziel  auch  ist,  aus  rein  materieliea 
Gründen  wird  es  wohl  noch  nicht  so  bald  erreicht 
werden.  E.  H  ü  f  1  e  r  (Chemnitz). 

25.  Lehrlmoh  für  Heilgehülfen  und  Massöre. 
Im  amtlichen  Auftrage  verfasst  von  Dr.  Rai- 
mund Granier.  3.  vermehrte  Auflage. 
Berlin  1903.  Rieh.  Schoetz.  Gr.  8.  X  u. 
213  S.  mit  eingedr.  Holzschn.     (6  Mk.) 

Die  Neubelebung  des  mit  Ek^lass  der  deutschen 
Gewerbeordnung  (1869)  etwas  in  den  Hintergrund 
getretenen  Institutes  der  „ff^srüftm  BfiiügehMfm*^ 
in  PreuBsen  durch  Veranstaltung  von  Ausbildungs- 
cursen  in  Berlin,  die  Gr.  im  behürdlichen  Auftrage 
abhielt,  sowie  der  Erlass  Qm&  HeOgthMfmordnung 
für  Berlin  maditen  die  Abfassung  eines  entsprechen- 
den Lehrbuches  nüthig ;  ein  solches  erschien  zu- 
erst 1898  und  bereits,  Dank  dem  grossen  An- 
dränge zu  diesem  Berufzweige  (bei  dem  freilich  so 
manche  der  Prüfungsanwärter  über  die  Bedeutung 
ihrer  Prüfung  sich  nicht  recht  klar  gewesen  sein 
mochten  I),  soeben  in  3.  Auflage,  nachdem  durch 
Ministerialerlass  vom  S.Mftrz  1903  die  Angelegen- 
heit in  weitere  Bahnen  gelenkt  und  vorgeschrieben 
war,  dass  die  Prüfung  auch  auf  Badekälfe  und 
Ercmkenpflege  ausgedehnt  werden  sollte.  Aller- 
dings ist  hierdurch  und  besonders  durch  die  ge- 
forderte mehrwöchige  praküache  Ausbildung  in  einem 
Erankenhause  der  Zutritt  zur  Prüfung  erheblich 
erschwert  worden. 

Das  vorliegende  Buch  bildet  etwa  ein  Pendant 
zum  preussisohenHebammenlehrbuche  und  besteht, 
volksthümlich  abgefasst,  aus  3  Theilen. 

Im  eretm  Theüe  werden  auf  30  Seiten  Bau  und 
Lthensthäiigkeü  des  menaeMichen  Körpers  unter  Bei- 
bringung vortrefflicher,  aus  anerkannten  Werken  ent- 
nommener anatomischer  Abbildungen  geschildert 

Der  xtceiie  Theil,  das  eigentliche  Lehrbuch, 
lehrt  unter  der  Ueberschrift  „Der  staaÜich  geprüfle 
Heüffehülfe  und  Massör'^,  auf  165  Seiten  zuerst  die 
Krankenpflege,  und  zwar  Krankenzimmer,  Eranken- 
wartung,  wobei  auch  allerlei  Lehren  über  takt- 
volles Verhalten  u.  dgl.  eingeschaltet  sind,  An- 
wendung der  verordneten  inneren  und  äusseren 
Heilmittel,  Beobachtung  des  Elranken  und  Bericht 
an  den  Arzt,  Pflege  des  Sterbenden  und  Besorgung 
des  Todten ;  dabei  sind  allerlei  Krankenpflegeappa- 
rate, ünterschieber,  Curventafeln  u.dgl.  abgebildet 

Das  folgende  Capitel  befasst  sich  mit  ^etBade- 
pflege  (Badehülfe).  Nach  Vorausschickung  eines 
Abschnittes  über  Bau  und  Lebensthätigkeit  der 
Haut  werden  zuerst  die  verschiedenen  Arten  der 
Bäder  für  Gesunde  und  sodann  für  die  Kranken 
unter  Beschreibung  der  zahlreichen  Proceduren  der 
modernen  Hydrotherapie  mit  zahlreichen  Bildern, 
weiter  Lichtbäder,  Sandbäder,  Moor-,  Schlamm- 
und  Fangobäder  erörtert. 


Jahresbericht  der  Stadt  Stuttgart  —  Jahresbericht  der  Stadt  Frankfurt  a.  M. 


109 


Es  folgen  Gapitel  über  DiemÜ&ishing  hei  dUr- 
wrgischen  Opm»Honen,  wobei  a»ch  mit  besonderen 
Abbildungen  Schröpfen,  Blutegelsetzen,  Katheteri- 
siren,  Yerbandanlegen  u.  dgL  gelehrt  wird,  Des- 
mfidrm  und  SterHieirm,  Maniren,  stets  mit  Er- 
lAuterungen  durch  Abbildungen,  erste  Hülfe  hei 
TJngUkksßOm  und  WiederhMbungswreuche  hei 
Scheiniodten,  und  zwar  nachSilvester  und  einer 
mit  Or.'s  Bild  versehenen,  von  ihm  neu  ange- 
gebenen Methode.  Letztere  besteht  darin,  dass  die 
beiden  Better  bei  dem  auf  dem  Rflcken  liegenden 
Verunglückten  die  Beine  gleichzeitig  im  Hüft- 
gelenke und  Knie  beugen,  wodurch  das  Knie  der 
Brust  des  Scheintodten  gen&hert  wird,  wahrend 
gleicbseitig  das  Becken  vom  Lager  abgehoben  wird. 
Hierdorch  werden  die  Baucheingeweide  gegen  das 
ZwerchfeU  gedrängt  und  damit  wird  eine  Ausath- 
mung  gemacht;  darauf  Strecken  der  Beine  auf  das 
Lager  zurück  u.  s.  w. 

Im  dritten  Tkeüe  bringt  Or.  als  geeeixHehe  und 
poliz^iche  Bestimmungen  eine  Anzahl  von  Para- 
graphen des  Strafgesetzbuches,  der  Zivilprocess- 
ordnuBg,  des  Reichsgesetzes  über  Beurkundung 
des  Personenstandes,  der  Gewerbeordnung,  des 
Seuchengesetzes  u.  dgL,  sowie  den  bereits  er- 
wähnten Ministerial-Brlass  vom  8.  März  1902. 

Beigegeben  ist  von  der  Verlagsbuchhandlung 
in  Mappe  unter  dem  Buchdeckel  ein  Exemplar  der 
bekannten  Pi  stör 'sehen  Schrift:  „Die  Behand- 
lung Verunglückter  bis  zur  Ankunft  des  Arztes^*. 

Da  auf  das  auch  buchhändlerisch  trefflich  au»> 
gestattete  Werk  behürdlioherseits  mehrfach  Bezug 
genommen  ist,  so  erübrigt  hier  noch  ein  weiterer 
empfehlender  Hinweis.     R.  W  e  h  m  e  r  (Berlin). 

26.  Medioiiiiioh-atatiatlMher  Jahresberioht 
über  die  Stadt  Stuttgart  im  Jahre  1802. 

29.  Jahrg.    Herausgegeben   vom  Stuttgarter 
ärztlichen  Verein.  Redigiert  von  Dr.  W.  Wein- 
berg. Stuttgart  1902.  CarlQrüninger.  Gr.  4. 
27  S. 
Der  gegen  früher  in  veränderter  Form  und  als 
Beilage   zum  „Medicinischen  Correspondenzblatt 
des  Württenbergischen  ärztlichen  Landesvereines'' 
erscheinende  Jahresbericht  bringt  zunächst  eine 
Chronik  des  „Stuttgarter  ärztlichen  Vereines**  (von 
155  Mitgliedern)  aus  der  Feder  des  Schriftführers 
Dr.  Ostermayer.     Der  sonstige  Bericht,  meist 
von  W.  Weinberg,  zum  Theil  auch  von  Gast- 
par,   G.  Eüstlin  und  F.  Hammer  verfasst, 
-  giebt  in  9  Theilen  die  üblichen  Mittheilungen  der- 
artiger Zusammenstellungen  über  Witterung,  Volks- 
zählungsergebnisse, Cteburten,  Todesfälle  und  Todes- 
ursachen, Krankenanstalten  u.  dgl.,  Feriencolonie, 
Thätigkeit  der  Armenärzte,  des  Stadtdirektionarztes 
und  der  beiden  Stadtärzte,  Schutzpockenimpfung 
und  HeUpersonal,   denen   Folgendes  entnommen 
werden  mag. 

Nach  der  Volkszählung  vom  1.  Dec.  1900  hatte  die 
Stadt  Stuttgart  151455,  der  Stadtdirektionbezirk  (ein- 
ichliessüoh  der  4  Vororte  Berg,  Oabienberg,  Hesloch  und 


Ostheim)  176699  Einwohner;  am  1.  April  1901  wurde 
ferner  Gaisbarg  mit  4764  Seelen  als  weiterer  Vorort  ein- 
gemeindet, wodurch  die  Seelenzahl  auf  183778  stieg. 
Geboren  wurden  im  Direktionbezirke  5703  —  31.0*/oo 
Kinder,  von  denen  3.5%  (1900  3.5o/o)  todtgeboren  waren ; 
es  starben  (exclussive  Todtgeburten)  3271  —  17.8o/oo 
(1900  19.60/m)-  Hierbei  starben  an  Masern  115  Per- 
sonen »  6.3  (1900  1.3)«/ooo  der  Lebenden,  an  Scharlach 
14  —  0.76  (1.31)«/ooo,  Diphtherie  und  Croup  91— 5.0»/ooo, 
an  Typhus  7  ■■  0.22<*/oooi  sn  Pocken  und  epidemischer 
Genickstarre  Niemand ;  an  akuten  AthmungSKrankheiten 
363  —  30.3Vooo,  an  Tuberkulose  461  —  24.55Voooi  nnd 
zwar  darunter  an  Lungenschwindsucht  300""16.33<*/oooi 
an  Magen-  und  Darmkrankheiten  476  —  25.91Voo<h  a^ 
Krebs  187  —  10.07«/ooo  (gegen  12.7),  an  Kindbettfieber 
6  Frauen  «-  0.33<*/om  u.  s.  w.  Ferner  betrug  die  Säug- 
lingsterblichkeit (unter  1  Jahr)  1082  —  33.08V«  der  Ge- 
storbenen, wobei  448  — 41.32%  der  Todesfälle  auf  Magen- 
und  Darmkatarrh  entfielen.  Krankenanstalten  waren  zu 
Ende  1901  22  mit  2408  Betten^  darunter  2  städtische  und 
5  andere  allgemeine  Krankenhäuser  mit  1665  Betten. 
Aufgenommen  wurden  im  Ganzen  18456  (gegen  18008) 
Kranke.  .Geimpft  wurden,  und  zwar  ausschliesslich  mit 
der  von  staatlichen  Anstalten  erzeugten  Lymphe  von 
jungen  Rindern  von  3540  Erstimpflinf^en  3499  mit  Er- 
folg, von  2587  Revacoinanden  2567  mit  Erfolg.  Appro- 
birte  Aerzte  waren  zu  Ende  des  Berichtsjahres  207 
(gegen  191),  Wundärzte  2.  Kl.  3  (4),  3.  Kl.  4  (4),  4.  Kl. 
8  (9),  approbirte  Zahnärzte  18  (19),  approbirte  Tbierarzto 
und  aktive  Militärrossärzte  32  (31),  Hebammen  63  (59), 
Leichensohauer  5  (4),  in  anderen  Staaten  geprüfte  Heil- 
diener 2  (2),  niohtapprobirte  Medicinalpersonen  72  (67), 
Apotheken  21  (19).  R.  W  e  h  m  e  r  (Berlin). 

27.  Jahresbericht  über  die  Verwaltung  des 
Medioinalweaens,  die  Krankenanstalten 
und  die  öffentlichen  Gtoaundheitsyerhält- 
niase  der  Stadt  FrankAirt  a.M.   45.  Jahrg. 
1901.     Herausgegeben   von   dem  ärxüiichen 
Verein.  Frankfurt  a.M.  1902.  Mahlau& Wald- 
schmidt  Or.  8.   IVu.  308S.   (3Mk.60Pf.) 
In  üblicher  Eintheilung  wird  durch  den  Stadt- 
arzt Alezander  Spiess  im  ersten  Theile  über 
die  meteorologischen  Yerhftltuisse  des  im  Allge^ 
meinen  normalen  Berichtjahres,  im  zweiten  über 
die  Bevölkerungstatistik  berichtet.   Hierbei  wurden 
zum  1.  Male  die  am  1.  Juli  1900  eiogemeindeten 
Vororte  Oberrad,  Niederrad  und  Seckbach  mit  be- 
rücksichtigt  Durch  sie  erhielt  die  Stadt  einen  Zu- 
wachs von  rund  18500  Binwohnem.     Hit  ihnen 
und  mit  2179  Mann  aktiven  casemirten  Militärs  be- 
trug die  Bevölkerung  bei  der  Zählung  am  1.  Dec. 
1900  28898  Einwohner,  am  1.  Jan.  1901  ruod 
289500  und  am  I.Jan.  1902  rund 296000.   unter 
Zugrundelegung  einer  mittleren  Bevölkerung  des 
Jahres  von  294000  Seelen  betrug  die  Zahl  der  Ehe- 
schliessungen 3130  >a  lO.7*/o0,   der  Oesammt- 
geburten   8758  =  29.8«/oo  (gegen  28.0o/oo  der 
Jahre  1881—1900),  der  TodesfiOle  (exdusive  Todt- 
geburten) 4588   ^   15.6%o  (gegen  18%  des 
letzten  Halbjahrhunderts).     Es  folgen  nähere  An- 
gaben über  eheliche,  uneheliche  und  Todtgeburten 
unter  Vergleichung  mit  den  Zahlen  der  letzten 
20  Jahre,  Qber  Yertheilung  auf  die  17  Stadttheile, 
Yertheilung  der  Sterbefälle  auf  diese  und  auf  die 
einzelnen  Altersklassen  u.  dgl.  mehr.     Hierbei  er- 
wies sich  die  Sterblichkeit  in  den  3  neuen  Vo^« 


110 


Jahresbericht  d«  k.  sächs.  Landes-Med-Gollogiums. 


orten  mit  18.3<^/oo  höher  als  in  der  übrigen  Stadt 
mit  15.4%. 

Nach  den  zahlreichen,  nach  verschiedenen  Gesichts- 
punkten angeordneten  Tabellen  über  die  einzelnen  Krank- 
iieiten  starben  an  angeborener  Lebensschwficbe  216  Kin- 
der, im  ersten  Lebensjahre  1326  —  28.9«/o  der  Todesfälle, 
bez.  18.8%  der  im  ersten  Lebensjahre  stehenden  Kinder; 
an  Krankheiten  der  Yerdauungsorgane  hiervon  570  -■ 
43.0>/o  (gegen  41. 6^0  im  Vorjahre),  an  Alterschwäche 
starben  196  —  6.67o/ooo,  an  Selbstmord  81  (gegen  69  im 
Vorjahre),  Mord  22,  darunter  13  Kindesmorde,  in  Folge 
von  Verunglückung  85  —  2.89»/ood,  an  Blattern,  wo  1900 
25  Erkrankungen  aus  nicht  genau  bekannter  Einschlep- 
pung mit  4  Todesfällen  vorkamen,  erkrankten  2  aus  Utah 
eingezogene,  unterwegs  auf  dem  Schiffe  angesteckte  nn- 
geimpfte  Mormonen;  an  Masern  starben  45  Kinder  — 
1.53*/ooo)  an  Scharlach  12,  und  zwar  11  Kinder  unter 
10  Jahren  und  ein  20jShr.  Mädchen;  an  Diphtherie 
23  —  0.78Vow  gegen  UMo/^  der  letzten  5  Jahre,  an 
Keuchhusten  49  —  l-67*/oooi  an  Typhus  9  Personen  i* 
0.31^/ooot  darunter  3  auswärts  erkrankte,  an  Influenza 
7  Personen,  an  Dysenterie  Niemand,  an  Puerperalfieber  5, 
an  Erysipel  9,  an  Meningitis  cerebrospinalis  (wie  im  Vor- 
jahre) 2,  an  akutem  Rheumatismus  11,  an  Zuckerham- 
ruhr  53,  an  Syphilis  12  Personen,  darunter  11  kleine  Kin- 
der bis  zu9  Monaten,  an  Krebsleiden  254  (gegen  220)  Per- 
sonen «  8.640/000,  wobei  93  Männer  und  161  Weiber  waren. 
Am  häufigsten  war  Krebs  der  verschiedenen  Verdauungs- 
organe (169  Fälle),  hiemach  kamen  53  Todesfälle  an 
Krebs  der  weiblichen  Geschlechtsorgane,  an  Magendarm- 
katarrh 952  —  32.38*/ooD. 

Der  drüU  Theü  behandelt  die  öffmüiehe  Ge- 
Sundheitpflege  und  schildert  zunächst  dieTh&tigkeit 
der  städtischen  GesundheitcommiBsion,  des  Stadt- 
arztes, der  Armenärzte  und  der  Schulärzte,  Letztere 
bestehen  seit  1899  und  wurden  von  11  auf  14  ver- 
mehrt, die  für  34  Schulen  eingestellt  waren  und 
(wie  früher)  mit  dem  Stadtarzte  mehr&che  ge- 
meinsame Besprechungen  hatten.  Die  Anstellung 
eigener  Schulzahnärzte  wurde  von  ihnen  nicht  be- 
f arwortet ;  über  ihre  Tbätigkeit  ist  eingehend  be- 
richtet, eine  Tabelle  über  das  Ergebniss  von  3606 
Erstuntersuchungen  in  34  Bürgerschulen  zu  Ostern 
1901  ist  beigefügt. 

Geimpft  wurden  von  8611  impfpflichtigen 
Kindern  77.1«/o,  darunter  95.3«/o  mit  Erfolg, 
wiedergeimpft  von  6079  revaccinationpflichtigeft 
Schulkindern  93.80/o,  darunter  80.3%  mit  Erfolg; 
stets  wurde  nur  Thierlymphe  benutzt 

Nach  den  nun  folgenden  kreieärztlichen  Mü- 
iheilungen  von  Grandhomme  stieg  die  Zahl  der 
Aerzte  (mit  Assistenten)  von  278  auf  312,  so  dass 
ein  Arzt  auf  875  Einwohner  kam;  es  folgen  An- 
gaben über  die  gemeldeten  Infektionkrankheiten ; 
die  Zahl  bei  Blattemerkrankungen  (4  wirkliche 
Fälle)  stimmt  nicht  mit  der  oben  angegebenen. 

Im  vierten  Jheüe  sind  eingehende  Berichte  mit 
Tabellen  über  die  Leistungen  der  Hospitäler  von 
den  leitenden  Aerzten  gegeben,  deren  auszugsweise 
Wiedergabe  nicht  recht  angängig  ist ;  sie  beziehen 
sich  auf  6  städtische  Hospitäler,  einschliesslich 
des  Armen-  und  Siechenhauses,  der  Entbindungs- 
und Irrenanstalt  mit  landwirthschaftlicher  Filiale 
Koeppem;  auf  10  Stiftungshospitäler,  auf  18  von 
Vereinen,  Corperationen  und  Privaten  unterhaltene 


Krankenanstalten,  sowie  auf  3  Yersorgungs-  und 
Siechenhäuser.  Es  folgen  dann  der  kurze  Bericht 
über  das  unterCarl  Weigert's  Leitung  stehende 
Senckenberg 'sehe  pathologisch  -  anatomische 
Institut  und  im  fünften  Theiie  Berichte  über  die 
Thätigkeit  des  ärztlichen  Vereines,  seine  Bibliothek, 
über  Personalien.  3  Nekrologe  bilden  denBeschlnss. 
R  Weh mer  (Berlin). 

28.  33.  Jahresberioht  desLandea-Medioiiial- 
GoUegiomB  über  das  Medioinalweflen  im 
Königreiohe  Saohaen  aaf  das  Jahr  1901. 
Leipzig  1902.  F. C.W. Vogel.  Gr. 8.  302 S. 
(4Mk.) 

Bei  üblicher  Anordnung  des  umfänglichen 
Materiales  in  3  Abschnitten  und  einem  Anhange, 
bringt  der  Bericht  zunächst  in  einer  jenen  voraus- 
geschickten Einleitung  ein  Verzeichniss  der  reiehs- 
und  landesgesetxHehen  neuen  Bestimmungen  und 
Verordnungen ;  von  letzteren,  an  Zahl  12,  die  zum 
Theil  im  Anhange  abgedruckt  sind,  äeien  hier  ge- 
nannt diejenigen  über  Prüfung  der  Aerzte  vom 
20.  Juli  1901,  über  das  hülfsärztlicheExternat  vom 

12.  Sept  1901,  über  ärztliche  Anmeldepflicht  vom 

13.  März  1901,  über  Bildung  eines  Medidnal- 
bezirkes  für  die  Stadt  Chemnitz  vom  5.  Oct.  1901, 
über  Ausführung  des  Weingesetzes  vom  30.  Mai 
und  15.  Aug.  1901,  über  Trichinenuntersuchung 
geschlachteter  Hunde  vom  6.  Juli  1901,  über  Ab- 
gabe stark  wirkender  Mittel  vom  8.  Mai  1901,  über 
Gifthandel  vom  11.  Juni  1901,  über  Verhütung 
von  Bleierkrankungen  vom  27.  Juni  1901. 

Der  erste  Absehniü,  „die  ärxtU^ien  undpharmor 
ceutisehen  Organe  der  MsdieinalverwdÜung'' ,  berichtet 
zunächst  über  die  Thätigkeit  des  IjxndesmediainaJir 
GoUegium,  in  das  an  die  Stelle  der  zum  Theil  durch 
Tod  ausgeschiedenen  Mitglieder  Stelz n er,  Un- 
ruh, Flinzer  und  Wahn  die  Herren  Rupp- 
recht,  Hänel,  Hüfler,  Heynold  und  Bonde 
eintraten,  beschäftigte  sich  u.  A.  mit  verschiedenen 
schulhygeinischen  Angelegenheiten,  mit  der  Frage 
der  Abhaltung  ärztlicher  Sprechstunden  ausserhalb 
des  Wohnortes  der  Aerzte,  mit  Gebührentaxe, 
Erankenkassenangelegenheiten,  mit  der  Frage  der 
Pestverbreitung  durch  Ratten,  Verhütung  der  Ver- 
breitung venerischer  Krankheiten,  mit  dem  Ver- 
kaufe von  Menschenhaaren  im  umherziehen,  Ver- 
hütung von  Bleierkrankungen,  mit  Hygieine  in 
Barbier-  und  Frisiergeschäften,  mit  der  Frage  der 
Dresdener  Schwemmkanalisation,  bes.  Reinigung 
der  Dresdener  Abwässer  vor  ihrer  Einleitung  in 
die  Elbe,  mit  Fortbildungscursen  für  Aerzte,  Zu- 
lassung zum  zahnärztlichen  Stadium  u.  A.  m. 
3  Aerzte  wurden  staatsärztlich  und  71  Hebammen 
in  Dresden  geprüft.  Es  folgen  üebersichten  über 
die  gerichtsärztliche  Revision-  und  begutachtende 
Thätigkeit  des  Collegium,  ferner  über  die  medici- 
nischen  Beiräthe  der  Ereishauptmannschaften,  Apo- 
thekenrevisionen und  Bezirksärzte  und  die  29  ärzt- 
lichen und  die  pharmaceutisohen  Ereisvereine. 


Jahresbericht  d.  k.  sächs.  Landes-lfed.-Collegiuins. 


111 


Vom  ztoeüenAbsekniUe,  „das  öffentliehe  Oesund- 
heüsiüesen",  der  aich  aus  drei  Theilen  zusammen- 
setzt, wird  im  ersten,  die  öffmtliehm  Oesundheü- 
zustände  behandelnden,  zunftchst  mit  Beibringung 
zahlreicher  statistischer  üebersichten  über  Oeburt- 
und  Sterblichkeitverhältnisse  berichtet  Hiemach 
kamen  bei  einer  mittleren  Bevölkerungzahl  von 
4243023  Seelen  90081  —  21.2«/oo  (gegen  22.7 o/^o 
des  Vorjahres)  TodesflUle  gegenüber  156864  = 
37.0<»/o«  (38.1o/oo  im  Vorjahre)  Lebendgeburten 
vor,  und  zwar  in  maximo  im  Bezirke  Chemnitz 
41.0<^/oo,  dagegen  in  minimo  im  Bezirke  Bautzen 
31.9«/oo.  Todtgeboren  wurden  5466  —  3.3«/o  der 
Kinder  oder  1.3®/oo  der  Bewohner.  Uebrigens 
betrug  die  Sterblichkeit  in  kleinen  Städten  und 
Dörfern  22.4o/oo,  in  grossen  Städten  19.6o/oo.  Von 
den  Verstorbenen  standen  im  Alter  von  0 — 1  J. 
44.9,  von  1—6  J.  9.1,  von  6—15  J.  2.0%,  auf 
je  100  Lebendgeborene  kamen  25.7  Todesfälle  im 
Säuglingsalter.  Bezüglich  der  Todesursaehm,  die 
bei  57.0<^/«  (gegen  55.1®/o)  ärztlich  beglaubigt 
waren,  und  zwar  in  lOO^/o  in  Leipzig-Stadt,  am 
wenigsten  (53.1%)  im  Bezirke  Bautzen,  starben  an 
Diphtherie  (einschL  Croup)  993  —  2.3»/ooo  (lÖOO 
2.3),  Keuchhusten  1201  =  2.8  (2.2),  Scharlach 
347  =  0.8J0.7),  Masern  753  —  1.7  (1.5),  Typhus 
268 «»  0.6  (0>6),  Lungentuberkulose  7160  =  16.8 
(19.0),  Krebs  4127  —  9.5  (9.3).  Die  SterbUch- 
keit  an  anderweitiger  Tuberkulose,  die  überhaupt 
in  einem  steten  Rückgange  begriffen  ist,  betrug 
1.96  (gegen  2.20<>/ooo);  dagegen  ist  die  Krebs- 
Bterblichkeit  in  einer  stetigen  Zunahme  begriffen. 
Hierüber  wird  dann  bezüglich  der  einzelnen  Landes- 
theile  Näheres  ausgeführt  Bei  den  Typhusepide- 
mien erfolgte  die  Verbreitung  der  Krankheit  meist 
durch  verunreinigtes  Trink-  (Brunnen-)  Wasser, 
wenn  auch  der  Nachweis  von  Typhusbacillen  in 
solchem  nicht  gelang,  je  einmal  durch  Milch, 
Fleischwaaren  und  durch  Fliegen  (in  einem  Hause 
in  der  Ghrenzstrasse  in  Leipzig).  Letztere  sassen 
massenhaft  in  den  Abortrühren  und  zeigten  bei  der 
Untersuchung  Typhusbacillen,  die  sie  offenbar  auf 
die  Nahrungsmittel  absetzten.  Pocken  kamen  in 
7  Fällen  an  2  Orten  (Strassgräbchen  und  Dahlen) 
bei  auswärtigen  Arbeitern  mit  üebergang  in  Ge- 
nesung vor.  Influenza  kam  mehrfach  in  Epidemien 
vor,  Ruhr  in  einer  20  Erkrankungen  betragenden 
Epidemie  in  Halsbrücke,  auf  4  Grundstücken  in 
Stiebitz  bei  Bautzen  und  einige  Haie  vereinzelt, 
follikuläre  Bindehautentzündung  unter  den  Schü- 
lern einiger  Bezirksschulen  Dresdens  und  im  Semi- 
luue  zu  Nossen,  femer  in  der  Landesanstalt 
Oroeshennersdorf  auch  eine  (niohtdiphtherische) 
Epidemie  follikulärer  und  nekrotischer  Mandel- 
entzündung. Von  832  gestorbenen  Wöchnerin- 
nen und  (Gebärenden  (^  5.12®/m  derselben  über- 
haupt) starben  an  Kindbettfieber  310  —  LOlo/^o, 
an  sonstigen  durch  Geburt  und  Wochenbett  be- 
dingten Krankheiten  287  >—  1.77<^/oo)  an  mit  den- 
Belben  nicht  zusammenhängenden  Krankheiten  235 


B»  1.44^/oo  der  Geburten;  hierzu  werden  nähere 
Einzelheiten  angeführt  Von  Zoanosen  kam  Wuth- 
krankheit  nur  30mal  (1900  51mal,  1899  llSmal) 
bei  Hunden  vor,  durch  die  16  (gegen  35)  Menschen 
gebissen  wurden ;  von  ihnen  wurden  14  in  Berlin 
schutzgeimpft;  trotzdem  starben  2  von  demselben 
Hunde  in  Lauter  gebissene  Knaben  nach  17  Tagen, 
bez.  5  Monaten.  An  Milzbrand  erkrankten  26  Per- 
sonen, darunter  8  tödlich,  unter  ihnen  waren 
12  Fleischer  und  2  Fleischbesohauer.  Trichinose 
kam  nicht  vor. 

Der  zweite  Theil  dieses  Abschnittes,  ,/iis  öffent- 
liche Oesundheiipflsge'* ,  berichtet  zunächst  über 
Nahrungsmittel  und  Getränke. 

Hiemach  wurden  226620  Rinder,  432995  Kälber, 
237428  Schafe,  55050  Ziegen,  1058075  Schweine,  10908 
Pferde  und  2502  Hunde  gesohlachtet  und  untersucht; 
von  ihnen  waren  nicht  bank würdig  5.  ll*/o  Rinder,  0.42o/o 
Kälber,  0.09«/o  Schafe,  1.83»/o  Ziegen  und  1.20«/o  Schweine, 
angeniessbar  1.09«/oElinder,  0. 17«/o  Kälber,  0.03«/o  Schafe, 
0.49Vo  Ziegen,  0.14Vo  Schweine,  0.94Vo  Pferde  und  1.08«/o 
Hunde.  Tuberkulös  waren:  29.39%  Rinder  (32.33«/o 
Kühe  und  Ealbinnen),  0.54Vo  Kälber,  0.26%  Schafe, 
2.65%  Ziegen,  3.79»/o  Schweine,  0.26%  Pferde,  0.64% 
Hunde.  Finnig  waren  1079  SchlachUhiere ,  nämlich 
869  Rinder,  5Eäber,  1  Ziege  und  204  Schweine,  trichinös 
79  Schweine,  von  denen  al^r  nur  13  in  Sachsen  geworfen, 
bez.  gemästet  waren,  und  10  Hunde.  In  Elsterberg  er- 
krankten 21  Personen  nach  Oenuss  einer  Wurstsuppe, 
die  in  Fäulniss  übergegangen  war.  Es  folgen  nähere 
Ausführungen  über  Untersuchungen  sonstiger  Nahrungs- 
mittel in  Leipzig  und  über  die  Milchoontrole  in  Leipzig, 
Dresden,  Chemnitz,  über  Controle  von  Bierdruckappa- 
raten u.  dgl.  in  verschiedenen  Orten,  über  die  neuen 
Trinkwasserleitungen  der  Stadt  Meerane  (aus  einem  Thal- 
und  einem  Flankenstrome  im  Muldenschotter),  von  Schei- 
benberg (aus  einem  vertieften  Tiefrohrbrunnen),  von 
Hainichen  (aus  Quellen  oberhalb  des  8 — 9  km  entfernten 
Dorfes  Langenstriegis).  In  Marienberg,  welches  ein  sehr 
COi-reiches  Leitungswasser  hat,  wurde  der  Ersatz  der 
meist  aus  reinem  Blei  gefertigten  Hausleitongsrohre,  aus 
denen  bei  längerem  Stehen  oft  kleine  Bleimengen  in  das 
Wasser  übergingen,  durch  Bleimantelrohre  veranlasst; 
für  Chemnitz-Land  wurde  eine  Brunnenordnung  erlassen, 
in  Dresden-Land  eine  Brunnenuntersuchung  in  grösserem 
Umfange  angestellt 

Es  folgen  Berichte  über  Bau-  und  Wohnungs- 
polizei und  über  Beinhaltung  von  Wasser,  Boden, 
Luft. 

Die  früher  zu  Beschwerden  Anlass  gebende  Ein- 
leitung von  Jauche  in  die  Elbe  oberhalb  Cotta  wurde  in 
das  tiefe  Wasser,  60  m  vom  Ufer  entfernt,  gelegt ;  Tabellen 
berichten  über  die  Eibwasserverunreinigung.  Weiter 
wird  über  die  Leipziger  Dünger-Export-Aktiengesell- 
schaft, über  die  Grossenhainer  Abfuhrverhältnisse,  über 
die  Kläranlage  bei  den  Aborten  eines  Schulhauses  in 
Auerbach,  über  die  mehrfach  in  Dresden  geprüften  Leh- 
mann-Neumayer^ sohen  Kläranlagen,  über  die  städtische 
Kläranlage  für  Sohlenssenwässer  auf  der  Staxwiese  zu 
Leipzig,  über  Elsterregulirungsarbeiten  in  Plauen  u.  A. 
mehr  berichtet 

Im  Capitel  über  gewerbltehe  Oesundheüpfleffe 
interessiren  besonders  Bleierkrankungen  in  Dresden, 
Borna  (Töpfereien),  in  Sebnitz  (BlumenblAtter- 
fabriken)  u.  A«  Bezüglich  der  Schulgesundheit- 
pflege wird  zunächst  die  neue  Peetalozzischule  in 
Qlauchau  (u.A.  mit  Lehrräumen  fürHaushältungs- 
nnterricht  und  Handfertigkeitunterricht)  geschil- 


112 


Jahresberioht  d.  k.  sSohs.  Lande8*Me(L-GolleginmB. 


dort ;  bemerkenswerth  waren  die  den  lAokroth'Bchen 
Schulbänken  daselbet  von  Omtseh  nachgebildeten 
Sohulb&nke ;  ferner  sind  die  Schulbrausebider  dort 
und  in  Plauen  erwflhnenswerth.  Sohulirste  waren 
vorhanden,  bez.  wurden  neu  eingestellt  in  Lenge- 
feld und  Uarienberg,  Satzung  und  Bübenau  (Med.- 
Bez.  Marienberg)  und  bestanden  sonst  in  Leipzig, 
Beiohenbaoh,  Dresden,  Chemnitz  (9  je  3  Schulen), 
Döbeln  und  Freiberg;  in  Glauchau  wurden  für 
schwachbefähigte  Schüler  Hülfskiassen  eingerichtet, 
an  verschiedenen  Orten  Feriencolonioi  entsandt. 
Es  folgen  Ausführungen  über  das  Ziehhindenoesm 
in  Leipzig,  Dresden,  Chemnitz,  Plauen  i.  Y.  und 
Zwickau. 

Für  die  Schuizpoekewwnpfung  wurden  zur 
Lymphegewinnung  in  der  Anstalt  in  Dresden  122, 
in  Leipzig  25  Thiere  eingestellt. 

Von  162440  impfpflichtigen  Erstimpflingen  warden 
113626  —  84.56*/«  (gegen  190083.93«/.),  darunter  96^2«/, 
(gegen  96.0«/o)  mit  Erfolg,  von  94022  Wiedehmpflingen 
98.11«/o  (gegen  98.11»/«),  darunter  94.1Vo  (gejgen  94.0»/o) 
mit  Ei-folg  wiedergeimpft,  und  zwar  aassohliesslich  mit 
Thierlymphe. 

Die  nächsten  Capitel  befassen  sich  mit  Armen- 
häusern, Gefängnissen,  Straf-  und  Besserungs- 
anstalten, u.  A.  der  Landeserziehungsanstalt  für 
sittlich  geföhrdete  Kinder  zu  Bräunsdorf,  mit  Be- 
gräbnisswesen und  Oiftpolizei.  Nach  den  dann 
folgenden  Mittheilungen  über  Kuirpfuacherei  und 
OeheimmiUelweam  standen  1957  Aerzten  945  Kur- 
pfuscher (71.5®/o  männliche  und  28.5^/o  weibliche) 
gegehüber ;  die  Kurpfuscher  waren  besonders  Weber, 
Barbiere,  Kaufleute,  Strumpfwirker,  Schuhmaoher, 
Handelsleute,  Schneider,  Handarbeiter  u.  s.  w.  Es 
folgen  bemerkenswerthe  Einzelheiten  über  einzelne 
Fälle.  Zur  Unterdrückung  des  Unwesens  erging 
ein  Ministerialerlass  vom  9.  April  1901,  wonach 
die  Kreishauptmannschaften  die  öfTentlichen  An- 
kündigungen beschränken  sollten. 

Dem  drüten  Absehnüte,  „das  Medicinalpersonal 
und  die  HeüansüUUn*',  sei  Folgendes  entnommen. 

Neben  1954  Aerzten  zu  Ende  des  Berichtsjahres 
(gegen  1905  des  Vorjahres)  wären  134  (121)  Zahnärzte 
und  3  (3)  Wundärzte  voriianden.  Apotheken  waren  304 
(297)  vorhanden,  von  denen  91  revidirt  wurden,  darunter 
17  mit  vorzüglichem,  37  mit  sehr  gutem,  26  mit  gutem, 
9  mit  genügendem  und  3  mit  ungenügendem  Erfolge; 
4  Aerzte  er^elten  die  Erlaubniss  zur  Einrichtung  ärzt- 
licher Hausapotheken.  Oegen  Drogisten  u.  dgl.  musste 
vielfach  vorgegangen  werden.  Ferner  wurden  119  Mineral- 
wasserfabriken revidirt,  worüber  Näheres  mitgetheilt  ist. 
Hebammen  waren  am  Ende  des  Jahres,  in  dem  22  starben, 
74  in  den  Rahestand  traten,  19  in  andere  Stellen  versetzt 
und  111  neu  angestellt  warden,  1870  (gegen  1860)  vor- 
handen. An  öffentlichen  Krankenhäusern  bestanden  147 ; 


138  derselben,  welche  Berichte  einreichten,  verfügten 
zusammen  über  8711  Betten,  und  zwar  32  über  mehr  als 
je  60  Betten.  Verpflegt  wurden  57502  Kranke,  bez. 
59529  Krankheitfälle ;  es  sind  hierüber  nach  versohiedenen 
Gesichtspunkten  aufgestellte  statistische  Tabellen  bei- 
gegeben. Neben  den  öffentlichen  Anstalten  waren  138 
Privatkrankenanstalten  vorhanden.  In  65  derselben  mit 
über  je  10,  zusammen  mit  2615  Betten  wurden  17635  Kr. 
verpflegt.  Auch  hierüber,  wie  über  die  Vorkommnisse 
der  Landeshospitäler,  der  Landesblindenanstalt  zu  Dres- 
den, der  Lungenheilstätten  u.  dgl.  mehr  folgen  Sonder- 
ausführungen. 

In  die  4  Landes-,  Heil-  und  Pflegeanstalten  für  Geistee- 
kranke zu  Sonnenstein,  Untergöltzsoh ,  Zschadrass  und 
Hubertnsburg,  die  Pflegeanstalt  Coiditz,  sowie  die  Hefl- 
und  Pflegeanstalt  für  Epileptische  zu  flochweitzschen, 
die  zusammen  das  Bericht^ahr  mit  4695  Kranken  be- 
gannen, wurden  956,  davon  neu  887  aufgenommen.  Im 
Allgemeinen  kommen  17.5%  Geisteskruike  und  3.5*/t 
Epileptische  auf  je  100000  Einwohner;  männliche  Kranke 
waren  dabei  51.4o/o,  weibliche  48.6%.  Aus  den  folgoideD, 
von  Tabellen  begleiteten,  näheren  Ausführungen,  auf 
deren  Einsicht  im  Originale  übrigens  hingewiesen  wird, 
sei  hervorgehoben,  dass  bei  der  Epileptikeranstalt  Hoch- 
weitzschen  eine  landwirthschaftliche  Colonie  (Höcken- 
dorf)  für  20  Kranke  eingerichtet  wurde,  dass  Sonnenstein 
eine  neue  Wasserversorgung  erhielt,  die  auch  in  Unter- 
göltzsoh und  Hubertnsburg  verbessert,  bez.  quantitativ 
ergiebiger  gestaltet  wurde.  Aus  der  Behandlung  sei  die 
vielfache  Bettbehandlung,  der  auch  in  üoohweitzsohen 
die  neu  eingelieferten  Epüeptiker  fast  ausnahmelos  zuerst 
unterzogen  werden,  hervorgehoben ;  auch  die  Dauerbäder 
werden  bei  geeigneten  Kranken  gerühmt  Es  folgen  dann 
Mittheilungen  aus  der  Irrenstation  des  Männerzuchthaoses 
Waldheim,  der  psychiatrischen  und  Nervenklinik,  wie 
dem  nunmehr  geschlossenen  Irren  -  Siechenhause  za 
Leipzig  und  der  von  dieser  Stadt  neu  errichteten  Irren- 
und  Siechenanstalt  Dösen;  dieselbe  liegt  auf  einem  23  ha 
grossen  Gelände  an  der  Strasse  von  Probsthaida  nach 
Wachau,  kostete  einschUeeslich  Grundstück  4616232  Mark 
und  hat  in  der  Irrenabtheilung  648  Betten.  Weiter  wird 
dann  über  das  Stadtirrenhaus  zu  Dresden,  die  Privat- 
irrenanstalten Nencoswig,  Möckern,  Leipzig-Thonbeii^, 
die  Landeserziehungsanstalten  zu  Grosshennersdorf  und 
Nossen  und  die  Blödenanstalten  zu  Sohland  a.  £.  und 
Siegmar  berichtet.  Das  letzte  Capitel  bringt  statistische 
Angaben  über  die  Badeorte  Elster,  Warmbad  Wolkea- 
stein,  Wiesenbad,  Schandan,  Oppelsdorf,  Linda  bei  Paosa, 
Marienborn  bei  Schmeck  witz  und  CVybin,  sowie  über  die 
Stadtbäder  in  Zittau  und  Glauchau,  welches  letztere  neu 
eröfbet  wurde. 

Der  Anhang  enthält  statistische  Tafeln  über 
Fruohtbarkeit-  und  Sterbliohkeitverhäitniaae,  über 
WoofaenbetttodesfiUle  und  auaaerdem  den  Wortlaut 
der  wichtigsten  Gesetze  und  Verordnungen  des 
Beriohtjahres.  OrtS'  iwd  Saehregister,  die  im  Gegen- 
sätze zu  den  Generalberiditen  mancher  anderer 
Staaten  beigegeben  sind,  erleichtern  in  dankens- 
werther  Weise  das  Zurechtfinden  in  dem  bedeu- 
tungsvollen Quellenwerke. 

B.  Wehmer  (Berlin). 


Für  die  R<dakUon  verantwortlich :  Dr.  P. 4,  MSkta  in  Lelptlg. 
Draek  Ton  Waller  Wlgaad  in 


Verlag  von  8.  Hlrael  in  Leipil«. 


Jaßr6u($etr 


der 


in^  mb  «ttffföttMfcßen  gefamm^en  (Hte^iein. 


BcL  280. 


1903. 


Heft  2. 


A.  Originalabhandlungen  und  Uebersichten. 

Gegenwärtiger  Stand  der  Bestrebungen  zur  Errichtung  von 

Volksnervenheilstätten. 

Von 
Oberarzt  Dr.  Bresler 

in  Lublinitz  (Schi.). 


Die  Fürsorge  fQr  minderbemittelte  und  für 
arme  Nervenkranke  ist  in  diesem  Jahre  durch  ein 
erfreuliches  Ereigniss  um  ein  gutes  Stück  weiter- 
gekommen :  die  Provinz  Hannover  hat  eine  Öffent- 
liche Nervenheilanstalt  errichtet  —  die  erste  dieser 
Art  in  Deutschland.  Öerade  in  der  Zeit,  wo  diese 
Zeilen  in  Druck  gehen,  findet  die  Eröffnung  der 
hannoverschen  Provinzial-Heilanstalt  für  Nerven- 
kranke statt 

Die  Entwiokelung  dieses  Theiles  der  Wohlfahrt- 
pflege hat  zwei  Wegstrecken  hinter  sich.  Die  erste 
führt  durch  eineBeihe  literarischer,  vorbereitender 
Arbeiten  und  Erörterungen,  durch  mündliche  Ver- 
handlungen auf  Congressen  über  die  Nothwendig- 
keit  von  Volksnervenheilstätten.  Das  zweite  Sta- 
dium, der  Weg  zur  Tbat,  war  schon  schwieriger. 
Hier  spielt  das  leidige  Qeld  seine  Rolle.  Die  frei- 
willigen Geber  sind  seit  10 — 15  Jahren  in  hohem 
Qrade  —  abgesehen  von  der  Ausnutzung  durch 
streberische  Denkmalsucht  —  durch  die  Lungen- 
heilstätten in  Anspruch  genommen.  Dem  Staate 
liegen  gesetzliche  Verpflichtungen  zur  Fürsorge  für 
unbemittelte  Nervenkranke  nicht  ob;  die  Organe 
der  Arbeiterkrankenfürsorge  —  die  Landesversiche- 
rungsanstalten  —  verhielten  sich  bisher  der  Frage 
gegenüber  in  der  Mehrzahl  reservirt  Vor  Allem 
fehlte  es  an  dem  richtigen  Vorbilde  einer  Volks- 
nervenheilstätte,  an  einem  Muster.  Dieses  ist  im 
Jahre  1899  in  der  Anstalt  „Haus  Schünow^*  erstan- 
den. Etwa  3  Stunden  von  Berlin,  an  der  von 
Zehlendorf  nach  der  Kreisstadt  Teltow  führenden 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  3. 


Chaussee  in  anmuthiger  Landschaft  gelegen,  ver- 
dankt dieses  Institut  seine  Entstehung  ursprüng- 
lich einem Anstosse,  welchen  1897  Prof.  Oppen- 
heim in  Berlin  demBanquier  Berl  (ebendaselbst) 
gegeben  hatte,  als  dieser  ihn  wegen  Verwendung 
einer  Familienstiftung  um  Bath  fragte.  M  ö  b  i  u  s 
wurde  darauf  als  Sachverständiger  zugezogen ;  er 
sollte  auch  die  Leitung  des  Unternehmens  selbst 
führen,  lehnte  es  jedoch  ab  und  lenkte  die  Auf- 
merksamkeit der  Herren  auf  Geh.  San.-Rath  Dr. 
Laehr,  der  ebenfalls  über Stiftungscapitalien  ver- 
fügte. Durch  das  Zusammengehen  von  Laehr 
und  Berl  ist  die  Anstalt  „Haus  SchOnow*'  dann 
bald  begründet  worden.  Etwa  gleichzeitig  wurde 
ein  Verein  „Heilstätte  für  Nervenkranke,  Haus 
Schönow*'  in's  Leben  gerufen,  der  Ende  1902 
487  Mitglieder  umfasste  (Ende  1901  circa  454, 
darunter  119  immerwährende  mit  einer  G^esammt- 
leistung  von  344610  Mk.  in  baar  und  335  mit 
einer  jährlichen  Beitragsumme  von  9416  Mk.). 
Die  Alters-  und  Livalidität- Versicherungsanstalt  zu 
Berlin  gewährte  eine  erststellige  Hypothek  von 
200000  Mk.  zu  einem  Zinssatz  von  3^^/^.  In  den 
ersten  3  Jahren  ihres  Bestehens  hat  die  Heilstätte 
circa  1200  Kranke  verpflegt  bei  einem  täglichen 
Bestände  von  durchschnittlich  29  Kranken.  Man 
ist  im  Begriffe,  die  Anstalt  auf  einen  Bestand  von 
100  Plätzen  zu  erweitem.  „Die  Anstalt  soll  ledig- 
lich der  Wohlthätigkeit  dienen,  alle  etwaigen  Ein- 
nahmen werden  also  ausschliesslich  zum  Besten 
der  Heilstätte  verwendet^^  Ueber  der  Anstalt 
15 


114 


B realer,  Stand  der  Bestrebungen  zur  Bnichtung  von  Yolksneryenheilstfttten. 


steht  das  aus  den  Yereinsmitgliedern  gew&hlte 
Curatorium,  der  geschftftführende  Vorstand  und 
der  Direktor,  der  zugleich  erster  Arzt  der  An- 
stalt ist 

Mit  der  Errichtung  der  hannoverschen  Pro- 
vinzialnervenheilstätte  „Rasemühle^*  bei  Göttingen 
beginnt  das  dritte  Stadium  in  der  Entwickelung 
der  Fürsorge  fdr  unbemittelte  Nervenkranke :  die 
Anerkennung  der  Nothwendigkeit  solcher  Sanato- 
rien seitens  eines  öffentlichen  Yerwaltungskörpers 
und  der  von  ihm  vertretenen  gesetzgeberischen  Ver- 
sammlung. Der  anregende  Gedanke  ging  hier  von 
Prof.  Cr  am  er  in  Göttingen  ^)  aus.  Als  die  han- 
noversche Provinzial- Verwaltung  lediglich  zwecks 
Wasserversorgung  fQr  die  Provinzial- Irrenanstalt 
ein  grösseres,  an  Quellen  überaus  reiches  Grund- 
stück erwerben  musste,  machte  er  dem  Landes- 
direktor von  Hannover,  Lichtenberg,  den  Vor- 
schlag, dieses  übrigens  6  km  von  der  Irrenanstalt 
entfernte  Terrain  gleichzeitig  zur  Errichtung  einer 
Nervenheilstfttte  zu  ver werthen.  Gramer  begeg- 
nete bei  Lichtenberg  und  den  anderen  Herren 
der  Provinzial- Verwaltung  vollstem  Verständnisse 
und  wohlwollender  Würdigung  seines  Planes,  der 
nun  nach  allseitiger  verwaltungstechnischer  Bear- 
beitung und  Ausgestaltung  (eine  gesetzliche  Ver- 
pflichtung zur  üebemahme  der  Behandlung  und 
Verpflegung  Nervenkranker  seitens  der  Provinzen 
besteht  ja  nicht),  und  nachdem  noch  Gramer 
selbst  in  dem  diesjährigen  hannoverschen  Pro- 
vinzial -  Landtage  die  prophylaktische  Bedeutung 
der  Volksnervenheilstfttten  für  die  Verhütung  von 
Geisteskrankheiten  eben  so  überzeugend,  wie  ein- 
dringlich dargethan  hatte,  mit  grosser  Majorität 
von  genanntem  Landtage  angenommen  wurda') 


Auch  die  Stadt  Frankfurt  a.  M.  beabsichtigt 
eine  Heilstätte  fQr  Nervenkranke  (Oommunal-  und 
Kassenkianke,  ausserdem  für  selbstzahlende)  zu 
begründen  und  hat  bereits  die  stattliche  Summe 
von  400000  Mk.  zum  Bau  von  6  Villen  ausgesetzt 
Gegenwärtig  ist  man  im  Begriffe,  zunächst  zwei 
Pavillons  für  je  25  Nervenkranke  zu  errichten. 


1)  Gramer,  Die  Prophylaxe  in  der  Psychiatrie, 
P8ych.-neurol.  Wchnschr.  V.  3. 1903. 

s)  Aus  den  ,  VorläufigeD  BestimmuDgen  über  die  Auf- 
nahme von  Patienten  in  das  Provinzial-Sanatorium  für 
Nervenkranke  Rasemüßäe  und  Entlassung  aus  dem  Sana- 
torium*^ sei  Folgendes  hier  mitgetheilt : 

§  1.  Die  Anträge  auf  Aufnahme  in  das  Sanatorium 
sind  an  die  Direktion  des  Sanatorium  zu  richten. 

Ueber  die  Anträge  entscheidet  der  Direktor  und  in 
dessen  Vertretung  der  Oberarzt  des  Sanatorium. 

§  2.  Geisteskranke,  Epileptische,  Selbstmordsüch- 
tige,  sowie  an  ansteckenden  Krankheiten  Leidende  dürfen 
nicht  aufgenommen  werden. 

§  3.  Den  Anträgen  sind  diejenigen  Unterlagen  bei- 
zufügen, welche  nach  Lage  des  Falles  erforderUch  sind, 
um  dem  Direktor  die  Bildung  eines  Urtheils  über  die 
Persönlichkeit  und  den  Gesundheitzustand  des  Angemel- 
deten zu  ermöglichen,  insbesondere  erforderlichen  Falls 
FersonalauBweispapiere,  ärztUche  Berichte  u.  s.  w. 

§  4.  ...  Das  Pflegegeld  beträgt  z.  Z.  für  die  1.  Klasse 
täglich  4  Mk.  und  für  die  11.  Klasse  täglich  2.50  Mk. 
Kostspieligere  Arzneimittel  und  Nährpräparate,  sowie  über 
die  allgemeine  Beköstigung  hinausgehende  Nahrungs- 
mittel O^eine,  Malzbiere  u.  s.  w.)  sind  besonders  zu  be- 
zahlen . . . 

§  5.  Kleidung  und  Leibwäsche  wird  anstaltseitig 
nicht  gewährt,  sondern  muss  von  den  Patienten  in  sau- 
berem Zustande  mitgebracht  und  unterhalten  werden. 


§  6.  Die  Patienten  werden  auf  ihren  Antrag  jeder- 
zeit entlassen. 

§  7.  Der  Direktor  und  in  seiner  Vertretung  der 
Oberarzt  ist  berechtigt,  Patienten  zu  entlassen,  welche 
der  Hansordnung  zuwiderhandein  oder  aus  anderen  Grün- 
den als  für  den  Aufenthalt  in  dem  Sanatorium  nicht 
geeignet  sich  darstellen  oder  fällige  Zahlungen  nicht 
feisten« 

Aus  dem  vorläufigen  Reglement: 

Zweck  und  Bestimmung  der  AnstctU. 

§  1.  Der  Zweck  des  Sanatorium  ist  die  Heilung  und 
Behandlung  von  Nervenkranken  und  nervös  Erschöpften. 

Die  Aufnahme  von  Geisteskranken,  Epileptikern  und 
Selbstmordsüohtigen  ist  ausgeschlossen. 

Oberaufsiehi, 

§  2.  Die  Oberaufoicht  über  das  Sanatorium  führen 
der  Provinzialausschuss  und  das  Landesdirektorium  in 
Gemässheit  der  Bestimmungen  der  Provinzialordnung 
vom  7.  Mai  1884. 

Dtrektion, 

§3.  Zur  unmittelbaren  Leitung  der  Anstalt  wird  ein 
Direktor  und  zu  dessen  Vertretung  ein  Oberarzt  bestellt 

§  4.  Der  Direktor  ist  verpflichtet,  das  Landesdirek- 
torium von  dem  Stande  der  Angelegenheiten  der  Anstalt 
in  Kenntniss  zu  erhalten. 

§  5.  Die  Annahme  und  Entlassung  des  nicht  mit 
Beamten-Eigenschi^  angestellten  Personals  der  Anstalt 
erfolgt  durch  den  Direktor.  Er  hat  die  Gehaltsätze  des- 
selben unter  Beachtung  der  dieserhalb  geltenden  Bestim- 
mungen zu  regeln  und  darüber  zu  wachen,  dass  untaug- 
Uche  Personen  rechtzeitig  aus  dem  Dienst  entfernt  werden. 
Alte,  verdiente,  dienstunfähig  gewordene  Personen  sind 
dem  Landesdirektorium  behuf  Gewährung  einer  Unter- 
stützung zu  empfehlen. 

§  7.  Dem  Direktor,  sowie  seinem  Vertreter  liegt  ob, 
über  die  Aufrechterhaltung  der  Ordnung  und  Disciplin 
in  der  Anstalt  nach  den  in  der  Hausordnung  und  den 
Dienstanweisungen  enthaltenen  oder  sonst  darüber  zu 
erlassenden  Vorschriften  zu  wachen.  Abweichungen  und 
üeberschreitangen  sind  je  nach  den  Umstanden  und  der 
Grösse  des  Vergehens  zu  verweisen  oder  zu  ahnden. 

Dem  unteren  Pflege-  und  Dienstpersonal  gegenüber 
steht  dem  Direktor  und  in  seiner  Vertretung  dem  Ober- 
arzte die  Befugniss  zu,  Verweis,  Entziehung  des  regel- 
mässi|;en  Urlaubes,  Geldstrafen,  Dienstkündigung  und 
sofortige  Dienstentiassung  zu  erkennen. 

Bestrafungen  des  übrigen  Personals  der  Anstalt  Von 
gerichtlich  zu  ahndenden  Vergehen  oder  Verbrechen  ist 
den  zuständigen  Behörden  unter  gleichzeitiger  Benach- 
richtigung des  Landesdirektorium  Anzeige  zu  machen. 

Personal  der  Anstalt, 

8  8.  Die  Dienstobliegenheiten  der  Beamten  und  des 
sonstigen  Personals  der  Anstalt  richten  sich  nach  den 
dieserhalb  erlassenen  Dienstanweisungen. 

Insoweit  für  das  untere  Dienstpersonal  schriftiiche 
Anweisungen  höheren  Orts  nicht  erlassen  sind,  ertheilt 
der  Direktor  oder  in  seiner  Vertretung  der  Oberarzt  die 
erforderlichen  Anweisungen  mündlich  oder  schriftlich. 

Gegen  Verfügungen  ihrer  Vorgesetzten  haben  die 
Beamten  und  das  sonstige  Personal  das  Recht  der  Be- 


B realer,  Stand  der  Bestrebungen  zur  Errichtung  von  Volksneryenheilstätten. 


115 


In  Badm  hat  die  NervmheilstäUenbeiDegung 
nach  der  Anregung  durch  die  grossherzogl.  Regie- 
rung und  der  Ausarbeitung  dieser  Frage  in  der 
bekannten  Denkschrift  über  dm  Stand  und  die 
künftige  OestaUung  der  Irrenfurscrge  in  Baden,  ins- 
besondere durch  Öeh.-R  Dr.  Schule  in  Illenau, 
insofern  einen  gewissen  Stillstand  erfahren,  als 
staatlicherseits  keine  Mittel  fCLr  diese  Zwecke  ver- 
fügbar gemacht  werden  konnten.  In  den  Ver- 
handlungen des  Abgeordnetenhauses,  in  denen  die 
Neuherstellung  zweier  Landes-Irrenanstalten  be- 
schlossen wurde,  hat  man  das  dringende  Bedflrf- 
niss  einer  Nervenheilstätte  zwar  auch  allgemein 
aDorkannt,  aber,  mit  Ausnahme  «ine«  Abgeordneten, 
doch  der  Trinkerheilstfttte  den  Yorrang  zuerkannt. 

Die  Fachärzte  Hess  aber  begreiflicher  Weise 
die  Frage  der  Nervenheilstätten  nicht  mehr  ruhen. 
Anstaltarzt  Dr.  Fuchs  in  Emmendingen,  Dr.  Neu- 
mann in  Karlsruhe  und  Dr.  Determann  in  St. 
Blasien  haben  sich  um  die  Popularisirung  der  Idee 
verdient  gemacht  Von  Dr.  Fuchs  wurde  ein 
Aufruf  an  die  Oeffentlichkeit  gerichtet,  um  weitere 
Kreise  auch  für  die  praktische  und  materielle  Bei- 
hfilfe  zu  gewinnen. 

Im  Uebrigen  befindet  sich  die  Bewegung  noch 
im  Stadium  der  Vorbereitungen,  üeber  die  schliess- 
liche  Ausgestaltung  ist  noch  nichts  Bestimmtes  in 
die  Oeffentlichkeit  gedrungen. 

Die  Regierung  dürfte  der  Bewegung  nach  wie 
vor  wohlwollend  gegenüberstehen  und  sich  auch 
zu    eventueller    materieller  Unterstützung  eines 


schwerde  an  das  Landesdirektoriam  oder  den  Direktor, 
je  nachdem  die  beschwerende  Verfügung  von  dem  Direktor 
oder  einem  Untergebenen  desselben  ausgegangen  ist. 

Kassen-  und  Beehnungswesen, 

§  9.  Die  Kasse  und  das  Rechnungswesen  des  Sana- 
toriam  steht  bei  oberer  Leitung  des  Direktors  luter  un- 
mittelbuer  Aufsicht  eines  von  dem  Provinzialansschusse 
zu  bestimmenden  Provinzial-Beamten ,  welcher  für  die 
genaue  Beachtung  der  für  die  Kassen-  und  Rechnungs- 
führung gegebenen  Vorschriften  verantwortlich  ist. 

Wegen  der  Revision  der  Kasse  und  Rechnungslegung 
gelten  die  für  die  Provinzial-Heil-  und  Pflegeanstalt  Oöt- 
ÜDgen  maassgebenden  Vorschriften. 

Aufnahme  und  Entlassung  der  Kranken, 

§  10.  Die  Aufnahme  von  Patienten  in  das  Sanatorium 
erfolgt  nur  auf  Antrag  derselben.  Den  Aufgenommenen 
steht  es  jederzeit  frei,  das  Sanatorium  zu  verlassen. 
Patienten,  welche  unter  Vormundschaft  oder  elterlicher 
Gewalt  stehen ,  werden  nur  auf  Antrag  ihrer  Vertreter 
aufgenommen  und  auf  deren  Antrag  jederzeit  entlassen. 
Im  Uebrigen  gelten  für  die  Aufnahme  und  Entlassung 
der  Patienten  die  von  dem  Provinzialansschusse  zu  er- 
lassenden Bestimmungen. 

Behandlung  und  Beschäftigung  der  Patienten, 

§11.  Die  Behandlung  der  Patienten,  welche  von 
dem  Oberarzte  nach  Einvernehmen  mit  dem  Direktor 
geleitet  wird,  richtet  sich  nach  den  Grundsätzen  der 
modernen  Nervenheilkunde. 

Auf  eine  entsprechende  Beschäftigung,  sowie  Unter- 
haltmig  und  Erheiterung  durch  Spiel,  körperliche  Uebun- 
gen  u.  s.  w.  ist  besonders  Bedacht  zu  nehmen. 


sonst  sicher  und  zweckmässig  fundirten  Unter- 
nehmens bereithalten. 

Der  augenblickliche  Stand  der  Nervenheil- 
stättenangelegenheit  in  Baden  ist  der,  dass  zu- 
nächst die  Orossh.  Regierung,  die  die  Verpflichtung 
zur  Staatshülfe  im  Principe  anerkannt  hat,  die 
Bewegung  moralisch  fSrdert  und  später  auch 
finanziell  unterstützen  will.  MaxNeumann  in 
Karlsruhe  hat  von  der  Landesversicherungsanstalt 
die  Zusicherung  eines  Darlehens  erhalten.  Auch 
andere  Aerzte  sind  schon  vorbereitend  thätig  ge- 
wesen. Für  die  Organisation  sind  vorbereitende 
Schritte  bereits  geschehen.  Noch  das  laufende  Jahr 
dürfte  weiteres  bringen. 

In  der  Rheinprovinz,  wo  vor  einer  Reihe  von 
Jahren  Pelman,  Peretti^)  und  Hoffmann*) 
für  die  Errichtung  von  Nervenheilstätten  eingetreten 
sind,  hat  der  „Bergische  Verein  für  Gemeinwohl", 
neuerdings  die  Ausführung  dieser  Idee  in  Angriff 
genommen.  Nach  einer  eingehenden  Berathung 
des  Vereins  im  März  1903,  woran  auch  die  Ver^ 
treter  der  Staats-  und  Provinzialbehörde  theil- 
nahmen  und  in  der  Peretti,  Direktor  der  rhei- 
nischen Provinzial- Irrenanstalt  Orafenberg,  vom 
volkshygieinischen,  prophylaktischen  Standpunkte 
die  Nothwendigkeit  der  Errichtung  von  Volks- 
nervenheilstätten  beleuchtete,  wurde  zu  diesem 
Zwecke  die  Bildung  einer  Qesellschaft  mit  be- 
schränkter Haftung  als  Trägerin  des  Unternehmens 
beschlossen.  Diese  Oesellschaftform  hatte  sich 
nämlich  bei  den  bergischen  Lungenheilstätten  auf 
das  Beste  bewährt.  Die  rheinische  Landes- Ver- 
sicherungsgesellschaft leiht  Geld  (480000  Mk.)  zu 
einem  massigen  Zinsfusse  und  ohne  Zinsgarantie, 
während  der  Rest  der  auf  600000  Mk.  ver- 
anschlagten Kosten  der  Erbauung  der  Anstalt  durch 
Zeichnungen  aufgebracht  werden  wird.  Wie  gross 
das  Bedürfniss  für  Nervenheilstätten  z.  B.  in  der 
Rheinprovinz  ist,  ergiebt  sich  daraus,  dass  im 
Jahre  1902  von  der  Landes- Versicherungsanstalt 
333  nervenkranke  Frauen  und  163  eben  solche 
Männer  in  verschiedenen  Heilstätten  untergebracht 
worden  sind. 

Von  weiteren  Unternehmungen  sei  der  geplan- 
ten „Colonie  Friedau'^  gedacht,  einer  offenen  Nerven- 
heilanstalt (mit  landwirthschaftlichem  Betriebe, 
besonders  Gartenarbeit),  deren  Gründung  von 
MObius,  Grohmann,  Bleuler  und  Ringier 
mit  Unterstützung  zahlreicher  Aerzte  und  Nicht- 
ärzte  in  die  Wege  geleitet  ist,  und  zwar  in  der 
Form  einer  Aktiengesellschaft  Die  Anstalt  soll 
in  einem  landschaftlich  günstig  gelegenen  Acker- 
gute in  der  Schweiz  eingerichtet  und  so  betrieben 
werden,  dass  sie  ihre  Bedürfnisse  so  viel  wie  mög- 


*)  Peretti,  Ueber  den  Stand  der  Frage  der  Er- 
richtung von  Nervenheilstätten  und  die  Wege  zu  ihrer 
Lösung.     Allg.  Ztsohr.  f.  Psych.  LVI.  3.  1899. 

>)  Hoffmann  (Düsseldorf),  Ueber  Nothwendigkeit 
u.  Einrichtung  von  Volksheüstätten  für  Nervenkranke. 
Ebenda. 


116 


Bresler,  Stand  der  Bestrebungen  zur  Errichtung  von  Yolkfinervenheilstätten. 


lieh  selbst  befriedigt.  Letzteres  soll  durch  ein- 
fache natarliche  Lebensverhältnisse  in  der  Anstalt 
und  eine  zweckmässige  Regelung  der  von  den 
Insassen  zu  leistenden  Arbeiten  unter  Berücksich- 
tigung von  Zuwendungen  durch  Schenkung  erreicht 
werden.  Mehr  wegen  der  Ziele  als  wegen  Aehn- 
lichkeit  der  Form  muss  hier  auch  das  Kurhaus 
des  „Zfiricher  Frauenvereins  für  Massigkeit  und 
Volkswohl"  auf  dem  Züriohberge  bei  Zürich  er- 
wähnt werden.  Das  Capital  wurde  theils  durch 
Emission  von  Obligationen  (3<^/o),  theils  durch 
Schenkungen  aufgebracht,  theils  durch  Einnahme 
einer  im  Eurhause  befindlichen  (alkoholfreien) 
Restauration  verstärkt.  Jedem,  der  sich  für  der- 
artige Wohlfahrtinstitute  interessirt  und  den  der 
Weg  nach  Zürich  führt,  empfehle  ich,  dieses  Kur- 
haus aufzusuchen  und  zu  besichtigen.  Der  gross- 
artige Ausblick  auf  die  Bergriesen,  den  Züricher 
See  und  die  prächtige  Stadt  Zürich,  der  schattige 
Wald  hinter  dem  Hause  lassen  den  Ort  für  Ner- 
venkranke wie  geschaffen  erscheinen.  Mir  selbst, 
der  ich  im  Frühjahre  1902  einige  Stunden  dort 
oben  weilte,  werden  diese  unvergesslich  bleiben. 

Endlich  erwähne  ich  noch,  dass  der  grossherzog- 
lich hessische  Irrenhülfsverein ,  an  seiner  Spitze 
Ludwig,  ehemaliger  Direktor  der  Irrenanstalt 
Heppenheim,  die  Errichtung  einer  Heilstätte  nach 
dem  Muster  von  „Haus  SchOnow"  anstrebt 

Da  in  der  Angelegenheit  der  Nervenheilstätten 
die  Landes- Versicherungsanstalten  als  Instanzen 
für  das  Heilverfahren  eine  einflussreiche  Rolle  spie- 
len, so  hat  Neumann ^)  bei  ihnen  eine  Umfrage 
gehalten  über  die  Zahl  der  nervösen  Erkrankungen 
und  die  Häufigkeit  der  Anwendung  des  Heilver- 
fahrens dabei,  ferner  auch  über  die  Stellung  der 
Anstalten  zur  Heilstättenfrage.  Die  Anstalten 
von  Thüringen,  Hannover,  Rheinprovinz,  Baden, 
Königreich  Sachsen  und  Schwaben  erklärten  sich 
als  der  Errichtung  der  Heilstätten  wohlwollend 
gegenüberstehend  oder  befürworteten  sie  sogar 
entschieden ;  mit  Ausnahme  von  Baden  sagten  sie 
alle  auch  eventuelle  pekuniäre  Unterstützung  zu. 
Man  ersieht  daraus,  dass  auf  diese  Versicherungs- 
anstalten zunächst  nicht  in  vollem  umfange  bei 
der  Errichtung  von  Heilstätten  für  Nervenkranke 
zu  rechnen  und  daher  in  anderer  Weise  Fürsorge 
zu  treffen  sein  wird.  Wie  Neu  mann  anführt, 
eignen  sich  die  ländlichen  Reconvalescentenheime 
unter  günstigen  Umständen  auch  für  Nervenkranke 
und  werden  auch  von  den  Landes- Versicherungs- 
anstalten, von  denen  manche  im  Besitze  solcher 
Häuser  sind,  vielfach  dazu  benutzt.  Den  meisten 
dieser  Reconvalescentenhäuser  fehle  jedoch  jede 
ärztliche  Leitung,  zu  schweigen  von  einer  special- 
ärztlichen.    Der  Privatwohlthätigkeit  und  -luitia- 


1)  Volksheilstätten  für  Nervenkranke.  Psychiatr.- 
neurolog.  Wohnschr.  IV.  47.  1902—03.  Ebenda  Nr.  36 
auch  ein  Auszug  des  Vortrags  über  das  gleichnamige 
Thema  von  San.-R.  Wildermut h. 


tive  steht  also  noch  ein  grosses  Feld  offen.  Neu- 
mann  empfiehlt  die  Gründung  von  Heüstätten- 
vereinen  als  den  gangbarsten  Weg,  dieses  Ziel 
zu  erreichen,  ähnlich  wie  bei  „Haus  Schönow", 
„Colonie  Friedau"  und  auf  dem  Zürichberge.  Von 
einer  Angliederung  der  Heilstätten  an  Irrenanstalten 
kann  natürlich  keine  Rede  sein,  sondern  es  sind 
selbständige  Institute  anzustreben. 

Ein  grosses  Interesse  haben  an  der  Errichtung 
von  Nervenheilstätten  die  Berufsgenossenschaften. 
Zwar  handelt  es  sich  bei  den  ünfallnervenkranken 
weniger  um  die  Erankheitf ormen ,  für  die  die 
Heilstätten  hauptsächlich  bestimmt  sind,  weniger 
um  die  nervös  Erschöpften  als  um  die  nervös  Er- 
schütterten. Doch  besteht  ein  so  grosser  Unter- 
schied nicht  Denn  wenn  hier  auch  krankhafte 
Suggestionen  eine  grosse  Rolle  spielen,  wobei  der 
bewusste  oder  unbewusste  Wunsch  nach  Rente  oft 
mitspricht,  was  Neu  mann  betont,  so  giebt  es 
doch  dergleichen,  wenn  auch  anders  gerichtete 
Suggestionen  bei  den  nervös  Erschöpften  ebenfalls 
in  grosser  Masse  zu  bekämpfen.  Es  bestände 
femer  hier  der  Vortheil,  dass  die  ünfallnerven- 
kranken  ohne  grosse  Kosten  eine  lange  Beobach- 
tung unter  specialärztlicher  Aufsicht  durchmachen 
könnten  und  darauf  kommt  es  ja  häufig  a^ir  an. 
Als  Hauptsache  aber  muss  die  organisirte  Arbeit- 
gelegenheit, die  die  Unfallnervenkranken  in  den 
Nervenheilstätten  haben  werden,  in  Betracht  ge- 
zogen werden.  Freilich  eignen  sich  manche  Unfall- 
nervenkranke, die  mit  groben  Läsionen,  mehr  für 
eigentliche  Krankenhäuser  oder  Siechenanstalten. 
Etwaigen  Einwänden  gegenüber  braucht  man  nur 
auf  die  im  Jahre  1900  erfolgte  Gründung  der 
Unfallnervenklinik  der  sächsischen  Baugewerks- 
Berufsgenossenschaft  in  Stötteritz  bei  Leipzig,  ge- 
nannt „Hermann-Hauses  hinzuweisen.  Der  Leiter, 
Prof.  Windscheid*),  hat  zwar  bei  einer  Be- 
schreibung dieses  Instituts  es  als  zweckmässig  be- 
zeichnet, wenn  die  Berufsgenossenschaften  selbst 
die  Gründung  eigener  Unfallnervenkliniken  in  die 
Hand  nehmen,  aber  doch  offenbar  nur  im  Hinblicke 
darauf,  dass  diese  Kranken  sich  für  die  gewöhn- 
lichen Krankenhäuser  nicht  eignen  und  dass  Volks- 
nervenheilstätten  nicht  existiren,  denn  wenn  er 
für  derartige  Kliniken  die  nachfolgenden  sieben 
Grundsätze  glaubt  aufstellen  zu  sollen,  so  erweist 
sich  der  Unterschied  zwischen  beiderlei  Instituten 
nicht  als  so  erheblich,  dass  man  durchaus  eine 
Zersplitterung  der  Bestrebungen  zur  Fürsorge  für 
die  unbemittelten  Nervenkranken  herbeiführen 
müsste;  „Unfallnervenkranke"  giebt  es  doch  in 
gewisser  Zahl  auch  unter  den  Nervenkranken,  die 
nicht  einer  Berufsgenossenschaft  angehören.  W  i  n  d  - 
scheid  stellt  folgende  Anforderungen:  1)  Sie  dür- 
fen lediglich  Nervenkranke  aufnehmen  unter  Aus- 
schluss von  Geisteskranken.  2)  Sie  müssen  in 
Bezug  auf  Wohnung,  Kleidung  und  Essen  in  einer 


1)  AerzÜ.  Bachverst-Ztg.  Nr.  19. 1902. 


Bresler,  Stand  der  Bestrebungen  zur  Errichtung  von  Yolksnervenheilstätten. 


117 


den  Lebensgewohnheiten  des  Arbeiters  entspre- 
chenden Weise  eingerichtet  sein.  3)  Sie  mQssen 
die  Möglichkeit  einer  unausgesetzten,  zum  Theil 
von  dem  Patienten  unbemerkten  Beobachtung  be- 
sitzen. 4)  Sie  müssen  auf  dem  Princip  der 
Arbeitgelegenheit  basirt  sein.  5)  Sie  dürfen  eine 
Zahl  von  30 — 40  Patienten  nicht  überschreiten. 
6)  Sie  müssen  mit  allen  modernen  wissenschaft- 
Men  Hülfsmitteln  zur  Untersuchung  und  Be- 
handlung der  Patienten  versehen  sein.  7)  Der 
leitende  Arzt  muss  finanziell  an  der  Anstalt  unbe- 
theiligt  sein. 

Zu  1  sei  bemerkt,  dass  bei  Yolksnervenheil- 
stätten  nicht  nur  Geisteskranke,  sondern  auch  Epi- 
leptische und  vielleicht  auch  Choreatische  und 
Hysterische  mit  Krämpfen  ausgeschlossen  sein 
würden.  Punkt  2,  3,  4  und  6  würden  ohne  Wei- 
teres für  diese  Anstidten  zutreffen.  Bei  5  ist  zu 
bemerken,  dass  die  Besorgung  geeigneter  Arbeitr 
gelegenheit,  d.  h.  die  Einrichtung  eines  genügend 
vielseitigen  Arbeitbetriebes,  Land-,  Yieh-  und  Oar- 
tenwirthschaft,  Handwerkstätten  u.  s.  w.  für  eine 
Anstalt  von  nur  30 — 40  Patienten  eine  sehr  kost- 
spielige und  unrentable  Sache  sein  würde. 

Wenn  dann  u.  A.  im  „Hermann-Haus"  für  die 
Kranken  noch  völlige  Alkohol-  und  Tabakabstinenz 
Bedingung  ist,  so  trifft  dies,  wenigstens  was  den 
Alkohol  anlangt,  mit  der  Forderung  der  Autoren 
zusammen,  die  sich  über  die  Lebensweise  in  den 
Nervenheilstätten  geäussert  haben.  Einer  kleinen 
Lazarethstation  wird  die  Yolksstätte  für  Nerven- 
kranke auch  nicht  entbehren  kOnnen.  Es  wäre, 
um  die  angedeutete  Zersplitterung  zu  vermeiden, 
meines  Erachtens  dringend  zu  wünschen,  wenn  in 
dieser  Bichtung  Berufsgenossenschaften  und  Landes- 
versicherungsanstalten  Hand  in  Hand  mit  einander 
gingen;  die  Krankenkassen  müssten  sich  dann 
anschlieesen. 

Bezüglich  des  „Hermann-Hauses"  mOchte  ich 
noch  nachtragen,  dass  es  allen  Schiedsgerichten, 
Berufsgenoesenschaften  u.  s.  w.  offen  steht  und 
fOr  40  Patienten  eingerichtet  ist  Es  war  in  den 
ersten  beiden  Jahren  seines  Bestehens  mit  465  Pat 
belegt  (durchschnittlich  pro  Patient  29  Yerpfle- 
gungstage). 

Wir  müssen  nun  recapituliren,  welche  Ansichten 
über  die  Art  der  Erkrankungen,  deren  Behandlung 
die  Volksnervenheilstätten  zu  dienen  haben,  zur 
Geltung  gelangt  sind.  In  erster  Linie  sollen  die 
Nervenschwachen,  die  nervös  Erschöpften,  die 
Neurasthenischen  Aufnahme  finden.  Den  gewühn- 
lichen  Krankenhäusern  fallen  solche  Kranke  lästig, 
zumal  sie  nicht  genügend  Zerstreuung  und  ge- 
eignete Beschäftigung  für  derartige  Patienten  haben. 
Die  bestehenden  Privatnervenheilanstalten  sind  zu 
theuer  und  nur  für  Bemittelte  berechnet  Der  Be- 
handlxmg  des  Patienten  in  der  eigenen  Familie 
(d.  h.  wenn  er  eine  hat)  steht  entgegen,  dass  die 
Versetzung  in  eine  andere  Umgebung  häufig  gerade 
das  erste  Erforderniss  für  die  Anbahnung  einer 


.Heilung  bildet  Der  Umfang  der  ,Jireurasthenie^< 
ist  nun  ein  sehr  grosser  und  sehr  dehnbar ;  es  ge- 
hören dazu  einfache  Schwäche  und  leichte  Ermüd- 
barkeit des  Nervensystems;  Patienten  mit  ge- 
steigerter Reizbarkeit  („reizbarer  Schwäche"  *),  mit 
Zwangsvorstellungen,  mit  Qefühlsanomalien  und 
leichten  Verstimmungen  (selbstverständlich  nicht 
selbstmordsüchtige;  hierin  muss  grosse  Vorsicht 
obwalten).  Die  Volksnervenheilstätte  soll  ja  ein 
Vorbeugungsmittel  gegen  geistige  Erkrankungen 
sein.  Wenn  es  auf  der  einen  Seite  bewunderns- 
werth  erscheinen  muss,  wie  hartnäckig,  wie  zäh 
die  zarten  Zellen  und  Fasern  des  Nervensystems 
jahrelangen  Schädigungen  gegenüber  Stand  halten 
und  wie  sich  die  schwersten  inneren  Stürme  lange 
nur  durch  oberflächliche Qefühlsbewegungen  zuer- 
kennen geben,  so  steht  doch  auch  andererseits  fest, 
dass  bei  einer  grossen  Zahl  geistiger  Erkrankungen 
dem  Ausbruch  der  psychischen  Störung  einfache 
Stimmungs-  und  Gefühlsanomalien  voraufgegangen 
sind,  deren  Summation  und  endlicher  Effekt  eben 
dieser  geistige  Zusammenbruch  ist  Hier  sollten 
die  Volksnervenheilstätten  nicht  den  grössten 
Nutzen  stiften  können?  Es  liegt  auf  der  Hand, 
dass  eine  solche  Heilstätte  sich  leicht  in  eine  Irren- 
anstalt für  leichte  Fälle  verwandeln  kann.  Darum 
ist  es  erforderlich,  dass  für  die  Aufnahme  neben 
der  medicinischen  Diagnose  auch  der  praktische 
Oesichtspunkt :  wie  verhält  sich  der  Kranke?  zur 
Geltung  kommt:  Die  Kranken  müssen  völlig  orien- 
tirt,  lenksam  und  im  Stande  sein,  nach  den  Regeln 
der  Hausordnung  sich  zu  führen.  Sie  müssen 
Krankheitbewusstsein  und  Krankheiteinsicht  haben 
und  sich  ^iwillig  in  die  Anstalt  begeben.  Vor 
Allem  müssen  sie  keiner  besonderen  Beaufsich- 
tigung bedürfen.  Man  wird,  wenn  diese  Be- 
dingungen im  Einzelfalle  erfüllt  werden,  auch 
vielen  Hysterischen  und  Hypochondern,  ja  auch 
manchen  Beconvalescenten  von  Geisteskrankheit 
und  von  Alkoholismus  Aufnahme  gewähren  können. 
Das  Gleiche  gilt  gegenüber  der  Abgrenzung  der 
Neurasthenie,  d.  h.  der  Beschränkung  der  Auf- 
nahmen, nach  der  Seite  der  organischen  Nerven- 
krankheiten hin.  Es  wird  da  ebenfalls  auf  den 
einzelnen  Fall  ankommen. 

Ein  Ueberblick  über  die  Krankenbewegung  im 
„Hause  Schöne w^'  dürfte  hierfür  von  Literesse  sein. 
Nach  dem  Jahresbericht  pro  1902,  erstattet  vom 
ärztlichen  Direktor  der  Anstalt,  Prof.  Max  La  ehr, 
dem  auch  die  Verwaltung  der  Anstalt  übertragen 
ist,  waren  folgende  Krankheitformen  vertreten: 
1)  peripherische  Nerven-  und  Muskelkrankheiten 
bei  7;  2)  organische  Erkrankungen  des  Central- 
nervensystems  bei  56  (darunter  7  mit  Arterio- 
sderosis  cerebri,  10  mit  Hemiplegia  cerebralis, 
13  mit  Tabes  dorsalis);  3)  Neurosen  bei  395  (da- 


»)  D.  h.  jener  Form  der  Neurasthenie,  bei  der  die 
Schwäche  vorwiegend  in  krankhaft  erhöhter  Reizbarkeit 
besteht,  die  sogenannte  Nervosität 


118 


B realer,  Stand  der  Bestrebungen  zur  Errichtung  von  Yolksnervenheilstätten. 


runter  Neurasthenie  bei  210,  Hysterie  bei  96^ 
traumatische  Neurosen  bei  39,  Zwangsneurosen  bei 
10,  Neuropatbia  constitutionalis  bei  19,  Epilepsie 
bei  5,  Alcoholismus  chronicus  bei  8) ;  4)  Psychosen 
bei  95  (darunter  Melancholie  bei  16,  Hypochondrie 
bei  25,  Dementia  praecox  bei  17,  Imbecillitas  bei  12, 
Dementia  paralytica  bei  11,  Amentia  acuta  bei  3, 
Manie  bei  1  u.  A.) ;  5)  innere  und  äussere  Krank- 
heiten bei  1 1.  —  Heilerfolge  bei  1)  1.4<>/o,  bei  2)  5.8, 
bei  3)  84.9,  bei  4)  6.9,  bei  5)  l«/o.  Die  Verpfle- 
gungskosten wurden  getragen:  bei  5 3. 7 ^/o von  den 
Kranken  selbst,  bei  17.6<^/o  von  Krankenkassen, 
bei  3.7®/o  von  Berufsgenossenschaften,  bei  14.6®/o 
von  Landesversicherungsanstalten ;  bei  5.2^1^  von 
Communal- Armendirektionen ,  bei  l.l^o  ^on  der 
Dienstherrschaft,  bei  4.1<>/o  von  privater  Wohl- 
thfttigkeit.  (Statutengemäss  sind  allerdings  „alle 
Kranken,  die  an  Epilepsie,  an  ausgesprochener 
geistiger  Störung,  an  Selbstmordsucht  leiden  oder 
lediglich  einer  dauernden  Pflege  bedürfen'^,  von 
der  Aufnahme  ausgeschlossen.)  Man  ersieht  aus 
dem  Beispiel  vom  „Haus  Schönow**,  das  zu  all- 
seitiger Zufriedenheit  seinen  Zweck  erfüllt,  dass 
es  nicht  gut  ist,  sich  bei  den  Aufnahmen  allzu 
schematisch  an  die  Vorschriften  Ober  Krankheitart 
und  Heilbarkeit  zu  halten. 

Von  den  Unfallnervenkranken  sprach  ich  schon. 
Dringend  abrathen  mOchte  ichvonderprincipiellen 
Aufnahme  von  jugendlichen  Degenerirten  mit  mora- 
lischem Defekt ;  von  einigen  Seiten  ist  sie  als  zu- 
lässig erkannt  worden.  Dagegen  bin  ich  weit 
davon  entfernt,  der  Ansicht  beizutreten,  die  sich  in 
folgendem  Passus  der  Handelsregistereintragung 
seitens  der  Firma  „Rheinische  Volksheilstätten  für 
Nervenkranke,  G^ellschaft  mit  beschränkter  Haf- 
tung, mit  dem  Sitze  in  Düsseldorf*'  (siehe  oben  den 
bergischen  Verein)  ausdrückt:  „Gegenstand  des 
Unternehmens  ist  Erbauung  und  Betrieb  von  Heil- 
stätten für  tüürdige  und  bedürftige  Nervenkranke . . ." 
Wenn  man  bedenkt,  dass  unter  den  Neurastheni- 
schen.  Hysterischen  u.  s.  w.  sich  eine  grosse  Zahl 
von  Personen  findet,  deren  Krankhaftigkeit  auch 
ihr  Handeln  beeinflusst  und  es  unter  Umständen 
in  das  Zeichen  der  „verminderten  Zurechnungs- 
fähigkeit" stellt  (Affekthandlungen,  Akte  der  Ver- 
zweiflung u.  dgL),  wenn  man  bedenkt,  wie  leicht 
Personen  mit  geringem  materiellen  Halt  durch  eine 
neurasthenische  Charakterveränderung  auf  eine  ab- 
schüssige Bahn  geführt  werden,  so  wird  man  zu- 
geben, dass  jene  gegebenen  Falls  angebrachte  Ein- 
schränkung statt  in  diese  principielle  und  allgemeine 
Form  besser  in  die  eines  diskreten  Hausordnungs- 
paragraphen zu  kleiden  gewesen  wäre.  Dabei 
müsste  es  von  der  ärztlichen  Beurtheilung  ab- 
hängen, ob  Jemand  unwürdig  ist  oder  nur  scheint 
Dass  nicht  alle  Patienten  „Herr  ihrer  Handlung" 
sind,  wird  man  schon  in  Kauf  nehmen  müssen. 
Schliesslich  sollte  man  sich  doch  auch  die  schöne 
Möglichkeit  offenhalten,  ausnahmeweise  einmal  bei 
ßinem  Unwürdigen  den  Erfolg  der  Nervenheilstätten- 


behandlung  auf  sein  moralisches  Verhalten  auszu- 
probiren. 

Ueber  die  Häufigkeit  des  Vorkommens  von 
Nervenerkrankungen,  besonders  der  Art,  wie  sie 
zur  Behandlung  in  den  Heilstätten  geeignet  sind, 
brauche  ich  keine  Worte  zu  verlieren.     Mit  Rück- 
sicht auf  die  in  letzteren  zu  treffenden  Dispositionen 
ist  es  jedoch  von  Wichtigkeit,  zu  wissen,  wie  viel 
Nervenkranke  den  Alters-  und  Invaliditätanstalten 
zur  Last  liegen  und  in  welcher  Weise  für  diese 
Kranken   bisher  gesorgt  wurda     In  der  Rhein- 
provinz  waren   nach  Hoff  mann  (a.  a.  0.)  bis 
Ende  1895  an  475  Männer  und  110  Frauen  wogen 
Nervenkrankheiten  (mit  Ausschluss  der  Epilepsie 
und  Qeisteskrankheiten)  Renten  bewilligt,  fast  5% 
der  Rentenempfänger.  Am  1.  Juli  1898  waren  unter 
19368  Rentenempfängern  der  Rheinprovinz  rund 
900  Nervenkranke.     Eine   von  Hoffmann  bei 
72  grösseren  Krankenhäusern  und  einzelnen  Aerzten 
der  Rheinprovinz  gehaltene  Umfrage  ergab  (32  Kran- 
kenhäuser  und  3  Aerzte  brachten  verwerthbares 
Material  bei),  dass  in  32  Krankenhäusern  im  Jahre 
1898  1760  Nervenkranke  behandelt  wurden,  da- 
runter befanden  sich  ca.  500  Patienten,  die  ihrer 
Erkrankung  nach   für  die  Heilstättenbehandlung 
geeignet  zu  sein  schienen.     Es  lässt  sich  daraus 
leicht  ein  Schluss  ziehen  auf  die  wirkliche  Zahl 
der  vorhandenen  Nervenkranken.     Die    3  Aerzte 
schätzten  die  Zahl  ihrer  Nervenkranken  auf  zu- 
sammen 200.     Von  den  1760  Patienten  war  bei 
1523   die  Diagnose  in   verwerthbarer  Form  an- 
gegeben.    Unter  diesen  1523  nun  fielen  768  den 
Krankenkassen  zur  Last,  bei  29  zahlte  die  Invali- 
dität-, bei  99  die  Unfallversicherung  die  Kosten 
der  Verpflegung  und  Behandlung.     216  wurden 
von   ihren   Gemeinden  unterhalten,    411    waren 
Selbstzahler,  und  zwar  minderbemittelte.     Neu- 
mann (a.  a.  0.)  hat  aus  den  Jahresberichten  der 
Versicherungsanstalten  die  wichtige  Thatsache  ent- 
nommen, dass  die  Zahl  der  Rentenempfänger  unter 
den  Nervenkranken  unverhältnissmässig  viel  grösser 
zu  sein  pflegt,  als  die  Zahl  der  Fälle,  in  denen  ein 
Heilverfahren  eingeleitet  wurde.     Für  die  Landes- 
versicherungsanstalt Baden  gestaltet  sich  das  Ver- 
hältniss  zwischen  Heilverfahren  undlnvalidisinmg 
in  toto  wie  2 : 3,  für  die  Nervenkranken  ^)  wie  2 : 7, 
hingegen  für  die  Lungenkranken  wie  2:11     Wäh- 
rend femer,  wie  ebenfalls  Neu  mann  festgestellt 
hat,  bei  den  Heilverfahren  erst  auf  10  Tuberkulöse 
1  Nervenkranker  kommt,  entfällt  bei  den  Renten- 
empfängern bereits  auf  jeden  zweiten  Tuberkulösen 
ein  Nervenkranker.   Das  hieraus  ersichtliche  Bliss- 
verhältniss  zwischen  der  Häufigkeit  der  Renten- 
bewilligung bei  Nervenkranken  einerseits,  der  Ein- 
leitung eines  Heilverfahrens  bei  ihnen  andererseits 


>)  Wobei  Neumann  allerdings  jemals  die  Hilfte 
der  AnämiBch-ChlorotischeD  und  der  an  „Mnskelrheama- 
tismas'^  Leidenden  einschliesst,  da  man  mindestens  50V 
dieser  beiden  Erankengattungen  zu  den  «Nervösen*^ 
rechnen  könne. 


Bresler,  Stand  der  Bestrebungen  zur  Errichtung  von  Yolksnervenheilstätten. 


119 


gknbt  Neumann  nur  durch  den  Mangel  an  ge- 
eigneten Heilatfttten  fQr  solche  Kranke  erklfiren  zu 
können.  Einen  Beleg  dafür  findet  er  in  den  Yer- 
h&ltnissen  der  Landesversicherungsanstalt  Berlin, 
wo  in  den  letzten  Jahren  die  Heilverfahrenfälle  an 
Zahl  den  Bentenfällen  nicht  nur  gleich  kamen, 
sondern  sie  sogar  übertrafen:  eine  Wirkung  der 
Existenz  der  Nervenheilstätte  „Haus  Sohünow*'. 
Denn  einmal  habe  von  den  im  Jahre  1902  hier 
verpflegten  Nervenkranken  die  Stadt  Berlin  genau 
die  Hälfte  gestellt  und  dann  seien  bei  der  Landes- 
versicherungsanstalt Berlin  die  HeilverfahrenAlle 
wegen  Nervenkrankheiten  in  den  letzten  4  Jahren 
am  das  4faohe  und  darüber  gestiegen :  1897  waren 
es  53,  1901  aber  235;  „Haus  Schünow"  wurde 
1899  gegründet  Von  den  Berufsgenossenschaften 
konnte  Neumann  das  gewünschte  statistische 
Material  leider  nicht  erlangen.  Die  Statistik  des 
„Hermannhauses^'  giebt  insofern  einen  Anhalt,  als 
von  den  oben  erwähnten  466  Patienten,  die  in  den 
beiden  ersten  Jahren  dort  verpflegt  wurden,  nur 
73  nicht-reichssächsischen  Berufsgenossenschaften 
angehörten.  202  litten  an  Hysterie  (traumatischer 
Neurose),  92  an  Commotio  oerebri,  22  an  Schädel- 
bruch mit  sekundären  nervösen  Störungen  u.  s.  w. 
Es  bleibt  noch  die  wichtigste  Frage  zu  er- 
örtern: tffie  sollen  die  Nervenkranken  indenVolks- 
heilstätten  behandelt  werden?  üeberblicken  wir 
die  in  „Haus  Schönow^'  zur  Behandlung  und  Ver- 
pflegung gekonunenen  Krankheitformen,  so  leuchtet 
ranSchst  ein,  dass  es  grundfalsch  ist,  die  Nerven- 
banken unter  Umgehung  der  Heilstättenfrage  den 
Beconvalescentenhäusem  zu  überweisen.  Die  Ner- 
venheilstätten sind  als  wirkliche  Krankenhäuser  zu 
betrachten  und  mit  den  für  solche  Kranke  erforder- 
lichen medicinischen  üntersuchungs-  und  Behand- 
lungsmitteln auszurüsten,  als  Krankenhäuser  je- 
doch, die  wegen  der  Eigenart  ihrer  Insassen  be- 
sondere Vorkehrungen  und  Einrichtungen  erfordern. 
Diese  letzteren  bestehen  in  der  Oewährleistung 
einer  psychischen  Einwirkung  und  der  Möglich- 
keit, die  Kranken  in  geregelter  und  nützlicher 
Weise  zu  beschäftigen.  Hierzu  sind  nöthig  ein  land- 
wirthschaftlicher  und  Oartenbetrieb  und  verschie- 
dene Werkstätten.  Die  Arbeit  bildet  besonders  bei 
den  Neurasthenischen  und  Nervösen  einen  Theil 
der  seelischen,  wie  der  körperlichen  Behandlung. 
Eb  ist  darüber  in  letzter  Zeit  viel  geschrieben  wor- 
den und  die  einseitige  Werthschätzung  dieses 
Heilmittels  hat  sogar  das  Schlagwort  „Arbeits- 
sanatorium'' gezeitigt  Ich  möchte  nicht  auf  Alles, 
was  hierüber  zu  sagen  wäre,  eingehen,  sondern  nur 
bemerken,  dass  eine  solche  einseitige  Betonung 
weder  sachlich  gerechtfertigt,  noch  geeignet  ist, 
das  Vertrauen  der  Patienten  aus  den  mittleren  und 
niederen  Ständen  für  die  Volksnervenheilstätten  zu 
erwecken.  Die  Nervenkranken  dieser  Kreise  ge- 
koren meist  der  Oruppe  der  ,^ervös  Erschöpften*' 
an,  die  eben  in  Folge  körperlicher  und  seelischer 
Deberarbeitung  krank  geworden  sind  und  daher  in 


erster  Linie  Schonung  und  Erholung  ihrer  Kräfte 
bedürfen.  Andere  Oesichtspunkte  werden  wieder 
bei  solchen  Personen  gelten  müssen,  die  weniger 
mit  dem  Qesammtnerven-  und  -Muskelapparate,  als 
mit  einzelnen  Muskelgebieten  unter  starker  Bethei- 
ligung der  Sinnesorgane  gearbeitet  und  sich  über- 
anstrengt hatten  (Fabrik-  und  technische  Arbeiter). 
Hier  wird  erst  auf  eine  Pause  der  Ruhe  eine  Heil- 
beschäftigung folgen  dürfen,  die  den  ganzen  Körper 
beansprucht  und  die  verlorene  Harmonie  der  Theile 
und  Systeme  wiederherstellt  Anders  wieder  bei 
Kopfarbeitern,  bei  Hysterischen,  bei  Hypochon- 
dern u.  s.  w.  Huss  also  bei  den  verschiedenen 
Krankheitgruppen  die  Heilarbeit  von  verschiedenen 
Oesichtspunkten  beurtheilt  und  angeordnet  werden, 
so  kommt  noch  hinzu,  dass  sie  bei  keiner  der  in 
Behandlung  gelangenden  Nervenleiden  die  anderen 
Kurmethoden  ausschliesst  Die.  medicinische  Auf- 
fassung der  Arbeit  als  eines  Heilfaktors  hat  ja  für 
Viele  den  Beiz  des  Neuen,  weniger  für  uns  Aerzte 
an  Irrenanstalten,  wo  nicht  nur  der  Werth  der 
körperlichen  Beschäftigung,  selbstverständlich  einer 
nützlichen,  zweckmässigen,  langst  erkannt  ist,  son- 
dern auch  das  psychische  Correlat  der  einzelnen  Be- 
schäftigungsarten stets  gewürdigt  wird.  Vermeiden 
wir  lieber  die  unglückliche  Bezeichnung  „Arbeits- 
sanatorium^^  Die  Volksnervenheilstätten  sollen 
nicht  in  die  Einseitigkeit  der  Wasserheilanstalten 
verfallen.  Möge  man  sich  hier  immer  die  folgende 
Begel  von  Mob  ins  gegenwärtig  halten:  „Das 
Ideal  der  Behandlung  wäre,  dass  der  Arzt  die 
Thätigkeit  des  Patienten  so  regelte,  wie  ein  guter 
Verwalter  eine  in  Unordnung  gerathene  Wirth- 
schaft  Durch  Sparsamkeit  da,  durch  Anspannung 
der  Kräfte  dort,  durch  Ausschaltung  unergiebiger 
oder  Verlust  bringender  Betriebe,  durch  Einfügung 
neuer  müsste  das  verschuldete  Out  in  ein  zins- 
tragendes verwandelt  werden'^ 

Darüber,  ob  und  wie  weit  bei  der  Arbeit  ein 
Zwang  ausgeübt  werden  soll,  kann  wohl  keine 
Meinungsverschiedenheit  bestehen.  Da  die  Be- 
schäftigung zu  Heilzwecken  vom  Arzte  angeordnet 
wird,  so  hat  sich  der  Patient  dem  gegenüber  nicht 
anders  zu  verhalten  wie  bei  jeder  anderen  ärzt- 
lichen Verordnung.  Weigert  sich  der  Kranke  ohne 
triftigen  Grund,  zu  arbeiten,  so  unterlässt  er  die 
Befolgung  einer  solchen  und  man  wird  ihn  dann 
ersuchen,  auszutreten.  Aber :  irren  ist  menschlich ; 
es  kann  auch  einmal  vorkommen,  dass  man  sich 
in  der  Diagnose  täuscht  und  dem  Kranken  un- 
recht thut 

Die  psychische  Behandlung  (die  meisten  Ner- 
venkranken, die  schwachen,  wie  die  überreizten, 
sind  wirklich  psychisch  krank)  bietet  wohl  die 
grössten  Schwierigkeiten ;  sie  verlangt  vom  Arzte 
Begabung,  Verständniss  und  Takt  in  psycholo- 
gischen Dingen  und  eben  so  viel  Geduld  bei  der  Ver- 
wendung dieser  Eigenschaften.  Mit  dem  Arrange- 
ment von  Zerstreuungen  ist  es  allein  nicht  gethan ; 
auch  verschlimmem  letztere  unter  Umständen  die 


120 


Bresler,  Stand  der  Bestrebungen  zur  Errichtung  yon  Yolksnervenheilstätten. 


Zerstreutheit,  die  eine  häufige  Begleiterscheinung 
Ton  Nervenleiden  ist;  der  Werth  der  Zerstreuung 
wird  meist  in  der  Ablenkung  und  in  der  Wirkung 
auf  die  Stimmung  liegen.  Es  will  auch  (und  mit 
Recht)  jede  einzelne  Psyche  die  Aufmerksamkeit 
des  Arztes  fdr  sich  in  Anspruch  nehmen:  seine 
Aufklärung  und  Belehrung  über  das  Leiden,  seinen 
Rath  und  Trost,  das  Verscheuchen  trfiber  Gedanken, 
die  Beseitigung  krankhafter  Einbildungen  und  Be- 
fürchtungen, die  Niederk&mpfung  abnormer  Em- 
pfindungen. Dies  Alles  setzt  ein  tiefes  Eindringen 
in  den  Seelenzustand  des  Kranken  und  genaue 
Kenntniss  seines  kürperlichen  Zustandes  voraus. 
Ohne  Eenntniss  des  letzteren  giebt  es  keine  wahre 
Seelsorge. 

Bei  allen  Nervenkranken  spielt  das  Subjektive 
eine  grosse  Solle.  Es  gereicht  daher  dem  Arzte 
zum  Yortheile,  von  gebildeten,  urtheüsfähigen  Per- 
sonen, die  die  Neurasthenie  oder  Nervosität  am 
eigenen  Leibe  kennen  gelernt  haben,  zu  erfahren, 
wie  sich  sozusagen  die  innere  Seite  dieser  Leiden 
darbietet  und  welche  Ansprüche  solche  Kranke  an 
die  Nervenheilstätte  und  ihren  Arzt  stellen.  Li 
diesem  Sinne  mOchte  ich  die  eben  erschienene 
Schrift:  Ueber  Nervenheilstätten  und  die  Gestal- 
tung der  Arbeit  als  HauptheilmitteL  Ein  Wort 
aus  praktischen  Erfahrungen  an  Aerzte  und  alle 
Förderer  des  Gemeinwohles  gerichtet  von  Georg 
Christian  Schwarz.  (Mit  einer  Einführung 
von  Dr.  P.  J.  Mob  ins  in  Leipzig.  Leipzig  1003. 
Johann  Ambr.  Barth.)  wärmstens  empfehlen.  Sehr 
zutreffend  (wenigstens  für  sehr  viele  Nervenkranke) 
ist  z.  B.  die  Charakterisirung  der  Volksnervenheil- 
stätte  als  einer  Art  Schule  des  Lebens,  d.  h.  einer 
Schule,  in  der  man  leben  lernt  Alles,  was  der 
Verfasser  sagt,  zeugt  von  seinem  grossen  Ver- 
ständnisse für  Psychisches  und  einem  weiten,  um- 
fassenden Blick  auch  für  höhere  psychohygieinische 
Fragen.  Ich  führe  nur  folgende  Stelle  an,  wo  er 
von  der  kirchlichen  Seelsorge  bei  Nervenkranken 
spricht :  „Verlangt  ein  Kranker  nicht  nach  einem 
Seelsorger,  dann  ist  geistliche  Annäherung  meist 
bedenklich.  Ich  halte  unsere  Zeit  nicht  für  so 
religionslos,  wie  gewöhnlich  angenommen  wird, 
aber  allerdings  ist  sie  eine  entkirchlichte  und  das 
sicher  nicht  ohne  jede  Schuld  der  Kirche.  Die 
immer  allgemeiner  werdende  historische  und  natur- 
wissenschaftliche Bildung  lässt  die  engen  Schranken 
der  Confessionen  erkennen  und  nach  dem  ewigen 
Gehalt  in  den  wandelbaren  Vorstellungen  suchen. 
Dabei  hat  sich  die  Kirche  als  Helferin  sehr  lässig 
und  ungeschickt  erwiesen.  Die  die  Zeit  erfüllen- 
den gegensätzlichen  geistigen  Strömungen  werden 
aber  von  den  sensiblen  Naturen  am  tiefsten  em- 
pfunden und  manche  arbeiten  ein  Leben  daran,  sie 


in  sich  aufzulösen ^   Die  Schrift  orientirt  auch 

über  die  Entwickelung  der  Nervenheilstättenfrage 
und  enthält  namentlich  zwei  als  vortrefflich  zu  be- 
zeichnende Gapitel :  „Wie  hat  sich  die  Arbeit  zu 
gestalten*'  und  über  „die  psychische  Behandlung^^ — 
Die  Rücksicht  auf  den  mir  zubemessenen  Raum 
gebietet,  dass  ich  meine  Ausführungen  beschliesse. 
Wir  können  zu  unserer  Freude  feststellen,  dass 
die  Forderung  von  Volksnervenheilstätten  schon 
nach  so  kurzer  Zeit  nicht  blos  von  einzelnen  Pri- 
vaten, sondern  auch  von  öffentlichen  Oorporationen 
anerkannt  wird  und  der  Erfüllung  entgegengeht, 
und  wir  haben  nur  noch  den  Wunsch  anzufQgen, 
dass  man  recht  bald  von  weiteren  Fortschritten 
auf  diesem  Gebiete  der  Wohlfahrtpflege  hören 
möge.  Die  Fürsorge  für  die  Nervenkranken  ist  zu 
einem  guten  Theil  Verhütung  von  Geistesstörun- 
gen. Freilich  werden  dabei  von  den  Provinzen  und 
Gommunen,  wie  auch  von  der  Privatwohlthätigkeit 
neue  Opfer  gefordert  Es  empfiehlt  sich  u.  A.  bei 
der  Fürsorge  für  Blöde  —  jugendliche  (Idioten), 
wie  erwachsene  —  auf  eine  sparsame  Verpflegung 
und  möglichste  Einschränkung  der  sonstigen  Aus- 
gaben bedacht  zu  sein ;  hier  geschieht  stellenweise 
recht  viel  des  Guten. 

Literatur 

(ausser  den  im  Text  erwähnten  Arbeiten). 

B  e  n  d  a ,  OeffenÜiohe  Nervenheilanstalten  ?  Beilin 
1891. 

Bleuler,  Möbius,  Ringier,  Groh mann,  Die 
Golonie  Friedaa.  Zürich  1902. 

Gramer,  A.,  Beschreibung  des  Sanatorium  Base- 
mühle.   Psych.-neurolog.  Wchnschr.  V.  27. 1903. 

Fürstner,  Wie  ist  die  Fürso^e  für  Gemüthskranke 
von  Aerzten  u.  Laien  zu  fördern  ?  Berlin  1899. 

Grohmann,  Entwarf  zu  einer  genossenschaftlichen 
Musteranstalt  für  Unterbringung  u.  Beschäftigung  von 
Nervenkranken.  Stuttgart  1899. 

Kolb,  Specialanstalten  für  Nervenkranke.  5.  n. 
6.  lief,  des  «Sammelatlas  für  den  Bau  von  Irrenanstalten". 
HaUel902.  G.  Marhold. 

V.  Erafft-Ebing,  Nervosität  u.  neurasthenische 
Zustände.  Wien  1895. 

L  a  e  h  r ,  üeber  offene  Kuranstalten  für  Neurosen  n. 
Psychosen.    Allg.  Ztschr.  f.  Psych.  XXX.  1874. 

L  a  e  h  r ,  üeber  Heilstätten  für  minderbemittelte  heil- 
bare Nervenkranke.    Ebenda  LV.  1898. 

Ludwig,  Berichte  der  ünterstützungskasse  der 
hessischen  Landesirrenanstalten. 

Möbius,  üeber  die  Behandlung  von  Nervenkranken 
u.  die  Errichtung  von  Nervenheilstätten.  Berlin  1896.— 
Neurol.  Beitr.  H.  1894. 

Müller,  Offene  Kuranstalten  für  Neurosen  u.  Psy- 
chosen.   AUg.  Ztschr.  f.  Psych.  XXX.  1874.  j 

P  e  1  m  a  n ',  üeber  die  Errichtung  von  Sanatorien  far 
Nervenkranke.    Centr.-Bl.  f.  allg.  Geshpfl.  1900. 

Pohl,  Yolksheilstätte  für  Nervenkranke  weiblichen 
Geschlechts,    gemein  wohl<^  1901. 

Smith,  Ueber  Temperenzanstalten  u.  Yolksheil- 
stätten  für  Nervenkranke.  Würzburg  1899. 


Qold stein,  Beitrfige  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshims. 


121 


Beitrage  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des 

Grosshims. 

Zusammenstellung  von  Arbeiten  aus  den  Jahren  1900—1902. 

(Mit  Nachträgen  aus  den  Jahren  1897—1899. 0 

Von 

Dr.  L.  Goldstein 

in  Aachen. 


A.  Physiologie. 

1)  M  o  n  a  k  0  w ,  G.  ▼.,  üeber  den  gegenwartigen  Stand 
der  Frage  naoh  der  Lokalisation  im  Oroflshira.  Sond.- 
Abdr.  aus  Erffebnissen  der  Physiologie.  I.  Jahrg.  Wies- 
baden 1902.  J.  F.  Bergmann. 

2)  Sachs,  Heinrich,  Die  Entwiokelung  der  Oe- 
hirnphysiologie  im  19.  Jahrhundert  Ztschr.  f.  pädag. 
Psych,  u.  Pathol.  IH.  1901. 

3)  Adamkiewitz,  Albert,  Die  Grosshimiinde 
als  Organ  der  Seele.  Grenzfragen  des  Nerven-  u.  Seelen- 
lebens. Wiesbaden  1902.  J.  F.  Bergmann. 

4)  6  e  0  h  t  e  r  e  w ,  W.  Y.,  Bewnsstsein  u.  Himlokali- 
sation.  Deutsch  von  B.  Weinberg,  Leipzig  1898.  Georg 
Thieme. 

5)  E d i n g e r, L.,  Himanatomie u. Psychologie.  Berl. 
klin.  Wchnschr.  XXXVn.  26.  27.  1900. 

6)  Bianohi,  L.,  Die  Psyohotopographie  des  Him- 
mantels  u.  die  Fkeiisig^Bohe  Theorie.  Deutsch  von 
0.  Jentseh.  Centr.-Bl.  f.  Nervenhkde.  u.  Psych.  ZXIIL 
p.  644.  Nov.  1900. 

7)  Xm.  Internationaler  med.  CJongress  in  Paris. 
Specialberioht  von  P.  Schroeder,  Centr.-Bl.  f.  Nerven- 
hkde. n.  Psych.  XXHI.  p.  497.  Sept.  1900. 

8)  Munk,  H.,  Ueber  die  Ausdehnung  der  Sinnes- 
sphftreo  in  der  Grosshirnrinde.  Sitz.-Ber.  der  keL  preuss. 
Akad.  der  Wissensch.  14.  Dec.  1899  u.  19.  Juh  1900. 
Nenrol.  Centr.-Bl.  XX.  p.  163.  1901. 

9)  Munk,  H.,  üeber  die  Ausdehnung  der  Sinnes- 
sphfiren  in  der  Grosshirnrinde.  (3.  Schluss-Mittheilung.) 
Sitz.-Ber.  LVIU.  1901.  —  Neuroi.  Centr.-Bl.  XXI.  p.  216. 
1902. 

10)  Goltz,  Fr.,  Beobachtungen  an  einem  AfiFen  mit 
verstümmeltem  Grosshim.  Aren.  f.  d.  ges.  Physich 
LXXVL  7  u.  8.  p.  411. 1899. 

11)  Bechterew,  W.  V.,  Untersuchungserffebnisse 
betreffend  die  Erregbarkeit  des  hinteren  Abschnittes  des 
Stimlappens.  Area.  f.  Anat  u.  Physiol.  [physiol.  Abth.1 
5  u.  6.  p.  500. 1899. 

12)  Cnnningham,  R.  H.,  The  cortical  motor 
centres  of  the  opossum,  didelphys  virginiana.  Joum.  of 
Physiol.  XXn.  4.  p.  264. 1898. 

13)8herrington,C.  S.,  and  A.  F.  Grünbaum, 
An  adiess  on  localisation  in  the  motor  cerebral  cortex. 
Bnt  med.  Joum.  Dec.  28. 1901. 

14)  Kalischer,  Otto,  üeber  Grosshimexstirpa- 
tionen  bei  Papageien.  Sitz.-Ber.  der  kgl.  preuss.  Akad. 
der  Wissensoh.  vom  5.  Juli  1900. 

15)  Kaiisoher,  Otto,  Weitere  Mittheilung  zur 
Grosshimlokalisation  beim  Papagei  Fortschr.  d.  Med. 
XVm.  33. 1900. 

16)  V.  B  e  c  h  t  e  r  e  w ,  Ueber  die  L^e  der  motorischen 
Rindenoentren  des  Menschen  naoh  &gebnissen  farad. 
Reizung  derselben  bei  Gehimoperirten.  Aroh.  f.  Anat 
n.  PhysioL  [physiol.  Abth.]  Suppl.  IL  p.  543.  1899. 

17)DuBois-Reymond,  R.,  u.  P.  Silex,  üeber 


»)  Vgl.  Jahrbb.  CCLXVII.  p.  185. 
Xed.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  2. 


oortikale  Reizune  der  Augenmuskeln.    Arch.  f.  Anat.  u. 
PhysioL  [physiol.  Abth.]  1  u.  2.  p.  174.  1899. 

18)  Ziehen,  C  h.,  Ein  Beitrag  zur  Lehre  von  den 
Beziehungen  zwischen  Lage  u.  Funktion  im  Bereiche  der 
motorischen  Funktion  der  Grosshirnrinde  mit  specieller 
Berücksichtigung  auf  das  Rindenfeld  des  Orbicularis 
oouli.  Arch.  f.  Anai  u.  PhysioL  [physiol.  Abth.]  1  u.  2. 
p.  158. 1899.      . 

19)  Frank,  D.,  üeber  die  Beziehungen  der  Gross- 
hirnrinde zum  Vorgänge  der  Nahrungsaufnahme.  Arch. 
f.  Anat  u.  PhysioL  [physiol.  Abth.]  3  u.  4.  p.  209.  1900. 

20)  Hering,  H.  E.,  üeber  Grosshimreizung  nach 
Durohschneidung  der  Pyramiden  oder  anderer  Theile  des 
centralen  Nervensystems  mit  besonderer  Berücksichti- 
gung der  Rindenepilepsie.  Wien.  klin.  Wchnschr.  Xn. 
33.  1899. 

21)  ünverrioht.  Zur  Pathogenese  der  Rinden- 
epiiepsie.  Kritische  Bemerkungen  zu  dem  Aufsätze  des 
Herrn  Prof.  Prus  u.  s.  w.  Wien.  klin.  Wchnschr.  XII. 
13. 1899. 

22)  P  r  u  s ,  Erwiderung.    Ebenda. 

23)  Probst,  M.,  üeber  den  Himmechanismus  der 
Motilität  Jahrbb.  f.  Psych.  u.Neurol.XX.  2  u.  3.  p.  181. 
1901. 

24)  Probst,  M.,  üeber  Rindenreizungen  nach  Zer- 
störung der  primären  u.  sekundären  motor.  Bahnen,  über 
die  Bedeutung  der  motor.  Haubenbahnen  u.  s.  w.  Mon.- 
Schr.  f.  Psych,  u.  Neurol.  XI.  6.  1902. 

25)  B  e  c  h  t  e  r  e  w ,  W.  V.,  üeber  die  sensiblen  Funk- 
tionen der  sogen,  motorischen  Rindenzone  des  Menschen. 
Arch.  f.  Anat  u.  PhysioL  [physioL  Abth.]  1  u.  2.  p.  22. 
1900. 

26)  Vergor,  Henri,  Snr  les  troubles  de  la  sensi- 
bilite  generale  conseoutifs  aux  iesions  des  hemispheres 
cerebraux  chez  Thomme.  Aroh.  gen.  de  Med.  IV. 
1900. 

27)  B  e  r  n  h  e  i  m  e  r ,  S  t..  Die  cortikalen  Sehcentren. 
Wien.  klin.  Wchnschr.  XIII.  42.  1900. 

28)  Hitzig,  E.,  Sur  la  physidogie  de  la  visionchez 
le  chien.  Vortrag  in  der  neurol.  Sektion  des  XUI.  intern, 
medidn.  Congresses.  NeuroL  Centr^-BL  XIX.  p.  665. 
1900. 

29)  Hitzig,  E.,  üeber  den  Mechanismus  gewisser 
cortikaler  Sehstörungen  des  Hundes.  BerL  klin.  Wo- 
chenschr.  XXXVII.  75.  1900. 

30)  Good,  Clarence  A.,  The  cortical  localization 
of  sight  and  hearing.  Amer.  Joum.  of  med.  So.  CXX.  6. 
Dec.  1900. 

31)  Piltz,  J.,  üeber  einHimrindencentrum  für  ein- 
seitige contralaterale  Pupillenverengung  (beim  Kanin- 
chen).   Neurol.  Centr.-Bl.  XIX.  p.  875. 1899. 

32)  B  e  c h t er e  w ,  W.  V.,  üeber  pupillen verengende 
u.  Accomodationscentra  der  Gehirnrinde.  NeuroL  Centr.- 
Bl.  XIX.  9. 1900. 

33)  Bechterew,  W.V.,  üeber  pupillenverengende 
u.  pupillenerweitemde  Centra  in  den  hinteren  Theilen  der 
Hemissphärenrinde  bei  den  Affen.  Arch.  f.  Anat.  u. 
Physid.  [physid.  Abth.]  1  u  2.  p.  25.  1900. 

16 


122 


Ooldstein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  nnd  Chirurgie  des  Grossliims. 


34)  Talbert,  G.A.,  üeber  Reizungen  am  frei  laufen- 
den Hunde  nach  J.  B.  EtocUd,  Arch.  f.  Anat  u.  PhysioL 
[physiol.  Abth.]  3  u.  4.  p.  195. 1900. 

35)  Y.  Bechterew,  üeber  die  Gehöroentra  der 
Hirnrinde.  Arch.  f.  Anat.  u.  Physiol.  [physiol.  Abth.] 
Suppl.  n.  p.  391.  1899. 

36)  Strohmayer,  Wilh.,  Anatomische  Unter- 
suchungen der  Hörsphäre  beim  Menschen.  Mon.-Sohr.  f. 
Psych,  u.  Neurol.  X.  3.  1901. 

In  einer  ausgezeichneten  Darstellung  hat 
C.  y.  M  0  n  a  k  0  w  (1)  einen  Bericht  über  den  gegen- 
wärtigen Stand  der  Frage  nach  der  Lokalisation 
im  Orosshim  unter  sorgfältiger,  kritischer  Be- 
nutzung einer  fast  erdrückenden  Literatur  geliefert 
In  der  Einleitung  zum  „physiologisch-anatomischen 
Theil"  gesteht  er,  dass  heutzutage  die  Lokalisation 
im  Orosshirn,  wenigstens  im  Prvneiip,  für  die 
höheren  Säugethiere  und  vollends  für  den  Menschen 
ziemlich  unbestritten,  ja  zum  Theil  noch  in  einer 
ganz  ähnlichen  Fassung,  wie  sie  von  Hitzig  vor 
mehr  als  30  Jahren  formulirt  worden  war,  dastehe, 
„und  doch  —  wenn  wir  unseren  dermaligen  festen 
Erwerb  in  der  Lokalisationslehre  ohne  Rücksicht 
auf  die  topische  Diagnostik  und  auf  die  praktische 
Seite  der  Frage  etwas  näher  bei  Licht  betrachten, 
so  müssen  wir  gestehen,  dass  in  der  ganzen  Lehre 
nur  wenige  zusammenhängende  Bestandtheile  vor- 
handen sind,  welche  toissensdiaftUch  als  definitiv 
abgeklärt,  oder  als  abgeschlossen  bezeichnet  wer- 
den dürften.*' 

In  einer  allen  Oebildeten  verständlichen  Form 
giebt  Heinrich  Sachs  (2)  einen  Ueberblick 
über  die  Entwickelung  der  Himphysiologie  im 
19.  Jahrhundert,  indem  er  die  bedeutungsvollen 
Ergebnisse  der  Himlokalisation  von  Gall  bis 
Hitzig,  Munk,  Goltz  und  Flechsig  in 
einem  in  der  psychologischen  Oesellschaft  zu 
Breslau  gehaltenen  Vortrage  vorführt.  Er  stellt 
für  das  20.  Jahrhundert  eine  Einigung  der  Uni- 
tarier und  der  Lokalisten  in  Aussicht,  da  wahr- 
scheinlich nur  die  allerelementarsten  Dinge,  die 
groben  Empfindungen,  in  den  einzelnen  Theilen 
des  Gehirns  lokalisirt  seien.  „Es  bedarf  vielleicht 
zu  einer  einfachen  psychischen  Leistung  des  Zu- 
sammenwirkens aller  Grosshirntheile.  Indem  nun 
durch  die  alle  Theile  des  Gehirns  untereinander 
verbindenden  Associationsfasem  die  gesammte 
Hirnrinde  in  ein  einziges,  einheitlich  arbeitendes 
Ganzes  zusammengefasst  wird,  wirkt  die  Ver- 
letzung eines  einzelnen  umschriebenen  Gebietes 
auf  alle  anderen  Theile  ein  und  ist  so  im  Stande, 
die  Funktion  aller  anderen  Theile,  d.  h.  des  ganzen 
Gehirns  zu  schädigen".  Auf  diese  Weise  sollen 
sich  die  jetzt  noch  bestehenden  Gegensätze  ver- 
einigen. 

Etwas  schwieriger  dürften  den  Lesern  die  Aus- 
einandersetzungen von  Adamkiewitz  (3),  der 
vielfach  eigene  Wege  geht,  zum  Verständnisse  ge- 
langen. Indem  wir  den  ganzen  ersten  Theil,  der 
die  „Elementarfunktionen  der  Seele"  (Gedächtniss, 
schöpferische  Kraft  der  Grosshirnrinde,  Aktivität 


und  Inaktivität  derGrosshimganglien,  Empfindung, 
Wille  und  psycho-physische  Prooesse)  behandelt, 
hier  umgehen,  theilen  wir  das  Endresultat  aus 
„die  Seelenfelder  der  Grosshirnrinde"  mit,  das  also 
lautet:  Die  Seelenfelder  besitzen  wohl  eine  be- 
stimmte Lage,  aber  keine  bestimmten  Grenzen. 
Die  bisher  bekannt  gewordenen  Seelenfelder  neh- 
men nur  den  kleineren  Theil,  etwa  ein  Drittel  der 
äusseren  und  der  inneren  Fläche  der  Hemisphären 
ein.  Der  grössere  Rest  dieser  Flächen,  erste  und 
zweite  Stirn  Windung,  ein  Theil  der  dritten,  der 
Gyrus  rectus  im  Stirnhim,  die  Insel  bis  an  ihre 
Ränder,  die  erste  und  zweite  Parietal-,  die  zweite 
und  dritte  Temporalwindung  mit  Ausnahme  des 
inneren  Temporalpoles,  der  Gyrus  oodpito-tempo- 
ralis,  die  zweite  und  dritte  Oocipitalwindung  und 
der  Praecuneus  stehen  mit  den  Sinnesorganen  in 
keinem  direkten  Zusammenhange.  Die  Ansicht 
Flechsig 's,  dass  diesen  Centren,  die  später  ihr 
Mark  erhalten,  als  die  übrigen,  die  Bedeutung  zu- 
fällt, die  „Sinnescentren^^  indirekt  mit  einander  zu 
verbinden,  um  das  „Coagitlren  und  Associiren*^  zu 
ermöglichen  (daher  „Associationscentren^^  genannt), 
ist  nach  A.  weder  physiologisch,  noch  logisdi 
haltbar.  Man  kann  von  keinen  Gentren  der  Asso- 
ciation sprechen,  da  das  „Assocüren*'  nichts  Sped- 
fisches  an  sich  hat  und  gerade  die  Funktion  der 
Nervenbahnen  darstellt,  bei  welcher  „Centren^ 
d.  h.  Ganglien  nur  in  sekundärer  Stelle  eintreten. 
Ausserdem  aber  steht  die  Auffassung  Flechsig 's 
auch  in  Conflikt  mit  dem  Gesetze  der  natürlichen 
Oeconomie,  denn  die  neutralen  Gebiete  kOnnen  von 
der  wachsenden  Seelenfunktion  in  Anspruch  ge- 
nommen und  also  Sinnescentren  werden.  A.  hält 
die  „Seelenfelder*'  nicht  für  Felder  abstrakter  see- 
lischer Funktion,  sondern  für  anatomische  Seelen- 
substrate der  einzelnen  conkreten  Organsysteme. 
Ganglienfunktion  und  Ganglienassociation  sind 
physiologisch  identische  Vorgänge  und  Begriffe. 

In  das  psychologische  Gebiet  gehört  auch  die 
Rede  v.  Bechterew 's  (4),  die  er  zum  Gedächt- 
nisse Pirogoff's  gehalten  hat  Die  Ansichten 
über  die  Lokalisation  des  Bewusstseins  (die  Ge- 
sammtheit  alles  dessen,  was  das  Individuum  aus 
sich  selbst  heraus  in  Erfahrung  bringen  kann,  also 
alles  dessen,  was  das  Gebiet  der  Innenwelt  angeht) 
werden  durch  das  Studium  der  niedersten  Thiere 
dem  Verständnisse  näher  zu  bringen  versucht 
Schon  die  frühesten  Stufen  des  Thierreiches,  in 
denen  das  Dasein  eines  Nervensystems  noch  durch 
nichts  angedeutet  ist,  geben  Zeugniss  von  einem 
primitiven  Bewusstseinsvermögen.  Das  elementare 
psychische  Sein  ist  aber  hier  noch  nicht  lokalisirt 
Die  Lokalisation  beginnt  erst  mit  dem  Auftreten 
eines  Nervensystems. 

Auch  der  Vortrag  E  d  i  n  g  e  r  's  (5),  der  in  diesen 
Jahrbüchern  CCLXXI.  p.  19  besprochen  ist,  ge- 
hört hierher. 

Fl  echsig 's  Lehre  von  den  Association-  und 
Projektioncentren  hat  vielfache  Anfechtungen  er- 


Oo Idstein,  Beitrftge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshirns. 


123 


fahren.  Bianchi  (6)  kann  sich  mit  den  physio- 
logischen Folgerungen,  die  man  aus  dieser  Lehre 
ziehen  mdsste,  nioht  befreunden.  Die  wahrschein- 
lichste Folgerung,  die  man  zwischen  den  Zeilen  der 
verschiedenen  Flechsig'schen  Mittheilungen  über 
diesen  Oegenstand  herauslesen  kann,  ist  die,  dass 
jedem  entwickelungsgeschichtlichen  Rindengebiete 
jeder  der  3  von  Flechsig  aufgestellten  Qruppen 
besondere  physiologische  Eigenschaften  zuzuschrei- 
ben sind;  zuletzt  müsste  man  zu  der  Folgerung 
kommen,  dass  die  40  Territorien,  deren  Anzahl  in 
einigen  Jahren  noch  zunehmen  wDrde,  ebenso 
Tielen  besonderen  Qeistesth&tigkeiten  zur  Grundlage 


In  der  Diskussion  auf  dem  internationalen  Con- 
gresse  in  Paris  sagte  Hitzig  (7)  über  diesen 
Oegenstand:  Nach  Flechsig  sind  die  senso- 
rischen Centren  bestimmt  für  die  Peroeption  von 
Reizen,  die  von  den  verschiedenen  Sinnesflächen 
herrühren,  und  für  ihre  Association  zu  Vorstellungen. 
Als  Beweis  fOhrt  er  genau  analysirte  pathologische 
Thatsachen  an,  wie  die  Tastlähmung,  die  senso- 
risohe  Aphasie  u.  s.  w.  Mit  dieser  Auffassung  kann 
man  übereinstimmen.  Die  Associationcentren  dienen 
nach  Flechsig  der  Bewahrung  von  Erinnerungs- 
bildern, wie  ihrer  Reproduktion,  durch  Reize  aus 
benachbarten  Sinneecentren  oder  aus  anderen  Asso- 
ciationcentren ;  sie  sind  ihm  also  die  wahren  Organe 
des  Geistes  und  des  Denkens.  Die  dabei  auftreten- 
den, weitgehenden  Behauptungen  sind  vorläufig 
als  Hypothesen  zu  betrachten ;  die  Hypothese  der 
Aufspeicherung  von  Erinnerungsbildern  in  gewissen 
Zellengnippen  ist  durch  nichts  bewiesen. 

Nach  V.Monakow  (7)  genügt  die  anscheinend 
so  viel  versprechende  Markscheidenmethode  nicht 
zur  Lösung  des  physiologischen  Problems  von  der 
feineren  Organisation  der  Neurone  im  Oehirn.  Im 
Allgemeinen  lässt  sich  nur  sagen,  dass  es  der 
I  Wahrscheinlichkeit  und  der  Logik  entspricht,  wenn 
die  Entwickelung  der  Sinnescentren  der  Entwicke- 
lung  der  Gentren  vorausgeht,  die  die  Grundlage  der 
Intelligenz  bilden.  Die  Hypothese  von  scharf  ab- 
gegrenzten Rinderfeldem  von  besonderer  anato- 
mischer Struktur  für  die  höheren  psychischen  Funk- 
tionen (intellektuelle  Centren)  ist  unhaltbar.  Man 
muss  sich  vielmehr  vorstellen,  dass  die  verschie- 
denen Elemente,  die  an  den  psychischen  Arbeit- 
leistungen Theil  nehmen,  über  die  ganze  Hirnrinde 
vertheilt  seien. 

um  Flechsig 's  Ansicht  zu  widerlegen,  dass 
es  Rindengebiete  giebt,  die  keine  Sinnessphären 
seien,  untersuchte  Munk  (8)  ein  Gebiet,  das  bis 
dahin  als  „funktionslos'*  im  obigen  Sinne  galt :  die 
Rinde  des  Gyrus  angularis  beim  Affen  und  den 
entsprechenden,  zwischen  Glieder-  und  Eopfregion 
einerseits  und  Sehsphäre  andererseits  gelegenen 
Theil  beim  Hunde,  die  alte  Stelle  F.  Es  ergab 
sich  bei  einseitiger  Ezstirpation  dieses  Rinden- 
theiles  eine  Herabsetzung  der  Empfindlichkeit 
^  gegenseitigen  Auges,  bei  beiderseitiger  Exstir- 


pation  die  Unfähigkeit,  die  oberen  Augenlider  so 
hoch  wie  normal  zu  heben,  femer  normal  zu  fixiren 
und  die  Lage  der  Objekte  in  der  Tiefe  des  Gesichts- 
feldes zu  erkennen.  Auf  Grund  kritischer  Sich- 
tung des  experimentellen  Materiales  (Ferrier, 
Hitzig,  Goltz,  Bianchi)  und  der  klinischen 
Erfahrung  kommt  Munk  (9)  zu  dem  Schlüsse, 
dass  weder  der  Stimlappenrinde,  noch  der  Scheitel- 
lappenrinde eine  besondere  Stellung  bezüglich  der 
höheren  psychischen  Funktionen  zukomme,  und 
dass  experimentelle,  wie  pathologische  Erfahrungen 
darauf  hinauslaufen,  dass  es  an  der  Grosshirnrinde 
nicht  neben  und  zwischen  den  Sinnessphären  noch 
andere  Rindengebiete  gebe,  die  eigens  den  höheren 
psychischen  Funktionen  dienen.  Sich  damit  gegen 
Flechsig  wendend  formulirt  er  seine  Ansicht  so: 
„die  Rinde  stellt  sich  als  ein  Aggregat  den  ver- 
schiedenen Sinnen  zugeordneter  Abschnitte  der 
Sinnessphären  dar ;  es  kommen  in  den  centralen 
Elementen  jeder  Sinnessphäre,  die  unmittelbar  oder 
fast  unmittelbar  mit  den  Projektionsfasem  zu- 
sammenhängen, die  specifischen  Empfindungen, 
Wahrnehmungen  und  Vorstellungen  eines  Sinnes 
zu  Stande.  Für  die  diirüber  hinausgehenden  Funk- 
tionen der  Rinde,  gebunden  an  Associationsfasem 
und  andere  centrale  Elemente,  die  wiederum  über 
die  Rinde  in  deren  ganzer  Ausdehnung  verbreitet 
sind,  eine  jede  Funktion  natürlich  an  bestimmte 
morphologische  Gebilde  gebunden,  hat  bezüglich 
des  Ortes  des  Zustandekommens  die  Abgrenzung 
der  Sinnessphären  keine  durchgreifende  Bedeutung 
mehr;  doch  sind  des  Weiteren  wir  noch  im  Dunkel, 
da  bisher  der  Versuch  am  Thiere  versagt  und  die 
pathologische  Beobachtung  uns  sehr  spärliche,  noch 
nicht  genügend  durchsichtige  Aufschlüsse  ge- 
liefert hat<<. 

Fr.  Goltz  (10)  hat  an  einem  Affen  (Macacus 
rhesus)  seine  Versuche  über  die  Verstümmelung 
des  Grosshirns  fortgesetzt  und  diesmal  am  Stim- 
und  Schläfenlappen  am  6.  Dec.  1887  und  am 
13.  Febr.  1888  operirt  Das  Thier  starb  am  17.  Oct 
1898.  Durch  die  beiden  Operationen  war  (wie  die 
Sektion  nachwies)  der  grösste  Theil  des  Stirn- 
lappens und  des  Scheitellappens  der  linken  Gross- 
hirnhälfte zerstört  Nach  hinten  reichte  das  Zer- 
störungsgebiet genau  bis  an  die  Furche,  die  den 
Hinterhauptslappen  nach  vorne  begrenzt. 

Sowohl  nach  der  1.,  wie  nach  der  2.  Operation 
(bei  der  ersten  waren  Stirnlappen,  bei  der  zweiten 
Schläfenlappen  entfernt)  hatte  der  Affe  eine  aus- 
gesprochene Lähmung  der  ganzen  rechten  Eörper- 
hälfte.  Mit  dem  rechten  Auge  konnte  er  nicht 
sehen.  Allmählich  besserte  sich  die  Lähmung. 
Nachdem  die  Wunde  längst  vernarbt  war,  bot  der 
Affe  folgende  Erscheinungen :  Der  Charakter  des 
Thieres  war  nicht  merkbar  verändert,  er  blieb 
launenhaft,  tückisch  und  boshaft,  wie  er  es  vor  der 
Operation  gewesen  war.  Auch  eine  Einbusse  des 
Gedächtnisses  oder  der  Intelligenz  des  Thieres 
konnte  nicht  nachgewiesen  werden.     Das  Thier 


124 


Qoldstein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshirns. 


lernte  zwar  wieder  die  rechten  Glieder  bei  Orts- 
bewegungen  ziemlich  zweckmässig  gebrauchen, 
aber  wenn  es  z.  B.  galt,  eine  einzelne  Ebmd  zu 
irgend  einem  Zwecke  zu  benutzen,  so  wurde  aus- 
schliesslich  die  linke  verwendet  Die  mangelhaften 
Bewegungen  des  rechten  Armes  waren  von  einer 
erheblichen  Abstumpfung  der  Empfindung  begleitet 
Das  Muskelbewusstsein  im  Sinne  von  Hitzig  war 
nur  kurze  Zeit  nach  der  Operation  gestOrt ;  auch 
der  Geeichtsinn  besserte  sich  schnell,  GehSr  und 
Geschmack  zeigten  keine  merkliche  Abweichung. 

Thiere  mit  ausgedehnter  Verstümmelung  der 
linken  Grosshirnhälfte  müssen  die  grössteWillens- 
anstrengung  aufwenden,  um  die  geschädigte  Brauch- 
barkeit der  Glieder  wieder  zu  gewinnen.  Das  Organ 
des  Wollens  scheint  mit  äusserster  Energie  zu 
arbeiten  und  die  Werkzeuge,  die  die  gewollte  Be- 
wegung auszuführen  haben,  gehorchen  nur  mangel- 
haft Der  Muskel  wird  in  seiner  Ernährung  und 
Zusammensetzung  dauernd  geschädigt  Mikro- 
skopisch liees  sich  der  Verlust  der  Querstreifung 
der  Muskeln  des  rechten  Armes  nachweisen. 
M  u  n  k  beschrieb  diese  schon  1894,  und  G  o  1 1  z  er^ 
kennt  an,  dass  M.*s  Beobachtungen  mit  den  seinigen 
übereinstimmen,  allein  zu  dem  Ergebnisse  ciroum- 
scripter  Centren  kommt  er  trotzdem  nicht 

Munk  (8)  machte  neuerdings  doppeltseitige 
Exstirpationen  am  Stirnlappen  des  Hundes  und  des 
Afifen,  um  seine  Ansicht,  dass  hier  die  Fühlsphftre 
des  Rumpfes  und  der  Athembewegungen  zu  suchen 
sei,  zu  stützen.  Horsley's  und  Sohaefer's 
Ansicht,  dass  im  Gyrus  marginalis  ein  Rumpf- 
centrum vorhanden  sei,  wird  als  irrthümlioh  er- 
klärt. Die  Versuche  bekräftigten  M.  in  der  Auf- 
stellung der  Stirnlappen  als  Rumpfregion. 

Dass  die  erregbaren  Theile  der  Grosshirnrinde 
sich  nach  vorne  weit  über  die  vordere  Central- 
windung  ausdehnen,  hat  v.  Bechterew  (11)  in 
russischen  Arbeiten  schon  1886  und  1887  mit- 
getheilt  Die  gesammte  hintere  Hälfte  des  Stim- 
lappens  sei  zweifellos  stromerregbar.  Die  Versuche 
an  Affen  lehrten,  dass  in  der  distalen  Hälfte  des 
Stimhirns  nicht  allein  Centren  für  die  Bewegung 
des  Kopfes  und  der  Augäpfel  vorkommen,  sondern 
dass  ausser  diesen  hier  eine  grosse  Zahl  anderer 
Centra  (für  die  Contraktion  der  Stimmuskulatur, 
für  den  Lidschluss,  für  die  Bewegungen  der  Ohr- 
muschel, für  die  EriRreiterung  der  Pupillen  und  die 
Respiration)  beherbergt  wird. 

Eine  Reihe  von  Arbeiten  beschäftigt  sich  mit 
der  Lage  und  Ausdehnung  der  motorischen  Rinden- 
centra.  So  fand  R.  H.  Cunningham  (12)  beim 
Opossum  (amerikanische  Beutelratte),  dessen  Ge- 
hirn dem  des  Igels  gleicht,  nach  Reizung  in  tiefer 
Narkose  Centren  für  die  Bewegungen  der  Vorder- 
beine, des  Gesichts,  des  Maules,  der  Ohren  und  der 
Zunge.  Sherrington  und  Grünbaum  (13) 
fanden  durch  Reizung  und  Exstirpation  an  höheren 
Affen  (Gorilla,  Chimpanse,  Orang),  dass  die  moto- 
rische Region  auf  die  vordere  Centralwindung  be- 


schränkt ist,  die  hintere  Centralwindung  sich  voll- 
ständig frei  von  motorischen  Centren  erwies.  Auf 
der  medianen  Hemisphärenfläche  reicht  die  Er- 
regbarkeit der  vorderen  Centralwindung  nicht  bis 
zur  Fissura-calloeo-marginalis.  Es  wurden  in  der 
vorderen  Centralwindung  Bewegungen  der  Ohren, 
der  Nasenflügel,  des  (Daumens,  Saug-  und  Kau- 
bewegungen, Bewegungen  der  Stimmbänder,  der 
Brust-  und  Bauchwand,  der  Beckenmuskulatur,  des 
Anus  und  der  Vagina  erzielt. 

Bei  Exstirpation  des  Handcentrum  glich  sich 
die  Störung  nach  einigen  Wochen  fast  vollständig 
aus.  Die  Degeneration  in  der  gekreuzten  Pyra- 
midenbahn liess  sich  bis  in  die  Lumbairegion  des 
Rückenmarkes  verfolgen.  In  den  VorderhOrnera 
der  gekreuzten  Seite  zeigten  sich  im  untersten  S^- 
mente  der  Halsanschwellung  Faser-  und  Zellen- 
degeneration. 

Abweichend  von  den  Resultaten,  die  an  Vügeln 
bisher  erzielt  wurden,  sind  die  Ergebnisse  Ka- 
iisch er 's  (14.  15)  an  Papageien,  sie  nähern  sich 
den  Verhältnissen  des  Grosshims  höherer  Säuger. 
K.  erhielt  nach  Exstirpation  bestimmter  Theile  der 
Grosshimrinde  der  Papageien  Störungen  der  Be- 
wegung auf  der  der  Operationstelle  entg^en- 
gesetzten  Kürperhälfte;  besonders  deutlich  war 
dies  am  Flügel  und  am  Beine  zu  erkennen ;  stets 
waren  Störungen  sensibler  Natur:  Tast-,  Druck-, 
Liageempfindliohkeit  zu  finden.  Die  sensiblen  und 
die  motorischen  Erscheinungen  traten  am  deutr 
liebsten  hervor  bei  solchen  Vögeln,  die  vor  der 
Operation  besonders  geschickt  ihren  Fuss  als  Hand 
zu  gebrauchen  wussten.  Innerhalb  einiger  Wochen 
bildeten  sich  die  Erscheinungen  fast  ganz  zurück. 

Die  durch  partielle  Grosshimexstirpation  er- 
zielten Resultate  erfuhren  eine  Beetätigang  und 
Ergänzung  durch  die  Ergebnisse  der  elektrischen 
Reizung  der  Rinde.  Es  wurden  isolirte  Bewegun- 
gen der  2ehen,  des  Beines,  der  Flügel,  der  Zunge, 
der  Kiefer,  des  Kopfes,  der  Augen  und  Augenlider 
erzielt  Ausschliesslich  auf  Reizung  der  gegenüber- 
liegenden Körperseite  erfolgte  die  Zehen-,  Fuss- und 
Beinbewegung ;  an  der  Flügelbewegung  nahm  die 
gleichseitige  Körperhälfte  Theil,  dagegen  wurden 
Zungen-  und  Kieferbewegungen  von  symmetrischen 
Punkten  beider  Hirnhälften  aus  hervorgerufen. 

Bei  Reizung  des  ScheiteUappens  ganz  dicht  an 
der  Fissura  longitudinalis  traten  ausschliesslich 
Zehenbewegungen  ein;  die  Reizung  ein  wenig 
lateralwärts  erzeugte  Bewegung  des  ganzen  Beines; 
dicht  an  der  Grenzfurche  des  Scheitellappeas  fand 
sich  eine  umschriebene  Stelle  für  die  Flügel- 
bewegung. Die  motorische  Zone  liegt  in  dem  vor- 
deren Theile  des  Grosshirns,  umfasst  den  vorder- 
sten Scheitellappen  und  einen  Theil  des  Stim- 
lappens. 

Die  noch  mangelnde  genaue  topographische 
Anatomie  des  Papageienhirns  lässt  eine  genauere 
Lokalisation  zur  Zeit  nicht  zu,  jedoch  ist  eine 
weitgehende  Analogie  zwischen  dem  Grosshim  der 


Ooldstein,  Beitrflge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshirns. 


125 


Papageien  und  dem  der  höheren  Säuger  jetzt  schon 
erkennbar. 

Reizversuche  an  3  Kranken,  die  mittels  des 
Dubois 'sehen  Schlittenapparatee  an  der  Oross- 
himrinde  von  Bechterew  (16)  angestellt  wur- 
den, führten  zu  dem  Ergebnisse,  dass  die  all- 
gemeine Anordnung  der  motorischen  Centren  bei 
dem  Menschen  in  beiden  Centralwindungen  und 
den  angrenzenden  Theilen  der  Stimwindungen 
völlig  den  Verhältnissen  beim  Affen  entspricht. 

Als  Centrum  für  die  Augenmuskeln  war  von 
Hitzig  das  Facialisgebiet  angegeben.  Dubois 
und  P.Sil  ex  (17)  bestätigten  im  Grossen  und 
Ganzen  die  Hitzig'sche  Lehre,  dass  das  er- 
wähnte Centrum  die  Bewegungen  des  gegensei- 
tigen Auges  beherrscht  (Reizversuche  an  Hunden). 
Ezstirpationversuche  sollten  zeigen,  in  wie  weit 
di^e  einseitige  Innervation  für  die  normalen 
Funktionen  des  Auges  in  Betracht  käme.  Jedoch 
mussten  D.  und  8.  mit  Eckhard  zugestehen, 
dass  die  Bzstirpation  des  Hitzig'schen  Rinden- 
punktee  die  Funktion  des  Auges  nicht  merklich 
beeinflusste.  Trotzdem  muss  man  die  „(üentren*' 
in  Folge  der  Reizversuche  annehmen,  wenn  man 
nicht  entgegen  dem  ürtheile  aller  Beobachter  fol- 
gern will,  dass  die  beobachteten  Bewegungen 
nicht  unmittelbar  von  der  Hirnrinde  aus,  sondern 
auf  reflektorischem  Wege  hervorgerufen  werden. 

Die  wichtige  Frage,  ob  die  im  vergleichend 
anatomischen  Sinne  homologen  Rindentheile  auch 
homologe  physiologische  Funktion  besitzen,  sucht 
Ziehen  (18)  am  Gentrum  des  Orbicul.  oculi  zu 
entscheiden.  Während  die  hintere  Grenze  des 
Orbicttlarisfeldes  noch  nicht  feststeht,  ist  die  vor- 
dere mit  genügender  Sicherheit  bekannt.  Sie  liegt 
b^m  Menschen  im  Snlcus  praecentralis,  bei  den 
Makaken  und  dem  Drang  im  Sulcus  praecentralis 
oder  centralis,  bei  dem  Hunde  in  der  oberen  Lippe 
des  Sulcus  conmalis,  bei  dem  Schafe  erheblich 
hinter  oder  unter  dem  Sulcus  coronalis.  Vergleicht 
man  den  physiologischen  und  den  anatomischen 
Thatbeetand,  so  ergiebt  sich  unzweifelhaft,  dass 
im  Ganzen  gegen  die  Primaten  hin  und  noch 
innerhalb,  der  Primaten  gegen  die  Anthropomorphen 
und  den  Menschen  hin  die  Lage  des  Centrum  des 
Orbicularis  oouli  sich  frontalwärts  verschoben  hat 
Die  Furchen  und  Windungen  haben  die  Verschie- 
bung nicht  in  gleichem  Maasse  mitgemacht  Rin- 
dengebieten  gleicher  Funktion  kommt  also  keines- 
wegs genau  die  homologe  Lage  nach  Furchen  und 
Windungen  zu. 

Die  Lc^lisation  des  für  den  Vorgang  derNah- 
nmgsaufiiahme  in  Betracht  kommenden  Rinden- 
gebietes ist  schon  früher  in  die  „motorisdie** 
Gegend  verlegt  worden.  Um  dieChrenze  dieses  Ge- 
bietes genauer  festzustellen,  machte  D.Frank  (19) 
Ebntirpationversuche  an  Hunden  und  Affen  (Maca- 
cus  rhesus).  Der  Theil,  der  zwischen  Fissura 
Sylvii  undPräcentralfurche  nach  vorne  etwas  über 
dieselbe  hinausgreifend  liegt  und  den  Fuss  der 


Centralwindungen  und  das  Operoulum  in  sich  be- 
greift, scheint  die„Centren*^  für  diesen  Vorgang  zu 
beherbergen.  Bei  einseitiger  Exstirpation  sind  die 
Störungen  der  willkürlichen  Nahrungsaufnahme, 
d.  h.  Ergreifens  der  Nahrung,  Zerkanens  und 
Weiterbefürderns,  sehr  wenig  ausgesprochen ;  sie 
gehen  auch  nach  6 — 10  Tagen  zurück  bis  auf  eine 
geringe  Beeinträchtigung  der  feineren  Bewegungen. 
Die  Restitution  scheint  hier  an  Elemente  gebunden 
zu  sein,  die  der  zuerst  operirten  Gehirnhälfte  an- 
gehören, denn  die  Entfernung  des  2.  Centrum,  die 
längere  Zeit  nach  der  ersten  stattfand,  hatte  kei- 
nen vollständigen  Verlust  der  Fähigkeit,  willkür- 
lich Nahrung  aufzunehmen',  zur  Folge,  sondern 
nur  eine  Beeinträchtigung  der  nOthigen  Bewegun- 
gen in  der  contralateralen  Mundhälfte,  allerdings 
bedeutender  als  das  erste  Mal.  Vollständiger  Aus- 
fall wurde  erst  durch  gleiehxeüige  Entfernung 
beider  Centren  erzielt  Auch  hier  aber  tritt  ein 
Wiederherstellen  der  Funktion  nach  10 — 14  Tagen 
ein.  So  bei  den  Hunden.  Bei  den  Affen  scheint 
jedes  Centrum  für  sich  grossere  Selbständigkeit 
erlangt  zu  haben,  da  die  Restitution  weniger  voll- 
ständig gelingt  Exstirpation  des  2.  Centrum  län- 
gere Zeit  nach  der  ersten  Operation  ruft  dasselbe 
Bild  hervor  wie  die  gleichzeitige,  doppelte  Exstir- 
pation bei  Hunden,  aber  auch  hier  komn^t  es  nach 
einiger  Zeit  zu  einer  Restitution  der  Funktion, 
wobei  allerdings  gewisse  Störungen  im  Ergreifen 
und  Festhalten  der  Speisen  dauernd  zurückbleiben. 
Um  die  Leitungsbahnen  genauer  zu  studiren, 
stellte  H.E.  Hering  (20)  Reiz  versuche  am  Gross- 
him  (an  27  Hunden  und  20  Affen)  vornehmlich 
nach  Durchschneidung  der  Pyramiden  an  und 
kam  zu  folgenden  Resultaten:  1)  Alle  Bahnen, 
die  Muskeloontraktionen  vermitteln,  künnen  auch 
Muskelerschlaffung  vermitteln,  specifische  Hem- 
mungsbahnen oder  Hemmungscentren  lassen  sich 
nicht  nachweisen.  Die  Hemmung  lässt  sich  auch 
ohne  die  Annahme  specifischer  Bahnen  mit  Hülfe 
von  „Zustandsänderungen  im  Nervensysteme  und 
in  den  Muskeln*' erklären.  2)  Specifische  Leitungs- 
bahnen für  die  Vermittelung  klonischer  Krämpfe 
(Rindenepilepsie)  sind  nicht  nachweisbar.  Alle 
corticofugalen  Bahnen,  durch  die  man  Bewegungen 
auslösen  kann,  vermitteln  auch  die  von  der  Hirn- 
rinde auslösbaren  klonischen  Krämpfe;  nur  sind 
nicht  alle  Bahnen  gleich  leicht  erregbar;  so  ver- 
mitteln die  Pyramidenbahnen  relativ  leichter  klo- 
nische Krämpfe  als  die  anderen  corticofugalen 
Bahnen.  3)  Der  Unterschied  zwischen  den  Hun- 
den und  den  Affen  hinsichtlich  der  corticofugalen 
Bahnen  besteht  darin,  dass  bei  den  Affen  die 
Pyramidenbahnen  eine  grössere  Rolle  spielen  für 
die  isolirten  Bewegungen  der  contralateralen  Glieder 
als  beim  Hunde  (beim  Menschen  wird  die  Rolle 
wohl  eine  noch  grössere  sein),  dass  dagegen  der 
Hund  noch  eine  isolirte  Bewegungen  vermittelnde 
contralaterale  Bahn  besitzt,  die  ziemlich  leicht  er- 
regbar ist,  während  beim  Aflen  die  contralateralQ 


126 


Ooldstein,  Beiträge  zur  Phyöiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Orosshirns. 


Bahn  nur  associirt  mit  der  homolateralen  Bahn 
funktionirt  und  schwer  erregbar  ist  und  endlich, 
dass  die  homolaterale  Bahn  beim  Affen  eine  be- 
stimmtere Funktion  besitzt  und  leichter  erregbar 
ist  als  beim  Hunde.  4)  Beim  Hunde  wie  beim 
Affen  ziehen  (abgesehen  von  der  Pyramidenbahn) 
alle  Bahnen,  die  contra-  oder  homolaterale  Olieder- 
bewegungen  vermitteln,  durch  den  dorsalen  Theil 
(Haubenetage)  des  Pens,  denn  man  erhält  jene 
Bewegungen  noch  nach  Durchschneidung  des  ven- 
tralen Theils  (Fussetage). 

üebrigens  hatte  schon  Prus  (vgl.  Jahrbb. 
CCLXni.  p..l23)  nach  Reizimg  und  Durchschnei- 
dung an  Hunden  (Wien.  klin.  Wchnsohr.  XI.  88. 
1898)  gefunden,  dass  bei  der  Rindenepilepsie  die 
Leitung  der  Erregung  von  der  Hirnrinde  zur 
MeduUa  oblongata  hauptsächlich  vermittelst  moto- 
rischer Bahnen,  Extrapyramidenbahnen,  die  von 
der  Hirnrinde  zur  MeduUa  und  zum  Rückenmarke 
durch  den  oberen  Theil  des  Mittelhims  verlaufen, 
geschähe.  Einen  essentiellen  unterschied  zwi- 
schen Rindenepilepsie  und  genuiner  Epilepsie 
gäbe  es  nicht  Ihm  gegenüber  behauptet  U  n  v  e  r  - 
rieht  (21),  es  sei  ein  Irrthum,  die  Gesetzmässig- 
keit in  dem  Ablaufe  der  Krämpfe  in  Abrede  zu 
stellen,  begründet  durch  ungenügende  Trennung 
sekundärer  und  primärer  Krämpfe,  üebrigens  habe 
er  (U.)  durch  ümschneidungs-  und  Durchsohnei- 
dungsversuche  vor  15  Jahren  schon  bewiesen, 
dass  die  Erregung  von  einem  Rindenoentrum  zum 
anderen  nicht  nothgedrungen  durch  die  Rinden- 
commissuren  und  durch  den  Balken  vermittelt  zu 
werden  brauchte,  sondern  dass  hier  viel  compli- 
cirtere  Innervationen  beständen. 

Prus  (22)  jedoch  bleibt  bei  seiner  Ansicht, 
dass  die  Ausbreitung  der  Krämpfe  nicht  entspre- 
chend der  topographischen  Anordnung  der  Rinden- 
centra  vor  sich  gehe. 

um  dem  Hirnmechanismus  der  Motilität  ge- 
nauer kennen  zu  lernen,  verband  M.  Probst  (23) 
die  anatomische  mit  der  physiologischen  Unter- 
suchungsmethode und  studirte  an  lückenlosen 
Serienschnitten  die  Folgen  der  Verletzung.  Als 
Leitungsbahnen  für  die  Motilität  wurden  bisher  fast 
ausschliesslich  die  Pyramidenbahnen  angesehen, 
indessen  wies  Pr.  schon  früher  nach,  dass  auch 
die  motorische  Haubenbahn  (Vierhügel -Yorder- 
strangbahn,  dorsales  Längsbündel,  cerebrale  Tri- 
geminus- Vaguswurzel,  Kleinhirnvorderstrangbahn) 
für  die  Fortleitung  motorischer  Reize  neben  der 
Pyramidenbahn  in  Betracht  kommen.  Sie  sind 
die  primären  motorischen  Bahnen  und  erst  bei  den 
höheren  Thierreihen  bilden  sich  die  Pyramiden- 
bahnen aus. 

Die  primäre  motorische  Bahn  besteht  aus  vielen 
Bahnen,  die  alle  durch  Schaltstationen  unterbrochen 
werden.  Dies  gilt  auch  für  die  sensiblen  Bah- 
nen, für  die  Sehbahn  u.  s.  w.  Die  physiologisch 
jüngste  motorische  Bahn  spielt  beim  Menschen 
die  Hauptrolle,  wohingegen  beim  Thiere  die  pri- 


mären motorischen  Bahnen  besser  entwickelt  sind. 
Rindenreizversuche  (an  einer  Katze  angestellt)  der 
motorischen  Zone  des  Orosshims  nach  Halbseiten- 
durchschneidung  unterhalb  der  Pyramidenkreu- 
zung ergaben  Probst  (24)  neuerdings  dieselbe 
Wirkung  wie  die  Zerstörung  des  Himschenkel- 
fussee  und  des  rothen  Kernes  einer  Seite.  Sowohl 
die  primäre  wie  die  sekundäre  motorische  Bahn, 
auf  der  die  Weiterleitung  der  motorischen  Reize 
der  Orosshimrinde  erfolgt,  werden  ausgeschaltet, 
so  dass  keine  Bewegung  der  Glieder  erfolgt.  Die 
primäre  motorische  Bahn  besteht  aus  den  Rinden- 
Sehhügelfasern  der  motorischen  Zone,  der  Fasern 
vom  Sehhügel  zum  rothen  Kerne  und  dem  Mona- 
kow 'sehen  Bündel.  Die  Vierhügel-Vorderstrang- 
bahn kommt  für  die  Weiterleitung  faradischer 
Reize  der  motorischen  Zone  der  Orosshimrinde 
zunächst  nicht  in  Betracht  Sie  ist  vielmehr  als 
optische  und  vielleicht  auch  akustische  motorische 
Reflexbahn  anzusehen,  die  bei  Wegfall  des  Mona- 
kow'sehen  Bündels  und  der  Pyramidenbahn  mit 
der  Zeit  den  Ausfall  dieser  motorischen  Bahn  zum 
TheU  im  Vereine  mit  den  anderen  erhaltenen 
motorischen  Haubenbahnen  decken  kann. 

Mit  der  Frage,  ob  die  motorische  Zone  beim 
Menschen  auch  sensible  Fasern  führe,  beschäftigten 
sich  V.  Bechterew  (25)  und  Verger  (26). 
V.  B.  versuchte,  wie  Horsley  dies  schon  früher 
ausgeführt,  durch  Reizung  und  Abtragung  eine 
Entscheidung  herbeizuführen.  Seine  Befunde  be- 
seitigen, wie  er  meint,  alle  Zweifel  darüber,  dass 
Hautsensibilität  und  Muskelgefühl  sich  bei  dem 
Menschen  mit  den  willkürlichen  Bewegungen  in  den 
nämlichen  Rindenregionen  darbieten,  was  begreif- 
lich erscheint,  da  ja  diese  zwei  Qualitäten  der 
Sensibilität  bis  zu  einem  gewissen  Orade  bestim- 
mend seien  für  die  willkürlichen  Bewegungen. 

Verger  sammelte  eine  grosse  Anzahl  eigener 
und  fremder  pathologischer  Beobachtungen  und 
kommt  bei  ihrem  Studium  zu  dem  Schlüsse,  dass 
Läsionen  irgend  welcher  Natur  (Erweichung, 
Traumen,  Tumor)  der  cortikalen  motorischen  Zope 
(Frontalwindungen,  Centralwindungen ,  Parietal- 
windungen)  eine  Hemianästhesie  der  gegenüber- 
liegenden Körperh&lfte  hervorrufen  können.  Die 
sensible  Zone  kann  mit  der  motorischen  zusam- 
menfallen, indem  sie  gleichzeitig  Hemiparese  und 
Hemianästhesie  erzeugt 

Einige  experimentell  beachtenswerthe  Beobach- 
tungen am  frei  laufenden  Hunde  nach  J.R Ewald 
giebt  Talbert  (34)  wieder.  Die  Ewald 'sehe 
Methode  bestand  darin,  dass  in  den  Schftdel  des 
Versuchsthieres  ein  Elfenbeinknopf,  der  die  Reiz- 
elektrode enthält,  fest  eingesetzt  wird.  Sobald 
das  Thier  sich  von  der  Operation  erholt  hat,  kann 
es  jetzt  in  völlig  normalem  Zustande  zu  Reiz- 
versuchen benutzt  werden.  Nach  Beschreibung 
einiger  technischer  Veränderungen  theilt  T.  Ver- 
suche mit,  die  er  auf  diese  Art  bei  Hunden  an- 
gestellt hat     Er  giebt  Ewald  recht,  dass  für 


Gold  stein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshirns. 


127 


feinere  Untersuchungen  diese  Methode  sich  als 
sehr  geeignet  erweise,  zur  Demonstration  unüber- 
trefflich sei.  Der  Satz  Ewald 's,  dass  der  Hund 
die  Reizung  nicht  direkt  wahrnimmt,  sondern 
darauf  allein  durch  Muskelzuckung  reagire,  wird 
vollauf  bestätigt  Den  zweiten  Satz  Ewald 's 
jedoch,  die  Erfahrung,  dass  es  keinen  Punkt  der 
Groashimrinde  gebe,  von  dem  aus  man  nicht  bei 
dem  völlig  normalen  und  ungefeeselten  Hunde 
Mnskelzuckungen  erhielte,  lässt  er  unentschieden. 
Die  grossen  Unregelmässigkeiten  der  Reizwirkung 
aber,  die  B  w  a  1  d  fand  und  die  ihn  zu  dem  Schlüsse 
verleiteten,  dass  Uebereinstimmung  der  Resultate 
der  elektrischen  Reizung  mit  denen  der  Entfernung 
der  betreffenden  Rindentheile  zu  erzielen  sei, 
so  dass  man  leicht  verstehen  kOnne,  wie  nach 
Verlust  eines  Stückes  der  Rinde  ihre  muskel- 
erregende Funktion  durch  einen  anderen  Rinden- 
theil ersetzt  werden  kOnne,  kann  T.  nicht  bestä- 
tigen. Es  trat  vielmehr  der  am  1.  Tage  beobachtete 
Reizerfolg  Tag  für  Tag  mit  völliger  Gleichmässig- 
keit  wieder  ein  mit  dem  einzigen  Unterschiede, 
dass  in  Folge  der  Narbenbildung  mit  der  Zeit  der 
Reizstrom  verstärkt  werden  musste. 

Indem  wir  zur  Sehreffion  übergehen,  erwähnen 
wir  zunächst  die  Ergebnisse  der  anatomischen  und 
experimentellen  Untersuchungen  von  H.  Bern- 
heim er  (27),  die  er  in  der  ophthalmologischen 
Sektion  des  Pariser  Congresses  vortrug.  B.  konnte 
die  Hypothesen  v.  Monakow 's  anatomisch  be- 
gründen und  in  gewissem  Sinne  erweitem. 

V.  Monakow  hatte  durch  seine  Degeneration- 
versuche bekanntlich  erwiesen,  dass  beim  Hunde 
nur  dann  alle  mitSehstrahlungsfasern  verknüpften 
Ganglienzellen  des  Corpus  geniculatum  ezternum 
und  des  Pulvinar  degeneriren,  wenn  die  M  u  n  k  '- 
sehe  Sehsphäre  mit  der  nach  vorn  angrenzenden 
äusseren  Zone  der  Munk 'sehen  Augenfühlregion 
zerstört  wird.  Die  Sehsphäre  beim  Hunde  greift 
somit  um  ein  ganz  Geringes  in  die  nach  vorn  an- 
grenzende Himregion.  Beim  Affen  hingegen  leh- 
ren die  Degeneration  versuche,  dass  die  von  Munk 
angegebene  Ausdehnung  der  Sehsphäre  von  der 
Spitze  desOccipitallappens  bis  zurFissura  parieto- 
occipitalis  zu  Recht  besteht  Die  anatomische  An- 
lage im  Corpus  geniculatum  (zum  mindesten  der 
Affen  und  Menschen)  ist  eine  derartig  complicirte 
und  zugleich  zweckmässige,  wie  B.  angiebt,  dass 
liohtreize,  die  durch  Maculafasem  zum  äusseren 
KniehOcker  gelangen,  auch  dann  noch  ungeechwächt 
oder  wenig  geschwächt  zur  Hirnrinde  fortgeleitet 
werden  können,  wenn  auch  die  gewöhnlichen  Seh- 
Btrahlungsfasern  der  Macula-Endbäumchen  durch 
einen  Erankheitherd  ganz  oder  theilweise  unter- 
brochen sind.  Die  noch  gesunden  benachbarten 
Sehstrahlungsfasem  können  dann  immer  noch  ver- 
möge der  überaus  reich  angelegten  Contaktverbin- 
dungen  im  Eniehöcker  die  Leitung  für  die  ausser 
Funktion  gesetzten  Bahnen  übernehmen. 

Danach  wäre,  so  lange  wie  überhaupt  noch 


gesunde  benachbarte  Sehstrahlungsfasem  vorhan- 
den sind,  eine  vollständige  Vemichtung  der  Macula- 
funktion  ebenso  undenkbar  wie  eine  inselförmige 
Vertretung  im  Cortex. 

In  der  neurologischen  Sektion  des  Pariser  Con- 
gresses machte  Hitzig  (28)  Mittheilungen  über 
gewisse  Operationen  und  über  Beziehungen,  die 
beim  Hunde  zwischen  dem  Sehen,  dem  Gyms 
sigmoid.  und  der  Sehsphäre  bestehen.  Exstirpa- 
tionen  der  Dura  ohne  Verletzung  der  Pia,  Kauteri- 
sation mit  öproc.  CarboUösuDg,  Scarifikationen  mit 
mehr  oder  weniger  ausgedehnter  Exstirpation, 
Ablösung  der  Rinde  von  der  damnter  liegenden 
weissen  Substanz  beweisen  1)  dass  dieMunk'sche 
Lokalisation  nicht  der  Ort  des  cortikalen  Seh- 
centmm  sein  kann,  2)  dass  diese  Lokalisation 
ebenso  wie  der  Gyrus  sigmoid.  wahrscheinlich  durch 
subcortikale  Bahnen  in  direkter  oder  indirekter 
Beziehung  steht  mit  dem  cortikalen  Sehcentmm, 
das  nach  Henschen  und  anderen  Autoren  an 
der  FisBura  calcarina  gelten  ist. 

Im  Anschlüsse  hieran  untersuchte  Hitzig  (29) 
weiterhin  die  Frage,  welcher  Art  der  anatomische 
und  physiologische  Mechanismus  sein  möge,  durch 
den  der  Sehakt  bei  primären  Operationen  derart 
ausser  Funktion  gesetzt  wird,  dass  dadurch  gleich- 
sam eine  Immunität  gegen  sekundäre  Operationen 
eintritt.  Bei  Eingriffen  in  den  motorischen  Theil 
der  Rinde  sind  nicht  nur  die  anderweitigen,  son- 
dem  auch 'die  mit  dem  Sehakte  im  Zusammen- 
hange stehenden  motorischen  Funktionen,  d.  h.  der 
optische  Lidreflex,  regelmässig  gestört  Die  Stö- 
rung der  optischen  Reflexe  bei  Eingriffen  in  das 
Occipitalhim  erscheint  demnach  als  etwas  rein 
Accidentelles.  Wenn  eine  erhebliche  und  lang 
anhaltende  Stömng  der  optischen  Reflexe  auf  einen 
Eingriff  in  den  Gyrus  sigmoid.  erfolgt,  obschon 
der  Sehakt  nur  unerheblich  und  nur  kurze  Zeit 
gestört  war,  so  kann  dies  nicht  (wie  Munk  will) 
auf  einer  Hemmung  von  optischen  Bahnen  über- 
haupt, also  auch  nicht  auf  einer  Hemmung  cor- 
tikaler  optischer  Centren  beruhen.  Nach  Aus- 
schluss auch  des  cortikalen  motorischen  Centmm 
bleibt  nur  das  subcortikale  motorische  Centrum  als 
das  einzige  Organ  übrig,  das  wir  für  die  Hemmung 
des  optischen  Reflexes  verantwortlich  machen  kön- 
nen. Die  Verändemngen  in  den  suboortikalen 
Centren  sind  vielleicht  auf  sekundäre  Degenera- 
tionen zurückzuführen,  die  sich  in  jedem  Falle  von 
dem  einen  auf  das  andere  subcortikale  Centrum 
ausdehnen  müssen. 

ClarenceA.  Good  (30)  endlich  kommt  auf 
Grund  eines  Falles  von  Tumor  (Cyste)  zu  dem  Er- 
gebnisse, dass  beim  Menschen  die  Zerstörung  des 
cortikalen  Sehfeldes  zu  einer  Zellendegeneration 
im  (}angl.  geniculatum  und  des  Corpus  quadrigem. 
und  zu  einer  Degeneration  der  Nervenfesem  im 
Tractus  und  Nervus  opticus  führt,  dass  ferner  die 
Macula  lutea  eines  Auges  in  Verbindung  steht  mit 
dem  gegenüberliegenden  Gyms  angularis. 


128 


Goldstein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Oroeshims. 


Ein  Hirnrindenoentrum  fOr  einseitige  eontra- 
lateralePupiUenverengerung  will  Piltz  (31)  beim 
Kaninchen  gefunden  haben,  indem  er  eine  Stelle 
an  der  Grenze  von  Parietal-  und  Oocipitallappen 
im  Bereiche  jener  Furche  reizte,  die  vom  Eiein- 
himrande  in  der  Richtung  nach  oben  vom  und 
medial  in  die  graue  Rinde  des  Grosshims  ein- 
schneidet 

V.  Bechterew  (32)  will  die  pupillenveren- 
genden Centra  in  russischer  Sprache  schon  frQher 
als  Piltz  beschrieben  haben.  Dieses  am  Yorder- 
rande  des  Occipitallappens  gelegene  Gentrum  soll 
nach  Versuchen  von  Belitzki  gleichzeitig  Span- 
nung der  Accommodation  auslösen. 

Femer  fand  v.  Bechterew  (33)  bei  Affen  in 
der  Rinde  der  hinteren  HemisphArentheile  zwei 
Centra,  deren  Reizung  deutliche  Verengerang  der 
Pupillen  hervorrief  und  zwei  weitere  Centra,  auf 
deren  Reizung  Erweiterang  der  Pupille  folgte. 

Zwei  Centra,  dicht  bei  einander  gelagert,  liegen 
unmittelbar  vor  dem  unteren  Theile  der  After- 
spalte (im  Niveau  des  oberen  Endes  der  ersten 
Schlafenfurche).  Das  nach  aussen  gelegene  Cen- 
trum ergiebt  bei  Reizung  Verengerung  der  Pupille 
und  Bewegung  des  Augenlides  nach  innen,  das 
nach  innen  gelegene  starke  Pupillendilatation  mit 
Abweichung  der  Buibi  nach  der  entgegengesetzten 
Seite  und  nach  unten. 

Zwei  andere  Centra  finden  sich  in  derParietal- 
gegend  unmittelbar  nach  vorn  von  dem  oberen 
Theile  der  Fissura  Sylvii,  wovon  das  nach  aussen 
gelegene  bei  Reizung  Erweiterung  der  Pupillen, 
das  nach  innen  gelegene  Verengerang  ergiebt 

Wahrscheinlich  haben  die  am  vorderen  Rande 
des  Occipitallappens  gelegenen  Centra  unmittel- 
bare Beziehung  zur  Sehfunktion,  die  anderen  beiden 
in  der  Gegend  des  hinteren  Associationcentrum 
von  Flechsig  stehen  wohl  in  naher  Beziehung 
zu  dem  psychischen  Centram  der  optischen  Vor- 
stellungen. 

Vielleicht  auch  bestehen  Beziehungen  zu  der 
psychischen  Beeinflussung  der  Pupille  durch  den 
sogenannten  Hirnrindenreflex  von  Haab  oder  den 
Aufmerksamkeitreflex  und  Vorstellungsreflex  von 
Piltz. 

Hinsichtlich  der  Hörsphäre  prfifte  v.  Bech- 
terew (35)  in  Gemeinschaft  mit  seinem  Schüler 
Larinoff  die  von  Munk  aufgestellte  Behaup- 
tung, dass  die  verschiedenen  Gebiete  der  HGrsphäre 
zur  Reception  differenter  Töne  bestimmt  sind  und 
dass  der  successive  Uebergang  von  den  tieferen 
Tönen  zu  den  höheren  in  der  Richtung  eines  nach 
unten  convexen  Bogens  erfolgt,  der  das  Ende  der 
Fissura  postsylvica  (Owen)  oder  das  Hinterende 
der  zweiten  Furche  umgiebt 

Die  Ergebnisse  dieser  Untersuchungen  lassen 
sich  dahin  zusammenfassen :  Entfernung  geringer 
Rindenflfichen  an  einer  der  3  Schlftfenwindungen 
führt  in  den  ersten  Tagen  zu  völliger  Ton-  und 
Oeräuschtaubheit  (bei  Hunden)  auf  der  oontrsr 


lateralen  Seite  und  AbschwAohung  der  Geräusch- 
empflndlichkeit  auf  der  gleichen  Seite.  Späterhin 
kehrt  das  Gehör  wieder  mit  Ausnahme  einiger 
Töne.  Es  ergab  sich  nicht  nur  der  Nachweis  einer 
unvollständigen  Kreuzung  der  (Gehörnerven,  son- 
dem  auch  ein  verschiedenes  Verhalten  der  ein- 
zelnen Gebiete  der  Schlftfenlappenrinde  zur  Per- 
ception  von  Tönen  differenter  Höhe.  Beifaradisoher 
Reizung  der  Hirnrinde  wurden  Ohren-,  Augen- 
und  Kopfbewogungen  stets  von  jener  Region  der 
Sohläfenrinde  ausgelöst,  die  die  Tonscala  in  sich 
beherbergt  Bei  Zerstörang  des  hinteren  tempo- 
ralen Abschnittes  der  3.  Windung  ging  die  Per- 
ception  der  mittleren  Ootaven  etwa  von  o — c^ 
verloren ;  bei  Abtragung  im  Gebiete  des  hinteren 
unteren  Endes  der  7.  Windung  flelen  die  tiefen 
Octaven  etwa  von  c — a^  und  darüber  aus.  „Die 
Toncentra  der  Rinde  sind  demnach  in  strenger 
Reihenfolge  gelagert,  mit  anderen  Worten :  in  der 
Rinde  des  Schläfenlappens  giebt  es  eine  ähnliche 
Tonleiter,  wie  in  der  Schnecke  und  die  Schnecken- 
saiten sind  hier  offenbar  durch  aneinander  gerdhte 
Nervenzellengrappen  repräsentirt^ 

Bei  der  Untersuchung  der  Lage  und  anato- 
mischen Umgrenzung  des  cortikalen  Höroentrum 
durch  systematische  mikroskopische  Untersuchun- 
gen der  Sohläfenrinde  in  ihren  einzelnen  Schichten 
versuchte  Strohmayer  (36)  die  centrale  Bnd- 
station des  Hömerven  zu  finden.  Die  Ergebnisse 
der  Untersuchung  an  einer  taubstumm  gewesenen, 
an  einem  Herzleiden  im  63.  Lebensjahre  verstoi^ 
benen  Dame  formulirt  er  so:  1)  Die  mikroskopische 
Untersuchung  der  tauben  Rinde  unterstützt  die 
Annahme  der  Hörsphäre  in  der  1.  Temporalwin- 
dung. Die  Betheiligung  der  2.  Schläfenwindung 
am  Hörakte  ist  nicht  eine  direkte,  sondern  nur 
eine  associirte.  2)  Eine  engere  Umgrenzung,  bez. 
Lokalisation  eines  „Hörcentrums*'  ist  nicht  statt- 
haft, da  die  Bndigungen  des  Schneckennerven  in 
weitgehendster  Weise  auf  der  bezeichneten  Win- 
dung sich  ausdehnen.  3)  Die  hörenden  Elemente 
der  Sohläfenrinde  sind  mit  grosser  Wahrschein- 
lichkeit in  die  4.  Rindenschicht  Hammarberg 's 
zu  verlegen. 

B.  Paihologiß, 

1)  Tkunoren,  Abaoesae,  Enveiehunffm.    E^)ilep8i$. 

87)  Byrom-Bramwell,  On  the  looalisation  of 
intraoraniai  tamoars.    Brain  LXXXV.  p.  1. 18d9. 

38)  M  i  D  g  a  z  z  i  n  i ,  6.,  Elia.  u.  pathoL-anatom.  Bei- 
träge zur  Diagnose  and  Therapie  der  Oehimgeschwülste. 
Dentsohe  Ztsohr.  f.  Nervenhkde.  XIX.  1.  p.  1.  1900. 

39)  Zaoher,  Ueber  einen  Fall  von  doppelsaitiflein 
symmetriBoh  gelegenem  Erweichnngsherd  im  Stimnim 
u.  Neuritis  optica.  Neorol.  Gentr-Bl.  XX.  p.  1074. 1901. 

40)  Keraval,  F.,  Mort  sabite  etrange,  mais  ez- 
pliqnee.  Fraoture  du  cräne;  ramoUissement  anoien  des 
denz  lobes  frontaoz.    Echo  med.  du  Nord  VI.  27. 1902. 

41)  Yentra,  Domenioo,  Les  fonctions  des  lobes 
prefrontaoz.  Oaz.  hebd.  de  Med.  et  de  Chir.  Nr.  13. 
Fevr.  15. 1900. 

42)  Lannois,  M.,  Tomeur  da  lobe  frontal.  Lyon 
med.  XXXI.  35.  p.  575.  1899. 


Goldstein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshirns. 


129 


43)  C  0 1 1  e  V  i  1 1 6 ,  Snr  an  cas  d'epilepsie jacksonienne 
d'origine  uremiqne.  Symptomes  en  correlation  avec  nne 
lesion  limitee  daos  la  zone  prefrontale.  Gaz.  hebd.  de 
Med.  et  de  Chir.  Nr.  57.  Jaillet  1900. 

44)  Auerbach,  S.,  Beitrag  zur  Diagnostik  der  Ge- 
schwülste des  Stirnhims.  Deutsche  Ztscbr.  f.  Nerven- 
hkde.  XX.ll.  3  u.  4.  p.  312.  1902. 

45)  Phelps,  Charles,  The  locaiization  of  the 
mental  faculties  in  the  left  prefrontal  lobe.  Amer.  Joum. 
of  med.  Sc.  CXXm.  5. 1902. 

46)  Müller,  Ed.,  üeber  psychische  Störungen  bei 
Geschwülsten  u.  Verletzungen  des  Stirnhirns.  Deutsche 
Ztschr.  f.  Nervenhkde.  XXI.  3  u.  4.  p.  178.  1902. 

47)  Schaffer,  Karl,  Beitrag  zur  Lokalisation  der 
cerebraJen  Hemianästhesie.  Neurol.  Centr.-Bl.  XXI.  21. 
1902. 

48)  A  n  1 0  n ,  G.,  Beiderseitige  Erkrankung  der  Schei- 
telgegend des  Grosshims.  Wien.  klin.  Wchnschr.  XII. 
48. 1899. 

49)  Touche,  Deux  cas  de  ramoUissement  des 
centres  carticaux  de  la  vision  avec  autopsie.  Arch.  gen. 
de  Med.  N.  8. 1.  6.  p.  674.  Juin  1899. 

50)  Bruns,  üeber  2  Fälle  von  Tumor  im  linken 
Hinterhauptlappen.  Neurol.  Centr.-Bl.  XIX.  12.  p.  586. 
1900. 

51)  Behrendsen,  Ein  Fall  von  gleichzeitigem 
Auftreten  zweier  verschiedener  Hirntumoren.  Deutsche 
med.  Wchnschr.  XXV.  43.  1899. 

52)  Czyhlarz,  Ernst  von,u.  Otto  Marburg, 
üeber  cerebrale  Blasenstörungen.  Wien.  klin.  Rundschau 
XIV.  47. 1900. 

53)  Czyhlarz,  Ernst  von,  u.  Otto  Mar  bürg. 
Weitere  Bemerkungen  zur  Frage  der  cerebralen  Blasen- 
störungen, zugleich  ein  Beitrag  zur  Diagnostik  der  Balken- 
geschwülste.   Wien.  klin.  Wchnschr.  XV.  31.  1902. 

54)  F  u  c  h  s ,  A 1  f  r.,  Klinische  Erwägungen  aus  der 
Beobachtung  sensibler  Jackson- AnfiUle.  Jahrbb.  f.  Psych, 
u.  Neurol.  LXX.  3.  p.  1.  1900. 

55)  Weber,  Un  cas  de  tumeur  du  lobe  occipital. 
Revue  med.  de  la  Suisse  rem.  XX.  3.  p.  135. 1900.  . 

Eine  stattliche  Zahl  von  Himiumoren  (122) 
hatByrom  Bram well  (37)  beobachtet;  40mal 
kam  es  zur  Autopsie;  27  Fälle  werden  mehr  oder 
weniger  ausführlich  mitgetheilt,  von  denen  uns  die 
StinMmiufnoren,  11  an  der  Zahl,  hier  zunächst 
interessiren.  Von  ihnen  waren  6  auf  das  Stirn- 
him  allein  beeohränkt  und  bei  5  waren  Nachbar- 
regionen in  Mitleidenschaft  gezogen.  Ptyekische 
Symptome  waren  in  7  von  diesen  11  Fällen  vor- 
handen, Intelligenzschwäohe,  Gedächtnissschwäche, 
Mangel  an  Aufmerksamkeit,  Reizbarkeit  und  zu- 
weilen Verfolgungsideen,  in  4  Fällen  fehlten,  wie 
bemerkt,  diese  Symptome  ganz.  In  einem  Falle  (5) 
wurde  beobachtet,  dass  der  Kopf  auf  die  dem 
Tumor  gegenüberliegende  Seite  fieL  Tumoren  am 
hinteren  Ende  des  Frontallappens  haben  häufig 
eine  Parese  des  gegenfiberliegenden  Oliedes  zur 
Folge,  die  der  Oberfläche  erzeugen  nicht  selten 
Jackson'sche  Epilepsie,  bei  linkseitigen  Tumoren 
ist  motorische  Aphasie  öfter  anzutreffen. 

In  2  Fällen  war  das  motorische  Sprachcentrum 
oder  die  darunter  liegende  weisse  Substanz  durch 
einen  Tumor  zerstOrt,  ohne  dass  motorische  Aphasie 
aufgetreten  war.  In  einem  Falle  war  eine  lang- 
same, aber  vollständige  Zerstörung  des  Fusses  der 
2.  linken  Frontalwindung  ohne  jede  Aphasie  ver- 
zeichnet In  allen  11  Fällen  wurde  über  Eopf- 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft.  2. 


schmerzen  geklagt,  in  7  Fällen  war  er  sehr  heftig. 
Die  Lokalisation  des  Schmerzes  wechselte  sehr; 
Erbrechen  ist  nicht  so  häufig,  wie  bei  weiter  hin- 
ten liegenden  Tumoren.  Schwindelerscheinungen 
waren  in  6  Fällen  vorhanden,  Neuritis  N.  opt.  in  9, 
allgemeine  epileptische  Convulsionen  in  6,  Jack- 
son'sche  Epilepsie  in  2  Fällen.  In  2  Fällen  war 
der  Schläfenlappen  neben  dem  Stirnlappen  in  Mit- 
leidenschaft gezogen.  In  dem  ersten,  in  dem  die 
3.  linke  Frontalwindung  und  die  darunter  liegende 
weisse  Substanz  vollständig  zerstört  waren  und 
ein  grosser  Theil  der  Rinde  des  1.  und  2.  Schläfen- 
lappens und  die  darunter  liegende  weisse  Substanz 
mit  betroffen  waren,  bestanden  keine  motorische 
Aphasie  und  keine  Worttaubheit  Es  bestand  kein 
für  die  Lokalisation  charakteristisches  Symptom, 
mit  Ausnahme  vielleicht  einer  partiellen  beider- 
seitigen Taubheit  Die  Qedächtnissschwäche  und 
die  psychischen  Störungen  deuteten  auf  den  Stim- 
lappen,  partielle  Hemianopsie  und  Seelenblindheit 
auf  den  Occipitallappen  hin.  In  einem  weiteren 
Falle  von  rechtseitigem  Schläfenlappentumor  war 
kein  Lokalsymptom  vorhanden,  die  später  auf- 
tretende Aphasie  war  auf  einen  Tumor  in  der 
2.  linken  Stimwindung  zu  beziehen. 

In  einem  Falle  von  Tumor  mit  Hämorrhagie 
der  recklen  Insel  wurde  bei  einem  Rechtshänder 
motorische  Aphasie  beobachtet  Br.  glaubt,  dass 
sie  geschwunden  wäre,  wenn  der  Patient  am  Leben- 
geblieben  wäre. 

Die  wenigen  Fälle  von  Tumor  im  Occipital- 
lappen bieten  nichts  Besonderes.  Von  den  Tumoren 
im  ParietaUappen  ist  der  Tumor  bemerkenswerth, 
der  in  der  linken  oberen  Parietalwindung  sass 
(Fibro-cellular)  und  unter  dem  ein  Abscess  bis  in 
die  weisse  Substanz  hineinragte.  Die  Ursache  des 
Abscesses  blieb  dunkel.  Die  in  den  letzten  1 0  Tagen 
aufgetretenen  Symptome:  Schmerzen  auf  dem 
linken  Scheitelbeine,  Unsicherheit  bei  Bewegungen 
und  dumpfes  Gefühl  in  der  rechten  Hand,  Parese 
und  Anästhesie  rechts,  Neur.  optici,  motorische 
Aphasie  werden  sämmtlich  dem  Abscesse  zur  Last 
gelegt  und  der  Tumor  wird  für  latent  erklärt 

Mingazzini  (88)  beschreibt  8  Tumorfälle 
ausführlich.  An  dieser  Stelle  interessiren  uns  zu- 
nächst 2  Fälle,  die  den  Fr(mtaUc^[/pen  betreffen. 

1)  Bei  einer  78jähr.  Frau  wurden  ein  Sarkom  des 
medialen  und  vorderen  Theiles  des  präfrontalen  Lappens 
chronische  Atrophie  der  Nieren  and  Arteriosklerose  ge- 
fanden. Der  Tumor  war  im  Leben  nicht  diagnosticirt 
Epileptische  Anfälle  and  Demenz  waren  vorhanden  ge- 
wesen, aber  eine  aasgesprochene  Gharakterveränderang 
war  nicht  beobachtet  worden. 

2)  46  Jahre  alte  Weberin.  Es  wurde  ein  Sarkom  der 
seitlichen  Theile  des  linken  Stirnlappens  gefanden.  Die 
Differentialdiagnose  zwischen  Dementia  paralyüca  and 
Tumor  war  in  den  ersten  Anfängen  der  Krankheit  sehr 
schwer.  Am  meisten  Beachtung  in  diesem  Falle  verdient 
die  bis  auf  ein  leichtes  Stolpern  beim  Anfange  der  Worte 
stets  normale  Sprache. 

Das  Fehlen  der  motorischen  Aphasie  in  Fällen, 
in  denen  die  Geschwulst  die  linke  Pars  opercularis 

17 


130 


Ooldstein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  and  Chirurgie  des  Grosshims. 


zerstört  hatte,  ist  verschiedentlich  beobachtet  und 
verschieden  erklftrt  worden.  M.  erinnert  daran, 
wie  die  sich  bei  Kindern  rapid  entwickelnde  moto- 
rische Aphasie  (bei  Erweichungen  der Broca 'sehen 
Windung)  beinahe  immer  in  kurzer  Zeit  vergeht, 
und  zwar  Dank  der  üebung  und  Gewohnheit  des 
homologen  Gentrum  der  anderen  Gehirnhälfte.  M. 
glaubt,  dass  die  Sprachfunktionen,  die  in  den  ersten 
Lebensjahren  beiden  Broca* sehen  Windungen 
gemeinsam  seien,  nach  und  nach  dem  rechten  Ge- 
hirn entzogen  würden,  um  sich  in  dem  linken  zu 
concentriren,  so  dass  die  rechte  Pars  opercularis 
nach  und  nach  ihre  funktionelle  Verbindung  (nicht 
die  anatomische)  mit  dem  linken  Wortklangcentrum 
verliert  und  nur  in  funktioneller  Synergie  mit  der 
linken  Broca- Windung  bleibt  und  so  auf  das 
Niveau  des  automatischen  Sprechcentrum  herab- 
gedrückt wird.  Geht  die  Unterdrückung  der  Spraoh- 
funktion  auf  der  linken  Seite  allmählich  vor  sich, 
so  bilden  sich  die  Associationneurone  zwischen  der 
rechten  Pars  opercularis,  oder  besser,  der  rechten 
Broca- Windung  und  dem  linken  Wortklang- 
oentrum  von  Neuem. 

Die  Mydriasis,  die  bei  Stimhimtumoren  auf  der 
entgegengesetzten  Seite  stets  auftreten  boU,  kann 
sowohl  rechts,  wie  links,  zuweilen  auch  beiderseits 
vorhanden  sein. 

Ausser  diesen  beiden  Fällen  interessirt  uns 
noch  ein  Echinococcus  des  linken  EinierhaiupU 
Iqppms  bei  einem  20  Jahre  alten  Bauern.  Die 
Klagen  des  Pat.  bezogen  sich  nur  auf  Schatten  vor 
dem  linken  Auge;  subjektive  Anzeichen  einer  late- 
ralen homonymen  Hemiopie  waren  nicht  vorhan- 
den. Anton 's  Erklärung,  dass  Patienten  die 
Seh-  und  HimstOrungen,  die  durch  objektive  Unter- 
suchung festgestellt  wurden,  nicht  bemerkt  haben, 
scheint  M.  ungenügend.  Anton  glaubte  nämlich, 
dass  in  den  Fällen,  in  denen  Rindenläsionen  vor- 
handen sind,  in  den  subcortikalen  Centren  sich 
noch  ein  Substrat  für  sehr  umfassende  Nerven- 
funktionen vorfinde.  Uebrigens  konnte  bei  dem 
Patienten  M.'s  wegen  rasch  folgender  apoplekti- 
former  Anfälle  eine  Hemiopie  objektiv  nicht  fest- 
gestellt werden.  M.  dachte  daher  an  einen  Klein- 
himtumor,  wofür  auch  der  plötzliche  Tod  (nach 
Lumbalpunktion)  sprach. 

Erwähnen  wollen  wir  kurz  an  dieser  Stelle  noch 
einen  Fall,  der  einen  32  Jahre  alten  Kr.  betraf,  bei  dem 
die  Sektion  einen  Solitärtuberkel  des  vorderen  Hernes  des 
rechten  Seitenventrikels  und  des  rechten  Corp.  striat.  dar- 
bot. Die  Diagnose  war  im  Leben  nicht  gestellt ;  viele  Sym- 
ptome sprachen  für  eine  im  Kindesalter  aufgetretene  Poiio- 
encephalitis,  nichts  liess  das  Vorhandensein  einer  Hirn- 
geschwolst  vermathen :  es  fehlten  Erbrechen,  Schwindel, 
Staaungspapille,  es  fehlte  das  allmähliche  Zunehmen  der 
Symptome.  Krampfanfälle  epileptischer  Natur  waren 
allerdings  von  Kindheit  an,  30  Jahre  lang,  zu  verzeichnen, 
die  eine  Unkseitige  spastische  Hemiparese  und  eine  Herab- 
setznng  des  Intellektes  im  Gefolge  hatten.  In  der  Jugend 
war  rechtseitige,  eiterige  Otitis  und  Panophthalmie  des 
rechten  Auges  spontan  aufgetreten. 

Fälle  von  Oeschwülsten,  Verletzungen,  Erwei- 
chungen in  der  (hegend  des  Stimhirns  sind  ver- 


schiedene zu  verzeichnen;  während  eine  Anzahl 
von  Autoren  für  den  alleinigen  oder  hauptsäch- 
lichen Sitz  der  Intelligenz  ihre  Beobachtungen  zu 
verwerthen  sucht,  stellen  sich  andere  dieser  Er- 
klärung mit  Entschiedenheit  entgegen,  es  bietet 
die  Pathologie  somit  ein  genaues  Gegenstück  zur 
Physiologie,  in  der  diese  Frage  ja  auch  noch  heiss 
umstritten  ist 

Hervorzuheben  ist  zuerst  der  Fall  Zacher 's 
(39),  in  dem  in  beiden  Hemisphären  eine  Erwei- 
chung, genau  auf  die  vordere  Hälfte  beider  Stim- 
lappen  beschränkt,  vorwiegend  die  weisse  Substanz 
zerstört  hatte.  Der  Fall  soll  lehren,  dass  Erkran- 
kung oder  Zerstörung  der  vorderen  Stimhimhälften 
keinerlei  motorische,  sensible  und  Sprachstörungen 
hervorruft.  Eine  anfänglich  vorhandene  Sprach- 
störung und  Schluckbeschwerden,  sowie  gering- 
f  Qgige  Augenmuskelstörungen  werden  als  Fern  Wir- 
kung aufgefasst,  da  sie  bald  nach  dem  Schlaganfalle 
zurücktraten.  Auch  eine  deutlich  ausgesprochene 
Rumpf-  und  Nackenmuskelschwäche  verlor  sich 
nach  einigen  Wochen  spurlos.  Dagegen  liess  sich 
eine  Reihe  psychischer  Erankheiterscheinungen  als 
dauernd  nachweisen:  Störung  der  Merkfähigkeit 
und  dadurch  grosse  Vergesslichkeit  für  die  Oegen- 
wart,  mangelndes  Zeitbewusstsein.  Femer  machte 
sich  bei  dem  Kranken  ein  Mangel  jeglicher  Reaktion 
auf  äussere  Vorgänge  z.  B.  auf  seine  Erblindung, 
bemerkbar.  Die  Zustände  erinnerten  an  vorge- 
schrittene Paralyse,  an  senile  Demenz  und  chro- 
nischen Alkoholismus,  unterschieden  sich  von  ihnen 
aber  dadurch,  dass  der  Kranke  anspruchsffthig  war, 
ein  anscheinend  intaktes  Oedächtniss  für  firüher 
Erlebtes  und  Erlerntes  hatte,  über  geschäftliche 
und  persönliche  Verhältnisse  prompte  und  richtige 
Auskunft  gab.  Der  Kranke  zeigte  ferner  ungemein 
leicht  geistige  Ermüdung  und  schliesslich  auch 
Symptome  von  „Witzelsucht*^  Charakterverände- 
rungen nach  der  unangenehmen  Seite  hin  bot  er 
nicht  dar.  Die  vorhandene  Neuritis  N.  optici 
bringt  Z.  nicht  mit  dem  Erweidiungsherde  in  Zu- 
sammenhang und  lässt  ihre  Entstehung  unauf- 
geklärt 

Fast  dieselben  Erscheinungen  der  Demenz  bot 
ein  Kranker  K6raval's  (40),  der  an  einer  Basis- 
fraktur plötzlich  zu  Grunde  ging.  Die  Sektion 
zeigte  eine  doppelseitige  symmetrische  gelbe  Er- 
weichung der  vorderen  Theile  des  Frontallappen& 

Geradezu  als  Beweis  für  die  physiologischer- 
seits  (Hitzig,  Bianchi,  Flechsig)  aufge- 
stellte Ansicht  von  dem  Sitze  der  Intelligenz  im 
Stirnlappen  sieht  Domenico  Ventra  (41) 
[Sulla  fisico-patologia  dei  lobi  frontali-ilmanicomio 
moderno  IIL  1899]  den  von  ihm  beobachteten 
Fall  an. 

Ein  Rehpostenschuss  traf  einen  löjähr.  Bauer  in  den 
Kopf;  nach  Smonatiger  Bettruhe  war  der  Charakter  total 
verändert,  das  Gedächtniss  hatte  schwer  g^tten.  9  Jahre 
später  Epilepsie,  die  zu  furibunden  Aeusserungen  führte, 
80  dass  der  Sjt.  einer  Anstalt  überwiesen  werden  mnsste. 
Er  ging,  46  Jahre  alt,  an  einer  Bronchopneamonie  zu 


Goldstein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshirns. 


131 


Grande.  Die  Sektion  des  Gehirns  deckte  starke  Atrophie, 
ja  fast  Verlust  der  Frontalhippen  auf.  An  der  Dura  der 
Orbiialwindung  hingen  an  einem  losen  Gewebe  2  Reh- 
posten. 

Spfttepilepsie  (Beginn  im  60.  Lebensjahre)  be- 
schreibt Lannois  (42)  als  Folge  eines  Tumor 
(Gliom)  des  Frontallappens.  Geistesverwirrung  mit 
unwiderstehlicher  Schlafsucht  war  bei  dem  Kran- 
ken aufgetreten. 

Auch  Colleville  (43)  verwerthet  einen  Fall 
von  nach  Urämie  aufgetretener  Jackson 'scher 
Epilepsie  fQr  die  Ansicht  von  dem  Sitze  der 
geistigen  Funktionen  im  Frontallappen. 

Auerbach  (44)  glaubt,  dass  der  Frontallappen 
des  Menschen  in  direkter  Beziehung  stehe  zu  den 
FunMonen,  durch  deren  Vervollkommnung  sich 
der  Homo  sapiens  von  den  höheren  Thieren  aus- 
zeichnet, und  dies  sind  die  höheren  psychischen 
Leistungen.  Die  letzteren  werden  eben  erst  er- 
möglicht durch  das  Substrat  unzähliger  Association- 
bahnen,  der  Stimlappen  des  Menschen  ist  also  nach 
ihm  als  eine  Assooiationoentrale  grOssten  Maass- 
stabes zu  betrachten. 

Der  Fall,  der  A.  als  Unterlage  seiner  Betrachtangen 
dient,  betraf  eine  48jähr.  Dame.  Ein  Tumor  wurde  ver- 
hältnissmSssig  spät  diagnostioirt,  als  nach  einem  apo- 
plektischen  Anfalle  Stauungspapille  mit  frischen  Blutun- 
gen in  der  Papille,  Nackensteifigkeit,  leichte  Protrusio 
bulbi  deztri.  minimale  Zuckungen  im  rechten  oberen 
Augenlide,  leichte  linkseitige  Facidisparese  sich  einstellten. 
Gedächtoiss  für  jüngste  Vergangenheit  war  schwach, 
Merkfähigkeit  sehr  verringert  gewesen.  Verlust  jeglicher 
Initiative  und  jedweder  eigenen  Willensregung.  Keine 
Witzelsucht  Tod  in  Folge  von  Lungenödem.  Bei  der 
Autopsie  fand  sich  an  der  Basis  beider  Stimlappen  eine 
stark  apfelgrosse,  von  der  Dura  ausgehende  Oeschwulst 
(Fibro-^  oder  Angiofibrosarkom). 

A.  macht  auf  die  üebereinstimmung  der  psy- 
chischen Symptome  mit  den  von  Zacher  (39)  be- 
obachteten, aufmerksam. 

Am  Bohftrfsten  und  mit  apodiktischer  Bestimmt- 
heit spricht  sich  Charles  Phelps  (45)aus.  Ihn 
führten  das  Studium  der  Literatur  und  eigene  Be- 
obachtungen über  den  Sitz  der  geistigen  Funktionen 
zu  folgenden  Schlüssen :  1)  Je  sicherer  die  Läsion 
auf  den  linken  Prilfrontallappen  beschränkt  ist, 
desto  positiver  und  deutlicher  zeigen  sich  die  Sym- 
ptome eines  geistigen  Defektes.  2)  Die  geistigen 
Funktionen  bleiben  intakt  bei  Läsion  des  rechten 
Frontalhims,  wenn  auch  der  ganze  Lobus,  ja  die 
ganze  rechte  Hemisphäre  ergriffen  ist.  3)  Die  zu  ent- 
gegengesetzten Besultaten  führenden  Ausnahmen 
sind  nur  scheinbare,  bei  eingehender  Untersuchung 
sind  sie  stets  vereinbar  mit  der  Behauptung  des 
ausschliesslichen  Sitzes  der  geistigen  Funktionen 
in  der  linken  Präfrontalregion. 

Dagegen  ist  Müller  (46)  der  Ansicht,  dass 
der  Versuch,  Gharakterveränderungen  im  Stirnhirn 
zu  lokalisiren,  soweit  die  Arbeiten  von  Ferrier, 
Welt  und  Wendel  in  Betracht  kommen,  un- 
zweifelhaft gescheitert  sei,  da  kein  einziger  der 
von  jenen  mitgetheilten  Fälle  der  kritischen  Prü- 
fung, ob  nicht  mit  weitaus  grösserer  Wahrschein- 


lichkeit eine  diffuse  Schädigung  der  Hirnrinde  an- 
genommen werden  muss,  Stand  hält.  Es  wird  von 
ihm  nicht  geleugnet,  dass  hauptsächlich  im  An- 
fange bei  manchen  Tumoren  des  Stimhirns  sich  der 
Charakterveränderung  ähnliche  oder  identische  Zu- 
stände entwickeln  können,  sie  stellen  aber  keine 
Herd-,  sondern  echte  Allgemeinsymptome  dieser 
Geschwülste  dar.  Die  „Witzelsucht*'  kann  sich 
auf  dem  Boden  einer  durch  den  Tumor  bedingten 
Demenz  entwickeln,  wie  bei  anderen  Yerblödungs- 
processen  (seniler  Demenz,  progressiver  Paralyse), 
oder  sie  kann  auf  die  nicht  seltene  Gomplikation 
eines  Stirnhimtumor  mit  Epilepsie  zurückgeführt 
werden.  Dass  dieses  Symptom  bei  Stirnhirn- 
tumoren häufiger  als  bei  Tumoren  anderer  Regionen 
vorkommt,  erklärt  sich  aus  der  relativ  langen  Krank- 
heit und  der  besonderen  Grösse  der  Stirnhim- 
tumoren ;  wenn  es  sich  häufiger  bei  einem  rechts- 
als  linkseitigen  Sitz  findet,  so  beruht  dies  nicht 
auf  einer  besonderen  Bedeutung  der  rechten  Hemi- 
sphäre für  die  Psyche,  sondern  wohl  darauf,  dass, 
wie  schon  Oppenheim  annimmt,  Kranke  mit 
linkseitigen  Herden  oft  aphatisch  werden. 

Einen  Beitrag  zur  Lokalisation  der  cerebralen 
Hemianästhesie  liefert  Seh  äff  er  (47).  Er  be- 
obachtete einen  rechtseitigen  Erweichungsherd,  der 
den  untersten  Theil  der  vorderen  und  hinteren 
Centralwindung  einnahm  und  auf  dieerste Temporal- 
windung übergriff,  aber  auch  tief  in  das  Innere 
hineinging,  indem  er  den  Körper  des  Schweifkerns, 
ferner  den  vorderen  Schenkel,  sowie  das  Knie  der 
inneren  Kapsel  einnahm.  Es  bestanden  Sehhügel- 
atrophie und  eine  absteigende  Pyramidendegene- 
ration. Das  Hauptinteresse  beansprucht  die  Lokali- 
sation desHerdes  und  diedamit  verbundenedauernde 
Hemianästhesie  mit  Hemianalgesie.  Da  der  Herd 
den  hinteren  Theil  des  hinteren  Kapselabschnittes 
frei  liess,  der  nach  Charcot  sensible  Fasern 
führen  soll,  so  müssen  wir  folgern,  dass  mit  den 
verletzten  motorischen  Fasern  zugleich  sensibele  ver- 
laufen, die  der  Hautsensibilität  (D6j6rine-Long). 

G.  Anton  (48)  berichtet  über  beiderseitige 
Erkrankung  der  Scheitelgegend  des  Grosshirns. 

Die  Symptome  bei  dem  27jähr.  Tagelöhner  bestanden 
in  fast  völligem  Verluste  der  automatisohen  and  mimi- 
schen Bewegungen,  Sehstöningen  mit  Verlast  der  Orien- 
tirang  (kann  die  Distanz  der  Objekte  nicht  abschätzen), 
Verlast  der  räumlichen  Onentirang  überhaupt:  Tastblind- 
heit des  Auges,  in  Mangel  des  Zusammenspiels  der  rein 
optischen  mit  den  entepreohenden  Bewegungsempfin- 
dangen.  Ausgesprochene  Lähmang  der  Beine  trat  erst 
später  auf.  Es  fand  sich  in  beiden  Hemisphären  ein 
Neurogliom,  das  vom  oberen  und  medialen  Scheitel- 
läppchen aus  lateralwärts  und  ventral wärts  gewachsen  war. 

Es  wurden  folgende  Bahnen  zerstört:  1)  das  Hemi- 
sphärenmark des  oberen  and  unteren  Parietallappens; 
2)  das  Oocipitalmark  mit  Ausnahme  der  unteren  Lippe 
der  Fissura  calcarina  und  der  anschliessenden  Schläfen- 
windungen ;  3)  zum  grossen  Theil  unterbrochen :  die  Lei- 
tungsbahnen der  hinteren  Centralwindung;  4)  die  Mark- 
substanz des  Gyr.  fomicatus  bis  zur  Querebene  der  Gentral- 
windungen,  stellenweise  auch  die  des  Gyr.  hippocampus; 
5)  der  Thalamus  .opt  mit  Ausnahme  der  vordersten  ven- 
tralen und  me(halen  Gebiete.    Die  Pyramidenbahn  war 


132 


Qoldstein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshims» 


entlang  ihres  ganzen  Verlaufes  beiderseits  in  hohem  Grade 
degenerirt;  im  Pons  war  jener  Theil  der  Schleife  stark 
atrophisoh,  der  an  dem  Uebergange  vom  vertikalen  zum 
horizontalen  Schenkel  liegt.  Die  OUvenzwischenschicht 
war  beiderseits  nur  wenig  gelichtet ;  Ooll'scher  Kern  und 
Ooirsche  Stränge  waren  fast  vollständig  degenerirt,  Bur- 
dach'sohe  Stränge  zum  grössten  Theil  erhalten. 

Der  Fall  spricht  dafür,  dass  die  motorische 
Componente  des  Sehaktes,  besser  gesagt,  der  Oe- 
sichtsvorstellungen,  eine  gesonderte  Leistung  des 
Centralorgans  darstellt.  Sie  hat  im  Parietallappen 
ihr  Substrat,  wenn  auch  nahe  und  innig  verbunden 
mit  den  optisch-sensorischen  Gentren. 

Von  den  beiden  von  Touche  (49)  mitge- 
theilten  Fällen  hat  der  erste,  der  einen  61  jähr.  Mann 
betraf,  das  Eigenthümliche,  dass  die  im  Leben  be- 
obachtete rechtseitige  Hemiplegie  mit  Contraktur 
und  Athetose  im  rechten  Arme  und  völliger  Blind- 
heit durch  den  gefundenen  Erweichungsherd  im 
linken  Lobul.  lingual,  und  im  unteren  Theile  des 
linken  Guneus  nur  theilweise  aufgeklärt  wurde.  Im 
2.  F.,  bei  einem  37jähr.  Er.,  bestanden  rechtsseitige 
Hemiplegie,  rechtsseitige  Hemianopsie  und  con- 
centrische  Einschränkung  der  linken  Oesichtsfeld- 
hälfte,  partielle  Lähmung  des  linken  Oculomotorius 
und  unwillkürliche  Bewegungen  im  rechten  Arme. 
Bei  der  Sektion  fand  man  einen  cortikalen  Er- 
weichungsherd im  üebergangsgebiete  zwischen 
Gyr.  supramarginalis  und  Gyr.  temp.  sup.  sinistr. 
und  einen  Herd  im  Guneus  und  im  hinteren  Theile 
des  Lobul.  ling.  sinistr. 

2  Falle  von  Tumoren  im  linken  Hinterhaupts- 
lappen giebt  Bruns  (50)  [Hannover]  wieder. 

Im  1.  Falle  handelte  es  sich  um  einen  50jähr.  Haupt- 
mann a.  D.,  der  vor  einigen  Jahren  vom  Pferde  auf  den 
Kopf  gefallen  war.  Längere  Zeit  Verwirrung.  Recht- 
seitige homonyme  Hemianopsie ;  vorher  Reizerscheinungen 
und  echte  Sinnestäuschungen  in  den  jetzt  ausgefallenen 
rechten  Gesichtsfeldhälften ;  beim  Sprechen  fehlten  Haupt- 
worte. Vorgehaltene  Gegenstände  wusste  der  Kr.  nicht 
zu  benennen,  Zusammenhängendes  konnte  nicht  mehr 
gelesen  werden  (Alexie  und  optische  Aphasie).  Augen- 
spiegelbefund normal,  Pupillenreflexe  ebenfalls.  Diagnose : 
Herderkrankuog  im  linken  Occipitaliappen,  Tumor.  Man 
fand  ein  ausgedehntes  Gliom  im  Marke  des  linken  Hinter- 
hauptlappens ,  Blutungen  in  der  Geschwulst  und  Er- 
weichung in  der  Umgebung. 

Gharakteristisch  für  eine  Beschädigung  des 
Markes  des  linken  Hinterhauptlappens  waren  die 


rechtseitige  Hemianopsie,  die  Alexie  ohne  Agraphie 
und  die  optische  Aphasie. 

Im  2.  Falle  handelte  es  sich  um  einen  35jähr. 
Mann.  Rechts  homonyme  Hemianopsie.  Nach  2  Vt  Jahrein 
Stauungspapille,  heftige  Kopf-  und  Nackenschmerzen, 
mit  Erbrechen,  Convulsionen ;  Anfälle  von  Flimmern  mit 
nachfolgender  totaler  Erblindung.  Diagnose :  Tumor  im 
linken  Occipitaliappen. 

Die  Sektion  ergab  einen  kugelrunden,  scharf  abge- 
grenzten Tumor,  der  fast  das  ganze  Mark  des  linken 
Hinterhauptlappens  einnahm  und  nur  die  Rinde  frei 
Hess,  nach  vom  sich  bis  unter  das  Niveau  der  Central- 
windungen  erstreckte. 

Dass  ein  Tumor  des  Ocoipitallappens  auch 
Epilepsie  im  Qefolge  haben  kann,  lehrt  ein  Fall 
Weber's(55). 

Den  seltenen  Befund  zweier  gleichzeitig  auf- 
getretener verschiedenartiger  Hirntumoren  theilt 
Behrendsen  (51)  mit.  Er  fand  bei  einem 
14j&hr.  Knaben  ein  Gholesteatom  des  Pons  linker- 
seits und  ein  Oliom  der  linken  Hemisphäre  mit 
Durchbruch  in  den  Seiten  Ventrikel.  Hydrooephalus. 
4  Jahre  vorher  hatte  ein  Trauma  stattgehabt 

Drei  Gentren  für  die  Innervation  der  Blase  fan- 
denGzyhlarz  u.Marburg(52.  53)  eines  in  der 
Gegend  des  Hüftcentrum  in  der  motorischen  Rinden- 
partie (für  die  willkürliche  Miktion),  ein  zweites 
im  Gorp.  striat.  (für  auf  bewusste  Empfindung 
automatisch  erfolgende  Miktion)  und  ein  drittes  im 
Thal,  opt  (für  die  nach  AfFektreizen  stattfindenden 
Blasenbewegungen).  Nur  bilaterale  Erkrankung 
kann  zu  dauernder  Blasenstörung  führen.  Ein  Fall 
von  doppelseitiger  Läsion  des  Gorp.  striat,  NucL 
caudat  und  Putamen  des  Nucl.  lenticular.  durch 
einen  Tumor  wird  als  Beleg  mitgetheilt. 

Schliesslich  haben  wir  noch  der  11  Beobach- 
tungen, dieAlfredFuchs  (54)  wiedergiebt,  kurz 
Erwähnung  zu  thun;  sie  sollen  darthun,  dass 
sensible  Jaekson'sche  ÄnßUe  stets  das  Anzeichen 
einer  anatomischen  Gentrallftsion  seien.  Ans  den 
von  F.  meistens  nur  kurz  wiedergegebenen  Kranken- 
geschichten (ohne  Sektion)  geht  dies  allerdings  nicht 
sclilagend  hervor.  Eine  grosse  symptomatische 
Bedeutung  wird  der  tardiven  Hemikranie  in  Ver- 
bindung mit  sensiblen  Jackson'schen  Anfällen  zu- 
geschrieben (Hemicrania  symptomatica). 
(Schluss  folgt) 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


133 


Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis J) 

Zusammengestellt  von 

Privatdocent  Dr.  Hugo  Starck 
in  Heidelberg. 


IV.  Symptomatologie,  Complikationen, 
Verlauf. 

92)  Abbe,  R,  Surgical  complications  of  typhoid 
fever.    Med.  News  LXXX.  13.  p.  582.  March  1902. 

93)  Alezais  et  Franpois,  La  teDsion  arterielle 
daos  la  fievre  typhoide.  Revue  de  Med.  XIX.  2.  p.  88. 
1899. 

94)  Allyn,  H.  B.,  Statistics  of  typhoid  fever  at  the 
Philadelphia  hospital  from  Jan.l,  1897,  to  Deo.  31, 1899. 
Philad.  med.  Joum.  VIÜ.  23.  p.  999. 1901. 

95)  Allyn,  H.  B.,  Typhoid  fever  with  Perforation 
of  the  Colon  and  gall  bladder ;  Operation ;  deatb ;  autopsy. 
Phüad.  med.  Journ.  VIII.  5.  p.  193.  1901. 

96)  Bacaloglu,  M.  C,  Le  coeur  dans  la  fievre 
typhoide.    Gaz.  des  H6p.  LXXIV.  78.  p.  753.  1901. 

97)  Bacalogln,  Perforation  intestinale  dans  la 
fievre  ^phoide;  laparotomie.  Ball,  et  Mem.  de  la  Soc. 
anat.  de  Paris  6.  S.  I.  p.  278.  Mars  1899. 

98)  Baccarani,  ü.,  Su  alcnni  fenomeni  curiosi 
della  febbre  tifoide.  Rif.  med.  XVn.  45.  46.  p.  532.  543. 
1901. 

99)  Baccarani,  U.,  e  A.  Cevidalli,  Suirin- 
flaenza  del  salolo  nella  diazoreazione  della  febbre  tifoide. 
Clin.  med.  di  Mod.  Nr.  3.  1901. 

100)  Barrow,  A.  S.,  Gangrene  of  the  skin  during 
an  attack  of  enteric  fever.  Lancet  March  15. 1902.  p.  739.  > 

101)  Barth,  E.,  Zur  Pathologie  u.  Therapie  des 
Unterleibstyphus.  Ztschr.  f.  klin.  Med.  XLI.  1.  2.  3.  4. 
p.  1.  1900. 

102)  Bäte,  A.,  Pathology  of  typhoid  fever.  Med. 
News  LXXX.  13.  p.  598.  March  1902. 

103)  Bernard,  H.,  Les  formes  anormales  et  rares 
de  la  fievre  tjiphoide.  Gaz.  des  Hop.  LXXIY.  49.  p.  469. 
1901. 

104)  Bertarelli,  E.,  Eiterige,  dvLToh  Merth'sohe 
Bacillen  verursachte  Thyreoiditis  nach  Typhus  abdomi- 
nalis. Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXDC.  13.  p.  557. 
1901. 

105)  B 1  a  c  k  a  d  e  r ,  A.  D.,  Enteric  fever  in  childhood. 
Arcb.  of  Pediatr.  Sept.  1900. 

106)  Bollack,  L.,  u.  H.  Bruns,  Rectusscheiden- 
abscess  beim  Typhus  abdominalis.  Deutsche  med.  Wo- 
chenschr.  XXVII.  35.  1901. 

107)  Braine-Hartnell,  C.^  Double  optioneuritis 
in  enteric  fever.  Brit.  med.  Journ.  May  29. 1897.  p.  1344. 

108)  Brion,  A.,  Cholecystitis  typhosa  mit  Typhus- 
bacillen.  Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.s.  w.  XXX.  10.  p.400. 
1901. 

109)  Brown,  Th.  R.,  Cystitis  due  to  the  typhoid 
bacillus  introduced  by  catheter  in  a  patient  not  having 
typhoid  fever.  New  York  med.  Reoord  LVn.  10.  p.  405. 
March  1900. 

110)  Camac,  C.  N.  B.,  Gall-bladder  complications 
of  typhoid  fever.  Johns  Hopkins  Hosp.  Rep.  VEI.  3—9. 
p.  339.  1900. 

111)  Chapin,  H.  D.,  Typhoid  fever  in  children. 
Post-Graduate  XVI.  5.  p.  445.  May  1901. 

112)  Chauffard,  A.,  et  P.  Ravant,  Pancreatite 
hemorrhagique  et  lesions  du  pancreas  au  cours  de  la 
fievre  typhoide.  Arch.  de  Med.  experim.  et  d'Anat. 
pathoL  1.  8.  Xm.  2.  p.  1631.  1901. 

«)  Schluss;  vgl.  Jahrbb.  CCLXXX.  p.  27. 


113)  Clemenko,  B.,  Zur  Frage  der  Ausscheidung 
der  ^Äer^Ä'schen  Stäbchen  durch  die  Nieren  im  Ileo- 
typhus.  Russ.  med.  Arch.  XII.  2;  Aug.  1901.  (Russisch.) 

114)McClintock,R.  W.,  Brain  abscess  in  typhoid 
fever  due  to  bacillus  typhosus.  Amer.  Journ.  of  the  med. 
Sc.  CXXra.  4.  p.  595.  April  1902. 

115)  Combemale  et  Huriez,  Fievre  typhoide 
grave.    Echo  med.  du  Nord  V.  11.  p.  125.  190L 

116)  Mc  Crae,  Th.,  Mastitis  in  typhoid  fever,  with 
the  report  of  three  cases.  Bull,  of  the  Johns  Hopkins 
Hosp.  XIII.  130.  p.  20.  Jan.  1902. 

117)  Curry,  J.  J.,  The  fevers  of  the  Philippines. 
A  preliminary  report  on  the  nature  of  the  fevers  preva- 
lent  in  the  Philippine  Islands,  including  typhoid  fever, 
Malta  fever,  the  malarial  fevers  and  undetermined  tro- 
pical  fevers.  Boston  med.  a.  surg.  Journ.  CXLIV.  19. 
p.  446.  May  1901. 

118)  Cutler,  E.  G.,  Typhoid  spine  (Spondylitis 
typhosa ;  perispondylitis  typhosa).  Boston  med.  a.  surg. 
Journ.  CXLVI.  26.  p.  687.  June  1902. 

119)  Deiters,  Beitrag  zur  Eenntniss  der  Typhus- 
psychosen.   Münchn.  med.  Wchnschr.  XL VII.  47.  1900. 

120)  Des  cos,  A.,  Fievre  typhoide  et  granulie. 
Lyon  med.  XCVHI.  12.  p.  437.  Mars  1902. 

121)  Dickinson,  V.,  Remarks  on  two  cases  of 
enteric  fever,  complicated  with  rigors  and  exacerbations 
of  high  temperature.  Edinb.  med.  Joum.  N.  S.  IX.  4. 
p.  334.  April  1901. 

122)  Di  de,  M.,  Valeur  de  la  fievre  typhoide  dans 
retiologiedePepilepsie.  RevuedeMed. XIX. 2. p.  150. 1899. 

123)  Dobbin,  G.  W.,  Puerperal  infection  with  the 
bacillus  typhosus.  Johns  Hopkins  Hosp.  Rep.  Vin.  3—9. 
p.  321.  1900. 

124)  Elliot,  A.,  u.  J.  W,  Washbourn  siehe 
Therapie. 

125)  Emerson ,  C.  P.,  Report  of  a  case  of  typhoid 
fever  with  early  oculo-motor  paresis  of  left  eye.  Johns 
Hopkins  Hosp.  Rep.  VIII.  3—9.  p.  397.  1900. 

126)  Eshner,  A.  A.,  Hemorrhagic  typhoid  fever. 
Amer.  Journ.  of  the  med.  So.  CXXL  3.  p.  281.  March  1901. 

127)  Eshner,  A.  A.,  Some  anomalous  cases  of 
typhoid  fever.  Proceed.  of  the  Philad.  County  med.  Soc. 
N.  8.  n.  7.  p.  278,  Nov.  1900. 

128)  Etienne,  G.,  Evolution  de  la  fievre  typhoide 
dans  le  cours  de  la  Syphilis  active.  Arch.  gen.  de  Med. 
N.  S.  IV.  p.  284.  Sept  1900. 

129)  Fischer,  E.,  Typhoid  fever  occuring  in  a 
tuberculous  patient,  and  the  influence  of  tuberculin  on 
this  condition.  Philad.  med.  Journ.  VIII.  5.  p.  197. 1901. 

130)  Flexner,  S.,  Unusual  forms  of  infection  with 
the  typhoid  bacillus,  with  especial  reference  to  typhoid 
fever  without  intestinal  lesions.  Johns  Hopkins  Hosp. 
Rep.  Vm.  3—9.  p.  241.  1900. 

131)  Ford,W.W.,  Chilis  in  typhoid  fever.  Montreal 
med.  Journ.  July  1900. 

132)  Fraenkel,  A.,  Zur  Lehre  von  den  AfFektionen 
des  Respirationsapparates  beim  Ileotyphus.  Deutsche 
med.  Wchnschr.  XXV.  15. 1899. 

133)  Friedländer,  A.,  Ueber  den  Einfluss  des 
Typhus  abdominalis  auf  das  Nervensystem.  Beriinl901. 
S.  Karger. 

134)McGarrahan,  J.F.,  Splenic  abscess following 
typhoid  fever.  Albany  med.  Ann.  XXIII.  4.  p.  2U. 
April  1902, 


134 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


135)  Gordon,  A.E.,  A  caSe  of  enteric  fever;  Uuyn- 
ceal  perichondritis,  traoheotomy;  relapse,  Perforation, 
laparotomy ;  necropsy.    Lanoet  Febr.  2.  1901.  p.  322. 

136)  De  Grandmaison,  üne  forme  septioemique 
de  la  fievre  tyj^ho'ide  observee  ohez  denx  femmes  recem- 
ment  accouchees.  Aroh.  de  Med.  ezperim.  et  d'Anat 
pathol.  1.  S.  Xn.  3.  p.  289. 1900. 

137)  H  a  m  b  u  r  g  e  r ,  L.  F.,  On  haemorrhagic  typhoid 
fever.  Johns  Hopkins  Hosp.  Hep.  YIII.  3—9.  p.  309. 
1900. 

138)  Hawkins,  H.  P.,  and  E.  0.  Thurston, 
A  case  of  typhoid  fever  of  unusual  daration;  Perforation 
of  caecum  and  Peritonitis ;  Operation ;  recovery.  Lancet 
Oct  14.  1899.  p.  1004. 

139)  Hödlmoser,  lieber  eine  wahrscheinlich  als 
Recurrens  zu  deutende  fieberhafte  Erkrankung,  nebst  Be- 
merkung über  abortiven  Typhus.  Wien.  klin.  Rundschau 
XVI.  27.  p.  544. 1902. 

140)  Hödlmoser,  C,  Typhöse  Erkrankungen  der 
Knochen  u.  Gelenke.  Centr.-Bl.  f.  d.  Grenzgeb.  d.  Med. 
u.  Chir.  IV.  11.  12.  p.  417.  465. 1901. 

141)  H  0  f  f ,  A.,  Ueber  Pneumotyphus.  Wien.  klin. 
Rundschau  XV.  26.  27.  p.  457.  475. 1901. 

142)  Hof  man  n,  A.,  Ein  Beitrae  zur  Eenntniss  des 
Meningotyphus.  Deutsche  med.  Wchnschr.  XXVI.  28. 
1900. 

143) Horton-Smith,P.,  The Goulstonian leciures 
on  the  typhoid  baoillus  and  typhoid  fever.  Brit.  med. 
Journ.  April  7.  1900.  p.  827. 

144)  Houston,  A.  C,  P.  A.  Dixey,  W.  G.  Sa- 
vage,  H.  Handford,  E.  M.  Smith,  A.  R.  Rey- 
nolds, A.  E.  Chalmers,  J.  Groves,  F.T.Bond, 
J.  A.  Wanklyn,  W.  C.  C.  Pakes,  H.Jones,  J.  M. 
Martin,  C.  R.  Drysdale,  G.  H.  Fosbroke  and  S.  F 
Murphy,  A  discussion  on  enteric  fever  in  its  public 
health  aspects.    Brit  med.  Journ.  Aug.  17.  p.  389. 1901. 

145)  Jopson,  J.  H.,  A  digest  of  reoent  literature 
upon  Perforation  of  the  intestine  in  typhoid  fever,  üniv. 
of  Pennsylv.  med.  Bull.  XIV.  1.  p.  25.  March  1901. 

146)  Eeef  e,  D.  E.,  Notes  on  typhoid  fever,  with  a 
report  of  fifteen  cases.  New  York  med.  Record  LVm. 
21.  p.  808.  Nov.  1900. 

147)  Einnicutt,  F.  P.,  Orchitis  and  epididymitis 
in  typhoid  fever.  New  York  med.  Record  LIX.  21.  p.  801. 
May  1901. 

148)  E  ü  h  n ,  A.,  üeber  Spondylitis  typhosa.  Münchn. 
med.  Wchnschr.  XLVÜI.  23.  1901. 

149)  Lemann,  J.  J.,  The  differential  diagnosis  of 
typhoid  and  malarial  fevers,  with  especial  reference  to 
the  occurrence  of  both  diseases  in  the  same  patient:  with 
report  of  cases.  New  York  med.  Record  LXI.  26.  p.  1029. 
June  1902. 

150)  Levi,  L.,  et  A.Lemierre,  Un  cas  de  cystite 
k  bacilles  cPEberth,  Prophylaxie.  Gaz.  hebd.  XLVIII. 
98.  p.  1165.  1901. 

151)  Liepelt,  E.,  ülnarislähmung  nach  Typhus 
abdominalis.    Beri.  klin.  Wchnschr.  XXXIX.  27. 1902. 

152)  Lord,  F.  T.,  Analysis  of  twenty-six  cases  of 
typhoid  spine.  Boston  med.  a.  surg.  Journ.  CXLVI.  26. 
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153)  Lyon,  J.  P.,  Coincident  typhoid  and  malarial 
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1900. 

154)  Maclagan,  T.  J.,  The  relation  of  the  bowel 
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disease.    Lancet  Jan.  12.  1901.  p.  93. 

155)  Maclagan,  T.  J.,  The  bowel  lesion  of  typhoid 
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156)  Mager,  W.,  Ueber  Typhus  abdominalis.  Prag, 
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157)  Maude,  A.,  An  instance  of  excessive  enteric 
rash  in  cbildhood.    Lancet  Dec.  8.  1900.  p.  1648. 

158)  Meara,  F.  8h.,  Some  observations  in  typhoid 
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159)  M  e  1  k  i  c  h ,  A.  A.,  Das  Material  zur  Pathogenese 
des  recidivirenden  iS^phus  (Leukocytose,  Baktericität  ü. 
Agglutination).  Russ.  med.  Aroh.  X.  1;  Juli  1900. 
(Russisch.) 

160)  Meltzer,  S.  J.,  Paratyphus.  New  Yorker 
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3—9.  p.  295.  1900. 

163)  Moorehouse,  G.  W.,  A  report  of  two  cases 
of  , typhoid  spine^.  Boston  med.  a.  surg.  Journ.  CXLVH. 
3.  p.  59.  July  1902. 

164)  Musser,  J.  H.,  and  A.  0.  S.  Eelly,  Haemo- 
globinuria  oomplicating  typhoid  fever.  Proceed.  of  the 
Philad.  County  med.  Soc.  N.  8.  IH.  1.  p.  4.  Febr.  1901. 

165)  Nioholls,  A.  G.,  and  G.  E.  Learmouth, 
The  haemorrhagic  diathesis  in  typhoid  fever  and  its  rela- 
tionship  to  purpuric  oonditions  in  general.  Lancet  Febr.  2. 
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166)  Noordijk,  J.  Th.,  Neurologische  verschim- 
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1902. 

167)  Oddo,  M.  C,  et  V.  Audibert,  Le  dicrotisme 
dans  la  fievre  typhoide.  Gaz.  des  HÖp.  LXXV.  78.  p.  777. 
1902. 

168)  0  g  i  1 V  i  e ,  G.,  Jaundice  in  typhoid  fever.  Brit. 
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169)  Osler,  W.,  Special  features,  Symptoms  and 
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171)  Osler,  W.,  Hepatio  complications  of  typhoid 
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1909. 

172)  Osler,  W.,  Analysis  and  general  summary  of 
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173)  Peok,  Elizabeth  L.,  Report  of  three  cases: 

1.  Typhoid  fever  in  an  epileptic  with  no  modification  of 
the  convulsion.  n.  Typhoid  fever  with  high  temperature, 
probably  hysterical.  HI.  Suppurating  mediastinid  glands ; 
recovery.  Proceed.  of  the  Philad.  County  med.  Soc.  N.8. 
m.  2.  p.  55.  March  1901. 

174)  Phillips,  S.,  Two  cases  of  typhoid  fever  with 
abscess  of  lung  and  empyema.  Brit  med.  Journ.  Febr.  23. 
1901.  p.  453. 

175)  Plotz,  C,  Beiträge  zur  Casuistik  des  Typhus 
abdominalis.   Wien.  klin.  Rundschau  XV.  5.  p.  71.  1901. 

176)  Pos  seit,  A.,  Nachtrag  zum  Artikel  über 
Lymphadenie  u.  Hyperplasia  lienis  (Pseudoleukaemia) 
nach  Ileo-Colotyphus.  Prag.  med.  Wchnschr.  XXV.  29. 
1900. 

177)  Prochaska,  A.,  Untersuchungen  über  die 
Eiterungen  bei  Typhuskranken.  Deutsche  med.  Wchnschr. 
XXVn.  9. 1901. 

178)  P  r  0  u  s  t ,  R.,  Les  recidives  de  la  fievre  typhoide. 
Gaz.  des  HÖp.  LXXIV.  137.  p.  1318. 1901. 

179)Remlinger,  P.,  De  la  desquamation  dans  la 
fievre  typhoide  chez  Tadulte.  Revue  de  M6d.  XX.  5. 
p.  365.  1900. 

180)  Rendu,  M.,  Fievre  t^hoide  Simulant  Tappen- 
dicite ;  Operation ;  mort.  Semaine  med.  XXI.  6.  p.  41. 
1901. 

181)  Richardson,  M.  H.,  Remarks  on  the  dia- 
gnosis between  acute  appendicitis  and  some  atypioal  cases 
of  typhoid  fever.    Boston  med.  a.  surg.  Journ.  CXLVI. 

2.  p.  29.  Jan.  1902. 

182)  Roussel,  A.  E.,  Report  of  three  cases  of 
malignant  endocarditis.  One  following  measles,  another 
typhoid  fever  in  a  child,  andsimulatingspleniciymphatic 
leukaemia,  and  another  terminating  in  recovery.  Proceed. 


Starok,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


135 


of  the  Philad.  County  med.  8oc.  N.  8.  m.  1.  p.  26.  Febr. 
1901. 

183)  Schmidt,  F.,  Ein  Beitrag  zu  denHülfemitteln 
för  die  Frühdiagnose  des  Typhus  abdominalis.  Mon.-Schr. 
f.  Ohrenhkde.  u.  f.  Kehlkopf-,  Nasen-  u.  Bachenkrankh. 
XXXV.  4.  p.  149. 1901. 

184)  Sohudmak,  A.,  u.  J.  A.  Vlaohos,  Ein  Fall 
von  Abdominaltyphus  mit  posttyphöser  Sohilddrüsen- 
▼ereiterung.    Wien.  klin.  Wohnsohr.  XIII.  29.  1900. 

18Ö)  Taylor,  W.  J.,  The  typhoid  spine.  Philad. 
med.  Joum.  VIII.  26.  p.  1134. 1901. 

186)  T  e  i  r  1  i  n  0  k ,  A.,  Uarythmie  de  la  con valesoence 
dans  la  neyre  typhoide.  Belgique  med.  VIII.  11.  p.  327. 
Mars  1901. 

187)  Thomson,  H.  C,  Acute  glossitis  oomplicating 
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188)  Thomson,  W.  H.,  Ten  ^ears  ezperience  with 
typhoid  fever  at  the  Roosevelt  hospital.  New  York  med. 
Reoord  LVI.  20.  p.  694.  Nov.  1899. 

189)  Tyndale,  W.,  So-called  „remittent*"  or  „Pre- 
toria*" fever.    Brit  med.  Journ.  Febr.  15. 1902.  p.  384. 

190)  Weiohardt,  W.,  Beitrag  zur  Lehre  der  AU- 
gemeininfektion  des  Organismus  mit  Typhusbacilleo. 
Ztschr.  f.  Hyg.  u.  Infektionskrankh.  XXX  VL  3.  p.  440. 
1901. 

191)  Westby,  G.,  A  oase  of  abscess  of  abdominal 
wall  foilowing  typhoid  fever;  incision:  recovery.  Brit 
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192)  W  i  1  s  0  n ,  J.  C,  The  renal  form  of  enteric  fever. 
Amer.  Journ.  of  the  med.  Sc.  CXVI.  6.  p.  662.  Dec. 
1898 

193)  Wishart,  D.  J.  G.,  Post  typhoidal  uloeration, 
and  abductor  paresis  of  the  larynx ;  traoheotomy :  reco- 
very.   Philad.  med.  Journ.  VIII.  10.  p.  402.  1901. 

194)  Toung,  H.  H.,  Chronic  cystitis  dne  to  the 
typhoid  baoiilus.  Johns  Hopkins  Hosp.  Rep.  VIII.  3—9. 
p.  401.  1900. 

195)  Zagari,  Appendioite  e  forme  anomalidifebbre 
tifoide.    Rif.  med.  XVU.  183.  p.  386. 1901. 

2iahlreiche  hierhergehörige  Arbeiten  mussten 
in  anderen  Capiteln  (Diagnose,  Anatomie,  Therapie) 
besprochen  werden.  Ueber  das  Verhalten  des 
Barxens  bei  Typhus  liegt  eine  eingehende  Studie 
von  Baoaloglu  vor,  der  alle  gelegentlich  vor- 
kommenden Erscheinungen  von  Seiten  des  Herz- 
muskels, der  Klappen,  des  Perikards,  des  Blut- 
druckes und  Pulses  vom  anatomischen  und  klini- 
schen Standpunkte  aus  einer  kritischen  Besprechung 
unterzieht  Ueber  Wesen  und  Vorkommen  der  Dikro- 
Ue  stellten  Oddo  und  Audibert  an  50  Typhus- 
kranken genaue  Untersuchungen  an.  In  80^/o  der 
Fälle  wurde  die  Dikrotie  festgestellt,  in  der  Mehr- 
zahl der  E&lle  hat  sie  die  Bedeutung  eines  FHih- 
mfnqfioms.  Zur  Temperaturourve,  zum  Blutdruck, 
zu  HerzstOrongen  konnten  bestimmte,  in  sympto- 
matischer Hinsicht  werthvoUe  Beziehungen  auf- 
gefunden werden«  Mit  Arrhythmien  als  Folge- 
erscheinungen eines  Typhus  beschftftigt  sich  Teir- 
linck 

Den  Werth  eines  Frühsymptoms  misst  S ch mid  t 
gewissen  Veränderungen  an  der  JB^lottis  bei;  über 
KBUkopfiäeeraHonen  macht  Wishart  eine  kurze 
Mittheilang.  Was  die  LungeneompWcationen  an- 
langt, so  sei  auf  das  Capitel  der  Prophylaxe  und 
pathologischen  Anatomie  hingewiesen,  wo  mehrere 
nUe  von  I^ieumonie  beschrieben  sind.  Die  selte- 
nen Complikationen  mit  Lungenabseeea  und  Lungen- 


empyem  hat  Phillips  bei  einem  Oeschwisterpaar 
beobachtet.  Ueber  HatUveränderungen  bei  Typhus 
ist  nur  wenig  bekannt ;  als  seltenes  Symptom  im 
Verlaufe  des  Typhus  sah  Remlinger  unter 
706  Fftllen  6mal  eine  Desquamation,  die  als  pro- 
gnostisch günstiges  Zeichen  zu  gelten  hat.  Bar- 
re w  beschreibt  einen  Fall  von  Hauigangrän,  Von 
selteneren  Complikationen  seien  lfa«<i<i5(Mc  Crae), 
akute  Olossitis  (Thomson)  erwähnt  Lebercom- 
plikaüonen  behandeln  Osler  und  Ogilvie. 

Eine  Beihe  werthvoller  Arbeiten  betrifft  den 
Binfluss  des  Typhus  auf  das  Nervensystem.  Vor 
Allem  sei  die  vorzügliche  Monographie  Fried- 
1  ä  n  d  e  r  's  erwähnt,  die  ein  ausführliches  Literatur- 
verzeichniss  des  letzten  Jahrhunderts  enthält  Einen 
bemerkenswerthen  Fall  von  Meningotyphus  mit 
positivem  Nachweis  von  Typhusbacillen  in  den 
Hirnhäuten  theilt  A.  Hoffmann  mit  Femer 
werden  beschrieben:  Postfyphöse  ülnarislähmung 
von  Liepelt,  Neuritis  optici  von  Braine- 
Hartnell,  Oculomotoriuslähmung  von  Emer- 
son, Hemiplegie  von  Osler,  Meningitis  vonMc 
Clintock. 

Ueber  Typhuspsyehosen  berichtet  Deiters; 
derZusammenhang  von  T\/pkus  und  Epilepsie  wird 
durch  Dide  und  Peck,  der  Einfluss  von  Syphilis 
auf  Typhus  von  ißtienne  behandelt 

Unter  typhösen  Eiterungen  sind  Beetumabscesse 
(Bollack  und  Bruns),  QUMaiabscess  (Pro- 
chaska),  Thyreoiditis  (Bertha  Rely  und 
Sohudmak  und  Vlachos)  und  Milxabseess 
(Mo  Oarrahan)  vertreten. 

Mehrere  Arbeiten  beschäftigen  sich  mit  der 
Betheiligung  der  Eamwege  bei  Typhus,  so  die- 
jenigen von  Wilson,  Brown,  LevyundLe- 
mierre;  OrchiHs  Mud  Epididimitis  hatEinni- 
cutt  beobachtet 

Ueber  die  von  Oibney  zuerst  beschriebene 
Complikation  det  „typhoid  spine"  liegt  eine  interes- 
sante Diskussion  vor,  an  der  sich  Kühn,  Moore- 
house,  Taylor,  Outler  und  Friedländer 
betheiligten.  Als  seltene  Complikation  wird  von 
Melville  ein  Fall  von  Typhusxshe  beschrieben. 

Ueber  Typhus  und  Malaria  liegen  einige  inter- 
essante Berichte  vonLemann,  Melville,  sowie 
ein  Sammelbericht  von  Phillips  vor. 

Hämorrhagisches  Typhuefieber  wird  von  Eshr 
ner,  Weissen  borg,  Nicholls,  Lear  mouth 
und  Hamburger  beschrieben. 

Ueber  septikämische  Form  des  Typhus  theilen 
Orandmaison  und  Weiohardt  Beobachtun- 
gen mit  Mit  der  Differentialdiagnose  von  Typhus 
und  Jppendicitis  beschäftigen  sich  Rendy  und 
Westby.  Ueber  den  Verlauf  des  Typhus  liegen 
eine  Reihe  englischer  Arbeiten  und  Vorträge,  sowie 
Statistiken  vor,  die  keine  einzelne  Besprechung 
erforderten (T 00 th,  Allyn,  Houston, Dixey, 
Savage,  Hare,  Landis,  HortonSmith  und 
Andere).  Der  Typhusverlauf  bei  Kindern  erfährt 
durch  Chapin  eine  ausführliche  Bearbeitung. 


136 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


Eine  Einzelstudie  über  anormale  und  seltene 
Typhusformen  verdanken  wir  Henry  Bernard. 
Mit  Sehütielfrösie  beginnende  oder  einhergehende 
Fälle  werden  von  Dickinson  und  Ford  und 
Mager  diskutirt. 

Eine  interessante  Epidemie  in  Prätoria,  die 
durch  kurzdauerndes  remittirendes  Fieber  charak- 
terisirt  war,  entpuppte  sich  als  Typhusepidemie 
(Tyndale).  

In  einer  sehr  gewissenhaften  Studie  bespricht 
M.  C.  Bacaloglu:  „DasHerx  heimTyphuafUher^'. 
Als  häufigste  Störung  bezeichnet  er  die  Myokar- 
ditis, die  in  verschiedener  Form  zur  Beobachtung 
kommt.  Die  weniger  schwere  Form  soll  die  Ora- 
nulirung  des  contraktilen  Protoplasma,  eine  wirk- 
liche Coagulation,  sein,  die  dem  Herzen  ein  moi- 
rirtes  Aussehen  verleiht.  Mit  diesem  Zustande 
vergesellschaften  sich  häufig  Eernveränderungen, 
bestehend  in  Vervielfachungen  oder  einfacher  Hyper- 
trophie der  Kerne.  Bei  schwereren  Myokarditiden 
handelt  es  sich  um  Zunahme  des  Sarkoplasma, 
Schwund  der  Querstreifung  und  Vakuolisation  der 
Muskelfasern.  Fetidegeneraiion  soll  bei  der  typhösen 
Myokarditis  eine  Ausnahme  bilden.  ArterieüenVer- 
änderungen  wird  eine  grosse  Bedeutung  beigelegt 
Sie  haben  ihren  Sitz  meistens  an  den  Gefässen 
kleinen  und  mittleren  Calibers  und  bestehen  bald 
in  Endarteriitis,  bald  in  Periarteriitis ;  Venen  Verän- 
derungen sind  selten.  Auf  ea^erimenieUem  Wege 
gelang  es,  alle  diese  Veränderungen  am  Thierherxen 
hervorzurufen,  sowohl  mit  Hülfe  von  Typhus- 
toxinen,  wie  TyphusbaciUen.  Während  derartige 
myokarditische  Veränderungen  besonders  häufig 
beim  Erwachsenen  vorkommen,  hat  man  sie  doch 
auch  bei  Kindern  beobachtet,  wenn  auch  in  weniger 
schwerer  Form,  da  der  Einfluss  sowohl  des  Alko- 
hols, sowie  auch  der  Infektionkrankheiten  am 
kindlichen  Herzen  noch  keine  schädigenden  Spuren 
hinterlassen  hat. 

Bekanntlich  geben  Pulsbesehleunigungen  beim 
Typhus  eine  schlechte  Prognose.  Dieser  Puls- 
beschleunigung geht  stets  als  warnendes  Signal 
eine  Abschwächung  des  1.  Spitzentones  voraus, 
die  bereits  auf  anormale  Contraktion  des  Myokards 
hindeutet;  bald  tritt  an  Stelle  des  1.  Tones  ein 
systolisches  Mitralgeräusch,  das  entweder  bereits 
einer  Endokarditis  seine  Entstehung  verdankt,  in 
anderen  Fällen  aber  einer  funktionellen  Mitral- 
insufficienz  entsprechen  kann.  Ein  Verschwinden 
des  1.  Tones  sowohl  an  der  Spitze,  wie  an  der 
Basis  deutet  stets  auf  höchste  Schwäche  des  Myo- 
kards hin  und  ist  von  schlimmster  prognostischer 
Bedeutung.  Der  Abschwächung  des  1.  Tones  folgt 
embryokardischer  Bhythmua,  der  sowohl  durch  eine 
Myokarditis,  wie  durch  eine  Herabsetzung  des 
Blutdruckes,  bez.  des  Oefässtonus  entsteht  und 
häufig  den  Collaps  einleitet  Im  Verlaufe  einer 
Myokarditis  ist  der  Galopprhythmus  nichts  Seltenes, 
der  bereits  Zeugniss  für  die  Schwäche  und  Dilata- 


tion des  linken  Ventrikels  ablegt.  Wenngleich 
alle  diese  Störungen  in  der  Hauptsache  durch  eine 
Myokarditis  hervorgerufen  werben,  so  spielen  doch 
zweifellos  nervöse  Einflüsse  eine  grosse  Bolle. 
Der  arterielle  Druck  ist  während  des  Fiebers  stets 
niedrig;  er  soll  mit  dem  Beginne  der  Beconva- 
lescenz  sein  Minimum  erreichen,  ebenso  soll 
Arrhythmie  in  der  Reconvaleseenz  die  Regel  bil- 
den und  von  guter  Vorbedeutung  sein,  während 
sie  im  Verlaufe  der  Gontinua  Synkope  und  plötz- 
lichen Tod  befürchten  lässt  Als  seltene  Vorkomm- 
nisse werden  Herzinfarkt  und  Herzthrombose  be- 
obachtet 

Was  die  Prognose  derartiger  Herzstörungen 
anlangt,  so  verschwinden  sie  in  der  Regel  mit  der 
Zeit  vollständig. 

PerikardiUia  und  Endokarditis  können  isolirt, 
wie  vergesellschaftet  vorkommen.  In  einem  Falle 
konnte  B.  aus  der  perikarditischen  Flüssigkeit  den 
E  b  e  r  t  h  'sehen  Bacillus  züchten ;  auch  gelang  ihm 
die  experimentelle  Erzeugung  der  Perikarditis 
durch  Injektionen  von  TyphusbaciUen.  Endokar- 
ditis tritt  in  der  2.  Woche  auf;  auch  sie  wurde  in 
manchen  Fällen  nachweislich  durch  den  Typhus- 
bacillus  hervorgerufen.  Die  klinischen  Erschei- 
nungen bieten  nichts  ungewöhnliches,  doch  bilden 
beide  Erkrankungen  stets  eine  schwere  Gomplika- 
tion,  und  die  Endokarditis  lässt  stets  irreparable 
organische  Veränderungen  zurück. 

In  therapeutischer  Hinsicht  empfiehlt  B.  bei 
ausgesprochener  Myokarditis  Aussetzen  der  Bäder. 
Bei  nur  leichten  Störungen,  bei  schweren  Allge- 
meinerscheinungen und  hoher  Temperatur  sollen 
jedoch  kalte  Bäder  oder  feuchte  Einwickelungen 
gestattet  sein.  Endokarditis  und  Perikarditis  ver- 
bieten Bäder;  Schröpf  köpfe,  Eisblase  und  beson- 
ders Digitalis  sind  hier  am  Platze,  an  Stelle  des 
letzteren  wird  die  Wirkung  des  Coffeins,  für  manche 
Fälle  auch  des  Sparteins  gelobt  Bei  sehr  niedrigem 
Blutdrucke  sollen  Ergotin,  sowie  Einspritzungen 
von  künstlichem  Serum  von  Nutzen  sein. 

üeber  das  Wesen  und  Vorkommen  des  Dikro- 
iismus  beim  Typhus  abdominalis  stellten  C.  Oddo 
und  V.  Audibert  (Marseille)  an  50  Typhuskran- 
ken Untersuchungen  an.  In  34  Fällen,  somit  in 
68<>/o  der  Fälle,  wurde  der  Dikrotismus  angetroffen, 
und  zwar  handelte  es  sich  9mal  (unter  12)  um 
schwere  Fälle  (=75Vo)j  20mal  (unter  27)  um 
mittlere  Fälle  (=74%),  ömal  (unter  11)  um  leichte 
Formen  (45<>/o).  In  weitaus  der  Mehrzahl  wurde 
die  Dikrotie  als  Frühsymptom  gefunden  (Smal  am 
5.  Tage,  nur  Imal  erst  am  18.  Tage).  In  6  Fällen 
verschwand  die  Dikrotie  kurz  nach  dem  Auftreten, 
nach  24  Stunden  bis  6  Tagen.  Meist  jedoch  ist 
sie  dauernd  vorhanden,  und  zwar  sind  dabei  wieder 
2  Gruppen  zu  unterscheiden,  die  eine,  in  der  die 
Dikrotie  ununterbrochen  anhält,  die  andere,  in  der 
sie  wohl  andauernd,  d.  h.  im  ganzen  Verlaufe  der 
Krankheit,  vorhanden  ist,  aber  stets  mit  kleinen 
Unterbrechungen  (intermittirende  Form).    Der  letz- 


Starok,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


137 


teren  Oruppe  gehören  13  Fälle  an.  Es  konnten 
auch  Beziehungen  aufgefunden  werden  zwischen 
der  Gontinuität  und  Intensität  einerseits  und  zwi- 
schen dem  intermittirenden  Verlaufe  und  der  ge- 
ringen Dikrotie  andererseits.  Im  Allgemeinen  Hess 
sich  jedoch  feststellen,  dass,  mag  es  sich  um  die 
continuirliche  oder  um  die  intermittirende  Form 
handeln,  vom  Beginne  bis  zum  Ende  der  Krank- 
heit der  Dikrotismus  an  Stärke  abnimmt 

Was  nun  die  Beziehungen  xtaischen  Dikrotie 
und  anderen  Symptomen  anlangt,  so  war  mit 
Sicherheit  nachzuweisen,  dass  jeder  schroffe  Tem- 
peraturanstieg ein  Auftreten  der  Dikrotie  zur  Folge 
hatte,  jeder  plötzliche  Temperaturabfail  mit  Ver- 
schwinden der  Dikrotie  einherging.  Die  Dikrotie 
verschwindet  im  Allgemeinen  mit  der  Defervescenz, 
falls  sie  so  lange  angedauert  hat 

Nicht  minder  bedeutsame  Beziehungen  wurden 
zur  Höhe  des  Eküdruckes  festgestellt  Im  All- 
gemeinen besteht  Dikrotie  bei  leicht  subnormalem 
Drucke  (von  11—13).  Steigerung  (bis  14)  und 
ebenso  starkes  Absinken  der  Spannung  (auf  10 
und  darunter)  machen  die  Dikrotie  verschwinden. 
Weniger  constant  waren  die  Beziehungen  zum 
Pulse.  HerzstOrungen  endlich  haben  nur  insofern 
auf  die  Dikrotie  einen  Einüuss,  als  die  letztere  mit 
ersteren  verschwindet  Dikrotie  und  Herxetörungen 
werden  selten  nebeneinander  angetroffen. 

0.  und  A.  kommen  auf  Orund  ihrer  Feststel- 
lungen zu  dem  Schlüsse,  dass  der  Dikrotismus  die 
Resultante  der  combinirten  Einwirkung  von  der 
Ueberreizung  des  Herzens,  der  verminderten  Ge- 
fasselasticität  und  des  Gefässhypotonus  ist 

Unter  den  Folgeerscheinungen  des  Typhus  am 
Berxen  spielen  die  Arrhythmien,  die  in  den  ersten 
Monaten  nach  Ablauf  des  Typhus  sich  einstellen, 
keine  zu  seltene  Rolle.  Es  handelt  sich  meist  um 
Arrhythmien  in  der  Frequenz,  um  Ausfall  eines 
Herzschlages  nach  2 — 3  Schlägen.  T  e  i  r  1  i  n  c  k , 
der  einige  derartige  Fälle  beobachtet  hat,  ist  der 
Ansicht,  dass  diese  Arrhj^hmien,  die  er  auf  reflek- 
torische, mit  der  Heilung  zusammenhängende  Vor- 
gänge vom  Darme  aus  zurückführt,  eine  durchweg 
gute  Prognose  haben.  Der  Herzmuskel  wird  in 
diesen  Fällen  stets  normal  gefunden. 

Den  Werth  eines  zuverlässigen  Fruiisymptoms 
misst  FranzSchmidt  (Bochum)  gewissen  cha- 
rakteristischen Veränderungen  an  der  EpiglotHs 
bei,  auf  die  früher  schon  von  v.  SchrOtter, 
Landgraf  und  Kobler  aufmerksam  gemacht 
wurde.  Es  handelt  sich  um  starke  diffuse  ROthung 
mit  Schwellung  des  Randtheiles  des  Kehldeckels ; 
ausserdem  findet  sich  ein  auf  den  Rand  be- 
schränkter umsser,  xackig  begrenzter  Sßlog.  Eigent- 
liche Geschwüre  fehlen.  Die  Veränderungen  wur- 
den bei  leichtem  und  mittelschwerem  Typhus  be- 
obachtet, und  zwar  wesentlich  in  den  ersten  Sta- 
dien. Schm.  theilt  die  Krankengeschichte  zweier 
derartiger  Fälle  mit;  in  dem  einen  sah  er  auch  an 
der  Ganmenschleimhaut  rothe  Flecke,  die  er  ihrem 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  2. 


Aussehen,  Kommen  und  Gehen  entsprechend  als 
Roseolen  anzusprechen  geneigt  ist  Schm.  ver- 
langt, dass  in  jedem  unklaren  Fieberfalle  der  Kehl- 
kopf auf  diese  Veränderungen  untersucht  werde. 

Als  Beltene  Naohhrankheit  beschreibt  D.J.Gibb 
W  i  s  h  a  r  t  eine  in  der  2.  Woche  der  Reconvalescenz 
auftretende  Uieeraiion  des  Kehlkopfes  mit  einer  Ab- 
duktorparese.  Die  Complikation  wurde  sympto- 
matisch durch  dyspnoische  Anfälle  eingeleitet 
Nach  der  Tracheotomie  trat  Heilung  ein.  Aus 
einer  Zusammenstellung  von  Kehlkopfbetheiligung 
bei  Typhus  ist  zu  ersehen,  dass  solche  in  B^Jq  der 
Fälle  in  vivo  gefunden  wurde,  bei  der  Sektion 
dagegen  in  17<^/o. 

Einen  casuistischen  Beitrag  zum  Pneumotyphus 
liefert  Adolf  Hoff,  der  zugleich  die  über  diesen 
Gegenstand  bekannte  Literatur  anführt 

Die  seltene  Complikation  von  LfMgenabseess  und 
Lungenempyem  hat  Sidney  Phillips  (London) 
in  2  Fällen  beobachtet 

Es  handelte  sich  um  ein  Bniderpaar  von  3  und 
4Vi  Jahren,  das  zu  gleicher  Zeit  unter  typhösen  Erschei- 
nungen, in  deren  Vordergrande  von  vornherein  Störungen 
von  Seiten  der  Respirationorgane  standen,  erkrankte. 
Ende  der  3.  und  Anfang  der  4.  Woche  trat  bei  Beiden 
der  Tod  unter  pneumonischen  Anzeichen  ein,  nachdem 
noch  bei  dem  Einen  wegen  Empyem  eine  Rippenresek- 
tion vorgenommen  war.  In  beiden  Fällen  fanden  sich 
multiple  Abscesse  in  der  Lunge  und  in  der  Pleurahöhle. 
Ph.  nimmt  an,  dass  es  sich  beide  Male  um  eine  doppelte 
Infektion  handelte.  Zur  Zeit  des  Todes  war  der  Typhus 
bereits  abgelaufen,  in  dem  einen  Falle  fanden  sich  als 
Ausdruck  septischer  Infektion  frische  Ezkrescenzen  an 
der  Yalvula  mitralis. 

Eines  der  seltensten  Symptome  im  Verlaufe 
eines  Typhus  bildet  die  Desquamation,  eine  Er- 
scheinung, auf  die  bisher  noch  kaum  geachtet 
wurde.  Paul  Remlinger  (Tunis)  sah  sie  unter 
706  Fällen  nur  6mal  (0.84%).  Es  handelte  sich 
stets  um  schweren  oder  sehr  schweren  Verlauf 
mit  einer  Fieberdauer  von  37 — 52  Tagen.  Wie 
aus  den  mitgetheilten  Fieberourven  ersichtlich  ist, 
setzt  die  Desquamation  ein,  wenn  die  Tempe- 
ratur zu  sinken  beginnt.  Sie  ist  lameUGs,  befällt 
hauptsächlich  den  Thorax  und  das  Abdomen,  selten 
die  Glieder.  3mal  verlief  sie  mit  gleichzeitiger 
Alopecie. 

Die  Frage,  ob  die  Desquamation  als  Folgeerschei- 
nung eines  vorausgegangenen  profusen  Schweisses 
aufzufassen  ist,  verneint  R.,  indem  er  sie  eher  als 
trophische  Störung  auf  eine  Stufe  mit  dem  Haar- 
ausfälle stellen  möchte.  Die  Desquamation  ist  als 
ein  prognostisch  günstiger  umstand  zu  bezeichnen, 
da  mit  ihrem  Eintritte  das  Stadium  der  Defervescenz 
beginnt 

üeber  einen  eigenthümlichen  Fall  von  Hautgangrän 
bei  Typhus  berichtet  Arthur  8.  Barrow  (London). 
Am  26.  Ta^e  trat  unmittelbar  nach  schwerer  Darm- 
blutung je  eme  Blase  über  dem  linken  äusseren  Malleolus 
und  der  rechten  Olutäalgegend  auf.  Die  Blasen  platzten, 
verschorften ;  in  grossem  Umkreise  trat  Empfindungs- 
losigkeit, Mortifikation  und  schliesslich  Abstossung  der 
Haut  innerhalb  10  Tagen  ein.  Zum  Schlüsse  rasche 
Heilung. 

18 


138 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


üeber  Maatiiis  als  Typhuscomplikation  ist  sehr 
wenig  bekannt  Thomas  Mc  Crae  berichtet 
über  3  Fälle,  von  denen  2  in  die  Reconyalescenz, 
der  3.  in  die  Zeit  der  Continua  fielen.  Im  letzten 
Falle  war  die  Mastitis  doppelseitig  und  recidivirte 
2mal.  In  einem  der  Fälle  überstieg  trotz  der 
Vereiterung  die  Zahl  der  Leukocyten  nicht  8000. 
Aus  einer  Zusammenstellung  ergiebt  sich,  dass 
Mastitis  bei  beiden  Geschlechtern  vorkommen  kann 
und  offenbar  nicht  gebunden  ist  an  die  Funktion 
der  Drüse.  Die  Mastitis  kommt  in  der  Hälfte  der 
Fälle  doppelseitig  vor.  Vereiterung  ereignet  sich 
ebenso  in  der  Hälfte  der  Fälle  und  ist  verschuldet 
durch  den  Typhusbacillus  oder  den  Staphylococcus. 
Die  Prognose  wird  nicht  beeinflusst  durch  die 
Mastitis. 

H.  Campbell  Thom8on(London)  beschreibt 
einen  Fall  von  akiUer  Olossitis  als  Complikation 
eines  Typhus. 

Am  30.  Tage  der  sehr  schweren  Erkrankong  begaon 
innerhalb  von  2  Standen  die  linke  Zungenhälfte  anzn- 
schweUen,  die  Schleimhaut  sich  su  röthen.  Heftige 
Schluokbeschwerden,  in  der  nächsten  Stunde  auch  An- 
schwellung der  rechten  Hälfte.  Probepunktion  ohne  £r- 
gebniss.  Im  Verlaufe  der  ersten  4  Stunden  Tod.  Bei 
der  Sektion  fanden  sich  zwei  ülcerationen  auf  dem 
Rücken  der  Zunge.  Das  Zungengewebe  war  entzündet, 
kein  Eiter.  Der  Tod  war  offenbar  an  Peritonitis  ein- 
getreten. In  der  Literatur  konnte  nur  ein  ähnlicher  Fall 
aufgefunden  werden,  den  Mc  Crae  beschrieben  hat.  Die 
Olossitis  war  das  erste  Symptom  eines  Reoidivs. 

Von  den  LebercompUkaUonen  bespricht  Wil- 
liam Osler  die  herdweisen  Lebernekrosen,  die 
makroskopisch  als  kleine  graue  Herdchen  erschei- 
nen vom  Aussehen  miliarer  Abscesse  oder  Lymph- 
knötchen,  die  experimentell  durch  Injektion  von 
Typhusbacillen  in  die  Yena  mesenterica  erzeugt 
werden  können,  die  in  der  Regel  keine  Symptome 
hervorrufen,  aber  bei  grosser  Häufung  doch  wohl 
Oelbsucht  verursachen.  Ferner  bespricht  er  die 
OeXbsuehi,  die  katarrhalischen  und  toxischen  Ur- 
sprungs sein  kann,  die  in  manchen  Fällen  mit 
Abscess,  Gallenstein  und  Cholangitis  einhergeht 
Von  kaiarrhalischer  Oelbsucht  werden  6  Fälle  an- 
geführt, der  Ikterus  tritt  in  der  Regel  im  Beginne 
der  Krankheit  oder  eines  Recidivs  unter  allgemeinen 
katarrhalischen  Erscheinungen  auf.  Ferner  be- 
richtet 0.  über  einen  Fall  von  Uxciscker  Gelbsucht 
mit  schweren  Delirien,  in  dem  bei  niederer  Tem- 
peratur der  Tod  eintrat  Endlich  bespricht  er  die 
Leberabscesae  und  führt  je  einen  Fall  von  multiplen 
Abscessen  bei  Septikämie,  sowie  einen  Fall  von 
suppurativer  Pylephlebitis  an. 

Unter  4  Fällen  von  Oelbsucht,  die  George  Ogil- 
vie  mittheilt,  befindet  sich  einer,  in  dem  der  Typhus 
als  sekundäre  Krankheit  angesehen  werden  musste,  in 
zweien  konnte  die  katarrhalische  Natur  mit  ziemlicher 
Sicherheit  ausgeschlossen  und  direkte  Einwirkung  der 
Bacillen  auf  Leber  oder  Oallengänge  angenommen  werden. 

Unter  dem  Titel  „  Ueber  den  Mnfluss  des  7\ff)hus 
abdominalis  auf  das  Nervensystem^^  veröffentlicht 
A.  Friedländer  eine  ausführliche  Monographie^ 
deren  1.  Abschnitt  24  Krankengeschichten  aus  der 


medicinischen  und  psychiatrischen  Klinik  in  Jerka 
mit  epikritischer  Besprechung  enthält,  während  der 
2.  sich  mit  der  Kritik  der  Literatur  (521  Arbeiten) 
von  1813 — 1900  befasst  Die  Krankengeschich- 
ten sind  gesondert  nach  Typhuspsychosen,  nach 
Typhusnervenkrankheiten  und  nach  Typhus  bei 
Psychosen  und  Neurosen.  Bei  der  Eintheilung  der 
ersteren  hält  sich  Fr.  an  die  vonKraepelin  auf- 
gestellte Eintheilung  in  Initialdelirien,  febrile  Psy- 
chosen, asthenische  Psychosen.  Ueber  die  Ent- 
stehung der  Initialdelirien  ist  man  noch  sehr  im 
Unklaren,  man  nimmt  zwar  Intoxikation  als  Ur- 
sache an,  indessen  entstehen  die  Delirien  ganz  im 
Beginne  der  Krankheit  Die  FieberdeUrien,  bez. 
Psychosen,  die  verhältnissmäasig  häufigste  Form 
der  Psychosen,  stehen  fast  ausnahmelos  in  direktem 
Zusammenhange  mit  dem  Fieber,  indessen  nicht 
mit  dessen  Höhe.  In  der  Regel  schwindet  das 
Fieberdelirium  mit  dem  Nachlasse  des  Fiebers. 
Eingeleitet  werden  die  Fieberdelirien  mit  Benom- 
menheit, die  allmählich  in  schwere  Bewusstsein- 
trübung  und  Sopor  übergeht;  häufig  bilden  sich 
Hallucinationen  schreckhaften  Inhaltes  aus  mit  zu- 
nehmender motorischer  Unruhe.  Die  asihenisehm 
Pstfchosen  stellen  sich  besonders  bei  langwierigem, 
über  Monate  sich  erstreckendem  Verlaufe  in  schwer 
toxischen,  mit  starker  Anämie  und  Inanition  ein- 
hergehenden Fällen  ein.  Was  die  Prognose  an- 
langt, so  fasst  Fr.  die  Initialdelirien  am  un- 
günstigsten auf.  Weniger  schlecht,  aber  häufig 
sehr  zweifelhaft  ist  die  Prognose  der  asthenischen 
Geisteskrankheiten ;  günstig  dagegen  ist  der  Aus- 
gang bei  den  im  direkten  Zusammenhange  mit 
dem  Fieber  auftretenden  Alienationen,  dagegen 
nur  relativ  günstig,  wenn  gleich  von  Anfang  an 
schwere  Oehimerscheinungen  bestehen. 

Unter  nervüsen  Erkrankungen  sah  Fr.  Sprach- 
störungen (Bradyphasie),  nerv((se  Heiserkeit,  Faci- 
alis- und  Hypoglossusparese ,  Neuritiden,  Neur- 
algien, Strabismus  divergens  (ohne  Meningitis),  Imal 
Diplopie,  Neuritis  optica  retrobulbaris  (Meningo- 
Typhus),  2mal  Taubheit 

Was  den  Typhus  bei  Psychosen  und  Neurosen 
anlangt,  so  sah  Fr.  Fälle,  in  denen  der  Typhus 
keine  Einwirkung  zeigte,  solche,  in  denen  er  vor- 
übergehend günstig  wirkte,  solche,  in  denen  er 
Besserung  und  Heilung  herbeiführte.  Ungünstige 
Beeinflussungen  konnte  er  niemals  bei  Psychosen 
beobachten.  Was  die  Dauer  der  Geistesstörungen 
anlangt,  so  verlaufen  am  kürzesten  die  Initial-  und 
Fieberdelirien,  längerdauemd  sind  Fieberpsychosen 
(die  allerdings  in  der  Regel  schwer  von  Fieber- 
delirien zu  trennen  sind),  am  längsten  dauern  die 
a8thenischen«Psychosen. 

Aus  dem  2.  Abschnitte,  der  sich  mit  der  Sichr 
tung  und  kritischen  Besprechung  der  Lüeraktr  be- 
schäftigt, sei  hervorgehoben,  dass  von  den  IniUal- 
delirien  etwa  öO^Jq  tödtlich  verlaufen.  Ein  beson- 
derer Abschnitt  beschäftigt  sich  mit  der  typhösen 
Meningitis,  deren  Mortalität  etwa  80%  beträgt 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis« 


139 


Eine  grosse  Literatur  liegt  vor,  über  die  Einwir- 
kung des  Typhus  auf  das  peripherische  Nerven- 
system, aber  auch  über  lokale  Einwirkungen  auf 
das  Centralnervensystem.  So  stellt  Fr.  42  FftUe 
von  Aphasie  zusammen,  die  in  der  Regel  rein 
motorischer  Natur  ist  und  fast  stets  mit  Paralysen 
oder  Paresen  einhergeht.  Die  Prognose  ist  durch- 
aus günstig.  Ebenso  ist  die  Prognose  günstig  bei 
Hemiplegien,  deren  31  erwähnt  sind. 

Die  von  Gibney  als  „typhcüd-spine''  beschrie- 
benen Fälle  sieht  F  r.  als  Neurosen  (Neurasthenie 
oder  Hysteroneurasthenie)  funktionellen  Charakters 
an  und  hält  die  Aufstellung  einer  besonderen  Erank- 
heitform  unter  diesem  Namen  nicht  für  gerecht- 
fertigt. Der  Typhus  scheint  für  Epüepsie  der 
Kinder  nach  den  vorliegenden  Berichten  nicht  nur 
als  vorbereitende,  sondern  sehr  häufig  als  direkt 
veranlassende  Ursache  aufzufassen  zu  sein. 

Endlich  sei  erwähnt,  dass auch  Eorsakow  'sehe 
Psychose  in  einigen  Fällen  nach  Typhus  aufgetreten 
ist.  Das  Buch  bietet  noch  eine  Fülle  von  inter- 
essanten Einzelheiten,  die  jedoch  hier  nicht  weitere 
BerQcksichtigung  finden  können.  Die  ausführliche 
Literaturangabe,  die  kritische  Sichtung  des  grossen 
Materiales  wird  für  Jeden,  der  sich  mit  dem  Zu- 
sammenhange von  Typhus  und  Nervenkrankheiten 
beschäftigt,  von  grüsstem  Werthe  sein. 

Einen  bemerkenswerthen  Fall  von  Meningo- 
iyphus  theilt  A.  Hof  mann  mit. 

Im  Verlaafe  eines  Typhasrecidives,  zu  einer  Zeit  als 
das  Fieber  bereits  im  Abklingen  war,  stellten  sich  plötz- 
lich ohne  andere  roeningitische  Reizerscheinungen  leb- 
hafte klonische  Zncknngen  im  Gesicht  und  in  den  Oliedern 
ein,  die  ununterbrochen  bis  zu  dem  6  Standen  später  im 
tiefsten  Koma  erfolgenden  Tode  anhielten.  Bei  der  Sektion 
konnten  nur  ganz  leichte,  auf  beginnende  Meningitis  hin- 
deutende Erscheinungen  aufgedeckt  werden,  in  den  Hirn- 
häuten liess  sich  der  Eberth-Gaffky*sohe  Bacillus 
nachweisen. 

Neben  einem  von  Tictine  beschriebenen 
Falle  ist  dies  der  einzige,  in  dem  bei  der  Anwesen- 
heit des  Typhusbacillus  in  den  Hirnhäuten  eine 
eiterige  Meningitis  vermisst  wurde.  H  o  f  m  a  n  n  ist 
geneigt,  in  seinem  Falle  die  meningitischen  Er- 
scheinungen direkt  auf  den  Typhusbacillus,  bez. 
dessen  Toxine  zurückzuführen. 

Fälle  yon Meningitis  und Himabscess h&thereits 
1898  W.  W.  Keen  veröffentlicht  Als  Erreger 
der  ersteren  wurde  stets  der  Typhusbacillus  nach- 
gewiesen, während  er  bei  Himabscessen  stets  ver- 
misst wurde.  R.  W.  MacClintock  (Chicago) 
erweitert  die  Statistik  von  Eeen  durch  Fälle  von 
Troisier  und  Sicard,  Tarchety,  Brown 
und  Fish  er  und  einen  eigenen  Fall,  und  berichtet 
so  über  19  Fälle  von  Meningitis,  in  denen  allen  der 
Typhusbacillus  gefunden  wurde,  in  der  Mehrzahl 
in  Reincultur,  und  über  6  Falle  von  Hirnabscess. 
Nur  in  dem  selbstbeobachteten  Falle,  in  dem  in  der 
5.  Woche  schwere  Qehirnsymptome  mit  Krämpfen 
und  sicheren  meningitischen  Erscheinungen  sich 
einstellten  und  der  am  66.  Tage  mit  dem  Tode 
endete,  konnten  aus  dem  Eiter  des  linken  Stirn- 


lappenabscesses  und   des  linken  Seitenventrikels 
Typhusbacillen  in  Reincultur  gezüchtet  werden. 

Zu  den  10  von  Friedländer  zusammen- 
gestellten Fällen  von  posttyphöser  ülnarislähmung 
fügt  E.  L  i  e  p  e  1 1  einen  1 1 .  Fall  aus  dem  Eranken- 
hause  Bethanien  in  Berlin.  Auch  in  diesem  Falle 
setzte,  wie  in  der  Regel,  die  Neuritis  erst  in  der 
Reconvalescenz  ein.  Da  nach  ^/^  Jahre  Besserung 
nicht  eingetreten  war,  ist  auf  Heilung  nicht  zu 
hoffen. 

Dass  als  Complikation  eines  Typhus  sich  eine 
doppelseitige  Neuritis  optici  einstellen  kann,  war 
bisher  noch  durch  keinen  Fall  belegt.  Der  von 
C.  Braine-Hartnell(Lon(:^n)  mitgetheilte Fall 
verdient  um  so  grössere  Aufmerksamkeit,  als  in 
Anbetracht  der  an  sich  ganz  unklaren  Symptome 
die  Neuritis  optici  zu  Gunsten  einer  Meningitis 
sprach. 

Es  handelte  sich  um  ein  lljähr.  Kind,  das  mit  Durch- 
fall und  Fieber,  Photophobie  und  Zeichen  von  Cerebral- 
irritation  erkrankte.  Keine  Roseolen,  keine  Tympanie, 
kein  Milztumor,  Obstipation  vom  7.  bis  18.  Tage.  Tempe- 
ratur am  10.  Tage  normal,  am  15.  Tage  Temperatursteige- 
rung, der  linke  Patellareflex  fehlte,  am  17.  Tage  Pupillen- 
differenz und  deutlich  ausgesprochene  Neuritis  optici. 
Die  letztere  gab  den  Ausschlag  für  die  Diagnose  auf 
Meningitis.  Sektion  am  18.  Tage:  typische  Typhus- 
veränderungen, keinerlei  Anzeichen  auf  Meningitis. 

Einen  seltenen  Fall  von  OeulomoioriuslähmungttLeilt 
Charles  P.  Emerson  mit  Am  8.  Tage  des  deut- 
lich ausgesprochenen  Typhus  stellte  sich  zunächst  eine 
Schwäche,  dann  eine  Lähmung  des  linken  Oculomotorius 
ein :  Papillendifferenz,  schwache  Licht-  und  Acoommo- 
dationlähmung,  Ptosis,  Diplopie  mit  entsprechender  Be- 
wegangstörung des  Auges.  Osler  nimmt  zur  Erklärung 
eine  leichte  lokale  Meningitis  an. 

Hemiplegie  bei  Typhus  hat  William  Osler 
4mal  beobachtet.  Die  Ursache  besteht  in  Hämor- 
rhagie,  Embolie,  Trombose  oder  Abscess. 

Falll.  Leichter  Typhus,  am  9.  Tage  schwere  Gonvul- 
sionen,  besonders  auf  der  rechten  Seite.  Tod  in  einem 
Erampfanfalle ,  Trombose  der  rechten  Parietotemporal- 
arterie.  Fall  II.  Protrahirtes  Fieber,  in  der  10.  Fieber- 
woche plötzlich  Gonvulsionen,  Hemiplegie  mit  Aphasie. 
Fall  III.  Schwerer  Fall.  Am  Ende  der  2.  Woche  ohne 
Gonvulsionen  leichte  Hemiplegie,  die  nicht  verschwand. 
Fall  IV.  In  der  3.  Woche  eines  massigen  Typhus  all- 
mählich eintretende  Lähmung  der  linken  Seite  mit  Cheyne- 
Stokes'scher  Athmung  und  Delirium.  Trombotische  Herd- 
erweichung  in  der  linken  Kapsel. 

Zur  Eenntniss  der  T^phiAspsychosen  liefert 
Deiters  2  Beiträge. 

Es  handelte  sich  um  ein  Geschwisterpaar,  das  mit 
Initialdelirien  (nach  Eraepelin's  Eintheilung) erkrankte. 
Im  ersten  Falle  stellten  sich  die  Delirien  nach  2tägigem 
Fieber  ein,  im  zweiten  ging  die  Psychose  dem  Ausbruche 
der  körperlichen  Erkrankung  um  3  Wochen  voraus.  Der 
erste  ¥bW  verlief  unter  dem  bilde  der  „delirirenden  Form*^ 
nach  Aschaffenburg,  der  zweite  unter  demjenigen 
der  „manischen  Form''  des  Initialdelirium. 

D.  weist  mit  Audemard  darauf  hin,  dass 
bei  akuten  Psychosen,  die  mit  Fiebersteigerung 
einhergehen,  stets  an  Typhus  gedacht  werden  muss. 
Ob,  wie  Audemard  annimmt,  eine  Typhus- 
psychose isolirt,  ohne  weitere  Typhussymptome, 
yerlaufeu  kann,  bedarf  noch  der  Bestätigung. 


uo 


Starck,  Neuere  Arbeiten  Aber  Typhus  abdominalis. 


Einen  ähnlichen  Fall  beschreibt  auch  Umberto 
Baocarani.  Auch  in  diesem  Falle  lagen  die  Delirien 
im  Prodromalstadiam. 

unter  den  Infektionkrankheiten,  die  sich  in 
der  Anamnese  Epileptischer  finden,  spielt  der 
Typhus  eine  grosse  Bolle.  Maurice  Dide  be- 
sch&ftigt  sich  auf  Orund  von  120  Fällen  mit  dem 
Zusammenhange  von  l)ff)kus  und  Epilepsie  und 
kommt  zu  dem  Schlüsse,  dass  3  Gruppen  in  Be- 
tracht kommen.  Einmal  Kranke,  die  psychisch 
und  physisch  hereditär  belastet  sind;  in  derartigen 
Fällen  kann  der  Typhus  ffir  die  Auslosung  einer 
^  Epilepsie  die  Qelegenheitursache  abgeben.  Femer 
Kranke,  die  in  ihrer  Kindheit  bereits  Gonvulsionen 
durchgemacht  haben,  die  aber  h(k)hstens  einige 
ganz  leichte  hereditäre  Defekte  aufweisen.  Hier 
darf  man  einen  vorausgegangenen  Typhus  mit 
Recht  als  Qelegenheitursache  auffassen.  Endlich 
Kranke,  bei  denen  weder  die  Anamnese  noch  die 
genaue  körperliche  Untersuchung  irgend  welche 
Symptome  einer  hereditären  Belastung  erkennen 
lässt.  Tritt  die  Epilepsie  während  oder  nach  einem 
schweren  Typhus  auf,  so  darf  der  letztere  als 
Ursache  der  ersteren  angesehen  werden.  D.  führt 
7  Beobachtungen  an,  darunter  4,  die  der  letzten 
Gruppe  entsprechen.  Es  handelte  sich  jeweils  um 
sehr  schwere  Typhen,  die  in  einem  Falle  die  Epi- 
lepsie nach  5  Monaten,  in  den  3  übrigen  nach 
einem  Jahre  im  Gefolge  hatten. 

Vielfach  wurde  beobachtet,  dass  der  Verlauf 
einer  Epilepsie  durch  eine  Infektionkrankheit  gün- 
stig beeinflusst  wurde.  So  berichtet  Gas iauve 
über  33  Kranke,  von  denen  25  gebessert  oder  ge- 
heilt und  nur  8  nicht  beeinflusst  wurden.  Einen 
easuistischen  Beitrag  hierzu  liefert  Elisabeth 
L.  Peok. 

Ein  26jähr.  Mädchen,  das  seit  mehreren  Jahren  an 
Epilepsie  litt,  erkrankte  an  einem  sehr  schweren  Typhus 
mit  besonderer  Betheiligang  des  Nervensystems.  Am 
18.  Tage  stellten  sich  zahlreiche  ErampfanÜÜle  ein,  die 
im  Laufe  der  Krankheit  und  auch  später  sich  mehrfach 
wiederholten. 

An  5  Krankengeschichten  zeigt  G.  Etienne 
(Nancy),  dass  ein  im  Verlaufe  einer  manifesten 
Syphilis  auftretender  7kff)?ms  eine  ganz  besonders 
sckwere  Complikation  bildet.  Als  Grund  hierfür 
wird  die  durch  das  Syphilisgift  herabgesetzte 
Widerstandfähigkeit  des  Körpers  angesehen.  Der 
Verlauf  der  Typhen  war  durchweg  ein  langer,  in 
einem  Falle,  der  durch  eine  schwere  Endokarditis 
complicirt  wurde,  trat  ein  scharlachähnlioher  Aus- 
schlag 3  Tage  vor  dem  Tode  auf;  in  einem  anderen 
Falle  stellte  sich  eine  GangHLn  der  Vulva  ein; 
ein  3.  Fall  interessirt  besonders  durch  einen  län- 
gere Zeit  anhaltenden  Mutismus.  Die  5  Fälle 
sollen  unter  6 — 700  von  E.  beobachteten  Typhus- 
fällen mit  unter  die  schwersten  zu  rechnen  ge- 
wesen sein. 

Unter  den  typhösen  Eiterungen  spielen  Abscesse 
im  M.  rectus  abdominis  eine  wichtige  Rolle.  Ein 
von  Lucian  Bollack  und  Hayo  Bruns  be- 


schriebener Fall  verdient  deshalb  Erwähnung,  weil 
in  bestimmter  Weise  als  Erreger  der  Eiterung  der 
Typhusbacillus  und  nur  dieser  nachgewiesen  wurde. 
Wie  es  die  Begel  ist,  war  der  Abscess  doppelseitig, 
trat  in  der  Reconvalescenz  auf;  die  Virulenz  der 
Bacillen  war  bereits  stark  herabgemindert  Die 
Entstehung  des  Abscesses  wird  auf  primäre  Dege- 
neration des  Muskels,  bez.  auf  eine  Blutung  zurück- 
geführt, die  Fähigkeit  der  Bacillen,  Eiterung  zu 
erzeugen ,  wird  durch  gewisse  Eigenschaftverän- 
derungen erklärt,  unter  denen  der  verminderten 
Virulenz  (Reconvalescenz)  eine  wichtige  Rolle  zu- 
fallen solL 

Einen  Fall  von  Olutäalabseess,  in  dem  nur  der 
Typhusbacillus  nachgewiesen  wurde,  beschreibt 
auch  Prochaska.  Pr.  zeigt  aber  auf  Grund  des 
Typhusmaterials  der  Züricher  Klinik,  dass  der 
Typhusbacillus  nur  selten  der  Eitererreger  ist 
In  21  weiteren  Fällen  von  Abscess  im  Verlaufe 
des  Typhus  war  meist  der  Staphylococcus,  seltener 
der  Streptococcus,  einmal  der  Diphtheriebacillus, 
niemals  der  Typhusbacillus  nachzuweisen.  Die 
Abscessbildung  fällt  fast  stets  in  die  Reconvale- 
scenz, ist  selten  mit  Fiebersteigerung  verknüpft 
und  ist  gutartig.  Nur  in  einem  Falle  schloss  sich 
eine  Sepsis  an.  Unter  300  Typhuspatienten  wurde 
bei  4  Otitis  media  purulenta  mit  Perforation  des 
Trommelfelles  beobachtet 

Eine  der  seltensten  Typhuscomplikationen  dürfte 
wohl  die  Thyreoiditis  bilden.  KBertarelli  giebt 
kurze  Notizen  über  einen  Typhuskranken,  der 
bereits  vorher  mit  einem  kleinen  Kropf  behaftet 
war.  Nach  Abheilung  des  Typhus  erfolgte  in 
dem  Kröpfe  eine  Abscedirung,  die  bakteriologische 
Diagnose  ergab  als  einzigen  Eitererreger  den 
Typhusbacillus. 

Ein  weiterer  Fall  von  posttyphöser  Sohild- 
drüsenvereiterung  aus  der  Neiss  er 'sehen  Klinik 
wird  von  Anton  Schudmak  und  J.  A.  Vlachos 
mitgetheilt  Gleichzeitig  mit  dem  Auftreten  der 
Eiterung  wandelte  sich  die  Leukopenie  in  Leuka- 
cytose  um.  Als  Eitererreger  wurde  der  Typhus- 
bacillus nachgewiesen.  Thierexperimente  Hessen 
darauf  schliessen,  dass  die  eitererregende  Eigen- 
schaft des  Typhusbacillus  nicht  von  seiner  Virulenz 
abhänge,  wie  unter  Anderen  Buchner  angenom- 
men hat;  Untersuchungen  über  die  Entstehung  der 
Leukopenie  beim  Typhus  führten  zu  dem  Ergeb- 
nisse, dass  diese  die  Folge  der  Lokalisation  der 
Krankheit  in  den  Hauptapparaten  der  Leukocyten- 
bildung  ist  und  zum  Virus  der  Typhusbacillen  in 
keinem  Verhältnisse  steht 

Die  seltene  Complikation  eines  Milzabseesses 
beobachtete  Y.  F.  Mc  Garrahan. 

Am  41.  Tage  konnte  der  Kr.  das  Bett  verlassen,  aber 
bereits  nach  wenigen  Tagen  empfand  er  Schmerzen  in 
der  linken  Seite^  die  allmiälich  zanahmen  and  besonders 
bei  der  Athmung  sich  steigerten.  Gleichzeitig  begann 
die  Temperatur  etwas  zu  steigen.  Die  1.  Diagnose  wurde 
auf  Pleuritis  gestellt,  bald  aber  traten  typische  Schüttel- 
fröste auf,  der  10.  Intercostalraam  in  der  Unken  hinteren 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


Ul 


Axillarllnie  war  drackempfindlioh  and  eine  Dämpf ung 
reichte  bis  zur  8.  Rippe  binanf.  Abgeschwächtes  Athem- 
geräasch.  WabrscheiDlichkeitdiagnose :  Spleaitis,  Septik- 
ämie,  Probepunktion :  Eiter;  Diagnose:  Ehnpyem, Rippen- 
resektion der  8.  Rippe;  Plenrahöhle  normal,  aberEmpor- 
drängen  des  Zwerchfelles  durch  einen  subphrenisohen 
Abscess,  Incision  des  letzteren,  Entleerung  eines  Milz- 
absoesses.  Tod.  Bakteriologische  Diagnose:  Strepto- 
kokkenabscess. 

Auf  Grun(^  der  Fälle  von  „renaler  Form  des 
Typhus''  macht  S.  C.  Wilson  (Philadelphia)  auf 
die  Schwierigkeiten  einer  Dififerentialdiagnose  zwi- 
schen Typhus  und  akuter  Nephritis  und  die  aus 
der  Yerkennung  des  renalen  Typhus  entstehenden 
Gefahren  aufmerksam,  die  besonders  aus  unpas- 
sender Diät,  Verabreichung  drastischer  Abführ- 
mittel und  Unterlassung  einer  gründlichen  Des- 
infektion des  Urins  bei  vermeintlicher  einfacher, 
nicht  typhöser  Nephritis  hervorgehen  können. 
In  difiPerentialdiagnostischer  Hinsicht  wird  die 
Widal'sche  Probe  ausschlaggebend  sein,  in 
Zweifellftllen  soll  stets  so  gehandelt  werden,  als 
liege  Typhus  vor. 

Während  die  Bakieriurie  nicht  mehr  als  sel- 
tene Erscheinung  im  Verlaufe  eines  Typhus  ange- 
sehen werden  darf  (Gurschmann  berechnet 
sie  auf  15 — 30<>/o  der  Fälle),  bildet  die  durch  den 
Eber th 'sehen  Bacillus  hervorgerufene  Oysiiiia 
doch  ein  seltenes  Ereigniss. 

Leopold  L6vi  und  Andr6  Lemierre 
beobachteten  eiuen  derartigen  Fall  bei  einem  im 
Debrigen  leichten  Typhus. 

Am  19.  Tage  der  Krankheit,  als  sich  die  Temperatur 
bereits  um  37*  bewegte,  traten  die  ersten  Zeichen  der 
Cystitis  auf:  Schmerz  beim  üriniren,  Tenesmus,  etwas 
Blut  am  Ende  der  Harnentleerung,  Pyurie.  Der  Harn 
blieb  sauer.  Im  Urin  konnten  Typkusbaciüen  in  Rein- 
etdtttr  nachgewiesen  werden,  daneben  Eiterkörperchen. 
Die  Cystitis  hielt  3  Monate  an,  verschwand  auf  Injektion 
von  4  g  ürotropin  während  6  Tagen.  Die  Bakteriurie 
war  aber  bei  der  Entlassung  nicht  verschwunden,  obgleich 
der  Urin  ganz  klar  aussah. 

Zur  Casuistik  der  Orehüü  und  Epididymitia 
steuert  Francis  P.  Einnicutt  (New  York) 
2  gut  beobachtete  Fälle  bei. 

Im  1.  Falle  stellten  sich  am  5.  fieberfreien  Tage  in 
der  Inguinalgegend  Schmerzen  ein,  die  sich  dem  Vas 
deferens  entkng  nach  der  Epididymis  und  dem  rechten 
Hoden  hinzogen.  Fieberrecidiv.  Schwellung  beider 
Organe,  sekundäre  Phlebitis  der  Vena  saphena.  Heilung 
am  16.  Tage. 

Im  2.  Falle,  am  14.  Tage  derReconvalesoenz,  Pyurie, 
Fieberanstieg,  Schmerz  im  rechten  Testikel  Heilung  nach 
16  Tagen.  Am  26.  Tage  Reinfektion  mit  Abscessbildung, 
im  Eiter  Typhusbacillen. 

unter  Berücksichtigung  der  bereits  bekannten 
FäHe  aus  der  Literatur  (35  Fälle),  kommt  E.  zu 
dem  Sohluss,  dass  die  Epididymitis  und  Orchitis 
stets  in  der  Defervescenz  oder  Reoonvalescenz  auf- 
treten ,  dass  sie  fast  ausnahmelos  durch  den  E  b  e  r  t  h'- 
sohen  Bacillus  hervorgerufen  werden,  dass  in  etwa 
25*/o  der  Fälle  Eiterungen  auftreten,  die  zu  lokali- 
sirter  Nekrose  und  Abstossung  von  Testikelgewebe 
fOhren,  in  einzelnen  Fällen  sogar  mit  einer  Zer- 
sttoing  des  ganzen  Organs  enden. 


Eine  der  seltensten  typhösen  oder  posttyphösen 
Enochenerkrankungen  dürfte  wohl  die  Spondy- 
litis  sein. 

In  einem  von  A.  E  ü  h  n  beobachteten  Falle  stellten 
sich  die  ersten  Erscheinungen  (Schmerzen  in  der  linken 
Lumbaigegend)  am  30.  fieberfreien  und  83.  Erankheittago 
ein.  14 Tage  später  wurden  die  Domfortsätze  der  unteren 
Lendenwirbel  druckempfindlich  gefunden,  gleichzeitig 
stellten  sich  Schüttelfröste  und  hohe  Temperaturen  ein, 
nach  2Vs  Monaten  Eyphose  der  Lendenwirbelsäule,  die 
nur  ganz  allmählich  zurückging. 

Derartige  Fälle  wurden  seit  der  ersten  Ver- 
öffentlichung vonOibney,  der  sie  wohl  zuerst 
als  ,ftyph(nd'spin^'  beschrieb  und  fQr  seine  Fälle 
eine  Perispondylitis  axmahm,  mehrfach  beschrieben, 
unter  den  neuerdings  mitgetheilten  Fällen  seien 
2  von  Oeorge  Wilton  Moorehouse  (Gleve- 
land),  femer  von  William  Y.  Taylor  (Phila- 
delphia), sowie  von  ElbridgeQ.  Cutler  (Boston) 
hervorgehoben,  aus  denen  hervorgeht,  dass  es  sich 
nicht  um  eine  einheitliche  Erankheit  handelt,  son- 
dern dass  in  den  einen  Fällen  thatsächlich  eine 
Perispondylüis  oder  Spondylüis  vorliegen  kann, 
dass  in  anderen  Fällen  eine  Hyslerie  oder  Neur- 
asthenie das  Erankheitbild  verursacht,  dass  endlich 
die  Muskeln  der  Wirbelsäule,  auf  mechanische 
Weise  gereizt,  ähnliche  Symptome  erzeugen  können. 
Die  ersten  Erscheinungen  stellen  sich  ein  zwischen 
dem  1.  und  90.  Tage  der  Defervescenz  und  be- 
stehen in  gewöhnlich  heftigen  Schmerzen,  die,  in 
der  Lumbaigegend  gelegen,  nach  den  Hüften,  dem 
Abdomen  und  den  Beinen  ausstrahlen.  Remis- 
sionen und  Exacerbationen  des  Schmerzes  sind 
etwas  Gewöhnliches.  Mit  letzterem  vergesell- 
schaften sich  gewöhnlich  Druckempfindlichkeit  und 
Schwellung  und  Steifigkeit  der  Wirbelsäule  beim 
Gehen  und  Aufstehen.  In  der  Regel  ist  die  Lenden- 
wirbelsäule oder  der  untere  Brustwirbelabschnitt 
von  der  Erankheit  befallen.  In  seltenen  Fällen 
wurden  Incontinentia  urinae  et  alvi,  Parästhesien, 
Muskelspasmen  beobachtet  Symptome,  die  be- 
reits auf  eine  Compression  des  Rückenmarkes 
schliessen  lassen.  Wurzelsymptome  sind  mehr- 
fach erwähnt  Nach  längerem  Bestehen  dieser 
Symptome  wird  in  der  Regel  eine  leichte  Promi- 
nenz eines  oder  mehrerer  Wirbel  beobachtet,  wäh- 
rend Skoliose  unter  26  Fällen  nur  2mal  bemerkt 
wurde.  Die  Temperatur  blieb  meist  normal.  In 
manchen  Fällen  stieg  sie  aber  plötzlich  an,  um  in 
einigen  Tagen  wieder  abzufallen.  Die  Erankheit 
dauert  einige  Wochen  bis  zu  2  Jahren.  3mal  er- 
eigneten sich  Rückfälle.  Die  Prognose  ist  gut, 
ein  Todesfall  wurde  unter  den  etwa  30  Fällen 
noch  nicht  beobachtet ;  die  Erscheinungen  gingen 
stets,  wenn  auch  nur  sehr  langsam  mehr  oder 
weniger  vollkommen  zurück.  Die  Behandlung  be- 
steht in  Immobilisirung  der  Wirbelsäule  durch 
Stützcorset,  Bettruha 

David  Melville  berichtet  von  einem  sel- 
tenen Falle  von  Typhusxeihen. 

6  Tage,  nachdem  der  Er.  bereits  ontfiebert  war,  be- 
gann er  über  heftige  Schmerzen  in  den  Zehen  beider 


142 


Starok,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


Füsse  zu  klagen.  Die  Zehen  waren  bei  der  Untersuchung 
in  jeder  Beziehung  normal,  nur  empfand  der  Er.  bei 
jedem  Druck,  ja  selbst  bei  leichtester  Bewegung  die 
heftigsten  Schmerzen.  Aktive  Bewegung  war  unmög- 
lich, oberhalb  des  Metatarso-Phalangealgelenkes  waren 
die  Füsse  normal.  Nach  14  Tagen  waren  die  Schmerzen 
verschwanden  und  die  Zehen  beweglich. 

Ueber  die  Comhination  von  Thfphus  und  Malaria 
erstattet  Irving  Phillips  Lyon  (Buffalo)  auf 
Orund  eines  eigenen  und  29  aus  der  Literatur  zu- 
sammengestellter Fälle  einen  eingehenden  Bericht. 
In  allen  Fällen  war  die  Diagnose  sichergestellt 
durch  den  Befund  von  Malariaplasmodien  und  posi- 
tiver Wi  dal 'scher  Eeaktion  und  den  eventuellen 
Nachweis  der  Typhusbacillen.  In  dem  von  Lyon 
beschriebenen  FaUe  waren  typische  Tertianaanfälle 
bereits  3  Monate  vor  dem  Beginn  des  Typhus  auf- 
getreten. Der  Typhus  begann  mit  SchüttelMsten 
(mit  negativem  Plasmodienbefund),  die  bald  einer 
Gontinua  zu  einem  normalen  Ablauf  des  Typhus 
wichen.  Im  Beginne  der  Beconvalescenz  stellten 
sich  wiederum  Tertianaanfälle  ein  mit  positivem 
Plasmodienbefund.  Aus  den  Fällen  der  Literatur 
geht  übereinstimmend  hervor,  dass  eine  bestehende 
Malaria  gewöhnlich  während  des  Verlaufes  des 
Typhus  nicht  in  Erscheinung  tritt  und  Anfälle  nur 
entweder  im  Beginne  oder  in  der  Beconvalescenz 
wieder  auftreten.  Diese  Anfälle,  sowie  auch  solche, 
die  etwa  während  der  Fieberperiode  sich  einstellen, 
scheinen  durch  Chinin  günstig  beeinflnsst  zu  wer- 
den. Indessen  besteht  die  Ansicht,  dass  der  Typhus 
während  einer  manifesten  Malaria  abnorm  schwer 
verläuft 

üeber  die  DiffererUMdiagnose  zwischen  7)ß>hu8 
und  Malaria  stellt  Isaac  Ivan  Lemann  (New 
Orleans)  auf  Orund  von  2  Fällen  Betrachtungen 
an.  In  einem  3.  Falle  handelte  es  sich  thatsäch- 
lich  um  beide  Krankheiten,  und  zwar  scheint  es, 
dass  die  Malariainfektion  zu  dem  bereits  bestehen- 
den Typhus  hinzukam.  Während  W  i  d  a  1  -  Reak- 
tion und  Plasmodienbefund  anfangs  negativ  aus- 
fielen, stellte  sich  zuerst  positive  W  i  d  a  1  -  Reaktion 
ein  und  erst  später  wurden  Hasmodien  gefunden. 
In  einem  Zweifelfalle  empfiehlt  L.,  den  Fall  so  zu 
behandeln,  als  läge  Typhus  vor;  in  differential- 
diagnostischer Hinsicht  kann  nur  der  Plasmodien- 
befund, bez.  die  Wi dal- Reaktion  ausschlag- 
gebend sein. 

Unter  den  von  DavidMelville  (Ladysmith) 
beobachteten  295  Fällen  waren  5  durch  Malaria 
complioirt.  3mal  handelte  es  sich  um  eine  Ter- 
tiana, Imal  um  eine  Quotidiana,  Imal  um  eine 
Quartana.   Alle  Kranken  genasen  rasch  auf  Chinin. 

„Hämorrhagisches  Typhusfieber''  nennen  Au- 
gustus  A.  Eshner  und  Th.  Weissenberg 
(Philadelphia)  eine  Form  des  Typhus,  bei  der  es 
nicht  nur  zu  Nasenbluten  oder  Darmblutungen 
kommt,  sondern  wo  das  Krankheitbild  beherrscht 
wird  durch  aUgemeine  Eämorrhagien  am  ganzen 
Körper,  Von  2  mitgetheilten  Fällen  ist  besonders 
der  erste  von  Interesse,  in  dem  die  Blutungen  am 


28.  Tage  der  Krankheit  auftraten  und  schon  am 

29.  Tage  durch  Erschöpfung  in  tiefem  Koma  zum 
Tode  führten.  Die  Blutungen  betrafen  wohl  alle 
Organe,  die  Haut  war  bedeckt  mit  grösseren  und 
kleineren  Extravasaten,  Peritonäal-,  Perikardial- 
und  Pleurahöhle  waren  angefüllt  mit  Blut,  par- 
enchymatöse Blutherde  wurden  gefunden  im  Her- 
zen. In  den  Nieren,  in  beiden  Lungen  fanden  sich 
grosse  Infarkte,  die  unteren  Darmabschnitte,  selbst 
die  Oallenblase  waren  mit  Blut  angefüllt.  An- 
gesichts solcher  Fälle  muss  man  sich  fragen,  ob  es 
sich  nicht  um  eine  besondere  Form  des  Typhus 
handelt,  als  vielmehr  um  eine  Gombination  von 
Typhus  mit  Morbus  maculoeus  WerlhofiL 

Ein  weiterer  Fall  von  hämorrhagischer  Dia- 
theae  bei  Typhus  wird  von  Albert  G.  Nicholls 
und  0.  Everett  Learmonth  (Montreal)  mit- 
getheilt. 

14  Tage  nach  Beginn  der  Krankheit  stellten  sich  die 
ersten  Hantblutungen  in  Form  von  Hämorrhagien  der 
Bauchhaut  ein,  denen  zahlreiche  weitere  Blutungen  in 
fast  allen  Organen  und  Körperhöhlen  folgten.  Die  Zahl 
der  rothen  Blutkörperchen  sank  auf  1540000,  der  Hämo- 
globingehalt auf  35^0«  während  die  Leukocyten  auf  13000 
stiegen.  Am  26.  Tage  trat  der  Tod  ein.  Die  bakterio- 
logische Untersuchung  der  Organe  ergab  eine  Misch- 
infektion  mit  Staphyheoccus  albus.  Die  Gefässendo- 
thelien  zeigten  fettige  Degeneration,  Gefftssrupturen  der 
Capillaren  konnten  nicht  aufgefunden  werden.  Das  Blut 
zeigte,  abgesehen  von  den  bereits  mitgetheilten  Ver- 
änderungen, nichts  Abnormes. 

Aus  der  Zusammenstellung  einiger  Statistiken 
ist  zu  ersehen,  dass  derartige  Blutungen  beim 
Typhus  ein  seltenes  Vorkommniss  bilden,  unter 
12000  Typhusfällen  sind  sie  nur  18mal  erwähnt 
Die  Prognose  ist  eine  sehr  ernste,  '/a  der  Kranken 
gehen  daran  zu  Grunde.  Die  Behandlung  war 
bisher  nur  symptomatisch,  kalte  BAder  sollen  sofort 
ausgesetzt  werden.  Da  es  sich  mitunter  um  eine 
Sekundärinfektion  handelt,  hat  man  Calomel  und 
Quecksilber  empfohlen.  W  r  i  g  h  t  befürwortet  zur 
Erleichterung  der  Gerinnung  des  Blutes  2mal  täg- 
lich die  Eingabe  von  1  g  Calciumchlorid. 

Was  die  Beziehung  zwischen  Purpura  rheuma- 
tica  (Morbus  Werlhofii  und  Typhus)  anlangt,  so 
unterscheiden  die  Vif.  zwischen  essentieller,  sym- 
ptomatischer, kaohektisoher  und  toxischer  Purpura. 
Die  typhOse  rechnen  sie  zur  zweiten  Gruppe,  die 
sie  auch  infektiöse  Purpura  nennen. 

Einen  ähnlichen  Fall  von  hämorrhagischem  Typhos- 
fieber  mit  günstigem  Ausgang  beschreibt  Louis  P. 
Hamburger.  Therapeutisch  wurde  hauptsächlich  Cal- 
ciumchlorid verwandt. 

Die  Bezeichnung  ,fßepHkarniaehe  Form  des 
Typhus''  will  De  Grandmaison  2  von  ihm  be- 
obachteten Fällen  beigelegt  wissen.  Beide  Male 
handelte  es  sich  um  Frauen,  die  sofort  nach 
ihrer  Niederkunft  an  Typhus  erkrankten.  Der 
Verlauf  war  in  jeder  Beziehung  ein  anormaler. 
Roseolen,  Milztumor  fehlten,  die  Fiebercurve  sprach 
ihres  intermittirenden  Charakters  wegen  eher  für 
Sepsis  ;  die  W  i  d  a  1  'sehe  Reaktion  war  jedoch  posi- 
tiv und  es  konnten  in  beiden  Fällen  Typhusbaeitten 


Starok,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


143 


aus  dem  kreisenden  Bhäe  gezüchtet  werden  bei 
Entnahme  aus  der  Fingerkuppe.  D  e  G  r.  glaubt, 
dass  die  Blutinfektion  in  solohen  Fällen  von  der 
verletzten,  bei  der  FlacentalGsung  verwundeten 
üterussohleimhaut  stamme.  In  der  That  gelang 
auch  im  zweiten  Falle  der  Bakteriennachweis  im 
Uterus.  Dass  die  Blutinfektion  eine  sekundäre 
war,  schliesst  De  Qr.  auch  daraus,  dass  in  den 
ersten  Tagen  bei  positiver  W  i  d  a  1  'scher  Probe  der 
Bacillennachweis  im  kreisenden  Blute  misslang. 
Da  die  Fälle  besonders  auch  in  klinischer  Hinsicht 
das  Bild  der  Septikämie  boten,  beansprucht  De  Gr. 
für  sie  eine  Sonderstellung  in  der  Pathologie  des 
Typhus  unter  obiger  Bezeichnung. 

Einen  Fall  von  Aügemeininfekiian  des  Körpers 
mit  T^husbaciüen  beschreibt  W.  Weichardt 
Weder  klinisch,  noch  makroskopisch-pathologisch- 
anatomisch war  die  Diagnose  mit  einiger  Wahr- 
scheinlichkeit zu  stellen.  Von  klinischer  Seite 
wurde  Meningitis  angenommen.  Der  Sektionbefund 
deutete  auf  Allgemeininfektion  hin.  Aus  Leber, 
Gallenblase,  Mesenterialdrüsen ,  Milz  konnte  der 
Eberth'sche  Bacillus  gezüchtet  werden.  Der 
Fall  ist  bemerkenswerth,  weil  im  Gegensatze  zu 
ähnlichen,  früher  publicirten  Fällen  eine  Ver- 
wechselung der  Bacillenart  mit  coliartigen  Mikroben 
auf  Grund  der  sorgfältigen  Untersuchungen  aus- 
geschlossen werden  konnte.  Die  Bedeutung  solcher 
Fälle  liegt  in  der  Gefahr,  dass  bei  fehlenden  kli- 
nischen Typhussymptomen  eine  Verbreitung  durch 
die  inficirten  Dejektionen  mOglich  ist 

Einen  Fall  von  perüyphlitischem  Abscess  theilt 
George  Westby  (Liverpool)  mit  In  der  BeconvaJe- 
scenz  des  mit  Peritonitis  ein  hergehenden  Typhus  stellte 
sich  ein  Bauchdeckenabscess  rechts  vom  Nabel  ein.  In- 
cision  des  Abscesses,  oberflächliche  Ausheilung  mit 
Betention  eines  Eitersackes,  sekundäre  Incision,  wobei 
der  Processus  vermiformis  in  dem  schwieligen  Gewebe 
gefunden  und  resecirt  wurde.  Heilung  nach  im  Ganzen 
II  monatiger  Krankheitdauer. 

Mit  welcher  grossen  Schwierigkeit  mitunter  die 
Differeniialdiagnose  zwischen  l)ff)hus  und  Appendi- 
eiiis  zu  kämpfen  hat,  geht  aus  einem  von  Ren  du 
mitgetheilten  Falle  hervor. 

Ein  ISjähr.  Mädchen,  das  im  15.  Jahre  einen  Typhus 
durchgemacht  hatte,  klagte  seit  14  Tagen  über  allgemeine 
Beschwerden,  besonders  Kopfweh.  Daneben  bestand  seit 
einigen  Tagen  Fieber.  Die  Untersuchung  ergab  nichts 
als  eine  lokalisirte  Sohmerzhaftigkeit  der  rechten  Tuben- 
gegend. Nach  48  Stunden  war  das  Fieber  abgefallen, 
das  Mädchen  stand  ganz  beschwerdefrei  auf,  bekam  aber 
nach  8  Tagen  einen  Bückfall  mit  Schüttelfrost  und  Fieber, 
Dmckempfindliohkeit  des  Mc  Burney 'sehen  Punktes. 
Basohe  Verschlimmerung  des  Allgemeinbefindens,  kein 
Symptom,  das  für  Typhus  sprach,  kein  Durchfall,  keine 
Roseolen,  kein  Milztumor.  Diagnose:  Ap^ndioiüs.  Ope- 
ration, Besektion  des  Wurmfortsatzes,  dessen  Schleim- 
haut geschwollen  und  mit  Blut  bedeckt  war.  Keine  Besse- 
rung. Am  11.  Taee  Tod,  nachdem  in  der  vorherffehenden 
Nacht  die  Widarsche  Reaktion  positiv  ausgefiulen  war. 
Das  Mädchen  war  der  schweren  Infektion  zum  Opfer  ge- 
fallen. Für  die  DifFerentialdiagnose  hätte  in  diesem  Falle 
nur  die  Bhäuntersuehung  auf  WidaTsche  Reaktion 
eTentuell  die  Leukocfftenxahl  ausschlaggebend  sein  können, 
indessen  musste  Typhus  nach  den  klinischen  Symptomen 
ausgeschlossen  werden. 


Eine  Studie  über  anonnaie  und  seltene  Tkff)hus' 
formen  verdanken  wir  Henry  Bernard  (Paris). 
Er  scheidet  3  Gruppen:  1)  Anormale  Formen 
während  des  ganzen  Verlaufes.  Hierher  sind  zu 
rechnen  a)  latenter  oder  ambulatorischer  Typhus, 
b)  apyretische  Formen,  c)  meningitische,  renale, 
hepatische  Formen,  d)  Typhen,  die  das  Bild 
einer  allgemeinen  Septikämie  darbieten,  e)  Typhen, 
deren  hervorstechendstes  Symptom  regelmässige 
SchweissausbrOche  bilden.  2)  Formen,  deren  Be- 
ginn nur  anormal  ist  a)  Formen  mit  brüskem 
Beginne,  b)  Pneumotyphus ,  c)  Pleurotyphus. 
8)  Mischformen,  a)  Typhus-Influenza-Infektion, 
b)  Typhus- Malaria-Infektion. 

Ueber  alle  Formen  werden  einige  historische 
Daten  gegeben,  an  Beispielen  werden  Symptoma- 
tologie, Diagnose  und  Prognose  besprochen,  be- 
sonderer Werth  wird  dabei  auf  die  differential- 
diagnostisohen  Momente  gelegt 

Unter  der  Gruppe  der  latenten  und  ambula- 
torischen Fälle  interessiren  besonders  diejenigen, 
deren  latenter  Verlauf  plötzlich  durch  eine  schwere 
Complikation ,  Hämorrhagie  oder  Perforation  mit 
allen  ihren  schweren  Folgen  unterbrochen  wird. 

Bei  der  apyretisehen  Form  kann  nicht  nur  jede 
Temperatursteigerung  intermittirend  oder  oon- 
tinuirlich  fehlen,  sondern  man  hat  auch  Fälle  be- 
obachtet, die  von  Anfang  bis  zu  Ende  subnormale 
Temperaturen  unter  und  bis  zu  36^  aufwiesen. 

In  den  nicht  allzu  seltenen  Fällen  von  menin- 
ffitischem  und  renalem  Typhus  maskiren  die  Lun- 
gen-, bez.  Nierensymptome  mehr  oder  weniger  das 
gewöhnliche  Bild  des  Typhus. 

Bei  der  von  Roger  zuerst  aufgestellten  hq)ar 
tischen  Form  soll  es  sich  um  einen  Symptomen- 
complex  handeln,  der  durch  einen  rapiden  Unter- 
gang der  Leberzellen  bedingt  ist  Klinisch  sollen 
die  Ercheinungen  der  Leber-Insufficienz  zu  Tage 
treten.  Galliges  Erbrechen,  grüne  Stühle.  Vom 
8.  bis  15.  Tage  schneller  Temperaturabfail,  Auf- 
treten toxischer  Exantheme,  Dyspnoe,  Delirien, 
Koma.  Am  14.  bis  17.  Tage  tritt  der  Tod  ein. 
Neben  dieser  Form  sind  noch  die  mit  Ikterus  ver- 
laufenden Typhen  zu  erwähnen. 

Bei  den  allgemein  septikamischen  Formen  tritt 
die  Intestinalerkrankung  in  den  Hintergrund  oder 
fehlt  ganz.  Bei  der  Sektion  findet  man  in  allen 
inneren  Organen  den  TyphusbaciUus. 

Mit  Schu?eissen  einhergehende  Typhen  sollen 
besonders  in  Italien  häufig  sein.  Cephalalgie, 
Fieber  und  Schweisse  bilden  die  ganze  Symptoma- 
tologie. Die  Continua  wird  nur  durch  paroxysmen- 
artige  Abfälle  nach  dem  Schweisse  unterbrochen. 
Entfieberung  tritt  erst  nach  6  Wochen  ein,  die 
Schweisse  überdauern  oft  dieReconvalescenz.  Die 
Prognose  ist  günstig,  Hämorrhagien  sind  äusserst 


Typhen  mit  sehr  schroffem  Beginne  werden  am 
häufigsten  bei  Kindern  beobachtet  Schüttelfrost  mit 
plötzlichem  Temperaturanstieg  und  Kopfschmerz 


144 


Starok,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


leitet  hAufig  aus  voller  Gesundheit  den  Typhus  ein. 
Bei  Erwaohsenen  soll  diese  Form  besonders  nach 
schweren  körperlichen  und  geistigen  üeberanstren- 
gungen  auftreten. 

Beim  Pneumoiyphua  setzt  die  Krankheit  mit 
einer  durch  den  Typhusbacillus  hervorgerufenen 
Pneumonie  ein,  beim  Pleurotyphus  mit  einer 
Pleuritis.  In  den  Exsudaten  werden  die  Eber  th'- 
schen  Bacillen  aufgefunden.  Pneumonie  wie  Pleu- 
ritis können  das  einzige  Symptom  bilden,  mit- 
unter schliesst  sich  aber  an  beide  ein  regelrechter 
Typhus  an. 

Bei  der  Mischfarm  von  Typhus  und  Influenza 
ist  letztere  gewöhnlich  die  primäre  Erkrankung, 
in  seltenen  Fallen  soll  es  sich  um  gleichzeitige 
Infektion  mit  beiden  Bacillenarten  gehandelt  haben. 
Die  Reconvalescenz  soll  stets  sehr  lange  dauern. 
Bei  Typkusmalaria  gesellt  sich  in  der  Regel  die 
Typhusinfektion  zu  einer  vorhandenen  Malaria. 
Das  Initialstadium  besteht  ausIntermittensanfUlen, 
die  allmählich  der  Continua  des  Typhus  weichen. 
Ausser  den  Zeichen  der  Typhusinfektion  treten 
Anämie,  Leberschwellung  hinzu,  mitunter  wird 
die  Continua  auch  noch  durch  IntermittensanMle 
unterbrochen,  die  dann  auch  in  derResonvalesoenz 
nachdauem. 

Als  wesentlichstes  differentialdiagnostisches 
Hülfsmittel  empfiehlt  B.  stets  die  WidaTsche 
Reaktion,  eventuell  den  Bakteriennachweis,  aus 
pneumonischem  und  pleuritischem  Exsudate,  aus 
dem  Blute  und  dem  ürine. 

Yen  abnorm  verlaufenden  Fällen  seien  2  von 
Vincent  Dickinson  beschriebene  erwähnt, 
die  in  ihrem  Verlaufe  Schüttelfröste,  bez.  rasch  an- 
steigende hohe  Temperaturen  aufwiesen. 

Beide  Erkrankosgea  sollten  naoh  dem  Genüsse  tn- 
ficirter  Austern  entstanden  sein.  Die  Sohüttelfröste 
stellten  sich  in  unregeimässigen  Zwischenräumen  in  der 
Reconvalescenz  ein  und  waren  im  2.  Falle  von  leichten 
Schmerzanfallen  im  rechten  Hypochondriam  begleitet. 
Im  letzteren  Falle  hält  es  D.  nicht  für  ausgeschlossen, 
dass  es  sich  um  Äppendicttiscamplikationen  gehandelt 
hat,  für  andere  Fälle  glaubt  er  wiederholte  Aussaaten 
von  Typhusbacillen  in  das  Blut  annehmen  zu  müssen. 

£ine  weitere  Erklärung  giebt  W.  W.  Ford  auf 
Grund  eines  Falles,  der  mit  Schüttelfrost  begann  und  in 
dessen  weiterem  Verlaufe  bis  zum  Tode  sich  häufig 
Schüttelfröste  einstellten,  so  dass  zunächst  an  eine 
Complikation  von  Typhus  und  Malaria  gedacht  wurde. 
Durch  mehrere  Symptome  konnte  Malaria  ausgeschlossen 
und  schliesslich  eine  Septikämie  angenommen  werden. 
Malahaplasmodien  wurden  nicht  gefunden,  das  Blut  zeigte 
zur  Zeit  der  Anfälle  eine  Leukocytose  von  25—30000, 
die  WidaTsche  Reaktion  fiel  positiv  aus.  Nach  dem 
Tode  konnten  aits  dem  Bhäe  Typhus-  wie  CoHbacillen 
gezüchtet  werden. 

Einen  ganz  ungewöhnlichen  Verlauf  nahm  auch 
ein  von  Herbert?.  Hawkins  und  £.  0.  Thurston 
(London)  mitgetheilter  Fall.  Die  Fieberdauer  betrug 
114  Tage,  die  WidaTsche  Reaktion  wurde  zum  1.  Male 
am  108.  Tage  positiv  [1].  Am  41.  Tage  trat  Darmper- 
farcUion  ein,  die  erfolgreich  operirt  wurde.  Am  50.  Tage 
stellte  sich  eine  Parotitis  ein,  auf  die  intermittirendes 
Fieber  folgte.  Am  65.  Tage  tägliche  Injektionen  von  je 
5  com  Aniistreptokokkenserum.  Vom  77.  Tage  ab  nur 
noch  leichte  Fiebersteigerung  bis  zum  100.  Tage,  darauf 


folgte  ein  Beoidiv  mit  Entfieberung  am  116.  Tage.  Erst 
mit  Beginn  dieses  Recidivs  wurde  die  W  i  d  a  1  'sehe  Reak- 
tion positiv. 

Aus  einem  statistischen  Berichte  über  TyP^^^ 
fieber  in  Südafrika  von  A.  EUiot  und  T.  W. 
Washbourn  ist  zu  ersehen,  dass  der  Typhus  in 
Südafrika  niehi  anders  verläufl  als  in  England  und 
Amerika.  Die  einzige  Complikation,  die  häufiger 
zu  sein  scheint,  ist  die  Phlebitis,  die  in  5.6^/o  der 
Fälle  auftrat,  wahrend  anderwärts  als  Maximum 
3.8*/o  angenommen  wird.  Von  der  Inoculation 
hatten  die  Vff.  nicht  den  Eindruck,  als  ob  sie 
einen  merklichen  Einfluss  auf  die  Häufigkeit,  den 
Verlauf  und  die  Mortalität  gehabt  hätte. 

Einem  von  Wilhelm  Mager  (Brunn)  mit^ 
getheilten  ausführlichen  Berichte  über  eine  Typhus- 
epidemie von  148  klinisch  beobachteten  Fällen  sei 
entnommen,  dass  unter  den  Initialsymptomen  50mal 
(«a  33.80/0)  Schüttelfrost  verzeichnet  war.  Unter 
den  Complikationen  sind  3  Fälle  von  Ulceraiumen 
im  Kehlkopfe  erwähnt,  die  M.  auf  metastatischem 
Wege  entstehen  lässt,  zumal  da  in  einem  Falle 
gleichzeitig  eine  DermcUüis  bullosa  auftrat  Die 
Diazoreaktion  fiel  in  76%  der  Fälle  positiv  aus. 
Von  Interesse  ist  ein  Fall,  der  als  Typhus  ambuUns 
mit  einer  Darmblutung  einsetzte.  Verhältniss- 
mässig  häufig  stellten  sich  schwere  Störungen  des 
Sensorium  ein,  2  Kranke  starben  im  Initialstadium 
im  Delirium  acutum,  Wahnideen  traten  in  2  Fällen 
hervor. 

Während  des  südafrikanischen  Krieges  be- 
obachtete Wentworth  Tyndale  (London)  in 
Prätoria  und  Umgegend  etwa  100  Fälle  von  kur- 
zem remütvrenden  Fieber,  das  man  mit  dem  Namen 
Prätoriafieber  belegte.  T.  kam  nun  zu  dem  Er- 
gebnisse, dass  es  sich  in  allen  Fällen  um  Abortiv- 
formen von  Typhus  gehandelt  hat.  Die  Krankheit 
begann  nach  2tägigem  Unbehagen  und  plötzlich 
auftretendem  Frontalkopfschmerz,  Rücken-  und 
Beinschmerzen.  Appetitlosigkeit,  Uebelkeit,  Er- 
brechen, innerhalb  24  Std.  104^  F.,  Kopfschmerz, 
Schmerz  in  der  Nabelgegend,  Obstipation,  kein 
Milztumor,  Druckempfindlichkeit  der  Milzr  und 
Lebergegend,  Temperaturschwankungen  zwischen 
100^  und  1040.  Remittirender  Charakter,  Puls 
langsam,  dikrot,  nach  wenigen  Tagen  allmählicher 
Abfall.  Oegen  Malaria  und  für  Typhus  spricht: 
Unwirksamkeit  von  Chinin,  Auftreten  während 
einer  Typhusepidemie,  Abwesenheit  von  Plas- 
modien, positive  Wi  dal 'sehe  Reaktion  in  den  zu- 
letzt beobachteten  Fällen.  Die  Dauer  betrug  im 
Durchschnitte  8V9  Tage,  Rückfälle  waren  sehr 
häufig,  ein  Todesfall  wurde  nicht  beobachtet  Die 
Erkennung  war  um  so  wichtiger,  als  bei  der  vor- 
hältnissmässig  leichten  Erkrankung  eine  energische 
Prophylaxe  nicht  so  nothwendig  erschien. 

F.  Diagnose. 

196)  Courmont,  B.,  Courbes  agglatinantes  ches 
les  typhiqaes.  Applications  au  sero-prognostio.  Bevne 
de  Mod.  XX.  4.  p.  317.  1900. 


S  t  a  r  0  k ,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


145 


197)  Ewing,  J.,  The  preseDtstatoBofsemmtherapy 
in  typhoid  fever.  Med.  News  LXXX.  13.  p.  577.  Maroh 
1902. 

198)  G  e  r  8  h  e  I ,  M.,  The  yalae  of  the  Widal  reaction 
in  the  dugnosis  of  typhoid  fever  in  children.  New  York 
med.  Record  LX.  21.  p.  891.  Nov.  1901. 

199)  Qruber,  M.,  Beitrag  zur  Seramdiagoostik  des 
Typhns  abdominalis.  Münchn.  med.  Wchnsohr.  XLIX. 
17. 1901. 

200)  Owyn,  N.  B.,  A  study  of  the  Widal reäcüon 
in  265  oases  of  typhoid  fever.  Johns  Hopkins  Hosp.  Itep. 
VIII.  3—9.  p.  385.  1900. 

201)  Hagemann,  Der  gegenwärtige  Stand  der 
Typhusdiagnosük.  Württemb.  Corr.-Bl.  LXXII.  16.  17. 
p.  249.  265.  1902. 

202)  Hünermann,  üeber  den  Werth  der  WidaT- 
sehen  Serum reaktion  bei  Typhns  nach  den  Erfahrungen 
an  354  Erankheitfällen.  Deutsche  milit.-ärztl.  Ztschr. 
XXX.  8  u.  9.  p.  487.  1901. 

203)  Libman,  E.,  Remarks  upon  some  experiences 
with  the  Wtdal  reaction.  Med.  News  LXXX.  13.  p.  588. 
March  1902. 

204)  Menzer,  Die  bakteriologische  Frühdiagnose 
des  Abdominaltyphus  u.  ihre  Anwendung  in  der  ärztlichen 
Praxis.    BerL  Klinik  Heft  160.  1901. 

205)  Naegeli,  0.,  Die  Leukooyten  beim  Typhus 
abdominalis.  Deutsches  Arch.  f.  klin.  Med.  LXVII.  3  u.  4. 
p.  279.  1900. 

206)  Sa  vage,  W.  G.,  Remarks  on  ten  cases  of 
enteric  fever  in  which  the  blood  was  examined  periodioally 
for  agglntinative  properties.  Lanoet  Nov.  17. 1900.  p.  1401. 

207)  Scholz,  E.,  u.  P.  Krause,  üeber  den  kli- 
nischen Werth  der  gegenwärtig  gebräuchlichen  bakterio- 
logischen Untersuchungsmethoden  bei  Typhus  abdomi- 
nalis.   Ztschr.  f.  klin.  Med.  XLI.  5  u.  6.  p.  405.  1900. 

206)  Shattuck,  0.  B.,  The  Widal  reaction  in 
typhoid  fever.  Boston  med.  and  surg.  Journ.  CXLIV.  19. 
p.  443.  May  1901. 

209)  Staehelin,A.,  üeber  die  WidaTsohe Serum- 
diagnose des  Typhus  abdominalis.  Corr.-Bl.  f.  Schweizer 
Aerzte  XXVUI.  6.  p.  161.  1898. 

210)  Stein,  R.,  Zur  Hygiene  u.  zur  Diagnose  des 
Abdominaltyphus.  New  Torker  med.  Mon.-Schr.  XIY. 
3.  p.  95. 1902. 

211)  Stern  borg,  C,  Zur  Yerwerthbarkeit  der 
Agglutination  für  die  Diagnose  der  Ityphusbaoillen. 
Ztschr.  f.  Hyg.  u.  Infektionskrankh.  XXXIV.  3.  p.  349. 
1900. 

212)  Thayer,  W.  8.,  Observation  on  the  blood  in 
typhoid  fever.  Johns  Hopkins  Hosp.  Rep.  YIU.  3—9. 
p.  487.  1900. 

213)  Tob  lesen.  Fr.,  üeber  den  diagnostischen  Werth 
der  WidaTßGhen  Serumreaktion  bei  Febris  typhoides.  Zeit- 
schr.  f.  klin.  Med.  XLIH.  1  u.  2.  p.  147.  1901. 

214)  Widen mann,  Die  hämatologische  Di^ose 
des  Unterleibstyphus.  Deutsche  milii-ärzü.  Ztschr.  XXX. 
1.2.0.44.65.1901. 

215)  Withington,  Ch.  F.,  Experienoe  with  the 
Widal  reaction  in  typhoid  fever.  Boston  med.  and  surg. 
CXUV.  19.  p.  442.  May  1901. 

Mit  der  Diagnose  beschäftigen  sich  verschie- 
dene unter  den  Abschnitten  Bakteriologie  und  Sym- 
ptomatologie angeführte  Arbeiten.  An  dieser  Stelle 
sollen  hauptsächlich  Arbeiten,  die  die  hämatolo- 
gisehe  Diagnose  des  Typhus  behandeln,  berücksich- 
tigt werden,  üeber  den  diagnostischen  Werth  der 
Widal'Beakiion  liegen  verschiedene  Arbeiten  vor, 
die  jedoch  nichts  Neues  bringen.  T  o  b  i  e  s  e  n ,  der 
360  Kranke  genau  nach  Widal  untersucht  hat, 
findet  dieBeaktion  als  nicht  zuverlässig  und  stellte 
fest,  dass  das  Blut  gesunder  Menschen,  die  nie 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft.  2. 


Typhus  durchgemacht  haben,  mitunter  grösseres 
AgglutinationvermOgen  besitzt,  als  solches  Typhus- ' 
kranker.  Der  EhrUritt  der  Reaktion  im  Erankheit- 
verlauf  soll  ganz  unberechenbar  sein  und  mit  der 
Schwere  des  Zustandes  in  keinem  Zusammenhange 
stehen.  Auch  Scholz  kann  der  Widal- Reaktion 
nicht  den  Werth  eines  Frühsymptomes  beimessen. 
Im  Gegensatze  hierzu  kommt  Hün ermann  auf 
Orund  eines  ausgiebigen  Materiales  zu  dem  Schlüsse, 
dass  kein  klinisches  Symptom  so  frühzeitig  und 
so  sicher  den  Typhus  anzeigt,  wie  die  positive 
Widal- Reaktion.  Milton  Oershel  zeigt  an 
199  Fällen,  dass  das  Verhalten  der  Widal- 
Beaktion  bei  Kindern  sich  mit  demjenigen  bei  Er- 
wachsenen deckt.  In  prognostischer  Hinsicht  soll 
die  Reaktion  nach  Sa  vage  insofern  von  Werth 
sein,  als  deutliche  Abnahme  der  ÄgghUinaiion  ein 
Beeidiv  voraussagt 

üeber  die  an  enormem  Material  im  Johns-Hopkins" 
Hoepikd  angestellten  Blutuntersuchungen  berichtet 
Thayer.  Danach  vermindert  sich  die  Zahl  der 
rothen  BkUkörperehen  etwa  um  eine  Million.  In 
gleichem  Verhältnisse  wird  der  BämogkibingehaU 
verringert  Die  Zahl  der  weissen  Blutkörperchen 
vermindert  sich  während  des  ganzen  Verlaufs  im 
Mittel  um  5000.  Anschwellen  über  10000  ist 
stets  auf  äussere  Einflüsse  (Complikationen)  zurück- 
zuführen. 

Naegeli,  dem  wir  wiederum  eine  ausführ- 
liche Arbeit  über  Blvixueammenseixung  verdanken, 
bekräftigt  seine  früheren  Untersuchungen  darüber, 
dass  die  Mengenverhältnisse  der  einzelnen  Zellen- 
formen gesetzmässig  sind  und  in  den  verschiedenen 
Stadien  sich  specifisch  verhalten.  Er  giebt  An- 
leitung zu  rascher  Untersuchung  des  Blutes  bei 
Typhus.  

In  einer  Studie  über  „die  bakteriologische  F¥ühr 
diagnoae  des  Abdominaltyphus^*  kommt  Menzer 
nach  Besprechung  der  rein  bakteriologischen,  häma- 
tologischen Methoden,  sowie  derOruber-Widal'- 
schen  Reaktion  unter  richtiger  Würdigung  der 
wahren  Verhältnisse  zu  dem  wohlberechtigten 
Schlüsse,  dass  zwar  in  Ausnahmefällen  eine  Früh- 
diagnose des  Typhus  in  gut  ausgerüsteten  bakterio- 
logischen Laboratorien  erzielt  werden  kann,  dass 
aber  für  den  beschäftigten  Praktiker  zur  Zeit  noch 
keine  einfachen  und  zuverlässigen  Untersuchungs- 
methoden in  der  Bakteriologie  vorhanden  sind, 
sondern  dass  für  ihn  die  klinischen  ühtersuehungs- 
methoden  vorerst  maassgebend  sein  dürften. 

Ueber  den  diagnostischen  Werih  der  Wid an- 
sehen SerumreMion  theilt  Fr.  Tobiesen  seine 
Beobachtungen  an  360  Fällen  von  klinisch  sicher- 
gestelltem Typhus  mit  Wohl  mit  Recht  legt  er 
besonderen  Werth  darauf,  dass  die  Gultur  eine 
stets  gleich  grosse  Menge  von  Bacillen  enthält  Er 
erreicht  dies  dadurch,  dass  er  stets  dieselben 
Stämme  von  Bacillen  verwendet,  diese  in  Bouillon 
von  möglichst  gleichmässiger  Zusammensetzung, 
19 


146 


Starok,  Neuere  Arbeiten  Über  Typhus  abdominalis. 


bei  derselben  Temperatur  züchtet  und  gleiehalimge 
OuUurm  verwendet.  In  329  von  den  350  fällen 
wurde  positive  Reaktion  in  der  Verdünnung  1 :  50 
bei  der  ersten  oder  bei  wiederholter  Untersuchung 
nachgewiesen,  in  17  fiel  die  Reaktion  nur  in  Ver- 
dünnung 1:10  oder  1:25  positiv  aus,  1:50 
war  immer  negativ,  obgleich  die  Kranken  wieder- 
holt, sowohl  während  des  Fiebers,  als  auch  nach 
der  Entfieberung,  untersucht  wurden.  Dass  aber 
die  Reaktion  während  des  ganzen  Verlaufes  der 
Krankheit  nicht  nur  eine  sehr  schwache  sein,  son- 
dern ganz  fehlen  kann,  geht  aus  2  Fällen  hervor, 
in  denen  selbst  bei  Verdünnung  1 : 5  die  Reaktion 
negativ  ausfieL  Bei  151  niekt  typhösen  Kranken 
ergaben  sich  4  positive  Reaktionen  bei  1:25, 
25  positive  bei  1:10,  122  negative  bei  1:10. 
Endlich  fand  T.  bei  61  Oemndm,  die  nie  Typhus 
durchgemacht  hatten,  1  positiv  bei  1 :  25,  8  positiv 
bei  1 :  10,  52  negativ  bei  1 :  10  Verdünnung.  Er 
stellte  damit  fest,  dass  Leute,  die  nie  ein  typhoides 
Fieber  durchgemacht  hatten,  Serum  mit  kräftigerem 
AgglutinationvermOgen  den  Typhusbacillen  gegen- 
über besitzen  können,  als  Kranke  während  dieser 
Krankheit  und  Reconvaleecenten  danach,  um  aber 
die  Diagnose  Typhus  abdominalis  mit  Sicherheit 
stellen  zu  kOnnen,  verlangt  T.  in  üebereinstim- 
mung  mit  vielen  Anderen  eine  pasüwe  Reaktion  in 
einer  Verdünnung  van  1:50,  Fehlende  Reaktion 
schliesst  nach  seinen  Untersuchungen  Typhus  nicht 
aus.  Der  Eintritt  der  Eeahtion  im  Krankheitverlaufe 
ist  ganz  unberechenbar  und  steht  jedenfalls  zu  der 
Schwere  des  Zustandes  in  keinem  Verhältnisse. 
Der  Agglutinationwerth  nimmt  nach  Ablauf  der 
Krankheit  in  der  Regel  sehr  rasch  ab. 

Aehnlich  macht  E.  Scholz  über  die  Erfah- 
rungen mit  der  Oruber- Widal'schen  Reaktion 
im  Krankenhause  Hamburg -Eppendorf  Mitthei- 
lungen. Unter  55  klinisch  sicheren  Typhusfällen 
fiel  die  Reaktion  47mal  positiv,  8mal  negativ  aus. 
In  3  Fällen  liess  die  Beaktion  mehr  als  5  Wochen 
auf  sieh  uxxrterL  Unter  den  8  Typhuskranken  mit 
negativer  Reaktion  starb  einer  am  9.  Tage,  bei  3 
weiteren  wurde  die  letzte  Untersuchung  zwischen 
dem  9.  und  25.  Tage  vorgenommen,  so  dass  die 
Möglichkeit  eines  späteren  Auftretens  der  Reaktion 
angenommen  werden  kann.  Die  übrigen  4  Fälle 
wiesen  noch  negative  Probe  am  62.,  73.,  86.  und 
106.  Krankheittage  auf.  Seh.  fasst  danach  seine 
Erfahrungen  dahin  zusammen,  dass  die  Wi dal '- 
sehe  Reaktion  besonders  betreffs  Stellung  der 
Frühdiagnose  nur  von  geringem  Nutzen  isL  „Sie 
rangirt  in  ihrem  Werthe  in  einer  Linie  ipit  den 
übrigen  Typhus-Symptomen,  die  alle  gelegentlich 
einmal  fehlen  können.  Bei  der  Beurtheilung  typhö- 
ser oder  typhusähnlicher  Erkrankungen  liegt  nach 
wie  vor  das  Hauptgewicht  auf  einer  genauen  kli- 
nischen Beobachtung  des  gesammten  Krankheits- 
verlaufes.'' 

Hünermann  kommt  auf  Orund  seiner  Er- 
fahrungen   über    450   Widal'sche    Proben    in 


357  Krankheitfällen,  im  Gegensätze  zu  Scholz, 
zu  dem  Ergebnisse,  „dass  im  Allgemeinen  kein  ein- 
ziges klinisdies  Symptom  für  sieh  oder  in  Verbin- 
dung mit  anderen  so  frühzeitig  und  so  sieher  den 
Tkflifhus  anzeigt,  une  die  positive  Widal'sche  Probe 
1:100".  Aus  bekannten  Gründen  ist  auf  die  Sta- 
tistiken der  Militärlazarethe  grösserer  Werth  zu 
legen,  als  auf  diejenigen  der  Givilspitäler,  denn 
kaum  ein  Kranker  kommt  so  frühzeitig  in  Behand- 
lung, wie  der  Soldat  in  Epidemiezeiten,  ausserdem 
handelt  es  sich  beim  Militär  um  ein  in  jeder  Hin- 
sicht gleichartigeres  Krankenmaterial.  Wie  schon 
an  anderer  Stelle  mitgetheilt  (siehe  Epidemiologie), 
berechnet  H.  die  Zeit  der  Infektion  aus  dem  Auf- 
treten der  Roseolen,  die  mit  grosser  Regelmassig- 
keit am  23.  oder  24.  Tage  zum  Vorschein  kommen. 
H.  setzt  danach  das  Auftreten  der  Roseolen  in 
Analogie  zu  den  anatomischen  Veränderungen  im 
Darme.  Er  fand  nun,  dass  früher  als  5  Tage  vor 
dem  Auftreten  der  Roseolen,  also  früher  als  etwa 
18  Tage  nach  der  Ansteckung  auf  einen  positiven 
Ausfall  der  WidaTschen  Probe  nur  in  seltenen 
Fällen  zu  rechnen  ist,  dass  dann  aber  von  Tag  zu 
Tag  die  Agglutinationkraft  des  Blutes  steigt,  so 
dass  1 — 2  Tage  vor  der  Roseola  mit  ziemlicher 
Gewissheit  ein  positiver  Ausfall  erwartet  werden 
kann. 

Ueber  den  differentialdiagnostischen  Werth  der 
Methode  bei  Pneumonie  äussert  sich  H.  auf  Orund 
von  18  Untersuchungen  (8  von  Combination  von 
Typhus  und  Pneumonie  und  10  von  Pneumonie 
mit  Complikationen,  die  Verdacht  auf  Typhus  auf- 
kommen Hessen)  folgendermaassen :  Bei  Typhus 
mit  gleichzeitig  bestehender  Pneumonie  tritt  die 
Widal'sche  Probe  sowohl  zu  rechter  Zeit,  als 
auch  in  nicht  seltenen  Fällen  verspätet  ein  oder 
aber  sie  kann  ganz  ausbleiben.  Bei  einfacher  Pneu- 
monie fällt  die  Probe  stets,  selbst  in  ganz  geringen 
Verdünnungen,  negativ  aus. 

Aus  einer  täglich  fortgesetzten  Untersuchungs- 
reihe über  die  Agglutinationkraft  des  Blutes  ent- 
nimmt William  G.  Sa  vage  (London),  dass  eine 
deutliche  Abnahme  der  Agglutinationfähigkeit  im 
Verlaufe  des  Typhus  ein  Eecidiv  voraussage. 

Da  bei  Kindern  der  Typhus  selten  in  der  klas- 
sischen Form  auftritt,  da  femer  bei  Kindern  zahl- 
reiche andere  Krankheiten,  hohes  Fieber,  Milz- 
schwellung,  Durchfälle  eventuell  für  Typhus 
sprechende  Symptome  verursachen  und  deshalb 
die  Diagnose  auf  Typhus  bei  Kindern  meistens 
auf  viel  grössere  Schwierigkeiten  stösst  als  bei 
Erwachsenen,  so  musste  von  vornherein  auf  die 
WidaVsehe  Beaktion  bei  Kindern  ganz  besondere 
Hoffnung  gesetzt  werden,  und  doch  liegt  über  den 
Werth  der  Widal'schen  Reaktion  beim  Kinder- 
typhus noch  wenig  umfangreiches  Material  vor 
(Morse,  Musser,  Pfaundler,  Abelmann, 
Blackader).  Es  ist  deshalb  sehr  zu  begrüssen, 
dass  Milton  Gershel  an  einer  grossen  Anzahl 
von  Kindern    durch   täglich  ausgeführte  Unter« 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


147 


suchungen  die  Brauchbarkeit  der  Methode  erprobte. 
In  199  Fällen,  darunter  84  Typhuskranke,  machte 
G.  670  Proben.  Bei  den  84  klinisch  Typhösen 
war  das  Besultat  81  mal  positiv,  unter  den  Nicht- 
typhösen fiel  die  Probe  stets  negativ  aus.  Die 
Reaktion  tritt  bei  Kindern  nicht  später  ein  als  bei 
Erwachsenen,  eher  frfiher,  am  frühesten  wurde  sie 
am  5.  Tage  der  Krankheit  positiv  gefunden,  in 
26  Bellen  zwischen  dem  11.  und  15.,  in  21  zwi- 
schen dem  16.  und  25.  Tage.  Im  Allgemeinen 
deckt  sich  .sonach  das  VerhaUen  der  Widal-Beak- 
iion  bei  Kindern  mit  demjenigen  bei  Enpoehsenen, 

üeber  die  in  den  letzten  11  Jahren  im  Johns 
Hopkins  Hospital  mit  einem  grossen  Aufwände  von 
Zeit  und  bewundernswerthem  Fleisse  angestellten 
BlulunkTsuehungen  bei  Typhus  erstattet  William 
SidneyThayer  eingehenden  Bericht,  dem  wir 
folgende  Ergebnisse  entnehmen.  In  der  Zahl  der 
roihen  Blutkörperehen  findet  eine  mit  dem  Beginn 
der  Krankheit  einsetzende  und  während  des  ganzen 
Verlaufes  allmählich  zunehmende  Verminderung 
statt,  die  sich  im  Mittel  auf  etwa  1  Million  beläuft 
Eine  plötzliche  Abnahme  lässt  stets  eine  Hämor- 
rhagie  vermuthen,  beträchtliche  vorübergehende 
Erhöhung  der  Zahl  wird  nur  bei  Diarrhöe,  nach 
Erbrechen  oder  nach  Schweissen  möglich.  Der 
Procentgehalt  des  Hämoglobins  läuft  parallel  mit 
der  Zahl  der  Blutkörperchen.  Nach  schwerem 
Verlauf  mit  sekundärer  Anämie  kehrt  der  Hämo- 
globingehalt langsamer  zurück  als  die  Zahl  der 
rothen  Blutkörperchen.  Die  Zahl  der  uwissen  Blut- 
körperchen ist  stets  während  des  ganzen  Verlaufes 
subnormal,  vermindert  sich  stetig  mit  der  Schwere 
und  Dauer  der  Krankheit  und  beträgt  im  Mittel 
5000.  In  Fällen  von  langdauerndem  Fieber  be- 
steht jedoch  mitunter  Neigung  zu  leichter  Erhöhung 
der  Zahl.  Ein  Anschwellen  von  über  10000  ist 
stets  auf  äusseren  Einfluss  zurückzuführen  (kalte 
Bäder)  oder  entzündliche  Complikationen,  Hämor- 
rhagien  u.  s.  w.  Kalte  Bäder  rufen  ein  unmittel- 
bares, vorübergehendes  Anwachsen  der  Leukooyten- 
zahl  in  der  Peripherie  hervor,  und  zwar  der  3- oder 
4fachen  Zahl  vor  dem  Bade.  Unter  den  einzelnen 
Varietäten  der  Leukocyten  sah  T  h.  für  die  einzel- 
nen Phasen  numerisch  gesetzmässige  Beziehungen. 
Die  grösste  Steigerung  der  Leukoeytenxahl  tritt  ein 
bei  Abscess,  Phlebitis,  Peritonitis,  Pleuritis  und  bei 
anderen  Entzündungen,  auch  Darmblutungen  rufen 
ein  starkes  Anwachsen  der  Leukocytenzahi  hervor, 
das  unmittelbar  danach  beginnt,  in  24  Stunden 
danach  das  Maximum  und  nach  1  Woche  die  alte 
Ziffer  erreicht. 

In  einer  ausführlichen  Arbeit  weist  Naegeli 
nach,  dass  die  systematisch  fortgesetzte  Zahlung 
der  Leukoegienarten  eine  der  werthvoUsten  Metho- 
den zur  Diagnose  und  Prognose  des  Typhus  bildet, 
dass  die  Mengenveränderungen  der  Neutrophilen, 
Eosinophilen  und  Lymphocyten  gesetzmässige  sind 
und  in  den  verschiedensten  Stadien  der  Krankheit 
einen  specifischeu  Verlauf  nehmen.    Dieser  soll 


bedingt  sein  durch  die  Einwirkung  der  Typhus- 
toxine  auf  das  Knochenmark,  indem  die  Bildung 
neutrophiler  und  eosinophiler  Zellen  gehemmt 
wird  und  wahrscheinlich  auch  durch  den  Einfluss 
auf  die  Funktion  des  lymphatischen  Apparates,  wo- 
durch die  Menge  der  Lymphocyten  verändert  wird. 

Für  die  Praxis  soUen  folgende  Anhaltepunkte 
genügen :  Besichtigung  eines  ungefärbten,  gleich- 
massig  vertheilten  Bluttropfens  bei  Immersion. 
Eine  beim  Vergleiche  mit  normalem  Blute  fest- 
gestellte Verminderung  der  weissen  Blutkörper- 
chen (besonders  auf  der  Höhe  des  Leidens)  spricht 
bei  Fehlen  der  Eosinophilen  während  einer  fieber- 
haften Erkrankung  sehr  für  Typhus.  Nehmen 
später  die  Lymphocyten  erheblich  zu,  beginnen 
noch  vor  Entfieberung  Eosinophile  aufzutreten  und 
beständig  anzusteigen,  so  ist  mit  einfachen  Mitteln 
das  Wichtigste  constatirt  und  ein  Typhus  fast  voll- 
kommen sicher.  Prognostisch  ungünstig  soll  ein 
sehr  starkes  Sinken  der  weissen  Zellen,  besonders 
auch  der  Lymphocyten  sein. 

Dem  praktisch  thätigen  Arzte  dürfte  wohl 
kaum  die  Zeit  beschieden  sein,  erst  auf  Grund  der 
täglichen  langwierigen  Blutkörperchenzählungen 
Diagnose  und  Prognose  im  entscheidenden  Falle 
zu  stellen,  immerhin  bleiben  N.'s  Untersuchungen 
von  grossem,  zunächst  theoretischem  hämatolo- 
gischen  Interesse. 

ri.    Therapie. 

216)  Abrams,  A.,  The  treatment  of  the  heart  in 
typhoid  fever  and  other  infeotions  diseases.  Med.  News 
LXXVm.  11.  p.  410.  March  1901. 

217)  Aasset,  £.,  La  balneation  dans  le  traitemeDt 
de  la  fievre  typhoide  chez  les  enfaDts.  Echo  med.  da 
Nord  IV.  4.  p.  37.  1900. 

218)  Barr,  8.,  Die  Behandlung  des  Typhus  abdomi- 
nalis, (tjebersetzang  von  Oklemann,)  Deutsche  Med.- 
Ztg.  Nr.  94.  1900. 

219)  Binz,  C,  Die  Anwendung  des  Chinins  im 
Unterleibstyphus.    Ther.  d.  Gegenw.  III.  2.  p.  49.  1901. 

220)  Brown,  W.  M.,  A  few  remarks  relative  to 
typhoid  feeding.  New  York  med.  Reoord  LVIU.  22.  p.  854. 
Deo.  1900. 

221)  Buckmaster,  A.  H.,  The  sustaining  treat- 
ment of  typhoid  fever,  with  special  reference  to  the  ose 
of  hypnotics.  Med.  News  LXX Vm.  8.  p.  296.  Febr.  1901. 

222)  Glaps,  A.,  Dell'alimentazione  artifioiale  per 
via  del  retto  in  alcani  casi  di  tifo.  Rif.  med.  XVUI.  86. 
p.  123.  1902. 

223)  Golem  an,  W.,  Adrenal  substance  in  the 
intestinal  hemorrhage  of  typhoid  fever.  Med.  News  LXXX. 
13.  p.  597.  Maroh  1902. 

224)  Gas  hing,  H.  W.,  Laparotomy  for  intestinal 
Perforation  in  typhoid  fever.  Jobns  Hopkins  Hosp.  Rep. 
Vin.  3—9.  p.  209. 1900. 

225)  Gashing,  H.  W.,  Laparotomy  for  intestinal 
Perforation  in  typhoid  fever.  Bali,  of  the  Johns  Hopkins 
Hosp.  IX.  92.  p.  257.  Nov.  1898. 

226)  Gutler,  E.  G.,  and  J.  W.  Elliot,  Perforation 
of  a  typhoid  alcer  withoat  faecal  extravasation;  Operation 
fear  hours  after  the  first  Symptom;  recovery.  New  York 
med.  Record  LVm.  25.  p.  968.  Dec.  1900. 

227)  D  0  w  n  e  s ,  A.  J..  A  post  typhoid  oase,  in  which 
during  fear  months  the  following  Operations  were  perfor- 
med :  fixation  of  a  moveable  kidney,  removal  of  a  large 
gastric  alcer;  opening  of  a  large  rectal  abscess,  appendio- 
ectomy.    Philad.  med.  Joarn.  VIII.  5.  p.  195. 1901. 


148 


Starok,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


228)  Dumont,A.,  A  propos  da  traitement  alimen- 
taire  de  la  fievre  typhoide.  Presse  med.  beige  LIIE.  5. 
p.  65.  1901. 

229)  Eichhorst,  H.,  Ueber  die  Diät  bei  Abdominal- 
typhus.    Therap.  Monatsh.  XIV.  10.  p.  515.  1900. 

230)  Elliot,  A.,  andJ.W. Washbourn,  Typhoid 
feyor  in  Sonth  Africa.    LaDoet  Jan.  18.  1902.  p.  139. 

231)  Erb,  W.,  Bemerknngen  über  ChiDiobehand- 
lang  des  Abdominaltyphns.  Ther.  d.  Gegen w.  III.  1.  p.  1. 
1901. 

232)  Ewart,  W.,  Saggestions  for  the  practioal 
treatment  of  typhoid  fever.  Lancet  Dec.8.  1900.  p.  1644. 

233)  Finney,  J.  M.  T.,  The  surgical  treatment  of 
perforating  typhoid  alcer.  Johns  Hopkins  Hosp.  Rep. 
Vm.  3—9.  p.  155.  1900. 

234)  Golden,  W.  W.,  Some  facts  leamed  in  the 
management  of  typhoid  fever  in  Central  West  Virginia. 
New  York  med.  Kecord  LX.  21.  p.  805.  Nov.  1901. 

235)  Goldscheider,  A.,  Zar  Chininbehandlnng 
des  ünterleibstyphas.  Ther.  d.  Gegenw.  III.  7.  p.  293. 
1901. 

236)  Hare,  H.  A.,  and  H.  R  M.  Landis,  A  stady 
of  some  complioations  and  seqaelae  of  typhoid  fever. 
Med.  News  LXXVm.  24—^6.  p.  938.  1014.  Jane  1901. 

237)  Heaston,  F.  T.,  Sacoessfal  Operation  for  per- 
forated  intestinal  aloeration  in  typhoid  fever.  Brit.  med. 
Joum.  Nov.  16.  1901.  p.  1454. 

238)  J  e  2 ,  V.,  Erwiderang  auf  Obiges.  Wien.  klin. 
Wchnschr.  XIV.  8.  p.  184.  1901. 

239)  Jei,  V.,  a.  F.  Klak-Kluczyoki,  Zar  The- 
rapie des  Abdominaltyphns  mit  Je2'« ,,  Antityphaseztrakt^. 
Wien.  kün.  Wchnschr.  XIV.  4.  p.  84. 1901. 

240)  Ingeirans  et  P.  Vrasse,  Observations  con- 
cemant  Tinflaence  des  bains  chands  snr  la  temperature 
des  typhoidiqnes.   Echo  med.  da  Nord  V.  48.  p.  557. 1901. 

241)  Kernig,  W.  M.,  Vom  Nutzen  des  Chinins  bei 
der  Behandlang  des  Ünterleibstyphas  u.  einige  Bemer- 
kungen aber  Chinin  bei  einigen  anderen  Krankheiten. 
Russ.  med.  Arch.  XTTT.  3 ;  März  1902.  (Rassisch.) 

242)  Klays,  F.  L.,  The  treatment  of  typhoid  fever 
at  the  New  York  Hospital.  New  York  med.  Record 
LVin.  22.  p.  851.  Dec.  1900. 

243)  Klein,  E.,  Zar  Behandlang  des  Typhus  abdo- 
minalis.   Wien.  med.  Wchnschr.  LI.  15.  p.  715.  1901. 

244)Malet,H.,  andE.Deanesly,  Case  of  typhoid 
fever,  with  suture  of  the  perforated  bowel;  recovery. 
Brit.  med.  Joum.  May  4.  1901.  p.  1079. 

245)  Markl,  G.,  Experimentelle  Untersuchungen 
über  das  Antityphusextrakt  JeF«.  Wien.  klin.  Wchnschr. 
XV.  3.  1902. 

246)  Mar8den,R.  W.,  Diagnosis  and  treatment  of 
typhoid  fever.    Lancet  July  13.  1901.  p.  67. 

247)  Marsden,  R.  W.,  Diet  in  typhoid  fever. 
Lancet  Jan.  13.  1900.  p.  90. 

248)  Marsden,  R.  W.,  Two  cases  of  Perforation  of 
the  intestine  during  an  attack  of  typhoid  fever  treated  by 
laparotomy ;  one  recovery.  Lancet  Jane  23. 1900.  p.  1800. 

249)  Martin,  L.,  üeber  Typhus  unter  den  Tropen 
und  dessen  Behandlung  mit  Chinin.  Arch.  f.  Schilfe-  a. 
Tropen-Hyg.  VI.  1902. 

250)  M  a  u  g  e  r ,  N.,  La  Perforation  intestinale  typhique 
(diagnose  et  traitement).  Gaz.  hebd.  de  Med.  et  de  Chir. 
XLVm.  104.  p.  1237.  1901. 

251)  Moorehouse,  G.  W.,  Feeding  in  typhoid 
fever,  with  a  report  of  cases.  Boston  med.  and  surg. 
Joum.  CXLin.  20.  p.  494.  Nov.  1900. 

252)  Osler,  W*.,  A  plea  for  the  more  careful  study 
of  the  Symptoms  of  Perforation  in  typhoid  fever  with  a 
view  to  early  Operation.    Lancet  Febr.  9.  1901.  p.  386. 

253)  Osler,  W.,  On  Perforation  and  perforative 
Peritonitis  in  typhoid  fever.  Proceed.  of  the  Philad. 
County  med.  Soc.  N.  8.  IIL  1.  p.  8;  Febr.  1901. 

254)  P  h  i  1 1  i  p  8 ,  8.,  The  treatment  of  typhoid  fever. 
Brit.  med.  Joum.  Nov.  12.  1898.  p.  1485. 

255)  Polacoo,  R,  u.  E.  Gemelli,  Neuere  Unter- 


suchungen über  frühzeitige  Typhusdiagnose.    Centr.-Bl. 
f.  innere  Med.  XXHL  5.  p.  121.  Febr.  1902. 

256)  Pometta,  Zur  Behandlung  des  Abdominal- 
typhns mit  dem  Antityphusextrakt  von  Je2.  Wien.  med. 
Wchnschr.  LL  28. 1901. 

257)  Pridham,  A.  T.,  Milk  or  Whey  in  enteric 
fever?    Lancet  March  15. 1902.  p.  738. 

258)  Ratier,  0.,  Pronostic  complioations  et  traite- 
ment de  la  fievre  typhoide  chez  les  enfants.  Gaz.  des 
H6p.  LXXIV.  111.  p.  1062.  1901. 

259)  Rauzier,  G.,  Hygiene  et  dietetique  dans  la 
fievre  typhoide.    Gaz.  des  Hop.  LXXV.  90.  p.  904.  1902. 

260)  Russell,  CK.,  Leucocytosis  and  typhoidal 
Perforation.  Boston  med.  and  surg.  Journ.  CXLIV.  16. 
p.  374.  Aprü  1901. 

261)  Selby,  P.,  Milk  or  whey  in  enteric  fever? 
Lancet  Nov.  2.  1901.  p.  1182. 

262)  Smith,  F.  J.,  The  treatment  of  typhoid  fever. 
Lancet  Febr.  2. 1901.  p.  312. 

263)  Taylor,  W.,  Intestinal  Perforation  ooeurring 
in  enteric  fever  and  its  treatment,  with  notee  of  two  cases. 
Dubl.  Journ.  of  med.  Sc.  3.  S.  Nr.  349.  p.  1;  Jan.  1901. 

264)  Thacker,  R.  C,  Treatment  of  enteric  fever 
by  carbolic  acid.  Brit.  med.  Joum.  May  29. 1897.  p.  1344. 

265)Thornton,  G.,  and  H.  J.  Godwin,  A  case 
of  typhoid  fever  with  relapse ;  Perforation  and  Operation. 
Lanoet  Aug.  17.  1901.  p.  442. 

266)  Wassermann,  A.,  Die  Herren  Doktoren  Ja 
u.  Eluk-Kluexycki  u.  das  neae  specifische  Heilmittel  gegen 
Typhas  abdominalis.  Wien.  klin.  Wchnschr.  XIV.  8. 
p.  183.  1901. 

In  der  Behandlung  des  TSfpkus  hat  sich  in  den 
letzten  Jahren  nichts  Wesentliches  verändert  Die 
Hauptsache  ist  und  bleibt  passende  Diäi  und  sorg- 
samste Pflege.  Ein  Diätregime,  wie  es  auch  in 
den  meisten  deutschen  Krankenhäusern  zur  An- 
wendung gelangt,  entwirft  Eichhorst.  Das 
wesentliche,  wenn  auch  nicht  einzige  Nahrungs- 
mittel bildet  die  Milch,  mit  der  man  auch  im  Aus- 
land die  besten  Erfahrungen  gemacht  hat.  So 
führt  Qolden  seine  vorzüglichen  Resultate  bei 
im  üebrigen  gleicher  Behandlung  auf  die  absohUe 
Michdiät  zurück.  Als  eine  Hungerkur  muss  die 
von  D  tt  m  0  n  t  empfohlene  Diät  bezeichnet  werden, 
deren  Hauptbestandtheil  Wasser,  erst  in  zweiter 
Linie  die  Milch  bildet.  Neuerdings  macht  sich 
jedoch  in  Engbind  eine  Strömung  zu  üngunsim 
der  Milchdiät  (HhlhsLT  (Er  owjij  Marsden,  Selby, 
Pridham),  unter  der  Begründung,  daas Milchdiät 
keine  flüssige  Diät  sei,  sondern  dass  die  geronnenen 
Eäseklumpen  in  festem  Zustande  den  Darm  reizen 
und  belasten.  E  w  ar t  empfiehlt  zur  Beseitigung 
von  Darmstagnation  und  Verhinderung  von  toxi- 
schen Zuständen  einfache  Lagerung  auf  die  linke 
Seite,  als  Desinficiens  Ckdomel.  Während  auch 
Erb  Pflege  und  Diät  für  das  Wichtigste  in  der 
Typhusbehandlung  hält,  spricht  er  doch  auf  Qrund 
einer  langjährigen  Erfahrung,  besonders  in  der 
Heidelberger  Klinik,  dem  Chimn  das  Wort,  dem  er 
nicht  nur  eine  antipyretische  Wirkung  nachsagt, 
vermöge  deren  häufig  die  ganze  Temperaturcurve 
um  ein  gewisses  Maass  herabgedrückt  wird,  son- 
dern das  auch  direkt  günstig  den  ErankheitveHauf 
beeinflusst  und  abkürzend  auf  die  Dauer  der  Krank- 
heit wirken  kann.  Erb 's  Arbeit  regte  eine  Reihe 
von  Autoren  zu  einer  Aussprache  über  ihre  Er- 


Starok,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


149 


fahrungen  mit  dem  Mittel  an,  die  im  Grossen  und 
Ganzen  mit  denjenigen  Erb 's  fibereinstimmen. 
Goldscheider,  der  sich  von  einer  Abkürzung 
der  Krankheit  durch  das  Chinin  nicht  überzeugen 
konnte,  hebt  besonders  die  prognostische  Bedeutung 
der  Chinin  Wirkung  hervor.  Von  besonderem  Inter- 
esse ist  eine  Arbeit  von  L.  Martin,  aus  der 
hervorgeht,  dass  auf  Sumatra  Typhus  Jahre  lang 
fälschlich  für  Malaria  gehalten  und  mit  Chinin  be- 
handelt wurde.  Als  mit  Erkennung  des  diagnosti- 
schen Irrthums  das  Chinin  aus  der  Behandlung 
ausgeschieden  wurde,  verschlechterten  sich  die  Re- 
sultate wesentlich.  Erst  mit  Wiederanwendung  des 
Chinins  wurden  die  alten  guten  Ergebnisse  erzielt 

Die  Arbeiten  über  Bädertkerapie  bringen  nichts 
Neues,  doch  seien  2  Arbeiten  von  Barr  und 
A  b  r  a  m  s  erwähnt.  Ersterer  redet  oontinuirlichen 
Bädern  und  dem  Hängemattebad  das  Wort,  während 
Letzterer  besonders  bei  Herzcomplikationen  Fr^ 
iionbäder  (Abreibung  der  Haut  mit  Alkohol)  und 
die  Syphonmeihode  (Uebergiessen  des  Kranken  mit 
kohlensäurehaltigem  Wasser)  vertritt. 

Als  eifriger  Anhänger  einer  desinfidrenden  Be- 
handlung bekennt  sich  E.  K 1  e  i  n ,  der  mit  täglichen 
kleinen  Dosen  von  Galomel  den  Verlauf  der  Krank- 
heit wesentlich  abgekürzt  haben  will. 

Die  Versuche  mit  Äntityphusextrakt  wurden 
besonders  durch  Je2,  den  praktischen  Begründer 
dieser  Therapie,  und  Kluk-Kluczycki  weiter 
fortgeführt  Beide  berichten  über  ihre  Erfahrungen 
in  50  TyphusfftUen,  die  hinsichtlich  ihres  Tempe- 
raturverlaufes, des  Herzens  und  des  Pulses,  des 
Sensorium,  der  Dauer  der  Krankheit  vorzüglich 
beeinflusst  worden  sein  sollen.  Ein  wesentlicher 
Vortheil  besteht  darin,  dass  das  Mittel  esslCffel- 
weise  per  os  genommen  werden  kann. 

Günstig  wird  die  Methode  auch  von  Eich- 
horst undPometta  beurtheilt,  währendMarkl 
dem  Äntityphusextrakt  keine  heilende  Wirkung 
zuschreibt 

Als  Hälmosiatieum  bei  Darmblutung  empfiehlt 
Co  lern  an  Nebennierensubstanx, 

Die  chirurgische  Behandlung  des  Typhus,  ins- 
besondere die  Therapie  der  Darmperforation ,  ist 
Gegenstand  einer  grösseren  Anzahl  von  haupt- 
sächlich englischen  und  amerikanischen  Arbeiten. 
Den  springenden  Punkt  bildet  die  möglichst  früh- 
zeitige Erkennung  der  Perforation.  Als  neues  und 
wesentliches  Frühsymptom  wird  die  Leukocytose 
bezeichnet,  über  deren  symptomatologische  Be- ' 
deutong  zahlreiche  Untersuchungen  von  C  u  s  h  i  n  g , 
Russell,  Osler  u.  A.  angestellt  wurden.  Die 
Leukocytose  scheint  thatsächlioh  in  vielen  Fällen 
ein  Frühsymptom  zu  sein,  in  manchen  wurde  sie 
jedoch  vermisst,  andererseits  wurde  sie  auch  bei 
anderen  Oomplikationen,  wie  Cholecystitis,  Bron- 
chitis und  anderen,  beolMichtet  und  gab  deshalb  zu 
Fehldiagnosen  und  unnützem  operativen  Eingriff 
Anlass. 


Von  dem  Satze  ausgehend,  ,4a8s  das  Leben 
des  Typhuskranken  in  erster  Linie  nicht  von  einem 
Arzneimittel,  sondern  von  der  verordneten  DHU 
abhängig  ist",  giebt  Eiohhorst  ein  Diätregime, 
das  seit  1884—1899  bei  1718  Typhuskranken 
in  der  Züricher  Klinik  zur  Anwendung  kam ;  die 
Gesammtmortalität  betrug  nicht  ganz  10%.  Zwei 
Abschnitte  werden  hinsichtlich  der  Ernährungs- 
weise unterschieden,  von  denen  der  eine  sich 
über  die  Zeit  des  FHebers,  der  andere  über  diejenige 
der  Genesung  erstreckt.  Der  Fiebernde  soll  eine 
Kost  erhalten,  die  nahrhaft  und  leicht  verdaulich 
ist,  nur  wenig  Koth  giebt  und  dadurch  die  Darm- 
schleimhaut nicht  reizt  Vor  allem  Anderen  wird 
MUeh  in  stark  abgekochtem  und  gut  gekühltem 
Zustande  empfohlen,  die  in  Dosen  von  50 — 100  ccm 
alle  1/2  Stunden  genommen  werden  muss.  Ab- 
gesehen vom  Nährwerth  der  (Voll-)  Milch  wird 
auch  auf  ihre  diuretische  Wirkung  hingewiesen. 
Wird  reine  Milch  nicht  genommen,  so  soll  Milch 
in  verdeckter  Form  gereicht  werden,  als  Milch- 
kaffee, Milchthee,  Fleischsuppe  mit  i/j — ^2  Milch. 
Neben  Milch  wird  Mittags  ein  Teller  Fleischsuppe 
mit  1 — 2  frischen  Hühnereiern  empfohlen,  dagegen 
wird  vor  künstlichen  Eiweisspräparaten  gewarnt. 
Wird  das  Flüssigkeitbedürfniss  durch  diese  Diät 
nicht  befriedigt,  so  ist  frisches  Queüwasser,  even- 
tuell mit  einem  Zusatz  von  Fruchtsaft,  zu  gestatten. 
Wein  als  Nahrungsmittel  wird  nicht  erlaubt,  da- 
gegen in  ausgiebiger  Weise  als  Heilmittel  an- 
gewandt und  dann  in  Form  von  Glühwein  und 
Grog  oder  wenigstens  in  erwärmtem  Zustande. 
Von  Schleimsuppe  macht  E.  fast  gar  keinen  Ge- 
brauch, dagegen  hat  er  gegen  Fleischsäfte  (frischen 
und  Liebig^Bchen)  nichts  einzuwenden. 

Nicht  geringeren  Werth  legt  E.  auf  die  Diät 
nach  der  Entfieberung,  da  Recidive  häufig  auf  einen 
Diätfehler  zu  beziehen  sind.  3  Tage  nach  völliger 
Entfieberung  (unter  37.5<^)  bleibt  die  Diät  unver- 
ändert, am  4.,  6.  und  6.  Tage  beginnt  man  mit 
Milchgriessuppe,  die  anfangs  dünn,  allmählich  brei- 
artig gekocht  wird.  Am  7.  fieberfreien  Tage  wird 
zum  ersten  Male  fein  geschabtes  rohes  Rindfleisch, 
eventuell  fein  geschabter  geräucherter  Schinken 
oder  weiche  Fleischwurst  gestattet  in  Quantitäten 
von  50  g  am  1.,  75  g  am  2.,  100  g  am  3.  Tage. 
Gleichzeitig  wird  auch  in  Milch  aufgeweichter  Zwie- 
back verabreicht  Bei  Fieber  oder  Darmoomplika- 
tionen  wird  wieder  zur  Milchdiät  zurückgekehrt. 

Auch  über  diePflege  giebt  Eichhorst  werth- 
volle  Winke,  besonders  hinsichtlich  der  Mund- 
reinigung (Spülung  mit  Iproc.  essigsaurer  Thonerde 
3mal  täglich),  ebenso  über  Auswahl  und  Aus- 
stattung des  Krankenzimmers.  Grosser  Werth  wird 
auch  auf  die  Bäderbehandlung  gelegt,  und  zwar 
werden  Bäder  von  35®  2mal  im  Tage,  vom  7.  Ent- 
fieberungstage an  nur  noch  Imal  (15— 30 Minuten 
Dauer)  verabreicht  —  ohne  Abkühlung. 

Aehnliche  Vorschriften  ertheilt  G.  Bau  zier 
(Montpellier). 


150 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


Als  wahre  Hungerkur  muss  die  Difttbehandlung 
bezeichnet  werden,  dieAchilleDumont  seinen 
Typhuskranken  angedeihen  Ifisst.  In  der  ersten 
Woche  gestattet  er  nur  Wasser,  viel  Wasser.  Es 
wird  am  Ende  ersetzt  durch  angesäuertes  oder 
durch  leicht  mit  etwas  Wein  versetz^  Wasser. 
In  der  zweiten  Woche  bekommen  die  Kranken 
täglich  einige  Tassen  Bouillon  und  kleine  Tassen 
von  halb  Milch,  halb  Wasser.  Wenn  das  Thermo- 
meter keine  Fieberreaktion  durch  die  Milch  anzeigt, 
vergrOssert  D.  die  Dose  und  verstärkt  die  Con- 
oentration.  In  der  3.  Woche  wird  stets  unter 
Gontrole  des  Thermometers  reine  Milch  abwech- 
selnd mit  Bouillon  gegeben ;  wenn  es  angeht,  wird 
die  Menge  der  Milch  vermehrt  und  der  Bouillon 
werden  Eiweisspräparate  zugesetzt,  wie  Pepton, 
Somatose  u.  s.  w.  In  der  4.  Woche  werden  täg- 
lich ein  oder  mehrere  Eigelb  gegeben,  die  bisherige 
Ernährung  wird  beibehalten.  Dann  folgen  mehl- 
haltige  Suppen  und  allmählich  substantiellere  Nah- 
rung. Stets  bleibt  das  Thermometer  Führer  bei 
allen  Aenderungen.  Fleisch  in  leicht  assimilirbarer 
Form  wird  nicht  gestattet,  bevor  nicht  jedes  Fieber- 
anzeichen verschwunden  ist 

Als  Anhänger  einer  absoluien  Milchdiät  wäh- 
rend des  ganzen  Verlaufes  des  Typhus  bekennt 
sich  W.  W.  Golden  (EUdns)  der  in  Central west- 
virginien,  besonders  seitdem  er  auf  diese  aus- 
schliessliche Milchdiät  Werth  legt,  erheblich  bessere 
Besultate  erzielte  als  früher.  Unter  den  englischen 
Autoren  macht  sich  indess  eine  Meinung  geltend 
zu  Ungunsten  der  Milchdiät,  indem  sie  sagen,  dass 
Milchdiät  keine  flüssige  Diät  sei,  sondern,  dass  die 
Milch  im  Magen  klumpig  gerinne,  in  festem  käsigen 
Zustande  in  den  Darm  gelange,  und  den,  sei  es 
durch  einfache  Entzündung,  sei  es  durch  Geschwüre, 
empfindlichen  Darm  reize.  Besonders  gefährlich  sei 
die  Milchdiät  in  der  vielfach  angewandten  Form, 
dass  dem  Patienten  stündlich  oder  2Btündlich  eine 
Tasse  Milch  verabfolgt  wird.  Es  soll  dadurch  näm- 
lich eine  ständige  üeberladung  des  Darmes  mit 
käsigen  Massen  eintreten  und  dadurch  eine  wesent- 
liche Verschlechterung  der  Prognose  bedingt  sein. 

William  M.  Brown  (Rochester),  R.  W. 
Marsden  u.  A.  verabreichen  denhäib  keine  reine 
Milch,  sondern  verdünnen  sie  mit  Wasser  oder  mit 
anderen  leicht  verdaulichen  Zusätzen.  P  r  i  d  e  a  u  x 
Selby  (London)  und  nach  ihm  Arthur  Tre- 
gelles  Pridham  streichen  aus  demselben  Gründe 
die  Milch  ganz  aus  dem  Diätregime  und  ersetzen 
die  Milch  durch  Molken,  die  fast  nur  die  Hälfte 
fester  Bestandtheile  und  ebenso  nur  die  Hälfte  an 
Fett  enthält.  .  Ersterer  schreibt  seinen  guten  Er- 
folg mit  2.7^/o  Todesfällen  dieser  veränderten  Diät 
zu.  Das  Körpergewicht  soll  kaum  anders  sein  als 
bei  Milchdiät,  der  günstige  Einfluss  der  Molken 
soll  sich  besonders  an  der  Mundschleimhaut  und 
der  Zunge  bemerkbar  machen,  welche  letztere  be- 
reits nach  der  3.  Woche  keine  Veränderung  gegen- 
über der  normalen  Zunge  mehr  zeigt. 


Von  weiteren  Arbeiten,  die  sich  mit  der  Aar 
gemeMehandkmg  des  Jhfphus  beschäftigen,  sei  die- 
jenige von  William  Ewart  (London)  hervor- 
gehoben. Er  geht  aus  von  der  Erwägung,  dass 
häufig  Stagnation  von  putridem  Inhalte  im  Darme 
toxische  Zustände,  üeberdehnung  und  Lähmung 
der  Darmwand  und  damit  einhergehend  Dehnung 
offener  Geschwüre  mit  nachfolgender  Blutung  ver- 
ursache. Als  Zeichen  dieser  Stagnation  fand  E. 
sehr  häufig  in  der  rechten  Fossa  iliaca  Hervor- 
wOlbung,  Dämpfung  und  Druckempfindlichkeit, 
während  die  linke  Fossa  sich  vollständig  normal 
anfühlte.  Durch  einfache  Lagerung  des  Kranken 
auf  die  linke  Seite  oder  besser  durch  dauernde  Er- 
höhung der  beiden  rechtseitigen  Bettfüsse  gelang 
es  ihm  meist  rasch,  den  stagnirenden  Inhalt  weiter 
zu  befördern  ohne  den  Patienten  in  irgend  welcher 
Weise  zu  belästigen.  Als  weiteres  Mittel  Fermen- 
tationen mit  allen  ihren  Folgen  hintanxuhaüen  ver- 
ordnet K  Oalomel  in  Dosen  von  etwa  1  g  inner- 
halb 6  Stunden,  daneben  kleine  Dosen  vonTinctura 
ferri  perchloridi.  Etwa  vorhandene  Diarrhoe  hOrt 
sofort  auf,  etwa  eintretende  Obstipation  wird  mit 
täglichen  Klysmen  von  Glycerin  behandelt  Von 
dem  Eisen  sahE.  eine  adstringirende  Wirkung,  die 
sich  angeblich  besonders  auf  die  Blutgefässe  be- 
merklich macht  und  so  Hämorrhagien  verhindert; 
vom  Galomel  lobt  er  besonders  die  günstige  Wir- 
kung auf  die  Leberfunktion,  auf  die  Lymphge&ee 
und  glaubt  sicher  bei  längerer  ESnnahme  an  eine 
Desinfektion  des  Darmes.  Obwohl  er  das  Calomel 
in  derselben  Dosis  bis  zum  10.  Tage  der  Reoon- 
valesoenz  gegeben  hat,  sah  er  nie  eine  üble  Neben- 
wirkung. 

Frederick  J.  Smith  macht  seine  ganzeBe- 
handlung  abhängig  vom  Zustande  des  i^uhles  und 
dem  Appetit  des  Kranken.  Der  Stuhl  wird  alle 
24  Stunden  genau  untersucht  auf  unverdaute  Milch, 
bez.  Nahrungsreste,  Blut,  Schorfe  und  fftkulenten 
Detritus.  Bei  Anwesenheit  unverdauter  Milch  oder 
anderer  Nahrung  wird  alle  Nahrung  24  Stunden 
ausgesetzt  und  nun  mit  sehr  kleinen  Dosen  be- 
gonnen. Milch  wird  in  natürlichem  Zustande 
eventuell  überhaupt  nicht  mehr  gereicht  Bei  An- 
wesenheit von  Blut  ebenfalls  Aussetzen  der  Nah- 
rung, Verabreichung  von  Opium;  Schorfe  bilden 
ebenfalls  die  Indikation  für  Aussetzen  der  Ernäh- 
rung. Der  Appetit  giebt  ihm  Anhaltepunkte  über 
den  Zustand  von  Magen  und  Darm.  Ist  der  Appetit 
gut,  so  geschieht  die  weitere  Ernährung  in  libe- 
ralster Weise,  ist  er  schlecht,  so  erhalten  die  Kran- 
ken nur  frisches  kühies  Wasser,  das  4—5  Tage 
ohne  Schaden  ausschliesslich  gegeben  werden  kann. 
Bei  gutem  Appetit  erlaubt  S  m.  wohl  Milch,  doch 
nicht  im  natürlichen  Zustande,  sondern  mit  Zu- 
sätzen, die  eine  käsige  Gerinnung  verhindern,  be- 
sonders in  Form  von  Eierrahm,  Milchpuddings,  mit 
Zusätzen  von  Reis,  Sago,  Tapioka  und  Anderem, 
als  Rahm,  als  Basis  von  Cacao,  Kaffee  oder  Thee, 
ferner  Beeftea,  Fleisohgelee,  auch  Fleisch  und 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis« 


151 


Fisch  in  durohgeriebenem  Zustande,  selbst  Bier 
und  Stout  gestattet  er,  wenn  Lust  danach  vorhan- 
den ist,  dagegen  ist  jede  Speise  verboten,  die  harte 
Partikelchen  enthält  unter  den  Complikationen 
behandelt  er  Erbrechen  mit  ausschliesslicher  Ver- 
abreichung von  kaüem  YFoMer  während  12  Stunden, 
ebenso  die  Tympanie;  indess  giebt  er  in  diesem 
Falle  auch  schwefelsaures  Natron  und  äusserlich 
Eisbeutel  auf  den  Leib.  Auch  bei  besonders  stark 
auftretender  Diarrhöe  wird  an  Stelle  von  Nahrung 
blos  kaltes  Wtuaer  gegeben.  Von  Medikamenten 
werden  kleine  Dosen  von  Calomel  als  mildes  Anti- 
septicum  und  stuhlbef5rderndes  Mittel  verabfolgt 

Während  auch  in  der  Heidelberger  medicinischen 
Klinik  als  Hauptsache  in  „der  ganzen  Typhus- 
behandlung die  sorgfältigste  Pflege  der  Kranken, 
die  Pflege  im  weitesten  Sinne  des  Wortes*^  ange- 
sehen wird,  räumt  doch  Erb  unter  Verwerfung 
der  modernen  Antipyretica  dem  Chinin  eine  hervor- 
ragende Stelle  unter  den  Hülfsmitteln  zur  Be- 
kämpfung der  Krankheit  ein  und  das  nicht  nur 
wegen  der  vorzüglichen  anttp^eUachen  Wirkung, 
sondern  auch  weil  das  Chinin  in  vielen  Fällen  den 
ganzen  Krankheitverlauf  in  günstiger  Weise  heeinr 
ßisst.  Das  Chinin  wird  Abends  nach  erreichtem 
Temperaturmaximum  (etwa  7 — 8  Uhr)  in  der  Dosis 
von  1 — 1^/2 — 2  g  in  2  Theilen  kurz  nacheinander 
verabfolgt  Die  nächste  Morgenremission  wird 
dadurch  vertieft  und  verlängert,  die  Abend- 
ezacerbation  bleibt  geringer  und  nähert  sich  erst 
am  2.  Tage  der  alten  HOhe.  Am  2.  Tage  wird  die 
Ghiningabe  wiederholt  und  so  fort  bis  zur  völligen 
Entfieberung.  Abgesehen  von  dieser  jeweiligen 
Temperaturherabsetzung  ist  auch  insofern  ein 
dauernder  Erfolg  zu  erkennen,  als  die  ganze  7^|>e- 
ratfdrourve  um  ein  gewisses  Maass  herabgedrückt  wird, 
80  dass  ein  treppenartiges  Herabgehen  der  Tempe- 
raturcurve  bis  zur  völligen  Entfieberung  erfolgt 

Diese  günstige  Chininwirkung  war  am  deut- 
lichsten bei  den  gewöhnlichen  mittelschweren  nach 
3 — 4  Wochen  ablaufenden  Typhen  zu  beobachten ; 
unsicherer  ist  die  Wirkung  bei  den  schweren  In- 
fektionen, besonders  wenn  die  Kranken  erst  nach 
ein-  bis  mehrwöchigem  Krankheitverlaufe  aus 
sdüechter  häuslicher  Pflege  in  das  Krankenhaus 
kommen ;  das  Chinin  bleibt  ohne  Einfluss  auf  den 
Krankheitverlauf  in  den  schweren  complicirten 
Fällen,  in  denen  es  sich  um  Mischinfektionen 
handelt  So  blieb  unter  200  in  der  Klinik  im  Ver- 
laufe der  letzten  Jahre  mit  Chinin  behandelten 
Kranken  das  Chinin  in  etwa  Vt  ^^^  ^SlÜüi^  mehr 
oder  weniger  erfolglos.  Der  günstigste  Zeitpunkt 
für  den  Beg^n  der  Chininmedikation  ist  wohl  die 
2.  Hälfte  der  2.  Krankheitwoche  und  die  3.  Woche 
(etwa  der  11.  oder  12.  Krankheittag).  E.  kommt 
auf  Qrund  seiner  Erfahrungen  zu  dem  Schlüsse, 
,)dass  das  Chinin  bei  der  Behandlung  des  Typhus 
nicht  blos  als  ein  rein  febriles,  sondern  als  ein 
Mittel  anzuwenden  ist,  welches  direkt  günstig  auf 
den  Krankheitsverlauf  und  abkürzend  auf  die  Dauer 


der  Krankheit  wirken  kann",  dass  es  dadurch  ge- 
wisse Vorzüge  vor  den  übrigen  Antipyreticis  be- 
sitzt und  deshalb  in  der  Therapie  des  Typhus  bei- 
behalten werden  sollte. 

Durch  E  r b  's  Veröffentlichung  wurde  eine  Reihe 
von  Klinikern  zu  einem  Austausch  ihrer  Erfahrung 
über  die  Wirkung  des  Chinins  bei  Typhus  angeregt; 
so  sieht  sich  C.  Binz  (Bonn)  erfreut  durch  die 
üebereinstimmung  seiner  Erfahrung  mit  derjenigen 
Erb 's.  Im  Jahre  1870  hatte  er  im  Feldzuge  Ge- 
legenheit, bei  im  üebrigen  gleicher  Behandlung 
die  Vortheile  der  Chinindarreichung  bei  Typhus  zu 
beobachten.  Die  Sterblichkeit  betrug  (nach  einer 
Tabelle  Lissauer'saufGrund  von  über  110  Fällen) 
bei  ezpektativer  Behandlung  28^/0,  bei  antipyre- 
tischer dagegen  nur  5.5<*/o. 

üeber  die  Wirkungsweise  des  Chinins  hatte 
Binz  schon  damals  die  Ansicht,  dass  es  den 
(damals  noch  unbekannten)  Krankheüerreger  direkt 
schädige.  Er  gab  das  Chinin  jeden  zweiten  Abend 
gegen  9  ühr  in  der  Imaligen  Dose  von  1  g.  Vor 
den  grösseren  von  Erb  unter  Umständen  empfoh- 
lenen Gaben  von  1.5 — 2.0  g  hat  B.  einige  Besorg- 
niss  wegen  Lähmung,  besonders  da,  wo  grosse 
Schwäche  des  Herzens  oder  der  Athmung  vor- 
handen ist  B.  weist  auf  frühere  Arbeiten  von 
Liebermeister  und  Lissauer  hin,  die  eben- 
falls dem  Chinin  das  Wort  redeten. 

Auch  A.  Goldscheider  erkennt  im  Grossen 
und  Ganzen  die  günstige  Wirkung  des  Chinins  an, 
wenn  er  auch  nicht  in  Allem  Erb 's  Anschauungen 
beipflichtet  Auch  er  greift  dabei  auf  eine  alte  be- 
reits vor  17  Jahren  erschienene  Veröffentlichung 
zurück,  die  denselben  Gegenstand  behandelte.  Ob 
thatsächlich  Abkürzungen  der  Krankheitdauer 
durch  Chinin  erzielt  werden,  wagt  G.  nicht  zu  be- 
jahen, da  es  stets  schwer  zu  sagen  sei,  „was  auf 
Chininwirkung  und  was  etwa  auf  zufälliges  Zu- 
sammentreffen kommt* ^  Hinsichtlich  der  Chinin- 
remissionen glaubt  G.,  dass  solche  häufig  nur 
scheinbar  auftreten,  indem  nach  Chininverabrei- 
chung die  Fieberfluktuation  so  verschoben  werden 
kann,  dass  der  Gipfel  der  Curve  der  Beobachtung 
leicht  entgeht  Derartigen  Täuschungen  soU  man 
besonders  dann  anheimfallen,  wenn  nächtliche 
Messungen  nicht  vorgenommen  werden.  [Da  ohne 
solche  der  Beweis  der  Abkürzung  des  Fiebers  nicht 
sicher  und  wie  G.  hervorhebt,  aus  der  Erb 'sehen 
Publikation  nicht  hervorgeht,  ob  in  der  Heidel- 
berger Klinik  nächtliche  Messungen  ausgeführt 
werden,  so  sei  hier  bemerkt,  dass  Erb  Tag  und 
Nacht  bei  Typhuskranken  2stündlich  messen  lässt. 
Bef]  Ganz  ablehnend  verhält  sich  G.  gegen  die 
von  Erb  angeknüpften  Erwartungen,  dass  Compli- 
kationen, Nachkrankheiten,  Recidiven  vorgebeugt 
werde,  dagegen  erkennt  er  doch  die  günstige 
Chininwirkung  in  den  weniger  schweren  Fällen  an 
und  schätzt  besonders  die  auch  schon  von  Lieber- 
meister hervorgehobene  prognostische  Bedeutung 
der  Chininwirkung.     Ferner  lobt  0.  die  günstige 


152 


Starck)  Neuere  Arbeiten  Aber  Typhus  abdominalis. 


Unterstützung  der  Bäderwirkung  duroh  Chinin,  er 
ist  überzeugt,  „dass  Chinin  die  BAderwirkung  an 
Ergiebigkeit  und  Dauer  verstärkt,  und  dass  es 
häufig  durch  die  grössere  Dauer  der  Wirkung  mehr 
leistet  als  die  Bäder".  Wenn  indess  Lieber- 
meister  und  Qesenius  die  Ansicht  aus- 
sprechen, „dass  Chinin  Bäder  erspart",  so  sei  doch 
darauf  hingewiesen,  dass  Erb,  wie  viele  andere 
Autoren  in  der  Bädertherapie  weniger  eine  anti* 
pyretische  Behandlungsmethode  sehen,  als  einen 
wichtigen  Faktor  in  der  „Pflege**  des  Typhus- 
kranken. Grossen  Werth  legt  0.  ebenso  wie  Erb 
auf  die  Zeit  der  Chinindarreichung ;  der  Beginn  der 
Continua  und  deren  2.  Hälfte  sollen  am  günstigsten 
beeinflusst  werden,  besonders  in  letzterem  Stadium 
erzielte  er  gute  aniipyrelüche  Erfolge,  unter  denen 
sich  auch  Allgemeinbefinden  und  Puls  hoben ;  als 
Tageszeit  wird  8  Uhr  Abends  empfohlen,  die  Dosis 
entspricht  der  E  r  b  'sehen. 

Weiterhin  ergriff  ein  alter  russischer  Arzt 
W.  M.  Kernig  das  Wort  zu  dieser  Frage. 
Er  befindet  sich  in  weitgehendster  Uebereinstim- 
mung  mit  den  Erb 'sehen  Erfahrungen.  „Vieles, 
was  Erb  sagte,  schien  mir,  als  hätte  ich  es  selber 
geschrieben."  K.  verfügt  über  ein  überaus  grosses 
Material  im  0 buch ew 'sehen  Erankenhause  in 
Petersburg  und  übt  neben  der  Bäderbehandlung  die 
Chinintherapie  bei  Typhus  seit  Mitte  der  60er  Jahre. 
Den  Satz  Erb 's,  dass  das  Chinin  fähig  ist,  direkt 
günstig  auf  den  Verlauf  der  Krankheit  einzuwirken, 
kann  E.  durchaus  unterschreiben,  doch  konnte  er 
sich  nicht  davon  überzeugen,  dass  die  Dauer  der 
Erankheit  abgekürzt  wird ;  eine  Abkürzung  kann 
er  höchstens  insofern  anerkennen,  als  das  Chinin 
günstig  auf  den  Oang  der  Erankheit  einwirkt  und 
diese  oder  jene  Complikatüm  verhütet.  Der  Typhus 
soll  durch  die  combinirte  Behandlung  (Bäder  und 
Chinin)  in  der  reinen  Form  verlaufen,  d.  h.  er  er- 
reicht sein  typisches  Ende  mit  der  2.,  3.  oder 
4.  Woche  und  wird  nicht  durch  hinzutretende  Com- 
plikationen  aufgehalten.  Die  Mortalität  in  vielen 
Tausenden  von  Fällen  betrug  nur  7.7®/o  (während 
Curschmann  als  mittlere  Zahl  14^/o  angiebt). 
Die  Chinindosirung  entspricht  etwa  derjenigen  in 
der  Erb 'sehen  Elinik.  Qanz  besonders  schätzt 
E.  die  Chinin  Wirkung  auf  das  Herz,  der  Puls  wird 
voller  und  langsamer;  das  Sensorium  wird  freier, 
das  Allgemeinbefinden  wird  gebessert 

Endlich  sei  noch  eine  Arbeit  von  L.  Martin 
(Deli- München)  erwähnt,  die  sich,  ebenfalls  durch 
Erb  angeregt,  mit  der  Chinin  Wirkung  beim  T^kua 
in  den  Tropen  beschäftigt  M.  sammelte  seine 
Erfahrungen  hauptsächlich  an  der  Ostküste  der 
Insel  Sumatra,  wo  der  Typhus  endemisch  vor- 
kommt, und  zwar  an  Fällen,  die  jahrelang  fäUch- 
Ueh  für  Malaria  gehalten  wurden,  bis  die  bakterio- 
logische Untersuchung  aufdeckte,  dass  es  sich  um 
Typhus  handle.  Das  Chinin  wurde  also  gegen 
die  scheinbare  Malaria  verabreicht,  und  zwar  mit 
gutem  Erfolge^  als  aber  etwa  um  das  Jahr  1899 


der  diagnostische  Irrthum  eingesehen  war,  wurde 
das  Chinin  als  unnGthig  bei  Seite  gelassen ;  indessen 
die  Folge  war  die,  dass  der  Verlauf  der  Erankheit 
ein  schlechterer  wurde,  so  dass  man  bald  wieder 
zur  bewährten  Chinintherapie  zurückkehrte.  Es 
ist  hier  zu  bemerken,  dass  der  Typhus  in  den 
Tropen  einen  vom  europäischen  verschiedenen 
Verlauf  nimmt  Darmerscheinungen  treten  in  den 
Hintergrund,  Roseolen  sind  auf  der  braunen  Haut- 
farbe der  Einwohner  nicht  zu  erkennen,  dagegen 
sind  fast  stets  etwas  Milztumor  und  Bronchitis  vor- 
handen. Diarrhöen  gehen  häufig  in  echte  Dys- 
enterie über,  die  stets  eine  schlechte  Prognose 
giebt  Stets  wurde  das  salzsaure  Chinin  verabreicht, 
und  zwar  täglich  in  Dosen  von  2  g,  davon  wurde 
lg  Morgens  zwischen  10  und  11  Uhr  und  lg 
-Abends  zwischen  5  und  6  Uhr  gegeben.  Irgend 
welche  nachtheilige  Folgen  für  das  Herz  oder  die 
Centralorgane  sah  M.  bei  dieser  Dosirung  nicht 
Dagegen  gewann  er  die  Ueberzeugung,  dass  die 
sofort  einsetzende  Ghinintherapie  die  Fälle  leicht 
und  abortiv  gestattete.  In  einer  grossen  Anzahl  von 
Fieberourven  kann  M.  den  schönen  Erfolg  der 
C  hinin therapie  demonstriren ;  besonders  auffallend 
ist  der  rasche  treppenartige  Abstieg  der  Curve. 
M.  bestätigt  für  den  Tropentyphus  die  Erfahrungen 
Erb 's,  dass  bei  etwa  ^7  der  Fälle  eine  Chinin- 
wirkung nicht  nachzuweisen  ist,  und  zwar  in  den 
sehr  schweren  complicirten  Fällen.  In  allen 
anderen  Fällen  bleibt  die  Wirkung  nicht  aus;  dass 
sie  aber  wirklich  dem  Chinin  zugeschrieben  werden 
muss  und  nicht  etwa  auf  das  Conto  der  kühlen 
oder  kalten  Bäder  zu  setzen  ist,  ist  beim  Tropen- 
typhus zweifellos,  da  in  den  Tropen  bis  jetzt  kühle 
Bäder  nicht  verabfolgt  werden  können.  M.  steht 
deshalb  der  Chinintherapie  des  Tropentyphus  noch 
optimistischer  gegenüber  als  E  r  b  derjenigen  des 
europäischen  Typhus. 

Auch  Marfan  bekennt  sich  als  Anhänger  der 
Chinintherapie,  und  zwar  in  der  Kinderpraxis,  wie 
er  in  der  Soci4t6  de  p^diatrie  (Fevr.  19.  1900. 
Paris)  mittheilt  (s.  Octave  Ratio r).  Stets  be- 
ginnt er  mit  Chinindarreichung ;  falls  die  Reotal- 
temperatur  zwischen  4  und  5  Uhr  Nachmittags  39* 
überschreitet,  giebt  er  bei  Eindem  über  5  Jahren 
75  cg  Chinin  in  3  Dosen  je  mit  halbstündlichem 
Intervall  Die  weitere  Behandlung  hängt  von  dem 
am  nächsten  Morgen  erhobenen  Befunde  ab.  Ist  die 
Wirkung  eine  gute,  ist  die  Temperatur  um  min- 
destens 1^  gesunken,  ist  das  Aussehen  besser  ge- 
worden, sind  die  nervösen  Erscheinungen  zurück- 
gegangen, so  fährt  er  mit  Chinindarreiohung  fort, 
indem  er  bei  jedem  Anstiege  der  Temperatur  über 
39®  (zwischen  4  und  5  Uhr)  75  cg  in  der  oben  an- 
geführten Weise  verabfolgt  Tritt  der  deutliche 
Erfolg  des  Chinins  nicht  bereits  nach  einem  Tage 
auf,  so  hält  M.  das  Chinin  für  den  Fall  für  un- 
geeignet Ebenso  lässt  er  Chinin  bei  Seite,  wenn 
die  Temperatur  39<)  nicht  übersteigt.  Im  erstaren 
Falle  geht  er  zu  einer  milden  Bäderbehandlung  über. 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


153 


Wenig  Ofinstiges  Aber  loarms  Bäder  bei  TS^hus 
wissen  Ingeirans  und  Paul  Yrasse  zu  be- 
richten. Auf  Orund  von  zahlreiohen  genauen 
Messungen  nach  Verabreichung  von  Bädern  von 
40 — 42^  kommen  sie  zu  dem  Ergebnisse,  dass 
sich  die  Temperatur  in  der  1.  Stunde  nach  dem 
Bade  um  ^/|o®  erhebt,  um  nach  Verlauf  einiger 
Stunden  erst  zur  früheren  Höhe  zurückzukehren. 
Der  Fieberverlauf  scheint  sonach  in  keiner  Weise 
günstig  durch  warme  Bäder  beeinflusst  zu  werden. 

Von  der  Ansicht  ausgehend,  dass  die  Anhäu- 
fung der  Toxine  im  Körper  die  grOeste  Oefahr 
bildet  und  sonach  eine  kräftige  Diureee  von  be- 
sonderem Vortheile  ist,  stellten  Ingeirans  und 
Dehou  vergleichende  Versuche  an  hinsichtlich 
der  diureiiaohen  Erfolge  mü  toartnen  und  hauen 
Badern,  sowie  mit  reichlicher  Flüssigkeitaufnahme. 
Die  Toxämie  bestimmten  sie  aus  dem  urotoxisohen 
Coöfficienten  (Urotoxie  =  Dose  Urin,  die  1  kg  Thier 
tödtet,  urotoxischer  Coöfficient»»  Menge  von  Uro- 
toxien,  die  der  Mensch  pro  Kilogramm  seines  Ge- 
wichtes erzeugt).  Bei  Behandlung  mit  warmen 
Bädern  ist  die  ürinaussoheidung  wenig  reichlich, 
der  urotoxisdie  Co&fficient  klein,  kaUe  Bäder  ver- 
mehren die  Urinmenge  ekoas,  der  urotoxisohe  Goöf- 
iicient  ist  etwas  kleiner  als  bei  warmen  Bädern. 
Orosse  Flüssigkeitzufuhr  vermehrt  natürlich  die 
Urinmenge  bedeutend.  Der  Co^fficient  steigt  ganz 
erheblich,  wird  hypertoxisch. 

Als  eifriger  Anhänger  der  Bädertherapie  be- 
kennt sich  B.  Ausset,  doch  verwirft  er  in  der 
Kinderpraxis  die  strenge  Brand 'sehe  kalte  Bäder- 
kur und  giebt  Bäder  von  26 — 28<^.  Nur  in  sehr 
schweren  raien  geht  er  in  der  Temperatur  wesent- 
lich tiefer. 

Aus  den  von  James  Barr  (Liverpool)  über 
Typhusbehandlung  mitgetheilten  Voreehriften  seien 
das  coniinuirlieheBad  und  äie  Hängematte  erwähnt 
Die  letztere  wird  in  die  Bettstelle  eingesetzt,  der 
Patient  ruht  nackt  auf  einem  Unterlaken.  Ein 
grosses  Stück  Flanell  dient  als  nasse  Compresse 
für  das  Abdomen.  Ein  kleiner  Strom  constant 
fliessenden  Wassers  von  80^  F.  vertheilt  sich  über 
das  Flanell  und  fliesst  vom  tiefsten  Theile  der 
Unterlage  in  ein  untergestelltes  Gefftss.  Zur  Darm- 
entleerung werden  Eingiessungen  von  >/|  Liter 
kaUen  Wassers  mit  übermangansaurer  Kalilüsung 
empfohlen.  Kommt  der  Kranke  frisch  in  Behand- 
lung, so  giebt  B.  als  Brechmittel  2 — 3  Glas  heissen 
Wassers,  als  heßtes  Hämoetatieum  bei  Darmblutung 
verwendet  er  Terpentin  innerlich. 

Zur  Behandlung  des  Herxens  bei  Typhus  empfiehlt 
Albert  Abrams  (San  Frandsco)  Friktionbäder.  Der 
Patient  wird  so  lange  mit  Alkohol  gewaschen  und  ge- 
rieben, bis  die  Haut  sich  heiss  anfühlt  Das  Besoltat 
soll  hinsichtlich  des  Cürknlationapparates  und  Nerven- 
systems vorzüglich  sein,  bei  Herzschwäche  und  hoher 
Pulsfrequenz  wurden  die  Herzoontraktionen  kräftig,  die 
Pulszahl  sank  auf  72—84,  der  Temperatarabfall  war  aller- 
dings nur  gering.  Bei  lang  anbetender  Herzschw&che 
wandte  er  auch  die  sogen.  Sypkonmethode  an ;  über  den 
im  Bette  hegenden  Kranken  wird  eine  Flasche  kohlen- 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  2. 


säurehaltigen  Wassers  ausgegossen.  A.  will  damit  das 
Nauheimer  System  nachahmen,  indem  erder  Ansicht  ist, 
dass  der  Erfolg  hauptsächlich  auf  dem  Hautreize  durch 
die  Bläschen  des  kohlensäurehaltigen  Wassers  beruht. 
Um  den  Erfolg  zu  erhöhen,  erwärmt  er  das  Syphon  auf 
Körpertemperatur.  Wenige  Minuten  nach  der  AppUkation 
soll  eine  Kräftigung  und  Reduktion  des  Pulses  um  10  bis 
20  Schläge  pro  Minute  erfolgen. 

Als  eifriger  Anhänger  einer  deeinfidrenden 
TkfffhuAehandlung  bekennt  sich  Eberhard  Klein 
(Budapest).  Ausgehend  von  dem  Grundsatze,  dass 
das  Wichtigste  eine  möglichst  raaehe,  uneehädUcfie 
Entfernung  der  Krankheiterreger  (Typhusbacillen 
und  mit  dem  Darminhalte  vermischter  Toxine)  ist 
und  da  dies  beim  Typhus  weder  genügend  und  rasch 
noch  vollkommen  gelingt  und  so  demnächst  eine 
möglichste  Unschfldlichmachung  durch  dauernde 
Einverleibung  von  desinficirenden  Mitteln  erforder- 
lich ist,  so  verordnet  Kl.  täglich  neben  Senna- 
infus  2  Darmeingieesungen  mit  abgekochtem,  lau- 
warmem Wasser  ausnahmeweise  unter  Beimengung 
von  Ricinusöl.  Als  Magen-Darmdesinficiens  aber  er- 
probte er  das  Oalomel,  das  er  ununterbrochen  vom 
Beginne  bis  zum  Ablaufe  der  Krankheit  2stQndlich 
in  Dosen  von  O.Ol — 0.02  verabreicht  Bei  dieser 
Behandlung  soll  keine  Enteritis  aufkommen,  der 
Kranke  entleert  durchschnittlich  3 — 4  Stühle;  er- 
höht sich  deren  Zahl  auf  7 — 8,  so  werden  statt 
Calomel  schwache  Dosen  von  Bismuthum  subnitri- 
cum  (0.02)  gegeben,  das  eine  desinficirende  und 
stopfende  Wirkung  entfaltet.  Ghinz  besondere 
Aufmerksamkeit  widmet  Kl.  der  Ileocökalgegend, 
in  der  jede  Kothstauung  vermieden  werden  soll, 
unter  dieser  antiseptischen  Behandlung  will  Kl. 
den  Verlauf  der  Krankheit  wesentlich  abgekürzt 
und  vollständige  (Genesung  viel  früher  herbeigeführt 
haben,  als  es  unter  anderer  Behandlung  beobachtet 
wird. 

JeS  setzte  seine  therapeutischen  Versuche 
(s.  den  letzten  Typhusbericht)  mit  äemJntitpphue" 
extrakte  fort  und  berichtet  gemeinsam  mit  Franz 
Kluk-Kluczycki  über  seine  in  50  Typhus- 
fällen gesammelten  Erfahrungen.  Das  Antityphus- 
extrakt  wird  aus  Milz,  Knochenmark,  Gehirn,  ver- 
längertem Mark,  Rückenmark  und  Thymus  von 
immunisirten  Kaninchen  gewonnen.  Das  Extrakt 
wird  1 — 2stündlioh  esslöffelweise  gereicht  bis  zum 
Eintreten  erster  Remissionen,  von  welcher  Zeit  ab 
der  Kranke  alle  3  Stunden  einen  EsslöfFel  be- 
kommt, bis  die  Morgentemperatur  38<^  nicht  über- 
schreitet Von  diesem  Zeitpunkte  an  bekommt  der 
Kranke  3  EsslöfPel  täglich.  Das  Präparat  hat  den 
Vorzug,  dass  es  per  os  und  nicht  subcutan  dem 
KOrper  einverleibt  werden  kann.  Die  Einwirkung 
des  Mittels  auf  die  Temperatur  ist  sehr  auffallend 
und  regelmässig.  Bereits  24  Stunden  nach  Dar- 
reichung des  Mittels  sinkt  die  Temperatur  unter  38^ 
während  unter  normalen  Verhältnissen  zur  selben 
Zeit  (Mitte  2.  bis  Mitte  3.  Woche)  das  Fieber  den 
Culminationpunkt  erreicht  Besonders  auffallend 
sind  die  Morgenremissionen,  die  etwa  2^  betragen, 
20 


164 


Starok,  Neuere  Arbaten  über  Typhus  abdominalis. 


so  dass  das  Fieber  intermittirenden  Charakter  an- 
nimmt und  anstelle  der Febris Continus  eineFeMa 
iniennüiens  remittma  tritt  Die  Äpyrexie  soll  stets 
bereits  in  den  ersten  Tagen  der  3.  Woche  eintreten, 
ja  bei  ununterbrochener  Darreichung  des  Extraktes 
soll  sich  bereits  Ende  der  2.  Woche  Entfieberung 
einstellen.  Wird  jedoch  die  Darreichung  des  Mittels 
unterbrochen,  so  besteht  für  das  Fieber  sofort  wie- 
der Neigung  in  die  Continua  überzugehen.  Analog 
der  Körpertemperatur  verhält  sich  der  i\i^,  der  unter 
der  Einwirkung  des  Extraktes  ebenfalls  deutlichen 
Veränderungen  unterliegt  Ein  früher  schwacher, 
leicht  unterdrückbarer  und  über  100  Schläge  zäh- 
lender dikroter  Puls  wird  kräftiger  und  resistenter. 
Die  Dikrotie  schwindet,  die  Zahl  der  Pulsschläge 
fällt  auf  76 — 90  in  der  Minute.  Der  Milztumor 
bleibt  länger  bestehen  als  normal,  verschwindet 
aber  dann  sehr  rasch,  die  Roeeola  tritt  reichlicher 
hervor  und  schwindet  langsamer,  überdauert  selbst 
mitunter  das  Fieber.  Dieses  letztere  Symptom, 
nämlich  das  prompte  Auftreten  zahlreicher  Roseolen 
nach  Eingabe  sah  Je 2  bei  anderen  Krankheiten 
nicht  und  schreibt  ihm  deshalb  diagnostische  Be- 
deutung zu.  Endlich  soll  der  Einfluss  des  Mittels 
auf  das  benommene  Seneorium  ganz  vorzüglich 
und  schon  nach  24  Stunden  bemerkbar  sein. 

Dass  das  Antityphusextrakt  WiYispmfiech  gegen 
Tgphue  verhält,  erprobte  Jei  an  anderen  Erkran- 
kungen wie  Meningitis,  Pneumonie  u.  s.  w.,  die 
von  dem  Mittel  unbeeinflusst  blieben. 

Mit  diesem  Antityphusextrakte  machte  Eich- 
horst  bei  12  Typhuskranken  Versuche,  die  ein 
besonders  schweres  Allgemeinbefinden  darboten. 
Die  Erfolge  waren  sehr  befriedigend.  „Erstaun- 
lich war  meist  die  schneUe  Besserung  des  Allge- 
meinbefindens.^'  Keiner  von  diesen  ungewöhnlich 
schwer  Kranken  ist  gestorben.  11  Kranke  waren 
4 — 6  Tage  nach  Einnahme  (in  der  2.  Woche)  fieber- 
frei, einer  verlor  das  Fieber  erst  am  7.  Tage. 
AuchE.  beobachtete  nur  allml^che  Milzabschwel- 
lung. 

Femer  weiss  Pometta  Günstiges  über  die 
Wirkungsweise  des  AMüyphuaexhrakies  zu  berichten. 
Genauere  Daten,  Krankengeschichten  u.  s.  w.  wer- 
den nicht  angeführt,  es  wird  nur  der  günstige 
Einfluss  auf  Puls  und  Temperatur  hervorgehoben. 

Weniger  günstig  äussert  sich  auf  Grund  von 
exakten  Thierversuchen  Gottlieb  Mar  kl  (Wien). 
Er  kam  zu  dem  Schlüsse,  dass  das  Original-Anti- 
typhusextrakt  Jei's  zwar  Schutzstofife  gegen 
Typhusbacillen  enthalte,  jedoch  in  geringerer 
Menge  als  die  entsprechenden  Immunsera.  Die 
Schutzstoffe  sind  specifische  Körper,  die  in  Organen 
von  normalen  Kaninchen  nicht  nachweisbar  sind. 
Die  Wirkung  dieser  Stoffe  ist  eine  antiinfektiöse, 
nicht  antitoxische. 

^Eämoeiatiemn  \mI)<xnnbkUung0n  empfiehlt 
Warren  Coleman  (New  York)  Nebennierenr 
aubatanz.  Von  5  damit  behandelten  Kranken  starb 
nur  einer  und  dieser,  wie  sich  herausstellte,  nicht 


an  der  Hämorrhagie,  sondern  an  den  Folgen  der 
Toxämie.  Die  Dosis  beträgt  0.3  g  2stündlich  bis 
stündlich  1 — 2  Tage  lang.  Das  Pulver  kann  in 
Wasser  oder  Milch  genommen  weiden,  per  rectum 
soU  stündlich  0.6 — 0.7  verabreicht  werden.  Sind 
beide  Medikationen  unmöglich,  so  empfiehlt  C. 
intravenöse  Injektionen  von  0.1 — 0.2  g.  Irgend 
welche  schlimme  Nebenwirkungen  hat  C.  nicht 
gesehen. 

Eine  grosse  Zahl  von  besonders  englischen 
Arbeiten  beschäftigt  sich  mit  der  Chirurgie  des 
Tgphua.  Es  kann  sich  dabei  natürlich  ausschliess- 
lich um  Cbmp/i^um^n  handeln,  deren  gefährlichste 
und  in  der  neueren  Literatur  am  meisten  berück- 
sichtigte die  Dcarm^foraivm,  bez.  PeriUmüia  bildet 
Schon  im  Jahre  1899  konnte  H.  Hare  über 
103  Operationen  wegen  Darmperforation  oder  Peri- 
tonitis berichten  und  berechnet  daraus  einen  Beü' 
erfolg  von  20.38^1^  unter  den  neuerdings  ver- 
öffentlichten Arbeiten  seien  einige  von  William 
Osler  (Baltimore)  erwähnt,  der  selbst  eine  reiche 
Erfahrung  in  dieser  Frage  besitzt  0.  ist  der  An- 
sicht, dass  durch  eine  Frühdiagnose  und  Frühope- 
ration SO — 40<^/o  der  Kranken  gerettet  werden 
können.  Bis  zum  Jahre  1899  einschliesslich  hatte 
er  selbst  Oelegenheit,  11  Kranke  zu  operiren,  mit 
einem  Heilerfolge  von  46.4^/«.  Um  eine  Früh- 
operation zu  ermöglichen,  hält  er  es  für  durchaus 
nöthig,  dass  das  Wari^peraonal  unterrichtet  ist  über 
alle  Erscheinungen,  die  eine  beginnende  oder  ein- 
getretene Perforation  ankündigen.  Er  giebt  deshalb 
in  Tabellenform  über  alle  diese  Symptome  ausführ- 
liche Instruktionen,  die  zur  Benutzung  für  das 
Wartepersonal  und  die  Hausärzte  dienen  sollen. 
Nicht  erst,  wenn  die  Peritonitis  sicher  geworden 
ist,  nicht  erst,  wenn  die  Diagnose  der  Perforation 
feststeht,  soll  operirt  werden,  sondern  bereits  dann, 
wenn  eine  Wahrscheinlichkeitdiagnose  auf  Per- 
foration gestellt  werden  kann.  Als  wichtigstes 
Symptom  hat  der  plötzliche  Schmerz  zu  gelten, 
der  an  Stärke  zunimmt,  in  Paroxismen  wiederkehrt 
Steigt  die  Pulszahl,  wird  das  Abdomen  aufgebläht, 
nimmt  der  Schmerz  bei  Druck  zu  und  steigt  die 
Leukocytenzahl,  so  ist  die  Diagnose  auf  Perforation 
wahrscheinlich  und  die  Hinzuziehung  des  Chirurgen 
erforderlich. 

Mit  der  Leukoegtoae  als  Zeichen  einer  Perfora- 
tion beschäftigen  sich  besonders  Harvey  W. 
Gushing,  der  4  Kranke  nach  der  Perforation 
operirt  hat  und  Gollin  K.  Russell  (Montreal), 
der  über  6  eigene  Fälle  verfügt  Beide  Autorwi 
sind  darin  einig,  dass  der  Leukocytose  in  der  Dia- 
gnose ein  grosser  Werth  beizulegen  ist,  dass  sie 
aber  in  manchen  Fällen  fehlt,  dass  die  Zahl  der 
Leukocyten  sogar  mit  der  Perforation  erheblich 
sinken  kann,  was  bei  bereits  eingetretener  Peri- 
tonitis als  Regel  anzusehen  ist  Andererseits  wurde 
im  Yerhiufe  des  Typhus  ohne  weitere  OompUkaÜon 
Leukocytose  beobachtet,  obgleich  keine  Perforation 
eingetreten  vrar;  so  berichtet  Cushing,  dass  in 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdosünaliB« 


155 


seinem  Falle  4  die  Diagnose  auf  Perforation  neben 
leichten  anderen  Symptomen  hauptsächlich  auf 
Grund  der  oonstatirten  Leukooytose  (16000)  ge- 
stellt worden  ist  Bei  der  Laparotomie  konnte 
keine  auf  Perforation  verdftchtige  Stelle  gefunden 
werden.  Russell,  der  in  48  Fällen  systematische 
Leukocytenzfthlungen  anstellen  Hess,  fand,  dass  in 
37  uncomplicirten  BWen  die  Leukooytenzahl  zwi- 
schen 2000  und  12000  schwankte.  In  11  compli- 
cirten  Fällen  war  die  Zahl  von  13000  bis  zu  30000 
erhöht,  in  einem  Falle  dagegen,  konnten  nur  4800 
gezählt  werden,  obgleich  eine  Perforation  und  6  der 
Perforation  nahe  Geschwüre  bei  der  Operation  ge- 
funden wurden.  Der  diagnostische  Werth  der 
Leukocytose  verliert  aber  sehr,  wenn  man  aus  der 
Tabelle  ersieht,  dass  bereitB  eine  eiaf t^heBranekitia 
(beiTyphus)eineLeu^x7(^08evon  20000  verursachen 
kann,  dass  bei  Cholecystitis,  bei  Otitis  media 
Leukocytenzahlen  von  13000  erhalten  wurden. 

Auch  Russell  berichtet  von  einem  Falle  (Nr.  4), 
in  dem  für  die  Diagnose  Perforation  eine  Leuko- 
cytose von  14500,  in  einem  anderen  Falle  (Nr.  5) 
sogar  von  17000  maassgebend  war,  während  in 
beiden  Fällen  keine  Perforation  gefunden  wurde. 
Allerdings  genasen  beide  Kranke,  und  Russell 
ist  deshalb  der  Ansicht,  dass  eine  Probelaparotomie, 
auch  wenn  die  Diagnose  auf  Perforation  nur  ufohr- 
scheinUeh  ist,  ausgeführt  werden  muss.  Anderer- 
seits spricht  G  u  s  h  i  n  g  die  Ansicht  aus,  dass  keine 
Operation  zu  spät  gemacht  wird,  dass  Schwäche 
des  Patienten,  hohes  Fieber,  schwaches  Herz,  vor- 
geschrittene Peritonitis  keine  Gegenanzeigen  gegen 
die  Operation  bilden. 

Der  OpercUionerfolg  wird  zweifellos  dadurch 
wesentlich  verbessert,  dass  neuerdings  Lokal- 
anästhesie angewandt  wird.  So  empfiehlt  William 
Osler  Cöeam,  während  Godwin  Eucain  an- 
wendet In  der  Mehrzahl  der  Fälle  lag  die  Per- 
foraüonsteüe  in  dem  unteren  Abschnitte  des  Ileum, 
selten  im  Dickdarme. 

Einen  aussergewühnlichen  Fall  theilt  Her- 
mann B.  Alin  mit,  in  dem  gleichzeitig  eine  Per- 
foration des  Quercolons  und  der  Gallenblase  (akute 
Cholecystitis)  aufgetreten  war.  Als  besondere  Form 
will  Cushing  die  appendikulare  Fbrm  der  Per- 
foration, die  sich  in  nichts  von  der  gewöhnlichen 
Form  der  Appendicitis  perforativa  unterscheidet, 
getrennt  wissen,  von  der  Perforation  in  die  freie 
Bauchhühle,  da  beide  Formen  bemerkenswerthe 
Unterschiede  in  Symptomatologie,  Verlauf  und 
Prognose  bieten.  Einzelne  Operationen  werden  von 
G.  Thornton  und  Herbert  J.  Godwin  (Miss- 
erfolg), Francis  F.  Heus  ton  (Heilung),  R  W. 
Marsden  (2  Fälle,  eine  Heilung,  ein  Misserfolg), 
William  Osler  (3  Fälle,  2mal  Misserfolg), 
R  G.  Gutler,  John  W.  Elliot,  William 
Taylor  (2  Misserfolge)  mitgetheilt  Als  Unicum 
dürfte  ein  Fall  von  Andrew  J.  Downes  (Phila- 
delphia) gelten,  in  dem  in  der  Reconvalescenz  eine 
Fixation  einer  schmerzhaften  Wandemiere  mitsub- 


capsulärer  Blutung,  Resektion  eines  grossen  Magen- 
geschwürs mit  Pyloroplastik ,  Eröffnung  eines 
grossen  Rectalabscesses,  Appendektomie  und  In- 
vagination  eines  COkalabschnittes  im  Verlaufe  von 
4  Monaten  mit  gutem  Erfolge  ausgeführt  wurden. 

Vn.   Prophylaxe. 

267)Cayley,  H.,  A  note  on  the  value  of  inocula- 
tion  against  enteric  feyer.  Brii  med.  Joum.  Jan.  12. 
1901.  p.  84. 

268)  Corfield,  W.  H.,  The  Milroy  lectures  on  the 
etiology  of  typhoid  fever  and  its  prevention.  Lancet 
May  3.  p.  1231.  1902. 

269)Crombie,  A.,  Seme  statistios  regarding  the 
effect  of  inoculation  against  typhoid  fever  in  South  üJhca. 
Lancet  May  3.  1902.  p.  1241. 

270)  Cummins,  H.  A.,  Enteric  fever  in  South 
Africa:  effective  Sterilisation  ofexcreta.  Brit  med.  Journ. 
April  20.  1901.  p.  954. 

271)  Edel,  P.,  TyphusbaoiUen  im  Sputum.  Fort- 
schr.  d.  Med.  XIX.  14.  p.  301.  1901. 

272)  F  0  u  1  e  r  1 0  n ,  A.  G.  R.,  Preventive  inoculation 
against  typhoid  fever.    Lancet  Jane  2. 1900.  p.  1578. 

273)  Fuchs,  E.,  Zur  Wirkung  des  ürotropins  bei 
Typhusbakteriurie.    Wien.  klin.  Wchnschr.  XV.  7. 1902. 

274)  Owyn,  N.  B.,  Notes  on  the  disinfection  of  in- 
fected  typhoid  urines.  Johns  Hopkins  Hosp.  Bep.  VIU. 
3—9.  p.  389. 1900. 

275)  Gwyn,  N.  B.,  The  disinfection  of  infected 
typhoid  urines.  Prooeed.  of  the  Philad.  County  med.  Soc. 
N.  8.  II.  7.  p.  283.  Nov.  1900. 

276)  Jehle,  L.,  üeber  den  Nachweis  von  Typhus- 
bacillen  im  Sputum  Typhuskranker.  Wien.  klin.  Wo- 
chenschr.  XY.  9.  1902. 

277)  Leake,  G.  D.  N.,  The  prevention  of  enteric 
fever  in  armies.  Brit  med.  Journ.  Febr.  15. 1902.  p.  386. 

278)  Neufeld,  F.,  Ueber  Bakterien  bei  Typhus  u. 
ihre  praktische  Bedeutung.  Deutsche  med.  Wchnschr. 
XXVL  51.  1900. 

279)  Parkes,  L.  C,  and  S.  Rideal,  A  suggested 
method  of  preventing  water-borne  enteric  fever  amongst 
armies  in  the  field.    Lancet  Jan.  26.  1901.  p.  234. 

280)  Pfuhl,  E.,  Maassnahmen  zur  Verhütung  der 
Uebertragung  des  Typhus  in  den  Truppenküchen  u.  Mar- 
ketendereien.  Deutsche  mil.-ärzÜ.  Ztschr.  XXXI.  6. 
p.  297.  1902. 

281)  Rieder,  Statistische  Zusammenstellung  u.  Er- 
läuterungen wichtiger  klinischer  Beobachtungen,  sowie 
casuistische  Mittheilungen  über  die  im  Jahre  1900  im 
Garnisonlazareth  Coblenz  behandelten  Typhuserkran- 
kungen. Deutsche  mil.-ärzti.  Ztschr.  XXXI.  7.  p.  349. 
1902. 

282)  Schumburg,  Zur  Desinfektion  des  Harns  bei 
Typhusbakteriurie  durch  Urotropin.  Deutsche  med. 
Wchnschr.  XXVII.  9.  p.  134  1901. 

283)  Wright,  A.  E.,  Note  on  the  results  obtained 
by  antitypboid  inoculations  in  Egypt  and  Cyprus  during 
the  year  1900.    Brit.  med.  Joum.  May  4  1901.  p.  1072. 

284)  Wright,  A.  E.,  Note  on  the  results  obtained 
by  anti-typhoid  inoculation  in  the  case  of  an  epidemic  of 
typhoid  fever,  which  occurred  in  the  Etichmond  Asylum, 
Dublin.    Lancet  Oct  26.  1901.  p.  1107. 

Ein  wachsendes  Interesse  und  ganz  besondere 
Sorgfalt  werden  neuerdings  einer  wirksamen  Bro- 
phylaxe  des  Typhus  entgegengebraoht  Von  militSr- 
ftrztlioher  Seite  liegen  zwei  yorzQgliche  Arbeiten 
über  vorbeugende  Maassnahmen  in  Miliiärspitälem, 
Truppenhuehen  und  Marketendereien  vor,  die  sich 
auch  zur  uebertragung  in  civile  Verhältnisse  em- 
pfehlen. 


156 


Starck,  Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


Mit  der  prophylaktischen  Impfung  beschäftigt 
sich  eine  Reihe  von  Arbeiten  besonders  von  dem 
Begründer  der  Methode  A.KWright,  A.  Crom- 
bie,  A.  G.  R.  Foulerton,  D.  Melville  und 
Henry  Cayley.  Die  Impfungen  werden  mit 
der  abgetOdteten  Bouilloncultur  eines  virulenten 
Typhusstammes  ausgeführt,  die  unmittelbare  Wir- 
kung der  Impfung  besteht  in  Allgemeinerschei- 
nungen  und  einer  Lokalreaktion.  Nach  frühestens 
10  Tagen  hat  das  Blut  sowohl  agglutinirende,  als 
immunisirende  Eigenschaften  angenommen.  Um 
einen  wirksamen  Schutz  gegen  Typhus  zu  erzielen, 
sind  jedoch  mit  lOtägiger  Zwischenzeit  stets 
2  Inoculationen  auszuführen,  üeber  den  Bkfolg 
der  Impfung  liegen  bereits  mehrere  Berichte  vor, 
die  zum  grossen  Theil  den  südafrikanischen  Krieg 
betreffen,  zum  Theil  aber  auch  einzelnen  Epidemien 
in  England  entstammen.  Ein  endgültiges  Urtheil 
über  den  Impferfolg  kann  noch  nicht  gefftllt  wer- 
den, man  wird  erst  die  officiellen  Sanitfttberichte 
der  Regierung  abwarten  müssen.  Jedenfalls  schei- 
nen die  Impfungen  in  keiner  Hinsicht  zu  schaden. 
Der  Procentsatz  von  Erkrankungen  bei  Nicht- 
geimpften scheint  gr(^sser  zu  sein,  wie  der  bei  Oe- 
impften,  der  Verlauf  der  Erkrankung  soll  bei  den 
Geimpften  ein  wesentlich  leichterer  sein. 

Besondere  Aufmerksamkeit  wird  der  Desinfek- 
tion der  Sekrete  und  Exkrete,  besonders  Urin  und 
Sputum,  die  in  vielen  Slllen  mit  Infektionkeimen 
beladen  sind,  zugewandt 

DemUrotropin  wird  von  Neufeld,  Schum- 
burg  und  Owyn  keine  bacillentüdtende  Eigen- 
schaft zuerkannt,  wie  man  diese  früher  annahm ; 
der  Urin  muss  deshalb  noch  besonders  gründlich 
desinficirt  werden ;  am  besten,  wie  aus  den  experi- 
mentellen Versuchen  Gwyn's  hervorgeht,  mit 
Sublimat  oder  Chlorkalk. 

Für  Desinfektion  des  Auswurfs  tritt  besonders 
Stühlern  ein. 

Einen  wohl  zu  erw&genden  Vorschlag  hinsicht- 
lich der  Verhütung  von  Wasserinfektionen  in  der 
Armee  machten  L.  Parkes  und  S.  Rideal.  Sie 
wollen  auf  Märschen  jedem  Soldaten  ein  Desinfi- 
cienz  in  Tablettenform  in  die  Hand  geben,  mittels 
dessen  verdächtiges  Trinkwasser  in  wenigen  Minuten 
geniessbar  gemacht  werden  kann. 


Eine  ganz  hervorragende  Sorgfalt  wird  den 
vorbeugenden  Maassnahmen  in  den  Milüärspitälem 
zugewendet,  wie  aus  der  Mittheilung  von  Ried  er 
über  die  Typhusfälle  im  Garnisonlazareth  zu  Ooblenz 
(1900)  hervorgeht  Grosser  Werth  wird  auf  die 
Instruktion  des  Pflegepersonals  über  Infektiosität, 
Prophylaxe  u.  s.  w.  des  Typhus  gelegt.  Beim 
Betreten  des  Erankensaales  wird  die  Oberkleidung 
gewechselt,  beim  Verlassen  bleiben  der  gebrauchte 
Drillichrock  und  die  Schürze  an  besonderem  Kleider- 
ständer ;  vor  Anlegen  der  reinen  Kleidung  werden 
die  Hände  gründlich  desinficirt.    Nach  dem  Stuhl- 


gange wird  der  After  mit  Schwämmen,  die  in  Sproc. 
Carbolwasser  liegen,  gereinigt  Das  ganze  Personal 
erhält  jeden  2.  Tag  ein  Reinigungsbad ;  jede  Ver- 
nachlässigung der  Vorschriften  zieht  Bestrafung 
nach  sich.  Die  Schwere  der  Erkrankung  wird  dem 
Personal  bei  den  Sektionen  vor  Augen  geführt. 
Wäsche,  die  nur  in  geringstem  Maasse  beschmutzt 
ist,  muss  sofort  gewechselt  und  in  Holzgefasse  mit 
EresolseifenlOsung,  deren  je  zwei  in  einem  Saal 
stehen,  gebracht  werden.  Stechbecken  werden 
nach  Desinfektion  des  Inhaltes  mit  Kalkmilch  für 
2  Stunden  in  Holzgefftsse  mit  Sublimat  gelegt 
Das  Badewasser  wird  desinficirt.  Trink-  und  Ess- 
geschirre werden  täglich  an  besonderem  Orte  aus- 
gekocht Harn  und  Stuhl  werden  auch  noch  bei 
Reconvalesoenten  regelmässig  bakteriologisch  unter- 
sucht Das  Personal  ist  während  einer  Epidemie 
nicht  zu  wechseln. 

Diese  prophylaktischen  Maassregeln  wurden  in 
dem  CkMenxer  Garnisonlazareth  während  einer  Be- 
legzahl von  116  Typhusfällen  strengstens  durch- 
geführt, der  Erfolg  war  vortrefflich,  indem  keine 
einzige  nosooomiale  Infektion  erfolgte. 

Maassnahmen  zur  Verküiung  der  üebertragung 
des  Typhus  in  den  IhippenkiiMen  und  Markeiende' 
reien  empfiehlt  K  Pf  uhl  (Berlin).  Um  Einschlep- 
pung der  Typhuskeime  zu  verhüten,  sollen  weder 
Mannschaften,  noch  Händler  die  Küche  betreten 
dürfen.  Die  Speisen  sollen  durch  Ausreichefenster 
vertheilt  werden.  Das  Kartoffelsohälen  und  Ge- 
müseputzen soll  nicht  im  Küchenraum  geschehen; 
Desinfektion  der  Hände  vor  und  nach  dieser  Arbeit 
GrOsste  Reinhaltung  der  Küchengefässe  und  des 
Fleisohtisches.  Abhaltung  und  Beseitigung  von 
Fliegen.  Die  Milch  soll  stets  abgekocht  und  in 
zugedeckten  Gefässen  aufbewahrt  werden.  Ge- 
kochte Speisen  sind  nur  in  sauberen,  mit  Deckeln 
versehenen  Gefässen  aufzubewahren.  Gekochte 
Kartoffeln,  die  über  Nacht  in  der  warmen  Küche 
geblieben  sind,  dürfen  nicht  zum  Essen  verwandt 
werden.  Die  KGche  sollen  in  bestimmten  Zwischen- 
zeiten auf  ihren  Gesundheitzustand  untersudit  wer- 
den. Die  Mannschaften  sollen  ihre  Essnäpfe  mit 
einwandfreiem  Wasser  ausspülen  und  müssen  vor 
dem  Essenholen  ihre  Hände  mit  Seife  waschen  [!]. 

Von  Maassnahmen  in  der  Marketenderei  sei 
erwähnt,  dass  Pfuhl  sich  gegen  die  Schliessung 
der  Marketenderei  bei  Ausbruch  einer  Epidemie 
ausspricht,  dass  er  vielmehr  doppelte  Sorgfalt  zur 
Verhütung  einer  Verbreitung  der  Keime  anempfiehlt; 
wenn  nOthig,  soll  im  gesunden  Theile  des  Kaseme- 
ments  eine  zweite  Marketenderei  errichtet  werden. 
Personal,  wie  Marketenderei  sind  während  der 
Epidemie  täglich  ärztlich  zu  controliren.  Vor- 
schriften über  Kleidung  der  Verkäufer,  Behandlung 
des  Fussbodens  und  Fussreinigers  vor  der  Marke- 
tenderei, Nothwendigkeit  eines  Fliegenschrankes, 
Ueberwachung  der  Bezugsquelle  des  Selterswassers, 
Säuberung  des  Inventars  (Verkaufstisch,  Stühle, 
Bänke  u.  s.  w.)  mit  2proc.  Sodalösung  von  50^  C. 


Starok /Neuere  Arbeiten  über  Typhus  abdominalis. 


157 


bilden  weitere  als  nothwendig  erachtete  Maass- 
nahmen. 

Hit  dem  Werth  der  prophylaktischen  Impfung 
bei  Typhuä  beschäftigen  sich  A.  B.  W  r i  g h  t  (Netley), 
Alexander  Grombie,  Alexander  G.  R. 
Foulerton,  David  Helville  und  Henry 
G  a  y  1  e  y.  Die  meisten  Veröffentlichungen  handeln 
von  der  Prophylaxe  des  Typhus  in  dem  südafrika- 
nischen Eriegsheer,  in  dem  in  ausgiebiger  Weise 
Impfungen  bei  der  Ausreise  von  der  Heimath  auf 
den  Schiffen  vorgenommen  wurden.  Der  Erfolg 
der  Impfungen  ist  nach  der  subjektiven  Ansicht 
der  englischen  Aerzte,  wie  auch  auf  Grund  der 
veröffentlichten  Yergleichstatistiken  ein  guter. 

Die  Ausfuhrung  der  Impfung^  das  aUeinige  Ver- 
dienst des  Professors  Wright  (Netley)  geschieht 
folgendermaassen : 

Eine  Bonillonoaltor  eines  virulenten  Typhnsstammes 
wird  14—21  Tage  einer  Temperatur  von  39«  C.  aus- 
j^esetzt  and  dann  bei  60*  sterilisirt.  Nach  Zusatz  von 
Lysol  im  Verhältniss  von  0.5%  werden  '/avon  der  Menge, 
die  für  ein  Meerschweinchen  von  250  g  tödtlioh  wirkt,  in 
das  Unterhautzellengewebe  (des  Oberarms)  injiciri  Die 
Menge  dürfte  in  der  Regel  etwa  0.45  ocm  betragen.  Bei 
wiederholter  Inocnlation,  die  in  der  Regel  eine  Woche 
nach  der  ersten  gemacht  wird,  kann  man  bereits  die 
doppelte  Menge  verwenden. 

Die  der  Einspritzung  folgenden  Symptome 
bestehen  in  Kopfweh,  Frostschauer,  Erbrechen, 
üebelkeit,  Erscheinungen,  die  aber  im  Verlaufe 
von  18  Stunden  vollstftndig  verschwunden  sind. 
Ausser  diesen  ABgemeinersehemungen  tritt  auch 
eine  Lokalreaktion  auf,  und  zwar  eine  schmerz- 
hafte Schwellung  des  ünterhautzellengewebee  mit 
ROthong  der  Haut  in  der  Umgebung  der  Impf- 
stelle. Die  regionären  Drüsen  sind  geschwollen 
und  druckempfindlich.  Am  folgenden  Tage  ver- 
schwinden alle  Lokalsymptome.  Was  die  Tempe- 
ratur anlangt,  so  besteht  die  unmittelbare  Wirkung 
der  Einspritzung  zunfichst  in  leichtem  Abfalle,  dem 
aber  bald  ein  mehr  oder  weniger  hoher  Anstieg 
mit  dem  Maximum  nach  12  Stunden  folgt  Bald 
darauf  fillt  die  Temperatur  auf  normale  H5he 
ab.  War  die  Inoculation  erfolgreich,  so  zeigt 
das  Blutserum  des  Geimpften  nach  mehrtfigigem 
(8 — lOtAgigem)  Intervall  agglutinirende  Kraft,  die 
allmählich  zunimmt  und  2  Jahre  lang  bemerkbar 
bleibt  Die  Ergebnisse,  sowohl  im  Kriege  wie  auch 
in  verschiedenen  SpitUem  gelegentlich  Typhus- 
epidemien sprechen  entschieden  xu  Gunsten  der 
Inoeuhdion.  Der  Procentsatz  zwischen  Erkrankun- 
gen von  Geimpften  und  Nichtgeimpften  verhält 
sich  bei  manchen  Epidemien  wie  1:10  bis  1:5, 
ganz  übereinstimmend  aber  wird  von  den  Aerzten, 
die  die  Wirkxmg  der  Inoculation  beobachten  konn- 
ten, mitgetheilt,  dass  die  Krankheit  hei  den  Oe^ 
impften  wesentlich  leiehter  verläuft  als  bei  Nicht- 
geimpften. Der  Einzige,  der  keine  günstigen  Resul- 
tate mit  der  Impfung  gelegentlich  der  Typhus- 
epidemie in  Ladysmith  (1900)  erzielte,  war  David 
Melville. 


Eine  richtige  Beurtheilung  des  Impferfolges 
ist  lediglich  auf  Orund  der  zahlenmässigen  Zu- 
sammenstellung nicht  möglich.  Verschiedene  um- 
stände sind  hierbei  zu  berücksichtigen,  so  be- 
sonders das  Alter  und  die  Art  der  verwendeten 
Culturen,  der  Orad  der  allgemeinen  Lokalreaktion, 
ein  früherer  Typhus  in  der  Anamnese  des  Ge- 
impften, endlich  aber  scheint  es  nach  den  Erfahrun- 
gen von  Cayley,  der  über  ein  verhältnissmässig 
grosses  Material  mit  vorzüglichen  Resultaten  ver- 
fügt, durchaus  nothwendig  zu  sein,  dass  nach 
der  ersten  Inoculation  nach  Verlauf  von  min- 
destens 10  Tagen  eine  zweite  Impfung  vorgenom- 
men wird. 

um  einen  ungefähren  Anhalt  über  die  Wirk- 
samkeit der  Impfung  zu  geben,  sei  eine  von 
Wright  veröffentlichte  Tabelle,  eine  Epidemie 
im  BiehmondrAsyl  zu  Dublin  betreffend,  sowie  eine 
zweite,  die  Wirkung  der  Inoculationen  in  einem 
Husarenregimente  illustrirende,  beigefügt: 

From  Oct  22nd.  1899,  to  Oct  22nd.  1900: 


oo 

Nomber         | 
inoculated       i 
in  England      | 

Admiasions  to 

hoipiUl  for 

enteric  fever 

II 

II 

Isl 

Officors    .     .     . 
N. CO.  and  men 
Womon     .    .     . 

22 

481 
36 

19 

317 

24 

0 
2 

0 

0 

1 

0 

3 

164 
12 

0 

11 

0 

0 
6 
0 

539 

360 

2 

2 

179 

11 

6 

It  would  thus  appear  that  the  incidence  of 
enteric  fever  in  the  inoculated  was  represented  by 
0.65«/o  and  the  mortality  by  0.27o/o,  while  the 
incidence  in  the  uninoculated  was  6.14<'/o  and  the 
death-rate  8.35%. 

(}omparative  incidenoe  of  typhoid  fever  in  inoculated 
and  uninooulated  oalculated  upon  the  avera^e  strength 
of  the  respeotive  groups  during  the  period  intervening 
between  the  commenoement  of  the  inocolations  and  the 
termination  of  the  epidemic : 


Uninooulated 
Inoculated    . 


Average 
Strenght 


298 
339 


No.of 
Gases 


30  (-1?) 
5(+l?) 


No.of 
Doaths 


Peroen- 
taf^of 
Gases 


10.1 
1.5 


Percen- 
tage  of 
Doaths 


1.3 
0.3 


Auf  Orund  eigener  Beobachtungen,  sowie  unter 
Berücksichtigung  der  Literatur  Ober  das  Vorkom- 
men von  Typhushoüälen  im  Drin  TyphOser  giebt 
Neu  fei  d  folgende  klinische  Daten.  Meist  treten 
die  Typhusbacillen  im  Urin  ganz  plötzlich  und 
ohne  merkliche  Störung  der  Harnentleerung  auf, 
und  zwar  in  ungeheuren  Mengen,  so  dass  von 
einem  Tage  zum  anderen  der  Urin  völlig  getrübt 
erscheint  Die  Typhusbacillen  sind  meist  als  ein- 
zige Bacillen  in  der  Blase  vorhanden,  seltener  mit 
anderen  verbunden.  Der  Urin  ist  sauer,  er  enthält 
entweder  gar  keinen  oder  wenig,  in  viel  selteneren 
Fällen  reichlichen  fliter;  alsdann  fehlen  auch  die 


158 


Stare k,  Neuere  Arbeiten  fiber  Typhus  abdominalis. 


sonstigen  Zeichen  derCystitis  nioht.  Ein  etwaiger 
AümmmgehaU  steht  in  keiner  Beziehung  zur  Bah- 
ieriurie,  sondern  ist  von  deren  Auftreten  und  Ver- 
schwinden unabhängig.  Die  Infektion  des  Urins 
scheint  frühestens  Ende  der  2.  oder  anfangs  der 
S.Woche  aufzutreten,  meist  jedoch  erst  später  und 
recht  häufig  erst  in  der  Reconvalescenz.  Noch 
bis  zur  8.  und  4.  Woche  nach  dem  Fieberabfalle 
muss  man  darauf  gefasst  sein,  sei  es  das  erstmalige 
Auftreten,  sei  es  das  Wiedererscheinen  einer  schon 
verschwundenen  Bakteriurie  zu  erleben;  auch  in 
letzterem  Falle  darf  man  wohl  immer  eine  Neu- 
infektion der  Harnwege  annehmen.  Gerade  das 
Auftreten  der  Bakteriurie  in  der  Reconvalescenz 
ist  von  grosser  Bedeutung  für  die  Prophylaxe. 
N.  sah  günstige  Erfolge  durch  die  Verabrei- 
chung von  üroiropin;  das  Mittel  setzt  die  Zahl 
der  Bakterien  sofort  so  weit  herab,  dass  der  Urin 
sich  klärt;  da  aber  das  ürotropin  nicht  vor  er- 
neuter Infektion  (nach  Aussetzen  des  Mittels) 
schützt,  verlangt  N.,  dass  ürotropin  noch  bis  zur 
3.  und  4.  Woche  der  Beconvalescenz  gegeben  wird. 
Au<|h  sollte  über  dem  ürotropingebrauche  nicht 
die  Desinfektion  des  Urins  versäumt  werden. 

Auch  Ernst  Fuchs,  der  über  die  Wirkung 
des  üroiropins  bei  Typhusbakteriurie  Untersuchun- 
gen anstellte,  kommt  zu  dem  Schlüsse,  dass  das 
Medikament  „nicht  geradezu  antiseptisch,  sondern 
eben  nur  entunckelungshemmend  wirkte  und  dass 
man  deshalb  bei  Typhusreconvalescenten  so  lange 
Ürotropin  darreichen  muss,  bis  die  Bakteriurie 
verschwindet*^  F.  fand  übrigens,  dass  unter 
14  Typhusbakteriurien  nur  4mal  der  Typhus- 
bacillus  vorhanden  war,  9mal  handelte  es  sich  um 
andere  Bakterien,  die  durch  Ürotropin  scheinbar 
nicht  beeinflusst  wurden. 

In  Uebereinstimmung  mit  Neufeld's  Unter- 
suchungen konnte  Schumburg  feststellen,  dass 
das  Ürotropin  zwar  eine  Vermehrung  der  Typhus- 
bacillen  im  Urin  hemmt,  dass  es  sich  aber  dabei 
nicht  um  Ahtödiung  der  Baeülen  handelt,  sondern 
dass  auch  dann  noch  lebenskräftige  und  virulente 
Typhusbacillen  vorhanden  sein  k^^nnen,  selbst 
wenn  der  Urin  klar  ist,  ja  selbst  wenn  die  übliche 
bakteriologische  Untersuchung  die  Abwesenheit 
von  Typhusbacillen  ergiebt  Seh.  stellt  deshalb 
das  Verlangen,  dass,  wie  das  längst  in  der  Armee 
eingeführt  ist,  der  Urin  Typhuskranker  mit  Subli- 
mal  desinficirt  wird. 

Experimentelle  Untersuchungen  über  Desinfeh- 
tum  von  inficirtem  Tkfphusurin  wurden  von  Nor- 
man B.  Owyn  angestellt  mit  dem  Resultate, 
dass  Kalkmilch  kaum  als  Desinficiens  zu  gelten 
hat,  dass  Carbolsäure  nur  in  grosser  Menge  und 
starker  Lösung  von  Nutzen  ist,  dass  das  Formalin 
zwar  gut  desinficirend  wirkt,  aber  zu  kostspielig 
ist.      Quecksilber,  Chlorkalk,  Ghlonvasser  wirken 


sehr  rasch  und  in  verhältnissmässig  verdünnten 
Lösungen.  BlasenirrigaHon  mii  Sublimat  von 
1 :  50000  bis  100000  sollen  sicherer  die  Typhus- 
bacillen abtödten  als  irgend  ein  anderes  Mittel 

Dass,  wenn  auch  nicht  in  gleichem  Maasse  wie 
der  Urin,  auch  der  Auswurf  Jk/phuskranker  eine 
Quelle  der  Infektion  bilden  kann,  ging  bereits  aus 
Stühlern 's  Untersuchungen  hervor.  Neuer- 
dings gelang  Je  hie  bei  einer  grossen  Anzahl 
Typhuskranker  der  Bacillennachweis  sowohl  aus 
dem  Sekrot  pneumonischer  Lungen,  als  auch  aus 
dem  Sputum  einfacher  eiteriger  Bronchitiden.  Aber 
auch  längere  Zeit  nach  Ablauf  des  Typhus  konnten 
im  Sputum  Typhusbacillen  nachgewiesen  werden, 
es  ist  deshalb  in  prophylaktischer  Hinsicht  zu  ver- 
langen, dass  dem  Sputum  künftighin  grössere  Auf- 
merksamkeit gewidmet  wird  und  eine  gründliche 
Desinfektion,  nicht  nur  während  der  floriden  Er- 
scheinungen, sondern  auch  in  der  Reconvalescenz 
vorgenommen  wird. 

Ueber  die  in  der  Leu be 'sehen Klinik  geübten 
Maassregeln  zur  Verhütung  einer  Versprengung 
virulenter  Keime  beim  Hustenakte  macht  Paul  Edel 
eine  kurze  Mittheilung. 

Neben  dem  Krankenbette  steht  eine  Olasschale  von 
12  cm  Breite  im  Darohmesser  and  7  cm  Höhe.  In  ihr 
befindet  sich  ein  pilzartig  geformter  Wattebausch.  Beim 
Hasten  soll  der  Wattebausch  am  Stiel  erfasst  und  vor 
den  Mand  gehalten  werden.  Nach  Oebranch  wird  er  iD 
die  Schale  zarfickgebraoht ;  alle  24  Standen  werden  die 
Wattebäusche  verbrannt,  die  Glasschalen  desinficirt 
Die  von  Leube  ursprünglich  für  Phthisiker  empfohleoe 
Einrichtung  wird  bei  den  körperlich  wenig  mobilen 
typhösen  Kranken  nioht  allgemein  durchführbar  sein. 

Zur  Verhütung  von  Wasserinfektionen  in  der 
Armee  auf  Märschen  machen  Louis  0.  Parkes 
(London)  und  Samuel  Rideal  beachtenswerthe 
Vorschläge.  Bekanntlich  entstehen  diese  Infek- 
tionen in  Feldzügen  besonders  dadurch,  dass  die 
durstende  Truppe  trotz  aller  Warnungen  das  erste 
beste  Wasser,  mag  es  auch  noch  so  verunreinigt 
sein,  trinkt  In  der  Regel  wird  dabei  nicht  ab- 
gewartet, bis  derartiges  Wasser  filtrirt  oder  gar 
gekocht  ist.  (Gerade  der  südafrikanische  Krieg 
lieferte  hierzu  zahlreiche  Beispiele.  Die  Vfif. 
machen  nun  den  Vorschlag,  den  Soldaten  ein  /Vvh 
parat  in  die  Hand  zu  geben,  das  rasch  Keime  ab- 
tödtet  oder  doch  in  ihrer  Lebensfähigkeit  hemmt, 
ohne  dem  Menschen  zu  schaden.  Sie  experimen- 
tirten  mit  einer  grossen  Menge  von  Säuren  und 
fanden,  dass  Natrium  bisulphatum  einer  derartigen 
Anforderung  genügen  würde.  Sie  empfehlen  das 
Mittel  in  Tabletten  von  je  5  g  so  anzufertigen,  dass 
eine  rasche  Auflösung  in  frischem  Wasser  möglich 
ist.  Jeder  Soldat  sollte  etwa  für  3  Wochen  mit 
einem  Vorrathe  von  Tabletten  ausgestattet  sein, 
eine  Tablette  würde  genügen,  um  in  spätestens 
15  Minuten  etwa  Vi  ^^  Wasser  ohne  Schaden 
geniessbar  zu  machen. 


L  Medicinische  Physik,  Chemie  und  Botanik. 


159 


B.  Auszüge. 

I.    Medicinische  Physilc,  Chemie  und  Botanilc. 


193.  Können  einielne  physiologiBoh  wich- 
tige Aiohenbeatandtheile  des  Organismus 
doroh  andere  ohemisoh  fthnliohe  Elemente  er- 
setzt werden;  von  Th.  Bokorny.  (Aroh.  f.  d. 
ges.  PhysioL  XCVU.  3  u.  4.  p.  134.  1903.) 

Auf  Grund  von  Zusammenstellungen  aus  der 
Literatur  und  aus  eigenen  Versuchen  über  die  Er- 
setzbarkeit des  Mg  durch  Ca,  des  Ka  durch  Bb 
u.  8.  w.  bei  der  Entwickelung  der  Hefepilze  zieht 
B.  den  Schluss,  „dass  schon  die  geringste  che- 
mische Differenz  genOgt,  um  die  Uebernahme  der 
physiologischen  Bolle  eines  Elementes  im  eigent^ 
liehen  Lebensgetriebe  des  Protoplasmas  durch  ein 
anderes  als  unmöglich  erscheinen  zu  lassen". 

Garten  (Leipzig). 

194.  Untersuchungen  über  den  mensoh- 
liohenSohweiss;  vonL.  Brieger  u.G.Diessel- 
horst  (Deutsche  med.  Wchnschr.  XXIX  24. 
1903.) 

Br.  und  D.  haben  gefunden,  dass  die  Ver- 
dunstung des  Seh  weisses  bei  versdiiedenen  Schwitz- 
proceduren  verschieden  ist  Tabellarisch  sind  die 
verschiedenen  Arten  der  Schweisserregung  (bei 
Licht-,  Heissluft-  und  Kastendampfbad)  und  die 
dabei  gefundenen  Besultate  über  Concentration  des 
Schweisses,  NaCl-Gehalt  u.  s.  w.  zusammengestellt 
Die  auffallend  grosse  Verdunstung  im  elektrischen 
Olühlichtbade  erkUrt  die  leichte  und  angenehme 
Art  des  Schwitzens  in  diesem. 

N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

195.  Beitrage  sur  Ohemie  des  Sputums; 

von  Dr.  Fr.  Wann  er.     (Deutsches  Arch.  f.  klin. 
Med.  LXXV.  3—5.  p.  347.  1903.) 

Ebenso  wie  die  chemische  Untersuchung  des 
H[ams  uns  bei  der  Beurtheilung  der  Erkrankungen 
der  Niere  unentbehrliche  Aufschlüsse  giebt,  kann 
man  das  Gleiche  von  der  chemischen  Untersuchung 
des  Sputum  bei  den  Erkrankungen  der  Lunge  er- 
warten. Leider  liegen  diese  Untersuchungen  noch 
sehr  im  Argen.  Es  liegt  dies  einmal  daran,  dass  wir 
seit  der  Einführung  der  physikalischen  Methoden 
und  ihrer  Vervollkommnung  die  Diagnose  der 
Lungenkrankheiten  mit  relativ  grosser  Sicherheit 
stellen  können,  andererseits  aber  auch  an  der 
Schwierigkeit,  die  das  Sputum  im  Gegensatze  zum 
Harn  durch  seine  schleimige  Consistenz  bietet 

Vor  allen  Dingen  sind  die  Untersuchungen  über 
den  Eiweissgehalt  des  Sputum  sehr  spftrlich  und 
mangelhaft  Dieser  Umstand  veranlasste  W.,  syste- 
matisch das  Sputum  bei  verschiedenen  Krankheiten 
der  Lunge  auf  seinen  Eiweissgehalt  hin  zu  unter- 


suchen. Es  wurde  das  Sputum  bei  chronischer 
Bronchitis,  Bronchiolitis,  Bronchiektasie,  Tuber- 
kulose, Pneumonie,  Lungengangrän  und  Lungen- 
infarkt untersucht  W.  hat  gefunden,  dass  im  nor- 
malen Sekret  der  Bronchialschleimhaut  Eiweiss 
überhaupt  nicht  vorkommt,  hingegen  bei  den  Ent- 
zündungen. Dieses  Eiweiss  kann  aus  den  Drüsen 
der  Schleimbaut,  aus  den  Geflssen  der  Bronchen 
und  Alveolen,  und  endlich  aus  Ulcerationen  der 
Bronchen  oder  des  Lungenparenchyms  stammen. 
Die  Menge  des  Eiweisses  richtet  sich  immer  nach 
der  Ausdehnung  der  Läsion,  so  dass  einer  aus- 
gedehnten Erkrankung  ein  höheres  Quantum  ent- 
spricht Bei  der  Pneumonie  hingegen  handelt  es  sich 
nicht  um  Ulcerationen,  sondern  man  muss  dabei  an 
einer  krankhaften  Durchlässigkeit  der  Gewebe  fest- 
halten, wodurch  ein  eiweissreiches  Exsudat  ge- 
bildet wird.  Die  Albumosen,  die  sich  im  eiterigen 
und  auch  in  sehr  eiweissreichem  Sputum  in  be- 
trächtUcher  Menge  finden,  entstehen  aus  dem  Ei- 
weiss. Die  wichtigsten  Faktoren  dieser  Eiweiss- 
spaltung  sind  die  eiweissverdauenden  Bakterien 
(z.B.  die  Fäulnissbakterien),  andererseits  aberauto- 
lytische  Prooesse.  Der  diagnostische  Werth  des 
Eiweissnachweises  im  Sputum  ist  nicht  zu  ver- 
kennen und  namentlich  differentialdiagnostisch  oft 
sehr  entscheidend:  z.  B.  beim  Zweifel  zwischen 
chronischer  Bronchitis  und  Phthisis  incipiens  würde 
der  Eiweissnach  weis  unbedingt  für  Phthise  sprechen. 
Die  Methode  zum  Nachweis  des  Eiweisses  ist  so 
einfach,  dass  sie  überall  angewandt  werden  kann ; 
eine  bestimmte  Menge  von  Sputum  wird  mit  3proc. 
Essigsäure  versetzt,  tüchtig  durchgeschüttelt  und 
filtrirt:  im  essigsauren  Filtrat  kann  man  direkt  mit 
Forrocyankalium  das  Eiweiss  fällen  oder,  nach 
Neutralisation  mit  Natriumcarbonat  oder  Natron- 
lauge, durch  Erhitzen  das  Eiweiss  coaguliren. 

Die  Untersuchungen  über  den  Gehalt  an  Mucin 
im  Sputum  lassen  noch  kein  bestimmtes  Urtheil 
zu.  Es  scheint,  dass  das  Mucin  durch  die  Fäulniss 
rasch  zerstört  wird,  wenigstens  sind  übelriechende, 
bronchektatische  Sputa  dünnflüssig.  Das  chemische 
Verfahren  der  Mucinbestimmung  muss  im  Originale 
nachgelesen  werden. 

Es  hat  sich  gezeigt,  dass  die  Zellen  des  Eiters, 
wie  die  Zellen  anderer  Organe  des  Körpers  eine 
Autolyse  erfahren ;  bei  der  Degeneration,  dem  Ab- 
sterben der  vielen  Leukocyten  wird  ein  Ferment 
frei,  das  die  Eiweisskörper,  gelöste,  wie  ungelöste, 
spaltet,  von  denen  ein  Theil  in  einen  geronnenen 
Zustand  (wahrscheinlich  Nudeoalbumin)  übergeht, 
ein  anderer  in  Albumosen  gespalten  wird.  Bei  dem 
starken  Gehalte  des  eiterigen  Sputum  an  Albumosen 


160 


L  Medicinische  Physik,  Chemie  und  Botanik. 


und  stickstoffhaltigen  Spaltprodukten  des  Ei  weisses 
lag  daher  der  Schluss  nahe,  dass  neben  der  Bak- 
terienwirkung auch  autolyüscheProcesse  im  Spiele 
seien.  Die  chemische  Analyse  hat  dies  bestätigt, 
doch  muss  auch  hier  auf  das  Original  verwiesen 
werden. 

Weitere  Studien  der  Chemie  des  Sputum  wer- 
den sicher  noch  über  eine  Menge  interessanter 
Fragen,  die  bisher  nicht  gelöst  sind.  Auf  schluss 
geben.  N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

196.  üeber  den  Eisengehalt  des  Thier- 
körpers ;  von  MaxSchmey.  (Ztschr.  f.  physiol. 
Chemie  XXXTX,  3  u.  4.  p.  215.  1903.) 

Schm.  hat  in  verschiedenen  Organen,  besonders 
Muskeln,  verschiedener  Thiere  Eisenbestimmungen 
ausgeführt,  indem  verascht  und  geschmolzen  und 
in  der  LOsung  das  Eisen  als  Ferriphosphat  be- 
stimmt wurde.  Es  ergab  sich,  dass  bei  den  ver- 
schiedenen Thieren  (Kaninchen,  Huhn)  .bald  die 
rothe,  bald  die  weisse  Muskulatur  etwas  mehr  Eisen 
enthalt.  Jedenfalls  wird  die  Farbe  der  Muskeln 
nicht  durch  den  Eisengehalt  bestimmt. 

Es  ergab  sich  ferner,  dass  die  Muskeln  von 
Kaninchen,  die  mit  einem  Eisenpräparate  (Tnferrin) 
gefüttert  waren,  etwas  mehr  Eisen  enthielten,  als 
die  von  normalen  Kaninchen.  Die  sogenannten 
Eiseneier  enthalten  zwar  im  Eiweiss  eine  abnorm 
hohe  Eisenmenge,  diese  bleibt  aber  weit  hinter  den 
im  Prospekte  angegebenen  Werthen  zurück.  Der 
höchste  Eisengehalt  des  Fleisches  fand  sich  beim 
Menschen,  der  geringste  beim  Kaninchen.  Der 
Eisengehalt  der  Herzmuskulatur  war  immer  höher, 
als  der  der  Körpermuskulatur.  Leber  und  Musku- 
latur des  Schweinefoetus  sind  eisenreicher,  als  beim 
alten  Schweine;  umgekehrt  ist  das  Verhältniss 
beim  alten  imd  Jungen  Hunde. 

y.  Lehmann  (Berlin)« 

197.  Hydrolyse  des  krystalUflirten  Oxy- 
hämoglobins  aus  Pferdeblut;  von  Emil  Ab- 
derhalden. (Ztschr.  f.  physioL  Chemie  XXX  YII. 
5  u.  6.  p.  484.  1903.) 

Hydrolyse  des  krystallisirten  Senunalbu- 
mins  aus  Ffardeblut;  von  Emil  Abderhalden. 
(Ebenda  p.  495.) 

Hydrolyse  des  Bdestins;  von  Emil  Ab- 
derhalden.   (Ebenda  p.  499.) 

Bei  der  Spaltung  der  3  Eiweisskörper  durch 
rauchende  Salzsäure  liess  sich  nach  der  Yereste- 
rungsmethode  eine  Reihe  von  Produkten  isoliren, 
von  denen  die  meisten  aus  allen  3  Eiweisskörpem 
gewonnen  werden  konnten.  Diese  allen  dreien 
gemeinsamen  Complexe  sind:  Alanin,  Leucin, 
a-Pyrrolidincarbonsäure,  Phei)ylalanin,  Glutamin- 
säure, Asparaginsäure,  Cystin,  Serin,  Tyrosin, 
Tryptophan.  Aus  dem  Hämoglobin  und  aus  dem 
Edestin  erhielt  A.  ausserdem:  Oxy-a-Pyrrolidin- 
carbonsäure.  Lysin,  Histidin,  Arginin;  aus  dem 
Edestin  ausserdem  noch  OlykokolL 


Auch  in  quantitativer  Beziehung  fanden  sich 
grosse  Uebereinstimmungen. 

V.  Lehmann  (Berlin). 

198.  Zur  Kenntntis  der  Besorption  der 
BiwolMkörper;  von  Dr.  M.  Ascoli  u.  Dr.  L. 
Viganö.  (Ztschr.  f.  physioL  Chemie  XXXIX. 
3  u.  4.  p.  283.  1903.) 

A.  und  V.  versuchten  an  Hunden  in  Blut  und 
Lymphe  während  der  Verdauung  vermittelst  der 
biologischen  Reaktion  die  präcipitablen  Bestand- 
theile  nachzuweisen.  Die  Versuche,  die  im  Ein- 
zelnen nachzulesen  sind,  ergaben  folgende  Resul- 
tate: Nach  Einführung  von  Eiereiweiss  in  den 
Magen  wird  die  durch  das  zugehörige  Immunserum 
vorher  nicht  fällbare  Lymphe  des  Hundes  präcipi- 
tabel;  war  sie  vorher  fällbar,  so  nimmt  dieFäUbar- 
keit  nicht  zu.  Das  Blutserum  verhält  sich  sehr 
verschieden;  entweder  es  war  vorher  durch  das 
Eiereiweissimmunserum  nicht  fällbar:  dann  kann 
es  nach  Einnahme  von  rohen  Eiern  entweder  nicht 
fällbar  bleiben,  oder  fällbar  werden,  oder  es  ist 
schon  vorher  AUbar:  dann  bleibt  die  Fällbarkeit 
entweder  gleich,  oder  nimmt  zu,  oder  nimmt  ab 
und  verschwindet 

Versetzt  man  Hundeblutsera  mit  verdünntem 
Eiweiss,  so  können  nicht  fällende  Sera  nach  der 
Einverleibung  roher  Eier  diese  Eigenschaft  bei- 
behalten oder  vorübergehend  im  Stande  sein,  Eier- 
ei Weisslösungen  schwach  zu  fällen;  eiereiweiss- 
fällende  Sera  weisen  nach  Einnahme  roher  Eier 
meist  eine  Steigerung  dieser  Eigenschaft  auf. 

Nach  Eingabe  von  gebratenem  Hühnerfleisch 
nimmt  die  Präcipitirbarkeit  der  Lymphe  durch  das 
entsprechende  Immunserum  gewöhnlich  zu.  Die 
Präcipitirbarkeit  des  Blutserum  unter  denselben 
Umständen  nimmt  zu  oder  ab. 

Die  nach  Versetzen  von  Hundeserum  mit  Hühner- 
serum entstehenden  Niederschläge  werden  nach  Ein- 
nahme von  Hühnerfleisch  öfters  stärker. 

Der  positive  Ausfall  dieser  biologischen  Reak- 
tionen ist  wohl  ein  Beweis  dafür,  dass  genuines 
und  denaturirtes  Nahrungseiweiss  entweder  un- 
verändert, oder  in  Form  der  intermediären  Spal- 
tungsprodukte, jedenfalls  ohne  Zerfall  in  kiystalli- 
nische  Produkte,  die  Magendannschleimhaut  pas- 
siren  und  in  Lymphe  und  Blut  übergehen  kann. 
V.  Lehmann  (Berlin). 

199.  Beitrag  mr  Lehre  des  Btnflosses  der 
Kohlehydrate  auf  die  Biweissfäulniss ;  von  Dr. 

S.    Simnitzki.      (Ztschr.    f.   physioL   Chemie 
XXXIX.  2.  p.  99.  1903.) 

Dass  dieDarmfäulniss  der  Eiweisskörper  dnrch 
Kohlehydrate  eingeschränkt  wird,  ist  bekannt  Die 
an  faulenden  Biweissmischungen  mit  Zusatz  ver- 
schiedener Zuckerarten  angestellten  Versuche  von 
S.  führten  zu  folgenden  Ergebnissen:  Die  Zer- 
setzung von  Zucker  und  Eiweiss  beginnt  in  faulea- 
den  Mischungen  gleichseitig,  geht  aber  nicht  in 


IL   Anatomie  und  Physiologie. 


161 


gleicher  Proportion  vor  sich.  Die  Anwesenheit 
von  Zucker  hemmt  die  Zersetzung  von  Eiweiss 
durch  Bakterien,  und  die  Quantität  des  zersetzten 
Eiweisses  steht  ungefähr  in  umgekehrtem  Verhält- 
nisse zum  Gehalte  der  faulenden  Mischung  an 
Zucker,  hez.  Kohlehydraten.  Die  verschiedenen 
Zuckerarten  hemmen  da  verschieden  stark.  Der 
hemmende  Einfluss  hängt  mit  der  auf  Kosten  des 
Zuckers  erfolgenden  Säurebüdung  zusammen ;  die 
Milchsäure,  sowie  deren  Salze  spielen  dabei  eine 
bedeutende  Rolle.  Die  Produkte  des  tieferen  Ei- 
weisszerfalles  (Phenol,  Indol,  Merkaptan)  erscheinen 
bei  Gegenwart  von  Zucker  nicht. 

Y.  Lehmann  (Berlin). 

200.  Ueber  proteolytiiche  Bniyme;  von 
R.  0.  H  e  r  z  0  g.  (Ztschr.  f.  physiol.  Chemie  XXXTX. 
3  u.  4.  p.  305.  1903.) 

Aus  den  Albumosen  entstehen  bei  der  Ein- 
wirkung von  Pepsin,  Trypsin  und  Papayotin  in 


concentrirten  L(Ssungen  Körper,  die  sich  in  Flocken 
oder  Gallerten  abscheiden  und  „Plastelne"  genannt 
worden  sind. 

H.  zeigte  nun  zunächst,  dass  durch  die  ge- 
nannten proteolytischen  Enzyme  in  concentrirten 
PeptonK^sungen  die  Viskosität  vermehrt  wird,  wäh- 
rend bei  der  spaltenden  Thätigkeit  derselben  Fer- 
mente die  Viskosität  abnimmt.  Der  Presssaft  von 
Ascaris,  der  die  Thätigkeit  der  proteolytischen 
Fermente  hemmt,  also  die  Viskositätabnahme  ver- 
ringert, hemmt  andererseits  die  Viskositätzunahme 
bei  der  „Plastelnbildung^^ 

Die  Plasteinbildung  darf  als  Synthese  betrachtet 
werden,  es  entstehen  dabei  durch  Condensation 
der  Albumosen  complicirtere  Körper,  deren  ES- 
weissnatur  schon  wahrscheinlich  gemacht  ist  Eine 
solche  „Reversion'^  durch  hydrolytische  Fermente 
ist  bereits  bei  den  Zuckerarten  bekannt;  dort 
handelt  es  sich  meist  um  Bildung  von  Isomeren. 
V.  Lehmann  (Berlin). 


IL   Anatomie  und  Physiologie. 


201.  Ueber  die  körperlichen  Elemente 
des  ColOBtrams  und  der  Miloh  der  Frau ;  von 
Prof.  R  Weill  und  Dr.  V.  Thevenet  (Arch. 
de  M6d.  des  Enf.  p.  470.  Aoüt  1903.) 

W.  und  Th.  gelangen  zu  folgenden  Schlüssen: 
Die  Anwesenheit  von  gramdirtm  Körpern  in  den 
Sekretiouprodukten  der  Brust  bedeutet,  dass  die 
Exkretion  der  Sekretion  nicht  mehr  das  Oleich- 
gewicht hält.  So  lange  die  Flflssigkeitmenge  ge- 
ring und  die  Sekretion  minimal  ist,  sind  die  wenig 
zahlreichen  Mononudearen  in  Verbindung  mit 
einigen  Polynuclearen  genügend.  Sowie  aber  die 
Milch  in  reichlichem  Maasse  erscheint  und  die 
Evacuationwege  ungenügend  sind,  die  Spannung 
sich  hebt,  wie  dieses  gleich  nach  der  Geburt  der 
Fall  ist,  wo  die  Sammelsinuse  noch  keine  Zeit 
gehabt  haben,  sich  zu  erweitern,  erscheint  die 
Nothwendigkeit  einer  raschen  Resorption,  da  die 
Möglichkeit  einer  Infektion  akut  wird ;  dann  sieht 
man  die  polynuclearen  Zellen  in  Mengen  heran- 
ziehen, um  die  Vertheidigung  zu  verstärken  und  das 
Terrain  zu  reinigen.  Die  Experimente  C  z  e  r  n  y  's 
legen  denOedanken  nahe,  dass,  nachdem  die  Zellen 
sich  mit  fettigen  Eörperchen  gefüllt  haben,  sie 
wieder  in  den  aUgemeinen  Kreislauf  gelangen  und 
dass  auch  hier,  wie  auch  bei  den  Infektionen  durch 
Mikroben,  die  Phagocytose  keine  Abtödtung  be- 
dingt 

Es  folgt  hieraus,  dass,  wenn  man  nach  Centri- 
fugiren  der  Milch  oder  des  Colostrums  einen  reich- 
lichen Niederschlag,  enthaltend  eine  grosse  Anzahl 
polynudeärer  Zellen,  findet,  dieses  eine  kräftige 
und  reichliche  Milchsekretion  anzeigt  und  ein  gün- 
stiges Zeichen  für  die  Laktation  abgiebt.  Anderer- 
seits böte  eine  proportional  erhöhte  Anzahl  der 
Lympho(^rten  im  Colostrum  oder  in  der  Milch  eine 
schlechte  Prognose  für  die  Laktation.  Dieses  be- 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  2. 


ginnt  bereits,  wenn  das  Verhältniss  25:100  be- 
trägt, doch  findet  man  mitunter  auch  80:100. 
Diese  Anwesenheit  derLymphocyten  im  Colostrum 
und  in  der  Milch  ist  noch  nicht  erklärt.  Vielleicht 
sind  sie  bestimmt,  sich  in  mononuoleäre  zu  ver- 
wandeln, und  ihre  grosse  Anzahl  ist  ein  Zeichen 
dafür,  dass  diese  Verwandlung  in  Folge  einer 
schwachen  Sekretion  eine  wenig  aktive  ist.  Dieses 
wäre  auch  ein  Zeichen  dafür,  dass  die  Trans- 
sudation  eines  einfachen  Serum  vor  der  Sekre- 
tion eigentlicher  Miloh  überwiegt 

KToff  (Braila). 

202.  üeber  Plasmasellen  and  Lympho- 
oyten;  von  Schlesinger.  (Verhandl.  d.  phy- 
siol. Oes.  zu  Berlin  p.  81.  1902.) 

Schi.,  der  Ausführliches  in  Virchow's 
Archiv  über  seine  Untersuchungen  berichten  will, 
fasst  dasErgebniss  in  folgenden  Sätzen  zusammen: 
„1)  Die  Unna 'sehe  Methode  ist  für  keine  Form 
der  Plasmazellen  eine  specifische.  2)  Die  Plasma- 
zellen, wie  sie  von  Unna  einerseits,  von  Mar- 
se ha  Iko  andererseits  beschrieben  werden,  sind 
nicht  verschiedene  Zellenarten,  sondern  nur  ver- 
schiedene Formen  derselben  Zellenart  3)  In  der 
normalen  Darmschleimhaut  findet  man  öfters  die 
Zellen  des  lymphoiden  Gewebes  durch  Aufnahme 
von  Plasma  in  Plasmazellen  verwandelt  4)  Wir 
haben  zu  unterscheiden  zwischen  grosskernigen 
und  kleinkernigen  Plasmazellen ,  die ,  wenigstens 
theilweise,  verschiedene  Entwickelungstufen  der 
Zellen  darstellen.  5)  Bei  akuter  Lymphämie  ist 
die  Entwickelung  in  Lymphdrüsen  und  Oefässen 
besonders  deutlich.  6)  Die  Plasmazellen  sind, 
zum  grossen  Theile  wenigstens,  nichts  weiter  als 
in  ihrer  Form  veränderte  grosse  und  kleine  Lympho* 
cyten.  Garten  (Leipzig). 

21 


162 


n.   Anatomie  und  Physiologie. 


203.  The  effeots  ofintrayaseularii^eotioni 
of  eztraot  of  animal  tissues;  by  Vincent  and 
Sheen.  (Journ.  of  Physiol.  XXIX.  3.  p.  242. 
1903.) 

In  Bücksicht  auf  die  Organotherapie  war  es 
wichtig ,  festzustellen,  in  welcher  Weise  die  Ex- 
trakte der  verschiedensten  Organe  den  Blutdruck 
und  die  Weite  der  GeflElsse  in  den  verschiedenen 
Theilen  des  Körpers  beeinflussen.  Y.  und  S. 
stellten  sich  von  Nerven,  Muskelgewebe,  Nieren, 
Leber,  Milz,  Darm  und  noch  anderen  Organen 
w&sserige,  alkoholische  und  ätherische  Extrakte 
her,  die  in  0.9proa  NaCl-Lösung  gelOst  dem  Thiere 
injicirt  wurden.  Beobachtet  wurden  die  Yer&nde- 
rung  des  Blutdruckes  und  häufig  zugleich  die 
Volumenänderung  eines  Gliedes  und  einer  in  einem 
Onkometer  eingeschlossenen  Darmschlinge. 

Es  ergab  sich,  dass  die  Gewebe  alle  einen  den 
Blutdruck  steigernden  und  einen  depressorisch  wir- 
kenden Stoff  enthielten.  Während  der  erstere  aus 
dem  Gewebe  durch  kalte  Kochsalzlösung  (Proteid- 
extrakte  der  Vff.)  vornehmlich  extrahirt  wird, 
waltet  in  dem  durch  kochende  NaCl-Lösung  er- 
haltenen Extrakt  die  Wirkung  des  depressorischen 
Stoffes  vor.  Die  pressorische  Wirkung  ist  meist 
nicht  so  deutlich  und  wird  nicht  so  regelmässig 
bei  allen  Geweben  beobachtet  wie  die  depresso- 
rische  Wirkung.  Die  Aenderungen  des  Blutdruckes 
sind  durch  Vasoconstriktion  und  Dilatation  in  den 
verschiedenen  Gefässgebieten  bedingt  Ob  das  aus 
einem  bestimmten  Organ  gewonnene  Extrakt  regel- 
mässig eine  Veränderung  in  hestimmien  Gefäss- 
gebieten hervorruft,  die  Wirkung  eines  bestimmten 
Organextraktes  also  eine  ganz  specifische  ist,  konnte 
noch  nicht  endgültig  entschieden  werden. 

Garten  (Leipzig). 

204.  Ueber  die  relative  Qiftigkeit  von 
destillirtem  Wasser,  Zackerlösüngen  and  Lö- 
sangen  von  einselnen  Bestandtheilen  des  See- 
waasers  f&r  Seethlere;  von  Jacques  Loeb. 
(Arch.  f.  d.  ges.  PhysioL  XCVII.  7  u.  8.  p.  394. 
1903.) 

An  der  marinen  Crustaoee  Gammarus  unter- 
suchte L.  durch  Feststellung  der  Zeit  des  Er- 
löschens der  Athembewegung  die  Schädlichkeit 
der  verschiedenen  Salzlösungen.  Es  ergab  sich, 
dass  dem  Seewasser  isotonische  Zuckerlösungen 
ebenso  giftig  waren  wie  deetillirtes Wasser.  Anderer- 
seits kann  See  Wasser  bis  auf  das  lOfache  verdünnt 
werden,  ehe  durch  die  Lösung  die  Lebensdauer 
erheblich  verkürzt  wird.  Lösungen  jeder  Conoentra- 
tion  von  Na-Salzen,  Ea-Salzen  oder  Ca-Salzen  allein 
sind  nicht  im  Stande,  das  Leben  zu  erhalten.  Alle 
3  Salze  müssen  zugleich  in  bestimmtem  gegen- 
seitigen Verhältniss  in  der  Lösung  vorhanden  sein, 
damit  die  Giftigkeit  des  einen  Bestandtheiles  durch 
die  Wirkung  des  anderen  gerade  aufgehoben  wird. 

Garten  (Leipzig). 


205.  Quantitative  ünterauchang  des  Bin- 
dringena  von  Alkaloiden  in  lebende  Zellen; 
von  W.  S  t  r  a  u  b.  (Arch.  f.  d.  ges.  PhysioL  XC VIII. 
5  u.  6.  p.  233.  1903.) 

Eine  quantitative  Feststellung  der  Giftmengen, 
die  in  lebende  Zellen  eindringen  müssen,  um  eine 
charakteristische  Giftwirkung  zu  äussern,  war  bisher 
nicht  möglich,  da  die  Alkaloidmengen,  die  solche 
Giftwirkungen  hervorbrachten,  so  ausserordentlich 
gering  waren,  dass  jede  Bestimmung  unmöglich 
erschien.  Das  Herz  der  marinen  Schnecke  Aphysia 
ist  nun  aber,  namentlich  gegen  Veratrin,  nur  sehr 
wenig  empfindlich,  aber  nicht  unempfindlich.  D.h., 
es  bedarf,  um  die  charakteristische  Giftwirkung  zu 
zeigen,  so  bedeutender  Mengen,  die  der  Herzmuskel 
aus  der  ihn  umgebenden  Ernährungsflüssigkeit 
aufnimmt,  dass  man  die  in  den  Muskel  eingedrun- 
genen Mengen,  wenn  auch  nicht  mit  der  Waage, 
so  doch  durch  ihre  Giftwirkung  auf  Frösche  unge- 
fähr bestimmen  kann. 

Es  ergab  sich,  dass  der  Herzmuskel  von  Aphysia 
für  Veratrin,  dessen  Wirkung  durch  den  ver- 
änderten Gontraktionablauf  zu  erkennen  war,  ein 
beträchtliches  Speicherungsvermögen  besass,  d.  h, 
der  Muskel  nahm  aus  der  ihn  umspülenden  Er- 
nährungsflüssigkeit so  viel  Veratrin  auf,  dass  sein 
procentischer  Gehalt  an  Veratrin  viel  grösser  wurde, 
als  der  Veratringehalt  der  Emährungsflüssigkeit 
Für  Strychnin,  das  nur  schwach  wirkt,  besass  der 
Herzmuskel  von  Aphysia  zwar  auch  eine  Speiohe- 
rnngsfähigkeit,  zugleich  aber  war  das  Strychnin, 
wie  die  Froschversuche  ergaben,  im  Herzmuskel  zum 
Theil  zerstört  worden.  Str.  zieht  aus  einer  Beihe 
derartiger  Versuche  den  Schluss :  „dass  ein  Alkaloid 
dann  im  Organismus  wirksam  ist,  wenn  es  von 
gewissen  Zellenarten  im  hohen  Maasse  gespeichert 
wird,  innerhalb  der  Zellen  bestimmte  Angrifis- 
punkte  findet  und  nicht  zerstörbar  ist''. 

Garten  (Leipzig). 

206.  Üeber  Farbe  und  Baanoi;  von  P.  J. 
Möbius.  (Gentr.-Bl.  f.  Nervenhkde.  u.  PsycL 
XXVL  Aug.  1903.) 

Die  Lektüre  von  Abhandlungen  über  Farben- 
lehre und  über  Raumvorstellung  wird  dadurch  oft 
unangenehm  erschwert,  dass  rein  philosophisohe 
und  physikalische  Begriffe,  empiristische  und  nati- 
vistisohe  Theorien  nicht  scharf  von  einander  ab- 
gegrenzt werden,  dass  einer  Theorie  zu  Liebe  ein- 
zelne Experimente  durchaus  nur  in  einem  be- 
stimmten Sinne  erklärt  werden,  was  den  Gegue^ 
veranlasst,  wieder  mit  ein  paar  anderen  Elzperi- 
menten  das  Gegentheil  schroff  beweisen  zu  wollen. 

M.  stellt  sich  auf  den  streng  nativistischen 
Standpunkt  und  legt  seine  Anschauung,  veranlasst 
durch  eine  Arbeit  von  Storch  und  deren  Kritik 
durch  W.  A.  Nagel,  in  der  ihm  eigenen  klaren 
Ausdrucksweise  folgendermaassen  dar. 

Streng  genommen  kann  man  nicht  von  Einer 
Farbenlehre  sprechen,  sondern  von  einer  psycho- 


IL  Anatomie  und  Physiologie. 


163 


logisohen,  einer  physiologischen  und  einer  physi- 
kalischen Farbenlehre.  Die  psychologische  Farben- 
lehre umfasst  alles  das,  was  die  unmittelbare,  Allen 
gemeinsame  Erfahrung  über  Farben  lehrt 

Die  Farbe  ist  die  Funktion  des  Auges,  weiter 
nichts;  unser  Sehen  ist  nichts  als  Farbenwahr- 
nehmung. Schwarz  und  Weiss  bilden  das  erste 
Farbenpaar,  dann  Roth  und  Grün,  Blau  und  Oelb. 
Mit  Weiss  und  Schwarz  können  alle  Farben  in  Ver- 
bindung treten ;  bei  jeder  Farbe  giebt  es  ein  Opti- 
mum (gesättigte  Farbe),  wo  ihr  weder  Weiss,  noch 
Schwarz  beigemengt  zu  sein  scheint  Im  Gegen- 
satze zu  den  anderen  Farbenpaaren  lassen  sich 
Weiss  und  Schwarz  durch  Uebergftnge  verbinden  — 
Grau.  Grau  und  Braun,  d.  h.  die  Mischung  von 
Gelb  und  Schwarz,  können  wieder  zu  allen  Farben 
hinzutreten. 

Der  Helligkeit  nach  steht  Gelb  dem  Weiss  und 
Blau  dem  Schwarz  am  nächsten;  in  der  Mitte 
stehen  Roth  und  Grün.  Roth,  Gelb,  Weiss  machen 
einen  erregenden,  Grün,  Blau,  Schwarz  einen 
dämpfenden  Eindruck.  Die  stärkste  Wirkung  auf 
das  Gemüth  bat  Roth,  Gelb  wirkt  erheiternd.  Weiss 
feierlich  erhebend,  Grün  giebt  einfache  Beruhigung, 
Blau  Sanftmuth,  Schwermuth,  Schwarz  finstere 
Ahnung. 

Die  psychologische  Farbenlehre  wird  von  den 
Experimenten  der  Physiker  nicht  berührt  Ob 
zwei  oder  mehr  Farben  Weiss  geben  oder  sich  auf- 
heben, mag  eine  physikalische  oder  physiologische 
Bedeutung  haben,  aber  psychologisch  genommen 
ist  es  eine  Zauberei;  denn  die  empfundenen  Farben, 
d.  h.  also  die  Farben  selbst,  können  niemals  Weiss 
werden.  Bei  der  seelischen  Thätigkeit  ist  alles 
auf  Begreifen,  nicht  auf  Trennen  gerichtet.  In 
psychologischer  Hinsicht  sind  unsere  Empfindungen 
nicht  erst  entstanden,  aus  Elementen  zusammen- 
gefügt Eine  Empfindung  ist,  sie  wird  nicht,  und 
wenn  von  Verschmelzungen  gesprochen  wird,  so 
hört  die  Psychologie  überhaupt  auf. 

Die  Vorgänge  im  Auge  und  Nerven ,  die  die 
Farbenempfindung  theils  vorbereiten,  theils  ihr 
entsprechen,  können  nicht  Farbe  genannt  werden, 
und  auch  Schopenhauer  irrte,  als  er  die  Farbe 
eine  Thätigkeit  der  Retina  nannte. 

DieComplementär-Farben  gehören  im  weiteren 
Sinne  zu  den  pathologischen  Erscheinungen ;  doch 
können  sie  zur  Bestätigung  der  psychologischen 
Farbenlehre  dienen. 

Ob  sich  je  ein  Weg  finden  lassen  wird,  die 
Verschiedenheit  der  anatomischen  Elemente  mit 
dem  unterschiede  der  Farben  in  Beziehung  zu 
setzen,  das  steht  dahin ;  jedenfalls  wird  der  Phy- 
siker und  Physiolog  sich  damit  begnügen,  die  Be- 
dingungen draussen,  unter  denen  es  zur  Farben- 
empfindung kommt,  experimentell  zu  verfolgen, 
um  als  Formen  der  Bewegung  und  als  messbare 
Grössen  alle  die  die  Farbenempfindung  vorberei- 
tenden  und  ihr  correspondirenden  Vorgänge  im 


Körper  aufzufassen.  Die  Psychologie  aber  soll  er 
nicht  meistern  wollen. 

Der  Raum  ist  nicht  Funktion  des  Sehorganes ; 
die  Raumwahrnehmung  ist  angeboren.  Wir  sehen 
räumlich,  aber  die  Sache  verhält  sich  so,  dass  wir 
aus  Farbenunterschieden  auf  Raumunterschiede 
Bchliessen  und  das  Farbige  in  den  Raum  einordnen, 
weil  wir  ein  Raumorgan  haben.  Ohne  dieses  helfe 
uns  weder  Auge,  noch  Ohr  und  Hand,  noch  Muskel- 
empfindung zur  Räumlichkeit  Sobald  wir  irgend 
eine  Sinnesempfindung  bekommen,  wird  das  Raum- 
organ thätig  und  ordnet  die  vom  Verstände  an- 
genommene Ursache  der  Empfindung  in  den 
Raum  ein. 

Ob  das  centrale  Raumorgan  sich  über  den 
grössten  Theil  der  Gehirnrinde  erstreckt,  wie 
Storch  will,  oder  ob  es  umschrieben  ist,  kann 
dahingestellt  bleiben.  Sobald  wie  der  Apparat  im 
Gehirne  arbeitet,  producirt  er  einen  dreidimen- 
sionalen Raum.  Die  Annahme,  wir  könnten  die 
dritte  Dimension  erst  lernen,  ist  absurd.  Das 
Binocularsehen  hilft  zum  Abschätzen  der  Abstände; 
der  Sehraum  aber  ist  von  vornherein  für  den  Ein- 
und  fQr  den  Zweiäugigen  dreidimensional  M.  er- 
wähnt Bunge 's  Beobachtung,  dass  wir  mit  einem 
Auge  Photographien  stereoskopisch  sehen. 

Wir  erwerben  nichts  und  brauchen  keine  Seh- 
übungen und  keine  Bewegungsvorstellungen.  Was 
wir  brauchen,  ist  uns  gegeben;  und  ob  der  Apparat 
gleich  vom  Anfang  an  fertig  ist  oder  sich  erst  nach 
der  Geburt  vollständig  aus  wächst,  das  macht  es 
nicht  Lamhofer  (Leipzig). 

207.  Zur  Anthropologie  desBüokenmarkB; 
von  Prof.  H.  P  f  i  s  t  e  r.  (NeuroL  Centr.-BL  XXTT. 
16.  17.  1903.) 

Die  Untersuchung  des  Rückenmarks  bei  72  Kin- 
dern hat  den  Vf.  zu  folgenden  Ergebnissen  geführt 

Das  Rückenmark  der  Knaben  ist  jeder  Zeit 
schwerer  und  länger  als  das  der  Mädchen.  Im 
Verhältnisse  zum  Gehirn  ist  das  Rückennuirk  der 
Knaben  von  der  Geburt  an  leichter.  Beim  Neu- 
geborenen beider  Geschlechter  beträgt  das  Rücken- 
mark etwa  1 :  110  des  Gehirns,  beim  Erwachsenen 
1:50;  es  wächst  von  5  g  (14  cm)  bis  zu  28  g 
(45  cm),  und  zwar  ist  das  Wachsthum  in  den  ersten 
beiden  Jahren  am  stärksten.  Möbius. 

208.  UnterBaohongen  über  die  Funktion 
des   Centralnervensystems   der  Fledermaus; 

von  Dr.  L.  Merzbacher.  (Arch.  f.  d.  ges.  Phy- 
sioL  XCVL  11  u.  12.  p.  672.  1903.) 

Für  Operationen  am  Centralnervensystem  stellt 
die  Fledermaus  ein  besonders  günstiges  Objekt  dar. 
Der  Bau  des  Gehirns  entspricht  dem  der  niedrigsten 
Säugethiere.  In  Bezug  auf  seine  Funktionen  zeigt 
es  viele  Analogien  mit  dem  Vogelgehirn.  Die 
Operationen  lassen  sich  im  Winterschlafe  ohne 
Narkose  und  ohne  wesentliche  Blutung  ausführen. 
Durch  Veränderung  der  Aussentemperatur  hat  man 


164 


U.  Anatomie  und  Physiologie. 


es  in  der  Hand,  das  operirte  Thier  in  den  Zustand 
des  Wachens  überzufQhren. 

Naoh  Entfernung  des  Bhinencephalon  sind  gar 
keine  FunktionstOrungen  zu  bemerken.  Auch  bei 
Beizung  des  Qrosshims  zeigt  das  Thier  keine  Be- 
wegungen, „die  speoiell  als  durch  Beizung  senso* 
motorischer  Zonen  verursacht  betrachtet  werden 
können^^  Chemische  Beizung  desOrosshirns  fQhrt 
zu  einer  anfallsweise  auftretenden  Steigerung  der 
Erregbarkeit,  die  sich  in  ungestümen  Liauf-  oder 
Fliegbewegungen  äussert. 

Entfernung  des  Qrosshims  führt  nicht  zu  Läh- 
mung. Nach  Entfernung  von  Gross-  und  Mittel« 
hirn  verhält  sich  das  Thier  wie  ein  im  Halbschlaf 
befindliches,  d.  h.  die  Bewegungen  eines  solchen 
Thieres  scheinen  rein  reflektorischer  Natur  zu 
sein  und  es  tritt  auch  sehr  deutlich  der  für  den 
Schlafzustand  äusserst  charakteristische  j^nhaft- 
refleas^'  hervor,  der  nach  Versuchen  M.'s  in  der 
MeduUa  oblongata  lokalisirt  ist.  Wenn  die  ent- 
himten  Thiere  sterben,  so  tritt  ganz  langsam  vom 
Kopf  aus  abwärts  das  Bückenmark  ausser  Funk- 
tion, so  dass  zuerst  die  Beflezerregbarkeit  der 
oberen  und  viel  später  erst  die  der  unteren  Glieder 
verschwindet 

Versuche  am  Kleinhirn  ergaben  u.  A.,  dass  es 
mit  dem  Fliegen  der  Thiere  in  enger  Beziehung 
steht  Von  der  Medulla  oblongata  aus  wurden 
nach  Abtragung  der  oberen  Hirntheile  durch  che- 
mische Beizung  „allgemeine  tonisch -klonische 
Streckkrämpfe'^  ausgelost,  die  ganz  den  Charakter 
von  Strjchninkrämpfen  trugen. 

Garten  (Leipzig). 

209.  The  natnre  of  the  lesiona  whioh  hin- 
der  the  development  of  nerve- oella  and  their 
prooesses ;  by  Anderson.  (Journ.  of  PhysioL 
XXVm.  6.  p.  499.  1902.) 

A.  fasst  die  Ergebnisse  seiner  Durchschnei- 
dungsversuche ,  die  er  an  jungen  Kätzchen  und 
Kaninchen  ausführte,  in  folgenden  Sätzen  zusam- 
.men:  1)  Die  Durchschneidung  des  Nervus  ischia- 
dicus  hindert  die  Entwickelung  der  entsprechen- 
den Spinalganglien  und  hinteren  Wurzeln  und  der 
Zellen  der  Clarke'schen  Säule  derselben  Seite,  da- 
gegen hindert  die  Durchschneidung  hinterer  Wur- 
zeln die  Entwickelung  der  entsprechenden  Spinal- 
ganglien und  peripherischen  Nerven  nicht,  wenn 
sie  auch  die  Entwickelung  der  mit  den  Spinal- 
ganglien in  Verbindung  gebliebenen  Fortsätze  schä- 
digt. 2)  Durchschneidung  der  post-ganglionären 
Aeste  des  oberen  Cervikalganglion  hemmt  nicht 
nur  die  Entwickelung  des  Ganglion,  sondern  auch 
des  Halssympathicus ,  während  die  Durchschnei- 
dung des  Halssympathicus  keineswegs  die  Ent- 
wickelung des  obersten  Cervikalganglion  hemmt 
Dagegen  wird  hierdurch  die  Entwickelung  des 
centralen  Endes  des  Halssympathicus  geschädigt. 
3)  Durohschneidung  aller  hinteren  Wurzeln  eines 
Hinterbeins  verursacht  keineswegs  eine  Verzöge- 


rung in  der  Entwickelung  der  entsprechenden  vor- 
deren Wurzeln.  Dagegen  werden  naoh  Durch- 
schneidung des  Halssympathicus  die  kleinen  Zellen 
im  Seitenhome  der  oberen  Brustregion  des  Bücken- 
markes in  ihrer  Entwickelung  geschädigt,  obgleich 
durch  die  genannte  Verletzung  keine  Beize  zu- 
führende „afferente^'  Bahn  getroffen  wurde, 

Garten  (Leipzig). 

210.  üeber  Chromatolyse  in  den  Vorder- 
homaellen  des  Bückenmarkes ;  von  Karl 
B  r  a  e  u  n  i  g.  ( Arch.  f.  Anat  u.  Physiol.  [physioL 
Abth.]  3  u.  4.  p.  251.  1903.) 

Um  die  Ursache  klarzulegen,  die  nach  Durch- 
schneidung der  Achsenfortsätze  der  motorischen 
Vorderhornzellen  zur  Degeneration  der  Zellen  fQhrt, 
wurden  Versuche  unternommen,  die  normaler  Weise 
die  Zellen  treffenden  Beize  fern  zu  halten.  Ent- 
fernung der  motorischen  Begion  der  Grosshimrinde, 
also  Fernhaltung  der  „Willensreize'S  ^tte  keinen 
Einfluss  auf  das  Aussehen  der  Vorderhornzellen 
des  Bückenmarkes.  Dagegen  zeigten  sich  die 
Zellen  nach  Durchschneidung  hinterer  Wurzeln 
auf  der  gleichen  Seite  und  zum  geringen  Theile 
auch  auf  der  Gegenseite  verändert  In  Bezug  auf 
die  Lokalisation  der  Zellen  (Lage  der  betroffenen 
Gruppen  im  Vorderhorn)  steht  B.  mit  Warring- 
ton, der  gleiche  Versuche  unternommen  hat, 
nicht  in  voller  Uebereinstimmung. 

Garten  (Leipzig). 

211.  Bemarks  on  the  dorsal  spina-oere- 
bellar  traot;  by  Sherrington  and  Laslett 
(Journ.  of  Physiol.  XXIX.  2.  p.  188.  1903.) 

In  der  Eleinhimseitenstrangbahn  des  Bais- 
markes sind,  wie  sich  durch  die  von  S  h.  und  L 
geübte  Methode  der  „successiven  Degeneration" 
nachweisen  lässt,  die  Fasern  so  angeordnet,  dass 
die  längsten  aus  dem  Lumbaimarke  entspringenden 
Fasern  am  weitesten  nach  aussen,  an  der  Peripherie 
des  Bückenmarkes  liegen.  Nach  innen  von  diesen 
verlaufen  die  aus  dem  untersten  Brustmarke  ent- 
springenden Fasern  u.  s.  w.  Es  gilt  also  hier 
die  auch  schon  für  andere  Leitungsbahnen  aufge- 
stellte Begel  (Sherrington,  Laslett,  Gohn- 
stamm),  dass  die  kürzesten  Fasern  der  grauen 
Substanz  am  nächsten  verlaufen,  während  die  läng- 
sten Leitungsbahnen  des  Septum  am  weitesten 
nach  aussen  liegen.  Auffallend  ist  das  von  Sh. 
und  L.  gefundene  Verhalten  der  Ursprungzellen 
in  den  Clarke'schen  Säulen.  Wird  die  von  diesen 
Zellen  ausgehende  Bahn  halswärts  durchschnitten, 
so  gehen  die  Ganglienzellen  anscheinend  zu  Grunde ; 
trotz  sehr  langer  Zwischenzeiten  war  keine  Besti- 
tution  nach  der  anfänglichen  Ghromatolyse  zu  be- 
obachten. Trotzdem  waren  die  von  jenen  Zellen 
ausgehenden  Fasern  scheinbar  noch  gut  erhalten : 
Wurde  lange  Zeit  nach  Anlegung  eines  ersten 
Querschnittes  caudalwärts  von  dem  ersten  Schnitte 
ein  neuer  Querschnitt  angelegt,  so  zeigten  20  Tage 


U.  Anatomie  und  Physiologie. 


165 


post  operat.  die  Fasern  oberhalb  der  neuen  Schnitt- 
stelle die  Waller 'sehe  Degeneration. 

0 arten  (Leipzig). 

212.  Zar  Physiologie  des  Plexus  ooeliaous ; 
von  KPopielski.  (Arch.  f.  Anat  u.  Physiol. 
[physioL  Abth.]  3  u.  4.  p.  338.  1903.) 

P.  glückte  es,  Hunde,  denen  der  Plexus  coelia- 
cus entfernt  war,  viele  Monate  am  Leben  zu  er- 
halten. Da,  wie  die  Sektionen  zeigten,  keine 
Nebenverletzungen  stattgefunden  hatten  und  keine 
Peritonitis  eingetreten  war,  so  sind  die  beobach- 
teten pathologischen  Erscheinungen  auf  den  Weg- 
fall der  Funktion  des  Plexus  coeliacus  zu  beziehen. 
Die  Exstirpation  fQhrt  zu  andauernden  vasomoto- 
rischen Störungen.  Im  Oegensatze  zur  Durch- 
schneidung der  Nervi  splanchnici,  nach  der  nach 
einigen  Stunden  bereits  die  Qefässerweiterung 
zurückgeht,  bleibt  nach  Exstirpation  des  Plexus 
coeliacus  die  Qefässerweiterung  dauernd  bestehen. 
P.  nimmt  daher  im  Plexus  coeliacus  ein  vasomoto- 
risches Centrum  für  den  Darm  an.  Durch  dessen 
Wegfall  kommt  es  zu  dauernder  Gefasserweite- 
rung. Als  Folgen  derselben  sind  voraussichtlich 
die  Ekchymosen  und  Oeschwüre  im  Magen  und 
Darme  anzusehen.  Die  Aetiologie  des  runden 
Magengeschwüres  beim  Menschen  ist  nach  P.  eben- 
falls in  primären  Störungen  des  Plexus  coeliacus 
zu  suchen.  Ausserdem  beobachtet  man  eine  Atro- 
phie der  Peyer'schen  Plaques.  Während  des  Lebens 
der  Thiere  ist  am  Eothe  und  an  häufigen  blutigen 
Stühlen  das  Vorhandensein  der  Oeschwüre  zu  er- 
kennen. Wie  durch  den  negativen  Ausfall  des 
Goltz 'sehen  Elopfversuches  gezeigt  wird,  wer- 
den durch  den  Plexus  coeliacus  auch  die  sensibeln 
Erregungen  der  Medulla  übermittelt. 

Garten  (Leipzig). 

213.  Ueber  den  segmentalen  Charakter 
des  AthemoentramB  in  der  MeduUa  oblongata 
der  Warmblüter;  von  J.  Loeb.  (Arch.  f.  d.  ges. 
PhysioL  XOVL  11  u.  12.  p.  536.  1903.) 

Auf  Grund  der  embryologischen  Thatsachen 
sieht  L.  im  Athemcentrum  der  Medulla  oblongata 
der  Warmblüter  „das  segmentale  (Ganglion  (oder 
die  segmentalen  Ganglien)  für  ein  peripherisches 
Athemorgan,  das  nur  im  embryonalen  Leben  des 
Menschen  vorübergehend  existirt,  nämlich  dieEie- 
men'^  L.  weist  darauf  hin,  dass  die  Lage  der 
die  Kiemen  der  Fische  innervirenden  Ganglien  im 
Lobus  Vagi  nach  Herrick  der  Lage  der  Athem- 
ganglien  in  der  Medulla  oblongata  bei  Warmblütern 
völlig  entspricht.  Die  Erklärung  dafür,  dass  die 
von  der  Medulla  oblongata  caudalwärts  gelegenen 
Athemcentren,  diePhrenicuskeme  und  die  Ganglien 
der  costalen  Athemmuskeln  nicht  automatisch  thätig 
sind,  wenn  sie  von  der  Medulla  oblongata  ab- 
getrennt werden,  ist  möglicher  Weise  wie  beim 
Herzen  nach  Durchtrennung  (Stillstand  des  Ven- 
trikels, Fortschlagen  des  Sinus)  auf  eine  durch 
chemische    Unterschiede    bedingte    verschiedene 


Erregbarkeit  der  betroffenen   Abschnitte  zu   be- 
ziehen. Garten  (Leipzig). 

214.  Weitere  experimentelle  Untersnohun- 
gen  über  die  Besiehnngen  der  Medulla  oblon- 
gata aar  Papille;  von  L.  Bach  und  H.  Meyer. 
(Arch.  f.  Ophthalmol.  LVL  2.  p.  297.  1903.) 

Die  Vff.  haben  ihre  Versuche  (vgl.  Jahrbb. 
CCLXXIX.  p.  153)  fortgesetzt  Als  Versuchs- 
thiere  wurden  wieder  Katzen  benutzt;  Kaninchen 
erwiesen  sich  als  nicht  geeignet.  Das  Ergebniss, 
das  die  früheren  Befunde  ergänzt  und  zum  Theii 
berichtigt,  fassen  die  VfiF.  folgendermaassen  zusam- 
men: „Am  distalen  Ende  der  Rautengrube  liegt 
nahe  der  Mittellinie  ein  Hemmungscentrum  für 
den  Lichtreflex  der  Pupille,  sowie  ein  Hemmungs- 
centrum für  die  zu  einer  Pupillenerweiterung  füh- 
renden Erregungen.  Die  Annahme,  dass  in  der 
Medulla  oblongata  das  Pupillenerweiterungscen- 
trum  gelegen  sei,  ist  dahin  zu  berichtigen  und  zu 
ergänzen,  dass  in  der  Medulla  oblongata  ein  (aller- 
dings sehr  wichtiges)  Centrum  für  die  Pupillen- 
erweiterung, und  zwar  höchst wahrsc(ieinlich  ein 
Hemmungscentrum  gelegen  ist.  Ausser  diesem  in 
der  Medulla  oblongata  gelegenen  Centrum  existi- 
ren  ziemlich  sicher  noch  mehrere  andere  für  die 
Pupillenerweiterung  höchst  belangvolle  Stellen  im 
Cerebrospinalsystem.^^       Bergemann  (Husum). 

215.  The  spinal  origin  of  the  cervioal  sym- 
pathetie  nerve;  by  Herring.  (Journ.  of  Phy- 
sioL XXIX.  3.  p.  282.  1903.) 

In  üebereinstimmung  mit  Anderson  findet 
H.  mit  Hülfe  der  Nissl- Färbung,  dass  nach 
Durchschneidung  des  Sympathicus  am  Halse  bei 
der  Katze  nur  die  Zellen  des  Seitenhornes ,  und 
zwar  der  gleichen  Seite  von  der  Höhe  des  8.  Cer- 
vikalnerven  bis  zum  6.  Brustnerven  Chromatolyse 
zeigen.  Die  meisten  derartig  veränderten  Zellen 
liegen  im  2.  bis  3.  Brustsegmente.  Die  genannten 
Ganglienzellen  würden  also  als  die  ürsprungzellen 
des  Halssympathicus  anzusehen  sein. 

Garten  (Leipzig). 

216.  Beiträge  sur  Eenntniss  der  Innerva-    "» 
tion  der  Samenblase  beim  Meersohweinohen ; 
von  Dr.  Saburo  Akutsu.  (Arch.  f.  d.  ges.  Phy- 
sich XCVL  11  u.  12.  p.  541.  1903.) 

Für  das  Studium  der  Innervation  der  Samen- 
blasen sind  die  Meerschweinchen  sehr  geeignet,  da 
sie  sehr  grosse  Samenblasen,  bis  zu  6  cm  Länge, 
besitzen,  die  nur  im  Beckengrunde  mit  einander 
verwachsen  sind.  Die  anatomische  Untersuchung 
und  Reizversuche  mit  dem  Induktionstrome  er- 
gaben, dass  die  motorische  Innervation  der  Samen- 
blasen vom  Rückenmarke  aus  durch  die  „2.  bis 
4.  Wurzel  des  Lendenmarkes  und  die  Rami  com- 
municantes  zum  Grenzstrange  geht,  von  hier  ent- 
weder durch  die  Rami  efferentes  direkt  oder  auf 
dem  Umwege  durch  den  Plexus  renalis  und  die 
Nervi  aortici  zum  Ganglion  mesentericum  inferius^S 


166 


n.  Anatomie  und  Physiologie. 


Von  hier  aus  geht  die  Erregung  durch  die  Nerri 
hypogastrici  zu  den  Ganglien  des  Samenblasen- 
grundes und  von  diesen  zur  Samenblase  selbst, 
bez.  zum  Samenstrange.  Die  Reizung  des  einen 
N.  bypogastricus  bewirkt  eine  wurmfQrmige  Con- 
traktion  der  Samenblase  der  gereizten  Seite,  die 
zum  Austritte  des  Samenblaseninhaltes  führt. 
Durch  Nicotin  Vergiftung  lässt  sich  nach  derLang- 
ley 'sehen  Methode  nachweisen,  dass  in  die  zu 
den  Samenblasen  fflhrende  Bahn  Ganglienzellen 
an  zwei  Stellen  im  Ganglion  mesentericum  inferius 
und  am  Blasengrunde  eingeschaltet  sind. 

Ausserdem  sprechen  gewisse  Beobachtungen 
dafür,  dass  die  Nervi  hypogastrici  auch  für  das 
Zustandekommen  der  Erektion  eine  Bedeutung 
haben.  Die  Wirkung  der  Nervi  hypogastrici  auf 
die  Sekretion  des  SamenblasenepiÜiels  hat  A.  in 
der  folgenden  Abhandlung  näher  beschrieben. 

Garten  (Leipzig). 

217.  Mikroskopisohe  Untersaohang  der 
Sekretionsvorg&nge  in  den  Samenblasen ;  von 
Dr.  Saburo  Akutsu.  (Arch.  f.  d.  ges.  Physiol. 
XCVL  11  u.  12.  p.  56.  1903.) 

Das  Samenblasenepithel  derBatte  ist  als  Sekre- 
tionorgan aufzufassen.  In  den  cylindrischen  Zellen 
finden  sich  viele  auch  schon  im  frischen  Präparate 
wahrnehmbare  EOrner  verschiedener  Grösse,  die 
wegen  der  gleichen  Farbenreaktionen,  wie  sie  das 
in  der  Samenblase  enthaltene  Sekret  liefert,  als 
SekretkOmer  aufzufassen  sind.  Hierfür  spricht 
auch  der  Befund  solcher  stark  lichtbrechenden 
EOrner  im  Sekret  selbst  Die  SekretkOmer  schei- 
nen aus  feinsten  in  dem  Zellenleibe  enthaltenen 
Granulis  hervorzugehen.  Ein  Vergleich  zwischen 
vOUig  ruhenden  und  secemirenden  Epithelzellen 
ist  nicht  möglich,  da  jederzeit  eine  Sekretion  statt- 
findet Doch  spricht  das  mikroskopische  Bild 
dafür,  dass  gleichzeitig  verschiedene  Zellen  sich 
in  verschiedenen  Phasen  der  Thätigkeit  befinden. 
Schon  bei  jungen,  18 — 20tägigen  Ratten  findet 
man  im  Innern  der  Samenblase  Sekret  vor.  War 
der  N.  bypogastricus  der  einen  Seite  bei  der  er- 
wachsenen Batte  gereizt  worden  (nur  zwei  Ver- 
suche), so  waren  die  Zellengruppen  undeutlicher, 
das  Protoplasma  stärker  vacuolisirt  und  die  Sekret- 
kOrner  in  der  Zelle  an  Zahl  stark  vermindert 

Garten  (Leipzig). 

218.  Ueber  psychiaohe  Wirkungen  körper- 
licher und  geistiger  Arbeit;  von  Dr.  Karl 
Miesemer.  (Eraepelin's  psycholog.  Arbeiten 
IV.  p.  375.  1902.) 

M.  hat  die  Bett  mann 'sehen  Versuche  über 
die  unterschiede  der  Wirkung  körperlicher  und 
geistiger  Arbeit  auf  die  psychische  Leistungsfähig- 
keit wieder  aufgenommen  und  ergänzt  Zur  Her- 
vorrufung einer  massigen  Ermüdung  wurde  ein 
Istündiger  Marsch,  bez.  Istündiges  Addiren  be- 
nutzt Beide  Arten  der  Arbeit,  sowohl  die  körper- 
liche, wie  die  geistige,  beeinflussten  die  Auffas- 


sungsf&higkeit  Die  richtigen  Fälle  nahmen  ab, 
nach  körperlicher  Ermüdung  unter  Anwachsen  der 
falschen  Aussagen.  Geistige  Arbeit  beeinflusste 
die  Merkfähigkeit  stärker  als  körperliche.  Der 
Schreibdruck,  mit  der  Schriftwage  gemessen,  wächst 
nach  körperlicher  Arbeit,  sinkt  nach  geistiger; 
körperliche  Arbeit  vermehrte  und  erhöhte  die 
Druckschwankungen  und  vergrOsserte  den  Schreib- 
weg, der  nach  geistiger  Arbeit  sank.  Die  Schreib- 
geschwindigkeit ist  nach  körperlicher  Arbeit  er- 
höht, nach  geistiger  nicht. 

Das  Gesammtbild  der  Wirkung  körperlicher 
Arbeit  auf  die  Willensantriebe  lässt  sich  als  psycho- 
motorische Erregung,  das  nach  geistiger  Arbeit  als 
psychomotorische  Hemmung  kennzeichnen. 

Aschaffenburg  (Halle  a.  d.  S.). 

219.  Ueber  die  Beeinflasaung  geistiger 
Leistungen  dnroh  Behinderung  der  Nasen- 
athmnng;  von  Dr.  Rud.  Eafemann.  (Erae- 
pelin's  psycholog.  Arbeiten  IV.  p.  435.  1902.) 

Die  Aprosexia  nasalis,  die  Unfähigkeit,  bei 
behinderter  Nasenathmung  aufzumerken,  und  die 
Störung  der  Auffassung  und  Verarbeitung  neuer 
Vorstellungen,  hat  lange  Zeit  in  der  Therapie  eine 
grosse  RoUe  gespielt  Neuerdings  beginnt  man 
allerdings  etwas  skeptischer  über  diesen  Zusammen- 
hang zu  denken.  E.  hat  sich  bestrebt,  die  Frage 
experimentell  zu  untersuchen,  indem  er  eine  An- 
zahl psychophysischer  Versuche  anstellte,  bei  denen 
zum  Theil  durch  einen  eigens  oonstruirten  Apparat 
die  Nasenathmung  vOUig  verhindert  war. 

Die  Auffassung  äusserer  Eindrücke  schien  da- 
durch nicht  beeinflusst,  wohl  aber  das  Festhalten 
in  der  Erinnerung,  ohne  dass  die  Fehler  nennens- 
werth  zunahmen.  Die  Wahlreaktionen  wurden 
etwas  verlängert  und  ungleichmässiger,  ohne  An- 
wachsen der  Fehlreaktionen.  Das  Rechnen  wurde 
erheblich  gestOrt;  diese  StOrung  war  nach  einer 
Viertelstunde  am  stärksten,  nahm  dann  in  Folge 
der  Gewöhnung  ab,  verschwand  aber  auch  nach 
Beseitigung  des  Hindernisses  nur  allmählich.  Der 
Druckreiz  des  ObturatorrOhrchens  ohne  Behinde- 
rung der  Athmung  stOrte  weit  weniger  und  nach 
der  Entfernung  des  Hindernisses  war  auch  der 
störende  Einfluss  auf  die  Rechenarbeit  sofort  ver- 
schwunden. Die  Zahl  der  Fehler  nahm  ab,  die 
der  Verbesserungen  zu. 

So  interessant  diese  Ergebnisse  sind,  so  darf 
daraus  doch  noch  nicht  allzu  viel  geschlossen  wer- 
den. Dazu  ist  die  Versuchsreihe  (8  Tage)  zu  kurz. 
Der  Werth  liegt  wohl  mehr  in  der  Eröffnung  eines 
neuen  Weges  zur  Klärung  der  Frage,  welchen 
Einfluss  die  Behinderung  der  Nasenathmung  auf 
unsere  geistige  Leistungsfähigkeit  besitze. 

Aschaffenburg  (Halle  a.  d.  S.). 

220.  Ueber  die  Beeinflaasang  geistiger 
Leistangen  durch  Hangern ;  von  Dr.  Wilhelm 
Weygandt  (Kraepelin's  psycholog.  Arbeiten 
IV.  p.  45.  1902.) 


in.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologlsohe  Anatomie. 


167 


Bei  der  Häufigkeit,  mit  der  in  der  Anamnese 
geistiger  Störungen  dielnanition  genannt  wird,  war 
es  nöthig,  den  Zustand  der  Erschöpfung  experi- 
mentell zu  untersuchen.  Wfthrend  der  üs/.  in 
seinen  Versuchen  die  Erschöpfung  durch  ScUaf- 
losigkeit,  geistige  Anstrengung  und  Nahrungs- 
entziehung zusammen  untersuchte,  hat  sich  W. 
darauf  beschränkt,  allein  die  Folgen  der  Nahrungs- 
entziehung zu  beobachten.  Im  Ganzen  hat  er  an 
6  Versuchspersonen  experimentirt;  an  sich  selbst 
hat  er  Versuche  gemacht,  die  sich  über  48  und 
72  Stunden  ausdehnten.  Diese  Opferfreudigkeit 
ist  durch  einige  recht  interessante  Ergebnisse  be- 
lohnt worden : 

Nicht  alle  Leistungen  erfahren  erhebliche  Stö- 
rungen ;  so  blieb  vor  Allem,  im  Gegensatze  zu  dem 
Verhalten  bei  allgemeiner  Erschöpfung,  die  Auf- 
^nssungsfähigkeit  ganz  unbeeinflusst  Der  begriff- 
liche Zusammenhang  der  Associationen  war  ge- 
lockert ;  die  inneren  Associationen  nahmen  ab,  die 
äusseren  zu.  Elangassociationen  traten  in  grosserer 
Zahl  auf. 

Das  Addiren  wurde  massig  verlangsamt;  da- 
gegen wurde  das  Auswendiglernen  deutlich  und 
fortschreitend  erschwert,  und  zwar  nur  der  Merk- 
vorgang.  Die  Wahlreaktionen  wurden  in  geringem 
Grade  verlängert  unter  gleichzeitigem  Auftreten 
etwas  vermehrter  Fehlreaktionen.  Die  Wirkung 
der  Uebung  wurde  nicht  beeinträchtigt;  Ablenk- 
barkeit  und  gemüthliche  Erregbarkeit  waren  er- 
höht Bei  gleichzeitiger  Enthaltung  von  Nahrung 
und  Flflssigkeit  schien  der  begriffliche  Zusammen- 
hang der  Vorstellungen  noch  stärker  gestOrt  zu 
werden. 

Nach  2tägigem  Hungern  blieben  die  Nach- 
wirkungen noch  48  Stunden  lang  bemerkbar.  Die 
Art  der  Hungerwirkung,  die  von  den  nächtlichen 
ErschOpfungsversuchen  etwas  abwich,  erinnerte  an 
die  elektive  Wirkung  mancher  Arzneimittel.     Die 


psychischen  Erscheinungen  bei  den  sogen.  Er- 
schOpfungspsychosen  entsprechen  nicht  den  Ver- 
änderungen, die  durch  einfache  Nahrungsentziehung 
erzeugt  werden. 

Aschaffenburg  (Halle  a.  d.  S.). 

221.  Ueber  die  Dauer  der  psychischen 
Alkoholwirkung;  von  Dr.  Ernst  Rüdin.  (Erae- 
pelin's  psycholog.  Arbeiten  IV.  p.  1.  1902.) 

R  hat  die  Einwirkung  grosserer  Alkoholmengen 
(90 — 100  g  Alkohol  in  Form  griechischen  Weines) 
auf  4  verschiedene  Versuchspersonen  untersucht 
Die  Wirkung  war  in  Richtung,  Stärke  und  Dauer 
sehr  verschieden.  Sie  bestand  im  Allgemeinen  in 
einer  Verlangsamung  des  Addirens,  ErschweruDg 
des  Auswendiglernens,  Verkürzung  der  Wahl- 
reaktiondauer und  Vermehrung  der  Fehlreaktionen, 
endlich  in  einer  Zunahme  der  Associationen,  die 
vorwiegend  auf  Sprachvorstellungen  beruhen.  Bei 
einer  Versuchsperson  war  nur  diese  Wirkung 
deutlich. 

Am  schnellsten  verschwand  die  Verkürzung 
der  Wahlzeiten,  an  deren  Stelle  eine  Verlängerung 
trat,  ohne  dass  die  falschen  Reaktionen  schwanden. 
Nach  12 — 24,  spätestens  nach  48  Stunden  war 
keine  Nachwirkung  mehr  festzustellen«  Die  Stärke 
der  Störung  stand  ausser  Zusammenhang  mit  der 
Gewöhnung  an  regelmässigen  Alkoholgenuss.  Bei 
einer  seit  6  Jahren  vOllig  abstinenten  Versuchs- 
person war  die  Wirkung  des  genossenen  Alkohols 
auffallend  geringfügig. 

Durch  die  sorgfältigen  Versuche  dürfte  unsere 
Eenntniss  über  die  Schäden  mittelgrosser  Alkohol- 
gaben (die  Menge  entsprach  etwa  dem  in  2  bis 
2^/9  Liter  Bier  enthaltenen  Alkohol)  eine  erheb- 
liche Forderung  erfahren  haben.  Sie  bestätigen 
die  früheren  Ergebnisse  von  Für  er  und  Smith, 
von  denen  sie  nur  in  der  Stärke  des  Ausschlages 
abweichen.     Aschaffenburg  (Halle  a.  d.  S.). 


III.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologisclie  Anatomie. 


222.  Zur  Frage  der  Körnchen  und  Kerne 
der  Bakterien;  von  M.  Fioker.  (Arch.  f.  Hyg. 
XLVL  2.  p.  171.  1903.) 

F.  hält  es  für  verfrüht,  die  Kömchen-  und 
Kernfrage  der  Bakterien,  wie  es  nach  einigen 
neueren  Arbeiten  den  Anschein  haben  könnte,  als 
gelöst  anzusehen.  Nach  Marx  und  Woithe  soll 
die  Zahl  der  Babes-Ernst'schen  Körperchen 
in  direktem  Verhältniss  zum  Qrad  der  Virulenz 
stehen.  Ihre  üntersuchungsmethoden  sind  aber 
noch  sehr  mangelhaft  F.  konnte  durch  milch- 
sanres  Methylenblau  bei  vielen  Bakterien  reich- 
liche Körnchen  zur  Anschauung  bringen,  die  nach 
den  bekannten  Methoden  nicht  wahrgenommen 
werden,  ebenso  durch  Variirung  der  von  Marx 
und  Woithe  angegebenen  Methoden.  Daraus  folgt, 
dass  ein  negatives  Resultat  nach  einem  der  von 
U.  und  W.  geübten  Verfahren  noch  keineswegs 


das  Nichtvorhandensein  von  Körnchen  bedeutet. 
Es  lässt  sich  insbesondere  für  Prodigiosus  und 
Diphtheriebacillen  direkt  nachweisen,  dass  die 
Virulenz  in  gar  keinem  Zusammenhange  mit  der 
Kömchenbildung  steht,  indem  z.  B.  Bacillen  aus 
farblosen  Prodigioeusculturen  (Agar)  sehr  reich  an 
Kömchen  sein,  vollvirulente  Diphtheriebacillen  gar 
keine  Körnchen  zeigen  können.  Es  ist  nicht  zu 
rathen,  auf  Orund  der  Kömchenzahl  der  Diphtherie- 
bacillen irgendwelche  praktische Maassnahmen der 
Desinfektion  zu  gründen.  Auch  die  von  N  a  k  a  n  i  s  h  i 
dargestellten  Gebilde,  die  dieser  als  Zellenkeme 
anspricht,  sind  noch  durchaus  zweifelhafter  Natur. 

Walz  (Stuttgart). 

223.  Sine  neue  Methode  der  nrbong  yon 
Bakterienkörnchen ;  von  M.  F  ick  er.  (Hyg. 
Rundschau  Nr.  22.  1902.) 


168 


ni.  Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomia 


F. '8  Methode  eignet  sich  ausgezeichnet  zum  Stu- 
dium der  Bakterienkömchen,  soll  aber  in  keiner 
Weise  die  Neisser'sche  Fftrbung  bei  der  Diph- 
theriediagnose ersetzen.  Man  lOst  1  g  Methylen- 
blau med.  pur.  Höchst  in  100  com  Aq.  dest,  ffigt 
hiervon  Iccm  zu  100  ccm  Aq.  dest  und  setzt 
2  com  Aa  lact.  pur.  hinzu.  Zur  Färbung  giebt 
man  1)  eine  Oese  Leitungswasser  auf  einen  reinen 
Objektträger,  vertheilt  2)  eine  Spur  Bakterien- 
material gleichmftssig  darin,  legt  3)  ein  reines 
Deckglas  auf,  bringt  4)  einen  Tropfen  Farblösung 
seitwärts  vom  Deckglas  auf,  leitet  diesen  5)  mit 
Platinöse  zum  Deckglasrand  und  leitet  6)  mit 
Fliesspapier  die  FarblOsung  hindurch  (Papier  ver- 
brennen). Je  nach  dem  mikroskopischen  Befunde 
wird  4 — 6  einmal  oder  mehrmals  wiederholt. 

Walz  (Stuttgart). 

224«  üeber  die  o-naoleinsaures  Natron 
lösende  Wirkung  einiger  Mikroorganiamen ; 
von  H.  PI  enge.  (Ztschr.  f.  physiol.  Chemie 
XXXIX.  2.  p.  190.  1903.) 

P.  hat  in  dem  a-nudeinsaurem  Natron  einen 
neuen  brauchbaren  festen  Nährboden  fOr  Mikro- 
organismen gefunden.  Die  Lösungen  (2.5 — öproc.), 
sowohl  in  destillirtem  Wasser,  wie  in  O.öproc. 
Kochsalzlösung  oder  in  Fleischwasserpeptonbouil- 
lon,  gelatiniren  und  sind  durchsichtig. 

Wie  die  Gelatine,  so  wird  auch  das  o-nuclein- 
saure  Natron  von  gewissen  Mikroorganismen  (nicht 
immer  von  den  Gelatine  verflüssigenden)  verflüs- 
sigt Wie  weit  hierbei  die  Nucleinsäure  gespalten 
wird,  ist  noch  nicht  erforscht  Jedenfalls  scheint 
es  ein  besonderes  Enzym  für  Nucleinsäure  (Nucle- 
ase)  zu  geben. 

In  dem  Verhalten  gegen  o-nucleinsaures  Natron 
scheint  ein  differential- diagnostisches  Mittel  zur 
Unterscheidung  des  Bacterium  coli  und  des  Bacillus 
typhi  hominis  gegeben  zu  sein. 

y.  Lehmann  (Berlin). 

226.  BiochemiBohe  and  differentialdiagno- 
Btische  üntersnohnngen  einiger  Bakterien  mit- 
tels Phenolphthaleinnährboden ;  von  R.  Ziel- 
leczky.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  XXXIL  10. 
p.  752.  1902.) 

Z.  hat  zu  seinen  Untersuchungen  Nährboden 
mit  Zusatz  von  schwacher  Phenolphthaleinlösung 
(0.8 — 0.7  ccm  von  auf  ^/^o  verdünnter  ^/sproc. 
Lösung)  verwendet  Durch  diesen  Zusatz  wird 
das  Wachsthum  der  Bakterien  nicht  beeinträchtigt. 
Bei  Zusatz  von  grösseren  Mengen  von  der  ange- 
gebenen Phenolphthalein -Lösung  als  0.8  com  zu 
Bouillon  und  1  ccm  zu  Agar  entwickelt  sich  Bac 
coli  noch  ganz  gut,  bildet  aber  sehr  oft  weniger 
Säure,  während  beim  Bac.  typhi  (bei  Zusatz  von 
0.3  ccm  Iproa  Lösung  zu  5  ccm  Bouillon)  das 
Wachsthum  aufhört.  Die  mit  Phenolphthalein  ge- 
färbten Nährböden  werden  durch  Bac.  coli  bedeu- 
tend früher  und  intensiver  als  durch  Bac.  typhi 
entfärbt    Bac.  coli  entfärbt  die  Phenolphthalein- 


Bouillon  gewöhnlich  schon  nach  5  Stunden,  spä- 
testens in  7  Stunden,  den  Phenolphthaleinagar  in 
8  Stunden.  In  der  Symbiose  mit  dem  Bac.  typhi 
produoirt  der  Bac.  coli  in  gleicher  Zeit  verhältniss- 
mässig  viel  weniger  Säure  als  eine  Reincultur 
desselben  Alters.  Durch  langes  Zusammenleben 
des  Bac.  coli  mit  dem  Bac.  typhi  wird  bei  Bac.  coli 
die  Fähigkeit,  Säure  zu  produciren,  bedeutend  ver- 
ringert In  praktischer  Hinsicht  ist  dieser  Nähr- 
boden deshalb  zu  empfehlen,  weil  er  leichter  her- 
zustellen ist  und  viel  frühere  Diagnose  gestattet, 
als  die  bisher  zur  Differentialdiagnose  xwüehen 
Bae,  coli  und  Bac  typhi  angegebenen  Nährböden. 

Walz  (Stuttgart). 

226.  Beiträge  snr  Differentialdiagnoatik 
einiger  pathogener  Bakterienarten;  von  W. 
Omelianski.  (Gentr.-Bl.  f.  BakterioL  u.  s.  w. 
XXXIV.  1.  p.  1.  1903.) 

Phenolphthalein  als  Zusatz  zu  Nährböden  wurde 
von  Zielleczky  (siehe  das  vorstehende  Referat) 
verwandt,  wobei  durch  Säuerung  des  Nälirbodens 
in  Folge  Wachsthums  gewisser  Bakterien  eine 
Entfärbung  stattfand.  Omeliansky  hat  das- 
selbe im  umgekehrten  Sinne  angewandt,  d.  h.  das 
positive  Resultat  bestand  im  Auftreten  der  alka- 
lischen Reaktion,  also  in  der  Färbung  des  Nähr- 
bodens, was  viel  deutlicher  und  schärfer  wahr- 
nehmbar ist  als  die  Entfärbung.  Der  Nährboden 
besteht  aus  gewöhnlicher,  lackmusneutraler  Bouil- 
lon, versetzt  mit  0.5 — 1%  ameisensaurem  Natron 
und  Phenolphthalein  mit  2^^  ^&^'  ^i*  eignet 
sich  besonders  zur  Unterscheidung  von  Bac.  typhi 
und  coli.  Am  1.  Tage  wächst  der  Baa  typhi 
schwächer  als  coli  mit  Wahrung  der  ursprüng- 
lichen Farbe  des  Nährbodens  ohne  Oährung  im 
Condens  Wasser;  der  Baa  coli  wächst  üppig,  der 
Nährboden  färbt  sich  deutlich  rosa,  das  Condens- 
wasser  gährt  In  den  folgenden  Tagen  tritt  bei 
Bac.  typhi  langsam  zunehmende  ziegelrothe  Fär- 
bung des  Nährbodens  ohne  Oährung  ein.  Bei  Baa 
coli  färbt  sich  in  2 — 3  Tagen  der  Nährboden  rasch 
bis  zu  gesättigter  rother  Farbe  unter  stürmischer 
Oährung  des  Condenswassers.     Walz  (Stuttgart). 

227.  Weitere  Beiträge  inr  Theorie  der 
bakterioly  tischen  Immunität;  von  R  Pfeiffer 
und  E.  Friedberge r.  (Gentr.-Bl.  f.  Bakteriol 
u.  s.  w.  XXXIV.  1.  p.  70.  1903.) 

Die  Untersuchungen  der  Yff.  über  die  Bildung 
von  Immunkörpern  gegen  bakteriolytische  Ambo- 
ceptoren,  über  den  Beceptorenapparat  des  Cholera- 
vibrio und  über  die  Art  der  Bindung  der  Cholera- 
amboceptoren  an  die  Cholerabakterien  und  ihr 
Verhalten  bei  der  Bakteriolyse  fülirten  zu  folgen- 
den Ergebnissen :  die  im  Serum  eines  mit  Cholera- 
immunserum vorbehandelten  Thieres  auftretenden 
Antiamboceptoren  greifen  in  die  cytophile  Omppe 
des  Amboceptors  ein.  Die  Antiamboceptoren  gegen 
Choleraimmunkörper  beeitzen  keine  Affinität  fOr 
die  Receptoren   des  Choleravibrio.     Die  Cholera- 


m.   Allgememe  Pathologie  und  paüiologisolie  Anatomie. 


169 


antiamboceptoren  sind  relativ  stabile  Körper,  die 
bei  VaBtündiger  Erhitzung  auf  60^  nicht  zerstört 
werden.  Auch  die  Amboceptoren  des  Normal- 
serum vermögen  die  Bildung  von  Antiambocep- 
toren im  Thierk^per  anzuregen.  Die  Erzeugung 
von  Antiamboceptoren  gelingt  nicht  bei  allen  Thier- 
arten  gleich  leicht  und  sicher;  sie  gelingt  auch 
gegen  die  Amboceptoren  des  Typhusimmunserum. 
Die  Antiamboceptoren  sind  höchstwahrscheinlich 
als  Zellenbestandtheile  aufzufassen,  die  eine  hapto- 
phore  Gruppe  von  analogem  Bau  wie  die  Bakterien- 
reoeptoren  haben,  im  Uebrigen  aber  in  ihrer  Con- 
stitution von  diesen  verschieden  sind.  Der  Becep- 
torenapparat  des  Gholeravibrio  ist  wahrscheinlich 
nicht  fQr  die  Amboceptoren  der  verschiedenen 
Thierspecies  specifisch  different  üeberschüssig 
an  Choleravibrionen  verankerte  Choleraambocep- 
toren  werden  bei  der  Bakterioljse  wieder  frei  und 
aktionfähig.  Die  Cholerabakterien  sind  ausser  Stande, 
durch  ihren  Lebensprocess  die  Choleraimmunkörper 
zu  zerstören.  Bei  der  Bakteriolyse  der  Cholera- 
bakterien ist  ein  Verbrauch  von  Choleraimmun- 
körpern nicht  nachzuweisen.     Walz  (Stuttgart). 

228.  Ueber  die  natürliche  Milibrandimmu- 
nität  des  Hundes  und   des  Hohns;  von  A. 

Pettersson.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w. 
XXXm.  8.  p.  613.  1903.) 

P.  stellte  fest,  dass  das  gegenüber  Milzbrand- 
bacillen  fost  unwirksame  Hühnerserum  in  gleicher 
Weise  durch  Zusatz  von  Leukocyten  und  Serum 
von  Kaninchen  aktivirt  werden  kann,  wie  das  schon 
vom  Hundeserum  bekannt  war.  Das  Hühnerserum 
enth&lt  wie  das  Hundeserum  einen  aktivirbaren, 
bei  65 — 60^  thermostabilen  Körper,  der  nach  dem 
Behandeln  des  Serum  mitMilzbrandbacillen  gleich- 
zeitig mit  diesen  aus  dem  Serum  entfernt  wird 
und  also  auch  im  inaktiven  Zustande  des  Serum 
an  den  Bacillen  haftet.  Die  Aktivirung  ist  keine 
Yerfinderung  des  Serum,  die  sich  gegen  alle  mög- 
lichen Bakterien  bemerkbar  macht.  Das  Hühner- 
serum unterscheidet  sich  vom  Hundeserum  nur 
dadurch,  dass  es  selbst  eine  schwache  keimtödtende 
Wirkung  auf  Milsbrandbacillen  ausübt  Diese 
Eigenschaften  sind  gerade  die,  die  für  einen  Ambo- 
ceptor  im  Sinne  Ehrlich 's  charakteristisch  sind. 
Die  Eigenschaften  des  Hundeserum  können  damit 
erklärt  werden,  dass  es  immer  in  beträchtlicher 
Menge  Amboceptoren,  die  zu  den  Milzbrandbacillen 
passen,  enthält,  aber  vollständig  des  zu  diesen 
Amboceptoren  passenden  Complementes  entbehrt 
In  Folge  dessen  kommt  im  Serum  keine  Bakterio- 
lyse zu  Stande.  Das  Hühnerserum  verhält  sich 
ähnlich,  nur  ist  es  selten  völlig  frei  von  Comple- 
ment  und  entfaltet  deshalb  an  sich  schon  schwache 
baktericide  Wirkung.  Walz  (Stuttgart). 

229.  Unt^rsnohnngen  über  natürlioha  UAd 
kllnstUohelEilabnuidinimanitätn;  von  0.  Bali. 
(Centr^-BL  f.  BakterioL  u.  s.  w.  XXXUI.  8.  p.  610. 
1903.) 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  2. 


Die  Versuche  B.'s  über  den  Süx  der  Comph- 
fnmte  im  Kaninchenorganismus  machen  es  wahr- 
scheinlich, dass  die  hitzebeständigen  Complemente 
des  Kaninchenserum  der  Milz,  die  durch  Hitze  zer- 
störbaren den  meist  polynucleären  Leukocyten,  wie 
sie  im  Aleuronatexsudate  sich  ansammeln,  ent- 
stammen. Walz  (Stuttgart). 

230.  üntersnohungen  über  natürliche  und 
künstliche  Milsbrandimmunität  HI  und  IV; 

von  0.  Bail  u.  A.  Pettersson.     (Centr.-Bl.  f. 
Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIII.  10.  p.  756.  1903.) 

Die  Sera  verschiedenster  Thiere,  an  sich  wir- 
kungslos, ergeben  mit  Kaninchenserum  gemischt 
starke  Abtödtung  von  Milzbrandbacillen;  doch  läset 
das  Bestehen  der  blossen  Ergänzungsffthigkeit  eines 
Serum  durch  die  im  normalen  Kaninchenserum 
enthaltenen  Complemente  keinen  einfachm  Zu- 
sammenhang mit  der  natürlichen  Milzbrandimmu- 
nität des  blutliefernden  Thieres  erkennen.  Analog 
wirken  die  Leukocyten  und  die  Milz  der  Kaninchen. 
Die  Thatsache  jedoch,  dass  Organe  eines  aus- 
gebluteten Kaninchens  in  einer  indifferenten  Flüssig- 
keit stets  ihre  Wirkung  auf  Milzbrandbacillen  aus- 
üben, beweist,  dass  im  Kaninchen  nirgends  Immun- 
körper und  Complement  glekhxeüig  in  irgend 
höherem  Qrade  in  wirksamer  Form  vorhanden  sein 
können.  Nur  das  Blut  und  (in  geringem  Qrade) 
die  polynucleären  Leukocyten  von  Aleuronatexsu- 
daten  weisen  dieses  wirkungsvolle  Nebeneinander- 
vorkommen auf,  was  für  das  Yerständniss  der 
natürlichen  Empfänglichkeit  wichtig  ist 

Walz  (Stuttgart). 

231.  Zur  Agglutlnationateohnik;   von  M. 

F  i  c  k  e  r.    (Hyg.  Rundschau  Nr.  22.1 902.) 

F.  empfiehlt  die  Agglutinationbeobachtung  im 
gespannten  Tropfen,  wozu  ein  Objektträger  mit 
aufgeschliffener  Glaszelle  und  umgebend»  Rinne 
verwendet  wird ;  ferner  zur  makroskopischen  Agglu- 
tinationbeobachtung Spitzgläschen,  beides  zu  haben 
beim  Mechaniker  Hoffmeiaier  des  hygieinischen  In- 
stitutes in  Berlin.  Walz  (Stuttgart). 

232.  Weitere  Beitrage  rar  Agglutination 
der  Staphylokokken;  von  R.  Otto.  (Centr.-Bl. 
f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIV.  1.  p.  44.  1903.) 

0.  gUubt,  dass  gerade  so  wie  unter  den  vielen 
Vibrionen  es  nur  einen  spedellen  V.  cholerae 
asiaticae  gebe,  sich  unter  den  vielen  in  der  Natur 
vorkommenden  Staphylokokken  nur  eine  Art  der 
echten  menschenpathogenen  Traubenkokken  finde. 
Die  einzelnen  Stämme  dieser  Art  können  sich  durch 
verschiedene  Farbbildung  unterscheiden.  Mit  Hülfe 
eines  hochwerthig  agglutinirenden,  mit  menschen- 
pathogenen Kokken  hergestellten  Serum  ist  eine 
strenge,  specifische  Differenzirung  der  pathogenen 
und  der  saprophytischen  Traubenkokken  möglich. 
Es  giebt  leicht  und  schwer  agglutinirbareStaphylo- 
kokkenculturen,  die  man  mit  Hülfe  der  Serum- 
reaktion trotzdem  streng  differenziren  kann.  Auch 
22 


170 


m.  Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


mit  Hülfe  der  schwer  agglutinirbaren ,  echten 
menschenpathogenen  Staphylokokkenstämme  Ifisst 
sich  ein  stark  agglutinirendes  Semm  hervorrufen, 
das  die  echten  menschenpathogenen  Traubenkokken 
verschiedener  Herkunft  agglutinirt  Dagegen  ge- 
lingt es  nicht,  mit  Hülfe  der  nicht  agglutinirten 
Stämme  der  saprophytischen  Kokken  ein  Serum 
herzustellen,  das  pathogene  Staphylokokken  agglu- 
tinirt. Die  agglutinirt  werdenden,  also  pathogenen 
Kokken  bilden  Hftmolysin  (Staphylotoxin),  die  nicht 
agglutinirt  werdenden,  saprophytischen  Stämme 
dagegen  nicht  Walz  (Stuttgart). 

233.  Ueber  ein  eigenartiges  aerodiagnosü- 
Bohes  Phänomen  (»amorphe  Agglutination*^ 
in  M^riedländer^-Beconyalesoenteneerüm;  von 

Dr.  HudolfSchmidt  (Wien.  klin.  Wchnschr. 
XVL  30.  1903.) 

Eine  Pneumonie,  die  lediglich  durch  den  Mikro- 
coccus  pneumoniae  Friedländer  hervorgerufen 
ist,  wird  von  allen  neueren  Autoren  geleugnet  Es 
wird  vielmehr  als  ausschliesslicher  Erreger  der 
croupüsen Pneumonie  der  Fr  aenkel- Weichsel- 
baum'sehe  Diplococcus  lanceolatus  angesehen. 
Schm.  theilt  nun  im  Gegensatze  hierzu  den  Ver- 
lauf einer  vollkommen  einwandfreien  „Fried- 
1  ä  n  d  e  r^'  -  Pneumonie  mit 

Klinisch  wich  der  Fall  vielfach  vom  Typus  der 
croupösen  Pneumonie  ab.  Durch  Thierimpfung 
wurde  die  stete  Anwesenheit  desFriedländer'- 
schen  Pneumococcus  nachgewiesen,  das  Vorhanden- 
sein des  Fr  aenkel- Weich  sei  bäum 'sehen 
Diplococcus  aber  ausgeschlossen.  Es  war  nun  inter- 
essant, zu  sehen,  wie  in  dem  gegebenen  Falle  von 
zweifellos  „ungemischter*^  Infektion  mit  „Fried - 
länder*^  das  Serum  des  Kranken  auf  den  homo- 
logen Stamm  reagirte,  zumal  hierüber  klinische 
Erfahrungen  nicht  vorliegen.  Ausserdem  ist  vom 
klinisch-diagnostischen  Standpunkte  aus  das  Be- 
dürfniss  nach  specifischen,  diagnostisch  verwerth- 
baren  Serumreaktionen  zweifellos  vorhanden. 

DasStudium  derBeziehungenzwischen  Fried- 
lände r  -  Stämmen  und  homologem  Thierserum  hatte 
bisher  entweder  gar  keine  Ergebnisse,  oder  aber  es 
konnten  trotz  enormer  Dosen  einverleibten  Infek- 
tionmaterials nur  schwaohwirkende  Immunsera  er- 
zielt werden.  Schm.  führt  die  Ergebnisse  ver- 
schiedener Autoren  in  dieser  Beziehung  an.  Es 
zeigte  sich,  dass  der  menschliche  Körper  in  höherem 
Maasse  als  der  der  bisher  verwandten  Versuchs- 
thiere  (Kaninchen,  Meerschweinchen)  befähigt  ist, 
auf  Fr i Ödländer- Infektion  mit  Bildung  speoi- 
fisoher  Agglutinine  zu  reagiren.  Und  zwar  reagirte 
im  vorliegenden  Falle  das  menschliche  Fried - 
1  an  der- Immunserum  auf  den  homologen  Stamm 
mit  folgendem  Complez  von  Erscheinungen: 
a)  Qruber-Widal'sches  Phänomen;  b)  Faden- 
reaktion; c)  Quellungs-  und  Lösungserscheinungen 
im  Sinne  des  „Pfeiffer'schen^^  Phänomens; 
d)  „amorphe  Agglutination". 


unter  „amorpher  Agglutination"  bezeichnet 
Schm.  ein  Phänomen,  das  bisher  noch  nicht  be- 
schrieben ist  und  in  folgender  Weise  in  Erschei- 
nung tritt:  „Meist  sofort  oder  wenigstens  nach 
sehr  kurzer  Zeit  lassen  sich  im  agglutinirenden, 
hängenden  Serumtropfen  feinste,  zum  Theil  glän- 
zende, zum  Theil  matte  Qranula  von  ungleicher 
GMsse  nachweisen,  welche  in  der  Folge  zu  grosseren, 
hellglänzenden  Klümpchen  confluiren,  bis  in  circa 
2  Stunden  allenthalben  ausgedehnte,  mit  Ausläufern 
versehene  Rasen  von  grobkörnigen,  stark  licht- 
brechenden Qranula  sich  vorfinden,  ein  Phänomen, 
welches  durch  die  Mächtigkeit  seiner  Erscheinung 
das  Agglutinationsphänomen  geradezu  in  den  Hinter- 
grund drängt".  N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

234.  Untennohungen  über  die  veraohie- 
denen  Agglutinine  des  Typhnssenims ;   von 

A.  J  0  0  s.  (Centr.-BL  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIIL 
10.  p.  762.  1903.) 

J.  schliesst  aus  seinen  Versuchen,  dass  der 
agglutinirbare  Stoff  in  den  TyphusbaciUen  kein 
einheitlicher  albuminoider  Körper  sei,  der  nach  der 
Ehrlich  'sehen  Theorie,  zugleich  mit  den  Bacillen 
in  den  Thierkürper  eingespritzt,  sich  mit  gewissen 
Zellenreoeptoren  verbindet  und  eine  Neubildung 
von  Receptoren  anregt,  von  denen  ein  Theil  in  den 
Kreislauf  tritt  und  das  Agglutinin  bildet.  Nach  J. 
sind  weder  die  agglutinirbare,  noch  die  aggluti- 
nirende  Substanz  einheitliche  Körper.  Die  leben- 
den Typhusbaoillen  enthalten  zweierlei  agglutinir- 
bare Stoffe,  die  sich  durch  ihre  Ehnpfindlichkeit 
gegenüber  der  Wärme  von  einander  unterscheiden. 
Das  erste,  das  o-Agglutinogen,  wird  bei  60 — ß2^ 
rasch  zerstört  Es  bildet  den  Hauptbestandtheil 
der  Bacillen  und  bildet  die  groben  Flocken.  Das 
/^•Aggiutinogen  widersteht  der  Wärme  selbst  meh- 
rere Stunden  bei  60 — 62^.  Die  Verbindung  mit 
der  agglutinirenden  Substanz  des  Serum  bringt 
gleichfedls  Agglutination  hervor,  aber  in  feinen 
Klümpchen,  die  am  Boden  des  Qlases  oft  eine  oom- 
pakte,  schleimige  Masse  bilden.  Die  Einspritzung 
beider  Stoffe  erzeugt  im  Serum  zweierlei  Agglu- 
tinine: das  wärmeresistente  o- Agglutinin  mit  be- 
sonderer Affinität  zum  a-Agglutinogen ,  und  das 
wärmeempfindliche  /9- Agglutinin ,  das  sich  mit 
beiden  agglutinogenen  Substanzen  verbinden  und 
so  sehr  verschiedene  Zusammensetzungen  ergeben 
kann.  Dadurch  sind  die  oft  widersprechenden 
Besultate  der  Forscher  zu  erklären. 

Walz  (Stuttgart). 

236.  Die  Düferentialdiagnose  des  Typhns- 
baoiilns  vom  Bsoteiinm  coli  anf  Qmnd  der 
BftnrebUdiing;  von  A.  Wolff.  (Centr.-Bl.  f.  Bak- 
terioL  u.  s.  w.  XXXIIL  8.  p.  645.  1903.) 

Die  beste  Methode  zur  Diagnose  des  Typhus- 
bacillus  ist  immer  noch  die  Anwendung  des  Neutral- 
roths. Man  bringt  1 — 2  Tropfen  der  1 — 2proa 
Losung  in  10  com  Agar  oder  Traubenzuckeragar 
und  überschichtet  diesen  mit  Agar  oder  Gelatine, 


m.  Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


171 


nachdem  man  eine  Stichealtar  angelegt  hat,  was 
besser  ist  als  dieSohütteloaltur  ohneLuftabschlass 
Rothberger'&  Neutralroth  wird  redacirt durch 
dteAnaörobien,  durch  die  Coligruppe  und  durch  den 
Bac.  faecalis  alcaligenesPetruschky.  Letzteres 
ist  wichtig,  weil  dieser  Bacillus  in  Folge  seiner 
mangelnden  Säurebildung  vom  Bac.  typhi  nicht 
unterschieden  werden  kann.  Diese  Methode  scheint 
W.  viel  besser  zu  sein  als  die  Methode  Ziel- 
leczky's  yermittelst  PhenophthaleInnfthrbMen ; 
sie  ist  handlich,  mühelos  und  bildet  die  noth- 
wendige  Ergänzung  zu  der  Conradi-Dri- 
galsky 'sehen  und  der  Piorkowski 'sehen 
Methode.  Walz  (Stuttgart). 

236.  neber  die  Lobenadauer  von  ^phxuh 
baoillen,  die  im  Stuhl  entleert  wurden;  von 
E.  Levy  u.  H.  Eayser.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol. 
u.  ».  w.  XXXTTT.  7.  p.  489.  1903.) 

Typhuserreger  kOnnen  sich  sehr  lauge  am 
Leben  erhalten  unter  natürlichen  VerhftltnisseD. 
L.  und  K.  liessen  Faeces  eines  Typhuspatienten 
undesinficirt  5  Wintermonate  in  einer  cementirten 
Grube  verweilen,  worauf  die  Faeces  auf  Lehmboden 
gegossen  wurden,  wo  sie  15  Tage  bei  Winter- 
temperatur lagen.  Aus  dem  Boden  gelang  die 
Züchtung  der  Bacillen.  Walz  (Stuttgart). 

237.  Weitere  Studien  über  daa  Laktosemm ; 

von  P.  T  h.  M  ü  1 1  e  r.  3.  Mittheilung.  (Centr.-Bl. 
f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIV.  1.  p.  48.  1903.) 

Nach  den  Untersuchungen  M.'s  vermag  das 
Gasein  unter  günstigen  ümstAnden  weit  mehr 
Prftcipitin  zu  binden,  als  zu  seiner  F&llung  erforder- 
lich ist.  Bei  allmAhlichem  Milchzusatz  zu  einer 
bestimmten  Serumquantitftt  kann  man  eine  erste 
Zone  unterscheiden,  innerhalb  der  das  Casein  bis 
auf  minimale  Spuren  vollständig  ausgefUlt  wird, 
und  eine  zweite  Zone,  innerhalb  der  eine  gewisse, 
mit  steigendem  Zusatz  grösser  werdende  Casein- 
menge  in  LOsung  bleibt  Innerhalb  dieser  Zone 
der  partiellen  FUlung  ist  in  den  vom  Niederschlage 
beft^iten  Flüssigkeiten  kein  oder  nur  spurenweise 
freies  Präcipitin  nachzuweisen.  Mit  der  zugesetzten 
Milchmenge  wfichst  nicht  nur  der  absolute  Werth 
der  in  Lösung  bleibenden  Caseinmenge,  sondern 
auch  deren  relative  Qrösse,  so  dass  also  hierbei  die 
IWung  immer  unvollständiger  wird,  bis 'endlich 
eine  Grenze  erreicht  wird,  von  der  ab  überhaupt 
keine  merkliche  Abscheidung  des  Caseins  mehr 
eintritt  Das  bei  der  partiellen  Fällung  sich  ab- 
scheidende Casein  absorbirt  nicht  mehr  Präcipitin, 
als  zu  seiner  Fällung  erforderlich  ist  Da  der  hierbei 
in  Lösung  bleibende  Best  des  Präcipitins  nicht  im 
freien  Zustande  nachweisbar  ist,  muss  man  an- 
nehmen, dass  er  mit  dem  zurückbleibenden  Casein 
eine  lösliche  Verbindung  eingegangen  seL  Mit  zu- 
nehmendem Müchzusatz  wächst  auch  die  Menge 
des  in«  Lösung  bleibenden  Präcipitins.  Bs  haben 
sich  also  keinerlei  Thatsachen  ergeben,  die  mit  der 


Annahme    einer    chemischen   Bindung  zwischen 
Casein  und  Präcipitin  unvereinbar  wären. 

Walz  (Stuttgart). 

238.  Zur  Frage  der  Graber- Widal'sohen 
Beaktion  bei  Ikterus ;  von  Dr.  J  o  a  c  h  i  m.  (Wien, 
klin.  Wchnschr.  XVL  36.  1903.) 

J.  untersuchte  die  agglutinirende  Wirkung  des 
Blutserum  in  2  VJSILen  von  Ikterus ;  in  dem  einen 
Falle  ergab  die  Sektion  Cholangitis  purulenta  und 
Leberabscess,  im  anderen  Krebs  des  Oallenganges 
als  Ursache  für  den  Ikterus.  Beide  Sera  zeigten 
sich  gegenüber  Bacterium  coli  und  Bacillus  dys- 
enteriae  unwirksam,  wiesen  dagegen  eine  aus- 
gesprochene Steigerung  ihrer  Agglutinationkraft 
gegen  Choleravibrionen  und  Bacillus  pyocyaneus 
auf,  die  sie  selbst  in  ziemlich  hohen  Verdünnungen 
agglutinirten.  Das  von  dem  Falle  von  Cholangitis 
stammende  Serum  hatte  ausserdem  noch  eine  ge- 
steigerte Agglutinationkraft  für  Typhusbacillen 
(Verdünnung  1:80),  während  das  andere  Serum 
die  Typhusbacillen  nur  in  der  Verdünnung  1 :  10 
agglutinirte.  S  o  b  o  1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

239.  Ueber  die  agglutinirende  Blgenschaft 
der  Galle  und  des  Serum  beim  Ikterus ;  von 

Dr.  E  ö  n  i  g  8 1  e  i  n.    (Wien.  klin.  Wchnschr.  XVL 
35.  1903.) 

Verschiedene  Beobachter  haben  angegeben,  dass 
das  Blutserum  Ikterischer  höhere  Agglutination- 
werthe  für  Typhusbacillen  zeige,  als  das  Serum 
anderer  Kranker.  Die  Qruber-Widal'sche 
Beaktion  würde  daher  ihre  Beweiskraft  verlieren, 
sobald  Ikterus  besteht  E.  prüfte  daraufhin,  inwie- 
fern der  Zusatz  von  menschlicher  Oalle  die  Agglu- 
tination von  Typhus-,  Coli-  und  Cholerabacillen  be- 
günstigt, sodann,  inwiefern  das  Blutserum  von 
Ikterischen  die  Agglutination  von  Typhusbacillen 
beeinflusst.  Er  fand,  dass  die  Qalle  ohne  jeden 
Eünfluss  auf  die  Agglutination  ist,  dass  das  Blut- 
serum Ikterischer  dieselben  Agglutinationwerthe 
zeigt,  wie  das  Gesunder.  Bei  fieberhaftem  Ikterus 
ist  eine  gesteigerte  Agglutinationkrafi;  nicht  aus- 
geschlossen ;  indessen  handelt  es  sich  alsdann  um 
eine  sogen.  Oruppenagglutination« 

S  o  b  0 1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

240.  Weitere  Beiträge  sur  Pathogenese 
des  Ikterus;  von  Dr.  H.  Bppinger  in  Graz. 
(Beitr.  z.  pathol.  Anat.  u.  allgem.  Pathol.  XXXIII. 
1  u.  2.  p.  123.  1903.)  Fortsetzung  einer  früheren 
Arbeit  K's.  Vgl.  dieselbe  Ztschr.  XXXL  2. 

K  hat  mit  Hülfe  eines  neuen,  die  Qallen- 
capillaren  in  der  menschlichen  Leber  darstellenden 
Verfahrens  werthvolle  Beobachtungen  und  Ergeb- 
nisse gewonnen.  Er  konnte  nachweisen,  dass  der 
Ikterus  bei  atrophischer  Lebercirrhose  in  einem 
Verschlusse  der  feineren,  meist  prficapillaren  Oallen- 
gänge  begründet  ist,  deren  zugehörige  Parenchym- 
inseln  deutlichste  Erscheinungen  der  Gallencapillar- 


172 


m.  Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


^tasie,  Risse  und  Zellenneltrose  zeigen.  Letzteren 
entquillt  die  Oalle,  fliesst  in  die  perivaskulären 
Lymphrftume  und  erzeugt  so  Ikterus.  Diese  Er- 
scheinungen stempeln  den  Ikterus  bei  Lebercirrhose 
zu  einer  Art  des  mechanischen  Ikterus.  Der  unter- 
schied zwischen  dem  gewöhnlichen  mechanischen 
Stauungsikterus  und  dem  Ikterus  bei  atrophischer 
Lebercirrhose  liegt  nur  darin,  dass  der  Verschluss 
bei  ersterem  den  Ductus  choledochus  oder  einen 
weiteren,  greifbaren  Ductus  hepaticus,  bei  letzterem 
einen  feinsten  Gallengang  betrifft,  und  dass  er 
zweifelsohne  durch  Bindegewebewucherung  hervor- 
gerufen  wird. 

Der  Ikterus  bei  der  Phosphorintozikation  kommt 
in  der  Weise  zu  Stande,  dass  Oallenthromben  zur 
Verstopfung  von  trabekulären  Gängen,  und  zwar 
zumeist  an  VerbindungsteUen  mit  anderen  solchen 
Gängen,  Veranlassung  geben.  Die  nächste  Folge 
ist  Behinderung  des  Oallenabflussee  aus  den  zu- 
gehörigen Gallencapillaren  und  mächtige  Dilatation 
derselben.  Diese  führt  zu  Bissen  an  den  distalen 
Enden  der  intercellulären  Gallencapillaren,  zu  Fort- 
setzung der  Risse,  zu  Absprengung  der  betheiligten 
Leberzellen  mit  Herstellung  winziger  Nekrosen. 
Mit  Entstehung  der  Gallencapillarrisse  ist  selbst- 
verständlich Erguss  der  Galle  in  die  perivaskulären 
Räume  und  so  Ausbildung  des  Ikterus  gegeben. 

Der  cyanotische  Ikterus  findet  ebenfalls  in 
mechanischen  Ursachen  seine  Erklärung.  Bei  vielen 
incompensirten  Herzfehlern  ist  die  Reeistenzfähig- 
keit  der  rothen  Blutkörperchen  gegenüber  der 
Stauung  herabgesetzt;  es  kann  zu  einer  Hämo- 
globinämie  kommen.  In  einem  Falle  nimmt  die 
Leberzelle-  das  gelöste  Hämoglobin  auf  und  ver- 
arbeitet es,  im  anderen  Falle  wird  es  durch  die 
Nieren  (Hämoglobinurie)  ausgeschieden.  Es  kann 
nun  bei  der  Stauungs-Hämoglobinämie  ähnlich  wie 
bei  der  Hämoglobinämie  nach  einer  Phosphorvergif- 
tung zur  Eindickung  der  Galle  und  damit  zur  Bil- 
dung von  Gallenthromben  kommen.  Sind  letztere 
gebildet  und  so  gelagert,  dass  siedenGallenabfluss 
behindern,  dann  veranlassen  sie  Stauung  im 
Gallenkreiälaufe.  Die  weiteren  Folgen  sind  Ektasie, 
ampullenartige  Anschwellung,  Varikositäten  der 
Gallencapillaren,.  Riss-  und  Risstrichterbildung  und 
Abfluss  von  Galle  in  die  allgemeine  Cirkulation. 

Noesske  (Kiel). 

24L  Bor  loa  mouTemente  delymphooytes; 

par  J.  Jelly.  (Arch.  de  M6d.  exp^rim.  et  d'Anat 
pathoL  XV.  1.  p.  54.  1903.) 

J.  beobachtete  Bewegungen  des  Kerns  von 
Lymphocyten  bei  Lymphocytämie  und  im  Blute 
von  Kaninchen  und  bildet  die  verschiedenen  Be- 
wegungsformen ab.  Noesske  (Kiel). 

242.  Ueber  Amitoae  und  Mitose.  Unter- 
suchungm  an  Wanderxeüm,  EüerxeUm  und  frei- 
lebenden amöboiden  Zellen;  von  Prof.  R.  Kle- 
mensiewicz  in  Graz.  (Beitr.  z.  pathol.  Anat 
u.  allg.  Pathol.  XXX.  1  u.  2.  p.  51.  1903.) 


Die  aus  der  Ader  gelasseneui  zwischen  Objekt* 
träger  und  Deckglas  beobachteten  Wanderzellen 
im  Blute  von  Salamandra  maculata  und  atra  zeigen 
anfänglich  schwache,  später  immer  energischer 
auftretende  Bewegungen.  Diese  Bewegungen,  die 
durch  die  veränderten  biologischen  Verhältnisse 
angeregt  sind,  gehen  nach  und  nach  in  Theilungs« 
Vorgänge  Aber.  Die  Theilung  verläuft  anfangs 
unter  den  Erscheinungen  einer  typischen  Amitose. 
Die  durch  amitotische  Theilung  gebildeten  Tochter- 
zellen vermehren  sich  auf  dem  Wege  ebensolcher 
Theilungen  weiter.  Die  gebildeten  Theilprodukte 
sind  Zellen,  die  in  Anbetracht  der  ungünstigen  bio- 
logischen Verhältnisse  nicht  immer  Waohsthums- 
erscheinungen  zeigen. 

lünige  Stunden  nach  der  Blutentnahme  ent- 
wickeln sich  in  den  Wanderzellen  Vacuolen,  von 
denen  eine  längere  Zeit  nach  ihrer  Bildung  Pul- 
sation zeigt  Im  weiteren  Verlaufe  der  Unter- 
suchung treten  unregelmässige  Theilungen  und  Ab- 
schnürungen auf,  die  nicht  mehr  den  Charakter 
normaler  Theilungen  zeigen.  Durch  diese  nekro- 
biotischen  Proceese  werden  kernlose  Zellenreste 
und  Plasmaklümpchen  gebildet,  die  noch  lange  Zeit 
amöboide  Bewegungen  zeigen  können. 

Auch  in  der  entzündeten  Hornhaut  des  Frosches 
kommen  derartige  Zellentheilungen  und  -abschnü- 
rungen an  den  ausgewanderten  Leukooyten  vor. 
Die  histologischen  Merkmale  der  Amitose  bei  den 
polynucleären  Leukooyten  sind  nicht  so  sehr  in 
dem  Verhalten  des  Cytoplasma  als  in  dem  des 
Karyoplasma  zu  sehen.  Als  unmittelbare  Vor- 
stufen der  amitotischen  Theilung  sind  nur  jene 
Kernformen  zu  betrachten,  bei  denen  die  Fragmente 
weit  auseinander  liegen  und  die  Verbindungsfäden 
sehr  lang  und  zart  sind. 

Die  amöboiden  Zellen  aus  Stroh-  und  Heuinfus 
theilen  sich  sowohl  auf  dem  Wege  der  Mitose,  als 
auch  auf  dem  der  Amitose.  Die  Mitosen  zeigen 
einen  gewissen  typischen  Verlauf,  daneben  giebt 
es  atypisch  verlaufende.  Letztere  zeigen  allmähliche 
üebergänge  zu  Theilungen,  die  als  Amitosen  be- 
trachtet werden  müssen.  Für  die  Amitose  sind  die 
Zwei-,  Drei-  und  Mehrtheilung  der  Chromatin- 
substanz  des  Kernes,  sowie  die  Kernverbindungs- 
fäden charakteristisch.  Die  durch  Amitose  pro- 
ducirten  Zellen  haben  anscheinend  kein  kürzeres 
Leben  als  die  mitotisch  erzeugten.  Auch  funk- 
tionell scheint  ein  wesentlicher  unterschied  zwi- 
schen Mitose  und  Amitose  nicht  zu  bestehen.  Der 
Unterschied  zwischen  beiden  Theilungen  ist  haupt- 
sächlich ein  gestaltlicher  und  scheint  in  der 
Schnelligkeit  des  Verlaufes  seinen  Grund  zu  haben. 
Daher  giebt  es  alle  möglichen  üebergänge  vom 
mitotischen  zum  amitotischen  Theilungstypus. 

Noesske  (Kiel). 

243.  Ueber  trübe  Schwelliing;  von  Dr. 
K.  Landsteiner  in  Wien.  (Beitr.  z.  pathoL 
Anat  u.  allg.  Pathol.  XXXITL  1  u.  2.  p.  237. 1903.) 


IIL   Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


173 


In  den  Bpithelsellen  der  Niere,  der  Leber  und 
des  Darmes  findet  bei  der  parenchymatösen  Dege* 
neration  ein  Zerfall  der  als  regelmässiger  Bestand- 
theil  vieler  Zellen  nachgewiesenen  filaren  Elemente 
statt,  bei  dem  die  normaler  Weise  durch  Färbung 
darstellbaren  fädigen  Elemente  des  Protoplasma 
an  Färbbarkeit  einbüssen  und  sich  zu  unregel« 
massigem,  kOmigem  Inhalte  umwandeln.  FQr 
eine  Bildung  von  körnigem  Inhalte  auch  aus  der 
Interfilarmasse  wurde  ein  bestimmter  Anhalte- 
punkt  nicht  gefunden.  An  den  Nierenzellen  lässt 
sich  nachweisen,  dass  nach  Zerstörung  der  Färb- 
barkeit der  Filarsubstanz  noch  eine  streifiges  Aus- 
sehen bedingende  Struktur  bestehen  bleibt.  Die 
Yergrösserung  der  Zellen  ist  möglicher  Weise  auf 
eine  durch  den  chemischen  Zerfall  des  Protoplasma 
bewirkte  Quellung  der  Zellen  zurückzuführen. 

Neben  der  Zerfallkürnung  sieht  man  in  er- 
krankten Nierenzellen  Kugeln,  wahrscheinlich  flüs- 
siger Natur,  auftreten,  die  sich  am  reichlichsten 
bei  länger  dauernden  nephritischen  Processen 
finden,  aber  auch  bei  parenchymatös  degenerirten 
und  akut  entzündeten  Nieren  nicht  fehlen  und 
selbst  reichlich  vorhanden  sein  können.  Diese 
Körper  sind  wahrscheinlich  als  eine  Art  Sekret 
der  Zellen,  das  unter  dem  Einflüsse  des  krank- 
haften Reizes  entsteht,  aufzufassen  und  als  ein 
Substrat  der  Bildung  von  hyalinen  Cylindem  an- 
zusehen. Die  hyaline  Masse  bildet  sich  im  Stäbchen- 
apparate der  Nierenzellen. 

DieNierenepithelien  können  bei  gesunden  Indi- 
viduen Einschlüsse  enthalten,  die  durch  Osmium- 
säure gefärbt  werden.  Pathologische  Einlagerun- 
gen von  Fettkörnohen  können  entweder  bei  er- 
haltener oder  bei  destruirter  Protoplasmastruktur 
vorkommen  und  sind  nach  diesem  Verhalten  zu 
unterscheiden.  Die  Bürstensäume  der  Nierenzellen 
erhalten  sich  auch  bei  sehr  schweren  Erkrankungen 
der  Niere.  Der  Bürstenbesatz  fehlt  gewissen  An- 
theilen  der  gewundenen  Nierenkanälchen  (Schalt- 
stücke) der  normalen  Niere. 

In  den  Zellen  der  menschlichen  Leber  sind 
nach  der  Behandlung  mit  Müller- Formol  und 
der  Färbung  mit  Eisenhämatoxylin  fädige  Struk- 
turen nachweisbar,  in  der  Leber  der  Maus  lassen 
die  Fäden  eine  regelmässige  Anordnung  erkennen. 

Noesske  (Kiel). 

244.  üeber  Ansschaltung  der  Thymus- 
drüse; von  Dr.  K.  Bas  eh.  (Wien.  klin.  Wochen- 
schr.  XVL  35.  1903.) 

B.  fand  bei  Thieren,  denen  die  Thymusdrüse 
ezstirpirt,  bez.  funktionell  ausgeschaltet  worden 
war,  eine  Veränderung  des  Stoffwechsels  und  eine 
Abweichung  des  Knochenwachsthums.  So  war 
namentlich  der  Kalkstoffwechsel  gestört :  ein  ope- 
rirtes  Thier  schied  im  Harne  ganz  bedeutend  mehr 
(das  Doppelte  bis  Fünffache)  an  Kalksalzen  ab  als 
ein  Ck)ntrolthier.  Dieser  Verlust  an  Kalksalzen 
ist  jedenfalls  auch  die  Ursache  des  verminderten 


Ossifikationvermögens,  wie  es  bei  den  Versuchen 
zu  Tage  trat  B.  hatte  nämlich  bei  operirten  und 
bei  nicht  operirten  Thieren  Frakturen  an  den  lan- 
gen Röhrenknochen  angelegt  und  deren  Heilungs- 
verlauf  beobachtet.  Nicht  nur  die  anatomische 
Beschaffenheit  des  Knochens,  sondern  auch  die 
Reaktion  auf  die  Fraktur  war  verschieden.  Beim 
operirten  Thiere  war  die  Neigung  zur  Heilung 
unter  Gallusbildung  an  der  Frakturstelle  eine  viel 
geringere  als  beim  nicht  operirten.  Beim  operirten 
Thiere  zeigte  sich  ferner  eine  grössere  Weichheit 
des  Knochens,  so  dass  man  die  Wahl  der  Fraktur- 
stelle nicht  so  in  der  Gewalt  hatte  wie  beim 
Gontrolthiere.  Je  kürzere  Zeit  übrigens  nach  Ex- 
stirpation  der  Thymus  die  Fraktur  erzeugt  wurde, 
um  so  grösser  war  noch  die  Neigung  zur  Gallus- 
bildung, was  späterhin  nicht  mehr  der  Fall  war. 
Dies  ist  jedenfalls  daraus  zu  erklären,  dass  in  der 
ersten  Zeit  nach  Wegnahme  der  Thymus  noch  ein 
gewisser  Vorrath  der  von  der  Drüse  gebildeten 
Reizstoffe  im  Blute  kreist  und  erst  nach  längerer 
Zeit  eine  Verarmung  des  Körpers  an  solchen  Stoffen 
auftritt,  die  sich  eben  dann  kundgiebt,  dass  eine 
deutliche  Störung  in  der  Ossifikation  zum  Aus- 
drucke kommt. 

Jedenfalls  ist  ein  Zurückbleiben  der  Knochen- 
bildung nach  Ezstirpation  der  Thymus  bei  den 
Versuchsthieren  nicht  zu  verkennen.  Es  ist  daher 
verführerisch,  aus  dieser  Erscheinung  auf  eine 
günstige  Beeinflussung  der  Rhachitis  durch  Ver- 
fütterung  von  Thymustabletten  schliessen  zu  wol- 
len, wie  es  bereits  versucht  wurde.  Eine  Empfeh- 
lung dieser  Therapie  ist  aber  so  lange  als  verfrüht 
anzusehen,  bis  ermittelt  ist,  ob  das  Thymussekret 
durch  den  Magendarmtrakt  geht,  ohne  zerlegt  zu 
werden  und  ob  es  überhaupt  vom  Verdauungs- 
apparate her  eine  pharmakologische  Wirkung  aus- 
zuüben vermag.  N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

245.  Zar  normalen  und  pathologischen 
Histologie  der  Glandula  thyreoidea,  para- 
thyreoidea  and  Hypophysls;  von  Dr.  J.  Erd- 
heim  in  Wien.  (Beitr.  z.  pathol.  Anat.  u.  allg. 
Pathol.  XXXm.  1  u.  2.  p.  158.  1903.) 

E.  hat  sich  in  sehr  eingehenden  Studien  haupt- 
sächlich mit  den  aus  Fett  bestehenden  körnigen 
Zelleneinschlüssen  der  Gland.  thyreoidea,  para- 
thyreoidea  und  Hypophysis  unter  normalen  und 
pathologischen  Verhältnissen  beschäftigt,  die  ihn 
zu  folgenden  Schlüssen  brachten. 

In  jeder  normalen  menschlichen  Schilddrüse 
finden  sich  (mit  Ausnahme  des  1.  Lebensmonats) 
am  centralen,  dem  Lumen  anliegenden  Saume  der 
Epithelzellen  regelmässig  Körnchen,  die  ihren 
Reaktionen  entsprechend  aus  einem  ölsäurehaltigen 
Fette  bestehen,  das  in  feinen  Körnchen  mikrosko- 
pisch gelbgrün,  im  extrahirten  Zustande  aber  als 
Masse  eine  tief  dunkelbraune  Farbe  und  die  Gon- 
sistenz  einer  weichen  Salbe  aufweist.  Die  Körn- 
chen fehlen  in  der  fötalen  Schilddrüse  stets  voll** 


174 


lY.  Pharmakologie  und  Toxikologie. 


Btftndig,  bei  Neugeborenen  fanden  sie  sich  nur  in 
der  Hälfte  der  F&lle  und  sind  erst  vom  1.  Lebens- 
monate an  stets  zu  treffen. 

Im  Beginne  ihres  Auftretens  sind  ihre  OrGsse 
und  Zahl  äusserst  gering,  nehmen  aber  in  der  fol- 
genden Zeit  bis  in  das  Oreisenalter  regelmässig 
zu.  Im  2.  Deoennium  oonfiuiren  die  feinen  Körn- 
chen zu  mittelgrossen  und  diese  gruppiren  sioh 
im  4.  Deoennium  zu  kemgrossen  kugeligen  Drusen. 
Letztere  übertreffen  dann  im  Oreisenalter  selbst 
den  Zellenkern  an  Orösse.  Die  Oesammtmasse 
der  Körnchen  nimmt  im  extrauterinen  Leben  bis 
in  das  Oreisenalter  stetig  zu  und  gestattet  ein 
Urtheil  über  das  ungeffihre  Alter  des  Indivi- 
duum. 

Die  Lage  der  Kömchen  am  centralen  Zellen- 
raume  ist  in  allen  Fällen  dieselbe.  Mit  der  CoUoid- 
sekretion  haben  sie  nichts  zu  thun.  Sie  hängen 
vielleicht  irgend  wie  mit  der  Schilddrüsenfunktion 
(inneren  Sekretion)  zusammen.  Das  Fett,  aus  dem 
die  Kömchen  bestehen,  hat  keine  giftigen  Bigen- 
sohaften. 

Im  pathologischen  Schilddrüsengewebe  (Ade- 
nom) sind  die  Fettkömchen  wie  im  normalen  Oe- 
webe  vorhanden,  jedoch  meist  an  Zahl  geringer, 
da  die  Zellen  des  Adenoms  ihrer  Entwickelung 
nach  jünger  sind  als  die  des  Hutterbodens.  Im 
Schilddrüsencarcinom  sind  die  Kömchen  immer 
fein  und  spärlich,  entsprechend  dem  jungen  Oe- 
schwulstgewebe. 

In  der  Stmma  gewisser  Basedowkranker  findet 
eine  lebhafte  Oewebeneubildung  statt  Die  jungen 
Follikel  sind  entweder  sehr  gross  und  weisen 
dann  echte  papilläre  Bildungen  auf  oder  sie  sind 
klein  und  glattwandig.  Viele  der  soliden  Zellen- 
haufen, die  in  nicht  osmirten  Schnitten  als  junge 
Oewebetheile  erscheinen,  sind  alte,  durch  Zellen- 
desquamation  zu  Omnde  gehende  Follikel  Die 
verschiedenen  Zellenformationen  kommen  auch  in 
anderen  Strumen  vor;  für  gewisse  Basedowstru- 
men allein  charakteristisch  ist  es  aber,  dass  diese 
Zellenformationen  neugebildet,  jung  sind,  was 
nur  mit  Hülfe  der  Körnchen  nachzuweisen  mög- 
lich ist. 

Die  in  den  Epithelzellen  des  menschlichen  Epi- 


thelkörpers (Oland.  parathyreoidea)  vorkommenden 
Kömer  sind  sehr  vielgestaltig.  Stets  sind  Voll- 
kömer  in  der  Mehrzahl  vorhanden,  daneben  Drusen- 
bildungen,  ringförmige  Fettkömer,  halbmondför- 
mige Fettkörner,  Halbmonde  mit  und  ohne  Yacuolen 
und  granuläre  Kömchen,  deren  einzelne  TheUohen 
im  nativen  Zustande  lebhafte,  zitternde  Bewegun- 
gen ausführen.  Das  Fett  beginnt  in  den  ersten 
Lebensmonaten  aufzutreten  und  nimmt  bis  in  das 
höchste  Alter  zu.  Der  Oehalt  der  Epithelzellen 
ist  nur  vom  Alter  und  nicht  von  der  Emfthrang 
des  Individuum  abhängig. 

Die  chromophilen  Zellen  der  Hypophyse  finden 
sich  bereits  bei  Föten,  wo  sie  noch  klein  und  spär- 
lich sind.  Im  mittleren  Lebensalter  sind  sie  am 
reichlichsten  und  werden  im  Oreisenalter  wieder 
seltener.  Im  Anfange  des  postfötalen  Lebens  be- 
ginnen im  vorderen  Lappen  der  Hypophyse  zu- 
nächst ganz  feine  Kömchen  aufzutreten,  die  bis  in 
das  höchste  Oreisenalter  continuirlich  an  Grösse 
zunehmen.  Sie  sind  vielgestaltig,  es  kommen 
Voll-  und  Ringkömer  und  vacuoläre  Formen  vor. 
Die  Adenome  der  Hypophyse  verhalten  sich  hin- 
sichtlich der  Fettkömchen  analog  denen  der  Schild- 
drüse. Noesske  (Kiel). 

246.  DieZaaammenaetiiing  der  Bluteiweias- 
stoffe  in  einem  Falle  von  Alkaptonnrie ;  von 

Emil  Abderhalden  und  W.  Falta.  (Ztschr. 
f.  physioL  Chemie  XXXIX.  2.  p.  143.  1903.) 

Da  dieHomogentisinsäure  bei  der  Alkaptonnrie 
sich  aus  Tyrosin  und  Phenylaknin  bildet,  so 
müssten,  falls  die  Alkaptonbildung  (nach  Annahme 
von  Wolkow  und  Baumann)  durch  speoifische 
Bakterien  im  Darme  bewirkt  wird,  die  Eiweiss- 
körper  des  mit  Alkaptonnrie  Behafteten  fast  nichts 
mehr  von  der  Tyrosin-  und  Phenylanalingmppe 
enthalten.  Im  Seram  eines  solchen  Kranken  fanden 
sich  aber  Tyrosin-  und  Phenylalanin  in  ungefähr 
denselben  Oewichtverfaftltnissen ,  wie  sie  in  den 
entsprechenden  Eiweisskörpem  gefunden  sind; 
ausserdem  enthielt  das  Semm  Homogentisinsäure. 
Die  Stömng  bei  der  Alkaptonnrie  ist  also  weder 
im  Darmkanale,  noch  bei  der  Resorption  zu  suchen. 
Y.  Lehmann  (Berlin). 


IV.   Pharmakologie  und  Toxikologie. 


247.  Trigemin,  ein  Analgeticam  und  Seda- 
tivum ;  von  Dr.Overlach.  (Berl. klin. Wchnschr. 
XL.  35.  1903.) 

Trigemin  entsteht  durch  die  Einwirkung  von 
Butylchloralbydrat  auf  Pyramiden  und  entfaltet 
nach  0.  die  bemhigende  und  schmerzstillende 
Wirkung  dieser  beiden  Stoffe  in  einer  angenehmen 
Verbindung.  Zu  0.5 — 1.2  g  soll  es  bei  den  ver- 
schiedensten Arten  von  Kopfschmerzen,  bei  Zahn- 
schmerzen, Neuralgien   u.  s.  w.   oft  vortrefflich 

wirken,  _ . 

Dippe. 


248.  Der  Einflass  des  Veronal  aaf  die 
StickstoflQinssoheidimg  beim  Menschen;  von 
Dr.  Gurt  Trautmann.  (Ther.  d.  Gegenw.  N. F. 
V.  10.  1903.) 

Ghloralhydrat  bewirkt  eine  beträchtliche  Stei- 
gerung des  Eiweisszerfalles,  die  Disulfone  (Sulfo- 
nal,  Trional  u.  s.  w.)  haben  keinen  Einfluss  auf  die 
Stickstoffausscheidung,  Veronal  wirkt  nach  Tr.'s 
Untersuchungen  e^weiauirspannd.  Man  wird  also 
bei  längerem  Oebrauche,  bei  elenden,  fiebernden 
Menschen  dem  Veronal  schon  aus  diesem  Grunde 
den  Vorzug  geben.  Dippe. 


rv.  Pharmakologie  und  Toxikologie. 


176 


249.  Salioylsftiireglyoerinester  (Glykosal); 
von  Dr.  H.  Rats.  (Therap.  Monatah.  XYH  9. 
1903.) 

Das  Olykosal  ist  äasserlich  nnd  innerlich  als 
Antirheumaticam  empfohlen  worden.  R  hat  es  in 
der  Ebrlanger  Poliklinik  erprobt  und  stellte  zunächst 
fest,  dass  es  weder  mit  einer  indifferenten  Salben« 
grandlage,  noch  in  alkoholischer  LOsung  von  der 
gesunden  Haut  aus  aufgenommen  wird.  Die  Auf- 
saugung erfolgt  aber  in  beträchtlichem  Kaasse, 
wenn  man  der  Salbe  oder  der  LOsung  einen  flüch- 
tigen Stoff,  Ol.  Terebinthinae,  Chloroform  u.  s.  w., 
zu  lO^lo  zusetzt.  In  dieser  Form  lobten  verschie- 
dene Kranke  das  Mittel. 

Innerlich  muss  man  grosse  Mengen  (in  gut 
geschlossenen  Oblaten)  geben.  Bei  akutem  Gelenk- 
rheumatismus z.  B.  5mal  täglich  2.0.  Dann  hat 
man  ein  brauchbares  Salicylpräparat,  das  auffallend 
geringeNebenerscheinungen  hervorruft  und  nament- 
lich den  Magen  wenig  belästigt.  D  i  p  p  a 

260.  Erüahrongon  über  ABpIrin;  von  Dr. 
Ludwig  Thieme.  (Therap.  Monatsh.  XVH  9. 
1903.) 

Th.  hat  in  der  Brehmer'schen  Anstalt  in 
QOrbersdorf  das  Aspirin  als  Fiebermittel  bei  Tuber- 
kulosen erprobt  und  ist  mit  seinen  Erfolgen  durch- 
aus zufrieden.  Oft  genügen  schon  kleine  Mengen : 
0.26  g  2mal  mit  einer  Zwischenzeit  von  4 — 6  Stun- 
den. Sehr  angenehm  ist  es,  dass  diese  kleinen 
Mengen  weder  Schweiss,  noch  sonst  irgend  eine 
unangenehme  Erscheinung  hervorrufen.     D  i  p  p  a 

261.  Brfahmngen  mit  Mesotan;  von  Dr. 
Heinrich  Kayser.  (Münchn.  med.  Wchnschr. 
L.  38.  1903.) 

In  der  Strassburger  med.  Klinik  hat  man  mit 
dem  Mesotan  als  Antirheumaticum  gute  Erfahrun- 
gen gemacht,  hat  aber  recht  oft  empfindliche  Bei- 
zungen der  Haut,  ürticaria-fthnliche  Ausschläge 
bis  zu  lästiger  Blasenbildung  gesehen.  E.  räth, 
das  MesotanOl  (Mesotan  und  Olivenöl  zu  gleichen 
Theilen)  auf  die  Haut  nur  aufzupinseln,  nicht  ein- 
zureiben, und  zwar  2mal  täglich  1  TheelOffel  volL 
Darüber  kommt  nichtentfettete  Watte.  Das  Oel 
soll  abwechselnd  auf  verschiedene  Stellen  auf- 
getragen, länger  als  1  Woche  für  gewöhnlich  nicht 
angewandt  und  bei  dem  Auftreten  der  ersten  Reiz- 
erscheinungen fortgelassen  werden.        D  i  p  p  e. 

262.  Ueber  die  therapeatlBOhe  Verwen- 
dung dee  Chlorbaryams ;  von  Dr.  v.  Tabora. 
(Deutsche  med.  Wchnschr.  XXIX.  39.  1903.) 

Das  seit  Alters  her  als  Heilmittel  bekannte 
Ghlorbaryum  ist  neuerdings  als  Herzmittel  zum 
Ersatz  der  Digitalis  empfohlen  worden,  v.  T.  hat 
es  in  der  Giessener  med.  Klinik  erprobt  und  hat 
gefunden,  dass  es  „bei  leichteren  Insufficienz- 
zuständen  mit  gesunkenem  Blutdruck'*  in  derThat 
oft  recht  günstig  wirkt  Es  steigert  den  Blutdruck, 
wobei  das  Erste  wahrscheinlich  eine  Gontraktion 


der  Gefässe  ist,  es  erhöht  die  Spannung  des  Pulses, 
es  vermehrt  den  Harn,  aber  das  Alles  nur  in  leich- 
ten Fällen.  Bei  starker  InsufÜcienz,  bei  beträch- 
licher  Herzschwäche  nützt  das  Mittel  nicht  (kann 
wahrscheinlich  schaden),  ein  Ersatz  der  Digitalis 
ist  es  für  diese  Fälle  ganz  und  gar  nicht  Beson- 
ders zu  empfehlen  ist  das  Chlorbaryum  vielleicht 
„bei  jenen  Infektionskrankheiten,  in  denen  die 
Ereislaufschwäche  nicht  durch  primäre  Herzschä- 
digung, sondern  durch  centrale  Vasomotorenläh- 
mung bedingt  ist'^ 

Uan  kann  0.1 — 0.16  pro  die  in  Pulvern  zu 
0.02—0.06  einige  (2—4)  Tage  lang  geben,  un- 
angenehme Erscheinungen  traten  nicht  auf. 

Dippe. 

263.  Dialysatam  digitalis  grandiflorae  (Gk>- 
lai).  Digitalinum  puriss.  germanicam  (Merok). 
Inftisam  herbae  digitalis  purpnreae  nach  Ver- 
Buohen  am  iaolirten  Frosohhen ;  von  Dr.  P.  Q. 
Brondgeest  (Centr.-BL  f.  innere  Med.  XXIV. 
37.  1903.) 

Vergleichende  Froschherzversuche  zur  Werth- 
bestimmung  der  genannten  Präparate  ergaben,  dass 
das  Golaz'sche  Präparat  sehr  wirksam  ist  Es 
erlaubt  ausserdem  genaue  Dosirung  und  hat  nicht 
den  widerwärtigen  Geschmack  der  übrigen  Drogen. 
W.  Straub  (Leipzig). 

264.  Ueber  den  BinflaBs  des  Alkohols  auf 
die  Blatoirkalation ;  von  Dr.  J.  S  w  i  e  n  1 0  c  h  0  w  s  k  i. 
(Ztschr.  f.  klin.  Med.  XLVI.  1—4.  p.  284.  1902.) 

„Wenn  wir  die  Besultate  aller  unserer  Unter- 
suchungen zusammenfassen,  müssen  wir  dem 
Alkohol  nicht  nur  jeden  erregenden  Einfluss  ab- 
sprechen, sondern  ihn  als  ein  Mittel  ansehen, 
welches,  wenn  auch  nur  in  einem  gewissen  Grade, 
so  doch  schwächend  das  ganze  Girkulationssystem 
beeinflusst"  Die  anscheinend  wohlthätigen  Wir- 
kungen des  Alkohols  sind  auch  hier,  wie  bei 
anderen  Organen,  Lug  und  Trug,  im  Ghrunde  ist 
der  Alkohol  nur  schädlich.  Dippe. 

266.  Klinisohe  Unteraaohongen  über  die 
Wirkung  der  BisenBomatose ;  von  Dr.  E.  von 
Matzner  in  Birkfeld.     (Heilkde.  VII.  8.  1903.) 

V.  M.  empfiehlt  die  Eisensomatose  dringend  als 
besonders  gut  wirkendes  und  besonders  leicht  ver- 
trägliches Mittel  bei  den  verschiedenen  Formen  der 
Blutarmuth  und  Emährungstörung.  Er  giebt  Er- 
wachsenen 8 — 10  g  pro  Tag  und  legt  durch  sorg- 
iUtige  Beobachtungen  die  vortreffliche  Wirkung  dar. 

Dippe. 

266.  Ueber  die  therapeutiflohen  Effekte  des 
BiamuthB  und  seiner  Verbindungen  (nament- 
lich der  Bismuthose);  von  Dr.  B.  L aquer. 
(Arch.  de  M6d.  des  Enf.  p.  340.  Juni  1903.) 

Bismuth  und  seine  Verbindungen  wirken  nicht 
nur  mechanisch  auf  Katarrhe  und  Geschwüre  des 
Magen -Darmtraktes  ein,  sondern,  wie  Fuchs 
nachgewiesen  hat,  wahrscheinlich  auch  chemisch. 


176 


IV.  Phannakologie  und  Toxikologie. 


Andererseits  darf  nicht  die  antiseptische  Wirkung 
dieser  Stoffe  vergessen  werden,  wodarch  die  Faul* 
niss  albnminoider  Körper  hintangehalten  wird, 
wfthrend,  in  Folge  der  katalytischen  Kraft  des 
Bismuths,  das  Bismuthprotoxjd  im  Stande  ist, 
Sauerstoff  zu  binden,  zu  verdichten  und  dann  an 
andere  Körper  abzugeben. 

Das  Bismuthum  subnitricum  wird  durch  die 
Magen-  und  Darmsäfte  in  Bismuthprotoxyd  umge- 
wandelt, das  in  die  Gewebe  eindringt  und  auf  die 
Neubildung  der  Epithelien  in  ganz  besonderer 
Weise  einwirkt  Die  Bismuthose  ist  den  anderen 
Bismuthverbindungen  vorzuziehen,  da  sie  euer* 
gischer  einwirkt,  sich  langsamer  und  regelmässiger 
zertheilt.  Im  Allgemeinen  giebt  man  6  g  Bismu- 
those pro  Tag  in  Oummischleim.  Bei  Cholera 
nostras,  akutem  Darmkatarrh  und  ohron.  Enteritis 
werden  damit  sehr  gute  Erfolge  erzielt 

E.Toff  (Braila). 

257.  Die  Bierhefe  bei  experimentell  er- 
sengter  Streptokokken-  und  Btaphylokokken- 
infektion;  von  R  Turrö,  J.  Tarruella  und 
A.  P  r  e  s  t  a.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIV. 
1.  p.  22.  1903.) 

Nach  den  Untersuchungen  der  Yff.  übt  die 
Bierhefe  bei  experimenteller  Anwendung  eine  deut- 
liche Heilwirkung  gegenüber  einer  Streptokokken- 
inrektion  des  Kaninchens  aus,  sowohl  bei  lokaler, 
wie  bei  AUgemeinerkrankung.  Die  Anwendung 
erfolgt  subcutan  in  Dosen  von  lOccm  aus  einer 
gut  entwickelten  Cultur;  sie  ist  5  Tage  mindestens, 
12  Tage  in  maximo  zu  wiederholen.  Die  gleichen 
Verhältnisse  herrschen  bei  der  Staphylokokken- 
infektion.  Nach  Subcutaninjektion  von  10  com 
Bierhefe  4 — 6  Tage  hindurch  erzielt  man  beim 
Kaninchen  eine  temporäre  Immunität  gegen  ex- 
perimentell erzeugte  Streptokokken-  und  Staphylo- 
kokkeninfektion.  Das  wirksame  Princip  des  Sao- 
charomyoes  cerevisiae  ist  nicht  in  seiner  Oulturflfls- 
sigkeit  enthalten ;  es  wurzelt  im  Zellenprotoplasma 
und  tritt  in  Thätigkeit,  sobald  es  durch  Ver- 
dauung seitens  der  Leukocyten  der  Körperlymphe 
gelöst  ist.  Das  Blutserum  der  mit  Hefe  behandel- 
ten Kaninchen  zeigt  agglutinirende  Eigenschaften 
gegenüber  dem  Streptococcus  und  Staphylococcus 
aureus  und  albus.  Mit  Hefe  beschickte  Rinder- 
bouillon oder  Malzbrühe  wirken  vom  2.  Tage  an 
agglutinirend  auf  die  genannten  Bakterienarten; 
bei  der  Erwärmung  auf  55^  erlischt  diese  Eigen- 
schaft In  dem  Eiter  eines  mit  Bierhefe  behandel- 
ten Individuum  verringert  sich  die  Zahl  der  pyo- 
genen  Keime  je  länger  die  Behandlung  dauert;  der 
Eiter  wird  schliesslich  steril,  gleichzeitig  nimmt 
der  Virulenzgrad  immer  mehr  ab.  Das  wirksame 
Princip  der  per  os  aufgenommenen  Bierhefe  wird 
löslich  und  assimilationfShig  unter  der  verdauen- 
den Wirkung  gewisser  Bakterienarten  der  Darm- 
flora, die  noch  nicht  genau  bestimmt  sind. 

Walz  (Stuttgart). 


258.  Aotion  de  Taoide  formtque  aar  le 
Systeme  maeoalsire ;  par  le  Dr.  E.  Clement. 
(Lyon  mM.  CI.  31.  p.  161.  Aoüt  2.  1903.) 

Ameisensäure  soll  eine  speoifische  Muskel- 
wirkung haben,  und  zwar  kommt  diese  günstige 
Wirkung  nach  Einverleibung  von  8 — 10  Tropfen 
einer  unbekannten  Verdünnung  sehr  rasch,  spä- 
testens nach  24  Stunden  zum  Vorscheine. 

W.  Straub  (Leipzig). 

259.  Ueber  Tfaiosinunin  vnd  seine  An- 
wendung; von  Dr.  Alfred  Lewandowski  in 
Berlin.     (Therap.  d.  Qegenw.  N.  F.  V.  10.  1903.) 

Ueber  Thiosinamin  ist  bereits  viel  geschrieben 
worden,  seine  eigenthümliche  narbenerweichende 
Wirkung  ist  oft  gerühmt,  von  Anderen  aber  auch 
als  bedenklich  hingestellt  worden.  L.  stellt  Lite- 
ratur und  eigene  Beobachtungen  zusammen  und 
kommt  zu  folgenden  Ergebnissen :  Das  Mittel  ist 
für  den  OesammtkGrper  unschädlich.  Sicher  wirk- 
sam sind  nur  Einspritzungen  einer  15proc.  alko- 
holisohen  L(yeung  unter  die  Haut  Mit  der  inner- 
lichen Darreichung  ist  noch  nichts  Bechtes  anzu- 
fangen. ThiosinpflastermuU  (Unna)  reizt  oft  heftig, 
ist  aber  in  geeigneten  Fällen  eines  Versuches  werth. 
Eine  gute  Erklärung  der  „elektiven^^  Wirkung  giebt 
es  noch  nicht  „Indieirt  ist  seine  Anwendung: 
a)  bei  allen  narbigen  Zuständen  der  äusseren  Haut 
und  des  inneren  Körpers,  ganz  gleich,  welcher 
Provenienz  die  Narbe  ist;  so  ist  es  erfolgreich  bei 
allen  Hautnarben,  Verbrennungen,  Lupus,  Carcinom, 
bei  Adhäsionen,  Verklebungen,  Verwachsungen 
innerer  Organe  unter  einander  und  mit  serösen 
Häuten,  ferner  bei  Keloiden  und  Sklerodermie  und 
Rhinophym;  b)  als  präparatorisches  Mittel  vor 
Operationen,  welche  wegen  gefährlicher  Verwach- 
sungen Schwierigkeiten  bereiten;  c)  als  narben- 
erweichendes Mittel  nach  Operationen,  wo  die  Narbe 
die  Ursache  der  postoperativen  Beschwerden  ist; 
d)  in  der  Augenheilkunde  bei  alten  Hornhautflecken, 
Katarakt,  iritischen  Verwachsungen  (hintere  Syn- 
echie), Chorioiditis  disseminata  exsudativa ;  e)  bei 
jenen  Fällen  von  Schwerhörigkeit  und  Taubheit,  die 
durch  fibröse  Massen  und  narbige  Veränderungen 
im  inneren  Ohr  (Paukenhöhle)  verursacht  werden. 
Seine  Anwendung  ist  eorUraindieiirt  oder  nur  mit 
grosser  Vorsicht  erlaubt,  wenn  die  Möglichkeit  vor* 
liegt,  dass  akute  oder  eben  abgelaufene  entzünd« 
liehe  Prooesse  durch  ihr  Aufflammen  dem  Organis* 
mus  Gefahr  bringen  könnten  (frische  Keratitis). 
Liegt  einePropagation  der  Entzündung  imBahmen 
der  therapeutischen  Absicht,  steht  seiner  Anwen* 
düng  nichts  im  Wege.'^  Dippa 

260.  üeber  Anwendung  und  therapeutiflohe 
Wirkung  sabooiUimotivAler  Natrium  Jodiomn- 
Injektionen  bei  ftcuMeren  und  inneren  Augen- 
erkrankungen ;  von  Dr.  Schiele.  (Aroh.  f. 
Augenhkde.  XLVIIL  1.  p.  82.  1903.) 

Seh.  wendet  suboonjunctivale  Injektionen  von 
Natrium  jodicum  (1.0 :  1000.0)  seit  1900  an.    Bei 


IV.  Pharmakologie  und  Toxikologie. 


177 


vorheriger  Cooainisirung  der  Bindehaut  und  Zusatz 
von  einigen  Tropfen  Acoin  (l«/o)  zu  der  Natrium 
jodicum-LOsung  waren  die  Injektionen  ann&hemd 
schmerzlos.  Die  Einspritzung  wurde  nach  3  bis 
4  Tagen  wiederholt.  Auf  Orund  seiner  günstigen 
Erfahrungen  hält  er  das  Mittel  für  angezeigt: 
bei  Homhautstaphylom,  absolutem  Qlaukom  und 
schmerzhaften  GlaukomanAllen ,  Panophthalmie, 
Iritiden  und  Cyklitiden  aller  Art  in  den  verschie- 
densten Stadien,  Chorioiditis  in  macula  und  in 
myopia,  Cornealinfiltraten  und  Geschwüren,  Herpes 
corneae  und  Keratitis  interstitialis.  Bei  Opticus- 
erkrankungen  verwendete  er  neben  subconjuncti- 
valen  Strychnin-Injektionen  erfolgreich  subcutane 
Injektionen  von  5proo.  Natrium  jodicum  in  die 
Schläfengegend.  Seh.  nimmt  an,  dass  die  Wir- 
kung des  Mittels  sich  äussere:  1)  als  indirektes 
Lymphagogum,  2)  als  indirektes  Antisepticum, 
3)  als  direktes  Antisepticum,  4)  als  Specificum  bei 
syphilitischen  und  rheumatischen  Augenerkran- 
kungen, 5)  als  Analgeticum. 

Bergemann  (Husum). 

261.  Betrachtungen  nnd  Untersaohangen 
über  die  Wirknngsweiae  des  MOollargolOrede**; 

von  Dr.  B  a  m  b  e  r  g  e  r.  (Berl.  klin.  Wchnschr.  XL. 
34.  1903.) 

B.  vergleicht  die  Wirkung  des  CoUargols  mit 
der  Einspritzung  von  Fremdkörpern,  z.  B.  von  auf- 
geschwemmter Tusche,  in  die  Blutbahn.  Das 
Collargol  lOst  sich  nicht  im  Serum  und  hat  keine 
bakteridde  Wirkung.  Man  muss  im  Oegentheil 
die  GoUargol-Einspritzung  betrachten  als  eine  Ein- 
verleibung von  feinst- vertheilten  Silberpartikelchen. 
Ob  ein  Einfiuss  auf  die  Zusammensetzung  des  Blutes 
ausgeübt  wird,  ist  noch  nicht  hinreichend  bekannt. 
B.  suchte  speciell  die  Einwirkung  auf  die  Leuko- 
cyten  zu  ergründen  und  rieb  sich  zu  dem  Zwecke 
zu  wiederholten  Malen  je  3  g  Originalsalbe  ein.  Er 
konnte  alsdann  jedesmal  i/|  Stunde  nach  der  Ein- 
reibung eine  Abnahme  der  Leukocyten  feststellen, 
die  im  Laufe  der  nächsten  beiden  Stunden  noch 
zunahm,  nach  5  Stunden  aber  einer  die  ursprüng- 
liche Zahl  weit  überschreitenden  Zunahme  wich. 

Diese  Verhältnisse  beziehen  sich,  wie  B.  selbst 
einschränkend  sagt,  auf  den  gesunden  Menschen 
mit  normaler  Leukocytenzahl. 

8  0  b  0 1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

262.  NotiB  aber  einen  Meningitiafiait  ge- 
beeaert  durch  intrarhaebidialeBinapritiongen 
von  OoUargol;  von  Dr.  C.  Parhon  u.  S.  Bor- 
hjna.     (Spitalul.  XXUI.  13.  p.  498.  1903.) 

Es  handelte  sich  um  einen  typischen  Menin- 
gitisfall bei  einer  ISjähr.Pat;  Somnolenz,  Nystag- 
mus und  Nackensteifigkeit  waren  die  Hauptsym- 
ptome. Temperatur  38.5<»,  Puls  90.  Nach  Punk- 
tion und  Entleerung  von  Cerebrospinalflüssigkeit 
wurden  2 — 2^/|g  einer  Iproc.  CoUargoUüsung  ein- 
gespritzt; ausserdem  warme  Bäder  gegeben.  Nach 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Ha  2. 


7  Tagen  konnte  die  Kranke,  auf  eigenen  Wunsch, 
das  Erankenhaus  erheblich  gebessert  verlassen. 

RToff  (Braila). 

263.  Akoin  in  der  Chirurgie;  von  Dr.  S. 

Daconto.      (Deutsche  Ztschr.   f.   Chir.   LXIX. 
5  u.  6.  p.  457.  1903.) 

D.  hat  die  Iproc.  Akoinlöaung  bei  kleineren 
Operationen  angewendet  und  gefunden,  dass  das 
Akoin  ein  Lokalanästheticum  von  sehr  hohem 
Werthe  und  äusserst  geringer  toxischer  Wirkung 
ist.  Die  Wirkung  ist  prompt  und  stets  positiv; 
sie  ist  andauernder  und  länger  bemerkbar  in  der 
Tiefe  der  Gewebe,  als  auf  der  Oberfläche.  Ein 
starkes  Durchsickern  des  Blutes  aus  der  Wunde 
schwächt  die  zuerst  erzielte  Anästhesie  sehr  ab; 
in  solchen  Fällen  zeigen  sich  Compressen  mit 
Akoinlüsung  ausserordentlich  nützlich.  Man  hat 
keine  Nekrose  an  der  Binstichstelle  zu  befürchten, 
wenn  die  LiOsung  nicht  stärker  ist,  als  1 — 2pro- 
centig.  Ebenso  sind,  wenn  die  Lösung  richtig  be- 
reitet ist,  keine  septischen  oder  Eiterherde  zu  be- 
fürchten. Der  Gebrauch  von  Akoin  stürt  in  keiner 
Weise  die  Vernarbung  der  Wunden. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

264.  Die  chemieohe  Oonatitution  dee  Mor- 
phins in  ihrer  Beiiehung  rar  Wirkung;  von 

Ernst  Vahlen.     2.  Abhandlung.     (Arch.  f.  ex- 
perim.  Pathol.  u.  Pharmakol.  L.  1  u.  2.  p.  123. 1903.) 

y.  theilt  weitere  Versuche  mit  seinem  Epiorin 
mit  und  nimmt  Stellung  zu  dem  Angriffe  von 
Pschorr,  der  die  narkotische  Wirkung  des 
Epiorins  als  eine  indirekte  ansehen  will,  hervor- 
gerufen durch  Athmungsbehinderung  in  Folge  von 
Methämoglobinbildung.  Zunächst  wird  constatirt, 
dass  die  Athmung  unter  Epiorinwirkung  flacher 
und  langsamer  wird.  Der  Blutdruck  am  Hunde 
wird  etwas  erhöht,  wahrscheinlich  durch  centrale 
Beizung,  darin  unterscheidet  sich  das  Präparat  vom 
Morphin.  Bezüglich  des  Pschorr 'sehen  Ein- 
wandes  weist  V.  nach,  dass  die  narkotische  Wir- 
kung auch  ohne  nachweisbare  Methämoglobin- 
bildung auftreten  kann,  erst  ungeheure  Dosen 
Epiorin  lassen  nachweisliche  Blutzersetzung  con- 
statiren.  W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

265.  Ueber  die  Toderanaohe  bei  dar 
Sparteinvergiftong;  von  E.  Mute  u.  T.  Ishi- 
zaka.  (Arch.  f.  experim.  PathoL  u.  PharmakoL 
L.  1  u.  2.  p.  1.  1903.) 

Man  ist  noch  uneinig  darüber,  ob  die  Athem- 
sistirung  bei  Sparteinvergiftung  central  oder  peri- 
pherisch ausgelöst  wird.  Die  Yff.  weisen  nach, 
dass  beide  Anschauungen  richtig  sind,  indem  die 
Lähmung  auf  kleine  Gaben  hin  Wirkung  der  peri- 
pherischen Phrenicusenden  ist,  während  die  Läh- 
mung nach  grossen  Qaben  noch  durch  centrale 
Lähmung  der  Nerven  der  accessorischen  Athem- 
muskeln  complicirt  ist  Diese  letzteren  Nerven- 
23 


178 


y.   Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


Stämme  sind  auf  der  H5he  der  Wirkung  noch  gut 
erregbar.  W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

266.  Some  of  the  dangera  of  formal;  by 

K  A.  Spitz ka.     (Science  N.  S.  XVIIL  p.  87. 
1903.)- 

Zusammenstellung  einiger  F&lle  von  Form- 
aldehydvergiftung aus  der  Literatur.  Spiritus 
Minderen  (NHg  I)  als  Oegengift 

W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

267.  A  preliminary  oommunioation  onthe 
ohangea  in  nerve  oella  alter  poiaoning  with 
the  venom  of  the  Anatralian  tiger-anake  (Hoplo- 
oephalua  lurtiia);  byKilvington.  (Journ.  of 
Physiol.  XXVm.  6.  p.  426.  1902.) 

Nach  subcutaner  Injektion  des  Qiftes  der 
australischen  Tigerschlange  treten  bei  Kaninchen 
in  den  Ganglienzellen  des  Bückenmarkes  Verände- 
rungen der  Nissl-EOrperohen  auf  (Zerstäubung 
und  schliesslich  vollständiger  Schwund  der  färb- 
baren Substanz).  Im  mikroskopischen  Bilde  lassen 
sich  aber  diese  Veränderungen  nur  feststellen, 
wenn  die  Qiftdosis  nicht  zu  hoch  war,  so  dass  das 
Thier  die  Vergiftung  mehrere  Stunden  überlebte. 

Garten  (Leipzig). 

268.  Weiterea  über  den  Naohweia  von 
Strychnin  im  Diokdarminhalt;  von  Dr.  Wil- 
li a  m  S  u  1  a  n  t.  (Centr.-Bl.  f.  innere  Med.  XXIV. 
30.  1903.) 

S.  berichtigt  seine  frühere  Angabe,  der  zufolge 
Strychnin  durch  Behandeln  mit  Dickdarminhalt 
von  Kaninchen  chemisch  und  physiologisch  nicht 
mehr  nachweisbar  sein  soll,  dahin,  dass  bei  vor- 
sichtiger Behandlung  dieser  Nachweis  wohl  gelingt 
W.  Straub  (Leipzig). 

269.  SzperimenteUe  Stadien  über  Lokali- 
aation  desQueokailbera  bei  Queokailbervergif • 
tong;  von  Johan  Almkvist.  (Nord.  med.  Ark. 
Afd.  n.  N.  F.  IIL  2.  Nr.  6.  p.  1.  1903.) 

Die  von  A.  ausgearbeitete  Methode  des  mikro- 
chemischen Hg-Nachweises  besteht  darin,  dass  die 


frischen  Schnitte  in  mit  4proc.  Salpetersäure  ver- 
setzten Schwefel  Wasserstoff wasser  8 — 10  Stunden 
gegeben  werden.  Darin  bildet  sich  ein  gelber 
Niederschlag  von  Schwefelquecksilber.  Darauf 
folgt  das  übliche  Härtungsverfahren  mit  Alkohol 
und  Einbettung.  Jod  ist  zu  vermeiden,  da  es 
Sohwefelqueoksilberlüet.  Mit  dieser  Methode  unter- 
suchte A.  die  Organe  von  Kaninchen,  die  er  schwach 
mit  Quecksilber  vergiftet  hatte.  Er  fand,  dass  das 
Metall  zum  grüssten  Theil  bei  der  Vergiftung  im 
Blute,  in  der  Lymphe  und  im  Gewebesafte  gelöst  ist 
Ausserdem  findet  sich  unlösliches  gelbes  Schwefel- 
quecksilber im  Darme,  besonders  in  jenen  Partien, 
wo  reichliche  Fäulnissprocesse  sich  abspielen. 
Intraoellulär  fand  A.  das  Quecksilber  in  den  Nieren, 
besonders  in  den  Zellen  der  gewundenen  Eanäl- 
chen  1.  und  2.  Ordnung,  sowie  in  der  breiten  Ab- 
theilung der  Henle 'sehen  Schleifen,  so  dass  es 
wahrscheinlich  erscheint,  dass  das  Quecksilber 
durch  Sekretion  ausgeschieden  wird.  Das  Queck- 
silber, das  im  Darme  und  vielleicht  auch  in  der 
Mundschleimhaut  (Stomatitis)  den  Schwefelqueck- 
silberbelag verursacht,  wird  von  Leukocyten  dortbin 
gebracht.  W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

270.  Uebertritt  und  Wirkung  dee  Fhoa- 
phora  auf  menaohliohe  undthieriaoheFrüohte; 

von  A.  Wassmuth.  (Vjhrschr.  f.  gerichtl.  Med. 
3.  F.  XXVL  1.  p.  13.  1903.) 

Bei  einem  gleich  nach  der  Gebart  gestorbenen 
Smonatigen  Foetns,  dessen  Mutter  in  den  letzten  3  AVoclien 
vor  der  Geburt  Phosphor  genommen  hatte,  fanden  sich 
Ikterus  der  Haut,  der  Meningen  und  des  Endokards,  zahl- 
reiche Blutaustritte,  und  fettige  Entartung  fast  aller 
Organe,  besonders  der  Leber  und  des  Herzens,  weniger 
in  den  Nieren,  der  Moskolatar  und  der  Plaoenta.  Bei 
Meersohweinchenversaohen  ergab  sich  etwa  48  Standen 
nach  der  Verfatterang  von  Phosphoröl  an  die  Matter- 
thiere  bereits  das  Vorkommen  von  Fetttröpfchen  in  den 
fötalen  Geweben  der  Leber,  des  Herzens  und  der  Nieren, 
wobei  die  Leber  immer  am  stärksten  betroffen  war. 
Gleichzeitig  traten  Blutungen  in  den  serösen  Häuten  auf, 
zuerst  an  den  Meningen  und  dann  am  Herzbeutel,  später 
stellten  sie  sich  auch  in  dem  Gekröse,  an  der  Pleara  und 
in  der  Muskulatur  ein.  Deutliche  Gelbfärbung  Hess  sich 
erst  am  4.  Tage,  ziemlich  gleichzeitig  am  Mutterthiere 
und  an  den  Föten,  nachweisen.    Woltemas  (Solingen). 


V.  Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


271.  üeber  Morbna  Baaedowii.  (Vgl.  Jahrbb. 
CCLXXIX.  p.  56.) 

L.  Hofbauer  (Typische  AthemstOruugen  bei 
Morbus  Basedowii.  Mittheil.  a.  d.  Orenzgeb.  d.  Med. 
u.  Ghir.  XI.  4.  p.  531.  1903)  glaubt,  dass  das  den 
Morbus  Basedowii  bewirkende  Qift  direkt  die  Ath- 
mung  störe.  Die  dem  Morbus  Basedowii  eigenen 
AthemstOrungen  seien  dadurch  gekennzeichnet, 
dass  die  Athemcurye  abgeflacht  ist,  dass  Bin-  und 
Ausathmung  gleichzeitig  verlängert  sind,  dass 
Erhöhungen  der  Curvenlinie  unregelmftssig  mit 
Athempausen  wechseln.  Viel  seltener  als  diese 
andauernden  Störungen  seien  Anfälle  mit  Vertie- 


fung der  Athmung,  rascher  Ein-  und  Ausathmung, 
Athempausen. 

H.  hat  einige  Kranke  untersucht  und  die  Athem- 
curven  aufgenommen.  Er  bildet  sie  ab  und  leitet 
aus  ihnen  seine  Schlüsse  her. 

Er  will  aber  nicht  leugnen,  dass  auch  vom 
Herzen  her  oder  durch  Druck  bei  Morbus  Base- 
dowii Athemstörungen  entstehen. 

J.  Oordon  Sharp  (Respiratory  crises  in 
Qravee' disease.  Lancet  June  27. 1903)  beschreibt 
als  Athemkrisen  schnelles  Athmen  bei  Morbus  Base- 
dowii. Er  theilt  2  Beobachtungen  mit  Die  eine 
Fat  hustete,  fühlte  Kitzel  im  Halse  und  musste 


V*  Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


179 


rasch  athmen.  Die  andere  hatte  ordentliche  An- 
fälle von  Athemnoth  mit  etwa  60  Athemzügen  in 
der  Minute.  In  beiden  Fällen  brachte  Opium 
rasch  Hülfe.  Sh.  meint,  es  müsse  ein  Qift  auf 
das  Athemcentrum  wirken,  etwa  so  wie  das 
Atropin. 

Peppo  ABchiot6  (Bradyoardiedanslamala- 
die  de  Basedow.  Revue  neuroL  XL  11.  p.  587. 
1903.  Bericht  über  den  Congrees  in  Madrid)  glaubt 
bei  einem  Basedow-Kranken  Bradykardie  beobachtet 
zu  haben. 

Es  handelte  sich  um  einen  40jähr.  Mann  mit  Stmma, 
Exophthalmus,  dem  charakteristischen  Zittern  u.  s.  w. 
Der  Puls  schlug  55mal  in  der  Minute. 

Ob  etwa  sonst  Zeichen  von  Myxödem  bestanden 
haben,  wird  nicht  gesagt. 

G.  V.  Voss  (Zur  Symptomatologie  und  The- 
rapie der  Basedow'schen  Krankheit  Deutsche  med. 
Wchnschr.  XXIX.  33. 1903)  hat  bei  einer  Basedow- 
Kranken,  ausser  Facialislähmung,  Parese  beider 
Abduoentes,  rechts  Lähmung  der  Bliokheber,  links 
Lähmung  der  Blicksenker  beobachtet  Bei  einer 
anderen  Pat  bestanden  choreatische  Bewegungen 
des  linken  Armes  und  Parese  der  Beine  (besonders 
des  linken)  mit  Fussphänomen. 

Bei  der  1.  Pat  war  der  günstige  Erfolg  einer 
Einspritzung  von  450  com  physiologischer  Koch- 
salzlösung unter  die  Bauchhaut  bemerkenswerth. 
Die  Kranke  war  erst  ganz  hinfällig  und  benommen, 
wurde  dann  klar  und  erholte  sich.  Mit  Recht 
warnt  v.  V.  vor  Anwendung  des  Thyreoidin  und 
der  Jodpräparate  bei  Morbus  Basedowii.  Man  müsse 
überhaupt  mit  stark  wirkenden  Mitteln  (Digitalis) 
vorsichtig  sein. 

Burghart  und  Blumenthal  (üeber  die 
specifische  Behandlung  des  Morbus  Basedowii. 
Ther.  d.  Oegenw.  Aug.  1903.  p.  337)  berichten 
über  ihre  neuerlichen  Erfahrungen  mit  dem  Merck^- 
sehen  Serum  und  mit  Bodagen.  Sie  haben  das 
Serum  des  schilddrüsenlosen  Hammels  unter  die 
Haut  gespritzt  (1  g  täglich)  und  in  2  Fällen  recht 
gute  Erfolge  erzielt. 

I.  24jähr.  Mädchen.  Seit  3  Jahren  krank.  Grosse 
Struma.  Exophthalmas,  Tachykardie,  wirres  Aussehen, 
Schlaflosigkeit,  Schwitzen,  Abmagerung.  Nach  14tägiger 
Behandlung  wesentliche  Besserung:  Verkleinerung  des 
Halsumfanges  um  2  cm,  besserer  Schlaf,  geordnetes  Aus- 
sehen.    In  4  Wochen  um  10  Pfund  Zunahme. 

Bei  Aussetzen  der  Behandlung  später  Rückfall. 
Neuerliche  Besserung  bei  combinirter  Behandlung  mit 
Serum  und  Rodagen. 

Das  Rodagen  haben  die  VfF.  in  10  Fällen  mit 
gutem  Erfolge  angewandt  Sie  gaben  5,  10,  15 
und  mehr  Gramm  täglich,  bis  50  g.  Interessant 
ist,  dass  sich  bei  den  operirten  Ziegen  ein  dem 
Myxödem  ganz  ähnlicher  Zustand  ausbildet. 

Die  Yff.  betonen,  dass  die  günstige  Wirkung 
der  specifischen  Behandlung  am  Herzen  am  wenig- 
sten zu  spüren  ist.  Sie  vermuthen,  dass  da,  wo 
schon  organische  Veränderungen  am  Herzen  be- 
stehen, Serum  und  Rodagen  sogar  nachtheilig  auf 
das  Herz  wirken  können. 


In  der  Lancet  vom  26.  Sept  1903  (p.  910) 
erklärt  Dr.  A.  War  den,  er  habe  ein  Serum  für 
Basedow -Kranke  herstellen  lassen,  nämlich  das 
Serum  schilddrüsenloser  Hunde,  und  er  hoffe,  es 
werde  gut  wirken.  [Ein  wenig  mehr  könnten  sich 
schon  die  Engländer  um  die  Literatur  kümmern!] 

J.  J.  Bodman  (Exophthalmic  goitre.  Amer. 
Pract  and  News  XXXVI.  131 ;  July  1.  1903)  hat 
in  einem  Falle  von  Morbus  Basedowii  die  statische 
Elektricität  mit  sehr  gutem  Erfolge  angewandt 

B6niBuxbaum  (Zur  Therapie  des  Morbus 
Basedowii.  Bl.  f.  klin.  Hydrother.  Xm.  8.  1903) 
berichtet  (mit  Pulscurven)  über  wesentliche  Besse- 
rung einer  48jähr.  Basedow-Kranken  durch  Wasser- 
behandlung: Feuchte  Einpackungen  mit  kalten 
Rückenschläuohen.  Interessant  ist,  dass  die  Krank- 
heit durch  Gelenkrheumatismus  entstanden  war. 

Kirnberger  (Zur  Therapie  der  Basedow'schen 
Krankheit  Ther.  d.  Gegenw.  Oct  1903.  p.  439) 
hat  als  Antidot  des  Jod  das  sulfanilsaure  Natron 
(10  g  täglich)  den  Basedow-Kranken  gegeben.  Das 
Mittel  wurde  gut  vertragen,  steigerte  den  Appetit 
und  das  Wohlbefinden ;  die  Abmagerung  hörte  auf, 
das  Gewicht  nahm  wieder  zu.  Die  anderen  Sym- 
ptome wurden  nicht  wesentlich  beeinflusst  In 
einigen  Fällen  hat  K.  den  einen  Tag  sulfanilsaures 
Natron,  den  anderen  Bodagen  (5 — 10  g)  gegeben 
und  er  glaubt  auf  diese  Weise  besonders  gute  Er- 
folge erreicht  zu  haben.  M  ö  b  i  u  s. 

272.  üeber  Akromegalie.  (Vgl.  Jahrbb. 
CCLXXIV.  p.  249.) 

[Dr.  Arnold  Josef son  (Studier  öfver  akro- 
megali  och  hypophysis  tumörer.  Arsberättelse 
frän  Sabbatsbergs  sjukhus  i  Stockholm  för  1901 
och  1902.  Stockholm  1903.  s.  160—343)  theilt 
16  Fälle  mit,  7  von  Hypophysisgeschwulst  mit 
Akromegalie,  1,  in  dem  zuerst  toxigene  ossifici- 
rende  Osteoperiosteitis  diagnosticirt  worden  war, 
ehe  die  Diagnose  auf  Akromegalie  gestellt  wurde, 
4  von  Hypophysentumor  ohne  Akromegalie,  2  von 
bösartiger  Cystenbildung  in  der  Hypophysen- 
gegend, 1,  in  dem  die  Diagnose  einer  Hypophysen- 
geschwulst nicht  mit  Sicherheit  zu  stellen  war, 
und  1  von  Hypertrophie  der  Hypophyse  mit 
angeborener  Struma.  J.  bespricht  eingehend  die 
Diagnose  der  Akromegalie  wie  der  Hypophysen- 
geschwülste, besonders  die  Erscheinungen  am 
Sehorgane.  Nach  den  von  J.  mitgetheilten  Fällen, 
wie  den  übrigen  Erfahrungen  besteht  bei  Hypo- 
physentumoren bitemporale  Hemianopsie  oder 
Hemiachromatopsie,  die  sich  meist  in  der  Richtung 
von  oben  nach  unten  zu  entwickeln  scheint  Mit- 
unter ist  das  eine  Auge  blind  und  in  dem  anderen 
findet  sich  temporale  Hemianopsie  oder  Hemia^ 
chromatopsie,  mitunter  sind  diese  Störungen  des 
Gesichtsfeldes  unvollständig,  wobei  die  Perception 
am  längsten  im  unteren  Quadranten  erhalten  bleibt 
In  seltenen  Fällen  (Druck  auf  den  Tractus)  be- 
steht homonyme  Hemianopsie  oder  Hemiachromat- 


180 


y.  Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


opsie.  Die  Sehstörungen  variiren  je  nach  der 
verschiedenen  Stelle  des  Druckes  auf  die  Sehbahn 
und  zuletzt  tritt  Yollst&ndige  Blindheit  ein.  Be- 
deutende Oesichtsfeldeinschr&nkungen  entsprechen 
gewöhnlich  anfangs  nicht  den  im  Augenhinter- 
grunde  wahrnehmbaren  Veränderungen,  diese  zei- 
gen sich  erst  nach  längerer  Zeit  und  bestehen  in 
den  meisten  Fällen  in  primärer  Opticusatrophie. 
In  2  der  von  J.  mitgetheilten  Fälle  war,  hemio- 
pische  Pupillenreaktion  vorhanden,  die  als  eine 
Stütze  der  Diagnose  eines  Hypophysentumor  zu 
betrachten  ist,  während  ihr  Fehlen  keine  diagno- 
stische Bedeutung  hat.  Als  vorzügliches  diagno- 
stisches Hülfsmittel  der  Hypophysengeschwülste, 
das  schon  vor  dem  Auftreten  der  charakteristischen 
Qesichtsfelddefekte  Aufschluss  geben  kann,  em- 
pfiehlt sich  die  Untersuchung  mit  Röntgenstrahlen, 
dieJ.  in  2  Fällen  mit  gutem  Erfolge  angewendet 
hat  —  Bei  aufgehobener  Funktion  der  Schilddrüse 
findet  man  oft  Veränderungen  in  der  Hypophyse, 
und  nach  J.  kann  man  eine  wechselseitige  Bezie- 
hung zwischen  beiden  Organen  wohl  annehmen. 
Walter  Berger  (Leipzig).] 

Bei  der  von  Emil  S ch äffe r  beschriebenen 
Akromegalie-Ejranken  (Zur  Casuistik  der  Akro- 
megalie.  Neurol.  Centr.-Bl.  XXII.  7.  1903)  war 
merkwürdig,  dass  die  Mutter  auch  an  Akromegalie 
und  Diabetes  gelitten  zu  haben  schien. 

W.  M.  Stevens  (Case  of  acute  acromegaly. 
Brit  med.  Joum.  April  4.  1903)  beschreibt  akute 
Akromegalie. 

Die  20jähr.  Fat.  litt  seit  3  Jahren  an  Kopfschmerz 
und  Sehschwäche.  Sie  zeigte  die  gewöhnlichen  Zeichen 
der  Akromegalie.  Aber  ihr  Zustand  verschlinunerte  sich 
rasch.  Wegen  des  heftigen  Eopfschmerzee  wurde  tre- 
panirt.  5  Tage  später  starb  die  Kr.,  4  Wochen  nach 
ihrem  Eintritte. 

Der  Tumor  des  Himanhanges  glich  bei  mikrosko- 
pischer Untersuchung  einem  RundzeUensarkom. 

Die  Beobachtung  von  C.  H.  Cattle  (Case  of 
chronic  acromegaly.  Ibidem)  bietet  nichts  Be- 
sonderes. 

L.  Huismans  (üeber  Akromegalie.  Ther.  d. 
Gegen w.  August  1903.  p.  350)  theilt  3  Beobach- 
tungen mit  und  bespricht  die  Krankheit  im  All- 
gemeinen. Er  sieht  ihre  Ursache  in  der  Verände- 
rung der  Hypophysis. 

E.  V.  Czyhlarz  (Beitrag  zur  Lehre  von  der 
Entstehung  der  Trommelsohlägelfinger  bei  Herz- 
affektionen. Wien.  klin.  Bundschau  XVn.  9.  1903) 
sah  bei  einem  durch  (Jelenkrheunuitismus  Herz- 
kranken unter  stechenden  Schmerzen  in  den  Fin- 
gern (ohne  Cyanose  oder  Oedeme,  mit  Fieber  und 
Gelenkschwellungen)  die  Trommelschlägelbildung 
entstehen.  Er  sieht  darin  einen  Beweis,  dass  nicht 
„die  Stauung^'  Ursache  ist  [woran  vernünftiger 
Weise  nicht  zu  zweifeln  war]. 

E.V.  Czyhlarz  (Ueber  einen  Fall  von  Hyper- 
trophie der  Zunge  bei  Osteohypertrophie  pneu- 
monique.  Wien.  klin.  Rundschau  XVII.  9.  1903) 
sah  bei  einem  Kranken  mit  Pleuroempyem  Yer- 


grösserung  der  Zunge,  die  sich  während  der  Be- 
obachtung entwickelte.  M  ö  b  i  u  s. 

273.  Zar  Frühdiagnose  der  Hypophyaii- 
tamoren;  von  Dr.  Alfred  Fuchs.  (Wien.  klin. 
Wchnschr.  XVI.  6.  p.  151.  1903.) 

Der  Pat.  war  bis  vor  4  Jahren  mager  und  schwäch- 
lich gewesen.  Bis  auf  einen  in  früher  Jugend  über- 
standenen  Abdominaltyphus  hatte  er  keine  ernsteren  Er- 
krankungen durcheemaoht.  Seit  4  Jahren  litt  er  an 
zeitweise  auftretenden,  in  ihrer  Stärke  wechselndeo^  za- 
meist  im  Hinterhaupte  lokalisirten  Kopfsohmerzen  von 
drückendem  Charakter.  Mitunter  stellte  sich  auch  Er- 
brechen ein.  Schwindel  und  andere  cerebrale  Erschei- 
nungen traten  nie  auf;  nur  die  Verschlechterung  seines 
Sehvermögens,  die  vor  4  Monaten  aUmühiich  binnen 
hatte,  führte  ihn  in  die  Augenklinik.  Vor  4  Jahren  wog 
er  60,  jetzt  wog  er  74  kg.  Die  Esslust  hatte  in  letzter 
Zeit  deutlich  abgenommen,  ohne  dass  Pat  magerer  ge- 
worden wäre.  Es  bestanden  grösserer  Durst  als  frühor, 
gedrückte  Stimmung  und  schlechter  Schlaf.  Weder  am 
Schädel,  noch  am  Körperskelett  bestanden  Abnormitäten. 
Die  Entwickelung  und  Yertheilung  des  Fettpolsters  war 
auffällig :  Wangen  und  Hals  waren  relativ  fettarm,  hin- 
gegen zeigte  der  Nacken  ein  deutliches,  fast  circumscriptes 
Fettpolster;  Mammae  fettreich.  Die  ünterbauch-  und 
Hüftengegend  zeichneten  sich  durch  besonderen  Fett- 
reichthum  aus,  ebenso  waren  Oenitalgegend  und  Ober- 
schenkel stark  fettgepolstert.  Weder  an  den  Phalangen, 
noch  an  den  Nägeln  oder  an  den  Haaren  war  etwas  Patiio- 
logisches  zu  bemerken.  Die  Schilddrüse  war  rechts  etwas 
grösser  als  links;  beide  Hälften  gegen  die  Norm  vielleicht 
um  eine  Spur  vergrössert.  In  der  Thymusgegend  keino 
Dämpfung.  Die  linke  Pupille  war  weiter  als  die  rechte, 
über  mittel  weit;  auch  war  die  rechte  nicht  ganz  rond. 
Die  Reaktion  der  Papillen  war  anflicht,  Accommodation, 
consensuell  und  sympathisch  prompt.  Hemiopische 
Pupillenreaktion  nicht  nachweisbar.  Die  den  Bnlbus 
bewegenden  Muskeln  waren  intakt.  Nur  bei  Orenz- 
bewegungen  zeigte  sich  eine  Spur  von  horizontalem 
Nystagmus.  Typisches  Bild  bitemporaler  Hemianopsie; 
in  der  letzten  Zeit  hatte  die  Hemianopsie,  vomehmüch 
des  rechten  Auges,  eine  deutliche  Zunahme  erfahren. 
Spiegelbefund:  Laterale  rechte  Papillenhälfte  im  Ver- 
gleich zu  der  des  linken  Anges  deutiich  blässer;  die 
Arterien  etwas  enger  als  in  der  linken  Netzhaut;  die 
Peripherie  normal.  Keine  Vermehrung  der  Hammenge. 
Keine  Olykosurie.  An  einem  Schädelradiommm  des 
Pat.  sah  man  an  Stelle  der  normalen  Sattelgrube  eine 
doppelt  so  grosse,  besonders  nach  rückwärts  sich  aus- 
dehnende Bucht  in  der  Rüokenfläche  desKeilbeinkörpers, 
die  vorn  von  den  normalen  Processus  dinoidei  antici  be- 
grenzt war,  während  die  Processus  clinoidei  postici  ver- 
schwunden waren.  Die  der  Sella  turcioa  entsprechende 
Aushöhlung  war  fast  3mal  so  gross,  wie  an  normalen 
Schädeln,  von  denen  zu  Controk wecken  mehrere  in  den 
verschiedensten  Richtungen  untersucht  wurden. 

Der  Yf.  kommt  zu  dem  Sohluss,  dass  man  mit 
Sicherheit  eine  Oeschwulstbildung  der  Ghiasma- 
geg^nd  annehmen  und  als  deren  Ausgangspunkt 
mit  grösster  Wahrscheinlichkeit  die  Hypophysis 
bezeichnen  kann.  Operative  Eingriffe  an  der 
Chiasmagegend  und  bei  Oeschwülsten  der  Gegend 
des  3.  Ventrikels  wurden  bisher  niemals  mit  Erfolg 
unternommen.  In  letzter  Zeit  haben  Friedmann 
und  Maass  in  13  Fällen  mit  Erfolg  die  Hypo- 
physis bei  Katzen  von  der  Mundhöhle  aus  exstir- 
pirt.  Sie  wiederholten  diese  Operation  an  Kinder- 
leichen und  sind  der  Ansicht,  dass  sie  durchführbar 
sei«     Es  ist  bemerkenswerth,  dass  der  Operateur 


y.  Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


181 


lein  lebenswichtiges  Organ  auf  diesem  Wege  ver- 
letzen kann,  und  es  ist  vielleicht  nicht  unmöglich, 
dass  die  moderne  Technik  die  grossen  Schwierig- 
keiten überwindet.  Von  diesem  Gesichtspunkte 
aus  ist  die  Frühdiagnose  der  Hypophysentumoren 
erstrebenswerth  und  die  radiographische  Unter- 
suchung von  grosser  Bedeutung. 

S.  Auerbach  (Frankfurt  a.  M.). 

274.  Zar  Aetiologie  osteoarthropathisoher 
Ver&nderimgen ;  von  Dr.  Walter  Bereut 
(Berl.  klin.  Wcbnschr.  XL.  4.  1903.) 

Schon  Anfang  der  90er  Jahre  haben  mehrere 
Autoren  auf  das  gleichzeitige  Vorhandensein  von 
Neuritiden  bei  typischen  osteoarthropathischen 
Yerftnderuftgen  hingewiesen  (Arnold,  MGbius, 
H  i  r  s  c  h  f  e  1  d).  B.  theilt  die  ausführliche  Kranken- 
geschichte eines  56jähr.  Kutschers  mit,  der  durch 
Druck  eines  Aneurysma  der  Art.  subclavia  sinistra 
auf  den  Plexus  brachialis  eine  schwere,  mit 
Verdickung  und  Schmerzhaftigkeit  einhergehende 
Neuritis  mit  sekundärer  Nervendegeneration  im 
Gebiete  des  Plexus  bekommen  hatte,  femer  osteo- 
arthropathische  Veränderungen  fast  sämmtlicher 
Knochen  des  linken  Armes.  B.  schliesst  zunächst 
Krankheiten  der  Lungen  aus,  da  sich  diese  Organe 
normal  verhielten;  auch  eine  chron.  Blutstauung 
am  linken  Arme  kam  nicht  in  Betracht,  da  während 
der  Krankenhausbeobachtung  niemals  erhebliche 
Stauung  nachzuweisen  war.  Es  bleibt  somit  nach 
B.  für  die  osteoarthropathischen  Veränderupgen 
nur  die  Neuritis  als  Ursache  übrig.  Darin  erblickt 
B.  die  Bedeutung  seines  Falles,  dass  er  zeigt,  dass 
es  nw  durch  eine  schwere  Neuritis  zu  osteoarthro- 
pathischen Veränderungen  kommen  kann.  Man 
könne  deshalb  diese  Veränderungen  als  „tropho- 
neitroUsehe  Störungen^*  ansehen.  B.  betont,  dass 
ebenfalls  fast  alle  an  Osteoarthropathie  hyper- 
trophiante  pneumique  leidenden  Kranken  irgend- 
welche neuritische  Erscheinungen  darboten,  und 
kommt  deshalb  zu  der  Annahme,  dass  höchstwahr- 
scheinlich überhaupt  die  Grundlage  der  osteo- 
arthropathischen Veränderungen  neuritische  Pro- 
cesse  bilden.  Wahrscheinlich  wirken  die  von 
Marie  angenommenen  Toxine  so,  dass  sie  eine 
Neuritis  erzeugen,  die  dann  ihrerseits  die  osteo- 
arthropathischen Veränderungen  bewirkt. 

S.  Auerbach  (Frankfurt  a.  M.). 

275.  Gigantisme  preoooe  aveo  pnberte 
preoooe;  par  H.  Meige.  (Revue  neurol.  XL  10. 
p.  533.  1903.) 

M.  beschrieb  einen  5jähr. Knaben,  den  Hudo- 
V  e  r  n  i  g  beobachtet  hat. 

Das  Kind  war  bei  der  Oeburt  eher  klein  als  gross 
gewesen.  Mit  IViJ*  fieberhafte  Erkrankung,  Otitis  media 
mit  Delirien.  Dann  reohtseitige  Krämpfe,  nach  denen  der 
rechte  Fnss  schwach  blieb.  Bald  begann  das  Kind  auf- 
fallend zu  wachsen.  Mit  5  J.  9  Mon.  war  es  140  cm  lang, 
wog  40  kg,  hatte  das  Aussehen  eines  Fünfzehnjährigen. 
Sohamhaare  wie  bei  einem  Erwachsenen,  grosse  Hoden, 
der  schlaffe  Penis  9  cm  lang,  zuweilen  Erektionen,  tiefe 
laute  Stinune. 


Bei  Röntgenuntersuchung  hinter  der  Orbita  eine  auf- 
fallend helle  Stelle ;  Erweiterung  des  Türkensattels. 

Geistesschwäche,  Erregtheit,  durchaus  kindisches 

Möbius. 


276.  üeber  halbseitigen  Gesiohtschwund. 
Franz  Volhard  (üeber  chronische  Dystro- 

phieen  und  Trophoneurosen  der  Haut.  Münchn. 
med.  Wcbnschr.  L.  26.  27.  1903)  beschreibt  einen 
Kranken  mit  Gesichtschwund  und  gekreuzter  Ver- 
fftrbung  der  Haut. 

Bei  dem  ITjShr.  Pai  sollten  sich  im  4.  Jahre  nach 
Keuchhusten  braune  Flecke  am  Bauche  rechts  gezeigt 
haben,  doch  sollte  eine  stärkere  Verfärbung  erst  in  den 
letzten  Jahren  entstanden  sein.  Auch  seit  einigen  Jahren 
erst  war  das  Einsinken  der  linken  Oesichtshälfte  beob- 
achtet worden.  Gesichtschmerzen  waren  nie  vorhanden 
gewesen,  nur  klagte  der  Kr.  seit  einiger  Zeit  über  Ermü- 
dung und  Kopfschmerzen. 

Die  Haut  der  linken  Oesichtshälfte  war  bis  auf  einen 
Fleck  der  Wange  nicht  eigentlich  atrophisch,  aber  ein- 
gesunken, blass  und  bräunlich.  Der  Haarwuchs  war 
links  etwas  stärker,  ebenso  die  Schweissabsonderung. 
Die  Zunge  wich  nach  links  ab.  Die  meisten  linken  Back- 
zähne fehlten. 

Am  Körper  nahm  die  Braunfärbung  links  Hals,  Brust 
und  Arm,  rechts  Bauch  und  Bein  ein.  Auf  der  Rück- 
seite waren  ausser  dem  linken  Arme  beide  Schulterblatt- 
gegenden betroffen. 

Der  Yf.  nimmt  eine  etwas  dunkle  „centrale  Er- 
krankung'^ als  Ursache  an. 

Fritz  Lange  (Zur  Casuistik  der  Hemiatro- 
phia  facialis  progressiva.  Inaug.-Diss.  Breslau 
1903)  theilt  folgende  Beobachtung  mit 

Eine  38jähr.  Frau  gab  an,  sie  habe  von  Jugend  auf 
an  heftigen  Zahnschmerzen  gelitten,  wegen  deren  vor 
1  Jahre  lüle  Zähne  entfernt  worden  seien,  und  vor  2  Jahren 
sei  ein  harter  Knoten  am  rechten  Kinn  aufgetreten,  wäh- 
rend gleichzeitig  die  rechte  GesichtshlUfte  abmagerte. 
Der  j^oten  sollte  durch  Massiren  wieder  verschwun- 
den sein. 

Die  Haut  der  eingefallenen  rechten  Oesichtshälfte 
war  glatt,  glänzend,  roth.  Am  Kinn  eine  eingesunkene 
Stelle  mit  dünner  bräunlicher  Haut.  Keine  Zungen- 
atrophie, aber  Atrophie  der  rechten  Gaumenhälfte. 

Der  Yf.  betont  das  späte  Auftreten  der  Krank- 
heit, doch  ist  nicht  zu  verkennen,  dass  auch  hier 
in  der  Jugend  der  Qrund  zur  Krankheit  gelegt 
worden  ist  Auch  dieser  Yf .  ist  geneigt,  als  Ursache 
centrale  Yerftnderungen  anzusehen,  und  zwar  ge- 
fällt ihm  besonders  die  von  Jendrassik  aus- 
gesprochene Ansicht  Wunderlicher  Weise  spricht 
der  Yf.  deshalb  gegen  den  Bef.,  weil  dieser  den  Ge- 
sichtschwund eine  exogene  Krankheit  genannt  hat: 
es  gehöre  doch  eine  Anlage  dazu.  Leider  werden 
überhaupt  die  vom  Bßf.  eingeführten  Ausdrücke 
exogen  und  endogen  nicht  immer  richtig  verstan- 
den ;  es  kommt  darauf  an,  ob  die  noikwendige  Be- 
dingung einer  Krankheit  von  aussen  oder  von  innen 
kommt  Möbius. 

277.  Zar  Casuistik  der  Tumoren  im  4.  Ven- 
trikel; von  Dr.  Hermann  Bruening.  (Jahrb. 
f.  Kinderhkde.  3.  F.  Y.  6.  p.  647.  1902.) 

Ein  ^ähr.  Knabe  bekam  im  Anschlüsse  an  einen 
Fall  Kopfschmerz  und  Erbrechen.  Dazu  gesellten  sich 
Abmagerung,  zeitweise  lautes  Aufischreien  und  Yerdrehen 
der  Augen.    Die  Untersuchung  ergab  bei  Perkussion  des 


182 


Y.   Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


Yorderschädeis,  die  schmerzhaft  empfunden  wurde,  Ge- 
räusch des  gesprungenen  Topfes.  Augenhintergrund  nor- 
mal. Linker  Patellareflex  etwas  erhöht.  Dazu  kamen 
später  Neigung  des  Kopfes  nach  links,  Tremor  der  Hände 
und  Füsse,  Fussclonus,  taumelnder  Gang,  Strabismus 
convergens,  zeitweise  Nystagmus  horizontalis.  Keine 
Pulsverlangsamung.  Rascher  Yerfall.  Tod  5  Wochen 
nach  der  Aufnahme.  Eine  genaue  Diagnose  wurde  wäh- 
rend des  Lebens  nicht  gestellt.  Die  Sektion  ergab  ein 
hühnereigrosses  GUom  im  4.  Yentrikel  mit  Cystenbildung 
und  Hydrocephalus. 

B  r.  stellt  nach  einer  Analyse  der  beobachteten 
Symptome  33  Fälle  von  Geschwülsten  des  4.  Yen- 
trikels  zusammen.  Brückner  (Dresden). 

278.  üeber  den  oiroamsoripten  Entwioke- 
langfldefekt  des  Oehims  mit  einigen  Bemer- 
kungen über  Porenoephalie ;  von  Eoloman 
▼.  Buday  in  Eolozsvär.  (Orvosi  Hetilap  XLIY. 
Nov.  4.  1902.) 

Das  untersuchte  Gehirn  stammte  von  einem  an  Typhus 
abdom.  verstorbenen  Pat.,  bei  dem  die  der  Porenoephalie 
ähnliche  Gehirnveränderung  keine  klinischen  Symptome 
verursacht  hatte.  Bei  der  Sektion  fiel  schon  äusserlich  die 
ungewöhnliche  Grösse  des  Schädels  auf,  dessen  Umfang 
58  cm,  Längsdurchmesser  18.5  cm  und  Querdurchmesser 
16  cm  betrugen.  Bei  der  Herausnahme  des  Gehirns 
zeigte  sich  an  der  rechten  Seite  eine  grubige  Yertiefung, 
die  zwischen  dem  Temporal-  und  dem  fVontallappen  in 
Folge  der  Ausweitung  der  Fossa  Sylvii  zu  Stande  gekom- 
men war.  Als  Ursache  dieser  Hypoplasie  soll  eine  Ent- 
wickelungshemmung  des  Gehirns  angenommen  werden, 
aber  über  die  letzte  Ursache  dieser  Anomalie  geben  weder 
die  Eundrat'sche,  noch  dieKahlden-Marchand*- 
sche  Theorie  genügenden  Aufschluss.  Da  der  Begriff  der 
Porenoephalie  zur  Zeit  noch  an  formelle  Eigenschaften 
gebunden  ist,  stellen  sich  dem  eingehenden  Studium  noch 
Schwierigkeiten  entgegen.  J.  Honig  (Budapest). 

279.  On  amanroüo  family  idiooy,  adiseaae 
ohiefly  of  the  gray  matter  of  the  central  ner- 
vona  System ;  by  B.  S  a  c  h  s.  (Jonrn.  of  nerv,  and 
ment.  dis.  Jan.  1903.  —  8.  13  pp.) 

In  einem  typischen  Falle  von  familiärer  amau- 
rotischer Idiotie  fand  S.  als  Hauptveränderungen 
eine  Degeneration  der  Zellen  in  der  grauen  Sub- 
stanz des  gesammten  Centralnervensystems ,  da- 
neben sekundäre  Degenerationen  der  weissenFasem, 
u.  A.  der  Pyramidenbahnen.  Die  Zellenverände- 
rungen waren  charakterisirt  durch  Desintegration 
des  Plasma  und  peripherische  Lagerung  oder  völ- 
liges Schwinden  des  Kernes,  femer  durch  scharfes 
Hervortreten  der  erweiterten  pericellulären  Räume. 
S.  deutet  diese  Veränderungen  im  Sinne  der  „Abio- 
trophie^* von  0  0  w  e  r  s  und  weist  darauf  hin,  dass 
eine  enge  ancUomische  Yerwandtschaft  besteht 
zwischen  der  familiären  amaurotischen  Idiotie  und 
anderen  infantilen  Gehimleiden,  die  ebenfalls  auf 
eine  Hemmung  oder  Störung  der  normalen  Ent- 
wickelung  des  Centralnervensystems  zurückzu- 
fahren sind.  RPfeiffer  (Cassel). 

280.  Ein  Fall  von  Diplegia  facialis;   von 

Dr.  Rigani.     (Spitalul.  XXIII.  8.  p.  319.  1903.) 

Pat.  hatte  wegen  eines  Hundebisses  durch  15  Tage 
ßine  präventive  antirabisohe  Kur  gebraucht.    3  Tage 


später  trat  eine  doppelseitige,  totale  Facialisparalyse  auf. 
Der  Geschmack  und  die  Empfindlichkeit  der  Zunge  waren 
stark  vermindert;  auch  die  Sprache  war  erschwert, 
näselnd.  Wahrscheinlich  handelte  es  sich  um  eine  cen- 
trale Lähmung,  hervorgerufen  durch  das  antirabisohe 
Toxin.  E.Toff(Braila). 

281.  Zur  Kenntnias  der  Landry'sohen  Para- 
lyse; von  Dr.  Rolly.  (MOnchn.  med.  Wchnschr. 
L.  30.  1903.) 

Während  ursprünglich  die  Landry'sche  Para- 
lyse, die  auf-  oder  absteigende,  schlaffe^  motorische 
Lähmung  gerade  durch  den  normalen  anatomischen 
Befund  charakterisirt  wurde,  wurden  doch  sehr 
bald  auch  krankhafte  Veränderungen  beschrieben, 
besonders  entzündlicher  Natur  (Poliomyelitis  ante- 
rior acutissima).  Auch  klinische  Abweichungen 
vom  ursprünglichen  Bilde  wurden  bekannt :  Yer- 
änderungen  der  elektrischen  Erregbarkeit,  Sensi- 
bilitätstOrungen;  pathologisch-anatomisch  fand  man, 
dann  eine  Polyneuritis,  die  neuritische  Form  der 
Landry'schen  Paralyse;  auch  eine  bulbäre  Form 
und  eineCombination  von  Polyneuritis  und  Myelitis 
wurden  beschrieben.  Die  Fälle  mit  pathologisch- 
anatomischem Befund  werden  anscheinend  immer 
h&ufiger. 

R.  hatte  nun  Gelegenheit,  7  Fälle  theils  selbst 
zu  beobachten,  theils  auf  Orund  der  Kranken- 
geschichten zu  untersuchen.  Nur  in  2  von  diesen 
7  Fällen  war  die  elektrische  Erregbarkeit  normal ; 
im  Uebrigen  glichen  sich  alle  Fälle  ausserordent- 
lich, sowohl  in  den  Vorboten,  als  im  Verlaufe.  So 
waren  Blase  und  Mastdarm  immer  normal,  der 
Gang  der  Lähmung  immer  derselbe,  die  Reflexe 
erloschen  mit  dem  Fortschreiten  der  Lähmung.  In 
5  von  den  7  Fällen  liess  sich  nun  mit  Sicherheit 
eine  Neuritis  klinisch  nachweisen.  Pathologisch- 
anatomisch fand  sich  in  2  Fällen  von  den  3  tOdt- 
lich  endenden  anscheinend  ein  normaler  Befund ; 
im  3.  Falle  jedoch,  in  dem  auch  Gehirn  und  Rücken- 
mark normal  waren,  fand  man  starke  Verände- 
rungen in  den  feineren  Muskelästen.  Es  ist  der 
Schluss  wohl  gerechtfertigt,  besonders  da  in  neuerer 
Zeit  die  positiven  Befunde  bei  der  mikroskopischen 
Untersuchung  sich  mehren,  dass  au^h  in  scheinbar 
negativen  Fällen  es  sich  doch  um  Neuritis  der 
kleineren  Muskeläste  gehandelt  hat,  die  gar  nicht 
untersucht  worden  sind,  und  dass  man  die  Lan- 
dry'sche  Paralyse  zur  akuten  Polyneuritis  rechnen 
muss,  zu  der  unter  umständen  noch  eine  Myelitis 
hinzutreten  kann.  E.  H  ü  f  1  e  r  (Chemnitz). 

282.  Untersaohangen  über  das  Vibrations- 
gefOhl  oder  die  sogen.  „Knoobenaenaibilität'* 
(FaUästbeaie) ;  von  Dr.  A.  Rydel  u.  Dr.  W. 
Seif  f er.  (Aroh.  f.  Psychiatr. XXX VE.  2.  p.  488. 
1903.) 

Die  Untersuchungen  von  Egger  über  die 
SensibilitS  osseuse  gaben  den  Anstoss  zur  vor- 
liegenden Arbeit  Nach  einer  Einleitung  über  die 
Theorie  und  die  Technik  des  Verfahrens,  der  Prü- 


y.  Neuropathologie  und  Psyohiatria 


183 


fang  des  Yibrationgefühls  mittels  einer  aufgesetzten 
Stimmgabel,  besprechen  R.  und  S.  die  Befunde  bei 
Gesunden.  An  den  Enden  der  Stimmgabelschenkel 
befindet  sich  auf  weissem  Grunde  ein  schwarzes 
Dreieck,  an  dessen  Seite  eine  von  der  Basis  zur 
Spitze  reichende  Scala  von  1 — 8  angebracht  ist; 
die  Zeit,  während  der  die  entstehende  optische 
Figur  noch  Schwingungen  anzeigt,  wird  je  nach 
dem  Scalenstrich,  bis  zu  dem  sie  reicht,  mit  1 — 8 
bezeichnet ;  dauert  das  VibrationgefQhl  länger,  als 
die  sichtbare  Schwingung  der  optischen  Figur, 
wird  sie  mit  9,  eventuell  sogar  mit  10  bezeichnet. 
Bei  Gesunden  ergab  sich,  dass  das  Yibrationgefühl 
stärker  ist  über  Muskellagen,  als  direkt  auf  dem 
Knochen.  Es  handelt  sich  also  sicher  nicht  um 
„Knochensensibilität*'.  Distal,  z.  B.  an  Händen  und 
FQssen,  ist  es  ausgesprochener  als  proximal.  Von 
der  Mitte  des  langen  Knochens  nimmt  es  nach  den 
Gelenken  hin  zu;  an  der  Wirbelsäule  sind  die 
höchsten  Zahlen  in  Hals-  und  Lendengegend,  die 
iiiedrigsten  am  Kreuzbeine.  Knochenlose  Körper- 
theile  verhalten  sich  sehr  verschieden:  hohe  Zahlen 
geben  Bauchdecken,  Mammae,  Penis;  niedrige  Ohr- 
läppchen, Wangen,  Lippen.  Mit  den  übrigen  Em- 
pfindungen geht  das  Vibrationgefühl  nicht  parallel, 
wenigstens  durchaus  nicht  immer ;  jedenfalls  eher 
mit  Schmerv  und  Temperaturempfindung,  als  mit 
dem  Tastsinn. 

Bei  organisch  bedingter  Hemianästhesie  mit 
gestörtem  Vibrationgefühl  fand  sich  eine  scharfe 
Grenze  der  Störung  in  der  Mittellinie.  Wo  starke 
Störungen  des  Vibrationgefühls  bestehen,  besteht 
fast  immer  zugleich  Ataxie,  unabhängig  davon,  ob 
cutane  Störungen  vorhanden  sind  oder  nicht  Als 
technische  Bezeichnung  wird  vorgeschlagen  Pall- 
ästhesie,  Pallanästhesie,  Hypopallästhesie  (besser 
dann  wohl  Pallypästhesie).  Von  Krankheiten  wur- 
den untersucht  peripherische  Nervenkrankheiten, 
diffuse  Rückenmarkserkrankungen,  Systemerkran- 
kungen,  Gehimerkrankungen.  Auffällig  war  die 
beträchtliche  Störung  des  Vibrationgefühls  in 
4  Fällen  von  multipler  Sklerose,  in  denen  andere 
Gefählstümngen  fast  ganz  fehlten ;  überhaupt  sind 
beiSückenmarkserkrankungen  die  pallästhetischen 
Störungen  viel  grösser  als  die  der  HautsensibiUtät. 
Auch  bei  der  Tabes  gehören  die  pallästhetischen 
Störungen  neben  den  ataktischen  zu  den  früh- 
zeitigen Symptomen.  Gewisse  Beziehungen  scheint 
die  besprochene  Störung  besonders  zu  allerhand 
visceralen  Störungen,  zu  Krisen,  Impotenz,  In- 
oontinenz  zu  haben. 

Jedenfialls  sind  diese  Untersuchungen  so  wichtig, 
dass  sie  wohl  eine  dauernde  und  hervorragende 
Stelle  unter  den  neurologischen  Untersuchungs- 
methoden sich  erwerben  werden. 

E.Hüf  1er  (Chemnitz). 

283.  Zur  KenntniM  gewiiser  erworbener 
Blödfliimelbniien ;  von  Dr.  Erwin  Stransky. 
(Jahrbb.  f.  Psych,  u.  Neurol.  XXIV.  1.  p.  1. 1903.) 


Str.  geht  davon  aus,  dass  davor  zu  warnen 
sei,  einzelnen  Symptomen  einen  allzugrossen  dia- 
gnostischen Werth  beizulegen,  so  etwa  den  kata^ 
tonen  Zügen  bei  der  Diagnose  der  Dementia  prae- 
cox, dem  „Vorbeireden"  bei  der  Diagnose  der 
hysterischen  Dämmerzustände.  Deshalb  ist  es 
bei  einer  grossen  Gruppe  von  Psychosen,  die  alle 
in  eigenartige  Schwächezustände  übergehen  können, 
anfangs  unmöglich,  die  Diagnose  und  Prognose  zu 
stellen;  es  sind  das  besonders  der  Amentia,  der 
Paranoia  und  der  Melancholie  zugerechnete  Formen, 
dieKraepelin,  so  weit  es  sich  um  jugendliche 
Individuen  handelt,  der  Dementia  praecox,  oder 
dem  manisch-depressiven  Irresein  zuzählt.  Str. 
beobachtete  auch  jugendliche,  echte  Paranoiker 
ohne  irgendwelche  katatone  Züge,  ohne  gemüth- 
liche  Verblödung;  er  bringt  auch  die  Kranken- 
geschichte eines  zur  Heilung  gekommenen  jugend- 
lichen Kranken  mit  Melancholia  attonita.  Es  kommt 
hinzu,  dass  bei  den  im  jugendlichen  Alter  einsetzen- 
den Psychosen  gewisse  Züge  auftreten,  die  der 
Pubertät  an  sich  zukommen,  die  den  katatonischen 
sehr  gleichen,  aber  doch  eine  ganz  andere  psycho- 
logische Wurzel  haben.  Immerhin  kommt  der  Auf- 
stellung des  katatonen  Symptomencomplexes  ein 
grosser  Werth  zu.  Eine  eben  so  grosse  Rolle  spielt 
die  „gemüthliche  Verblödung",  die  den  Orundzug 
der  Dementia  praecox  bildet,  und  sich  in  der 
Armuth  und  Oberflächlichkeit  der  gemüthlichen 
Reaktionen  und  in  der  Incongruenz  mit  dem  je- 
weiligen Vorstellungsinhalte  äussert.  Während  die 
neueren  Autoren  im  Allgemeinen  die  fortschreitende 
gemüthliche  Verblödung  in  den  Vordergrund  stellen, 
legt  Str.  das  Hauptgewicht  auf  die  Dissociation 
zwischen  Qemüths-  und  Verstandesthätigkeit,  für 
die  er  die  Bezeichnungen  „Thymopsyche"  und 
„Noopsyche"  einführt,  und  die  ja  zweifellos  eine 
gewisse  Unabhängigkeit  von  einander  haben,  wenn 
sie  auch  in  engen  Beziehungen  zu  einander  stehen, 
die  gerade  in  der  Pubertätzeit  geknüpft  werden, 
oder  sich  festigen,  so  zu  moralischen,  nationalen, 
socialen,  beruflichen  Begriffen.  Wie  diese  Be- 
ziehungen geschaffen  wurden,  so  werden  sie  auch 
wieder  gelöst  oder  anderweitig  gestört  werden 
können,  besonders  im  Sinne  des  geregelten  Zu- 
sammenarbeitens,  der  Coordination.  Gerade  die 
Pubertätzeit  wird  hierzu  besonders  disponirt  sein. 
Es  wird  sich  diese  Störung  auf  psychosensorischem 
Gebiete  äussern :  maasslose  Erregung  bei  Nichtig- 
keiten, heitere  Stimmung  oder  Stumpfheit  bei  an 
sich  traurigen  Anlässen ;  daher  dft  der  Eindruck 
der  ünmotivirtheit;  auch  auf  psychomotorischem 
Gebiete  wird  das  Gleiche  beobachtet:  ünabge* 
messenheit  der  Ausdrucksbewegungen,  gezierte, 
linkische,  affektirte  Zielbewegungen ;  starke  Reize 
bewirken  keine,  oder  zu  geringe  Reaktion ;  daher 
der  Eindruck  der  Hemmung.  Es  würde  sich  also 
bei  der  Dementia  praecox  um  eine  Art  „psy- 
chischer Tabes",  wenigstens  psychischer  Ataxie 
handeln. 


184 


y.  Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


Für  diese  seine  Anschauung  bringt  Str.  eine 
Heihe  von  Krankengeschichten  als  Beleg,  indem  er 
die  einzelnen  Symptome  nach  den  oben  angegebenen 
Gesichtspunkten  analysirt  Heiterkeit,  Zorn,  Angst, 
Pathos  stehen  oft  ohne  jede  Beziehung  zum  Vor- 
stellungsinhalte, ebenso  wie  die  Ausdruoksbewe- 
gungen;  Stimmungen,  Affekte  und  ihre  Aeusse- 
rungen  wechseln  schnell  Auch  die  nöopsychische 
SphAre  wird  nicht  verschont :  die  Pseudolucidität, 
die  Paralogie,  der  „Wortsalat^'  erklArt  sich  auch 
durch  die  bald  unterbrochene,  bald  wieder  her- 
gestellte noothymische  Coordination.  Auch  die 
Yerbigeration  und  Perseveration  erklftren  sich  durch 
das  Fehlen  neuer  Anregungen.  Die  Einheitlichkeit 
des  jeweiligen  Verhaltens,  die  beim  Paranoischen, 
Melancholischen  oder  Manischen  nicht  als  geetOrt 
erscheint,  die  auch  beim  senil  Dementen,  beim 
Schwachsinnigen,  ja  auch  beim  Paralytiker  immer 
im  Verhältnisse  steht  zum  Qrade  der  psychischen 
Erkrankung,  ist  bei  der  Dementia  praecox  verloren. 
Auch  den  echten,  nicht  durch  Hallucinationen  oder 
Wahnideen  motivirten  Negativismus  erklärt  Str. 
durch  das  Wegfallen  der  durch  die  thymopsychische 
Coordination  gegebenen  Hemmung,  so  dass  die  den 
psychomotorischen  Centren  eigenen,  primitiveren 
Funktionen,  Perse verationerscheinungen,  oder  perio- 
disch-rhythmische Bewegungen  hervortreten.  Str. 
versucht  auch  durch  seine  Theorie  die  Form  des 
Negativismus  zu  erklären,  die  sich  darin  äussert, 
dass  der  Kranke  das  Oegentheil  des  von  ihm 
verlangten  thut,  und  zwar  durch  die  Annahme 
einer  vollständigen  Umkehrung  der  Coordination, 
ohne  freilich  durch  diese  Erklärung  selbst  befrie- 
digt zu  sein.  Die  VerblMung  bei  der  Dementia 
praecox  ist  sonach  der  Endausgang  der  Incoordi- 
nation. 

Bei  dem  Vorkommen  katatonischer  Symptome 
bei  anderen  Psychosen  kommt  manchmal  die  Para- 
lyse in  Frage,  bei  der  dann  die  körperlichen  Zeichen 
die  Diagnose  sichern ;  ferner  die  Hysterie,  bei  der 
die  Suggestibilität  den  Ausschlag  giebt ;  auch  in 
manchen  Fällen  von  Amentia  kann  die  intra- 
psychische Dissociation  beobachtet  werden.  An 
einer  grösseren  Reihe  von  Krankengeschichten  ver- 
sucht Str.  femer  den  Nachweis  zu  erbringen, 
dass  bei  einer  grossen  Anzahl  von  „sekundär  Ver- 
blödeten^S  die  ihrer  Zeit  als  Paranoia,  Manie, 
Melancholie,  Amentia  aufgefasst  wurden,  die  intra^ 
psychische  Coordination  gestört  war.  Diese  Stö- 
rung scheint  im  Allgemeinen  eine  sehr  ernste  Be- 
deutung zu  haDen,  und  scheint  thatsächlich  der 
Dementia  praecox  eigenthümlich  zu  sein,  wenn 
auch  manchmal,  so  bei  der  echten  Melancholie  des 
Rückbildungsalters,  ähnliche  Zustände  mit  sekun- 
därer Verblödung  vorkommen.  Tritt  das  Symptom 
der  Incoordination  im  Beginn  der  Psychose  schon 


auf,  dann  handelt  es  sich  wohl  sicher  um  Dementia 
praecox.  B.  H  fi  f  1  e  r  (Chemnitz). 

284.  DieAffoktlagoderAbiehnoiig;  vonDr. 
Otto  Oross.  (Mon.-Schr.  f.  Psych,  u.  Neurol. 
XIL  p.  359.  1903.) 

Or.  versucht  auf  Orund  zweier  Beobachtungen 
nachzuweisen,  dass  bei  gewissen  psychischen  Er- 
krankungen das  ablehnende  Verhalten  der  Um- 
gebung gegenüber  auf  der  Unfähigkeit  beruhe,  alle 
Eindrücke  zu  verarbeiten.  In  Folge  von  Er- 
schöpfung befinde  sich  der  Kranke  an  der  oberen 
Grenze  seiner  Auffassungsföhigkeit;  jede  Steige- 
rung der  Reizmenge,  z.  B.  durch  ärztliche  Unter- 
suchung, mache  es  ihm  unmöglich,  sich  zurecht 
zu  finden  und  führe  zur  Ablehnung.  Für  diese 
Kranken  schlägt  er  die  Bezeichnung  der  Amentia 
paranoides  vor.     Achaffenburg  (Halle  a. d. S.). 

285.  Un  oaao  di  aoinesia  algera;  per  il  Dott 
P.  Fiorentini.  (Gaz.  degli  Osped.  ZXIV.  86. 
1903.) 

F.  sah  bei  Gabbi  in  Messina  ein  12jähr.  Mädchen, 
das  vor  4  Jahren  nach  einer  Erkältung  mit  heftigen 
Schmerzen  in  den  Waden  erkrankt  war,  bettlägerig  ge- 
worden war  und  den  grössten  Theil  der  letzten  Jahre  im 
Bette  zugebracht  hatte. 

Die  Kleine  konnte  nicht  gehen.  Im  Bette  waren  alle 
Bewegungen  möglich.  Versuche,  zu  gehen,  verschlim- 
merten den  Zustand.  Auch  die  Gelenke  wurden  schmerz- 
haft. Kälte  verschlimmerte  ebenfalls;  im  Sommer  war 
der  Zustand  besser  als  im  Winter. 

Starkes  Qenu  valgum.  Muskeln  gegen  Druck  etwas 
empfindlich.  An  der  üinterseite  der  Beine  Hyperästhesie, 
Yom  Hypästhesie ;  am  Baache  Anästhesie. 

Widerstand  ge^en  alle  Saggestionen.  Doch  lang- 
same Besserung  bei  Hospitalpflege.  Schliesslich  Ope- 
ration des  Genu  valgum.  Gebessert  entlassen.  Später 
wieder  Rückfälle  bei  Kälte-Einwirkung.         M  ö  b  i  u  s. 

286.  Ueber  MHystero-Bpilepsie^ ;  von  Dr. 

M.  Nonne.     (Mitth.  a.  d.  Hamb.  Staatskranken- 
anst  IV.  1.  p.  1.  1903.) 

N.  erzählt  von  einem  Seemanne,  der  nach  einer 
Kopfverletzung  hysterisch  geworden  ist  Weil 
manche  seiner  Anf&lle  den  epileptischen  glichen, 
wurde  angenommen,  der  Mann  sei  epileptieoh,  und 
man  trepanirte  ihn  3mall  Im  Allgemeinen  bestand 
das  Bild  schwerer  traumatischer  Hysterie  (halb- 
seitige Lähmung  mit  Anästhesie,  Charakterverfinde- 
rung,  hysterische  Anf&lle).  N.  glaubt,  weil  auch 
„epileptische*^  Anfälle  vorkamen,  man  mflase  an 
dem  Begriffe  „Hystero-Epilepsie'*  festhalten.  [Bs 
ist  aber  doch  bekannt,  dass  hysterische  Anfälle  den 
epileptischen  gleichen  können.  Die  Möglichkeit, 
dass  der  Patient  durch  das  Trepaniren  epileptisch 
geworden  sei,  erwähnt  N.  selbst,  meint  aber,  diese 
Wirkung  der  Trepanation  sei  nicht  bekannt  Der 
Bef.  hat  selbst  Epilepsie  auf  Trepanation  folgen 

MObius. 


VI.  Innere  Hedioin. 


185 


VI.    Innere  Medicin. 


287.  Einige  Worte  über  dae  Erysipel ;  von 
Dr.  Joliann  Schmalzl.  (Inaug.-Diss.  Bukarest 
1903.) 

So  lange  das  Erysipel  lokalisirt  ist,  d.  h.  auf 
die  befollenen  Hauttheile  beschränkt  bleibt,  wirken 
die  specifisolien  Mikroorganismen  nur  durch  ihre 
Toxine  auf  den  Körper  ein  und  kOnnen  zu  leichten 
und  vorübergehenden  Albuminurien  Veranlassung 
geben.  Gelangen  die  Streptokokken  in  den  all- 
gemeinen Blutkreislauf,  so  entstehen  schwere  Sep- 
tikämien  und  Pyämien ;  die  Albuminurie  ist  dann 
eine  schwere  und  anhaltende  nnd  es  können  chro- 
nische Nephritiden  zurückbleiben.  Oft  verbleiben 
dieErysipelkokken  in  latentem  Zustande  im  Körper 
und  können  durch  Wiedererwachen  ihrer  Virulenz 
zu  Rückföllen  Veranlassung  geben. 

Bei  Neugeborenen  ist  der  Verlauf  ein  viel 
schwererer,  meist  tödtlicher  und  die  Heilung  findet 
nur  dann  statt,  wenn  das  Erysipel  sich  lokalisirt 
und  in  Eiterung  übergeht.  Hierdurch  unterscheidet 
sich  das  Erysipel  der  Neugeborenen  von  dem  der 
Erwachsenen,  bei  dem  Eiterung  und  Gangrän  zu 
den  seltenen  Zufällen  gehören. 

Keine  der  empfohlenen  Behandlungen  kann  als 
specifisch  bezeichnet  werden ;  auch  die  Serotherapie 
nach  Marmoreck  giebt  keine  besseren  Resultate 
als  die  alten  Methoden  (Antiseptica,  Antipyretica 
und  Erhalten  der  Kräfte  durch  tonische  Mittel). 

RToff  (Braila). 

288.  GerebroBpinal-Meningitis  dnrohPfeif- 
fer'scheBaoillexi;  vonDr.Mihail  Stefanescu 
in  Zanoaga.   (Inaug.-Diss.   Bukarest  1903.) 

Dieee  Meningitisform  ist  meist  sekundär  und 
tritt  als  C!omplikation  einer  oft  leichten  Influenza 
auf.  Die  Infektion  der  Hirnhäute  geschieht  auf 
naao-pharyngealem  Wege  oder  vom  Mittelohre  aus 
durch  die  Lymph-  und  Blutgefässe.  Aber  auch 
die  gastro-intestinalen  Störungen  dürften  eine  wich- 
tige Rolle  bei  dieser  Lokalisirung  der  Pfeiffer '- 
sehen  Bacillen  spielen.  Man  findet  letztere  sowohl 
auf  den  M^ingen,  als  auch  in  der  Cerebrospinal- 
flOssigkeit  zusammen  mit  anderen  Mikroorganismen, 
aber  auch  alleiin,  mit  sehr  grosser  Virulenz. 

Die  Krankheit  tritt  gewöhnlich  bei  kleinen 
Kindern  auf,  doch  können  auch  Erwachsene  mit 
robuster  Körperconstitution  befallen  werden.  Eine 
genaue  Diagnose  ist  nur  durch  die  bakteriologische 
und  pytologische  Untersuchung  der  oephalo-rachi- 
dianen  Flüssigkeit  möglich.  Da  die  Prognose 
meistens  ungünstig  ist,  soll  das  Hauptaugenmerk 
auf  die  I^rophylaxe  gerichtet  werden.  In  allen 
Fällen  von  Influenza  soll  eine  genaue  Antisepsis 
des  Rachens,  der  Nase  und  des  Verdauungsappa- 
rates durchgeführt  werden.  In  der  Behandlung 
spielen  wanne  Bäder  und  Lumbaipunkliianen  die 
Hauptrolle.  K  T  o  f  f  (Braila). 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  2. 


289.  Masern  mitBeoidiv;  vonDr.J.Comby. 
(Arch.  de  M6d.  des  Enf.  VI.  7.  p.  421.  1903.) 

C.  beschreibt  3  von  ihm  beobachtete  Masernrecidive. 
Die  zwischen  den  Erkrankungen  verflossene  Zeit  betrug 
3 — 4  Wochen,  und  die  Eruptionen  waren  immer  typischer 
Natar.  In  einem  der  Fälle  war  die  erste  Eruption  ekchy- 
motiscb,  die  zweite  normal;  in  einem  anderen  war  der 
Rückfall  ekchymotisch.  Reoidivirende  Masern  bieten 
keine  besondere  Gefahr  und  die  Prognose  ist  im  All- 
gemeinen günstig.  £.  Toff  (Braila). 

290.  Contribation  ä  Tetude  de  laroageole 
eoohymotiqae ;  par  le  Dr.  Ch.  Pillon.  (Inaug.- 
Diss.    Paris  1903.) 

Nach  den  Beobachtungen  P.'s  kommen  ekchy- 
motische  Masern  beUAufig  im  Verhältnisse  von  6^/« 
zur  Beobachtung.  Sie  verlaufen  nicht  schwerer 
als  gewöhnliche  Masern  und  zeigen  auch  keinerlei 
besondere  Complikationen.  Die  Prognose  ist  in 
Folge  dessen  eine  gute.  Die  ekchymotischen 
Flecke  erscheinen  gewöhnlich  am  2.  Eruption- 
tage, mitunter  am  3.  oder  4.,  seltener  am  6.  Tage. 
Nachdem  sie  die  verschiedenen  charakteristischen 
Färbungen  durchgemacht  haben,  verschwinden  sie 
zwischen  dem  10.  und  15.  Tage,  verbleiben  aber 
in  seltenen  Fällen  auch  durch  20  Taga  2  Fälle 
von  Recidiv  zeigten  die  Eigenthümlichkeit,  dass 
während  der  ersten  Erkrankung  gewöhnliche  Masern 
auftraten  und  während  des  Rückfalles  ekchymo- 
tische ;  in  einem  anderen  Falle  war  es  umgekehrt 

E.  Toff  (Braila). 

291.  Do  myzoedeme  spontane  ohes  l'en- 
fant;  parle  Dr.  Henri  BreiteL  (Inaug.-Diss. 
Paris  1903.) 

Die  Krankheit  kommt  viel  häufiger  vor,  als 
gemeinhin  angenommen  wird,  was  zum  Theil  darauf 
zurückzuführen  ist,  dass  die  Symptome  nicht  immer 
vollständig  ausgebildet  auftreten,  auch  nicht  immer 
alle  zusammen  gefunden  werden.  Es  handelt  sich 
wahrscheinlich  manches  Mal  um  vollständiges 
Fehlen  der  Thyreoidea,  während  in  anderen  Fällen 
nur  eine  Insufficienz  in  der  Funktion  der  Drüse 
vorliegen  dürfte. 

Therapeutisch  sind  die  Thyreoideapräparate 
geradezu  als  specifisch  zu  bezeichnen;  man  giebt 
Thyreoidinpastillen,  lässt  das  Mittel  8—10  Tage 
nehmen  und  eine  Pause  von  4 — 5  Tagen  machen, 
so  lange,  bis  Intoleranzerscheinungen  (Fieber,  Tachy- 
kardie) auftreten.  Die  Behandlung  wird  dann  zeit- 
weilig ausgesetzt  oder  wenigstens  die  Dosis  ver- 
kleinert B.  T  0  f  f  (Braila). 

292.  Nene  experimentelle  Untersaohongen 
über  die  HeUwirkong  des  MilBbrandaerama ; 

von  Dr.  AchilleSclavo.  (Berl. klin. Wchnschr. 
XXXVIIL  18.  19.  1901.) 

Nach  anfänglich  günstigen,  1895  berichteten 
Resultaten  bei  Kaninchen  mit  von  Hammeln  ge* 

24 


186 


YL  InA€re  Medidn. 


wonnenem  Hilzbrandserum  hatte  Sei.  mit  wirk- 
sameren Colturen  bei  weiteren  Versuchen  starke 
Misserfolge,  ebenso  wie  Marchoux  (Ann.  de 
rinst  Pasteur  XU  p.  785.  1895)  und  S ober n- 
heim  (Ztschr.  f.  Hyg.  u.  Infektionkrankh.  XXV. 
1895).  Daraus  schiiesstScl.  auf  sehr  enge  Be- 
ziehungen zwischen  dem  Grad  der  natürlichen 
Bmpfftnglichkeit  der  verwendeten  Thiere  (Meer- 
schweinchen, Kaninchen)  und  der  Virulenz  der 
gebrauchten  Milzbrandculturen.  Bei  der  Behand- 
lung und  Heilung  von  7  mit  „Garbunkelkrankheit^' 
behafteten  Personen  erkannte  S  c  L,  dass  das  Serum 
durch  endovenöse  Injektion  ausserordentlich  an 
Wirkung  gewann,  und  er  bestätigte  dieses  durch 
weitere  erfolgreiche  Versuche  an  Hammeln.  Zu- 
gleich fand  er,  dass  schon  10  com  Serum  genügten, 
um  das  Fortkommen  eines  hochvirulenten  Milz- 
brandkeimes bei  jungen,  besonders  empfänglichen 
Hammeln  zu  verhindern.  Weitere  Versuche  hatten 
den  Zweck,  festzustellen,  bis  su  welchem  Augen- 
blick nach  Impfung  mit  Milzbrand  das  Serum  sich 
noch  wirksam  erweise.  Verwendet  wurde  wieder 
Serum  von  Schafen,  wobei  sich  feststellen  liess, 
dass  selbst  dasselbe  Thier  bei  verschiedenen  Ader- 
lässen verschieden  wirksames  Serum  liefert  Einigen 
immunisirten  Schafen  wurde  zugleich  Pilocarpin 
in  kleinen  Dosen  verabreicht,  um  den  Ehrlich '- 
sehen  Vorschlag  zu  prüfen,  ob  dadurch  das  Immuni- 
sirungsvermügen  gesteigert  werde  in  Folge  ver- 
mehrter Funktion  der  verschiedenen  Drüsenorgane 
durch  Absonderung  von  Seitenketten  (Antitoxinen). 
Doch  fehlen  Angaben  über  die  Pilocarpinwirkung. 
ScL  infidrte  gleichzeitig  subcutan  10  junge  Schafe 
zwischen  17  und  25  kg  mit  sporenhaltigem  Milz- 
brand an  der  Innenseite  des  Schenkels  und  injicirte 
das  Serum  in  die  Jogularvene,  und  zwar  2  Schafen  5, 
bez.  10 com  sofort  nach  der  Infektion,  von  den 
übrigen  je  einem  lOccm  nach  12,  18,  24  und 
30  Stunden,  sodann  je  einem  nach  12  Stunden 
20  com,  nach  18  Stunden  30  com,  nach  24  Stunden 
40  com  und  nach  30  Stunden  50  ccm  Serum.  Wäh- 
rend der  Versuche  wurde  sorgfältig  alle  6  Stunden 
die  Temperatur  in  ano  gemessen.  Von  4  Gontrol- 
thieren  starben  1  nach  27  Stunden,  die  übrigen  3 
nach  38  Stunden.  5  der  mit  Serum  behandelten 
Thiere  starben  innerhalb  36 — 109  Stunden,  5  wur- 
den geheilt  Zu  den  geheilten  gehören  die  beiden 
sofort  nach  der  Impfung  behandelten,  1  der  nach 
12  Stunden  und  die  beiden  nach  24  Stunden  inji- 
oirten  Thiere,  während  beide  nach  18  und  30  Stun- 
den mit  Serum  behandelten  starben.  Im  Blute 
des  nach  24  Stunden  injicirten  und  geheilten  Thieres 
waren  vor  der  Seruminjektion  schon  Milzbrand- 
bacillen  nachgewiesen  worden.  Nach  diesem  Aus- 
gang des  Experimentes  und  unter  Bezugnahme 
auf  einen  in  der  medicinischen  Klinik  in  Florenz 
durch  Serum  geheilten  Milzbrand- Kranken ,  der 
sich  schon  im  vorgerückten  Stadium  befunden 
habe,  glaubt  ScL,  die  Serumtherapie  als  souveränes 
Heilmittel  empfehlen  zu  dürfen,  zumal  desinfici- 


rende  Mittel  (Aetzsublimat  und  Carbolsäureinjek- 
tion)  bei  seinen  Versuchen  vollkommen  versagt 
haben.  Die  auffallende  Erscheinung,  dass  grössere 
Serumdosen  keine  Vortheile  bei  der  Heilung  zeig- 
ten, führt  ScL  darauf  zurück,  dass  das  Serum 
keine  antitoxische  Wirkung  besitze ,  sondern  nur 
die  Phagocytose  anrege,  die  wiederum  nur  durch 
ein  wirksameres,  nicht  aber  durch  die  grössere 
Masse  eines  schwächeren  Serum  gesteigert  werden 
könne.  Bei  den  mit  Serum  behandelten  Thieren 
wiesen  7  höhere  Temperaturen  als  die  Control- 
thiere  auf,  eine  Erscheinung,  die  S  cL  als  Aeusse- 
rung  der  Anstrengung  des  Organismus,  die  Injek- 
tion zu  überwinden,  ansieht  und  auch  bei  Men- 
schen beobachtet  hat  Er  sieht  daher  Temperatur- 
steigerungen nach  Seruminjektionen  als  prognostisch 
günstig  an.  Andererseits  sei  das  nach  der  Infek- 
tion auftretende  Fieber  wichtig,  weil  es  anzeige, 
welche  Thiere  in  einer  Herde  erkrankt  und  noch 
mit  Erfolg  zu  behandeln  seien.  Trotz  der  Miss- 
erfolge der  lokalen  Therapie  allein  möchte  ScL 
einer  Gembination  mit  der  Serumbehandlung  das 
Wort  reden.  Reinhard  (Strassburg). 

293.  Tetanie  und  Aatointozikation ;  von 
Dr.  H.  LoebL  (Wien.  klin.  Wchnschr.  XVL  33. 
1903.) 

L.  beobachtete  in  einer  Anzahl  von  Krankheit- 
fällen, die  durch  Verdauungstörungen,  Acetonurie 
und  Nephritis  als  Autointoxikation  gekennzeichnet 
waren,  die  Erscheinungen  von  Tetanie.  In  einer 
Reihe  von  ausgesprochenen  Tetanie-Erkrankungen 
fand  er  andererseits  Stofifwechselstörungen,  die  auf 
eine  Autointoxikation  hinwiesen.  Diese  Thatsache, 
sowie  die  üebereinstimmung  der  Krankheitbilder 
dieser  beiden  Gruppen  spricht  dafür,  dass  alle 
Fälle  von  Tetanie  auf  Autointoxikation  beruhen. 
In  vielen  anderen  Fällen  von  Autointoxikation  wird 
man  ausserdem  bei  genauerer  Untersuchung  un- 
vollkommene Tetanie  nachweisen  können.  Sta- 
tistisch lässt  sich  nachweisen,  dass  eine  Häufung 
von  Autointoxikationen  oft  gleichzeitig  mit  einer 
Zunahme  der  TetaniefäUe  vorkommt  L.  nimmt 
an,  dass  die  Tetanie  eine,  durch  besondere  Affinität 
zum  peripherischen  Nervmuskelapparate  ausge- 
zeichnete autotoxische  Erkrankung  ist 

S  0  b  0 1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

294.  üeber  Organtherapie  beim  endemi- 
BOhen  Oretinismua;  von  A.  Magnus-Levy. 
(Berl.  klin.  Wchnschr.  XL.  32.  1903.) 

M.-Ii.  fand  in  einigen  Dörfern  des  Hünster- 
thales  (Yogesen)  14  oretinische  Individuen  mit 
myxödematöser  Haut  und  Verkleinerung  der  Schild- 
drüse ;  nur  in  einem  Falle  bestand  ein  kleiner  Kropf. 
Von  diesen  14  Kranken  wurden  nun  7  einer  Be- 
handlung mit  Schilddrüsentabletten  unterworfen, 
und  zwar  alle  mit  gutem  Erfolge:  nach  4  bis 
6  Wochen  stellte  sich  eine  Hebung  der  Intelligenz 
ein,  das  Längenwachsthum  der  Knochen,  nament* 


YL  Innere  Medidn. 


187 


lieh  der  Oesichtsknoohen ,  nahm  zu,   die  Haut- 
Tsrftnderungen  gingen  zurück. 

M.  -  L.  bestreitet  daraufhin,  dass  zwischen  ende- 
mischem Gretinismus  einerseits  und  zwischen  spo- 
radischem Cretinismus  und  Myxödem  andererseits 
eiD  Unterschied  bestehe.  In  beiden  F&llen  ist  eine 
gewisse  hereditäre  Anlage  anzunehmen,  bei  der 
das  Wesentliche  die  Degeneration  der  Schilddrüse, 
die  Veränderung  und  der  Ausfall  ihrer  Funktion  ist 
Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 

296.  Perkuasorisohe  Auskultationy  Phon- 
endoakopie  and  Stäbohenaaskultation.  Ein$ 
kritische  Studie  ;  von  Dr.  Ed.  R  e  i  c  h  m  a  n  n.  (Berl. 
Klinik  181.  JuU  1903.) 

Man  ist  von  jeher  bestrebt  gewesen,  die  Resul- 
tate der  Perkussion  dem  Ohre  deutlicher  zu  machen. 
Hauptsächlich  suchte  man  durch  Combination  der 
Perkussion  mit  der  Auskulation  exaktere  Ergeb- 
nisse zu  erzielen.  Die  Auskultation  des  Perkussion- 
Bchalles  ist  die  älteste  Methode,  die  auch  von  den 
verschiedensten  Autoren  empfohlen  wird.  Man 
kann  hierdurch  z.  B.  centrale  Infiltrationen,  die 
mit  der  gewöhnlichen  Perkussion  entweder  gar 
nicht  oder  nur  schwer  nachgewiesen  werden  kön- 
nen, der  Untersuchung  zugänglich  machen.  Denn 
wenn  die  Schallwellen  vom  Orte  der  Perkussion 
bis  zum  untersuchenden  Ohre  die  infiltrirte  Stelle 
passiren,  wird  eine  Abschwächung ,  ein  „Schall- 
Bcbatten''  entstehen. 

Bianchi  und  Runeberg  untersuchten  voll- 
kommen analog  dadurch  die  einzelnen  Organe,  dass 
sie  in  einiger  Entfernung  von  dem  Auskultation- 
instrumente mit  dem  Finger  Streichungen  über 
die  EUiut  vornahmen,  hierdurch  lässt  sich  die 
Grenze  der  einzelnen  Organe  bestimmen,  da  jen- 
seits der  Orenze  des  jeweils  untersuchten  Organes 
der  gehörte  Schall  sich  ändert  Es  wird  durch 
diese  auskultatorische  Perkussion  gewissermaassen 
eine  Projektion  des  einzelnen  Organes  auf  die 
Eörperoberfläche  erzielt.  Während  Bianchi  das 
Phonendoskop  benutzte,  bediente  sich  Rune- 
berg eines  Stethoskops  mit  biegsamer  Röhre. 
Dieses  letztere  modificirte  Aufrecht  dadurch, 
dass  er  einen  ganz  kleinen  Trichter  an  dem  mit 
Oummisohlauch  und  Ohransatzstück  versehenen 
Stethoskop  empfahl  (das  sogen.  Friktionstethoskop). 
Es  fehlte  natürlich  nicht  an  Gegnern,  die  den 
Werth  dieses  Verfahrens  in  Abrede  stellten. 

Kurz  erwähnt  sei  ein  Instrument  für  auskulta- 
torische Perkussion,  das  eine  Verbindung  von 
Hammer  mit  Plessimeter  darstellt  (Hofmann); 
ferner  ein  Instrument  (Pal)  mit  federndem  Stifte 
znr  Ausführung  von  Hautstreichungen,  wodurch 
ein  entsprechendes  Reibegeräusch  ausgelöst  wird. 

R.  sagt  nun,  dass  durch  diese  Methoden,  die 
er  der  Einfachheit  halber  Friktionmethoden  nennt, 
bei  ihrer  Ausführung  in  der  Haut  Schwingungen 
entstehen,  die  sich  in  dem  lockeren  Oefüge  der 


unter  der  Haut  liegenden  Gtowebe  verlieren  und 
demgemäss  ihren  Weg  in  das  in  Betracht  kom- 
mende Organ  verfehlen  können. 

Durch  die  von  R.  angegebene  Stäbchenauskul- 
tation wird  die  Entstehung  des  Perkussiongerau- 
sches  nach  ausserhalb  verlegt  Hierbei  wird  das 
Geräusch  in  einem  dünnen  Stäbchen  von  i/^cm 
Durchmesser,  das  durch  seitlich  angebrachte  Ein- 
kerbungen gerippt  und  am  unteren  Ende  halb- 
kugelig abgerundet  ist,  hervorgebracht  Die  Aus- 
führung der  Methode  geschieht  so,  dass  auf  das  zu 
untersuchende  Organ  ein  gewöhnliches  Stethoskop 
und  in  einiger  Entfernung  von  diesem  das  Stäb- 
chen aufgesetzt  wird.  Letzteres  wird  durch  den 
auf  das  obere  Ende  aufgelegten  Zeigefinger  fest 
angedrückt  und  mit  der  Kuppe  des  Mittelfingers 
ziemlich  kräftig  von  oben  nach  unten  gerieben, 
wobei  gleichzeitig  der  seitlich  angelegte  Daumen 
eine  Stütze  bieten  kann.  Entfernt  man  nun  dieses 
Stäbchen  weiter  vom  Stethoskop,  so  hört  man, 
sowie  man  die  Grenze  des  Organs  überschritten 
hat,  eine  deutliche  Aenderung  des  Schallcharakters. 
Der  eigenthümlich  schabende  Beiklang  des  Reibe- 
geräusches ist  alsdann  verschwunden  und  das  Ge- 
räusch ganz  dumpf  und  abgestumpft 

Es  entsteht  also  bei  der  Friktionmethode  das 
hervorgebrachte  Geräusch  in  der  Haut,  da  ja  diese 
gestrichen,  also  in  Schwingungen  versetzt  wird. 
Bei  der  Stäbchenauskultation  hingegen  entsteht 
das  erzeugte  Geräusch  in  dem  auf  der  Haut  auf- 
gesetzten und  sie  comprimirenden  Stäbchen.  Das 
feste  Aufsetzen  des  Stäbchens  auf  die  Eörperober- 
fläche ermöglicht  demnach  eine  innigere  Verbin- 
dung, eine  festere  Annäherung  an  das  zu  unter- 
suchende Organ  und  lässt  die  Schallwellen  besser 
hineintreten.  Die  ganze  Methode  beruht  auf  den 
physikalischen  Gesetzen  von  der  Fortleitung  und 
Reflexion  der  Schallwellen  an  der  Grenze  der 
untersuchten  Organe.        N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

296.  üeber  Cytodiagnostik;  vonDr.  Seh  warz 
und  Dr.  Bronstein.  (Berl.  klin.  Wchnschr.  XL. 
34.  35.  1903.) 

Ffir  die  Diagnose  der  pleuritischen  Ergüsse 
lässt  sich  die  Cytodiagnostik  erst  am  Schlüsse  der 
2.  Erankheitwoche  verwerthen,  weil  sich  erst  dann 
der  Unterschied  zwischen  tuberkulösen  und  nicht 
tuberkulösen  Ergüssen  feststellen  lässt. 

Für  die  Diagnose  der  Meningitis  bietet  die 
Cytodiagnostik  keine  Vorzüge  vor  der  Lumbal- 
punktion. Besonders  für  die  Differentialdiagnose 
der  tuberkulösen  Meningitis  von  der  epidemischen 
Cerebrospinalmeningitis  ist  die  Cytodiagnostik 
höchstens  zur  Frühdiagnose  dieser  zu  verwerthen. 

Ueber  die  Ergebnisse  der  Untersuchungen  bei 
Perikarditis,  Peritonitis,  Gelenkergüssen  u.  s.  w. 
liegen  noch  nicht  hinreichende  Angaben  vor. 

Demnach  ist  der  Cytodiagnostik  nur  ein  unter- 
geordneter klinischer  Werth  beizumessen. 

Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 


188 


VL  Innercf  MedioiiL 


297.  Bronehopneamonie  d'an  poamon  et 
aboes  de  l'antre  oanses  par  nn  mdme  oorpa 
etranger  de  Parbre  reapiratoire  (epingle  vola- 

mineaae);  par  P.  Courmont  et  Andr6.  (Lyon 
möd.  XXXV.  23;  Juin  7.  p.  977.  1903.) 

Ein  26  Jahre  alter,  gesunder  Mann  hatte  seine  grosse 
Tuchnadel  mit  Olasknopf  zwischen  den  Zähnen,  {üs  ein 
Freund  ihn  lachen  machte ;  dabei  ,, verschluckte^  er  die 
Nadel.  Er  bekam  sofort  einen  heftigen  Hustenanfall, 
der  aber  bald  nachliess;  nur  ein  Gefühl  von  Stechen 
blieb  in  der  Gegend  des  Zungenbeins  zurück.  5  Tage 
später  verlagerte  sich  die  Nadel  bei  einem  Hustenanfalle. 
Ihre  Spitze  steckte  jetzt  unter  der  Haut  in  der  Höhe  des 
Larynx  am  vorderen  Elan  de  des  rechten  M.  sternodeido- 
mastoideus.  Beim  Einschnitte  auf  diese  Stelle  aber  ent- 
schlüpfte die  Nadel  in  die  Luftwege  hinein.  Der  Er. 
fühlte  sie  nicht  mehr,  aber  vom  nächsten  Tage  ab  traten 
Schüttelfröste,  Nachtsch weisse,  Stiche  in  der  Gegend  der 
linken  Lungenbasis  auf.  Einige  Tage  später  klagte  der 
Pat.  über  muskuläre  und  artikulare  Schmerzen  in  den 
Armen,  die  fast  unbeweglich  waren.  Etwa  14  Tage  nach 
der  vergeblichen  Operation  worden  aua  der  linken 
Pleurahöhle  300  ccm  blutig-seröser  Flüssigkeit  entleert. 
Schüttelfröste,  Fieber,  schmerzhafter  Husten,  beschleu- 
nigte Respiration  (60  in  der  Minute),  starke  Seh  weisse 
liessen  aber  nicht  nach.  Eiterige,  von  Blutstreifen  durch- 
zogene Sputa  wurden  in  reichlicher  Menge  ezpektorirt. 
Der  Er.  hatte  ein  „pyämisch^ -gelbliches  Aussehen.  Nur 
die  Schmerzen  in  den  Armen  konnten  durch  tägliche 
Verabfolgung  von  4  g  Antipyrin  erleichtert  werden,  links 
hinteft  unten  bestanden  von  der  Spitze  der  Scapula  ab- 
wärts Dämpfung,  aufgehobener  Pectoralfremitus,  bron- 
chiale Inspiration,  subcrepitirendes  Rasseln,  das  später 
grossblasig  wurde.  Bei  manchen  Hustenanfällen  empfand 
der  Er.  Stiche  unter  dem  Stern  um.  1  Monat  nach  dem 
Unfälle  trat  der  Tod  ein. 

Die  Ätttopste  ergab,  dass  der  Eopf  der  Nadel  am 
Beginne  der  beiden  Bronchen  zweiter  Ordnung  lag,  die 
nach  dem  linken  ünterlappen  führen.  Sie  waren  mit 
Eiter  gefüllt;  der  Unterlappen  selbst  war  der  Sitz  einer 
Bronchopneumonie,  deren  Herde  sehr  dicht  aneinander 
stiessen.  Die  linke  Pleurahöhle  war  leer:  nur  waren 
die  Pleurablätter  etwas  verdickt  und  leicht  verklebt. 
Die  Spitze  der  8  cm  langen  Nadel  lag  dem  unteren  Ab- 
schnitte der  rechten  Tracheawand  an,  in  die  sie  bei  hef- 
tigen Hustenstössen  sich  hineingebohrt  haben  musste; 
man  sah  einzelne  Einstichstellen  mit  nekrotischem  Rande, 
von  denen  eine  in  eine  kurze  Fistel  zwischen  äusserer 
Tracheawand  und  visceraler  Pleura  führte,  eine  zweite 
in  einen  trichterförmig  gestalteten  Abscess  des  rechten 
Lungenoberlappens.  Der  Abscess  hatte  die  Grösse  einer 
Nuss,  seine  Wand  war  unregelmässig  buchtig,  an  ein- 
zelnen Stellen  nekrotisch,  aber  ohne  Gangrängeruch. 

In  dem  obersten  Abschnitte  der  Trachea  sah  man 
noch  die  Spuren  von  Stichen,  deren  deutlichster,  in  der 
Höhe  der  ersten  Tracheaknorpel  liegender  jedenfalls  den 
Weg  angab,  den  die  Nadel  genommen  hatte,  als  sie  an- 
fangs bis  unter  die  Haut  des  Halses  vorgedrungen  war. 
Aufrecht  (Magdeburg). 

298.  Venengeräasohe  an  der  rechten  Lnn- 
genapitse,  entstanden  in  der  Vena  aaygoa. 
Paroxysmale  Tachykardie;  von  Prof.  J.  Pal. 
(Centr.-Bl.  f.  innere  Med.  XXIV.  28.  1903.) 

P.  beobachtete  bei  einer  OOjähr.  Frau,  die  an  einer 
chronischen  Infiltration  beider  Lungenspitzen  und  der 
Lymphdrüsen,  sowie  an  Emphysem  litt,  ein  musikalisches 
Geräusch  in  der  Gegend  der  rechten  Lungenspitze  und 
zeitweilig  auftretende  tachy kardische  Anfälle,  während 
deren  das  Lungengeräusch  stark  abgeschwächt,  auf  der 
Höhe  sogar  meist  nicht  hörbar  war.  Durch  die  Athmung 
hingegen  wurde  es  nur  in  der  Höhe  des  Tones  alterirt. 


P.  verlegte  die  Entstehung  des  Geräusches  in  die  Yeoa 
azygos,  und  zwar  nahm  er  an,  dass  durch  Compression 
der  Azygos  durch  eine  pleurale  Verwachsung  das  Ge- 
räusch zu  Stande  komme.  Die  paroxysmale  Tachykardie 
hingegen  ist  durch  eine  Reizung  von  sympathischen  oder 
von  Acceleransfasern  zu  erklären.  Zu  dieser  Ansicht 
fährte  P.  der  Umstand,  dass  das  ürsprungsgebiet  der 
Acceleransfasern  und  diese  selbst  sich  nicht  weit  von  dem 
Bogen  der  Vena  azygos  befinden.  Der  spätere  Obduktioo- 
befund  bestätigte  diese  Annahme. 

Eine  zwar  schematische,  aber  sehr  übersichtliche 
Zeichnung  giebt  über  die  eigenartigen  topographischen 
Verhältnisse  des  Falles  einen  guten  und  verständlichen 
Ueberblick.  Neu  mann  (Leipzig). 

299.  INTervöae  Tachypnoe;  von  Dr.  Reck - 
zeh.  (Berl.  klin.  Wchnschr.  XXVIU.  17—19. 
1901.) 

R.  hat  unter  1155  Kranken  mit  funktionellen 
Neurosen  40  Fälle  (>»  3.46%)  ausgesprochener 
Tachypnoe  gefunden,  und  zwar  bei  14  Mftnnern 
und  26  Frauen.  Als  Tachypnoe  bezeichnet  er 
eine  Frequenz  von  40  und  mehr  Athemzügen  in 
der  Minute,  unter  Ausschluss  aller  organischen 
Leiden.  Die  nervöse  Erkrankung  war  bei  Frauen 
durchweg  Hysterie,  ausser  2  Fällen  von  Basedow'- 
scher  Krankheit  und  2  schweren  Neurosen,  bei 
Männern  „Neurasthenie*^  oder  traumatische  Neurose. 
Das  Alter  der  Erkrankten  betrug  bei  Frauen  im 
Mittel  23.12,  bei  Männern  26.54  Jahre.  Hereditäre 
Belastung  fand  sich  in  7  —  17.6<»/o  der  Fälle.  In 
einem  Falle  wurde  die  nervöse  Tachypnoe  von 
beiden  Eltern  auf  6  Kinder  vererbt  In  je  4  Fällen 
B=  10*/o  lagen  vor  Potatorium  und  schwere  Ver- 
letzung mit  starker  Erschütterung  des  ganzen  Kör- 
pers, in  5  SS  12.5%  psychische  Depression,  Aerger 
und  Aehnliches;  diese  letzten  Momente  waren  auch 
häufig  der  Anlass  zur  Auslösung  eines  tachj- 
pnoischen  Anfalles.  Aetiologisch  bedeutungsvoll 
waren  besonders  Erkrankungen  der  Geschlechts- 
organe, sowie  Excesse  und  krankhafte  Vorstellun- 
gen von  sexuellen  Dingen  (13  Fälle  «»  36*/o). 
Durch  Eintritt  der  Menstruation  wurde  deutliche 
Steigerung  der  tachypnoischen  Beschwerden  beob- 
achtet. In  einem  Falle  fand  sich  Parametritia,  in 
einem  anderen  abnorme  Kleinheit  und  Schmerz- 
haftigkeit  der  Hoden.  Einmal  gelang  die  Aus- 
lösung eines  tachypnoischen  Anfalls  durch  längeres 
Fixiren  eines  Punktes. 

Dauernd  beschleunigte,  oberflächliche  Athmung 
massigen  Orades  fand  sich  in  19  Fällen «»  47.5%, 
davon  11  mit  leichteren,  8  mit  schweren  Paroxys- 
men ;  dauernd  starke  Tachypnoe  mit  anfallartiger 
Steigerung  in  5*»  12.5*/o  der  Fälle;  und  endlich 
tachypnoische  Anfälle  bei  sonst  normaler  Athmung 
in  16  »-40%  der  Fälle.  Bei  der  dauernden,  wie 
bei  der  anfallartig  einsetzenden  Form  war  der  ge- 
wöhnliche Athemrhythmus  nicht  verändert,  so  dass 
keine  Pause  mit  völliger  Ruhe  des  Thorax  bestand, 
doch  waren  In-  und  Exspirium  gleich  lang.  Körper- 
haltung und  Bewegung  waren  ohneEinfluss  auf  die 
Athemfrequenz.  Der  Eintritt  der  tachypnoischen 
Anfälle  war  stets  plötzlich,  das  Aufhören  allmäh- 


VI.  Innere  Mediohi. 


189 


lieh.  Bei  Frauen  blieb  die  Athmung  costal,  bei 
Männern  wurde  sie  ee  in  schweren  Fftllen,  sogar 
mit  Anspannung  der  Halsmuskeln.  Einmal  fand 
sich  sogar  Nasenflflgelathmen.  Die  vitale  Lungen- 
capacit&t  war  gewöhnlich  niedrig.  Oppression, 
Druck  in  der  Herzgegend  und  Angstgefühl  waren 
kein  regelmässiger  Befund.  Bei  einem  Kranken 
ging  der  tachypnoisohe  Anfall  mit  Bewusstlosig- 
keit,  bei  einem  anderen  zeitweise  mit  Athemstill- 
stand  einher.  In  fast  allen  Fallen  bestanden 
Symptome  von  Neurasthenie  und  Hysterie,  Kopf- 
schmerzen, Unruhe,  Schlaflosigkeit,  hysterische 
Parftsthesien ,  vasomotorische  und  sekretorische 
Störungen.  Von  Seiten  der  Lunge  fand  sich 
einige  Male  leichter  Spitzenkatarrh,  Öfter  aber 
eine  „beträchtliche  Anschwellung^'  der  Lunge  mit 
schwerversohieblichen  Grenzen.  Diese  Erschei- 
nung von  Krehl  (Patholog.  Physiologie.  2.  Aufl. 
Leipzig  1898)  beim  Beginn  eines  tachy kardischen 
Anfalls  erwähnt,  fand  sich  in  den  Fällen  R.'s  auch 
bei  normaler  Pulsfrequenz.  R.  sieht  diese  Lungen- 
blähung als  Folge  der  Tachypnoe  an,  da  durch  die 
schnelle  Aufeinanderfolge  von  Ein-  und  Ausath- 
mung  die  vollkommene  Exspirationstellung  der 
Lunge  nicht  erreicht  werde.  Am  Herzen  fanden 
sich  neben  häufig  zugleich  bestehender  Tachy- 
kardie in  der  Hälfte  der  Fälle  aocidentelle  Ge- 
räusche ;  in  3  Fällen  Cor  *  mobile.  Magendarm- 
störungen  wurden  in  28  Fällen  vermerkt,  wobei 
Verstopfung  mit  den  heftigsten  Diarrhoen  abwech- 
selte. Auffallig  dabei  war  die  häufige,  beträcht- 
liche KOrpergewichtzunahme.  Mit  Einsetzen  der 
Durchfalle  ging  stets  ein  Ansteigen  der  Athem- 
curve  einher.  In  8  Fällen  »a  20®/«  zeigte  sich 
Betheiligung  des  Larynx  (3mal  hysterische  Aphonie, 
bei  den  übrigen  Schwellung  der  Stimmbänder, 
Offenbleiben  der  Glottis,  Herabsetzung  der  Sen- 
sibilität). 

FQr  die  Entstehung  der  tachypnoischen  Anfälle 
macht  R.  eine  aus  psychischen  Ursachen  erfolgende 
Yagusreizung  verantwortlich  und  schliesst  die  von 
Landgraf  (Deutsche Med.-Ztg. X.  1 889)  beschrie- 
bene hysterische  Bronchialstenose  aus.  Auch  durch 
Erregung  sensibler  Hautnerven  oder  durch  eine 
vom  N.  olfactorius  und  opticus  nach  Analogie  der 
Yagusreizung  erfolgende  Erregung  sei  die  nervöse 
Tachypnoe  nicht  zu  erklären.  Während  eine  cen- 
tral einsetzende  Yagusreizung  den  engen  Zusam- 
menhang zwischen  Tachypnoe  und  DarmstOrungen 
leicht  verständlich  mache. 

Die  Diagnose  der  nervOsen  Tachypnoe  sei, 
nach  Ausschluss  aller  Erkrankungen  organischer 
Natur,  leicht,  die  Prognose  sei  im  Allgemeinen  gut 
Das  Resultat  der  Behandlung  war  Heilung  oder 
wenigstens  Besserung  bis  zur  Arbeitfähigkeit.  Die 
Behandlung  war  theils  symptomatisch,  mit  narko- 
tischen und  nervenberuhigenden  Mitteln,  theils 
aUgeoiein,  auf  Beseitigung  der  Neurasthenie  oder 
Hysterie  gerichtet  (Hydrotherapie,  Elektricität). 
Sauerstoffinhalationen  waren  ohne  Erfolg,  während 


der  Boghan 'sehe  Athemstuhl  sich  in  1  Falle  gut 
bewährt  haben  soll.      Reinhard  (Strassburg). 

300.  Zar  klinischen  Diagnostik  des  Nieren- 
infarktes  und  renal  bedingter  Eolikanfälle ;  von 

Dr.  RudolfSchmidt.     (Wien.  klin.  Wchnsohr. 
XIY.  19.  20.  1901.) 

Den  relativ  häufigen  Befunden  von  Nieren- 
infarkten steht  gegenüber  die  seltene  Möglichkeit 
ihrer  klinischen  Diagnose.  Schm.  will  versuchen, 
auf  Orund  von  7  Fällen,  darunter  2  eigenen,  ein 
klares,  die  Diagnose  ermöglichendes  Symptomen- 
bild aufzustellen.  Nach  einer  kurzen  Zusammen- 
stellung der  in  den  bekannten  Hand-  und  Lehr- 
bflchem  enthalten^i,  sehr  allgemein  gehaltenen, 
diagnostischen  Bemerkungen,  bringt  er  seine 
7  Krankengeschichten,  in  denen  6mal  die  Dia- 
gnose durch  die  Sektion  bestätigt  worden  ist,  und 
fasst  die  darin  niedergelegten  Beobachtungen  zu 
folgenden  epikritischen  Bemerkungen  zusammen. 
Er  unterscheidet:  I.  Lokale  Symptome:  a)  Stö- 
rungen der  Harnsekretion  und  Yeräifderungen  des 
Sekretproduktes;  b)  Schmoren  in  Folge  von  Schä- 
digung des  sympathischen  Nierengeflechtes  (Plexus 
renalis),  bez.  perirenaler  Entzündungsprocesse. 
n.  Begleitsymptome  von  Seiten  verschiedener 
Organsysteme :  a)  toxisch  bedingt  durch  Nieren- 
insufficienz ;  b)  reflektorisch  ausgelost  Zu  la  be- 
merkt Schm.  Folgendes:  Stärkere  Orade  von 
Oligurie  oder  Anurie  lassen  sich  bei  Schädigung 
beider  Nieren  erwarten  und  sind  einmal  durch 
Ausfall  von  Nierengewebe,  andererseits  durch  Er- 
höhung des  intrarenalen  Druckes  bedingt;  auch 
nervOse  Momente  reflektorischer  Natur  kämen  mit 
in  Betracht  Bei  einseitiger  Infarcirung  wurde 
beträchtliche  Oligurie,  bez.  Anurie  nicht  beobachtet. 
Aenderungen  in  der  qualitativen  Zusammensetzung 
des  Harns  sind  durch  Auftreten  von  Serum-  oder 
Nucleoalbumin  ausgezeichnet  und  durch  Beimen- 
gungen von  Blut  Doch  sei  Hämaturie  keine  häu- 
fige Begleiterscheinung.  Häufiger  sei  Albuminurie, 
die  nach  dem  Einsetzen  der  Infarktsymptome  auf- 
trete und  durch  rasches  Zurückgehen,  sowie  Feh- 
len von  Sedimentveränderungen  charakterisirt  sei. 
Doch  spreche  Fehlen  von  Albuminurie  nicht  gegen 
einen  ^farkt  Nudeoalbuminurie  bestand  nur  in 
1  FalL  Zu  Ib :  Starke  Schmerzen  begleiten  den 
Niereninfarkt  und  seien  zu  erklären  theilweise 
durch  „Absterben'^  der  längs  der  Arterien  laufen- 
den Fasern  des  Plexus  renalis,  anderentheils  durch 
die  Zunahme  des  intrarenalen  Druckes.  Im  spä- 
teren Yerlaufe  konnten  sie  auch*  durch  perirenale, 
bez.  lokale  peritonäale  Entzündungsprocesse  be- 
dingt sein.  In  einem  seiner  Fälle  will  Schm. 
sogar  „perirenales  Reiben'*  gefühlt  haben.  Haupt- 
sits  des  Schmerzes  ist  die  Lendengegend  unterhalb 
der  12.  Rippe,  andererseits  die  Projektionfläche 
der  Niere  auf  die  vordere  Bauchwand,  beiderseits 
unterhalb  der  Rippenbogen,  rechts  also  der  Gallen- 
blasengegend entsprechend  und  bei  Tiefstand  der 


190 


VI.  Innere  Medioin^ 


rechten  Niere  die  UeocOkalgegend.  Ausstrahlen 
des  Schmerzes  in  Hoden,  Penis,  sowie  Schulter- 
blätter wurde  bisher  nicht  verzeichnet.  Bei  beider- 
seitigem Infarkt  sei  der  an  symmetrischen  Stellen 
auftretende  Schmerz  diagnostisch  wichtig.  Der 
Schmerz  selbst  sei  theils  als  brennend,  theils  als 
heftiger  Druck  geschildert ;  er  setze  blitzartig  ein, 
zeige  aber  kein  kolikartiges  An-  und  Abschwellen, 
sondern  falle  stetig  wieder  ab.  Durch  Druck  in 
der  Nierengegend,  sowohl  von  vorn,  als  von  hinten 
wurde  er  gesteigert,  ebenso  durch  Husten,  Er- 
brechen, tiefe  AthmuDg  und  durch  Streckung  des 
Oberschenkels.  Bndlich  sei  die  EOrperlage  von 
Einfluss  auf  die  Schmerzen.  Lage  auf  der  kranken 
Seite  wirke  am  günstigsten.  Zu  11  bemerkt  Seh  m. 
folgendes :  Schwerster  Collaps  bei  Einsetzen  des 
Infarktes  wurde  in  3,  Erbrechen  und  Singultus  in 
4  Fällen  gefunden.  Das  Erbrechen  im  Anfange 
wohl  reflektorisch  ausgelöst,  sei  später  auf  Urämie 
zurückzuführen.  Der  Stuhlgang  war  öfters  ange- 
halten. Der  Nachweis  von  Veränderungen  am 
Cirkulationapparat  sei  natürlich  Voraussetzung  für 
die  Diagnose  des  Niereninfarktes,  dabei  müsse  auch 
an  seltenere  Erkrankungen  (ofifenes  Foramen  ovale, 
Aneurysma  aortae)  gedacht  werden. 

Am  Schlüsse  der  Arbeit  vereinigt  Schm.  seine 
Ausführungen  in  folgende  diagnostische  und  difife- 
rentialdiagnostische  Gesichtspunkte:  1)  In  jedem 
Falle  von  Nierenkolik  ist  es  nothwendig  festzu- 
stellen, ob  sie  intrarenal  (Drucksteigerung,  Gewebe- 
nekrose)  oder  extrarenal,  d.  h.  „ureteral^*  (Passage- 
verlegung) bedingt  ist  2)  Der  mtrarenal  bedingte 
Nierenschmerz  beschränkt  sich  mehr  auf  die  Nieren- 
gegend. Die  Niere  ist  äusserst  druckempfindlich. 
Der  Schmerz  ist  continuirlich.  Zuweilen  besteht 
sehr  heftige,  plötzlich  einsetzende  Albuminurie 
mit    oder    ohne    nephritische    Sedimentbefunde. 

3)  Der  eoOrarenal  bedingte  Eolikschmerz  strahlt  im 
Verlaufe  des  Ureters  aus;  dieser  ist  oft  druck- 
empfindlich; der  Schmerz  ist  mehr  intermitti- 
rend ;  es  kann  zu  akuter  Hydronephrose  kommen. 

4)  Intrarenal  bedingte  NiercDkoliken  können  aus- 
gelöst werden  durch :  a)  Torsion  des  Gefässstieles 
bei  Wandemiere ;  b)  plötzliche  Congestion,  gefass- 
reicher,  maligner  Tumoren;  c)  chron.  Nephritis 
mit  akut  entzündlichem  Nachschub;  d)  Nieren- 
infarkt. 6)  Innerhalb  dieser  Gruppen  gelten  fol- 
gende Unterscheidungsmerkmale :  Nierendruck- 
schmerz ist  bei  Infarkt  häufiger  und  stärker  als 
bei  Nephritis.  Hohe  Pulsspannung  spricht  gegen 
Infarkt  Auftreten  des  Kolikanfalles  bei  Bettruhe 
ist  häufig  bei  Infarkt,  nach  mechanischen  Insulten 
öfter  bei  Wanderniere  und  Nephritis.  Plötzliches 
Einsetzen  ist  besonders  für  Infarkt  charakteristisch. 
Starke  Hämaturie  spricht  viel  mehr  für  Nephritis 
als  für  Infarkt  Plötzlich  einsetzende  Albuminurie 
ohne  Sedimentbefund  findet  sich  nur  bei  Infarkt 
6)  Enteroptose  erleichtert  reflektorisches  Erbrechen 
und  ist  daher  bei  Niereninfarkt  prognostisch  un- 
günstig.    7)  Lage  auf  der  gesunden  Seite  steigert 


bei  Infarkt  die  Schmerzen.  8)  Bei  völligem  Ver- 
schlusse der  Art  renalis  können  Erscheinungen 
von  Seite  des  Harns  vollkommen  fehlen.  8)  Oligurie 
oder  Anurie  spricht  für  beiderseitigen  Niereninfarkt, 
dabei  fehlt  Harndrang.     Reinhard  (Strassburg). 

301.  Ein  Fall  Ton  Niereneiterang ;  von  W. 

Alter.  (Deutsche  med.  Wchnschr.  XXTX.  30. 
1903.) 

A.  veröffentliobt  die  Sjankengeschichte  von  einem 
Falle  von  rechtseitiger  Niereneiterang,  die  dorch  Pneomo- 
kokkeninfektion  hervorgemfen  war.  Therapentisoh  be- 
merkenswerth  ist,  dass  die  hohen  Temperatorsteigerun- 
gen  regelmässig  dnroh  Crede'sche  Collargoli^jektionen 
herabgesetzt  worden  und  eine  auffallende  Besserong  des 
Allgemeinbefindens  eintrat.  A.  wird  daher  bei  jeder 
schweren  septischen  Affektion  die  intravenöse  Applikation 
von  Collargol  sofort  wieder  vornehmen. 

Nenmann  (Leipzig). 

302.  Baoteriurla  vesioalia  poatgonorrhoioa 
dnroh  Baoterium  laoüa  aerogenes;   von  Dr. 

Berthold  Goldberg.   (Centr.-Bl.  f.  innere  Med. 

XXra.  13.  1902.) 

Der  Fall  betraf  einen  32jähr.  Mann,  bei  dem  die 
durch  die  Anwesenheit  der  Bakterien  im  Harn  bedingte 
Trübnnff  ziemlich  unvermittelt  auftrat,  nachdem  eine 
hartnäckige  akute  Gonorrhöe  geheilt  war.  Ausser  der 
Hamtrnbung  bestand  das  Gefühl  einer  krampfhaften 
Zusammenziehung  und  Austritt  einer  weissen  Masse 
(Prostatasaft)  am  Schlüsse  der  Harnentleerung.  Das 
Allgemeinbefinden  war  durch  das  Auftreten  von  Kopf- 
schmerzen, von  Aufgeregtheit  und  Stuhlverhaltung  nor 
unwesentlich  gestört.  Während  der  Fall  klinisch  somit 
nichts  Besonderes  bot,  war  er  bakteriologisch  aasge- 
zeichnet durch  den  Befund  des  Bacterium  lactis  aero- 
genes, das  bisher  nur  einmal  als  Erreger  von  Bakteriurie 
beschrieben  worden  ist  Es  hat  offenbar  wie  es  vom 
CoUbacillus  längst  bekannt  ist,  von  anderen  (Typhus- 
bacillen  u.  s.  w.)  neuerdings  aber  ebenfalls  nachgewiesen 
wurde,  auch  die  Eigensclu^  Bakteriurie  ohneCysü^  za 
erzeugen.  Im  vorliegenden  Falle  konnte  dorch  dieCysto- 
skopie  die  Abwesenheit  jeder  Erkrankung  der  Harnblase 
sichergestellt  werden.  Die  als  Rest  der  überstandenen 
Gonorrhöe  noch  bestehende  Prostatitis  interstitialis  chro- 
nica schien  in  keinem  Zusammenhange  mit  der  Bakteriurie 
zu  stehen,  während  es  wahrscheinlicher  ist,  dass  der  Pat, 
der  eine  leichte  Phimose  und  Balanitis  und  ein  sich 
stauendes  bakterienreiches  Präputialsekret  hatte,  bei 
Ürethral-Injektionen  sich  die  Bakterien  in  die  Blase  ge- 
bracht hatte.  Ein  besonderer  specifisoher  Geruoh  war 
dem  Urin  in  dem  vorliegenden  Falle  nicht  ei^en. 

Weintraud  (Wiesbaden). 

303.  Prostatitts  und   SterUitftt;   von   Dr. 

B.  G  0 1  d  b  e  r  g.    (Die  Heilkde.  VI.  1902.) 

Angeregt  durch  die  Untersuchungen  von 
Lohnstein  undPergoli  Aber  das  Sekret  der 
chronischen  Prostatitis  und  seinen  Einfluss  auf  das 
Sperma  sichtete  Q.  sein  Material  nach  dieser  Rich- 
tung und  fand,  dass  die  weitaus  überwiegende 
Mehrzahl  der  Personen  mit  chronisoher  Prostatitis 
Kinder  erzeuge ;  bleiben  sie  kinderlos,  so  bestehen 
meist  mehrere  Möglichkeiten  für  die  Impotentia 
generandi.  C.  Schramm  (Dortmund). 

304.  Beobachtungen  über  klimatieolie 
Bubonen ;  von  Dr.  z  u  r  Y  e  r  t  h.  (Aroh.  f.  Schiffs- 
u.  Tropenhyg.  VII.  p.  63.  1903.) 


VI.  Innere  Hedioin. 


101 


Die  in  ihrer  Aetiologie  sehr  verschieden  be- 
urtheilten  klimatisohen  Bubonen  hat  zur  V.  in 
26  einzeln  beschriebenen  Fällen  beobachtet  Ihr 
Auftreten  hängt  direkt  von  dem  Aufenthalte  in  den 
Tropen  ab.  Fieber  kann  in  starkem  Orade  bestehen, 
aber  auch  ganz  fehlen«  In  den  meisten  Fällen 
kommen  die  Leistendrüsen  zur  Yereitenmg,  manch- 
mal bildet  sich  aber  die  Schwellung  völlig  zu- 
rück. Malaria,  Pestinfektion,  Sekundärinfektion 
von  Mesenterialdrüsen  aus  waren  als  Ursachen  aus- 
zuschliessen.  Ein  speciflscher  Erreger  wurde  nicht 
gefunden,  zur  Y.  nimmt  an,  dass  die  gewöhn- 
lichen Eitererreger,  die  durch  das  Klima  modificirt 
sind,  auf  den  durch  das  Klima  gleichfalls  umge- 
wandelten KOrper  einwirken  und  dadurch  die 
Krankheit  verursachen.  Dies  wäre  analog  der  von 
Menzer  angenommenen  Aetiologie  des  Oelenk- 
rhenmatismus.  In  beiden  Fällen  sind  Eingangs- 
pforten vorhanden,  in  den  Tropen  sind  bei  der 
Schiffsmannschaft  immer  kleine  Hautverletzungen 
zu  finden.  Mehrere  der  beobachteten  Fälle  waren 
sogar  mit  rheumatischer  Oelenkerkrankung  com- 
plicirt 

Die  Therapie  ist  hauptsächlich  chirurgisch. 
Y.  Lehmann  (Berlin). 

305.  Prophylaxe  und  operatlonalose  Be- 
handlong  des  GallenateinleideiiB;  von  Dr.  Fran  z 
Kuhn.     (BerL  KUnik  Heft  177  u.  180.  1903.) 

K.  fordert  zunächst  Specialsanatorien  für  Gkillen- 
steinleidende,  in  denen  eine  gründliche  Beobach- 
tung der  Kranken  die  Entscheidung  über  operative 
oder  nicht  operative  Behandlung  ermöglichen  soll 
Ein  erheblicher  Theil  der  Abhandlung  ist  sodann 
der  Prophylaxe  gewidmet,  und  zwar  der  mecha- 
nischen (Sport,  Oymnastik,  Massage,  Kleidung), 
der  diätetischen,  der  hydrotherapeutischen  und  der 
medikamentösen  Prophylaxe. 

Ziel  der  Behandlung  kann  es  nicht  sein,  die 
vorhandenen  Steine  abzutreiben  (denn  das  ist  oft 
gefährlich)  oder  zu  lösen  (denn  das  ist  kaum  mög- 
lich), sondern  man  wird  die  Ursachen  der  Stein- 
bildung zu  treffen  suchen  und  die  Folgeerschei- 
nungen der  Steine  zu  beseitigen  trachten.  Bezüg- 
Mch  der  Indikationen  zu  operativem  Yorgehen 
schliesst  sich  K.  den  von  Kehr  aufgestellten  Orund- 
sätzen  an.  Im  üebrigen  giebt  er  eine  für  die  Praxis 
genügende  Eintheilung  in  leichte  und  schwere  Fälle 
und  bespricht  die  verschiedenen  hierfür  in  Frage 
kommenden  Mittel  und  Behandlungsmethoden. 
S  0  b  0 1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

306.  Oirroai  portale  atrofloa  asplenome- 
gftlioa  oome  malattia  prevalentemente  oon- 
genita;  del  Prof.  A.  FerranninL  (Oaz.  degli 
Osped.  XXIV.  74.  1903.) 

Bei  der  atrophischen  Lebercirrhose  kann  trotz 
Bestehens  von  Ascites  und  Oedem  der  Beine  Milz- 
tnmor  fehlen,  weil  der  phlebitische  Process  die 
Milzvenen  mitunter  unbeeinflusst  lässt.  Auch  kann 
Ascites  ohne  Medusenhaupt  bestehen,  weil  der 


phlebitische  Process  an  den  verschiedenen  Stellen 
mit  verschiedener  Stärke  auftritt  Dieses  trifft 
namentlich  für  die  angeborene  Cirrhose  zu.  Zur 
Unterscheidung  der  angeborenen  von  der  erwor- 
benen Form  dienen  die  primäre  Entwickelung  des 
Zustandes,  der  schleichende  Beginn,  langsames 
Weiterschreiten,  schnelles  Einsetzen  von  Ernäh- 
rung- und  Stoffwechselstörungen. 

S  0  b  0 1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

307.  La  doigt  hippooratique  dana  lea  oir- 
rhoaes  biliairea;  par  A.  Qilbert  et  B.  Lere- 
boullet    (G^z.  hebd.  XLIX.  1.  1902.) 

0.  und  L.  haben  bisher  40  Fälle  von  Yerände- 
rungen  der  Fingerendglieder  gesammelt,  für  deren 
Ursprung  weder  Lungen-,  noch  Herzleiden  verant- 
wortlich gemacht  werden  können,  sondern  die  im 
Yerlaufe  von  Lebercirrhose,  und  zwar  der  biliären 
Form,  auftraten.  Die  Yeränderungen  beschränkten 
sich,  wieRöntgen-Photographien  und  auch  Sektion- 
befunde ergaben,  ausschliesslich  auf  die  weichen 
Theile  der  Fingerkuppen  ohne  Yeränderungen  am 
Knochen  und  traten  meist  in  späteren  Stadien  der 
Krankheit  auf.  Dabei  stellten  0.  und  L.  fest,  dass 
eine  kleine  Exostose  an  der  Endphalanx  des  rechten 
Mittelfingers  als  normal  anzusehen  sei.  Die  Yer- 
änderungen bestanden  in  kolbigen  und  quadra- 
tischen Anschwellungen  der  Fingerendglieder,  zum 
Theil  auch  mit  Betheiligung  der  Nägel,  die  theils 
in  der  convexen  Fläche  gebogen,  theils  gekrümmt 
(papageienschnabelartig),  in  einzelnen  Fällen  sogar 
nach  Art  derYogelkrallen  auf  die  Plantarseite  um- 
gebogen waren.  0.  und  L.  sehen  diese  Yerände- 
rungen als  charakteristisch  für  die  biliäre  Form 
(Char  cot 'sehe)  der  Girrhose  an  und  halten  die 
bei  der  Laen  nee 'sehen  Form  auftretenden  ähn- 
lichen Befunde  für  vom  Cirkulationapparate  oder 
Bespirationapparate  veranlasst.  Als  Ursache  für 
die  Entstehung  der  vorliegenden  Form  nehmen  sie 
theils  Infektion,  theils  Cholämie  an. 

Reinhard  (Strassburg). 

308.  Oooliuione  inteatinale  per  milia  mo- 

bUe ;  per  A.  M  0  r  i.  (Rif.  m6d.  XYIL  118—120. 
1901.) 

Fälle  von  Darmverschluss  durch  Wandermilz 
sind  nur  ganz  vereinzelt  beschrieben  worden ;  M. 
theilt  folgende  eigene  Beobachtung  mit. 

Die  29jähr.  Frau  war  vor  einigen  Jahren  an  Malaria 
erkrankt  und  hatte  seitdem  eine  hypertrophische  Milz. 
Yersohiedene  Beschwerden,  die  yod  der  Kr.  selbst  mit 
der  Milzvergrösserong  in  Zosammenhane  gebracht  wur- 
den, führten  sie  später  in  das  von  M.  geleitete  Kranken- 
haus, wo  eine  hypertrophische  Wandermilz  gefunden 
wurde.  Nach  dem  Gebrauche  von  roborirenden  Mitteln 
und  JodeinspritzuDgen  nahm  die  Schwellung  der  Milz  be- 
trächtlich ab,  ihre  abnorme  Beweglichkeit  aber  zu,  so 
dass  die  Kr.,  die  einen  chirurgischen  Eingriff  ablehnte, 
eine  Bandage  tragen  musste.  Nach  1  Jahre  erkrankte  sie 
plötzlich  sehr  schwer  unter  den  Erscheinungen  des  Ileus. 
Bei  der  Aufnahme  in  das  Krankenhaus  vermuthete  M., 
dass  die  früher  von  ihm  beobachtete  Wandermilz  den 
Darmverschluss  herbeigeführt  habe;  die  sichere  Diagnose 


192 


Vn.   GheburtshfUfe,  Frauen-  and  Kindeiiieillnmde. 


konnte  er  stellen,  als  die  krampfhaften  Danncontraktionen 
auf  Morphiomgebrauch  nachgelassen  hatten.  Durch  ge- 
eignete Manipulationen  gelang  es,  das  verlagerte  Organ 
alimählich  zu  reponiren  und  damit  den  Darmverschluss 
Yollstfindig  zu  beseitigen. 

Im  Anschlüsse  an  die  Hittheilung  bespricht  M. 
die  Pathclogie  und  Therapie  der  Wandermila.  In 
der  Regel  handelt  ee  sich  um  hypertrophische 
Milzen.  Die  zuweilen  beobachteten  EolikanfUle 
werden  gewöhnlich  durch  Drehungen  des  Stieles 
um   die  eigene  Achse  verursacht.     Bei  hyper- 


trophischen Wandmmilzen  ist  zunächst  immer  zu 
▼ersuchen,  durch  Jodeinspritiungen,  gegebenenfalls 
durch  Halariamittel  eine  Verkleinerung  herbei- 
zuführen. Da  Bandagen  oft  nicht  viel  nützen, 
bleibt  bei  ernsteren  Störungen  nur  der  operative 
Eingriff  übrig,  der  entwedor  in  der  Exstirpation 
des  Organs,  oder  in  seiner  Anheftung  durch  die 
Naht  besteht.  Ob  die  letztere  der  beiden  Ope- 
rationen im  Allgemeinen  vorzuziehen  ist,  musserst 
die  Erfahrung  lehren.  Janssen  (Born). 


VII.   QeburtshQlfe,  Frauen-  und  Kinderheilkunde. 


309.  Bericht  fiber  die  in  der  gynftkologi- 
sohen  Abtheilang  des  Spitals  M^biluitropie*' 
(Bukarest)  im  Laufe  des  Jahres  1902  gemaehten 

Operationen;  YonDr.M.J.  Serbanescu.  (Bev. 
de  Ghir.  YIL  6.  p.  256.  1003.) 

8.  benutzt  den  Bericht,  um  einige  neue  Ope- 
rationmethoden, die  in  der  von  £iriac  geleiteten 
Abtheilung  geQbt  werden,  bekannt  zu  geben.  Vor 
Allem  ist  die  als  Salpingo-ChphorO'Skapns  be- 
zeichnete conservative  Adnezoperation  zu  erwähnen, 
bestehend  in  ErOfiPnung  der  erkrankten  Eileiter  und 
Ovarien,  Entleerung  des  pathologischen  Inhaltes, 
Desinfektion  des  Inneren,  Herstellung  der  Ver- 
bindung zwischen  Eileiter  und  Gebärmutter  durch 
Sondirung.  LGsung  aller  Adhärenzen  und  schliess- 
lich Naht  der  eröffneten  Organe.  Die  Besultate 
dieser  Operation,  sowohl  lokal,  als  auch  für  das 
Allgemeinbefinden,  waren  sehr  gute. 

Bei  der  Behandlung  der  hämorrhagischen  Metrp- 
Oden  und  Pueq^ercUinfektionen  wurde  die  Methode 
der  tüiederhoUen  ÄttskrcUxungen  angewendet,  da  es 
sich  gezeigt  hatte,  dass  eine  Curettirung  oft  resul- 
tatlos bleibt  In  manchen  Fällen  wurden  3 — 4  Aus- 
kratzungen vorgenommen,  bis  die  Heilung  eine 
definitive  war. 

Chronische  Urethritis  bei  Frauen  wurde  durch 
gewaltsame  ErweUerung  und  Kmderisvrung  der 
Schleimhaut  mit  dem  Thermokauter  behandelt 

Bei  totalem  Prolapsus  ttieri,  wurde,  nach  Empor- 
ziehen des  Organes,  an  der  Vorderfläche  ein  vier- 
eckiges, oberflächliches,  etwa  3  qcm  grosses  Stück 
ausgeschnitten,  ein  ebensolches  aus  dem  Peri- 
tonaeum  der  vorderen  Bauchwand  entfernt,  dann 
wurden  die  blutenden  Flächen  aneinander  gelegt 
und  durch  Nähte  fixirt  Andererseits  wurde  die 
Blase  durch  Nähte  sowohl  an  den  Uterus,  als  auch 
an  die  vordere  Bauchwand  befestigt 

E.Toff(Braila). 

310.  Ueber  die  an  der  Klinik  Ohrobak  bei 
gynäkologischen  Operationen  beobachteten 
Nebenverletsongen ;  von  A.  Blau.  (Beitr.  z. 
öeburteh.  u.  GynäkoL  VIL  1.  p.  53.  1903.) 

BL  hat  mit  ausserordentlichem  Fleisse  sämmt- 
liche  gynäkologische  Operationjoumale  der  Klinik 
Ohrobak 's  aus  einer  bestimmten  Zeit  auf  Neben- 
verletzungen hin  geprüft ;  bei  der  Frocentberech- 


nung  nimmt  er  auf  3193  Fälle  Bezug,  die  unter 
der  Qesammtsumme  von  5888  Fällen  die  Summe 
der  Operationgruppen  darstellen,  bei  denen  sich 
überhaupt  Verletzungen  ereigneten,  nicht  aber  auch 
auf  die  grosse  Zahl  von  Operationen  anderer  Art, 
die  in  keinem  Falle  durch  eine  Nebenverletzung 
complicirt  waren.  Es  kamen  insgesammt  in  45  Fällen 
Nebenverletzungen  vor  ■»  2%,  und  zwar  betrafen 
15  einen  oder  beide  Dreteren,  21  die  Blase  und 

14  den  Darm. 

Von  den  15  üreterwrletxungen  entfallen  7  auf 
abdominale  Totalexstirpationen  (davon  5  bei  Myom 
[4.2%]),  3  auf  Ovariotomien  (O.66<»/0),  3  auf  die 
vaginale  (1.08%),  1  auf  die  sacrale  Totalex8tü> 
pation  des  carcinomat5sen  Uterus,  endlich  1  auf 
den  Versuch  der  vaginalen  Exstirpation  beiUterus- 
carcinom.  11  mal  handelte  es  sich  um  einseitige 
Verletzung  (3mal  Durchschneidung,  8mal  Unte^ 
bindung),  4mal  um  beiderseitige  (2mal  Ligatur  des 
einen,  Abknickung  des  anderen  Ureters,  2mal 
Durchschneidung  beider  Ureteren).  3mal  bestand 
Complikation     mit    Blasenverletzung.       11    der 

15  Ureterläsionen  •»  73^/^  endeten  bald  nach  der 
Operation  lethal,  1  im  Anschlüsse  an  spätere  Fistel- 
operation ;  von  3  entstandenen  Ureterscheidenfisteln 
schloss  sich  1  spontan. 

Von  den  21  Blasenverletxungen  fallen  9  auf 
Laparotomien,  12  auf  vaginale  Operationen.  Unter 
den  Laparotomien  handelte  es  sich  4mal  um  Myo- 
motomien  (1.1%),  Imal  um  die  Totalexstirpation 
des  carcinomatösen  Uterus,  Imal  um  Ovariotomie 
bei  vielen  Verwachsungen  (0.2%),  3mal  wurde  die 
Blase  beim  Bauchschnitte  verletzt  Von  den  12  mit 
Blasenverletzungen  verbundenen  vaginalen  Ope- 
rationen waren  4  Totalexstirpationen  (1.4*/o)  nnd 
4  Versuche  der  Totalexstirpation  des  Carcinoma- 
tosen  Uterus  (22^/^),  2  Totalexstirpationen  wogen 
Myoms  (0.5<>/o),  bez.  Endometritis,  1  vaginale 
Ovariotomie,  1  Vaginifissur.  9  der  21  Blasen- 
läsionen  endeten  lethal,  5  genähte  heilten  glatt, 
7mal  entstanden  Blasenfisteln,,  wovon  4  spontan 
heilten. 

Die  14  Darmverleixungen  vertheilen  sich  auf 
je  7  Laparotomien  und  vaginale  Operationen.  Am 
häufigsten  (5mal)  kamen  sie  zu  Stande  bei  Adnex- 
operationen,  4  bei  abdominaler  (1.3%),  1  bei  vagi- 
naler Methode  (3.2*/q);    3   ereigneten   sich  bei 


TU.  Qeburtshülfe,  Frauen«  und  Einderheilkimde. 


193 


abdominalen  Orariotomien  (0.66%).  Vondenreeti- 
renden  6  fallen  4  auf  vaginale  Totalexstirpationen 
des  Uterus,  1  auf  den  Versuch  einer  vaginalen 
Ezstirpation  des  krebsigen  Uterus,  1  aufdieEzstir- 
pation  der  krebsigen  Scheide  und  des  Uterus. 

Nach  10  primAren  Nähten  der  DarmUsionen 
starben  9  Er.,  Imal  bildete  sich  eine  spontan  hei- 
lende Fistel.  Von  den  nicht  genähten  4  starben 
2  Kranke;  2mal  bildete  sich  eine  Fistel,  wovon 
1  spontan  heilte. 

Allee  in  Allem  waren  also  von  den  45  Ope- 
rationen, bei  denen  sich  Neben  Verletzungen  er- 
eigneten, 24  Laparotomien,  20  vaginale  Eingriffe 
und  1  sacrale  Totalezstirpation. 

Casuistische  Beigaben  und  eingehende  Ver- 
gleiche mit  den  Ergebnissen  anderer  Operateure 
machen  die  mühevolle  Arbeit  recht  lesenswerth. 
Kurt  Eamann  (Berlin). 

311.  Wann  bedarf  eine  Betroflezio  uteri 
der  Behandlangf  von  Dr.  Max  Oraefe  in 
Halle  a.  d.  S.  (SammL  iwangl.  Abhandl.  a.  d.  Oeb. 
d.  Frauenhkde.  u.  Oeburtsh.  V.  2.  1903.) 

Die  Betroflezion  des  normalen  Uterus  bedarf 
nach  0.  überhaupt  keiner  Behandlung.  Dagegen 
ist  die  in  der  Regel  bestehende  Chlorose  und 
Hystero-Neurasthenie  zum  Gegenstände  der  The- 
rapie zu  machen.  Nur  wenn  sich  bei  der  Kranken 
die  Idee  festgesetzt  hat,  dass  nur  die  Beseitigung 
ihrer  „Knickung^'  ihre  Beschwerden  heben  könne, 
soll  gegen  diese  vorgegangen  werden,  und  zwar 
durch  die  Alexander-Adams'sche  Operation. 
Bei  Sterilität  einer  an  Betroflexion  des  sonst  nor- 
malen Uterus  leidenden  Frau  kann  diese  durch 
Beseitigung  der  Liageveränderung  zu  heben  ver- 
sucht werden,  ebenso  bei  Verwachsungen  und 
Fixation  des  retroflektirten  Uterus. 

Nicht  jede  Retroflexio  uteri  gravidi  bedingt 
nach  0.  eine  Behandlung.  Nur  bei  Incarceration- 
erscheinungen,  bei  Unmöglichkeit  dauernder  Be- 
obachtung oder  erfiihrungsgemässer  Neigung  zum 
Abortiren  ist  Reposition  und  Pessarbehandlung  er- 
forderlich. Bei  Fixation  des  schwangeren  Uterus  ist 
nach  erfolglosen  wiederholten  Bepositionversuchen 
und  nach  erfolgloser  Kolpeurynterbehandlung  der 
Bauchschnitt  zum  Zwecke  der  Lösung  der  Adhä- 
sionen und  Reposition  des  Uterus  gerechtfertigt 

Bin  vergrOsserter,  hyperftmischer,  druckempfind- 
licher, retroflektirter  Uterus  darf  sich  nicht  selbst 
überlassen  bleiben;  er  muss  reponirt  und  durch 
Peeear  oder  Operation  anteflektirt  fixirt  werden. 
Dies  ist  auch  dann  angezeigt,  wenn  das  eine  oder 
wenn  beide  Ovarien  gleichzeitig  mit  dem  Fundus 
uteri  descendirt  sind.  Die  complicirende  Metritis 
und  Endometritis  bedürfen  selbstverständlich  einer 
gleichzeitigen  Behandlung. 

Arth.  Hoff  mann  (Darmstadt). 

312.  üobor  die  Bedentong  des  Ugamen- 
tQm  rotondom  uteri  bei  Hemiotomien ;  von  F. 
JCayser.  (Aroh.LGynakol.LXIX. 2. p. 43 1.1903.) 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft.  2. 


E.  beobachtete  in  4  F&Uen  das  Auftreten  einer 
Retroflexio  uteri  kürzere  oder  längere  Zeit  nach 
der  Badikaloperation  einer  nicht  eingeklemmten 
Leistenhernie.  Da  das  Ligamentum  rotundum  an 
einer  Stelle  dem  Leistenbruohsacke  mehr  oder 
minder  innig  anliegt,  mag  nun  der  Bruch  sich  in 
einen  nicht  obliterirten  Processus  vaginalis  peri- 
tonaei  hinein  entwickeln  oder  sich  eine  neue  Aus- 
stülpung des  Bauchfelles  bilden,  so  ist  die  Oefahr 
der  Verletzung  des  Ligamentes  bei  den  Operationen 
nach  Macewen  und  Kocher  leicht  erkenntlich 
und  K.  nimmt  solche  für  seine  Fälle  an,  obwohl 
er  den  objektiven  Beweis  nicht  erbringen  konnte. 

Seine  Beobachtungen  scheinen  K.  auch  im 
Lichte  der  Theorien  der  Wirkung  des  Ligam^t- 
apparates  des  Uterus  dafür  zu  sprechen,  dass  mit 
hoher  Wahrscheinlichkeit  in  der  Verletzung  des 
Ligamentum  rotundum  bei  der  Hemiotomie  in  der 
That  der  Orund  für  die  spätere  Retroflexio  uteri 
gesucht  werden  darf,  und  er  fördert,  bei  jeder 
beim  Weibe  vorgenommenen  Leistenhemienopera- 
tion  das  runde  Band  zu  isoliren  und  durch  einige 
Nähte  ohne  Verkürzung  im  Leistenringe  zu  fixiren, 
Kurt  Eamann  (Berlin). 

313.  Hat  die  Verletiung  des  Ugamentnm 
rotundum  bei  Hemiotomien  Betrodeviationen 
des  Uterus  inrFolgeP  von  S.Ooldner,  (Centr.- 
Bl.  f.  Oynäkol.  XXVIL  31.  p.  947.  1903.) 

0.  tritt  der  von  Kays  er  (vgL  das  vor- 
stehende Referat)  aufgestellten  Vermuthung  ent- 
gegen, dass  Verletzungen  des  runden  Bandes 
bei  Leistenbruchoperationen  eine  Retroflexio  uteri 
nach  sich  ziehen.  Br  stützt  sich  auf  die  Nach- 
untersuchung von  9  Fat,  bei  denen  im  Verlaufe 
der  Bassini-Operation  das  runde  Band  wegen 
starker  Adhärenz  am  Bruchsacke  3mal  beiderseits, 
6mal  einseitig  durohtrennt  und  mit  dem  Bruchsack- 
stumpfe gemeinsam  ligirt  werden  musste.  Keine 
der  Frauen,  deren  mehrere  normale  Schwangeiv 
schaften  seither  durchmachten,  klagte  über  Unter- 
leibsbeschwerden und  auch  der  Untersuchungs- 
befund ergab  keine  Retrodeviation.  Für  die  von 
Kays  er  nicht  berücksichtigte,  gegenwärtig  aber 
meist  geübte  Operation  nach  Bassini  trifft  also 
die  Vermuthung  Eayser's  jedenfalls  nicht  zu. 
Auch  die  bei  Radikaloperationen  schlechthin  nicht 
s^ten  beobachtete  ausserordentliche  Zartheit  des 
runden  Bandes  im  Leistenkanale  macht  es  nicht 
leicht  verständlich,  der  etwaigen  Verletzung  des 
Ligamentes  bei  Hemiotomie  eine  ursächliche  Be- 
deutung für  in  der  Folge  auftretende  Retrodevia* 
tionen  des  Uterus  beizumessen. 

Kurt  Eamann  (Berlin). 

314.  Ueber  die  Bntfemong  entsfindeter 
nnd  doroh  Neabildnngen  erkrankter  Ovarien 
mittela  vaginaler  KÖUotomie;  von  Fr.  Hein* 
sius.  (Beitr.  z.  Oeburtsh.  u.  Oynäkol.  VII.  1. 
p.  28.  1903.) 

25 


194 


yn.  Oeboriahfafe,  Franen-  und  EmderlieQlnmde. 


Nach  historischem  üeberbUcke  über  die  Bnt- 
wiokelung  der  vaginalen  Ovariotomie  zeigt  H.  auf 
Orund  des  Materials  der  Greif swalder  Frauenklinik, 
in  welcher  Ausdehnung  die  Entfernung  erkrankter 
Ovarien  von  der  Scheide  aus  indicirt  und  mOglich 
ist  unter  700  Eolpotomien  wurden  in  110 Fällen* 
Ovarien  ganz  oder  theilweise  wegen  verschiedener 
entzündlicher  Erkrankungen  oder  wegen  neoplasti- 
scher Veränderungen  vaginal  entfernt  Die  Ent- 
fernung erfolgte  immer  nach  strengster  Indikation- 
stellung entsprechend  möglichst  conservativer  ope- 
rativer Behandlung  der  Adnexerkrankungen  und 
möglichst  nur  als  Resektion,  unter  den  einzelnen 
Indikationen  sei  hervorgehoben,  dass  bei  akut  ent- 
zündlichen AfFektionen  die  Operation  möglichst 
vermieden  wurde;  der  Befund  von  Eiter  bildete 
nie  die  Indikation  zur  Mitentfemung  des  Uterus. 
Nur  2mal  wurde  vom  hinteren  Scheidengewölbe 
aus  operirt,  sonst  immer  die  Golpotomia  anterior 
A.  M  a  r  t  i  n  's  ausgeführt,  deren  Technik  eingehend 
dargestellt  wird.  Die  Mortalität  beträgt  4.63«/o. 
Unter  den  6  TodeeflUlen  handelte  es  sich  2mal  um 
Nahtmaterial-Infektion,  Imal  um  Ileus,  2mal  um 
akute  Peritonitis.  In  den  letzten  3  Fällen  war 
während  der  Operation  Eiter  entleert  worden. 
Drainage  wäre  vielleicht  besser  gewesen.  Neben- 
verletzungen ereigneten  sich  in  3.63<^/o  der  Fälle 
(2mal  Darm,  2mal  Blase). 

Die  vaginale  Ovariotomie  ist  gewiss  technisch 
schwieriger  als  die  abdominale.  Die  Infektion  der 
vor  die  nicht  sterilisirbare  Vulva  vorgezogenen 
inneren  Theile  wird  durch  permanente  Berieselung 
mit  physiologischer  Kochsalzlösung  zu  verhüten 
gesucht,  wodurch  zugleich  das  Operationgebiet 
stets  frei  von  Blut  und  Tumorinhalt  gehalten  wird. 
Den  Nachtheilen  der  vaginalen  Methode:  geringere 
Uebersichtlichkeit,  Beschränkung  durch  die  Oröese 
der  Tumoren,  schwierigere  Technik,  stehen  aber 
gewichtige  Vortheile  gegenüber:  keine  entstellende 
Bauchnarbe  mit  Hemiengefahr,  geringere  Infek- 
tiongefahr, weniger  Verwachsungen,  günstigere 
Beconvalescenz,  keine  Leibbinde. 

Zur  Erzielung  guter  Resultate  ist  ausser  aus- 
gebildeter Technik  nur  richtige  Auswahl  der  Fälle 
nöthig.  Enge  der  Vagina  wird  künftig  bei  An- 
wendung desSchuchardt 'sehen Schnittes  nicht 
mehr  hindern.  Starke  Verwachsungen  mit  Där- 
men oberhalb  des  kleinen  Beckens  müssen  aus- 
geschlossen sein.  Bei  Diagnose  auf  eitrigen  Inhalt 
ist  die  Indikation  ganz  einzuengen  und  unter  Um- 
ständen ist  zu  drainiren.  Bei  cystischen  Tumoren 
bildete  im  Anfange  Strausseneigrösse  die  obere 
Grenze,  doch  wurden  auch  grössere  vaginal  ent- 
fernt Die  Grenze  für  solide  Geschwülste  war 
Faustgrösse.  Für  grössere,  wie  für  maligne  Tumo- 
ren empfiehlt  sich  die  Laparotomie. 

Danach  ist  die  vaginale  Ovariotomie  keine  Con- 
currenzoperation  der  Laparotomie,  sondern  sie  hat 
eine  durchaus  selbständige  Stellung  neben  dieser. 
Kurt  Kamann  (Berlin). 


316.  Qebortsoomplikationen  bei  ausge- 
dehnter Varioenbildmig ;  von  M.  Dutzmann. 
(Mon.-Schr.  f.  Oeburtsh.  u.  GynäkoL  ZVH  3.  p.  364. 
1903.) 

Auf  Grund  von  3  näher  beschriebenen  FäUen 
bespricht  D.  die  rationelle  Behandlung  der  Varicen 
in  der  Schwangerschaft  und  sub  partu.  Ist  bis 
zum  Partus  noch  längere  Frist,  so  thun  Bettruhe, 
feuchte  Wickelungen,  Hochlagerung  gute  Dienste. 
Auch  Ergotineinspritzungen  nützen,  sind  aber  gegen 
Ende  der  Gravidität  wegen  der  Gefahr  der  Früh- 
geburt zu  unterlassen. 

Ist  die  Geburt  im  Gtoge,  dann  gilt  es,  den 
Verlauf  langsam  und  schonend  zu  gestalten,  be- 
sonders das  starke  Mitpressen  zu  verbieten.  Wenn 
nöthig,  sind  die  Presswehen  durch  Narkose  zu 
unterbrechen.  Bei  eingetretener  Ruptur  der  Varicen 
ist  allein  die  Naht  auszuführen,  auf  die  man  sich 
von  vornherein  vorzubereiten  hat  Provisorisches 
Abklemmen  der  blutenden  Stellen  erleiditert  die 
Naht  durch  Freimachen  des  Operationgebietes. 
Kurt  Kamann  (Berlin). 

316.  Das  VerhältniBB  swiaohen  Molen- 
BCdiwaDgerachaft  und  Qravidität-Aatointozi- 
kaüon;  von  Dr.  J.  Fieuz.  (Revue prat d'Obstetr. 
et  de  Paed.  p.  199.  Juillet  1903.) 

F.  führt  mehrere  E%lle  an  aus  der  Literatur 
und  der  eigenen  Erfahrung  und  zieht  den  Sohluss, 
dass  alle  Fälle  von  Molenschwangerschaft  auffallend 
frühzeitig  von  bedeutenden  Ätäaintoaikationsifm'- 
ptomen  begleitet  werden.  So  beobachtet  man  fast 
immer  Albuminurie,  diffuse  Oedeme,  sehr  oft 
heftige  Kopfschmerzen,  Gesichtstörungen,  Nasen- 
bluten, unstillbares  Erbrechen  u.  s.  w.  In  Ver- 
bindung mit  den  profusen  Blutungen  scheinen 
diese  Symptome  constante  Begleiter  der  Molen  zu 
sein  und  ihr  frühzeitiges  Äuflretm  sollte  auf  diese 
Diagnose  hinlenken. 

Bezüglich  der  Ursache  dieser  Oo6xistenz  neigt 
F.  der  Ansicht  zu,  dass  die  Selbstvergiftung  das 
Erste  ist  und  unter  ihrem  Einflüsse  das  Eü 
cystisch  degenerirt  und  zur  Mole  wird.  Es  ist 
dieses  selbstverständlich  nur  eine  theoretische  An- 
sicht, für  die  noch  keine  praktischen  Beweise  er- 
bracht sind.  Kurt  Kamann  (Berlin). 

317.  Eklampsie»  die  deneitigenForBOhnn- 
gen  über  die  Pathogenese  dieser  Brkrankong 
und  ihre  Therapie;  von  Anton  Hengge  in 
Greifswald.  ( v.  V  o  1  k  m  a  n  n  's  SammL  klin.  Vortc 
N.  F.  Nr.  346.  Jan.  1903.) 

H.  fasst  am  Schlüsse  seiner  Ausführungen 
unsere  positiven  Kenntnisse  aus  den  experimen- 
tellen Untersuchungen  über  die  Pathogenese  der 
Eklampsie  in  Folgendem  zusammen:  „1)  Die  bak- 
terielle, bez.  bakteriologische  Aetiologie  ist  noch 
nicht  genügend  erwiesen.  2)  Die  Untersuchungen 
über  Gefrierpunkte  von  Blut  und  Harn,  d.  h.  über 
die  molekulare  Goncentration  dieser  Flüssigkeit^ 


YIL  Oeburtshülfe,  Flauen- und  Einderheilhmde» 


195 


zeigen  a)  bei  s/4  aller  Sohwangeren  ungenügende 
molekulare  Diurese/  b)  bei  Eklampsie  im  Beginne 
der  Anlalle  eine  minimale,  also  völlig  ungenügende 
molekulare  Goncentration  des  Harns,  c)  der  Urin 
kann  eiweissfrei  sein  bei  ungenügender  molekularer 
Goncentration.  Diese  Beobaohtungen  stehen  im 
Einklänge  mit  anderweitigen  Erfahrungen  über 
Störung  der  Nierenfunktion.  3)  Die  bisherigen 
Untersuchungen  über  Toxicität  von  Blut  und  Harn 
durch  die  sogen.  Bouohard 'sehe  Methode  haben 
keine  verwerthbaren  Resultate  geliefert  (Injektions- 
technik, speciflsches  Gewicht,  molekulare  Goncen- 
tration, Elektrolyse).  4)  Der  Stolfaustausch  zwi- 
schen mütterlichem  und  kindlichem  Blute  ist  ein 
sehr  inniger,  er  scheint  aber  für  gelOste  Eiweiss- 
▼erbindungen  eine  gewisse  Ausnahme  zu  erfahren. 

5)  Biochemische  Untersuchungen  sprechen  bisher 
nur  für  das  Bestehen  feiner  gradueller  Unter- 
schiede zwischen  mütterlichem  und  fötalem  Blute. 

6)  Veit 's  biochemische  Theorie  [vgl  Jahrbb. 
GGLXXY.  p.  266]  scheint  geeignet,  jetzt  schon 
manche  Thatsachen  einfach  zu  erklaren,  so  das 
häufige  transitorische  Auftreten  von  Albumen  im 
Harne  Schwangerer.^' 

Nach  H.  hat  die  öesammtheit  der  sorgfUtigen 
mit  neuen  Methoden  vorgenommenen  Untersuchun- 
gen der  letzten  Jahre  über  das  Wesen  der  Eklampsie 
selbst  relativ  wenig  positive  Aufschlüsse  gebracht. 
Gefordert  wurden  dagegen  unsere  Kenntnisse  über 
Physiologie  und  Pathologie  der  Schwangerschaft, 
der  Geburt  und  des  Wochenbettes;  diese  Unter- 
suchungen müssen  deshalb  nach  H.  fortgesetzt 
werden. 

Hinsichtlich  der  Therapie  ist  nach  H.  zu  be- 
merken: „1)  Die  Prophylaxe  ist  von  grosser  Be- 
deutung; sie  fordert  (wo  mOglich)  Bestimmung 
des  Gefrierpunktes  des  Urins  in  der  Schwanger- 
schaft ausser  der  Prüfung  auf  Albumen  (funk- 
tionelle Nierenthätigkeit).  2)  Unsere  Therapie  darf 
vor  Allem  nicht  schaden,  daher  sollen  Narkotica 
vorsichtige  Anwendung  finden  und  neuere  Mittel 
(Veratrum  viride,  lumbale  Anästhesie,  Jodothyrin) 
erst  nach  klinischer  Prüfung  verwerthet  werden. 
3)  Die  eventuelle  Einleitung  der  Entbindung  wird 
heute  am  besten  mit  Metreuryse  (vielleicht  auch 
mit  Bossi'schem  Diktator),  bei Mehrgeschwftnger- 
ten  audi  durch  Sprengen  der  Blase  vorgenommen, 
dieDührssen 'sehen  tiefen Gervixincisionen  sind 
für  die  Praxis  zu  widerrathen.  4)  Eine  Therapie 
auf  Grund  der  Veit 'sehen  Theorie  ist  nicht  aus- 
sichtslos, doch  wird  sie  nach  unseren  jetzigen 
Kenntnissen  keineswegs  eine  causale  sein.** 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

318.  Eklampsie  bei  einer  l€tj&hr,  Virgo; 
von  Karl  Doranth  in  Aussig.  (Wien.  klin. 
kün.  Wchnschr.  XIV.  35.  1901.) 

D.  berichtet  über  einen  Fall  von  Krämpfen  bei 
einem  jungen  Mftdchen,  die  er  für  Eklampsie,  nicht 
für  Epilepsie  ansah. 


Das  IBjähr.  Mädohen,  das  nur  einmal  im  3.  Lebens- 
jahre Krämpfe  gehabt  hatte,  erkrankte  nach  voraos- 
gegangenen  Kopfsohmerzen  und  einem  soporösen  Zn- 
süuide  mit  klonischen  und  tonischen  Krämpfen,  die  sich 
9mal  wiederholten.  Dabei  Pols  140,  Temperatur  38.6». 
Im  ersten  Harn,  der  nach  dem  Erwachen  gelassen  wurde, 
«kein  Eiweiss,  S^/o  Zucker;  specifisches  Gewicht  1044, 
später  im  Harn  weder  Eiweiss,  noch  Zacker. 

J.  Praeger  (Chemnitz). 

319.  üeber  die  Auslösung  der  Milohsekre- 
tion  bei  Mutter  und  S[ind;  von  Dr.  Wilhelm 
Knoepfelmacher.  (Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.F. 
VI.  6.  p.  791.  1902.) 

Die  Existenz  und  Erhaltung  der  Mammae  ist 
abhängig  von  der  Gegenwart  der  Ovarien.  Wes- 
halb sie  jedoch  in  der  Schwangerschaft  anschwel- 
len und  wodurch  ihre  Sekretion  ausgelöst  wird, 
ist  ebenso  unerklftrt,  wie  die  Absonderung  von 
Milch  bei  Neugeborenen  beiderlei  Geschlechts.  Da 
die  Sekretion  bei  Mutter  und  Kind  sich  kurze  Zeit 
nach  der  (Geburt  einstellt,  so  liegt  der  Gedanke 
nahe,  dass  sie  durch  ein  und  dasselbe  Agens  aus- 
gelöst wird.  Kn.  hUt  es  für  das  Wahrschein- 
lichste, dass  dieses  Agens  im  Blute  kreist  Ver- 
suche, die  er  mit  dem  Blutserum  eben  werfender 
oder  schwangerer  Meerschweinchen,  Kaninchen, 
bez.  Ziegen  an  Thieren  derselben  Art  anstellte, 
waren  allerdings  ohne  Ergebniss.  Die  Versuche 
sollen  fortgesetzt  werden.    Brückner  (Dresden). 

320.  Beobaohtungen  über  die  Nahnmgs- 
mengen  von  Brustkindern  unter  Berücksich- 
tigung des  Bnergiequotienten  (Heubner) ;  von 
Dr.  WillyBeuthnerin  Charlottenburg.  (Jahrb. 
f.  Kinderhkde.  3.  F.  VI.  Erg.-Heft  p.  446.  1902.) 

B.  theilt  die  Aufzeichnungen  mit,  die  über  die 
Nahrungsaufnahme  von  3  Brustkindern  (darunter 
ein  eigenes)  in  Arztfamilien  gemacht  wurden,  und 
berechnet  danach  den  Energiequotienten  für  die 
verschiedenen  Abschnitte  des  S&uglingsalters.  Das 
erste  Kind  war  frühgeboren,  wog  bei  der  Geburt 
2400  g,  wurde  18  Wochen  ausschliesslich  von  der 
Mutter,  alsdann  bis  zur  26.  Woche  gemischt  er- 
nährt. Das  zweite  Kind  wog  bei  der  Geburt  3810  g, 
bekam  22  Wochen  lang  ausschliesslich  Mutter- 
milch, von  der  23.  bis  28.  Woche  daneben  Kuh- 
milch. Das  dritte  Kind  wog  bei  der  Geburt  3100  g. 
Es  liegen  Angaben  von  der  4.  bis  14.  Woche  über 
die  Brustemährung  vor.  Der  Energiequotient,  als 
Mittel  aus  allen  bekannten  Zahlen  berechnet,  stellt 
sich  nach  B.  bei  Brustkindern  in  der  1.  Woche 
auf  59,  in  der  2.  auf  100,  in  der  4.  auf  106,  in 
der  7.  auf  114,  in  der  10.  auf  104,  in  der  14.  auf 
96,  in  der  17.  auf  91,  in  der  20.  auf  85. 

Brückner  (Dresden). 

321.  Weitere  Beobachtungen  über  die 
Nahrungsmengen  von  Brustkindern;  von  Dr. 
Emil  Fe  er.  (Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  VL 
Erg.-Heft  p.  421.  1902.) 

Man  kann  Säuglinge  auf  die  verschiedenste 
Art  ernähren.    Es  kommt  nicht  sowohl  auf  die 


196 


711.   Qeburtshülfe,  Frauen-  und  KinderheUkunde. 


Zusammensetzung  der  Nahrung,  als  auch  min- 
destens eben  so  sehr  auf  die  Nahrungsmenge,  die 
Art  der  Verabreichung  und  die  allgemeine  Pflege 
an.  Es  hat  sieh  F.  am  besten  bei  der  künstlichen 
Ernährung  die  „quantitative  Methode^^  bewährt, 
wobei  der  Grundsatz  eingehalten  wird,  Zahl  und 
Volumen  der  Mahlzeiten  nach  den  Beobachtungen 
an  Brustkindern  zu  regeln  und  den  Caloriengehalt 
ungefähr  danach  zu  bemessen.  Die  künstliche  Nah- 
rung erfordert  nach  F.'s  Erfahrungen  wegen  der 
schlechteren  Ausnützung  oder  der  grösseren  Ver- 
dauungsarbeit meist  15— 30^/o  mehr  Galerien  als 
die  natürlicha  Es  folgt  hieraus,  dass  die  Bestim- 
mung der  Nahrungsvolumina  eine  sehr  wichtige 
Sache  ist  F.  berichtet  über  Fortsetzungen  seiner 
schönen  darauf  bezüglichen  Studien  an  7  Kindern 
(darunter  wieder  ein  eigenes).  Die  frühere  Erfah- 
rung, dass  Brustkinder  stetig,  nicht  sprungweise 
zunehmen,  wurde  dabei  wieder  bestätigt  gefunden. 
Die  durchschnittliche  Grösse  der  Mahlzeit  betrug 
in  der  2.  Woche  90  g,  in  der  4.  110  g,  in  der  8. 
140  g,  in  der  12.  150  g,  in  der  16.  160  g,  in  der 
20.  1 70  g.  Die  Maximalzahlen  für  die  entsprechen- 
den Zeiten  betrugen  140,  166,  215,  250,  240, 
260  und  270  g.  Sie  waren  erheblich  grösser  als 
Pfaundler  für  die  Magencapacität  festgestellt 
hat,  stimmten  hingegen  gut  mit  den  Nahrungs- 
▼olumina,  welche  Monnard  für  Flaschenkinder 
angegeben  hat  Die  Zahlen  für  die  ersten  beiden 
Wochen  sind  bei  F.  stärker  als  bei  anderen  Beob- 
achtern. Sie  sind  gerade  für  die  B^gelung  der 
künstlichen  Ernährung  ausserordentlich  wichtig. 
Die  gesammte  Milohmenge  stieg  yom  1.  bis  zum 
7.  Tage  von  10  g  auf  500  g,  am  Ende  der  2.  Woche 
auf  544  g. 

Die  Milchmenge,  die  pro  Kilogramm  Körper- 
gewicht aufgenommen  wurde,  betrug  im  Durch- 
schnitt in  der  1.  Woche  650,  in  der  2.  1100,  in 
der  6.  bis  7.  1200  g,  sank  in  der  16.  und  18.  auf 
1000,  in  der  23.  auf  950  g.  Es  betrug  demnach 
der  Energiequotient  (wenn  man  den  Calorienwerth 
der  Frauenmilch  mit  700  ansetzt)  in  der  2.  Woche 
110,  in  der  6.  bis  7.  Woche  120  und  ging  alsdann 
bis  zur  20.  Woche  langsam  herab  auf  100.  Die 
Neugeborenen  nehmen  eine  Sonderstellung  ein. 
Gans  und  Cramer  fanden  für  solche  50  und 
weniger,  um  von  dem  Stoffwechsel  der  Säuglinge 
einen  klareren  Begriff  zu  bekommen,  berechnet  F. 
den  Zuwachsquotienten,  d.  h.  diejenige  Zahl,  die 
angiebt,  wieviel  Zunahme  auf  1  kg  Körpergewicht 
und  1kg  Milchzufuhr  kommt  Man  erhält  den 
Zuwachsquotienten,  wenn  man  die  Wochenzunahme 
durch  das  Produkt  von  Gewicht  und  Milchmenge 
dividirt  Dieser  Quotient  wächst  in  den  ersten 
Wochen  (nicht  so  lange  als  der  Energiequotient) 
und  fällt  dann  stetig,  aber  rascher  als  der  Energie- 
quotient ab.  Das  Maximum  des  Zuwachsquotienten 
wird  in  der  3.  bis  4.  Woche,  dasjenige  des  Energie- 
quotienten in  der  6.  bis  7.  Woche  gefunden,  d.  h.  die 
Fähigkeit  des  Körpers  zu  StofCansatz  ist  in  den 


ersten  Wochen  am  gröesten  und  nimmt  dann  raaoh 
ab.  Der  Znwaohsqnotient,  der  uns  gewissermaaason 
den  Nutzeffekt  der  Milch  angiebt,  ist  bei  verschie- 
denen Kindern  sehr  verschieden,  bei  dem  einzelnen 
Kinde  derselben  Mutter  hingegen  sehr  oonstant 
Da  individuelle  Störungen  nicht  vorlagen,  auch 
keine  Luxusemährung,  so  kann  die  Verschieden- 
heit nur  auf  dem  ungleichen  Nährwerth  der 
jeweiligen  Milch  beruhen.  Gröbere  Unterschiede 
zeigten  sich  namentlich  bei  Frauen  von  verschie- 
dener Constitution.  Brückner  (Dresden). 

322.  Nahmngtinengeii  künstlich  emihr- 
ter  Kinder,  nebst  einem  neuen  Vorsohlag  snr 
Nabrongsnoiengen-Bereohnnng;  von  Max  Adam. 
(Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  VL  1.  p.  29.  1902.) 

A.  berichtet  über  eine  Anzahl  von  Kindeni  ans 
der  steierischen  Landesfindelanstalt,  die  meist  mit 
Fettmilch  ernährt  wurden.  Br  notirte  die  Nah- 
rungsmengen und  berechnete  den  Caloriengehalt 
der  Nahrung.  Die  Kinder  tranken  in  der  2.  bis 
7.  Lebenswoche  zwischen  420  und  800  ocdl  Dss 
stimmt  etwa  mit  den  Zahlen  von  Feer  überein« 
Nach  einer  ablehnenden  Kritik  derjenigen  Ver- 
fahren, die  das  Nahrungsvolumen  nach  dem  Ge- 
wichte des  Kindes  bestimmen,  stellt  A.  folgende 
Formel  auf:  ^/g  des  dem  Alter  entsprechenden 
Tagesvolumens  (nach  Feer)  multiplidrt  mit  dem 
Gewichte  des  Kindes  in  Kilogrammen  ausgedrückt, 
entspricht  der  Fettmilchmenge,  die  das  Kind 
braucht  Nach  diesem  Schema  hat  A.  eine  Tabelle 
angelegt,  in  der  die  Werthe  für  Kuhmilch  umge- 
rechnet sind,  und  zwar  bei  vorsichtiger  und  kraf-' 
tiger  Ernährung.  Bei  ersterer  ist  der  Theiler  10, 
bei  letzterer  7.  Die  gewonnenen  Zahlen  stinunen 
mit  den  von  Biedert  und  Bscherich  ange- 
gebenen überein,  weichen  hingegen  von  den 
Heubner'schen  erheblich  ab.  Bei  Benutzung 
von  Bahmgemenge  nimmt  man  vcm  der  berech- 
neten MUchmenge  die  Hälfte,  dazu  ^/i  Sahne. 
Brückner  (Dresden). 

323.  Beiträge  rar  künstUohen  Säuglings* 
ernähnmg;  von  Dr.  Felix  von  SzontagL 
(Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  VL  2.  p.  341.  1902.) 

An  einem  gesunden,  künstlich  ernährten  Kinde 
wurden  im  Alter  von  3  und  47s  Monaten  Je  4  Tsge 
lang  Stoflfweohseluntersuchungen  ausgefünrt  Bb 
waren  bekannt  das  Gewicht  des  Kindes,  die  Menge 
und  Zusammensetzung  der  Nahrung,  die  Menge 
des  Kothes  und  Urins,  die  analysirt  wiirden.  Dss 
Kind  nahm  während  der  Versuchzeit  gut  zu.  Die 
Ausnützung  der  organischen  Substanz  war  eine 
sehr  gute  und  betrug  95.1,  bez.  95.95%.  Die 
N- Ausnützung  belief  sich  auf  90.37  und  92.2 V«. 
Vom  Fett  wurden  93.59,  bez.  96.6%  angenom- 
men. Der  eingeführte  Kalk  wurde  zum  grOssten 
Theile  wieder  im  Koth  ausgeschieden.  Es  worden 
resorbirt  10.79  und  15.33%  (vielleicht  eine  Folge 
der  Ernährung  mit  sogen.  Sxikely^Bohi&r  Milch,  bei 


YU.  Gheburtehülfei  Frauen-  und  Einderheilkunde. 


197 


der  ein  Theil  des  Caaeins  mittels  CO«  ausgeOUt 
ist).  Phosphorsfture  kam  zu  65.26  und  60.05^/o 
zum  Ansatz.  Pro  Tag  und  Kilogramm  wurden 
letinirt:  Stickstoff  0.154  und  0.152,  CaO  0.086 
und  1.05,  PsOg  0.2183  und  0.5418.  In  der  Folge 
gedieh  dasEind  bei  der  künstlichen  Nahrung  nicht 
weiter.  Erst  die  Ernährung  mit  unverdünnter 
Milch  schaffte  Wandel.    Brückner  (Dresden). 

324.  Zasammensetsnng  und  Nfthrwerth 
der  Baokbaus-MUoh ;  von  Dr.  F.  Euschel  in 
Berlin.  (Jahrb.  f.  Einderhkde.  3.  F.  VIII.  1.  p.  71. 
1903.) 

Gegenüber  den  Einwänden,  die  Härtung 
gegen  die  Backhaus-Milch  erhoben  hat,  be- 
merkt E.,  dass  Backhaus  den  Gehalt  an  lös- 
lichem Eiweiss  auf  1%  herabgesetzt  hat.  Die 
Ergebnisse  der  H  a  r  t  u  n  g  'sehen  Analysen  erklären 
sich  wohl  aus  der  nicht  ganz  vorschriftmässigen 
Herstellung,  z.  Th.  auch  aus  der  Sterilisation  der 
untersuchten  Milch.  Der  Gehalt  an  Albomose  und 
Pepton  bildet  weder  vom  theoretischen  Stand- 
punkte aus,  noch  mit  Bücksioht  auf  die  praktische 
Erfahrung  einen  Nachtheil  der  Backhaus-  Milch« 
Ein  grosses  Verdienst  hat  sich  Backhaus  er- 
-worben  durch  seine  Bemühungen  um  Gewinnung 
einwandfreier  Euhmilch  überhaupt,  die  unter  allen 
Umständen  einen  Fortschritt  für  die  praktische 
Sänglingsem&hrung  bedeutet 

Brückner  (Dresden). 

326.  üeber  die  Fermente  der  Milch;  von 
Dr.  Ernst  Moro.  (Jahrb.  f.  Einderhkde.  3.  F. 
VL  Erg.-H.  p.  391.  1902.) 

Escherich  hat  im  Hinblicke  auf  die  gün- 
stigen Erfolge  des  Allaitement  mixte  die  Yer- 
muthung  ausgesprochen,  die  Muttermilch  enthalte 
tonisirende,  stimulirende  Stoffe,  die  den  Säugling 
zur  richtigen  Yerwerthung  der  resorbirten  Stoffe 
für  den  Eürperausbau  befähigen,  sogen.  Stoff- 
wechselfermente. M.  stellt,  zum  Theil  unter  Ver- 
werthxmg  eigener  Untersuchungen,  Alles  zusam- 
men, was  über  die  in  der  Milch  enthaltenen  Fer- 
mente bekannt  geworden  ist  Von  hydrolytischen 
Fermenten  enthält  die  Muttermilch  im  Gegensatze 
zur  Euhmilch  ein  saccharificirendes  Ferment 
Proteolytische  Fermente,  und  zwar  ein  tryptisches, 
sowie  Pepsin  entiiält  die  Milch  nur  in  Spuren,  wie 
Moro  im  Gegensätze  zu  Spolverini  feststellt 
Zu  den  proteolytischen  Fermenten  gehören  wahr- 
scheinlich auch  die  alexogenen  Substanzen,  die 
wohl  in  Form  von  Profermenten  oder  Zymogenen 
vorhanden  sind.  Femer  kommt  in  der  Milch  auch 
Kbrinferment  vor ;  das  Fibrinferment  der  Mutter- 
milch ist  von  demjenigen  der  Euhmilch  verschie- 
den. Das  Fibrinferment  wird  durch  Erhitzen  ab- 
geschwächt, aber  nicht  zerstört  Schliesslich  konnte 
auch  M.  in  der  Milch  ein  fettspaltendes  Ferment 
nachweisen;  das  sogen,  salolspaltende  Ferment, 
das  der  Menschenmilch  eigenthümlich  ist,  der 
Kuh-  und  Ziegenmilch  jedoch  fehlt,  es  entspricht 


wahrscheinlich  auch  einer  Lipasewirkimg.  Omf 
daiwe  Fermmie  hat  zuerst  Raudnitz  in  der 
Milch  nachgewiesen,  und  zwar  mit  Hülfe  von 
Guajaktinktur.  M  kam  mit  Salicylaldehyd  eben- 
falls zu  einem  positiven  Ergebnisse.  Die  Oxydase 
ist  in  der  Euhmilch  enthalten,  fehlt  hingegen  der 
Frauenmilch.  Der  Nachweis  von  glykolytischem 
Ferment,  worüber  Spolverini  berichtet,  gelang 
M.  nicht 

In  Bezug  auf  die  Herkunft  der  Fermente  ist 
M.  der  Ansicht,  dass  sie  Abkömmlinge  des  Blutes 
sind.  Die  Anschauung,  dass  die  Fermentwirkung 
gewissermaassen  eine  Reaktion  des  Eiweiss  dar- 
stellt, bat  viel  fQr  sich.  Sie  würde  die  Ansicht 
von  der  Verschiedenheit  des  Milcheiweiss  der  ver- 
schiedenen Thierarten  stützen.  Ob  die  bisher  in 
der  Milch  nachgewiesenen  Fermente  für  die  Er- 
nährung von  Bedeutung  sind,  erscheint  fraglich. 
Aus  2  Versuchen  M.'s  ergiebt  sich,  dass  2  Säug- 
linge bei  roher  Muttermilch  besser  gediehen  als 
bei  abgekochter.  Was  für  Stoffe  ausser  den  Fer- 
menten durch  die  Hitze  zerstört  werden,  ist  un- 
bekannt Vielleicht  erleidet  das  Eiweissmolekül 
dadurch  eine  constitutionelle  Veränderung,  die  für 
den  Säugling  nicht  gleichgültig  ist 

Brückner  (Dresden). 

326.  ZnrEenntniss  der  Arteigensohaft  der 
verschiedenen  Biweisskörper  der  Milch;  von 

Arthur  Schlossmann  und  Ernst  Moro. 
(Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  14.  1903.) 

Nach  einer  Besprechung  der  Arbeiten  von 
Hamburger  und  Bostoski  über  das  bio- 
logische Verhalten  der  in  der  Milch  enthaltenen 
Ei  Weisskörper  berichten  Schi,  und  M.  über  eigene 
einschlägige  Untersuchungen.  Sie  spritzten  je 
einem  Eaninchen  Euhmilch,  Menschenmilch,  Euh- 
laktalbuminlösung  ein  und  versetzten  das  Blut- 
serum dieser  Thiere  mit  Lösungen  von  Euhcasein, 
Euhlaktalbumin  und  Menschenlaktalbumin.  Es 
ergab  sich,  dass  nur  bei  der  Verwendung  homo- 
logen Serums  eine  Präcipitation  eintrat  Daraus 
folgt,  dass  Euhmilcheiweiss  und  Menschenmilch- 
Mweiss  verschiedene  Eörper  sind,  und  zwar  ist 
nicht  nur  das  Casein,  sondern  auch  das  gelöste 
Eiweiss  Träger  der  Arteinheit  Schliesslich  stellte 
sich  noch  heraus,  dass  das  Serum  des  mit  Men- 
schenlaktoserum  vorbehandelten  Thieres  nicht  nur 
mit  der  Milch,  sondern  auch  mit  dem  Blutserum 
vom  Menschen  eine  positive  Reaktion  gab.  Der 
gelöste  Eiweisskörper  der  Milch  ist  daher  wohl 
identisch  mit  einem  im  Blute  derselben  Gattung 
enthaltenen  Eiweisskörper.  Die  Schwierigkeiten 
der  künstlichen  Ernährung  liegen  demnach  vor 
Allem  darin,  dass  dabei  artfremdes  in  arteigenes 
Eiweiss  umgesetzt  werden  muss. 

Brückner  (Dresden). 

327.  Unteranohiuigeii  über  den  BinfluM 
der  Sterilisation  der  Milch  auf  den  Stoffwechsel 
des  Säuglings  unter  besonderer  BerfloksigU«' 


198 


Vn.  Oeburtfihülfe,  Frauen-  und  Einderheilkunde. 


tlgnng  der  Knoohenbildiing ;  von  W.  Cron- 
heim  und  Erioh  Müller.  (Jahrb.  f.  Kinder^ 
hkde.  3.  F.  VIL  1.  p.  45.  1903.) 

C  r.  und  M.  fanden  gelegentlioh  bei  einem  mit 
sterilisirter  Milch  ernährten  Säuglinge  eine  unge- 
nügende Ealkbildung.  Sie  stellten  darauf  an  2  ge- 
sunden, nicht  rhachitischen  Kindern,  die  abwech- 
selnd mit  roher  und  bei  102^  serilisirter  Milch 
ernährt  wurden,  Stoffwechselversuche  an.  Es  er- 
gab sich,  dass  das  Fett  und  Eiweiss  der  steri- 
lisirten  Milch  besser  verdaut,  bez.  assimilirt  wurde 
als  dasjenige  der  rohen  Milch.  Das  erste  Kind 
zeigte  sowohl  bei  roher  als  auch  bei  sterilisirter 
Milch  eine  positive  Ealkbildung.  Nur  war  der 
Ealkansatz  bei  Verwendung  roher  Milch  reichlich 
doppelt  so  gross  als  bei  Verwendung  sterilisirter 
Milch.  Das  zweite,  ausgesucht  kräftige  Eind  liess 
nach  dieser  Richtung  hin  keine  unterschiede  er- 
kennen. Der  eine  Versuch,  sowie  die  Mhere  Er- 
fahrung Cr. 's  und  M.'s  sprechen  demnach  nicht 
für  die  Verwendung  sterilisirter  Milch,  wenigstens 
für  längere  Zeit.  Sehr  kräftige  Einder  seheinen 
ihren  Ealkbedarf  für  kurze  Zeit  eben  so  gut  aus 
sterilisirter  wie  aus  roher  Milch  decken  zu  können. 
Brückner  (Dresden). 

328.  Hentellang  von  Sauglingamilob«  ala 
Ersats  von  Muttenniloh,  duroh  AnMOheidong 
von  Caaein  ana  Miloh  mittels  Kohlenaflure; 

von  S.  Sz6kely,  künigl.  Chemiker  in  Budapest. 
(Arch.  f.  Einderhkde.  XXXVL  1  u.  2.  p.  79.  1903.) 

S.  fällt  dasCasein  aus  Magermilch  mit  flüssiger 
Eohlensäure  aus,  filtrirt  das  Serum  ab,  vermischt 
es  mit  der  Hälfte  Sahne  und  setzt  l.b^jo  Zucker 
hinzu.  Die  entstehende  Flüssigkeit  hat  folgende 
Zusammensetzung:  FeH  3.3%,  Casein  1.2%, 
Albumin  0.5%,  Zucker  6.3%,  Asche  0.6%.  Durch 
das  Verfahren  werden  von  den  Salzen  ausgeschie- 
den der  an  das  Casein  gebundene  Ealk,  sowie  Tri- 
calciumphosphat  und  Trimagnesiumphosphat  Das 
gewonnene  Serum  erwies  sich  als  nahezu  stenL 
Brückner  (Dresden). 

329.  Beaitit  die  unerhitite  KUoh  bakteri- 
oide  BigenschaftP  von  Dr.  M.  Eli  mm  er  in 
Dresden.  (Arch.  f.  Einderhkde.  XXXVf.  1  u.  2. 
p.  1.  1903.) 

Die  Angaben  über  bakterientOdtende  Eigen- 
schaften der  Milch  widersprechen  sich  zum  Theil. 
E 1.  berichtet  nach  einem  üeberblicke  über  die  zu- 
gehörige Literatur  über  eigene  Untersuchungen. 
Er  prüfte  die  von  der  Eselmilch -Oenossenschaft 
Hellerhof  vertriebene  Eselmilch,  sowie  die  von  der 
Molkerei  Winkler  in  Dresden  mit  allen  Hülfsmitteln 
der  modernen  Stallhygieine  gewonnene  Eindermilch 
auf  den  Eeimgehalt  und  auf  die  bakterientOdtende 
Eraft.  Sodann  suchte  er  die  Produkte  der  bak- 
teriellen Zersetzung  in  der  Eselmilch  zu  bestimmen. 
Aus  den  Untersuchungen  geht  hervor,  dass  die 
zum  Verkaufe  gelangende  Eselmilch  weit  keim- 


ärmer war  als  die  Euhmilch.  Der  mittlere  Eeim- 
gehalt verhtlt  sich  wie  1 :  10  (8714 :  87017  Eeime 
im  Cubikcentimeter). 

Die  (alkalisch  reagirende)  Eselmilch  säuert  sehr 
langsam.  Sie  unterliegt  neben  der  verhingsamten 
Milchsäuregährung  einer  Zersetzung,  die  mit  Gas- 
bildung einhergeht  (59.6«/o  CO,,  39.00/«  H,  1.4% 
CH4).  Die  gewöhnlichen  Milchbakterien  vermehren 
sich  in  beiden  Milcharten  sehr  schnell.  DenSapro- 
phyten  gegenüber  zeigen  Esel- und  Euhmilch  keine 
baktericiden  Eigenschaften.  Eselmich,  die  unter 
aseptischen  Cautelen  gewonnen  ist,  kann  in  gleicher 
Weise  wie  Euh-  und  Ziegenmilch  steril  sein.  Die 
ersten  Striche  eines  Oemelkes  sind  bei  der  Eselin 
im  Gegensätze  zur  Euh  sehr  keimarm.  Will  man 
keimfreie  Milch  erhalten,  so  muss  das  Euter  ent- 
sprechend desinficirt  werden.  Blosses  trockenes 
Abreiben  genügt  dazu  nicht  Esel-  und  Euhmildi 
sind  ein  guter  Nährboden  für  Baotenum  coli  und 
den  Typhusbaoillus,  die  auch  in  Frauenmilch  schnell 
wachsen.  Eine  specifische  bakterientOdtende  ESgen- 
schaft  besitzt  weder  die  Esel-  noch  die  EuhmilcL 
Brückner  (Dresden). 

330.  Ueber  das  Verhalten  einiger  patho* 
gener  Bakterien  in  der  Buttermiloh ;  von  Dr. 
S.  Rubinstein.  (Arch.  f.  Einderhkde.  XXXVL 
3—6.  p.  316.  1903.) 

Aus  den  Versuchen  R's  geht  Folgendes  her- 
vor: „1)  Typhus-,  Diphtherie-,  Tuberkel-  undPyo- 
cyaneusbacillen  werden  in  roher  Buttermilch  in 
24  Stunden  vernichtet  2)  In  sterilisirter  Butter- 
milch halten  sich  Typhus-,  Diphtherie-  und  Pyo- 
cyaneusbacillen4 — 7  Tage  lang  am  Leben.  3)Duroh 
Eochen  im  Laufe  von  3  Minuten  oder  durch  halb- 
stündiges Erhitzen  bei  80^  werden  diese  Eeime 
sicher  abgetödtet.  4)  Es  genügt  nicht,  nur  die 
Sterilisation  der  trinkfertigen  Buttermilch  vorzu- 
nehmen, sondern  die  einzelnen  Bationen  müssen 
auch  mit  grösster  Sauberkeit  und  Reinlichkeit  ab- 
gefüllt werden,  um  das  Eindringen  von  pathogenen 
Eeimen  zu  verhindern.'*  Die  Vernichtung  der 
pathogenen  Eeime  in  der  rohen  Buttermilch  wird 
wahrscheinlich  nicht  allein  durch  den  Säuregehalt, 
sondern  auch  durch  die  darin  enthaltenen  Mikro- 
organismen bewirkt.       Brückner  (Dresden). 

331.  nnterraohongen  über  die  Aiexine  der 
Miloh  und  des  kindlichen  Biateemma;   von 

Dr.  E  r  n  s  t  M  0  r  0.  (Jahrb.  f.  Einderhkde.  L Y.  4 
1902.) 

Brustkinder  werden  erfahrungsgemAss  von  Er- 
krankungen eiteriger  Natur  seltener  und  leichter 
befallen  als  Flaschenkinder.  Escherioh  hat 
deshalb  die  Yermuthung  ausgesprochen,  dass  die 
Muttermilch  natürliche  Schutzstoffe  und  bakteri- 
cide  Substanzen  enthalte.  M.  hat  die  Frage  ex- 
perimentell in  Angriff  genommen.  Es  ergab  sich, 
dass  die  Euhmilch  nicht  nachweisbare  bakteridde 
Wirkungen  entfaltet,  eben  so  wenig  wie  die  Men- 
schenmilch.    Das  Blutserum  des  Brustkindes  be- 


Vm.  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenhelllcnnde. 


199 


Bitzt  eine  stärkere  bakterioide  Kraft  als  dasjenige 
des  Flasohenkindes.  Die  Alexinmenge  des  Serum 
vom  Neugeborenen  stimmt  mit  derjenigen  der 
mfitterliohen  Placenta  überein,  ist  jedoch  erheblich 


geringer  als  diejenige  des  älteren  Brustkindes. 
Die  Frauenmilch  liefert  demnach  das  Material  fOr 
diese  grossere  Alexinmenge  im  Blute  des  natürlich 
genährten  Säuglings.       Brückner  (Dresden). 


VIII.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


332.  Experimentelle  Untenncdiiingen  und 
BrfAhmngen  über  Leitungsanäathesie ;  von  Dr. 
H.  Braun.  (Arch.  f.  klin.  Chir.  LXXL  1.  p.  179. 
1903.) 

Nach  allgemeinen  und  geschichtlichen  Vor- 
bemerkungen über  die  Leitungsanästhesie  bespricht 
Br.  zunächst  die  Leüungsanäsihesie  durch  peri- 
neurale Injektion  anäsihesirender  Lösungen. 

Zur  Anästhesirung  der  grosseren  Nervenstämme 
durch  perineurale  Injektion  mussten  bisher  stark 
wirkende  concentrirte  Lösungen  der  Ortlich  an- 
ästhesirenden  Mittel  benutzt  oder  ihre  Ortliche 
Wirkung  musste  durch  eine  für  die  Kranken  oft 
sehr  schmerzhafte  Abschnürung  der  Olieder  ge- 
steigert werden.  So  lange  diese  Abschnürung 
nOthig  war,  waren  die  Versuche  sehr  mühselig 
und  unvollkommen ;  so  lange  man  für  Operationen 
an  Hand  und  Fuss  Abschnürung  des  Oberarmes 
oder  Oberschenkels  brauchte,  hat  Br.  nicht  ge- 
glaubt, dass  die  perineurale  Injektion  als  Anästhe- 
sirungsverfahren  über  Finger  und  Zehen  und  die 
benachbarten  Theile  der  Hand  und  des  Fusses 
hinaus  mit  der  Narkose  werde  in  Concurrenz 
treten  kOnnen.  Nachden^  uns  nun  aber  im  Adre- 
nalin ein  Mittel  gegeben  ist,  das  auf  die  Cocain- 
anästhesie  einen  eben  so  grossen  Einfluss  hat  wie 
die  Abschnürung  und  diese  ersetzen  kann,  ver- 
lohnt es  sich,  auf  die  Anästhesirung  der  Nerven- 
stämme durch  perineurale  Injektion  zurückzukom- 
men. Br.  schildert  auf  Grund  von  Zeichnungen, 
die  durch  Versuche  an  gesunden  Personen  ge- 
wonnen wurden,  das  durch  zahlreiche  Operationen 
erprobte  Vorgehen  bei  der  Anästhesirung  einzelner 
Nervenstämme.  In  Betracht  kommen  (ausser  Fin- 
gern und  Zehen,  Hand  und  Fuss)  sämmtliche 
Nervenstämme  im  unteren  Drittel  des  Vorderarmes 
und  Unterschenkels,  der  N.ulnaris  am  Ellenbogen, 
die  langen,  subcutan  gelegenen  Hautnerven  in  der 
Ellenbogengegend,  der  N.  peronaeus  und  tibialis 
in  der  Kniekehle,  der  N.  saphenus  major,  die  NN. 
clunium  superiores,  die  NN.  supradaviculares. 
Am  Halse  kommen  femer  in  Betracht  der  N.  cer- 
▼icalis  superficialis,  N.  auricularis  magnus  und 
die  NN.  laiyngei  superiores,  deren  beiderseitige 
Anästhesirung  eine  ausgezeichnete  langdauernde, 
totale  Anästhesie  des  ganzen  Kehlkopfes  ergiebt, 
endlich  am  Kopfe  der  N.  supra-  und  infraorbitalis 
und  die  langen  Hautnerven  des  behaarten  Kopfes, 
während  die  oft  empfohlene  Anästhesirung  des  N. 
inframaxiUaris  Br.  sehr  unsicher  zu  sein  scheint. 
Bei  gemischten  Nerven  werden  nicht  nur  die  sen- 
siblen, sondern  auch  die  motorischen  Bahnen,  an 
d^  Extremitäten  oft  auch  die  Vasomotoren  ge- 


lähmt, so  dass  eine  gewisse  Hyperämie  des  an- 
ästhetischen Gebietes  eintritt.  Zur  Ausführung 
des  Verfahrens  ist  genaueste  Kenntniss  der  Lage 
der  Nervenstämme  und  ihrer  Innervationgebiete 
erforderlich. 

Bei  der  Anästhesirung  der  grossen  subfascial 
gelegenen  Nervenstämme  spritzt  Br.  gewöhnlich  an 
jedem  Nervenstamme  1  com  einer  Iproc.  Cocain- 
lOsung  mit  Zusatz  von  1 — 2  Tropfen  der  käuflichen 
Adrenalinlosung  ein. 

Zur  Anästhesirung  der  subcutanen  Nerven  durch 
zweckentsprechend  angelegte  Injektionstreifen  und 
Binge  bedient  sich  Br.  meist  einer  ^/iproc. Eucain- 
lOsung  mit  Adrenalinzusatz  (1  Tropfen  auf  10  com), 
die  in  Mengen  von  25 — 30  com  sicher  unschädlich 
ist  Bis  zur  Leitungsunterbrechung  vergehen  nach 
der  Injektion  manchmal  bis  zu  30  Minuten. 

Die  Leitungsanästhesie  durch  endoneurale  Injek- 
Utm  anäsihesirender  Losungen  wird  so  vorgenom- 
men, dass  die  Hohlnadel  in  sämmtliche,  die  Ope- 
rationgebiete mit  sensiblen  Fasern  versorgenden 
Nervenstämmen  eingestochen'  und  unter  die  fibrOse 
Nervenscheide  oder  zwischen  die  Fibrillenbündel 
eine  kleine  Menge  der  anästhesirenden  LOsung  ge- 
spritzt wird,  die  den  Nervenstamm  möglichst  voll- 
ständig durchtränkt  und  eine  kolbige  Anschwel- 
lung hervorruft  Es  tritt  dann  bei  Verwendung 
geeigneter  Losungen  fast  sofort  Leitungsunterbre- 
chung ein,  wie  wenn  der  Nerv  durchschnitten 
wäre.  Zur  Ausführung  dieses  Verfahrens  ist  in 
den  meisten  Fällen  natürlich  die  Freilegung  der 
Nervenstämme  unter  Lokalanästhesie  fem  vom 
Operationgebiete  nothwendig. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

333«  Bzperimentelle  Studie  lum  antiaep- 
tiaohen  WundTerband ;  von  Dr.  W.  NoetzeL 
(Arch.  f.  khn.  Chir.  LXXL  1.  p.  165.  1903.) 

Die  Ergebnisse  der  von  N.  angestellten  Experi- 
mente sind  folgende:  1)  Es  gelingt  sowohl  durch 
von  vornherein  trockenen,  als  durch  feucht  an- 
gelegten, dann  austrocknenden  Gazeverband  die 
auf  eine  Muskelwunde  von  Kaninchen  gebrachten 
virulenten  Milzbrandbacillen  soweit  abzusaugen, 
dass  eine  Erkrankung  desVersuchsthieres  nicht  zu 
Stande  kommt  2)  In  diesen  einfachen  Verhält- 
nissen des  Experimentes  lässt  sich  ein  Unterschied 
in  der  Saugkraft  der  feuchten  gegen  die  trockene 
Oaze  hinsichtlich  des  infektionverhütenden  Effektes 
nicht  feststellen.  3)  Bei  Anwendung  des  feucht 
angelegten  Qazeverbandes  zeigt  sich  trotzdem  die 
capillare  Drainage  stärker  dadurch,  dass  die  von 
der  Wunde  abgesaugten  Keime  bis  in  dieäussersten 


184 


y.  Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


Für  diese  seine  Anschauung  bringt  Str.  eine 
Reihe  von  Krankengeschichten  als  Belog,  indem  er 
die  einzelnen  Symptome  nach  den  oben  angegebenen 
Gesichtspunkten  analysirt  Heiterkeit,  Zorn,  Angst, 
Pathos  stehen  oft  ohne  jede  Beziehung  zum  Vor- 
Btellungsinhalte,  ebenso  wie  die  Ausdruoksbewe- 
gungen;  Stimmungen,  Affekte  und  ihre  Aeusse- 
rungen  wechseln  schnell  Auch  die  noopsychische 
Sphäre  wird  nicht  yerschont :  die  Pseudolucidität, 
die  Paralogie,  der  „Wortsalat^'  erklftrt  sich  auch 
durch  die  bald  unterbrochene,  bald  wieder  her- 
gestellte noothymische  Coordination.  Auch  die 
Yerbigeration  und  Perseveration  erklären  sich  durch 
das  Fehlen  neuer  Anregungen.  Die  Einheitlidikeit 
des  jeweiligen  Verhaltens,  die  beim  Paranoischen, 
Melancholischen  oder  Manischen  nicht  als  gestOrt 
erscheint,  die  auch  beim  senil  Dementen,  beim 
Schwachsinnigen,  ja  auch  beim  Paralytiker  immer 
im  Verhältnisse  steht  zum  Grade  der  psychischen 
Erkrankung,  ist  bei  der  Dementia  praecox  verloren. 
Auch  den  echten,  nicht  durch  Hallucinationen  oder 
Wahnideen  motivirten  Negativismus  erklärt  Str. 
durch  das  Wegfallen  der  durch  die  thymopsyohische 
Coordination  gegebenen  Hemmung,  so  dass  die  den 
psychomotorischen  Centren  eigenen,  primitiveren 
Funktionen,  Perseverationerscheinungen,  oder  perio- 
disch-rhythmische Bewegungen  hervortreten.  Str. 
versucht  auch  durch  seine  Theorie  die  Form  des 
Negativismus  zu  erklären,  die  sich  darin  äussert, 
dass  der  Kranke  das  Gegentheil  des  von  ihm 
verlangten  thut,  und  zwar  durch  die  Annahme 
einer  vollständigen  Umkehrung  der  Coordination, 
ohne  freilich  durch  diese  Erklärung  selbst  befrie- 
digt zu  sein.  Die  Verblödung  bei  der  Dementia 
praecox  ist  sonach  der  Endausgang  der  Incoordi- 
nation. 

Bei  dem  Vorkommen  katatonischer  Symptome 
bei  anderen  Psychosen  kommt  manchmal  die  Para- 
lyse in  Frage,  bei  der  dann  die  körperlichen  Zeichen 
die  Diagnose  sichern ;  ferner  die  Hysterie,  bei  der 
die  Suggestibilität  den  Ausschlag  giebt;  auch  in 
manchen  Fällen  von  Amentia  kann  die  intra- 
psychische Dissociation  beobachtet  werden.  An 
einer  grösseren  Reihe  von  Krankengeschichten  ver- 
sucht Str.  femer  den  Nachweis  zu  erbringen, 
dass  bei  einer  grossen  Anzahl  von  „sekundär  Ver- 
blOdeten^S  ^^^  i^^^i^  ^^^  ^^  Paranoia,  Manie, 
Melancholie,  Amentia  aufgefasst  wurden,  die  intra- 
psychische Coordination  gestört  war.  Diese  Stö- 
rung scheint  im  Allgemeinen  eine  sehr  ernste  Be- 
deutung zu  hatten,  und  scheint  thatsäohlich  der 
Dementia  praecox  eigenthümlich  zu  sein,  wenn 
auch  manchmal,  so  bei  der  echten  Melancholie  des 
Rückbildungsalters,  ähnliche  Zustände  mit  sekun- 
därer Verblödung  vorkommen.  Tritt  das  Symptom 
der  Incoordination  im  Beginn  der  Psychose  schon 


auf,  dann  handelt  ee  sich  wohl  sicher  um  Dementia 
praecox.  E.  H  Q  f  1  e  r  (Chemnitz). 

284.  Die  Affektlage  der  Ablehnung;  von  Dr. 

Otto  Oross.     (Mon.-Schr.  f.  Psych,  u.  Neurol. 
XU.  p.  359.  1903.) 

Qr.  versucht  auf  Grund  zweier  Beobachtungen 
nachzuweisen,  dass  bei  gewissen  psychischen  Br- 
krankungen  das  ablehnende  Verhalten  der  Um- 
gebung gegenüber  auf  der  Unfähigkeit  beruhe,  alle 
Eindrücke  zu  verarbeiten.  In  Folge  von  Er- 
schöpfung befinde  sich  der  Kranke  an  der  oberen 
Orenze  seiner  Auffassungsfähigkeit;  jede  Steige- 
rung der  Reizmenge,  z.  B.  durch  ärztliche  Unter- 
suchung, mache  es  ihm  unmöglich,  sich  zurecht 
zu  finden  und  fähre  zur  Ablehnung.  Ffir  diese 
Kranken  schlägt  er  die  Bezeichnung  der  Amentia 
paranoides  vor.     Achaffenburg  (Eblle a. d. S.). 

286.  Un  oaao  di  aoinesia  algera;  per  il  Dott 
P.  Fiorentini.  (Gaz.  degli  Osped.  XXIV.  86. 
1903.) 

F.  sah  bei  Gab bi  in  Messina  ein  12jfthr.  Mädchen, 
das  vor  4  Jahren  nach  einer  Erkältung  mit  heftigen 
Schmerzen  in  den  Waden  erkrankt  war,  bettlägerig  ge- 
worden war  and  den  grössten  Theil  der  letzten  Jahre  im 
Bette  zugebracht  hatte. 

Die  Kleine  konnte  nicht  gehen.  Im  Bette  waren  alle 
Bewegungen  möglich.  Versuche,  zu  gehen,  verschlim- 
merten den  Zustand.  Auch  dieGdenke  wurden  schmerz- 
haft. Kälte  verschlimmerte  ebenfalls ;  im  Sommer  war 
der  Zustand  besser  als  im  Winter. 

Stie^kes  Genu  valgnm.  Muskeln  gegen  Druck  etwas 
empfindlich.  An  der  Hinterseite  der  Beine  Hyperästhesie, 
vom  Hypästhesie ;  am  Bauche  Anästhesie. 

Widerstand  ge^en  alle  Suggestionen.  Doch  lang- 
same Besserung  bei  Hospitalpnege.  Schliesslich  Ope- 
ration des  Genu  valgum.  Gebessert  entlassen.  Später 
wieder  Rückfälle  bei  Kälte-Einwirkung.         M  ö  b  i  u  s. 

286.  üeber  MHystero-EpUepaie^ ;  von  Dr. 

M.  Nonne.    (Mitth.  a.  d.  Hamb.  Staatskranken- 
anst  IV.  1.  p.  1.  1903.) 

N.  erzählt  von  einem  Seemanne,  der  nach  einer 
Kopfverletzung  hysterisch  geworden  ist  Weil 
manche  seiner  Anfälle  den  epileptischen  glichen, 
wurde  angenommen,  der  Mann  sei  epileptisch,  and 
man  trepanirte  ihn  3mal !  Im  Allgemeinen  bestand 
das  Bild  schwerer  traumatischer  Hysterie  (halb- 
seitige LAhmung  mit  Anästhesie,  ChaiäkterverSnde- 
rung,  hysterische  Anf&lle).  N.  glaubt,  weil  auch 
„epileptische*^  Anfälle  vorkamen,  man  mtlsse  an 
dem  Begriffe  „Hystero-Epilepsie*^  festhalten,  [fis 
ist  aber  doch  bekannt,  dass  hysterische  Anfälle  den 
epileptischen  gleichen  kOnnen.  Die  Möglichkeit, 
dass  der  Patient  durch  das  Trepaniren  epileptisch 
geworden  sei,  erwähnt  N.  selbst,  meint  aber,  diese 
Wirkung  der  Trepanation  sei  nicht  bekannt  Der 
lief,  hat  selbst  Epilepsie  auf  Trepanation  folgen 
sehen.]  MGbius. 


VI.   Innere  Medioüu 


185 


VI.   Innere  Medicin. 


287.  Einige  Worte  über  daa  Erysipel;  von 
Dr.  JohannSchmalzl.  (Inaug.-Diss.  Bukarest 
1903.) 

So  lange  das  Erysipel  lokalisirt  ist,  d.  h.  auf 
die  befallenen  Hauttheile  beschränkt  bleibt,  wirken 
die  speoifisohen  Mikroorganismen  nur  durch  ihre 
Toxine  auf  den  Körper  ein  und  können  zu  leichten 
und  vorübergehenden  Albuminurien  Veranlassung 
geben.  Gelangen  die  Streptokokken  in  den  all- 
gemeinen Blutkreislauf,  so  entstehen  schwere  Sep- 
tik&mien  und  Pyämien ;  die  Albuminurie  ist  dann 
eine  schwere  und  anhaltende  und  es  können  chro- 
nische Nephritiden  zurückbleiben.  Oft  verbleiben 
dieErysipelkokken  in  latentem  Zustande  im  Körper 
und  können  durch  Wiedererwachen  ihrer  Virulenz 
zu  Rückfällen  Veranlassung  geben. 

Bei  Neugeborenen  ist  der  Verlauf  ein  viel 
schwererer,  meist  tödtiicher  und  die  Heilung  findet 
nur  dann  statt,  wenn  das  Erysipel  sich  lokalisirt 
und  in  Eiterung  übergeht.  Hierdurch  unterscheidet 
sich  das  Erysipel  der  Neugeborenen  von  dem  der 
Erwachsenen,  bei  dem  Eiterung  und  Gangr&n  zu 
den  seltenen  Zufällen  gehören. 

Keine  der  empfohlenen  Behandlungen  kann  als 
apecifisch  bezeichnet  werden;  auch  die  Serotherapie 
nach  Harmoreck  giebt  keine  besseren  Resultate 
als  die  alten  Methoden  (Antiseptica,  Antipyretica 
und  Erhalten  der  Kräfte  durch  tonische  Mittel). 

E.  Toff  (Braila). 

288.  Gerebrospinal-Meningitis  durohPfeif- 
fer'soheBaoUlen;  vonDr.Mihail  Stefanescu 
in  Zanoaga.   (Inaug.-Diss.   Bukarest  1903.) 

Diese  Meningitisform  ist  meist  sekundär  und 
tritt  als  Complikation  einer  oft  leichten  Influenza 
auf.  Die  Infektion  der  Hirnhäute  geschieht  auf 
naso-pharyngealem  Wege  oder  vom  Mittelohre  aus 
durch  die  Lymph-  und  Blutgefässe.  Aber  auch 
die  gastro-intestinalen  Störungen  dürften  eine  wich- 
tige Rolle  bei  dieser  Lokalisirung  der  Pfeiffer '- 
sehen  Bacillen  spielen.  Man  findet  letztere  sowohl 
auf  den  Mraingen,  als  auch  in  der  Oerebrospinal- 
flüssigkeit  zusammen  mit  anderen  Mikroorganismen, 
aber  auch  allein,  mit  sehr  grosser  Virulenz. 

Die  Krankheit  tritt  gewöhnlich  bei  kleinen 
Kindern  auf,  doch  können  auch  Erwachsene  mit 
robuster  Körperconstitution  befallen  werden.  Eine 
genaue  Diagnose  ist  nur  durch  die  bakteriologische 
und  oytologische  Untersuchung  der  cephalo-rachi- 
dianen  Flüssigkeit  möglich.  Da  die  Prognose 
meistens  ungünstig  ist,  soll  das  Hauptaugenmerk 
auf  die  ProphyUxxe  gerichtet  werden.  In  allen 
Fällen  von  Influenza  soll  eine  genaue  Antisepsis 
des  Rachens,  der  Nase  und  des  Verdauungsappa- 
rates durchgeführt  werden.  In  der  Behandlung 
spielen  tocarme  Bäder  und  LumbalpunkUonen  die 
Hauptrolle.  K  T  o  f  f  (Braila). 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  2. 


289.  Masern  mitBeoidiv;  vonDr.J.Comby. 
{Arch.  de  M6d.  des  Enf.  VI.  7.  p.  421.  1903.) 

C.  beschreibt  3  von  ihm  beobachtete  Masemrecidive. 
Die  zwischen  den  Erkrankungen  verflossene  Zeit  betrug 
3 — 4  Wochen,  und  die  Eruptionen  waren  immer  typischer 
Natur.  In  einem  der  Fälle  war  die  erste  Eruption  ekohy- 
motisch,  die  zweite  normal;  in  einem  anderen  war  der 
Rückfall  ekchymotisch.  Recidivirende  Masern  bieten 
keine  besondere  Gefahr  und  die  Prognose  ist  im  All- 
gemeinen günstig.  £.  Toff  (Braila). 

290.  Contribution  ä  Tetade  de  larougeole 
ecohymotique ;  par  le  Dr.  Ch.  Pillon.  (Inaug.- 
Diss.    Paris  1903.) 

Nach  den  Beobachtungen  P.'s  kommen  ekchy- 
motische  Masern  beiläufig  im  Verhältnisse  von  6^/o 
zur  Beobachtung.  Sie  verlaufen  nicht  schwerer 
als  gewöhnliche  Masern  und  zeigen  auch  keinerlei 
besondere  Complikationen.  Die  Prognose  ist  in 
Folge  dessen  eine  gute.  Die  ekchymotischen 
Flecke  erscheinen  gewöhnlich  am  2.  Eruption- 
tage, mitunter  am  3.  oder  4.,  seltener  am  6.  Tage. 
Nachdem  sie  die  verschiedenen  charakteristischen 
Färbungen  durchgemacht  haben,  verschwinden  sie 
zwischen  dem  10.  und  15.  Tage,  verbleiben  aber 
in  seltenen  Fällen  auch  durch  20  Tage.  2  Fälle 
von  Eecidiv  zeigten  die  Eigenthümlichkeit,  dass 
während  der  ersten  Erkrankung  gewöhnliche  Masern 
auftraten  und  während  des  Rückfalles  ekchymo- 
tische ;  in  einem  anderen  Falle  war  es  umgekehrt 

E.  Toff  (Braila). 

291.  Da  myxoedeme  spontane  ohes  Pen- 
fant; par  le  Dr.  Henri  BreiteL  (Inaug.-Diss. 
Paris  1903.) 

Die  Krankheit  kommt  viel  häufiger  vor,  als 
gemeinhin  angenommen  wird,  was  zum  Theil  darauf 
zurückzuführen  ist,  dass  die  Symptome  nicht  immer 
vollständig  ausgebildet  auftreten,  auch  nicht  immer 
alle  zusammen  gefunden  werden.  Es  handelt  sich 
wahrscheinlich  manches  Mal  um  vollständiges 
Fehlen  der  Thyreoidea,  während  in  anderen  Fällen 
nur  eine  Insufficienz  in  der  Funktion  der  Drüse 
vorliegen  dürfte. 

Therapeutisch  sind  die  Thyreoideapräparate 
geradezu  als  specifisch  zu  bezeichnen;  man  giebt 
Thyreoidinpastillen,  lässt  das  Mittel  8—10  Tage 
nehmen  und  eine  Pause  von  4 — 5  Tagen  machen, 
so  lange,  bis  Intoleranzerscheinungen  (Fieber,  Tachy- 
kardie) auftreten.  Die  Behandlung  wird  dann  zeit- 
weilig ausgesetzt  oder  wenigstens  die  Dosis  ver- 
kleinert £.  T  0  f  f  (Braila). 

292.  Nene  experimentelle  Untersaohnngen 
über  die  Heilwirkung  des  Milabrandaerams ; 

von  Dr.  AchilleSclavo.  (Berl. klin. Wchnschr. 
XXXVm.  18.  19.  1901.) 

Nach  anfänglich  günstigen,  1895  berichteten 
Resultaten  bei  Kaninchen  mit  von  Hammeln  ge- 

24 


186 


YL  Innere  Medidn. 


wonnenem  Milzbrandserum  hatte  ScL  mit  wirk- 
sameren Culturen  bei  weiteren  Versuchen  starke 
Hisserfolge,  ebenso  wie  Marchoux  (Ann.  de 
rinst  Pasteur  XU  p.  785.  1895)  und  Sobern- 
heim  (Ztschr.  f.  Hyg.  u.  Infektionkrankh.  XXV. 
1895).  Daraus  schliesst  Sol.  auf  sehr  enge  Be- 
ziehungen zwischen  dem  Grad  der  natürlichen 
Empfänglichkeit  der  verwendeten  Thiere  (Meer- 
schweinchen, Kaninchen)  und  der  Virulenz  der 
gebrauchten  Milzbrandculturen.  Bei  der  Behand- 
lung und  Heilung  von  7  mit  „Carbunkelkrankheit^^ 
behafteten  Personen  erkannte  ScL,  dass  das  Seruni 
durch  endovenOse  Injektion  ausserordentlich  an 
Wirkung  gewann,  und  er  bestätigte  dieses  durch 
weitere  erfolgreiche  Versuche  an  Hammeln.  Zu- 
gleich fand  er,  dass  schon  10  ocm  Serum  genügten, 
um  das  Fortkommen  eines  hochvirulenten  Milz- 
brandkeimes bei  jungen,  besonders  empfänglichen 
Hammeln  zu  verhindern.  Weitere  Versuche  hatten 
den  Zweck,  festzustellen,  bis  zu  welchem  Augen- 
blick nach  Impfung  mit  Milzbrand  das  Serum  sich 
noch  wirksam  erweise.  Verwendet  wurde  wieder 
Serum  von  Schafen,  wobei  sich  feststellen  liess, 
dass  selbst  dasselbe  Thier  bei  verschiedenen  Ader- 
lässen verschieden  wirksames  Serum  liefert  Einigen 
immunisirten  Schafen  wurde  zugleich  Pilocarpin 
in  kleinen  Dosen  verabreicht,  um  den  Ehrlich '- 
sehen  Vorschlag  zu  prüfen,  ob  dadurch  das  Immuni- 
sirungsvermOgen  gesteigert  werde  in  Folge  ver- 
mehrter Funktion  der  verschiedenen  Drüsenorgane 
durch  Absonderung  von  Seitenketten  (Antitoxinen). 
Doch  fehlen  Angaben  über  die  Pilocarpin  Wirkung. 
Sei.  inficirte  gleichzeitig  subcutan  10  junge  Schafe 
zwischen  17  und  25  kg  mit  sporenhaltigem  Milz- 
brand an  der  Innenseite  des  Schenkels  undinjicirte 
das  Serum  in  die  Jugularvene,  und  zwar  2  Schafen  5, 
bez.  10 ocm  sofort  nach  der  Infektion,  von  den 
übrigen  je  einem  lOccm  nach  12,  18,  24  und 
30  Stunden,  sodann  je  einem  nach  12  Stunden 
20ccm,  nach  18  Stunden  30  com,  nach  24  Stunden 
40  ccm  und  nach  30  Stunden  50  com  Serum.  Wäh- 
rend der  Versuche  wurde  sorgfältig  alle  6  Stunden 
die  Temperatur  in  ano  gemessen.  Von  4  Control- 
thieren  starben  1  nach  27  Stunden,  die  übrigen  3 
nach  38  Stunden.  5  der  mit  Serum  behandelten 
Thiere  starben  innerhalb  36 — 109  Stunden,  5  wur- 
den geheilt  Zu  den  geheilten  gehören  die  beiden 
sofort  nach  der  Impfung  behandelten,  1  der  nach 
12  Stunden  und  die  beiden  nach  24  Stunden  inji- 
drten  Thiere,  während  beide  nach  18  und  30  Stun- 
den mit  Serum  behandelten  starben.  Im  Blute 
des  nach  24  Stunden  injicirten  und  geheilten  Thieres 
waren  vor  der  Seruminjektion  schon  Milzbrand- 
bacillen  nachgewiesen  worden.  Nach  diesem  Aus- 
gang des  Experimentes  und  unter  Bezugnahme 
auf  einen  in  der  medicinischen  Klinik  in  Florenz 
durch  Serum  geheilten  Milzbrand- Kranken,  der 
sich  schon  im  vorgerückten  Stadium  befunden 
habe,  glaubt  ScL,  die  Serumtherapie  als  souveränes 
Heilmittel  empfehlen  zu  dürfen,  zumal  desinfici- 


rende  Mittel  (Aetzsublimat  und  Carbolsäureinjek- 
tion)  bei  seinen  Versuchen  vollkommen  versagt 
haben.  Die  auffallende  Erscheinung,  dass  grössere 
Serumdosen  keine  Vortheile  bei  der  Heilung  zeig- 
ten, führt  Sei.  darauf  zurück,  dass  das  Serum 
keine  antitoxische  Wirkung  besitze ,  sondern  nur 
die  Phagocytoee  anrege,  die  wiederum  nur  durch, 
ein  wirksameres,  nicht  aber  durch  die  grössere 
Masse  eines  schwächeren  Serum  gesteigert  werden 
könne.  Bei  den  mit  Serum  behandelten  Thieren 
wiesen  7  höhere  Temperaturen  als  die  Control- 
thiere  auf,  eine  Erscheinung,  die  ScL  als  Aeusse- 
rung  der  Anstrengung  des  Organismus,  die  Injek- 
tion zu  überwinden,  ansieht  und  auch  bei  Men- 
schen beobachtet  hat  Er  sieht  daher  Temperatur- 
steigerungen nach  Seruminjektionen  als  prognostisch 
günstig  an.  Andererseits  sei  das  nach  der  Infek- 
tion auftretende  Fieber  wichtig,  weil  es  anzeige, 
welche  Thiere  in  einer  Herde  erkrankt  und  noch 
mit  Erfolg  zu  behandeln  seien.  Trotz  der  Miss- 
erfolge  der  lokalen  Therapie  allein  möchte  ScL 
einer  Cembination  mit  der  Serumbehandlung  das 
Wort  reden.  Reinhard  (Strassburg). 

293.  Tetanie  and  Antointozikation ;  von 
Dr.  H.  LoebL  (Wien.  klin.  Wchnschr.  XVL  33. 
1903.) 

L.  beobachtete  in  einer  Anzahl  von  Krankheit- 
fällen, die  durch  Verdauungstörungen,  Acetonurie 
und  Nephritis  als  Autointoxikation  gekennzeichnet 
waren,  die  Erscheinungen  von  Tetanie.  In  einer 
Reihe  von  ausgesprochenen  Tetanie-Erkrankungen 
fand  er  andererseits  Stoffwechselstörungen,  die  auf 
eine  Autointoxikation  hinwiesen.  Diese  Thatsache, 
sowie  die  üebereinstimmung  der  Krankheitbilder 
dieser  beiden  Gruppen  spricht  dafür,  dass  alle 
Fälle  von  Tetanie  auf  Autointoxikation  beruhen. 
In  vielen  anderen  Fällen  von  Autointoxikation  wird 
man  ausserdem  bei  genauerer  Untersuchung  un- 
vollkommene Tetanie  nachweisen  können.  Sta- 
tistisch lässt  sich  nachweisen,  dass  eine  Häufung 
von  Autointoxikationen  oft  gleichzeitig  mit  einer 
Zunahme  der  TetaniefäUe  vorkommt  L.  nimmt 
an,  dass  die  Tetanie  eine,  durch  besondere  Affinität 
zum  peripherischen  Nervmuskelapparate  ausge- 
zeichnete autotoxische  Erkrankung  ist. 

Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 

294.  Ueber  Organtherapie  beim  endemi- 
schen OretiniamaB;  von  A.  Magnus-Levy. 
(BerL  klin.  Wchnschr.  XL.  32.  1903.) 

M.-L.  fand  in  einigen  Dörfern  des  Münster- 
thaies (Yogesen)  14  oretinische  Individuen  mit 
myxödematöser  Haut  und  Verkleinerung  der  Schild- 
drüse ;  nur  in  einem  Falle  bestand  ein  kleiner  Kropf. 
Von  diesen  14  Kranken  wurden  nun  7  einer  Be- 
handlung mit  Schilddrüsentabletten  unterworfen, 
und  zwar  alle  mit  gutem  Erfolge:  nach  4  bis 
6  Wochen  stellte  sich  eine  Hebung  der  InteUig^z 
ein,  das  Längenwachsthum  der  Knochen,  nament- 


VL  Innere  Medioin. 


187 


lieh   der  Oesichtsknoohen ,  nahm  zu,  die  Haut- 
Veränderungen  gingen  zurück. 

M.-L.  bestreitet  daraufhin,  dass  zwischen  ende- 
mischem Cretinismus  einerseits  und  zwischen  spo- 
radischem Cretinismus  und  Myxödem  andererseits 
ein  unterschied  bestehe.  In  beiden  Fällen  ist  eine 
gewisse  hereditäre  Anlage  anzunehmen,  bei  der 
das  Wesentliche  die  Degeneration  der  Schilddrüse, 
die  Veränderung  und  der  Ausfall  ihrer  Funktion  ist. 
Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 

296.  PerkuBsorisohe  Aaakaltation,  Fhon- 
endoskopie  und  Stäbohenaoakiiltation.  Ein^ 
kritische  Studie;  von  Dv.Ed,ReichmBLnn.  (Berl. 
Klinik  181.  JoU  1903.) 

Man  ist  von  jeher  bestrebt  gewesen,  die  Resul- 
tate der  Perkussion  dem  Ohre  deutlicher  zu  machen. 
Hauptsächlich  suchte  man  durch  Combination  der 
Perkussion  mit  der  Auskulation  exaktere  Ergeb- 
nisse zu  erzielen.  Die  Auskultation  des  Perkussion- 
schalles ist  die  älteste  Methode,  die  auch  von  den 
verschiedensten  Autoren  empfohlen  wird.  Man 
kann  hierdurch  z.  B.  centrale  Infiltrationen,  die 
mit  der  gewöhnlichen  Perkussion  entweder  gar 
nicht  oder  nur  schwer  nachgewiesen  werden  kön- 
nen, der  Dntersuchnng  zugänglich  machen.  Denn 
wenn  die  Schallwellen  vom  Orte  der  Perkussion 
bis  zum  untersuchenden  Ohre  die  infiltrirte  Stelle 
passiren,  wird  eine  Abschwächung ,  ein  „Schall- 
schatten'^  entstehen. 

Bianchi  und  Runeberg  untersuchten  voll- 
kommen analog  dadurch  die  einzelnen  Organe,  dass 
sie  in  einiger  Entfernung  von  dem  Auskultation- 
instrumente mit  dem  Finger  Streichungen  über 
die  Haut  vornahmen,  hierdurch  lässt  sich  die 
Grenze  der  einzelnen  Organe  bestimmen,  da  jen- 
seits der  Grenze  des  jeweils  untersuchten  Organes 
der  gehörte  Schall  sich  ändert.  Es  wird  durch 
diese  auskultatorische  Perkussion  gewissermaassen 
eine  Projektion  des  einzelnen  Organes  auf  die 
Körperoberfläche  erzielt.  Während  B  i  a  n  c  h  i  das 
Phonendoskop  benutzte,  bediente  sich  Rune- 
berg eines  Stethoskops  mit  biegsamer  Röhre. 
Dieses  letztere  modificirte  Aufrecht  dadurch, 
dass  er  einen  ganz  kleinen  Trichter  an  dem  mit 
Gummischlauch  und  Ohransatzstück  versehenen 
Stethoskop  empfahl  (das  sogen.  Friktionstethoskop). 
Es  fehlte  natürlich  nicht  an  Gegnern,  die  den 
Werth  dieses  Verfahrens  in  Abrede  stellten. 

Kurz  erwähnt  sei  ein  Instrument  für  auskulta- 
torische Perkussion,  das  eine  Verbindung  von 
Hammer  mit  Plessimeter  darstellt  (Hof mann); 
femer  ein  Instrument  (Pal)  mit  federndem  Stifte 
zur  Ausführung  von  Hautstreichungen,  wodurch 
ein  entsprechendes  Reibegeräusch  ausgelöst  wird. 

R.  sagt  nun,  dass  durch  diese  Methoden,  die 
er  der  Einfachheit  halber  Friktionmethoden  nennt, 
bei  ihrer  Ausführung  in  der  Haut  Schwingungen 
entstehen,  die  sich  in  dem  lockeren  Gefüge  der 


unter  der  Haut  liegenden  Gewebe  verlieren  und 
demgemäss  ihren  Weg  in  das  in  Betracht  kom- 
mende Organ  verfehlen  können. 

Durch  die  von  R.  angegebene  Stäbohenauskul- 
tation  wird  die  Entstehung  des  Perkussiongeräu- 
sches  nach  ausserhalb  verlegt.  Hierbei  wird  das 
Geräusch  in  einem  dünnen  Stäbchen  von  y,cm 
Durchmesser,  das  durch  seitlich  angebrachte  Ein- 
kerbungen gerippt  und  am  unteren  Ende  halb- 
kugelig abgerundet  ist,  hervorgebracht  Die  Aus- 
führung der  Methode  geschieht  so,  dass  auf  das  zu 
untersuchende  Organ  ein  gewöhnliches  Stethoskop 
und  in  einiger  Entfernung  von  diesem  das  Stäb- 
chen aufgesetzt  wird.  Letzteres  wird  durch  den 
auf  das  obere  Ende  aufgelegten  Zeigefinger  fest 
angedrückt  und  mit  der  Kuppe  des  Mittelfingers 
ziemlich  kräftig  von  oben  nach  unten  gerieben, 
wobei  gleichzeitig  der  seitlich  angelegte  Daumen 
eine  Stütze  bieten  kann.  Entfernt  man  nun  dieses 
Stäbchen  weiter  vom  Stethoskop,  so  hört  man, 
sowie  man  die  Grenze  des  Organs  überschritten 
hat,  eine  deutliche  Aenderung  des  Sohallcharakters. 
Der  eigenthümlich  schabende  Beiklang  des  Reibe- 
geräusches ist  alsdann  verschwunden  und  das  Ge- 
räusch ganz  dumpf  und  abgestumpft. 

Es  entsteht  also  bei  der  Friktionmethode  das 
hervorgebrachte  Geräusch  in  der  Haut,  da  ja  diese 
gestrichen,  also  in  Schwingungen  versetzt  wird. 
Bei  der  Stäbchenauskultation  hingegen  entsteht 
das  erzeugte  Geräusch  in  dem  auf  der  Haut  auf- 
gesetzten und  sie  comprimirenden  Stäbchen.  Das 
feste  Aufsetzen  des  Stäbchens  auf  die  Körperober- 
fläohe  ermöglicht  demnach  eine  innigere  Verbin- 
dung, eine  festere  Annäherung  an  das  zu  unter- 
suchende Organ  und  lässt  die  Schallwellen  besser 
hineintreten.  Die  ganze  Methode  beruht  auf  den 
physikalischen  Gesetzen  von  der  Fortleitung  und 
Reflexion  der  Schallwellen  an  der  Grenze  der 
untersuchten  Organe.        N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

296.  Ueber  Gytodiagnostik;  vonDr.  Schwarz 
und  Dr.  Bronstein.  (Berl.  klin.  Wchnschr.  XL. 
34.  35.  1903.) 

Für  die  Diagnose  der  pleuritischen  Ergüsse 
lässt  sich  die  Cytodiagnostik  erst  am  Schlüsse  der 
2.  Krankheitwoche  verwerthen,  weil  sich  erst  dann 
der  Unterschied  zwischen  tuberkulösen  und  nicht 
tuberkulösen  Ergüssen  feststellen  lässt. 

Für  die  Diagnose  der  Meningitis  bietet  die 
Cytodiagnostik  keine  Vorzüge  vor  der  Lumbal- 
punktion. Besonders  für  die  Differentialdiagnose 
der  tuberkulösen  Meningitis  von  der  epidemischen 
Cerebrospinalmeningitis  ist  die  Cytodiagnostik 
höchstens  zur  Frühdiagnose  dieser  zu  verwerthen. 

Ueber  die  Ergebnisse  der  Untersuchungen  bei 
Perikarditis,  Peritonitis,  Gelenkergüssen  u.  s.  w. 
liegen  noch  nicht  hinreichende  Angaben  vor. 

Demnach  ist  der  Cytodiagnostik  nur  ein  unter- 
geordneter klinischer  Werth  beizumessen. 

Sobotta  (Heilanstalt  Sorge). 


188 


VL  Innerei  Medicin. 


297.  Bronohopneamonie  d'an  poamon  et 
aboes  de  l'antre  eaaees  par  nn  mdme  oorps 
etranger  de  l'arbre  reapiratoire  (epingle  vola- 
mineaae);  par  P.  Courmont  et  Andr6.  (Lyon 
m6d.  XXXV.  23;  Juin  7.  p.  977.  1903.) 

Ein  26  Jahre  alter,  gesunder  Mann  hatte  seine  grosse 
Tuchnadel  mit  Glasknopf  zwischen  den  Zähnen,  als  ein 
Freund  ihn  lachen  machte ;  dabei  „verschluckte^  er  die 
Nadel.  Er  bekam  sofort  einen  heftigen  Hustenanfall, 
der  aber  bald  nachliess;  nur  ein  Gefühl  von  Stechen 
blieb  in  der  Gegend  des  Zungenbeins  zurück.  5  Tage 
später  yerlagerte  sich  die  Nadel  bei  einem  Hustenanfalle. 
Ihre  Spitze  steckte  jetzt  unter  der  Haut  in  der  Höhe  des 
Larynx  am  vorderen  Rande  des  rechten  M.  stemodeido- 
mastoideus.  Beim  Einschnitte  auf  diese  Stelle  aber  ent- 
schlüpfte die  Nadel  in  die  Luftwege  hinein.  Der  £r. 
fühlte  sie  nicht  mehr,  aber  vom  nächsten  Tage  ab  traten 
Schüttelfröste,  Nachtsch weisse,  Stiche  in  der  Gegend  der 
linken  Lungenbasis  auf.  Einige  Tage  später  klagte  der 
Pat  über  muskuläre  und  artikulare  Schmerzen  in  den 
Armen,  die  fast  unbeweglich  waren.  Etwa  14  Tage  nach 
der  vergeblichen  Operation  wurden  auB  der  linken 
Pleurahöhle  300  com  blutig-seröser  Flüssigkeit  entleert. 
Schüttelfröste,  Fieber,  schmerzhafter  Husten,  beschleu- 
nigte Respiration  (60  in  der  Minute),  starke  Schweisse 
Hessen  aber  nicht  nach.  Eiterige,  von  Blutstreifen  durch- 
zogene Sputa  wurden  in  reichlicher  Menge  expektorirt 
Der  Er.  hatte  ein  ^pyämisch'^-gelbliohes  Aussehen.  Nur 
die  Schmerzen  in  den  Armen  konnten  durch  tägliche 
Verabfolgung  von  4  g  Antipyrin  erleichtert  werden.  Links 
hinte^  unten  bestanden  von  der  Spitze  der  Scapula  ab- 
wärts Dämpfung,  aufgehobener  Pectoralfremitus,  bron- 
chiale Inspiration,  subcrepitirendes  Rasseln,  das  später 
grossblasig  wurde.  Bei  manchen  Hustenanföllen  empfand 
der  Er.  Stiche  unter  dem  Sternum.  1  Monat  nach  dem 
Unfälle  trat  der  Tod  ein. 

Die  Ätäopsie  ergab,  dass  der  Eopf  der  Nadel  am 
Beginne  der  beiden  Bronchen  zweiter  Ordnung  lag,  die 
nach  dem  linken  ünterlappen  führen.  Sie  waren  mit 
Eiter  gefüllt;  der  Unterlappen  selbst  war  der  Sitz  einer 
Bronchopneumonie,  deren  Herde  sehr  dicht  aneinander 
stiessen.  Die  linke  Pleurahöhle  war  leer:  nur  waren 
die  Pleurablätter  etwas  verdickt  und  leicht  verklebt 
Die  Spitze  der  8  cm  langen  Nadel  lag  dem  unteren  Ab- 
schnitte der  rechten  Tracheawand  an,  in  die  sie  bei  hef- 
tigen Hustenstössen  sich  hineingebohrt  haben  musste; 
man  sah  einzelne  Einstichstellen  mit  nekrotischem  Rande, 
von  denen  eine  in  eine  kurze  Fistel  zwischen  äusserer 
Tracheawand  und  visceraler  Pleura  führte,  eine  zweite 
in  einen  trichterförmig  gestalteten  Abscess  des  rechten 
Lungenoberlappens.  Der  Abscess  hatte  die  Grösse  einer 
Nuss,  seine  Wand  war  unregelmässig  buchtig,  an  ein- 
zelnen Stellen  nekrotisch,  aber  ohne  Gangrängeruch. 

In  dem  obersten  Abschnitte  der  Trachea  sah  man 
noch  die  Spuren  von  Stichen,  deren  deutlichster,  in  der 
Höbe  der  ersten  Tracheaknorpel  liegender  jedenfalls  den 
Weg  angab,  den  die  Nadel  genommen  hatte,  als  sie  an- 
fangs bis  unter  die  Haut  des  Halses  vorgedrungen  war. 
Aufrecht  (Magdeburg). 

298.  Venengeräasohe  an  der  rechten  Lnn- 
genapitsey  entstanden  in  der  Vena  asygoa. 
Paroxysmale  Tachykardie;  von  Prof.  J.  Pal. 
(Centr.-Bl.  f.  innere  Med.  XXIV.  28.  1903.) 

P.  beobachtete  bei  einer  60jähr.  Frau,  die  an  einer 
chronischen  Infiltration  beider  Lungenspitzen  und  der 
Lymphdrüsen,  sowie  an  Emphysem  litt,  ein  musikalisches 
Geräusch  in  der  Gegend  der  rechten  Lungenspitze  und 
zeitweilig  auftretende  tachykardische  Anfalle,  während 
deren  das  Lungengeräusch  stark  abgeschwächt,  auf  der 
Höhe  sogar  meist  nicht  hörbar  war.  Durch  die  Athmung 
hingegen  wurde  es  nur  in  der  Höhe  des  Tones  alterirt 


P.  verlegte  die  Entstehung  des  Geräusches  in  die  Vena 
azygos,  und  zwar  nahm  er  an,  dass  durch  Compression 
der  Azygos  durch  eine  pleurale  Verwachsung  das  Ge- 
räusch zu  Stande  komme.  Die  paroxysmale  Tachykardie 
hingegen  ist  durch  eine  Reizung  von  sympathischen  oder 
von  Acceleransfasem  zu  erklären.  Zu  dieser  Ansicht 
führte  P.  der  umstand,  dass  das  Ursprungsgebiet  der 
Acceleransfasem  und  diese  selbst  sich  nicht  weit  von  dem 
Bogen  der  Vena  azygos  befinden.  Der  spätere  Obduktion- 
befund bestätigte  diese  Annahme. 

Eine  zwar  schematisohe,  aber  sehr  übersichtliche 
Zeichnung  giebt  über  die  eigenartigen  topographischen 
Verhältnisse  des  Falles  einen  guten  und  verständlichen 
üeberblick.  N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

299.  Nervöse  Tachypnoe;  von  Dr.  Reck - 
zeh.  (Berl.  klin.  Wehnschr.  XXVm.  17—19. 
1901.) 

R.  hat  unter  1155  Kranken  mit  funktionellen 
Neurosen  40  Fälle  (»»  3.46%)  ausgesprochener 
Tachypnoe  gefunden,  und  zwar  bei  14  Hftnnem 
und  26  Frauen.  Als  Tachypnoe  bezeichnet  er 
eine  Frequenz  von  40  und  mehr  AthemzQgen  in 
der  Minute,  unter  Ausschluss  aller  organischen 
Leiden.  Die  nervOse  Erkrankung  war  bei  Frauen 
durchweg  Hysterie,  ausser  2  Fällen  von  Basedow '- 
scher  Krankheit  und  2  schweren  Neurosen,  bei 
M&nnern  „Neurasthenie*^  oder  traumatische  Neurose. 
Das  Alter  der  Erkrankten  betrug  bei  Frauen  im 
Mittel  23.12,  bei  Männern  26.54  Jahre.  Hereditäre 
Belastung  fand  sich  in  7 »» 17.6^/o  ^^^  mie.  In 
einem  Falle  wurde  die  nerv5se  Tachypnoe  von 
beiden  Eltern  auf  6  Kinder  vererbt.  In  je  4  fUIen 
BB  lO^/o  lagen  vor  Potatorium  und  schwere  Ver- 
letzung mit  starker  Erschütterung  des  ganzen  Kör- 
pers, in  5  s=  12.5%  psychische  Depression,  Aerger 
und  Aehnliches;  diese  letzten  Momente  waren  auch 
häufig  der  Anlass  zur  Auslosung  eines  tachy- 
pnoischen Anfalles.  Aetiologisch  bedeutungsvoll 
waren  besonders  Erkrankungen  der  Oeschlechts- 
organe,  sowie  Excesse  und  krankhafte  Vorstellun- 
gen von  sexuellen  Dingen  (13  Fälle  <»  36*/o). 
Durch  Eintritt  der  Menstruation  wurde  deutliche 
Steigerung  der  tachypnoischen  Beschwerden  beob- 
achtet In  einem  Falle  fand  sich  Parametritis,  in 
einem  anderen  abnorme  Kleinheit  und  Schmerz- 
haftigkeit  der  Hoden.  Cänmal  gelang  die  Aus- 
losung eines  tachypnoischen  Anfalls  durch  längeres 
Fixiren  eines  Punktes. 

Dauernd  beschleunigte,  oberflächliche  Athmung 
massigen  Orades  fand  sich  in  19  Fällen  «»47.5%, 
davon  1 1  mit  leichteren,  8  mit  schweren  Paroxys- 
men ;  dauernd  starke  Tachypnoe  mit  anfallartiger 
Steigerung  in  5^  12.5*/o  der  Fälle;  und  endlich 
tachypnoische  Anfälle  bei  sonst  normaler  Athmung 
in  16  —  40%  der  Fälle.  Bei  der  dauernden,  wie 
bei  der  anfallartig  einsetzenden  Form  war  der  ge- 
wöhnliche Athemrhythmus  nicht  verändert,  so  dass 
keine  Pause  mit  völliger  Buhe  des  Thorax  bestand, 
doch  waren  In-  und  Exspirium  gleich  lang.  Körper- 
haltung und  Bewegung  waren  ohneBinfluss  auf  die 
Athemfrequenz.  Der  Eintritt  der  tachypnoischen 
Anfälle  war  stets  plötzlich,  das  AufhOren  allmäh- 


YL  Innere  Medioiiu 


189 


lieh.  Bei  Frauen  blieb  die  Athmung  oostal,  bei 
Männern  wurde  sie  es  in  sohweren  Fftllen,  sogar 
mit  Anspannung  der  Halsmuskeln.  Einmal  fand 
sich  sogar  Nasenflflgelathmen.  Die  vitale  Lungen- 
capacit&t  war  gewöhnlich  niedrig.  Oppression, 
Druck  in  der  Herzgegend  und  Angstgefühl  waren 
kein  regelmässiger  Befund.  Bei  einem  Kranken 
ging  der  taohypnoisohe  AnfoU  mit  Bewusstlosig- 
keit,  bei  einem  anderen  zeitweise  mit  Athemstill- 
stand  einher.  In  fast  allen  FaUen  bestanden 
Symptome  von  Neurasthenie  und  Hysterie,  Kopf- 
schmerzen, Unruhe,  Schlaflosigkeit,  hysterische 
Parfistheeien ,  vasomotorische  und  sekretorische 
Störungen.  Von  Seiten  der  Lunge  fand  sich 
einige  Male  leichter  Spitzenkatarrh,  Öfter  aber 
eine  „beträchtliche  Anschwellung*^  der  Lunge  mit 
schwerversohieblichen  Grenzen.  Diese  Erschei- 
nung von  Krehl  (Patholog.  Physiologie.  2.  Aufl. 
Leipzig  1898)  beim  Beginn  eines  tachykardischen 
Anfalls  erwähnt,  fand  sich  in  den  Fällen  R.'s  auch 
bei  normaler  Pulsfrequenz.  R.  sieht  diese  Lungen- 
blähung als  Folge  der  Tachypnoe  an,  da  durch  die 
schnelle  Aufeinanderfolge  von  Ein-  und  Ausath- 
mung  die  vollkommene  Exspirationstellung  der 
Lunge  nicht  erreicht  werde.  Am  Herzen  fanden 
sich  neben  häufig  zugleich  bestehender  Tachy- 
kardie in  der  Hälfte  der  Fälle  accidenteUe  Ge- 
räusche; in  3  Fällen  Cor  mobile.  Magendarm- 
störungen wurden  in  28  Fällen  vermerkt,  wobei 
Verstopfung  mit  den  heftigsten  Diarrhöen  abwech- 
selte. Auffallig  dabei  war  die  häufige,  beträcht- 
liche Körpergewichtzunahme.  Mit  Einsetzen  der 
Durchfalle  ging  stets  ein  Ansteigen  der  Athem- 
curve  einher.  In  8  Fällen  <»  20^U  z^i^  sich 
Betheiligung  des  Larynx  (3mal  hysterische  Aphonie, 
bei  den  übrigen  Schwellung  der  Stimmbänder, 
Offenbleiben  der  Glottis,  Herabsetzung  der  Sen- 
sibilität). 

Für  die  Entstehung  der  tachypnoischen  Anfalle 
macht  R.  eine  aus  psychischen  Ursachen  erfolgende 
Yagusreizung  verantwortlich  und  schliesst  die  von 
Landgraf  (Deutsche Med.-Ztg. X.  1 889) beschrie- 
bene hysterische  Bronchialstenose  aus.  Auch  durch 
Erregung  sensibler  Hautnerven  oder  durch  eine 
vom  N.  olfactorius  und  opticus  nach  Analogie  der 
Yagusreizung  erfolgende  Erregung  sei  die  nervöse 
Tachypnoe  nicht  zu  erklären.  Während  eine  cen- 
tral einsetzende  Yagusreizung  den  eugen  Zusam- 
menhang zwischen  Tachypnoe  und  Darmstörungen 
leicht  verständlich  mache. 

Die  Diagnose  der  nervösen  Tachypnoe  sei, 
nach  Ausschluss  aller  Erkrankungen  organischer 
Natur,  leicht,  die  Prognose  sei  im  Allgemeinen  gut 
Das  Resultat  der  Behandlung  war  Heilung  oder 
wenigstens  Besserung  bis  zur  Arbeitfähigkeit.  Die 
Behandlung  war  theils  symptomatisch,  mit  narko- 
tischen und  nervenberuhigenden  Mitteln,  theils 
aUgemein,  auf  Beseitigung  der  Neurasthenie  oder 
Hysterie  gerichtet  (Hydrotherapie,  Elektricität). 
Sauerstoffinhalationen  waren  ohne  Erfolg,  während 


der  Boghan 'sehe  Athemstuhl  sich  in  1  Falle  gut 
bewährt  haben  soll.      Reinhard  (Strassburg). 

300.  Zur  klinischen  Diagnostik  des  Nieren- 
infarktes und  renal  bedingter  Kolikanfälle;  von 

Dr.  RudolfSchmidt.     (Wien.  klin.  Wchnschr. 
XIV.  19.  20.  1901.) 

Den  relativ  häufigen  Befunden  von  Nieren- 
infarkten steht  gegenüber  die  seltene  Möglichkeit 
ihrer  klinischen  Diagnose.  Schm.  will  versuchen, 
auf  Orund  von  7  Fällen,  darunter  2  eigenen,  ein 
klares,  die  Diagnose  ermöglichendes  Symptomen- 
bild aufzustellen.  Nach  einer  kurzen  Zusammen- 
stellung der  in  den  bekannten  Hand-  und  Lehr- 
büchern enthalten^i,  sehr  allgemein  gehaltenen, 
diagnostischen  Bemerkungen ,  bringt  er  seine 
7  Krankengeschichten,  in  denen  6mal  die  Dia- 
gnose durch  die  Sektion  bestätigt  worden  ist,  und 
fasst  die  darin  niedergelegten  Beobachtungen  zu 
folgenden  epikritischen  Bemerkungen  zusammen. 
Er  unterscheidet:  I.  Lokale  Symptome:  a)  Stö- 
rungen der  Hamsekretion  und  Veränderungen  des 
Sekretproduktes;  b)  Schmerzen  in  Folge  von  Schä- 
digung des  sympathischen  Nierengeflechtes  (Plexus 
renalis),  bez.  perirenaler  Entzündungsprocesse. 
n.  Begleitsymptome  von  Seiten  verschiedener 
Organsysteme:  a)  toxisch  bedingt  durch  Nieren- 
insufficiena ;  b)  reflektorisch  ausgelöst  Zu  la  be- 
merkt Schm.  Folgendes:  Stärkere  Grade  von 
Oligurie  oder  Anurie  lassen  sich  bei  Schädigung 
beider  Nieren  erwarten  und  sind  einmal  durch 
Ausfall  von  Nierengewebe,  andererseits  durch  Er- 
höhung des  intrarenalen  Druckes  bedingt;  auch 
nervöse  Momente  reflektorischer  Natur  kämen  mit 
in  Betracht  Bei  einseitiger  Infarcirung  wurde 
beträchtliche  Oligurie,  bez.  Anurie  nicht  beobachtet. 
Aenderungen  in  der  qualitativen  Zusammensetzung 
des  Harns  sind  durch  Auftreten  von  Serum-  oder 
Nuoleoalbumin  ausgezeichnet  und  durch  Beimen- 
gungen von  Blut  Doch  sei  Hämaturie  keine  häu- 
fige Begleiterscheinung.  Häufige  sei  Albuminurie, 
die  nach  dem  Einsetzen  der  Infarktsymptome  auf- 
trete und  durch  rasches  Zurückgehen,  sowie  Feh- 
len von  Sedimentveränderungen  charakterisirt  sei. 
Doch  spreche  Fehlen  von  Albuminurie  nicht  gegen 
einen  Infarkt.  Nuoleoalbuminurie  bestand  nur  in 
1  FalL  Zu  Ib :  Starke  Schmerzen  begleiten  den 
Niereninfarkt  und  seien  zu  erklären  theilweise 
durch  „Absterben^*  der  längs  der  Arterien  laufen- 
den Fasern  des  Plexus  renalis,  anderentheils  durch 
die  Zunahme  des  intrarenalen  Druckes.  Im  spä- 
teren Verlaufe  könnten  sie  auch' durch  perirenale, 
bez.  lokale  peritonäale  Entzündungsprocesse  be- 
dingt sein.  In  einem  seiner  Fälle  will  Schm. 
sogar  „perirenales  Reiben^'  gefühlt  haben.  Haupt- 
sita des  Schmerzes  ist  die  Lendengegend  unterhalb 
der  12.  Rippe,  andererseits  die  Projektionfläche 
der  Niere  auf  die  vordere  Bauchwand,  beiderseits 
unterhalb  der  Rippenbogen,  rechts  also  derOallen- 
blasengegend  entsprechend  und  bei  Tiefstand  der 


190 


YL  Innere  Uedicin^ 


rechten  Niere  die  üeocökalgegend.  Ausstrahlen 
des  Schmerzes  in  Hoden,  Penis,  sowie  Schulter- 
blätter wurde  bisher  nicht  verzeichnet.  Bei  beider- 
seitigem Infarkt  sei  der  an  symmetrischen  Stellen 
auftretende  Schmerz  diagnostisch  wichtig.  Der 
Schmerz  selbst  sei  theils  als  brennend,  theils  als 
heftiger  Druck  geschildert;  er  setze  blitzartig  ein, 
zeige  aber  kein  kolikartiges  An-  und  AbschwelleD, 
sondern  falle  stetig  wieder  ab.  Durch  Druck  in 
der  Nierengegend,  sowohl  von  vorn,  als  von  hinten 
wurde  er  gesteigert,  ebenso  durch  Husten,  Er- 
brechen, tiefe  AthmuDg  und  durch  Streckung  des 
Oberschenkels.  Endlich  sei  die  Körperlage  von 
Einfluss  auf  die  Schmerzen.  Lage  auf  der  kranken 
Seite  wirke  am  günstigsten.  ZuII  bemerktSchm. 
folgendes :  Schwerster  Collaps  bei  Einsetzen  des 
Infarktes  wurde  in  3,  Erbrechen  und  Singultus  in 
4  Fftllen  gefunden.  Das  Erbrechen  im  Anfwge 
wohl  reflektorisch  ausgelost,  sei  später  auf  Urämie 
zurückzuführen.  Der  Stuhlgang  war  Öfters  ange- 
halten. Der  Nachweis  von  Veränderungen  am 
Girkulationapparat  sei  natürlich  Voraussetzung  für 
die  Diagnose  des  Niereninfarktes,  dabei  müsse  auch 
an  seltenere  Erkrankungen  (offenes  Foramen  ovale, 
Aneurysma  aortae)  gedacht  werden. 

Am  Schlüsse  der  Arbeit  vereinigt  Schm.  seine 
Ausführungen  in  folgende  diagnostische  und  diffe- 
rentialdiagnostische Gesichtspunkte:  1)  In  jedem 
Falle  von  Nierenkolik  ist  es  nothwendig  festzu- 
stellen, ob  sie  intrarenal  (Drucksteigerung,  Oewebe- 
nekrose)  oder  extrarenal,  d.  h.  „ureteral'^  (Passage- 
verlegung) bedingt  ist  2)  Der  mirarenal  bedingte 
Nierenschmerz  beschränkt  sich  mehr  auf  die  Nieren- 
gegend. Die  Niere  ist  äusserst  druckempfindlich. 
Der  Schmerz  ist  continuirlich.  Zuweilen  besteht 
sehr  heftige,  plötzlich  einsetzende  Albuminurie 
mit    oder    ohne    nephritische    Sedimentbefunde. 

3)  Der  eoctrarenal  bedingte  Eolikschmerz  strahlt  im 
Verlaufe  des  Ureters  aus;  dieser  ist  oft  druck- 
empfindlich; der  Schmerz  ist  mehr  intermitti- 
rend ;  es  kann  zu  akuter  Hydronephrose  kommen. 

4)  Intrarenal  bedingte  Nierenkoliken  können  aus- 
gelöst werden  durch :  a)  Torsion  des  Oefässstieles 
bei  ^Wanderniere;  b)  plötzliche  Gongestion,  gefäss- 
reicher,  maligner  Tumoren;  c)  chron.  Nephritis 
mit  akut  entzündlichem  Nachschub;  d)  Nieren- 
infarkt. 5)  Innerhalb  dieser  Gruppen  gelten  fol- 
gende Unterscheidungsmerkmale :  Nierendruck- 
schmerz ist  bei  Infarkt  häufiger  und  stärker  als 
bei  Nephritis.  Hohe  Pulsspannung  spricht  gegen 
Infarkt  Auftreten  des  EolikanfaUes  bei  Bettruhe 
ist  häufig  bei  Infarkt,  nach  mechanischen  Insulten 
öfter  bei  Wanderniere  und  Nephritis.  Plötzliches 
Einsetzen  ist  besonders  für  Infarkt  charakteristisch. 
Starke  Hämaturie  spricht  viel  mehr  für  Nephritis 
als  für  Infarkt.  Plötzlich  einsetzende  Albuminurie 
ohne  Sedimentbefund  findet  sich  nur  bei  Infarkt 
6)Enteroptose  erleichtert  reflektorisches  Erbrechen 
und  ist  daher  bei  Niereninfarkt  prognostisch  un- 
günstig.    7)  Lage  auf  der  gesunden  Seite  steigert 


bei  Infarkt  die  Schmerzen.  8)  Bei  völligem  Ver- 
schlusse der  Art  renalis  können  Erscheinungen 
von  Seite  des  Harns  vollkommen  fehlen.  8)  Oligurie 
oder  Anurie  spricht  für  beiderseitigen  Niereninfarkt, 
dabei  fehlt  Harndrang.     Reinhard  (Strassburg). 

301.  Bin  Fall  Ton  meNneiterong;  von  W. 

Alter.  (Deutsche  med.  Wchnschr.  XXIX.  30. 
1903.) 

A.  veröffeatliobt  die  Krankengeschichte  von  einem 
Falle  vonrechtseitigerNiereneiternng,  die  durch  Pneumo- 
kokkeninfektion  hervorgemfen  war.  Therapeutisch  be- 
merkenswerth  ist,  dass  die  hohen  Temperatorsteigenin- 
gen  regelmässig  dnrch  Crede'sche  Collargoliiigektionen 
herabgesetzt  wurden  und  eine  auffallende  Besserong  des 
Aligemeinbefindens  eintrat  A.  wird  daher  bei  jeder 
schweren  septischen  AfTektion  die  intravenöse  Applikation 
VCD  Collargol  sofort  wieder  vornehmen. 

Neumann  (Leipäg). 

302.  Baoterinria  Tesioalis  postgonorrhoiom 
dnroh  Baoteriom  laotia  aerogenes;   von  Dr. 

Berthold  Ooldberg.  (Centr.-61.  f.  innere  Med. 
XXm.  13.  1902.) 

Der  Fall  betraf  einen  32jähr.  Mann,  bei  dena  die 
durch  die  Anwesenheit  der  Bakterien  im  Harn  bedingte 
Trübung  ziemlich  unvermittelt  auftrat,  nachdem  eine 
hartnäckige  akute  Gonorrhöe  geheilt  war.  Ausser  der 
Hamtrübung  bestand  das  Gefühl  einer  krampfhaften 
Zusammenziehung  und  Austritt  einer  weissen  Masse 
(Prostatasaft)  am  Schlüsse  der  Harnentleerung.  Bas 
Allgemeinbefinden  war  durch  das  Auftreten  von  Kopf- 
schmerzen, von  Aufgeregtheit  und  Stuhlverhaltung  nur 
unwesentlich  gestört.  Während  der  Fall  klinisch  somit 
nichts  Besonderes  bot,  war  er  bakteriologisch  ausge- 
zeichnet durch  den  Befund  des  Bacterium  lactis  aero- 
genes, das  bisher  nur  einmal  als  Erreger  von  Bakteriurie 
beschrieben  worden  ist  Es  hat  offenbar  wie  es  vom 
Colibacillus  längst  bekannt  ist,  von  anderen  (Typhus- 
bacillen  u.  s.  w.)  neuerdings  aber  ebenfalls  nachgewiesen 
wurde,  auch  die  EigenschiSt,  Bakteriurie  ohneO^sÜüs  zu 
erzeugen.  Im  vorUegenden  Falle  konnte  durch  <ue  Cysto- 
skopie  die  Abwesenheit  jeder  Erkrankung  der  Harnblase 
sichergestellt  werden.  Die  als  Rest  der  überstandenen 
Gonorrhöe  noch  bestehende  Prostatitis  interstitialis  chro- 
nica schien  in  keinem  Zusammenhange  mit  der  Bakteriurie 
zu  stehen,  während  es  wahrscheinlidier  ist,  dass  der  Fat, 
der  eine  leichte  Phimose  und  Balanitis  und  ein  sich 
stauendes  bakterienreiches  Präpntialsekret  hatte,  bei 
Urethral-Injektionen  sich  die  Bakterien  in  die  Blase  ge- 
bracht hatte.  Ein  besonderer  specifischer  Geruch  war 
dem  Urin  in  dem  vorUegenden  Falle  nicht  ei^n. 

Weintraud  (Wiesbaden). 

303.  Prostatitis  und   SterUitftt;   von   Dr. 

B.  a  0 1  d  b  e  r  g.     (Die  Heilkde.  VI.  1902.) 

Angeregt  durch  die  Untersuchungen  von 
Lohnstein  undPergoli  über  das  Sekret  der 
chronischen  Prostatitis  und  seinen  Einfluss  auf  das 
Sperma  sichtete  G.  sein  Material  nach  dieser  Rich- 
tung und  fand,  dass  die  weitaus  überwiegende 
Mehrzahl  der  Personen  mit  chronischer  Prostatitis 
Kinder  erzeuge ;  bleiben  sie  kinderlos,  so  bestehen 
meist  mehrere  Möglichkeiten  für  die  Impotentia 
generandi.  C.  Schramm  (Dortmund). 

304.  Beobaohtongen  über  klimatlBOli» 
Bttbonen ;  von  Dr.  z  u  r  Y  e  r  t  h.  (Arch.  f.  Schiffis* 
u.  Tropenhyg.  VII.  p.  63.  1903.) 


VI.  Innere  Medioin. 


191 


Die  in  ihrer  Aetiologie  sehr  verschieden  be- 
urtheilten  klimatifiohen  Bubonen  hat  zur  Y.  in 
26  einzeln  beschriebenen  IWen  beobachtet  Ihr 
Auftreten  hAngt  direkt  von  dem  Aufenthalte  in  den 
Tropen  ab.  Fieber  kann  in  starkem  Qrade  bestehen, 
aber  auch  ganz  fehlen.  In  den  meiaten  F&llen 
kommen  die  Leistendrüsen  zur  Vereiterung,  manch- 
mal bildet  sich  aber  die  Schwellung  völlig  zu- 
rück. Malaria,  Pestinfektion,  Sekttndärinfektion 
von  Mesenterialdrüsen  aus  waren  als  Ursachen  aus- 
zuschliessen.  Ein  speciflscher  Erreger  wurde  nicht 
gefunden,  zur  V.  nimmt  an,  dass  die  gewöhn- 
lichen Eitererreger,  die  durch  das  Klima  modificirt 
sind,  auf  den  durch  das  Klima  gleichfalls  umge- 
wandelten Körper  einwirken  und  dadurch  die 
Krankheit  verursachen.  Dies  wäre  analog  der  von 
Menzer  angenommenen  Aetiologie  des  Gelenk- 
rheumatismus. In  beiden  F&llen  sind  Eingangs- 
pforten vorhanden,  in  den  Tropen  sind  bei  der 
Schiffsmannschaft  immer  kleine  Hautverletzungen 
zu  finden.  Mehrere  der  beobachteten  Fälle  waren 
sogar  mit  rheumatischer  Gelenkerkrankung  com- 
plicirt 

Die  Therapie  ist  hauptsächlich  chirurgisch. 
V.  Lehmann  (Berlin). 

305.  Prophylaxe  und  operattonsloae  Be- 
handlung des  Gallenateinleidens ;  von  Dr.  F  r  a  n  z 
Kuhn.     (BerL  Klinik  Heft  177  u.  180.  1903.) 

K.  fordert  zunächst  Specialsanatorien  für  Gallen- 
steinleidende, in  denen  eine  grflndliche  Beobach- 
tung der  Kranken  die  Entscheidung  über  operative 
oder  nicht  operative  Behandlung  ermöglichen  soll 
Ein  erheblicher  Theil  der  Abhandlung  ist  sodann 
der  Prophylaxe  gewidmet,  und  zwar  der  mecha- 
nischen (Sport,  Gymnastik,  Massage,  Kleidung), 
der  diätetischen,  der  hydrotherapeutischen  und  der 
medikamentösen  Prophylaxe. 

Ziel  der  Behandlung  kann  es  nicht  sein,  die 
vorhandenen  Steine  abzutreiben  (denn  das  ist  oft 
gefährlich)  oder  zu  lösen  (denn  das  ist  kaum  mög- 
lich), sondern  man  wird  die  Ursachen  der  Stein- 
bildung zu  treffen  suchen  und  die  Folgeerschei- 
nungen der  Steine  zu  beseitigen  trachten.  Bezüg- 
lich der  Indikationen  zu  operativem  Vorgehen 
schliesst  sich  K.  den  von  Kehr  aufgestellten  Grund- 
sätzen an.  Im  Uebrigen  giebt  er  eine  für  die  Praxis 
genügende  Eintheilung  in  leichte  und  schwere  Fälle 
und  bespricht  die  verschiedenen  hierfür  in  Frage 
kommenden  Mittel  und  Behandlungsmethoden. 
S  0  b  0 1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

306.  Oirroei  portale  atrofloa  asplenome- 
galioa  oome  maiattia  prevalentemente  oon- 
genita;  del  Prof.  A.  Ferrannini.  (Gaz.  degli 
Osped.  XXIV.  74.  1903.) 

Bei  der  atrophischen  Lebercirrhose  kann  trotz 
Bestehens  von  Ascites  und  Oedem  der  Beine  Milz- 
tumor fehlen,  weil  der  phlebitische  Process  die 
Milzvenen  mitunter  unbeeinflusstlässt.  Auch  kann 
Ascites  ohne  Medusenhaupt  bestehen,  weil  der 


phlebitische  Process  an  den  verschiedenen  Stellen 
mit  verschiedener  Stärke  auftritt  Dieses  trifft 
namentlich  für  die  angeborene  Cirrhose  zu.  Zur 
Unterscheidung  der  angeborenen  von  der  erwor- 
benen Form  dienen  die  primäre  Entwickelung  des 
Zustandes,  der  schleichende  Beginn,  langsames 
Weiterschreiten,  schnelles  Einsetzen  von  Ernäh- 
rung- und  Stoffwechselstörungen. 

S  0  b  0 1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

307.  1*6  doigt  hippooratique  dana  lea  oir- 
rhoaea  biliairea;  par  A.  Gilbert  et  B.  Lere- 
b  0  u  1 1  e  t.     (Gaz.  hebd.  XLIX.  1.  1902.) 

G.  und  L.  haben  bisher  40  Fälle  von  Verände- 
rungen der  Fingerendglieder  gesammelt,  für  deren 
Ursprung  weder  Lungen-,  noch  Herzleiden  verant- 
wortlich gemacht  werden  können,  sondern  die  im 
Verlaufe  von  Lebercirrhose,  und  zwar  der  biliären 
Form,  auftraten.  Die  Veränderungen  beschränkten 
sich,  wie  Röntgen-Photographien  und  auch  Sektion- 
befande  ergaben,  ausschliesslich  auf  die  weichen 
Theile  der  Fingerkuppen  ohne  Veränderungen  am 
Knochen  und  traten  meist  in  späteren  Stadien  der 
Krankheit  auf.  Dabei  stellten  G.  und  L.  fest,  dass 
eine  kleine  Exostose  an  der  Endphalanx  des  rechten 
Mittelfingers  als  normal  anzusehen  sei.  Die  Ver- 
änderungen bestanden  in  kolbigen  und  quadra- 
tischen Anschwellungen  der  Fingerendglieder,  zum 
Theil  auch  mit  Betheiligung  der  Nägel,  die  theils 
in  der  convexen  Fläche  gebogen,  theils  gekrümmt 
(papageienschnabelartig),  in  einzelnen  Fällen  sogar 
nach  Art  der  Vogelkrallen  auf  die  Plantarseite  um- 
gebogen waren.  G.  und  L.  sehen  diese  Verände- 
rungen als  charakteristisch  für  die  biliäre  Form 
(Char  cot 'sehe)  der  Cirrhose  an  und  halten  die 
bei  der  Laen  nee 'sehen  Form  auftretenden  ähn- 
lichen Befunde  für  vom  Cirkulationapparate  oder 
Respirationapparate  veranlasst.  Als  Ursache  für 
die  EntstehuDg  der  vorliegenden  Form  nehmen  sie 
theils  Infektion,  theils  Cholämie  an. 

Reinhard  (Strassburg). 

308.  Ooolnaione  intestinale  per  milsa  mo- 
bUe;  per  A.  Mori.  (Rif.  m6d.  XVn.  118—120. 
1901.) 

Fälle  von  Darmverschluss  durch  Wandermilz 
sind  nur  ganz  vereinzelt  beschrieben  worden ;  M. 
theilt  folgende  eigene  Beobachtung  mit 

Die  29jähr.  Frau  war  vor  einigen  Jahren  an  Malaria 
erkrankt  und  hatte  seitdem  eine  hypertrophische  Milz. 
Verschiedene  Beschwerden,  die  von  der  Kr.  selbst  mit 
der  Milzvergrösserong  in  Zusammenhang  gebracht  wor- 
den, führten  sie  später  in  das  von  M.  geleitete  Kranken- 
hans, wo  eine  hypertrophische  Wandermilz  gefunden 
wurde.  Nach  dem  Gebrauche  von  roborirenden  Mitteln 
und  Jodeinspritzangen  nahm  die  Schwellang  der  Milz  be- 
trächtlich ab,  ihre  abnorme  Beweglichkeit  aber  zu,  so 
dass  die  Kr.,  die  einen  chirargischen  Eingriff  ablehnte, 
eine  Bandage  tragen  musste.  Nach  1  Jahre  erkrankte  sie 
plötzlich  sehr  schwer  unter  den  Erscheinnngen  des  Ileus. 
Bei  der  Aufnahme  in  das  Krankenhaas  vermuthete  M., 
dass  die  früher  von  ihm  beobachtete  Wandermilz  den 
Darmverschluss  herbeigeführt  habe;  die  sichere  Diagnose 


192 


Vn.   GeburtshQIfe,  Wauen-  und  Kmderbeillnmde. 


konnte  er  stellen,  als  die  krampfhaften  Darmoontraktionen 
auf  Morphioragebraach  nachgelassen  hatten.  Durch  ge- 
eignete Manipulationen  gelang  es,  das  verlagerte  Organ 
allmählich  zu  reponiren  und  damit  den  Darmversohluss 
vollständig  zu  beseitigen. 

Im  Anschlüsse  an  die  Mittheilong  bespricht  M. 
die  Pathologie  und  Therapie  der  WandermÜE.  In 
der  Regel  handelt  es  sich  um  hypertrophische 
Milzen.  Die  zuweilen  beobachteten  Eolikanf&lle 
werden  g6W(yhnlich  durch  Drehungen  des  Stieles 
um  die  eigene  Achse  verursacht     Bei  hyper- 


trophischen Wandermilzen  ist  zunächst  immer  zu 
Tersuchen,  durch  Jodeinspritsungen,  gegebenenfalls 
durch  Halariamittel  eine  Verkleinerung  herbei- 
zuf&hren.  Da  Bandagen  oft  nicht  viel  nützen, 
bleibt  bei  ernsteren  Störungen  nur  der  operative 
Eingriff  übrig,  der  entweder  in  der  Ezstirpation 
des  Organs,  oder  in  seiner  Anheftung  durch  die 
Naht  besteht  Ob  die  letztere  der  beiden  Ope- 
rationen im  Allgemeinen  vorzuziehen  ist,  muss  erst 
die  Erfahrung  lehren.  Janssen  (Rom). 


VII.   Geburtshaife,  Frauen-  und  Kinderheilkunde. 


309.  Bericht  über  die  in  der  gynftkologi- 
aohen  Abtheilang  des  Spitals  «Philiuitropie*' 
(fiakareat)  im  Laufe  des  Jahres  1902  gemachten 

Operationen;  vonDr.M.J.  Serbanescu.  (Rev. 
de  Chir.  Vn.  6.  p.  256.  1903.) 

8.  benutzt  den  Bericht,  um  einige  neue  Ope- 
rationmethoden, die  in  der  von  Eiriac  geleiteten 
Abtheilung  geübt  werden,  bekannt  zu  geben.  Vor 
Allem  ist  die  als  Salpif^o-Oophoro-Skapsis  be- 
zeichnete conservative  Adnexoperation  zu  erwähnen, 
bestehend  in  Eröffnung  der  erkrankten  Eileiter  und 
Ovarien,  Entleerung  des  pathologischen  Inhaltes, 
Desinfektion  des  Inneren,  Herstellung  der  Ver- 
bindung zwischen  Eileiter  und  Gebärmutter  durch 
Sondirung.  LOsung  aller  Adhärenzen  und  schliess- 
lich Naht  der  eröffneten  Organe.  Die  Resultate 
dieser  Operation,  sowohl  lokal,  als  auch  für  das 
Allgemeinbefinden,  waren  sehr  gute. 

Bei  der  Behandlung  der  hämorrhagischen  Metri- 
Oden  und  Puerperalinfekiionen  wurde  die  Methode 
der  toiederhaUen  ÄuskrcUzungen  angewendet,  da  es 
sich  gezeigt  hatte,  dass  eine  Curettirung  oft  resul- 
tatlos bleibt  In  manchen  Fällen  wurden  3 — 4  Aus- 
kratzungen vorgenommen,  bis  die  Heilung  eine 
definitive  war. 

Chronische  Urethritis  bei  Frauen  wurde  durch 
gewaltsame  Erumterung  und  Kauterisirung  der 
Schleimhaut  mit  dem  Thermokauter  behandelt 

B^toiaiemProk^mis  uteri,  wurde,  nach  Empor- 
ziehen des  Organes,  an  der  Vorderfläche  ein  vier- 
eckiges, oberflächliches,  etwa  3  qcm  grosses  Stück 
ausgeschnitten,  ein  ebensolches  aus  dem  Peri- 
tonaeum  der  vorderen  Bauchwand  entfernt,  dann 
wurden  die  blutenden  Flächen  aneinander  gelegt 
und  durch  Nähte  fixirt  Andererseits  wurde  die 
Blase  durch  Nähte  sowohl  an  den  Uterus,  als  auch 
an  die  vordere  Bauchwand  befestigt 

E.  Toff  (Braila). 

310.  Ueber  die  an  der  Klinik  Chrobak  bei 
gynäkologisohan  Operationen  beobaohteten 
Nebenverletrangen ;  von  A.  Blau.  (Beitr.  z. 
Geburtsh.  u.  GynäkoL  VIL  1.  p.  53.  1903.) 

Bl.  hat  mit  ausserordentlichem  Fleisse  sämmt- 
liche  gynäkologische  Operationjoumale  der  Klinik 
Chrobak's  aus  einer  bestimmten  Zeit  auf  Neben- 
verletzungen hin  geprüft ;  bei  der  Procentberech- 


nung nimmt  er  auf  2193  Fälle  Bezug,  die  unter 
der  Oesammtsumme  von  5888  Fällen  die  Summe 
der  Operatioogruppen  darsteUen,  bei  denen  sich 
überhaupt  Verletzungen  ereigneten,  niditabwauch 
auf  die  grosse  Zahl  von  Operationen  anderer  Art, 
die  in  keinem  Falle  durch  eine  Nebenverletzung 
complicirt  waren.  Es  kamen  insgesammt  in  45  Fällen 
Nebenverletzungen  vor  ■»  2<^/o,  und  zwar  betrafen 
15  einen  oder  beide  Dreteren,  21  die  Blase  und 

14  den  Darm. 

Von  den  15  üreterverleixungen  entfallen  7  auf 
abdominale  Totalexstirpationen  (davon  5  bei  Myom 
[4.2%]),  3  auf  Ovariotomien  (0.66^/t),  3  auf  die 
vaginale  (1.08V«))  ^  ^^^  ^^^  fiatarale  Totalexstir^ 
pation  des  carcinomatOsen  Uterus,  endlich  1  auf 
den  Versuch  der  vaginalen  Exstirpation  beiütenis- 
carcinom.  11  mal  handelte  es  sich  um  einseitige 
Verletzung  (3  mal  Durchschneidung,  8mal  Unter- 
bindung), 4mal  um  beiderseitige  (2mal  Ligatur  des 
einen,  AbknickuDg  des  anderen  Ureters,  2mal 
Durchschneidung  beider  Ureteren).  3mal  bestand 
Complikation     mit    Biasenverletzung.       11    der 

15  Ureterläsionen  ■■  73<^/o  endeten  bald  nach  der 
Operation  lethal,  1  im  Anschlüsse  an  spätere  Fistel- 
operation ;  von  3  entstandenen  Ureterscheidenfisteln 
schloss  sich  1  spontan. 

Von  den  21  Blasenverletxungen  teilen  9  auf 
Laparotomien,  12  auf  vaginale  Operationen,  Unter 
den  Laparotomien  handelte  es  sich  4mal  um  Hyo- 
motomien  (l.l^o))  ^°^  ^^  ^^^  Totalexstirpation 
des  carcinomatOsen  Uterus,  Imal  um  Ovariotomie 
bei  vielen  Verwachsungen  (0.2<^/o),  3mal  wurde  die 
Blase  beim  Bauchschnitte  verletzt  Von  den  12  mit 
Blasenverletzungen  verbundenen  vaginalen  Ope- 
rationen waren  4  Totalexstirpationen  {IA^Iq)  und 
4  Versuche  der  Totalexstirpation  des  carcinoma- 
tOsen Uterus  (22^/^),  2  Totalexstirpationen  wegen 
Myoms  (0.5<^/o),  bez.  Endometritis,  1  vaginale 
Ovariotomie,  1  Vaginifissur.  9  der  21  Blasen- 
läsionen  endeten  lethal,  5  genähte  heilten  glatt, 
7mal  entstanden  Blasenfisteln  ^  wovon  4  spontan 
heilten. 

Die  14  Darmverletxungen  vertheilen  sich  auf 
je  7  Laparotomien  und  vaginale  Operationen.  Am 
häufigsten  (5mal)  kamen  sie  zu  Stande  bei  Adnex- 
Operationen,  4  bei  abdominaler  (1.3*/^),  1  bei  vagi- 
naler Methode  (3.2*/o);    3   ereigneten  sich   bei 


YII  Geburtshülfe,  Frauen*  und  Einderhetllninde. 


193 


abdominalen  Oyariotomien  (0.66Vo)-  ^o^  ^^^  ^^ti- 
renden  6  fallen  4  auf  vaginale  Totalexstirpationen 
des  Uterus,  1  auf  den  Versuch  einer  vaginalen 
ExBtirpation  des  krebsigen  Uterus,  1  aufdieEzstir- 
pation  der  krebsigen  Scheide  und  des  Uterus. 

Nach  10  prirnftren  Nähten  der  DannUsionen 
starben  9  Er.,  Imal  bildete  sich  eine  spontan  hei- 
lende Fistel  Von  den  nicht  genfthten  4  starben 
2  Kranke;  2mal  bildete  sich  eine  Fistel,  wovon 
1  spontan  heilte. 

Alles  in  Allem  waren  also  von  den  45  Ope- 
rationen, bei  denen  sich  Neben  Verletzungen  er- 
eigneten, 24  Laparotomien,  20  vaginale  Eingriffe 
und  1  sacrale  Totalezstirpation. 

Gasuistisehe  Beigaben  und  eingehende  Ver- 
gleiche mit  den  Ergebnissen  anderer  Operateure 
machen  die  mühevolle  Arbeit  recht  lesenswerth« 
Kurt  Kamann  (Berlin). 

311.  Wann  bedarf  eine  Betroflezio  uteri 
der  Behandlnngf  von  Dr.  Max  Graefe  in 
Halle  a.  d.  S.  (Samml.  ivrangL  Abhandl.  a.  d.  Oeb. 
d.  Frauenhkde.  u.  Oeburtsh.  V.  2.  1903.) 

Die  Retroflexion  des  normalen  Uterus  bedarf 
nach  0.  überhaupt  keiner  Behandlung.  Dagegen 
ist  die  in  der  Begel  bestehende  Chlorose  und 
Hystero-Neurastheme  zum  Gegenstände  der  The- 
rapie zu  machen.  Nur  wenn  sich  bei  der  Kranken 
die  Idee  festgesetzt  hat,  dass  nur  die  Beseitigung 
ihrer  „Knickung''  ihre  Beschwerden  heben  kOnnej 
soll  gegen  diese  vorgegangen  werden,  und  zwar 
durch  die  Alexander-Adams'sche  Operation. 
Bei  Sterilit&t  einer  an  Betroflexion  des  sonst  nor- 
malen Uterus  leidenden  Frau  kann  diese  durch 
Beseitigung  der  Lageverftnderung  zu  heben  ver- 
sucht werden,  ebenso  bei  Verwachsungen  und 
Fixation  des  retroflektirten  Uterus. 

Nicht  jede  Retroflexio  uteri  gravidi  bedingt 
nach  G.  eine  Behandlung.  Nur  bei  Incarceration- 
erscheinungen,  bei  Unmöglichkeit  dauernder  Be- 
obachtung oder  erfahrungsgemässer  Neigung  zum 
Abortiren  ist  Reposition  und  Pessarbehandlung  er- 
forderlich. Bei  Fixation  des  schwangeren  Uterus  ist 
nach  erfolglosen  wiederholten  Repositionversuchen 
und  nach  erfolgloser  Kolpeurynterbehandlung  der 
Bauchschnitt  zum  Zwecke  der  Lösung  der  Adhä- 
sionen und  Reposition  des  Uterus  gerechtfertigt 

Bin  vergrösserter,  hyperftmischer,  druckempfind- 
licher, retroflektirter  Uterus  darf  sich  nicht  selbst 
überlassen  bleiben;  er  muss  reponirt  und  durch 
Pessar  oder  Operation  anteflektirt  fixirt  werden. 
Dies  ist  auch  dann  angezeigt,  wenn  das  eine  oder 
wenn  beide  Ovarien  gleichzeitig  mit  dem  Fundus 
uteri  descendirt  sind.  Die  complicirende  Metritis 
und  Endometritis  bedfirfen  selbstverständlich  einer 
gleichzeitigen  Behandlung. 

Arth.  Hoff  mann  (Darmstadt). 

312«  Ueber  die  Bedeatnng  dea  Ugamen- 
tmn  rotondnm  nteri  bei  Hemiotomien ;  von  F. 
^ayser.  (Aroh.f.GynftkoLLXIX.2.p.431.1903.) 
Med.  Jahibb.  Bd.  280.  HfL  2. 


K.  beobachtete  in  4  I%llen  das  Auftreten  einer 
Retroflexio  uteri  kürzere  oder  Iftngere  Zeit  nach 
der  Radikaloperation  einer  nicht  eingeklemmten 
Leistenhernie.  Da  das  Ligamentum  rotundum  an 
einer  SteUe  dem  Leistenbruohsacke  mehr  oder 
minder  innig  anliegt,  mag  nun  der  Bruch  sich  in 
einen  nicht  obliterirten  Processus  vaginalis  peri- 
tonaei  hinein  entwickeln  oder  sich  eine  neue  Aus- 
stülpung des  Bauchfelles  bilden,  so  ist  die  Gtefahr 
der  Verletzung  des  Ligamentes  bei  den  Operationen 
nach  Macewen  und  Kocher  leicht  erkenntlich 
und  K.  nimmt  solche  für  seine  Fälle  an,  obwohl 
er  den  objektiven  Beweis  nicht  erbringen  konnte. 

Seine  Beobachtungen  scheinen  K.  auch  im 
Lichte  der  Theorien  der  Wirkung  des  Ligament- 
apparates des  Uterus  dafür  zu  sprechen,  dass  mit 
hoher  Wahrscheinlichkeit  in  der  Verletzung  des 
Ligamentum  rotundum  bei  der  Hemiotomie  in  der 
That  der  Grund  fOr  die  spätere  Retroflexio  uteri 
gesucht  werden  darf,  und  er  fordert,  bei  jeder 
beim  Weibe  vorgenommenen  Leistenhemienopera- 
tion  das  runde  Band  zu  isoliren  und  durch  einige 
Nähte  ohne  VerkOrsung  im  Leistenringe  zu  fixiren. 
Kurt  Kamann  (Berlin). 

313.  Hat  die  Verletiong  dea  Ugamentom 
rotnndom  bei  Hemiotomien  Betrodeviationen 
des  Uterus  inrFolgeP  von  S.  Goldner,  (Centr.* 
BL  f.  GynäkoL  XXVIL  31.  p.  947.  1903.) 

6.  tritt  der  von  Kayser  (vgL  das  vor- 
stehende Referat)  aufgestellten  Vermuthung  ent- 
gegen, dass  Verletzungen  des  runden  Bandes 
bei  Leistenbruchoperationen  eine  Retroflexio  uteri 
nach  sich  ziehen.  Br  stützt  sich  auf  die  Nach- 
untersuchung von  9  Fat,  bei  denen  im  Verlaufe 
der  Bassini-Operation  das  runde  Band  wegen 
starker  Adhärenz  am  Bruchsacke  3mal  beiderseits, 
6mal  einseitig  durchtrennt  und  mit  dem  Bruchsack- 
stumpfe gemeinsam  ligirt  werden  musste.  Keine 
der  Frauen,  deren  mehrere  normale  Schwanger- 
schaften seither  durchmachten,  klagte  über  Unter- 
leibsbeschwerden und  auch  der  Untersuchungs- 
befund ergab  keine  Retrodeviation.  Für  die  von 
Kayser  nicht  berücksichtigte,  gegenwärtig  aber 
meist  geübte  Operation  nach  Bassini  trifft  also 
die  Vermuthung  Kayser 's  jedenfalls  nicht  zu. 
Auch  die  bei  Radikaloperationen  schlechthin  nicht 
sehen  beobachtete  ausserordentliche  Zartheit  des 
runden  Bandes  im  Leistenkanale  macht  es  nicht 
leicht  verständlich,  der  etwaigen  Verletzung  des 
Ligamentes  bei  Hemiotomie  eine  ursächliche  Be- 
deutung für  in  der  Folge  auftretende  Retrodevia* 
tionen  des  Uterus  beizumessen. 

Kurt  Kamann  (Berlin). 

314.  üeber  die  Bntfecnong  entaündeter 
nnd  durch  Neabildnngen  erkrankter  Ovarien 
mittels  vaginaler  KÖUotomie;  von  Fr.  Hein - 
sius.  (Beitr.  z.  Qeburtsh.  u.  GynäkoL  VIL  1. 
p.  28.  1903.) 

25 


194 


YIL  GebnrtshtOfe,  Frauen-  und  Einderheilkmida 


Nach  historischem  üeberblicke  Aber  die  Ent- 
wickelung  der  vaginalen  Ovariotomie  zeigt  H.  auf 
Orund  des  Materials  der  GFreifswalder  Frauenklinik, 
in  welcher  Ausdehnung  die  Entfernung  erkrankter 
Ovarien  von  der  Scheide  aus  indicirt  und  möglich 
ist  unter  700  Eolpotomien  wurden  in  110 Fällen* 
Ovarien  ganz  oder  theilweise  wegen  verschiedener 
entzündlicher  Erkrankungen  oder  wegen  neoplaati- 
scher  Veränderungen  vaginal  entfernt  Die  Ent- 
fernung erfolgte  immer  nach  strengster  Indikation- 
stellung entsprechend  möglichst  oonservativer  ope- 
rativer Behandlung  der  Adnezerkrankungen  und 
möglichst  nur  als  Resektion.  Unter  den  einzelnen 
Indikationen  sei  hervorgehoben,  dass  bei  akut  ent- 
zündlichen Affektionen  die  Operation  möglichst 
vermieden  wurde;  der  Befund  von  Eiter  bildete 
nie  die  Indikation  zur  Hitentfemung  des  Uterus. 
Nur  2mal  wurde  vom  hinteren  Soheidengewölbe 
aus  operirt,  sonst  immer  die  Colpotomia  anterior 
A.  M  a  r  t  i  n  's  ausgeführt,  deren  Technik  eingehend 
dargesteUt  wird.  Die  Mortalität  beträgt  4.63»/o. 
Unter  den  5  Todesfällen  handelte  es  sich  2mal  um 
Nahtmaterial-Infektion,  Imal  um  Heus,  2mal  um 
akute  Peritonitis.  In  den  letzten  3  Fällen  war 
während  der  Operation  Eiter  entleert  worden. 
Drainage  wäre  vielleicht  besser  gewesen.  Neben- 
verletzungen ereigneten  sich  in  3.63<^/o  der  Fälle 
(3mal  Darm,  2mal  Blase). 

Die  vaginale  Ovariotomie  ist  gewiss  technisch 
schwieriger  als  die  abdominale.  Die  Infektion  der 
vor  die  nicht  sterilisirbare  Vulva  vorgezogenen 
inneren  Theile  wird  durch  permanente  Berieselung 
mit  physiologischer  Kochsalzlösung  zu  verhüten 
gesucht,  wodurch  zugleich  das  Operationgebiet 
stets  frei  von  Blut  und  Tumorinhalt  gehalten  wird. 
Den  Nachtheilen  der  vaginalen  Methode:  geringere 
Uebersichtlichkeit,  Beschränkung  durch  die  Grösse 
der  Tumoren,  schwierigere  Technik,  stehen  aber 
gewichtige  Vortheile  gegenüber:  keine  entstellende 
Bauchnarbe  mit  HemiengeMr,  geringere  Lifek- 
tiongefahr,  weniger  Verwachsungen,  günstigere 
Reconvalescenz,  keine  Leibbinda 

Zur  Erzielung  guter  Resultate  ist  ausser  aus- 
gebildeter Technik  nur  richtige  Auswahl  der  Fälle 
nöthig.  Enge  der  Vagina  wird  künftig  bei  An- 
wendung desSchuchardt 'sehen Schnittes  nicht 
mehr  hindern.  Starke  Verwachsungen  mit  Där- 
men oberhalb  des  kleinen  Beckens  müssen  auf- 
geschlossen sein.  Bei  Diagnose  auf  eitrigen  Inhalt 
ist  die  Indikation  ganz  einzuengen  und  unter  Um- 
ständen ist  zu  drainiren.  Bei  cystischen  Tumoren 
bildete  im  Anfange  Strausseneigrösse  die  obere 
Qrenze,  doch  wurden  auch  grössere  vaginal  ent- 
fernt Die  Grenze  für  solide  Geschwülste  war 
Faustjgrössa  Für  grössere,  wie  für  maligne  Tumo- 
ren empfiehlt  sich  die  Laparotomie. 

Danach  ist  die  vaginale  Ovariotomie  keine  Gon- 
ourrenzoperation  der  Laparotomie,  sondern  sie  hat 
eine  durchaus  selbständige  Stellung  neben  dieser. 
£urt  Eamann  (Berlin). 


315.  Oebnrtaoomplikationen  bei  ausge- 
dehnter Varioenbildmig ;  von  M.  Dutzmann. 
(Mon.-Sohr.  f.  Geburtsh.  u.  GynäkoL  XVIL  3.  p.  364. 
1903.) 

Auf  Grund  von  3  näher  beschriebenen  Fällen 
bespricht  D.  die  rationelle  Behandlung  der  Varicen 
in  der  Schwangerschaft  und  sub  partu.  Ist  bis 
zum  Partus  noch  längere  Frist,  so  thun  Bettruhe, 
feuchte  Wickelungen,  Hochlagerung  gute  Dienste. 
Auch  Ergotineinspritzungen  nützen,  sind  aber  gegen 
Ende  der  Gravidität  wegen  der  Gefahr  der  Früh- 
geburt zu  unterlassen. 

Ist  die  Geburt  im  Gange,  dann  gilt  es,  den 
Verlauf  langsam  und  schonend  zu  gestalten,  be- 
sonders das  starke  Mitpressen  zu  verbieten.  Wenn 
nöthig,  sind  die  Fresswehen  durch  Narkose  zu 
unterbrechen.  Bei  eingetretener  Ruptur  der  Varicen 
ist  allein  die  Naht  auszuführen,  auf  die  man  sich 
von  vornherein  vorzubereiten  hat  Provisorisches 
Abklemmen  der  blutenden  Stellen  erleichtert  die 
Naht  durch  Freimachen  des  Operationgebietes. 
Kurt  Eamann  (Berlin). 

316.  Bat  VerhältnlM  swiBohen  Molen- 
aohwangertoliaffc  und  Gravidität -Aatointozi- 
kation;  von  Dr.  J.  Fieux.  (Revue prat d'Obstetr. 
et  de  Paed.  p.  199.  Juillet  1903.) 

F.  führt  mehrere  Fälle  an  aus  der  Literatur 
und  der  eigenen  Erfahrung  und  zieht  den  Schluss, 
dass  alle  Fälle  von  Molenschwangerschaft  auffallend 
frühzeitig  von  bedeutenden  ÄuUnnUxäkaiümat^' 
ptomm  begleitet  werden.  So  beobachtet  man  fast 
immer  Albuminurie,  diffuse  Oedeme,  sehr  oft 
heftige  Kopfschmerzen,  Gesichtstörungen,  Nasen- 
bluten, unstillbares  Erbrechen  u.  s.  w.  In  Ver- 
bindung mit  den  profusen  Blutungen  scheinen 
diese  Symptome  constante  Begleiter  der  Molen  zu 
sein  und  ihr  frükxeUigea  Äufiretm  sollte  auf  diese 
Diagnose  hinlenken. 

Bezüglich  der  Ursache  dieser  Goözistenz  neigt 
F.  der  Ansicht  zu,  dass  die  Selbstvergiftung  das 
Erste  ist  und  unter  ihrem  Einflüsse  das  Ei 
cystisch  degenerirt  und  zur  Mole  wird.  EIb  ist 
dieses  selbstverständlich  nur  eine  theoretische  An- 
sicht, für  die  noch  keine  praktischen  Beweise  er- 
bracht sind.  Kurt  Kamann  (Berlin). 

317.  Eklampsie,  die  deraeitigen  Forsohun- 
gen  über  die  Pathogenese  dieser  Erkrankiug 
und  ihre  Therapie;  von  Anton  Hengge  in 
Greifswald.  (v.  V  o  1  k  m  a  n  n  's  SammL  klin.  Vortr« 
N.  F.  Nr.  346.  Jan.  1903.) 

H.  fasst  am  Schlüsse  seiner  Ausführungen 
unsere  positiven  Kenntnisse  aus  den  experimen- 
tellen Untersuchungen  über  die  Pathogenese  der 
Eklampsie  in  Folgendem  zusammen :  „1)  Die  bak- 
terielle, bez.  bakteriologische  Aetiologie  ist  noch 
nicht  genügend  erwiesen.  2)  Die  Untersuchungen 
über  Gefrierpunkte  von  Blut  und  Harn,  d.  h.  über 
die  molekulare  Goncentration  dieser  Flüssigkeiten, 


YIL  Geburtshülfe,  Fhiuen-  und  Einderheilkunde» 


195 


zeigen  a)  bei  '/i  aller  Schwangeren  ungenügende 
molekulare  Diurese,'  b)  bei  Eklampsie  im  Beginne 
der  Anfälle  eine  minimale,  alao  vOUig  ungenügende 
molekulare  Goncentration  des  Harns«  c)  der  Urin 
kann  eiweissfrei  sein  bei  ungenügender  molekularer 
Goncentration.  Diese  Beobachtungen  stehen  im 
Einklänge  mit  anderweitigen  Erfahrungen  über 
Störung  der  Nierenfunktion.  3)  Die  bisherigen 
Untersuchungen  über  Toxicität  von  Blut  und  Harn 
durch  die  sogen.  Bouchard'sohe  Methode  haben 
keine  verwerthbaren  Resultate  geliefert  (Injektions- 
technik, specifisches  Gewicht,  molekulare  Goncen- 
tration, Elektrolyse).  4)  Der  Stof&ustausch  zwi- 
•  sehen  mütterlichem  und  kindlichem  Blute  ist  ein 
sehr  inniger,  er  scheint  aber  für  gelöste  Eiweiss- 
verbindungen  eine  gewisse  Ausnahme  zu  erfahren. 

5)  Biochemische  Untersuchungen  sprechen  bisher 
nur  für  das  Bestehen  feiner  gradueller  Unter- 
schiede zwischen  mütterlichem  und  fötalem  Blute. 

6)  Yeit's  biochemische  Theorie  [vgl.  Jahrbb. 
GGLXXY.  p.  266]  scheint  geeignet,  jetzt  schon 
manche  Thatsachen  einfach  zu  erklären,  so  das 
häufige  transitorische  Auftreten  von  Albumen  im 
Harne  Schwangerer.^' 

Nach  H.  hat  die  Gesammtheit  der  sorgfältigen 
mit  neuen  Methoden  vorgenommenen  Untersuchun- 
gen der  letzten  Jahre  über  das  Wesen  der  Eklampsie 
selbst  relativ  wenig  positive  Aufschlüsse  gebracht 
OefOrdert  wurden  dagegen  unsere  Kenntnisse  über 
Physiologie  und  Pathologie  der  Schwangerschaft, 
der  Geburt  und  des  Wochenbettes;  diese  Unter- 
suchungen müssen  deshalb  nach  H.  fortgesetzt 
werden. 

Hinsichtlich  der  Therapie  ist  nach  H.  zu  be- 
merken: „1)  Die  Prophylaxe  ist  von  grosser  Be- 
deutung; sie  fordert  (wo  mOglich)  Bestimmung 
des  Gefrierpunktes  des  Urins  in  der  Schwanger- 
schaft ausser  der  Prüfung  auf  Albumen  (funk- 
tionelle Nierenthätigkeit).  2)  Unsere  Therapie  darf 
vor  Allem  nicht  schaden,  daher  sollen  Narkotica 
vorsichtige  Anwendung  finden  und  neuere  Mittel 
(Yeratrum  viride,  lumbale  Anästhesie,  Jodothyrin) 
erst  nach  klinischer  Prüfung  verwerthet  werden. 
3)  Die  eventuelle  Einleitung  der  Entbindung  wird 
heute  am  besten  mit  Metreuiyse  (vielleicht  auch 
mit  Bossi'schem  Diktator),  bei  Mehrgeschwänger- 
ten auch  durch  Sprengen  der  Blase  vorgenommen, 
die  Dührssen 'sehen  tiefen Cervixincisionen  sind 
für  die  Praxis  zu  widerrathen.  4)  Eine  Therapie 
auf  Grund  der  Veit 'sehen  Theorie  ist  nicht  aus- 
sichtslos, doch  wird  sie  nach  unseren  jetzigen 
Kenntnissen  keineswegs  eine  causale  sein.^^ 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

318.    Eklampsie  bei  einer  l€|jähr.  Virgo; 

von   Karl   Doranth  in  Aussig.     (Wien.   klin. 
klin.  Wchnschr.  XIV.  36.  1901.) 

D.  berichtet  über  einen  Fall  von  Krämpfen  bei 
einem  jungen  Mädchen,  die  er  für  Eklampsie,  nicht 
iOr  Epilepsie  i 


Das  16jähr.  Mädohen,  das  nur  einmal  im  3.  Lebens- 
jahre Krämpfe  gehabt  hatte,  erkrankte  nach  vorans- 
gegangenen  Eopfsohmerzen  und  einem  soporösen  Za- 
stiuide  mit  klonischen  mid  tonischen  Krämpfen,  die  sich 
9mal  wiederholten.  Dabei  Pols  140,  Temperatur  38.6«. 
Im  ersten  Harn,  der  nach  dem  Erwachen  gelassen  wurde, 
•kein  Eiweiss,  3%  Zucker;  specifisches  Gewicht  1044, 
später  im  Harn  weder  Eiweiss,  noch  Zacker. 

J.  Praeger  (Chemnitz). 

319.  Ueber  dieAuBlöenng  derMilohaekre- 
tion  bei  Mutter  und  Kind;  von  Dr.  Wilhelm 
Knoepfelmacher.  (Jahrb.  f.  Kinderhkde.  8.F. 
VI.  6.  p.  791.  1902.) 

Die  Existenz  und  Erhaltung  der  Mammae  ist 
abhängig  Ton  der  Gegenwart  der  Ovarien.  Wes- 
halb sie  jedoch  in  der  Schwangerschaft  anschwel- 
len und  wodurch  ihre  Sekretion  ausgelöst  wird, 
ist  ebenso  unerklärt ,  wie  die  Absonderung  von 
Milch  bei  Neugeborenen  beiderlei  Oesohleohts.  Da 
die  Sekretion  bei  Mutter  und  Kind  sich  kurze  Zeit 
nach  der  Geburt  einstellt,  so  liegt  der  Gedanke 
nahe,  dass  sie  durch  ein  und  dasselbe  Agens  aus- 
gelöst wird.  En.  hält  es  fdr  das  Wahrschein- 
lichste, dass  dieses  Agens  im  Blute  kreist  Ver- 
suche, die  er  mit  dem  Blutserum  eben  werfender 
oder  schwangerer  Meerschweinchen,  Kaninchen, 
bez.  Ziegen  an  Thieren  derselben  Art  anstellte, 
waren  allerdings  ohne  Ergebniss.  Die  Versuche 
sollen  fortgesetzt  werden.    Brückner  (Dresden). 

320.  Beobaohtnngen  über  die  Nahmnga- 
mengen  von  Brustkindern  anter  Berüoksioh- 
tigang  des  Bnergieqnotienten  (Heabner) ;  von 
Dr.  Willy  Beuthner  in  Charlottenburg.  (Jahrb. 
f.  Kinderhkde.  3.  F.  VI.  Erg.-Heft  p.  446.  1902.) 

B.  theilt  die  Aufzeichnungen  mit,  die  über  die 
Nahrungsaufnahme  von  3  Brustkindern  (darunter 
ein  eigenes)  in  Arztfamilien  gemacht  wurden,  und 
berechnet  danach  den  Energiequotienten  für  die 
verschiedenen  Abschnitte  des  Säuglingsalters.  Das 
erste  Kind  war  frühgeboren,  wog  bei  der  Geburt 
2400  g,  wurde  18  Wochen  ausschliesslich  von  der 
Mutter,  alsdann  bis  zur  26.  Woche  gemischt  er- 
nährt. Das  zweite  Kind  wog  bei  der  Geburt  3810  g, 
bekam  22  Wochen  lang  ausschliesslich  Mutter- 
milch, von  der  23.  bis  28.  Woche  daneben  Kuh- 
milch. Das  dritte  Kind  wog  bei  der  Geburt  3100  g. 
Es  liegen  Angaben  von  der  4.  bis  14.  Woche  über 
die  Brustemährung  vor.  Der  Energiequotient,  als 
Mittel  aus  allen  bekannten  Zahlen  berechnet,  stellt 
sich  nach  B.  bei  Brustkindern  in  der  1.  Woche 
auf  59,  in  der  2.  auf  100,  in  der  4.  auf  106,  in 
der  7.  auf  114,  in  der  10.  auf  104,  in  der  14.  auf 
96,  in  der  17.  auf  91,  in  der  20.  auf  86. 

Brückner  (Dresden). 

321.  Weitere  Beobachtungen  über  die 
Nahrangsmengen  von  Braatkindem ;  von  Dr. 
Emil  Fe  er.  (Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  VL 
Erg.-Heft  p.  421.  1902.) 

Man  kann  Säuglinge  auf  die  verschiedenste 
Art  ernähren.    Es  kommt  nicht  sowohl  auf  die 


196 


VR.   Geburtshüife,  Frauen-  und  Kinderheilkunde. 


ZuBammensetzuDg  der  Nahrung,  als  auch  min- 
destens eben  so  sehr  auf  die  Nahrungsmenge,  die 
Art  der  Verabreichung  und  die  aUgemeine  Pflege 
an.  Es  hat  sich  F.  am  besten  bei  der  künstlichen 
Ernährung  die  „quantitative  Methode^«  bewährt, 
wobei  der  Grundsatz  eingehalten  wird,  Zahl  und 
Volumen  der  Mahlzeiten  nach  den  Beobachtungen 
an  Brustkindern  zu  regeln  und  den  Caloriengehalt 
ungefähr  danach  zu  bemessen.  Die  künstliche  Nah- 
rung erfordert  nach  F.'s  Erfahrungen  wegen  der 
schlechteren  Ausnützung  oder  der  grösseren  Ver- 
dauungsarbeit meist  16 — ^O^U  niehr  Calorien  als 
die  natürliche.  Es  folgt  hieraus,  dass  die  Bestim- 
mung der  Nahrungsvolumina  eine  sehr  wichtige 
Sache  ist  F.  berichtet  über  Fortsetzungen  seiner 
schönen  darauf  bezüglichen  Studien  an  7  Kindern 
(darunter  wieder  ein  eigenes).  Die  frühere  Erfah- 
rung, dass  Brustkinder  stetig,  nicht  sprungweise 
zunehmen,  wurde  dabei  wieder  bestätigt  gefunden. 
Die  durchschnittliche  OrOsse  der  Mahlzeit  betrug 
in  der  2.  Woche  90  g,  in  der  4.  110  g,  in  der  8. 
140  g,  in  der  12.  150  g,  in  der  16.  160  g,  in  der 
20.  170  g.  Die  Maximalzahlen  für  die  entsprechen- 
den Zeiten  betrugen  140,  166,  215,  250,  240, 
260  und  270  g.  Sie  waren  erheblich  grOsser  als 
Pfaundler  für  die  Magencapaoität  festgestellt 
hat,  stimmten  hingegen  gut  mit  den  Nahrungs- 
volumina, welche  Monnard  für  Flaschenkinder 
angegeben  hat  Die  Zahlen  für  die  ersten  beiden 
Wochen  sind  bei  F.  stärker  als  bei  anderen  Beob- 
achtern. Sie  sind  gerade  für  die  Regelung  der 
künstlichen  Ernährung  ausserordentlich  wichtig. 
Die  gesammte  Milohmenge  stieg  vom  1.  bis  zum 
7.  Tage  von  10  g  auf  600  g,  am  Ende  der  2.  Woche 
auf  544  g. 

Die  Milchmenge,  die  pro  Kilogramm  Körper- 
gewicht aufgenommen  wurde,  betrug  im  Durch- 
schnitt in  der  1.  Woche  650,  in  der  2.  1100,  in 
der  6.  bis  7.  1200  g,  sank  in  der  16.  und  18.  auf 
1000,  in  der  23.  auf  950  g.  Es  betrug  demnach 
der  Energiequotient  (wenn  man  den  Galorienwerth 
der  Frauenmilch  mit  700  ansetzt)  in  der  2.  Woche 
110,  in  der  6.  bis  7.  Woche  120  und  ging  alsdann 
bis  zur  20.  Woche  langsam  herab  auf  100.  D'iq 
Neugeborenen  nehmen  eine  Sonderstellung  ein. 
Gans  und  Gramer  fanden  für  solche  50  und 
weniger.  Um  von  dem  StoflFwechsel  der  Säuglinge 
einen  klareren  Begriff  zu  bekommen,  berechnet  F. 
den  Zuwachsquotienten,  d.  h.  diejenige  Zahl,  die 
angiebt,  wieviel  Zunahme  auf  1  kg  Körpergewicht 
und  1kg  Milchzufuhr  kommt  Man  erhält  den 
Zuwachsquotienten,  wenn  man  die  Woohenzunahme 
durch  das  Produkt  von  Gewicht  und  Milchmenge 
diyidirt  Dieser  Quotient  wächst  in  den  ersten 
Wochen  (nicht  so  lange  als  der  Energiequotient) 
und  fällt  dann  stetig,  aber  rascher  als  der  Energie- 
quotient ab.  Das  Maximum  des  Zuwachsquotienten 
wird  in  der  3.  bis  4.  Woche,  dasjenige  des  Energie- 
quotienten in  der  6.  bis  7.  Woche  gefunden,  d.  h.  die 
Fähigkeit  des  Körpers  zu  StofiCansatz  ist  in  den 


ersten  Wochen  am  grössten  und  nimmt  dann  rasch 
ab.  Der  Zuwaohsqnotient,  der  uns  gewissermasssen 
den  NutzefiFekt  der  Milch  angiebt,  ist  bei  verschie- 
denen Kindern  sehr  verschieden,  bei  dem  einzelnen 
Kinde  derselben  Mutter  hingegen  sehr  constant 
Da  individuelle  Störungen  nicht  vorlagen,  auch 
keine  Luxusemährung,  so  kann  die  Verschieden- 
heit nur  auf  dem  ungleichen  Nährwerth  der 
jeweiligen  Milch  beruhen.  Gröbere  Unterschiede 
zeigten  sich  namentlich  bei  Frauen  von  verschie- 
dener Constitution.  Brückner  (Dresden). 

322.  Nahnmgsmengeii  künBtlioh  ernähr- 
ter Kinder,  nebet  einem  neuen  VorsohUg  lur 
Nahmngsmengen-Bereohnang;  von  Max  Adam. 
(Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  VI.  1.  p.  29.  1902.) 

A.  berichtet  über  eine  Anzahl  von  Kindern  aus 
der  steierischen  Landesfindelanstalt,  die  meist  mit 
Fettmiloh  ernährt  wurden.  ESr  notirte  die  Nah- 
rungsmengen und  berechnete  den  Caloriengehalt 
der  Nahrung.  Die  Kinder  tranken  in  der  2.  bis 
7.  Lebenswoche  zwischen  420  und  800  ocm.  Das 
stimmt  etwa  mit  den  Zahlen  von  Feer  überein. 
Nach  einer  ablehnenden  Kritik  derjenigen  Ver- 
fahren, die  das  Nahrungsvolumen  nach  dem  Oe- 
wichte  des  Kindes  bestimmen,  stellt  A.  folgende 
Formel  auf:  ^s  ^^  ^^^  ^^  entsprechenden 
Tagesvolumens  (nach  Feer)  multiplicirt  mit  dem 
Gewichte  des  Kindes  in  Kilogrammen  ausgedrückt, 
entspricht  der  Fettmilchmenge,  die  das  Kind 
braucht  Nach  diesem  Schema  hat  A.  eine  Tabelle 
angelegt,  in  der  die  Werthe  für  Kuhmilch  umge- 
rechnet sind,  und  zwar  bei  vorsichtiger  und  kräf-' 
tiger  Ernährung.  Bei  ersterer  ist  der  Theiler  10, 
bei  letzterer  7.  Die  gewonnenen  Zahlen  stimmen 
mit  den  von  Biedert  und  Escherich  ange- 
gebenen überein,  weichen  hingegen  von  den 
Heubner 'sehen  erheblich  ab.  Bei  Benutzung 
von  Bahmgemenge  nimmt  man  von  der  berech- 
neten Milchmenge  die  Hälfte,  dazu  ^4  Sahne. 
Brückner  (Dresden). 

323.  Beitrage  lor  kftnstliohen  Säuglings- 
ernihnmg;  von  Dr.  Felix  von  Szontagh. 
(Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  VI.  2.  p.  341.  1902.) 

An  einem  gesunden,  künstlich  ernährten  Kinde 
wurden  im  Alter  von  3  und  4^^  Monaten  je  4  Tage 
lang  StofFwechseluntersuchungen  ausgefunrt  Bb 
waren  bekannt  das  Gewicht  des  Kindes,  die  Menge 
und  Zusammensetzung  der  Nahrung,  die  Menge 
des  Kothes  und  Urins,  die  analysirt  wurden.  Das 
Kind  nahm  während  der  Versuchzeit  gut  zu.  Die 
Ausnützung  der  organischen  Substanz  war  eine 
sehr  gute  und  betrug  95.1,  bez.  95.95%.  Die 
N- Ausnutzung  belief  sich  auf  90.37  und  92.2^/t. 
Vom  Fett  wurden  93.59,  bez.  96.6^0  aufgenom- 
men. Der  eingeführte  Kalk  wurde  zum  gr5ssten 
Theile  wieder  im  Koth  auBgescfaieden.  Es  wurden 
resorbirt  10.79  und  15.33^0  (vielleicht  eine  Folge 
der  Ernährung  mit  sogen.  Szikely^Bohsc  Milch,  bei 


VIL  GM)urtahülfe,  Frauen-  und  Kinderheilkunde. 


197 


deir  ein  Theil  des  Caseins  mittels  CO«  ausgefiUlt 
ist).  Phosphorsfture  kam  zu  65.26  und  60.05^/o 
zum  Ansatz.  Pro  Tag  und  Kilogramm  wurden 
retinirt:  Stickstoff  0.164  und  0.152,  GaO  0.086 
und  1.05,  PjOs  0.2183  und  0.5418.  In  der  Folge 
gedieh  das  Kind  bei  der  künstlichen  Nahrung  nicht 
weiter.  Erst  die  Emfthrnng  mit  unverdünnter 
Milch  schaffte  Wandel.    Brückner  (Dresden). 

324.  Zasammensetsang  luid  Nfthrwerth 
der  Backhaus-Milch;  von  Dr.  F.  Kusohel  in 
Berlin.  (Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  VIII.  1.  p.  71. 
1903.) 

Gegenüber  den  Einwänden,  die  Härtung 
gegen  die  Backhaus-Milch  erhoben  hat,  be- 
merkt K.,  dass  Backhaus  den  Oehalt  an  los- 
lichem Ei  weiss  auf  1%  herabgesetzt  hat  Die 
Ergebnisse  der  H  a  r  t  u  n  g  'sehen  Analysen  erklären 
sich  wohl  aus  der  nicht  ganz  vorschriftmässigen 
Herstellung,  z.  Th.  auch  aus  der  Sterilisation  der 
untersuchten  Milch.  Der  Oehalt  an  Albumose  und 
Pepton  bildet  weder  vom  theoretischen  Stand- 
punkte aus,  noch  mit  Rücksicht  auf  die  praktische 
EMahrung  einen  Nachtheil  der  Backhaus-  Milch.^ 
Ein  grosses  Verdienst  hat  sich  Backhaus  er- 
-worben  durch  seine  Bemühungen  um  Gewinnung 
einwandfreier  Kuhmilch  überhaupt,  die  unter  allen 
umständen  einen  Fortschritt  für  die  praktische 
Säuglingsemährung  bedeutet 

Brückner  (Dresden). 

325.  üeber  die  Fermente  der  Milch;  von 
Dr.  Ernst  Moro.  (Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F. 
VI.  Erg.-H.  p.  391.  1902.) 

Escherich  hat  im  Hinblicke  auf  die  gün- 
stigen Erfolge  des  AUaitement  mixte  die  Ver- 
muthung  ausgesprochen,  die  Muttermilch  enthalte 
tonisirende,  stimulirende  Stoffe,  die  den  Säugling 
zur  richtigen  Verwerthung  der  resorbirten  Stoffe 
für  den  Körperausbau  befähigen,  sogen.  Stoff- 
wechselfermente. M.  stellt,  zum  Theil  unter  Ver- 
werthung eigener  Untersuchungen,  Alles  zusam- 
men, was  über  die  in  der  Milch  enthaltenen  Fer- 
mente bekannt  geworden  ist  Von  hydrolytischen 
Fermenten  enthält  die  Muttermilch  im  Gegensätze 
zur  Kuhmilch  ein  saccharificirendes  Ferment 
Proteolytische  Fermente,  und  zwar  ein  tryptisches, 
sowie  Pepsin  enthält  die  Milch  nur  in  Spuren,  wie 
Moro  im  Gegensätze  zuSpolverini  feststellt 
Zu  den  proteolytischen  Fermenten  gehören  wahr- 
scheinlich auch  die  alezogenen  Substanzen,  die 
wohl  in  Form  von  Profermenten  oder  Zymogenen 
vorhanden  sind.  Femer  kommt  in  der  Milch  auch 
Fibrinferment  vor;  das  Fibrinferment  der  Mutter- 
milch ist  von  demjenigen  der  Kuhmilch  verschie- 
den. Das  Fibrinferment  wird  durch  Erhitzen  ab- 
geschwächt, aber  nicht  zerstört  Schliesslich  konnte 
audi  M.  in  der  Milch  ein  fettspaltendes  Ferment 
nachweisen;  das  sogen,  salolspaltende  Ferment, 
das  der  Menschenmilch  eigenthümlioh  ist,  der 
Kuh-  und  Ziegenmilch  jedoch  fehlt,  es  entspricht 


wahrscheinlich  auch  einer  Lipaeewirktmg.  Oxy- 
daiiwe  Fermente  hat  zuerst  Raudnitz  in  der 
Milch  nachgewiesen,  und  zwar  mit  Hülfe  von 
Guajaktinktur.  M.  kam  mit  Salicylaldehyd  eben- 
falls zu  einem  positiven  Ergebnisse.  Die  Oxydase 
ist  in  der  Kuhmilch  enthalten,  fehlt  hingegen  der 
Frauenmilch.  Der  Nachweis  von  glykolytischem 
Ferment,  worüber  S pol verini  berichtet,  gelang 
M.  nicht 

In  Bezug  auf  die  Herkunft  der  Fermente  ist 
M.  der  Ansicht,  dass  sie  Abkömmlinge  des  Blutes 
sind.  Die  Anschauung,  dass  die  Fermentwirkung 
gewissermaassen  eine  Reaktion  des  Eiweiss  dar- 
stellt, bat  viel  für  sich.  Sie  würde  die  Ansicht 
von  der  Verschiedenheit  des  Milcheiweiss  der  ver- 
schiedenen Thierarten  stützen.  Ob  die  bisher  in 
der  Milch  nachgewiesenen  Fermente  für  die  Er- 
nährung von  Bedeutung  sind,  erscheint  fraglich. 
Aus  2  Versuchen  M.'s  ergiebt  sich,  dass  2  Säug- 
linge bei  roher  Muttermilch  besser  gediehen  als 
bei  abgekochter.  Was  für  Stoffe  ausser  den  Fer- 
menten durch  die  Hitze  zerstört  werden,  ist  un- 
bekannt Vielleicht  erleidet  das  Eiweissmolekül 
dadurch  eine  constitutionelle  Veränderung,  die  für 
den  Säugling  nicht  gleichgültig  ist 

Brückner  (Dresden). 

326.  ZorKenntnlss  der  Arteigensohaft  dar 
verschiedenen  Biweisskörper  der  Milch ;  von 

Arthur  Schlossmann  und  Ernst  Moro. 
(Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  14.  1903.) 

Nach  einer  Besprechung  der  Arbeiten  von 
Hamburger  und  Rostoski  über  das  bio- 
logische Vertialten  der  in  der  Milch  enthaltenen 
Ei  Weisskörper  berichten  Schi,  und  M.  über  eigene 
einschlägige  Untersuchungen.  Sie  spritzten  je 
einem  Kaninchen  Kuhmilch,  Menschenmilch,  Kuh- 
laktalbuminlösung  ein  und  versetzten  das  Blut- 
serum dieser  Thiere  mit  Lösungen  von  Kuhcasein, 
Kuhlaktalbumin  und  Menschenlaktalbumin.  Es 
ergab  sich,  dass  nur  bei  der  Verwendung  homo- 
logen Serums  eine  Präcipitation  eintrat  Daraus 
folgt,  dass  Kuhmilcheiweiss  und  Menschenmiloh- 
dweiss  verschiedene  Körper  sind,  und  zwar  ist 
nicht  nur  das  Gasein,  sondern  auch  das  gelöste 
Eiweiss  Träger  der  Arteinheit  Schliesslich  stellte 
sich  noch  heraus,  dass  das  Serum  des  mit  Men- 
schenlaktoserum  vorbehandelten  Thieres  nicht  nur 
mit  der  Milch,  sondern  auch  mit  dem  Blutserum 
vom  Menschen  eine  positive  Reaktion  gab.  Der 
gelöste  Eiweisskörper  der  Milch  ist  daher  wohl 
identisch  mit  einem  im  Blute  derselben  Gattung 
enthaltenen  Eiweisskörper.  Die  Schwierigkeiten 
der  künstlichen  Ernährung  liegen  demnach  vor 
Allem  darin,  dass  dabei  artfremdes  in  arteigenes 
Eiweiss  umgesetzt  werden  muss. 

Brückner  (Dresden). 

327.  nntemaohimgen  über  den  BinfluM 
der  Sterilisation  der  Mlloh  auf  den  Stoffwechsel 
des  Säuglings  unter  besonderer  BerüeksiQl)'> 


198 


Vn.  Oeburtshülfe,  Frauen-  und  Einderheillnmda 


ttgung  der  Knoohenbildimg ;  von  W.  Cron- 
heim  und  Erich  Hüller.  (Jahrb.  f.  Einder- 
hkde.  3.  F.  YH.  1.  p.  45.  1903.) 

C  r.  und  M.  fanden  gelegentlich  bei  einem  mit 
sterilisirter  Milch  ernährten  Säuglinge  eine  unge- 
nügende Ealkbildung.  Sie  stellten  darauf  an  2  ge- 
sunden, nicht  rhachitischen  Kindern,  die  abwech- 
selnd mit  roher  und  bei  102^  serilisirter  Milch 
ernährt  wurden,  Stoifwechselversuche  an.  Es  er- 
gab sich,  dass  das  Fett  und  Eiweiss  der  steri- 
lisirten  Milch  besser  verdaut,  bez.  assimilirt  wurde 
als  dasjenige  der  rohen  Milch.  Das  erste  Kind 
zeigte  sowohl  bei  roher  als  auch  bei  sterilisirter 
Milch  eine  positive  Ealkbildung.  Nur  war  der 
Ealkansatz  bei  Verwendung  roher  Milch  reichlich 
doppelt  so  gross  als  bei  Verwendung  sterilisirter 
Milch.  Das  zweite,  ausgesucht  kraftige  Eind  liess 
nach  dieser  Richtung  hin  keine  Unterschiede  er- 
kennen. Der  eine  Versuch,  sowie  die  frühere  Er- 
fahrung Cr. 's  und  M.'s  sprechen  demnach  nicht 
fQr  die  Verwendung  sterilisirter  Milch,  wenigstens 
für  längere  Zeit.  Sehr  kräftige  Einder  scheinen 
ihren  Ealkbedarf  für  kurze  Zeit  eben  so  gut  aus 
sterilisirter  wie  aus  roher  Milch  decken  zu  können. 
Brückner  (Dresden). 

328.  Heratellung  von  Sauglingsmilobt  als 
Ersats  von  Mutternüloh,  durch  Aossoheidiuig 
von  Gaaein  aus  Miloh  mittels  Kohlensäure; 

von  S.  Sz6kely,  königl.  Chemiker  in  Budapest. 
(Arch.  f.Einderhkde.  XXXVI.  1  u.2.  p.79.  1903.) 

S.  fällt  dasCasein  aus  Magermilch  mit  flüssiger 
Eohlensäure  aus,  filtrirt  das  Serum  ab,  vermischt 
es  mit  der  Hälfte  Sahne  und  setzt  l.b^jo  Zucker 
hinzu.  Die  entstehende  Flüssigkeit  hat  folgende 
Zusammensetzung:  FeH  3.3%,  Casein  1.2%, 
Albumin  0.50/0,  Zucker  6.3%,  Asche  0.6%.  Durch 
das  Verfahren  werden  von  den  Salzen  ausgeschie- 
den der  an  das  Casein  gebundene  Ealk,  sowie  Tri- 
calciumphosphat  und  Trimagnesiumphosphat  Das 
gewonnene  Serum  erwies  sich  als  nahezu  steril. 
Brückner  (Dresden). 

329.  Besitit  die  unerhitste  MUeh  bakteri- 
oide  BigensohaftP  von  Dr.  M.  Eli  mm  er  in 
Dresden.  (Arch.  f.  Einderhkde.  XXXVf.  1  u.  2. 
p.  1.  1903.) 

Die  Angaben  über  bakterientOdtende  Eigen- 
schaften der  Milch  widersprechen  sich  zum  Theil. 
E  L  berichtet  nach  einem  Ueberblicke  über  die  zu- 
gehörige Literatur  über  eigene  Untersuchungen. 
Er  prüfte  die  von  der  Eselmilch -Genossenschaft 
Hellerhof  vertriebene  Eselmilch,  sowie  die  von  der 
Molkerei  Winkkr  in  Dresden  mit  allen  Hülfsmitteln 
der  modernen  Stallhygieine  gewonnene  Eindermilch 
auf  den  Eeimgehalt  und  auf  die  bakterientOdtende 
Eraft.  Sodann  suchte  er  die  Produkte  der  bak- 
teriellen Zersetzung  in  der  Eselmilch  zu  bestimmen. 
Aus  den  Untersuchungen  geht  hervor,  dass  die 
zum  Verkaufe  gelangende  Eselmilch  weit  keim- 


ärmer war  als  die  Euhmilch.  Der  mittlere  Eeim- 
gehalt verhält  sich  wie  1 :  10  (8714 :  87017  Eeime 
im  Gubikcentimeter). 

Die  (alkalisch  reagirende)  Eselmilch  säuert  sehr 
langsam.  Sie  unterliegt  neben  der  verlangsamten 
Milchsäuregährung  einer  Zersetzung,  die  mit  Gas- 
büdung  einhergeht  (59.6«/«  CO,,  39.00/o  H,  1.4% 
CH4).  Die  gewöhnlichen  Milchbakterien  vermehren 
sich  in  beiden  Milcharten  sehr  schnell.  Den  Sapro- 
phyten  gegenüber  zeigen  Esel- und  Euhmilch  keine 
baktericiden  Eigenschaften.  Eselmich,  die  unter 
aseptischen  Cautelen  gewonnen  ist,  kann  in  gleidier 
Weise  wie  Euh-  und  Ziegenmilch  steril  sein.  Die 
ersten  Striche  eines  Oemelkes  sind  bei  der  Eselin 
im  Gegensätze  zur  Euh  sehr  keimarm.  Will  man 
keimfreie  Milch  erhalten,  so  muss  das  Euter  ent- 
sprechend desinficirt  werden.  Blosses  trockenes 
Abreiben  genügt  dazu  nicht.  Esel-  und  Euhmilch 
sind  ein  guter  Nährboden  für  Bacterium  coli  und 
den  Typhusbacillus,  die  auch  in  Frauenmilch  schnell 
wachsen.  Eine  specifische  bakterientOdtende  Eigen- 
schaft besitzt  weder  die  Esel-  noch  die  Euhmilch. 
Brückner  (Dreeden). 

330.  neber  das  Verhalten  einiger  paiho- 
gener  Bakterien  in  der  Buttermiloh ;  von  Dr. 

S.  Rubinstein.  (Arch.  f.  Einderhkde.  XXXVL 
3—6.  p.  316.  1903.) 

Aus  den  Versuchen  B.'s  geht  Folgendes  her- 
vor: „1)  Typhus-,  Diphtherie-,  Tuberkel-  undPyo- 
cyaneusbacillen  werden  in  roher  Buttermilch  in 
24  Stunden  vernichtet  2)  In  sterilisirter  Butten 
milch  halten  sich  Typhus-,  Diphtherie-  und  Pyo- 
cyaneusbacillen4 — 7  Tage  lang  am  Leben.  3)  Durch 
Eochen  im  Laufe  von  3  Minuten  oder  durch  halb- 
stündiges Erhitzen  bei  80^  werden  diese  Eeime 
sicher  abgetödtet  4)  Es  genügt  nicht,  nur  die 
Sterilisation  der  trinkfertigen  Buttermilch  vorzu- 
nehmen, sondern  die  einzelnen  Rationen  müssen 
auch  mit  grösster  Sauberkeit  und  Reinlichkeit  ab- 
gefüllt werden,  um  das  Eindringen  von  pathogenen 
Eeimen  zu  verhindern."  Die  Vernichtung  der 
pathogenen  Eeime  in  der  rohen  Buttermilch  wird 
wahrscheinlich  nicht  allein  durch  den  Säuregehalt, 
sondern  auch  durch  die  darin  enthaltenen  Mikro- 
organismen bewirkt.       Brückner  (Dresden). 

331.  nntersnohnngen  über  die  Aiexine  der 
MUeh  una  des  kindlichen  Blutsemms;   von 

Dr.  E  r  n  s  t  M  0  r  0.  (Jahrb.  f.  Einderhkde.  L V.  4 
1902.) 

Brustkinder  werden  erfahrungsgemäss  von  Er- 
krankungen eiteriger  Natur  seltener  und  leichter 
befallen  als  Flaschenkinder.  Escherich  hat 
deshalb  die  Vermuthung  ausgesprochen,  dass  die 
Muttermilch  natürliche  Schutzstoffe  und  hakteri- 
cide  Substanzen  enthalte.  M.  hat  die  Frage  ex- 
perimentell in  Angriff  genommen.  Es  ergab  sich, 
dass  die  Euhmilch  nicht  nachweisbare  bakteridde 
Wirkungen  entfaltet,  eben  so  wenig  wie  die  Men- 
schenmilch.    Das  Blutserum  des  Brustkindes  be- 


Vm.  Chirorgle,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


19d 


sitst  eine  stärkere  bakterioide  Kraft  als  dasjenige 
des  Flasohenkindes.  Die  Alexinmenge  des  Serum 
Yom  Neugeborenen  stimmt  mit  derjenigen  der 
mfltterliohen  Placenta  überein,  ist  jedoch  erheblich 


geringer  als  diejenige  des  älteren  Brustkindes. 
Die  Frauenmilch  liefert  demnach  das  Material  ffir 
diese  grossere  Alexinmenge  im  Blute  des  natürlich 
genährten  Säuglings.       Brückner  (Dresden). 


VIII.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


332.  Bzperimentelle  Unterraohiingen  und 
BrfiOinmgen  über  Leitangsanästhesie ;  Ton  Dr. 
H.  Braun.  (Arch.  f.  klin.  Chir.  LXXL  1.  p.  179. 
1903.) 

Nach  allgemeinen  und  geschichtlichen  Yor- 
bemerkungen  über  die  Leitungsanästhesie  bespricht 
Br.  zunächst  die  Leüungsanäähesie  durch  peri' 
neurale  Injektion  anästhenrender  Lösungen. 

Zur  Anästhesirung  der  grösseren  Nervenstämme 
durch  perineurale  Injektion  mussten  bisher  stark 
wirkende  concentrirte  Lösungen  der  örtlich  an- 
ästhesirenden  Mittel  benutzt  oder  ihre  örtliche 
Wirkung  musste  durch  eine  für  die  Kranken  oft 
sehr  schmerzhafte  Abschnürung  der  Olieder  ge- 
steigert werden.  So  lange  diese  Abschnürung 
nöthig  war,  waren  die  Versuche  sehr  mühselig 
und  unvollkommen;  so  lange  man  für  Operationen 
an  Hand  und  Fuss  Abschnürung  des  Oberarmes 
oder  Oberschenkels  brauchte,  hat  Br.  nicht  ge- 
glaubt, dass  die  perineurale  Injektion  als  Anästhe- 
Birungsverfohren  über  Finger  und  Zehen  und  die 
benachbarten  Theile  der  Hand  und  des  Fusses 
hinaus  mit  der  Narkose  werde  in  Goncurrenz 
treten  können.  Nachden^  uns  nun  aber  im  Adre- 
nalin ein  Mittel  gegeben  ist,  das  auf  die  Cocain- 
anästhesie  einen  eben  so  grossen  Einfluss  hat  wie 
die  Abechnürung  und  diese  ersetzen  kann,  ver- 
lohnt es  sich,  auf  die  Anästhesirung  der  Nerven- 
st&mme  durch  perineurale  Injektion  zurückzukom- 
men. Br.  schildert  auf  Orund  von  Zeichnungen, 
die  durch  Versuche  an  gesunden  Personen  ge- 
wonnen wurden,  das  durch  zahlreiche  Operationen 
erprobte  Vorgehen  bei  der  Anästhesirung  einzelner 
Nervenstämme.  In  Betracht  kommen  (ausser  Fin- 
gern und  Zehen,  Hand  und  Fuss)  sämmtliche 
Nervenstämme  im  unteren  Drittel  des  Vorderarmes 
und  Unterschenkels,  der  N.ulnaris  am  Ellenbogen, 
die  langen,  subcutan  gelegenen  Hautnerven  in  der 
Ellenbogengegend,  der  N.  peronaeus  und  tibialis 
in  der  Kniekehle,  der  N.  saphenus  major,  die  NN. 
dunium  superiores,  die  NN.  supradaviculares. 
Am  Halse  kommen  femer  in  Betracht  der  N.  cer- 
vicalis  superficialis,  N.  auricularis  magnus  und 
die  NN.  laryngei  superiores,  deren  beiderseitige 
Anästhesirung  eine  ausgezeichnete  langdauemde, 
totale  Anästhesie  des  ganzen  Kehlkopfes  ergiebt, 
endlich  am  Kopfe  der  N.  supra-  und  infraorbitalis 
und  die  langen  Hautnerven  des  behaarten  Kopfes, 
während  die  oft  empfohlene  Anästhesirung  des  N. 
inframaxillaris  Br.  sehr  unsicher  zu  sein  scheint 
Bei  gemischten  Nerven  werden  nicht  nur  die  sen- 
siblen, sondern  auch  die  motorischen  Bahnen,  an 
den  Extremitäten  oft  auch  die  Vasomotoren  ge- 


lähmt ,  so  dass  eine  gewisse  Hyperämie  des  an- 
ästhetischen Gebietes  eintritt.  Zur  Ausführung 
des  Verfahrens  ist  genaueste  Kenntniss  der  Lage 
der  Nervenstämme  und  ihrer  Innervationgebiete 
erforderlich. 

Bei  der  Anästhesirung  der  grossen  subfasdal 
gelegenen  Nervensiämme  spritzt  B  r.  gewöhnlich  an 
jedem  Nervenstamme  1  com  einer  Iproc.  Cocain- 
lösung  mit  Zusatz  von  1 — 2  Tropfen  der  käuflichen 
Adrenalinlösung  ein. 

Zur  Anästhesirung  der  subcutanen  Nerven  durch 
zweckentsprechend  angelegte  Injektionstreifen  und 
Ringe  bedient  sich  B  r.  meist  einer  ^/jproc.  Eucain- 
lösung  mit  Adrenalinzusatz  (1  Tropfen  auf  lOccm), 
die  in  Mengen  von  25 — 30  com  sicher  unschädlich 
ist  Bis  zur  Leitungsunterbrechung  vergehen  nach 
der  Injektion  manchmal  bis  zu  30  Minuten. 

Die  Leitungsanästhesie  durch  endoneurale  Injek- 
tion anäsihesirender  Lösungen  wird  so  vorgenom- 
men, dass  die  Hohlnadel  in  sämmtliche,  die  Ope- 
rationgebiete mit  sensiblen  Fasern  versorgenden 
Nervenstämmen  eingestochen  und  unter  die  fibröse 
Nervenscheide  oder  zwischen  die  Fibrillenbündel 
eine  kleine  Menge  der  anästhesirenden  Lösung  ge- 
spritzt wird,  die  den  Nervenstamm  möglichst  voll- 
ständig durchtrankt  und  eine  kolbige  Anschwel- 
lung hervorrufL  Es  tritt  dann  bei  Verwendung 
geeigneter  Lösungen  fast  sofort  Leitungsunterbre- 
chung ein,  wie  wenn  der  Nerv  durchschnitten 
wäre.  Zur  Ausführung  dieses  Verfahrens  ist  in 
den  meisten  Fällen  natürlich  die  Freilegung  der 
Nervenstämme  unter  Lokalanästhesie  fem  vom 
Operationgebiete  nothwendig. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

333.  XzperimenteUe  Stadie  mm  antisep- 
tlsohen  Wondverband;  von  Dr.  W.  Noetzel. 
(Arch.  f.  klin.  Chir.  LXXL  1.  p.  165.  1903.) 

Die  Ergebnisse  der  von  N.  angestellten  Experi- 
mente sind  folgende :  1)  Es  gelingt  sowohl  durch 
von  vornherein  trockenen,  als  durch  feucht  an- 
gelegten, dann  austrocknenden  Oazeverband  die 
auf  eine  Muskelwunde  von  Kaninchen  gebrachten 
virulenten  Milzbrandbacillen  soweit  abzusaugen, 
dass  eine  Erkrankung  desVersuchsthieres  nicht  zu 
Stande  kommt.  2)  In  diesen  einfachen  Verhält- 
nissen des  Experimentes  lässt  sich  ein  unterschied 
in  der  Saugkraft  der  feuchten  gegen  die  trockene 
Gaze  hinsichtlich  des  infektionverhütenden  Effektes 
nicht  feststellen.  3)  Bei  Anwendung  des  feucht 
angelegten  Oazeverbandes  zeigt  sich  trotzdem  die 
capillare  Drainage  stärker  dadurch,  dass  die  von 
der  Wunde  abgesaugten  Keime  bis  in  dieäussersten 


200 


Vm.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheillninde. 


Schichten  des  Verbandes  hinaufgelangen,  wfthrend 
sie  im  trockenen  Verbände  sich  nur  in  seinen 
untersten  Schichten  nachweisen  liessen.  4)  Indem 
mit  Sublimat  durchtränkten  Verbände  blieben  weder 
die  Milzbrandkeime,  noch  auch  die  von  der  um- 
gebenden Haut  hineingelangten  Keime  entwicke- 
lungsfähig. 

N.  glaubt,  dass  man  den  aniisepiMien  ams- 
frocknenden  Fernand  öfters  anwenden  sollte,  nament- 
lich um  die  sekundäre  Infektion  der  Wunden  von 
der  Haut  her  zu  yerhüten.   P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

334.  Erfahnmgen  über  Jodoatgut;  von  Dr. 

M.  G 1  a  u  d  i  u  s.  (Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  TiXTX. 
5  u.  6.  p.  462.  1903.) 

GL  hat  vor  Jahresfrist  eine  Methode  zurSterili- 
sirung  von  Gatgut  durch  Aufbewahrung  in  einer 
wässerigen  Iproc.  JodjodkaliumlGsung  angegeben. 
Diese  einfache  Methode  scheint  sich  bewährt  zu 
haben;  sie  gacantirt  eine  vollkommene  Sterilität 
Der  Faden  ist  stark  aseptisch,  ohnejedoch  im  Aller- 
geringsten die  Oewebe  zu  reizen. 

P.  Wagner  (Leipzig), 

335.  Ueber  einige  Verflahren  kfinetlioher 
AuBfülliing  ▼onKnoobeniftoken«  KUniaeheriind 
experimenialer  Beitrag;  von  Dr.  G.  Fantino  u. 
Dr.  A.  V  a  1  a  n.  (Arch.  f.  klin.  Ghir.  LXX.  3.  p.  736. 
1903.) 

F.  und  V.  stellen  folgende  Schlusssfttse  auf: 
„1)  Auf  Einpflanzung  anorganischer  Knodien- 
substanzen  inmitten  osteogenischer  Oewebe  folgt 
Enochenneubildung,  die  unter  Verwerthung  der 
Ealksalze  zur  Ausfüllung,  gleichviel  wdcher 
SkeletlQcken,  fQhrt.  2)  Das  Oebiet,  auf  dem  solche 
Einpflanzung  vorgenommen  wird,  muss  osteogenisch 
sein.  Es  ist  nicht  nCthig,  dass  alle  Theile,  die  d^ 
Einpflanzungsherd  umgeben,  gänzlich  aus  osteo- 
genisohen  Qeweben  bestehen.  Es  genügt,  wenn 
auch  nur  die  Hälfte  der  Ausdehnung  der  Wände 
osteogenisch  ist,  um  einer  vollständigen  Ersetzung 
der  eingepflanzten  Masse  durch  neugebildeten  Kno- 
chen sicher  zu  sein.  3)  Das  meist  zu  empfehlende 
Einpflanzungsmaterial  ist  der  calcinirte  Knochen, 
weil  sich  in  ihm  die  Ersetzungsprocesse  schnell 
vollziehen.  Aber  er  genügt  nur  da,  wo  man  absolut 
der  Asepsis  des  Einpflanzungsherdes  und  der 
darüberliegenden  Weiohtheile  sicher  ist,  und  wo 
die  Möglichkeit  besteht,  unmittelbar  zur  Schliessung 
der  Wunden  mit  einer  angemessenen  Schichten- 
naht zu  schreiten.  4)  Im  anderen  Falle  ist  es  an- 
gezeigt, die  mit  Knochenaache  und  einer  Mischung 
von  Thymol  und  Jodoform  präparirte  Plombe  oder 
eine  mauerartige  Combination  der  bezeichneten 
Masse  mit  BlOckchen  aus  caloinirtem,  epiphysärem 
Knochen  zu  benutzen.  5)  Die  Deokennaht  ist  bei 
vollständig  gesunden  Weichtheilen  zu  empfehlen ; 
wo  dies  nicht  der  Fall,  ist  eine  Heilung  pw  secun- 
dam  intentionem  rathsam.  6)  Auf  jeden  Fall  muss 
die  Behandlung  vollkommen  trocken  sein,  indem 
man  jeglichen  Contakt  von  Flüssigkeiten,  sei  es 


mit  der  äusseren  Wunde  oder  mit  dem  Btnpflan- 
zungsmaterial ,  vermeidet  7)  Der  Ersetsonga- 
process  der  eingepflanzten  Masse  durch  nen^ 
bildeten  Knochen  vollzieht  sich  in  einer  zwisdien 
3 — 8  Monaten  schwankenden  Zeit,  je  nach  dem 
umfang  des  Einpflanzungsknochenherdes.^' 

P.  Wagner  (Leipzig). 

336.  lieber  den  aitikalirenden  GipsTorband 
nnd  seine  Anwendung  mr  Behandlan«  ange- 
borener und  erworbener  Deformitäten;  TonDr. 
V.  L  i  e  b  1  e  i  n.  (Beitr.  z.  klin.  Ghir.  XXX Vm  3. 
p.  836.  1903.) 

Erfahrungen,  die  L.  in  der  WOlfler'schen 
Klinik  gesammelt  hat,  haben  ihm  die  üeberzeugung 
verschafft,  dass  der  artikidirende  Gipsverband  mit 
seinem  allmählichen,  durch  Korkeinls^gen  bewirkten 
Redreesement  eine  viel  allgemeinere  Einwirkung 
gestattet,  als  ihm  ursprünglich  von  Gersuny  zu- 
gedacht worden  war,  und  dass  er  ein  eben  so  ein- 
faches als  billiges  Hfilfsmittel  zur  Behandlung  der 
verschiedenen  Deformit&ten  darstellt 

L.  beschreibt  eingehend  die  Anwendung  des 
artikulirenden  Gipsverbandes  bei  der  Behandlung 
des  Klumpfusses,  der  fibrösen  KmegdenkscotUrak- 
turen  und  des  Hohlfusses,    P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

337.  Ueber  Verbreitemng  der  knöohemeii 
Vase  durch  Sohleimpolypen ;  von  Dr.  Burk. 

(Beitr.  z.  klin.  Ghir.  XXXIX.  1.  p.  8.  1903.) 

In  der  Literatur  finden  sich  nur  6  Fälle  von 
Verbreiterung  des  knöchernen  Nasengerfistee  durch 
gewöhnliche  Schleimpolypen.  In  der  v.  B  r  u  n  s  '- 
sehen  Klinik  sind  3  hierhergehOrige  EWe  beob- 
achtet worden,  von  denen  einer  mit  seiner  mon- 
strösen Deformirung  der  Nase  alle  bis  jetst  be- 
schriebenen FUle  übertraf. 

B.  kommt  zu  folgenden  Ergebnissen:  „1)  Bd 
massenhafter  Entwickelung  von  sogen.  Sohleim- 
polypen der  Nase,  die  nicht  operativ  entfernt  wer- 
den, kann  eine  Verbreiterung  der  knöchernen  Nase 
sowohl  im  jugendlichen,  wie  im  späteren  Liebens- 
alter  zu  Stande  kommen  durch  den  Druck,  den 
die  Nasenpolypen  auf  die  Wandungen  der  Nasen- 
höhlen ausflben.  2)  Tritt  diese  Wirkung  im  spa- 
teren Lebensalter  ein,  so  giebt  sie  sich  zu  erken- 
nen in  einer  Dehiscenz  der  einzelnen  Knochen  des 
Nasengerüstes.  3)  Im  jugendlichen  Alter  dagegen 
wird  die  Verbreiterung  der  Nase  bewirkt  durch 
abnorme  Wachsthumsvorgfinge,  ausgelöst  durdi 
den  chronischen  Reizzustand  des  Periosts." 

P.  Wagner  (LeipaigX 

338.  Ueber  das  Bhinophyma;  von  Prot 
V.  Bruns.  (Beitr.  z.  klin.  Chir.  XXXIX.  1.  pw  1. 
1903.) 

V.  Br.  hat  im  Ganzen  11  FUle  YonBkmopk^fma 
beobachtet  und  8  Kranke  operirt  Die  Ablnldungen 
von  7  Kranken  finden  sich  auf  den  der  Arbeit  bei- 
gegebenen Tafehi.  Die  frfihere  Auffassung,  die  das 
Bhinophyma  stets  auf  dem  Boden  der  Acne  : 


ym.  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkande. 


201 


entstehen  Hess,  ist  sicherlich  zu  einseitig.  Im 
Oegentheil,  die  grosse  Mehrzahl  der  F&lle  von 
Rhinophym  hat  mit  der  Acne  rosaoea  nichts  ge- 
mein und  anch  die  immer  wiederholte  Angabe, 
dass  das  Leiden  nur  bei  Trinkern  vorkomme,  ist 
durchaus  nicht  zutreffend,  unter  den  11  Kranken 
V.  Br.'s  waren  nur  2,  die  dem  Alkoholgenuss  er- 
geben waren.  Die  Mehrzahl  der  Kranken  stand 
zur  Zeit  der  Operation  in  den  50er  und  60er  Jahren. 
Die  Entwickelung  des  Leidens  hatte  bald  5 — 10, 
bald  10 — 20  Jahre  gedauert. 

Es  handelt  sich  bei  dem  Rhinophym  um  eine 
durchaus  gutartige  homöoplastische  Neubildung, 
die  man  als  Fibroma  moUuseum  oder  Oystoadeno- 
fibroma  bezeichnen  kann. 

Für  die  operaiwe  Behandlung  des  Rhinophyms 
kommt  heutzutage  nur  die  Abtragung  mit  dem 
Messer  in  Betracht,  fQr  die  man  yerschiedene 
Methoden  wählen  kann.  Li  der  Mehrzahl  der 
Fälle  hat  y.  Er.  die  keüßrmige  Exeision  mit  sofor- 
tiger Naht  vorgezogen.  Bei  mehr  gleichmftssiger 
Verdickung  der  ganzen  Nase  empfiehlt  sich  die 
AbsfiMtung  oder  die  sogen.  Dtkortikaiion.  Bei  der 
Abtragung  muss  man  die  tiefe  Hautschicht  zurfick- 
lassen,  in  die  die  Talgdrüsen  hineinreichen.  Denn 
von  der  Epithelauskleidung  der  durchschnittenen 
Talgdrüsenreste  geht  die  üeberhftutung  rasch  vor 
sich.  Die  Operation  des  Rhinophyma  ist  sehr 
dankbar,  da  sie  fast  immer  ein  sehr  günstiges 
kosmetisches  Resultat  erzielt 

P.  Wagner  (Leipzig). 

339.  Amniogene  und  erbliche  Haeen- 
Boharten;  von  Dr.  Th.  Haymann.  (Arch.  f. 
klin.  Cbir.  LXX.  4.  p.  1033.  1903.) 

H.  berichtet  ans derTrendelenbnrg'schen Klinik 
über  ein  12jähr.  Mädohen,  bei  dem  sich  1)  eine  Störung 
derOesichtbildnng:  linkseitige  Lippenkieferspalte,  Schief- 
stand der  Nase,  Hautaaswüohse  vor  dem  linken  Ohre 
fanden;  2)  eine  Störung  der  Oliederbildung :  rechtseitiger 
Klumpfuss,  Schnürfurchen  an  den  Zehen  des  rechten, 
Amputationen  und  theilweise  Yerwaohsungen  an  den 
Zehen  des  linken  Fusses.  Bei. der  Geburt  mg  das  linke 
Händchen  in  der  Lippenkieferspalte,  festgehuten  durch 
einen  dünnen  Strang,  der  den  Zeigefinger  umwickelte 
und  den  Rücken  des  3.  und  4.  Fingers  umspannte.  Erst 
nach  Lösung  des  Fadens  wurde  das  Händchen  frei. 

Ln  Anschlüsse  an  diese  Beobachtung  hat  H. 
die  einschlägige  Literatur  genau  durchgesehen,  um 
die  Frage  nach  dem  amniogenm  Ursprung  der 
Basmseharte  zu  prüfen.  Bei  der  Seltenheit  amnio- 
generMissbildnng  derOlieder  neben  Hasenscharten 
ist  ee  unwahrscheinlich,  dass  die  Eihautverwach- 
Bungen  eine  irgendwie  wesentliche  Rolle  bei  der 
Entstehung  der  typischen  Lippenkiefergaumen- 
apalte  spielen.  Dagegen  lAsst  das  häufige  Zusam- 
mentreffen von  Hasenscharten  mit  Bildungshem- 
mungen an  anderen  Stellen  die  Hasenscharte  nicht 
als  Folge  eines  amniogenen  Trauma,  sondern  als 
primäre  Bildung^imnmung  aus  innerm  Ursachen 
erscheinen.  Die  Wurzel  aller  prim&ren  Bildungs- 
hemmungen liegt  in  der  Familia 
Med,  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  2. 


Im  2.  Theile  seiner  Arbeit  hat  H.  mit  grosser 
Sorgfalt  alle  Beobachtungen  über  ErbUchkeü  der 
Basenscharte  aus  der  Literatur  zusammengestellt. 
Diese  Beobachtungen  ergeben,  dass  in  einzelnen 
Familien  drei,  ja  vier  Generationen  hindurch  die 
Neigung  zu  Lippenkiefergaumenspalten  bestand. 
Sie  zeigen  femer,  dass  diese  Vererbung  fast  immer 
nur  einen  Theil  der  direkten  Nachkommen  trifft 
Trotzdem  erlischt  die  Tendenz  zur  Missbildung 
aber  nicht,  denn  noch  nach  zwei  wohlgebildeten 
Generationen  kann  die  Hasenscharte  bei  den  Ur- 
enkeln wieder  auftauchen.   P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

340.  Ein  Fall  von  muskulärer  Makro- 
glossie ^  von  Dr.  P.  Lenge  mann.  (Beitr.  z. 
klin.  Chir.  XXXIX.  2.  p.  519.  1903.) 

Die  häufigere  Form  der  Makroglossie  ist  die 
lymphangiektaiisehe  Form,  die  in  ca.  60 — 70  Fällen 
beschrieben  worden  ist  Viel  weniger  bekannt  ist 
die  muskuläre  Makroglossie,  von  der  ca.  20  Fälle 
vorliegen.  Eine  neue  Beobachtung  theilt  L.  aus 
der  V.  Mikulicz 'sehen  Klinik  mit  Bei  dem 
4wQchigen  Kinde  wurde  die  Zunge  durch  Keil- 
exdsion  verkleinert  Schon  vor  der  Operation  war 
die  Diagnose  auf  muskuläre  Makroglossie  gestellt 
worden:  die  glatte  Oberfläche,  die  ausgiebigen 
Bewegungen  und  das  gleichmässige  Wachsthum 
sprachen  daffir.  Die  Operation  bestätigte  die  An- 
nahme; makroskopisch  bot  die  Zunge  an  den 
Schnittflächen  dasselbe  Bild,  wie  die  Zunge  eines 
Erwachsenen.  Mikroskopisch  beruhte  die  Ver- 
gröBserung  des  Organes  lediglich  auf  einer  Ver^ 
mehrung  der  Muskulatur,  und  zwar  fand  sich  neben 
der  Hypertrophie  eine  echte  Hyperplasie.  Bezflg- 
lich  der  feineren  Struktur  ergaben  sich  Abnormi- 
täten der  Muskelfasern.     P.  Wagner  (Leipzig). 

341.  Zar  operativen  Therapie  bedrohlicher 
Blatungen  naoh  Tonsillotomie ;  von  Dr.  0.  B  u  r  - 
kard.  (Wien.  klin.  Wchnschr.  XYL  22.  1903.) 

R  empfiehlt  nach  dem  Vorschlage  von  Nico- 
ladoni  in  verzweifelten  Fällen,  wenn  alle  Blut- 
stillungsversuche versagen  und  immer  wieder- 
kehrende Blutungen  den  Kranken  langsam  anämi- 
siren,  die  Tonsille  als  das  blutende  Organ  von 
aussen  zugänglich  zu  machen,  xu  entfernen  und 
den  Schlund  durch  Aneinandernähen  der  Qaumen- 
bOgen  zu  schliessen.  Die  Technik  der  Operation 
ist  im  Wesentlichen  ähnlich  der  v.  Langen- 
b eck 'sehen  Exstirpation  von  Mandeltumoren;  sie 
würde  sich  aber  in  Anbetracht  der  intakten  anato- 
mischen Verhältnisse  ausserordentlich  vereinfachen, 
und  zwar  vor  Allem  darin,  dass  man  die  temporäre 
Resektion  des  Unterkiefers  würde  umgehen  können. 
P.  Wagner  (Leipzig). 

342.  On  a  series  of  oases  of  extemal  Ope- 
rations on  the  larynz;  von  A.  Marmaduke 
Sheild.    (Brit  med.  Joum.  April  19.  1902.) 

Sh.  empfiehlt,  die  Thyreotomie  nicht,  wie 
früher  üblich,  mit   2  Hautschnitten  einzuleiten, 
2G 


202 


vui.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheillnmcle. 


sondern  mit  nur  einem  Längsschnitt,  der  oberhalb 
derCartilago  thyreoidea  beginnt  und  unterhalb  der 
oriooidea  endet  So  wird  das  ganze  Operationfeld 
freigelegt.  Alsdann  wird  die  Tracheotomie  vor- 
genommen und  eine  mit  Pressschwamm  versehene 
Eanfile  eingelegt.  Bei  der  nun  folgenden  Spaltung 
des  Schildknorpels  lässt  man  den  oberen  Enorpel- 
rand  intakt  Der  zu  entfernende  Tumor  wird  mit 
20proc.  Cocainlösung  und  mit  Nebennierenextrakt 
bepinselt,  ehe  er  exstirpirt  wird.  Auf  eine  aus- 
giebige Entfernung  der  angrenzenden  Weichtheile 
folgt  zum  Schlüsse  eine  Galvanokauterisation  und 
Einpuderung  feinsten  Jodoforms.  FQr  die  Nach- 
behandlung sind  Kreosot -Inhalationen  und  anti- 
septischer Spray  angebracht  Sprechen  ist  erst 
1  Monat  nach  der  Operation  mit  Vorsicht  zu  ge- 
statten. 

Es  folgt  die  Mittheilung  von  9  Kranken- 
geschichten. S  0  b  0 1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

343.  Die  Behandlimg  derDekanüiementfl- 
sohwierigkeiten  bei  traoheotomirten  diph- 
theriekranken Kindern,  mit  besonderer  Be- 
rüoksichtigiing  der  retrograden**  Intabation ; 
von  Dr.  Busalla  in  Altena.  (Arch.  f.  klin.  Chir. 
LXX.  2.  p.  508.  1903.) 

B.  hat  die  von  v.  Gaokovic  empfohlene 
Methode  der  sogen,  retrograden  Intubation  mit 
gutem  Erfolge  inFAllen  angewandt,  in  denen  meh- 
rere Wochen  vergebliche  Dekanülementsversuche 
angestellt  worden  waren.  Die  Methode  besteht 
darin,  dass  von  der  TrachealOfifnung  aus  ein  circa 
4  cm  langes,  derbes,  aber  elastisches  Qummirohr 
von  etwas  geringerem  Durchmesser  als  das  Lumen 
der  Trachea  mit  seinem  längeren  Ende  in  die 
Trachea,  mit  seinem  kflrzeren  in  den  Kehlkopf 
geschoben  wird.  Ein  etwas  vor  der  Mitte  des 
Qummidrainrohres  durchgestochener  Seidenfaden 
wird  um  den  Hals  gebunden  und  die  Wundöffhung 
mit  Jodoformgaze  tamponirt  Diese  Methode  hat 
nach  B.  vor  den  anderen  Intubationmethoden  den 
Yortheil  voraus,  dass  sie  technisch  leicht  und  mit 
Mitteln  ausführbar  ist,  die  jedem  praktischen  Arzte 
zu  Qebote  stehen.  N  o  e  s  s  k  e  (Kiel). 

344.  Die  Arrosionablatnngen  nach  der 
Traoheotomie  durch  Kanülendeeabitue ;   von 

Dr.   A.   Martina.     (Deutsche   Ztschr.   f.   Chir. 
LXIX.  5  u.  6.  p.  567.  1903.) 

In  den  meisten  Fällen  von  Jrrosionblutungen 
nach  Tracheotomie  wirken  zwei  umstände  zusam- 
men :  Kanülendruck  und  Infektion  des  Decubitus 
durch  Diphtheriebacillen  oder  durch  pyogene  Mikro- 
organismen. Im  auffaUenden  Gegensätze  zu  den 
ziemlich  häufigen  Arrosionen  der  Gefasse  im  Kindes- 
alter, sind  derartige  beklagenswerthe  Ereignisse 
bei  Erwachsenen  selten.  M.  konnte  in  der  Literatur 
nur  3  Fälle  auffinden;  er  theilt  deshalb  aus  der 
Grazer  chirurgischen  Klinik  folgende  2  Beobach- 
tungen mit 


1)  Eine  27jähr.  Frau  wurde  wegen  Glottisodem  bei 
Tuberkulose  tracheotomirt,  8  Tage  später  tödtliche  Blu- 
tung aus  der  Kanüle.  Die  Sektion  ergab  eine  üsarirang 
des  5.  bis  9.  Knorpelringes.  In  der  Höhe  des  unteren 
Randes  des  9.  Knorpels  fand  sich  ein  feines  Lodi  in  der 
darunter  gelegenen  Anonyma. 

2)  Eine  42jähr.  Frau  wurde  wegen  Carcinoma  laryngis 
tracheotomirt  Am  12.  Tage  tödtliche  Blutung.  Die  jSSä- 
tion  ergab  einen  Substanzverlust  der  vorderen  Tracheal- 

'  wand  vom  9.  bis  13.  Knorpel.  Am  unteren  Ende  des 
13.  Knorpels  fcihrte  eine  feine  Oe£&iung  gerade  in  die 
Anonyma. 

Die  Ursache  der  Blutung  war  in  den  beiden 
Fällen  nur  in  der  Kanülenform  zu  suchen,  wie  M. 
des  Näheren  auseinandersetzt  Der  plötzliche  Tod 
durch  Verblutung  wäre  in  beiden  Fällen  nicht  zu 
verhindern  gewesen.  Im  Allgemeinen  lässt  sich 
die  Ansicht  vertreten,  dass  die  Gefahr  einer  Ver- 
blutung bei  der  Tracheotomia  inf.  grösser  ist  als 
bei  der  Tracheotomia  sup.,  insofern  als  bei  letz- 
terer das  Auftreten  vonArrosionblutungen  in  Folge 
der  günstigeren  anatomischen  Verhältnisse  weit 
seltener  beobachtet  wurde.  Bei  Erwachsenen  sollte 
man,  deshalb  jedenfalls  die  Tracheotomia  sup.  unter 
normalen  Verhältnissen  als  Operation  der  Wahl 
betrachten.  P.  Wagner  (Leipzig). 

345.  BrlUmingen  über  die  Operation  des 
eingeklemmten  Braches;  von  Dr.  K.  Wey- 
p recht  (Arch.  f.  klin.  Chir.  LXXI.  1.  p.  31. 
1903.) 

In  der  Körte 'sehen  Chirurg.  Abtheilung  wur- 
den 1890—1900  402  Kr.  mit  eingeklemmim 
Bruche  aufgenommen.  Bei  70  Kr.  wurde  der 
Bruch  ohne  blutigen  Eingriff  reponirt;  bei  327  Kr. 
wurde  die  Hemioiomie  gemacht  Von  diesen 
397  Kr.  sind  57  —  14.4«/o  gestorben.  Unter  den 
327  Herniotomien  wurde  bei  254  der  Darm  bei 
der  Operation  lebensfähig  gefunden  (23  Kr.  »» 
9%  starben);  73mal  war  Gangrän  der  Darm- 
schlinge  vorhanden  (34  «»  46.6<^/o  starben).  Am 
häufigsten  kamen  die  Schenkelbrüche  zur  Opera- 
tion (193),  und  zwar  der  überwiegenden  Mehrzahl 
nach  bei  Weibern  (174).  Bei  den  SchenksUnü^ien 
kam  auch  die  grösste  Zahl  von  brandigen  Est- 
nien  (58)  vor.  Das  Netz  allein  wurde  37mal  als 
Bruchinhalt  angetroffen.  DarmuHindbriiche  kamen 
28  zur  Beobachtung,  9  davon  waren  gangränös. 
Hernien  mit  Einklemmung  des  Proc.  vermiformis 
kamen  12mal  vor;  darunter  befanden  sich  4  lUe 
von  Gangrän  des  Fortsatzes. 

Die  Hemioiomie  wurde  in  der  grossen  Mehr- 
zahl der  Fälle  unter  allgemeiner  Narkose  vorge- 
nommen. In  156  Fällen  wurde  der  Darm  als  noch 
lebensfähig  versenkt  und  die  Bauchhöhle  geschlos- 
sen (10  Kr.  starben).  Zur  Prüfung  der  Lebens- 
fähigkeit des  Darmes  empfiehlt  W.  sterile  Iproa 
Kochsalzlösung  von  45 — 50^  0.  auf  den  Darm 
aufzutropfen.  Erfolgen  danach  Contraktionen  der 
Darm  wand,  die  sich  über  die  eingeklemmt  gewesene 
Partie  fortsetzen,  so  kann  der  Darm  ohne  Sdiaden 
versenkt  werden.     Bei  44  Kr.  war  das  Aussehen 


Ym.  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


203 


der  Schlinge  derartig,  dass  eine  sekundäre  Oangrän 
nicht  ganz  ausgeBchlossen  erschien ;  die  Schlinge 
wurde  reponirt  und  ein  Jodoformgazestreifen  bis 
auf  den  Darm  eingeführt  und  nach  aussen  geleitet 
(6  Er.  starben).  Bei  21  Er.  wurde  die  Serosa- 
faltennaht  einer  brandverdfichtigen  Schnürfurche 
gemacht  Die  Verlagerung  der  brandverdfichtigen 
Darmschlinge  vor  die  erweiterte  Bruchpforte  wurde 
nur  Imal  vorgenommen. 

Wenn  irgend  möglich,  folgte  jeder  Herniotomie 
die  RcuUkalopercUion ,  bei  Leistenbrüchen  nach 
Bassini,  bei  Schenkelbrüchen  durch  Yemfthung 
der  Fascia  pectinea  mit  dem  Lig.  Poupartii,  in 
einigen  Fällen  auch  unter  Bildung  eines  Enochen- 
lappens  nach  Trendelenburg.  In  175  Fällen 
war  die  i9M/i4n^  ganz  ungestört  lOmalcomplicirte 
bei  den  nicht  brandigen  Brüchen  Pneumonie  das 
Eraukheitbild  (3  Er.  starben).  Oangränöse  Her- 
nien wurden  in  73  Fällen  operativ  behandelt  Als 
Bruchinhiüt  wurde  der  Dünndarm  allein  in  52  Fällen 
gefunden.  Bei  59  Er.  war  der  Darm  bereits  per- 
forirt  oder  er  riss  bei  leisester  Berührung  ein 
(33«»55.8^/o  starben);  bei  14  Er.  war  der  Darm 
noch  nicht  durchgebrochen  (2  «»  14.3%  starben). 
Von  30  Er.,  bei  denen  ein  Anus  praeiemakiralis 
angelegt  wurde,  gingen  22  »  73.3%  zu  Orunde. 
Primäre  eegmentäre  oder  pariieüe  DarmreselUionen 
wurden  5mal  (2  Er. »»  40<>/o  starben),  primäre  eir- 
hdäre  Resektionen  ISmal  (7  Er.  —  38.9o/o  starben) 
vorgenommen. 

Die  Erfahrungen  an  dem  mitgetheilten  Hate- 
riale  haben  allmählich  dazu  geführt,  dass  bei  allen 
Kranken,  bei  denen  eine  Heilung  noch  möglich 
erschien,  dieprimäre  Darmresektion  gemacht  wurde, 
während  nur  bei  solchen  Eranken,  bei  denen  wegen 
bereits  bestehender  infektiöser  Peritonitis  oder 
wegen  äussersten  Eräfteverfalles  jede  eingreifende 
Operation  verboten  war,  der  Antu  praeternaturalis 
angelegt  wurde.  F.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

346.  Ueber  175Braoheinklemmnngen;  von 
Dr.  E.  Fuchsig  und  Dr.  E.  Haim.  (Deutsche 
Ztschr.  f.  Chir.  LXIX.  6  u.  6.  p.  474.  1903.) 

Innerhalb  von  nicht  ganz  10  Jahren  wurden  in 
der  Chirurg.  Abtheilung  des  Wiener  Eaiser-Franz- 
Josephs-Spitales  175  inearcerirte  Hernien  beobach* 
tet:  97  Leisten-,  62  Schenkel-,  14  Nabelbrüche, 
1  Bruch  im  eirunden  Loche,  1  Bauchnarbenbruch. 
Sowohl  bei  den  Leisten-,  als  auch  bei  den  Schenkel- 
brüchen zeigte  sich  ein  relativ  gleich  starkes  Ueber- 
wiegen  der  rechtseitigen  Einklemmungen  (je  6  3  ^/o). 
Von  38  Er.  wurde  angegeben,  dass  sie  ein  Bruch- 
band trugen.  Trotzdem  war  es  zur  Einklemmung 
gekommen.  Damit  wird  bestätigt,  dass  für  die 
arbeitende  Elasse  das  Bruchband  untauglich  ist, 
da  diese  Leute  nicht  in  der  Lage  sind,  stets  ein 
tadellos  sitzendes  Band  zu  tragen;  ein  Bruch- 
band aber,  das  nicht  gut  sitzt,  ist  schlechter  als 
keines,  weil  es  den  austretenden  Bruch  oft  selbst 
abklemmt 


Die  Gefahr  der  Incarceration  bei  den  Leisten- 
hernien steht  hinter  der  Gefahr  der  Einklemmung 
der  Schenkelhemien  zurück. 

In  37  Fällen  wurde  die  Incarceration  durch 
Taxis  behoben;  135  Er.  wurden  der  Operation 
unterzogen.  In  13  Fällen  wnrde  die  primäre 
Darmresektion  vorgenommen  (7  Er.  —  54®/o  star- 
ben). 2mal  wurde  die  sekundäre  Resektion  vor- 
genommen (1  Er.  starb).  In  allen  Resektionfällen 
bis  auf  einen  ergab  die  Sektion  Peritonitis  als 
Todesursache.  Bei  manifester  Gangrän  ist  jeden- 
falls die  Resektion  als  das  ideale  Verfahren  vor- 
zuziehen, jedoch  nur  da  auszuführen,  wo  der 
allgemeine  und  lokale  Befund  diese  eingreifende 
Operation  erlauben ;  insbesondere  ist  auf  die  Re- 
sorptionfähigkeit des  Peritonaeum  Rücksicht  zu 
nehmen  und  diese  eventuell  durch  Drainage  der 
Bauchhöhle  zu  unterstützen;  alle  übrigen  Fälle 
verfallen  dem  Anus  praeternaturalis. 

Von  den  37  mit  Taods  behandelten  Eranken 
starb  einer  an  Peritonitis  mit  Gangrän  des  reponir- 
ten  Darmes.  Von  den  135  Operirten  starben 
32  e»  23.7% ,  und  zwar  ergaben  die  Inguinal- 
hernien 17.1,  die  Cruralhernien  23.5  und  die  üm- 
bilicalhernien  53.8%  Todesfälle.  Bei  der  grossen 
Mehrzahl  der  Todesfälle  (28)  ergab  die  Sektion 
Peritonitis  als  Todesursache.  Von  75  Er.  konnten 
noch  später  Nachrichten  eingeholt  werden;  nur 
bei  14  Er.,  meist  handelte  es  sich  um  Crural- 
hernien, war  es  zu  einem  Recidive  gekommen. 
P.  Wagner  (Leipzig). 

347.   Die  Pnenmokokken-Peritonitia.   Ein 

typisches  KrankheiisbUd ;  von  Dr.  M.  v.  Brunn. 
(Beitr.  z.  klin.  Chir.  XXXIX.  1.  p.  57.  1903.) 

Im  Anschlüsse  an  2  in  der  v.  Bruns 'sehen 
Elinik  beobachtete  Fälle  von  Pneumokokken-Peri- 
tonitis giebt  V.  Br.  eine  genaue  Beschreibung  dieses 
typischen  Erankheitbildes.  In  der  Literatur,  und 
zwar  vorwiegend  in  der  französischen,  finden  sich 
56  sichere  Beobachtungen  bei  Eindern  und  16  bei 
Erwachsenen.  Die  Pneumokokken-Peritonitis  ist 
eine  verhältnissmässig  seltene  Erkrankung,  häufiger 
bei  Eindern  als  bei  Erwachsenen,  bei  Mädchen 
häufiger  als  bei  Enaben.  Sie  entsteht  entweder 
sekundär  von  Erkrankungen  der  Lunge  oder  des 
Mittelohres  aus  oder  primär;  für  diese  letzteren 
FäUe  ist  der  Infektionmodus  vielfach  noch  nicht 
in  allseitig  befriedigender  Weise  aufgeklärt.  Patho- 
logisek- anatomisch  ist  das  Hauptcharakteristicum 
der  Pneumokokken-Peritonitis  ein  sehr  fibrinreiches 
plastisches  Exsudat,  das  frühzeitig  zu  Verklebun- 
gen und  zur  Abgrenzung  des  Processes  führt.  In 
den  schwersten  Fällen  wird  die  ganze  Masse  der 
Darmschlingen  zu  einem  Elumpen  verlöthet  und 
von  einer  das  ganze  übrige  Abdomen  einnehmen- 
den Eitermasse  umgeben.  Daraus  ergiebt  sich  das 
klinische  Bild:  In  typischen  Fällen,  besonders  bei 
Eindern,  gleicht  der  Beginn  einer  akuten  Peri- 
tonitis, darauf  folgt  jedoch  bald  ein  chron.  Stadium 


204 


YUL  Chiruigiei  Augen-  und  OhrenlieUkunde. 


mit  verhUtnissmässig  geringfügigen  peritonitisohen 
Symptomen.  Die  Dio^no^e  ist  schon  ohne  bakterio- 
logische Untersuchung  aus  der  typischen  Yerlaufs- 
weise  und  aus  der  charakteristischen  Beschaffen- 
heit des  Eiters  (grüngelbe  Farbe,  Geruchlosigkeit, 
Fibrinreichthum)  mit  Wahrscheinlichkeit  zu  stellen, 
mit  Sicherheit  aber  nur  durch  die  bakteriologiscBe 
Untersuchung.  Die  Prognose  ist  günstig ;  Spontan- 
heilung ist  möglich,  aber  selten;  Heilung  nach 
operativer  Behandlung  die  Regel.  Die  Behandlung 
hat  in  Entleerung  des  Eiters  durch  breite  Eröff- 
nung der  Abscesshöhle  und  Drainage  zu  bestehen. 
Ein  Literaturverzeichniss  beschliesst  die  Arbeit 
P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

348.  Ueber  die  eztnMbdominale  Versor- 
gung intraabdominaler  Blasenriese ;  von  Prof. 
0.  Hildebrand.  (Beitr.  z.  klin.  Ghir.  XXXYIL 
3.  p.  776.  1903.) 

Bei  iniraäbdommdlim  Bkuenriasen  hat  die  ein- 
fache Blasennaht,  auch  wenn  sie  in  mehreren 
Etagen  ausgeführt  wird,  immer  noch  etwas  Un- 
sicheres. H.  hat  deshalb  in  einem  Falle  ein  Ver- 
fahren angewendet,  das  geeignet  ist,  für  den  Fall 
des  Wiederaufgehens  der  Blasennaht  dieses  Er- 
eigniss  unschädlich  zu  machen.  Bei  einem  48jähr. 
Kranken,  der  in  der  Trunkenheit  auf  die  prall  ge- 
füllte Blase  gestürzt  war  und  sich  einen  ca.  10  bis 
12  cm  langen  medianen  Riss  zugezogen  hatte,  ver- 
fuhr H.  so,  dass  er  den  Blasentheil,  der  das  intra- 
periton&ale  Loch  trug,  stark  nach  vom  zog,  dann 
das  Parietalperitonaeum  der  Bauchwand  in  dem 
unteren  Theile  des  Bauchschnittes,  seitlich  neben 
dem  BlasenrisB  mit  der  Blase,  beziehentlich  dem 
sie  bedeckenden  Peritonaeum  bis  über  das  hintere 
Ende  des  Risses  in  convergenter  Richtung  ver- 
nähte, ähnlich  wie  man  es  bei  Rectumcaroinom 
nach  Eröffnung  des  Peritonaeum  hoher  oben  mit 
dem  Rectalbauchfelle  vernäht  Der  auf  diese 
Weise  thatsächlich  ausserhalb  der  Bauchhöhle  ge- 
lagerte Blasenriss  wurde  durch  2  Etagennähte  ge- 
schlossen.    Yerweilkatheter ;  glatte  Heihmg. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

349.  Bericht  über  292  Blaeensteinopera- 
tionen;  von  Dr.  J.  Dsirne.  (Arch.  f.  klin.  Chir. 
LXX.  1.  p.  160.  1903.) 

Ds.  hat  von  1896—1902  292  Ekuensiein- 
operationen  ausgeführt  (287  Männer,  5  Weiber). 
Die  Operirten  standen  im  Alter  von  10  Monaten 
bis  66  Jahren.  Bei  186  Kranken  wurde  die  Seäio 
mediana  vorgenommen;  10  <»  5.37<>/o starben.  In 
7  Todesfällen  kann  aber  die  Todesursache  nicht 
dem  Medianschnitte  zugeschrieben  werden;  es 
bleiben  dann  179  Fälle  mit  1.68<»/o Mortalität.  Bei 
71  E[ranken  wurde  die  Sectio  aUa  mit  primärer 
Naht  der  Elasenwunde  gemacht  (1 «» 1.47<^/o  starb) ; 
bei  34  Kranken  wurde  die  S^Ho  aUa  mü  offener 
Wundbehandlung  ausgeführt  (2  —  2.94«/o  starben). 
Ein  Fall  betraf  eine  Lithoiomia  vaginalis.  Von 
den  3  Todesfällen  nach  hohem  Blasenschnitte  ist 


nur  einer  der  Operation  als  solcher  zuzuschreiben; 
es  bleiben  somit  101  hohe  Steinsohnitte  mit 
0.95%  MortaUtät 

Der  MddianeehnUt  ist  verboten  bei  Kindern  unter 
12  Jahren,  da  hier  das  Einführen  des  Fingers  in 
die  Blase  zur  Exploration  und  das  Herausziehen 
der  Steine  durch  den  Blasenhals  ohne  übermässige 
Dehnung  unmöglich  ist  Bei  normalem  Harn  kann 
die  Dammwunde  primär  vernäht  werden. 

Nach  dem  eupraeympkyeären  Steineehnitte  darf 
die  Bimämaht  nur  unter  folgenden  Bedingungen 
zur  Anwendung  kommen:  1)  Der  Urin  muss  nor- 
males Verhalten  zeigen,  namentlich  sauer  und 
durchsichtig  sein;  2)  die  Blasenwände  müssen 
normal  oder  nahezu  normal  sein;  3)  die  Wund- 
ränder  der  Blase  dürfen  keinerlei  erhebliche  Schädi- 
gung erfahren  haben.  Wenn  Harn  und  Blasen- 
wände sich  nicht  als  vollkommen  normal  erweisen, 
räth  Ds.  nach  dem  Vorschlage  von  Rasumowski 
die  Blase  mit  1 — 3  Nähten  zu  ventrofixiren  und 
auf  etwa  9  Tage  einen  Glasdrain  in  den  Prävesikal- 
raum  einzulegen. 

Um  den  Urin  sauer  zu  erhalten,  empfiehlt  D  s. 
innerlich  Natr.  salicylia  oder  Salol  zu  geben.  Ds. 
ist  ein  prindpieller  Gegner  der  Lithotripsie. 

P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

350.  Besoltate  des  hohen  Steinsohnlttes ; 
von  Dr.  Wieting  u.  Dr.  N.  Casape  Effendi 
in  KonstantinopeL  (Arch.  f.  klin.  Chir.  LXX.  2. 
p.  477.  1903.) 

Bei  44  in  den  letzten  4  Jahren  behandelten 
Blasensteinen  wurden  47  Operationen  ausgeführt, 
und  zwar  45mal  die  Sectio  alta,  2mal  die  Sectio 
perinaealis  medialis.  In  42  Fällen  wurde  die  Blase 
primär  durch  die  Naht  geschlossen,  3mal  offen  ge- 
lassen. Bei  den  42  primären  Blasennähten  waren 
7mal  Fisteln  entstanden,  die  sich  erst  sekundär 
schlössen.  Die  Blasennaht  wurde  in  allen  Fällen 
ausgeführt,  in  denen  nicht  eine  schwere  Cystitis 
oder  Nierencomplikation  das  Offenlassen  gebot 
In  den  leichteren  Fällen  von  Cystitis  darf  die 
Naht  ohne  Gefahr  angelegt  werden.  Für  die  Nach- 
behandlung empfiehlt  sich  die  Entleerung  des  Urins 
mittels  Katheters  aller  3 — 4  Stunden.  Der  Dauer- 
katheter wirkt  nicht  günstig  auf  die  Heilung.  Die 
Schleimhaut  wird  mit  fortlaufendem  Catgutfoden, 
die  Blasenmuskulatur  mit  Seidenknopßiähten  ge- 
schlossen. Auch  die  Catgut-Tabaksbeutelnaht  be- 
währte sich  für  die  Schleimhaut  sehr  gut  Die  mit 
dem  hohen  Steinschnitte  erzielten  Resultate  waren 
demnach  recht  günstiga  N  o  e  s  s  k  e  (Kiel). 


351.  Ueber  Prostatitis  aoats  mit . 
bildung  nach  Fnninkalose ;  von  Dr.  A.  SOhn- 
gen.  (Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  LXVIU.  5  u.  6. 
p.  508.  1903.) 

S.  berichtet  über  einen  42jähr.  Mann  mit 
Furunkelbildung,  bei  dem  sich  eine  akute  Pro- 
statitis und  Periprostatitis  mit  Abscessen  ent- 
wickelte, die  auf  operativem  Wege  geheilt  wurde» 


VUL  Chirurgie^  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


206 


Was  die  Entstehungsursache  der  prostatischen 
Eiterung  in  diesem  Falle  anlangt,  so  dürfte  es 
kaum  einem  Zweifel  unterliegen,  dass  ein  Kausal- 
zusammenhang zwischen  der  Furunkelbildung  und 
der  Abscessentwiokelnng  besteht  und  dass  letztere 
auf  hfimatogenem  Wege  durch  Eindringen  von 
Kokken  in  die  Drüse  entstanden  ist.  Für  diese 
Entstehung  sprechen  einmal  das  Fehlen  jeglicher 
lokalen  Yeranlassungsursache,  sodann  die  Identität 
der  Krankheiterreger  des  primären  und  des  sekun- 
dären Herdes.  Es  handelt  sich  also  um  eine  von 
einem  Fhnrufikel  ausgegangene  BhUinfeküon  mit  ein- 
xiger  Lokalisaiion  in  der  Prostaia,  um  eine  Pyämie 
mii  einer  einzigen  Metastase,  Aehnliche  Beobach- 
tungen sind  bereits  in  einigen  Fällen  gemacht 
worden.  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

352.  Beitrag  rar  Myoaitia  OMifloans;  von 

Dr.  B  0  r  c  h  a  r  d.  (Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  LX Vni. 
1  XL  2.  p.  17.  1903.) 

Nach  den  bisherigen  Untersuchungen  muss  es 
als  feststehend  betrachtet  werden,  dass  es  Ver- 
knücherungen  im  Muskel  giebt,  die  nach  einem 
-einmaligen  heftigen  Trauma  sowohl  von  der  Kno- 
chenhaut, als  auch  von  dem  interflbrillären  Binde- 
gewebe des  Muskels  ihren  Ausgangspunkt  nehmen. 
Da  aber  nach  der  Entschiedenheit,  mit  der  einzelne 
Autoren,  z.B.  Berndt  und  Schulz,  ihren  Stand- 
punkt vertreten,  es  scheinen  kann,  als  wenn  der 
vom  Periost  ausgehende  Typus  der  häufigere  sei, 
als  wenn  alle  übrigen  Beobachtungen  nur  Aus- 
nahmen wären,  so  hat  B.  geglaubt,  2  Fälle,  in 
denen  das  Hervorgehen  der  Yerkn(k)herung  aus 
dem  Muskel  sowohl  makroskopisch,  als  mikro- 
skopisch vollkommen  sichergestellt  war,  und  in 
denen  er  in  .dem  einen  Falle  den  Vorgang  unter 
seiner  Behanalung  sich  abspielen  sah,  der  Yer- 
öfTentliohung  übergeben  zu  müssen. 

In  dem  einen  Falle  (25jähr.  Mann)  handelte  es 
sich  um  eine  Verknöeherung  im  linken  Masseier, 
die  sich  nach  einem  Hufschlage  im  Verlaufe  von 
18  Tagen  entwickelt  hatte,  im  anderen  (36jähr. 
Mann)  um  eine  Verknöeherung  im  Unken  Vastus 
internus,  die  24  Tage  nach  einer  Quetschung  ope- 
rativ beseitigt  wurde. 

Die  von  Nauwerck  in  beiden  Fällen  vor- 
genommenen mikroskopischen  Untersuchungen  sind 
ziemlich  übereinstimmend ;  sie  ergaben  als  Resultat 
einen  entzündlichen  Vorgang  im  interstitiellen 
Bindegewebe,  der  zur  Hyperplasie  geführt  hatte. 
Die  Knochenneubildung  ging  vom  gewucherten 
Perimysium  aus.  Nirgends  war  eine  Stelle  vor- 
handen, die  daraufhindeutete,  dassPeriosttheilchen 
versprengt  oder  Periostläppchen  abgerissen  waren. 
P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

363.  Ueber  den  primären  Krebs  der  Bz- 
tremititen;  von  Dr.  M.  v.  Brunn.  (Beitr.  z. 
klin.  Chir.  XXXVn.  1  u.  2.  p.  227.  1903.) 

Rudolph  Volkmann  hat  1890  223  Fälle 
von  primären  Krebs  der  Glieder  zusammengestellt. 


Die  V.  Bruns'sche  Klinik  verfügt  aus  dem  Zeit- 
räume von  1860  bis  jetzt  über  46  Fälle,  von  denen 
26  schon  früher  von  Michael  mitgetheilt  worden 
sind ;  die  übrigen  20  Fälle  theilt  v.  Br.  mit.  Ausser 
diesen  46  Fällen  hat  er  in  der  Liiteratur  noch 
99  weitere  aufgefunden,  die  sich  noch  nicht  in  der 
Volkmann  'sehen  Statistik  befinden.  Es  stehen 
uns  also  jetzt  im  Oanzen  368  Fälle  zur  Verfügung. 
V.  Br.  stellt  folgende  Schlusssätze  auf:  „l)Das 
Carcinom  der  Extremitäten  ist  eine  seltene  AfTek- 
tion.  Die  untere  Ektremität  ist  im  Ganzen  wesent- 
lich häufiger  betroffen,  als  die  obere.  Dieses  Ver- 
hältniss  ist  besonders  ausgesprochen  bei  Männern, 
während  bei  Frauen  auffallend  häufig  die  obere 
Extremität  erkrankt,  sogar  etwas  häufiger,  als  die 
untere.  Die  rechte  Seite  wird  etwas  öfter  er- 
griffen, als  die  linke ;  Männer  häufiger,  als  Weiber. 
2)  Die  Mehrzahl  der  Extremitätencarcinome  ent- 
steht auf  chronisch  entzündlich  verändertem  Boden, 
nur  wenige  im  unmittelbaren  Anschluss  an  ein- 
malige Traumen.  3)  Die  Zeit,  die  von  Beginn  der 
primären  Hautveränderung,  bez.  vom  Einsetzen 
des  Reizes  bis  zur  Entwickelung  des  Carcinoma 
verfliesst,  ist  in  der  Regel  eine  sehr  lange,  in  der 
Hälfte  der  Fälle  länger  als  20  Jahre.  Nur  aus- 
nahmeweise folgt  das  Carcinom  dem  Reiz  auf  dem 
Fusse  nach.  4)  Für  die  Länge  des  Zeitraumes 
zwischen  primärer  Ebiutveränderung  und  Carcinom- 
entwickelung  spielt  die  Art  des  Reizes  eine  ge- 
ringere Rolle,  als  das  Alter  des  Patienten.  In  je 
jüngeren  Jahren  die  primäre  Hautveränderung  ein- 
setzt, um  so  längere  Zeit  verstreicht  durchschnitt- 
lich bis  zur  Carcinomentwickelung  und  umgekehrt 
5)  Die  Prognose  der  Extremitätenkrebse  ist  eine 
verhältnissmässig  gute.  Mehr  als  ^/,  werden  durch 
die  Operation  dauernd  geheilt  Die  Lymphdrüsen 
werden  erst  spät  ergriffen;  zwar  sind  sie  meist 
geschwollen,  häufig  jedoch  trotzdem  frei  von  Meta- 
stasen. 6)  Für  die  Behandlung  concurriren  die 
verstümmelnden  und  die  conservativen  Operations- 
methoden. Bei  letzteren  treten  zwar  wesentlich 
häufiger  Recidive  auf,  doch  ist  einschliesslich  der 
erfolgreich  operirten  Recidive  die  Zahl  der  Hei- 
lungen bei  beiden  Behandlungsarten  etwa  gleich. 
7)  Oleich  anfangs  geschwollene  Lymphdrüsen  sind 
grundsätzlich  mit  zu  entfernen." 

P.  Wagner  (Leipzig). 

354.  Eine  neae  Hethode  rar  Diagnosti- 
oimng  der  Knoobenbrüohe ;  von  Dr.  J.  P 1  e  s  c  h. 

(Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  LXIX.  5  u.  6.  p.  613. 
1903.) 

In  zweifelhaften  Fällen  von  Knochenbriichen, 
in  denen  die  symptomatische  Untersuchung  wegen 
der  Empfindlichkeit  der  Kranken,  oder  wegen  einer 
Oeschwulst,  Bluterguss  oder  aus  anderen  Ursachen 
unausführbar  ist,  und  in  denen  die  Radiographie 
aus  äusseren  Gründen  nicht  vorgenommen  werden 
kann,  empfiehlt  P 1.  seine  neue  schonende  Unter- 
suchungsmethoda     Sie  beruht  darauf,  dass  der 


2m 


Vlll.  Cliinirgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


gesunde  Knochen  den  Ton  gleichmftssig  weiter 
leitet,  was  bei  dem  in  seiner  Continuität  gestörten, 
gesprungenen  oder  gebrochenen  Knochen  nicht  der 
Fall  sein  wird.  „Wenn  wir  einen  gesprungenen 
Knochen  auskultiren,  wird  dieser  den  Ton  nicht 
gleichmässig  weiter  leiten,  sondern  es  werden  die 
entstandenen  Schallwellen  unterbrochen,  und  es 
wird  ein,  von  der  Grösse  des  Sprunges  abhftngen- 
des,  stärkeres  oder  schwächeres  Geräusch  mit 
metallischem  Beiklang  wahrgenommen.  Bei  ge- 
brochenem Knochen  wird  der  unterschied  be- 
deutend grösser  sein ;  hier  wird  der  Knochen  den 
Ton  über  die  Bruchstelle  überhaupt  nicht  welter 
leiten,  sondern  wenn  sich  die  Bruchenden  berühren, 
wird  die  durch  Perkussion  yerursachte  kleine  Ver- 
schiebung als  eine  laute  Crepitation  hörbar  werden. 
Wenn  sich  aber  die  Bruchenden  entweder  dadurch, 
dass  sie  sich  gänzlich  von  einander  entfernt  haben, 
oder  dadurch,  dass  zwischen  ihnen  ein  anderes 
Gewebe  eingekeilt  ist,  nicht  berühren,  so  wird  die 
Tonleitung  vollständig  aufgehoben.**  Die  Stelle 
des  Bruches  lässt  sich  auf  diese  Weise  leicht  be- 
stimmen ;  sie  liegt  da,  wo  das  normale  Geräusch 
aufhört  oder  anfängt  Man  perkutirt  am  besten 
dieEpiphysen;  die  Auskultation  geschieht  mit  dem 
Phonendoskop.  P.  Wagner  (Leipzig). 

355.  Die  Fraktaren  des  Os  nayicalare 
oarpi  naoh  anatomischen  Präparaten ;  von  Dr. 

R.  W  0 1  f  f.  (Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  LXIX.  6  u.  6. 
p.  401.  1903.) 

Die  Untersuchung  einer  Reihe  von  patholo- 
gisch-anatomischen Präparaten  hat  W.  zu  folgenden 
Ergebnissen  geführt :  Die  Fraktur  des  Os  naviculare 
carpi  kommt  als  isolirte  Verletzung  am  Carpus 
vor;  sie  begleitet  in  anderen  Fällen  die  Fraktur 
der  carpalen  Radiusepiphyse.  Sie  findet  sich 
zugleich  mit  anderen  Verletzungen  von  Carpal- 
knochen  a)  der  volaren  Luxation  des  Mondbeins, 
b)  Frakturen  anderer  Carpalknochen.  Es  wurde 
auch  eine  unvollständige  Fraktur,  eine  Fissur  be- 
obachtet. Bei  der  Fraktur  zerriss  zuweilen  die 
Bandverbindung  zwischen  Os  lunatum  und  navi- 
culare ;  in  Folge  dessen  gerieth  das  ulnare  Frag- 
ment in  eine  dorsale  Luxationstellung  gegenüber 
dem  Os  lunatum  und  dem  Radius.  Die  Fraktur 
verlief  von  radial  nach  ulnar  in  querer  oder 
schräger  Richtung  und  von  dorsal  nach  volar, 
so  weit  dies  angegeben  ist,  anseheinend  ziemlich 
in  der  Richtung  einer  queren,  senkrecht  durch 
das  Handgelenk  gelegten  Ebene. 

P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

356.  lieber  Spiralbrüohe  des  Untersohen- 
kels;  von  Dr.  J.  Bayer.  (Deutsche  Ztschr.  f. 
Chir.  LXIX.  5  u.  6.  p.  524.  1903.) 

Von  Anfang  1900  bis  Ende  März  1903  kamen 
in  der  Bardenheu  er 'sehen  Chirurg.  Abtheilung 
2332  Frakturen  zur  Behandlung,  darunter  496 
subcutane  Unterschenkelbrüche  und  unter  diesen 
75  Sptralfrakiuren.     18  Spiralbrüche  wurden  bei 


Kindern  bis  zu  14  Jahren  beobachtet  und  unter 
57  Erwachsenen  waren  47  Männer  und  10  Frauen. 
In  30  Fällen  handelte  es  sich  um  eine  isolirte 
Tibiaspiralfraktur,  in  38  Fällen  war  neben  der 
Tibia  auch  die  Fibula  höher  oder  tiefer  gebrochen, 
in  5  Fällen  waren  beide  Knochen  in  gleicher 
Hohe  gebrochen. 

Die  einzig  richtige  Behandlung  der  l^rinUbriiehe 
besteht  in  dem  Bardenheuer 'sehen  Extensum- 
verbände,  für  denB.  genaue  Vorschriften  giebt  Für 
die  Extension  spricht  vor  allen  Dingen  auch  die 
kurze  Heilungs-  und  Behandlungsdauer.  Für  die 
eigentliche  Frakturbehandlung  bis  zur  Consolida- 
tion  waren  im  Durchschnitte  33  Tage  erforderlich, 
während  der  Hospitalaufenthalt  im  Mittel  55  Tage 
betrug.  P.  Wagner  (Leipatig). 

357.  yerletBungen  dei  sohnabellönnigen 
Fortsatses  der  oberen  Tibiaepiphyse ;  von  Dr. 

C.  S  c  h  1  a  1 1  e  r.  (Beitr.  z.  klln.  Chir.  XXX VIEL  3. 
p.  874.  1903.) 

In  der  Kniegegend  kommt  eine  typische  Form 
von  nicht  sehr  seltenen  Verletzungen  vor,  über 
deren  klinisches  Bild  wir  noch  nicht  in  genügen- 
dem Maasse  aufgeklärt  sind ;  es  sind  dies  die  Älh 
Sprengungen  des  das  Caput  tibiae  vom  schsmbe^ 
fomUg  umfassenden  Forisaixes  der  oberen  Täna- 
epiphyse.  Es  liegen  S  c  h  L  aus  den  letzten  Jahrai 
7  Beobachtungen  von  typischen  Frakturen  des 
schnabelförmigen  Fortsatzes  der  oberen  Tibiaepi- 
physe  vor,  die  sämmtlich  unter  anders  lautenden 
Diagnosen  in  Behandlung  getreten  sind.  Das 
Lebensalter  der  Kranken  schwankte  zwischen  12 
und  17  Jahren;  mit  nur  einer  Ausnahme  war  stets 
das  rechte  Knie  betroffen.  Sämmtliche  Verletzte 
waren  männlichen  Geschlechtes.  Die  Fraktmeii 
entstanden  direkt  oder  durch  indirekte  Abreissung. 
Bei  reinen  Verletzungen  sind  gewöhnlich  die 
Funktionstörungen  unerheblich,  maximale  Flexion 
und  Extension  sind  ausführbar.  Bei  stärkere  In- 
anspruchnahme des  Beines  treten  heftigere  Schmer- 
zen auf.  Ausserordentlich  charakteristisch  ist  anter 
den  objektiven  Erscheinungen  ein  Symptom,  näm- 
lich der  genau  auf  die  Spüxe  des  Eptphysenfari- 
saixss  begrenzte  Druckschmerz.  Der  typische  Druck- 
punkt liegt  auf  der  Tuberositas  tibiae  ca.  2^f^cm 
unter  der  Kniegelenkspalte ;  die  druckempündliohe 
Stelle  ist  genau  mit  einer  Fingerkuppe  zu  bedecken. 
Neben  diesem  Druckschmerze  findet  man  gewöhn- 
lich an  der  gleichen  Stelle  eine  oft  sofort  in  die 
Augen  springende,  oft  nur  undeutlich  fühlbare 
knöcherne  Prominenz.  Die  Prognose  ist  günstig. 
Die  Behandlung  besteht  in  einer  Buhigstellung  des 
Gelenkes  und  zeitiger  Massage  der  Obersohenkel- 
muskulatur.  P.  Wagner  (Leipzig). 

358.  Die  Lozation  des  TS.  nlnaris ;  von  Dr. 

Momburg.  (Arch.  f.  klin.  Chir.  LXX.  1.  p.  215. 
1903.) 

Entgegen  den  bisher  geltenden  Anschauungen 
hat  M.  gefunden,  dass  die  Luxation  des  N.  ubiaris 


vjii.  Chiruiig^e,  Angdi-  und  OhrenheiUnmde. 


207 


häufig  ist;  dass  sie  bisher  so  selten  beobachtet 
worden  ist,  beruht  auf  dem  seltenen  Auftreten 
einer  Entzündung  des  Nerven,  durch  die  die  Luxa- 
tion erst  beschwerlich  wird.  Es  giebt  2  Arten 
von  lAjaaixo  mfnoi  ukusris,  die  angd)arene,  die  sehr 
h&ufig  ist,  und  die  rem  traumatische,  die  sehr 
selten  ist.  Zwischen  beiden  stehen  die  Subluxa- 
turnen,  bei  denen  häufig  durch  eine  heftige  Con- 
traktion  des  M.  triceps  eine  Luxation  entsteht. 
Die  Therapie  richtet  sich  nach  der  Nervenentzün- 
dung. Die  Luxation  an  und  fflr  sich  ist  belanglos, 
erst  die  hinzutretende  Entzündung  des  Nerven 
macht  eine  Behandlung  nothwendig. 

M.  hat  in  einem  Falle  den  Nerv  mit  günstigem 
Erfolge  in  einen  durch  den  M.  triceps  gebildeten 
Muskelkanal  eingehigert     P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

359.  Ueb0r  die  Behandlung  der  Finger- 
▼erletsiingen  mit  besonderer  Berüoksiohtigung 
der   spateren  Brwerbsffthigkeit ;   von   Dr.  H. 

O  e  0  r  g  i  i.  (Münchn.  med.  Wchnschr.  XLYIII.  41. 
1901.) 

0.  steht  auf  dem  in  jüngster  Zeit  namentlich 
wieder  von  Ledderhose  hervorgehobenen  Stand- 
punkte, bei  Fingerverletzungen  nicht  übertrieben 
conservativ  zu  verfahren.  Die  in  funktioneller 
Richtung  so  schlimmen  Unfallfolgen  nach  Finger- 
verletzungen,  die  sogen.  Glanzhaut,  ist  in  den 
meisten  Fällen  einem  zu  weit  getriebenen  Gon- 
servatismus  zur  Last  zu  legen.  Li  allen  Fällen, 
in  denen  eine  Kürzung  des  Knochens  nGthig  er- 
scheint, soll  primär  möglichst  ausgiebig  resecirt 
werden,  um  eine  gut  verschiebliche  Bedeckung 
des  Stumpfes  mit  normaler  Haut,  keine  adhärenten 
Narben  und  damit  keine  oder  nur  unerhebliche 
FunktionstOrungen  zu  erhalten.  Bezüglich  der 
Behandlung  der  ausgebildeten  Glanzhaut  mit  ihren 
Beschwerden  gelten  die  gleichen  Grundsätze:  Ent- 
fernung der  krankhaften  und  mangelhaft  ernährten 
Haut  und  Narben  und  genügende  Bedeckung  der 
Stümpfe  mit  normaler  Haut. 

P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

360.  Weitere  Erfahrungen  über  Daumen- 
pUuitik;  von  Prof.  C.  Nicoladoni.  (Arch.  f. 
kün.  Chir.  LXIX.  3.  p.  696.  1903.) 

N.  hat  im  Sommer  1900  zum  2.  Male  Ge- 
legenheit gehabt,  die  Plastik  des  rechten  Daumens 
aus  der  2.  Zehe  auszuführen.  Die  transplantirte 
Zehe  blieb  frei  von  jeder  Nekrose;  der  neue  Dau- 
men besitzt  ein  tadelloses  Nagelglied.  Die  Schatten- 
seite dieser  Plastik  bleibt  immer  noch  die  mangel- 
hafte Beweglichkeit;  es  ist  N.  auch  im  2.  Falle 
nicht  gelungen,  einen  aktiv  beweglichen  Daumen 
zu  erzielen.  Das  funktionelle  Resultat  war  trotz- 
dem günstig.  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

361.  üeber  Gknglien  in  der  Hohlhand; 
von  Dr.  Franz.  (Arch.  f.  klin.  Chir.  LXX  4. 
p.  973.  1903.) 


Fr.  berichtet  aus  der  v.  Bergmännischen 
Klinik  über  7  Fälle  von  Ganglien  der  Hohihand. 
5  Kranke  wurden  operirt;  die  exstirpirten  Ganglien 
konnten  4mal  genau  mikroskopisch  untersucht 
werden.  Bei  den  operirten  Kranken  sassen  die 
Ganglien  4mal  der  Sehnenscheide  auf,  während 
es  sich  im  5.  Falle  um  eine  intratendinGse  Gysten- 
bildung  handelte,  die  die  Symptome  des  schnellen- 
den Fingers  hervorgerufen  hatte.  Die  Ganglien, 
die  sämmtlich  traumatischen  Ursprunges  waren, 
fanden  sich  alle  in  der  Gegend  der  Metacarpo- 
phalangealgelenke.  Die  Beschwerden  der  Kranken 
waren  ziemlich  heftig,  jedoch  nur  bei  Druck  oder 
bei  Bewegungen  der  Finger. 

Die  mikroskopische  Untersuchung  ergab,  dass 
es  sich  in  keinem  Falle  um  eine  Cystenbildung  aus 
einem  präformirten  Hohlräume  handeln  kann.  Viel- 
mehr müssen  diese  Cysten  als  traumatische  Degene- 
rationeysten  (schleimige  und  hydropische  Degene- 
ration) im  paratendinüsen,  bez.  tendinösen  Gewebe 
aufgefasst  werden.  P.  W  a  g  n  e  r  (Leipzig). 

362.  L'oedeme  dnr  du  dos  de  la  main; 
par  le  Dr.  K  Patry.  (Revue  m6d.  de  la  Suisse 
rem.  XXIIL  5.  p.  326.  1903.) 

P.  beobachtete  kurz  nach  einander  in  48  Fällen 
das  Vorkommen  eines  harten  Oedems  des  Hand- 
rückens, wobei  die  Symptome  die  einer  Fraktur 
der  Metacarpi  waren,  nur  fehlte  das  Gefühl  der 
Grepitation  und  war  eine  Schmerzhaftigkeit  nur 
an  der  dorsalen,  nicht  aber  der  plantaren  Fläche 
der  Hand  nachzuweisen.  Man  hätte  noch  an  tuber- 
kulöse Periostitis  eines  Metacarpus  denken  können, 
doch  liess  sich  durch  Böntgenstrahlen  leicht  die 
Unversehrtheit  des  Knochens  nachweisen.  Das 
bestehende  Oedem  war  vielmehr  ein  difiTuses  Ex- 
sudat, das  sich  zwischen  der  relativ  dünnen  Deck- 
schicht der  Haut  und  dem  darunter  liegenden 
Knochen  gebildet  hatte.  Nur  in  2  Fällen  war  ein 
ausgesprochenes  Hämatom  da. 

Das  Ganze  entpuppte  sich  schliesslich  als  ein 
raffinirter  Betrug,  der  darauf  hinauslief,  von  der 
Unfallversicherung  eine  Beute  herauszuschlagen. 
Wenn  man  nämlich  die  mit  einem  Tuch  umwickelte 
Hand  auf  eine  glatte  harte  Fläche  auflegt  und  durch 
fortgesetztes  massiges  Schlagen  mit  einem  runden 
Gegenstand  (Flasche  u.  s.  w.)  bearbeitet,  so  bildet 
sich  das  fragliche  Oedem,  das  natürlich  durch 
Wiederholung  der  Manipulation  auf  kürzere  oder 
längere  Zeit  erhalten  werden  kann.  Ein  Unfall 
als  Ursache  ist  bald  erdichtet,  und  kurz  vor  den 
Wintermonaten  kann  man  sich  während  der  arbeit- 
losen Zeit  eine  willkommene  Unterstützung  in 
Gestalt  einer  Unfallrente  verschaffen. 

N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

363.  Die  offene  Wundbehandlung  naoh 
Angenoperatlonen ;  von  Dr.  v.  Blaskovics. 
(Ungar.  Beitr.  zur  Augenhkde.  III.  p.  26.  1903.) 

V.  B 1.  vergleicht  die  Erfolge,  die  in  der  Uni- 
versität-Augenklinik zu  Budapest  mit  der  offenen 


208 


VLLL   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheillninde. 


Wundbehandlung  bei  Bulbftroperationen  gemacht 
wurden,  mit  der  früheren  Wundbehandlung  durch 
Watteverbände.  Er  giebt  der  offenen  Nachbehand- 
lung mit  dem  Fuchs 'sehen  Gitter  den  Vorzug, 
erstens  wegen  der  mindestens  eben  so  guten  Heil- 
erfolge und  vor  Allem  wegen  ihrer  Annehmlich- 
keit für  den  Operirten  und  der  wesentlich  er- 
leichterten üeberwachung  für  den  Arzt  In  der 
Seh ulek 'sehen  Klinik  weicht  man  von  dem 
Hj  ort 'sehen  Verfahren  etwas  ab.  Erstens  unter- 
lässt  man  das  Eurzschneiden  der  Wimpern.  Ausser- 
dem wird  das  operirte  Auge  24  Stunden  lang  mit 
einem  dünnen  Wattebausch  auf  Borlint  bedeckt 
und  mit  einem  unbedeckten  Fuchs 'sehen  Oitter 
gegen  gröbere  Insulte  geschützt.  Vom  2.  Tage 
bleibt  nur  das  Fuchs 'sehe  Gitter  vor  dem  Auge. 
Der  Kr.  befindet  sich  ausser  Bett  in  einem  mittel- 
mässig  hellen  Baume.     Bergemann  (Husum). 

364.  Neuere  Aneiohten  über  die  Naoh- 
behandlung  der  am  Augengebiete  Operirten ; 

von  Dr.  P  i  h  1.  (Arch.  f.  Ophthalmol.  LVL  3.  p. 487. 
1903.) 

P.  bespricht  eingehend  die  Entwickelung  der 
Nachbehandlung  bei  Operationen  am  Augapfel  und 
seiner  Umgebung  und  erläutert  sachlich  den  Werth 
der  einzelnen  Verfahren.  Er  steht  auf  dem  Stand- 
punkt, dass  alle  die  Unbequemlichkeiten,  die  die 
frühere  strenge  Nachbehandlung  mit  sich  brachte, 
wie  Tage  lange  Bettruhe,  Verdunkelung  der  Zim- 
mer, Binoculus  u.  s.  w.  durchsohnittlidi  mehr  ge- 
schadet als  genützt  haben.  Er  hftlt  die  vGUig  freie* 
Nachbehandlung  nach  Hjort  für  zu  gefi&hrlich] 
und  beschränkt  sie  bei  zuverlässiger  Pflege  auf 
Discission  und  Iridektomie.  Sonst  befestigt  er  über 
dem  operirten  Auge  ein  offenes  Oitter  mit  Heft- 
pflasterstreifen. Das  andere  Auge  bleibt  von  Anfang 
an  frei.  Ermuthigt  durch  die  günstigen  Erfolge 
Anderer  und  theilweise  durch  die  äusseren  Ver- 
hältnisse gezwungen,  übt  er  diese  Nachbehandlung 
auch  bei  Operirten,  die  noch  am  Tage  der  Operation 
in  ihre  Behausung  zurückkehren.  Nur  legt  er 
dann  über  das  Gitter  noch  eine  dünne  Binde.  Die 
Operirten  sind  ausser  Bett  und  dürfen  sich  frei 
bewegen;  eben  so  wenig  wie  Verdunkelung  des 
Zimmers  ist  ihnen  eine  erhebliche  Beschränkung 
in  der  Kost  vorgeschrieben.  P.  lässt  einen  kurzen 
Bericht  über  300  ambulant  Operirte  folgen,  die 
vorzugsweise  nur  mit  Oitter- Verband,  theilweise 
ganz  ohneVerband  nachbehandelt  wurden.  Darunter 
sind  200  Operationen  am  Augapfel,  und  zwar 
98  Staaroperationen,  57  Iridektomien  und  45  son- 
stige Eingriffe  an  den  Augenhäuten.  Die  Erfolge 
sind  denen  bei  stationärer  Behandlung  und  strenger 
Nachbehandlung  durchaus  an  die  Seite  zu  stellen. 
Bergemann  (Husum). 

365.  Diagnostic  et  traitement  deatumeiini 
de  Torbite ;  par  L  a  g  r  a  n  g  e.  (Soci6t6  franipaise 
d'ophthalmologie.  Congr^s  de  1903.  Ann.  d'Ocu- 
list.  CXXIX.  p.  363.  1903.) 


L.  theilt  in  seinem  Sammelbericht  die  Orbital- 
tumoren nach  ihrem  Sitze  ein  in  solche  1)  des 
Opticus,  2)  der  Muskeln,  Oefässe,  Nerven,  Thränen- 
drüse  und  des  Fettzellengewebee,  3)  der  Wand 
und  der  ihr  benachbarten  Theile,  die  mit  ihr  zu- 
sammenhängen. Nach  ihrem  Bau  zerfallen  sie  in 
Cysten,  Oefässgeschwülste,  Lymphome,  Osteome, 
Sarkome  und  Garoinome.  Von  besonderer  Bedeu- 
tung für  den  Sitz  der  Oeschwulst  ist,  so  lange  sie 
nicht  deutlich  wahrnehmbar  ist,  der  Exophthalmus 
in  seinen  verschiedenen  Stellungen.  [In  manchen 
Fällen  dürfte  auch  die  Röntgenuntersuchung  von 
Werth  bei  der  Bestimmung  des  Sitzes  sein.  Bef] 
Nachdem  die  Diagnose  „Orbitaltumor'*  feststeht,  ist 
zur  Bestimmung  seiner  histologischen  Beschaffen- 
heit die  Probepunktion  oder  Probeezcision  vorzu- 
nehmen. Die  Behandlung  wird  fast  regelmässig 
chirurgisch  sein  müssen;  die  medikamentöse  dürfte 
nur  in  zweifelhaften  Fällen  zu  versuchen  sein.  L. 
bespricht  ausführlich  die  verschiedenen  Operationen 
und  ihre  Anzeigen  für  die  einzelnen  Oeschwülfite. 
Der  interessante  Bericht  erfährt  noch  weitere  Er- 
gänzungen durch  mannigfache  Mittheilungen,  die 
in  der  ausgedehnten  Diskussion  von  anderer  Seite 
hinzugefügt  wurden.     Bergemann  (Husum). 

366.  Beitrag  bot  Kenntniss  der  symmetri- 
BohenOrbitaltomoren;  vonDr.Birch-Hirsch- 
feld.   (Arch.  f.OphthalmoL  LVL  3.  p. 387. 1903.) 

B.  -  H.  beschreibt  ausführlich  die  makroskopische 
■Lund  mikroskopische  Untersuchung  einer  malignen 
iV|]0rbitalgeschwul8t,die  symmetrisch  in  beiden  Augen- 
1 '^höhlen  auftrat  und  einen  Zusammenhang  durch 
'.  ^  Vermittelung  der  Nasen-  und  Keilbeinhühle  hatte. 
:  I  Ob  wirklich  ein  üebergreifen  von  dem  zuerst  hervor- 
« 'tretenden  Tumor  nach  der  anderen  Seite  stattfand 

-  oder  ob  die  Verbindung  beider  erst  sekundär  zu 
' '  Stande  kam,  indem  Zellenstränge  von  beiden  Seiten 
|,  nach  der  Mitte  zu  vordrängten,   liess  sich  nicht 

entscheiden.     Es  handelte  sich  im  Anschluss  an 

-  ein  Trauma  um  eine  Mischgeschwulst,  die  neben 
Sarkom-Rundzellen  verschiedenartige  degenerative 
Veränderungen  der  einzelnen  Orbitalgewebe  zeigte. 
Eine  umfassende  Literaturprüfung  lehrt,  dass  unsere 
Kenntnisse  über  den  Ausgangsort  und  den  Bau  der 
Orbitaltumoren ,  besonders  der  Mischgeschwülste, 
und  über  den  Zusammenhang  zwischen  ihnen  und 
Allgemeinerkrankungen  noch  mancher  Ergänzung 
bedürfen.  B.-H.  nimmt  an,  dass  die  Orbital- 
geschwülste embryonal  durch  versprengte  Oewebe- 
keime  vorgebildet  sind,  die  früher  oder  später  zu 
Tumoren  sich  entwickeln.  Von  dem  Vorwiegen 
der  einzelnen  Bildungstoffe  dürfte  dann  die  Be- 
schaffenheit der  späteren  Neubildung  abhängen. 

In  einer  übersichtlichen  Tabelle  hat  B.-H.  die 
in  der  Literatur  beschriebenen,  hierher  gehörigen 
Fälle  zusammengestellt    Bergemann  (Husum). 

367.  Saroome  primitif  de  la  oomit;  par 

Semp6  et  Villard.    (Ann.  d'Oculist  CXXIX 
p.  24.  1903.) 


Vin.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


209 


Die  Nenbildang  wurde  vom  Kr.  in  ihren  ersten  An- 
fängen 1886  als  hirsekorngrosse,  rötbliohe  flache  Auf- 
lagerung bemerkt.  Sie  machte  keine  Sehstörungen  und 
Boizorschoinungen,  bis  sich  1890  eine  sehr  schmerzhafte 
Entzündung  des  Auges  einstellte.  Ein  Augenarzt  erzielte 
durch  3  Kauterisationen  keine  Besserung ;  vielmehr  brei- 
tete sich  die  Geschwulst  weiter  aus.  Als  die  Schmerzen 
wieder  nachliessen,  begnügte  sich  Pat.  mit  Cocain-Ein- 
träufelungen  und  Umschlägen.  Erst  1900  traten  wieder 
heftige  Schmerzen  und  Reizersohoinungon  auf;  1901 
wurde  das  Auge  enucleirt  und  die  sarkomatöse  Be- 
schaffenheit der  Neubildung  festgestellt  Auffallend  ist, 
dass  Pat.  gleichzeitig  an  Lippenkrebs  litt,  der  auch  1901 
ausgeschnitten  wurde,  spfiter  aber  recidivirte.  Von  dem 
Sarkom  sind  jedoch  bisher  weder  örtliche,  noch  meta- 
statische  Anzeichen  wiedergekehrt. 

Bergemann  (Husum). 

368.  Bzperimentelle  üntertuohungen  über 
den  Heilungeprooeas  bei  perforirenden  Schnitt- 
wanden  der  Hornhaut;  von  Dr.  A.  Weinstein« 
(Arch.  f.  Augenhkde.  XL VIII.  1.  p.  1.  1903.) 

W.  untersuchte  anatomisch  beim  Kaninchen 
dieHeilungsvorgänge  bei  perforirenden  aseptischen 
Schnittwunden  der  Hornhaut,  ohne  nachweisbare 
Complikationen.  Seine  beachtenswerthen  Unter- 
suchungen führten  zu  theil weise  neuen  Thatsachen, 
die  von  manchen  bisherigen  Anschauungen  wesent- 
lich verschieden  sind.  Er  stellte  u.  A.  Folgendes 
fest:  Die  Vereinigung  der  Wundrftnder  erfolgt  zu- 
erst in  der  Epithelschicht,  dann  etwa  gleichzeitig 
in  der  Substantia  propria  und  in  der  Endothel- 
schicht,  zuletzt  in  der  Descemet'schen  Haut.  Die 
Neubildung  geschieht  in  jeder  Schicht  durch  Eem- 
theilung  der  besonderen  Zellenelemente.  Die 
Begeneration  des  Epithels  beginnt  sofort  nach  der 
Verwundung.  Die  Kemtheilung  im  Hornhaut- 
parenchym  zur  Wiederherstellung  der  Substantia 
propria  bemerkt  man  nach  2  Tagen.  Das  erste 
Auftreten  der  neugebildeten  Descemet'schen  Haut 
erkennt  man  in  4wöchigen  Narben.  Die  Membrana 
Descemetii  ist  als  ein  Erzeugnissder  physiologischen 
Hyalinisation  der  Grenzlamellen  des  eigentlichen 
Hornhautgewebes  aufzufassen.  Bei  ihrer  Bildung 
ist  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  ein  bestimmter 
Einiluss  des  Eammerwassers  wirksam.  Die  ersten 
Oranulationelemente  im  Wundkanale  finden  sich 
nach  3  Tagen.  Der  anfangs  in  der  Wunde  liegende 
Epithel-  und  Fibrinpfropf  spielt  lediglich  eine 
passive  Rolle.  Bei  der  Narbenbildung  wird  der 
erstere  nach  aussen,  der  letztere  nach  innen  abge- 
drftngt  Die  Verheilung  aseptischer,  uncompli- 
cirter  centraler  Hornhautwunden  verläuft  ohne 
jegliche  Entzündung.     Bergemann  (Husum). 

369.  Ueber  die  Verwendbarkeit  der  Hom- 
banttraneplantation  bei  schweren  nloerativen 
FrooeMen  der  Cornea;  von  Dr.  Pr  cell  er. 
(Arch.  f.  Ophthalmol.  LVI.  2.  p.  315.  1903.) 

Pr.  theilt  im  Auszuge  die  Geschichten  von 
15  Kranken  mit,  bei  denen  v.  Hippel  der  Aeltere 
wegen  schwerer  Hornhautgeschwüre  und  ihrer 
Folgezustftnde  die  Homhauttransplantation  aus- 
führte.   Es  handelte  sich  um  IrisvorfUle,  Kerato- 

Jf  ed.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft.  2. 


cele,  Homhautfisteln,  theilweise  und  vollständige 
Staphylome,  die  auf  keine  andere  Art  zur  Aus- 
heilung gebracht  werden  konnten,  v.  Hippel 
trepanirt  mit  einer  Krone  von  4  mm  Durchmesser 
und  deckt  den  Defekt  mit  Kaninchenhomhaut  Mit 
Ausnahme  von  2  Fällen,  in  denen  der  Lappen  nicht 
einheilte,  weil  der  entzündliche  Process  bei  Staphy- 
lombildung  nicht  vGllig  abgelaufen  war,  wuchs 
das  übergepflanzte  Homhautstück  immer  gut  ein. 
Von  9  vollständigen  oder  annähernd  vollständigen 
Staphylomen  wurden  5  durch  das  Verfahren  zu 
dauernder  Abflachung  gebracht;  3  grössere  Iris- 
Torfälle,  eine  Homhautfistel  und  eine  Keratocele 
kamen  zur  Heilung.  2mal  ermöglichte  die  Ope- 
ration durch  theilweise  Wiederherstellung  der  vor- 
deren Kammer  die  Ausführung  einer  optischen 
Iridektomie.  Der  eingeheilte  Lappen  wurde  regel- 
mässig trüb.  Dagegen  soll  das  übergepflanzte  Stück 
durchsichtig  bleiben,  wenn  z.  B.  zur  Beseitigung 
leukomatöser  Trübungen  bei  regelrecht  gewölbter 
Hornhaut  die  Descemet'sche  Membran  erhalten 
bleibt.  Bergemann  (Husum). 

370.  Werth  der  Iridektomie  an  Hand  von 
1200  Iridektomielftllen  aasanunengeatellt ;  von 

Dr.  Hai  lau  er.  (Arch.  f.  Augenhkde.  XLVIL 
2  u.  3.  4.  p.  217.  379.  1903.) 

H.  berichtet  über  1200  Iridektomieoperationen 
der  Baseler  Augenklinik.  Die  ausgezeichnete  Ab- 
handlung verdient  ganz  besondere  Beachtung  nicht 
nur  wegen  der  grossen  Menge  der  besprochenen 
Fälle,  sondern  auch  wegen  der  umfassenden  Lite- 
raturangaben (357  Nummern),  die  H.  zu  seinen 
vergleichenden  Erörterungen  und  Schlussfolge- 
rungen heranzieht.  Auf  dieser  breiten  Grundlage 
ist  der  gewaltige  Stoff,  der  über  das  Thema  vor- 
liegt, in  mustergiltiger  Weise  erschöpfend  und  an- 
regend behandelt  Mit  ausgiebiger  Berücksichti- 
gung der  geschichtlichen  Entwickelung  sind  die 
Verwendbarkeit  und  Anzeigen  der  Iridektomie, 
ihre  Vorzüge,  Complikationen  und  Nachtheile,  sowie 
ihre  optische,  therapeutische  und  prophylaktische 
Leistungsfähigkeit  sachlich  erörtert 

Bergemann  (Husum). 

371.  Die  Erfolge  der  Iridektomie  bei 
Iridoohorioiditis ;  von  Q.  Zimmermann. 
(Inaug.-Diss.   Basel  1903.) 

Z.  berichtet  in  kurzem  Auszuge  über  1 70  Kranke 
mit  Iridochorioiditis,  die  einmal  und  10  Kranke, 
die  mehrmals  in  der  Universität- Augenklinik  zu 
Basel  iridektomirt  worden  sind.  Im  Ganzen  wur- 
den 278  Augen  operirt  Bei  fast  allen  kamen 
durch  die  Operation  dieEntzündungsersoheinungen 
zum  Stillstande;  Rückfälle  waren,  soweit  die  Con- 
trole  möglich  war,  sehr  selten;  der  intraokulare 
Druck  wurde  meist  regelrecht  Das  centrale  Sehen 
wurde  gebessert  in  ca.  62<^/q  der  Fälle,  verschlechtert 
in  9®/o,  ein  noch  brauchbarer  Theil  erhielt  sich  in 
28<^/o.  Das  peripherische  Sehen  wurde  gebessert 
in  33®/e,  verschlechtert  in  2^1^^  blieb  unverändert 
27 


210 


EL  Hygieine  und  StaatBanmeünmde. 


in  66<^/o  der  Falle.  Die  schlechten  Ergebnisse  be- 
treifen in  der  Hauptsache  solche  Augen,  die  mit 
weit  Torgeschrittenen  Complikationen  behaftet 
waren,  wie  z.  B.  Sekundärglaukom  und  Netzhaut- 
ablOsung.  Bergemann  (Husum). 

372.  Arbeiten  ans  dem  Gebiet  der  sym- 
pathiaohen  Ophthalmie.  //.  ExperimenteUe  ünier- 
suehungen  zur  Frage  der  Beizüb&iragung  und  Dis- 
position hei  sympathischer  Ophthalmie;  von  Dr. 
ROmer.  (Arch.  f.  OphthalmoL  LYL  3.  p.  439. 
1903.) 

Die  sehr  verdienstvolle  Abhandlung  beschäftigt 
sich  mit  der  Widerlegung  der  Frage,  ob  der  ent- 
zündliche Beiz  eines  Auges  im  Stande  ist,  reflek- 
torisch sich  in  das  zweite  Auge  fortzupflanzen  und 
hier  eine  Disposition  zur  Erkrankung  herbeizu- 
fQhren.  R  setzt  auseinander,  weshalb  alle  Yer- 
Buchsanordnungen,  auch  die  von  Panas,  Moll 
und  S 1 0  c  k ,  die  die  modifioirte  Ciliarnerventheorie 
stützen  sollten,  unzulänglich  sind.  Er  ging  bei 
seinen  Forschungen  von  der  Prüfung  der  physio- 
logischen Yorbedingungen  aus.  Als  empfindlichstes 
Reagens  wählte  er  das  Eammerwasser,  dessen  auf- 
fällige Yeränderungen  bei  Reizung  der  Ciliarkürper- 
gefässe  Wessely  nachgewiesen  hat  Die  Er- 
gebnisse der  Wessely 'sehen  Befunde  konnte  L. 
durch  weitere  Yersuche  noch  vervollständigen. 

Als  feinste  biologische  Untersuchungsmittel 
für  die  Reizübertragungen  konnten  nach  den  grund- 
legenden Arbeiten  R.'s  über  die  Immunitätforsohung 
am  Auge  nur  besondere  Yer&hren  der  Immunität- 
forschung in  Frage  kommen.     Mit  erschöpfender 


Oründlichkeit  hat  nun  R.  die  Reizwirkung  der 
Immunkörper  in  ihren  verschiedenen  Formen  auf 
das  gesunde  und  kranke  Auge  bei  immunisirten 
und  nicht  immunisirten  Thieren  geprüft  Die  mühe- 
vollen, sinnreichen  Yersuchsanordnungen  und  die 
daraus  abgeleiteten  Schlussfolgemngen  lassen  sich 
auf  engem  Räume  nicht  verständlich  nuichen.  Es 
ist  sehr  lohnend,  sie  in  der  Abhandlung  genauer 
kennen  zu  lernen.  Es  dürfte  aus  R.'s  Unter- 
suchungen einwandfrei  hervorgehen,  dass  die  modi- 
fioirte Ciliarnerventheorie  zur  Erklärung  der  Patho- 
genese der  sympathischen  Ophthalmie  unhaltbar 
ist  R.'s  Yersuche  beweisen  u.  A.,  dass  die  Er- 
nährungsverhältnisse beider  Augen  vollkommen  un- 
abhängig von  einander  sind,  dass  Oiliarreize  in 
einem  Auge  reflektorisch  nicht  auf  das  zweite  im 
Sinne  der  modificirten  Ciliarnerventheorie  über- 
geleitet werden  können,  dass  also  auch  entzünd- 
liche Yorgänge  des  einen  Auges  die  intraoouLire 
Blutfüllung  des  anderen  nicht  durch  reflektorische 
Reizung  beeinflussen  können,  dass  die  Disposition 
zur  Erkrankung  des  zweiten  Auges  von  ganz  anderen 
Yerhältnissen  abhängig  sein  muss.  R  ist  der  An- 
sicht, dass  bei  der  Entstehung  der  sympathischen 
Ophthalmie  ebenso  wie  bei  anderen  Wundinfek- 
tionen die  individuelle  Disposition  von  wesent- 
lichem Einfluss  ist  Daneben  bleiben  natürlich 
verschiedene  Yirulenz,  das  Alter,  Stoffwechsel- 
veränderungen und  Mischinfektionen  zu  berück- 
sichtigen. 

Eine  weitere  Mittheilung  R.'s  über  das  Wesen, 
bez.  das  Zustandekommen  der  sympathischen  Oph- 
thalmie steht  bevor.       Bergemann  (Husum). 


IX.   Hygleine  und  Staatsarzneikunde. 


373.  Bin  Vorleaangsvemaoh  auf  dem  Ge- 
biete der  Dampfdeainf ektion ;  von  C.  E  i  j  k  m  a  n. 
(Centr.-BL  f.  BakterioL  u.  s.  w.  XXXTTT.  7.  p.  667. 
1903.) 

E.  erklärt  dieThatsache,  dass  gesättigter  Wasser- 
dampf auf  Bakterien  und  Sporen  schneller  ab- 
tOdtend  wirkt,  als  kochendes  Wasser  von  gleicher 
Temperatur  damit,  dass  der  Kochpunkt  des  Wassers 
durdi  darin  gelöste  Salze  erhöht,  während  die 
Temperatur  des  Dampfes  davon  nicht  beeinfiusst 
wird,  sondern  nur  abhängig  ist  vom  Druck,  worunter 
das  Wasser,  bez.  die  Lösung  kocht  Umgekehrt 
kann  man  eine  wässerige  Lösung  von  Salzen  bis 
auf  ihren  Eochpunkt,  bei  atmosphärischem  Druck 
also  über  100^  erhitzen,  wenn  man  Wasserdampf 
von  z.  B.  100<^  durchleitet  Eingetrocknete  Bak- 
terien, dem  Wasserdampf  ausgesetzt,  werden  sofort 
hygroskopisch  Wasser  aufnehmen,  das  die  ein- 
getrockneten Salze  löst;  somit  befinden  sich  die 
Keime  eingebettet  in  eine  concentrirte  Lösung, 
die  nun  auf  ihren  Kochpunkt,  weit  über  die  Tem- 
peratur des  Dampfes,  erhitzt  wird.  Es  lässt  sich 
dies  leicht  demonstriren,  indem  man  ein  Thermo- 


meter in  ein  mit  Salz  gefülltes  Säckchen  steckt 
und  in  kochendes  Wasser  hängt;  es  wird  sofort 
auf  106«  und  höher  steigen.     Walz  (Stuttgart). 

374.  Das  Aetisublimat  und  dasFormalde- 
hyd  in  der  Desinfektionsprazis ;  von  F.  Abba 
und  A.  R  0  n  d  e  1 1  i.  Neue  Mittheilung.  (Centr.-  BL 
f.  BakterioL  u.  s.  w.  XXXIII.  10.  p.  821.  1903.) 

Nach  ihren  Untersuchungen  fassen  A.  iind  R 
ihre  Regeln  für  die  öffentlichen  Desinfektionen 
dahin  zusammen:  Alle  persönlichen  Qebrauchs* 
gegenstände,  sowie  das  Bettgeräth,  die  Wäsche 
ausgenommen,  müssen  in  der  Deeinfektionanstalt 
durch  comprimirten  Wasserdampf  sterilisirt  werden, 
anch  Bücher  können  so  behandelt  werden.  Die 
Wäsche  ist  zur  Sterilisirung  auf  2  Stunden  in 
2prom.  Aetzsublimatlösung  zu  legen.  Kleider, 
Pelze,  Papiere,  glatte  Gegenstände  sind  durch 
Formalin  zu  sterilisiren,  und  zwar  müssen  wenig- 
stens 186  g  Formalin  pro  Gubikmeter  verstäubt 
werden  bei  einer  wenigstens  1  Stunde  dauernden 
Temperatur  von  55 — 60*  C.  und  Feuohtigkeit- 
gehalt  von  05<^/o.    Die  Gegenstände  müssen,  mit 


IX.  Hygieine  und  Staatsarzneikunde. 


211 


ünterbreohungra,  wenigstens  2  Stunden  in  roti- 
rende  Bewegungen  versetzt  werden.  Der  Fuss- 
boden,  die  Wände,  Möbel  und  durch  Sublimat 
nicht  gefährdete  Gegenstände  sind  mit  Sublimat  zu 
waschen.  Metallgegenstände  kOnnen  mit  kochender 
Lauge  gewaschen  werden. 

Formaldehyd  halten  A.  und  B.  zur  Desinfektion 
der  Wohnräume  fOr  untauglich,  weil  es  selbst 
unter  günstigsten  Verhältnissen  im  Sommer  nur 
50<^/o  günstige  Resultate  liefert,  ungleichmässig 
wirkt;  überall  wo  Staub  ist,  nicht  angreift;  an- 
getrocknete Auswürfe  nur  selten  desinficirt;  den 
FuBsboden  fast  nie  desinficirt,  weil  es  nach  oben 
strebt;  in  Betten  u.  s.  w.  nicht  eindringt  und 
weil  überhaupt  die  Anwendung,  wenn  sie  einigen 
Werth  haben  soll,  sehr  complioirt  ist 

Walz  (Stuttgart). 

375.  üeber  den  Desinfektionswerth  einiger 
Formaldehjdpräparate;  vonEeisaku  Eokubo. 
(Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIII.  7.  p.  568. 
1903.) 

E.  hat  altes  und  neues  Septoform,  lOproa  und 
25proc.  Formalinseife  (Hahn)  untersucht:  Alle 
Präparate  zeigten  sich  in  ihrer  Wirkung  auf  Milz- 
brandsporen der  (1-  und  3proc.)  Carbolsäure*  über- 
legen. Weniger  günstig  sind  die  Resultate  anderen 
Mikroorganismen  gegenüber.  Hier  wurde  die  Car- 
bolsäure fast  nie  erreicht,  zum  Theil  blieben  die 
Präparate  sehr  wdt  hinter  ihr  zurück.  Selbst  die 
öOproc.  Lösung  der  25proc.  Formalinseife  war 
meist  gegen  Staphylo-  und  Streptokokken  und 
Typhusbacillen  weniger  wirksam  als  eine  3proc. 
Carbolsäure.  Walz  (Stuttgart). 

376.  Ueber  die  Bedeutung  Ton  Seifensusati 
Btt  Desinfektionsmitteln ;  von  0.  Heller.  (Arch. 
f.  Hyg.  XLVII.  3.  p.  213.  1903.) 

Sapo  kalinus  (Pharm.  Qerm.)  besitzt  nur  eine 
geringe  desinficirende  Eraft.  Wird  er,  am  besten 
im  Verhältnisse  von  1:1,  zu  Acid.  carboL  crist 
pur.  hinzugesetzt,  so  steigert  er  dessen  Desinfek- 
tionkraft, er  bildet  damit  bis  zu  einem  Verhältnisse 
von  1 : 3  schon  bei  gewöhnlicher  Temperatur  ohne 
jeden  weiteren  Zusatz  eine  Lösung,  üeberträgt 
man  diese  Erfahrungen  auf  die  in  Wasser  unlös- 
lichen Eresole,  so  kann  man  annehmen,  dass  die 
Verwendung  von  Seife  bei  der  Herstellung  kresol- 
haltiger  Desinfektionmittel  nicht  nur  die  Lösung 
der  Eresole  in  Wasser  ermöglicht,  sondern  auch 
die  Desinfektionkraft  der  Lösung  steigert.  Wes- 
halb die  Seife  das  trotz  ihrer  geringen  eigenen 
Desinfektionkraft  thut,  bedarf  noch  weiterer  ünter- 
suchungien.  W  o  1 1  e  m  a  s  (Solingen). 

377.  Einige  Händedeainfektionsversuohe 
nach  vorheriger  künatlioher  Infektion  der 
Hände  mit  Mioroooccas  tetragenna  and  Sta- 
phyloooooui  pyogenes  aareas;  von  Engels. 
(Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIV.  1.  p.  84. 
1903.) 


E.  hat  Händedesinfektionversuche  mit  dem 
Paul- Sarwey 'sehen  Easten  nach  der  Versuchs- 
anordnung von  Erönig  und  Blumberg  ange- 
stellt Es  gelang  nac^  künstlicher  Infektion  der 
Hände  mit  Micrococcus  tetragenus  durch  2proc. 
Lysoformalkohol,  2proc.  Bacillolalkohol  und  2proc. 
Sublaminalkohol  mit  Sicherheit  diese  Eeime  an 
den  Händen  zu  vernichten  und  unschädlich  zu 
machen.  Bei  Staphylococcus  pyogenes  aureus 
gelang  es  jedoch  nicht,  mit  diesen  3  Lösungen 
die  Hände  steril  zu  erhalten. 

Walz  (Stuttgart). 

378.  ünteranchungen  über  diebakterioide 
Wirkang  in  Alkohol  gelöster  Deainfloientien  auf 
Baktecienonltnren ;  von  Engels  in  Marburg. 
(Centr.-Bl.  f.  Bakteriol  u.  s.  w.  XXXIH 10.  p.  786. 
1903.) 

Ktheilt  seine  eingehenden,  durch  viele  Tabellen 
belegten  Versuche  über  die  desinficirende  Wirkung 
des  2proc.  Lysoformalkohols,  2proc.  Bacillolalko- 
hols  und  2proc.  Sublaminalkohols  mit.  Sowohl  bei 
Händedesinfektionversuchen  als  gegenüber  Culturen 
übten  die  alkoholischen  Flüssigkeiten  fast  überall 
eine  etwas  stärkere  Wirkung  aus  als  die  wässerigen. 
Tritt  dieser  Unterschied  bei  den  wenig  widerstand- 
fähigen  Bakterien  auch  nicht  so  klar  hervor,  so 
macht  sich  gegenüber  den  resistenten  und  resisten- 
testen  Formen,  wie  solche  der  Staphylococcus  pyo- 
genes aureus  und  vor  Allem  die  Milzbrandsporen 
darstellen,  dieser  Einfluss  deutlich  zu  Gunsten  der 
alkoholischen  Losungen  geltend. 

Walz  (Stuttgart). 

379.  I^ysoform,  Bacillol  und  Sablamin  in 
wässeriger  Lösung  als  Händedeainfloientien 
nach  Vorbehandlung  der  Hände  mit  Alkohol 

(Analogie  mit  der  Fürhringer'sehen  Methodik); 
von  Engels  in  Harburg.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol. 
u.  s.  w.  XXXm.  8.  p.  637.  1903.) 

Nach  den  vorliegenden  Untersuchungen  haben 
die  rein  alkoholischen  (ca.  99proc.  Alkohol)  Losun- 
gen des  Sublamins,  Bacillols  und  Lysoforms  einen 
bedeutend  grosseren  Desinfektionerfolg  für  die 
Hände  als  die  wässerigen  Fluids  mit  der  Ein- . 
Schiebung  des  Alkohols  nach  Für  bringer 'scher 
Vorschrift.  E.  untersuchte  hierbei  nicht  näher,  ob 
die  Thatsache,  dass  Fürbringerbei  seinen  Ver- 
suchen meist  80 — 90proc.  Alkohol  benutzte,  eine 
wesentliche  Bedeutung  för  einen  besseren  Er- 
folg hat  Walz  (Stuttgart),    x 

380.  üeber  das  Waohsthum  und  die  Lebens- 
thatigkeit  von  Bakterien»  sowie  den  Ablauf 
fermentativer  Frooesae  bei  niederer  Tempe- 
ratur unter  apeeieller  Berüoksiohtigung  des 
Fleiaohea  als  Nahrungsmittel ;  von  M.  M  ü  1 1  e  r. 
(Arch.  f.  Hyg.  XLVH.  2.  p.  127.  1903.) 

Bei  constanter  Temperatur  von  0^  züchtete  M. 
aus  Fleisch,  Fisch,  Milch,  Mehl,  Gfemüse,  Erde 


212 


IX.  Hygieine  und  StaatsarzneUninde. 


und  Luft  36  Bakterienarten  in  Reincultur,  von 
denen  die  meisten  noch  nicht  beschrieben  sind. 
Man  kann  sie  nicht  als  kälteliebend  in  dem  Sinne 
bezeichnen,  dass  sie  sich  bei  niederen  Tempera- 
turen besonders  gut  entwickeln ;  zwar  vermehren 
sie  sich  beiO^',  die  Generationdauer  unddemgemftss 
die  Vermehrungintensit&t  ist  aber  bei  dieser  Tem- 
peratur geringer  als  bei  höherer.  Auch  bei  0^ 
spalten  diese  Bakterien  NHg,  CO^  und  H|S  ab, 
bewirken  also  Zersetzungsprooesse ,  die  mit  der 
Fftulniss  übereinstimmen.  Eben  so  wenig  wie  das 
Wachsthum  der  Bakterien  werden  fermentative 
Processe  durch  constante  Temperatur  von  0*  auf- 
gehoben, wenn  sie  auch  langsamer  verlaufen  als 
bei  höheren  Temperaturen. 

Bekanntlich  erfährt  das  Schlaohtfleisch  von 
Säugethieren,  das  in  den  EQhlhäusem  bei  Tem- 
peraturen von-|-3 — 5®  C.  aufbewahrt  wird,  eine 
als  Reifung  bezeichnete  Veränderung,  die  seine 
Beschaffenheit  verbessert.  Bs  handelt  sich  dabei 
nicht  um  beginnende  Fäulniss  und  um  keine  Bak- 
terienwirkung,  sondern  um  einen  seiner  Natur 
nach  unbekannten,  als  Autolyse  bezeichneten  fer- 
mentativen  Process.  Auch  im  Fleisch  Yon  Fischen 
findet  eine  derartige  Autolyse  statt,  bewirkt  aber 
hier  keine  Verbesserung,  sondern  ein  schnelles 
Verderben.  Temperaturen  von  0*  verhindern  die 
Autolyse  nicht,  dagegen  wird  sie  aufgehoben,  wenn 
man  die  Fische  gleich  nach  dem  Schlachten  ge- 
frieren läset  und  in  gefrorenem  Zustande  auf- 
bewahrt Die  Eigenschaften  des  frischen  Fisch- 
fleisches bleiben  dann  fQr  längere  Zeit  erhalten, 
so  dass  es  sich  empfiehlt,  diese  Biethode  fflr  den 
Fischhandel  nutzbar  zu  machen. 

^  Woltemas  (Solingen). 

381.  Ueber  das  Vorhandenadin  einiger 
schwerer  Metalle  in  irdenen  Geaohirren  und 
metallenen  Gefäasen  entstammenden  Nah- 
rongsölen;  von  E.  Bertarelli.  (Arch.  f.  Hyg. 
XL  VIT.  2.  p.  115.  1903.) 

B.  fand,  dass  einige  Speiseöle,  besonders 
Oliven-  und  Sesamöl,  unter  Umständen  Blei  und 
Kupfer  aufnehmen.  Es  geschieht  das  nach  lang 
andauerndem  Contakte  mit  bleireichen  Verzinnun- 
gen und  Glasuren,  bei  Erhöhung  des  üblichen 
Säuregehaltes  oder  nach  andauerndem  Sieden  in 
verzinnten  Gefässen  mit  stark  bleihaltigen  Ver- 
zinnungslegirungen.  Die  aufgenommenen  Mengen 
sind  80  klein,  dass  sie  wohl  kaum  zu  Vergiftungen 
führen  können,  mit  Ausnahme  des  Falles,  dass 
es  sich  um  Verzinnungen  mit  hohem  Bleigehalte 
handelt  Woltemas  (Solingen). 


382.  üeber  denHaohweis  TonBlutkörper- 
ohen  mittele  Ohinin;  von  H.  Marx.  (Vjhrschr. 
f.  gerichtL  Med.  3.  F.  XXVI.  1.  p.  38.  1903.) 

Zum  Nachweise  von  Blutkörperchen  in  alten 
Blutspuren  empfiehlt  M.  eine  Mischung  von  glei- 
chen Theilen  33proc.  Kalilauge  und  einer  Iprom. 
Lösung  von  Ghininum  hydrochloricum,  der  einige 
Kömchen  Eosin  hinzugefügt  werden ;  die  Lösung 
ist  jedesmal  frisch  zu  bereiten  und  vor  dem  Ge- 
brauche frisch  zu  filtriren.  Das  Untersuchungs- 
material wird  sorgfältig  zerzupft  und  in  einen 
kleinen  Tropfen  der  Mischung  gebracht,  zur  Be- 
trachtung dient  am  besten  die  Oel-Immerston. 
Woltemas  (Solingen). 

383.  Heanltate  der  Kryoskopie  bei  Er- 
trunkenen ;  von  Revenstorf.  ( Vjhschr.  f.  ge- 
richtL Med.  3.  F.  XXXVL  1.  p.  31.  1903.) 

Im  Anschlüsse  an  eine  frühere  Arbeit  berichtet 
R.  über  neue  Ergebnisse  der  Kryoskopie  bei  Er- 
trunkenen. In  2  Fällen  Hess  sich  die  Differential- 
diagnose zwischen  Tod  durch  Ertrinken  und  Tod 
durch  Lungenödem  durch  den  hohen  Gefrierpunkt 
der  Lungenflüssigkeit  stellen,  in  3  Fällen  erwies 
sich  die  Flüssigkeit  der  Pleurahöhlen  durch  ihren 
hohen  Gefrierpunkt  als  postmortal  transsudirte 
Ertränkungsflüssigkeit  WerthvoU  ist  die  Ver- 
gleichung  des  Gefrierpunktes  des  Herzblutes  und 
der  Cerebrospinalflüssigkeit ;  wenn  der  letztere 
niedriger  ist,  so  beweist  das  die  Resorption  von 
Ertränkungsflüssigkeit  in  das  Blut. 

Woltemas  (Solingen). 

384.  Die   Gasper'sche  Hyperaörie.     /%• 

siologische  Betrachtungen  über  den  Tod  durch  Er' 
trinken;  von  E.  Marguli  es.  (Vjhrschr.  f.  ge- 
richti.  Med.  3.  F.  XXVL  1.  p.  21.  1903.) 

Die  starke  Ausdehnung  der  Lungen,  die  sich 
in  der  Regel  bei  Ertrunkenen  findet,  kommt  nach 
M.  in  folgender  Weise  zu  Stande :  Der  Ertrinkende 
macht  für  gewöhnlich  in  dem  Augenblicke,  bevor 
er  unter  den  Wasserspiegel  geräth,  eine  tiefe  Inspi- 
ration und  bringt  daher  ein  Quantum  von  2  bis 
31/s  Litern  Luft  ausser  der  Residualluft  mit  in 
das  Wasser.  Die  grösseren  Luftröhrenverzwei- 
gungen füllen  sich  mit  Wasser  und  deshalb  kann 
die  Luft,  die  hauptsächlich  auf  die  Alveolen  ver- 
theilt  ist,  gar  nicht  oder  nur  zum  geringeren 
Theile  entweichen.  Die  Fälle,  in  denen  der  Tod 
sehr  bald  nach  dem  Hineingerathen  in  das  Wasser 
erfolgt,  lassen  sich  vielleicht  dadurch  erklären, 
dass  der  Ertrunkene  nach  tiefer  Exspiration  unter- 
ging, ebenso  die  Fälle  ohne  den  angeführten  Lei- 
chenbefund. Woltemas  (Solingen). 


Daffner.  —  Henschen.  —  Koenig. 


213 


C.  BOcheranzeigen. 


29.  Das  Waohathum  des  Menschen;   von 

Dr.  Franz  Daffner.  2.Aufl.  Leip>igl902. 

W.  Engelmann.  8.  476  S.  (9  Mk.) 
D.'s  Buch  besteht  in  der  Hauptsache  aus  einer 
Zusammenstellung  von  Messungen  und  Wfigungen. 
Man  sollte  es  also  fQr  sehr  trocken  halten.  Es  ist 
es  aber  nicht,  da  der  Vf.  allerhand  Excurse  ein- 
flicht, in  denen  er  mit  grosser  Lebhaftigkeit  seine 
Anschauungen  auseinandersetzt.  Man  kann  es  also 
nicht  nur  zum  Nachschlagen,  sondern  auch  zum 
Lesen  benutzen.  Auf  jeden  Fall  aber  ist  es  Allen, 
die  Zahlenangaben  brauchen,  durchaus  zu  em- 
pfehlen. MObius. 

30.  Klinische  und  anatomische  Beiträge  bot 
Pathologie  des  Gehirns;  von  Prof.  Sa  le- 
rnen Eberhard  Henschen  in  Stockholm. 
4.  Theil.  1.  Hälfte.  Upsala  1903.  Leipzig. 
Comm.-Verl.  von  K.  F.  Koehler.  Fol.  VII  u. 
114  S.  mit  19  Tafeln  u.  Holzschnitten  im 
Text   (30  Mk.) 

H.  theilt  mit  grosser  AusfOhrlichkeit  die 
Krankengeschichten  und  die  Sektionbefunde  von 
16  Fällen  verschiedener  Himleiden  mit,  die  er, 
hauptsächlich  in  Hinsicht  auf  die  Lokalisation  des 
Oesiehtsinnes  sehr  eingehend  untersucht  hat 

Die  ersten  beiden  Fälle  betreffen  Himgeschwülste ; 
in  beiden  bestand  Hemianopsie,  im  ersten  durch 
Zerstörung  der  Sehbahn,  im  zweiten  durch  Druck 
auf  diesa  Im  3.  Falle  bestand  linkseitige  Hemi- 
anopsie bei  einer  scharf  begrenzten  Erweichung, 
die  auf  die  linke  Calcarina- Rinde  beschränkt  war; 
nur  nahe  vor  der  Spitze,  in  einem  Gebiete,  das 
wahrscheinlich  nicht  zur  Seharea  gehört,  griff  die 
Erweichung  auf  das  subcortikale  Mark  über,  da- 
gegen war  die  Sehstrahlung  vollständig  unberührt 
Daraus  lässt  sich  schliessen,  dass  das  Sehcmtrum 
auf  die  Cakarina-Rinde  heschränki  ist.  Anderer- 
seits fand  sich  im  rechten  Oocipitallappen  eine 
ausgedehnte  Erweichung  der  lateralen  Rinde  und 
ihres  Markes,  ohne  dass  ein  Skotom  in  der  link- 
seitigen  Hälfte  nachgewiesen  wurde ;  die  laterale 
Fläche  gehört  also  nicht  zur  Seharea. 

In  Bezug  auf  die  Frage,  ob  in  der  Sehfläche, 
bez.  in  der  Sehbahn  eine  bestimmte  Anordnung 
der  Elemente,  eine  Projektion  der  Retina,  existirt, 
hat  H.  schon  früher  einen  Fall  veröffentlicht,  in 
dem  Zerstörung  des  dorsalen  Abschnittes  des 
äusseren  EniehOckers  eine  homonyme  Hemianopsie 
im  unteren  Quadranten  hervorgerufen  hatte,  so 
dass  auf  eine  Lokalisation  innerhalb  des  äusseren 
EniehOckers  geschlossen  werden  konnte.  Dieser 
Sohluss  gewinnt  Stütze  durch  einen  neuen  Fall 
(den  11.),  in  dem  eine  Blutung  die  dorsale  Hälfte 
des  äusseren  EniehOckers  zerstört  und  rechtseitige 


Hemianopsie  im  unteren  Quadranten  erzeugt  hatte; 
der  ventrale  Abschnitt  war  erhalten  geblieben  und 
von  ihm  konnte  ein  schmales  Bündel  bis  zur  ven- 
tralen Lippe  derFissura  calcarina  verfolgt  werden, 
das  die  Lichtempfindung  von  der  unteren  Hälfte 
der  Retina  zur  unteren  Galcarinalippe  leitete. 
Durch  4  weitere  Fälle  (9,  12,  13,  14)  wird  die 
Annahme  bestätigt,  dass  eine  PrqjekUon  der  Beiina 
auf  die  Calcarina -Rinde  stattfindet  und  dass  die 
obere  Galcarinalippe  die  Lichtempfindung  vom  dor- 
salen Retinaquadranten  empfängt  und  die  untere 
vom  ventralen. 

Hinsichtlich  der  Frage,  ob  eine  beschränkte 
Läsion  der  Calcarina-Rinde,  bez.  der  Sehbahn  ein 
begrenztes,  constantes  Skotom  im  Gesichtsfelde 
erzeugt,  ist  der  8.  Fall  von  Interesse,  der  beweist, 
dass  solche  constante  Skotome  durch  Läsion  der 
unteren  Bündel  der  Sehbahn  (bez.  des  Sehcentrum) 
entstehen.  Auch  im  14.  Falle  hatte  eine  kleine 
Läsion  der  oberen  Galcarinalippe  ein  begrenztes, 
constantes  Skotom  verursacht.  Wenn  nun  die 
obere  Galcarinalippe  der  oberen  Retinahälfte,  die 
untere  Galcarinalippe  der  unteren  Retinahälfte  ent- 
spricht, so  folgt  daraus,  dass  die  Rinde  des  Bodens 
der  Fissura  calcarina  dem  horizontalen  Meridian 
entspricht;  im  15.  Falle  war  eine  auf  die  Rinde 
des  Bodens  der  Fissura  calcarina  beschränkte  Er- 
weichung von  einem  Skotom  in  der  Horizontallinie 
begleitet 

Der  16.  Fall,  in  dem  bilaterale  Hemianopsie 
mit  erhaltenem  Maculafeld  bei  bilateraler  Erwei- 
chung der  Galcarinarinde  bestand,  bietet  einen  Bei- 
trag zu  der  noch  nicht  gelüsten  Frage  nach  der 
Lokalisation  der  Macula  lutea. 

Walter  Berger  (Leipzig). 

31.  (Gesammelte  Abhandlangen  lur  physio- 
logischen Optik;  von  Arthur  Eoenig. 
Mit  einem  Vorworte  von  Th.  W.  Engel- 
mann.  Leipzig  1903.  Joh.  Ambr.  Barth. 
Or.  8.  IV  u.  439  S.  mit  d.  Bildnisse  d.  Vfs., 
40  Abbild,  u.  2  Taf.   (14  Mk.) 

Eoenig  hatte  vor  seinem  Tode  den  Wunsch 
ausgesprochen,  dass  seine  Beiträge  zur  physio- 
logischen Optik,  die  bisher  an  verschiedenen  Orten 
zerstreut  veröffentlicht  waren,  später  einmal  ge- 
sammelt herausgegeben  werden  mochten.  In  vor- 
liegendem Werke  sind  diese  32  Abhandlungen  nach 
der  Zeit  ihres  Erscheinens  geordnet  Der  Wort- 
laut ist  von  berufenster  Seite  sorgfältig  vor  dem 
Abdrucke  geprüft.  Im  Vorworte  giebt  Engel- 
mann  einen  kurzen  üeberblick  über  E.'s  Ent- 
wickelungsgang.  Der  Anhang  enthält  ein  Titel- 
verzeichniss  der  Abhandlungen  rein  physikalischen 
Inhalts  von  K.    Nachdem  der  hohe  Wissenschaft- 


214 


Bondi.  —  Glassen.  —  Rejohler.  —  Boehm.  —  Müller. 


liehe  Werth  der  Arbeiten  geschiohtlioh  fest  steht, 
ist  eine  weitere  Erörterung  füglioh  nicht  von  NOthen. 
Bergemann  (Husum). 

32.  Anleitung  rar  Bestimmnng  derBefirak- 
tions-  und  Aooommodationsanomalien  des 
Angea;  von  Dr.  ^Maximilian  Bondi. 
Wien  1903.  Jos.  Safäjr.  16.  94  S.  mit 
28  Figg.  im  Text   (1  Mk.  25  Pf.) 

Das  Buch  soll  das  Noth wendigste  für  den  prak- 
tischen Arzt  und  Examencandidaten  in  knapper 
übersichtlicher  Zusammenstellung  enthalten.  Als 
Maassstab  für  Form  und  Inhalt  dienten  B.  die  Er- 
fahrungen, die  er  als  Leiter  derCurse  für  dasRigo- 
rosum  in  der  Schnabel 'sehen  Klinik  gewonnen 
hat.  Bei  einer  Neuauflage  dürfte  es  zweckmässig 
sein,  zur  Yermeidung  von  Unklarheiten  stellen- 
weise ausführlicher  zu  werden. 

Bergemann  (Husum). 

33.  Aasgewfthlte  Methoden  deranalytisohen 
Chemie ;  von  Prof.  D.  A.  C 1  a  s  s  e  n.  Band  II. 
Braunschweig  1903.  Friedrich  Vieweg  &  Sohn. 
Or.  8.  XVI  u.  831  S.  mit  133  Abbild,  u. 
2  Spectraltafeln.   (20  Mk.) 

Dem  Bef,  liegt  der  IL  Band  des  Werkes  vor. 
Es  handelt  sich  um  ein  grosses  Handbuch,  das  bis 
auf  die  neuesten  Methoden  ergänzt  ist  Berück- 
sichtigt sind  reine  Chemie,  mit  ihren  nächsten  Nutz- 
anwendungen, wie  technische,  Agricultur-  u.  s.  w. 
Chemie.  Da  die  physiologisch-chemische  Analyse 
nicht  berücksichtigt  ist,  kann  das  Buch  dem  Arzte 
natürlich  die  vorhandenen  einschlägigen  Werke 
nicht  ersetzen.  Für  den  biologischen  Forscher 
allerdings  wird  das  Werk  wegen  seiner  Reichhaltig- 
keit ein  werthvoller  Rathgeber  sein. 

W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

34.  Physikalisoh-ohemisohe  Theorien;  von 

Dr.   A.   Key ch  1er.     Deutsch   von   Dr.  B. 
Kühn.   Braunschweig  1903.   Friedrich  Vie- 
weg &  Sohn.    Gr.  8.    XII  u.  389  S.  mit  ein- 
gedr.  Holzschn.   (10  Mk.  60  Pf.) 
Das  Buch  ist  die  freie  Bearbeitung  —  nicht 
Uebersetzung  —  nach  der  3.  Auflage  des  franzö- 
sischen Originals.     In  5  Abschnitten  werden  ab- 
gehandelt:   1)  Grundgesetze;   2)  Lehre  von  den 
3  Formarten  und  den  Losungen;  3)  Thermochemie, 
Elektrochemie  und  Natur  der  Losungen ;  4)  Mechanik 
(Gleichgewicht,  Reaktiongeschwindigkeit  u.  s.  w.) ; 
5)  Thermodynamik. 

Das  Buch  ist  angenehm  zu  lesen  und  verständ- 
lich gehalten.  Dem  rationellen  Charakter  der  phy- 
sikalischen Chemie  ist  darin  schon  äusserlioh  Rech- 
nung getragen,  dass  das  jeweilige  Thema,  z.  B. 
Gleichgewicht  oder  Reaktiongeschwindigkeit,  an 
einzelnen  Beispielen  genau  durchgeführt  ist;  bei 
diesem  dankenswerthen  Bestreben  muss  natürlich 
auf  ausführliche  Compilation  verzichtet  sein,  was 
dem  Buche  den  Charakter  des  Lehrbuches  ver- 
leiht.    Es  macht  überhaupt  den  Eindruck,  als  ob 


das  Buch  aus  Vorträgen  entstanden  wäre,  wenn 
auch  äusserlich  die  Eintheilung  in  ,  JiC^ons^'  ver- 
mieden ist  Man  kann  auch  nichts  dagegen  ein- 
wenden, wenn  bei  dieser  Anlage  des  Buches  des 
Vfs.  eigene  Theorie  der  Dissociation  in  wässeriger 
Lösung  zu  Worte  kommt,  die  sonst  in  keinem 
Lehrbuche  zu  finden  ist  und  im  Gegensatze  zu  der 
Arrhenius'schen  steht  (Nach  R  soll  NaCl  in 
wässeriger  LOsung  unter  Betheiligung  des  H^O- 
Moleküls  in  NaOH  und  HCl  zerfallen.) 

Die  Besprechung  des  Buches  in  diesen  Blättern 
hat  sich  wesentlich  auf  seine  Brauchbarkeit  für 
den  Arzt  zu  beschränken.  Bei  den  beeohrftak- 
ten  Vorkenntnissen  in  diesen  Kreisen,  muss  aus 
dem  Inhalte  des  Buches  alles  ausgeschieden  wer- 
den, was  mit  Mathematik  operirt,  u.  A.  das  ganze 
5.  Capitel  der  Thermodynamik.  Glücklicherweise 
hat  es  R  verstanden,  in  allen  übrigen  Abschnitten 
die  naive  Deduktion  durchzuführen,  mit  einziger 
Ausnahme  beim  Massen wirkungsgesetza  Das  Buch 
kann  also  wohl  als  brauchbares  Lehrbuch  für  den 
Arzt  gelten.  Es  ist  sicher  nutzbringend,  wenn 
man  sich  in  weiteren  Aerztekreisen  darüber  klar 
wird,  dass  mit  dem  Bisschen  Osmoselehre  und  Dis- 
sociation in  wässeriger  LOsung,  die  heutzutage  in 
ihrer  Bedeutung  so  sehr  überschätzt  werden,  die 
physikalische  Chemie  noch  lange  nicht  erledigt  ist 
Von  den  für  den  Arzt  in  Betracht  kommenden 
Werken  gleichen  Inhalts  ist  dem  Bsf,  nur  das 
kleine  Cohen 'sehe  Büchlein  bekannt,  das  im 
Wesentlichen  an  physiologisch  -  ohemisdien  Bei- 
spielen den  Stoff  behandelt;  als  Lehrbuch  scheint 
das  R'sche  überlegen  zu  sein,  weil  es  den  rein 
chemischen  Standpunkt  wahrt  und  die  Nutzanwen- 
dung auf  beliebige  Specialgebiete  dem  Leser  über- 
lässt  W.  Straub  (Leipzig). 

35.  Lehrbuch  der  allgemeinen  nnd  speoiel- 
len  Arsneiverordnnngslehre ;  von  Rudolf 
Boehm.  3.  vOllig  umgearbeitete  Auflage. 
Jena  1903.  Gustav  Fischer.  8.  IXu.334S. 
(6  Mk.) 

Von  ihren  Vorgängerinnen  unterscheidet  sich 
die  3.  Auflage  des  B. 'sehen  Lehrbuches  durch  ge- 
ringeren Umfang,  was  wesentlich  durch  „Abtren- 
nung des  im  Laufe  von  Decennien  abgelagerten 
Niederschlags  des  Arzneischatzes''  erreicht  wurda 
Gleichfalls  sind  die  Verweise  auf  ausländische 
Pharmakopoen  mit  Ausnahme  der  österreichischen 
und  schweizerischen  fallen  gelassen  worden.  Neu 
aufgenommen  sind  zahlreiche  „neuere  Arzneimittel" 
und  unter  den  Recepten  die  Berliner  Magistral- 
formeln. W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

36.  Narkologie.  Ein  HandbuA  der  Wissens 
sehaft  über  aUgemeine  tmd  lokale  SchmerxbetäU' 
bung;  von  Dr.  Benno  Müller.  l.u.2.Lief. 
Leipzig-Reudnitz  1903.  Aug.  Hoffmann.  8. 
160  S.   (Je2Mk.) 

Narkologie?  Schon  zur  Vermeidung  solcher 
Wörterbildungen  sollte  man  die  griechische  Sprache 


V.  Steinböchel.  —  Krönig. 


215 


in  den  Gymnasien  Sanktioniren.  Wfir's  wenigstens 
ein  Plakat  und  kein  Buch!  Vor  einiger  Zeit  wurde 
die  „klinische  Osmologie'^  geprfigt,  das  war  sohon 
sohlimm,  aber  die,^arkologie^'  ist  noch  schlimmer. 
Die  ,^arkologie''  ist  die  Schwester-„Wissensohaft" 
der  Chirurgie,  die  Mutter  beider  ist  die  Medioin, 
die  TOohter  der  „Narkologie*'  sind  die  „Narkosio- 
logie*'  und  die  „An&sthetologie*'  —  auch  recht 
wohlgebildete  MAdchen.  Der  Mann,  der  sich  mit 
Narkologie  beschäftigt,  ist  der  Narkologe  —  bei- 
leibe nicht  Narkotiseur.  Doch  rechten  wir  nicht 
mit  dem  wOrterfreudigen  Verfasser,  wenn  er  auch 
schon  vorhandene  Wörter  misshandelt  und  con- 
sequent  von  einem  Ezcübtionsstadium  spricht, 
obwohl  doch  darin  noch  nichts  exoidirt  wird.  Hier 
eine  beechttdene  Frage;  welcher  Wissenschaft  ge- 
hören denn  die  Hypnotica,  Chloralhydrat  u.  s.  w., 
zu,  mit  denen  der  Yf.  sich  nicht  beschäftigt,  viel- 
leicht der  „Hyplogie"?  — 

Also  das  Ganze  soll  ein  grosses  dickes  Buch 
von  2  Bänden  werden,  uns  liegen  die  beiden  ersten 
Lieferungen  vor.  Sie  umfassen  den  allgemeinen 
Theil;  in  einem  recht  bombastischen  unsachlichen 
Stile  werden  Einzelheiten  StQck  far  Stück  anein- 
andergereiht, aus  vermuthlich  historischen  Grün- 
den Theorien  erörtert,  die  längst  überwunden  sind. 
Man  könnte  mit  solcher  Compilaticm  ja  schliess- 
lich noch  sich  abfinden,  wenn  wenigstens  die 
Quellen  ausführlich  citirt  wären,  das  fehlt  aber 
gänzlich ;  auch  mit  den  Eigennamen  stimmt's  nicht 
immer  genau,  so  heisst„Dastre^'  stet6„Dastrd" 
und  aus  „Bibra"  wird  „Bebra^^  Wir  besitzen 
heutzutage  eine  die  kritischsten  Gemüther  befrie- 
digende Narkosentheorie,  diese  Theorie  ist  nun  so 
oonfus  reproducirt,  dass  ein  Lernender  unmöglich 
daraus  klug  werden  kann;  mit  wörtlichem  Ab- 
druck der  Thesen  der  beiden  Autoren  H.  Meyer 
und  0  verton  —  die  übrigens  nicht  zusammen 
gearbeitet  haben,  was  besser  hervorgehoben  werden 
sollte  —  ist  dabei  nichts  erreicht 

Vielleicht  werden  die  folgenden  Lieferungen, 
die  .ja  nicht  mehr  mit  Rationellem  sich  beschäf- 
tigen, besser,  sonst  möchte  man  das  Ganze  für 
einen  „Versuch  mit  unzureichenden  Mitteln'^  an- 
W.  Straub  (Leipzig). 


37.  Sobmenntündenmg  und  Harkoae  in  der 
Oebnrtohülfe ;  von  Dr.Richard  v.Stein- 
bücheL  Leipzig  u.  Wien  1903.  Franz 
Deuticke.   Gr.  8.  n  u.  111  S.    (4  Mk.) 

Eine  kritische  ZusammensteUung  aller  für  die 
Geburthülfe  in  Betracht  kommenden  Narkosen- 
methoden, die  zu  dem  Resultate  führt,  dass  die 
combinirte  Morphium  -  Scopolamin  -  Anästhesie  am 
meisten  für  den  speciellen  Zweck  bietet 

W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

38.  Die  Anwendimg  der  neueren  Theorien 
der  Iiösiingen  in  dw  Gebnrtshülfe  und 
Gynäkologie;  von  B.  Krön  ig.  Leipzig 
1903.   Georg  Thieme.   8.   19  S.   (80  Pf.) 


In  seiner  Antrittvorlesung  als  Leipziger  Prof. 
extraord.  giebt  E.  eine  Uebersicbt  über  diejenigen 
Gebiete  der  Gteburthülfe  und  Gyn&kologie,  bei  denen 
die  modernen  Theorien  der  Lösungen  zur  Deutung 
mancher  bisher  ungeklärter  physiologischer  und 
pathologischer  Erscheinungen  in  letzter  Zeit  heran- 
gezogen worden  sind  oder  herangezogen  werden 
können. 

In  erster  Linie  sind  sie  für  die  Lehre  von 
der  Emfthrung  des  Foetus  im  Mutterleibe  zu  ver- 
werthen;  Durch  die  bisherigen  Untersuchungen, 
an  denen  £.  wesentlich  betheiligt  ist,  ist  fest- 
gestellt, dass  mütterliches  und  kindliches  Blut, 
wenigstens  zur  Zeit  der  Geburt,  sich  im  osmotischen 
Gleichgewichtzustande  befinden,  dass  demnach 
alle  durch  den  Stoffwechsel  bedingten  Concentra- 
tionänderungen  in  beiden  Flüssigkeiten  durch  die 
Diffusion  von  Wasser,  anorganischen  und  organi- 
schen Substanzen,  die  in  erster  Linie  auf  den  osmo- 
tischen Druck  zurückzuführen  ist,  sehr  schnell 
ausgeglichen  werden.  Aehnlich  wie  die  Darmwand 
wirkt  wahrscheinlich  die  Ghorionmembran  „orien- 
tirend^'  für  die  Richtung  der  Diffusionströme,  so 
zwar,  dass  sie  den  Uebertritt  eiweisshaltiger  Sub- 
stanzen von  der  mütterlichen  zur  kindlichen  Seite 
zum  Aufbau  des  fötalen  Organismus  gestattet, 
aber  nicht  umgekehrt,  ebenso  den  Uebertritt  der 
fötalen  Stoffwechselprodukte  (Harnstoff,  Harnsäure 
u.  s.  w.)  vom  Kinde  zur  Mutter,  wenn  der  Foetus 
nicht  an  seinen  Stoffwechselprodukten  zu  Grunde 
gehen  soll. 

Weitere  Untersuchungen  beschäftigen  sich  mit 
der  Bestimmung  des  elektrischen  Leitungsver- 
mögens des  mütterlichen  und  des  kindlichen  Blutes 
bei  Thieren  und  damit  weiter  mit  der  Bestimmung 
des  sich  daraus  ergebenden  Blutkörperchenvolu- 
mens bei  Neugeborenen  und  Mutterthieren.  Bei 
ersteren  war  es  viel  grösser  als  bei  letzteren. 

Weiter  hat  Füth  den  Gefrierpunkt  des  Blutes 
von  Gebärenden  mit  dem  nichtschwangerer  Frauen 
verglichen  und  dabei  ermittelt,  dass  das  Blut  der 
ersteren  einen  relativ  niedrigen  Gefrierpunkt  be- 
sitzt Ebenso  sind  auch  Gefrierpunktbestimmungen 
des  Fruchtwassers  der  (Gebärenden  und  der  Milch 
der  Wöchnerinnen  angestellt  worden. 

Was  die  Pathologie  der  Schwangerschaft  an- 
langt, so  hat  vor  Allem  die  Eklampsie  Veranlassung 
zu  Untersuchungen  in  dieser  Richtung,  zunächst 
über  die  molekulare  Concentration  des  Blutes  ge- 
geben. Dass  Bousquet  einen  sehr  niedrigen 
(Gefrierpunkt  des  Blutes  fand,  Füth  und  E.  selbst 
keine  Erniedrigung  feststellen  konnten,  erklärt  K. 
durch  die  verschiedene  Schwere  der  Erkrankungen. 

Weitere  Untersuchungen  haben  ergeben,  dass 
der  erhöhte  Blutdruck  bei  Nephritikern  und  Eklam- 
ptischen  nicht  in  der  erhöhten  inneren  Reibung 
des  Blutes  seine  Erklärung  findet. 

Von  besonderem  Werthe  sind  die  modernen 
Theorien  der  Lösungen  für  die  Ausbildung  der  ge- 
burthülflichen  und  chirurgischen  Asepsis  geworden 


216 


V.  Leyden  und  Klemperer,  Die  deutsche  Klinik. 


durch  Heranziehung  der  von  Arrhenius  auf- 
gestellten Theorie  der  elektrolytischen  Dissociation 
zur  Beurtheilung  des  Desinfektionwerthes  der  Des- 
infektionmittel. Die  Salze  in  wftsserigen  Lösungen 
desinficiren  nach  Maassgabe  ihres  elektrolytischen 
Dissociationgrades.  FQr  die  Desinfektion  in  wäs- 
serigen Lösungen  wird  man,  um  eine  möglichst 
starke  Wirkung  zu  erzielen,  z.  B.  denjenigen 
Quecksilbersalzen  den  Vorzug  geben,  die  am  weit- 
gehendsten dissociirt  sind,  während  man  dort,  wo 
eine  entwickelungshemmende  Wirkung  auf  Bak- 
terien in  Geweben,  also  bei  Gegenwart  eiweiss- 
haltiger  Substanzen,  erzielt  werden  soll,  diejenigen 
Quecksilber-  und  Silbersalze  bevorzugen  wird,  bei 
denen  die  Concentration  der  Metall-Ione  in  wässe- 
riger Lösung  eine  geringe  ist  und  die  die  ge- 
ringste Aetzwirkung  zeigen  (Sublamin,  Protargol, 
Argonin,  Quecksilberthiosulphat). 

J.  Praeger  (Chemnitz). 

30.  Die  deataohe  Klinik  am  Eingange  des 
xwaniigsten  Jahrhunderts.  In  akademi- 
schen Vorlesungen  herausgegeben  von  Prof. 
Dr.  Ernst  von  Leyden  und  Dr.  Felix 
Klemperer.  Berlin  u.  Wien  1 903.  Urban 
&  Schwarzenberg.  Gr.  8.  Lief.  79.  Bd.  IX. 
p.  421—500.   (1  Mk.  60  Pf.) 

Die  vorliegende  79.  Lieferung  enthUt  Vor- 
lesung 18—20. 

18.  Vorlesung  (p.  421—460):  üeber  du  Miüel 
und  Wege  zur  ErkenrUniss  von  FrauenkrankheUen ; 
von  F.  V.  Winckel  in  München. 

V.  W.  beginnt  mit  dem  Examen  der  Kranken 
und  bespricht  dann  die  eigentliche  Untersuchung 
kranker  Frauen.  Die  Untersuchung  des  Gesammt- 
kOrpers,  der  Constitution  und  der  Brustdrüsen  wird 
zuerst  kurz  berührt  und  dann  die  Untersuchung 
des  Unterleibes  eingehend  abgehandelt  Die  Vor- 
züge der  einzelnen  Lagerungen  der  zu  Untersuchen- 
den :  einfache  Rückenlage,  Seitenlage,  Enie-Ellen- 
bogenlage  und  Beckenhochlagerung  werden  be- 
sprochen. Es  folgen  die  Adspektion,  die  Palpation, 
die  Perkussion,  wobei  v.  W.  die  palpatorische  Per- 
kussion unterscheidet,  und  die  Auskultation.  Die 
bimanuelle  Untersuchung,  die  Untersuchung  mit 
der  Uterussonde,  deren  Anwendung  gegen  früher 
sehr  eingeschränkt  ist,  die  Erweiterung  der  Gebär- 
mutter zu  diagnostischen  Zwecken,  die  Spiegel- 
untersuchung, die  Untersuchung  des  Uterussekretes, 
die  Probeausschabung  der  Gebärmutter,  die  Probe- 
punktion und  zuletzt  die  Probe-Incision  der  Bauch- 
decken werden  eingehend  erörtert  Bei  einfachen 
Untersuchungen  benutzt  v.  W.  mit  Vorliebe  das 
röhrenförmige  und  das  Cusco'sche  Speculum, 
bei  Operationen  dagegen  die  rinnen-  und  platten- 
förmigen  Spiegel. 

Bei  den  Untersuchungsmethoden  bei  Erkran- 
kungen der  Harnröhre,  Blase,  Ureteren  und  Nie- 
ren wird  die  Austastung  des  Blaseninneren  durch 
die  erweiterte  Harnröhre,  ferner  die  Katheterisirung 


der  Ureteren  ausführlicher  erwähnt  Die  bima- 
nuelle Untersuchung  vom  Mastdarme  und  von  den 
Bauchdecken  aus,  die  Anwendung  des  elektrischen 
Lichtes  für  die  Durchleuchtung  der  weiblichen 
Sexualorgane,  die  Benutzung  der  Böntgenstrahlen, 
die  mikroskopische  und  chemische  Untersuchung 
von  Sekreten,  Produkten,  Exsudaten  und  Tumoren 
werden  ausserdem  noch  abgehandelt  Zum  Schlüsse 
seiner  interessanten  Ausführungen  hebt  v.  W.  die 
Wichtigkeit  hervor,  in  einzelnen  Fällen  auch  den 
Mann  der  Patientin  vor  das  Forum  zu  ziehen,  so 
bei  Erkrankungen  an  Gonorrhöe  und  bei  Sterilität, 
für  deren  Beurtheilung  F.  A.  Kehr  er  besonders 
auf  die  Bedeutung  der  Spermauntersuchung  hin- 
gewiesen hat 

1 9.  Vorlesung  (p.  46 1  —482) :  Z>0r  Kaisersekmii 
nach  seinem  heutigen  Standpunkte;  von  R.  01s- 
hausen  in  Berlin. 

0.  schildert  zunächst  die  von  ihm  geübte  Art 
der  Ausführung  des  Kaiserschnittes.  Nach  Ein- 
schneiden der  Bauchdecken  wird  der  Uterus  vor- 
gewälzt, von  Gompression  der  Cervix  wird  ganz 
abgesehen  und  der  Uterus  durch  einen  Längschnitt 
mit  möglichster  Vermeidung  der  Plaoenta  eröffnet 
Von  dem  Fr  it  seh 'sehen  queren  Fundalschnitte 
verspricht  sich  0.  keinerlei  Vortheile.  Der  Uterus- 
schnitt wird  mit  10 — 12  Muskelnähten  und  darüber 
mit  fortlaufender  Peritonäalnaht  geschlossen.  Das 
Nahtmaterial  ist  Gatgut,  das  in  ca.  4proa  alkoho- 
lischer GarboUösung  gekocht  und  dann  in  90proc. 
Alkohol  aufbewahrt  wird. 

0.  hat  in  den  letzten  15  Jahren  80  mal  den 
Kaiserschnitt  ausgeführt  62  Fälle  betrafen  enge 
Becken,  von  diesen  62  Operationen  nahmen  5=> 
8%  einen  tödtlichen  Ausgang.  Von  den  62  Becken 
waren  49  rhachitisch,  4  gleichmässig  allgemein 
verengt,  3  kyphotisch,  2  ankylotisch  schräg  ver- 
engt, 1  doppelseitig  ankylotisch  quer  verengt, 
1  durch  Knochentumor  verengt  und  1  pseudo- 
osteomalacisch.  In  den  18  anderen  Fällen  gaben 
andere  Anomalien  die  Indikation :  4mal  Eklampsie, 
3mal  Carcinoma  uteri,  je  2mal  Nephritis,  Vitium 
oordis  und  Vaginofixatio  uteri  und  Imal  Stenosis 
vaginae.     Von  diesen  18  Frauen  starben  8. 

Die  Symphyseotomie  kann  nach  O.'s  Ansicht 
namentlich  ausserhalb  der  geburthülflichen  An- 
stalten, mit  der  Sectio  caesarea  nicht  concurriren. 
Die  Po rro- Operation  ist  nach  0.  heutzutage  nur 
dann  indicirt,  wenn  es  sich  darum  handelt,  die 
Gefahr  eines  zur  Zeit  der  Operation  schon  inficirtai 
Uterus  zu  beseitigen. 

20.  Vorlesung  (p.  483—500):  üeber  die  An- 
zeigen für  die  Zangenoperaiion ;  von  F.  v.  Winckel 
in  München. 

V.  W.  wendet  sich  scharf  gegen  den  kritik- 
losen Gebrauch  der  Zange  und  weist  auf  F.  B. 
Oslander  hin,  der  in  30  Jahren  unter  2540  Ge- 
burten 1016  mit  der  Zange  beendete.  Im  Gegen* 
Satze  zu  diesem  Geburthelfer  steht  Johann 
Lucas  Beer  in  Wien,  der  bei  2926  Geburten 


Degre,  Therapie  der  Kinderkrankheiten.  —  Fi  sohl,  Ernährung  des  Säuglings. 


217 


nur  7inal  die  Zange  gebrauchte.  Auch  jetzt  be- 
stehen nach  V.  W.  sehr  bedeutende  unterschiede 
in  der  Häufigkeit  des  Zangengebrauohes  in  den 
europäischen  Kliniken;  sie  schwanken  zwischen 
1.4%  und  II.60/0,  die  mittlere  Ziffer  beträgt 
etwa  3*/o.  v.  W.  bespricht  die  Frequenz  der 
Zangenoperationen  in  folgenden  Kliniken:  Basel 
1887—1893,  Bern  1873—1890,  Jena  1863— 
1888,  Bonn  1885—1895,  Tübingen  1895— 
1900,  Dresden  1883— 1888  und  Mfinchen  1883— 
1902. 

Die  Hauptansichten  der  entsprechenden  Be- 
richte fasst  V.  W.  in  folgenden  Sätzen  zusammen : 
„1)  Die  Wehenaehtpäehe  wird  noch  immer  als  eine 
Indikation  bei  längerer  Oeburtsdauer  betrachtet  in 
Basel,  Bern,  Bonn;  nur  sehr  bedingt,  und  zwar 
bei  Mehrgebärenden,  nicht  bei  Erstgebärenden  in 
Tübingen.  2)  Die  Beekenmge  wird  für  Contra- 
indikation erklärt  in  Bern  und  Jena.  3)  „SehtU- 
xangen",  d.  h.  Zangenoperationen  nur  zur  Ein- 
übung Studirender,  ohne  sonstige  Indikation  wer- 
den für  erlaubt  gehalten  in  Basel  und  Bonn,  ener- 
gisch bekämpft  in  Tübingen  und  Dresden.  4)  Von 
allen  Seiten  wird  zugegeben,  dass  die  Zangenope- 
rationen weit  zahlreichere  Verletxungen  an  den 
fnüUerUehen  Weichiheüen  bewirken,  als  ohne  die- 
selben entstehen:  Tübingen 40.3Vo (statt  16.35<>/o), 
Bonn  75.70/0,  Bern67.7o/t,  Basel  84.6%.  5)  Auch 
die  häufigere  Nothwendigkeit  der  künatüehen  Pia- 
cmicarlösungm  wird  von  Tübingen  mit  4.84%, 
Basel  mit  70/^  constatirt  6)  FUiber  hei  dm  Wöch- 
nerinnen kam  in  Tübingen  in  11.3%,  in  Jena 
in  18.2%,  in  Basel  in  23.4%  vor.  7)  Todesßüe 
der  Mütter  in  Jena  1.05%,  Tübingen  1.6%,  Bonn 
3.8%,  Bein  6.8%  (3.2%  septisch).  8)  Von  den 
Kindern  unterlagen  in  Bonn  4.90/p,  in  Jena  4.90/^, 
in  Tübingen  9.6%,  in  Dresden  12%,  in  Bern 
14.20/0.  9)  Schwere  iödtliche  Verletzungen  durch 
die  Zange  erlitten  die  Kinder  in  Basel  in  3.80/o. 
10)  Die  ^u;efte  Schädellage,  die  VorderscheitelsieUun' 
gen  und  die  Oesiehtslagen  machen  häufiger,  als 
nach  ihrem  Vorkommen  zu  erwarten  wäre,  die 
Zlinge  nothwendig.^' 

V.  W.  vergleicht  nun  mit  diesen  Ergebnissen 
seine  eigenen,  in  München  in  den  letzten  19  Jahren 
gemachten  Erfahrungen.  Er  betont  dabei  zunächst, 
„dass  er  auch  schon  mehr  als  40  Jahre  Privat- 
praxis  und  darunter  eine  ausgedehnte  geburts- 
hülfliohe  bei  Hoch  und  Niedrig,  bei  Arm  und 
Beich  ausgeübt  hat  und  dass  er  noch  niemals  sich 
genöthigt  gesehen  hat,  in  der  Privatprazis  andere 
geburtshülfliche  Grundsätze  anzuwenden,  wie  er 
sie  in  seinen  verschiedenen  Kliniken  und  mit 
allen  seinen  Assistenten  jederzeit  befolgt  hat". 
Y.  W.  gebraucht  die  Zange  nur  auf  strengste  Indi- 
kation hin ;  die  sogen.  Schulzangen  erklärt  er  für 
durchaus  verwerflich,  deren  Nutzen  für  ganz  illu- 
sorisch. Die  Anzeigen  zur  Zange  werden  weder 
durch  Wehenschwäche,  noch  durch  Beckenenge 
gegeben;    beide   contraindiciren  vielmehr  deren 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  2. 


Gebrauch.  Die  einzigen  sicheren  Anzeigen  sind: 
Oefahr  für  Mutter  und  Kind  oder  für  Beide.  Die 
Zange  ist  zwar  ein  unentbehrliches,  aber  durchaus 
kein  ungefährliches  Instrument  Ihre  Gefahr  be- 
ruht in  den  durch  sie  bewirkten  Verletzungen  und 
Durchreissungen  der  Weichtheile  und  den  dadurch 
bedingten  häufigen  plastischen  Operationen,  in 
starken  Blutungen,  in  den  ungewöhnlich  oft  noth- 
wendigen  künstlichen  PlacentalOsungen  und  in 
den  nicht  seltenen  Verletzungen  des  Kindes. 

Art h.  Hoffmann  (Darmstadt). 

40.  Therapie  der  Kinderkrankheiten.  Ency- 
klopädisch  nach  den  neuesten  Erfahrungen  be- 
arbeitet; von  Dr.  Wilhelm  Degr6,  Chef- 
arzt des  Jodbades  Darkau.  Leipzig  1903. 
F.  C.  W.  VogeL  Gr.  8.   351  S.    (10  Mk.) 

Der  Inhalt  des  Buches  ergiebt  sich  ohne  Weiteres 
aus  dem  Titel.  D.  hat  sich  bemüht,  möglichst  voll- 
ständig zu  sein,  und  zu  diesem  Zwecke  namentlich 
die  neuere  Literatur  in  ausgiebiger  Weise  heran- 
gezogen. Nach  dem  Empfinden  des  Bef.  arbeitet 
er  jedoch  viel  zu  viel  mitBeceptformeln,  die  in  er- 
müdender Wiederholung  immer  und  immer  wieder 
aufgeführt  werden,  während  er  die  Diätetik  und 
Hygieine  zu  sehr  zurücktreten  lässt.  So  wird  z.  B. 
der  praktisch  doch  recht  wenig  wichtige  Diabetes 
insipidus  unter  Angabe  von  12  Becepten  auf  2  Seiten 
abgehandelt;  die  „Kinderhygiene''  muss  sich  mit 
3  Seiten  begnügen.  Das  ist  doch  kein  rechtes  Ver- 
hältniss.  Bei  Besprechung  der  Diphtherie  wird 
der  Serumbehandlung  mit  Recht  eine  ausführliche 
Besprechung  gewidmet.  Alles  andere  kommt  aber 
zu  kurz  weg,  vor  Allem  die  so  überaus  wichtige 
Herzerkrankung.  Hier  ist  nur  vom  Gollaps  die 
Rede.  Dieser  kann  aber  doch  durch  strenge  Bett- 
ruhe recht  oft  verhütet  werden.  Darauf  hinzuweisen 
wäre  nützlicher  gewesen  und  hätte  nicht  mehr 
Raum  beansprucht  als  dieReceptformelzurCofifein- 
einspritzung,  die  D.  anführt  Dass  D.  Badeorte  mit 
aufzählt,  ist  gewiss  zu  billigen.  Es  fehlen  jedoch 
recht  viele  bekannte,  so  z.  B.  die  Soolbäder  Thürin- 
gens und  namentlich  Kolberg.  Die  ausführliche 
Besprechung  der  Melzi 'sehen  Methode  zur  Be- 
handlung der  chronischen  Mittelohreiterungen  fällt 
vollständig  aus  dem  Rahmen  der  sonstigen  Dar- 
stellung. Brückner  (Dresden). 

41.  Die  Bmahnmg  dee  Bioglings  in  gesun- 
den und  kranken  Tagen.  Vorträge  als 
volksthümlieher  Hochschuleurs  gehalten  an  der 
Prager  Universität;  von  Dr.  Rudolf  Fischl. 
Stuttgart  1903.  Ferd.  Enke.  Gr.  8.  132  S. 
(2Mk.) 

In  glänzendem  Stile,  dessen  Genuss  nur  durch 
den  zu  reichlichen  Gebrauch  recht  unnGthiger 
Fremdwörter  hin  und  wieder  beeinträchtigt  wird, 
in  geradezu  vorbildlicher,  leicht  fasslicher,  allge- 
mein verständlicher  und  dabei  sehr  gründlicher 
Weise  bespricht  F.  die  Säuglingsemährung.    Das 


218 


Toeplitz.  —  Apt.  —  Unna.  —  JadaBSohn.  —  StrOhmberg. 


kleine  Buch  wird  auch  von  Aerzten  mit  Yortheil 
gelesen  werden.  Brückner  (Dresden). 

42.  Die  Emähning  des  Kindes.  Ein  Weg- 
weiser  für  Mütter  aller  Stände;  von  Dr.  Fritz 
Toeplitz  in  Breslau.  Breslau  1903.  Preussd 
Jünger  (Arthur  Jünger).    8.    19  8.     (50  Pf.) 

Den  Yortheil  der  kleinen  Schrift  sieht  der  Ref. 
vor  Allem  in  der  Kürze.  Mehr  als  hier  gesagt  ist, 
brauchen  die  Frauen  gar  nicht  zu  wissen.  Wenn 
sie  nur  das  Wenige  recht  beherzigen  wollten !  Den 
Satz :  „Ein  Eind,  das  noch  nicht  allein  laufen  kann, 
soll  auch  noch  nichts  anderes  als  Milch  bekommen^' 
möchte  Bef,  nicht  unterschreiben. 

Brückner  (Dresden). 

43.  Das  Stottern.  Zur  Belehrung  für  Stotterer, 
deren  Eltern  und  Lehrer;  von  Dr.  H.  Apt, 
Specialarzt  für  Sprachstörungen.  Breslau 
1903.  Preuss  &  Jünger  (Arthur  Jünger).  8. 
17  S.     (40  Pf.) 

Eine  leicht  fassliohe  Darstellung  des  Stotterns 
mit  Hinweis  auf  die  Wichtigkeit  der  psychischen 
Behandlung.  Brückner  (Dresden). 

44.  Pathologie  und  Therapie  des  Bksems ; 
von  P.G.Unna.  Wien  1903.  Alfred  Holder. 
Gr.  8.   234  S.  mit  6  Tafeln.     (5  Mk.) 

Das  Unna'sche  Buch  muss  mit  Freuden  be- 
grÜBst  werden.  Es  füllt  geradezu  eine  Lücke  aus, 
indem  es  versucht,  dem  sehr  schwankend  gewor- 
denen Begriffe  des  Ekzems  wieder  eine  feste  Grund- 
lage [und  wie  es  scheint,  in  sehr  gelungener  Weise] 
zu  geben.  In  dieser  Hinsicht  ist  schon  der  1.  Ab- 
schnitt, nAmlich  die  vorzügliche  geschichtliche 
Uebersicht,  von  grossem  Interesse.  Besonders  wird 
den  Alteren,  noch  in  der  Heb ra 'sehen  Ekzem- 
anschauung aufgewachsenen,  Aerzten  die  Schwäche 
dieser  letzteren  Anschauung  klar  werden.  Dass 
das  Buch,  so  vortrefflich  und  klar  Alles  dargestellt 
ist,  nicht  Allen  gerecht  wird,  sondern  ganz  vorzugs- 
weise U.'s  Ansichten  enthält,  ist  nur  natürlich. 
Die  U.'schen  Anschauungen  treten  besonders  bei 
den  detaillirten  Ausführungen  über  das  sebor- 
rhoische Ekzem  hervor,  das  ja  ü.  erst  aufgestellt 
hat.  Dies  und  das  pruriginöse  Ekzem  hebt  er  als 
schon  jetzt  gut  zu  charakterisirende  Ekzemarten 
als  klinische  Bilder  hervor,  während  im  Uebrigen 
nach  ihm  zur  Zeit  nur  einzelne  Erscheinungsformen 
des  Ekzems  (wie  Eczema  erythemato-squamosum, 
papulo-vesiculosum ,  madidans,  orustosum,  verru- 
cosum,  callosum  und  andere)  beschrieben  werden 
können. 

Seinen  Forschungen  entsprechend,  tritt  er  für 
die  parasitäre  Theorie  des  Ekzems  ein. 

Die  Therapie  ist  zwar  kurz,  aber  klar  be- 
handelt. 

Die  beigegebenen  Photographien  zeigen  ver- 
schiedene Bilder  des  seborrhoischen  Ekzems. 

Y.  Lehmann  (Berlin). 


45.  neber  Pmiigo  und  Neorodennitlden. 
Zwei  klinische  Vorträge  für  praktische  Aerxte; 
von  Prof.  Dr.  Ja  das  söhn.  München  1903. 
Seitz  &  Schauer.   Gr.  8.   32  S.    (1  Mk.) 

Die  Aetiologie  und  Pathogenese  der  Prurigo  ist 
noch  ganz  unklar.  Ein  Fingerzeig  scheint  aber  in 
der  therapeutischen  Erfahrung  zu  liegen,  dass  in 
den  meisten  Fällen  sich  unter  Hospitalbehandlung 
(ganz  gleich,  welcher  Art,  auch  wenn  sie  nur  in 
einem  wöchentlichen  Reinigungsbade  besteht)  die  Er- 
scheinungen stark  zurückbilden  oder  verschwinden. 

Die  Lebensbedingungen  ausserhalb  des  Spitals 
müssen  also  einen  wesentlichen  Antheil  am  Zu- 
standekommen des  Symptomencomplexes  haben. 
Es  wird  sich  nach  J.'s  Erfahrungen  dabei  in  erster 
Linie  um  die  Ernährung,  Lagerstatt  und  Beklei- 
dung handeln.  Diesen  Momenten  wäre  vom  prak- 
tischen Arzte  nachzuspüren. 

Eine  der  Prurigo  nahestehende  Krankheitgnippe 
ist  unter  dem  Namen  „Neurodermitiden''  in  Frank- 
reich vom  Ekzem  losgelöst  und  selbständig  gemacht 
worden.  Der  Name  Neurodermitis  beruht  auf  der 
Anschauung,  die  seitens  der  französischen  Schule 
auch  bei  der  Prurigo  geltend  gemacht  wird,  dass 
der  Juckreiz  das  primäre,  die  Knötchen  ein  sekun- 
däres Symptom  seien  (weswegen  auch  alle  diese 
Affektionen  als  „Pruriginös''  bezeichnet  wurden). 

Die  hauptsächlichsten  Typen  sind  die  Neuro- 
dermitis chronica  circumscripta  (^s  Liehen  chroni- 
cus Vidal)  und  die  Neurodermitis  diffusa.  Die  erstere 
Erkrankung  bildet  „licheniücirte"  Plaques,  mit  oder 
ohne  blasse  oder  lebhaft  rothe  papulöse  Elemente, 
in  der  Mitte  gewöhnlich  infiltrirt  Die  Plaques 
sitzen  meist  an  Hals,  Nacken,  Ellen-  und  Knie- 
beugen, Innenseite  der  Oberschenkel,  Handgelenk, 
Glutäal-  und  Genitalgegend.  Jucken  besteht  meist 
in  hohem  Grade.  Ekzem  tritt  häufig  hinzu.  Eine 
primäre  Nervenerkrankung  nimmt  J.  nicht  an.  Die 
Therapie  besteht  im  Wesentlichen  in  Theer  und 
Salicyl;  manchmal  ist  Exstirpation  nöthig. 

Unter  den  (noch  wenig  gekannten)  diffusen 
Neuritiden  sind  die  Lichenifikation  unddieekzemato- 
lichenoide  Form  zu  unterscheiden.  Die  Lokalisation 
weicht  von  derjenigen  der  Prurigo  Hebrae  ah. 
Therapie :  Theer,  Tumenol,  Menthol,  Schwefelbäder, 
auch  alle  juckstillenden  Mittel 

Y.  Lehmann  (Berlin). 

46.  Die  Bekämpfong  der  ansteokenden  Oe« 
flohleohtskranklieiten  im  deutsohen  Beioh ; 

von  Dr.  C.  Ströhmberg  in  Jurjew(Dorpat). 

Stuttgart  1903.    Ferd.  Enke.    Gr.  8.    YII  n. 

87S.mitlfarb.üebersicht8karte.  (2Mk.80Pf.) 
Das  Buch  behandelt  im  I.Abschnitte  die  Chmor- 
rhöe,  die  Syphilis,  das  Ulcus  molle,  ihren  Verlauf 
und  die  Wege  ihrer  Verbreitung.  Der  Schwer- 
punkt liegt  aber  im  2.  Abschnitte,  der  die  Mittel 
(id  est:  die  Prophylaxe)  gegen  die  Geechleohta- 
krankheiten  behandelt  und  dabei  auch  besonders 
die  Prostitution  bespricht     Es  kommt  da  vielerlei 


V.  Niessen.  —  Warfvinge. 


219 


sur  Sprache:  z.  B.  die  H&nnerkenschheit,  der 
Socialismus ,  die  Trinkgewohnheiten,  die  gesell- 
Bchaftlichen  Ansichten.  Einen  Hauptpunkt  bilden 
die  Vorschlfige  zur  besseren  Controle  und  fort- 
dauernden Behandlung  der  Prostituirten. 

Das  Werk  ist  von  einem  ernsten,  idealen  Qeiste 
durchweht  Allerdings  schiesst  wohl  der  Idealis- 
mus oft  Qber  das  Ziel  hinaus,  so  dass  einige  An- 
schauungen (siehe  z.  B.  die  AusfQhrungen  über 
Mftnnerkeuschheit)  vielleicht  auch  bei  Aerzten  nicht 
viel  Zustimmung  finden  dürften.  Die  Darstellungs- 
weise macht  das  Buch  übrigens  nicht  nur  für 
Aerzte,  sondern  auch  für  gebildete  Laien  lesbar, 
und  gerade  letzteren  dürfte  unseres  Erachtens  die 
Lektüre  sehr  nützlich  sein. 

y.  Lehmann  (Berlin). 

47.  Womit  sind  die  anateokenden  Qe- 
Bohleohtskrankheiten  als  VolksBeuohe  im 
deutschen  Reiche  wirksam  bu  bekämpfen  ? 

von  Dr.  Max  v.  Niessen  in  Wiesbaden. 
Hamburg  1903.  Gebr.  Lüdeking.  Qr.  8. 
40  S.     (1  Mk.  50  Pf.) 

Die  hauptsächlich  für  Laien  bestimmte  Arbeit 
ist  jedenfalls  in  bester  Absicht  und  in  bestem 
Glauben  geschrieben  und  giebt,  wenn  auch  nicht 
neue,  so  doch  meist  werthvoUe  Ausführungen  und 
Rathschläge,  auf  deren  Begründung  im  Einzelnen 
nicht  eingegangen  werden  soll.  Trotzdem  berührt 
die  Schrift  in  mancher  Hinsicht  recht  seltsam.  So 
wird  sowohl  der  Arzt,  wie  seine  Wissenschaft  ver- 
schiedentlich und  unmotivirt  heruntergesetzt,  so 
werden  die  v.  N.'schen  (doch  mindestens  noch 
zweifelhaften)  Syphilisbacillen,  die  im  Grunde  mit 
Gonokokken  und  Tuberkelbacillen  identisch  sein 
sollen  [I],  als  unanfechtbare  Thatsache  hingestellt 
Und  ob  es  sehr  zweckmässig  ist,  dem  Laien  mit- 
zutheilen,  dass  (nach  v.  N.)  die  Syphilis  absolut 
unheilbar  ist,  darf  wohl  bezweifelt  werden. 

Die  ,J7aturheilkundigen^*  können  aber  ihre 
Freude  an  der  Schrift  haben.  Denn  das  Queck- 
silber ist  (nach  v.  N.)  weit  davon  entfernt,  ein 
gutes  Heilmittel  zu  sein,  hat  vielmehr  schon  viel 
grossen  Schaden  angerichtet;  der  Impfzwang  ist 
unnöthig  und  verwerflich;  den  Laien  soll  die 
Kurierfreiheit  (ausser  bei  Geschlechtskrankheiten) 
ruhig  gelassen  werden !      V.  Lehmann  (Berlin). 

48.  Irsberättelse  (21  ooh  22)  firän  Sabbats- 
bergs sjukhus  i  Stookholm  för  1889  oob 
1900;  afgifven  af  Dr.  F.  W.  Warfvinge. 
Stockholm  1901.  Isaac  Marcus'  boktr.-aktie- 
bolag.'  8.  78  o.  144  s.  —  (28  ooh  24) 
för  1901  ooh  1902.  1903.  8.  343  s.  o. 
3  tabeller. 

Im  Erankenhause  wurden  behandelt  im  Jahre 
1899  4176,  im  Jahre  1900  4078,  im  Jahre  1901 
4232,  im  Jahre  1902  4100  Kranke;  neu  aufge- 
nommen waren  in  denselben  Jahren  4013,  4078, 
3918,  3794  Kranke.     Von  diesen  neu  aufgenom- 


menen Kranken  wurden  in  der  medicinischen  Ab- 
theilung aufgenommen  2342,  2246,  2338,  2193, 
in  derchirurgischen  Abtheilung  1247,  1200,  1267, 
1285,  in  dergynäkologischen  Abtheilung  272,  309, 
318,  316.  Es  starben  im  ganzen  Krankenhause 
339,  283,  293,  308;  in  der  medicinischen  Abthei- 
lung 260,  218,  293,  216,  in  der  chirurgischen  Ab- 
theilung 74,  61,  71,  86,  in  der  gynäkologischen 
Abtheilung  5,  4,  7,  6. 

Der  Bericht  für  1899  enthält  statistische  Zu- 
sammenstellungen Aber  die  medicinische  Abtheilung 
(Unterarzt  SamEkstrOm)  über  die  chirurgische 
Abtheilung,  sowie  über  die  in  dieser  Abtheilung 
und  in  der  Poliklinik  ausgeführten  Operationen 
(Unterarzt  E.  A.  Erikson)  und  über  die  gynäko- 
logische Abtheilung  (E  r  n  s  t  T.  F  e  1 1  s  t  r  ö  m).  Für 
das  Jahr  1900  ist  der  summarische  Bericht  über 
die  medicinische  Abtheilung  verfasst  vom  Unterarzt 
K.  D.  AkerstrOm,  der  über  die  chirurgische 
Abtheilung  und  über  die  Operationen  von  Emil 
Bovin,  der  über  die  gynäkologische  Abtheilung 
und  die  in  ihr  ausgeführten  Operationen  von  Kurt 
Binman,  wozu  Dr.  F.  Westermark  noch 
specielle  Bemerkungen  über  interessante  Einzel- 
heiten (Abrasion  der  Uterusschleimhaut  wegen 
Endometritis ,  Prolapsoperationen ,  Ventrofixatio 
uteri,  Operation  wegen  Salpingo-Oophoritis,  Tuben- 
sohwangerschaft,  Ovariengeschwülste)  fügt 

Die  Berichte  für  1901  und  1902  enthalten 
statistische  Angaben  über  die  im  Krankenhause  be- 
handelten Krankheitfftlle  und  über  die  Todesfälle, 
specielle  Berichte  über  die  chirurgische  Abtheilung 
und  die  Operationen  von  H.A.  C.  Reuterskiöld 
und  über  die  in  der  gynäkologischen  Abtheilung 
ausgeführten  Operationen  von  S.  Q.  Bolinder 
(1901)  und  W.  Uhlemann  (1902). 

Ausserdem  enthalten  die  Berichte  noch,  wie 
gewöhnlich,  specielle  Mittheilungen  und  Abhand- 
lungen. 

Im  Berichte  für  1899  und  1900  theilt  Dr. 
K  S.  Perman  einen  Fall  von  einer  besonders 
schweren  IHgemimuneuralgie  mit,  die  über  17  Jahre 
bestanden  hatte  und  durch  Exstirpation  des  Gan- 
glion Gasseri  geheilt  wurde.  Die  exstirpirte  Ge- 
schwulst wurde  von  Dr.  K  Holmgren  histo- 
logisch untersucht;  die  Nervenzellen  boten  das 
Bild  der  elektrischen  Reizung.  Vor  der  Exstir- 
pation des  Ganglion  Gasseri  waren  wiederholt  peri- 
pherische Trigeminusäste  resecirt  worden. 

Ferner  theilt  Dr.  Perman  einen  Fall  mit,  in 
dem  die  Nephrektomie  der  linken  Niere  wegen 
einer  bösartigen  Nierengeschwulst  (Hypemephrom, 
Struma  suprarenalis  aberrat)  ausgeführt  und  Hei- 
lung erzielt  wurde. 

Dr.F.  Westermark  berichtet  über  100 Fälle 
von  aupravaginakr  UterusexsHrpatian  wegen  Myom. 
Von  diesen  Fällen  hat  er  40  schon  früher  ver- 
öffentlicht und  theilt  nun  die  übrigen  60  mit  Von 
den  100  operirten  Patientinnen  starb  nur  eine  (der 
Tod  war  nicht  durch  die  Operation  verursacht),  die 


220 


Warfvinge,  Arsberättelse  frin  Sabbatsbergs  sjukhus  i  Stockholm. 


übrigen  genasen  alle.  W.  bespricht  ausführlicher 
die  Operationmethode  und  die  Complikationen  nach 
der  Operation. 

Ausserdem  bespricht  Westermark  noch  die 
OpercUion  der  Oystocek  und  theilt  3  Fftlle  mit, 
in  denen  Heilung  durch  die  Operation  erzielt 
wurde. 

Dr.  Emil  Bovin  theilt  2  Fftlle  von  uti^et^/in- 
liehen  Hernien  mit,  einen  Fall  von  einrftumiger 
Inguino  -  Properitonäalhernie ,  die  durch  Massen- 
reduktion einer  freien 'Scrotalhernie  entstanden  war 
und  durch  Operation  geheilt  wurde,  und  einen  Fall 
von  innerer  Einklemmung  nach  Reposition  einer 
eingeklemmten  Inguinalhemie,  die  durch  Operation 
nach  Laparotomie  geheilt  wurde. 

Dr.  E.  Per  man  bespricht  ferner  in  deutscher 
Sprache  die  Behandlung  van  ecdeulöaer  Anurie  bei 
nur  einer  Niere  (vgl.  Nord.  med.  ark.  Äfd.  I.  Nr.  23. 
1901). 

Dr.  E.  Q.Johnson  und  Dr.  W.  Stridsberg 
berichten  über  die  chirurgische  Behandlung  der  gut- 
artigen Oasirasienose  nach  Dlceraüo  ventriculi  auf 
Grund  von  48  Fällen,  von  denen  in  3  die  Pyloro- 
plastik,  in  den  übrigen  die  Gastroenterostomie  aus- 
geführt wurde.  In  40  Fällen  erfolgte  nach  der 
Operation  mehr  oder  weniger  vollständige,  in  3  nur 
unvollständige  Heilung;  in  6  Fällen  starben  die 
Kranken  nach  der  Operation,  in  einem  Falle  wahr- 
scheinlich durch  Chloroform  Vergiftung  6  Tage  nach 
der  Operation,  in  2  an  allgemeiner,  in  1  Falle  an 
begrenzter  Peritonitis,  in  1  durch  Perforation  eines 
Magengeschwürs. 

Der  Bericht  über  1901  und  1902  enthält  zu- 
nächst einen  Aufsatz  von  Prof.  Curt  Wallis  über 
das  Vorkommen  des  Diabetes  mellitus  in  verschie- 
denen OeseüschafÜdassen  und  seine  Bedeutung  für 
die  Volksversicherung,  In  den  ersten  23  Jahren  des 
Bestehens  des  Sabbatsbergkrankenhauses  kamen 
unter  6094  Todesfällen  33  (0.54<>/o)  an  Diabetes 
vor ;  bei  den  vermögenden  Klassen  betrug  aber  die 
Sterblichkeit  an  Diabetes  2.5%  derGesammtsterb- 
lichkeit,  bei  den  ärmeren  nur  0.43<^/o.  W.  zieht 
hieraus  den  Schluss,  dass  die  Sterblichkeit  an  Dia- 
betes für  die  Volksversicherungsgesellschaften  von 
keinem  Belang  ist,  weil  der  Diabetes  vorzugsweise 
eine  Krankheit  der  wohlhabenden  Klassen  ist. 

Ein  Aufsatz  von  Dr.  Warfvinge  über  Tuber- 
kulose enthält  ausser  einer  eingehenden  Uebersicht 
über  die  Infektiosität  der  Tuberkulose,  der  Ver- 
breitungsweise, der  Disposition,  der  Erblichkeit  und 
der  Prophylaxe  namentlich  die  Beschreibung  des 
Titberkulos^aviüons  im  Sabbatsbergkrankenhause. 
Dieser  Pavillon,  der  am  16.  Dec.  1899  eröffnet 
wurde,  und  für  32  Betten  eingerichtet  ist,  bietet 
eine  freie  und  weite  Aussicht  und  liegt  mitten  in 
Promenadenanlagen.  Die  Veranden  und  Kranken- 
räume sind  nach  Süden  gerichtet.  Zum  Schutze 
gegen  ungünstige  Winde  dienen  Fensterflügel,  die 
sich  oben  und  unten  um  in  der  Mitte  der  Quer- 
leisten des  Fensterrahmens  angebrachte  Zapfen  um 


die  Vertikalachse  des  Flügels  nach  jeder  Richtung 
drehen  lassen.  Die  oberen  Theile  der  Fenster  sind 
schräg  nach  innen  verstellbar.  Bettstellen  und 
Liegestühle  sind  von  Eisen  mit  Drahtfedermatratzen. 
Die  Decken  sind  glatt,  ohne  Leisten  und  Vorsprünge, 
die  Fussböden  mit  Linoleum  belegt.  Spucknäpfe 
aus  Porzellan  stehen  theils  auf  den  Nachttischen, 
theils  in  an  der  Wand  angebrachten  Ringen,  sie 
haben  Sanduhrform  mit  sehr  steilem  Abfall  des 
oberen,  trichterförmigen  Theiles. 

Arnold  Josefson  theilt  3  seltenere  Krank- 
heitfälle mit.  Der  1.  betrifft  einen  31  Jahre  alten 
Seemann  mit  Stenose  des  Isthmus  aortae,  die  wäh- 
rend des  Lebens  diagnosticirt  worden  war  und 
durch  die  Sektion  bestätigt  wurde.  Der  2.  Fall 
betrifft  einen  77  Jahre  alten  Mann  mit  primärem 
Lungenkrebs,  der  mit  pleuritischem  Exsudat  auf 
der  linken  Seite  aufgenommen  worden  war.  Die 
mikroskopische  Untersuchung  ergab  sowohl  im 
Pleuraexsudat,  wie  in  dem  Sputum  Krebszellen  mit 
Mitosen.  Ausser  diesem  Falle  sind  im  Sabbats- 
bergkrankenhause seit  1897  noch  10  andere  Fälle 
vorgekommen,  in  denen  die  Sektion  primären 
Lungenkrebs  ergab.  Der  3.  Fall  betrifft  einen 
42  Jahre  alten  Arbeiter  mit  Morbus  Äddisonii,  bei 
dem  sich  im  Blute  Hyperglobulie  fand. 

John  Landstrüm  berichtet  über  die  Er- 
fahrungen, die  seit  dem  März  1902  in  der  chir- 
urgischen Klinik  bei  der  Analgesie  mittels  Aether- 
rausch  gemacht  worden  sind.  Die  Analgesie  trat 
oft  schon  nach  der  2.  Inspiration  ein.  Als  die 
wichtigsten  Vortheile  der  Methode  hebt  L.  hervor 
die  Gefahrlosigkeit,  das  Fehlen  von  unangenehmen 
Nachwirkungen  und  die  Geschwindigkeit  des  Ein- 
tretens der  Analgesie.  Nach  L.  ist  die  Methode 
auch  bei  länger  dauernden  Operationen  anwendbar; 
sie  wurde  auch  in  Verbindung  mit  lokaler  An- 
ästhesie angewendet. 

Nach  Otto  SsLndher g^s  Studien  Ober  Krebs 
kamen  im  Sabbatsbergkrankenhause  von  1879  bis 
1900  2153  Fälle  von  Krebs  (623  bei  Männern, 
1530  bei  Weibern)  zur  Beobachtung  (1.71«/o  der 
im  Ganzen  aufgenommenen  Männer,  4^,32^1^  der 
im  Ganzen  aufgenommenen  Weiber).  Das  starke 
Ueberwiegen  des  weiblichen  Geschlechts  beruht 
wesentlich  auf  der  grossen  Häufigkeit  des  Vor- 
kommens in  der  gynäkologischen  Abtheilung.  Haut- 
krebs  kam  in  111  Fällen  vor,  am  allerhäufigsten 
im  Gesicht  (86  Fälle) ;  Schornsteinfegerkrebs  und 
Paraffinkrebs  kamen  nicht  vor.  Krebs  im  Knochen- 
system betraf  am  häufigsten  den  Oberkiefer  und 
Unterkiefer.  Am  häufigsten  und  am  bedeutungs- 
vollsten ist  das  Vorkommen  des  Krebses  in  den 
Verdauungsorganen  und  hier  wieder  am  häufigsten 
im  Magen  (544  Fälle),  häufiger  bei  Männern 
(315  Fälle)  als  bei  Weibern  (229  Fälle).  Der  Magen- 
krebs hatte  am  häufigsten  seinen  Sitz  am  Pylorus, 
danach  in  der  Curvatura  minor  und  in  der  Kardia. 
Vom  Darmkanale  war  am  häufigsten  das  Rectum 
be^en  (151  Fälle),  weniger  häufig  der  Dickdarm 


Sievers,  ArsberätteLse  frAa  Maria  sjukhus  i  Helsingfors. 


221 


(68  Fälle),  im  Dünndarme  kommt  der  Krebs  selten 
vor.  Von  den  weiblichen  Qeschlechtsorganen  war 
am  häufigsten  der  Uterus  von  Krebs  befallen 
(483  FäUe),  dann  das  Ovarinm  (171  Fälle).  Krebs 
in  der  Brustdrüse  ist  bei  Weibern  in  288  Fällen 
vorgekommen,  bei  Männern  nur  in  einem  Falle. 

Den  Schluss  bildet  ein  sehr  umfangreicher 
(S.  160—343),  mit  Illustrationen  und  Tabellen 
versehener,  bedeutungsvoller  Aufsatz  von  Arnold 
Josef  son:  Siitdien  über  Akromegalie  und  Hypo- 
physentumoren.  J.  bespricht  zunächst  die  Akro- 
megalie und  einige  damit  verwechselte  Zustände 
mit  sehr  ausfQhrlicher  Mittheilung  von  8  Fällen, 
dann  die  Symptomatologie  der  Hypophysentumoren 
unter  Berücksichtigung  der  SehstOrungen  und  der 
frühzeitigen  Diagnose,  mit  7  weiteren  Fällen,  die 
Exstirpation  der  Hypophyse  bei  Thieren  und  die 
Besiehungen  zwischen  Schilddrüse  und  Hypophyse 
unter  Mittheilung  von  einem  Falle,  und  schliess- 
lich den  Zusammenhang  zwischen  Akromegalie 
und  Veränderungen  der  Hypophyse.  (Vgl.  auch 
dieses  Heft  der  Jahrbücher  p.  179.) 

Walter  Berger  (Leipzig). 

49.  Inber&ttelse  firän  Maria  sjokhiu  i  Hel- 
siiigfoni  f 5r  är  1901 ;  af  gifven  af  Dr.  R  S  i  e  - 
vers.  Helsingfors  1902.  Helsingfors  Cen- 
traltryckeri.  8.  65 ,  35  o.  10  s.  o.  1  pL 
—  lör  är  1902.  Ibid.  1903.  8«.  120,  12  o. 
9  s.  0.  3  pL 
Im  Jahre  1901  wurde  der  ohnehin  schon  schlecht 
ausreichende  Baum  im  städtischen  Mariakranken- 
hause in  Helsingfors  noch  unzulänglicher  durch 
eine  Typhusepidemie,  die  in  der  Stadt  herrschte, 
so  dass  man  sich  genOthigt  sah,  eine  für  den  Fall 
einer  Gholeraepidemie  frei  gehaltene  Baracke  zu 
belegen.  Man  hoffte,  dass  im  Winter  die  Typhus- 
epidemie abnehmen  würde;  das  war  aber  nicht 
der  Fall,  im  Oegentheile  nahm  sie  zu  und  wurde 
büsartiger.  Der  Winter  trat  auch  zeitig  ein,  so 
dass  die  für  den  Sommer  berechnete  Cholerabaracke 
unbrauchbar  wurde  und  man  sich  genöthigt  sah, 
ein  anderes  Gebäude,  das  einen  Saal  und  6  Zimmer 
enthält,  in  aller  Oeschwindigkeit  zu  einer  Filiale 
des  Krankenhauses  einzurichten.  Die  Kranken, 
die  nicht  an  Typhus  oder  Tuberkulose  litten,  wur- 
den mit  Betten  und  Bettzeug  in  einem,  gerade  aus 
Stockholm  angekommenen  Epidemiekrankenwagen 
in  die  Filiale  überführt,  während  die  Typhus- 
kranken aus  der  Cholerabaracke  in  die  durch  die 
Evacuation  verfügbar  gewordenen  Bäume  gelegt 
wurden.  Die  Filiale  wurde  vom  10.  Nov.  1901 
bis  zum  1.  Juni  1902  zu  Hospitalzwecken  benutzt. 
Im  Jahre  1902  wurde  der  im  September  in  Angriff 
geoommeDe  medicin.-ohinirg.  Pavillon  für  ungefähr  60, 
tiieils  an  inneren,  theils  an  chirargischen  Krankheiten 
Leidende  vollendet  und  die  Abtheilnng  für  innere  Kranke 
am  1.  Juni,  die  ohirargisohe  Abtheilnng,  die  unter  die 
Leitung  Dr.  £.  S  a  n  d  e  1  i  n*8  gestellt  wurde,  Ende  November 
belegt  Die  chirurgisohe  Abtheilnng  besitzt  2  Operation- 
säle, einen  für  Operationen  an  septischen  Kranken  und 
einen  für  aseptische  Fälle.    Die  künstliche  Beleuchtung 


ist  elektrisch,  die  Heizung  geschieht  durch  Dampf;  die 
gewöhnlichen  Krankenränme  werden  auf  einer  Temperatur 
von  +  20®  C.  gehalten ,  die  Operationsäle  können  auch 
bei  einer  Anssentemperatur  von  — 30®  auf  +  24*  C.  ge- 
halten werden.  Die  vom  Ventilation apparat  von  aussen 
eingeführte  Luft  wird  auf  20®  erwärmt,  die  Feuchtigkeit 
auf  höchstens  60®/o  regulirt;  durch  eine  Vorrichtung 
innerhalb  der  Krankenränme  kann  die  kalte  und  die 
warme  Ventilationluft  behufs  Erwärmung  oder  Abkühlung 
beliebig  gemischt  werden.  Die  verdorbene  Luft  wird 
durch  mit  Ventilen  versehene  Kanäle  angesaugt. 

Im  Jahre  1901  wurden  in  der  med.  Abtheilnng  (für 
nioht  epidemische  Krankheiten)  im  Ganzen  887  Kr.  be- 
handelt (88  waren  noch  von  19(X)  in  Behandlung),  davon 
wurden  geheilt  entlassen  394,  gebessert  210,  ungebessert 
und  unbehandelt  38,  es  starben  163; -82  blieben  zu  Ende 
des  Jahres  noch  in  Behandlung.  Im  Jahre  1902  wurden 
behandelt  947,  geheilt  entlassen  344,  gebessert  252,  un- 
gebessert oder  unbehandelt  41 ;  es  starben  190. 

In  der  chirurgischen  Abtheilung  wurden  im  Jahre 
1902  behandelt  44  Kr.,  von  denen  13  geheilt  oder  als 
Eeconvalescenten  entlassen  wurden,  3  unbehandelt,  4  star- 
ben, 24  waren  zu  Ende  des  Jahres  noch  in  Behandlung. 
Operationen  wurden  33  ausgeführt. 

In  der  Abtheilung  für  epidemische  Krankheiten  wur- 
den im  Jahre  1901  behandelt  382  Kr.,  davon  wurden  ge- 
heilt entlassen  268,  gebessert  32,  es  starben  29.  Im 
Jahre  1902  wurden  behandelt  398,  entlassen  wurden  ge- 
sund 302,  gebessert  15,  es  starben  35.  An  Scharlach- 
fieber wurden  1901  behandelt  169  (gest.  17),  1902  140 
(gest.  19);  an  Masern  190186  (gest.  3),  1902127  (gest.  6); 
an  Diphtherie  1901  33  (gest.  5),  1902  27  (gest.  2);  an 
Pocken  1902  14,  von  denen  nur  2  aus  der  Stadt  Helsing- 
fors waren ;  nur  in  3  Fällen  handelte  es  sich  um  Variola 
Vera,  in  den  übrigen  um  Variolois ;  Alle  genasen. 

Von  beigefügten  Abhandlungen  enth&lt  der 
Bericht  für  1901  einen  Aufsatz  vom  Direktor  des 
Krankenhauses,  Dr.  R  Sievers,  über  Embolie  in 
der  Arteria  mesenteriea  superior  (vgL  Finska  l&ka- 
res&llsk.  handl.  XLHI.  4.  s.  343.  1901.  —  Berl. 
klin.  Wchnschr.  XXXIX.  9.  1902);  ferner,  eben- 
falls von  Dr.  R.  Sievers,  eingehende  Unter- 
suchungen über  die  Diitxoreaktion  bei  Lungen- 
tuberkulose (vgl.  Finska  Iflkares&Usk.  handl.  XLIII. 
12.  s.  873.  1901),  die  ergaben,  dass  die  Diazo- 
reaktion,  wenn  sie  bei  wiederholten  Untersuchungen 
des  Harns  bei  Tuberkulösen  nachweisbar  ist,  in 
prognostischer  Hinsicht  ein  schlechtes  Zeichen  ist, 
und  einen  gewissen  Werth  für  die  Voraussage  des 
tOdtlichen  Ausganges  hat ;  ferner,  dass  sie  die  kli- 
nischen Symptome,  die  zur  Stellung  der  Prognose 
bei  Lungentuberkulose  verwerthbar  sind,  in  einigen 
Fällen  vervollständigen,  nie  aber  ersetzen  kann. 
Sie  kann  deshalb  in  der  Praxis  leicht  entbehrt 
werden. 

Max  Bj5rkst6n  theilt  einen  Fall  vonLe2^- 
abseess  bei  einem  27  Tage  alten  Kinde  mit  (vgl. 
Finska  läkaresällsk.  handl  XLm.l2.s.908.  1901), 
der,  an  der  unteren  Seite  der  Leber  gelegen,  auf 
der  einen  Seite  mit  einem  im  Ligamentum  teres 
gelegenen,  fast  bis  zum  Nabel  sich  erstreckenden, 
mit  Eiter  gefüllten  Oange  communicirte,  auf  der 
anderen  Seite  mit  zahlreichen  kleineren  und  grosse- 
ren Abscessen  im  Inneren  der  Leber.  In  Bezug 
auf  die  Aetiologie  Hess  sich  etwas  Bestimmtes  nicht 
feststellen,  am  wahrscheinlichsten  erschien  B.  eine 
Infektion  vom  Nabel  aus. 


222     P r i n z i n g ,  Qestaltung  der  Sterblichkeit  —  Prinzing,  Wandlungen  der  Sterblichkeit 


Im  Bericht ffir  1902  behandeltMax  BjOrkstön 
die  Frage,  ob  ein  neues  Epidemiekrankenhaus  für 
die  Stadi  Helsingfora  nOthig  ist,  und  legt  die  um- 
stände dar,  die  es  wünschenswerth  erseheinen 
lassen. 

Dr.  Sievers  bespricht  die  Anateckungsgefakr 
bei  T\ß)ku8  abdominalis  (vgl.  Finska  läkaresällsk. 
handl.  XLIY.  10.  s.  253.  1903).  Er  theilt  eine 
Reihe  von  Fällen  mit,  in  denen  die  Ansteckung  im 
Erankenhause  erfolgte;  in  10  von  diesen  Fällen 
handelte  es  sich  um  Erankenwärterinnen,  in  einem 
um  einen  Arzt,  der  mehrere  Monate  lang  im  Labo- 
ratorium den  Harn  Typhuskranker  auf  das  Vor- 
kommen von  Typhusbacillen  untersucht  hatte;  in 
5  handelte  es  sich  um  Kranke,  die  wegen  anderer 
Krankheiten  behandelt  wurden.  Die  meisten  dieser 
Fälle  kamen  in  der  Typhusepidemie  von  1901  und 
1902  vor,  die  einen  besonders  bösartigen  Charakter 
zeigte,  bei  üeberfQllung  des  Krankenhauses,  die 
eine  strenge  Absonderung  unmöglich  machte.  S. 
hebt  hervor,  dass  Typhuskranke  nicht  in  denselben 
Räumen  mit  anderen  Kranken  liegen  sollen. 

Den  Schluss  bildet  ein  Aufsatz  von  Dr.  Sievers 
über  die  idiopaihische  OesophagusdilaUUian  (Finska 
läkaresällsk.  handl.  :^LIV.  1.  s.  1. 1903.  —  Ztschr. 
f.  klin.  Med.  XLIX.  1  u.  2.  p.  46.  1903). 

Walter  Berger  (Leipzig). 

50.  Die  Gestaltung  der  Sterblichkeit  im 
19,  Jahrhundert;  von  Dr.  Friedrich  Prin- 
zing in  Ulm.  Sond.-Abdr.  aus  der  Ztschr. 
für  Socialwissenschaft,  herausgegeben  von  Dr. 
Julius  Wolf.   Bd.  n.   Heft  10.    1899. 

In  culturarmen  Ländern  ist  das  menschliche 
Leben  ausserordentlich  bedroht  Dieselbe  Erschei- 
nung zeigte  sich  in  den  heutigen  Culturstaaten  in 
früheren  Jahrhunderten,  für  die  leider  keine  zu- 
verlässigen Yerhältnisszahlen  zu  berechnen  sind. 
Besonders  seit  1875  nimmt  die  Sterblichkeit  aber 
überall  gleichmässig  ab.  Bei  der  Beurtheilung 
empfiehlt  es  sich  aber,  nur  die  Sterblichkeit  der 
Uebereinjährigen  in  Betracht  zu  ziehen,  da  durch 
die  erhöhte  GeburtzifiFer  auch  eine  erhöhte  Säugling- 
sterblichkeit bedingt  wird.  Mit  Ausnahme  von 
Irland  zeigt  sich  eine  Abnahme  der  Sterblich- 
keit der  Uebereinjährigen.  Die  Entwickelung  der 
Sterblichkeit  in  den  einzelnen  deutschen  Staaten 
ist  verschieden.  Die  alten  preussischen  Provinzen 
zerfallen  in  3  Gruppen :  a)  Ost-  und  Westpreussen, 
Posen  und  Schlesien  hatten  in  der  ersten  Hälfte 
des  Jahrhunderts  eine  sehr  grosse  Sterblichkeit, 
die  seit  1860  abfallt,  mit  Ausnahme  von  Schlesien, 
das  von  1891 — 1895  unter  allen  preussischen 
Provinzen  die  höchste  Sterblichkeit  hatte,  b)  Bran- 
denburg, Pommern,  Sachsen  hatten  von  Anfang  an 
eine  geringere  Sterblichkeit.  Der  Bückgang  der 
Gesammtmortalität  ist  hier  geringer,  c)  Westfalen 
und  Bheinland  zeigen  einen  Rückgang  der  Sterb- 
lichkeit von  1841 — 1860,  dann  eine  plötzliche 
Erhöhung   bis    1875.     Die  Mortalität   geht  dann 


rasch  wieder  zurück.  Die  Ursache  liegt  hier  in 
der  raschen  Entwickelung  der  Industrie,  der  ge- 
waltigen Ansammlung  von  Menschen  bei  hygieini- 
schen  Missständen  und  der  dann  erfolgten  Be- 
seitigung der  letzteren.  Der  alte  Satz,  dasa  die 
Sterblichkeit  in  den  Städten  und  bei  der  industriellen 
Beschäftigung  eine  höhere  ist,  als  auf  dem  Lande, 
gilt  heute  nicht  mehr  in  dem  Maasse  wie  früher, 
denn  gerade  in  den  Städten  hat  die  Sterblichkeit 
bedeutend  abgenommen.  Es  wird  dieses  durch 
die  statistischen  Sterblichkeittabellen  der  deutschen 
Grossstädte  und  durch  die  von  London  und  Paris 
gezeigt  Besonders  aber  durch  die  Sterblichkeit- 
tabellen der  Städte  des  rheinisch-westfiUischen 
Industriebezirks,  hauptsächlich  von  Essen,  Elber- 
feld  und  von  dem  sächsischen  Chemnitz.  Mit 
Ausnahme  von  Krebs  führen  sämmtliche  Krank- 
heiten seltener  zum  Tode.  Die  beigegebenen 
Tabellen  erläutern  dieses  von  Pocken,  Typhus, 
Diphtherie  und  Croup,  Masern,  Scharlach  und 
Tuberkulose.  Bei  letzterer  besonders  in  Deutsch- 
land. Die  städtische  und  industrielle  Bevölkerung 
Deutschlands  hat  seit  1870  sehr  rasch  zugenommeu, 
während  die  Landbevölkerung  auf  gleicher  "Böhe 
geblieben  ist.  Gleichzeitig  ist  die  Sterblichkeit  in 
allen  Theilen  Deutschlands  zurückgegangen.  Der 
grosse  Rückgang  der  Sterblichkeit  in  den  Städten 
hat  seine  Ursache  in  dem  Fortschreiten  der  städti- 
schen Hygleine,  deren  Ausbau  auf  dem  Lande  zu- 
rückgeblieben ist  Die  Tabellen  müssen  im  Ori- 
ginal eingesehen  werden. 

Weissenborn  (Berlin). 

51.  DieWandlongen  der  Sterblichkeit  Wfirt^ 
tembergs   im  19.  Jahrhundert;    von   Dr. 

Friedrich  Prinzing  in  Ulm.  Mit2carto- 
graphischen  üebersichten.  Med.  Corr.-BL  des 
Württembergischen  Landesvereins,  heraus- 
gegeben von  Dr.  A.  Deahna  in  Stuttgart 
Bd.  72.  Nr.  33.  Aug.  16.  1902. 

Pr.  behandelt  in  5  Abschnitten  1)  die  all- 
gemeine Sterblichkeit  und  die  Geburtziffern ;  2)  die 
Eindersterblichkeit  und  die  der  Uebereinjährigen ; 
3)  die  Sterblichkeit  nach  Altersklassen ;  4)  die  Ab- 
nahme der  allgemeinen  Sterbeziffer  und  der  Kinder- 
sterblichkeit in  Stadt  und  Land  und  5)  die  Todes- 
ursachen. 

Die  Sterblichkeit  hat  in  Württemberg  in  den 
beiden  letzten  Jahrzehnten  ganz  bedeutend  ab- 
genommen, sowohl  hinsichtlich  der  allgemeinen 
Sterblichkeit,  als  auch  hinsichtlich  der  Kinder- 
sterblichkeit und  der  der  Uebereinjährigen.  Die 
Geburthäufigkeit  nimmt  von  1813  bis  in  die  vier- 
ziger Jahre  zu,  fällt  dann  nach  1850  in  Folge  der 
schweren  wirthschaftlichen  Katastrophe,  steigt  bis 
1880,  um  dann  so  stark  abzufallen,  wie  vorher 
noch  nie.  P  r.  sucht  die  Ursache  dieser  Gebart- 
abnahme nicht  allein  in  der  wirthschaftlichen  De- 
pression, sondern  hauptsachlich  in  der  eifrigen 
Verfechtung  der  Malthusianischen  Bevölkerungs- 


Becker,  Handbuoh  der  Medicinalgesetzgebnng  im  Königreich  Bayern. 


223 


theorie  durch  Männer  wie  Hohl  undBümelin 
nach  der  ungenoiein  starken  Zunahme  der  Geburten 
nach  dem  deuteoh-französischen  Kriege.  Die  Kinder- 
sterblichkeit,  sowie  die  der  üebereinjfthrigen  ist 
mit  geringen  Schwankungen  von  1813 — 1900 
stetig  Yon  32.1  auf  24.4<>/0,  bez.  von  19.2  auf  Ib.b^jo 
zurückgegangen,  so  dass  Württemberg  den  ersten 
Platz,  den  es  früher  einnahm,  mit  dem  dritten  ver- 
tauscht  hat,  bez.  bei  den  üebereinj&hrigen  den 
fünften  Platz  einnimmt  An  erster  Stelle  hinsicht- 
lich der  Eandersterblichkeit  steht  der  Donaukreis 
in  allen  Zeitperioden,  und  zwar  die  Oberämter, 
hinsichtlich  der  Sterblichkeit  der  üebereinjährigen 
der  Schwarzwald-  und  Jaxtkreis.  Aus  den  bei- 
gegebenen Sterblichkeittabellen  nach  Altersklassen 
au8denJahrenl87e— 1880,1887— 1890, 1891— 
1900  ist  ersichtlich,  dass  die  Abnahme  der  Sterb- 
lichkeit am  höchsten  ist  im  Alter  von  0 — 5  Jahren 
und  in  den  darauf  folgenden  Altersjahren,  und 
zwar  bei  beiden  Geschlechtern  gleichmässig,  mit 
einer  einzigen  Ausnahme  beim  weiblichen  Ge- 
schlecht vom  15.  bis  20.  Jahre.  Bei  der  Betrach- 
tung der  Kindersterblichkeit  in  Stadt  und  Land 
stellt  sich  heraus,  dass,  während  seit  etwa  2  Jahr- 
zehnten die  Kindersterblichkeit  in  den  Städten 
Deutschlands  so  gefallen  ist,  dass  sie  unter  die 
der  ländlichen  Gemeinden  heruntergeht  oder  sich 
dieser  wenigstens  nähert,  sie  in  Stuttgart  den 
gegentheiligen  Verlauf  nimmt  Die  Todesursachen 
als  Gründe  der  Abnahme  der  Sterblichkeit  lassen 
sich  für  die  letzten  Jahrzehnte  nicht  übersehen, 
da  eine  bezügliche  Statistik  erst  seit  1892  besteht, 
in  der  die  durch  17  Todesarten  verursachten  Sterbe- 
fälle nach  4  Altersklassen,  aber  nicht  nach  dem 
Geschlecht  getrennt  aufgezählt  werden.  Die  in 
dem  Medicinalberichten  seit  1872  nachgewiesenen 
Todesfälle  lassen  erkennen,  dass  die  Schwankungen 
bei  Masern  und  Keuchhusten  nicht  bedeutend  sind, 
Scharlach  seit  1880  abnimmt,  Diphtherie,  1872— 
1875  verhältnissmässig  selten,  von  da  rasch  steigt 
und  1891—1895  die  grösste  Frequenz  erreicht, 
um  dann  schnell  wieder  abzufallen,  Typhus  ist 
sehr  viel  seltener  geworden,  Ruhr  und  Pocken  sind 
nahezu  verschwunden.  Erheblich  verbessert  worden 
ist  die  Todesursachenstatistik  seit  1899,  die  analog 
der  Statistik  des  kaiserlichen  Gesundheitamtes 
über  17  Todesarten,  die  nach  Altersjahren  und 
Geschlecht  getrennt  sind,  Mittheilungen  enthält 
und  zuerst  1900  in  den  Württembergischen  Jahr- 
büchern veröffentlicht  wurde. 

Weissenborn  (Berlin). 

52.  Handbuch  der  Medicinalgesetigebimg 
im  Königreich  Bayern.  Heft  V :  Das  ärxt- 
liche  Oebührentoesm.  Anhang:  Die  Bestem- 
rung  des  ärxükhen  Einkommens.  Vollstän- 
dige Sammlung  der  hierauf  bezüglichen  und 
gegenwärtig  geltenden  Reichs-  und  Landes- 
gesetze, Verordnungen  und  Ministerial-Ent- 
schliessungen.    Herausgegeben  und  erläutert 


von  Dr.  Carl  Becker  in  München.  München 
1903.  J.  F.  Lehmann's  Verlag.  8.  228  S. 
(4  Mk.) 

Dieses  Heft  des  hier  bereits  früher  besprochenen 
mit  grosser  Umsicht  und  Sachkenntniss  zusammen- 
gestellten Handbuches  besteht,  abgesehen  von  dem 
Anhange  und  einem  die  Orientirung  erleichtern- 
den alphabetischen  Sachregister,  aus  9  Abschnitten, 
in  denen  die  Bestimmungen  beigebracht  *werden. 
Dabei  ist  wie  bei  den  früheren  Heften  die  An- 
ordnung getroffen,  dass  die  gnmdlegenden  Gesetze, 
z.  B.  im  1,  Abschnitte  (Aerztliche  Gebühren  in  der 
Privatpraxis)  der  §  80  der  Reichsgewerbeordnung 
und  die  k.  Allerhöchste  Verordnung  vom  17.  Oct. 
1901,  die  Vereinbarungen  mit  Lebens-  undünfall- 
versicherungs  -  Gesellschaften ,  ärxüiehe  Otäachien 
betreffend,  in  grösserem  Drucke  und  ihrem  Wort- 
laute nach  angegeben  sind,  während  Erläuterungen 
B.'s,  Anführungen  aus  der  Judikatur,  Ministerial- 
erlasse  u.  dgl.  in  Kleindruck  unter  einem  Striche 
auf  den  zugehörigen  Seiten  als  Erklärungen  Platz 
fanden. 

Der  2,  Abschnitt  behandelt  die  Gebühren  für 
ärxüit^  Dienstleistungen  bei  Behörden,  insbesondere 
die  neue  k.  Oebührenordnung  vom  17.  Febr.  1902 
und  die  Sonderverordnungen,  bez.  Bausachen,  Mili- 
tärangelegenheiten, bakteriologische  Untersuchun- 
gen, Dienstreisen,  die  allgem.  k.  Verordnung  vom 
11.  Juni  1892  über  Gehaltsbezüge  der  pragma- 
tischen Staatsdiener  u.  dgl.  m.  Die  folgenden  Ab- 
schnitte behandeln  Gebühren  in  Impf-,  Leichen- 
schau-  und  gerichtlichen  Angelegenheiten,  wobei 
unter  Anderem  auch  die  Reichsgebührenordnung 
für  Zeugen  und  Sachverständige  in  der  vom 
1.  Jan.  1900  geltenden  Fassung  nebst  den  Sonder- 
bestimmungen anderer  Reichs-  und  Landesbehör- 
den Platz  fanden. 

Im  4.  Abschnitte  werden  die  Oebükrenordnungen 
für  das  „niederärxüiche"  Personal,  nämlich  die 
Bader  (31.  Mäiz  1899)  und  Hebammen  (4.  Juni 
1899),  im  7.  Abschnitte  diejenigen  der  öffentlichen 
üntersuchungsanstalten  für  Nahrungsmittel,  Ge- 
nussmittel und  Gebrauchsgegenstände  (27.  Januar 
1884)  nebst  Ergänzungen  unter  AnfQhrung  eines 
ausführlichen  Kostentarifs  gebracht  Der  8.  Ab- 
schnitt enthält  die  einschläglichen  Bestimmungen 
des  bayer.  Gebührengesetzes  vom  November  1899 
über  die  in  die  Staatskasse  fliessenden  Gebühren, 
Stempelverwendung  u.  dgl. 

Im  9.  für  den  praktischen  Arzt  sehr  wichtigen 
Abschnitte  wird  der  ärxÜiche  Oebührenanspruch  und 
seine  Oettendmachung  auf  Grund  der  einschläglichen, 
wörtlich  angeführten  Bestimmungen  des  bürger- 
lichen Gesetzbuches,  des  hierzu  ergangenen  bayer. 
Ausführungsgesetzes  vom  9.  Juni  1899,  des  Reichs- 
gesetzes vom  7.  Juni  1871,  betr.  Schadenersatz- 
pflicht, der  deutschen  Civilprocessordnung,  Con- 
cursordnung,  der  Kranken-  und  Invalidenversiche- 
rungsgesetze und  des  bayer.  Gesetzes,  betr. 
Armee-  und  Krankenpflege  vom  30.  Juli  1899 


224 


Spaet  und  Stenglein,  Das  ärztliche  Gebühren wesen  in  Bayern. 


nebst  sonstigen  wichtigen  Sonderbestimmungen, 
stets  unter  Berücksichtigung  der  Judikatur  u.  dgl. 
erörtert 

Der  Anhang  befasst  sich  mit  der  Besteuerung 
des  ärxüiehen  Einkommens  auf  Grund  des  bayer. 
Einkommensteuergesetzes  vom  9.  Juni  1899. 

Wenn  auch  das  vorliegende  Werk  in  erster 
Linie  für  bayerische  Aerzte  und  Behörden  bestimmt 
ist,  so  wird  doch  bei  weitgehender  Bedeutung  der 
mit  der  dazu  gehörigen  Judikatur  so  gründlich 
erörterten  Reichsgesetzgebung  auch  der  nichibaye- 
risc^  Medicinal-  und  Yerwaltungsbeamte  sich  viel- 
fach mit  Erfolg  für  seine  Sonderverhältnisse  aus 
dem  Werke  Rath  erholen  können. 

R.  W eh m er  (Berlin). 

53.  Das  ärstliche  QebührenweBen  in  Bayern. 

Nebst  einem  Anhange :  Die  Gebühren  der  Bader 
und  Hebammen;  von  Dr.  Franz  Spaet 
und  Fritz  Stenglein.  Augsburg  1903. 
Math.  Rieger'sche  Buchhandlung.  8.  283  S. 
(3  Mk.  50  Pf.) 

Dieses  Joh.  Georg  Stenglein  gewidmete 
kleine  Werk,  das  sich  an  die  Stelle  des  durch 
die  neuen  Gesetze  veralteten  Kuby 'sehen  Werkes 
setzen  will,  sucht  seiner  Aufgabe  in  einer  etwas 
anderen  Weise  als  das  vorerwähnte  Becker 'sehe 
Buch  gerecht  zu  werden.  Es  ist  nicht  wie  letz- 
teres eine  Anführung  der  Gesetze  selbst  mit  ihren 
Sonderbestimmungen,  sondern  mehr  nach  Art  eines 
Lehrbuches  auf  Grund  der  einzelnen  Gesichtspunkte 
in  Lehrbuchform  nach  Capiteln  und  mit  Paragra- 
phenabtheilung  kritisch  abgefasst.  Dies  mag  einen 
Vortheil  für  den  üniversitätlehrer  einerseits  und 
für  den  etwa  zu  Examenzwecken  sich  vorberei- 
tenden Arzt  andererseits  haben.  Ob  aber  diese 
bei  den  juristischen  Lehrbüchern  allerdings  übliche 
Anordnung,  bei  der  die  Persönlichkeit  des  Vfs. 
und  seine  subjektive  Ansicht  in  einer  mehr  oder 
weniger  ausgeprägten  Weise  in  den  Vordergrund 
treten,  für  den  Arzt  und  den  Beamten  sich  em- 
pfiehlt, der  in  erster  Linie  sich  über  die  vor- 
handene Gesetzeslage  und  insbesondere  die  that- 
sächlichen  Gesetzes-  und  Bestimmungsparagraphen 
oder  auch  die  grundsätzlich  wichtigen  Gerichts- 
entscheidungen ihrem  Wortlaute  nach  orientiren 
will,  mag  dahingestellt  sein.  Dem  Biehier  und 
VerwaÜungsriehier  wird  für  die  Ui^theilsfindung 
diese  Behandlung  der  Materie  um  so  willkommener 


sein,  ebenso  denjenigen  Beamten,  denen  die  be- 
treffenden Quellenschriften,  z.  B.  die  Sammlungen, 
Gesetze,  Amtsblätter  der  Gerichtsentscheidungen 
zur  Verfügung  stehen.  Ueberdies  ermöglicht  diese 
Behandlung  der  Materie  eine  grössere  Kürze  und 
mithin  —  eine  grössere  Billigkeit  des  kleinen 
Werkes. 

Dies  vorausgeschickt,  sei  angeführt,  dass  die 
Vff.  ihre  Arbeit  in  26  Abschnitte  getheilt  haben, 
nämlich  zunächst  die  rechtliche  Grundlage  des  ärzt- 
lichen Gebührenanspruches,  sodann  seine  Geltend- 
machung im  Processwege  und  Goncursverfahren 
und  der  Armenpflege  gegenüber  erörtern.  Eb 
folgen  Leitsätze  bei  Handhabung  der  ihrem  Wort- 
laute nach  angeführten  Gebührenordnung  vom 
17.  Oct  1901,  weiter  Ausführungen  über  Armen-, 
Gemeinde-,  Distrikts-  und  Kreisärzte,  über  das 
Krankenversioherungs- Gesetz,  über  Dienstboten- 
behandlung, über  Thätigkeit  bei  Unfall-,  Invali- 
dität-, Lebensversicherungen,  über  Krankenhaus-,  | 
Gefängniss-,  Bahn-  und  Postvertrauensärzte,  fOr 
ärztliche  Handapothekenbesitzer,  über  die  Porto- 
freiheit für  praktische  Aerzte  (bei  Meldungen  zur 
Morbiditätstatistik  der  Infektionkrankheiten).  Eb 
folgen  dann  umfänglichere  Capitei  über  die  Ge- 
bühren bei  ärztlichen  Amtsgeschäften,  bei  ärzt- 
lichen Dienstleistungen  für  Behörden,  bei  Thätig- 
keit als  Zeuge  oder  Sachverständiger,  als  Impf- 
arzt, für  Leichenschau,  über  die  Besteuerung  des 
ärztlichen  Einkommens,  auch  bezüglich  des  Be- 
triebes einer  Privatkrankenanstalt  oder  einer  Hand- 
apotheke, über  die  Beitragsleistungen  für  die  ärzt- 
lichen Unterstützungsvereine  und  deren  Unter- 
stützungen, weiter  über  Gebühren  für  bakterio- 
logische Untersuchungen  (Med.-Ber.  vom  19.  Nov. 
1902),  für  Untersuchungen  von  Nahrungs-  und 
Genussmitteln  u.  s.  w.  (Med.-Ber.  vom  25.  Juni 
1890)  und  als  Nachtrag  über  Entschädigungen  bei 
Benutzung  von  Fahrrädern  oder  Motoren  (Med.-Ber. 
vom  17.  Dea  1902).  Hierbei  erhalten  die  A^vte 
für  jeden  zurückgelegten  vollen  Kilometer  40  PI 
Entschädigung. 

Ein  Anhang  bringt  in  ihrem  Wortlaute  die 
Gebührenordnungen  für  Bader  und  Hebammen. 

Beigegeben  sind  eine  chronologische  üeber- 
sicht  der  Gesetze,  Verordnungen  und  Ministerial- 
beschlüsse,  sowie  am  Schlüsse  des  Werkes  ein 
alphabetisches  Sachregister. 

R.  Wehmer  (BerlinX 


Für  die  Redaktion  voraiitwortlich :  Dr.  P.  J.  HSblai  iii  Lel|»ilf.  —  Vorlag  von  S.  Ulnel  in 
Drack  von  Walter  Wlfmnd  in  Lei|alg. 


Jaßtr6u($er 


der 


inf  un^  auei&n^ifd^tn  (^tf<mmitn  QUeMcin. 


Bd.  280. 


1903. 


Heft  3. 


A.  Originalabhandlungen  und  Uebersichten. 

Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des 

Grosshims. 

Zusammenstellung  Yon  Arbeiten  aus  den  Jahren  1900 — 1902. 
(Mit  Nachträgen  aus  den  Jahren  1897—1899.1) 

Von 

Dr,  L.  Goldstein 

in  Aachen. 


2)  Jphaaie  und  Verwandtes. 

56)  Bernheim,  Fernand,  Etat  actuel  de  la 
qaestion  de  Taphasie  motrice.  Gaz.  des  H5p.  LXXIV. 
77.  1901. 

57)  Eoenig,  W.,  Zar  dysarthrisohen  Form  der 
motorischen  Aphasie,  bez.  znr  anboortikalen  motorisohen 
Aphasie.    Mon.-Sohr.  f.  Psych,  n.  Neurol.  YII.  3.  1900. 

58)  Pick,  A.,  üeber  das  sogenannte  aphatisohe 
Stottern  als  Symptom  verschieden  örtlich  lokalisirter 
cerebraler  Herdaffektionen.  Aroh.  f.  Psych,  n.  Neryen- 
krankh.  XXXU.  2.  p.  447.  1899. 

59)  Pick,  A.,  Zar  Lehre  von  der  sogenannten  trans- 
cortikalen  motorischen  Aphasie.  Arch.  f.  Psych,  a. 
Nervenkrankh.  XXXU.  3.  1899. 

60)  Heilbronner,  Karl,  üeber  die  transcortikale 
motorische  Aphasie  a.  die  als  „Amnesie^  bezeichnete 
Spraohstörang.  Arch.  f.  Psych,  a.  Nervenkrankh.  XXXIV. 
2.  1901. 

61)  Gordinier,  Hermond  C,  A  case  of  brain 
tomor  of  the  base  of  the  second  left  frontal  convolation. 
Amer.  Joam.  of  the  med.  Sc.  CXVU.  5;  May  1899. 

62)  Bramwell,  Byrom,  A  crossed  aphasiaand 
the  faotors,  whioh  go  to  determine  wheter  the  .leading*^ 
or  «driving*^  speech-centres  shall  be  located  in  me  left  or 
the  right  hemisphere  of  the  brain.    Lancet  Jani  3. 1899. 

63)  Collier,  J.  S.,  A  contribation  to  the  stady  of 
aphasia.    Lancet  March  25.  1899. 

64)  P  i  t  r  e  s ,  A.,  Etade  sar  les  paraphasies.  Bevae 
de  Med.  XIX.  5.  6.  7. 1899. 

65)  Pershing,  Howell  T.,  A  case  of  Wemicke's 
condnction  aphasia  with  aatopsy.  Joarn.  of  nerv,  and 
ment.  Dis.  XXVn.  7.  p.  369.  Jaly  1900. 


<)  Schloss;  vgl.  Jahrbb.  CCLXXX.  p.  12L 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  3. 


66)Bonhoeffer,  Zar  Eenntniss  der  Rückbildang 
motorischer  Aphasien.  Mittheil.  a.  d.  Grenzgeb.  d.  Med. 
n.  Chir.  X.  1.  2. 1902. 

67)  Bastian,  H.C.,  On  a  case  of  amnesiaandother 
Speech  defects  of  eighteen  years  daration.  Med. -chir. 
Transact  LXXX.  p.  61. 1897. 

68)  Stadel  mann.  Ein  Fall  von  Aphasie  a.  Agra- 
phie.  Contr.-Bl.  f.  Nervenhkde.  a.  Psych.  XXUI.  p.  713. 
Dec.  1900. 

69)  Stadel  mann,  Aphasie  a.  Agraphienach  epi- 
lept  Anfällen.  Psychiatr.-nearoLWchnschr.  IV.  14. 1902. 

70)  Bischoff,  Ernst,  Beitrag  zar  Lehre  von  der 
sensorischen  Aphasie,  nebst  Bemerknngen  über  die 
Symptomatik  doppelseitiger  Schläfenlappenerkrankang. 
Arch.  f.  Psych,  a.  Nervenkrankh.  XXXU.  3. 1899. 

71)  Pick,  A.,  üeber  dieBedeatang  des  akastischen 
Sprachcentrams  als  Henmiangsoi]gan  des  Sprachmeoha- 
nismas.    Wien.  klin.  Wchnschr.  aIII.  37. 1901. 

72)  Liepmann,  H.,  Ein  Fall  von  Echolaiie:  Bei- 
trag zar  Lehre  von  den  lokalisirten  Atrophien.  Nearol. 
Centr.-Bl.  XIX.  9. 1900. 

73)  Veragath,  Otto,  üeber  einen  Fall  von 
transitorischer  reiner  Worttaabheit.  Deatsche  Ztschr.  f. 
Nervenhkde.  XVH  3.  4.  p.  177.  1900. 

74)  Strohmayer,  Wilh.,  Zar  Kritik  der  ^sab- 
oortikalen*  sensorisohen  Aphasie.  Deatsche  Ztschr.  f. 
Nervenhkde.  XXI.  5  a.  6.  p.  371. 1902. 

75)  Bischoff,  Ernst,  üeber  die  pathologisch- 
anatomische Grandlage  der  sensorischen  Aphasie.  Wien, 
klin.  Randschaa  XV.  42.  43.  1901. 

76)  Mingazzini,  G.,  Klinische  a.  anatomisch- 
pathologische Beiträge  über  Aphasien.  Deatsche  Ztschr. 
f.  Nervenhkde.  XXI.  5  a.  6.  p.  386. 1902. 

77)  M  e  n  d  e  1 ,  E.,  Ein  Fall  von  Worttaabheit  Arch. 
f.  Anat.  a.  Physiol.  [physich  Abth.]  3  a.  4. 1899. 

29 


226 


Ooldstein,  Beitrage  zur  Physiologie,  Pathologie  nnd  Chirurgie  des  Grösshims. 


78)  Ton  che,  Ck>DtribatioD  ä  Tetude  eliviqne  etana- 
tomo-pathologique  de  Taphasie  sensorielle.  Arch.  gen. 
de  Med.  n.  6. 1899. 

79)  Bard,  L.,  ün  cas  d'alezie  d'origine  operatoire. 
Semaine  med.  XXII.  18. 1902. 

80)  Hammond,  GraemeM.,  Two  unusnal  oases 
of  aphasia,  with  speoial  reference  to  the  so  called  naming 
centre.    New  York  med.  Record  LVni.  25.  1900. 

81)  Thomson,  Ernest,  Sensory  aphasia  with 
sector-shafted  homonymons  defect  of  the  fieldsof  visions; 
a  study  in  looalisations.    Edinb.  med.  Journ.  May  1897. 

82)  Eider,  W.,  The  clinioal  varieties  of  Visual 
aphasia.    Edinb.  med.  Journ.  May  1900. 

83)  Probst,  M.,  Ueber  die  Lokalisation  des  Ton- 
yermögens.  Arch.  f.  Psych,  u.  Nervenkrankh.  XXXII. 
1.  p.  ^7. 1899. 

84)  D  0  n  a  t  h ,  J.,  Lehre  von  der  Amusie,  nebst  einem 
Falle  von  instrumentaler  Amusie  bei  beginnender  pro- 
gressiver Paralyse.  Wien.  klin.Wohnschr.XIV.40.1901. 

85)  Anton,  G.,  üeber  Selbstwahmehmung  der 
Herderkrankungen  des  Gehirns  durch  den  Kranken  bei 
Rindenblindheit  u.  Rindentaubheit  Arch.  f.  Psych,  u. 
Nervenkrankh.  XXXII.  1. 1899. 

86)  L i  e  p  m  a  n  n ,  H.,  Das  Xrankheitsbild  der  Apraxie 
(^motorischen  Asymbolie^)  auf  Grund  eines  Falles  von 
einseitiger  Apraxie.  Mon.-Schr.  f.  Psych,  u.  Neurol. 
Vm.  1.  2.  3. 1900. 

87)  Pick,  A.,  Zur  Psychologie  der  motorischen 
Apraxie.    Neurol.  Centr.-Bl.  XXI.  21. 1902. 

Den  gegenwärtigen  Stand  der  Frage  nach  der 
fnoiorischm  Aphasie  sucht  F.  Beruheim  (56) 
wiederzugeben.  Er  stellt  4  Fragen  auf:  1)  Qiebt  es 
motorische  Sprachbilder?  2)  Welches  sind  die  kli- 
nischen Erscheinungen  der  motorischen  Aphasien  ? 
3)  Ist  der  Unterschied  zwischen  cortikaler  moto- 
rischer und  subcortikaler  motorischer  Aphasie  auf- 
recht zu  erhalten?  4)  Ist  die  Lokalisation  der 
motorischen  Aphasie  am  Fusse  der  3.  linken  Stim- 
windung  sichergestellt? 

Zu  1)  Wenn  auch  beim  Sprechenlernen  des 
Kindes  motorische  Sprachbilder  eine  Rolle  spielen, 
so  giebt  es  doch  zu  denken,  dass  beim  gesunden 
Menschen  vorübergehende  Sprachtaubheit  (momen- 
tanes Vergessen  des  akustischen  Wortbildes)  oder 
vorübergehende  Sprachblindheit  (momentanes  Ver- 
gessen des  Sprachgesichtbildes)  vorkommen,  wäh- 
rend es  einen  vorübergehenden  Verlust  des  moto- 
rischen Sprachbildes,  eine  phonetische  Amnesie 
beim  Gesunden  nicht  giebt  Beim  Studium  der 
inneren  Sprache  lernen  wir  demnach  nicht  kennen, 
was  diese  motorischen  Sprachbilder  sind,  und  des- 
halb müssen  wir  gerechte  Zweifel  an  ihrer  Existenz 
hegen. 

Zu  2)  Besprechung  der  motorischen  Aphasie 
nach  den  Lehren  D  e  j  e  r  i  n  e  's. 

Zu  3)  Es  wird  betont,  dass  auch  bei  der  sub- 
cortikalen  motorischen  Aphasie  vöUige  Intaktheit 
der  Rinde  bisher  noch  nicht  nachgewiesen  ist,  und 
somit  die  Unterschiede  zwischen  cortikaler  und 
subcortikaler  motorischer  Aphasie  mehr  quanti- 
tativen Charakter  haben. 

Zu  4)  Eine  eingehendere  mikroskopische  Unter- 
suchung von  Serienschnitten  wird  ergeben,  dass 
die  cortikale  motorische  Aphasie  nicht  nur  dem 
Fusse  der  3.  Stirnwindung  angehört,  sondern  dass 


ihr  Gebiet  auch  auf  den  Fuss  der  2.  Stimwindung 
und  die  vorderen  Inselwindungen  übergeht 

2  F&lle  der  dysarthrischen  Form  der  moto- 
rischen Aphasie  giebt  W.  Koenig  (57),  von  denen 
es  nur  in  einem  zur  Sektion  kam. 

Dieser  betraf  einen  49jähr.,  chronischen  Paranoiker. 
1890  Amputation  des  linken  Unterschenkels  wegen  Tuber- 
kulose, 1891  rechtseitige  Hemiplegia  brachio-facialis,  spon- 
tane Sprache  geläufig,  aber  Artikulationfehler.  Allmäh- 
lich wurde  die  Sprache  schlechter,  skandirend,  Schluck- 
störungeu.  Pat  schrieb  Unks  im  Ganzen  ohne  Fehler, 
nur  zuweilen  liefen  ihm  solche  unter.  Beim  Nach- 
sprechen und  Lautlesen  dieselben  Störungen  wie  beim 
Spontansprechen.  Keine  amnestische  Aphasie.  Die 
Sprache  wurde  immer  dysarthrischer.  Klinische  Dia- 
gnose: Tumor  (Tuberkel)  in  der  unteren  Gegend  der  linken 
Centralwindungen,  möglicher  Weise  einen  Druck  aaf  das 
motorische  Sprachcentrum  ausübend.  Sektion:  Tumor 
von  der  Grösse  eines  kleinen  Apfels,  der  die  untere  Hälfte 
beider  Centralwindungen  einnahm  und  auf  das  untere 
Scheitelläppchen  übergriff. 

K.  bringt  seine  Falle  in  Beziehung  zu  Pick 's 
Lehre  vom  aphatischen  Stottern  (siehe  unten). 
Stottern  war  im  ersten  seiner  Fftlle  vorhanden  ge- 
wesen, im  zweiten  nioht,  aber  er  glaubt,  dass  alle 
diese  Fälle  von  aphatischer  Dysarthrie  und  apha- 
tisohem  Stottern  klinisch  in  dieselbe'  Klasse  ge- 
hören. Es  giebt,  sagt  er:  1)  Eäne  Dysarthrie,  die 
an  sich  nicht  noth wendiger  Weise  von  der  bulbären 
Dysarthrie  verschieden  zu  sein  braucht  und  die 
als  aphatisches  Symptom  anzusehen  ist  2)  Diese 
Dysarthrie  kann  sich  mit  Stottern  wie  mit  apha- 
tischen Symptomen  verschiedener  Art  verbinden. 
3)  Die  aphatische  Dysarthrie  kann  als  restirendes 
Symptom  einer  sonst  mehr  oder  weniger  zurück- 
gegangenen motorischen  oder  auch  totalen  Aphasie 
in  den  Vordergrund  treten;  sie  kann  anderersdts 
der  Ausdruck  einer  leichten  FunktionstOrung  des 
motorischen  Sprachcentrum  sein. 

A.  P  i  c  k  (58)  hatte  schon  früher  auf  Önmd 
eigener  Fälle  und  solcher  aus  der  Literatur  die  Be- 
deutung der  syilabären  Perseveration  für  das  Zu- 
standekommen des  aphatischen  Stotterns  hervor- 
gehoben. 

I.  Ein  Schuster,  63  Jahre  alt  Der  Sprachstörung 
ging  wahrscheinlich  ein  Schlaganfall  voraus.  Das  Gehirn 
war  in  hohem  Grade,  namentlich  im  Bereiche  der  Stirn- 
lappen,  atrophisch.  Die  Atrophie  betraf  sowohl  das 
Marklager,  als  auch  die  Rinde ;  in  der  Gegend  der  linken 
Brückenhälfte  befand  sich  ein  Herd. 

II.  Im  2.  Falle,  bei  dem  35jähr.  J.  S.,  lautete  die 
ärztliche  Diagnose,  mit  der  er  zur  Klinik  kam :  „Potato- 
rium,  Lues,  Insult,  apopl.  cortical.  cum  epilepsia*^.  Jhe 
Härtung  des  Hirnes  misslang.  Die  Untersuchung  der 
Med.  spinal,  ergab  starke  sekundäre  Degeneration  der 
linken  Pyramidenseitenstrangbahn  und  im  Bereiche  des 
Hypoglossuskemes  einen  Herd. 

Bei  der  sogenannten  transcortikalen  moto- 
rischen Aphasie  sollen  Nachsprechen,  Diktal- 
sohreiben  und  Lautleeen  intakt  sein.  Nach  dem 
bekannten  Licht  heim 'sehen  Schema  soll  im 
Gefolge  einer  bestimmten  örtlichen  Läsion  im  Ge- 
hirn (Unterbrechung  der  Bahnen  vom  Begriffcentrum 
zum  Sprachbewegungcentrum)  diese  Form  der 
Aphasie  entstehen.  Wie  wir  früher  schon  gelegent* 


Ooldstein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshims. 


227 


lieh  auseinandergesetzt  haben,  halten  wir  den  Aus- 
druck „traDscortikal'S  den  Wem  icke  eingeführt 
hat,  fQr  verfehlt.  Bein  kommt  dieses  Symptomen* 
bild  klinisch  fast  nie  zu  Stande  und  die  Sektion 
erfüllte  Wem  icke 's  Forderung  eben  so  wenig. 

A.  Pick  (59)  theilt  einen  Fall  mit,  in  dem  der  Er. 
nach  einem  apoplektisohen  Insult  aphatisch  wurde.  An- 
fangs konnte  er  nur  einzelne  Worte  sprechen,  später  be- 
stand Paraphasie,  während  Lesen  und  Nachsprechen 
ziemlich  gut  gingen.  Diktatschreiben  weniger.  Tod  nach 
fortschreitender  Verblödung  4  Jahre  nach  dem  Insult. 
Die  Sektion  konnte  keine  Herdsymptome  nachweisen,  es 
bestanden  Hirnatrophie,  besonders  im  Stirnlappen,  Pachy- 
meningitis  interna  chronica  haemorrhagica,  starke  Ver- 
dickung und  adenoide  Durchtränkung  der  Pia;  dasEpen- 
dym  der  Ventrikel,  namentlich  des  4.,  war  yerdickt  und 
granulirt. 

Seine  aus  der  minutiüsen  Untersuchung  einiger 
Kranken  gewonnene  Ansicht  über  die  „transcorti- 
kale*'  motorische  Aphasie  fasst  Heilbronner(60) 
folgendermaassen  zusammen:  1)  Eine  Sprach- 
störung, die  die  Kriterien  der  transcortikalen  moto- 
rischen Aphasie  Wer  nicke 's  zeigt,  kann  durch 
eine  grob  organische  Läsion  bewirkt  werden  und 
sich  ihrem  Wesen  nach  erkennbar  lange  Zeit  er- 
halten. 2)  Die  Freud 'sehe  Annahme,  dass  die 
transcortikale  motorische  Aphasie  durch  eine  par- 
tielle Läsion  der  Broca 'sehen Stelle  bewirkt  wer- 
den kOnne,  wird  durch  die  zum  Beweise  ange- 
führten Fälle  nicht  erwiesen.  Die  nachweislich 
durch  partielle  Läsionen  der  Broca 'sehen  Stelle 
verursachten  Störungen  der  Sprache  tragen  nicht 
den  Charakter  der  transcortikalen  motorischen 
Aphasie.  3)  Auch  die  B  a  s  t  i  a  n  'sehe  Erklärung, 
dass  der  Symptomencomplex  der  transcortikalen 
motorischen  Aphasie  durch  partielle  Läsionen  der 
Wer  nicke 'sehen  Stelle  bewirkt  werde,  ist  theo- 
retisch anfechtbar  und  für  einzelne  Fälle  nicht  an- 
wendban  4)  Die  transcortikale  motorische  Aphasie 
ist  aufzufassen  als  Folge  einer  Unterbrechung  von 
Associationfasern ,  die  in  ihrer  Oesammtheit  den 
Bahnen  AM  und  BM  Lichtheim 's  entsprechen. 
Das  Erhaltenbleiben  des  Nachsprechens  erklärt 
sich  aus  den  funktionellen  Momenten.  5)  Eine  ein- 
gehendere Würdigung  der  in  keinem  der  geläufigen 
Schemata  ausgedrückten  und  ausdrückbaren  funk- 
tionellen Momente  ist  namentlich  bei  der  Auffassung 
der  Einzelbefunde  unerlässlich.  Neben  der  Fertig- 
keit der  in  Betracht  kommenden  Associationen  ist 
zu  berücksichtigen,  d<!Bs  die  „richtige**  Reaktion 
um  so  eher  erwartet  werden  kann,  je  eindeutiger 
die  Reaktion  durch  den  zur  Auslösung  dienenden 
Reiz  bestimmt  wird.  6)  Bei  der  Untersuchung  des 
Nachsprechens  ist  zu  scheiden:  a)  spontanes  Nach- 
sprechen und  Nachsprechen  auf  Geheiss  (eventuell 
noch  Echolalie);  b)  Nachsprechen  von  Verstan- 
denem und  Nachsprechen  von  Unverstandenem. 
7)  Das  Reihensprechen  kann  als  Eigenleistung  des 
motorischen  Sprachcentrum  ablaufen.  Auf  die 
Untersuchung  des  Reihensprechens  ist  deshalb  be- 
sonders Gewicht  zu  legen,  weil  diese  Prüfung  in 
manchen  Fallen  allein  noch  über  den  Grad  der 


Funktionfähigkeit  des  motorischen  Sprachcentrum 
Aufschluss  zu  schaffen  vermag. 

Für  die  „Schreibbewegungsvorstellungen'^  will 
Gordinier  (61)  ein  besonderes  Centrum  auf- 
gestellt wissen,  dessen  Läsion  nur  ÄgraphU  be- 
wirke. Er  beobachtete  nämlich  ein  Gliom  an 
der  Basis  der  2.  linken  Stimwindung.  Ausser 
Agraphie  bot  der  Patient  kein  anderes  aphatiaches 
Symptom. 

Die  sogen,  transcortikale  motorische  Aphasie 
nannte  Dejerine:  „un  Stade  d'am^lioration  de 
l'aphasie  deBroca'S  und  ihm  schlössen  sich  Sachs, 
Freud  und  in  gewissem  Sinne  auch  v.  Monakow 
an,  indem  sie  die  transcortikale  motorische  Aphasie 
als  einen  Zustand  herabgesetzter  Erregbarkeit  der 
motorischen  Sprachsphäre  bezeichneten,  während 
Heilbronnerdie  Wiederkehr  des  Nachsprechens 
vor  der  Spontansprache,  worauf  jene  sich  stützten, 
in  Abrede  gestellt  hat 

Für  diese  viel  umstrittene  Frage  sind  2  IWe 
Bonhoeffer's  (66)  zu  verwerthen,  in  denen  die 
Aphasie  nach  Schädeloperationen  in  Folge  von 
Läsion  und  Unterbindung  pialer  Venen  im  Gebiete 
des  hinteren  Drittels  der  2.  und  3.  Stimwindung 
aufgetreten  war.  In  beiden  FäUen  war  die  Aphasie 
transitorischer  Natur.  Eine  Yergleichung  ergiebt, 
dass  sich  ein  piales  oder  subpiales  Hämatom 
entwickelte,  das  einen  Druck  auf  die  Rinde  aus- 
übte, woraus  Aphasie  entstand.  Der  Gang  der 
Rückbildung  der  klinischen  Erscheinungen  ent- 
sprach der  Resorption  des  Blutergusses,  der  Wieder- 
herstellung der  Funktion  der  motorischen  Sprach- 
region. Hinsichtlich  der  formalen  Seite  der  Sprach- 
rückbildung zeigten  beide  Kranken  die  Erscheinung 
einer  übertriebenen  Innervation  der  mimischen 
Gesicht-,  Mund-,  Kiefer-  und  Zungenmuskulatur. 
Die  einzelnen  Laute  und  Silben  kamen  gedehnt, 
monoton,  mit  geringer  Modulation,  gleichmässig 
betont  zur  Aussprache.  Wichtig  ist  für  das  oben 
berührte  strittige  Yerhältniss  zwischen  Spontan- 
sprache und  Nachsprechen,  dass  bei  beiden  Kranken 
das  letztere  deutlich  zuerst  auftrat.  Die  Differenz 
zwischen  Nachsprechen-  und  Spontanspreohen- 
können  dauerte  aber  nur  wenige  Tage.  Es  scheint 
B.  hierdurch  erwiesen,  dass  die  Rückkehr  der 
Rindenfunktion  der  Broca 'sehen  Gegend  sich 
klinisch  zunächst  in  der  Wiederkehr  des  Nach- 
sprechens äussert.  Natürlich  ist  die  Verallgemeine- 
rung auf  die  Fälle  nicht  zu  machen,  in  denen  eine 
Vernichtung  der  Broca'schen  Stelle  und  ihrer 
Umgebung  statt  hatte.  Hinsichtlich  der  Deutung 
des  Rückbildungsvorganges  scheint  es  wahrschein- 
lich, dass  die  Bahnen  am  frühesten  wieder  gangbar 
werden,  die  die  ältesten  und  „eingeschlififensten" 
und  deshalb  auch  wohl  die  widerstandfähigsten 
sind.  Auch  im  Uebrigen  zeigt  sich,  dass  die  Sprach- 
rückbildung nach  transitorischer  ^Ausserfunktion- 
setzung  der  Broca'schen  Stelle  eine  gewisse 
Parallelität  mit  dem  Entwickelungsgange  beim 
Sprechenlernen  des  Kindes  aufweist 


228 


Ooldstein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Orosshirns. 


üeber    „gekreuzte**   Aphasie    verbreitet   sich 
Byrom   Bramwell  (62).     Bei  Reohtshftndern 
ist  sie  mit  linkseitiger  Hemiplegie,  bei  Linkshftn- 
dern  mit  reohtseitiger  verbunden.   Br.  beobachtete 
einen  Linkshänder,   der   nur  zum  Schreiben  die 
rechte  Hand  benutzte,  mit  reohtseitiger  vollstän- 
diger  Hemiplegie   und   motorischer   Aphasie   (in 
geringem  Orade  waren  auch  Worttaubheit,  Wort- 
blindheit und  Agraphie  vorhanden).     Während  die 
vorübergehenden  gekreuzten  Aphasieen,   die  nicht 
selten  sind,  für  die  Erklärung  keine  Schwierig- 
keiten bieten,  da  bei  der  Sprache  die  gegenseitige 
homologe  Rindenpartie  wohl  stets  mitwirkt,  muss 
man  bei  den  dattemden,  viel  selteneren,  zu  der 
Ansicht    kommen,    dass   die   Entwickelung   der 
Sprachcentra  abnormer  Weise  nicht  in  der  Hemi- 
sphäre erfolgt  ist,  die  die  bevorzugte  KOrperhälfte 
innervirt   Drei  Faktoren  sind  maassgebend  für  die 
Entwickelung  der  Sprachcentren :  1)  die  erbliche 
Anlage  zu  Links-  oder  Rechtshändigkeit,  2)  die 
üebuDg  in  den  ersten  Lebensjahren  und  3)  der 
Einfluss,  den  der  Zwang,  rechts  zu  schreiben,  in 
den  Schuljahren  ausübt.     Ist  die  erbliche  Anlage 
nicht  sehr  tief  begründet,  das  üebergewicht  der 
rechten  Hemisphäre  nicht  sehr  ausgesprochen,  so 
kann  bei  Linkshändern  eine  Art  Re-Transfert  statt- 
finden, d.h.  der  beim  Unterrichte  ausgeübte  Zwang, 
mit  der  rechten  Hand  zu  schreiben,  hat  zu  der 
Entwickelung  der  Sprachcentren  in  der  linken 
Hemisphäre  geführt     Wenn,   wie  in  dem  Falle 
B.  Bramwell's,  „gekreuzte**  Aphasie  und  reoht- 
seitige  Hemiplegie  bei  einem  Linkshänder  bestehen, 
so  muss  man  annehmen,  dass  die  Linkshändigkeit 
nicht  ererbt,  sondern  erworben  war,  dass  entweder 
Ambidextrie  bestand,  oder  doch  wenigstens  die 
rechte  Hand  zum  Schreiben  benutzt  wurde.     Die 
viel  seltenere  Form  von  „gekreuzter**  Aphasie  und 
linkseitiger  Hemiplegie  bei  Rechtshändern   zeigt 
an,  dass  die  erbliche  Anlage  stärker  war  als  der 
Zwang  beim  Schreibenlernen,   so  dass  sich  das 
Sprachcentrum  in  der  rechten  Hemisphäre  hat  ent- 
wickeln können. 

Collier  (63)  glaubt,  dass  sich  „zufällig**  ein- 
mal das  Sprachcentrum  rechts  bilden  könnte.  Er 
hat  einen  Fall  beobachtet  (23jähr.  Frau),  in  dem 
eine  völlige  Zerstörung  der  linken  Broca'schen 
Windung  durch  eine  Geschwulst  keine  Aphasie 
erzeugt  hatte.  Die  Kranke  war  rechtshändig  ge- 
wesen und  hatte  nur  Abducenslähmung  und  link- 
seitige  Facialisparese  gezeigt.  B.  Bramwell 
lässt  die  Erklärung  der  zufällig  einmal  recht- 
seitigen  Entwickelung  des  Sprachcentrum  nicht 
gelten,  vielmehr  glaubt  er  in  solchen  sich  langsam 
entwickelnden  Fällen  Stellvertretung  der  recht- 
seitigen  Centren  annehmen  zu  müssen. 

A.  Pitres'  (64)  Studien  über  Paraphasie  haben 
folgende  6  Fälle  zur  (Grundlage. 

1)  6Q]ähr.  Schifiscapitain.  Paraphasie  naoh  dem 
4.  apoplektischen  Insulte.  Keine  Worttaubheit.  Link- 
seitige  Hemiplegie.    Beim  Spontansprechen,  bei  der  Be- 


nennung von  Gegenständen  und  beim  Recitiren  ausge- 
prägte Paraphasie.  Nachsprechen  erhalten.  Paralezie 
beim  Lautlesen.  Leiselesen  gnt  Paraphasie  beim  Spon- 
tan- and  Diktatschreiben,  Abschreiben  gut,  ebenso  Kopf- 
rechnen. 

2)  Frau  von  48  Jahren.  Im  J.  1887  erster  apoplek- 
tischer  Insult  ohne  Sprachstörung.  10  Monate  später 
neuer  Anfall,  keine  Hemiplegie,  aber  totale  Aphasie, 
später  Paraphasie  beim  Spontansprechen,  bei  der  Benen- 
nung von  Gegenständen  und  beim  Recitiren.  Keine 
Worttaubheit  Nachsprechen  oft  gestört  Melancholie. 
Hall  ucinationen,  Selbstmord  versuch . 

3)  48jähr.  Gärtner,  Alkofaolist  Plötzliches  Auftreten 
der  Aphasie  nach  einem  Schlage  auf  den  Kopf.  Keine 
Paralyse.  Worttaubheit  nur  wenige  Monate.  Deutliche 
Paraphasie  beim  Sprechen,  bei  der  Benennung  von  Gegen- 
ständen und  beim  Lautlesen.  Nachsprechen  schlecht, 
oft  ganz  unmöglich.  Leiselesen  gut  Paragraphie  bei 
Spontan-  und  Diktatschreiben,  Abschreiben  gut  Zahlen- 
schreiben  erhalten,  ebenso  Abzeichnen. 

4)  Mann  von  49  Jahren.  Apoplexie,  rechtseitige 
Hemiplegie,  Aphasie.  Schnelle  Besserung,  aber  Bestehen- 
bleibender  Paraphasie.  Paralexie  beim  lautlosen.  Leise- 
iesen  erhalten.    Diktatschreiben  ziemlich  gut. 

5)  4Qjähr.  hysterische  Schneiderin.  Paraphasie  nach 
apoplektisohem  Anfall,  keine  motorische  Paralyse,  keine 
cutane  Anästhesie;  sensorische  Aphasie  vorübergehend. 
2  Monate  nachher:  Spontansprache  paraphatisch,  nament- 
lich bei  Benennung  von  Gegenständen.  Nachsprechen 
sehr  behindert,  Lautlesen  erhalten,  Leiselesen  unmöglich. 
Paragraphie  bei  Spontanschrift  und  Diktat,  Absohreibea 
möglich,  Kopfrechnen  unmöglich.  Die  Kr.  kannte  Melo- 
dien, konnte  sie  aber  nicht  wiedergeben. 

6)  Mann  von  35  Jahren.  Mit  30  Jahren  1.  Anfall 
von  Hemiplegie  rechts  und  vorübergehender  Aphasie. 
Im  32.  Jahre  2.  AnMl,  im  34.  Jahre  3.  Anfall  mit  bloiben- 
der  reohtseitiger  Hemiplegie  und  Paraphasie.  Spontan- 
sprache paraphatisch,  namentlich  Benennung  von  Gegen- 
ständen sehr  fehlerhaft.  Nachsprechen  einsilbiger  Wör- 
ter möglich,  Lautlesen  behindert,  Leiselesen  erhalten. 
Spontanschrift  fast  unmöglich,  Diktatsohrift  schlecht, 
Nachschreiben  gut  Lesen  und  Schreiben  von  ZM&i 
weniger  alterirt  als  das  von  Buchstaben. 

P.  weist  die  Theorien  von  Lordat,  Kuss- 
maul und  Wernicke  ab  und  hält  die  Paraphasie 
für  ein  Syndrom,  erzeugt  durch  den  Verlust  ge- 
wisser Associationen  zwischen  den  sensorischen  und 
motorischen  Sprachcentren  und  den  psychischen 
Centren,  die  mit  einander  verknüpft  sind.  Sie 
kann  existiren,  ohne  dass  eines  dieser  Centren 
selbst  erkrankt  oder  zerstört  ist  Zu  nudeärer 
Aphasie  hat  sie  keine  Beziehung. 

Aus  einem  Falle  von  Leitungsaphasie,  in  dem 
es  zur  Obduktion  kam,  folgert  Pershing  (65), 
dass  die  von  Wernicke  angenommene  Associa- 
tionbahn  zwischen  akustisehem  und  motorischem 
Sprachcentrum,  deren  Verletzung  Leitungsaphasie 
hervorrufe,  nicht,  wie  Wernicke  wolle,  durch 
die  Insel  verlaufe,  sondern  in  einem  Bogen  um 
das  Ende  der  Sylvi'schen  Spalte  herumziehe.  Die 
Leitungsaphasie  sei  die  Folge  einer  Läsion  des 
Oyrus  supramarginalis.  Br  fand  nämlich  einen 
Erweichungsherd  dicht  über  der  Fissura  Sylvii, 
6  cm  hinter  der  Vereinigung  ihres  horizontalen 
und  vertikalen  Astes,  der  die  Form  eines  unregel- 
mässigen Kegels  hatte;  die  lange  Achse  des  Ovals 
betrug  1.8,  die  kurze  0.8  cm,  die  HOhe  2.6  cm  und 
reichte  bis  auf  den  Boden  der  Fissura  Sylvii. 


Ooldstein,  Beitrage  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshims. 


229 


Bastian  (67)  beschreibt  einen  32jähr.  Zinnarbeiter, 
der  einen  apoplektisoben  Insult  erlitt.  Incontinentia  urin. 
et  alv.  ging  nach  4  Ta^i^en  zurück.  Es  bestand  Aphasie 
in  der  Form,  dass  der  Er.  gehörte  Worte  nachsprechen, 
Gelesenes  verstehen,  mit  der  linken  Hand  nachschreiben 
konnte  —  aber  selbst  konnte  er  kein  Wort  laut  lesen  oder 
sprechen  oder  spontan  schreiben.  Daraufhin  nahm  6. 
eine  Läsion  im  hinteren  Theile  der  oberen  Schläfen- 
windung, eine  Unterbrechung  der  Verbindung  zwischen 
Wort-,  Hör-  und  Sehcentmm  und  eine  Läsion  der  Fasern 
zwischen  der  3.  Stirnwindung  und  den  Associationcentren 
im  verlängerten  Marke  an.  18  Jahre  dauerte  der  apha- 
tische  Zustand,  ohne  wesentliche  Aenderung  des  kli- 
nischen Bildes,  durch  vielfache  neue  Schlaganfälle  unter- 
brochen. 

Die  Sektion  zeigte  vollständige  Atrophie  der  linken 
Hemisphäre,  femer  eine  Pseudocyste,  die  den  linken 
Seiten  Ventrikel  und  seine  Umgebung  einnahm,  endlich 
Atrophie  des  hinteren  Segmentes  der  inneren  Kapsel  und 
des  grössten  Theiles  des  Thalamus  opticus.  Eigenthüm- 
lich  ist,  dass  die  Autopsie  mit  den  im  Leben  beobachteten 
Erscheinungen  wenig  in  Einklang  zu  bringen  ist.  Die 
langsame  Entwickelung  der  letzteren  wird  von  B.  zur 
Erklärung  herangezogen. 

Einige  ätiologisch  bemerkenswerthe  Fälle  theilt 
Stadelmann  (68.  69)  mit  1)  Absolute  par- 
tielle Aphasie  nach  Typhus  bei  einem  Erwach- 
senen. 2)  Aphasie  mit  Worttaubheit  und  Eoholalie 
als  ErschOpfungsymptome  bei  einem  ISjähr.  Manne. 
3)  Aphasie  und  Agraphie  als  ErsohOpfungsymptom 
nach  epileptischem  Anfall  bei  einem  lOjähr.  Mäd- 
chen. Eine  amnestische  partielle  Agraphie  erhielt 
sich  noch  1  Jahr  lang  nach  den  Antillen. 

Zur  Lehre  von  der  aensoriachen  Aphasie  giebt 
Ernst  Bischoff  (70)  einen  Beitrag,  indem  er 
3  Krankengeschichten  mittheilt.  2  davon  rechnet 
er  der  „transcortikalen**  sensorischen  Aphasie  zu, 
die  Bezeichnung  „transcortikal^'  im  anatomischen 
Sinne  nicht  zulassend. 

1)  Frau  S.  T.,  65  Jahre  alt,  vergesslich,  weinerlich. 
Hören  intakt.  Spraohverständniss  erheblich  gestört, 
Spontansprechen  gestört,  manchmal  Paraphasie.  Nach- 
sprechen gelang  zumeist.  Sehen  intakt  Lautlesen  ziem- 
lich gut,  Paralezie.  Leseverstfindniss  gestört.  Schreiben 
spontan  anmöglich,  auf  Diktat  ziemlich  gut,  Copiren  theil- 
weise  gut 

Die  SekUon  ergab  doppelseitige  Atrophie  des 
Sohläfenlappens,  daneben  bestanden  noch  andere 
Herde,  weshalb  B.  vorsichtig  in  seinen  Schluss- 
folgerungen ist  „Die  Atrophie  der  Schläfenlappen 
genügte,  die  complicirte  Funktion  des  Klangbild- 
centrum,  das  Yerständniss  der  gehörten  Worte, 
beträchtlich  zu  stören,  während  die  einfache  reflex- 
ahnliche  Thätigkeit  des  Nachsprechens  und  Diktat- 
schreibens von  den  erhaltenen  nervOsen  Elementen 
des  Schläfenlappens  noch  bewältigt  werden  konnte.^* 

2)  Frau  A.  W.,  77  Jahre  alt,  bot  ein  ähnliches  Bild. 
Wortverständniss  erloschen.  In  hohem  Maasse  war  die 
Aufmerksamkeit  für  akustische  und  optische  Eindrücke 
erloschen,  ohne  dass  grobe  Hör-  und  Sehstörungen  be- 
standen hätten.  Sprach taubheit  bei  nahezu  intaktem 
Nachsprechen ;  Lautlesen  erhalten,  Spontansprechen  ziem- 
lich gut  erhalten.  Man  fand  geringe  Atrophie  der  ganzen 
Binde,  multiple  Erweichungsherde  in  der  Insel,  an  beiden 
Schläfen-  und  Hinterhauptslappen.  Der  grösste  Herd 
hatte  fast  das  ganze  Mark  der  linken  Insel  zerstört,  einen 
grossen  Theil  sowohl  der  fiörfaserung,  wie  der  Associa- 
tionbahn  der  Hörrinde  umfassend. 


3)  35jähr.  Patientin.  Starke  Schwerhörigkeit,  anfangs 
artikulatorische  Sprachstörung  mit  Stottern,  relativ  gutes 
Spraohverständniss;  Schreiben  gut  Später  Verblödung. 
Spracblosigkeit  Sprachtaubheit  und  Schreibunfähigkeit. 
Allgemeine  Atrophie  des  Gehirns,  besonders  der  Schläfen- 
lappen. 

Die  (Geschwätzigkeit  der  an  sensorischer  Aphasie 
leidenden  Kranken,  ihr  auffällig  grosser  „virtueller 
Wortschatz"  wird  von  verschiedenen  Autoren  her- 
vorgehoben. Man  bekommt  den  Eindruck  des 
nicht  Gewollten,  automatisch  sich  abrollenden  Vor- 
gangs. Namentlich  jede  von  aussen  kommende, 
besonders  die  akustische  Anregung  löst,  wie  reflek- 
torisch, die  typische  LogorrhOe  aus.  W  e  r  n  i  c  k  e 
glaubt,  die  paraphatische  Logorrhöe  der  Paralytiker 
beruhe  auf  einem  Reizzustande  des  Schläfenlappens, 
während  von  Monakow  einen  Reizzustand  der 
Broca'schen  Windung  als  möglich  hinstellt.  Aber 
schon  Kussmaul  spricht  beim  aphatischen  Stot- 
tern von  einer  entzfindlichen  Reizung  eines  hin- 
teren Rindentheiles,  der  störend  und  hemmend  auf 
die  motorische  Coordination  der  vorderen  Regionen 
gewirkt  habe. 

Mit  Collins  ist  A.  Pick  (71)  der  Ansicht, 
dass  die  Erscheinung  durch  die  Ausschaltung  oder 
das  Versagen  einer  in  der  Norm  wirksamen  Hem- 
mung zu  Stande  komme,  die  im  Sohläfenlappen 
ihren  Sitz  hat  und  mit  dem  akustischen  Sprach- 
centrum, vielleicht  nur  theilweise,  zusammenfällt 
Die  Form,  unter  der  die  Erscheinungen  auftreten, 
die  Beobachtung,  dass  sie  namentlich  bei  Erweichun- 
gen sich  zeigen,  in  Fällen  mit  geringer  Fernwirkung 
sprechen  für  einen  Hemmungsmechanismus,  der 
mehr  oder  weniger  gestOrt  oder  ganz  ausgefallen 
ist  Blutungsherde  mit  intensiver  Seitenwirkung 
lassen  daher  auch  die  Erscheinung  häufig  vermissen. 

Die  kurz  dauernden  Anfölle  paraphatischer 
Logorrhöe  bei  Petit  mal  werden  erklärlich,  wenn 
mit  H.  Jackson  angenommen  wird,  dass  neben 
der  allgemeinen,  eine  lokal  auf  den  Schläfenlappen 
beschränkte  Dissolution  auftreten  kann,  so  dass  in 
die  Stelle  der  willkürlichen  die  automatische  Funk- 
tion tritt. 

Auch  die  Eoholalie  wird  sich  hierdurch  leichter 
erklären  lassen,  deren  schwere  Form  sich  als  ein 
Spraohreflex  darstellt,  der  unter  ähnlichen  Be- 
dingungen zu  Stande  kommt,  wie  die  paraphatische 
LogorrhOe,  also  namentlich  dann,  wenn  die  Funk- 
tion des  linken  akustischen  Sprachoentrum  oder 
dessen  Umgebung  ausgeschaltet  ist.  Ferner  weisen 
einzelne  Beobachtungen  von  paraphatischer  Logor- 
rhOe im  Gefolge  einer  Hemicrania  concomitata, 
sowie  die  Zustände  von  üeberarbeitung  bei  leicht 
getrübtem  Bewusstsein  auf  die  Existenz  eines  sol- 
chen Hemmungcentrum  hin. 

Die  principielle  Bedeutung  der  Pick 'sehen 
Feststellungen  liegt  darin,  dass  hiermit  der  erste 
sichere  Nachweis  geliefert  erscheint  dafür,  dass 
auch  auf  psycho-physisohem  Oebiete  ein  Hem- 
mungsmechanismus anzunehmen  ist  und  dass  wir 
in  Zukunft  mit  ihm  zu  rechneu  haben  werden« 


230 


Ooldstein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  örosshirns. 


Atrophie  eines  oder  beider  Schl&fenlappen 
als  Grundlage  der  Worttaubheit  war  schon  früher 
von  Pick  (vgl.  Jahrbb.  CCLIII.  p.  96)  und  von 
Dejerine  und  S§rieux  (vgl  Jahrbb. GCLXVU. 
p.  199)  angegeben  worden. 

H.Liepmann(72)  liefert  hierzu  einen  Beitrag. 

Eine  74  Jahre  alte  Bahnschafifnersfraa  hatte  (1874) 
einen  Fall  auf  den  Kopf  erlitten,  häufig  Kopfschmerzen, 
im  November  1896  psychische  Anomalien,  wurde  ver- 
gesslich,  sprach  wenig,  wurde  schliesslich  unsauber. 
Angstzustände ,  Versündigungsideen ,  Lebensüberdruss. 
Lichtreaktion  der  Pupillen  gering.  Hände  und  Zunge 
zitternd,  Gang  unsicher.  Erhaltenes  Verstehen  der  Worte 
ohne  Verständniss  ihres  Sinnes,  fehlerloses  Nachsprechen 
bei  äusserst  reducirter  Spontanspraohe.  Paraphasie  an- 
gedeutet. Zum  Lesen  und  Schreiben  war  Pat.  nicht  zu 
bringen.  Automatische  EoholaUe  konnte  bis  zum  Tode 
täglich  constatirt  werden. 

Sektion :  Exquisite  Atrophie  des  Gehirns,  besonders 
links.  Gehimgewicht  1040  g.  Erste  und  zweite  linke 
Schläfenwindung  äusserst  schmal.  Arteriosklerose  der 
Gehimgefässe. 

L.  stellt  diesen  Fall  in  Parallele  zu  denen 
Pick 's  und  glaubt,  dass  das  Hauptsymptom  der 
sogen,  transcortikalen  sensorischen  Aphasie  durch 
Atrophie  des  linken  Schlftfenlappens  bedingt  sein 
kann.  Erhaltenes  Nachsprechen  ist  nicht  identisch 
mit  Echolalie;  bei  letzterer  muss  automatisch, 
zwangsweise  nachgesprochen  werden.  Pick  hat 
mit  Recht  als  Vorstufe  der  Echolalie  die  fragende 
Wiederholung  des  Vorgesprochenen  hervorgehoben. 
Dies  war  auch  in  dem  Falle  von  Dejerine  und 
S6rieux  vorhanden,  den  L.  nicht  als  „reine 
Worttaubheit"  oder  als  L  i  c  h  t  h  e  i  m  's  und  W  e  r  - 
nicke's  subcortikale  sensonsche  Aphasie  auf- 
gefasst  haben  mOchte,  sondern  fQr  den  er  den 
Namen  transcortikale  sensorische  Aphasie  mit 
relativ  sehr  geringer  Störung  im  Sprechen,  Schrei- 
ben und  Lesen  vorschlägt 

Als  transitorische  reine  Worttaubheit  bezeichnet 
Veraguth  (73)  den  folgenden  von  ihm  beobach- 
teten FaU. 

Schädeltrauma  bei  einem  42jähr.  Alkoholiker;  der 
Kr.  erholte  sich  bald  von  den  unmittelbaren  Folgen,  es 
blieben  zurück :  Pupillendifferenz,  concentrische  Gesichts- 
einschränkung für  Farben  und  eine  (allmählich  abklin- 
gende) Dyslexie.  3  Monate  nach  dem  Unfälle  Parese 
des  linken  Beines,  besonders  im  Gebiete  des  Peronaeus ; 
gleichzeitig  Coordinationstörungen  des  Herzens.  12  Jahre 
nach  diesem  Unfälle  im  Anschlüsse  an  alkoholische  Ex- 
cesse  nach  angeblich  Gjähriger  Abstinenz  „transitorische 
sensorische  subcortikale  Aphasie*  (Wem icke).  Pat. 
war  nicht  im  Stande,  eiu  einziges  gesprochenes  Wort  zu 
verstehen,  während  er  ganz  feine  Geräusche  gut  hörte 
und  deutete.  Erhaltensein  der  willkürlichen  Sprache,  des 
Lautvorlesens,  des  Schriftverständnisses  und  der  will- 
kürlichen Schrift,  keine  Paraphasie.  Tod  durch  Endo- 
karditis mitEmbolie  in  den  Lungen  und  anderen  Organen. 

Sektion:  Allgemeine  Atrophie  des  Grosshirns,  be- 
sonders der  Rinde  und  des  Markes  der  1.  Temporal  Win- 
dung beider  Hemisphären  und  der  Pars  opercularis  der 
3.  Stirnwindnng  links ;  keine  Herdläsion. 

V.  behauptet  auf  Grund  dieses  Falles :  Das  pri- 
märe cerebrale  Substrat  der  „reinen  Worttaubheit^' 
ist  nicht  eine  Unterbrechung  der  subcortikalen 
HGrbahn  im  Marke  des  linken  Schlftfenlappens, 
yielmehr  genügt  eine  einfache  Atrophie  der  ersten 


Schl&fenwindungen  (wahrscheinlich  beider  Hemi- 
sphären) als  anatomische  Grundlage,  um  beim 
Hinzutreten  eines  sekundären  (cirkulatoriachen, 
toxischen,  funktionellen)  Momentes  die  reine  Wort- 
taubheit zu  bedingen.  Demgemäss  nennt  er  auch 
die  subcortikale  sensorische  Aphasie  „reine  Wort- 
taubheit'' nach  dem  Vorbilde  der  Franzosen.  Man 
kann  übrigens  H.Liep mann  (Besprechung  einiger 
neuerer  Arbeiten  über  Sprachtaubheit  Centr.-Bl. 
f.  Nervenhkde.  u.  Psych.  XXIV.  März  1901)  zu- 
stimmen, wenn  er  behauptet,  dass  dieser  Fall  V.'s 
die  Frage  der  Lokalisation  der  reinen  Worttaubheit 
nicht  löse,  wohl  aber  ein  hübsches  Beispiel  dafür 
gäbe,  dass  im  Verlaufe  eines  chronischen  Alko- 
holismus (mit  Verfall  der  Psyche)  oder  auch  einer 
Unfallneurose  funktionelle  transitorische  Worttaub- 
bett auftreten  könne.  13  Monate  vor  dem  Tode 
war  eine  in  wenigen  Tagen  vorübergehende  Wort- 
taubheit aufgetreten  und  diese  wird  als  durch  die 
Atrophie  der  Schläfenlappen  bedingt  hingestellt, 
während  doch  eine  allgemeine  Atrophie  des  Qross- 
hirns  bei  der  Sektion  gefunden  wurde,  so  dass 
man  mit  Liepmann  vielmehr  schliessen  muss, 
der  Orad  von  Atrophie  des  Schläfenlappens,  den 
V.  fand,  mache  keine  Worttaubheit 

Hingegen  nimmt  Strohmayer  (74)  mit 
Veraguth  an,  dass  das  Bild  der  sogen,  ^^sub- 
cortikalen"  sensorischen  Aphasie  nicht  immer  an 
die  Läsionen  des  Markes  gebunden  erscheint ;  er 
schlägt  vor,  den  Begriff  seines  lokalisatorischen 
Charakters  zu  entkleiden  und  ihn  einfach  klinisch 
aufzufassen  oder,  ihn  ganz  aufzugeben  und  durdi 
die  anatomisch  nichts  präjudicirende  „reine  Wort- 
taubheit" zu  ersetzen. 

Der  mitffetheilte  Fall  ist  kurz  folgender:  Ein  36jähr. 
Arzt  (Beohtshänder),  vor  8  Jahren  luetisch  inficirt,  zeigte 
die  Symptome  einer  atypischen  Dementia  paralytioa  mit 
den  Herdsymptomen  der  „subcortikalen*^  sensoriachen 
Aphasie  im  Sinne  von  Wernicke-Lichtheim.  Die 
Sektion  zeigte  nun  makroskopisch  keinerlei  Herderkian- 
kung,  auffallend  war  nur  eine  stellenweise  schmutzig- 
graurothe  Verfärbung  der  Rinde  des  1.  linken  Temporu- 
lappens.  Mikroskopisch  wurden  aber  tief  greifende  Ver- 
änderungen der  Rinde  beider  Schläfenlappen  mit  mehr 
oder  weniger  starker  lokaler  Prägnanz  (namentlich  im 
Temporallappen,  links)  nachgewiesen.  Sie  ergaben  das  ' 
Bild  einer  diffusen  Meningo-EncephaUtis  chronica  mit 
den  Zeichen  frischer  luetischer  Entzündung,  die  in  der 
Rinde  am  ausgeprägtesten  war  und  sich  im  Marklager 
nur  durch  eine  Vermehrung  der  GefSsse  mit  Wand  ver- 
dickung erkennen  liess.  Herde  im  Marklager  waren  weder 
grob  anatomisch,  noch  mikroskopisch  zu  erkennen. 

In  den  Veränderungen  der  Rinde  der  Windun- 
gen, in  denen  wir  mit  Sicherheit  die  Endstationen 
der  Schneckennerven  suchen  und  die  wir  mit  den 
sensorischen  Sprachfunktionen  in  Zusammenhang 
bringen,  erblickt  Str.  denQrund  fflr  das  Zustande- 
kommen der  subcortikalen  sensoriachen  Aphasia 
Da  durch  die  bisherigen  Sektionen  von  subcortikaler 
sensorischer  Aphasie  die  Lokalisation  der  Sprach- 
störung im  Marke  nicht  erwiesen  sei,  so  will  Str. 
mit  Veraguth  u.  A.  sie  in  einer  unvollständigen 
doppelseitigen  Läsion  des  Hörfeldee  suchen. 


Ooldstein,  Beitrftge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshirns. 


231 


B  i  8  c  h  o  f  f  (75)  aber  erblickt  in  der  Benutzung 
zum  Theil  h jpothetisoher  und  unbewiesener  Grund- 
lagen eine  Gefahr  für  die  Entwickelung  der  Aphasie- 
lehre.  Er  führt  aus,  dass  pathologische  Erwägun- 
gen dafür  sprechen,  dass  die  Spontansprache  auf 
dem  Wege  Begriff,  Wortbewegungsvorstellung, 
Sprachbewegung  abläuft  und  dass  die  Bolle,  die 
das  Klangbildcentrum  bei  der  Spontansprache 
spielt,  sich  mit  Hülfe  der  Physiologie  nicht  fest- 
stellen lässt;  ferner  dass  das  Vorkommen  von 
optischer  Aphasie  bei  Intaktheit  der  Sprachcentren 
nicht  gestattet,  bei  gemischten  Läsionen  des  akusti- 
schen Sprachcentrum  und  anderer  Sinnescentren 
den  gefundenen  aphatisohen  Symptomencomplex 
allein  auf  eine  Läsion  des  Klangbildcentrum  zu 
beziehen  und  dass  endlich  die  Symptome  einer 
isolirten  Läsion  des  Klangbildcentrum,  weil  seine 
Lage  und  Ausdehnung  nicht  genau  bekannt  sind 
und  weil  in  der  Regel  neben  akustischen  auch 
optische  Himtheile  betroffen  sind,  sich  noch  nicht 
genau  feststellen  lassen.  Er  fasst  das,  was  wir 
über  „die  sensorischen  Aphasien*'  wissen,  folgender- 
maassen  zusammen:  „Die  cortikale  aensorische 
Aphasie  beruht  auf  einer  Läsion  der  akustischen 
und  optischen  Sinnescentren  der  linken  Hemi- 
sphäre (bei  Rechtshändern),  bez.  der  associativen 
Verknüpfung  der  Sinnescentren  mit  dem  cortikalen 
Sprachgebilde.  Läsion  des  akustischen  Sprach- 
oentnim  bewirkt  Sprachtaubheit,  Störung  des  Nach- 
sprechens  und  des  Diktatschreibens,  Läsion  der 
Objektbildcentren  (oder  ihrer  Associationsbahnen 
zum  Sprachgebilde),  amnestische  Aphasie,  Alexie 
und  Störung  des  Copirens.*^ 

Mingazzini(76)  verwerthet  unter  Berück- 
sichtigung der  Fälle  vonDejerineundSörieux, 
Veraguth  und  Pick  einen  neuen  Fall,  um  zu 
zeigen,  dass  auch  eine  langsame  Atrophie  der 
Hirnwindungen  zu  Erscheinungen  der  ausgepräg- 
testen sensorischen  oder  motorischen  Aphasie 
führen  kann. 

Er  beobachtete  eine  67jähr.  Frau,  die  4  Jahre  vor- 
her eiDen  Fall  auf  den  Kopf  erlitten  hatte.  Seither 
Schmerzen  in  der  Stimgegend,  Charakterveränderung, 
Sprachstonmg,  tonisch-klonische  Erampfanfälle  in  den 
Gliedern.  Bei  der  Untersachung  träge  Reaktion  der 
Papillen  auf  Lichteinfall,  Arme  and  Hände  in  Beuge- 
contraktor.  Die  Sprachstörung  zeigte  die  Merkmale  der 
akustischen  und  motorischen  Aphasie  neben  Asymbolie. 
Dauer  der  Störung  bis  zu  dem  einige  Monate  später  er- 
folgenden Tode.  Die  Sektion  erwies  Atrophie  der  Qe- 
him Windungen,  besonders  links  mit  dankelgraner  Ver- 
färbung und  Erweiterung  der  SeitenTentrikel.  Mikro- 
skopisch: Ausgedehnte  pigmentöse  Degeneration  aller 
Zelienelemente,  besonders  in  der  Schicht  der  grossen 
Pyramidenzellen  in  der  Rinde  der  Pars  opercularis  der 
3.  Stimwindung  und  enorme  Abnahme  der  Chromsubstanz 
des  Citoplasma  in  der  Rinde  der  Lippen  der  Fissura  cal- 
carina  und  der  linken  oberen  Schläfenwindung. 

Um  im  Leben  lu  entscheiden,  ob  die  moto- 
rische Aphasie  oder  Worttaubheit  von  grober  Zer- 
stSrang  der  Bindencentren  oder  von  langsamer 
Atrophie  abhängt,  muss  man  nach  M.  die  Kranken- 
geschichte der  letzten  Zeit  hauptsächlich  betrachten. 


Bei  Atrophie  tritt  der  Verlust  des  akustischen 
und  motorischen  Wortschatzes  langsam  auf,  wäh- 
rend die  von  zerstörenden  Herden  bedingten  dys- 
phatisohen  Störungen  akut  einsetzen.  Eine  Aus« 
nähme  hiervon  bildet  nicht  selten  die  durch  Hirn- 
geschwülste bewirkte  Aphasie. 

Mendel  (77)  bezweifelt,  dass  es  Fälle  gebe, 
die  kdigUeh  die  Symptome  dieser  oder  jener  der 
aufgestellten  Formen  zeigen.  Selbst  wenn  man  an 
einem  Tage  der  Untersuchung  eines  Worttauben 
das  Bild  der  reinen  Worttaubheit  oder  der  sogen, 
transcortikalen  Worttaubheit  (das  Wort  transcor- 
tikal  hält  auch  er  mit  Recht  für  sehr  unglücklich, 
weil  es  den  Anschein  erweckt,  als  ob  jenseits 
der  Cortex  für  den  Oehirnpathologen  noch  etwas 
existirte)  oder  der  „gewöhnlichen"  Worttaubheit 
hat,  so  findet  man  bei  der  nächsten  Untersuchung, 
dass  die  Reinheit  des  Bildes  verschwunden  ist 

Ein  44jähr.  rechtshändiger  Pat.  litt  an  Schwindel, 
Kopfschmerzen  und  Frösteln;  gleichzeitig  verwechselte 
er  Worte  und  klagte  über  rechtseitige  Geruchsempfin- 
dungen. 2  Monate  später  linkseitige  Hemiparese  und 
Worttaubheit. 

Für  den  Hund  hatMunk  sichergesellt,  dass 
zum  Entstehen  der  Seelentaubheit  die  Entfernung 
der  entsprechenden  Stelle  auf  beiden  Seiten  erfor- 
derlich ist  und  auch  beim  Menschen  möchte  M.  das 
vollständige  Bild  andauernder  Worttaubheit  auf 
beide  Seiten  des  Schläfenlappens  bezogen  wissen. 
Angezogene  Fälle  aus  der  Literatur  (namentlich 
von  Hirnabscessen)  scheinen  diese  Ansicht  zu 
stützen  und  auch  für  seinen  FaU  nimmt  M.  eine 
Erweichung  an;  die  linkseitige  Hemiparese  bei 
einem  Rechtshänder  würde  sonst  schwer  zu  er- 
klären sein. 

Yon  den  0  Krankengeschichten,  die  Touche 
(78)  mittheilt,  bestand  bei  vieren  sensorische 
Aphasie,  2mal  wurde  sie  geheilt,  3  Kranke  boten 
motorische  und  sensorische  Erscheinungen  dar. 
Die  Autopsie  zeigte  keine  bemerkenswerthen  neuen 
Gesichtspunkte. 

Bard  (79)  giebt  die  Krankengeschichte  eines  56jähr. 
Mannes,  der  an  rechtseitiger  homonymer  Hemianopsie, 
häufigen  epileptischen  Krisen,  Gedächtnissschwäche  und 
verbaler  Alexie  (D  e  j  e  r  i  n  e  *s  , reiner  Worttaubheit*)  litt. 
Die  letzte  Affektion  trat  erst  nach  Trepanation  und 
Resektion  einer  Cyste  in  die  Erscheinung,  üeber  die 
Entstehung  werden  verschiedene  Hypothesen  aufgestellt 

Zwei  Herde,  einen  älteren,  der  die  Seh-  und 
einen  jüngeren,  der  die  Sprechstörung  verursacht 
habe,  nimmt  Thomson  (81)  in  einem  Falle  von 
anfallsweise  auftretenden  Erscheinungen  von  amne- 
stischer Aphasie  und  Paraphasie  und  partieller 
Buchstabenblindheit  an.  Bei  der  Oesichtsfeld- 
prüfung  fand  sich  ein  homonymer  sektorenförmiger 
Defekt  in  der  rechten  oberen  Hälfte  beider  Ge- 
sichtsfelder, dessen  stumpfer  Endabschnitt  rechts 
bis  zum  5.  Qrade,  links  bis  zum  10.  Orade  vom 
Fixirpunkte  reichte.  Geber  Sehstörung  wurde  nicht 
geklagt  Der  Herd  ist  wohl  von  Anfang  an  von 
geringem  Umfange  gewesen« 


232 


Ooldstein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshirus. 


Eid  er  (82)  verbreitet  sich  in  längerer  Aus- 
einandersetzung Qber  die  Theorie  der  Wortblind- 
heit und  ihrer  Abarten.  Von  den  4  klinisch  ver- 
schiedenen Fällen,  die  er  giebt,  ist  der  erste  für 
uns  von  Interesse,  weil  er  mit  einem  Sektionbefunde 
versehen  ist.  DerGyrus  angül.  sinister  war  durch 
einen  cortikalen  Erweichungsherd  zerstOrt  Der 
68jähr.  Kranke  war  wortblind  gewesen,  konnte 
nur  wenige  Buchstaben  erkennen  und  nur  einige 
ihm  geläufige  schreiben.  Nach  Diktat  zu  schreiben 
oder  zu  copiren  war  er  nicht  im  Stande. 

Das  von  Broadbent  und  Mills  aufgestellte 
Namencentrum  (vgl.  Jahrbb.  CCLXVU.  p.  201) 
in  der  unteren  Temporalwindung  verweist  H  a  m  - 
mond  (80)  —  wie  die  meisten  Autoren  —  in  das 
Bereich  des  Traumlandes.  2  Fälle,  die  er  beobach- 
tete, haben  ihn  davon  überzeugt  und  ausserdem 
belehrt,  dass  Wortblindheit  und  Worttaubheit,  allein 
oder  zusammen,  nicht  nur  bewirkt  sind  durch 
Läsion  der  höheren  Gesichts-  oder  GehOrscentren, 
sondern  dass  vielmehr  eine  Läsion  irgend  eines 
Theiles  der  Sprachsphäre  derart  die  complicirten 
associativen  Sprachcentren' stört,  dass  eine  oder 
alle  Formen  der  sensorischen  Aphasie  entstehen 
können. 

Die  Lehre  von  der  Lokalisation  des  Tonvermö- 
gena  befindet  sich  noch  in  der  allerersten  Entwicke- 
lung.  Die  von  Probst  (83)  sorgfältig  studirten 
und  kritisch  gesichteten  Fälle  der  Literatur  wer- 
den eingetheilt  in  1)  sensorielle  Amusie  (6  Fälle), 
2)  motorische  Amusie  (4  Fälle),  3)  Notenblindheit 
(4  Fälle),  4)  totale  Amusie  (1  Fall),  5)  Herdläsionen 
ohne  Beeinträchtigung  des  musikalischen  YermO- 
gens  (15  Fälle).  Zum  letzten  Gapitel  liefert  P  r. 
einen  eigenen  Beitrag. 

Eine  Ö5jähr.  Er.  litt  an  totaler  Aphasie,  dieSpontan- 
sprache  war  vollständig  verloren,  sie  vermochte  nicht 
mehr  za  schreiben.  Das  zu  ihr  Gesprochene  verstand 
sie  nicht,  konnte  nicht  lesen,  wohl  aber  noch  einzelne 
Buchstaben  und  Ziffern  benennen.  Geräusche  und  Klänge 
hörte  sie  sehr  gut.  Lieder  mit  dem  Texte  konnte  die 
total  aphatische  Kr.  nicht  nar  deutlich  nachsingen,  son- 
dern auch  allein  fortsetzen;  die  Melodie,  die  sie  sang, 
war  stets  richtig,  die  AfPektsprache  war  gut  erhalten. 

Die  Sektion  zeigte  Erweichung  der  ganzen  2.  linken 
Frontalwindung,  der  oberen  Lippe  der  8.  Frontal windung, 
eines  Theiles  der  vorderen  und  hinteren  Centralwindung, 
des  angrenzenden  oberen  Scheitelläppohens,  des  oberen 
und  hinteren  Theils  des  Gyrus  supramarginalis,  des  vor- 
deren Theiles  des  Gyrus  angularis,  des  hinteren  Drittels 
der  1.  Schläfen  Windung,  ferner  eine  kleinere  Erweichung 
in  der  2.  Occipitalwindung. 

P.  kommt  zu  dem  Ergebnisse,  dass  die  ein- 
zelnen Amusieformen  nicht  an  die  entsprechenden 
Aphasieformen  gebunden  sind  und  ebenso  auch 
nicht  die  Aphasieformen  an  die  entsprechenden 
Amusieformen.  Die  Lokalisation  der  einzelnen 
Amusieformen  ist  sehr  nahe  den  analogen  Aphasie- 
formen gelegen.  Sicher  ist,  dass  die  verschiedenen 
Amusieformen  durch  einseitige  Herde  entstehen 
können. 

Donath  (84)  erzählt  die  Krankengeschichte 
eines  Musikers,  der  an  beginnender  progressiver 


Paralyse  litt  und  ohne  BewusstseinstOrung  oder 
sonstige  Lähmungserscheinung  plötzlich  vollstän- 
dige motorische  Aphasie,  Worttaubheit  und  par- 
tielle instrumentale  Amusie  zeigte.  Er  konnte  ge- 
wisse Accorde  greifen,  aber  nur  ein  einziges  Musik- 
stück, dieses  jedoch  tadellos,  spielen.  Rückkehr 
der  Sprache  und  der  Fähigkeit,  auf  der  Gteige  zu 
spielen,  im  Laufe  von  einigen  Wochen.  Das  E^ 
haltensein  des  Accordgreifens  und  Spielens  nur 
eines  Musikstückes  erklärt  D.  daraus,  dass  räum- 
lich von  den  übrigen  getrennte  Erinnerungsdepots 
für  diese  beiden  Fähigkeiten  erhalten  waren. 

Ausführlicher  als  in  der  im  vorigen  Berichte 
(Jahrbb.  CCLXVIL  p.  195)  erwähnten  Arbeit  be- 
spricht Anton  (86)  die  Psychologie  der  Herd- 
symptome bei  Himerkrankungen. 

Ein  weiterer  Fall  von  centraler  Taubheit  wird  mit- 
getheilt,  der  einen  64  Jahre  alten  Lohnkutscher  betraf. 
In  früheren  Jahren  hatte  er  eine  schwere  Sohädelver- 
letzung  erlitten.  Neben  einer  Reihe  anderer  Störungen 
hatte  der  geisteskranke  Patient  die  Erinnerung  an  sein 
früheres  Hörvermögen  verloren;  er  stellte  energisch  in 
Abrede,  taub  zu  sein.  Zur  Sektion  kam  es  nicht  Die 
in  den  Vordergrund  gerückten  Oehörshallucinationen  ge- 
statteten die  Vermuthung  auf  eine  Erkrankung  des 
Schläfenlappens. 

Ein  zweiter  Fall  betraf  eine  cortikal  Blinde,  eine 
56jähr.  Näherin,  die  sich  ihrer  Blindheit  nicht  bewusst 
war,  völligen  Mangel  an  räumlicher  Orientirung  zeigte, 
bei  der  aber  die  Gesichtsvorstellungen  in  der  Ennnemng 
erhalten  waren.  Die  Sektion  zeigte  Zerstörung  der  1.  und 
2.  Occipitalwindung  und  des  hinteren  Gyrus  angularis  an 
der  convexen  Seite  des  Oocipitalhirns ,  eine  Zerstörung 
des  grössten  Theiles  der  Bahnen,  die  in  dieser  Höhe  das 
Hinterhauptshirn  mit  den  übrigen  Gehirnlappen  verbin- 
den, ferner  eine  Zerstörung  der  Bahnen,  die  die  Binden- 
gebiete  des  Oocipitalhirns  mit  einander  verknüpfen. 

In  nahe  Beziehung  zu  der  Asymbolie  Heil- 
bronner 's  (Jahrbb.  CCLXVIL  p.  203)  tritt  das 
Erankheitbild  der  Apraxie,  das  H.Liepmann  (86) 
beschreibt,  und  das  ganz  neue  Schlaglichter  auf 
jene  wirft.  Der  als  „einseitige  Apraxie^'  benannte 
Fall  ist  von  grossem  psychologischen  und  him- 
physiologisohen  Interesse  und  es  lohnt  sich,  ihn  j 
hier  wiederzugeben.  | 

Ein  48  Jahre  alter  höherer  Beamter,  der  früher  mit  | 
Lues  inficirt  gewesen  war,  verlor  nach  prämonitorischen 
Symptomen  plötzlich  das  Vermögen  der  Sprache  und 
rechtseitigen  Schrift  und  die  Fähigkeit,  zweckmfissige 
Bewegungen  auszuführen,  insbesondere  die  Gegenstände 
angemessen  zu  gebrauchen,  woraus  sich  das  Bild  des 
Blödsinns  ergab.  Die  nähere  Prüfung  zeigte,  dass  er 
vorgemachte  Bewegungen  mit  den  linken  GUedern,  nicht 
mit  der  rechten  nachmachen  konnte.  Reaktionen  auf 
akustische  und  taktile  Reize,  ebenso  Wahlreaktioseo  | 
misslangen  rechts,  während  sie  links  meist  normal  waren. 
Links  wurde  Spiegelschrift  geschrieben.  Zweihändige 
Manipulationen  misslangen  gewöhnlich,  weil  die  Rechte 
alles  verkehrt  machte.  War  die  rechte  Hand  einmal  an 
einem  Knopf  angelangt,  so  konnte  der  Pat,  selbst  mit 
geschlossenen  Augen,  ziemlich  geschickt  knöpfen.  Hielt 
man  die  rechte  Hand  fest,  so  wurde  mit  der  linken  alles 
richtig  ausgeftlhrt  Von  selbst  wurde  aber  nur  die  rechte 
Hand  gebraucht  Die  Sensibilität  war  rechts  insoweit 
verändert,  als  starke  Reize  faisoh  lokaUsirt  wuiden,  wäh- 
rend Temperatur-  undOewichtsonterschiede  rechts,  wenn 
sie  beträchtlich  waren,  wahrgenonmien  wurden.  Pissiv 
verursachte  Stellungen  und  Bewegungen  der  rechten 
Hand  konnten  bei  geschlossenen  Augen  links  nicht  nach- 


Oold stein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshirns. 


233 


gemacht  werden.  ErkenDen  durch  Tasten  war  sehr  be- 
einträchtigt. Die  ^habitnelle*^  Aufmerksamkeit  war  sehr 
gering,  besser  die  angespannte  (^ymaximale*^).  Einfache 
Rechenexempel  wurden  gelöst.  Lautiesen  unmöglich; 
der  Inhalt  des  Geschriebenen  oder  Gedruckten  wurde, 
falls  es  nicht  complicirt  war,  einigermaassen  verstanden. 
Die  Sprache  bestand  nur  aus  wenigen  Worten.  Gegen- 
stände wurden  beiderseits  richtig  erkannt. 

L.  analysirt  die  Erscheinungen  und  bemerkt 
zunächst,  dass  Störungen  des  Erkennens  auf  op- 
tischem und  akustischem  Gebiete  das  Verhalten 
des  Kranken  nicht  erklären ;  es  bestand  bei  genauer 
Untersuchung  kein  Anhaltepunkt  daftlr,  dass  link- 
aeitige  Seelenblindheit  vorlag.  Von  der  Rinden- 
ataxie  zeigte  der  Kranke  ebenfalls  ein  ganz  ver- 
schiedenes Bild,  da  weder  die  Schrift,  noch  der 
Gang  ataktisch  war.  Der  Ataktische  wird  etwa 
einen  Kamm  ungeschickt  gebrauchen,  aber  doch 
immer  als  Kamm,  mit  ihm  aber  nicht,  wie  der 
Apraktische,  wie  mit  einer  Harmonika  oder  einem 
Federhalter  hantiren.  Bei  der  Ataxie  ist  die  ele- 
mentare Goordination  der  Bewegungen  gestOrt,  bei 
der  Apraxie  die  Zuordnung  der  coordinirten  Be- 
wegungen zum  Zweck :  Es  scheint  hier  ein  voll- 
kommener Widerspruch  zu  bestehen  zwischen  dem 
Ergebhiss  der  Sensibilitätprüfung  (Aufhebung  der 
Lage-Bewegungsempfindung  und  der  Lokalisation) 
und  der  Thatsache,  dass  Patient  eine  Reihe  von 
Bewegungen  tadellos  vollzieht,  die  ohne  Verwer- 
thung  der  genannten  Empfindungen  nicht  möglich 
sind.  Das  Fehlen  von  Ataxie  nöthigt  zu  der  An- 
nahme, dass  das  cortikale  Substrat  der  Lage-  und 
Bewegungsempfindungen  nicht  zerstört  ist,  sondern 
dass  eine  Leitungsunterbrechung  oder  Leitungs- 
zerstörung zwischen  dem  senso- motorischen  Ge- 
biete der  rechten  Glieder  und  dem  übrigen  Gehirne 
statthat.  Auf  diese  Weise  vernimmt  das  „Ich" 
eben  sowenig  von  der  Stellung  der  rechten  Glieder, 
wie  das  Centrum  des  linken  Armes  die  vom  rechten 
Arme  ankommenden  Berichte  verwerthen  kann. 
Die  Bewegungen  aber,  die  vom  Sensomotorium  der 
rechten  Glieder  ausgehen,  können,  ohne  dass  ein 
Umweg  über  andere  Centren  genommen  wird,  ge- 
wissermaassen  durch  „cortikalen  Kurzschluss"  zu 
Stande  kommen,  wie  das  Gehen,  das  Zuknöpfen, 
die  im  vorliegenden  Falle  erhalten  sind.  Die  ner- 
vösen Elemente  des  Sensomotorium  freilich,  die 
Träger  oder  Zuträger  der  Schmerz-,  Temperatur- 
und  Berührungsempfindung  sind,  müssen  direkt 
geschädigt  sein,  da  Patient  auf  Stiche  und  Hitze 
der  rechten  Hand  auffallend  wenig  reagirt.  Da 
aber  ein  Theil  der  Handlungen  erhalten  ist,  so 
nimmt  L.  an,  dass  nicht  alle  Verbindungsfasern 
des  motorischen  Centrum  zerstört  seien.  Er  zieht 
daher  folgenden  Schluss :  , Jch  nehme  an,  dass  ein 
grosser  Theil  der  Bahnen,  die  zum  Sensomotorium 
der  rechten  Körperhälfte  vom  übrigen  Gehirne 
führen,  ungangbar  sind.  Die  erhaltenen  zweck- 
mässigen Bewegungen  sind  solche,  die,  nachdem 
einmal  der  Anstoss  zu  ihnen  gekommen  ist,  ge- 
wissermaassen  interne  Angelegenheiten  des  ge- 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft.  3. 


nannten  Sensomotorium  sind;  sie  gelingen  im 
Wesentlichen,  wenn,  wie  hier,  das  Sensomotorium 
mit  zu-  und  ableitenden  Bahnen  intakt  ist^'  Zu 
jenem  Anstoss,  soweit  er  von  ausserhalb  des  Senso- 
motorium gelegenen  Theilen  kommt,  muss  aber 
der  erhaltene  Rest  von  Verbindungen  des  Arm- 
centrum mit  der  übrigen  Rinde  dienen. 

Alle  die  Handlungen  aber,  die  mehr  als  solcher 
einfachen  Impulse  von  aussen  bedürfen,  die  in 
ihrem  Ablauf  der  fortwährenden  Direktive  von 
optischen  und  akustischen  Elementen  benöthigen, 
die  also  nur  durch  ein  harmonisches  Zusammen- 
klingen des  Armcentrum  mit  den  übrigen  Theilen 
des  Gehirns  möglich  sind,  fallen  aus  oder  werden 
fehlerhaft. 

Die  Aphasie,  die  der  Kranke  zeigt,  wird  als 
Apraxie  der  Sprachmuskulatur  bezeichnet.  Ist 
durch  Abtrennung  von  der  linken  Bewegungs- 
vorstellung das  Buchstabenbild  sehr  verblasst,  so 
gelingt  es  dem  Patienten  nicht  so  leicht,  sich  Theil 
für  Theil  die  Innervation  der  linken  Hand  frisck 
zuzuordnen.  Dagegen  kann  es  noch  als  Signal 
dienen,  um  die  alte  Schreibbewegungsvorstellung 
im  Motorium  der  linken  Hand,  die  präformirt  gcr 
wissermaassen  fix  und  fertig  da  ist,  auszulösen: 
so  entsteht  die  Spiegelschrift 

Hinsichtlich  des  Herdes  vermuthet  L.,  dass  er 
(eine  durch  Lues  bewirkte  Erweichung)  sich  von 
der  3.  Stirnwindung  durch  die  Insel  nach  hinten 
ziehe,  im  Wesentlichen  die  Centralwindungen  ver- 
schone, aber  Rinde  und  vorwiegend  Mark  des  Gyr. 
supramarginalis  und  des  oberen  Scheitellappens 
zerstört  habe. 

Die  Bedeutung  des  Falles  wäre  dahin  festzu- 
stellen, dass  er  zeigt,  wie  ein  organisch  circum- 
scripter  Herd  im  Gehirn  die  Verwerthung  des  ge- 
sammten  Besitzes  der  Psyche  für  die  Bewegung 
bestimmter  Theile  des  Körpers  aufheben  kann, 
derart,  dass  die  betroffenen  Glieder  sich  für  die 
Mehrzahl  der  Bewegungen  wie  die  eines  erfahrungs- 
losen  Kindes  verhalten. 

Die  Stellung  der  motorischen  Asymbolie  (der 
Apraxie)  zur  sensorischen  wäre  demnach  so  aufzu- 
fassen, dass  die  erstere  nach  der  produktiven  Seite 
in  demselben  Verhältnisse  zu  den  intrapsychischen 
Vorgängen  steht,  wie  die  sensorische  nach  der 
receptiven.  Die  erstere  Erkrankung  steht  ferner 
in  demselben  Verhältniss  zu  den  Störungen  des 
motorischen  Projektionfeldes,  wie  die  letztere  zu 
denen  des  sensorischen.  Andererseits  tritt  die 
Apraxie  in  bedeutsame  Beziehung  zu  gewissen 
Störungen  bei  Psychosen,  Störungen,  die  Wer- 
n  i  c  k  e  als  psychomotorische  gekennzeichnet  hat. 

Pick  (87)  glaubt  aus  „Anfällen",  die  als  Auf- 
druck einer  atheromatösen  Gefässdegeneration  und 
seniler  Hirnatrophie  anzusehen  waren  und  die  er 
für  „motorische  Apraxie^^  erklärte,  den  Schluss 
ziehen  zu  dQrfen,  dass  die  motorische  Apraxie  auch 
anfallweise  und  nicht  durch  gröbere  Herddefekte 
bedingt  auftreten  könne,  und  zwar  unter  Um- 
30 


234 


Ooldstein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  dee  GroBshirns. 


ständen,  die  denen,  die  als  Dämmerzustände  be- 
zeichnet werden,  so  nahe  stehen,  dass  auch  im 
Rahmen  dieser  letzteren  der  motorischen  Apraxie 
zuzurechnende  Erscheinungen  Platz  greifen  könn- 
ten. Es  handle  sich  dabei  um  transitorische  Stö- 
rungen in  den  Gebieten,  die  L  i  e  p  m  a  n  n  für  seinen 
Fall  als  betroffen  angesehen  habe. 

G    Chirurgie. 

88)EberBon,fl.,  Over  hersentumoren  en  deresul- 
taten  hnner  operative  bßhandeling.  Amsterdam  1898. 
F.  van  Bossen. 

89)  Seydel,  Bericht  über  14  Trepanationen  des 
Schädels.  Münchn.  med.  Wchnschr.  XLYL  9n.  10. 1899. 

90)  Hoppe,  Herrn.  H.,  A  report  of  seven  Opera- 
tions for  bndn  tumors  and  cyst.  Joam.  of  the  Amer.  med. 
Assoo.  Febr.  1901. 

91)  Loscynsky,  William  M.,  and  James  H. 
Olass,  Report  of  a  case  of  intracraniid  tumor;  Opera- 
tion; recovery.    New  Tork  med.  Reoord  LX.  13.  1901. 

92)  Washbourn,  J.  W.,  and  W.  Arbnthnot, 
A  case  of  tumour  of  the  brain  which  was  saccessfolly 
remoyed.  Transact.  of  the  clin.  Soc.  of  London  LXX. 
1897. 

93)  Carle,  A.,  e  B.  Pesoarolo,  Estirpatione  di 
tumore  del  oentro  di  Broca.  Goarigione.  Rif.  med.  XVII. 
17.  1901. 

94)  Clarke,  J.Michell,  andRG.Landsdown, 
A  case  of  sarcoma  of  the  brain  removed  by  Operation ; 
snbsequent  Operation  for  removal  of  a  second  tomour; 
recovery.    Brit  med.  Jonrn.  April  13. 1901. 

95)  H  e  i  d  e  n  h  a  i  n ,  L.,  Ueber  Exstirpation  von  Him- 
geschwülsten.    Arch.  f.  klin.  Chir.  LXIV.  4.  1901. 

96)  Bayerthal,  Heilang  akuter  Geistesstörung 
nach  Ebcstirpation  einer  Hirngeschwulst.  Münchn.  med. 
Wchnschr.  XLVL  14.  1899.  —  Verhandl.  deutscher 
Naturforscher  u.  Aerzte  in  München.  Leipzig  1900. 
F.  C.W.VogeL 

97)  Esteves,  Jose  E.  (Buenos -Ayres),  Eyste 
hydatique  du  lobe  frontal  gauche.    Frogrds  med.  X.  51. 

98)  J  0 1 1  y ,  Ueber  einen  Fall  von  Gehirntumor.  Berl. 
klin.  Wchnschr.  XXXVI.  29.  1899. 

99)  Williamson,  H.  T.,  Gase  of  cerebral  tumour 
at  the  parieto-occipital  fissare.  Brit.  med.  Joum.  July  6. 
1901. 

100)  Patel,  M.,  et  L.  Mayet,  Observation  cli- 
nique  d'un  cas  de  tumear  cerebrale.  Arch.  gen.  N.  8. 
IV.  p.  216.  Aoüt  1900. 

101)  Nicoll,  James  St,  On  common  cases  of 
Operation  on  the  brain.    Lanoet  Oct  29.  1898. 

102)  Steffensen,  0.  M.,  Diagnosis  of  a  case  of 
cerebral  tumor.  Operation.  Med.  News  LXXVI.  5; 
Febr.  1900. 

103)  Lunz,  M.  A.,  Zwei  Fälle  von  cortikaler  Epi- 
lepsie mit  operativer  Behandlung.  Deutsche  med.  Wo- 
chenschr.  XXVI.  23.  1900. 

104) Lu n  z ,  M.  A.,  Ein  Fall  eines  grossen  Psammoma 
des  Gehirns.    Ebenda  XXVIU.  13.  1902. 

105}  Breton,  M.,  A  propos  d*un  cas  d'epilepsie 
Jacksonienne  d'origine  traumatique  ohez  un  enfant  de 
14  ans.    Echo  med.  du  Nord  37.  1901. 

106)  Chipault,  A.,  Sur  la  valeur  ohirurgicale  de 
Tepilepsie  Jacksonienne.  Gaz.  des  Hdp.  LXXV.  61. 1902. 

107)  Rose,  E.,  Heilung  eines  Falles  von  epilep- 
tischem Irrsinn.  Deutsche  med.  Wchnschr.  XXVl.  42. 
1900. 

108)Drinkwater,  H.,  A  case  of  Jacksonian  epi- 
lepsy  cured  by  Operation,    Brit  med.  Joum.  Jan.  20. 

109)  Greeff,  Vorstellung  von  zwei  interessanten 
Fällen  auf  dem  Gebiete  der  Gehirnchirurgie.   Niederrhein. 


Gaz. 
klin. 


Gesellsch.  f.  Natur-  u.  Heilkde.  Jan.  23. 1899.  —  Deutsche 
med.  Wchnschr.  XXV.  33.  1899.  Ver.-Beü. 

110)  Jäger,  Franz,  Trepanation  eines  Gehim- 
abscesses.    Ztschr.  f.  prakt  Aerzte  VIII.  3. 1899. 

111)  Broca,  A.,  Absces  temporal  d'origine  otique. 
.  hebd.  XLVL  95.  1899. 

112)  Stenger,  Zum  otitischen  Himabsoess.    Berl. 
Wchnschr.  XXXVIIL  11.  1901. 

113)  Piffl,  Otto,  Ein  Fall  von  durch  Operation 

fiheütem  otitischen  Himabsoess.  Wien.  klin.  Wchnschr. 
IV.  16.  1901. 

114)  Weinreich,  Operativ  geheilter  Himabscess 
des  linken  Schläfenlappens  nach  chronischer  Mittelohr- 
eiterung.   Deutsche  mil.-ärztl.  Ztschr.  XXX.  5.  1901. 

115)  Jack,  Frederick  L.,  Successfnl  Operation 
upon  a  case  of  brain  abscess  following  suppurative  midie 
ear  disease.  Boston  med.  and  surg.  Joum.  GXLY.  26. 
1901. 

116)  Walton,  George  L.,  Study  of  the  aphasis 
persisting  during  convalescenoe  after  evaouation  of  brain 
abscess.    (Ibid.) 

117)  H  e  r  z  f  e  1  d ,  J.,  Rhinogener  Stimlappenabsoess 
durch  Operation  geheilt  BerL  klin.  Wchnschr.  XXXVIIL 
47.  1901. 

118)  Martiny,  E.,  Beiträge  zur  Indikation  der 
Trepanation  im  Anschluss  an  einen  durch  Trepanation  ge- 
heilten Fall  von  tiefem  Gehimabscess.  Ungar,  med. 
Presse  IH.  45.  1898. 

119)  Reverdin,  J.  L.,  et  A.  Valette,  Abces 
traumatique  du  lobe  oocipital  droit  avec  symptomesoere- 
belleux,  abces  cerebelleux  d'origine  otique  &  Symptoma- 
tologie froste.  Revue  med.  de  la  Suisse  rom.  XXII.  6. 1902. 

120)  Bonhoeffer,  Drei  Fälle  von  aphasischer 
Stömng  traumatischer  Entstehung.  Allgem.  Oentr.-Ztg. 
LXX.  24. 1901. 

Eine  grössere  Arbeit  über  Hirntumoren  und 
ihre  operative  Behandlung  hat  als  akademische 
Preisschrift  Bberson  (88)  geliefert,  die  in  über- 
aus fleissiger  Weise  Aetiologie,  specielle  Symptom- 
atologie und  Diagnose,  Prognose  und  Therapie  ab- 
handelt Eine  stattliche  Anzahl  selbst  beobachteter 
F&lle  und  5  Tafeln  mit  Abbildungen  schmücken 
das  Werkchen.  Nicht  operirte  Kranke  bespricht  E. 
3  selbstbeobachtete. 

I.  Gliosarkom  des  rechten  Frontallappens  bei  einer 
28jähr.  Frau. 

U.  Sarkom  des  rechten  Frontallappens  bei  einem 
16jähr.  Mädchen. 

III.  Gliom  in  dem  rechten  Frontallappen  bei  einem 
50jähr.  Manne. 

Jodkaliumtherapie,  die  E.  5  Jahre  lang  ange- 
wandt hatte,  war  überall  ohne  jeden  Erfolg. 

unter  den  eigenen  Operationen  handelte  es  sich: 
1)  um  ein  Fibrom,  wahrscheinlich  ausgegangen  von  der 
Ra-mater.  Tod  durch  Shook  post  operationem.  2)  Um 
Tumor  der  linken  motorischen  Zone.  Es  wurde  ein  Sar- 
kom entfernt  Tod  post  operationem.  Obduktion:  doppel- 
seitiges Sarkom  der  Dora-mater.  3)  Um  ein  Gliosarkom 
in  der  rechten  motorischen  Zone.  Operation  brachte  be- 
deutende Besserung.  Nach  IVs  Jahren  2.  Operation 
wegen  Recidivs,  einige  Wochen  darauf  Tod  an  Meningitis. 
4)  Um  einen  Tumor  der  rechten  motorischen  Zone.  Die 
Operation  eines  Spindelzellensarkoms  ergab  bedeutende 
Besserung.  5)  Um  Tumor  in  der  linken  Hemisphäre  des 
Cerebellum,  nach  der  klinischen  Diagnose.  Bei  der  Trepa- 
nation wurde  kein  Tumor  gefunden.  Die  Sektion  zeigte 
diffuse  Gliose  der  rechten  Grosshirnhemisphäre.  6)  Um 
Oliom  der  linken  motorischen  Zone.  Partielle  Szstirpatioo. 
Besserung. 

Aus  der  Literatur  giebt  E.  eine  grosse  Ansahl 
von  Operationen  wieder:  Tuberkel,  Oummiknoteu, 


Goldstein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Qrosshirns. 


235 


Gliome ,  Gliosarkome ,  Fibrosarkome ,  Sarkome, 
Cysten,  Angiome ;  im  Ganzen  242  Fälle,  davon  be- 
trafen: die  Frontal  Windungen  26,  die  motorische 
Zone  129,  die  Parietalwindungen  6,  Ocoipital- 
windungen  6,  Tempore  -  sphenoidalwindungen  7, 
Basalganglien  und  Himstamm  12,  Schädelbasis  2, 
Dura-  und  Pia-mater  21,  Cerebellum  29.  4mal 
war  der  Ort  nicht  angegeben.  Von  237  Fällen,  in 
denen  das  Resultat  mitgetheilt  worden  ist,  wurde 
in  167  der  Tumor  exstirpirt,  gefunden  und  nicht 
exstirpirt  14mal,  nicht  gefunden  56maL  Das 
Resultat  war:  Genesung  in  72  Fällen  (42  zweifel- 
haft), grosse  Besserung  in  21  Fällen,  geringe  oder 
keine  Besserung  in  45  Fällen,  Tod  in  99  Fällen, 
wovon  in  92  im  unmittelbaren  Anschlüsse  an  die 
Operation. 

Seydel  (89),  der  1892  in  der  Art  und  Weise 
von  White  100  Fälle  von  Gehirntumoren  auf  ihre 
Operabilität  geprüft  und  davon  nur  3  als  eventuell 
operabel  gefunden  hatte,  erzählt  von  14  Trepa- 
nationen und  von  einem  Pat  mit  Tumor,  der  erst 
2^lf  Jahre  nach  der  Operation  starb. 

Ein  47jähr.  Mann  hatte  vor  15  Jahren  schwere 
XolbeDschlage  auf  den  Schädel  erhalten,  denen  mehr- 
wöchige Bewasstlosigkeit  gefolgt  war.  Es  bestanden 
rechtseitige  Parese,  Schwindel,  Kopfschmerz,  Staaungs- 
papilie.  Der  Tumor  wurde  in  der  linken  Rolando'schen 
Furche  vermathet.  Operation  zweizeitig,  da  darch  die 
Meisselschläge  commotio  cerebri  eingetreten  war.  Der 
kirschkemgrofise  Tnmor  (Fibrom)  sass  auf  der  Dura, 
reichte  nicht  in  die  Tiefe.  Besserang  der  Hemiplegie. 
V«  Jahre  später  Kopfschmerzen.  Erneute  Operation. 
Prolaps.  4  Monate  lang  Abfluss  von  Cerebrospinalflüssig- 
keit  Erneute  Kopfschmerzen,  Lähmung.  Tod.  Die 
Sektion  wurde  nicht  gemacht. 

7  Operationen  bei  Hirntumoren  geben  Hoppe 
(90)  Gelegenheit,  der  im  Allgemeinen  jetzt  pessi- 
mistischen Ansicht  über  die  Erfolge  entgegenzu- 
treten, denn  4  von  seinen  Patienten  sind  mit  dem 
Lebea  davon  gekommen  und  der  Operationerfolg 
war  mehr  oder  weniger  gut.    ' 

Ein  32jähr.  Mann  litt  seit  3  Jahren  an  Anfällen  von 
Jackson*scher  Epilepsie,  die  in  allgemeine  Oonvulsionen 
hier  und  da  übergingen.  Es  hatte  sich  ein  Zustand  von 
Apathie  eingestellt.  Ransohoff  entfernte  einen  hühner- 
eigrossen  Tumor  über  dem  rechten  Bein-  und  Arm- 
een trum.  7  Jahre  nach  der  Operation  war  Pat.  noch  am 
Leben,  freilich  wurde  er  von  Zeit  zu  Zeit  noch  von  den 
Krämpfen  befallen ;  sein  Geisteszustand  war  gut.  Es  be- 
stand leichte  Hemiparese. 

Der  2.  Pat.,  18  Jahre  alt,  war  im  Anschlüsse  an  ein 
Trauma  capitis  völlig  erblindet.  Am  linken  Hinterhaupt 
bildete  sich  eine  wallnussgrosse  Geschwulst,  die  sich  in 
die  Schädelhöhle  unter  Steigerung  der  Druckerscheinun- 
gen  eindrücken  liess.  Vs  Jahr  nach  dem  Trauma  Ope- 
ration: Gliom  von  Nussgrösse  in  einer  mit  Flüssigkeit 
gefüllten  Höhle  über  dem  linken  Occipitallappen.  7  Jahre 
post  operationem  gesund  und  arbeitsfähig.  Sehvermögen 
wiedergekehrt 

Wegen  sensorischer  Aphasie  und  Abnahme  der  In- 
telligenz wurde  ein  46jähr.  Mann  trepanirt,  der  5  Monate 
zuvor  ebenfalls  ein  Schädeltrauma  erlitten  hatte  (Depres- 
sionfraktur  über  der  linken  Temporalgegend).  Die  unter 
der  Spitze  der  Depression  kleinwallnussgrosse  Cyste  wurde 
entfernt.  Langsam  besserte  sich  die  Aphasie,  rasch  die 
Intelligenz.  4  Jahre  post  operationem  war  der  Pat.  noch 
am  Leben. 


Der  4.  Fall,  in  dem  man  vielleicht  nooh  von  einer 
günstigen  Einwirkung  der  Operation  sprechen  kann,  be- 
traf einen  22jähr.  Mann,  der  im  7.  Lebensjahre  nach  einem 
Trauma  epileptische  Anfälle,  die  anfänglich  Jackson'sohen 
Charakter  aufwiesen,  später  sich  verallgemeinerten,  er- 
litten hatte.  Zustünde  von  Verwirrtheit.  Man  entfernte 
eine  Cyste  über  dem  rechten  Beincentrum.  Die  Anfälle 
hörten  Vi  Jah r  gan z  auf,  kehrten  darauf  wieder.  1  >/•  Jiübire 
post  operationem  erfolgte  der  Tod  in  einem  Anfalle. 

Erfolgreich  entfernte  H.  Glas s  (91)  ein  Endo- 
theliom,  das  Lescynsky  als  Tumor  der  rechten 
Hemisph&re,  Arm-  und  Beinoentrum  in  sich 
schliessend,  diagnosticirt  hatte.  Heilung  nooh  nach 
2  Jahren. 

Ferner  berichten  Was hbo um  und  Arbuth- 
not  (92)  über  die  erfolgreiche  Entfernung  eines 
EMoihelioms  linkerseits ;  es  lag  an  der  Spitze  der 
Bolando'schen  Fissur,  schloss  die  obere  Portion  des 
OyruB  praecentralis  ein.  Bei  der  Entlassung  be- 
stand noch  Paralyse  der  rechten  Hand  und  des 
rechten  Armes.  Vorübergehend  war  Aphasie  vor- 
handen gewesen. 

Mit  Erfolg  exstirpirten  A.  C  a  r  1  e  und  B.  P  e  s  - 
carolo  (93)  ein  Oliom  der  Broca'schen  Windung 
bei  einem  38jAhr.  Manne. 

Mingazzini  (38)  gehOren  2  Fälle  an. 

1)  Eine  SSjähr.  Frau  litt  an  Jaokson'schen  Anfällen, 
Parese  des  rechten  Armes  und  rechten  Facialis.  Gehör 
aufgehoben.  Augenhintergrund  normal.  Gesichtsfeld  für 
roth  und  grün  auf  beiden  Augen  conoentrisch  eingeengt. 
Schädelperkussion  in  der  Schläfen zone  unter  der  Insertion 
der  linken  Ohrmuschel  schmerzhaft.  Perkussion  erzeugte 
hier  ein  tiefes  Geräusch.  Keine  Dysphasie,  jedoch  wurden 
Worte  mit  vielen  Consonannten  schwer  ausgesprochen. 
Operation  (Postemsky).  Eine  grauliche  Geschwulst, 
an  der  inneren  Fläche  der  Dura  klebend,  wurde  von  der 
Prä-Rolando*schen  Furche  entfernt  um  die  taubenei- 
grosse  Geschwulst,  dem  Aussehen  nach  ein  AngiogUom, 
befand  sich  eine  Cyste  mit  seröser  Flüssigkeit.  Bi- 
g  na  m  i  bestimmte  den  Tumor  als  PapUloma  myxomatoides. 
Post  operationem  motorische  Aphasie,  allmählich  in  Par- 
aphasie übergehend.  Bei  der  Entlassung  war  die  Sohmerz- 
empfindlichkeit  auf  der  rechten  Seite  des  Körpers  ver- 
mindert. Tastempfindung  rechts  weniger  fein,  wie  links. 
Drucksinn  der  rechten  Hand  fast  ganz  aufgehoben ;  stereo- 
skopischer  Sinn  der  rechten  Hand  sehr  herabgesetzt. 
Keine  dysphatischen  Störungen,  abgesehen  von  leichter 
vorübergehender  Paraphasie. 

2)  40  Jahre  alter  Bauer.  Rechtseitige  Facialisparese, 
rechtseitige  Parese  des  Beines.  Stauungspapille  in  beiden 
Augen :  rechte  Pupille  manchmal  grösser  als  linke,  beide 
reagirten  langsam  auf  Licht  Drucksinn  rechts  lädirt. 
Schädel  Perkussion  links  schmerzhaft  an  circumscripter 
Stelle;  hier  hörte  man  beim  Aufklopfen  einen  dumpfen, 
verschleierten  Ton.  Die  grösste  Störung  war  in  der  Ge- 
fühls- und  Willensphäre  vorhanden ;  der  Pat  war  völlig 
interesselos.  Operation  von  Durante  im  oberen  Theile 
des  linken  Scheitelbeines,  genau  dem  motorischen  Centrum 
des  linken  Armes  entsprechend,  unter  der  Dura  lag  eine 
mit  einer  Kapsel  umgebene  Geschwulst,  die  leicht  zu  ent- 
fernen war;  sie  steckte  in  einer  Art  von  Kelch,  der  aus 
dem  oberen  Theile  der  pararolandoschen  Windungen  ge- 
bildet wurde,  die  erweicht  und  zusammengedrückt  waren. 
Die  Geschwulst  erwies  sich  als  Endothelsarkom.  Nach 
der  Operation  schwanden  Benommenheit,  Schwindel, 
Kopfschmerzen  und  Stauungspapille. 

Clarke  und  Landsdown  (94) operirten bei 
einem  28jähr.  Manne  2mal  in  der  linken  Parieto- 
occipitalregion. 


236  Gold  stein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshims. 


Da  ausser  einer  beiderseitigen  Neuritis  optici  nur 
AllgemeinerscheinuDgen  Yorlagen,  wurde  die  erste  Ope- 
ration nur  als  Palliativoperation  zur  Herabsetzung  des 
Himdruckes  unternommen.  Dabei  fand  man  einen  ab- 
gekapselten oberflächlichen  Tumor  (Sarkom),  der  leicht 
auszuschälen  war.  Als  die  Kopfschmerzen  heftiger  wur- 
den und  Benommenheit  eintrat,  vermuthete  man  ein 
Reddiv  und  operirte  an  derselben  Stelle,  an  der  sich 
übrigens  die  Kopfhaut  vorzuwölben  begann,  zum  2.  Male 
und  entfernte  stückweise  ein  zweites  orangegrosses  Sarkom. 
Die  Krankheiterscheinungen  besserten  sich,  jedoch  blieb 
Neuritis  N.  optici  bestehen.  Auf  die  linke  Gehirnhälfte 
hatten  diagnostisch  nur  die  grössere  Intensität  der  Stau- 
ungspapille links  und  eine  Parese  des  M.  ^zternus  hin- 
gewiesen. 

Heidenhain  (95)  entfernte  ein  cystisches, 
im  Wesentlichen  subcortikal  gelegenes  Sarkom  im 
rechten  Armcentrum. 

G.,  52  Jahre  alt,  hatte  lange  Jahre  an  starken  Kopf- 
schmerzen gelitten.  Im  Mai  1900  sehr  starke  Kopf- 
schmerzen, Parästhesien  und  Anästhesien  in  der  linken 
Hand,  Schwindelan  fälle,  Hemmung  der  Bewegungen  in 
linker  Hand,  Verlust  des  Muskelgefühls  im  linken  Arme, 
vollkommener  Verlust  der  stereognostischen  Fähigkeit  der 
linken  Hand.  Lähmung  des  linken  Facialis,  motorische 
Schwäche  des  linken  Beines,  schliesslich  doppelseitige 
Stauungspapille,  links  stärker  ausgeprägt  als  rechts.  Kein 
Druckpuls.  Operation  im  August  1900.  Gliosarkom 
(£  d  i  n  g  e  r)  von  Hühnereigrosse  des  rechten  Armcentrum. 
Eine  thalergrosse  veränderte  Stelle  der  Hirnrinde,  die  den 
oberen  Pol  des  Tumor  bildete,  wurde  mit  fortgenommen. 
Heilung  ohne  jede  Störung.  Der  Pat.  war  wieder  in  seinem 
Berufe  thätig,  es  bestand  fferingfügige  Einschränkung 
mancher  Bewegungen  der  Unken  Himd.  Kein  Kopf- 
schmerz mehr,  keine  Stauungspapille. 

Ein  2.  Fall  verlief  ebenfalls  glücklich. 

19jähr.  Arbeiter.  Starke  doppelseitige  Stauungs- 
papille, links  stärker  als  rechts,  leichte  Benommenheit, 
starker  Kopfschmerz,  Erbrechen,  Druckpuls ;  leichte,  link- 
seitige  Facialislähmung.  E  d  i  n  g  e  r  glaubte,  dass  es  sich 
entweder  um  einen  Hydrocephalus,  oder  um  einen  Tumor 
im  Schläfenlappen  handelte;  im  letzteren  Falle  sei  die 
Facialislähmung  durch  Druck  auf  das  Facialiscentrum 
von  unten  her  bedingt  Bei  der  Operation  fand  sich 
beides :  Hydrops  des  rechten  ünterhoms,  bewirkt  durch 
ein  melanotisches  Carcinom  der  Tela  chorioidea  und  des 
Ependyms  des  ünterhoms.  Der  Tumor  der  Tela  chorioidea 
war  kohlschwarz  und  von  zottigem  Bau.  Die  Ventrikel- 
oberfläche des  Ünterhoms  war  dicht  besetzt  mit  kleinen, 
grauschwarzen,  1 — 2mm  langen  Fädchen.  Genauere 
Untersuchung  zeigte,  dass  der  Tumor  durch  atypische 
Wucherung  des  Epithels  der  Tela  und  des  Ependyms  ent- 
standen war.  Der  gesammte  rechte  Schläfenlappen  wurde 
exstirpirt;  zurückgeblieben  war  eine  vollkommene  Hemi- 
plegia  sin.  als  Folge  der  Fern  Wirkung  auf  die  innere 
Kapsel.  Anfangs  war  Pat  postoperationemtheilnahmelos 
und  willenschwach,  verstand  manche  Frage  nicht  richtig, 
jedoch  erholten  sich  Psyche  und  Wortverständniss  voll- 
kommen. Musikalischer  Sinn  und  Gehör  waren  links 
nicht  gestört 

Bemerkenswerth  ist,  dass  in  diesen  beiden  Fällen  H.'s 
eine  schwere  doppelseitige  Stauungspapille  mit  Blutungen 
in  die  Netzhaut  bestand,  dass  aber  Stauung  und  Blutung 
stärker  auf  der  dem  Sitze  der  Geschwulst  gegenüber- 
liegenden Seite  waren. 

Bayerthal  (96)  berichtet  über  die  Exstir- 
pation  einer  Hirngeechwulst,  durch  die  Heilung 
einer  akuten  Geistesstörung  bewirkt  wurde. 

Der  29jähr.  Pat  litt  an  sensibler  und  motorischer 
Jackson'scher  Epilepsie;  Parese  vorwiegend  des  linken 
Beines;  auf  Grund  von  Gesichtshallucinationen  stellten 
sich  später  Anfalle  von  Verfolgungswahn  ein.  Es  wurde 
von  Heidenhain  ein  Solitärtuberkel  von  Wallnuss- 


grösse  im  rechten  Paracentralläppchen  (subcortikal)  eot- 
femt.  Die  Heilung  war  hinsichtlich  der  psychischen  Er- 
scheinungen (1  Jahr  post  operationem)  vollkommen,  auch 
die  linkseitige  Parese  schwand ;  die  Anfälle  von  Epilepsie 
blieben  als  Folge  cortikaler  Verwachsungsvorgänge  be- 
stehen. 

Heidenhain  (95)  fand  2^/,  Jahre  post  ope- 
rationem die  Anfälle  iioch  fortbestehen,  hält  aber 
das  Operationverfahren  und  die  Heilungsvorgänge 
nicht  für  schuldig.  Eine  unzweckmAssige  Reizung 
von  der  Peripherie  her  (Faradisation)  habe  wohl 
bei  noch  bestehender  üebererregbarkeit  der  Hirn- 
rinde die  schon  vor  der  Operation  vorhanden  ge- 
wesenen Anf&lle  ausgelöst  Seitdem  beginnt  H.  un- 
mittelbar nach  jeder  Himoperation  mit  lang  aus- 
gedehnter Brombehandlung. 

Endlich  entfernte  mit  glücklichem  Erfolge 
E Steves  (97)  bei  einem  jungen  MAdchen  von 
13  Jahren  eine  grosse  mit  Wasser  gefüllte  Cyste 
fast  des  ganzen  linken  Frontallappens  mit  Aus- 
nahme der  3.  Frontal-  und  der  F-A-Windnng. 
Längere  Zeit  floss  noch  eine  bedeutende  Menge 
Cerebralspinalflüssigkeit  aus,  trotzdem  erholte  sich 
die  Pat.  und  genas  vollständig. 

Weniger  Günstiges  wird  von  folgenden  Autoren 
berichtet. 

Jelly  (98)  erzählt  von  einem  Falle  von  Gliom  der 
rechten  Hemisphäre  (Centralwindungen),  das  vor  17  J. 
die  ersten  Symptome  bewirkt  hatte  und  als  circumscripte 
Geschwulst  der  Central  Windungen  diagnosticirt  wurde. 
König  trepanirte,  aber  die  Geschwulst  konnte  nicht 
entfernt  werden,  da  sie  diffus  in  das  Gewebe  übergiog. 
Es  trat  eine  allmählich  immer  mehr  wachsende  Yorwöl- 
bung  in  der  Scheitelgegend  ein,  die  schliesslich  zu  einer 
colossalen  Geschwulst  auf  dem  Kopfe  führte.  1  Jahr 
lang  blieb  Pat  psychisch  vollkommen  frei,  dann  all- 
mähliche Verblödung  und  Tod  274  Jahre  post  trepana- 
tionem. 

Der  Fall  zeigt  die  differential-diagnostisdien 
Schwierigkeiten  zwischen  diffusen  und  circum- 
Scripten  Geschwülsten  und  lehrt,  wie  eine  blosse 
Eröffnung  des  Schftdels  eine  wesentliche  Besse- 
rung der  Symptome  herbeiführen  kann. 

Williamson  (99)  trepanirte  einen  43jähr.  Fat., 
der  längere  Zeit  an  Kopfschmerzen,  Schlaflosigkeit,  An- 
fällen von  Jackson'scher  Epilepsie,  im  linken  Beine  be- 
ginneod  und  sich  über  die  linke  Körperhftlfte  verbreitend, 
gelitten  hatte.  Neuritis  N.  optici  beiderseits.  Keine  Hemi- 
anopsie. Am  Schädeldache  fand  sich  oberhalb  des  rech- 
ten Tub.  frontale  eine  empfindliche  Stelle,  an  derFluster- 
sprache  besser  gehört  wurde  als  an  der  entsprecheoden 
links.  Hier  wurde,  um  die  unerträgUchen  Kopfschmer- 
zen zu  lindern,  trepanirt,  die  Dura  jedoch  nicht  eröffnet 
Probepunktion  entleerte  keinen  Eiter,  keine  Flüssigkeit 
Die  Kopfsohmerzen  besserten  sich.  Später  jedoch  geistiger 
Verfall,  Koma,  Tod. 

Bei  der  Sektion  fand  man  in  der  Q^;end  des 
Sulcus  parieto-occipitalis  ein  gemischt  -  zelliges 
Sarkom.  Der  Tumor  dehnte  sich  nach  der  con- 
vexen  und  medialen  Oehimoberflftche  aus  und  er- 
streckte sich  mehr  auf  das  Hinterhaupt  als  auf  dea 
Scheitellappen.  Lokaldiagnostisch  ist  es  von  Inter- 
esse, dass  eine  so  weit  nach  hinten  sitzende  Ge- 
schwulst die  im  Beincentrum  beginnenden  Coa- 
vulsionen  auslösen  konnte.    Ob  es  richtig  ist,  dass 


Qoldßtein,  Beitrage  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshirns. 


237 


das  Beincentrum  deshalb  so  weit  nach  hinten  aus- 
zudehnen sei,  wie  Williamson  will,  ist  aber 
fraglich. 

In  dem  Falle  yon  Patel  nnd  May  et  (100)  handelte 
es  sich  um  einen  23jähr.  Mann,  der  an  epilepti formen 
Anfällen,  heftigen  Kopfschmerzen,  vorwiegend  in  der 
rechten  Schläfe,  Amblyopie.  Neuritis  N.  optici,  Blindheit 
und  leichten  psychischen  Störungen  litt.  2mal  wurde 
trepanirt,  ein  Tamor  gefanden,  aber  ein  excidirtes  Stück- 
chen erwies  die  maligne  Natur  (Gliosarkom)  und  die  Un- 
möglichkeit der  völligen  Abtragung  (der  Tumor  sass  in 
der  nervösen  Substanz  der  Frontallappen).  Die  Kopf- 
schmerzen besserten  sich  durch  die  Trepanation,  die  psy- 
chischen Störungen  wurden  aber  immer  ausgesprochener. 
Der  Fat  wurde  ungeheilt  entlassen. 

Nico  11  (101)  operirte  einen  malignen  Tumor, 
der  seinen  Ursprung  im  Mittelohre  hatte  und 
die  Symptome  des  Schläfenlappenabscesses  darbot. 
Die  Himdruckerscheinungen  besserten  sich.  Tod 
2^/2  Monate  post  operationem. 

2  Stunden  nach  der  Operation  erfolgte  durch 
Shock  der  Tod  in  einem  Falle,  in  dem  Steffen- 
sen  (102)  diagnosticirt  und  Rogers  operirt  hatte. 
Der  Tumor  sass  im  Oyrus  angularis  supramargi- 
nalis  und  an  der  Basis  des  Schläfenlappens. 

Kurz  nach  der  Operation  erfolgte  der  Tod  in 
3  Fällen  Hoppe 's  (90). 

1)  linkseitige  spastische  Hemiparese  bei  einem 
IQjähr.  Jungen.  Apathie,  Stauungspapille.  Bei  den 
Trepanationen  über  dem  rechten  Armcentrum  fand  sich 
nichts  Pathologisches.  Autopsie :  Solitärer  Tuberkel  von 
Hühnereigrösse  subcortikal. 

2)  Seit  7  Jahren  hatte  ein  32jähr.  Mann  Jackson'- 
sche  Epilepsie,  spastische  Lähmung  der  linken  Seite, 
spastische  Erscheinungen  im  linken  Beine,  Stauungs- 
papille. Operation  in  der  Gegend  des  rechten  Beincen- 
trum negativ.  Tod  im  Shock.  Gliosarkom  des  rechten 
Parietallappens. 

3)  23jähr.  Mann,  epileptisch.  Trauma  am  Hinter- 
kopfe, spastische  Lähmung  der  linken  Seite.  Operation. 
Subdurales  Hämatom.  2  Tage  post.  operat.  Tod.  Mul- 
tiple Hämorrhagien,  hämorrhag.  Cysten  in  beiden  Hemi- 
sphären. — 

Mingazzini  (SS)  stellte  bei  einem  51  Jahre 
alten  Oepficktrftger  die  Diagnose  Jackson'sche  Epi- 
lepaiß  durch  Trauma  der  rechten  Scheitelgegend; 
es  wurde  von  Montenovesie  die  Eraniektomie 
in  der  rechten  pr&rolandoschen  Begion  gemacht, 
die  ebenso  wie  die  Explorativpunktion  resultat- 
los war.  Bei  der  Sektion  fand  man  eine  Oe- 
schwulst  (Sarkom),  die  sich  in  die  ganze  untere 
Hälfte  des  Linsenkems  eingedrängt  hatte  und  bis 
in  die  Insel  hineinragte.  Im  Leben  war  ausser 
den  Krämpfen  linkseitige  Hemiparese  vorhanden 
gewesen,  während  Allgemeinsymptome  gefehlt 
hatten. 

In  einem  der  von  Lunz  (103. 104)  mitgetheil- 
ten  FftUe  erwies  sich  eine  lokal  begrenzte  Meningo- 
encephalitis  tuberculosa  als  Ursache  der  cortikalen 
Epilepsie.  Der  Herd  von  Wallnussgr5sse  sass  am 
unteren  Theile  der  linken  Gentralwindungen  und 
lief  nach  der  3.  Stirnwindung  aus.  Ein  zweiter 
erbsengrosser  Erweichungsherd  befand  sich  un- 
mittelbar über  der  Fossa  Sylvii.  Die  Bewegungen 
des  rechten  Armes  blieben  nach  Entfernung  der 


Herde  dieselben,  die  Aphasie  schwand,  die  früher 
vorhandene  häsitirende  monotone  Sprache  verstärkte 
sich  nach  der  Operation. 

Ein  2.  Fall  von  Lunz  betraf  eine  53jähr.  Frau,  die 
seit  2Vi  Jahren  an  epileptischen  Anfällen  cortikaler 
Natur  litt,  die,  von  dem  linken  Beine  beginnend,  mit  all- 
gemeinen Krämpfen  und  Bewosstlosigkeit  endigten.  Oph- 
thalmoskopischer Befund  negativ.  Die  Ursache  der  cor- 
tikalen Epilepsie  wurde  in  Veränderungen  der  Hirnrinde 
und  des  Schädels  gesucht  und  da  vor  20  Jahren  Eiterung 
an  der  rechten  Schulter  und  Caries  des  Knochens  statt- 
gefunden hatten,  so  dachte  man  an  Taberkulose  der  Hirn- 
häute oder  Schädelknochen.  Bei  der  Kraniektomie  wur- 
den im  oberen  Theile  der  Gentralwindungen  Verwachsun- 
gen der  Schädelknocben  mit  der  verdickten  Pia-mater 
und  mit  der  Gehirnsubstanz  gefunden.  Anfangs  Besse- 
rung der  Anfälle,  später  "Wiederkehr.  14  Monate  später 
Tod  in  Folge  von  Bronchopneumonie.  Sektion :  In  der 
Region  des  rechten  Parietallappens  fand  sich  eine 
kastaniengrosse  Geschwulst.  Sie  nahm  von  der  Dura 
ihren  Ausgang  in  dem  Winkel  des  Processus  falciformis 
mit  der  die  convexe  Fläche  des  Gehirns  bedeckenden 
Hirnhaut,  in  den  oberen  Rand  der  rechten  Hemisphäre 
eindringend.  Die  mikroskopische  Untersuchung  ergab 
eine  charakteristische  Sandgeschwulst  (Psammom). 

Dass  die  Geschwulst  bei  der  Eröffnung  unbemerkt 
geblieben  war,  lag  an  dem  Sitze  an  der  inneren  Fläche 
und  der  oberen  Haube  des  Gehirns  und  ihrer  unmittel- 
baren Verbindung  mit  dem  Sinus  longitudinalis.  Psam- 
mome von  der  hier  gefundenen  Grösse  sind  selten ;  sie 
machen  auch  seltener  Gehirnerscheinungen,  namentlich 
Allgemeinsymptome,  als  die  übrigen  Geschwülste. 

Auf  Orund  eines  Falles  von  Jackson'scher  Epi- 
lepsie bei  einem  14jähr.  Knaben  giebt  Breton  (105) 
seine  Ansichten  über  diese  Krankheit  in  der  Kind- 
heit im  Allgemeinen  kund. 

Der  Knabe  hatte  im  Alter  von  14  Monaten  ein  Trauma 
erlitten  (Fall  aus  der  1.  Etage);  ärztlicherseits  war  im 
rechten  Scheitelbeine  eine  Knochenfissur  und  ein  gelindeij 
Kopfhauthämatom  gefunden  worden ;  weitere  Folgen  tra- 
ten nicht  ein,  bis  6  Monate  vor  der  Aufnahme  in  die 
Klinik  sich  zum  1.  Male  Krämpfe  mit  voraufgehender 
sensibler  Aura  im  linken  Arme  und  Beine  zeigten.  Bei 
der  Trepanation  fand  man  eine  Cyste.  Kurz  nach  der 
Operation  ein  allgemeiner  epileptischer  Anfall.  Völlige 
Heilung  noch  nach  l'/,  Jahren. 

Folgende  Schlussfolgerungen  zieht  B.  aus  sei- 
nen Beobachtungen :  a)  Hinsichtlich  der  Symptome ; 
sie  zeichnen  sich  aus:  1)  durch  ein  langes  Frei- 
bleiben von  primären  Störungen;  2)  durch  eine 
Fülle  sekundärer  Symptome,  die  wenig  im  Ein- 
klänge stehen  mit  dem  Sitze  und  der  Ausbreitung 
der  Läsion.  b)  Hinsichtlich  der  Pathogenie:  1)  oft 
ist  die  lokale  Läsion  ungenügend  zur  Erklärung 
der  Jackson'schen  Epilepsie,  man  muss  dann  andere 
Ursachen  hinzunehmen,  wie  Steigerung  der  cerebro- 
spinalen  Flüssigkeit,  Begeneration  des  Substanz- 
verlustes; 2)  die  Schnelligkeit  der  Regeneration 
steht  in  unmittelbarem  Zusammenhange  mit  dem 
Auftreten  der  Anfälle,  c)  Hinsichtlich  der  Prognose : 

1)  die  Jackson'sche  Epilepsie  scheint  die  gut- 
artigste Form  der  Hirnreizung  beim  Kinde  zu  sein; 

2)  trotz  der  Entfernung  der  Ursache  durch  Tre- 
panation ist  ein  Recidiv  in  späterer  Zeit  zu  er- 
warten, d)  Hinsichtlich  der  Therapie:  1)  die  Tre- 
panation ist  das  ultimum  refugium;  2)  dieExcision 
der  cerebralen  Substanz  ist  als  therapeutische  Aus- 


238 


Ooldstein,  Beiträge  zur  Physiologie,  Pathologie  und  Chirurgie  des  Grosshirns. 


nähme  anzusehen;  3)  beide  Operationen  sind  mehr 
palliativ  als  heilend. 

C  h  i  p  a  u  1 1  (106)  hat  bei  Gelegenheit  der  chir- 
urgischen Operationen  der  Jackson'schen  Epilepsie 
gefunden,  dass  der  Verlust  der  stereognosiisehen 
Sensibilität  einen  geringeren  lokal  diagnostischen 
Werth  bietet,  als  ihn  Die  anzunehmen  scheinen, 
die  darin  das  Zeichen  einer  Läsion  des  Parietal- 
lappens  erblicken.  Er  kann  auch  bei  Läsionen 
vorhanden  sein,  die  nicht  auf  die  postrolandosche 
Region  übergreifen,  ja  die  nur  auf  die  Rolando'sche 
Zone  beschränkt  sind.  Hingegen  scheint  dem  Ver- 
luste der  stereognostüchen  MotüücU  ein  diagnosti- 
scher Werth  zuzukommen,  da  diese  Erscheinung 
nur  bei  Herden,  die  vor  der  Rolando'schen  Furche 
liegen  (Central  Windungen),  bisher  vorgekommen  ist 

Von  den  Se  yd  ersehen  (89)  Trepanationen  betraf 
ein  Fall  ein  an  Epilepsie  leidendes  5jähr.  Mädchen.  Ans- 
gesprochene  recbtseitige  Parese,  Beginn  der  Anfälle  stän- 
dig im  rechten  Arme.  Tranma  der  linken  Eopfeeite 
1  Jahr  vorher.  Tod  17  Tage  post  operationem.  Am  Ge- 
hirne keine  pathologischen  Veränderungen. 

Rose  (107)  trepanirte  einen  kräftigen  Jangen,  der 
etwa  5  Monate  vorher  gegen  ein  Thürgerüst  gelaufen  war 
und  sich  eine  Wunde  an  der  Stirn  oberhalb  der  linken 
Augenbraue  zugezogen  hatte.  Einige  Wochen  nachher 
stellten  sich  Zuckungen  im  bewussÜosen  Zustande  ein. 
Der  Junge  verblödete,  konnte  nicht  sprechen,  hatte  epi- 
leptische Anfälle,  war  wüthend.  An  jedem  Ende  der 
Narbe  wurde  ein  Trepanloch  angelegt;  an  Knochen  und 
Hirn  nichts  Pathologisches.  Anfangs  keine  wesentliche 
Besserung;  Vt  Jahr  später  wurde  von  der  Mutter  des  Er. 
dessen  Heilung  berichtet. 

Rose  stellt  sich  vor,  dass  solche  „hypersthe- 
nische  Epilepsie*'  mit  Schwellungen  im  Schädel 
verbunden  sei,  für  die  er  keinen  Platz  gewährt. 
Die  linke  Trepanationöffnung  war  offen  geblieben 
und  bei  starkem  Schnäuzen  wölbte  sich  der  Schädel- 
inhalt leicht  darin  hervor.  Die  Heilung  wäre  dem- 
zufolge vielleicht  durch  Bildung  eines  Sicherheit- 
ventils eingetreten. 

H.  Drinkwater  (108)  fand  in  einem  Falle  von 
Jackson'scher  Epilepsie  in  der  Gegend  der  Centralwin- 
dungen  bei  der  Trepanation  eine  Narbe  mit  Enochen- 
depression,  die  Dura  gesund.  Die  Erämpfe  hörten  nach 
der  Operation  auf  und  waren  4Vs  Jahre  danach  nicht 
wiedergekehrt 

Von  Himabscesaen  ist  eine  grössere  Anzahl  zu 
verzeichnen.  Thatsache  ist,  dass  solche  nach  einem 
Trauma  entstehen  können,  jedoch  ist  das  „Wie** 
noch  recht  dunkel. 

Greeff  (109)  beschreibt  2  Fälle.  Im  1.  Falle,  in 
dem  der  Abscess  im  linken  Stirnlappen  sass,  war  ein 
Trauma  voraufgegangen.  Die  Stauungspapille  schwand 
völlig  nach  der  Operation.  Im  2.  Falle  war  ebenfalls  ein 
Trauma  voranfgegangen.  Schädelfraktur.  Abscess  im 
Stirnlappen.  Eröffnung.  Nach  1  Jahre  epileptische  An- 
fälle; Tobsuchtanfälle,  Lähmung  der  gesammten  linken 
Eörperhälfte.  Abscess  oder  Cyste  im  linken  Armcentrum 
diagnosticirt.  Trepanation.  Abscess  nicht  gefunden. 
Erämpfe  im  linken  Beine  und  Facialis  verschwanden, 
dagegen  bestand  beständiger  klonischer  Erampf  des 
linken  Armes.  Jedesmal  wenn  Fat.  auf  den  Operation- 
tisch behufs  erneuter  Operation  gelegt  wurde,  verschwan- 
die  Erämpfe  im  Arme. 

Die  Diagnose  ist  schwer,  eben  so  schwer  zu  erklären 
das  auffallende  Zusammentreffen  von  psychischen  Ein- 
flüssen und  Besserung. 


üeber  die  EröfiEnung  eines  Himabsoesses  bei  einem 
4VtJähr.Enaben,  der  einen  Schlag  mit  einem  schmutzigen 
Stocke  auf  den  Eopf  bekommen  hatte,  berichtet  Franz 
Jäger  (110).  Der  Schädelknochen  war  verletzt.  Ein 
Abscess  sass  Vi~~l  ^^  ^^^'    Heilung  der  Lähmung. 

M.  A.  Broca  (111)  operirte  mit  Erfolg  einen  Abscess 
des  Temporallappens,  der  in  Folge  einer  Otitis  media  ent- 
standen war.  Diagnosticirt  wurde  der  Abscess,  da  fleber 
und  Eopfschmerzen  geschwunden  waren,  lediglich  aus 
der  Somnolenz  und  der  Sprachstörung. 

Stenger  (112)  operirte  in  der  Trautmann'schen 
Elinik  eine  13jähr.  Schülerin,  die  wegen  einer  seit  3  J. 
bestehenden  linkseitigen  Ohreiterung  in  Behandlung  war. 
Fieber  und  leichte  Anschwellung,  Eopfschmerz,  Schlaf- 
sucht führten  zur  Radikaloperation.  5  Tage  danach  bei- 
derseitige Stauungspapille,  amnestische  Aphasie.  Jetzt 
erst  konnte  die  Diagnose  Abscess  gestellt  werden.  Trepa- 
nation auf  dem  linken  Schläfenlappen ;  2  cm  tief  sass  ein 
grosser  Abscess.  Ein  Himprolaps  bildete  sich  nach  etwa 
3  Monate  später  vorgenommener  Lumbalpunktion  bis  auf 
eine  flache  wallnussgrosse  Anschwellung  über  der  Wunde 
zurück. 

Ebenfalls  nach  vorausgegangener  ZaufaTscher 
Radikaloperation  entleerte  Pif  fl  (113)  einen  Abscess  am 
hinteren  Theile  des  Schläfenlappens  bei  einem  6jähr. 
Einde. 

Im  linken  Schläfenlappen  fand  femer  Wein- 
reich  (114)  nach  vorausgegangener  Ohreiterung  bei 
einem  27jähr.  Soldaten  einen  Abscess. 

Dann  beschreibt  Jack  (115)  die  dückliche  Opera- 
tion eines  Himabsoesses  nach  MitteTohreiterung  und 
Wal  ton  (116)  giebt  eine  ausführliche  Darlegung  der 
während  der  Reconvalesoenz  entstandenen  Aphasie. 

Sehr  selten  kommen  rkmogene  Himabsoesae 
zur  Operation,  da  ihre  Diagnose  durch  die  fehlen- 
den Ausfallserscheinungen  im  Stirnlappen  (der 
Abscess  sitzt  meistens  in  der  Nähe  des  ihn  erregen- 
den Knochenherdes)  sehr  erschwert  ist.  Herz- 
feld (117)  operirte  bei  einem  20j&hr.  Manne  einen 
solchen  Abscess  mit  Qlück.  Die  Literatur  weist 
ausser  diesem  nur  noch  einen  Fall  von  Denlees  auf. 

Martiny  (118)  trepanirte  einen  40jähr.  Arbeitsr 
und  fand  einen  tiefsitzenden  Abscess  in  der  weissen  Sub- 
stanz der  Unken  Hemisphäre.  Veränderungen  der  Sprache 
waren  nicht  vorhanden,  sondem  nur  rechtseitige  Glieder- 
lähmung.   Heilung. 

üeber  zwei  interessante  Fehldiagnosen  berichten 
Reverdin  und  Valette  (119).  Im  1.  Falle  ver- 
mutheten  R.  u.  V.  einen  Abscess  im  Eleinhim.  Es  war 
ein  Trauma  des  Hinterhauptbeins  mit  Eiterang  vorauf- 
gegangen; die  Symptome  waren  die  derEleiuhimreizun^. 
Oefunden  wurde  bei  der  Autopsie  ein  Abscess  im  Ooci- 
pitallappen  rechts.  Im  2.  Falle,  dem  eine  rechtseitige 
Mittelohreiterung  voraufgegangen  war,  handelte  es  sidi 
um  einen  Eleinhirnabscess,  der  nur  wenige  charak- 
teristische Symptome  aufwies.  Der  rechte  Occipital- 
lappen  wurde  vergeblich  einige  Male  punktirt. 

S  e  y  d  e  1  (89)  erwähnt  einen  Fall  von  Stich  Verletzung 
über  der  linken  Schädelseite;  die  Dura  erwies  sich  als 
verletzt.  Es  bildete  sich  entzündUche  Erweichung  des 
Gehirns  in  der  motorischen  Sphäre  aus.  Der  Reihe  nach 
wurden  befallen :  das  Centrum  für  den  Oberarm,  Vorder- 
arm, Finger,  Facialis.  Es  bestanden  Facialisparese,  moto- 
rische Aphasie.  Sensorium  frei.  EnÜeemng  von  rother, 
breiiger  Gehimmasse,  Parese  des  rechten  Beins.  Eiterung 
bedeutend.  Drainage.  Die  Erscheinungen  gingen  dann 
in  umgekehrter  Reihenfolge,  wie  sie  gekommen  waren, 
zurück.    Restitutio  ad  integram. 

Femer  beschreibt  Seydel  einen  Mann,  dem  eine 
Platzpatrone  in  das  linke  Auge  und  muthmaasslich  in  den 
linken  Stiralappen  gedrungen  war.  Fieber.  Delirieo. 
Eoine  Lähmung.  Sefer  Hirnabscess  geofihet,  wenig 
Eiter.    Erneute  Anfälle  von  Fieber  und  Erbrechen.   Tod. 


L   Anatomie  und  Physiologie. 


239 


Es  handelte  sich  um  multiple  Absoesse,  von  denen  einer 
in  den  Ventrikel  durchgebrochen  war. 

Endlich  hat  Seydel  noch  in  einem  Falle  wegen 
Pachymeningitis  sekundär  operirt  Hufschlag  auf  den 
Kopf,  keine  Bewusstlosigkeit  Desinfektion  der  Wunde. 
Naoh  einigen  Tagen  Schlafsucht,  Fieber.  Trepanation. 
Eiteransammlung  in  der  Diploe.  Dura  vom  Knochen 
abgelöst    Heilung. 

Zum  Schlüsse  seien  noch  kurz  3  Fälle  von 
aphatischen  Störungen  nach  Trauma,  die  Bon- 
hoeffer  (120)  beschreibt,  hier  angeführt. 

1)  Cortikale  sensorisohe  Aphasie  durch  Schädel- 
yerletzung.    f^raktur  des  Schläfen-  und  Scheitelbeins. 


Hebung  der  Depression.  Wesentliche  Aenderung  der 
sensorischen  Aphasie  war  bei  der  Publikation  noch  nicht 
eingetreten.  B.  nimmt  direkte  oder  indirekte  Läsion  der 
linken  ersten  Schläfenwindung  im  hinteren  Drittel  als 
sicher  an. 

2)  Cortikale  motorische  Aphasie  nach  Operation  einer 
Depression.  Beseitigung  einer  Schädelnarbe  wegen  Epi- 
lepsie; am  Tage  danach  Aphasie.  Die  Krampfanfälle 
blieben  10  Tage  nach  der  Operation  aus.  Die  aphatischen 
Störungen  schienen  sich  zurückzubilden. 

3)  Hemianopsie,  Alexie  und  optische  Aphasie.  Ab- 
scess  nach  Schädelverletzung.  Eröffnung  des  Abscesses. 
Publikation  3  Tage  naoh  der  Operation. 


B.  Auszüge. 

I.   Anatomie  und  Physiologie. 


385.  Was  TeranlaMt  die  Spennstoiodii  in 
das  Bi  einBadringenP  von  J.  Dewitz.  (Arch. 
f.  Anat  u.  Physiol.  [physiol.  Abth.]  1  u.  2.  p.  100. 
1903.) 

D.  beobachtete,  dass  Spermatozoon  nur  in  solche 
Stoffe  eindringen,  die  feinste  Spaltrftume  oder  Poren 
besitzen,  und  spricht  deshalb  die  Yermuthung  aus, 
dass  das  Eindringen  in  die  Eihfille  durch  eine 
solchen  Stoffen  ähnliche  physikalische  Beschaffen- 
heit bedingt  sei.  0  a  r  t  e  n  (Leipzig). 

386.  Zur  Physiologie  derBefruohtong;  von 
A.  Schüking.  (Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.  XCVII. 
1  u.  2.  p.  58.  1903.) 

Ausgehend  von  der  Untersuchung  der  auf  die 
Spermien  anziehend  wirkenden  Substanzen  des 
Eies,  gelangt  Seh.  zu  Vorstellungen  über  die  Be- 
frachtung, die  geeignet  sind,  viele  bisher  beobachtete 
Erscheinungen  als  Folgen  mechanischer  und  che- 
mischer Beize  zu  betrachten.  Es  gelang  ihm,  eine 
Substanz  in  den  Eiern  nachzuweisen,  die  anlockend 
und  erregend,  sp&ter  agglutinirend  und  l&hmend 
auf  die  Spermien  wirkt  Eine  Einbohrung  dieser 
in  das  Ei  will  er  niemals  beobachtet  haben,  son- 
dern es  erfolge  auch  hier  eine  der  Conjugation 
amöboider  Zellen  analoge  protoplasmatische  Ver- 
einigung. Die  Abhebung  der  Dotterhaut  ist  fflr 
Seh.  eine  durch  Wasseraufnahme  bedingte  inter- 
lamelläre  Spaltung,  hierin  sieht  er  den  eigentlichen, 
die  Entwickelung  des  reifen  Eies  auslösenden  Reiz, 
und  alle  Beize  wiederum,  die  Wasseraufnahme  be- 
dingen, ktanen  mithin  Parthogenese  hervorrufen. 
G.  F.  Nicolai  (Halle  a.  d.  S.). 

387.  Ueber  das  Vorkommen  bisher  unbe- 
kannter itlliger  Formelemente  in  der  Ghorion- 
sotie  der  mensohliohen  Piaoenta  und  fiber 
Bmbryotrophe;  von  Dr.  J.  Hof  bau  er.  (Wien. 
klin.  Wchnsohr.  XVL  30.  1903.) 


In  einem  Vortrage,  der  in  der  Wiener  morpho- 
logisch-physiologischen Gesellschaft  gehalten  wor- 
den ist,  geht  H.  auf  die  Analysirung  der  morpho- 
logischen Gbbilde  des  Chorionbindegewebes  ein. 
Es  findet  eine  Einschmelzung  mütterlichen  Ge- 
webes an  der  Zottengrenze  statt,  um  zum  Aufbau 
des  Embryonalleibes  und  seiner  Hülle  Verwendung 
zu  finden.  Hierbei  lässt  sich  das  regelmässige  Auf- 
treten von  Zellen  bestimmter  Struktur  nachweisen, 
deren  Vorkommen  mit  dem  weiteren  Wachsthum 
der  Zotte  immer  spärlicher  wird.  Morphologisch 
und  tinktoriell  bieten  diese  Zellen  manche  Aehn- 
lichkeit  mit  denen,  die  neuere  Untersuchungen  mit 
der  embryonalen  Blutbildung  in  Zusammenhang 
gebracht  haben,  ja  direkt  als  Vorstufen  oder  Stamm- 
zellen angesprochen  haben. 

Bemerkenswerth  ist  noch,  dass  H.  an  Serien- 
schnitten der  Beweis  gelang,  dass  unter  dem 
Vordringen  der  Chorionzotten  und  deren  ekto- 
dermalen  Zellensäulen  interstitielles  und  Drüsen- 
gewebe der  mütterlichen  Dterusschleimhaut  abge- 
schnürt („sequestirt")  wird,  das  dann  ebenso  wie 
das  in  ihm  enthaltene  Blut  zerfällt.  Dieses  Zu- 
grundegehen mütterlichen  Gewebes  zum  Aufbau 
des  Embryonalkörpers  war  bisher  nur  durch  Thier- 
versuche  bekannt  Von  Bonnet  war  die  Be- 
zeichnung Embryotrophe  für  dieses  seitens  der 
Mutter  dem  Embryo  gebotene  Nährmaterial  und 
seine  Verwerthung  in  Vorschlag  gebracht  worden. 
N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

388.  Contribution  &  Tötude  des  musoles 
en  repos  et  en  travail  chea  la  grenouille ;  par 
E.-A.  Ganik6.  (Arch.  des  Sc.  biol.  de  St.  P^ters- 
bourg  IX.  3.  p.  279.  1902.) 

G.  untersuchte  den  Stoffverbrauch  bei  der 
Muskelthätigkeit  am  ausgeschnittenen  Muskel  des 
Kaltblüters.     Dm   hinreichendes  Material  für  die 


240 


L   Anatomie  und  Physiologie. 


chemische  Untersuchung  zu  gewinnen,  wurden  bei 
jedem  Versuche  30 — 40  Musculi  gastrocnemii  vom 
Nerven  aus  bis  zur  Erschöpfung  gereizt,  w&hrend 
die  Muskeln  der  Oegenseite  zum  Vergleiche  dienten. 
Die  Untersuchung  ergab,  dass  „während  der  Thätig- 
keit  die  Muskeln  um  10 — 12<^/o  wasserreicher  wur- 
den. Der  Trockenrückstand  nahm  bei  der  Thätig- 
keit  um  etwa  1.5%  ab.  Die  Stickstoff  menge  war 
nicht  vermindert  Der  Eohlenstoffgehalt  hatte  ab- 
genommen und  das  Verhältniss  seiner  Abnahme 
zur  Abnahme  der  Trockensubstanz  war  ein  der- 
artiges, dass  die  Verminderung  der  Trockensubstanz 
während  der  Thätigkeit  ganz  und  gar  auf  das  Ver- 
schwinden von  Glykogen  bezogen  werden  musste". 

Garten  (Leipzig). 

389.  Beiträge  bot  Eiektrophysiologie.  L  Mit- 
theilung :  Vorbemerkung,  lieber  den  Ruhestrom  des 
Froschmuskels  I;  von  W.  BrQnings.  (Arch.  f. 
d.  ges.  PhysioL  XOVm.  5  u.  6.  p.  241.  1903.) 

In  diesem  ersten  Theile  seiner  Untersuchungen 
widerlegt  Br.  zunächst  durch  eingehende  Nach- 
prQfung  eine  Reihe  von  Beobachtungen  Ok er- 
Bloom's  (Ebenda  1901)  über  die  Ursachen  des 
Buhestromes,  die  zum  Theil  auf  Fehler  der  Ver- 
suchstechnik zu  beziehen  sind  (Verunreinigung  der 
Elektroden  durch  Diffusion  bei  längeren  Versuchen 
u.  dgL).  Auch  B  r.  sucht  wie  jener  Forscher  den 
Demarkationstrom  physikalisch -chemisch  zu  er- 
klären, will  aber  die  Verwechselung  vermeiden 
zwischen  Alterationstrom  und  den  sehr  verschieden- 
artigen elektrischen  Erscheinungen,  „welche  man 
erhalten  kann,  sobald  man  lebende  oder  todte 
Muskeln  zu  Gliedern  gewisser  FlQssigkeitsketten 
verwendet'^*  (DiffusionstrOme).  Der  Gedanke,  der 
auch  späteren  Versuchen  zu  Grunde  liegen  soll, 
lautet,  „dass  ich  von  der  provisorischen  Annahme 
ausgehe,  jeder  lebende  Protoplast  in  seinem  natür- 
lichen Milieu  befinde  sich  in  einem  elektrostatischen 
Gegensatz  zu  dem  umgebenden  Medium,  zu  der 
umspülenden  Elektrolytlosung.  Die  äussere  Ober- 
flächenschicht ist  fortwährend  elektrisch  geladen, 
gleichstark  und  entgegengesetzt  wie  die  innere. 
Bei  einer  „Reizung"  oder  „Verletzung"  des  Proto- 
plasten, soll  am  Ort  der  Reizung  —  ganz  allgemein 
gesagt  —  der  Betrag  dieser  Ladung  verändert  wer- 
den. Geschieht  das  partiell,  so  geht  das  Gleich- 
gewicht, der  elektrostatische  Zustand  in  einen 
elektrokinetischen  über,  es  resultirt  ein  Strom". 

Garten  (Leipzig). 

390.  Beiträge  sor  Lehre  von  der  Bamma- 
tion  der  ZookoDgen  I ;  von  F.  S  c  h  e  n  c  k.  (Arch. 
f.  d.  ges.  Physiol.  XCVL  9  u.  10.  p.  399.  1903.) 

Seh.  stellt  zunächst  die  Abweichungen  der 
unter  isometrischen  und  isotonischen  Bedingungen 
aufgezeichneten  Zuckungscurven  von  der  Helm - 
h  o  1 1  z  'sehen  Regel  fest  Diese  Regel  (im  Folgen- 
den kurz  als  H.-R  bezeichnet)  besagt  bekanntlich, 
dass  bei  einem  Doppelreiz  von  dem  Punkte,  wo 
der  zweite  Reiz  wirksam  wird,  die  Curve  nahezu 


so  verläuft,  als  befände  sich  an  jenem  Punkte  der 
Muskel  in  seinem  natürlichen  Ruhezustand. 

Es  ergeben  sich  folgende  Abweichungen  von 
der  H.-R. :  Werden  zwei  isometrische  Zuckungen 
bei  kleiner  Anfangspannung  des  Muskels  summirt, 
so  sind,  wenn  die  zweite  Reizung  erst  am  Gipfel 
der  ersten  Zuckung  oder  später  einsetzt,  die  Ordi- 
naten  der  Doppelzuckung  grösser,  als  sie  nach  der 
H.-R.  sein  müssten.  Ist  das  Reizintervall  kleiner, 
so  sind  die  Ordinaten  im  Anfange  der  Doppel- 
zuckungscurve  kleiner,  dann  gleich  („Umkehrunga- 
punkt")  und  gegen  Ende  grösser,  als  sie  nach  der 
H.-R.  sein  sollten.  Der  Umkehrungspunkt  liegt 
um  so  weiter  hinter  dem  Gipfel  der  ersten  Einzel- 
zuckungscurve,  je  kleiner  das  Reizintervall  ist 
Bei  grosser  Anifangspannung  oder  schlechten  Prä- 
paraten sind  die  Ordinaten  dauernd  kleiner  als  es 
die  H.-R.  erfordert.  Die  isotonischen  Doppel- 
zuckungen sind  bei  grosser  Belastung  den  isome- 
trischen mit  kleiner  Anfangspannung  ähnlich,  die 
isotonisohen  mit  kleiner  Belastung  den  isometrischen 
mit  grosser  Anfangspannung. 

Von  den  theoretischen  Schlussfolgerungen  seien 
hier  nur  folgende  hervorgehoben:  Der  grosse 
Summationeffekt  bei  den  isometrischen  Zuckungen 
kann  auf  Grund  der  Wärmebilduog  (die  zweite 
Zuckung  liefert  etwa  nur  ^/g  des  Eraftbetrages  der 
ersten  Zuckung)  nicht  auf  einer  unverhältniss- 
mässig  stärkeren  Energieproduktion  des  Muskels 
nach  der  zweiten  Reizung  beruhen,  sondern  ist 
auf  eine  Verzögerung  der  Erschlaffung  der  ersten 
Zuckung  zurückzuführen.      Garten  (Leipzig). 

391.  Ueber  die  postmortale  Brregbar- 
keit  quergestreifter  Warmblütermuskeln ;  von 

Ernst   Mangold.     (Arch.   f.   d.   ges.  PhysioL 
XCVL  9  u.  10.  p.  498.  1903.) 

Im  Gegensatze  zu  der  bisher  herrschenden  An- 
schauung, dass  mit  der  Todtenstarre  beim  Warm- 
blüter die  Muskeln  entgültig  unerregbar  werden, 
findet  M.,  dass  Muskeln,  die  nach  dem  Tode  des 
Thieres  in  0.5 — Iproc.  NaCl-LGsung  aufgehoben 
werden,  noch  2 — 6  Stunden  nach  Lösung  der  Starre 
erregbar  bleiben.  In  vielen  Fällen  gelang  es  bei 
Zimmertemperatur  in  der  Kochsalzlösung  die 
Muskeln  der  vei-schiedensten  Säugethiere  55  Stun- 
den oder  noch  länger  erregbar  zu  erhalten.  Auch 
war  es  M.  möglich,  „völlig  todtenstarre  Muskehi 
durch  Einlegen  in  eine  physiologische  Kochsalz- 
lösung wieder  bis  zu  einem  gewissen  Grade  erregbar 
zu  machen".  Garten  (Leipzig). 

392.  Ueber  die  Aenderung  des  Biutstromes 
im  Muskel  bei  tetanisoherBeisnng  seines  Ker- 
ven;  von  J.  A,  Tschnewsky.  (Arch.  f.  d.  ges. 
PhysioL  XCVIL  5  u.  6.  p.  289.  1903.) 

An  der  Arteria  femoralis  und  zur  Controle  an 
der  reinen  Muskelarterie,  der  Arteria  femoralis 
postica  superior  wurde  die  Stromgeschwindigkeit 
bestimmt,   einmal  bei  Beizung  der  Beinmuskeln 


I.   Anatomie  und  Physiologie. 


241 


von  ihren  Nerven  ans,  das  andere  Mal  bei  Buhe 
des  Gliedes.  Wird  anhaltend  tetanisch  gereizt,  so 
nimmt  während  der  Beizung  die  Stromgeschwindig- 
keit ab,  um  während  der  Pausen  auf  das  l^gfache 
des  Buhewerthes  anzuschwellen.  Werden  statt  der 
anhaltend  tetanischen  Beizung,  kurze  tetanisohe 
Beizungen  mit  eingeschalteten  Pausen  angewendet, 
80  tritt  die  Beschleunigung  des  Blutstromes  schon 
während  der  rhythmisch-tetanischen  Beizung  her- 
vor. Am  Schlüsse  der  Abhandlung  wird  begrQndet, 
warum  bei  der  vorliegenden  Versuchsanordnung 
die  Beschleunigung  des  Blutstromes  bei  derThätig- 
keit  nicht  so  bedeutend  ist,  wie  sie  von  anderen 
Forschem  insbesondere  bei  willkürlicher  Bewegung 
gefunden  wurde. 

Leider  sind  in  der  Abhandlung  die  in  Auto- 
typie in  den  Text  gedruckten  Abbildungen  (S.  274 
u.  300)  zum  Theil  so  mangelhaft  wiedergegeben, 
dass  die  Abbildungen  völlig  werthlos  sind,  da 
man  aus  ihnen  mit  dem  besten  Willen  nichts 
herauslesen  kann.  Bef.  m(k3hte  hier  deswegen 
besonders  auf  diesen  üebelstand  hinweisen,  weil 
in  dem  vorliegenden  grossen  und  theueren  Archiv 
schon  mehrfach  die  Leser  mit  derartigen  sehr 
räthselhaften  Abbildungen  beschenkt  wurden.  Eine 
Abhülfe  von  Seiten  der  Verlagsbuchhandlung  er- 
scheint dringend  geboten.      Garten  (Leipzig). 

393.  The  relation  of  ozygen  to  the  sorvi- 
val  metabolism  of  mnaole;  by  Fletcher. 
(Joum.  of  Physiol.  XXVIU.  6.  p.  479.  1902.) 

Fl.  kommt  bei  Untersuchung  des  Einflusses  des 
Sauerstoffes  auf  den  herausgeschnittenen,  lebenden 
Froschmuskel,  zu  folgendem  bemerkenswerthen  Er- 
gebnisse, das  zum  Theil  mit  dem  älterer  ünter- 
sucher  in  Widerspruch  steht.  Befindet  sich  der 
Muskel  in  reinem  Sauerstoffe,  so  wird  der  Eintritt 
der  Todtenstarre  verzOgert,  selbst  wenn  man  ver- 
sucht, durch  Ermüdung  ihren  Eintritt  zu  be- 
schleunigen. Die  durch  Beizung  des  Muskels 
herbeigeführte  Ermüdung  wird  in  reinem  Sauer- 
stoffe in  ihrem  Eintritte  verzügert  und  bei  bereits 
eingetretener  Ermüdung  wird  durch  den  Sauerstoff 
die  Erholung  begünstigt  untersucht  man  die 
Eohlensäureabgabe  des  ausgeschnittenen  Muskels, 
so  zeigt  sich  diese  während  der  durch  Beizungen 
ausgelosten  Contraktion  des  Muskels  wesentlich 
vergrössert,  wenn  der  Muskel  sich  in  einer  Sauer- 
stoffatmosphäre befindet  Eine  viel  geringere 
Eohlensäureabgabe  ist  zu  beobachten,  wenn  der 
Muskel  von  Luft  oder  gar  von  reinem  Stickstoff 
umgeben  ist  Auf  Grund  dieser  und  noch  anderer 
Beobachtungen  nimmt  Fl.  an,  dass  durch  reich- 
liche Gegenwart  von  Sauerstoff  auch  im  ausge- 
schnittenen Muskel  die  Zersetzungen,  die  schliess- 
lich zur  Bildung  von  freier  Kohlensäure  führen, 
begünstigt  werden,  so  dass  weniger  von  den 
Zwischenprodukten  zurückbleibt,  die  Ermüdung 
des  Muskels  und  schliesslich  Todtenstarre  ver- 
anlassen. Garten  (Leipzig). 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft.  3. 


394.  Ueber  die  elektromotoriaoheii  Wir- 
kungen des  wasserarmen  Muskels;  von  A.  Du- 
rig. (Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.  XCVII.  9  u.  10. 
p.  457.  1903.) 

Wasserarme  Muskeln,  wie  sie  von  länger 
durstenden  Fröschen  erhalten  werden,  liefern  nach 
Versuchen  von  D.  auf  einen  Einzelreiz  hin  Zuckungs- 
ourven,  bei  denen  der  absteigende  Curvenast  viel 
langsamer  absinkt,  als  bei  den  Zuckungscurven,  die 
ein  normaler  Froschmuskel  giebt.  D.  zeigt  an 
Capillarelektrometercurven ,  dass  in  derartigen 
wasserarmen  Muskeln  auf  einen  Einzelreiz  hin 
statt  eines  einzigen  doppelphasischen  Aktionstromes 
eine  kurze  Reihe  von  AktionstrGmen  abläuft,  die  in 
Intervallen  von  etwa  O.Ol"  auf  einander  folgen. 
Derartige  periodisch  folgende  AktionstrOme  von 
nahezu  dem  gleichen  Rhythmus  waren  in  neuerer 
Zeit  von  Buchanan  und  dem  Bef.  bei  sehr  ver- 
schiedenartigen Dauercontraktionen  des  Muskels 
nachgewiesen  worden,  bei  denen  man,  wie  im  vor- 
liegenden Falle,  annehmen  muss,  dass  die  rhyth- 
mischen Erregungswellen  von  der  Muskelsubstanz 
sefbsi  erzeugt  werden.  Als  mechanischer  Ausdruck 
dieser  rhythmischen  Erreguugswellen  dürfte  die 
oben  erwähnte  längere  Contraktiondauer  anzu- 
sehen sein.  Garten  (Leipzig). 

395.  Ueber  binooolare  Tlefenwahrnehmnng 
auf  Grand  von  Doppelbildern ;  von  A.Tscher- 
mak  u.  P.  Hoefer.  (Arch.  f.  d.  ges.  Physiol. 
XCVm.  5  u.  6.  p.  299.  1903.) 

Durch  systematische,  messende  Versuche  be- 
stätigen Tsch.  und  H.  die  von  Hering,  Volk- 
mann und  Helmholtz  aufgestellte  Lehre,  dass 
„querdisparate  Eindrücke  eines  Objektes  auch  dann 
von  binocularer  Tiefenwahrnehmung  begleitet  sind, 
wenn  sie  getrennt,  als  Doppelbild,  erscheinen'^ 

Die  Experimente  richten  sich  insbesondere 
gegen  den  Einwurf,  dass  durch  Blickschwankungen 
eine  Verschmelzung  der  Doppelbilder  zu  einem 
stereoskopischen  Bilde,  wie  bei  geringerer  Quer- 
disparation,  möglich  wird.  So  gelingt  es  z.  B.  bei 
Momentbelichtung,  ein  Objekt,  das  in  Doppelbildern 
gesehen  wird,  richtig  zu  lokalisiren.  Durch  Ver- 
gleich der  Angaben  bei  binocularer  und  bei  monocu- 
larer  Beobachtung  Hess  sich  zeigen,  „dass  die  Tiefen- 
lokalisation  beim  Doppeltsehen  keine  unoculare 
Tiefenauslegung  auf  Grund  des  einen  oder  anderen 
Halbbildes  ist,  dass  vielmehr  beide  Halbbilder  zu- 
sammen dafür  bestimmend  sind,  die  TiefenlokaU- 
sation  beim  Doppeltsehen  also  eine  wahrhaft  bin- 
oculare  Leistung  darstellt".       Garten  (Leipzig). 

396.  Ueber  die  Empfindlichkeit  des  mensoh- 
liohen  Ohres  ffir  Töne  yerschiedener  Höhe; 
von  M  a  X  W  i  e  n.  (Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.  XCVII. 
1  u.  2.  p.  1.  1903.) 

Wfthrend  man  früher,  allerdings  ohne  messende 
Versuche  gemacht  zu  haben,  meist  annahm,  dass 
Töne  gleicher  physikalischer  Intensität  subjektiv 
31 


U2 


L   Anatomie  und  Physiologie. 


eine  um  so  grössere  Stärke  besassen,  je  höher  sie 
seien,  haben  schon  Zwaardemaker  und  Quix 
nachgewiesen,  dass  die  Empfindung  des  mensch- 
lichen Ohres  fQr  Töne  von  etwa  3000  Schwin* 
gungen  ein  Maximum  besitze.  W.  bestätigt  dies, 
gelangt  aber  dabei  zu  Resultaten,  die  quantitativ 
in  eine  völlig  andere  Qrössenordnung  fallen.  Den 
Orund  dieses  Unterschiedes  sieht  er  in  der  Schwie- 
rigkeit der  physikalischen  Bestimmung  der  Ton- 
intensität Er  hält  die  Stimmgabel  für  eine  viel 
zu  oomplicirte  Tonquelle  und  benutzt  seinerseits 
möglichst  „zwangsläufige^^  Telephone,  die  durch 
Sinusströme  von  wechselnder  Frequenz  (50 —  1 2000 
pro  Sekunde)  in  Erregung  versetzt  werden.  Auf 
die  physikalische  Begründung  dieser  Ansicht  kann 
hier  nicht  eiDgegangen  werden  und  es  muss  ge- 
nügen, die  praktischen  Resultate  zusammenzu- 
stellen. Töne  von  50  Schwingungen  brauchen, 
um  hörbar  zu  sein,  eine  100  Millionen  Mal  so 
grosse  Energie,  wie  Töne  von  1000 — 5000  Schwin- 
gungen, dann  sinkt  die  Empfindlichkeit  wieder. 
Das  breite  Maximum  fällt  also  auf  das  Intervall,  in 
dem  die  charakteristischen  Töne  der  menschlichen 
Sprache  liegen.  Endlich  hat  W.  diese  Oehörs- 
prüfung  in  orientirenden  Yorversuchen  auch  bei 
erkrankten  Ohren  angewandt  und  dabei  gefunden, 
dass  von  Schwerhörigen  meist  die  hohen  Töne 
relativ  sehr  viel  schlechter  wahrgenommen  wer- 
den, was  ebenfalls  mit  der  landläufigen  Meinung 
der  praktischen  Ohrenärzte  in  Widerspruch  steht. 
Es  wäre  zu  wünschen,  dass  die  Methode  von  Oto- 
logen  auf  breiterer  Basis  angewandt  würde,  und 
W.  hat  hierfür  die  ganze  Einrichtung  für  die  Oe- 
hörsprüfung  in  bequemer  Form  herstellen  lassen. 
G.  F.  Nicolai  (Halle  a.  d.  S.). 

397.  BieohendBohmeoken;  von  H.  Zwaar- 
demaker. (Arch.  f.  Anat.  u.  PhysioL  [physiol. 
Abth.]  1  u.  2.  p.  120.  1903.) 

Wie  schon vonRollett  u.Zwaardemaker 
im  Jahre  1899  gezeigt  worden  war,  kommt  neben 
dem  specifischen  Oeruch  des  Chloroforms  auch 
dessen  süsslicher  Geschmack  in  der  Nasenhöhle 
zu  Stande;  und  das  Gleiche  gilt  für  den  bitteren 
Geschmack,  den  der  Aether  hervorruft.  Durch 
besondere  Versuchseinrichtungen  ist  nun  Z.  im 
Stande,  die  Reizschwellen  anzugeben,  bei  denen 
der  Geruch  und  bei  denen  der  nasale  Geschmack 
des  Chloroforms,  bez.  des  Aethers  wahrgenommen 
werden  kann.  Um  den  Geruch  des  Chloroforms, 
bez.  des  Aethers  wahrzunehmen,  müssen  in  1  Liter 
Luft  2.60  mg  Chloroform,  bez.  0.07  mg  Aether  ent- 
halten sein.  Für  das  nasale  Schmecken  ist  da- 
gegen ein  wesentlich  höherer  Gehalt  an  Chloroform 
oder  Aether  erforderlich:  ungeMr  13.0  mg  Chloro- 
form oder  1 2.6  mg  Aether.     Garten  (Leipzig). 

398.  Beiträge  sor  Lehre  von  der  Diärese. 
Vn.  DieDiurese  beiAbflussergehtoerung;  vonWilh. 
Filehne  und  W.  Ruschhaupt  (Arch.  f.  d. 
ges.  Physiol.  XCV.  9  u.  10.  p.  409.  1903.) 


Um  möglichst  geringe  Schädigungen  der  Niere 
zu  setzen,  wurde  im  Gegensatze  zu  den  ähnlichen 
Versuchen  anderer  Forscher  während  des  ganzen 
Versuches  in  dem  einen  Ureter  einconsianter,  nicht 
zu  hoher  Druck  dadurch  erzeugt,  dass  die  Abfluss- 
öffnung der  Eanülenleitung  20 — 30  cm  oberhalb 
der  Niere  angebracht  war.  Die  zugehörige  Niere 
arbeitete  also  gegen  einen  Constanten  Widerstand 
von  20 — 30  cm  Wasser.  Bei  dem  anderen  Ureter 
konnte  der  Harn  aus  der  Ureterenkanüle  unbehin- 
dert abfiiessen.  Es  wurden  nun  während  des  Ver- 
suches auf  beiden  Seiten  die  abgeschiedene  Ham- 
menge und  deren  Salzgehalt  bestimmt  Die  Diurese 
wurde  durch  Infusion  von  Kochsalz-  oder  Glauber- 
salzlösung herbeigeführt  oder  dadurch,  dass  eine 
grössere  Menge  Leitungswasser  per  os  gegeben 
wurde.  Das  Ergebniss  lautet :  „Die  Hammengen 
auf  der  Widerstandsseite  sind  stets  vermindert 
Bei  der  Eoohsalzdiurese  zeigte  es  sich,  dass  der 
Procentgehalt  des  Harnes  beiderseits  oft  gleich 
war,  manches  Hai  erhöht  auf  der  Gegenseite,  aber 
nie  erniedrigt  Während  der  Diurese,  des  Ein- 
laufes  der  Lösung,  wird  der  Gegendruck  besser 
überwunden  als  in  den  Pansen.  Nach  Beseitigung 
des  G^egendruckee  sondert  die  belastet  gewesene 
Kiete  fast  immer  mehr  Harn  ab  als  die  Normal- 
niere.  Der  Prooentgehalt  an  Kochsalz  ist  dann 
verringert  gegenüber  dem  Harne  der  Normalniere. 
Bei  der  gewöhnlichen  Glaubersalzdiurese  scheidet 
die  belastete  Niere  stets  relativ  mehr  Glaubersalz 
aus.  Der  Procent-Kochsalzgehalt  ist  geringer  als 
auf  der  Normalseite.  Bei  Wasserdiurese  bleibt 
beiderseits  trotz  einseitiger  Belastung  der  Prooent- 
Kochsalzgehalt  derselbe.  Bei  gemeinsamer  Kooh- 
salz-Glaubersalzdiurese  ist  der  Prooent-Qlauber- 
salzgehalt  erhöht  auf  der  Widerstandsseite  gegen- 
über der  Normalseite,  der  Prooent-Kochsalzgehalt 
ist  meistens  gleich/' 

Die  Diskussion  der  Ergebnisse  führt  zu  dem 
Schlüsse,  dass  die  Sekretiontheorie  „die  gefundenen 
Thatsachen  wenigstens  aushalten  kann,  ohne  in 
ihrem  Fundament  erschüttert  zu  werden^.  Die 
Filtration-  und  Resorptionhypothese  dagegen  steht 
mit  den  gefundenen  Thatsachen  in  Widerspruch, 
wenn  sie  auch  damit  noch  keineswegs  als  ent- 
gültig widerlegt  gelten  kann. 

Garten  (Leipzig). 

399.  On  saline  dioresis;  by  Arthur  B. 
Cushny.  (Joum.  of  Physiol.  XXVm.  6.  p.  431. 
1902.) 

Um  die  in  den  Tubulis  der  Niere  nach  der 
Ludwig  'sehen  Theorie  erfolgende  Absorption  des 
von  den  Glomerulis  abgesonderten  Harnes  künst- 
lich zu  steigern,  wurde  der  Ureter  partiell  abge- 
klemmt, so  dass  der  Harn  in  der  Niere  etwa  unter 
20  mm  Hg-Druck  stand.  Es  ergab  sich,  dass  unter 
diesen  Umständen  Wasser  und  Chloride  viel  rascher 
zum  Blute  zurückkehrten  als  Sulphate,  Phosphate 
und  Harnstoff.     Hieraus  lässt  sich  nach  C,  wenn 


II.  Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


243 


die  Absorption  in  den  Tiibulis  unter  normalen  Ver- 
hältnisse ebenso  verläuft,  die  Thatsaohe  erklären, 
dass  die  verschiedenen  Salze  eine  sehr  verschieden 
starke  diuretische  Wirkung  besitzen. 

Die  diuretische  Wirkung  der  Salze  ist  nach  C. 
primär  durch  Cirkulationänderungen  in  der  Niere 
bedingt,  da  trotz  Infusion  von  Salzlösungen,  wenn 
nur  durch  künstliche  Verengerung  der  Nieren- 
arterie der  Blutstrom  stetig  gehalten  wird,  keine 
merkliche  Diurese  eintritt  Es  handelt  sich  also 
bei  der  Salzdiurese  nicht  um  eine  primäre  Reizung 
der  Harn  secemirenden  Zellen,  sondern  um  eine 
Veränderung  des  Blutstromes. 

Q arten  (Leipzig). 


400.  Weitere  Beiträge  rar  Nierenftmktion. 
üeber  das  VerhaUm  der  Qranvia  in  der  Niere  unier 
dem  Mnfluss  der  versehiedenen  Diuretica;  von 
Oeorg  Modrakowski.  (Arch.  f.  d.  ges.  Phy- 
siol.  XCVm.  5  u.  6.  p.  207.  1903.) 

M.  untersuchte  die  Granula  der  Tubuli  con- 
torti  der  Eaninchenniere  und  fand,  dass  die  ver- 
schiedenen Arten  der  Diurese  (Coffein,  Harnstoff, 
Natrium  nitricum,  Wasser)  in  Form,  Grösse,  Fär- 
bung und  Anordnung  der  Granula  zum  charak- 
teristischen Ausdruck  kommen.  Gegen  einen  üeber- 
gang  der  Granula  in  das  Sekret  (Vacuolenbildung 
durch  Granula)  spricht  sichM.  sehr  entschieden  aus. 

Garten  (Leipzig). 


II.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


401.  Ueber  den  Paratyphus;  von  Dr.  H. 

Kayser  in  Strassburg  i.  E.    (Deutsche  med.  Wo- 
chenschr.  XXIX.  18.  1903.) 

Die  letzte  Zeit  hat  in  die  Reihe  der  akuten  In- 
fektionkrankheiten mit  wohlcharakterisirtem  Er- 
reger den  Paratyphus  aufgenommen.  Er  ist  eine 
weitverbreitete,  in  den  verschiedensten  Lftndem 
beobachtete  typhusähnliche  Erkrankung  mit  guter 
Prognose  (1 — 2^Iq  Mortalität).  Die  Diagnose  kann 
nur  durch  die  Hfilfsmittel  der  Bakteriologie  fest- 
geetellt  werden. 

Die  Paratyphusbakterien  stehen  culturell  zwi- 
schen dem  Bacterium  typhi  abdominalis  (E  b  e  r  t  h  - 
Oaf fky)  und  dem  Bact  coli  commune  (Esche- 
rich). Nach  den  heutigen  Erfahrungen  sind  zwei 
Typen  (A  und  B)  zu  unterscheiden,  die  hinsicht- 
lich ihrer  Cultureigenschaften  und  Agglutination- 
empfindlichkeit je  eine  Einheit  darstellen.  Die 
runden,  glattrandigen  Gelatinecolonien  frisch  ge- 
züchteter Stämme  entbehren  der  aderförmigen 
Oberflächenfurchung.  Sie  sehen  bei  A  fast  farb- 
los, bei  B  weisslich  aus.  Beide  sind  bewegliche 
Eurzstäbchen ,  färben  sich  nicht  nach  Gram, 
vergähren  Zuckerarten  bei  fehlender  MUchcoagula- 
tion,  bringen  NeutralrothbOden  zum  Fluoresciren, 
wachsen  als  blaue  Colonien  auf  Drigalski- 
G  o  n  r  a  d  i  's  Platten,  vermögen  in  Bouillonculturen 
nicht  Indol  zu  erzeugen. 

E.  berichtet  über  drei  gutartig  verlaufene, 
typhusähnliche  Fälle  von  Paratyphus  (Stäbchen- 
typus B).  Die  Gruber- WidaPsche  Probe  auf 
Typhusbacillen  ergab  in  keinem  Falle  eine  be- 
weisende Agglutination  Wirkung. 

Noesske  (Kiel). 

402.  Ueber  einheimische  Malaria  und  Mala- 
riakaohexie;  von  Dr.Reckzeh  in  Berlin.  (Deut- 
sche med.  Wchnschr.  XXIX.  18.  1903.) 

R.  berichtet  über  3  Fälle  von  in  Berlin  erwor- 
bener Malaria,  die  das  Dienstmädchen  und  die  bei- 
den Söhne  einer  im  Sflden  von  Berlin  wohnenden 
Familie  betrafen,  die  bisher  stets  gesund  gewesen 
waren  und  nachweislich  Monate  lang  vor  ihrer  Er- 


krankung Berlin  nicht  verlassen  hatten.  In  allen 
3  Fällen  fand  sich  der  Tertianaparasit.  R  nimmt 
eine  Infektion  durch  Stechmücken  (Anopheles)  an, 
deren  Vorkommen  in  Deutschland  (z.  B.  in  der 
Nähe  von  Eassel)  erwiesen  ist 

Ferner  berichtet  R.  über  eine  schwere,  mit 
sekundärer  Anämie  und  Leukocytose  einhergehende, 
in  kurzer  Zeit  zum  To^e  führende  Eachexie  bei 
einer  32jähr.  Frau,  die  vor  2  Jahren  in  Bukarest 
an  Malaria  erkrankt  war.  Die  Sektion  ergab  neben 
Malaria  ein  Magencarcinom,  das  durch  Verwach- 
sung und  Perforation  zu  einem  grossen  Abscesse 
im  Netze  geführt  hatte. 

R.  weist  auf  die  Nothwendigkeit  nächtlicher 
Temperaturmessungen  in  zweifelhaften  Fällen  hin. 
Er  beobachtete  in  einem  seiner  Fälle  anfangs  nor- 
male Tagestemperatur,  während  die  Eranke  Mor- 
gens über  nächtlichen  Frost  und  Abgeschlagenheit 
klagte.  Erst  nächtliche  Temperaturmessungen  führ-* 
ten  hier  zur  Feststellung  der  Fieberanfälle  und  zur 
Diagnose  der  Malaria.  Noesske  (Eiel). 

403.  Die  Malaria  perniciosa.  Beürag  zur 
Biologie  und  Morphologie  ihres  Erregers;  von  G. 
Maurer.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XX XU. 
10.  p.  695.  1903.) 

Aus  seinen  Beobachtungen  glaubt  M.schliessen 
zu  dürfen,  die  Halbmonde  (Gameten)  des  Per- 
niciosaparasiten  wie  die  schizogonetischen  Formen 
entstehen  aus  den  Merozoiten ;  während  jedoch  die 
Schizonten  einen  grossen  Theil  ihrer  Entwickelung- 
zeit auf  der  Ober-,  bez.  Aussenfläche  des  Blutkörper- 
chens zubringen,  dringen  die  kleinen  Ringe,  die  sich 
zu  Gameten  ausbilden,  frühzeitig  in  das  Innere  der 
Blutscheibe  ein.  Hier  wachsen  sie  heran,  indem 
sie  an  dem  einmal  eingenommenen  Platze  ver- 
harren und  sich  aus  dem  Leibe  ihres  Wirthes  eine 
Art  Eapsel  bilden;  die  Parasiten  verwenden  zu 
letzterem  Zwecke  das  BlutkOrperchenstroma,  das 
bei  der  Mehrzahl  der  Gameten  als  hämoglobinloser 
Restkörper  in  mannigfachen  Formen  haftet  Die 
beiden  Entwickelungsformen  lassen  sich  schon  in 
früher  Jugend  gut  auseinanderhalten ;  ebenso  wie 


244 


IL  Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


die  schon  von  SchQffner  beschriebenen  Flecke 
der  Wirthzelle  der  grosseren  Ringe  auf  das  Be- 
stimmteste die  Parasiten  der  Laverania  malariae 
charakterisiren,  ist  ein  eben  so  gutes  Mittel  zur 
Erkennung  der  Jugendformen  der  Oameten  das 
Fehlen  jener  Flecke,  die  M.  als  Substanzerluste 
an  der  Oberfläche  des  Blutkörperchens  in  Folge 
der  Angriffe  des  Parasiten  auffasst.  Aus  der  Ver- 
schiedenheit der  Lebensbedingungen  der  jungen 
Parasiten  ist  auch  die  Verschiedenheit  ihrer  Pig- 
mentbildung zu  erklären ;  während  der  auf  dem 
Blutkörperchen  lebende  Schizont  die  Nahrung  von 
seinem  Wirthe  in  sehr  geringen  Portionen  be- 
zieht und  deshalb  nur  wenig  feines  Pigment 
bildet,  ist  der  junge  Gamet,  der  in  der  Blutzelle 
lebt,  von  Nahrung  umgeben  und  bildet  demnach 
reichlich  Pigment  Die  Ursache  für  den  ausser- 
ordentlich unregelmässigen  Verlauf  des  Fiebers 
bei  der  Perniciosa,  im  Unterschiede  von  der 
Tertiana  und  Quartana  sieht  M.  darin,  dass  sich 
bei  der  Perniciosa  die  Theilungsvorgänge  Aber 
eine  längere,  oft  sehr  grosse  Zeit  hin  ziehen 
und  selbst  ununterbrochen  stattfinden. 

Walz  (Stuttgart). 

404.  üeber  die  liierarisohen  Sohiokaale 
des  9j)iploooooaa  intraoeUalaria  meningitidis^ 
and   seine   fttiologisohe  Bedeutung;    von   A. 

Weichselbaum.  (Centr.-Bl. f. Bakteriol.  u. s. w. 
XXXIU.  7.  p.  510.  1903.) 

W.  bespricht  die  gesammte  Literatur  Aber  den 
Diplococcus  intracellularis,  über  den  zur  2ieit  eine 
heftige  Polemik  zwischen  der  Wiener  Schule  und 
Jaeger  entbrannt  ist,  eine  weitere  Polemik  von 
Albrecht  und  Ghon  ist  im  gleichen  Hefte 
des  Centralblattes  enthalten.  W.  hält  die  von 
Jaeger  und  dessen  Anhängern  behauptete  Varia- 
bilität bisher  fQr  nicht  bewiesen  und  nimmt 
an,  dass  alle  Culturen,  die  nicht  das  von  ihm, 
Albrecht  und  Ohon  und  Anderen  beschriebene 
Verhalten  zeigen,  Verunreinigungen  seien.  Auch 
derSchluss  Jaeger 's,  dass  die  eigentliche  Menin- 
gitis epidemica  nichts  gemein  habe  mit  dem  Pneu- 
mococcus  ist  haltlos,  da  zahlreiche  sichere  Be- 
obachtungen des  Oegentheils  vorhanden  sind.  Das 
von  Jaeger  behauptete  Vorkommen  von  Misch- 
infektionen hält  W.  nicht  fOr  bewiesen,  ebenso  nicht 
dessen  weitgehende  epidemiologischen  SchlQsse. 

Walz  (Stuttgart). 

405.  üeber  die  Oroppe  des  Baoillas  Pro- 
teus vulgaris;  von  R.  Weber.  (Centr.-BL  f. 
Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIIL  10.  p.  753.  1903.) 

Die  mit  dem  Namen  Proteus  vulgaris  bezeich- 
neten Bakterien  sind  keine  Einheit,  sondern  eine 
Bakteriengruppe,  wie  die  Coligruppe.  W.  isolirte 
drei  Stämme,  die  nur  geringfügige  biologische 
Unterschiede  zeigten,  aber  durch  die  Agglutination- 
reaktion scharf  unterschieden  waren. 

Walz  (Stuttgart). 


406.  Ueber  ein  dem  Pestbaoilins  ähn- 
lichea  Bacterium :  Baoterium  Bristolense ;  von 

E.  E 1  e  i  n.  (Centr.-Bl.  f.  Bakteriol  u.  s.  w.  XXXTL 
10.  1903.) 

Bei  einer  Epidemie  unter  den  Ratten  eines 
Schiffes  wurde  als  Erreger  ein  Mikrobe  gefunden, 
der  sich  bipolar  färbte,  grösser  als  der  Pestbacillus 
war  und  in  cultureller  Besiehung  zwischen  Bact. 
coli  und  lactis  adrogenee  stand. 

Walz  (Stuttgart). 

407.  Ueber  die  erfolgreiche  Behandlung 
tödUioher  intraperitonäaler  Streptokokken- 
Infektionen  beim  Kaninchen  durch  präventiTe 
Pyocyanase-Immunproteidin- Injektionen ;  von 
R  Emmerich  und  R.  Tromsdorff.  (Centr.- 
Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIIL  8.  p.  627.  1903.) 

Von  13  mit  Pyocyanase-Immunproteidin  be- 
handelten, mit  einer  sicher  tOdtlichen  Dosis  von 
Streptokokken  intraperitonial  inftcirten  Kaninchen 
wurden  durch  die  wesentlich  präventive,  doch  auch 
curative  Behandlung  4,  d.  h.  31^/o,  geheilt,  6,  d.  h. 
46® /o,  sehr  deutlich  günstig  beeinflusst,  wenn 
auch  nicht  gerettet  E.  und  T  r.  haben  die  Hoff- 
nung, auf  diesem  Wege  ein  Mittel  zu  finden  für 
die  erfolgreiche  Behandlung  der  menschlichen  In- 
fektion. Walz  (Stuttgart). 

408.  üeber  die  Bereitung  eines  antibakte- 
riellen Diphtherieserums ;  von  Ivo  BandL 
(Centr.-Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  XXXIII.  7.  p.  535. 
1903.) 

Nach  den  Untersuchungen  B.'s  werden  sensi- 
bilisirte  (dem  die  substance  sensibilisatrice  Bor- 
de t  's  enthaltenden  Serum  12  Stunden  ausgesetzte) 
Diphtheriebacillen,  in  einen  empfänglichen  Orga- 
nismus eingeführt,  viel  leichter  verdaut  als  nicht 
sensibilisirte.  Vermittelst  auf  einander  folgender 
subcutaner  Injektionen  von  sensibilisirten  Diph- 
theriebacillen wird  ein  empfänglicher  Organismus 
in  verhftltnissm&ssig  kurzer  Zeit  immun.  Der  Pro- 
cess  der  Hyperimmunisirung  gegenüber  Bakterien 
bewirkt  in  dem  Organismus  nicht  nur  die  Bildung 
von  Substanzen,  die  Bakterien  gegenüber  toxisdi 
sind  (sensibilisirende  Substanz,  Agglutinin),  son- 
dern verstärkt  auch  das  physiologische  Yerm(Sgen, 
das  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  dem  Protoplasma 
der  Leukocyten  innewohnt,  von  dem  auch  nach 
vielen  Beobachtern  Alezin  und  die  sensibilisirende 
Substanz  herstammen.  Dank  dieser  Fähigkeit  findet 
die  Bakteriolyse  in  den  Zellen  statt  bei  Gegenwart 
von  Bakteriengiften,  die  man  im  Reagenzglaae 
nachweisen  kann.  Das  Serum  aus  dem  Blute  von 
Thieren,  die  nach  dieser  Methode  hyperimmunisirt 
sind,  zeigte  energische  bakterientödtende  Eigen- 
schaften in  specifischer  Weise,  im  Reagenzglase 
wie  bei  den  Versuchsthieren  selbst  Dies  steht 
in  dem  engen  Zusammenhange  von  Ursache  und 
Wirkung,  wenn  man  das,  was  von  anderen  For- 
schern beobachtet  wurde,  vergleichend  heranzieht; 


U.  Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


245 


impft  man  nämlioh  einem  Organismus  lebende 
Pilze  ein,  so  seigt  sich  in  ihm  das  Auftreten  einer 
Zahl  von  Antikörpern,  die  grösser  ist  als  die 
der  abgestorbenen,  injicirten  Pilza  Es  erscheint 
gleichfalls  erklArlich  und  logisch,  dass  man  die 
Methode  der  Impfungen  durch  Hyperimmunisirung 
der  Serum  erzeugenden  Thiere  durch  sensibili- 
sirende  Pilze  der  der  Impfung  von  Pilzen  vorzieht, 
die  mitHfilfe  von  anderen  physikalischen  oder  che- 
mischen Mitteln  geschwächt  sind,  da  schon  die 
Fixirung  der  sensibilisirenden  Substanz  im  Beagenz- 
glase  keine  merkliche  Aenderung  des  Protoplasma 
der  Bakterien  herbeifQhrt  und  wenn  man  auch  die 
Sensibilisirung  als  ein  Digestionprincip  betrachten 
will,  so  hftlt  sie  sich  klar  in  den  physiologischen 
Grenzen.  Die  Anwendung  dieses  Diphtherieserum, 
das  mit  geringer  antitoxischer  Wirkung  ausgestattet 
ist,  aber  reich  ist  an  Antikörpern,  hat  in  besonderen 
Fällen  der  Diphtherie  beim  Menschen  B.  eine  be- 
merkenswerthe  Heilwirkung  gezeigt  Es  wäre 
also  nützlich,  dem  Heilserum  des  Handels  auch 
bakterientOdtende  Wirkung  zu  ertheilen. 

Walz  (Stuttgart). 

409.  Elektriflohet  Oiahlidht  und  innere 
Infektion ;  von  Dr.  E  r  e  b  s.  (Berl.  klin.  Wchuschr. 
XXXIX.  2.  1902.) 

Es  lag  nahe,  die  baktericide  Wirkung  des 
elektrischen  Bogen-  und  Glühlichtes,  die  seit  Jahren 
an  Gulturen  beobachtet  worden  ist,  auch  am  Thiere 
und  im  Thierkürper  zu  prüfen.  Oebhardt  und 
Aufrecht  erhielten  in  dieser  Beziehung  positive 
Resultate,  während  BOders  und  v.  Drigalski 
das  Oegentheil  fanden  und  v.  Drigalski  sogar 
eher  einen  schädlichen  Einfluss  fand.  Dieser  Wider- 
spruch forderte  zu  einer  Nachprüfung  auf,  zumal 
auch  die  Art  der  v.  Drigalski'schen  Versuche 
nicht  ganz  eindeutig  und  einwandfrei  war,  da  ein 
Vergleich  zwischen  bei  20^  im  Dunklen  lebenden 
Thieren  und  solchen  bei  37®  im  Lichte  sich  auf- 
haltenden nicht  wohl  zu  ziehen  war.  E.  fand 
nftmlich,  dass  auch  gesunde,  nicht  inficirte  Thiere 
(Mäuse)  sterben,  wenn  die  Lufttemperatur  längere 
Zeit 37 — 38* G.  betrug;  deshalb  ging  er  bei  seinen 
Versuchen  nicht  über  33 — 35*  C.  hinaus  und  fand, 
dass  diese  Temperaturen  auch  dauernd  gut  ertragen 
wurden,  sei  es  im  Brutschrank,  sei  es  durch  Olüh- 
licht  erzeugt  Die  Versuche  an  Mäusen  und  Meer- 
schweinchen wurden  in  3  Beihen  angestellt  (in 
jeder  2  inficirte,  1  nicht  inficirtes  Thier),  und  zwar 

1)  bei  normaler  Zimmertemperatur  18 — 20*  C, 

2)  im  Brutschrank  bei  33 — 35*  0.,  3)  in  einem 
durch  eine  Glühlampe  von  15  Normalkerzenstärke 
belichteten  Oefäss  bei  33 — 35*  C.  Geimpft  wurden 
Milzbrand-  und  Typhusbacillen.  E.  fand,  dass  die 
bei  den  gleichen  erhühten  Temperaturen  im  Brut- 
schrank und  im  Lichtgeflss  gehaltenen  Thiere  fast 
stets  gleichzeitig  starben,  während  die  bei  Zimmer- 
temperatur gehaltenen  später  zu  Gründe  gingen. 
ferner  zeigte  er,  dass  eine  speciflsch  schädigende 


Wirkung  der  Lichtwärmestrahlen  nicht  vorhanden 
ist,  sondern  dass  —  gleich  ob  im  Lichtkasten  oder 
im  Brutschrank  —  die,  eine  starke  Wärmestauung 
hervorrufende  dauernde  Erhöhung  der  Lufttempe- 
ratur auf  37*  C.  und  darüber  dem  Thierkörper  un- 
erträgliche Lebensbedingungen  schafft.  Somit  sei 
ein  aussichtreicl^s  Eingreifen  der  Lichttherapie, 
von  der  Schwitzwirkung  abgesehen,  bei  der  Be- 
handlung innerer  bacillärer  Krankheiten  nicht  zu 
erwarten.  Reinhard  (Strassburg). 

410.  Zur  Biochemie  der  Sohwangemcliaft ; 

von  Dr.  E  r  i  c  h  Opitz.  (Deutsche  med.  Wochen- 
schr.  XXIX.  34.  1903.) 

Der  Uebergang  und  die  Zerstörung  von  Pla- 
centazottentheilen  im  mütterlichen  Blute  sollen  nach 
neueren  Untersuchungen  in  diesem  die  Bildung 
von  „Syncytiotoxin"  bewirken,  das  normalerweise 
durch  Antitoxihbildung  unschädlich  gemacht,  in 
pathologischen  Fällen  aber  Eklampsie,  bez.  Schwan- 
gerschaftniere bewirken  soll 

Die  Versuchsreihen  von  0.  und  Weichardt, 
über  die  Einwirkung  des  Serum  von  gegen  Pla- 
centaemulsion  immunisirten  Thieren  auf  normales 
Menschenserum  und  Serum  von  Schwangeren, 
zeigen,  dass  in  dem  Serum  von  letzteren  eine  spe- 
cifische,  von  Syncytialzellen  herrührende  präcipi- 
table  Substanz  nicht  gebildet  wird  und  sich  eben 
so  wenig  eine  gegen  Placentaaufschwemmung  prä- 
cipitirende  Substanz  darin  nachweisen  lässt.  Aller- 
dings ist  es  unwahrscheinlich,  dass  sich  diese 
Stoffe  frei  im  Blute  nachweisen  lassen. 

Indessen  zeigten  sich  bei  den  Yersuchsthieren 
mehrfach  Erscheinungen,  wie  sie  bei  menschlicher 
Eklampsie  auftreten  und  wie  sie  W.  früher  an  mit 
cytolysirter  Placenta  behandelten  Kaninchen  be- 
schrieben hat.  Es  wäre  also  möglich,  dass  über- 
schüssige Syncytiotoxine  die  Eklampsie  hervor- 
rufen. Das  Serum  einer  vorbehandelten  Ziege,  das 
Antitoxine  enthalten  müsste,  wurde  daher  zu 
Injektionen  bei  Eklamptischen  benutzt  Eine  Heil- 
wirkung Hess  sich  bisher  noch  nicht  feststellen. 
Y.  Lehmann  (Berlin). 

411.  Brythema  exsadatiTiim  multiforme, 
Chorea,  Bhenmatlamiifl  nodosus,  Endoperi- 
karditia;  von  Dr.  Ho  hl  fei  d.  (BerL  kHn.  Wo- 
chenschr.  XL.  31.  1903.) 

H.  beobachtete  einen  Fall  von  sohwerer  Chorea  bei 
einem  9jähr.  Knaben,  der  ausserdem  an  akutem  Gelenk- 
rhenmatismus  litt  Die  Krankheit  hatte  mit  einem 
6  Woohen  lang  währenden  Exanthem  begonnen,  das  sich 
als  Erythema  ezsadativum  multiforme  herausstellte. 
Ausserdem  bestanden  Erscheinungen  beginnender  Endo- 
karditis. Allmählich  stellten  sich  während  des  Abfalles 
der  Körpertemperatur  und  Abblassen  des  Exanthems  im 
Verlaufe  derSärecksehnen  schmerzhafte  Knötchen  heraas 
unter  gleichzeitiger  Verstärkung  der  Herzerscheinnngen. 
Schliesslich  gingen  auch  diese  Knötchen  wieder  zurück 
und  die  Muskelunruhe  nahm  ab,  bis  plötzlich  unter  neuen 
Fiebererscheinungen  die  choreatischen  Bewegungen  wie- 
der zunahmen  und  sich  bis  zu  einer  aussergewöhnlichen 
Höhe  steigerten.  An  dieser  Exacerbation  ging  der  Kr, 
zu  Grunde. 


246 


n.  Allgeineine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


Bei  der  Sektion  fand  sich  ausser  einer  leichten  Ver- 
änderung an  der  Mitralis  eine  fibrinöse,  adhäsive  Peri- 
karditis. 

H.  nimmt  an,  dass  die  verschiedenen  hier  beobach- 
teten Veränderungen  der  Ausdruck  einer  einheitlichen 
Infektion  waren.  S  o  b  o  1 1 a  (Heilanstalt  Sorge). 

412.  Beitrage  lam  Stadium  der  Botryo- 
mykoee;  von  Dr.  George  0.  S^teriu.  (Inaug.- 
Diss.   Bukarest  1903.) 

Die  Botryomykose  ist  eine  beim  Pferde  häufig 
vorkommende  Erkrankung  unter  dem  Namen  Castra- 
tiontumor  (Champignon  de  castration)  seit  altersher 
bekannt  Sie  beruht  auf  einer  chroDischen  Ent- 
zündung des  ünterhautzellengewebes ,  hervorge- 
rufen durch  einen  modifieirten  Staphyloeoeoua  aureus. 
Meist  handelt  es  sich  um  knotige  Infiltrate  mit 
fistulösen  Oftngen,  aus  denen  sich  eine  eiterige 
Flfissigkeit  entleert  Eine  von  den  Drüsen  aus- 
gehende Botryomykose  ist  nicht  anzunehmen.  So- 
wohl in  den  Geweben,  die  den  Tumor  bilden,  als 
auch  in  der*  eiterigen  Flüssigkeit  findet  man  den 
charakteristischen Mikrococcus.  Dieersten  Culturen, 
die  man  gewinnt,  rufen  bei  Kaninchen  eine  chro^ 
nisch-eiterige  Entzündung  mit  Fisteln  und  Bildung 
eines  sklerOsen  Gewebes  in  der  Umgebung  hervor, 
während  die  späteren  Culturen  dieselben  Absoesse 
bewirken  wie  der  gewöhnliche  Staphyloooocuspyo- 
genes  aureus.  E.  T  o  f  f  (Braik). 

413.  üeberMaatBollen;  von  Dr.  L.  Michaelis. 
(Münchn.  med.  Wchnschr.  XLIX.  6.  1902.) 

Mastzellen  wurden  seit  Ehrlich 's  Beschrei- 
bung im  Jahre  1877  zunächst  Bindegewebezellen 
genannt,  die  sich  durch  reichliche  basophile  £öme- 
lung  ihres  Protoplasmaleibes  auszeichnen.  Diese 
Granula  färben  sich  mit  basischen  Anilinfarben 
metachromatisch,  d.  h.  mit  anderer  Nuance  als  das 
andere  Gewebe.  Der  Name  wurde  bald  auch  ohne 
Weiteres  auf  die  basophil  granulirten  Leukocyten 
übertragen.  M.  macht  aber  zunächst  darauf  auf- 
merksam, dass  Mastzellen  des  Blutes  und  solche 
des  Bindegewebes  nicht  identisch  sind.  Das  be- 
weise schon  der  viel  mächtigere  Protoplasmaleib 
der  Mastzellen  im  normalen  Bindegewebe,  gegen- 
über dem  der  Mastzellen  im  normalen  Blute.  Wäh- 
rend schon  früher  Ehrlich,  Unna  u.  A.  auf  die 
leichte  Quellbarkeit  der  Mastzellenkörnchen  hin- 
gewiesen haben,  macht  M.  auf  ihre  ausgesprochene 
Wasserlöslichkeit  aufmerksam,  die  auch  trotz  guter 
Fixation  bestehen  bleibe.  Am  widerstandsfähigsten 
gegen  Wasser  seien  die  spärlichen  Mastzellen  des 
normalen  Blutes,  dagegen  äusserst  empfindlich  die 
des  leukämischen  Blutes,  ganz  besonders  noch  bei 
Anwendung  alkalischer  Farblösungen,  z.  B.  des 
alkalischen  und  gleichzeitig  wässerigen  polychromen 
Methylenblau  von  Unna.  Sie  verschwinden  dann 
grösstentheils  vollständig,  zum  Theil  werden  ihre 
Granula  verklumpt  Um  die  Mastzellen  des  leuk- 
ämischen Blutes  vollständig  darzustellen,  empfiehlt 
M.  folgende,  Wasser  ganz  vermeidende,  Methode : 
f'ärbung  der  durch  Hitze  oder  Alkohol  fixirten 


Präparate  5  Minuten  und  länger  in  einer  gesättigten 
Lösung  von  Thionin  in  öOproc.  Alkohol.  Kurzes 
Abspülen  in  öOproc.  Alkohol,  Trocknen,  Einbetten 
in  CanadabalsaoL  Da  die  Mastzellen  auch  in 
Schnitten  sehr  empfindlich  sind,  und  Verklumpung 
und  Schrumpfung  der  Granula  zeigen,  empfiehlt  M. 
statt  Einbettung  in  Paraffin  oder  Gelloidin  nur 
Fixirung  in  96proc.  Alkohol  und  Basirmesser- 
schnitte,  die  in  gleicher  Weise  wie  die  Ausstrich- 
präparate gefärbt  werden.  Die  grosse  Wasser- 
löslichkeit  der  leukämischen  Mastzellen  hältM.  für 
ein  Zeichen  der  Jugend  und  Unreife  der  Zellen. 
Die  gleiche  Neigung  zur  Löslichkeit  findet  sich 
nach  M.  auch  an  den  histogenen  Bindegewebe- 
mastzeUen,  und  die  von  Unna  beschriebenen  Höfe 
um  diese  Zellen  sieht  M.  als  von  wässerigen  Losun- 
gen veranlasst  an.  Aehnlich  schädigend  wie  Wasser, 
nur  langsamer,  wirkt  auch  Glyoerin.  Eigene  Be- 
funde leicht  wasserlöslicher  Mastzellen  in  Miliaria- 
bläschen  und  ein  solcher  von  Wolff  (siehe  das 
nachstehende  Referat)  in  einem  pleuritischen 
Exsudate  bei  sonst  blutgesunden  Leuten,  Ter- 
anlassen  M.,  anzunehmen,  dass  es  sich  dabei  ent- 
weder um  lokal  entstandene  histogene  junge,  durdi 
den  Entzündungsreiz  gebildete,  oder  aber  um  Blnt- 
mastzellen  handelt,  die  durch  den  Aufenthalt  im 
Exsudate  wieder  wasserlöslich  geworden  seien. 
Reinhard  (Strassburg). 

414.  Ueber  Hastsellen  in  Ezradaten«   Em 

Beürag  xur  Frage  der  aktiven  Lymphoetftose ;  von 
Dr.  Alfred  Wolff.  (Münchn.  med.  Wchnschr. 
XLEL  6.  1902.) 

Bei  Anwendung  der  vitalen  Färbemethoden  er- 
hielt W.  in  einem  Pleuraexsudate  bei  ca.  lO^/o  der 
Leukocyten  eine  Granulirung,  die  anfangs  fein, 
staubförmig  nach  ^/^ — ^ji  Stunde  bedeutend  an 
Grösse  zugenommen  hatte.  Der  Befund  machte 
Mastzellen  wahrscheinlich,  doch  musste  auch  an 
die  Unna 'sehen  Plasmazellen  gedacht  werden, 
da  beiden  Zellenarten  eine  mittelst  spedeller  Färbe- 
methoden nachweisbare  Struktur  des  Protoplasma 
gemeinsam  ist  Als  difierentialdiagnostisoh  wichtig 
führt  W.  folgende  Merkmale  an :  1)  Die  MastseUen 
haben  eine  eigentliche  Granulation,  während  bei 
den  Plasmazellen  das  einzelne  Korn  nicht  deutUdi 
zu  diiferenziren  ist  2)  Die  Plasmazellen  haben 
einen  Kern,  umgeben  von  einem  schwächer  ge- 
färbten Hof,  in  der  Peripherie  Anhäufung  von 
Krümelplasma.  3)  Nur  die  Mastzellenkömer  färben 
sich  metachromatisch.  Dieser  letzte  Punkt  sei  das 
wichtigste  UnterscheidungsmerkmaL  Dagegen  sm 
beiden  Zellenarten  leichte  Wasserlöslichkeit  ge- 
meinsam. 

W.  schliesst  sich  der  Ansicht  Pappenhelm's 
über  die  Herkunft  der  Plasmazellen  (Virchow's 
Arch.  CLXV.  1.  1901)  an,  dass  die  PlasmaieUen 
nicht  von  Lymphocyten  stammen,  da  die  kleinen 
Lymphocyten  ähnlichen  Plasmazellen  aus  den 
grossen   entstehen;    demnach  müssten  also  die 


n.   Allgemeine  Pathologie  und  pathologische  Anatomie. 


247 


grossen  Plasmazellen  sich  aus  den  grossen  Lymphe- 
cyten  bilden.  Diese  finden  sich  aber  nicht  im 
normalen  kreisenden  Blute. 

Durch  das  metachromatisch  fftrbende  Thionin 
erkannte  W.  die  im  Exsudate  gefundenen  granu* 
lirten  Zellen  deutlich  als  Mastsellen;  er  betont 
dabei  die  Nothwendigkeit  alkoholischer  Farb- 
l^sungen,  um  positive  Resultate  zu  erhalten.  Der 
Befund  von  Mastzellen  in  einem  pleuritischen 
Exsudate  sei  bisher  bei  normalem  Blute  noch  nicht 
beobachtet  und  stelle  die  aktive  Emigration- 
fähigkeit der  Mastzellen  sicher  fest  Der  gleiche 
chemotaktische  Reiz  habe  somit  gleichzeitig  Mast- 
zellen und  Lymphocyten  herbeigelockt 

Reinhard  (Strassburg). 

415.  Heber  Nebennierenblutongen  bei  Neu- 
geborenen ;  von  D  0  r  n  e  r.  ( Yjhrschr.  f.  gerichtl. 
Med.  3.  F.  XXVI.  2.  p.  272.  1903.) 

Nicht  selten  finden  sich  selbst  nach  ganz 
leichten  Spontangeburten  Blutungen  im  Parenchym 
der  Nebennieren.  Bei  den  Neugeborenen,  die  in 
den  letzten  10  Jahren  aus  der  Dresdener  Frauen- 
klinik zur  Sektion  gekommen  sind,  ergaben  sich 
derartige  Blutungen  bis  zu  HflhnereigrGsse  in 
BF&llen,  und  zwar  2mal  einseitig  und  6mal  doppel- 
seitig. Sie  bestanden  entweder  in  ausgedehnten 
Hftmorrhagien  mit  Zerstörung  des  Parenchyms, 
oder  in  kleineren  Blutungen  und  sassen  durchweg 
im  Parenchym,  in  2  Fällen  auch  in  der  Rinde.  Als 
Ursache  kommen  in  Betracht  der  grosse  Oefftss- 
reichthum  der  Nebennieren,  ihre  leichte  Zerreiss- 
barkeit  besonders  bei  atrophischen  Früchten,  und 
in  Folge  der  Geburt  eintretende  CirkulationstOrun- 
gen,  unter  Anderem  auch  Eklampsie  der  Mutter. 
Woltemas  (Solingen). 

416.  Experimentelle  Stadien  über  Lungen- 
embolie; von  Dr.  Ottokar  Kose.  (Wien.  med. 
Wchnschr.  LIL  41.  42.  1902.)    ' 

Die  Angaben  der  verschiedenen  Forscher  über 
die  bei  experimenteller  Embolie  auftretenden  Er- 
scheinungen gehen  weit  auseinander.  E.  schien 
es  daher  geboten,  die  Versuche  einer  neuen  Con- 
trole  zu  unterziehen.  Sein  Hauptaugenmerk  war 
darauf  gerichtet,  den  Tod  in  solchen  Fällen  zu  er- 
klären. Er  weist  nach,  dass  weder  die  ungenügende 
Füllung  der  Coronararterien,  noch  die  Vergiftung 
mit  Kohlensäure,  noch  die  Dilatation  der  rechten 
Kammer  die  Hauptursache  des  Stillstandes  im 
grossen  Kreislaufe  ist;  die  allernächste  Ursache 
des  Todes  ist  vielmehr  die  durch  ungenügende 
Füllung  bedingte  Störung  in  der  Thätigkeit  der 
linken  Herzkammer.  Das  Stillstehen  der  Athmungs- 
organe  ist  erst  eine  sekundäre  Erscheinung. 

Neumann  (Leipzig). 

417.  Beitrag  mr  KenntniM  der  primären, 
malignen  Tamoren  derPlenra;  von  Dr.  C.  Out- 
mann.  (Deutsches  Arch.  f.  klin.  Med.  III.  5. 
p.  327.  1903.) 


Die  primären,  malignen  Tamoren  der  Pleura  sind 
eine  seltene  Erkrankung,  namentlioh  gehen  über  ihre 
fiistogenese  die  Ansichten  weit  aus  einander.  0.  berichtet 
über  einen  Tomor  der  Pleura,  der  bei  einer  60jähr.  Frau 
beobachtet  wurde.  Es  befand  sich  im  linken  Pleuraraum 
eine  grosse  Anzahl  von  Tumoren,  die  der  Pleura  costalis 
und  diaphragmatioa  theils  spitzen  Condylomen  ähnlich, 
theils  pilzförmig  aufsassen  und  zwischen  der  Grösse  eines 
Stecknadelkopfes  und  einer  Kastanie  schwankten.  Meta- 
stasen fanden  sich  nirgends.  Als  Ausgang  der  Oeschwulst 
kamen  einmal  die  Endothelien  der  Lymph  bahnen  der 
Pleura,  zweitens  das  Oberflächenepithei  der  Pleura  in 
Frage.  Für  letzteres  entscheidet  sich  G.  Der  Charakter 
der  Geschwulst  ist  vorwiegend  sarkomatös,  doch  finden 
sich  auch  epithelial  angeordnete  solide  Zellennester  und 
Zellenstränge.  Der  Tumor  ist  weder  ein  Sarkom,  noch 
ein  Carcinom,  auch  steht  in  der  Literatur  für  diese  Ge- 
schwulstbildung ein  geeigneter  Name  nicht  zur  Ver- 
fügung. N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

418.  Zur  Eenntniss  der  perithelialen  Blat- 
gefäastumoren  der  Haat;  von  Dr.  Emil  StangL 
(Ztschr.  f.  Heilkde.  XXIV.  6.  p.  143.  1903.) 

St.  berichtet  über  2  Fälle  von  Blutgefäss- 
tumoren,  deren  morphologische  Eigenschaften  ihm 
die  Beseichnung  Peritheliom  begründet  erscheinen 
lassen.  Sie  gehören  zu  den  Tumoren  bindegewe- 
biger Abstammung.  N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 

419.  Ueber  die  Hiatogenese  des  Netshant- 
glioms;  von  Dr.  Scaffidi.  (Virchow's  Arch. 
CLXXm.  2.  p.  354.  1903.) 

8  c.  hat  3  Qliome  des  Auges  mit  den  verschie- 
densten Fftrbungsmitteln  untersucht  und  die  Frage 
der  Histogenese  in  einer  sehr  reichen  Literatur- 
zusammenstellung eingehend  bearbeitet.  Er  kommt 
zu  etwa  folgendem  Endurtheil :  Die  Lehre  von  der  ' 
epithelialen  Abkunft  des  sogenannten  Netzhaut- 
glioms  ist  nicht  genügend  begründet  Nach  seinem 
Bau  und  seiner  Herkunft  gehört  das  Gliom  zu  den 
mesodermalen  Neubildungen.  Zur  richtigen  Be- 
zeichnung wftre  empfehlenswerth  die  Benennung 
Mesogliom.  Bergemann  (Husum). 

420.  Zar  Kenntniss  der  ependymären 
Gliome  des  IV.  Ventrikela;  von  Dr.  A.  Linck 
in  Posen.  (Beitr.  z.  pathol.  Anat  u.  allgem.  PathoL 
XXXm.  1  u.  2.  p.  98.  1903.) 

Bei  einem  44jähr.  Arbeiter,  der  wegen  operativer 
Behandlung  einer  alten  oomplioirten  Unterschenkelfraktur 
ohloroformirt  worden  war  und  auf  der  Höhe  des  Excita- 
tionstadium  einem  plötzlichen  Herzstillstand  erlegen  wai', 
ergab  die  Sektion  als  wichtigsten  Befund  einen  etwa 
erbsengrossen  gestielten  Tumor  am  Boden  des  4.  Ven- 
trikels. Er  erwies  sich  bei  mikroskopischer  Untersuchung 
als  ein  reines,  aus  gliöser  Kittsubstanz  und  Ependym- 
zellen  bestehendes,  gefässreiches,  papillärdb  Oliom,  ohne 
Beimengung  von  anderen  nervösen  Oewebeelementen. 
Es  können  also  nach  diesem  und  ähnlichen,  in  der  Lite- 
ratur mitgetheilten  Fällen  auch  im  Ependym  aus  Stütz- 
substanz und  Epithel  bestehende  Geschwülste  vorkommen, 
die  ebenso  wie  die  in  gleicher  Weise  zusammengesetzten 
Gewächse  der  Schleimhäute  einem  chronischen  Reiz- 
zustand (in  diesem  Falle  einer  Ependymitis  granularis) 
oder  Trauma  ihre  Entstehung  verdanken.  Auch  erscheint 
die  Annahme  berechtigt,  dass  die  Ependymepitheiion 
ihre  während  der  Ontogenese  vorhandene  Fähigkeit, 
faserige  Neuroglia  und  runde  Gliazellen  zu  bilden,  be- 


248 


nr.   Pharmakologie  und  Toxikologie. 


wahren  und  unter  besonderen  Umständen  auch  im  post- 
embryonalen Leben  zu  entfalten  im  Stande  sind. 

Noe8ske(Eiel). 

421.  Ueber  ein  perioatalea  Bnndsellen- 
aarkom  und  ein  Myelom  mit  Kalkmetaataaen ; 

von  0.  B  e  n  d  e  r.  (Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  LXTIL 
3  u.  4.  p.  370.  1903.) 

Histologischer  Vergleich  einee  Sarkoms  mit 
einem  Myelom.  Das  Sarkom  (14jähr.  Metalldreher) 
begann  nachweisbar  am  linken  Femur,  erzeugte 
zahlreiche  abgegrenzte  Metastasen  in  den  Epiphyaen 
der  meisten  Röhrenknochen,  in  vielen  Rippen,  die 
den  Knochen  total  zerstörten;  femer  in  Lymph- 
drüsen, Nieren,  Hoden.  SchAdel  und  Wirbelsäule 
blieben  frei.  Mikroskopisch  fand  sich  ein  klein- 
zelliges Rundzellensarkom  periostealen Ursprungs: 
scharf  abgegrenzte  Herde,  lacunäre  Resorption 
durch  Osteoklasten,  stellenweise  bedeutende  Appo- 
sition. 

Daa  Myelom  (51  jähr.  Spediteur)  begann  ver- 
muthlich  multipel,  die  Ausbreitung  erfolgte  sofort 
über  daa  ganze  Skelet  ohne  Ausnahme.  Metastasen 
in  anderen  Organsystemen  fehlten.  Mikroskopisch 
fand  sich  eine  dem  rothen  Knochenmark  homologe 
Geschwulst,  d.  h.  diifuse  Wucherung  mittelgrosser 
Markzellen,  die  Degeneration  der  übrigen  Mark- 
zellen und  gleichmässige  Zerstörung  derSpongiosa 
und  inneren  Gorticalis  erzeugt  hatte,  daher  ^eine 
so  wesentliche  Veränderung  der  äusseren  Knoohen- 
configuration  bedingte.  Die  Markzellen  werden 
bei  diesem  Process  offenbar  uniform  und  wandeln 
sich  nicht  mehr  in  die  anderen  Zellenformen  um ; 
in  Bindegewebezellen  gehen  sie  nie  über.  Das 
Myelom  ist  demnach  eine  histologisch  eigenartige 
Geschwulst  und  ron  den  Sarkomen  zu  trennen. 


Im  ersten  Falle  fanden  sich  in  Lungen,  Nieren, 
Magenschleimhaut  und  Leber  Kalkinetastasen,  im 
zweiten  in  den  Lungen.  Befallen  waren  das  Binde- 
gewebe, die  elastischen  Fasern  und  die  struktur- 
losen Membranen,  frei  blieben  alle  EpitheUen, 
Parenchymzellen,  glatten  Muskelzellen  und  Endo- 
thelien.  Den  Schluss  der  Arbeit  bildet  eine  kh- 
tisohe  Durchsicht  der  Literatur  über  Myelom. 

Noesske  (Kiel). 

422.  Analyse  des  Inhaltes  einer  Sohleim- 
cyste  der  Stirnhöhle;  von  Dr.Georg  Kelling 
in  Dresden.  (Wien.  med.  Wchnschr.  LII.  32. 1902.) 

Bei  einem  62!jähr.  Fat.  hatte  sich  seit  7  Jahren  am 
linken  inneren  Augenwinkel  eine  Geschwulst  entwickelt, 
die,  als  der  Er.  zur  Operation  kam,  Hübnereigrosse  besass 
und  floktoirte.  Die  Geschwulst  ging  von  der  Stirnhöhle 
aus  und  war  nach  Perforation  des  knöchernen  Orbital- 
daches in  die  Orbita  eingebrochen,  sie  hatte  aach  die  vor- 
dere und  hintere  Stirnhöhlenwand  grösstentheils  nsurirt 
and  war  auch  in  die  Siebbeinhöhle  eingebrochen. 

Den  Inhalt  der  Geschwulst  bildeten  54  g  einer  hirn- 
artigen  graubraunen  Masse.  K.  hat  den  läalt  mikro- 
skopisch und  chemisch  untersucht  und  Folgendes  gefun- 
den: 100.4«/ot  Trockensubstanz,  9.443Vm  Asche,  0.57«/« 
Eisenozyd.  Die  Masse  enthielt  Mucin,  Pseudomucio, 
Alkali- Aibuminat,  etwas  Albumin,  Cholestearin  und  Fett 
Die  Ffirbung  nihrte  von  Hämatin  her.  Es  fehlten  Zucker, 
Glykogen,  Pepton,  Colloidkörperchen  und  leimgebende 
Substanz.  Rudolf  Hey  mann  (Leipzig). 

423.  üeber  eine  nene  regnlirbare  Voi^ 
riohtnng  f&r  den  heiabaren  Objekttisoh;  von 
R.  K  r  a  u  s.  (Centn- Bl.  f.  Bakteriol.  u.  s.  w.  YY^n. 
6.  p.  467.  1902.) 

Der  durch  Bohrheck's  Nachfolger  in  Wien  zu  be- 
ziehende Apparat  beruht  darauf,  dass  eine  nach  Art  der 
Thermoregulatoren  erwärmte,  constante  Wasserqudle 
den  Tisch  Tage  lang  mit  warmem  Wasser  versorgen  kann. 

Walz  (Stuttgart). 


III.   Pharmakologie  und  Toxikologie. 


424.  Aspirin  in  der  aagenftntliohen  Praxis; 

von  Dr.  0.  Neu  statt  er  in  Milnchen.     (Mfinchn. 
med.  Wchnschr.  L.  42.  1903.) 

Aspirin-Nebenwirlrang ;  von  Dr.  W  i  n  c  k  e  1  - 
m  a  n  n  in  Darmstadt.     (Ebenda.) 

Das  Aspirin  kommt  bei  Augenleiden  in  Be- 
tracht: als  schweisstreibendes  Mittel,  als  Speoifi- 
cum  bei  rheumatisohen  und  gonorrhoischen  Er- 
krankungen und  als  schmerzstillend.  Nach  allen 
drei  Richtungen  hin  ist  das  Mittel  nach  Neu- 
statter's  Erfahrungen  nur  zu  loben. 

Winckelmann  berichtet  Aber  einen  neuen 
Fall  von  fltichtigem  juckendem  Aspirinausschlag. 

Dippe. 

425.  Versaohe  über  die  Theoeindiarese 
am  gesimden  Mtnsolien;  von  Prof.  H.  Dreser 
in  Elberfeld.  (BerL  klin.  Wchnschr.  XL.  42. 1903.) 

In  graphischer  Darstellung  erlftutert  D.  die 
beträchtliche  diuretische  Wirkung  des  Theocins 
bei  Gesunden.  Besonders  beachtenswerth  ist  dabei 
der  Umstand,  dass  nicht  nur  reichlich  Wasser  aus- 


geschieden wird,  sondern  dass  auch  die  Aussdiei- 
dung  der  gelösten  Bestandtheile,  der  Salze  und 
der  Elektrolyten  erheblich  vermehrt  ist.  „Ohne 
Zweifel  ist  eine  derartige  Diurese  yom  curativen 
Standpunkte  aus  rationeller  als  die  Darreichnng 
der  salinen  Diuretica  einerseits  oder  der  in  deo 
Holztr&nken  und  officinellen  Thees  andererseits 
eingeffihrten  warmen  Wassermengen,  die  nur  nach 
Art  der  einfachen  Wasserdiurese  wirken  können.*' 

Dippa 

426.  Ueber  die  Wirkung  des  Nebennieren« 
extraktee  auf  die  Sohleimhaut  der  Haie  und 
des  Kehlkopfsa;  von  Dr.  L.  Harm  er.  (Wien. 
kUn.  Wchnschr.  XIV.  19.  1901.) 

H.  hat  im  Auftrage  von  Chiari  Versuche  mit 
Nebennierenextrakt  bei  32  Patienten  angestellt, 
uni  die  dem  Präparate  von  den  verschiedenst«! 
Seiten  nachgerühmten  gefässverengemden  ESgen- 
schaften  nachzuprüfen,  und  zwar  bei  22  Patienten 
in  der  Nase,  bei  10  im  Kehlkopfe.  Bei  beiden 
Arten  von  Kranken  wendete  H.  nur  anfangs  eine 


m.  Phannakologle  und  Toxikologie. 


249 


lOproc.,  spftter  ausschliesslich  eineöOprocLOsung 
an;  von  der  Verwendung  in  Pulverform  sah  er 
keinen  Nutzen.  Das  Extrakt  wurde  mit  Watte- 
pinseln in  die  Schleimhaut  eingerieben.  Bei  rein 
oongeetiTen  Schwellungen  der  Nasenschleimhaut 
trat  schon  nach  wenigen  Minuten  deutliches  Ab« 
schwellen  und  BlAsserwerden  ein,  das  mehrere 
Stunden  anhielt.  Anftsthesie  war  niemals  nach- 
zuweisen, wohl  aber  genügte  nach  Anwendung  des 
Nebennierenextraktes  eine  ganz  geringe  Gocain- 
menge,  um  völlige  Unempfindlichkeit  hervorzurufen. 
Bine  hftmostatische  Wirkung  des  Ebctraktes  konnte 
H.  niemals  feststellen.  Auf  der  Kehlkopf  Schleim- 
haut war  die  adstringirende  Wirkung  nicht  so  aus- 
gesprochen wie  an  der  Nasenschleimhaut,  doch 
wurde  auch  hier  die  Cocainwirkung  durch  vor- 
herige Einpinselung  mit  dem  Nebennierenextrakte 
sehr  begünstigt  H.  empfiehlt  daher  die  Anwen- 
dung des  Mittels  besonders  bei  den  gegen  Cocain 
empfindlichen  Personen,  zumal  es  sich  als  voll- 
kommen unschftdlich  erwies. 

Reinhard  (Strassburg). 

427.  Ueber  die  hftmoatatiaohe  Wirkimg 
der  Qelaüne  bei  innerer  and  rectaler  Anwen- 
dung; von  Dr.  Th.  Pfeiffer.  (Fortschr.  d.  Med. 
XXL  25.  1903.) 

Die  allgemeine  Anerkennung  der  Wirksamkeit 
subcutaner  Oelatineeinspritzungen  bei  inneren  Blu- 
tungen und  eine  experimentell  erh&rtete  Erklärung 
der  Wirkung  fehlen  zwar  noch  immer ;  immerhin 
hat  sich  die  Anwendung  des  Mittels  in  jüngster 
Zeit  sehr  eingebürgert  und  es  ist  von  den  ver- 
schiedensten Seiten  darüber  im  Grossen  und  Ganzen 
Günstiges  berichtet  worden,  um  nun  die  un- 
angenehmen Nebenerscheinungen  der  Binspritzun* 
gen  unter  die  Haut  (lokale  Reizerscheinungen, 
Temperatursteigerungen  u.  s.  w.)  zu  umgehen, 
machte  Pf.  Gelatineklysmen  und  erzielte  auch 
hiermit  ähnlich  gute  Erfolge  wie  mit  Subcutan- 
injektionen.  Es  wurde  eine  L(toung  von  15  g  Gela- 
tine in  150  ccm  heissen  Wassers  hergestellt,  die 
auf  Körpertemperatur  abgekühlt  unter  geringem 
Drucke  möglichst  hoch  in  den  Mastdarm  gebracht 
wurde.  Die  Zahl  der  Klysmen  wechselte  von  1  bis 
3  täglich.  Sie  müssen  auch  nach  Stillstehen  der 
Blutung  noch  einige  Tage  fortgesetzt  werden. 
Neu  mann  (Leipzig). 

428.  Ueber  Paraldehyddelir  und  aber  die 
Wirkungen  des  Paraldeliydea,  sowie  Bemer- 
kangen  über  anderweitige  Sohlaftnittel ;  von 
Dr.  M.  Probst.  (Mon.-Schr.  f.  Psych,  u.  NeuroL 
XIV.  2.  p.  113.  1903.) 

In  der  nieder.-österr.  Landesirrenanstalt  Wien 
wird  Paraldehyd  seit  15  Jahren  als  allgemeines 
Schlafmittel  verwendet  (durchschnittlich  pro  anno 
200  kg  chemisch  reinen  Paraldehyds),  und  zwar 
beträgt  die  Dosis  3 — 5  g  in  10£zcher  Verdünnung 
in  Wasser  mit  Sucous  Liquiritiaa  Pr.  erblickt  auf 
Qrund  seiner  ausgedehnten  Erfahrungen  in  dem 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  3. 


chemisch  reinen  Paraldehyd  das  unsehädUchatealkr 
Sehlafmitiel  und  stellt  es  weit  über  Sulphonal, 
Trional,  Hyoscin  und  Duboisin.  Das  Paraldehyd 
bewirkt  ohne  vorhergehende  Erregung  einen  5  bis 
Sstündigen  Schlaf;  das  Erwachen  ist  wie  nach 
natürlichem  Schlafe.  Besondere  Störungen  des 
Athem-,  Kreislauf-  oder  Verdauungsystems  wurden 
nie  beobachtet,  daher  hindern  Lungenerkrankungen, 
Herzfehler  oder  Verdauungskrankheiten  die  Dar- 
reichung des  Mittels  nicht  Bei  ganz  grossen 
Dosen  sinkt  die  Körpertemperatur  um  ein  Oeringes. 
Bei  Oewöhnung  an  das  Paraldehyd  brauchte  nur 
einige  Male  mit  dem  Mittel  ausgesetzt  zu  werden, 
um  es  wieder  wirksam  zu  machen.  Vergiftungs- 
erscheinungen bei  längerer  Darreichung  fehlten. 
Pr.  sah  3  Fälle,  in  denen  grosse  Paraldehyddosen 
genommen  wurden  (50,  60,  150 gl),  mit  Genesung 
enden.  In  einem  dieser  Fälle,  in  dem  150  g  in 
36  Stunden  genommen  wurden,  entwickelte  sich 
ein  Paraldehyddelirium,  dass  die  grösste  Aehnlich- 
keit  mit  dem  alkoholischen  Delirium  zeigte. 

[Der  unangenehme  Geruch  des  Athems  nach 
Paraldehyd  genirt  bei  Anstaltsbehandlung  nicht 
sonderlich ;  sicher  dürfte  dieses  aber  in  der  Privat- 
praxis zu  erwarten  sein.  Bef.] 

R  Pfeiffer  (Cassel). 

429.  Hydrargymmhermophenylioom;  von 
Dr.  Georg  SegalL  (BerL  klin.  Wchnschr.  XL. 
42.  1903.) 

Das  Hydrargyrum  hermophenylicum,  eine  Auf- 
lösung von  Quecksilberozyd  in  Natrium  carbol. 
bisulfurosum ,  ist  namentlich  von  französischen 
Aerzten  als  angenehm  und  sicher  wirkendes  lös- 
liches Quecksilberpräparat  zu  Einspritzungen  unter 
die  Haut  empfohlen.  S.  hat  es  in  der  Onik  von 
0.  Rosenthal  in  Berlin  geprüft,  kann  aber  die 
Empfehlung  danach  nicht  gut  heissen.  Das  Mittel 
ist  gut  anzuwenden,  es  wirkt  schmerzlos  und  mild, 
aber  auch  schwach  und  unzuverlässig ;  in  manchen 
Fällen  kommt  man  ganz  gut  mit  ihm  aus,  in  an- 
deren versagt  es.  Mit  den  unlöslichen  Quecksilber- 
salzen ist  es  nicht  zu  vergleichen. 

Wegen  seiner  Eigenschaft  in  Lösungen  von 
1 :  1000—1 :  100  Haut  und  Schleimhaut  nicht  zu 
reizen,  dabei  aber  stark  baktericid  zu  wirken, 
machte  S.  auch  Versuche  gegen  Tripper,  aber  auch 
hier  war  nicht  viel  Gutes  zu  sehen.        Dippe. 

430.  Neuere  therapeutiaohe  Versaohe  beim 

Bryaipel;vonDr.  Robert  Pollatschek.  (Ther. 
d.  Gegenw.N.  F.  V.  11.  1903.) 

Der  Bericht  stammt  aus  der  11.  med.  Abthei- 
lung des  k.  k.  Eaiser-Franz-Joseph-Spitals  in  Wien. 
Bisher  wurden  mit  gutem  Erfolge  Umschläge  mit 
eiakaUem  Liquor  Burawii  angewandt  und  die  neuer- 
dings versuchten  Mittel  haben  diese  Therapie  nicht 
zu  verdrängen  vermocht  Bothes  Licht  und  Mesotan 
und  Adrenalin  nützten  gar  nichts ;  intravenöse  Ein- 
spritzungen von  Argentum  colloidale  Gred4  sind 
in  schweren  Fällen  eines  Versuches  werth;  An- 
32 


250 


lY.  Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


äfithesin  wirkt  in  lOproc.  Salbe  bei  sehr  schmerz- 
hafter Hautinfiltration  angenehm.  D  i  p  p  e. 

431.  Beitrag  aar  Behandlvuig  der  Ankylo- 
atomiaaia;  von  Dr.  Nagel  (Deutsche  med. 
Wchnschr.  XXIX.  31.  1903.) 

Im  Elisabeth -Hospitale  zu  Bochum  ist  man, 
nachdem  Versuche  mit  anderen  Mitteln  vergeblich 
waren,  immer  wieder  auf  das  Extractum  filicis  zur 
Behandlung  der  Ankylostomiasis  zurückgekommen. 
Das  Mittel  wurde  in  der  Dosis  von  10 — 13  g  ver- 
wendet, gleichzeitig  mit  AbfQhrmitteln  (kein  Rici- 
nusöl).  Grosser  Werth  wird  auf  Fhschheit  des 
Präparates  gelegt 

Seitdem  die  Wurmkrankheit  energisch  bekämpft 
wird,  kommen  fast  nur  noch  Leichtkranke  in  Be- 
handlung. Diese  bilden  für  die  Behandlung  inso- 
fern eine  grössere  Schwierigkeit,  als  es  oft  trotz 
toxischer  Dosen  nicht  gelingt,  gerade  bei  kräftigen, 
gesund  erscheinenden  Individuen  den  letzten  Wuftn 
abzutreiben.  Nach  Dosen  von  10  g  kam  es  2  mal 
zu  Amaurose  mit  fortschreitender  Atrophie  des 
Sehnerven.  S  o  b  o  1 1  a  (Heilanstalt  Sorge). 

432.  Zar  Frage  über  die  ohemisohe  Zq- 
aammenaetiang  and  die  pliarmakologiache 
Wirkung  der  Preisaelbeere  (Vaooiniam  vitia 
idoealk);  von  ArtEanger.  (Arch.  f.  experim. 
Pathol.  u.  PharmakoL  L.  p.  46.  1903.) 

Die  Preisseibeere  gilt  in  der  russischen  Yolks- 
medicin  als  Antirheumaticum.  Die  Blätter  ent- 
halten ausser  Eiweiss  keinen  N-haltigen  Körper, 
also  kein  Alkaloid,  aber  Weinsäure  und  Chinasäure, 


keine  Benzol  oder  Salicylsäura  Ausserdem  reidi- 
lich  Hydrochinon  und  Arbritin  und  Gerbsäure  von 
der  Zusammensetzung  C^ gH^ ^Oi«.  Die  Blätter  sind 
im  Herbst  am  gehaltvollsten.  Die  Früchte  ent- 
halten freie  Benzoesäure,  was  die  Resistenz  gegen 
Oährungserreger  erklärt. 

Grosse  Mengen  der  Blätter  wirken  wegen  ihres 
Hydrochinongehaltes  toxisch.  Sie  sollen  wegen 
verringerter  Hamsäurebildung  deren  Ausscheidung 
herabsetzen.  Ausserdem  wirken  sie  diuretiachund 
antiseptisch,  letzteres  wegen  des  Hydrochinon- 
gehaltes. Therapeutisch  zu  empfehlen  ist  ein  Fluid- 
extrakt oder  Infus.  W.  S  t  r  a  u  b  (Leipzig). 

433.  Veranohe  mit  dem  Nährpräparat 
„Hygiama**;  von  Dr.  R.  Rosen.  (Med.  Gorr.-BL 
Xn.  7.  1903.) 

Brfizhrangen  über  Dr.  med.  Theinhardt's 
„Hygiama^  als  Nährpräparat;  von  Dr.  Pirl  in 
Charlottenburg.     (Aerztl.  Praxis  XYL  18.  1903.) 

Ueber  Dr.  med.  Theinhardt'a  löaliohe  Kin- 
demahrnng ;  von  Dr.  M.  S  c  h  w  e  i  t  z  e  r  in  Berlin. 
(Deutsche  Med.-Ztg.  XXIV.  72.  1903.) 

Die  Appetitlosigkeit  anämiacher  Kinder; 
von  Dr.  Preuss  in  Berlin.  (Deutsche  Aerzte-Ztg. 
Nr.  13.  1903.) 

Empfehlungen  der  The  in  har  dt 'sehen  Prä- 
parate. Die  Hygiama  erhält  sich  als  wirksam  und 
gut  bekömmlich  in  der  Gunst  der  Aerzte,  die  lös- 
liche Eindernahrung  wird  als  Ersatz  derMildi  und 
als  Zusatz  zur  Milch  gerühmt.  Preuss  empfiehlt 
sie  besonders  bei  blassen  Kindern  mit  schiechtem 
Appetit  Dippe. 


IV.  Neuropathologie  und  Psychiatrie. 


434.  Stadien  fiber  einen  Hemioephaloa» 
mit  Beiträgen  sur  Physiologie  des  menach- 
liohen  Oentralnervenayatema  (L  anatomischer 
Theü,  U.  Idiniachrphysiologischer  Theü);  von  Dr. 
M.  Sternberg  u.  Dr.  W.  Latzko.  (Deutsche 
Ztschr.  f.Nervenhkde.  XXIV.  3u.4.  p.209. 1903.) 

Die  äusserst  sorgfältige  Untersuchung  des  Fal- 
les ergab  folgenden  Zustand  des  Centralnerven- 
systems.  Es  fehlten  Vorder-,  Zwischen-  und  Mittel- 
hirn, Pyramidenbahn,  Monakow'sches  Bündel, 
Bindearme  und  Brflckenfasem.  Das  Kleinhirn  war 
stark  verkleinert,  seine  Verbindung  auf  das  Corpus 
restiforme  beschränkt.  Dieses  enthielt  nur  eine 
sehr  spärliche  Eleinhimseitenstrangbahn  aus  den 
rudimentären  Glarke'schen  Säulen  und  ungekreuzte 
direkte  Fasern  aus  den  Burdach'schen  Kernen ;  es 
fehlten  die  gekreuzte  Hinterstrangsverbindung,  der 
ganze  Olivenantheil  und  die  untere  Olive.  Das 
Gowers'sche  Bündel  fehlte  anscheinend  grGssten- 
theils.  Die  Schleife  war  reducirt  auf  die  Antheile 
aus  den  Vordersträngen,  der  oberen  Olive,  den 
Hirnnervenkemen  [?],  es  fehlte  die  gekreuzte  Ver- 
bindung mit  den  Hinterstrangkernen.  Es  fehlten 
Olfactorius,  Opticus,  Oculomotorius  und  Trochlearis, 


vom  Trigeminus  war  die  cerebrale  Wurzel  nicht 
sicher  nachweisbar,  es  fehlte  ferner  der  Abduoena- 
theü  für  die  obere  Olive.  Die  Hinterstrangskerne 
waren  schwächer  ausgebildet,  ebenso  die  Vorder- 
stränge  des  Rückenmarkes,  sehr  reducirt  waren  die 
Seitenstränge,  die  Vorderhornzellen  wenig  zahlreich, 
die  vorderen  Wurzeln  dünner.  Rudimentär  waren 
die  Glarke'schen  Säulen  und  der  Processus  reticu- 
laris. Die  intraspinalen  Bahnen  waren  dünn.  Der 
Bauplan  des  Centralnervensystems  war  also  Ter- 
einfacht;  abnoroie  Bahnen  und  Verbindungen,  Ver- 
lagerungen fehlten. 

Die  Thierähnlichkeit  des  Nervensystems  der 
Hemicephalen  (Fehlen  der  Pyramiden,  der  unteren 
Oliven,  die  starke  räumliche  Ausdehnung  der  oberen 
Oliven)  ist  in  seiner  Organisation  begründet 

Von  den  Lebensäusserungen  des  Hemicephalen 
sind  diesem  und  dem  normalen  Kinde  gemeinsam 
der  erste  £[indesschrei,  das  Saugen,  die  Beruhigung 
des  Schreiens  durch  Saugen,  eine  Anzahl  von  Un- 
lustreaktionen und  mimischen  Reflexen,  die  Öreif- 
bewegung  der  Hände  und  die  Ausweiohbewegnng 
des  Stammes,  endlich  die  lokalen  Reflexe.  Unter- 
schieden sind  die  Missgeburten,  welche  bloe  die 


IV.  Neuropathologie  und  Psydhiatrie. 


261 


Oblongata  ausgebildet  haben,  vom  normalen  Kinde 
durch  die  ungenügende  Wärmeregulirung ,  den 
Mangel  der  höheren  Sinneenerven  und  vielleicht 
auch  das  Fehlen  der  Jbtoehrbewegungen.  DieHemi- 
oephalen  sind  in  Wahrheit  Missgeburten  und  zum 
Fortleben  unfähig;  das  beruht  einerseits  auf  den 
Mängeln  ihrer  Organisation  und  dem  Fehlen  wich- 
tiger Lebensäusserungen,  andererseits  auf  den  vielen, 
den  erhaltenen  Beet  des  Centralnervensystems 
schädigenden  J^uiungen. 

Der  anatomische  und  klinisch -physiologische 
Theil  der  Arbeit  enthält  eine  Fülle  bemerkens- 
werther  Einzelheiten.       R.  Pfeiffer  (Cassel). 

435.  üeberBalkenmangelimmenaohlioben 
Gehirn;  von  Dr.  M.  Arndt  u.  Dr.  F.  Sklarek. 
(Arch.  f.  Psych.  XXXVH  3.  p.  756.  1903.) 

Bei  der  Obduktion  eines  15jähr.,  allerdings  den 
Eindruck  eines  5jähr.  machenden  idiotischen  Mäd- 
chens fand  man,  dass  die  Balkenquerfaserung  bis 
auf  ein  ganz  schmales  Faserbündelchen  in  der 
Gegend  des  normalen  Knies  fehlte.  Die  in  der 
Literatur  beschriebenen  Fälle  von  Balkenmangel, 
10  Fälle  etwa  von  totalem,  16  von  partiellem, 
sind  zunächst  als  Missbildungen  aufgefasst  worden 
ohne  jedes  weitere  Interesse  für  die  Himanatomie, 
bis  man  ihren  Werth  erkannte,  bis  besonders 
Onufrowicz  das  frontooccipitale  Association- 
bündel  oder  Fasciculus  longitudinalis  superior  bei 
Balkenmangel  beschrieb,  das  auch  im  vorliegenden 
Falle  nach  dem  Vorgänge  anderer  Autoren  als 
Balkenlängsbündel  bezeichnet  wird,  als  ein  hetero- 
toper  Balken.  Dieses  Balkenlängsbündel  verläuft 
als  ein  leistenförmiger  Wulst  jederseits  dorsal  vom 
Ventrikelspalt  und  Thalamus  vom  Stirnlappen 
zum  Hinterhauptslappen.  Es  handelt  sich  also  bei 
Balkenmangel  um  eine  Hemmungsbildung.  Die 
Querfaserong  fehlte  fast  vollkommen,  der  Rest 
verlor  sich  im  Balkenlängsbündel,  das  im  ganzen 
Verlaufe  Fasern  abgiebt.  Septum  pellucidum  und 
eigentliche  Commissura  anterior  fehlten,  ebenso  das 
Psalterium;  die  Fomixschenkel  vereinigten  sich 
nicht     Mikrogyrie  war  nicht  vorhanden. 

Die  Träger  balkenloser  Gehirne  sind  fast  immer 
Idioten,  erreichen  aber  oft  ein  höheres  Alter,  in 
einem  Falle  72  Jahre.     E.  Hüfler  (Chemnitz). 

436.  Cerebrale  Moskelatrophie.  Nebst  einem 
Beürage  zur  Oasuisiik  der  Balkeniumcren;  von  Dr. 
H.  Steinert  (Deutsche  Ztschr.  f.  Nervenhkde. 
XXIV.  1  u.  2.  p.  1.  1903.) 

Die  Hemiplegie  mit  cerebraler  Muskelatrophie 
bietet  keine  durchgreifenden  Charakteristioa.  Die 
cerebrale  Muskelatrophie  ist  ausserordentlich  häufig, 
ja  sie  dürfte  nur  in  den  seltensten  Fällen  dauernd 
vermisst  werden;  sie  ist  ein  regelmässiger  Bestand- 
theil  des  Bildes  der  Hemiplegie,  nicht  eine  Gom- 
plikation  in  bestimmten  Fällen.  Zwischen  dem 
Fortschreiten  und  dem  Grade  der  Atrofftiie  einer- 
seits und  der  Lähmung  andererseits  besteht  keine 
Proportionalität   Die  Atrophie  ist  im  Allgemeinen 


hartnäckiger  als  die  Lähmung.  Die  Atrophie  ist 
meist  difTus  mit  Bevorzugung  bestimmter  Muskel- 
gruppen ;  unbetheiligt  ist  recht  häufig  der  Unter- 
schenkel Die  Veränderungen  der  elektrisdien  Er- 
regbarkeit sind  sehr  mannigfaltig  und  nicht  nur 
quantitativer  Natur.  An  die  eerebrale  (das  Gleiche 
gilt  auch  für  die  spinale)  Läsion  des  primären  moto- 
rischen Neurons  schliesst  sich  eine  anatomische 
Schädigung  des  peripherischen,  und  zwar  scheint 
diese  distal  zu  beginnen  und  erst  später  die  cen- 
tralen Abschnitte  des  Neurons  zu  schädigen.  Die 
Muskelatrophie  ist  constant,  die  Vorderhornerkran- 
kung  fehlt  in  späten  Stadien  anscheinend  nie.  Der 
Nervenstamm  scheint  übersprungen  werden  zu 
können,  doch  erfordert  gerade  die  Beurtheilung  an 
den  Nerven  die  grOsste  Vorsicht,  jedenfalls  muss 
für  reine,  voll  verwerthbare  Fälle  der  Nachweis 
gefordert  werden,  dass  die  Nervendegeneration  be- 
schränkt ist  auf  die  motorischen  Neurone,  deren 
übergeordnete  lädirt  sind.  Zwischen  den  Lähmun- 
gen durch  cerebrale  und  spinale  Pyramidenbahn- 
läsion  besteht,  wie  gesagt,  kein  principieller  Unter- 
schied. Die  Pathogenese  der  centralen  Muskel- 
atrophie erklärt  sich  St  durch  die  Annahme  einer 
trophischen  Beeinflussung  des  peripherischen  moto- 
rischen Neurons  durch  das  centrale :  der  Ausfall 
dieser  trophischen  Funktion  schädigt  Ganglienzelle 
und  Muskulatur,  d.  h.  das  ganze  peripherische 
Neuron,  nicht  nur  den  Endapparat  Die  in  einem 
Falle  von  Balkentumor  intra  vitain  vermuthungs- 
weise  gestellte  und  durch  die  Autopsie  bestätigte 
Diagnose  gründete  sich  neben  sorgsamer  Berück- 
sichtigung der  Briste we 'sehen  Angaben  auf  die 
besonders  frühe  und  starke  Schädigung  des  Beines, 
d.  h.  einer  Extremität,  denn  bei  fast  gleicher  * 
Lokalisation  des  Tumor  könnte  auch  der  Arm  pri- 
mär geschädigt  werden.       RPfeiffer  (Cassel). 

437.  Beitrag  rar  Lehre  vom  Herpes  soater; 

von  Cand.  med.  E.  H  e  d  i  n  g  e  r.   (Deutsche  Ztschr. 
f.  Nervenhkde.  XXIV.  3  u.  4.  p.  305.  1903.) 

Bei  einem  Pat.  mit  ohroDlsoher  Nephritis  mid  Urämie 
entwickelte  sich  ein  Herpes  zoster  im  AnsbreitoDgsbezirke 
der  linl^n  11.  Dorsal wurzel.  Die  mikroskopische  ünter- 
suchuDg  der  makroskopisch  nicht  veränderten  Intesverte- 
bralganglien  ergab  im  linken  11.  Intervertebralganglion 
einen  keilförmigen,  nekrotischen,  hämorrhagischen  Herd, 
einen  starken  Zerfall  von  Nervenfasern,  namentlich 
solchen,  die  aus  dem  Herde  selbst  entsprangen,  femer 
eine  erhebliche,  unregelmässig  vertheilte  oder  peri- 
vaskulär und  häufohenweise  gelagerte  Infiltration  mit 
meist  einkernigen  Leukocyten,  starke  bindegewebige 
Sklerosirang  und  massige  braune  Pigmentirung.  Im  10. 
und  12.  Iif3cen  Dorsalganglion  waren  die  Veränderungen 
geringer.  Die  linken  Lumbalganglien  wiesen  eine  massige, 
nach  abwärts  rasch  abnehmende  Lymphooyteninfiltration 
auf,  die  rechten  nur  ganz  unbedeutende  Zelleninfiltration, 
die  im  12.  und  11.  Dorsalganglion  wieder  stärker  wurde 
und  hier  besonders  perivaskulär  und  häufchenweise  ge- 
lagert auftrat  Der  11.  linke  Intercostalnerv  zeigte  eine 
massige,  in  der  Cutis  nicht  mehr  nachweisbare  Faser- 
degeneration, die  in  der  Cutis  getroffenen  Nervenbündel 
wiesen  zum  Theil  starke  Lymphocytoninfiltration  auf. 
Massige  aufsteigende  Degeneration  der  hinteren  Wurzeln 
im  Büokenmari^ 


252 


IV.  Neuropatiiologie  und  Psydiiatrie. 


Bekanntlich  ist  nach  Head  die  Niere  be- 
sonders mit  dem  Hautgebiete  der  10.,  weniger  der 
11.  und  12.  Dorsal-  und  1.  Lumbaizone,  verbunden. 
Der  beschriebene  Fall  weist  die  stärksten  Ver- 
änderungen auf  im  10.  bis  12.  Dorsalsegmente 
des  Rückenmarkes  und  den  entsprechenden  Inter- 
vertebralganglien,  namentlich  der  Unken  Seite.  Es 
besteht  adso  ein  inniger  Zusammenhang  zwischen 
Herpeseruption  und  Nierenleiden.  H.  schlägt  vor, 
neben  dem  primären  Zoster  unbekannter  Ursache 
sogen,  reflektorische  Zoster  zu  unterscheiden,  d.  h. 
solche,  die  in  einer  Haut-  und  Nervenzone  auf- 
treten, die  mit  einem  erkrankten  inneren  Organe 
bekanntermaassen  in  innigem  Zusammenhange 
steht.  Weitere  Untersuchungen,  namentlich  auch 
histologische  Untersuchungen  des  sympathischen 
Geflechtes,  die  in  dem  H.'Bchen  Falle  leider  unter- 
blieben, sind  wünschenswerth. 

R  Pfeiffer  (Cassel). 

438.  Zar  pathologischen  Anatomie  der 
Tetanie  (auf  Grund  von  7  Obdoktionabefan- 
den).  Theoreiiachea  und  Experimenteüea  über  die  Oe- 
nese  der  teianieehen  Symptome;  von  Dr.  R. Peters. 
(Deutsches  Arch.  f.  klin.  Med.  LXXVn.  1  u.  2. 
p.  69.  1903.) 

Zur  Ergänzung  der  anderwärts  veröifentlichten 
klinischen  Resultate  theiltP.  mit,  dass  er  ein  neues 
Symptom  bei  der  Tetanie  feststellen  konnte,  das 
er  „Hampelmannphänomen*^  nannta  Es  besteht 
in  Folgendem.  Wenn  man  die  Anode  eines  Stromes 
von  3 — 4  M.-A.  Stärke  auf  die  Brust  stellt  und  die 
Kathode  auf  das  Rückgrat  entsprechend  dem  5., 
6.  oder  7.  Halswirbel,  so  erhält  man  bei  jedem 
*  Stromschlusse  in  den  beiden  Armen  blitzartige 
Zuckungen,  die  an  die  Zuckungen  der  Glieder  des 
bekannten  Einderspielzeuges  erinnern,  wenn  an 
der  Schnur  gezogen  wird.  Die  Zuckungen  sind 
so  stark,  dass  man  den  Eindruck  empfängt,  als 
ob  der  Strom  direkt  das  blossliegende  RQcken- 
mark  träfe  und  nicht  erst  durch  dicke  Knochen- 
und  Muskelschichten  hindurchgehen  müsste.  Das- 
selbe Zucken  findet  statt  in  den  Beinen,  wenn  die 
EA  auf  den  12.  Brustwirbel  gestellt  und  dann 
geschlossen  wird.  Bei  stärkeren  Tetanieformen 
kommt  es  ausser  dieser  ESZ  auch  zur  EÖZ. 
Diese  Zuckungen  treten  einseitig  auf,  wenn  man 
die  EA  nicht  auf  die  Mittellinie,  sondern  etwas 
zur  Seite  von  den  Proc.  spinosi  aufsetzt. 

Bei  leichter  Tetanie  lässt  sich  dieses  Phänomen 
erzeugen,  wenn  man  die  Arme  durch  AbschnQrung 
blutleer  macht  und  dann  die  EA  auf  den  Nacken 
aufsetzt  Bei  Auflegen  der  EA  auf  den  oberen 
Theil  des  Nackens  und  Stromschluss  kommt  als 
eine  weitere  eigenthfimliche  Erscheinung  eine 
Einziehung  des  Hypogastrium  zu  Stande  und  un- 
willkürliche Inspiration  mit  Geräusch :  wohl  eine 
Zwerchfellcontraktion  in  Folge  von  Phrenicus- 
reizung.  Es  handelt  sich  bei  den  Tetaniekranken 
offenbar  um  üebererregbarkeit  in  den  Wurzeln,  die 


Zeichen  für  Üebererregbarkeit  des  Rückenmarkes 
fehlen.  Bei  der  Tetanie  findet  man  häufiger  eine 
gesteigerte  üebererregbarkeit  für  mechanische  Reize 
als  für  galvanische.  Es  lassen  sich  schon  durch 
leises  Beklopfen  mit  dem  Perkussionhammer 
Zuckungen  auslasen. 

Wegen  der  Erankengeschichten  nebst  Sektion- 
befanden und  der  Resultate  der  mikroskopischen 
Untersuchung  ist  auf  das  Original  zu  verweisen. 
Es  ergaben  sich  folgende  Schlussfolgerungen :  Die 
Tetanie  ist  kein  funktionelles,  sondern  ein  orga- 
nisches Leiden,  und  zwar  besteht  eine  Entzündung 
des  extraduralen  Bindegewebes.  Diese  Paohy- 
meningitis  ext.  zieht  die  vom  Duragewebe  ein- 
geschlossenen Nerven  wurzeln  und  Ganglien  in  Mit- 
leidenschaft, in  ersteren  eine  Neuritis  interstitialia, 
in  letzteren  eine  Gangliitis  erzeugend.  Die  pachy- 
meningitischen  Veränderungen  nehmen  mit  Vor- 
liebe die  Gegend  der  Wurzeln  ein,  namentlidi 
7.  und  8.  Cervikal-,  untere  Lumbal-  und  obere 
Sacralwurzeln.  (Je  stärker  übrigens  die  Pachy- 
meningitis,  desto  stärker  die  Muskelcontrakturen, 
desto  kürzer  die  Pausen.)  Die  Neuritis  interstit 
findet  sich  sowohl  in  den  motorischen  wie  in  den 
sensiblen  Wurzeln  und  beschränkt  sich  auf  den 
extraduralen  Theil  derselben.  Die  Gangliitis  end- 
lich kommt  als  endotheliale  Proliferation  und  Proto- 
plasmadegeneration zwar  auch  bei  anderen  EIrkran- 
kungen,  die  ohne  Contraktur  verlaufen,  vor,  in 
ihrem  Auftreten  als  interstitielles  Infiltrat  ist  sie 
aber  charakteristisch  für  Tetanie. 

So  lässt  sich  schliesslich  folgende  Theorie  über 
das  Zustandekommen  der  Tetaniesymptome  auf- 
stellen :  Die  Erämpfe  sind  nicht  einfache  Wurzel- 
symptome von  Seiten  der  motorischen  Nerven  in 
Folge  entzündlicher  Reizung  ihrer  Fasern,  sondern 
in  Folge  der  pachymeningitischen  Entzündung  im 
sensiblen  Abschnitte,  die  der  motorischen  Sphäre 
krankhaft  gesteigerte  Impulse  zuführt  und  zwar 
ist  der  Weg,  den  diese  Impulse  gehen,  der  „kurze 
Refiexbogen" :  Ganglion  —  hintere  Wurzel,  Hinter- 
strang, Hinterhorn-,  dann  Vorderhornzellen — moto- 
rische Fasern  —  MuskeL  Diese  Üebererregbarkeit 
der  motorischen  Bahnen  ist  wahrscheinlicher  Weiae 
Folge  einer  mechanischen  Compression  der  betr. 
Fasern  im  Wurzelabschnitte  seitens  der  Entzün- 
dungsprodukte und  Hämorrhagien,  die  als  Einlage- 
rungen zwischen  die  Fasern  oderiüs  Auflagerangen 
in  die  Scheiden  auftreten.  (Auf  diese  pathologiachen 
Vorgänge  ist  auch  das  Trousseau 'sehe  Phäno- 
men zurückzuführen.) 

Als  eine  zweite  Ursache  ist  zu  bedenken,  daas 
der  entzündete  Nerv  an  den  ziemlich  gleich  wei- 
'  ten,  aber  engen  LOchem  in  der  Dura,  sowie  in  den 
Intervertebralkanälen  leicht  eingeklemmt  oder  ge- 
reizt wird.  Je  dicker  und  gefäsareicher  daher  die 
durchtretenden  Wurzeln  sind,  um  so  grösser  wird 
die  Wirkting  der  daselbst  lokalisirt^i  pathologischen 
Processe  sein.  Da  nun  die  dicksten  Wurzeln  die 
7.  und  8.  Cervikal-,  die  untersten  Lumbal-  und 


Y.  Innere  MelioiiL 


253 


obersten  Seoralwurzeln  sind,  so  erklärt  sich  das 
yomehmliohe  Auftreten  der  tetanisohen  Er&mpfe 
an  Händen  und  Ffissen. 

Die  Tetanie  ist  somit  eine  Gombination  von 
organischen  und  funktionellen  Jjeiden.  Organisoh 
ist  die  Entzündung  in  den  Wunsein  und  Ganglien. 


Funktionell  sind  die  duroh  die  organische  Er- 
krankung hervorgerufenen  vermehrten  Impulse. 
Die  Oerebralsymptome  der  Tetanie  sind  schliess- 
lich auch  auf  Stauungsverh&ltnisse  zurückzufahren, 
doch  soll  darüber  an  anderer  Stelle  berichtet  werden. 
N  e  u  m  a  n  n  (Leipzig). 


V.   Innere  Medicin. 


439.  üeber  Bhenmatismiu.  (Vgl.  Jahrbb. 
CCLXXV.  p.  255.) 

1)  On  epüome  ofihe  subjtet  ofrheumatism  as  cause 
€mdeffeotininflamm(Ui(mofihethroai;  byCheatham. 
(New  York  med.  Reoord  LX.  Deo.  14.  1901.) 

2)  RheumeUie  affecttons,  their  paihogenesis  and 
treatment;  by  Thelberg.  (New  York  med.  Record 
LX.  Deo.  14.  1901.) 

3)  Le  diplostreptoooque  du  rkumatisme;  parTri- 
b  o  u  l  e  t    (Gaz.  des  Hop.  Nr.  146.  Deo.  1902.) 

4)  The  etiology  of  acute  rheumaiism  and  aÜied  eon- 
ditions;  by  BeatoD  and  Walker.  (Brit  med.  Jonrn. 
Jan.  31. 1903.) 

b)  On  ihe  pathogenesis  of  aeute  arüeiüair  rheuma- 
tum;  by  Stero.    (Med.  News  LXXXL  Aug.  23.  1902.) 

6)  Sopra  aleuni  casi  dt  reumatismo  artieolare  aeuio 
dt  earattere  eontagioso ;  per  11  Dott  A 11  a  r  i  a.  (R.  clio. 
med.  gen.  di  ToriDO  1901.) 

7)  The  aympiomatology  and  diagnoaü  of  acute  arH- 
eular  rheumaiism;  by  Weber.  (Med.  News  LXXXI. 
Aug.  23. 1902.) 

8)  Du  rkumattsme  articulatre ;  par  P  o  n  o  e  t  (Bull, 
de  l'Acad.  de  Med.  Nr.  34.  Oot.  22.  1901.) 

9)  2kir  KemUniss  der  Venenthrombose  beim  akuten 
Oelenkrheumatismus;  von  Dr.  Hess.  (Deutsohe  med. 
Wchnschr.  XXVHL  26.  1902.) 

10)  A  discussion  on  chronic  diseases  ofjoints  com- 
monly  induded  in  the  terms  j^Chronie  rheumaiism'*', 
^Osteoarthritis'^  and  y,rheumatic  gouf^.  I.  Qarrod. 
(Brit  med.  Journ.  Oot.  12.  1901.) 

11)  The  paihology  and  treatment  of  rheumatoid 
arthritis;  by  Latham.    (Lanoet  Apiil  6.  1901.) 

12)  Befleooes :  Their  relation  to  diagnosis  in  rheu- 
matoid arthritis;  by  Llewelyn  Jones.  (Lanoet 
Deo.  27. 1902.) 

13)Le  rhumatisms  vertibral  chronique  et  la  Spondy- 
lose rhffxomelique;  par  May  et  et  Jouve.  (Gaz.  des 
Hdp.  Nr.  69.  Jnin  21.  1902.) 

14)  Un  cas  darihritevarieeüique;  parLaoasse. 
(Gaz.  hebd.  Nr.  23;  Mars  20. 1902.) 

15)  Pneumococcus  arthritis  with  notes  ofseven  cetses ; 
by  Raw.    (Brit.  med.  Journ.  Deo.  21. 1901.) 

16)  Pneumocoeoie  arthritis ;  by  H  e  r  r  i  o  k.  ( Amer. 
Jonni.  of  med.  So.  Nr.  364.  July  1902.) 

17)  Ablagerung  von  Phosphaten  tmd  Carbonaten  in 
Haut-  tmd  TJnternauigewebe  unter  den  klinischen  Er- 
seheinungen  echter  Qicht ;  von  Dr.  W  i  1  d  b  o  l  z.  ((3orr.- 
Bl.  f.  Schweiz.  Aerzte  XXXU.  April  15.  1902.) 

18)  8ome  points  in  the  treatment  ofamite  rheuma- 
iism ;  by  T  h  0  m  B  0  n.  (Med.  News  LXXXI.  8 ;  Aug.  23. 
1902.) 

19)  Ueber  neuere  Heilmethoden  der  Wärme  bei  Oe- 
lenkrheumatismus, Oieht,  Ischias  u.  s,  w;  von  Dr. 
Lindemann.  (Prag.med. Wohnsohr.XXVlLll.  1902.) 

20)  Ein  Beitrag  xtir  Acetopyrin-Medikation  bei 
Oelenkrheumatismus ;  von  Dr.  S  p  u  1 1  e  r.  (Wien.  kiin. 
Rundschau  XYL  6.  1902.) 

21)  1^  treatment  of  gout;  by  Ransom.  (Med. 
News  LXXX.  April  12. 1902.) 

Nach  Oheatham  (1)  kann  man  bis  jetzt 
(Deoember  1901)  über  die  Beziehungen  zwischen 
Bheumatismua  und  TonsiBar-Äffekivmen  Folgendes 


sagen:  Es  ist  unzweifelhaft,  dass  in  einer  gewissen 
Anzahl  von  F&Uen  des  akuten  Gelenkrheumatismus  . 
(30— 80^/o)  eine  Angina  vorangeht;  beide  Krank- 
heiten haben  manche  ätiologische  Punkte  gemein- 
sam, aber  ihr  Zusammenhang  ist  noch  nicht  ganz 
klar  gestellt  Die  Tonsillen  kOnnen  die  Eingangs- 
pforte für  die  Mikroorganismen  darstellen,  ohne 
daas  eine  für  das  blosse  Auge  sichtbare  Krankheit 
an  ihnen  vorhanden  ist.  Welcher  Art  die  rheuma- 
tiaohe  Erkrankung  ist,  lässt  sich  noch  nicht  ent- 
scheiden. 

Peritonsilläre  Entzündungen  scheinen  jedenfalls 
nicht  in  Betracht  zu  kommen,  sie  werden  auch 
nicht  duroh  antirheumatische  Heilmittel  beeinflusst, 
wie  das  snderereeits  in  manchen  Fällen  von  par- 
enchymatöser und  lacunftrer  Tonsillitis  der  Fall  ist. 
Es  kann  aber  auch  nach  C  h.'s  Ansicht  chroniBcher 
Rheumatismus  entzündliche  Processe  der  Tonsillen, 
des  Pharynx  und  des  Iiarynx  hervorrufen,  es  künnen 
akute  Exacerbationen  des  chronischen  und  akuten 
Rheumatismus  durch  eine  akute  Tonsillitis  ein- 
geleitet werden  und  diesen  AnfUlen  alle  die  Ver- 
änderungen an  Herz,  Oelenken  u.  s.  w.  folgen,  wie 
wir  sie  bei  irgend  einer  rheumatischen  Affektion 
vorfinden.  Diese  Veränderungen  sind  wahrschein- 
lich, aber  nicht  mehr  rheumatisch,  sondern  Folgen 
anderer  Toxinwirkung. 

Thelberg (2)  weist  darauf  hin,  welche  grosse 
Rolle  die  Verdauungstärungen  in  der  Pathogenese 
der  rheumatischen  Affektionen  spielen.  Die  Sym- 
ptome der  Vermehrung  der  Milchsäure  und  Ab- 
nahme der  Blutalkalescenz  sind  einfach  als  Folgen, 
als  Resultat  gestörter  Assimilation  und  Elimination 
aufzufassen.  Es  wird  dadurch  die  natürliche 
Immunität  des  Körpers  gegen  bakterielle  Einflüsse 
sehr  vermindert,  das  Nervensystem  wird  durch 
Oifte  geschädigt,  und  so  lässt  sich  die  Pathogenese 
der  rheumatischen  Affektionen  am  besten  mit  Hülfe 
der  3  hauptsächlichsten  Theorien  zusammen,  der 
auf  Bakterien  Wirkung  beruhenden,  derStofTwechsel- 
theorie  und  der  nervOsen  erklären  (Therapie  siehe 
noch  Nr.  20). 

Triboulet  (3)  berichtet  über  die  in  den  ver- 
schiedenen Ländern  in  den  letzten  3  Jahren  an- 
gestellten bakteriologiiieken  Untersuchungen  über 
akuten  Oelenkrheumatismus  und  deutet  daraufhin, 
dass  der  von  so  verschiedenen  Seiten  mit  Häufig- 
keit, ja  selbst  regelmässig  nachgewiesene  Diplo- 
streptococcus  wohl  derselbe  ist,  den  er  in  den 
Arbeiten  vom  Jahre  1897  beschrieben  hat. 

Auch  Beaten  und  Walker  (4)  fanden  ii^ 


254 


V.  lonere  Medioin. 


15  Fallen  von  akutem  RheumaÜBmus,  und  zwar 
hierunter  3inal  bei  Chorea  und  4mal  bei  Endo- 
karditis aouta  theils  in  den  Oelenkergüssen ,  im 
Urin  oder  Blut  intra  Titam,  theils  post  mortem  im 
Herzblut  einen  bestimmten  Streptococcus.  Sie 
halten  ihn  fdr  identisch  mit  den  von  Triboulet, 
Wassermann,  Paine  und  Pojnton,  Meyer 
u.  A.  nachgewiesenen  Diplo-,  bez.  Streptokokken 
und  belegen  ihn  mit  dem  Namen  „Micrococcus 
rheumaticus".  Er  Iftsst  sich  leicht  nach  den  ge- 
wöhnlichen Methoden  f&rben,  gedeiht  gut  auch  auf 
stark  alkalischen  Nährböden,  zeichnet  sich  dabei 
durch  energische  Sfturebildung  aus  und  scheint 
sich  in  cultureller  Hinsicht  genau  wie  die  gewöhn- 
lichen pyogenen  Streptokokken  zu  verhalten,  unter- 
scheidet sich  jedoch  von  den  letzteren  specifisch 
dadurch,  dass  er  beim  Marmorek 'sehen  Versuch 
in  filtrirter  Streptokokkenbrühe  gut  gedeiht  Die 
mit  Glycerinagarculturen  an  Kaninchen  vorgenom- 
menen Versuche  fielen  positiv  aus:  grössere  Dosen 
wirkten  mehr  oder  weniger  schnell  tödtlich,  klei- 
nere Dosen  erzeugten  seröse  bis  eiterige  Gelenk- 
entzündungen, und  stets  liess  sich  dann  derselbe 
Mikroorganismus  wieder  isoliren.  Dem  umstand, 
dass  die  Oelenkexsudate  oft  auch  eiteriger  Art 
waren,  legen  B.  und  W.  keine  grosse  Bedeu- 
tung bei. 

Nach  Stern  (5)  dagegen  sind  die  bisherigen 
bakteriologischen  Ergebnisse  nicht  einwandfrei; 
und  die  Theorien,  die  sich  auf  veränderte  Alkales- 
cenz  des  Blutes,  auf  Bildung  pathologischer  Mengen 
von  Milchsäure  oder  anderer  Säuren  u.  s.  w.  stützen, 
sind  nicht  als  richtig  anzuerkennen.  Was  die  Be- 
schaffenheit des  Urins  anbetrifft,  so  ist  dessen  am 
meisten  charakteristische  Veränderung  der  ver- 
minderte Oehält  an  Chloriden.  Es  ist  dies  als  ein 
positiv  diagnostisches  Zeichen  verwerthbar:  ein 
Gelenkleiden,  während  dessen  Fieberstadium  die 
Chloride  in  täglichen  Mengen  von  7  oder  mehr 
Gramm  ausgeschieden  werden,  ist  nicht  als  ein 
rheumatisches  anzusehen.  Das  Deficit  der  Chlo- 
ride im  Urin  mag  sich  erklären  lassen  durch  Zu- 
rückhaltung im  Blut  und  Ausscheidung  in  die 
serösen  Ergüsse.  Die  Frage  nun,  warum  die  ürin- 
chloride  nicht  bei  anderen  Krankheiten  vermindert 
sind,  z.  B.  bei  der  Pleuritis,  bei  der  die  Exsudatmenge 
meist  eine  viel  grössere  ist,  führt  8 1  zu  der  An- 
nahme, dass  beim  Rheumatismus  eine  abnorm  hohe 
Durchlässigkeit  des  nicht-elastischen  Gewebes  der 
serösen  Häute  oder  Synovialmembranen  vorhanden 
sein  müsse.  Diese  veränderte  Durchlässigkeit  oder 
die  Neigung  dazu  könne  dem  Ausbruch  des  Rheu- 
matismus vorangehen  oder  gleichzeitig  mit  ihm 
auftreten  und  werde  hervorgerufen  durch  die  Cal- 
ciumsalze  des  Blutes,  die  in  lockeren  Eiweiss- 
verbindungen  im  Blute  vorhanden  seien  und  sich 
in  Folge  veränderter  Zusammensetzung  ausschieden, 
in  den  Gelenkgeweben  zeitweise  ablagerten  und 
die  Kittsubstanz  des  fibrösen  Gewebes  auflösten. 
Durch  letzteres  könnten  nun  Körper,  die  sonst 


durch  die  normale  Membran  gar  nicht  oder  nur 
schwer  durohgangsfähig  sind,  hindurohtreten;  unter 
ihnen  auch  Fibrin,  dessen  Bildung  seinerseits 
wieder  durch  die  Anwesenheit  der  Blut-Calcium- 
salze  begünstigt  werde.  Dieser  Vorgang  und  die 
zeitweilige  Retention  von  abnormen  Flüssigkdt- 
mengen,  Salzen  und  voluminösen  Körpern,  wie 
Fibrin  in  den  Synovialhöhlen,  geben  Veranlassung 
zu  allen  den  bekannten  Erscheinungen  des  akuten 
Gelenkrheumatismus,  und  S  t  sucht  dieses  im  ffin- 
zelnen  darzulegen. 

A Ilaria  (6)  berichtet  über  3F&llevon  akuiem 
Odmkrheumaiismtu,  die  sich  ganz  besonders  durdi 
eontagiasen  Charakter  auszeichneten.  Die  Krank- 
heit begann  stets  mit  einer  heftigen  Angina  ton- 
sillaris und  wurde  von  Fall  zu  Fall  und  ausserdem 
noch  auf  2  Pflegerinnen  übertragen.  In  einem 
4.  Falle  traten  beständig  mit  dem  Wiederaufflackem 
einer  Angina  neue  oder  heftigere  Gelenkersohm- 
nungen  auf.  A.  züchtete  in  seinen  Fällen  von  den 
erkrankten  Tonsillen  gewisse  Strepto-Diplokokkeo, 
die  nach  jeder  Richtung  hin  sehr  an  diejenigen  von 
Meyer  erinnerten  und  beim  Thierversuch  am 
4.  oder  5.  Tage  nach  der  Einimpfung  seröse,  spon- 
tan abheilende  Gelenkentzündungen  hervorriefen. 
A.  glaubt  daher  an  die  Möglichkeit  eines  causalen 
Zusammenhanges  zwischen  diesen  Mikroorganis- 
men und  dem  polyartikulären  Rheumatismos. 

W  e  b  e  r  (7)  giebt  einen  kurzen  üeberblick  über 
die  Symptomatologie  und  Differentialdiagnase  des 
akuten  und  subakuten  Oelenkrheutnaiismus,  Die 
Arthr.  gonorrh.  acuta,  die  öfter  monartikulär  als 
polyartikulär  ist,  reagirt  nur  dann  auf  Salicylate, 
wenn  sie,  wie  das  allerdings  manchmal  vorkommt, 
mit  rheumatischer  Arthritis  vergesellschaftet  ist 
Die  septische  Arthritis  ist  gewöhnlich  eiterig,  die 
sekundäre  multiple  Arthritis  nach  Infektionkrank- 
heiten, die  multiple  Neuritis,  die  Osteomyelitis, 
Knochennekrosen  und  Gicht  mögen  unter  Umstän- 
den manchmal  dem  Bilde  des  akuten  Gelenkrheu- 
matismus ähnlich  sein,  sind  aber  doch  leicht  von 
ihm  zu  unterscheiden. 

Dass  auch  eine  tuberkulöse  Gelenkerkran- 
kung völlig  einen  akuten  Gelenkrheumatismus 
vortäuschen  und  differential-diagnostische  Schwie- 
rigkeiten bereiten  kann,  lehrt  der  Fall  von  Pon- 
cet (8). 

Ein  48jähr.  FohrmanD,  dessen  Schwester  an  Tnber- 
kolose  gestorben  war,  der  selbst  im  Allgemeineo  immer 
gesund  gewesen,  allerdings  dem  Tranke  ergeben  war, 
erkrankte  plötzlioh  an  Gelenkersoheinungen  im  Knie  und 
Fassgelenk,  die  zweifellos  lüsakaterGelenkrhenmatismiis 
aafgefasst  werden  mossten.  Auffallend  war  nor,  dass 
die  Salicylate  gar  keine  Wirkong  ausübten.  Als  Best 
der  Erkrankung  blieb  eine  geringe  schmerzlose  Anschwel- 
lung des  Kniegelenkes  zurück.  Kaum  1  Jahr  danadi 
erkrankte  Fat.  unter  ganz  ähnUchen  Erscheinungen.  Die 
anfönglich  wiederum  auf  Polyarthr.  acut,  gestellte  Dia- 
gnose erwies  sich  jedoch  als  falsch,  da  die  Oelenkerkrao- 
kung  sehr  bald  deutlich  die  Form  einer  Osteoarthritis 
tubercul.  annahm  und  auch  durch  Impfversache  mit  dem 
Kniegelenks-Exsudat  und  durch  Serumreaktion  die  tuber- 
kulöse Natur  der  Erkrankung  mit  Sicherheit  nachgewiesen 


V.  Innere  Medioin. 


265 


wurde.    Alsbald  stellten  sioh  anoh  Zeichen  allgemeiDer 
Tuberkulose,  besoDders  der  LoDgen,  ein. 

Hess  (9)  verOffentliobt  2  Fälle  von  Venm- 
ihrombase  bei  akutem  Oelenkrheumatiamtu,  die  sioh 
durch  eine  seltene  Lokalisation  der  Thrombose, 
duroh  Eigrüfensein  der  grossen  Hohlvenen  aus- 
zeichnen« 

Während  sich  in  dem  einen  Falle  bei  einem  32|jähr. 
Arbeiter  nach  etwa  11  wöchigem  Krankenlager  das  Bild 
einer  Venenthrombose  an  den  Armen,  sowie  an  der  Vena 
cava  inf.  nnd  Vena  iliac.  common,  einstellte  and  der  Er. 
trot2s  schwerster  Erscheinungen  mit  dem  Leben  davon- 
kam, handelte  es  sich  in  dem  zweiten,  tödtlich  endenden 
Falle  bei  dem  25jähr.  Fat  um  eine  etwa  14  Tage  nach 
Beginn  der  Erkrankung  deutlich  in  die  Erscheinung  tre- 
tende Thrombose  der  Vena  cava  superior.  Sie  ging  einher 
mit  eigenartigen  Anfällen  von  Krämpfen  mit  Herz-  und 
Athmungstilistand ,  die  in  Hinsicht  auf  die  deutliche 
Yenenthrombose  am  Halse  auf  eine  Betheiligung  des 
Vagus  schliessen  Hessen.  Es  konnte  hier  an  den  GefSss- 
wänden  und  dem  umgebenden  Gewebe  starke  kleinzellige 
Infiltration  nachgewiesen  werden. 

Die  Diskussion  (10)  über  diejenigen  chroni- 
schen Qelenkerkrankungen,  die  man  unter  den 
Ausdrücken  ,^aniseher  Jäwumaiismus'^,  „Osteth 
orikriM^  und  ,,rhmmai\8ehe  OiefU*'  zusammenzu- 
fassen pflegt,  hat  nicht  viel  Neues  zu  Tage  ge- 
fordert, und  eine  völlige  Einigung  bezüglich  Auf- 
fassung, Aetiologie  und  Klassificirung  der  einzelnen 
Arthritisformen  wurde  nicht  erzielt  Oarrod  (I) 
beschreibt  des  Näheren  die  2  bei  Frauen  Öfter  als 
bei  Männern  vorkommenden  Typen,  die  „fusiforme'* 
und  die  „noduläre'^  Arthritis.  Er  betrachtet  die 
erstere  und  die  in  ähnlicher  Weise  bei  Kindern 
vorkommende,  mit  Milz-  und  Drüsenschwellungen 
einhergehende  Form  als  zur  rheumatoiden  Arthritis 
gehörig  und  hält  sie  für  infektiöser  Natur,  während 
er  die  noduläre  Form,  die  sich  namentlich  bei 
älteren  Frauen  einstellt,  als  eine  Osteoarthritis,  als 
Dystrophie  anspricht  Irgend  welche  engeren  Be- 
ziehungen zwischen  der  fusiformen  Arthritis,  die 
von  Anfang  an  charakteristischen  Verlauf  hat,  und 
zwischen  dem  akuten  Gelenkrheumatismus  sind 
eben  so  wenig  festzustellen,  wie  etwa  zwischen 
der  Osteoarthritis  und  der  Gicht  Die  Therapie 
ist  bei  der  fusiformen  Arthritis  aussichtvoller  als 
bei  der  Osteoarthritis,  und  das  Hauptgewicht  ist 
%a  legen  auf  die  Beseitigung  aller  den  EOrper 
schwächenden  Einflüssa  Es  ist  dieses  ein  Punkt, 
der  so  ziemlich  von  allen  an  der  Diskussion  Be- 
theiligten anerkannt  wird:  Mag  man  die  von 
Garrod  gegebene Eintheilung  billigen  oder  nicht, 
mag  man  für  die  Einheit  aller  Arthritisformen  ein- 
treten, mag  man  der  neuralen  Theorie  huldigen 
oder  der  infektiösen,  oder  annehmen,  dass  dieselbe 
Infektion  verschiedene  Formen  der  Arthritis  hervor- 
rufen und  dieselbe  Arthritis  von  verschiedenartigen 
Infektionen  stammen  kann  (IX),  immer  wird  man 
irgend  eine  Form  der  chronischen  Arthritis  nur 
dann  auftreten  sehen,  wenn  der  KOrper  in  Folge 
irgend  welcher  schädlichen  Einflüsse  (Menorrhagien, 
Dyspepsien,  chronischer  Eiterungen  u.  s.  w.)  her- 
untergekommen ist 


Latham(ll)  tritt  energisch  für  die  neurale 
Theorie  der  rheumatoiden  Ärthriiis  ein.  Er  ver- 
weist auf  die  Antecedentien ,  wie  besonders  die 
neuralgischen  Schmerzen' und  Parästhesien ,  und 
auf  die  so  früh  eintretenden  Muskelatrophien,  die 
den  Qedanken,  dass  es  sich  um  ähnliche  Vorgänge 
in  der  MeduUa  spinalis  wie  bei  der  Einderlähmung 
oder  der  Poliomyelitis  ant  chron.  handele,  nahe 
legen.  Er  erinnert  daran,  dass  nach  Verletzungen 
oder  Krankheiten  des  Rückgrates  oder  Gehirns, 
nach  Wunden  oder  irgend  welchen  Verletzungen 
der  Nerven  sich  in  den  Gelenken  entzündliche 
Processe  entwickeln  kOnnen,  die  nicht  von  der 
rheumatischen  Arthritis  zu  unterscheiden  sind, 
und  sieht  vor  Allem  einen  Hauptstützpunkt  für 
die  Annahme  des  centralen  Sitzes  der  Krank- 
heit darin,  dass  die  Anwendung  von  Ableitungs- 
mitteln über  der  Medulla  spinalis  (Blutentziehungen, 
Pflaster  u.  s.  w.)  in  den  frühen  Stadien  der  rheu- 
matoiden Arthritis  sehr  heilsam  ist 

Nach  Jones  (12)  verdienen  die  Erscheinungen 
seitens  des  Muskel-  und  Nervensystems  bei  rheu- 
matoide Arthritis  besonders  in  diagnostischer  und 
prognostischer  Hinsicht  ganz  besondere  Beachtung. 
Schon  früher  ist  festgestellt,  dass  bei  diesem  Lei- 
den die  Erregbarkeit  gewisser  Muskeln  erhobt  ist 
J.  konnte  dies  an  über  100  Kranken  bestätigen 
und  fand,  dass  dieses  Symptom  als  eines  der  ersten 
auftritt  und  zuletzt  schwindet  Am  leichtesten 
lässt  sich  eine  Erhöhung  der  Reflexe  nachweisen 
bei  asymmetrischer  Erkrankung,  so  lange  die  noch 
gesunde  andere  Seite  zum  Vergleich  dienen  kann. 
J.  fand  stets  die  tiefen  Reflexe  der  befallenen  Seite 
gesteigert,  die  oberflächlichen  Reflexe  dagegen 
entweder  abgeschwächt  oder  auch  vermehrt  Auf- 
fallend ist  die  Beziehung  zwischen  den  erkrankten 
Gelenken  und  gewissen  Reflexen :  bei  einer  Gelenk- 
affektion  am  3.  und  4.  Finger  z.B.  ist  eine  Erhöhung 
der  Beugesehnenreflexe  nachweisbar,  andererseits 
eine  solche  der  Strecksehnenreflexe,  wenn  Gelenke 
des  2.  Fingers  und  Daumens  in  Mitleidenschaft 
gezogen  sind.  Eine  Erhöhung  des  Patellareflexes 
tritt  oft  schon  ein,  ehe  das  Kniegelenk  der  be- 
troffenen Seite  wirklich  nachweisbar  erkrankt  ist; 
er  kann  so  stark  wie  bei  Sklerose  gesteigert  sein. 
Ist  auch  nur  ein  KnOchelgelenk  afficirt,  so  finden 
wir  an  dieser  Seite  Herabsetzung  des  Plantar- 
reflexes und  mit  diesem  Symptom  stets  verbun- 
den auch  eine  Herabsetzung  des  Glutäalreflexes, 
sowie  Hyperalgesie  der  Fusssohle,  der  Gesäss- 
gegend  und  des  Schenkels,  flbrilläre  Zuckungen 
an  den  Gesässmuskeln  und  später  ausgesprochene 
Atrophie.  Fussdonus  ist  beobachtet  worden,  Stei- 
gerung der  Bauchreflexe  u.  s.  w.,  und  nur  in 
äusserst  seltenen  Fällen  kommt  es  bei  rheuma- 
toider Arthritis  zum  Schwinden  der  Reflexa  J.  ge- 
denkt dann  noch  des  so  häufig  dabei  auftretenden 
Plattfusses,  der  Störungen  seitens  der  Blase  und 
des  Darmes,  der  Bulbärsymptome,  der  Störungen 
der  Herz-  und  Reepirationnerven  und  derPupillar- 


25« 


V.  Innere  Uedidn. 


refleze.  Nach  allem  handelt  es  sich  sich  seiner 
Ansicht  nach  bei  rhenmatoider  Arthritis  nicht  um 
eine  speciflsch-bacilläre  Erkrankung,  sondern  um 
das  Einwirken  irgend  welcher  Toxine  (Autointoxi- 
kation u.  8.  w.)  auf  gewisse  Segmente  der  Medulla 
spinalis  (besonders  1.  und  2.  Saoral-  und  6.  bis 
8.  ()ervikalsegment). 

Die  ,,Spondylo8e  rbyzom61ique*'  (Marie 'scher 
Typus)  ist  nach  May  et  und  Jouto  (13),  die  den 
chronischen  Wirbeüäuierheumaiisfnt^a  besprechen 
und  sich  über  die  Geschichte,  Natur,  Aetiologie 
und  die  klinischen  Formen,  über  die  Symptome, 
Prognose  und  Therapie  auslassen,  nicht  als  eine 
besondere  Krankheit  für  sich  aufzufassen,  sondern 
als  eine  Form  des  chronischen  Wirbelsäulerheuma- 
tismus, der  Arthritis  chron.  deformans.  Sie  hat 
nichts  mit  derOicht  oder  der  Polyarthritis  rheumat. 
zu  thun,  sondern  ist  eine  Tropho-Neurose  wahr- 
scheinlich infektiösen  Ursprungs,  ausgehend  Ton 
den  Spinalwurzeln. 

Complikationen  seitens  der  Gelenke  nach  Varp- 
ceüm  sind  bisher  nicht  gerade  häufig  beobachtet 
In  dem  Falle  von  Lacasse  (14)  handelte  es  sich 
um  eine  monoartikuläre  Streptokokkeneiterung. 
Die  VariceUm-Arthrüis  pflegt  erst  nach  Ablauf  des 
Eruptionstadium  aufzutreten,  ist  meist  polyarti- 
kulär,  entsteht  entweder  durch  Allgemeininfektion 
auf  dem  Blutwege  oder  durch  Lokalinfektion  auf 
dem  Lymphwege  und  kann  sich  zeigen  in  der 
Form  einer  einfachen  Arthralgie  bis  zu  schwerer 
eiteriger  Strepto-  oder  Staphylokokken- Arthritis. 
Die  Prognose  ist  in  jedem  Falle  wegen  der  drohen- 
den Allgemeininfektion  mit  Vorsicht  zu  stellen. 

Was  die  liieumokokkm^  Ärtkrüis  anlangt,  so 
sah  Raw  (16)  sie  unter  817  Pneumonien  7mai 
vor  Ausbruch,  während  oder  nach  Ablauf  der  Pneu- 
monie auftreten.  Die  Arthritiden  waren  in  6  Fällen 
eitrig,  2mal  serOs  und  sassen  stets  auf  derselben 
Seite  wie  die  Pneumonie  (rechtseitig).  3  Fälle 
yerliefen  tödtlich.  Wenn  hiemach  die  Pneumo- 
kokken-Arthritis  verhältnissmässig  oft  aufzutreten 
scheint,  so  erklärt  es  sich  wahrscheinlich  dadurch, 
dass  unter  den  Pneumonikern  sehr  viele  Alkoho- 
listen sind. 

Sonst  ist  die  Affektion  nach  Herr  ick  (16), 
der  auch  einige  Fälle  den  schon  veröffentlichten 
hinzufügt  und  auf  Grund  von  52  Fällen  ein  Bild 
des  Leidens  entwirft,  wohl  im  Ganzen  als  eine 
seltene  zu  betrachten.  Sie  tritt  meist  während 
oder  kurz  nach  der  Pneumonie  auf,  kann  aber  auch 
primär  oder  auch  ganz  für  sich  ohne  Pneumonie 
in  die  Erscheinung  treten.  Bevorzugt  sind  die 
grösseren  Gelenke  (besouders  das  Knie)  und  haupt- 
sächlich solche,  die  vorher  schon  durch  Traumen, 
Rheumatismus,  Gicht  oder  dergleichen  geschädigt 
sind.  Gewöhnlich  ist  die  Arthritis  monartikulär 
(61.5^/o).  Die  Prognose  ist  ernst  (660/«  Sterblich- 
keit) und  die  Therapie  besteht  bei  eiterigem  Er- 
güsse in  sofortiger  Eröffnung  und  Drainage  der 
Gelenke;  seröse  Arthritiden   können  auch  durch 


Aspiration,  Buhe  und  Gompressen  zur  Heilung  ge- 
bracht werden. 

W  i  1  d  b  o  1  z  (17)  bringt  die  Erankengeeohichte 
einer  älteren  Dame,  die  an  den  klinischen  Erschei- 
nungen echter  Gicht  litt  und  als  Residuen  von 
anscheinend  fast  typischen  akuten  Gichtaof&llen  an 
den  Händen,  besonders  den  Volarflächen  der  Finger, 
an  Ellenbogen  und  Füssen  charakteristische  Knoten 
im  Unterhautzellengewebe  zurückbehielt,  deren 
Inhalt  sich  hier  und  da  nach  Geschwürbildung  der 
Haut  über  der  betroffenen  Stelle  spontan  entieärte 
und  als  gelblichweisse,  breiige,  mit  kleinen  Con- 
krementen  untermischte  Masse  erwies.  Dieser 
Brei  bestand  zum  grössten  Theile  aus  Pho^phakn 
und  Oarbanaten;  Harnsäure  jedoch  konnte  in  ihm 
nicht  nachgewiesen  werden.  W.  glaubt,  daaa  es 
sich  wohl  kaum  um  eine  sekundäre  Ablagerung 
dieser  Salze  an  Stelle  der  erst  ausgeechiedenen 
Harnsäure  handeln  könne,  sondern  vielmehr  wohl 
um  eine  primäre  Ausscheidung,  dass  dann  aber  das 
Erankheitbild  nicht  als  (jKcht  gedeutet  werden  kOnna 

Was  die  Behandlung  dee  akuten  Oelenk- 
rheunuUiemua,  dieser  Krankheit,  die  wie  jede  andere 
Infektionkrankheit  als  solche  auch  spontan  abl&uft, 
betrifft,  so  ist  nach  Thomson  (18)  zunächst  in 
Bücksicht  auf  die  so  häufig  vorangehende  Angina 
(20 — 25<^/o)  eine  sorgfältige,  möglichst  früh  zu 
beginnende  und  Wochen  lang  fortzusetzende  Spü- 
lung des  Bachens  erforderlich  (Davidson 'sdie 
Spritze).  Da  sich  in  Folge  von  Störung  der  Funktion 
der  Hautnerven  beim  akuten  Gelenkrheumatismus 
stets  eine  abnorm  hohe  Empfindlichkeit  der  Haut 
einstellt,  soll  man  den  Körper  und  besonders  die 
Herz-  und  Gelenkgegenden  sorgAltig  durch  Flanell, 
wollene  Decken  u.  s.  w.  schützen,  denn  man  könne 
hierdurch  besser  als  durch  innere  Mittel  Complika- 
tionen oder  Bückfällen  vorbeugen.  Die  Verdrän- 
gung der  Alkalien  durch  die  Salicylate  habe  nur 
ein  vermehrtes  Auftreten  von  Herzstörungen  be- 
günstigt, und  wenn  die  Alkalien  auch  nicht  als 
Heilmittel  gegen  rheumatische  Fieb»  angesehen 
werden  könnten,  so  habe  man  in  ihrer  Anwendung 
doch  einen  grossen  Schutz  gegen  Herzerkrankungen. 
Zusammen  mit  ihnen  kämen  vor  allen  Dingen  Bett- 
ruhe und  Aconit  in  Betracht  Die  durch  Toxib- 
wirkung  hervorgerufene  Anämie  bekämpfe  man 
nicht  mit  Eisen,  sondern  mit  Leberthran.  Eine 
schablonenmässige  Verabreichung  der  Salicjlale 
sei  zu  verwerfen,  zumal  diese  oft  unangenehme 
Wirkung  auf  das  Herz  entfalten,  und  er  gebe  den 
Strontiumsalzen  in  gleichen  Dosen  den  Vonrag. 

Als  Ersatz  der  mit  manchen  Nachtheilen  ver- 
knüpften gewöhnlichen  heissenUmschläge  empfteidt 
Lindemann  (19)  seine  Elektrotherm-Gompressen, 
die  eine  allmähliche  Zuführung  der  Eütze  und  räie 
genaue  Begulirbarkeit  und  Gonstanteriialtung  der 
Temperatur  ermöglichen. 

Spuller  (20)  erprobte  das  neue  Salicylpräpaimt 
Acetopyrin  an  einer  Beihe  von  über  50  Fällen  des 
akuten  und  chronischen  Gelenkrheumatismus,  gab 


VI.   Geburtshülfe,  Frauen-  nnd  Kinderheilkunde. 


257 


je  nach  der  Schwere  der  Krankheitbilder  6 — 12  g 
pro  die  in  Einzeldosen  von  1  g  und  kam  zu  dem 
Urtheile,  dass  „das  Acetopyrin  als  Antirheumati- 
cum  bezfiglich  specifischer  prompter  Wirkung  mit 
den  anderen  Salioylpräparaten  zumindest  auf  glei- 
cher Stufe  steht,  und  dass  es  fast  nie  die  stOrenden 
Nebenerscheinungen  hervorruft,  die  mit  der  län- 
geren Darreichung  der  übrigen  gebräuchlichen 
Salicylmittel  in  grösserem  oder  geringerem  Maasse 
verbunden  sind^^ 

Nach  T h eiber g  (2)  hat  die  Therapie  bei  den 
rheumatischen  Affektionen  vor  Allem  eine  Besei- 
tigung der  Magen  -  Darmstörungen  anzustreben. 
Kleine  und  öfter  verabreichte  Dosen  von  Calomel, 
Alkalien  und  salinische  Abführmittel  in  irgend 
einer  Form,  Morphiuminjektionen,  Eisblasen,  even- 
tuell Antipyretica  und  ausserdem  vor  Allem  diä- 
tetische, hygieinische  und  hydrotherapeutische 
Maassnahmen  haben  Th.  bessere  Dienste  gethan 
als  die  Salicylate.  Fleischdiät  nach  Abfall  des 
Fiebers  hält  T  h.  nicht  für  contraindicirt,  sondern 
für  besonders  werthvoU,  doch  muss  sie  rationell 
zusammengesetzt  sein. 

Da  nach  Ransom's(21)  Erfahrungen  bei  der 
Oieht  die  Harnsäure  nicht  als  materia  morbi  an- 
gesehen werden  kann  und  man  sich  vorläufig  ein- 


fach mit  der  Thatsache  begnügen  muss,  dass  man 
es  mit  einer  Stoffwechselkrankheit  zu  thun  hat,  so 
behandelt  man  sie  als  solche  im  subakuten  und 
chronischen  Stadium  auch  am  besten  nach  den 
allgemein  erprobten  hygieinischen  Grundsätzen, 
und  zwar  lässt  sich  dies  am  erfolgreichsten  an 
Badeorten  durchführen.  Die  Wasserbehandlung 
muss  individuell  angepasst  sein,  die  Bäder  sollen 
stimulirend  wirken  und  dürfen  nicht  durch  Wärme- 
entziehung und  Herabsetzung  der  vitalen  Energie 
den  Kranken  schwächen.  B.  setzt  auseinander, 
wie  die  Bäder  in  Richfield  verordnet  werden. 
Auch  Trinkkuren  sind  von  Nutzen,  insofern  die  in 
den  Mineralwässern  enthaltenen  Salze  eine  Ver- 
mehrung der  weissen  Blutkörperchen  herbeiführen 
und  dadurch  günstig  auf  den  allgemeinen  Stoff- 
wechsel wirken.  Die  Kost  soll  im  Allgemeinen 
gemischt,  einfach  und  nahrhaft  sein.  Die  Kohle- 
hydrate sind  nur  bei  grosser  Fettleibigkeit  zurück- 
zusetzen. Dazu  sind  im  üebrigen  körperliche  Be- 
wegung im  Freien  (am  besten  in  trockener,  massig 
hochgelegener  Gegend)  anzurathen  oder  als  Ersatz 
Massage  und  Widerstandbewegungen  und  bei  den 
chron.  Gelenkaffektionen  ausserdem  heiss- kalte 
Duschen,  Heissluftbehandlung  oder  dergleichen. 
Walther  Voigt  (Oeynhausen). 


VI.    Geburt8haife,  Frauen-  und  Kinderhellkunde. 


440.  Bin  FiUl  von  doppelter  angeborener 
Cyste  der  Vagina;  von  Dr.  M.  Con.  (Revista 
de  Chir.  XVII.  8.  9.  p.  416.  1903.) 

Die  41jähr.  Fat,  die  das  Krankenhaus  wegen  Oebär- 
matterblatangen  anfauchte,  bot  eine  nussgrosse  Cyste  des 
linken  Labium  minus  und  eine  ähnliche  im  linken,  hinteren 
Scheidengewölbe,  in  der  Höhe  des  äusseren  Muttermundes. 
Beide  waren  länglichrund,  fluktuirend,  schmerzlos  und 
konnten  leioht  enucleirt  werden.  Bei  Entfernung  der 
oberen  Cyste  riss  das  Peritonaeum  des  Douglas'sohen 
Raumes  leioht  ein  und  es  musste  drainirt  werden,  doch 
erfolgte  glatte  Heilung  und  der  Verlauf  war  fieberlos. 
Der  Inhalt  beider  Cysten  war  dick ,  fadenziehend ,  un- 
durchsichtig und  von  gelblichweisser  Farbe. 

Mehrfache  Vaginalcysten  (2 — 6)  sind  im  All- 
gemeinen selten ;  in  manchen  Fällen  erscheinen  sie 
miteinander  verbunden,  in  anderen  ist  ein  mehr 
oder  weniger  grosser  Zwischenraum  vorhanden. 
Immer  findet  man  sie  in  einer  Linie,  die  von  aussen 
nach  innen  und  von  oben  nach  unten  gerichtet  ist, 
was  aus  ihrem  Ursprünge  zu  erklären  ist,  da  die 
meisten  Vaginalcysten  aus  dem  Oärtner'schen 
Oange,  sehr  wenige  aus  einem  MöUer'schen,  mit 
der  Vagina  nicht  verschmolzenen  Qange,  gebildet 
werden.  E.  T  o  f  f  (Braila). 

441.  Prolapaoperationen,  insbesondere  die 
W«  A«  Freund'sohe  Einnähong  des  UteroB- 
fondos  in  die  Scheide;  von  J.  Klein.  (Beitr. 
z.  Geburteh.  u.  OynÄkol.  VHI.  1.  p.  134.  1903.) 

EL  berichtet  über  die  von  Freund  jun.  ge- 
handhabte    operative    Prolapsbehandlung.       Bei 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  3. 


jugendlichen  Frauen  mit  geringem  Descensus  und 
geringer  Gystooele :  klassische  Eolporrhaphia  an- 
terior und  Eolpoperinaeoplastik  nach  W.  A.  Freund 
oder  H  e  g  a  r.  Bei  Cystocele  und  Rectocele  höheren 
Qrades:  Eolpocystopexie  und  Eolpoproktopexie. 
Bei  Oreisinnen  oder  auch  bei  älteren  auf  denCoitus 
verzichtenden  Frauen :  plastische  Verwendung  des 
durch  einen  Vertikalschnitt  im  Douglas'schen  Räume 
in  die  Scheide  gestürzten  Uterus,  der  an  die  vorn 
und  hinten  ovalär  angefrischte  Scheide  angenäht 
wird  (nicht  zu  tief  I).  Diese  Operation  wurde  seit- 
her lOmal  ausgeführt  Bericht  über  die  Fälle. 
Stets  tadellose  Heilung  und  ausgezeichneter  un- 
mittelbarer Erfolg.  Gutes  subjektives  und  objek- 
tives Dauerresultat  in  9  Fällen  bei  ärztlicher  Nach- 
untersuchung 5  Monate  bis  2  Jahre  post  operationem. 
Becidiv  in  1  Falle,  in  dem  es  sich  um  einen  für 
diese  Operation  ungeeigneten  grossen  myomatOsen 
Dterus  handelte.  EurtEamann  (Berlin). 

442.     Myom  und   SterUität;    von   Dr.   L. 

Austerlitz.  (Prag.  med.  Wchnschr.  XXVIII. 
23.  24.  1903.) 

Von  1891 — 1900  wurden  in  der  Prager  Frauen- 
klinik 5217  Eranke  behandelt,  darunter  waren  339 
an  Myom  Erkrankte.  Von  den  3920  Verheiratheten 
hatten  302  Myome,  von  den  1297  Ledigen  37. 
Von  den  3618  verheiratheten  Frauen,  die  nicht 
wegen  Myom  in  Behandlung  waren,  hatten  342  = 
9.45^/o  nie  am  rechtzeitigen  Schwangerschaftende 
83 


258 


VI.   QebnrtBhfilfe,  Frauen-  und  Kinderheillninde. 


geboren  und  228  =  6.3<^/o  nieconcipirt  Von  den 
302  verheiratheten  Myomkranken  hatten  dagegen 
80  =>  26.49<^/0  kein  ausgetragenes  Kind  geboren 
und  67  =  22.18<^/o  überhaupt  niemals  oonoipirt. 
In  den  von  A.  gegebenen  Zahlen  bestehen  zwi- 
sohen  dem  Procentsatze  der  primären  und  der  sekun- 
dären Sterilität  der  allgemeinen  Statistik  und  dem- 
jenigen unter  den  MyomföUen  so  grosse  Unter- 
schiede, dass  A.  nicht  mehr  blosse  Zufälligkeiten, 
sondern  einen  gewissen  Zusammenhang  zwischen 
Myom  und  Sterilität  annimmt. 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

443.  Bin  in  dieDeoidaa  eingebettetes  und 
mit  den  Eihäuten  ausgestossenes  Fibromyom ; 

von  Dr.  Carlos  Knoop.     (MOnchn.  med.  Wo- 
chenschr.  L.  21.  1903.) 

Viertgebärende;  nach  normaler  Gebnrt  eines  leben- 
den kräftigen  Kindes  wnrde  unter  leichter  Nachhülfe 
nach  Orede  die  Placenta  sammt  Eihäuten  ansgestossen. 
In  der  Wand  der  Eihäute,  17  cm  vom  Plaoentarande 
entfernt,  sass  an  den  Eihäuten  eine  taubeneigrosse, 
massig  derbe,  ovoide  Oeschwolst.  Es  handelte  sich  um 
ein  junges,  wohl  sicher  erst  in  der  Schwangerschaft  ent- 
standenes  Fibromyom.  Als  Entstehnngsort  des  Tumor 
nimmt  K.  Fasern  an,  die  aus  dem  Massiv  der  Uterus- 
muskulatur  hervortretend  in  die  unteren  Schleimhaut- 
schichten  einstrahlen.    Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

444.  Tibroid  tnmoor  of  the  utema  with 
oanoer;  by  Oalabin.  (Transact.  of  the  obst 
Soc.  of  London  XLII.  p.  102.  1903.) 

Bericht  über  einen  Fall  von  Myoma  uteri  mit  Car- 
cinom,  eine  Combination,  die  leider  gar  nicht  so  selten 
ist,  wie  von  vielen  Seiten  noch  immer  angenommen  wird. 
Auch  hier  war  der  50jähr.,  seit  10  Jahren  an  einem 
grossen  Myom  mit  Menorrhagien  und  zuletzt  Metror- 
rhagien leidenden  Pat.  von  einer  „Autorität*^  von  der 
Operation  abgerathen  worden,  da  die  nahebevorstehende 
Menopause  die  Störungen  beheben  werde.  G.,  der  wegen 
der  häufigen  Combination  in  dem  Myom  eine  Prädispo- 
sition  zu  Carcinom  erblickt,  vermuthete  Carcinom  und 
exsürpirte  den  Tumor.  Das  Myom  war  central  verkalkt. 
In  der  unteren  Hälfte  des  Uteruscavum  sass  ein  vom 
Endometrium  in  das  Myom  eindringendes  Cylinderzellen- 
carcinom.  Nach  gutem  primären  Erfolge  starb  die  Kr. 
4  Monate  später  an  Metastasen  und  Ascites. 

EurtEamann  (Berlin). 

445.  Die  abdominale  totale  Hysterektomie 
wegen  Uteroaflbrom ;  von  Prof.  Th.  Jonescu. 
(ßevista  de  Chir.  VII.  3.  p.  101.  1903.) 

J.  hat  diese  Operation  seit  dem  Jahie  1896  zu 
üben  begonnen  und  seine  Statistik  erstreckt  sich 
auf  68  Fälle  mit  55  Heilungen  und  13  Todesfällen. 
Im  Anfange  waren  die  Todesfälle  häufig,  während 
heute  mit  verbesserter  Technik  die  abdominale 
Hysterektomie  als  eine  wenig  gefahrdrohende  Ope- 
ration anzusehen  ist.  So  starb  im  Jahre  1902 
unter  den  15  Operirten  nur  eine,  und  zwar  an 
Pneumonie.  Die  meisten  Todesfalle  erfolgten 
früher  in  Folge  von  parenchymatösen  oder  arte- 
riellen postoperativen  Blutungen.  Dieser  Umstand 
ist  beseitigt  seit  J.  die  präventive  Unterbindung 
der  Artt.  hypogastricae  vornimmt  Die  Drainirung 
wird  Bubperitonäal  vorgenommen,  und  J.  achtet 


darauf,  keine  unbedeckten,  blutenden  Flächen  zu- 
rückzulassen. In  manchen  Fällen  wurde  das  Blasen- 
peritonaeum  an  das  hintere  Blatt  des  Ligamentum 
latum  angenäht,  in  anderen  Fällen  das  Beokencolon 
und  das  Mesocolon  benutzt,  um  die  Bauchhöhle 
vom  Becken  abzuschliessen,  indem  man  dieselben 
an  das  Peritonaeum  der  Beckengruben  und  der 
Blase  annähte.  Die  Unterbindungen  wurden  mit 
Gatgut  Nr.  0  oder  00  vorgenommen.  Wenn  irgend 
möglich,  wurden  beide  Ovarien,  oder  wenigstens 
eines  in  situ  belassen.  E.  T  o  f  f  (Braila). 

446.  Die  totale  abdominale  Hysterektomie 
wegen  Uteroaflbrom ;  von  Dr.  Racoviceanu. 
(RevisU  de  Chir.  VII.  3.  p.  97.  1903.) 

Wenn  der  Tumor  gross  ist,  wenn  er  Verwach- 
sungen mit  Blase  und  Mastdarm  aufweist,  wenn 
auch  die  Anhänge  erkrankt,  also  meist  eiterig  ver- 
ändert sind,  ist  der  beste  Weg  zur  Entfernung  der 
abdominale,  indem  man  die  totale  oder  subtotale 
Hysterektomie  vornimmt.  Bei  grossen  blutenden 
Flächen,  namentlich  wenn  die  Blase  oder  das  Rectum 
angewachsen  waren,  ist  das  Drainiren  durch  die 
Vagina,  oder  das  Drainiren  durch  die  Bauchwunde 
und  durch  die  Vagina  vorzuziehen. 

Kleinere  oder  nicht  adhärente  Fibrome  sind 
mit  Vortheil  auf  vaginalem  Wege  zu  entfernen. 
Für  gestielte  Tumoren  ist  die  Laparotomie  vor- 
zuziehen, da  man  sie  oft  allein  entfernen  und  die 
möglicher  Weise  noch  funktiontüchtige  Gebärmutter 
erhalten  kann.  £.  T  o  f  f  (Braila): 

447.  Drei  Fälle  von  Uteraasarkom ;  von  Dr. 

Wilhelm  Evelt.  (Münchn.  med.  Wchnschr.  L 
33.  1903.) 

Unter  122  von  G.  Klein  in  seiner  Privat- 
praxis und  17  in  der  Poliklinik  zu  München  ope- 
rirten Uterusmyomen  fanden  sich  bei  genauersr 
Untersuchung  3  Sarkome.  Diese  Fälle  betrafen 
Frauen  im  Alter  von  68,  42  und  30  Jahren;  für 
alle  Fälle  nimmt  E.  die  Entwickelung  aus  gut- 
artigen Myomen  an.  Die  eine  Pat  starb  8  Monate 
nach  der  Operation  an  Metastasen,  die  2.  Pat  war 
nach  ^/i  Jahren  noch  recidivfrei,  die  3.  Pat  ist  erst 
vor  Kurzem  operirt  worden. 

E.  theilt  die  einzelnen  Krankengeschichten  mit 
und  stellt  zum  Schlüsse  die  Forderung  auf,  Myome, 
speciell  bei  nachweisbarem  raschen  Wachsthum, 
frühzeitig  zu  operiren. 

Arth.  Hoff  mann  (Darmstadt). 

448.  Bin  Fall  Ton  Bndothelioma  uteri ;  ron 

0.  Silberberg.  (Arch.  f.  GynäkoL  LXVtt  2. 
p.  467.  1902.) 

Eine  64jähr.  Frau  hatte  seit  einiger  Zeit  Ausfluss, 
der  seit  2  Tagen  blutig  war.  Aus  dem  um's  Doppelte 
vergrösserten  Uterus  wurden  durch  Curettement  reich- 
liche markige  Massen  entfernt  16  Tage  später  wnrde 
ein  aus  dem  Muttermunde  pilzförmig  herausgewachsoDer 
bereits  enteneigrosser  Tumor  entfernt  Der  dringeode 
Bath  zur  Totalexstirpation  wurde  von  der  Pat  nicht 
befolgt. 


YL   Geburtshülfe,  Frauen-  und  Einderheilkunde. 


259 


Die  derbe,  ziemlich  glatte  Qeschwalst  bestand  aus 
einer  straffen  dunkeln  l^Eindzone  und  einer  weichen, 
helleren  Masse  mit  verkalkten  Einschlüssen.  Mikro- 
skopisch stellte  sie  sich  als  ein  Angioendotheliom  dar  mit 
allen  dieser  Oescbwulstart  eigenen  Varietäten :  Endothel- 
proliferation  an  den  Gefassen,  in  den  Saftspalten  zwischen 
den  Bindegewebezügen  sich  ausbreitende  Tumorzellen- 
züge, Oeschwulstzeflen,  die  nach  Art  der  Perithelioroe 
auf  nur  durch  fein  verzweigte  elastische  Fasern  ange- 
deuteten, alten  Oefässwänden  aufsitzen,  amyloide  und 
besonders  hyaline  Degeneration  mit  eingelagerten  Kalk- 
conkrementen.  EurtEamann  (Berlin). 

449.  Ueber  Endothelioma  oervioiB  uteri; 

von  Dr.  Th.  Eirchgessner  in  Würzburg. 
(Ztschr.  f.  Qeburtsh.  u.  Gynftkol.  XLIX.  2.  p.  197. 
1903.) 

Yon  den  10  bekannt  gewordenen  Fällen  von 
Endothelioma  uteri  war  nach  E.  in  4  das  Corpus 
uteri  der  Sitz  der  Neubildung,  in  den  übrigen  ent- 
sprang die  Geschwulst  der  Cervix  uteri. 

E.  berichtet  nun  über  eine  eigene,  bei  einer  34jähr. 
Drittgebärenden  gemachte  Beobachtung.  Im  oberen  Theile 
der  Vagina  sass  das  gut  wallnussgrosse,  polypöse  Gebilde 
Yon  unregelmässiger,  höckeriger  Oberfläche;  es  ging  breit 
in  die  vordere  Muttermundslippe  über,  die  hintere  Lippe 
war  intakt,  der  Uterus  nicht  vergrössert  Vaginale  Total- 
exstirpation.  4  Tage  nach  der  Operation  Tod  in  Folge 
von  diffuser  eiteriger  Peritonitis.  E.  giebt  eine  genaue 
Beschreibung  des  mikroskopischen  Befundes  des  Tumor. 
Da  als  Matrix  des  Tumor  die  Wandung  der  Saftspalten 
und  Lymphcapillaren  aufzufassen  war,  weil  weder  an 
den  grösseren  Lymph gefassen,  noch  in  der  Blutbahn  sich 
Wucherungsprocesse  der  Intimazellen  abspielten,  da 
femer  weder  ein  Carcinom  und  noch  weit  weniger  ein 
Sarkom  im  vorliegenden  Falle  in  Frage  kam,  hält  E.  die 
Diagnose  eines  Endothelioma  lymphatioum  cervicis  uteri 
für  hinreichend  gerechtfertigt 

E.  stellt  zum  Schlüsse  die  wichtigsten  Punkte, 
die  sich  aus  seiner  eigenen  Beobachtung  und  den 
Beobachtungen  der  anderen  Autoren  ergeben,  im 
Folgenden  zusammen: 

„1)  Die  Cervixendotheliome  scheinen  eine  be- 
stimmte Altersklasse  nicht  zu  bevorzugen,  -wie  dies 
schon  Gebhard  früher  hervorgehoben  hat.  Es 
ist  zwar  auffällig,  dass  ältere  Personen,  wie  man 
es  doch  eigentlich  erwarten  sollte,  bis  jetzt  von 
derartigen  Geschwülsten  nicht  betroffen  wurden, 
sondern  zumeist  jugendliche  Personen  und  solche 
mittleren  Alters.  Es  ist  jedoch  die  Anzahl  der 
bisher  veröffentlichten  Fälle  zu  gering,  um  in  dieser 
Hinsicht  bestimmte  Schlüsse  zu  ziehen.  2)  Diese 
Endotheliome  treten  auf  sowohl  bei  Nulliparis,  als 
bei  Mehrgebärenden.  3)  Die  klinischen  Symptome 
sind  die  eines  Cervixcarcinoms,  bestehend  in  Aus- 
fluss  und  Blutungen.  Die  Oestalt  der  Oeschwülste 
ist  meist  knollig ;  ihre  Gonsistenz  ist  verschieden. 
Es  vermag,  soweit  man  es  bis  jetzt  beurtheilen 
kann,  nur  der  Mikroskopiker  die  Diagnose  eines 
Endothelioma  zu  stellen.  4)  Von  Recidiven  wird 
bei  keinem  Fall  berichtet  Borst  hebt  jedoch  be- 
sonders hervor,  dass  die  Endotheliome  eine  aus- 
gesprochene Neigungen  lokalen  Recidiven  besässen. 
5)  Da  nun  den  Endotheliomen  ein  langsames 
Wachsthum  und  eine  beschränkte  Metastasirungs- 
fähigkeit  zukommt,  so  wird,  sobald  mit  dem  Mikro- 


skop die  Diagnose  eines  Endothelioma  cervicis  ge- 
stellt ist,  als  therapeutischer  Eingriff  wohl  nur  die 
Radikaloperation  in  Frage  kommen.^^ 

Arth.  Ho  ff  mann  (Darmstadt). 

450.  Beiträge  sam  Stndiam  des  QebSr- 
mutterkrebsea  und  dessen  ohirargisehe  Be- 
handlang; von  Dr.  Constantin  Pisca.  (Inaug.- 
Diss.   Bukarest  1903.) 

Der  Oebärmutterkrebs  ist  in  der  ersten  Zeit 
seines  Bestehens  eine  umschriebene  Erankheit  und 
folglich  der  chirurgischen  Behandlung  zugänglich. 
Diese  kann  vollkommene  Heilungen  geben,  so  lange 
der  Erebs  begrenzt  ist,  während  später  nur  ein 
palliatives  Vorgehen  möglich  ist  um  die  Opera- 
tion radikal  auszuführen,  müssen  nicht  nur  der  kreb- 
sige Tumor  entfernt  werden,  sondern  gleichzeitig 
auch  alle  Gewebe  und  Wege,  auf  denen  er  sich 
hätte  weiter  verbreiten  können,  wie  z.  B.  das  Becken- 
zellengewebe,  das  Zellengewebe  der  Blutgefässe, 
die  lymphatischen  Beckenganglien  und  die  unteren 
Lumbalganglien.  Ein  derartiger  Eingriff  kann  nur 
auf  abdominalem  Wege  ausgeführt  werden,  so  dass 
die  abdominale,  totale  Hysterektomie  mit  dem 
Evidement  der  ileo-lumbo-pelvinen  Gegend  als 
die  einzige  radikale  und  rationelle  Operation  des 
begrenzten  Gebärmutterkrebses  zu  betrachten  ist. 
Jeder  andere  Eingriff  muss  als  unvollständig  be- 
zeichnet werden.  B.  T  o  f  f  (Braila). 

451.  Ueber  den  suprasymphysärenFasoien- 
qnersohnitt  nach  Pfannenstiel ;  von  C.  Menge. 
(Mon..Schr.  f.  Geburtsh.  u.  GynäkoL  XVII.  6. 
p.  1259.  1903.) 

M.  empfiehlt  auf  Grund  von  32  von  ihm  aus- 
geführten Operationen  den  Schnitt  nach  Pfannen- 
stiel, der  zunächst  kosmetisch  dem  Vertikal- 
schnitte überlegen  ist,  indem  er  meist  von  den 
Pubes  später  verdeckt  wird.  Aber  auch  abgesehen 
davon  ist  die  Narbe  unauffälliger,  da  der  verbrei- 
ternde Einfluss  der  elastischen  Bauchhautfasern 
wegfällt  und  eine  Neigung  sowohl  zu  callöser 
Verdickung,  als  auch  zu  Pigmentbildung  hier 
nicht  zu  bestehen  scheint  Ferner  ist  bei  prima 
intentio  ein  vollkommener  Schutz  gegen  Hernien- 
bildung  gegeben.  Diese  ist  aber  möglich  bei  Eite- 
rung; und  zwar  nicht,  wie  Pfannenstiel  an- 
nimmt, nur  beim  Fascientode,  sondern  auch  ohne 
diesen  an  der  Ereuzungstelle  der  Schnittwunden. 
Die  Eiterungen  sind  nach  den  seitherigen  Ver- 
öffentlichungen beim  Querschnitte  anscheinend 
häufiger,  während  M.  keine  erlebte.  In  der  Des- 
infektionweise weicht  er  von  vielen  Operateuren 
ab ;  er  wäscht  die  mit  heissem  Wasser  aufgequollene 
Haut  mit  Sublimat-  oder  Sublaminlösung  vor  der 
Bearbeitung  mit  Alkohol,  der  die  Epidermiszellen 
dichter  zusammenschliesst,  und  imprägnirt  die 
Hände  dann  mit  Paraffinxylollösung ,  die  einen, 
allerdings  nicht  vollkommenen  üeberzug  darstellt, 
vor  Allem  aber  das  Eindringen  von  Operation- 
flQssigkeiten  verhindert     Bei  der  Operation  wird 


260 


VL   Qeburtshülf e,  Fraueu-  und  Kinderheilkunde. 


trockene  Aseptik  geübt  Das  Operationpersonal 
trügt  sterile  Mundschleier.  Von  geringerer  Bedeu- 
tung wie  die  objektive  Aseptik  ist  für  die  Wund- 
heilung die  Natur  etwaiger  überfliessender  Ent- 
zündungsprodukte.  Geruchloser  Eiter  ist  im  All- 
gemeinen ungefährlich,  gefährlich  sind  nur  Darm- 
inhalt, Jauche  und  der  ftusserst  seltene  virulente 
Streptokokken-  oder  Staphylokokkeneiter.  üebri- 
gens  können  die  Bauchwundrftnder  durch  breite 
Specula  und  speciell  der  Fascienlappen  durch  Hoch- 
nähen und  Bedecken  mit  Servietten  vor  Entzün- 
dungsflüssigkeiten und  Händen  geschützt  werden. 
Als  Nahtmaterial  dient  Krön  ig 's  Cumolcatgut, 
kein  unresorbirbares  Material.  Völlige  Bluttrocken- 
heit ist  von  grOsstem  Werthe.  Das  Peritonaeum 
wird  fortlaufend,  die  MM.  recti  werden  durch 
Knopfnähte  und  die  Fascia  wieder  fortlaufend  ver- 
näht ohne  Mitfassen  der  Muskulatur.  Vor  der 
eventuell  subepithelial  gelegten  Hautnaht  wird 
noch  die  oberflächliche  Fascie  oder  das  subcutane 
Fettgewebe  fortlaufend  vereint  zur  Verhütung  die 
prima  reunio  stOrender  subcutaner  Hämatome. 
Keine  Drainage  der  Wunde.  Gaze- Watte -Heft- 
pflasterverband. 

Der  Douglas'sche  Raum  ist  beim  Pfannen- 
stiel'sehen  Schnitte  nicht  immer  ganz  frei  zu 
übersehen,  dafür  aber  ausgezeichnet  der  anteuterine 
und  die  seitlichen  Theile  der  Beckenhöhle.  Das 
ist  besonders  bequem  für  die  bei  fixirten  Lagever- 
änderungen  des  Uterus  und  im  Anschlüsse  an 
Adnexoperationen  regelmässig  ausgeführte  intra- 
peritonäale  Verkürzung  derLig.  rotunda,  durch  die 
der  Uterus  aus  dem  Adhäsiongebiete  herausgehoben 
wird. 

Wegen  der  geschilderten  Vorzüge  istder  Fascien- 
schnitt  eine  Concurrenz  -  Operation  des  Vertikal- 
schnittes. Die  Kolpotomie  kann  mit  dem  Fascien- 
Bchnitte  nicht  concurriren,  denn  nur  beim  abdomi- 
nalen Operiren  kann  man  immer  die  Grenzen  des 
Eingriffes  richtiger  nach  oben  und  nach  unten  ab- 
stecken, einmal  radikaler,  oft  aber  auch  conser- 
vativer  vorgehen  wie  von  der  Scheide  aus.  Zudem 
ist  conservatives  Operiren  und  Kolpotomiren  nur 
schwer  mit  einander  vereinbar.  Ist  die  Erhaltung 
des  Uterus  von  vornherein  nicht  wünschenswerth, 
dann  besteht  die  Kolpotomie  zu  Recht,  sonst  aber 
vor  Allem  bei  geschlechtreifen  Patientinnen  der 
Fascienschnitt. 

Künftig  wird  M.  auch  gegebenen  Falls  den 
hohen  Fascienquerschnitt  ausführen  bei  Uterus- 
myomen und  Ovarialcysten.  Seine  Anwendbarkeit 
beim  Uteruscarcinom  und  bei  grösseren  soliden 
Neoplasmen  der  Beckenorgane  bleibt  noch  un- 
erörtert;  bei  vorgeschrittenen  Extrauteringravidi- 
täten kommt  er  nicht  in  Betracht. 

Kurt  Kamann  (Berlin). 

462.  Aseptisoher  Dilatator  für  die  Gervix 
uteri  mit  aaswechselbarem  Laminariaatift  in 
anakoohbarer  Hülle;  von  Dr.  Benno  Müller 


in  Hamburg.  (Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  21. 
1903.) 

Da  Laminana  nicht  sterilisirbar  ist,  legt  M.  den  an 
seiner  Aussenfläche  mit  Längsriefen  versehenen  Stift  in 
eine  ausgekochte  Gummihülle  ein.  Diese  steht  mit  einem 
kleinen  Gummiballon  in  Verbindung,  der  mit  warmem 
Wasser  prall  gefüllt  ist,  so  dass  durch  die  zusammen- 
ziehende Kraft  des  Gummiballons  das  Wasser  durch  einen 
Hahn  zum  Laminariastifte  getrieben  wird.  Zar  Fixirang 
des  Apparates  dient  ein  mit  Zwinge  versebenes  Hodge- 
Pessar  (Abbildung).  Der  gesetzlich  geschützte  Apparat 
ist  von  M.  zu  beziehen  (Hamburg,  Esplanade  40  p.  L). 
Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

453.  Bin  einfacher  praktischer  Uteraa- 
Dilatator ;  von  Dr.  K  r  u  1 1  in  Dresden.  (Münchn. 
med.  Wchnschr.  L.  21.  1903.) 

Die  Vorzüge  des  E.'schen  Dilatators  (Abbildungen) 
sind  einfache  Construktion,  Leichtigkeit  und  Billigkeit 
E.'s  Dilatator  vereinigt  dabei  zwei  Instrumente:  einen 
dreiarmigen  Dilatator  mit  gekrümmten  Schenkeln  und 
einen  achtarmigen  mit  geraden  Schenkeln.  Die  einzelnen 
Arme  werden  durch  einen  Conus  auseinander  getrieben. 
Das  Instrument  wird  in  der  königl.  Frauenklinik  in  Dres- 
den benutzt  und  ist  für  den  Preis  von  60  Mk.  zu  beziehen 
durch  ÄfUon  Bürger  in  Dresden,  Wettinerstrasse. 

Arth.  Hoff  mann  (Darmstadt). 

454.  Beitrag  aar  Fabiotomie  naoh  GHgU; 

von  Dr.  P.  Bau  mm  in  Breslau.  (Mon.-Schr.  f. 
Geburtsh.  u.Gynäkol.  XVII.  5.  p.  632.  Mai  1903.) 

Auf  die  Empfehlung  des  Schambeinschnittes 
durch  Gigli  und  Yan  de  Yelde  hin  hat  B.  die 
Operation  vorgenommen.  In  beiden  Fallen  war 
die  typische  Indikation  zum  Schamfugenschnitte 
vorhanden.  Die  Blutung  war  bei  dem  seitlichen 
Schnitte  stärker  als  bei  dem  Schnitte  in  der  Mittel- 
ÜDie.  Die  Gigli 'sehe  Drahtsäge  wurde  mit  einem 
S-förmig  gebogenen  männlichen  Katheter  durch- 
geführt. Nach  der  glatten  Durchsägung  des  Kno- 
chens klaffte  das  Becken  mehrere  Finger  breit  aus- 
einander. Entbindung  in  beiden  Fällen  bei  hin- 
terer ScheitelbeineinstelluDg  mit  der  Zange.  Beide 
Kinder  lebten. 

Beide  Male  war  die  Scheide  geplatzt,  im 
2.  Falle  auch  die  Harnblase  angerissen.  Die  Weich- 
theilhöhlenwunde  war  eben  so  gross  wie  beim 
Schamfugenschnitte ;  die  Verhältnisse  liegen  aber 
nach  B.'s  Ansicht  insofern  ungOnstiger,  als  in  diese 
Wundhohle  nicht  zwei  blutarme  Knorpel,  sondern 
zwei  blutreiche  Knochenstücke  ragen.  Beide  Frauen 
starben  an  Sepsis,  eine  hatte  allerdings  eine  starke 
Anämie  in  Folge  starker  Blutung  nach  der  Gebart 
(manuelle  Lösung  der  Nachgeburt,  Tamponade  der 
Gebärmutter). 

B.  wird  in  Zukunft  beim  Schamfugenschnitte 
bleiben.  J.  Praeger  (Chemnitz). 

455.  Gebartahülfliche  Baritäten ;  ?oq  Dr. 

Hildebrandt  in  Lüneburg.  (Münchn. med. Wo- 
chenschr.  L.  21.  1903.) 

1)  H.  sprengte  bei  einer  gewaltsamen  Zangenextrak- 
tion einer  Erstgebärenden  die  Bympkysenknorpel;  die 
Schambeine  wichen  2*querfingerbreit  auseinander.  Wider 
alles  Erwarten  trat  unter  einfachem  Handtuch  verbände 
Heilung  ein,  so  dass  die  Wöchnerin  naoh  6 — 7  Wochen 
das  Bett  verlassen  konnte. 


VI.   Geburtahülfe,  Frauea-  und  Kluderheilkunde. 


261 


2)  Bei  Reposition  der  vorgefalleDen  Nabelsobnur  war 
Luft  in  den  Uterus  gelangt.  Beim  Anlegen  der  Zange 
war  ein  deutlicher  Schrei  des  Kindes  zu  hören.  Vagütia 
intrauterinus.  Das  4800  g  schwere  Kind  wurde  stark 
asphyktisoh  geboren,  aber  bald  zum  Schreien  gebracht 
Ar  th.  Hoff  mann  (Darmstadt). 

456.  Bin  Fall  Ton  Vagitas  nterinos;  von 
Dr.  Wilh.  Braune  in  Herborn.  (Hünohn.  med. 
Wchnschr.  L.  21.  1903.) 

Bei  einer  42jähr.,  im  7.  Schwangerschaftmonate  ste- 
henden Vierzehntgebärenden  führte  B.  wegen  Querlage 
bei  noch  stehender  Blase  die  Wendung  aus.  Im  Augen- 
blicke der  Sprengung  der  sehr  widerstandsföhigen  Blase 
und  des  Eingehens  der  Hand  gegen  den  Kopf  zu  war  ein 
deutlicher  kurzer  Kinderschrei  zu  hören.  Das  extrahirte 
asphyktische  Kind  schrie  bald  kräftig,  starb  aber  bereits 
nach  einigen  Stunden  ebenso  wie  früher  seine  13  Ge- 
schwister. Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

457.  üeberBiesenwuoha  bei  Neugeborenen 
nnd   über  den  Partus  aerotinna;  von  Dr.  H. 

Fuchs.     (Münohn.   med.  Wchnsohr.  L.  33.  34. 
1003.) 

F.  hat  während  einer  5jährigen  Assistenten- 
thfttigkeit  an  der  Kieler  Klinik  2mal  Früchte  von 
ganz  enormer  Entwickelung  beobachtet,  und  zwar 
bei  ein  und  derselben  Mutter. 

Frau  M.,  31  Jahre  alt,  hatte  6mal  und  stets  grosse 
Kinder  geboren.  Letzte  Menstruation  am  18.  Febr.  1900, 
erste  Kindesbewegungen  Anfang  October,  Wehenbeginn 
am  18.  Febr.  1901.  Wegen  Wehenschwäche  bei  beweg- 
lichem Kopfe  Wendung  auf  den  Fuss,  sehr  schwierige 
Extraktion  und  Armlösung.  Männhches  Kind,  sterbend 
geboren,  von  6100  g  Gewicht  und  60  cm  Länge.  8.  Ent- 
bindung: Letzte  Menstruation  am  1.— 7.  Oci  1901,  erste 
Kindesbewegung  am  9.  Febr.  1902.  Extraktion  (mit  der 
Zange)  eines  macerirten  männlichen  Kindes  von  7550g 
Gewicht  und  65  cm  Länge. 

Bei  der  Behandlung  der  Qeburt  von  Riesen- 
kindern erw&hnt  F.  für  abgestorbene  Früchte  die 
Verkleinerung  des  Diameter  biacromialis  durch  die 
Kleidotomia  Prophylaktisch  kommen  die  künst- 
liche Frühgeburt  und  die  Brünninghausen- 
Prochownick 'sehe  Diätkur  in  Betracht. 

Für  die  Provinz  Schleswig- Holstein  kann  F. 
die  grosse  Seltenheit  des  Riesenwuchses,  wie  sie 
▼.  Winckel  (Jahrbb.  CCLXXI. p.  168  u. CCLXXV. 
p.  113)  fand,  nicht  bestätigen,  unter  2200  kli- 
nischen Geburten  waren  185  Kinder  von  4000  bis 
5870  g  Qewicht  — 8.31^/o,  bei  der  erwähnten  Ge- 
wichtüberschreitung wurden  1.82mal  so  vielKnaben 
als  Mädchen  geboren.  Der  Einfluss  der  mütter- 
lichen kräftigen  Constitution  wurde  in  166  Fällen 
von  178  Fällen  constatirt.  Ebenso  hält  F.  den 
Einfluss  des  ^pos  de  la  möre^  für  die  Entstehung 
des  Riesenwuchses  für  gesichert,  unter  201  Ge- 
bärenden, deren  Kinder  4000  g  und  mehr  wogen, 
hat  F.  bei  nicht  weniger  als  24  eine  Schwanger- 
scbaftdauer  festgestellt,  die  308—341  Tage  be- 
trug. Eine  über  10  Kinder  im  Gewichte  von 
4500—5090  g  von  F.  aufgestellte  Tabelle  ergiebt, 
dass  mit  steigendem  Gewichte  die  Verlängerung 
der  Gravidität  über  die  normale  Zeit  ätiologisch 
schon  hüher  eingeschätzt  werden  muss,  denn  unter 
den  30  Früchten  von  4500  g  und  mehr  Gewicht 


sind  es  10,  deren  intrauterines  Leben,  selbst  wenn 
man  die  äussersten  Zahlen  für  den  terminus  a  quo 
ansetzt,  auf  303 — 340  Tage  zu  berechnen  ist. 
F.  berechnet  für  die  Kieler  Klinik,  dass  auf  100  Ge- 
burten schon  eine  zu  erwarten  ist,  bei  der  es  sich 
bei  Ueberschreitung  des  Fötalgewichts  von  4000  g 
um  eine  Spätgeburt  mit  303 — 341  Tagen  Schwan- 
gerschaftdauer handelt. 

Die  bisher  gültige  Annahme,  dass  Spätgeburten 
zu  den  grOssten  Seltenheiten  gehören,  ist  nach  F.'s 
Ansicht  durch  das  vorliegende  Zahlenmaterial  der 
Leipziger,  Marburger,  Kieler  und  München-Dres- 
dener Kliniken  als  widerlegt  zu  betrachten.  Die 
Forderung,  die  engen  Grenzen  des  §  1717  des 
Bürgerlichen  Gesetzbuches  etwa  dahin  zu  erwei- 
tem, dass  bei  besonders  grossen  Fruchtbefunden 
der  Beweis  für  Verlängerung  der  Schwangerschaft 
durch  sachverständige  Begutachtung  zulässig  wird, 
scheint  F.  ernster  Erwägung  werth. 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

458.  Zur  Zwilling-Statistik  und-Diagnoae; 

von  Dr.  Paul  Seegert.  (Ztschr.  f.  Geburtsh.  u. 
Gynäkol.  XLIX.  2.  p.  206.  1903.) 

Von  1890—1902,  also  in  13  Jahren,  wurden 
in  Olshausen's  Klinik  unter  15977  Geburten 
233  Zwillingsgeburten  —  1.456^0  beobachtet 
200  Zwillingsgeburten  waren  vom  8.  Monate  auf- 
wärts, 33  vom  8.  Monate  abwärts.  Vor  der  Geburt 
wurde  die  Diagnose  Zwillinge  101  mal  gestellt 
=  43.3»/o;  in  94  Fällen  —  40.3«/o  nicht  vor  der 
Geburt  des  ersten  Kindes;  in  38  Fällen  ist  dies 
nach  der  Geburtgeschichte  nicht  zu  entscheiden. 

In  214  Fällen  sind  die  Geschlechtverhälbisse 
beider  Kinder  genau  bezeichnet.  144mal  waren 
die  Kinder  gleichen  Geschlechts  —  67.3<>/o,  davon 
75mal  Knaben  —  52^0,  69mal  Mädchen  *»  480/o. 
70mal  waren  die  Kinder  verschiedenen  Geschlechts 
B=  32.7®/o.  Von  65  männlichen  Zwillingspaaren 
waren  27  eineiig -»41.5*/o,  38  zweieiig  =  58.5®/o. 
Von  56  weiblichen  ZwiUingspaaren  waren  20 
eineiig  ■=»  35.7%,  36  zweieiig  ■=»  64.3*/«. 

Operationen  wurden  bei  97  Zwillingsgeburten^ 
nothwendig  —  41.6<^/o.  In  14  Fällen  <»  6^«  be- 
stand als  Complikation  Hydramnios.  Den  Schluss 
bildet  eine  Zusammenstellung  der  verschiedenen 
Zeichen.  S.  stellt  deren  13  auf,  auf  Grund  deren 
in  den  101  Fällen  die  Diagnose  „Zwillinge"  vor 
der  Geburt  gestellt  wurde. 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

459.  A  oase  of  foetal  aaoltea ;  by  T.  W. 
Eden.  (Transact.  of  the  obstetr.  Soc.  of  London 
XLII.  p.  45.  1903.) 

Der  EDtwickeluDg  eines  maoerirten  Smonatigen  Kin- 
des durch  Extraktion  amFuss  setzte  sich  trotz  genügender 
Erweitemng  des  Mattermundee  ein  unüberwindlicher 
Widerstand  entgegen.  Alle  Fasszangen  rissen  mit  Ge- 
webefetzen  aus.  Das  Hinderniss  bildete  ein  beträchtlicher 
fötaler  Ascites,  nach  dessen  Entleerung  durch  Incision 
(2—3  Quart  dünner  gelber  Flüssigkeit)  die  Extraktion 
rasch  von  Statten  ging.    Die  adhärente  Placenta  wurdQ 


262 


VI.   Qeburtshülfe,  Frauen-  und  Einderheilkunde. 


mit  der  Hand  gelöst  Die  kindliohe  Bauchhöhle  war 
enorm  ausgedehnt;  keinerlei  Zeichen  einer  Peritonitis. 
Harnblflse  massig  ausgedehnt.  Blasenhais  für  Sonde  un- 
durcbgttDgig;  Herz,  Leber  mit  Yen.  port,  Nieren  und 
Üretereo  ohne  AbweichuDgeu,  abgesehen  vonMaceration. 
Die  Ursache  des  fötalen  Ascites  war  in  diesem  Falle 
dunkel.  Peritonitis  ganz  ausgeschlosseo,  für  Lues  kei- 
nerlei Anzeichen  bei  den  Eltern. 

EurtEamann  (Berlin). 

460.  Speoimen  of  foetus  thoraoopagns ;  by 
A.  Routh.  (Transact.  of  the  obstetr.  Soc.  of 
London  XLIL  1.  p.  29.  1900.) 

Bei  der  manuellen  Entwickelang  der  Schultern  des 
ersten  Eindes  (wegen  Gyanose  des  spontan  geborenen 
Eopfes)  fand  der  Oeburthelfer  die  Hände  des  zweiten 
Eindes.  Bei  der  weiteren  Entwickelung  wurde  erst  die 
Verwachsung  der  beiden  Früchte  erkannt.  Der  Eopf  des 
zweiten  Eindes  war  tief  in  die  Brust  des  ersten  ein- 
gepresst.  Die  Geburt  erfolgte  vollends  unter  manuellem 
Zug,  wobei  beide  Früchte  abstarben.  Die  gemeinsame 
Placenta  wurde  manuell  gelöst 

Die  weiblichen,  fast  gleichmässig  entwickelten  Früchte 
waren  an  der  Vorderflache  des  Eörpers  durch  Verschmel- 
zung der  Rippen  verwachsen.  Unterhalb  des  gemein- 
samen Nabels  bestand  eine  Ectopia  visoerum.  Eine  ein- 
zige Brusthöhle  barg  4  atelek tatische  Lungen  je  in  eigener. 
Pleurahöhle  und  in  einem  Perikardialsack  2  vollständige, 
an  der  Basis  durch  einen  soliden  Strang  vereinigte  Herzen. 
In  der  gemeinsamen  Bauchhöhle  fanden  sich  2,  an  ihrem 
hinteren  Rand  verwachsene  Lebern.  Von  dem  doppelt 
vorhandenen  Magen  ging  je  ein  Duodenum  ab,  das  sich 
mit  dem  der  Gegenseite  zu  einem  rechtwinklig  abzwei- 
genden Jejunum  vereinte.  Dieses  endete  in  Form  eines 
ansehnlichen  Sackes,  von  dem  wieder  jederseits  ein  Ileum 
seinen  Uraprung  nahm.  Der  Dickdarm,  die  Milz,  die 
Nieren,  die  Genitalien  waren  in  gewöhnlicher  Weise  vor- 
handen. EurtEamann  (Berlin). 

461.  Zwei  Fälle  Ton  Thoraoopagns  tetra- 
braohlQB ;  von  K.  K  a  m  a  n  d.  (Arch.  f.  Oyn&koL 
LXVIIL  3.  p.  661.  1903.)    Autorreferat 

E.  schildert  eingehend  den  Geburtverlauf  und 
den  anatomischen  Befund  zweier  auffallend  gleicher 
Doppelmissbildungen.  Bei  beiden  handelt  es  sich 
um  einen  Thoracopagus  tetrabrachius  weiblichen 
Oeschlechts,  im  ersten  Falle  um  von  einer  Zweit- 
geb&renden  ausgetragene,  im  zweiten  um  von  einer 
Erstgebärenden  frühzeitig  geborene,  dem  8.  Schwan- 
gerschaftmonate entsprechende  Früchte.  Die  an- 
amnestische Forschung  nach  Zwillingen  oder  Miss- 
bildungen in  der  näheren  und  weiteren  Familie  fiel 
negativ  aus.  Die  Diagnose  auf  Doppelmissbildung 
wurde  in  beiden  Fällen  erst  während  der  Geburt 
gestellt  Beide  Male  starben  die  Einder  erst  sub 
partu  ab. 

Der  Geburtmechanismus  wurde  beide  Male  nur 
durch  einfache  manuelle  Nachhülfe  unterstützt. 

In  dem  ersten  Falle  wurde  das  eine  Eind  bis 
zu  den  Schultern  in  Gesichtslage  geboren  und  nach 
mehrmaligem  Ziehen  an  den  Schultern  schliesslich 
durch  starkes  Pressen  spontan  ausgestossen ;  das 
andere  Eind  erschien  ebenfalls  spontan  in  Fuss- 
lage,  die  Submentalgegend  stemmte  sich  gegen  den 
oberen  Symphysenrand  an. 

In  dem  zweiten  Falle  stellten  sich  beide  Früchte 
zugleich  in  vollkommener  Fusslage  ein.     Die  Ent- 


wickelang erfolgte  leicht  unter  Zug  von  unten  und 
Druck  von  oben. 

Die  im  einzelnen  Falle  annähernd  gleichmässig 
entwickelten  FOten  sind  bis  auf  einen  überzähligen 
Daumen  frei  von  Deformitäten  und  zeigen  in  den 
äusseren  Formen  und  im  Situs  visoerum  grosse 
üebereinstimmung.  Beide  Male  betrifft  die  Ver- 
wachsung die  Brust  und  den  Oberbauch. 

Beide  Male  findet  sich  eine  Brust-  und  eine 
Bauchhöhle.  Erstere  birgt  hier  wie  dort  je  zwei 
getrennte  Pleurahöhlen  mit  atelektatischen  Lungen 
und  eine  gemeinsame  PerikardialhOhle,  die  zwei 
im  ersten  Falle  ausgedehnt,  im  anderen  nur  ganz 
umschrieben  verwachsene  Herzen  enthält  Der 
Bauchsitus  ist  beide  Male  auffallend  übereinstim- 
mend. Beide  Male  sind  Magen  und  Duodenum 
einerseits,  Ileum  und  Dickdarm  andererseits  paarig 
angelegt,  während  nur  ein  Jejunum  I-fÖrmig  zwi- 
schen die  paarig  angelegten  Darmkanalabschnitte 
eingeschaltet  ist  Beide  Male  besteht  nur  eine 
gemeinsame  grosse  Leber,  während  Milz,  Pankreas, 
Nieren  mit  Nebennieren  und  die  Genitalien  getrennt 
in  gewühnlicher  Weise  entwickelt  sind.  Es  be- 
steht kein  Situs  inversus,  nur  das  Goecum  mit  dem 
Processus  vermiformis  findet  sich  bei  beiden  linken 
Früchten  in  deren  linker  Eörperhälfte.  In  beiden 
Fällen  bestand  nur  eine  Nabelschnur  und  eine 
Placenta.  Die  Nabelschnurinsertion  war  im  zwei- 
ten Falle  velamentOs-marginal;  es  bestand  hier 
auch  Hydramnion. 

462.  Zar  Aetiologie  angeborener  Klamp- 
f&sse  und  Qelenkoontraktnren ;  von  Keller. 
(Arch.  f.  Gynäkol.  LXVIL  2.  p.  477.  1902.) 

Eine  Gravida  mit  starkem  Hydramnion,  das  anfanss 
des  6.  Monates  entstanden  sein  sollte,  vnirde  mittus 
Kolpearyse  und  Wendung  entbunden.  Beim  Hemoter- 
ziehen  des  Fasses  mit  geringer  Gewalt  hatte  K.  das  Ge- 
fühl, als  ob  das  Bein  im  Hüftgelenk  aosreisse.  Da  die 
untersuchende  Hand  eine  ausg^ehnte 'Weiohtheilxerreis- 
sung  feststellte,  wurde  nicht  eztrahirt  Spontangeburt 
nach  7  Stunden.  Das  frischtodte,  45  cm  lange  Kind 
zeigte  linkseitigen  Elumpfuss  und  fast  aUgemeine  be- 
trächtliche Gelenkcontrakturen,  bez.  Gelenksteifig^dten. 
Ausserdem  bestanden  über  den  beiden  äusseren  Epi- 
condyl^n  des  Oberarms  je  eine  linsengrosse,  runde,  glän- 
zende Druckmarke,  wo  die  Haut  papierdünn  und  dem 
Knochen  adhärent  war.  K.  erklärt  sämmtliche  Ver- 
änderungen durch  Druck  seitens  der  Uteruswand«  und 
zwar  zu  einer  Zeit,  wo  noch  sehr  wenig  Fruchtwasser 
bestand.  Das  sekundär  zugetretene  Hydramnion  ver- 
mochte keinen  Ausgleich  der  intrauterinen  Belastnngs- 
deformitäten  mehr  zu  bewirken,  dadielnaktivitätatrophie 
bereits  zu  fortgeschritten  war. 

Kurt  Kamann  (Berlin). 

463.  üeber  Todeanraaohen  bei  Neugebo- 
renen während  und  gleich  nach  der  Geburt 
mitBüokaioht  auf  ihreforenaiBoheBedeatong; 

von  M.  Hofmeier.  (Münchn.  med.  Wehnschr. 
L.  35.  1903.) 

H.  berichtet  über  3  Fälle  von  unerwartetem 
und  zunächst  unerklärtem  Tode  bei  scheinbar  ganz 
gesunden  und  kräftig  entwickelten  Kindern  gleidi 
nach  oder  kurz  vor  der  Geburt 


VIL  Chirurgie,  Augen-  und  OhrenheiUnincle. 


263 


Der  erste  Fall  betraf  ein  niohtasphyktisch  geborenes, 
lebhaft  schreiendes  Kind  von  3800  g,  dessen  Athmung 
einige  Minuten  nach  der  Geburt  oberflächlich  wurde  und 
das  nach  Vt  Stunde  starb.  Der  makroskopische  Sektion- 
befnnd  ergab  keine  Erklärung  des  Todes.  Mikroskopisch 
wurde  Degeneration  der  Herzmuskulainr  gefunden;  in 
den  Lungen  zeigten  sich  zum  Theil  interstitielle,  das 
Zwisohengewebe  zwischen  den  Alveolen  ausfüllende  und 
verbreiternde  Wucherungen  des  Bindegewebes  und  das 
Epithel  der  Alveolen  war  zum  Theil  desquamirt  Die 
Leberzellen  wiesen  zum  Theil  trübe  Schwellung  auf,  in 
der  Leber  femer  theilweise  Bindegewebeentwiokelung. 

Im  zweiten  Falle  waren  die  Herztöne  10  Minuten  vor 
der  Geburt  noch  regelmässig  zu  hören  gewesen,  trotzdem 
wurde  das  2800  g  schwere  Kind  todt  geboren  und  war 
Dicht  wiederzubeleben.  Makroskopisch  Todesursache 
nicht  aufzufinden.  Mikroskopisch  wurde  fettige  Degene- 
ration der  Herzmuskulatur  gefunden,  Septa  der  Lungen- 
alveolen  stark  verdickt,  in  der  Leber  interlobuläre  Herde 
mit  Infiltration,  in  derPlacenta  endo- und  periartehitische 
Processe. 

Im  dritten  Falle  handelte  es  sich  ebenfalls  um  fettige 
Degeneration  der  Herzmuskulatur,  die  Placenta  hatte 
jedoch  ausser  bedeutender  Hypertrophie  derDecidua  und 
starker  Gefässfüllung  keine  Veränderung  aufzuweisen. 

H.  hebt  die  forensisohe  Bedeutung  der  mit- 
getheilten  Beobachtungen  hervor  und  weist  auf  die 
Wichtigkeit  des  anatomischen  Plaoentabefundes 
fflr  die  Erklärung  der  Todesursache  in  derartigen 
Fällen  hin.       Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

464.  Diffaae  meningeal  haemorrhage  in 
infuit  alter  normal  laboar;  by  W.  Sikes. 
(Traneact  of  the  obstetr.  Soo.  of  London  XLII.  p.  44. 
1903.) 

Ein  von  einer  Erstgebärenden  nach  24stündigen 
Wehen  spontan  in  Schädellage  scheintodt  geborenes  Kind 
bekam  an  demselben  Abend  Krämpfe  in  Armen  und 
Beinen,  besonders  linkerseits.  Am  nächsten  Morgen  all- 
gemeine Convulsionen  und  Tod.  Die  Sektion  ergab  spär- 
hche Verknöcherung  des  Hirnschädels,  PergamenÜcnochen, 
Blutungen  in  die  Ropfschwarte,  die  Hirnhäute  und  auf 
der  ganzen  Himoberfläohe.    Keine  sonstigen  Blutungen  ' 


in  den  Eingeweiden.  Belegfall  für  das  Zustandekommen 
meningeaier  Blutungen  in  Folge  verminderter  Wider- 
standsfähigkeit von  Pergamentknochen  gegen  den  Druck 
selbst  eines  normalen  Geburtsaktes. 

Kurt  Kamann  (Berlin). 

465.  Morts  BUBpectea  de  deux  jeanes  en- 
fantfl  preaentant  de  Phypertrophie  da  thymus ; 
par  le  Prof.  Perrin  de  la  Touche.  (Ann. 
d'Hyg.  publ.  3.  S.  L.  1.  p.  48.  1903.) 

Der  Vf.  berichtet  über  den  Sektionbefund  bei  2  Säug- 
lingen, die  unter  verdächtigen  umständen  verstorben 
waren.  Sie  hatten  mit  ihren  Müttern  in  demselben  Bett 
gelegen  und  waren  früh  todt  aufgefunden  worden.  Vf. 
fand  bei  dem  einen  Kinde  eine  Capillärbronchitis,  bei  dem 
anderen  Katarrh  und  Oedem  der  Lungen,  bei  beiden  eine 
ausserordentlich  grosse  Thymus.  Er  sieht  die  Todes- 
ursache vornehmlich  in  der  LungenafFektion,  räumt  aber 
der  Thymushypertrophie  einen  gewissen  Einfluss  auf  die 
Schnelligkeit  des  Todes  ein.  Die  Fälle  von  Thymustod 
müssen  sehr  sorgfältig  (auch  mikroskopisch)  auf  eine 
etwa  vorhandene  Lungeniiffektion  hin  untersucht  werden. 

Brückner  (Dresden). 

466.  Ueber  variköse  Erweiterung  der  Hirn- 
•inuB  bei  einem  Kind  mit  oongenitalem  Defekt 
im  Hersventrikelseptam ;  von  Dr.  Geis  sie r. 
(Jahrb.  f.  Kinderhkde.  3.  F.  V.  6.  p.  667.  1902.) 

lV4Jähr.  Mädchen.  Von  Oeburt  an  stark  durch- 
scheinende Adern  an  der  Kopfhaut.  Hydrocephalus 
massigen  Grades.  Varikös  erweiterte  Kopfvenen.  Eerz- 
dämpfung  nach  links  verbreitert,  nach  oben  bis  zur 
2.  Rippe  reichend.  Ueber  dem  ganzen  Herzen  ein  systo- 
lisches Geräusch,  unerwarteter  Tod  nach  2tägiger  Krank- 
heit Sektion :  Angeborener  Defekt  im  vorderen  oberen 
Theile  des  Septum  ventriculorum.  Enorme  concentrische 
Hypertrophie  des  rechten  Vorhofes  und  Ventrikels,  Dop- 
pelseitige Bronchopneumonie.  Starke  Erweiterung  der 
Venae  jugul.  commun.  und  externae,  aller  Venen  des  be- 
haarten Schädels  und  der  Stirn,  der  Hirnsinus,  besonders 
des  Sinus  transversus,  longitudinalis  und  rectus,  sowie 
der  Vena  Galeni.  G.  nimmt  eine  angeborene  Schwäche 
im  Bau  der  Venenwände  an.      Brückner  (Dresden). 


VII.    Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


467.  Ueber  Myooflis  fangoides ;  von  Dr.  H. 
G  e  b  e  1  e.  (Beitr.  z.  klin.  Chir.  XXX VUL  2.  p.  530. 
1903.) 

Ueber  die  Pathogenese  der  ^fyeasia  fungaides 
ist  trotz  aller  eingehenden  Untersuchungen  bis  zum 
beatigen  Tage  keine  volle  Aufkl&rung  erreicht. 
G.  berichtet  aus  der  v.  Anger  er 'sehen  Klinik 
über  einen  53j&hr.  Er.  mit  zahlreichen  bl&ulich- 
rothen,  knotigen  Infiltraten  und  einem  grosseren 
ulcerirten  Tnmor  der  linken  Schaltergegend.  Dieser 
recidivirte  nach  der  Ssstirpation  und  führte  durch 
Metastasen  zum  Tbde.  0.  giebt  einen  genauen 
histologischen  Befund ;  die  bakteriologische  Unter- 
suchung ergab  nichts. 

„Die  multiple  Schwellung  der  Lymphdrüsen, 
dieOligoohromämie,  die  schwere  Alteration  des  All- 
gemeinbefindens, speciell  die  hochgradige  Kachexie, 
die  in  unserem  Falle  zu  constatiren  war,  weisen 
darauf  hin,  dass  die  Mycosis  fangoides  nicht  als 
Haut-,  sondern  als  JUgemeinerkrankung  aufgefasst 
werden  muss,  die  sich  zuerst  und  hauptsächlich 


im  Hautorgan  lokalisirt  Die  Deutung  der  Mycosis 
fungoides  als  infektiöse  chronische  Erkrankung 
liegt  nahe,  muss  aber  bei  der  Erfolglosigkeit  der 
Versuche,  die  etwaigen  Infektionskeime  nachzu- 
weisen, noch  dahingestellt  bleiben.^^ 

P.  Wagner  (Leipzig). 

468.  Die  Drüsenkrankheit  von  Barbadoes ; 
von  Dr.  H.  Gross.  (Arch.  f.  klin.  Chir.  LXXI.  2. 
p.  472.  1903.) 

Die  noch  jetzt  auf  den  Antillen  heimische 
Drüsenkrankheit  entwickelt  sich  meist  im  2.,  bez. 
3.  Jahrzehnt,  anscheinend  hftufiger  bei  M&nnem, 
als  bei  Frauen.  Oft  ganz  zufällig,  bei  Gelegenheit 
schwerer  körperlicher  Anstrengungen,  bemerken 
erstere,  letztere  bei  der  Menstruation  oder  Gravi- 
ditAt,  dass  ihre  Leistendrüsen,  fast  stets  werden 
beide  Seiten  befallen,  angeschwollen  sind.  Die 
Vergrösserung  schreitet  allmählich  fort :  die  Drüsen 
werden  varikOs,  d.  h.  eine  Lymphangiektasie  ihrer 
Sinus  verwandelt  sie  unter  Schwund  der  foUiku- 


264 


Vn.   Chirurgie,  Augen-  imd  Ohrenheükinide. 


lären  Elemente  in  ein  System  Ton  Hohlräumen, 
die  mehr  und  mehr  mit  einander  in  Communikation 
treten.  Sobald  die  einzelnen  Drilsen  etwa  Wall- 
nna»-  bis  ApfelgrGsse  erreicht  haben,  vereinigen 
sie  sich,  erst  zu  einer  poly-,  dann  monocystischen 
Geschwulst,  die  bisweilen  noch  durch  Septen  und 
einzelne  flottirende  Stränge  die  Entstehung  aus 
Lymphdrfisen  erkennen  lässt  Von  den  Leisten- 
bengen aus  wandert  der  Prooess,  unter  V^rmit- 
telung  der  interglandulären  Oeßsse  und  Stämme, 
die  ihrerseits  eine  entsprechende  Dilatation  er- 
fahren,  oentralwärts ,  ergreift  zuerst  den  Strom- 
bezirk der  Trunci  lumbales  und  geht  dann  Aber 
das  Receptaculum  chyli  hinaus  auf  das  Gebiet  des 
Thoracicus  über.  Bei  der,  jedoch  sehr  seltenen, 
„genoaUsirten  Form"  finden  sich  vahkGse  DrQsen- 
tumoren  auch  am  Halse,  in  den  Achseln  u.  s.  w. 

Die  Erkrankung  kann,  namentlich  in  höherem 
Alter,  yollständig  sich  zurfickbilden ;  die  Tumoren 
verschwinden.  Eine  Anzahl  Kranker  fällt  den  Er- 
nährungstOrungen  zum  Opfer,  die  überhaupt  eine 
charakteristische  Folgeerscheinung  der  Erkrankung 
sind.  Die  skeletartige  Abmagerung  mit  dem  Bilde 
schwerster  Kachexie  und  dem  tGdtlicben  Ausgange 
ist  indessen  weit  seltener,  als  leichtere  Verdanung- 
st5rungen  mit  Schwankungen  im  Körpergewicht, 
Magen-  und  Darmbeschwerden,  Widerwillen  gegen 
bestimmte  Speisen  u.  s.  w. 

Eine  weitere  gefährliche  Gomplikation  wird 
durch  die  Etablirung  von  Lympbfisteln  (profuse 
Lymphorrhagie)  auf  der  Kuppe  der  Drüsencysten 
geschaffen ;  durch  Infektion  von  aussen  her  erfolgt 
eine  Vereiterung  des  ganzen  Lymphsystems.  Von 
erysipelatösen  Schüben,  bald  in  mehr  circumscrip- 
ter  Form  auf  eine  erkrankte  Drflsengruppe  sich 
beschränkend,  bald  über  das  ganze  Lymphsystem 
dahinziehend,  wird  fast  kein  Kranker  verschont. 

Die  Ursache  der  Drüsenkrankheit  ist  dieFilaria. 

Im  Gegensatze  zu  der  Auffassung  Manson's, 
der  die  „varicose  groin  glands"  als  Wirkung  der 
durch  Fllaria  bedingten  Verstopfung  der  grossen 
Lymphstämme,  speciell  des  Thoracicus,  und  durch 
sie  hervorgerufene  Lymphstauung  ansprach,  neigt 
die  Ansicht  der  westindischen,  wie  auch  der  fran- 
zösischen Aerzte  dahin,  dass  die  Filaria,  bez.  ihre 
Embryonen  durch  die  Haut  in  die  Leistendrüsen 
eindringen  und  hier  durch  Entfachung  einer 
Lymphangiektasie  der  Drüsensinus  den  varikösen 
Zustand  herbeiführen.  Von  diesem  Gesichtspunkte 
aus  ist  die  Operation  mehrfach  ausgeführt  wor- 
den in  der  Absicht,  durch  Exstirpation  der 
Leistendrüsen  als  Herd  der  Krankheit  letztere  zu 
heilen. 

Die  Drüsenkrankheit  kommt  in  einheimischer, 
d.  h.  nicht  durch  Filaria  bedingter  Form  auch  bei 
uns  vor.  Gr.  hat  im  Ganzen  6  hierhergehörige 
Fälle  beobachten  können. 

Gr.  glaubt,  in  der  „Driisenkrankheit  von  Barbar 
doe^*,  ihrem  tropischen,  wie  einheimischen  Typus, 
eine  der  klinisch  wichtigsten  Formen  der  in  ihrem 


Bilde  so  mannigfachen  lymphangiektatischen  Pro- 
oesse  übwhaupt  erblicken  zu  dürfen  und  vermuthet, 
dass  ihre  genetische  Klarstellung  uns  in  Stand 
setxen  wird,  manche  noch  ungelöste  Fragen  eines 
der  dunkelsten  Gapitel  der  chirurgischen  Pathologie 
zu  beantworten.  P.  Wagner  (Leipzig). 

469.  Zur  Therapie  der  Sarkome  der  langen 
Röhrenknochen;  von  Dr.  K.  Vogel.  (Deutsche 
Ztschr.  f.  Chir.  LXX.  1  u.  2.  p.  1.  1903.) 

Was  die  Therapie  der  Sarkome  der  langen 
Röhrenknochen  anlangt,  so  herrscht  so  ziemlich 
allseitige  Uebereinstimmung  nur  in  Bezug  auf  eine 
Form  der  Sarkome,  nämlich  die  sogen.  sdiaUgen 
RiemnxeUenearkame:  bei  diesen  begntlgt  sich  die 
heutige  Chirurgie  meist  mit  dem  möglichst  conser- 
vativen  Eingriffe.  Die  eigentlich  bösartigen  Sar- 
kome, die  kiemxeUigen  Rund-  und  S^nndeizeUen- 
sarkome  sind  dagegen  vielleicht  dasjenige  Leiden, 
dessen  Prognose  durch  alle  Fortschritte  sowohl  der 
pathologischen  Anatomie,  als  der  chirurgischen 
Technik  bis  jetzt  am  wenigsten  hat  verbessert 
werden  können.  Die  bei  Weitem  überwiegende 
Anzahl  aller  dieser  Gliedersarkome  wird  mit  sofor- 
tiger Absetzung  des  Gliedes  behandelt  Vor  einigen 
Jahren  hat  nun  v.  Mikuliczan  Stelle  der  prin- 
dpiellen  sofortigen  Exartikulation  und  Amputation 
die  natürlich  auf  geeignete  Fälle  zu  beschränkende 
BBsekiion  des  Tumor  und  seiner  nächsten  Umgebung 
bis  in  das  gesunde  Gewebe  aus  der  Continuität, 
also  mit  Erhaltung  des  peripheriewärts  vom  Tumor 
gelegenen  Gliedtheiles  empfohlen  und  diesen  Rath 
durch  sehr  beweiskräftige  Gründe  gestützt 

Den  bisher  durch  Buekiian  OeheiÜen  schliesst 
Vf.  eine  weitere  Beobachtung  aus  der  Schede'- 
schen  Klinik  an. 

Bei  dem  34jähr.  Ejt.  handelte  es  sich  um  einen  sowohl 
pathologisch-aDatomisch,  wie  klinisch  dnrchaos  bösartigen 
Tamor  (Rundxellenaarkom  vom  Charakter  des  Otandrth 
myxosarkoms)  der  linken  Schalter,  der  schon  einmal 
recht  radikal  exstirpirt  worden  war.  Schede  machte 
von  Neuem  eine  ausgedehnte  Resektion  desHumerus,  der 
Clariktäa  und  Seapula,  Heilung;  der  Er.  ist  jetzt 
4  Jahre  ohne  Reeidie  und  Metastasen. 

In  der  Epikrise  hebt  Vf.  mehrmals  hervor,  dass 
man  in  geeignet  eraeheinenden  Fallen  von  Glieder- 
sarkomen mehr  als  bisher  das  oonservative  Ver- 
fahren in  Erwägung  ziehen  möchte.  Bei  Sarkomm 
der  Beine  ist  natürlich  Voraussetzung,  dass  das 
resecirte  Glied  in  guter  Gonsolidation  ausheilt 
,,Je  näher  ein  Tumor  an  die  Grenze,  die  von  Natur 
für  die  Operation  gesteckt  ist,  Becken-  und  Sohulter- 
gürtel,  heranrückt,  desto  mehr  nähert  sich  die  Be- 
sektion,  was  ihre  Werthigkeit  als  Radikaloperation 
betrifft,  der  Exartikulation  und  um  so  schwerer 
fallen  dann  ihre  anderen  Vorzüge  gegenüber  jener 
in's  Gewicht,  vor  Allem  die  grössere  Bereitwillig- 
keit des  Patienten  zur  Operation  und  der  grosse, 
sowohl  funktionelle,  als  kosmetische  Vortheü,  den 
eine  auch  nur  theilweise  erhaltene  Extremität  vor 
der  besten  Protheee  bietet ^^ 

P.  Wagner  (Leipzig). 


VIT.   Ohimrgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


265 


470.  Zur  Besektion  der  Obersohenkel- 
diaphyoe    bei    malignen  Tumoren;    von   Dr. 

Borchard.   (Arch.  f.  klin.  Chir.  LXXI. 3.  p. 746. 
1903.) 

B.  behohtet  über  eine  23jähr.  Er.,  die  im  Alter  von 
15  JahrsD  eine  allmähliche  Anschwellnog  des  linken 
Oberschenkels  und  Kürzerwerden  des  Beines  bemerkt 
hatte,  y,  Jahr  vor  der  Aufnahme  erlitt  sie  eine  Spontan- 
fraktur in  der  Oeschwulst.  Beim  Biossiegen  erwies  sich 
der  Tumor  als  von  einer  oft  allerdings  bis  papierdünnen 
Schale  umgeben  und  gegen  die  Umgebung  vollkommen 
abgekapselt.  Es  wurde  die  Resektion  im  Gesunden  vor- 
genommen und  dadurch  26  cm  aus  der  Continuität  des 
Oberschenkels  entfernt  (ca.  4 — 6  cm  unterhalb  des  Tro- 
chanters).  Der  ausserordentlich  atrophische,  mit  sehr 
fetthaltigem  Marke  gefüllte  Knochen  wurde  mit  Silber- 
draht vereinigt  Wenn  auch  die  Wundheilung  ohne  Be- 
sonderheiten verlief,  so  begann  die  knöcherne  Vereinigung 
doch  erst  nach  4  Monaten  und  war  nach  5Vt  Monaten 
vollendet  Nach  7  Monaten  konnte  Fat  gehen,  li/t  Jahre 
nach  der  Operation  ging  die  Fat.  mit  einem  Stocke  sehr 
gut;  sie  trägt  einen  Schuh  mit  erhöhter  Sohle.  Die  an- 
fangs viel  zu  langen  Muskeln  haben  sich  funktionell  voll- 
komroen  angepasst,  so  dass  die  Kr.  das  Bein  völlig  strecken 
und  beugen  kann.  Das  Resultat  ist  also  ein  nahezu  nor- 
mal funktionirendes,  nur  verkürztes  Bein. 

Pathologisch-anatomisch  erwiea  sich  die  Qe- 
Bchwulst  als  myelogenes  Osteosarkom.  Der  sehr 
chronische  Verlauf,  sowie  das  mikroskopische  Ver- 
halten der  Oeschwulst  rechtfertigte  die  conservative 
Operation.  Von  einer  Dauerheilung  kann  natür- 
lich noch  nicht  gesprochen  werden. 

F.  W  a  g  n  e  r  (Leipaig). 

471.  üeber  die  Bedeutung  der  Enorpel- 
bildnng  nach  Fraktur;  von  Dr.  Matsuoka. 
(Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  LXX.  1  u.  2.  p.  13. 
1903.) 

Das  Vorkommen  de^Knorpelgeivebes  bei  Fraktur- 
heüung  ist  schon  lange  von  Vielen  beobachtet  wor- 
den; doch  bis  jetzt  finden  wir  keine  bestimmte 
OesetzmAsaigkeit  seines  Vorkommens.  Nach  den 
experimentellen  Untersuchungen  M.'s  erscheint  die 
Enorpelbildung  fast  immer  im  Anfangstadium  der 
Frakturheilung ;  sie  findet  sich  im  äusseren  Periost- 
callus,  aber  nicht  an  bestimmten  Stellen.  Bei 
Fixation,  bez.  Verbandanlegen  verschwindet  das 
Knorpelgewebe  etwas  früher.  Wenn  man  die 
Bruohenden  genau  aneinander  fügt  und  so  erhält, 
kann  man  Calluabildung  ohne  Knorpelzone  er- 
zeugen. Die  Bewegung  der  Bruchstückchen  selbst 
ist  keine  direkte  Ursache  der  Knorpelbildung. 
P.  Wagner  (Leipzig). 

472.  Zur  Behandlung  schwerer  Formen 
▼on  FseudarthrosiB.  Ein  Beitrag  zur  Behandlung 
der  sog.  intrauterinen  Frakturen  des  Unterschenkels; 
von  Dr.  P.  Reich el.  (Arch.  f.  klin.  Chir.  LXXI. 
3.  p.  639.  1903.) 

Zu  den  Fällen  von  Pseudarihrose,  die  oft  aller 
Mühe  spotten,  weil  trotz  sorgfältigster  Operation 
und  Nachbehandlung  jede  Callusbildung  ausbleibt, 
gehCrt  ein  Theil  der  sog.  intrauterinen  Frakturen 
des  ühiersdienkels,  deren  R  in  den  letzten  6  Jahren 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  3. 


3  zu  behandeln  hatta  Hier  versagten  alle  bis- 
her bekannten  Behandlungsmethoden.  Die  binde- 
gewebige Zwischenmasse  zwischen  den  Bruch- 
stücken wurde  excidirt,  die  Bruchenden  wurden 
angefrischt  und  durch  Naht  vereinigt;  das  eine 
Bruchende  wurde  ausgehöhlt,  das  zugespitzte  andere 
in  die  Hohlkehle  eingefügt;  beide  Bruchstücke 
wurden  einige  Centimeter  weit  längs  gespalten  und 
in  den  Spalt  eine  dem  anderen  Schienbein  entnom- 
mene 7cm  lange  Knochenspange  eingeklemmt; 
eine  aus  dem  Tibiakopf  der  gleichen  Seite  aus- 
gemeisselte  Periostknochenplatte  wurde  brücken- 
fSrmig  über  beide  Bruchstücke  hinweggelagert; 
das  Resultat  war  stets  das  gleiche:  es  kam  zu 
keiner  festen  knöchernen  Consolidation ,  die  im- 
plantirten  Knochenspangen  verfielen  trotz  asep- 
tischer Wundheilung  der  Resorption,  Callusbildung 
blieb  an  der  Bruchstelle  vollständig  aus. 

Im  1.  Falle,  bei  einem  znr  Zeit  der  Aufnahme  9-, 
jetzt  ISjähr.  Knaben,  besteht  noch  heate  ausgeprägte 
abnorme  Beweglichkeit 

Im  2.  Falle,  bei  einem  damals  8-,  jetzt  12jähr.  Mäd- 
chen, wurde  schliesslich  nach  mehrfachen  Operationen 
und  mehrjähriger  Nachbehandlang  eine  leidliche  Festig- 
keit erzielt,  so  dass  sich  abnorme  Beweglichkeit  heute 
nicht  mehr  mit  Sicherheit  nachweisen  lässt;  doch  hat 
sich  ein  Theil  der  alten  Dislokation  wieder  hergestellt 
und  eine  gewisse  Schmerzhaffcigkeit  an  der  Bruchstelle 
bei  Prüfung  auf  abnorme  Beweglichkeit  lässt  schliessen, 
dass  knöcherne  Consolidation  auoh  jetzt  noch  nicht  ein- 
getreten ist. 

In  seinem  3.  Falle  schritt  R.  daher,  nachdem  der 
zweimalige  Versuch,  durch  Einpflanzung  einer  der  anderen 
Tibia  entnommenen  Knochenspange  in  die  län^sgespal- 
tenen  Bruchstücke  die  Pseudarthrose  zur  Heilung  zu 
bringen,  fehlgeschlagen  war,  zur  Transplantation  eines 
gestielten  Hautperiostknochenlappens  des  linken  Schien- 
beines in  den  Defekt  der  rechten  Tibia.  Vorher  fügte  er 
ein  4  cm  langes  Elfenbeinstäbchen  zwischen  Periost  und 
Knochen  der  Bruchstücke  der  Fibula,  das  falsche  Gelenk 
überbrückend,  ein.  Der  überpflanzte  Hautperiostknochen- 
lappen  wurde  sorgfältig  durch  Periost-  xmd  Hautnähte 
auf  den  Bruchstücken  der  Tibia  fizirt  und  durch  einen 
beide  Beine  umfassenden  Gipsverband  unverrückt  in 
seiner  neuen  Lage  erhalten.  Nach  3  Wochen  wurde  der 
Hautstiel  beim  ersten  Verbandwechsel  durchtrennt :  der 
Lappen  war  aseptisch  eingeheilt.  Das  bei  der  ersten 
Operation  3  Jahre,  jetzt  6  Jahre  alte  Kind  lief  1  Jahr 
nach  der  letzten  Operation  ohne  jede  Stütze  schnell  und 
sicher,  nur  in  Folge  von  Verkürzung  des  kranken  Bein- 
chens leicht  hinkend.  Die  Pseudarthrose  war  in  guter 
Stellung  der  Bruchstücke  zur  Heilung  gekommen.  Radio- 
graphisch  zeigte  sich,  dass  der  überpflanzte  Knochen 
knöchern  mit  beiden  Bruchstücken  verwachsen  war,  dass 
von  dem  mit  überpflanzten  Periost  eine  Knochenneubildung 
stattgefunden  hatte,  dass  hingegen  an  der  Bruchstelle 
der  Fibula,  um  das  implantirte  Elfenbeinstäbchen  herum, 
nicht  eine  Spur  von  knöchernem  Callus  sich  gebildet 
hatte. 

Soweit  B.'8  Literaturkenntniss  reicht,  ist  in 
gleicher  Weise  die  Heilung  einer  Pseudarthrose 
oder  eines  Knochendefektee  noch  nicht  versucht 
worden.  Bedingungen  einee  günstigen  Erfolges 
sind  aseptischer  Wund  verlauf,  genügend  lange 
Immobilisirung,  bis  ee  zur  organischen  Verwach- 
sung des  überpflanzten  Knochens  mit  den  Bruch- 
stücken des  defekten  Sjiochens  gekommen  ist 
P.  Wagner  (Leipzig). 
34 


266 


Vn.  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


473.  Zur  CasuiBtik  der  tragf&higen  Unter- 
Bohenkelstümpfe ;  YonDr.  Amberger.  (Münchn. 
med.  Wchnschr.  L.  22.  1903.) 

A.  empfiehlt  auf  Qrund  der  Erfahrungen  in 
der  Behn 'sehen  Abtheilung  des  Frankfurter 
Krankenhauses  die  Anwendung  des  Bier 'sehen 
und  Bunge  'sehen  Verfahrens  zur  Erzielung  trag- 
fähiger Amputationstümpfe. 

Das  funktionelle  Besultat  war  mit  Ausnahme 
von  2  F&llen  stets  ein  gutes,  3mal  kam  es  zur 
Ausstossung  oder  LoslGsung  des  Knochendeckels, 
die  jedoch  das  Endresultat  nicht  beeinträchtigte. 
A.  will  die  Bier 'sehe  Methode  auf  die  Fälle  be- 
schränkt wissen,  in  denen  eine  glatte  Heilung  zu 
erwarten  ist  Muss  man  auf  einen  Schluss  der 
Weichtheilwunde  verzichten,  so  empfiehlt  sich  die 
Anwendung  des  Bunge 'sehen  Verfahrens  (Aus- 
lOfPelung  des  Knochenmarks  und  Durchtrennung 
des  Periosts  in  der  Höhe  der  Knochensftgeflftohe), 
das  3mal  ausgeführt  wurde  und  nie  einen  Miss- 
erfolg gehabt  hat  F.  K  r  u  m  m  (Karlsruhe). 

474.  üeber  Beckenhooblagemng  and  ihre 
Gefahren;  von  Dr.  P.  Kraske.  (Arch.  f.  klin. 
Chir.  LXXI.  2.  p.  453.  1903.) 

Die  BeekenhoMagerung  kann  unter  besonderen 
Umständen  üble  ZufftUe  und  Qefahren  mit  sich 
bringen.  Bei  einem  kranken,  durch  degenerative 
Veränderungen  geschwächten  Herzmuskel  kann 
sie  durch  Ueberfüllung  des  Herzens  und  durch  den 
hohen  Druck  der  Blutsäule  der  Cava  inf.  zu  einer 
akuten  irreparablen  Dilatation  des  Herzens  führen. 
In  solchen  Fällen  wird  K  r.  künftig  auf  die  Vor- 
theile  der  Beckenhochlagerung  lieber  ganz  ver- 
zichten. 

Bei  Menschen  mit  grossem  Fettreichthum  des 
Netzes,  des  Mesenterium  und  der  Appendices  epi- 
ploicae  kann  es  zu  unerwünscht  starker  und  blei- 
bender Verlagerung  der  Eingeweide  und  zu  einem 
Verschlusse  des  Darmes  kommen.  Möglicherweise 
führen  auch  unter  solchen  Umständen  die  Becken- 
hochlagerung und  der  Druck  der  schweren  Ein- 
geweide gegen  die  Unterfläche  der  Leber  zu  Stau- 
ungen in  der  Pfortader  und  ihren  Wurzeln  und  zu 
Stauungen  und  Hämmorrhagien  in  der  Magen- 
schleimhaut Ein  Theil  der  mehrfach  beobach- 
teten, nach  Operationen  zu  Stande  gekommenen 
Magenblutungen  findet  hierdurch  seine  Erklärung. 
Bei  sehr  corpulenten  Menschen  wird  K  r.  deshalb 
in  Zukunft  die  Beckenhochlagerung  auf  eine  mög- 
lichst kurze  Dauer  beschränken  und  jedenfalls  nach 
vollendeter  Operation  durch  eine  erhöhte  Rücken- 
lage der  Kranken  und  durch  Vermeidung  sehr 
fester,  den  Bauch  stark  comprimirender  Verbände 
die  Rüoklagerung  der  dislocirten  Eingeweide  zu 
unterstützen  suchen. 

Ueberhaupt  wird  es  sich  in  jedem  Falle  em- 
pfehlen, die  Beckenhochlagerung  keinen  Augen- 
blick länger  dauern  zu  lassen,  als  es  der  Zweck 
unbedingt  erfordert.     Im  Uebrigen  aber  ist  und 


bleibt  die  Beokenhochlagerung  ein  unschätzbares 
Hülfsmittel  für  zahlreiche  Operationen  an  den 
Becken-  und  Bauchorganen. 

P.  Wagner  (Leipzig). 

475.  Beiträge  anm  Stadium  der  Behand- 
lung der  Abdominalwanden;  von  Dr.  Oerota. 
(Revista  de  Chir.  VU.  10.  p.  465.  1903.) 

G.  ist  Anhftnger  des  aktiven  Vorgehens  in  allen 
FAllen  von  Bauchwunden,  gleichviel,  ob  die  Peri- 
tonäalhShle  eröffnet  ist  oder  nicht.  Ist  die  Wunde 
nicht  penetrirend,  so  wird  sie  gereinigt,  eventuell 
erweitert,  einfach  verbunden  oder  genftht,  je  nach 
den  Umständen,  während  bei  penetrirenden,  das 
heisst,  das  Peritonaeum  verletzenden  Wunden,  un- 
bedingt die  Laparotomie  vorzunehmen  ist.  Nur 
auf  diese  Weise  kann  man  tiefere  Verletzungen  der 
Eingeweide  und  der  Blutgefässe  auffinden  und  ent- 
sprechend behandeln.  Bei  den  12  Bauchwunden, 
die  0.  zu  behandeln  Qelegenheit  hatte,  wurde 
lOmal  aktiv  eingegriffen  und  10  Heilungen  wurden 
erzielt,  obwohl  es  sich  in  den  meisten  dieser  Fälle 
um  Verletzungen  des  Darmes  oder  Magens  durch 
Messer  oder  Feuerwaffe  gehandelt  hatte  und  Magen-, 
bez.  Darminhalt  in  die  freie  Bauchhöhle  ausgetreten 
war.  Die  beiden  expektativ  behandelten  Kranken 
starben.  R  T  o  f  f  (Braila). 

476.  Bakteriologiaohe  Stadien  an  der  Hand 
von  46  Qallensteinoperationen,  nebst  einem 
Beitrag  über  ätiologische  Fragen  des  litho- 
genen  Katarrhs  der  Gallenblase;  von  Dr.  Otto 
H  a  r  t  m  a  n  n.  (Deutsche  Ztschr.  f.  Chir.  LX VIH. 
3  u.  4.  p.  207.  1903.) 

H.  hat  bei  46  Gallensteinoperationen  durch 
bakteriologische  Untersuchung  in  3  Vierteln  aller 
Fälle  Mikroorganismen  nachzuweisen  vermocht, 
und  zwar  Bact.  coli  23mal  allein,  Staphylokokken. 
4mal,  Streptokokken  2mal,  einige  Male  plumpe 
lange  Bacillen  mit  charakteristischem  Wachsthum, 
die  H.  bisher  unbidkannt  waren;  6mal  lagen  Miach- 
infektionen  vor.  Zum  Nachweis  der  Bakterien  halt 
H.  vielfach  die  Verwendung  grösserer  Mengen  von 
Qalle  fQr  nothwendig.  Zweifellos  spielt  die  bak- 
terielle Infektion  bei  der  Entstehung  der  Ghole* 
cystitis  die  Hauptrolle,  und  zwar  die  ascendirende 
Entzündung  vom  Darme  her,  wobei  eine  Stagnation 
derChiUe  im  Gallengangsysteme  in  hervorragendem 
Maasse  die  günstigen  Bedingungen  für  Weiter- 
verbreitung der  Mikroorganismen  schafft.  Gelegent'- 
liches  üeberwandern  von  Bakterien  direkt  vom 
Darme  in  eine  adhftrente  Gallenblase  kommt  eben- 
falls vor.  Wichtiger  ist  die  hftmatogene  Infektion, 
wobei  auf  den  Zusammenhang  einer  Cholecystitis 
mit  überstandenen  Infektionkrankheiten  (Pana- 
ritien,  Anginen,  Typhus)  hingewiesen  wird,  ein 
Zusammenhang,  der  sich  h&ufig  aus  der  Anamnese 
ergiebt  und  noch  vielfach  zu  wenig  Beachtung 
findet 

Für  das  Zustandekommen  der  deaquamirenden 
Entzündung  der  Gallenblase  macht  H.,  ausgehend 


Vn.  Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


267 


von  den  Versuchen  künstlicher  Gonkrementerzeu- 
gung  bei  Thieren,  gewisse  anatomische  Verhält- 
nisse im  AusfQhrungsgange  der  Gallenblase  ver- 
antwortlich, vor  Allem  eine  VergrOsserung  des 
Klappensystems,  die  auf  erblicher  Anlage  beruhen 
kann  und  wie  im  Experimente  eine  Einengung  des 
Ausführungsganges,  Erschwerung  desOallenflusses, 
somit  eine  gewisse  Stauung  hervorzurufen  vermag. 
Auch  die  rechtseitige  Wanderniere  kann  unter  ge- 
wissen Bedingungen  in  ähnlichem  Sinne  wirken. 
Neben  dieser  passiven  Stauung  kOnnen  auch  offenbar 
noch  Veränderungen  in  der  aktiven  Entleerung  der 
Gallenblase  eine  Rolle  spielen,  stärkerer  oder 
schwächerer  Gallenfluss,  wie  er  entweder  durch 
gewisse  Schwächezustände  der  Muskulatur,  oder 
in  der  Innervation  der  Gallenblase  hervorgerufen 
wird  (Zusammenhang  mit  chronischer  Darmatonie). 
Auch  die  physiologische  BlutanfüUung  der  Leber 
(nach  den  Mahlzeiten),  die  wirksam  durch  ge- 
steigerte Muskelarbeit  verringert  werden  kann,  hat 
fiinfluss  auf  die  Gallenbewegung.  Da  die  Blut- 
füllung  als  Maassstab  gelten  kann  für  die  Arbeit- 
leistung der  Leber  bei  der  Verarbeitung  ihres 
Sekrets,  so  gewinnt  die  aus  den  Tabellen  H.'s  sich 
ergebende  Thatsache  ein  besonderes  Interesse,  dass 
nämlich  die  vorwiegend  sitzenden  Berufsarten  von 
der  Qallensteinkrankheit  am  wenigsten  betroffen 
werden,  während  gerade  die  mit  angestrengter 
Muskelthätigkeit  einhergehenden  Berufsarten  und 
besonders  die  Frauen  ans  dem  Arbeiterstande,  die 
neben  körperlicher  Anstrengung  noch  von  derNoth 
zu  leiden  haben,  ein  besonders  hohes  Contingent 
liefern.  Das  Auftreten  der  Erkrankung  fällt  dabei 
am  häufigsten  in  das  Ende  des  3.  und  den  Anfang 
des  4.  Lebensjahrzehnts.  Auf  dem  Wege  der  Cirku- 
lationstürungen  in  der  Leber  erscheinen  auch  ge- 
wisse Krankheiten  wie  Chlorose,  Arteriosklerose, 
sodann  grüssere  Blutverluste,  die  Menstruation  und 
die  Gravidität  als  von  Einfluss  auf  die  Gallensekre- 
tion und  damit  auch  auf  die  Entstehung  derChole- 
lithiasis.  Dabei  wird  nach  Ansicht  H.'s  nicht  so 
sehr  durch  den  ständig  verminderten  Abfluss  der 
Galle,  als  vielmehr  durch  plötzliche  Druckschwan- 
kungen in  der  durchfliessenden  Gallenmenge  eine 
Aufwärtsverbreitung  der  Mikroorganismen  vom 
Darme  her  begünstigt.       F.  Krumm  (Karlsruhe). 

477.  Die  obinurg:i8ohe  Behandlung  des 
akaten  nnd  ohronisohen  Oholedoohoaver- 
sohlusses  durch  Stein  und  Tumor;  von  Prof. 
Hans  Kehr.  (Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  22. 
1903.) 

K.  legt  in  diesem  bei  der  Versammlung  ameri- 
kanischer Aerzte  in  Washington  gehaltenen  Vor- 
trag kurz  seine  Indikationstellung  bei  der  Behand- 
lung des  Choledochusverschlusses  dar,  die  zum 
grossen  Theile  öfters  Ausgeführtes  wiederholt  Er 
weist  wiederum  darauf  hin,  dass  beim  (ikuien  Ver- 
schlusse das  abwartende  Verhalten,  die  innere  Be- 
handlung das  einzig  Richtige  sei,  Ausnahmen  sind 


nur  gegeben  bei  Hinzutreten  von  Schüttelfrösten 
und  Kräfteverfall  oder  bei  häufig  sich  wiederholen- 
den, nach  allen  Richtungen  stOrenden  Anfällen  von 
akutem  Verschlusse. 

Beim  ehranisehen  Steinverschlusse  warnt  K. 
wieder  eindringlich  vor  Ueberschätzung  der  Karls- 
bader Kur,  die  meist  nur  eine  vorübergehende 
Latenz  schafft,  schliesslich  versagt  und  den  Fat 
zu  spät  veranlasst,  operative  Hülfe  zu  suchen.  Bei 
der  Auswahl  des  richtigen  Zeitpunktes  für  die 
Operation,  verlangt  der  Gesammtzustand  des  Fat 
genaue  Berücksichtigung.  Bei  ausgebreiteter  Chol- 
angitis und  complicirenden  Erkrankungen  der  Nieren 
und  der  Lunge  ist  die  Operation  schon  wegen  der 
Gefahr  der  Narkose  oontraindicirt.  Die  principielle 
Ausführung  der  Hepaticusdrainage  hat  die  Mortalität 
K.'s  bei  diesen  Choledochotomien  auf  3<^/o  herab- 
gedrückt Peinlichste  Asepsis,  rasches  Operiren, 
ausgiebige  Tamponade,  sorgfältige  Nachbehandlung 
sind  für  den  Erfolg  wichtig. 

Die  Indikation  für  die  Operation  bei  Chole- 
dochusverschluss  durch  Tumor,  der  wohl  stets  ein 
chronischer  ist,  stellt  K.  weiter  wie  früher,  da  die 
Entscheidung,  ob  eine  bösartige  oder  gutartige  Qe- 
Schwulstbildung  des  Pankreaskopfes  vorliegt,  oft 
unmöglich  ist.  Der  Nutzen  der  Operation  (Gallen- 
blasen-Magen- oder  -Darmfistel)  ist  bei  der  chron. 
Pankreatitis  ein  ausserordentlicher.  Bei  kleinen 
Carcinomen  im  mittleren  Theile  des  Choledochus 
ist,  wie  K.  gezeigt  hat,  eine  Radikaloperation 
möglich.  F.  K  r  u  m  m  (Karlsruhe). 

478.  üeber  die  auboutanen  Rupturen  der 
Gkdlenwege  traumatischen  Ursprungs,  nebst 
einem  oaauiatiBohen  Beitrag ;  von  Dr.  L  e  w  e  - 

r  e  n  z.   ( Arch.  f.  klin.  Chir.  LXXL  1.  p.  1 1 1. 1 903.) 

L.  behandelte  einen  2ViJähr.  Knaben,  der  von  einem 
Radfahrer  überfahren  worden  war  und  sieh  eine  traimna- 
tische  Ruptur  des  Ductus  choledockus  zugezogen  hatte. 
Nach  anfangs  stürmischen  peritonäalen  Reizerscheinun- 
gen kam  es  am  3.  Tage  nach  der  Verletzung  zu  Ikterus 
nnd  nach  8  Tagen  zu  einem  freien  Flüssigkeitergusse  in 
die  Bauchhöhle.  Durch  4malige  Punktionen  wurden 
jedes  Mal  2000 — 2500  ocm  einer  grünlich  -  bräunlichen, 
GallenfarbstofF  und  Gallensäuren  enthaltenden  Flüssigkeit 
entleert.  10  Wochen  uach  dem  Trauma  Operation :  An- 
legung einer  Communikation  zwischen  der  Gallenblase 
und  dem  oberen  horizontalen  Schenkel  des  Duodenum. 
Pleuropneumonie,  sohliesslioh  HeHung, 

L.  hat  aus  der  Literatur  noch  62  Fälle  von 
subcutaner  traumatischer  Ruptur  der  OaUenwege  zu- 
sammengestellt und  zieht  aus  diesen  Beobachtungen 
folgende  Schlüsse:  1)  Bei  subcutanen  Verletzun- 
gen pathologisch  nicht  veränderter  Oallenwege 
kommt  es  niemals  zu  einer  eiterigen,  meistens  da- 
gegen zu  einer  serOa-fibrinösen,  bez.  adhäsiven  Peri- 
tonitis. 2)  Länger  dauernder  reichlicher  Gallen- 
austritt führt  theils  in  Folge  von  Resorption  von 
Gallensäuren,  theils  wegen  des  Ausfalles  eines  so 
wichtigen  Verdauungsaftes  regelmässig  zum  Siech- 
thume  und  Tode.  3)  Jede  subcutane  Verletzung 
des  Gallensystems  mit  reichlichem  galligen  Ex- 
sudat erheischt  deshalb  unbedingt  eine  chirurgische 


268 


Vn.   Chiruigie,  Augen-  und  Olurenheilkunde. 


Behandlung,  die  rechtzeitig  einzusetzen  und  in 
erster  Linie  einen  Verschluss  der  Rissstelle,  sowie 
die  Einleitung  der  gesammten  Qalle  in  den  Darm 
anzustreben  hat  Die  einfache  Punktion,  bez. 
Drainage  des  Bauchraumes,  die  diesen  Anzeigen 
nicht  mit  genügender  Zuverlässigkeit  entsprechen, 
vielmehr  oftmals  nur  palliativen  Werth  haben,  sind 
möglichst  frühzeitig,  jedenfalls  noch  vor  Eintritt 
eines  starken  Eräfteverfalles,  durch  eine  radikale 
Operation  zu  ersetzen.  Die  Wahl  der  Operation 
richtet  sich  nach  dem  jeweiligen  pathologischen 
Befunde.  Als  Nothbehelf  verdient  die  Laparotomie 
mit  nachfolgender  Drainage  den  Vorzug  vor  dem 
Bauchstiche.  P.  Wagner  (Leipzig). 

479.  Heber  Nekrose  der  QaUenblase«  mit 
Bemerkungen  über  die  Operaiion  der  Oaüensteine; 
von  Prof.  Czerny.  (Münchn.  med.  Wchnschr. 
L.  22.  1903.) 

C  z.  bespricht  auf  Grund  zweier  interessanter 
Beobachtungen  die  gegenüber  den  eiterigen  Ent- 
zündungen seltene  nekrotisirende  Form  der  Ent- 
zündung der  Oallenblase,  für  deren  Entstehung 
wahrscheinlich  die  Qefass Verhältnisse  der  Oallen- 
blase eine  wesentliche  Rolle  spielen,  da  die  ver- 
sorgende Art.  cystica  eine  Endarterie  darstellt  und 
bei  Unterdrückung  der  Cirkulation  in  dieser  Arterie 
die  Ernährung  der  Oallenblase  gefährdet  ist. 

Im  1.  Falle  handelte  es  sich  um  einen  62jähr.  Mann, 
der  unter  den  Erscheinangen  einer  chron.  recidivirenden 
Dickdarmstenose  znr  Beobachtang  kam,  bedingt  darch 
Druck  und  Verwachsung  der  mit  Steinen  gefüllten  ver- 
grösserten  Gallenblase  auf  das  Colon,  ohne  charakte- 
ristische Eolikanfälle.  Durch  Freilegung  der  Oallenblase 
und  Ineision  wurde  festgestellt,  dass  es  durch  im  Cysticus 
eingeklemmte  Gallensteine  zur  Nekrose  der  inneren 
Schichten  der  Gallenblasen  wand  gekommen  war,  dass 
diese  sich  durch  ein  dissecirendes  Exsudat  von  der 
äusseren  Schicht  in  toto  abgelöst  hatten,  während  letztere 
durch  neue  GefBss Verbindungen  vom  Netze  aus  ernährt 
wurde.  Es  wurde  die  partielle  Resektion  der  Gallenblase 
vorgenommen.  Der  Tod  erfolgte  bei  dem  an  Degeneration 
des  Herzmuskels,  Emphysem  und  Bronchitis  leidenden 
Fat.  unter  Complikation  mit  subphrenischer  Abscess- 
bildung  ca.  5  Wochen  nach  der  Operation  unter  dem  Bilde 
chronischer  Sepsis  und  Herzschwäche. 

Auch  im  2.  Falle  führten  wiederholte  larvirte  Gallen- 
steinanfälle, die  unter  dem  Bilde  der  Darmstenose  auf- 
traten, zur  Operation,  die  ebenfalls  eine  partielle  Nekrose 
der  Gallenblasenschleimhaut,  durch  Steine  bedingt,  auf- 
deckte. Eine  partielle  Resektion  der  Gallenblase  kam 
nicht  zur  Heilung;  nach  IVi  Jahren  wurde  eine  2.  Ope- 
ration (die  Exstirpation  des  Gallenblasenrestes  und  Lösung 
von  Adhäsionen)  nothwendig,  wodurch  Fat.  endgültig  von 
seinen  Beschwerden  befreit  wurde. 

C  z.  empfiehlt  die  bei  totaler  Nekrose  selbst- 
verständliche Exstirpation  der  Oallenblase  auch 
bei  partieller  Nekrose  auszuführen,  w&hrend  er  bei 
nicht  wesentlich  verftnderter  Oallenblasenwand, 
auch  bei  Hydrops  und  seropurulentem  Inhalte, 
wenn  Verwachsungen  die  Exstirpation  erschweren, 
conservativ  verfahrt  und  die  einzeitige  Cholecysto- 
stomie  mit  wasserdichter  Drainage  und  Suspen- 
dirung  der  Oallenblase  das  Normal  verfahren  in  der 
Heidelberger  Klinik  bildet. 

F.  Krumm  (Karlsruhe). 


480.  Eine  kune  Betraohtang  der  laeber- 
syphilis  vom  ohirargisohen  Standpunkte ;  von 

Dr.  Gh.  Oreene  Cumston  in  Boston.     (Arcfa. 
f.  klin.  Chir.  LXX.  2.  p.  369.  1903.) 

0.  berichtet  Aber  3  eigene  Beobachtungen  von 
Lebergummi  und  bespricht  unter  Aufführung  der 
Krankengeschichten  von  24  aus  der  Literatur  zu- 
sammengestellten Fftllen  die  DifFerentialdiagnose, 
Symptomatologie  und  Pathologie  dieser  Erkran- 
kung, deren  chirurgische  Behandlung  eine  günstige 
Prognose  bietet  N  o  e  s  s  k  e  (Kiel). 

481.  Eine  neue  Art  von  intrahepatisoher 
Ligatur;  von  Dr.  Balacescu.  (Revista  de  Chir. 
VIL  p.  433.  1903.) 

In  der  interessanten,  mit  zahlreichen  Abbil- 
dungen ausgestatteten  Arbeit,  beschreibt  B.  die 
verschiedenen  Ligaturmethoden  bei  Operationen  an 
der  Leber  und  seine  eigenen  an  Hunden  vorge- 
nommenen Versuche;  er  hat  schliesslich  folgenden 
Vorgang  angenommen. 

Vor  der  Operation  soll  schon  an  das  exakte  Aoeio- 
anderlegen  der  blatenden  Flächen  gedacht  werden  und 
zu  diesem  Behufe  ist  es  am  zweckmässigsten,  die  Exstir- 
pation in  dreieckiger  Form,  mit  der  Basis  gegen  denfreiea 
Leberrand  hin,  vorzunehmen.  Um  der  Blutung  während 
der  Operation  vorzubeugen,  beginnt  man  damit,  dass  ein 
Doppelfaden  von  der  Spitze  des  auszuschneidenden  Drei- 
ecks gegen  die  Basis  geführt,  hier  getheilt  wird  und 
während  die  eine  Hälfte  zurückbleibt,  wird  die  Mitte  des 
anderen  Fadens  gefasst  und  dieser,  doppelt  gelegt,  etwas 
weiter,  wieder  nach  oben  durchgezogen  und  hier  mit  dem 
oberen  Ende  fest  zusammengeschnürt,  derart,  da^  das 
Leberparenchym  darchschnitten  wird  und  nur  die  Oe- 
fösse  abgebunden  werden.  Diese  Operation  wird  nach 
einer  Seite  hin  fortgesetzt  und  beendigt  und  dann  mit  der 
ersten  Faden  hälfte,  in  ähnlicher  Weise  und  in  entgegen- 
gesetzter Richtung  verfahren.  Nach  Beendigung  dieser 
tiefen  Ligaturen  wird  zur  Exstirpation  des  Leber- 
stückes geschritten,  die  in  Folge  der  Gefässabbindung 
fast  ohne  Blutung  verläuft  Die  Endstücke  der  Faden 
werden  schliessUch  zusammengebunden  und  auf  diese 
Weise  die  blutenden  Flächen  aneinandergelegt 

Dieser  Ligaturmodus  wurde  von  Th.  Jonescu 
in  4  Fällen  von  partieller  Hepatektomie  am  Men- 
schen mit  gutem  Erfolge  angewendet 

E.  Toff  (Braila). 

482.  Beitrag  larKenntnisa  des  Xeroderma 
pigmentosam;  von  Dr.  C.  Velhagen  in  Chem- 
nitz.  (Arch.  f.  Augenhkde.  XLIL  3.  p.232.  1902.) 

V.  sah  in  2  verwandten  jüdischen  Familien  bei 
4  Mädchen  die  seltene  Krankheit,  die  Kaposi 
mit  dem  Namen  Xeroderma  pigmentosum  bezeich- 
net hat  Die  Krankheit  begann  in  frühester  Kind- 
heit an  den  dem  Lichte  ausgesetzten  KOrpersteHen, 
besonders  dem  Oesichte.  Es  bildeten  sich  erst 
viele  rothe  Fleckchen,  dann  viele  dunkle  Sommer- 
sprossen, zwischen  diesen  weissglänzende  Stell^i 
mit  erweiterten  Oefässen;  die  Haut  wurde  rauh, 
geschwürig.  In  der  Bindehaut  der  sehr  licht- 
scheuen Augen  traten  starke  Schnunpfungen  auf 
und  bei  der  einen  Kranken  bildete  sich  zwischen 
Carunkel  und  innerem  Hornhautrand  eine  Ge- 
schwulst, die  nicht  von  der  Bindehaut,  sondern  von 


YII.   Chirurgie,  Augen-  und  Ohrenheilkunde. 


269 


einem  Naevus  oder  irgend  einem  versprengten 
Keime  daselbst  ausgegangen  war  und  sich  bei  der 
Untersuchung  als  Caroinom  (MeduUarkrebs)  erwies. 
Die  Krankheit  hatte  nur  Mftdohen  befallen.  Alle 
erdenklichen  Heilmittel  waren  vergeblich  angewen- 
det worden.  Lamhofer  (Leipzig). 

483.  Ueber  eine  eigenthümliohe  Aderhant- 
veränderang  nach  Ophthalmia  nodosa;  von  Dr. 
W.  Reis.  (Aroh.  f.  Augenhkde.  XLII.  3.  p.  250. 
1902.) 

R  fand  bei  einem  Kranken,  dem  im  Jahre  1889  eine 
Raupe  gegen  das  rechte  Ange  geworfen  war  und  der 
damals  schon  lange  Zeit  wegen  schwerer  Augenentzündung 
in  der  Bonner  Universitätaugenklinik  behandelt  worden 
war  (vgl.  Krankengeschichte.  Arch.  f.  Augenhkde.  XXV. 
p.  359.  1890,  berichtet  von  Dr.  Krüger),  eine  ganz 
eigenartige  Veränderung  der  Aderhaut.  In  langer  Aus- 
dehnung zog  durch  die  sonst  normale  Aderhaut  ein  dünner 
atrophischer,  stark  von  Pigment  umsäum ter,  nahe  der 
Pupille  gabelig  getheilter  Streifen,  den  R.  als  die  Folge 
eines  von  der  Iris  nach  der  Aderhaut  ein-  und  dort  weiter- 
gewanderten Raupenhaares  ansieht.  In  der  Iris  war  eine 
der  Lage  des  Aderhautstreifens  entsprechende  Furche. 
Im  Uebrigen  waren  die  Veränderungen  der  Hornhaut, 
die  Knötchen  in  der  Bindehaut  u.  s.  w.  genau  noch  so, 
wie  sie  Krüger  12  Jahre  vorher  beschrieben  hat.  R. 
schnitt  ein  Knötchen  aus  und  fand  darin  ein  noch  fast 
unversehrtes  Rau penhaar.  Lamhofer  (Leipzig). 

484.  Die  Operation  des  javenilen  Staara ; 
von  Dr.  V.  B 1  a  s  k  0  V  i  c  8.  (Ungar.  Beitr.  z.  Augen- 
hkde. m.  p.  84.  1903.) 

V.  B  L  theilt  die  Erfahrungen  mit,  die  in  der 
Budapester  Universitätaugenklinik  mit  den  ver- 
schiedenen Operationverfahren  bei  Jugendstaar  in 
der  Zeit  vom  1.  Jan.  1891  bis  31.  Dec.  1900  ge- 
macht wurden.  Es  wurden  527,  zum  Theil  er- 
heblich complicirte  Jugendstaare  operirt,  und  zwar 
237  mit  Extractio  linearis  simplex,  200  mit  Ex- 
tractio  linearis  cum  iridectomia  und  90  mit  Dis- 
cission.  Die  Operationen  waren  im  Wesentlichen 
die  auch  sonst  üblichen.  Die  Wundbehandlung 
geschah  bis  1898  durch  Verband,  dann  in  etwas 
abgeänderter  Weise  offen  nach  H  j  o  r  t  Beide  Ver- 
fahren Hessen  einen  auffallenden  Unterschied  im 
Heilungsverlauf  nicht  erkennen,  v.  B 1.  tritt  sehr 
entschieden  für  die  Extraktion  mit  Iridektomie  ein, 
denn  damit  blieb  ihm  jeder  Verlust  erspart,  wäh- 
rend nach  der  einfachen  Linearextraktion  2.9<>/o  und 
nach  Discission  4.4^/0  der  Augen  verloren  gingen. 
Aehnlich  verhielten  sich  auch  die  Seherfolge,  v.  B 1. 
empfiehlt  die  Extraktion  mit  Iridektomie  auch  für 
die  Myopie-Operation.  Doch  erscheint  ihm  sein 
Material  zu  gering,  um  belangreiche  Schlussfolge- 
mngen  daraus  abzuleiten.  Es  wurden  nur  3  6  Augen 
operirt,  weil  man  die  Indikation  zur  Operation  in 
der  Sohulek 'sehen  Klinik  sehr  vorsichtig  [mit 
Recht !]  stellt.  Bergemann  (Husum). 

485.  La  maturation  artifloielle  de  la  cata- 
raote;  par  le  Dr.  Fage.  (Ann.  d'Oculist.  CXXIX. 
p.  426.  1903.) 

Zur  Reifung  des  Staars  wendet  F.  folgendes 
Verfahren  an:  Er  durchsticht  mit  einer  Paracentese- 


nadel  die  Hornhaut  und  macht  beim  Zurückgehen, 
während  das  Eammerwasser  abfliesst,  einen 
kleinen  Einschnitt  in  die  vordere  Linsenkapsel. 
Darauf  massirt  er  die  Linse  durch  die  Hornhaut. 
Er  glaubt  damit  eine  schnellere  Reifung  zu  er- 
reichen als  ohne  KapselerOffnung  und  gleichzeitig 
die  üblen  Zufälle  zu  vermeiden,  die  bei  der 
gewöhnlichen  Discission  gelegentlich  beobachtet 
werden.  Bergemann  (Husum). 

486.  An  analyais  of  a  farther  aeriea  of 
250  oonaeoative  Operations  for  primary  oata- 
raet  performed  in  the  governement  Ophthalmie 
hospitai,  Madras;  by  R.  H.  Elliot.  (Lancet 
May  2.  1903.) 

E.  giebt  einen  kurzen  Ueberblick  über  250 
weitere  Operationen  von  Primärkatarakt,  die  er 
von  Ende  November  1901  bis  Anfang  Februar  1902 
in  Madras  meist  an  Eingeborenen  ausführte.  Er 
bespricht  ausführlich  die  Complikationen,  die  vor 
der  Operation  bestanden,  die  während  der  Opera- 
tion eintraten  und  nach  der  Operation  sich  ein- 
stellten. Operationverfahren  und  Erfolge  waren 
im  Wesentlichen  die  gleichen  wie  in  E.'s  Bericht 
über  500  Staaroperationen  in  Lancet  Nr.  4132. 
1902;  vgl.  Jahrbb.  CCLXXVIL  p.  206. 

Bergemann  (Husum). 

487.  Die  KarMiohtigkeit,  ihre  Entstehnng 
nnd  Bedeatnng ;  von  Prof.  S  t  i  1 1  i  n  g.  (Samml. 
von  Abhandl.  a.  d.  Gebiete  d.  pädagog.  Psyohol.  u. 
Physiol.  VI.  3.  1903.) 

Nachdem  die  von  Beer  und  später  von  Phi- 
lips aufgestellte  Hypothese,  dass  die  Eurzsichtig- 
keit  durch  den  Druck  der  schrägen  Augenmuskeln 
bedingt  sei,  vielfach  verlassen  war,  stellte  8 1.  vor 
15  Jahren  den  Satz  auf,  die  Eurzsichtigkeit  ent- 
stehe durch  Muskeldruck  (des  Obliqn.  super.)  unter 
Nahearbeit.  Der  eigenthümliche  Verlauf  des  Obliqu. 
super,  hänge  ab  vom  Bau  der  Orbita,  und  deren 
Form  wieder  vom  Bau  des  Schädels.  Und  zwar 
fanden  sich  die  niedrigen  und  breiten  Augenhöhlen 
vorzugsweise  bei  den  Breitgesichtern,  die  hohen 
und  schmalen  Augenhöhlen  vorwiegend  bei  den 
Langgesichtern.  Das  eigenartige  Verhältniss  des 
Obliqu.  super,  zur  breiten  und  niedrigen  Orbita 
fördere  die  Entwickelung  der  Eurzsichtigkeit  bei 
Nahearbeit.  „Alle  anderen  Theorien  sind  blosse 
Hypothesen  oder  einfache  Vermuthungen,  von  denen 
keine  anatomisch  genügend  begründet  worden  ist, 
und  die  sämmtlich,  wie  gezeigt  wurde,  die  flagran- 
testen Widersprüche  in  sich  tragen."  Zur  Stütze 
seiner  Behauptungen  verwerthet  St.  seine  und 
seiner  Schüler  anatomische  und  anthropologische 
Untersuchungen,  sowie  eigene  und  fremde  Stati- 
stiken. Wenig  anmuthend  ist  der  geringschätzige 
Ton,  mit  dem  abweichende  Anschauungen  ernster 
Forscher  abgefertigt  werden ;  eben  so  wenig  nach- 
ahmenswerth  sind  die  drastischen  Vergleiche,  die 
zum  besseren  Verständniss  verwickelter  Thatsachen 
beitragen  sollen.  Bergemann  (Husum), 


270 


Lange,  Yademecum.  —  Hittheilungen  aus  der  gynftkolog.  Klinik  Engström'B. 


488.  üeber  Myopie.  Klinüchrstaiistische  Mii- 
iheüungen;  von  Prof.  HerteL  Mit  16  Figuren  im 
Text   (Arch.  f.OphthalmoL  LVI.  2.  p.326.  1903.) 

H.'s  Mittheilungen  beschäftigen  sich  mit  dem 
Material  der  Jenaer  Augenklinik  und  Poliklinik  aus 
den  letzten  10  Jahren.  Aus  dem  reichen  Inhalte, 
der  erschöpfend  leider  nicht  im  Auszuge  wieder- 
gegeben werden  kann,  mOge  Folgendes  hervor- 
gehoben werden:  FOr  die  niedrigen  Grade  der 
Eurzsichtigkeit  (bis  — 6.0)  überwi^en  beträchtlich 
die  Naharbeiter,  für  die  hohen  Orade  ist  ein  durch- 
greifender Unterschied  zwischen  Nah-  und  Nicht- 
naharbeitern  nicht  mit  Sicherheit  festzustellen. 
Ebenso  ist  fQr  den  myopischen  Conus  kein  wesent- 
licher unterschied  bei  Nah-  oder  Nichtnaharbeit 
wahrzunehmen.  Die  Zunahme  der  Aderhautver- 
änderungen geht  proportional  der  Zunahme  des 
Alters;  ebenso  verhielten  sich  die  OlaskOrper- 
trübungen.  Bei  beiden  Complikationen  ist  das 
weibliche  Geschlecht  mehr  betheiligt  als  das  männ- 
liche ;  überhaupt  neigt  das  erstere  mehr  zu  Myopie. 
Bemerkenswerth  sind  noch  H.'s  Wahrnehmungen 
über  die  postoperative  Netzhautabhebung,  die  be- 
sonders durch  wiederholte  Naohstaardiscissionen 
bei  sonst  tadellosen  Heilungen  begünstigt  wird. 
Die  besten  Erfolge  der  Myopieoperation  erwartet 
auch  H.  von   möglichst  wenigen  Eingriffen,   am 


besten  nur  Disdssion  und  Extraktion.  Ebenso  ist 
H.  für  nur  einseitiges  Operiren.  Sonst  ist  H.  An- 
hänger der  Vollcorrektion.  Er  fand  die  Zunahme 
der  Eurzsichtigkeit  wesentlich  höher  bei  Nicht- 
oorrektion  als  bei  Vollcorrektion ;  auch  die  Unter- 
oorrektion  verhielt  sich  günstiger  als  die  Nicht- 
correktion.  Am  deutlichsten  zeigte  sich  der  Ein- 
fluss  der  Correktion  bis  zum  20.  Lebensjahre.  Die 
meiste  Zunahme  zeigten  die  Naharbeiter. 

Bergemann  (Husum). 

489.  Warum  müssen  besondere  Sohul- 
augenärste  angestellt  werden ;  von  Prof.  H.  C  o  h  n. 
(AUgem.  med.  Gentr.-Ztg.  LXXIL  23.  24.  p.  461. 
481.  1903.) 

G.  bespricht  eingehend  den  Theil  der  amtliofaen 
Berichte  der  Breslauer  Schulärzte,  der  von  den 
Augenuntersuchungen  handelt.  Er  kommt  zu  dem 
Schluss,  dass  es  den  allgemeinen  Schulärzten  fehlt: 
1)  an  der  nöthigen,  bedeutenden  Zeit  für  zuver- 
lässige Augenuntersuohungen ;  2)  an  den  nöthigeo 
Instrumenten  und  3)  an  der  nöthigen  üebung  und 
Erfahrung.  Es  sind  deshalb  besondere  Schul- 
augenärzte anzustellen.  C.  setzt  genau  auseinander, 
wie  er  sich  deren  Thätigkeit  wünscht  Im  Wesent- 
lichen dürften  seine  Ausführungen  das  Richtige 
treffen.  Bergemann  (Husum). 


C.  BOcheranzeigen. 


54.   Vademeoum  der  Gtoburtshülfe  für  Stu- 
dirende  und  Aerste ;  von  Prof.  Dr.  M.  Lan  ge 
in  Königsberg  i.  Pr.     3.  vermehrte  u.  um- 
gearbeitete Aufl.  Würzburg  1903.  A.Stuber's 
Verl.  (C.  Kabitzsch).    8.    YIII  u.  302  S.  mit 
118  Abbildungen.   (4  Mk.  50  Pf.) 
Während   die  2.  Auflage  des  L.'schen  Yade- 
mecum   schon   2  Jahre  nach  der  1.  Auflage  er- 
schienen ist,  liegt  zwischen  dem  Erscheinen  der 
2.  und  3.  Auflage  ein  Zeitraum  von  nicht  weniger 
als  10  Jahren.    Der  Orund  hierfür  ist  sicher  nicht 
in  Mängeln  des  L. 'sehen  Werkes  zu  finden;  die 
Verzögerung   ist  vielmehr  einzig  und  allein  ver- 
anlasst durch  die  Ueberproduktion,  die  in  den  letz- 
ten Jahren   gerade  auf  geburthülflichem  Oebiete 
den  Büchermarkt  überreich  ausgestattet  hat. 

Schon  bei  Besprechung  der  beiden  ersten  Auf- 
lagen (Jahrbb.  CCXXI.  p.  104;  CCXL.  p.  207)  hat 
Bef,  die  grossen  Vorzfige  des  L.'schen  Yademecum 
hervorgehoben.  Die  vorliegende  3.  Auflage  ver- 
dient dieses  Lob  in  noch  höherem  Maasse.  Durch 
eingehendere  Besprechung  besonders  der  praktisch 
wicht]g:en  Capitel  hat  der  Umfang  des  Buches  um 
etwa  ^3  zugenommen,  und  durch  Uebergang  in 


den  neuen  Yerlag  hat  auch  die  Ausstattung  wesent- 
lich gewonnen.  So  ist  die  Zahl  der  Abbildungmi 
von  17  auf  118  gestiegen.  Yon  den  neueren  ge- 
burthülflichen  Operationen  verwirft  L.  die  B  o  s  s  i  '- 
sehe  Dilatation,  die  seiner  Ansicht  nach  wegen 
ihrer  Oefährlichkeit  nicht  Allgemeingut  der  Oe- 
burthülfe  treibenden  Aerzte  werden  kann.  Den 
abdominalen  Kaiserschnitt  zieht  er  der  schwierigen 
Technik  des  vaginalen  Yorgehens  vor.  Yon  der 
Symphyseotomie  nimmt  er  an,  dass  sie  in  der  Ge- 
burthülfe des  praktischen  Arztes  die  Perforation 
des  lebenden  Kindes  niemals  zu  ersetzen  im 
Stande  ist. 

L.'s  Yademecum  gehört  jedenfalls  zu  den  besten 
geburthülflichen  Rathgebem ;  seine  Benutzung  kann 
Aerzten  und  Studirenden  auch  in  der  neuen  Auflage 
rückhaltlos  empfohlen  werden. 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

55.  MittheiluDgen  aus  der  gyn&kologiBohen 
Klinik  des  Prof.  Dr.  Otto  Bngström  in 
Helsingfors.  Bd.  YL  Heft  1—2.  Berlin  1903. 
S.  Karger.  8.  (Ygl.  Jahrbb.  CCLXXIY.p.  255; 
CCLXXVI.  p.265;  CCLXXX.  p.  80.)  (8Mk.) 


Beuttner.  —  v.  Guärard  und  Schulze- Yellinghausen.  —  Pinkuss.  —  Luxenburger. 


271 


LXin.  Zur  Pathologie  der  Mueosa  eorporia 
tUeri;  von  Reguel  LOfqvist  (p.  1 — 238  mit 
2  Tafeln). 

L.  findet  eine  wesentliche  Ursache  der  Ver- 
schiedenheit der  Auffassungen  über  die  Pathologie 
der  Mucosa  corporis  uteri  in  einer  mangelhaften 
Vergleichung  der  pathologischen  Verhältnisse  mit 
den  bekannten  physiologischen  Veränderungen. 
Unter  Beachtung  dieses  Umstandes  glaubt  er  den 
Schlüssel  zum  Verständniss  der  pathologischen 
Anatomie  der  chronischen  Endometritis  finden  zu 
können  und  unter  diesem  Qesichtspunkte  stellte 
er  seine  Untersuchungen  an. 

Nach  eingehender  Besprechung  der  Literatur 
kommt  L.  zu  seinen  eigenen  Untersuchungen,  zu 
denen  er  nur  frisches  Material  benutzte.  Theils 
wurde  die  Schleimhaut  in  exstirpirten  oder  ampu- 
tirten  Uteri  untersucht,  theils  das  Material  durch 
Curettage  verschafft 

L.  behandelt  nun  zunächst  die  Anatomie  des 
Endometrium  unter  physiologischen  Verhältnissen : 
1)  der  nicht  menstruirenden  Uterusschleimhaut  bei 
der  erwachsenen  gesunden  Frau,  2)  während  der 
Menstruation,  3)  der  Decidua  vera  im  Beginne  der 
Schwangerschaft  Weitere  ausführliche  Capitel 
besprechen  die  Anatomie  des  Endometrium  bei 
chronischer  Beizung,  die  Aetiologie  der  patho- 
logischen Deciduareizung  des  Endometrium  und 
die  Schleimhautveränderungen  bei  Myomkranken. 

Den  Schluss  der  Abhandlung  bildet  die  sich 
über  100  Einzelfälle  erstreckende  Casuistik.  Die 
Endresultate  L.'s  kurz  wiederzugeben,  ist  leider 
nicht  möglich  und  es  muss  hierfür  auf  das  Original 
verwiesen  werden. 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

56.  Oynaeoologia  Helvetioa ;  herausgegeben 
von  Dr.  0.  B  e  u  1 1  n  e  r  in  Oenf.  U.  Jahrgang 
(Bericht  über  das  Jahr  1902).  Genf  1903. 
Henry  Kündig.  8.  284  S.  mit  7  Tafeln  u. 
65  Abbildungen  im  Text.   (5  Mk.) 

Der  Bericht  ist  ganz  nach  denselben  Gesichts- 
punkten zusammengestellt  wie  der  kürzlich  (Jahrbb. 
CCLXXIX.  p.  112)  angezeigte  Bericht  über  das 
Jahr  1901.  Sehr  eingehende  Besprechung  haben 
die  Narkosenfrage  und  dieTyphlitisfrage  gefunden. 
In  einem  Anhange  (p.  258 — 272)  werden  auch 
einige  wichtige  deutsche,  französische  und  italie- 
nische Abhandlungen  und  Werke  besprochen.  Den 
Schluss  des  Bandes  bildet  eine  kurze  Biographie 
dee  1902  verstorbenen  Dr.  0.  Rapin,  Professors 
der  Qeburthülfe  in  Liausanne. 

Auch  dieser  Jahrgang  wird  sicher  gut  auf- 
genommen werden. 

Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

57.  Jahresberioht  der  Privat-Fraaenklinik 
fftr  1902;  von  Dr.  H.  W.  Ad.  v.  Gu6rard 
u.  Dr.  W.  Schulze- Vellinghausen  in 
Düsseldorf.  Düsseldorf  1903.  Buch- u.  Stein- 
druckerei von  Fr.  Dietz.   8.   55  8. 


V.  G.  u.  Sch.-V.  geben  zunächst  eine  Beschrei- 
bung ihrer  im  Jahre  1901  bezogenen  neuen  Klinik 
und  berichten  dann  über  die  im  Jahre  1902  behan- 
delten 278  Kranken.  Es  wurden  62  Laparotomien 
ausgeführt  mit  einem  Todesfalle.  Ein  interessanter 
Fall  von  nach  medianer  Spaltung  der  ganzen  hin- 
teren Uteruswand  zur  Beposition  gebrachter  ver- 
alteter puerperaler  Inversio  uteri  wird  ausführlich 
mitgetheilt;  die  Kranke  wurde  sehr  bald  wieder 
schwanger.      Arth.  Hoffmann  (Darmstadt). 

58.  Die  Krankenpflege  bei  Unterleibsope- 
rationen,  insbesondere  bei  Laparotomien. 

Ein  kurzer  LeUfadm  für  das  Krankenpflege' 
personal ;  von  Dr.  A.  P  i  n  k  u  s  s.  Berlin  1902. 
Elwin  Staude.   8.    12  S.   (50  Pf.) 

P.  giebt  in  gedrängter  Form  eine  Darstellung 
Dessen,  was  eine  Krankenpflegerin  bei  Laparo- 
tomirten  wissen  und  beachten  muss.  Die  Dar- 
stellung ist  so  gehalten,  dass  sie  dem  Pflegeperso- 
nale selbst  in  die  Hand  gegeben  werden  kann. 
F.  Krumm  (Karlsruhe). 

59.  Experimentelle  Stadien  über  Bücken- 
markaverletsangen ;  von  Dr.  A  u  g.  L  u  x  e  n  - 
b  u  r  g  e  r.  Wiesbaden  1903.  J.  F.  Bergmann. 
Gr.  8.   94  S.   (6  Mk.) 

In  der  historisch-kritischen  Einleitung  und  im 
allgemeinen  TheUe  der  für  die  Lehre  von  den 
Rückenmarksverletzungen  wichtigen  Arbeit  be- 
gründet L.  die  Nothwendigkeit  des  Thier-Experi- 
mentes  zur  Klärung  gerade  der  Fragen,  die  für  die 
Diagnostik  und  Therapie  der  menschlichen  Patho- 
logie ausschlaggebend  sind.  Die  Versuche  wurden 
an  Kaninchen  ausgeführt ;  die  ausführlich  geschil- 
derte Methodik  bei  den  einzelnen  Verletzungsarten 
(Distorsionen,  Quetschungen,  Zerrungen)  muss  im 
Originale  nachgelesen  werden. 

Die  wichtigsten  Ergebnisse  sind  folgende :  Das 
Trauma  schädigt  Nervengewebe  und  zerreisst  Oe- 
ftose.  Geschieht  letzteres  in  beträchtlichem  Um- 
fange mit  dem  Resultate  einer  grosseren  Blutung, 
so  erwächst  in  ihr  dem  noch  mehr  oder  weniger 
gut  erhaltenen  Nervengewebe  ein  neuer  Feind. 
Die  von  einander  im  Aussehen  abweichenden 
Quetschungen  erheischen  eine  Unterscheidung  in 
leichte  und  schwere,  langsame  und  rasche.  Eine 
leichte  Rückenmarksquetschung,  deren  Folgen  sich 
am  lebenden  Thiere  mit  geringer  Parese  der  Hinter- 
beine äussern,  macht  keine  Verschiebungen  der 
grauen  Substanz,  oft  minimale  Blutungen,  geringe 
traumatische  Degeneration  grauer  und  weisser  Sub- 
stanz. Eine  schwere  Quetschung,  die  zur  totalen 
oder  beinahe  totalen  Lähmung  der  Hinterbeine  ge- 
führt hat,  ist  immer  mit  Verschiebungen  und  Blu- 
tungen in  der  grauen  Substanz  verbunden,  wenn 
sie  rasch  erfolgte.  Die  meisten  menschlichen 
Rückenmarksverletzungen  treten  durch  rasche  Ab- 
knickung  der  Wirbelsäule  ein.  Eine  schwere 
Rückenmarksquetschung,    die    einen    langsamen 


272 


Flesch  und  Wertheimer.  —  Moeller.  —  Marcusa 


Verlauf  genommen  hat,  entbehrt  meist  der  Sub- 
stanzverschiebungen, oft  auch  der  Blutaustritte. 
Die  Zerrungen  im  Rücken  marke  unterscheiden  sich 
von  den  Folgen  der  raschen  Quetschungen  durch 
den  bedeutend  geringeren  Umfang  der  BlutergQsse, 
durch  den  Mangel  an  wirklichen  Substanzverschie- 
bungen, durch  das  Ausbleiben  der  Gewisser  Wei- 
terungen und  die  gute  Erhaltung  der  Form  der 
grauen  Substanz.  Die  traumatischen  Veränderun- 
gen des  Rflckenmarkes  in  Folge  von  Distorsionen 
stellen  sich  in  der  Hauptsache  als  Quetschungen 
dar.  Immer  waren  die  Degenerationen  bei  Quet- 
schung und  bei  Zerrung  bedeutend  umfangreicher 
als  die  Blutergüsse.  Sowohl  die  Längsdehnung 
als  auch  die  Zusammenpressung  in  querer  Rich- 
tung verursacht  Nekrotisirung  der  Nervenfasern 
im  Rückenmarke  ohne  Beihülfe  von  Blutaustritten. 
Der  Mangel  an  wesentlichen  Blutergüssen  schliesst 
die  Quetschung  in  den  strittigen  Fällen  am  mensch- 
lichen Rückenmarke  aus,  lässt  aber  die  Entschei- 
dung zwischen  Erschütterung  und  reiner  Zerrung 
offen. 

Die  Arbeit  ist  durch  12  gut  ausgeführte  Tafeln 
illustrirt  S.  A  u  e  r  b  a  ch  (Frankfurt  a.  M.). 

60.  Oesohleohtskrankheiten  nnd  Beohts- 
BohatB.  Betrachtungen  vom  ärztlichen,  jurisii- 
sehen  und  ethischen  Standpunkte;  von  Prof. 
M.  Flesch  und  Dr.gur.  L.  Wertheimer. 
Jena  1903.  Gustav  Fischer.  8.  28  S.   (2Mk.) 

Das  Unzulängliche  der  jetzigen  Rechtslage  bei 
den  durch  die  Geschlechtkrankheiten  verursachten 
Schädigungen  wird  auf  Grund  einer  aus  dem 
Leben  geschöpften  Casuistik  erläutert  An  eine 
zukünftige  Gesetzgebung  werden  die  folgenden 
Forderungen  gestellt:  1)  Wenn  Gonorrhöe  oder 
Syphilis  während  der  Ehe  bei  einem  Ehegatten 
direkt  oder  indirekt  auftreten,  müssen  sie  eo  ipso 
als  Ehescheidungsgrund  gelten,  ohne  dass  es  des 
Nachweises  des  Ehebruches  bedarf.  2)  In  Ehe- 
sachen, die  auf  das  Auftreten  von  Syphilis  und 
Gonorrhöe  gestützt  sind,  muss  für  die  Thatsachen, 
die  sich  auf  die  Entstehung  und  Art  der  Krankheit 
beziehen,  die  Eideszuschiebung  als  Beweismittel 
zulässig  sein.  3)  In  solchen  Ehesachen  muss  der 
den  geschlechtkranken  Ehegatten  behandelnde  Arzt 
als  Sachverständiger  und  als  sachverständiger 
Zeuge  vor  Gericht  ohne  Weiteres  der  Wahrung 
des  Berufsgeheimnisses  entbunden  sein.  4)  Wenn 
Jemandem  durch  Inficirung  mit  Geschlechtkrank- 
heiten ein  Schade  zugefügt  ist,  so  muss  dem  Ur- 
heber des  Schadens,  bez.  dem  zum  Schadenersatze 
Verpflichteten  die  Beweislast  dafür  aufgebürdet 
werden,  dass  der  Schade  trotz  der  von  ihm  auf- 


gewendeten ordnungsmässigen  Sorgfalt  eingetreten 
ist.  Gesetzliche  Bestimmungen  dieser  Art  würden 
ausser  ihrem  Nutzen  im  Einzelfalle  auch  den  Werth 
haben,  dass  sie  in  der  allgemeinen  Auffassang  das 
Gefühl  der  Verantwortlichkeit  für  die  Folgen  des 
sexuellen  Verkehrs  erhöhen. 

Woltemas  (Solingen). 

61.  Die  Medicin  im  Herodot.  Für  Medi- 
einer  und  Philologen  bearbeitet  von  Dr.  Karl 
M  o  e  1 1  e  r  in  Erkner.  Berlin  1 903.  8.  Karger. 
Gr.  8.    36  S.     (1  Mk.) 

M.  stellt  in  dieser  kleinen  Schrift  nicht  ohne 
Geschick  Alles  zusammen,  was  sich  bei  dem  „Vater 
der  Geschichte^*  medicinisch  Interessantes  findet 
Er  beginnt  mit  der  summarischen  Erankenbehand- 
lung  der  Padäer  und  Massageten  und  der  mensch- 
licheren der  alten  Babylonier,  erwähnt  die  kro- 
tonische  und  kyrenische  Aerzteschule ,  die  Bio- 
graphie des  Demokedes  als  die  älteste  überlieferte 
eines  Arztes,  anatomische  Miscellen,  Aussatz,  Pest, 
Ruhr  und  Lokalerkrankungen,  Kinderkran kheiten, 
Säuferwahnsinn  und  sexuelle  Verirrungen.  Er 
geht  dann  zur  Chirurgie  (künstlicher  Fuss),  Augen- 
heilkunde, Gynäkologie  und  pharmaceutischen  Heil- 
mitteln über,  zu  Dampfbädern,  Heilquellen,  Körpei^ 
pflege,  Nahrung,  Trinkwasser,  Flusswasserpolisei, 
Salbungen,  um  mit  Einbalsamirung  und  Todten- 
bestattuug  den  Schluss  zu  machen.  So  ist  das  Bild 
dessen,  was  H  e  r  o  d  o  t  zur  Geschichte  der  Medicin 
uns  bietet,  ein  recht  vielseitiges  und  vollständiges, 
doch  wäre  es  erwünscht  gewesen,  dass  sich  M. 
über  die  Bestrebungen  der  neueren  historischen 
Forschung  unterrichtet  hätte,  die  Berichte  des 
Herodot  auch  gerade  auf  ärztlichem  Gebiete 
durch  die  Resultate  der  Ausgrabungen  und  Schrift- 
entzifferungen  im  Oriente  und  in  Egypten  zu  oon- 
troliren  und  zu  berichtigen.  Die  Zusammenstel- 
lung des  gesammten  Materials  bleibt  dabei  freilich 
immer  noch  werth  voll.     S  u  d  h  o  f  f  (Hochdahl). 

62.  Bäder  and  Badeweaen  in  Veisangen- 
heit  und  Gegenwart.  Eine  euUurhisiorieehe 
Studie;  von  Julian  Marcuse.  Stuttgart 
1903.  Ferd.  Enke.  Gr.  8.  166  S.  mit  22  Ab- 
bildungen.    (6  Mk.) 

Was  M.'s  geschickte  Feder  vor  einigen  Jahren 
in  einem  Cyklus  von  Aufsätzen  ans  der  Geschichte 
des  Badewesens  gezeichnet  hat,  wird  hier  mit 
einer  heute  erst  möglichen  umfassenden  Schilde- 
rung der  Bäder  und  des  Badewesens  der  Neuzeit 
vervollständigt,  in  abgerundeter  Gestalt  und  an- 
sprechender Form,  verständig  illustrirt,  geboten. 
Es  wird  Vielen  willkommen  sein  und  dankbare 
Leser  finden.  S  u  d  h  o  f  f  (Hochdahl). 


I. 


Hediomische  Bibliographie  des  In-  und  Auslands. 


273 


D.  Medicinische  Bibliographie  des  In-  und  Auslands. 

Sämmiliche  Liieraitir,  bei  der  keine  besondere  Jahreszahl  angegeben  ist,  ist  vom  Jahre  1903. 


I.  Medicinische  Physik,  Chemie 
und  Botanik. 

(Meieorologie,) 

AbderhaldeD,  Emil,  DarstellaDg  von  Harnstoff 
durch  Oxydation  von  Eiweiss  mit  Permanganat  nach 
A.  Jolles.    Ztschr.  f.  physiol.  Chemie  XXXJX.  2.  p.  210. 

Albers-Schönberg,  Schatz vorrichtnngen  für 
Pat,  Aerzte  a.  Fabrikanten  gegen  Schädigungen  durch 
Röntgenstrahlen.  Fortschr.  a.  d.  Geb.  d.  Itöntgenstr.  VI. 
5.  p.  235. 

Ascoli,  M.,  u.  L.  Viganö,  Zur  Eenntniss  der 
Resorption  der  Eiweisskörper.  Ztschr.  f.  physiol.  Chemie 
XXXIX.  3  u.  4.  p.  283. 

Axenfeld,  D.,  Invertin  im  Honig  u.  im  Insekten- 
darm.   Centr.-Bl.  f.  Physiol.  XVn.  10. 

Bang,  Ivar,  Chem.  Untersuchungen  d.  lymphat. 
Organe.  Beitr.  z.  chem.  Physiol.  u.  Pathol.  IV.  7  u.  8. 
p.  331.  362. 

Bayer,  Der  Hydrothermoregulator.  Ztschr.  f. 
Thiermed.  VII.  5  u.  6.  p.  358. 

Bayliss,  W.M.,  and  E.H.8tarling,  The  proteo- 
lytic  activities  of  the  pancreatic  juice.  Joum.  of  Physiol. 
XXX.  1.  p.  61. 

Beck,  Carl,  Zum  Selbstschutz  b.  d.  Röntgenunter- 
suchung.   Berl.  klin.  Wchnschr.  XL.  32. 

Beger,  C;  G.  Fingerling  u.  A.  Morgen, 
Ueber  d.  Stickstofifbestimmung  nach  Kjeldahl  im  Kroatin. 
Ztschr.  f.  physiol.  Chemie  XXXIX.  3  u.  4.  p.  329. 

Behrendt,  Emil  C,  üeber  eine  neue  Methode 
quantitativer  Bestimmung  von  Zucker  im  Harne.  Deut- 
sche med.  Wchnschr.  XXTX.  35. 

Bergmann,  G.  von,  Die  üeberfnhrung  von  Cystin 
in  Taurin  im  thier.  Organismus.  Beitr.  z.  chem.  Physiol. 
u.  Pathol.  IV.  5  u.  6.  p.  192. 

Bertrand,  G.,  Sur  l'existence  de  Farsenic  dans 
Toeuf  des  poules.  Ann.  de  Tlnst  Pasteur  XVII.  7.  p.  526. 
Juillet 

Bial,  M.,  Ueber  die  Verwendung  der  Ordn-Eisen- 
chloridreaktion  zur  Untersuchung  von  Kohlehydraten  u. 
Eiweisskörpem.    Ztschr.  f.  klin.  Med.  L.  5  u.  6.  p.  417. 

Blanck,  Ueber  die  praki  Anwendung  der  neueren 
Methoden  d.  physikal.  Chemie  in  d.  Medicin.  Ztschr.  f. 
diätet  u.  physik.  Ther.  VII.  7.  p.  378. 

Bleibtreu,  Max,  Vorlauf.  Mittheilung  über  eine 
neue  Methode  zur  Darstellung  d.  Glykocholsäure  aus  d. 
Rindergalle.    Arch.  f.  Physiol.  XCIX.  3  u.  4.  p.  187. 

Borrino,Angiola,  Ueber  d.  biochem. Thätigkeit 
d.  Nucleoproteide  in  Bezug  auf  d.  respirator.  Chemismus. 
Centir.-Bl.  f.  Physiol.  XVII.  12. 

Bouma,  Jac,  Nachtrag  zur  Methodik  d.  Indioan- 
bestimmung  im  Harn.  Ztschr.  f.  physiol.  Chemie  XXXIX. 
3  u.  4.  p.  356. 

Braunstein,  A.,  Ueber  den  Nachweis  d. Urobilins 
u.  seine  Ausscheidung  b.  Carcinom.  Ztschr.  f.  Krebsforsch. 
1. 1.  p.  15. 

Brückner,  Arthur,  Helligkeitsbestimmungen 
farbiger  Papiere.  Arch.  f.  Physiol.  XCVIII.  1  u.  2.  p.  90. 

Camerer,  W.,  Analysen  vom  menschl.  Urin.  Mit 
Beitrfigen  von  Pfaundler  u.  Söldner.  Ztschr.  f.  Biol. 
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Cathoart,  Provan,  Das  Verhalten  von  Glukos- 
amin  u.  Chitose  im  Thierkörper.  Ztschr.  f.  physiol.  Chemie 
XXXIX.  5.  p.  423. 

C lassen,  A.,  Ausgewählte  Methoden  der  analyt. 
Chemie.    IL  Band.    Unter  Mitwirkung  von  H.  Cheren, 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  3. 


Braunsohweig.  Friedrich  Vieweg  &  Sohn.  Gr.  8.  XVI  u. 
831  S.  mit  133  Abbild,  u.  2  Spectraltafeln.    Geb.  20  Mk. 

Cohnheim,  Otto,  Die  KohlehydratverbrennuDg 
in  d.  Muskeln  u.  ihre  Beeinflussung  durch  d.  Pankreas. 
Ztschr.  f.  physiol.  Chemie  XXXIX.  3  u.  4.  p.  336. 

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metry  and  a  new  hemo-alkalimeter.  Bull,  of  the  Johns 
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method  for  the  determination  of  uric  acid  in  urine.  Brit 
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L.  37. 

Engelmann,  Fritz,  Die  Bestimmung  d.  elektr. 
Leitfähigkeit  von  Körperflüssigkeiten.  Münchn. '  med. 
Wchnschr.  L.  41. 

Eulenburg,  A.,  Ueber  ammoniakal.  Reaktion  des 
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Feinschmidt,  L,  Enthalten  d.  thier.  Zellen  ein 
Zucker  zerstörendes  Ferment?  Fortschr.  d.  Med.  XXL 
22.  p.  729. 

Fi  obiger,  Josef,  Ueber  Kroatin  im  Harn  ver- 
schied. Hausthiere.  Ztschr.  f.  Thiermed.  Vn.  5u.6.p.474. 

Fischer,  August,  Beiträge  zum  Phosphomach- 
weis.    Arch.  f.  Physiol.  XCVn.  11  u.  12.  p.  578. 

Fischer,  Charles  Sumner,  A  convenient 
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of  med.  Sc.  CXXVL  4.  p.  666.  Oct 

Fischer,  Emil,  Nachtrag  zur  Hydrolyse  des 
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Freund,  Ernst,  Ueber  einen  neuen  eisenhaltigen 
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Frieboes,  Walther,  Ueber  die  Moser^scheu 
Kristalle.  Ein  Beitrag  zur  Kenntniss  der  Blutfarbstoffe. 
Arch.  f.  Phvsiol.  XCVIH.  9  u.  10.  p.  434. 

Frieajung,  Josef  K.,  u.  Adolf  Franz  Hecht, 
Ueber  Katalyse  u.  Fermentwirkungen  d.  Milch.  Arch. 
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Wchnschr.  LEI.  37. 

Frölich, Theodor,  Om urinsyrens danneise under 
normale  og  patologiske  forhold  med  särligt  hensyn  til 
bamealderen.  Ndrsk  Mag.  f.  Lägevidensk.  5.  R.  i.  10. 
s.  1040. 

Füller,  Arthur  W.,  Some  investigations  on  the 
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Gouraud,  X.,  Los  fausses  phosphaturies.  Gaz. 
des  Hop.  97. 

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centration  des  Harns  auf  den  Ausfall  d.  Eiweissreaktion. 
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35 


274 


Hedicinische  Bibliographie  des  In-  und  Auslands. 


I. 


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Vertheilung  d.  stickstoffhaltigen  Substanzen  im  Harn  d. 
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Eetni{/er,  Wiesner.  II.  ClopcUt,  Dun,  HougkUm,  Krnus, 
Lommel,  Ziegner.  UI.  Acarisiy  liirner.  IV.  3.  Auld, 
OohiboWj  Lawson;  4.  Äntony;  5.  Ibussey;  7.  Haim; 
8.  FiUig;  9.  Senn;  10.  Oron,  Schiff y  ScholXy  Török\  V.  L 
Fumaioli,  Hagoj  Lessing,  Levy,  Macewen,  Rose ;  2.  a. 
Krogius;  2.  b.  Bernstein;  2.  e.  Apeü,  Duprax,  FhffveL 
OoldammeTy  Tobold,  Wendt,  Wolff.  VI.  LewerSy  Stoter. 
VII.  Brohly  Sedin.  XIII.  2.  Albers,  Lanolotc,  Stegmann. 
XIV.  4.  Heeve,  MoHon,  Newcomb,  Strebet,  Wiüituns. 

Rogovin.  £.,  Ueber  die  Empfindlichkeit  der  Jod- 
proben.   BerL  klin.  Wchnschr.  XL.  38. 

Rosen  feld,  Fritz,  Ueber  d.  Verhalten d. Phenyl- 
glycerins  im  thier.  Organismus.  Beitr.  z.  ehem.  PhysioL 
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Medicinische  Bibliographie  des  In-  und  Auslands. 


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Rostocki,  üeber  Albumosen  u.  Peptonpräoipitine. 
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Ruyter,  L.  de,  en  H.  Zeehuisen,  Een  apparat 
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Sabrazes,  J.,  Globuline  et  serine  dans  le  liquide 
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Sabrazes,  J.,  Moyen  de  reoonnaitre  Texistence  de 
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Sadikoff,  Wl.  8.,  Untersuchungen  über  d.  thier. 
Leimstofife :  üeber  Sehnenglutin.  Ueber  Enorpelglutine 
(Gluteine).  Ztschr.  f.  physiol.  Chemie  XXXIX.  5. 
p.  396.  411. 

Sohittenhelm,  Alfred,  Die  Nudeinbasen  der 
Faeoes  unter  d.  Einfluss  anhaltender  Fäulniss.  Ztschr. 
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Sohittenhelm,  Alfred,  Zur  Frage  d.  Ammoniak- 
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Veit,  Weinzirl,  Zunz.  in.  Boulanger,  Dakin, 
V.  Dungern,  Edel,  Halpern,  Harden,  Kjer, 
Lüthje,  Meyer,  Pick,  Plenge,  Richter,  Rose, 
S  chittenhelm,  Schmidt,  Steyrer,Tangl,  Troll- 
denier, Weber.  IV.  2.  Gebauer,  Mitulescu, 
Ott;  3.  Coriat;  4.  v.  Leube;  Baumstark,  Fer- 
rannini,  Ham,  Herter,  Joslin,  Landsberg, 
Pirrone,  Rodhe,  Swan,  Wotmba,  Zweig;  6. 
Sutherland,  Treutlein;  8.  Bard,  Freuden- 
berg, Froin,Lepine,Mil  ian.  Pick,  Ver  ho  o  gen; 
9.  Abderhalden,  Ascoli,  Beck,  Bendix,  El- 
liott,  Jacobson,  Langstein,  Linden,  Mar- 
zolph.  Offer,  Pfaundler,  Sabrazes,  Schmid, 
Schroeder,  Thompson;  10.  Merk;  11.  Ravot; 
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Opitz.  VIII.  Aronstamm,  Borland.  IX.  Kra- 
mer. X.  üribe.  XI.  Quix.  XIII.  2.  Albers, 
Fischöl,  Magnus,  Trautmann,  Vahlen,  Va- 
lenti,  Waller;  3.  Abderhalden,  Aimkvist, 
Be  rtr  an  d,Dieudonne,Flexner,Kyes, Meiler, 
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276 


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baaer,£err,Eworostansky,8chickele,Stolz, 
Zondek.  Vni.  Ballin,  Galvagno.  IX.  Joffroy, 
Klippel,  Scheffer.  X.  Jandill,  Rumsche- 
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Harbitz;  4.  Criegern,  Edgren,  Hofmann,  Mc 
Eernon;5. D'Amato,  Einhorn,  Peiser,  Robin, 
Thomas;  6.  Lion,  Mastri;  7.  De  Bück,  Gold- 
mann, Walsh;  9.  Borelli,  Dalsjö,  Meige,  Roy, 
Shaw,  Sintenis;  10.  Adrian,  Ebstein,  Krie- 
ger;   12.   Grant,    Marer,    Wilkinson.  Worth. 

V.  1.  Henriksen,  Janeway,  Seliger;  2.  a.  Chir- 
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stein, Fürnrohr,  Schnitze;  2.  o.  Nico  11,  Sher- 
ran;  2.  d.  Neuhaus;   2.  e.  Bazzocchi,  Verger. 

VI.  Adler,  Stark.  VIL  Bentivegne,  Bonnair, 
Cavaillon,  Jung,  Koenig,McDowell, Pieran- 
tone, Sabrazes,  Saft,  Tuszkai,  Weichardt, 
Willson,  Windisch.  IX.  Bechterew,  Jastro- 
witz,  Jeffrey,  Pilo z.  X.Dyckmeester,Geun8. 
XL  McCaw.  XIIL  2.  Hammond,  Impens,  Ma- 
guire,  Manestedt,  Mendel,  Overend,  Over- 
lach,  Probst,  Raschkow,  Sabrazes,  Secre- 
tan,    Sihle,     Weber,    Wiener,    Williamson. 

XIV.  4.  Aikin,   Delius,  Schofield,  Williams. 

XV.  Schmidt.  XVL  Garnier,  Gebauer,  Israel, 
Maresoh. 


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304 


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Oraef,  Hawihome,  Hilgenreiner ,  LcUatjet,  Murray, 
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Schambacher,  C,  Weiterer  Beitrag  zur  Frage  d. 
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Schnitze,  B.  S.,  Soll  man  gleich  nach  geborenem 
Kopfe  danach  tasten,  ob  d.  Nabelschnur  umschlungen  ist? 
Gynäkol.  Centr.-Bl.  XXVIL  38. 

Sohwendener,  B.,  Ueber  einen  Fall  von  ange- 
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sarrat,  Newsholme,  Schröder,  Seibert,  Smith, 
Weimann;  3.  Schrötter;  4.  Illoway,  Strauss; 
5.  Bar d et,  Hewes,  Luzen berger,  Tresh;  6.  Da- 
remberg,  Mohr;  8.  Forel,  Thierfelder;  10.0a- 
lewsky;  11.  Marshall,  Niessen,  Welander; 
12.  Steinhaus.  Y.  1.  Broca.  YI.  Fraenkel.  YIIL 
Ascher,  Biel,  Brüning,  Connors,  Fitschen, 
Gernsheim,  Graham,  Greenfield,  Grimm, 
Hagenbach,  Haaser,  Hutchison,  Kleroker, 
Knoepfelmacher,  Lissauer,  Lister,  McCleary, 
Marfan,  Monti,  Paffenholz,  Polano,  Rod- 
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IV.  2.  Feünery  Sehwarxkopf;  5.  Weber;  8.  Daran,  Peru- 
giOf  Tugendreich;  10.  Kraus;  11.  Courtin,  von  Düring, 
Kassowüx,    VI.  Oottschalk,  VIL  RosenfM.    X.  Weeks. 

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Handhabung  des  Heilverfahrens  bei  Versicherten 
durch  die  Landes- Versichemngsanstalt  der  Hansestädte. 
Hamburg.  Dmck  von  Lütcke  dtWolff.  4.  49  S. 

Hei  mann,  Georg,  Blinde  u.  Taubstumme  in 
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1.  Mai  1901—30.  April  1903.    Ugeskr.  f.  Läger  39. 

Jahrbuch  f.  sexuelle  Zwischenstufen,  mit  besond. 
Berücksioht  d.  Homosexualität,  herausgeg.  von  Max 
Hirschfeld.  V.  1.  2.  Leipzig.  Max  Spohr.  8.  1368  S. 
mit  Abbildungen.  22  Mk. 

Jahresbericht  über  d. Leistungen  u. Fortschritte 
in  d.  ges.  Medicin,  herausgeg.  von  W.  Waldeyer  u.  C.  Pomer. 
XXXVn.  Jahrg.  Bericht  f.  d.  Jahr  1902.  I.  3.  Berlin. 
August  Hirsohwald.  Lez.-8.  VHI  8.  u.  6.  469—743. 
n.  1.  2.  711  S. 

Jahresbericht,  med.-statist,  über  d.  Stadt  Stutt- 
gart im  J.  1902.  XXX.  Jahrg.,  red.  von  W,  Weinberg, 
Stuttgart.  Buchdr.  Cari  Gruninger.  4.  28  S. 

Jahresbericht  d.  Amtälrztin  Dr.  7.  Kru^jenfska 
in  Sarajevo  f.  d.  Jahr  1902.  Wien.  med.  Wchoschr.  LUL 
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vidensk.  5.  R.  L  9.  S.  866. 

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Interessen  (Leipziger  Verband),  Cöln,  10.  Sept  1903. 
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Lief.  IX — XIII.  Leipzig.  Benno  Eonegen  Verl.  8. 
S.  641— 1040  u.  XII  S.    Je2Mk. 

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Marcuse,  J.,  Aerztliohe  Ethik  u.  Kurpfuscherei. 
Aerzti.  Centr.-Ztg.  XVHI.  28. 

Medicinalbericht  von  Württemberg  f.  d.  Jahr 
1901.  Im  Auftrage  d.  kön.  Ministerium  d.  Inneren  heraiu- 
gegeben  von  d.  kön.  Medicinal-Collegium.  Stuttgart  Druck 
von  W.  Eohlhammer.  4.  172  8.  mit  6  Plänen  u.  2  üebei^ 
Sichtskarten  im  Text 

Neuberger,  üeber  Elinikerverbände.  Müncbo. 
med.  Wchnschr.  L.  36. 

Person,  Follin  H.,  The  relation  the  phyacisn 
sustains  to  the  law.  Physio.  a.  Surgeon  XXV.  4.  p.  761. 
April. 

P  i  n  k  h  0  f ,  H.,  De  zonden  der  pers.  Nederl.  WeekU. 
II.  13. 

Reichs-Medicinal-Kal  ender,  begründet  von 
Paul  Bömerj  herausgeg.  von  J.  Schwalbe  f.  d.  J.  19Qi 


XX. 


ICedicinische  Bibliographie  des  In-  und  Auslands. 


XX. 


343 


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heften 111  u.  96  S.  u.  Notizheften. 

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and  the  new.  A  plea  for  oonservatism  in  medicine  and 
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Rosen feld,  Siegfried,  Zur  Yerbesserone  des 
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chenschr.  L.  34. 

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Nederl.  Weekbl.  U.  14. 

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kasse  für  Wittwen  u.  Waisen  der  Mitglieder  der  liviänd. 
Filiale  d.  St  Fetersb.  ärzti.  Oes.  zu  gegenseit  Hülfe. 
Petersb.  med.  Wchnschr.  N.  F.  XX.  34. 

Versammlung,  75.,  d.  deutschen  Naturforscher 
n.  Aerzte  zu  KasseL  Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  39. 40. 

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S.  a.  II.  Coleridge.  HI.  Astro.  IV.  2.  Warf- 
vinge;  3.  Mays;  11.  Alezander.  V.  2.  d.  Gillet 
VIII.  Ab  che  r,  Bart  he  lemy.  Free  man.  IX.Gaupp. 
XIII.  1.  Meyer.  XV.Sandilands,  Waldschmidt 
XVI.  Hofmeier.  XVII.  Low.  XX.  Berkhan, 
Mamlook,  Schule. 

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Gullingworth,  Charles  J.,  On  Charles  Wküej 
a  great  provincial  surgeon  and  obstetrician  of  the  18th.  cen- 
tary.    Lanoet  Oct.  17. 

Dannemann,  Friedrich,  Grundriss  einer  Ge- 
schichte d.  Naturwissenschaften,  zugleich  eine  Einfüh- 
rung in  d.  Studium  d.  grundlegenden  naturwissenschaftl. 


Literatur.  II.  Bd.  2.  Aufl.  Leipzig.  Wilh.  Engelmann. 
8.  450  S.  mit  87  Abbüd.   10  Mk. 

Du  Bois-Reymond,  R., /mmanue/ifttnA;.  Berl. 
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G  r  e  e  n  1  e  y ,  T.  B.,  Biographioal  sketoh  of  Drs.  David 
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Handbuch  d.  Geschichte  d.  Medicin,  begründet 
von  Th.  Pusc?imann,  herausgeg.  von  Max  Neuburger  u. 
Julius  Pagel,  8.— 10.  Lief.  Jena.  GusUv  Fischer.  Gr.  8. 
S.  465— 960.  Je4Mk. 

Lachs,  Johann,  Die  Hyg.  im  Geschlechtsleben  d. 
Frau  u.  während  d.  Geburt  im  alten  Griechenland  u.Rom. 
Mon.-Schr.  f.  Geburtsh.  u.  Gynäkol.  XVIII.  3.  p.  401. 

Landau,  Richard,  Das  medioo-histor.  Kabinet 
im  German.  Nationalmuseum  in  Nürnberg.  Deutsche 
med.  Wchnschr.  XXIX.  42. 

Loth,  Richard,  2  Erfurter  Stadtphysici  aus  d. 
16.  Jahrhundert  Corr.-Bl.  d.  allg.  ärztl.  Ver.  von  Thür.  4. 

Magenau,Carl,  Geschichtl. Rückblick  auf  d.  Ent- 
wickelung  d.  med.  Fakultät  d.  Universität  Heidelberg, 
anlässl.  d.  lOOjähr.  Jubil.  d.  Wiederherstellung  d.  Uni- 
versität durch  Carl  Friedrich.  Deutsche  med.  Wchnschr. 
XXIX.  33. 

M  a  m  1 0  c  k ,  G.  L.,  Die  Erankenemährung  im  Charite- 
Erankenhause  zu  Berlin  im  18.  Jahrhundert  Ztsohr.  f. 
diätet  u.  physik.  Ther.  VIL  7.  p.  393. 

Mariani,  L*apothicaire.  Nouv.  loonogr.  de  la 
Salp.  XVI.  3.  p.  201.  Mai— Juin. 

Meige,  Henry,  Quelques accouchements bibliques 
en  Images.  Nouv.  Iconogr.  de  la  Salp.  XVI.  3.  p.  ^03. 
Mai— Juin. 

Meige,  Henry,  Un  document  pour  les  pouiUeux 
dans  Tart  Nouv.  loonogr.  de  la  Salp.  XVL  4.  p.  271. 
Juillet— Aoüt 

Metschnikoff,  Elias,  .filofomin^fiVbearcf.  Deut- 
sche med.  Wchnschr.  XXIX.  39. 

M  ö  b  i  u  s ,  P.  J.,  Goethe  u.  d.  Geschleohter.  Halle  a.  d.  S. 
CarlMarhold.  8.  30  S.  IM.     -- " 

Moeller,  Carl,  Die  Medioin  im  Herodot  Berlin. 
S.  Earger.  8.  36  S.   1  Mk. 

Morrill,  F.Gordon,  The  invalides  Egypt  Boston 
med.  a.  surg.  Journ.  CLXIX.  9.  p.  221.  Aug. 

Müllerheim,  R.,  Zur Culturgeschichte d.  Wochen- 
bettstube vergangener  Jahrhunderte.  Beitr.  z.  Geburtsh. 
u.  Gynäkol.  VU.  3.  p.  466. 

Müllerheim,  Robert,  Zum  70.  Geburtstag  von 
WUhdm  Alexander  Freund,  Deutsche  med.  Wohnschr. 
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Mumford,  J.  G.,  John  Coüms  Woflrren.  Bull,  of 
the  Johns  Hopkins  Hosp.  XIV.  148.  p.  180.  July. 

Mundach,  F.  von,  Ueber  d.  klassische  Werk  d. 


344 


Sach-Register. 


Schweizer-Arztes  Joh,  Konr.  Peuer  ,de  glandulis  intesti- 
noram'*.    Schweiz.  Corr.-Bl.  XXXIU.  14. 

Nekrolog:  K,  von Kuvifer.  Aroh.  f.  mikroskop. 
Anat  LXIL  4.  p.  669. 

Oefele,  Felix  von,  ZoraltägypiMedioin.  Prag, 
med.  Wchnschr.  XXVÜI.  35—39. 

Olpp,  6.,  Briefe  aus  China.  Münchn.  med.  Wo- 
chenschr.  L.  36.  38. 

Papovac,  Dominik,  Ckurl  Oussenbauer.  Deai- 
sehe  Ztschr.  f.  Chir.  LXIX.  5  u.  6.  p.  I. 

Roth,  U.,FTot.I)r,  Albert  Dubier,  Schweiz. Corr.- 
Bl.  XXXUL  17. 

Butter,  H.  C,  Adress  upon  the  occasion  of  the 
death  of  Ä.  B.  Bickardson,  Amer.  Journ.  of  Insan.  LX. 
1.  p.  123.  July. 

Salamon,  Heinrich,  Prof.  Dr.  Josef  laxlat. 
Oeaterr.-ungar.  Vjhrschr.  f.  Zahnhkde.  XIX.  3.  p.  313. 

Schenk,  Paul,  ParaeeUus  als  Chirurg.  Berl. 
klin.  Wchnschr.  XL.  36. 

Schule,  £ine  bureaukrat  Leistung  aas  d.  guten 
alten  Zeit.    Münchn.  med.  Wchnschr.  L.  39. 

Schultz,  Paul,  Immanuel  Munk.  Centr.-Bl.  f. 
Physiol.  XVn.  10. 


Seitz,  Fabrikinspektor  Dr.  FridoUn  S^uder. 
Schweiz.  Corr.-Bl.  XXXIU.  14. 

Simon,  M.,  Einiges  von  d.  Anatomie  d.  Arabern. 
Griechen.    Deutsche  med.  Wchnschr.  XXIX.  32. 

y.  Sölder,  Zum  Qedäohtnissi^ieA.Freih.  v.Kraffl' 
Ebing's.    Psych.-neurol.  Wchnschr.  V.  21. 

S ticker,  Georg,  Zur  Vorgeschichte  d.  med. 
Fakultät  in  Münster  i.  W.  Deutsche  med.  Wchnschr. 
XXIX.  34. 

Thayer,  William  Sidney,  Bichal.  Bull,  of 
the  Johns  Hopkins  Hosp.  XIV.  149.  p.  197.  Aug. 

Dhthoff,  W.,  Ediom  Theodor  Saemis^.  Deut- 
sche med.  Wchnschr.  XXIX.  40. 

Urbantschitsch,  Viktor,  Prof.  Dr.  Wühdm 
Küsselbaeh.  Mon.-Schr.  f.  Ohrenhkde.  u.  s.  w.  XXXVIL9. 

Wolzendorff,  Gustav,  Gesundheitspflege  u. 
Medicin  d.  Bibel  (Christus  als  Arzt).  Wiesbaden.  Otto 
Nemnich.  8.  63  8.   1  Mk. 

S.a.  IL  Lane.  HI.  Barclay,  Steiner.  IV.  2. 
Argutinsky,  Freer,  Guerin,  Haan,  Ürban, 
8.  Hecht.  VL  Cohn,  Engelmann.  VIL  Dohrn. 
IX.  Smith.  XIII.  2.  Krogius.  XV.  Layet,  Lich- 
tenfeit, Faalisoh.  XVILSohmidt  XlX.Schön. 


Sach-Register. 


Abdominaltyphus  s.  Typhus. 

A  bfuhr,  mangelhafte,  als  Ursache  von  Typhus  28. 

Abhärtung,  d.  Kinder  7.  — ,  mittels  Hydrotherapie  8. 

Abhandlungen,  gesammelte,  zur  physiolog.  Optik 
(von  Arthur  Eünig)  213. 

Ablehnung  b.  Geistesstörungen  184. 

Abortus,  unterbrochener  73. 

Abscess,  d.  Lunge  (b.  Typhus)  137.  (d.  einen  b.  Bron- 
chiektasie  d.  andern)  188.  — ,  im  Gehirn  (im  kleinen, 
Diagnose,  Behandlung)  90.  (b.  Typhus)  139.  (rhino- 
gener)  236.  (operative  Behandlung)  236.  — ,  d.  Glutaeus 
b.  Typhus  140.  — ,  d.  Milz  b.  Typhus  140.  — ,  peri- 
typhlitischer  b.  Typhus  143.  —,  d.  Prostata  205.  — ,  d. 
Leber  b.  einem  Kinde  221. 

Acne  vulgaris,  Balneotherapie  17. 

Aderhaut  s.  Chorioidea. 

Adrenalin,  Wirkung  5.  — ,  b.  Hamblasenblutung  5. 
— ,  gegen  Darmblutung  b.  Typhus  149.  154. 

Aegypten,  Ursachen  d.  Erblindungen  95. 

Aetherrausch,  Analgesie  mittels  solch.  220. 

Aetzsublimat  s.  Hydrargyrum. 

Af  fekt  d.  Ablehnung  184. 

After  8.  Anus. 

Agglutination,  d. Tuberkelbaoillen  33.  — ,  d. Typhus- 
bacillen  35.  36.  37.  38.  40.  145.  146.  147.  — ,  Technik 
169.  — ,  d.  Staphylokokken  169.  — ,  amorphe  170. 
— ,  d.  GaUe  171.  — ,  b.  Ikterus  171. 

Agglutinine,  d.  Typhusbacillen  40.  — ,  im  Typhus- 
semm  170. 

Akinesia  algera  184. 

Akoin,  Anwend.  in  d.  Chirurgie  177. 

Akromegalie,  Bezieh,  d.  Drüsen  zur  Entstehung  52. 
— ,  Bezieh,  zu  Geschwülsten  d.  Hypophyse  179.  180. 
201.  — ,  akute  180.  — ,  chronische  180. 

Akroparästhesie  nach  Trauma  57. 

Aktinomykose,  Resultate  d.  Behandlung  87. 

Albumin  s.  Serumalbumin. 

Alexine,  Absorption  49.  — ,  in  d.  Milch  198.  •^,  im 
Blutserum  d.  Kinder  198. 

Algerien,  Winterstationen  u.  Heilquellen  21. 


A 1  k  a  1 0  i  d  e ,  Eindringen  in  lebende  Zellen  162. 

Alkaptonurie,  Zusammensetzung  d. Blutei weissstoffe 
174. 

Alkohol,  Wirkung  (psychische)  167.  (auf  d.  Blutcirku- 
lation)  173.  (desinficirende)  211. 

Amaurose  mit  Idiotie,  familiäre  182. 

Ameisensäure,  Wirkung  auf  d.  Muskeln  176. 

Amitose  172. 

Ammoniak,  Bestimmung 44. 

Amputation,  d.  Unterschenkels,  Bildung  einee  trag- 
fähigen  Stumpfes  266. 

Amusie,  Arten  232. 

Anästhesie  s.  Hemianästhesie ;  Leitungsanästheeie. 

Analgesie,  in  d.  Geburtshülfe  215.  — ,  mittels  Aether- 
rausch 220. 

Analgetioum,  Trigemin  174. 

Anatomie  s.  Handatlas. 

Angina,  Bezieh,  zu  Gelenkrheumatismus,  Erythems 
nodosum  u.  Pneumonie  65. 

Angiom,  d.  Harnröhre  b.  Weibe  83.  —  8.  a.  Lymph- 
angiom. 

Angiosklerose,  d.  Darmarterien  4.  —  8.  a.  Arterio- 
sklerose. 

Ankylostomiasis,  Behandlung 250. 

Anopheles  s.  Stechmücken. 

Anthropologie,  d.  Rückenmarks  163. 

Antialbumid  43. 

Antipeptone  43. 

Antisepsis  s.  Wundverband. 

Antistreptokokkenserum,  Anwendung  2.  67. 

Antitoxin,  gegen  Tetanus  2. 

Antityphusextrakt  149. 153. 154. 

Anus  praeternaturalis  nach  Sohussverletzungen  des 
Unterieibs  89. 

Aphasie,  motorische  Pysarthrie)  1 26.  (transoortikale) 
126.  127.  230.  (Wesen  u.  Arten)  226.  — ,  Bezieh,  zu 
Sohreibstörungen  127.  — ,  gekreuzte  228.  — ,  senao- 
rische  229.  230.  — ,  nach  Typhus  229.  — ,  amnestiscke 
231.  — ,  Bezieh,  zu  Apraxie  233.  — ,  naoh  Yerletzung 
237.  —  S.  a.  Dysarthrie;  Paraphasie;  Stottern. 


Sach-Register. 


345 


Apoplexie,  naoh  Schädelverletzan^,  später  Eintritt  60. 

Appendicitis,  Diagnose  4.  — ,  im  Paerperiam  81. 
— ,  Diagnose  von  Typhus  143. 

Apraxie  233. 

Arbeit  s.  Oeistesarbeit ;  Eörperarbeit 

ArbeitsYersioherang  b.  Unfall  Verletzung  58. 

Aristochin,  Ersatzmittel  f.  Chinin  55. 

Arm  8.  Vorderarm. 

Armee  s.  Heer. 

Arrhythmie  d.  Herzens  b.  Typhus  137. 

Arsberättelse,  frAn  Sabbatsbergs  sjukhus  i  Stock- 
holm (af  F,  W.  Warfvinge,  18Ö9— 1902)  219.  — ,  frln 
Maria  sjukhus  i  Helsingfors  (af  R.  Sievers^  1901.  1902) 
221. 

Arterien,  Verschleppung  von  Projektilen  in  solche  88. 
—  S.  a.  Darmarterien. 

Arteriosklerose  d.  Darmarterien  4. 

Arthritis,  rheumatoide  255.  — ,  nach  Varicellen  256. 
— ,  durch  Pneumokokken  verursacht  256.  —  S.  a.  Oe- 
lenken  tzündung. 

Arzneiverordnungslehre  s.  Lehrbuch. 

A  8  c  a  r  i  s ,  im  Ductus  choledochus  93. 

Ascites  d.  Foetus  als  Oeburthindemiss  261. 

Aschenbestandtheile,  physiolog.  wichtige  d. Orga- 
nismus 159. 

Aspirin,  Vergiftung  55.  — ,  Wirkung  u.  Anwendung 
175.  — ,  Anwend.  b.  Augenkrankheiten  248.  — ,  Neben- 
wirkungen 248. 

Assooiationoentra  im  Qehim  122. 

Athmung  s.  Respiration. 

Atlas  u.  Qrundriss  d.  allgem.  pathol.  Histologie  (von 
Eerm.  Dürek)  101.  —  S.  a.  Handatlas. 

Atmokausisu.  Zestokausis  (von  Ludwig Pincm)  105. 

A 1 0  X  y  1 ,  therapeut.  Anwendung  54. 

Augapfel,  photoelektr.  Veränderungen  in  solch,  b. 
Frosch  47.  ->,  präventive  Enucleation  gegen  sympath. 
Ophthalmie  97. 

Auge,  Operationen  an  solch,  (offene  Wundbehand- 
lung) 207.  (Nachbehandlung)  208.  — ,  Bestimmung 
d.  Refraktion-  u.  Accommodationanomalien  214.  — , 
binooulare  Tiefen  Wahrnehmung  241.  —  S.  a  Sklera; 
Trachom. 

Augenärzte  f. Schulen  270. 

Augenentzündung,  blennorrhag.  b.  Neugeborenen, 
Prophylaxe  95.  ~,  sympathische  (Behandlung)  97. 
(Pathogenese)  97.  210.  —  S.  a.  Ophthalmoblennorrhoe. 

Augenhöhle,  indirekte  Fraktur  d.  Daches  durch  Schuss- 
verletzung 89.  — ,  Geschwülste  (Diagnose  u.  Behand- 
lung) 206.  (symmetrische)  208. 

Augenkrankheiten,  Anwendung  d.  Jequirity  56. 
— ,  b.  Parotitis  95.  — ,  Wirkung  d.  subconjunctivalen 
Injektion  von  Jodnatrium  176.  — ,  Anwendung  des 
Aspirins  248. 

Augenmuskeln,  Centrum  f.  solche  im  Gehirn  125. 

Auskultation,  perkussorische  187.  —  S. a. Stäbchen- 
auskultation. 

Austern,  üebertragung  von  Typhus  duroh  solche  28. 31. 

A  uswurf ,  ehem.  Beschaffenheit  159.  -—  S.  a.  Sputum. 

Antointoxikation,  als  Ursache  von  Lähmung  51. 
— ,  b.  Tetanie  186.    — ,  b.  Molenschwangerschaft  194. 

fliacillen  s.  Mikroorganismen;  Paratyphusbaoillen ; 
Tuberkelbaoillen;  Typhusbadilen. 

Bacillol,  als  Desinfektion  mittel  211. 

Bacillus,  Pfeiffer^ s  (b.  eitriger  Meningitis)  85.  (als 
Urs.  von  Cerobrospinalmeningiüs)  185.  — ,  prodigiosus 
vulgaris,  Arten  244. 

Baokh ausmilch,  Zusammensetzung  u.  Nährwerth 
197. 

Baoterium,  coli  (Diagnose  von Typhusbacillen)  33.  35. 
37. 170.  (b.  Typhus)  37.  — ,  lactis  aSrogenes  in  d.  Blase 
190.  — ,  Bristolense  244. 

Bad,  Wirkung  (auf  d. Körpertemperatur)  9.  (auf  d. Blut- 
druck) 9.  (auf  d.  respirator.  Gasweohsel)  100.  — ,  war- 
mes b.  Pneumonie  11.  --,  continuirliohes  b.  Geistes- 
yed.  Jalirbb.  Bd.  280.  Hft.  3. 


Störung  11.  —,  kohlensäurehaltiges  (Wirkung)  14. 
(Anwendung  b.  Urämie)  17.  — ,  Absorption  durch  d. 
Haut  in  solch.  15.  — ,  Anwendung  b.  Typhus  153.  — 
S.  a.  Dauerbad;  Heissluftbad ;  Moorbäder;  Seebäder; 
Sitzbad;  Soolbäder;  Stahlbäder. 

Badekuren  im  Alterthume  13. 

Badeorte,  teohn.  Neuerungen  26. 

Bäder  u.  Badewesen  in  Vergangenheit  u.  Gegenwart 
(von  J.  Mareuse)  272. 

Bakterien,  Eigenbewegung  48.  — ,  Abtödtung  durch 
Elektricität  49.  — ,  Körnchen  u.  Kerne  in  solch.  48. 167. 
—,  b.  Scarlatina  65.  — ,  Lebensfähigkeit  in  Oel  97.  — , 
im  Kehricht  auf  Kriegsschiffen  97.  ~,  in  Wasserläufen 
in  China  97.  — ,  in  Leitungswasser  98.  — ,  Unter- 
suchung auf  Phenolphthaleinnährböden  168.  — ,  patho- 
gene,  Differentialdia^nose  168.  — ,  Wirkung  d.  Milch 
auf  solche  198.  •— ,  Verhalten  in  Buttermilch  198.  ~, 
Verhalten  b.  niedriger  Temperatur  211.  ~,  Bezieh,  zu 
GaUensteinbildung  266. 

Bakteriologie  s.  Praktioum. 

Bakteriolyse,  Lnmunität  duroh  solche  168. 

Bakteriurie,  b.Typhusl41.158.  — ,  nach  Tripper  190. 

Balken  in  Gehirn  (Mangel)  250.  (Geschwülste)  251. 

Balneographie  17. 

Balneologie  6flg. 

Balneotherapie,  Grundlagen  u.  Indikationen  12.  13. 
— ,  Vergleich  d.  Wirkung  verschied.  Quellen  14.  — ,  d. 
Herzkrankheiten  16.  18.  — ,  d.  Cholelithiasis  16.  — ,  d. 
Syphilis  16.  — ,  d.  Klimakterium  16.  — ,  d.  Acne  vul- 
garis 17.  — ,  d.  Tuberkulose  d.  Knochen  u.  Gelenke  17. 
— ,  d.  Urämie  17.  ^,  d.  Rheumatismus  257.  —  S.  a. 
Brunnenkuron. 

Banti*sche  Krankheit,  Begriff  4. 

Basedow*sche  Krankheit,  Behandlung  11.  179. 
— ,  typische  Bespirationstörungen  178.  — ,  Bradykardie 
179.  — ,  Symptomenoomplex  179. 

Bauch,  Verwendung  d.  Netzes  b.  Operationen  in  solch. 
81.  — ,  Schussverletzung,  Anus  praeternaturalis  89. 

Bauchfell  s.  Peritonaeum. 

Bauchfellentzündung  s.  Peritonitis. 

Bauchhöhle,  Euptur  d.  Gallenblase  in  solche  93. 

Bauohwand,  Emphysem  nach  Laparotomie  82. 

Bauchwunden,  Behandlung  266. 

Becken,  Hochlagerung,  Gefahren  266. 

Beckenhöhle,  ventrale  oder  vaginale  Operationen  in 
solch.  80. 

Befruchtung,  Physiologie  239. 

Beiträge,  klin.  u.  anatom.  zur  Pathologie  d.  Gehirns 
(von  Ä  E,  Bmsehen,  IV.  1)  213. 

Bekämpfung  d.  ansteckenden  Geschleohtskrankheiten 
(von  Ströhmberg)  218.  (von  Max  von  Nie88m)2l^. 

Beleuchtung,  kiinsüicne,  Wirkung  auf  d.  Beepira- 
tion  100. 

Beriberi,  Raynaud^wih»  Körperchen  in  d.  peripher. 
Nerven  64. 

Bericht,  über  d.  Fortschritte  d.  innem  Medicin  1.  -— , 
über  Balneotherapie,  Hydrotherapie,  Klimatologie  u. 
Phototherapie  6.  — ,  über  d.  gynäiol.  Klinik  d.  Spitals 
Philanthropie  in  Bukarest  192. 

Beulenpest  s.  Pest 

Bierhefe,  gegen  Infektion  mit  Staphylokokken  u.  Stropto- 
kokken  176. 

Bismuthose,  therapeut  Wirkung  175. 

Bitterwasser,  natürliches,  Wirkung  16. 

Blasenstein,  Operation  204. 

Blaulicht,  elektrisches,  therapeut.  Anwendung  21 . 

Blausäure,  als  Verbrennungsprodukt  d.  Celluloid  100. 

Bleikolik,  experim.  Erzeugung  54. 

Blennorrhagie  s.  Ophthalmoblennorrhoe ;  Tripper. 

Blindheit,  inAec^pten,  Ursachen  95.  —  S.  a.  Rinden- 
blindheit; Wortbündheit 

Blödsinn,  erworbene  Formen  183. 

Blut,  Verhalten b. Nierenkrankheiten 4.  —,  Bestimmung 
d.  Eiweissgehalts  5.  — ,  Untersuchung  mit  d.  Refrakto- 
meter 5.  — ,  Lävulose  in  solch.  5.  — ,  Fettgehalt  5. 
44 


346 


Saoh-RegiBter. 


— ,  WirkoDg  d.  Kälte  ftuf  dass.  8.  ^,  Einwirkung  d. 
Sohwitzens  9.  — ,  Wirkung  lokaler  hydrotherapeut 
Prooedaren  9.  — ,  Einfloss  d.  Salzgehaltes  d.  Trink- 
qnellen  aaf  dass.  15.  — ,  Typhosbacillen  in  solch.  36. 
— ,  Gefrierpunkt  b.  Typhus  39.  —,  Beschaffenheit  im 
Puerperium  71.  — ,  Betention  im  Uterus  u.  in  d.  Tuben, 
Operation  80.  — ,  Gehalt  d.  Milz  an  solch,  naoh  Er- 
stickung 99.  — ,  Verhalten  b.  Pferde  160.  ~,  Zusam- 
mensetzung d.  Eiweissstoffe  b.  Alkaptonurie  174. 

Blutoirkulation,  Hydrotherapie  d.  Störungen  dees. 
10.  — ,  Wirkung  d.  Alkohols  175. 

Blutdruck,  Wirkung  von  Bädern  u.  Duschen  9.  14. 
— ,  rhythmische  Schwankungen  46.  —,  Steigerung 
während  d.  Entbindung  71.  — ,  Verhalten  b.  Typhus  137. 

Bluterkrankheit  b.  Typhus  142. 

Blutgefässe,  d.  Haut,  Einwirkung  therm.  Reize  8. 
— ,  Wirkung  d.  Kamphera  auf  solche  56.  ~,  grosse, 
Schussverletzung  88.  —  8.  a.  Angiom. 

Blutgefässtumoren,  peritheliiüe  d.  Haut  247. 

Blutgeschwulst  s.  Hämatocele. 

Blutkörperchen,  Veränderungen  b.  Malaria  66.  — , 
Verhalten  b.  Typhus  147.  — ,  Nachweis  mittels  Chinin 
212.  --  S.  a.  Erythrocyten ;  Leokocyten;  Leukocytose. 

Blutserum,  b.  Kinde,  Alexine  in  solch.  198.  —  S.  a. 
Serum. 

Blutung, im  Rückenmark  naoh  Verletzung  61 .  •— ,  trau- 
mat  im  Kehlkopf  68.  ^,  nach  d.  Entbindung,  Ent- 
stehung u.  Behandlung  71.  —,  Stillung  durch  Gelatine 
249.  —  S.  a.  Darmblutung;  Hsjnblase;  Hirnblutung; 
Meningealblutung;  Menstruation;  Nebenniere;  Ton- 
sillotomie. 

Boden  s.  Erdboden. 

Borsäure,  Wirkung  u.  Ausscheidung  55. 

Botryomykose,  Aetiologie  u.  Pathogenie  246. 

Bradykardie  b.  Basedow'scher  Krankheit  179. 

Brand  s.  Gangrän. 

Bronchialmuskeln,  Innervation  45.  — ,  Wirkung 
von  Giften  auf  solche  45. 

Bronchiolitis  fibrosa  obliterans  2. 

Bronchopneumonie  d.  einen  u.  Abscess  d.  anderen 
Lunge  188. 

Brucheinklemmung  s.  Hernie. 

Brunnen,  Verbreitung  d.  Typhus  durch  solche  28.  29. 
—  S.  a.  Trinkwasser;  Wasser. 

Brunnenkuren  im  Hause  13. 

Brustkinder,  Nahrungsmengen  b.  solch.  195.  196. 

Bube,  klimatischer  190. 

Bubonenpest  s.  Pest 

Bursa  s.  Schleimbeutel. 

Buttermilch,  als  Kindemahrung  85.  — ,  Verhalten  d. 
Bakterien  in  solch.  198. 

Californien,  Klimatologie  25. 
Carcinom  s.  Hautkrebs;  Krebs. 
Carpus,  Fraktur  d.  Os  naviculare  206. 
C  a  s  e  i  n ,  Ausscheid,  aus  d.  Milch  durch  Kohlensäure  198. 
Castration,  wegen  funktionirender  Ovarien  b.  rudi- 
mentärer Entwickelung  d.  Müller'schen  Gänge  70. 
Catgut  s.  Jodcatgut 

Celluloid,  Blausäure  als  Verbrennungsprodukt  100. 
Centralnervensystem,    Verhalten    bei  Maul-    u. 

Klauenseuche  50.    — ,  Funktion  b.  d.  Fledermaus  163. 
Centrum,  f.  d.  Augenmuskeln  im  Gehirn  125.  — ,  f.  d. 

Innervation  d.  Blase  132.    — ,  f.  d.  Athmung  in  d. 

Medulla  oblongata  165.  — ,  f.  d.  Sprache  im  Gehirn  226. 

227.  228.  229.  —  S.  a.  Associationoentra;  Hirnrinde; 

Projektionoentra. 
Cerebrospinalmeningitis,  eitrige  65.    — ,  durch 

d.  Meningocoocus  verursacht  68.  — ,  durch  d.  Pfeiffer*- 

sehen  Bacillus  verursacht  185. 
Chemie,  analytische,  ausgewählte  Methoden  (von  D,A, 

Oaasen,  U.)  214.  —  S.  a.  Practicum. 
China,  Bakterien  in  Wasserläufen  97. 
Chinin,  Aristoohin  als  Ersatzmittel  55.  — ,  prophylakt 

Anwend.  b.  Malaria  56..  — ,  Anwend.  b.  Typhus  148. 


151.  152.  — ,  Nachweis  von  Blutkörpereben  mit 
solch.  212. 

Chirurgie,  Anwendung  d.  Akoin  177.  —  S.  a.  Grund- 
riss ;  Indikationen. 

Chlorbaryum,  therapeut  Anwendung  175. 

Chlornatrium  -  Schwefelthermen  von  Baden 
(Schweiz)  17. 

Chlorurie,b.  Scarlatina  u.  Diphtherie  68. 

Choledochotomie,  wegen  Spulwurms  im  Ductus 
choledochus  93. 

Choledoohus  s.  Ductus. 

Cholelithiasis,  Nutzen  d.  Moorbäder  16.  — ,  Kolik 
ohne  solche  91.  — ,  Operation,  Dauerheilung  91.  — , 
Laparotomie  91.  — ,  Prophylaxe  u.  Behandlung  ohne 
Operation  191.  — ,  Bezieh,  zu  Bakterien  266.  — ,  Ver- 
schluss d.  Choledochus,  Behandlung  267. 

Chorea,  Bezieh,  zu Erythema  exsudativum  multiforme, 
Rheumatismus  nodosus  u.  Endoperikarditis  245. 

Chorioepithelioma  malignum  79. 

Chorionzotten,  d.  Placenta,  Bau  239. 

Chylorrhöe,  temporäre,  b.  Lymphangiom  87. 

Cirkulation  s.  Blutoirkulation. 

Cirrhose,  d.  Leber  (atroph,  ohne  Milzvergröasenug) 
191.  (Hippokratisohe  Finger  b.  solch.)  191. 

Clavicula  d.  Kindes,  Fraktur  b.  d.  Geburt  83. 

Collargol,  Wirkungsweise  177.  — ,  intrarhaohidiald 
Einspritzung  gegen  Meningitis  177. 

Colostrum,  körperL  Elemente  161. 

Conjunotiva,  Injektion  von  Jodnatrium  unter  die- 
selbe 176. 

Conjunctivitis,  blennorrhag.  d.  Neugeborenen  95. 

Cornea,  primitives  Sarkom  206.  — ,  perforirende  Schnitt- 
wunden, Heilung  209.  — ,  Transplantation  b.  nloen- 
tiven  Processen  209. 

Corpus  luteum,  Bezieh,  zur  Menstruation  70. 

Cretinismus,  endemischer,  Organotherapie  186. 

Cyste,  angeb.  doppelte  d.  Vsgina  257.  —  S.  a.  Schleim- 
oyste. 

Cystinurie,  familiäre  51. 

Cystooele,  Operation  220. 

Cytodiagnostik,  Ergebnisse  187. 

Oampf,  Desinfektion  mit  solch.  210. 

Darm,  Perforation  b.  Typhus  42. 149.  154. 155.  —,  Wir- 
kung mechan.  Hindernisse  auf  d.  Indioanausscheidong 
51.  •— ,  Ocdusion  durch  d.  bew^iohe  Milz  191.  — , 
Verletzung  b.  gynäkolog.  Operationen  192.  —  S.  a 
Dickdarm. 

Darmarterien,  Angiosklerose  4. 

Darmblutung,  b.  !^phus  149.  154. 

Darmgeschwüre,  b.  Typhus  42.  149.  154. 155. 

Darmkoth  s.  Faeces. 

Darmkrankheiten,  Hydrotherapie  11. 

Dauerbad,  Anwendung  u.  Wirkung  10. 

Daumen,  Plastik  207. 

Decanulement  nach  Tracbeotomie  202. 

Decidua,  Einbettung  eines  Fibromyoms  in  dies.  258. 

Decubitus,  durch  d.  Kanüle  naoh  d.  Traoheotomie 
202. 

Deformitäten,  Anwendung  d.  artikulirenden  Gips- 
verbandes 200. 

Delirium,  b.  Typhus  138.  — ,  nach  Anwendung  von 
Paraldehyd  249. 

Desinfektion,  b. Typhus  138.  149.  153.  156.  158.  -, 
mit  Dampf  210.  — ,  mit  Aetzsublimat  210.  211.  —,  mit 
Formaldehyd  210.  211.  —,  mit  Alkohol  2 U.  ->,  mit 
Sublamin  211.  — ,  d.  Hände  211. 

Desinfektionmittel,  Sublimat  210.  211.  — ,  SaUa- 
min  211.  — ,  Alkohol  211.  — ,  Zusatz  von  Seife  211. 
— ,  Lösung  in  Alkohol  211.  — ,  Bacillol  211. 

Deutschland,  Heilquellen  u.  Kurorte  17.  — ,  Winter- 
kuren 26. 

Diabetes  mellitus  (Verhalten  d.  Lora^erfcotM^schen  In* 
sein)  5.  (Ausscheidung  von  Lävulose)  5.  (Fett  im 
Blute)  5.    (Wirkung  d.  Bitterwassers  auf  d.  Stoff- 


Sach-Register. 


347 


Wechsel)  16.  (Vorkommen)  220.  — ,  insipidos,  Nutzen 
d.  Strychnios  55. 
.Diät  b.  Typhus  149.  150. 

Diagnostik  s.  Cytodiagnostik. 

Diaphyse  s.  Oberschenkel. 

Diathese,  hämorrhag.  b.  Typhus  142. 

Diazoreaktion  b.  Lungentuberkulose  221. 

Dickdarm,  Nachweis  von  Strychnin  im  Inhalt  178. 

Digitalinum,  purissimum,  Wirkung  175. 

Digitalisblätter,  physiolog.  Werthbestimmung  56. 

Dikrotismus  d.  Pulses  b.  Typhus  136.  137. 

Dilatation  d.  Cervikalkanals  260. 

Diphtherie,  Chlorurie  b.  solch.  68.  — ,  d.  Nase,  Ge- 
fährlichkeit 68. 

Diphtherieserum,  antibakterielles,  Bereitung  244. 

Di plegia,  facialis  182. 

Diploooocus,  intracellularis  meningitidis,  ätiol.  Be- 
deutung 244. 

Diplostreptoooccus  b.  Gelenkrheumatismus  253. 

Diurese,  b.  Erschwerung  d.  Harnabflusses  242.  — , 
Wirkung  d.  Salze  243. 

D  i  u  r  e  t  i  c  a ,  Theocin  55.  248.  — ,  Wirkung  auf  d.  Gra- 
nula in  d.  Nieren  243. 

Drainage  d.  Ductus  hepatious  91.  92. 

Drüsen,  Bezieh,  zur  Entstehung  d.  Akromegalie  52.  — 
S.  a.  Schilddruse;  Thymusdrüse. 

Drüsenkrankheit  von  Barbadoes  263. 

Ductus  hepaticus,  Drainage  91.  92.  — ,  choledochus 
(Spulwurm  in  solch.)  93.  (Verschluss  durch  Stein,  Be- 
handlung) 267. 

Dunkelheit,  Wirkung  auf  d.  Körper  20. 

Dusche,  Wirkung  auf  d.  Blutdruck  9.  — ,  Wirkung  auf 
d.  respirator.  Gaswechsel  100. 

Dy8arthrie67.  226. 

Dyspnoe,  b.  Vagusreizung  45. 

Echinococcus  im  Occipitallappen  d.  Gehirns  130. 

£cholalie229. 

Edentin,  Hydrolyse  160. 

Ei,  Eindringen  d.  Spermatozoon  in  dass.  239. 

Einwickelung,  kalte,  Wirkung  u.  Anwendung  9. 

Eisen,  Gehalt  d.  Körpers  an  solch.  160. 

Eisenbahnfahrten,  im  Hochgebirge,  Gefährlichkeit 

f.  alte  Leute  24 
Eisen  bogen  lampe  zur  Lichtbehandlung  22. 
Eisensomatose,  Wirkung  175. 
E  i  8  m  i  1  c  h ,  Beschaffenheit  100. 
Eiterung,  in  d.  Niere  190. 
£i weiss,  Bestimmung  im  Blut  5.    ~,  Antikörper  in 

solch.  43.  — ,  Fäulniss,  Einflnss  d.  Kohlehydrate  16. 

—  S.  a.  Jodalbumin ;  Serumalbamin. 
Eiweisskörper,  Zersetzung  im  Körper  43.  — ,  Re- 
sorption 160.  — ,  d.  Milch  197. 
Ekchymosen,  b.  Masern  185. 
Eklampsie,  Pathogenese  u.  Therapie  194.  — ,  b.  einer 

Jungfrau  195. 
Ekzem,  akutes,  Behandlung  mit  heissem  Wasser  11. 

— ,  Pathologie  u.  Therapie  (von  P.  O.  Unna)  218. 
Elektrioität,  Tödtang  d.  Bakterien  durch  solche  49. 

— ,  traumat  Neurose  durch  solche  verursacht  58.  — , 

Anwendung  b.  Basedowscher  Krankheit  179.  —  S.  a. 

Glühlicht;  Licht. 
Elektrocompressen,  Anwendung  b.  Rheumatismus 

256. 
Elephantiasis  d.  Vulva,  chronische  69. 
Embolie  s.  Lungenembolie. 
Emphysem,  d.  Bauch  wand  nach  Laparotomie  82. 
Empyem,  d.  Lunge  b.  Typhus  137. 
Encephalocele  s.  Meningo-Bncephalocele. 
Endemie  s.  Cretinismus. 
Endokarditis  b.  Typhus  186. 
Endoperikarditis,  Bezieh,  zu Erythema  multiforme, 

lUieumatismus  nodosus  u.  Chorea  245. 
Endotheliom  d.  Uterus  258.  259. 
Entbindung,  Beschaffenheit  d.  Blutes  71.  — ,  Steige- 


rung d.  Blutdrucks  71.  — ,  Entstehung  u.  Behandlung 
von  Blutungen  nach  solch.  71.  — ,  Appendicitis  b.  solch. 
81.  — ,  Gomplikationen  b.  ausgedehnten  Varioes  194. 
— ,  Ascites  d.  Foetus  als  Hindemiss  261.  —  8.  a.  Geburt 

Entwickelungshemmung,  umschriebene  des  Ge- 
hirns 182. 

Enzyme,  proteolytische  161. 

Epidemie  s.  Typhus. 

Epididymitis  b.  Typhus  141. 

Epiglottis,  Veränderungen  b.  Typhus  137. 

Epilepsie,  Hydrotherapie  12.  — ,  b.  Himgeschwulst 
131.  132.  235.  236.  — ,  Verlauf  nach  Typhus  140.  — , 
operative  Behandlung  236.  —  S.  a.  Hysteroepilepsie ; 
BindenepUepaie. 

Epitheliom  s.  Chorioepithelioma. 

Epithelknötchen,  subseröse  52. 

Erblichkeit  d.  Hasenscharte  20L 

Erblindung  s.  Blindheit. 

Erdboden,  Verbreitung  d. Typhusbaoillen  in  solch.  36. 

Ernährung,  durch  subcutane  Injektion  von  Gel  54. 
— ,  d.  Säugling  (natürliche)  84.  195.  196.  (künstliche) 
84.  196.  197.  (m  gesunden  u.  kranken  Tagen;  von  12m/. 
FiscM)  217.  — ,  b.  Typhus  149.  150.  — ,  d.  Kinder  (von 
Fr%t%  Toepläx)  218. 

Erstickung,  Blutgehalt  d.  Milz  99. 

Ertrinkungstod,  Resultate  d.  Kryoskopie  212.  — , 
HyperaSrie  212. 

Erysipel,  Verhalten  d.  Streptokokken  185,  — ,  Be- 
handlung 249. 

Erythema,  nodosum.  Bezieh,  zu  Angina  65.  — ,  ex- 
sudativum multiforme.  Bezieh,  zu  Chorea,  Rheumatis- 
mus, Endoperikarditis  245. 

Ery throcy ten,  Verhalten  b.  Malaria  66. 

Esanophelin,  prophylakt.  Anwendung  U  Malaria  56. 

Explosionsschüsse  89. 

Exsudat,  pleuritisches,  Diagnose,  Beschaffenheit  3. 

Extremitäten  s.  Arm;  Gliedmaassen. 

Facialis  s.  J^ervua. 

F  a  e  c  e  s ,  b.  Typhus  (Nachweis  u.  Lebensdauer  d.  Bacillen) 
33.  171.  (Beschaffenheit)  150.  pesinfektion)  156.  — , 
Nachweis  von  Strychnin  in  solch.  178. 

Färbung  d.  Bakterienkörnchen  167. 

Fäulniss,  d.  Eiweisses,  Einfl.  d.  Kohlehydrate  166. 

Fangokur,  Indikationen  15. 

Farbe,  Bezieh,  zum  Raum  162.    — ,  Wesen  ders.  163. 

Fasoienquerschnitt,  suprasymphysärer nach /yan- 
nmstiel  259. 

Fe  bris  intermittens  s.  Malaria. 

Fehlgeburt  s.  Abortus. 

Fermente  d.  Milch  83.  197.  —  S.  a.  Fibrinferment. 

Fett,  im  Blute  bei  Diabetes  mellitus  5.  — ,  subcutane 
Einverleibung  54. 

Fettgeschwulst  s.  Lipom. 

Fibrinferment,  Natur  43. 

Fibrinpepton  43. 

Fibrom  d.  Uterus,  Hysterektomie' 258. 

Fibromyom  d.  Uterus,  Einbettung  in  d.  Decidua  258. 

Fieber  b.  Typhus  (Fehlen)  143.  (remittirendes)  144.  — 
S.  a.  Reaktionsfieber;  Urethndfieber. 

Finger,  Hippokrat  bei  Leberdrrhose  191.  — ,  Ver- 
letzung, Behandl.  207.  —  S.  a.  Trommelschlägelflnger. 

Finsen's  Lichtbehandlung  22.  23. 

Fledermaus,  Funktion  d.  Gentralnervensystems  163. 

Fleisch,  Einwirkung  niedriger  Temperatur  211. 

Fliegen,  Verbreitung  d.  Typhus  durch  solche  28.  30. 
31.  49. 

Fluss  s.  Wasserläufe. 

Foetus,  Uebergang  d.  Agglutinine  u.  Immunkörper  d. 
Typhusbacillen  von  der  Mutter  auf  dens.  40.  — , 
Knochenherd  im  Gebärmutterhals  53.  — ,  Retention 
d.  abgestorbenen  73.  — ,  Veränderungen  d.  Plaoenta 
nach  d.  Tode  dess.  79.  — ,  Wirkung  d.  Phosphors  auf 
dens.  178.  — ,  Ascites  als  Geburthindemiss  261. 

Formal,  Geßihrliohkeit  178. 


348 


Sach-Begister. 


Formaldehyd,  als  DesinfektioDmittel  210.  211. 
Fraktur,  d.  Orbitaldachs,  indirekte  daroh  Schussver- 

letsmig89.  — ,  d.  Gavionla  d.  Kindes  b.  d.  Gebart  83. 

—,  d.  Patella,  Entstehung  n.  Behandlung  93.  94.    — , 

d.  Knochen,  Diagnose  205.  206.    — ,  d.  Os  naviculare 

carpi  206.    — ,  spiralförmige  d.  Unterschenkels  206. 

— ,  Knorpelbildung  b.  solch.  265. 
Frankfurt  s.  Jahresbericht 
Frauenklinik  s.  Jahresbericht 
Frauenkrankheiten,  Mittel  u.  Wege  zur  Erkennt- 

niss  (von  F,  v.  Winekel)  216.  —  8.  a.  Gynäkologie. 
Frauenmilch,  Emfihrung  d.  Säuglings  mit  solch.  84. 

193.  196.  — ,  körperl.  Elemente  161. 
Frosch,  photoelektr.  Veränderungen  im  Augapfel  47. 
Führer,  praktischer,  durch  d.  gesammte  Medicin  (von 

Lorenx)  102. 
Funiculus  umbilicalis  s.  Nabelstrang. 
Furunkulose,  als  Urs.  von  Prostatitis  mit  Abscess- 

bUduDg  204.  205. 
Fuss  8.  Plattfuss. 

Clährungsprocesse,  Einfluss  niedriger  Temperatur 
211. 

Galle,  Wirkung  auf  d.  Typhusbacillen  39.  •— ,  aggluti- 
nirende  Eigenschaft  171. 

Gallenblase,  Kolik  ohne  Stein  91.  — ,  Ruptur  in  d. 
freie  Bauchhöhle  93.  — ,  Nekrose  268. 

Gallensteine,  Nutzen  d.  Moorbäder  16.  — ,  Fehlen  b. 
Gallenblasenkolik  91.  — ,  Operation,  Dauerheilung  91. 
— ,  Laparotomie  91.  — ,  Prophylaxe  u.  Behandlung 
ohne  Operation  191.    — ,  Bezieh,  zu  Bakterien  267. 

Gallenweffe,  Anatomie  u.  Pathologie  90. 

Ganglien  m  d.  Hohlhand  207. 

Ganglion,  Otuseri,  Exstirpation  wegen  Trigeminus- 
neiuralgie  219. 

Gangrän,  nach  Scharlach  66.  — ,  d.  Haut  b.  Typhus 
137.  —  S.  a.  Noma. 

Garnisonen,  Typhusepidemien  29. 

Gas,  Bildung  durch  Typhusbacillen  32. 

Gaswechsel,  respiratorischer,  Wirkung  von  Duschen 
u.  Bädern  100. 

Gebärmutter,  Anwendung  d.  Vaporisation  70.  — , 
Zerreissung,  operative  Behandlung  72.  — ,  Betention 
(d.  abgestorbenen  Foetus)  73.  (von  Blut,  Operation)  180. 
— ,  Myom  (b.  Neubildung  im  Ovarium)  80.  (Hyster- 
ektomie)  219.  (Bezieh,  zur  Sterilität)  257.  — ,  Schwanger- 
schaft in  d.  einen  Ecke  80.  — ,  Prolaps  (Totalexstirpa- 
tion)  81.  (Operation)  192.  257.  — ,  Retrodeviationen 
(Behandlung)  193.  (nach  Verletzung  des  Ligamentum 
rotundum)  193.  — ,  Fibroid  (mit  Krebs)  258.  (Hyster- 
I  ektomie  b.  solch.)  258.  — ,  Sarkom  258.  — ,  Endotheliom 
258.  259.  — ,  Eindringen  von  Luft  261.  — ,  Pathologie 
d.  Schleimhaut  271.  —  S.  a  Hysterektomie ;  Metritis. 

Gebärmutterband,  rundes  (Verletzung,  Prolapsus 
uteri  nach  solch.)  193.  (Bedeutung  b.  Hemiotomien) 
193. 

Gebärmutterhals,  Knochenherd  in  solch,  b.  Foetus 
53.  — ,  Endotheliom  259.  — ,  Dilatator  260. 

Gebärmutterkrebs,  gleichzeitig  mit  Fibroid  258. 
— ,  Chirurg.  Behandlung  259. 

Gebühren wesen,  ärzÜiches,  in  Bayern  (von  Spaei  u. 
Stenglein)  224. 

Geburt,  Unterbrechung  der  Wehenthätigkeit  73.  — , 
Fraktur  d.  Clavicula  d.  Kindes  b.  solch.  83.  — ,  Krank- 
heiten d.  Kindes,  durch  Verletzung  b.  solch,  entstanden 
83.  — ,  Bezieh,  zu  inneren  Krankheiten  104.  — ,  von 
Thorakopagen  262.  — ,  Tod  d.  Neugeborenen  während 
oder  gleich  nach  ders.  262.  — ,  Himhautblutung  d. 
Neugeborenen  nach  normaler  263.  —  8. a. Entbindung; 
ZwimngSjgeburt 

Geburthinderniss,  Ascites  des  Foetus  261. 

Geburthülfe,  Schmerzminderung  u.  Narkose  (von 
Riehcard  v.  Stevnbüehl)  215.  —  S.  a.  Vademecum ;  Vor- 
lesungen ;  Zangenoperationen. 

Geburtwege,  Atresie  (Verhütung  u.  Behandlung)  69. 


Gefässe,  metallene,  Wirkung  auf  Speiseöle  212. 
Gefrierpunkt  d.  Blutes  b.  Typhus  33.  39. 
Gefühl  8.  Vibrationgefühl. 

Gehirn,  Geschwülste  (im  Stimhim)  62.  (Symptome) 
129.  130.  (Lokalisation)  129.  130.  131.  (ependymäres 
Gliom  im  4.  Ventrikel)  247.  — ,  Narbenbildung  in  solch. 
62.  — ,  Physiologie  121. 122.  164.  — ,  Lokalisation  in 
solch.  (Association-  u.  Projektionoentra)  122.  (moto- 
rische Centn)  124.  125.  (Gentrum  f.  d.  Augenmuskeb) 
125.  (Gentrum  für  die  Nahrungsaufnahme)  125.  (Seh- 
sphäre) 127.  213.  (Centrum  f.  d.  PnpiUenbewegungen) 
128.  (Hörsphäre)  12a  (Innervation  d.  Harnblase)  132. 
(d.  Sprache)  226.  227.  228.  229.  —.Funktion  d.  Stirn- 
lappens u.  d.  Scheitellappens  123. 124.  — ,  Erweichung, 
Symptome  130.  — ,  Funktion  b.  d.  Fledermaus  164. 
— ,  Leitungsbahnen  zwischen  solch,  u.  d.  Bückenmark 
164.  — ,  umschriebener  Entwickelungsdefekt  182.  — , 
Beiträge  zur  Pathologie  213.  — ,  Absoees,  operative 
Behandlung  236.  — ,  Beschaffenheit  b.  Hemicephalos 
250.  — ,  Balken  (Mangel)  251.  (Geschwülste)  251.  -, 
Muflkelatrophie  von  solch,  ausübend  251.  —  S.  a.  Hirn- 
geechwülste;  Hirnrinde;  Hirn  Ventrikel;  Kleinhirn; 
Heningo-Encephalocele. 

Gehör,  Lokalisation  im  Gehirn  128. 

Geistesarbeit,  Wirkung  auf  d.  Körpertemperatur  47. 
— ,  EinfL.  d.  Behinderung  d.  Nasenathmung  166.  — , 
psych.  Wirkung  166.  — ,  Einfluss  d.  Hungems  166. 167. 
— ,  Einfluss  d.  Alkohols  167. 

Geistesstörung,  Hydrotherapie  11.  — ,  b.  Typhus 
138.  139.  140.  —  S.  a.  Verbrecher. 

Gelatine,  als  Hämostaticum  249. 

Gelbfieber,  üebertragung  durch  Stechmücken  67. 

Gelenkcontrakturen,  angeborene  262. 

Gelenke,  Tut>erkulo8e,  Balneotherapie  17.  —  8.  a.  Hüft- 
gelenk ;  Osteoarthropathie. 

Gelenkentzündung,  b.  Scharlach  66.  — ,  chron. 
rheumat  b.  Kindern  85. 

Gelenkknorpel,  Heilung  d.  Verletzungen  53. 

Gelenkrheumatismus,  Bezieh,  zu  Angina  65.  — , 
chronischer  85.  255.  — ,  Entwickelungshemmung  der 
Gliedmaassen  nach  solch.  86.  — ,  Diplostreptoooccns 
b.  solch.  253.  —,  akuter  (Contagiosität)  254.  (Patho- 
genese) 254.  (Diagnose  von  Tuberkulose)  254.  ^^eoen- 
thrombose)  255.  (Behandlung)  256.  257.  — ,  subakutes, 
Symptomatologie  u.  Differentialdiagnose  254. 

Gemüse,  Üebertragung  von  Typhus  durch  solche  28. 

Geruch,  Bezieh,  zum  Geschmack  242. 

Geschirre,  irdene,  Wirkung  auf  Speiseöle  212. 

Geschlechtskrankheiten,  ansteckende,  Bekäm- 
pfung 218.  219.  — ,  XL  Rechtsschutz  (von  M.  FUseh  o. 
L.  Weriheimer)  272. 

Geschlechtsorgane  beim  Weibe  (Verhütung  u.  Be- 
handlung d.  Atresie)  69.  (mangelhafte  Entwickelang)  70. 
(präsenile  Atrophie)  83.  (EntwickelungsgeschicbteJlC^ 

Geschlechtsreife  S.Pubertät 

Geschmack,  Bezieh,  zum  Geruch  242. 

Geschoss  s.  Projektil. 

Geschwür  d.  Hornhaut,  Transplantation  zur  Heilung 
209.  —  S.  a.  Magengeschwür. 

Geschwulst,  pathoL-anatom.  Untersuchung  54.  — 
S.  a.  Angiom ;  Augenhöhle ;  Blutgefässtumoren ;  Gan- 
glien; Gehirn;  Gliom;  Hämatocele;  Hirngesohwülsrt»; 
Himventrikel;  Hydrocele;  Hygrom;  Hypophyse;  La- 
rynx;  Lipom;  Lymphandom;  Meningo-EDcephaiocele; 
Myelom;  Myom;  Gberschenkel;  Pleura;  Pons;  Rhabdo- 
myom ;  Bundzellensarkom ;  Stirnhirn. 

Gesichtsatrophie,  einseitige  181. 

Gesiohtsinn,  Lokalisation  im  Gehirn  127.  132.  213. 

Gewebe,  thierische,  Wirkung  d.  Extrakte  162. 

Gewebelehre  s.  Handbuch. 

Gicht,  rheumatische  255.  — ,  Ablagerung  von  Phos- 
phaten u.  Carbonaten  in  d.  Haut  256. 

Gift  d.  austral.  Tigerschlange,  Wirkung  auf  d.  NerveD- 
zellen  178. 

Gigantismus  mit  vorzeitiger  Pubertät  181. 


Saoh-Begister. 


349 


Oipsverband,  artikolirender  200. 

Glandula  parathyroidea.  Histologie  173. 

Glaubersalzwässer,  Wirkung  auf  d.Stoffweohsell  3. 

Glaukom,  Theorie  96.  — ,  primäres  96.  — ,  Behand- 
lung 97. 

Gliedmaassen,  Entwickelungshemmung  nach  Gelenk- 
rheumatismus 86.  — ,  primärer  Krebs  an  dens.  205. 

Gliom  d.  Retina,  Histogenese  247.  — ,  ependymäres  im 
4.  Ventrikel  247. 

Globin ,  Wirkung  des  Hundemagensaftes  auf  solch.  44. 

Glossitis  b.  Typhus  138. 

Glüh  licht,  elektrisches,  gegen  innere  Infektion  245. 

Glykosal,  Wirkung  175. 

Granula  in  d.  Niere,  Wirkung  der  Diuretica  243. 

Greisenalter,  Reflexe  in  solch.  47. 

Grosshirn  s.  Gehirn. 

Grundriss  d.  Lungenchirurgie  (von  Oarrl  u.  Quincke) 
107.  —  S.  a.  Atlas. 

Grundwasser,  Bezieh,  zu  Typhus  29. 

Gymnastik  b.  chron.  Herzkrankheiten  10. 

Gynaecologia  Helvetica  (von  0.  Beuitner)  271. 

Gynäkologie,  Anwend.  d.  Atmokausis  u.  Zestokausis 
105.  — ,  Neben  Verletzungen  b.  Operationen  192.  — , 
Anwendung  d.  neuen  Theorie  d.  Lösung  215.  —  S.  a. 
Bericht;  KHnik;  Mittheilungen. 

Gynatresie,  Prophylaxe,  Behandlung  69. 

Haematocele,  paratubale  71. 

Hämoglobin,  Wirkung  des  Hundemagensaftes  auf 
solch.  44. 

Haemostaticum,  Adrenalin  149.  154.  — ,  Gelatine 
249. 

Hände,  Desinfektion  211. 

Halssympathicus,  spinaler  Ursprung  165. 

Hand,  Oedem  d.  Rückens  207.  —  8.  a.  Hohlhand. 

Handatlas  der  Anatomie  des  Menschen  (von  Werner 
SpaÜeholx,  IH.  2)  101. 

Handbuch,  A  Kßüikef's^  d.  Gewebelehre  (6.  Aufl.  von 
Victor  V,  Ebner)  101.  ~-,  d.  Medicioalgesetzgebung  im 
Königr.  Bayern  (von  Carl  Becker)  223. 

Handwurzel  s.  Carpus. 

Harn,  Bestimmung  d.  Schwefels  in  solch.  44.  — ,  Wir- 
kung verminderter  Salzausscheidung  51.  — ,  Ausschei- 
dung 51.  — ,  Verhalten  b.  Typhus  158.  — ,  Typhus- 
bacillen  in  solch.  157.  — ,  Desinfektion  b.  Typhus  158. 
— ,  Erschwerung  d.  Abflusses,  Wirkung  auf  d.  Diurese 
242.  —  8.  a.  Alkaptonurie;  Bakterium;  Ghlorurie; 
Cystinurie;  Diuretica;  Phosphaturie;  Polyurie. 

Harnblase,  Blutung,  Behandlung  5:  — ,  Gentrum  f.  d. 
Innervation  132.  — ,Bacterium  laotisaerogenes  in  solch. 
190.  — ,  Verletzung  bei  gynäkolog.  Operationen  192. 
— ,  Zerreissung,  Behandlung  204.  —  8.  a.  Blasenstein. 

Harnroenge,  Wirkung  d.  Salicylpräparate  4.  5. 

Harnorgane  s.  Taschenbuch. 

Harnröhre,  Angiom  b.  Weibe  83.  — ,  Verletzung  bei 
gynäkolog.  Operationen  192.  —  S.  a.  ürethralfieber. 

Hasenscharte,  amniogene  u.  erbliche  201. 

Haut,  Absorption  durch  dies,  in  Bädern  15.  — ,  Ab- 
schuppung nach  Typhus  137.  — ,  peritheliale  Blut- 
gefasstumoren  247.  — ,  Ablagerung  von  Phosphaten  u. 
Carbonaten  in  solch,  b.  Gicht  256. 

Hautgangrän  b.  Typhus  137. 

Hautge fasse,  Wirkung  therm.  Reize  8. 

Hautkrankheiten,  Phototherapie  22.  23.  —  8.  a. 
Acne;  Ekzeme;  Erytheme;  Lepra;  Lupus;  Prurigo; 
Taschenbuch ;  Xeroderma. 

Hautkrebs,  patholog.-histol.  Untersuchung  54. 

Hauttemperatur,  Wirkung  thermischer  Reize  8. 

Hemicephalus,  Beschaffenheit  d.  Gehirns  250. 

Heer,  Typhus  in  solch.  27.  29.  — ,  traumat.  Neurose  in 
solch.  58. 

Hefe  s.  Bierhefe. 

Heilgehülfen  s.  Lehrbuch. 

Heilquellen  u.  Kurorte :  Ain-d'Ouarque  19.  Algerien 
25.  Baden  (Schweiz)  17.  BrückenaulS.  Deutschland  17. 


Eilsen  15.  Homburg  15.  Karlsbad  18.  Luxeuill9.  Mer- 
gentheim 16.  Nauheim  17.  Neuenahr  17.  Oesterreich  25. 
Soden  a.  T.  18.  Solka  14.  Töplitz  18.  Vichy  19.  Wil- 
dungen 18.  Württemberg  17. 

Heilserum,  gegen  Streptokokkeninfektion  2.  — , gegen 
Leukämie  5.  — ,  gegen  Basedow^sche  E[rankheit  179. 
— ,  gegen  Milzbrand  185. 

Heilstätten  f.  Nervenkranke  113  flg. 

Heissluftbad,  Wirkung  21. 

Heissluftbehandlung,  Wirkung,  Technik  10. 

Hemianästhesie  b.  Himgeschwülsten  131. 

Hemianopsie  b.  Hypophysengeschwulst  179. 

Hemiatrophia  facialis  progressiva  181. 

Hemiplegie  b.  Typhus  139. 

Herrmannshans,  Unfallnervenklinik  60. 

Hernie,  des  Nabelstrangs,  Behandlung  83.  — ,  ein- 
geklemmte, Behandlung  202.  203.  — ,  ungewöhnliche 
Formen  220. 

Herniotomie,  Bedeutung  d.  Ligamentum  uteri  rotun- 
dum  193. 

Herodot  s.  Medioin. 

Herpes,  zoster,  Pathologie  251. 

Herz,  b.  Typhus  (Verhalten)  41. 136.137.  (Behandlung) 
153.  — ,  oompensator.  Bause  46.  —,  Wirkung  d.  Kam- 
phers auf  dass.  56.  — ,  Schussverletzung  88.  — ,  con- 
genitaler Defekt  d.  Ventrikelscheidewand  mit  variköser 
Erweiterung  d.  Hirnsinus  263.  —  S.  a.  Bradykardie ; 
Endokarditis;  Endoperikarditis;  Tachykardie. 

Herzbeutel  s.  Perikarditis. 

Herzerweiterung,  akute  3. 

Herzkrankheiten,  chron.,  Hydrotherapie  u.  Gym- 
nastik 10.  — ,  Balneotherapie  16.  18.  — ,  Trommel- 
schlägelfinger b.  solch.  180. 

Herzmuskel,  Erkrankungen,  Nutzen  d. Moorbäder  16. 

Hirnab8cess,b.  Typhus  139.  — ,  rhinogener  236.  — , 
operative  Behandlung  236. 

Hirnblutung,  späte  nach  Kopfverletzung  60. 

Hirngeschwülste,  Symptome  (psychische)  129. 130. 
131.  (Sprachstörungen)  129.  (Hemianästhesie)  131. 
(Mydriasis)  130.  (Epilepsie)  131.  132.  235.  236.  — , 
Lokalisation  (im  Stirnhim)  129. 130.  131.  (im  Hinter- 
hauptslappen) 130.  132.  (in  d.  Scheitelgegend)  131. 
— ,  Jodkaliumtherapie  234.  — ,  Operation  (Heilung) 
234.  235.  (Recidive)  234.  (ohne  Erfolg)  234.  235. 

Hirnhautblutung  b.  Neugeborenen  nach  normaler 
Geburt  263. 

Hirnrinde,  Funktionen  123.  126.  — ,  Lokalisation 
(Sinnessphären)  124.  (motor.  Centra)  124.  125.  126. 
(Gentrum  f.  d.  Nahrungsaufnahme)  125.  (Hörsphäre) 
128.  (Centrum  f.  d.  Pupillenbewegung)  125.  — ,  sen- 
sible Funktionen  126.  —  S.  a. Rindenblindheit;  Rinden- 
taubheit 

Hirnventrikel,  Geschwülste  in  solch.  62.  181.247. 
— ,  variköse  Erweiterung  b.  angeb.  Defekt  d.  Herz- 
scheidewand 263. 

Histologie  s.  Atias. 

Hochgebirge,  Nachtheile  der  Eisenbahnfahrten  für 
alte  Leute  24. 

Ho  de  8.  Orchitis. 

Höhenklima,  Wirkung  23.  24. 

Hohlhand,  Ganglien  201. 

Hornhaut  s.  CJomea. 

Hüftgelenk,  angeb.  Luxation,  Entstehung,  Behand- 
lung 94. 

Huhn,  Immunität  gesen  Milzbrand  169. 

Hund,  Wirkung  d.  Magensaftes  auf  Hämoglobin  44.  — , 
Immunität  gegen  Milzbrand  169. 

Hunger,  Einfluss  auf  geistige  Arbeit  166. 167. 

Hydrargyrum,  chloratum  (ids Desinfektioomittel)  20. 
(Anwendung  b.  Typhus)  148.  — ,  Lokalisation  b.d.  Ver- 
giftung 178.  — ,  herrmophenyhcum,  Wirkung  u.  An- 
wendung 249.  —  S.  a.  Schmierkur. 

Hydrooele,  Operation  90. 

Hydrolyse  d.  Oxyhämoglobin,  d.  Serumalbumin  u.  d. 
Edentin  160. 


350 


Sach-BegiBter. 


Hydrotherapie,  Fortschritte  6.  — ,  als  Lehrfiush  an 
ÜDiversitäteD  6.  — ,  Abhärtang  mittels  solch.  8.  — , 
Wirkung  anf  d.  HantgefXsse  u.  Haattemperatur  8.  — , 
Reaktion  8.  — ,  Wirkung  lokaler  Applikation  auf  das 
Blat  9.  — ,  im  Winter  10.  — ,  Gontraindikationen  10. 
— ,  b.  Erei^aa&törangen  10.  ~,  b.  chron.  Herzkrank- 
heiten 10.  — ,  b.  Lepra  11.  — ,  b.  Magenkrankheiten  11. 
— ,  b.  Infektionen  11.  — ,  b.  Lungenentzündung  11. 
— ,  b.  Basedow'soher  Krankheit  11.  179.  — ,  b.  Psy- 
chosen 11.  — ,  b.  Epilepsie  12.  — ,  b.  Typhus  153. 

H  y  g  i  a  m  a  als  Eindemahrung  250. 

H  y  g  r  0  m ,  Entstehung  88.  — ,  d.  Sehnenscheiden,  £x- 
stirpation  88. 

Hymen,  ausgebildeter  b.  Defekt  d.  Vagina  80. 

Hyperaerie  b.  Ertrinkungstod  212. 

Hyperhidrosis  unilatendiB  58. 

Hypnoticum,  Yeronal  54. 

Hypophyse,  normale  u.  patholog.  Anatomie  51.  173. 
— ,  Geschwulst  (Bezieh,  zu  Akromegalie)  179. 180.231. 
(ohne  Akromegalie)  179.  221.  (Sehstörungen)  179.  180. 
(Diagnose)  180. 

Hysterektomie,  Verletzung  d.  Harnröhre  b.  solch. 
192.  — ,  wegen  Myom  219.  — ,  abdominale,  totale  b. 
Fibrom  258. 

Hysterie,  als  ünfallneurose  58.  ->,  nach  Verletzung 
mit  organ.  Nervenkrankheit  complicirt  59.  — ,  Simu- 
lation b.  solch.  59. 

Hystero-Epilepsie  184. 

tVahrbuoh  f.  sexuelle  Zwischenstufen  (herausgeg.  von 
Htrsehfeld)  107. 

Jahresbericht,  med.-statist  über  d.  Stadt  Stuttgart 
im  J.  1902  (red.  von  Weinberg)  109.  — ,  über  d.  Ver- 
waltung d.  Medicinalwesens  u.  s.  w.  der  Stadt  Frank- 
furt a.M.(1901)  109.  ~,  d.  Landes-Med.-CoUegiums  im 
Eönigr.  Sachsen  (1901)  110.  — ,  d.  Sabbatbergkranken- 
hauses in  Stockholm  219.  — ,  d.  Mariakrankenhauses 
in  Helsingfors  221.  —,  d.  Frauenklinik  (von  Ä.  v,  Otte- 
rard  u.  W.  Schtäxe-Veüinghaueen,  1902)  271. 

Idiotie,  amaurotische  familiäre  182. 

Jequiritol,  Jequiritolserum,  Joquirity,  An- 
wendung b.  Augenkrankheiten  56. 

Ikterus,  Pathogenese  171.  — ,  Agglutination  b.  solch. 
171. 

Immunisation  gegen  Rinderpest  98. 

Immunität,  gegen  Typhus  39.  — ,  bakteriologische  168. 
— ,  gegen  Milzbrand  b.  Hunden  u.  Hühnern  169. 

Immunkörper,  d.  Typhusbacillen,  üebergaug  von  d. 
Mutter  auf  d.  Eind  40. 

I  n  a  n  i  t  i  0  n ,  Einüuss  auf  geistige  Arbeit  166.  167. 

Indican,  Ausscheidung  bei  mechan.  Hindernissen  im 
Darm  51.  — ,  Entstehung  im  Eörper  51. 

Indikationen  zu  chirurg.  Eingriffen  bei  inneren  Er- 
krankungen (von  Hermann  ScMesinger)  106. 

Infarkt  d.  Niere,  Diagnose  189. 

Infektion  durch  Streptokokken  2. 

Infektionkrankheiten,  Hydrotherapie  11.  — , 
Aetiologie  65. 

Injektion,  subcutane  von  Oel  54. 

Innervation  d.  Bronchialmuskeln  45.  — ,  d.  Harn- 
blase 132.  — ,  d.  Samenblasen  165. 

Inseln,  österreichische,  Elima  24.  25.  —  S.  a.  Langer- 
hans'sche  Inseln. 

Intelligenz,  Bezieh,  zum  Stimhirn  130.  131. 

Inunktionkur  s.  Schmierkur. 

Jodalbumin,  physiolog.  Abbau  im  Eörper  43. 

Jodcatgut,  Anwendung  200. 

Jedipin,  Wirkung  u.  Anwendung  54. 

Jodkalium,  Anwendung  b.  Himgeschwülsten  234. 

Jodnatrium,  subconjunctivale  Injektion  176. 

Jodserum,  Sdtwo's,  gegen  Milzhypertrophie  b.  Mala- 
ria 57. 

Iridektomie,  Werth  ders.  209. 

Iridochorioideitis,  Iridektomie  b.  solch.  209. 


Irren  wesen,  Stand  desselben  innerhalb  d.  deutschen 

Sprachgebiete  (von  Deiiers)  108. 
Jungfrau,  Eklampsie  b.  solch.  195. 

Rälte,  Wirkung  auf:  d.  Blut  8.  d.  Vasomotoren  8. 
d.  Hauttemperatur  8.    Bakterien  n.  fermentative  Pro- 

06680  211. 

Eaiserschnitt,  Erfolge  81.  —,  nach  seinem  heutigen 
Standpunkte  (von  R.  OUhausen)  216. 

Eakke  s.  Beriberi. 

Ealkmetastasen  b.  Myelom  248. 

E  a  m  p  h  e  r ,  Wirkung  auf  Herz  u.  Oefässe  56. 
'  E  a  n  u  1  e  b.  d.  Tracheotomie  (schwierige  Entfernung) 202. 
(Decubitus  durch  solche)  202. 

Eatarakte,  juvenile,  Operation  269.  — ,  künsÜ.  Rei- 
fung 269.  — ,  primäre,  Operation  269. 

Eehldeokel  s.  Epiglottis. 

Eehlkopf  s.  Larynx. 

Eehrricht,  Bakterien  in  solch,  auf  Eriegssohiffen  97. 

Eeimepithelknötchen  52. 

Eerne  d.  Bakterien  167. 

Eeuchhusten,  atyp.  u.  dyspept.  Form  65. 

Eind,  Abhärtung  7.  — ,  Uebergang  d.  Typhus  von  der 
Mutter  auf  dass.  40.  — ,  Fraktur  d.  Clavicula  b.  d.  Ge- 
burt 83.  — ,  schmerzhafte  Pronation  83.  — ,  Emährung 
(mit  Soxkkfs  Nährzucker)  84.  (Buttermilch)  85.  (Nah- 
rungsmengen) 195.  196.  (Hygiama)  250.  — ,  akute 
Leukämie  85.  — ,  chron.  rheumat.  Arthritis  85.  — , 
Entwickelungshemmung  d.  Oliedmaassen  nach  Gelenk- 
rheumatismus 86.  — ,  Sterblichkeit,  Bedeutung  im 
Sinne  d.  Dartcin'aohen  Auslese  99.  — ,  im  1.  Lebens- 
jahre (von  Th.  Ooerges)  106.  — ,  spontanes  Myxödem 
185.  — ,  Milchsekretion  b.  solch.  195.  — ,  Alexine  im 
Blutserum  198.  — ,  Leberabscess  221.  — ,  plötal.  Tod, 
Bezieh,  zur  Thymus  263.  —  S.  a.  Foetus;  Säugling; 
Schulen. 

Einderkrankheiten,  d.  Therapie  ders.  (von  Wüh. 
Degrg)  217. 

Ein  der  milch,  Emährung  d.  Säuglinge  mit  solch.  84. 

Eindesmord,  durch  Verschluss  der  Respiration- 
öfihungen  99. 

Elauenseuche  s.  Maul-  u.  Elauenseuohe. 

E 1  e  i  n  h  i  r  n ,  Abecess,  Diagnose  u.  Behandlung  90.  — , 
Funktion  b.  d.  Fledermaus  164.  — ,  Leitungsbahnen 
zwischen  dems.  u.  d.  Rückenmark  164. 

Elima,  d.  Nordseeinseln  24.  — ,  d.  österr. Inseln  24.  25. 
— ,  von  Libau  25.  — ,  von  Califomien  25. 

Elimakterium,  Balneotherapie  16. 

Elimatologie,  Höhenklima  23.  ',  Eurorte  24. 

Elinik,  gynäkologische  von  Bngsträm,  MittheUungen 
80.  270.  — ,  deutsche  am  Eingange  d.  20.  Jahrhundeits 
(herausgeg.  von  L.  von  Leyden  u.  Fdtac  Kimnperer^ 
lief.  79)  216.  —  S.  a.  Bericht 

Elitoris,  Oarcinom  82. 

E 1  u  m  p  f  u  s  s ,  angeb.,  Aetioloine  262. 

Eniegelenk,  Enorpel  in  d.  Schleimbeuteln  53. 

Eniescheibe,  Fraktur,  Entstehung  u.  Behandlung 
93.  94. 

Enochen,  Tuberkulose,  Balneotherapie  17.  — ,  Er- 
krankungen b.  Typhus  141.  —,  Bildung  b.  Säuglingen, 
Einfl.  d.  sterilisirten  Milch  198.  — ,  künsÜ.  Ausfüllung 
von  Lücken  200.  — ,  Bildung  in  Muskeln  205.  —  S.  a 
Osteoarthropathie ;  Röhrenknochen. 

Enochenherd  im  fötalen  Gebärmutterfaals  53. 

Enoohenmark,  b.  Leukämie  44.  — ,  Erkrankung  b. 
Typhus  50. 

Enochensensibilität  182. 

Enorpel,  im  Sohleimbeutel  d.  Eniekehle  53.  — ,  Bil- 
dung nach  Frakturen  265.  —  S.  a.  GelenkknorpeL 

Eochsalzlösung,  physiologische,  subcutane  Injektion 
b.  Basedow'soher  Erankheit  179. 

E  ö  1  i  0 1 0  m  i  e ,  vaginale,  Entfernung  d.  Ovarien  mitteb 
solch.  193. 

Eörnchen  d.  Bakterien  167. 

Eörper,  Waohsthum,  Bezieh,  d.  Nebennieren  45. 


Saoh-Keglster. 


851 


Eörperarbeit,  psychische  WirkuDg  166. 
Körpertemperatar,  Einfloss  d.  Bäder  9.    —,  Wir- 
kung geistiger  Arbeit  47.    — ,  Herabsetsang  durch 

Krampf  erregende  Gifte  56. 
Kohlehydrate,  Einfloss  aof  d.  Eiweissfitolniss  160. 
Kohlensäure,  Bäder  mit  solch.  14.  17.  — ,  Aussohei- 

dung  durch  d.  Respiration  100.    — ,  Ausscheidong  des 

Caseins  aus  d.  Milch  daroh  solohe  1U8. 
Kolik  8.  Bleikolik;  Nierenkolik. 
Kopfyerletzang,  späte  Himblutang  60. 
Koth  8.  Faeces. 
Krankenhaus,  Infektion  mit  Typhus  in  solch.  31. 222. 

—  8.  a.  Jahresbericht 
Krankenpflege  nach  Bauchoperationen  (von  A,  Pm- 

hM9)  271. 
Krankheiten,  innere,  Bezieh,  zu  Schwangerschaft, 

Geburt  u.  Wochenbett  (von  0.  0.  Fellnm)  104. 
Krebs,  d.  Klitoris  82.  — ,  primärer  an  d.  GÜedmaassen 

205.    — ,  Vorkommen  220.    — ,  b.  Fibroid  d.  Uterus 

258.  —  8.  a.  Hautkiebs. 
Kreislauf  8.  Blntcirkulation. 
Kriegsschiffe,  Bakterien  im  Kehricht  97. 
Kryoskopie,  Anwendung  b.  d.  Ertrinkungstod  212. 
Kugel  s.  Projektil. 

Kuhmilch.  Bereitung  zum  Ersatz  d.  Muttermilch  198. 
Kurorte,  klimatische  24. 

Kurzsichtigkeit,  Entstehung u. Behandlung 269. 270. 
Kyphose,  hystero-traumatische  57. 

1<  a  b  i  u  m  leporinum  s.  Hasenscharte. 

Lähmung,  centrale,  Entstehung  durch  Autointoxikatiou 
51.  — ,  d.  N.  radialis,  traumat.  58.  — ,  d.  Ulnaris  nach 
Typhus  139.  — ,  d.  Oculomotorius  b.  Typhus  139.  — , 
Landry*8che  182.  —  8. a.  Diplegie ;  Hemiplegie;  Spinal- 
paralyse. 

Lävulose,  im  Blut  5.  — ,  Ausscheidung  b.  Diabetes 
mellitus  5. 

Laktoserum,  Zusammensetzung  171. 

Lampe  s.  Eisenbogenlampe. 

Landes-Medicinal-Colleffium    s.  Jahresbericht 

Landry'sche  Paralyse  182. 

Langerhans'sche  Inseln,  Verhalten  b.  Diabetes 
mellitus  5. 

Laparotomie,  Emphysem  d.  Bauohhaut  ntch  solch. 
82.  — ,  wegen  Gallenstein  91.  — ,  wegen  Dairaperforation 
b.  Typhus  155.  — ,  Pflege  nach  solch.  271. 

Larynx,  Narbenstenose,  Behandlung  68.  — ,  traumat 
Blutung  68.  — ,  üebergang  gutartiger  Geschwtilste  in 
bösartige  68.  ~,  Ulceration  nach  Typhus  137.  ---,  Wir- 
kung d.  Nebennierenextrakts  auf  d.  Schleimhaut  148. 
— ,  äussere  Operationen  an  solch.  201.  202. 

Lateralsklerose,  amyotrophische  58.  64. 

Leber,  Erkrankungen  b.  Typhus  108.  — ,  Abscess  b. 
einem  Kinde  221.  — ,  SyphUis  268.  — ,  Ligaturin  solch. 
268.  —  8.  a.  Banti*sche  Krankheit 

Lebercirrhose,  Operation  4.  — ,  atrophische  ohne 
Milzrergrosserung  191.  — ,  Hippokratische  Finger  b. 
solch.  191. 

Lehrbuch,  f.  Heilgehülfen  u.  Massöre  (von  Rcwnwmd 
Qrcmier)  108.  — ,  d.  allgem.  u.  spec.  Arzneiverord- 
nungslehre  (von  Rud,  Boehmt  3.  Aldi.)  214. 

Leitfaden  f.  d.  geburtshülfl. - gynäkol.  Untersuchung 
(▼on  H.  SMketm)  105. 

Leitungsanästhesie,  durch  neurale  Injektionen  199. 

Leitungsbahnen  zwischen  Gehirn  u.  Räokenmark 
164. 

Leitungswasser,  Bakterien  in  solch.  98. 

Lepra,  Hydrotherapie  1 1 . 

Leukämie,  Serumtherapie  5.  — ,  akute  b.  Kinderu  85. 

Leukocyten,  Verhalten  b.  Malaria  66. 

Leukocytose,  b.  Perityphlitis  3.  — ,  b.  Typhus  142. 
154. 

Libaa,  Klima  25. 

Liboriusquelle  in  Bräckenau  18. 

Licht,  physiolog.  Wirkung  20.   — ,  elektrisches,  thera- 


peut  Anwendung  21.  22.  — ,  Einfl.  auf  d.  Bewegungs- 
apparat u.  d.  Reflexthätigkeit  23.  —  8.  a.  Blaulicht; 
Sonnenlicht 

Lichtbehandlung  s.  Glühlicht ;  Phototherapie. 

Lichtwärmestrahlung,  Wirkung  21. 

Ligamentum  uteri  rotundnm,  Bedeutung  f.  d. Hemio- 
tomie  193. 

Ligatur,  in  d.  Leber  26a 

Lipom,  tiefsitzendes,  Diagnose,  Behandlung  87. 

Lithotomie,  verschied.  Arten  204. 

Logorrhöe,  paraphatisohe  229. 

Luft,  Eindringen  in  d.  Uterus  261.  —  8.  a.  Heissluft- 
behandlung;  Hyperadrie. 

Luftkuren  f.  Nervenkranke  24. 

Lunge,  Physiologie  45.  — ,  Schussverletzung,  Verlauf 
u.  BehandL  88.  — ,  Chirurg.  Eingriffe  107.  — ,  Empyem 
b.  Typhus  137.    — ,  Venengeräusche  an  d.  Spitze  188. 

Lungenabscess,  b.  Typhus  137.  — ,  d.  einen  b. 
Bronchopneumonie  d.  anderen  Lunge  188. 

Lungenembolie,  Entstehung  247. 

Lungenentzündung,  Vorkommen  u.  Verbreitung  d. 
Bafflllen  2.  — ,  Hydrotherapie  11.  — ,  b.  Typhus  41. 
Bezieh,  zu  Angina  65.  — ,  Differentialdiagnose  von 
Typhus  146.  —  8.  a.  Bronchopneumonie. 

Lungentuberkulose,  Entstehung  1.  — ,  Diazoreak- 
tion  b.  dera.  221.  —  8.  a.  Tuberkulose. 

Lupus,  Phototherapie  22.  23. 

Luxation,  angeborene  d.  Hüftgelenks,  Entstehung,  Be- 
handlung 94.  ~,  d.  N.  ulnaris  206. 

Lymphangiom  mit  temporärer  Ohylorrhöe  87. 

Lymphocyten,  im  plenrit  Exsudat  3.  — ,  Bezieh,  zu 
Plasmazellen  161.  — ,  Bewegungen  162. 

Lysoform,  Deeinfektionmittel  211. 

Mäuse,  Uebertragung  d.  Pest  durch  solohe  49. 

Magen,  Bestimmung  d.  Funktion  3.  — ,  Stenose,  Ope- 
ration 220. 

Magengeschwür,  Pathogenese  3.  —,  chronisches  3. 
— ,  Behandlung  3. 

Magenkrankheiten,  Hydrotherapie  11. 

Magensaft  d.  Hundes,  Wirkung  auf  Hämoglobin  44. 

MakrogloBsie,  muskuläre  201. 

Malaria,  Chinin  u.  Esanofelin  alsTrophylaktica  56.  — , 
Behandl.  d.  Milzhypertrophie  57.  — ,  Beschaffenheit  d. 
Blutes  66.  — ,  Sprachstörung  67.  — ,  Myasthenie  67. 
— ,  Verhütung  u.  Bekämpfung  103.  — ,  b.  Typhus  142. 
~,  Diagnose  von  Typhus  142. 152.  — ,  Kachexie  243. 
— ,  perniciöse  243. 

Malariakrankheiten,  Einführung  in  d.  Studium 
(von  B,  Buge)  102. 

Mannosen,  Verhalten  im  Körper  43. 

Manöverepidemien  von  Typhus  27.  28. 

Mark,  verlängertes  s.  Medulla. 

Masern  s.  Morbilli. 

Massöre  s.  Lehrbuch. 

Mastzellen,  Eigenschaften  246.  — ,  in  Exsudaten  246. 

Maul-  u.  Klauenseuche,  Verhalten  d.  centralen 
Nervensystems  50. 

Medicinalgesetzgebung  s.  Handbuch. 

Medioation  s.  Technique. 

Medioin  im  Herodot  (von  Karl  MoeUer)  272. 

Medicinalwesen  s.  Jahresbericht 

Medulla  oblongata,  Respirationcentrum  in  solch.  165. 
— ,  Bezieh,  zur  Pupille  165. 

Meerschweinchen,  Innervation  d.  Samenblase  165. 

Menineealblutung,  diffuse,  b.  Neugeborenen  nach 
normuer  Geburt  863. 

Meningitis,  cerebrospinalis,  verursacht  (durch  Meningo- 
oocous)  65.  (durch  Pf&iffer'sohe  Bacillen)  185.  — ,  eite- 
rige mit  /yef/f(sr*8chen  Bacillen  65.  — ,  b.  Typhus  139. 
— ,  gebessert  durch  intrarhachiale  Einspritzung  von 
Gollargol  177.  — ,  Cytodiagnoetik  187.  — ,  Diplooooous 
ders.  2U. 

Meningo-Encephalocele,  angeborene,  Behand- 
lung 89. 


352 


S  a  0  h  -  R  e  g  i  8  t*e  r. 


Meningokokken  b.  Cerebrospinalmenmgitis  64. 

Meningotyphus  139. 

Menstruation,  Bezieh,  znm  Gorpos  luteum  70.  — , 
Stillung  profuser  Blutungen  70. 

M  e  8  0 1  a  n ,  Wirkung  u.  Anwendung  55.  175. 

Metalle,  schwere,  in  Speiseölen  212. 

Metastasen  s.  Knoohenmetastasen . 

Metritis,  hämorrhagische,  Behandlung  192. 

Miorocoocus  tetragenes,  Wirkung  d.  Desinfektion  auf 
solch.  211. 

Mikroorganismen,  b.  Pneumonie  8.  — ,  d.  Para- 
typhus 33.  37.  50.  243.  --,  in  Ställen  50.  — ,  Wirkung 
d.  nucleinsauren  Natrons  168.  — ,  b.  Acutem  Gelenk- 
rheumatismus 254. 

Milch,  Verbreitung  d.  Typhus  durch  solche  28.  98.  — , 
Fermente  ders.  83.  197.  — ,  Anwendung  b.  Typhus 
148. 150.  — ,  Sekretion  b.  Mutter  u.  Kind  195.  — ,  £i- 
Weisskörper  ders.  197.  — ,  sterilisirte,  £infl.  auf  d.  Stoff- 
wechsel d.  Säuglings  197.  198.  — ,  baktericide  Eigen- 
schaft 198.  — ,  Alexine  in  solch.  198.  —  S.  a.  Baok- 
hausmilch;  Buttermilch;  £ismilch;  Frauenmilch; 
Kindermilch;  Muttermilch;  Säoglingsmilch;  Vollmilch. 

Milchserum,  Zusammensetzung  171. 

Milz,  Bildung  von  Trypsin  in  solch.  48.  — ,  Hypertrophie 
b.  Malaria,  Behandlung  57.  •— ,  Blutgehaltb.  Erstickung 
99.  — ,  Absoess  b.  Typhus  140.  — ,  Fehlen  d.  Ver- 
grösserung  b.  atroph.  Lebercirrhose  191.  — ,  beweg- 
uche,  Darm  verschluss  durch  solche  191. 

Milzbrand,  Immunität  gegen  solch,  b.  Hunden  u. 
Hühnern  169.  — ,  Heilserum  gegen  solch.  185. 

Mineralbäder,  techn.  Neuerungen  26. 

Mineralquellen  s.  Heilquellen. 

Mineralwässer,  Bedeutung  d.  ehem.  Zusammen- 
setzung f.  d.  Wirkung  12.  — ,  ehem.  Analyse  12.  — , 
therapeut.  Anwendung  12.  — ,  resorptive  Wirkung  13. 
— ,  glaubersalzhaltige,  Wirkung  auf  d.  Stoffwechsel  13. 
— ,  verschied.  Wirksamkeit  14.  — ,  Eintheilung  u.  In- 
dikationen 25.  — -,  Leitungsanlagen  25. 

Missed  abortion  73. 

Missed  labour  73. 

Mitose  d.  Zellen  172. 

Molenschwangerschaft,  Autointoxikation  b. solch. 
194. 

Moorbäder,  Wirkung  b.  Herzmuskelerkrankungen  16. 
— ,  Wirkung  b.  Oallensteinen  16. 

Morbilli,  Scarlatina  b.  solch.  67.  — ,  Reddive  185.  — , 
ekohymotische  185. 

Mord  s.  Kindesmord. 

Morphium,  Bezieh,  d.  ehem.  Constitution  zur  Wir- 
kung 171. 

Moskito,  Bezieh,  zum  Oelbfieber  67. 

M  u  s  c  a  r  i  n ,  Wirkung  auf  d.  Bronchialmuskeln  45. 

Muscheln,  Uebertnigung  von  Typhus  durch  solche 
28.31. 

Musculus,  glntaeus,  Absoess  b.  Typhus  140. 

Musik  s.  Ton  vermögen. 

Mnskelatrophie,  nach  Verletzung  61.  — ,  vasomoto- 
rische 64.   — ,  cerebrale  251.  —  S.  a.  Lateralsklerose. 

Muskeln,  Erkrankungen  b.  Typhus  140.  — ,  Einwir- 
kung d.  Ameisensäure  176.  — ,  Knochenbildung  in  solch. 
205.  — ,  Stoffverbrauch  in  Ruhe  u.  Arbeit  239.  — , 
Elektrophysiologie  240.  — ,  Summation  d.  Zuckungen 
240.  — ,  quergestreifte,  Erregbarkeit  nach  d.  Tode  240. 
— ,  Veränderung  d.  Blutstroms  b.  tetan.  Eteizung  d. 
Nerven  240.  — ,  überlebende,  Einfluss  d.  Sauerstoffs 
auf  d.  Stoffwechsel  241.  — ,  Affektion  b.  rheumatischer 
Arthritis  255.  —  S.  a.  Bronchialmuskeln;  Myasthenie. 

Mutter,  üebergang  d.  Agglutinine  u.  Immunkörper  d. 
Typhusbacillen  von  ders.  auf  d.  Foetus  40.  — ,  Milch- 
sekretion 195. 

Muttermilch,  künstl.  Bereitung  198.  —  S.  a.Frauen- 
milch. 

Myasthenie  b.  Malaria  67. 

Mycosis  fungoides,  Wesen  263. 

Myelocyten,  Bewegungsvermögen  44. 


Myelom  mit  Kalkmetastasen  248. 

Myom,  d.  Uterus  (b.  Neubildung  im  O^arium)  80. 

(Hysterektomie)  219.  (Bezieh,  zur  Sterilität)  257. 
Myopie  s.  Kurzsichtigkeit 
Myositis  ossificans,  Pathogenese  205. 
Myxödem,  spontanes  b.  Kindern  185. 

Mabelstrang,  Hernie,  Behandlung  83.  ~-,  Abfall,  ge- 
richtsärztl.  Bieurtheil.  d.  mikroskop.  Veränderungen  99. 

Nährboden  mit  Phenolphthalein  f.  Bakterien  168. 

Nährwerth  d.  Backhausmiloh  197. 

Nährzucker,  Soxhlefg,  als  Kindemahrung  84. 

Nahrung,  Menge  b. Brustkindern  195. 196.  —  S.a.Br- 
nährung. 

Narben,  Bildung  im  Gehirn  62. 

Narbenstenose,  d.  Kehlkopfs,  Behandlung  68. 

Narkologie  (von  Benno  MüUer)  214. 

Narkose,  in  d.  Oeburthülfe  215. 

Nase,  Diphtherie,  Gefährlichkeit  68.  — ,  Wirkung  d. 
Respirationbehinderung  in  ders.  auf  geistige  Arbeit  166. 
— ,  Verbreiterung  d.  knöchernen  durch  Schleim polypeo 
200.  — ,  £Limab6ce86  von  solch,  ausgehend  236.  — , 
Wirkung  d.  Nebennierenextrakts  auf  d.  Schleimhaut 
248.  ~  8.  a.  Bhinophyma. 

Nasenhöhle,  Anwend.  d.  Vaporisation  67. 

Nasenpolyp,  Verbreiterung  d. Nase  durch  solch.  200. 

Natrium,  jodatum,  suboonjunctivale  Injektion  176. 

Natriumsuperoxyd,  Bestimmung  d.  Schwefels  im 
Harn  mit  solch.  44. 

Natron,  nudeinsauree,  Wirkung  auf  Mikroorganismen 
168.  — ,  sulfanilsaures  gegen  Basedow'sche  Krankheit 
179. 

Nebenniere,  Extrakt  (gegen  Blasenblutung)  5.  (Wir- 
kung) 5.  (gegen  Darmblutung  b.  Typhus)  149.  154. 
^Wirkung  auf  d.  Schleimhaut  d.  Nase  u.  d.  Kehlkopfe) 
248.  — ,  Bezieh,  zum  Körperwachsthum  45.  — ,  Blu- 
tung b.  Neugeborenen  247. 

Nebennierenknötohen52. 

Nebenschilddrüse,  normale  u.  patholog.  Histologie 
57.  173. 

Nekrose  d.  Gallenblase  268. 

Nephrektomie  wegen  Hypemephrom  219. 

Nephritis,  b.  Typhus  42.  — ,  b.  Scharlach  66. 

Nerven,  vasomotorische,  Wirkung  d.  Kälte  8.  — ,  peri- 
pher., BaynaueFsGhe  Körperchen  in  solch,  b.  B«ribeh 
64.  — ,  d.  Plexus  brachialis,  Ursprung  64.  — ,  Injektioo 
anästhesirender  Lösungen  in  solche  199.  — ,  tetaniaohe 
Reizung,  Wirkung  auf  d.  Blutstrom  im  Muskel  240. 
— ,  Affektion  b.  rheumatischer  Arthritis  255. 

Nervenheilstätten,  Errichtung  solch.  113  flg. 

Nervenklinik  f.  Unfallverletzte  60. 

Nervenkrankheiten,  Luftkuren  24.  — ,  organische 
nach  Unfällen  60. 

Nervensystem,  organ.  Erkrankung  b.  Hysterie  59. 
— ,  Erkrankung  b.  Typhus  138.  139.  —  S.  a.  Gentral- 
nervensystem. 

Nervenzellen,  Entwickelungshemmung  164.  —, Ver- 
änderung durch  d.  Gift  d.  anstral.  Tigerschlange  178. 

Nervus,  faeialis,  Lähmung  b.  Typhus  139.  — ,  qptiaUf 
Neuritis  b.  Typhus  139.  — ,  radialis,  traumat.  Läh- 
mung 58.  — ,  recurrens,  Vulnerabilität  d.  Fasern  63. 
— ,  sympathicus  (Resektion  wegen  Glaukom)  97.  (oervi- 
calis,  spinaler  Ursprung)  165.  — ,  trigeminus,  Neur- 
algie, Exstirpation  d.  Ganglion  Gasseri  219.  — ,  ubmris 
(Lähmung  nach  Typhus)  139.  (Luxation)  206.  —, 
vague,  Wirkung  auf  d.  Respiration  45. 

Netz  s.  Omentum. 

Netzhaut  s.  Retina. 

Neubildung,  im  Ovarium  b.  Uterusmyom  80.  — ,  von 
Schleimbeuteln  ausgehend  88. 

Neugeborene,  Ophthalmoblennorrhoe, Prophylaxe 95. 
— ,  Milchsekretion  b.  solch.  195.  — ,  NebenniezeD- 
blutung  247.  — ,  Biesenwuchs  262.  — ,  Tod  während 
oder  gleich  nach  d.  Geburt  262.  — ,.  Himhautblotuag 
nach  normaler  Geburt  263. 


aoh-Begister. 


353 


Neuralgie,  d.  Trigeminns,  Exstirpation  d.  Ganglion 
Oassen  219. 

Neurasthenie,  Phototherapie  23. 

Neuritis,  traumatisohe  61.  — ,  d.  Opticus  b.  Typhus 
139.  — ,  Bezieh,  zu  Osteoarthropathie  181.  —  S.  a. 
Polyneuritis. 

Neurodermitis  218. 

Neuroelia,  Betheiligung  an  d.  Narbenbilduog  im  Ge- 
hirn 62. 

Neurose,  traumatische  (durch  Elektrioität  verursacht) 
58.  (Disposition)  58.  (Symptome,  Beurtheilung)  59.  (mit 
OTgan,  Nervenkrankheit)  59.  — ,  funktionelle,  Behandl. 
b.  Krankenkassenmitgliedem  59. 

Niere,  Funktion  4.  ~,  Suppuration  190.  — ,  Steigerung 
d.  Diurese  durch  Salze  242.  — ,  Verhalten  d.  Granula 
unter  d.  Einflüsse  d.  Diuretica  243.  —  8.  a.  Nephr- 
ektomie; Nephritis;  Wandemiere. 

Niereninfarkt,  Diagnose  189. 

Nierenkolik  189. 

Nierenkrankheiten,  Diagnose  4.  —,  Verhalten  d. 
Blutes  4. 

Noma,  Behandlungdurch  Ezcision  67. 

Nordseebäder,  Wirkung  d.  Klimas  24. 

#berschenkel,  Besektion  d.Diaphy8e  wegen  maligner 
Tumoren  265. 

Objekttisch,  heizbarer  248. 

Occipitallappen,  d.  Gehirns,  Geschwülste  in  solch. 
130. 132. 

Oculomotorius  s.  Nervus. 

0«dem  d.  Handräckens  207. 

Oel,  Lebensfilhigkeit  von  Bakterien  in  solch.  97.  —  S.  a. 
Olivenöl. 

0 Österreich,  Mineralwässer  das.  25. 

Ohr,  Empfindlichkeit  f.  Töne  verschied.  Höhe  241. 

Ohrenkrankheiten,  Bedeutung  f.  d.  Beurtheilung 
von  Himkrankheiten  60. 

Oleum,  therebinithinae,  Anwend.  gegen  Scharlach  68. 

Olivenöl,  Anwendung  b.  Magengeschwür  3.  — ,  sub- 
cutane Injektion  54. 

Omentum,  Verwendung  b.  Bauoboperationen  82. 

Operation  s.  Talma'soLe  Operation. 

Ophthalmie,  sympathische,  Pathogenese  210. 

Ophthalmoblennorrhoe  d.  Neugeborenen,  Pro- 
phylaxe 95. 

Opticus  s.  Nervus. 

Optik,  physiologische,  gesammelte  Abhandlungen  (von 
,      Arthur  EJmig)  213. 

Orbita  s.  Augenhöhle. 

Orchitis  b.  Typhus  141. 

Organotherapie,  Wirkung  162.  — ,  b.  endem.  Creti- 
nismus  186. 

Os  navioulare  carpi,  Fraktur  206. 

Osteoarthritis,  rheumatoide  255. 

Osteoarthropathie  b.  Neuritis  181. 

Ovarium,  Transplantation  53.  — ,  funktionirendes  b. 
mangelhafter  Entwickelung  d.  Genitalien  70.  ~,  Neu- 
bildung in  solch,  b.  üterusmyom  80.  — ,  Entfernung 
mittels  vaginaler  Eöliotomie  193.  —  S.  a.  Salpingo- 
Oophoro-SkapsiB. 

Oxy  hämo  gl  ob  in,  Hydrolyse  d.  krystallisirten  aus 
Pferdeblut  160. 

Pankreas,  Trypsin  in  solch.  49.  — ,  Anatomie  u. 

Physiologie  90. 
Papier,    Verschluss  der  Respirationöfhungen  durch 

nasses  99. 
Paraphasie  228.  229. 
Paraidehyd,  als  Schlafiuittel  249.  — ,  Delirium  nach 

solch.  249. 
Paratyphus,  Symptome  2.  — ,  Mikroorganismen 2. 33. 

37.  50.  243.  — ,  Epidemie  50. 
Parat^phusbacillen  2.  33.  37.  50.  243. 
Parotitis,  Augenerknmkung  b.  solch.  95. 
Patella,  Fraktur,  Entstehung  u.  Behandlung  93.  94. 
Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  3. 


Pathologie  u.  Therapie  d.  Unfruchtbarkeit  d.  Weibes 

(von  Ferd,  Schenk)  104. 
Pepsin-Fibrinpepton  43. 
Peptone,  Arten  43.  —  S.  a.  Fibrinpepton. 
Perikarditis  b. Typhus  186.  —  S. a. Endoperikaiditis. 
Peritonaeum,  Infektion  b.  Typhus  42. 
Peritonitis,  durch  Pneumokokken  verursacht  203. 
Perityphlitis,  Leukocytose  b.  solch.  3. 
Perkussion,  Befund  b.  Appendicitis  4.  — ,  mit  Aus- 
kultation verbunden  187. 
Pertussis  s.  Keuchhusten. 
Pest,  Uebertragung  49.  — ,  Seiomtherapie  49.  —  S.  a. 

Rinderpest. 
Pfeiffer'sche  Bacillen,  alsUrs.  vonCerebrospinal- 

meningitis  185. 
Pferd,  Verhalten  d.  Blutes  160. 
Phenolphthalein,  Nährboden  mit  solch,  f. Bakterien 

168. 
Phonendoskopie  187. 
Phosphaturie,  Pathogenese  5. 
Phosphor,  Wirkung  auf  d.  Foetus  178. 
Photographie,  Anwend.  zur  Tvphusdiagnose  42. 
P^ototherapie,  in  Russland  19.  — ,  Wirkung  u.  An- 
wendung 20.  — ,  Sonnenlicht  21.  22.  — ,  elektrisches 

licht  21.  22.  — ,  Radiotherapie  22.  — ,  Apparate  22. 

— ,  d.  Lupus  22.  23.  — ,  d.  Schleimhäute  23.  — ,  d. 

Variola  23.  — ,  d.  Neurasthenie  23.  —  S.  a.  Finsen'sche 

Lichtbehandlung;  Glühlioht 
Physikalisch  -  chemische   Theorien    (von   Ä. 

BeyMer)  214. 
Physostigmin,  Wirkung  auf  d. Bronchialmuskeln  45. 
Piffmentbakterien  im  Leitungswasser  98. 
Pilocarpin,  Wirkung  auf  d.  Bronchialmuskeln  45.  — , 

Wirkung  auf  d.  Zersetzungen  im  Körper  48. 
Plaoenta,  vorzeitige  Lösung  78.   — ,  Veränderungen 

nach  d.  Tode  d.  Foetus  79.  — ,  praevia,  Behandlung  79. 

— ,  Bau  d.  Chorionzotten  239. 
Plasmazellen,  Bezieh,  zu  Lymphocyten  181. 
Plastik  s.  Daumen. 

Plattf  uss,  Entstehung  u.  Behandlung  94. 
Pleura,  primäre  maligne  Tumoren  247. 
Pleuritis,  Diagnose  d.  Exsudats  3.  ~,  tuberkulöse, 

Diagnose  3.  — ,  CytodiagnosUk  187. 
Plexus,  brachialis,  Ursprung  d.  Nerven  dess.  64.  — , 

coeliacus,  Physiologie  165. 
Pneumokokken,  Peritonitis  durch  solche  verursacht 

203.  — ,  als  Urs.  von  Arthritis  256. 
Pneumonie  s.  Lungenentzündung. 
Pneumotjrphus  137. 

Polyneuritis,  toxische,  nach  Anwend.  von  Sulfonal  64. 
Polyp  s.  Nasenpolyp ;  Schleimpolypen. 
Polyurie,  Nutzen  d.  Stryohnins  55. 
Pens,  Geschwülste  62. 
Practicum,  bakteriolog.-chem.  (von  J.  Preseher  u. 

F.  Bobs)  101. 
Prätoriafieber  144. 

Preisselbeeren,  Zusammensetzung  u.  Wirkung  250. 
Processus  vermiformis  s.  Appendicitis. 
Projektil,  embol.  Verschleppung  88.  — ,  explodirende 

Wirkung  89. 
Projektioncentra  im  Gehirn  122. 
Pronation,  schmerzhafte  b.  kleinen  Kindern  83. 
Prostata,  Stein  in  solch.  52. 
Prostatitis,  Bezieh,  zur  Sterilität  190.  ~,  mit  Abscess- 

bildung  nach  Furunkulose  204.  205. 
Prurigo  u.  Neurodermitiden  (von  Jadcusokn)  218. 
Pseudarthrose,  Behandlung  265. 
Psychose  s.  Geistesstörung. 
Pubertät,  vorzeitige,  b.  Gigantismus  181. 
Pubiotomie,  nach  Oigli  260. 
Puerperaleklampsie,  Patho^nese  u. Therapie  194. 
Puerperalinfektion,  Behandlung  192. 
Puerperium,    Appendicitis    während   dess.  81.    — , 

Atresie  d.  Vagina  o2.  — ,  Bezieh,  innerer  Krankheiten 

zu  solch.  104. 

45 


364 


Sach-Begister. 


Puls,  Verhalten  b.  Typhus  137. 

Pupille,  Centrum  f.  d.  Bewegtmgen  im  Gehirn  128. 
— ,  Bezieh,  zur  Medulla  oblongata  165. 

Purpura,  Henooh'sche  66. 

Pyocyanase  -  Immunproteidin  gegen  Strepto- 
kokkeninfektion 244. 

f^uarnero,  Klima  d.  Inseln  25. 

Quecksilber  s.  Hydrargyrum;  Sohmierkur. 

Quellen,  verschied.  Wirksamkeit  14.  —  S.  a.  Chlor- 
natrium-Schwefelthermen ;  Heilquellen ;  LiboriusqueUe ; 
Trinkquellen ;  Warnazer  Quelle. 

Querschnitt  s.  Fascienquerschnitt 

Radiotherapie,  Anwendung  22. 

Ratten,  üebertragung  d.  Pest  durch  solche  49. 

Baum,  Bezieh,  zur  Farbe  162. 

Baynaud*sche  EÖrperchen,  in  peripher.  Nerven 
b.  Beriberi  64. 

Beaktion  b.  Hydrotherapie  8. 

Beaktionfieber  b.  Hydrotherapie  8. 

Bectum,  kalte  Injektionen  in  solch,  b.  Typhus  11. 

Becurrens  s.  Nervus. 

Beflexe,  Wirkung  d.  Lichts  23.  — ,  b.  Greisen  47. 

Befraktion-  u.  Accommodationanomalien  d. 
Auges,  Anleitung  zur  Bestimmung  (von  Maximilian 
Bondi)  214. 

Befraktometer,  Untersuchung  d.  Blutes  mit  solch.  5. 

Besektion  d.  Sympathicus  wegen  Glaukom  97.  — ,  d. 
Oberschenkeldiaphyse  wegen  bösartiger  Tumoren  265. 

Bespiration,  Wirkung  d.  Vagus  45.  — ,  Einfl.  d. 
künstl.  Beleuchtung  100.  — ,  Eohlensäureausscheidnng 
100.  — ,  Wirkung  von  Dnschen,  Bädern  auf  d.  Gas- 
wechsel 100.  — ,  Behinderung  f.  solche  in  d.  Nase, 
Wirkung  auf  geistige  Arbeit  166.  — ,  typische  Störung 
b.  Basedow*scher  Krankheit  178.  —  S.  a.  Dyspnoe; 
Tachypnoe. 

Bespirationcentrum  in  d.  Medulla  oblongata  165. 

Bespirationwege,  Verschluss  behufs  Kindesmords  99. 

Betina,  Projektion  im  Gehirn  213.  — ,  Gliom,  Histo- 
genese  247. 

Betroflexion  d.  Uterus,  Indikationen  f.  d.  Behand- 
lung 193. 

Bhabdomyom  d.  Hodens  52. 

Bheumatin,  therapeut.  Werth  55. 

Bheumatismus,  Fangokur  1 5.  — ,  nodosus,  Bezieh, 
zu  Erythem,  Chorea  u.Endoperikarditis  245.  — ,  Bezieh, 
zu  Affektionen  d.  Tonsillen  253.  — ,  Bedeutung  d.  Ver- 
dauungstörungen 253.  26Z.  —  S.  a.  Gelenkrheumatis- 
mus ;  WirbeMulenrheumatismus. 

Bhinophyma,  Wesen  n.  Behandlung  200.  201. 

Biesenwuchs  mit  vörzeit.  Pubertät  181 .  — ,  b.  Neu- 
geborenen 261. 

Bind,  Bezieh,  d.  Tuberkulose  zur  Menschentuberkulose  1 . 

Bindenblindheit  232. 

Bindenepilepsie  125.  128. 

Bindentaubheit  232. 

Binderpest,  Immunisation  gegen  solche  98. 

Bodagen  gegen  Basedow'sche  Krankheit  179. 

Böse  s.  Erysipel. 

Boseolen,  Typhusbacillen  in  solch.  35.  40.  41. 

Böhrenknochen,  lange,  Sarkom,  Behandlung  264. 

Bothlauf  s.  Erysipel. 

Bückenmark,  traumat  Erkrankung,  Blutung  im 
Arachnoidealraume  61.  — ,  syphilit  Liihmung  62.  — , 
spast  lühmung  62.  63.  — ,  amvotroph.  Latertdsklerose 
64.  — ,  Ursprung  d.  Nerven  d.  Plexus  brachialis  in  solch. 
64.  — ,  Erkrankung  b.  Typhus  139.  — ,  Arthropoiogie 

163.  — ,  Chromatolyse  in  d.  Zellen  d.  Vorderhörner 

164.  — ,  Leitungsbahnen  zwischen  dems.  u.  d.  Klein- 
hirn 164.  — ,  Ursprung  d.  Halssympathicus  in  dems. 

165.  — ,  Einspritzung  von  Collargol,  Wirkung  b.  Menin- 
gitis 177.  —  S.  a.  Lateralsklerose. 

Bückenmark  Verletzungen,  experim.  Studien  (von 

Äug,  LuoD&nJbwrger)  271. 
Bundzellensarkom,  periosteales  248. 


Saccharomyces  cerevisiae  s.  Bierhefe. 

Sachsen  s.  Jahresbericht 

Säugling,  Stillung  durch  d.  typhuskranke  Mutter  40. 
— ,  Nutzen  d.  colloidalen  Wismuthoxyds  b.  Verdauung- 
Störungen  55.  — ,  durch  Verletzung  b.  d.  Geburt  er- 
zeugte Krankheiten  83.  — ,  Ernährung  (natürliche)  84. 
(künstliche)  84.  196.  (in  gesunden  u.  kranken  Tag^n) 
127.  — ,  Stoffwechsel,  Einfluss  d.  Sterilisation  d.  Iblch 
197.  198. 

Säuglingsmilch,  Bereitung  zum  Ersatz  d.  Mutter- 
milch 198. 

Salicylsäure,  Wirkung  d.  Präparate  auf  d.  Hani- 
wege  5. 

Salicylsäureglycerinester  175. 

Salpingo-Oophoro-Skapsis  192. 

Samenblasen,  Anatomie  u.  Pathologie  52.  — ,  Inner- 
vation 165.  — ,  Sekretionvorgänge  166. 

Sammelmolkereien,  Verbreitung  d.  Typhus  darch 
solche  98. 

Sarkom,  primäres  d.  Hornhaut  208.  — ,  d.  Uterus  258. 
— ,  d.  langen  Böhrenknochen,  Behandlung  264.  —  S.a. 
Bundzellensarkom. 

Sauerstoff,  therapeut  Anwendung  5.  — ,  Einfluss  auf 
d.  Stoffwechsel  im  überlebenden  Maskel  241. 

Scarlatina,  Bakterien  b.  solch.  65.  — ,  traumatisohe 
65.  — ,  Gelenkentzündungen  66.  — ,  Nephritis  66.  — ^ 
Endemie  auf  einer  Masernstation  67.  — ,  Behandlang 
(Serum)  67.  68.  (Terpentinöl)  68.  (Sozojodolnatrium)  68. 
— ,  septische,  Prophylaxe  68.  — ,  Chlorurie  68.  — 
S.  a.  Wundscharlach. 

Schädelverletzung,  Folgen  89.  — ,  Aphasie  nach 
solch.  237. 

Scharlach  s.  Scarlatina. 

Schilddrüse,  normale  u.  patholog.  Histologie  51. 173. 
— ,  Entzündung  b.  Typhus  140.  — ,  Tabletten  mit  solch, 
geffen  endem.  Cretinismus  186. 

Schlafmittel,  Veronal  54.  — ,  Paraldehyd  249. 

Schlangengift,  Vergiftung  178. 

Schleimbeutel,  d.  Kniekehle,  Knorpel  in  solch.  53. 
— ,  Neubildungen  von  solch,  ausgehend  88. 

Schleimcyste  d.  Stirnhöhle,  ehem.  Untersuchung  d. 
Inhaltes  248. 

Schleimhaut,  Phototherapie  23.  — ,  d.  Nase  u.  d. 
Kehlkopfs,  Wirkung  d.  Nebennierenextraktes  248.  — 
S.  a.  Gebärmutter. 

Schleimpolyp,  Verbreiterung  d.  knöchernen  Nase 
durch  solch.  200. 

Schlüsselbein  s.  Clavicula. 

Schmerz,  Stillung  durch  Trigemin  174. 

Schmierkur  in  Verbindung  mit  Schwefel  wässern  16. 

Schnittwunde,  perforirende  d.  Cornea,  Heilung  209. 

Schreiben,  Störung,  Bezieh,  zu  Aphasie  127. 

Schulen  f.  nervenkranke  Kinder  (von  Beinriek  Stadel' 
mann)  108.  — ,  Augenärzte  f.  solche  270. 

Schuss Verletzung,  d.  *Herzens  u.  d.  grossen  6e- 
fasse  88.  — ,  d.  Lunge,  Verlauf  u.  Behandlung  88.  — , 
d.  Bauches,  Anus  praeternaturalis,  Heilung  89.  — , 
indirekte  Fraktur  d.  Orbitaldachs  89. 

Schutzimpfung  ffegen  Typhus  2.  156.  157. 

Schwangerschaft,  Beschaffenheit  d.  Blutes  71.  — , 
wiederholte  Unterbrechung  78.  — ,  in  der  einen  Ecke 
d.  Uterushöhle  80.  — ,  Appendioitis  b.  solch.  81.  — , 
Syphilis  b.  solch.  104.  — ,  Beziehung  innerer  Krank- 
heiten zu  solch.  104.  — ,  Bildung  von  Syncytiotoxin 
245.  —  S.  a.  Molenschwangerschaft. 

Schwefel,  Bestimmung  im  Harn  44. 

Schwefelwässer,  Behandl.  d.  Syphilis  mit  solch.  16. 

Schwefelthermen  mit  Chlomatrium  17. 

S  c  h  w  e  i  s  s ,  einseit.  Vermehrung  58.  — ,  Wirkung  von 
Schwitzproceduren  159. 

Sohwellung,  trübe  173. 

Schwindel  b.  Unfallneurosen  60. 

Schwitzbad  im  elektr.  licht  u.  in  heisser  Luft  21. 

Schwitzen,  Wirkung  auf  d.  Blut  9. 

Schwitzproceduren,  Einfl.  auf  d.  Seh  weiss  159. 


Saoh-Registen 


356 


Sedativnm,  Trigemin  174. 

Seebäder,  Wirkung  14. 

Seethiere,  Giftigkeit  verschied. Lösungen  f. solche  162. 

Seewasser,  Giftigkeit  d.  Lösungen  d.  einzelnen  Be- 
standtheile  f.  Seethiere  162. 

Sehnenscheiden,  Hygrome,  Ezstirpation  88. 

Sehnerv  s.  Nervus. 

Sehsphäre,  Lokalisation  127.  132.  213. 

Sehstörung  b.  Hypophysengeschwulst  179. 

Seife,  Zusatz  zu  Desinfektionsmitteln  211. 

Sensibilität,  Bezieh,  zum  Gehirn  126.  127.  — ,  ste- 
reognostische,  Verlust  b.  Jackson'scher  Epilepsie  236. 

Sepsis,  akute,  Behandl.  87. 

Septikämie  b.  Typhus  142. 143. 

Serum,  Agglntinine  in  solch,  b.  Typhus  170.  — ,  der 
Milch,  Zusammensetzung  171.  •-  8.  a.  Antistrepto- 
kokkenserum;  Diphtherieserum;  Heilserum;  Jequi- 
ritolserum ;  Jodserum ;  Streptokokkenserum. 

Serumalbumin,  Hydrolyse  des  krystallisirten  aus 
Pferdeblut  160. 

Serum diagnose  b.  Tuberkulose  1. 

Serumtherapie,  bei  Streptokokkeninfektion  2.  — ,  bei 
Leukämie  5.  — ,  gegen  Pest  49.  — ,  b.  Scharlach  67. 68. 
— ,  b.  Typhus  149.  153.  — ,  b.  Basedow'scher  Krank- 
heit 179.  — ,  b.  Milzbrand  185.  —  8.  a.  Antitoxin. 

Simulation  b.  Hysterie  u.  ünfallneurosen  59. 

Sinus  frontalis  s.  Stirnhöhle. 

Sitzbad,  Wirkung  u.  Anwendung  9. 

Sklera,  Dicke  b.  Primärglaukom  96. 

Sklerose  s.  Angiosklerose;  Arteriosklerose;  Lateral- 
sklerose. 

Somatose  s.  Eisensomatose. 

Sonnenlicht,  concentrirtes ,  therapeut  Anwendung 
21.  22. 

Soolbäder,  kohlensäurehaltige  14. 

Sozojodolnatrium,  Anwend.  b.  Scharlach  68. 

S  p  a  r  t  e  i  n ,  Vergiftung,  Todesursachen  177. 

Speiseöle,  schwere  Metalle  in  solch.  212. 

Spermatozoen,  Eindringen  in  d.  Ei  239. 

Spinalpafalyse,  spastische,  b.  Seitenstrangsklerose 
62.  63.  — ,  syphilitische  62. 

Spiralfraktur  d.  Unterschenkels  206. 

Spondylitis  b.  Typhus  141. 

Spondylosis  rhizomelica  256. 

Sprache,  Lokalisation  im  Gehirn  226.  227.  228.  229. 

Sprachstörung  b.  Malaria  67.  —  S.  a.  Aphasie; 
Apraxie;  Echolalie;  Logorrhöe;  Paraphasie. 

Sprudel  in  Neuenahr,  Wirkung  auf  d.  Stoffwechsel  17. 

Spulwurm  im  Ductus  choledocbus  93. 

Sputum,  Tuberkelbacillen  in  solch.  41.  158.  — ,  ehem. 
Beschaffenheit  159. 

St  aar  s.  Katarakte. 

Stäbohenauskultation  187. 

Stahlbäder,  kohlensäurehaltige  14.  — ,  Wirkung  15. 

Stall,  Mikroorganismen  in  solch.  50. 

Staphylococous  pyocyaneus  aureus,  Wirkung  der 
Desinfektion  211. 

Staphylokokken,  Agglutination  169.  — ,  Bierhefe 
gegen  Infektion  mit  solch.  176. 

Staub,  üebertragung  d.  Typhus  durch  solch.  30. 

Stechmücken,  Üebertragung  d.  Gelbfiebers  67. 

8 1  e  i  n  in  d.  Prostata  52.  —  8.  a.  Blasenstein ;  Gallenstein. 

Steinschnitt,  verschied.  Arten  204. 

Stenose  s.  Narbenstenose. 

Sterblichkeit  d.  Kinder  im  Sinne  der  Z>arf^Vschen 
Auslese  99.  — ,  Gestidtun^  im  19.  Jahrhundert  (von 
Frtedr.  Ptinxing)  220.  — ,  m  Württemberg,  Wandlun- 
gen (von  Friedr.  Prinxing)  220. 

Sterilisation  d.  Milch,  Einfl.  auf  d.  Stoffwechsel  d. 
Säuglings  197. 198. 

Sterilität,  b.  Weibe  105.  —,  b.  Prostatitis  190.  — , 
Bezieh,  zu  üterusmyom  257. 

Stickstoff,  Bestimmung  naoh  Kjddahl 44.  — ,  Wir- 
kung d.  Veronals  auf  d.  Ausscheidung  174. 

Stillen  d.  SäugUngs  durch  d.  typhuskranke  Mutter  40. 


Stirnhirn,  Geschwülste  in  solch.  61.  129.  130.  131. 
— ,  Funktionen  123.  124.  — ,  Bezieh,  zur  Intelligenz 
130.  131. 

Stirnhöhle,  ehem.  Beschaffenheit  d.-  Inhalts  einer 
Schleimcyste  248. 

Stoffwechsel,  Anomalien  5.  — ,  Einfl.  d. Glaubersalz- 
wässer 13.  — ,  b.  Diabetes  mellitus,  Wirkung  d.  Bitter- 
wassers 16.  — ,  Wirkung  d.  Neuenahrer  Sprudels  17. 
— ,  d.  Säuglings,  Einfl.  d.  sterilisirten  Milch  197.  198. 
— ,  im  überlebenden  Muskel,  Einfl.  d.  Sauerstoffs  241. 

Stottern,  aphatisches  226.  — ,  (von  H,  Apt)  218. 

Streptokokken,  Infektion  durch  solche  2.  — ,  Bier- 
hefe gegen  solche  176.  — ,  Verhalten  b.  Erysipel  185. 
— ,  intraperitonäale  Infektion,  Injektion  von  Pyooya- 
nase-Immunproteidin  244.  —  S.  a.  Diplostreptoooccus. 

Streptokokkenserum  gegen  Scharlaoh  67. 

Strychnin,  therapeut.  Anwend.  55.  — ,  Herabsetzung 
d.  Körpertemperatur  durch  solch.  56.  — ,  Nachweis  im 
Dickdarminhalt  178. 

Stuttgart  s.  Jahresbericht. 

Sublamin  als  Desinfektionsmittel  211. 

Sublimat  s.  Hydrar^rum. 

Sulfonal,  toxische  Polyneuritis  nach  d.  Anwend.  64. 

Sympathicus  s.  Halssympathicus ;  Nervus. 

Symphyseotomie  nach  Gigl%2^, 

Symphysis  ossium  pubis,  Sprengung  d.  Knorpel  bei 
Zangenextraktion  260. 

Syncytiom,  malignes  79. 

Synoytiotoxin,  Bildung  während  d.  Schwangerschaft 
245. 

Syphilis,  Balneotherapie  16.  — ,  Spinalparalyse  b. 
solch.  62.  — -.  deren  Wesen,  Verlauf  u.  Behandlung 
(von  Sckuater)  103.  — ,  in  d.  Schwangerschaft  (von 
Bernhard  Rosainskt)  104.  — ,  b.  Typhus  140.  — ,  der 
Leber  268. 

Tachykardie,  paroxysmale  188. 

Tachypnoe,  nervöse  188. 

Talma'sche  Operation  b.  Leberoirrhose  4. 

Taschenbuch  d.  üntersuchungsmethoden  u.  Therapie 
f.  Dermatologen  u.  Urologen  (von  NoUhaft)  103. 

Taubheit  s.  Rindentaubheit;  Worttaubheit. 

Technique  et  indications  des  medications  usuelles 
(par  0,  Lemome)  103. 

Temperatur  d.  Haut,  Einfluss  thermischer  Beize  8. 
—  S.  a.  Körpertemperatur. 

Terpentinöl,  Anwend.  b.  Scharlach  63. 

Testikel,  Rhabdomyom  52.  —  S.  a.  Orchitis. 

Tetanie  als  Folge  von  Autointoxikation  186.  — ,  patho- 
log.  Anatomie  252. 

Tetanus,  Antitoxinbehandlung  2. 

Theooin,  diurei  Wirkung  55.  248. 

Thermen  s.  Chlomatrium-Sohwefelthermen ;  Schwefel- 
thermen. 

Thiosinamin,  therapeut.  Anwendung  176. 

Thoracopagus,  Geburt  262. 

T  h  r  ä  n  e  n ,  Absonderung  u.  Abfuhr  94. 

Thrombosed.  Vene  b.  akutem  Gelenkrheumatismus  25. 
— ,  Bezieh,  zu  plötzl.  Tode  b.  Kindern  263. 

Thymusdrüse,  Ausschaltung  173. 

Thyreoideitis  b.  Typhus  140. 

Tibia,  Verletzung  d.  Fortsatzes  d.  obem  Epiphyse  206. 

Tigersohlange,  australische,  Wirkung  d.  Giftes  auf 
d.  Nervenzellen  178. 

Tod,  plötzlicher,  b.  Kindern,  Beziehung  zur  Thymus  263. 

Todesursachen,  nach  Verbrennung  99.  — ,  d.  Neu- 
geborenen während  oder  gleich  nach  der  Geburt  262. 

Ton,  Einfl.  d.  Höhe  auf  d.  Wahrnehmung  241. 

Tonsille,  Bezieh,  zu  Rheumatismus  253. 

Tonsillotomie,  bedrohl.  Blutung  b.  solch.,  Behand- 
lung 201. 

Tonvermögen,  Lokalisation  im  Gehirn  232. 

Toxin  s.  Synoytiotoxin. 

Tracheotomie,  schwierige  Entfernung  d. Kanüle  202. 
— ,  Decubitos  duroh  d.  Kanüle  verorsacht  202. 


356 


Sach-Begister. 


Trachom,  Behandlung  95. 

Transplantation,  d.  Ovarien  53.  — ,  d.  Cornea  209. 

Trepanation,  wegen  Hirngeschwülsten  234.  235.   — , 

wegen  Epilepsie  236. 
Trigemin,  Wirkung  174. 
Trinkqaellen,  Wirkung  d.  Salzgehaltes  15. 
Trinkwasser,  Yerbreitnng  des  Typhus  durch  solch. 

28.  29.  31.  49.  50.  158. 
Tripper,  Bakteriurie  nach  solch.  190. 
Trommelsohlägelfinger  b.  Herzaffektionen  180. 
Tropen,  Bubonen  in  solch.  191. 

T  r  7  p  s  i  n ,  Wirkung  44.  — ,  im  Pankreas  47.  ~,  Bildung 
in  d.  Milz  48. 

TubaFallopiae,  Hämatocele  an  ders.  71.  — ,  Retention 
von  Blut  in  solch.,  Operation  80.  —  8.  a.  Salpingo- 
Oophoro-Skapsis. 

Tuberkelbacillen,  Agglutination  1. 

Tuberkulose,  b.  Menschen  u.  Thieren  1.  — ,  Serum- 
diagnose 1.  — ,  d.  Pleura,  Diagnose  3.  — ',  d.  Knochen 
u.  Gelenke,  Balneotherapie  17.  — ,  Diagnose  von  akutem 
Gelenkrheumatismus  254.  —  8.  a.  Lungentuberkulose. 

Tuberkulosepavillon  d.  Sabbatbergkrankenhauses 
in  Stockholm  220. 

T  u  s  s  i  s  convulsiva  s.  Keuchhusten. 

Typhus  abdominalis,  Schutzimpfungen,  Prophy- 
laxe 2. 155. 156. 157.  158.  — ,  Epidemiologie  27.  221. 
— ,  Aetiologie,  Verbreitung  (durch  Trinkwasser)  28. 

29.  31.  49.  50.  158.  (Milch)  28.  30.98.  (durch  FUegen) 

30.  31.  49.  (durch  Austern)  28.  31.  (durch  Muscheln) 
28.  31.  (mangelhafte  Abfuhr)  28.  (durch  Gemüse)  28. 
(durch  Grundwasser)  29.  (Staub)  30.  (Ansteckung  in 
Krankenhäusern)  31.222.  (durch  Sputa)  158.  — ,  Sym- 
ptomatologie (Gefrierpunkt  d.  Blutes)  33.  39.  (Bacillen 
in  d.  Roseolen)  35.  40.  41.  (Wirkung  d.Bacterium  coli) 
37.  (Verhalten  d.  Herzens  u.  d.  Pulses)  41.  136.  (Er- 
krankung d.  Knochenmarks)  50.  (Verhalten  d.  Harns) 
51.  (Blutdruck)  137.  (Verlauf)  143. 144.  (remittirendes 
Fieber)  144.  (Bakteriurie)  150.  (Agglutinine  im  Serum) 
170.  — ,  Diagnose  (bakteriologische)  33.  34.  36. 145. 
(Anwendung  d.  Photographie)  42.  (von  Malaria)  142. 
(von  Appendicitis)  143.  (Agglutination)  145.  146.  147. 
(von  Pneumonie)  146.  (Leukocytose)  147.  (von  Malaria) 
152.  (d.  Darmperforation)  154. 155-  — ,  Complikationen 
u.  Nachkrankheiten  (Pneumonie)  41.  (Nephritis)  42. 
(Infektion  d.  Peritonaeum)  42.  (Darmgeschwüre)  42. 
(Darmperforation)  42.  149.  154.  155.  (Perikarditis  u. 
Endokarditis)  136.  (Veränderungen  an  d.  Epiglottis) 
137.  (Kehlkopfgeschwüre)  137.  (Lungenkrankheiten) 
137.  (Krankheiten  d.  Leber)  138.  (Erkrankungen  d. 
Nervensystems)  138.  139.  140.  229.  (Delirien)  138. 
(Psychosen)  138. 139.  140.  (Abschuppung  u.  Gangrän 
der  Haut)  137.  (Glossitis)  138.  (Rückenmarkskrank- 
heiten) 139.  (Syphilis)  140.  (Erkrankungen  d.  Muskeln) 
140.  (Thyreoideitis)  140.  (Epilepsie)  140.  (Milzabscess) 
140.  (Bakteriurie)  141.  (Orchitis  u.  Epididymitis)  141. 
(Erkrankungen  der  Knochen)  141.  (hämorrhagische 
Diathese)  142.  (Septikämie)  142.  (Malaria)  142.  (peri- 
typhlii  Abscess)  143.  (Aphasie)  229.  — ,  Formen  143. 
— ,  Desinfektion  d.  Sekrete  156.  158.  — ,  Behandlung 
148.  154.  — ,  Ansteckungsgefahr  222.  —  S.  a.  Para- 
typhus ;  Prätoriafieber. 

Typhusbacillen,  Uebertragungswege  27.  28.  29.  30. 
— ,  Nachweis  (im  Wasser)  29.  33.  49.  50.  (in  Sekreten 
u.  Exkreten)  33.  (in  d.  Faeces)  33.  171.  (Methoden) 
34.  35.  (im  Sputum)  41. 158.  (in  d.  Roseolen)  35.40.41. 
(im  Blut)  36.  (im  Harn)  157.  158.  — ,  Gasbildung  32. 
— ,  Diagnose  33.  35.  36.  37.  — ,  diagnost.  Bedeutung 
33.  34.  36.  — ,  Agglutination,  Agglutinine  33.  35.  36. 
37.  38.  40.  145.  146.  147.  — ,  Immunsubstanzen  33. 
39.  40.  — ,  Cultur  34.  — ,  Einfl.  d.  Galle  39.  — ,  AU- 
gemeininfektion  des  Körpers  143.  — ,  Lebensdauer  in 
d.  Faeces  171. 

IJnfallnervenklinik60. 
ünfallnervenkrankheiten  57.  58.  59.  60.  61. 


Unfall  Verletzung,  Arbeitsversicherong  b.  solch.  58. 

Unfruchtbarkeit  b.  Weibe  105.  —  S.  a.  Sterilität 

Ungarn  s.  Oesterreich. 

Universitäten,  Hydrotherapie  als  Lehrfach  7. 

Unterleib  s.  Bauch. 

Unterschenkel,  Spiralfraktur  206.  — ,  Amputation, 

Bildung  traffföhiger  Stümpfe  266. 
Urämie,  Balneo£erapie  17. 
Urethralfieber,  Pathogenese  5. 

Wademecumd.  Geburtshülfe  (von  M,  Lanffe)  270. 

Vagina,  Operationen  in  d.  Bauchhöhle  von  solch,  aus 
80.  — ,  Defekt  mit  ausgebildetem  Hymen  80.  — ^  puer- 
perale Atresie  82.  — ,  Köliotomie  von  solcher  ans  193. 
— ,  angeb.  doppelte  Cyste  257. 

Vagitus  uterinus  261. 

Vagus  s.  Nervus. 

Vaporisation,  Anwendung  in  d.  Nasenhöhle  67.  — , 
im  Uterus  70. 

Varicellen,  Arthritis  nach  solch.  256. 

Varices,  ausgedehnte,  Geburtscomplikationen  b.  soldL 
194. 

Variola,  Behandl.  mit  rothem  licht  23. 

Vasomotoren  s.  Nerven. 

Venaazygos,  Venengeräusoh  in  solch,  entstanden  188. 

Venen,  Thrombose  b.  akutem  Gelenkrheumatismos  255. 

Venengeräusch  in  d.  rechten  Lungenspitze  188. 

Ventrikel  s.  Himventrikel. 

Verband  s.  Gipsverband ;  Wund  verband. 

Verbrecher,  geisteskranker,  Unterbringung  (von 
R  Näcke)  107. 

Verbrennung,  Wundscharlach  nach  solch.  65.  — , 
gerichtsärzü.  Beurtheilung  99.  — ,  Todesursachen  99. 

Verdauungsstörungen  b.  Säuglingen,  Nutzen  des 
colloidalen  Wismuthosyds  55.  — ,  Bezieh,  zu  Rheuma- 
tismus 253.  267. 

Vergiftung  s.  Aspirin ;  Hydrargyrum ;  Schlangengift ; 
Spartein. 

Verletzung,  Nervenkrankheiten  nach  solch.  57 flg.  — 
8.  a.  Darm;  Finger;  Geburt;  Gynäkologie;  Harn- 
blase; Harnröhre;  Kopfverletzung;  Lähmung;  Larynx; 
Muskelatrophie;  Neuritis;  Rückenmark;  Scarlatina; 
Schädel  Verletzung ;  Schnittwunde;  Schussverletzung; 
Tibia;  Unfall  Verletzung. 

Veronal,  Wirkung  u.  Anwendung  54.  — ,  Einfluss  auf 
d.  Stickstoffausscheidung  174. 

Vibrationsgefühl  182. 

Viscositätd.  Blutes  b.  Nierenkrankheiten  4. 

Volksn  er  venheilstätten,  Errichtung  solch.  113flg. 

Vollmilch,  Ernährung  d.  Säuglinge  mit  solch.  84. 

Vorderarm,  schmerzhafte  Pronation  b.  ELindem  83. 

Vorlesungen  über  allgem.  Geburtshülfe  (von  Esmr. 
Bayer,  I.)  105. 

Vulva,  ohron.  Elephantiasis  69. 

IVachsthum,  d.  Körpers,  Einfl.  d.  Nebennieren  45. 
— ,  d.  Menschen  (von  Franx  Daffer)  213. 

Wärmestrahlen  s.  Lichtwärmestrahlen. 

Wanderniere,  operative  Befestigung  81.  82. 

Warnazer  Quelle  in  Brückenau  18. 

Wasser,  heisses,  bei  Ekzem  11.  — ,  Nachweis  von 
Typhusbacillen  29.  33.49.50.150.151.  — ,  destiUirtas, 
Giftigkeit  f.Seethiere  162.  —  S.  a.  Bitterwasser ;  Grund- 
wasser; Mineralwässer;  Schwefelwässer;  Trinkwasser. 

Wasserbehandlung  s.  Hydrotherapie. 

Wasserläufe  in  China,  Bakterien  in  solch.  97. 

Wasserleitung,  Bakterien  im  Wasser  98. 

Wechselfi  eher,  seine  Verhütung  u.  Bekämpfung 
(von  Erich  Martini)  103.  —  S.  a  Malaria. 

Weib,  Sterilität  105. 

WidaTsche  Reaktion  s.  Agglutination. 

Winter,  Hydrotherapie  während  dess.  10. 

Winterkuren  in  Deutschland  26. 

Winterstationen  inAlgerien  25.  —,  Insel  Djerba 25. 

Wirbelsäule,  Erkrankung  b.  Typhus  14L 


Namen-BegiBter. 


357 


WirbelsäalenrheumatismiiB  256. 

W  i  8  m  Q  t  h ,  therapeut.  Wirkung  175. 

Wismuthoxyd,  ooUoidales,  therapeni  Anwend.  55. 

Wochenbett,  Appendicitis  während  dess.  81.  — ,  Be- 
ziehung zu  inneren  Krankheiten  104.  -~  S.  a.  Puer- 
perium. 

Wort b lindheit,  Lokalisation  232. 

Worttaubheit,  Lokalisation 230. 231.  —, Wesen  231. 

Württemberg,  Heilquellen  u.  Kurorte  17.  — ,  Sterb- 
lichkeit 200. 

Wunde  s.  Bauchwunden. 

Wundbehandlung,  offene,  nach  Augenoperationen 
207. 

Wundverband,  antiseptischer  199. 

Wunder  Jesu  (von  Wüh.  SoUau)  107. 

Wundscharlach  65. 

Wurmfortsatz  s.  Appendidtis. 


X^eroderma  pigmentosum  268. 
X-Strahlen  s.  Radiotherapie. 

Zangenoperation,  über  d.  Anzeigen  f.  dies,  (von 
F.  V,  Winekel)  216.217.  — ,  Sprengung  d.  Symphysen- 
knorpels  b.  solch.  260. 

Zehen,  Erkrankungen  b.  Typhus  141. 

Zellen,  lebende,  Eindringen  von  Alkaloiden  in  solche 
162.  — ,  d.  Yorderhörner  d.  Rückenmarks,  Chromato- 
lyse  in  solch.  164.  —  S.  a.  Mastzellen  ;  Nervenzellen ; 
Plasmazellen. 

Zestokausis,  Anwendung  im  Uterus  105. 

Zoster  s.  Herpes. 

Zucker  s.  Kährzucker. 

Zuckerlösung,  Giftigkeit  f.  Seethiere  162. 

Zunge  s.  Glossitis ;  Makroglossie. 

Zwillingsgeburt,  Diagnose  u.  Statistik  261. 


Namen-Register. 


Abba  11. 

Abbe,  B.,  133. 

Abderhalden,  Emil,  51.  160.  174. 

Abrams,  Albert,  147.  149.  153. 

Adam,  Max,  196. 

Adamkiewitz,  Albert,  121.  122. 

^drian,  C,  88. 

Akerström,  K.  D.,  219*. 

Akutsu,  Saburo,  165.  166. 

Alapy,  H.,  17. 

Alezais  133. 

AUard,  E.,  16. 

Allaria  253.  254. 

Almkvist,  Johan,  178. 

Alter,  W.,  190. 

Allyn,  H.  B.,  133. 135. 

Amann,  J.,  43. 

Amberger  266. 

Anderson  164. 

Andre  188. 

Anton,  G.,  129. 131.  226. 

Apelt  58. 

Apt,  H.,  218*. 

Arbuthnot,  W.,  234.  235. 

Arienzo,  G.,  8. 

Arloing  1. 

Arndt,  M.,  151. 

Amheim,  H.,  58.  59. 

Aronsohn  2. 

Arraga,  Antoine,  85. 

Arx,  Max  von,  93. 

Aachiote,  Peppo,  179. 

Ascoli,  M.,  160. 

Audibert,  V.,  134.  136. 

Auerbach,  8.,  58.  59.  129. 131. 

Ausset,  E.,  147.  153. 

Austerlltz,  L.,  257. 

Bacaloglu,  M.  C,  133.  135. 136. 
Baccarani,  Umberto,  133. 
Bach,  L.,  165. 
Bäumler,  Chr.,  13.  26. 
Baggio,  C,  56. 
Baginsky,  A.,  65.  66. 

*  bedeutet  Bücheranzeige. 


Bau,  0.,  31.  36.  38.  169. 

Balaoescu  268. 

Balduzzi,  A.,  56. 

Bamberg,  G.,  73. 

Bamberger  177. 

Bang,  S.,  20. 

Barbulescu,  Nicolae,  89. 

Bard,  L.,  226.  231. 

Bardet,  M.  G.,  14. 

Barlow,  W.  S.  Lazarus,  42. 

Barr,  James,  147. 149. 153. 

Barrow,  Arthur  S.,  133. 137. 

Barsickow,  M.,  31. 

Barth,  E.,  133. 

Baruch,  Simon,  6. 

Bastian,  H.  C,  225.  229. 

Bäte,  A.,  133. 

Baudin,  L.,  27.  29. 

Baum,  Hugo,  55. 

Baum,  8.,  8. 

Baumm,  P.,  260. 

Bayer,  Heinrich,  105*. 

Bayer,  J.,  206. 

Bayerthal  234.  236. 

Beaten  253. 

Bechterew,  W.  von,  121.  122.  124. 

125.  126.  128. 
Becker,  Carl,  223*. 
Becker,  E.,  8. 
Beoo,  Lucien,  31.  35. 
Behla,  Robert,  98. 
Behrendsen  129.  131. 
Belli,  C.  M.,  97. 
Benda  120. 
Bender,  0.,  248. 
Benenati,  ü.,  52. 
Bensen,  R.,  18. 
Bereut,  Walter,  181. 
Bemard,  H.,  133. 136.  143. 
Bernheim,  Fernand,  225.  226. 
Bernheimer,  St,  121.  127. 
BertareUi,  E.,  133.  212. 
Bertelsmann  5. 
Beuthner,  Willy,  195. 
Beuttner,  0.,  271*. 
Bianohi,  L.,  121.  123. 


Bickeles,  G.,  64. 

Biffi,  U.,  31. 

Binz,  C,  147.  151. 

Björkqvist,  Geo,  82. 

Björksten,  Max,  222*. 

Birch-Hirschfeld,  G.  V.,  208. 

Biringer,  Fritz,  54. 

Bischoff  100. 

Bisohoff,  Ernst,  225.  229.  231. 

Bischoff,  H.,  31.  34. 

Blackader,  A.  D.,  133. 

von  Blaskovicz,  207.  269. 

Blau,  A.,  192. 

Blencke,  A.,  58. 

Bleuer  11. 

Bleuler  120. 

Blumenthal  179. 

Boehm,  Rudolf,  214*. 

Bohne,  J.,  58.  60. 

Bo\je,  0.  A.,  81. 

Bokorny,  Th.,  159. 

Bolinder,  S.  G.,  219*. 

Bollaoh,  L.,  133.  135. 140. 

Bolton,  Ch.,  31.  40. 

Bond,  F.  T.,  134. 

Bondi,  Maximilian,  214*. 

Bonhoeffer  225.  227.  234.  239. 

Bonhoff,  H.,  50. 

Borchard  205.  265. 

Bordas  27.  28. 

Borhina,  S.,  177. 

Borio,  E.,  47. 

Borissow,  P.,  20. 

Borkel,  Curt,  43. 

Bottey  10. 

Bovin,  Emil,  219*.  220*. 

Bovis  65. 

Boye,  K.,  71. 

Braeunig,  Karl,  164. 

Braine-Hartnell,  C,  133.  139. 

Bramwell,  Byrom,  128. 129. 225. 228. 

Braun,  H.,  199. 

Braun,  M.  Ph.-G.,  31.  39. 

Braune,  Wilh.,  261. 

Breitel,  Henri,  185. 

Bresler,  Johannes,  113, 


358 


Namen-Begister. 


Breton,  M.,  234.  237. 

Brieger,  L.,  31.  37.  159. 

Brion,  A.,  2.  133. 

Broca,  A.,  83.  234.  238. 

Brodie  45. 

Brondgeest,  P.  Q.,  175. 

BroDSteiD  187. 

Brown,  Th.  R,  133.  135. 

Brown,  W.  M.,  147.  150. 

Brückner,  Max,  65. 

Braening,  Hermann,  181. 

Brünings,  W.,  240. 

Bnm,  H.,  89. 

Bronn,  M.  von,  203.  205. 

Bruns,  Hayo,  129.  132.  133.  140. 

Bruns,  L.,  57. 

Bruna,  P.  von,  200. 

Backmaster,  A.  H.,  147. 

Baday,  Eoloman  von,  182. 

Büdingen,  Th.,  23. 

Büngner,  0  Yon,  90. 

BuU,  P.,  58.  61. 

Borokhard,  Georg,  75. 

Barghart  179. 

Bark  200. 

Barkard,  0.,  201. 

Basaila  202. 

Baeqaet  40.  42. 

Baxbaam,  Beni,  179. 

Camac,  G.  N.  B.,  133. 
Cameron,  Gh.  A.,  27.  30. 
Garle,  A.,  234.  235. 
Gasape  £ffendi,  N.,  204. 
Gasaasa,  A.,  23. 
Gattle,  C.  H.,  180. 
Gayley,  H.,  155.  156.  157. 
Gazanz  15. 
Gevidalli,  A.,  133. 
Ghalmers,  A.  E.,  134. 
Ghapin,  H.  D.,  133. 
Gharlton,  G.  A.,  65.  67. 
Ghaaffard,  A.,  133. 
Gheatham  253. 
Ghipaolt,  A.,  234.  238. 
Ghrister-Nilsaon,  Hanna  82. 
Qaps,  A.,  147. 
aar,  G.,  24. 
Glarke,  F.  H.,  23. 
Glarke,  J.  MicheU,  234.  235. 
Glassen,  D.  A.,  214*. 
Glaadiofl,  M.,  200. 
aemenko,  B.,  133. 
Glement,  E.,  27.  29.  176. 
Goates,  H.,  27. 
Gohn,  H.,  270. 
Golceag  78. 

Goleman,  W.,  147.  149.  154. 
GoUeviUe  129.  131. 
Golüer,  J.  S.,  225.  228. 
Gombemale  133. 
Gomby,  J.,  185. 
Gon,  M.,  257. 
Gonradi,  H.,  31.  34.  50. 
Gorfield,  W.  H.,  155. 
Goarmont,  B.,  144. 
Goarmont,  P.,  188. 
Gramer,  A.  L.,  114.  120. 
Grombie,  A.,  155.  156.  157. 
Gronheim,  W.,  198. 
Gammins,  H.  A.,  155. 
Gamston,  Gh.  Greene,  268. 
Gonniogham,  R  H.,  121.  124. 
Garry,  J.  J.,  133. 
Gorschmann,  H.,  3. 


Gashing,  H.  W.,  147. 154. 

Gashny,  Arthor  B.,  242. 

Gatler,  E.  G.,  133.  147. 

Gzemy,  Yincenz,  268. 

Gzyhlarz,  Ernst  von,  129.  132.  180. 

Oaconto,  S.,  177. 

Daffher,  Franz,  213*. 

Dakara,  J.,  31. 

Danilow  21. 

Deahna,  A.,  222*. 

Deanesly,  E.,  148. 

De  Grandmaison  134.  135.  142. 

De  Grazia  1. 

Degre,  Wilhelm,  217*. 

Dehon  32. 

Deiters  106*.  133. 139. 

De  la  Harpe  14. 

De  Landtscheer  83. 

Delearde  57. 

De  Paoli,  W.,  79. 

De  Poal  de  Lacoste  27.  28. 

Dertinger,  E.,  87. 

Desoos,  A.,  133. 

Determann  24. 

Dewitz,  J.,  239. 

Dianoaz  97. 

Dickinson,  Vincent,  133.  136.  144. 

Dide,  M.,  133.  135.  140. 

Diesselhorst,  G.,  159. 

Dieadonne,  A.,  40.  41. 

Dionisi,  A.,  70. 

Dixey,  F.  A.,  134. 

Dizon  45. 

Dobbin,  G.  W.,  133. 

Doebert,  A.,  65.  67. 

Dömer  247. 

Donath,  Jalios,  69.  226.  232. 

Dopter,  Gh.,  51. 

Doranth,  Earl,  195. 

Downes,  A.  J.,  147.  155. 

Drago,  Salvatore  40.  41. 

Dreser,  H.,  248. 

Drigalski,  W.  von,  21.  31.  34.  50. 

Drinkwater,  H.,  234.  238. 

Drysdale,  G.  R,  134. 

Dsirne,  J.,  204. 

Dabois  69. 

Da  Bois-Reymond,  R,  121. 

Dürck,  Herrn.,  101*. 

Domont,  A.,  148.  150. 

Darig,  A.,  241. 

Dassac,  A.,  19. 

Datzmann,  M.,  194. 

Dworetzky,  A.,  19. 

Bberson,  H.,  234. 

Ebner,  Victor  von,  101*. 

Edel,  M.,  24. 

Edel,  P.,  155.  158. 

Eden,  T.  W.,  261. 

Edinger,  L.,  121.  122. 

Edlefsen,  G.,  9. 

Eichhorst,  H.,  148.  149.  154. 

Eijkman,  G.,  210. 

Ekström,  San;.,  219*. 

Eider,  W.,  226.  232. 

Ellinger,  Alexander,  51. 

EUiot,  A.,  133.  144.  148. 

EUiot,  J.  W.,  147. 

EUiot,  R  H.,  269. 

Elmgren,  Rob.,  81. 

Emerson,  Gharles  P.,  133.  139. 

Emmerich,  R.  244. 

Engelmann,  Th.  W.,  213*. 


Engels  211. 

Engström,  Otto,  80.  81,  270*. 
Eppinger,  H.,  171. 
Erb,  W.,  62.  148.  151. 
Erbslöh,  W.,  64. 
Erdheim,  J.,  51. 173. 
Erikson,  E.  A.,  219*. 
Eshner,  A.  A.,  133.  135.  142. 
Essen-Möller,  Elis,  81. 
Esteves,  Jose  E.,  234.  236. 
Etienne,  G.,  133.  135.  140. 
Evelt,  Wilhelm,  258. 
Ewart,  W.,  148.  150. 
Ewing,  J.,  145. 

Vage  269. 

Falta,  W.,  174. 

Fantino,  G.,  200. 

Feer,  Emil,  195. 

Feilchenfeld,  Leopold,  55. 

Fellner,  Otfried  Otto,  104*. 

Feltström,  Ernst  T.,  219*. 

Femandez,  D.,  98. 

Ferrannini,  A.,  191. 

Ferras  16. 

Ferrio,  L.,  47. 

Fioker,  M.,  49.  167. 169. 

Fieax,  J.,  194. 

Filehne,  Wüh.,  242. 

Finkelstein,  H.,  83. 

Finkelstein,  L.  0.,  21. 

Finney,  J.  M.  F.,  148. 

Finsen^  N.  R,  21.  22. 

Fiorentini,  P.,  184. 

Fischer,  Bernhard,  27.  29. 

Fischer,  E.,  133. 

Fischer,  W.,  54. 

Fischl,  Radolf,  217*. 

Flataa,  G.,  27.  29. 

Flesch,  M.,  272*. 

Fletoher  241. 

Flexner,  S.,  133. 

Fooke,  G.,  56. 

Ford,  W.W.,  133. 

Fomet,  E.,  13. 

Forsseil,  Hago,  81. 

Fosbioke,  G.  H.,  134. 

Foolerton,  A.  G.  R,  155.  156. 157. 

Foveaa  de  Goarmelles  22. 

Fraenkel,  A.,  133. 

Fraenkel,  G.,  1. 

Fraenkel,  Engen,  31. 36. 40. 41. 50. 77. 

Franpois  133. 

Frank,  D.,  121. 125. 

Frank,  0.,  48. 

Franke  5.  55. 

Franke,  M.,  64. 

Frankenbarger,  A.,  55. 

Franqae,  0.  v.,  79. 

Franz  207. 

Frese,  Otto,  72. 

Frey,  A.,  26. 

Fried,  E.,  48. 

Friedberger,  E.,  32.  38.  168. 

Friedländer,  A.,  133. 135.  138. 

Fracht  84. 

Fachs,  Alfred,  129.  132.  180. 

Fachs,  E.,  155. 158. 

Fachs,  H.,  74.  261. 

Fachsig,  E.,  203. 

Fürstner  120. 

Fütterer,  G.,  32. 

Oabrilowitsch,  J.  G.,  21. 
Gaertner  5. 
GaUbiü  258. 


Namen-Register. 


359 


Oalian,  B.,  89. 

Oanike,  E.-A.,  239. 

Garrd,  C,  107*. 

Garrod,  J.,  253.  255. 

Gastpar  109*. 

Gebele,  H.,  263. 

Geissler  263. 

Gemelli,  £.,  148. 

Georgii,  H.,  207. 

Gerota  266. 

Gershel,  M.,  145.  146. 

Gibbes,  fleneage,  40.  42. 

Gübert,  A.,  191. 

Gilbert,  H.,  26. 

Glass,  James  H.,  234.  235. 

GliAski,  L.  £.,  99. 

Godwin,  H.  J.,  148. 

Goerges,  Th.,  106*. 

Gokielow,  J.,  11. 

Goldberg,  Berthold,  190. 

Golden,  W.  W.,  148.  150. 

Goldoer,  S.,  193. 

Goldscheider,  A.,  148.  151. 

Goldstein,  L.,  121.  225. 

Goldstein,  M.,  52. 

Goltz,  Fr.,  121. 123. 

Good,  Clarence  M.,  121.  127. 

Gordinier,  Hermond  C,  225.  227. 

Gordon,  A.  K.,  134. 

Gotch  47. 

Gradenwitz,  R.,  74. 

Graefe,  Max,  193. 

Grandhomme  110*. 

de  Grandmaison  134.  135. 142. 

Granier,  Baimond,  108*. 

Grasai,  B.,  56. 

Greef  234.  238. 

Grober  3. 

Grohmann  120. 

Gross,  H.,  263. 

Gross,  Otto,  184. 

V.  Grosz  97. 

Grosz,  Julias,  65.  67. 

Groves,  J.,  134. 

Gruber,  M.,  145. 

Grünbaum,  A.  F.,  10.  121.  124. 

Grünhat  25. 

Guerard,  H.  W.  Ad.  von,  271*. 

Gumpertz  57.  58. 

Gutmann,  C,  247. 

Gwyn,  N.  B.,  145.  155.  156.  158. 

Haenel,  Hans,  64. 

Hagemann  145. 

Hagopoff  40.  42. 

Haim,  £.,  203. 

Halban,  Jos.,  73. 

Hallauer  209. 

Hamburger,  L.  P.,  134.  135. 

Hammer,  F.,  22.  109*. 

Hammond,  Graeme  M.,  226.  232. 

Handford,  H.,  134. 

Handley,  W.  8.,  75. 

Hansson,  Edvin,  82. 

Hare,  H.  A.,  148.  154. 

Harmer,  L.,  248. 

Hamack,  E.,  56. 

Harrington,  Gh.,  27.  28.  31. 

Hartmann,  J.  von,  17. 

Hartmann,  Otto,  266. 

Hassan  Pascha,  Ibrahim,  23. 

Hatoher,  A.,  51. 

Havelburg  71. 

Hawkins,  Herbert  P.,  134.  144 

Haymann,  Th.,  201. 


Hays,  B.  K.,  27. 

Hecker  7. 

Hedinger,  E.,  251. 

Heidenhain,  L.,  234.  236. 

Heilbronner,  Karl,  225.  227. 

Heiligenthal,  R,  26. 

Heinsius,  Fr.,  193. 

Heinzelmann,  G.,  87. 

Helferioh  4. 

Heller.  0.,  211. 

Hellstän,  Ossian,  80.  82. 

Hengge,  Anton,  194. 

Henneberg,  R,  62. 

Hensohen,  Salomon  Eberhard,  213*. 

Heresou  52. 

Herhold  94. 

Hering,  H.  E.,  121.  125. 

Herrick  253.  256. 

Herring  165. 

Herz,  M.,  8. 

Herzfeld,  J.,  234.  238. 

Herzog  5. 

Herzog,  R  0.,  161. 

Hess  253.  255. 

Heuston,  F.  T.,  148.  155. 

Hewlett,  Albion  Walter,  32.  36. 

Higley,  H.  A.,  32.  34. 

Hildebrand,  0.,  204. 

Hüdebrandt  89.  260. 

Hinsberg,  V.,  72. 

Hinsdale,  G.,  25. 

Hirsch  26. 

Hirschfeld,  M.,  107*. 

His,  W.,  101*. 

Hiss,  Philip  Hansen,  32.  33. 

Hitzig,  K,  121.  123,  127. 

Hödlmoser,  C,  134 

Hoefer,  P.,  241. 

V.  Hösslin  57.  59. 

Hofbauer,  J.,  239. 

Hofbauer,  L.,  178. 

Hoff,  Adolf,  134  137. 

HofEmann  115. 

Hofmann,  A.,  134  135.  138. 

Hofmeier,  M.,  262. 

Hohlfeld  245. 

Holzkneoht,  G.,  22. 

Honsell,  B.,  25. 

Hoor  56. 

Hoppe,  Herm.  H.,  234.  235.  237. 

Hoppe-Seyler,  G.,  86. 

Hor4i6ka,  Y.,  27.  28.  31. 

Horoszkiewioz,  S.,  99. 

Horton-Smith,  P.,  134. 

Houston,  A.  G.,  134. 

Howland  40.  42. 

Huellen,  A.  van,  53. 

Hünermann  27.  28.  30.  145.  146. 

Haiskamp,  W.,  43. 

Huismans,  L.,  180. 

Huriez  133. 

Jack,  Frederiok  L.,  234.  238. 

Jacobson,  Gr.,  69. 

Jadassohn  218*. 

Jäger,  Franz,  234.  238. 

Jaworski,  W.,  12. 

Jehle,  Ludwig,  40.  41.  155.  158. 

JeUinek,  8.,  57.  58. 

Je2,  V.,  148.  149.  153. 

Illye8  4 

Ingeirans  32. 148. 153. 

Joachim  171. 

Johnson,  E.  G.,  220*. 

Joire,  P.,  20.  23. 


Jelly,  J.,  172.  234.  236. 

Joly,  P.  L.,  95. 

Jones,  H.,  134. 

Jones,  Llewelyn  253.  255. 

Jonescu,  Th.,  258. 

Joes,  A.,  32.  33.  38.  170. 

Jopson,  J.  H.,  134. 

Jorgulescu,  Yasile,  68. 

Josefson,  Arnold,  179.  220*. 

Jouve  253.  256. 

Isbert  25. 

iBchreyt  96. 

Ishizaka,  T.,  177. 

Jürgens,  G.,  50. 

Jüttner,  F.,  12. 

Rafemann,  Rad.,  166. 

Kahler,  Otto,  72. 

Kaiser,  G.,  21. 

Kalischer,  Otto,  121.  124 

Karoann,  K.,  262. 

Kanger,  Arth.,  250. 

Karfunkel  13. 

Kattenbracker  22. 

Kayser,  F.,  193. 

Kayser,  Heinr.,  171.  175.  243. 

Keefe,  D.  £.,  134. 

Kehr,  Hans,  91.  267. 

Keller  262. 

Keller,  A.,  14 

Kelling,  Georg,  248. 

Kellogg  11. 

Kelly,  A.  0.  8.,  134 

Keraval,  P.,  11.  128.  130. 

Kernig,  W.  M.,  148.  152. 

Korr,  C.  B.,  27. 

Kilvington  178. 

Kinner  55. 

Kinnicutt,  Francis  P.,  134.  135.  141. 

Kirchgessner,  Th.,  259. 

Kimberger  179. 

Kister,  J.,  31.  36. 

Hays,  F.  L.,  148. 

Klein,  Eberhard,  32.  148.  153.  244. 

Klein,  J.,  257. 

Kleinwächter,  Ludwig,  78. 

Klemensiewicz,  R.,  172. 

Klemperer,  Felix,  216*. 

Kummer,  M.,  198. 

Kluk-Kluczycki,  F.,  148.  149.  153. 

Knoepfelmacher,  Wilhelm,  195. 

Knoop,  Carlos,  83.  258. 

Kockel  100. 

Köhler,  F.,  32.  33.  37. 

Koenig,  Arthur,  213*. 

König,  F.,  88. 

Koenig,  W.,  225.  226. 

Königstein  171. 

Köstlin,  C,  109*. 

Kövesi  4. 

Kokubo,  Keisaku,  211. 

Kolb  120. 

Kolomenkin,  N.,  76. 

Kornfeld,  H.,  58. 

Kose,  Ottokar,  247. 

Kowalewsky,  Katharina,  44. 

V.  Krafft-Ebing  120. 

Kramer,  F.,  58.  61. 

Kraske,  P.,  266. 

Kraus,  Emil,  32.  34 

Kraus,  R,  248. 

Krause,  Paul,  32.  35.  145. 

Krebs  21. 58.  61.  245. 

Krebs,  W.,  9. 

Krieger  5. 


360 


Namen-HegiBter. 


Krönig,  B.,  215*. 

Krone  26. 

Krakenberg,  Hermann,  91. 

KrQU260. 

Kühn,  A.,  134.  141. 

Kahn,  Franz,  191. 

Karpjuweit,  0.,  97. 

KaBchel,  F.,  197. 

Kutscher,  Fr.,  44. 

liftband  5. 

Labat,  A.,  25. 

Labbe,  Baooi,  68. 

LacaBse  253.  256. 

Laehr,  Max,  117.  120. 

Lagrange  97.  206. 

Landis,  H.  R.  M.,  148. 

Landsdown,  R.  G.,  234.  235. 

Landsteiner,  K.,  172. 

Landström,  John,  220*. 

de  Landtscheer  83. 

Lange,  Fritz,  94.  181. 

Lange,  M.,  270*. 

Langemak,  0.,  88. 

Lannois,  M.,  128.  131. 

Laquer,  B.,  175. 

Laquer,  L.,  22. 

Laqueur  9. 

LasleU  164. 

Latham  253.  255. 

Latzko,  W.,  250. 

Lazarus- Barlow,  W.  8.,  32. 

Leake,  0.  D.  N.,  155. 

Learmouth,  0.  £.,  134.  135. 142. 

Lefas,  E.,  53. 

Legrain,  Gh.,  57. 

Lehmann,  K.  B.,  48.  49. 

Leigh-Canney,  H.  E.,  27.  30. 

Leiner,  Carl,  65. 

Leitner  95. 

Lemann,  L  L,  134.  135.  142. 

Lemierre,  Anton,  134.  141. 

Lemoine,  G.,  11.  103». 

Lengemann,  P.,  201. 

LerebouUet,  B.,  191. 

Lescynsky,  William  M.,  234.  235. 

Lesser,  E.,  23. 

Levi,  L.,  134.  135.  141. 

Levy,  E.,  32.  171. 

Levy,  Prosper,  32.  39. 

Lewandowski,  Alfred,  176. 

Lewerenz  267. 

Leyden,  Ernst  v.,  65.  67.  216*. 

Libman,  E.,  145. 

Lieblein,  V.,  200. 

Liebreich,  Osoar,  19. 

Liepelt,  K.,  134.  139. 

Liepmann,  H.,  225.  226.  230.  232. 

Linck,  A.,  247. 

Lindemann  27.  253.  256. 

Lindenthal,  0.,  74. 

Linser,  P.,  45. 

Littlejohn,  H.,  27. 

Loeb,  Jaques,  162. 165. 

Loebel,  Arthur,  10.  16. 

Loebl,  H.,  186. 

Löfquist,  Reguel,  80.  271*. 

Loewenfeld,  L.,  24. 

Loewenthal  9. 

Longwidge  3. 

Lord,  F.  T.,  134. 

Lorenz  102*. 

Lossen,  W.,  90. 

Lubowski,  R.,  32.  39. 

Ludwig  120. 


Ludwig,  E.,  18. 
Lanz,  M.  A.,  234.  237. 
Lustgarten,  8.,  85. 
Luttinger,  L.,  27. 
Luxenbuiger,  Aug.,  271*. 
Luzzatto,  A.,  64. 
Lyon,  L  Ph.,  134. 142. 

üo  aintock,  R.  W.,  133.  135.  139. 

Mc  Crae,  Thomas,  133.  138. 

Macfadyen,  Allan,  32.  33.  38. 

Mc  Garrahan,  T.  F.,  133. 140. 

Mada^m,  T.  J.,  134. 

Mager,  Wilhelm,  134.  136.  144. 

Magnus-Levy,  A.,  186. 

Mahrt,  G.,  32.  40. 

Makaweew,  J.,  9. 

Malet,  H.,  148. 

Man  5. 

Mandler,  Mihail,  89. 

Mangold,  Ernst,  240. 

Mannheimer,  George,  11. 

Marbarg,  Otto,  129.  132. 

Maroovich,  A.,  32. 

Marcnse,  Julian,  7.  13.  20.  272*. 

Margulies,  E.,  212. 

Markl,  G.,  148. 149.  154. 

Marmorek,  Alexander,  2. 

Marsden,  R.  W.,  148.  150.  155. 

Martin,  J.  M.,  134. 

Martin,  L.,  148.  152. 

Martina,  A.,  202. 

Martini,  Erich,  103*. 

Martiny,  E.,  234.  238. 

Marx,  H.,  212. 

Matsuoka  265. 

Matthes,  V.  M.,  58.  60. 

Matzner,  E.  von,  175. 

Maude,  A.,  134. 

Manger,  N.,  148. 

Maurel,  K,  32.  39. 

Maurer,  G.,  243. 

Mayer,  G.,  32.  97. 

Mayer,  M.,  9. 

Mayer,  P.,  43. 

Mayet,  L.,  234.  237.  253.  256. 

Mays,  Karl,  44. 

Meadie,  A.,  25. 

Meara,  F.  Sh.,  134. 

Meige,  H.,  181. 

Melkich,  A.  A.,  134. 

Meltzer,  8.  J.,  134. 

Melville,  David,  134.  135.  141.  142. 

Mendel,  £.,  225.  231. 

Menge,  C,  259. 

Menzer,  A.,  2.  31.  32.  34.  69. 145. 

Merzbacher,  L.,  163. 

Meyer,  E.,  57.  59. 

Meyer,  H.,  165. 

Meyer,  Robert,  52.  53. 

Michaelis,  L.,  246. 

Miesemer,  Karl,  166. 

Mingazzini,  G.,  128.  129.  225.  231. 

235.  237. 
MitcheU,  J.  F.,  134. 
Möbius,  P.  J.,  120.  162. 
MoeUer,  Karl,  272*. 
Momborg  206. 
Monakow,  C.  ▼.,  121.  123. 
Moore,  A.,  32.  35. 
Moorehouse,  G.  W.,  134.  135. 148. 
Morawitz,  P.,  46. 
Moreao,  R.,  27. 
Mori,  A.,  57. 191. 
Moro,  Ernst,  197.  198. 


Morrihy,  Barba,  56. 

Mory,  E.,  15. 

Moser,  Paul,  2.  65.  67. 

Mosny  27.  28. 

Messe,  Max,  43.  54 

MüUer,  Benno,  214*.  260. 

Müller,  E.,  2. 

MüUer,  Eduard,  61. 62. 120. 129. 131. 

MüUer,  Erich,  198. 

Müller,  Franz  C,  6. 

Maller,  Fritz,  43. 

MüUer,  G.,  94. 

Müller,  M.,  211. 

Müller,  0.,  9. 

Müller,  P.  Th.  171. 

Munk,  H.,  121.  124. 

Murat,  L.,  25. 

Murphy,  8.  F.,  134. 

Musser,  J.  H.,  134. 

Muto,  K.,  177. 

Säcke,  P.,  107*. 
Naegeli,  0.,  145. 147. 
Nagel  250. 
Naumann,  H.,  16. 
Nebelthau  1. 
Negel,  V.,  50. 
Negoesoa,  M.,  99. 
Neuser,  M.,  32.  39. 
Neuberg,  Carl,  43. 
Neufeld,  F.,  155. 156.  158. 
Neugebaaer,  F.,  93. 
Neumann  27.  87. 116.  118. 
Neumann,  F.,  22. 
Neumann,  Frz.,  26. 
Neamann,  H.,  18. 
Neustfttter,  0.,  248. 
NichoUs,  A.  G.,  134.  135.  142. 
Nicoladoni,  C,  207. 
Nicolas  14. 

Nicoll,  James  St,  234.  237. 
Niedner  57. 
Niessen,  Max  ▼.,  219*. 
Noe56. 

Noetzel,  W.,  199. 
Nohel,  Edmund,  79. 
Nonne,  M.,  184. 
Noordijk,  J.  Th.,  134. 
Notthaatl,  Albreoht  v.,  103*. 

•bemdorffer,  8.,  52. 

Obkiroher,  A.,  26. 

Oddo,  M.  C,  134.  135. 136. 

Offerhaus,  H.,  27. 

Ogilvie,  George,  134. 135.  138. 

Okada,  Eikichi,  64. 

Okamoto,  Tanamatsu,  99. 

Oüvier,  G.,  27.  29. 

Olshausen,  R.,  216*. 

Omelianski,  W.,  16a 

Opitz,  Erich,  245. 

OrthL 

Ortner  4. 

Osborne  95. 

Osler,  Wm.,  134. 135. 138.  139. 148. 

155. 
Ostermayer  109*. 
Ottendorf  58. 
Otto,  a,  169. 
Oyerlaoh  174. 

Page,  C.  G.,  32.  33. 
Pakes,  W.  a  C,  134. 
Pal,  J.,  188. 
Paladino-Blandini,  A.,  32. 


Palmer  27.  28. 

Panichi  71. 

Panzer,  Th.,  18. 

Paoli,  W.  de,  79.    * 

PapiniaD,  J.,  68. 

Parhon,  C,  52.  177. 

Parkes,  L.  C,  155. 156. 158. 

ParviaineD,  Walter,  83. 

Patel,  M.,  234.  237. 

Patry,  E.,  207. 

Peck,  Elizabeth  L.,  134.  135. 140. 

Pekelharing,  C.  A.,  43. 

Pelman  120. 

Peretti  115. 

Perman,  E.  S.,  219*.  220*. 

Perrier  11. 

Perrin  de  la  Toache  263. 

PershiDg,  Howell  T.,  225.  228. 

Pescarolo,  B.,  234.  235. 

Peters,  R.,  252. 

Petersen,  Ferdinand,  94. 

Petersen,  0.  von,  22. 

Petersen,  W.,  54. 

Petren,  Karl,  58.  61. 

Pettersson,  A.,  169. 

Pfaffenholz  84. 

Pfeiffer,  R.,  168. 

Pfeiffer,  Th.,  249. 

Pfister,  H.,  163. 

Pfuhl,  E.,  155.  156. 

Phelps,  Charles,  129.  131. 

Phillips,  Sidney,  134.  135.  137.  148. 

Pick,  A.,  225.  226.  227.  229.  233. 

Pick,  C,  7. 

Pieron,  H.,  47. 

I^'etnikoJBF,  E.  A.,  23. 

Piffl,  Otto,  234.  238. 

Pihl  208. 

PUlon,  Gh.,  185. 

Pütz,  J.,  121. 

Pineas,  Ludwig,  73.  105*. 

Pinkuss,  A.,  271*. 

Pirl  250. 

Pisca,  Constantin,  259. 

Pitres,  A.,  225.  228. 

Pittalaga  56. 

Plaats  s.  Van  der  Plaats. 

Plenge,  H.,  168. 

Plesch,  J.,  205. 

Plotz,  C,  134. 

Pohl  120. 

Polacco,  R.,  148. 

Pollatschek,  Robert,  249. 

Polverini,  G.,  49. 

Pometta  148.  149.  154. 

Poncet  253.  254. 

Popielski,  L.,  165. 

Poras,  J.,  14. 

Pospischill,  D.,  65.  67. 

Posselt,  A.,  134. 

Pool  s.  De  Poul. 

Prescher,  J.,  101*. 

Presta,  A.,  176. 

Preuss  250. 

Pridhara,  A.  T.,  148.  150. 

Prinzing,  Friedrich,  99.  222*. 

Prissmann,  8.,  25. 

Pritschke  84. 

Probst,  M.,  121.  226.  232.  249. 

Prochaska,  A.,  134.  140. 

Proeller  209. 

Pröscher,  F.,  32.  36. 

Proust,  R.,  134.  135. 

Prüssian,  A.,  12. 

Prus  121.  126. 

Med.  Jahrbb.  Bd.  280.  Hft  3. 


Namen-Register. 

Prutz,  Wolfgang,  51. 
Puppel  32.  36. 

Sfuill,  R.  H.,  27.  30. 
oincke,  H.,  107*. 

Rabs,  V.,  101*. 
Racoviceanu  258. 
Ranke,  H.  v.,  71. 
Ransom  253.  257. 
Ratier,  0.,  148. 
Ratz,  H.,  175. 
Rauzier,  0.,  148.  149. 
Ravant,  P.,  133. 
Raw  253.  256. 
Reokzeh  188.  243. 
Redlich,  E.,  58.  61. 
Reichel,  P.,  265. 
Reichmann,  Ed.,  187. 
Reilly,  J.  H.,  32. 
Reiner,  Max,  85. 
Reis,  W.,  269. 
Remlinger,  P.,  134.  137. 
Remy,  M.  L.,  32.  33.  36. 
Rendu,  M.,  134.  143. 
Reuter,  F.,  99. 

Reuterskiöld,  H.  A.  C,  219*. 
Revenstorf  212. 
Reverdin,  J.  L.,  234.  238. 
Reychler,  A.,  214*. 
Reynolds,  A.  E.,  134. 
Rhoden  18. 
Ribbert  1. 
Riccioli  56. 

Richardson,  M.  H.,  134. 
Richter,  P.  F.,  1. 
Rideal,  8.,  155.  156.  158. 
Rieder  155. 
Rieder,  W.  v.,  27.  29. 
Riether,  Oustav,  83. 
Rigani  182. 
Rinman,  Kurt,  219*. 
Rissmann  84. 
Rode,  Friedrich,  72. 
Rodman,  J.  J.,  179. 
Römer  210. 
Rössler  26. 

Roethlisberger,  P.,  17. 
RoUy  182. 
Roloff,  M.,  12. 
Rommel,  Otto,  70. 
Rondelli,  A.,  210. 
Rose,  E.,  234.  238. 
Rosen,  R.,  250. 
Rosin  5. 

Rosinski,  Bernhard,  104*. 
Rossi  3. 
Rost,  E.,  55. 
Rotarski,  Th.,  43. 
Rothmann,  M.,  63. 
Rothschild,  D.,  18. 
Roussel,  A.  E.,  134. 
Routh,  A.,  262. 
Rubinstein,  S.,  193. 
Rubner,  M.,  100. 
Rüdin,  Ernst,  167. 
Rüllmann,  W.,  32.  33. 
Rüge,  R.,  102*. 
Rumpel,  0.,  32.  33. 
Ruschhaupt,  W.,  242. 
Russell,  C.  K.,  148.  154. 
BSziöka,  V.,  48. 
Rydel,  A.,  182. 

Sabatier,  R.,  27.  29. 
Sachs,  B.,  182. 


361 


Sachs,  Heinrich,  121. 122. 

Salaskin,  S.,  44. 

Salomon,  H.,  21. 

Sanborn,  C.  A.,  25. 

Sandberg,  Otto,  220*. 

Sauer,  F.,  15. 

Savage,  w:  G.,  134. 145. 146. 

Scaffidi  247. 

Scagliosi,  G.,  50. 

SchäfFer,  Emil,  180. 

Schaffer,  Kari,  129.  131. 

Schauta,  Friedrich,  104*. 

Scheffler,  E.,  58. 

Scheffler,  W.,  32.  33.  37. 

Scheib,  Alexander,  40.  42. 

Schenck,  F.,  240. 

Schenk,  Ferdinand,  104*. 

Schiele  176. 

Schirmer  94. 

Scbittenhelm,  Alfred,  44. 

Sohlatter,  C,  206. 

Schlesinger  5.  161. 

Schlesinger,  Herrn.,  106*. 

Schloffer,  H.,  88. 

Schlossmann,  Arthur,  84.  197. 

Schmalzl  Johann,  185. 

Schmey,  Max,  160. 

Schmidt,  Frz.,  135.  137. 

Schmidt,  G.,  93. 

Schmidt,  Rudolf,  170.  189. 

Schötz,  Wilhelm,  68. 

Scholz  95. 

Scholz,  E.,  32.  145.  146. 

Scholz,  Harry,  51. 

Schott,  A.,  91. 

Schottmüller  32.  33.  36.  37. 

Schröder  24. 

Schroeder,  H.,  75. 

Schudmak,  Anton,  135.  140. 

Schüking,  A.,  239. 

Schule,  Ad.,  74. 

Schütze,  Albert,  32.  35.  37. 

Schultz,  Walther,  53. 

Schulze-Vellinghausen,  W.,  271*. 

Schumburg  155.  156.  158. 

Schuster  103*. 

Schwarz  5.  187. 

Schweitzer,  M.,  250. 

Schwer  50. 

Sclavo,  Achille,  185. 

See,  MjEtrcel,  11. 

Seegert,  Paul,  261. 

Segall,  Georg,  249. 

Seidelmann  16. 

Seifert,  P.,'57.  59. 

Seiffer,  W.,  58.  60.  182. 

Selby,  P.,  148.  150. 

Sellheim,  H.,  105*. 

Sempe  208. 

Senator,  H.,  1. 

Sorbanescu,  M.  J.,  192. 

Seubert,  R.,  65.  66. 

Seydel  234.  235.  238. 

Sharp,  J.  Oordon,  178. 

Shattuck,  G.  B.,  145. 

Sheen  162. 

Sheild,  A.  Marmaduke,  201. 

Sherrington,  C.  S.,  121.  124.  164. 

Siebelt  13.  15. 

Siecke,  D.,  65.  68. 

Siegfried,  M.,  43. 

Sievers,  R,  221*.  222*. 

Sigel,  Julius,  55. 

Sikes,  W.,  263. 

Silberberg,  0.,  258. 

46 


362 

Silex,  R,  121.  125. 

Silvestri,  T.,  48. 

Sünnitski,  S.,  160. 

Singer,  A.,  17. 

Sion,  V.,  50. 

SipilA,  Walter,  83. 

Sklarek,  F.,  251. 

Smith  120. 

Smith,  £.  M.,  134. 

Smith,  F.  J.,  148.  150. 

Söhligen,  A.,  204. 

Soet^r  5. 

Sohn,  Wilhelm,  65.  66.  66. 

Sollmann,  Torald,  51. 

Soltau,  Wilhelm,  107». 

Sommer,  M.,  57. 

Sommerfeld,  P.,  65. 

Spaet,  Franz,  224*. 

Spalteholz,  W.,  101*. 

Spiess,  Alexander,  109*. 

Spitzka,  £.  A.,  178. 

Spoiler  253.  256. 

Stadelmann,  E.,  58.  60. 

Stadelmann,  Heinr.,  5. 106*.  225. 229. 

Staehelin,  A.,  145. 

Stangel  5. 

Stangl,  Emil,  247. 

Starck,  Hugo,  27.  133. 

Stefanesco,  Mihail,  185. 

Steffensen,  0.  M.,  234. 

Stein,  R.,  145. 

Steinbüchel,  Richard  v.,  215*. 

Steiner  17. 

Steinert,  H.,  251. 

Stenger  58.  60.  234.  238. 

Stenglein,  Fritz,  224*. 

Sterin,  George  0.,  246. 

Stern  253.  254. 

Stemberg,  C,  145. 

Stemberg,  M.,  250. 

Steadel,  H.,  44. 

Stevens,  W.  M.,  180. 

StiUing  269. 

Stransky,  Erwin,  183. 

Strasser,  A.,  12. 

Straub,  W.,  162. 

Strauss,  Friedrich,  4. 

Strauss,  H.,  4.  58. 

Strebel,  H.,  20. 

Stridsberg,  W.,  220*. 

Ströhmberg,  C,  218*. 

Strohmayer,  Wilh.,  122. 128. 225. 230. 

Strubell  5. 

Sulant,  William,  178. 

Sundholm,  Albert,  82. 

Suzuki,  T.,  90. 

Swientochowski,  J.,  175. 

Sydney,  Rowland,  32.  38. 

Szdsz,  H.,  79. 

Szekely,  S.,  198. 

Szontagh,  Felix  v.,  65.  66.  196. 

von  Tabora  175. 
Talbert,  0.  A.,  122.  126. 
Tarchetti  3. 
Tarruella,  J.,  176. 
Taussig,  0.,  27.  28. 
Tavel  49. 
Taylor,  W.  J.,  135.  148. 


Namen-Register. 

Teirlinck,  A.,  135. 

Thacker,  R.  C,  148. 

Thayer,  Wm.  Sidney,  145.  147. 

Thelberg  253.  257. 

Thevenet,  V.,  161. 

Thieme,  Ludwig,  175. 

Thienger,  Karl,  55. 

Thomson  253.  256. 

Thomson,  Ernest,  226. 

Thomson,  H.  Campbell,  135. 138. 

Thomson,  W.  H.,  135. 

Thomton,  G.,  148.  155. 

Thurston,  E.  0.,  134. 

Tiraboschi,  C,  49. 

Tobeitz,  Adolf,  65.  68. 

Tobiesen,  Fr.,  145. 

Toeplitz,  Fritz,  218*. 

Tooth,  H.  H.,  27. 

Touche  129.  132.  226.  231. 

Trautmann,  Curt,  174. 

Triboulet  253. 

Tromsdorff,  R.,  244. 

Tschegolew,  Mg.,  32. 

Tschermak,  A.,  241. 

Tsohlenoff,  B.,  9. 

Tsohnewsky,  J.  A.,  240. 

Turner,  G.,  27.  30. 

Turrö,  R.,  176. 

Tyndale,  Wentworth,  135.  144. 

ühlemann,  W.,  219*. 

Ullrich  2. 

Unger,  E.,  31.  36. 

Unna,  P.  G.,  218*. 

Unverricht  121. 

Wahlen,  Ernst,  177. 

Valan,  A.,  200. 

Valette,  A.,  234.  238. 

Van  de  Velde  83. 

Van  der  Plaats,  Y.  D.,  27. 

Van  Yzeren  3. 

Vaschide,  N.,  47. 

Velhagen,  C,  268. 

Veiten,  W.,  24. 

Ventra,  Domenico,  128.  130. 

Veraguth,  Otto,  225.  230. 

Vergor,  Henri,  121.  126. 

Vernon  47. 

Veron  40.  42. 

Verworn,  Max,  45. 

Vidal,  A.,  19. 

Viganö,  L.,  160. 

ViUard  208. 

Vin^j,  G.  S.,  7. 

Vincent  162. 

Vlachos,  J.  A.,  135.  140. 

Vogel,  K.,  264. 

Voit,  Fr.,  48. 

Volhard,  Franz,  181. 

Voss,  G.  von,  179. 

Vrasse,  P.,  148.  153. 

l¥achenfeld  17. 
Wahlfors  96. 
Waldvogel  32.  33.  39. 
Walker  253. 
Walko  3. 

Wallis,  Curt,  220*. 
Walton,  George  L.,  234.  238. 
Wanklyn,  J.  A.,  134. 


Wanner,  Fr.,  159. 
Warden,  A.,  179. 
Warfvinge,  F.  W.,  219*.  220*. 
Washbourn,  J.  W.,  133.  144.  148. 

234.  235. 
Wassermann,  A.,  4.  148. 
Wassmuth,  A.,  178. 
Weber  129.  132.  253.  254. 
Weber,  R.,  244. 
Weichardt,  W.,  135.  143. 
Weiohselbaum,  A.,  5.  244. 
Weill,  E.,  161. 
Weinberg,  W.,  109*. 
Weinreich  234.  238. 
Weinstein,  A.,  209. 
Wenckebach,  K.  F.,  46. 
Wendriner,  B.,  17. 
Wernicke,  E.,  27.  28. 
Wernitz,  J.,  87. 

Wertheimer,  L.  (Dr.  jur.),  272*. 
Wertheimer,  W.,  11. 
Westby,  G.,  135.  143. 
Westermark,  F.,  219*. 
Weygandt,  Wilhelm,  166. 
Weyprecht,  K.,  202. 
Whittier,  E.  N.,  27. 
Widenmann  145. 
Wien,  Max,  241. 
Wieting  204. 
Wijnikewitsch,  W.  J.,  98. 
Wüdbolz  253.  256. 
Wilde,  M.,  49. 
Williamson,  R.  T.,  234.  236. 
Wilson,  J.  C,  135.  141. 
Winckel,  F.  v.,  216*. 
Winckolmann  248. 
Winckler,  A.,  16.  26. 
Windscheid,  F.,  58.  60.  116. 
Winkler,  F.,  8. 
Winterberg,  H.,  56. 
Winternitz,  H.,  54. 
Wintemitz,  W.,  10.  14. 
Wishart,  D.  J.  G.,  135.  137. 
Withington,  Ch.  F.,  145. 
Wolff,  A.,  3.  44.  170. 
WolfF,  Alfred,  246. 
Wolff,  R.,  206. 
Wolff-Immermann  23. 
Wolpert,  H.,  100. 
Wood,  N.,  10. 

Wright,  A.  E.,  2.  155.  156.  157. 
Wünschmann,  H.,  15. 
Würth  10. 

Young,  H.  H.,  135. 

Zacher  128. 130. 
Zagari  135. 
Zangemeister,  W.,  75. 
Zangger,  Th.,  24. 
Zeynek,  R.  v.,  18. 
Ziehen,  Gh.,  121.  125. 
Zielleczky,  R.,  168. 
Ziemssen,  H.  v.,  27.  31. 
Zierler,  F.,  49. 
Zimmermann,  G.,  209. 
Zöpprite,  B.,  88. 
Zur  Verth  190. 
Zwaardemaker,  H.,  242. 
Zweifel,  P.,  76. 


Für  dio  Rodakiion  verantwortlich :  Dr.  P.  J.  M5biiis  in  Lelpsig.  —  Verlag  von  8.  Illrzel  in  Lelpiig* 
Druck  von  Walter  Wlgand  in  Lelpsl«.