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Full text of "Sitzungsberichte und Abhandlungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden"

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Dresden. 

In  Commission  von  Wamatz  &  Lehmann,  Königl.  Sachs.  Hofbuchhändler, 

1892. 


Herausgegeben 

von  dem  Redactions  -  Comite. 


Jahrgang  1891. 

Juli  Ms  December. 

(Mit  1  Tafel.) 


Q  I 

49 

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NH 


Naturwissenschaftlichen  Gesellschaft 


Bedactions-Comite  für  1891: 

Vorsitzender:  Prof.  Dr.  K.  Rohn. 

Mitglieder:  Dr.  J.  Deichmüller,  Prof.  Dr.  0.  Drude,  Geh.  Hofrath  Prof.  Dr. 
H.  B.  Geinitz,  Prof.  Dr.  H.  Klein,  Prof.  Tr.  Rittershaus  undProf.  Dr.  B.  Vetter. 
Verantwortlicher  Redacteur:  Dr.  J.  Deichmüller. 


Sitznngskalender  für  1892. 

Januar.  7.  Physik  und  Chemie.  14.  Prähistorische  Forschungen.  21.  Zoologie. 
28.  Hauptversammlung. 

Februar.  4.  Botanik  mit  Zoologie.  11.  Mathematik.  18.  Mineralogie  und  Geologie. 
25.  Hauptversammlung. 

März.  3.  Physik  und  Chemie.  10  Prähistorische  Forschungen.  17.  Zoologie. 
24.  Botanik.  31.  Hauptversammlung. 

April.  7.  Mineralogie  und  Geologie.  21.  Mathematik.  28.  Hauptversammlung. 
'\jMLai.  5.  Physik  und  Chemie.  12.  Prähistorische  Forschungen.  19.  Hauptver¬ 
sammlung  oder  26.  Excursion. 

Juni.  2.  Zoologie.  16  Botanik.  —  Mathematik.  23.  Mineralogie  und  Geologie. 

30.  Hauptversammlung. 

Juli.  28.  Hauptversammlung. 

August.  25.  Hauptversammlung. 

September.  29.  Hauptversammlung. 

October.  6.  Mineralogie  und  Geologie.  13.  Zoologie  mit  Botanik.  —  Mathematik. 

20  Physik  uud  Chemie.  27.  Hauptversammlung. 

November.  3.  Botanik.  10.  Prähistorische  Forschungen.  17.  Physik  und  Chemie. 
24.  Hauptversammluug. 

December.  1.  Zoologie.  8.  Botanik.  —  Mathematik.  15.  Mineralogie  und  Geologie. 
22.  Hauptversammlung. 


der 


Naturwissenschaftlichen  Gesellschaft 


in  Dresden. 


Herausgegeben 

von  dem  Redactions  -  Comite. 


Jahrgang  1891^^'F 

(Mit  2  Tafeln/^  . —  .  ^ 

{  JUN>liil892  ) 

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Dresden. 

In  Commission  von  Warnatz  &  Lehmann,  Königl.  Sachs.  Hofbuchhändler. 

1892. 


Inhalt  des  Jahrganges  1891 


I.  Sitzungsberichte. 

I.  Section  für  Zoologie  S.  3  u.  23.  —  Ebert,  R.:  Entstehung  der  Korallen¬ 

riffe  S.  23.  —  Thallwitz,  J.:  Ueber  Parthenogenesis  S.  3.  —  Vetter, 
B. :  Bedeutung  der  convergenten  Züchtung  S.  3.  —  Excursion  in  den 
zoologischen  Garten  S.  3.  —  Neue  Litteratur  S.  3  u.  23. 

II.  Section  für  Botanik  S.  3  u.  23.  —  Aufforderung  zur  Unterstützung  der 

Station  am  Plöner  See  S.  3.  —  Drude,  0.:  Riesengebirgsflora  S.  5; 
Kihlman’s  biologische  Forschungen  an  der  nordeuropäischen  Baum¬ 
grenze,  pflanzen -phänologische  Beobachtungen  in  Sachsen  S.  5;  Auf¬ 
findung  einer  wilden  Art  des  Mais,  Stickstoff- Assimilation  durch  die 
Wurzeln  der  Leguminosen  S.  24-; . und  H.  B.  Geinitz:  Nutz¬ 

pflanzen  der  Erde  S.  23.  —  König,  CI.:  Ausmalung  der  Stiefmütterchen- 
blüthe  S.  5;  Vorkommen  der  Bergkiefer  in  der  Lausitz  S.  24.  —  Nau¬ 
mann,  A. :  Vorlagen  S.  5.  —  Scborler,  B.:  Anpassung  der  Pflanzen 
an  trockene  und  nasse  Standorte  S.  5.  —  Sperber,  J.:  Vorkommen 
der  Drehkiefer,  mit  Bemerk,  von  H.  Engelhardt  und  CI.  König, 
S.  24.  —  Wobst,  A.:  Ueber  Jß^ÖMS-Bastarde  S.  5.  —  Neue  Litteratur 
S.  4  u.  5. 

III.  Section  für  Mineralogie  und  Geologie  S.  6  u.  24.  —  Beck,  R. :  Ge¬ 
schiebemergel  bei  Dresden  S.  8;  Bildung  von  Graphit  bei  der  Contact- 
metamorphose  S.  9;  Kalksteinflötz  des  Rothliegenden  im  Marien  sch  acht 
bei  Boderitz,  Granit-  und  Syenitgebiet  des  Elbthals  S.  27 ;  Sumpfmergel 
bei  Cotta,  Aragonit  von  Hänichen  S.  28.  —  Danzig,  E.:  Diluvium  der 
Gegend  von  Zittau  S.  25.  —  Doss,  B.:  Reise  durch  Norwegen  und 
Schweden  S.  25.  —  Ebert,  0.:  Ammonites  Geslinianus  von  Okerwitz, 
Zinnstein  von  Joachimsthal  S.  27;  Mineralien  von  Kupferberg  S.  29.  — 
Engelhardt,  H.:  Die  Hebung  Süd -Skandinaviens,  neue  Funde  von 
Tertiärpflanzen  im  böhmischen  Mittelgebirge  S.  8;  Tertiärpflanzen  aus 
Süd-Amerika  S.  25;  Kreide-Flora  von  Niederschöna  S.  29;  Vorlagen 
S.  6,  8  und  25.  —  Francke,  H.:  Geologische  Specialkarte  von  Sachsen, 
Section  Altenberg  S.  6,  Section  Brandis,  Wurzen  und  Radeberg  S.  25; 
Laumontit  und  Orthit  von  Weesenstein  S.  9.  —  Geinitz,  H.  B.:  An¬ 
gebliche  Meteoriten  von  Wiesbaden  S.  7  und  von  Radeberg  S.  27; 
Meteorstein  von  Misshof  S.  28;  cenomane  Versteinerungen  von  Nieder - 
grund  S.  7;  eocäne  Kohle  von  Borneo,  fossile  Thiere  der  Pampas¬ 
formation  S.  8;  die  geologische  Landesuntersuchung  von  Sachsen, 
Gletscherschliffe  bei  Löbau  S.  25;  das  organische  Leben  der  verschie¬ 
denen  geologischen  Perioden  S.  26;  verstorbene  Mineralogen  und  Geo¬ 
logen  S.  6  u.  7;  Vorlagen  S.  8.  —  Kramsta,  R.:  Vorlagen  S.  8.  — 
Reibisch,  Th.:  Vorlagen  S.  8.  —  Zschau,  E.:  ffliinoceros  tichorrhinus 
aus  dem  Plauenschen  Grund  S.  25;  Strontiangehalt  des  Aragonits  aus 
dem  Plauenschen  Grund  S.  29.  —  Neue  Litteratur  S.  6,  8,  9,  26  u.  29. 

IV.  Section  für  prähistorische  Forschungen  S.  9  u.  29.  —  Deichmüller, 
J. :  Neue  Erwerbungen  der  K.  prähistorischen  Sammlung,  Bericht  über 
neuere  Ausgrabungen  S.  10;  H.  Schliemann  f  S.  9.  —  Döiing,  H. : 
Heimath  und  Alter  der  europäischen  Culturpflanzen  S.  9  u.  10.  — 
Putscher,  W. :  Vorlagen  S.  10.  —  Schneider,  0.:  Vorlagen  S.  10. 
—  Neue  Litteratur  S.  10.  --  Besichtigung  der  K.  prähistorischen 
Sammlung  S.  29.  —  Excursion  nach  dem  Burgwall  bei  Coschütz 
S.  11. 

V.  Section  für  Physik  und  Chemie  S.  11  u.  29.  —  Hempel,  W. :  Der  neue 

Siemens -Ofen  mit  Regenerirung  der  Abgase  und  Abhitze  S.  11.  — 
Krone,  H. :  Das  Photographiren  der  Sonne  S.  11. 

VI.  Section  für  Mathematik  S.  12  u.  29.  —  Blochmann,  R. :  Grösse  der 
Druckkräfte  auf  Eisenbahnschienen  S.  12.  —  Helm,  G.:  Dioptrische 
Construction  von  Möbius  S.  12.  —  Pröll,  R. :  Graphische  Beziehungen 


IV 


zwischen  Druck,  Volumen  und  Temperatur,  mit  Bemerk,  von  G.  Helm, 
L.  Lewicki  und  G.  Zeuner  S.  29.  —  Rittershaus,  Tr.:  Graphische 
Methode  zum  Entwerfen  von  Regulatoren  S.  12.  —  Rohn,  K. :  Ratio¬ 
nale  Raumcurven  vierter  Ordnung  S.  12. 

VII.  Hauptversammlungen  S.  12  u.  80.  —  Veränderungen  im  Mitglieder¬ 
bestände  S.  16  u.  33.  —  Beamte  der  Isis  im  Jahre  1892  S.  35.  — 
Kassenabschluss  für  1890  S.  13  ü.  18.  —  Voranschlag  für  1991  S.  13 
u.  19.  —  Reichenbach-Stiftung  S.  13.  —  Pischke- Stiftung  S.  30. 
—  Capital-Schenkung  S.  13.  —  Freiwillige  Beiträge  zur  Gesellschafts¬ 
kasse  S.  35.  —  Bericht  des  Bibliothekars  S.  37.  —  Einrichtung  eines 
Lesezirkels  S.  18.  —  Ausfall  von  Hauptversammlungen  S.  16.  — 
Fa bricius -Denkmal,  Virchow- Medaille  S.  12;  Helmholtz-Feier 
S.  13  u.  30;  Schliemann-Denkmal  S.  13;  F.  v.  Hauer-Feier  S.  83. 
—  Geographische  Ausstellung  in  Bern  S.  12.  —  Drude,  0.:  Der  neue 
botanische  Garten  S.  16.  —  Freyberg,  J.:  Die  ballistisch -photogra¬ 
phischen  Versuche  von  Mach  und  Salcher  S.  31.  —  Herz,  O.: 
Sammelreise  nach  Nordost- Sibirien  S.  12.  —  Geinitz,  H.  B.:  Neue 
Litteratur  S.  12.  —  Rittershaus,  Tr.:  Die  Lauffen- Frankfurter  elec- 
trische  Kraftübertragung  S.  83.  —  Rohn,  K.:  Ueber  magische  Qua¬ 
drate  S.  30.  —  Schneider,  0.:  Der  ägyptische  Smaragd  und  seine 
Fundstätte  S.  14.  —  Witting,  A. :  Das  neue  Infanteriegewehr  und 
die  ballistische  Curve  S.  13.  —  Excursionen  in  die  Porcellanmanu- 
factur  in  Meissen,  sowie  nach  Berggiesshübel  S.  16. 

II.  Abhandlungen. 

Beck,  R.:  Die  Grundmoräne  des  nordischen  Binneneises  bei  Dresden.  S.  15. 

Do ss,  B.:  Reiseskizzen  aus  Schweden  und  Norwegen,  nebst  Glacialerschei- 
nungen  bei  Dresden.  S.  110. 

Örude,  0.:  Die  Ergebnisse  der  in  Sachsen  seit  dem  Jahre  1882  nach  gemein¬ 
samem  Plane  angestellten  pflanzen-phänologischen  Beobachtungen.  S.  59. 

Drude,  0.,  und  König,  CI.:  Ueber  das  Vorkommen  von  Ainus  viridis  DC. 
in  Sachsen.  S.  43. 

Engelhardt,  H. :  Ueber  fossile  Pflanzen  aus  tertiären  Tulfen  Nordböhmens, 
mit  Tafel  I.  S.  20. 

Engelhardt,  H. :  Ueber  Kreidepflanzen  von  Niederschöna,  mit  Tafel  II. 
S.  79. 

König,  CI.:  Zur  Ausmalung  der  Stiefmütterchenblüthe.  S.  48. 

König,  CI. :  Pinus  montana  Mill.  in  der  sächsisch -böhmischen  Oberlausitz 
nicht  spontan.  S.  106. 

Schweissinger,  0.:  Ueber  den  heutigen  Stand  in  der  Chemie  der  Nahrungs¬ 
mittel.  S.  3. 


Die  Autoren  sind  allein  verantwortlich  für  den  Inhalt  ihrer 

Abhandlungen . 


Die  Autoren  erhalten  von  den  Abhandlungen  50,  von  den  Sitzungs¬ 
berichten  auf  besonderen  Wunsch  25  Separatabzüge  gratis,  eine' grössere 
Zahl  gegen  Erstattung  der  Herstellungskosten. 


,  Sitzungsberichte 

der 

naturwissenschaftlichen  G  esellschaf t 


in  Dresden. 


1891. 


23 


I.  Section  für  Zoologie. 


Dritte  Sitzung  am  19.  November  1891.  (In  Gemeinschaft  mit  der 
Section  für  Botanik.)  Yorsitzender:  Prof.  Dr.  B.  Y etter.  —  Anwesend 
40  Mitglieder. 

Prof.  Dr.  0.  Drude  bespricht  den  zweiten  Band  des  Werkes  von 
J.  Kerner  von  Marilau n:  „Das  Pflanzenleben  in  Wort  und  Bild.“ 

Prof.  Dr.  B.  Eberl  hält  einen  Yortrag  über  die  neueren  Theorien 
von  der  Entstehung  der  Korallenriffe  auf  Grund  der  Arbeit  von 
E.  Langenbeck:  „Die  Theorien  über  die  Entstehung  der  Koralleninseln 
und  Korallenriffe  und  ihre  Bedeutung  für  geophysische  Fragen.“ 

Als  Hauptverdienst  Langenbeck’s  bezeichnet  der  Vortragende,  dass  derselbe 
innerhalb  der  Gebiete,  in  welchen  überhaupt  Korallenriffe  Vorkommen,  2  Gruppen 
unterscheide,  welche  sich  durch  ihre  ganze  Configuration,  wie  durch  die  Beschaffenheit 
der  in  ihnen  gelegenen  Korallenbauten  scharf  trennen  lassen.  Die  eine  umfasst  ver¬ 
waltend  die  Regionen  Westindiens  mit  mittelmeerischem  Charakter,  die  andere 
die  weiten  ozeanischen  Räume  des  stillen  und  indischen  Ozeans,  in  denen  Darwin 
und  Dana  ihre  Studien  gemacht,  und  hierdurch  gelingt  es  ihm  auch,  die  Theorien 
der  Letzteren  trotz  aller  Anfechtungen  neuerer  Korallenforscher  wieder  zu  vollem 
Ansehen  zu  bringen. 


II.  Section  für  Botanik. 


Fünfte  Sitzung  am  15.  October  1891.  Yorsitzender:  Prof.  Dr. 
0.  Drude.  —  Anwesend  36  Mitglieder. 

Oberlehrer  CI.  König  spricht  unter  Yorlegung  von  Zapfen  und  Ab¬ 
bildungen  über  das  Yorkommen  der  Bergkiefer  in  der  Lausitz. 
(Yergl.  Abhandl.  YIII.) 

Geh.  Hofrath  Dr.  Geinitz  trägt  Einiges  aus  einer  Abhandlung  des 
Professors  der  Pflanzenphysiologie  Lincoln  Goodale  in  Cambridge,  Mass., 
über  die  Nutzpflanzen  der  Erde  vor,  in  welcher  das  schwierige 
Thema  abgehandelt  wird,  ob  die  jetzt  in  der  civilisirten  Menschheit 
gebräuchlichen  Nahrungs-  und  Nutzpflanzen  die  besten  sind,  ob  sie  den 
Yorrath  erschöpfen,  oder  ob  nicht  noch  andere,  als  die  jetzt  im  Gebrauch 
stehenden  Nutzpflanzen,  sich  dazu  eignen,  aus  wildwachsenden  Arten  zu 
Culturpflanzen  herangezogen  zu  werden. 

Prof.  Drude  erwidert  dem  Sinne  der  vorgetragenen  Abhandlung  gegenüber, 
dass  die  Zahl  der  „Culturpflanzen“  im  engeren  Sinne  zwar  verhältnissmässig  gering¬ 
fügig  sei  (247  Arten  bei  A.  de  Candolle,  von  denen  ca.  200  der  Alten  Welt,  und  nur 


24 


45  Amerika  entsprungen  sind),  dass  dieselbe  aber  ausserordentlich  steigt,  wenn 
man  die  in  menschliche  Pflege  im  weiteren  Sinne  genommenen  hinzufügt.  Dahin 
gehören  zum  Beispiel  bei  uns  nicht  nur  die  forstlichen  Waldbäume,  sondern  auch 
die  den  Wiesenteppich  zusammensetzenden  Hauptarten,  deren  Ausbreitung  in  mensch¬ 
licher  Gewalt  liegt.  So  wie  die  reichen  tropischen  Länder  an  Civilisation  zunehmen, 
so  werden  sich  in  ihnen  auch  die  Nutzpflanzen  der  letzteren  Kategorie  mehren,  es 
werden  die  Steinnuss-Palmen  am  Magdalena  und  die  Kautschukbäume  Brasiliens 
gerade  so  in  Pflege  genommen  werden,  wie  es  mit  der  Kokosnuss-  und  Sagopalme 
geschehen  ist.  Keines  dieser  Naturgeschenke  wird  die  vernünftig  handelnde  Mensch¬ 
heit  verloren  gehen  lassen;  das  aber,  was  die  Culturpflanzen  im  engeren  Sinne  aus¬ 
zeichnet,  und  was  sie  anderen  gegenüber  unschätzbar  macht,  das  ist  die  in  ihnen 
steckende  Arbeit  von  zahllosen  Generationen  des  Menschengeschlechts,  durchweiche 
nützliche  Formen  und  Abarten  herangebildet  sind,  schmiegsam  und  von  bekannten 
Eigenschaften  in  der  Hand  des  Feld  bebauenden  Menschen! 

Darauf  spricht  Prof.  Dr.  0.  Drude  über  die  jüngste  Entdeckung  auf 
dem  Gebiete  des  Ursprungs  der  Culturpflanzen:  über  die  Auffindung 
einer  wilden  Art  (oder  Unterart)  des  Mais,  Zea  canina  Wats. 

Dieselbe  ist  im  Staate  Guanajuato  in  Mexiko  den  Eingeborenen  wohlbekannt 
geblieben,  aber  erst  durch  eine  Sendung  nach  Cambridge,  Mass.,  der  Botanik  offen¬ 
kundig  geworden,  wo  der  durch  seine  vielseitigen,  vortrefflichen  Arbeiten  im  Gebiete 
der  systematischen  Floristik  Nord- Amerikas  bekannte  Gelehrte  Sereno  Watson  ihr 
ein  sorgfältiges  Studium  gewidmet  hat.  (Siehe  Proceed.  Amer.  Acad.  of  Arts  and 
Sciences,  Bd.  XX VT,  S.  158,  vom  Juli  1891,  und  des  Vortragenden  ausführliches 
Referat  in  Engler’s  botanischen  Jahrbüchern,  Anfang  1892.)  Der  Mais,  über  dessen 
amerikanischen  Ursprung  solange  Zweifel  obgewaltet  hatten,  obwohl  die  Pflanzen¬ 
geographie  längst  denselben  zwischen  Mexiko  und  Peru  fixirt  hatte,  hat  nun  entweder 
einen  anerkannten  Stamm- Wildling,  oder  die  Gattung  Zea  ist  nicht  mehr  monotypisch, 
sondern  besitzt  2  Arten:  Zea  Mays  in  Cultur,  und  Zea  canina  wild  in  Mexiko.  Je 
nach  den  Anschauungen  vom  Specieswerth  wird  die  Ursprungsfrage  nunmehr  so  oder 
so  ausgelegt  werden,  was  jedoch  pflanzengeographisch  an  der  Hauptsache  wenig 
ändert,  dass  der  Ausgangspunkt  der  Cultur  in  ein  helleres  Licht  für  den  Mais 
gerückt  ist. 

Geh.  Regierungsrath  J.  Sperber  theilt  mit,  dass  sich  am  Klein- 
hennersdorfer  Berge  die  sogenannte  „Drehkiefer“  in  grösserem  Bestände 
vorfindet. 

Ergänzende  Mittheilungen  werden  von  Oberlehrer  EL  Engelhardt 
und  CI.  König  hinzugefügt. 

Letzterer  bemerkt,  dass  Carl  Hey  er  im  4.  Bande  seiner  Encyclopädie  der  Forst¬ 
wissenschaften  ausdrücklich  sagt  (S.  85):  „Nicht  räthlich  ist  die  Samenernte  von 
gedrehten  Stämmen,  weil  sich  diese  nachtheilige  Missbildung  forterbt.“  Ein  Beweis 
hierfür  dürfte  der  Bestand  selbst  sein. 

Prof.  Dr.  0.  Drude  hält  noch  einen  Vortrag  über  den  jetzigen  Stand 
der  Frage  der  Stickstoff-Assimilation  durch  die  Wurzeln  der 
Leguminosen  in  Verbindung  mit  den  Untersuchungen  über  die  nitriüci- 
renden  Bacterien. 


III.  Section  für  Mineralogie  und  Geologie. 


Vierte  Sitzung  am  22.  Octolber  1891.  Vorsitzender:  Geh.  Hofrath 
Dr.  Geinitz.  —  Anwesend  45  Mitglieder. 

Dr.  H.  Francke,  Assistent  an  der  K.  Technischen  Hochschule,  lenkt 
zuerst  die  Aufmerksamkeit  auf  die  neuesten  antiquarischen  Kataloge  von 


25 


Max  Weg  in  Leipzig  und  bespricht  hierauf  eingehend  die  Sectionen 
Brandis,  Wurzen  und  Radeburg  der  geologischen  Specialkarte 
des  Königreichs  Sachsen  unter  Vorlegung  einer  grossen  Anzahl  von 
porphyrischen  Gesteinen  im  Gebiete  der  ersteren  und  des  Opalvorkommens 
im  Granit  der  Umgegend  von  Radeburg. 

Im  Anschluss  hieran  lässt  der  Vorsitzende  den  neuesten  Uebersichts- 
plan  des  Geh.  Bergrath  Dr.  H.  Credner  über  den  Stand  der  geolo¬ 
gischen  Landesuntersuchung  des  Königreichs  Sachsen  im  Sommer 
1891  circuliren,  aus  welchem  die  erfreulichen  Fortschritte  dieses  trefflich 
geleiteten  Institutes  hervorgehen. 

Oberlehrer  H.  Engelhardt  giebt  hierauf  einige  Mittheilungen  über 
die  Tertiärpflanzen  Südamerikas,  speciell  Bolivias,  und  überreicht 
der  Gesellschaft  seine  beiden  letzten  werthvollen  Arbeiten:  „Ueber  die 
Tertiärpflanzen  von  Chile“,  Frankfurt  a.  M.  1891,  und  „Ueber  die  Flora 
der  über  den  Braunkohlen  befindlichen  Tertiärschichten  von  Dux“,  Halle  1891. 

Ferner  gelangt  durch  denselben  eine  Anzahl  von  Blechkästchen  aus 
der  Fabrik  des  Herrn  Anton  Reiche  in  Dresden  zur  Vorlage,  welche  zur 
Aufstellung  von  mineralogischen  und  geologischen  Sammlungen  empfohlen 
werden. 

Durch  Professor  E.  Z  sch  au  sind  dem  K.  Mineralogischen  Museum 
5  Backzähne  des  Oberkiefers  von  Rhinoceros  tichorhinus  übergeben 
worden,  welche  im  Gehängelehm  an  dem  Syenit  des  Plauenschen 
Grundes  unterhalb  der  Begerburg  an  derselben  Stelle  gefunden 
worden  sind,  von  der  das  K.  Museum  Herrn  Professor  Zschau  schon  einen 
grossen  Hornkern  des  Bison  priscus  verdankt. 

Schätzbare  briefliche  Mittheilungen  von  Dr.  Bruno  Doss  in  Riga 
vom  3./15.  October  1891  über  eine  Reise  nach  Norwegen  und  Schweden, 
welche  der  Vorsitzende  zur  Kenntniss  der  Anwesenden  bringt,  sind  in  den 
Abhandlungen  unter  Nr.  IX  abgedruckt. 

Der  Letztere  berichtet  noch  über  einen  Ausflug  nach  Löbau,  den 
er  am  12.  September  d.  J.  zur  Besichtigung  der  von  J.  Hazard,  im  N. 
Jahrbuche  für  Mineralogie  1891,  1.  Bd.,  S.  213,  sehr  genau  beschriebenen 
Gletscherschliffe  auf  einem  granitischen  Rundhöcker  bei  Gross- 
Schweidnitz,  S.W.  von  Löbau,  ausgeführt  hatte.  Die  betreffende  Stelle 
befindet  sich  unterhalb  des  oberen  Dorfweges  und  ist  durch  einen  Weg¬ 
weiser  mit  der  Aufschrift  „Zum  Gletscherschliff“  kenntlich  gemacht. 

Dr.  E.  Danzig  in  Rochlitz  sendet  nachstehende  briefliche  Mittheilung 
über  das  Diluvium  der  Gegend  von  Zittau  ein: 

Rochlitz,  den  21.  September  1891. 

Im  laufenden  Jahrgange  der  Sitzungsber.  der  Kgl.  Böhm.  Gesellschaft  der 
Wissenschaften,  S.  231  u.  ff.,  findet  sich  eine  auch  separat  erschienene  Abhandlung 
von  Dr.  A.  Slavik:  „Die  Ablagerungen  der  Glacial-Periode  und  ihre  Verbreitung  in 
Nord-Böhmen“.  Dieselbe  veranlasst  mich  zu  einigen  Bemerkungen,  da  ich  früher  in 
den  Abhandlungen  der  Isis  einige  zum  Theil  auf  denselben  Gegenstand  bezügliche 
Notizen  gegeben  habe  (Bemerkungen  über  das  Diluvium  innerhalb  des  Zittauer 
Quadergebirges,  1886,  Abh.  4). 

Slavik  hat  von  meinem  anspruchslosen  Aufsatz  keine  Kenntniss  gehabt.  Um 
so  mehr  freut  es  mich,  dass  er  auch  die  meines  Wissens  von  mir  zuerst  ausgesprochene 


26 


Ansicht  vertritt,  nach  welcher  die  Diluviallager  von  Pankratz  bei  Gabel  i.  B.,  am 
Südfusse  des  Gebirgszuges  gelegen,  der  das  niedrige  Gabeler  Plateau  im  Süden  vom 
Neissethal  zwischen  Kratzau  und  Grottau  im  Norden  abtrennt,  von  Norden  her  über 
den  zwischen  Trögelsberg  und  Kalkberg  eingeschnittenen  Pankratzer  Pass  (420  m) 
gekommen  sein  müssen. 

Die  betreäende  Stelle  steht  bei  mir  S.  30,  Z.  12  v.  u. :  „Es  konnte  also  wohl 
auch  über  letzteren  (nämlich  den  Pass)  hinweg  der  Transport  nordischen  Materiales 
erfolgen,  und  gerade  südlich  (genauer  südwestlich)  der  höchsten  Stelle  des  Passes, 
kaum  eine  halbe  Stunde  davon  entfernt,  liegen  die  mächtigen  Diluvialmassen  von 
Pankratz!“  (NB.  3  Zeilen  vorher,  nach  „Gebirgswall“,  hätte  ich  noch  einschalten 
sollen:  „jenseits  der  von  der  Neisse  durchflossenen  Kratzauer  Niederung.“)  Slavik 
schreibt  S.  248,  Z.  9  v.  o.:  „Die  Bildung  des  Schuttkegels*)  kann  man  nicht  anders 
erklären,  als  dass  entweder  ein  Theil  des  Gletschers  von  dem  bereits  früher  erwähnten 
Streifen  zwischen  Ketten  und  Weisskirchen  noch  weiter  in  den  niedrigen  Pass  zwischen 
dem  Trögelsberg  und  Kalkberg  eindrang**)  oder  dass  von  hier  die  abfliessenden 
Gewässer  des  Gletschers  Geschiebe  bis  zum  Fusse  des  Trögelsberges  hinunter 
schwemmten***). 

Ich  gebe  auch  dem  Verfasser  nach  seinen  Darlegungen  Recht,  wenn  er  die 
vereinzelten  noch  südlicher  gelegenen  Feuerstein- Vorkommnisse  dadurch  erklärt,  dass 
dieselben  von  der  Pankratzer  Gegend  aus  einfach  durch  fliessende  Gewässer  weiter 
transportirt  worden  seien.  Das  von  mir  beschriebene,  von  Slavik  aber  nicht  gekannte 
Auftreten  nordischer  Geschiebe  in  der  Umgebung  des  Hochwalds,  9 — 11  km  west¬ 
nordwestlich  vom  Pankratzer  Pass,  in  so  bedeutender  Höhe  —  bei  Lückendorf  bis 
520  m  und  bei  Krombach  bis  490  m  —  weist  indessen  darauf  hin,  dass  aus  Norden 
stammendes  Material  doch  noch  an  anderen  Stellen  über  das  Zittauer  Gebirge  geschafft 
worden  sein  muss. 

Weiter  möchte  ich  anführen,  dass  die  Grenze  der  Glacial-Bildungen  in  der 
Neisse-Niederung  nördlich  vom  Pankratzer  Passe  nach  Osten  zu  keineswegs  blos  bis 
Weisskirchen  reicht,  um  dann  plötzlich  nach  Norden  umzubiegen  —  wie  Slavik 
meint  (S.  244,  Z.  4  v.  o.)  —  denn  die  in  meinen  Notizen  erwähnten,  Feuersteine 
führenden  Diluvialsande  von  Neundorf  befinden  sich  etwa  1  Meile  östlich  von  Weiss¬ 
kirchen,  auf  der  linken  Höhe  des  Gersb ach -Thaies,  eines  rechten  Nebenthaies  der 
Neisse. 


Fünfte  Sitzung  am  12.  November  1891.  Vorsitzender’:  Geh.  Hofrath 
Dr.  Geinitz.  —  Anwesend  31  Mitglieder. 

Unter  Vorlegung  nachstehender  Schriften  giebt  der  Vorsitzende  einen 
Ueberblick  über  das  organische  Leben  in  den  verschiedenen  geo¬ 
logischen  Gruppen  nach  den  neuesten  Publicationen  von: 

J.  G.  Bornemann,  Die  Versteinerungen  des  cambrischen  Schichtensystems  der 
Insel  Sardinien.  Halle  1891;  0 

Sven  Axel  Tullberg,  Skanes  Graptoliter.  Stockholm  1888,  zum  Vergleiche  mit 

H.  B.  Geinitz,  Die  Graptolithen  des  K.  Mineralogischen  Museums  in  Dresden. 

1890; 

W.  Waagen,  Salt-Range  Fossils,  IV,  2.  Geological  Results,  aus  Palaeontologia 
In  di  ca.  Calcutta  1891 ; 

E.  Zimmermann,  Neue  Beobachtungen  an  Die tyodora.  Zeitschr.~d.JDeutsch. 
geol.  Ges.  1891 ; 

J.  Will.  Dawson,  On  new  specimens  of  Dendrerpeton  Acadianum,  with 
Remarks  on  other  Carboniferous  Amphibians.  Geol.  Mag.,  April  1891;  and  Note 
on  Hylonomus  Lyelli,  with  Photographie  reproduction  of  Skeleton.  Geol.  Mag., 
June  1891 ; 

J.  G.  Bornemann,  Ueber  den  Buntsandstein  in  Deutschland  und  seine  Be¬ 
deutung  für  die  Trias.  Jena  1889; 


*)  Nämlich  des  Pankratzer  Diluviums, 

**)  D.  h.  von  der  Niederung  am  Nordfusse  des  Gebirgszuges  sich  nach  dem 
Passe  zu  in  südlicher  Richtung  heraufschob. 

***)  Also  von  der  Höhe  des  Passes  bis  zum  Südfusse  des  Trögelsberges. 


27 


J.  Felix  und  H.  Lenk,  Beiträge  zur  Geologie  und  Paläontologie  der  Republik 
Mexico.  Stuttgart  1891; 

O.  C.  Marsh,  The  gigantic  Ceratopsidae ,  or  horned  Dinosaurs,  of  North  America; 
Restoration  of  Triceratops ;  Restoration  of  Stegosaurus ,  American  Journ.  of  Science  1891; 

Fr.  Leuthardt,  Ueber  die  Reduction  der  Fingerzahl  bei  Ungulaten.  Jena  1890; 

A.  Langenhan  und  M.  Grundey,  Das  Kieslings walder  Gestein  und  seine 
Versteinerungen.  Breslau  1891; 

Santiago  Roth,  Beobachtungen  über  Entstehung  und  Alter  der  Pampasformation 
in  Argentinien.  Zeitschr.  d.  Deutsch,  geol.  Ges.  1888; 

A.  Günther,  Die  Dislocationen  auf  Hiddensoe.  Berlin  1891 ; 

Schriften  der  physikalisch- ökonomischen  Gesellschaft  zu  Königsberg 
i.  Pr.,  81.  Jahrgang,  Jubliäumsband  1890.  Königsberg  1891. 

Aus  den  letzteren  werden  besonders  hervorgehoben: 

Die  Festschrift  von  0.  Tischler  über  Ostpreussische  Grabhügel;  die  Festrede 
von  L.  Stieda,  zur  Geschichte  der  physikalisch-ökonomischen  Gesellschaft;  der  Be¬ 
richt  über  die  archäologisch -anthropologische  Abtheilung  des  Provinzial-Museums 
von  0.  Tischler,  und  der  Bericht  über  die  geologische  Abtheilung  von  Prof.  Dr. 
A.  Jentzsch. 

Taubstumm enlehrer  0.  Ebert  ist  es  gelungen,  aus  dem  cenomanen 
unteren  Pläner  von  Okerwitz  bei  Dresden  mehrere  Exemplare  des  seltenen 
Ammonites  Geslinianus  d’Orb.  aufzufinden,  der  auch  im  Elbthalgebirge 
von  Geinitz,  I,  Taf.  62,  aus  dem  unteren  Quader  von  Welschhufe  abgebildet  ist. 

Derselbe  berichtet  ferner  über  das  Yorkommen  des  Zinnsteins  in 
dem  Mauritius-Schachte  in  den  Hengstenerben  bei  Joachimsthal. 

Ein  von  dem  Vorsitzenden  zur  Anschauung  gebrachtes  feigenför¬ 
miges  Eisenstück,  das  in  der  Gegend  von  ft  ade  b  erg  aufgefunden  und 
ihm  zum  Kauf  angeboten  worden  war,  hat  sich  nach  Untersuchungen  von 
H.  B.  Geinitz  und  von  Oberbergrath  CI.  Winkler  in  Freiberg  als  ein 
künstliches  weiches  Eisen  mit  anhängenden  glasigen  Schlacken  erwiesen, 
welches  nach  Ansicht  des  Regierungsraths  Prof.  Lewicki  einem  Puddel¬ 
ofen  entstammt. 

Zum  Schluss  macht  Sectionsgeolog  Dr.  R.  Beck  noch  folgende  Mit¬ 
theilungen  : 

Vor  Kurzem  ist  in  dem  Marienschacht  bei  Boderitz  nahe  der  Prinzenhöhe 
das  bekannte  Kalkst einflötz  erteuft  worden,  welches  in  der  Schieferletten-  und 
Thonsteinstufe  des  Mittel  -  Rothliegenden  im  Plauen  sehen  Grunde  einen  so  charak¬ 
teristischen,  auf  eine  weite  Fläche  hin  zu  verfolgenden  Horizont  bildet.  Auf  der  von 
unserer  Landesuntersuchung  demnächst  herauszugebenden  Profiltafel  II  hatte  Mark¬ 
scheider  Hausse,  welcher  die  Constructionen  der  Profile  durch  die  Grubenreviere  der 
dortigen  Gegend  im  Aufträge  ausführte,  angegeben,  dass  der  Kalkstein  im  Marien¬ 
schachte  bei  ungefähr  275  m  Tiefe  zu  erwarten  sei.  Nun  ist  das  Flötz  bei  290,7  m 
Tiefe  in  0,5  m  Mächtigkeit  angetroffen  worden.  Also  diese  erste  Stichprobe  unserer 
officiellen  Profile  ist  sehr  gut  bestanden  worden,  sodass  ich  mir  nicht  versagen  kann, 
darauf  hinzuweisen.  Der  Kalkstein  im  Marienschachte  ist  von  ganz  derselben  Be¬ 
schaffenheit,  wie  derjenige  von  Niederhässlich  und  Schweinsdorf.  Organische  Reste 
wurden  in  demselben  jedoch  nicht  gefunden.  — 

In  den  Erläuterungen  zu  Section  Meissen  hat  Herr  Sauer  ausgeführt,  dass  das 
Granit-  und  Syenitgebiet  der  Gegend  von  Meissen  als  ein  geologisch  zu¬ 
sammengehöriges  Ganzes  zu  betrachten  ist,  dessen  Hauptglieder  der  normale  Granit 
auf  der  einen  Seite  und  der  normale  Syenit  auf  der  anderen  Seite  durch  allmähliche 
Uebergänge  auch  petrographisch  eng  mit  einander  verknüpft  sind.  Das  petrographische 
Mittelglied,  der  Syenitgranit  oder  Hornblendegranitit,  nimmt  hierbei  oft  grosse  Flächen 
in  seiner  Verbreitung  ein.  Bekanntlich  gehört  auch  der  Syenit  des  Plauenschen 
Grundes  zu  diesem  Gebiet,  welches,  vielfach  bedeckt  durch  jüngere  Bildungen,  sich 
noch  weiter  nach  SO.  hin,  bis  ins  Lockwitz-  und  Müglitzthal  erstreckt.  Während  in 
der  Gegend  dieser  beiden  letztgenannten  Thäler  der  normale  Granitit  fehlt,  kannte 
man  seit  langem  schon  von  dort  den  Syenitgranit  und  den  Syenit. 


28 


Neuerdings  aber  ist  es  mir  gelungen,  festzustellen,  dass  dieser  proteusartige 
Complex  granitischer  Gesteine  sich  dort  auch  noch  nach  einer  dritten  Richtung  hin 
verändert,  nach  dem  Typus  Diorit  hin.  Gehen  wir  nämlich  vom  typischen  Syenit 
von  Burgstädtel  aus  nach  Weesenstein  zu,  so  sehen  wir,  wie  das  Gestein  durch  sich 
steigernde  Aufnahme  von  Biotit  und  Quarz  und  Vermehrung  des  Oligoklases  in 
Hornblendegranitit  übergeht.  Dieser  letztere  aber  verändert  sich  nach  Wittgensdorf 
zu  in  der  Weise,  dass  der  Orthoklas  nun  fast  ganz  verschwindet,  der  Oligoklas  da¬ 
gegen  sich  häuft  und  zugleich  die  Form  scharf  begrenzter  Leisten  annimmt. 

Das  Gestein  erhält  so  die  ganz  charakteristische  Dioritstructur.  Nach  ihrem 
Vorwalten  geordnet  sind  seine  Gemengtheile  die  folgenden:  Oligoklas — Hornblende, 
Biotit  und  Quarz  —  Orthoklas,  Mikroklin  und  Apatit — Titanit,  Magnetit,  Pyrit,  Zirkon  und 
Orthit.  Dieser  Zusammensetzung  und  Structur  nach  ist  es  als  ein  Quarzglimmer- 
diorit  oder  Tonalit  zu  bezeichnen  und  mit  dem  bekannten  V orkommniss  vom 
Monte  Tonale  zu  vergleichen.  Es  ist  besonders  schön  an  dem  Teiche,  unweit  der 
Pfützwiese  zwischen  Wittgensdorf  und  Röhrsdorf  entwickelt.  Ebendort  kommt  eine 
weitere,  durch  Uebergänge  wiederum  mit  jenem  verknüpfte  Varietät  vor,  welche  sich 
als  ein  Quarzau gitd i orit  erwies.  Sie  besitzt  ebenfalls  typische  Dioritstructur  und 
besteht  aus  Oligoklas— Hornblende,  Augit  und  Biotit— Quarz,  Apatit — Magnetit,  Pyrit 
und  Zirkon.  Der  Augit  ist  ein  Diallag.  So  haben  wir  also  neben  echten  Graniten  und 
Syeniten  auch  Uebergänge  zu  echten  Dioriten  in  unserem  grossen  Eruptivmassiv,  alle 
Varietäten  aber  bilden  ein  geologisches  Ganze.  — 

Die  grossen  Tiefb auten,  welche  zurZeit  im  Westen  der  Stadt  Dresden  im 
Gange  sind,  haben  einige  recht  interessante  Aufschlüsse,  namentlich  im  jüngeren 
Diluvium  und  Alluvium  ergeben»  Besonders  schön  ist  durch  einen  tiefen  Bahn¬ 
einschnitt  zwischen  dem  Schusterhaus  bei  Cotta  und  dem  Friedrichstädter  Bahnhof, 
sowie  durch  die  Arbeiten  beim  Ausschachten  des  neuen  Weisseritzbettes  bei  Cotta 
eine  alluviale  lacustre  Bildung  erschlossen  worden.  Dieselbe  erreicht  eine  höchste 
Mächtigkeit  von  3  m  und  ist,  wie  ich  mich  durch  meine  Abbohrungen  mit  dem  Handbohrer 
überzeugte,  rings  um  das  Dorf  Cotta  herum  verbreitet.  Sie  bildet  einen  mehrfach 
ausgebuchteten  Complex  von  etwa  1  km  im  Durchmesser.  Zuunterst  besteht  diese 
Ablagerung  aus  einem  lichtgrauen  Mergel,  zuoberst  aus  einem  braunen  bis  schwarzen 
sehr  humosen  Moormergel,  oft  mit  Schmitzen  von  Kalksinter.  Sowohl  der  untere, 
als  ganz  besonders  auch  der  obere  Mergel  wimmelt  von  Schneckengehäusen.  Das 
Vorkommniss  ist  nicht  neu.  Im  K.  Mineral. -geologischen  Museum  in  Dresden  befinden 
sich  bereits  aus  dem  Jahre  1858  gegen  35  Species  aus  diesem  Moormergel  von  Cotta, 
Land-  und  Wasserschnecken,  kleine  Pisidien  und  Cyclas.  Es  gelang  mir  auch,  Unio 
darin  aufzufinden  Wie  ich  höre,  hat  sich  früher  Instituts-Director  Th.  Reibisch 
mit  dieser  Fauna  beschäftigt,  von  dem  auch  seiner  Zeit  die  Exemplare  im  Museum 
bestimmt  wurden. 

Noch  zu  bemerken  ist,  dass  dieser  alte  Cottaer  Sumpf  sich  in  einer  Einsenkung 
des  dortigen  Plänerterrains  gebildet  hatte.  Zum  Theil  hatte  er  auch  Geschiebelehm 
zum  Untergrund. 

Auch  die  Leubnitzer  Wiesen  nordöstlich  von  dem  Dorfe  haben  durchweg  einen 
feinsandigen  Mergel  zum  Untergrund,  welcher  eine  Schneckenfauna  enthält,  besonders 
Pupa  und  Pisidium.  Ein  lang  gestreckter  von  NW.  nach  SO.  verlaufender  niedriger 
Rücken  von  Geschiebemergel,  welcher  dem  flachgeneigten  Berggehänge  hier  vorliegt, 
war  bei  Leubnitz  die  Ursache  der  Wasseranstauung  und  Versumpfung.  Auch  im  Dorfe 
Strehlen  ist  ein  Moormergel,  zuweilen  in  torfartige  Massen  übergehend,  verbreitet.  — 

Es  wird  endlich  eine  Aragonitbildung  vorgelegt,  welche  sich  im  Verlaufe 
von  25  Jahren  in  einer  aus  Brettern  gezimmerten  sogenannten  Wasserlutte  des 
Berglustschachtes  bei  Hänichen  abgesetzt  hat.  Dieselbe  bildet  ein  0,5  bis  1  cm 
dickes  Incrustat  auf  der  ehemaligen  Innenwand  der  Lutte  und  zeigt  als  Abdruck 
die  Structur  des  Holzes,  auf  dem  sie  auflag. 


Sechste  Sitzung  am  10.  December  1891.  Vorsitzender:  Geh. 
Hofrath  Dr.  Geinitz.  Anwesend  31  Mitglieder. 

Der  Vorsitzende  berichtet  über  den  am  10.  April  (20.  März  a.|  St.) 
1891  bei  Misshof  in  Kurland  niedergefallenen  Meteorstein,  welcher 
von  Dr.  Bruno  Doss  in  Riga,  in  den  „Arbeiten  des  Naturforscher- Vereins 


29 


zu  Riga“,  Neue  Folge,  7.  Heft,  1891,  in  ausgezeichneter  Weise  eingehend 
beschrieben  worden  ist.  Ein  ansehnliches  Stück  dieses  Meteoriten  nebst 
Modell  seiner  ursprünglichen  Form  und  Grösse  von  5630  gr.,  welche  das 
K.  mineralogische  Museum  der  freundlichen  Vermittelung  des  Herrn  Dr. 
Doss  und  dem  Naturforscher- Vereine  zu  Riga  verdankt,  werden  vorgelegt. 

Taubstummenlehrer  0.  Ebert  empfiehlt  sodann  eine  hübsche,  für 
Anfänger  geeignete  Zusammenstellung  von  Mineralien,  25  Stück  für  2  M. 
60  Pf.,  welche  durch  Oberlehrer  Eduard  Heger  in  Kupferberg  in 
Böhmen  zu  beziehen  ist,  und  lenkt  ferner  die  Aufmerksamkeit  auf  den 
von  Bruno  Krause  herausgegebenen  Dresdener  Heimatsatlas,  1891, 
welcher  in  Königl.  Sächsischen  Schulen  schon  gute  Aufnahme  gefunden  hat. 

Oberlehrer  H.  Engelhardt  spricht  hierauf  über  die  fossile  Flora 
von  Niederschöna  in  Sachsen  (vergl.  Abhandl.  VII), 

woran  Prof.  E.  Z schau  einige  vorläufige  Mittheilungen  über  den 
Strontiangehalt  mehrerer  Aragonite  aus  dem  Plauenschen 
Grunde  anschliesst. 


IV.  Section  für  prähistorische  Forschungen. 

\  _ 

Dritte  Sitzung  am  4.  November  1891.  Vorsitzender:  Dr.  J. 
Deichmüller.  —  Anwesend  44  Mitglieder  und  Gäste. 

Einer  Einladung  des  Herrn  Geh.  Hofrath  Dr.  Geinitz  folgend  be¬ 
sichtigte  die  Section  unter  Führung  des  Vorsitzenden  die  im  Wallpavillon 
des  K.  Zwingergebäudes  neu  aufgestellte  K.  prähistorische  Sammlung 
mit  ihren  reichen  Schätzen  aus  Sachsens  Vorzeit. 


V.  Section  für  Physik  und  Chemie. 


Die  Section  hielt  im  zweiten  Halbjahr  1891  keine  Sitzungen  ab. 


VI.  Section  für  Mathematik. 


Dritte  Sitzung  am  10.  December  1891.  Vorsitzender:  Prof.  Tr. 
Rittershaus.  —  Anwesend  13  Mitglieder. 

Civilingenieur  Dr.  R.  Pro  eil  hält  einen  Vortrag  über  graphische 
Beziehungen  zwischen  Druck,  Volumen  und  Temperatur. 

Im  Anschluss  an  einen  früheren  Vortrag,  betreffend  die  graphische  Analyse  von 
Indicatordiagrammen  bei  Wärmemotoren,  entwickelt  der  Vortragende  eine  neue 
Construction  zur  graphischen  Bestimmung  der  Temperaturen  bei  Zustandsänderungen 
von  Gasen  und  Dämpfen,  oder  eines  Gemisches  von  Gasen  und  Dämpfen,  welche 
nach  dem  Gesetzpv«  ==  C  vor  sich  gehen,  und  zeigt  mit  Zuhilfenahme  bereits  be¬ 
kannter  Constructionen  polytropischer  Curven  (Verfahren  von  Brauer)  und  anderer 
in  Betracht  kommenden  Grössen,  wie  man  im  Stande  ist,  hiernach  graphisch  wie hti  ge 
thermodynamische  Aufgaben  der  Praxis  zu  lösen,  insbesondere  zu  finden,  wie  gross 


30 


die  Arbeitsleistung  eines  Druckluftvolumens  ist,  welches  adiabatisch  nach  dem  Gesetz 
pv1^1  =  C  expandirt  oder  in  Folge  einer  gewissen  Beimischung  von  Dampf,  wie 
bei  Druckluftmotoren  üblich,  nach  einer  bestimmten  polytropischen  Curve  pv™  ==  C, 
in  der  n  einen  gewissen,  von  den  Temperaturen  und  den  Voluminas  des  Anfang-  und 
Endzustandes  abhängigen  Werth  annimmt. 

Die  Construction  der  Temperatmen  gestattet  unmittelbar,  auch  graphisch  die 
Reduction  der  betreffenden  Volumina  vorzunehmen  und  die  Arbeitsfläche  zu  construi- 
ren,  welche  der  anfänglichen  und  während  der  Expansion  zugeführten  Wärmemenge 
äquivalent  ist. 

Die  Anwendung  der  vorgeführten  graphischen  Methoden  gestaltet  sich  besonders 
einfach  bei  Bestimmung  der  Arbeitsfläche  von  Luftcompressoren,  bei  denen  eine 
bestimmte  Temperaturänderung  während  der  Compression  angenommen  ist.  Die 
graphisch  ermittelten  Werthe  stehen  dabei  in  guter  U ebereinstimmun  g  mit  den  durch 
genaue  Rechnung  ermittelten,  sodass  die  Methoden  auch  praktisch  brauchbar  er¬ 
scheinen,  abgesehen  davon,  dass  sie  auch  handlich  sind. 

Zum  Schlüsse  führt  der  Vortragende  noch  das  Beispiel  eines  sogenannten  Ver- 
bundcompressors  vor  und  eine  Zeichnung  mit  graphisch  ermittelten  Zahlenwerthen, 
die  deutlich  erkennen  lassen,  welch  wichtige  Folgerungen  sich  aus  denselben  für  die 
Construction  von  Luftcompressoren  ziehen  lassen. 

In  der  an  den  Yortrag  geknüpften  Debatte  theilen  Geheimrath  Prof. 
Dr.  G.  Zeuner  und  Regierungsrath  Prof.  L.  Lewicki  ihre  eigenen  An¬ 
schauungen  über  einige  Punkte  des  behandelten  Gegenstandes  mit. 

Prof.  Dr.  G.  Helm  macht  noch  darauf  aufmerksam,  dass  die  ange¬ 
gebenen  Constructionsmethoden  ausser  ihrer  Anwendung  auf  die  Thermo¬ 
dynamik  auch  ein  rein  geometrisches  Interesse  bieten. 


VII.  Hauptversammlungen. 


Sechste  Sitzung  am  29.  October  1891.  Vorsitzender:  Prof.  Dr. 
K.  Rohn.  —  Anwesend  30  Mitglieder. 

Der  Vorsitzende  theilt  mit,  dass  das  von  dem  am  8.  März  1891  verschiedenen 
Mitgliede,  dem  Rais.  Russischen  Oberst  a.  D.  Nicolai  von  Pischke,  der 
„Isis“  Jetztwillig  ausgesetzte  Legat  von  500  M.  von  dem  Testamentsvoll¬ 
strecker  ausgezahlt  worden  ist. 

Für  dieses  Geschenk,  durch  welches  der  Verewigte  die  Zwecke  unserer 
Gesellschaft  in  so  hochherziger  Weise  gefördert  hat,  sind  wir  ihm  zu 
dauerndem  Danke  verpflichtet.  Ehre  seinem  Andenken ! 

Der  Vorsitzende  macht  ferner  darauf  aufmerksam,  dass  am  2.  No¬ 
vember  d.  J.  Geheimrath  von  Helmholtz  in  Berlin  sein  50 jähriges 
Professoren- Jubiläum  feiern  wird.  Die  Gesellschaft  beschliesst,  dem  hoch¬ 
verdienten  Gelehrten  zu  seinem  Ehrentage  ihre  Glückwünsche  auszusprechen. 

Prof.  Dr.  K.  Rohn  hält  nun  einen  Vortrag  über  magische  Qua¬ 
drate. 


Siebente  Sitzung  am  3.  December  1891.  Vorsitzender:  Prof. 
Dr.  R.  Rohn.  —  Anwesend  57  Mitglieder  und  Gäste. 

Das  Ergebniss  der  statutengemäss  vorgenommenen  Neuwahl  der  Be¬ 
amten  für  das  Jahr  1892  ist  auf  S.  35  zusammengestellt. 


31 


Privatdocent  Dr.  J.  Freyberg  spricht  über  die  ballistisch-photo¬ 
graphischen  Versuche  von  Mach  und  Salcher. 

Bereits  im  Jahre  1885  hat  sich  Prof.  Mach  in  Prag  bemüht,  die  durch  Geschosse 
in  der  Luft  eingeleiteten  Vorgänge  sichtbar  zu  machen  und  zu  fixiren.  Die  anfäng¬ 
lich  negative  Resultate  ergebenden  Versuche  sind  in  den  letztvergangenen  Jahren 
wieder  aufgenommen  und  mit  grossem  Erfolge  durchgeführt  worden.  Die  Ergebnisse 
derselben  wurden  in  einer  Reihe  von  Arbeiten  der  Kais.  Akademie  d.  Wiss.  in  Wien 
vorgelegt  und  in  deren  Berichten  zuerst  veröffentlicht. 

Die  Sichtbarmachung  der  ein  fliegendes  Geschoss  umgebenden  Luftmassen 
gelang  Mach  mittelst  der  von  A.  Toepler  bereits  Anfangs  der  sechziger  Jahre  er¬ 
fundenen  Schlieren-Methode*).  einer  sehr  empfindlichen  refractoscopischen 
Methode,  deren  Zweck  allgemein  der  ist,  gewisse  sonst  unsichtbare  Processe  und 
Erscheinungen  in  durchsichtigen  Medien  direct  sichtbar  zu  machen,  und  deren  Ver¬ 
wendung  in  den  Händen  geschickter  Experimentatoren  die  Lösung  mannichfacher 
praktischer,  wie  theoretischer  Fragen  herbeigeführt  hat. 

Die  Fixirung  der  sichtb  argem  achten  Erscheinungen  erfolgte  durch  Moment¬ 
photographie.  Die  Beleuchtung  hierbei  gab  der  kurz  andauernde,  seines  Gehaltes 
an  ultravioletten  Strahlen  wegen  photographisch  sehr  wirksame  Entladungsfunken 
einer  Leydener  Flasche  geeigneter  Capacität.  Um  mit  diesem  Lichte  auszureichen, 
mussten  die  Bilder  klein  aufgenommen  werden;  der  Durchmesser  der  Originalauf¬ 
nahme  betrug  etwa  8  mm. 

Die  erste  Reihe  solcher  ballistisch -photographischer  Versuche,  zu  deren  Aus¬ 
führung  sich  Mach  mit  Prof.  Salcher  in  Fiume  verband,  fand  unter  Benutzung 
folgender  Versuchsanordnung  statt.  Der  Schl iessungs kreis  einer  Leydener  Flasche 
enthielt  zwei  Unterbrechungsstellen,  von  denen  die  eine  in  Glasröhren  eingeschlossene 
Drähte  als  Elektroden  besitzt.  Das  zwischen  den  letzteren  hindurch  geschossene  Projectil 
führt  nach  Zertrümmerung  der  Glasröhren  die  Entladung  der  Leydener  Flasche  herbei 
und  damit  auch  die  Auslösung  eines  elektrischen  Funkens  von  bestimmter  Dauer  an  der 
zweiten  Unterbrechungsstelle,  Dieser  Funken  beleuchtet  die  Umgebung  des  Projectils 
vor  dem  Kopfe  des  Schlierenapparates  (Fernrohrobjectiv  mit  grosser  Oeffnung).  Durch 
letzteren  wird  von  dem  Beleuchtungsfunken  ein  Bild  auf  dem  Objective  einer  photo¬ 
graphischen  Kammer  entworfen ,  das  aber  ganz  oder  theilweise  abgeblendet  wird,  so 
dass  nur  irregulär  gebrochene  Lichtstrahlen  zur  lichtempfindlichen  Platte  gelangen 
und  daselbst  ein  Bild  von  den  Drahtelektroden,  dem  Projectil  und  den  Dichtenänder¬ 
ungen  der  umgebenden  Luft  erzeugen. 

Zu  diesen  Versuchen  fanden  Geschosse  eines  Werndl-Infanterie- Gewehres  mit  11  mm 
Kaliber,  eines  Werndl-Carabiners,  sowie  eines  Guedes-Infanterie-Gewehres  mit  8  mm 
Kaliber  Verwendung.  Die  Photogramme,  welche  in  2  bis  4  Meter  Entfernung 
von  der  Gewehrlaufmündung  aufgenommen  wurden,  zeigen,  sobald  die  Projectilge- 
schwindigkeit  die  normale  Schallgeschwindigkeit  von  ca.  340  m/sec  übersteigt,  vor 
dem  Geschosskopf  eine  sehr  deutliche  Verdichtungswelle,  —  eine  Art  stationäre 
Schallwelle,  —  deren  akustische  Wirkung  in  einem  Knall  besteht.  Die  sichtbare 
Grenze  der  Luftwelle  ähnelt  im  Bilde  einem  das  Geschoss  umgebenden  Hyperbelast, 
dessen  .Scheitel  vor  dem  Kopf  des  Projectils  und  dessen  Axe  in  der  Flugbahn  liegt. 
Durch  Rotation  dieser  Meridian curve  um  die  Schusslinie  erhält  man  eine  Vorstellung 
von  der  Luftverdichtungsgrenze  im  Raume.  —  Die  Aufnahmen  lassen  ferner,  von  der 
Kante  des  Geschossbodens  ausgehend,  ähnliche  aber  geradlinige  Grenzstreifen  (Ver¬ 
dünnungswelle)  erkennen,  die  symmetrisch  zur  Schusslinie  divergirend  rückwärts  ver¬ 
laufen.  Bei  wachsender  Projectilgeschwindigkeit  werden  die  Winkel  der  Grenzstreifen 
mit  der  Schusslinie  immer  kleiner.  Mach  maass  an  verschiedenen  Bildern  diese  Winkel 
a  und  berechnete  mit  Hilfe  der  Schallgeschwindigkeit  v  die  Projectilgeschwindigkeit 
w  aus  der  Beziehung  sin  u—v/w.  —  Bei  sehr  hohen  Geschossgeschwindigkeiten  er¬ 
wies  sich  der  Schusskanal  hinter  dem  Projectil  mit  eigenthümlichen  Wölkchen  erfüllt,  die 
durch  einströmende,  wirbelbildende  und  hierbei  sich  erwärmende  Luft  zustande  kommen. 

Diese  Ergebnisse  lehren,  dass  die  Energie  eines  fliegenden  Geschosses  zur  Er¬ 
regung  und  Unterhaltung  theils  einer  gewaltigen  Schallwelle,  theils  zur  Erzeugung 
von  Luftwirbeln  verwandt  wird. 

*)  Näheres  über  diese  Methode  siehe: 

Toepler,  Beobachtungen  nach  einer  neuen  optischen  Methode.  Bonn  1864. 

Wüllner,  Lehrbuch  d.  Experimentalphysik.  1883,  Bd.  2,  S.  261. 

Vergl.  auch  diese  Berichte:  Jahrgang  1877,  S.  134. 


32 


Im  Grossen  und  Ganzen  zeigen  die  von  der  Luftbewegung  um  ein  Projectil 
gewonnenen  Momentbilder  viel  Aehniichkeit  mit  den  Vorgängen  bei  einem  im  Wasser 
schnell  vorwärts  bewegten  Schiffe.  Dort  erblickt  man  auch  die  vordere  und  hintere 
Wellengrenze  und  die  Wirbel  im  Kielwasser. 

Die  beiden  genannten  Physiker  sind  in  der  Lage  gewesen,  die  Brauchbarkeit 
ihr  es  Verfahrens  bei  dergl  eichen  Versuchen  in  grösserem  Maassstabe 
mit  Kanonenproj  ectilen  darzuthun.  Prof.  Mach  folgte  einer  Einladung  der 
Firma  Krupp  nach  derem  Schiessplatze  in  Meppen  zur  Ausführung  von  Versuchen 
mit  verschieden  geformten  Geschossen  von  4  cm  Kaliber  und  ca.  670  m/sec  Ge¬ 
schwindigkeit,  während  Prof.  Sal eher  mit  Unterstützung  der  Marinesection  des  östr.- 
ung.  Reichskriegsministeriums  in  den  Stand  gesetzt  wurde,  in  Pola  Projectile  grösseren 
Kalibers  (9  cm),  aber  geringerer  Geschwindigkeit  (448  m/sec)  zu  verwenden.  Die 
momentane  Beleuchtung  wurde  auch  hier  in  allen  Fällen  durch  den  Funken  einer 
Leydener  Flasche  bewirkt.  Auf  die  Ladung  dieser  Flasche  —  deren  Entladung 
wiederum  durch  das  Geschoss  eingeleitet  wurde  —  musste  sofort  die  Oeffnung  der 
photographischen  Kammer,  der  Schuss  und  der  Schluss  der  Camera  folgen.  Diese 
Manipulationen  wurden  zum  Theil  elektrisch  bewirkt  und  zwar  bei  Mach  durch  einen 
ingenieusen  Apparat,  der  automatisch  die  Leydener  Flasche,  nach  Erreichung  des 
erforderlichen  Potentials,  ausser  Verbindung  mit  der  ladenden  Influenzmaschine  setzte, 
sie  aber  dafür  in  die  zu  den  Funkenstellen  führende  Leitung  einschaltete.  —  Die 
Entfernung  der  Geschützmündung  vom  Kopfe  des  Schlieren apparates  betrug  hierbei 
12  bezw.  18  Meter. 

Die  Versuche  in  Meppen  wie  in  Pola,  obwohl  unter  viel  ungünstigeren  Verhält¬ 
nissen  als  im  Laboratorium  angestellt,  führten  zu  mannichfachen ,  in  physikalischer, 
wie  ballistischer  Hinsicht  lehrreichen  Ergebnissen.  Die  erzielten  Aufnahmen  Hessen 
nicht  nur  die  bereits  früher  beobachteten  Erscheinungen  in  ausgesprochenster  Weise 
erkennen,  sondern  sie  zeigten  auch  neue  Einzelheiten,  wie  z.  B.  die  charakteristische 
Gestalt  der  Kopfwelle  vor  Stumpfgeschossen,  die  in  grosser  Regelmässigkeit  auf¬ 
tretenden,  gegen  die  Geschossaxe  verschieden  stark  geneigten  Gruppen  der  vom 
Projectilmantel  ausgehenden  Wellen,  die  Entstehung  der  früher  nur  im  Schusskanal 
beobachteten  Luftwirbel  am  Mantel  des  Geschosses  u.  a.  m. 

Die  bei  den  Versuchen  in  Meppen  gemachten  Erfahrungen  hatten  gelehrt,  dass 
die  Kenntniss  von  den  Luftbewegungen  in  der  Umgebung  eines  Geschosses  nur  durch 
eine  im  Laboratorium  zu  erreichende  sorgfältige  Ausführung  und  vielfache  Abänderung 
der  Experimente  gefördert  werden  könne,  weshalb  Mach  im  Verein  mit  seinem  Sohne 
Ludwig  nach  ihrer  Heimkehr  im  Prager  physikalischen  Institute  alsbald  weitere 
ballistisch-photographische  Versuche  unternahmen.  Die  dabei  verwendeten  Projectile 
eines  Werndl-Gewehres  mit  11  mm  Kaliber  variirten  nach  Form,  Gewicht,  An¬ 
fangs  g  es  ch  windigkeit  und  Material.  Es  waren  Geschosse  aus  Messing  und 
Aluminium,  die  ein-  oder  beiderseitig  zugespitzt  oder  senkrecht  zur  Axe  abgeschnitten 
waren  und  ganz  verschiedene  Länge  —  von  28  bis  76  mm  —  besassen.  Bei  stets 
gleicher  Pulverladung  wurden  mit  diesen  Geschossen  verschieden  grosse  Geschwin¬ 
digkeiten  (bis  zu  900  m/sec)  und  deshalb  sehr  charakteristische  Aufnahmen  mit 
Hilfe  des  wesentlich  vereinfachten  Meppener  Apparates  erzielt. 

Der  Vortragende  projicirt  am  Schlüsse  seiner  Ausführungen  in  ungefähr  400- 
facher  Vergrösserung  der  Originalaufnahmen  eine  Reihe  Photogramme,  theils  Origi¬ 
nale,  theils  vergrösserte  Copien  von  solchen,  welche  die  Entwickelung  des  Schusses 
veranschaulichten.  Diese  Bilder  lassen  als  besonders  bemerkens  werth  Luftverdicht¬ 
ungen  (Schallwellen)  erkennen,  welche,  ehe  noch  das  Projectil  aus  dem  Lauf  getreten 
ist,  demselben  vorauseilen;  sie  zeigen  ferner  die  Form  der  aus  dem  Laufe  ausge- 
stossenen  Luft,  sowie  die  der  nachfolgenden  Pulvergase  (Luft-  bez.  undurchsichtiger 
Pulverpilz),  die  Verdichtungswellen  am  Kopfe  und  am  Mantel  der  verschiedenartigsten 
Geschosse,  die  Reflexion  einer  Kopfwelle  an  einer  durchschossenen  Cartonwand,  sowie 
deren  sofortige  Neubildung  hinter  dem  Carton,  die  Wirbelbildung  im  Schusskanal  u.  a.  m. 

Die  Ergebnisse  der  Mach  -  Salcher’schen  Schiessversuche  sind  bereits  durch  Dr. 
D  o  s  s  in  Riga  zur  Erklärung  der  Schallphänomene  beim  Niedergange  eines  Meteoriten 
mit  Erfolg  herangezogen  worden. 


Achte  Sitzung  am  17.  December  1891.  Vorsitzender:  Dr.  F.  Raspe. 
—  Anwesend  54  Mitglieder  und  Gäste. 


33 


Geh.  Hofrath  Dr.  Geinitz  theilt  mit,  dass  am  30.  Januar  1892 
Hofrath  Franz  von  Hauer,  Intendant  des  K.  K.  naturhistorischen  Hof¬ 
museums  in  Wien,  sein  70.  Lebensjahr  vollendet.  "Die  Gesellschaft  be- 
schliesst,  ihrem  hochverdienten  Ehrenmitgliede  an  diesem  Tage  ein  Glück¬ 
wunschschreiben  zu  senden. 

Prof.  Tr.  Rittershaus  spricht  über  die  Lauffen-Frankfurter 
electrische  Kraftübertragung. 


Veränderungen  im  Mitgliederbestände. 

Gestorbene  Mitglieder : 

Im  Alter  von  50  Jahren  starb  am  30.  August  1891  in  Karlsruhe 
Hofrath  Dr.  Leopold  Just,  ordentlicher  Professor  der  Pflanzenphysiologie 
und  Agriculturchemie  an  der  technischen  Hochschule  und  Vorstand  des 
botanischen  Gartens  in  Karlsruhe,  correspondirendes  Mitglied  der  „Isis“ 
seit  1874.  — 

Am  10.  September  1891  verschied  in  Zwickau  Gewerberath  Her¬ 
mann  August  Herbrig,  correspondirendes  Mitglied  seit  1870.  — 

In  Freiberg  starb  am  12.  September  1891  Bergrath  Gustav  Kreischer, 
Professor  der  Bergbaukunde  an  der  Bergakademie,  correspondirendes  Mit¬ 
glied  seit  1852.  — 

Am  14.  December  1891  verschied  in  Breslau  Geh.  Bergrath  Professor 
Dr.  Ferdinand  Römer,  Ehrenmitglied  unserer  Gesellschaft  seit  1868. 

Per  Verewigte  war  am  5.  Januar  1818  zu  Hildesheim  geboren  und  studirte 
1886—1841  in  Göttingen,  Heidelberg  und  Berlin,  wo  er  1842  auch  promo virte.  Nach 
Rückkehr  von  einer  in  den  Jahren  1845 — 1847  durch  Nordamerika  unternommenen  natur¬ 
wissenschaftlichen  Reise  begann  er  seine  Lehrthätigkeit  1848  als  Privatdocent  an  der 
Universität  Bonn,  1855  folgte  er  einem  Rufe  als  Professor  der  Mineralogie  und  Geo¬ 
logie  an  die  Universität  Breslau,  an  welcher  er  bis  zu  seinem  Tode  mit  hervor¬ 
ragendem  Erfolge  wirkte.  Von  seinen  zahlreichen  Schriften,  durch  welche  er  sich 
einen  bedeutenden  Namen  in  den  weitesten  Kreisen  erwarb,  seien  hier  nur  hervor- 
gehoben:  Das  rheinische  Uebergangsgebirge,  1844,  Lethaea  geognostica,  1852 — 1854, 
Lethaea  palaeozoica,  1880,  Geologie  von  Oberschlesien,  1867,  und  als  Ergebnisse  seiner 
Reise  durch  die  Vereinigten  Staaten  von  Nordamerika:  Texas  mit  besonderer  Rück¬ 
sicht  auf  die  deutsche  Auswanderung,  1849,  die  Kreidebildungen  von  Texas,  1852, 
die  sibirische  Fauna  von  Tennessee,  1860,  Geologische  Reisenotizen  aus  der  Sierra 
Morena,  1873,  und  Graptocarcinus  Texanus,  1887.  — 

Am  18.  December  1891  verschied  in  Gotha  Bergingenieur  Alfred 
Purgold,  Mitglied  der  Isis  seit  1880. 

Geboren  am  23.  Juni  1820  in  Gotha  erhielt  der  Verewigte  seine  erste  Bildung 
auf  dem  Gymnasium,  später  auf  dem  Realgymnasium  seiner  Vaterstadt,  welches  er 
1838  mit  dem  Reifezeugniss  verliess,  um  auf  der  Bergschule  in  Clausthal  berg¬ 
männische  Studien  zu  treiben.  1841  siedelte  er  nach  Göttingen,  1842  nach  Freiberg 
über,  um  hier  seine  Studien  abzuschliessen.  Nach  Ablegung  der  Staatsprüfung  in 
Gotha  ging  er  auf  kurze  Zeit  nach  Frauenfeld  in  der  Schweiz  als  Ingenieur  der 
Maschinenfabrik  von  Sulzberger. 

Eine  entscheidende  Wendung  gab  seinem  Leben  1843  ein  Ruf  als  technischer 
Beistand  an  die  -von  dem  Archäologen  Dr.  Em.  Braun,  dem  damaligen  Leiter  des 
archäologischen  Instituts  in  Kom,  begründete  Anstalt  zur  galvanoplastischen  Verviel¬ 
fältigung  von  Kunstwerken.  Hier  trat  Purgold  mitten  in  einen  Kreis  junger  deut¬ 
scher  Gelehrter,  die  damals  auf  dem  Capitol  versammelt  waren:  der  Arohäolog 
Heinr.  Brunn,  der  Numismatiker  Julius  Friedländer,  Theodor  und  Tycho  Mommsen, 


34 


Wilhelm  Henze.  Die  weitreichenden  Verbindungen  des  Ersteren  vermittelten  ihm  die 
Bekanntschaft  mit  den  bedeutenderen  italienischen  Mineralogen,  wie  Professor  Ponzi, 
dem  päpstlichen  Minister  Spada  u.  A. 

Zur  praktischen  Bethätigung  seines  bergmännischen  Berufes  gelangte  er  1844 
auf  dem  Eisenhüttenwerk  von  Benucci  in  Terni,  1846  trat  er  in  die  Dienste  des 
Fürsten  Al.  Torlonia,  der  auf  seinen  ausgedehnten  Besitzungen  im  Kirchenstaate 
Bergbau  auf  Kohlen  und  Metalle  anzulegen  beabsichtigte  und  in  dessen  Auftrag  er 
1.848  nach  Deutschland  reiste,  um  geeignete  Arbeitskräfte  für  diese  Unternehmungen 
zu  gewinnen.  1851  verheirathete  er  sich  mit  der  Tochter  des  Superintendenten 
Gerlach  aus  Wangenheim  bei  Gotha;  leider  trennte  schon  1853  der  Tod  die  glück¬ 
liche  Ehe. 

Durch  diesen  Verlust  wurde  ihm  der  Aufenthalt  in  Italien  verleidet,  er  kehrte 
nach  Deutschland  zurück,  um  hier  zunächst  in  verschiedenen  Bergbaugebieten  als 
bergmännischer  Sachverständiger  thätig  zu  sein.  1860  liess  er  sich  in  Aussig  nieder 
und  erwarb  sich  hier  bald  einen  bedeutenden  Namen  als  technischer  Rathgeber  im 
Braunkohlenbergbau ,  sodass  er  1868  zum  technischen  Leiter  der  Gewerkschaft 
Britannia  in  Mariascbein  bei  Teplitz  berufen  wurde,  deren  Werke  er  über  ein  Jahr¬ 
zehnt  mit  grosser  Umsicht  verwaltete.  1880  zog  er  sich  in  das  Privatleben  zurück  und 
liess  sich  in  Blasewitz  nieder. 

Die  sieben  Jahre,  welche  er  hier  verlebte,  bildeten  für  ihn  eine  Zeit  wissenschaft¬ 
licher  Müsse.  Der  Wunsch  nach  'Verkehr  mit  Fachgenossen  führte  ihn  1880  in  den 
Kreis  unserer  Gesellschaft,  in  deren  mineralogisch -geologischer  Section  er  nicht 
allein  Förderung  seiner  wissenschaftlichen  Interessen,  sondern  auch  die  Möglichkeit 
zu  finden  hoffte,  Anderen  von  dem  reichen  Schatze  seiner  Kenntnisse  mitzutheilen. 
Mit  Wort  und  Schrift  betheiligte  er  sich  eifrig  an  den  Arbeiten  dieser  Section,  durch 
Vorträge  und  längere  Abhandlungen  machte  er  weiteren  Kreisen  die  Ergebnisse 
seiner  krystallographischen  Untersuchungen  bekannt.  Von  letzteren  heben  wir  nur 
hervor  die  über  Zwillingsbildungen  des  Orthoklases,  über  die  geologische  Grubenrevier¬ 
karte  des  Kohlenbeckens  von  Dux-Brüx,  über  Kalkspathkrystalle  (Abhandl.  Isis  1881, 
Nr.  III,  V  und  VIII),  über  die  Diamanten  und  über  die  Meteoriten  des  Dresdner 
K.  mineralogischen  Museums  (eb.  1882,  Nr.  I  und  VIII),  über  regelmässige  Ver¬ 
wachsungen  des  Rothgiltigerzes  (eb.  1886,  Nr.  VIII);  in  einem  Berichte  über  die 
mineralogischen  Ergebnisse  einer  Reise  nach  Italien  lenkte  er  die  Aufmerksamkeit 
auf  das  uralte  Zinnvorkommen  in  Toskana  (Sitzungsber.  Isis  1884);  zahlreiche 
kleinere  krystallographische  und  mineralogische  Mittheilungen  sind  in  den  Jahrgängen 
1881 — 1887  der  Sitzungsberichte  unserer  Gesellschaft  niedergelegt,  ln  Anerkennung 
seiner  Verdienste  um  die  Section  wählte  ihn  diese  1882,  1883  und  1887  zu  ihrem 
zweiten,  1884 — 1886  zu  ihrem  ersten  Vorsitzenden. 

Zunehmendes  Alter  veranlasste  Purgold,  1887  nach  Gotha  überzusiedeln,  um  im 
Kreise  naher  Verwandter  seinen  Lebensabend  zu  beschliessen.  Seine  kostbare,  an 
seltenen  Krystallformen  reiche  Mineraliensammlung,  die  er  bereits  als  Student  in  Claus¬ 
thal  begonnen  und  auf  seinen  zahlreichen  Reisen  unermüdlich  vervollkommnet  hatte, 
schenkte  er  seiner  Vaterstadt  Gotha,  wo  sie  eine  Zierde  des  herzoglichen  Museums 
und  ein  bleibendes  Andenken  für  den  Stifter  bildet.  Unserer  Gesellschaft,  welcher 
er  bis  zu  seinem  Tode  als  correspondirendes  Mitglied  angehörte,  hat  er  auch  aus 
der  Ferne  seine  volle  Aufmerksamkeit  zugewandt  und  seinem  Interesse  an  deren  Ge¬ 
deihen  noch  kurz  vor  seinem  Tode  in  hochherziger  Weise  durch  ein  beträcbtliches 
Legat  zu  wissenschaftlichen  Zwecken  Ausdruck  gegeben.  Ehre  seinem  Andenken!  — 


Neu  aufgenommene  wirkliche  Mitglieder: 

Bergt,  Waith.,  Dr.  phil.,  Gymnasiallehrer  in  Dresden, 

Carl,  Osc.,  Institutslehrer  in  Dresden, 

Günther,  Rieh.,  Architect  in  Dresden,  am  3.  December  1891; 
denke,  Andr.,  Lehrer  in  Dresden,  am  29.  October  1891; 

König,  Otto,  Privatus  in  Dresden, 

Morgenstern,  Osc.,  Privatlehrer  in  Dresden, 

Schaede,  Benno,  Amtsgerichtsrath  a.  D.  in  Dresden,  am  29.  October  1891; 
Seyde,  Ernst,  Kaufmann  in  Dresden,  am  17.  December  1891; 


am  29.  October  1891 ; 


am  3.  December  1891; 


35 


Thiele,  Joh,,  Dr.  ph.il.,  Assistent  am  K.  zool.  Museum  in  Dresden,  am 
3.  December  1891; 

Wolf,  Th.,  Dr.  phil.,  Geolog  in  Dresden -Plauen,  am  17.  December  1891. 

Aus  den  correspon  dir  enden  in  die  wirklichen  Mitglieder  ist  über¬ 
getreten  : 

Hofmann,  Herrn.,  Dr.  phil.,  in  Blase witz. 

In  die  correspondirenden  Mitglieder  ist  übergetreten: 

Steuer,  Alex.,  Student  in  Strassburg  i.  E. 


Freiwillige  Beiträge  zur  Gesellschaftskasse 
zahlten:  Student  von  Alberti,  Freiberg,  3  Mk.;  Dr.  Amthor,  Hannover, 
3  Mk.;  Oberlehrer  Dr.  Bachmann,  Plauen  i.  V.,  3  Mk.;  K.  Bibliothek, 
Berlin,  3  Mk.;  naturwiss.  Modelleur  Blaschka,  Hosterwitz,  3  Mk.; 
Ingenieur  Carstens,  Berlin,  3  Mk  ;  Docent  Dr.  Doss,  Riga,  3  Mk.; 
Privatus  Eisei,  Gera,  3  Mk.;  Oberlehrer  Frenkel,  Pirna,  3  Mk. ;  Sanitäts¬ 
rath  Dr.  Friederich,  Wernigerode,  3  Mk.;  Prof.  Dr.  Hi b sch,  Liebwerd, 
3  Mk.;  Oberlehrer  Dr.  Köhler,  Schneeberg,  3  Mk.;  Lehrer  Krieger, 
Königstein,  6  Mk. ;  Apotheker  Lange,  Rinteln,  3  Mk.;  Prof.  Dr.  Ludwig, 
Greiz,  3  Mk.  5  Pf.;  Oberlehrer  Naumann,  Bautzen,  3  Mk. ;  Marinestabs¬ 
arzt  Dr.  Naumann,  Gera,  3  Mk.;  Dr.  Naschold,  Aussig,  10  Mk.;  Prof. 
Dr.  Nitsche,  Tharandt,  3M.;  Rentier  Osborne,  München,  3Mk.;  Ingenieur 
Prasse,  Leipzig,  3Mk.;  Dr. Reiche,  Constitucion,  Chile,  3  Mk.;  Dr.  Reide- 
meister,  Schönebeck,  3  Mk. ;  Oberlehrer  Seidel  I.,  Zschopau,  3  Mk.;  Ober¬ 
lehrer  Seidel  II.,  Zschopau,  3  Mk. ;  Rittergutspachter  Sieber,  Grossgrabe, 
3  Mk.  10  Pf.;  Fabrikbesitzer  Siemens,  Dresden,  100  Mk.;  Apotheker 
Sonntag,  Berlin,  3  Mk.;  Oberlehrer  Dr.  Sterzei,  Chemnitz,  3  Mk.;  Ab- 
theilungs- Ingenieur  Wiechel,  Leipzig,  9  Mk. ;  Dr.  Wohlfahrt,  Freiberg, 
3  Mk.;  Oberlehrer  Wo  1  ff,  Pirna,  3  Mk.  5  Pf.;  Oberlehrer  Dr.  Wünsche, 
Zwickau,  3  Mk.  —  In  Summa  212  Mk.  20  Pf.  H.  Warnatz. 


Beamte  der  Isis  im  Jahre  1892. 

Vorstand. 

Erster  Vorsitzender:  Prof.  Dr.  K.  Rohn. 

Zweiter  Vorsitzender:  Dr.  Fr.  Raspe. 

Kassirer:  Hofbuchhändler  H.  Warnatz. 

Directorium. 

Erster  Vorsitzender:  Prof.  Dr.  K.  Rohn. 

Zweiter  Vorsitzender:  Dr.  Fr.  Raspe. 

Als  Sections Vorstände:  Dr.  J.  Deichmüller, 

Prof.  Dr.  O.  Drude, 

Geh.  Hofrath  Prof.  Dr.  H.  B.  Geinitz, 
Prof.  Dr.  G.  Helm, 

Prof.  Dr.  B.  Vetter, 

Geheimrath  Prof.  Dr.  G.  Zeuner. 

Erster  Secretär:  Dr.  J.  Deichmüller. 

Zweiter  Secretär:  Oberlehrer  K.  Vetters. 


36 


Y  erwaltungsrath. 

Vorsitzender:  Dr.  Er.  Raspe. 

1.  Civilingenieur  und  Fabrikbesitzer  Er.  Siemens. 

2.  Geheimrath  Prof.  Dr.  G.  Zeuner. 

3.  Privatus  E.  Illing. 

4.  Privatus  J.  Putscher. 

5.  Maler  A.  Elamant. 

6.  Fabrikant  E.  Kühn scherf. 

Kassirer:  Hofbuchhändler  H.  Warnatz. 

Bibliothekar:  Privatus  K.  Schiller. 

Secretär:  Oberlehrer  K.  Vetters. 

Sections-Beamte. 

I.  Section  für  Zoologie. 

Vorstand:  Prof.  Dr.  B.  Vetter. 

Stellvertreter:  Institutsdirector  Th.  Reibisch. 

Protokollant:  Dr.  J.  Thiele. 

Stellvertreter:  Institutsdirector  A.  Thümer. 

IS.  Section  für  Botanik. 

Vorstand:  Prof.  Dr.  0.  Drude. 

Stellvertreter:  Oberlehrer  A.  Wobst. 

Protokollant:  Dr.  A.  Naumann. 

Stellvertreter:  Dr.  B.  Schorler. 

III.  Section  für  Mineralogie  und  Geologie. 

Vorstand:  Geh.  Hofrath  Prof.  Dr.  H.  B.  Geinitz. 
Stellvertreter:  Oberlehrer  H.  Engelhardt. 

Protokollant:  Lehrer  A.  Zipfel. 

Stellvertreter:  Lehrer  L.  Meissner. 

IV.  Section  für  prähistorische  Forschungen. 
Vorstand:  Dr.  J.  Deichmüller. 

Stellvertreter:  Lehrer  H.  Döring. 

Protokollant:  Taubstummenlehrer  0.  Ebert. 

Stellvertreter:  Lehrer  J.  A.  Jentsch. 

V.  Section  für  Physik  und  Chemie. 

Vorstand:  Prof.  Dr.  G.  Helm. 

Stellvertreter:  Dr.  J.  Ereyberg. 

Protokollant:  Dr.  R.  Blochmann. 

Stellvertreter:  Apotheker  C.  Bley. 

VI.  Section  für  Mathematik. 

Vorstand:  Geheimrath  Prof.  Dr.  G.  Zeuner. 

Stellvertreter:  Oberlehrer  Dr.  A.  Witting. 

Protokollant:  Dr.  R.  Blochmann. 

Stellvertreter:  Oberlehrer  J.  von  Vieth. 


37 


\ 

Redactions  -  Comitd. 

Besteht  aus  den  Mitgliedern  des  Directoriums  mit  Ausnahme  des 
zweiten  Vorsitzenden  und  des  zweiten  Secretärs. 


Bericht  des  Bibliothekars. 


Im  Jahre  1891  wurde  die  Bibliothek  der  „Isis“  durch  folgende  Zeit¬ 
schriften  und  Bücher  vermehrt: 

A.  Durch  Tausch. 

I.  Europa. 

1.  Deutschland. 

Altenburg:  Naturforschende  Gesellschaft  des  Osterlandes. 

Annaber g -Buchholz :  Yerein  für  Naturkunde. 

Augsburg:  Naturwissenschaftlicher  Yerein  für  Schwaben  und  Neuburg.  — 
30.  Bericht,  1890.  [Aa  18.] 

Bamberg:  Naturforschende  Gesellschaft.  —  Bericht  XV.  [Aa  19.] 

Berlin:  Botanischer  Yerein  der  Provinz  Brandenburg.  —  Verband!.,  Jhrg. 
31  und  32;  Register  zu  Bd.  1—30.  [Ca  6.]  —  Abhandl.,  Hft.  1, 
1890.  [Ca  6b.] 

Berlin:  Deutsche  geologische  Gesellschaft.  —  Zeitschr.,  Bd.  42,  Hft.3  und  4; 
Bd.  43,  Hft.  1  und  2.  [Da  17.] 

Berlin:  Gesellschaft  für  Anthropologie,  Ethnologie  und  Urgeschichte.  — 
Verhandl.,  Mai  1890  bis  Juni  1891.  [G  55.] 

Bonn:  Naturhistorischer  Yerein  der  preussischen  Rheinlande,  Westfalens  und 
des  Reg.-Bez.  Osnabrück.  —  Verhandl.,  46.  Jhrg.;  47.  Jhrg.;  48.  Jhrg., 
1.  Hälfte.  [Aa  93.] 

Braunschweig:  Verein  für  Naturwissenschaft.  —  6.  Jahresber.  für  die 
Yereinsjahre  1887  —  89.  [Aa  245.] 

Bremen:  Naturwissenschaftlicher  Yerein.  —  Abhandl.,  Bd.  XII,  Hft.  1.  [Aa  2.] 
Breslau:  Schlesische  Gesellschaft  für  vaterländische  Cultur.  —  68.  Jahresber., 
1890,  mit  einem  Ergänzungshefte  botanischen  Inhalts.  [Aa  46.] 
Chemnitz:  Naturwissenschaftliche  Gesellschaft. 

Chemnitz:  K.  Sächsisches  meteorologisches  Institut.  —  Jahrbuch,  VII.  und 
VIII.  Jhrg.  [Ec  57.] 

Danzig:  Naturforschende  Gesellschaft.  —  Schriften,  n.  F.,  VII.  Bd.,  4.  Hft. 
[Aa  80.] 

Darmstadt:  Yerein  für  Erdkunde  und  mittelrheinischer  geologischerVerein.  — 
Notizblatt,  4.  Folge,  11.  Hft.  [Fa  8.] 

Donaueschingen :  Yerein  für  Geschichte  und  Naturgeschichte  der  Baar  und 
der  angrenzenden  Landestheile.  —  Katalog  der  zoologischen  Samm¬ 
lungen  im  Karlsbau,  1890.  [Aa  174.] 

Dresden:  Gesellschaft  für  Natur-  und  Heilkunde.  —  Jahresber.,  1890  —91. 
[Aa  47.] 


2 


38 


Dresden:  K.  zoologisches  Museum.  —  Ornithologische  Beobachtungsstationen 
im  Königreich  Sachsen,  5.  Ber.,  1889.  [Bf  59.] 

Dresden:  K.  öffentliche  Bibliothek.  —  Alphab.  Yerzeichn.  der  Periodica 
1891.  [Je  69.] 

Dresden:  Yerein  für  Erdkunde. 

Dresden:  K.  Sächsischer  Alterthum s verein.  —  Neues  Archiv  für  sächs. 

Geschichte  und  Alterthumskunde,  Bd.  XII,  Hft.  1 — 4.  [G  75.] 
Dresden:  Oekonomische  Gesellschaft  im  Königreich  Sachsen.  —  Mittheil., 
1890-91.  [Ha  9.] 

Dresden:  K.  thierärztliche  Hochschule.  —  Bericht  über  das  Yeterinärwesen 
im  Königreich  Sachsen,  35.  Jhrg.  [Ha  26.] 

Dresden:  K.  Sächsische  technische  Hochschule.  —  Bericht  über  die  Königl. 
Sächs.  technische  Hochschule  auf  das  Jahr  1890 — 91.  —  Yerzeichn. 
der  Yorlesungen  und  Uebungen  nebst  Stundenplänen  für  das  Sommer¬ 
semester  1891  und  das  Wintersemester  1891 — 92.  [Je  63]  —  Hie 
Bibliothek  der  technischen  Hochschule  Dresden  während  der  Jahre 
1889  und  1890.  [Je  101.] 

Dürkheim:  Naturwissenschaftlicher  Yerein  der  Rheinpfalz  ,,Pollichiau.  — 
Mittheih,  Jahresber.  48,  Nr.  4.  [Aa  56.] 

Elberfeld:  Naturwissenschaftlicher  Yerein. 

Emden:  Naturforschende  Gesellschaft.  —  75.  Jahresber.,  1889  —  90.  [Aa  48.] 
Erfurt:  K.  Akademie  gemeinnütziger  Wissenschaften. 

Erlangen:  Physikalisch  -  medicinische  Societät.  —  Sitzungsber.,  23.  Hft., 
1891.  [Aa  212.] 

Frankfurt  a.M.:  Senckenbergische  naturforschende  Gesellschaft. — Bericht 
für  1891.  [Aa  9a.]  —  Katalog  der  Vogelsammlung  im  Museum  der 
Senckenbergischen  naturforschenden  Gesellschaft,  1891.  [Bf  62.] 
Frankfurt  a.  M.:  Physikalischer  Yerein.  —  Jahresber.  für  1889—90. 
[Eb  35] 

Frankfurt  a.  0.:  Naturwissenschaftlicher  Yerein  des  Regierungsbezirks 
Frankfurt.  —  „Helios“,  9.  Jhrg.,  Nr.  1 — 6.  [Aa  282] 

Freiburg  i.  Er.:  Naturforschende  Gesellschaft.  —  Berichte,  Bd.  5.  [Aa  205.] 
Gera:  Gesellschaft  von  Freunden  der  Naturwissenschaften. 

Giessen:  Oberhessische  Gesellschaft  für  Natur-  und  Heilkunde. 

Görlitz:  Naturforschende  Gesellschaft. 

Görlitz:  Oberlausitzische  Gesellschaft  der  Wissenschaften.  —  Neues  Lau- 
sitzisches  Magazin,  Bd.  66,  Hft.  2;  Bd.  67,  Hft.  1.  [Aa  64.] 
Görlitz:  Gesellschaft  für  Anthropologie  und  Urgeschichte  der  Oberlausitz. 
Greifswald:  Naturwissenschaftlicher  Yerein  für  Neu  -  Yorpommern  und 
Rügen.  —  Mittheil.,  22.  Jhrg.,  1890.  [Aa  68.] 

Greifswald:  Geographische  Gesellschaft.  —  IY.  Jahresber.  1889 — 90.  [Fa  20.] 
Güstrow:  Yerein  der  Freunde  der  Naturgeschichte  in  Mecklenburg.  —  Archiv, 
44.  Jhrg.  [Aa  14.] 

Halle  a.  S.:  Naturforschende  Gesellschaft. 

Halle  a.  S.:  Kais.  Leopoldin o-Carolinische  deutsche  Akademie.  —  Leopoldina, 
Hft.  XXYI,  Nr.  19—24;  Hft.  XXYII,  Nr.  1-22.  [Aa  62.] 

Halle  a.  S.:  Yerein  für  Erdkunde. 

Hamburg:  Naturhistorisches  Museum. 

Hamburg:  Naturwissenschaftlicher  Verein.  —  Abhandl.  a.  d.  Gebiete  der 
Naturwissenschaften,  XI.  Bd.,  Hft.  2  und  3.  [Aa  293.] 


39 


Hamburg:  Verein  für  naturwissenschaftliche  Unterhaltung.  —  VerhandL, 
1886—90.  [Aa  204.] 

Hanau:  Wetterauische  Gesellschaft  für  die  gesammte  Naturkunde. 
Hannover:  Naturhistorische  Gesellschaft. 

Hannover:  Geographische  Gesellschaft. 

Heidelberg:  Naturhistorisch-medicinischer  Verein.  —  VerhandL,  n.  F.,  Bd.  IV, 
Hft.  4.  [Aa  90.] 

Karlsruhe:  Naturwissenschaftlicher  Verein. 

Kassel:  Verein  für  Naturkunde.  —  Bericht  36  und  37.  [Aa  242.] 
Kassel:  Verein  für  hessische  Geschichte  und  Landeskunde. 

Kiel:  Naturwissenschaftlicher  Verein  für  Schleswig -Holstein.  —  Schriften, 
Bd.  VIII,  2.  Hft.;  Bd.  IX,  1.  Hft.  [Aa  189.] 

Königsberg  i.  Pr. :  Physikalisch  -  ökonomische  Gesellschaft.  —  Schriften, 
31.  Jhrg.,  1890.  [Aa  81.] 

Königsberg  i.  Pr.:  Altertums  -  Gesellschaft  Prussia.  —  Sitzungsber., 
45.  Vereinsjahr,  1888—89.  [G  114.] 

Landshut:  Botanischer  Verein. 

Leipzig:  Naturforschende  Gesellschaft.- — Sitzungsber.,  Jhrg.  15  u.  16.  [Aa  202.] 
Leipzig:  K.  Sächsische  Gesellschaft  der  Wissenschaften.  —  Berichte  über  die 
VerhandL;  mathem.-physikal.  Klasse,  1890,  II  -IV ;  1891, 1 — II.  [Aa 296.] 
Leipzig:  K.  Sächsische  geologische  Landesuntersuchung.  —  Geolog.  Special¬ 
karte  des  Königreichs  Sachsen,  Sect.  Pulsnitz,  BL  52;  Königsbrück, 
BL  35;  Badeberg,  BL  51;  Grossenhain,  Bl.  33;  Altenberg,  Bl.  119; 
Radeburg,  BL  34;  Oelsnitz,  BL  143;  Neustadt,  BL  69;  mit  8  Heften 
Erläuterungen.  [De  146.] 

Lübben:  Niederlausitzer  Gesellschaft  für  Anthropologie  und  Urgeschichte.  — 
Mittheil.,  Bd.  II,  Hft.  1  und  2.  [G  102.] 

Lüneburg:  Naturwissenschaftlicher  Verein  für  das  Fürstentum  Lüneburg. 
Magdeburg :  Naturwissenschaftlicher  Verein.  —  Jahresber.  und  Abhandl., 
Jhrg.  1890.  [Aa  173.] 

Mannheim:  Verein  für  Naturkunde. 

Marburg :  Gesellschaft  zur  Beförderung  der  gesammten  N atur  Wissenschaften .  — 
Sitzungsber.,  Jhrg.*  1890.  [Aa  266.] 

Meissen:  Verein  für  Naturkunde  „Isis“.  Uebersicht  der  meteorol.  Be¬ 
obacht.  in  Meissen  1890.  [Ec  40.] 

Münster:  Westfälischer  Provinzialverein  für  Wissenschaft  und  Kunst.  — 
18.  und  19.  Jahresb.  für  1889  und  1890.  [Aa  231.] 

Neisse:  Wissenschaftliche  Gesellschaft  „Philomathie“. 

Nürnberg:  Naturhistorische  Gesellschaft.  —  Jahresber.  für  1890.  [Aa  5.] 
Offenbach:  Verein  für  Naturkunde. 

Osnabrück:  Naturwissenschaftlicher  Verein.  —  VII.  Jahresber.  für  1889 
und  1890.  [Aa  177.] 

Passau:  Naturhistorischer  Verein. 

Regensburg :  Naturwissenschaftlicher  Verein. 

Regensburg :  K.  Bayerische  botanische  Gesellschaft. 

Reichenbach  i.  V.:  Vogtländischer  Verein  für  Naturkunde. 

Schneeberg :  N aturwissenschaftlicher  V erein . 

Stettin:  Ornithologischer  Verein.  —  Zeitschr.  für  Ornithologie  und  prakt. 
Geflügelzucht,  Jhrg.  VIII,  Nr.  4-5,  8—12;  IX,  Nr.  1,  2;  X,  Nr.  5—9; 
XI,  Nr.  5  7;  XIV,  Nr.  12;  XV,  Nr.  1—12.  [Bf  57.] 


2 


40 


Stuttgart:  Verein  für  vaterländische  Naturkunde  in  Württemberg.  —  Jahres¬ 
hefte,  Jhrg.  47.  [Aa  60.] 

Stuttgart:  Württembergischer  Altertumsverein.  —  Württemberg.  Viertel¬ 
jahreshefte  für  Landesgeschichte,  Jhrg.  XIII,  1890.  [G  70.] 

Tharand:  Redaction  der  landwirtschaftlichen  Versuchsstationen.  —  Land- 
wirthsch.  Versuchsstationen,  Bd.  XXXVIII,  Hft.  2—  6;  Bd.  XXXIX; 
Bd.  XL,  Hft.  1.  [Ha  20.] 

Thorn:  Coppernicus-Verein  für  Wissenschaft  und  Kunst. 

JJlm:  Verein  für  Mathematik  und  Naturwissenschaften. 

Ulm:  Verein  für  Kunst  und  Altertum  in  Ulm  und  Oberschwaben.  — 
Mittheil.,  Hft.  2.  [Gr  70.] 

Weimar:  Thüringischer  botanischer  Verein.  —  Mittheil.,  Bd.  II;  Bd.  III, 
Hft.  4;  Bd.  IV— IX.  —  Mittheil.,  n.  F.,  1.  Hft.  [Oa  23.] 
Wernigerode:  Naturwissenschaftlicher  Verein  des  Harzes.  —  Schriften,  V. 
Bd.,  1890.  [Aa  289.] 

Wiesbaden:  Nassauischer  Verein  für  Naturkunde.  —  Jahrbücher,  Jhrg.  43 
und  44.  [Aa  43.] 

Würzburg :  Physikalisch  -  medicinische  Gesellschaft.  —  Sitzungsber.,  Jhrg. 
1890.  [Aa  85.] 

Zwickau:  Verein  für  Naturkunde.  —  Jahresber.  1890.  [Aa  179.] 

2.  Oesterreich-Ungarn. 

Bistritz:  Gewerbeschule. 

Brünn:  Naturforschender  Verein.  —  Verhandl.,  Bd.  XXVIII,  und  8.  Ber. 

der  meteorol.  Commission  1890.  [Aa  87.] 

Budapest:  Ungarische  geologische  Gesellschaft.  —  Földtani  Közlönv,  XX. 

köt.,  11  —  12.  füz. ;  XXL  köt.,  1—11.  füz.  [Da  25.] 

Budapest:  K.  Ungarische  naturwissenschaftliche  Gesellschaft,  und:  Ungarische 
Akademie  der  Wissenschaften. 

Graz:  Naturwissenschaftlicher  Verein  für  Steiermark.  —  Mitth.,  Jhrg.  1890. 
[Aa  72.] 

Hermannstadt:  Siebenbürgischer  Verein  für  Naturwissenschaften.  —  Verhandl. 
und  Mittheil.,  XL.  Jhrg.  [Aa  94.] 

Iglo:  Ungarischer  Karpathen -Verein.  —  Jahrbuch,  XVIII.  Jhrg.,  1891. 
[Aa  198.] 

Innsbruck:  Naturwissenschaftlich -medicinischer  Verein.  —  Berichte,  XIX. 
Jhrg,  1889-90.  [Aa  171] 

Klagenfurt :  Naturhistorisches  Landes-Museum  für  Kärnthen.  —  Jahrbuch, 
21.  Hft.  [Aa  42.]  —  Diagramme  der  magnet,  und  meteorol.  Beobacht, 
zu  Klagenfurt,  1890.  [Ec  64.] 

Krakau:  Akademie  der  Wissenschaften.  —  Anzeiger,  1891,  Nr.  1  -  3,  5  —  9. 
[Aa  302.] 

Laibach:  Museal  verein  für  Krain.  —  Mittheil.,  Jhrg.  4.  [Aa  301.] 

Linz:  Verein  für  Naturkunde  in  Oesterreich  ob  der  Enns. 

Linz:  Museum  Francisco- Carolinum.  —  49.  Bericht,  und  Materialien  zur 
landeskundlichen  Bibliographie  Oberösterreichs.  [Fa  9.] 

Frag:  Naturwissenschaftlicher  Verein  ,, Lotos“.  —  Jahrb.  für  Naturwiss.,  n. 
F.,  Bd.  XI.  [Aa  63.] 

Frag:  K.  Böhmische  Gesellschaft  der  Wissenschaften.  —  Sitzungsber., 
mathem.-naturw.  CI.,  1890,  II.  [Aa  269.]  —  Jahresber.  für  1890.  [Aa  270.] 


41 


Prag:  Gesellschaft  des  Museums  des  Königreichs  Böhmen.  —  Pamätky 
Archaeologicke,  dilu  XV,  ses.  1  —  3.  [G  71.] 

Prag:  Lese-  und  Redehalle  der  deutschen  Studenten.  —  Jahresber.  für 
1890.  [Ja  70.] 

Pressburg:  Verein  für  Natur-  und  Heilkunde. 

Reichenberg :  Verein  der  Naturfreunde.  —  Mittheil.,  Jhrg.  21  und  22.  [  Aa  70.] 
Salzburg:  Gesellschaft  für  Salzburger  Landeskunde.  —  Mittheil.,  XXX. 

Vereinsjahr,  1890,  mit  Beil.:  ‘Geschichte  der  Stadt  Salzburg.  [Aa  71.] 
Temesvdr:  Südungarische  Gesellschaft  für  Naturwissenschaften.  —  Termes- 
zettudomänyi  Lüzetek,  XV.  köt.,  1.  füz.  [Aa  216.] 

Trencsin:  Naturwissenschaftliche  Gesellschaft  für  das  Trencsiner  Comitat.  — 
Jahreshefte,  Jahrg.  XIII— XIV.  [Aa  277.] 

Triest:  Museo  civico  di  storia  naturale. 

Triest:  Societä  Adriatica  di  scienze  naturali. 

Wien:  Kais.  Akademie  der  Wissenschaften.  —  Anzeiger,  Jhrg.  1890,  Nr. 
19 — 27;  Jhrg.  1891,  Nr.  1—24.  [Aa  11.]  —  Prähistorische  Com¬ 
mission,  Mitth.,  Bd.  1,  Nr.  2.  [G  111.] 

Wien:  Verein  zur  Verbreitung  naturwissenschaftlicher  Kenntnisse. 

Wien:  K.  K.  naturhistorisches  Hofmuseum.  —  Annalen,  Bd.  VI,  Nr.  1  und  2. 
[Aa  280.] 

Wien:  Anthropologische  Gesellschaft.  —  Mittheil.,  Bd.  XX,  Hft.  3  und  4;  Bd. 

XXI,  Hft.  1—3;  General-Register  zu  Bd.  XI— XX.  [Bd  1] 

Wien:  K.  K.  geologische  Reichsanstalt.  —  Abhandl.,  Bd.  XIV;  Bd.  XV, 
Hft.  3.  —  Verhandl.,  1890,  Nr.  10—18;  1891,  Nr.  1—14.  [Da  16.] 
—  Jhrb.,  Bd.  40  und  41.  [Da  4] 

Wien:  K.  K.  geographische  Gesellschaft.  —  Mittheil,  XXXIII.  Bd.  (n.  F. 
XXIII.  Bd.)  [Fa  7.] 

3.  Rumänien, 

Bukarest:  Institut  meteorologique  de  Roumanie.  —  Annales,  tome  IV, 
1888.  [Ec  75.] 

4  Schweiz. 

Basel:  Naturforschende  Gesellschaft. 

Bern:  Naturforschende  Gesellschaft.  —  Mittheil.,  1889,  Nr.  1244—64. 
[Aa  254.] 

Bern:  Schweizerische  naturforschende  Gesellschaft.  —  Verhandl.  der  73. 

Jahresversamml.  zu  Davos,  1890.  [Aa  255.] 

Chur:  Naturforschende  Gesellschaft  Graubiindens.  —  Jahresber.,  n.  F. 
Jhrg.  XXXIV.  [Aa  51.] 

Frauenfeld:  Thurgauische  naturforschende  Gesellschaft. 

Freiburg:  Societe  Fribourgeoise  des  Sciences  naturelles.  —  Bulletin, 
1887  —  90.  {Aa  264.] 

St.  Gallen:  Naturforschende  Gesellschaft.  —  Bericht  für  1888 — 89.  [Aa  23.] 
Lausanne:  Societe  vaudoise  des  Sciences  naturelles.  —  Bulletin,  3.  ser.,  vol. 

XXVI,  no.  102;  vol.  XXVII,  no.  103  und  104.  [Aa  248.] 
Neuchatel:  Societe  des  Sciences  naturelles. 

Schaff  hausen :  Schweizerische  entomologische  Gesellschaft.  —  Mitth.,  Vol. 
VIII,  Hft.  6-8.  [Bk  222.] 


42 


Sion:  La  Murithienne,  societe  Valaisanne  des  Sciences  naturelles. 

Zürich:  Naturforschende  Gesellschaft.  —  Jhrg.  34,  Hft.  3,  4;  Jhrg.  35; 
Jhrg.  36,  Hft.  1.  [Aa  96.] 

5.  Frankreich, 

Amiens:  Societe  Linneenne  du  nord  de  la  France.  —  Bulletin  mensuel, 
tome  IX;  X,  Nr.  211—222.  [Aa  252.] 

Bordeaux:  Societe  des  Sciences  physiques  et  naturelles.  —  Memoires, 
ser.  3,  tome  Y,  cah.  2 ;  appendice  au  tome  Y :  Observat.  pluviometr. 
et  thermometr.  de  juin  1889  ä  mai  1890.  [Aa  253.] 

Cherbourg:  Societe  nationale  des  Sciences  naturelles  et  mathematiques.  — 
Memoires,  tome  XXYI.  [Aa  137.] 

Dijon:  Academie  des  Sciences,  arts  et  helles  lettres. 

Le  Mans:  Societe  d’agriculture,  Sciences  et  arts  de  la  Sarthe.  —  Bulletin, 
tome  XXIY,  fase.  4;  tome  XXY,  fase.  1.  [Aa  221.] 

Lyon:  Societe  Linneenne. 

Lyon:  Societe  d’agriculture,  d’histoire  naturelle  et  des  arts  utiles. 

Lyon:  Academie  nationale  des  Sciences,  helles  lettres  et  arts. 

Baris:  Societe  zoologique  de  France.  —  Bulletin  pour  l’annee  1889,  tome 
XY,  no.  3-10;  tome  XVI,  no.  1-4,  6-8.  [Ba  24.] 

Baris:  Societe  frangaise  de  botanique.  —  Revue  de  hotanique,  tome  VII, 
no.  81-84;  tome  VIII,  no.  85-96;  tome  IX,  no.  97-102.  [Ca  18.] 

6.  Belgien, 

Brüssel:  Societe  malacozoologique  de  Belgique.  —  Annales,  tome  XXIY. 

[Bi  1.]  —  Proces-verbaux  des  seances,  tome  XIX.  [Bi  4.] 

Brüssel:  Societä  entomologique  de  Belgique. 

Brüssel:  Societe  royale  de  hotanique  de  Belgique.  —  Bulletin,  tome  XXIX. 
[Ca  16.] 

Gembloux:  Station  agronomique  del’etat.  —  Bulletin,  no.  48  und  49.  [Hb  75.] 
Lüttich:  Societe  geologique  de  Belgique. 

?♦  Holland. 

Gent:  Kruidkundig  Genootschap  „Dodonaea“.  —  Botanisch  Jaarboek, 
3.  Jhrg.,  1891.  [Ca  21.] 

Groningen:  Naturkundig  Genootschap. 

Hartem:  Musee  Teyler.  —  Archives,  sbr.  2,  tome  III,  part.  5  und  6. 
[Aa  217.] 

Hartem:  Sociöte  hollandaise  des  Sciences.  —  Archives  neerlandaises,  tome 
XXIY,  livr.  4  und  5;  tome  XXY,  livr.  1—4.  [Aa  257.] 

8.  Luxemburg. 

Ijuxemburg:  Societe  de  botanique.  —  Recueil  des  memoires  et  des  travaux, 
Bd.  XII,  1887-89.  [Ca  11.] 

9.  Italien. 

Brescia:  Ateneo.  —  Commentari  per  l’anno  1887  und  1890.  [Aa  199] 
Catania:  Accademia  Gioenia  di  scienze  naturale.  —  Atti,  ser.  IV,  vol.  2. 

—  Bullettino  mensile,  fase.  XIY — XXII.  [Aa  149.] 

Florenz:  R.  Instituto. 


43 


Florenz:  Societä  entomologica  Italiana.  —  Bullettino,  anno  XXII,  1890, 
trim.  III— IV.  [Bk  193.] 

Mailand:  Societä  Italiana  di  seien ze  naturali. 

Mailand:  B.  Instituto  Lombardo  di  scienze  e  lettere.  —  Bendiconti,  ser.  2, 
vol.  XXII  und  XXIII.  [Aa  161.] 

Modena:  Societä  dei  naturalisti.  —  Atti,  ser.  3,  vol.  IX,  fase.  2;  vol.  X, 
fase.  1.  [Aa  148.] 

Padua:  Societä  Veneto-Trentina  di  scienze  naturali.  —  Atti,  vol.  XII, 
fase.  1.  [Aa  193.]  --  Bullettino,  tomo  V,  no.  1.  [Aa  193  b.] 
Parma:  Bedazione  dell  Bullettino  di  paletnologia  Italiana.  —  Bullettino, 
ser.  II,  anno  XVI,  no.  7  —  12;  anno  XVII,  no.  1  —  7.  [G  54.] 

Pisa:  Societä  Toscana  di  scienze  naturali.  —  Memorie,  yoI.  X  und  XI. 
[Aa  209.] 

Rom:  B.  Accademia  dei  Lincei.  —  Atti,  rendiconti,  vol.  VI,  sem.  2,  fase. 

8 — 12;  vol.  VII,  sem.  I,  fase.  1 — 12;  sem.  2,  fase.  1  —  10.  [Aa  226.] 
Rom:  B.  Comitato  geologico  d’Italia.  —  Bollefino,  1890,  no.  9 — 12;  1891, 
no.  1—3.  [Da  3.] 

Turin:  Societä  meteorologica  Italiana.  —  Bollettino  mensuale,  ser.  II,  vol.  X, 
no.  11  -  12;  XI,  no.  1—11.  [Ec  2.] 

Venedig:  B.  Instituto  Veneto  di  scienze,  lettere  e  arti. 

Verona:  Accademia  d’agricoltura,  arti  e  commercio.  —  Memorie,  ser.  III, 
vol.  LXVI,  no.  1.  [Ha  14.] 

10.  Grossbritanaien  and  Irland. 

Dublin:  Boval  geological  society  of  Irland. 

Fdinburg:  Scottish  meteorological  society. 

Glasgow:  Natural  history  society. 

Glasgow:  Geological  society.  —  Transactions,  vol.  IX,  p.  I.  [Da  15.] 
Manchester:  Geological  society.  —  Transactions,  vol.  XXI,  p.  I — XI.  [Da  20.] 
Newcastle-upon-Tyne:  Tyneside  naturalists  field  club,  und:  Natural  history 
society  of  Northumberland,  Durham  and  Newcastle-upon-Tyne. 

II.  Schweden,  Norwegen. 

Bergen:  Museum.  —  Aarsberetning  for  1889.  [Aa  294.] 

Christiania:  Universität.  —  Den  norske  Nordhavs -Expedition  1876  —  78, 
XX,  Zoologi:  Pycnognidea  ved  G.  O.  Sars.  [Aa  251.] 

Christiania:  Eoreningen  til  norske  fortidsmindesmerkers  bevaring.  —  Aars¬ 
beretning  for  1888  und  1889.  [G  2.]  —  Kunst  og  haandverk  fra  Norges 
fortid,  Supplement  I  und  II;  Hft.  9.  [G  81.] 

Stockholm:  Entomologiska  Föreningen.  —  Entomologisk  Tidskrift,  Arg.  11, 
Nr.  1—5.  [Bk  12.] 

Tromsoe:  Museum.  —  Aarshefter,  XIII;  Aarsberetning  for  1889.  [Aa  243.] 

12.  Russland. 

Ekatherinenburg :  Sociäte  Ouralienne  d’amateurs  des  Sciences  naturelles.  — 
Bulletin,  tome  XII,  livr.  2.  [Aa  259.] 

Heising for s:  Societas  pro  fauna  et  flora  fennica.  —  Meddelanden,  XVI. 

[Ba  20.]  —  Acta,  Vol.  6  und  7.  [Ba  17.] 

Kharkow:  Soci6t6  des  naturalistes  ä  l’universitä  imperiale.  —  Travaux, 
tome  XXIII-XXV.  [Aa  224.] 


44 


Kiew:  Soci6t6  des  naturalistes. 

Moskau :  Societe  imperiale  des  naturalistes.  —  Bulletin,  annee  1890,  no. 
2-4;  1891,  no.  1 ,  und  meteorolog.  Beobacht,  von  1890,  1.  und  2.  Hälfte. 
[Aa  134.] 

Odessa:  Societe  des  naturalistes  de  la  Nouvelle-Kussie.  —  Memoires,  tome  XV, 
p.  2.  [Aa  256.] 

Petersburg:  Kais,  botanischer  Garten. 

Petersburg :  Comite  geologique.  —  Bulletins,  IX,  no.  7  und  8;  mit  Supplem. 
[Da  23.]  —  Memoires,  vol.  IV,  no.  2;  vol.  V,  no.  1  und  5;  vol.  VIII, 
no.  2 ;  vol.  X,  no.  1.  [Da  24.] 

Petersburg:  Physikalisches  Centralobservatorium.  —  Annalen,  Jhrg.  1889 
Th.  2;  1890,  Th.  1.  [Ec  7.] 

Riga:  Natur  forscher- Verein.  —  Arbeiten,  n.  E.,  Hft.  7.  [Aa  12.]  —  Korre¬ 
spondenzblatt,  Nr.  XXXIV.  [Aa  34.] 


11.  Amerika. 

1.  Nord -Amerika. 

(Canada,  Vereinigte  Staaten,  Mexiko.) 

Albany:  New  York  state  museum  of  natural  history. 

Baltimore:  John  Hopkins  university.  —  University  circulars,  vol.  X,  no.  83 
— 93.  [Aa  278.]  —  Studies  from  the  biological  laboratory,  vol.  IV, 
no.  7;  vol.  V,  no.  1.  [Ba25J  —  Amer.  journal  of  mathematics,  vol.  XIII, 
no.  1  —  4.  [Ea  38.]  —  Amer.  Chemical  journal,  vol.  IX,  no.  1,  9;  vol.  XII, 
no.  6—8;  vol.  XIII,  no.  1 — 6.  [Ed  60.]  —  Studies  in  histor.  and  politic. 
Science,  8.  ser.,  no.  V — XII;  9.  ser.,  no.  I  — VIII.  [Fb  125.]  —  Amer. 
journal  of  philology,  vol.  XI,  no.  2  —  4;  vol.  XII,  no.  1.  [Ja  64.] 

Boston:  Society  of  natural  history.  —  Proceedings,  vol.  XXIV,  p.  III — IV; 
vol.  XXV,  p.  I.  [Aa  111.]  —  Memoirs,  vol.  IV,  no.  7  —  9.  [Aa  106.] 

Boston:  American  academy  of  arts  and  Sciences.  —  Proceedings,  new 
ser.,  vol.  XVII.  [Aa  170.] 

Buffalo:  Society  of  natural  Sciences. 

Cambridge:  Museum  of  comparative  zoology.  —  Annual  report  for  1889 
—  1890.  —  Bullettin,  vol.  XVI,  no.  10;  vol.  XX,  no.  3—8;  vol.  XXI, 
no.  1 — 5.  [Ba  14.] 

Bavenport:  Academy  of  natural  Sciences. 

Halifax:  Nova  Scotian  institute  of  natural  Science.  —  Proceedings  and 
transactions,  vol.  VII,  p.  IV,  1889—90.  [Aa  304.] 

Mexiko:  Sociedad  cientifica  „Antonio  Alzateu.  —  Memorias,  tomo  IV, 
cuad.  1 — 12.  [Aa  291.] 

Milwaukee:  Wisconsin  natural  history  society.  —  Occasional  papers,  vol.  I, 
No.  3.  [Aa  233  a.] 

Montreal:  Natural  history  society.  —  Canadian  record  of  Science,  vpl.  IV, 
no.  4-7.  [Aa  109.] 

New-Haven:  Connecticut  academy  of  arts  and  Sciences.  —  Transactions, 
vol.  VIII,  p.  1.  [Aa  124.] 

New-York:  Academy  of  Sciences.  —  Annals,  vol.  V,  no  5—8.  [Aa  101.]  — 
Transactions,  vol.  IX,  no.  3  —  8.  [Aa  258.] 


45 


New-York :  American  museum  of  natural  history. 

'Philadelphia:  Academy  of  natural  Sciences.  —  Proceedings,  1890,  p.  II, 
III;  1891,  p.  I.  [Aa  117.]  —  Reprints  of  3  editorials  regard.  the 
priority  in  demonstrat.  the  toxic  effect  of  matter  accompanying  the 
Tubercle  Bacillus  and  its  nidus.  [Hb  120.] 

Philadelphia:  American  philosophical  society.  —  Proceedings,  vol.  XXYIII, 
no.  134  und  135.  [Aa  283.] 

Philadelphia:  Wagner  free  institute  of  Science. 

Philadelphia:  Zoological  society.  —  Annual  report  19.  [Ba  22.] 

Salem:  Essex  Institute. 

Salem:  Peabody  academy  of  Science. 

San  Francisco:  California  academy  of  Science.  —  Occasional  papers,  vol.  I, 
II,  1890.  [Aa  112b.] 

St.  Louis:  Academy  of  Science.  —  The  total  eclipse  of  the  sun,  January  1, 

1889.  [Ea  41.]  ‘ 

Topeka:  Kansas  academy  of  Science.  —  Transactions,  vol.  XI,  XII.  [Aa  303.] 
Toronto:  Canadian  institute.  —  Annual  report  1890—91.  [Aa  222.]  — 
Transactions,  no.  1,  vol.  I,  p.  1;  no.  2,  vol.  I,  p.  2;  no.  3,  vol.  II,  p.  1. 
[Aa  222b.] 

Washington:  Smithsonian  Institution.  —  Annual  report,  1888,  p.  II;  1889, 
p.  I.  [Aa  120.] 

Washington:  United  States  geological  survey.  —  IX.  annual  report,  1887 
— 1888.  [De  120a.]  —  Bulletin,  no.  58 — 61,  63,  66,  69.  —  Mineral 
resources  of  the  United-States,  1888.  [Db  81.] 

Washington:  Bureau  of  education.  —  Circulars  of  information,  1889,  no.  3; 

1890,  no.  3.  [Je  104.] 

2.  Süd -Amerika. 

(Argentinien,  Brasilien,  Chile,  Costarica.) 

Buenos -Aires:  Museo  nacional.  —  Anales,  tomo  III,  entr.  5.  [Aa  147.] 
Buenos -Air es:  Sociedad  cientifica  Argentina.  —  Anales,  tomo  XXX,  entr. 

5  —  6;  tomo  XXXI,  entr.  1  —  6;  tomo  XXXII,  entr.  1—5.  [Aa  230.] 
Cordoba:  Academia  nacional  de  ciencias. 

Bio  de  Janeiro:  Museo  nacional. 

Bio  de  Janeiro:  Instituto  historico  e  geographico  Brazileiro. 

San  Jose:  Museo  nacional  del  republica  de  Costa  Rica. 

Säo  Paulo:  Commissäo  geographica  e  geologica  da  provincia  de  S.  Paulo.  — 
Boletim,  1889,  no.  1 — 7.  [Aa  305.] 

Santiago  de  Chile:  Deutscher  wissenschaftlicher  Yerein.  —  Yerhandl.,  Bd. 
II,  Hft.  3.  [Aa  286.]  _ 


III.  Asien. 

Batavia:  K.  natuurkundige  Yereeniging.  —  Natuurk.  Tijdschrift  voor  Neder- 
landsch  Indie,  Deel  50.  [Aa  250.] 

Calcutta:  Geological  survey  of  India.  —  Records,  vol.  XXIII,  p.  4;  vol. 
XXI Y,  p.  1—3.  [Da  11.]  —  Memoirs,  vol.  XXIY,  p.  2  und  3. 
[Da  8.]  — -  Palaeontologia  Indica,  ser.  XIII,  vol.  IY,  p.  1.  [Da  9.] 
Tokio:  Deutsche  Gesellschaft  für  Natur-  und  Yölkerkunde  Ostasiens.  — 
Mittheil.,  Bd.  Y,  Hft.  45  und  46,  S.  191-294.  [Aa  187.] 


46 


IV«  Australien. 

Melbourne:  Mining  department  of  Yictoria.  —  Reports  and  statistics  for 
the  quarter  ended  30.  sept.  and  31.  decem.  1890;  31.  march  and 
30.  june  1891.  —  Annnal  report  of  the  secretary  for  mines,  1890.  [Da  21.] 


B.  Durch  Geschenke. 

Aberle,  C. :  Grabdenkmal,  Schädel  und  Abbildung  des  Theophrastus  Paracelsus. 
1891.  [Aa  71.] 

Bachmann,  Fr.:  Die  landeskundliche  Literatur  über  die  Grossherzog- 
thümer  Mecklenburg,  1891.  [Je  113.] 

Blanford,  W.  T.:  The  fauna  of  British  India.  P.  II:  Mammalia.  1891. 
[Bb  59.] 

Calcutta:  Scientific  results  of  the  second  Yarkand  Mission.  Coleoptera,  1890. 
[Bk  232.]  —  Ayes,  1891.  [Bf  63.] 

Campana  e  Begola:  Alcune  osservazioni  sugli  effetti  della  linfa  di  Kodr. 
Sep.  1891.  [Hb  119.] 

Credner,  H.:  Die  Urvierfüssler  im  sächsischen  Rothliegenden.  Sep.  1891. 
[Dd  138.] 

Bathe,  E.:  Die  Discordanz  zwischen  Culm  und  Waldenburger  Schichten 
im  Waldenburger  Becken.  Sep.  1891.  [De  196c.] 

Engelhardt ,  H.:  Ueber  Tertiärpfianzen  von  Chile.  1891.  [Da  94h.] 
Engelhardt,  H.:  Ueber  die  Flora  der  über  den  Braunkohlen  befindlichen 
Tertiärschichten  von  Dux.  1891.  [Dd  94 i.] 

Fleming,  S.:  Time-reckoning  for  the  20.  Century.  1889.  [Ea  40.] 
French,  C.:  A  handbook  of  destructive  insects  of  Yictoria.  Parti.  1891. 
[Bk  233.] 

Fritsch,  A.:  Fauna  der  Gaskohle.  —  Bd.  III,  Hft.  1.  [Dd  19.] 

Gaea:  Natur  und  Leben.  Jhrg.  27;  Jhrg,  28,  Hft.  1.  [Aa  4L] 
Gebirgsverein  für  die  sächsische  Schweiz:  Ueber  Berg  und  Thal,  Nr.  153 
bis  165.  [Fa  19.] 

Geinitz,  E  :  Mittheilungen  vom  Nord-Ostsee-Kanal.  Sep.  1890.  [De  215.] 
Hebert,  E.:  Extrait  du  discours  de  M.  Hermite.  Sep.  1891.  [Jb  66b.] 
Hermann,  P.:  Das  Gräberfeld  von  Marion  auf  Cypern.  1888.  (Geschenk 
des  Frl.  von  Boxberg.)  [G  117.] 

Hibsch,  E.:  Gangförmiges  Auftreten  von  doleritischem  Nephelinit  in  der 
Umgebung  des  Schreckensteines  im  böhmischen  Mittelgebirge.  Sep. 
1891.  [Db  84c.] 

Hostmann,  Chr.:  Studien  zur  vorgeschichtlichen  Archäologie.  1890.  (Ge¬ 
schenk  des  Frl.  von  Boxberg.)  [G  116.] 

Jentzsch ,  A.:  Einige  Züge  in  der  Oberflächengestaltung  Westpreussens. 
Sep.  1890.  [De  114p.] 

Jentzsch ,  A.:  Neues  Yorkommen  von  Interglacial  zu  Neudeck.  Sep.  1890 
[De  114q.] 

Jentzsch,  A.:  Bericht  über  die  geologische  Abtheilung  des  Provinzial- 
Museums  zu  Königsberg.  1891.  [De  114r.] 

Körnich,  A.:  Der  Diluvialgletscher  der  Umgebung  von  Meissen.  Yortrag, 

1890.  [De  185  b.] 

Krause,  E.:  Tuisko-Land  der  arischen  Stämme  und  Götter  Urheimat. 

1891.  (Geschenk  des  Frl.  von  Boxberg.)  [G  115.] 


47 


Krimmel,  0.:  Ueber  das  Vorkommen  der  Kreuzotter  in  Württemberg.  Sep. 
1888.  [Bg  26.] 

Krimmel ,  0.:  Nekrolog  des  Dr.  Heinrich  v.  Nagel.  Sep.  1884.  [Jb  67.] 
Krimmel,  0::  Ueber  die  in  Württemberg  lebenden  Clausilien.  Progr.  1885. 
[Bi  87.] 

Lange,  Th Beiträge  zur  Kenntniss  der  Flora  des  Aachner  Sandes.  Sep. 
1890.  [Dd  137.] 

Laube,  G.:  Der  geologische  Aufbau  von  Böhmen.  1891.  [De  140 d.] 
Liebe,  Th.:  Zum  Vogelschutz.  2.  Stück.  Sep.  1891.  [Bf  55.] 

St.  Louis:  Missouri  botanical  garden.  Second  annual  report.  1891.  [Hb  121.] 
Niederlein,  G.:  Kesultados  botänicos  de  esploraciones  hechas  en  Misiones, 
Corrientes  y  paises  limitrofes  desde  1883  hasta  1888  (1  y  2).  Sep.  1890. 
[Cd  105.] 

Novdh,  0.:  Revision  der  paläozoischen  Hyolithiden  Böhmens.  1891. 
[Da  110i.] 

Petersburg:  Kaiserlich  Russische  geographische  Gesellschaft.  —  Beobachtungen 
der  russischen  Polarstation  auf  Nowaja  Semlja.  1.  Theil,  magnetische 
Beobachtungen.  1891.  [Ec  69.] 

Paris:  Revue  mensuale  de  l’ecole  d’Anthropologie.  1891,  Hft.  1.  (Ge¬ 
schenk  des  Frl.  von  Boxberg.)  [Bd  32.] 

Raleigh:  Elisha  Mitchell  scientific  society.  —  Journal,  vol.  VII,  p.  1.  [Aa  300.] 
Bedtenbacher,  J Monographie  der  Conocephaliden.  Sep.  1891.  [Bk  234.] 
Bisso,  A.:  Xeroderma  pigmentosum.  Sep.  1891.  [Hb  118.] 

Schuhe,  E.:  Verzeichniss  der  Säugethiere  von  Sachsen,  Anhalt,  Braun¬ 
schweig,  Hannover  und  Thüringen.  1890.  [Be  31a.] 

Schuhe,  E.:  Faunae  hercynicae  Mammalia.  Sep.  1890.  [Be  31b.] 
Schuhe,  E.:  Amphibia  Europaea.  Sep.  1890.  [Bg  27.] 

Schuhe,  G.:  Die  Entwickelung  der  Lehre  von  den  Mineral-Pseudomorphosen. 
Progr.  1891.  [Db  91.] 

Simroth:  Ueber  die  modernen  Aufgaben  der  naturwissenschaftlichen  Vereine. 

Flugblatt  der  naturforsch.  Gesellschaft  zu  Leipzig.  1891.  [Ja  73.] 
Steglich,  JB.:  Zusammensetzung,  Anwendung  und  Wirkung  der  Dünge¬ 
mittel.  Vortrag  1891.  [Hb  117.] 

Stehner,  A.:  Nekrolog  des  Oberberghauptmanns  Freiherrn  von  Beust.  1891. 
[Jb  68.] 

Stehner,  A.:  Die  Sulitjelma  -  Gruben  im  nördlichen  Norwegen.  1891. 
[De  214.] 

Stehner,  A.:  Das  Eisenerzfeld  von  Naeverhagen.  1891.  [Db  47  c.] 
Stossich,  M.:  Elminti  Veneti.  Secunda  serie.  1891.  [Bm  54 f.] 

Stossich,  M.:  II  genere  Dispharagus  Dujardin.  1891.  [Bm  54  k.] 

Stossich,  M.:  Elminti  della  Croazia.  1891.  [Bm  541.] 

Theile,  Fr.:  Uralte  Christengräber  bei  Sobrigau.  Sep.  1891.  [G  99.] 
Valle  di  Pompei:  II  rosario  e  la  nuova  Pompei.  —  Anno  VII,  Kr.  5 — 11; 
VIII,  Nr.  1-10.  [Ja  71.] 

Wagner,  E.:  Hügelgräber  und  Urnenfriedhöfe  in  Baden.  1885.  (Geschenk 
des  Frl.  von  Boxberg.)  [G  118.J 

Wiesbauer  und  HaseTberger :  Beiträge  zur  Rosenflora  von  Oberösterreich, 
Salzburg  und  Böhmen.  Sep.  1891.  [Cg  33.] 


48 


C.  Durch  Kauf. 

Abhandlungen,  herausgegeben  \on  der  Senckenbergischen  naturforschenden 
Gesellschaft  zu  Frankfurt  a,  M.,  Bd.  XVI,  Hft.  2—4.  [Aa  9.] 

Annals  and  magazine  of  natural  historv,  ser.  6,  vol.  YII,‘  no.  37  —  47. 
[Aa  102.] 

Antiqua,  Jhrg.  YIII,  Nr.  11  —  12;  Jhrg.  IX,  Nr.  1—7.  [G  91.] 

Anzeiger  für  Schweizer  Alterthümer,  Jhrg.  XXIY.  [G  1.]  ' 

Anzeiger,  Zoologischer,  Jhrg.  XIY.  [Ba  21.] 

Archiv  für  Pharmacie,  Bd.  228,  Hft.  12;  Bd.  229,  Hft.  1—7.  [H  1.] 
Bronn' s  Klassen  und  Ordnungen  des  Thierreichs,  Bd.  II,  Abth.  2,  Lief.  2 — 5 
(Coelenterata) ;  Abtb.  3,  Lief.  10 — 14  (Echinodermata);  Bd.  Y,  Abth.  2, 
Lief.  29 — 31  (Crustacea);  Bd.  Yl,  Abth.  4,  Lief.  35— 41  (Aves);  Abth.  5, 
Lief.  35,  30  (Mammalia).  [Bb  54.] 

Hedwigia,  Bd.  29,  Nr.  6;  Bd.  30,  Nr.  1-5.  [Ca  2.] 

Jahrbuch  des  Schweizer  Alpen clubs,  Jhrg.  26.  [Fa  5.] 

Jahrbücher  für  wissenschaftliche  Botanik,  Bd.  22,  Nr.  4;  Bd.  23,  Nr.  1 — 3. 
[Ca  3.] 

Monatsschrift,  Deutsche  botanische,  Jhrg.  9,  Nr.  1 — 9.  [Ca  22.] 

Nature,  vol.  44  und  45  (no.  1103 — 1154).  [Aa  107.] 

Prähistorische  Blätter,  Jhrg.  II,  Nr.  6;  Jhrg.  III,  Nr.  1 — 6.  [G  112.] 
Zeitschrift  für  die  gesammten  Naturwissenschaften,  Bd.  63,  Nr.  6;  Bd.  64, 
Nr.  1—3.  [Aa  98.] 

Zeitschrift  für  Meteorologie,  Bd.  7,  Nr.  12;  Bd.  8,  Nr.  1—11.  [Ec  66.] 
Zeitschrift  für  wissenschaftliche  Mikroskopie,  Bd.  YIII,  Nr.  1,  2.  [Ee  16.] 
Zeitschrift  wissenschaftliche  Zoologie,  Bd.  51,  Nr.  2 — 4;  Bd.  52,  Nr.  1  —  4; 
Bd.  53,  Nr.  1,  2.  [Ba  10.] 

Zeitschrift,  Oesterreichische  botanische,  Jhrg.  41.  [Ca  8.] 

Zeitung,  botanische,  Jhrg.  49.  [Ca  9.] 

Geschlossen  am  23.  December  1891. 


C.  Schiller, 
Bibliothekar  der  „Isis“. 


Abhandlungen 

der 

naturwissenschaftlichen  Gesellschaft 


in  Dresden. 


1891. 


79 


VII.  Ueber  Kreidepflanzen  von  Niederschöna. 

Yon  H.  Engelhardt. 


(Mit  Tafel  II.) 


Schon  seit  langer  Zeit  haben  die  Pflanzenreste,  welche  in  der  Nähe 
des  Dorfes  Niederschöna  bei  Freiberg  in  Sachsen  zweien  zum  unteren 
Quader  zu  rechnenden  Schieferthonschichten  entnommen  werden  konnten 
(vgl.  Cotta,  Geogn.  Beschr.  der  Gegend  von  Tharand,  S.  54),  die  Auf¬ 
merksamkeit  der  Paläontologen  auf  sich  gerichtet  Forscher  wie  Brongniart, 
Sternberg,  Bronn,  Geinitz,  Göppert  beschrieben  von  da  stammende 
Farne,  Cycadeen  und  Coniferen,  während  Ettingshausen  durch  seine  Ab¬ 
handlung:  ,,Die  Kreideflora  von  Niederschöna  in  Sachsen,  ein  Beitrag  zur 
Kenntniss  der  ältesten  Dicotyledonengewächse“  (Sitzungsberichte  der  Kais. 
Akademie  der  Wissenschaften,  Bd.  55)  dasselbe  mit  den  aus  der  Cotta’schen, 
jetzt  in  Berlin  befindlichen  Sammlung  stammenden  Resten  that.  Seit  dieser 
im  Jahre  1867  erschienenen  Publication  ist  eine  weitere  nicht  erfolgt,  be¬ 
sonders  wohl  deshalb,  weil  schon  seit  längerer  Zeit  infolge  Verlassen  des 
Bruches,  der  unter  allen  dort  befindlichen  bis  heute  der  einzige  fossile 
Pflanzenreste  führende  war,  eine  weitere  Ausbeutung  unmöglich  gemacht 
worden  ist.  Wohl  habe  ich  bei  zweimaligem  Besuche  der  Localität,  mit 
welcher  mich  Herr  Bergrath  Professor  Stelzner  in  Freiberg  in  liebens¬ 
würdiger  Weise  bekannt  gemacht,  noch  einzelne  Reste  herausarbeiten  können, 
doch  boten  sie,  da  die  einzige  noch  zugängliche  Schicht  von  den  Witterungs¬ 
einflüssen  bis  weit  unter  die  sie  bedeckende  Sandsteinwand  hin  mürbe 
gemacht  und  in  kleinere  Stücken  zertheilt  worden  ist,  nur  geschädigte, 
meist  ganz  verbleichte  Trümmer  von  Pflanzenresten  dar.  Obgleich  nach 
den  von  mir  dabei  gemachten  Erfahrungen  angenommen  werden  muss, 
dass  auf  weitere  Erstreckung  des  gesund  gebliebenen  Gesteins  noch  viele 
Ausbeute  erlangt  werden  dürfte,  so  kann  dies  doch  nur  erst  der  Fall  sein, 
wenn  der  Bruch  zum  Zwecke  des  Abbaues  von  Sandstein  einmal  wieder 
aufgenommen  werden  sollte.  Bis  dahin  dürfte  aber  noch  viele  Zeit  ver¬ 
gehen. 

Trotzdem  ist  es  möglich,  die  Kenntniss  der  Niederschönaer  Kreideflora 
zu  ergänzen.  Die  Sammlung  der  Bergakademie  zu  Freiberg  birgt  unter 
ihren  Schätzen  eine  grosse  Anzahl  zu  ihr  gehöriger,  von  Reich  ge¬ 
sammelter  Stücke.  Sie  sind  beinahe  durchgängig  ohne  jegliche  Bestimmung 
gelassen  oder,  wo  sie  vorhanden,  mit  den  von  Reich  gegebenen  Namen 
versehen.  Eine  Durchsicht,  die  mir  von  Herrn  Professor  Stelzner  gütigst 
gestattet  wurde,  war  immerhin  geboten. 

In  der  „Festschrift  der  Naturwissenschaftlichen  Gesellschaft  Isis  in 
Dresden  zur  Feier  ihres  50jährigen  Bestehens“  (Dresden  1885)  habe  ich 

Oes,  Isis  in  Dresden,  1891.  —  Abh.  7. 


80 


mich  bereits  S.  55 — 62  über  die  an  dieser  Stätte  befindlichen  Blätter  von 
Credneria  Geinitziana  Ung.,  C.  cuneifolia  Bronn  nnd  C.  grandidentata 
Ung.  verbreitet.  Hier  setze  ich  diese  Arbeit  fort. 

Betreffs  der  Architektur  der  Quaderschichten  von  Mederschöna  sei 
auf  die  zu  der  Section  Freiberg  von  der  geologischen  Specialkarte  des 
Königreichs  Sachsen  beigefügten  eingehenden  und  trefflichen  „Erläuterungen“ 
hingewiesen. 


Beschreibung  der  Pflanzen reste. 

Cryp  togamen. 

Ordnung  der  Filze. 

Familie  der  Phacädiaceen  Fr. 

Gattung  Phacidium  Fries. 

Fhacidium  myrtophylli  nov.  sp.  Taf.  II,  Fig.  10  a,  b. 

Die  Perithecien  sind  rund,  flach,  von  einem  wenig  erhöhten  Bande 
eingefasst. 

Auf  einem  jedenfalls  einem  Myrtaceenblatte  angehörigen  Fetzen  sah 
ich  eine  Anzahl  Pilze,  welche  flach  waren  und  einen  wenig  erhöhten 
Rand  erkennen  liessen.  Bei  dem  einen  zeigte  sich  die  Mitte  hell,  bei 
einem  anderen  schwarz,  während  der  Band  auf  der  einen  Hälfte  hell  er¬ 
schien;  ein  dritter  war  überall  schwarz  und  liess  die  vom  Mittelpunkte 
ausgehenden  Zerreissungsklüfte  erkennen.  Jedenfalls  haben  wir  es  mit 
verschiedenen  Altersstufen  zu  thun. 

Ordnung  der  Algen. 

Familie  der  Sphaerococcoideen  Ag. 

Gattung  Delesseria  Grev. 

Delesseria  Reichii  Stbg.  sp. 

1869.  Schimper,  Traite  etc.  I,  S.  178.  —  Saporta,  A  propos  des  algues  foss., 
S.  12,  Taf.  1,  Fig.  1,  2. 

1883.  Halyserites  Reichii.  Sternberg,  Fl.  d.  Yorw.  II,  S.  84,  Taf.  24,  Fig.  7.  — 
Bronn,  Lethaea  geogn.  Y,  S.  46,  Taf.  28,  Fig.  1. 

1836.  Chiropteris  elongata.  Rossm.  Cotta  i.  Jahrb.,  S.  585. 

1836.  Chiropteris  obtusa  Rossm.  Cotta  i.  Jahrb.,  S.  585. 

1838.  Chiropteris  Reichii.  Bronn,  Lethaea  geogn.,  S.  576,  Taf.  28,  Fig.  1. 

1843.  Ealiserites  (?)  elongatus.  Fr.  Braun  in  Münster,  Beitr.  YI,  S.  26. 

1884.  Aralia  elegans.  V eieno vsky,  Fl.  d.  böhm.  Kreidef.  III,  S.  13,  Taf.  4,  Fig.  1 . 

Bern.  Die  von  Reich  geschriebenen  Etiquetten  zeigten  den  Namen  Fucoides 

dichotomus. 

Der  Thallus  ist  gestielt,  blattförmig,  häutig,  wiederholt -gabelästig,  ge- 
theilt,  beinahe  fussspaitig,  die  Lappen  sind  länglich -linealisch,  von  einem 
Mittelnerven  durchzogen,  welcher  innerhalb  der  Achsel  jeder  Theilung 
anfangs  randläufig  ist,  weiterhin  aber  wieder  in  die  Mitte  gelangt,  stumpf, 
etwas  sichelförmig. 

Unter  den  Phanerogamen  ist  von  mir  trotz  alles  Durchsuchens  von 
Herbarien  und  Bilderwerken  keine  Pflanze  gefunden  worden,  die  mit  dieser 
zu  vergleichen  wäre;  unter  den  Cryptogamen  zeigt  jedoch  dieselbe  Zart¬ 
heit  des  Laubes  und  denselben  merkwürdigen  Verlauf  des  Mittelnervs  die 
in  der  Kord-  und  Ostsee  an  den  Küsten  häufige  Floridee  Delesseria  alata 
Lamour,  auf  welche  Saporta  (Vgl.  A  propos  etc.  und  den  dazu  gehörigen 


81 


Text,  Taf.  1,  Fig.  3.)  zuerst  aufmerksam  gemacht  hat,  nachdem  Sternberg 
sie  als  mit  Halyseris  polypodioides  Ag.  und  Schimper  mit  Delesseria 
ruscifolia  Ag.  verwandt  bezeichnet  hatte.  Vergleicht  man  die  fossilen 
Stücke  mit  Exemplaren  der  lebenden  Art,  so  zeigt  sich  eine  so  auffallende 
Uebereinstimmung  beider,  dass  man  über  die  Stellung  der  ersteren  keinen 
Zweifel  hegen  kann.  Damit  fällt  auch  die  Ansicht  Rossmässler’s,  dass  sie 
einem  Earn  zugehören  möchten,  zumal  ein  übereinstimmender  jetztwelt¬ 
licher  meines  Wissens  noch  nicht  vorgefunden  worden  ist. 

Velenovsky  hat  ein  mit  unseren  Resten  auffallend  gleichgebautes 
„Blattfragment“  in  den  mergeligen  Schieferthonen  von  Vyserovic  gefunden, 
das  er  Aralia  elegans  nennt,  da  es  ihm  scheint,  „dass  die  nächsten  Ver¬ 
wandten  der  fossilen  Art  in  der  Familie  der  Araliaceen  zu  suchen  seien“. 
Ich  habe  weder  unter  diesen  noch  in  den  Gattungen  Jatropha  und  Vitex , 
auf  welche  er  ebenfalls  hinweist,  Formen  gefunden,  die  als  analog  be¬ 
zeichnet  werden  könnten,  und  gehe  ich  jedenfalls  nicht  auf  falschem  Wege, 
wenn  ich  das  „wunderbare  Blattfragment“  hierherziehe.  Es  unterscheidet 
sich  von  den  meisten  Niederschönaer  Exemplaren  durch  die  Grösse,  was 
aber  nur  einen  Altersunterschied  bedeuten  kann,  und  durch  die  ziemlich 
spitzen  oberen  Enden  der  Thallusstücke,  welche  aber,  wenn  auch  mehr 
vereinzelt,  an  zweien  unserer  Stücke  ebenfalls  geschaut  werden  können, 
an  anderen  wenigstens  sich  angedeutet  vorfinden. 

Die  Freiberger  Sammlung  birgt  eine  grössere  Anzahl  dazu  noch  sehr 
wohl  erhaltener  Exemplare.  Mehrere  stellen  jugendliche  Pflanzen  vor,  was 
aus  der  Kürze  (11  und  15  mm  Länge)  und  Dünnheit  (0,5  und  2  mm  Breite) 
des  Stiels,  wie  aus  der  geringen  Grösse  der  Thallusabtheilungen  ersichtlich 
ist.  Bei  den  älteren  zeigt  der  Stiel  bis  beinahe  5  mm  Breite  bei  einer 
bis  4  cm  vorhandenen  Länge,  die  aber  noch  beträchtlicher  gewesen  sein 
muss,  da  sie  mit  der  Kante  des  Gesteinsstücks  abschliesst.  Anderen  Stücken 
fehlt  der  Stiel,  noch  andere  bestehen  nur  aus  Laubtheilen. 

Wir  erkennen  aus  den  mit  Stiel  versehenen  Exemplaren,  dass  der  Thallus 
am  Grunde  fussförmig  gestaltet  ist,  an  allen  aber  die  charakteristische  dichoto- 
mische  Theilung  des  Laubes  und  den  anfänglich  randlichen  Verlauf  der 
Nerven.  Sie  lassen  die  grosse  Zartheit  des  Thallus  wahrnehmen, bei  welchem 
eine  Verkohlung  nicht  möglich  war,  weshalb  sie  die  Farbe  des  Gesteins  annehmen, 
so  dass  sie  in  schwarzem  schwarz,  in  grauem  grau  mit  einem  Stich  ins  Röthliche 
erscheinen  und  nur  durch  eine  Nüance  von  demselben  sich  unterscheiden. 

Diese  Pflanze  zeigt  uns,  dass  die  submarinen  Küsten  während  der 
Kreideformation  bereits  mit  Florideen  bewachsen  waren.  Wenn  sie  nicht 
in  anderen  gleichzeitig  gebildeten  Schichten  aufgefunden  worden  sind ,  so 
liegt  dies  zum  grossen  Theile  wohl  nur  an  dem  für  die  Erhaltung  dieser 
zarten  Wesen  ungünstigen  Versteinerungsmateriale.  In  unserem  Gebiete, 
in  dem  ein  Fluss  seine  mit  vielen  feinen  Erdtheilchen  angefüllten  Wasser¬ 
massen  dem  Meere  zuführte,  vermochte  der  sich  niedersetzende  feine  Schlamm 
die  zartesten  Pflanzen  so  einzuhüllen,  dass  sie  der  Nachwelt  erhalten  blieben. 

Ordnung  der  Farne. 

Familie  der  Schizaeaceen  Mart. 

Gattung  Lygodium  Sw. 

Lygodium  cretaceum  Deb.-  et  Ett. 

1859.  Debey  et  Ettingshausen,  Die  vorweltl.  Acrobryen  d.  Kreidegeb.  v. 

Aachen  u.  Maestricht  I,  S.  18,  Taf.  2,  Fig.  18—21;  Taf.  3,  Fig.  28. 

3 


82 


Der  fruchtbare  Wedel  ist  handförmig  getheilt,  die  Zipfel  sind  breit, 
blattartig,  einfach  oder  gegabelt,  ganzrandig,  an  der  Spitze  fruchttragend, 
die  Nerven  gefiedert;  der  bis  zur  Spitze  der  Lappen  reichende  Mittelnerv 
ist  deutlich  und  setzt  in  die  Spindel  der  Aehren  fort,  die  Seitennerven 
gabeln  sich  ein-  oder  mehrmal,  sind  gestreckt,  zart ;  die  sich  an  die  Zipfel 
ansetzenden  Aehren  sind  vereinzelt,  länglich-linealisch,  an  der  Spitze  stumpf, 
zusammengedrückt,  im  Laube  schmaler,  die  Schleierchen  sind  schief-eiförmig- 
zugespitzt,  schuppig,  die  Fruchthäufchen  oval,  die  Aehrenspindel  schief 
eingefügt,  mit  einem  Schleier  bedeckt.  Der  unfruchtbare  Wedel  ist  ge¬ 
fiedert,  die  Fiederchen  sind  abwechselnd,  einander  genähert,  länglich¬ 
eiförmig,  gestielt,  ganzrandig,  mit  zarter,  zweirippiger  Spindel  versehen. 

Wedel  und  Fruchtähren  befinden  sich  auf  zwei  verschiedenen  Stücken 
der  Sammlung. 

Familie  der  Gieicheniaceen  Kze. 

Gattung  Gleichenia  Sw. 

Gleichenia  gracilis  Heer. 

1874.  Heer,  Kreidepfl.  d.  arct.  Zone,  S.  52,  Taf.  10,  Fig.  1 — 11;  S.  98, 
Taf.  26,  Fig.  13  b,  c,  d. 

Der  Wedel  ist  klein,  zierlich,  gegabelt,  doppeltgefiedert,  die  Fieder  sind 
genähert,  die  unteren  abstehend,  die  oberen  aufrecht,  linealisch,  an  der 
Spitze  langverschmälert,  die  Fiederchen  klein,  unverbunden,  etwas  sichel¬ 
förmig,  dreieckig,  spitz,  die  Seitennerven  einfach,  die  1  —2  Fruchthäufchen 
rund,  dem  Grunde  des  Fiederchens  aufgewachsen. 

Es  ist  nur  ein  unfruchtbares  Fiederchen  vorhanden. 

Gattung  Gleichenites. 

Gleichenites  crenata  Tel.  sp. 

1888.  Gleichenia  crenata.  Velenovsky,  Die  Farne  d.  böhm.  Kreidef.,  S.  9, 
Taf.  3,  Fig.  15-17. 

Die  Blattfieder  sind  schmal-linealisch,  ihre  Bänder  verlaufen  parallel, 
die  Fiederblättchen  sind  bis  zur  Mitte  verwachsen  und  stehen  dicht  bei¬ 
sammen. 

Yon  dieser  Art  liegt  ein  wohlerhaltenes  Bruchstück  vor,  nach  dem  zu 
urtheilen  das  Blatt  gabelig  getheilt  gewesen  ist.  Die  Fiederchen  zeigen 
meist  eine  Breite  von  2  mm  am  Grunde  und  eine  Länge  von  1,5  mm,  an 
der  Spitze  sind  sie  fast  immer  gerundet,  bisweilen  etwas  zugespitzt;  Mittel¬ 
und  Seitennerven  sind  zart,  letztere  gegabelt. 

Da  auch  bei  unserem  Stücke  keine  Fruchthäufchen  beobachtet  werden 
können,  darum  die  Stellung  unter  Gleichenia  noch  nicht  gesichert,  wenn 
auch  sehr  wahrscheinlich  ist,  so  habe  ich  es  vorgezogen,  diesen  Farn  in 
die  provisorische  Gattung  Gleichenites  zu  verweisen. 

Gattung  Didymosorus  Deb.  et  Ett. 

Didymosorus  comptoniaefolius  Deb.  et  Ett. 

1859.  Debey  und  Ettingshausen,  Die  vorweltlichen  Acrobryen  d.  Kreidegeb. 
v.  Aachen  und  Maestricht  I,  8.  6,  Taf.  1,  Fig.  1,  5.  —  Ettingshausen, 

Kreidefl.  v.  Niederschoena,  S.  10,  Taf.  1,  Fig.  1,  2. 

1874.  Gleichenia  comptoniaefolia.  Heer,  Kreidepfl.  d.  arct.  Zone,  S.  49, 
Taf.  11,  Fig.  1,  2. 

Der  Wedel  ist  gabelspaltig,  die  Fieder  sind  einander  genähert,  wech¬ 
selständig,  abstehend,  linealisch,  an  Grund  und  Spitze  verschmälert,  die 
unteren  Fiederchen  horizontal,  die  oberen  sichelförmig  aufgerichtet,  Wechsel- 


ständig,  dichtstehend,  am  Grunde  verwachsen,  die  oberen  etwas  sichel¬ 
förmig,  spitzlich;  die  unteren  Secundärnerven  gegabelt,  die  oberen  einfach, 
die  Sporenhäufchen  rund,  punktförmig  und  sitzen  dem  Grunde  des 
Fiederchens  auf. 

Es  liegen  nur  einige  Exemplare  vor,  welche  die  oben  angeführten 
Eigenschaften  deutlich  zeigen.  Die  Spindel  des  Wedels  ist  etwas  gebogen, 
mehr  sind  es  die  Spindeln  der  Fieder  und  zwar  nach  oben,  andere 
nach  unten,  eine  zeigt  sogar  eine  mehrfache  Biegung.  Die  grössten 
Fieder  erreichen  eine  Länge  von  über  6  cm,  ihre  Breite  beträgt  4—5  mm. 
Die  Fiederchen  sind  vorn  spitz  oder  sogar  ein  klein  wenig  zugespitzt;  ihr 
äusserer  Rand  ist  mehr  gewölbt,  als  der  innere.  Ein  genaueres  Studium 
ihrer  Nervatur  ergiebt  unter  der  Lupe,  dass  der  nach  der  Spitze  zu  an 
Stärke  allmählich  abnehmende  Mittelnerv  etwas  scblängelig  gestaltet  ist, 
insofern  derselbe  bei  Austritt  eines  jeden  Seitennervs  andere  Richtung 
annimmt,  dass  die  unteren  Seitennerven  gegabelt  sind  und  zwar  so,  dass 
die  Gabelung  der  grundständigen  sehr  zeitig  eintritt,  während  sie  bei  den 
darauffolgenden  allmählich  mehr  dem  Rande  genähert  zu  beobachten  ist, 
bei  den  obersten  aber  fehlt.  Ton  Befruchtungswerkzeugen  ist  an  unseren 
Stücken  nichts  zu  beobachten. 

Gattung  Mertensia  Willd. 

Mertensia  Zippei  Corda  sp. 

1846.  Pecopteris  Zippei.  Corda  in  Reuss,  Yerst.  d.  böhm.  Kreidef.,  S.  95. 
Taf.  49,  Fig.  1.  —  Unger,  Kreidepfl.  von  Oestreich,  S.  8,  Taf.  2,  Fig.  1, 

1868.  Gleichenia  Zippei.  Heer,  Fl.  v.  Nordgrönld.,  S.  79,  Taf.  48,  Fig.  4.  — 
Ders.,  Kreidefl.  d.  arct.  Zone,  S.  44,  Taf.  4,  5,  6,  Fig.  1  —  3;  S.  90,  Taf. 
25,  Fig.  1 — 8.  —  Ders.,  Foss.  Fl.  Grönlds.  I,  S.  7,  Taf.  3,  Fig.  2.  — 
Ders.,  Beitr.  z.  Kreidefl.  von  Moletein,  S.  4,  Taf.  1,  Fig.  1.  —  Yelenovsky, 
Farne  d.  böhm.  Kreidef.,  S.  6,  Taf.  3,  Fig.  3 — 7. 

1868.  Gleichenia  Binlciana.  Heer,  Foss.  Fl.  v.  Nordgrönland,  S.  80,  Taf. 
43,  Fig.  6. 

Die  Wedel  sind  zwei-  oder  dreigabelig-verzweigt,  die  Zweige  ausge¬ 
spreitet,  doppelt  gefiedert,  die  Fieder  einander  sehr  genähert,  gestreckt, 
linealisch,  gegen  die  Spitze  allmählich  verschmälert,  zugespitzt,  fieder¬ 
schnittig,  die  Fiederchen  dicht  zusammengedrängt,  spitzlich  oder  stumpf, 
am  Grunde  frei  oder  doch  nur  am  untersten  Theile  desselben  zusammen¬ 
hängend;  ihr  Mittelnerv  ist  fein,  die  von  ihm  ausgehenden  3 — 5  Seiten¬ 
nerven  auf  jeder  Hälfte  sind  sehr  zart,  die  untersten  gegabelt;  die  kreis¬ 
runden  Fruchthäufchen  stehen  beiderseits  vom  Mittelnerven  und  bedecken 
beinahe  das  Fiederchen. 

Bei  einem  schönen  unfruchtbaren  Spitzen  stücke  eines  Wedels  stehen 
die  alternirenden  Fieder  sehr  dicht  aneinander,  so  dass  wenigstens  an  den 
oberen  die  Fiederchen  eines  theilweise  die  des  anderen  zu  geringem  Theile 
bedecken.  Letztere  liegen  dicht  beisammen,  sind  ein  wenig  nach  vorn 
gerichtet  und  nach  der  Spitze  zu  etwas  verschmälert,  am  Grunde  berühren 
sie  sich. 

Ausser  ihm  ist  noch  ein  Stück  vorhanden,  das  die  Mitte  des  ehe¬ 
maligen  Wedels  darstellt,  weshalb  an  ihm  die  Fieder  länger  sind  (6—8  cm), 
als  bei  dem  vorigen  (ca.  4  cm).  Diese  sind  ebenfalls  dicht  zusammen¬ 
gerückt,  zeigen  die  gesetzmässige  Wechselstellung  und,  was  sie  besonders 
von  denen  des  oben  besprochenen  Stückes  auszeichnet,  auf  ihren  Fiederchen 
Fruchthäufchen  auf  beiden  Seiten  des  Mittelnervs.  Diese,  jederseits  meist 

3* 


84 


drei,  sind  kreisrund,  haben  einen  Durchmesser  von  1  mm  und  reichen 
vom  Mittelnerv  bis  beinahe  zu  dem  Rande.  In  der  Gegend  der  Spitze, 
wo  die  Fiederchen  kleiner  werden,  vermag  ich  nur  noch  jederseits  zwei, 
an  den  weiterhin  folgenden  blos  eins  zu  bemerken,  während  die  äussersten 
frei  von  denselben  bleiben.  Was  Heer  von  den  Fruchthäufchen  der  Wedel 
aus  den  nördlichen  Polargebieten  angiebt,  findet  sich  auch  bei  den 
unserigen  wieder. 

Mertensia  Kurriana  Heer  sp. 

1859.  Benitzia  calopteris  Deb.  et  Ett.,  Die  vorweltl.  Acrobryen  d.  Kreidegeb. 
v.  Aachen  u.  Maestri cht,  Taf.  5,  Fig.  13,  14.  (?) 

1868.  Gleichenia  Kurriana  Heer,  Beitr.  z.  Kreidefl.  von  Moletein,  S.  6,  Taf. 
2,  Fig.  1—4.  —  Lesquereux,  Cret.  Fl.,  S.  47,  Taf.  I,  Fig.  5,  5b,  5c. 

Der  Wedel  ist  gefiedert,  die  Fieder  sind  gestreckt,  linealisch,  fieder- 
schnittig,  die  Fiederchen  bis  auf  den  Grund  von  einander  getrennt, 
wechselständig,  an  der  Spitze  gerundet,  die  Fruchthäufchen  zweizeilig, 
kugelig. 

Es  liegt  nur  ein  steriler  Fieder  vor,  an  welchem  die  Fiederchen 
dicht  zusammengedrängt  stehen  und  bis  auf  die  Spindel,  an  die  sie  mit 
etwas  breiterem  Grunde  angewachsen  sind,  frei  sind.  In  jedem  ist  ein 
mit  blossem  Auge  deutlich  sichtbarer  Mittelnerv  zu  erblicken,  von  dem 
gabelnde,  sehr  feine  Seitennerven  ausgehen. 

Familie  der  Polypodieen  Metten. 

Gattung  Pteris  L. 

Pteris  frigida  Heer. 

1882.  Heer,  Foss.  Fl.  Grönlands  I,  S.  25,  Taf.  6,  Fig.  56;  Taf.  10,  Fig. 
1-4;  Taf.  11;  Taf.  12,  Fig.  2;  Taf.  13,  Fig.  2;  Taf.  16,  Fig.  1,2;  Taf. 
18,  Fig.  106.  — Yelonovsky,  Farned.  böhm.Kreidef.,  S.  14,  Taf.  4,  Fig.  1 — 4. 

1874.  Pecopteris  denticulata  Heer,  Kreidepfl.  d.  arct.  Zone,  S  95,  Taf.  26, 

Fig*  7. 

1874.  Pecopteris  argutula.  Heer,  Kreidepfl.  d.  arct.  Zone,  S.  96,  Taf.  26, 
Fig.  8. 

Die  W edel  sind  gefiedert,  die  Fieder  gestreckt,  einander  genähert,  tief 
fiedertheilig,  die  Fiederchen  berühren  sich,  sind  schief,  beinahe  bis  zum 
Grunde  gesondert,  die  oberen  beinahe  dreieckig  und  gebogen,  die  übrigen 
lanzettförmig,  oft  gestreckt-lanzettförmig,  zugespitzt,  an  der  Spitze  oder  am 
ganzen  Rande  sehr  fein  gezähnelt;  der  Mittelnerv  ist  gerade  oder  etwas 
gebogen,  die  Seitennerven  sind  nahe  am  Grunde  gegabelt,  entspringen 
unter  spitzen  Winkeln  und  verlaufen  ziemlich  parallel. 

Es  ist  nur  ein  Fiederstück  vorhanden,  dem  die  Spitze  fehlt.  Die 
Fiederchen  sind  mit  ihrer  ganzen  Breite  an  die  Spindel  befestigt;  sie  ver¬ 
binden  sich  in  der  Entfernung  von  0,5  —  1  mm  von  der  Spindel  und  sind 
durch  eine  sehr  schmale  Bucht  von  einander  getrennt.  Gegen  die  Spitze 
hin  verschmälern  sie  sich  allmählich  und  zeigen  einen  feingezäbnelten 
Rand.  Die  Zahnspitzen  sind  nicht  gleichmässig  von  einander  entfernt,  die 
meisten  stehen  0,5  -  1  mm  von  einander.  Der  Mittelnerv  ist  verhältniss- 
mässig  stark,  nach  der  Spitze  verschmälert,  die  Seitennerven  sind  sehr 
zart  und  entspringen  nahe  bei  einander. 

Pteris  ATbertsii  Dunk.  sp. 

1882.  Heer,  Foss.  Fl.  v.  Grönland  I,  S.  29,  Taf.  16,  Fig.  5,  6;  Taf.  28, 
Fig.  1,  3;  Taf.  48,' Fig.  22— 24.  —  Yelenovsky,  Farne  d  böhm.  Kreidef., 
S.  15,  Taf.  4,  Fig.  5—10. 


85 


1846.  Neuropteris  Albertsii.  Dunker,  Monogr.  d.  Nordd.  Wealdenbild.,  S.  8. 
Taf.  7,  Fig.  6. 

1849.  Cladophlebis  Albertsii.  Brongniart,  Tableau,  S.  107. 

1871.  Älethopteris  Albertsii.  Schenk,  Foss.  Fl.  d.  nordwestd.  Wealdenf., 
S.  16,  Taf.  6,  Fig.  4 

Die  Wedel  sind  doppelt  gefiedert,  ihre  Spindel  ist  dünn,  gestreift,  die 
Fieder  alterniren,  sind  breit-linealisch,  fiederschnittig,  die  Fiederchen 
abstehend,  ei-lanzettförmig,  gelind-sichelförmig,  an  der  Spitze  spitz,  ganz- 
randig;  der  Mittelnerv  ist  durchlaufend,  die  Seitennerven  entspringen  unter 
spitzem  Winkel  und  sind  gegabelt. 

Die  Sammlung  enthält  ausser  einem  Stücke  mit  zwei  Fiederchen  ein 
grösseres  Wedelstück.  Ohne  auf  das  in  der  Diagnose  Gesagte  weiter  ein¬ 
zugehen,  verdient  bemerkt  zu  werden,  dass  die  Fieder  und  Fiederchen 
dicht  beisammen  stehen.  Letztere  berühren  sich  an  den  Rändern,  alterniren 
und  sind  mit  ihrer  ganzen  Breite  an  der  Spindel  befestigt.  Ihre  Breite 
beträgt  durchschnittlich  4  mm,  die  Länge  9 — 11  mm,  doch  lässt  sich  diese 
nicht  von  allen  bestimmen,  da  die  zweier  benachbarter  Fieder  sich  oftmals 
theilweise  bedecken.  Alle  lassen  aber  eine  schwache  Biegung  nach  vorn 
erkennen.  Soweit  die  Nervatur  nicht  verwischt  erscheint,  ist  ein  deutlicher 
Mittelnerv  sichtbar,  aus  dem  Seitennerven  in  spitzem  Winkel  entspringen 
und  sich  bald  gabeln. 

Familie  der  Aspleniaceen  Metten. 

Gattung  Asplenium  L. 

Asplenium  Fo ersten  Deb.  et  Et t. 

1859.  Debey  und  Ettingshausen,  Die  vorweltl.  Acrobr.  d.  Kreidegeb.  v.  Aachen 
u.  Maestricht,  S.  13,  Taf.  2,  Fig.  4 — 7,  11.  —  Heer,  Foss.  Fl.  v.  Grönld.  I, 
S.  33.— Velenovsky,  Farne  der  böhm.  Kreidef.,  S.  15,  Taf  1,  Fig  14. 

Die  Blätter  sind  mehrfach  gefiedert,  die  Fiederchen  regelmässig  ab¬ 
wechselnd,  gedrängt,  etwas  herablaufend,  unter  halbrechtem  Winkel  aufgerichtet, 
breitlaubig,  linealisch-lanzettförmig,  gelappt-gezähnt,  am  Grunde  fiederspaltig 
oder  fiedertheilig,  die  Abschnitte  stumpf-eiförmig,  an  der  Spitze  gezähnelt 
oder  eiförmig-zugespitzt,  etwas  alternirend,  gedrängt,  die  endständigen  lang- 
linealisch- lanzettförmig,  sehr  schmal,  entfernt  gezähnt;  die  Mittel-  und 
Seitennerven  straff,  aufgerichtet,  einfach  oder  häufiger  gegabelt,  zahlreich. 

Es  sind  zwei  Bruchstücke  dieses  Farns  vorhanden.  Das  eine  ist 
insofern  interessant,  als  es  uns  zum  ersten  Male  zeigt,  dass  die  Blätter 
mehrfach  gefiedert  waren;  das  andere  stellt  eine  auf  beiden  Seiten  mit 
Fiederchen  bewachsene  Spindel  vor. 

Farne  mit  unsicherer  systematischer  Stellung. 

Gattung  Sphenopteris  Brongn. 

Sphenopteris  Mantelli  Brongn. 

1828.  Brongniart,  Hist.  veg.  foss.  I,  S.  170,  Taf.  45,  Fig.  3 — 7.  —  Dunker, 
Monogr.  d.  nordd.  Wealdenb.,  S.  2,  Taf.  1,  Fig.  4a.  —  Ettingshausen, 
Beitr.  z.  Wealdenb.,  S.  14,  Fig.  3,  4.  —  Schenk,  Foss.  Fl.  d.  nordwestd. 
Wealdenf.,  S.  6,  Taf.  2;  Taf.  4,  Fig.  5,  6a  — c. 

1824.  Hymenopteris  psilotoides.  Mantell,  Transact.  of.  Geoh  Soc.,  Ser  II, 
Bd.  I,  S.  424,  Taf.  46,  Fig.  7;  Taf.  47,  Fig.  2. 

1836.  Cheilanthites  Mantellii.  Göppert,  Syst.  fil.  foss.,  S.  231. 

1837.  Sphenopteris  gracilis.  Fitton,  Transact.  of.  Geol.  Soc.,  Ser.  II,  Bd.  IY, 
S.  181,  Fig.  I,  2. 

1846.  Confervites  fissus.  Dunker,  Mon.  d.  nordd.  Wealdenb.,  S.  1,  Taf.  1, 
Fig.  1. 


86 


1846.  Sphenopteris  Boemeri.  Dunker,  a.  a.  0.,  S.  3,  Taf.  1,  Fig.  8—5. 

1846.  Sphenopteris  tenera.  Dunker,  a.  a.  0.,  S.  3,  Taf.  8,  Fig.  5. 

1849.  Pachypteris  gracilis.  Brongniart,  Tableau,  S.  107. 

Die  Blätter  sind  dreifach  gefiedert,  die  primären  Segmente  doppelt¬ 
gefiedert,  an  der  Spitze  einfach  gefiedert,  über  26  cm  lang,  eiförmig-lanzettlich- 
zugespitzt,  die  secundären  Segmente  gefiedert,  an  der  Spitze  gezähnt, 
linear,  zugespitzt,  alternirend,  aufrecht,  genähert,  gegen  die  Spitze  fieder- 
theilig,  die  unteren  länger,  die  oberen  kürzer,  1  —  8  cm  lang;  die  Lappen 
der  Spitzen  linear,  ganzrandig,  spitz,  alternirend,  die  tertiären  Segmente 
linear,  spitz,  4  mm  lang,  ganzrandig,  genähert,  mit  verschmälerter  herab¬ 
laufender  Basis,  sitzend,  einnervig,  die  Nerven  unter  spitzem  Winkel 
austretend,  die  Rhachis  geflügelt. 

Es  ist  ein  grösseres  Exemplar  vorhanden,  das  theilweise  nicht  gut 
erhalten  ist.  Bei  einem  kleineren  zweiten  sind  die  Nerven  deutlich  sichtbar. 

Gattung  Fecopteris  Brongn. 

Pecopteris  bohemica  Corda. 

1846.  Corda  in  Reuss,  Verst.  d.  böhm.  Kreidef.  II,  S.  95,  Taf.  49,  Fig.  1.  — 
Heer,  Kreidef.  d.  arct.  Zone,  S.  96,  Taf.  26,  Fig.  17  a.  —  Ders.,  Fl.  d. 
Atanesch,  S.  35,  Taf.  36,  Fig.  2b.  —  Ders.,  Fl.  d.  Patootsch.,  S.  6,  Taf.  58, 
Fig.  4. 

Die  Fieder  sind  schmal,  lanzettförmig,  gefiedert,  die  Fiederchen 
linealisch-lanzettförmig,  spitz,  ganzrandig,  schief,  der  Mittelnerv  ist  dünn, 
durchlaufend,  die  Seitennerven  sind  verwischt. 

Ich  fand  nur  wenige  Fetzen  vor,  deren  Fiederchen  frei  und  mit  der 
ganzen  Breite  an  der  Spindel  befestigt  sind.  An  einem  Fiederchen 
vermochte  ich  einen  wenig  über  dem  Grunde  aus  dem  Mittelnerv  unter 
spitzem  Winkel  entspringenden  Seitennerven  zu  entdecken. 

Pecopteris  striata  Stbg. 

1838.  Sternberg,  Fl.  d.  Vorw.,  S,  155,  Taf.  37,  Fig.  3,  4.  —  Heer,  Kreidefl. 
d.  arct.  Zone,  S.  94,  Taf.  26,  Fig.  3. 

1836.  Pecopteris  Schoenae.  Reich,  Jahrb.,  S.  586. 

1838.  Pecopteris  Beichiana  Sternberg,  Fl.  d.  Vorw.,  S.155,  Taf.  37,  Fig.  2. 

1867.  Aspidium  Beichianum  Stbg.  sp.  Ettingshausen,  Kreidefl.  v.  Nieder- 
schoena,  S.  10. 

Der  Wedel  ist  doppeltgefiedert,  die  Fieder  sind  gegenständig,  ungestielt, 
entgegengestellt,  unter  spitzem  Winkel  ausgehend,  lineafisch,  fiederschnittig; 
die  Fiederchen  länglich,  an  der  Spitze  stumpf,  ganzrandig  und  berühren 
sich  mit  ihren  Rändern;  der  Mittelnerv  derselben  ist  deutlich,  ihre  Seiten¬ 
nerven  sind  gegabelt,  die  Hauptspindel  ist  der  Länge  nach  gestreift. 

Vier  Fiederstücke,  von  denen  zweien  die  Spitze  nicht  erhalten  blieb 
und  eins  nur  das  Spitzentheil  darstellt,  sind  in  der  Sammlung  erhalten. 
Sie  zeichnen  sich  vor  anderen  Farnen,  welche  durchgängig  bis  auf  Mertensia 
Kurriana  Heer  auf  dem  Gesteine  schwarz  erscheinen,  durch  ihre  bräun¬ 
liche  Färbung  aus.  Ausdrücklich  muss  hervorgehoben  werden,  dass  die 
Fiederchen  der  Spitzengegend  regelmässig  gegenständig  sind,  in  den  unteren 
Theilen  aber  stellenweise  eine  kleine  Yerschiebung  ihrer  Ausgangsstellen 
zu  beobachten  ist,  was  in  der  Beschreibung  zu  berücksichtigen  ich  ge¬ 
zwungen  war. 

Weiterhin  muss  ich  bemerken,  dass  an  dem  sehr  wohl  erhaltenen 
Spitzen  stück,  das  auf  jeder  Seite  sechs  Fiederchen  erkennen  lässt,  diese  an 
der  Spitze  nicht  gerundet,  sondern  spitz  erscheinen,  während  sie  an  dem 
mit  Spitze  erhaltenen  Wedelstücke  gerundet  erscheinen. 


87 


Der  von  Unger  in:  Kreidepfl.  a.  Oestreich,  Taf.  2,  Fig.  2,  unter  obigem 
Namen  abgebildete  Farnrest  gehört,  wie  schon  Heer  hervorgehoben  hat, 
nicht  hierher,  sondern  zu  Pecopteris  arctica  Heer. 

Pecopteris  lobifolia  Corda. 

1846.  Corda  in  Reuss,  Verst  d.  böhm.  Kreidef.,  S.  95,  Taf.  49,  Fig  4,  5.  — 
Ettingshausen,  Kreidefl.  v.  Niederschoena,  S.  11. 

Der  Wedel  ist  ?,  die  Fieder  sind  gefiedert,  die  Fiederchen  am  Rande 
wellenförmig  -  eingeschnitten. 

Es  liegt  nur  das  Spitzenstück  eines  Fieders  vor,  an  dem  zu  beobachten 
ist,  dass  die  Fiederchen  beinahe  gegenständig  entspringen,  eine  Lä,nge  von 
3 — 5  mm  und  eine  Breite  von  2  mm  zeigen.  Sie  stehen  dicht  bei  einander, 
sind  mit  ihrem  ganzen  Grunde  an  die  Spindel  angewachsen  und  zeigen 
am  Rande  nach  abwärts  gewölbte  kleine  rundliche  Lappen,  in  welche  sich 
gabelnde,  aus  dem  durchlaufenden  Mittelnerven  entspringende  Seitennerven 
ziehen. 

Pecopteris  Geinitzi  Dunker. 

1846.  Dunker,  Monogr.  d.  nordd.  Wealdenb.,  S.  6,  Taf.  8,  Fig.  8,  3  a,  b.  — 
Schenk,  Fl.  d.  nordwesta.  Wealdenf.,  S.  13,  Taf.  8,  Fig.  2,  2  a. 

Die  Blätter  sind  dreifach  gefiedert,  die  Fieder  linealisch-lanzettförmig, 
abstehend,  die  oberen  kürzer,  die  unteren  länger,  alternirend,  die  Fiederchen 
eiförmig,  spitz,  etwas  sichelförmig,  ganzrandig,  sitzend,  bisweilen  zusammen- 
fliessend,  die  unteren  gegenständig,  die  oberen  alternirend,  die  Nerven 
sehr  bald  nach  dem  Austritt  in  einzelne  Aeste  aufgelöst,  die  Aeste  gegabelt, 
die  Rhachis  ist  beinahe  stielrund,  oberseits  gefurcht. 

Es  ist  nur  ein  Wedelfetzen  von  der  Spitze  erhalten,  der  auf  der  einen 
Seite  fünf,  auf  der  anderen  acht  Fieder  zeigt.  Die  Fiederchen  sind  klein. 

Pecopteris  Murchisonii  Dunker. 

1846.  Dunker,  Monogr.  d. nordd.  Wealdenb.,  S.  7,  Taf.  8,  Fig.  2,  2a.  —  Schenk, 
Fl.  d.  nordwestd.  Wealdenf.,  S.  14,  Taf.  10,  Fig.  4,  4a. 

1852.  Neuropteris  Murchisonii.  Ettingshausen,  Beitr.  z.  Wealdenf.,  S.  11. 

Die  Wedel  sind  doppeltgefiedert,  die  Fieder  alternirend,  linealisch- 
lanzettförmig,  gestielt,  abstehend,  die  Fiederchen  genähert,  sitzend,  alter¬ 
nirend,  länglich- eiförmig,  stumpf,  gegen  die  Spitze  kleiner,  einander 
berührend  oder  abstehend;  der  Mittelnerv  ist  an  der  Spitze  in  Aeste 
aufgelöst,  die  Seitennerven  entspringen  unter  spitzem  Winkel  und  gabeln 
sich  einfach. 

Ein  Stück  aus  der  Mitte  des  Wedels  ist  vorhanden.  Die  Spitzen  der 
Fieder  sind  abgebrochen,  nur  bei  einem  sind  sie  erhalten  und  dieser 
zeigt  eine  Länge  von  4,5  cm,  während  die  der  Fiederchen  bei  einer  Breite 
von  2—3  mm  im  Durchschnitt  5  mm  beträgt. 

Pecopteris  linearis  Stbg. 

1888.  Bronn,  Lethaea  geogn.,  S.  573,  Taf.  28,  Fig.  12.  —  Ettingshausen, 
Yorweltl.  Acrobryen  d.  Kreidegeb.  v.  Aachen  u.  Mästricht,  S  62,  Taf.  6, 
Fig.  20. 

1828.  Pecopteris  Beichiana.  Brongniart,  Hist.  veg.  foss.,  S.  302,  Taf.  116, 
Fig.  7.  —  Sternberg,  Fl.  d.  Vorw.  II,  S.  155,  Taf.  37,  Fig.  2. 

1836.  Pecopteris  Schoenae.  Reich,  Jahrb.,  S.  586. 

1838.  Alethopteris  Beichiana.  Sternberg,  Fl.  d.  Vorw.  II,  S.  156,  Taf.  37, 
Fig.  2. 

1838.  Pecopteris  fastigiata.  Presl.  in  Sternberg,  Fl.  d.  Vorw.  II,  S.  155, 
Taf.  25,  Fig.  5. 

1846.  Pecopteris  Browniana.  Dunker,  Nordd.  Wealdenb.,  S.  5,  Taf.  8,  Fig.  7. 
—  Schenk,  Wealdenform.,  S.  13,  Taf.  5,  Fig.  2,  2  a. 


88 


Die  Fieder  sind  länglich-lanzettförmig,  die  Fiederchen  schief,  linealisch- 
lanzettförmig ,  ziemlich  spitz,  am  Grunde  ein  wenig  verbreitert  und  zu¬ 
sammengewachsen,  beinahe  gegenständig,  an  der  Spitze  gezähnelt;  der 
Mittelnerv  ist  verhältnissmässig  stark,  die  Seitennerven  sind  äusserst  zart 
und  gegabelt. 

Ein  sehr  schön  erhaltener  Fieder  in  der  Länge  von  8  cm  ist  vorhanden. 
Seine  Spindel  ist  gebogen;  die  Fiederchen,  deren  Zähnelung  nur  im  oberen 
Theile  zu  bemerken  ist,  liegen  dicht  aneinander  und  sind  z.  Th.  gerade, 
z.  Th.  etwas  gebogen.  Bei  den  oberen  bemerkt  man  eine  grössere  Yer- 
wachsungsfläche,  während  sie  sich  bei  den  unteren  immer  mehr  der  Spindel 
nähert.  Die  Länge  der  letzteren  beträgt  2  cm,  die  der  nach  oben  folgenden 
nimmt  allmählich  ab. 

Phanerogamen. 

Familie  der  Cycadeaceen  Rieh. 

Gattung  Microzamia  Corda, 

Microzamia  gibba  Corda. 

1846.  Corda  in  Reuss,  Yerst.  d.  böhm.  Kreidef.,  S.  85,  Taf.  46,  Fig.  1  —  10.  — 
Velenovsky,  Gymnosp.  d.  böhm.  Kreidef.,  S.  6,  Taf.  8,  Fig.  5—16;  Taf.  4, 
Fig.  6;  Taf.  5,  Fig.  8. 

Die  Zapfen  sind  länglich,  cylindrisch,  die  Schuppen  dünn,  flach,  die 
Schildchen  mit  einer  Schicht  grober,  senkrecht  stehender  Haare  überzogen, 
in  der  Mitte  mit  zwei  Höckerchen  versehen,  die  Samen  ellipsoidisch ,  aus 
einer  äusseren  fleischigen  Testa  und  einem  körnig-punktirten ,  hornartigen 
Kerne  bestehend,  die  zapfen  tragen  den  Aeste  verzweigt. 

Es  wurde  nur  ein  junger,  3,6  cm  langer  und  1,1  cm  breiter,  in  der 
Längsrichtung  durchbrochener  Zapfen  gefunden,  welcher  die  kleinen  Samen 
deutlich  erkennen  lässt. 

Gattung  Dioonites  Bornem. 

Dioonites  saxonicus  Reich  sp. 

1870/72.  Schimper,  Traite  etc.  II,  S.  211. 

1848.  Pterophyllum  saxonicum  Reich.  Geinitz  in  Gaea  v.  Sachsen,  S.  134  — 
Ders.,  Elbthalgeb.,  S.  305,  Taf.  66,  Fig.  3.  —  Göppert,  Nachtr.  z.  Fl.  d. 
Quadersandst.  in  Schlesien,  S.  362,  Taf.  38,  Fig.  13.  —  Ettingshausen, 
Kreidefl.  v.  Niederschoena ,  S.  11,  Taf.  1,  Fig.  11,  12. 

Die  Blätter  sind  lederig,  gefiedert,  die  Fieder  ganzrandig,  beinahe 
gegenständig,  einander  genähert,  linealisch-lanzettlich,  sichelförmig,  ganz¬ 
randig,  beiderseits  verschmälert,  von  zahlreichen  zarten,  parallellaufenden 
Nerven  durchzogen;  die  Spindel  ist  sehr  dick. 

Ausser  kleineren  Bruchstücken  und  einzelnen  auf  verschiedenen  Platten 
liegenden  Fiedern  ist  ein  ausgezeichnetes,  17  cm  langes  Blattstück  erhalten, 
dessen  Spindel,  soweit  sie  das  Fragment  zeigt,  am  Grunde  1  cm  und  an 
der  (noch  lange  nicht  wirklichen)  Spitze  6  mm  breit  ist.  Die  ganz  erhal¬ 
tenen  Fieder  weisen  eine  Länge  von  6  —  7  cm,  in  ihrer  Mitte  eine  Breite 
von  5—6  mm  auf.  Dass  auf  der  oberen  Seite  derselben  zahlreiche  kleine, 
zwischen  den  Nerven  befindliche  Knötchen  mit  dem  Yergrösserungsglas 
zu  beobachten  sind,  ist  schon  von  Ettingshausen  bemerkt  und  abgebildet 
worden.  (Kreidefl.  v.  Niederschoena,  Taf.  1,  Fig.  12  b.) 

Unser  Exemplar  finden  wir  in  Göppert’s  Nachtr.  etc.  abgebildet. 

Das  in  Hosius  u.  v.  d.  Marek,  Fl.  d.  westph.  Kreidefl.,  unter  diesem 


89 


Namen  Taf.  44,  Fig.  198  abgebildete  Stück  kann  nicht  hierher  gehören, 
da  die  Fieder  viel  zu  weit  auseinander  stehen. 

Yen  Dioonites  cretosus  Reich  sp. ,  welcher  sich  vorzugsweise  durch 
seine  breiteren  Fieder  von  dieser  Art  unterscheidet,  fand  ich  leider  in  den 
mir  übermittelten  Stücken  keinen  Rest  vor. 

Gattung  Pterophyllum  Brongn. 

Pterophyllum  Reichianum  nov.  sp.  Taf.  II,  Fig.  1,  2. 

DieBlätter  sind  langgestielt,  gefiedert,  die  Fieder  ganzrandig.  gegenständig, 
entfernt  von  einander  an  der  Spindel  angewacbsen,  nach  der  Spitze  hin 
aber  gedrängt  stehend,  linealisch,  von  zahlreichen  zarten  parallellaufenden 
Nerven  durchzogen;  der  Stiel  ist  gerieft,  in  der  Mitte  mit  tiefer  Furche 
versehen,  die  Spindel  nur  gerieft. 

Diese  Art  wird  von  der  Gattung  Dioonites  schon  durch  die  Zartheit 
der  Fieder  ausgeschlossen.  Die  Spindel  zeigt  eine  Breite  von  knapp  2  mm, 
der  in  der  Mitte  mit  einer  sich  von  oben  nach  unten  allmählich  vertiefenden 
Furche  versehene  Stiel  eine  solche  von  4  mm.  Die  Fieder,  fast  alle 
unvollständig  erhalten,  sind  am  Grunde  wenig  verschmälert,  in  ihrer 
weitesten  Ausdehnung  4  mm  breit;  die  untersten  schrumpfen  dagegen  bei 
einer  Länge  von  3  cm  auf  eine  solche  von  3  mm  zusammen.  Auf  ihnen 
finde  ich  mit  Hilfe  des  Yergrösserungsglases  7  etwas  mehr  hervortretende 
Nerven,  zwischen  welchen  sich  äusserst  zarte  befinden. 

Sonst  sah  ich  nur  noch  eine  Spindel  mit  2  Fiederstücken  (Fig.  2.), 
von  denen  das  eine  das  andere  deckt,  ein  der  Spitze  zugehöriges  Bruchstück, 
bei  welchem  die  Fieder  ganz  nahe  aneinander  rücken,  und  einzelne  Fieder. 

Möglicherweise  ist  unsere  Art  dieselbe,  welche  v.  Ettingshausen  in 
Kreidefl.  v.  Niederschoena,  S.  11  als  Pterophyllum  cretosum  Reich  bezeichnet. 
Eine  Abbildung  ist  nicht  vorhanden  und  die,  auf  welche  er  verweist, 
besteht  nicht,  da  die  Gaea  saxonica  solche  nicht  aufzuweisen  hat. 

Familie  der  Araucarieen  Rchb. 

Gattung  Cunninghamia  R.  Br. 

Cunninghamia  elegans  Corda. 

1846.  Corda  in  Reuss,  Verst.  d  böhm.  Kreidef.,  S.  93,  Taf.  49,  Fig.  29 — 31.  — 
Velenovskv,  Gymnosp.  d.  böhm.  Kreidefl.,  S.  14,  Taf.  4,  Fig.  5;  Taf.  5, 
Fig.  1,  7;  Taf.  6.  Fig.  5.  —  Ders.,  Neue  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  JPfL.  d.  böhm. 
Cenomans,  S.  2,  Fig.  1 — 5. 

1838.  Cunninghamites  oxycedros  Sternberg,  Fl.  d.  Vorw.  II,  S.  203,  Taf. 
49,  Fig.  1.  —  Göppert,  Monogr.  d.  foss.  Conif.,  S.  240,  Tat.  47,  Fig.  2—4. 

1846.  Cunninghamia  planifolia.  Corda,  Yerst.  d.  böhm.  Kreidef.,  S.  93, 
Taf.  50,  Fig.  1—3. 

1847  Cunninghamites  elegans.  Endlicher,  Syn.  conif.  foss.,  S.  305.  —  Göppert, 
Monogr.  d.  foss.  Conif.,  S.  240.  —  Heer,  Fl.  v.  Moletein,  S.  12,  Taf.  1, 
Fig.  14.  —  Ders.,  Foss.  Fl.  v.  Grönland  II,  S.  17,  Taf.  53,  Fig  1. 
—  Schenk,  Wernsdorfer  Sch.,  S.  17,  Taf.  4,  Fig.  3. 

1885.  Cunninghamites  squamosus.  Hosius  u.  v.  d.  Marek,  Fl.  d.  westph. 
Kreide,  S.  i78,  Taf.  37,  Fig.  137—141. 

1885.  Cunninphamia  stenophylla.  Velenovsky,  Gymnosp.  d.  böhm.  Kreidef., 
S.  15,  Taf.  '5,  Fig.  2,  4,  10,  16. 

Die  Zweige  sind  dick,  gerade,  einfach  oder  wenig  verzweigt,  die 
Blätter  linealisch-lanzettlich,  am  Grunde  kurz-,  an  der  Spitze  allmählich¬ 
verschmälert,  ganzrandig,  flach,  lederartig,  von  fünf  parallel  laufenden 
Nerven  durchzogen,  von  denen  sich  der  mittlere  durch  seine  grössere 


90 


Stärke  von  den  ihm  zur  Seite  laufenden  besonders  bemerkbar  macht; 
die  Blattpolster  der  jüngeren  Zweige  sind  länglich,  die  der  älteren  rund¬ 
lich  rhombisch,  vorn  stumpf  abgerundet;  die  Zapfen  sind  lang  cy lindrisch, 
oben  und  unten  allmählich  zugespitzt,  ihre  Schuppen  flach,  geschnäbelt 
und  längs-gerunzelt. 

Ein  Prachtstück  von  reichlich  17  cm  Länge  zeigt  uns  deutlich  einen 
cylindrischen ,  wenig  verzweigten,  an  seinem  Grunde  4  cm  Durchmesser 
habenden  Ast,  der  sich  nach  oben  allmählich  verdünnt.  Dichtstehende 
breite  Blätter  mit  der  beschriebenen  Nervatur  sind  in  grosser  Anzahl  vor¬ 
handen.  Der  Anprall  der  Wogen  mag  wohl  auf  ihre  Stellung  eingewirkt 
haben,  denn  wir  sehen  ausser  solchen,  welche  schief  abstehen,  sehr  viele, 
die  zum  Theil  in  der  Nähe  des  Grundes  geknickt  oder  gebogen  erscheinen 
und  rechtwinkelig  abstehen  oder  gar  abwärts  gerichtet  sind,  ausserdem 
von  verschiedenen  die  daneben  liegenden  Spitzen  abgebrochen  und  andere 
vom  Aste  oder  Zweige  abgerissen,  ohne  Hegel  neben  oder  übereinander 
liegen.  Er  muss  zu  der  Zeit  abgebrochen  sein,  als  die  Entfaltung  der 
Endknospen  stattfand,  da  wir  an  den  Enden  der  Zweige  eine  Menge  ganz 
zusammengedrängte  schmale,  wenig  von  einander  abstehende  Blattmassen 
finden. 

Besser  als  an  diesem  Stücke  schaut  man  die  Blattpolster  an  einem 
zweiten  14  cm  langen  Aststücke  ohne  Spitze,  von  dem  nur  ein  junger 
Zweig  abgeht.  Diese  treten  deutlich  am  Aste  hervor,  erscheinen  rhombisch 
oder  rhomboidisch,  wenn  die  Breite  die  Höhe  überwiegt,  und  vorn  meist 
abgerundet.  Die  Blätter  sind  wie  bei  den  übrigen  vorhandenen  Stücken 
im  unteren  Theile  am  breitesten  und  laufen  in  eine  oft  sehr  verlängerte 
Spitze  aus.  (Das  Original  befindet  sich  abgebildet  in  Sternberg,  Fl.  d. 
Yorw.  II,  Taf.  48,  Fig.  3  a.  Es  sei  hervorgehoben,  dass  die  Polster  schlecht 
wiedergegeben  und  der  Zweig  verkehrt  dargestellt  ist.) 

Ein  drittes  Stück  lässt  das  Spitzenstück  eines  Triebes  mit  unauf¬ 
geschlossener  Knospe  erblicken.  Die  Blätter  werden  nach  derselben  hin 
immer  kleiner.  Sie  selbst  ist  15  mm  lang,  12  mm  breit,  beinahe  kugelig, 
mit  kurzer  Spitze  versehen  und  lässt  die  sie  bildenden  Blätter  dicht  an 
und  auch  übereinander  liegend  erkennen.  (Das  Original  findet  man  ab¬ 
gebildet  in  Sternberg,  Fl.  d.  Yorw.  II,  Taf.  49,  Fig.  lb.) 

Ein  viertes  präsentirt  den  Querbruch  eines  Stengels  mit  den  um  den¬ 
selben  gereihten  Blättern,  eine  hübsche  Eosette  darstellend. 

Yon  den  Blättern  sei  noch  hervorgehoben,  dass  sie  je  nach  Stellung 
und  Alter  verschieden  gross  erscheinen,  eine  von  Nerven  durchzogene 
Mittelpartie  besitzen,  der  sich  nach  beiden  Seiten  hin  eine  nervenlose  anlegt. 

Einen  Zapfen  zu  finden,  war  mir  nicht  vergönnt.  Der  von  Ettings¬ 
hausen  in  Kreidefl.  v.  Niederschoena,  Taf.  1,  Fig.  9  als  zu  Cunninghamites 
oxycedrus  Stbg.  gehörig  bezeichnete  muss  eine  andere  Stellung  zugewiesen 
erhalten. 

Nach  Yelenovsky  stellt  CunningJiamia  elegans  Corda  einen  Uebergang 
von  der  Gattung  CunningJiamia  zur  der  Gattung  Dammara  insofern  dar, 
als  die  vegetativen  Theile  vollständig  mit  ersterer,  die  Fruchtzapfen  in 
ihren  Schuppen  mit  letzterer  übereinstimmen.  Doch  tragen  die  Schuppen 
dieser  nur  einen  Samen,  die  jener  deren  drei. 


91 


Familie  der  Cu  press  in  een  Rieh. 

Gattung  Sequoia  Endl. 

Sequoia  Reichenbachi  Gein.  sp. 

1869.  Heer,  Kreidefl.  v.  Moletein,  S.  7,  Taf.  1,  Fig.  1—9.  —  Hers.,  Fl.  v.  Qued¬ 
linburg,  Taf.  1,  Fig.  11.  —  Ders.,  Fl.  v.  Nordgrönland,  S.  83,  Taf.  43,  Fig.  Id, 
2b,  5a.  —  Geinitz,  Elbthalgeb.  i.  Sachsen,  Taf.  67,  Fig.  6.  —  Hosius  u.v.  d. 
Marek,  Fl.  d.  westph.  Kreidef.,  Taf.  67,  Fig.  6.  —  Lesquereux,  Cret.  Fl.,  S.  51, 
Taf.  1,  Fig.  10  (?)  —  Velenovsky,  Gymnosp.  d.  böhm.  Kreidef  ,  S.  19,  Taf.  8, 
Fig.  8,  9;  Taf.  9,  Fig.  5,  5a,  10  a,  12,  12  a,  13,  14.  —  Schenk,  Foss.  Pfl.d. 
Wernsdorfer  Sch.,  S.  16,  Taf.  4,  Fig.  3.  —  Lange,  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Fl.  d. 
Aachener  Sandes,  S.  658,  Taf.  32,  Fig.  1—8. 

1838.  Bergeria  minuta.  Presl  in  Sternberg,  Fl.  d.  Vorw.  II,  S.  184, 
Taf.  49,  Fig.  2,  3. 

1842.  Araucarites  Reichenbachi.  Geinitz,  Charakt.  d.  Schichten  u.  Petref. 
d.  sächs.-böhm.  Kreidegeb.,  S.  98,  Taf.  24,  Fig.  4. 

1846.  Cryptomeria  primaeva.  Corda  in  Reuss,  Verst.  d.  böhm.  Kreidef., 
S.  89,  Taf.  48,  Fig.  1  —  11.  —  Otto,  Additamenta,  S.  12,  Taf.  5,  Fig.  2. 

1846.  Pinus  exogyra.  Corda  in  Reuss,  Verst.  d.  böhm.  Kreidef.,  S.  91, 
Taf.  48,  Fig.  16-18. 

1846.  Zamites  familiaris.  Corda  a.  a.  0.,  S.  86,  Taf.  49,  Fig.  10,  11. 

1847.  Geinitzia  cretacea.  Endlicher,  Syn.  conif.  foss.,  S.  281.  —  Otto,  Addita¬ 
menta,  S.  12,  Taf.  5,  Fig.  1—6.  —  Göppert,  Monogr.  d.  foss.  Con.,  S.  195, 
Taf.  24,  Fig.  1—3. 

1847.  Finites  exogyrus.  Endlicher,  a.  a.  0.,  S.  285. 

1850.  Piceites  exogyrus.  Göppert,  a.  a.  0.,  S.  208. 

1867.  Cunninghamites  Sternbergi.  Ettingshausen,  Kreidefl.  v.  Niederschoena, 
S.  12,  Taf.  1,  Fig.  4—6.  (Zapfen!) 

1869.  Araucarites  adpressa.  V.  d.  Marek,  Ueb.  einige  Dicot.  d.  westph. 
Kreidef.,  Taf.  8,  Fig.  10. 

Die  Blätter  sind  lang,  zur  Spitze  allmählich  verschmälert,  sichelförmig 
gekrümmt,  schief  vom  Zweige  abstehend  und  von  einem  tiefen  Mittelnerven 
durchzogen,  kurz  herablaufend,  die  Blattpolster  länglich,  elliptisch  bis 
rhombisch,  mit  einer  deutlichen  Mittelrinne  versehen,  die  Fruchtzapfen 
gross,  kugelig,  deren  Schuppen  bis  zweimal  so  lang  als  die  grösste  Breite 
ihrer  Schildchen  beträgt. 

Von  dieser  von  verschiedenen  Localitäten  Sachsens  bekannten  Pflanze 
fanden  sich  nur  wenige  Zweigstücke  vor  und  mehrere  Zapfen.  Letztere 
stimmen  mit  denen  überein,  welche  Ettingshausen  zu  Cunninghamites 
Sternbergii  gezogen  hat. 

Ein  weiterer  Zapfen  ist  länglich  und  gehört  vielleicht  zu  Sequoia 
fastigiata  Stbg.  sp. ,  doch  liess  er  sich  wegen  der  wenig  guten  Erhaltung 
nicht  mit  Sicherheit  bestimmen. 

Sequoia  minor  Yel. 

1886.  Velenovsky,  Neue  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Pfl.  d.  böhm.  Cenomans,  S.  5, 
Taf  (?),  Fig.  11,  12. 

Die  Aeste  sind  reichlich  verzweigt,  schlank,  die  Zweige  dünn,  die 
Zweigelchen  fadenförmig  -  dünn ,  die  Blätter  der  Aeste  kurz,  breit  und 
wenig  herablaufend,  die  der  Zweige  unterscheiden  sich  nur  durch  geringere 
Breite,  die  der  Zweigelchen  sind  länglich  und  scharf  zugespitzt,  die 
Eruchtzapfen  haselnussgross,  kugelig,  am  Grunde  etwas  verschmälert,  die 
Fruchtschuppen  klein,  mit  rhombischen  Schildchen  und  centralem  Nabel 
versehen. 

Ein  schön  erhaltenes,  ziemlich  grosses  Exemplar  zeigt  an  den  dünnen 
Zweigelchen  befestigte  Blätter,  wie  auch  an  den  Spitzen  solcher  aufgesetzte 
rundliche,  an  einer  Stelle  schon  auseinandergehende  Blattknospen,  die  von 


92 


denen  der  W iddr ington ia  Reichii  Ett.  sp.  nicht  unterschieden  werden 
konnten,  was  zeigt,  wie  kleinere  Reste  beider  Pflanzen  mit  Sicherheit  der 
einen  oder  anderen  Art  nicht  zugewiesen  werden  können.  Dagegen  lassen  die 
Aeste  Merkmale  erkennen,  die  beide  sofort  von  einander  trennen,  es  sind 
die  breiten,  einen  deutlichen  Mittelnerv  erkennen  lassenden  Blätter.  Dazu 
kommt  noch  ein  Fruchtzapfen,  welcher  sich  an  der  Spitze  eines  kurzen 
Zweiges  befindet  und  nur  etwas  länglicher  erscheint,  als  die  von  Velenovsky 
wiedergegebenen.  Er  muss  sich  noch  in  jugendlichem,  also  nicht  aus¬ 
gereiftem  Zustande  befunden  haben,  als  er  eingebettet  wurde,  da  seine 
Fruchtschuppen  nur  stellenweise  eine  von  oben  nach  unten  gehende 
Schildchenleiste  erkennen  lassen.  Vielleicht,  dass  auf  ihn  eingewirkter 
Druck  die  ursprüngliche  Kugelform  in  eine  ein  wenig  gestreckte  um¬ 
gewandelt  hat. 

Gattung  Wid dringt onia  Endl. 

Widdringtonia  Reichii  Ett.  sp. 

1885.  Velenovsky,  Gymnosp.  d.  böhm.  Kreidef.,  S.  27,  Taf.  8,  Fig.  4 — 6; 
Taf.  10,  Fig.  1,  11,  12.—  Ders.,  Neue  Beitr.  z.  Kenntn.  d.  Pfl.  d.  böhm. 
Cenomans,  S.  6,  Fig.  14 — 16. 

1886.  Lycopodium  strobiliferum.  Rossmässler  in  Cotta,  Geogn.  Beschr.  d. 
Gegend  v.  Tharand,  S.  58. 

1848.  Lycopodites  insignis.  Reich  in  Gaea  v.  Sachsen,  S.  138.  -r-  Bronn, 
Lethaea  geogn.,  S.  577,  Taf.  28,  Fig.  13. 

1863.  Frenelites  Reichii.  Ettingshausen,  Kreidefl.  v.  Niederschoena,  S.  12, 
Taf.  1,  Fig.  10  a,  b,  c. 

1874.  Glyptostrobus  gracillimus.  Lesquereux,  Cret.  FL,  S.  52,  Taf.  1,  Fig.  8, 11. 

18S2.  Widdringtonites  Reichii.  Heer,  Foss.  Fl.  v.  Grönld.  I,  S.  51,  Taf.  28, 
Fig.  5;  II,  S.  13,  Taf.  52,  Fig.  4,  5. 

Die  Zweige  sind  in  zahlreiche,  sehr  dünne,  ruthenförmige  Aestchen 
getheilt,  die  Blätter  stehen  spiralförmig,  liegen  den  Aestchen  locker  an, 
sind  schmal,  spitz  und  mit  deutlichem  Mittelnerv  versehen;  die  männlichen 
Zäpfchen  sind  länglich -walzenförmig,  stehen  einzeln  auf  dünnen  Aestchen 
und  bestehen  aus  vielen  kleinen  Schuppen,  der  Fruchtzapfen  ist  eiförmig 
und  besteht  aus  vier  vorn  abgerundeten,  unten  verschmälerten  dicken 
Schuppen,  welche  durch  einen  in  der  Mitte  hoch  hervortretenden  Kiel  in 
zwei  Hälften  getheilt  sind. 

Reste  dieser  Pflanze  sind  ungemein  häufig  gefunden  worden,  die 
meisten  Platten  enthalten  solche.  Unter  ihnen  befindet  sich  einer,  der  die 
ganze  grosse  Platte  ausfüllt  und  massenhafte,  dichtgedrängte  Aestchen 
zeigt,  welche  dünn -fadenförmig  erscheinen  und  eine  unter  sehr  spitzem 
Winkel  stattfindende  Verzweigung  erkennen  lassen,  die  sich  oft  so  häuft, 
dass  ein  förmliches  Gewirr  entsteht.  Die  an  den  niederen  Theilen  der 
Aestchen  stehenden  Blätter  sind  stets  grösser  als  die  oberen.  Fructifications- 
organe  vermochte  ich  an  keinem  Exemplare  zu  entdecken.  Man  hat  früher 
die  Endknospen  als  männliche  Zäpfchen  angesehen,  seitdem  es  aber 
Velenovsky  gelang,  ein  wirkliches  zu  entdecken,  musste  diese  Meinung 
als  irrig  verschwinden. 

Familie  der  Abietin  een  Rieh. 

Gattung  Pin us  L. 

Pinus  Etting shauseni. 

1867.  Cunninghamites  oxycedrus  Sterabg.  Ettingshausen,  Kreidefl.  von 
Niederschoena,  S.  12,  Taf.  1,  Fig.  9, 


93 


Der  Zapfen  ist  länglich,  die  Schuppen  sind  holzig,  angedrückt- dach- 
ziegelfönnig,  in  der  Mitte  am  breitesten,  nach  der  Spitze  verschmälert,  der 
Länge  nach  gestreift. 

In  der  Freiberger  Sammlung  befindet  sich  ein  Stück  Zapfen,  das  mit 
dem  von  Ettingshausen  in  seiner  Flora  Taf.  1,  Fig.  9  dargestellten  über¬ 
einstimmt.  In  seiner  Beschreibung  findet  man  u.  a.  von  den  Schuppen 
gesagt:  „margine  irregulariter  dentato-laceris“,  doch  dürfte  von  unserem 
Stücke  aus  zu  schliessen,  wo  sich  dies  Merkmal  an  keiner  Schuppe  zeigt, 
diese  Eigenschaft  nicht  als  ursprüngliche,  sondern  als  eine  erst  beim  Trans¬ 
port  im  Wasser  erworbene  zu  betrachten  sein.  Es  kann  wohl  kein  Zweifel 
darüber  walten,  dass  dieser  Zapfen  zu  Pinus  zu  ziehen  sei,  als  recht  ähn¬ 
lich  ist  der  von  P.  strobus  L,  zu  bezeichnen. 

Pinus  Quenstedti  Heer  (?). 

1869.  Heer,  Kreidefl.  v.  Moletein,  S.  13,  Taf.  2,  Fig.  5 — 9;  Taf.  3.  —  Ders., 
Foss.  Fl  v.  Grönld.  I,  S.  13,  Taf.  2,  Fig.  5,  9;  Taf.  3.  —  Ders.,  Kreidefl.  d. 
arct.  Zone,  S.  104,  Taf.  28,  Fig.  13,  14.  —  Velenovsky,  Gymnosp.  d.  böhm. 
Kreidefl,  S.  32,  Taf.  6,  Fig.  4;  Taf.  7,  Fig.  7,  8;  Taf.  8,  Fig.  10. 

Es  fanden  sich  einzelne  lange,  dünne  Nadeln  vor,  die  wahrscheinlich 
hierher  gehören.  Eine  zeigte  die  Länge  von  9  cm. 

Familie  der  Gramineen  L. 

Gattung  Culmites  Ett. 

Culmites  arundinaceus  Ett. 

1867.  Fittingshausen,  Niederschoena,  S.  13,  Taf.  1,  Fig.  3. 

Das  Rhizom  ist  dick,  fein  gestreift,  mit  ungleich -entfernten  Ringel¬ 
knoten  versehen,  welche  rundliche  Narben  erkennen  lassen. 

Das  Rhizom  ist  flach  zusammengedrückt,  dick,  aussen  gestreift,  innen 
glatt.  Die  ,, ungleich  stark  hervortretenden  Furchen u  (Ettingshausen) 
sind  wohl  nur  durch  Druck  entstanden,  nicht  ursprünglich  vorhanden  ge¬ 
wesen.  Die  Internodien  müssen  ursprünglich  hohl  gewesen  sein,  das 
wird  uns  an  den  Stellen,  wo  Theile  der  oberen  Schicht  abgebrochen  sind, 
deutlich  sichtbar.  Sollten  nun  aber  die  von  mir  in  anderen  Stücken  des 
Gesteins  gefundenen  Eindrücke,  welche  sich  cylindrisch  und  von  einem 
Durchmesser  in  der  Dicke  eines  nicht  sehr  starken  Fingers  erwiesen,  hier¬ 
hergehören,  was  freilich  bis  jetzt  nicht  zu  beweisen  ist,  da  diese  mit  den 
Rhizomen  noch  nicht  im  Zusammenhänge  vorgefunden  worden  sind,  so 
würden  wir  jedenfalls  an  eine  Pflanze  zu  denken  haben,  die  mit  Phragmites 
oeningensis  Al.  Br.,  welche  im  Tertiär  sehr  häufig  vorgefunden  wird,  grosse 
Aehnlichkeit  hatte. 

Familie  der  Myriceen  Rieh. 

Gattung  Myrica  L. 

Myriea  fragiliformis  Zenker  sp. 

1833.  Salix  fragiliformis.  Zenker,  Beitr.  z.  Naturg.  d.  Urwelt,  S.  22,  Taf.  3. 

1867.  Dryandroides  Zenkeri .  Ettingshausen,  Kreidefl.  v.  Niederschoena, 
S.  23,  Taf.  3,  Fig.  1,  3,  11. 

1867.  Dryandroides  latifolius.  Ettingshausen,  a.  a.  0.,  S.  23,  Taf.  3,  Fig.  10. 

1883.  Myrica  serrata.  Velenovsky,  Fl.  d.  böhm.  Kreidefl,  Heft  II,  S.  9, 
Taf.  2,  Fig.  1—8. 

1883.  Myrica  Zenkeri  Ett.  sp.  Velenovsky,  a.  a.  0.,  S.  13,  Taf.  3,  Fig.  1—9.  — 
Heer,  Fl.  foss.  arct.  III,  S.  108,  Taf.  31,  Fig.  2. 

Die  Blätter  sind  gestielt,  lederig,  linealisch,  linealisch -lanzettförmig 
oder  länglich-lanzettförmig,  bald  schmal,  bald  breit,  beiderseits  allmählich 


94 


verschmälert,  scharf-  und  feingesägt  oder  gezähnt,  am  Grunde  meist 
gezähnt,  mitunter  ganzrandig;  der  Mittelnerv  ist  gerade,  gegen  die 
Spitze r  allmählich  verdünnt,  die  zahlreichen  Seitennerven  entspringen  unter 
wenig  spitzen  Winkeln  und  sind  am  Rande  in  Bogen  untereinander  ver¬ 
bunden;  die  Früchte  sind  kurz-eiförmig,  glatt. 

Es  lagen  mir  eine  sehr  grosse  Anzahl  Blätter  vor,  so  dass  ich  im¬ 
stande  war,  den  Formenkreis  derselben  eingehender  studiren  zu  können. 
Die  langen  schmalen  Formen  herrschten  vor,  die  breiteren  traten  in  der 
Zahl  zurück,  von  den  ganz  breiten  lagen  nur  Bruchstücke,  aber  sehr 
wohl  erhaltene,  vor. 

Wenn  ich  die  von  Yelenovsky,  vorher  schon  von  Ettingshausen  unter 
zweierlei  Artennamen  beschriebenen  schmalen  und  breiten  Formen  in 
eine  Species  zusammenziehe,  so  geschieht  dies  aus  dem  Grunde,  weil 
selbige  von  gleicher  Textur  sind  und  überall  gleiche  Nervation  zeigen, 
sobald  dieselbe  erhalten  blieb,  ganz  besonders  aber  auch,  weil  ich  eine 
Reihe  von  Uebergängen  von  den  ganz  schmalen  zu  den  breitesten  auf¬ 
fand  und  sah,  dass  bei  beiden  die  grösste  Breite  bald  in,  bald  unter  der 
Mitte  vorhanden  war,  die  Stärke  des  Mittelnervs  und  die  Bezahnung  des 
Randes  sehr  schwankte  und  sich  auch  neben  der  allmählichen  Zuspitzung 
die  rasche  vorfand. 

Die  schmälste  Form  ist  2  mm  breit,  ihr  reihen  sich  solche  von  4, 
5,  6,  8,  10  mm  Breite  an,  dann  folgen  solche  von  20  und  mehr,  während 
das  breiteste  35  mm  zeigt.  Auch  die  Längenverhältnisse  sind  verschieden. 
4,  4,5,  5,6,  5,7,  8,5,  11  und  12  cm.  In  Bezug  auf  den  Rand  sei  her¬ 
vorgehoben,  dass  Blätter  vorhanden  waren,  welche  auf  ziemlich  beträcht¬ 
licher  Strecke  im  vorderen  Theile  sich  ganzrandig  zeigten,  während  die 
meisten  bis  an  die  Spitze  Zähne  erkennen  liessen;  an  anderen  sah  ich 
den  Grund  entweder  auf  beiden  Seiten  oder  doch  nur  auf  einer  ohne 
Zähne,  auch  schwankt  hier  die  Weite  der  Ganzrandigkeit  beträchtlich. 
Was  Form  und  Grösse  der  Randzähne  betrifft,  so  zeigt  sich  auch  Ab¬ 
wechselung,  bald  an  verschiedenen  Blättern,  bald  an  einem  und  demselben; 
wohl  hängt  die  Grösse  derselben  vielfach  von  der  Ausdehnung  des  Blattes 
ab,  doch  finden  wir  auch  solche  Stücke,  bei  denen  es  nicht  der  Fall  ist, 
so  dass  bisweilen  kurze  und  schmale  Formen  längere  Zähne  besitzen  als 
längere  und  breitere. 

Die  Nervation  ist  bei  den  schmalen  Blättern  fast  durchgängig  ver¬ 
wischt,  nur  bei  den  meisten  breiteren  zeigte  sie  sich  wohlerhalten. 

In  Niederschöna  gefundene  Früchte  (Eindrücke,  die  von  heraus- 
gefallenen  herrühren,  sind  ebenfalls  vorhanden)  stimmen  mit  solchen  jetzt¬ 
weltlicher  Myrica- Arten  so  sehr  überein,  dass  ich  sie  hierherziehe,  zumal 
keine  andere  Gattung,  von  welcher  an  dieser  Localität  Blätter  nachgewiesen 
werden  konnten,  gleiche  oder  ähnliche  hervorbringt.  Ihre  Höhe  beträgt 
4,  ihre  Breite  3  mm.  In  aus  Mooren  hervorgegangener  Braunkohle  fand 
ich  ähnliche,  nur  in  der  Grösse  etwas  abweichende  Früchte  häufig. 

Yelenovsky  sagt  a.  a.  0.,  S.  12:  „Unsere  Blätter  von  Myrica  Zenlzeri 
sind  jedenfalls  dasselbe,  was  Ettingshausen  in  der  Flora  von  Niederschöna 
als  Celastrophyllum  lanceolatum  beschrieben  und  abgebildet  hat.u  Um 
dieser  Yermuthung  nicht  blos  beizustimmen,  sondern  um  eine  Entscheidung 
herbeizuführen,  zumal  auch  Lesquereux  (Cret.  Fl.,  S.  108,  Taf.  21,  Fig.  2,  3) 
und  Saporta  et  Marion  (Essai  sur  l’etat  de  la  vög.  ä  l’epoque  des 


95 


Marnes  Heersiennes  de  Gelinden,  S.  68,  Taf.  12,  Fig.  3)  sich  aut'  dasselbe 
berufen  haben,  verglich  ich  das  mir  aus  der  Berliner  Sammlung  freund- 
lichst  geliehene  Originalexemplar  mit  den  Freiberger  Stücken,  wobei  ich 
fand,  dass  wohl  am  linken  Rande  (vom  Standpunkte  des  Betrachters  aus) 
einige  Zähne  vorhanden  waren,  aber  in  geringerer  Zahl,  und  daher  viel 
weiter  von  einander  entfernt,  als  es  Ettingshausen  angegeben  hat,  dazu 
viel  kleiner,  so  klein,  dass  sie  leicht  übersehen  werden  könnten,  etwa  so, 
wie  wir  sie  bei  den  Blättern  von  Ardisia  angustifolia  De  C.  vorfinden. 
Im  unteren  Theile  des  rechten  Randes  sind  auch  einige  Zähnchen  an¬ 
gedeutet;  die  oberen  scheinbaren  Zahnbildungen  rühren  jedoch  nur  von 
der  Auflagerung  des  Blattes  auf  wellenterrassenförmig  sich  erhebender 
Gesteinsmasse  her,  also  von  einer  Verschiebung  der  Blattmasse,  und  sind 
daher  als  wirkliche  Zähne  nicht  zu  deuten.  Dazu  kommt,  dass  die  Textur 
viel  dicker  ist,  als  bei  Dryandroides  Zenkeri  Ett.,  was  Ettingshausen  be¬ 
rechtigte,  das  Blattstück  nicht  zu  dieser  Art  zu  rechnen.  Die  Nervatur 
hat  übrigens  viel  Aehnliches  von  der  von  JDiospyros  Fbenum  Retz. 

Ob  die  Blätter  von  Banksia  longifolia  Ett.  und  B.  prototypus  Ett. 
(Kreidefl.  v,  Niederschoena,  S.  22)  hierherzuziehen  seien,  was  bei  den 
grossen  Schwankungen  der  Blattformen  nicht  unmöglich  wäre,  lässt  sich 
nicht  feststellen,  da  das  Fehlen  von  Abbildungen  uns  hier  im  Stiche  lässt; 
wäre  es  der  Fall,  würde  es  alte  Zweifel  an  der  Proteaceennatur  der 
tertiären  hervorrufen. 

Familie  der  Moreen  Endl. 

Gattung  Ficus  L. 

Ficus  bumelioides  Ett. 

1867.  Ettingshausen,  Kreidefl.  v.  Niederschoena,  S.  17,  Taf.  2,  Fig.  6. 

Die  Blätter  sind  gestielt,  lederig,  umgekehrt  eiförmig  oder  keilförmig, 
ganzrandig,  am  Grunde  keilförmig  verschmälert,  an  der  Spitze  ausgerandet; 
die  Nervatur  ist  bogenläufig,  der  Mittelnerv  stark  und  gerade  auslaufend, 
die  Seitennerven  sind  zart,  entspringen  unter  spitzem  Winkel,  sind  ein¬ 
ander  genähert,  fast  durchgängig  einfach  und  verlaufen  gerade  oder  ein 
wenig  geschlängelt,  die  sehr  zarten  Tertiärnerven  gehen  unter  spitzen 
Winkeln  aus  und  sind  netzläufig. 

Unser  Exemplar  zeigt  die  Nervation  deutlicher  erhalten  als  das,  was 
Ettingshausen  abgebildet  hat.  Wir  vermögen  zweierlei  Seitennerven  zu 
unterscheiden,  die  zwar  beide  zart,  sich  aber  doch  in  etwas  durch  ihre 
Stärke  unterscheiden  lassen.  Die  stärkeren  verbinden  sich  etwas  entfernt 
vom  Rande  in  Bogen,  die  feineren  verbreiten  sich  in  den  von  ihnen  ge¬ 
bildeten  Feldern  und  verschwinden  im  Blattnetz;  zwischen  dem  Rand  und 
den  Bogen  der  Seitennerven  zeigen  sich  rundliche  Schlingen  von  ver¬ 
schiedener  Grösse,  von  denen  aus  feine  Nervillen  dem  Rande  zustreben. 
Der  Mittelnerv  verfeinert  sich  nach  der  Spitze  zu. 

Diese  Blätter  vereinigen  in  sich  die  Gestalt  von  Sapotaceen  und  die 
Nervatur  von  Ficusblättern,  weshalb  sich  nicht  mit  Bestimmtheit  behaupten 
lässt,  zu  welchen  sie  zu  stellen  sind.  Die  von  Ficus  bumeliaefolia  Ett. 
aus  dem  Tertiär  von  Sagor  kommen  ihnen  bez.  der  Nervatur  und  in 
einzelnen  Formen  auch  der  Gestalt  nach  am  nächsten.  Ettingshausen 
vergleicht  sie  sehr  glücklich  in  Bezug  auf  erstere  mit  denen  der  jetzt¬ 
weltlichen  F.  nitida  Thunb. 


96 


/ 

Familie  der  Salicineen  Bartl. 

Gattung  Salix  L. 

Salix  Schoenae  nov.  sp.  Taf.  II,  Fig.  8,  9. 

Die  Blätter  sind  starr,  lederig,  linealisch-lanzettförmig,  fein  und  scharf 
gesägt,  am  Grunde  ganzrandig;  der  Mittelnerv  ist  stark  und  verschmälert 
sich  allmählich  nach  der  Spitze  zu,  die  Seitennerven  entspringen  unter 
sehr  spitzen  Winkeln,  sind  steil  aufgerichtet  und  verbinden  sich  in  Bogen. 

Die  Blätter  dieser  Art  dürfen  durchaus  nicht  zu  Myrica  fragiliformis 
Zenk.  sp.  gezogen,  etwa  als  eine  Varietät  derselben  angesehen  werden. 
Die  viel  derbere  Textur,  die  völlig  verschiedene  Berandung  und  die  auf¬ 
fallende  Verschiedenheit  im  Verlaufe  der  Seitennerven  sprechen  dagegen. 
Die  Aehnlichkeit  mit  den  Blättern  lebender  Bruchweiden  lässt  mich  kein 
Bedenken  tragen,  sie  zu  der  Gattung  Salix  zu  bringen.  Leider  ist  das 
Nervennetz  nicht  zu  erblicken,  doch  lässt  sich  an  einer  Stelle  erkennen, 
dass  in  den  Randfeldern  Schlingenbildung  vorhanden  war.  Nahe  verwandt 
ist  sie  Salix  longingua  Sap.  (Veget.  ä  l’epoque  des  Marnes  Heersiennes, 
S.  44,  Taf.  4,  Fig.  6),  unterscheidet  sich  aber  von  dieser  wesentlich  in  der 
Berandung,  auch  mit  einzelnen  Formen  der  tertiären  S.  varians  Goepp. 
stimmt  sie  gut  überein. 

Familie  der  Polygoneen  R.  Br. 

Gattung  Triplaris  L. 

Triplaris  cenomanica  nov.  sp.  Taf.  II,  Fig.  5. 

Das  Blatt  ist  gross,  breit,  lanzettförmig,  ganzrandig;  der  Mittelnerv 
ist  stark,  gegen  die  Spitze  allmählich  verschmälert,  die  zahlreichen  Seiten¬ 
nerven  sind  kräftig,  entspringen  unter  spitzen  Winkeln,  verlaufen  fast 
gerade  und  parallel,  sind  durch  eckige  Schlingen  untereinander  verbunden, 
der  Rand  zeigt  grosse  polygone  Felder. 

Trotzdem  unser  Blatt  nicht  vollständig  erhalten  ist,  auch  von  Nervillen 
nur  vereinzelt  Spuren  aufweist,  so  finden  wir  es  doch  im  üebrigen  mit 
den  Blättern  der  südamerikanischen  Triplaris  americana  L.  so  überein¬ 
stimmend,  dass  wir  es  ohne  grosse  Bedenken  hierherziehen.  Die  be¬ 
deutende  Grösse,  die  es  gehabt  haben  muss,  die  gewaltige  Stärke  des 
Mittelnerves,  die  nach  der  Spitze  allmählich  abnimmt,  der  Verlauf  der 
Seitennerven,  sowie  die  Gestalt  der  Randfelder  kommen  bei  der  fossilen 
und  lebenden  Art  vollständig  miteinander  überein.  Abweichend  von  der 
lebenden  Art  ist  nur  die  auffällige  Stärke  der  Seitennerven  an  ihrem  Aus¬ 
gangspunkte,  worin  sie  mit  Ficus  densinervis  Hos.  et  v.  d.  Marek  (Vgl. 
Palaeont.,  Bd.  26,  Taf.  25,  Fig.  10,  11)  überein  stimmt. 

Familie  der  Nyctagineen  R.  Br. 

Gattung  Pisonia  Plum. 

n'hnfhwn  A/ol 

1885.  Velenovsky*,  Fl.  d.  böhm.  Kreidef.,  Heft  IV,  S.  6,  Taf.  8,  Fig.  1B,  14. 

Die  Blätter  sind  elliptisch  oder  länglich -verkehrt- eiförmig ,  am  Stiele 
herablaufend,  ganzrandig,  lederig;  der  Mittelnerv  ist  gerade,  stark,  nach 
der  Spitze  verschmälert,  die  Seitennerven  sind  zart  oder  verwischt  und 
entspringen  unter  spitzen  Winkeln. 

Unser  Exemplar  zeigt  die  Blatthälften  sehr  unregelmässig  ausgebildet, 
was  sich  in  der  Breite  (4  und  6  cm)  und  an  der  Spitze  (die  eine  etwas 


97 


höher  als  die  andere)  kund  thut.  Auf  der  einen  sind  die  zarten  Seiten¬ 
nerven,  wenn  auch  nur  in  gewissen  Lagen  gegen  das  Licht,  deutlich 
sichtbar,  während  sie  an  der  anderen  nicht  zu  erkennen  sind.  Wenn 
Velenovsky  in  seiner  Diagnose  die  Secundärnerven  als  „nicht  erkennbar“ 
hinsteht,  so  widersprechen  dem  seine  Abbildungen. 

Familie  der  Laurineen  Endl. 

Gattung  Laurophyllum  Lesqx. 

Laurophyllum  reticulatüm  Lesqx. 

1874.  Lesquereux,  Cret.  Fl.,  S.  76,  Taf.  15,  Fig.  4,  5. 

Die  Blätter  sind  lederig,  länglich,  linealisch-lanzettförmig,  ganzrandig, 
allmählich  zum  Grunde  verschmälert  und  an  dem  dicken  Mittelnerv 
herablaufend;  die  Nervation  ist  gefiedert,  die  Seitennerven  sind  offen,  die 
Felder  mit  einem  lockeren  Netzwerk  versehen. 

Es  fand  sich  nur  die  untere  Hälfte  eines  Blattes  vor,  die  in  jeglicher 
Beziehung  mit  dem  Bruchstücke  überein  stimmt,  das  Lesquereux  in  Fig.  4 
wiedergiebt. 

Familie  der  Proteaceen  Lindl. 

Gattung  Conospermites  Ett. 

Conospermites  hakeaefolius  Ett. 

1867.  Ettingshausen,  Kreidefl.  v.  Niederschoena,  S.  20,  Taf.  8,  Fig.  4,  12. 

—  Velenovsky,  Fl.  d.  böhm.  Kreidet.,  Heft  II,  S.  5,  Taf.  1.  Fig.  11—18. 

Die  Blätter  sind  kurzgestielt,  lederig,  lanzettförmig,  ganzrandig,  am 
Grunde  spitz,  an  der  Spitze  zugespitzt,  drei-  oder  fünfnervig;  der.  Mittel¬ 
nerv  tritt  kaum  hervor,  die  inneren  seitlichen  Grundnerven  sind  spitz¬ 
läufig,  entspringen  über  dem  Grunde  und  werden  nach  der  Spitze  hin 
ganz  fein,  die  äusseren  sind  abgekürzt,  die  Seitennerven  äusserst  zart  und 
gehen  unter  spitzen  Winkeln  aus. 

Diese  Art  scheint  nicht  selten  gewesen  zu  sein,  da  sechs  Blätter  und 
mehrere  Blattstücke  vorhanden  sind.  Bei  ihnen  findet  man  weniger  in 
der  Länge  als  in  der  Breite  Verschiedenheiten  vor.  Erstere  beträgt 
8 — 9  cm,  letztere  an  der  ausgedehntesten  Stelle  1,  1,1,  1,5,  1,6  cm. 
Auch  in  der  Gestalt  macht  sich  Abwechselung  bemerkbar,  mehrere  laufen 
gerade  aus,  mehrere  sind  gegen  die  Spitze  hin  sichelförmig  gebogen,  eins 
zeigt  die  Biegung  gleich  von  Grund  aus,  ein  anderes  auch,  biegt  sich 
aber  in  der  oberen  Hälfte  nach  der  entgegengesetzten  Seite  hin.  Die 
Blattspreite  läuft,  am  Grunde  sehr  verschmälert,  beinahe  bis  ans  Ende 
des  am  untersten  Theile  etwas  verbreiterten  Blattstiels  hinab.  Von  den 
äusserst  feinen  Seitennerven,  deren  Lauf  sich  nach  der  Dichtung  des 
Blattrandes  richtet,  sind  nur  wenige  sichtbar;  sie  entspringen  unter  spitzem 
Winkel  und  verbreiten  sich  nicht  weit. 

Wenn  Velenovsky  die  Meinung  ausspricht,  dass  Proteoides  daphno- 
genoides  (Capellini  et  Heer:  Les  phyllites  crötacees  du  Nebraska,  S.  17, 
Taf.  4,  Fig.  9,  10)  auch  zu  Conospermites  hakeaefolius  Ett.  gehöre,  so  bin 
ich  anderer  Ansicht,  da  bei  jenem  der  Mittelnerv  auffällig  stark  ist,  ganz 
abgesehen  davon,  dass  die  Seitennerven  über  dem  Grunde  entspringen. 
Die  Nervation  von  Protea  linguaefolia  Web.  (Neuer  Beitr.  z.  Tertiaerfl. 
d.  niederrh.  Braunkohlenf.,  S.  35,  Taf.  7,  Fig.  1)  hat  ebenfalls  starken 
Mittelnerv  und  in  mancher  Beziehung  andere  Nerv ation,  so  dass  sie  nicht 
hierhergezogen  werden  darf. 


4 


98 


Unter  den  jetztweltlichen  Pflanzen  kommt  der  fossilen  Art  jeden¬ 
falls  Conospermum  triplinervium  K.  Br.  am  nächsten,  was  schon  Ettings¬ 
hausen  hervorhob.  Bei  ihren  Blättern  ist  die  Nervatur  zart,  der  Mittel¬ 
nerv  geht  am  Grunde  allmählich  in  den  Blattstiel  über  und  die  Blatt¬ 
fläche  läuft  an  diesem  herab,  zudem  sind  sie  lederig.  Nach  ihr  dürfte 
Hakea  dactyloides  Cav.  die  nächst  verwandte  Pflanze  sein,  doch  ist  ihre 
Textur  derber. 

Familie  der  Sapotaceen  Endl. 

Gattung  Sapotacites  Ett. 

Sapotacites  Stehneri  nov.  sp.  Taf.  II,  Fig.  12. 

Das  Blatt  ist  gross,  lederig,  zungenförmig,  ganzrandig,  an  der  Spitze 
ein  wenig  ausgerandet,  oben  breiter  als  unten;  der  Mittelnerv  ist  gerade, 
stark,  nach  der  Spitze  nur  wenig  verschmälert,  die  Seitennerven  sind 
zart,  nach  kurzem  Verlaufe  in  das  Blattnetz  aufgelöst  und  entspringen 
unter  spitzen  Winkeln  wie  die  äusserst  zarten  Tertiärnerven. 

Charakteristisch  fiir  die  Nervatur  ist,  dass  sich  die  Spaltung  der 
Seitennerven  mehrfach  wiederholt.  Viel  Aehnlichkeit  zeigen  die  Blätter 
der  jetztweltlichen  Bumelia  tenax  Willd.,  entfernter  stehen  die  einiger 
Mimusops- Arten . 

Ich  habe  diese  Art  zu  Ehren  des  Herrn  Bergrath  Prof.  Stelzner  in 
Freiberg  benannt. 

Gattung  Mimusops  L. 

Mimusops  ballotaeoides  nov.  sp.  Taf.  II,  Fig.  13. 

Das  Blatt  ist  gestielt,  umgekehrt-eiförmig-länglich,  ganzrandig,  an  der 
Spitze  etwas  ausgerandet;  der  Mittelnerv  ist  stark  und  nimmt  nach  der 
Spitze  zu  allmählich  ab,  die  unter  spitzen  Winkeln  entspringenden  Seiten¬ 
nerven  sind  sehr  zart,  entfernt  vom  Rande  in  Bogen  verbunden,  das 
Netzwerk  ist  zart. 

Die  Blätter  von  Mimusops  Ballota  Gärtn.  stehen  dem  unserigen  ganz 
nahe  und  unterscheiden  sich  nur  dadurch,  dass  sie  an  der  Spitze  weniger 
breit  sind;  in  den  übrigen  Verhältnissen  stimmen  beide  mit  einander  überein. 

Gattung  Chrysophyllum  L. 

Chrysophyllum  Velenovskyi  nov.  sp.  Taf.  II,  Fig.  15. 

Das  Blatt  ist  lederig,  eiförmig,  -am  Grunde  etwas  verschmälert,  ganz¬ 
randig;  der  Mittelnerv  ist  stark,  gerade,  nach  der  Spitze  allmählich  ver¬ 
schmälert,  die  Seitennerven  entspringen  unter  spitzen  Winkeln,  sind  zart 
und  parallel,  die  von  ihnen  gebildeten  Felder  von  einem  zarten,  weitmaschigen 
Netzwerk  durchzogen. 

Es  ist  nur  ein  Blatt  vorhanden,  das  mit  den  Blättern  von  Chrysophyl¬ 
lum  ehenaceum  var.  latifolium ,  welche  Art  in  Brasilien  weit  verbreitet  ist, 
übereinstimmt.  Leider  ist  dasselbe  etwas  verletzt,  so  dass  nicht  zu  erkennen 
ist,  ob  es  auch  betreffs  der  Spitze  mit  der  jetztlebenden  Art  harmonirt. 

Ich  habe  es  zu  Ehren  des  Herrn  Dr.  Velenovsky,  des  verdienten 
Bearbeiters  der  böhmischen  Kreideflora,  benannt. 

Familie  der  Ebenaceen  Vent. 

Gattung  Diospyros  L. 

JDiospyros  primaeva  Heer. 

1867.  Heer,  Phyll.  cret.  du  Nebraska,  S.  19,  Taf.  1,  Fig.  6,  7.  —  Ders.,  Fl. 
foss.  arct.  VI,  S.  80,  Taf.  18,  Fig.  11. 


99 


Die  Blätter  sind  länglich-elliptisch,  am  äussersten  Grande  ein  wenig 
in  den  Stiel  verschmälert,  ganzrandig;  die  Seitennerven  zahlreich,  bogenläufig. 

Die  beiden  vorhandenen  Blätter  zeigen  so  grosse  Uebereinstimmung 
mit  den  von  Heer  beschriebenen,  dass  sie  von  diesen  nicht  getrennt  werden 
dürfen.  Der  Mittelnerv  ist  hier  wie  dort  stark;  zahlreiche  äusserst  zarte 
Seitennerven  gehen  von  ihm  aus,  die  ziemlich  gerade  verlaufen,  aber  in 
ziemlich  spitzem  Winkel  zarte  Aeste  aussenden,  welche  sich  zu  einem 
Netzwerk  verbinden.  In  die  Hauptfelder  laufen  abgekürzte  Secundärnerven, 
die  sich  in  ein  Netzwerk  auflösen. 

Nahe  steht  in  Bezug  auf  Grösse  und  Gestalt  der  Blätter  Diospyros 
anceps  Lesqx.  (Cret.  Fl.,  S.  89,  Taf.  6,  Fig.  6);  doch  sind  bei  diesem  die 
Seitennerven  weniger  zahlreich  und  beträchtlich  feiner,  auch  ist  das  Blatt¬ 
gewebe  ganz  anders  geartet. 

Mir  ist  sehr  wahrscheinlich,  dass  die  Blätter  von  Ficus  Geinitm  Ett. 
(Kreidefl.  v.  Niederschoena,  S.  16,  Taf.  2,  Fig.  7,  9 — 11  hierherzuziehen 
seien,  doch  urtheile  ich  hierbei  nur  nach  den  Abbildungen,  da  ich  die 
Originale  nicht  eingesehen  habe. 

Diospyros  provecfa  Yel. 

1884.  Velenovsky,  Fl.  d.  böhm.  Kreidef.,  Heft  III,  S.  2,  Taf.  8,  Fig  1—5,  10. 

Die  Blätter  sind  schwach,  aber  ziemlich  langgestielt,  lanzettlich  bis 
länglich  -  lanzettlich ,  kurzzugespitzt ,  am  Grunde  allmählich  verschmälert, 
ganzrandig;  der  Mittelnerv  ist  gerade,  nicht  stark,  nach  der  Spitze  zu 
verdünnt,  die  Seitennerven  entspringen  unter  ziemlich  spitzen  Winkeln 
und  sind  durch  ein  polygonales  Nervennetz  untereinander  verbunden. 

Es  fand  sich  nur  ein  Blatt  vor,  das  auf  der  einen  Seite  verletzt  ist; 
Stiel  und  Nervation  sind  dagegen  gut  erhalten. 

Am  Grunde  desselben  liegt  auf  dem  Schieferstücke  das  Bruchstück  von 
einem  Blatte,  welches  sehr  wahrscheinlich  Aralia  decurrens  Yel.  zuzurechnen 
sein  dürfte.  Es  stellt  ein  Lappenstück  dar,  das  in  Gestalt,  Berandung  und 
Nervatur  ganz  mit  den  Lappen  genannter  Art  harmonirt.  Da  weitere 
Yorkommnisse  von  mir  jedoch  nicht  aufgefunden  werden  konnten,  so 
vermochte  eine  definitive  Bestimmung  nicht  zu  erfolgen. 

Familie  der  Araliaceen  Juss. 

Gattung  Aralia  L. 

Aralia  coriacea  Yel. 

1884.  Yelenovskf,  Fl.  d.  böhm.  Kreidef.,  Heft  III,  S.  11,  Ta*-'.  1,  Fig.  1  —  9; 

Taf.  2,  Fig.  2. 

Die  Blätter  sind  fingerförmig,  die  Blättchen  gestielt,  lanzettförmig, 
beiderseits  verschmälert,  am  Grunde  oft  ungleichseitig,  in  der  oberen 
Hälfte  meist  grob-gekerbt-gezähnt,  selten  die  Zähne  nur  angedeutet,  in  der 
unteren  ganzrandig;  der  Mittel  nerv  ist  gerade,  ziemlich  stark,  nach  der 
Spitze  hin  ein  wenig  verschmälert,  die  Seitennerven  sind  zahlreich,  unter 
spitzen  Winkeln  entspringend,  am  Rande  durch  feine  Schlingen  unterein¬ 
ander  verbunden. 

Es  ist  in  unserem  Materiale  nur  ein  Blättchen  gefunden  worden,  das 
ich  Anfangs  für  ein  Proteaceenblatt  hielt,  während  es,  nach  der  vorhan¬ 
denen  Etiquette  zu  schliessen,  von  Reich  zu  Salix  gezogen  worden  war. 
Die  Abbildungen  Yelenovsky’s  aber  belehrten  mich,  dass  ich  auf  falscher 
Fährte  gewesen.  Ihm  fehlt  die  Spitze,  sonst  ist  es  sehr  gut  erhalten.  Die 

4* 


100 


Seitennerven  stehen  zu  dem  Mittelnerven  im  Gegensatz,  insofern  sie  sehr 
zart  sind;  übrigens  konnten  sie  von  mir  nur  in  dem  oberen  Theile  des 
Blättchens,  das,  nebenbei  gesagt,  einen  feinen  von  oben  nach  unten  sich 
erstreckenden  Minirgang  erblicken  lässt,  beobachtet  werden.  Die  Randzähne 
treten  erst  in  beträchtlicher  Entfernung  vom  Grunde  auf,  etwa  wie  bei 
Grevillea  repanda  Zahlbr, ,  sind  nicht  gross  und  unregelmässig,  weit  von 
einander  entfernt.  Der  Grund  zeigt  die  Blattspreite  als  in  den  Blattstiel 
verschmälert  und  ein  wenig  an  ihm  herablaufend;  überdies  muss  bemerkt 
werden ,  dass  die  eine  Hälfte  der  Blattspreite  etwas  schmaler  ist,  als  die 
andere,  wie  dies  an  böhmischen  Blättern  auch  beobachtet  werden  kann. 

Eamilie  der  SViagnoliaceen  De  C. 

Gattung  Liriodendron  L. 

Liriodendron  Meekii  Heer. 

1882.  Heer,  Foss  Fl.  v.  Groenld.  I,  S.  87,  Taf.  18,  Fig.  4 c;  Taf.  22;  Taf.  28, 
Fig.  3—8;  Taf.  25,  Fig.  5a;  Taf.  45,  Fig.  13a,  b;  II,  S  38,  Taf.  63,  Fig.  6. 

1858.  Leguminosites  Marcouanus.  Heer,  Proceedings  of  the  Acad.  of  Nat. 
Sciences  of  Philadelphia,  S.  265. 

1858.  Phyllites  abcordatus.  Heer,  a.  a.  0.,  S.  266. 

1867.  Lomatites  Palaeo  -  Ilex.  Ettingshausen,  Kreidefl.  v.  Niederschoena, 
S  21,  Taf  3,  Fig.  16. 

1868.  Liriodendron  primaevum.  Newberry,  Ann.  of.  Nat.  Hist,  in  New- 
York,  S  12. 

Die  Blätter  sind  ganzrandig  oder  dreilappig,  die  Lappen  gerundet,  an 
der  Spitze  abgestutzt  oder  unter  stumpfem  Winkel  tief  ausgerandet. 

Unser  Blatt  gehört  der  Varietät  L.  M.  primaeva  an,  da  es  nur 
schwach-dreilappig  ist,  indem  die  beiden  seitlichen  Lappen  wenig  hervor¬ 
treten  und  nur  durch  eine  seichte  Bucht  von  dem  Mittellappen  ge¬ 
trennt  sind. 

Es  ist  lederig  und  kurz  gestielt;  der  Mittelnerv  ist  stark,  gegen  die 
Spitze  nur  wenig  schwächer,  die  Seitennerven  sind  fein  und  gebogen. 

Zur  Kreidezeit  war  diese  Art  nicht  blos  in  den  Polarländern,  sondern 
auch  in  südlicheren  Breiten  vorhanden.  War  dies  bisher  nur  von  Amerika 
nachgewiesen,  so  ist  es  nun  auch  von  Europa  und  zwar  in  ungefähr 
gleicher  Entfernung  vom  Nordpol  wie  dort  der  Fall. 

Heer  schreibt  a.  a.  0.:  „Ich  vermuthe,  dass  Lomatites  Pseudo-Ilex  Ett. 
zur  vorliegenden  Art  gehört.  Die  Spitze  ist  wahrscheinlich  unrichtig  er¬ 
gänzt  und  die  gezeichneten  Zähne  dürften  wohl  von  zufälligen  Einrissen 
herrühren. u  Um  entscheiden  zu  können,  ob  Heer’s  Meinung  richtig  sei, 
untersuchte  ich  das  Berliner  Originalexemplar.  Ich  fand,  dass  es  ein 
nicht  sehr  gut  erhaltenes  Blatt  darstellt,  welches  mehrfach  verdrückt  und 
stellenweise  auch  zerrissen  ist.  Randzähne  vermochte  ich  nicht  zu  be¬ 
obachten,  alles  deutet  auf  ein  ganzrandiges  Blatt  hin.  Ein  Eisenoxyd¬ 
streifen  scheint  Ettingshausen  zu  der  Annahme  veranlasst  zu  haben,  dass 
das  Blatt  länger  gewesen  sein  müsse,  und  nur  durch  diesen  ist  die  vor¬ 
genommene  Ergänzung  zu  erklären,  die  wir  wegdenken  müssen,  wenn  wir 
ein  richtiges  Bild  von  dem  Blatte  erlangen  wollen. 

Acer  antiquum  Ett.  (Kreidefl.  v.  Niederschoena,  S.  25,  Taf.  3,  Eig.  17) 
halte  ich  dagegen  mit  Ettingshausen  für  das  Blatt  eines  Acer ,  nicht  für 
ein  zu  Liriodendron  gehöriges.  Der  am  Mittellappen  befindliche  schein¬ 
bare  Nebenlappen  ist  nur  durch  Zerreissung  des  Blattes  entstanden. 


101 


Familie  der  Sapindaceen  Juss. 

Gattung  Sapindus  L. 

Sapindus  saxonicus  nov.  sp.  Taf.  II,  Fig.  14. 

Das  Blättchen  ist  ein  wenig  lederig,  etwas  sichelförmig,  ei -lanzett¬ 
förmig,  zugespitzt,  ganzrandig;  der  Mittelnerv  ist  stark,  die  in  Bogen  ver¬ 
bundenen  und  unter  spitzen  Winkeln  ausgehenden  Nerven  sind  zart. 

Die  Nervation  ist  nur  am  Grunde  gut  erhalten,  nach  der  Spitze  zu 
verwischt.  Aus  dem  starken.  Mittelnerven  entspringen  zarte,  bogenläufige 
Seitennerven,  welche  Felder  umschliessen,  die  ein  zartes  Maschennetz  in 
sich  schliessen.  Die  Nervatur  erinnert  sehr  an  die  des  tertiären  Sapindus 
falcifolius  Heer. 

Familie  der  Sterculiaceen  Yent 
Gattung  Sterculia  L. 

Sterculia  Geinitm  nov.  sp.  Taf.  II,  Fig.  3,  4,  7. 

Die  Blätter  sind  wenig  lederig,  langgestielt,  dreilappig,  am  Grunde 
verschmälert,  die  Lappen  sind  lanzettförmig,  ganzrandig,  nach  Spitze  und 
Grund  verschmälert,  fast  gleichlang,  doch  auch  der  mittlere  länger  als  die 
seitlichen;  die  Mittelnerven  der  seitlichen  Lappen  entspringen  über  dem 
Grunde  aus  dem  des  mittleren,  sind  wie  dieser  stark  und  nehmen  zur 
Spitze  hin  allmählich  ab,  die  von  ihnen  ausgehenden  Seitennerven  sind 
zart  und  bogenförmig,  meist  verwischt,  die  Nervillen  nur  stellenweise  er¬ 
kennbar. 

Es  sind  drei  Blätter  von  sehr  verschiedener  Grösse  vorhanden,  von 
denen  nur  das  kleinste,  eine  jugendliche  Form  darstellende,  den  langen 
Stiel  erhalten  zeigt.  Keich  sah  sie,  worüber  eine  beiliegende  Etiquette 
belehrt,  für  Fucoideenreste  an  und  benannte  sie  Fucoides  tricliotomus. 
In  ihrer  Textur  zeigen  sie  zwar  grosse  Aehnlichkeit  mit  solchen  von 
Delesseria  Reichii  Stbg.  sp.,  doch  verbannt  sie  aus  der  Ordnung  der  Algen 
das  nachweisbare  Gefässwerk.  Nahe  kommen  unsere  Blätter  denen  der 
Sterculia  Labrusca  Ung.,  welche  im  Oligocän  stellenweise  eine  grosse  Rolle 
spielen  (vergl.  Heer,  Beitr.  z.  sächs.-thür.  Braunkohlenf.,  S.  15)  und  mit 
denen  der  jetztweltlichen  St.  diversifolia  Don.  verwandt  sind.  Saporta  und 
Marion  haben  ein  in  der  französischen  Kreide  gefundenes  Bruchstück 
(PI.  foss.  de  Gelinden,  S.  65,  Taf.  2,  Fig.  1)  mit  der  tertiären  Art  für 
identisch  erklärt.  Unsere  Art  ist  jedoch  durch  die  auffallende  Dicke  der 
Hauptnerven  von  ihr  getrennt. 

Ausser  den  abgebildeten  Stücken  finden  sich  nur  noch  Fragmente  vor. 

Familie  der  Rhamneen  R.  Br. 

Gattung  Rhamnus  Tournef. 

Rhamnus  tenax  Lesqx. 

1874.  Lesquereux,  Cret.  Fl.,  S.  109,  Taf.  21,  Fig.  4. 

Die  Blätter  sind  zugespitzt -lanzettförmig,  in  den  kurzen  Stiel  durch 
eine  Biegung  zusammengezogen;  die  zahlreichen  Seitennerven  sind  am 
Rande  verbunden,  dünn,  parallel. 

Unser  Blatt  ist  dünn,  hat  dieselbe  Gestalt,  Grösse  und  Nervatur  wie 
das  amerikanische. 


102 


Familie  der  Simarubeen  De  C. 

Gattung  Simaba  Aubl. 

Simaba  (?)  saxonica  nov.  sp.  Taf.  II,  Fig.  6. 

Das  Blatt  ist  lederig ,  breit  linealisch,  ganzrandig,  am  Grunde  ver¬ 
schmälert;  der  Mittelnerv  ist  stark,  die  Seitennerven  sind  ziemlich  schwach, 
ein  wenig  schlängelig,  entspringen  am  Grunde  unter  rechtem,  sonst  unter 
ziemlich  rechtem  Winkel  und  verbinden  sich  vom  Rande  entfernt  in  Bogen. 

Es  ist  mir  keine  lebende  Gattung  bekannt,  die  Blätter  aufzuweisen 
hätte,  welche  soviel  Aehnlichkeit  mit  dem  fossilen  zeigten,  als  die  mittel¬ 
amerikanische  Simaba.  Trotzdem  bezeichne  ich  meine  Bestimmung  als 
zweifelhaft,  da  das  Blatt  nicht  vollständig  erhalten  ist  und  die  in  den  durch 
die  Seitennerven  gebildeten  Feldern  vorhandene  Nervatur  verwischt  ist. 

Gestalt  und  Grösse,  wie  der  starke  Mittel-  und  die  etwas  schlängeligen 

alternirenden  Seitennerven,  sprechen  allerdings  für  die  citirte  Gattung. 
Die  in  die  Gattung  Ficus  gehörigen  Arten,  welche  zur  Vergleichung  heran¬ 
zuziehen  wären,  zeigen  die  Schlingenbogen  nie  so  entfernt  vom  Rande 
und  haben  stets  streng  gerade  verlaufende  Nerven. 

Familie  der  Myrtaceen  R.  Br. 

Gattung  Eucalyptus  Herit. 

Eucalyptus  Geinit gi  Heer. 

1883.  Heer,  Foss.  Fl.  v.  Grönland,  S.  93,  Taf.  19,  Fig.  1  c;  Taf.  45,  Fig. 
4 — 9;  Taf.  46,  Fig.  12c,  d,  13.  —  Velenovsky,  Fl.  d.  böhm.  KreidefL,  Heft  IV, 
S.  1,  Taf.  1,  Fig.  1—4;  Taf.  2;  Taf.  8,  Fig.  1;  Taf.  4,  Fig.  1,  13.  —  White, 

Cret.  Plants  from  Marth a’s  Vineyard,  S.  98,  Taf.  2,  Fig.  8 — 11. 

1867.  Palaeocassia  angustifolia.  Ettingshausen,  Kreidefl.  v.  Niederschoena, 
S.  27,  Taf.  3,  Fig.  6,  7. 

1867.  Palaeocassia  lanceolata.  Ettingshausen,  a.  a.  0.,  S.  28,  Taf.  3,  Fig.  8. 

1869.  Myrtophyllum  (Eucalyptus?)  Geinitzi.  Heer,  Kreidefl.  v.  Moletein, 
S.  22,  Taf.  11,  Fig.  3,  4.  —  Ders. ,  Kreidefl.  der  arct.  Zone,  S.  116, 
Taf.  32,  Fig.  14—17. 

1885  Eucalyptus  angusta.  Velenovsky,  Fl.  d.  böhm.  Kreidef. ,  Heft  IV, 
S.  3,  Taf.  8,  Fig.  2—12. 

Die  Blätter  sind  gestielt,  lederig,  lineal,  länglich -lanzettlich  bis  breit- 
lanzettlich,  gegen  Spitze  und  Grund  verschmälert,  ganzrandig;  der  Mittel¬ 
nerv  ist  gerade,  stark,  zur  Spitze  verdünnt,  die  Seitennerven  entspringen 
unter  spitzen  Winkeln,  sind  zahlreich,  parallel  und  am  Rande  durch  einen 
Saumnerv  verbunden. 

Mit  Myrica  fragiliformis  Zenk.  sp.  hat  diese  Art  das  gemein,  dass 
von  ihr  eine  grosse  Anzahl  Blätter  gefunden  worden  sind,  welche  in  der 
Form  mehrfach  variirten,  was  nicht  zu  verwundern  ist,  da  wir  Veränder¬ 
ungen  in  Gestalt  und  Grösse  der  Blätter  je  nach  ihrem  Alter  und  ihrer 
Stellung  auch  bei  den  jetztweltlichen  Eucalypten  zu  beobachten  im  Stande 
sind.  Wir  finden  ausser  kurzen  Blättern,  die  jedenfalls  am  Ende  der 
Zweige  standen,  lange,  schmale  und  breite,  solche,  die  am  Grunde  die 
grössere  Breite  zeigen,  und  andere,  die  sie  in  der  Mitte  besitzen.  Was 
den  Mittelnerv  betrifft,  so  ist  er  fast  durchgängig  stark,  nur  selten  ver¬ 
dünnt  und  steht  dieses  Verhältniss  bei  unseren  Exemplaren  durchgehends 
mit  der  Breitenentwickelung  der  Spreite  im  Zusammenhang.  Die  Seiten¬ 
nerven  sind  zart  und  daher  bei  manchen  Blättern  nur  bei  sehr  günstigem 
Lichte  zu  bemerken ,  bei  anderen  nur  vereinzelt ,  bei  einzelnen  gar  nicht, 
bei  einer  Anzahl  dagegen  sehr  deutlich.  Die  Verbindung  der  einzelnen 


103 


durch  charakteristische,  meist  schräg  stehende  Nervillen  ist  genau  so,  wie 
sie  hei  jetztweltlichen  Eucalypten,  z.  B.  E.  pillularis  Sm.,  beobachtet  wird. 
Der  Saumnerv  ist  vielfach  sehr  deutlich  erhalten,  wo  es  nicht  der  Fall, 
rührt  dies  wohl  von  seiner  Feinheit  her. 

Unter  den  jetzt  lebenden  Arten  stehen  Eucalyptus  acervula  Sieb,  und 
E.  fioribunda  En  dl.  sehr  nahe;  von  den  Tertiärpflanzen  bezeichnet  Heer 
E.  rhododendroides  Mass.  vom  Mte.  Bolca  als  die  zunächst  verwandte  Art. 
Ob  Ehyllites  proteoides  Ung.  (Kreidepfl.  v.  Oestreich,  Taf.  2,  Fig.  11),  die 
in  Ehrlich’s  Geogr.  Wanderungen  als  Salicites  macrophyllus  Beuss  aus¬ 
gegeben  war,  mit  Eucalyptus  Geinitzi  Heer  zu  vereinigen  sei,  kann  wegen 
der  fehlenden  Nervatur,  so  lange  man  das  Origin  alexemplar  nicht  in 
Händen  gehabt  hat,  nicht  behauptet  werden,  die  Gestalt  macht  es  aller¬ 
dings  wahrscheinlich.  Yon  Proteoides  daphnogenoides  Heer  (Phyll.  du 
Nebraska,  S.  17,  Taf.  4,  Fig.  9,  10.)  darf  es  wohl  verneint  werden,  da 
die  steil  aufsteigenden  Nerven  dagegen  sprechen.  (Yergl.  Lesquereux, 
Cret.  Fl.,  Taf.  15,  Fig.  2.) 

Eucalyptus  angusta  Yel.  mit  E.  Geinitzi  Heer  zu  vereinigen,  scheint 
mir  natürlicher,  als  sie  zu  trennen,  da  Uebergänge  von  der  einen  zur 
anderen  vorhanden  sind,  bei  denen  man  nicht  weiss,  wohin  man  sie  stellen 
soll,  da  die  Nervation  die  gleiche  ist,  die  Stärke  des  Mittelnervs  bei 
E.  angusta  Yel.  sehr  schwankt  und  wie  bei  E.  Geinitzi  Heer  in  einem 
gewissen  Yerhältniss  zur  Breite  der  Spreite  steht,  auch  die  Yerdickung 
des  Stiels  nicht  durchgehends  gesehen  werden  kann.  Die  dornig  endende 
Blattspitze  kann  aber  wohl  kaum  als  scheidendes  Merkmal  aufgefasst 
werden.  Ich  glaubte  daher,  beide  Blätter  nur  als  Formen  auffassen  zu 
dürfen. 

Sehr  interessant  war  mir  auch  ein  Zweig,  der  ausser  dem  Endblatte 
noch  3  Blätter  und  ein  Blattstück  aufwies. 

Die  Blätter,  welche  Ettingshausen  als  Palaeocassia  angustifolia  und 
P.  lanceolata  angehörig  beschrieb,  muss  ich  hierherstellen,  nachdem  ich 
die  Originalstücken  eingesehen  habe. 

An  allen  unseren  Blättern  fällt  auf,  dass  sie  sämmtlich  der  Spitzen 
entbehren.  Sehen  wir  von  den  im  übrigen  wohlerhaltenen  ab,  so  finden 
sich  ausser  ihnen  solche,  die  sich  längs  des  Mittelnervs  bis  weit  nach  dem 
Grunde  zu  aufgerissen  zeigen.  Es  lässt  sich  dies  kaum  anders  erklären, 
als  dass  die  lange  schmale  Spitze  der  Bewegung  des  Wassers  nicht  zu 
widerstehen  vermochte  und  deshalb  bei  erfolgter  Biegung  leicht  abbrechen 
musste.  Uebrigens  findet  sich  diese  Erscheinung  auch  bei  Blättern  an¬ 
derer  Dikotyledonen  mit  breiterer  Spitze  wiederholt.  Es  dürfte  dies  wohl 
auf  die  sicher  an  der  Küste  des  Kreidemeeres,  welche  unser  Fundort  dar¬ 
stellt,  stattgefundene  Brandung  zurückzuführen  sein. 

Gattung  Callistemophyllum  Ett. 

Callistemophyllum  Heeri  Ett. 

1867.  Ettingshausen,  Kreidefl.  v.  Niederschoena,  S.  27,  Taf.  3,  Fig.  13. 

Die  Blätter  sind  steif lederig ,  linealisch -lanzettlich,  ganzrandig,  am 
Grunde  spitz,  gegen  die  Spitze  verschmälert;  der  Mittelnerv  ist  stark,  die 
Seitenneyven  äusserst  fein,  genähert  und  entspringen  unter  spitzem  Wiükel. 

Unser  Blatt  ist  grösser  als  das  von  Ettingshausen  wiedergegebene 
und  kommt  dadurch  den  Blättern  von  Callistemophyllum  melcäeucaeforme 


104 


Ett.  aus  der  Tertiärflora  von  Haering  ziemlich  nahe,  zeigt  aber  im  Uebrigen 
genau  dieselbe  Gestalt,  die  sich  besonders  in  einer  geringen  Ungleichheit 
der  Blatthälften,  vorzüglich  am  Grunde,  charakterisirt.  Bei  günstigem 
Lichte  liessen  sich  die  äusserst  zarten  Seitennerven  in  der  unteren  Partie 
des  Blattes  wohl  erkennen,  bei  einem  war  auch  eine  in  der  Nähe  des 
Randes  vorhandene  Gabelung  sichtbar,  wie  sie  bei  den  tertiären  und  re- 
centen  Blättern  ebenfalls  beobachtet  werden  kann. 

Familie  der  Papilionaceen  Endl. 

Gattung  Leguminosites  Heer. 

Leguminosites  cretaceus  nov.  sp.  Taf.  IT,  Fig.  11,  11a. 

Die  Blättchen  sind  eiförmig,  ganzrandig,  der  Mittelnerv  ist  verhält- 
nissmässig  stark,  nach  der  Spitze  hin  wenig  verschmälert,  die  Seitennerven 
sind  sehr  fein,  einander  genähert,  meist  einfach,  entspringen  unter  wenig 
spitzen  Winkeln  und  verbinden  sich  wenig  entfernt  vom  Rande  in  Bogen. 

Dieselbe  Gestalt  und  eine  sehr  ähnliche  Nervatur  finden  wir  wieder 
bei  den  Blättchen  der  jetztweltlichen  JDaTbergia  mirabilis  De  C.  von  Ostindien. 
Auch  bei  ihnen  sehen  wir,  dass  in  den  von  den  Seitennerven  gebildeten 
Feldern  meist  ein  Nerv,  nur  selten  zwei  Nerven  das  feine  Blattnetz  eine 
Strecke  hin  durchziehen,  um  sodann  in  demselben  aufzugehen.  Die  Maschen 
scheinen  meist  viereckig  gewesen  zu  sein. 

In  Fig.  11a  gebe  ich  ein  Stück  Blättchen  vergrössert  wieder. 

Zusatz. 

Sequoia  heterophylla  Tel.  (?) 

1855.  Velenovsk^,  Gymnosp.  d.  böhm.  Kreidet. ,  S.  22,  Taf.  12,  Fig.  12; 

Taf.  13,  Fig.  6—9. 

Es  liegen  zwei  nicht  sehr  gut  erhaltene  Zweigstücke  vor,  die  ich  am 
besten  hierherziehe.  Man  denke  sich  von  Fig.  8  Yelenovsky’s  den  Mittel¬ 
zweig  bedeutend  länger  und  mit  einer  grösseren  Anzahl  kleiner,  alter- 
nirender  Aestchen  bekleidet,  die  mit  kleinen,  lederartigen,  schuppenförmigen 
Blättchen  besetzt  sind,  welche  im  Yerhältniss  zur  Länge  breit  erscheinen 
und  alternirend  aufsitzen.  Sie  dürften  wohl  kaum  etwas  Anderes  darstellen, 
als  das  genannte  böhmische  Stück  in  weiterer  Entfaltung,  woraus  dann 
hervorginge,  dass  man  es  bei  diesem  in  den  knospenartigen  Gebilden  nicht 
mit  männlichen  Blüthenorganen  zu  thun  hätte. 

Hymenophyllum  cretaceum  Lesqx.  (?) 

1874,  Lesquereux,  Cret.  Fl.,  S.  46.  Taf.  1,  Fig.  8,  4;  Taf.  29,  Fig.  6. 

Ein  Stück  Farn,  das  mit  dem  von  Lesquereux,  Taf.  29,  Fig.  6,  soweit 
es  erhalten  ist,  gänzlich  überein  stimmt,  ist  vorhanden.  Die  Nervatur  ist 
ausgezeichnet  ausgeprägt,  leider  ist  die  Spitze  abgebrochen.  — 

Ausser  den  bisher  beschriebenen  Pflanz enresten  fand  sich  nur  noch 
die  auf  Taf.  II,  Fig.  16  wiedergebene  Schuppe  eines  Pinuszapfens  vor. 


105 


Erklärung  der  Tafel. 

Fig.  1.  Ein  Wedelstück  von  Pterophyllum  Reichiamwi. 

Fig.  2.  Eine  Spindel  mit  zwei  sich  deckenden  Fiederstücken  von 
Reichianum. 

Fig.  3,  4,  7.  Blätter  in  verschiedener  Grösse  von  Sterculia  Geinitzi . 
Fig.  5.  Unvollständiges  Blatt  von  Triplaris  cenomanica. 

Fig.  6.  Blattstück  von  Simaba  cenomanica. 

Fig.  8,  9.  Blatt  und  Blattstück  von  Salix  Schoenae. 

Fig.  10.  Blattstück  mit  Phacidium  myrtophylli. 

Fig.  11.  Blättchen  von  Leguminosites  cretaceus. 

11a.  Ein  Stück  vergrössert. 

Fig.  12.  Blatt  von  Sapotacites  Stelzneri. 

Fig.  13.  Blatt  von  Mimusops  ballotaeoides. 

Fig.  14.  Blättchen  von  Sapindus  saxonicus. 

Fig.  15.  Blatt  von  Chrysophyllum  Velenovskyi. 

Fig.  16.  Eine  Schuppe  von  Pinus  sp. 


Pterophyllum 


106 


VIII.  Pinus  montana  Mill. 

in  der  sächsisch-böhmischen  Oberlausitz  nicht  spontan. 

Von  Clemens  König.  *) 


Herr  August  Weise,  Conservator  des  Humboldt- Vereins  zu  Ebers¬ 
bach,  hatte  die  Güte,  im  November  1881  an  die  botanische  Section  unserer 
Gesellschaft  Belegstücke  der  Krummholzkiefer  einzuschicken,  welche  er  in 
dasiger  Gegend  gefunden  hatte,  nämlich  auf  dem  „Ziegenrücken“  und  „Stecker- 
fichtel“  zwischen  Rumburg  und  Georgswalde.  „Was  mich  jedoch“,  so  heisst 
es  in  dem  Begleitschreiben,  „ganz  besonders  zur  Mittheilung  des  Vorstehenden 
bewog,  ist  die  Entdeckung,  welche  ich  diesen  Sommer  an  dem  Sonnen¬ 
berge  bei  Waltersdorf  (ein  Berg  östlich  von  der  Lausche  mit  Sand¬ 
steinbrüchen)  machte,  wo  ich  an  dem  Nordhange  desselben  fünf  ähnliche 
Knieholzgebüsche  antraf  und  zwar  einen  in  kaum  halber  Höhe,  die  anderen 
in  der  Nähe  des  felsigen  Gipfels  dieses  Berges.  Es  ist  daher  wahrscheinlich, 
dass  auch  noch  an  anderen  Orten  des  Lausitzer -Gebirges  diese  Holzart 
wildwachsend  aufzufinden  ist“  .  .  .  „Auf  dem  ziemlich  ausgedehnten 
böhmischen  Terrain“,  heisst  es  an  einer  anderen  Stelle,  „wächst  die  Kniekiefer 
in  Tausenden  von  Exemplaren  nach  Art  der  Waldunkräuter,  nicht  nur  als 
heerden weise  auftretendes  Gestrüpp  an  uncultivirten  Plätzen,  sondern 
auch  vereinzelt  zwischen  den  Stämmen  neuer  Fichten-  und  Kiefernbestände“.**) 
Biese  Angaben  müssen  in  jedem  Leser  die  Vorstellung  erwecken,  dass 
wir  es  hier  mit  einer  wild  vorkommenden  Art  und  mit  Standorten  zu 
thun  haben,  welche  durch  die  zunehmende  Cultivirung  des  Landes  bald 
zerstört  sein  werden.  Prof.  Drude  bestimmte  die  eingesandten  Belegstücke 
als  Pinus  montana  b.  Pumilio  Hänke  oder  als  die  Riesengebirgsform,  als 
die  sogenannte  Zwergkiefer,  und  seine  Angabe,  der  wir  beipflichten,  ver- 
anlasste  die  sächsischen  Floristen,  die  Zwergkiefer  der  südlichen  Lausitz 
als  eine  spontane  Form  zu  buchen.***)  Auf  dem  Erzgebirge  finden  wir 
dagegen  die  Hakenkiefer,  P.  m.  a.  uncinata  Ram.  Die  dritte  Form,  die 
Mughokiefer,  P.  m.  c.  Mughus  Scop.,  fehlt  in  Sachsen,  kommt  aber  auf 
den  südkärnthnischen ,  südtiroler,  krainer  und  venetianischen  Alpen  vor. 
Prof.  Drude  schilderte  in  der  Voraussetzung,  dass  die  gemachten  Angaben 
auf  keinem  Irrthume  beruhen,  alsdann  die  Wichtigkeit  dieser  Entdeckung. 
Sie  beweise,  dass  zur  Eiszeit  die  Pflanzen  von  den  Hochgebirgen  Mittel- 

*)  Mitgetheilt  in  der  botan.  Section  der  Isis  am  15.  October  1891. 

**)  Ges.  Isis  in  Dresden,  1881,  Abh.  12. 

***)  0.  Wünsche,  Excursionsfl.  f.  d.  Kgr.  Sachsen,  5.  Aufl.,  1887,  S.  3.  —  E.  Köhler, 
Die  pflanzengeogr.  Verhältn.  des  Erzgeb.,  5.  Ber.  über  d.  Kgl.  Schullehrer- Seminar 
zu  Schneeberg,  1890,  S.  31. 

6 es.  Isis  in  Dresden,  1891.  —  Abh.  8. 


107 


europas  Diedergestiegen  wären  und  in  der  Oberläusitz  ihren  nördlichsten  Standort 
erreicht  hätten.  So  sei  das  Erzgebirge  vom  Böhmer wal de  her,  die  Lausitz 
dagegen  vom  Riesengebirge  her  mit  Pflanzen  besetzt  worden.  Prof.  Drude 
hat  aber  in  diese  Darlegung  die  gewichtige  Bemerkung  eingeflochten,  dass 
weder  Heynhold,  noch  Reichenbach,  noch  Rabenhorst,  weder 
Fiek- [Jechtritz,  noch  Celakovsky  die  Zwergkiefer  in  der  Oberlausitz 
kenneu.  Sollte  diesen  umsichtigen  Forschern  diese  Nadelholzart  entgangen 
sein?  Warum  sollte  dies  nicht  möglich  sein? 

Als  ich  die  im  Königreich  Sachsen  heimischen  und  die  im  Königreich 
Sachsen  von  land-  und  forstwirthschaftlichen  Betrieben  in  Pflege  genom¬ 
menen  Blüthenpflanzen  einer  sorgfältigen  Musterung  unterzog,  wurde  ich 
auch  mit  Pinus  montana  näher  bekannt.  Schon  als  ich  mit  Dr.  Reiche 
die  Torflager  bei  Gottesgab  absuchte,  erzählte  mir  ein  Waldarbeiter  u.  A. 
auch  von  den  dasigen  Anpflanzungen  der  Sumpf-  oder  Hakenkiefer.  In 
dem  von  A.  Artzt  für  das  Vogtland  aufgestellten  Pflanzenkatalog  wird 
ausdrücklich  gesagt,  dass  bei  Adorf  und  Mehlteuer  die  Hakenkiefer  ange¬ 
pflanzt  sei.*)  Dergleichen  Bestände  finden  wir  auch  um  Tharandt  und 
vor  allem  unweit  Höckendorf,  besonders  bei  der  Sandgrube,  unweit  der 
Oberförsterei,  wo  sich  die  Wege  nach  Borlas  und  Ruppendorf  kreuzen.  **) 
Aber  auch  in  der  Oberlausitz  kommt  die  Hakenkiefer  angepflanzt  vor,  z. 
B.  am  Waldrande  der  Löbau-Herwigsdorfer  Strasse***)  und  auf  dem  Töpfer 
bei  Zittau.  Von  ganzen  Beständen  und  Wäldern  auf  dem  Jahrsgrüner- 
Revier  des  sächs.  Erzgebirges  berichtet  Moritz  Willkomm  im  6.  Bde. 
der  Allgem.  Encyklopädie  der  ges.  Forst-  und  Jagdwissenschaften,  f)  Vgl. 
noch  „Haideaufforstung“  (4.  Bd.  derselben  Encykl.,  S.  614). 

Könnte  es  mit  der  Riesengebirgsform  der  Bergkiefer  nicht  ebenso  sein? 

Im  Forstgarten  zu  Tharandt  werden  junge  Bäumchen  davon  für  30 
bis  40  Pfg.  abgegeben.ff)  Dieselben  wandern  wohl  ausschliesslich  als 
Schmuckpflanzen  in  Gärten,  Promenaden  und  Parkanlagen.  Dass  die 
Bergkiefer  aber  auch  eine  forstwirtschaftliche  Bedeutung  hat,  sagt  uns 
Theodor  Hartig  in  seiner  „Naturgeschichte  der  forstbotanischen  Cultur- 
pflanzen“.  Nachdem  er  von  den  Culturversuchen  der  Zwergkiefer  auf  dem 
Riesengebirge  und  Brocken  berichtet  hat,  fährt  er  wörtlich  fort:  „Z  schocke 
empfiehlt  die  Cultur  durch  Saat  und  fügt  hinzu:  „An  Verpflanzen  junger 
Alpenföhren  ist,  weil  es  selten  gelingt,  nicht  wohl  zu  denken.“  In  unseren 
Forstgärten  läuft  der  Same  so  gut  auf,  wie  der  der  gemeinen  Kiefer,  auch 
die  verpflanzten  Stämme  sind  im  besten  Gedeihen.“  Vgl.  auch  Carl  Heyer, 
der  Waldbau.fff) 

Aber  nicht  blos  in  den  officiellen  Forstgärten,  sondern  auch  in  Kämpen 
und  Pflanzengärten,  wie  sie  auf  jedem  Reviere  bestehen,  lässt  sich  die 
Bergkiefer  leicht  aufziehen.  Obgleich  sie,  bezüglich  des  Stärkezuwachses, 
der  in  der  Jugend  noch  rasch  vor  sich  geht,  eine  sehr  trägwüchsige  Holz¬ 
art  ist,  so  dass  armstarke  Stämme  ein  mehrhundertjähriges  Alter  besitzen 

*)  Ges.  Isis  in  Dresden,  1884,  Abh.  6.  Nachträge  etc. 

**)  Tharandter  Jahrbuch,  1876,  Abth.  2. 

***)  Kud.  Wagner,  Flora  des  Löbauer  Berges,  Löbau  1866,  S.  38. 

t)  Wien  u.  Leipzig  1891,  S  397.  —  In  meinen  Verzeichnissen  fehlt  „Jahrsgrün“, 
vielleicht  solTs  „Jägersgrün“  oder  „Jahnsgrün“  heissen. 

ff)  Preis -Verzeichn iss  der  in  dem  forstbotanischen  Garten  zu  Tharandt  verkäuf¬ 
lichen  Pflanzen.  1882. 

fff)  4.  Bd.  der  Encyklopädie  der  Forstwissenschaften,  Leipzig  1864,  S.  16 ff. 


108 


können,  obgleich  sie  zur  Holzproduction  untauglich  erscheint,  so  übt  sie 
doch  in  Folge  ihres  niederen  Wuchses  und  ihrer  reichen  Benadelung  einen 
nicht  zu  unterschätzenden  Einfluss  auf  den  Boden  aus,  indem  sie  den¬ 
selben  gegen  atmosphärische  Angriffe  schützt  und  an  Nährstoffen  bereichert. 

Erinnern  wir  uns  noch  daran,  dass  der  Forstmann  ganz  ähnlich 
arbeitet  wie  der  Landwirth,  welcher  seine  Felder  auf  bricht,  stürzt  und 
darauf  nur  die  Pflanzen  wachsen  und  gedeihen  lässt,  die  ihm  angenehm 
sind.  Auch  der  Forstwirth  hat  sein  Revier  in  Abtheilungen  gegliedert, 
welche  der  Reihe  nach  abgeschlagen  und  aufgeforstet  werden.  Eine  der¬ 
artig  geordnete  und  rationell  betriebene  Waldwirtschaft,  welche  im  all¬ 
gemeinen  bis  in  die  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts  zurückreicht,  besteht 
auf  den  fürstlichen  Gütern  zu  Rumburg  und  Hain  spach,  auf  den  gräf¬ 
lichen  Gütern  zu  Gaussig  und  Putzkau  und  auf  den  Revieren  der  Städte 
Zittau,  Löbau  und  Görlitz  schon  seit  Anfang  dieses  Jahrhunderts,  woraus 
zu  folgern  ist,  dass  es  innerhalb  dieser  Grenzen  keine  Urwaldsbestände, 
keine  Schlupfwinkel  für  Wildlinge  aus  praehistorischer  Zeit,  keine  Formations¬ 
stücke  der  Glacialzeit  geben  kann. 

Um  das  Yor kommen  der  Bergkiefer  auf  diesen  Gebieten  mehr  als 
durch  Muthmassen  zu  erklären,  wandte  ich  mich  an  die  betreffenden 
Forstverwaltungen  um  Aufschluss.  Gestützt  auf  die  persönliche  Erfahrung 
dieser  Herren  und  auf  die  Einträge  in  den  verschiedenen  forstwirthschaftlichen 
Büchern  erhielt  ich  folgenden  Bescheid. 

,, Ihrem  Wunsche  entsprechend,“  schrieb  mir  Herr  Janascheck  aus 
Rumburg,  „mache  ich  die  Mittheilung,  dass  die  im  fürstlichen  Forstrevier 
Gersdorf,  Antheil  „Ziegenrücken“  und  „Steckerfichten“  vorkommenden  ein¬ 
zelnen  Exemplare  der  Krummholzkiefer  dem  Zufall  zuzu schreiben  sind,  in¬ 
dem  wahrscheinlich  unter  dem  Weisskiefersamen*),  welcher  zur 
Pflanzen  erzieh  ung  in  den  Pflanzenschulen  verwendet  und  seiner  Zeit 
aus  Innsbruck  bezogen  wurde,  etwas  Samen  der  obigen  Kiefer¬ 
gattung  enthalten  war,  somit  zum  Anbau  gelangte  und  die  hieraus 
erzogenen  Pflanzen  bei  Begründung  der  betreffenden  Bestände  mit  in  Ver¬ 
wendung  gelangten.“ 

Auf  böhmischer  Seite  wachsen  somit,  um  mit  Weise  zu  reden,  die 
Zwergkiefern  nach  Art  der  Waldunkräuter,  besser  der  Saatunkräuter,  als 
eingeschleppte  Wildlinge. 

Auf  sächsischer  Seite  hingegen  wurden  die  Zwergkiefern  absichtlich 
und  an  besonderen  Plätzen  gepflanzt;  denn  Herr  Schwerdtner  aus 
Waltersdorf  theilte  mir  mit:  „Es  freut  mich,  dass  ich  in  die  Lage  ge¬ 
kommen,  Ihnen  das  ungefähre  Alter  sowie  die  Herkunft  der  Krummholz¬ 
kiefer  am  Sonnenberge  mittheilen  zu  können,  wodurch  das  Räthsel,  welches 
bisher  immer  über  das  ursprüngliche  Vorkommen  derselben  auf  hiesigem 
Reviere  nur  auf  Vermuthung  beruhte,  gelöst  sein  dürfte. 

„Bei  Befragen  eines  in  der  Nähe  des  Sonnenberges  wohnenden,  einige 
70  Jahre  alten  Mannes  theilte  mir  derselbe  mit,  dass  sein  Schwiegervater 
immer  erwähnt  habe,  der  Revierförster  Kämmel,  welcher  um  das  Jahr 
1820  Revierverwalter  des  Waltersdorfer  Gebietes  gewesen  ist,  habe  die 
Krummholzkiefer  auf  dem  Riesengebirge  geholt  und  am  Sonnen¬ 
berge  verpflanzt. 


*)  D.  i.  Weissföhre,  Föhre,  Kiefer,  Finus  silvestris. 


109 


„Seit  dem  Jahre  1860  ist  die  Krummholzkiefer  auf  vielen  sandigen 
und  schlechten  Theilen  hier  angepflanzt  worden  und  werden  auch  jetzt 
von  mir  seit  einigen  Jahren  jährlich  2000 — 3000  Stück  verpflanzt. 

„Als  Grund  des  Anbaues  sind  die  stellenweise  sehr  schlechten  Boden* 
Verhältnisse  anzusehen.  Wenn  auch  der  Ertrag  der  Krummholzkiefer  ein 
sehr  geringer  ist,  so  bietet  dieselbe  doch  ein  ganz  vorzügliches  Boden¬ 
schutzholz  und  trägt  somit  zur  Bodenverbesserung  bei.“ 

Diese  Angaben  bedürfen  keiner  Erklärung.  Wie  am  Sonnenberge, 
so  sind  auf  diese  Weise  auch  an  der  Lausche  und  am  Johnsberge 
dergleichen  Horste  entstanden,  desgl  am  Kottmar  und  Rothstein. 

Am  Schluss  des  Briefes  heisst  es:  „Vielleicht  dürfte  Ihnen  noch  das 
Vorhandensein  anderer  fremder  Holzarten  auf  hiesigem  Reviere  von  In¬ 
teresse  sein. 

„In  den  Jahren  1877  -1880  sind  auf  vielen  schlechten  Partieen 
Schwarzkiefern  und  in  den  Jahren  1884  und  1885  auf  vielen  Re  vier¬ 
theilen  Douglastannen  angebaut  worden.“ 

Der  Verwalter  der  dasigen  Mühlsteinbrüche  hat  für  dergleichen  An¬ 
pflanzungen  eine  besondere  Vorliebe  und  scheute  sich  nicht,  die  Kosten 
dafür  allein  zu  tragen. 

Aehnliches  gilt  auch  vom  Rumburger  Gebiete.  Hier  finden  sich  ver¬ 
schiedene  fremde  Eichenarten  vor;  auch  die  amerikanische  Erle,  Ainus 
serrulata  Wild.,  bildet  hier  kleine  Bestände,  die  völlig  verwildern. 

Ueberschauen  wir  zum  Schluss  die  mitgetheilten  Analogien  und  die 
eingegangenen  Berichte,  welche  von  erfahrenen  und  mit  den  in  Frage  ge¬ 
kommenen  Revieren  auf’s  Innigste  verwachsenen  Forstleuten  herstammen, 
so  kann  die  schöne  Idee:  „Die  Bergkiefer  der  OberJausitz  sei  ein  Relikt 
aus  der  Glacialzeit  und  ein  classischer  Zeuge  für  die  vom  Riesengebirge 
ner  erfolgte  Einwanderung  der  Pflanzen  in  die  sächsisch -böhmische 
Oberlausitz“  nicht  mehr  aufrecht  erhalten  werden;  die  Bergkiefer  ist  in 
diesem  Gebiete  nicht  spontan ,  ihre  Standorte  sind  hier  nicht  primärer, 
sondern  secandärer  Art. 

Noch  erübrigt  es,  dass  ich  an  dieser  Stelle  Herrn  Prof.  Drude,  Herrn 
Gymnasiallehrer  Tempel  und  den  Herren  Forstvorständen  Schwerdtner 
in  Waltersdorf  und  Janascheck  in  Rumburg  in  verbindlichster  Weise  für 
die  liebenswürdige  Enterstützung  danke,  welche  mir  hierbei  zu  Theil  ge¬ 
worden  ist. 

Herr  Prof.  Drude  hat  noch  die  Güte  gehabt,  die  beiden  heran¬ 
gezogenen  Berichte  den  urkundlichen  Belegen  in  der  botanischen  Sammlung 
des  Königl.  Polytechnikums  einzureihen. 


110 


IX.  ßeiseskizzen  aus  Schweden  und  Norwegen,  nebst 
Glacialerschelnungen  bei  Dresden. 

Von  Dr.  Bruno  Doss  in  Riga. 

(Aus  einem  Briefe  vom  3./15.  October  1891  an  H.  B.  Geinitz). 


Meine  Keise  nach  Skandinavien,  die  hauptsächlich  zu  dem  Zwecke 
persönlicher  Kenntnissnahme  der  nordischen  diluvialen  und  recenten 
glacialen  Bildungen  unternommen  wurde,  erstreckte  sich  zunächst  von 
Sachsen  aus  über  Braunschweig,  Hannover  (Besichtigung  der  mineral.- 
geolog.  Sammlungen  der  polytechn.  Hochschulen  in  beiden  Städten),  Bremen 
nach  Hamburg,  woselbst  der  Anschluss  an  die  von  Dresden  ausgegangene 
Ingenieur  -  Excursion  gewonnen  wurde.  Als  ein  Glanzpunkt  derselben 
erwies  sich  die  Besichtigung  des  im  Bau  begriffenen  Nordostseekanals 
mit  seinen  gewaltigen,  prächtige  Diluvialprofile  zeigenden  Einschnitten. 
Leider  ging  es  zu  schnell  vorwärts,  als  dass  ein  genaueres  Studium  derselben 
möglich  gewesen  wäre.  Als  Abschluss  wurden  in  der  Umgebung  von  Kiel 
unter  der  liebenswürdigen  Führung  von  Prof.  Haas  noch  die  stark  gestauchten 
Diluvialschichten  (Geschiebelehm,  Bryozoensand  etc.)  studirt,  die,  als 
Hornheimer  Stauchung  bekannt,  die  postglaciale  Eider  gezwungen  haben, 
ihren  Weg  zur  Ostsee,  der  sie  bis  auf  wenige  Kilometer  nahe  war,  auf¬ 
zugeben  und  zur  Nordsee  umzubiegen. 

Yon  Kiel  ging  die  Reise  in  schnellem  Tempo  weiter  nach  Kopenhagen: 
Besuch  von  Prof.  Johnstrupp  und  Besichtigung  der  Universitätssammlungen, 
von  denen  mir  die  interessanten,  gediegenes  Eisen  enthaltenden  Basalte 
von  Disko  (Grönland),  ferner  eine  reiche  Serie  grönländischer  Syenite  mit 
seltenen  Mineralien,  den  norwegischen  Elaeolithsyeniten  ganz  entsprechend, 
sowie  endlich  Stufen  der  dänischen  Kreideformation  noch  besonders  in 
angenehmer  Erinnerung  sind.  Im  Museum  nordischer  Alterthiimer  erfreuen 
den  Geologen  insbesondere  die  reichen  Funde  aus  der  Steinzeit  (Kjökken¬ 
möddinger). 

Nach  Schonen  übergesetzt,  lernte  ich  bald  Director  Holmström  in 
Akarp  kennen,  führte  mit  ihm  eine  Excursion  in  benachbartes  Diluvium 
(oberer  und  unterer  Geschiebelehm  nebst  interglacialen  Thonen  und  Sanden) 
aus  und  wandte  mich  hierauf  nach  Lund,  dem  alten  mit  einer  grossen 
Geschichte  behafteten  Londinum  Gothorum,  woselbst  ich  unter  Führung 
von  Prof.  Lundgren  die  reichen  Schätze  des  dortigen  geologischen  Instituts 
kennen  lernte.  Nun  begann  bei  Lund,  sowie  an  der  Küste  des  schmalen 
Oeresund,  gegenüber  der  Insel  Hven,  dem  alten  Wohnsitz  des  berühmten 
Tycho  de  Brahe,  eine  Reihe  interessanter  Diluvialexcursionen  (prä-,  inter- 
und  postglaciale  Bildungen),  bis  ich  endlich  auf  der  neuen  Skäne-Götheborg- 

Oes.  Isis  in  Dresden,  1891.  —  Abh.  9. 


111 


Hallands-Bahn  Gothenburg  erreichte.  Auf  dieser  interessanten  Bahnfahrt 
erblickte  man  Anfangs  mehrere  bedeutende  Asar,  während  man  später  Ge¬ 
legenheit  hat,  oft  hart  am  Meeresufer  hinfahrend,  einen  ausgezeichneten 
Eindruck  von  dem  diesen  Gegenden  so  eigen thümlichen  unvermittelten 
Uebergang  zwischen  starren,  öden,  durch  Eis  einseitig  abgerundeten  Felskuppen 
und  zwischengesenkten,  die  Vegetation  und  Cultur  tragenden  Diluvialebenen 
zu  erhalten :  beides  zusammen  ein  sehr  instructives,  augenscheinliches  Bild 
der  einstigen  Vergletscherung. 

Das  prächtige  Gothenburg  mit  seinen  nackten  Gneisshügeln  inmitten 
der  Stadt,  mit  seiner  prächtigen  Aussicht  auf  den  belebten  Götaelf  konnte 
mich,  nachdem  ich  die  in  seinen  Mauern  gerade  tagende  skandinavische 
Lao dwirthschafts-,  Fischerei-,  Jagd-  und  Industrieausstellung  besichtigt,  nicht 
allzu  lange  mehr  fesseln,  da  es  mich  gewaltig  nach  dem  wahrhaft  classischen 
Udevalla  hinzog.  Die  Dampfschifffahrt  durch  die  Schären  bis  zu  diesem 
lieblichen  Städtchen  gehört  mit  zu  den  unauslöschlichsten  Eindrücken,  die 
ich  in  Schweden  empfangen  habe.  Niemand  sollte  von  der  Landseite  aus 
per  Bahn  Udevalla  zu  erreichen  suchen,  sondern  nur  auf  diesem  ö1/^  ständigen 
Seewege.  Man  gewinnt  in  diesem  Labyrinth  von  Inseln,  Inselchen  und 
oft  nur  metergross  aus  dem  Wasser  ragenden  Felsen,  welche  die  prächtigsten 
Abschleifungen,  Rundhöckerbildungen  und  Riefungen  durch  das  diluviale 
Inlandeis  erlitten  haben,  den  Eindruck,  als  habe  sich  erst  vor  Kurzem  die 
Gletschermasse  zurückgezogen.  Kein  Strauch,  kein  Baum,  seiten  an 
geschützten  Stellen  ein  paar  ärmliche  Grashalme,  alles  nackt,  so  mag  diese 
rauhe  Scenerie  für  den  Nichtgeologen  vielleicht  trostlos  sein,  für  den  Geo¬ 
logen  ist  sie  mit  dem  eigenthümlichen  Zauber  eines  in  junger  Zeit  erst 
aus  den  Salzfluthen  sich  emporgehobenen  Gebietes  umwoben.  Daher  denn  auch 
der  Mangel  an  Verwitterungserscheinungen,  der  Mangel  jedweder  Boden¬ 
krume.  Das  Bild  wird  während  der  Fahrt  erst  später  lieblicher,  indem 
sich  an  den  geschützten  Niederungen  in  nerhalb  der  Fels  wüsten  wenigstens 
etwas  Wald  und  kleine  Ansiedelungen  von  Menschen  (Badeorte  der  Göthe- 
burger)  einstellen,  bis  man  schliesslich  am  Ende  des  Fjords  das  ganz 
prächtig  gelegene.  Udevalla  erreicht.  Kapellbackar  heisst  der  Berg,  zu  dem 
hier  schon  viele  Geologen  gewallfahrtet  sind.  Auf  den  Höhen  der  Um¬ 
gebung  erkennt  man  die  durch  Eis  abgeschliffenen  Kuppen,  der  Abhang 
aber  des  Kapellenberges  besitzt  von  60  m  Höhe  bis  zur  See  hinunter 
einen  nur  hie  und  da  durch  Erosion  nachträglich  zerstörten  Mantel  der 
enorm  reichen  Muschelanhäufungen.  Ich  habe  eine  prächtige  Ausbeute 
derselben  mit  nach  Riga  gebracht.  Ein  paar  gewitzigte  Jungen  hatten, 
noch  bevor  ich  zu  sammeln  anfing,  den  Zweck  meiner  Anwesenheit  sogleich 
errathen  und  führten  mich  zu  einigen  neueren  und  sehr  instructiven  Auf¬ 
schlüssen,  die  ich  allein,  da  sie  versteckt  lagen,  kaum  gefunden  hätte. 

Von  dieser  classischen  Localität  postglacialer  Landeshebung  Abschied 
nehmend,  führte  mich  mein  Weg  zunächst  nach  den  Trolhätta-Fällen 
und  von  hier  direct  nach  dem  reizenden  und  lieblichen  Christianiafjord 
und  der  norwegischen  Hauptstadt.  Nachdem  ich  in  Christiania  mit 
Dr.  Reusch  über  den  geologischen  Theil  einiger  auf  meiner  ferneren  Tour  zu 
berührenden  Gebiete  conferirt,  begann  die  Durchquerung  Norwegens.  Zu¬ 
nächst  gelangte  ich  durch  das  südwestlich,  westlich  und  nördlich  von  Christiania 
gelegene  Silurgebiet  mit  seinen  Graniten,  Porphyren  und  Syenitvarietäten, 
eine  Gegend,  die  wegen  ihrer  entzückenden  Aussichten  auf  Fjords,  Thäler 


112 


mit  Stromschnellen,  Wasserfällen,  auf  Berge,  von  Touristen  häufig  besucht 
wird,  bis  zum  Randsfjord.  Nachdem  das  Dampfboot  mich  über  diesen 
gebracht,  begann  die  Landreise  durch  das  seiner  landschaftlichen  Reize 
wegen  wohlbekannte  und  hochinteressante  Valdersthal.  In  einem  hierselbst 
gelegenen  Sanatorium  traf  ich  Prof.  Brögger,  der  mir  manchen  guten 
Rathschlag  in  Bezug  auf  die  fernere  Durchführung  der  Reise  gab.  Bald 
wurden  die  schneebedeckten  Berge  Jotunheims  sichtbar,  denen  ich  zueilte, 
um  hier  geologische  Studien  wieder  in  den  Vordergrund  treten  zu  lassen. 
Jotunheim,  erst  1820  durch  Keilhau  sozusagen  entdeckt,  ist  eine  echte 
Alpenlandschaft,  die  sich  auf  einem  ungeheuren  1000  m  hohen  Gebirgs- 
plateau  gewissermassen  erst  aufsetzt.  In  diesen  Bergen  mit  ihren  oft 
unheimlich  jähen  und  unvermittelten  Abstürzen  kann  man  prächtige  Studien 
an  Gletschern,  Moränen  und  was  alles  im  Gefolge  dieser  Gebilde  sich 
befindet,  machen.  Das  Gebirge  ist  zum  grossen  Theile  aus  Gabbros  auf¬ 
gebaut,  die  stellenweise  hochinteressante  mechanische  Phänomene  erkennen 
lassen.  Ich  habe  Gabbros  gesehen ,  die  durch  den  Gebirgsdruck  eine 
prächtige  Parallelstructur  erhalten  haben ,  die  unter  Beibehaltung  ihrer 
zähen,  compakten  Natur  doch  ganz  schiefrig  geworden  sind.  Erklimmt 
man  irgend  einen  der  Berggipfel,  so  geniesst  man  einen  unvergesslichen 
Anblick  der  erhabensten  und  wildesten  Hocbgebirgsnatur.  Düstere,  kahle 
Bergriesen  mit  kühnen  und  scharfen  Umrissen  wechseln  mit  schnee-  und 
eisbedeckten  Gebieten,  die  den  Eindruck  einer  Polarlandschaft  hervorrufen. 
Mehrere  langgestreckte  Seen,  die  zwischen  der  Bergwildniss  eingesenkt 
liegen,  tragen  nicht  wenig  dazu  bei,  das  ganze  Panorama  zu  einem  gran¬ 
diosen  zu  stempeln.  Von  den  Firnfeldern  senken  sich  die  aus  ihnen 
hervorgehenden  Gletscher  durchgängig  mit  grosser  Steilheit  herab.  Dieses 
Jotunheim,  die  Wohnstatt  der  sagenhaften  „Frost-  und  Reifriesen“,  der 
Aufenthaltsort  zahlreicher,  unerschrockener  Lemminge,  ist  nur  während 
einer  kurzen  Sommerzeit  von  menschlichen  Wesen  bewohnt,  die  sich  aus 
wenigen  Hirten  und  den  Touristen  zusammensetzen.  Die  Wanderungen 
sind  ausserordentlich  beschwerlich,  da  es  an  Wegen  so  gut  wie  völlig 
fehlt  und  man  oft  stundenlang  in  den  „Urern“  von  einem  Stein  zum 
anderen  springen  muss.  Unterkunft  findet  man  nur  in  den  vom  norwegischen 
Touristenverein  erbauten  Schutzhütten  oder  in  den  wenigen  primitiven 
Saeter’s,  den  Behausungen  der  Hirten.  In  hohem  Maasse  auffallend  war 
es  mir,  in  diesem  Theile  Norwegens,  in  welchem  es  oft  beschwerlicher  zu 
reisen  ist  als  bei  Hochgebirgstouren  in  den  Alpen,  relativ  so  auffallend 
vielen  Damen  (Norwegerinnen)  zu  begegnen.  Ich  habe  allen  Respekt  vor 
deren  Leistungsfähigkeit  in  der  Ueberwindung  von  Strapazen  bekommen. 

Endlich  nahm  ich  Abschied  von  den  schneegekrönten  Bergen  Jotun¬ 
heims,  von  welcher  Gegend  ich  die  schönsten  Erinnerungen  mitgenommen, 
um  mich  durch  das  Laerdal  nach  dem  Sognefjord  zu  wenden.  Das 
Laerdal,  eines  der  wildromantischsten  und  sehenswerthesten  in  Norwegen, 
muss  ein  jedes  Geologenauge  erquicken,  da  es  hier,  wo  die  für  die  Strassen- 
anlage  nöthigen  Felssprengungen  gleichsam  einen  viele  Meilen  langen, 
ununterbrochenen  Aufschluss  geschaffen  haben,  einen  ungemein  grossen 
Varietätenreichthum  von  Gneiss,  Granit  mit  zahlreichen  sie  durchsetzenden 
Eruptivgängen  verschiedenster  Art  sozusagen  im  Vorbeigehen  studiren 
kann,  während  an  der  Ausmündung  des  Thaies  gewaltige  und  charakte¬ 
ristische,  diluviale  Strandterassen  ihn  von  den  ehrwürdigen  Zeugen  der 


113 


ältesten  geologischen  Zeiträume  zu  den  jüngsten  geologischen  Bildungen 
mit  einem  Schlage  hinüberführen. 

In  Lärdalsören  wurde  das  Dampfschiff  bestiegen,  um  durch  den  Sog¬ 
nefjord  Gudvangen  und  das  Närodal  zu  erreichen.  Yon  ungeheuren, 
bis  1500  m  hohen,  fast  senkrecht  abfallenden  Felswänden  eingeschlossen 
und  selbst  stellenweise  noch  bis  1200  m  tief,  stellen  diese  Östlichen  Theile 
des  stolzesten  aller  norwegischen  Fjords  ungeheure  Gebirgsspalten  dar  und 
bilden  schwere  Probleme  für  den  Geologen.  Die  Scenerie  ist  von  gross¬ 
artiger  Erhabenheit,  wirkt  aber  bei  der  Düsterheit  der  nackten,  senkrecht 
aufstrebenden  Bergriesen  oftmals  beinahe  erdrückend. 

Nun  gelangte  ich  durch  das  Närodal,  welches  wiederum  reichliche 
Gelegenheit  zu  interessanten  Gesteinsstudien,  insbesondere  der  hier  weit 
verbreiteten  weisslichen  Labradorfelse  bot,  auf  den  Stahlheimskleven.  Der 
Rückblick  von  hier  in  das  tiefdunkle  Närodal  wird  zu  den  schönsten  in 
Norwegen  gezählt.  Nachdem  Yossevanger  erreicht  war,  ging  es  mit  der 
Yossebane,  einem  Schienenstrang,  der  reizende  und  überraschende  Aussichten 
gewährt  und  durch  zahllose  Tunnel  sich  windet,  nach  Bergen. 

Yon  hier  aus  hatte  ich  die  Absicht,  die  durch  die  interessanten  Arbeiten 
Reusch’s  bekannt  gewordenen  fossilführenden  krystallini sehen  Schiefer  in 
der  weiteren  Umgegend  kennen  zu  lernen.  Leider  wurde  ich  aber  durch 
ein  gastrisches  Fieber  einige  Tage  in  Bergen  selbst  festgehalten,  so  dass 
ich  wegen  zu  sehr  vorgeschrittener  Zeit  diesen  interessanten  Abstecher 
aufgeben  musste.  Ich  wandte  mich  daher  direct  durch  den  Hardanger- 
fjord,  dem  gepriesensten  aller  norwegischen  Fjords,  nach  Odde.  Es  ist 
unmöglich,  mit  wenigen  Worten  die  Naturreize  dieses  Fjords  zu  schildern, 
ein  Bild  von  dem  Ausblick  auf  die  1500  m  hohen  Firnplateaus  mit  stellen¬ 
weise  herabreichenden  Gletscherzungen,  auf  die  charakteristischen  Strand¬ 
terrassen,  welche  die  menschliche  Cultur  tragen  und  vieles  Andere  mehr 
zu  entwerfen.  Zu  der  tiefernsten  Scenerie  des  Sognefjords  bildet  der 
lieblichere  Hardangerfjord  einen  wohlthuenden  Gegensatz. 

Nachdem  ich  mit  dem  Buarbrä,  einem  hochinteressanten  und  oft  in 
der  Literatur  erwähnten,  jäh  ins  Thal  herabfallenden  Gletscher,  und  auf 
der  Folgefond,  seinem  ungeheuren  Firnfeld,  sowie  später  an  den  eintönigen, 
vegetationslosen,  eine  erstarrende  Bergwildniss  darstellenden  Fjeldgegenden, 
die  bei  2  folgenden  Passübergängen  zu  durchwandern  waren,  die  letzten 
Hochgebirgsstudien  abgeschlossen  hatte,  gelangte  ich  nach  dem  malerischen, 
seenreichen  Thelemarken,  in  dessen  südöstlichem  Theile  (bei  Laurvig, 
Holmstrand,  Drammen  etc.)  nun  wieder  geologische  Specialexcursionen 
begannen,  die  sich  mit  Unterbrechung  bis  Christiania  fortzogen  und  ins¬ 
besondere  das  Studium  der  durch  Brögger’s  grosse  Arbeit  eingehend  bekannt 
gewordenen  Nephelin-  und  Augitsyenite,  Rhombenporphyre,  Melaphyre  etc. 
bezweckten. 

Yon  Christiania  aus  wandte  ich  mich  ohne  Unterbrechung  nach 
Stockholm,  um  in  dieser  Gegend  wieder  mit  Diluvialstudien  zu  beginnen. 
Manchen  werthvollen  Wink  habe  ich  dabei  in  liebenswürdigster  Weise  von 
Prof.  Torell  erhalten  In  der  Umgebung  Stockholms  fanden  interessante 
diluviale  Endmoränen,  sowie  unter  Führung  des  Staatsgeologen  Erdmann 
Asarbildungen  eine  Besichtigung.  Die  besten  Aufschlüsse  konnte  ich  jedoch 
bei  Upsala  unter  zuvorkommendster  Führung  von  Dr.  Högbohm  studiren, 
woselbst  der  innere  Aufbau  eines  der  grössten  Äs  von  Schweden  mit  seinem 


5 


114 


Mantel  von  gebändertem  Glacialthon,  thonigem  Sand  (=  undre  mosand), 
Oscseethon  mit  Schalenmergel  ( Mytilus ,  Tellina,  Gardium,  Littorina  etc.)  und 
der  Anlagerung  von  Strandgrus  (=  öfre  mosand),  sowie  mit  seinen  Asgruben,  As- 
löchern  und  alten  Strandlinien  in  einer  Klarheit,  wie  nirgends  anderwärts 
vor  Augen  liegt.  Nachdem  auch  die  Sammlungen  von  Upsala  (unter  der 
liebenswürdigen  Führung  von  Dr.  Munthe)  und  Stockholm  einem  Studium 
unterworfen  worden  waren  —  in  der  mineral.  Sammlung  der  Akademie 
zu  Stockholm  kann  man  einen  riesigen  Block  terrestrischen  Eisens  yon 
Ovifak  bewundern  und  in  dem  Nation almuseum  eine  überaus  grossartige 
prähistorische  Sammlung  —  fuhr  ich  nach  der  Insel  Gotland  über,  wo¬ 
selbst  in  der  Umgebung  von  Wisbv  das  versteinerungsreiche  Silur,  die 
postglacialen  gehobenen  Strand  wälle  mit  Terrassenbildung,  Ablagerungen 
von  Ancylus-Grus,  äusserst  prächtige  Gletscherschrammen,  Asarund  manches 
Andere,  ganz  abgesehen  von  den  interessanten  historischen  Erinnerungen, 
welche  die  alte  Stadt  selbst  erweckt,  genug  des  Interessanten  bot. 

Nachdem  ich  endlich  über  Libau  in  meinem  jetzigen  Domicil  Biga 
wieder  eingetroffen  war,  hatte  die  in  hohem  Maasse  instructive  und  in¬ 
teressante  Reise  ihren  Abschluss  gefunden  — 

Noch  möchte  ich  Sie  bitten,  mir  kurz  Ihre  Aufmerksamkeit  in  Bezug 
auf  einen  zweiten  Gegenstand  zu  widmen.  Es  handelt  sich  um  die  Arbeit 
meines  werthen  und  lieben  Freundes  Br.  Beck*),  die  ich  mit  grossem 
Interesse  gelesen,  und  zu  der  ich  einige  Ergänzungen  geben  möchte. 

Dr.  Beck  kommt  auf  Grund  seiner  Untersuchungen  über  die  in  der 
südlichen  Umgebung  von  Dresden  auftretenden  Geschiebelehme  zu 
dem  Resultat,  „dass  das  nordische  Binneneis  der  Diluvialzeit  seinen  Süd¬ 
rand  bis  über  das  heutige  Dresden  hinaus  vorgeschoben  hat  und  mindestens 
bis  zu  200  m  Höhe  (Altcoschütz)  am  linken  Elbgehänge  emporgestiegen 
ist.“  An  dieser  Thatsache  ist  kein  Zweifel  und  ich  glaube  nicht,  dass 
seit  der  allgemeinen  Annahme  der  Inlandeistheorie  Jemand,  der  die  be¬ 
treffende  Gegend  eingehender  kannte,  daran  gezweifelt  hat.  Auch  ich 
habe  während  meines  Dresdner  Aufenthaltes,  der  mir  ja  vielfach  die 
Gelegenheit  bot,  das  Gelände  der  Umgegend  zu  durchstreifen,  an  vielen 
Stellen  ebenfalls  echten  Geschiebelehm  wahrnehmen  können,  auch  an  solchen 
Aufschlüssen  —  ich  sehe  ganz  ab  von  der  Begehung  der  Felder  — ,  die 
Herr  Dr.  Beck  nicht  mit  aufzählt,  die  ihm  aber,  so  weit  sie  überhaupt 
noch  zu  beobachten  sind,  und  nicht  blos  temporär  waren,  sicherlich  auch 
bekannt  sein  werden.  Von  solchen  könnte  ich  erwähnen:  Eine  Grube 
am  südlichen  Ende  des  Dorfes  Leubnitz,  ein  Schürf  ca.  500  m  westlich 
vom  Chausseehaus  Räcknitz  in  der  Nähe  des  Kohlenwegs,  die  Grube  am 
oberen  Ausgang  der  Felsenkellerschlucht,  auf  dem  Plateau  westlich  der 
„Heidenschanze“  bei  Altcoschütz,  die  Grube  der  Ziegelei  südlich  von 
Cotta,  Jinks  vom  Wege,  der  von  Löbtau  nach  Leutewitz  führt;  an  letzterem 
Orte  sah  ich  bei  den  Aufschlüssen  des  Herbstes  1888  ganz  beträchtliche 
Geschiebe  nordischer  Herkunft,  die  man  z.  Th.  fast  als  erratische  Blöcke 
bezeichnen  könnte  (Durchmesser  1  —  2  Fuss),  in  dem  dortigen  Lehme  ein¬ 
gelagert.  Auch  das  interessante  Auftreten  von  geschichteten  Sand-  und 
Kiespartien  mit  Feuerstein  innerhalb  des  schliffigen  Lehmes  habe  ich 

*)  Die  Grundmoräne  des  nordischen  Inlandeises  bei  Dresden.  Diese  Abhandl. 
189.1,  S.  15. 


115 


mehrfach  beobachtet,  z.  B.  in  der  Lehmgrube  östlich  von  Zschertnitz,  in 
der  Ziegeleigrube  westlich  Tolkewitz.  Vielleicht  dürfte  es  ferner  nicht  ganz 
unnütz  sein,  als  Pendant  zu  dem  von  Herrn  Dr.  Beck  angegebenen  Brunnen¬ 
profil  auf  dem  Grundstücke  des  Gemeindevorstandes  Gebauer  in  Altcoschütz 
dasjenige  anzuführen,  welches  sich  beim  Brunnenbau  bei  der  Günther’schen 
Villa  zwischen  Altcoschütz  und  der  „Kohlen  strasse“  ergab.  Ich  constatirte 
im  November  1888: 


Gehängelehm  . . .  .  .  . 

Sand  .......  .  ...... 

Blaugrauer,  sehr  feuersteinreicher  Geschiebemergel,  in  dem  Stück¬ 
chen  von  Bernstein  und  Stücken  von  dunkelbraunem  Lignit 
aufgefunden  wurden*)  .............. 

Kies  .  .  . . . 

Blaugrauer  Mergel,  stellenweise  stark  sandig  ........ 

Kies . 

Pläner  ......  .  .  . 

Glimmerhaltiger  Sandstein . . 


4,0  m 
1,0  „ 


6,0  „ 
0,75  „ 
5,0  „ 
3,0  „ 
7,0  „ 
1,0  „ 


i ßifce  schlitz. 


Ich  hätte  mich  kaum  veranlasst  gefühlt,  alle  diese  Thatsachen  zum 
Gegenstand  einer  besonderen  Mittheilung  zu  machen,  wenn  nicht  ein 
anderes  Vorkommniss,  welches  mit  der  Existenz  eines  diluvialen  Gletschers 
südlich  Dresden  in  Verbindung  steht  oder  vielmehr  stand,  ein  grösseres 
Interesse  erheischte,  und  dies  bezieht  sich  auf  ein  Vorkommniss  von  durch 
Gletschereis  geglättetem,  abgehobeltem  Syenit.  Bei  Gelegenheit  meiner  im 
Sommer  1888  durchgeführten  geologischen  Aufnahme  des  Syenitgebietes 
des  Plauen  sehen  Grundes  und  seiner  Umgebung  kam  ich  auch  in  die 
Gruben  derjenigen  Ziegelei,  welche  östlich  von  Altcoschütz,  da  wo  der 
Cunnersdorf- Plauen  sehe  AVeg  den  „Kohlenweg“  kreuzt,  gelegen  ist.  In 
der  nördlichen  Grube  genannter  Ziegelei  war  man  beim  Abgraben  des 
Lehmes  an  einen  kleinen  Syenithügel  gekommen  (man  vergleiche  neben¬ 
stehende  Skizze  1:25000),  welcher 
bis  nahezu  an  die  Oberfläche  reichte 
und  nur  noch  von  einer  dünnen, 
V2 — 1  m  mächtigen  Lehmschicht  be¬ 
deckt  war.  Durch  Bohrungen  hatte 
man  damals  f'estgestellt,  dass  die 
Syenitkuppe  nach  allen  Seiten  ziem¬ 
lich  schnell  abfällt,  so  dass  in  geringer 
Entfernung  von  ihr  schon  wieder 
Lehm  in  abbauwürdiger  Mächtigkeit 
vorhanden  war.  Da  nun  einestheils 
die  Gegenwart  dieses  Syenithügels  dem 
späteren  Grubenbetriebe  sehr  hinder¬ 
lich  gewesen  wäre  und  andererseits 
das  Material  des  Syenits  ein  sehr 
festes  und  brauchbares  gewesen  ist, 
so  hatte  sich  der  Besitzer  der  Ziegelei  entschlossen,  die  Kuppe  durch 
einen  Bauunternehmer  absprengen  zu  lassen.  Diese  Absprengung  war  im 
Sommer  1888  in  vollem  Gange,  und  mir  fiel  an  den  vom  Lehm  ent- 
blössten  Stellen  der  Oberfläche  des  Syenits  eine  eigenthümliche  Glättung 


*)  Von  diesen  braunkohlenartigen  Hölzern  finden  sich  noch  Bruchstücke  in  der 
geologischen  Sammlung  der  technischen  Hochschule  in  Dresden.  H.  B.  G. 


116 


und  Abrundung  in  hohem  Maasse  in  dieAugen.  Charakteristische  Gletscher- 
schrammen  waren  nicht  wahrzunehmen.  Ich  unterliess  es  in  damaliger 
Zeit,  einen  Hinweis  auf  dieses  Vorkommniss  zu  geben,  einestheils  des¬ 
wegen,  weil  ich  echte  durch  Gletscher  abgeschliffene  Felsflächen  noch 
nicht  gesehen  hatte  und  ich  mich  nicht  der  Gefahr  einer  etwaigen  falschen 
Deutung  aussetzen  wollte,  die  bei  Untersuchungen  diluvialer  Natur  ja 
leicht  unterlaufen  können,  sofern  nicht  das  Auge  durch  eigenes  Studium  zahl¬ 
reicher  Diluvialgebiete  mit  ihren  charakteristischen  Erscheinungen  eine  gewisse 
Schärfung  erhalten  hat;  andererseits  schien  mir,  der  ich  der  Meinung  war,  dass 
an  der  Existenz  eines  bis  südlich  von  Dresden  reichenden  diluvialen  Inland¬ 
eises  Niemand  zweifle,  aber  auch  eine  besondere  Betonung  des  Vor¬ 
kommens  der  geglätteten  und  gerundeten  Syenitkuppe  von  nicht  allzu¬ 
grosser  Bedeutung.  Nachdem  ich  aber  nun  durch  die  interessanten  Mit¬ 
theilungen  Dr.  Beck’s  belehrt  bin,  dass  die  Verhältnisse  doch  nicht  so 
ganz  einfach  liegen,  gewinnt  jenes  Syenitvorkommniss  eine  erhöhte  Be¬ 
deutung,  und  dies  zwar  um  so  mehr,  weil  ich  jetzt,  nachdem  ich  im  ver¬ 
gangenen  Sommer  in  Schweden  und  Norwegen  in  zahlreichen  Fällen  die 
Wirkungen  des  diluvialen  Gletschereises  auf  den  Untergrund,  wie  sie 
sich  in  der  Glättung,  Kundhöckerbildung,  Schrammung  etc.  des  Felsens 
documentirt,  zu  studiren  die  Gelegenheit  hatte,  der  vollsten  Ueberzeugung 
bin  und  keinen  Augenblick  daran  zweifle,  dass  der  unter  Lehm  verborgen 
gewesene  Syenithügel  östlich  von  Altcoschütz  thatsächlich  durch  das  diluviale 
Binneneis  seine  Abrundung  und  Glättung,  wie  sie  1888  wahrzunehmen 
war,  erhalten  hat. 

Genannte  Syenitkuppe  wird  nun  wohl  in  den  verflossenen  3  Jahren 
völlig  abgesprengt  worden  sein;  vielleicht  erkennt  man  noch  auf  der 
Sohle  der  Lehmgrube  etwas  von  ihr.  Es  würde  sich  verlohnen,  einmal 
nachzusehen  und  das  Resultat  mich  sehr  interessiren. 

Dieses  kleine  Syenitvorkommniss  besitzt  auch  deswegen  noch  ein 
gewisses  Interesse,  weil  es  mit  zu  denjenigen  Stellen  gehört,  an  welchen 
der  Syenit  die  grösste,  sichtbare,  absolute  Höhe  erreicht ;  es  liegt  zwischen 
den  Horizontalen  210  und  220  m.  (Die  grösste  absolute  Höhe  erreicht 
der  Syenit  mit  230—235  m  an  einer  kleinen  Stelle  ca.  700  m  südlich 
von  Rossthal.) 


iVbliandL  der  Isis  in  Dresden,  1891. 


Fg.-tO*  10 ? 


Gez.  -v.  Vrf. 


Taf.IL 


GzlrMaikd,  Dresden/^ 


AbhandLder  Isis  in  Drosdpn,  1891. 


Taf.ll. 


Die  Preise  für  die  noch  vorhandenen  Jahrgänge  der  Sitzungs¬ 
berichte  der  „Isis-,  welche  durch  die  Burdach’sche  Hofbuch- 
handlung  in  Dresden  bezogen  werden  können,  sind  in  folgender 
Weise  festgestellt  worden: 


Denkschriften.  Dresden  1860.  8.  ............. 

Festschrift.  Dresden  1885.  8.  178  S.  4  Tafehi . . 

Dr.  Oscar  Schneider:  Naturwissensch.  Beiträge  zur  Kenntniss 
der  Kaukasusländer.  1878.  8.  160  S.  5  Tafeln.  . 

Sitzungsberichte.  Jahrgang  1861.. . 

Sitzungsberichte.  Jahrgang  1868.  . . 

Sitzungsberichte.  Jahrgang  1864  und  1865.  pro  Jahrgang  .  . 
Sitzungsberichte.  Jahrgang  1866.  April-Deceniber  .  .  .  .  .  . 
Sitzungsberichte.  Jahrgang  1867.  und  1868.  pro  Jahrgang .  .  . 

Sitzungsberichte.  Jahrgang  1869 . 

Sitzungsberichte.  Jahrgang  1870  u.  1871.  April-Deceniber  p.  Heft 

Sitzungsberichte.  Jahrgang  1872.  Januar-September . 

Sitzungsberichte.  Jahrgang  1873—1878.  pro  Jahrgang  .... 

Sitzungsberichte.  Jahrgang  1879.  . . 

Sitzungsberichte.  Jahrgang  1880.  Juli-December.  ...... 

Sitzungsberichte  und  Abhandlungen.  Jahrgang  1 88  L.  Juli-December 
Sitzungsberichte  und  Abhandlungen.  Jahrgang  1882—1 884, 1886  —9 1 . 

pro  Jahrgang . .  . 

Sitzungsberichte  und  Abhandlungen.  Jahrgang  1885 . 


1  M.  50  Pf. 
31-  Pf. 

6  M.  —  Pf. 
1  M.  20  Pf. 
1  M.  80  Pf. 

1  M.  50  Pf. 

2  M.  50  Pf. 

3  M.  —  Pf. 
3  M.  50  Pf. 

3  M.  -  Pf. 

2  M.  50  Pf. 

4  M.  -  Pf. 

5  M.  -  Pf. 

3  M.  -  Pf. 
8  M.  —  Pf. 

5  M.  —  Pf. 
2  M.  50  Pf. 


Mitgliedern  der  „Isis“  wird  ein  Rabatt  von  25  Proc.  gewährt. 

Alle  Zusendungen  für  die  Gesellschaft  „Isis“,  sowie  auch 
Wünsche  bezüglich  der  Abgabe  und  Versendung  der  „Sitzungs¬ 
berichte  der  Isis  werden  von  dem  ersten  Secretär  der  Ge¬ 
sellschaft,  d.  Z.  Dr.  Oeichmüller,  Schillerstrasse  16,  entgegen¬ 
genommen. 

gplir*’  Die  regelmässige  Abgabe  der  Sitzungsberichte  an  aus¬ 
wärtige  Mitglieder,  sowie  an  auswärtige  Vereine  erfolgt  in  der 
Regel  entweder  gegen  Austausch  mit  anderen  Schriften  oder  einen 
jährlichen  Beitrag  von  3  Mark  zur  Vereinskasse,  worüber 
in  den  Sitzungsberichten  quittirt  wird. 


DRUCK  VON  JULIUS  REICHEL,  DRESDEN«