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Full text of "Stomatopoden : erster Teil"

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FAUNA UND FLORA 


DES GOLFES VON NEAPEL 


UND DER 


ANGRENZENDEN MEERES-ABSCHNITTE. 


HERAUSGEGEBEN 


VON DER 


ZOOLOGISCHEN STATION ZU NEAPEL. 


85. MONOGRAPHIE: 


STOMATOFODEN 


ERSTER THEIL 


VON 


W. GIESBRECHT. 


MIT 12 TEXTFIGUREN UND 11 TAFELN. 


BERLIN 
VERLAG VON R. FRIEDLÄNDER & SOHN 
IS. 


Subscriptionspreis jährlich 50 Mark. 


STOMATOPODEN 


ERSTER THEIL 


VON 


W. GIESBRECHT. 
MIT 12 FIGUREN “ ner UND 11 TAFELN. 


HERAUSGEGEBEN 


VON DER 


ZOOLOGISCHEN STATION ZU NEAPEL. 


BERLIN goal USED 
VERLAG VON R. FRIEDLÄNDER & SOHN AS Bi vo, 


2404L& 
Wei; ERS 

anal Mus® 
Ladenpreis 60 Mark. 


Härtel in Leipzie. 


Vorwort. 


Der vorliegende erste Theil der Stomatopoden-Monographie beschäftigt sich 
mit den adulten Thieren der Mittelmeer-Arten und ihren schwimmenden und 
kriechenden Jugendstadien; er gibt eine Darstellung von ihrer äußeren Organisation 
und eine Übersicht über die Entwicklung von Rumpf und Gliedmaßen; er be- 
richtet über den Verlauf der Metembryogenese und bringt biologische Beobachtungen. 
Die Systematik und Faunistik der Stomatopoden wird nur insofern berücksichtigt, 
als die Mittelmeer-Arten beschrieben und ihre Fundorte angeführt werden. 

Das Material zu dieser Arbeit stammt fast ausschließlich aus dem Golf von 
Neapel. Die Zahl der beschriebenen Larvenarten aber wurde sehr beträchtlich 
dadurch vermehrt, dass die Verwaltung des R. Istituto di Studi Superiori di Firenze 
mir den auf der Expedition des » Washington« gemachten reichen Fang von Stomato- 
poden-Larven zur Verfügung stellte, und dass Herr Prof. E. FıcALBI zwei riesige, 
der Metamorphose nahe Larven, die er bei Messina gefischt hatte, mir zur Unter- 
suchung überließ; Herrn Dr. A. SEnnA, der mir jenen Fang zuschickte, und Herrn 
Prof. FicALg1 spreche ich hiermit meinen Dank aus. 

Der im Entstehen begriffene zweite Theil dieser Monographie soll die Ana- 
tomie und Organogenese von Squrlla mantıs behandeln; dass auch über die so gut 
wie völlig unbekannte Embryogenese einiges mitzutheilen sein wird, lässt mich 
das bereits gesammelte Material an Eiern hoffen. 


Neapel, Zoologische Station, den 7. Mai 1910. 


W. Giesbrecht. 


Inhaltsverzeichnis. 


Seite Seite 
Vorwort es are en ehe REN, Er N Be. Zahl und Merkmale der Larven- 
Inheltsyerzeichmis 2 Vi staden:. . are 
A R a 1.2 Tnjsiosgunlla-Gruppepe Er 
A. Die geschlechtsreifen Thiere De. Kan ahı le 
der Mittelmeer-Species.... ı 3. Pseudosquilla- Ge Are EN Be | 
Aa. Verzeichnis der Mittelmeer-Species ı Bd. Beschreibung der Larven von Ly- 
Ab. Rumpf und Gliedmaßen der Sto- siosquilla oceulta. ... . . . z 
matopoden 0 en 1, Be rk a 2: Pöh 
1. Rumpe, a A er es Er „pelag. Dip na 
. 5. pelag. St. p 66, 6. pelag. St. p 68, 
2. Stielaugene re a 7: nelar. St Dee 
34Antennulen (ara ee a an St, D 73. Do 
4.2 Antennen; Neun ee re a ni Abs 
EN ER N Be. Beschreibung der Larven von = 
GP Birsten Mazilloe in siosquilla eusebia. ..... 76 
7. Zweite Maxille. . . . . 15 1. pelag. Stadium p 76, 2. pelag. St. p 77, 
8. Die Maxillipeden (1.—5. Thoraxbein) 16 3. pelag. St. p 77, 4. pelag. St. p 78, 
9. Gehbeine (6.—8. Thoraxbein). . . . 20 5.—9. pelag. St. p 79. 
10. Schwi i .—. in). : 
ranbeine (10, Bine Bf. Beschreibung anderer Larven der 
11. Uropod (6. Abdomenbein, Schwanzbein) 23 Im: land 
12. Außere Geschlechtsmerkmale . = ysıosquilla-bruppe. . . . . .. . 80 
5 N 1. Larvenspecies: pleuracuta n., 5.—8. pe- 
Ac. Beschreibung der Neapler Species; as. Stadt. PR Ne “lo 
Kundorte 2.2... un. Seen 2. Larvenspecies: BL 2 pelag. 
1. Sqwilla mamntis ei desmaresti Risso, Stadium . .. 0... og Ce 
pallidan.... . e SER END 3. Larvenspecies: nux n., 57. pelag. 
2. Pseudosquilla cerisii u ferussac® Stadium. ... „2 2 en 
Roux. . .. aan, a ah Bg. Beschreibung der Larven von 
3. Lysiosguilla buassbin Be ee all) Squilla mantis und desmaresti 87 
4. Bestimmungstabelln .. . .... 44 


1. propelag. Stadium (von mantis) p 87, 


i - 2. lag. St. ; 88 
B. Die Larven der Mittelmeer- propelag. St. (von mantis) p 88, 


i 1. pelag. St. p 89, 2. pelag. St. p 93, 
SDEEIES-".u. DE N 3. pelag. St. p 94, 4. pelag. St. p 96, 
. . 5. pelag. St. p 98, 6. pelag. St. p 99 

Ba. Verzeichnis der Larvenarten des De ee 
1 7. pelag. St. p 101, 8. pelag. St. p 102, 
Mittelmeeres. . . . . . = 9. pelag. St. p 104, 10. pelag. St. (von 


Bb. Material, Aufzucht, ne 49 mamtis) p 109. 


Inhaltsverzeichnis. 


Bh. Notiz über eine unbestimmte 
oa 


Squilla-Larve, S. latior . . 
Bi. Beschreibung von Larven der 
a -Gruppe . 


1. Larvenspecies: constricta, 1. re 
Stadium 0% ; 

2. Larvenspecies: mucronata, 2,6. Bela 
gisches Stadium 5 : 

3. Larvenspecies: caudata, zwei ältere Sta- 
dien . : 

4. Letztes Kohn von endosqwille, fe 
russaci (sp. ?) 


Bk. Zur Bestimmung der mare 
Jüngste litorale Stadien der 
Neapler Arten. 

Ca. Aufzucht, Material, ssrrirmne 


Cb. Das letzte Larven- und das erste 
Litoral-Stadium . 


0e. beschreibung litoraler Een von 
Lysiosquilla eusebia 
1. Stadium p 127, 2. St. p129, 3. st. 
p 129, Folgende Stadien p 130, Ent- 
leafolze der Organe p 130. 
Od. Beschreibung litoraler Stadien von 
Lysiosquilla oceulta. 
1. Stadium p 131, 2. St. p 132, Folgende 
Stadien p 132, Entwicklungsfolge der 
Organe p 134. 
0e. Beschreibung litoraler Stadien von 
Squilla mantis | 
1. Stadium p 134, 2. St. p 136, 4. sc. 
p 136, Folgende Stadien p 137, Ent- 
wicklungsfolge der Organe p 138. 
CGf. Beschreibung litoraler Stadien von 
Squilla desmaresti 
1. Stadium p. 138,22 St p 189, 3. st. 
p 140, 4. St. p 140, Folgende Stadien 
p 141, Entwicklungsfolge der Organe 
p 141. 
0g. Notiz über litorale Stadien von 
Squilla pallida . . 
Ch. Beschreibung des 1. innen Sta- 
diums von Pseudosquilla ferus- 
saci (SP.?). . 


Seite 


. 112 


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123 
123 


125 


127 


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134 


138 


141 


oa le 


E. Ethologisches 


. Liste der citirten neilenl 
. Abbildungen . 


D. Die zweite und dritte Lebens- 
. 144 


periode der Stomatopoden. 


Da. Der Verlauf der Metembryogenese; 
Larvennamen 


Db. Literatur über metembryonal 
Stadien . 

De. Metembryonale Entwieklung von 
Rumpf und Gliedmaßen. 

. Rumpf; Reihenfolge der Gliedmaßen . 

. Paarige Augen. . . 

Antennule. 

Antenne 

. Mandibel . . er 

. Vordere Maxille . . 

. Hintere Maxille . : 

. Die vorderen 5 ober . 

. Beine des Mittelleibes. 

. Abdomenbeine . 

11. Uropod. 


SEA pwm 


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Sure Keile Te 


Ea. Erwachsene und junge rel 


stadien 

. Wohnung . 

. Betragen im Aquarium . 
Nahrung und Feinde . 
Locomotion . 

Athmung . 

. Geräusche. 

. Häutungen 


oensupwmn 


Verfärbung ö 

. Autotomie und een : 
10. Fortpflanzung . 

Eb. Larven 
1. Auftreten der ee im Golf: Diner 


Je) 


der larvalen Periode 
2. Propelagische Larven von er mantıs 
3. Einige Beobachtungen an 
Larven im Aquarium . 


Ga. Erklärung der Buchstaben und 
Zilerner . 2. 

Gb. Liste der Textfizuren . 

Ge. Erklärung der Figuren auf Tafel 
1—11 


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Seite 


144 


151 


. 162 


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A. Die geschlechtsreifen 'Thiere der Mittelmeer- 
| Species. 


Aa. Verzeichnis der Mittelmeer-Species. 


Die Systematik der Stomatopoden wurde von Mıers (1880) vor 30 Jahren bearbeitet. 
Er unterschied 54 Species, die er auf die Genera Lysiosquilla, Leptosquilla, Chloridella, Squilla, 
Pseudosquilla und Gonodactylus vertheilte. Seitdem ist die Systematik der Ordnung nicht wieder 
revidirt worden. Mirrs’ Revision genügt schon darum nicht mehr, weil seither eine beträcht- 
liche Zahl von Arten beschrieben, neue Genera aufgestellt und eingezogen wurden. Eine 
Neubearbeitung der Systematik erscheint aber auch aus einem anderen Grunde wünschens- 
werth: MiıErs sowohl wie spätere Systematiker haben eine zu beschränkte Auswahl von Merk- 
malen berücksichtigt und manche außer Acht gelassen, die für eine genauere Kennzeichnung 
der Arten und eine natürlichere Abgrenzung der Genera von Wichtigkeit sein dürften. Erfährt 
man doch, um ein Beispiel anzuführen, fast aus keiner Darstellung einer Species, ob sie einen 
Mandibelpalpus besitzt oder nicht, und GersrÄcker (1889) schreibt sogar der ganzen Ordnung einen 
dreigliedrigen Palpus zu, obwohl eine Anzahl von Arten keine Spur eines Palpus aufweist. 

So möchte man von der vorliegenden Arbeit auch eine Revision der Systematik er- 
warten, wie ich sie in zwei früheren Monographien für Copepoden lieferte. Indessen ist in 
den Monographien der »Fauna und Flora des Golfes von Neapel« eine derartige Revision 
doch nur für solche Gruppen angezeigt, deren Arten zum überwiegenden Theil im Mittelmeer 
leben; da aber die Zahl der mediterranen Stomatopoden-Species nur gering ist im Vergleich 
zu der Menge der aus anderen Meeren bekannten Arten, lag für mich zu einer Revision der 
Stomatopoden-Systematik um so weniger Anlass vor, als H. J. Hansen (1895 p 66), der über 
das reiche Material des Kopenhagener Museums verfügt, eine systematische Monographie der 
Ordnung in Aussicht gestellt hat. 

Daher unterlasse ich jede Erörterung über Classification und Synonymie auch der im 
folgenden beschriebenen Species und adoptire die von Hansen (1895 p 69) recipirten 6 Genera, 
nämlich: 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 1 


2 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


1) Zysiosquilla Dana [mit Coronis Latr. (nom. praeocc. Hübner 1816 Lepidopt.)]. 

2) Squilla Fabr. [mit Chloridella Miers (für Chlorida Eyd. & Soul., nom. praeocc. Serville 
1834 Coleopt.), Leptosquilla Miers und Pterygosqulla Hilgend.]. 

3) Coronida Brooks. / 

4) Pseudosquila (Guer.) Dana. 

5) Odontodactylus Bigelow. 

6) Gonodactylus Latr. [mit Protosquila Brooks). 

Von diesen 6 Genera sind sicher Zysiosguilla, Squilla und Pseudosquila, vielleicht auch 
Gonodactylus im Mittelmeere vertreten. 

In seinem Prodromus führt Carus (1885 p 464) folgende 6 Species als zur Mittel- 
meerfauna gehörig mit den Fundorten auf: Lysiosquilla eusebia Risso, Squilla mantis L., des- 
maresti Risso, ferussaci Roux, Pseudosquilla cerisii Roux (= broadbenti Cocco 1883), Gonodactylus 
chiragra Fabr.*) 

Die ersten 5 von diesen Arie die schon Roux (1828) als mediterran bekannt waren, 
kommen auch im Golf von Neapel vor. Gomodactylus chiragra wurde dagegen hier bisher 
nicht gefunden, und es ist unsicher, ob das Genus Gonodactylus durch chiragra oder andere 
Arten überhaupt im Mittelmeer vertreten ist, trotzdem seine Zugehörigkeit zur mediter- 
ranen Fauna von mehreren Autoren behauptet wird. Die erste Nachricht von dem Vor- 
kommen eines Gonodactylus im Mittelmeer stammt von Ouıvı (1792 p 60), der Linne’s Cancer 
scyllarus (eine indopacifische Gonodactylus-Art) bei Venedig wiedergefunden zu haben glaubte. 
Indessen dürfte Marrens (1881 p 94) mit Recht annehmen, dass Orıv!s in den Lagunen von 


Venedig massenhaft auftretende T'hiere ‘nicht Stomatopoden, sondern Gebia litoralis- waren. , 


MaRrTEns scheint auch das Vorkommen einer anderen Art, des ebenfalls indopacifischen Gon. Erin 


graphurus, im Mittelmeer für zweifelhaft zu halten, obwohl er ein Exemplar davon in »den 
älteren Beständen des Berliner Museums, mit „Mittelmeer“, aber ohne Angabe des Finders, 
bezeichnet« vorfand. Carus stellte Gon. chiragra unter die Mittelmeer-Arten auf die Autorität 
von H. Mirne-Epwarps und Narvo hin; er hätte sich außerdem auch auf Miırrs beziehen 
können. Mırne-Enwarps (1837 p 529) bemerkt, dass das Pariser Museum die Species aus dem 
Mittelmeer erhalten habe, und Narvo (1869 p 113) sagt, er habe sie einige Male durch Fischer 
von der Küste der Romagna erhalten; eine Beschreibung gibt Narno nicht. Auch im British 
Museum befinden sich nach Miers (1880 p 119) zwei Exemplare von G. chiragra aus dem Mittel- 
meer, “that have long been in the collection (but no authority is recorded for this habitat)”. 
Endlich gibt auch Herrer (1863 p 310) für Gon. chiragra das Mittelmeer als Fundort an; aber 
obwohl er die Art beschreibt und das Raubbein sogar abbildet, ist es doch wahrscheinlich, 


dass er selbst keine Thiere im Mittelmeer gefunden, sondern diesen Fundort nur von Miuxe- 


*) Costa (1838) verzeichnet auch eine Sqwilla bruni Pres. in seiner Liste von Mittelmeer-Arten. Ob der 
Autor der Art N. PRESTANDREA ist und er sie etwa in seiner Arbeit Su di aleuni nuovi crostacei dei mari di 
Messina (Effemer. scient. lett. per la Sicilia vol. 6 1833 p 3—14) beschrieben hat, weiß ich nicht, da mir diese 
Arbeit nicht zugänglich ist. Der Artname scheint in der späteren Literatur nicht mehr vorzukommen. 


Aa. Verzeichnis der Mittelmeer-Species. 3 


Epwarps übernommen hat; (auch von den andern 4 von ihm behandelten Species dürfte er 
nur mantis und desmaresti selbst gefischt, cerisiüi und ferussaci dagegen aus Roux übernommen 
haben; eusebia nennt er auffälligerweise nicht, obwohl er Risso’s Arbeit eitirt). 

Aus dem angeführten ist zu schließen, dass das Vorkommen von Gonodactylus im 
Mittelmeer noch der Bestätigung bedarf. Die mediterrane Herkunft der im Britischen und 
Berliner Museum aufbewahrten Exemplare scheinen Mıers und Marrens selbst nicht für zu- 
verlässig zu halten, und das erregt Bedenken auch gegen die Herkunft der Pariser Exemplare. 
So bleibt schließlich nur die Autorität Narpo’s übrig als Beleg für die Zugehörigkeit von 
Gonodactylus zur mediterranen Fauna. Noch weniger sicher als die Zugehörigkeit des Genus 
ist aber die der Species chiragra. Wenn das Genus im Mittelmeer wirklich vertreten sein 
sollte, so dürfte hier nicht sowohl der ostindisch-australische G. chiragra, als vielmehr der 
ihm sehr ähnliche, aber nach Hansen (1895 p 65) specifisch verschiedene westindische G. oerstedii 
vorkommen. 

Stossic#’s (1881) Liste der Adriatischen Crustaceen war mir nicht zugänglich, so dass 
ich nicht weiß, welche Stomatopoden darin aufgeführt werden. 

Roux’s (1828) Verzeichnis der Mittelmeer-Arten wird in der vorliegenden Arbeit um 2 Arten 
aus dem Golfe von Neapel vermehrt: Sgwlla pallida und Lysiosquilla occulta, jene mit S. des- 
maresti, diese mit L. eusebia nahe verwandt. Beide Arten halte ich für neu; ob sie es wirk- 
lich sind, muss ich dem Urtheil derer überlassen, denen nicht blos Literatur, sondern Ver- 
gleichsmaterial zu Gebote steht. Vielleicht ist palida die Art, die Rısso (1816, 1826) als S. des- 
maresti Var. A oder Var. I an ihrer hellrothen oder zartrosa Farbe von der dunkelgelben 
Var. B oder II unterscheidet. 

Im Golf von Neapel leben somit im geschlechtsreifen Zustande folgende 7 Species: 

Squilla mantıs L., desmaresti Risso, pallida n., 
Pseudosquilla cerisü Roux, ferussaci Roux, 
Lysiosquilla eusebia Risso, occulta n. 

Es ist aber anzunehmen, dass im Golfe von Neapel, oder doch im Mittelmeer, eine 
größere Zahl von Arten leben; denn von P. ferussaci sind im ganzen nur 3 Exemplare (das 
von Roux beschriebene, das von Harırr 1879 erwähnte und das Neapler) gefunden worden, 
und von L. occulta ist es bisher überhaupt nicht gelungen, erwachsene Thiere zu erbeuten, 
obwohl sie, nach der Zahl der jedes Jahr erscheinenden Larven zu urtheilen, in der Nähe 
des Ufers ziemlich häufig sein müssen. Wenn aber manche Arten in geschlechtsreifem 
Zustande den Nachstellungen in solchem Grade entgehen können, so darf man schließen, dass 
andere.sich völlig zu verbergen gewußt haben. Dieser Schluss erhält, wie sich weiter unten 
(p 49) zeigen wird, dadurch Bestätigung, dass die Zahl der im Mittelmeer gefundenen Larven- 
arten die der Species der Adulten übertrifft. 


1* 


4 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


Ab. Rumpf und Gliedmaßen der Stomatopoden. 


Die folgende Darstellung vom äußeren Bau der Stomatopoden hat zunächst den Zweck, 
zum Verständnis der Beschreibung der einzelnen Arten zu dienen und Wiederholungen in 
diesen zu ersparen; sie soll außerdem die für die Unterscheidung der Genera und Species wich- 
tigen Merkmale vollständiger behandeln, als das bisher geschehen ist; vollständiger wenigstens 
hinsichtlich der Zahl der Merkmale, allerdings nicht der der Species, denn ich habe nur die 
Mittelmeer-Species untersucht, und unter diesen ist die Hälfte der oben genannten 6 Stomato- 
poden-Genera nicht vertreten. Die daraus sich ergebenden, wie es scheint, nicht sehr erheb- 
lichen Lücken habe ich aus der Literatur über die Arten auswärtiger Genera zu ergänzen 
gesucht. 

Die Übersicht, die GersräÄcker (1889) über die Organisation der Stomatopoden auf Grund 
der Arbeiten von Mirne-Enwarps (1837), Craus (1876, 1885 etc.), Herıer (1863), Miers (1880), 
Brooks (1886) und Anderer (? Boas 1883), zum Theil auch nach eigenen Untersuchungen gibt, 
enthält auch (besonders im Abschnitt Hautskelet p 692) die für die Species-Beschreibung 
wichtigen Merkmale, obwohl diese nicht vom Gesichtspunkte des Systematikers aus be- 
handelt werden. Seine Angaben über die Gestalt von Rumpf und Gliedmaßen sind die 
vollständigsten seit Mırne-Eopwarps, und da sie sich bis auf wenige Punkte mit den An- 
gaben decken, die sich auch bei neueren Autoren und in Handbüchern finden, so beziehe ich 
mich auf sie, um auf einige Unterschiede zwischen diesen und meiner eigenen Darstellung 
hinzuweisen. 

GERSTÄCKER (p 691) lässt auf das Antennulensegment ein aus den Metameren der An- 
tennen, der 3 Kieferpaare und der 3 vorderen Kieferfußpaare verschmolzenes Segment folgen 
und auf dieses die beiden »frei abgelösten Segmente« des 4. und 5. Kieferfußpaares.. Ob 
nun zwischen dem Antennen-Kiefer-Segment und dem folgenden Segment die morphologische 
Grenze scharf und die Beweglichkeit groß genug ist, um, wie ich es thue, an dieser Stelle 
eine Segmentgrenze anzunehmen, mag allenfalls discutabel sein; aber die Segmente des 4. und 
5. Maxillipeden als frei abgelöst zu bezeichnen ist unmöglich, weil die Sternite dieser Meta- 
mere gegen einander und gegen das des 3. Maxillipeden nicht beweglicher sind, als die 
Sternite des 2. und 3. Thoraxmetamers gegen einander. Ich muss die Begründung meiner 
Auffassung von der Morphologie der Thoraxsegmente auf die im 2. Theil dieser Arbeit zu 
liefernde Darstellung des Skeletes verschieben, und will hier nur bemerken, dass ich den vom 
Rückenschilde bedeckten, vorn und hinten durch eine Furche begrenzten dorsalen Querwulst 
für die vereinigten Tergite des 3. und 4. Thoraxmetamers halte (T 2 F 9), und ferner, dass das 
5. Thoraxmetamer ein gegen das 4. und 6. Metamer ausgiebig bewegliches Tergit hat, während 
der vordere Abschnitt seines Sternites, d. h. der Theil, in den die beiden Maxillipeden des 


1. Rumpf. 5 


5. Paares eingelenkt sind, mit dem Stermnit des 4. Thoraxmetamers nicht beweglicher ver- 
bunden ist, als dies mit dem Sternit des vorhergehenden Metamers. 

Den Schaft der Antennulen bezeichne ich abweichend von GERsTÄckERr (p 695) u. A. 
als 4-, nicht als 3gliedrig, weil ich das 4. Glied, das die distale Nebengeißel und die Sinnes- 
geißel trägt, als zum Schaft gehörig auffasse. Das kurze 1. Glied des Endopodites der An- 
tenne übersieht GERsTÄcKER, wenn er den Schaft 2gliedrig nennt. Mandibelpalp und die 
Kieme am 5. Maxillipeden sind nicht bei allen Arten vorhanden. Dass GERsSTÄckEr (p 696 
T 64 F 9) an der 2. Maxille 2 »Parallelreihen« von je 3 Gliedern beschreibt, ist um so auf- 
fälliger, als Craus (1885 p 21 TI F 10) die Gliedmaße richtig darstellt. An den Maxillipeden 
zählt GeErSTÄckER 7 (statt wie Boas 1883 p 515 und Craus 1885 p 31 sechs) Glieder, weil er, wie 
es scheint, das basale Stück mit der Kieme als selbständiges Glied auffasst. Das von Boas (1883 
p 566 Anm.) entdeckte Sexualmerkmal am 2. Abdomenbein der g' kennt GERSTÄCKER nicht. 


1. Rumpf. 
au 5: 


Der Rumpf ist gestreckt (T1 F1, 3—9); seine größte Breite, die im 5. Segment des 
Abdomens liegt, beträgt meistens nur '/,—'/,, seltener bis zu '/, von seiner Länge. Nicht viel 
schmäler als das 5. Abdomensegment pflegt das Hinterende des den Vorderleib bedeckenden 
Rückenschildes zu sein. Bis dahin wird der Rumpf von der schmalen Kopfspitze her all- 
mählich breiter, schnürt sich dann im 5. Segment (TA. SV) ein und verbreitert sich wieder 
bis zum 9. Abdomensegment (Ab. S V); das 5. Rumpfsegment und das meistens ebenso breite 
Vorderende des Rückenschildes pflegen wenigstens halb so breit wie das 5. Abdomenseg- 
ment zu sein; es gibt indessen auch Arten, deren Rumpf vom Vorderrande des Rücken- 
schildes an überall fast gleich breit ist. Die Rückenfläche des Rumpfes ist gewölbt; die 
Bauchfläche des Mittelleibes ist schwach gewölbt, die des Abdomens flach. Als Maß für die 
Wölbung des Rumpfes dient in den späteren Artbeschreibungen das Verhältnis zwischen Höhe 
und Breite des mittleren Abdomensegmentes, wobei unter Höhe der Abstand des höchsten 
Punktes der Dorsalfläche von der Ebene verstanden ist, die man sich durch die ventralen 
Kanten der beiden Pleuren des Segmentes gelegt denkt. 

Zwischen die beiden (physiologischen) llauptabschnitte des Rumpfes, den Vorder- 
leib (Cephalothorax) und den Hinterleib (Abdomen), schiebt sich ein dritter ein: der 
Mittelleib, d. h. die mit Gehbeinen versehenen drei letzten Metameren des Thorax. Der 
Vorderleib ist kurz, etwas mehr oder weniger als '/, so lang wie der ganze Rumpf, doppelt 
bis ebenso lang wie der Mittelleib und '/, bis '/; so lang wie der Hinterleib. 

Die Zahl der beweglich mit einander verbundenen Rumpfsegmente ist 15, von denen 
die beiden letzten (6. Abdomensegment und Telson) bei einigen wenigen Arten (Protosquilla, 


mit einander verschmelzen. Diese 15 Segmente sind: 


6 A. Die geschlechtsreifen Tiere der Mittelmeer-Species. 


1) Das Augensegment SI (T2 F3—6, T3 F1-3, T4 F1,2, T5 F1,2). 

2) Das Antennulensegment SII (T2 F3—6, T3 Fi-3, T4 F1,2, T5 F1, 2). 

3) Das Mundsegment, verschmolzen aus den Metameren der Antennen und der 3 Mund- 
gliedmaßen (Mandibeln, 1. und 2. Maxille) SIII (T2 FB, 4, 6, 8). 

4) Das aus den Metameren der 4 vorderen Maxillipedenpaare (1.—4. Thoraxmetamer) 
mit einem Theil des 5. Thoraxmetamers verschmolzene Segment SIV (T2 F8, 9). 

5) Das aus dem größeren Theil des 5. 'Thoraxmetamers entstandene Segment SV oder 
Th. S’VUT 27E17, 8, 9, 12 RE EAN 

6—8) Die 3 Segmente des mit Gehbeinen versehenen Mittelleibes (6.— 8. Thorax- 
metamer) S VI—VIII oder TA. SVI--VII (T2 F1, 7, 12, T3 F5—8, T4 F5, 37, 40). 

9—13) Die 5 vorderen mit Schwimmbeinen versehenen Segmente des Abdomens 
SIX—XIII oder 45. SI-V (T2 F1, 2, 7, 10, T4 F5, 40, 41). 

14) Das mit dem Uropod versehene 6. Abdomensegment S XIV oder Ab. SVI (T2 
E2,10, 11,7 3 RA, T4R 6,7, 4, ERSsIR 5), 

15) Das Telson SXYV oder Te (T2 F2,10,11, T3 F4 T4F6, 7,41, T5F 35,4). 

Man könnte ein Rumpfsegment weniger zählen, indem man das Mundsegment als ver- 
schmolzen mit dem 4. Segment betrachtet. Indessen sind die beiden Segmente deutlich von 
einander abgegrenzt (TI 2 F 8, 9), und wenn die Beweglichkeit zwischen ihnen auch viel ge- 
ringer ist als zwischen anderen Segmenten, z. B. denen des Abdomens, so ist sie doch weniger 
reducirt als zwischen den Metameren, aus denen das 4. Segment verschmolzen ist. — Ferner 
sei erwähnt, dass die Verschmelzung des Antennenmetamers mit dem folgenden Rumpfabschnitt 
nicht ganz vollständig ist. Der Raum zwischen dem Hinterrande der ventralen flachen Panzer- 
wand des Antennulensegmentes und dem Vorderrande des Mundsegmentes wird zwar fast ganz 
von der Gelenkhaut eingenommen; aber in der Haut liegt eine mediane Platte (T 2 F4 Jr. me), 
die mit dem ventralen Panzer des Antennulen- und Mundsegmentes gelenkig verbunden ist und 
die ich für das nicht in das Mundsegment aufgegangene Sternit des Antennensegmentes halte. 

Die meisten Rumpfsegmente haben Pleuren (Pfr). Diese sind am Mundsegment, wo 
sie das Rückenschild (Sc) bilden helfen, und an den vorderen 5 Abdomensegmenten am brei- 
testen, pflegen aber auch an den Segmenten des Mittelleibes nicht ganz zu fehlen. 

Die vordersten 3 Segmente bilden den Kopf”) und die beiden ersten (SI und II( 
werden als Vorderkopf bezeichnet; sie sind die kleinsten des Rumpfes. Das Gelenk 
zwischen ihnen hat nur selten die für die Rumpfgelenke normale senkrechte Stellung zur 
Längsachse (Zysiosquilla); meistens ist die Ebene des Gelenkes nach hinten übergeneigt und 
dadurch zugleich auf die Dorsalfläche des Antennulensegmentes verschoben; in geringerem 


*) Die Morphologen zählen die 3 Metameren der Mandibeln und der beiden Maxillenpaare zum Kopf, auf 
den dann der aus 8 Metameren bestehende Thorax folgt; BETHE (1897 p 485) dagegen nennt die Segmente jener 
3 Gliedmaßen Thoracalsegmente (auch bei Astacus, s. p 468) und schreibt dem Thorax also 11 Segmente zu. Diese 
Abweichung vom allgemeinen Gebrauch, die BEerHue nicht begründet, dürfte den Physiologen die Orientirung in 
der morphologischen Literatur erschweren. 


1. Rumpf. m 


Grade ist dies bei Sqwilla der Fall (T2 F5, T3 F1, 2), in sehr hohem bei Pseudosquilla 
(T4 F 2), wo die Gelenkebene fast ganz horizontal auf die Dorsalfläche des Antennulenseg- 
mentes zu liegen kommt. Es besteht eine Beziehung zwischen dieser Abweichung der Gelenk- 
ebene von der normalen Verticallage und der Form der Augen: sie ist um so größer, je größer 
die Differenz der beiden Querachsen der Augen ist. 

Das Augensegment (T2 F3—6, T3 F1-3, T4 F1,2, T5F1,2STJ) ist kaum 
halb so breit wie das Antennulensegment. Sein Umriss ist polygonal, mit abgerundeten Ecken. 
Die Bauchfläche ist schwach gewölbt und meistens mit einer medianen Crista versehen. Die 
“ Rückenfläche ist complieirter geformt (T 2 F5); sie ist nach der Mediane zu rinnenartig 
eingesenkt und fällt zugleich in 3 Stufen von hinten nach vorn zum Stirnrande ab. Auf der 
hintersten Stufe erhebt sich ein Paar querer flügelförmiger Höcker (Pr. do) oder ein in der 
Mediane eingekerbter Querkamm (T 5 F2 Pr.do); die mittlere Stufe trägt jederseits einen 
laterad gerichteten Wulst, an dem die Augen eingelenkt sind, und die vorderste Stufe ver- 
flacht sich zum Stirnrande. 

Das Antennulensegment (T2 F3—6, T3 F1i-3, T4F1,2, T5 F1,2S) 
ist vorn breit und dick, von der Mitte ab schmäler und dünner. Die Bauchseite ist ziemlich 
flach; nicht weit hinter den Gelenken der Antennulen erhebt sich auf ihr jederseits eine flache 
quere Crista. Von der Rückenfläche, halb schon von der Seitenfläche, geht jederseits ein 
antero-laterad gerichteter, zugespitzter Fortsatz (Pr. do. la) aus. Mit dem hinteren Theil der 
Rückenfläche ist die Unterfläche des Rostrums zuweilen verschmolzen (T 2 F 5). Der hinterste 
Theil der Lateralfläche des Segmentes wird vom vorderen Stück der Gelenkfläche der An- 
tennen eingenommen (T2 FB). 

Das Rückenschild (T2 F6, T3 F1, T4F357 Sc) ist quergewölbt, vorne schwach, 
hinten stärker; es verbreitert ‚sich von vorne. nach- hinten. Sein- Vorderrand ist entweder 
gerade, oder das mittlere Randstück, an dem das Rostrum an 20 3.00, 123,872 5124 
F4, 37, T5 F2) sitzt, springt vor. Die lateralen Schildränder, deren hinterer Theil ventrad 
gekehrt ist, gehen mit einem Bogen in den Hinterrand über; dieser ist in der Mitte 
concayv. Über die dorsale Schildfläche ziehen mehrere ungefähr parallele Längscristen 
(Cr. me, Or. lo I—3) und über den hinteren Theil eine quere Furche (Cervicalfurche, Fo. tr). 
Die Cristen sind niedrig und öfters so wenig ausgebildet, dass sie fast oder völlig verschwinden; 
auch die Querfurche ist seicht und zuweilen kaum vorhanden. Wo die Sculptur des Schildes am 
besten ausgebildet ist (T 2 F 6), lassen sich eine mediane und jederseits drei laterale Cristen 
unterscheiden. Die 1. und 2. laterale Crista (von der Mitte ab gezählt) werden durch die Quer- 
furche (Fo. tr) unterbrochen, und das vordere Stück der 2. Crista (Cr. lo 2) hört schon eine Strecke 
weit vor dieser auf, so dass die beiden Stücke durch eine längere Lücke getrennt sind. Das 
vordere Stück der 1. COrista (Cr. lo 7) läuft auf dem Grunde einer Längsrinne entlang. In 
den beiden vorderen Winkeln, die die 1. Crista mit der Querfurche bildet, erheben sich zu- 
weilen flache Buckel: der Buckel in dem äußeren Winkel überwölbt die Gelenkpfanne des 
Mandibelgelenks. Die Querfurche (Fo. tr) macht in der Mitte einen nach hinten stark con- 


8 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


vexen Bogen, dessen Schenkel sich, noch ehe sie die 1. Crista (Cr. lo. 7) erreichen, laterad 
und ein wenig nach hinten wenden, und dann noch vor der 2. Crista verstreichen. 

Der Hinterrand des Schildes verläuft meistens dicht vor und über dem dorsalen Vorder- 
rande des 5. Rumpfsegmentes (T2 F7, T4 F37 Th. SV), so dass dies vom Schilde nicht über- 
wölbt wird; nur auf den Seiten legen sich die hinteren Flügel der Schildpleuren etwas über 
das Segment. Zuweilen bleibt auch ein kleiner Theil des 4. Segmentes vom Schilde unbedeckt. 

Das Rückenschild besteht aus drei miteinander beweglich verbundenen Theilen, einem 
medianen (der Dorsalwand des 3. Rumpfsegmentes) und zwei lateralen (den Pleuren, Plr.), 
wozu als 4. Theil das mit dem medianen Theil ebenfalls beweglich verbundene, flache Rostrum 
(Ro) kommt (T2 F 6). Die Beweglichkeit der Pleuren gegen den medianen Theil ist gering; 
sie wird dadurch ermöglicht, dass die gepanzerte dorsale Wand des Schildes in der Grenzlinie 
zwischen Pleuren und Mediantheil, d. h. längs der 1. Crista (Cr. lo 7), durch eine zarte Chitin- 
haut z:rterbrochen ist; der von dieser dünnen Gelenkhaut ausgefüllte Spalt ist überall ganz 
schmal, nur in der Nähe des vorderen und hinteren Schildrandes verbreitert er sich etwas. —. 
Viel beweglicher ist das Rostrum gegen den medianen Schildtheil. Es ist eine Platte, die mit 
dem Hinterrande an den Vorderrand des medianen Schildtheiles angefügt ist und das Anten- 
nulen- und öfters auch das Augensegment überdeckt; sie ist entweder völlig frei oder ein 
Theil ihrer Ventralseite ist mit dem Antennulensegment verwachsen (T 2 F 5).. Der Vorder- 
vand des Rostrums geht öfters in eine mediane Spitze aus (T4 F 4), kann aber auch in der 
Mitte eingekerbt sein (T4 F 37). 

Die Falte (T2 F 3,9 Pl. Sc), mit der die Seitenwand des 3. Rumpfsegmentes in die 
ventrale Wand der Schildpleuren umbiegt, hat folgende Lage: sie geht im vorderen Theil 
des Schildes genau unter der 1. lateralen Crista (T 2 F 6 Cr. lo 7) des Schildes entlang; dann 
macht sie laterad einen schwachen Bogen um den vor der Mandibel gelegenen Muskelwulst 
herum, nähert sich der Crista wieder, biegt laterad ab und geht in einer Schleife um das 
äußere Ende einer Leiste (T2 F8S Tu. un) herum, welche dicht hinter der Mandibel vom 
Grunde der 1. Maxille entspringt und auf der ventralen Fläche der Pleuren laterad hinzieht, 
bis sie vor der 3. Lateralcrista verstreicht; der ventralen Leiste (Tu. an) entspricht auf der 
dorsalen Schildfläche jederseits das laterale Stück der Cervicalfurche (Fo. tr); dieses liegt genau 
über der Leiste und ist in sie eingesenkt. Die Falte geht dann weiter (T2 F 9 P!. Sc) am 
Hinterrande der ventralen Leiste mediad bis fast unter das hintere Stück der 1. lateralen 
'Schilderista (Cr. io f\, wendet nach hinten um, läuft an der Crista entlang, biegt nicht weit 
vor dem Hinterrande der Crista mediad um und strebt nahe vor dem hinteren Schildrande und 
ungefähr parallel zu ihm der Mediane zu. 

Das 3. Rumpfsegment oder Mundsegment (T2 F3,4,8 SIIT), zu dem das Rücken- 
schild gehört, ist aus den Metameren der Antenne, Mandibel und beider Maxillen verschmolzen; 
doch ist zu bemerken, dass der vordere Theil des Antennengelenkes dem Antennulensegment 
angehört (T 2 F 3, 4), und dass ein Theil des Sternites des Antennenmetamers (Jr. me) in die 


Verschmelzung nicht einbezogen ist. 


1. Rumpf. ) 


Der vordere, bis zu den Mandibeln reichende Abschnitt des Mundsegmentes hat etwa 
die Form eines dreikantigen Prismas, dessen laterale Wände breiter als die dorsale Wand sind; 
doch ist die ventrale Kante höchstens im vorderen Abschnitt scharf, weiter nach hinten 
stumpft und flacht sie sich ab, und auch die lateralen Wände wölben sich. Der vordere 'Theil 
der lateralen Wände ist fast eben; er reicht bis zu einer, von einer schleifenförmigen Leiste 
(T2 F3 Or. ans) eingefassten Furche, die von der Mitte der dorsalen Kante sich schräge 
(postero-ventrad) zum Mundwinkel zieht; das Dreieck zwischen Furche und Mandibel hat eine 
runzelige Oberfläche. Die ventrale Kante des Prismas wird der ganzen Länge nach vom 
Epistom (Epst) eingenommen, das gegen die lateralen Wände durch einen Falz abgegrenzt 
ist; der Falz wird von vorne nach hinten breiter und ist von einer zarten Gelenkhaut aus- 
gekleidet, so dass das Epistom sich von den Seitenwänden etwas abheben kann. Das Epistom 
verbreitert sich von vorne nach hinten und hat, von der Bauchfläche gesehen, den Umriss 
eines gleichschenkeligen Dreiecks; sein hinterer Theil, die Vorderlippe (Oberlippe, " «3, 8 
Lab. an) ist ventrad abgebogen, durch die darunter liegenden Mandibeln abgedrängt; in seiner 
Wand markirt sich scharf ein medianer halbkreisförmiger Bezirk mit ganz zartem, weichem Chitin. 

Der hintere Abschnitt des Mundsegmentes (IT 2 F 3, 8) wird von den 3 Paar Mund- 
gliedmaßen (Mnd, M& 1, 2) und der Hinterlippe (Unterlippe, Paragnathen, Lab. po) eingenom- 
men. Die Hinterlippe ist breit und durch einen medianen Einschnitt bis an den Grund in 
2 Lappen gespalten; ihr Vorderrand ist mit kurzen, schräg mediad gerichteten Borsten 
besetzt; ihre innere, d.h. dorsad und vorwärts gekehrte Fläche ist wulstig, weich, schmiegt 
sich den Mandibeln an und legt sich unter der Vorderlippe in die Mundöffnung hinein. Der 
postero-laterale Theil der ventralen (hinteren) Wand der Hinterlippe ist mit der 1. Maxille 
verschmolzen (T 2 FB). 

Lateral von den Maxillen hat die Segmentwand zwei Erhebungen; die vordere ist die 
oben erwähnte, unterhalb des lateralen Theiles der Cervicalfurche befindliche Leiste (T2F8 
Tu. an); die hintere ist ein weichhäutiger, etwa retortenförmiger Wulst (Tu. po), der durch die 
darunter liegende Maxillendrüse verursacht wird. Wenn man einem Thiere das Rückenschild 
dicht hinter der oben beschriebenen Falte (Pl. Sc) abtrennt, so legt man das dorsale Ende 
dieses Drüsenwulstes frei (T2 F9 Tu. po). An einem solchen Präparat gewahrt man auch 
die dorsale Grenze zwischen dem 3. und 4. Rumpfsegment; sie liegt weiter nach hinten als 
die ventrale Grenze. 

Zu beiden Seiten des Mundsegmentes befindet sich eine tiefe, geräumige Mulde (T 2 
F 8), in welche in der Ruhe das nach vorn gerichtete 3. Glied des Raubbeines liegt; sie 
wird an der medialen Seite von der Lateralwand des Mundsegmentes und weiter hinten von 
der Mandibel, und auf der dorsalen und lateralen Seite von den Schildpleuren eingefasst. 

Das 4. Rumpfsegment (T2 F8, 9 S IV) hat ein weiches, durch eine quere Falte 
in 2 Wülste getheiltes Tergit (Ter. Mp 7, 2 und Ter. Mp 3, 4), das von dem Hinterende des 
Rückenschildes bedeckt wird. An der ventralen Seite ist es stark gepanzert und zwischen 


den Maxillipeden des 2.—5. Paares mit medianen Kielen versehen (F 8). In dieses Segment 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 2 


10 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


ist der vordere Theil der ventralen Wand des 5. Thoraxmetamers mit den Gelenken des 
5. Maxillipeden aufgenommen, während das Tergit und der hintere "Theil des Sternites dieses 
Metameres das 5. Rumpfsegment bilden. 

Das 5. Rumpfsegment (T2 F7—9, 12, T 3 F 5—10, T4F3, 37 SV oder Th. SV) 
ist, gleich den folgenden Segmenten, auf der Dorsalseite gepanzert. Der Vorderrand des dor- 
salen Panzers geht laterad in eine Leiste (Or. an. la) über, die sich auf die Bauchfläche fort- 
setzt und hier schräg nach hinten abbiegt; auf ihr sitzt eine (ventrale) Zacke (Pr. ve); eine 
zweite (laterale) Zacke (Pr. la) findet sich zuweilen als seitlicher Fortsatz an der Hinterrandleiste 
des dorsalen Segmentpanzers; sie vertritt die Pleuren der folgenden Segmente. Die ventrale 
Segmentwand ist großentheils weich; der gepanzerte Theil davon, die Bauchplatte, bildet einen 
hinteren Querstreifen, der lateral an die ventrale Fortsetzung der erwähnten Leiste (T 2 F8 
Cr. an. la) stößt und medial einen Fortsatz nach vorn schickt, dessen vorderes Ende an 
den sternalen Kiel zwischen den Maxillipeden des 5. Paares grenzt. Die erwähnte Leiste 
(Cr. an. la) sowie die laterale (Pr. la) und ventrale (Pr. ve) Zacke sind in sehr verschiedenem 
Grade ausgebildet, zuweilen fehlen sie ganz. Die Sculptur des Segmentes liefert brauchbare 
Speciesmerkmale. 

Die drei hintersten (6.—8.) Metameren des Thorax sind die mit Gehbeinen ver- 
sehenen Segmente des Mittelleibes (6.—8. Rumpfsegment, T2F1,7,12, T3F5—8, T4F5, 
37, 40 SVI—VIII, Th. SVI— VIII). An der Ventralfläche des 6. Segmentes münden die Ovi- 
ducte (T1F 2,10). Die Mittelleibsegmente sind den Segmenten des Abdomens ähnlich, aber etwas 
schmäler, viel kürzer und mit viel kleineren Pleuren versehen. Die Pleuren (Pir), welche die 
ganz laterad gerückten Beingelenke von oben her bedecken (T 2 F 7), haben am 6. und 7. Seg- 
ment eine für Genera und Species charakteristische Form; am 8. Segment ist kaum eine An- 
deutung von ihnen vorhanden: das vordere bewegliche Stück (P/r. an) der Pleuren des 1. Ab- 
domensegmentes hat ihnen den Platz geraubt. Die Rückenfläche der drei Segmente ist 
gepanzert und zuweilen mit Längsleisten versehen; die Sternitpanzer sind relativ kurze Quer- 
bänder, zwischen denen weite Gelenkhäute ausgespannt sind. Das Sternit des 8. Segmentes 
hat zuweilen einen medianen Kiel, ähnlich wie die folgenden Segmente; auch die andern 
Sternite bieten für die Systematik brauchbare Merkmale. 

Die vorderen 5 Segmente des Abdomens (T2 F1,2,7,10, T4F 5,40, 41 Ab. S IV) 
sind ungefähr gleich lang; ihre Breite nimmt vom 1. zum 4. oder 5. Segment meistens etwas 
zu. Der ‚dorsale Panzer ist öfters mit Längsleisten und Gruben versehen; doch kann diese 
Sculptur auch völlig fehlen. Die Längsleisten sind so angeordnet, dass jede Leiste jedes 
Segmentes in der Fortsetzung der entsprechenden Leiste des vorhergehenden und folgenden 
Segmentes liegt. Zuweilen gehen die Leisten am Hinterrande in eine spitze Zacke aus. Eine 
mediane Leiste ist selten vorhanden; die lateralen Leisten zähle ich von der Mitte ab und 
bezeichne sie als 1., 2 etc. laterale Längsleiste (Or. lo /, 2 etc... Wo, wie bei Squilla, alle 
lateralen Leisten gut ausgebildet sind, ist es die 3. Lateralleiste, unter der die Pleuren sich 


an das Segment ansetzen. — Die Pleuren aller Segmente sind so breit, dass die Basipodite 


1. Rumpf. 11 


der Beine von ihnen fast ganz verdeckt werden; ihre postero-lateralen Ecken sind abgerundet 
oder spitz oder in eine scharfe Zacke verlängert. Die beiden Pleuren des 1. Segmentes 
setzen sich nach vorn in einen beweglich angefügten, etwa halbkreisförmigen Lappen (T 2 F1, 
TAFD5 Pir. an) fort, der sich über die Seitenfläche des letzten Mittelleibsegmentes legt, während 
der Vorderrand der Pleuren aller folgenden Segmente sich unter die Pleuren des vorher- 
gehenden Segmentes schiebt. — Die Sternite aller 5 Segmente, deren Panzer von den Bein- 
gelenken unterbrochen und durch die weiten Gelenkhäute auf relativ kurze Querbänder redu- 
cirt sind, haben gewöhnlich einen nasenförmigen Mediankiel (T2 F 10 Car). 

Das 6. Segment des Abdomens (T2 F2,10, 11, T3 F4, T4 F6,40,41, TS F3, 
4 Ab. S VI) unterscheidet sich von den vorderen hauptsächlich durch folgendes: es ist kürzer 
und schmäler, es hat keine Pleuren (die ganz lateral ansitzenden Beine (Pu) lassen keinen 
Platz dafür), und seine Bauchseite (T 2 F 10) ist mit einer großen, dicken, nur einen vor- 
deren Streifen freilassenden Sternalplatte gepanzert, der ein medianer Kiel stets fehlt. Die 
Längsleisten der vorhergehenden Segmente setzen sich auch auf das 6. Segment fort, ja sie 
sind hier zuweilen bei solchen Arten besonders gut ausgebildet (T 4 F 6), bei denen sie auf 
den vorhergehenden Segmenten schwach oder garnicht entwickelt sind. 

Das Telson (T2 F2,10,11, T3 F4 T4F6,41, T5 F3,4 Te) ist eine runde, 
vorn abgestutzte Platte mit zackigem Rande, vorne und in der Mitte dick, nach hinten und 
den Seiten abgeflacht; zuweilen ist es so stark aufgebläht, dass es eher die Form einer halben 
Linse hat (T5F 3,4). Auf der Bauchseite mündet nicht weit vom Vorderrande der After (Anus). 
Das Telson ist überall stark gepanzert. Die ventrale Wand pflegt glatt, die dorsale und die 
Ränder dagegen mit allerlei Auswüchsen ausgestattet zu sein. Diese Sculpturen des Telsons 
sind für die Systematik wichtig; um sie indessen richtig zu verwerthen, ist es nöthig, sowohl die 
(primären) Randanhänge und die (secundären) Auswüchse der Dorsalfläche auseinander zu 
halten, als auch die Homologie der Randanhänge bei den einzelnen Arten festzustellen, und 
beides, obwohl meistens nicht schwierig, ist für manche Arten nur möglich, wenn man die 
jüngsten Litoralstadien zum Vergleich heranzieht (vergl. T 4 F 50, T 6 F 28—39, 43, 55—57, 
69—67). Von dorsalen Sculpturen nun haben die allermeisten Arten eine mediane Längs- 
first oder Längsleiste (Cr. me), die hinten in einen Knopf oder eine Spitze endigt; dazu 
kommen zuweilen noch laterale Längsleisten und Wülste, Zacken, Runzeln, Zotten, Gruben etc. 
Von Randanhängen hat das Telson zunächst jederseits 3 Paare; jedes Paar besteht aus 
einer Zacke (Pr) und einem Stachel oder Dorn (Ac); der Stachel sitzt hinter der Zacke und zwar 
in der Kerbe, die von der nach hinten gerichteten Zacke mit dem Telsonrande gebildet wird. 
Die beiden vorderen Paare gehören dem Seitenrande des Telsons an, und ich bezeichne ihre 
Componenten daher als 1. Lateralzacke (Pr. la 7), 1. Lateralstachel (Ac. la f), 2. Lateralzacke 
(Pr. la 2), 2. Lateralstachel (Ac. la 2). Das hinterste Paar ist der Mittellinie des Telsons 
nahe; da es bei jüngeren Stomatopoden-Larven gerade in der Ecke zwischen dem Seiten- und 
Hinterrand des Telsons sitzt, so bezeichne ich es als Hintereckzacke (Pr. subm) und Hinter- 


eckdorn (submedianer Dorn, Ac. subm). Der Hintereckdorn ist gewöhnlich beweglich. Außer- 
2* 


1% A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


dem finden sich Randanhänge zwischen dem 2. lateralen Paar und deın Hintereckpaar; bei 
den meisten Genera steht hier ein Paar Anhänge, das den beiden anderen lateralen Paaren 
ähnlich ist (T4F6, T5 F3) und dessen Componenten ich daher als 3. Lateralzacke (Pr. la. 3) 
und 3. Lateralstachel (Ac. la 3) bezeichne; bei Squilla aber findet sich statt dieses 3. Lateral- 
paares eine größere und variable Zahl von Stacheln (T 2 F 10, 11 Ac. la po). Endlich stehen 
an dem zwischen den beiden Hintereckdornen befindlichen und meistens eingekerbten medianen 
Randstück ebenfalls Stacheln: die Hinterrandstacheln (Ac. po). Der 1. und 2. Lateralstachel 
(Ac. la 1,2) sind oft klein oder fallen ganz aus, nicht selten fehlt auch die 3. Lateralzacke 
(Pr. la 3) und die Hintereckzacke (Pr. subm). Die beiden größten Randanhänge pflegen die 
2. Lateralzacke (Pr. la 2) und der Hintereckdorn (Ac. subm) zu sein; zwischen diesen beiden 
Anhängen sind bei allen Genera außer Sqguilla höchstens 4 Anhänge (2. Lateralstachel, 
3. Lateralzacke, 3. Lateralstachel, Hintereckzacke) vorhanden, von denen gewöhnlich einige 
durch Verkümmerung ausfallen; bei Squilla stehen zwischen Pr. a2 und Ac. subm aber mehr 
als 4 Anhänge. (Vergl. auch unten Abschnitt Dc1.) 


2. Stielaugen. 
72 %3,6,16, 17, 7 3 Pl 12, mA 28,09, 37 39, Doro 


Das Stielauge bewahrt bei manchen Arten (Lysiosguilla, T 5, F 6—9) nahezu die Grund- 
form eines kurzen Cylinders, dessen distale Fläche zu einer halbkugeligen Kuppe vorgewölbt 
‘ist. Regelmäßig cylindrisch ist es freilich auch bei diesen Arten nicht: der Cylinder ist etwas 
comprimirt, so dass sein Querschnitt elliptisch ist, und er wird distad dicker, so dass sein 
größter Querschnitt in der Kuppe liest. Bei den meisten Arten aber ist sowohl die Com- 
pression als auch die distale Verdickung so stark, dass das Auge, wenn man auf eine seiner 
breiten Seitenflächen sieht, einen dreieckigen Umriss darbietet, und wenn zugleich der Augenstiel 
von der Kuppe durch eine Furche abgeschnürt ist (Squilla mantis, T 2 F 16, 17), so erhält 
das Auge einen fast hammerartigen Umriss. Der dreieckige Umriss ist zuweilen nahezu 
gleichseitig (Sg. desmaresti, pallida, T 3 F 11, 12), zuweilen stumpfwinkelig (Pseudosquilla, T 4 
F 8, 9, 38, 39). — Der Unterschied der beiden Achsen des elliptischen Querschnittes ist in 
der Nähe der Augengelenke gering; er nimmt distad zu, so dass bei den am stärksten com- 
primirten Augen die Achsen eines etwa durch die breiteste Stelle des Auges gelegten Quer- 
schnittes sich nahezu wie 3:1 verhalten. Bei diesen Arten hat die Augenkuppe etwa die 
Form einer der Länge nach halbirten Wurst, die durch eine quere Furche in ein dorsales und 
ein ventrales Stück getheilt wird (T 2 F 3). Einen Gegensatz zu den distad verbreiterten Augen 
bilden die ellipsoidischen von Chloridella; sie sind ungefähr in der Mitte am dicksten und 
werden distad so dünn, dass für die Augenkuppe nur noch wenig Platz bleibt; auch hier geht 
über die kleine Augenkuppe eine quere Furche; bei einigen Arten theilt die Furche die 


2. Stielaugen. 3. Antennulen. 13 


Kuppe in 2 runde Corneen, deren jede von einem besonderen Chitinrahmen eıngefasst wird 
(vergl. Woop-Mason 189 'T 4). 

Man kann am Auge 6 Flächen unterscheiden: die proximale oder Gelenkfläche, die 
distale oder Kuppenfläche und 2 breitere und 2 schmälere Mantelflächen. In der Ruhelage 
des sehr beweglichen Auges ist eine der breiten Mantelflächen mediad und zugleich etwas 
ventrad gekehrt, die andere laterad und zugleich etwas dorsad: ich bezeichne sie als mediale 
und laterale Fläche; die beiden schmalen Mantelflächen heißen demgemäß die dorsale und 
ventrale Fläche, obwohl die dorsale etwas mediad, die ventrale etwas laterad gewendet ist. 
Die mediale Mantelfläche des Auges ist überall kürzer als die laterale, denn die Gelenkfläche 
schneidet die Augenachse (d. h. die Linie, die etwa von der Mitte der Gelenkfläche bis zur 
höchsten Stelle der halbkugeligen Kuppe oder zur Mitte der Querfurche der wurstförmigen 
Kuppe geht) nicht unter rechtem Winkel, sondern schräge unter spitzem dorsalem Winkel. 
Öfters sind auch die dorsale und ventrale Mantelfläche ungleich lang: bei Squwilla, besonders 
bei mantis, ist die dorsale Fläche etwas länger, bei Pseudosquilla beträchtlich kürzer als die 
ventrale; deshalb ist auch die im ganzen nach vorne gekehrte Augenkuppe bei Squilla etwas 
ventrad, bei Pseudosgulla mehr dorsad gewendet. — Die Augenkuppe, d. h. die gewölbte und 
fassettirte distale Fläche, greift ringsum auf die Mantelfläche über und zwar auf die laterale 
Fläche weiter als auf die mediale. — Die Gelenkfläche ist von einem verdickten Chitinwall 
eingerahmt. Auf der medialen Mantelfläche, näher diesem Rahmen als dem Rande der Kuppe 
und näher der dorsalen Fläche als der ventralen, durchbohrt ein ziemlich weiter Porus (T 2 
F16, T5 F”7 Po) die Wand des Augenstiels. 


3. Antennulen. 
m 2 mise 3 R13 1A DA E19 T5 E15, 16 Anl. 


Die Antennulen sind gestreckt, dünn; sie erreichen nicht selten fast die halbe Rumpflänge, 
sind aber auch zuweilen kaum '/, so lang wie der Rumpf. Der Schaft (Ped) hat 4 cylindrische 
Glieder, deren letztes kurz und dünn ist; das 3. Glied trägt die 1. (proximale) Nebengeißel 
(FT. pr), die medial vom 4. Gliede ansitzt; am Ende des 4. Gliedes articulirt die 2. Neben- 
geißel (Fl. d) und lateral von ihr die Sinnesgeißel (Fl. ae). Die 1. Nebengeißel ist 
meistens länger als die 2. (distale) Nebengeißel; die Sinnesgeißel ist die kürzeste. Der Schaft 
ist in der Regel kürzer als die längste Geißel. Die Glieder der Geißeln sind kurz und zahlreich. 

Die Schaftglieder tragen Gruppen von kurzen, behaarten oder nackten Borsten (bei 
Squilla und Pseudosguilla spärlich entwickelt); stets steht eine Gruppe von Borsten auf einem 
Polster am Grunde der lateralen Seite des 1. Gliedes. In der Mitte des 1. Gliedes oder 
etwas davor und zwar auf der medialen Hälfte der Dorsalfläche befindet sich eine Art von 
Trommelfell, d.h. eine längs-ovale Lücke in dem dicken Chitinpanzer des Gliedes, die durch 


eine zarte Chitinmembran geschlossen wird. Die Geißelglieder tragen ihre Anhänge am distalen 


14 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


Rande aer medialen Seite; an den Gliedern der beiden Nebengeißeln steht hier eine Gruppe 
kurzer, nackter Börstchen (T 5 F 50), an den Gliedern des distalen Abschnittes der Sinnes- 
geißel je eine Gruppe von meistens 3 oder 2 Ästhetasken (T5 F 52), daneben aber auch 


noch einige Börstchen. 


4. Antennen. 
72 E14 15, 73 27 190020, 241, 48 75 75, 10 An 


Das 2gliedrige Basipodit der Antennen ist dick und kurz. Das 2gliedrige Exopodit 
articulirtt am distalen Ende des 2. Gliedes des Basipodites, das Endopodit am proximalen 
Theil der Ventralseite dieses Gliedes.. Das distale Glied (Squama, Exp. A II) des Exo- 
podites ist platt, gestreckt-oval; sein kurzes proximales Glied ist eigenthümlich gestaltet 
und knieförmig laterad gebogen (T 2F14 Exp. A IT), wodurch die Squama rechtwinklig vom 
Basipodit absteht. Das Endopodit lässt einen 3gliedrigen schaftartigen, proximalen "Theil 
(Enp. A I, II, III) und eine vielgliedrige Geißel (F?) unterscheiden; das 1. Glied des proxi- 
malen Theiles ist kurz, die beiden andern lang, ceylindrisch; die Geißel gleicht den beiden 
Nebengeißeln der Antennulen; sie ist kürzer als diese und meistens länger als die Squama. — 
Das Basipodit hat keine Borsten; an den beiden langen Gliedern des proximalen Stückes 
des Endopodites sitzen nackte und behaarte, meist kurze Borsten; die Geißelglieder haben 
ähnliche kurze Börstehen wie die Nebengeißeln der Antennulen; der Rand der Squama ist 
mit einer geschlossenen Reihe dichtstehender, langer Fiederborsten besetzt, die die Ruderfläche 
der Squama beträchtlich vergrößern (bei Sg. mantis z. B. um mehr als die Squamafläche; an 
einer 25 mm langen Squama zählte ich ca. 250 Fiederborsten). 


5. Mandibel. 
T2F3,8, 24,25, T3 F16, T4 F 32, 33, 45, T5 F 13, 14 Mnd. 


Die Mandibel besteht entweder nur aus der Kaulade, oder aus dieser und einem 
ögliedrigen Palpus. 

Die Gestalt der Kaulade zeigen die Figuren. Ihr proximales und zugleich laterales 
Stück ist im ganzen cylindrisch oder prismatisch; es articulirt am Rumpfe mit dem größten 
Theil seiner dorsalen Fläche, durch deren weite Öffnung (T 5 F 13) dicke Muskeln in’s Innere 
der Kaulade treten; die ventrale Fläche des proximalen Stückes zeigt eine Rinne (Fo), die 
lateral beginnt und mediad verstreicht (T2 F 3, 24). 

Das mediad gewendete, mit Zähnen besetzte Kauende der Mandibel besteht aus 2 unter 
rechtem Winkel zusammenstoßenden Flügeln. Der eine Flügel (Pr. ve) ist ventrad ge- 
richtet; seine ventrale Kante ragt aus der Mundhöhle unter dem Vorderlippenrande ein wenig 
hervor; er ist an seiner medialen Kante mit einer Reihe von 6-8 Zähnen besetzt. Der 


5. Mandibel. 6. Erste Maxille. 7. Zweite Maxille. 15 


andere Flügel (Pr. an) des Kauendes ist vorwärts gerichtet; seine mediale Kante ist mit zwei 
Reihen Zähnen besetzt, also einer dorsalen und einer ventralen Reihe; die dorsale Reihe ist 
die Fortsetzung der Zahnreihe des ventralen Flügels; die dorsale und ventrale Zahnreihe des 
vorwärts gerichteten Flügels stoßen am Vorderende unter sehr spitzem Winkel zusammen und 
lassen zwischen sich eine Rinne. 

Der Palpus (Pp) besteht aus 3 ungefähr gleich langen, gestreckten Gliedern, die an 
der medialen Seite Gruppen von langen, nackten, oder fast nackten Borsten (T 5 F 58, 59) tragen. 


6. Erste Maxille. 
20 280035003 215, 24749 13,42 T5 Ei7 Me 1. 


Der kurze, dicke, von vorn nach hinten etwas zusammengedrückte Körper der vorderen 
Maxillen geht nach der Mediane zu in 2 Fortsätze aus, von denen der proximale (Lo. pr) 
beilförmig und mit sehr vielen kurzen Hakenborsten (T 5 F 47) besetzt, der distale (Lo. di) 
hakenartig ist. Die hintere Fläche der Maxillen ist etwas gewölbt; die vordere ist flach, sie 
ist von der Mändibel durch die Hinterlippe getrennt, die sich wie ein Pufferkissen zwischen 
beide Gliedmaßen legt (T 2 F 8). Der distale Lobus läuft am Ende (nach der Mediane zu) 
in einen dicken, schwach gekrümmten Haken aus; lateral von diesem Endhaken stehen auf 
der ventralen Kante des Lobus noch mehrere leicht gekrümmte oder gerade Borsten. Ferner 
articulirt an dieser Kante, jedoch etwas auf die Vorderfläche gerückt, der eingliedrige, mit 
2—3 nackten Borsten versehene Palpus (Pp). Endlich sitzt noch weiter lateral eine Gruppe 
von nackten kurzen Borsten am distalen Lobus. 


7. Zweite Maxille. 
Dose gr mA 11, Ab TH mil Mn 2. 


Die hinteren Maxillen haben im ganzen die Form von länglichen, an den Rändern ge- 
lappten Platten, die sich mit ihrer concaven Vorderfläche über die vorderen Maxillen und 
den Vorderlippenrand legen und so die ganze Mundgegend bedecken. Sie articuliren dicht 
hinter den ersten Maxillen und die größte Achse ihrer Rumpfgelenke liegt ebenfalls trans- 
versal; doch sind sie um ihre Längsachse etwas gedreht, so dass ihre hintere, ventrad ge- 
kehrte Fläche sich zugleich laterad wendet; mit ihren medialen Rändern stoßen die beiden 
hinteren Maxillen an einander. 

Sie bestehen aus 4 Gliedern. Das 1. Glied bildet einen dicken cylindrischen Stiel von 
elliptischem Querschnitt; die folgenden Glieder, besonders das 3. und 4., sind flach. Das 
1. Glied (A /) hat an der medialen Seite 1, das 2. Glied (A IT) 2 Auswüchse (Loben). Der 
3. dieser Loben (Lo 3) ist in der Form dem beilförmigen, proximalen Lobus der 1. Maxille 


16 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


ähnlich; seine Ebene fällt in die Ebene der ganzen Gliedmaße. Von dem kleineren 2. Lobus 
(Lo 2) zieht sich, dicht hinter der Ansatzlinie des 3. Lobus, ein Wulst auf die Vorderfläche 
des Gliedes bis nahe zum distalen Gliedrande. Der 1. Lobus (Lo /), mit enger Basis dem 
Gliede aufsitzend, verbreitert sich zu einem ellipsoidischen Kissen, dessen längste Achse zur 
Längsachse der Gliedmaße etwa senkrecht steht; die beiden Lo / der beiden hinteren Maxillen 
legen sich mit ihren Flächen aneinander. — Die Ränder und vorderen Flächen der 3 Loben 
starren von nackten oder mit sehr feinen Spitzen besetzten Borsten (TS F11l). Auch am 
distad etwas vorspringenden lateralrande des 2. Gliedes stehen Borsten. — An der Hinter- 
wand des 2. Gliedes mündet die Maxillendrüse. 

Das 3. Glied (A III) ist fünfkantig, das 4. Glied (A IV) hat dreieckigen bis ovalen 
Umriss. Die Ränder dieses Gliedes sind ebenfalls reich beborstet, die medialen Ränder mehr-, 
die lateralen Ränder einreihig; auf ihrer Vorderfläche stehen verstreute Borsten oder Borsten- 
gruppen (T5 F 11). Der Endrand des 4. Gliedes ist meistens (Squilla, Pseudosquilla) einge- 
kerbt, und von der Kerbe (T 4 F 46 Jnc) zieht sich eine Rinne der Länge nach durch das 4. 
und 3. Glied, näher dem lateralen als dem medialen Rande; diese Rinne furcht besonders tief 
die hintere Gliedfläche, flacher aber auch die Vorderfläche; die Wände der Rinnen beider 
Flächen sind zart und berühren einander fast, so dass ein durchsichtiges Längsband in den 
beiden Gliedern entsteht, in dem die lateral und medial davon angehäuften Drüsen fehlen. 
Bei ZLysiosgqwilla ist nur im 2. Gliede ein Längsband von zartem Chitin auf beiden Gliedflächen 


vorhanden, das aber, wenn überhaupt, nur eine sehr flache Rinne bildet. 


8. Die Maxillipeden (1.5. Thoraxbein). 


T2E8, 26, 21, 22, 18-20, 30- 34, 73 W208 30, 31, TA RIO 125 or 
15.7 28, 22.1025 20, 28.18 9 mi 


Die Methode, die Flächen, Ränder etc. der Gliedmaßen entsprechend der Lage zu 
bezeichnen, die sie in der Ruhe zu den Hauptebenen des Rumpfes einnehmen, stößt bei den 
Maxillipeden auf Schwierigkeit, da sowohl die entsprechenden Flächen und Ränder der Glieder 
desselben Maxillipeden, als auch die homologen Glieder der fünf Maxillipeden verschieden 
zu den Rumpfebenen orientirt sind, und daher die Bezeichnungen nach der Orientirung mit 
denen nach der Homologie z. Th. in Widerspruch kommen. Ich habe gleichwohl an den 
rein topographischen Bezeichnungen festgehalten und will sie zunächst anführen. 

Die gegen einander platt gedrückten ersten Glieder (T 2 F 8) stehen zur ventralen Rumpf- 
fläche, und der längste Durchmesser ihres Querschnittes steht zur Medianebene, zwar keineswegs 
senkrecht (T 2 F 8), doch sind ihre breiten Flächen als Vorder- und Hinterflächen (die Vorder- 
fläche ist mehr oder minder dorsad und laterad, die Hinterfläche ventrad und mediad gewendet), 
ihre schmalen Flächen als Medial- und Lateralflächen zu bezeichnen; am Raubbein ist die Medial- 
fläche ventrad, die Lateralfläche dorsad geneigt. Die breiten Flächen des 2. und 3. Gliedes des 


8. Die Maxillipeden (1.5. Thoraxbein). 17 


Putzbeines (T3 F22 A II, III) liegen medial und lateral, die Kanten dorsal und ventral. 
An den 3 kleinen Maxillipeden (T 3 F 23) sind die Flächen des 2. Gliedes dagegen ventral 
und dorsal, die Kanten medial und lateral; ebenso bezeichne ich auch die Flächen des 2. Gliedes 
des Raubbeines, obwohl die ventrale Fläche stark laterad gekehrt ist. Das 3. Glied des 2. bis 
5. Maxillipeden ist dreikantig; seine Flächen sind medial, ventral und lateral. Das 4. und 
5. Glied dieser 4 Beine legt sich nach hinten über auf die Ventralfläche des 3. Gliedes und 
berührt sie mit seiner dorsalen Kante (T 3 F 20, 23); die breiten Flächen dieser ebenfalls 
comprimirten Glieder sind medial und lateral; doch ist die laterale Fläche etwas nach vorn 
(bei den hinteren Maxillipeden auch ventrad), die mediale etwas nach hinten gewendet; der 
der Klaue (6. Gliede) zugewendete Rand des Handgliedes (5. Gliedes) liegt ventral, wiewohl 
zugleich etwas mediad und nach vorn gekehrt. Etwas anders sind die letzten Glieder des 
Putzbeines orientirt; das 4. Glied ist 3kantig und hat eine mediale, ventrale und dorsale 
Fläche; das Handglied hat eine dorsale und ventrale Fläche, und sein der Klaue zugekehrter 
Rand ist der Vorderrand. 

Die in Maxillipeden umgewandelten 5 vorderen Beinpaare des Thorax articuliren am 
Rumpf in zwei nach hinten convergirenden Reihen (T 2 F 8), das vorderste Paar lateral von 
der 2. Maxille, das hinterste so nahe der Medianebene, dass die breiten Medialflächen der 
beiden Basalglieder sich berühren. Die Beine beider Reihen folgen so enge auf einander, 
dass die Vorder- und Hinterflächen der Basalglieder an einander stoßen. 

Alle 5 Maxillipeden bestehen aus sechs Gliedern (A I-—V7). In der Ruhelage bildet 
das 2. Glied mit dem kurzen 1. Gliede einen nach vorn offenen rechten Winkel (T 2 F 22, 23, 
T5 F12); an das zusammen mit dem 2. Gliede nach vorn gerichtete 3. Glied sind nun das 
4. und 5. Glied so angefügt, dass sie sich nach hinten überlegen und das 5. Glied sich auf 
das 3. legt (T 2 F 20, 23); die beiden letzten Glieder (5. und 6.) bilden an allen Maxilli- 
peden ein Greiforgan, das aus dem Handgliede (5. Glied) und der Klaue (6. Glied) be- 
steht; während das Handglied nach hinten, ist die Klaue wieder nach vorn gerichtet. 

An der lateralen Seite des 1. Gliedes sitzt eine blattförmige Kieme (T2 F8, 22, 
30—34 Br); gewöhnlich an allen 5 Maxillipeden, doch kann sie am letzten fehlen. Die 
Kieme des 1. Maxillipeden (Putzbeines, T 2 F 30) ist weitaus die größte; auch unterscheidet 
sie sich von den anderen durch größere Länge des Stiels und dadurch, dass zu beiden Seiten 
des Stiels der Blattrand einen stark convexen Lappen bildet. Die folgenden Kiemen nehmen 
der Reihe nach an Größe ab, und ihr Stiel ist nicht scharf vom Blatte abgesetzt. 

Neben diesen gemeinsamen Eigenschaften haben die 5 Maxillipeden Besonderheiten, 
die ihren besonderen Functionen entsprechen, und also am ersten, dem Putzbein, und am 
zweiten, dem nicht nur als Greiforgan, sondern auch als Vertheidigungs- und Angriffswaffe 
dienenden großen Raubbein am stärksten ausgebildet sind; aber auch die 3 einander sehr 
ähnlichen kleinen Maxillipeden (3.—5. Thoraxbein) haben ihre Eigenthümlichkeiten, besonders 
der hinterste, der das Putzbein in seiner Function unterstützt. 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel, Stomatopoden. 3 


18 A, Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


Putzbein (1. Thoraxbein, 1. Maxilliped; T2 F 26, T3F 21,22, T5F23, 24). Das 
Putzbein ist lang, dünn und sehr beweglich. Das 2. und 3. Glied, die zusammen einen 
ventrad offenen Bogen bilden (T 2 F 26, T 3 F 22), sind abgeplattet und legen sich mit ihrer 
medialen Fläche an die Lateralwand des Mundsegmentes in den Winkel, den diese Wand mit 
dem Rückenschilde bildet. Das 2. Glied ist das längste; die folgenden sind der Reihe nach 
kürzer, so dass jedes '/);—”/; der Länge der vorhergehenden hat. Das 4. Glied ist dreikantig; 
die am dichtesten beborstete von seinen 3 Flächen ist mediad gekehrt (T 3F22 A IV). Das 
Handglied (A V) ist linsenförmig, mit ovalem Umriss (T 3 F 21, T5 F 23). An seinem laterad 
gekehrten Endrande artieulirt die Klaue, deren concave Seite nicht, wie bei den anderen 
Maxillipeden, eine Kante bildet, sondern abgeflacht ist; bei der Adduction legt sich die Klaue 
mit dieser concaven Fläche auf einen mit kurzen Zacken und Spitzen besetzten Auswuchs, 
der sich am Endrande des Handgliedes befindet (T 5 F 24). Der Vorderrand (dem ventralen 
Rande der anderen Maxillipeden homolog) des Handgliedes ist abgekantet, so dass statt seiner 
eine schmale, dorsad sich verjüngende Fläche da ist, an der die zu erwähnenden Borsten sitzen. 

Alle Glieder, ausgenommen das 1., sind mit zahlreichen Borsten besetzt (T2F 26, T 3 
F 22). Am 2. und 3. Gliede stehen sie auf beiden Flächen einzeln oder in Gruppen und kurzen 
Querreihen, und diese Borsten und Borstengruppen bilden wiederum Längsreihen parallel den 
Gliedrändern; am distalen Ende der beiden Glieder stehen dichte Borstenbüschel; alle Borsten 
sind nackte oder mit sehr feinen Spitzen besetzte Nadelborsten; nur am Ende des 3. Gliedes 
können die gleich zu erwähnenden Raspelborsten vorkommen. — Das 4. Glied trägt auf der 
medialen Fläche einen Borstenpelz, der aus wenigstens 20 schrägen oder $-förmigen Quer- 
reihen von dicht gedrängten Borsten besteht. Ein Theil dieser Borsten, nämlich die dem 
distalen Ende und der ventralen Kante der Gliedfläche benachbarten, sind denen der vorher- 
gehenden Glieder ähnlich, nur dichter mit feinen Spitzen besetzt (T 5 F 60); nach der gegen- 
über liegenden Gliedkante zu gehen diese Borsten allmählich in kurze »Kammborsten« über 
(T5 F 57), die zunächst mit 2, dann mit 1 Reihe von Zähnchen besetzt sind (T 5 F 54). — 
Das Handglied (T 3 F 21, T5 F 23) hat Borsten am ganzen Vorderrande, am distalen Theil 
des Hinterrandes und in der Nähe des distalen Randes. Die Borsten am hinteren und distalen 
Rande sind steife, ziemlich gerade und meist mit feinen Spitzen besetzte Nadelborsten (vergl. 
T2 F 58, 59. An dem abgekanteten Vorderrande stehen eigenthümliche Borsten in kurzen 
Querreihen enge bei einander: »Raspelborsten« (T 5 F 29, 55, 56), deren distaler Theil mit 
2 Reihen feiner Zähne versehen ist, im übrigen aber eine Oberfläche mit sehr feiner, ge- 
kreuzter Streifung hat und daher einer Feile gleicht, und »Doppelkammborsten« (T 5 F 30, 
45, 46), deren distales Stück 2 Reihen grober Kammzähne trägt, sonst aber nackt ist. — Die 
Klaue (AVT) hat an der convexen Seite nackte oder mit Spitzen besetzte Nadelborsten. 


Raubbein (2. Thoraxbein, 2. Maxilliped; T 2 F 21, 22, T3 F 20, T4 F 10, 47, 
T5 F12). Das Raubbein ist die kräftigste und größte von allen Gliedmaßen; seine Länge 
(die Klaue mit gemessen) beträgt ),—”/, von der Rumpflänge. In der Ruhe haben die 6 Glieder 


8. Die Maxillipeden (1.—5. Thoraxbein). 19 


des Beines folgende Lage zu einander (T 2 F 22, T5 F 12): An das kurze 1. Glied ist das 
2. Glied so angefügt, dass es sich unter rechtem Winkel nach vorn wendet; in derselben 
Richtung geht das lange 3. Glied weiter und schmiegt sich in die Mulde, die medial durch 
das Mundsegment, lateral durch das Rückenschild begrenzt wird; es ragt mit dem Vorderende 
unter dem Vorderrand der Schildpleuren hervor und in den Bereich der hinteren Antennen 
hinein; aber ein sattelförmiger, glattwandiger Ausschnitt (w) am Vorderende der dorsalen Wand 
des Gliedes gibt dem Basipodite der Antennen den nöthigen Spielraum für seine Bewegungen. 
— Der folgende aus dem kurzen 4. Gliede und dem langen Handgliede (4 V') bestehende 
Abschnitt der Gliedmaße liegt taschenmesserartig mit seiner dorsalen Kante auf der ventralen 
Seite des 3. Gliedes (T 2 F 22) und zwar in einer Rinne, die die ventrale Fläche des 3. Gliedes 
der Länge nach durchzieht. In das somit nach hinten gekehrte distale Ende des Handgliedes 
ist die Klaue (A VI) eingelenkt und diese legt sich nun wiederum taschenmesserartig gegen 
den ventralen Rand des Handgliedes. 

Von den 6 Gliedern sind das 3., 5. (Handglied) und 6. (Klaue) die längsten, das 4. 
das kürzeste; meistens ist auch das 2. Glied kurz. Die Form der Glieder ist complicirt; sie 
lässt sich nur durch Zeichnung, kaum durch Beschreibung wiedergeben; nur über Handglied 
und Klaue einige Worte. Sie sind stärker als die vorhergehenden Glieder seitlich zusammen- 
gedrückt. Die ventrale Kante des Handgliedes, gegen die die Klaue adducirt wird, ist der 
ganzen Länge nach mit einer Reihe zierlicher Zähne gesäumt (T2F21,T3F20, T4F47, 
T5 F12). Längs der ventralen Kante wird die mediale Fläche des Handgliedes von einer 
engen Rinne durchfurcht, die durch Querbrücken in Fächer getheilt ist: für die Spitzen der 
Klaue (U. term) und jedes ihrer Nebenhaken (U. sec) ist ein Fach da, in das sie bei der Ad- 
duction einschlagen. An jeder Querbrücke steht eine Gruppe von Börstchen; an den Quer- 
brücken aber, vor denen das Klauenende und der letzte oder die beiden letzten Nebenhaken 
einschlagen, stehen gerade, bewegliche Dornen (Ac; T5 F 53), 2 für das Klauenende und je 
1 für die oder den letzten Nebenhaken. Die Nebenhaken sind Zinken, welche an dem con- 
caven (dorsalen) Rande der Klaue sitzen. Die Enden der Haken und Klaue sind geringelt; 
die im Profil hervortretenden scharfen Kanten der Ringel sehen aus wie Widerhaken (T 3 
F 20, T4 F 47) und dürften auch wohl als solche functioniren. Die Zahl der Nebenhaken 
ist sehr verschieden und für viele Species charakteristisch (über ihr Variiren vergl. Lroyp 
1908). Sie können auch ganz fehlen (Gonodactylus), und mit ihnen fehlen dann auch die Ein- 
schlaggruben im Handgliede und meist auch der Zähnchensaum. Bemerkenswerth ist auch, 
dass die Klauen, wenn sie keine Nebenhaken haben, an der Basis aufgetrieben sind; doch 
kommt dies auch bei Klauen mit Nebenhaken vor (Odontodactylus, Coronida). — Die erwähnten 
Anhänge am Handgliede sind fast die einzigen Borsten des Raubbeines; diese Armuth an 
Borsten steht in Gegensatz zu dem Reichthum der anderen Maxillipeden. 


Die drei kleinen Maxillipeden (3.—5. Thoraxbein, 3.—5. Maxilliped; T2 F 18—20, 
T3 F 23—25, 31, T4 F 25—27, T5 F 25, 26, 28 Mp 3—5). Der 3. Maxilliped ist etwas 
Br 


90 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


länger als der 4., und dieser länger als der 5.; so liegen die nach hinten übergelegten 3 
Handglieder jederseits in einer Reihe hinter einander. 

An allen drei Beinen ist das 2. Glied das längste, das 4. das kürzeste; das Handglied 
(AV) pflegt am 3. Maxilliped kürzer, am 4. länger als das 3. Glied zu sein. Das abgeflachte 
2. Glied ist am 5. Maxillipeden relativ breiter als am 3. und 4.; das 3. Glied ist dreikantig. 
Die Handglieder sind im ganzen linsenförmig; doch ist ihr Umriss am 5. Bein rechteckig, 
am 3. Bein eher eiförmig, jedoch mit fast geradem Ventralrande; das Handglied des 4. Beines 
ist dem des 3. meistens ähnlich, doch pflegt es breiter zu sein, d. h. einen stärker convexen Dorsal- 
rand zu haben, und zuweilen ist es so stark verbreitert, dass seine Querachse länger ist als seine 
Längsachse (T5 F 26). Die Klaue (A VT) ist dick, leicht gekrümmt und kürzer als das Handglied. 

Alle Glieder, auch die Klauen, sind reichlich mit Borsten besetzt, die meistens in 
kleinen Gruppen zusammenstehen; die Gruppen sind dann oft wieder in Längsreihen geordnet 
(T3F23—25, T5 F 25, 28): die meisten Borsten sind nackt oder mit feinen Spitzen besetzt. 
An der ventralen Kante des Handgliedes steht ein Saum von Zähnchen (ähnlich denen der 
Raubbeine), und am proximalen Theile dieser Kante stehen einige bewegliche Dornen; solche 
Dornen trägt auch das 4. Glied. Ganz dieselben Raspelborsten wie am Handgliede des 
Putzbeines stehen auch am abgekanteten distalen (nach hinten gekehrten) Rande des Hand- 
gliedes des letzten Maxillipeden; sie bilden auch hier eine dichte Putzbürste (T 3 F 23, 24, 
T5 F28). Zuweilen ist auch am Handgliede des 3. und 4. Maxillipeden der distale Rand 
abgekantet und höckrig; auf den Höckern sitzen einige dünne Börstchen und daneben eine 
Reihe platter, theilweise gefiederter Borsten mit terminaler Öffnung (T5 F3l), die vor 
dem Klauengelenk ein dichtes Büschel bilden, die convexe Seite der Klaue besetzen und 
vereinzelt auch am ventralen Rande des Handgliedes vorkommen. 


9. Gehbeine (6.—8. Thoraxbein). 
T2F35, T3 F 37, TA F 22-24, T5 F 35, 36, 41 Pa. 


Die Gehbeine (Pa) articuliren an den Segmenten des Mittelleibes viel weiter von der 
Mediane entfernt als die vorhergehenden und folgenden Beine; ihre Rumpfgelenke liegen halb 
lateral, besonders das des vordersten Beines. Das 1. Gehbein ist kürzer als das 2., und dieses 
etwas kürzer als das 3. Ihre Basipodite sind 3-, ihre Exo- und Endopodite 2gliedrig, doch 
ist die Trennung zwischen dem 1. und 2. Endopoditgliede zuweilen (Sgwilla) undeutlich. Basi- 
podit und Exopodit sind etwa gleich lang, das Endopodit reicht nicht ganz bis zum Ende 
des 1. Gliedes des Exopodites. 

Das 1. und 3. Glied der Basipodite (T3 F 37, T5 F 4) ist kurz, das 2. lang, cylindrisch 
mit elliptischem, von vorn nach hinten wenig zusammengedrücktem Querschnitt. An dem dünneren 
3. Gliede sind die Äste so eingelenkt, dass das Endopodit an der Hinterseite des Exopodites 
liegt. Das 1. Glied des Exopodites ist 1'/, bis 2 mal so lang wie das 2. Glied; es ist zwar 


10. Schwimmbeine (1.—5. Abdomenbein). 21 


cylindrisch, aber etwas stärker abgeflacht als das 2. Glied des Basipodites; auch das 2. Glied 
des Exopodites ist etwas flach gedrückt. An den Endopoditen ist umgekehrt das 2. Glied 
das längere; seine Gestalt wechselt zwischen der eines dünnen Stabes (T 3 F 37) und einer 
ovalen Platte (T5 F 36, 41). 

Von Borsten (T 3 F 37, T5 F 36, 41) findet sich allgemein eine dichte Bürste am 
Endglied der Exopodite, und ein Kranz um die Ränder des Endgliedes der Endopodite; ge- 
wöhnlich auch eine Reihe steifer, nackter Borsten auf dem dorsalen, kappenartig übergreifenden 
Theile des distalen Randes des 1. Gliedes der Exopodite (I! 5 F 35), und einige Börstchen am 
1. Gliede der Endopodite; seltener stehen endlich auch einige Börstchen am 2. und 3. Gliede der 
Basipodite, und Fiederborsten an der hinteren Seite des 1. Gliedes der Exopodite (T5 F 35). Die 
Borsten der Bürsten sind je nach der Species entweder sämtlich nackt, oder mit feinen Spitzen 
besetzt, oder z. Th. gefiedert; die Borsten am 2. Gliede der Endopodite sind behaart und ge- 
wöhnlich am Grunde blasig aufgetrieben (T 5 F 49); nur 1—3 von diesen Borsten sind nackt 
und zuweilen stiletartig. 

Von der medialen Fläche des 1. Gliedes des Basipodites des hintersten Gehbeines geht 
der Penis (T 2 F 35, T3F 37, T5 F41 Pe) ab; er ist ein schwach gebogener (die convexe Seite 
mediad) oder fast gerader Schlauch, der etwa °/,—/, so lang wie das 2. Glied des Basipodites ist. 


10. Schwimmbeine (1.—5. Abdomenbein). 
T2 F27,28, T3 F 29,32, T4 F 34, 35,48, T5 F 32, 33, 34, 37, 42 Pn. 


Die Schwimm- oder Ruderbeine articuliren in 2 Parallelreihen derart an den Abdomen- 
segmenten, dass sie mit der lateralen Seite der Basipodite die Pleuren der Segmente berühren, 
während zwischen den medialen Rändern der Basipodite jedes Paares ein Zwischenraum 
bleibt, der bei den meisten Species höchstens so breit wie die Basipodite, und an den hinteren 
Beinen breiter als an den vorderen ist. Die Rumpfgelenke der Beine grenzen an den Vorder- 
rand der Segmente und sind vom Hinterrand durch einen Zwischenraum getrennt (T 2 F 10). 

Die 5 Beinpaare sind einander sehr ähnlich in Form und Größe. Die Basipodite 
und noch mehr die Ruderäste sind flach, und die breite Fläche der Äste wird durch rand- 
ständige Fiederborsten noch verbreitert. Die blattartigen Endopodite und distalen Abschnitte 
der Exopodite sind ein wenig gewölbt (vorn convex) und durch eine Längsrippe versteift. 

Die Basipodite 'T 3 F 32 Bap) sind eingliedrig, rechteckig, breiter als lang; die 
laterale Hälfte ist dicker als die mediale; demgemäß ist eine schmale Lateralfläche vorhanden, 
die bei den Schwimmbewegungen an der Medialfläche der Pleuren gleitet; an der medialen 
Seite haben die Glieder einen convexen, beborsteten Rand. Vorder- und Hinterfläche der 
Basipodite sind wellig oder höckrig; am distalen Rande der Hinterfläche, hinter dem Gelenk 
der Exopodite, sitzt am 5. Bein ein spitzer Höcker (T 3 F 29). 

Die Äste sind so breit, dass Exo- und Endopodit jedes Beines einander zum Theil 


22 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


decken, und zwar liegt das mediale Stück des Exopodites vor dem lateralen des Endopodites. 
Die Exopodite (T 3 F32 Exp) sind distal, die Endopodite (T 3 F 32 Enp) proximal von der Mitte 
am breitesten. Die Äste bestehen aus einer Anzahl von Stücken, die gegen einander beweglich 
sind, aber doch nicht eigentlich als Glieder bezeichnet werden können. Die Endopodite bestehen 
aus 3 Stücken; die beiden Grenzen zwischen ihnen gehen von einem Punkte des Medialrandes, 
proximal vom Retinaculum (Rei), aus und divergiren nach dem Außenrande zu, so dass das 
Mittelstück dreieckig ist; die Grenze zwischen ihm und dem distalen Stück ist mehr oder 
minder verwischt. Die Exopodite bestehen aus einem breiten blattartigen distalen und einem 
schmäleren und dickeren proximalen Stück; beide Stücke können wiederum aus beweglichen 
Stücken zusammengesetzt sein: das proximale aus 2 bis 3 Stücken, die durch quere, in der Mitte 
der Gliedfläche verstreiehende Grenzen von einander gesondert sind, das distale aus 2 Stücken, 
von denen das größere den medialen, das kleinere den lateralen Theil bildet; auch der Lateral- 
randlappen des proximalen Stückes der Exopodite pflegt beweglich abgesetzt zu sein. 

Die Ränder beider Ruderäste sind an allen Beinen mit Fiederborsten (T3F32, T5 F51) 
dicht besetzt; nur am proximalen Theil des medialen Randes der Exopodite fehlen sie oder sind 
durch wenige auf vorspringenden Höckern sitzende nackte Borsten vertreten, und in der Mitte 
des lateralen Randes der Endopodite sind sie kurz und zuweilen (T 5 F 32—34) auch spärlich. 

Die Endopodite tragen in der Mitte des medialen Randes oder distal davon einen 
beweglichen Zapfen (Retinaculum, Rei), der am Ende mit Häkchen (T5 F 43, 44) dicht 
besetzt ist (T 3 F 32, T5 F 32—34) und dazu dient, die beiden Endopodite eines Beines mit 
einander zu verkoppeln. Ich bezeichne in den späteren Beschreibungen als Länge der Retina- 
cula den Durchmesser, der auf der häkchenbesetzten Endfläche ungefähr senkrecht steht, und 
als Breite oder Dicke den Durchmesser, der der Endfläche etwa parallel läuft, was für die 
langen Retinacula selbstverständlich ist, für die kurzen aber erwähnt werden muss. 

An der medialen Seite der Exopodite, nicht weit von ihrer Basis, entspringt eine reich 
verästelte Kieme (T 2 F28 Br). Sie hat die Form eines Bäumchens, an dem alle Äste von 
derselben Seite abgehen (T5 F42). Man kann am Kiemenbäumchen einen Stamm, Äste und 
Zweige unterscheiden. Der Stamm ist am Grunde dick und verjüngt sich allmählich nach dem 
Ende zu; am Grunde ist er mediad gerichtet; bald aber macht er einen Bogen und steigt an 
der Vorderfläche des Basipodites dorsad auf; sein Ende schmiegt sich in den Winkel zwischen 
Bauchwand und Pleura. Von der medialen Seite des Stammes geht eine Reihe von dicht 
bei einander entspringenden Ästen ab; die Äste, am Ursprung alle mediad gerichtet, krümmen 
sich alsbald in kurzem Bogen vorn um den Stamm herum laterad.. An der convexen, zu- 
erst mediad, dann vorwärts gewendeten Seite der Äste entspringt je eine Reihe enge 
bei einander stehender Zweige: lange, dünne Schläuche, die in dem Raume zwischen dem 
Bein, zu dem sie gehören, und dem vorhergehenden flottiren. Die Zahl der Äste und Zweige 
ist an den mittleren Beinen höher als am vordersten und hintersten, bei größeren Arten höher 
als bei kleineren, und bei ausgewachsenen T'hieren höher als bei jüngeren. 

Der distale Abschnitt beider Endopodite des 1. Beines ist beim g' zum Copulations- 


11. Uropod (6. Abdomenbein, Schwanzbein). 23 


organ umgebildet (T 3 F 35, 36, 38, 39, T4 F 31, 36, T5 F 39, 40). Daran lassen sich 
5 Hauptstücke unterscheiden. 1) Das Retinaculum (Ret.); es ist den anderen Retinacula 
ähnlich, aber viel breiter und kürzer, seine häkchentragende Endfläche also viel größer; was 
vielleicht darauf schließen lässt, dass es zwar in derselben Weise wie an den anderen Beinen 
functionirt, dass aber größere Ansprüche an die Festigkeit der Verkoppelung der beiden Endo- 
podite gemacht werden, während das Bein als Copulationsorgan dient. 2) Das »Deckblatt« 
(Fol); so nenne ich ein mit enger Basis ansitzendes, distal zu einem runden Blatt verbreitertes 
Gebilde mit gewölbter Hinter-, hohler Vorderfläche, das sich von hinten her über die beiden 
folgenden Stücke legt und sie bedeckt; es ist am Rande mit Fiederborsten besetzt; auf seiner 
hohlen Vorderfläche zieht nahe am medialen Rande ein Wulst entlang. 3) Der »Haken- 
fortsatz« (Pr. u); er entspringt auf dem lateralen Theil der Basis des Retinaculums und ist 
ein schwach gekrümmter, an der Spitze hakig übergebogener Griffel. 4) Der »Röhrenfort- 
satz« (Pr. tu); die breite Basis dieses Fortsatzes wird auf der Hinterseite vom Retinaculum 
und Hakenfortsatz, auf der Vorderseite vom Deckblatt bedeckt; ihr lateraler Theil geht in 
einen längeren Fortsatz von der Form einer schlanken Flasche aus; dieser ist eine an der 
Spitze offene Röhre, die durch dütenartiges Zusammenrollen eines Blattes entstanden ist. 
5) Der Zwischenfortsatz (Pr. int); er hat mit dem Röhrenfortsatz die gleiche Basis, erhebt 
sich aber auf ihrem medialen Theil; es ist ein kurzer Zapfen, der sich gerade zwischen 
Deckblatt und Hakenfortsatz einschiebt, durch jenes also von hinten her, durch dieses von 
vorne her verdeckt wird. — Das distale Ende des lateralen Theiles des proximalen Ab- 
schnittes des Endopodites ist gewöhnlich in einen Lappen verlängert (T 3 F 36). 

Ein weiteres Geschlechtsmerkmal findet sich am Exopodite des 2. Abdomenbeines 
der g' (T4 F 29, 30, T5 F 38). Die flache Rippe, die auf der Vorderfläche über dem dista- 
len, breiten Theil der Exopodite der anderen Beine entlang zieht und verstreicht, bevor sie 
den Endrand erreicht, tritt am 2. Bein des g' viel schärfer hervor (Cr) und reicht bis an 
den Endrand.. Am Ende ist sie in einen dickeren medialen und dünneren lateralen Theil 
gegabelt, und dicht daneben ist auch der Gliedrand tief eingekerbt. Dies Merkmal findet 
sich bei den g' von Squila und Pseudosguila in nahezu identischer Form; bei Lysiosquilla 
(eusebia) ist davon nur die Randkerbe vorhanden. 


11. Uropod (6. Abdomenbein, Schwanzbein). 
T2F2,10,11,29, T3 F4, 33, 34, T4 F 28, 44, T5 F 3,27 Pu. 


Das letzte Beinpaar des Abdomens articulirt am Rumpfe nicht ventral, wie die vorher- 
gehenden Beine, sondern lateral; die Achse seiner Rumpfgelenke liegt etwa dorso-ventral, 
während sie bei jenen etwa senkrecht auf der Medianebene steht, und das Bein bewegt sich 
in der Horizontalebene; es hat eine ventrale und eine dorsale Fläche, die der vorderen und 
hinteren Fläche der vorhergehenden Beine entspricht. 


24 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


Auch im Bau weicht das Schwanzbein von den anderen Abdomenbeinen beträchtlich 
ab. Basi- und Endopodit sind 1-, Exopodit 2gliedrig; die Glieder sind dorso-ventral 
abgeflacht, am stärksten das Endopodit und das Endglied des Exopodites, die blattartig dünn 
sind. Die beiden Äste sind viel gestreckter als an den vorhergehenden Beinen, und das Exo- 
podit ist viel länger als das Endopodit; die Wand des Basipodites und der Äste ist durch 
Längsrippen im Chitin verstärkt (T 2 F 29). 

Der Lateralrand des Basipodites ist convex und viel länger als der kurze Medial- 
rand. Die Haupteigenthümlichkeit des Gliedes besteht in dem langen Fortsatz (Uropodplatte, 
Pr. Bap), in den die ventrale Wand des Gliedes über ihren distalen Rand hinaus verlängert 
ist. Der Fortsatz ist flach, stark gepanzert, geht in 2 Zinken aus und trägt zuweilen eine 
3. Zinke am Medialrand (T 4 F 28, 44); sein Lateralrand ist convex, sein Medialrand concav; 
auf seinen Flächen, besonders auf der ventralen, sind Längsrippen zur Erhöhung der Bruch- 
festigkeit (T 2 F 29, T5 FB). Auf der Dorsalfläche des Basipodites, meistens dicht über 
dem Gelenk des Exopodites (also an der gleichen Stelle wie am 5. Abdomenbein) oder auch 
medial von diesem Gelenk, befindet sich ein Stachel (T3 F 33, T5 F 27). 

Die beiden Glieder des Exopodites sind viel länger als breit. Das 1. Glied hat 
auf der Ventralseite in der Mitte des distalen Randes einen Stachel (T 2 F 29). Am Lateral- 
rande des Gliedes sitzt eine Reihe beweglicher Dornen (T 2 F 29, T4 F 28, T5 F 27 Ac. la), 
die vor oder hinter der Randmitte beginnt und am distalen Randende aufhört; der letzte 
Dorn liegt auf der Dorsalfläche des Endgliedes. Am Medialrande des 1. Gliedes sitzen (meistens 
gefiederte) Borsten. Das 2. Glied ist gestreckt oval und ringsum mit Fiederborsten besetzt, 
die am Medialrande einreihig, am Lateralrande mehrreihig stehen. 

Das Endopodit, meistens lang und schmal, ist ringsum mit einer Reihe langer 
Fiederborsten besetzt; am Lateralrande pflegen daneben noch einelne kurze behaarte Börstchen 
zu sitzen (T 3 F 34). 

Das Schwanzbeinpaar bildet zusammen mit dem Telson den Schwanzfächer (T2F 11, 
T3 F4 T5 FB), dessen für die Systematik wichtige Gestalt wesentlich von dem Längen- 
verhältnis zwischen Telson und Schwanzbein bedingt ist; ich drücke in den nachfolgenden 
Beschreibungen dies Längenverhältnis durch die Angabe aus, bis zu welcher Randzacke des 
Telsons der distale Rand des Endopodites (ohne Borsten) hervorragt, wenn das Endopodit, 
wie in der Ruhelage des Beines, gerade nach hinten gerichtet ist. 


12. Äußere Geschlechtsmerkmale. | 


Die beiden Ruthen am 3. Gehbeinpaar (s. oben p 21, T 3 F 37), die eigenthümliche Um- 
bildung der Endopodite des 1. Abdomenbeinpaares (s. oben p 22, T2 F 36; sie wurde nach 
GerstÄcker zuerst [1865] von Heiner bei einer Pseudosquilla-Art, dann von Grossen 1876 p 392 
bei Squilla mantis beschrieben; über die Verwendbarkeit des Organs als systematisches Merkmal 


1. Squilla mantis L., desmaresti Risso, pallida n. 95 


sind Brooks 1886 p 13 und Jurıca 1904 p 362 verschiedener Meinung) und die Leiste und Kerbe 
am Exopodite des 2. Abdomenbeinpaares (s. oben p. 23, T 4 F 29; von Boas 1883 p 566 Anm. 
entdeckt) sind die einzigen äußeren Merkmale, durch die sich die 3' von den © unterscheiden. 
Das weibliche Geschlecht ist äußerlich nur durch die ventralen Geschlechtsöffnungen am 1. Seg- 
ment des Mittelleibes und die Ausführöffnungen der Cementdrüsen gekennzeichnet. Gelegent- 
lich beschriebene sekundäre Geschlechtsunterschiede an den Raubbeinen scheinen in Wirk- 
lichkeit nicht zu existiren, sicher nicht bei den von mir untersuchten Species. In der Zeit 
vor dem Laichen sind die Weibchen auch an der Farbe kenntlich: die gelben oder rothen 
Eierstöcke schimmern durch die Rumpfwand hindurch, und die Bauchseite der Mittelleibseg- 
mente ist durch die gefüllten Cementdrüsen milchweiß gefärbt (T1 F 2, 10). 


Ac. Beschreibung der Neapler Species; Fundorte. 


1. Squilla mantis L., desmaresti Risso, pallida n. 
Dr, 


Die Angaben, die GerstÄcker (1889 p 690ff) über die äußeren Merkmale von Sg. 
mantıs und desmaresti macht und die Zeichnungen, die er auf T 64 und 65 dazu liefert, sind 
die einzigen, die seit Hrrrer’s (1863, m.: p 306, T 10 F 17—19, d.: p 307) und Miers’ (1880, 
m.: p21, T2 F 11, d.: p 28) Darstellungen publicirt wurden. Von älteren Darstellungen sind 
nur die Abbildungen erwähnenswerth, die Roux (1828 T 40 F 1—5) von desmaresti gibt, und 
die allerdings mehr der inneren Organisation gewidmeten Figuren Derrz Chıase’s (1841). 

Farbe. — M. (T1 F1,2,9). Die Grundfarbe der Rückenfläche der Rumpfsegmente 
und der von oben her sichtbaren Theile der Gliedmaßen ist ein mattes, zuweilen ins lachsfarbene 
oder rostgelbe spielendes Grau, auf dem an gewissen Stellen braune, manchmal ins kirschrothe 
gehende Flecke und Streifen hervortreten. Mit der Lupe bemerkt man, dass auch die grauen 
Theile des Integuments mehr oder minder dicht von braunen Chromatophoren durchsetzt sind, 
die sich besonders an den Hinterrändern der Segmente, an den Leisten des Rückenschildes, in der 
Mitte der mittleren Abdomensegmente, an den Antennulen, Antennen, Uropoden, am 3. Gliede 
der Raubbeine etc. zu den braunen Streifen und Flecken verdichten. Von der Menge und 
Dichtigkeit der braunen Chromatophoren hängt die kräftigere oder blassere Färbung der Thiere 
ab. Die Bauchfläche des Rumpfes ist farblos, und auch die unter dem Rumpf verborgenen 
Gliedmaßen sind im Ganzen bleich; doch finden sich braune Chromatophoren auch in ihnen, 


besonders in den Schwimmbeinen. Einzelne Körperstellen zeigen nun noch besondere Farben. 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel, Stomatopoden. A 


236 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


Sehr charakteristisch für m. ist der dunkle Purpurfleck auf dem vorderen Theil des Tel- 
sons; er wird durch die mediane Leiste in zwei Kreise getheilt, jeder von einem weißen Hof 
umgeben. Blaue Färbung zeigt besonders das Telson in der Nähe der Hinter- und Lateral- 
ränder; die Mitte des Telsons spielt mehr ins Gelbe als der übrige Rumpf, weil hier die 
Leber stärker durchscheint. Die Pleuren der Mittelleib- und Abdomensegmente und die an- 
stoßenden, sowie auch medianen Theile der Terga, zuweilen auch Stellen an den kleinen 
Maxillipeden, Uropoden etc. schillern rosa. Eine kalkweiße, zuweilen leicht gelbliche Färbung 
findet sich besonders an den Rändern der Schwimmbeine, der Squama und Geißel der An- 
tenne, an den Sternalkielen des Abdomens und an einzelnen Stellen aller übrigen Gliedmaßen. 
Intensiv gelb oder orange sind meistens Chitinleisten am Raubbein, am Hinterrand der Ab- 
domensegmente, am Uropod und Telson gefärbt. Die Augenkuppen schillern gelbgrün. Die 
Bauchfläche der 3 Mittelleibsegmente zeigt bei den @ schon im Spätherbst, intensiver im Winter 
und Frühling eine kreideweiße Farbe (T1F2), die nach dem Laichen verschwindet. Die Eier 
haben die Farbe von hellem Hühner-Eigelb, und wenn die Ovarien gefüllt sind, so wirkt ihre 
Farbe auf die Färbung des Thieres ein, da der Panzer durchscheinend ist. — D. (T1F6, 7). 
Die Intensität der Färbung varlirt noch stärker als bei m.; einzelne Thiere sind noch dunkler als 
. das von F 7, andere noch heller als das von F 6. Die Grundfarbe ist ein Rostgelb, von dem 
sich dichte oder lockere und darum dunklere oder hellere sepiabraune, mannigfaltig ge- 
formte Flecke abheben; diese Flecke sind wiederum von rostgelben Punkten unterbrochen, 
und auf den Segmenten des Mittel- und Hinterleibes (in der Nähe der Mediane und auf den 
Pleuren), sowie an Gehbeinen und Uropoden finden sich, besonders bei den dunklen Thieren, 
weiße, aus kleinen Pigmentpünktchen bestehende Flecke; das Chitin der Pleuren und meist 
auch der postero-lateralen Flügel des Schildes ist rosa; die Hinterränder der Rumpfsegmente, 
die Leisten auf Abdomensegmenten und Telson sind orangegelb, und diese Farbe haben auch 
dickere Stellen des Chitins an manchen Beinen, besonders am Raubbein und Uropod; die Borsten, 
die die Äste der Uropoden kränzen, sind carminroth. Antennulen, Antennen und Uropoden 
sind an der dorsalen, Raub- und Gehbeine an der lateralen Seite braunfleckig. Die Bauch- 
fläche des Rumpfes und die vom Rücken her nicht sichtbaren Theile der Gliedmaßen sind 
ziemlich farblos; die proximalen Glieder der kleinen Maxillipeden sind röthlich; ihre distalen 
Glieder und die medialen Ränder der Schwimmbeine haben braune Pismentzellen; die Vulva 
ist zuweilen gelb und die Sternite der Mittelleibsegmente sind zur Fortpflanzungszeit weiß. Die 
Augenkuppen haben eine dunkle, manchmal ins indigoblaue spielende Farbe, aber nur einen 
sehr geringen Metallglanz. Die gefüllten Ovarien sind orangeroth (wie bei Zysiosgquilla eusebia 
inT1F10). — P.(T1F5) ist ähnlich wie d., aber noch viel blasser als die hellsten Thiere 
von d. gefärbt. Die gefüllten Ovarien sind rosa. 

Rumpf m. Ti F 1,9, T2 F1-12, 4. T1F6,7, T3F1-6, 9, p. T3F7, 8, 10). 
Maximallänge in cm: m. 019, 820 O8, Sn; p. O Ts Ste Der Viorderleibiist 
etwas über doppelt so lang wie der Mittelleib und bei d. und p. etwas über, bei m. unter 
halb so lang wie der Hinterleib. Wölbung des Hinterleibes = 'j.. 


1. Squilla mantis L., desmaresti Risso, pallida n. 27 


Die beiden Segmente des Vorderkopfes (m. T2 F3--6, d. T3 F1-3) sind ge- 
streckt: das Augensegment bleibt vom Rostrum unbedeckt, und die Länge des Antennulenseg- 
mentes ist wenigstens ?”/;, von seiner größten Breite. Der Vorderrand des Augensegmentes 
(S. I) ist bei m. leicht concav, bei d. und p. convex, flach dreieckig. Die mediane Crista an 
der Bauchfläche ist bei m. in der Mitte unterbrochen; bei d. und p. fehlt sie bis auf einen 
kleinen Knopf dicht vor dem Stirnrande. Der paarige Fortsatz (Pr. do) auf dem hintern 
Theil der Rückenfläche ist laterad gerichtet, flügelförmig, bei m. länger als bei d. und p. und, 
wie die Figuren zeigen, auch etwas anders geformt. — Das Antennulensegment ($. II), 
bei d. und p. im Verhältnis zur größten Breite etwas länger als bei m., verschmälert sich bei 
d. und p. nach hinten allmählich; bei m. wird es hinter der Mitte plötzlich enger und dann 
wieder ein wenig breiter. Der paarige, dorso-laterale, spitze Fortsatz (Pr. do. la) entspringt 
etwa in der Mitte der Segmentlänge und ragt ungefähr bis zum Vorderrande des Segmentes 
hervor; seine Form, sowie auch die des ventralen vorderen Segmentrandes, ist bei m. etwas 
anders als bei d. und p., wie aus T2 F5, T3 F2 ersichtlich ist. 

Das Rostrum (m. T2F5,5,6, d.T3F1,2 Ro) ragt kaum über den Vorderrand des 
Antennulensegmentes hinweg; der mittlere hintere Theil seiner Unterfläche ist mit diesem Seg- 
ment verwachsen; der nach vorn convexe Bogen, der diesen verwachsenen Theil begrenzt, 
reicht bei m. etwas weiter nach vorn als bei d. und p. Das Rostrum ist zungenförmig, nach 
vorne verschmälert, etwas länger als an seiner Basis breit; das Verhältnis von Länge zu Breite 
und der Grad der Convergenz der Lateralkanten ist bei allen 3 Arten in engen Grenzen vari- 
abel, sowie auch die Lateralkanten ziemlich gerade oder etwas ausgeschweift sein können. (Es 
scheint, als ob die Convergenz der Lateralkanten bei p. durchschnittlich stärker ist, als bei d.; 
doch ist der Unterschied als Speciesmerkmal nicht bestimmt genug.) Bei m. hat das Rostrum 
eine mediane Längscrista (T 2 F 6). 

Der mediane Theil des Rückenschildes (m. T2 F3, 6, 8, d. T3 F1, 2 Sc) ragt 
nach vorne über seine lateralen Theile hinaus, bei m. weiter als bei d. und p.; zwischen den 
Hinterecken des Rostrums und der medialen Ecke des Vorderrandes der lateralen Theile (Pleuren) 
des Rückenschildes bleibt daher das vorderste Stück des Lateralrandes des medianen Schild- 
theiles frei; es ist bei m. etwas länger als bei d. und p. Dies freie Randstück des medianen 
Schildtheiles setzt sich bei m. in den Vorderrand der Pleuren fort und bildet mit ihm einen 
nach vorne offenen Bogen; bei d. und p. ist der Vorderrand der Pleuren nur sehr wenig concav 
und steht zur Medianebene senkrecht. Die antero-lateralen Ecken der Pleuren sind bei d. und p. ab- 
gerundet; bei m. findet sich an diesen Ecken eine kleihe Spitze, in welche die 3. laterale 
Crista (Or. lo 3) des Schildes ausläuf. Der Hinterrand des Schildes ist bei m. etwas stärker 
concavy als bei d. und p., da bei diesen beiden Arten der Hinterrand des mittleren Schild- 
stückes beinahe gerade ist, und die Pleuren nach hinten etwas weniger weit verlängert sind. 
Die Längscristen (Cr. lo) des Schildes und die Querfurche (Fo. tr) sind bei m. viel besser aus- 
gebildet als bei d. und p. Bei diesen beiden Arten beginnt die in der (gut ausgebildeten) Längs- 


furche liegende 1. Crista (Cr. lo /) erst hinter der Schildmitte, und von der 2. und 3. Crista sind 
4* 


98 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


nur die Stücke hinter der Querfurche vorhanden; die mediane Crista fehlt ihnen ganz. Bei 
m. gabelt sich die mediane Crista (Cr. me) vorne und ist hinten, dicht vor dem hinteren Schild- 
rande, durch einen Knopf abgeschlossen (von dem bei d. und p. eine Andeutung vorhanden 
ist); das hintere Stück der 2. Lateralcrista ist S-förmig, biegt hinten laterad um und zieht 
eine Strecke weit am Hinterrande der Pleura entlang (I 2 F 2—6). 

Die Vorderfläche des Mundsegmentes (m. T2F 53 S IIT) ist schmal, und geht schräg 
in postero-ventrader Richtung hinab. Das Epistom (Epst) ist fast doppelt so lang wie hinten 
breit; bei m. hat es am Vorderende meistens einen scharfkantigen Kiel. 

Das 5. Rumpfsegment (m. 7277,89, 12.0. 73 F5, 6,9 p, 223 E70, 821023772 
Th. SV‘) liefert brauchbare Artmerkmale, namentlich zur Unterscheidung von d. und p. Die 
laterale Hinterrandleiste (Cr. po la) ist bei m. kurz und geht in eine lange, spitze Zacke (Pr. la) 
aus, die gerade laterad gerichtet ist; die ventrale Zacke (Pr. ve) der Vorderrandleiste (Cr. an. la) 
ist ventrad und ein wenig nach vorne und laterad gerichtet. Bei d. ist die ventrale Zacke 
(Pr. ve) ebenfalls lang und spitz, aber mediad gekrümmt, und die Leiste (Cr. an. la), auf der 
sie sitzt, ist flacher; die laterale Hinterrandleiste (Cr. po. la) ist wellig; ihr ventrales Ende 
verstreicht auf der ventralen Zacke, und ihr dorsales Ende krümmt sich vor der lateralen 
Crista (Or. lo 2) des folgenden Segmentes nach vorn; die Leiste ist hoch, und wenn man auf 
das Segment vom Rücken her sieht, so macht sie den Eindruck eines lateralen Fortsatzes. Bei 
p. sind diese Verhältnisse zwar ähnlich wie bei d.;, aber hier zieht sich die Hinterrandleiste 
(Or. po. la) in der That zu einem breiten, spitz endigenden Fortsatz (Pr. la) aus, der laterad 
nicht weniger weit vorspringt als bei m.; ferner ist die ventrale Zacke (Pr. ve) bei p. spitzer 
und stärker gekrümmt als bei d. Am dorsalen Vorderrande des Segmentes läuft eine nie- 
drige Leiste (Cr. do. an) entlang, die bei m. laterad verstreicht, bei d. und p. aber nach 
hinten umbiegt und auf den hinteren Segmentrand zugeht; ihre Form ist bei d. und p. 
verschieden. 

Die Segmente des Mittelleibes (m. T2 F1,7, 12, d. T3F5,6,9.T3F73 
S VI-VIII, Th. S VI-VIII) sind etwa 3',mal so breit wie lang. Die Pleuren (Pir) der 


beiden vorderen Segmente sind relativ gut entwickelt und haben bei m. zugespitzte, bei d. 


und p. runde postero-laterale Ecken. Das letzte Segment hat einen ventralen Mediankiel 
von fast derselben Gestalt wie an den folgenden Segmenten. Die Segmente haben auf der 
dorsalen Fläche die der 1. und 2. Längsleiste der Abdomensegmente entsprechenden Längs- 
leisten (Cr. lo /, 2); bei m. sind,daher 2 Paar, bei d. und p. nur 1 Paar (Or. lo 2) Längs- 
leisten vorhanden. 

Über Rücken- und Seitenflächen des Abdomens (m. T2 F1, 2, 7, 10, 11, d. T3 F4 Ab) 
ziehen ebenfalls Längsleisten. Auf den ersten 5 Segmenten gibt es bei m. jederseits 4, bei 
d. und p. jederseits 3 (die 1. fehlt): laterale Längsleisten (Cr. lo), von denen die lateralste auf 
dem Rande der Pleuren entlang zieht und bei d. und p. schärfer hervortritt als bei m. Die 
3. Leiste (Or. lo 3) setzt sich auch über das vordere, bewegliche Stück der Pleuren des 1. Seg- 
mentes fort (T 2 F 1). Dem 6. Segment des Abdomens fehlt mit den Pleuren auch die 


1. Squilla mantis L., desmaresti Risso, pallida n. 29 


4. Leiste (T2 F4, 11, 73 F4); dagegen hat es bei allen 3 Arten die 1., 2. und 3. Leiste 
(Cr. o 1-3). Ein Theil der Leisten geht am Hinterende in eine spitze Zacke aus. Bei m. 
thut dies die 2. und 3. Leiste auf allen 6 Abdomensegmenten, die 1. Leiste nur auf dem 5. 
und 6. Segment; solch eine Zacke findet sich auch an der postero-lateralen Ecke der Pleuren 
des 1.—5. Segmentes; die Zacken an den hinteren Segmenten sind etwas größer als an den 
vorderen (T 2 F1, 2, 7, 11). Bei d. und p. gehen am 5. Segment die 2. und 3. Leiste und 
die Pleuren, am 6. Segment (l'3 F4) die 1., 2. und 3. Leiste ebenfalls in eine Spitze aus; 
während aber bei d. an allen 4 vorderen Segmenten die Leisten und Pleuraecken abgestumpft 
sind (nur die Pleuraecke des 4. Segmentes endigt scharf, wenn auch nicht in eine Zacke), 
so gehen bei p. am 4. Segment die 3. (selten auch die 2.) Leiste und die Pleuraecken in 
spitze Zacken aus, und die Pleuraecken sind am 1.—3. Segment weniger stumpf als bei d. 
Bei allen Arten reicht die 2. Leiste am 5. Segment (IT 2 F 2) nicht so weit nach hinten wie 
an den übrigen Segmenten, so dass ihre Endzacke vom Hinterrande des Segmentes weiter 
entfernt ist. Die Leisten des 6. Segmentes (T 2 F11, T3 F4) sind dicker, die 1. Leiste 
auch höher, als an den vorhergehenden Segmenten, und die 2. Leiste des 6. Segmentes macht 
nahe vor dem vorderen Segmentrande ein Knie; ihr vorderes Stück ist antero-laterad gerichtet. 
— Der mediane Sternalkiel (T 2 F 10 Car) ist nasenförmig und am 1.—5. Abdomensegment 
von nahezu derselben Form und Größe wie am letzten Mittelleibsegment, nur ist er bei p. 
und d. am letzten Mittelleibsegment etwas mehr aufgerichtet, am 5. Abdomensegment etwas 
mehr heruntergedrückt als an den übrigen Segmenten. — An der anterolateralen Ecke der 
Sternalplatte des 6. Segmentes, d. h. an der vordersten Stelle des Chitinwalles, welcher das 
Rumpfgelenk des 6. Beines (Pu) einfasst, steht bei m. eine kleine spitze Zacke, die bei d. und 
p. fehlt (T2 F 2, 10 Pr. an. la). 

Am Rande des Telsons (m. T2 F 2,10, 11, d. T3 F4 Te) stehen zwischen Hinter- 
eckdorn (Ac. subm) und 2. Lateralzacke (Pr. la 2) eine größere Zahl von Stacheln (Ac. la. po), 
bei m. 8-11, bei d. und p. 10—13, die mit ihren verdickten Basen zusammengewachsen und 
bei m. am Ende abgestumpft sind. Das Telson ist bei m. gewöhnlich nur wenig breiter als 
lang; bei d. und p. verhält sich Breite zu Länge etwa wie 4:3; der Umriss ist bei m. nahezu 
vier-, bei d. und p. eher dreieckig. Die Dorsalfläche des Telsons erhebt sich in der Me- 
diane zu einer First (Or. me), die hinten bei m. in einen kurzen, stumpfen Fortsatz, bei d. 
und p. in eine lange, scharfe Spitze ausläuft (T 3 F 4); hinter dem Foortsatz steht bei m. noch 
ein kleiner Knopf (T 2 F 11). Von den Hintereckdornen zieht je eine dorsale Leiste nach 
vorne, die neben der First verstreicht. Der Lateralrand des 'Telsons ist bei m. dorsad auf- 
gewulstet und eine Strecke vor der 1. Lateralzacke (Pr. a f) durch eine Kerbe (Inc) unter- 
brochen, wodurch der Eindruck entsteht, als habe m. nicht 2, sondern 3 Lateralzacken (die 
Kerbe entsteht aber postlarval und hat mit den embryonalen Lateralzacken nichts zu thun). 
Sonst fehlen der Dorsalfläche des Telsons bemerkenswerthe Sculpturen; nur wird sie von Reihen 
seichter Grübchen (Ansatzstellen von Connectivbalken) unterbrochen, die bei m. auffällig, bei 


d. und p. kaum angedeutet sind; je eine Längsreihe zieht sich seitlich an der medianen First 


30 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


hin, und von ihr strahlen gebogene Reihen zum Telsonrand aus. Spuren solcher Grübchen 
zeigt auch die Ventralfläche bei m. — Die kurzen Hintereckdornen (Ac. subm) sitzen am 
Ende von langen Fortsätzen des Telsonrandes, und sind bei d. und p. beweglich, bei m. un- 
beweglich. Der Hinterrand des Telsons ist in der Mitte tief eingekerbt (die Kerbe endigt 
bei m. rund) und trägt jederseits 3—5 Hinterrandstacheln (Ac. po), die bei d. und p. dünn und 
spitz, bei m. stumpf sind. 

Die Augen (m. T2 F3, 6, 16,17, d. T3 F1, 11, 12) sind comprimirt; von einer der 
beiden breiten Flächen gesehen haben sie bei d. und p. einen nahezu gleichseitig-dreieckigen, 
bei m. einen hammerförmigen Umriss; doch ist die dorsale Seite bei d. und p. etwas, bei m. 
beträchtlich länger als die ventrale. Der größte Durchmesser der Augenkuppe beträgt bei d. 
und p. etwa 1'/, von der Länge des Auges; bei m. ist das Verhältnis nur etwa 1'/,; dass die 
Augenkuppe bei m. gleichwohl relativ länger erscheint als bei d. und p., kommt daher, dass 
der Augenstiel sich bei d. und p. allmählich zur Kuppe verbreitert, bei m. aber bis kurz vor 
der Augenkuppe ungefähr gleich dick bleibt. 

Die Antennulen (m. T2F13, d. T3F14, p. T3F135) sind dünn und fast halb so 
lang wie der Rumpf. Das 1. Schaftglied ragt bei m. wenig, bei d. und p. um ca. '/, seiner 
Länge über das vordere Ende der Augenkuppe hinweg. Der Schaft (Ped) ist bei m. ,—”/; so 
lang wie die längste Geißel (1. Nebengeißel, F?. pr), bei d. wenigstens °/, so lang, aber immer 
noch kürzer als die längste Geißel, bei p. etwas länger als diese. Die 3 ersten Schaftglieder 
sind bei m. und d. ungefähr gleich lang; bei p. ist das 1. etwa nur °/, so lang wie das 2. oder 3. 
Die relativ größere Länge der Schaftglieder, besonders des 2. und 3., von ». zeigt sich auch 
in dem Verhältnis zwischen Länge und Dicke: das 2. Glied ist bei p. ca. 13, bei d. nur ca. 
9, bei m. ca. ”mal so lang wie dick. Die Zahl der Geißelglieder ist hoch; bei m. hat 
die Sinnesgeißel (Fl. aes) weit über 100, bei d. und p. 30—35 Glieder, die 1. Nebengeißel 
(Fl. pr) bei m. wenigstens 150, bei d. und p. wenigstens 70 Glieder. Die Geißelglieder haben 
bei den drei Arten eine verschiedene Länge im Verhältnis zur Dicke, was sich am auffällig- 
sten an den mittleren Gliedern der Sinnesgeißel zeigt; diese sind bei m. mehrmals so dick 
wie lang, bei d. etwas länger als dick, bei p. über doppelt so lang wie dick. Das distale 
Stück der Sinnesgeißel, welches die Ästhetasken 'T 5 F 52) trägt (3 an jedem Gliede, 2 oder 
4 am Endgliede), ist bei m. größer, bei d. kleiner als die Hälfte der Geißel und nimmt bei ». 
höchstens '/, von ihr ein. 

Die Squama (Exp. A IT) der Antennen (m. T2F 14,15, d. T3 F 17) ist bei m. länger 
als die Geißel (F?) des Endopodites und 4mal so lang wie breit; bei d. und p. ist sie kürzer als 
die Geißel (bei d. ca. ?/,, bei p. ca. °/, so lang) und ca. dmal (bei d. etwas weniger, bei p. etwas 
mehr) so lang wie breit. Die Geißelglieder sind bei m. im Verhältnis zu ihrer Länge dicker 
als bei d. und ».; m. hat wenigstens 60, d. und p. 35—40 Geißelglieder. Das proximale 
(Enp. A IT) der beiden langen Glieder des Endopodites ist 4 (m.) bis 5 (d., p.) mal so lang 
wie dick. Diese beiden Glieder haben ziemlich viele kurze, behaarte und wenige nackte 
Borsten. 


1. Squilla mantis L., desmaresti Risso, pallida n. 31 


Die Mandibel (m. T 2 F 24, 25, d. T3F 6) trägt bei m. einen langen Palpus (Pp), 
dessen Endglied etwas länger als das 1. oder 2. Glied ist. Bei d. und p. fehlt der Palpus 
durchaus. 

Der Palpus (Pp) der 1. Maxille (m. T2 F 23, d. T3 F 15) ist 4mal so lang wie dick 
und trägt 2 Borsten am Ende. Lateral vom Endhaken sitzen am distalen Lobus (Lo. di) bei d. 
und 9. 1 dickere, leicht gekrümmte Hakenborste und 3 dünnere, gerade Borsten; bei m. sind 
hier 5 dickere und 2 dünne Borsten vorhanden; die dickeren nehmen der Reihe nach an 
Dicke ab. 

Das Endglied der 2. Maxille (d. T3F 18) ist etwa rechteckig, jedoch distad verschmälert; 
seine Länge beträgt bei d. das 1'/,fache von seiner größten Breite, bei m. weniger, bei p. 
mehr. Sein Endrand ist eingekerbt (Inc); der Zipfel lateral von der Kerbe (der schmälere) 
ist viel länger als der mediale. 

Das 2. und 3. Glied des Putzbeines (m. T2F26, d T3F 21, 22) ist bei m. reicher 
beborstet als bei d. und p. Gleiches gilt vom Handgliede (A. V): bei m. ist das distale Stück 
des Hinterrandes dicht mit kurzen Querreihen von Borsten besetzt, während bei d. und p. die 
Borsten hier viel weniger zahlreich sind und nur am Ende des Randes mehrreihig stehen; 
ferner finden sich bei m. auf beiden Flächen des Handgliedes längs dem Vorderrande Borsten- 
gruppen, die bei d. und p. fehlen. Die Zahl der Doppelkammborsten (T 5 F 45, 46) ist bei 
m. sehr groß, zwischen 40 und 50; sie bilden die 10—-12 distalsten von den queren Borsten- 
reihen am Vorderrande des Handgliedes; Raspelborsten (T 5 F 56) fehlen in diesen Quer- 
reihen. Bei d. (T 3 F 21) und p. sind nur 4-5 Doppelkammborsten vorhanden. 

Das 2. Glied (A. IT) des Raubbeines (m. T2F 21, 22, d. T 3 F 20) ist kurz, '/,—'/, so 
lang wie das 3. Glied; das Handglied (4.VW) ist etwa 3'/,mal so lang wie breit. Am proxi- 
malen Theil der ventralen Kante des Handgliedes sitzen 3 bewegliche Dornen (Ac), 2 nahe 
am Anfang der Kante, der 3. etwa um seine eigene Länge von ihnen entfernt (T5 F 53). 
An der concaven Kante der Klaue sitzen bei m. 5, bei d. und p: 4 Nebenhaken (U. sec). 

Der distale hintere Rand des Handgliedes (A.V) der beiden vorderen von den drei 
kleinen Maxillipeden (m. T2 F 18, 19, d. T3 F 25, 31) geht ohne Winkel in den dor- 
salen Rand über und trägt keine Höcker; die Handglieder dieser beiden Beine sind bei d. 
und p. ähnlich geformt, und das Handglied des vordersten ist etwa 1'/,, das des mittleren 
nur 1'/mal so lang wie breit; bei m. ist das Handglied des mittleren kleinen Maxillipeden 
relativ breiter, etwa ebenso breit wie lang. Auch das Handglied des hintersten Maxillipeden 
(m. T 2 F 20, d. T3F 23, 24) ist bei d. und p. gestreckter als bei m.: dort etwas über 1'/,mal, 
hier weniger als 1'/;mal so lang wie breit. Der hinterste Maxilliped hat eine Blattkieme (T' 2 F 34) 
nur bei m. 

Das 2. Glied des Basipodites (Bap. AIT) der Gehbeine (m. T2 F 55, d. T3 F 37) 
ist 4/,—6mal so lang wie dick. Die Länge des 2. Gliedes des Exopodites (Exp. A IT) be- 
trägt das Sfache von seiner größten Breite und °/,—”/. von der Länge des 1. Gliedes. Das 
Endopodit (Enp) ist griffelförmig und abgeplattet; sein 1. Glied ist kaum länger als dick; sein 


39 A. Die geschlechtsreiten Thiere der Mittelmeer-Species. 


2. Glied (Enp. A IT) 9—14mal so lang wie breit. — Die Borsten in der Bürste am Endgliede 
der Exopodite sind zum großen Theil mit Fiedern besetzt. Das 1. Glied der Exopodite hat 
Borsten nur am distalen Rande. Der Borstenbesatz am 2. Gliede der Endopodite (T 5 F 49) 
geht am medialen Rande nahe bis an die Gliedbasis; keine der Borsten hat Stiletform. 

Der mediane Raum zwischen den Rumpfgelenken der rechten und linken Schwimm- 
beine des Abdomens (m. T2 F 27, 28, d. T3 F 29, 32) ist bei d. und p. wenig, bei m. be- 
trächtlich schmäler als die Gelenke. Die Zacke (T 3 F 29 Pr.) am distalen Rande der Hinter- 
fläche des Basipodites des 5. Beines ist nach vorn, also gegen das Exopodit zu, gekrümmt, und 
bei m. kurz, breit, kantig. Die Ruderäste sind bei d. und p. gestreckter als bei m.: die größte 
Breite der Endopodite des 2.—5. Beines beträgt bei d. und p. höchstens °/,, bei m. bis zu °, 
von ihrer Länge. An dem schmalen lateralen Randsaum des proximalen Stückes der Exopodite 
stehen, außer den Fiederborsten, einzelne nackte steife Borsten. Der distale Theil des 
medialen Randes dieses Stückes hat bei d. und p. einen mit einer nackten Borste besetzten 
Vorsprung; so ist es auch bei m. am 1. Beine, wo der Vorsprung aber zuweilen 2 Borsten 
hat; an den übrigen Ruderbeinen von m. sind zwei lange, fingerförmige Vorsprünge da, von 
denen der distale 1 oder 2 Borsten trägt. In der Mitte des Lateralrandes der Endopodite 
sind die Fiederborsten zwar verkürzt, bilden aber eine lückenlose Reihe. Die Retinacula (Rei) 
von m. sind etwa 3mal so lang wie dick; die von d. und p. sind an den vorderen Beinen 
über 4mal, an den hinteren 7—-8mal so lang wie dick. 

Am Endopodite des 1. Abdomenbeines des J' (d. T3 F 35, 36, p. T3 F 38, 39) 
springt das distale Ende der lateralen Hälfte des nicht umgeformten (proximalen) Abschnittes 
als breiter Lappen vor. Der Hakenfortsatz (Pr. u) überragt bei m. den Röhrenfortsatz (Pr. tu); 
bei d. reichen beide Fortsätze etwa gleich weit, und bei ». ist der Hakenfortsatz beträchtlich 
kürzer als der Röhrenfortsatz; auch die Form des Hakenfortsatzes ist bei p. anders als bei d. 
Die Borsten des Deckblattes (Fol), bei d. und p. ungefähr 20, bei m. gegen 40 an der Zahl, 
sind durch eine Lücke in 2 Gruppen getheilt; die kleinere Gruppe steht am Lateralrande 
und hat bei d. und p. 5, bei m. 6—-8 Borsten, die kurz sind und bei m. öfters in Gruppen 
zu je 2 zusammenstehen. 

Am Basipoditfortsatz (Pr. Bap) des Schwanzbeines (m. T2 F11, 29, d. T3 F4, 34, 
p. T3F33 Pu) sind Lateral- und Medialrand ungefähr parallel, so dass das proximale Stück 
des Fortsatzes rechteckig ist; von seinen beiden terminalen Zinken ist die mediale die längere; 
die tiefste Stelle des Einschnittes zwischen den Zinken, die bei m. ausgerundet, bei d. und p. 
zugeschärft ist, geht lange nicht bis zur Mitte des Fortsatzes hinab; der Lateralrand der längeren 
Zinke hat bei m. einen ganz kleinen, bei d. und p. einen größeren, runden Vorsprung. Der con- 
cave Medialrand des Fortsatzes ist wellig oder höckerig; bei »n. und d. sind Vorsprünge und Thäler 
flach; bei p. springen die Höcker stärker vor und der Rand wird sägeartig. Die Dornenreihe 
(Ac. la) am Lateralrande des 1. Gliedes des Exopodites (Eap. A I) beginnt ungefähr in der 
Randmitte; m. hat 8 (seltener 9), d. 5 oder 6, p. 5 Dornen; der letzte Dorn ist bei d. und 
p: halb oder etwas über halb so lang. bei m. nur etwa '/, so lang wie das Endglied des Exo- 


1. Squilla mantis L., desmaresti Risso, pallida n. 33 


podites. Dieses ist bei m. etwas über doppelt, bei d. und p. fast 3mal so lang wie breit. 
Der Medialrand des 1. Gliedes des Exopodites ist mit einer Reihe kräftiger Fiederborsten be- 
setzt, die nicht weit vor dem proximalen Randende von einer kurzen Reihe kleiner behaarter 
Borsten unterbrochen wird (T 3 F 33). Das Endopodit (Enp) ist bei m. 5—6, bei d. 6—7, bei 
p- <—8mal so lang wie breit. und bei m. ca. 1'/,, bei d. und p. nur etwa 1'/,mal so lang 
wie das Endglied des Exopodites. — Das Fnndopodit reicht mit seinem distalen Rande bei 
m. nur bis zur Basis der hintersten Lateralzacke (Pr. /a. 2) des Telsons, bei d. und p. bis zu 
deren Spitze oder auch etwas darüber hinaus. 

Fundorte. 

Mantis. — Golf von Neapel (lo Braxco 1909 p 600: auf Detritus- und Schlammgrund 
bis 100 und mehr m Tiefe). — Rısso (1816 p 116): Nizza. moyennes profondeurs, 1826 p 85): 
Nizza, dans des röches, a une grande profondeur. — Costa (1838): Neapel. — Lucıs (1849 p 50): 
in den Reden von Algier, Oran, Böne; sehr häufig, weit von der Küste, in ziemlich großer 
Tiefe. — Herrer (1863 p 306): ziemlich häufig im Adriatischen (besonders im nördlichen Theil 
bei Triest, Venedig, Fiume) und Mittelländischen Meere. — Mirrs (1880 p 21): Nizza, Adria- 
tisches Meer, Gibraltar, Golf von Aorta (Arta?) und andere unbestimmte Punkte des Mittel- 


meers; Küste von Portugal und Südwest-Küste von England. — Tnarıwırz (1891 p 55; determ. 
Hansen): Neapel, Triest. — BiceLow (1895 p 526): Venedig, Neapel. — Pruvor (1898): Golfe 
du Lion. — Gkrarrre (1900 p 65): Triest. — Carus (1885 p 464) führt außerdem an: Genua 


(VERANy), Tarent (0. G. Costa) und Griechischen Archipel (GuErın). 

S. mantis ist also im westlichen Mittelmeer und im Adriatischen Meer an zahlreichen 
Punkten gefunden worden und kommt nach Gurrın (Carus) auch an den Griechischen Inseln 
vor. Fundorte außerhalb des Mittelmeers führt, so viel ich sehe, nur Mırrs an, aber auch 
er nur nach Literaturangaben, so dass mir das Vorkommen der Species im Atlantischen Ocean 
keineswegs gesichert scheint. Wie weit die Bestimmung der Mantis-Larven zuverlässig ist, 
die nach van Breenen (1905 p 74) an vielen Punkten des Ärmelcanals gefunden wurden, kann 
ich nicht beurtheilen. 

Desmaresti. — Golf von Neapel (Lo Bianco 1909 p 600: Posidonienwiesen am Posilipp 
und im Golf von Pozzuoli). — Rısso (1816 p 114, 1826 p 86): Nizza; var. A oder I auf rochers 


coralligenes, var. B oder II zwischen Algen nahe am Ufer. — Roux (1828 p 161): Marseille. 
— Costa (1858): Neapel. — HEtıEr (1863 p 308): Triest, Ragusa und andere Adriatische Küsten- 
punkte. — Mirrs (1880 p 29): Nizza, Sicilien. — Tuarıwırz (1891 p 55; determ. Hansen): 
Triest. — Pruvor (1898): Golfe du Lion. — Gkrarrre (1900 p 65): Triest. — Carus (1885 
p 464) führt außerdem an: Genua (Vrranv\, Tarent (Costa), Calamata (Gu£rın). — YARRELL 
(1833): Cornwall. — Miers (1880 p 29): Brighton, Cornwall. — Bicrrow (1895 p 515): Canal- 
inseln. — Pruvor (1898): Nordküste der Bretagne. — Beır (1902 p 387): Vor der 'Themse- 


mündung bei 51° 39 N 1°41' O, ca. 24 Faden. — Van Brermen (1905 p 74): Nordsee auf der 
Braunen Bank. 


S. desmaresti wurde an vielen Punkten des Mittelmeeres (wie weit sie in den östlichen 


2001. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel, Stomatopoden. 5 


34 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


Theil vordringt, ist wie bei S. manfis noch zu untersuchen) und des Adriatischen Meeres ge- 
funden und kommt offenbar auch im Ärmelcanal und in der Nordsee vor. So hat van BREEMEN 
(1905 p 74) vielleicht Recht, wenn er die von Merzcer (1875 p 287) an der Doggerbank ge- 
fundenen und als Erichthus bezeichneten Larven zu S. desmaresti zählt; zweifelhaft bleibt das 
aber darum, weil Sars (1906 p 104) außer Erichthus auch Alima aus der Nordsee anführt, 
dort also außer Sgiwlla-Larven auch Larven anderer Genera vorkommen müssen. Auch die 
etwa zu vermuthende Hergehörigkeit der von Tarrersarz (1905 p 211) beschriebenen Alıma 


ist nachzuprüfen, da die Beschreibung keine Anhaltspunkte gibt. 


Pallida. — Golf von Neapel (auf dem Schlammgrunde der Ammontatura bis 110 m 
Tiefe; auch mitten im Golf). 


2. Pseudosquilla cerisii Roux und ferussaci Roux. 
Tele, 


P. cerisiü ist seit Roux und Lucas nicht wieder beschrieben worden; die Beschreibungen 
Herrer’s (1863 p 308) und Mirrs’ (1880 p 114) sind jenen entlehnt. Die einzige existirende 
Abbildung der Species ist die farbige Habitusfigur von Roux (1828 T 5); sie und die An- 
gaben über Raubbein und Telson reichen zur Wiedererkennung der Species aus. Lucas’ (1849 
p 50) Angaben beziehen sich nur auf die Farbe. — Von P. ferussaci existirt nur die Be- 
schreibung von Roux (1828 p 117 T 28 F1—-3), aus der Heırer (1863 p 308) und Miıers (1880 
p 16) ihre Diagnosen entnommen haben. GuErın Meneviıre’s (1830) Squilla cerisü ist nach 
Miers (1880) —= lessonü Guer. 

Die Farbe von c. (T1 FB) hat Ähnlichkeit mit der von S. desmaresti,; nur ist das 
braune Pigment nicht so wie dort in zackigen Streifen, sondern in Flecken angeordnet. Bunter 
ist f. gefärbt (T 1 F 8); das intensive Orangegelb der Rückenfläche, der blaue Schiller an den 
Seiten der Rumpfsegmente und an der Antennensquama, sowie das leuchtende Roth an den 
Geh- und Schwanzbeinen ergeben eine Farbenpracht, wie sie keine von den anderen Neapeler 
Squilliden aufweist. 


Rumpf (c. Ti F3, TAF1—7, f. Ti F8, T4 F37, 40, 41\. Maximallänge von 
ec. @ 8, von c.0' 10 cm (die meisten Exemplare maßen 6—7 cm); Länge des einzigen Exem- 
plars von f. @: 11 cm. — Der Panzer von f. ist derber, starrer als der von c.; die Dorsalfläche 
des Schildes und der Segmente des Mittel- und Hinterleibes ist rauh, sozusagen corrodirt. — 
Der Vorderleib ist nicht ganz doppelt so lang wie der Mittelleib und weniger als halb so 
lang wie der Hinterleib. Wölbung des Hinterleibes — ?/,. 

Die beiden Segmente des Vorderkopfes (T 4, c. F 1, 2, f. F 37) sind kurz und 
werden vom Rostrum vollständig bedeckt. Das Augensegment (SI) ist kegelförmig und 


mit seiner fast kreisförmigen Gelenkfläche nahezu auf die Dorsalfläche des Antennulen- 


2. Pseudosquilla cerisii Roux und ferussaci Roux, 35 


segmentes gerückt (F 2). Seine Bauchfläche ist in der Mediane gekielt; sein Vorderrand ist 
convex. Der paarige Fortsatz (Pr. do) auf der Rückenfläche ist klein; seine Kante ist antero- 
laterad, sein medialer Zipfel also nach vorn gekehrt; dieser springt bei /. noch weniger weit 
vor als bei c. — Das Antennulensegment (S II) ist breit und kurz, nach hinten etwas 
verschmälert; der paarige dorso-laterale Fortsatz (Pr. do. la) entspringt in der Mitte der Seg- 
mentlänge und ist sehr kurz; auch die paarige Querleiste am Vorderrande der Bauchfläche 
ist schwach entwickelt. 

Das Rostrum (T4, ec. F4, f. F 37 Ro) von c. ist breit, mit kurzen, etwas divergirenden 
Seitenkanten; der Vorderrand ist in der Mitte in einen langen, kräftigen Stachel ausgezogen; 
die beiden lateralen Theile des Vorderrandes liegen gerade über den Augengelenken. Der Ab- 
stand zwischen der Spitze des Stachels und dem Hinterrande des Rostrums ist etwas geringer als 
die Breite des Rostrums.. An meinem einzigen Exemplare von f. ist das Rostrum z. Ih. ab- 
gebrochen; es scheint mir der Beschreibung und Abbildung von Rovx zu entsprechen; danach 
würde es nicht in einen Stachel ausgehen, sondern vielmehr in der Mitte des Vorderrandes 
eingekerbt sein, und etwas weiter über die Augengelenke hinwegreichen als bei c. Bei beiden 
Arten ist das Rostrum frei, nicht mit dem Antennulensegment verwachsen. 

Das Medianstück des Vorderrandes des Rückenschildes (T4, c. F4, f. F 37 Sc) springt 
bei c. gar nicht, bei f. sehr wenig weiter als die Pleuren (Pr) nach vorn vor; deshalb bleibt 
zwischen den Hinterecken des Rostrums und den medialen Ecken des Vorderrandes der Pleuren 
bei c. kein, bei f. nur ein kurzer Zwischenraum; der Vorderrand der Pleuren ist bei f. leicht 
concav. Die antero-lateralen Ecken der Pleuren sind abgerundet, bei c. stumpfer als bei f. 
Der Hinterrand des Schildes ist bei f. tiefer ausgeschnitten als bei c. Die Sculptur des Schil- 
des ist wenig entwickelt, die Oberfläche wellig. Die dorsalen Längscristen fehlen bei c. so 
gut wie völlig. Bei /. ist von der medianen Crista nur der sie hinten (dicht vor dem hinteren 
Schildrande) abschließende Knopf übrig; die 1. laterale Crista (C'r. lo. 7) ist vorhanden, aber sehr 
dünn; von der 2. lateralen Orista (Cr. lo. 2) ist nur das hintere Stück da, welches am Hinterrand 
des Schildes nach außen biegt und den Schildrand als scharfe Kante bis an die antero-laterale 
Ecke begleitet; besonders am Rande der hinteren Seitenflügel des Schildes markirt sich diese 
dorsale Kante scharf über dem ventralen Rande der Pleuren; endlich ist bei f. auch das hin- 
tere Stück der 3. lateralen Crista (Or. lo. 3) vorhanden; es ist ziemlich breit und hoch, und geht 
nach vorn in den Längswulst zwischen der 1. lateralen Crista und dem Lateralrande über. Die 
Längsfurche zwischen dem Medianstück des Schildes und den Pleuren ist bei beiden Arten 
vorhanden, und ebenso das Stück der Querfurche (Fo. tr), das lateral von den Längsfurchen 
liegt; das mittlere Stück der Querfurche ist bei c. gar nicht, bei f. undeutlich ausgeprägt. 
Im vorderen Lateralwinkel zwischen Längs- und Querfurche tritt bei c. ein kleiner, flacher, 
bei f. ein ziemlich starker Knopf hervor. So ist die ganze Sculptur des Schildes, besonders 
bei c., nur wenig ausgebildet; jedoch hat die Schildfläche bei f. im vorderen Theil durch die 
starke Wölbung des Medianstückes und der Pleuren, im hinteren T'heil durch die stark vor- 


tretenden hinteren Stücke der 2. und 3. Crista ein charakteristisches Relief. 
5*® 


36 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


Die Vorderfläche des Mundsegmentes ist concav. Das Epistom von /. ist doppelt 
so lang wie hinten breit; das von c. relativ etwas kürzer oder breiter. 

Die Oberfläche des 5. Rumpfsegmentes (T4, c. F3, f. F 37 Th. SV) hat nur eine 
wenig entwickelte Sculptur; die laterale Vorderrandleiste (Cr. an. la) ist schmal und ziem- 
lich niedrig; an ihrem ventralen Ende geht sie, nahe dem Hinterrande des Segmentes, bei 
c. in einen kleinen Höcker aus; die kaum angedeutete laterale Hinterrandleiste endigt 
ventral in eine flache Leiste, die in der Dorsalansicht bei c. gar nicht, bei f. wenig, laterad 
vorspringt. 

Die Segmente des Mittelleibes (T 4, c. F5, /. F 37, 40 Th. S VI-VIIT) sind bei c. 
etwa 3mal so breit wie lang; bei f. sind sie relativ breiter: das 2. und 3. über 3mal, das 1. fast 
4mal so breit wie lang. Der Unterschied kommt daher, dass bei f. die Pleuren (Pir) größer 
sind und seitlich stärker hervortreten als bei c.; ihre Enden, die bei /. zipfelartig verlängert 
sind, sind bei c. abgerundet. Das 3. Segment hat bei f. einen schmalen, niedrigen ventralen 
Kiel, bei c. an Stelle des Kiels höchstens ein winziges Knöpfchen. Die beiden lateralen 
Längsleisten (Or. lo. /, 2) auf der Rückenfläche sind bei /. an allen 3 Segmenten vorhanden, 
am 3. Segment auch die mediane Längsleiste. Bei c. ist nur die 2. Längsleiste da, und auch 
sie ist flach und tritt nur bei großen Exemplaren merklich hervor. Auch auf den vorderen 
5 Segmenten des Abdomens (T 4, c. F 5, f. F. 40, 41 Ab S I-—V) sind die dorsalen Leisten bei 
f. ausgebildet, während sie bei c. fehlen. Hier finden sich bei f. eine mediane Leiste (Cr. me) 
und jederseits 4 laterale (Or. lo. —4), die 3. laterale Leiste weicht in Richtung und Form 
von den anderen etwas ab; die 4. Leiste läuft am Rande der Pleuren entlang. In eine 
spitze Zacke endigen hinten nur die 2. Lateralleiste des 5., und die 4. Lateralleiste des 4. 
und 5. Segmentes. — Die Pleuren (Plr) der Segmente sind breit; wenn die Ruderbeine senk- 
recht zur Bauchfläche stehen, so ragen ihre Basipodite garnicht oder nur wenig über die 
Ränder der Pleuren hervor. Die postero-lateralen Ecken der Pleuren sind bei c. am 1.—4. Seg- 
mente in kurze, runde Zipfel verlängert; am 5. Segmente gehen sie in eine spitze Zacke aus. 
Bei f. sind die Ecken schon am 1. und 2. Segmente weniger rund, am 3. Segmente zugespitzt, 
und am 4. und 5. Segmente endigen sie in die Zacke der oben erwähnten 4. dorsalen Lateral- 
leiste. — Die medianen Sternalkiele sind nasenförmig; bei c. ist der des 5. Segmentes etwas 
länger und spitzer als die anderen. 

Das 6. Segment des Abdomens (T 4, c. F 6,7, f. F41 Ab. SVT) hat bei beiden Species 
3 laterale Dorsalleisten (Or. o. —3), von denen die 2. verkürzt ist; sie endigen hinten in je 
eine spitze Zacke und sind bei c. auffallend dick. An der vordersten Stelle des Chitinwalles, 
der das Rumpfgelenk des Schwanzbeines umgibt, steht eine sehr kleine und bei c. ziemlich 
stumpfe Zacke (Pr. an. la). 

Der Rand des Telsons (T4, c. F 6, 7, f. F 41 Te) ist jederseits ausgestattet mit 2 starken 
Lateralzacken (Pr. la. f, 2), von denen die 2. besonders weit nach hinten hervorragt, mit den 
beiden dazu gehörigen kleinen Lateralstacheln (Ac. /a. 7, 2), mit einem kleinen 3. Lateral- 
stachel (Ac. la. 3) (ohne Zacke) und mit dem Hintereckdorn (Ac. subm), der am Ende eines 


2. Pseudosquilla cerisii Roux und ferussaci Roux. 37 


langen Fortsatzes beweglich angefügt und bei c. relativ länger als bei /. ist; auch der 
3. Lateralstachel sitzt am Ende eines Fortsatzes des Telsonrandes, aber der Fortsatz ist kurz 
und der Stachel ist mit ihm verwachsen. Der Gesammtumriss des Telsons ist ungefähr drei- 
eckig; seine Breite ist größer als seine Länge. Der Hinterrand des Telsons ist in der Mediane 
sehr tief eingekerbt und mit einer größeren Zahl von kleinen Stacheln besetzt, die jedoch bei 
größeren Exemplaren von c. ganz oder fast ganz fehlen. — Auf der Dorsalfläche des Telsons 
zieht eine stark hervortretende mediane Längsfirst ‘Cr. me) entlang und läuft hinten in eine 
spitze Zacke aus. Bei f. ist dies fast die einzige Leiste auf dem Telson; nur auf den beiden 
Randfortsätzen, woran die Hintereckdornen sitzen, erhebt sich eine relativ hohe Leiste; ferner 
zieht eine niedrige Leiste längs der vorderen Hälfte des Lateralrandes des Telsons, und eine 
andere niedrige leiste geht von der Mitte jeder lateralen Hälfte des vorderen Telsonrandes auf 
den 1. Lateralstachel zu. Dagegen ist bei c. die Dorsalfläche des Telsons mit hohen und 
dicken Längsleisten bedeckt. Jederseits von der medianen First treten 5 Längsleisten hervor. 
Unterhalb der langen spitzen Zacke, in welche die mediane First hinten ausläuft, vereinigen 
sich die rechte und linke 1. Lateralleiste in einem Bogen; die 2. und 3. Lateralleiste gehen 
hinten in einen kleinen, stumpfen Fortsatz aus; die 4. und 5. Lateralleiste vereinigen sich 
hinten auf der 1. Lateralzacke. Kürzere Längsleisten erheben sich ferner auf der 2. Lateral- 
zacke und auf den Randfortsätzen, an denen der 3. Lateralstachel und der Hintereckdorn 
sitzen. — Vom Rücken her betrachtet, erscheint das T’elson bei den beiden Species sehr ver- 
schieden, von der fast ebenen Bauchfläche her aber sehr ähnlich. 

Die Stielaugen (T 4,c. F8, 9, f. F 37, 38, 39) sind comprimirt; ihr Umriss ist, von einer 
der breiten Flächen gesehen, ungleichseitig dreieckig; die dorsale Seite ist viel kürzer als die 
ventrale. Der größte Durchmesser der Augenkuppe ist bei /. etwa gleich der mittleren Augen- 
länge, bei c. ist er 1'/,;mal so groß. 

Die Antennulen (c. TAF19 Anl) sind bei c. etwa ‘/,, bei f. ca. ”/, so lang wie der 
Rumpf; die Augen lassen bei c. mehr, bei f. weniger als die llälfte des 1. Schaftgliedes (Ped. A T) 
unbedeckt. Der Schaft ist ca. °/, so lang wie die beiden Nebengeißeln; diese sind gleich 
lang; da die 1. (Fl. pr) weiter proximal am Schaft sitzt, wird sie von der 2. überragt. Das 
2. Schaftglied (Ped. A IT), etwa 5mal so lang wie dick, ist bei c. etwas kürzer als das 1. 
oder 3.; bei f. sind das 2. und 3. gleich lang und etwas kürzer als das 1. Die Sinnes- 
geißel (Fl. acs) ist über halb so lang wie die Nebengeißeln; das distale, mit Ästhetasken 
(3 an jedem Gliede, mit Ausnahme des Endgliedes) besetzte Stück ist länger als das proxi- 
male. Die Glieder der Geißeln sind kurz, die mittleren der Sinnesgeißel etwa doppelt 
so dick wie lang. Bei c. hat die Sinnesgeißel wenigstens 50, die Nebengeißeln wenig- 
stens 90 Glieder; bei f. zählte ich an der Sinnesgeißel ca. 90, an den Nebengeißeln 115 bis 
130 Glieder. 

Die Squama der Antenne (T4, c. F 20, 21, /. F 48) ist ungefähr °/, so lang wie die Geißel 
des Endopodites, und bei c. über 4, bei f. fast mal so lang wie breit. Die Geißelglieder (bei 


c. mehr als 60, bei /. über 80) sind mit Ausnahme der distalen viel dicker als lang. Von 


38 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


den beiden langen Gliedern des proximalen Stückes des Endopodites ist das erste \Enp. A IT) 
etwa 6mal so lang wie dick. Die Beborstung dieser beiden Glieder ist spärlich. 

Die Mandibel (T4,c. F 32, 33, f. F 45) hat einen Palpus (P)y); sein mittleres Glied ist 
bei c. etwas länger als das 1. oder 3., während bei f. die beiden letzten Glieder gleich lang und 
etwa 1'/),mal so lang wie das 1. sind; das 1. Glied hat bei /. proximal vor seiner Mitte eine 
Einschnürung, die den Eindruck einer unvollkommenen Gliederung macht. 

Der Palpus (Pp) der 1. Maxille (T 4, c. F 12, 13, f. F 42) ist bei c. fast 2'/,mal so lang 
wie dick und trägt 2—3 Borsten; bei f. ist er relativ dicker und hat außer 3 längeren Borsten 
noch einige kurze Börstchen. Lateral vom Endhaken des distalen I,obus (Li. di) sitzen 2 dickere, 
schwach gekrümmte Hakenborsten und 4 dünnere Borxsten. 

Das Endglied der 2. Maxille (T4, c. F11, f. F 46) ist rechteckig-oval und bei c. 1'/,, 
bei f. nur 1'/,mal so lang wie breit; sein Endrand ist eingekerbt (Jnc), bei f. viel tiefer als bei 
c.; der mediale (breitere) Zipfel ragt ein wenig weiter vor als der laterale. 

_ Am Hinterrande des Handgliedes des Putzbeines stehen die Borsten mehrreihig. Von 
Doppelkammborsten sind 6—7 vorhanden, die in den 3 letzten Querreihen am Vorderrande 
des Handgliedes stehen. (Kieme: T4 F 14.) 

Das 2. Glied des Raubbeines (T 4, c. F 10, 15, f. F 47) ist wenig länger als dick und 
höchstens '/;, so lang wie das 3. Glied; das Handglied (A V’‘) ist bei c. etwa über 2 mal, bei f. 
2'/;,mal so lang wie breit. Am proximalen Theile der ventralen Kante des Handgliedes sitzen 2 
bewegliche Dornen (Ac); ein dritter, ebenfalls beweglicher Dorn sitzt bei c. etwa in der Mitte 
der ventralen Kante, bei /. proximal davon. Die Klaue (4 VI) hat nur 2 Nebenhaken 
(U. sec), die nahe an der Basis der Klaue sitzen und bei c. oft enge zusammengedrängt sind; 
bei /. stehen sie weniger enge und sind länger und etwas stärker gekrümmt als bei c. 

Der distale (hintere) Rand des Handgliedes des 3. und 4. Maxillipeden (c. T4 F 26, 
27) geht ohne Winkel in den dorsalen Rand über und trägt keine Warzen. Das Handglied 
des 3. und 5. Maxillipeden (c. T 4 F 25) ist ca. 1'/),mal so lang wie breit, das des 4. ist etwas 
länger als breit. Auch der letzte Maxilliped hat eine Kieme (T4 F 16—18). 

Das 2. Glied der Basipodite der Gehbeine (c. T 4 F 22—24) ist 4—dmal so lang wie 
dick. Das 2. Glied der Exopodite ist lang; seine Länge beträgt das 4'/,,—5'/,fache von seiner 
größten Breite; es ist bei c. °/,—'/, so lang wie das 1. Glied der Exopodite, bei f. aber selbst 
am 1. Gehbein weniger als °/,, am 3. weniger als '/, so lang wie das 1. Glied. Das Endopodit 
ist griffelförmig, comprimirt; sein 1. Glied (Enp. A T) ist etwa 3mal, sein 2. Glied (Enp. AIT) 
12—18 mal so lang wie breit. — Die Borsten in der Bürste am Endgliede der Exopodite 
sind, bis auf wenige dünne Fiederborsten, nackt. Das 1. Glied der Exopodite hat Borsten 
nur am distalen Rande. Das 2. Glied der Endopodite hat Borsten nur an der distalen Hälfte; 
2—3 dieser Borsten sind stiletartig, und eine davon (nahe an der Spitze des Gliedes) zeichnet 
sich bei c. durch ihre Länge aus. — (Bei /. fand ich das Endopodit an einem Beine des 
letzten Paares 3-gliedrig; das überzählige Glied war das proximale Stück des 2. Gliedes.) 

Zwischen den Rumpfgelenken der Schwimmbeine des Abdomens (T 4, c. F 34, 55, 


2. Pseudosquilla cerisii Roux und ferussaci Roux. 39 


f. F 43) ist der mediane Raum bei c. ungefähr so breit wie die Gelenke, bei f. etwas breiter. 
Die Zacke am distalen Rande der Hinterseite des Basipodites des 5. Beines ist breit und kurz. 
Die größte Breite der Endopodite beträgt bei c. ”/—'/s, bei f. /;—/; von ihrer Länge. Am 
Lateralrandlappen des proximalen Stückes der Exopodite stehen (außer den gewöhnlichen 
Fiederborsten) einige steife, nackte Borsten, besonders am distalen Ende; dies Stück hat am 
distalen Theile seines Medialrandes 2 Vorsprünge, jeder mit 1 nackten Borste; diese Borsten 
sind bei c. länger und dicker als bei f, und am 1. Beine von f. vermisste ich die Borste am 
proximalen Vorsprung. (Bei einem © von c. fand ich einseitig am 5. Beine 2 Borsten am 
distalen Vorsprung.) Am Lateralrande der Endopodite steht eine Gruppe kurzer, steifer Borsten, 
und der Gliedrand bleibt dahinter, bei c. auch davor, eine Strecke weit ohne Fiederborsten. 
Die Retinacula (Ret) sind bei c. 2!/,—3, bei f. 2—2"/, mal so lang wie dick. 

Am Endopodite des 1. Abdomenbeines des g' von c. (T 4 F 31, 36; das g' von f. 
ist unbekannt) springt das distale Ende der lateralen Hälfte des nicht umgeformten (proxi- 
malen) Abschnittes als breiter Lappen vor. Der Hakenfortsatz (Pr. «) ist sehr dick und etwas 
kürzer als der Röhrenfortsatz (Pr. tu). Das Deckblatt (Fol) hat etwas über 20 Borsten. — 
Die Leiste (Cr) auf dem Exopodite des 2. Beines ist gut ausgebildet (F 29). 

Der Basipoditfortsatz (Pr. Bap) des Schwanzbeines (T4, c. F28, f. F44) ist am 
Grunde breit und nach dem Ende allmählich verschmälert, so dass er im ganzen gestreckt- 
dreieckig ist; er ist bei c. stärker mediad übergebogen als bei f. Er geht in 2 starke Zinken 
aus, von denen die laterale bei c. über 2 mal, bei f. 3mal so lang wie die mediale ist; am 
Medialrande des Fortsatzes, proximal von der medialen Endzinke, steht noch eine dritte, 
kleinere Zinke; proximal von dieser ist der Rand gesägt; die 3 Zinken sind bei f. weiter von 
einander entfernt als bei c. Die Dornenreihe (Ac. la) am Lateralrande des Exopodites be- 
ginnt proximal von der Randmitte; es sind 9 Dornen, deren letzter bei c. so lang oder fast 
so lang wie das Endglied des Exopodites, bei f. nur ca. ”/; so lang ist. Die Dornen sind, mit 
Ausnahme der beiden letzten, an der concaven Medialseite mit einem Filz feiner Haare be- 
setzt, der besonders bei c. gut ausgebildet ist. Der Medialrand des 1. Gliedes des Exopodites 
hat eine Reihe langer Fiederborsten. Das Endglied des Exopodites (Exp. A IT) ist ungefähr 


doppelt so lang wie breit und etwas über halb so lang wie das Endopodit; dies ist ca. 3'/), mal so 


lang wie breit. — Das Endopodit (Enp) reicht mit seinem Endrande bei f. nur wenig, bei 
c. weiter über die Spitze der Hintereckdornen (Ac. subm) des Telsons hinaus. 

Fundorte. 

Cerisü. — Golf von Neapel (zwischen Posidonia, in geringer Tiefe). — Roux (1828 
p 23): Corsica, Toulon. — Costa (1838): Neapel. — Lucas (1849 p 50): Böne. — Harrer (1879 
p 207): Nizza. — Pruvor (1898): Golfe du Lion. — Carus (1885 p 465) führt außerdem an: 


Sieilien (Cocco), Messina (KessLerR) und Monembasie (Gu£rin). 
Ferussaci. — Golf von Neapel (Secca Benda Palummo). — Roux (1828 p 118): Sieilien 
30—60 m. — Harzer (1879 p 207): Nizza. — (Je 1 Exemplar.) 


40 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


3. Lysiosquilla eusebia Risso‘). 
vl, 3 


Von L. eusebia gibt GrrstÄcker (1889 T 64 F 18, 19, T 65 F 12) einige, nicht eben 
genaue Abbildungen. Mıirrs (1880 p 10) untersuchte die Species nicht selbst. Sowohl Rısso’s 
(1816 p 115, 1826 p 87, wie Nanrno’s (1869 p 112) Beschreibung ist sehr unzulänglich und nicht 
von Abbildungen begleitet. Kessrer’s (1866 p 41, T1 F5) Arbeit war mir nicht zugänglich. 

Farbe 'T1 F4, 10). Männchen und nichtträchtige Weibchen sind bräunlichgrau, 
etwas durchscheinend. gelegentlich mit einem leichten violetten Schimmer. Die Farbe rührt 
hauptsächlich von braunen verästelten Pigmentzellen her, die über die ganze Dorsalfläche 
des Rumpfes verstreut sind und an einzelnen Stellen auch zu Flecken und Streifen zusam- 
mentreten, so besonders häufig zu einem Fleckenpaar am hinteren Theile des Telsons; an der 
Bauchseite des Rumpfes und an den meisten Gliedmaßen sind diese Pigmentzellen sehr spär- 
lich, nur am Telson und der Vorderfläche des Epistoms, ferner an den Augen, Antennulen, 
Antennen und den distalen Gliedern der Maxillipeden stehen sie dichter. Durch die Lücken 
zwischen den Pigmentzellen schimmert die braungelbe l.eber hindurch. Eine lebhaftere Fär- 
bung erhalten die trächtigen Weibchen durch die zinnoberrothe Farbe der gefüllten Eileiter 
(F 4); zugleich heben sich die gefüllten Cementdrüsen der Mittelleibsegmente grellweiß von 
dem rothen Grunde ab (F 10). Außer den braunen Chromatophoren hat ZL. eusebia auch unver- 
ästelte Pigmentzellen, die bei durchfallendem Lichte ganz undurchsichtig sind, bei auffallendem 
Licht hellgelb aussehen; sie sind viel kleiner als die braunen und finden sich in sehr wechselnder 
Menge über den Rücken des Rumpfes und über die Gliedmaßen verstreut; ziemlich dicht 
stehen sie gewöhnlich in den Augenstielen, in den Antennulen und Antennen, im Epistom, 
gelegentlich auch in den Exopoditen der vorderen Schwimmbeinpaare, am dichtesten in der 
Geißel der Antenne. Der grüne Schimmer in den Augenkuppen ist sehr schwach. 

Rumpf (T1F4 T5F1-—4) Maximallänge des © 7 cm, des g' über 6cm. Der 
Panzer ist dünn. Der Vorderleib ist etwa so lang wie der Mittelleib und kaum '/; so lang 
wie der Hinterleib. Wölbung des Hinterleibes = ?/,. 

Die beiden Segmente des Vorderkopfs (T5 F1, 2), unter dem Rostrum verborgen, 
sind kurz; das Antennulensegment ist noch nicht halb so lang wie breit. Der ventrale Vorder- 
rand des Augensegmentes (S /\, in der Dorsalansicht von dem Querwulst zwischen den 
Augen fast verdeckt, ist convex; die mediane Crista auf der Ventralfläche endigt kurz vor 
der Segmentmitte mit einem Knopf. Der Fortsatz (Pr. do) auf der Rückenfläche des Segmentes 
bildet eine quere, etwas nach vorn geneigte First, die durch eine mediane Kerbe in jederseits 


einen runden Vorsprung getheilt ist. — Die lateralen spitzen Fortsätze (Pr. do. la) des An- 


5) Über Lysiosquilla occulta n., von der ich keine ausgewachsene Thiere kenne, s. u. im Capitel Cd; 


vergl. auch T 6. 


3. Lysiosquilla eusebia Risso. 41 


tennulensegmentes (S //) entspringen an den antero-lateralen Segmentecken, sind lang, 
kräftig, leicht mediad gebogen und ragen an beiden Seiten über die Augengelenke hinaus. 

Das Rostrum (T5 F 2 Ro) ist eine rechteckige Platte (Breite zu länge = 3:2) mit 
geradem Hinterrande und mit runden Lateralkanten und Vorderecken; der Vorderrand geht in 
eine scharfe mediane Spitze aus. Das Rostrum reicht vorne über die Augengelenke hinweg 
und ist frei, nicht mit dem Antennulensegment verwachsen. 

Das Rückenschild ist glatt und bis auf die schmale, seichte Längsfurche ohne 
Sculptur. Die medialen Ecken des Vorderrandes der Pleuren liegen den Hinterecken des Rostrums 
sehr nahe; der Vorderrand der Pleuren ist kurz, laterad etwas abgeschrägt und geht mit 
stumpfer Ecke in den Lateralrand über. 

Das Mundsegment ist relativ kurz; seine Vorderfläche steht senkrecht zur Längs- 
achse des Rumpfes. Das Epistom ist nur 1'/, mal so lang wie hinten breit; seine Vorderecke 
springt vor. 

Das 5. Rumpfsegment ist fast ohne Sculptur. Nur eine flache laterale Vorderrand- 
leiste ist vorhanden, die am Vorderende einen kurzen, stumpfen Höcker bildet. 

Die 3 Segmente des Mittelleibes sind etwa doppelt so breit wie lang. Ihre Lateral- 
ränder sind fast gerade abgeschnitten; auch an den beiden vorderen Segmenten sind nur sehr 
schmale Pleuralsäume vorhanden. Der Dorsalfläche des Segments fehlt jede Sculptur, und das 
Sternit des letzten Segments hat keinen Mediankiel. 

Die Dorsalfläche des Abdomens hat ebenfalls keine Sculptur. Die Pleuren des 1. bis 
5 Segmentes sind schmäler als in andern Genera, so dass die aufgerichteten Basipodite der 
Ruderbeine über die Pleuralränder hinwegragen. Die postero-lateralen Ränder der Pleuren 
sind abgerundet; die vorderen Hälften ihrer Lateralränder treten, besonders am 4. und 5. Seg- 
ment, mit starker Rundung hervor, während die hinteren Hälften eher concav sind. Mediane 
Sternalkiele fehlen. 

An der antero-lateralen Ecke des 6. Abdomensegmentes (T5 F3, 4 Ab. S TT), 
zwischen dem Vorderrand des Segmentes und dem Rumpfgelenk des 6. Beines (Pu), entspringt 
ein großer, laterad und nach hinten gekrümmter spitzer Haken (Pr. an. la), auf dessen ven- 
traler Medialseite eine kleine Zacke sitzt. Auf der Ventralseite des Segmentes, nicht weit vom 
hinteren Rande und etwas näher dem Beingelenk als der Mediane, steht jederseits ein kleinerer, 
ebenfalls spitzer und nach hinten gekrümmter Haken (Pr. ve). 

Der Rand des Telsons (T5 F 3, 4 Te) hat 4 durch runde Kerben getrennte krumme 
Zacken; die 1. und 2. Lateralzacke (Pr. la. /, 2) sind die größten von ihnen, die 3. Lateral- 
zacke (Pr. la. 3) die kleinste. Der zur 1. Zacke gehörige 1. Lateralstachel fehlt, der 2. Lateral- 
stachel (Ac. ia. 2) ist winzig und kann ebenfalls fehlen; der 3. Lateralstachel (Ac. la. 3) ist 
etwas größer und immer vorhanden. Der dorsad gekrümmte Hintereckdorn (Ac. subm) sitzt 
nicht auf einem Fortsatz, sondern ventral und medial von seiner Zacke (Pr. subm‘; er ist 
beweglich eingelenkt am Ende der beiden Schenkel des Bogens, den die in variabler Zahl 
(6—12) vorhandenen Hinterrandstacheln (Ac. po) bilden; dieser Bogen ist nach vorne offen. 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 6 


43 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


Das Telson hat etwa die Form einer halben Linse; seine größte Breite, die nahe am Vorderrande 
liegt, verhält sich zur Länge etwa wie 5:3. Seine Dorsalfläche hat fast keine Sculptur, nur 
ein kleiner Knopf in der antero-lateralen Ecke fällt auf; auch eine mediane First fehlt. Da- 
gegen ist eine Kante (Cr. tr) ausgebildet, die dicht vor dem Hinterrande und parallel mit 
ihm verläuft und in der Gegend der 2. Lateralzacke verstreicht; in der Mediane springt diese 
Kante mit einem kleinen Knopf nach hinten vor, sonst ist sie glatt; zwischen der Kante 
und dem Hinterrand des Telsons verläuft eine flache Mulde. Die Ventralfläche des Telsons ist 
flach gewölbt, ohne Sculptur; der After (Anus) liegt weiter vom Vorderrande entfernt als in 
anderen Genera, etwa an der Grenze zwischen 1. und 2. Drittel der Länge des Telsons. 

Die Augen (T5 F6—-9) sind cylindrisch, nur wenig comprimirt: der größte Quer- 
durchmesser des Augencylinders ist etwa 1'/;mal so lang wie der kleinste; die Augenkuppe ist 
wenig dicker als der Augenstiel; der größte Durchmesser der Augenkuppe verhält sich zur 
Augenlänge etwa wie 7:10. 

Die Antennulen (T5 F 15, 16) sind kurz, etwa nur '/, so lang wie der Rumpf; die 
beiden ersten Schaftglieder werden von den Augen bedeckt. Der Schaft (Ped) ist etwa ?/, so 
lang wie die 1. Nebengeißel (IF. pr); die Länge der drei ersten Schaftglieder entspricht etwa den 
Zahlen 6:4:3; die Glieder sind relativ dick, das 2. fast halb so dick wie lang. Die 1. Neben- 
geißel ist länger als die 2. (FT. di) und etwa doppelt so lang wie die Sinnesgeißel (F’. aes). Die 
1. Nebengeißel hat 30—40, die 2. hat 29—35, die Sinnesgeißel hat 16—20 Glieder, von denen 
die letzten 12—15 je 2 Ästhetasken tragen; ausnahmsweise sitzen an manchen Gliedern auch 
3—4 Ästhetasken. Die Beborstung der Schaftglieder ist relativ reich; außer den kurzen Fieder- 
borsten auf dem Polster am Grunde der concaven Lateralfläche hat das 1. Glied, und ebenso 
das 2., ziemlich zahlreiche Borsten, die das Endstück der beiden Glieder umkränzen; davon sind 
die der ventralen und lateralen Gliedfläche angehörenden behaart, die anderen nackte oder fast 
nackte Nadelborsten, ähnliche Borsten, aber in geringer Zahl hat das 3. Schaftglied; das 
4. Schaftglied hat auf der Dorsalfläche einen Höcker mit einigen behaarten Borsten. 

Die Squama (Exp. A II) der Antenne (T5 F5, 10) ist ca. °/; so lang wie die Geißel 
(Fl) des Endopodites und etwa 2'/,mal so lang wie breit. Am 2. Gliede des Basipodites 
(Bap. A IT) finden sich weichhäutige zipfelförmige Fortsätze in der Nähe des Gelenkes des 
Endopodites (2 dorsal, 1 ventral davon); ein ähnlicher Zipfel steht auch ventral am Gelenk 
zwischen dem 1. und 2. Gliede des Endopodites. Die Squama hat 75—-90 Randborsten. Die 
Zahl der Geißelglieder ist auffallend constant 28. Das proximale (Enp. AIT) der beiden langen 
Glieder des Endopodites ist weniger als 4mal so lang wie dick. Beide Glieder sind ziemlich reich- 
lich mit theils behaarten Borsten, theils nackten oder fast nackten Nadelborsten versehen, die be- 
sonders auf der dorsalen Gliedfläche stehen und am 2. Gliede Quer-, am 3. Längsreihen bilden. 

Die Mandibel (T5 F13, 14) hat keinen Palpus. 

Der Palpus (Pp) der 1. Maxille (T5 F 17) ist etwas über doppelt so lang wie dick 
und trägt 2—3 Borsten. Zwischen ihm und dem Endhaken des distalen Lobus (Lo. di) sitzen 
4—5 dünnere, nackte Borsten und 2 dickere leicht gekrümmte Hakenborsten. 


3. Lysiosquilla eusebia Risso. 43 


Die 2. Maxille (T5 F1l) hat ein dreikantiges Endglied, das etwa so lang wie 
breit, und an der Spitze nicht eingekerbt ist. 

Am Hinterrande des Handgliedes (4 V’) des Putzbeines (T5 F 23, 24) stehen die 
Borsten einreihig. Von Doppelkammborsten (F 30) sind wenigstens 10 vorhanden, die in den 4—6 
distalsten der sonst aus Raspelborsten (F 29) bestehenden Querreihen am vorderen Rande des 
Handgliedes stehen; sie sind gedrungen, ihr bezahntes distales Stück ist relativ lang. 

Das 2. Glied (A IT) des Raubbeines (T 5 F 12) ist zwischen °/; und °/, so lang wie 
das 3.; das Handglied (A V) ist etwa 3 mal so lang wie breit. Am proximalen Theile der 
ventralen Kante des Handgliedes sitzen 4 bewegliche Dornen (Ac. Die Klaue (A VI) hat 
11—15, meistens 12 oder 13 Nebenhaken (U. sec). 

Die Handglieder (A V) der 3 kleinen Maxillipeden (T5 F 25, 26, 28) haben vier- 
eckigen Umriss; der distale Gliedrand ist dem proximalen ungefähr parallel; der Winkel, mit 
dem der distale in den dorsalen Rand übergeht, ist am vordersten Paar am stumpfsten und 
wenig markirt, am letzten Paar etwa ein rechter. Das Handglied des letzten Maxillipeden ist so 
lang wie breit; das des vordersten ist etwas breiter als lang; das des mittleren ist ungefähr 
1'/, mal so breit wie lang und trägt auf der medialen Fläche eine Reihe von kurzen Fieder- 
borsten, die sich in einem Bogen vom distalen zum proximalen Ende des Gliedrandes zieht. 
Der 3. und 4. Maxilliped trägt warzenförmige Höcker am distalen Rand und die p 20 erwähnten 
platten Borsten (F 31). Auch der letzte Maxilliped hat eine Kieme (T5 F 18—22). 

| Die Gehbeine (T5 F 35, 36, 41) sind’ gedrungen, dick im Verhältnis zur Länge; das 
2. Glied (Bap. A II) der Basipodite ist etwa nur 2'/, mal so lang wie dick; die Länge des 
Endgliedes (Exp. A II) der Exopodite beträgt nicht mehr als das 2'/,fache von seiner 
größten Breite und etwa °/; von der des 1.Gliedes. Das Endglied (Enp. A II) der Endo- 
podite ist blattförmig, von elliptischem Umriss; seine Länge verhält sich zur Breite am 
1. Bein wie 9:7, am 2. wie 3:2, am 3. wie 9:4 bis 9:3'%. Das 1. Glied (Bap. A T) der 
Basipodite hat am distalen Theil seiner Hinterfläche lateral und medial je einen spitzen Fort- 
satz. Die Borsten in der Bürste am Endgliede der Exopodite sind nackt oder mit sehr kurzen 
Fiedern besetzt. An der lateralen Seite des 1. Gliedes des Exopodites des 1. und 2. Beines 
steht eine Längsreihe ziemlich langer Fiederborsten. 

Der mediane Raum zwischen den Rumpfgelenken der Schwimmbeine (1.—5. Ab- 
domenbein, T 5 F 32, 33, 34, 37) ist breit, breiter als die Basipodite. Die stark mediad 
geneigten Ruderäste, besonders die Endopodite, sind breit im Verhältnis zur Länge; das 
Endopodit ist an seiner breitesten Stelle fast so breit wie lang am 1. Bein, und etwas breiter 
an den übrigen Beinen. Der fächerartige, beborstete Lappen am Lateralrande des proximalen 
Stückes der Exopodite ist breit; der Medialrand dieses Stückes hat weder Höcker noch 
Borsten. Am Lateralrande der Endopodite bleibt das Mittelstück von Borsten frei, und das 
distal folgende Randstück hat spärliche, kurze Borsten. Die Retinacula (Ret) sind sehr kurz; 
ihre Breit® ist wenigst@Ns doppelt so groß wie ihre Länge. 

Das für die Copulation umgeformte Endstück des Endopodites des männlichen 1. Beines 

8 


44 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


(T5 F 39, 40) ist relativ klein; die distale Ecke der lateralen Hälfte des nicht umgeformten 
proximalen Theiles springt nur schwach vor. Der Hakenfortsatz (Pr. u) ist betrichtlich kürzer 
als der Röhrenfortsatz (Pr. tu); das Deckblatt (Fol) trägt nur 12—14 Borsten. — Auf dem 
Exopodit des 2. Beines (F 38) fehlt die Leiste; nur die Randkerbe ist vorhanden. 

Der Basipoditfortsatz des Schwanzbeines (T 5 F3, 27) geht in 2 lange, starke, 
spitze, leicht mediad gebogene Zinken aus; die Zinken überragen das Endopodit etwas, 
und die mediale ist etwas länger als die laterale; der Einschnitt zwischen den Zinken ist tief; 
er geht bis zur Höhe des Gelenkes des Endopodites herab, also weit unter die Mitte des 
Basipoditfortsatzes.. Die Dornenreihe (Ac. a) am Lateralrande des Exopodites beginnt distal von 
der Randmitte; es sind meistens 5, seltener 4, ausnahmsweise 6 Dornen vorhanden, deren 
letzter gewöhnlich etwas über halb so lang wie das Endglied des Exopodites ist. Der Medial- 
rand des 1. Gliedes des Exopodites (Exp. A I) ist in der Mitte mit einer Reihe kurzer, 
behaarter Borsten besetzt, deren Basis, wie an den Borsten der Endopodite der Gehbeine, 
blasig aufgetrieben ist; die Ecke, mit der der Medialrand in den ventralen Distalrand übergeht, 
ist vorgewölbt und mit einer Reihe steifer und fast nackter Borsten besetzt. Das Endglied 
des Exopodites ist 2'/,mal so lang wie breit. Das Endopodit (Enp), nicht ganz so lang wie 
das Endglied des Exopodites und etwas über doppelt so lang wie (an der breitesten Stelle) 
breit, hat einen eigenthümlich geformten Lateralrand: das proximale Randstück ist dorsad 
aufgebogen. 

Der Schwanzfächer hat ein charakteristisches Aussehen, das nicht blos durch die 
Breite und Dicke des Telsons, sondern auch dadurch bedingt ist, dass das Basipodit des 
Schwanzbeines zunächst ganz laterad absteht und sich dann mediad krümmt. Das Endopodit 
reicht bis zur Spitze der 2. Lateralzacke des Telsons oder etwas darüber hinaus. 

Fundorte. 

Eusebia. — Golf von Neapel (Lo Bianco 1909 p 599: Sandgrund bis 30 m Tiefe). —- 
Rısso (1816 p 115, 1826 p 87): Nizza. — Narno (1869 p 112): Adriatisches Meer. 


4. Bestimmungstabellen. 


An der concaven Kante der Klaue des Raubbeines sitzen wenigstens 7 Zinken 
(T5 F12 U. sec). — Der kürzere Ast (Endopodit) der Gehbeine ist blattförmig (T5 
F 36, 41 Enp. A II). Lysiosquilla (p 40). 


An der concaven Kante der Klaue des Raubbeines sitzen 4-5 Zinken (T 2 

F 21, T3F20 U. sec). — Der kürzere Ast (Endopodit) der Gehbeine ist griffelförmig 

(T2 F35, T3 F 37 Enp. A II). — Von den beiden distalen Zinken des Basipoditfortsatzes 
(Pr. Bap) des Schwanzbeines ist die mediale die längere (T 2 F29, T3 F 33, 34). 
Squilla (p 25). 


4. Bestimmungstabellen. 45 


An der concaven Kante der Klaue des Raubbeines sitzen 2 Zinken (T4 F 10, 
47 U. sec). — Der kürzere Ast (Endopodit) der Gehbeine ist griffelförmig (T 4 F 22—24 
Enp. A II). — Von den beiden distalen Zinken des Basipoditfortsatzes (Pr. Bap) des Schwanz- 
beines ist die mediale die kürzere (T 4 F 28, 44). Pseudosquilla (p 34). 


Lysiosquilla. 

Die dorsale, mit dem Hinterrande des Telsons parallele Kante (Cr. tr) nur mit 
medianem Vorsprung, sonst glatt (T5 F4, T6 F 36!. — An der Ventralseite des 6. Ab- 
domensegmentes, nahe am Hinterrande, jederseits eine Zacke (T5 F3, T6 F 37 Pr. ve). 

eusebia (p 40). 


Die bezeichnete Kante des Telsons sägeartig gezackt (T 6 F 38 Or. tr). — Die beiden 
Zacken am 6. Abdomensegmente fehlen (T 6 F 39). occulta juv. (Capitel Cd). 


Squilla. 

Dorsalseite des Telsons vorn mit submedianem Purpurfleck (T1 F 1). — Vordere 
Lateralecken des Rückenschildes mit scharfer Spitze (T2 F6). — 1.—5. Segment des 
Abdomens auf der Dorsalseite mit jederseits 4 Längsleisten (Cr. !o), von denen sich die 
beiden medialsten auf die Segmente des Mittelleibes fortsetzen (T 2 F 1, 7). — Die mediane 
First (Cr. me) des Telsons endigt hinten stumpf, die Hintereckdornen (Ac. subm) sind 
unbeweglich (T2 F 2, 11). — Stielaugen hammerförmig (T 2 F 16, 17). — Mandibel 
mit Palpus (T 2 F 24). — Klaue des Raubbeines mit 5 Zinken am concaven Rande 
(T2 F21 U. sec). — Hinterster Maxilliped mit Kieme (T 2 F 34). — 1. Glied des Exo- 
podites des Schwanzbeines mit 8—9 Dornen (Ac. la) am Lateralrande (T2 F 29 Ac. la). 

mantis (p 25). 


Telson ohne Purpurfleck (T 1 F5, 6, 7). — Vordere Lateralecken des Rückenschildes 
abgerundet (T 3 F 1). — 1.—5. Segment des Abdomens auf der Dorsalseite mit jederseits 3 
Längsleisten (Cr. lo), deren medialste sich auf die Segmente des Mittelleibes fortsetzt. — 
Die mediane First (Cr. me) des Telsons endigt hinten in eine lange, scharfe Spitze; 
Hintereckdornen (Ac. subm) beweglich (T 3 F 4. — Umriss der Stielaugen dreieckig, fast 
gleichseitig (T 3 F 11, 12). — Mandibel ohne Palpus. — Klaue des Raubbeines mit 4 
Zinken am concaven Rande (T 3 F20 U. sec). — Hinterster Maxilliped ohne Kieme. — 
1. Glied des Exopodites des Schwanzbeines mit 5—6 Dornen (Ac. la) am Lateralrande 
(T 3 F 33, 34). desmaresti, pallida. 


Letztes Segment (Th. S V) des Vorderleibes auf den Seiten mit welligem Saum 
(T3 F 5,6 Or. po. la). — Dorsale Längsleisten des 4. Abdomensegmentes hinten abge- 
stumpft; hintere Ecke der Pleuren zwar scharf, aber ohne Zacke. — Schaft (Ped) der 
Antennulen kürzer als die proximale Nebengeißel (FT. pr); 1. Schaftglied (Ped. AT) so 
lang wie das 2. oder 3.; mittlere Glieder der Sinnesgeißel (Fl. aes) etwas länger als dick; 


46 A. Die geschlechtsreifen Thiere der Mittelmeer-Species. 


distales mit Ästhetasken versehenes Stück der Sinnesgeißel über '/, so lang wie die Geißel 
selbst (T3 F 14). — Am Endopodite des 1. Abdomenbeines des g' ragen Haken- (Pr. u) 
und Röhrenfortsatz (Pr. tu) etwa gleich weit vor (T 3 F 36). — Medialrand des Basipodit- 
fortsatzes (Pr. Bap) des Schwanzbeines wellig (T 3 F 34). desmaresti (p 25). 


Letztes Segment (Th. S V) des Vorderleibes auf den Seiten mit spitzem Fortsatz 
(T3F7,8 Pr. la). — Von den 3 dorsalen Längsleisten des 4. Abdomensegmentes endigen 
die beiden lateralen stets, die mediale seltener in eine spitze Zacke. — Schaft (Ped) der An- 
tennulen etwas länger als die proximale Nebengeißel (F7. pr); 1. Schaftglied (Ped. A T) kürzer 
als das 2. oder 3. Glied; mittlere Glieder der Sinnesgeißel (F?. aes) über doppelt so lang wie 
dick; distales mit Ästhetasken versehenes Stück der Sinnesgeißel höchstens '/, so lang wie 
die Geißel selbst (T 3 F 13). — Hakenfortsatz (Pr. u) am Endopodite des 1. Abdomen- 
beines des g'! viel kürzer als der Röhrenfortsatz (T 3 F 39 Pr. tu). — Medialrand des 
Basipoditfortsatzes (Pr. Bap) des Schwanzbeines sägeartig (T 3 F 33). pallida (p 25). 


Pseudosquilla. 
Rostrum vorne mit langer medianer Spitze (IT 4 F 4). — Dorsalfläche des Telsons 


von zahlreichen, stark vortretenden Längsleisten bedeckt (l! 4 F6). cerisü (p 34). 


Rostrum vorne mit medianer Kerbe? (T 4 F 37). — Dorsalfläche des Telsons mit 
einer medianen Längsleiste, sonst mit geringer Sculptur (T4F41). erussaci (p 34). 


B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Ba. Verzeichnis der Larvenarten des Mittelmeeres. 


Wie für die geschlechtsreifen Thiere, die im vorigen Abschnitt behandelt wurden, 
beschränke ich mich auch hier bei der Beschreibung der Larven lediglich auf die Mittelmeer- 
Arten. Denn obwohl die Zahl der mediterranen Larvenarten größer ist als die der im Mittel- 
meer bisher gefundenen Species geschlechtsreifer Stomatopoden, so ist sie doch ebenfalls zu 
gering, um eine ausreichende Grundlage für eine systematische Revision der zahlreichen 
bisher beschriebenen Larvenarten zu bieten. Ich gehe daher zunächst nur auf die wenigen von 
anderen Autoren erwähnten und beschriebenen Mittelmeer-Larven ein, auf Larven anderer 
Herkunft aber nur insoweit, als sie mit den mir vorliegenden Larvenarten vielleicht identisch 
sind (vergl. auch unten Capitel Db). 

Dr Narare (1850) beschreibt von Messina Carcinococcus costai,; mir ist die Arbeit nicht 
zugänglich; die von Carus (1885 p 465) abgedruckte Diagnose des Autors lässt mich im Zweifel, 
ob die Species zu den Stomatopoden gehört. 

Ebenfalls von Messina beschreibt Craus (1871) 2 Larven: eine » Erichthoidina« (F 1), 
die das 1. Stadium von Lysiosquüla occulta sein dürfte, und eine »junge Squilloid-Larve« 
(F 22B), die das 1. Stadium einer Larve der Pseudosquilla-Gruppe ist; von der unten (Capitel Bil) 
beschriebenen constricta ist sie durch Merkmale am Telson specifisch verschieden. — Die Ab- 
bildungen, die CLaus 1876 bringt, sind Copien aus der erwähnten Arbeit (1871), mit Ausnahme von 
T4 F38, die eine »Stomatopodenlarve von Neapel« und wahrscheinlich das 1. pelagische 
Stadium von Zysiosquilla eusebia darstellt. — Die Larve, an der Craus (1883) das Blutgefäß- 
system untersuchte, ist das letzte Stadium von Squilla mantis und wurde bei Triest gefischt. 

Eine junge Larve beschreibt Gourzer (1886 p 22) von Maiseille; sie soll von Squlla 
mantıs stammen; wenn das richtig ist, gehört sie dem 1. oder 2. pelagischen Stadium an. 
Die Beschreibung der Antenne ist jedenfalls irrig; vielleicht hat Gourker sie mit den 
Antennulen verwechselt; vor dem Putzbein findet er 1 Maxilliped und 2 Paar Maxillen. 


Über das Vorkommen von Larven im Golf von Neapel sagt Cnun (1888 p 29): »Alima 


48 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


sehr häufig in geringeren Tiefen von 40—100 m; dagegen vermisste ich sie durchaus in den 
größeren Tiefen. Ihre Zahl nimmt nach dem freien Meere zu merklich ab.« 

In dem von JuricH (1904) bearbeiteten Material der » Valdivia«-Expedition fand sich auch 
eine bei Nisida gefischte Larve, die Jurıca als Alima triangularis n. sp. kurz beschreibt (p 387 
T 27 F 7); sie scheint das 7. pelagische Stadium von Squilla desmaresti zu sein. 

Die eben eitirten Arbeiten und Gictniorr’s (1881) Notiz über einen Fang des »Washington« 
(s. unten p 51) enthalten, soviel ich sehe, die ganze Literatur über Stomatopoden-Larven des 
Mittelmeeres. — 

Die einzige unter den von Craus beschriebenen Larven anderer Herkunft, die ich unter 
meinen Mittelmeerlarven wiederfinde, stammt »aus dem Atlantischen Ocean« und ist von 
Craus (1871 p 37 F 28) abgebildet; sie gehört nach Craus »zur Gonodactylus-Gruppe, beziehungs- 
weise zur Gattung Pseudosquilla«. Die Larve ist nach Species und Stadium sehr wahrschein- 
lich identisch mit der unten (Capitel Bi4, T 11) auf Ps. ferussaci bezogenen Larve. 

Unter den Larven Hansen’s (1895) käme nur Coroniderichthus armatus (Larve von Coronida 
bradyi A. M-Edw.) in Betracht, und zwar als synonym mit nu« (s. unten p 85, T 10). Allerdings 
nur die älteren Larven dieses Namens (Hansen’s F 3), denn die jüngere (F 4) hat am Raubbein 
doch ein zu abweichend geformtes Handglied, um zu derselben Species wie jene älteren Larven 
zu gehören. Für die Identität von nu® mit diesen spricht Hansen’s Beschreibung des Rücken- 
schildes und die Bemerkung, die Raubbeine seien kurz und auffallend plump; gegen sie, dass 
die Pleuraecken des 1.—5. Abdomensegmentes abgerundet seien. Mit Sicherheit lässt sich 
die Frage nicht beantworten, weil die in Betracht kommenden Larven Haxsen’s viel älter sind 
als mein ältestes Stadium von nuw. Die Larvenart ist nach Hansen in den wärmeren Theilen 
des Atlantischen Oceans sehr häufig. 

Zu der Reihe der unten (Capitel Bi2, T 11) als mucronata beschriebenen Larvenstadien 
könnten die beiden (von 1,12 und 1,75 inches Länge) gehören, die Brooxs (1886, T 6 F 2, 6, T12 
F 6, T13 F 12, 14 und T 6 F 7) abbildet. Da aber Brooxs’ Figuren bloße Skizzen sind und eine 
Beschreibung fehlt, so kann ich meine Vermuthung nur auf die Übereinstimmung in der Form 
der Hand des Raubbeines, in der Länge des Rostrums und in der relativen Länge des Fort- 
satzes am Basipodite des 6. Abdomenbeines stützen. Die Larven wurden bei Teneriffa, 


St. Thomas und Volcano gefischt. — 


Mir liegen zwölf Larvenarten aus dem Mittelmeer vor, über deren specifische 
Verschiedenheit kein Zweifel ist. Davon konnten 4 mit Sicherheit auf die Species Zysiosquilla 
occulta, L. eusebia, Squila mantis und S. desmaresti, 1 mit einiger Wahrscheinlichkeit auf 
Pseudosquilla ferussaci zurückgeführt werden. Die übrigen 7, von denen keine, wie wir sahen, 
mit früher beschriebenen und benannten Larven zuverlässig identisch ist, mussten mit neuen 
Namen bezeichnet werden. Von diesen ist /atior vielleicht die Larve von S. pallida, 
und gehört caudata zu einer Species von Pseudosquilla.. Ferner sind pleuracuta, nux und 
tridens Larven der Zysiosquilla-, constrieta und mucronata Larven der Pseudosguilla-Gruppe; zu 


Bb. Material, Aufzucht, Conservirung. 49 


welchen Species diese Larven gehören, bleibt einstweilen noch unbekannt; nur läge es nahe 
anzunehmen, dass eine von den 3 unbestimmten Larvenarten der Pseudosqwilla-Gruppe von 
P. cerisü abstamme. 

Die Zahl der im Mittelmeer gefundenen Larvenarten ist also um 5 größer als die der 
mit Sicherheit zur Mittelmeerfauna zu zählenden Species geschlechtsreifer Stomatopoden. 
Stammen nun diese überzähligen Larvenarten von Species, die auch durch erwachsene Thiere 
im Mittelmeer vertreten, hier aber noch nicht aufgefunden sind, oder sind sie die Brut At- 
lantischer Arten und vom Ocean in's Mittelmeer verirrt? Die bisherigen Expeditionen zur 
Erforschung der pelagischen und Boden-Fauna des Mittelmeeres liefern leider kein Material 
zur Beantwortung dieser Frage. Nur lässt sich der reiche Fang von Stomatopoden-Larven, 
den der »Washinston« westlich von Sieilien machte (s. unten p 51), schon darum nicht auf 
oceanische Elternthiere zurückführen, weil in ihm auch Larven ganz junger (des 2) Stadien 
vertreten waren, deren Elternthiere sicher in der Nähe, etwa am Ufer der Ägadischen Inseln, 
leben. Daher beweist auch die Zahl der mediterranen Larvenarten, dass die oben beschriebenen 


7 Species lange nicht sämmtliche im Mittelmeer einheimischen Stomatopodenarten sind. 


Bb. Material, Aufzucht, Conservirung. 


Das Material, das den nachfolgenden Beschreibungen (Cap. Bd—Bi) zu Grunde liegt, 
wurde theils gefischt, theils durch Aufzucht im Aquarium erhalten. Aufzucht der Larven 
ist für die sichere Beantwortung mancher Fragen aus der Larvengeschichte unentbehrlich; die 
Dauer der einzelnen Stadien lässt sich nur dadurch bestimmen, und wenn das Material an 
gefischten Larven nicht sehr reichlich ist, lässt sich ohne die Controlle durch aufgezogene 
Larven auch nicht immer eine sichere Entscheidung über die Zusammengehörigkeit und die 
Folge der einzelnen Stadien treffen. Indessen entsprach die Mühe, die ich in mehreren Jahren 
während der Monate April—Juli besonders auf die Aufzucht von ZL. eusebia verwandte, nicht 
den Erwartungen. Denn von den Hunderten von Larven des 1. pelagischen Stadiums, deren 
Aufzucht ich versuchte, starben die meisten trotz aller Sorgfalt schon nach wenigen Wochen; 
nur wenige gelangten in die späteren Stadien und nur eine Larve dauerte bis zur Verwand- 
lung in das 1. Litoralstadium aus. Ausreichendes Material für das Studium der inneren 
Organisation ließ sich also auf diese Weise nicht gewinnen; selbst für eine Beschreibung der 
äußern Form hätte es ohne Ergänzung durch gefischte Larven nicht ausgereicht. Der größte 
Übelstand aber war, dass die aufgezogenen Larven sich nicht ganz normal entwickelten; der 
Vergleich mit den gefischten zeigte, dass sie nicht blos im Wachsthum zurückblieben und 


bei den Häutungen Stücke von Gliedmaßen einbüßten, oft genug von solchen, die für die 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Fiora, Golf von Neapel. Stomatopoden 7 


50 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Stadien charakteristisch sind, sondern dass auch manche Merkmale etwas früher oder später 
auftraten, als bei den gefischten Larven des entsprechenden Stadiums. 

Am besten ließen sich die Larven auf folgende Weise aufziehen. 

Da die Nahrung der Larven größtentheils, wenn nicht ausschließlich, aus kleinen 
Krebsen, namentlich Copepoden, besteht, und da diese im »Auftrieb« selten fehlen, so hat 
man die frisch gefangenen Larven nur in ein Glas mit Auftrieb zu setzen, um ihnen aus- 
reichendes Futter zu bieten; man muss freilich zuvor Decapodenlarven, Radiolariencolonien, 
Sagitten, Pterotracheen und andere Thiere, die den Stomatopoden-Larven gefährlich werden 
könnten, entfernen. Man erneuert das Futter täglich, indem man die Larven heraussaugt und 
sie in ein anderes Gefäß mit frischem, von Feinden gesäubertem Auftrieb setzt. Für jüngere 
Larven sind kleinste Copepoden das beste Futter, während ältere mit Vorliebe Pontelliden zu 
fressen scheinen. 

Die Circulation des Wassers in dem Zuchtglas muss langsam vor sich gehen; 
ist die Bewegung dcs Wassers so stark, dass die Larven auch nur geringer Anstrengung be- 
dürfen, um dagegen anzukämpfen, so gehen sie rasch zu Grunde. Wie sich eine reichliche 
und zugleich gelinde Wasserströmung bewerkstelligen lässt, ist aus 
der beistehenden Abbildung (Textf. 1) ersichtlich. Die Geschwin- 
digkeit des durch das Rohr a zuströmenden Wassers wird dadurch 
gebrochen, dass das Rohr a in ein Probirglas (b) soweit hinab- 
hängt, dass seine Öffnung den Boden des Probirglases fast be- 
rührt. Das zuströmende Wasser fließt langsam über den Rand 
des Probirglases ab und verursacht in dem Glashafen um so weniger 
Strömung, je näher der Wasserspiegel dem Rande des Probirglases 
und je geringer also sein Gefälle ist. Da das zuströmende Wasser 
oben auf den Wasserspiegel fließt, das abfließende aber durch den 
Abflussheber (c) nahe vom Boden des Glashafens her abgesaugt 


wird, so wird das Wasser ausgiebig gewechselt. Um nun die 


durch den Wasserwechsel entstehende Strömung zu vertheilen und 


Textt. 1. 
Vorrichtung zum Wasserwechsel. dadurch noch mehr zu mildern, thut man gut, 2 oder 3 Abfluss- 


heber einzuhängen. Der Abflussheber (c) ist ein geeignet gebogenes 
Trichterrohr, dessen breite Öffnung (d) man mit Seidengaze zubindet (in der Figur nur angedeutet), 
um die Zuchtthiere und besonders die kleinen Futterthiere in dem Glashafen zurückzuhalten. 
Den Wasserstand im Glashafen kann man reguliren, indem man die Abflussöffnung (e) des 
Hebers durch ein Stück Gummischlauch höher legt. Der Glashafen sollte nicht weniger als 
2 Liter Wasser enthalten. Zuweilen, besonders im Frühjahr, ist der Auftrieb voll von pela- 
gischen Algen, die die Seidengaze des Trichters alsbald verstopfen; man muss die Gaze dann 
in den ersten Stunden nach dem Einhängen des Hebers einige Male abspülen. 
Durch Aufzucht erhielt ich, wie bemerkt, sämmtliche pelagischen Larvenstadien von 
Lysiosquilla eusebia aus dem 1. pelagischen Stadium; ferner von Z. occulta und von Squilla 


Bb. Material, Aufzucht, Conservirung. 51 


mantis das 2. und 3. pelagische Stadium aus dem 1. pelagischen Stadium, und aus den Eiern 
von S. mantis zog ich die beiden propelagischen Stadien und das 1. pelagische Stadium. Das 
übrige Material an Larven wurde gefischt. Vollständige Reihen der pelagischen Stadien 
lagen mir von L. eusebia, occulta, Squilla mantis und desmaresti vor; die Zugehörigkeit 
dieser Larven zu den genannten Arten stellte ich durch Aufzucht des 1. litoralen Stadiums 
aus dem letzten Larvenstadium fest, die der Larven von Sq. mantis außerdem durch Aufzucht 
der jüngsten 3 Stadien aus dem Ei. 

Außer den Larven der genannten 4 Species (die unten p 58, 75, 86 beschrieben werden) 
konnte ich nur noch eine Larvenart auf ihre Species zurückführen, und auch diese nicht mit 
völliger Sicherheit: die große, von Prof. E. Fıcaısı bei Messina in 2 Exemplaren gefischte 
und mir zur Untersuchung überlassene Larve, die wahrscheinlich zu Pseudosquilla ferussaci 
gehört (s. unten Capitel B4). 

Da mir die specifische Zugehörigkeit der übrigen Larven nicht bekannt ist, so beschreibe 
ich sie unter provisorischen Namen. Sie stammen zum Theil aus dem Golfe von Neapel, 
srößtentheils aber von der Expedition des »Washington«, über die GicLioLı (1881) berichtet 
hat. Auf dieser Expedition wurde in der Nacht vom 13. zum 14. August westlich von den 
Ägadischen Inseln (38° 38° N. 9° 46° O.) in einer Tiefe von 0—5 m (Tiefe des Meerbodens 
1600 m; Oberflächentemperatur 24—25°C) ein sehr reicher Fang an Stomatopoden-Larven 
gemacht, den mir die Verwaltung des R. Istituto di Studi Superiori di Firenze zur Unter- 
suchung überließ. Er enthielt nicht weniger als 6 Species, z. Th. in vielen Stadien; eine 
davon war Lysiosquilla occulta, durch Larven des 5. bis 9. pelagischen Stadiums vertreten. 

Von den oben (p 48) genannten 7 Larvenspecies, die sich einstweilen noch nicht auf 
Geschlechtsthiere bekannter Species beziehen lassen, liegt mir nun folgendes Material vor. 

Aus der Lysiosquilla-Gruppe: 

Pleuracuta. Mehrere Larven des 5., 6. und 7. pelagischen Stadiums, 1 des 8. Stadiums. 
Alle vom »Washington«. | 

Nuxw. Einige Larven des 5. und 6. und zwei des 7. Stadiums vom » Washington«. Eine 
Larve des 7. Stadiums auch aus dem Golf von Neapel. 

Tridens. War im Fang des »Washington« durch das 2.—9. Stadium vertreten, das 
2. und 9. Stadium nur durch je 1 Exemplar, die mittleren Stadien durch sehr zahlreiche 
(bis 80). 

Von Squilla-Arten: 

Latior. Aus dem Golf von Neapel, wo das 1. pelagische Stadium den 12.—30. Juli, 
das 2. und 3. den 20.—50. Juli in einigen Exemplaren gefischt wurde. Vielleicht zu 
S. pallida gehörig. 

Aus der Pseudosquilla-Gruppe: 

Constricta. Zwei Larven des 1. pelagischen Stadiums wurden im Golfe am 28. Juli 
1903 und 2 andere vor der großen Marina von Capri am 12. August 1905, abends 10'/, Uhr, 


bei etwa 1 m Tiefe gefischt. 
Tr 


52 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Mucronata. Das 2.—6. pelagische Stadium vom »Washington«; vom 2. Stadium lag nur 
1, vom 6. lagen 2 Exemplare vor. 

Caudata. Eine Larve des viertletzten (?) Stadiums wurde vom »Washington« gefischt, 
und eine des gleichen Stadiums zusammen mit einer des folgenden Stadiums im Golfe, an der 
Oberfläche, am 28. October 1908. 

Diese Larven werden unten Capitel Bf, Bh, Bi beschrieben. — 

Um die Larven zur Untersuchung ihres äußeren Baues zu conserviren, scheint mir 
folgendes Verfahren am geeignetsten. Man saugt das Seewasser von den Larven möglichst vollständig 
ab und übergießt sie mit einer auf 40—45° C erwärmten Mischung von Seewasser und For- 
mol nach dem Verhältnis von 10:1. Nach 10—15 Minuten sticht man die Larven an einigen 
Stellen mit einer spitzen Nadel an, am Telson, Rückenschild, in der Mitte des Rostrums, am 
Basipodite eines Abdomenbeines, größere Larven auch an je einem Segment des Mittel- und 
Hinterleibes, oder bricht auch die Spitze von Rückenschild- und Telsonstacheln ab. Da das 
unter der Lupe geschehen muss, legt man die Larven zur Schonung seiner Schleimhäute vor- 
her einzeln in reines Seewasser. Nach der Operation bringt man sie in eine Formolmischung 
von etwa doppelter Stärke (:1), worin sie je nach ihrer Größe 1'/,—2'/, Stunden bleiben. 
Dann legt man sie in eine Mischung von Seewasser mit 2"/, einer 1°/,igen Osmiumsäurelösung; 
darin bleiben sie, unter gelegentlichem Umschütteln, bis die Lösung sich trübt. Um sie dann 
in Glycerin überzuführen, in dem alle Chitingebilde viel besser zu erkennen sind als in Canada- 
balsam, lässt man Seewasser langsam über concentrirtes Glycerin fließen, so dass es sich in 
einer Schicht darüber lagert, und lässt die Larven in die Seewasserschicht gleiten; sie sinken 
dann innerhalb einiger Stunden in das Glycerin, ohne zu schrumpfen. — Frisch gehäutete 
Larven conservirt man besser nicht sogleich, da sie trotz aller Vorsicht zu schrumpfen 


pflegen; man lässt 2—3 Tage nach der Häutung vergehen. 


Bc. Zahl und Merkmale der Larvenstadien. 


1. Lysiosquilla-Gruppe. 


Wenn die Larven von Lysiosquilla eusebia und occulta in der That in dem Stadium aus 
dem Ei schlüpfen, das ich als ihr 1. Stadium bezeichnet habe, so beträgt die Zahl der Larven- 
stadien bei diesen beiden Species 9. Jedenfalls aber ist dies Stadium das erste pelagische, 
und so haben diese beiden Species 9 pelagische T,arvenstadien. 


Das geht nicht nur aus der Untersuchung des in allen Stadien reichlichen Materials 


Bc. Zahl und Merkmale der Larvenstadien. 1. Lysiosquilla-Gruppe. 53 


der Larven von ZL. ovcculta, sondern namentlich aus der Aufzucht der Larven von Z. eusebia 
hervor. Indess mag ein gewisser Zweifel daran bestehen bleiben, ob jede Larve diese Zahl 
der Stadien durchmacht, ob nicht vielleicht einzelne Larven ein Stadium mehr durchmachen. 
Diesen Zweifel erwecken die Larven der mittleren Stadien. Denn während in den jüngsten 
und ältesten Stadien die Merkmale der Entwicklungsstufe bei allen Exemplaren desselben Stadiums 
einer Species constant sind und höchstens ganz vereinzelte und kaum merkliche Modificationen 
(Borstenzahl mancher Gliedmaßen, Zahl der Ästhetasken der Antennulen) zeigen, so bietet 
in den mittleren Stadien (5. und 6. Stadium) die Entwicklungsstufe einiger Organe solche 
Unterschiede dar, dass man zunächst nicht weiß, wie man das vorliegende Material in Stadien 
abtheilen soll. Diese Organe sind namentlich die in der Umbildung aus spaltästigen Ruderbeinen 
in Maxillipeden begriffenen Gliedmaßen des 3.—D. Thoraxsegmentes (vergl. unten p 66, 68, 83 
das 5. und 6. Stadium von occulta und tridens); außerdem auch die Zacken, die am Lateral- 
rande des Telsons dicht vor den beiden vorderen Lateralstacheln hervorwachsen, die Zacken 
am Lateralrande des Exopodites des 6. Abdomenbeines und der Fortsatz an seinem Basipodite. 

Man könnte nun diesen Mangel an Constanz in der Umbildungsstufe der kleinen Maxilli- 
peden im 5. und 6. Larvenstadium so deuten, dass die in dieser Hinsicht am weitesten zurück- 
gebliebenen Larven des 5. und 6. Stadiums mehr als 2 oder I Häutung brauchten, um die 
Umbildungsstufe des 7. Stadiums (das fast constant ist, zu erreichen, oder dass die am weitesten 
in der Umbildung der Maxillipeden fortgeschrittenen Larven des 5. und 6. Stadiums schon 
zwischen dem 4. und 9. Stadium eine überzählige Häutung durchgemacht hätten. Indessen 
ist es doch kaum anzunehmen, dass bei solchen überzähligen Häutungen alle anderen Organe 
auf ihrer Entwicklungsstufe stehen bleiben sollten; und das müsste der Fall sein, da alle 
Larven des 5. Stadiums, so sehr sie auch in der Umbildungsstufe der Maxillipeden von ein- 
ander abweichen mögen, in fast jeder anderen Hinsicht auf der gleichen Stufe der Entwick- 
lung stehen, und ebenso die des 6. Stadiums. Es ist daher wahrscheinlicher, dass alle Larven 
einer Species die gleiche Zahl von Häutungen durchmachen, und dass die aus irgend einem 
Grunde in der Umbildung der Maxillipeden im 5. und 6. Stadium vorgeschrittenen oder zurück- 
gebliebenen Larven bei der folgenden, oder bei den beiden folgenden Häutungen den Unter- 
schied ausgleichen, so dass im 7. und 8. Stadium alle Larven wieder auf ungefähr der gleichen 
Stufe der Umbildung der Maxillipeden angelangt sind. 

Es spricht nichts dagegen, dass die anderen 3, im Capitel Bf (p 80ff) behandelten Larven- 
reihen der Lysiosquilla-Gruppe ebenfalls 9 Stadien durchmachen, und dies ist für die am voll- 
ständigsten beschriebene Reihe tridens sogar sehr wahrscheinlich. Ob die Zahl auch für alle 
übrigen Species dieser Gruppe gültig ist, muss dahingestellt bleiben; denn die von mir be- 
obachtete Verschiedenheit der Stadienzahl bei Squilla mantis und desmaresti beweist, dass ver- 
wandte Species nicht die nämliche Zahl von Larvenstadien zu haben brauchen. 

Vergleicht man weiter die Entwicklungsstufe, die die Organe in den gleichziffrigen 
Stadien bei den verschiedenen Larvenspecies der Zysiosquilla-Gruppe erreichen, so ergibt 


sich, dass die Stufe in einem bestimmten Stadium einer Species keineswegs die gleiche wie 


54 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


in demselben Stadium einer anderen Species zu sein braucht. Es gibt nur wenige Organe, die bei 
allen mir bekannten Species in demselben Stadium auf derselben Stufe der Ausbildung stehen 
und dadurch die Nummer des Stadiums sofort anzeigen. Ich stelle im folgenden die für die 
gleichnamigen Stadien meiner Lysiosquilla-Species charakteristischen Merkmale zusammen: 

1. Stadium. Paarige Augen sitzend (T 8 F 40 ON. Antennulen einästig, ohne Anlage 
von Geißeln (T 8 F5l). 

2. Stadium. Die paarigen Augen werden gestielt. Die Antennulen erhalten die 
erste (zapfenförmige) Anlage der proximalen Geißel (18 F 64 Fl. pr). 

3. Stadium. Das 2. Thoraxbein hat die eigenthümliche Übergangsform, wie T 7 F 17 
sie zeigt. Auftreten der vorderen Lateralstacheln am Rückenschilde T7 F11 Ac. la. an). 

4, Stadium. Die Antenne spaltet sich in ein flossenartiges, rechtwinklig abgebogenes 
Exopodit und ein zapfenförmiges Endopodit (T 7 F26 Exp, Enp). Das 1. und 2. Thorax- 
bein erhalten die Gestalt von Maxillipeden (T 7 F 55, 33). 

Für die folgenden Stadien gibt es derartige Merkmale nicht mehr. Die bei allen 
Species im gleichvielten Stadium auftretenden Merkmale gehören also, wie man sieht, aus- 
schließlich den ersten 4 Stadien an und sind auf die vorderen Gliedmaßen (von den Augen 
bis zum 2. Thoraxbein) beschränkt. 

Dass in den übrigen Merkmalen die gleichnamigen Stadien der einzelnen Species nicht 
immer auf der gleichen Stufe stehen, geht aus den Beschreibungen in den Capiteln Bd, Be, 
Bf (unten p 58#) hervor. Ich habe darin die Larvenentwicklung von Lys. occulta gleichsam als 
Norm vorangestellt, weil sie mir am vollständigsten bekannt ist und weil sie mit der primi- 
tivsten aller bekannten Larven beginnt, und habe die der anderen Species auf sie bezogen. Hier 
will ich nur die hauptsächlichsten Ungleichheiten in der Entwicklungsstufe bei den von mir 
untersuchten Larvenspecies der Zysiosquilla-Gruppe hervorheben. 

Segmentirung und Gliedmaßen des Abdomens. In diesem Merkmal verhält sich 
bereits das 1. Larvenstadium bei den einzelnen Species verschieden. Während bei L. occulta 
das Abdomen nicht segmentirt ist (T 7 F 1) und keine äußerlich hervortretenden Anlagen von 
Beinen trägt, hat es bei eusebia 2 freie Segmente und daran je ein zweilappiges, borstenloses 
Beinpaar (T 8 F 45); das 1. Stadium von eusebia verhält sich hierin also wie das 2. von occulta 
(T7 F4) Da die Entwicklung des Abdomens bei beiden Arten zunächst ziemlich gleichmäßig 
fortschreitet, so hat das 2. Stadium von eusebia 4 freie Segmente mit 2 borstentragenden und 2 
borstenlosen Beinpaaren (I 8 F 60 - 63) gleich dem 3. Stadium von occulta (T 7 F 11); das 3. Sta- 
dium von eusebia hat 5 freie Segmente (T 8 F 66) mit 4 borstentragenden und 1 borstenlosen Bein- 
paar (T 8 F68—71, 74) gleich dem 4. Stadium von occulta; das 4. Stadium von eusebia hat 5 freie 
Segmente mit ebensoviel borstentragenden Beinpaaren (T8 F 78), gleich dem 5. Stadium von occulta. 
In den letzten dieser Stadien wächst die Borstenzahl an den Beinen bei eusebia langsamer als bei 
occulta, so dass hierin sich die gleichnamigen Stadien der beiden Arten einander näher kommen, 
und da das 5. Stadium von eusebia in dieser Hinsicht sich wenig über das 4. fortentwickelt, so 


sind die bisherigen Unterschiede in der Entwicklungsstufe des Abdomens und des 1.—5. Ab- 


Be. Zahl und Merkmale der Larvenstadien. 1. Lysiosquilla-Gruppe. 55 


domenbeines der beiden Species im 5. Stadium ausgeglichen. — Auch tridens (T 11) ist occulta in 
der Entwicklung des Abdomens, wenigstens vom 2. Stadium an (das 1. kenne ich nicht), voran, 
wenn auch nicht so weit wie eusebia. Das Abdomen hat bei fridens im 2. Stadium (T 11 F 86) 
2 scharf und 1 weniger scharf abgesetztes Segment mit 3 Paar borstenlosen Beinlappen, im 3. Sta- 
dium 3 freie Segmente mit 1 beborsteten und 2 borstenlosen Beinpaaren (T 11 F 87), im 4. Sta- 
dium 5 freie Segmente mit 3 beborsteten und 2 boıstenlosen Beinpaaren. So steht das Abdomen 
in diesen Stadien zwischen den gleichnamigen von occulta und eusebia in der Mitte; im 5. Stadium 
(T 11 F 88) erreicht es die Stufe der Entwicklung, die es bei diesen beiden Arten hat. 

Der kleine Nebenstachel am Grunde der hinteren Lateralstacheln des Rücken- 
schildes, der bei occulta im 2. Stadium sichtbar wird (T 7 F 4 Ace. sec), tritt bei eusebia bereits 
im 1. Stadium (T 8 F 45), bei Zridens erst im 3. Stadium (T 11 F 87) hervor. 

Das dorsale Paar von Dörnchen am 6. Abdomensegment tritt bei eusebia (T 8 F 78 
Ac. submed) im 4., bei den 4 anderen Arten der Gruppe erst im 5. Stadium auf. 

Die Zacken (Pr. la. 1, 2) vor den beiden vorderen Lateralstacheln des Telsons, die bei 
occulta (T 7 F 60), eusebia und pleuracuta im 5.—6. Stadium erscheinen, treten bei nuw erst im 
6. oder 7., bei Zridens im 8. oder 9. Stadium auf. 

Die Antennulen verhalten sich in den gleichnamigen Stadien von occulta und eusebia 
ziemlich gleichmäßig; nur wird die distale Nebengeißel bei occulta im 8. (T8 F 11), bei 
eusebia erst im 9. Stadium dreigliedrig. Auch bei tridens und nuw entwickeln sich die Anten- 
nulen in ähnlicher Stufenfolge wie bei occulta, doch haben sie bei tridens im 3., 4. und 
5. Stadium nicht ganz soviel Ästhetasken und haben eine 4gliedrige proximale Nebengeißel 
bereits im 8. Stadium, und bei „uw haben sie schon im 7. Stadium (T 10 F 111 Aes) eine 
Gruppe von Ästhetasken mehr als bei occu/ta im 9. Stadium (T 8 F 32). Besonders weit eilen 
die Antennulen von pleuracuta den gleichnamigen Stadien der übrigen Arten voraus; ihre 
proximale Nebengeißel (F7. pr) wird schon im 6. Stadium 4gliedrig und beginnt das 5. Glied 
im 8. Stadium abzuschnüren (T 3 F 44); ihre distale Nebengeißel wird schon im 7. Stadium 
3gliedrig, und die Ästhetasken, deren Zahl im 5. Stadium dieselbe ist wie im 6. Stadium von 
occulta, bilden im 6. und 7. Stadium 5, im 8. Stadium 6 Gruppen (T 3 F 44), sind also so 
zahlreich, wie bei occulta, eusebia und tridens erst nach der Metamorphose. 

Sehr gleichmäßig entwickeln sich auch die Antennen bei occulta, eusebia, nuw und 
tridens; nur ist das Exopodit bei Zridens im 9. Stadium 7gliedrig (T 11 F 96), während es bei 
occulta (T 8 F 36) in diesem Stadium 6gliedrig ist; die Antenne des 6., 7. und 8. Stadiums 
von pleuracuta ist der von occulta um je 1 Stadium voraus. 

In der Entwicklung der 3 kleinen Maxillipeden zeigen die gleichnamigen Stadien 
unserer Species einige Ungleichmäßigkeiten, die indessen kaum größer sind, als die bei Indi- 
viduen desselben Stadiums derselben Art zu beobachtenden; nur tritt bei einigen (eusebia) der 
Unterschied in der Größe des Handgliedes zwischen dem 3. und 4. Maxilliped früher hervoı 
als bei anderen (occulta). 


Die Beine des Mittelleibes, die meistens zuerst im 4. Stadium als flache Hügel hervor- 


56 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


treten (T 8 F 78 Pa), werden bei fridens im 5. und bei nur erst im 6. Stadium äußerlich 
sichtbar und bleiben auch in den folgenden beiden Stadien um 1--2 Stadien hinter den 


gleichnamigen von occulta zurück. 


2. Squilla. 


Die Zahl der Stadien, welche die Larven von Squila durchmachen, habe ich nicht 
durch Aufzucht controllirt. Wohl aber war das im Golfe von Neapel gefischte Material von 
S. desmaresti mehr als reichlich genug, um auch für diese Species die Zahl von neun pelagi- 
schen Stadien festzustellen, um so mehr als die Variabilität der Entwicklungsstufe der kleinen 
Maxillipeden in den mittleren Larvenstadien nicht so groß ist wie bei den Larven der Lysio- 
squila-Gruppe. 

Die pelagischen Larven von S. mantis schließen sich den gleichziffrigen Stadien von 
S. desmaresti in den Merkmalen der Entwicklungsstufe nahe an; aber während das 9. Stadium 
von desmaresti sich in das 1. Litoralstadium verwandelt, folgt darauf bei mantis zunächst noch 
ein zehntes Larvenstadium. 

Die Frage, die für die Larven der Lysiosquilla-Gruppe unbeantwortet bleiben musste, 
ob nämlich ihr 1. pelagisches Stadium identisch mit dem sei, in dem sie aus dem Ei schlüpfen, 
konnte ich für S. mantis durch Aufzucht der Larven aus dem Ei beantworten: die Larven 
von S. mantis machen zwischen dem Ausschlüpfen und dem Übergang in das 1. pelagische 
Stadium erst 2 Stadien durch, die ich als »propelagische« Stadien (T 9 F1—16 Spp) bezeichne. 
Erst das 2. propelagische Stadium häutet sich zu Larven, die mit dem gefischten 1. pela- 
gischen Stadium genau übereinstimmen. Die Zahl der Larvenstadien von S. mantis ist daher 
im ganzen zwölf. 

Die Ähnlichkeit der Larven des 1. pelagischen Stadiums von 8. desmaresti mit denen 
von S. mantis lässt annehmen, dass auch die Larven von desmaresti 2 propelagische Stadien 
durchmachen. 

Von anderen Sqwilla-Larven ist mein Material ganz dürftig, so dass ich über die 
Stadienzahl anderer Squilla-Species nichts aussagen kann. Aus demselben Grunde weiß ich 
auch nicht, ob es Merkmale gibt, die für die gleichnamigen Stadien einer größeren Zahl von 
Sqwlla-Arten charakteristisch sind, wie etwa die Sitzaugen für das 1., und die Übergangsform 
des Raubbeines für das 3. Stadium der Larven der Lysiosqwilla-Gruppe. Indessen haben eine 
solche Bedeutung für die Squilla-Larven vermuthlich folgende Merkmale: Die Anhäufung von 
noch nicht resorbiertem Eidotter in den beiden propelagischen Stadien; der Mangel einer 
äußeren Anlage des Endopodits der Antenne (T 10 F 4) und des 5. Abdomenbeines (T 10 F 2) 
im 1. pelagischen Stadium; das erste Hervortreten dieser beiden Anlagen im 2. pelagischen 
Stadium (T 10 F 12 Enp, 13 Pn 5); der Beginn der Gliederung der ventralen Geißel der 
Antennulen, das Hervorsprossen der kleinen Maxillipeden und des 6. Abdomenbeines 


Be. Zahl und Merkmale der Larvenstadien. 3. Pseudosquilla-Gruppe. 57 


im 3. pelagischen Stadium (T 10 F 15 Fi. di, 17 Mp, T 9 F 26 Pu), und der Beine des 
Mittelleibes im 4. pelagischen Stadium (T 10 F 28). 

Im Ganzen stimmen die gleichnamigen Stadien von Squilla mantis und desmaresti in den 
Merkmalen der Entwicklungsstufe näher überein als manche der oben besprochenen Species 
der Lysisquilia-Gruppe; jedoch wird mantis in einigen Merkmalen von desmaresti überholt. So 
bleibt mantis besonders darin zurück, dass sie den medianen Ventralstachel am Antennulensegment 
(T9 F 102 Ac. me) erst im 3.—4. pelagischen Stadium, die spitzen Pleuraecken an den Abdomen- 
segmenten (T 9 F 108) erst im 8. Stadium erwirbt (beides bei desmaresti schon im 1. pelagischen 
Stadium vorhanden, T 10 F 2), und dass auch das submediane dorsale Dornpaar am 6. Abdomen- 
segment und die Lateralzacken am Telson bei mantis ein Stadium später auftreten als bei des- 
maresti, in geringerem Maße bleibt das 4. und 5. Stadium von mantis hinsichtlich des 5. Ab- 
domenbeines und das 9. Stadium in der Gliederung des Endopodites der Antenne, der Spaltung 
des Kiemenhöckers der Abdomenbeine und in der Entwicklung des 6. Abdomenbeines hinter 
den gleichnamigen Stadien von desmaresti zurück. — Es gibt noch andere Unterschiede zwischen 
den gleichziffrigen Larvenstadien der beiden Species, die zunächst als Unterschiede in der Ent- 
wicklungsstufe angesehen werden könnten, in der That aber Speciesunterschiede sind, da sie 
auch nach der Metamorphose bis zur Geschlechtsreife bestehen bleiben; das ist die Zahl der 
Geißelglieder und Ästhetasken der Antennulen, worin desmaresti von mantis schon vom 
4. Stadium an überholt wird, ferner die Borsten der Antennen und Abdomenbeine, die sich 
bei mantis schneller als bei desmaresti vermehren, und auch das frühere Auftreten der Dornen 
am Rostrum von mantis (im 1. pelagischen Stadium; bei desmaresti erst im 3. oder 4.) darf 


man auf ihre überwiegende Länge zurückführen. 


3. Pseudosquilla- Gruppe. 


Dass die Larven der Pseudosgwilla-Gruppe ebenfalls 2 propelagische Stadien durch- 
machen, ist für eine Gonodactylus-Species nachgewiesen (s. unten Capitel D). Über die Zahl der 
pelagischen Stadien dieser Gruppe aber kann ich nur Vermuthungen äußern, da mir keine einiger- 
maßen vollständige Reihe davon vorliegt; so muss auch die Nummer einiger der unten (Capitel 
Bi 3, 4) beschriebenen Stadien dieser Gruppe unsicher bleiben. Indessen ist sicher, dass die 
Larve constricta (Capitel Bi 1, T 11 F1—10) dem ersten und die Larve von P. ferussaci? (Capitel 
Bi 4, T11 F 65—85) dem letzten pelagischen Stadium angehört. Jenes ist aus der Überein- 
stimmung der constricta-Larve mit dem von Brooxs (1893) gezüchteten 1. pelagischen Stadium 
eines Gonodactylus und auch daraus zu schließen, dass meine Larve, außer in der den Larven 
der Pseudosquilla-Gruppe eigenthümlichen vorzeitigen Entwicklung der hinteren Abdomenbeine, 
dem 1. pelagischen Stadium von Squilla nur noch in der Zahl einiger Borsten (am proximalen 
Lobus der 1. Maxille und am 3. und 4. Gliede des Putzbeines) voraus ist. Dass ferner die 


vermuthlich zu P. ferussaci gehörige Larve auf dem letzten pelagischen Stadium steht, ver- 


Zovl. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 8 


58 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


rathen besonders die unter der demnächst abzuwerfenden Cuticula sichtbaren Nebenzacken an 
der Klaue des Raubbeines (T 11 F 77). 

Der 1. Hälfte der Reihe pelagischer Stadien gehören die Larven an, von denen unten 
(Capitel Bi 2, T 11 F 1145) 5 Stadien als mucronata beschrieben sind, und diese folgen ohne _ 
Zweifel lückenlos auf einander; die Richtigkeit ihrer Bezifferung hängt also nur davon ab, ob 
das jüngste von ihnen wirklich das 2. pelagische Stadium ist. Diese meine Ansicht gründet 
sich darauf. dass die Gliedmaßen des Kopfes und Thorax, die im 1. pelagischen Stadium der 
Pseudosginlla-Larven (constricta) auf derselben Entwicklungsstufe stehen wie im 1. pelagischen 
Stadium der Squilla-Larven, sich wohl auch in den nächsten Stadien parallel mit diesen weiter 
entwickeln. Der Vergleich zeigt nun, dass die von mir untersuchten mucronata-Larven in dieser 
Hinsicht dem 2. und den folgenden Stadien von Sqıilla in der That entsprechen, nur treten die An- 
lagen der Mittelleibbeine nicht im 4., sondern erst im 5. Stadium äußerlich hervor (T 11 F 31 Pa). 
Wenn also die unten beschriebenen Stadien von mucronata auch richtig beziffert sein dürften, 
so muss ich doch hinzufügen, dass ich die mir vorliegenden (25) Exemplare des 4. und 
5. Stadiums nicht befriedigend auf diese beiden Stadien vertheilen konnte, da sie fast alle 
unten angeführten Unterschiede in allmählichen Abstufungen darboten; am bestimmtesten ließen 
sie sich nach den Merkmalen an Antennulen und Antennen in 2 Stadien sondern; dabei mussten 
aber dem 4. Stadium T'hiere zugewiesen werden, die ebenso groß wie die des 5. Stadiums 
waren und fast ebenso weit entwickelte kleine Maxillipeden hatten. 

Die unten (Capitel Bi 3) als caudata (T 4 F 57 65, T 11 F 46—64) beschriebenen Larven 
stehen jedenfalls auf 2 einander folgenden Stadien, vielleicht auf dem viertletzten und dritt- 
letzten Stadium. Um wie viele Stadien diese Larven und die oben erwähnte Larve des letzten. 
Stadiums von ? jerussaci von ihrem 1. pelagischen Stadium entfernt sind, lässt sich um so we- 
niger angeben, als es nicht ausgeschlossen ist, dass Larven von so beträchtlicher Rumpfgröße 
mehr Stadien durchmachen als die oben behandelten kleineren Larven von ZLysiosquilla 
und Squilla. 


Bd. Beschreibung der Larven von Lysiosquilla occulta. 
T7 F1-89 T8 F1-39. 


Die Larven von L. occulta unterscheiden sich von allen mir bekannten Larven derselben 
Gruppe dadurch. dass die postero-lateralen Ecken der Pleuren des 1.—5. Abdomensegmentes 
in allen Stadien abgerundet sind (T 7 F 4, 11); auch in den letzten Stadien endigen die Pleuren 
am 5. Segmente nicht in eine Zacke. Das Rückenschild ist schmal, in der Mitte etwas breiter 
als vorne und hinten (T 7 F1, T8 F1); der hintere Medianstachel (Ac. me. po) ist kurz, meistens 
nicht länger als die vorderen Lateralstacheln (Ac. /a. an) und höchstens ?', so lang wie die hinteren. 


Lysiosquilla occulta — 1. Pelagisches Stadium. 59 


Lateralstacheln (Ac. 7az po; T7, F1, 4, 11, T8 Fl). Lateralzacken des Telsons groß (T 7 
F60, T8 F 31 Pr. la). Handglied des Raubbeines (vom 4. Stadium an) gestreckt, etwa 4mal 
so lang wie breit (T 7 F33, T8 F 25, 26). Laterale Ecke der Basipodite der Abdomen- 
beine ohne die unten (p 75) für L. eusebia erwähnte Zacke (T 7 F 18, 24, T8 F 15, 17). 


Das 1. Pelag sche Stadium. 
77 1,2%. 


Rumpf. Länge 2—2,25 (vom Stirn- zum Telsonrand 1,6—1,75) mm. Nur der Thorax 
ist segmentirt und besteht aus 5 größeren und 3 kleineren Segmenten (Th. S I—-VIII); das Ab- 
domen (Ab) ist vom Thorax abgesetzt, aber selbst nicht segmentirt und gegen das Telson (Te) nur 
durch eine leichte Kerbe an den Lateralrändern abgegrenzt. Die Falte, mit der die Innenwand 
des Rückenschildes in die Rumpfwand umbiegt, fällt in der Mitte des Rückens ungefähr mit der 
hinteren Kopfgrenze zusammen; dann läuft sie antero-lateral auf die Augen zu und verstreicht 
an ihnen; der ventrale Schildrand endigt ebenfalls an den Augen, und so setzt sich die 
äußere Wand des Schildes direct in das dorsale Integument der Augen und des Vorderkopfes 
fort. Der Kopf geht vorne in ein öfters ventrad gebogenes Rostrum (Ro) aus, an dessen Ventral- 
seite einige winzige Dörnchen sitzen; die Länge des Rostrums beträgt etwa ‘/;, von der Entfernung 
zwischen seiner Basis und dem Hinterrand des Schildes. In der Mitte des hinteren Schildrandes 
sitzt ein kurzer (Ac. me. po) und an seinen Lateralecken je ein längerer Stachel (Ac. lat. po). Das 
Telson (Te) hat jederseits 3 laterale Stacheln (Ac. la), und am Hinterrande zwischen den Hinter- 
eckdornen (Ac. subm) 15—18 Stacheln (Ac. po); die Hinterrandstacheln sind im Ganzen symmetrisch 
vertheilt; doch kommen in der Nähe der durch eine leichte Kerbe bezeichneten Randmitte auch 
Asymmetrien in Zahl und Größe der Stacheln vor. Die beiden Hintereckdornen sind größer als 
die Hinterrandstacheln, und unter diesen übertrifft der 4. oder 5. (von der Mitte gezählt) die 
übrigen mehr oder minder an Länge. Zwischen den Hinterrandstacheln stehen am Telsonrande 
winzige Dörnchen. 

Die Augen (ON) sind sitzend; ihr fassettirter Theil ragt in Form einer Halbkugel aus 
dem Kopfe hervor; der Kopf mit den Augen ist der breiteste Theil des Rumpfes. 

Die Antennule (vergl. T8 F 51) ist einästig; sie besteht aus 3 Gliedern, 2 kurzen 
proximalen (Ped. A IT) und 1 langen und dickeren Endgliede. Sie ragt zu beiden Seiten des 
Rostrums noch nicht mit der Hälfte des Endgliedes über den vorderen Kopfrand hinaus. Am 
Endgliede sitzen: etwa in der Mitte der Lateralfläche eine kurze Fiederborste, nicht weit vom 
Gliedende ebenfalls an der lateralen Gliedfläche (doch mehr dorsad) 2 Ästhetasken, und an 
der Spitze des Gliedes 1 Ästhetask und 3 Fiederborsten. 

Die Antenne (vergl. T 8 F 53) ist ebenfalls einästig und dreigliedrig. Die 3 Glieder 
sind eylindrisch und gleich dick: das 2. Glied ist etwas länger als das 1. und etwas kürzer 


*) Für die Gliedmaßen des Kopfes und Thorax vergl. die Figuren zum 1. Stadium von L. eusebia auf T 8. 
g# 


60 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


als das letzte. Am Ende des Endgliedes (Exp. A IT) sitzen 6 lange Fiederborsten und 1 kurzes, 
nacktes Börstchen. 

Die Mandibel (vergl. T8 F 52) hat keine Spur eines Palpus, sondern besteht nur 
aus der Kaulade. Ihr distaler, zwischen die Lippen tretender Theil ist beilförmig, mit 
vorderer concaver und hinterer convexer Fläche, und endigt in einem bezahnten Kaurand, 
der in der Mitte durch einen Einschnitt in eine ventrale und eine dorsale Hälfte getheilt 
wird. Die ventrale Hälfte trägt 3 Zähne; die 2 ventralsten sind hakig und spitz, und der 3. 
ist mit seinem kleinen Nachbar durch eine convexe Kante verbunden. Die dorsale Hälfte hat 
zunächst (von der Randmitte ab) 3 spitze Zähne, dann etwas abgerückt noch einen 4. solchen; 
hierauf folgen 2 winzige Zähnchen und der hakige Eckzahn, auf dessen Hinterfläche noch 
1 Zähnchen sitzt. 

Die 1. Maxille (vergl. T 8 F 44) besteht aus 2 am Grunde vereinigten Loben; der 
proximale Lobus (Lo. pr) ist ellipsoidisch und trägt 6 Borsten; der distale (Lo. di) ist flacher, 
mehr rechteckig, mit einem kleinen Höcker am Lateralrande, und trägt 4 Borsten (2—5). 
Die Borsten sind mit winzigen Spitzen spärlich besetzt, nur die proximalste Borste des proxi- 
malen Lobus hat einige Fiedern. 

Die 2. Maxille (vergl. T 8 F 43) ist zweigliedrig: das proximale größere Glied ist 
etwas laterad gekrümmt und hat einen convexen, stark vortretenden Medialrand, an dem 
4 Gruppen von Borsten 2 +2 -+53-+5) sitzen; an seinem Ende articulirt das kleine End- 
glied, welches 3 Borsten trägt. Die längeren Borsten sind weitläufig gefiedert. 

Die 5 vorderen Thoraxbeine (vergl. T 8 F 4650), die sich später in Maxillipeden 
verwandeln, functioniren als Schwimmbeine und sind einander sehr ähnlich. — Das Endopodit 
(Enp) des 1. Thoraxbeines ist 3gliedrig, doppelt so lang wie das 2. Glied des Basipodites 
(Bap. A II) und 1'/,mal so lang wie das Exopodit (Exp); dieses reicht etwa bis zur Mitte des 
2. Gliedes des Endopodites (Enp. A. pr IT). Das Exopodit trägt 5 Fiederborsten: 1 distal von 
der Mitte des Lateralrandes und 4 am Ende; am Endgliede des Endopodites (Ep. A. di) 
sitzen 8 Fiederborsten, von denen die lateralen kürzer sind als die medialen; an der Medialseite 
des 2. Gliedes des Basipodites und des 1. und 2. Gliedes des Endopodites sitzen 14-1 --1, 
2 +3, 2 kurze Fiederborsten. Am Ende des Endgliedes des Exopodites, etwas auf die hintere 
Gliedfläche gerückt, findet sich eine leicht gebogene Stiletborste. 

Das Endopodit des 2. Thoraxbeines (F 47), etwas dicker als das der übrigen Thorax- 
beine, ist 2gliedrig; sein 1. Glied (Enp. A. pr) entspricht dem 1.-+ 2. Gliede des 1. Beines. 
Endo- und Exopodit haben etwa dieselbe relative Länge wie am 1. Bein. Die Beborstung 
unterscheidet sich von der des 1. Beines dadurch, dass das Endglied des Endopodites (Enp. A. dı) 
nur 9 Fiederborsten hat, und dass in der 2. Borstengruppe an der Medialseite seines 1. Gliedes 
nur 2 (statt 3) Borsten stehen. 

Die 3 folgenden Thoraxbeine (3.—5., F48—50) haben wie das 2. ein 2 gliedriges 
Endopodit, das im Verhältnis zum Basipodite (1'/,mal so lang wie das 2. Glied des Basip.) und 
Exopodite (Endop. : Exop. =1:1, 6:7, 4:5) kürzer als am 1. und 2. Bein ist; das Exopodit 


rn re 


Iıysiosquilla oceulta — 2. Pelagisches Stadium. 61 


überragt am 3. Bein den distalen Rand des 1. Gliedes des Endopodites und reicht am 4. 
und 5. Bein wenigstens bis zum Endrande seines Endgliedes; auch ist das Exopodit an den 


hinteren Beinen etwas breiter als an den vorderen. Vertheilung der Borsten: 


2. Gl. des Basip. 1. Gl. des Endop. 2. Gl. des Endop. Exop. 


3. Bein 3 3 4 5 
A 3 3 4 6 
D. 1 2 3 6 


&> 


Die Borsten am Medialrande des Endopodites stehen einzeln (nicht paarweise wie am 
1. und 2. Bein) und sind zwar kleiner als die anderen Borsten, aber, besonders am 5. Bein, 
relativ größer als am 1. und 2. Bein. Von den Borsten des Exopodites sitzen (wie am 1. 
und 2. Bein) 4 am Ende und 1 distal von der Mitte des Lateralrandes; am 4. und 5. Bein 
sitzt auch am proximalen Theile des Lateralrandes eine Borste. Alle Borsten sind gefiedert. 
Der Medialrand des Exopodites ist behaart. 

Die 3 letzten Thoraxbeine (6.—8.) und die Abdomenbeine sind äußerlich nicht 
sichtbar. | 

Bestimmungsmerkmale. Zum Unterschiede vom 2. Stadium: Augen sitzend; 
Abdomen unsegmentirt und ohne Beinanlagen; am Grunde der Hintereckstacheln (Ac. lat. po) 
des Rückenschildes kein Nebenstachel (T 7 F 1); Antennule einästig (vergl. T 8 F 51). Endo- 
podit des 2. Thoraxbeines wenig dicker als das der anderen Beine (vergl. T 8 F 47). 


Das 2. Pelagische Stadium. 
T7F3. 


Rumpf (F4, 7). Länge: 2,5—3,3 (vom Stirn- zum Telsonrand 2—2,3) mm. Die Zahl 
der Rumpfsegmente ist um 2 vermehrt: Die beiden vordersten Abdomensegmente (Ab. ST, IT) 
sind frei geworden und tragen Beinlappen (Pn); der Rest des Abdomens ist nicht segmentirt, 
doch ist sein vorderstes Stück durch eine leichte dorsale Furche abgegrenzt. Die Pleuren der 
beiden freien Segmente sind abgerundet, ohne Zacke. Das Rostrum (Ro) ist °/, so lang wie der 
Abstand zwischen seiner Basis und dem hinteren Schildrande; es ist ein wenig ventrad ge- 
bogen (gewöhnlich aber nicht so stark wie in F 4); die Dörnchen an seiner Ventralseite sind 
etwas größer als vorher. Am hinteren Ende des ventralen Schildrandes, dicht vor dem hin- 
teren Lateralstachel (Ac. lat. po) ist ein kleiner Nebenstachel (Ac. sec) hervorgesprosst. Die 
Hinterrandstacheln des Telsons haben etwa die gleiche Zahl wie vorher, meistens 18. seltener 
16—17; doch fand ich einige Male 19—20. 

Die Augen (F 4 Ol) sind gestielt; der Lateralrand des Schildes geht über die Stiele 
hinweg und verstreicht beiderseits an der Basis des Rostrums. Die Augen haben die Form 


kurzer Ellipsoide; ihre kurzen Stiele vereinigen sich unter der Basis des Rostrums. 


62 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Aus dem Endgliede der Antennule (F 3), etwa in der Mitte seiner dorsalen Fläche, 
ist ein Zapfen (FV. pr) hervorgewachsen. Das Endglied trägt nun 5 Ästhetasken und neben den 
3 gefiederten Endborsten eine kleine nackte Borste. Die Trennung zwischen dem 1. und 2. 
Gliede erscheint minder scharf als im vorigen Stadium; sie ist auch weniger deutlich als die 
Grenze zwischen dem 2. und 3. Gliede. 

Die Antenne gleicht der des 1. Stadiums. 

Die ventrale Hälfte des Kaurandes der Mandibel (F 9) hat 4 Zähne; der dorsalste 
dieser 4 ventralen Zähne ist von den anderen 3 durch eine breite Lücke getrennt, in der sich 
ein flach gerundeter Vorsprung erhebt. 

Am distalen Lobus (Lo. di) der 1. Maxille (F 8) ist die Zahl der Borsten auf 5, und 
in der 2. Gruppe des proximalen Gliedes der 2. Maxille auf 3 gestiegen. 

Das Endopodit des 1. Thoraxbeines ist etwas gewachsen, so dass das Exopodit nicht 
mehr bis zur Mitte seines 2. Gliedes reicht. 

Das proximale Glied des Endopodites des 2. Thoraxbeines (vergl. T8 F59 Enp. A. pr) 
ist wurstförmig, viel dicker und etwas länger als im vorigen Stadium; am Medialrande seines 
2. Gliedes ist eine kleine Borste aufgetreten, und zugleich sind die benachbarten terminalen 
Fiederborsten verkürzt. Die terminalen Fiederborsten des Exopodites sind auf 5 vermehrt. 

Das 3.—5. Thoraxbein gleicht denen des 1. Stadiums, nur hat das Exopodit an allen 
dreien 2 Fiederborsten mehr als dort, 1 am Ende und 1 am Medialrande; es hat daher am 
3. Beine 1, 5, 1, am 4. und 5. Beine 1, 5, 2 Borsten. 

Die letzten 3 Thoraxbeine sind äußerlich noch nicht sichtbar. 

Die beiden frei gewordenen Abdomensegmente tragen je 1 Beinpaar (F 5, 6); die 
lappigen Äste (Enp, Exp) sind vom Basipodite undeutlich abgesetzt und borstenlos. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 1. Stadium: Augen (Ol) gestielt; 
2 freie Abdomensegmente mit Beinanlagen (F 4 Ab. S I, II, Pn); Rückenschild mit je 1 kleinen 
Nebenstachel (Ac. sec) am Grunde der hinteren Lateralstacheln (F 4); Endglied der Antennulen 
mit dorsalem Zapfen (F 3 F!. pr); Endopodit des 2. Thoraxbeines mit wurstförmig verdicktem 
proximalen Gliede (vergl. T 8 F 59) — vom 3. Stadium: Rückenschild ohne vorderen 
Lateralstachel (Ac. la. an); nur 2 freie Abdomensegmente (F 4); dorsale Geißel (F7. pr) der 
Antennule 1gliedrig, zapfenförmig (F 3); Endopodit des 2. Thoraxbeines mit Schwimmborsten 
(vergl. T8 F 59); 1. und 2. Abdomenbein lappig, borstenlos (F 5, 6). 


Das 3. Pelagische Stadium. 
17 DD, 
Rumpf(F 11,13). Länge 3,6—4,1 (vom Stirn- zum Telsonrande: 2,5—2,7) mm. Die hin- 


tere Grenze des Antennulensegmentes markirt sich auf der Bauchfläche. Das 3. und 4. Abdomen- 
segment (Ab. S III, IV) hat sich abgesondert; die künftige Abgliederung des 5. Segmentes ist 


Lysiosquilla oceulta — 3. Pelagisches Stadium. 63 


durch eine dorsale Furche angedeutet; die Pleuren aller Segmente haben runde Ränder. 
Rostrum °/, so lang wie der Abstand zwischen seiner Basis und dem hinteren Schildrande. 
Am Lateralrande des Schildes, dicht hinter den Augen, ist ein kleiner Stachel (Ac. la. an) er- 
schienen, so dass das Schild nun außer dem Rostrum 7 Stacheln hat: jederseits 1 kurzen vor- 
deren Lateralstachel (Ac. la. an), 1 kurzen Nebenstachel (Ac. sec), 1 langen hinteren Lateralstachel 
(Ac. lat. po) und 1 kurzen medianen Hinterrandstachel (Ac. me. po). Zahl der Telsonstacheln 
wie vorher. 

Die Antennule (F 15) ist in einen Stamm (Ped) und 2 Geißeln (F?) gegliedert. Der 
Stamm ist 2gliedrig; sein distales Glied (Ped. A IIvIII) ist aus der proximalen Hälfte des 
3. Gliedes der Antennule des vorigen Stadiums entstanden; sein proximales Glied (Ped. A T) 
ist aus den beiden ersten Antennulengliedern des vorigen Stadiums verschmolzen. Die distale 
Hälfte des 3. Gliedes des vorigen Stadiums ist zur ventralen Geißel (F7. ve) und der Zapfen 
zur 2 gliedrigen dorsalen Geißel (proximalen Nebengeißel, Fl. pr) geworden. Die dorsale Geißel 
ist die längere; ihr Endglied, etwa ?/, so lang wie ihr proximales Glied. trägt an der Spitze 
3 nackte Borsten von verschiedener Länge (an dem proximalen Gliede konnte ich keine 
Borste finden). Die Ästhetasken an der ventralen Geißel sind auf 7 vermehrt. Die relativen 
Längen von Stamm, ventraler und dorsaler Geißel sind etwa 5: 3:4. 

Die Antenne (F 12) hat noch die Form und Borstenzahl wie in den beiden früheren 
Stadien; doch ist die Trennung zwischen dem 2. und 3. Glied verwischter, öfters völlig auf- 
gehoben, und auf der medialen Fläche des 2. Gliedes deutet ein flacher Höcker (Enp) das 
künftige Endopodit an. 

Die Mandibel (F 14) unterscheidet sich vom vorigen Stadium hauptsächlich dadurch, 
dass der dorsalste der 4 ventralen Zähne von den anderen 3 noch weiter ab- und an die 
ventralen Zähne gerückt ist. 

Der Höcker (Pp) am Lateralrande des distalen Lobus (Lo. di) der 1. Maxille (F 10) 
ist größer geworden und trägt 1 nackte Borste. 

Das 2. Glied des Endopodites (Enp. A. pr IT) des 1. Thoraxbeines (F 16) ist in der Mitte 
eingeschnürt; zuweilen deutet an dieser Stelle auch eine zarte Querfalte die künftige Gliede- 
rung an; die proximale Gliedhälfte trägt am Ende des Medialrandes 2 kurze Fiederborsten. 

Das 2. Thoraxbein (F 17) hat einen für dieses Stadium sehr charakteristischen Bau: 
am Endopodite hat die seiner künftigen Function entsprechende Umformung begonnen, wäh- 
rend das Exopodit mit seinen 6 Schwimmborsten noch dasselbe ist wie im vorigen Stadium. 
Das Endopodit besteht aus 4 Gliedern, von denen die ersten 3 (A III, IV, V = Enp. A. pr) 
aus dem wurstförmigen proximalen Gliede des vorigen Stadiums (vergl. T 8 F 59) hervorge- 
gangen sind; das 1. und 3. Glied (A III, V) sind dick, das 2. kurz, käseförmig; das 4. Glied 
(AVI—= Enp. A. di) bildet mit dem Medialrande des 3. Gliedes einen spitzen Winkel und ist 
an der Basis gekrümmt, weiterhin aber gerade oder nur schwach concav (gegen das 3. Glied 
zu), mit. dolchförmiger Spitze. Die Fiederborsten, die an der medialen Seite des 2. Gliedes 
des Basipodites (Bap. A IT) und des 1. Gliedes des Endopodites (Enp. A. pr) des vorigen Stadiums 


64 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


sitzen, sind erhalten geblieben; das kleine Börstchen am 2. Gliede (A IV) des Endopodites 
ist neu; das in die Klaue (AVT= Enp. A. di) umgewandelte Endglied des Endopodites hat 
seine Borsten verloren, bis auf ein Börstchen an der dem 3. Gliede zugewendeten Seite. Am 
3. Gliede (A V), proximal von den Fiederborsten, steht eine kleine Spitze. — Nahe am Lateral- 
rande des 1. Basipoditgliedes (A 7) auf der hinteren Gliedfläche befindet sich ein Höcker (Br), 
gewöhnlich flach, seltener in Form eines kurzen Zapfens: die Anlage der Kieme. 

Das 3.—5. Thoraxbein (F 20, 19, 23) sind dem vorigen Stadium ganz ähnlich; nur 
ist am Fndglied des Endopodites des 3. Beines eine kleine Stiletborste erschienen, wie sie 
das 1. und 2. Bein dort in den vorigen Stadien besaßen. 

Die Zahl der Abdomenbeine (F 24, 18, 21, 22) ist wie die der freien Abdomen- 
segmente 4. Das 1. und 2. Bein sind in Basi-, Endo- und Exopodit gegliedert; die blatt- 
förmigen Äste sind mit Schwimmborsten und die Endopodite mit Retinacula (jedes mit 
2 Häkchen) versehen. Am 1. Bein hat das Exopodit 9, das Endopodit 7—8, am 2. Bein 
das Fxopodit 8, das Endopodit 5—6 Borsten. Das 3. und 4. Bein sind lappig, borstenlos, 
ihre Gliederung, besonders die des 4. Beines, weniger ausgeprägt. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 2. Stadium: Rückenschild mit klei- 
nem vorderen Lateralstachel (F 11 Ac. la. an); 4 freie Abdomensegmente (F 11 Ab. S I—-IV); dor- 
sale Geißel der Antennule 2gliedrig (F 15 F1. pr); Endopodit des 2. Thoraxbeines ein unvollkomme- 
nes Greifbein (F 17); 1. und 2. Abdomenbein mit Schwimmborsten (F 24, 18) — vom 4.Stadium: 
Augen (0!) ellipsoidisch; nur 4 freie Abdomensegmente (F 11 Ab. S I-IV); 3. und 4. Abdomen- 
bein borstenlos (F 21, 22); Antenne lästig (F 12); 1. und 2. Thoraxbein 2ästig (F 168 


Das 4. Pelagische Stadium. 
T7 F25—38. 


Rumpf (F 25). Länge 5,8—6,4 (vom Stirn- zum Telsonrande 4—4,6) mm. Das Augen- 
segment beginnt sich vom Antennulensegment zu sondern. Das 5. Abdomensegment ist vom 
6. gesondert, dies aber noch mit dem Telson vereinigt; die 5 freien Segmente, besonders das 
3.—5., sind beträchtlich länger als im vorigen Stadium. Das Rostrum ist im Verhältnis zum 
Schilde noch etwas kürzer als im 3. Stadium. Die Hintereckdornen des Telsons treten noch 
kräftiger hervor; von Hinterrandstacheln fand ich 20—21. 

Der größte Querschnitt der Augen liegt nicht mehr in der Mitte ihrer Längsachse, 
sondern etwa an der proximalen Grenze der Fassettirung. Der proximale Abschnitt der Augen 
verjüngt sich gegen die Augenstiele hin, aber nicht ganz gleichmäßig, sondern bis zur Augen- 
mitte schneller als später, so dass das Auge aus einem distalen kugligen und einem proxi- 
malen, weniger dicken, etwa die Form eines halben Ellipsoides darbietenden Abschnitt besteht; 
letzterer verengt sich plötzlich zum Augenstiel. Diese Birnform der Augen ändert sich kaum 
bis zum Schluss des Larvenlebens (vergl. T8 F11, 30). 


Lysiosquilla oceulta — 4. Pelagisches Stadium. 65 


Das distale Glied des Stammes der Antennulen (F 28) hat sich in 2 (Ped. A II, III) 
getheilt, so dass der Stamm 3gliedrig ist; die dorsale Geißel (F7. pr) ist 2- und die Sinnes- 
geißel (Fl.ve) 1gliedrig geblieben. Die Längen von Stamm, dorsaler Geißel und ventraler 
Geißel verhalten sich etwa wie 4:4:3, so dass also die Geißeln stärker gewachsen sind als 
der Stamm; das 3. Stammglied (Ped. A IIT\ ist fast doppelt so lang wie das 2.; das proxi- 
male Glied der dorsalen Geißel (Fl. pr) ist über 3mal so lang wie das Endglied; an seinem 
distalen Rande stehen einige nackte Borsten. Die Zahl der Ästhetasken (Aes) an der ven- 
tralen Geißel ist dieselbe wie vorher (7), aber die Spitze der Geißel ist verlängert, und eine 
leichte Kerbe, die an der dorsalen Seite distal vom letzten Ästhetasken verläuft, trennt sie 
vom proximalen Theil der Geißel. 

Die Antenne (F 26) hat ein ganz anderes Aussehen als im vorigen Stadium: sie ist 
4gliedrig geworden; aus dem 2. Gliede ist ein 1gliedriges, borstenloses Endopodit (Enp) 
hervorgewachsen; das Endglied ist vermittelst des eigenthümlich gebauten, knieartig gebogenen 
3. Gliedes (Exp. A I) rechtwinklig gegen das Basipodit gestellt, zugleich ist es stark verlängert 
und zu einem Ruder abgeflacht, und seine vorher endständigen Fiederborsten kränzen den 
distalen Rand und das angrenzende Stück des dorsalen und ventralen Randes dieses Ruders; 
sie sind zugleich auf 8 vermehrt. 

Mandibel ähnlich wie in den vorigen Stadien; vom dorsalen Eckzahn aus beginnt 
eine Leiste auszuwachsen, die auf der Vorderseite des Kaurandes und ungefähr parallel mit 
ihm verläuft. 

Der proximale Lobus (Lo. pr) der 1. Maxille (F 27) ist breiter als vorher und seine 
Borsten sind auf 8 vermehrt; die mittlere (#2) von den 5 Hakenborsten des distalen Lobus 
(Lo. di) ist noch kleiner als im vorigen Stadium und die 2. ist entschieden dicker als die 
anderen. 

Die 2. Maxille gleicht der des vorigen Stadiums. 

Das 1. Thoraxbein (F 35, 37, 38) hat sich durch den Schwund des Exopodites und 
der meisten Borsten sowie durch Umgestaltung anderer Glieder und Borsten in das Putzbein 
verwandelt. Es ist 6gliedrig; die Längen des 2.--5. Gliedes entsprechen etwa den Zahlen: 
22, 16, 9, 11; das 3. Glied (A IIT) hat 2, das 4. hat 1 Borste, das 5. (A V)) eine Querreihe 
von Borsten, nicht weit vom distalen Ende der Glieder; 2 von den Borsten des 5. Gliedes 
sind Putzborsten; von den anderen Borsten sind die längeren kurz gefiedert; am convexen 
Rande der Klaue (Enp. A. di= AVT) sitzt ein nacktes Börstchen, und neben der Zacke am 
Ende des Medialrandes des 5. Gliedes zuweilen ein Zähnchen. 

Das 2. Thoraxbein (F 33) ist außerordentlich verlängert und hat die Gestalt des 
Raubbeines bekommen, die es bis in das letzte Stadium im ganzen beibehält. Die Längen 
des 2., 3. und 5. Gliedes (A IT, III, V) entsprechen etwa den Zahlen 3, 5, 6. Die Zähnchen 
am Handgliede sind spärlich. 

3.—5. Thoraxbein (F 32, 31, 29) ziemlich unverändert; doch ist das Exopodit etwas 


verkürzt (besonders am 3. Beine) und die Medialrandborsten am Basipodit und Endopodit sind 


Zool, Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomätopoden. 9 


66 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


kleiner; von ihnen ist am 3. Beine eine kleine Fiederborste am Medialrande des 2. Gliedes 
des Endopodites neu; endlich ist die im 2. Stadium erschienene proximale Borste am Lateral- 
rand des Exopodites wieder verschwunden, so dass das Exopodit nunmehr an allen 3 Beinen 
übereinstimmend 1 + 5 + 1 Borsten hat. 

Am 6.—8. Ihoraxsegment ist die Anlage der 3 Beinpaare in Form flacher Hügel 
nahe an den Lateralrändern der Segmente äußerlich sichtbar. 


Obwohl das 6. Abdomensegment noch nicht vom 'Telson abgegliedert ist, trägt es doch 
schon ein Paar zweitheilige Läppchen, die Anlagen des 6. Abdomenbeines (F 25 Pu). Das 
5. Abdomenbein (F 30) ist noch klein, borstenlos; seine Gliederung bereitet sich vor. Die 
vorderen 4 Abdomenbeine (F 34, 36) functioniren als Schwimmbeine und sind mit Fieder- 
borsten besetzt; sie werden der Reihe nach vom 1. zum 4. Bein kleiner, ihr Basipodit im 
Verhältnis zur Breite kürzer; das Exopodit trägt der Reihe nach 12, 11—12, 9, 7—9, das 
Endopodit 2 + 9—10, 1—2 + 9, 7—8, 5—6 Borsten (wovon am 1. und 2. Bein 2 oder 1—2 
proximal vom Retinaculum stehen). Eine Fiederborste steht auch am Medialrande des Basi- 
podites des 1. und 2. Beines. Das Retinaculum hat an allen 4 Beinen 2 Häkchen. 


Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 3. Stadium: Augen birnförmig; 
5 freie Abdomensegmente; 1.—4. Abdomenbein mit Fiederborsten (F 34, 36); Antenne 2ästig 
(F 26); 1. und 2. 'Ihoraxbein lästig, in das Putz- und Raubbein verwandelt (F 35, 33) — 
vom 5. Stadium: 3.—5. Thoraxbein 2ästig, mit Schwimmborsten (F 32, 31, 29); 5. Abdo- 
menbein borstenlos (F 30); 6. Abdomenbein klein, 2lappig (F 25 Pu). 


Das 5. Pelagische Stadium. 
T7 F 39-59. 


Rumpf (F 39, 43). Länge 7,1—8 (vom Stirn- zum Telsonrande 5—5,5) mm. Das 
Augen- und Antennulensegment sind gegen einander und gegen das folgende Segment durch 
Muskeln beweglich; der vordere Theil dieses Segmentes und das Epistom (Lab. an) beginnen 
sich in die Länge zu strecken. Das Rostrum ist °’/,—/, so lang wie die Entfernung von 
seiner Basis bis zum Hinterrande des Schilde. Das 6. Abdomensegment articulirt mit dem 
Telson noch nicht; dicht vor der späteren Grenze zwischen beiden Segmenten sitzt ein Paar 
dorsaler Dörnchen (Ac. submed). 21—23 Hinterrandstacheln am Telson. Bei den meisten 
Larven sind die Lateralstacheln des Telsons (Ac la 7—83) noch einfach; zuweilen aber findet 
sich vor dem 1. oder 2. Stachel, selbst vor beiden, beiderseitig oder nur einseitig, die vom 
nächsten Stadium an dort stets vorhandene Zacke (Pr. la). 

Die Kerbe, die im 4. Stadium an der ventralen Geißel der Antennule (F 41) distal 
vom letzten Ästhetasken eben anfing wahrnehmbar zu werden, geht nun etwas tiefer, wodurch 
die ventrale Geißel beginnt sich in die Sinnesgeißel (77. aes) und distale Nebengeißel (FT. Ai) 


Lysiosquilla oceulta — 5. Pelagisches Stadium. 67 


zu spalten. Die Längen von Stamm, proximaler Nebengeißel (dorsaler Geißel, FT. pr), distaler 
Nebengeißel und Sinnesgeißel entsprechen etwa den Zahlen 27, 26, 20, 14. Das 2. Stamm- 
glied (Ped. A II) ist fast so lang wie das 3.; das proximale Glied der dorsalen Geißel ist 
fast 5mal so lang wie das Endglied. Das Endstück der distalen Nebengeißel ist abgegliedere 
Die Sinnesgeißel hat 1, 4, 2, 2 Ästhetasken. 

Antenne (F 53) ähnlich wie im vorigen Stadium; doch ist das Endopodit (Enp) etwas 
länger und hat ein winziges Börstchen an der Spitze, und das distale Glied des Exopodites 
(Exp. A IT) ist noch breiter und flacher geworden und trägt 12—15 Fiederborsten. 

Zwischen den Zähnen des ventralen Stückes der Mandibel ist ein neuer Zahn hervor- 
gesprosst, so dass 5 Ventralzähne da sind; die vom dorsalen Eckzahn ausgehende Leiste hat 
2—3 kleine Zähnchen erhalten. 

Am distalen Lobus (Zo. di) der 1. Maxille (F 40) sind die beiden kurzen Borsten 
(7,3) noch mehr verkürzt, und der Höcker (Pp) am Lateralrande des Lobus hat 2 Borsten. 

Das Endglied der 2. Maxille ist kürzer als vorher und nicht mehr als besonderes 
Glied abgesetzt; an den Borsten ist keine Fiederung mehr wahrzunehmen. 

Die Längen des 2.—5. Gliedes des Putzbeines (F 42) entsprechen den Zahlen 30, 
25, 14, 14; das 4. Glied hat 2 Borsten; am 5. Glied (A V') beginnt proximal von der 1. Quer- 
reihe eine 2. Reihe von Borsten zu erscheinen. 

Am Handgliede des Raubbeines sind die Zähnchen reichlicher; Längen des 2., 3., 
5. Gliedes etwa wie 10, 21, 25. 

Das 3. Thoraxbein (F 45) hat das Exopodit verloren und ist in einen stabförmigen 
Anhang verwandelt; sein 1. Glied (das 1. Glied des früheren Basipodites, Bap. A I) articulirt 
deutlich mit dem distad folgenden, sehr undeutlich gegliederten Stück der Gliedmaße; das 
Endglied (Enp. A. di) ist knopfförmig. Von Borsten sind einige Rudimente vom proximalen 
Theile des Endopodites und 5 z. T'h. gefiederte Borsten am Endgliede übrig geblieben. — 
Das 4. und 5. Bein (F 46, 47) sind noch Spaltbeine, ähnlich denen des vorhergehenden 
Stadiums; doch ist das Exopodit kürzer als dort und reicht auch am 5. Bein nicht mehr 
bis zum Endgliede des Endopodites; die Borsten am Medialrande des Basipodites und Endo- 
podites sind z. Th. ausgefallen; doch ist am Medialrande des Endgliedes des Endopodites 
des 4. Beines eine kleine Fiederborste neu hinzugekommen. Das 1. Glied des Endopodites des 
4. Beines ist etwas verdickt. Das Exopodit hat dieselbe Zahl von Borsten wie im 4. Stadium; 
doch kann die kleine Medialrandborste am 4. Bein ein- oder beiderseitig fehlen. 

Die vorstehende Beschreibung des 3.—5. 'T'horaxbeines gilt für die meisten der von 
mir untersuchten Exemplare des 5. Stadiums. Indessen variirt der Grad der Umbildung der 
3 Beine in diesem Stadium in auffallender Weise. Bei einem Exemplar war sie nicht so 
weit vorgeschritten, insofern sich das Exopodit am 3. Beine in Form eines kleinen Zipfels 
erhalten hatte. Bei anderen Exemplaren aber war sie weiter vorgeschritten als bei den oben 
beschriebenen Larven; bei einem waren die. Borsten an allen 3 Beinen (F 54, 55, 56) 


stärker verkürzt und das Exopodit des 4. Beines dünner; bei einem anderen war das 
9% 


68 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Exopodit des 4. Beines auf einen kleinen, mit 3 Borsten versehenen Anhang reducirt (so lang 
etwa, wie das Endopodit dick); bei einem dritten (F 50, 51, 52) endlich war das Exopodit 
des 4. Beines völlig ausgefallen, und es fehlte auch die Medialrandborste am Exopodit des 
5. Beines; bei den letztgenannten beiden Exemplaren war das Endglied des 3. Beines auch 
nicht mehr knopfförmig, sondern etwas in die Länge gezogen und endigte in einer spitzen 
Zacke (F 50 Enp. A. di). 

Das 6.—8. Thoraxbein (F 39, 57—59 Pa), die Beine des Mittelleibes, sind kleine Zapfen, 
deren Kuppe durch eine Kerbe in ein laterales und ein mediales Läppchen getheilt sind; das 
8. Bein ist etwas größer, das 6. etwas kleiner als das 7. 

Die vorderen 5 Abdomenbeine (F 48, 49) haben Schwimmborsten; ihre relativen 
Längen entsprechen etwa den Zahlen 18, 18, 16, 13, 9; die Basipodite und Äste werden in 
der Reihe der Beine von vorn nach hinten breiter im Verhältnis zu ihrer Länge. Die Fieder- 
borste am Medialrande des Basipodites ist am 1. und 2. Bein verschwunden, dafür aber am 
3. und 4. Bein vorhanden. Die Exopodite haben 15—16, 14—16, 14—15, 12—14, 9—10, 
die Endopodite 2—3 + 10-11, 2—5 + 11, 2—3 + 11, 2—3 + 8—9, 0—-1+5—8 Borsten. 
Die Retinacula (Ret) haben überall 2 Häkchen. 

Das 6. Abdomenbein (F 44) ist noch borstenlos; höchstens stehen am Ende des 
Exopodites (Exp) 1 oder 2 Börstchen von variabler Länge. Das Endopodit ist noch kaum 
vom Basipodit abgeschnürt. An der ventralen Fläche geht der distale Rand des Basipodites 
(unter dem Exopodite) in einen spitzen Fortsatz (Pr. Bap) aus, der bis zur Mitte des Exopo- 
dites oder etwas weiter reicht. Am Lateralrande des Exopodites findet sich selten die im 
nächsten Stadium regelmäßig auftretende Zacke. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 4. Stadium: 3. Thoraxbein, zu- 
weilen auch das 4., ohne Exopodit, stabförmig (F 45, 50, 54); 1.—5. Abdomenbein mit Schwimm- 
borsten (F 48, 49); 6. Abdomenbein unvollkommen gegliedert, mit Fortsatz am Basipodit 
(F 44 Pr. Bap) — vom 6. Stadium: 6. Abdomensegment noch mit dem Telson verschmolzen; 
Lateralstacheln des Telsons meistens einfach (F 43 Ac. la); 5. Thoraxbein mit wohlentwickeltem 
Exopodit (F 47, 52, 56); Exopodit des 6. Abdomenbeines fast stets ganzrandig, ohne Zacke 
(F 44 Eap). 


Das 6. Pelagische Stadium. 
T7 F 60—79. 


Rumpf (F 60). Länge 8,6—9,8 (vom Stirn- zum Telsonrande 5,8—6,6) mm. Die 
definitive Zahl der Abdomensegmente ist erreicht: das Telson articulirt mit dem 6. Segment. 
Der vordere Theil des 3. Rumpfsegmentes und das Fpistom sind weiter in die Länge ge- 
wachsen. Kopf und Thorax (vom Stirnrand zum Vorderrand des 1. Abdomensegmentes) sind 


zusammen nur wenig länger als die 6 Abdomensegmente. Das Rostrum ist etwa °/, so lang 


Lysiosquilla oceulta — 6. Pelagisches Stadium. 69 


wie das Rückenschild.. Am 6. Abdomensegment, dicht vor dem Gelenk des Beines, ist eine 
nach hinten gekrümmte Zacke aufgetreten. Vor dem 1. und 2. Lateralstachel (Ac. la 1, 2) 
des Telsons ist eine Zacke (Pr. la 1, 2) hervorgewachsen, dem Stachel ähnlich, öfters etwas 
dicker, selten auch etwas länger als er. 

"Die Kerbe, welche die 2. Nebengeißel (F7. di) der Antennule (F 61, 62) von der 
Sinnesgeißel (FV. «es) abspaltet, reicht proximad bis zur 2. Ästhetaskengruppe; die Nebengeißel 
ist von der Sinnesgeißel etwas abgebogen, dürfte aber wohl noch nicht mit ihr articuliren. 
Es sind fast stets 10 Ästhetasken vorhanden, die in 4 Gruppen zu 3, 3, 2, 2 angeordnet sind; 
zuweilen ist ein Ästhetask der proximalsten Gruppe klein oder fehlt auch ganz (F 62); bei 
einem Thier fand ich auch 2, 4, 2, 2 Ästhetasken; hier hatte die 2. Gruppe noch die Zahl 
des vorigen Stadiums bewahrt. Die relativen Längen von Stamm (Ped), 1. (dorsaler) Neben- 
geißel (FT. pr), 2. (auf die ventrale Seite der Sinnesgeißel gerückten, Nebengeißel (F7. di) 
und Sinnesgeißel (FT. aes) sind etwa 7, 6, 5, 3 (die Längen der beiden letzten Geißeln wie 
beim vorigen Stadium vom distalen Rande des letzten Stammgliedes gemessen). Die 1. Neben- 
geißel ist durch Zweitheilung ihres proximalen Gliedes Sgliedrig geworden; die relative Länge 
ihrer 3 Glieder ist etwa 4, 2, 1. 

Das Endopodit (Enp) der Antenne (F 68) überragt das 2. Glied des Basipodites be- 
trächtlich; es ist gewöhnlich nicht weit vor der Mitte leicht eingeschnürt; zuweilen ist diese 
Furche ganz flach und kaum nachweisbar. Das Exopodit hat 17—20 Borsten. 

Vom ventralen Eckzahn der Mandibel (F 69, 70, hat sich ein neuer Zahn abgespalten, 
und zwischen den beiden dorsalsten Ventralzähnen ist ein kleiner Zahn hervorgewachsen, so 
dass jetzt 7 Ventralzähne vorhanden sind; dadurch ist die (zuweilen wellige) Lücke zwischen 
dem dorsalsten Ventralzahn und den Dorsalzähnen wiederum breiter geworden als die Lücke 
zwischen ihm und dem benachbarten Ventralzahn. 

Die Zahl der Borsten am distalen Rande des proximalen Lobus der 1. Maxille (F 64) 
ist auf 11 vermehrt; dagegen ist die 1. Borste des distalen Lobus (Lo. di) gänzlich ausgefallen, 
so dass an seinem distalen Rande nur noch eine dicke (2) und 2 dünnere (4, 5) Hakenborsten 
und eine kleine Zacke (3) hinter der dicken Borste sitzen. 

Die mediale Seite der 2. Maxille (F 63) ist wellig, mit flachen Vorsprüngen; die 
4. Borstengruppe hat 4 Borsten. 

Die Längen des 2.—5. Gliedes des Putzbeines (F 74, 75) entsprechen den Zahlen 38, 
30, 15, 15; am 4. Glied sitzen 3—7 Borsten, am 5. Gliede (A 7) 2—3 quere Borstenreihen; 
neben der Zacke am Ende des 5. Gliedes 1—3 Zähnchen. 

Das Raubbein ist wie im 5. Stadium gebaut. 

Das 3.—5. Thoraxbein (F 77—79, 71—75) hat fast bei allen Larven das Exopodit 
völlig verloren; zuweilen bleibt an der Stelle, wo es gesessen, ein Wulst zurück; bei- einem 
Exemplar fand sich aber am 5. Bein noch ein kleines Exopodit mit 3 Fiederborsten am Ende 
(F 73 Exp), und bei einem anderen Exemplar war an einem Beine des 4. Paares ein Rest des 


Exopodites in Form eines mit 2 Fiederborsten versehenen Anhängsels vorhanden, während am 


70 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


5. Bein jede Spur des Exopodites fehlte. Auch im übrigen steht die Annäherung der 3 Beine 
an die Maxillipedengestalt nicht bei allen Larven des 6. Stadiums auf ganz gleicher Stufe. 
Das 3. Bein ist Ögliedrig und kann (F 77), wenn der proximale Theil des verdickten vor- 
letzten Gliedes etwas deutlicher abgeschnürt ist, auch schon als Ögliedrig gelten; das Endglied, 
von variabler Länge und noch nicht hakig, läuft stets in eine Spitze aus und macht mit 
dem zukünftigen Handgliede einen Winkel; auch bildet dieses Handglied bei den meisten 
Larven mit dem proximalen Abschnitt des Beines nach hinten zu ein Knie. Bei den meisten 
Larven ist das 4. Bein dem 3. ähnlich, nur zeigt es die erwähnten Merkmale in geringerem 
Grade, und sein Endglied ist zuweilen (F 72) noch knopfförmig und ohne terminale Spitze. 
Das 5. Bein (79, 73) besteht aus dem 1. Gliede des Basipodites und einem ungegliederten, 
vor dem Ende etwas angeschwollenen, cylindrischen Stück; daran sitzen Borsten von variabler 
Größe und Zahl, die zuweilen noch gefiedert sind. 

Das 6.—S Thoraxbein (F 69—67) ist länger als im vorigen Stadium und die Kerbe 
zwischen den künftigen Exopoditen und Endopoditen tiefer; die Beine nehmen in der Reihe von 
vorne nach hinten an Länge zu; aber ihre Länge variirt etwas im Verhältnis zum Rumpfe: 
zuweilen sind sie etwas kürzer, zuweilen etwas länger als die Segmente, an denen sie sitzen. 

Die vorderen 5 Abdomenbeine sind ähnlich wie im vorhergehenden Stadium. Die 
Fiederborste am Medialrande des Basipodits fehlt dem 1.—3., öfters auch dem 4. Bein; am 5. Bein 
ist sie stets vorhanden. Die Exopodite haben 19—21, 20—22, 19—21, 17—18, 12—14, die 
Endopodite 3—4 + 11—13, 3—5 + 13, 45 + 12—14, 4-5 + 12—15, 2-3 + 10-12 
Borsten. Die Retinacula haben 2, am 1.—3. Beine zuweilen auch 3 oder 4 Häkchen. Der 
Medialrand der Exopodite zeigt am proximalen Theile einen flacheonvexen Höcker, an den vor- 
deren Beinen deutlicher als an den hinteren; es ist die erste Andeutung der künftigen Kiemen. 

Basipodit und Äste des 6. Beines (F 76) sind gestreckter als im vorigen Stadium und 
die Äste sind vom Basipodit abgegliedert. Das Exopodit reicht nicht bis zur 1. Lateralzacke 
(Pr. la f) des Telsons.. Der Lateralrand des Exopodites geht in eine spitze Zacke (Ac. la) 
aus (sie fehlte bei einem Exemplar einseitig), die durch eine Kerbe vom distalen Rande des 
Exopodites getrennt ist. Der Fortsatz an der Vorderfläche des Basipodites (Pr. Bap) reicht 
weit über die Mitte des Exopodites, zuweilen auch über seinen Endrand hinaus; an seinem 
Medialrande erhebt sich eine (zuweilen stumpfe) Zacke. Am Ende des Exopodites sitzen 
meistens 2, am Endopodite 2—4 dünne Fiederborsten. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 5. Stadium: 6. Abdomenseg- 
ment vom Telson abgegliedert, mit krummer Zacke in der antero-lateralen Ecke; 1. und 
meistens auch 2. Lateralstachel (Ac. la /, 2) des Telsons mit Zacke (Pr. la 1, 2) davor (F 60); 
5. Thoraxbein meistens ohne Exopodit (F 79); 6. Abdomenbein mit Zacke (Ac. la) am Lateral- 
rande des Exopodites (F 76) — vom 7. Stadium: Am Lateralrande des Telsons können die 
Zacken (Pr. la 1, 2) etwas dicker als die dahinter sitzenden Stacheln (Ac. la /, 2) sein, sind 
aber nur selten etwas länger als diese (F 60); Endopodit (Enp) der Antenne 1gliedrig (F 68); 
5. Thoraxbein stabförmig (F 79). 


Lysiosquilla occulta — 7. Pelagisches Stadium. 71 


Das 7. Pelagische Stadium. 
Sars0: 39. 


Rumpf (F 87). Länge 10,3—11,2 (vom Stirn- zum Telsonrande 7”—7,7) mm. Ähnlich 
wie im vorigen Stadium. Das Abdomen ist ein wenig länger als Kopf und Thorax zusammen. 
Die Lateralzacken (Pr. la 1, 2) am Telson sind viel dicker und länger als die Stacheln (Ac. la 1, 2) 
hinter ihnen. 

Die 2. Nebengeißel (F7. di) der Antennulen (F 89) scheint nun mit der Sinnesgeißel 
(Fl. aes) beweglich verbunden zu sein, wenigstens ist die Einschnürung an ihrer Ansatzstelle 
einer Gelenkfalte ähnlich; die Ansatzstelle ist wiederum weiter proximad gerückt, so dass sie 
sich proximal von der 1. Ästhetaskengruppe befindet, und zugleich ist sie von der ventralen Fläche 
der Sinnesgeißel mehr auf die mediale Fläche gewandert. Die Ästhetasken stehen in 4 Gruppen 
zu 8, 3, 2, 2. Die Gliedmaße gleicht im ganzen der des vorigen Stadiums; doch fand ich 
bei den meisten Thieren die im folgenden Stadium überall vorhandene Zweitheilung des pro- 
ximalen Gliedes der 2. Nebengeißel. 

Das Endopodit (Enp) der Antenne (F 88) ist 4gliedrig geworden, doch ist die Trennung 
zwischen dem 2. und 3. Gliede schärfer als die beiden anderen Gliedgrenzen; das 1. und 
3. Glied sind viel kürzer als das 2. und 4. Das Exopodit hat 23—25 Borsten; es ist ein wenig 
länger als das Endopodit. 

Die Mundtheile gleichen denen des vorigen Stadiums; die Zahl der Mandibelzähne 
ist zuweilen auf 8 vermehrt. 

Auch das Putzbein und Raubbein sind wie im vorigen Stadium gebaut; nur sind 
am 4. und 5. Gliede des Putzbeines die später auftretenden Borstenreihen durch vereinzelte 
Borsten vorbereitet. 

Am 3. und 4. Thoraxbein (F 86, 85) ist das 5. Glied (A V)) noch stärker als vorher nach 
hinten gegen das 3. Glied übergebogen, und das Endglied (A VT) des 3. Beines ist leicht gekrümmt. 
Das 5. Glied des 4. Beines ist im Verhältnis zu seiner Länge etwas breiter als das des 3. Beines. 
Die 6 Glieder des 5. Beines (F 84) sind gesondert und der Endabschnitt vom 4. Gliede an ist 
gegen den proximalen Abschnitt nach hinten übergebogen; das Bein befindet sich noch nicht 
ganz auf der Stufe der Umbildung des 4. Beines im vorigen Stadium. Die Zahl der nackten 
Börstchen an den 3 letzten Gliedern des 3. und 4. Beines ist vermehtt. 

Das 6.—8. Thoraxbein (F 81—83) ist gewachsen und beträchtlich länger als das 
Rumpfsegment, wozu jedes gehört. Das Exopodit überragt das Endopodit weiter als vorher; 
das 1. Glied des Basipodites ist vom 2. abgesetzt, und auch zwischen dem 2. und 3. Gliede 
zeigt sich eine Einschnürung. 

Die vorderen 5 Abdomenbeine unterscheiden sich von denen des vorigen Stadiums 
hauptsächlich durch folgendes. Der Medialrand des Basipodites hat 2 Fiederborsten am 
9. Bein. Der Kiemenhöcker am Exopodit springt stärker vor und ist etwa halbkuglig. Beide 


72 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Äste haben am Lateral- und Medialrande eine Kerbe, die tiefer ist als im vorigen Stadium; 
die Kerben sind durch eine zarte Falte auf der Vorderfläche verbunden; die Falte liegt an 
den Endopoditen proximal vom Retinaculum, aber distal von der Mitte der Endopodite; an 
den Exopoditen ist das proximale Stück etwa halb so lang wie das distale. Die Exopodite haben 
21, 25, 25, 22, 18, die Endopodite 3—4 14, 3—4 +15, 4414, 4-5 +14 5+13 
Borsten. 

Das 6. Abdomenbein (F 80) ist etwa so lang wie das 5. und reicht ungefähr bis zum 
Grunde der 1. Lateralzacke (Pr. la /) des 'Telsons; es hat an jedem Ast 6—7 Borsten; proxi- 
mal von der Zacke am Exopodit ist eine zweite (kleine) Zacke (Ac. la) aufgetreten. Der 
Fortsatz an der Vorderfläche des Basipodites (Bap) überragt ein wenig das Ende der größeren 
Zacke am Exopodit; die Nebenzinke am Medialrande des Fortsatzes des Basipodites ist weiter 
distal gerückt und etwas länger als im vorigen Stadium. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 6. Stadium: Beide Lateralzacken 
(Pr. la 1, 2) des Telsons viel dicker und länger als die dicht hinter ihnen sitzenden Stacheln 
(Ac. la I, 2, F 87); Endopodit (Enp) der Antenne scharf in 2, undeutlich in 4 Glieder ge- 
theilt (F 88); Endabschnitt des 5. 'Ihoraxbeines nach hinten übergebogen (F 84) — vom 
8. Stadium: 2. Glied des Basipodites des 6.—8. Thoraxbeines (vom 1. Gliede undeutlich 
abgesetzt) wenig länger als dick (F 81—-83). 


Das 8. Pelagische Stadium. 
IS 1A. 


Rumpf (F1, 4. Länge 11,1—12,5 (vom Stirn- zum Telsonrande 7,6—-9) mm. Ähn- 
lich wie im vorigen Stadium. 

Die distale Nebengeißel der Antennule (F 11) ist 3gliedrig und im Verhältnis zur 
proximalen Nebengeißel etwas länger geworden (ca. ’/; so lang wie diese); auch ist das 
2. Stammglied etwas länger als das 3. 

Die Gliederung des 4 oliedrigen Endopodits (Enp) der Antenne (F 2) ist scharf; es ist 
etwa so lang wie das Exopodit; dies trägt ca. 25 Borsten. 

Der proximale Lobus der 1. Maxille hat am distalen Rande 15 Borsten; am distalen 
Lobus sitzt zwischen der dicken Hakenborste und der folgenden Borste eine winzige Spitze. 

Die 2. Maxille (F 3) zeigt den Beginn der Sonderung in 2 Glieder, zu deren erstem 
die 3 proximalen Loben gehören; 2, 4-5, 6, 3 Borsten. 

Mandibel, Putzbein und Raubbein wie im vorigen Stadium. 

‚Das hakig gekrümmte Endglied des 3. und 4. Thoraxbeines (F 8, 9) kann an das 
Handglied (A T) bis zur Berührung adducirt werden; das Handglied des 4. Beines ist im 
Vergleich zu dem des 3 Beines noch breiter als vorher. Die Gliederung des 5. Beines (F 10) 


Lysiosquilla occulta — 9. Pelagisches Stadium. 73 


ist schärfer geworden; es ist ungefähr wie das 3. Bein im 6. oder wie das 4. Bein im 7. Sta- 
dium gebaut, jedoch mit schmälerem Handglied. 

Die Beine des Mittelleibes (6.—8. Thoraxbein) (F 12—14) sind etwa 1"/,mal so 
lang wie die Segmente, an denen sie sitzen. Das Exopodit ist ca. 1'/,mal so lang wie das 
Endopodit, und das 2. Glied des Basipodites etwa doppelt so lang wie dick. Die Glieder sind 
schärfer gesondert als vorher; die Äste sind vollständig von einander getrennt und beginnen 
sich vom 3. Gliede des Basipodites abzusetzen; auch bereitet sich die Theilung des Exopodites 
in 2 Glieder vor. 

Die relative Länge der 5 vorderen Abdomenbeine (F5, 7) entspricht etwa den 
Zahlen 10, 10, 10, 9, 7. Der proximale Theil des Lateralrandes der Exopodite springt als 
schmaler Saum vor. Der Kiemenhöcker (Br) ist verbreitert, seine Kuppe etwas abgeplattet und 
an den vorderen Beinen zuweilen durch eine Kerbe in 2 Lappen getheilt. Die beiden Fieder- 
borsten am Medialrande des Basipodites des 5. Beines sind erhalten geblieben. Die Retinacula 
des 5. Beines haben 2, die des 1.—4. Beines meistens 4 Häkchen. Die Exopodite haben 
23—25, 28—29, 27—29, 26—27, 20—-22, die Endopodite 3—4-+ 15, 3—5 + 16—17, 
4—5 + 15—16, 4—5 + 15-16, 6—8 + 15 Borsten. 

Das 6. Abdomenbein (F 6), etwas länger als das 5., unterscheidet sich von dem des 
vorigen Stadiums nur wenig. Sein Exopodit reicht bis zur 1. Lateralzacke des Telsons oder 
etwas weiter. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 7. Stadium: 6.—8. Thoraxbein 
gestreckt, deutlich gegliedert, 2. Glied der Basipodite doppelt so lang wie dick (F 12—14) — 
vom 9. Stadium: Endopodit der Antenne 4gliedrig (F 2); Exopodit des 5. Abdomenbeines 
mit höchstens 1 Borste am proximalen Stücke des Lateralrandes (F 7). 


Das 9. Pelagische Stadium. 
T8 F15—39. 


Rumpf (F 28—31). Länge 13—14,8 (vom Stirn- zum Telsonrand 9,5—11) mm. Das 
Abdomen ist relativ etwas länger und breiter als vorher; die Stacheln (dc. la /, 2) hinter den 
beiden Lateralzacken (Pr. la /, 2) des Telsons sind noch kleiner geworden. Die Länge des 
Telsons (zwischen Vorderrand und der Basis der Hinterrandstacheln) beträgt mindestens ?/, von 
seiner größten Breite. 

Die 1. Nebengeißel (F7. pr) der Antennulen (F 32, 33) ist durch Theilung des proxi- 
malen Gliedes 4gliedrig geworden; die Sinnesgeißel (IT. aes) ist im Verhältnis zu ihrer Dicke 
und das 2. Stammglied im Verhältnis zum 3. Stammglied länger als vorher. Die Längen der 
Stücke der Antennulen entsprechen folgenden Zahlen (Sinnesgeißel und 2. Nebengeißel vom 
distalen Rande des 3. Stammgliedes an gemessen): Stamm 88 (44 + 24 -+ 20), 1. Nebengeißel 
71 83 +15 + 16-47), 2. Nebengeißel 66 (37 + 14 + 5), Sinnesgeißel 38. 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden, 10 


74 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Das Endopodit (Enp) der Antenne (F 36) ist 1'/, mal so lang wie das Exopodit (Exp), 
und ist durch Abschnürung zweier terminaler Glieder 6gliedrig geworden; das Exopodit hat 
etwa 30 Borsten. 

Die Concavität der Vorderfläche der Mandibel (F 34, 35) ist dadurch vertieft, dass 
der dorsale Theil (Pr. an) der Lade durch Verdoppelung des Kaurandes verdickt ist; die Zähn- 
chen dieses Theiles sind minder spitz als in jüngeren Stadien. 

Die 1. Maxille (F 16) gleicht der des 8. Stadiums; nur scheint der Zapfen (Pp) am 
Lateralrande des distalen Lobus beweglich geworden zu sein, und distal von ihm findet sich 
am Rande des Lobus eine dünne, kurze Borste. 

Die 2. Maxille (F 27) ist 2gliedrig und die Loben an der medialen Seite, besonders 
die proximalen, treten stark hervor. Die Zahl der Borsten ist höher als im vorigen Stadium, 
variirt aber ziemlich stark. Eine dünne Borste sitzt auch auf der lateralen Seite des 
2. Gliedes. 

Das 4. Glied des Putzbeines (F 37—39) ist im Verhältnis zum 5. etwas länger als 
in den vorigen Stadien; die Längen des 2.—5. Gliedes entsprechen etwa den Zahlen 14, 12, 
6, 5. Von Borsten finden sich am 3. Gliede 1 lange, 1—2 mittlere und 2 kurze; am 4. Gliede 
(A IV) 6—7 Querreihen von Putzborsten und außerhalb der Reihe am distalen Gliedende 
noch einige weitere Borsten; am 5. Gliede (A V) 5 Querreihen von Putzborsten und eine 
6. (proximal) durch eine einzelne Borste angedeutet; ferner am distalen Ende der lateralen 
Seite des Gliedes noch einige Borsten; am 6. Gliede (A VT) 2 kurze Borsten an der convexen 
Seite der Klaue. Dies klauenförmige Endglied trägt an der medialen Seite einige kleine 
Zähnchen. Der Fortsatz am Ende des Medialrandes des 5. Gliedes bildet mit der Klaue zu- 
sammen eine Zange und ist mit einem Kranz von Zähnchen ausgestattet; wenn man gerade 
von der medialen Seite her auf das Glied blickt (F 38), so sieht dieser Fortsatz aus wie eine 
Hand mit gespreizten und gekrümmten Fingern. 

Das Raubbein (F 25, 26) hat seit dem 5. Stadium seine Gestalt und seine relative 
Größe (im Verhältnis zum Rumpf) im wesentlichen beibehalten. 

Die 3 kleinen Maxillipeden (3.—5. Thoraxbein) (F 21, 20, 19) sind im ganzen über- 
einstimmend gebaut; der hinterste ist der kürzeste und dünnste und auch etwas ärmer an 
Borsten als die beiden andern, von denen der vorderste der längere ist, während der mittlere 
(F 20) sich durch die Breite seines Handgliedes (A V) auszeichnet. Die Längen des 2. und 
3. Gliedes der 3 Beine haben etwa das Verhältnis 4:3, 5:3, 2:1. Unter den kurzen 
Borsten an den 3 letzten Gliedern zeichnet sich eine am 4. Gliede und eine am 5. Gliede 
(an der Stelle, wo die Spitze der Klaue das Glied berührt) durch Dicke und Krümmung aus; 
auf dem hinteren Rande des Handgliedes, dicht vor dem Gelenk der Klaue, steht eine kurze 
Querreihe kleiner Börstchen, die am hintersten Maxilliped hakig sind. 

Die Beine des Mittelleibes (6.—8. Thoraxbein, F 22—24) sind etwa doppelt so 
lang wie die Segmente, an denen sie sitzen. Das Exopodit (Exp) ist 2gliedrig; das Endopodit 
(Enp) erreicht am 8. Bein (F 24) nicht den distalen Rand des 1. Gliedes des Exopodites und 


Lysiosquilla occulta — 9. Pelagisches Stadium. 75 


ragt am 6. und 7. Bein etwas darüber hinaus. An dem hinteren Theil der l.ateralseite des 
1. Gliedes des Basipodites befindet sich ein Höcker. Das 2. Glied des Basipodites ist 2'/, 
bis fat 3mal so lang wie dick. Zwischen diesem Gliede und den Ästen ist ein keil- 
förmiges Glied (Bap. A III) aufgetreten, dessen dicker Theil zwischen Basipodit und Endo- 
podit liegt. 

Die vorderen 4 Abdomenbeine (F 15, 17) sind an Länge nicht sehr verschieden, 
doch ist das 2.>3.>1.>4.; das 5. ist ca. °/, so lang wie das 4. Die beiden Äste sind 
am 5. Bein gleich lang; an den vorderen Beinen ist das Endopodit etwas länger. Der Gegen- 
satz in der Form der beiden Äste, dass nämlich das Exopodit sich distad verbreitert, das Endo- 
podit aber verschmälert, ist größer geworden als im vorigen Stadium, besonders an den hinteren 
Beinen, wo die Verschmälerung der Endopodite stark ist. Der Saum des proximalen '[heiles 
des Lateralrandes der Exopodite tritt deutlicher hervor. Der Kiemenhöcker \BDr) ist überall 
in 2 divergirende Lappen getheilt, welche (an den vorderen Beinen tiefer als an den hinteren) 
wiederum in zwei Läppchen getheilt sind, der proximale deutlicher als der distale Lappen. Am 
Medialrande des Basipodites des 9. Beines stehen 3—-4 Fiederborsten; an den übrigen Beinen 
sind dort keine Borsten vorhanden. Die Retinacula haben am 1.—3. Beine 6—7, am 4. und 
5. Beine 4—5 Häkchen. Die Exopodite haben 34—35, 39— 91, 37—-39, 37—39, 36—38, die 
Endopodite haben 3—4 + 16—17, 4-5 + 17—19, 5—6 + 17—18, 5—6 +17, 10—12 —+ 
15—16 Fiederborsten. Von den Borsten der Exopodite stehen am 1.—4. Bein je 1, am 5. Bein 
6—7 an dem vorspringenden Saum des proximalen Stückes des Lateralrandes; von den Borsten 
der Endopodite stehen die zuerst genannten proximal vom Retinaculum. 

Das 6. Abdomenbein (F 18) ist etwas länger als das 5.; sein Exopodit reicht bis 
zum Grunde der 2. Lateralzacke (Pr. la 2) des Telsons, der Fortsatz des Basipodites (Pr. Bap) 
etwa bis zur Spitze dieser Zacke. Die Nebenzinke am Fortsatz des Basipodites und die 
kleinere (mittlere) von den Zacken (Ac. la) am Exopodite sind größer als im vorigen Sta- 
dium; proximal von der letztgenannten Zacke hat sich eine 3. (sehr kleine) Zinke eingefunden. 
Das Exopodit hat etwa 13 Borsten, das Endopodit (Enp) etwa 25; doch sind die meisten 
kurz und dünn. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 8. Stadium: Proximale Neben- 
geißel (Fl. pr) der Antennule 4gliedrig (F 32); Endopodit (Enp) der 2. Antenne Ö6gliedrig 
(F 36); Exopodit des 5. Abdomenbeines mit 6—‘ Borsten am proximalen Stück des Lateral- 
randes (F 17) — vom 1. Litoralstadium (T 6 Fl): Rückenschild mit langen Stacheln. 


10* 


76 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Be. Beschreibung der Larven von Lysiosquilla eusebia. 
T8 F40—9. 


Die postero-lateralen Ecken der Pleuren des 1 —5. Abdomensegmentes endigen in eine 
spitze Zacke, die in den jüngeren Stadien an den vorderen Segmenten, in den mittleren Stadien 
an allen Segmenten vorhanden ist, in den späteren an den vorderen Segmenten ausfallen kann, 
aber am 4. und besonders am 5. Segmente gut ausgebildet bleibt (F 40, 45, 66, 78, 79, 90). 
Das Rückenschild ist dem von ZL. occulta ähnlich, der hintere Medianstachel (Ac. me. po) kurz 
(F 40, 79), Lateralzacken (Pr. la) des Telsons groß (F 90). Das Handglied des Raubbeines ist 
(vom 4. Stadium an) gestreckt, etwa Amal so lang wie breit. Auf der Hinterfläche der Basi- 
podite der vorderen Abdomenbeine, und zwar in dem Winkel zwischen lateralem und distalem 
Rande des Gliedes, erhebt sich eine nach hinten gerichtete, in der Lateralansicht der Larven 
leicht sichtbare Zacke; sie tritt im 3. Stadium am 1. und 2. Bein auf und ist in den folgen- 
den Stadien auch am 3. und 4. Bein vorhanden (F 74, 71, 78, 79). 


Das 1. Pelagische Stadium. 
T8 F40—55. 


Rumpflänge 3,6—3,9 (vom Stirn- zum Telsonrand 2,6—2,75) mm. Die Larve gleicht 
dem 1. Stadium von Lys. occulta (s. oben p 59) in der allgemeinen Gestalt des Rumpfes 
(F 40—42, 45), im Bau der Kopf- und Thorax-Gliedmaßen (F 43, 44, 46—53) und darin, 
dass die Augen (Ol) ungestielt sind. Sie unterscheidet sich von ihm in folgenden Merkmalen. 

Specifische Merkmale der Entwicklungsstufe. Das Abdomen (F 40, 45) ist seg- 
mentirt; die beiden ersten Segmente (Ab. SI, II) sind selbständig und die Trennung des 3. 
vom Telson durch eine seichte dorsale Furche angedeutet. Das 1. und 2. Abdomensegment trägt 
je 1 Beinpaar (F 45, 54, 55,; jedes Bein ist ein zweilappiger borstenloser Anhang; der laterale 
Lappen (Exopodit) ist größer als der mediale (Endopodit); die Äste sind durch eine Kerbe vom 
Basipodite abgegrenzt, am 1. Bein deutlicher als am 2.; das 1. Bein ist größer als das 2. Am 
Grunde der lateralen Hinterrandstacheln (Ace. lat. po, des Rückenschildes befindet sich 1 kleiner 
Nebenstachel, den man am besten in der Lateralansicht der Larve wahrnimmt (F 45). In allen 
diesen Merkmalen steht die Larve auf der Stufe des 2. Stadiums von ZL. occulta (s. oben p 61). 

Andere specifische Merkmale. Die beiden freien Segmente des Abdomens (Ab. SI, II) 
bilden schmale Pleuren, die an den postero-lateralen Ecken in eine scharfe Spitze auslaufen 
(F 40, 45). Das Telson (F 42) hat 24—26, seltener 22—23 Hinterrandstacheln (Ac. po), von 
denen keiner beträchtlich länger ist als seine Nachbaren. Das Rostrum (Ro) ist etwa halb 
so lang wie das Rückenschild; seine dorsale Seite ist leicht concav (F 40, 45). 


Lysiosquilla eusebia — 2. und 3. Pelagisches Stadium. Zi 


Das 2. Pelagische Stadium. 
T8 F56—65. 


Rumpflänge 4,5—4,8 (vom Stirn- zum Telsonrande 3—3,25) mm. Körpergestalt, Bau 
des Rückenschildes, der Kopf- 'F 56, 64, 65) und Thoraxgliedmaßen (F 58, 59), mit Aus- 
nahme der Zahl der Ästhetasken an den Antennulen (F 64), wie im 2. Stadium von L. occulta 
(s. oben p 61); Augen gestielt. 

Specifische Merkmale der Entwicklungsstufe. Das Abdomen hat 4 freie Segmente; 
die beiden hinteren davon, besonders das 4., sind kürzer als die beiden vorderen. Jedes 
dieser Segmente trägt ein Beinpaar; das 1. und das etwas kleinere 2. Paar (F 63, 62) haben 
bewegliche, mit Schwimmborsten besetzte Äste, und ihre Endopodite tragen kleine Retinacula; 
das 3. und 4. Bein (F 60, 61) gleichen dem 1. und 2. Bein des vorigen Stadiums; das 1. Bein 
hat am Exopodite 8—9, am Endopodite 6—7, das 2. Bein 2—3 und 1 Fiederborsten; die 
Retinacula haben am 1. Bein 2, am 2. Bein 1 Häkchen. In diesen Merkmalen, sowie darin, 
dass die Antennulen 7 Ästhetasken haben (F 64), steht die Larve auf der Stufe des 3. Stadiums 
von L. occulta (s. oben p 62); doch sind die Abdomenbeine in der Zahl der Anhänge nicht 
ganz soweit fortgeschritten. 

Andere specifische Merkmale. Die Pleuren des 1.3. Abdomensegmentes gehen 
jederseits in eine spitze Zacke aus. Das Rostrum ist fast so lang wie der Abstand zwischen 
seiner Basis und dem Hinterrande des Schildes.. Zahl der Telsonstacheln (F 57) wie im 


vorigen Stadium. 


Das 3. Pelagische Stadium. 
T8 F 66-75. 


Rumpflänge 6,5—6,7 (vom Stirn- zum Telsonrande 4,2—-4,4) mm. Die Kopf- und 
Thorax-Gliedmaßen (F 67, 72, 73, 75) gleichen bis auf die geringen unten erwähnten Unter- 
schiede denen des 3. Stadiums von L. occulta (s. oben p 62). 

Specifische Merkmale der Entwicklungsstufe. Das Abdomen (F 66) hat 5 freie 
Segmente (Ab. S I—V), deren jedes ein Beinpaar trägt; das 1.—4. Bein (F 74, 71, 70, 69) 
sind gegliedert und mit Schwimmborsten versehen, das 5. Bein \F 68) ist 2lappig, borstenlos. 
Die Zahl der Borsten an den Abdomenbeinen ist folgende: 


1. Bein 2. Bein 3. Bein 4. Bein 
Exop. 12—135 10—11 8—9 0—4 
Endop. 2-10 1—8 5—6 0—2 


Außerdem sitzt 1 Fiederborste am Medialrande des Basipodites des 1. oder des 1. und 


2. Beines. Die Retinacula haben am 1.—-3. Bein je 2 Häkchen, am 4. Bein können sie, 


73 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


wie die Borsten an den Ästen, noch fehlen. — Am Rückenschilde sind die kurzen vorderen 
Seitenstacheln (Ac. la. an) vorhanden. An den Antennulen (F 67) ist die künftige Zweitheilung 
des distalen Stammgliedes (Ped. A IIVIII) durch eine zuweilen ziemlich tiefe Ringfurche vor- 
bereitet. Der proximale Lobus der 1. Maxille (F 72) hat 8 Borsten. — In diesen Merkmalen 
steht die Larve auf der Stufe des 4. Stadiums von Z. occulta (s. oben p 64); doch sind die 
Abdomenbeine, besonders die hinteren, mit weniger Borsten versehen, und das 4. und 5. Bein 
sind relativ kleiner; die im 4. Stadium von oeculta vorhandene Anlage des 6. Beines fehlt 
noch oder bildet höchstens ganz flache Hügel. 

Andere specifische Merkmale. Die postero-lateralen Ecken der Pleuren des 1. bis 
5. Abdomensegmentes (F 66 Ab. S IT-V) gehen in eine spitze Zacke aus. An der Hinter- 
fläche des Basipodites des 1. und 2. Abdomenbeines (F 74, 71), in dem Winkel zwischen 
Lateral- und Distalrand, tritt eine spitze, nach hinten gerichtete Zacke hervor. Das Rostrum 
ist etwa °/, so lang wie das Rückenschild. Zahl der Telsonstacheln (F 66) wie im vorigen 


Stadium. 


Das 4. Pelagische Stadium. 
T8 F 76-78. 


Rumpflänge 9 (vom Stirn- zum Telsonrande 6,3) mm. Die Gliedmaßen von den 
Antennulen bis einschließlich der Anlagen der Beine des Mittelleibes (6.—8. Thoraxbein, 
F 78 Pa) gleichen denen des 4. Stadiums von L. occulta (s. oben p 64), nur ist das proximale 
Glied der Endopodite des 3. und 4. 'Thoraxbeines geschwollen. 

Specifische Merkmale der Entwicklungsstufe. Die Zahl (5) der freien Segmente 
des Abdomens (F 78) ist die gleiche wie im vorigen Stadium (Ab. S I—V\; das 6. Segment 
ist vom Telson noch nicht getrennt, doch ist an der zukünftigen Grenze zwischen beiden ein 
dorsales Dörnchenpaar (Ac. submed) aufgetreten. Die vorderen 5 Abdomenbeine sind mit Fie- 


derborsten in folgender Zahl ausgestattet: 


1. Bein 2. Bein 3. Bein 4. Bein 5. Bein (F 77) 
Exop. 13 14 12 10 5—6 
Endop. 2-+11 2+11 1+11 8 3—4 


Das 1.—35., meist auch das 4. Bein haben außerdem 1 Fiederborste am Medialrande 
des Basipodites und je 2 Häkchen an den Retinacula. Vor dem 2. Lateralstachel (Ac. la 2) des 
Telsons tritt zuweilen eine Zacke hervor. Diese Merkmale entsprechen denen des 5. Stadiums 
von L. occulta (s. oben p 66); doch ist die Borstenzahl an den Ästen der Abdomenbeine geringer 
(am 1. und 2. Bein ist sie wenig höher als im 4. Stadium von occulta), das Retinaculum des 
5. Beines (F 77) hat meist noch keine Häkchen, und die Fiederborste am Basipodite des 1. 
und 2. Beines ist noch nicht geschwunden. Das 6. Abdomenbein ist größer und weiter 
entwickelt als das des 4. Stadiums von occulta, erreicht aber noch nicht die Stufe des 5. Sta- 


Lysiosquilla eusebia — 5.—9. Pelagisches Stadium. 79 


diums dieser Species; der Basipoditfortsatz ist zuweilen durch eine ganz kleine Zacke ange- 
deutet (F 76 Pu). 

Andere specifische Merkmale. Die Zacken an den postero-lateralen Ecken der 
Pleuren des 1.—5. Abdomensegmentes (F 78 Ab. S I—-V) sind an den hinteren Segmenten 
stärker gewachsen als an den vorderen, so dass sie der keihe nach von vorn nach hinten 
größer sind. Die Zacke am Basipodite der Abdomenbeine {F 78) findet sich am 1.—3. Paar. 
Zahl der Hinterrandstacheln des Telsons wie in den vorigen Stadien. Das 3. Stammglied der 


Antennulen ist zwar dicker aber kaum länger als das 2. 


Das 5.—9. Pelagische Stadium. 
T 8 F 79, 80—82, 83—85, 86, 87—90. 


Die Rumpflänge beträgt: 


5. Stadium 9,8 (vom Stirn- zum Telsonrande 6,2 |) mm 
6. 5 10,5—10,8 ( , n ” n 6,8— 7,1) , 
7. ; 112.8, le n a n N 
8 & 13 (ir a er r 86, 7, 
) 5 145 ..( ,„ > ex ” 102); 


Vom 5. Stadium ab stehen die Larven von eusebia fast in Allen Merkmalen auf der 
Entwicklungsstufe der gleichziffrigen Stadien von occulta (s. oben p 66ff) und sind diesen 
auch im Bau des Rumpfes und der Gliedmaßen sehr ähnlich, abgesehen von den unten er- 
wähnten specifischen Merkmalen. 

Nur in einem Punkte sind die Larven vom 6. Stadium an denen von occulta voraus: in 
der Verbreiterung des Handgliedes (A V‘) des mittleren der kleinen Maxillipeden (4. Thoraxbeines) 
(F 81, 84, 88). Bei occulta ist sie in den Larvenstadien und selbst noch in den jüngeren Litoral- 
stadien verhältnismäßig gering. Bei eusebia beginnt die Verbreiterung, und damit der Unterschied 
zwischen der Form des Handgliedes des 4. und 3. Thoraxbeines, schon im 6. Stadium (F 80, 
81) deutlich zu werden und ist im 7. Stadium (F 83, 84) etwa so groß wie im 9. Stadium 
von occulta (s. oben p 74); sie nimmt in den folgenden Stadien weiter zu und ist im letzten 
Larvenstadium (F 87, 88) kaum geringer als in den Stadien nach der Metamorphose. 

Die drei von mir untersuchten (gefischten) Larven des 6. Stadiums hatten am 5. Thorax- 
bein (F 82) noch ein wohlentwickeltes, großes Exopodit (Exp), das bei den Larven des 6. Stadiums 
von occulta (s. oben p 69) höchstens als kleiner Stummel vorhanden war; da aber die Entwick- 
lungsstufe der kleinen Maxillipeden im 5. und 6. Stadium auch bei occulta stark varüirt, so ist an- 
zunehmen, dass auch bei eusebia im 6. Stadium das Exopodit nicht bei allen Larven erhalten ist. 

In zwei anderen Merkmalen bemerkte ich ein geringes Zurückbleiben der Stadien von 
eusebia hinter den gleichziffrigen von occulta: die distale Nebengeißel (F7. di, der Antennulen wird 


0 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


bei eusebia erst im 9. Stadium (bei occulta bereits im 8. Stadium, s. oben p 72) 3gliedrig (F 86), 
und die Fiederborste am medialen Rande der Basipodite des 1.4. Abdomenbeines, die bei 
occulta vom 6. Stadium ab (s oben p 70) am 1.—3., meist auch am 4. Bein ausfällt, ist bei 
eusebia im 7. Stadium öfters noch am 1.—4. Bein und im 8. Stadium am 4. Bein (verdoppelt) 
vorhanden; erst im 9. Stadium fehlt sie den vorderen 4 Abdomenbeinen. 

Die specifischen Unterschiede zwischen den Larven von eusebia und occulta bleiben 
auch in den letzten D Stadien bestehen. Die postero-lateralen Zacken an den Pleuren des 
1.—5. Abdomensegmentes (F 79, 90 Ab. S IT-V) wachsen indessen nicht gleichmäßig; die an 
den vorderen 3 Segmenten bleiben klein und können vom 6. Stadium an am 1. Segment, 
später auch am 2. und 3. Segment fehlen; die Zacke am 4. Segment ist stets vorhanden, und 
besonders kräftig ist die Zacke am 5. Segment, die auch in der Dorsalansicht auf beiden 
Seiten des Segmentes hervortritt (F 90). Ebenso bleibt die Zacke im latero-distalen Winkel 
an der Hinterfläche der Basipodite des 1.—4. Abdomenbeines (F 79) in diesen Stadien be- 
stehen, wenn sie auch am 1. Bein öfters winzig ist; man sieht diese Zacke am deutlichsten, 
wenn man die Larve in der Lateralansicht betrachtet. (Die Hinterrandstacheln (Ac. po) des 
Telsons vermehren sich bis in’s letzte Stadium (F 90) kaum; die höchste gefundene Zahl war 
28; ihre Zahl ist also in diesen letzten 5 Stadien etwa die gleiche wie bei occulta.) 

Die oben (p 68 
merkmale gelten auch für eusebia. 


75) für die 5 letzten Stadien von occulta angeführten Bestimmungs- 


Bf. Beschreibung anderer Larven der Lysiosquilla-Gruppe. 


1. Larvenspecies: pleuracuta n., 5.—8. pelag. Stadium. 
T3 F40—44. 


Das Hauptmerkmal dieser Larvenreihe bieten die Pleuren (Pr) der Abdomensegmente 
(4b. S) dar (F 40, 41); ihre postero-lateralen Ecken sind am 1.—5. Segment in dreieckige, 
spitz endigende, nach hinten gerichtete, nur wenig laterad gebogene Zipfel ausgezogen, die 
sich sowohl durch ihre Größe als auch dadurch auszeichnen, dass sie sich an den vorderen 
Segmenten in den späteren Stadien, jedenfalls bis in das 8., nicht abrunden; sie sind im 
5. Stadium an den vorderen Segmenten noch relativ kurz und wachsen bis zum 8. Stadium, 
so dass sie im 7. und 8. Stadium an allen Segmenten den antero-lateralen Winkel des fol- 
genden Segmentes bedecken. Auch am 6. Abdomensegment ist vom 6. Stadium ab eine 
kürzere, spitze Pleuralzacke vorhanden (außer der ventralen Zacke vor dem Gelenk des 6. Beines). 
Rückenschild (F 40, 41) ähnlich wie bei Zysiosg. occulta; hinterer Medianstachel (Ac. me. po) 


Larvenspecies: pleuracuta n., 5.—8. pelag. Stadium. s1 


kurz. Zahl der Hinterstacheln (Ac. po) des Telsons (F 43) hoch; im 5. Stadium sind 31—34 
vorhanden; die Zahl wächst später und steigt im 7. und 8. Stadium bis auf 38—40. Lateral- 
zacken (Pr. la 1, 2) des Telsons klein. Handglied des Raubbeines gestreckt, etwa 4'/,mal so 
lang wie breit. Basipodite der Abdomenbeine ohne die oben (p 76) für L. eusebia erwähnte 
Zacke. Auch die im Vergleich mit anderen Larven der ZLysiosgqwlla-Gruppe vorzeitige Ent- 
wicklung der Antennulen (F 44) und Antennen ist ein auffälliges Merkmal. 


5. Pelagisches Stadium. 

Rumpflänge 8,5—9 (6,5—6,7) mm. Auf der Entwicklungsstufe des 5. Stadiums von 
Lysiosq. occulta (s. oben p 66) stehen die einfachen Lateralstacheln (Ac. la) des Telsons und der 
Bau der Antennen und Beinanlagen des Mittelleibes. Die 3 kleinen Maxillipeden, bei 
allen untersuchten Exemplaren nahezu übereinstimmend, sind über das 5. Stadium von ZL. oc- 
culta insofern hinaus, als sie das Exopodit verloren haben, erreichen aber das 6. Stadium 
dieser Species noch nicht, da auch die vorderen von ihnen noch kein klauenförmiges, son- 
dern nur ein knopfförmiges, mit einer kleinen Endzacke versehenes Endglied haben. In der 
Abgliederung des 6. Abdomensegmentes vom Telson und im Bau der Antennulen und 
des 1.6. Abdomenbeines stehen die Larven auf der Stufe des 6. Stadiums von L. oceulta 
(s. oben p 68); die Spitze des Basipoditfortsatzes des 6. Beines ragt über das Exopodit hinaus, 
erreicht aber nicht den 1. Lateralstachel (Ac. la /) des Telsons. 


6. Pelagisches Stadium. 

Rumpflänge 10—11,2 (7,4—8,5) mm. Die lateralen Telsonzacken, die Beine des 
Mittelleibes und auch die Abdomenbeine, die über das vorige Stadium nicht merklich 
vorgerückt sind, stehen auf der Stufe des 6. Stadiums von L. occulta (s. oben p 68): der Fort- 
satz des Basipodites des 6. Abdomenbeines reicht weit über die Äste hinaus, aber nicht bis 
zur 2. Lateralzacke (Ac. la 2) des Telsons. Die Antenne und der 3. und 4. Maxilliped ent- 
sprechen dem 7. Stadium von occulta (s. oben p 71); der 5. Maxilliped steht zwischen dem 6. 
und 7. Stadium. Die Antennulen haben eine 4gliedrige proximale Nebengeißel, wie occulta 
erst im 9. Stadium (s. oben p 73), und eine 5. (allerdings nur aus 1 Faden bestehende) Gruppe 
von Ästhetasken, die bei occulta erst nach der Metamorphose auftritt. 


7. Pelagisches Stadium (F 40, 41). 

Rumpflänge 11,8—13,6 (8,8—10,3) mm. Auf der Stufe des 7. Stadiums von L. 
occulta (s. oben p 71) steht die laterale Bewaffnung des Telsons, der 5. Maxilliped, und 
die Beine des Mittelleibes und des Abdomens; der Basipoditfortsatz des 6. Beines reicht 
bis zur 2. Lateralzacke (Pr. la 2) des Telsons oder etwas darüber hinaus. Die Antenne 
und der 3. und 4. Maxilliped sind wie im 8. Stadium von L. occulta (s. oben p 72) ge- 
baut. Die Antennule hat eine 3gliedrige distale Nebengeißel wie im 8. Stadium von 
L. occulta (s. oben p 72), eine 4gliedrige proximale Nebengeißel wie im 9. Stadium von 
occulta (s. oben p 73), und 5 Gruppen von Ästhetasken, deren 1. aus 2 Fäden (also 2, 3, 3, 
2, 2) besteht. 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatapoden. u 


82 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


8. Pelagisches Stadium (F 42—44). 

Rumpflänge (des einzigen Exemplars) 14,8 (11,5) mm. Die Beine des Mittelleibes 
und Abdomens stehen auf der Stufe des 8. Stadiums von L. occulta (s. oben p 72); die 3 
kleinen Maxillipeden sind etwas darüber hinaus entwickelt. Wie weit der Basipoditfortsatz 
des 6. Beines reicht, kann ich nicht genau angeben. mindestens aber bis zum 3. Lateral- 
stachel (Ac. la 3) des Telsons. Auf der Stufe des 9. Stadiums von occulta (s. oben p 73) steht 
die Antenne, und darüber hinaus ist die Antennule entwickelt, insofern als an der proxi- 
malen Nebengeißel (Fl. pr) die Absonderung eines 5. Gliedes deutlich vorbereitet ist und die 
Sinnesgeißel (Fl. aes) 6 Gruppen von Ästhetasken (2, 2, 3, 3, 2, 2) trägt. 


2. Larvenspecies: tridens n., 2.—9. pelag. Stadium. 
T11 F 86-100. 


Die Pleuralzacken der Abdomensegmente (F 86—88, 90, 91) verhalten sich im ganzen 
wie bei ZLys. eusebia,; d. h. sie sind spitz, ziemlich kurz und runden sich in den späteren 
Stadien an den vorderen Segmenten ab, so dass sie in den letzten Stadien nur noch am 5. Seg- 
mente in einer spitzen Zacke endigen; jedoch sind in diesen Stadien die postero-lateralen Ecken 
der Pleuren an den vorderen Segmenten, wenn auch abgerundet, in längere, nach hinten 
gewendete Zipfel ausgewachsen. Rückenschild (F 86, 89, 90) in den ersten Stadien wenig, 
vom 4. Stadium an stärker nach hinten verbreitert; hinterer Medianstachel (Ac. me. po) viel 
länger als die vorderen Lateralstacheln (Ac. la. an) und '/,—), so lang wie die hinteren Lateral- 
stacheln (Ac. lat. po). Lateralstacheln (Ac. la) und -zacken (Pr. la) des Telsons sehr klein (F 86, 
89, 91). Handglied (AV) des Raubbeines (vom 4. Stadium an) sehr gestreckt, 4—5mal so 
lang wie breit (F 95). Basipodite der Abdomenbeine ohne die oben (p 76) für ZL. eusebia 
erwähnte Zacke (F 92, 93). 


2. Pelagisches Stadium (F 86). 

Rumpflänge (des einzigen Exemplars): 4,1 (3,0) mm. Die Larve steht in fast allen 
Merkmalen auf der Entwicklungsstufe des 2. Stadiums von ZLys. occulta (s. oben p 61); sie 
bleibt darunter nur in dem Mangel des kleinen Nebenstachels (Ac. sec), am Grunde der hin- 
teren Lateralstacheln (Ac. lat. po) des Rückenschildes, und sie steht zwischen dem 2. und 
3. Stadium von occulta im Bau des Abdomens und der Abdomenbeine. Das Abdomen 
hat 3 freie Segmente (das 3. ist nicht so scharf vom 2. getrennt wie das 2. vom 1.), die je 
ein lappenförmiges, borstenloses Beinpaar tragen; das 1. und 2. Bein sind in Basipodit und 
Äste gegliedert; das 3. Bein ist ein kurzer, breiter Wulst, mit flacher Kerbe am Distalrande. 
— Das 1. und 2. Abdomensegment (Ab. S I, IT) haben jederseits eine spitze, laterad gekehrte 
Pleuralzacke. Das Telson hat zwischen den Hintereckdornen nur 14 Hinterrandstacheln, 


unter denen jederseits der 3. (von der Mitte gezählt) der längste ist. 


Larvenspecies: tridens n., 2.—-9. pelag. Stadium. 83 


3. Pelagisches Stadium (F 87). 

Rumpflänge 4,7—4,8 (3,25) mm. Der kleine Nebenstachel (Ac. sec) bei den hinteren 
Lateralstacheln (Ac. lat. po) des Schildes ist hervorgetreten, und so steht die Larve im Bau 
des Vorderleibes und seiner Gliedmaßen auf der Stufe des 3. Stadiums von ZL. occulta (s. oben 
p 62); nur in der geringeren Zahl der Ästhetasken (6) an den Antennulen und der ter- 
minalen Borsten am Ende der Exopodite des 2. und 3. Thoraxbeines (je 1 Borste weniger 
als bei occulta) erreicht sie dies Stadium nicht. Noch mehr steht sie dahinter hinsichtlich 
des Abdomens und seiner Beine zurück. Die Segmentation des Abdomens (Ab. S) ist gegen 
das vorige Stadium nur darin vorgeschritten, dass das 3. Segment nun ebenso scharf nach 
vorn und hinten abgegliedert ist, wie das 1. und 2., und dass die Trennung des 4. vom 
Telson durch eine seichte Furche vorbereitet ist; von den Abdomenbeinen hat nur das 
1. Paar Fiederborsten (Exop. 8—9, Endop. 5—6) und Retinacula (mit 2 Häkchen); das 2. 
und 3. sind lappig, zwar in Basipodit und Äste abgetheilt, aber borstenlos, höchstens dass 
zuweilen am 2. Bein eine kleine Borste sich findet; das 4. Bein scheint äußerlich nur in 
Form eines flachen Wulstes hervorzutreten. — Das Telson hat 17—-19 Hinterrandstacheln, 
von denen sich keiner durch besondere Länge auszeichnet. Pleuralzacken nur am 1. und 
2. Abdomensegment. 

4. Pelagisches Stadium. 

Rumpflänge 5,6—6,6 (44,6) mm. Die Larve hat in der Segmentirung des Abdomens 
die Stufe des 4. Stadiums von Z. occulta (s. oben p 64) erreicht, bleibt aber in mehreren Merk- 
malen an den Gliedmaßen des Vorder-, Mittel- und Hinterleibes dahinter zurück: die Antennulen 
haben (wie im vorigen Stadium) nur 6 (occulta 7) Ästhetasken; das Exopodit des 3. Thorax- 
beines hat (wie im vorigen Stadium) nur 4 (occulta 5) terminale Borsten; die proximale Lateral- 
randborste am Exopodit des 4. und 5. Thoraxbeines ist öfters noch vorhanden (wenn 
auch kleiner als im vorigen Stadium); die Beine des Mittelleibes sind äußerlich noch nicht 
als flache Hügel sichtbar; nur die 3 vorderen Abdomenbeine haben Schwimmborsten und 
Retinacula; das 4. functionirt noch nicht als Schwimmbein, sondern hat an jedem Ast höchstens 
ein Börstchen und keine Retinacula,; auch das 5. Bein ist relativ kleiner als im 4. Stadium 
von occulta, und die Anlage des 6. Beines tritt höchstens als flacher Hügel hervor. — Die 
Pleuralzacken sind am 1.—4., seltener auch 5. Abdomensegment vorhanden. Das Telson 
hat 18—21 Hinterrandstacheln. 

5. Pelagisches Stadium (F 88). 

Rumpflänge 7,2—7,8 (0—5,5) mm. Der Rumpf ist wie im 5. Stadium von L. occulta (s. 
oben p 66) segmentirt (auch die dorsalen Dörnchen (Ac. submed) am 6. Abdomensegment sind auf- 
getreten), und der Bau der Gliedmaßen nähert sich diesem Stadium mehr und mehr; nur die An- 
lagen der Beine des Mittelleibes sind flache Hügel, selten etwas stärker hervortretende Knöpfe, 
stehen also ungefähr auf der Stufe des 4. Stadiums von occulta. In folgenden Merkmalen stehen 
aber auch andere Gliedmaßen noch hinter dem 5. Stadium von L. occulta zurück. Die Anten- 


nulen haben meistens nur 4, 2,1 (bei einem Exemplar nur 3, 2, 1) Ästhetasken; nur eine von 
; Aula 


34 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


14 Larven hatte, wie im 5. Stadium von occulta, deren 1, 4, 2, 2. Das 3.—5. Thoraxbein, 
auch hier nicht bei allen Exemplaren auf der gleichen Stufe der Umbildung, ist durchschnittlich 
etwas weniger weit umgebildet als im 5. Stadium von L. occulta. Bei einigen Larven war 
das Exopodit am 3. Beine noch erhalten und mit Fiederborsten versehen (wenn auch etwas 
dünner und kürzer als im vorigen Stadium und mit verminderten Borsten); bei den meisten 
Larven war es auf einen kleinen Zipfel reducirt. und auch dieser fehlte zuweilen; am 4. Bein 
war das Exopodit fast immer erhalten und trug Fiederborsten; nur sehr selten war es auf 
einen kleinen Zipfel reducirt; das 5. Bein trug noch bei allen Exemplaren das Exopodit; auch 
bei den Larven mit am weitesten umgebildeten Thoraxbeinen sitzen am Ende des Endopodites 
des 3. Beines noch einige Fiederborsten. Die vorderen 5 Abdomenbeine stehen zwar auf 
etwa derselben Entwicklungsstufe wie im 5. Stadium von Z.. occulta, doch haben die hinteren 
Beinpaare öfters eine geringere Zahl von Fiederborsten, und am 5. Paar sind die Retinacula 
zuweilen noch nicht ausgebildet, sondern nur Vorsprünge statt ihrer vorhanden. Auch das 
6. Abdomenbein ist nicht bei allen Exemplaren gleich weit entwickelt; zuweilen besteht es 
aus einem Basipodit, an dem der Fortsatz nur als kleiner Höcker angelegt ist und der End- 
rand in 2 kurze Lappen (die Anlagen der beiden Äste) getheilt ist; bei anderen Exemplaren 
hat das Bein etwa die Form wie im 5. Stadium von L. occulta, zuweilen reicht der Fortsatz 
des Basipodites auch bis zum Ende der Äste oder selbst darüber hinaus. Pleuralzacken 
finden sich am 1.—5. Abdomensegment. — Zwischen den am weitesten vorgeschrittenen und 
den am meisten zurückgebliebenen Formen des 6. Abdomenbeines, wie auch des 3.—5. Thorax- 
beines, gibt es alle Übergänge. 

6. Pelagisches Stadium. 

Rumpflänge 8—8,5 (5,6—6,2) mm. Die Beine des Mittelleibes (kurze Zapfen ohne 
terminale Kerbe) stehen noch auf der Stufe des 5. Stadiums von Z. occulta (s. oben p 66), auf dem 
die Larven auch darin geblieben sind, dass vor den Lateralstacheln des Telsons und vor dem Ge- 
lenk des 6 Abdomenbeines die Zacken noch nicht erschienen sind. Im übrigen stehen die Larven 
auf der Entwicklungsstufe des 6. Stadiums von ZL. occulta (s. oben p 68); auch das 3.—5. Thorax- 
bein und das 6. Abdomenbein haben diese Stufe nahezu erreicht. Das 3.—5. Thoraxbein 
haben die Exopodite verloren; das 5. Bein, meistens auch das 4., selten das 3., tragen noch 
Fiederborsten am Ende; meistens haben das 3. und 4. Bein einen ähnlichen Bau wie die 
minder weit fortgeschrittenen Exemplare des 6. Stadiums von L. occulta. Das 6. Abdomen- 
bein ist ebenfalls meistens wie in diesem Stadium bei occulta gebaut; doch fehlt öfters noch 
die Zacke am Exopodit; der Fortsatz am Basipodit überragt fast immer die Äste, reicht aber 
niemals bis zum 1. Lateralstachel des Telsons, sondern endigt beträchtlich davor. — Die 
Pleuralzacke an den vorderen Abdomensegmenten ist verkürzt. Das Telson hat 22—25 
Hinterrandstacheln. 

7. Pelagisches Stadium. 

Rumpflänge 10—11 (7,2—7,8) mm. Die Annäherung an das gleichnamige Stadium von 
L. occultu (s. oben p 71) ist etwas weiter fortgeschritten Die Beine des Mittelleibes (zweilappig, 


Larvenspecies: nux n., 5.—7. pelag. Stadium. 3 


aber undeutlich gegliedert) sind kaum weiter entwickelt als im 6. Stadium von Z. occulta; die 
Zacken an den l.ateralstacheln des Telsons und vor dem Gelenk des 6. Abdomenbeines sind 
noch nicht erschienen, und das 3.—5. Thoraxbein stehen noch nicht ganz auf der Stufe 
des 7. Stadiums von occulta (das 3., und in geringerem Grade auch das 4. Bein zeigen den 
Maxillipedenbau; das 5. ist noch stabförmig, gegen das Ende verdickt). — Die Pleuren der 
vorderen Abdomensegmente haben keine spitze Zacke mehr, sondern endigen in abgerundeten 
Zipfeln; nur am 4. Segment ist eine kleine, und am 5. eine längere Zacke. Das Exopodit 
des 6. Abdomenbeines hat, wie im vorigen Stadium, nur eine Randzacke; die Spitze des 
Fortsatzes des Basipodites ragt weit über die Äste hinaus und reicht bis zum 1. Lateralstachel 
des Telsons oder etwas weiter. Das Telson hat 22—25 Hinterrandstacheln. 

8. Pelagisches Stadium (F 89, 90). 

Rumpflänge 11—11,5 (7,9—8,3) mm. Die Larven stehen auf der Stufe des 8. Sta- 
diums von L. occulta (s. oben p 72), nur dass die Zacken vor den Lateralstacheln des Tel- 
sons nicht bei allen Exemplaren vorhanden sind. In einem Merkmal, der Viergliedrigkeit 
der proximalen Nebengeißel der Antennulen, stehen sie sogar auf der Stufe des 9. Stadiums 
von occulta (s. oben p 73). — Die Pleuren sind auch am 4. Abdomensegment (Ab. S IV) 
gewöhnlich abgerundet, so dass nur noch am 9. Segment jederseits eine Pleuralzacke vor- 
handen ist (die Zacke vor dem Gelenk des 5. Beines ist ebenfalls da). Das 6. Abdomen- 
bein (Pu) hat vor der großen eine kleine Zacke am Exopodite; der Fortsatz des Basipodites 
reicht etwa bis zum 2. Lateralstachel (Ac. a 2) des Telsons. Das Telson hat 24—27 Hinter- 
randstacheln. 

9. Pelagisches Stadium (F 91—100). 

Rumpflänge (des einzigen Exemplars): 13,3 (9,5) mm. Alle Merkmale stehen auf der 
Entwicklungsstufe des 9. Stadiums von Z. occulta (s. oben p 73); nur das Endopodit (Enp) 
der Antenne (F 96) ist insofern etwas darüber hinaus, als an seinem Ende bereits 3 (statt 
2) Glieder abgeschnürt sind. — Die Pleuren des 1.—4. Abdomensegmentes sind nach hinten 
verlängert und abgerundet; die des 5. Segmentes (F 91) gehen in eine lange, laterad ge- 
bogene Zacke aus. Die Länge des 'Telsons (bis zum Ansatz der Hinterrandstacheln ge- 
messen) beträgt etwa '/, von seiner größten Breite; die Zacken (Pr. la /, 2) vor seinen beiden 
vorderen Lateralstacheln (Ac. la 7, 2) sind viel kleiner als die Stacheln selbst (F 91). 


3. Larvenspecies: nux n., d5.—. pelag. Stadium. 
T 10 F 100—113. 


Das Hauptmerkmal ist der gedrungene Bau des Raubbeines (F 100, 110), dessen 
Handglied (A V) 2'/,, höchstens 3mal so lang wie breit ist. Die postero-lateralen Ecken 
der Pleuren (F 100) gehen am 1.—5. Abdomensegment (Ab. S I—V) in kurze, spitze Zacken 


aus (es ist möglich, dass sie sich an den vorderen Segmenten im 8. und 9. Stadium abrunden). 


6 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Rückenschild gedrungen, nach hinten stark verbreitert; der hintere Medianstachel (Ac. me. po) 
ist viel länger als die kräftigen vorderen Lateralstacheln (Ac. la. an) und kaum kürzer als die 
hinteren (Ac. lat. po) Lateralstacheln (F 100). Hintereckdornen (Ac. subm) des Telsons relativ 
kurz (F 102, 109). Am Basipodite der Abdomenbeine ist eine ähnliche, wiewohl kleinere, 
Zacke vorhanden (F 100), wie sie oben p 76 für Lys. eusebia angegeben wurde. Die Kie- 
men (Br) an den 3 kleinen Maxillipeden (F 101, 104—106) sind größer und früher entwickelt 
als bei anderen Larven des Lysiosquilla-Typus. Der Einschnitt, welcher die ventrale Geißel 
der Antennulen in die Sinnesgeißel (Fl. aes) und distale Nebengeißel (FT. di) spaltet, ist auch 
im 7. Stadium proximad noch nicht weiter vorgerückt als bis zwischen die 2. und 3. Ästhet- 
askengruppe (F 111). 

5. Pelagisches Stadium (F 100-102). 

Rumpflänge 7,3—8,3 (5,1—5,8) mm. Die Larve steht auf der Stufe des 5. Stadiums 
von L. occulta (s. oben p 66), doch ist die Grenze zwischen 6. Abdomensegment (Ab. SVT) 
und Telson etwas deutlicher (F 100, 102) und sind andererseits die Beine des Mittelleibes 
äußerlich noch nicht hervorgetreten. Das 3.—5. Thoraxbein war bei den 9 untersuchten 
Larven von nahezu demselben Bau: das 3. Bein (F 101) hatte kein Exopodit mehr; das 4. 
und 5. waren noch Spaltbeine mit langen Schwimmborsten. — Die Pleuren des 1.—5. Ab- 
domensegmentes (Ab. S I—V) gehen an der postero-lateralen Ecke in eine spitze Zacke 
aus (F 100). Telson mit 24—25 Hinterrandstacheln (F 102). Die Kieme (Br) am 3. Thorax- 
bein ist ein relativ großes Säckchen (F 101). 

6. Pelagisches Stadium (F 103—106). 

Rumpflänge 8,3—8,7 (6—6,3) mm. Die Larve ist hinter dem 6. Stadium von L. occulta 
's. oben p 68) nur in wenigen Merkmalen rückständig: die Beine des Mittelleibes bilden nur 
flache Hügel, die Zacke fehlt noch am Exopodite des 6. Abdomenbeines (F 103) und ist 
vor den Lateralstacheln (Ac. la) des Telsons nur erst bei einem Theil der Exemplare vor- 
handen. Das 3. Thoraxbein hat Maxillipedenform (F 104) und auch am 4. und 5. ist das 
Exopodit fortgefallen (F 105, 106). — Die Pleuralzacke ist am 1. und 2. Abdomensegment 
kleiner als am 4. und 5.; eine kleine Pleuralzacke findet sich auch am 6. Segment. Die 
Kieme (Br) des 3. Thoraxbeines (F 104) ist ein großes Blättchen, die des 4. ein Säckchen 
(F 105), die des 5. ein Wulst (F 106). 

7. Pelagisches Stadium (F 107—113). 

Rumpflänge 10,2 (7,4) mm. Die Larve ist dem 7. Stadium von ZL. occulta (s. oben p 71) 
in einem Punkte voraus: die Sinnesgeißel der Antennulen (F 111) hat 5 Gruppen von Ästhet- 
asken (Aes) von 1—2, 3, 3, 2, 2 Fäden (statt der 4 Gruppen, die occulta noch bis in’s 9. Sta- 
dium bewahrt). Sie bleibt aber hinter diesem Stadium besonders in der Entwicklung der Beine 
des Mittelleibes zurück (die kleine, auf dem Gipfel leicht eingekerbte Zapfen sind und also 
noch nicht einmal die Stufe des 6. Stadiums von L. occulta (s. oben p 70) erreicht haben) und 
ferner in folgenden Merkmalen. Der Kiemenhöcker am Exopodit der Abdomenbeine (F 108) 
tritt noch kaum hervor, und das Exopodit des 6. Beines (F 107) hat noch nicht die- kleine 


S. mantis und desmaresti — 1. Propelagisches Stadium (von mantis). 87 


Zacke vor der großen (Ac. la). Von den kleinen Maxillipeden ist der vorderste (F 112) 
auf der Stufe des 7. Stadiums von occılta, der mittlere kommt ihm mehr oder minder nahe, 
der hintere (F 113) aber ist noch ein Stäbchen. — Die Pleuralzacken der Abdomenseg- 
mente verhalten sich wie im vorigen Stadium, nur ist die des 6. Segmentes länger und 
spitzer geworden. Die Zacke (Pr. la 1. 2) vor den lateralen Stacheln (Ac. la /, 2) des Tel- 
sons (F 109) ist höchstens so lang wie die Stacheln, meistens kürzer. Das Telson hat 28 
—91 Himterrandstacheln. Die Kiemen am 3.—5. Thoraxbein sind groß, und haben selbst 


am 5. Bein etwa den Umfang des Grundgliedes. 


Bg. Beschreibung der Larven von Squilla mantis und desmaresti. 
T9 F1-—110 und T 10 F 1—99. 


In allen oder fast allen pelagischen Stadien unterscheiden sich die beiden Species von 
einander durch das Verhältnis von Länge zu Breite des Rumpfes (T 9 F 18, 105—T 10 F1, 
44, 98), den Bau des Rückenschildes und die Länge und Zahl seiner Stacheln, durch die 
Länge der Augenstiele, die relative Länge des 2. und 3. Gliedes des Raubbeines (T 9 F 21, 
98 — T10 F3, 95), die Zahl der Geißelglieder der Antennulen und die Borstenzahl der 
Antennen und Abdomenbeine; weitere Unterschiede kommen in den älteren Stadien dazu: in 
der Zahl der Ästhetasken der Antennulen, in der Breite der Äste der Abdomenbeine, in dem 
Vorhandensein einer Kieme am 5. Maxillipeden und der Borsten am Medialrande des Basi- 
podites des 5. Abdomenbeines, in der relativen Größe der Kiemen des Putz- und Raub- 
beines, in der Form des Basipoditfortsatzes und in der Zahl der Exopoditzacken des 6. Ab- 


domenbeines. 


Das 1. Propelagische Stadium (von mantis). 
ag 


Länge des gestreckten Rumpfes (excl. Rostrum) 2—2,1 mm. Die Segmentirung des 
Rumpfes (F 1, 2) und die Zahl der Gliedmaßen ist die gleiche wie im 1. pelagischen Stadium 
(s. unten p 89); vielleicht ist das Augensegment noch nicht selbständig, Die Outicula des 
Rumpfes und noch mehr der Gliedmaßen ist zart und wird leicht knittrig; es ist mir nicht 
selungen, die Larven zu conserviren, ohne dass die äußere Form der Gliedmaßen entstellt 
und zum Zeichnen ungeeignet wurde. Das Augensegment hat einen kräftigen, nach vorne 
gerichteten ventralen Medianstachel. Das Rückenschild ist stark gewölbt, seine Stacheln 


sind noch kurz und seine Duplicaturen noch schmal; mir schien sogar, dass. diese in der 


88 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Gegend der hinteren Antennen verstreichen. Das Rostrum ist ventrad, seine Spitze zu- 
weilen wieder dorsad gebogen; von den Schildstacheln sind nur die 6 Hauptstacheln (Ro, 
Ac. la. an, Ac. me. po, Ac. at. po) vorhanden. Die Pleuren der Abdomensegmente sind nur 
schwach entwickelt. Das Telson hat ungefähr die Form und Ausstattung mit Stacheln wie 
in den folgenden Stadien, doch sind die Hinterecken mehr abgerundet und die Hinterrand- 
stacheln meistens ventrad umgebogen. | 

Die Gliedmaßen, von denen wohl nur die Augen, die Antennulen, Antennen und die 
Abdomenbeine ihre Functionen ausüben, sind denen des folgenden Stadiums ähnlich, bis auf 
folgende Unterschiede. Die Augenstiele sind noch ganz kurz. Die 3 Mundgliedmaßen 
sind Zapfen, die die spätere Gestalt andeuten, aber noch keinerlei Gliederung oder Anhänge 
zu besitzen scheinen. Das 2. und 3. Glied des Putzbeines sind relativ kürzer; am 5. Gliede 
stehen statt der Borsten einige kleine Zacken, und das 6. Glied ist durch einen kleinen Höcker 
vertreten. Die 6 Glieder des Raubbeines (F 3) sind wulstig, die Gelenke mangelhaft aus- 
gebildet; an der Dorsalseite des 1. Gliedes sitzt ein Kiemenblättchen (Br). Die Abdomen- 
beine haben relativ kürzere Basipodite; ihre Retinacula haben noch nirgends Häkchen; das 
Exopodit hat 6—7, das Endopodit 3—4 Fiederborsten. 

Die Form des Rückenschildes, die ventrade Biegung des Rostrums, die meistens stark 
gekrümmte Haltung der Larven, selbst die ventrade Krümmung der Telsonstacheln erinnern 
an den eben verlassenen Aufenthalt im Ei; diese Eigenschaften, sowie die Zartheit der Cuti- 
cula und die große Dottermasse im Vorderleib geben dieser Larve einen stark embryonalen 
Charakter. 

Bestimmungsmerkmale. Rostrum (Ro) stark ventrad übergebogen (F 2); Rücken- 
schild mit sehr kurzen Haupt- und ohne Nebenstacheln (F 1, 2); Raubbein (F 3) mit wulsti- 


gen Gliedern und mangelhaften Gelenken. 


Das 2. Propelagische Stadium (von mantis). 
T9 F4-16. 


Rumpflänge 2,3—2,6 mm (excl. Rostrum, das den Stirnrand um 0,4—0,6 mm über- 
ragt). In der Segmentirung des Rumpfes stimmt diese Larve mit dem vorhergehenden und 
folgenden Stadium überein; in seinem Bau weicht sie vom vorhergehenden Stadium nur darin 
ab, dass das Rückenschild und seine Stacheln größer, das Telson flacher und die Pleuren 
der Abdomensegmente deutlicher geworden sind. Das Rostrum (Ro), noch immer etwas 
ventrad gebogen, ist etwa halb so lang wie das Rückenschild selbst; die Umbiegung der 
lateralen und hinteren Randsäume des Schildes ist angedeutet. und von den lateralen 
Nebenstacheln sind 3 vorhanden; auch der Dorn an der Ventralseite der hinteren Lateral- 
stacheln (Ac. lat. po) ist da. während das Rostrum noch keine oder nur winzige Spitzen auf 
der Ventralfläche hat. 


S. mantis und desmaresti — 1. Pelagisches Stadium. 89 


Die Augenstiele (F 6) sind länger geworden; aber die Augenbirnen sind noch über 
2! mal so lang wie sie. 

Die Antennulen (F 10) und Antennen (F 11) sind denen des vorhergehenden und 
folgenden Stadiums ähnlich; das Exopodit der Antenne hat 9 Fiederborsten. 

Die Mundtheile sind denen des folgenden Stadiums im ganzen ähnlich, doch minder 
entwickelt und vermuthlich noch nicht functionsfähig. 

Die Mandibellade (F 15) läuft in ein rechteckiges Kauende aus; an der ventralen 
Ecke des Kaurandes steht ein größerer Zahn, auf den noch 2—3 kleine folgen; der dorsale 
Theil des Kaurandes ist nicht bezahnt. 

Die später auftretenden Borsten und Haken der 1. Maxille (F9) sind nur durch 
Zacken von entsprechender Größe vertreten; der Palpus (Pp) ist ein flacher Knopf mit kleinen 
Börstchen. 

Die 2. Maxille (F 5) ist ein Plättchen mit 6 kurzen Borsten. 

Das Putz- (F 14, 16) und Raubbein (F 8) gleichen denen des folgenden Stadiums, doch 
fehlt dem Putzbein am 4. und 5. Gliede je 1 Borste und ist der Fortsatz des 5. Gliedes nur 
einspitzig, und das Raubbein hat ein relativ kürzeres Handglied mit schwächerer Bewaffnung 
am Medialrand. 

Das 1.—4. Abdomenbein (F 13, 12) unterscheidet sich vom vorhergehenden und fol- 
genden Stadium nur wenig; das Exopodit des 1. Bejnes hat 8, des 2.—4. Beines 9, das Endo- 
podit des 1. Beines hat 6, des 2.-—4. Beines hat 7 Fiederborsten; proximal vom Retinaculum 
fehlen die Borsten noch; das Retinaculum hat 2 Häkchen am 1. und 2. Beine, keine am 
3. und 4. Bein. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 1. propelagischen Stadium: 
Rostrum nur wenig ventrad gebogen; Schild mit längeren Hauptstacheln und 3 lateralen Neben- 
stacheln (F 4); Raubbein von ähnlicher Gestalt (F 8) wie im folgenden Stadium — vom 1. pela- 
gischen Stadium: Augenstiele weniger als halb so lang wie die Augenbirmen (F 6). Hand- 


glied des Raubbeines am proximalen Theil des Medialrandes mit kurzem, stumpfem Dorn (F 8). 


Das 1. Pelagische Stadium. 
29er. 


Rumpf (T 9 F17—19, T 10 F1, 2). Von den Thoraxsegmenten sind die beiden vor- 
dersten, die das Putz- und Raubbein tragen, kaum gegen einander und gegen das Kopfsegment 
beweglich; die 6 übrigen Thoraxsegmente sind frei, aber ohne Gliedmaßen. Von den Ab- 
domensegmenten (Ab. S) sind die 5 vordersten selbständig; das 1.—4. mit Pleuren und 
Schwimmbeinen (Pr) versehen, das 5. kurz und ohne Bein; das 6. ist vom Telson noch nicht 
abgegliedert. Das Augensegment mag wohl gegen das Antennulensegment beweglich sein, 


dieses aber vom folgenden Rumpfabschnitt noch nicht gesondert. Das Augensegment, 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 12 


90 B. Die Larven der Mittelmeer-Species 


zuweilen auch das Antennulensegment, hat einen medianen Dorn (Ac. me) an der Ventral- 
fläche. Das Rückenschild hat außer dem Rostrum (Ro) 2 vordere (Ac. la. an) und 3 hin- 
tere (Ac. lat. po, Ac. me. po) Hauptstacheln und einige laterale Nebenstacheln (Ac. sec). Das 
Telson, dessen vorderstes Stück später zum 6. Abdomensegment wird, hat den Umriss einer 
vorn und hinten abgestutzten Ellipse; der Hinterrand ist flach concav bis winklig eingebuchtet; 
es ist so lang wie die 9 ersten Abdomensesmente zusammen. Die hinteren Abschnitte der 
Lateralränder und der Hinterrand sind mit Stacheln besetzt; zwischen den beiden vordersten 
Lateralstacheln (Ac. la 1, 2) ist eine größere Lücke; die Hintereckstacheln (Ac. subm) sind die 
längsten und die Hinterrandstacheln (Ac. po) die kürzesten; die beiden vordersten Lateral- 
stacheln (Ac. la 1, 2) sind noch kaum merklich länger als die folgenden Lateralstacheln (Ac. la. po); 
an den Stacheln und am Hinterrande zwischen ihnen stehen feine Spitzen. 

Die Augen (T 9 F 18, T10 F]) sind lang gestielt; die Stiele sind wenigstens halb 
so lang wie die Augenbirnen. 

Die Antennulen (T 10 F 5) bestehen aus einem 3gliedrigen Stamm (Ped), 2gliedriger 
dorsaler Geißel (proximaler Nebengeißel, Fl. pr) und 1gliedriger ventraler Geißel (FT. ve); 
das 3. Stammglied wird distad dicker, und die ventrale Geißel verjüngt sich von der Mitte 
ab so stark, dass sie am Ende wenig dicker als die endständige Borste ist. Die dorsale Geißel 
ist etwas kürzer als der Stamm und etwa 1'/;,mal so lang wie die ventrale Geißel. Diese 
trägt in der Mitte ihrer dorsalen Fläche 3 +2 --1 Ästhetasken (Aes), von denen die 3 distalen 
dicker als die proximalen sind; am distalen Theile der Geißel sitzen gerade, nackte Borsten, 
2 kurze und 1 lange; solche Borsten hat auch die dorsale Geißel, 2 am 1. Gliede, 3 am kurzen 
Endgliede. Proximal von den Ästhetasken und am 3. Stammgliede sitzt je 1 kleines, weit- 
läufig gefiedertes Börstchen. 

Die Antenne (T 10 F 4) besteht aus 2 ungefähr gleich langen, senkrecht gegen ein- 
ander gestellten Stücken; das proximale Stück (Basipodit, Bap) ist cylindrisch, 2 gliedrig, borsten- 
los, das distale (Exopodit, Exp) distad abgeflacht, ruderförmig, trägt am Ende Fiederborsten. 

Die Mandibel (T 9 F 20) besteht lediglich aus der Kaulade.e Der Kaurand ist mit 
7 meist einspitzigen Zähnen besetzt. Der Zahn, in welchen die dorsale (do) Kante der Kaulade 
ausläuft, steht so, dass seine breite Basis mit der Vorderfläche des übrigen Theils des Kau- 
endes einen stumpfen Winkel bildet; von seiner Basis geht eine kurze Leiste aus, die auf der 
Vorderfläche der Basis des benachbarten Zahnes verstreicht. 

Der proximale Lobus (Lo. pr) der 1. Maxille (T 10 F 8) trägt am distalen Rande 
3 Dornborsten, und auf der Hinterfläche nahe am Rande noch ein winziges Börstchen; der 
distale Lobus (Lo. di) geht in einen leicht gekrümmten Haken (2) aus, an dessen Basis, 
proximal und distal davon, je 1 Borste (/, 4) sitzt. Der Palpus (Pp) ist ein halbkugliger 
Höcker mit 1 Borste. 

Die 2. Maxille (T 10 F 9) ist blattförmig; am Medial- und Endrande sitzen 1, 2, 2, 
2 Borsten. 

Das Putzbein (T 10 F 10, 11) besteht aus 6 Gliedern; das letzte davon (AVI) ist 


S. mantis und desmaresti — 1. Pelagisches Stadium. 91 


eine kurze Klaue, die gegen einen 2zinkigen Fortsatz des vorhergehenden Gliedes beweg- 
lich ist und mit ihm eine kleine Zange bildet; 2. Glied >3. >5. >4. Am 4. Glied 
sitzt 1 Borste; der distale Theil des Medialrandes des 5. Gliedes trägt 3 Querreihen von 2, 
3, 2 Putzborsten. 

Das Raubbein (T 9 F 21, T10 FB) ist, wenn man die Klaue mitmisst, etwa °/, so 
lang wie der Rumpf (einschließlich Rostrum). Es besteht aus 6 Gliedern, von denen das 5. 
(Handglied, A V) das längste, das 4. das kürzeste ist; das 3. ist länger als das 2. Auf der 
Dorsalfläche des 1. Gliedes inserirt eine blattförmige Kieme (Br). Am Ventralrande des Hand- 
gliedes steht zunächst ein starker, leicht gekrümmter Stachel und weiterhin eine Reihe kurzer 
Dörnchen und Börstchen. Am proximalen Ende dieser Dornenreihe ist auf der medialen 
Fläche des Gliedes eine seichte Furche, in die die Spitze der Klaue einschlägt. 

Die Anlagen der übrigen 6 Thoraxbeine sind äußerlich noch nicht sichtbar; höch- 
stens dass an Stelle des vordersten ganz flache Hügel erschienen sind. 

Das 1.4. Abdomenbein (T 9 F 23, 22, T 10 F 6, 7) functioniren als Ruderorgane; 
das 5. ist äußerlich noch nicht sichtbar. Basipodite und Äste sind flach, 1gliedrig; das Exo- 
podit ist etwas länger als das Endopodit und am 1.—3. Bein kürzer als das Basipodit, am 
4. Bein etwa gleich lang. Beide Äste sind am Rande mit Fiederborsten besetzt und am Medial- 
rande des Endopodites sitzt das Retinaculum (Ret), ein gestreckter Zapfen mit je 2 Häkchen 
am Ende. | 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 2. propelagischen Stadium: 
Augenstiele wenigstens halb so lang wie die Augenbirnen (T 9 F 18, T 10 F 1). Handglied 
(AV) des Raubbeines am proximalen Theile des Ventralrandes mit langem, spitzem, leicht 
gekrümmtem Stachel (T 9 F 21, T 10 F3) — vom 2. pelagischen Stadium: 2. Glied der 
Antenne cylindrisch, ohne Höcker (T 10 F4 Bap. A II); 5. Abdomensesment ohne äußere 
Beinanlagen (T 9 F 17, T10 F 2). 


1. pelagisches Stadium von S. mantis (T 9 F 17—23). 

- Rumpflänge 4—4,4 (vom Stirn- zum Telsonrande 2,9—3,2) mm. Der Rumpf (F 17 
bis 19) ist minder gestreckt als bei desmaresti; der Hinterrand des Rückenschildes liegt hinter 
der Mitte der gesammten Rumpflänge; 6.— 8. Thoraxsegment nicht viel länger als 3.—5., viel 
breiter als lang. Der mediane Dorn an der Ventralfläche des Augensegmentes ist kräftig, 
gerade, nach vorne gerichtet; am Antennulensegment ist noch kein Dorn. Der Abstand 
zwischen dem Ansatz der Antennulen und der Antennen ist etwa halb so groß wie zwischen 
dem Ansatz der Antennen und dem Hinterrande der Vorderlippe. 

Rückenschild dachartig gewölbt; die später deutlichere Umbiegung seines Hinter- 
randes und des hinteren Stückes seiner Lateralränder schon wahrnehmbar; Schildstacheln 
viel länger als im vorigen Stadium; Rostrum (Ro) fast so lang wie das Schild selbst, mit einer 
medianen Reihe von 4—5 Dornen auf der Ventralfläche; hintere Lateralstacheln (Ac. lat. po) 


stark divergirend, etwas kürzer als das Rostrum, länger als das Schild in der Mitte breit; auf 
12* 


99 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


ihrer Ventralfläche nicht weit von der Basis ein Dorn (Ac. sec); hinterer Medianstachel (Ac. me. po) 
halb so lang wie die hinteren Lateralstacheln und doppelt so lang wie die vorderen Lateral- 
stacheln (Ac. la. an); 4 kräftige Nebenstacheln (Ac. sec), wovon der vorderste nahe hinter dem 
vorderen Lateralstachel, der 2. an der Umbiegestelle des Lateralrandes, der 3. und 4. am 
Rande des umgebogenen Saumes sitzen. Pleuren der Abdomensegmente mit runden postero- 
ventralen Ecken. Telson etwa 1'/),mal so lang wie breit; zwischen dem 2. Lateralstachel 
(Ac. la. 2) und dem Hintereckstachel (Ac. subm) stehen 4—5 Stacheln (Ac. la. po), zwischen beiden 
Hintereckstacheln 13—18 Stacheln (Ac. po). 

Augenstiele (F 18) fast ”/;, so lang wie die Augenbirnen. 

Antennulen und Antennen wie im vorigen Stadium. Das Ende der dorsalen Geißel 
der Antennulen bleibt wenigstens um °/; der Antennulenlänge hinter der Spitze des Rostrums 
zurück. Die Antenne hat 10—12 Fiederborsten. 

Die relative Länge der Glieder des Putzbeines ist ähnlich wie bei desmaresti (s. unten 
p 93), nur ist das 3. Glied im Verhältnis zum 2. länger. 

Das 2. Glied des Raubbeines (F 21) ist noch nicht halb so lang wie das 3., und etwa 
'/, so lang wie das Handglied; das Verhältnis der 3 Glieder ist etwa 5:12:15. Das Hand- 
glied ist relativ länger als im vorigen Stadium. 

Das Exopodit des 1. Abdomenbeines (F 23) hat 8, das des 2. und 4. (F 22) hat 9, das 
des 3. hat 10 Borsten; das Endopodit des 1. Beines hat 7, das des 2.—4. hat 8 Borsten; von 


den Borsten des Endopodites sitzt eine proximal vom Retinaculum (Rei). 


1. pelagisches Stadium von S. desmaresti (T 10 F i—11). 

Rumpflänge 3,65—4,1 (vom Stirn- zum Telsonrande 3,05—3,25) mm. Der Rumpf 
(F 1, 2) ist langgestreckt; der Hinterrand des Schildes liegt vor der Mitte der gesammten 
Rumpflänge; 6.—8. Thoraxsegment viel länger als 3.—5., 8. Thoraxsegment (TA. S VIII) fast 
so lang wie in der Mitte breit. Antennulensegment (wie auch das Augensegment) mit media- 
nem, meistens nach hinten gebogenem Dorn (Ac. me) auf der Ventralfläche. Der Abstand 
zwischen dem Ansatz der Antennule und Antenne ist '/, so groß wie zwischen dem Ansatz 
der Antenne und dem Hinterrande der Vorderlippe. KRückenschild flach; seine Lateralränder 
in der Dorsalansicht laterad convex. Rostrum wenig länger als der Abstand zwischen den 
Basen der vorderen Lateralstacheln (Ac. la. an), auf der Ventralfläche glatt (ohne Dornen); 
hintere Lateralstacheln (Ac. lat. po) nicht sehr stark divergirend, kürzer als das Rostrum, etwa 
halb so lang, wie das Rückenschild in der Mitte breit ist; auf ihrer Ventralseite nicht weit 
von der Basis ein Dorn; hinterer Medianstachel kaum halb so lang wie die hinteren Lateral- 
stacheln (Ac. lat. po), etwa so lang wie die vorderen Lateralstacheln (Ace. la. an); 5—6 winzige 
Nebenstacheln auf der Ventralkante des lateralen Schildrandes, der hinterste davon etwas 
größer als die anderen. Pleuren des 1.—4. Abdomensegmentes (zuweilen auch des 5.) mit 
kleiner spitzer Zacke an der postero-lateralen Ecke. Länge des Telsons (bis zur Basis der 
Hintereckstacheln) verhält sich zur größten Breite (zwischen den 2. Lateralstacheln) wie 8:5, 


S. mantis und desmaresti — 2. Pelagisches Stadium. 93 


seltener bis zu 3:2; der 2. Lateralstachel (Ac. la 2) theilt den Lateralrand nach dem Ver- 
hältnis 2:1 bis 3:2; zwischen 2. Seiten- und Hintereckstachel (Ac. subm) stehen 4 oder 5 
(oft asymmetrische) Stacheln (Ac. la. po), zwischen den beiden Hintereckstacheln 15—18 Hinter- 
randstacheln (Ac. po). 

Augenstiele (F 1) halb so lang wie die Augenbirnen oder etwas darüber. 

Das Ende der Dorsalgeißel (Fl. pr) der Antennulen (F 5) reicht ungefähr so weit 
nach vorne wie die Spitze des Rostrums. 

Die Antenne (F 4) hat 8 Fiederborsten am Exopodite. 

Das 2. Glied des Putzbeines (F 10) ist etwa 1'/;,mal so lang wie das 3., und 3 mal 
so lang wie das 4. Glied; das 5. Glied (F 11 AV) ist fast 1'/,mal so lang wie das 4. Glied. 

Das 2. Glied des Raubbeines (F 3) ist nicht viel kürzer als das 3., und fast halb so 
lang wie das Handglied (A V); das Verhältnis ist etwa 4:5:8. 

Das Exopodit des 1.—4. Abdomenbeines (F 6, 7) hat 8, das Endopodit 6 Borsten; 
proximal am Retinaculum sitzt keine Borste. 


Das 2. Pelagische Stadium. 
1907324% 210.212, 13. 


Der Bau des Rumpfes (T 9 F 24, T 10 F 15) ist fast derselbe wie im vorigen Stadium 
und auch die Gliedmaßen sind nur wenig weiter entwickelt. 


In oder etwas vor der Mitte der ventralen Fläche des 2. Basipoditgliedes der Antennen 
(T 10 F 12) ist die Anlage des Endopodites in Form eines flachen Höckers (Enp) erschienen; das 
Endglied (Exp. A II) ist etwas breiter geworden. Die Mandibelzähne sind um einen ver- 
mehrt. Der 3. Maxilliped ist flach knopfförmig; die folgenden treten noch nicht hervor. 
Die Zahl der Borsten an den Abdomenbeinen ist gewachsen; das 5. Bein tritt in Form eines 
2lappigen Anhanges (Pn 5) hervor. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 1. pelagischen Stadium: An- 
tenne mit flachem Höcker an der Ventralfläche des 2. Gliedes (T 10 F 12 Enp), 5. Abdomen- 
segment mit 2lappiger Beinanlage (T 9 F 24, T 10 F 13 Pn 5) — vom 3. pelagischen 
Stadium: Ventrale Geißel (F7. di) der Antennulen 1gliedrig. Anlagen des 3. und 4. Maxilli- 
peden äußerlich noch nicht sichtbar. 


2. pelagisches Stadium von S. mantis (T 9 F 24). 

Rumpflänge 6,7”—7 (vom Stirn- zum Telsonrande 4,3—4,6) mm. Das Rückenschild 
ist nach hinten verbreitert; die Ventralstacheln am Rostrum sind größer und etwas gekrümmt, 
die hinteren Nebenstacheln am lateralen Schildrande sind von einander abgerückt. Antennulen- 


segment noch ohne ventralen Mediandorn. Die Borsten an den Abdomenbeinen haben sich 


94 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


vermehrt; das 1. Bein hat 9 (Exop.) und 8 (Endop.), das 2.—4. hat 12 und 10 Borsten, wovon 


eine proximal vom Retinaculum sitzt. 


2. pelagisches Stadium von 8. desmaresti (T 10 F 12, 13). 

Rumpflänge 4,75—5,5 (vom Stirn- zum Telsonrande 3,9—4,4) mm. Der ventrale 
Medianstachel am Antennulensegment ist nach vorne gerichtet. Von den kleinen lateralen 
Nebenstacheln des Schildes tritt der hinterste stärker hervor als vorher. Das Exopodit der 
Antenne (F 12 Eaxp. A II) hat 9 Fiederborsten. Das Exopodit des 2.—4. Abdomenbeines hat 
eine Borste mehr als vorher (also 9); proximal vom Retinaculum ist am Endopodit noch keine 


Borste vorhanden. 


Das 3. Pelagische Stadium. 
T9F 25, 26, T10 F 14—19. 


Segmentirung des Rumpfes (I 9 F 25, 26, T 10 F 14) wie vorher; dicht vor der zu- 
künftigen Grenze zwischen 6. Abdomensegment und Telson findet sich nahe der Mediane zu- 
weilen 1 Paar dorsaler Dörnchen (T 10 F 14 Ac. submed). Der Umriss des Telsons beginnt 
(statt elliptisch) mehr octogonal zu werden; dicht vor dem 2. Lateralstachel hat der Telson- 
rand meistens einen stumpfen oder spitzen Vorsprung, oder sogar eine Zacke (F 14 Pr. la 2), 
die länger und dicker als der Stachel sein kann, in welchem Falle der Stachel zwischen 
Zacke und Rand sitzt; auch vor dem 1. Lateralstachel (Ac. la /) kann ein ähnlicher Vorsprung 
vorhanden sein, der sich erst im folgenden Stadium in eine Zacke verwandelt; die Zahl der 
folgenden Stacheln am Lateralrand ist auf 6—9, am Hinterrand auf 25—31 vermehrt (T 9 
020% I102RaIN 

Ventrale Geißel der Antennule (TI 10 F 15) im Verhältnis zur dorsalen länger als 
im vorigen Stadium (etwa °/, so lang wie diese); eine Kerbe hat begonnen, den ästhetasken- 
tragenden Theil der ventralen Geißel vom distalen Theil (77. di) zu scheiden; die Spitze dieses 
Theils hat sich als kurzes Endglied abgeschnürt; es sind 3—4 dünnere und 2 + 2 dickere 
Ästhetasken (Aes) vorhanden. 

Antenne (F 10 F 16) mit zapfenförmigem Endopodit (Enp) am 2. Basipoditgliede; 
Fiederborsten am Exopodit vermehrt. 

Zahl der Mandibelzähne (T 10 F 18) vermehrt; antero-dorsales Stück (do) des Kau- 
endes verbreitert. 

Dornborsten am proximalen Lobus der 1. Maxille vermehrt; proximalste Borste des 
distalen Lobus verkürzt. 

Putzbein mit 2, 3, 3, 2 Putzborsten am 5. Gliede; dieses etwa ebenso lang wie das 
4. Glied. 

Die Anlagen der 3 kleinen Maxillipeden (T 9 F 25, T 10 F 17 Mp 3, 4,5) sind 
äußerlich sichtbar geworden; die des 3. ist ein keulenförmiger, die des 4. ein kürzerer, mehr 


kugliger Zapfen, die des 5. ein flacher Hügel. 


S. mantis und desmaresti — 3. Pelagisches Stadium. 95 


1.—4. Abdomenbein mit vermehrten Borsten; von den Fiederborsten des Endo- 
podites sitzen 2 proximal vom Retinaculum. 5. Bein klein, aber in Basipodit und Äste ge- 
gliedert (N 107819). 

6. Abdomenbein in Form eines Hügels äußerlich angelegt, zuweilen mit eingekerbter 
Kuppe (T 9 F 26 Pu). 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 2. pelag. Stadium: Ventrale 
Geißel der Antennule 2gliedrig (T 10 F 15 Fl. di). Anlagen des 3. und 4. Maxillipeden 
zapfenförmig (T 9 F 25, T 10 F17 Mp 3, 4) — vom 4. pelag. Stadium: Anlage des 5. Maxilli- 
peden (Mp 5) flach, des 6.—8. Thoraxbeines noch nicht sichtbar (T 9 F 25, T 10 F 17); 5. Ab- 
domenbein klein, mit oder ohne Rudimente von Borsten (T 10 F 19). 


3. pelagisches Stadium von $S. mantis (T 9 F 25, 26). 

Rumpflänge 88,5 (vom Stirn- zum Telsonrande 5,3—5,7) mm. Das Antennulen- 
segment zeigt an der Ventralseite einen medianen Höcker, aus dem im nächsten Stadium ein 
medianer Dorn (Ac. me) hervorgeht. Nahe hinter dem Ansatz des vorderen Lateralstachels 
des Schildes ist ein neuer Nebenstachel erschienen; das Schild hat seine definitive Larvenform 
erreicht (s. unten p 109); weiterhin erscheinen am hinteren Theil seiner Lateralränder nur noch 
1—2 Nebenstacheln. Die beiden submedianen dorsalen Dörnchen (Ac. submed) am Hinter- 
rande des künftigen 6. Abdomensegmentes treten noch nicht hervor; ebenso ist die 2. Lateral- 
zacke des Telsons schwach, die 1. noch gar nicht entwickelt (F 26). Das Telson ist 1'/,— 
1’/;mal so lang wie breit. 

Antenne mit 15—16 Fiederborsten am Exopodit. — Exopodit des 1. Abdomen- 
beines mit 10, des 2.—4. Beines mit 14, Endopodit des 1. Beines mit 9—10, des 2.—4. Beines 
mit 12—14 Fiederborsten. 


3. pelagisches Stadium von S. desmaresti (T 10 F14—19). 

Rumpflänge: 6,9—7,25 (vom Stirn- zum Telsonrande 5,35—5,6) mm. Die Lateral- 
ränder des Rückenschildes sind in der Dorsalansicht fast gerade, und die Breite des Schildes 
nimmt nach hinten regelmäßig zu; sie ist zwischen den hinteren Lateralstacheln etwa doppelt 
so groß wie zwischen den vorderen. Rostrum gut doppelt so lang wie der Abstand zwischen 
den vorderen Lateralstacheln, ca. 1'/,mal so lang wie die hinteren Lateralstacheln, auf der 
Ventralseite zuweilen glatt, zuweilen mit einer Reihe von 3—4 Dornen; hintere Lateralstacheln 
über doppelt so lang wie der hintere Medianstachel und 3mal so lang wie die vorderen Lateral- 
stacheln. Die lateralen Nebenstacheln am Schildrande sind geschwunden bis auf den vordersten 
und den hintersten; jener steht nahe hinter den vorderen Lateralstacheln und ist klein, dieser 
steht nahe vor der Basis der hinteren Lateralstacheln und ist ziemlich groß. Das Paar sub- 
medianer Dorsaldörnchen am 6. Abdomensegment tritt hervor (F 14 Ac. submed). Das Telson 
ist über 1'/,mal, gewöhnlich 1?”/,mal so lang wie breit (wie oben p 92 gemessen); die 2. Lateral- 
zacke (Pr. la 2) ist meistens dicker und länger als der benachbarte Lateralstachel (F 14). 


96 ' B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Antenne (F 16) mit 11 Fiederborsten am Exopodit. Proximaler Lobus der 1. Maxille 
mit 5 randständigen Dornborsten. 

Exopodit des 1. Abdomenbeines mit 9, des 2.—-4. mit 12, Endopodit des 1. Beines 
mit 7, des 2.—4. mit 10 Fiederborsten. An den Ästen des 5. Beines (F 19) sitzen zuweilen 


je 1—2 Börstchen; das Retinaculum ist durch einen Höcker angedeutet. 


Das 4. Pelagische Stadium. 
1 E30 20-30. 


Bau und Segmentirung des Rumpfes (T 9 F 29, 31, T10 F 20, 28) wie vorher; die 
allmähliche Verlängerung des zwischen Antennen und Vorderlippe gelegenen Rumpfstückes 
dauert fort, und ebenso sind die 3 letzten 'Thoraxsegmente (TA. S VI—-VIII) im Vergleich 
zu den 3 vorhergehenden etwas stärker gewachsen; die Pleuren der Abdomensegmente sind 
an den postero-lateralen Ecken etwas verlängert. Das Telson hat ausgeprägt octogonalen 
Umriss (mit concavem Hinterrande); seine Lateralecken sind nun beide durch Zacken (Pr. la 1, 2) 
bezeichnet; in dem Winkel, den die Zacken mit dem folgenden Telsonrand bilden, stehen die 
früher als 1. und 2. Lateralstachel (Ac. la 7, 2) bezeichneten Stacheln. Die Zahl der Stacheln 
am 'Telson ist etwas vermehrt. 

Dorsale Geißel (F7. pr) der Antennule (T 9 F 28) mit 1 oder 2 kurzen Endgliedern. 
Ventrale Geißel stärker gewachsen als die dorsale (über ’/, so lang wie diese); Kerbe zwischen 
ventraler (F7. di) und Sinnesgeißel (F’. aes) vertieft; 2 (oder 1), 3, 2, 2 Ästhetasken. 

Endopodit (Enp) der Antenne (T 9 F 30, T 10 F 23) zwar verlängert, aber nur wenig 
über halb so lang wie das 2. Basipoditglied (Bap. A II); Borsten am Exopodit vermehrt. 

Der antero-dorsale Eckzahn der Mandibeln tritt stärker hervor; der Winkel, den 
seine Basis mit der Vorderfläche des ventrad gerichteten 'Theiles des Kauendes bildet, nähert 
sich einem rechten, und die von dem Zahn ausgehende, gegen die Mitte der Vorderfläche 
verstreichende Leiste ist schwach gezähnelt. 

1. und 2. Maxille (T10 F 24, 29) ähnlich wie im vorigen Stadium; proximaler 
Lobus der 1. Maxille mit 6—7 randständigen Dornborsten, 2. Maxille mit 1, 3, 34, 
2 Borsten. 

An der Dorsalfläche des 1. Gliedes des Putzbeines ist die Kieme in Form eines 
kleinen Zäpfchens ausgestülpt; 5. Glied mit 2, 3, 4, 3, 2 Putzborsten; am 4. Gliede beginnen 
ebenfalls Querreihen von Borsten (1, 3) aufzutreten. 

Raubbein wie vorher. 

Der 3.—5. Maxilliped (T 9 F 31, T 10 F 30 Mp 3, 4,5) sind keulenförmig oder 
ellipsoidisch; sie sind der Reihe nach kleiner, doch ist auch der 5. wenigstens 1'/,mal so 
lang wie dick; am 3., weniger deutlich auch am 4. Maxilliped deutet eine Einschnürung auf 
das künftige Gelenk zwischen dem 1. und 2. Gliede. | 


S. mantis und desmaresti — 4. Pelagisches Stadium. 97 


Anlagen des 6.—8. Thoraxbeines (T 9 F 31 Pa) knopfförmig. 

1.—4. Abdomenbein (T 9 F 34, 33, T 10 F 27, 26, 25) mit vermehrten Borsten; 
das 5. Bein (T 9 F 32, T 10 F 22) mit Fiederborsten versehen, dürfte wohl auch schon als 
Schwimmbein functioniren. 

6. Abdomenbein (T9 F 27, T 10 F 21) klein, in Basipodit und Äste getheilt, aber 
ohne Gelenke und Borsten. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 3. pelag. Stadium: Anlage 
auch des 5. Maxillipeden (Mp 5) zapfenförmig, des 6.—8. Thoraxbeines (Pa 7, 2, 3) knopf- 
förmig (T 9 F 31, T 10 F 30); 5. Abdomenbein mit gefiederten Borsten (T 9 F 32, T 10 
F 22) — vom 5. pelag. Stadium: Endopodit (Enp) der Antenne (T 9 F 30, T 10 F 23) 
wenig über halb so lang wie das 2. Basipoditglied (Bap. A IT); 3. und 4. Maxilliped (Mp 3, 4) 
keulenförmig, kaum gegliedert (T 9 F 31, T 10 F 30). 


4. Pelagisches Stadium von S. mantis (T 9 F 27—34). 

Rumpf. Länge: 9—9,3 (vom Stirn- zum Telsonrande 6,7—6,5) mm. Der mediane 
Dorn an der Ventralfläche des Antennulensegmentes ist hervorgetreten, ist aber stumpfer und 
kürzer als der des Augensegmentes (vergl. T 9 F 36 Ac. me). Die postero-lateralen Ecken 
der Pleuren sind an den vorderen Abdomensegmenten wenig, am 3. und 4. stärker verlängert, 
aber am Ende abgerundet (vergl. T 9 F 35). Die größte Breite des Telsons kommt seiner 
Länge fast gleich; zwischen der 2. Lateralzacke (Pr. a 2) und dem Hintereckstachel (Ac. subm) 
stehen 10 (Ac. la. po), zwischen beiden Hintereckstacheln 25—30 kleine Zacken (F 29). 

Die Spitze der dorsalen Geißel der Antennule (F 28) wird vom Rostrum um etwa 
”/; der Antennulenlänge überragt. Die dorsale Geißel (proximale Nebengeißel, F7. pr) hat 2 
kurze Endglieder. Exopodit (Exp. A II) der Antenne (F 30) mit 20 und mehr Borsten. 

1.—4. Abdomenbein (F 34, 33) mit etwas breiteren Ästen und etwas mehr Borsten 
als bei S. desmaresti; 5. Bein (F 32) dagegen mit nur 2—3 Borsten am Endopodit und ohne 


Häkchen am Retinaculum. 


4. Pelagisches Stadium von S. desmaresti (T 10 F 20—30). 

Rumpf (F 28, 20). Länge 8,7—10 (vom Stirn- zum Telsonrande 6,8— 7,9) mm. An 
der Ventralseite des Rostrums steht nun bei allen 'Thieren eine mediane Reihe von 3—5 
Dornen. Die spitzen Zacken, in welche die postero-lateralen Ecken der Pleuren des 1.—9. 
Abdomensegmentes (4b. S I—YV) endigen, sind etwas länger als vorher. Die beiden Hälften 
des Hinterrandes des Telsons stoßen schärfer als vorher in stumpfem Winkel an einander; 
zwischen 2. Lateralzacke (Pr. !a 2) und Hintereckstachel stehen 8—11, zwischen den beiden 
Hintereckstacheln 30—38 Stacheln (F 20). 

Dorsale Geißel der Antennule nur mit 1 kurzen Endglied (wie vorher). Exopodit 
der Antenne (F 23) mit 15—18 Fiederborsten. 

1. Abdomenbein (F 27) mit 12 Borsten am Exopodit und 11—12 am Endopodit 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 13 


98 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


(wovon 2—3 proximal vom Retinaculum); 2.—4. Bein (F 26, 25) mit 15—16 Borsten am 
Exopodit und 14—17 am Endopodit (wovon 3—5 proximal vom Retinaculum); 5. Bein 
(F 22) mit 6—7 Borsten am Exopodit und 4—5 am Endopodit; Retinaculum mit 2 
Häkchen. 


Das 5. Pelagische Stadium. 
T9 F 35—39, T 10 F 31-39. 


Rumpf (T9 F 55, 36); Bau wie im vorigen Stadium. 

Dorsale Geißel der Antennule mit 2 kurzen Endgliedern, am Medialrande mit steifen 
Borsten; 1, 3, 3, 2, 2 Ästhetasken. 

Exopodit der Antenne etwa so lang wie das 2. Glied des Basipodites oder etwas 
kürzer; flache Furchen deuten auf die künftige Gliederung. 

Der ventrad gerichtete Theil des Kauendes der Mandibel hat die definitive Zahl der 
Zähne; der nach vorn gekehrte ist gewachsen. 

Proximaler Lobus der 1. Maxille mit 5 randständigen Borsten. Die bisher proximal 
vom Haken des distalen Lobus sitzende Borste ist bis auf ein kleines Rudiment geschwunden; 
der Palpus hat eine 2., kürzere Borste bekommen. — 2. Maxille kaum verändert. 

Das 4. Glied des Putzbeines ist etwas länger als das 5. geworden; beide Glieder mit 
vermehrten Borstenreihen. Kiemensäckchen vergrößert. 

Der 3., und minder scharf auch der kleinere 4. Maxilliped (T9 F 38, T10 F 31, 
32), ist an 4 Stellen eingeschnürt, die den Grenzen zwischen dem künftigen 1., 2., 3., 4. und 
zwischen dem 5. und 6. Gliede entsprechen; die künftige Gestalt dieser Gliedmaßen ist an- 
gedeutet. Der 5. Maxilliped (T 9 F 38, T10 F 33) steht etwa auf der Stufe des 3. vom 
vorigen Stadium. 

Das 6.—8. Thoraxbein sind längliche, an der Kuppe eingekerbte Zapfen (T 9 F 38, 
T 10 F 37—39). 

Die Endopodite der vorderen 5 Abdomenbeine (T 9 F 39, T 10 F 34, 35) beginnen 
über die Exopodite hinauszuragen; die Zahl ihrer Borsten ist vermehrt. Am 1.4. Bein 
(T 10 F 34) ist der proximale Theil des Medialrandes des Exopodites ein wenig ausgebuchtet: 
die erste Andeutung der Kieme. 

Das 6. Abdomenbein (T 9 F 37, T 10 F 36) ist in Basipodit und Äste gegliedert, 
und der distale Rand des Basipodites ist an der ventralen Seite in einen stumpfen Fortsatz 
ausgezogen. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 4. pelag. Stadium: Endopodit 
der Antenne etwas länger oder etwas kürzer als das 2. Basipoditglied. 3. (auch 4.) Maxilliped 
durch Furchen in Glieder getheilt, mit dickem, krummem Endgliede (T9 F 38, T10 F 31, 
32); 6.—8. Thoraxbein zapfenförmig, am Ende eingekerbt (T9 F 38, T 10 F 37—39) — 


S. mantis und desmaresti — 6. Pelagisches Stadium. 99 


vom 6. pelag. Stadium: 5. Maxilliped keulenförmig, ungegliedert; Endglied des 3. und 4. 
Maxillipeden am Ende abgerundet (T 9 F 38, T 10 F 31—33). 


5. Pelagisches Stadium von $. mantis (T 9 F 35—39). 

Rumpflänge 9,4—9,6 (vom Stirn- zum Telsonrande 6,9—7,1) mm. Das Telson ist 
ein wenig breiter als vorher. 

Das 5. Abdomenbein (F 39) hat 7—9 Borsten am Exopodit und 6—8 am Endo- 
podit distal vom Retinaculum; dieses hat noch kein, oder höchstens 1 Häkchen. 

Der Fortsatz am Basipodit des 6. Abdomenbeines (F 37) ist etwas stumpfer als bei 
desmaresti (T 10 F 36 Pr. Bay). 


5. Pelagisches Stadium von S. desmaresti (T 10 F 31—39). 

Rumpflänge 10,3—11,3 (vom Stirn- zum Telsonrande 8,1—9) mm. 

Das 2. und 3. Glied des 3. Maxillipeden (F 31) zusammen sind etwa '/, so lang wie 
das 2. Glied des Raubbeines. Das 5. Abdomenbein (F 35) hat 15 Borsten am Exopodit und 


16 am Endopodit (wovon 3 proximal vom Retinaculum). 


Das 6. Pelagische Stadium. 
T9 F 40-53, T 10 F 40-48. 


Rumpf. Bau und Segmentirung wie im vorigen Stadium (T 9 F 40, T10 F 44). 

Die Antennulen und Antennen sind wenig verändert, die dorsale Geißel (Fl. pr) der Anten- 
nule (T9 F45, T10 F 46) hat 2 oder 3, die ventrale 1 oder 2 kurze Endglieder, und die 
ventrale Geißel beginnt sich von der Sinnesgeißel (Fl. aes) abzugliedern; das Endopodit der An- 
tenne (T 9 F42, T 10 F 45) ist etwas gestreckter als vorher. Auch Mundtheile, Putz- und 
Raubbein sind wenig fortgeschritten (T 10 F 48, T 9 F 53); die Borstenzahl der 2. Maxille ist 
auf 2, 4-5, 5—6, 4-5 erhöht. 

Dagegen sind die übrigen Gliedmaßen des Thorax gewachsen und weiter entwickelt. 

Die Gliederung des 3. und 4. Maxillipeden (T 9 F 44, 45, 49, 50, T10 F40, 41) 
ist schärfer als vorher, und zuweilen auch schon zwischen dem 4. und 5. Gliede vorhanden; 
das Endglied ist zugespitzt, zuweilen schon hakenförmig; die für die Maxillipeden charakte- 
ristische Rückwärtsbiegung des distalen Abschnittes zeigt der 3., meist auch der 4. Maxilliped. 
Der 5. Maxilliped (T 9 F 46, 51, T 10 F 42) ist weniger weit entwickelt, etwa auf der Stufe 
des 3. vom vorigen Stadium oder etwas darüber hinaus. Am 3. Maxilliped, zuweilen auch 
am 4., ist die Kieme als kleines Zäpfchen (Br) ausgestülpt. 

Die 3 letzten Thoraxbeine sind länger als vorher, aber ihre Länge ist noch geringer 
als die halbe Breite ihrer Rumpfsegmente; die Kerbe an ihrem Ende ist tiefer geworden, und 


eine Furche deutet die künftige Grenze zwischen dem 1. und 2. Gliede ihrer Basipodite an. 
13* 


100 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Der Kiemenhöcker am Exopodit des 1.—4. Abdomenbeines (T 9 F 52, 48, T 10 
F 43) tritt deutlicher hervor und ist auch am 5. Bein (T 9 F 41) deutlich. Die Zahl der 
Häkchen an den Retinacula (T 9 F 52, 48) des 1.—4. Beines ist bisweilen auf 3 erhöht; 
die Borsten sind kaum vermehrt. 

Der Fortsatz am Basipodit (Pr. Bap) des 6. Abdomenbeines (T9 F47, T10 F47) reicht 
etwas über die Mitte des Endopodites hinaus; am Lateralrande des Exopodites meistens eine 
kleine Zacke (Ac. la). 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 5. pelag. Stadium: 5. Maxilliped 
mehr oder minder deutlich gegliedert (T 9 F 46, 51, T10 F42); 3. und 4. Maxilliped mit 
zugespitztem, zuweilen hakenartigem Endgliede (T 9 F 44, 45, 49, 50, T10 F 40, 41) — 
vom 7.pelag. Stadium: Endopodit der Antenne (T 9 F42, T10 F 45 Enp) weniger als 1'/,mal 
so lang wie das 2. Basipoditglied. Endglied des 5. Maxillipeden nicht abgesetzt oder höchstens 
knopfförmig (T 9 F 46, 51, T10 F 42). Fortsatz am Basipodit (Pr. Bap) des 6. Abdomen- 
beines geht in eine (zuweilen abgestumpfte) Spitze aus; Lateralrand des Exopodites mit 
höchstens 1 Zacke (T 9 F47, T10 F47 Ac. la). 


6. Pelagisches Stadium von S. mantis (T 9 F 40—53). 

Rumpflänge 10—11 (vom Stirn- zum Telsonrande 7,5—8,5) mm. Ecken der Pleuren 
der Abdomensegmente etwas länger als vorher. 

Dorsale Geißel (Fl. pr) der Antennulen (F 43) mit 3, ventrale Geißel mit 2 kurzen 
Endgliedern. 

Borstenrudiment am distalen Lobus der 1. Maxille ganz geschwunden. 

Der 3.—5. Maxilliped ist bei den beiden mir vorliegenden Exemplaren ziemlich 
verschieden weit entwickelt. Bei dem einen (F 44—-46) stehen diese Maxillipeden ungefähr 
auf der Stufe des 6. Stadiums von desmaresti; bei dem anderen (F 49—51) sind sie, oder 
wenigstens der 3. und 4., fast so weit entwickelt wie im 7. Stadium von desmaresti. — Das 
2.-+ 3. Glied des 3. Maxillipeden ist °/;—"/; so lang wie das 2. Glied des Raubbeines. 

Der Basipoditfortsatz des 6. Abdomenbeines kann auch spitzer endigen als bei dem 
gezeichneten Exemplar (F 47); die Zacke (Ac. la) am Exopodit fand sich bei beiden Exemplaren. 


6. Pelagisches Stadium von S. desmaresti (T 10 F 40—48). 

Rumpflänge 11,7—15,5 (vom Stirn- zum Telsonrande 9,4—10) mm. Lateralzacken 
des Telsons, besonders die hinteren (Pr. la 2), länger als vorher (F 44). 

Dorsale Geißel (Fl. pr) der Antennulen (F 46) mit 2 kurzen Endgliedern, ventrale 
mit einem (wie im vorigen Stadium). 

Das 2.-+-3. Glied des 3. Maxillipeden (F 40) ist etwa °/, so lang wie das 2. Glied 
des Raubbeines. 

Die Äste der Abdomenbeine sind etwas mehr gewachsen als die Basipodite, so dass 


S. mantis und desmaresti — 7. Pelagisches Stadium. 101 


das Exopodit des 1. Beines nur wenig kürzer, das des 4. und 5. Beines etwas länger als das 
Basipodit ist. 
Die Zacke (Ac. la) am Exopodit des 6. Abdomenbeines (F 47) kann auch fehlen. 


Das 7. Pelagische Stadium. 
T 9 F 54-65, T 10 F 4960. 


Das 6. Segment des Abdomens ist selbständig geworden; es ist durch eine dünne, 
aber scharfe Furche vom Telson abgetheilt, die auf der Dorsalseite dicht hinter der Ansatz- 
stelle der oben erwähnten beiden Dörnchen (Ac. submed) verläuft (T 10 F 49). 

Am Ende der dorsalen (Fl. pr) und ventralen (F7. di) Geißel der Antennulen (T 9 
F 54, T10 F 51) sind neue kurze Glieder abgeschnürt. Die Sinnesgeißel trägt 2, 3, 3, 3, 
2, 2 Ästhetasken. 

Das Endopodit (Enp) der Antenne (T 9 F 63, T 10 F 50) ist etwa doppelt so lang 
wie das 2. Glied des Basipodites; seine 4 Glieder sind noch unvollkommen von einander 
gesondert. 

Die 1. Maxille hat am proximalen Lobus 11—12 randständige Borsten. Die 2. Maxille 
(T9 F 64, T10 F53) ist unvollkommen in 3 Abschnitte gegliedert; der 1. Abschnitt, an 
dessen Medialrande 3 Loben schwach hervortreten, hat 1, 2, 5—6, der 2. und 3. hat je 
6—7 Borsten. 

Putz- und Raubbein wie im vorhergehenden Stadium; die Putzborsten sind vermehrt. 

Alle drei kleinen Maxillipeden (T 9 F 60-62, T 10 F 58—60) mit hakigem, spitzem 
Endgliede und der charakteristischen Rückwärtsbeugung des 4. und 5. Gliedes gegen den 
proximalen Abschnitt. 

Das 6.—8. Thoraxbein (T 10 F 54—56) fast so lang, wie ihre Rumpfsegmente breit 
sind. Außer der Furche zwischen dem 1. und 2., ist auch eine zwischen dem 3. und 4. 
künftigen Gliede der Basipodite aufgetreten. 

Kiemenanlage (Br) am 1.—5. Abdomenbein (T 9 F 55—59, T 10 F 57) höckerförmig, 
zuweilen zweizipflig. 

Das 6. Abdomenbein (T 9 F 65, T 10 F 52) reicht noch lange nicht bis zur 1. Lateral- 
zacke (Pr. la 1) des Telsons. Der Fortsatz seines Basipodites (Pr. Bap) geht in 2 Zinken aus, 
eine laterale und eine endständige, etwa bis zum Ende des Endopodites reichende. Am 
Lateralrande des Exopodites stehen 2—3 Zacken (Aec. la). 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 6. pelag. Stadium: Endopodit 
(Enp) der Antenne etwa doppelt so lang wie das 2. Glied des Basipodites (T 9 F 63, T 10 F 50); 
auch der 5. Maxilliped mit hakigem Endgliede und zurückgebogenem Handgliede (T 9 F 60, 
T10 F 60); Fortsatz des Basipodites (Pr. Bap) des 6. Abdomenbeines endigt in 2 Zinken; 
Lateralrand seines Exopodites mit 2—-3 Zacken (T 9 F 65, T 10 F 52 Ac. la) — vom 8. pelag. 


102 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Stadium: 6. Abdomenbein (Pu) reicht lange nicht bis zur 1. Lateralzacke (Pr. la!) des 
Telsons (T 10 F 49). 


7. Pelagisches Stadium von S. mantis (T 9 F 54— 65). 

Rumpflänge 12—13,4 (vom Stirn- zum Telsonrande 9,5—10,6) mm. Telson etwa so 
breit wie lang; Lateralzacken, besonders die hinteren (Pr. la 2), größer als vorher. 

Die dorsale Geißel (F7. pr) der Antennulen (F 54) reicht etwa bis zur Spitze des 
Rostrums; sie hat 5—7, die ventrale (Fl. di) 3 kurze Endsglieder. 

Distalrand des distalen Lobus der 1. Maxille mit 1 Börstchen. Auch der 5. Maxil- 
liped (F 60) trägt ein kleines Kiemensäckchen (Br); 2.-+ 3. Glied des 3. Maxillipeden (F 62) 
etwa 1'/;,mal so lang wie das 2. Glied des Raubbeines. 

Kiemenhöcker (Br) des 1.—5. Abdomenbeines (F 55—59) öfters in einen dünneren 


distalen und dickeren proximalen Zipfel gespalten. 


7. Pelagisches Stadium von $. desmaresti (T 10 F 49—60). 
Rumpflänge 14—14,3 (vom Stirn- zum Telsonrand 11,4—11,7) mm. Das Telson ist 


etwa */, so breit wie lang (F 49). 
Die dorsale Geißel (Fl. pr) der Antennulen (F 51) überragt die Spitze des Rostrums 
um etwa '/; der Antennulenlänge; sie hat 3—4, die ventrale (Fl. di) 2 kurze Endglieder. 
Der 3. und 4. Maxilliped (F 58, 59) mit, der 5. (F 60) ohne Kiemensäckchen. 
2. —+ 3. Glied des 3. Maxillipeden (F 58) etwa halb so lang wie das 2. Glied des Raubbeines. 
Die Kiemenhöcker (Br) des 1.—5. Abdomenbeines (F 57) springen stärker vor als 
vorher; eine seichte Furche deutet zuweilen eine Spaltung in einen kleineren distalen und 
größeren proximalen Höcker an. 


Das 8. Pelagische Stadium. 
T 9 F 66—73, T 10 F 61— 74. 


Dicht vor dem Rumpfgelenke des 6. Abdomenbeines ist eine Zacke aufgetreten. 

Die Geißeln der Antennule (T 9 F 68, T10 F 69) sind stärker gewachsen als der 
Schaft; die ventrale (F. di) ist so lang wie dieser, die dorsale (F7. pr) länger; ihre Endglieder 
und die Ästhetasken der Sinnesgeißel (Fl. aes) sind vermehtt. 

Das Endopodit (Enp) der Antenne (T 9 F 67, T 10 F 68) ist etwas über oder unter 
1'ymal so lang wie das ganze Basipodit; seine 4 Glieder sind ziemlich scharf von einander 
getrennt, und die Spitze des 4. Gliedes beginnt sich als besonderes Glied abzusetzen. 

Proximaler Lobus der 1. Maxille mit etwa 14 randständigen Borsten. 2. Maxille 
mit mehr Borsten als vorher. 


S. mantis und desmaresti — 8. Pelagisches Stadium. 103 


Die 3 kleinen Maxillipeden (T 10 F 695—67) haben sich nicht wesentlich geändert; 
nur sind ihre Gelenke besser ausgebildet und die Börstchen ihrer distalen Glieder vermehrt. 
Das 6.—8. Thoraxbein (T 10 F 62—64) sind 1'/,—1'/;mal so lang, wie ihre Rumpf- 
segmente breit sind; das 1. (Enp. Bap. AT) und das 2. Glied des Basipodites dürften mit 
einander articuliren; die übrigen Gliederungen sind durch Furchen angedeutet. 
Kiemenhöcker (Br) des 1.—5. Abdomenbeines (T 9 F 69—73, T 10 F 70-74) zwei- 
zflipig. Retinacula mit 3—4 Häkchen. 

Das 6. Abdomenbein (T 9 F 66, T 10 F 61) reicht bis zur 1. Lateralzacke des Tel- 
sons oder ein wenig darüber hinaus. Der Fortsatz am Basipodite (Pr. Bap) überragt das 
Endopodit; die 2—3 Zacken (Ac. la) am Exopodite sind etwas länger als vorher; am End- 
rande des Exopodites einige Börstchen. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 7. pelag. Stadium: Endopodit 
(Enp) der Antenne 1')mal so lang wie das Basipodit (T 9 F 67, T 10 F 68); 6. Abdomenbein 
reicht wenigstens bis zur 1. Lateralzacke des Telsons — vom 9. pelag. Stadium: Distaler 
Zipfel des Kiemenhöckers (br) der Abdomenbeine ungespalten (T 9 F 69— 75, T 10 F 70— 74); 
6. Abdomenbein mit nur 2—5 Zacken (Ac. la) am Lateralrande des Exopodites (T 9 F 66, 
T 10 F 61). 


8. Pelagisches Stadium von S. mantis (T 9 F 66—73). 

Rumpflänge 14,5—15,3 (vom Stirn- zum Telsonrande 11—11,7) mm. Die Pleuren 
der Abdomensegmente beginnen sich an ihren vorspringenden postero-lateralen Ecken zu- 
zuspitzen. 

Die dorsale Geißel (Fl. pr) der Antennule (F 68) hat 8—10, die ventrale (Fl. di) 5 
kurze Endglieder; an der Sinnesgeißel (Fl. aes) 1, 3, 3, 3, 3, 3, 2, 2 Ästhetasken. 

Gliederung der 2. Maxille schärfer als bei desmaresti; Borsten am Lateralrande und 
an der Vorderfläche des vorletzten Gliedes kaum vorhanden. 

Die Kieme des Putzbeines ist kleiner als die des Raubbeines. 

Das 2. + 3. Glied des 3. Maxillipeden ist nahezu 1'/,mal so lang wie das 2. Glied 
des Raubbeines. 

6.—8. Thoraxbein nicht über 1'/,mal so lang, wie ihre Rumpfsegmente breit sind. 

Distaler Zipfel des Kiemenhöckers (Br) der Abdomenbeine (F 69--75), besonders 
der mittleren, lang. Medialrand des Basipodites des 5. Beines ohne Borsten (wie auch in den 
beiden folgenden Stadien). 

Exopodit des 6. Abdomenbeines (F 66) mit 2 Zacken (Ac. la) am Lateralrande. 


8. Pelagisches Stadium von S. desmaresti (T 10 F 61—74). 

Rumpflänge 18—18,4 (vom Stirn- zum Telsonrande 14,8—15,4) mm. 

Die dorsale Geißel (Fl. pr) der Antennule (F 69) hat 8, die ventrale (F. di) 4 kurze 
Endglieder; Sinnesgeißel mit 3, 3, 3, 3, 2, 2 Ästhetasken. 


104 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Distaler Rand des distalen Lobus der 1. Maxille mit 1 Börstchen; vorletztes Glied 
der 2. Maxille auch am Lateralrande und auf der Vorderfläche mit einigen Börstchen. 

Das Kiemenblättchen des Putzbeines ist nahezu so groß geworden wie das des 
Raubbeines. 

Das 2.-+ 3. Glied des 3. Maxillipeden über °/, so lang wie das 2. Glied des 
Raubbeines. 

6.—8. 'Thoraxbein etwa 1'j,mal so lang, wie ihre Rumpfsegmente breit sind. 

Distaler Zipfel des Kiemenhöckers (Br) der Abdomenbeine (F 70—74) kurz; Medial- 
rand des Basipodites des 5. Beines mit 2—3 Fiederborsten. 

Exopodit des 6. Abdomenbeines (F 61) mit 3 Zacken (Ac. la) am Lateralrande. 


Das 9. Pelagische Stadium. 
T 9 F 74-81, T 10 F 75—99. 


Rumpf (L 10 F 94, 98, 75). Die Selbständigkeit der Segmente der ersten 4 Maxilli- 
peden ist allmählich fast ganz verloren gegangen. Im vorderen Theile des 'Telsons liegt, ab- 
gesehen vom Rückenschilde, die größte Breite des Rumpfes, und da das letzte Abdomensegment 
relativ breiter als in den früheren Stadien ist, so wird der Hinterleib vom 1. Abdomensegment 
zum Telson allmählich breiter. Der mittlere Rumpfabschnitt, von der Vorderlippe an, ist 
etwa ?/, so breit wie das 1. Abdomensegment, und noch schmäler ist der Abschnitt zwischen 
Vorderlippe und Antennen; das Antennulen- und Augensegment ist dann wieder etwas breiter. 
Diese beiden Segmente haben, wie schon in den früheren Stadien, je einen ventralen Median- 
stachel. Das Rückenschild hat außer dem Rostrum je einen langen hinteren Lateral- 
stachel (Ac. lat. po), einen hinteren Medianstachel und je einen kürzeren vorderen Lateralstachel, 
außerdem kurze Nebenstacheln an den Lateralrändern; am Rostrum sitzt eine ventrale Dornen- 
reihe und ein Dorn an der Ventralseite der hinteren Lateralstacheln. Die Zacken, in welche 
die postero-lateralen Ecken der Pleuren des 1—5. Abdomensegmentes (Ab. S T—-V) aus- 
sehen, sind lang und spitz; sie reichen fast bis zur Mitte des je folgenden Segmentes. Auch 
am 6. Abdomensegment (F 94 Ab. S VI) ist eine Pleuralzacke aufgetreten, die im vorher- 
gehenden Stadium kaum angedeutet war. Die Zacke am Vorderrande des Rumpfgelenkes des 
6. Beines und die beiden dorsalen Dörnchen (Ac. submed) sind etwas gewachsen. Das Telson 
(F 75, 98) ist eine achteckige Platte, deren hintere 6 Ecken in kräftige Zacken (Pr. la 1,2, Ac. subm) 
ausgehen; der Hinterrand ist in der Mitte winklig eingebogen; er sowie die beiderseits anstoßen- 
den Kanten des Achtecks sind mit feinen Stacheln besetzt; ein kleiner Stachel (aus dem Ac. la / 
der früheren Stadien hervorgegangen) sitzt dicht hinter der vorderen Lateralzacke (Pr. la f). 

Die Augen (T 10 F 98) sind langgestreckt; die Stiele sind wenigstens halb so lang 
wie die Augenbirnen. 

An den Antennulen (T 9 F 80, T10 F 96) sind die Geißelglieder und Ästhetasken 


S. mantis und desmaresti — 9. Pelagisches Stadium. 105 ° 


wiederum vermehrt. Die dorsale Geißel (proximale Nebengeißel, F?. pr) ragt über das Rostrum 
um etwa ?/, der Antennulenlänge hinaus. Schaft und Geißeln sind lang und dünn; der drei- 
gliedrige Schaft (Ped) ist kürzer als die dorsale Geißel; diese überragt die ventrale Geißel 
(distale Nebengeißel, Fl. di) um mehrere Glieder und ist über doppelt so lang wie die Sinnes- 
geißel. Die dorsale Geißel ist wenigstens 12-, die ventrale wenigstens ”gliedrig; die Sinnes- 
geißel ist ungegliedert; ihre Ästhetasken stehen in wenigstens 7 Gruppen von meistens je 
3 Fäden. Die in den mittleren pelagischen Stadien an den Geißeln sitzenden langen, steifen 
Borsten sind geschwunden; die jetzt vorhandenen Borsten sind kurz und nackt; sie sitzen am 
proximalen Ende des 1. Schaftgliedes an der lateralen Fläche, am distalen Ende aller 3 Schaft- 
glieder und an der medialen Seite der dorsalen und ventralen Geißel; an den Geißeln sitzt 
je 1 Borstengruppe am Ende und in der Mitte der Glieder, und entsprechende Grüppchen 
auch an dem proximalen, noch nicht gegliederten Stück der Geißeln. 

An der Antenne (T 9 F 81, T10 F 90) ist das Endopodit (1. Glied < 3. <” 2. < 4.) 
gewachsen, und die Borsten des Exopodites (Exp. A II) sind vermehrt, so dass nur kleine proxi- 
male Randstücke borstenfrei sind. Am Ende des 4. Gliedes des: Endopodites (Enp) sind wei- 
tere kleine Glieder abgeschnürt. Das flossenartige Exopodit ist etwa 3mal so lang wie breit. 

Das Kauende der Mandibel (T 10 F 77) besteht aus 2 Stücken, die in einem etwa 
rechten, nach vorn offenen Winkel zusammenstoßen; das eine Stück liegt in einer Transver- 
salebene, ragt mit seiner ventralen Kante aus der Mundspalte hervor und berührt mit seiner 
Vorderfläche die Hinterfläche der Vorderlippe; das andere Stück liegt in einer Horizontal- 
ebene und schiebt sich unter der Vorderlippe nach vorn weit in die Mundhöhle hinein. 
Während das transversale Stück flach ist und eine Reihe von 8 größeren Zähnen trägt, ist 
das nach vorn gerichtete Stück dick und mit zwei Parallelreihen kleinerer Zähne besetzt; 
die eine Parallelreihe (von etwa 6—7 Zähnchen) steht auf der Kante, in welche die bezahnte 
Kante des transversalen Stückes umbiegt; die andere Parallelreihe (von etwa d4—5 Zähnchen) 
steht auf einer Leiste, welche, von dem am Vorderende sitzenden (schon im 1. pelagischen Sta- 
dium als dorsaler Eckzahn vorhandenen) Zahne ausgehend, auf der ventralen Fläche des 
Kauendes nach hinten zieht. 

Die 1. Maxille (T 10 F 76) hat eine ziemlich ebene Vorderfläche und eine gewölbte 
Hinterfläche. Das freie Stück des proximalen Lobus (Lo. pr) ist rechteckig und hat am Ende 
etwa 16 Anhänge von sehr verschiedener Größe; die meisten sind dornförmig; nur der proxi- 
malste ist eine kurze Borste; außerdem sitzen auf der Hinterfläche des Lobus 1—2 kurze 
Dörnchen. Der distale Lobus (Lo. di) geht in einen kräftigen, leicht gekrümmten Haken aus; 
an seiner Basis, distal davon, sitzt eine gerade, steife Borste. Der ventrale (distale) Rand des 
distalen Lobus, der 1—2 kurze Borsten trägt, geht beim Palpus mit einem Knie in den 
Lateralrand über. Der Palpus ist in diesem Stadium beweglich geworden und hat eine 
gestreckte Form erhalten, an seinem Ende sitzen 2 (oder auch 3) Borsten. 

Die 2. Maxillle (T 10 F 93) im ganzen blattartig, mit leicht convexer Hinter-, leicht 
concaver Vorderfläche, besteht aus 4 Gliedern, von denen das 2. das größte, das 4. das 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 14 


106 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


kleinste ist. Der Medialrand des 2. Gliedes ist in 3 kurze l,oben abgetheilt; an ihnen so- 
wie am Medialrande des 3. und 4. und am Endrande des 4. Gliedes stehen viele kurze, nackte 
Borsten, und einige auch am Lateralrande und an der Vorderfläche des 3. Gliedes. 

Das Putzbein (T 10 F 99, 97, 92, 91) ist, wie schon im 1. pelagischen Stadium, 
6 gliedrig; das 2. und 3. Glied sind lang, dünn, cylindrisch, das 4. und 5. etwas abgeflacht; 
das 4. Glied ist 1'/);mail so lang wie das 5. An der Dorsalfläche des 1., von vorn nach 
hinten etwas zusammengedrückten Gliedes sitzt eine gestielte, lindenblattförmige Kieme (Br). 
Nicht weit vom Ende des 3. Gliedes steht eine lange und eine kurze Borste. Mit queren 
Borstenreihen ist die mediale Fläche des 4. und 5. Gliedes fast der ganzen Länge nach 
bedeckt; das 4. Glied (A IV) hat etwa 15, das 5. Glied (A V) hat 9—12 Reihen; die Borsten 
des 4. Gliedes sind ziemlich gerade und mit je 2 Reihen sehr feiner Spitzen besetzt; die Putz- 
borsten (F 91) des 5. Gliedes sind krumm, auf der concaven Seite mit einer Reihe sehr feiner 
Zacken besetzt und (wie mir scheint) quergeriefelt; am Ende sind sie ausgekerbt und in der 
Kerbe sitzen 2—3 Widerhäkchen. Die Ecke zwischen Medial- und Endrand des 5. Gliedes 
geht in einen kurzen Fortsatz aus, der in 2 Häkchen endigt und an der der Klaue zu- 
gewendeten Seite mit Dörnchen besetzt ist (F 92); gegen ihn bewegt sich die Klaue (6. Glied, 
A VT) und bildet mit ihm ein Greiforgan; am Lateralrande der Klaue sitzen 2 Borsten. 

Das Raubbein (T 10 F 95) hat sich ebenfalls seit dem 1. pelagischen Stadium nicht 
wesentlich geändert. Seine Länge im Verhältnis zum Rumpf ist etwas geringer, seine Glieder 
sind etwas dicker und die Klaue etwas krummer geworden, das Handglied (4 V) ist etwas 
weniger gewachsen als das 2. und 3. Glied. Die Kieme (Br) ist kurzgestielt, schiefblatt- 
förmig. Der ventrale, der Klaue zugekehrte Rand des Handgliedes ist mit distad geneigten Zähn- 
chen dicht besetzt, zwischen denen einige winzige nackte Börstchen stehen; proximal von der 
Stelle, wo das Ende der Klaue einschlägt, ist der Rand convex, und dieser Vorsprung ist eben- 
falls mit einigen Zähnchen besetzt; noch weiter proximal trägt er den starken Dorn, der sich 
schon im 1. pelagischen Stadium vorfindet. Die Einschlagfurche für die Klauenspitze liegt 
auf der medialen Fläche des Handgliedes und wird auf der einen (lateralen) Seite von dem 
erwähnten Vorsprung des Randes eingefasst, auf der anderen Seite von einer Leiste, auf der, 
außer ein paar winzigen Börstchen, 2 Dornen sitzen, ein größerer proximal und ein kleinerer 
distal von der Stelle, wo die Klauenspitze einschlägt (vgl. auch T 9 F 98). 

Der 3. Maxilliped (T 10 F 89) ist länger als der 4. (F 88) und etwa 1'/,mal so lang 
wie der 5. (F 87). Die drei Maxillipeden sind einander sehr ähnlich. Von ihren 6 Gliedern 
ist das 2. das längste, das 4. das kürzeste; das 3. Glied ist länger als das Handglied (A V) 
am 3., etwa gleich lang am 4. und etwas kürzer am 5. Maxillipeden. Das Handglied des 
4. Maxillipeden ist etwas breiter (im Verhältnis zu seiner Länge) als das des 3. und 5. Maxilli- 
peden. Das 4. Glied trägt einen Dorn und einige Börstchen, und an dem der Klaue zu- 
sewendeten Rande des Handgliedes sitzen einige kleine Dörnchen und Häkchen. Die Kiemen 
(Br) sind der des Raubbeines ähnlich geformt, aber der Reihe nach eo der 5. Maxilli- 
ped hat nicht bei allen Arten eine Kieme. 


S. mantis und desmaresti — 9. Pelagisches Stadium. 107 


Wie die ersten 5, sind auch die letzten 3 Thoraxbeine (T 10 F 84—-86) über das 
vorige Stadium wenig fortgeschritten. Sie sind langgestreckte, cylindrische, borstenlose Anhänge, 
die unvollkommen in 3 Basipoditglieder, ein 2gliedriges Exopodit und ein 1gliedriges Endo- 
podit (Enp) gegliedert sind. Das 6. Bein ist ein wenig kürzer als das 7., und dies ein wenig 
kürzer als das 8. Das Endopodit reicht bis an die Grenze zwischen den beiden Exopoditgliedern 
oder ein wenig darüber hinaus. Die Länge der Beine im Verhältnis zur Breite der Rumpf- 
segmente ist ungefähr die gleiche wie im vorigen Stadium (3:2). 

Die 5 vorderen Abdomenbeine (T 9 F 74—78, T 10 F 78—82) haben eingliedrige 
Basipodite; die Äste sind scheinbar 2gliedrig, doch dürfte die Beweglichkeit der Glieder 
gegen einander gering sein. Die Äste sind blattförmig, stark von vorn nach hinten abgeflacht; 
dicker sind die Basipodite.. Die Form aller Beine ist sehr ähnlich, nur ist das 1. Paar 
schlanker; die drei vorderen Paare sind fast gleich lang, das 4. und besonders das 5. ist kürzer. 
Das Endopodit, besonders an den hinteren Beinpaaren, distad verschmälert, überragt das distad ver- 
breiterte Exopodit und ist etwa 1”/, mal so lang wie das Basipodit. — Die Kiemenanlagen 
(Br) am proximalen Theile des Medialrandes der Exopodite sind gewachsen, und ihr distaler 
Zipfel ist, wenigstens am 3. und 4. Beine, in secundäre Zipfel gespalten. — Der Medialrand 
der Basipodite des 5. Beines (T 10 F 82) trägt zuweilen (4—5) Fiederborsten. Die Ränder 
des distalen Stückes der Äste und am Endopodit auch der Medialrand des proximalen Stückes 
sind mit einer Reihe von Fiederborsten besetzt (T 10 F 78, 80, 82). Die Retinacula tragen 
6—8 Häkchen. 

Das 6. Abdomenbein (T9 F79, T10 F 85) reicht über die 1. Lateralzacke des 
Telsons hinaus. Der Fortsatz (Pr. Bap), in den der distale Rand des Basipodites an der 
ventralen Fläche verlängert ist, hat parallele oder distad convergirende Längsränder und 
einen convexen, schrägen Endrand; sein lateraler und sein längerer medialer Rand gehen je 
in eine lange Spitze aus. Auf der dorsalen Fläche ragt der distale Rand des Basipodites über 
dem Gelenk des Exopodites hervor und trägt dort eine kleine spitze Zacke. Das Endopodit ist 
eingliedrig und lang-elliptisch; es reicht nicht ganz bis zum Grunde der distalen Spitze des 
Basipoditfortsatzes. Das Exopodit, breiter und länger als das Endopodit, ist unvollkommen in 
2 Glieder gesondert; am distalen Theile des Lateralrandes des 1. Gliedes stehen 4 oder mehr 
Zacken (Ac. la), von denen die distalen dornförmig sind. Am Ende sind beide Äste mit 
kurzen Fiederborsten bekränzt. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 8. pelag. Stadium: Distaler 
Zipfel des Kiemenhöckers (Br) der Schwimmbeine wenigstens am 3. und 4. Paare in mindestens 
2—3 Zipfel gespalten (T9 F 76, 75, T10 F 80, 81). Exopodit des 6. Beines mit 4 oder 
mehr Zacken (Ac. la) am Lateralrand (T 9 F 79, T 10 F 83). 


9. Pelagisches Stadium von S. mantis (T 9 F 74—81). 
Rumpflänge 17,5 (vom Stirn- zum Telsonrande 13,8) mm. Der Rumpf und die 


meisten Gliedmaßen gleichen denen des folgenden Stadiums. 
14* 


108 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Die dorsale Geißel der Antennulen (F 80) hat bis zu 15 Glieder; 1, 2, 3, 3, 3, 3, 
3, 2, 2 Ästhetasken. 

Endopodit der Antenne (F 81) etwa so lang wie das Exopodit, mit nur einem kurzen 
Endgliede; Exopodit mit 50—-60 Borsten. 

Die Kiemenzipfel (Br) der Abdomenbeine (F 78—74) sind gewachsen; der distale 
ist am 3. und 4. Bein in je 2 secundäre Zipfel gespalten; vom proximalen Zipfel ist zuweilen 
ein basaler Nebenzipfel abgespalten. 

Exopodit des 6. Abdomenbeines (F 79) mit 4 Zacken (Ac. la) am Lateralrande; 
distaler Rand des Fortsatzes des Basipodites (Pr. Bap) zwischen den beiden Spitzen sehr 
schwach convex; Borsten am Ende der Äste spärlich. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 10. pelag. Stadium: Distaler Kie- 
menzipfel (Br) der Abdomenbeine zwar gespalten, aber nicht in Fäden aufgelöst (F 78—74); 
Exopodit des 6. Abdomenbeines mit 4 Zacken (Ac. la) am Lateralrande (F 79). 


9. (letztes) Pelagisches Stadium von S. desmaresti (T 10 F 75—99). 

Rumpflänge 21—22,5 (vom Stirn- zum Telsonrande 17,5—18,8) mm. Rumpf (F 98, 94, 75) 
lang und schmal; seine Länge (excl. Rostrum) beträgt etwa das 1Ofache von der größten (im vor- 
deren Theil gelegenen) Breite des Telsons. Das ziemlich flache Rückenschild reicht hinten 
nicht über den Hinterrand des 5. Thoraxsegmentes hinweg; es ist am Grunde der hinteren Lateral- 
stacheln (Ac. lat. po) etwa doppelt so breit wie am Grunde der vorderen Lateralstacheln, und diese 
seine größte Breite beträgt etwa ”/; von dem Abstand zwischen Ansatz von Rostrum und 
hinterem Medianstachel; das Rostrum ist kaum °/, so lang wie dieser Abstand und etwas 
länger als die hinteren Lateralstacheln; der hintere Medianstachel ist kurz, etwa so lang wie 
die vorderen Lateralstacheln und '/, so lang wie die hinteren Lateralstacheln. Ein längerer 
lateraler Nebenstachel sitzt vor der Basis der hinteren Lateralstacheln (Ac. lat. po) und 2 kleine 
(von denen der hintere, kleinere, fehlen kann) hinter den vorderen Lateralstacheln. An der 
Ventralseite des Rostrums steht eine mediane Reihe von 4—5 kleinen Dornen (F 94) und 
gegen das Ende hin eine Reihe äußerst feiner rückwärts gekehrter Spitzen. Der bei mantis 
entwicktelte Saum am hinteren Schildrande ist angedeutet. Die Länge der 3 hintersten Thorax- 
segmente (F 98 TA. S VI-VIII) zusammen beträgt mehr als das Doppelte von ihrer Breite. 
Das Telson ist nicht viel länger als breit; die beiden Stücke seines Hinterrandes stoßen 
unter einem rechten oder etwas größeren Winkel zusammen; nicht weit vor dem Scheitel 
dieses Winkels steht auf der dorsalen Telsonfläche ein kleiner nach hinten gerichteter Dorn. 
Die hinteren Stücke der Lateralränder tragen je 9—14, der Hinterrand 33—45 kleine 
Stacheln (F 75). 

Die Augenstiele (F 98) sind noch immer wenigstens halb so lang wie die Birnen, 
und die größte Dicke der Birnen ist etwa °/, ihrer Länge. 


Der Schaft der Antennulen (F 96) ist etwa ldmal so lang wie dick. Die dorsale 


S. mantis und desmaresti — 10. Pelagisches Stadium. 109 


Geißel (Fl. pr) überragt die ventrale (Fl. di) um 2—3 Glieder und ist 12gliedrig; die ventrale 
ist 7gliedrig; 2—3, 3, 3, 3, 3, 2, 2 Ästhetasken. 

Endopodit (Enp) der Antenne (F 90) fast so lang wie Basipodit (Bap) — Exopodit (Exp), 
mit 3 kurzen Endgliedern; Exopodit mit etwa 40 Borsten. 

Endglied der 2. Maxille (F 93) viel kürzer, als das vorhergehende Glied breit ist, 
ohne Kerbe. 

Endglied des Putzbeines (F 97, 91) mit 9 Querreihen von Putzborsten. 

Raubbein (F 95) kaum °/, so lang wie der Rumpf (incl. Rostrum). Handglied (A V) 
wenigstens Dmal so lang wie breit, nicht ganz doppelt so lang wie das 2. und nicht ganz 
1'/,mal so lang wie das 3. Glied; 2. Glied mehr als ?/, so lang wie das 3. Glied. Kieme (Br) 
mit etwa ebenso großer Oberfläche wie die des Putzbeines. 

Handglied des 3. und 5. Maxillipeden (F 89, 87) etwa halb so breit wie lang, am 4. 
(F 88) etwas breiter; 2. + 3. Glied des 3. Maxillipeden etwa so lang wie das 2. Glied des 
Raubbeines. 5. Maxilliped ohne Kieme. 

Die 3 letzten Thoraxbeine (F 84-86) sind etwa 1'/,mal so lang, wie die Rumpf- 
segmente breit sind. 

Die Spaltung der Kiemenhöcker (Br) an den Abdomenbeinen (F 78—82) ist ver- 
tieft; der distale Zipfel ist verlängert und an der Spitze in 2—3 dünnere Zipfel gespalten; auch 
der dicke proximale Zipfel ist zuweilen an der medialen Seite gekerbt. Der Medialrand des 
Basipodites des 5. Beines (F 82) ist mit Borsten besetzt; die Borsten am Medialrande des 
proximalen Stückes aller Endopodite gehen bis nahe an das Basipodit heran. 

Das 6. Abdomenbein (F 83) reicht wenigstens bis zum Grunde der 2. Lateralzacke des 
Telsons (F 98). Längsränder des Fortsatzes des Basipodites (Pr. Bap) parallel und gerade. Distaler 
Theil des 1. Gliedes des Exopodites am Lateralrande mit 5 Stacheln (Ac. la); zuweilen ist der 
proximale von ihnen kaum vorhanden, zuweilen vor ihm noch ein winziger sechster. 

Bestimmungsmerkmal zur Unterscheidung vom 1. litoralen Stadium: Rückenschild 
mit langen Stacheln. 


Das 10. Pelagische Stadium (von 8. mantis). 
18:9) 18 Shi) 


Rumpflänge 20—22,5 (vom Stirn- zum Telsonrande 16—18) mm. Der Rumpf (F 105, 
97, 102, 107, 108, 109) ist weniger gestreckt als im letzten Stadium von desmaresti; seine 
Länge beträgt noch nicht das fünffache von der größten Breite des Telsons. Auch das Rücken- 
schild (F 105, 97), das meistens über die Mitte des vorletzten Thoraxsegmentes hinwegreicht, 
ist breiter als dort (der Abstand zwischen Basis des Rostrums und Basis des hinteren Median- 
stachels ist nicht viel größer als die größte Schildbreite), außerdem reicher mit kleinen 


Stacheln ausgestattet und zeigt folgende Eigenthümlichkeiten. Seine beiden lateralen Hälften 


110 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


stoßen in der Mediane wie die Hälften eines Daches unter einem Winkel zusammen; derWinkel 
ist lach und die mediane Schildkante besonders im vorderen Abschnitt abgerundet; nach hinten 
zu, gegen den Ansatz des hinteren Medianstachels hin, erhebt sich die First des Daches und 
der Winkel wird kleiner. Außerdem sind sowohl die Lateralränder (vom vorderen Lateral- 
stachel Ac. la. an an) als auch der Hinterrand des Schildes ventrad eingebogen; wo der dor- 
sale Theil des Schildes an diese ventrad gebogenen Säume grenzt, entsteht eine Kante; da 
die lateralen Säume nicht blos ventrad, sondern sogar etwas mediad gebogen sind, bilden ihre 
Kanten in der Dorsalansicht die Lateralconturen des Schildes; der hintere Saum aber geht 
schräge (postero-ventrad) hinab und ist daher in der Dorsalansicht sichtbar; dieser Saum hat 
in der Mitte einen runden Ausschnitt, um den Bewegungen des Thorax Raum zu geben. Das 
Rostrum (F 97, 105, 110 Ro) ist etwa °/, so lang wie der Abstand zwischen seiner Basis und 
der des hinteren Medianstachels (Ac. me. po), länger als die hinteren Lateralstacheln (Ac. lat. po), 
doppelt so lang wie der hintere Medianstachel (Ac. me. po) und gut dreimal so lang wie 
die vorderen Lateralstacheln (Ac. la. an); an seiner Ventralseite steht eine Reihe von 
4—5 medianen Zinken (F 97, 110), von denen die 2—3 hinteren groß und etwas gekrümmt 
sind. Von Nebenstacheln (Ac. sec) sitzt jederseits einer auf der oben erwähnten Kante, die der 
Lateralsaum des Schildes mit dessen dorsalem Theile bildet; er sitzt etwa in der Mitte der 
Kante an und ist ziemlich genau laterad gerichtet. Alle übrigen Nebenstacheln sitzen am 
Ventralrande des Saumes und sind ventrad oder auch etwas mediad gerichtet; deren sind: 
einer am Vorderende des Saumes hinten an der Basis des vorderen Lateralstachels (er ist erst 
vom 3. pelagischen Stadium an vorhanden), ein kleinerer nicht weit dahinter, ein langer 
hinter dem oben erwähnten auf der Kantenmitte sitzenden Stachel (von seiner Ansatzstelle 
ab verbreitert sich der Schildsaum), endlich zwischen diesem und dem hinteren Lateralstachel 
noch 3 Stacheln, von denen besonders der vorderste variabel groß ist und auch fehlen kann 
(der mittlere von diesen 3 Stacheln ist schon im 1. pelagischen Stadium vorhanden, die beiden 
anderen treten erst nach dem 6. Stadium auf). — Das Telson (F 105 Te, 109), im Verhältnis 
zu seiner Länge breiter als bei desmaresti, hat nicht den kleinen medialen Dorn auf der 
Dorsalfläche. 

Die Stiele der Augen (F 105 ON sind ?,—/, so lang wie die Birnen, deren größter 
Querdurchmesser wenigstens ?/, von ihrer Länge beträgt. 

Schaft der Antennule (F 95) ca. 12 mal so lang wie dick, °/, so lang wie die dorsale 
Geißel und ein wenig kürzer als die ventrale; die dorsale Geißel (über 20 Glieder) überragt 
die ventrale (10—12 Glieder) um etwa 5 Glieder und ist 2'/,mal so lang wie die Sinnes- 
geißel; 10 Gruppen von Ästhetasken, die 1.—8. mit je 3, die 9. und 10. mit je 2 Fäden. 

Endopodit (Einp.) der Antenne (F 87) kürzer als Basipodit 4 Exopodit, mit 5—7 kurzen 
Endgliedern; Exopodit (Exp) mit 60—70 Borsten. 

Endglied der 2. Maxille (F 103) eben so lang wie das vorletzte Glied breit, mit flacher 
Kerbe am Medialrande nicht weit vor der Spitze. 

Endglied des Putzbeines mit 11—12 Querreihen von Putzborsten. 


Bh. Notiz über eine unbestimmte Squilla-Larve, S. latior. nl 


Länge des Raubbeines (F 98) etwa ?/; von der Rumpflänge (incl. Rostrum). Hand- 
glied (A V) etwa 4mal so lang wie breit, etwas länger als das 3. Glied; 2. Glied kaum halb 
so lang wie das 3. Glied. Kieme viel größer als die des Putzbeines. 

Handglied (A V) des 3. und 5. Maxillipeden (F 90, 88) über 1'/,, des 4. (F 89) unter 
1‘), mal so lang wie breit; 2. + 3. Glied des 3. Maxillipeden über doppelt so lang wie das 
2. Glied des Raubbeines. Auch der 5. Maxilliped (F 88) mit Kieme (F 91, 92, 99—101). 

6.—8. Thoraxbein (F 96, 95, 94) etwas schärfer gegliedert und länger als im vorigen 
Stadium: etwas über 1'/, mal so lang, wie die Rumpfsegmente breit sind. 

Der distale Kiemenzipfel (Br) der Abdomenbeine (F 82—.86) ist in zahlreiche Fäden 
aufgelöst. Der Medialrand der Basipodite trägt auch am 5. Beine keine Borsten, und am 
1.—4. Beine hören die Medialrandborsten der Endopodite schon nahe bei der Randmitte des 
proximalen Stückes auf. Die Endopodite und das distale Stück der Exopodite sind breiter als 
bei desmaresti. 

Gliederung des Exopodites (Exp) des 6. Abdomenbeines (F 106) scharf, sein 1. Glied 
mit 8 Zacken (Ac. la) am Lateralrande; Fortsatz des Basipodites (Pr. Bap) mit leicht gewellten 
und convergirenden Rändern; Fiederborsten am Ende der Äste reichlich. 

Bestimmungsmerkmale. Zur Unterscheidung vom 9. pelag. Stadium: Distaler 
Zipfel der Kiemen (Br) an den Abdomenbeinen in zahlreiche Fäden aufgelöst (F 82—86); 
1. Glied des 6. Abdomenbeines mit 8 Zacken (Ac. la) am Lateralrande (F 106) — vom 1. lito- 
ralen Stadium: Rückenschild mit langen Stacheln. 


Bh. Notiz über eine unbestimmte Squilla-Larve, 8. latior. 


Als Squilla latior bezeichne ich eine Larven-Species, von der Exemplare der jüngsten 
pelagischen Stadien in geringer Zahl im Golf gefischt wurden. Sie bieten kein besonderes 
Interesse dar, da sie den gleichnamigen Stadien von S. desmaresti so ähnlich sind, dass sie 
sich kaum mit völliger Sicherheit von ihnen unterscheiden lassen. 

Von Jatior liegen mir die 3 ersten pelagischen Stadien vor. Sie sind etwas größer 
als die gleichziffrigen Stadien von desmaresti; die Rumpflänge beträgt im 1. Stadium: 
4,1—4,5 (vom Stirn- zum Telsonrand 3,35— 3,8) mm, im 2. Stadium; 5,9 (4,8) mm, im 3. Sta- 
dium: 7,3—8,1 (8,9—-6,3) mm. Die freien Thoraxsegmente sind relativ etwas kürzer, das 
Telson etwas breiter als bei desmaresti; die größte Breite des Telsons (zwischen den 2. 
Lateralstacheln) beträgt wenigstens ?”/,, im 3. Stadium bis zu °/,, von der Länge (nach hinten 
bis zum Grunde der Hintereckstacheln gemessen). Der Hinterrand des Telsons ist besonders 
im 1. Stadium minder concav als bei desmaresti, und der 2. Lateralstachel sitzt etwas weiter 
vorn, so dass er den Lateralrand des Telsons nach dem Verhältnis von 5:4 bis 7:4 theilt. 


112 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


Den brauchbarsten Unterschied von desmaresti liefert noch die Zahl der zwischen dem 2. La- 
teralstachel und dem Hintereckstachel des Telsons sitzenden Stacheln; bei /atior stehen dort 
im 1. und 2. Stadium 6 oder 7 (sehr selten 8 oder nur 5), im 3. Stadium 7—-11 Stacheln, bei 
desmaresti nur 4—5 und 6—9. — Die sehr nahe Verwandtschaft der Geschlechtsthiere von 
Squilla pallida mit S. desmaresti lässt auch eine große Ähnlichkeit ihrer Larven vermuthen, 


und so gehören die latior-Larven vielleicht zu 8. pallida. 


Bi. Beschreibung von Larven der Pseudosquilla-Gruppe. 


Von den 4 hier zu beschreibenden Larven-Arten haben 2 (constricta, mucronata) ein 
Rostrum von gewöhnlicher Länge (T 11 F1, 25); bei den beiden anderen (caudata, ferussacı) 
ist es länger als der Rumpf (T 4 F 57, T11 F 65); bei jenen Arten ist feıner das Hand- 
glied des Raubbeines noch nicht Smal so lang wie breit (T 11 F 4), bei diesen ist es un- 


gemein gestreckt, ”—9 mal so lang wie breit (T 12 F 57, 77). 


1. Larvenspeecies: constrieta n., 1. pelag. Stadium. 
a | 


Rumpf (F1, 2, 6). Länge 3,9 (vom Stirn- zum Telsonrand 3,05) mm. Die Segmen- 
tirung ist dieselbe wie im 1. pelagischen Stadium von Squilla; die Zahl der Gliedmaßen 
aber größer, da das 5. Abdomensegment ein Paar functionirender Schwimmbeine (Pn 5) trägt. 
Die Länge des Rumpfes (ohne Rostrum) beträgt etwa das 5'/j,fache von der größten Breite 
des Telsons. Augen- und Antennulensegment ohne medianen Ventralstachel. Das Schild 
reicht hinten über den Vorderrand des 1. Abdomensegmentes hinweg; es hat stark convexe 
Lateralränder, die sich hinten einander so weit nähern, dass der Abstand zwischen den 
Basen der hinteren Lateralstacheln (Ac. lat. po) nur etwa ?”/, so groß ist wie der zwischen den 
vorderen Lateralstacheln (Ac. la. an). Der Abstand zwischen dem Ansatz der Antennulen 
(Anl) und dem der Antennen (An) ist halb so groß wie der Abstand zwischen diesem 
und dem Hinterrande der Vorderlippe. Das Rostrum (Ro), mit einer ventralen Medianreihe 
von 6—7 Dornen versehen, ist etwa so lang wie die hinteren Lateralstacheln (Ac. lat. po), 
und der hintere Medianstachel (Ac. me. po) ist nur wenig länger als die vorderen Lateral- 
stacheln (Ac. la. an); am hinteren Ende der Lateralränder des Schildes, dicht am Grunde 
der hinteren Lateralstacheln (Ac. lat. po), sitzt ein großer Nebenstachel (Ac. sec), und der 
laterale Schildrand ist mit einer Reihe von kleinen dreieckigen Spitzen besetzt. Von der 
schmalsten Stelle des Rumpfes, die im 5. und 6. Thoraxsegment liegt, verbreitert sich der 
Rumpf zum 1. Abdomensegment um das 1'/,fache, und verschmälert sich von da wiederum 


Larvenspecies: constricta n., 1. pelag. Stadium. 113 


zum 5. Abdomensegment. Die Abdomensegmente (Ab. S I—V) haben schmale Pleuren, vor 
oder an deren postero-lateralen Ecken eine Zacke sitzt, die längste am 5. Segment; dies Seg- 
ment ist kaum kürzer als das vorhergehende. Das Telson, von dem das 6. Abdomensegment 
noch nicht abgegliedert ist, ist etwas kürzer als die 5 freien Abdomensegmente zusammen; es 
ist hinter seiner Mitte 2'/; mal so breit wie vorne und verschmälert sich nach hinten nur 
wenig; sein Lateralrand trägt 3 Stacheln und geht in einen längeren, geraden Hintereckstachel 
(F 6 Ac. subm) aus; der Hinterrand ist in der Mitte winklig eingebuchtet und mit 32—34 Sta- 
cheln (Ac. po) besetzt, zwischen denen feine Spitzen stehen. 

Die Augenstiele (F 1) sind ca. '/, so lang wie die Augenbirnen. 

Die Gliedmaßen des Kopfes und Thorax stehen durchaus auf der Entwicklungsstufe 
des 1. pelagischen Stadiums von Squilla; nur dass die Beborstung der Loben der 1. Maxille 
und des 3. und 4. Gliedes des Putzbeines etwas weiter fortgeschritten ist. 

Die Antennulen (F 7) reichen nicht bis zum Ende des Rostrums; die (längere) dorsale 
Geißel (F!. pr) bleibt hinter der Spitze des Rostrums um etwa '/, der Antennulenlänge zurück; 
das 3. Schaftglied (Ped. A IIT) ist lang, etwa °/, so lang wie das 1. + 2.; die 6 Ästhetasken 
sind ungefähr gleich groß. Das Exopodit der Antennen hat (wie bei Sg. desmaresti) 8 Fieder- 
borsten; vom Endopodite ist noch keine äußere Anlage vorhanden. Am Kaurande der Man- 
dibel (F 5) ist die Lücke dorsal vom 4. Ventralzahn auffällig breit und tief. Die 1. Maxille 
(F 3) hat 5 randständige Dornborsten am proximalen Lobus (Zo. pr), und 2 Borsten (4, 5) 
distal vom Endhaken (2) des distalen Lobus (Lo. di). Das 3. Glied des Putzbeines ist nicht 
viel kürzer als das 2. und ein wenig länger als das 4. + 5.; am 3. Gliede steht eine kleine 
und am 4. Gliede 2 lange, steife Borsten; die 3 Gruppen von Putzborsten am 5. Gliede 
haben je 2 Borsten. Das Raubbein (F 4), ca. ”/, so lang wie der Rumpf (Klaue und Rostrum 
mit gemessen), ähnelt in der relativen Länge der Glieder dem von 8. desmaresti (2. :3.:5. Glied 
etwa wie 3: 4:6); das Handglied (A V) ist etwas über 2'/,mal so lang wie breit. 

Die Abdomenbeine (F 8, 9, 10) unterscheiden sich von denen des 1. pelagischen 
Stadiums von Squilla, außer durch die Gegenwart eines wohlentwickelten 5. Beines (F 10), 
besonders durch die Fiederborste, die an allen 5 Beinen am Ende des Medialrandes der Basi- 
podite sitzt, und durch die etwas weiter distad gerückte Ansatzstelle des Retinaculums; das 
Exopodit hat 10 Borsten am 1.—4. Bein und 8 Borsten am 5. Bein; das Endopodit (Enp) 
hat 6 Borsten am 1., 2. und 5. Bein, 7 Borsten am 3. und 4. Bein (davon keine proximal 


vom Retinaculum). Das Retinaculum hat auch am 5. Bein 2 Häkchen. 


2%. Larvenspecies: mucronata n., 2.—6. pelag. Stadium. 
T11 F 11—4. 
2. Pelagisches Stadium (Fil, 12). 
Rumpflänge 5,5 (vom Stirn- zum Telsonrande 4,8) mm (das Rostrum des einzigen 


Exemplars war abgebrochen; ich habe es nach dem Verhältnis im folgenden Stadium auf 1 mm 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 15 


114 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


geschätzt). Der Rumpf (F 11, 12) ist wie im nächsten Stadium gebaut, nur dass das 6. Ab- 
domensegment noch nicht frei ist; doch ist seine Abgliederung vom Telson durch eine seichte 
Furche vorbereitet. Die 4 vorderen Abdomensegmente scheinen in dem mir unbekannt ge- 
bliebenen 1. Stadium eine kleine Pleuralzacke gehabt zu haben (wie auch constricta); wenigstens 
möchte ich ein Höckerchen am 4. und auch am 3. Segment als Rest davon deuten. Das 
dorsale Dörnchenpaar an der künftigen Grenze zwischen 6. Abdomensegment und Telson ist 
noch nicht vorhanden. Zahl der Telsonstacheln wie im nächsten Stadium. 

Die Gliedmaßen des Kopfes und Thorax gleichen denen des folgenden Stadiums, mit 
folgenden Ausnahmen: Das 3. Schaftglied der Antennulen ist relativ länger; die Ästhetasken 
an der Sinnesgeißel stehen in 3 Gruppen (wie es scheint 3, 2, 1). Das Endopodit der An- 
tennen ist nur halb so lang und dick wie im folgenden Stadium; die Borstenzahl am Exo- 
podit scheint 12 zu sein. Die Mandibel hat weniger Zähne in der Randmitte. Die Be- 
borstung am 3., 4. und 5. Gliede des Putzbeines gleicht der im 1. Stadium von constricta. 
Äußere Anlagen des 3.—5. Maxillipeden sind noch nicht vorhanden. 

Die 5 vorderen Abdomenbeine haben an den FExopoditen 10, 11, 12, 12, 10, an 
den Endopoditen 7, 8, 9, 9, 8&—9 Borsten (je 1 davon proximal vom Retinaculum); im übrigen 
gleichen sie denen des folgenden Stadiums. 

Das 6. Abdomenbein (F 11 Pu) ist ein ungegliederter Anhang, der in einem längeren, 
spitzen lateralen (Pr. Bap) und einem kürzeren, runden medialen Zipfel endigt; jener ist der 
Basipoditfortsatz, dieser das Endopodit; vom Exopodit ist noch nichts wahrzunehmen. 


3. Pelagisches Stadium (F 13—24). 

Rumpf. Länge 7,2—7,3 (vom Stirn- zum Telsonrande 5,85—6,4) mm. Die Länge des 
schlanken Rumpfes beträgt nicht ganz das 6'/,fache von der größten Breite des Telsons. 
Weder Augen- noch Antennulensegment haben einen ventralen Medianstachel. Das Rücken- 
schild hat Ähnlichkeit mit dem des 1. Stadiums von constricta, besonders darin, dass es sich 
hinten, vor den hinteren Lateralstacheln, verengert, und dass seine Lateralränder mit kleinen 
dreieckigen Spitzen besetzt sind und außerdem nur noch einen Nebenstachel am hinteren Ende 
tragen. Das Rostrum hat auf der Ventralseite eine mediane Reihe von 4—5 Dornen und ist 
ca. 1'/;mal so lang wie die hinteren Lateralstacheln; diese sind 3mal so lang wie der hintere 
Medianstachel und die vorderen Lateralstacheln. — Die 4 vorderen Abdomensegmente haben 
abgerundete Ecken an den Pleuren; am 5. Segmente enden die Pleuren in je einer langen 
spitzen, nur wenig laterad gewendeten Zacke (F 17). Das 6. Abdomensegment ist vom Telson 
(F 17) durch eine zarte, aber scharfe Grenze getrennt, und an seinem Hinterrande sitzt ein 
Paar dorsaler Dörnchen nahe an der Mediane (Ac. submed, vergl. F 33). Das Telson (F 13, 17) 
ist ähnlich geformt, aber relativ breiter als das von constricta; seine Länge beträgt etwa das 
1'/),fache von seiner größten Breite; am Hinterrande sitzen 40—45 Stacheln, und in den 
Lücken zwischen ihnen fast überall mehrere Spitzen. 


Die Augen sind groß, aber kurzgestielt; der Stiel ist höchstens '/, so lang wie die 


Larvenspecies: mucronata n., 2.—6. pelag. Stadium. 115 


Birnen. Die Spitze der Antennulen (F 21) bleibt hinter der Spitze des Rostrums um '), 


6 
Antennulenlänge zurück. Schaft und proximale (dorsale) Nebengeißel (F7. pr) sind etwa gleich 
lang; von den 3 Schaftgliedern ist das 1. das längste. Beide Geißeln mit 1 kurzen End- 
glied. 1, 3, 2, 1 Ästhetasken (Aes). Das Basipodit der Antennen (F 16) ist ziemlich ge- 
drungen; das Endopodit (Enp) ist kürzer als das 2. Glied des Basipodites; das Exopodit (Exp) 
hat 17—18 Borsten. Die Mundtheile ähneln denen des 2. pelagischen Stadiums von Sgquilla; 
doch hat die Mandibel (F 15) eine etwas andere Bezahnung, die 1. Maxille (F 20) hat 
(wie constricta) am distalen Lobus 2 Borsten (4, 5) distal vom Endhaken (2), und die 2. Maxille 
(F 19) hat nur 1 endständige Borste. 

Das Längenverhältnis der Glieder des Putzbeines ist wie bei constricta; das 3. Glied 
hat 4 Gruppen von je 2 Putzborsten,; das 4. Glied hat 1 + 3 Borsten. Auch das Raub- 
bein, weniger als °/; so lang wie der Rumpf (Klaue und Rostrum mitgemessen), ist dem 
von constricta ähnlich, aber mit schlankerem Handgliede, das über 4mal so lang wie breit ist; 
die relativen Längen des 2., 3., 5. Gliedes entsprechen den Zahlen 3, 5, <. Von den kleinen 
Maxillipeden (F 14) tritt der hinterste (Mp 5) kaum, der mittlere als flacher Hügel, der 
vorderste (Mp 3) als laterad abstehender kleiner Zapfen hervor. 

Die vorderen 5 Abdomenbeine (F 22—24) sind denen von constricta besonders in 
dem Besitz der Borste am Basipodit ähnlich, haben aber ein weniger weit distal ansitzendes 
und viel kleineres Retinaculum. Die Exopodite haben 12—13, 16, 16, 16, 14, die Endopo- 
dite 248 2 - 9-10, 2 + 10—11, 2 — 10—11, 1 + 11 Borsten. Retinaculum überall 
mit 2 Häkchen. 

Das Ende des Basipoditfortsatzes (Pr. Bap) des 6. Abdomenbeines (F 17, 18) über- 
ragt ein wenig den 1. Lateralstachel (Ac. la 7) des Telsons; an seinem Medialrande ist eine 
kleine, zuweilen nur durch einen Vorsprung angedeutete Nebenzacke hervorgewachsen; bis 
zu ihr reicht das Endopodit (Enp); das Exopodit (Exp) ist etwa halb so lang wie dick und 
sieht aus wie ein Anhang auf der Dorsalfläche des Basipoditfortsatzes. 


4. Pelagisches Stadium (F 25—30) 


Über dieses und das folgende Stadium vergl. oben p 58. 

Rumpf (F 25, 29). Länge 8,5—-8,7 (vom Stirn- zum Telsonrande 7—7,2) mm. Ähn- 
lich wie im vorhergehenden Stadium; doch sind die Spitzen an den Lateralrändern des Schildes 
spärlicher, und das Telson ist schärfer vom 6. Abdomensegment abgesetzt; dieses hat an der 
postero-lateralen Ecke eine vorspringende spitze Pleuralzacke. Vor dem 2. (andeutungsweise 
auch vor dem 1.) Lateralstachel (Ac. la) des Telsons steht manchmal eine kleine Zacke (Pr. la), 
kleiner als der Stachel. Die Zahl der Hinterrandstacheln des Telsons ist auf 44—48 erhöht, 
die Zahl der Spitzen in den Lücken zwischen ihnen dagegen vermindert; in der medianen 
Hälfte des Randes sitzt nur noch 1 Spitze in jeder Lücke (F 29). 

Die proximale Nebengeißel (F7. pr) der Antennulen (F 30) ist 3gliedrig; das 2. Glied 


ist über halb so lang wie das 1. und über doppelt so lang wie das 3.; Ästhetasken: 2, 3, 
15* 


116 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


2, 2; in der 1. Gruppe ist zuweilen noch ein kleiner dritter vorhanden. Das Endopodit der 
Antenne ist etwa so lang wie das 2. Glied des Basipodites; das Exopodit hat ca. 25 Boısten. 
Die Mandibelzähne sind vermehrt. Der proximale Lobus der 1. Maxille hat wie vorher 
7 Borsten, aber die beiden proximalen Borsten sind gewachsen; der distale Lobus hat die 
vorher proximal vom Haken sitzende Borste verloren. 

Das Putzbein (F 26) hat am 5. Gliede 5 Gruppen von Putzborsten; an seinem 
1. Gliede findet sich zuweilen ein Kiemensäckchen. Die Anlagen der 3 kleinen Maxilli- 
peden (F 27 Mp) sind nur wenig größer als im vorhergehenden Stadium; der hinterste (Mp 5) 
ist knopfförmig geworden. Von den Beinen des Mittelleibes sind noch keine äußeren 
Anlagen sichtbar. 

Die vorderen 9 Abdomenbeine haben am Exopodit 14—15, 18—19, 19—20, 19, 17, 
am Endopodit 2 + 11—12, 3—+ 13, 3—4 + 14, 3 + 14, 3 4 15 Borsten. Retinaculum mit 
2 Häkchen. Der Basipoditfortsatz (Pr. Bap) des 6. Beines (F 238) reicht wenigstens bis zur 
2. Lateralzacke (Ac. la 2) des Telsons und kann bis zum Grunde des Hintereckstachels (Ac. subm) 
reichen. Beide Äste sind etwas gestreckter als vorher; das Endopodit (Enp) hat einige Börst- 
chen; das Exopodit (Exp) hat am Ende des Lateralrandes gewöhnlich einen flachen Vorsprung, 


seltener eine kleine Zacke, die auch einseitig auftreten kann. 


5. Pelagisches Stadium (F 31—55). 

Rumpf (F 33, 34). Länge 10,7”—11 (vom Stirn- zum Telsonrande 8,9—9,2) mm. Die 
kleinen Spitzen am lateralen Schildrande scheinen gänzlich verschwunden zu sein. Die Zacke 
(Pr. la) vor dem 1. und 2. Lateralstachel (Ac. la /, 2) des Telsons ist regelmäßig vorhanden, wenn 
auch zuweilen klein. Außer der mehr dorsalen Pleurazacke ist am 6. Abdomensegment eine 
Zacke vor dem Beingelenk vorhanden (im vorigen Stadium öfters durch einen Vorsprung 
angedeutet). Die Spitzen zwischen den Hinterrandstacheln des Telsons sind wieder ver- 
mindert. 

Das 1. Glied der proximalen Nebengeißel (F7. pr) der Antennulen (F 35) ist über 
doppelt so lang wie das 2.; Ästhetasken: 3, 3,2, 2. Das Endopodit der Antenne ist länger 
als das 2. Basipoditglied; ganz flache Furchen deuten auf die künftige Gliederung; Exopodit 
mit ca. 30 Borsten. 1. Maxille mit 8—9 Borsten am proximalen Lobus, sonst wie vorher. 
2. Maxille mit 1, 1, 3, 3, 1 Borsten. 

Putzbein stets mit einem kleinen Kiemensäckchen. Die 3 kleinen Maxillipeden 
(F 31 Mp) sind etwas länger als vorher; der kurze, breitere basale Theil ist durch eine Furche 
gegen den ellipsoidischen oder zapfenförmigen distalen abgegrenzt. Die Beine des Mittel- 
leibes (F 31 Pa) treten in Form flacher Hügel hervor. 

Die Borsten an den Abdomenbeinen sind vermehrt; die Theilung der Äste in 
2 Glieder bereitet sich vor. Der Basipoditfortsatz (Pr. Bap) des 6. Beines (F 32, 33 Pu) reicht 
wenigstens bis zur Basis der Hintereckstacheln (Ac. subm) des Telsons, öfters bis zu ihrer 


Spitze. Form des Beines wie vorher, doch ist die Zacke am Exopodit (Exp) immer vor- 


Larvenspecies: caudata n., 2 ältere Stadien. 1567 


handen und länger; das Endopodit (Enp) hat mehr Borsten, und auch am Exopodit sind einige 
Borsten erschienen. 

6. Pelagisches Stadium (F 36—45). 

Rumpf (F42, 41, 38). Länge 13,6 (vom Stirn- zum Telsonrand 11,5) mm. Rostrum 
fast 1'/,mal so lang wie die hinteren Lateralstacheln. Augen- und Antennulensegment wie 
vorher, ohne ventralen Stachel. Die breiteste Stelle des Telsons, ursprünglich hinten gelegen, 
rückte in den vorigen Stadien allmählich nach vorn, und liegt jetzt etwa in der Mitte; der 
Vorderrand und der Hinterrand zwischen den Hintereckdornen (Ac. subm) sind etwa gleich 
breit; in den Lücken zwischen den Hinterrandstacheln (Ac. po) steht fast überall nur noch 
1 Spitze, in einigen seitlichen 2. 

Die proximale Nebengeißel (dorsale Geißel, F7. pr) der Antennulen (F 36) reicht fast 
so weit wie die Spitze des Rostrums; sie ist 4gliedrig (bei einem Exemplar auf einer Seite 
nur 3gliedrig); die Gliedlängen verhalten sich wie 12:4:6:3. Ästhetasken: 2, 3, 3, 2, 2. 
Das Endopodit (Enp) der Antennen (F 37) ist deutlich, wenn auch noch nicht scharf, in 
4 Glieder getheilt und etwa doppelt so lang wie das 2. Glied des Basipodites (/, so lang 
wie das ganze Basipodit); Exopodit (Exp) mit ca. 40 Borsten. Der Palpus (Pp) der 1. Maxille 
(F 39) hat eine kleine 2. Borste erhalten; 2. Maxille (F 40) mit 1, 2, 3, 5, 2 Borsten. 

Das 5. Glied des Putzbeines hat 6 Gruppen, die meisten von je 3 Borsten; 4. und 
5. Glied sind etwa gleich lang. Die 3 kleinen Maxillipeden (F 42 Mp), besonders der 
vorderste (Mp 3), sind stark gewachsen; an allen ist die Sonderung des 2. vom 1. Gliede vor- 
bereitet, am vordersten auch die Grenzen zwischen dem 2., 3. und 4. und zwischen dem 5. 
und 6. Glied erkennbar; der vorderste Maxilliped hat ein kleines Kiemensäckchen. Auch 
an den Beinen des Mittelleibes (F 42 Pa) setzt sich ein dicker Basaltheil (1. Glied des Basi- 
podites) von einem dünneren kleinen Zäpfchen ab, über dessen Spitze eine flache Kerbe zu 
ziehen scheint. 

Die vorderen 5 Abdomenbeine (F 44, 45) unterscheiden sich von denen des vorher- 
gehenden Stadiums, außer durch Zuwachs an Borsten, durch den flachen Kiemenhöcker an 
den Exopoditen. Die Borste des Basipodites vermisste ich am 1. Bein; am 2.—D. ist sie vor- 
handen. Der Basipoditfortsatz (Pr. Bap) des 6. Beines (F 41) reicht weit über die Hinter- 
eckstacheln (Ac. subm) des Telsons hinaus; der Endrand des Endopodites (Enp) reicht bis zur 
2. Lateralzacke (Pr. la 2). Die Borsten an den Ästen sind vermehtt. 


3. Larvenspecies: caudata n., 2 ältere Stadien. 
5765 71 MAG 61 
Viertletztes(?) Stadium (T 11 F 46—64). 


Länge vom Stirnrand bis an die Spitze der Hintereckstacheln (Ac. subm) des Telsons 
17,5—18,5 mm, Länge des Rostrums 22,5 mm. Die Rumpflänge beträgt das 5'/;—6 fache 


118 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


von der größten Breite des Telsons.. Das Rostrum ist mit kleinen, nach vorn gerichteten 
Spitzen besät; an seiner ventralen Seite sitzen 11 mediane Dornen. Die lateralen Theile des 
Schildes (vergl. T4 F 57) verbreitern sich nach hinten zu stark. Die hinteren Lateral- 
stacheln (Ac. lat. po) sind kaum 1°), mm lang und ca. 4mal so lang wie die vorderen; auch 
der hintere Medianstachel (Ac. me. po) ist kurz; von Nebenstacheln ist nur ein kurzer (Ac. sec) 
dicht vor der Basis der hinteren Lateralstacheln vorhanden. Weder Augen- noch Antennulen- 
segment haben einen ventralen Stachel. Die Pleuren der Abdomensegmente (vergl. TA 
F 65) sind breit; ihre postero-lateralen Ecken sind am 1. Segment abgerundet und gehen am 
2.—9. Segment in Zacken aus, die an den hinteren Segmenten größer sind als an den vor- 
deren und laterad etwas abstehen. Eine kleinere Pleuralzacke hat auch das 6. Segment, 
außerdem eine ventrale, mediad gebogene Zacke (F 58) vor dem Beingelenk und 2 dorsale, 
aufgerichtete submediane Stacheln (Ac. submed). Das Telson (F 58) ist im ganzen recht- 
eckig, mit convexen luateralrändern und concavem Hinterrande; es hat seine größte 
Breite in der Gegend der 1. Lateralzacke (Pr. la f); zwischen den Hintereckstacheln 
(Ac. subm) ist es °”/; so breit. Die 1. und 2. Lateralzacke springen kräftig vor; zwischen 
der 2. Zacke und dem Hintereckdorn steht ein kleiner Stachel (Ac. la 3). Der Hinter- 
rand trägt 35 Stacheln, zwischen denen kleine Spitzen dicht gedrängt stehen, 3—10 in jeder 
Lücke (F 56). 

Die Augen (vergl. T4 F 61 Ol) sind kurz gestielt; der Stiel ist nur '/;—'/, so lang 
wie die gestreckten Birnen, deren größter Querdurchmesser etwa °/, von ihrer Länge ist. Die 
Spitze der proximalen Nebengeißel (dorsalen Geißel, FT. pr) der Antennulen (F 54) reicht 
etwa bis zum 4. ventralen Dorn des Rostrums; sie ist kaum länger als der Schaft, hat 5 
kurze Endglieder und lange, steife Borsten. Die ventrale Geißel ist etwas kürzer und beginnt 
sich von der Sinnesgeißel (FV. aes) abzugliedern; sie hat 3 kurze Endglieder. Die Sinnes- 
geißel trägt 9 Gruppen von Ästhetasken, die mittleren 5 zu je 3 Fäden. Das Endopodit der 
Antennen (F 53), ziemlich deutlich in 4 Glieder getheilt, ist so lang wie das dicke Basi- 
podit; etwa doppelt so lang ist das Exopodit (Exp), das ca. 80 Borsten trägt. Die Mund- 
theile sind denen der späteren Stadien von Squilla ähnlich; doch hat die 1. Maxille (vergl. 
T4 F58) 2 ziemlich starke Borsten an der distalen Kante des distalen Lobus, und das End- 
glied der 2. Maxille (F 52) ist kleiner und kürzer als breit. 

Das 35. Glied des Putzbeines ist etwas kürzer als das 2., und 1'/),mal so lang wie 
das 4. und 5. zusammen; das 5. ist °/; so lang wie das 4. Das 5. Glied hat 8 Querreihen 
von Putzborsten, die aber keine besondere Ausrüstung am Ende haben. Der Fortsatz des 
Handgliedes, gegen den die Klaue einschlägt, trägt einen Kranz von ca. 6 Häkchen. Am 
4. Gliede stehen ca. 9 Querreihen von Borsten. Die nierenförmige Kieme ist lang gestielt 
und viel kleiner als die des Raubbeines. Das Handglied (A V) des Raubbeines (F 57) ist 
9—10mal so lang wie breit und 1'/;mal so lang wie das 3. Glied; dies ist über doppelt so 
lang wie das 2. Glied; das Handglied ist so lang wie das 2. und 3. zusammen. Der ven- 
trale Rand des Handgliedes ist mit feinen Zacken und Härchen besetzt; am proximalen Ende 


Larvenspecies: caudata n., 2 ältere Stadien. 119 


stehen 2 dicke stumpfe Dornen. Das Raubbein mit Klaue ist °”/ so lang wieder Rumpf 
(ohne Rostrum). Die beiden vorderen der 3 kleinen Maxillipeden (F 46-48) haben be- 
reits die definitive Haltung und Gliederung, während beim letzten (F 48) das Endglied zwar 
spitz, aber noch nicht hakig, und das 4. vom 5. Gliede noch sehr undeutlich getrennt ist. 
Alle drei haben relativ große Kiemen (Br). Der vorderste Maxilliped ist etwa doppelt so 
groß wie der hinterste, und sein 2. -+ 3. Glied ist so lang wie das 2. Glied des Raubbeines. 
Die Mittelleibbeine (F49—51) sind weniger als halb so lang, wie die zugehörigen Seg- 
mente breit sind. Das letzte Bein ist fast 1'/,mal so lang wie das erste; das 1. Basipodit- 
glied ist vom 2. durch eine scharfe Furche geschieden; die übrigen Gliederungen sind kaum 
angedeutet. 

An den vorderen Abdomenbeinen (F 59—64) ist das Endopodit etwas länger und 
schmäler als das Exopodit; an den hinteren Beinen gleicht sich dieser Unterschied aus; in 
der Reihe der Beine von vorn nach hinten werden die Äste auch im Verhältnis zur Länge 
breiter und das Basipodit im Verhältnis zur Länge der Äste kürzer (am 1. Bein sind sie ca. 
1'/,, am 5. Beine fast doppelt so lang wie das Basipodit). Die Zweigliederung der Äste ist 
ziemlich deutlich. Das Basipodit hat keine Borsten; am Medialrande des 1. Gliedes des Endo- 
podites sitzen viele (bis zu 12) Borsten, und auch das 1. Glied des Exopodites hat welche am 
Lateralrande. Die Kiemenanlage (Br) ist verästelt in 4 Hauptästchen, deren jedes in 2—3 
kurze stumpfe Zweige ausgeht; sie ist am 1. Beine (und auch am 5.) etwas kleiner als am 
2.—4. Beine. Das 6. Abdomenbein (F 55, 58) reicht mit der Spitze seines langen Basi- 
poditfortsatzes (Pr. Bap) etwa bis zum 3. Lateralstachel (Ac. la 3) des Telsons. Das Exopodit 
(Exp) ist etwa °/, so lang wie das Endopodit (Enp); beide sind stark beborstet; das Exopodit 
hat am Lateralrande eine lange Zacke und proximal davon noch eine kleine (Ac. la); der 
Medialrand des Endopodites ist wellis; in den Wellenthälern erscheinen später Borsten. Die 
tiefste Stelle der Kerbe neben der Zinke am Medialrande des Basipoditfortsatzes theilt diesen 
Rand in zwei fast gleiche Stücke. 

Drittletztes(?) Stadium (T 4 F 57—65). 

Länge des Rumpfes 22,5, des Rostrums 33 mm. Die Fortschritte in der Entwicklung 
des Rumpfes und der Gliedmaßen sind nicht beträchtlich. Die beiden Nebengeißeln der 
Antennulen haben je 1 Glied mehr, die distale hat also 6, die proximale 4 kurze End- 
glieder. Das Endopodit der Antenne ist länger als das Basipodit und das Endglied der 
Geißel beginnt seine Spitze abzuschnüren. Der 5. Maxilliped ist dem 3. und 4. in der 
Gesammtform etwas ähnlicher als im vorigen Stadium. Die Beine des Mittelleibes (F 59, 60) 
sind halb so lang, wie die zugehörigen Rumpfsegmente breit sind, und ihre Äste sind im 
Verhältnis zum Basipodit verlängert. An den Abdomenbeinen (F 61—-65) ist besonders die 
Kiemenanlage (Br) gewachsen; die Hauptzipfel sind weiter von einander gerückt und der 


proximad gerichtete ist verlängert. 


120 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


4. Letztes Stadium von Pseudosquilla ferussaei (sp.?). 
a NBNe5 85, 


Die Gesamtlänge der größeren*) der beiden Larven, die mir vorliegen, sb Emma, 
wovon 80 mm auf das Rostrum (vom Stirnrand an gemessen) kommen. Der Rumpf (F 61, 
66, 71, 73, 75, 76) vom Stirnrand bis zum Ende der Telsonstacheln ist also 39, bei dem 
andern Exemplar 39 mm lang; die Länge ist das 9—10fache von der größten Breite des 
Telsons.. Auf der ventralen Seite des Rostrums steht eine mediane Reihe von 10-12 
Dornen (F 73, 76); außerdem ist seine Oberfläche, fast von der Basis an bis etwa 20 mm vor 
der Spitze, mit feinen Schüppchen dicht bedeckt. Die übrigen Schildstacheln sind kurz, 
die längsten unter ihnen, die hinteren Lateralstacheln (Ac. lat. po) noch nicht 2 mm lang; von 
Nebenstacheln ist nur einer (Ac. sec) am Grunde der hinteren Lateralstacheln vorhanden. Die 
lateralen 'Theile des Schildes sind nach hinten sehr verbreitert (F 76), so dass man in der 
Lateralansicht der Larve nur die distalen Theile der längeren Gliedmaßen unter dem Schild- 
rande hervorragen sieht. Auch die Pleuren der Abdomensegmente sind sehr breit und 
bilden die lateralen Wände einer tiefen Rinne, in deren Grunde die Schwimmbeine articuliren. 
Die Pleuren des 1. Segmentes haben runde postero-laterale Ecken; an den folgenden 4 Segmenten 
gehen diese Ecken in eine Spitze aus, die an jedem Segmente länger ist als am vorher- 
gehenden (F 71); das 6. Segment hat ebenfalls eine Pleuralzacke und außerdem eine ventrale 
Zacke vor dem Beingelenk; nahe an seinem dorsalen Hinterrande sitzt ein Paar Dörnchen 
(Ac. submed. Das Telson (F 66) ist in seinem‘vorderen Drittel etwa so breit wie lang; von 
da ab verschmälert es sich, so dass seine Breite zwischen den Hintereckstacheln (Ac. subm) nur 
noch die Hälfte von seiner größten Breite ist. Seine Lateralränder sind vor der 1. Lateral- 
zacke (Pr. la f) stark convex; der Hinterrand ist winklig concav. Zwischen der 2. Lateral- 
zacke (Pr. la 2) und dem Hintereckstachel (Ac. subm) steht 1 kleiner Stachel (Ac. la 3). Am 
Hinterrande stehen 35—36 Dornen und dazwischen in jeder Lücke 4—9 dünne Spitzen (F 71). 
Auf der Dorsalfläche des Telsons läuft eine flache Medianleiste entlang, die hinten, noch 
eine Strecke weit vor dem Rande, in einen Dorn ausgeht. 

Die Augen (F 73) haben ganz kurze Stiele. 

Die Antennulen (F 82) ragen über den 4. Ventraldorn des Rostrums hinaus. Die 
dorsale Geißel (Fl. pr) ist etwas länger als die ventrale (#7. di) und diese etwas länger als 
der Schaft (11:10:9). Die Sinnesgeißel (Fl. aes) ist noch ungegliedert; die ventrale Geißel 
ist ca. 11-, die dorsale ca. 17gliedrig; je weiter proximal, desto undeutlicher wird die Ab- 
grenzung der Glieder. Bei der nächsten Häutung (Metamorphose) entstehen aus je 1 Gliede 
der dorsalen Geißel 2, der ventralen Geißel meistens 3 Glieder und auch das proximale 


*) Die Larve ist kurze Zeit vor der Häutung getötet und zeigt unter der Cuticula sehr deutlich die Um- 
risse des dem Ausschlüpfen nahen 1. Litoralstadiums. # 


Letztes Stadium von Pseudosquilla ferussaci (sp.?). 121 


Stück beider Geißeln sowie die Sinnesgeißel zerfällt in viele Glieder; annähernd dürfte im 
1. Litoral-Stadium die dorsale wie ventrale Geißel je 60, die Sinnesgeißel gegen 30 Glieder 
erhalten. — Es sind 21 Gruppen von Ästhetasken vorhanden, die meisten zu je 3 Fäden. 

Die Antenne (F 81) hat ein gedrungenes Basipodit; das Endopodit (Enp) ist länger 
als das Exopodit (Exp); sein 4. geißelartiges Glied (F7) ist in 12—13 kleine Glieder gegliedert 
und dürfte bei der nächsten Häutung etwa 40gliedrig werden. 

Die Mandibel (beim Präpariren zerbrochen) scheint keine Besonderheiten zu bieten. 

Der distale Lobus der 1. Maxille (F 83) ist kurz; am distalen Rande sitzen hinter 
dem Endhaken 3 Borsten; der Palpus (Pp) ist gestreckt, doppelt so lang wie dick. 

Das Endglied der 2. Maxille (F 67) ist an der Spitze eingekerbt und über 1'/,mal so 
lang wie breit. 

Das Putzbein (F 72) ist dem von caudata ähnlich, nur reicher mit Borsten versehen. 

Ebenso das Raubbein (F 77); jedoch ist das Handglied (A V) nur etwa 7mal so lang 
wie breit und das 3. Glied ist fast 3mal so lang wie das 2. Die ganze Gliedmaße ist über 
halb so lang wie der Rumpf. Im nächsten Stadium erscheinen an der Klaue nur 2 Neben- 
haken (U. sec). 

Die 3 kleinen Maxillipeden (F 78—80) sind nahezu übereinstimmend gebaut; auch 
der 2. Maxilliped ist dem 1. ähnlich. Das 2. Glied ist platt. Die Längen der 3 Maxilli- 
peden verhalten sich etwa wie 16:12:9. Das 2. + 3. Glied des vordersten Maxillipeden 
ist mehr als 1'/,mal so lang wie das 2. Glied des Raubbeines. Unter den Borsten fällt die Reihe 
von kleinen Hakenborsten auf, die am distalen Rande des Handgliedes (A V) aller 3 Maxilli- 
peden steht. Auch der hinterste Maxilliped hat eine Kieme. 

Das Basipodit des 6.—8. Thoraxbeines (F 68—70) ist in 3, das Exopodit in 
2 Glieder scharf getheilt. Das Endopodit (Enp) ist griffelförmig, seine Spitze bleibt weit 
hinter dem distalen Rand des 1. Gliedes des Exopodites (Exp. A I) zurück. Das 6. Bein ist 
etwa °/, so lang wie das 8. 

Die 5 vorderen Abdomenbeine (F 85, 84) fallen durch die ungemein reiche Ent- 
wicklung ihrer Kiemen (Br) auf; diese sind in Fäden aufgelöst und bilden Bäumchen mit 
8—12 Ästen, deren jeder bis zu 10 Fäden trägt. Die Basipodite sind kurz und dick, selbst 
am 1. Bein breiter als lang, und weniger als halb so lang wie die Äste. Die relative Breite 
der Basipodite und Äste nimmt in der Reihe der Beine von vorne nach hinten zu. Das Endo- 
podit ist länger als das Exopodit (Exp). Die Basipodite haben keine Borsten; das 1. Glied 
des Exopodites ist am Lateralrande beborstet, am 1. bis 4. Bein jedoch nur am distalen Stücke. 

Das 6. Abdomenbein (F 74, 75) ist sehr ähnlich wie bei caudata gebaut. Die Spitze 
des Basipoditfortsatzes (Pr. Bap) überragt die Hintereckstacheln (Ac. subm) des Telsons. Endo- 
podit und Ende des Exopodites (Exp) sind am Rande dicht beborstet.e. Am Lateralrande 
des Exopodites steht eine lange, eine kurze und proximal davon zuweilen noch eine winzige 
Zacke (Ac. la); nach der nächsten Häutung erscheinen hier 9—11 Dornen. Der Basipodit- 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 16 


122 B. Die Larven der Mittelmeer-Species. 


fortsatz hat am Medialrande eine Zinke; die tiefste Stelle der Kerbe hinter dieser Zinke 
theilt den Rand nach dem Verhältnis 4:3. Proximal von dieser Zinke erscheint nach der 
nächsten Häutung eine kleine Zacke. 


Bk. Zur Bestimmung der Larven. 


Telson mit 4 oder mehr Stacheln (Ac. la. po) zwischen dem 2. Lateralstachel (Ac. la 2) 
und dem Hintereckstachel (Ac. subm): T 9 F 18, 19, 105, 109; T 10 F 1, 13, 98. Vergl. auch 
unten p 147. Squilla (Alima). 

Telson mit 1 Stachel (Ac. la 3) zwischen dem 2. Lateralstachel (Ac. la 2) und dem Hinter- 
eckstachel (Ac. subm): T7 F1,7, 60; TS F1,90; T11 F1, 11, 58, 66. Vergl. auch unten p 148. 

Jüngere Larven (die ersten 5 pelagischen Stadien) haben an den 3 auf das Raubbein- 

segment folgenden Thoraxsegmenten keine Gliedmaßen oder nur knopf- oder zapfen- 
förmige Anlagen dazu: Til F2, 33.— Alle folgenden Stadien ohne ventralen Me- 
dianstachel am Augensegment: T4 F61; T11 F2, 33, 42, 76. Exopodit (Exp) des 
Schwanzbeines meistens kürzer als Endopodit (Enp): T 11 F 41, 55, 74. Vergl. auch 
unten p 148—149. Pseudosquilla-Gruppe (Erichthus). 

Jüngere Larven (die ersten 5 pelagischen Stadien) haben am 1.—5. Thoraxsegment 

oder wenigstens am hintersten von diesen Segmenten Spaltbeine mit Fiederborsten: T 7 
F 11, TS F45, 79. — Alle folgenden Stadien mit ventralem Medianstachel(Ac. me) am 
Augensegment: T7 F 39, T8 F 29, 30. Exopodit (Exp) des Schwanzbeines meistens 
länger als Endopodit (Enp): T8 F18, T11 F 94. Vergl. auch unten p 148—149. 
Lysiosquilla-Gruppe (Erichthus). 

Für die weitere Bestimmung der Larvenspecies verweise ich auf die der Beschreibung 
der einzelnen Larvenarten und -gruppen vorangestellten Bemerkungen, und zwar für die 
Squilla-Larven auf p 87, 111, für die Pseudosquila-Larven auf p 112, für die ZLysiosguwila- 
Larven auf p 58, 76, 80, 82, 85. — Zur Erkennung des Stadiums dienen die »Be- 
stimmungsmerkmale«, die ich bei den ausführlicher beschriebenen Arten (Zysiosguila occulta, 
Squilla mantıs, desmaresti) der Beschreibung der einzelnen Stadien angehängt habe. 


C. Jüngste litorale Stadien der Neapler Arten. 


Ca. Aufzucht, Material, Conservirung. 


Die Aufzucht der litoralen Stadien bietet keine besonderen Schwierigkeiten. Zur 
Wechselung des Wassers benutzt man am besten die oben (p 50) für die Larven beschriebene 
Eirrichtung; doch vertragen die jungen Stomatopoden eine stärkere Strömung als die Larven. 
Als Futter eignet sich auch für sie Auftrieb mit größeren Copepoden, besonders Pontelliden, 
die matt geworden zu Boden sinken und den Stomatopoden zur Beute werden. Man thut gut, 
einige Steinchen, Muscheltrümmer und dgl. auf den Boden des Glashafens zu legen, und auch 
Detritus, Sand und der Diatomeenbelag, den man von den Glaswänden lange gebrauchter 
Aquarien abkratzen kann, scheint den jungen Stomatopoden willkommen zu sein; indessen 
erschweren diese Dinge das Auffinden der abgeworfenen Häute. 

| Wie oben p 51 erwähnt, habe ich das 1. litorale Stadium der Neapler Species von Lysio- 
squilla und Squlla aus der letzten Larve aufgezogen, und für die meisten dieser Species 
gelang mir auch die Aufzucht von einigen der nächstfolgenden Stadien. Thiere dieser 
Stadien finden sich in Schleppnetzfängen selten, was sich aus ihrer Kleinheit und verborgenen 
Lebensweise erklärt; doch liegen mir auch eine Anzahl gefischter Exemplare vor. Ich stelle 
das Material, das für die folgenden Beschreibungen (Capitel Cc—Ch) gedient hat, kurz 
zusammen. 

Lysiosquilla eusebia. Nur 1Mal (10. Juli 1904) zog ich ein Thier des 1. Stadiums aus 
der letzten Larve (die ich aus dem 1. pelagischen Larvenstadium aufgezogen hatte). Außer- 
dem wurden gefischt: 4 Thiere des 1. Stadiums am 6. Juli 1884, 1 Thier des 1. Stadiums am 
16. Juni 1904, 1 © des 2. Stadiums von 15 mm Länge am 6. Juli 1884 und 1 9! des 3. Stadiums 
(Datum ?) 1903; ferner 1 Q@ (? 4. Stadium) von 20 mm, und 1 g' von 30 mm Länge (vergl. 
unten p 127 Capitel Ce). 

Lysiosquila occulta. Vom 1. Stadium wurden gefischt 2 Thiere am 15. August 1892 
und 1 Thier am 23. September 1903 (Mergellina, 30 m tief, Schlammgrund); vom 2. Stadium 


je 1 Thier am 15. August 1892 und am 23. September 1903 zusammen mit den oben an- 
16* 


124 C. Jüngste litorale Stadien der Neapler Arten. 


geführten. Ferner wurde 1 g' von 22—23 mm Länge am 11. März 1903 bei Palazzo Donn’Anna, 
etwa 15—20 m tief gefischt. Durch Aufzucht aus der letzten Larve erhielt ich das 1. Stadium 
zu wiederholten Malen (20. und 30. August, 1.—3. September 1892), am reichlichsten am 
2. und 3. November 1900; die Thiere dieses Datums, von denen 1 @ und 3 g' bis zum 
24. Mai 1901 am Leben blieben, häuteten sich mehrmals, so dass ich (außer den Spolien) 
folgende Exemplare zur Verfügung habe: 2 g' und 1 @ von 11—12 mm, 2 © von 14 mm, 
1 © von 15 mm und 1 g' von 21 mm Länge (vergl. unten p 131 Capitel Cd). 

Squilla mantis. Aus der letzten Larve aufgezogen 1 @ des 1. Stadiums (am 16. Oktober 
1902) und 1 © des 2. Stadiums, das sich zum 1. Stadium am 5. November 1899, zum 2. Stadium 
am 27.—29. November 1899 gehäutet hatte und bis zum 4. Januar 1900 lebte, ohne sich weiter 
zu häuten. Gefischt wurden je 1 © des 1. und 2. Stadiums, ferner 1 9 des 2. Stadiums 
am 23. September 1903 (Mergellina, 30 m tief, Schlammgrund) und 2 © des 4. (?) Stadiums 
(eines davon im Februar 1901, das bis Anfang Mai lebte, ohne sich zu häuten); endlich 
mehrere © und g' von 44—100 mm Länge (vergl. unten p 134 Capitel Ce). 

Squilla desmarest. Aus der Larve aufgezogen 1 © des 2. Stadiums, das sich zum 
1. Stadium am 26. October 1900, zum 2. Stadium am 5. November gehäutet hatte und am 14. No- 
vember starb; 1 g' des 4. Stadiums, das sich zum 1. Stadium am 27. October 1900, zum 
2. Stadium am 6. November, zum 3. Stadium am 25. November 1900, zum 4. Stadium am 
13.—14. Februar 1901 gehäutet hatte und ohne weitere Häutung am 24. Mai 1901 starb. 
Gefischt wurden 1 @ des 1, 1 © des 3. und 1 g' des 5. oder 6. Stadiums (vergl. unten 
p 138 Capitel Cf). 

Squilla pallida (). Aus der Larve aufgezogen 1 © des 2. Stadiums, das sich zum 
1. Stadium am 7.—8. November 1902, zum 2. Stadium am 59. December gehäutet hatte und 
am 26. Januar 1903 starb (vergl. unten p 141 Capitel Cg). 

Pseudosquilla ferussaci (?).. Am 27. October 1908 wurde mit dem Schwebnetz nahe an der 
Oberfläche, etwa 8 Kilometer von der Zoologischen Station entfernt, ein Thier gefangen, das 
einer Pseudosquilla-Art und zwar ihrem 1. litoralen Stadium angehört. Die Weichheit seiner 
Cuticula bewies, dass es sich vor nicht langer Zeit gehäutet hatte; dies erklärt auch den 
Fundort: es hatte seit der Metamorphose noch nicht seinen künftigen Wohnort am Meeres- 
boden aufsuchen können. — Zu welcher Species aber von Pseudosquilla dies 1. Litoralstadium 
gehört, ist nicht mit Sicherheit auszumachen, wenn auch seine Zugehörigkeit zu P. ferussaci 
ziemlich wahrscheinlich ist. Und zwar nicht so sehr, weil das Telson (T 4 F50) wie bei dieser 
Art (F41) gebildet ist und nichts von der auffälligen Sculptur der Dorsalfläche bei P. cerisü auf- 
weist (denn diese entwickelt sich bei cerisü vielleicht erst in späteren Stadien), sondern besonders 
folgende Merkmale lassen die Zugehörigkeit zu ferussaci annehmen. Der distale der 3 beweg- 
lichen Dornen am Handgliede des Raubbeines (F 56) hat dieselbe Stellung proximal von der 
Mitte wie bei den adulten ferussaci (F 47), und die beiden Nebenhaken (U. sec) an der 
Klaue sind nicht, wie bei cerisü (F 10), an der Basis der Klaue zusammengedrängt. 
Ferner ist die Rostralplatte (F 49) in der Mitte des Vorderrandes zwar nicht eingekerbt (was 


Cb. Das letzte Larven- und das erste Litoral-Stadium. 125 


sie vielleicht bei den adulten /erussaci ist), aber sie hat auch keinen medianen Stachel oder 
Fortsatz, den sie (wie bei Zysiosquila) in dem mir unbekannten 1. Litoralstadium von cerisü 
wahrscheinlich hat. Das 3. Mittelleibsegment hat einen ventralen Kiel und die Pleuren des 
3. und 4. Abdomensegmentes haben spitze postero-laterale Ecken wie bei den adulten ferussaci 
(F 40); endlich fand ich auch dasselbe Längenverhältnis zwischen den beiden Gliedern des 
Exopodites der Gehbeine wie bei diesen. 

Läge daher für das Thier lediglich die Alternative vor, ob es zu ferussaci oder cerisü 
gehöre, so würde ich mich ohne Bedenken für ferussaci entscheiden; da im Mittelmeer aber 
noch andere Arten von Pseudosquilla vorzukommen scheinen, so ist die Zugehörigkeit zu einer 
dritten Art nicht ausgeschlossen (vergl. unten p 142 Capitel Ch). 

Mit größerer Sicherheit ist der Zusammenhang des T'hieres nach der anderen, larvalen 
Seite festzustellen. Unter den 4 Larvenarten der Pseudosquilla-Gruppe, die oben beschrieben 
wurden, kann hier nur die letztbehandelte (oben p 120) in Frage kommen, schon weil sie die 
einzige ist, die groß genug ist, um sich zu einem ersten Litoralstadium von 40 mm Länge zu 
häuten. Die Zusammengehörigkeit beider Stadien wird aber zweifellos, wenn man die bei der 
einen der beiden beschriebenen Larven unter der larvalen Cuticula sichtbaren Umrisse der 
neuen Cuticula (T 11 F 66, 74, 77, 81, 82) mit dem vorliegenden 1. Litoralstadium (T 4 F 49 
bis 56) vergleicht. 


Zur Conservirung empfiehlt sich das oben (p 52) für die Larven angegebene Ver- 
fahren; doch muss man die Einwirkung der Formolmischung je nach der Größe der Thiere auf 
3—D Stunden verlängern, und muss, wenn es sich weniger um die Untersuchung der Glied- 
maßen als um die Herstellung von Totopräparaten handelt, die Osmiumsäure weglassen, die 
Thiere also aus der stärkeren Formolmischung direct auf die oben angegebene Weise in 
Glycerin bringen. Die Vermeidung von Alkohol bei der Conservirung erhöht die Trans- 
parenz der Thiere in Glycerin und die optische Differenzirung ihrer Organe sehr und ist 
daher bei den Litoralstadien noch von größerem Vortheil als bei den ohnehin sehr durch- 
sichtigen Larven; auch erhält sich dabei größtentheils das Hautpigment, das in Alkohol gänz- 
lich verschwindet. 


Ch. Das letzte Larven- und das erste Litoral-Stadium. 


Die Stomatopoden machen beim Übergang aus dem letzten larvalen in das erste imagi- 
nale Stadium eine Metamorphose durch, die die morphologische Parallele zu dem Übergang 
von der pelagischen zur litoralen Lebensweise ist. Die letzte Larve verliert bei ihrer Häutung 
plötzlich eine Menge von Merkmalen, die sie mit den vorhergehenden Stadien gemein hat, 
während das 1. litorale Stadium bereits den Habitus und die wesentlichen Merkmale der 


126 C. Jüngste litorale Stadien der Neapler Arten. 


adulten Thiere aufweist, wenn auch viele davon noch in unentwickeltem Zustande. Die Merk- 
male, deren plötzliche Umwandlung dem Übergang aus dem letzten larvalen in das erste 
litorale Stadium den Charakter einer Metamorphose geben, sind nun folgende. 

Rumpf (T8 F1, 28, 29, 30 und T6 E1, 27, 25—30; TI E105, 1071410 und 
T6 F48, 45; T10 F 94, 98, 75 und T6 F 68, 65; T 11 F 65, 66, 71 und TA F49) 50, 
55). Das Rückenschild wird kleiner und verliert seine Stacheln; seine vorderen und hinteren 
Lateralecken runden sich ab, und auf seiner dorsalen Fläche erscheinen Leisten und Furchen; 
die meisten Schildstacheln verschwinden spurlos; nur der als Rostrum (Ro) bezeichnete vordere 
Medianstachel der Larve wird durch die beweglich mit dem Schilde verbundene Platte er- 
setzt, die bei den litoralen Stadien ebenfalls Rostrum heißt. Ferner verschwindet der ventrale 
Medianstachel (Ac. me) am Augen- und Antennulensegment, und zugleich treten an diesen 
Segmenten die den einzelnen Species eigenen Leisten und Fortsätze hervor. Durch die Ver- 
kürzung des Rückenschildes kommen die bei den meisten Larven überdeckten Segmente des 
Mittelleibes (TA. S VI—-VII), z. Th. auch das 5. Thoraxsegment (TA. SV) zu Tage; 
diese Segmente ändern auch ihre Form: am 9. Segmente beginnen je nach der Species Leisten 
und Fortsätze auszuwachsen, die Mittelleibsegmente werden breiter, meist auch kürzer, und 
ihre Lateralränder buchten sich aus, um den Platz für die Gelenke der Gehbeine (Pa) zu 
vergrößern. Auf der Dorsalfläche des Abdomens und des Mittelleibes beginnen die für 
viele Species charakteristischen Längsleisten (Cr. lo) zu erscheinen; die Leisten endigen oft 
in Spitzen, von denen die Larve nur die beiden (Ac. submed) besitzt, in denen bei vielen 
Species die beiden medialsten Leisten des 6. Abdomensegmentes endigen; diese beiden Spitzen 
der Larven verschwinden aber bereits im 1. litoralen Stadium bei den Species, deren 6. Ab- 
dumensegment in adultem Zustande die beiden Leisten nicht hat (T6 F1). Am 1. Abdomen- 
segment gliedert sich das vordere Stück der Pleuren (Plr. an) ab. Das Telson (Te) wird 
dicker, sein Hinterrand wird schmäler, die Zahl der Hinterrandstacheln (Ac. 90) nimmt meistens 
ab und die beiden Hintereckstacheln (Ac. subm) verkürzen sich gewöhnlich und werden zu beweg- 
lichen Hintereckdornen. Bei den Species, deren Larven (Erichthus) zwischen dem 2. Lateral- 
stachel (Ac. la 2) und dem Hintereckstachel (Ac. subm) nur einen Stachel (3. Lateralstachel, 
Ac. la 3) haben, kann vor diesem und lateral vom Hintereckdorn je eine Zacke, die 3. Lateral- 
zacke (Pr. la 3) und die Hintereckdornzacke (Pr. subm), hervorwachsen. Die erste Anlage der 
dorsalen Sculptur des Telsons ist in Form eines medianen Höckers oder Spitze nahe vor dem 
Hinterrande vorhanden. 

Die Augen ändern ihre Form besonders auffällig bei den Species, deren Larven lange 
Augenstiele haben (T 9 F 105, T10 F 98 und T 6 F 48, 68 Ol); denn bei ihnen verkürzen 
sich die Augen relativ am stärksten und ihre Birnform geht überall in eine mehr cylindrische 
oder comprimirte, distal verbreiterte über. Die Beborstung der Gliedmaßen wird viel 
reicher, am auffälligsten an den kleinen Maxillipeden (T 8 F 19—21 und T 6 F 22—24) und 
Gehbeinen. Die Zahl der Geißelglieder an Antennulen und Antennen wächst stärker als 


bei irgend einer anderen Häutung; die bei allen Larven ungegliederte Sinnesgeißel (F?. aes) 


Ce. Beschreibung litoraler Stadien von Lysiosquilla eusebia. 127 


der Antennulen gliedert sich jetzt erst (T 8 F 33, 36 und T 6 F 2, 3, 58, 59). Die Mundglied- 
maßen und das Putzbein zeigen den Charakter der Metamorphose am wenigsten; doch beginnt 
an der Mandibel des Palpus (bei den Species, die ihn überhaupt haben, T4F53, T6F 15) und 
am Putzbein meistens eine den Larven fehlende Form von Putzborsten (Doppelkammborsten) 
hervorzuwachsen. An der Klaue (4 VT) des Raubbeines (T 11 F 77 und T 4 F 65) treten 
die den meisten Species eigenen Nebenhaken (U. sec) hervor, öfters schon in der definitiven 
Zahl, und die Stacheln (Ac), die am Handgliede (A V) in der Nähe der Einschlaggrube des 
Klauenendes sitzen, werden zu beweglichen Dornen und nehmen zuweilen auch an Zahl zu. 
Die kleinen Maxillipeden werden nicht blos viel reicher mit Borsten von z. Th. eigen- 
thümlichem Bau ausgestattet, sondern ändern auch die Gestalt ihrer Glieder. Die Beine (Pa) 
des Mittelleibes, die trotz ihrer Größe in den letzten Larvenstadien functionslos sein dürf- 
ten, werden in functionirende Gehbeine von fast definitivem Bau umgewandelt; am letzten 
Gehbein beginnt bei den g' der Penis auszuwachsen. Das Basipodit des 6. Abdomenbeines 
(T8 F18 und T6 F16, 17, T11 F14 und T 4 F 54) wird dicker, öfters auch krummer, 
sein Fortsatz (Pr. Bap) breiter und kräftiger, wobei sich auch die Form seiner Zinken ändert 
und der Einschnitt zwischen den beiden Endzinken sich vertieft; die Borsten an den Ästen 
des Beines vermehren sich beträchtlich und das Exopodit (Exp) wird, wenn es noch nicht ist, 
zweigliedrig; die bei den Larven stets unbeweglichen Zacken (Ac. la) am Lateralrande des 
Exopodites werden zu beweglichen Dornen. 

Bei vielen Species ist das Auftreten von Borsten am Medialrande der Basipodite und 
am proximalen Stück des Lateralrandes der Exopodite der vorderen 5 Abdomenbeine, 
sowie die Auflösung der Kiemenknospen (Br) in Äste und Fäden an den Übergang in das 
1. litorale Stadium gebunden; es gibt jedoch auch Species, die schon im letzten Larvenstadium 
aufgelöste Kiemen und an den bezeichneten Stellen wenigstens einiger Beine Borsten haben; 
auch das Hervortreten der Nebenhaken (U. sec) an der Klaue des Raubbeines scheint nicht 


bei allen Species, wenn auch wohl bei den meisten, mit der Metamorphose zusammenzufallen. 


Cc. Beschreibung litoraler Stadien von Lysiosquilla eusebia. 
T 6. 


Das 1. Stadium (F 4, 16, 21, 30). 


Rumpflänge 11',—13 mm. Der Rumpf unterscheidet sich von dem der adulten 
Thiere besonders in folgenden Merkmalen. Die quere dorsale First auf dem Augensegment 
springt weniger stark vor und die lateralen spitzen Fortsätze (Pr. do. la) am Antennulenseg- 


ment sind beträchtlich kürzer. Das Rostrum hat eine andere Form; es ist länger und 


198 C. Jüngste liturale Stadien der Neapler Arten. 


schmäler; seine Lateralränder, hinten convex, convergiren nach vorn allmählich zur Spitze. Die 
beiden ventralen Zacken (Pr. ve) am Hinterrande des 6. Abdomensegmentes fehlen den 
meisten Thieren noch; wenn vorhanden, sind sie klein. Am meisten verschieden von der 
adulten Form (T5 F 3) ist das Telson (F 30). Sein Hinterrand ist fast gerade und viel 
breiter, so dass der Umriss des Telsons etwa trapezförmig ist. Die Zacken (Pr) sind kürzer, 
und die Zacken (Pr. la 3) am 3. Lateralstachel (Ac. la 3) und am beweglich gewordenen Hinter- 
eckdorn (Ac. subm) treten wenig hervor; auch der Hintereckdorn ist noch kurz. Dagegen ist 
der 3. (Ac. la 3) und besonders der 2. Lateralstachel (Ac. la 2) relativ länger als bei den 
Adulten und der 1. Lateralstachel (Ac. la 7) ist noch vorhanden. Die Kerben, in denen die 
Lateralstacheln sitzen, sind lange nicht so breit ausgerundet wie bei den Adulten. Das Stück 
des Telsonrandes, das zwischen dem 2. Lateralstachel (Ac. la 2) und dem Hintereckdorn 
(Ac. subm) liegt, wird vom 3. Lateralstachel (Ac. la 3) etwa nach dem Verhältnis von 3:2 
getheilt; der Hinterrand des Telsons ist 2'/,;, mal so lang wie der Abstand zwischen 2. Lateral- 
zacke und Hintereckdorn; Zahl der Hinterrandstacheln (Ac. po): 24—26; in den Lücken zwischen 
ihnen stehen kleine Spitzen. Nahe vor der Mitte des Hinterrandes erhebt sich auf der dor- 
salen Fläche des Telsons ein kleiner Höcker, die erste Anlage der dorsalen Kante (Cr. tr), 
die bei den Adulten parallel zum Hinterrande zieht. 

Auch die Gliedmaßen sind denen der adulten 'Thiere ähnlich; außer der gerin- 
geren Beborstung weisen sie noch folgende Jugendmerkmale auf. Der Stamm der Anten- 
nulten (F 4), besonders das 1. Glied (Ped. AT), ist schlanker als bei den Adulten, die Geißeln 
relativ kürzer und noch unvollkommen gegliedert; die Sinnesgeißel (F/. aes) hat 3 Glieder 
(mit 3, 3, 2 + 2 Ästhetasken), die distale Nebengeißel (F7. di) 8, die proximale Nebengeißel 
(Fl. pr), 9—11 Glieder. Die Geißel (F?) des Endopodites der Antennen hat 6—8 Glieder; 
von den Zipfeln am 2. Gliede des Basipodites und am 1. und 2. Gliede des Endopodites sind 
kleine Anlagen vorhanden. Die Mandibel ist schwächlicher als später; von den Borsten 
hinter dem Endhaken des distalen Lobus (Lo. di) der 1. Maxille sind erst die beiden Haken- 
borsten und ein kleines Börstchen vorhanden; das Endglied der 2. Maxille hat eine etwas 
andere Form als später. Am Handgliede (A V)) des Putzbeines fehlen die Doppelkammborsten 
noch ganz. Die Klaue des Raubbeines hat erst 9 Nebenhaken (U. sec), von denen der 
kleine proximalste auch fehlen kann. Die kleinen Maxillipeden sind bis auf die schwächere 
Beborstung denen der Adulten ähnlich (namentlich auch das Handglied des 4., F 21), nur ist 
der hinterste relativ kleiner. Das Endglied des Endopodites (Enp) des ersten Mittelleib- 
beines ist minder breit im Verhältnis zur Länge; das letzte Bein trägt bei den Jg! einen 
kurzen zapfenförmigen Penis. Die Endopodite der vorderen 5 Abdomenbeine sind im 
Verhältnis zu ihrer Breite länger als bei den Adulten; die Kiemen haben nur 3 Äste, von 
denen die beiden proximalen sich in 5—/ Fäden spalten. Am 6. Abdomenbein (F 16) ist 
das Endglied des Exopodites relativ kürzer als später, am Lateralrande des 1. Gliedes fand 
ich stets 5 Dornen (Ac. la). 


Lysiosquilla eusebia — 2. und 3. Stadium. 129 


Das 2. Stadium (F 5, 8, 10, 13, 15, 31, 32). 


Rumpflänge (des einzigen Exemplars, ©) 15 mm. Die Fortsätze am Augen- und An- 
tennulensegment nähern sich der adulten Form (F 8); das Rostrum (Ko) ist zwar kürzer 
als im 1. Stadium, aber im Verhältnis zu seiner Breite immer noch länger (und der Vorder- 
rand zu beiden Seiten der medianen Spitze weniger concay) als bei den Adulten (T5 F 2). 
Die beiden ventralen Zacken am Hinterrande des 6. Abdomensegmentes (F 31 Pr. ve) 
sind länger als vorher, aber noch kaum gekrümmt. Der Umriss des Telsons (F 31, 32) 
ist etwa halbkreisförmig geworden; die Lateralzacken (Pr. /a) und der Hintereckdorn (Ak. 
subm) sind verlängert; der Hinterrand ist in der Mitte eingebuchtet und nicht ganz doppelt 
so lang wie die Entfernung zwischen 2. Lateralzacke (Pr. la 2) und Hintereckdorn; die Zahl 
der Hinterrandstacheln (Ac. po) ist kaum vermindert, die feinen Spitzen zwischen ihnen sind 
verschwunden; der dorsale Höcker vor der medianen Hinterrandkerbe ist größer gewor- 
den. So ist das Telson dem der Adulten ähnlicher als vorher, unterscheidet sich von ihm 
aber noch durch die Gestalt des Umrisses, die schmäleren Lücken zwischen den Lateralzacken 
(Pr. la), die längeren Lateralstacheln (Ac. la), die Kürze der Hintereckzacke (Pr. subm), die 
Form des Hintereckdorns (Ac. subm), die Zahl der Hinterrandstacheln (Ac. po) und die Kürze 
der dorsalen Hinterrandkante (Cr. tr). 

Der Schaft der Antennulen ist relativ dicker als vorher; die Sinnesgeißel hat 4, die 
distale Nebengeißel 9, die proximale Nebengeißel 11, die Geißel (Fl) des Endopodites der 
Antennen (F 5) 8—9 Glieder. Die Mundgliedmaßen sind kaum fortgeschritten. Am Hand- 
gliede des Putzbeines sind 1—2 Doppelkammborsten erschienen. Die Zahl der Nebenhaken 
an der Klaue (A VI) des Raubbeines (F 13) ist nicht vermehrt. Der hinterste der kleinen 
Maxillipeden hat etwa die relative Größe, und das Endopodit der Mittelleibbeine (F 10) 
fast dieselbe relative Breite wie bei den Adulten (T5 F 36, 41). Die Abdomenbeine sind 
wenig fortgeschritten; das Endglied des Exopodites des 6. Beines (F 15) ist länger gewor- 
den, aber noch nicht so lang wie bei den Adulten (T 5 F 27). 


Das 3. Stadium. 


Rumpflänge (des einzigen Exemplars, 9) 17‘, mm. Der Rumpf hat den Bau der 
Adulten; nur am Telson sind noch einige Jugendmerkmale übrig: die Lateralstacheln (Ac. la) 
sind relativ länger (der 1. ist noch vorhanden) und die Zahl (17) der Hinterrandstacheln 
(Ac. po) größer. An den Gliedmaßen sind Jugendmerkmale außer in der geringeren Bebor- 
stung noch in folgenden Punkten vorhanden. An den Antennulen hat die Sinnesgeißel 
5 Glieder (Ästhetasken noch wie im 1. Stadium: 3, 3,2 -- 2), die distale Nebengeißel 11—12, 
die proximale Nebengeißel 13, an den Antennen die Geißel des Endopodites 10 Glieder; 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 17 


130 C. Jüngste litorale Stadien der Neapler Arten. 


die Klaue des Raubbeines hat 10 Nebenhaken; das Endopodit der Mittelleibbeine ist 
immer noch etwas gestreckter und das Endslied des Exopodites des 6. Abdomenbeines 
noch etwas kürzer als bei den Adulten; die Kiemen der Abdomenbeine haben 4—5 Äste: 
der Penis ist kaum 5mal so lang wie dick und wenig über '/, so lang wie das 2. Basipodit- 
glied des 3. Mittelleibbeines; von dem Copulationsapparate am 1. Abdomenbein ist noch 


nichts wahrzunehmen. 


Folgende Stadien (F 6, 7, 9, 11, 12, 36, 37, 40-42). 


Bei einem ®, das seiner Rumpflänge (20 mm) nach dem 4. Stadium angehören dürfte, 
hat auch das Telson (F 36, 37) nahezu den definitiven Bau. Die Gliedmaßen sind über das 
3. Stadium fortgeschritten, zeigen aber außer in der geringeren Beborstung noch folgende 
Jugendmerkmale. Die Antennulen (F 7) haben an der Sinnesgeißel (F7. aes) 5 Glieder (wie 
im 3. Stadium, aber mit 2, 3, 3, 2 + 2 Ästhetasken), an der proximalen Nebengeißel (F7. pr) 
16—17 Glieder, die Geißel (Fl) des Exopodites der Antennen (F 6) hat 12 Glieder. Am 
distalen Lobus der 1. Maxille stehen hinter dem Endhaken 2 Hakenborsten und 2 dünnere 
Borsten. Das Handglied des Putzbeines hat 3 Doppelkammborsten. An der Klaue (A VN) 
des Raubbeines (F 9) stehen 10 Nebenhaken. Die Kiemen (F 11) an den Abdomenbeinen 
haben 5—6 Äste. (Das Thier hatte am Exopodit des 6. Abdomenbeines (F 36, 37 Pu) an 
einer Seite wie gewöhnlich 5, an der anderen 6 Dornen.) Den Fortsatz (Pr) am 5. Abdomen- 
bein gibt F 12, die Endopodite der Gehbeine F 40-42 wieder. 

Da ich bei einem g' von 30 mm Rumpflänge den Penis und den Copulationsappa- 
rat am 1. Abdomenbein in nahezu definitiver Gestalt fand, so dürften 5 von dieser oder 
wenig größerer Länge copulationsfähig sein; bei welcher Rumpflänge die erste Anlage des 
Copulationsapparates sichtbar wird, kann ich nicht angeben. — Dies g’ von 30 mm Länge weist 
noch folgende Jugendmerkmale auf. An den Antennulen hat die Sinnesgeißel 9 Glieder 
(die letzten 5 mit Ästhetasken), die distale Nebengeißel 21, die proximale Nebengeißel 
23 Glieder; die Geißel des Endopodites der Antenne hat 17 Glieder. An der Klaue des 
Raubbeines stehen 11 Nebenhaken. Auch die Äste der Kiemen der Abdomenbeine und 
die Borsten der Gliedmaßen haben noch nicht ihre definitive Zahl. 


Entwicklungsfolge der Organe. 


Das 1. litorale Stadium von ZL. eusebia hat im wesentlichen den definitiven Bau der 
Organe; eine Ausnahme machen: die Form der Kopfsegmente, des Rostrums und Telsons, die 
Form und Gliederung der Antennulen, die Gliederung der Antennengeißel, die Form der 
2. Maxille, die Zahl der Nebenhaken des Raubbeines, die Größe des 5. Maxillipeden, die 
Form des Endopodites des 1. Gehbeines, der Endopodite des 1.—5. Abdomenbeines und des 


Lysiosquilla oceulta — 1. Stadium. 131 


Endgliedes des Exopodites des 6. Beines, die Zahl der Kiemenschläuche an den Abdomen- 
beinen und der Borsten an den Gliedmaßen. Von diesen Organen erhalten ihren definitiven 
Bau zuerst die Kopfsegmente, das Rostrum, die 2. Maxille, der 5. Maxilliped, dann das 
1. Gehbein und die Abdomenbeine, im 4. oder 5. Stadium auch das Telson. Die definitive 
Beborstung der Gliedmaßen, Gliedzahl der Geißeln an Antennulen und Antennen, Zahl der 
Nebenhaken am Raubbein und der Kiemenschläuche ist auch bei Eintritt der Geschlechtsreife 
nicht erreicht. Die äußeren Genitalorgane des J' sind ausgebildet, wenn seine Rumpflänge etwa 


das 2'/,fache von der im 1. Stadium beträgt. 


Od. Beschreibung litoraler Stadien von Lysiosquilla occulta. 
T 6. 


Diese Stadien, die einzigen, die ich von L. occulta außer den Larven kenne, sind den 
entsprechenden Stadien von eusebia sehr ähnlich; sie unterscheiden sich von ihnen in Merk- 
malen der Entwicklungsstufe (Geißelgliederung der Antennulen und Antennen, Form des 
Handgliedes des 4. Maxillipeden) und in den allmählich hervortretenden specifischen Merk- 


malen am Telson, 6. Abdomensegment, Raubbein und 6. Abdomenbein. 


Das 1. Stadium (F 1-3, 17—20, 22—29). 


Rumpflänge 10—12'/), mm. Das Randstück des Telsons (F 28, 29), das zwischen der 
2. und 3. Lateralzacke (Pr. la 2, 3) liegt, ist relativ kürzer als bei eusebia; daher ist das 
zwischen der 2. Lateralzacke (Pr. la 2) und dem Hintereckdorn (Ac. subm) befindliche Rand- 
stück nur etwa ‘/, so lang wie der Hinterrand und wird vom 3. Lateralstachel (Ac. la 3) in 
2 gleiche Theile getheilt. Der Hinterrand des Telsons ist minder geradlinig als bei eusebia; 
besonders pflegen seine lateralen Stücke, an denen der Hintereckdorn sitzt, stärker nach hinten 
vorzuspringen; es sind 26—-30 Hinterrandstacheln (Ac. po) vorhanden, die etwas länger als bei 
eusebia sind. Am ventralen Hinterrande des 6. Abdomensegmentes fehlen die (oben.p 128, 
129 als Pr. ve bezeichneten) Stacheln. 

Die Sinnesgeißel (F7. aes) der Antennulen (F 2) hat 4 Glieder (die letzten 3 davon 
mit 3, 3, 2 + 2 Ästhetasken); die beiden Nebengeißeln sind 10—11gliedrig. Die Geißel (F}) 
des Endopodites der Antennen (F 3) hat 7—8 Glieder. An der Klaue des Raubbeines 
fand ich nie 9, sondern 7, höchstens 8 Nebenhaken. Auffällig verschieden von eusebia ist 
das Handglied des 4. Maxillipeden (F 22 AV); während es bei eusebia (F 21), ähnlich wie 


bei den adulten 'Thieren dieser Species, viel größer als das Handglied des 3. Maxillipeden 
lat 


132 C. Jüngste litorale Stadien der Neapler Arten. 


ist und sich von diesem auch durch seinen fast rechteckigen Umriss unterscheidet (der distale 
und proximale Rand laufen fast parallel; Breite : Länge = 4: 5), ist bei occulta der Unter- 
schied zwischen den Handgliedern des 4. und 3. Maxillipeden (F 23) in Größe wie in Form 
viel geringer: auch am 4. Maxillipeden convergiren der proximale und distale Gliedrand nach 
hinten, und die Breite des Gliedes verhält sich zur Länge etwa wie 6:5. Bei den J' ist, wie bei 
denen von eusebia, am 3. Gehbein ein kurzer Peniszapfen ausgestülp. Am Lateralrande des 
1. Exopodit-Gliedes des 6. Abdomenbeines (F 17) fand ich meistens (bei 18 unter 20 Thieren) 
4, selten 5 Dornen (Ac. la). — F 1 und 27 geben Totalansichten des 1. Stadiums, F 18, 19, 
20, 25 die Abdomenbeine, F 26 die 2. Maxille wieder. 


Das 2. Stadium (F 33). 


Rumpflänge 13 mm. Der halbkreisförmige Umriss des Telsons (F 35) ist flacher, das 
Randstück zwischen der 2. und 3. Lateralzacke (Pr. la 2, 3) relativ kürzer, die Zahl (17 
bis 22) der Hinterrandstacheln (Ac. po) geringer als bei eusebia. Die dorsale, dem Hinterrande 
parallele Kante (Cr. tr) des Telsons tritt etwas stärker hervor und zu beiden Seiten des me- 
dianen Höckers findet sich an ihr gewöhnlich ein kleiner Vorsprung; die 3. Lateralzacke 
(Pr. la 3) ist kürzer als die Zacke (Pr. subm) am Hintereckdorn. Die beiden Stacheln (Pr. ve), 
die eusebia am ventralen Hinterrande des 6. Abdomensegmentes hat, fehlen hier auch im 
2. Stadium. — Die Gliedmaßen haben gegen das vorige Stadium nur geringe Fortschritte ge- 
macht. Die Geißeln der Antennulen und Antennen haben zuweilen 1 Glied mehr; ihre 
Gliedzahl ist also nicht immer höher als beim 2. Stadium von eusebia, nur die distale Neben- 
geißel der Antennulen hat 1—3 Glieder mehr als bei dieser Species. An der Klaue des 
Raubbeines stehen 8 oder 7, sehr selten (wie bei eusebia) 9 Nebenhaken. Der Unterschied 
zwischen beiden Species in der Form des Handgliedes des 4. Maxillipeden ist bestehen 
geblieben, und am Exopodit des 6. Abdomenbeines (F 33 Pu) fand ich auch in diesem 
Stadium fast stets nur 4 Dornen (Ac. la). 


Folgende Stadien (F 14, 34, 35, 38, 39). 


Das 3. und die folgenden Stadien verlieren den Vorsprung in der Zahl der Geißel- 
glieder der Antennulen und Antennen und bleiben hinter eusebia sogar zurück; vielleicht 
ist der Grund davon, dass die adulten occulta weniger Geißelglieder haben als die adulten 
eusebia. Viel langsamer und später als bei eusebia entwickelt sich jedenfalls bei occulta die 
den beiden Species später gemeinsame eigenthümliche Form des Handgliedes des 4. Maxilli- 
peden. Wie oben erwähnt, ist dies Glied (A V)) hinsichtlich seiner Form und relativen Größe 
(im Verhältnis zum Handgliede des 3. Maxillipeden) bei eusebia schon im 1. litoralen Stadium 


Lysiosquilla occulta — Folgende Stadien. 133 


(F 21) so gebaut wie bei den Adulten der Species, während es bei occulta in den ersten Sta- 
dien (F 22) zwar größer ist als das Handglied des 3. Maxillipeden, in der Form aber diesem 
gleicht. Noch bei einem Thiere von 21 mm Länge convergiren proximaler und distaler Rand 
des Gliedes nach hinten, und erst bei dem ältesten der mir vorliegenden Thiere von 22— 
23 mm Länge hat das Glied die definitive Form und Größe, die der bei eusebia gleicht. 
Penis und Copulationsapparat am 1. Abdomenbein haben bei 21 mm Rumpflänge 
nahezu, bei 22—23 mm völlig die definitive Form und relative Größe; der Apparat gleicht 
ganz dem von eusebia;, eine Entwicklungsform davon bei einem g' von ca. 15 mm Länge 
zeigt F 14. 

Während der Stadien, die auf das 2. folgen, entwickeln sich nun die Merkmale weiter, 
in denen sich occulta von eusebia unterscheidet. Die auffälligsten davon betreffen den Bau 
des Telsons. 

Der halbkreisförmige Umriss des Telsons (F 34, 35, 38, 39) flacht sich ab, so dass 
die Breite schließlich mehr als das Doppelte von der Länge beträgt (bei eusebia bewahrt der 
Umriss mehr die Gestalt eines stumpfwinkligen Dreiecks, dessen Höhe mehr als die Hälfte 
von der Basis beträgt. Während bei eusebia (F 30, 31, 36) die 3. Lateralzacke (Pr. la 3) 
wächst (ebenso die beiden vorderen, wenn auch in geringerem Grade), dabei etwa so groß 
wie die Zacke (Pr. subm) am Hintereckdorn bleibt und viel größer wird als der 3. Lateral- 
stachel (Ac. la 3), vergrößert sich die 3. Lateralzacke (Pr. la 3) bei occulta (F 29, 33, 35, 39) 
nicht, ist viel kleiner als die Zacke (Pr. subm) am Hintereckdorn und sogar kleiner als der 
2. und 3. Lateralstachel (Ac. la 2,3); sie gleicht bei dem Exemplar von 22—23 mm Länge 
(F 39) in der Form nicht den anderen Zacken, sondern den beiden ihr benachbarten Stacheln. 
So kommt es, dass bei occulta jederseits am Telson nur 3 stark vorspringende, durch breite 
Kerben getrennte Zacken, bei eusebia aber deren 4 hervorragen. Auffälliger ist noch, dass 
aus der dorsalen, mit dem Hinterrande parallelen Kante (Cr. tr), die bei eusebia bis auf den 
median vorspringenden Knopf ganz glatt bleibt (F 36), bei occulta eine Anzahl von Höckern 
hervortritt (F 34, 38), so dass sie das Aussehen einer unregelmäßig mit stumpfen Zähnen be- 
setzten Säge erhält. Da diese Zähne bis zur Rumpflänge von 22—23 mm sich vermehren, 
so ist nicht ausgeschlossen, dass die adulten Thiere deren noch mehr haben. 

Die bei eusebia nahe vor dem ventralen Hinterrande des 6. Abdomensegmentes im 
1. oder 2. Stadium auftretenden, dann wachsenden und sich krümmenden beiden Zacken 
(F 31, 37 Pr. ve) fehlen bei occulta bis zur Rumpflänge von 22—23 mm durchaus und dürften 
also auch bei den Adulten nicht vorhanden sein. 

Neben diesen beiden scharfen Unterschieden zwischen den beiden Species bleiben zwei 
andere minder scharfe, schon für die ersten Stadien erwähnte, bestehen. Ich fand bei den 
meisten Thieren von occulta an der Klaue des Raubbeines 8 Nebenhaken, zuweilen nur 7, 
zuweilen noch einen kleinen neunten am proximalen Ende der Klaue, ohne dass etwa die 
älteren Stadien die größere Zahl von Nebenhaken gehabt hätten. Bei eusebia ist die Zahl 


der Nebenhaken in den Litoralstadien constanter, obwohl sie bei den Adulten ebenfalls variirt; 


134 C. Jüngste litorale Stadien der Neapler Arten. 


aber sie nimmt mit der Rumpflänge regelmäßig zu und ist schon bei 20 mm stets größer als 
bei occulta von 22—23 mm. Die Zahl der Lateralranddornen (Ac. la) am 6. Abdomenbein 
ist bei occulta in allen Stadien 4, sehr selten 5, während bei eusebia die gewöhnliche Zahl 5, 


die seltene £ ist. 


Entwicklungsfolge der Organe. 


Die Reihenfolge, in der die Organe von occulta ihre Jugendmerkmale verlieren und 
ihren definitiven Bau erwerben, ist im ganzen dieselbe wie bei eusebia; eine Ausnahme macht 
besonders der 4. Maxilliped, dessen Handglied viel später die definitive Form erhält, und 
wahrscheinlich auch die Klaue des Raubbeines, deren Nebenhaken sich nach dem 1. Stadium 
nicht mehr zu vermehren scheinen. Die äußeren Genitalorgane des g' sind früher fertig als bei 


eusebia, nämlich schon, wenn der Rumpf etwa die doppelte Länge des 1. Stadiums erreicht hat. 


Ge. Beschreibung litoraler Stadien von Squilla mantis. 
T6 F43—58. 


Das 1. Stadium (F 43, 48, 44, 58). 


Rumpflänge 17—18 mm. Die Abweichungen von dem Bau der adulten Thiere sind 
folgende (F 48, 43). Die dorsalen Fortsätze auf dem Augensegment und die dorso-lateralen 
Fortsätze (Pr. do. la) auf dem Antennulensegment sind kürzer; ebenso die Fortsätze am 
5. Thoraxsegment (TA. SV). Die vordere Lateralecke des Rückenschildes geht noch 
nicht in eine Spitze aus, sondern ist abgerundet. Auch die Pleuren der Mittelleibsegmente 
sind rundrandig. Die 1. Längsleiste (Or. lo 7) auf den Segmenten des Mittelleibes und auf 
dem 1.—5. Abdomensegment fehlt noch und die auf dem 1.—3. Abdomensegment vor- 
handenen Leisten endigen stumpf. Am Telson (F 43), das schon in diesem Stadium den für 
die Species so charakteristischen dorsalen Purpurfleck aufweist, springt das mediane, von den 
beiden Hintereckdornen 'Ac. subm) begrenzte Stück nach hinten stärker vor und ist relativ 
breiter als bei den Adulten (T 2 F 11); der mediane Einschnitt in den Hinterrand ist weniger 
tief; die Randstacheln (Ac. la. po) zwischen der 2. Lateralzacke (Pr. la 2) und den Hintereck- 
dornen (Ac. subm) sind spitzer, die Stacheln (Ac. po) zwischen den beiden Hintereckdornen 
ebenfalls und außerdem zahlreicher; von diesen sind jederseits 9—10 vorhanden, von denen 
die lateralsten zu zweien eine gemeinsame Basis haben; aus diesen Stachelpaaren wird in 
späteren Stadien je 1 Stachel, und schon im 1. litoralen Stadium kann statt des lateralsten 


Paares 1 Stachel mit breiter Basis vorhanden sein; die Flintereckdornen (Ac. subm) sind be- 


Squilla mantis — 1. Stadium. 135 


weglich; die Randwülste sind noch ganz flach und die Randkerbe (T 2 F 11 Inc) und der 
Vorsprung davor, der bei den adulten Thieren eine vor der 1. Lateralzacke befindliche 
Lateralzacke vortäuscht, ist kaum angedeutet. 

Die Gliedmaßen sind im allgemeinen weniger reich beborstet als bei den adulten Thieren; 
das zeigt sich besonders an der Squama der Antennen, an beiden Maxillen, am Putzbein, an den 
kleinen Maxillipeden und auch an den Gehbeinen. Die Augen (F 54) haben noch nicht die 
charakteristische Hammerform der adulten Augen (T 2 F 16, 17), sondern sind proximal von 
der Kuppe nur schwach eingebuchtet. Die Antennulen (F 58) sind etwas länger (im Ver- 
hältnis zum Rumpf), die Schaftglieder, besonders das 2. und 3. (Ped. A IIT), dicker (im Ver- 
hältnis zu ihrer Länge) als bei den adulten Thieren (T 2 F 13); die Sinnesgeißel (FT. aes) hat 
nur erst 17, die 1. Nebengeißel (Fl. pr) über 60, die 2. Nebengeißel (F7. di) gegen 50 Glieder; 
die Glieder sind länger (im Verhältnis zur Dicke) als bei den Adulten, besonders die der 
Sinnesgeißel, deren mittlere Glieder etwa so lang wie dick sind; von den Gliedern der Sinnes- 
geißel tragen Ästhetasken nur die 9 distalen, und zwar in gleicher Zahl wie bei den Adulten. 
Die Squama (Exopodit) der Antennen ist kürzer als die Geißel des Endopodites und nur 
etwa 3mal so lang wie breit; die Geißel hat etwa 20 Glieder, von denen die des mittleren 
und besonders des distalen Abschnittes viel länger (I—2mal so lang wie dick) sind als bei 
den Adulten. Die Mandibel hat noch nicht die definitive Zahl der Zähne, und der Palpus 
ist ein borstenloser, ungegliederter Zapfen, etwa 3mal so lang wie dick. Der distale Lobus 
der 1. Maxille hat außer dem Endhaken nur 1 dickere Hakenborste und 3 dünne Borsten. 
Am Handgliede des Putzbeines stehen nur 4—5 Doppelkammborsten. Die Handglieder des 
3. und 4. Maxillipeden sind einander ähnlicher geformt als bei den Adulten (T2 F 18, 19); 
das Handglied des 4. ist nur wenig breiter als das des 3. Maxillipeden; die Zackenreihe 
an der ventralen Kante des Handgliedes hat noch Lücken. Die Äste des 1.—5. Abdomen- 
beines sind etwas gestreckter und auch im ganzen etwas anders geformt als bei den adulten 
Thieren; am Medialrande des 1. Gliedes der Exopodite ist von den beiden fingerförmigen 
Fortsätzen nur der distale ausgebildet und trägt nur 1 Borste; der proximale bildet einen 
kleinen Höcker und ist borstenlos; die Retinacula sind etwas gestreckter und die Kiemen 
haben erst 9—10 Äste mit weniger Kiemenfäden als bei den adulten Thieren. Am 6. Ab- 
domenbein (F 43 Pu) kommen die Ränder der beiden Zinken des Basipoditfortsatzes 
(Pr. Bap) in einem spitzen Winkel zusammen und an dem Lateralrande der medialen (längeren) 
Zinke findet sich ein runder Vorsprung; der letzte Dorn am Lateralrande des 1. Gliedes des 
Exopodites (Exp. A I) ist relativ länger, und das Endopodit (Enp) reicht am Telsonrande etwas 
weiter hinab als bei den adulten Thieren. Von den Geschlechtsmerkmalen des J' ist 
am 1. Abdomenbein noch keine Spur vorhanden; dagegen trägt das 3. Gehbein den Penis 
in Form eines Schlauches, der etwa 4mal so lang wie dick ist. Das Geschlecht ist also be- 


reits im 1. Stadium äußerlich erkennbar. 


136 C. Jüngste litorale Stadien der Neapler Arten. 


Das 2. Stadium (F 45, 55, 56). 


Rumpflänge 20—23'/, mm. Die Spitze an den vorderen Lateralecken des Rücken- 
schildes ist hervorgetreten, und die spitzen Fortsätze am 5. Thoraxsegment sind länger 
und stärker geworden. Die 1. Längsleiste (Cr. lo 7) auf den Segmenten des Mittelleibes 
und Abdomens ist erschienen. Der mediane Einschnitt in den Hinterrand des Telsons 
(F 55, 56) ist tiefer, und die Zahl der Hinterrandstacheln (Ac.po) hat sich auf jederseits 7—5, 
selten 4, vermindert; von diesen Stacheln sitzen gewöhnlich jederseits die 2—3 lateralsten auf 
breiter Basis und die übrigen zusammen auf einem convex vorspringenden Randstück; es kann 
aber auch schon jeder Stachel eine eigene verbreiterte Basis haben. Die Augen sind stärker 
comprimirt. Die Zahl der Geißelglieder an Antennulen und Antennen ist etwas erhöht; die 
Sinnesgeißel hat etwa 20, die proximale Nebengeißel wenigstens 70, die Antennengeißel 22 
bis 24 Glieder. Der Palpus (Pp) der Mandibel (F 45) ist borstenlos und ungegliedert, nur 
in der Mitte leicht eingeschnürt. Das Putzbein hat am Handgliede 5—7 Doppelkammborsten. 
Die Fortsätze am Medialrande der Exopodite der Abdomenbeine sind gewachsen, doch trägt 
der distale erst eine, der proximale meistens keine Borste; die Kiemen haben 11-13 Äste. 
Der Penis ist länger als vorher; vom Copulationsapparat am 1. Abdomenbein ist noch 
nichts wahrzunehmen. 

Das 2. Stadium ist vom 1. am leichtesten an den spitzen antero-lateralen Ecken des 
Rückenschildes und an der geringeren Zahl der Hinterrandstacheln am Telson zu unterscheiden. 


Das 4. Stadium. 


Vom 3. Stadium liegen mir keine Thiere vor, dagegen 2 ©, die nach ihrer Rumpf- 
länge (30—31 mm) zu urtheilen, dem 4. Stadium angehören dürften. Sie haben noch folgende 
Jugendmerkmale. 

Die spitzen Enden an den Stacheln (Ac. po und Ac. la. po) zwischen und lateral von 
den Hintereckdornen des Telsons sind noch vorhanden, wenn auch kürzer als in früheren 
Stadien; die Hintereckdornen (Ac. subm) sind noch beweglich, aber in geringerem Grade als 
vorher (die beiden Randfortsätze, auf denen sie sitzen, sind verlängert und auch der mediane 
Einschnitt in den Hinterrand des Telsons hat etwa die Form wie bei den adulten Thieren). 
Die Augen nähern sich der Hammerform der Adulten. Die Zahl der Geißelglieder an An- 
tennulen und Antennen ist noch viel geringer (Sinnesgeißel mit mehr als 30, 1. Neben- 
geißel mit 85—90, Antennengeißel mit fast 30) und die Gliedlänge (im Verhältnis zur Dicke) 
noch größer als bei den Adulten. Der Mandibelpalpus ist lang, aber erst 2gliedrig und mit 
nur wenigen Borsten versehen. 

Die Borstenzahl am distalen Lobus der 1. Maxille ist noch dieselbe wie vorher, und 


Squilla mantis — Folgende Stadien. 137 


am Handgliede des Putzbeines stehen höchstens 9 Doppelkammborsten. Das Ende des Basi- 
poditfortsatzes am 6. Abdomenbein ist noch unverändert. 

Die Fortschritte dieses Stadiums gegenüber dem 2. sind gering; von dem mir fehlenden 
3. dürfte das 4. Stadium wohl nur an der Rumpflänge und der Zahl der Geißelglieder an 


Antennulen und Antennen zu unterscheiden sein. 


Folgende Stadien (F 44, 46, 47, 49—53, 57). 


Die Hintereckdornen (Ac. subm) des Telsons sind bei Thieren von 44 mm Länge 
bereits unbeweglich geworden. Die Stacheln am Hinterrande und den Lateralrändern (Ac. po 
und Ac. la. po) endigen bei ihnen und bei solchen von 55 mm Länge (F 57) meistens noch 
in einer scharfen Spitze; erst bei einer Rumpflänge von 90 mm pflegen sie alle abgestumpft zu 
sein. Die Augen sind bei 44 mm Länge denen der Adulten schon sehr ähnlich und haben 
in etwas älteren Stadien den definitiven Bau. Die Geißeln der Antennulen und Antennen 
haben bei 65 mm Rumpflänge über °/, von der definitiven Gliedzahl; sie nähern sich ihr 
erst bei einer Länge von 90—-100 mm; das gleiche gilt von der Länge der einzelnen Glieder 
im Verhältnis zu ihrer Dicke. Der Palpus der Mandibel (F 46, 47) ist bei 44mm Länge 
bereits Igliedrig; die Glieder haben ungefähr die relative Länge wie bei den Adulten und 
alle tragen Borsten, aber in geringer Zahl; auch bei 90 mm Länge ist die definitive Borsten- 
zahl noch nicht erreicht. Die Zahl der Borsten am distalen Lobus der 1. Maxille ist bei 
55 mm Länge noch dieselbe wie im 1. Stadium; die definitive Zahl wird erst mit 90 mm 
Länge erreicht. Das Handglied des Putzbeines hat bei 69 mm Länge erst 13, bei 90 mm erst 
22 Doppelkammborsten. Am Fortsatz des Basipodites des 6. Abdomenbeines beginnt die 
Kerbe zwischen den beiden Zinken sich bei 44 mm Länge auszurunden; der runde Vorsprung 
an der inneren (längeren) Zinke wird bei den nächsten Häutungen allmählich kleiner (F 44), 
ist aber noch bei 65 mm ziemlich groß, und erhält erst bei 90—100 mm Länge die definitive 
Form eines kleinen Höckers (T 2 F 29). Von dem Copulationsapparat am 1. Abdomenbein 
ist bei g' von 44mm Länge (F 53) äußerlich nur ein ganz flacher Hügel sichtbar. Bei 
48 mm Länge (F 52), also wohl nach einer Häutung, tritt der Hügel als Wulst (der spätere 
Röhrenfortsatz Pr. tu) hervor, und ein kleinerer Wulst (der spätere Hakenfortsatz Pr. u) erhebt 
sich weiter distal und etwas auf die vordere Gliedfläche gerückt; das Retinaculum (Rei) hat 
noch seine normale Form. Bei 60 mm Länge (F5l) sind Haken- (Pr. u) und Röhrenfort- 
satz (Pr. tu) hervorgewachsen, haben aber noch nicht ihre definitive Gestalt; das Retinaculum 
ist verbreitert; das Ende des Endopodites ist noch nicht als Deckblatt abgegliedert. Bei 
65 mm Länge (F 50) nähern sich Fortsätze und Retinaculum noch mehr der definitiven Ge- 
stalt, und ich sah bei einem g! die Abgliederung des Deckblattes (Fol) unter der Cuticula vor- 
bereitet. In der That fand ich bei einigen Jg’ von 70 mm Länge den ganzen Apparat in 
adulter Form (vgl. F 49). Bei dieser Länge erreicht auch der Penis die relative Größe, die 
er bei adulten J! hat. 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 


18 


138 C. Jüngste litorale Stadien der Neapler Arten. 


Entwicklungsfolge der Organe. 


Das 1. Stadium von $. mantis hat Jugendmerkmale in der Form der Kopfsegmente, des 
5.—7. Thoraxsegmentes und des Telsons, in der Zahl und Form der Leisten auf den Segmenten 
des Mittelleibes und Abdomens, im Bau der Augen, in der Form und Gliedzahl der Anten- 
nulen und Antennen, in der Form des Mandibelpalpus, des 4. Maxillipeden und des 1.—6. Ab- 
domenbeines, in der Zahl der Kiemenschläuche an den Abdomenbeinen und der Borsten an 
den Gliedmaßen. In den folgenden beiden Stadien erhalten der Rumpf (mit Ausnahme des 
Telsons), der 4. Maxilliped und das 1.—5. Abdomenbein ganz oder doch nahezu den defini- 
tiven Bau. In späteren Stadien erreichen ihn zunächst Augen und Mandibelpalpus, während 
Telson und 6. Abdomenbein ihre definitive Gestalt später erlangen als die äußeren Genital- 
organe, und die Gliedzahl der Geißeln der Antennulen und Antennen sowie die Zahl der 
Kiemenschläuche und Borsten sich noch lange nachher weiter vermehrt. Die äußeren Genital- 
organe des J' sind entwickelt, wenn der Rumpf beinahe das 4fache von seiner Länge im 
1. Stadium erreicht hat. 

Es sei noch darauf hingewiesen, dass eine Anzahl von den Unterschieden zwischen 
den jüngsten Stadien und den adulten Thieren von mantis solche Merkmale betreffen, 
in denen jene jüngsten Stadien den adulten 'Thieren von desmaresti ähnlicher sind als 
denen der eigenen Species. Diese Merkmale sind besonders die Beweglichkeit der Hinter- 
eckdornen des Telsons, die Form der Augen und des Basipoditfortsatzes am 6. Abdomen- 
bein, das Längenverhältnis von Squama und Geißel der Antennen und die Ähnlichkeit 
der Handglieder des 3. und 4. Maxillipeden. 


Cf. Beschreibung litoraler Stadien von Squilla desmaresti. 
(T 6 F 5968.) 


Das 1. Stadium (T 59, 62—65, 58). 


Rumpflänge 16 mm. Der Rumpf (F 68, 65) ist wie bei den Adulten gebaut bis auf 
folgende Unterschiede. Die Fortsätze an den Kopfsegmenten sind kleiner und die am 
5. Thoraxsegmente auch von etwas anderer Form; das Rostrum ist schmäler; die Sculptur 
des Rückenschildes ist sehr schwach; von den Längsleisten (Cr. lo) auf den Segmenten des 
Mittelleibes und Abdomens ist nur eine (die 2.) vorhanden, die auch am 5. Segment noch 


nicht in einer Spitze endigt (auf dem 6. Segment stehen dagegen relativ ebenso kräftige Zacken 


Squilla desmaresti — 2. Stadium. 139 


wie bei den Adulten).. Das Telson (F 65) unterscheidet sich von dem der Adulten (T3F 4) 
durch die geringere Größe der Endzacke der medianen (dorsalen) Crista, der Lateralzacken 
(Pr. la 1, 2) und der Fortsätze, an denen die Hintereckdornen (Ac. subm) sitzen, besonders 
aber durch die relativ größere Breite des Hinterrandes, die größere Zahl (jederseits 11—14) 
der Hinterrandstacheln (Ac. po) und den geraden Verlauf des Randstückes zwischen Hinter- 
eckdorn und 2. Lateralzacke. 

Auch die Gliedmaßen zeigen im wesentlichen den Bau der Adulten; abgesehen von 
der weniger reichen Beborstung ist ihre Entwicklung noch in folgenden Merkmalen zurück. 
Die Augen haben fast die adulte Form; nur ist die ventrale Seite etwas weniger concav. Der 
Schaft (Ped) der Antennulen (F 59) ist kürzer im Verhältnis zu den Geißeln (etwa °/, so lang 
wie die 1. Nebengeißel), und seine Glieder sind kürzer im Verhältnis zur Dicke, besonders 
das 2. und 3. Glied, die beträchtlich kürzer als das 1. sind (%/, und °/, so lang); die 1. Neben- 
geißel (Fl. pr) hat 57—40, die 2. Nebengeißel (Fl. di) 26—29, die Sinnesgeißel (Fl. aes) 11 
bis 12 Glieder, von denen die 5—6 letzten Ästhetasken tragen; die Glieder sind im Verhält- 
nis zu ihrer Dicke etwas länger als bei den adulten Thieren. Die Squama der Antennen 
ist kürzer im Verhältnis zu ihrer Breite und zur Länge der Geißel des Exopodites; die Geißel 
hat 16 Glieder, die im Verhältnis zu ihrer Dicke länger sind als bei den Adulten. Am 
distalen Lobus der 1. Maxille sitzen hinter Endhaken und Hakenborste nur 2 (statt 3) dünne 
Borsten. Die Kerbe (/nc) am Endrande des Endgliedes der 2. Maxille (F 64) ist noch ganz flach 
(vergl. T 3 F18). Am Handgliede des Putzbeines sind erst 3 Doppelkammborsten vorhanden. 
Die Zackenreihe an der ventralen Kante der Handglieder der kleinen Maxillipeden ist noch 
lückenhaft. Die Äste der vorderen 5 Abdomenbeine (F 62, 63) haben eine etwas andere 
Form als bei den adulten T'hieren (T 3 F 32); der Fortsatz am Ende des medialen Randes 
des 1. Gliedes der Exopodite ist nur erst ein flacher, borstenloser Vorsprung; die Kiemen (Br) 
haben nur 6—7 Äste; das proximale Stück des Lateralrandes der Endopodite ist sehr schwach 
beborstet. Das 6. Abdomenbein hat nahezu den gleichen Bau wie bei den adulten Thieren. 
— Am letzten Bein des Mittelleibes ist der Penis als kleiner Schlauch hervorgetreten; er 
scheint etwa 2mal so lang wie dick zu sein; das 1. Abdomenbein des 91 weist noch keine 


äußere Anlage zu secundären Geschlechtsmerkmalen auf. 


Das 2. Stadium (F 66). 


Die Rumpflänge des einzigen Exemplars ist 17 mm (vielleicht unter normal). Der 
Rumpf zeigt nur noch folgende Jugendmerkmale. Das Rostrum ist schmäler als später; die 
Längsleisten auf dem 5. Abdomensegment endigen noch nicht in einer spitzen Zacke; der Tel- 
sonrand (F 66) zwischen der 2. Lateralzacke (Pr. la 2) und dem Hintereckdorn (Ac. subm) ist 
nur erst leicht concav; der Hinterrand, zwar schmäler als vorher, aber noch relativ breiter 


als später, trägt jederseits &—6 Stacheln (Ac. po). Die Gliedmaßen sind kaum merklich über 
18* 


140 C. Jüngste litorale Stadien der Neapler Arten. 


das vorige Stadium fortgeschritten; am Endopodit des 1. Abdomenbeines bildet beim J' ein 
flacher Wulst distal vom Retinaculum die erste äußere Anlage des Copulationsapparates. — 
Das 2. Stadium ist vom 1. am besten an der geringeren Zahl der Hinterrandstacheln (Ac. po) 


des Telsons zu unterscheiden. 


Das 3. Stadium (F 60). 


Rumpflänge 20 mm. Dem vorigen Stadium sehr ähnlich. Schaft und Schaftglieder 
der Antennulen sind gestreckter; die Zahl der Geißelglieder an Antennulen und Antennen 
hat etwas zugenommen: 1. Nebengeißel 43—45, 2. Nebengeißel 30—32, Sinnesgeißel 14—16, 
Antennengeißel 19—20. Der distale Lobus der 1. Maxille hat hinter dem Endhaken nun 
die definitive Zahl von Borsten: 1 dickere Hakenborste und 3 dünne Borsten, von denen 
die letzte noch sehr kurz ist. Die Kerbe am Ende der 2. Maxille ist tiefer geworden. Das 
Handglied des Putzbeines hat 4 Doppelkammborsten. Der Fortsatz am Ende des Medial- 
randes des 1. Gliedes der Endopodite des 1.—4. Abdomenbeines hat eine Borste. Der Penis 
ist etwa 6mal so lang wie dick und fast halb so lang wie das 2. Glied des Basipodites des 
letzten Gehbeines. Am 1. Abdomenbein des g' bildet der künftige Röhrenfortsatz (Pr. tu) 
einen Anhang, der etwa so lang und ein wenig dicker ist als das Retinaculum; die Anlage 
des Hakenfortsatzes ist ein kleiner Höcker (F 60). — Das 3. Stadium lässt sich vom 2. am 
besten an der Borste des Fortsatzes am Exopodit der Abdomenbeine, im männlichen Ge- 


schlecht an den Fortsätzen am Endopodit des 1. Abdomenbeines unterscheiden, 


Das 4. Stadium (F 61, 67). 


Rumpflänge 22'/, mm. Das 4. Stadium unterscheidet sich von den adulten Thieren 
nur noch durch folgendes. Die Leisten auf dem 5. Abdomensegment endigen noch stumpf 
und der hintere Theil des Telsons (F 67) hat noch nicht ganz die definitive Gestalt. Die 
Beborstung der Gliedmaßen ist noch nicht ganz so reich wie später. Die Zahl der Geißel- 
glieder an Antennulen und Antennen ist noch geringer (1. Nebengeißel gegen 50, 2. Neben- 
geißel 36, Sinnesgeißel 18, Antennengeißel ?). Der Penis ist noch relativ kürzer als bei 
den adulten 5, und der Copulationsapparat am 1. Abdomenbein (F 61) noch nicht ausge- 
bildet; der künftige Röhrenfortsatz ist etwas gekrümmt und länger als das bereits verdickte 
und etwas verkürzte Retinaculum, und der künftige Hakenfortsatz (Pr. «) bildet einen Zapfen. 
— Das 4. litorale Stadium dürfte vom 3. im weiblichen Geschlecht nur an der Zahl der 
Geißelglieder von Antennulen und Antennen mit einiger Sicherheit zu unterscheiden sein, im 


männlichen Geschlecht an dem Copulationsapparat des 1. Abdomenbeines. 


Notiz über litorale Stadien von Squilla pallida. 141 


Folgende Stadien. 


Bei einem g' von 25 mm Länge, das seiner Länge nach dem 5., höchstens dem 6. Sta- 
dium angehören dürfte, fand ich Rumpf und Gliedmaßen ganz wie bei den adulten Thieren 
gebaut (auch hinsichtlich der äußeren Geschlechtsmerkmale), nur war die Zahl der Geißel- 
glieder an Antennulen und Antennen beträchtlich geringer. — Die Zahl dieser Glieder, die 
die größten Exemplare der Species aufweisen, wird auch von Thieren von 50 mm Länge noch 
nicht erreicht, so dass anzunehmen ist, dass sie bei allen nach der Metamorphose noch statt- 


findenden Häutungen langsam aber stetig zunimmt. 


Entwicklungsfolge der Organe. 


Die Unterschiede zwischen dem 1. Stadium und den adulten Thieren sind bei S. des- 
maresti in mancher Hinsicht (Form der Augen, des 4. Maxillipeden, des 6. Abdomenbeines; 
Beweglichkeit der Hintereckdornen des Telsons) geringer, in anderer Hinsicht (Rostrum, End- 
glied der 2. Maxille) größer als bei mantis. Die Reihenfolge, in der die noch mit Jugend- 
merkmalen behafteten Organe ihren definitiven Bau erreichen, ist folgende: zunächst Kopf- 
segmente und Augen, dann das 5. Thoraxsegment und 1.—5. Abdomenbein, Rostrum und 
2. Maxille, und zugleich mit Ausbildung der äußeren Genitalorgane die Sculptur auf Abdomen 
und Telson; die Vermehrung der Geißelglieder an Antennulen und Antennen, der Kiemen- 
fäden und der Borsten geht auch nachher noch weiter. Die äußeren Genitalorgane des J' 
sind sehr viel früher fertig als bei mantis, nämlich schon ehe sich die Rumpflänge des 1. Sta- 
diums verdoppelt hat, und der Copulationsapparat erhält bei desmaresti in einem früheren 


Stadium seine definitive Form, als bei mantıs sich seine erste Anlage zeigt. 


Cs. Notiz über litorale Stadien von Squilla pallida. 


Da Sg. pallida sich von desmaresti auch in den adulten Stadien nur durch wenige Merkmale 
unterscheidet und da die unterscheidenden Merkmale bei den ersten litoralen Stadien ihre definitive 
Gestalt noch nicht haben, so ist von vornherein wenig Aussicht, dass man die jüngsten Stadien der 
beiden Species wird von einander unterscheiden können. Ich zog nun aus einer Larve des letzten 
Stadiums ein Thier des 2. litoralen Stadiums (von 18 mm Länge), dessen Zugehörigkeit zu 
S. pallida ich vermuthe, weil die Längsleisten (Cr. lo) auf seinem 5. Abdomensegmente in 


spitze Zacken endigten (was sie bei desmaresti selbst im 4. Stadium noch nicht thun), weil 


142 C. Jüngste litorale Stadien der Neapler Arten. 


am 1. Gliede des Exopodites des 6. Abdomenbeines nur 5 Dornen standen (eine Zahl die bei 
desmaresti seltener vorkommt), und weil der Medialrand des Basipoditfortsatzes an diesem 
Bein stärker gesägt war als selbst bei älteren Stadien von desmaresti. Von den übrigen Species- 
Unterschieden war noch nichts wahrzunehmen. Doch war das Thier in einigen Punkten etwas 
weiter entwickelt als das 2. Stadium von desmaresti: das Handglied des Putzbeines hatte bereits 
4 Doppelkammborsten, und die Borste an dem Fortsatze am Medialrande des 1. Gliedes der 


Exopodite der Abdomenbeine war schon vorhanden. 


Ch. Beschreibung des 1. litoralen Stadiums von Pseudosquilla 
ferussaci (sp. ?). 
(T 4 F 49-56.) 


Das einzige Thier (s. oben p 124) war ziemlich durchsichtig, farblos bis auf ein schwaches, 
am Telson und anderen dicker chitinisirten Theilen etwas kräftigeres Rostroth; in der Augen- 
kuppe fanden sich vor dem wenig ausgebreiteten Augenpigment von der gewöhnlichen grünen 
Farbe noch 2 bräunliche Pigmentflecke. 

Rumpflänge 40 mm. Das Rostrum (F 49) ist halbkreisförmig abgerundet; am Vorder- 
rande in der Mediane markirt sich die Basis des abgeworfenen larvalen Rostrums; eine Kerbe 
aber, die vermuthlich bei den adulten Thieren (F 37) sich hier findet, ist nicht vorhanden. 
Rückenschild und Abdomensegmente zeigen kaum Sculpturen; nur am 5. Abdomensegment 
(F 50) sind die beiden Zacken vorhanden, in die später die 1. Längscristen (Cr. lo 7) ausgehen, und 
am 4. Segment die stumpfen Höcker, mit denen die dritten Längscristen (Or. lo 3) endigen; 
die postero-lateralen Ecken der Pleuren des 3.—5. Abdomensegmentes laufen spitz aus. Der 
kleine ventrale Mediankiel am 3. Mittelleibsegment tritt bereits hervor. — Das Telson (F 90, 
55) hat von dorsalen Sculpturen nur die mediane Längscrista (Cr. me). Seine Gestalt steht, 
wie bei den Lysiosquilla-Arten, in der Mitte zwischen der larvalen und adulten: es ist stärker 
als bei den Larven und weniger stark als bei den Adulten nach hinten verschmälert, die beiden 
Lateralzacken (Pr. la 1, 2) sind breiter, der Hinterrand kürzer als bei den Larven, die Hinter- 
eckdornen (Ac. subm) sind beweglich geworden, der Hinterrand aber noch nicht eingezogen und 
noch viel breiter als bei den Adulten (F 41). 

Die Augen sind denen der Adulten ähnlich. Das erste Schaftglied der Antennulen 
ist etwas länger als das 2. oder 3., die etwa gleich lang sind; die Sinnesgeißel hat 25, die beiden 
Nebengeißeln je gegen 60 Glieder. Die Squama der Antennen ist etwas kürzer als die 
Geißel des Endopodites und nur etwa 3mal so lang wie breit (also relativ kürzer als bei den 
Adulten); die Geißel hat 38 Glieder. — Der Mandibelpalpus (F 53) ist gestreckt und zeigt An- 


Beschreibung des 1. litoralen Stadiums von Pseudosquilla ferussaci (sp. ?). 143 


deutung von Gliederung. — Die Form der distalen Stücke der beiden Maxillen zeigen F 51, 
52. — Die Stellung des distalen beweglichen Dorns am Handgliede des Raubbeines (F 56) 
und die der Nebenhaken an der Klaue entspricht etwa der bei den Adulten (F 47); doch sind 
die Kerben an den Nebenhaken nicht so tief wie bei diesen, die Nebenhaken daher noch kürzer 
und ihre Basis weiter distal gelegen. — Die Zahl der Kiemenäste an den Abdomenbeinen 
ist gegenüber dem letzten Larvenstadium kaum vermehrt. — Der Basipoditfortsatz (Pr. Bap) 
des Schwanzbeines (F 54) hat zwar 3 Zinken, aber noch nicht ganz die Form wie bei den 
Adulten (F 44); von Dornen (Ac. la) am Lateralrande des 1. Exopoditgliedes fand ich auf einer 
Seite 9, auf der anderen 10. 


D. Die zweite und dritte Lebensperiode 
der Stomatopoden. | 


‚Da. Verlauf der Metembryogenese; Larvennamen. 


Das Leben jedes Stomatopoden verläuft in drei Perioden, die theils in biologischer, 
theils in morphologischer Hinsicht scharf getrennt sind. Die erste ist die embryonale Periode; 
die zweite, die larvale Periode, ist zum allergrößten Theil pelagisch; die dritte beginnt mit 
der Metamorphose der letzten Larve in den jungen Stomatopoden und ist litoral. “Über die 
erste Periode hoffe ich im 2. Theil dieser Monographie etwas mittheilen zu können (vergl. auch 
unten Capitel E10); über die dritte Periode enthält Capitel C (oben p 123) einige Angaben; über 
die larvale Periode liegt eine große Zahl von Arbeiten vor. Diese Arbeiten, über die das nächste 
Capitel (p 151) einen kritischen Bericht gibt, und die oben (p 47 und 125) in den Capiteln 
B und C niedergelegten Untersuchungen an den Jugendformen der Mittelmeerarten lieferten 
folgende Ergebnisse über den allgemeinen Verlauf der Metembryogenese der Stomatopoden. 

1) Die Stomatopoden verlassen das Ei entweder als Antizo&a oder als Pseudo- 
zo&a*); es gibt wahrscheinlich keine Species, die in wesentlich anderer Gestalt ausschlüpft. 

Die Unterschiede dieser beiden Larvenformen sind folgende. 
| 2) Das jüngste bekannte Stadium der Antizo&a (Textf. 3, T7 F1, T8 F40, 45) hat Sitz- 
augen (Ol), ungegabelte Antennulen (T 8 F 51) und ein kurzes, gar nicht oder unvollkommen 
segmentirtes Abdomen ohne Gliedmaßen oder nur mit borstenlosen, lappigen Anlagen dazu; von 
den 5 Thoraxsegmenten (TA. SI-VIIT) haben das 1.—5. je 1 Paar Beine, die zweiästig sind und 
als Schwimmbeine functioniren (T 8 F 46—50). 

3) Das jüngste pelagische Stadium der Pseudozo&a (Textf. 2, 4, T9 F 17, 18, T 11 
F 1, 2) hat Stielaugen (ON), gegabelte Antennulen (T 10 F5, T11 F 7) und ein gestrecktes, 
segmentirtes Abdomen (Ab. S) mit mehreren (d4—5) Paaren von Beinen (Pn), die als Schwimm- 
beine functioniren (T 9 F 22, 23, T11 F 8-10); von den 8 Segmenten des Thorax (Th. 


*) Über diese und andere Termini s. unten p 150. 


Da. Verlauf der Metembryogenese; Larvennamen. 145 


S I-VIII) hat nur das 1. und 2. je 1 Beinpaar und zwar in einer der definitiven ähnlichen 
Maxillipedenform (Putz- und Raubbein, T 10 F 10, 3). 

4) Die Pseudozoö&a macht nach dem Ausschlüpfen und vor dem Eintritt ins pelagische 
Leben 2 Stadien durch, während deren sie sich nahe am Meeresboden aufhält; ich bezeichne 
diese Stadien als propelagische; erst mit dem 3. Larvenstadium beginnt sie pelagisch zu 
leben. Die beiden propelagischen Stadien (T 9 F 1—16) haben die gleiche Zahl von Segmenten 


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Textf. 2. Textf. 3. Textf. 4. 
Pseudozo&a vom Typus Brichthus. Antizoda vom Typus Brichthus. Pseudozo&a vom Typus Alma. 
1. pelagisches Stadium. 1. pelagisches Stadium. 1. pelagisches Stadium. 


und Gliedmaßen und im wesentlichen auch den gleichen Bau wie das 1. pelagische Stadium. 
Alle folgenden Stadien bis zur Metamorphose in das 1. litorale Stadium leben pelagisch. — 
Von den mit der Antizoea beeinnenden Larvenreihen sind bisher nur die pelagischen Stadien 
bekannt geworden. 


5) Der Modus der Entwicklung der Larven bis in die mittleren Stadien ist nun ein 
zwiefacher, jenachdem die jüngsten Larven Antizoöen oder Pseudozo&en sind. 
6) Entwicklungsmodus der Antizoda (T 7, 8). Die Augen werden im 2. Stadium 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. ® 19 


146 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


gestielt (T 7 F 4) und die Antennulen gabeln sich in 2 Geißeln (T 8 F 64, 67); während in den 
folgenden Stadien die 5 Spaltbeine des Thorax sich unter Verlust der Exopodite in Putzbein 
(T 7 F 16, 35), Raubbein (T 7 F 17, 33) und die 3 kleinen Maxillipeden (T7 F 29, 31, 32, 
50—52, 77—79, 84—86) umwandeln, segmentirt sich das Abdomen und erhält Beine, die die 
Ruderfunction von den sich umformenden Thoraxbeinen übernehmen. 

7) Entwicklungsmodus der Pseudozo&a (T 9, T11 F1-—-85). An dem beinlosen 
3., 4. und 5. Thoraxsegmente bilden sich die Gliedmaßen, indem sie aus Knospen, Zapfen, 
Stäbchen direct, d. h. ohne etwa die Übergangsform von Spaltbeinen durchzumachen, zu den 
kleinen Maxillipeden (T 9 F 25, 31, 38, 49—51) heranwachsen. 

8) Nachdem die Larven ungefähr 6 pelagische Stadien durchgemacht haben, sind die 
“durch die Verschiedenheit der jüngsten Larven bedingten Unterschiede der beiden Entwick- 
lungsmodi ausgeglichen; Antizo&en wie Pseudozo&en sind zur Synzo&a geworden und damit in 
die zweite Hälfte des Larvenlebens eingetreten. Die Synzo&a-Stadien sind besonders dadurch 
charakterisirt, dass die Gliedmaßen ihrer 5 vorderen Thoraxsegmente eine der definitiven 
ähnliche Form haben, und dass an den 3 letzten 'Thoraxsegmenten (Th. S VI—-VIII) Spalt- 
beine (Pa), an den Abdomenbeinen (Pr) Kiemen (Br) hervorsprossen. Das letzte Synzo&a- 
Stadium verwandelt sich durch Metamorphose in das 1. litorale Stadium (T 6). 

9) Mit der Antizo&a beginnt die larvale Entwicklung bei Species von Lysiosquilla und 
von Coronida. 

10) Mit der Pseudozo&a beginnt die larvale Entwicklung bei Species von Squilla, Gono- 
dactylus und höchstwahrscheinlich auch von Pseudosgwilla und Odontodactylus. 

11) Wahrscheinlich haben alle Species desselben Genus die gleiche Form der jüngsten 
Larven und den gleichen Entwicklungsmodus. 

12) Die Entwicklungsstufe der ausschlüpfenden Pseudozo&a ist bei den genannten 
4 Genera nicht die gleiche. Die Sqwilla-Larve (T 9 F1, 2) verlässt das Ei mit vier, die 
Gonodactylus-, Pseudosquilla-, Odontodactylus-Larve mit fünf functionirenden Abdomenbeinen; 
das 5. Abdomenbein ist bei der Squilla-Larve selbst im 4. pelagischen Stadium (T 9 F 32) noch 
nicht so weit entwickelt wie im 1. pelagischen Stadium der Larven der anderen drei Genera 
(T 11 F 10), und die Sonderung zwischen Telson und 6. Abdomensegment tritt bei den 
Squila-Larven ebenfalls einige Stadien später ein als bei diesen. Demnach kann man den 
Entwicklungsmodus der Pseudozo&a in 2 Submodi theilen, je nach der Zahl der functioniren- 


den Abdomenbeine, mit der sie aus dem Ei schlüpft. 

13) Auch die Entwicklungsstufe der jüngsten Antizo&@a-Larve ist nicht bei allen 
Species von Lysiosquilla ganz die gleiche: das Abdomen kann ganz unsegmentirt und beinlos 
sein (T 7 F1), oder bereits die beiden vorderen Abdomensegmente abgegliedert und mit An- 
lagen zu Beinen versehen haben (T 8 F45). Da es Species gibt, deren jüngste Antizoden 
Übergangsstufen zwischen diesen größten bisher beobachteten Unterschieden in der Entwick- 
lungsstufe darzubieten scheinen, so ist eine Eintheilung des Entwicklungsmodus der Antizo&a 


in Submodi ausgeschlossen. 


Da. Verlauf der Metembryogenese; Larvennamen. 147 


14) Die junge Antizo&a ist eine primitivere Larvenform als die Pseudozo&a; ihre 
primitiven Merkmale sind die unvollkommene oder fehlende Segmentirung des Abdomens, 
der Mangel von Beinen daran, die sitzenden Augen, die Einästigkeit der Antennulen, die 
Stabform des Exopodites der Antennen und die Spaltbeinform der Gliedmaßen des 1.—5. Thorax- 
segmentes. Es wäre aber irrig daraus zu schließen, dass die Antizoda im Laufe ihrer weiteren 
Entwicklung ein Pseudozo&a-Stadium durchmache, oder dass es in der Embryogenese der 
Pseudozo&a ein Antizoda-Stadium gäbe. 

15) Die Zahl der pelagischen Larvenstadien ist nur von einigen Mittelmeer-Species 
bekannt; sie beträgt 9 bei Lysiosquilla eusebia, occulta und Squilla desmaresti, 10 bei Squlla 
mantis |s. oben p 52 ff.). 

16) Es gibt nur wenige Merkmale der Entwicklungsstufe, in denen die gleich- 
namigen Stadien aller dem gleichen Entwicklungsmodus angehörigen Larven übereinstimmen, 
und aus denen sich daher die Nummer des Stadiums sogleich ergibt; solche Merkmale finden 
sich nur in den ersten 4 pelagischen Stadien, und auch in diesen nur an den Gliedmaßen des 
Kopfes und der beiden vorderen Thoraxsegmente. Die übrigen Merkmale dieser frühen 
Stadien und alle Merkmale der folgenden Stadien können selbst bei nahe verwandten Species 
in dem gleichnamigen Stadium auf verschiedener Entwicklungsstufe stehen. Nur noch das 
letzte Larvenstadium ist zuweilen, nämlich wenn es nahe vor der Metamorphose steht, daran kennt- 
lich, dass gewisse erst nach der Metamorphose-Häutung hervortretenden Merkmale (besonders die 
Nebenzinken an der Klaue des Raubbeines) unter der abzuwerfenden Haut bereits sichtbar sind. 

17) Innerhalb ein und derselben Species ist die Entwicklungsstufe der einzelnen 
Organe im ganzen constant; nur varürt sie nicht selten hinsichtlich der kleinen Maxilli- 
peden, besonders in den mittleren Stadien der Antizo@a-Larven, bei manchen Species auch in 
anderen Organen. 

18) Nach Merkmalen, die nicht sowohl dem Entwicklungsmodus entnommen waren, 
als vielmehr nach solchen, wie sie sonst zur Unterscheidung von Genera und Species dienen, 
hat man 2 Haupttypen von Stomatopoden-Larven, Erichthus und Alima, unterschieden, ohne 
sie indessen bisher mit hinlänglicher Schärfe zu diagnosticiren. Die beiden Larventypen unter- 
scheiden sich am schärfsten in der Bestachelung des Telsons, und dieser Unterschied besteht 
auch bei den aus ihnen sich entwickelnden litoralen Stadien bis zur Geschlechtsreife fort. 
Ob die übrigen unter 19) und 20) genannten Unterschiede für sämmtliche Erichthus- und 
Alima-Larven gelten, lässt sich noch nicht entscheiden. 

19) Diagnose von Alima (Textf. 4). Telson mit 4 oder mehr Stacheln (Ac. la. po) 
zwischen dem 2. Lateralstachel (Ac. la 2) und dem Hintereckstachel (Ae. subm) 
(T9 F7, 19, 40, 109. Augen- und gewöhnlich auch das Antennulensegment mit ventralem 
Medianstachel (Ac. me, T 9 F 36, 102, T 10 F 2, 94). An der Ventralseite des hinteren 
Lateralstachels (Ac. lat. po) des Rückenschildes (distal von der Stachelbasis) ein Nebenstachel (T 9 
F 4, 17, 97). Augenstiele selten weniger, meistens mehr als halb so lang wie die Augen- 
birnen (T 9 F 6, 18, 105). Basipodit (Bap) und Exopodit (Exp) der Antenne gestreckt (T 9 

1192 


148 ‚D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


F 30, 42, 87, T 10 F 4, 16, 90). 1.—5. Abdomenbein ohne Borsten am Lateralrande des 
proximalen Abschnittes der Exopodite (T 9 F 33, 34, 84, T 10 F 78, 80, 82). Exopodit (Eap) 
des 6. Abdomenbeines (Schwanzbeines) länger als Endopodit (T 9 F 27, 37, 47, 106, T 10 
2210806285). 

20) Diagnose von KErichthus (Textf. 2, 3). Telson mit nur 1 Stachel (Ac. la 3) 
zwischen dem 2. Lateralstachel (Ac. a2) und dem Hintereckstachel (Ac. subm) (T 7 
F 7, 60, T8 F31, T11 F 11, 58. Antennulensegment ohne ventralen Medianstachel (T 8 
F 29, 30, T 11 F 33, 76 Ac. me). Hinterer Lateralstachel (Ac. lat. po) des Rückenschildes 
ohne Nebenstachel distal von der Basis (T 7 F4, 11, T8F 79, T11 F 2, 76, 90). Augenstiele 
kurz (T8 F 30, T 11 F1, 25, 73, 89). Basipodit (Bap) und Exopodit (Exp) der Antenne 
meistens gedrungen (IT 7 F 26, 53, T8 F 36, T11 F 16, 53, 81, 96). 1.—5. Abdomenbein, 
besonders die hinteren Paare, mit Borsten am Lateralrande des proximalen Abschnittes des 
Exopodites (T 7 F 34, TS F 17, T11 F 22—24, 45, 84). 

21) Die Eintheilung der Stomatopoden-Larven in Alimae und Erichthi beruht nicht 
blos auf einem anderen Princip als die Eintheilung in Larven, die sich aus Pseudozoöen und 
solche, die sich aus Antizoöen entwickeln, sondern sie ergibt auch Gruppen verschiedenen 
Inhaltes. 

22) Es ist sehr wahrscheinlich, dass sämmtliche Larvenreihen vom Alma-Typus mit 
der Pseudozo&a beginnen und zu Species des Genus Sgqwlla gehören (T 9, T10 F 1—99). 
Die jüngsten Pseudozoden des Alima-Typus haben vier functionirende Schwimmbeine 
am Abdomen (Textf. 4, T9 F2, 4, 17). 

23) Die Larvenreihen des Erichthus-Typus beginnen entweder mit der Antizoda 
(Textf. 3) und gehören zu Species von Lysiosgwlla und Coronida (T 7, T 8, T 10 F 100—113, 
T 11 F 86—100), oder mit der Pseudozo&a (Textf. 2) und gehören zu Gonodactylus, Pseudo- 
squilla und Odontodactylus (T 11 F 1—85). Die jüngsten Pseudozo&en des Erichthus-Typus 
haben fünf functionirende Schwimmbeine am Abdomen (T11 F2). 

24) Man könnte demnach die Stomatopoden nach dem Entwicklungsmodus und 
dem Larventypus in 3 Gruppen (Familien, Subfamilien) theilen: 1. Gruppe Lysiosquillinae 
mit Zysiosquilla, Coronida;, Modus Antizo&a, Typus EBrichthus — 2. Gruppe Gonodactylinae 
mit Pseudosquilla, Odontodactylus, Gonodactylus,; Modus Pseudozo&a mit 5 Abdomenbeinen, Typus 
Erichthus — 3. Gruppe Squillinae mit Sqwilla; Modus Pseudozo&a mit 4 Abdomenbeinen, 
Typus Alima. — (Die Combination: Modus Antizoda, Typus Alima scheint nicht zu existiren.) 

25) Die Erichthi der 1. Gruppe sind von denen der 2. Gruppe in der ersten Hälfte 
des Larvenlebens leicht an den durch den verschiedenen Entwicklungsmodus bedingten Merk- 
malen zu unterscheiden (s. oben No. 6, 7). Wie weit durchgehende Unterschiede zwischen 
ihnen auch in der zweiten Hälfte des Larvenlebens, also in den Synzo&a-Stadien, vorhanden sind, 
ist noch nicht sicher. Für eine größere Zahl von Larvenarten bestehen folgende Unterschiede. 
Die Antizo&a-Erichthi (Larven der Lysiosquilla-Gruppe, s. oben p5Sff) haben einen ventralen 
Medianstachel (Ac. me) am Augensegment (T 7 F 11, 39, T 8 F 29, 30, T 11 F 87), die Pseudo- 


Da. Verlauf der Metembryogenese; Larvennamen. 149 


zo&a-Erichthi (Larven der Pseudosquilla-Gruppe, s. oben p 112) nicht (T 11 F 2, 33, 42, 76); 
das Exopodit (Exp) des 6. Abdomenbeines (Schwanzbeines) ist bei jenen meistens länger (T 8 
F18, T11 F 94, T 10 F 107), bei diesen meistens kürzer (T 11 F 41, 55, 74) als das Endo- 
podit; in den ältesten Stadien ist das Handglied des 4. Maxillipeden bei jenen (T 8 F 20, 88) 
fast immer breiter als lang, und viel länger und 2—3mal breiter als das längliche Handglied 
des 5. Maxillipeden (T 8 F 20, 89); bei diesen sind die Handglieder beider Maxillipeden 
länger als breit (T 11 F 79, 80), und das Handglied des 4. Maxillipeden ist, wenn überhaupt, 
nur wenig größer als das des 5. Maxillipeden (s. unten p 159). — Eine Unterscheidung der 
Pseudozo&a-Erichthih nach der Zugehörigkeit zu den 3 Genera der 2. Gruppe ist noch ganz 
unausführbar. 

26) Bei dem Übergang aus dem letzten Larvenstadium in das 1. litorale Stadium 
machen die Stomatopoden eine nicht blos biologische, sondern auch morphologische Meta- 
morphose durch (T 4 F 49—56, T 6). Sie verlieren dabei die Larvenmerkmale des Rücken- 
schildes (Rostrums), der Rumpfsegmente, der Augen, des Raubbeines, der kleinen Maxillipeden, 
der Mittelleibbeine, der Abdominalkiemen ete., und das 1. Litoralstadium besitzt alle wesent- 
lichen Merkmale der adulten Thiere, wenn auch viele davon noch in unentwickelter Form 
(s. oben p 125ff). Ein besonderer Name für das 1. litorale Stadium (»Zwischenstadium«) ist 
daher unbegründet. 

27) Die Organe, die im 1. litoralen Stadium noch Jugendmerkmale haben, gewinnen 
in den folgenden Stadien ihre definitive Form, bei den einzelnen Species in verschiedener 
Reihenfolge und Schnelligkeit. Die Entwicklung mancher Organe ist auch nach er- 
langter Geschlechtsreife noch nicht beendet; besonders ist es die Zahl der Geißelglieder an 
den Antennulen und Antennen, der Borsten an den Gliedmaßen und der Kiemenschläuche 
an den Abdomenbeinen, die auch späterhin noch zunimmt, vielleicht so lange, wie das Wachs- 
thum überhaupt dauert. ; 

25) Das Geschlecht der Thiere ist bereits im 1. litoralen Stadium äußerlich erkenn- 
bar, da beim og‘ das letzte Gehbein einen kurzen Penis trägt. Der Copulationsapparat am 
1. Abdomenbein der 1 beginnt sich erst in den folgenden Stadien auszubilden, er erhält 
seine definitive Form zu derselben Zeit wie der Penis seine definitive Größe, was bei den 
einzelnen Species in sehr verschiedenen Stadien geschieht. Nach wieviel Häutungen oder 
bei welcher Rumpflänge die J' und © fortpflanzungsfähig werden, ist unbekannt. 

29) Ein Theil der Merkmale, welche die Arten in adultem Zustande kennzeichnen, ist 
schon im 1. litoralen Stadium vorhanden, andere treten erst in den folgenden Stadien auf, manche 
erst zur Zeit, wann die äußeren Genitalorgane ausgebildet sind. Daher lassen sich sehr nahe 
verwandte Species in den jüngsten Stadien zuweilen nicht unterscheiden, und selbst sehr distincte 
Species können in einem Theil der Merkmale, in denen sie in adultem Zustande sehr ver- 


schieden sind, während der jüngsten litoralen Stadien einander ganz ähnlich sein. 


150 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


„ 


Die oben für einige Formen und Altersstufen der Stomatopoden gebrauchten neuen 
Termini bedürfen noch einer kurzen Begründung. Denn es scheint allerdings Larvennamen 
mehr als genug zu geben, und wer mit der Larvengeschichte der Stomatopoden nicht sehr 
vertraut ist, wird es schwer haben, sich unter den Alima, Erichthus, Squillerichthus, Erichthoidina, 
Squilloiden, Alimerichthus, Erichthalima, Lysierichthus, Gonerichthus, Pseuderichthus, Odonterichthus 
der Autoren zurecht zu finden. Das diesen Namen zu Grunde liegende Eintheilungsprineip 
war ursprünglich, d. h. so lange die Larven als Geschlechtsthiere angesehen wurden, ein rein 
systematisches, und auch die neueren von jenen Namen sind z. Th. nach diesem Princip 
eingeführt worden. Mit diesem Eintheilungsprincip vermischte sich aber ein anderes; man 
brauchte jene Namen auch für Gruppen näher zusammengehöriger Altersstufen; so nennt 
Cravs (1871) Erichthus die Larven mittleren Alters, denen jüngere, von ihm als Erichthoidina 
bezeichnete, vorangehen, und ältere, Sqwillerichthus, folgen. Noch ein drittes Eintheilungs- 
princip kam hinzu, für das jene Namen herhalten mussten, nämlich nach dem zwiefachen 
Modus der Entwicklung; und da Craus (1871) gezeigt hatte, dass sich Erichthus nach dem 
einen der beiden Modi, nämlich aus der Erichthoidina (Antizo&a) entwickle, so lag es nahe, 
unter dem anderen Haupttypus der Larven, unter Alima, alle Larven zu begreifen, die sich 
nach dem anderen Modus (Pseudozoda) entwickelten, was für Erichtkus einen zu engen, und 
für Alima einen zu weiten Umfang ergeben musste. 

Es schien mir daher nothwendig, verschiedenartige Namen für die einzelnen Larven- 
gruppen zu gebrauchen, je nach dem Prineip, auf Grund dessen man die Larven eintheilt; 
nur auf diese Weise dürfte man eindeutige Termini gewinnen können. 

Von den oben angeführten Namen wird man die beiden ältesten, Alima und Erichthus, 
einstweilen mit Vortheil weiter gebrauchen können, da sich die beiden unter sie begriffenen 
Larvengruppen vom jüngsten bis zum ältesten Stadium scharf diagnosticiren lassen, schärfer 
als es bisher gescheheft. Aber da Alima gleichbedeutend mit Sqwilla-Larve ist, so ist Alima 
bereits ein überflüssiger Name; und Erichthus wird dies sein, sobald man imstande sein wird, 
die unter diesem Namen zusammengefassten Larvenformen verschiedener Genera je nach dem 
Genus, zu dem sie gehören, zu bezeichnen. Mit Erichthus dürften dann auch die Namen 
Lysierichthus, Gonerichthus, Pseuderichthus, Odonterichthus schwinden und durch Zysiosquilla-, 
Pseudosquilla- etc. Larve zu ersetzen sein, da sie nichts anderes besagen als die Zugehörigkeit 
zu dem Genus, aus dessen Namen sie gebildet sind. Der Rest der oben genannten Namen 
ist schon heute entbehrlich, z. Th. sogar als verwirrend zurückzuweisen. 

Anders als mit den systematischen Larventypen steht es mit den ontogenetischen und 
ihren Bezeichnungen: es ist ein bleibendes Bedürfnis nach Namen für die beiden Larven- 
formen vorhanden, in denen die Stomatopoden ausschlüpfen und ihre jüngeren Larvenstadien 
durchmachen, und für die älteren Larvenstadien, in denen die Entwicklungs-Unterschiede der 
jüngeren Stadien ausgeglichen sind. Für jene habe ich oben die Namen Antizoda und 
Pseudozo&a, für diese den Namen Synzo&a gebraucht. 

Craus (1876 p 4) bezeichnet als »sogenannte Stomatopoden-Zo&a« nicht die Larven der 


Db. Literatur über metembryonale Stadien. 151 


Stomatopoden im allgemeinen, sondern nur die Larven, welche ein segmentirtes, mit Beinen 
versehenes Abdomen, aber am 3.—8. Thoraxsegment keine Gliedmaßen haben. P. Mayer 
(1880) führte für die Stomatopoden-Larven den Namen Pseudozo&a ein, ohne allerdings diesen 
Namen ausdrücklich auf die von Craus als sogenannte Zo&a bezeichnete Larvenform zu be- 
schränken. KorscHeLr & Hrıper (1892 p 485) wenden den Namen Pseudozo&a aber ausschließ- 
lich für diese Larvenform an, sei es dass Caus dies inzwischen etwa schon selbst gethan, sei 
es dass sie die Beschränkung des Namens auf diese der Decapoden-Zo&a ähnlichste Stomato- 
podenlarve für geeignet hielten. Ich habe oben den von Mayer aufgestellten Namen Pseudo- 
zo&a in dem eingeschränkten Sinne von KorscheLr & HEIDER aufgenommen. 

Die andere Form der jüngsten Stomatopodenlarven nannte Craus (1871) Erichthoidina. 
Der Name ist indessen dem systematischen Eintheilungsprineip entnommen; er bedeutet die 
jüngsten Stadien von Erichthus; er ist also nicht eindeutig, weil die jüngsten Stadien von 
Erichthus auch Pseudozo&den sein können. Daher war für die zweite Form jüngster Larven 
ein dem Namen Pseudozo&a entsprechender Name einzuführen, als welchen ich Antizoda 
vorschlage. 

Der Ausdruck propelagische Stadien für die Stadien zwischen dem Ausschlüpfen 


und dem Übergang zur pelagischen Lebensweise bedarf keiner besonderen Begründung. 


Db. Literatur über metembryonale Stadien. 


In dieser historischen Übersicht über die Entwicklung unserer Kenntnisse von den 
Jugendformen der Stomatopoden übergehe ich die ältesten Arbeiten, da sie nur für die Fest- 
stellung von Synonymie und Verbreitung Interesse haben und auch hierfür sehr geringe Aus- 
beute liefern dürften. 

H. Mırne-Eowaros (1837) unterschied die beiden alten Larven-Genera Alima und EBrich- 
thus hauptsächlich nach folgenden Merkmalen. Alima: Körper gestreckt, Augen lang gestielt; 
Rückenschild nach vorne und hinten weniger weit reichend. Erichthus: Körper gedrungen, 
Augen kurz gestielt; Rückenschild nach vorne über die Ansätze der Augen, nach hinten mehr 
oder weniger weit über das Abdomen hin reichend. Außerdem stellt er ein drittes Genus 
Squillerichthus auf, das in Wirklichkeit eine Alima kurz vor der Verwandlung in die Litoral- 
form ist (s. unten p 160). 

Auch Eyvovx & SouLzyer (1841) und Dana (1852, 1855) beschrieben eine größere Zahl 
von Larvenarten als Geschlechtsthiere. Unter Dana’s Arten fällt der Erichthus palliatus 
durch das unwahrscheinliche Größenverhältnis zwischen der riesigen Antennensquama und dem 


winzigen Raubbein auf (nach Hansen 1895 p 75 gehört er zu Zysiosquilla glabriuscula Lam.). 


152 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


Als Frırz Mürrer 1862 und 1863 zwei Maulfüßer-Zo&en beschrieb, bemerkte er, wie es 
scheint, nicht, dass er mit der Auffassung dieser Larven als Entwicklungsform von Stomato- 
poden eine Entdeckung gemacht hatte: er erwähnt die bisherige irrige Ansicht nicht und 
wendet auf seine beiden Larven auch nicht die bis dahin für die vermeintlichen Genera ge- 
brauchten Namen an. In seiner bekannten Schrift »Für Darwin« bildet Mürzer (1864) ferner 
(p 45) einen dem Ausschlüpfen nicht mehr fernen Embryo ab. Die Larve von 1862 ist eine 
junge Pseudozo&a, die von 1863 eine junge Antizo@a; der Embryo hat, wie die Pseudozo&a, 
ein langes, segmentirtes Abdomen. Diese »Bruchstücke aus der Entwicklungsgeschichte der 
Maulfüßer«, so spärlich sie sind, geben eine fast ausreichende Grundlage für die Aufstellung 
der oben (p 144) unter No. 1—3 angeführten Sätze. Denn dass es ausschlüpfende Larven vom 
Pseudozoda-Typus gäbe, dass also Mürzer’s anfängliche Vermutung (p 6), die Antizoda sei ein 
jüngeres Stadium der Pseudozo&a, unrichtig sei, bewies der Pseudozo&@a-artige Hinterleib des 
Embryo; und da die Antizoöa natürlich auch kein späteres Stadium der Pseudozoda sein 
konnte, so ergab sich, dass die Larven der Stomatopoden in doppelter, den beiden von MÜLLER 
entdeckten Larvenformen entsprechender Gestalt ausschlüpfen mussten. Indessen wurde diese 
Folgerung einstweilen nicht gezogen. 

Cravs (1871) studirte an dem reichen, in allen Meeren gesammelten Material des Ham- 
burger Museums zum ersten Mal den ontogenetischen Zusammenhang der Larven mit einander 
und mit den Geschlechtsthieren. 

Er theilt die damals bekannten Genera der erwachsenen Squilliden in 2 Gruppen (p 19 
bis 21): 1) Squila Rond. und Zysiosquilla Dana, 2) Gonodactylus Latr. und FPseudosquilla 
Dana; über die Stellung des 5. Genus Coronis Latr. (nach Miers 1880 — Lysiosquilla) zu diesen 
Gruppen spricht sich Craus nicht klar aus; denn obwohl er von einer Coronis-Art sagt, sie nähere 
sich in der Bedornung des 6. Abdomenbeines der Squilla-Gruppe, so rechnet er (p 30) doch 
das Genus zur »Gonodactylus-Gruppe«. Um zu bestimmen, welchem Genus eine Larve der 
ältesten Stadien zugehört, vergleicht er die Larve mit dem Geschlechtsthier hinsichtlich der 
relativen Länge der beiden Zinken, in die sich der Basipoditfortsatz am 6. Abdomenbein gabelt, 
der Zahl der Dornen am Lateralrand des Exopodites dieses Beines und der Zahl der unter 
der letzten Larvenhaut erscheinenden Nebenhaken an der Klaue des Raubbeines (p 21—22). 

Unter den Larven der vorgeschrittensten Stadien unterscheidet Craus 3 Typen, ohne 
sie aber in irgend zulänglicher Weise gegen einander abzugrenzen: 

1) Mit Mirse-Epwarps Namen Squillerichthus bezeichnet Craus die letzten Stadien von 
Larvenreihen, deren mittlere Stadien er Erichthus, und deren jüngste (etwa die ersten 4 oder 5) 
er Erichthoidina oder Erichthoid-Larven nennt; diese Reihen knüpfen an Mürter’s Larve von 
1863 als jüngstes Stadium an und führen nach Oraus zu Arten der Gattung Squilla (p 16, 22). 

2) Der 2. Typus, Sqwilloid-Formen genannt (p 28), hat eine doppelte Herkunft und zer- 
fällt demnach in 2 Gruppen. Die eine Gruppe schließt, gleich den Squillerichthus, Laxrven- 
reihen ab, die mit Erichthoidina beginnen; sie entwickelt sich theils zu Arten von Squlla. 
(p 29, 30), theils von Coronis (p 30), theils von Gonodactylus (p 31), theils von Pseudosquilla 


Dh. Literatur über metembryonale Stadien. 153 


(p 32). Die andere Gruppe (p 35) aber schließt Reihen ab, deren jüngere Stadien » Alima-artig« 
sind, d. h. der Mürzer’schen Larve von 1862 ähneln; sie werden Arten von Pseudosquilla 
und Gonodactylus zugeschrieben. 

3) Den 3. Typus älterer Larven nennt Craus Alimerichthus (p 38); da ihm junge Stadien 
davon nicht vorlagen, so lässt er die Frage offen, aus welcher der beiden Mürter’schen Larven 
sie entstanden seien. Sie verwandeln sich in Arten der »Squilla-Gruppe«, vielleicht ausschließ- 
lich in ZLysiosqwilla-Arten (p 46). 

Diese von Craus dargestellten Zusammenhänge der Larven sind lückenhaft und ver- 
worren, und die Zurückführung der Larven auf die Genera der Adulten ist oft falsch, obwohl er 
die Merkmale richtig erkannte, auf Grund deren man diese Zurückführung am besten be- 
werkstelligen kann. Es war doch von vornherein nicht eben wahrscheinlich, dass einzelne 
Species von verschiedenen Genera (Squilla, Coronis, Gonodactylus, Pseudosquila) sich überein- 
stimmend aus »Sqwiloid-Formen«, die von Antizo&en (d. h. Mürter’s Larve von 1863) stammten, 
entwickeln sollten, während andere Species von Pseudosquilla aus Pseudozo&en (d. h. MÜLLER’s 
Larve von 1862), andere Species von Squila aus Erichthus- und Alimerichthus-Larven hervor- 
sehen sollten. Das Umgekehrte von Craus’ Deutung seiner Squillerichthus als Squilla-Larven 
und der Alimerichthus (in Wirklichkeit älteste Alimae, wie auch Hansen 1895 p 70 bemerkt) 
als vorwiegend Lysiosquilla-Larven wäre richtiger gewesen. Auch leitet Craus eine Anzahl 
älterer Larven von Antizoden her, die thatsächlich Abkömmlinge von Pseudozoden sind; das 
sind der Squillerichthus F 14 (p 24) und der Erichthus multispinus F 11, 12 (p 18), die beide 
Alima-Larven sind; dann die Gonodactylus-Larve F 21A (p 31); endlich die Pseudosquilla-Larve 
F 26, 27 (p 32) und vielleicht auch der S. armatus Leach (p 25), die von Pseudozo&en stam- 
mende Erichthi sind. Im ganzen zutreffend ist die Auffassung der 2. Gruppe der »Squilloid- 
Formen« als Larven von Pseudosguilla. 

Gleichwohl wurde die Kenntnis der Stomatopoden-Larven durch Craus’ Arbeit nicht 
nur um die gute Beschreibung einer großen Zahl von Larven bereichert, sondern auch da- 
durch gefördert, dass er den doppelten Modus der Entwicklung, den die beiden Larven Fkrırz 
Mürter’s vermuthen ließen, bestätigt fand. Craus beschreibt richtig und hinsichtlich der Zahl 
der Stadien auch vollständig (die Stadien gehören allerdings zu verschiedenen Species) die erste 
Hälfte der Entwicklung aus der Antizo&a (Erichthoidina). Er erkennt, dass es noch einen 
zweiten Entwicklungs-Modus gibt, bei dem Pseudozo&a-Stadien auftreten, und er lässt es 
dahingestellt sein (p 47), ob die Larven der »Squwilla-Gruppe« nicht etwa in anderer Gestalt 
ausschlüpfen als die der »Gonodactylus-Gruppe«. 

Aber Craus hatte von dem Gang der Entwicklung nach dem zweiten Modus nicht blos 
eine unvollständige, sondern auch eine irrige Vorstellung. Zwar geht dies aus seiner Arbeit 
vom Jahre 1871 nicht deutlich hervor, weil er hier nicht klar auseinander hält, was onto- 
genetische Beobachtung und was phylogenetische Folgerung ist, und man daher nicht be- 
stimmt ersehen kann, ob er die Pseudozo&a aus der Antizoda blos phylogenetisch ableiten 


will, oder ob er die Pseudozo&a als ontogenetisches späteres Stadium der Antizo&a betrachtet. 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 20 


154 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


Dass Craus aber auch diesen ontogenetischen Zusammenhang der beiden Larvenformen als 
bestehend annimmt, zeigt seine spätere Arbeit (1876); er sagt hier (p 4): »Die drei hinteren 
Gliedmaßenpaare des Mittelleibes« [Spaltbeine des 3.—5. Thoraxsegmentes], »an deren Stelle 
später die drei kleinen Maxillarfußpaare auftreten, verkümmern und schrumpfen zu kleinen 
Rudimenten zusammen, die entweder ganz verloren gehen oder zu einfachen Schläuchen rück- 
gebildet werden, aus denen sich später die drei kleinen Maxillarfußpaare entwickeln.< Die 
Weiterentwicklung der Antizoda geschieht also nach Craus’ Ansicht entweder unter Rückbil- 
dung der Spaltbeine des 3.—5. Thoraxsegmentes zu einfachen, sich später in die Maxillipeden 
umwandelnden Schläuchen, oder unter gänzlichem Verlust dieser Gliedmaßen und folgender 
Neubildung; d. h. entweder in der von ihm 1871 (p 5 ff) angegebenen Weise oder durch Um- 
wandlung der Antizo&a in die Pseudozoda, die sich ihrerseits dann derart weiter entwickelt, wie 
er (187L p 35) es für einen Theil seiner »Squilloid-Larven« schildert. 

Diese Ansicht, dass die Antizo&a ein jüngeres ontogenetisches Stadium der Pseudozo&a 
sein könne, dass sie sich durch gänzliches Schwinden des 3.—5. Thoraxbeines (und gleich- 
zeitigen Erwerb von Abdomensegmenten und -Beinen) in die Pseudozo&a verwandeln könne, 
war für Cıraus offenbar aus zwei Gründen werthvoll; einmal lieferte sie einen palingenetischen 
Nachweis für seine Anschauung von dem phylogenetischen Verhältnis dieser beiden Larven- 
formen, und ferner war sie ein Beispiel mehr von einem phylogenetisch interessanten Vor- 
gang in der Ontogenese, dass nämlich in der ÖOntogenese eines Thieres bereits vorhandene 
Organe vollkommen verschwinden und dann von Neuem wieder ausgebildet werden können. 
Indessen boten die von Frırz MÜLLer und Cravs gefundenen Thatsachen nicht den geringsten 
Anhalt für diese Ansicht: Craus hatte die Umbildung des 3.—D. Thoraxbeines der Antizoda 
(Erichthoidina) in die kleinen Maxillipeden des Erichthus verfolgt, ohne diese Gliedmaßen wäh- 
rend der Umbildung verschwinden zu sehen; er hatte in dem reichen Hamburger Material 
keine einzige Larve gefunden, die sich als ontogenetisches Zwischenstadium zwischen der 
Antizo&a und der Pseudozo&a hätte auffassen lassen, und Mürzer’s Embryo zeigte zudem mit 
ausreichender Deutlichkeit, dass er als Pseudozo&a ausschlüpfe. Kurz es gab und gibt keine 
Beobachtung, aus der hervorginge, dass in der Öntogenese irgend einer als Antizoda aus- 
schlüpfenden Larve das Pseudozo&a-Stadium vorkäme, noch dass die 3 kleinen Maxillipeden 
im Lauf der Ontogenese ganz unterdrückt würden, um dann von Neuem hervorzusprossen. 

Den ersten directen Nachweis einer Species, deren Larven als Pseudozo&a ausschlüpfen, 
lieferte Pau Mayer: er (1877 p 243 Anm.) züchtete in Neapel Larven aus den Eiern einer 
Squilla-Art, die er (1880 p 219) als S. mantis bestimmt. Wenn Mayer über diese Larven 
auch nichts weiter bemerkt, als dass sie der Frırz Mürrer'schen Larve von 1862 glichen und 
nur um ein Stadium jünger seien, so bewies diese Bemerkung doch, dass die ausschlüpfenden 
Larven von S. mantis Pseudozoden sind, dass bei dieser Species also der Pseudozo&a kein 
larvales Antizo&a-Stadium vorangeht. 

In dem gleichen Jahre sprach Brooks (1880 p 150) die Ansicht aus, dass alle Arten 
von Squilla als Pseudozo&en ausschlüpfen, freilich ohne Mayer’s Arbeit zu kennen und ohne 


Db. Literatur über metembryonale Stadien. 155 


seine Ansicht auf andere Arbeiten stützen zu können, als die Mürrer’s und die vorläufige 
Mittheilung, die Craus seiner Arbeit von 1871 hatte voraufgehen lassen. Brooks macht in 
dieser Arbeit den Versuch, die Larvenentwicklung einer Species (Squilla empusa) darzustellen, 
und das Gelingen dieses Versuches hätte manche Aufklärung bringen können, auf die man 
verzichten muss, wenn man die Entwicklung aus dem Studium einzelner, zu verschiedenen 
Species gehöriger Larven zusammenzusetzen gezwungen ist. Aber Brooks’ Versuch blieb sehr 
unvollständig, da er nur 4 oder 5 Stadien (wohl das 1., 2., 4. und 8. pelagische Stadium) be- 
handelt, und ist auch insofern unzuverlässig, als er weder diese Stadien aus den nächstjüngeren, 
noch das jüngste aus den Eiern von S. empusa, noch das jüngste Litoralstadium dieser Spe- 
cies aus der ältesten Larve aufzog, Ob die Larvenstadien der S. empusa denen der S. mantis 
parallel gehen, lässt sich nicht sagen, denn Brooks bemerkt z. B. selbst im 4. Stadium noch kein 
Endopodit an der Antenne, und erwähnt Kiemenhöcker an den Abdomenbeinen auch noch 
im 8. Stadium nicht. Auffällig und mit meinen Beobachtungen an S. mantis und desmaresti 
in Widerspruch ist, dass im 1. pelagischen Stadium die 3 letzten Thoraxsegmente noch nicht 
von einander gesondert sein sollen, wie Brooks ausdrücklich hervorhebt. — Eine Larve von 
S. empusa (die Zugehörigkeit zu dieser Species ist wohl nicht hinlänglich begründet) hatte 
schon früher Sumıra (1873) beschrieben, nach den kleinen Maxillipeden und dem 6. Abdomen- 
bein zu urtheilen, etwa dem 6. Stadium angehörig, nach der Antenne und dem 6.—8. Thorax- 
bein jünger. 

An einem anderen Punkte wurde Brooks’ Versuch durch Faxon vervollständigt. Fıxon 
(1882) bildet das letzte pelagische und das von ihm daraus gezüchtete erste litorale Stadium von 
S. empusa ab; von seinen übrigen Abbildungen ist nur die von einer jungen Antizo&a Original. 

Die Untersuchung der Ausbeute des Challenger lieferte Brooks (1886) eine Anzahl von 
Ergebnissen, die vielleicht zutreffender ausgefallen wären, wenn er seine Ansichten über den 
ontogenetischen Zusammenhang der ihm vorliegenden Larven weniger von phylogenetischen 
Erwägungen hätte leiten lassen. Er fand zunächst seine wahrscheinlich richtige Behaup- 
tung vom Jahre 1880 bestätigt, dass die Larven aller Squilla-Species Alimae, die aller anderen 
Genera Erichthi seien, und dass also alle Alimae sich zu Species von Squilla entwickeln. In- 
dessen wird der Werth dieses Ergebnisses dadurch einigermaßen gemindert, dass Brooxs’ (p 82) 
Diagnose von Alima ganz unzulänglich ist, und dass er unzweifelhafte Alimae (p 101 T 11 
F 1—3) unter dem Namen HKrichthus als Stadien von Lysiosquilla ewcavatriv beschreibt (worauf 
Hansen 1895 p 80 bereits hinweist. Ganz unzureichend begründet und zugleich irrig sind 
Brooxs’ andere Resultate über die Beziehungen der Larven und den Gang ihrer Entwicklung. 
Fr ist der Ansicht, dass die jüngsten Stadien der Species von Gonodactyius, Lysiosquilla, ver- 
muthlich auch von Protosquilla und Pseudosquilla Antizo&en (Erichthoidina) seien (p 99), ja dass 
sogar bei einigen Squilla-Species der Pseudozo&a vielleicht Antizo&a-Stadien vorangehen könnten 
(p 81, 104)! Die Antizoden von Gonodactylus und wahrscheinlich auch von Protosquilla sollen 
sich auf die oben (p 145 No. 6) angegebene Art direct in den Gonerichthus (älteste Larven- 


'stadien von Gonodactylus) verwandeln (p17, 113), die Antizosen von Lysiosquilla (Coronis) und 
20* 


156 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


Pseudosquilla dagegen auf ihrem Wege zum Lysierichthus und Pseuderichthus erst Pseudozoea- 
Stadien mit völlig geschwundenem 3.—5. T'horaxbein durchmachen (p 17, 110). Brooxs er- 
weitert hier durch Anwendung auf die einzelnen Genera CLaus’ oben erwähnte irrige An- 
schauung über die ontogenetische Beziehung der Pseudozo@a zur Antizo&a, und er hält sogar 
noch an ihr fest, als er sie (1895) selbst durch das Experiment widerlegte; denn obwohl er die 
Larven von Gonodactylus chiragra (= oerstedii Hansen) als Pseudozo&a ausschlüpfen sah, hält er 
es doch nicht für ausgeschlossen (p 360), dass wenigstens ein '[heil der Gonodactylus-Species 
als Antizoda aus dem Ei komme! 

Ebensowenig wie die Alimae, die Brooxs T 11 F 1—5 abbildet, Larven einer Zysiosquilla 
sind, gehören die von ihm als Erichthus minutus bezeichneten Pseudozoden (p 105 T 13 F 1-8) 
zu irgend einer Species des Subgenus Coronis, sondern zu Pseudosquilla oder einem nahe stehen- 
den Genus. — Dass die aus dem ältesten Larvenstadium (T 10 F 14—16) gezogene Lysiosguilla 
(T 10 F 13) eine L. excavatrıw sei (p 108), bestreitet Hansen (1895 p 80). 

Einen größeren Fortschritt als durch die Bearbeitung der Ausbeute des Challenger machte 
die Erforschung der Larvengeschichte durch die eben erwähnte dritte Arbeit Brooks’ (1893). 
Brooks erhielt aus den Eiern des Westindischen Gonodactylus chiragra (Hansen 1895 unter- 
scheidet ihn als @. oerstedü von dem ÖOstindischen @. chiragra Fabr.) Pseudozoden, die ein 
Paar Abdomenbeine mehr haben als die jüngsten Pseudozoöden von Squila mantis. Wie 
bei dieser Species so wird auch bei @. oerstedü erst das 3. Larvenstadium pelagisch, ohne 
sich im Bau von den ersten Stadien wesentlich zu unterscheiden. Bereits im 1. Stadium 
sollen die 3 kleinen Maxillipeden in rudimentärer Form vorhanden sein (p 358), und in 
den Figuren bilden sie kleine Zäpfchen. Ich will diese Beobachtung nicht gerade anzweifeln; 
bemerke aber, dass das oben (p 112) von mir beschriebene 1. pelagische Stadium von constricta 
(zur Pseudosquilla-Gruppe gehörig) in Zahl der Segmente und Gliedmaßen durchaus mit dem 
3. Stadium von G. oerstedü übereinstimmt, aber keine Spur äußerer Anlagen der 3 kleinen 
Maxillipeden aufweist. — Das 3. Stadium von @. oerstedü häutete sich nicht weiter; eines der 
folgenden Stadien fischte Brooks. 

Diese Aufzucht der 3 ersten Stadien einer Gonodactylus-Art durch Brooks ist um so 
werthvoller, als vor ihm nur wenige, nach ihm nur noch eine Aufzucht von Larven aus Eiern, 
oder eines Stadiums aus dem andern ausgeführt worden sind; und doch sind solche Züchtungen 
die einzige völlig sichere Grundlage für die Feststellung der Larvengeschichte. Vor diesem 
Experiment von Brooks hatte MAyERr die jüngste Larve aus dem Ei von S. mantis, FAxon das 
1. litorale Stadium von S. empusa und Brooks das gleiche Stadium einer ZLysiosguilla-Art auf- 
gezogen, nachher nur noch BıczeLow (1895) das 1. Litoralstadium von S. quadridens. BiGELow 
beschreibt dieses und das letzte Larvenstadium (p 547 F 27, 28); von den beiden anderen, 
von ihm beschriebenen Larven dürfte die in F 26 abgebildete zu Lysiosquilla gehören; die 
andere (F 25) nennt er Odonterichthus, als Larve einer Species von Odontodactylus (n. gen. 
zwischen Gonodactylus und Pseudosquilla). 

Die von Brooks (1893) für Gonodactylus oerstedü und von mir für Squilla mantis gefundene 


Db. Literatur über metembryonale Stadien. 157 


Thatsache, dass das jüngste pelagische Pseudozo&a-Stadium dieser Arten nicht mit den aus dem Ei 
schlüpfenden Stadium identisch ist, sondern dass ihm 2, von mir als propelagische bezeichnete 
Stadien vorangehen, eröffnet die Möglichkeit, dass auch der jüngsten pelagischen Antizo&a 
propelagische Stadien vorangehen. Ob das wirklich der Fall ist, lässt sich aber erst ent- 
scheiden, wenn es gelingt, die Larven von Lysiosquilla aus dem Ei aufzuziehen. Wollte man 
nun nach Analogie von Gonodactylus und Squilla auch für Lysiosquilla propelagische Stadien 
voraussetzen, so würde man ein analoges Verhalten auch darin vermuthen dürfen, dass die 
propelagischen Antizo&a mit dem 1. pelagischen Antizo&a-Stadium in der Zahl der Rumpf- 
segmente und in Zahl und Bau der Gliedmaßen ebenso sehr übereinstimmen, wie die propela- 
gischen Pseudozo&a mit dem 1. pelagischen Pseudozo&a-Stadium. Deshalb halte ich Craus’ 
Vermuthung (1876 p 3), dass der jüngsten Antizo&a (Erichthoidina) »wahrscheinlich Protozo&a- 
larven, vielleicht gar Naupliusformen vorangehen«, für nicht wahrscheinlich. Allerdings hat 
Lister (1898) eine Larve beschrieben, die er für ein der Erichthoidina vorausgehendes Meta- 
nauplius-Stadium halten möchte; doch ist diese Deutung unmöglich, weil die Larve zweiästige 
Antennen (mit gegliedertem Exopodit) und gegliederte Furcalzweige haben soll und also gar 
keine Stomatopoden-Larve ist. 

Hansen (1895), der die Stomatopoden der Plankton-Expedition bearbeitete, stimmte 
Brooks darin bei (p 70), dass die Alimae ausschließlich Larven des Genus Sqwilla sind, und 
dass alle anderen Genera Larven vom Erichthus-Typus besitzen. Er gibt (p 70) neue Kenn- 
zeichen zur Unterscheidung der beiden Larventypen, von denen unten die Rede sein soll. Die 
5 von Hansen anerkannten Genera (s. oben p 2) mit Erichthus-Larven sind daher: Lysiosquilla, 
Coronida, Pseudosquilla, Odontodactylus, Gonodactylus. 

Die älteren Erichthus-Stadien von Zysiosquilla und Coronida unterscheidet Hansen von 
denen der anderen 3 Genera an der Form und relativen Größe der Greifhände des 4. und 
5. Maxillipeden (s. unten p 159). Diese Stadien zerfallen nach diesem Merkmal daher in 
2 Gruppen, zu denen aber noch als 3. Gruppe eine von Craus beschriebene, von Brooks Erichth- 
alima benannte und von Hansen neu untersuchte Larve kommt, die nach Hansen vermuth- 
lich einem noch unbeschriebenen Genus angehört. Eine weitere Classificirung der Erichthi 
und ihre Vertheilung auf die einzelnen Genera ist nach Hansen noch nicht ausführbar: es 
lassen sich einstweilen noch keine diagnostischen Kennzeichen angeben, durch die man die 
Erichthi von Lysiosquilla von denen von Coronida, oder die Erichthi der übrigen 3 Genera von 
einander unterscheiden könnte. Mein Untersuchungsmaterial, das nur eine relativ geringe 
Zahl von Larvenarten umfasst, hat mich in dieser Hinsicht über den Standpunkt Hansen’s 
nicht hinausgebracht; die Unmöglichkeit die Erichthus-Larven in gut diagnosticirte Gruppen 
zu theilen und zu entscheiden, wieweit diese Gruppen etwa den Genera der Geschlechtsthiere 
entsprechen, liegt zunächst an unserer noch sehr lückenhaften Kenntnis dieses im ganzen so 
einheitlich und in vielen Einzelheiten doch mannigfaltig gestalteten Larventypus, ferner an 
dem Mangel von Züchtungen der Litoralstadien aus den ältesten Erichthus-Stadien, und endlich 
auch daran, dass die Genera der Geschlechtsthiere zwar wohl richtig, aber auf zu wenige und 


158 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


zum Theil unwesentliche Merkmale hin von einander abgegrenzt sind. Mit der Vermehrung 
unserer Kenntnisse hiervon dürfte sich herausstellen, dass die Genera nicht in letzter Linie 
nach den Eigenschaften der Larven diagnosticirt werden können, und dass gleich 
Squilla, die einen eigenen Larventypus, und gleich Zysiosquilla (und vielleicht Coronida), die 
einen eigenen Entwicklungsmodus hat, auch die Genera Pseudosquilla etc. ihre an besonderen 
Merkmalen kenntlichen Larven haben. 

Da Mayer von Squilla, Brooks von Gonodactylus bewiesen hatte, dass wenigstens je eine 
Species dieser Genera als Pseudozo&a aus dem Ei schlüpft, stand die Antizo&a als jüngste Larve 
für die Genera Lysiosquwilla, Coronida, Pseudosquila und Odontodactylus zur Wahl, und da die 
beiden letzten Genera sowohl in ihren geschlechtsreifen Formen als in den ältesten Larven- 
stadien nahe mit Gonodactylus verwandt sind, also auch ein ähnliches jüngstes Larvenstadium 
(Pseudozo&a) wie Gonodactylus vermuthen lassen, so lag es für Hansen (p 97) nahe, die Anti- 
zo&a (Erichthoidina) als jüngste Larve von Lysiosgqwilla und Coronida in Anspruch zu nehmen. 
Diese Ansicht ist für Lysiosquilla, wie ich an den beiden Neapler Species zeigen konnte, 
richtig; ihren directen Nachweis, d. h. den Nachweis einer lückenlosen Stadienreihe von der 
Antizoda bis zur jungen ZLysiosquilla konnte Hansen nicht liefern, da die Ausbeute der Plankton- 
Expedition fast nur aus älteren Stadien bestand. Aber unvereinbar mit dieser Ansicht ist es, 
dass Hansen den ZLysierichthus, den er T8 F2 abbildet, an den ZLysierichthus minutus an- 
knüpfen will, den Brooxs (1886, T12 F4, T13 F 1-8, 11) abbildet; denn da das jüngste 
von Brooks abgebildete Stadium (T 12 F 4) dieser Larve keine Spur von Gliedmaßen am 3. 
bis 5. Thoraxsegment hat, wie soll sie in die Reihe Antizo&a-Lysierichthus hineingehören 
können? Sie ist in der That eine typische junge Pseudozoöa einer Species von Gonodactylus 
oder eines verwandten Genus und ebensowenig zu Lysiosquilla gehörig wie die Larven, die 
Brooks zu Lysiosquilla ewcavatriw vechnete, Hansen (p 80) aber richtig als Alimae deutete. 

Die oben erwähnten Kennzeichen Hansen’s zur Unterscheidung der beiden Larven- 
typen, Alima und Erichthus, sind folgende (p 70): 1) Bei Alima stehen am Handgliede des 
Raubbeines 3 gut entwickelte Dornen, 2 davon nahe bei der Stelle, wo die Spitze der Klaue 
einschlägt, und 1 proximal davon; bei Erichthus ist meistens nur einer von diesen Dornen 
vorhanden; höchstens außer einem größeren proximalen ein äußerst kleiner distaler Dorn. 
2) Bei Alima mittlerer und älterer Stadien ist der Abstand zwischen den beiden Hintereckdornen 
des Telsons nicht größer als zwischen diesen und der 2. Lateralzacke; bei Erichthus ist er meistens 
viel größer, jedenfalls etwas größer. — Der Werth dieser beiden Kennzeichen wird dadurch ein- 
geschränkt, dass das zweite Grenzwerthe hat (zwischen nicht größer und etwas größer) und dass 
das erste nicht in allen Fällen zutrifft: ich finde bei jungen Alimae von Squilla mantis und desma- 
resti nur einen Dorn (T9 F21, T10 F3) an der angegebenen Stelle der Raubbeinhand (wie auch 
Jurica, 1904 p 388, bei der ebenfalls jungen Alima paradoxa), und finde andererseits bei dem 
oben (p 120) beschriebenen Erichthus von P.? ferussaci dort 2 Dornen von nicht sehr verschiedener 
Größe (T 11 F 77). Das von mir an erster Stelle genannte Kennzeichen für die beiden Larven- 
typen (s. oben p 147, 148) hat dagegen den Vorzug der Schärfe und Allgemeingültigkeit. 


Dh. Literatur über metembryonale Stadien. 159 


Wie ebenfalls oben erwähnt, theilt Hansen die Larven vom Erichthus-Typus in 3 Gruppen 
nach der Form und relativen Größe der Greifhände der kleinen Maxillipeden. Die eine der 
3 Gruppen enthält nur eine Larvenform, die zuerst von Craus (181 p 24—25 F 14) dargestellt, 
seinen Sqwillerichthi zugezählt und als Larve einer Squilla-Species angesehen, später von Brooks 
als Erichthalima bezeichnet und als Larve einer Coronida-Species aufgefasst wurde. Hansen, 
der selbst eine derartige Larve untersuchte (aber nicht beschreibt), zeigte, dass sie nicht zu 
Coronida gehören könne, sondern vermuthlich zu einem noch nicht aufgefundenen Genus 
gehöre (p 71). Mit dieser Vermuthung mag Hansen Recht haben; aber ich kann seiner Auf- 
fassung dieser Larve als Erichthus nicht beistimmen. Hansen sagt nicht, wie die Larve sich 
zu den beiden von ihm angeführten Unterscheidungsmerkmalen zwischen Alıma und Erichthus 
(s. oben p 158) verhält; aber nach Craus’ Abbildung zeigt sie das zweite Merkmal in der 
Form, wie die Alimae es haben. Was die Larve als Erichthus erscheinen lassen könnte, ist 
ihre gedrungene Gestalt und die Kürze ihrer Augenstiele; doch sagt Hansen selbst (p 70), 
dass er jeden denkbaren Übergang zwischen breiten und schlanken Alimae kenne, und die 
Augenstiele der unzweifelhaften Alimae, die Brooxs (p 95 T 7 und 8) als macrophthalma be- 
schreibt, sind nicht länger. Aber nach meiner Ansicht ist die Larve als Alima charakterisirt 
nicht blos durch die nach Hansen für Alima bezeichnende relative Kürze des Abstandes 
zwischen den beiden Hintereckdornen des Telsons, sondern besonders durch die große Zahl 
von Stacheln zwischen diesen Dornen und dem 2. Lateralstachel des Telsons. 

Ich bin aus zwei Gründen auf diese Larve hier näher eingegangen. Einmal ist sie 
dadurch sehr auffällig, dass sie, wie Craus (1871 p 24) sagt, einen kleinen Mandibeltaster 
hat, der noch nie bei einer Stomatopoden-Larve bisher bemerkt worden ist; und ferner, wenn 
Hansen Recht hat, sie einem noch zu entdeckenden Genus zuzuschreiben, durchbricht sie als 
Alima die Allgemeingültigkeit des Satzes, dass alle Alimae ausschließlich Squilla-Larven sind. 
Ein weiteres auffälliges Kennzeichen dieser Larve ist es auch, dass die 1. und 2. Lateral- 
zacke des Telsons dicht bei einander stehen. Zu welchem Genus sie aber auch gehöre, jeden- 
falls ist sie eine Alima und kein Erichthus, wodurch Hansen’s drei Gruppen des Erichthus-Typus 
auf zwei reducirt sind. 

Das diagnostische Merkmal dieser beiden Gruppen der Larven vom Erichthus-Typus 
besteht nach Hansen (p 71) nun in folgendem. Bei den Enichthi von Lysiosquilla und Coro- 
nida ist das Handglied des 4. Maxillipeden breiter als lang; das ist fast immer deutlich und 
meistens übertrifft die Breite die Länge beträchtlich; nur selten ist das Handglied ein wenig 
länger als breit; es ist ferner immer beträchtlich länger und 2—5mal breiter als das längliche 
Handglied des 5. Maxillipeden. Bei den Erichthi von Pseudosquilla, Odontodactylus und Gono- 
dactylus hat dagegen das Handglied des 4. Maxillipeden ovalen Umriss; es ist, wie das des 
5. Maxillipeden, beträchtlich länger als breit, und zwischen den Handgliedern dieser beiden 
Maxillipeden ist so gut wie gar kein Größenunterschied, oder doch ein viel geringerer als bei 
den Erichthi von Lysiosquilla vorhanden. 


Es ist zunächst keine Frage, dass dieses Merkmal, wie auch Hansen betont, nur für 


160 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


die ältesten Stadien brauchbar ist, d.h. erst dann, wann der 4. und 5. Maxilliped ihre 
definitive Form und relative Größe erreicht haben; für die mittleren Stadien lässt es im Stich. 
Aber ist es für die ältesten Stadien auch wirklich verlässlich? Sicherlich haben eine Menge 
von nachweislich zu der einen oder der anderen Gruppe gehörigen Larven das Merkmal in 
der von Hansen angegebenen Weise, und auch die von mir oben beschriebenen Larven der 
Lysiosquilla- und Pseudosquilla-Gruppe zeigen es. Aber einen Zweifel, ob das Merkmal wirklich 
allgemein gültig ist, erregt mir die Darstellung, die Hansen von dem in T8 F 2 abgebildeten 
Lysierichthus (minutus) gibt. Die Larve hat die Handglieder der Maxillipeden so, wie sie es als 
Larve von Lysiosquilla haben soll; und doch hält Hansen sie für ein späteres Stadium einer 
Pseuderichthus-Larvenreihe, die Brooks von einem sehr jungen Pseudozo&a-Stadium an bis in 
die mittleren Stadien beschrieb. Gehört also Hansen’s Larve zu der von Brooxs auch nur 
generisch, dann haben wir einen Pseuderichthus mit sehr ungleichen Handgliedern am 4. und 
5. Maxillipeden. 

Die Erichthi von Lysiosquilla-Coromida theilt Hansen (p 74, 80) weiter in 2 Gruppen: 
mit und ohne das submediane Dornpaar (Ac. submed) am dorsalen Hinterrande des 6. Abdo- 
mensegmentes, ohne dass übrigens diese beiden Gruppen sich mit den beiden Genera decken 
sollen. Der Mangel dieses Dornpaares bei einigen Erichthus vom Lysiosquilla-Typus ist auf- 
fällig, da ich es bei allen mir vorliegenden Stomatopoden-Larven der mittleren und älteren 
Stadien gefunden habe. Da es indessen bei manchen Arten von Lysiosguilla, welche die sonst 
auf dem 6. Abdomensegment der Litoralstadien befindlichen und in die beiden Dornen endigenden 
Längsleisten nicht besitzen, im 1. litoralen Stadium verloren geht, so mag es bei anderen 
Arten dieses Genus schon in den älteren oder auch in allen Larvenstadien fehlen. Zu einer 
Gruppirung der Erichthus nach dem Genus kann dies Merkmal aber offenbar nicht dienen. 

Ich erwähne aus Hansen’s Arbeit noch eine Bemerkung, die für die Bestimmung des 
Genus oder der Species, zu der das letzte Stadium einer Larve gehört, von Wichtigkeit ist. 
Er weist nämlich (p 68) auf die Variabilität von zwei solchen Merkmalen hin, die OrAus (1871) 
hierfür benutzte: auf die Variabilität der Zahl der Nebenhaken an der Klaue des Raubbeines 
und der Dornen am Exopodit des 6. Abdomenbeines (Schwanzbeines). 

Als »Zwischenstadium« hatte Craus (1871 p 34) bei einer Pseudosgwlla-Species ein 
Stadium beschrieben, das zwischen dem letzten Larvenstadium und dem jüngsten, die Pseudo- 
squilla-Gestalt aufweisenden Stadium stehen sollte. Nach Craus’ Darstellung hat dies Zwischen- 
stadium alle seine Larvencharaktere gegen die Merkmale der litoralen Stadien ausgetauscht, 
alle bis auf eines: die Nebenhaken an der Klaue des Raubbeines sind noch nicht frei 
hervorgetreten, sondern liegen, wie beim letzten Larvenstadium, unter der demnächst abzu- 
werfenden Cuticula.. Hansen (p 85) nimmt die Bezeichnung von CrAaus an, spricht von Zwi- 
schenstadien anderer Pseudosquilla-Species, die er gesehen, und beschreibt ein solches (p 87, 
hier Übergangsstadium genannt) von einer Gonodactylus-Species. Diese Zwischenstadien (in 
Wahrheit erste Litoralstadien) verhalten sich hinsichtlich der Nebenhaken an der Raubbein- 


klaue umgekehrt als die von Miırne-Epwaros (1837) als Sqwillerichthus bezeichneten Larven des 


Zn 


Dh. Literatur über metembryonale Stadien. 161 


letzten Stadiums und als Hansen’s Coroniderichthus armatus Leach (dessen letztes Larvenstadium 
er p8l T8 F 3—-dd beschreibt und abbildet): während jene sogenannten Zwischenstadien 
die bedeckten Nebenhaken als einziges Larvenmerkmal in das 1. Litoralstadium hinüber- 
senommen haben, treten die Nebenhaken bei diesen Larven schon im letzten Stadium 
frei hervor. | 

Wenn diese Beobachtungen richtig sind, so gibt es also Arten, bei denen die Neben- 
haken an der Raubbeinklaue erst im 2. litoralen Stadium frei werden, und andere, bei denen 
sie schon im letzten Larvenstadium frei hervortreten. Es scheint sogar Arten zu geben, bei 
denen die Nebenhaken zum Theil im letzten Larvenstadium, zum Theil im 1. litoralen Sta- 
dium frei werden; denn Craus (1871 p 43 F 34) fand bei seiner dem letzten Larvenstadium 
angehörigen Alima bidens eine Zinke frei, die andere noch von der Larvenhaut bedeckt. 

Die Regel ist aber jedenfalls, dass die Nebenhaken an der Raubbeinklaue beim Über- 
sang aus dem letzten Larven- in das 1. litorale Stadium frei hervortreten; so fand ich es bei 
den Neapler Arten von Squilla und Lysiosquilla, deren litorale Stadien ich aus der Larve auf- 
zog, und bei Pseudosguilla ferussaci, bei deren ältester Larve ich, wie andere Autoren bei an- 
deren Species, die Zinken unter der Larvenhaut liegen sah (T 11 F 77). 

Wenn das Freiwerden dieser Nebenhaken am Raubbein nicht immer genau mit der 
Metamorphose zusammenfällt, so geht es damit, wie mit der Auflösung der Kiemenknospen 
an den Abdomenbeinen in Kiemenschläuche; auch diese tritt gewöhnlich während der 
Metamorphorse ein, kann aber auch theilweise oder völlig schon im letzten Larvenstadium 
vorhanden sein. Auch die Beborstung des Medialrandes der Basipodite und des proximalen 
Stückes des Lateralrandes der Exopodite der Abdomenbeine und die Theilung des Exopodites 
des 6. Abdomenbeines in 2 Glieder ist nicht immer an die Metamorphose gebunden, sondern 
zuweilen schon bei dem letzten Larvenstadium ausgebildet. Endlich hat das Telson der 
zuvor erwähnten, von Hansen als Coroniderichthus armatus beschriebenen Larve eine Form, 
wie ich sie sonst nur bei dem aus Erichthus-Larven hervorgegangenen 1. litoralen Stadium 
gefunden habe. 

Ich vermuthe nun zwar, dass einige der eben citirten Beobachtungen irrig sind, dass 
sie an Thieren gemacht sein mögen, die ihre Larvenhaut nur zum Theil abgeworfen hatten, 
als sie getödtet wurden; immerhin sind unter den Merkmalen, durch die sich die litoralen 
Stadien von den Larven unterscheiden, einige, die nicht bei allen Species genau mit der 
Metamorphose zusammenfallen, sondern bei einigen Species schon vorher, vielleicht auch nach- 
her, auftreten. Gleichwohl ist der Unterschied in der Organisation zwischen dem 1. litoralen 
Stadium und dem letzten Larvenstadium bei allen Stomatopoden so viel größer als zwischen 
irgend welchen zwei anderen auf einander folgenden Stadien, und das 1. litorale Stadium ist 
trotz der noch unvollkommenen Ausbildung mancher specifischen oder generischen Merkmale 
so unverkennbar der Beginn der Reihe litoraler, allmählich zur definitiven Form führender 
Stadien, dass es unzulässig ist, es durch den eigenen Namen »Zwischenstadium« aus dieser 


Reihe herauszuheben. 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 


21 


162 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


Im Anschluss an Hansen’s Arbeit beschreibt JurıcH (1904) eine Anzahl meistens neuer 
Larven, die von der Valdivia-Expedition im Atlantischen und Indischen Ocean gefischt wurden. 
Larven aus dem Indischen Ocean beschreiben auch LancHzster (1905), Tarrersası (1906) und 
BorRADAILE (1908). Ferner beschreibt Tartersarz (1905 p 211) Larven, die vor der Westküste 
von Irland regelmäßig im Spätsommer gefangen werden; ihr Fundort und der der oben (p 34) 
erwähnten Nordsee-Larven ist der nördlichste, der bisher bekannt geworden. Sie gehören 
nach TATTERSALL zu je einer Squilla- und einer Gonodactylus-Species. Da aber die zu Gono- 
dactylus führende, durch zahlreiche Exemplare aller Stadien vertretene Larvenreihe mit dem 
Erichthoidina-(Antizo&a-)Stadium beginnen soll, sind in ihr Larven von mindestens zwei Genera 
vermischt. 

Auch fossile Stomatopoden-Larven sind beschrieben worden. Dass die von Hırsen- 
DORF (1885) als solche gedeuteten und von Daues (1886) als Pseuderichthus cretaceus beschriebenen 
und abgebildeten Rückenschild-Abdrücke von Stomatopoden-Larven stammen, ist immer- 
hin möglich (um so eher, als in denselben Schichten erwachsene Stomatopoden gefunden 
wurden), aber doch kaum mit einiger Sicherheit beweisbar, obwohl Daumzs sagt, sie seien 
»leicht und ohne Weiteres auf Squillidenlarven zu beziehen«.. Warum aber OPPpEnHEIM’s 
(1888) Clausia lithographica gerade eine Stomatopodenlarve sein soll, ist nicht einzusehen; mit 


recenten Larven dieser Ordnung hat sie jedenfalls keine Ähnlichkeit. 


Dc. Metembryogenese von Rumpf und Gliedmaßen. 


1. Rumpf; Reihenfolge der Gliedmaßen. 


Unter den Hauptabschnitten des Rumpfes ist der Thorax (7%) bei den ausschlüpfenden 
Pseudozo&en und den jüngsten Antizo&en der einzige, der vollständig segmentirt ist (T7F1, 
T8 F40, 45, T9 F1, 2, Til F1, 2, Textf. 2—4); von seinen 8 Segmenten sind bei der 
Antizo&a (T 8 F 45) die vorderen 5, bei der Pseudozo&a (T 9 F 2, T11 F 2) die vorderen 2 
mit Beinen versehen, die übrigen beinlos. Der Kopf ist noch nicht segmentirt, aber mit 
(Median- und Lateral-)Augen, Antennulen, Antennen, Mandibeln, 1. und 2. Maxille ausge- 
stattet. Das Abdomen (Ab) der ausschlüpfenden Larven hat je nach der Species oder dem Genus 
0—5 freie Segmente vor dem Telson. Bei der primitivsten Form der Antizo&a, die bekannt ist, dem 
1. pelagischen Stadium von Lysiosquilla occulta (T 7 F 1), ist es völlig unsegmentirt und bein- 
los; seine Segmente werden bei den folgenden Häutungen in der Reihe von vorn nach hinten 
selbständig, und zwar gliedern sich bei der 1. und 2. Häutung je 2 Segmente, bei der 


1. Rumpf; Reihenfolge der Gliedmaßen, 163 


3. Häutung das 5. Segment ab, während die Sonderung des 6. Segmentes vom "Telson sich 
bis ins 6. Larvenstadium verzögert (T7 F 4, 11). Andere Antizoöen (T 8 F 40, 45) haben 
im 1. pelagischen Stadium bereits 1 oder 2 freie Abdomensegmente, ohne darum die defini- 
tive Zahl der Abdomensegmente bälder zu erreichen, und selbst solche Pseudozoden, die mit 
5 freien Segmenten ausschlüpfen (T 9 F 1, 2), brauchen wenigstens 5 Häutungen, ehe das 
6. Segment gegen das Telson beweglich wird. Die Abgliederung des Augen- und Antennulen- 
segmentes (S I, S IT) beginnt später als die Segmentirung des Abdomens, ist aber vor Be- 
endigung dieser vollzogen. Während Abdomen und Kopf sich segmentiren und wachsen 
(verhältnismäßig am stärksten streckt sich der Abschnitt zwischen Antennen und Mandibeln), 
wird der vordere Abschnitt des Thorax reducirt: er verkürzt sich, und von seinen 5 bei den 
jungen Pseudozo&en und Antizoden durchaus selbständigen Segmenten (TA. S I—-V) verlieren 
die 4 vordersten ihre Beweglichkeit gegen einander und gegen den Kopf bis auf geringe 
Ivesten 08 7.039. 17877730212 3,107). 

Der Rumpf erreicht daher beim Übergang in die Synzo&a-Stadien die Zahl der Seg- 
mente, die er auch bei den adulten Thieren noch aufweist. Bei wenigen Arten (Protosquilla) 
wird jedoch nach Hansen (1895 p 87) die noch im 1. litoralen Stadium bestehende Trennung 
zwischen 6. Abdomensegment und Telson später wieder aufgehoben. 

Alle Larven sind, wie erwähnt, beim Ausschlüpfen im Besitz der Gliedmaßen des 
Kopfes (Anl, An, Mnd, Mx 1, Mx 2) und der beiden vorderen Thoraxbeine (Mp 7, 2); bei 
den Antizo&en (T 8 F 45) ist außerdem das 3.—5. Thoraxbein (Mp $—5), bei den Pseudo- 
zoeen (T 9 F2, T11 F2) das 1.—4. oder 1.—5. Abdomenbein vorhanden. Von den noch 
fehlenden Gliedmaßen erscheinen die vorderen 9 Abdomenbeine (Pr 7—5) in der Reihen- 
folge von vorn nach hinten, und zwar meistens gleichzeitig mit der Abgliederung ihrer 
Rumpfsegmente; bei der Pseudozo&da von Squilla aber ist das 5. Segment lange vor dem Er- 
scheinen des 5. Beines selbständig. Das Auftreten des 6. Abdomenbeines (Schwanzbeines, Pu) 
ist mit dem des 5. gleichzeitig oder folgt unmittelbar darauf, nur bei den Pseudozoden, die 
mit 5 Abdomenbeinen ausschlüpfen, einige Stadien später; das 6. Abdomensegment wird bei 
allen Larven erst nach dem Auftreten des 6. Beines selbständig. Die übrigen Gliedmaßen, 
also bei der Pseudozo&a die 6 (Mp 3—5, Pa I—3), bei der Antizoda die 3 (Pa 7—3) hin- 
tersten Thoraxbeine, erscheinen später, als der Reihenfolge von vorn nach hinten entspricht, 
nämlich später als die Abdomenbeine (frühestens gleichzeitig mit dem 6. Abdomenbein); da 
die Rumpfsegmente dieser Beine bei den ausschlüpfenden Larven schon selbständig sind, so 
erscheinen sie (im Gegensatz zu den Abdomenbeinen) auch viel später, als ihre Segmente sich 
abgegliedert haben. Die Anlagen des 6.—8. Thoraxbeines (Gehbeine, Pa) treten gleichzeitig 
bei ein und derselben Häutung auf, und ebenso bei der Pseudozo&a die des 3.—5. Thorax- 
beines (kleine Maxillipeden, Mp 3—5), und die hintere Gruppe dieser 'Thoraxbeine (die 
Gehbeine) erscheint später als die vordere (kl. Maxillipeden): viel später bei der Antizo£a, 
die die vordere Gruppe schon beim Ausschlüpfen hat, nur 1—2 Stadien später bei der Pseu- 


dozo@&a. Innerhalb der vorderen Gruppe entspricht die Ausbildung der einzelnen Beine zum 
21* 


164 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


definitiven Bau, sei es durch Umwandlung (Antizo&a), sei es durch directe Entwicklung 
(Pseudozo&a), der Reihenfolge von vorn nach hinten, während die 3 Beine der hinteren 
Gruppe sich gleichzeitig entwickeln. 

Die folgende Tabelle veranschaulicht die Reihenfolge, in der die äußeren Anlagen 
der Gliedmaßen bei den Larven erscheinen. 


Antizoea Pseudozo&a 
Gliedmaßen des Kopfes Bei der jüngsten pelagischen Larve : 

1 Rherashein (Birtzs und (und wohl auch schon beim Aus- Beim Ausschlüpfen vorhanden (T 9 
Raubbein, Mp 1, 2) schlüpfen) vorhanden (T 8 F 45, F1,2, Til F2, Textf. 2, 4) 
3.—5. Thoraxbein (kleine Maxilli-|| Textf- 3) 3. pelagisches Stadium (T 9 F 25, 

peden, Mp 3—5) FLOETZAL TR IA) 
6.—8. Thoraxbein (Gehbeine, Pa | 4.—6. pelagisches Stadium (T 8 F 78) |4.—5. pelagisches Stadium (T 9 F 31, 
1—3) T10 F28 T11 F 31) 
1. und 2. Abdomenbein (Pr 1, 2)|1.—2. pelagisches Stadium (T7 F4, 
T8F4) Beim Ausschlüpfen vorhanden (T 9 
3. und 4. Abdomenbein (Pn 3, 4) |2.—3. pelagisches Stadium (T 7 F 11, BALZ2 TI 9R2, Text 2, 4) 
T11 F87, T8 F 60, 61) 


5. Abdomenbem (Pr 5) 3.—4. pelagisches Stadium (T 8 F 68)| Vorhanden (T 11 F 2, Textf. 2) oder 
2. pelagisches Stadium (T 9 F 24, 
T10 F 13) 
6. Abdomenbein (Pu) 4. pelagisches Stadium (T 7 F 25,|2.—3. pelagisches Stadium (T 9 F 26, 
T8F7B) TI1laRsD 


Das Auftreten einer Beinanlage fällt entweder viel später, als das Rumpfsegment, zu 
dem sie gehört, selbständig geworden ist (6.—8. Thoraxbein; bei der Pseudozo&a auch 3. bis 
5. Thoraxbein und bei der Alima 5. Abdomenbein), oder es folgt unmittelbar auf die Ab- 
gliederung des Rumpfsegmentes (5. Abdomenbein der Antizo&a), oder es ist mit ihr gleich- 
zeitig (l.—4. Abdomenbein der Antizo&a), oder die Gliedmaße entsteht früher, als das Seg- 
ment selbständig wird (6. Abdomenbein, Augen, Antennulen). 

Die Reihenfolge, in der die Gliedmaßen ihren im wesentlichen definitiven Bau er- 
werben und zu functioniren anfangen, ist im allgemeinen dieselbe, in der ihre Anlagen auf- 
treten; nur erwerben bei der Antizo&a die beim Ausschlüpfen bereits vorhandenen 5 vorderen 
Thoraxbeine, besonders das 3.—5., die definitive Gestalt und Function später als die später 
entstehenden Abdomenbeine, weil ihr Functionswechsel und die damit verbundene Umformung 
längere Zeit beansprucht. Die Umwandlung und definitive Ausbildung dieser 5 Beine der 
Antizoda geschieht nun in der Reihenfolge von vorn nach hinten (T 7 F 4547, 50—52, 
77—19, 84—-86 etc.), doch eilt das Raubbein (Mp 2) voraus, denn es erhält nicht nur gleich- 
zeitig (im 4. pelag. Stadium T 7 F 33) mit dem Putzbein seine im wesentlichen definitive 
Gestalt, sondern seine Umwandlung ist bereits im 3. Stadium im Gange (T 7 F 17) und be- 
ginnt im 2. Stadium (T 8 F 59), also wenn das Putzbein noch ganz den Bau eines Ruder- 


1. Rumpf; Reihenfolge der Gliedmaßen. 165 


beines hat. — Dass bei allen Larven die Beine des Mittelleibes (6.—8. Thoraxbein Pa 1—3) 
zuletzt erscheinen und sich ausbilden, hat offenbar den Grund, dass sie die specifischen Loco- 
motionsorgane der litoralen Stadien sind; sie haben als Gehbeine für die Larven keinen oder 
doch sehr viel geringeren Nutzen, als die übrigen Gliedmaßen, die bei den Larven, wenigstens 
in den späteren Stadien, schon ähnliche Functionen haben wie nach der Metamorphose. 

Die beiden vordersten Segmente des Kopfes (S I, IT) sind zunächst nicht nur mit dem 
hinteren Kopftheil vereinigt, sondern haben im jüngsten Antizoöa-Stadium auch keine eigene 
dorsale Wand, da die dorsale Wand des Rückenschildes vorn und zu beiden Seiten direct, 
d. h. ohne Duplicatur, in die Kopfhaut übergeht (T 8 F 40, 41, 45). Nach ihrer Absglie- 
derung ändern diese Segmente ihre Gestalt bis zur Metamorphose nicht wesentlich; bei dieser 
verlieren sie den medianen Stachel (Ac. me), der an beiden Segmenten oder an einem von 
ihnen bei vielen Arten vorhanden ist (T 9 F 56, 102, T8 F 29, 30), und erhalten die Form 
und die Auswüchse, die sich dann in den jüngsten litoralen Stadien zur definitiven Form 
heranbilden. 

Das Rückenschild (Sc) ist, wie eben erwähnt, im jüngsten Stadium der Antizoda 
vom Vorderkopf und den paarigen Augen noch nicht abgelöst; erst im 2. Stadium senkt sich 
die Integumentfalte auch zwischen Schild-Rostrum (Ro) und Augensegment, und im 3. Stadium 
zwischen Schild und Antennulensegment ein. Von da ab verläuft bei allen Larven die Linie, 
in der die Innenwand des Schildes in die Dorsalwand des Rumpfes umbiegt, folgendermaßen. 
Sie beginnt hinten in der Mediane an der hinteren Kopfgrenze (nahe hinter dem Herzen; sie liegt 
etwas weiter hinten, als der ventrale Vorderrand des 1. Thoraxsegmentes), wendet sich laterad, dann 
antero-laterad, buchtet sich um den Mandibelansatz laterad aus, geht weiter nach vorn und 
biegt an der hinteren Grenze des Antennulensegmentes mediad um. Der Verlauf dieser Falte 
bleibt auch in den postlarvalen Stadien derselbe; nur verschmilzt zuweilen (Squilla) der hin- 
tere Theil des Rostrums mit der Dorsalwand des Antennulensegmentes. 

Das larvale Rückenschild ist eine öfters flache, nicht selten auch ziemlich hoch ge- 
wölbte (in der Transversalebene), zuweilen auch dachförmige Schale mit meistens convexen 
Lateralrändern, die vorn zum Rostrum convergiren und nach hinten zuweilen stark divergiren, 
zuweilen sich auch wieder bis zum Ansatz der hinteren Lateralstacheln einander nähern. Es 
überdacht vorn die Kopfsegmente und reicht hinten wenigstens über das 5. Thoraxsegment, 
oft auch über die Segmente des Mittelleibes und die vorderen Abdomensegmente hinweg. 
Sein Hinterrand ist meistens schwach convex oder concav; ist das Schild stark gewölbt, so 
pflegt der Hinterrand einen ventrad abfallenden Saum zu tragen, der in der Mitte um das 
Abdomen herum tief eingebuchtet ist (T 9 F 97, 105). An den Schildrändern finden sich fast 
ausnahmelos 6 Hauptstacheln: der vordere Medianstachel oder Rostrum (Ro), die beiden 
vorderen Lateralstacheln (Ac. la. an, ungefähr in der Höhe der Antennen oder auch davor), 
die beiden hinteren Lateralstacheln (Ac. lat. po, da wo der Lateralrand in den Hinterrand 
des Schildes umbiegt) und der hintere Medianstachel oder Zo&astachel (Ac. me. po, meist 


nahe vor dem Hinterrande, zuweilen auch weiter vorn entspringend). Diese Hauptstacheln 


166 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


besitzt die jüngste Pseudozo&a (T 9 F1, 2, T11 F 1, 2) sämmtlich, während der jungen 
Antizoda (T7 F1, TS F 40, 45) die vorderen Lateralstacheln noch fehlen; diese treten erst 
nach 2 Häutungen hervor. Außer diesen 6 Hauptstacheln hat das Schild am Lateralrande 
noch Nebenstacheln (Ac. sec). Sehr verbreitet und vielleicht allen Erichthus-Larven eigen- 
thümlich ist ein Nebenstachel am hinteren Ende des Lateralrandes, dicht vor dem Ursprung 
der hinteren Lateralstacheln (T7 F4, T8 F45, 79, T11 F2, 76); er kommt zuweilen erst 
im 2. oder 3. Stadium zum Vorschein. Zwischen diesem hinteren Nebenstachel und dem 
vorderen Lateralstachel sitzen am Schildrande noch bei vielen Larven andere Nebenstacheln, 
besonders in den jüngsten Stadien der Pseudozo&a, wo zuweilen der ganze Schildrand mit 
kleinen Spitzen besetzt ist. Auch an der Ventralseite der hinteren Lateralstacheln steht zu- 
weilen (Sqwlla, T9 F 17, T10 F 2) ein Stachel, und an der Ventralseite (ganz selten auch 
an der Dorsalseite) des Rostrums findet sich eine mediane Reihe von kleineren Stacheln, 
deren Zahl in den ersten Stadien wächst. Die nach einigen Häutungen erreichte Zahl der 
Schildstacheln bewahren sich die Larven bis in's letzte Stadium. Dabei bleibt auch die rela- 
tive Größe der Stacheln im ganzen constant; hiervon scheinen jedoch einige Ausnahmen vor- 
zukommen, wenigstens vermisste Craus (1871 p 27) den Zo&astachel im letzten Stadium von 
Erichthus guerini, und Hansen (1895 p 75, 76) fand bei Lysierichthus edwardsi, dass in den 
letzten Stadien der Zo@astachel allmählich reducirt wird und der in der Mitte des Lateral- 
randes sitzende Nebenstachel plötzlich ausfällt, wobei auch die Form des Schildes sich ändert. 
— Die Länge der Hauptstacheln des Schildes im Verhältnis zur Rumpflänge und zu einander 
ist bei den einzelnen Larvenarten sehr verschieden; für gewöhnlich sind das Rostrum und die 
beiden hinteren Lateralstacheln weitaus die längsten; doch kann auch der hintere Median- 
stachel nahezu so lang wie die hinteren Lateralstacheln sein; zuweilen sind alle drei hinteren 
Stacheln kurz, und das scheint besonders dann der Fall zu sein, wenn das Rostrum eine un- 
gewöhnlich große Länge hat; bei einer Species (Pseudosquilla ferussaci?) ist das Rostrum un- 
gefähr doppelt so lang wie der ganze Rumpf (T 11 F 65). 

Alle diese larvalen Schildstacheln gehen nun bei der Metamorphose in das 1. litorale 
Stadium verloren; das Rückenschild verkürzt sich, so dass es vorn zuweilen einen Theil des 
Vorderkopfes, hinten die Segmente des Mittelleibes und z. Th. auch das 5. Thoraxsegment 
unbedeckt lässt (T 6 F 1, 27, 48, 68). Zugleich gliedert sich das bei den Larven nur aus 
einem Stück bestehende Schild in 4 gegen einander bewegliche Theile: das mediane Stück, 
das die dorsale Wand des 3. Kopfsegmentes (Mundsegmentes) bildet, die beiden lateralen 
Stücke (Pir) und das in der breiten Basis des Larvenrostrums entstehende plattenförmige neue 
Rostrum (Ro). Dieses sowie auch die dorsale Sculptur des Rückenschildes erhält nach wenigen 
Häutungen die definitive Form. 

Der vordere bis zum Hinterrande der Vorderlippe (Lab. an) reichende Theil des Mund- 
segmentes, bei den jungen Antizoden ganz kurz (T 8 F 41, Textf. 3), bei den jungen Pseu- 
dozoden (Textf. 2, 4) wenigstens so lang wie breit, streckt sich später in die Länge, am 
meisten bei manchen Squilla-Larven (T 9 F 102, 107). Die Hinterlippe (Lab. po), deren 


1. Rumpf; Reihenfolge der Gliedmaßen. 167 


mediane Kerbe sich allmählich vertieft, hat auch bei der jüngsten Antizo&a keinen speciellen 
Zusammenhang mit den Maxillen. 

Das 5. Thoraxsegment (TA. SV), das seine Beweglichkeit im Gegensatz zu den 
vorderen 4 Thoraxsegmenten bewahrt, erhält erst in den ersten litoralen Stadien die für viele 
Species charakteristischen Fortsätze. 

Die Segmente des Mittelleibes (7%. S VI—VIIT), bei den jüngsten Larven, besonders 
bei den Antizoden, meistens kurz, verlängern sich allmählich, erhalten aber ihre definitive 
Gestalt und die Ausbildung ihrer Pleuren erst in den ersten litoralen Stadien. 

An den vorderen 5 Abdomensegmenten (Ab. SI—V) bilden sich die Pleuren (P/r) 
schon während der jüngsten Larvenstadien aus; bei manchen Species sind sie während des 
ganzen Larvenlebens an ihren postero-lateralen Ecken abgerundet; bei vielen anderen sind 
diese Ecken zugespitzt oder gehen in eine lange spitze Zacke aus (T3 F41, T9 F 108); 


‘die Zacke pflegt an jedem Segmente länger zu sein als am vorhergehenden, und am 5. Seg- 


ment, wo sie daher am längsten ist, steht sie meistens laterad ab, so dass sie in der Dorsalansicht 
zu beiden Seiten des Segmentes hervortritt (T 8 F 90). Bei manchen Species treten diese 
Zacken schon bei der Abgliederung der Segmente, bei anderen (mantis) erst später auf, bei 
einigen wachsen sie bis in’s letzte Larvenstadium, bei anderen bilden sich die Zacken an den 
vorderen 3 oder 4 Segmenten wieder zurück (T 8 F 79), so dass im letzten Larvenstadium 
nur noch das 5. Segment jederseits eine Pleurazacke hat. Am 6. Segment (Ab. S VI), wo 
die Pleuren wegen der lateralen Lage des Beingelenkes wenig oder gar nicht entwickelt sind, 
fehlt daher meistens auch die Pleurazacke; es gibt aber auch Species, die sie besitzen. An 
diesem Segment erscheint auch, meistens schon in den mittleren, zuweilen auch erst in den 
letzten Larvenstadien, am vorderen Rande der Einfassung des Beingelenkes eine Zacke 
(Pr. an. la), wie es scheint, bei allen Species. Nach der Metamorphose-Häutung bleibt die 
letzterwähnte Zacke erhalten, wenn sie auch bei einigen Species stumpfer wird, bei anderen 
sich zu einem krummen Haken auswächst. Wie weit die Pleurazacken bei der Metamor- 
phose erhalten bleiben, kann ich nicht angeben; bei einigen Arten (Lysiosguilla, ? Pseudosquilla) 
runden sie sich jedenfalls dabei ab, selbst am 5. Segmente; bei anderen wird ihre Spitze zu 
der Zacke, in welcher die laterale Randleiste (Cr. lo) der Pleuren endigt. Bei dieser Häutung 
wird bei allen Arten das vorderste Stück der Pleuren (Pir. an) des 1. Abdomensegmentes be- 
weglich abgesetzt. 

Die Längsleisten (Cr. ö) auf der Rück- und Lateralfläche der Mittelleib- und Ab- 
domensegmente, die die adulten Thiere der meisten Species besitzen, fehlen den Larven noch 
ganz; sie treten erst im 1. litoralen Stadium auf und bilden sich in den folgenden Stadien 
aus, wobei ihr Hinterende z. Th. eine kleine, scharfe Endzacke erhält. Nur ein Paar dieser 
Leisten, das submediane (Cr. lo f) des 6. Abdomensegmentes ist bei den Larven vertreten, und 
zwar durch das Dörnchenpaar (Ac. submed), in das nach der Metamorphose-Häutung die beiden 
submedianen Leisten endigen (T6 F 43, Or. lo f). Dies Dörnchenpaar tritt schon auf, ehe das 
6. Segment vom Telson abgegliedert ist; bei den Species, deren adulte Thiere die beiden sub- 


168 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


medianen Leisten (Cr. lo /) auf dem 6. Segment nicht haben, verschwindet es im 1. oder 
2. litoralen Stadium oder auch schon in den ältesten Larvenstadien und erscheint vielleicht 
bei den Larven mancher solcher Species überhaupt nicht. — Auch die ventralen Median- 
kiele am 1.—5. Abdomen- und letzten Mittelleibsegment treten erst bei der Metamorphose- 
Häutung hervor. 

Das Telson der jüngeren Larvenstadien ist eine vorn dickere, nach hinten zu dünne, 
vorn schmälere, bis zur Mitte oder darüber hinaus verbreiterte und dann meistens wieder 
etwas verschmälerte Platte mit convexen Lateralrändern und geradem oder schwach concavem, 
in der Mitte zuweilen eingekerbtem (Antizo&a T 8 F 40) oder auch winklig eingebuchtetem 
(viele Pseudozo&a T 11 F 1) Hinterrande. Es behält diese Form auch in den späteren von der 
Antizo&a stammenden Erichthus-Larvenstadien (T 8 F 28, 90); bei den späteren von der Pseudo- 
zoö&a stammenden Erichthus-Stadien verschmälert sich der Hinterrand meistens stärker 
(T 11 F 58, 66), und bei den späteren Alima-Stadien erhält das Telson fast stets einen poly- 
gonalen Umriss (T 9 F 105, T 10 F 98) dadurch, dass der Hinterrand sich noch stärker ver- 
schmälert und das hintere Stück der Lateralränder sich winklig gegen das vordere absetzt. Das 
Verhältnis zwischen Länge und Breite des Telsons schwankt in weiten Grenzen; doch pflegt es 
an Breite die übrigen Rumpfsegmente (T7 F1,7,T8F42, T11 F1, 11, 17), abgesehen vom 
Rückenschilde, zu übertreffen. Bei allen Larvenarten ist der Lateralrand in den jüngeren Stadien 
mit 2 vorderen Lateralstacheln (Ac. la /, 2) ausgestattet und geht am Hinterende, an der Ecke 
zwischen Lateral- und Hinterrand, ebenfalls in einen Stachel (Hintereckstachel Ac. subm) aus; 
zwischen dem 2. Lateralstachel (Ac. la 2) und dem Hintereckstachel (Ac. subm) sitzen bei jüngeren 
Larven entweder (Erichthus) nur 1 Stachel (3. Lateralstachel, Ac. la 3), oder (Alma T 9 F 19 
Ac. la. po) mindestens 4 In den mittleren Larvenstadien wächst dicht vor dem 1. und 
2. Lateralstachel überall eine Zacke hervor (T7 F60, T9 F40, T11 F58 Pr.la 1, 2), die sich später 
vergrößert, während die Stacheln nicht wachsen, so dass die Zacken schließlich bei den meisten 
Larven den dicht hinter ihnen sitzenden Lateralstachel an Länge und Dicke weit übertreffen. 
Auch der Hintereckstachel wächst stark. Vor dem 3. Lateralstachel (Ac. la 3) der Erichthus- 
Larven erscheint während des Larvenlebens niemals eine Zacke; auch bleibt er bei ihnen der 
einzige Stachel zwischen dem 2. Lateralstachel und dem Hintereckstachel, während die an 
diesem Randstück bei den Alima-Larven befindlichen Stacheln sich während des Larvenlebens 
zu vermehren pflegen (T 9 F 109). Der Hinterrand des Telsons ist überall mit einer größeren 
Zahl von Stacheln (Ac. po) besetzt, die bis auf die kürzeren, medialen ungefähr gleich lang zu 
sein pflegen; nur bei manchen jungen Antizoden ragen von den submedianen Stacheln einer 
oder einige über die anderen hinaus (T7 F2, T11 F 86). In den Lücken zwischen den 
Hinterrandstacheln sitzen Spitzen, die bei den Alima-Larven äußerst klein sind und auch 
wohl fehlen können, bei den Erichthus-Larven aber meistens gröber sind (T8 F31, T11 
F 12, 13, 29); bei diesen wird zuweilen ihre Zahl in den späteren Stadien geringer, in- 
dem zwei oder mehrere benachbarte Spitzen sich zu einer vereinigen, wobei sie zugleich 
eine relativ beträchtliche Länge und Dicke erreichen. Solche feinere Spitzen besetzen 


2. Paarige Augen. 169 


bei den Alima-Larven auch den proximalen Abschnitt der Hinterrand- und hinteren Lateral- 
stacheln. 

Bei der Metamorphose-Häutung ändert das Telson seine allgemeine Form bei Squilla 
(T 6 F 43, 68) am wenigsten, bei Zysiosquilla (T 6 F 28—30) am meisten. Überall wird es 
dicker, öfters auch kürzer, und der unbewegliche Hintereckstachel (Ac. subm) der Larve wird 
in einen beweglichen Hintereckdorn verwandelt, der im Laufe der weiteren Entwicklung bei 
manchen Species wiederum unbeweglich wird; zugleich wird der Hinterrand schmäler, beson- 
ders bei den Species, bei denen er sich nicht schon in den letzten Larvenstadien verschmälert 
hat, und die Zahl der Hinterrandstacheln (Ac. po) nimmt bei den folgenden Häutungen ab. 
Wie in den späteren Larvenstadien von Zysiosquilla vor dem 1. und 2. Lateralstachel eine 
Randzacke hervorwächst, so erscheint im 1. Litoralstadium von Z. eine solche (Pr. la 3) auch vor 
dem 3. Lateralstachel (Ac. la 3) und noch eine (Pr. subm) lateral vom Hintereckdorn (T 6 F 28 
bis 30), während dies bei den übrigen aus Erichthus-Larven hervorgehenden Species ebenso- 
wenig der Fall zu sein scheint, wie bei Squilla. Zugleich werden die vorderen Lateralstacheln 
(Ac. la 1,2) kleiner und können später fortfallen (T 6 F 28—39). Der für die Alima- und 
Erichthus-Larven angegebene Unterschied in der Zahl der zwischen dem 2. Lateralstachel (Ac. 
la 2) und dem Hintereckstachel (Ac. subm) vorhandenen Randstacheln bleibt demnach auch für 
die aus diesen Larven entstehenden litoralen Stadien bestehen: bei Squilla (Alima) stehen dort 
eine größere Zahl von Stacheln (T 6 F 43, 67 Ac. la. po), bei allen anderen Arten nur einer 
(Ac. la 3); aber da vor diesem Stachel und ebenso vor dem Hintereckdorn (Ac. subm) je eine 
Zacke (Pr. la 8 und Pr. subm) hervorwachsen, und da die eine (Pr. la 3) dieser beiden Zacken 
den beiden neben ihr stehenden Lateralstacheln (Ac. {a2 und 3) in der Form und Größe 
ähnlich sein kann, so bekommt es zuweilen den Anschein, als ständen in den litoralen Stadien 
zwischen der 2. Lateralzacke (Pr. la 2) und dem Hintereckdorn (Ac. subm) bei einem Theil der 
Erichthus-Abkömmlinge nicht 1, sondern 3 oder 4 Zacken (T6 F 39: Ac. la2, Pr. las, Ae. 
la 3, Pr. subm). Von der dorsalen Sculptur des Telsons zeigt sich zuerst nicht weit vor dem 
Hinterrande ein medianer Stachel oder Höcker (nach der Metamorphose, in seltenen Fällen 
schon im letzten Larvenstadium), der das hintere Ende der bei den Adulten der meisten 


Species vorhandenen medianen Crista (Cr. me) des Telsons bildet. 


2. Paarige Augen. 


Wie erwähnt schlüpfen die Antizoden mit sitzenden (T7 F1, T8 F 40, 41, 45 ON), 
die Pseudozo&en mit gestielten Augen (T 9 F 1,2 0!) aus dem Ei; bei jenen werden sie im 
2. Stadium beweglich und erhalten einen kurzen Stiel. Die Stiele sind auch in den pro- 
pelagischen Stadien der Pseudozo&a (T 9 F4, 6) noch kurz. Bei den meisten Larven haben 
die Augen in den jüngsten Stadien etwa die Form eines Ellipsoides, dann werden sie birn- 
förmig, und die Stiele werden bei einigen Species, besonders von Squilla (T 9 F 105, T 10 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 22 


170 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


F 98), ungemein lang, während sie bei den Erichthus-Larven kurz bleiben (T 8 F 29, 30, T 11 
F 42, 76). Bei der Metamorphose schwinden die larvalen Augenstiele (T6 F 1, 48, 68), d.h. 
der Abschnitt zwischen Rumpfgelenk und Augenbirne (der Augenstiel nach der Metamorphose 
entspricht dem proximalen Stück der larvalen Augenbirne), und die Form der Augen ist der 
definitiven meistens ähnlich, nur dass der Unterschied der beiden Querdurchmesser etwas ge- 
ringer zu sein pflegt, als später; Augen von so eigenthümlicher Gestalt wie z. B. bei Syulla 
mantis (T 6 F 54) erhalten ihre definitive Form erst nach einigen weiteren Häutungen. 


3. Antennule. 


Im jüngsten Stadium der Antizo&a besteht die Antennule aus einer Reihe von 3 Gliedern, 
von denen das letzte, weitaus größte mit Fiederborsten und 3 Ästhetasken ausgestattet ist 
(T8 F51). Die beiden proximalen Glieder verschmelzen im 3. Stadium der Antizoda*) und 
bilden das 1. Glied des definitiven Schaftes (T 8 F 67 Ped. AT); aus dem 3. Gliede gehen 
die übrigen Schaftglieder und die drei Geißeln hervor. Im 2. Stadium ist aus der dorsalen 
Fläche dieses Gliedes ein Zapfen hervorgesproßt (T 8 F 64 Fl. pr); aus ihm entsteht durch 
Streckung und Gliederung in den folgenden Stadien die proximale Nebengeißel. Im 3. Stadium 
(T 8 F 67) gliedert sich das distal vom Ansatz des Zapfens gelegene Stück (Fl. ve) des 3. Gliedes 
ab; zugleich theilt sich der verlängerte Zapfen (Fl. pr) in 2 Glieder und wird gegen das 
proximale Stück des 3. Gliedes beweglich. Von den beiden Gliedern, in die sich das 3. Glied 
der Antennule beim Übergang in das 3. Stadium getheilt hat, ist das proximale (T 8 F 67 
Ped. A IT—-IIT) im 4. Stadium (T 7 F 28) wiederum in 2 Glieder (Ped. All und III, das 
2. und 3. Glied des definitiven Schafts) getheilt, während das distale Glied (F?. ve) im 
4. Stadium, deutlicher im 5. Stadium (T 7 F41) beginnt, sich der Länge nach in zwei Stücke 
zu spalten; die mit Ästhetasken versehene Längshälfte (FV. aes) wird zur Sinnesgeißel, die 
andere (F!. di) zur distalen Nebengeißel; das Glied wird aber nicht bis zum Grunde (d. h. bis 
zum Gelenk mit dem 3. Schaftglied) gespalten, sondern sein proximales Stück bleibt unge- 
spalten und bildet das 4. Schaftglied (T 8 F 32, 33 Ped. A IV). Der im definitiven Zustande 
4 gliedrige Schaft der Antennule ist daher der Anlage nach 5gliedrig, ohne indes in irgend 
einem Stadium wirklich in 5 getrennte Glieder getheilt zu sein. Denn schon bevor das 3. 
und 4. dieser 5 Glieder (die zum 2. und 3. Glied des definitiven Schaftes, Ped. A II, III, 
werden) sich von einander gesondert haben, verschmilzt das 1. und 2. Glied zu dem 1. defi- 


*) Diese Verschmelzung ist auch von Craus (1871 p 10) beobachtet worden; er bemerkte auch, dass in 
demselben (3.) Stadium das folgende Glied sich distal abzuschnüren beginnt; über das Verhältnis der so entstan- 
denen beiden Schaftglieder dieses Stadiums zu den 3 Schaftgliedern der folgenden Stadien ist er nicht in’s Klare 
gekommen, da ihm das 4. Stadium fehlte; seine Angabe, dass bei einer Larve von 6 mm Länge, die meines Er- 
achtens dem 5. Stadium angehört, das 3. Schaftglied »der abgesonderten Basis des ursprünglich einfachen keulen- 
förmigen Endgliedes entspricht«, ist nicht richtig, denn dieser Basis entspricht vielmehr das 3. + 2. Schaftglied. 


3. Antennule. 17 


nitiven Schaftgliede; ebenfalls vor der Trennung des 3. vom 4. Gliede (Ped. A II, IIT) tritt 
die Sonderung zwischen dem 4. und 5. Schaftgliede (Ped. A III, IV) auf, während die Ab- 
gliederung zwischen dem 5. Schaftgliede (Ped. A IV) und den Geißeln (Fl. aes, Fl. di) sich. 
viel später, nämlich erst bei der Metamorphose vollzieht (T 6 F 2, 4). 

Vorübergehend, nämlich im 3. Stadium, täuscht die Antennule der Antizo&a ein Spalt- 
bein mit zweigliedrigem Basipodite vor (I 7 F 15), das sich von dem Typus eines Spaltbeines 
nur darin zu unterscheiden scheint, dass die beiden Äste nicht lateral und medial, sondern 
dorsal und ventral am 2. Gliede des Basipodites articuliren. 

Aus den oben gemachten Angaben ergibt sich, dass die Antennule im 4. Stadium der 
Antizodca folgenden Bau hat (T 7 F 28): sie besteht aus einem 3gliedrigen Schaft, dessen 
Glieder den 3 ersten Gliedern des definitiven Schaftes (Ped. A I, II, IIT) homolog sind, einer 
2gliedrigen dorsalen Geißel (proximalen Nebengeißel Fl. pr) und einer noch ungegliederten 
und ungespaltenen ventralen Geißel (Fl. ve = 4. Schaftglied + Sinnesgeißel + distale Neben- 
geißel); die dorsale Geißel hat am Ende ihres langen proximalen Gliedes und am Ende ihres 
kurzen Endgliedes nackte Borsten (jene sind im 4., diese im 3. Stadium aufgetreten); die 
ventrale Geißel hat am Ende ebenfalls nackte Borsten (aus Fiederborsten, die schon im 
1. Stadium vorhanden, hervorgegangen) und an der dorsalen Seite Ästhetasken (z. Th. schon 
im 1. Stadium vorhanden und seither vermehrt). Diesen Bau, den die Antennule der Anti- 
zoea erst im 4. Stadium erreicht, hat sie bereits bei der ausschlüpfenden Pseudozo&a (T 9 
F 10); ihre weitere Entwicklung, die Gliederung der 3 Geißeln und die Abgliederung der 
beiden terminalen Geißeln vom 4. Schaftgliede, geht bei den weiteren Stadien beider Larven- 
formen im wesentlichen übereinstimmend vor sich. 

Die Spaltung der ventralen Geißel in die Sinnesgeißel und distale Nebengeißel beginnt 
mit einer flachen Kerbe zwischen den Ästhetasken und den distal von ihnen sitzenden Borsten 
(T7 F41, T10 F 15); weiterhin vertieft sich die Kerbe allmählich in proximaler Richtung 
(T7 F62, T8 F 32, T9 F 28, 93), und die Ästhetasken verbleiben daher der Sinnesgeißel 
(Fl. aes), die Borsten den Endgliedern der distalen Nebengeißel (Fl. di). Daraus, dass beider- 
lei Anhänge schon im 1. Stadium der Antizoöa vorhanden sind, geht hervor, dass im 1. Sta- 
dium auch schon die beiden Geißeln in äußerlich sichtbarer Anlage vorhanden sind, und dass 
daher die proximale Nebengeißel (F?. pr), die erst im 2. Stadium der Antizo@a hervortritt, 
später entsteht als jene beiden Geißeln, obwohl sie früher als diese selbständig wird. 

Sobald die Spaltung der ventralen Geißel in die Sinnesgeißel und die distale Neben- 
geißel begonnen hat, wird das Endglied der distalen Nebengeißel selbständig, so dass nun 
beide Nebengeißeln ein kurzes Endglied haben (T 7 F41, T10 F 15). Dies Endglied geht 
ungetheilt in das Endglied der definitiven Geißeln über. Die Gliederung der beiden Neben- 
geißeln geht nun weiter so vor sich, dass sich von dem langen proximalen Gliede jedes Mal 
das distale Stück als neues Glied abschnürt; bei den letzten Larvenhäutungen kann das distale 
Stück des proximalen Gliedes auch auf einmal in mehrere Glieder zerfallen (T 7 F 62, 89, 


T8 Fi1l, 32, T9 F 28, 43, 54, 80, 93). Unterdessen spaltet sich die distale Nebengeißel 
22* 


172 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


immer weiter von der Sinnesgeißel ab und wird schließlich gegen den ungespalten bleibenden 
basalen Theil der ventralen Geißel beweglich, während dieser Theil zusammen mit der Sinnes- 
geißel auch noch im letzten Larvenstadium ein ungegliedertes Stück bildet (dieselben Fgg.). 
Das Gelenk, in dem die 2. Nebengeißel mit der ventralen Geißel articulirt, liegt fast immer 
proximal von der 1. Gruppe der Ästhetasken, so dass der ungespaltene Theil der ventralen 
Geißel viel kürzer ist als die Sinnesgeißel; zuweilen aber ist er länger, und bei einer Art 
(nux) fand ich das Gelenk (noch im 7. pelagischen Stadium) in der Höhe zwischen der 2. 
und 3. Ästhetaskengruppe (T 10 F 111). 

Bei der Metamorphose-Häutung vermehrt sich die Zahl der Geißelglieder plötzlich 
viel stärker als bei den vorhergehenden Häutungen, weil dabei nicht blos das lange proxi- 
male Glied der beiden Nebengeißeln in eine große Zahl von Gliedern zerlegt wird, sondern 
sich auch ihre distalen Glieder (mit Ausnahme des Endgliedes) in je 2 oder 3 theilen (T 8 
F33, Til F82, T6 F 2, 4, 58, 59. Bei dieser Häutung gliedert sich nun auch zum 
ersten Male die Sinnesgeißel (F?. aes) und wird gegen das 4. Schaftglied (Ped. A IV) beweg- 
lich. Zugleich entsteht auch das definitive Gelenk zwischen dem 4. Schaftglied und der 
distalen Nebengeißel; dieses Gelenk ist nämlich nicht identisch mit dem, in welchem die 
distale Nebengeißel in den letzten Larvenstadien mit dem ungespalten gebliebenen Basalstück 
der ventralen Geißel articulirte, sondern bei der Metamorphose-Häutung setzen sich von diesem 
Stück noch ein oder mehrere Glieder ab und werden zu den proximalen Gliedern der distalen 
Nebengeißel. 

Die Zahl der Geißelglieder vermehrt sich in den litoralen Stadien weiter (T6 F 7), 
und zwar wohl bei allen noch folgenden Häutungen. Dabei werden die Glieder kürzer im 
Verhältnis zu ihrer Länge, woraus man schließen könnte, dass sie sich wie bei der Metamor” 
phose-Häutung durch Theilung vermehren; das kommt jedoch, wenn überhaupt, nur ganz 
vereinzelt vor; vielmehr vermehrt sich die Zahl der Glieder der beiden Nebengeißeln in 
den litoralen Stadien wieder durch Gliederung des distalen Stückes des 1. Geißel- 
sliedes und durch Theilung der nächstfolgenden, kurz zuvor von diesem abgeschnürten 
Glieder; dementsprechend pflegt das 1. Glied dieser Geißeln länger als die folgenden und 
gegen das Ende hin unvollkommen gegliedert zu sein. Die neuen Glieder der Sinnesgeißel 
scheinen mir dagegen aus dem letzten Schaftgliede herzukommen; der Theil dieses Gliedes, 
an dem die Sinnesgeißel articulirt, ist etwas über das Gelenk der 2. Nebengeißel hinaus ver- 
längert, und in dieser Verlängerung scheinen die bei jeder Häutung neu hinzutretenden 
Glieder zu entstehen. Klarheit über diese Verhältnisse erhält man nur aus Präparaten von 
Thieren, die kurz vor einer Häutung conservirt sind, die aber unter meinen Präparaten von 
litoralen Stadien leider fehlen. 

Die gegenseitige Lage der Geißeln ändert sich während des Larvenlebens ein wenig; 
zuerst liegt die 1. Nebengeißel dorsal von der Sinnesgeißel und diese dorsal von der 2. Neben- 
geißel; in den letzten Larvenstadien rückt die Ansatzstelle der 2. Nebengeißel auf die mediale 


Fläche der Sinnesgeißel, und nach der Metamorphose geht die 2. Nebengeißel von dem medio- 


3. Antennule. 17 3 


ventralen, die Sinnesgeißel von dem latero-dorsalen Theil der distalen Fläche des 4. Schaft- 
gliedes ab. 

Die Borsten der Nebengeißeln ändern ihre Form 2- oder 3mal. Es wurde er- 
wähnt, dass die endständigen Borsten der ventralen Geißel in den jüngsten Stadien der Anti- 
zo&a gefiedert sind (T 8 F 5l). Im 4. Stadium haben sie die Fiedern verloren und sind nackt 
und steif geworden; sie gleichen z. Th. langen, dünnen Stiletten (T 7 F 28); solche Borsten 
stehen in diesem Stadium auch an den Gliedern der 1. Nebengeißel der Antizo&a, und ebenso 
auch an beiden Geißeln der jüngsten Pseudozo&astadien (T 10 F5, T11 F 7). Sie treten in 
den folgenden Stadien beider Larvenformen am distalen Ende der neugebildeten Glieder der 
1. Nebengeißel auf und oft auch an den Stellen des proximalen Geißelgliedes, an denen erst 
nach der nächsten Häutung das neue Glied sich abschnürt; sie scheinen leicht abzubrechen. 
Bei manchen Arten verschwinden sie schon vor der Mitte des Larvenlebens, bei anderen erst 
in den letzten Larvenstadien, und werden durch Büschel ganz kurzer, dünner Börstchen er- 
setzt, wie die Glieder der beiden Nebengeißeln sie auch in den litoralen Stadien tragen (T 8 
F 32, T9F 93, T11 F 82). — Das (künftige) 1.—3. Schaftglied hat in den jüngsten Stadien 
der Antizoöa und Pseudozo&a noch keine Borsten; nur im 1. und gewöhnlich auch noch im 
2. Stadium der Antizoda steht ein Fiederbörstchen an der lateralen Fläche des- (künftigen) 
3. Schaftgliedes (Ped. A IIT) dicht vor dem Ursprung des Zapfens der dorsalen Geißel; es 
verschwindet im folgenden Stadium. Weiterhin tritt dann zuerst eine Stilettborste am 3. Schaft- 
glied auf; später erscheinen andere Borsten auch am 1. und 2. Schaftgliede, die aber bei 
den Larven kurz bleiben und erst vom 1. litoralen Stadium ab länger und zahlreicher sind. 
Sobald das 4. Schaftglied (Ped. A IV) vom 3. abgegliedert ist (also im 4. Stadium der Anti- 
zo&a und im 1. der Pseudozo&a), erscheint an ihm ein Fiederbörstchen; nach einigen weiteren 
Stadien treten 2 andere dazu, und diese 3 Fiederborsten persistiren, ohne sich zu vermehren, 
bis in die adulten Stadien. 

Von den Ästhetasken an der Sinnesgeißel hat das 1. Stadium der Antizoda 3 (T 8 
F 51), die ausschlüpfende Pseudozo&a bereits 6 (T 9 F 10); die Fäden pflegen bei den jüngeren 
Antizo@&en noch nicht in scharf getrennte Gruppen abgetheilt zu sein. Weiterhin sind sie in 
Gruppen geordnet (T 7 F 89, T 9 F 68), von denen die beiden distalsten je 2, die übrigen je 
3 Fäden enthalten; nur die proximalste, erst im Entstehen begriffene Gruppe kann auch 1 
oder 2 Fäden haben. Die Zahl der Ästhetasken vermehrt sich, indem proximal vor den bereits 
vorhandenen Gruppen eine neue Gruppe hervorwächst und zwar an den Stellen, an welchen 
später die Sinnesgeißel bei der Metamorphose-Häutung sich gliedert; innerhalb einer Gruppe wird 
die Zahl der Fäden nicht mehr vermehrt, sobald sie auf 3 gestiegen ist; in vereinzelten Fällen 
kann eine Gruppe auch 4 Fäden enthalten. In den litoralen Stadien geht diese Vermehrung 
der Ästhetasken weiter: die Glieder proximal von den fädentragenden Gliedern erhalten eine 
Gruppe von 3 Fäden; aber die Zahl der am proximalen Ende der Geißel entstehenden neuen 
Glieder ist größer als die der Glieder, die mit Fäden versehen werden, so dass die Ästhe- 
tasken auf das distale Stück der Geißel beschränkt bleiben (T6F7, T5F 15). 


174 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


4. Antenne. 


Die Antenne besteht, wie die Antennule, im 1. Stadium der Antizoda aus einer Reihe 
von 3 Gliedern, deren letztes am Ende Fiederborsten trägt (T 8 F 53); die Glieder sind cylin- 
drisch, und die Gliedmaße hat die Form eines gebogenen Stabes, dessen convexe Seite 
mediad gekehrt ist. Diesen Bau behält die Antenne im 2. Stadium bei. Im 3. Stadium der 
Antizo&a ist sie 2gliedrig (T 7 F 12); das 2. und 3. Glied, vorher scharf getrennt, sind ver- 
schmolzen, wobei zuweilen von dem verschwundenen Gelenk eine flache Furche zurückbleibt; 
außerdem ist am proximalen Theile der Medialfläche des 2. Gliedes ein Höcker (Enp) er- 
schienen. Im 4. Stadium beginnt die Gestalt der Antenne in die definitive überzugehen (T 7 
F 26); sie ist 4gliedrig geworden, und das abgeflachte Endglied ist rechtwinklig gegen die 
beiden proximalen Glieder gestellt; zugleich ist der erwähnte Höcker (Enp) zu einem ellipsoi- 
dischen Zapfen vergrößert. 

Das 1. Antennenglied des 4. Stadiums (I 7 F26 Bap. AT) der Antizoda ist aus dem 
1. Gliede der vorhergehenden Stadien (T 8 F53 Bap. AT) entstanden und wird zum 1. Basi- 
poditglied der fertigen Antennen. Die 3 übrigen Glieder des 4. Stadiums (Bap. AII, Exp. AT, 
Exp. AII) entstehen aus dem 2. Gliede des 3. Stadiums (T7 F12 Bap. AII — Exp); wie 
aber entsprechen sie den beiden distalen Gliedern des 1. und 2. Stadiums? ist das kurze 3. Glied 
des 4. Stadiums (T 7 F 26 Exp. AT), dessen knieförmige Biegung die senkrechte Stellung des 
Endgliedes gegen die proximalen Glieder ermöglicht und das zum 1. Exopoditgliede der 
fertigen Antenne wird, aus dem distalen Stück des 2. oder aus dem proximalen Stück des 
3. Gliedes des 1. und 2. Stadiums hervorgegangen? Wenn man die relativen Gliedlängen 
solcher Antennen des 3. Stadiums, an deren zweitem Gliede noch eine Spur der verschwun- 
denen Gliederung in Form einer Furche übrig ist, mit den relativen Gliedlängen im 4. Sta- 
dium vergleicht, so überzeugt man sich, dass das 3. Glied des 4. Stadiums aus dem distalen 
Stück des 2. Gliedes des 1. und 2. Stadiums (T 8 F53 Bap. AII— Exp. ATI) entstanden sein muss. 
Craus (1871 p 10, 11), der die Verschmelzung des 2. und 3. Gliedes im 3. Stadium bemerkte, 
schweigt über die Herkunft des 1. Exopoditgliedes; vermuthlich hielt er das Exopodit (»Fächer- 
platte<), das er aus dem 3. Gliede der frühesten Stadien hervorgehen lässt, für eingliedrig. 

Von den 3 Antennengliedern des 1. und 2. Antizo&a-Stadiums (I 8 F 53) wird also das 
1. zum 1. Basipoditgliede, das 2. zum 2. Basipodit- und 1. Exopoditgliede, das 3. zum 2. Exo- 
poditgliede (Squama); aus dem Höcker und Zapfen, der im 3. und 4. Stadium (T 7 F 12, 26) 
am 2. Gliede hervorwächst, wird das Endopodit. 

Gliederung und Bau der Antenne der ausschlüpfenden Pseudozoöa (T 9 F 11) sind ähn- 
lich wie im 4. Stadium der Antizo&a, mit der Einschränkung jedoch, dass das Endopodit 
äußerlich noch nicht sichtbar ist; dies tritt als flacher Höcker erst im 2. pelagischen Stadium 
hervor (T 10 F 12 Enp). Im übrigen verläuft die Entwicklung der Antennen bei allen Larven 


im wesentlichen übereinstimmend. 


5. Mandibel. 175 


Das Basipodit ändert seinen Bau während des Larvenlebens kaum noch; bei der 
Metamorphose aber schwellen seine beiden Glieder an, werden relativ kürzer und erhalten zu- 
weilen Auswüchse (T 6 F 5, 5). 

Das Exopodit flacht sich allmählich immer stärker ab, und seine Fiederborsten ver- 
mehren sich, indem an beiden Rändern neue Borsten proximal von den vorhandenen hervor- 
sprossen (T 7 F 26, 53, 68, 88, T8 F 2). 

Der Endopoditzapfen wächst zu einem Stabe heran. Die erste Einschnürung entspricht 
der Grenze zwischen dem 2. und 3. Schaftgliede des definitiven Endopodits (T 7 F 68). Die 
beiden so entstandenen Glieder theilen sich gleichzeitig wiederum in je 2(T7F883, T3F2); 
aus den 3 proximalen Gliedern werden die drei Schaftglieder, aus dem Endgliede die Geißel 
(Fl). Das Endglied gliedert sich nun in ähnlicher Weise weiter wie die Nebengeißeln der 
Antennule (T8 F 36, T 9 F 81, 87): zuerst schnürt sich das Endglied (zuweilen 2 Endglieder 
zugleich), dann weitere Glieder vom distalen Ende des proximalen Geißelgliedes ab; bei der 
Metamorphose (T 8 F 36, Ti1 F 81, T 6 F 3) zerfällt das proximale Glied auf einmal in eine 
größere Zahl von Gliedern (die bereits abgeschnürten distalen Glieder theilen sich dabei nicht), 
und weiterhin vermehren sich die Geißelglieder wie vorher durch Gliederung des distalen 
Theiles des proximalen Geißelgliedes (T 6 F5, 6). Die Zunahme der Glieder dauert fort, so 
lange die Thiere wachsen. — Dünne Börstchen erscheinen zuerst am Endgliede, dann an den 
distalen Geißelgliedern, sobald sie sich abgliedern; die Borsten an den Schaftgliedern treten 


erst bei der Metamorphose auf. 


5. Mandibel. 


Die Mandibel besteht bei allen Larven in allen Stadien lediglich aus der Kaulade (T 8 
F 52, 30, T9 F 20, 107). Die einzige bisher beobachtete Ausnahme hiervon macht eine 
Larve (Alima) des letzten Stadiums, die Craus (1871 p 24 F 14) beschreibt (s. oben p 159); er 
fand an ihrer Mandibel »einen kleinen Tasteranhang«, und da er bei anderen jüngeren Larven 
ausdrücklich bemerkt (p 11, 29), dass ihnen der Mandibulartaster noch fehle, so ist anzu- 
nehmen, dass er nach dem Taster gesucht, ihn aber bei keiner der vielen anderen von ihm 
untersuchten Larven gefunden habe. 

Der proximale Theil der larvalen Mandibellade ist dick; nach der Mediane verflacht 
sie sich zur Kauplatte. Die Ebene der beilförmigen Kauplatte liegt bei den jüngsten pela- 
gischen Larvenstadien transversal; der gezähnelte Kaurand hat daher eine dorsale und eine 
ventrale Ecke, und die schwach gewölbte Platte eine concave Vorderfläche und eine convexe 
Hinterfläche (T 8 F 41, 52). Die Kauplatte der Larven wird allmählich breiter und zugleich 
verstärkt sich ihre Wölbung, so dass schließlich der ventrale und der dorsale Theil der Kau- 
platte einen nach vorne offenen Winkel mit einander bilden; während hierbei der ventrale 
Theil der Platte in einer Transversalebene des Thieres liegen bleibt, entfernt sich der dorsale 


Theil mehr und mehr aus dieser Ebene, kommt schließlich in eine Horizontalebene zu liegen 


176 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


und wächst nach vorne zu in die Mundhöhle hinein (I 8 F 34, 35, T 9 F 104, 107). So be- 
steht die Kauplatte schon in den letzten. Larvenstadien aus einem ventralen und einem vor- 
deren Flügel (Pr. ve, Pr. an); nach der Metamorphose verlängert sich besonders der vordere 
Flügel. — Die Zahnreihe am distalen Rande der Kauplatte ist zunächst einfach und in den 
propelagischen Stadien der Pseudozoda sehr unvollkommen entwickelt (T 9 F 15); aber schon 
im 1. pelagischen Stadium der Pseudozo&a (IT 9 F 20), wenige Stadien später auch bei der 
Antizoda, wächst vom dorsalen Eckzahn auf der Vorderfläche der Platte eine Leiste aus, die 
sich dann parallel zum bezahnten Rand verlängert (T 7 F 69), vor der Randmitte proximad 
umbiegt und auf der concaven Fläche der Platte verstreicht; auf dieser Leiste erheben sich 
ebenfalls Zähne, so dass der vordere Flügel der Kauplatte zwei parallele Reihen von Zähnen 
erhält, die durch eine flache Rinne getrennt sind (T 2 F 25). 

Bei der einzigen von den palpustragenden Species (S. mantis), deren Entwicklung ich 
verfolgen konnte, beginnt der Palpus bei der Metamorphose hervorzusprossen, und da bisher nur 
in dem einzigen, oben erwähnten Falle eine Palpusknospe bei einer Larve des letzten Stadiums 
beobachtet wurde, dürfte dies späte Auftreten des Palpus die Regel sein. Er entsteht als 
kleiner, ungegliederter, borstenloser Zapfen, der erst nach mehreren Häutungen seine Gliede- 
rung (zuerst sondert sich das 1. Glied, dann das 2. vom 3. ab) und erst spät seine definitive 
Borstenzahl gewinnt (T 6 F 45—47, T4 F 55). 


6. Vordere Maxille. 


Der proximale und der distale Lobus der 1. Maxille sind schon im jüngsten Larven- 
stadium (T 8 F44, T10 F 8, T11 F 3) vorhanden und mit Borsten versehen, die bei den 
propelagischen Stadien der Pseudozo&a (T 9 F 9) allerdings noch kurz und stumpf sind; dies 
embryonale Aussehen der Borsten, sowie auch die oben erwähnte unvollkommene Ausbildung 
der Mandibellade in den propelagischen Stadien, erklärt sich daraus, dass deren Mundglied- 
maßen noch nicht functioniren, weil sich die Larven noch von dem aus dem Ei mitgebrachten 
Dotter ernähren. Der Palpus (Pp) ist in den jüngsten Larvenstadien nur erst durch einen 
Höcker vertreten, an dem zuweilen eine Borste sitzt. 

Der proximale Lobus (Lo. pr) ist zuerst ellipsoidisch, in den späteren Larven- und be- 
sonders in den litoralen Stadien mehr beilförmig. Die Zahl seiner Borsten ist bei den jungen 
Pseudozo&en vom Alima-Iypus (T 10 F 8) geringer als bei den jungen Antizo&en (IT 8 F 44) 
und den jungen Pseudozo&en vom Erichthus-Typus (T 11 F 5); sie nimmt in den folgenden 
Stadien aller Larvenarten, und weiter in den litoralen Stadien stetig zu. 

Bemerkenswerth ist die Entwicklung der Borsten am distalen Lobus (Lo. di). Im 
2. Stadium der Antizoda (T 8 F 65) finden sich daran 5 ungefähr gleich lange, schwach ge- 
bogene Borsten, die ich in proximal-distaler Richtung zählend als 1., 2., 3. etc. Borste be- 
zeichne. Die 1. von diesen Borsten ist im 1. Stadium der Antizo&a (T 8 F 44) noch nicht 


6. Vordere Maxille. rl 


vorhanden; im 3. und in den folgenden Stadien wird sie kürzer (T8 F 72, T7F10, 27, 40) 
und verschwindet in den mittleren Stadien (T 7 F 64). Ein ähnliches Schicksal hat die 
3. Borste; schon im 1. Stadium etwas kürzer als ihre Nachbarn, verkümmert sie in den 
folgenden Stadien allmählich und ist ungefähr gleichzeitig mit der 1. Borste verschwunden 
(dieselb. Figg.).. Die 2. Borste überholt die anderen bald im Wachsthum und wird zu dem 
dicken, mit dem Lobus unbeweglich verbundenen Endhaken der definitiven Maxille (T 7 F 64, 
T8 F 16); aus der 4. und 5. Borste werden die beiden, an der distalen Seite des Endhakens 
zunächst sitzenden Borsten. Am distalen Lobus der Pseudozo&a-Maxille zeichnet sich die 
2. Borste, die zum Endhaken wird, schon in den jüngsten Stadien durch ihre Länge und 
Dicke vor den übrigen Borsten aus (T 9 F 9, T 11 F 3). Die Pseudozoden vom Typus Brichthus 
haben nun in den jüngsten pelagischen Stadien ebenfalls 5 Borsten am distalen Lobus (T 11 
F 3, 20), stehen also in dieser Hinsicht mit dem 2. Stadium der Antizo&a auf gleicher Stufe, 
aber die 1. und mehr noch die 3. Borste sind bereits in Rückbildung begriffen; sie wer- 
den im 4. Stadium winzig und verschwinden alsbald ganz (T 11 F 39). Die 2., 4. und 5. Borste 
entwickeln sich bei diesen Pseudozoöden weiterhin wie bei den Antizo&en, nur ist die d. Borste 
bis in die letzten Larvenstadien kleiner (T 11 F 85). In den jüngsten Stadien der Pseudo- 
zoöen vom Typus Alima finden sich nur 3 Borsten am distalen Lobus (T9 F9, T10 FB); 
die 3. Borste, schon bei den anderen Pseudozo&en von vornherein winzig, wird gar nicht 
erst gebildet, und die 5. Borste, bei den anderen Pseudozo&en kleiner als die 4, fehlt hier; 
die 1. Borste wird, wie bei den anderen Larven rückgebildet und verschwindet in den mitt- 
leren Stadien (T 10 F 24, 48, 76); die 2. Borste (Endhaken) und die 4. Borste, die in den 
älteren Stadien allein übrig sind, entwickeln sich wie bei den anderen Larvenarten. 

In den jüngsten Larvenstadien hat der distale Lobus also 2 Borsten (eine an der pro- 
ximalen und eine an der distalen Seite des künftigen Endhakens), die im Laufe der Ent- 
wicklung rückgebildet werden; dieser Process ist am vollständigsten bei den Antizoden, da 
hier die beiden Borsten anfänglich kaum kleiner als die übrigen sind und die eine von ihnen 
(die 1.) im 1. Stadium noch gar nicht vorhanden ist, sondern erst im 2. Stadium auftritt; bei 
den Pseudozoden liegt die Entstehung dieser Borste und der Beginn der Rückbildung beider 
Borsten vor dem Beginn des Larvenlebens, und bei den Pseudozod&en vom Alima-Typus er- 
scheint die 3. Borste überhaupt nicht mehr, sondern ist schon vor Beginn des Larvenlebens 
unterdrückt. — Außer diesen Borsten stehen noch andere am distalen Rande des distalen 
Lobus der fertigen Maxille, die im letzten Stadium aller Larven aufzutreten beginnen und 
sich bis in die späteren litoralen Stadien hinein vermehren. 

Der Palpus (Pp), wie erwähnt in den jüngsten Stadien als Höcker angelegt, wächst 
allmählich zu einem Zapfen heran, erhält seine Borsten und wird in den letzten Larvenstadien 
beweglich (T 7 F 8, 27, 64, T10F8,76, Til F 3,83). Er entwickelt sich also viel früher 
als der Mandibelpalpus. 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 23 


178 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


7. Hintere Maxille. 


Die 2. Maxille der jüngsten Larven ist ein Plättchen, dessen convexer Medialrand mit 
Borstengruppen besetzt ist; die 5 Borstengruppen des 1. Stadiums der Antizoda (T8F43) ent- 
sprechen der späteren Gliederung des Medialrandes der Maxille in die 3 Loben des 2. Gliedes 
und das 3. und 4. Glied; bei den jüngsten Pseudozoden sind die Borsten spärlich und die der 
1. oder 2. Gruppe fehlen (T9 F5, T10 F 9, T11 F19). Die Maxille der jüngeren Pseu- 
dozo&en ist ungegliedert; erst in den mittleren Stadien beginnt sich das Endglied, etwas später 
auch die anderen Glieder von einander zu sondern (T 10 F 53, 93). Dagegen ist in den 
Jüngsten Stadien der Antizoö&a das Endglied bereits abgegliedert (T 8 F 43); vom 4. oder 5. 
Stadium ab aber verschmilzt es wieder mit dem vorhergehenden Glied (T 7 F 63) und wird 
von neuem im 1. litoralen Stadium gegen es beweglich (T 6 F 26), während die Trennung 
zwischen den drei proximalen Gliedern schon in den mittleren Larvenstadien sich anbahnt. 
In diesen Stadien beginnen auch die Loben des 2. Gliedes stärker hervorzutreten; aber erst 
nach der Metamorphose erhalten sie und das Endglied die definitive Form. 

Die Borsten sind bei den jüngeren Antizoöden gefiedert und verlieren später die Fiedern; 
bei den Pseudozo&en sind sie von Anfang an ungefiedert; sie vermehren sich allmählich, be- 
sonders stark bei der Metamorphose; dabei treten sie auch auf der Fläche und am Lateral- 
rande der Maxille reichlicher auf, wo vorher keine oder nur wenige Borsten standen. 


S. Die vorderen fünf Thoraxbeine. 


Die 5 Maxillipeden (Putzbein, Raubbein, 3 kleine Maxillipeden) entwickeln sich bei 
den Antizoöa-Larven sämmtlich aus Spaltbeinen; die Pseudozo&a-Larven besitzen dagegen die 
beiden vorderen Maxillipeden (Putzbein, Raubbein) beim Ausschlüpfen schon in einer Gestalt, 
die mit der definitiven im wesentlichen übereinstimmt, während die 3 kleinen Maxillipeden 
sich aus Knospen an den Rumpfsegmenten direct entwickeln. 

Die 5 vorderen Thoraxbeine der Antizo&öa bestehen im 1. und 2. Larvenstadium 
(T8 F 46—50, 58, 59) aus Basipodit (Bap), Endopodit (Enp) und Exopodit (Exp); das Endo- 
podit bildet die directe Fortsetzung des Basipodits; diese drei Bestandtheile der Beine sind 
alle 2 gliedrigs, mit Ausnahme des Endopodites des 1. Beines, das 3gliedrig ist. Das End- 
glied (Enp. A. di) der Endopodite ist kurz und schmäler als das proximale Glied (Enp. A. pr) ; 
umgekehrt ist das Endglied der Exopodite lang, ihr proximales Glied, mit dem es am distalen 
Ende der Lateralseite der Basipodite articeulirt, kurz. Das 1. Bein hat ein schlankeres, das 
2. Bein ein dickeres (besonders im 2. Stadium F 59) Endopodit als die übrigen Beine. In 
der Reihe der Beine, von vorne nach hinten, ändert sich das Längenverhältnis der beiden 
Äste derart, dass die Endopodite relativ kürzer (auch im Verhältnis zum Basipodit), die Exo- 


8. Die vorderen fünf Thoraxbeine. 179 


podite relativ länger werden: das Exopodit, das am 1. Beine lange nicht bis zum proximalen 
Rande des Endgliedes reicht, überragt am 9. Beine seinen distalen Rand. Das Endglied beider 
Äste trägt lange Fiederborsten, deren Zahl in der Reihe der Beine von vorn nach hinten an 
den Endopoditen ab-, an den Exopoditen zunimmt. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht 
über die Vertheilung der Borsten am Endgliede der Endopodite und der Lateralrandborsten 
(Se), Medialrandborsten (Si) und terminalen Borsten (Si) an den Exopoditen bei Lysiosguilla 
occulta und eusebia,; in die Tabelle ist die Vertheilung der Borsten auch der folgenden bei- 
den Stadien aufgenommen. 


1. Bein 2. Bein 3. Bein 4. Bein 5. Bein 
Endop. Exop. Endop. Exop. Endop. Exop. Endop. Exop. Endop. Exop. 
1. Stad.| 8 18e,4St| 5 18e,48t| 4 1Se,48t 4 2Se, 4 St 3 28e,48t 
2. Stad.| 8 18e,4$| 6 186,5 4 18e,5%18S| 4 286,58t,1Sil 3 28e,58t,18i 
3. Stad.| 8 18e,4St| — 186,5) 4 18e,58t,1Si| 4 286,58,18Si| 3 28,58, 18i 
a ee 5 18e,58,1Si| 4 18e,58,1S| 3 18e,58t,18i 


Außer diesen Fiederborsten stehen kürzere am Medialrande der Endopodite und des 
2. Gliedes der Basipodite in Gruppen von 1—3; ferner sitzt am Endgliede der Endopodite 
des 1. und 2. Beines eine nackte Pfriemborste. 

Die Umwandlung dieser Schwimmbeine in die Maxillipeden beginnt im 3. Stadium 
der Antizoöa (T 7 F 16, 17, 20, 19, 23) äußerlich sichtbar zu werden; doch ist die Umwand- 
lung des 2. Beines schon im 2. Stadium (T 8 F 59) durch die Schwellung des 1. Endopodit- 
gliedes (Enp. A. pr) vorbereitet. Während im 3. Stadium das 1. Bein (T 7 F 16) nur durch 
eine geringe Streckung des mittleren Endopoditgliedes (Enp. A. pr IT), durch das Auftreten einer 
neuen Borstengruppe am Medialrande dieses Gliedes und durch eine geringe Verkürzung des 
Exopodites sich vom 2. Stadium unterscheidet, und das 3.—5. Bein (F 20, 19, 23) ganz wie im 
2. Stadium gebaut ist, hat das 2. Bein (F 17) eine eigenthümliche Form erhalten, die den 
Übergang vom Schwimmbein zum Kieferbein veranschaulicht: sein Exopodit (Exp) hat noch 
die frühere Zahl von langen Schwimmborsten und ist nur wenig kleiner als vorher; sein Endo- 
podit aber ist 4gliedrig geworden, hat die Schwimmborsten verloren, und die beiden distalen 
Glieder haben den Bau des Handgliedes und der Klaue von Maxillipeden erhalten; das Bein 
dürfte in diesem Stadium nur noch unvollkommen als Schwimmbein und noch gar nicht als 
Greifbein functioniren; im 4. Stadium erhält es dann im wesentlichen die definitive Form und 
Function (T 7 F 33). 

Das 1. Bein macht eine derartige Übergangsform nicht durch; es hat im 4. Stadium 
der Antizoda (T 7 F 35) plötzlich die Form des Putzbeines erhalten, die es während des Lar- 
venlebens im wesentlichen nicht mehr ändert: das Exopodit ist verschwunden, ebenso alle 
Schwimmborsten, und Basi- und Endopodit sind in eine gestreckte 6gliedrige Gliedmaße ver- 
wandelt, deren Endglied eine kleine, gegen das vorletzte Glied (A V) bewegliche Klaue bildet. 


Das 3.—5. Bein hat im 4. Stadium (T 7 F 32, 31, 29) im wesentlichen den Bau wie vorher; 
23* 


180 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


nur ist am Endgliede des 3. Beines (F 32), das bereits im 3. Stadium eine Pfriemborste, ähn- 
lich der des 1. und 2. Beines, erhalten hatte, eine neue kleine Fiederborste erschienen, und die 
Trennung zwischen dem 2. Basipodit- und 1. Endopoditgliede dieses Beines, wie auch des 4, 
beginnt zu verstreichen. 

Während das 1. Bein nur eine Häutung, das 2. Bein zwei Häutungen braucht, um die 
frühere Form und Function von Schwimmbeinen gegen die neue Form und Function eines 
Putz- und Greifbeines auszutauschen, beansprucht die Umwandlung des 3.—D. Beines längere 
Zeit. Zwar kann das 3. und auch das 4. Bein schon im 6. Stadium eine Gestalt erwerben, 
die der eines Greifbeines ähnlich ist (T 7 F 77, 78); als solches functioniren dürfte es aber 
erst 1 oder 2 Stadien später, und beim d. Bein beginnt die neue Function nicht vor dem vor- 
letzten (T 8 F 10) oder letzten Larvenstadium. Während der Umwandlung dieser Beine bildet 
sich das Exopodit am 3. Beine meistens plötzlich (bei der Häutung zum 5. Stadium), am 4. 
und besonders am 5. Bein gewöhnlich allmählich zurück; die Schwimmborsten werden auch 
am Endopodit nach und nach (T 7 F 47, 52, 73) kürzer und geringer an Zahl, die Gliederung 
zwischen Basipodit und Endopodit und am 5. Bein oft auch die zwischen den beiden Gliedern 
des Endopodites verstreicht; die Beine wachsen im 3. und 4. Stadium und im Beginn der 
Umwandlung nicht; kurz nach dem Verschwinden des Exopodites bilden sie ein 2- oder 
3gliedriges Stäbchen mit einigen Borstenrudimenten (T 7 F 72, 79). Dies Stäbchen gliedert 
sich dann allmählich von neuem (zuerst trennt sich das 3. Glied vom 2. und vom folgenden, 
dann wird der proximale Theil des vorletzten Gliedes als 4. Glied abgeschnürt), das 2. und 
3. Glied streckt sich, das vorletzte Glied verbreitert sich zum Handgliede, das Endglied spitzt 
sich zu, verlängert und krümmt sich zur Klaue, es treten neue, kurze, z. Th. dornförmige 
Borsten auf und das Handglied legt sich nach hinten über. 

Die 6 Glieder der fertigen Maxillipeden entstehen aus den Gliedern der Schwimm- 
beine in folgender Weise. Da während der Umwandlung der 5 Schwimmbeine in die Maxilli- 
peden überall die Gliederung zwischen dem 1. und 2. Basipoditgliede und fast überall auch 
die Gliederung zwischen dem vorletzten und letzten Gliede unverändert bleibt, so lässt sich 
leicht feststellen, dass das 1. Glied (A /) der Maxillipeden aus dem 1. Basipoditgliede (Bap. A T), 
die Klaue (A VI) aus dem Endgliede (Enp. A. di) des Endopodites hervorgeht. Ebenso deut- 
lich ist die Beziehung der übrigen Glieder des Putzbeines zu denen des 1. Schwimmbeines 
(T 7 F 16, 35): das 2. Glied (A IT) geht aus dem 2. Basipoditgliede (Bap. A IT) hervor, das 
3. Glied (A IIT) aus dem 1. Endopoditgliede (Enp. A. pr IT), das 4. und 5. (A IV, V) aus 
dem 2. Endopoditgliede (Enp. A. pr IT) des 1. Schwimmbeines,; das 2. Glied des Endopodites 
bereitet im 3. Stadium seine Zweitheilung durch eine leichte Einschnürung und das Auftreten 
einer zweiten Borstengruppe am Medialrande vor. Auch das 2. Glied (A IT) des Raubbeines 
(T7 F17, 33) entsteht aus dem 2. Basipoditgliede (Bap. A IT) und das 3.—5. Glied (A III, 
IV, V) aus dem proximalen Endopoditgliede (Enp. A. pr), das hier nicht, wie am 1. Beine 
aus 2, sondern wie an den folgenden Beinen aus einem Stück besteht. Die Verschmelzung 
des 2. Basipoditgliedes mit dem proximalen Endopoditgliede, die am 3.—5. Beine (T 7 F 45 


8. Die vorderen fünf Thoraxbeine. 181 


bis 47, 50—52) vor ihrer Umwandlung in die Maxillipeden eintritt, macht die Feststellung 
der Beziehung zwischen den alten und neuen Gliedern dieser Beine etwas schwieriger; doch 
ließen kurz vor der Häutung getötete Larven erkennen, dass auch an diesen Beinen, wie 
am Raubbein, das 2. Glied (A II) aus dem 2. Basipoditgliede (Bap. A II), das 3.—5. Glied 
(A III, IV, V) aus dem proximalen Endopoditgliede (Enp. A. pr) hervorgeht (T 7 F 71, 77). 
Das Exopodit wird, wie erwähnt, an allen Beinen abgeworfen; doch dürfte sein Gewebe dabei 
nicht verloren gehen, sondern zur Vergrößerung des 2. Gliedes gebraucht werden. 

Wie oben bemerkt, wächst das 3.—5. Bein im 3. und 4. Stadium und im Beginn 
der Umwandlung zu Maxillipeden nicht, ja diese Beine sind im 3. und 4. Stadium nicht 
blos im Verhältnis zum Rumpf, sondern auch absolut kleiner als im 2. Stadium; später 
nehmen sie an Größe wieder allmählich zu, das 3. Bein schneller als das 4., und das 4. 
schneller als das 5. Dagegen wächst das 2. Bein bei der Häutung zum 3. und 4. Stadium 
beträchtlich an Dicke, und beträchtlicher noch an Länge bei der Häutung zum 4. Stadium: 
es ist im 4. Stadium mehr als doppelt so lang wie im 3. Stadium. Eine Folge dieses starken 
Wachsthums ist vermuthlich die Verlangsamung des Wachsthums der folgenden Beine in 
diesen Stadien. 

So lange die 5 vorderen Thoraxbeine noch Schwimmbeine sind, articuliren sie in zwei 
parallelen Reihen am Rumpf, gleich den Abdomenbeinen, an die sie später ihre Ruder- 
function abtreten. In dem Maße aber, wie die Thoraxsegmente sich dann verkürzen, rücken 
die hinteren Beine näher an die vorderen, und zugleich nähern sich die Beine der hinteren 
Paare der Mediane mehr als die Beine der vorderen Paare, so dass die beiden Beinreihen 
nach hinten convergiren und die Grundglieder der beiden Beine des letzten Paares in der 
Mediane fast an einander stoßen (T 8 F 30). Dabei platten sich die proximalen Glieder der 
Basipodite gegen einander von vorn nach hinten ab, und zugleich dreht sich ihr Medialrand, 
besonders an den hinteren Beinen, etwas nach vorn. Indem sich zugleich die folgenden 
Glieder nach vorn überlegen und mit dem von der Bauchfläche ungefähr senkrecht abstehenden 
1. Gliede einen Winkel bilden, indem ferner das 4. und 5. Glied des 2.—5. Maxillipeden sich 
nach hinten, das klauenförmige Endglied wiederum nach vorn überlegt, und indem endlich 
der mediale Rand des Handgliedes sich nach vorn (Putzbein) oder ventrad kehrt, ändert sich 
die ursprüngliche Lage der meisten Glieder in Beziehung auf die Rumpfebenen. 

Während der Umwandlung tauschen die 5 Thoraxbeine ihre frühere Function nicht 
blos gegen eine neue aus, sondern sie erwerben noch eine zweite Function dazu, die von 
Respirationsorganen. An der Lateralseite des 1. Basipoditgliedes erscheint, zunächst in Form 
eines Wulstes oder Säckchens, ein Kiemenblättchen (Dr). Die Folge, in der die Kiemen 
an den einzelnen Beinpaaren auftreten, entspricht der Folge, in der sich diese in Maxillipeden 
verwandeln; sie treten zuerst am 2. Bein (im 3. Stadium T 7 F 17), dann am 1. Bein (im 
4. Stadium T 7 F 35), dann am 3. (5. oder 6. Stadium), 4. (6. Stadium) und 5. Bein (6. oder 
7. Stadium) auf; die Kieme des Putzbeines, anfänglich kleiner als die des Raubbeines, wird 


in den letzten Larvenstadien größer als diese. 


182 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


Wie oben erwähnt, hat das Putz- und Raubbein der Pseudozo&a in ihren jüngsten 
Stadien im wesentlichen den definitiven Bau (T 9 F 8, 14, T 11 F 4); die beiden Beine zeigen 
ungefähr die Stufe der Ausbildung wie im 4. Stadium der Antizo&a. Die ersten Anlagen 
der 3 hinteren Maxillipeden treten erst im 3. pelagischen Stadium der Pseudozo&a hervor 
(T9 F25, T10 F 17, T11 F 14), in Form von Knospen oder Wülsten. Die erste Anlage 
des 3. Maxillipeden ist größer als die des 4., und diese größer als die des 5. Maxillipeden; 
dementsprechend entwickelt sich der 3. Maxilliped früher als-der 4., und dieser früher als 
der 5. zur definitiven Gestalt. Die Knospen verlängern sich in den folgenden Stadien zu 
Stäben von ähnlicher Form, wie sie die hinteren Maxillipeden der Antizo&a nach dem Verlust 
der Exopodite und der Borsten besitzen (T 9 F 38, 46). Die Stäbe biegen sich alsbald in 
der Art, die der späteren Lage der Abschnitte der Maxillipeden gegen einander entspricht, 
und gliedern sich (T 9 F 44, 45, T 10 F 40—42). Die zuerst auftretende Gliedgrenze ist 
die zwischen dem 1. und 2. Gliede, die auch an den Maxillipeden der Antizoö&a während der 
ganzen Umwandlung erhalten bleibt; die übrigen Gliedgrenzen erscheinen ungefähr gleich- 
zeitig, nur ist die zwischen dem 4. und 5. (Hand-)Gliede, wie auch an den Maxillipeden der 
Antizo&a, stets die letzte. Sobald die Gestalt der Gliedmaßen der definitiven ähnlich wird, 
erscheinen an den distalen Gliedern kurze, z. Th. dornförmige Börstchen. Ganz wie bei der 
Antizo&a rücken die Maxillipeden allmählich einander näher, die beiden anfänglich parallelen 
Reihen convergiren nach hinten (T 9 F 25, 31, 38, 107), die frühere Medialseite wendet sich 
nach vorn und die Gliedmaßen knicken sich im Zickzack, wie oben p 181 angegeben. Die 
Kieme (Br) am Raubbein ist schon im 1. propelagischen Stadium vorhanden (T 9 F 3), die 
am Putzbein wird erst im 4. oder 5. pelagischen Stadium sichtbar, die der kleinen Maxilli- 
peden vom 6. Stadium an; der letzte Maxilliped bleibt zuweilen kiemenlos. — Von dem 
Stadium an, in dem die 3 kleinen Maxillipeden der Pseudozo&a stabförmig geworden sind, 
geht ihre Entwicklung zur definitiven Gestalt also in derselben Weise vor sich wie die der 
Maxillipeden der Antizo&a von dem Stadium an, in dem sie Exopodit und Schwimmborsten 
verloren haben. 

Nachdem die 5 Maxillipeden der Antizoöa- und Pseudozo&a-Larven ihren im wesent- 
lichen definitiven Bau erreicht haben, ändern sie sich während des übrigen Larven- und des 
litoralen Lebens nur noch hinsichtlich der relativen Größe und Form mancher Glieder 
und der Zahl und Gestalt ihrer Borsten. Die Borsten, die auch im letzten Larvenstadium 
noch spärlich entwickelt sind, werden während der Metamorphose plötzlich stark vermehrt 
(T6 F 22—24); ihre Zahl wächst aber auch noch weiterhin. — Auf einige Einzelheiten der 
späteren Entwicklung sei hier noch hingewiesen. 

Das Handglied (AV) des Putzbeins geht am Ende des nach vorn gekehrten Medial- 
randes in eine krumme, spitze Zacke aus, mit der die Klaue (A VI) eine kleine Zange 
bildet (T 7 F 37, 38, T9 F 14); die Zacke wird dicker, und es erscheinen an ihr Zähnchen, 
in einem Bogen angeordnet, in dessen Öffnung sich die adducirte Klaue legt (T 7 F 74, 75, 
T8 F38, 39, T9 F53, T 10 F 92, T 11 F 72); nach der Metamorphose-Häutung verwischt 


9. Beine des Mittelleibes. 183 


sich diese Anordnung und es erscheint an ihrer Stelle ein unregelmäßig mit kleinen Zacken 
besetztes Polster. Während die ersten beiden Glieder des Putzbeins das Larvenleben hin- 
durch nackt bleiben und die Zahl der Borsten am 3. Gliede gering ist, vermehren sich die 
eigenthümlich geformten und in Querreihen stehenden Borsten des 4. und 5. Gliedes von 
der Umwandlung der Gliedmaße an in jedem Stadium (T 7 F 37, 38, 74, 75, T8 F 39, T 9 
F 53, T10 F 97, T 11 F 26). Der eigenthümliche Bau dieser Borsten ist schon bei ihrem 
ersten Auftreten angedeutet, entwickelt sich aber zur definitiven Form erst im 1. oder 2. lito- 
ralen Stadium; die Borsten an der convexen Seite der Klaue und am Hinterrande des Hand- 
gliedes, im letzten Larvenstadium nur spärlich vorhanden, werden bei der Metamorphose stark 
vermehrt, und zugleich erscheinen am 2. und 3. Gliede Längsreihen von zunächst noch weit- 
läufig stehenden Borsten. 

Da das Raubbein an Borsten sehr arm ist, so ändert sich sein Aussehen während des 
Larvenlebens noch weniger als das des Putzbeines; nur die kleinen Zacken und Börstchen 
an der ventralen Kante des Handgliedes (A V)) vermehren sich allmählich und die Einschlag- 
grube für die Spitze der Klaue vertieft sich; in ihrer Nähe erscheinen außer dem ursprünglich 
vorhandenen Dorn zuweilen noch 1 oder 2 kleinere (T 7 F 33, TSF 25, 26, T9F 8, 21, 98). 
Bei der Metamorphose wird das ganze Bein gedrungener, die Einschlaggrube des Handgliedes 
wird noch tiefer und setzt sich distad in die Rinne fort, in deren Fächer die Nebenhaken 
der Klaue einschlagen, die Dornen bei der Einschlaggrube des Klauenendes werden beweg- 
lich und zuweilen auch vermehrt, die Zackenreihe am Ventralrande des Handgliedes wird in 
eine Reihe breiter Zähne verwandelt etc.; die auffälligste, fast immer mit der Metamorphose 
verbundene Änderung ist das Hervortreten der Nebenhaken an der concaven Seite der Klaue, 
die sich bei manchen Arten bei späteren Häutungen noch vermehren, bei anderen aber ganz 
fehlen (T6 F 13, 9). 

Auch an den 3 kleinen Maxillipeden bildet sich die eigenthümliche Form der 
Glieder und ihrer Anhänge erst bei und nach der Metamorphose aus (T 6 F 21—24), wenn 
auch einzelne Eigenthümlichkeiten, wie die besondere Form des Handgliedes des 4. Maxilli- 
peden bei manchen Arten schon in den letzten Larvenstadien sichtbar werden. Die Vermehrung 
der Borsten, die bei den Larven nur am 3., 4. und 5. Gliede spärlich vorhanden sind, ist sehr 
stark bei der Metamorphose, bei der auch zuerst die Putzborsten am 5. Bein und die Drüsen- 
höcker am Handgliede des 3. und 4. Beines erscheinen; die Zahl aller Borsten und auch die 
der Zähne am Ventralrande der Handglieder wächst in den späteren litoralen Stadien weiter. 


9. Beine des Mittelleibes. 


Die 3 hintersten Thoraxbeine (Gehbeine, Pa) sind die Gliedmaßen, deren Anlagen am 
spätesten hervortreten; nur die Anlagen des 6. Abdomenbeines können gleichzeitig mit ihnen 


erscheinen. Ihre hügelförmigen Knospen werden an allen 3 Segmenten des Mittelleibes 


184 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


zugleich sichtbar (T8 F 78, T9 F 31, T11 F 31), bei allen Larven erst dann, wann die 4 
oder 5 vorderen Abdomenbeine bereits als Schwimmbeine functioniren, bei den Antizoden, 
wann die Umwandlung der ersten beiden 'Ihoraxbeine in Maxillipeden vollendet ist und die 
der folgenden Beine sich vorbereitet (4.—6. Stadium), bei den Pseudozo&en 1 oder 2 Stadien 
nach dem Erscheinen der Anlagen des 3.—5. Thoraxbeines (4. oder 5. pelagisches Stadium). 

Die Anlagen der 3 Beine sind von vornherein nicht gleich groß, sondern, entsprechend 
der Länge der ausgebildeten Beine, ist die jedes Beines kleiner als die des folgenden. Alsbald 
nach dem Erscheinen furcht sich die Kuppe der Hügel oder Knospen, wodurch sich die Spaltung 
ihres distalen Theils in Endo- und Exopodit einleitet (T 7 F 39, 65—67, T 9 F 38, T 10 
F 37—39). In dem Stadium, in dem die Äste vollständig von einander getrennt sind, beginnt 
auch das 1. Basipoditglied sich vom 2., zuweilen auch das 2. vom 3. abzuschnüren (T 7 
F 81—83, T 10 F 54—-56); weiterhin schnüren sich die Äste vom 3. Basipoditgliede und die 
beiden Exopoditglieder von einander ab (T 8 F 12—14, T 10 F 62—64); das auch später 
minder vollkommene Gelenk zwischen den beiden Endopoditgliedern ist vor der Metamorphose 
kaum angedeutet. Das Endopodit rückt in den letzten Larvenstadien etwas auf die Hinter- 
seite des Exopodites (T 8 F 22—24, T 10 F 84—86). 

Die Gehbeine sind vor der Metamorphose völlig borstenlos; bei der Metamorphose- 
häutung erhalten sie an den Ästen plötzlich eine große Zahl von Borsten in definitiver Form 
und Anordnung; auch ihre Zahl steht hinter der definitiven nur am Endgliede der Exopodite 
zurück (T 6 F 10, 40—42). 

An dem 1. Basipoditgliede des letzten Gehbeines des g'! beginnt bei der Metamorphose 
auch der Penis hervorzusprossen; er erreicht seine definitive Form und Länge nach einer Zahl 


von Häutungen, die bei den einzelnen Species sehr verschieden ist. 


10. Abdomenbeine. 


Von den Abdomenbeinen besitzt die Antizo&a beim Ausschlüpfen höchstens die beiden 
vordersten Paare in Form von zweilappigen, borstenlosen Anhängen (T 8 F 45, 54, 55), wäh- 
rend die ausschlüpfende Pseudozo&a 4 oder 5 beborstete und als Ruderorgane functionirende 
Beinpaare hat (T 9 F 2, 13, 12, T11 F2, 8—10). Die ersten äußeren Anlagen der in den 
folgenden Stadien hervorsprossenden Beine sind ebenfalls zweilappig; sie erscheinen bei der 
Antizo@a in den jüngsten Stadien rasch nach einander, so dass in jedem Stadium meistens 2 
neue Paare auftreten, während bei der Pseudozo@a die Reihe der im 1. propelagischen Stadium 
vorhandenen Beinpaare erst im 2. pelagischen Stadium sich durch Anlage des 5. oder 6. Paares 
zu vervollständigen beginnt. 

Die vorderen 5 Beinpaare entwickeln sich bei der Antizo&a im allgemeinen so, dass 
jedes in jedem Stadium die Stufe der Ausbildung erreicht, welche das vorhergehende Paar 
im vorhergehenden Stadium hatte (T 7 F5, 24, 34, 48; T8 F5,15, T7F6,18; T7F21; 


10. Abdomenbeine. 185 


T7 F22, 36; T7 F30; T8 F 8, 17); sie beginnen als Ruderorgane schon in dem Stadium zu 
functioniren, welches auf das Stadium ihres ersten Erscheinens folgt: der zweizipflige Lappen 
der Anlage, dessen beide Zipfel den beiden Ästen (Exp, Enp) der Beine entsprechen und vom 
Basalstück des Lappens mehr oder minder deutlich durch eine Furche abgesetzt sind, ver- 
wandelt sich bei der nächsten Häutung in ein Spaltbein mit eingliedrigem Basipodit und ein- 
gliedrigen Ästen, die mit Fiederborsten und Retinaculum versehen sind. Das 5. Bein der 
Pseudozoda entwickelt sich ähnlich, aber zunächst etwas langsamer (T 9 F 24, 32, 41). 

Das Basipodit wächst an den vorderen Beinen im Verhältnis zu den Ästen zunächst 
schneller (und ist bei der Pseudozo&a von Anfang an relativ länger) als an den hinteren 
Beinen; bald aber strecken sich auch die Äste und übertreffen das Basipodit an Länge; doch 
bleiben bis in die letzten Larvenstadien Basipodit und Äste jedes Beines schlanker als an 
dem jedesmal folgenden Bein; erst bei der Metamorphose gleicht sich dieser Unterschied aus, 
indem Basipodit und Äste der vorderen Beine sich stärker verbreitern als an den hinteren 
Beinen. Die Form der Äste geht von den mittleren Larvenstadien an aus der ovalen all- 
mählich in die den Species eigenthümliche über, und zugleich beginnen sich die Grenzen 
zwischen den gegen einander beweglichen Stücken zu markiren, aus denen die Äste bei den 
litoralen Stadien zusammengesetzt sind. Die erste Andeutung davon ist eine kleine Kerbe 
am lateralen und etwas später auch am medialen Rande der Äste; die beiden Kerben eines 
Astes werden dann bald durch eine zunächst sehr undeutliche, erst in den letzten Stadien 
etwas schärfere Linie verbunden. Am Endopodit befindet sich die Lateralrandkerbe dicht 
hinter der proximalsten, von den folgenden etwas entfernter stehenden Borste, am Medial- 
rande distal von der distalsten der Borsten, die proximal vom Retinaculum stehen. Am Exo- 
podit tritt die Lateralrandkerbe ebenfalls dicht hinter der proximalsten Borste auf, jedoch nur 
bei den Erichthus-Larven (wo die Borste aber am 1. und auch am 2. Bein in den letzten 
Stadien zuweilen verschwindet); bei den Alima-Larven beginnen die Lateralrandborsten erst 
eine Strecke weit distal von der Kerbe. Diese Kerbe zeigt sich bei den Pseudozo&en im 2. 
oder 3. Larvenstadium, bei den Antizoöen einige Stadien nachdem die Beine Borsten be- 
kommen haben. Bei den meisten Larven beginnt das proximale Stück der Äste sich erst bei 
der Metamorphose weiter in Stücke zu sondern, bei einigen Species (mantis, ferussaci) schon 
in den letzten Larvenstadien. Dabei wird am Endopodit die schon bei den Larven aufge- 
tretene Grenze zwischen dem mittleren und distalen Stück meistens undeutlich, während die 
zwischen dem mittleren und proximalen Stück sich verschärft. 

Von den Schwimmborsten, welche die Ränder der Äste bekränzen, erscheinen die am 
distalen Rande zuerst; von da breiten sie sich allmählich über die lateralen und medialen 
Ränder proximad aus; ihre Zahl variist etwas in den einzelnen Larvenstadien, ist aber im 
Ganzen für sie charakteristisch; sie wächst bei der Metamorphose stärker als bei den vorher- 
gehenden Häutungen, und besonders am Lateralrande des 1. Gliedes der Exopodite erscheint 
dabei eine größere Menge von Borsten; dieser Rand, der an den vorderen 4 Beinen bis ins 
letzte Larvenstadium meistens borstenlos, am 5. Bein dagegen meistens mit Borsten besetzt 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 24 


186 D. Die zweite und dritte Lebensperiode der Stomatopoden. 


ist und in diesem Fall bereits saumartig vorspringt, wird bei der Metamorphose an allen 
Beinen mehr oder minder convex und erhält eine Reihe von Fiederborsten (T 6 F 18—20). 
Bemerkenswerth ist die Art, wie die Borsten am Medialrande der Basipodite auftreten. Bei 
den Antizo&a-Laryen erscheint hier 1 Fiederborste im 4. Stadium am 1. und 2. Bein (T 7 
F 34) und im 5. Stadium am 3. und 4. Bein; diese Borsten verschwinden in den nächst- 
folgenden Stadien wieder (T 7 F 48), und der Medialrand der Basipodite bleibt bis in’s letzte 
Stadium borstenlos, erhält aber bei der Metamorphose von neuem Fiederborsten (T 6 F 19, 20); 
am 5. Bein erscheint am Medialrande des Basipodites eine Fiederborste im 6. Stadium; diese 
persistirt jedoch, und es treten in den nächstfolgenden Stadien neue Borsten dazu (T8 F7, 
17, T6 F 18). Unter den Pseudozo&a-Larven haben die vom Krichthus-Typus von Anfang 
an eine Fiederborste am Basipodite aller Beine (T 11 F 8—10, 22—24); auch bei ihnen ver- 
schwindet sie in späteren Stadien (T 1i F 44, 59, 60), und der Medialrand der Basipodite 
beborstet sich erst wieder bei der Metamorphose. Dagegen haben die Pseudozoden vom 
Alima-lTypus diese transitorische Borste nicht (T 9 F 12, 13, 33, 34, 41, 48, 52); nur am 
5. Bein trägt das Basipodit zuweilen einige Borsten im letzten Larvenstadium (T 10 F 82); 
erst bei der Metamorphose erhält es Borsten an allen 5 Beinen. 

Die erste Anlage der Kiemen (Br) erscheint in den mittleren Larvenstadien am proxi- 
malen Theil des Medialrandes der Exopodite in Form eines flachen Wulstes (T 7 F 48, T 10 
F 34); in den folgenden Stadien wölbt er sich stärker vor, wird an der Kuppe eingekerbt 
und wächst in 2 Zipfel aus, die dann wiederum durch Einschnitte in Lappen gespalten werden 
können (T8 F5, 7, 15, 17, T9 F 48, 52, 5559, 69— 78). Die Auflösung dieser Zipfel 
und Lappen in Kiemenäste und Kiemenfäden tritt meistens erst bei der Metamorphose ein 
(T 6 F 18—20, 63), zuweilen aber auch schon im letzten (T 9 F 82—-86, T 11 F 84, 85), und 
vielleicht selbst im vorletzten Larvenstadium. Die Vermehrung der Äste geschieht (wie schon 
Craus 1871 p 44 bemerkt) durch Wachsthum und Spaltung am Stammende, und ebenso die 
der Fäden am Ende der Äste (T 6 F 11), so dass also von den Ästen und Fäden eines Kie- 
menbäumchens jeder proximale älter ist als der nächste distale. 

Der distale Abschnitt der beiden Endopodite des 1. Abdomenbeines bildet sich beim 
g' in den litoralen Jugendstadien zu einem Copulations-Apparat um; der Abschnitt ist in den 
ersten Stadien nach der Metamorphose ganz wie beim © gebaut; seine Umwandlung beginnt 
bei den einzelnen Species nach einer verschiedenen Zahl von Häutungen und ist zu derselben 
Zeit beendet, wann der Penis seine definitive Form und Größe erlangt hat. Auf der vor- 
deren Gliedfläche, distal vom Retinaculum (Ret) und nahe am Medialrande erscheinen zu- 
nächst 2 Wülste (Pr. tu, Pr. u), die sich in den folgenden Stadien strecken und allmählich 
die Form des Röhren- und Hakenfortsatzes annehmen; zugleich verkürzt und verbreitert sich 
das Retinaculum, dessen Häkchen sich entsprechend der Vergrößerung der Haftfläche ver- 
mehren; zuletzt gliedert sich das distal von den Fortsätzen gelegene Stück des Endopodites 
als Deckblatt (Fol) ab, wobei die am proximalen Theil seines Medialrandes sitzende Borsten- 
gruppe abgeworfen wird (T 6 F 14, 49—53, 60, 61). 


11. Uropod. 187 


11. Uropod. 


Die Knospe des 6. Abdomenbeines (Schwanzbeines) tritt hervor, ehe das 6. Segment 
sich vom Telson abgegliedert hat; sie ist von Anfang an weiter von der Mediane entfernt als 
die der vorderen Beine und rückt allmählich ganz auf die Lateralfläche des Segmentes; sie 
erscheint meistens in ähnlicher Form wie die vorderen Beine als zweizipfliger Lappen (T 7 
F 25, T9 F26 Pu), an dessen (zunächst noch nicht abgegliedertem) Basipodit der Basipodit- 
fortsatz (Pr. Bap) als stumpfer (Alima T 9 F 27, 37) oder spitzer (Antizo&a T 7 F 44) Fortsatz 
alsbald hervorwächst; bei den Pseudozo&en vom Erichthus-Typus aber (wenigstens bei den von 
mir untersuchten) ist dieser Fortsatz früher (schon sobald die Anlage des Beines äußerlich 
hervortritt) als das Exopodit in Form einer relativ langen spitzen Zacke vorhanden (T 11 F 11), 
an deren Grunde erst im nächsten Stadium das kleine Exopodit hervorwächst (T 11 F 17, 18). 
Der Basipoditfortsatz streckt sich bei jeder Häutung (T 9 F 47), und erhält bei den Alima- 
Larven am Lateralrande (T 9 F 65, 66, 79, 106), bei den Erichthus-Larven am Medialrande 
eine Zinke (T 7 F 6, 80, T11 F18, 28), so dass also die zuerst entstandene (apicale) Zacke 
bei Squila zu der medialen, bei den übrigen Species zu der lateralen Zinke des fertigen 
Basipoditfortsatzes wird; bei den Species, wo der Fortsatz am Medialrande noch eine dritte 
(proximale) Zinke hat, tritt diese erst bei der Metamorphose hervor (T 4 F 54, T11 F 74). 
Bald nach dem Erscheinen des Beines gliedern sich die Äste vom Basipodit ab und erhalten 
Borsten, deren Zahl allmählich zunimmt (T 7 F 76, 80, T8 F6, 18, T9 F 47, 65, 66, 79, 
106); am Lateralrande des Exopodites erscheint zunächst eine Zacke (dieselben Fgg. Ac. la) 
und proximal von ihr in den folgenden Stadien nach und nach eine Reihe kleinerer Zacken, 
die sich bei der Metamorphose in bewegliche Dornen umwandeln (T6 F 16, 17, 15, 43). 
Zuweilen ist die Zahl der Dornen größer als die der Zacken des letzten Larvenstadiums, 
während sich die Dornen in den litoralen Stadien nicht mehr zu vermehren scheinen. Das 
Exopodit wird meistens erst bei der Metamorphose, selten schon im letzten Larvenstadium 
(T 9 F 106) in 2 Glieder getheilt, deren Grenze dicht hinter dem distalsten Lateralranddorn 
liegt. Im ersten litoralen Stadium hat das Bein im wesentlichen seinen definitiven Bau; nur 
die Zahl der Borsten wächst noch und die Glieder werden durch Leisten versteift; bei ein- 
zelnen Arten ändert sich in den folgenden Stadien auch die relative Länge der Glieder, ferner 
die Form des Basipoditfortsatzes (T 6 F 44) und auch des Endopodites. 


24* 


E. Ethologisches. 


a, brwachsene und junge Litoralstadien. 


1. Wohnung. 


Crark (1869 p 3) berichtet von Pseudosguwilla cihata (»Squila stylifera«) von Mauritius, 
dass die Jungen im Sande nahe der Ebbelinie, die Alten im Corallenschutt in seichtem Wasser 
wohnen, beide in Löchern mit zwei Eingängen, die die Alten mit feinen Algen zustopfen. 
Er glaubt, dass P. ciliata die Löcher mit den Raubbeinen herstellen, wogegen GERSTÄCKER 
(1889 p 737) als Werkzeug dafür eher das Abdomen mit Telson und Uropoden heranziehen will. 

Ausführlichere Mittheilungen macht Brooks (1886 p 50) über Zysiosquilla ewcavatrıw. 
Das Thier lebt im Sande in der Dünung des Atlantischen Oceans (bei Beaufort), eben unter- 
halb der Ebbelinie und gräbt in den Sand einen cylindrischen, nahezu verticalen Gang von 
wenigstens 3—4 Fuß Tiefe, an dessen Mündung es auf Beute (kleine Krebse, Fische etc.) 
lauert, so weit vom Sande verdeckt, dass nur die Augenspitzen hervorragen. Es ergreift die 
Beute mit den Raubbeinen, gewöhnlich ohne den Gang zu verlassen; nur wenn es hungrig 
ist, jagt es bis auf eine Entfernung von 6—8 Zoll; es bringt die Beute sofort auf den Grund 
des Ganges und kehrt an die Öffnung zurück. — Der Gang wird auf folgende Weise an- 
gefertigt. Das Thier streckt sich auf dem Sande aus und schafft durch Bewegungen der 
Schwimmbeine den Sand unter sich fort, bis es so weit einsinkt, dass nur Augen und Telson 
frei bleiben; dann gräbt es, den Kopf voran, sich in den lockeren Sand so weit ein, bis es 
auf eine festere Sandschicht stößt; hierauf kehrt es um, indem es den Kopf an der Bauch- 
fläche des Rumpfes hinaufgleiten lässt, und arbeitet sich aufwärts »hardening and compressing 
the sand by the pressure of the dorsal surface«. Auf diese Weise ist der obere Theil des 
Ganges »rendered firm and circular«; und nun taucht das Thier immer wieder auf den Grund 
des Ganges hinab und holt jedes Mal ein »armfull of sand« herauf, den es dabei zwischen 
den Handgliedern der beiden Raubbeine hält; an der Mündung angelangt, wirft es den Sand 


möglichst weit fort, ohne dabei den Gang zu verlassen, und glättet die Umgebung der Mün- 


1. Wohnung. 189 


dung. Mit dieser Thätigkeit fährt die Lysiosquila fort, bis der Gang die geeignete Tiefe ge- 
wonnen hat. PBxrooxs fügt hinzu, dass die Thiere im Aquarium den Gang stets bis zu dessen 
Boden führten. Nach Vollendung des Ganges bringt Lysiosquilla excavatrix die meiste Zeit an 
dessen Mündung zu, indem sie durch das Pendeln der Abdomenbeine das Wasser im Gange 
stetig erneuert; sie entfernt sich davon sehr selten und nur auf eine ganz kurze Strecke. 
Sowohl beim Ergreifen von Beute als beim Hinabfahren auf den Grund des Ganges ist das 
Thier außerordentlich behende. 

Nach demselben Autor (1886 p 51) wohnt auch Squilla empusa (eine sehr nahe Verwandte 
von S. mantis) in einem Gang, den sie in eher schlammigem als sandigem Boden ausschließlich 
durch die Bewegungen der Schwimmbeine aushöhlt. Der Gang ist flacher als der von S. ex- 
cavatrıw, Uförmig und an beiden Enden offen. S. empusa ist activer und verlässt ihren Gang 
auf größere Entfernung, um auf Beute zu gehen. 

Noch über eine dritte Art, Gonodactylus oerstedi (schiragra«), verdanken wir Brooxs (1893 
p 397, 353) ökologische Beobachtungen. Die Art lebt an der Küste der Bahama-Inseln bei 
geringer Tiefe massenhaft in Höhlen der Korallenfelsen, die manche Felsstücke wabenartig 
durchlöchern. Die Wohnhöhlen münden mit kreisrunder Öffnung, wenig breiter als der Leib 
des Gonodactylus, meistens in Felsspalten aus; sie sind flaschenförmig, von regelmäßiger Run- 
dung und glatter Wandfläche und weit genug, dass das Thier sich darin zusammenrollen und 
umwenden kann. Die Wohnhöhlen liegen gewöhnlich horizontal; von den verticalen kehren die 
meisten ihre Öffnung nach unten. — Diese Höhlen bewohnt immer nur je ein Thier. Es 
liegt darin zusammengerollt, den Kopf im Ausgang, immer bereit, mit den Raubbeinen nach 
Beute zu schnappen, selbst nach 2 bis 3mal größeren Thieren; selten verfolgt Gonodactylus 
die Beute außerhalb der Wohnhöhle; vielleicht thut er es bei Nacht, da er auch im Aquarium 
bei Nacht lebhafter als bei Tage ist. 

S. mantis (und ebenso desmaresti) lebt nach GRrAEFFE (1900) bei Triest »in den tieferen 
Schlammgründen in gegrabenen Gängen«. 

Die vorstehenden Beobachtungen sind, wie das ja natürlich ist, ausschließlich an 
Seichtwasser-Arten gemacht; ob die ökologischen Gewohnheiten der tiefer wohnenden 
Arten (die, soweit ich sehe, größte Fangtiefe, 370—419 Faden, geben Arcock & ANDERsSoN 
1899 p 292 für Sqwilla leptosquila an) ähnlich sind, weiß man nicht. Von einem Theil der 
Seichtwasser-Arten stellen jene Beobachtungen fest, dass sie in Löchern, Höhlen, Gängen 
wohnen und dass sie diese Wohnungen selber herstellen. Dies ist jedenfalls zutreffend für 
Arten, deren Wohnort Sand- oder Schlammboden ist, also für Lysiosguilla ewcavatriw, Pseudo- 
squilla ciliata, Squilla empusa, mantis und (?) desmaresti; aber dass auch Gonodactylus oerstedü seine 
Wohnhöhlen, wie Brooks meint, selber herstelle, ist ganz unwahrscheinlich. Brooks schließt 
dies aus der regelmäßigen Form der Höhlen, der Glätte ihrer Wand und der Übereinstim- 
mung ihrer Ausdehnung mit der Größe des Bewohners. Indessen fehlt es Gonodactylus durch- 
aus an Mitteln, einen Kalkfelsen auf mechanischem oder chemischem Wege auszuhöhlen, und 


man wird daher annehmen dürfen, dass die Höhlen von einer anderen Thierart herrühren, 


190 E. Ethologisches. 


und dass jeder Gonodactylus unter den nach Brooks in großer Menge vorhandenen Höhlen 
sich die zu seiner Größe passende auswählt. 

Die ökologischen Gewohnheiten der Seichtwasser-Stomatopoden lassen sich direct nur 
an flachen Küsten beobachten, die durch Ebbe blosgelegt werden, eine Gelegenheit, die am 
Golf von Neapel fehlt und durch Vorrichtungen im Aquarium nur unvollkommen ersetzt 
werden kann. Was ich indessen an Lysiosquilla eusebia und Squilla mantis hierüber beobachten 
konnte, stimmt zu den oben citirten Angaben. 

Wenn man L. eusebia in ein Aquarium setzt, dessen Boden mit Sand vom Wohnort des 
Thieres bedeckt ist, so verschwindet sie alsbald darin so weit, dass nur Augen und Anten- 
nulen hervorragen; in dieser Lage pflegt sie auch das dargereichte Futter zu packen; verkroch 
sich ein Thier nicht in den Sand, so war es krank und starb bald. Meine Erwartung, dass 
L. eusebia Gänge in den Sand graben würde, erfüllte sich nicht; dennoch glaube ich, dass 
sie das an ihrem natürlichen Aufenthaltsorte thut. Denn nur so wäre es zu erklären, dass die 
Thiere so selten gefangen werden, während man doch aus dem reichlichen, gelegentlich 
massenhaften Auftreten ihrer jüngsten Larven schließen muss, dass sie in nicht geringer Zahl 
vorhanden sind, und da sie in der Nähe der Küste, in der jährlich mehrere Monate hindurch 
von den Muschelfischern abgesuchten Zone leben, so müssten sie viel häufiger in den »rastrello« 
dieser Fischer gerathen, wenn sie nicht im Stande wären, schnell in die Tiefe ihres Wohnganges 
zu verschwinden. Noch geschickter, den Netzen zu entgehen, muss L. occulta sein, von welcher 
ausgewachsene 'Thiere noch nicht gefunden wurden. 

Von S. mantiıs war es mir längere Zeit zweifelhaft, ob sie, wie von ihr und der ver- 
wandten empusa berichtet war, Gänge in den Schlamm grabe, da sich die für diese Art 
scheinbar so charakteristische »Sauberkeit« mit dem Aufenthalt im Schlamm schwer zu ver- 
tragen schien, und da die Thiere, als ich ihnen vor einigen Jahren Gelegenheit bot, sich im 
Aquarium zu vergraben, keinen Gebrauch davon machten. Indessen machte Professor JoHmanNes 
WALTHER, der im Frühjahr (1910) in der Zoologischen Station die ökologischen Gewohnheiten 
von Bodenthieren studirte, in der That die Beobachtung, dass S. mantis sich in den feinen 
Schlamm, der den größten Theil des Golfbodens bedeckt, eingräbt. Wiederholungen dieser 
Beobachtung zeigten, dass S. mantis Gänge von einiger Dauerhaftigkeit im Aquarium nicht 
herstellt, sei es, dass sie das am Meeresboden ebenfalls nicht thut, sei es, dass der Schlamm 
den dafür nöthigen Grad von Festigkeit, den er im Meere haben mag, im Aquarium nicht 
erlangt. Öfters wühlt S. mantis nur offene Gräben in den Schlamm, in denen sie lauernd 
sitzt, ohne sich um den auf ihrem Körper abgesetzten Schmutz zu kümmern; zuweilen bleiben 
über diesen Gräben kürzere oder längere Schlammbrücken erhalten, unter welchen sie her- 
vorlugt; manchmal steckt ein Thier auch ganz im Schlamm, so dass nur Augen und Anten- 
nulen sichtbar sind. Da S. mantis häufig in die Grundnetze der Fischer (tartanelle, paranze) 
geräth, so ist anzunehmen, dass ihre Gänge auch am Meeresboden nicht tiefer hinabreichen. 

Wenn demnach $. mantis auch auf Schlammboden gefischt wird und wenn ihr Verhalten 


in einem mit Schlamm gefüllten Aquarium auch schließen lässt, dass ein derartiger Boden ihr 


2. Betragen im Aquarium. 191 


natürlicher Aufenthalt ist, so möchte ich doch annehmen, dass sie zur Laichzeit festeren 
Boden aufsucht; denn es wäre sonst nicht verständlich, dass der die Eier verbindende Kitt, 
der beim Austritt aus den Drüsen klebrig ist, keinen Schlamm, sondern höchstens vereinzelte 
Stücke Detritus enthält. 

Will man nun weitere Beobachtungen an S. mantis im Aquarium anstellen, so darf 
man die Thiere nicht auf ihrer natürlichen Unterlage halten: der Schlamm, von ihren Be- 
wegungen wie dichter Staub vom Winde aufgewirbelt, entzieht sie alsbald den Blicken. Die 
im folgenden mitgetheilten, wie auch die von früheren Autoren gemachten Beobachtungen 
an S. mantis beziehen sich daher auf Thiere, die auf dem Marmorboden der Aquarien, also 


auf einem dem natürlichen recht unähnlichen Boden lebten. 


2. Betragen im Aquarium. 


Die Stomatopoden stehen in dem Rufe, das Leben im Aquarium nicht lange ertragen 
zu können, und auch SchmivtLein (1879 p 914) sagt von S. mantis, dass sie meistens nur einige 
Wochen ausdauere. Manche Erfahrungen, die ich anfänglich machte, schienen für die Rich- 
tigkeit dieser Ansicht zu sprechen; aber da ich $S. mantis sehr oft auch monatelang im Aqua- 
rıum halten konnte, möchte ich das rasche Eingehen mancher Thiere darauf zurückführen, 
dass sie beim Fange verletzt wurden; Thiere, die gegen Angriffe sich mit so gefährlichen 
Waffen vertheidigen, werden dementsprechend von den Fischern behandelt, fallen gelassen, 
fortgeschleudert, und die dadurch verursachten Verletzungen, die äußerlich gar nicht sichtbar 
zu sein brauchen, erklären ein baldiges Absterben. Gelangt S. mantis heil in’s Aquarium, 
und ist für ausreichende Wassercirculation, Garnelenfütterung und adäquate Temperatur ge- 
sorgt, so erträgt sie die Gefangenschaft viele Monate, selbst nach eingreifenden Operationen, 
wenn diese nur nicht mit zu starkem Blutverlust verbunden sind; so hielten sich Thiere nach 
Amputation der Augen monatelang (s. unten p 204), andere mit beiderseits durchschnittenen 
Längscommissuren des Schlundringes wochenlang, ja einmal lebte eine Squilla, der ich den 
Vorderkopf mit Augen, Antennulen und Gehirn abgeschnitten, über 7 Wochen (27. XII 1909 
bis 17. II 1910) weiter. 

Die adäquate Temperatur liegt zwischen den dem Mittelmeer eigenen Grenzen, d.h. 
zwischen 12-—-13° und 26—27°C. Wenn im Winter die Temperatur in dem von mir be- 
nutzten Aquarium unter 12° hinabging, sc verloren die Squillen die Esslust, und dauerte 
diese Temperatur an, so wurden sie krank: das Gewebe in manchen Gliedmaßen, besonders 
in den Schwimmbeinen, wurde trübe, schwärzlich, und der Panzer wurde an manchen Stellen 
weich, das Chitin sah aus wie corrodirt und es blieb davon nur ein dünnes Häutchen übrig. 
Solche Thiere starben bald; die aber die kalte Zeit überstanden, begannen sofort wieder 
Nahrung aufzunehmen, wie die Temperatur über 12'/,° stieg. Auch frisch gefangene Thiere 
haben zuweilen einzelne corrodirte Hautstellen, und einmal wurde ein © mit fast fertig ent- 


192 E. Ethologisches. 


wickeltem Laich gefangen, dessen ganze Haut zerfressen war. Noch eine andere Krankheit 
sei hier erwähnt, von der S. mantis nach längerer Gefangenschaft auch bei adäquater Tem- 
peratur zuweilen befallen wird: braun umrandete Flecke, an denen das Integument ver- 
schwunden ist. 

Das Betragen, das S. mantis, auch in gesundem und gut genährtem Zustande, im 
Aquarium (vermuthlich auch in der Freiheit) zeigt, enttäuscht den Beobachter, der von der 
ungemeinen Kampflust gelesen hat, die nach den Berichten von Annestey (1866) und Brooks 
(1895 p 355) Gonodactylus chiragra und oerstedü sogar gegen indifferente kleine Thiere (Ophiuren) 
und gegen die eigenen Artgenossen (Brooxs schildert den Kampf zweier Gonodactylus) beseelt 
und die ihn zu fortwährendem Gebrauche seiner Raubbeine antreibt. Demnach möchte man 
von S. mantis ein ähnliches Betragen um so mehr erwarten, als ihre Angriffswaffe noch ge- 
fährlicher mit Zähnen ausgestattet ist als bei Gonodactylus und ihre an Mantis religiosa er- 
innernde Erscheinung noch bedrohlicher aussieht. Aber statt unverträglich und streitgierig 
ist S. mantis still, friedfertig, ja phlegmatisch. Die Thiere sitzen stundenlang an der gleichen 
Stelle, auf die Endglieder ihrer Gehbeine und die Spitzen der Uropoden gestützt, schwingen 
ab und zu die Abdomenbeine und bewegen bei Änderungen in ihrem Gesichtsfelde nur die 
Antennulen und Augen. Zuweilen scheint ihnen selbst diese Haltung zu mühsam, und sie 
strecken die Gehbeine schräg nach vorn, die Uropoden flach nach hinten aus, wodurch auch 
das Abdomen dem Boden so nahe kommt, dass die Abdomenbeine zu Bewegungen kaum noch 
Raum finden. Störungen weichen sie aus; werden sie von Artgenossen oder anderen Mit- 
bewohnern des Aquariums berührt, oder stößt man sie an, so machen sie einige Schritte vor- 
wärts oder kehren mit einer sehr charakteristischen, man kann sagen eleganten Wendung 
ihres geschmeidigen Leibes dem Störer das Hinterende zu, indem sie entweder Kopf oder 
Telson ventrad unter den Rumpf beugen, das umgebogene Körperende an der Bauchfläche 
entlang gleiten lassen und zugleich eine Drehung um die Längsachse ausführen, durch die 
sie die Bauchfläche wieder nach unten kehren (diese Bewegung beschreibt etwas abweichend 
auch BETHE 1897 p 487). Wiederholt man die Störung öfters, so schwimmen sie gewöhnlich 
mit einigen Stößen der Abdomenbeine davon, und man muss die meisten Thiere schon ziem- 
lich kräftig stoßen oder gar mit einer Pincette packen, ehe sie den Angriff durch Hervor- 
schnellen der Raubbeine abwehren. Etwas lebhafter verhalten sich die Squillen bei Nacht, 
und dieser Unterschied wird wahrscheinlich im Meere viel größer sein als im Aquarium, wo 
sie nicht nöthig haben auf Nahrungsjagd zu gehen. Auch im Aquarium ist die Nacht die 
Zeit, in der sie fressen; ich sah sie nur ganz selten bei Tage Nahrung annehmen (ähnliches 
berichtet Broors, 1893 p 355, auch von Gonodactylus oerstedi). Dies Verhalten und einige 
andere Beobachtungen lassen darauf schließen, dass S. mantis zu den Nachtthieren gehöre. 
Gleichwohl sucht sie nicht etwa die weniger belichteten oder absichtlich verdunkelten Theile 
des Aquariums auf und verbirgt sich nicht hinter Steinen und Algen. 

Dieses einförmige Betragen unterbricht 8. mantis zuweilen durch eine Beschäftigung, der 
sie sich mit großem Eifer hingibt: das ist das Abbürsten ihrer Haut. ScuuiprLein (1879 


2. Betragen im Aquarium. 193 


Textf. 5 (Erklärung auf folgender Seite). 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 


10) 
or 


194 E. Ethologisches. 


p 512) hat diese Thätigkeit aufmerksam beobachtet; ich gebe seine Schilderung davon wört- 
lich wieder und illustrire sie durch vorstehende, von ©. MercuLıano gezeichnete Bilder (Textf. 5), 
die Squilla mantis in ihren mannigfaltigen und öfters wunderlichen Stellungen während des 
Putzens darstellen. ScHmiDTLeın sagt: »Alles an ihrem schlanken, reichgegliederten Körper 
ist blank und reinlich, denn ihre Hauptbeschäftigung neben dem Fressgeschäft ist Säubern 
und Putzen, eine Arbeit, die man sie in allen möglichen Stellungen besorgen sieht. Bald 
sitzt sie auf dem untergeschlagenen Abdomen, den Kopf bis zur Berührung der Schwanz- 
platte genähert, und scheuert mit den Bürstenhaaren an den Endplatten der ersten Kiefer- 
füße, die vorzugsweise als »Putzfüße« verwendet werden, sorgsam die glänzenden Ringel des 
Panzers. Manchmal steht sie auch auf Kopf und Hinterende gestemmt mit bogenförmig nach 
oben gekrümmtem Leibe und scheuert alle im Bereich der gelenkigen Putzfüße liegenden 
Körperpartien. Dann werden die Flossenanhänge und Kiemenfüße gereinigt und die Fühler- 
geißeln zu wiederholten Malen zwischen den Handgelenken der Beikiefer durchgezogen. Auch 
die Cornea der hammerförmigen Augen, die gliederreichen Mundtheile und das große Raub- 
bein, dessen Klaue aus feinem Elfenbein geschuitzt scheint, werden auf das sorgfältigste ge- 
reinigt, so wenig auch der geringste Makel an ihnen wahrnehmbar ist.« 

Zu dieser Schilderung noch einige ergänzende Bemerkungen. SCHMIDTLEIN bemerkt 
richtig, dass die ersten Kieferfüße »vorzugsweise« als Putzfüße verwendet werden; in der 
That sind sie nicht das einzige Putzorgan. Denn außer den langen, dünnen, gelenkigen vor- 
dersten Maxillipeden, die treffend als Putzbeine bezeichnet werden, weil das Putzen ihre 
einzige Function ist, weil sie dieser Function entsprechend gebaut sind und mit den Putz- 
borsten ihrer distalen Glieder (s. oben p 18) wohl jeden beliebigen Punkt der Oberfläche 
von Rumpf und Gliedmaßen erreichen können, betheiligt sich am Putzgeschäft noch das 
hinterste der 5 kleinen Maxillipedenpaare (BETHE, 1897, sagt p 485 von allen 5 Paaren 
missverständlich: »sie dienen wohl ausschließlich zur Nahrungsaufnahme und zum Putzen«). 
Es ist ebenfalls mit Putzborsten besetzt (s. oben p 20); sein Wirkungsfeld ist aber auf die 
Bauchfläche des Hinterleibes und die Abdomenbeine beschränkt. Die Thätigkeit dieses Maxilli- 
peden ließ sich nicht gut abbilden, wogegen man die Endglieder der Putzbeine in den ein- 
zelnen Bildern der Textf. 5 bald da, bald dort bei ihrer Function verfolgen kann. 

Ein drittes Putzorgan würden nach Beruz (1897 p 486) die Gehbeine sein; sie werden 
nach ihm außer zum Gehen »zur eigenen Reinigung benutzt«. Der Borstenpelz am End- 
gliede könnte wohl als Bürste dienen; doch habe ich die Selbstreinigung der Gehbeine nie 
beobachtet. 

Dass die Squilliden ein Beinpaar besitzen, dessen ausschließliche Function das Putzen 
ist, und dass noch ein zweites Beinpaar zu dieser Function Beihilfe leistet, beweist, welche 
Wichtigkeit das Abbürsten der Haut für die Thiere haben muss. Aber aus welcher Ursache 
sie solcher besonderen Putzorgane, von denen das eine, das Putzbein, sich bereits im Ei oder 
sehr bald nach dem Ausschlüpfen der Larve ausbildet, benöthigen, ist mir unklar geblieben; 
denn das Leben auf und im Schlamm ist der Grund nicht, weil die anderswo lebenden Arten 


3. Nahrung und Feinde. 195 


dieselben Putzorgane haben, und Anfälligkeit für Hautparasiten ebenfalls nicht, weil man auf 
der Haut der Squilliden (abgesehen von den Fiedern ihrer Schwimmborsten) auch dann keine 
Parasiten oder Ansiedler findet, wenn man ihnen die Möglichkeit sich abzubürsten durch 
Amputation ihrer Putzbeine genommen hat. Gehört nun auch das Abbürsten unbestreitbar 
zu den normalen Thätigkeiten der Squilliden, so möchte ich doch das oben geschilderte häu- 
fige und anhaltende Putzen für pathologisch halten; S. mantis gab sich ihm immer erst nach 
längerer Gefangenschaft hin und mir schien, dass die pathologische Steigerung des Putzreizes 
durch die oben (p 191) erwähnten Hautkrankheiten verursacht würde. 

Es sei noch einer Gewohnheit gedacht, die ich bei den jüngsten Litoralstadien von 
Lysiosquilla occulta wahrnahm: wenn man sie belästigt, etwa mit einem Glasstabe schiebt und 


drückt, so krümmen sie den Kopf gegen das T'elson und liegen unbewest. 


3. Nahrung und Feinde. 


Die Nahrung, die Squilla mantis im Aquarium entschieden bevorzugt, besteht aus Gar- 
nelen (Palaemon), Sicyonia und verwandten Krebsen; auch Fleischstücke von größeren Deca- 
poden frisst sie, wogegen sie Stücke von Fischen, Mollusken, Würmern abzuweisen pflest. 
Nur ausnahmsweise frisst Squilla über Tag; Stücke von Garnelen, die neben den Thieren 
liegen, lassen sie während des ganzen Tages unbeachtet, vertilgen sie aber alsbald nach An- 
bruch der Dunkelheit. Ein sonderbares Verhalten zeigt Squilla öfters, wenn man ihr bei 
Tage Futter aufdringt. Schob ich ihr ein Garnelenstück unter den Mund, so kehrte sie sich 
einfach oder mit der oben erwähnten Wendung des ganzen Rumpfes ab; wiederholte ich das 
Anbieten aber mehrmals, so packte sie schließlich das Stück mit den kleinen Maxillipeden, 
richtete sich auf, schwamm mit erhobenem Kopf eine Strecke weiter und schleuderte es mit 
einem Ruck von sich fort, oder sie trug es auch wohl in einen Winkel und schob es hinter 
einen Stein. 

Die Gewohnheit Nachts zu fressen ist wahrscheinlich auch die Ursache, aus der Squilla 
alsbald Fresslust zeigt, wenn ihr beide Augen amputirt werden. Zuweilen fraßen die Thiere 
mit Begierde schon vor Ablauf einer Viertelstunde nach der Operation, und die Blendung 
erwies sich sogar als ein ziemlich sicheres Mittel, Thiere zum Fressen zu bringen, die seit 
Wochen Nahrung nicht angenommen hatten. 

Auch tote und frisch gehäutete Thiere der eigenen Art frisst S. mantis na verzehrt 
ebenfalls die kieinere S. desmaresti, die man daher nicht mit ihr zusammen im Aquarium 
halten darf. 

Man kann also annehmen, dass S. mantis mit Vorliebe sich von allerlei Krebsen nährt, 
die zu fangen sie flink und kräftig genug ist; nach Schmivrzein (1879 p 514) frisst sie außer 
Krebsen auch kleine Grundfische. Ähnlich ist auch die Nahrung von S. desmaresti, während 


Lysiosquilla eusebia scheinbar ohne Auslese Stücke von Fischen, Krebsen und Mollusken 


25* 


196 E. Ethologisches. 


annahm. Die jüngsten Litoralstadien der Squilla- und Lysiosquilla-Arten fraßen Planktonkrebse, 
besonders Pontelliden, die tot zu Boden gesunken waren. Kleine Krebse (nie Vegetabilien) 
fand Crarx (1869) auch im Magen der Pseudosquilla ciliata, ebenso bezeichnet Brooks (1886) 
kleine Krebse und Fische als Nahrung der Lysiosquilla ewcavatriv. So ist es etwas auffällig, 
wenn AnnesLEY (1866) von Gonodactylus chiragra berichtet, er fresse »besonders gern Actinien 
und ähnliche Formen«. Er fügt hinzu, G. sei sehr gefräßig, könne aber auch Tage lang 
hungern. Die Gefräßigkeit würde sich aus der wenig substanziellen Nahrung erklären. 
S. mantis und desmaresti sind, wenigstens in der Gefangenschaft, keineswegs gefräßig; man 
ernährt z. B. eine größere mantıs auskömmlich, wenn man ihr alle paar Tage einen Palaemon 
vorwirft. Einige Tage vor den Häutungen fasten die Squillen. 

S. mantis (und ebenso wohl alle Stomatopoden) bemächtigt sich der Beute, besonders 
der lebenden, aber öfters auch der toten, mit Hilfe der Raubbeine. Wie Scamivrzem (1879 
p 513) richtig beschreibt, »werden die Fangbeine blitzschnell geöffnet und vorgeschnellt, und 
das Opfer, festgehalten und durchbohrt von den nadelscharfen Hakenfortsätzen der einschlag- 
baren Klaue, wird herangezogen und verzehrt«.. In einigem Widerspruch hierzu bemerkt 
BeErue (1897 p 485) von den Raubbeinen: »Diese Extremität soll den Autoren gemäß zur Er- 
legung und Zerkleinerung der Beute dienen. Hauptsächlich wird sie aber wohl zur Ver- 
theidigung benutzt.« Dass die Raubbeine zur Vertheidigung dienen, ist SCHMIDTLEIN natürlich 
nicht entgangen und wird Jedem eindringlich fühlbar gemacht, der eine Sgwilla anfasst; die 
Function, die Beute zu zerkleinern, ist ihnen meines Wissens nicht zugeschrieben worden. 

Das von den Raubbeinen gepackte und herangeholte Beutestück übernehmen die drei 
kleinen Maxillipedenpaare, halten es fest und drücken es gegen den Mund, wobei die Raub- 
beine immer wieder Hilfe leisten, sobald. das Beutethier sich zu befreien sucht; es wird an 
einem beliebigen, dem Mund zunächst liegenden Theil von den Mandibeln angenagt und von 
da aus langsam zerkleinert. Ob eine Squilla vor kurzem gefressen hat, erkennt man an dem 
röthlich durch das Schild durchscheinenden Mageninhalt. 

Außer den Raubbeinen, die eine ebenso wirksame Vertheidigungs- wie Angriffswaffe 
sind und die auch in ziemlich harte Gegenstände Löcher stoßen können, braucht Squilla zur 
Vertheidigung ihr scharfkantiges und mit Zacken und Stacheln bewehrtes Abdomen. Wenn 
S. mantis mit Hilfe ihrer kräftigen Abdomenmuskeln die Stacheln des Telsons und der Uro- 
poden einem Angreifer, der etwa trotz der Raubbeine sich ihrer bemächtigt hätte, entgegen- 
drückt, so wird dieser Mühe haben, den Druck auszuhalten, besonders da Abdomen und 
Uropoden gelenkig genug sind, um immer neue Angriffspunkte für die Stacheln und Kanten 
zu finden. 

Welches sind nun die Feinde, gegen die Sqwlla mit einem so wirksamen Abwehr- 
apparat ausgestattet ist? Die Beobachter nennen deren zwei außerordentlich verschiedene: 
Sphaerechinus granularis (» Toxopneustes brevispinosus«) und Octopus. DoHrn (1875 p 471) schildert 
eingehend die Art, wie der Seeigel die Squila trotz ihres Widerstandes bewältigt, und 
ScHMIDTLEIN (1879 p 513 Anm.) hat häufig gesehen, dass die Squillen den Ociopus als ihren »Feind 


3. Nahrung und Feinde. 197 


sehr gut kennen und vor ihm schleunigst die Flucht ergreifen«; er berichtet auch (p 513), 
dass zwei Seeigel eine halbwüchsige Squilla bei lebendigem Leibe auffraßen, und meint, dass 
Squilla vielfach gefährdet sei. 

Sphaerechinus ist nach meinen Beobachtungen nicht unter die besonderen Feinde von 
S. mantis zu rechnen. Ich hielt Squilla und Sphaerechinus mehrmals wochenlang in demselben 
Aquarium, und zwar in einem sehr engen, um den Thieren möglichst viel Gelegenheit zu 
Begegnungen zu geben; aber so lange die Squilla gesund und bei normalen Kräften waren, 
kümmerten die Thiere sich nicht um einander, oder wenn ein Seeigel sich einmal zufällig an 
eine Squilla geschoben und einige Saugfüßchen an sie geheftet hatte, so zerriss der Krebs 
mit einer leichten Schwimmbewegung die Füßchen, deren Enden an seinem Panzer hangen 
blieben. Gleichwohl ist Dourn’s und SchmiptLein’s Beobachtung insofern zutreffend, als Sphaer- 
echinus in der That Squillen frisst; aber nur, wenn diese todt oder matt sind, ist er im Stande 
sich ihrer zu bemächtigen. Die Squillen sind vor dem Absterben oft Tage lang in einem 
Zustande, in dem sie noch bewegungsfähig sind, gelegentlich sogar noch heftige Krümmungen 
und Zuckungen machen, dabei aber auf äußere Reize nur noch schwach reagiren. Geräth 
ein Sphaerechinus an eine solche Squilla, so kann es ihm wohl gelingen, sie mit seinen Saug- 
füßchen an sich heran zu ziehen, und wenn die Squwilla dabei sich krümmt und zuckt, so 
kann das wohl den Eindruck vergeblichen Widerstandes machen, obwohl es sich nur um 
richtungslose Reflexbewegungen, nicht um zweckmäßige Versuche sich loszureißen handelt. 
Sphaerechinus schiebt sich auf die Squilla, nagt ihr ein Loch in die Rückenwand und frisst von 
da allmählich weiter. Auch Strongylocentrotus lividus, der nach Lo Braxco (1909 p 563—564) 
sich ausschließlich von Algen nährt, traf ich einige Male auf todten Squillen an; er nagte 
ihnen aber nur einige Beine ab. 

Dass Octopus vulgaris, der bekanntlich mit Vorliebe Decapoden frisst, auch Squillen 
nicht verschmähe, war nicht unwahrscheinlich, und der Versuch zeigte, dass die großen Octopus 
im Schauaquarium sich mit derselben Begier auf Squilla mantis stürzten wie auf Brachyuren, 
sie ohne Mühe bewältisten und verzehrten. Dabei ließen die Squillen keinerlei Zeichen von 
Angst erkennen, und in meinem Zimmeraquarium setzten sie sich ohne Scheu in die Nähe 
eines kleinen Octopus (von ca. '/; kg Gewicht), flohen ihn natürlich, wenn er versuchte sie mit 
seinen Saugnäpfen zu fesseln, kehrten aber gelegentlich wieder in seine Nähe zurück. In- 
dessen gelang es den Squillen nicht immer sich loszureißen, obwohl sie sich heftig sträubten 
und die Klauen der Raubbeine wiederholt in die Arme des Ociopus schnellten, und dann 
konnte man, da der Octopus zu klein war, um die 12—14 cm lange Sqguilla unter dem von 
den Armen und ihrer Schwimmhaut gebildeten Schirm zu verbergen, wahrnehmen, wie er 
weiter mit ihr verfuhr. Er schob die Rückenfläche ihres Mittelleibes an seinen Mund und 
presste sie dagegen; alsbald ließ das Sträuben der Squilla nach, die Bewegungen der Raub- 
beine und der anderen Maxillipeden wurden matter, die Abdomenbeine pendelten langsamer 
und unregelmäßiger, und in 1—2 Minuten war das Opfer bewegungslos.. Eine Wunde fand 
ich an den derart gelähmten (und getödteten) Squillen ebenso wenig, wie frühere Beobachter 


198 E. Ethologisches. 


an Decapoden; das Gift war entweder durch die weiten Gelenkhäute zwischen den Mittel- 
leibsegmenten oder auch durch die Haut der nicht weit davon entfernten Maxillipeden-Kiemen 
diffundirt. Es ergab sich also, dass Octopus die Squillen zwar frisst, wenn er ihrer habhaft 
werden und sie bewältigen kann, dass er aber zu ihren intimeren, besonders gefürchteten und 
ihnen wohlbekannten Feinden nicht gehört. Engere biocönotische Beziehungen zwischen 
Squilla mantis und Octopus sowie den genannten Seeigeln sind ja auch schon darum ausge- 
schlossen, weil diese vermeintlichen Feinde der S. mantıs nicht zusammen mit ihr wohnen, 
sondern sich auf Felsen und mit Kalkalgen bewachsenen Untiefen aufhalten. 


4. Locomotion. 


Die Locomotion ist zwiefach: Schwimmen und Gehen (Kriechen). 

Das Schwimmen von S. mantis beschreibt Scumipırein (1879 p 514): »Sie schwimmen 
sehr gewandt und rasch, schnellen sich auch zeitweise durch kräftiges Einwärtskrümmen und 
Strecken des Körpers vor- und rückwärts und tragen ihre te schwimmend umher.« Ähn- 
lich auch Berne (1897 p 486). 


Als Schwimmorgane functioniren die 5 vorderen Abdomenbeine, deren kräftige Be- 


wegungen das Thier mit großer Schnelligkeit durch’s Wasser tragen. Die Schwimmbewegungen 
der Beine sind kräftige Pendelschwingungen von ca. 150° Amplitude, die von den Beinen 
der Reihe nach ausgeführt werden; die Reihe der Schwingungen nach hinten wie der nach 
vorn beginnt das 5. Beinpaar; die vier Äste jedes Beinpaares schlagen synchron, da die beiden 
Endopodite durch die Retinacula verkoppelt sind. Die Äste sind breite Ruder, deren Fläche 
noch durch die umkränzenden Fiederborsten vergrößert wird. Die Größe der Ruderflächen 
ist, in Verbindung mit entsprechend starken Muskeln, ein Vorzug bei dem Rückwärtsschwingen 
der Beine, durch die das Thier vorwärts getrieben wird; damit sie bei den entgegengesetzten 
Schwingungen der Beine nicht nachtheilig wirke, wird sie durch folgende Einrichtungen redu- 
zirt. Die Gelenke zwischen Basipoditen und Ästen sind so gebaut, dass die Äste beim Rück- 
wärtsschwingen sich nur so weit aufrichten können, bis sie in die Ebene der Basipodite fallen, 
dass sie aber beim Vorwärtsschwingen sich nach hinten überlegen; ähnlich können sich auch 
die vorn convexen, hinten concaven Äste in den gelenkartigen Häuten zwischen den Stücken, 
aus denen sie bestehen (s. oben p 20), hinten-, aber nicht vornüber beugen, und die Fie- 
derborsten sind in die Astränder derart eingefügt, dass sie sich ebenfalls nach hinten, aber 
nicht nach vorn überlegen können; endlich schiebt das Exopodit, das sich beim Rückwärts- 
schwingen laterad vom Endopodit abspreizt, sich beim Vorwärtsschwingen vor das Endopodit. 
Auf diese Weise wird die Widerstandsfläche, die die Schwimmbeine beim Rückwärtsschwingen 
dem Wasser bieten, beim Vorwärtsschwingen auf weniger als die Hälfte reduzirt. 

Während des Schwimmens, besonders wenn die Bewegung schnell ist, zieht Squilla die 
Mittelleibbeine ein, so dass das lange 2. Basipoditglied mediad, das 1. Exopoditglied antero- 


4. Locomotion. 199 


laterad, das 2. Exopoditglied postero-laterad gerichtet ist, und legt die Uropoden an und 
unter das Telson. Um eine rasche Vorwärtsbewegung zu hemmen, werden die Uropoden ge- 
spreizt und das Abdomen ventrad gekrümmt. 

Auf die Rolle der Antennensquama als Steuer beim Schwimmen macht Denuors (1909 
p 208) mit Recht aufmerksam, wenn ich auch nicht finden konnte, dass Amputation beider 
Squamae das Erhalten oder Wiedergewinnen der »Bauchlage« merklich erschwere. Aber dass 
die Squamae als Steuer functioniren, zeigt deutlich ihr Spiel beim Schwimmen und Gehen 
der Squillen, besonders bei Änderungen der Richtung; dementsprechend ist das Gelenk 
zwischen Squama und Basipodit für eine fast unbegrenzte Mannigfaltigkeit der Bewegungen 
der Squama eingerichtet und das kleine 1. Exopoditglied als Material für den Bau dieses 
Gelenkes verwendet. Auch die Uropoden dienen zur Steuerung beim Schwimmen. 

Als Hauptorgane beim Gehen nimmt Crark (1869 p 3) für Pseudosquilla cihata die 
Raubbeine in Anspruch: in Wasser, das zum Schwimmen zu seicht sei, schiebe sich das Thier 
mit den Raubbeinen weiter, »as a man would do striving to get along on the points of his 
elbows«. 

Auch Squlla mantıs stützt sich zuweilen so zu sagen auf ihre Ellbogen (vgl. Textf. 5); 
ihre normalen Geh- oder Kriechorgane sind aber jedenfalls die 3 Paar Beine des Mittelleibes, 
in deren Gebrauch sie bei aller sonstigen Verschiedenheit an Trigla lyra erinnert. 

Squilla hält beim Kriechen die Gehbeine so, dass deren beide längste Glieder (das 
2. Basipoditglied und das 1. Exopoditglied) mediad leicht eingeknickt sind, und dass das End- 
glied des Exopodites unter rechtem Winkel ziemlich genau nach hinten (oder etwas laterad) 
gerichtet ist, so dass das Bein auf dem Borstenpelz dieses Gliedes marschirt. Das Gehen 
läuft nach Berse (1897 p 486) folgendermaßen ab: »Die beiden Beine eines Paares werden 
beim Gang nie gleichzeitig eingesetzt, sondern immer abwechselnd. Es werden auch nie zwei 
hinter einander folgende Beine einer Seite gleichzeitig bewegt. Der Bewegungsmodus ist 
etwa folgender: Jedes Bein wird gleichzeitig eingesetzt mit dem gekreuzten des nächsten Bein- 
paares. Es bewegen sich also synchron das erste Bein links, das zweite Bein rechts und das 
dritte Bein links, und andererseits das erste Bein rechts, das zweite Bein links und das dritte 
Bein rechts. Dabei mögen kleine zeitliche Differenzen normaler Weise auftreten.« 

Die Squillen kriechen und schwimmen in der »Bauchlage«; nur wenn sie beim Schwim- 
men an Gegenstände stoßen oder an die Wasserfläche gerathen, schwimmen sie gelegentlich 
auch kurze Strecken mit dem Rücken nach unten. Druorı (1909 p 207 ff) zeigte nun, dass 
die Bauchlage dem physikalischen Gleichgewicht nicht entspricht, und zog hieraus, wie aus 
den Compensationsbewegungen der Augen geblendeter Thiere, den Schluss auf das Vorhanden- 
sein eines statischen Organs, das er in den Augen, Antennulen und Antennen nicht fand und 
im Cephalothorax vermuthet. Auch ich hatte bei Gelegenheit früherer Versuche zur Rege- 
neration der Augen bemerkt, dass Amputation der Augen und Antennulen die Squillen nur 
vorübergehend am Schwimmen in der Bauchlage hindere, und finde, dass selbst Thiere, denen 
ich die beiden Vorderkopfsesmente mit den genannten 3 Gliedmaßen dicht hinter den Antennen 


200 E. Ethologisches. 


abschnitt, bestrebt und auch im Stande sind, die Bauchlage wieder zu gewinnen, wenn auch 
mit viel größerer Mühe und häufigerem Fehlschlagen als nach beiderseitiger Durchschneidung 
der Längscommissuren des Schlundringes*“) nahe vor den Mandibeln. Aber ein besonderes 
Gleichgewichtsorgan aufzufinden ist auch mir bis jetzt nicht gelungen und ich möchte be- 
zweifeln, dass die Stomatopoden ein statisches Organ besäßen, das dem der Decapoden oder 


Mysiden ähnlich wäre. 


5. Athmung. 


Dass das langsame Schwingen der Abdomenbeine ruhender oder kriechender 'T'hiere 
der Athmung dient, ist unzweifelhaft; es bringt das zwischen den Beinen und zwischen den 
zahlreichen, dicht hangenden Schläuchen der Kiemenbäumchen stagnirende Wasser in Fluss. 
Die hervorgerufene Strömung setzt sich auch bis unter die Schildpleuren fort und bespült 
die Blattkiemen der Maxillipeden, die zur Athmung sehr viel weniger beitragen als die Ab- 
domenkiemen, vor diesen aber die eigene Beweglichkeit voraus haben. 


Das Schwingen der Abdomenbeine verläuft nach Berne (1897 p 491) »wellenförmig von 
hinten nach vorn, und wenn das letzte Paar eben geschlagen hat, richtet sich das erste Paar 
schon wieder auf. Die einzelnen Wellen laufen rhythmisch hinter einander, nur hin und 
wieder schneller oder langsamer werdend, oder auch einmal für ‚kurze Zeit ganz stockend, 
aber meist erfolgen viele Schläge in einer Reihe hinter einander«. Die Beine bewegen sich 
in der gleichen Weise wie beim Schwimmen, nur langsamer und mit geringeren Ausschlägen. 
Die Bewegungen stocken indessen nicht blos für kurze Zeit, sondern die Beine hangen, selbst 
wenn die Thiere in nur langsam circulirendem Wasser leben, öfters eine halbe Stunde und 
länger bewegungslos herab; das geringe Athembedürfnis entspricht dem phlegmatischen Be- 
tragen der Thiere. 

Folgende Angabe ist vielleicht von Interesse. Bei einer Sg. mantis von 15 cm Länge 
zählte ich durchschnittlich etwa 30 Äste an jedem der 10 Kiemenbäumchen, und an jedem 
Aste 25—30 Schläuche, so dass das Thier gegen 10000 Kiemenschläuche haben mochte, jeden 
von ca. 0,2 mm Dicke und die meisten von etwa 1lO mm Länge. Das ergibt eine Athem- 
fläche von mehr als 600 cm?, während die der Blattkiemen der Maxillipeden desselben 
Thieres wenig mehr als 1 cm? betrug. 


*) Diese Operation ist leichter ausführbar, als Berue (1897 p 488) angibt. Die Commissuren liegen der 
Lateralwand des Mundsegmentes (von der vorderen Segmentgrenze an bis beinahe zum medialen Ende der früher 
erwähnten schleifenförmigen Leiste, s. oben p9 und T2F 3 Cr. ans) ziemlicht dicht an und schimmern als weiß- 
liche Stränge durch sie hindurch; man kann sie daher von hier aus leicht und mit geringerem Blutverlust durch- 
schneiden und hat außerdem für die Schnittstelle eine größere Strecke zur Verfügung, als wenn man wie BETHE 
vom Rücken aus operirt. 


6. Geräusche. 7. Häutungen. 8. Verfärbung. 201 


6. Geräusche. 


Als Geräusche, die von Stomatopoden hervorgebracht werden, wird man wohl kaum den 
Ton bezeichnen können, der entsteht, wenn sie mit den vorgeschnellten Raubbeinen gegen 
einen harten Gegenstand stoßen, wohl aber das Knarren oder Knirschen, das Lysiosquilla ex- 
cavatrix und noch kräftiger Squilla empusa nach Brooxs (1886 p 50, 51) hervorbringen, indem 
sie die Uropoden an der Unterfläche des Telsons reiben. Sie thun dies, wenn man sie packt, 
und ich habe Squilla mantis dies Stridulations-Geräusch in derselben Weise hervorbringen 
sehen und hören, wenn ich sie mit einer Holzpincette packte, aber keineswegs in allen Fällen. 

Der Name der ostindischen ‚Squilla stridulans Wood-Mason lässt schließen, dass auch 


diese Art ein ähnliches Geräusch hervorbringt; aber Woop-Masox (1895) erwähnt nichts davon. 


7. Häutungen. 


Die Häutungen im Aquarium fanden fast immer in der Nacht statt. Einmal (22. VI.) 
häutete sich eine Sg. mantis zwischen '/,5 und 5 Uhr Abends, aber ohne dass ich’s sah. Um 
5 Uhr war das Thier, obwohl noch ganz weich, doch sehr lebhaft, krümmte und wälzte sich, 
bewegte die kleinen Maxillipeden und Schwimmbeine und schwamm umher. Am Vormittag 
des folgenden Tages, also binnen höchstens 16 Stunden, war der Panzer hart und das T'hier 
fraß begierig. 

Wie oft sich die halb und ganz erwachsenen Thiere normaler Weise häuten, kann ich 
nicht angeben, jedenfals je jünger, desto häufiger; aber auch die ältesten Individuen dürften 
sich jährlich wenigstens 1 Mal häuten. Für die jüngsten litoralen Stadien habe ich einige Auf- 
zeichnungen über die Intervalle zwischen den Häutungen gemacht, nach denen das 1. Litoral- 
stadium bei einer mantis 23 Tage, bei 2 desmaresti 11—12, bei einer anderen desmaresti da- 
gegen 28 (wohl nicht normal) Tage dauerte; das 2. Stadium dauerte bei einer desmaresti 
20—21, das dritte bei derselben 50 Tage. Bei 2 Gruppen von Exemplaren von L. occulta 
dauerte das 1. Stadium 9—10 und 13—16, das 2. Stadium 12 und 16—27 Tage. 


8. Verfärbung. 


ScHMIDTLEIN (1879 p 513) berichtet, dass Eısıc »bei einer Squilla mantis, auf welche ein 
junger Octopode losschoss, ein plötzliches und lebhaftes Erröthen über den ganzen Körper 
bemerkt habe«. Eine plötzliche Änderung der Farbe ist indessen, soviel ich weiß, bisher 
bei Arthropoden noch nie beobachtet worden und es scheint, dass ihre Pigmentzellen dazu 
nicht im Stande sind. Bei Squila mantis sie hervorzurufen ist mir nicht gelungen, und ich 


habe auch nicht mit Sicherheit constatiren können, dass sie ihre Farbe allmählich ändere, 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 26 


202 E. Ethologisches. 


etwa durch Anpassung an die Farbe von grünen und rothen Algen oder des weißen Marmor- 
bodens des Aquariums. 

Damit will ich aber nicht in Abrede stellen, dass S. mantis zu allmählichem Farben- 
wechsel in Anpassung an die Umgebung im Stande sei; denn der Besitz von zweierlei con- 
tractilen Pigmentzellen unter einem durchsichtigen Panzer muss noch von irgend einer anderen 
Bedeutung für das Thier sein, als nur seine Farbe zu ändern, wenn es geblendet wird. 

Amputation beider Augen ist nämlich das einzige Mittel, durch das ich S. mantis 
zu einer auffälligen Änderung ihrer Farbe veranlassen konnte. Setzt man ein derart operirtes 
Thier mit einem möglichst gleich gefärbten normalen zum Vergleich in dasselbe Bassin, so 
bemerkt man schon sehr bald, dass das geblendete Thier anfängt blasser zu werden, und 
nach einigen Stunden, jedenfalls im Verlauf eines Tages, hat es den Grad der Abblassung 
erreicht, den es bis zur nächsten Häutung beibehält. 

Von den oben (p 25) genannten Farben der Sg. mantis sind nur zwei an Chromato- 
phoren gebunden, nämlich die braune und die kalkweiße. Beiderlei Farbzellen können 
sehr reich und sehr fein verästelt sein und können sich zu Kügelchen contrahiren. Man 
beobachtet sie am besten in der Squama der Antenne oder in den Ästen der Schwimmbeine, 
die man lebenden Thieren ohne Nachtheil abschneiden kann; die beiden Zellarten liegen 
darin neben einander und die Objecte sind dünn genug, um auch stärkere Vergrößerungen zu 
erlauben. So verschieden die Farbe der beiden Zellarten nun bei auffallendem Lichte ist — 
braun und grell weiß —, so ähnlich ist sie bei durchfallendem: braun bei beiden Arten, 
heller oder dunkler, je nach dem Contractionszustand. 

Bei normalen Squillen findet man die braunen Chromatophoren fast an allen Theilen 
des Rumpfes und der Gliedmaßen größtentheils ausgestreckt, mit zahlreichen, feinen und langen 
Ästen; braune Zellen mit kurzen Ästen oder gar kugelförmige Zellen, zwar überall auch vor- 
handen, sind durchaus in der Minderheit. Nur die Äste der Schwimmbeine machen eine 
Ausnahme; hier sind reich verästelte braune Zellen selten, und die meisten bilden kleine 
dunkle Pigmentklümpchen. 

Nach der Blendung nun contrahiren sich die braunen Chromatophoren, und einen Tag 
nach der Operation findet man sie in allen Körpertheilen zu Kugeln und Klumpen zusam- 
mengeschrumpft oder doch ihre Äste auf wenige dicke Ausläufer redueirt; nur an ver- 
einzelten Stellen, so in der Squama und in den braunen Flecken auf der Dorsalseite des 
Rumpfes finden sich noch einige stärker verästelte Zellen, deren Contraction aber ebenfalls 
unverkennbar ist, wenn man sie mit den Zellen gleichen Ortes in normalen Squillen vergleicht. 

Auf diese Contraction der braunen Pigmentzellen ist das Abblassen der Körperfarbe 
geblendeter Squillen zurückzuführen. Ob auch die weißen Chromatophoren durch die Ampu- 
tation der Augen beeinflusst werden, will ich nicht mit Bestimmtheit entscheiden; wenn ein 
Einfluss da ist, so ist er weit geringer als auf die braunen Zellen und eher entgegengesetzt. 

Die Körperfarbe geblendeter Thiere wird mit jeder Häutung blasser; auch die orange- 
und rosafarbenen Flecke werden heller, ebenso der Purpurfleck auf dem Telson, der in roth 


9. Autotomie und Regeneration. 203 


übergeht; am wenigsten büßen die blauen Stellen ihre Farbe ein. Das Abblassen aller dieser 
Farben kann erst bei den Häutungen eintreten, weil sie in’s Chitin übergegangen sind. 

Dass die Ursache der Contraction der braunen Pigmentzellen nicht etwa in einem 
durch die Operation hervorgerufenen Schock oder einem ähnlichen pathologischen Zustand 
liegt, geht einmal daraus hervor, dass Sqwilla nach Amputation nur eines Auges, oder von 
Theilen beider Augenkuppen, oder von Antennulen und anderen Gliedmaßen ihre Farbe 
nicht ändert, und ferner daraus, dass sie die Amputation der Augen ausgezeichnet verträgt: 
es stellt sich sehr bald danach Fresslust ein, die auch später während der ganzen Versuchs- 
zeit regelmäßiger und stärker bleibt als bei nichtgeblendeten Thieren; die Thiere bewegen 
sich lebhafter und machen reichlichere Athembewegungen mit den Schwimmbeinen, kurz, 
verhalten sich wahrscheinlich wie normale Thiere während der Nacht und halten im Aqua- 
rıum ebenso lange aus wie diese. 

Wenn aber die Vernichtung der Sehfähigkeit die Ursache des Bleichwerdens ist, so 
scheint es, müssten Squillen, die man im Dunkeln hält, ebenfalls bleich werden. Sie be- 
wahrten indess ihre Farbe bei völligem Abschluss von Licht während mehrerer Tage, und 
wurden auch nicht merklich bleicher, wenn ich ihnen die Augen ganz mit Maskenlack über- 
zog (wobei zugleich die Endglieder der Putzbeine abgeschnitten wurden, um das Abkratzen 
des Lackes zu verhindern). Ich füge hinzu, dass normale oder geblendete Squillen nicht 
etwa dunkler wurden, wenn ich sie stundenlang dem directen Sonnenlicht aussetzte. Diese 
Verschiedenheit im Verhalten der Chromatophoren gegen Blendung und gegen Verdunkelung 
der Umgebung ist zwar keine allgemein verbreitete Erscheinung, erlaubt aber doch die Ver- 
muthung, dass die bleiche Farbe der Höhlenkrebse nur eine indirecte Folge des Lichtmangels, 
und eine directe des vom Lichtmangel hervorgerufenen Verlustes der Sehfähigkeit sei. 

Auch Sg. desmaresti verbleicht nach Amputation der Augen. Die Farbenänderung ist 
um so auffälliger, je dunkler das Thier vor der Amputation war, und ist bei den dunkelsten 
Exemplaren (vergl. T1 F 7) viel auffälliger als bei Sg. mantis. 

Diese Beobachtungen über Verfärbung der Squillen wurden vor etwa 13 Jahren bei 
Gelegenheit einer anderen Untersuchung gemacht und neuerdings controllirt. Inzwischen ist 
das Thema der Farbenänderung von Physiologen, in deren Bereich es gehört, bearbeitet 
(vergl. Ryngerk 1906), aber noch nicht auf Stomatopoden ausgedehnt worden, weshalb ich die 


mitgetheilten Beobachtungen weder unterdrückte noch weiter verfolge. 


9. Autotomie und Regeneration. 


Die Raubbeine werden gelegentlich autotomirt, aber lange nicht so prompt wie die 
Gehbeine mancher Decapoden. Squilla mantis, die sich mit den Zinken der Raubbeine in ein 
Tuch verfangen hatte, in das ich sie für irgend eine Beobachtung gelegt, ließ darin zuweilen 


ein Raubbein zurück, wenn ich sie wieder in’s Wasser setzte; manchmal wirft S. mantis auch 
26* 


204 E. Ethologisches. 


das Raubbein ab, bei dem man sie mit einer Pincette packt, und einmal sah ich auch, wie 
sie es beim Kampfe mit einem Octopus preisgab. Einige Squillen, denen ein Raubbein beim 
Fange gequetscht oder geknickt worden war, autotomirten es einige Tage später im Aquarium. 
Oft aber gelang es mir nicht, die Thiere zur Autotomie zu veranlassen. 

Die Autotomie der Raubbeine tritt stets in dem Gelenke zwischen dem 2. und 3. Gliede 
ein, und das Gelenk weist Eigenthümlichkeiten auf, die sich aus dieser Function erklären. 

Funde (allerdings sehr seltene) von S. mantis (1 Q und 1 gt), die das eine Raubbein 
in normaler Größe, das andere von dem genannten Gelenk ab in Miniatur besaßen, beweisen, 
dass die Raubbeine auch unter natürlichen Lebensbedingungen, sei es im Kampfe mit Feinden 
oder Beutethieren, sei es während einer nicht normal verlaufenden Häutung autotomirt und 
dann regenerirt werden. Das 1. Glied dieser regenerirten Raubbeine hat dieselbe Größe wie 
das der normalen; das 2. Glied, obwohl ebenfalls nicht regenerirt, ist dünner als das des 
normalen Beines: die Verminderung seines Umfanges ermöglicht eine bessere Gelenkverbindung 
mit dem nun folgenden ersten der regenerirten Glieder, das in beiden Fällen noch nicht halb 
so dick war wie das 3. Glied des normalen Raubbeines. 

An den anderen Gliedmaßen von S. mantis habe ich Autotomie nie beobachtet. 


In der von Herzst eröffneten Reihe von Arbeiten, die seit 1896 über die Regene- 
ration bei Crustaceen erschienen sind, fehlen bisher solche über Stomatopoden. So mögen 
hier einige Bemerkungen Platz finden über Versuche, die ich im Jahre 1896—97, angeregt 
durch Herssr’s überraschende Mittheilungen über die Augen-Heteromorphose bei Decapoden, 
anstellte, seither aber nicht weiter verfolgt habe. Neu ist dabei freilich nur das Object: 
Squilla mantis. Für Wiederholungen dieser und ähnlicher Versuche an S. mantıs sei bemerkt, 
dass sie mehr Aussicht auf Erfolg bieten, wenn man sie gegen Ende des Winters (statt wie 
ich die meisten im Herbst) beginnt, da die Thiere die Sommerwärme besser vertragen als die 
Winterkälte, und ferner, dass man sie besser an 5 bis höchstens 10 cm langen Thieren anstellt 
als an größeren, weil die kleineren sich häufiger häuten. 

Ich amputirte ein Auge oder beide im Gelenk, oder schnitt den breiten faßettirten 
Endtheil eines oder beider Augen mit einem scharfen Messer ab. Die überlebenden Thiere 
(der größte Theil derer, denen die Augen im Gelenk amputirt waren, ein geringer Theil 
derer, denen nur die Augenkuppen abgetragen waren) häuteten sich meistens nur 1- oder 
2 mal, bevor sie starben; aber wo überhaupt Regeneration zu constatiren war, ließ sich er- 
kennen, dass nach Abtragung der Kuppe Augenregeneration, nach Amputation der ganzen 
Augen ein heteromorpher Vorgang begonnen hatte. Nur ein Thier, dem ich Mitte März 
beide Augen nahe am Rumpfgelenk abgeschnitten, machte mehrere Häutungen durch; von 
den bei ihm an Stelle der Augen hervorgesprossten Antennuloiden gebe ich nebenstehend 
einige Abbildungen (Textf. 6—8). 

Das Thier häutete sich am 12.—13. April, 28.—29. Mai, 24.—25. Juni, 20.—21. Juli 
und starb am 1.—2. September; ich conservirte nach jeder Häutung die Spolie und schließ- 


9. Autotomie und Regeneration. 205 


lich den Kopf des Thieres. Die Spolie der Antennuloide war nach der 3. Häutung noch 
vollständig (Textf. 6), nach der 4. fehlten beiderseits die distalen Glieder, und am Kopf des 
todten Thieres, das bei der 4. Häutung auch Stücke von anderen Gliedmaßen eingebüßt hatte, 
fehlte das ganze rechte Antennuloid und die distale Hälfte des linken. 

Nach der 1. Häutung wölbte sich die Schnittfläche der rechtwinklig abstehenden kurzen 
Augenstümpfe vor und bedeckte sich mit kleinen Höckern. — Nach der 2. Häutung ge- 
wannen die beiden Antennuloide die Form, die Textf. 6, nach der 
bei der 3. Häutung abgeworfenen Spolie gezeichnet, wiedergibt. Das 
linke, 4'/,;, mm lang, ist nach vorn gerichtet und würde, wäre sein 
Ende nicht umgebogen, etwa bis zum 3. Drittel des 1. Schaftgliedes 
der Antennule reichen; das rechte, 3'/;, mm lang, ist von der Basis 
an mediad gekrümmt. Die Gliederung ist bei beiden Antennuloiden, 
besonders im proximalen Theil, z. Th. wenig 
ausgeprägt, doch kann man das linke etwa 
als 14-, das rechte als 11 gliedrig bezeichnen. 
— Nach der 3. Häutung erreichten die An- 


Aa 


Textf. 6. Textf. 7. Textf. 8. 
S. mantis. Kopf mit antennulen-ähnlichen Re- S. mantis. Spolie der 4. Häutung S. mantis. Regenerat 
generaten an Stelle der amputirten Stielaugen; des Regenerates der linken Seite. der linken Seite nach 
Spolie der 3. Häutung nach der Amputation. a: proximales, b: distales Stück. der 4. Häutung. 


tennuloide (ohne ihre bei der nächsten Häutung verloren gegangenen Endglieder) die Länge 
von 11 und 8'/, mm und eine Gliedzahl von 47 und 40 (Textf. 7); das linke, fast gerade und 
nach vorn gerichtet, reicht bis zur Mitte des 2. Schaftgliedes der Antennula; das rechte, noch 
mediad gebogen, ist unregelmäßig gekrümmt. Auf der dorsalen Seite des basalen Theiles des 
linken Antennuloides steht ein Höcker. — Nach der 4. und letzten Häutung hatte das beim 
Tode des Thieres noch übrige Stück des linken Antennuloids ca. 28 Glieder und der eben 
erwähnte Höcker war zu einem etwa 1 mm langen Zapfen geworden, bestehend aus einem 
langen proximalen Abschnitt und 6 kurzen Gliedern (Textf. 8). 

Die beschriebenen Antennuloide waren von Anfang an biegsam, kehrten aber, wenn 


206 E. Ethologisches, 


ich sie am lebenden Thiere gegen das Segment herabdrückte, wieder in ihre Lage zurück; 
das Thier konnte sie nicht bewegen: sie blieben bei Berührung mit einer Nadelspitze un- 
bewegt, während die Antennulae darauf sofort mit Zucken reagirten. 

Die vielen S. mantis und desmaresti, die mir durch die Hände gegangen sind, hatten 
alle normale Stielaugen. Dagegen fand sich unter den höchstens 12 Thieren von S$. pallida, 
die ich gesehen, ein g' (am 20. Januar 1901 auf der Ammontatura in 110 m Tiefe gefischt), 
dessen rechtes Stielauge durch ein Antennuloid ersetzt war (Textf. 9, 10). Da ich dies erst 


Mextka9: Textf. 10. 
S. palida &. Vorderkopf dorsal. Statt des Der antennula-ähnliche Anhang von 
rechten Auges ein antennula-ähnlicher Anhang. Textf. 9 stärker (25 ><) vergrößert. 


nach der Conservirung des Thieres bemerkte, kann ich über die Reizbarkeit oder Beweglichkeit 
des Anhanges nichts angeben. Er ist zunächst vorwärts gerichtet, dann dorsad, dann nach hinten 
gekrümmt und würde gerade gestreckt das 1. Schaftglied der Antennula überragen; man kann 
gegen 30 Glieder zählen; die Gliederung ist nicht überall scharf ausgeprägt, und längere 
Glieder wechseln mit kürzeren ab; Ästhetasken fehlen. Die Form der Glieder ist der der 
Geißelglieder der Antennula ähnlicher als sie vielleicht nach Textf. 10 erscheint: die Krüm- 
mungen des Antennuloides machen es unmöglich, alle Glieder, wie bei der Antennulengeißel, 
im Profil zu zeichnen. — 

Die vorstehenden Mittheilungen bestätigen Hrrgsrs Angaben; auch bei den Stomato- 
poden werden die Augen, wenn man sie mit dem im Stiel liegenden G. opticum amputirt, 
durch Gebilde ersetzt, die mit den Antennulae Ähnlichkeit haben. Die Ähnlichkeit ist lange 
nicht so groß, wie HErest sie bei einigen Decapoden, besonders Palaemon, gefunden, denn 
die Antennuloide meiner Squillen hatten nur 1 oder 2 Geißeln, unregelmäßige Gliederung 
und keine Ästhetasken; aber das liegt sehr wahrscheinlich daran, dass die ’Thiere starben, 


9. Autotomie und Regeneration. 207 


bevor die Antennuloide ihre definitive Form erreicht hatten. Von Bedeutung für die theo- 
retische Erörterung des Ersatzes von Stielaugen durch Antennuloide sind die oben mitgetheilten 
Beobachtungen also nicht; gleichwohl möchte ich eine kurze Darlegung meiner Auffassung 
dieses Vorganges hier anschließen, der ganz eigenartig ist, weil alle anderen Gliedmaßen der 
Crustaceen, wenn sie sich überhaupt regeneriren, durch ein von der amputirten Gliedmaße 
wenig oder gar nicht verschiedenes Regenerat ersetzt werden, höchstens dass statt des iden- 
tischen Regenerates die Extremität der Gegenseite auftritt, oder dass zunächst provisorische, 
als palingenetisch gedeutete Gebilde erscheinen — aber so weit bekannt, wird außer den 
Stielaugen keine andere Gliedmaße definitiv durch ein Regenerat von völlig verschiedenem 
Bau ersetzt. 

Es waren schon früher einige Funde von Decapoden gemacht worden, die an Stelle 
der Augen antennula-ähnliche Anhänge trugen, und Horer (1894) hatte einen solchen Fund 
zu einer eingehenden und objectiven Erörterung der alten Streitfrage benutzt, ob den Crusta- 
ceen ein Augensegment zuzusprechen sei und ob die Stielaugen als Gliedmaßen aufzufassen 
seien; er entschied die Frage nicht, neigte aber offenbar dazu, sie zu bejahen. Dagegen weist 
Hergst (1896a—1901b) in der ersten wie in der letzten seiner Arbeiten über den Gegenstand jeden 
Versuch, jene Funde und die von ihm seither erzeugten Heteromorphosen »atavistisch« zu 
deuten, schroff zurück. Er sieht vielmehr durch seine Experimente den Beweis geführt, dass 
die Qualität des Regenerates lediglich von der Gegenwart des Ganglion opticum bedingt ist: 
wird dies erhalten, so werden Augen, wenn vernichtet, Gebilde regenerirt, die im weitest ent- 
wickelten Zustande dem distalen Theil einer Antennula durchaus ähnlich sind. Wenn aber 
das G. opticum die Regeneration beherrscht, warum wird,. so fragt Hersst (IJ0la p 446) weiter, 
nach Vernichtung dieses Ganglions »nicht nichts, sondern der distale Theil einer Antennula 
regenerirt?« und er stellt (I901b p 4Alff) zwei Auffassungen dieses Factums als möglich hin. 

Die eine Auffassung Hersst's besteht darin, »dass man den Zellen an der Basis des 
Augenstiels und am Augenstiele selbst die Potenzen zu zwei oder, besser gesagt, zu nur zwei 
differenten Organbildungsprocessen zuschreibt und dass man die Potenzen zur Augenerzeugung 
durch einen von den Augenganglien ausgehenden Reiz actuell werden, die Antennulabildungs- 
potenzen dagegen potentiell bleiben und erst bei Wegfall der Augenganglien actuell werden 
lässt. Dafür, dass an Stelle total mit Stiel und Ganglien exstirpirter Augen bei Krebsen An- 
tennulae entstehen, braucht man also nicht eine besondere Auslösungsursache verantwortlich 
zu machen, sondern es genügt hierfür einfach der Wegfall des formativen Reizes, der von den 
Augenganglien ausgeht und zur Augenbildung führt«. — Enthält nun diese Auffassung irgend 
eine Antwort auf die oben gestellte Frage? ist sie nicht vielmehr blos eine andere Fassung 
der Frage, die der Antwort ausweicht?” Für das experimentell gefundene Factum, dass die 
Augenstielzellen zwei verschiedenartige Organe aufbauen können, ist es doch selbstverständ- 
liche Voraussetzung, dass in den Zellen die Möglichkeit zu zweifacher Verwendung liege, dass 
sie zweierlei formative Potenzen haben. Aber die obige Frage bleibt ebenso unbeantwortet, 


auch wenn man sie so formulirt: warum haben die Bauzellen des Auges noch eine zweite 


208 E. Ethologisches. 


Art formativer Potenzen (während doch die Bauzellen aller anderen Gliedmaßen nur eine haben) 
und warum führt diese zweite Art gerade zur Bildung des distalen Theiles einer Antennula? 

Erst die zweite der beiden von Hergsr vorgeschlagenen Auffassungsmöglichkeiten gibt 
eine Antwort auf diese Frage. Herest geht von der Vorstellung aus, »dass sämmtliche ner- 
vöse Centralorgane der Crustaceen auf ‘alle in der Nähe liegenden Hypodermispartien einen 
formativen Einfluss ausüben könnten, dass sie aber daran durch andere Gangliengruppen ver- 
hindert und auf bestimmte Stellen beschränkt werden, mit denen sie in topographischer und 
anatomischer Hinsicht am engsten verbunden sind. Fällt irgendwo dieser beschränkende und 
hemmende Einfluss durch Entfernung nervöser COentren weg, so wird das von letzteren be- 
herrschte Gebiet nunmehr von jenen Centren formativ beeinflusst werden, welche mit den 
entfernten in engster Verbindung standen«. Auf Grund dieser Hypothese kommt Hrrsst zu 
seiner zweiten Auffassung: dass nach Vernichtung des G. opticum die cerebralen Central- 
organe der Antennulae das Gebiet ihres formativen Einflusses auf die normalerweise von den 
G. optica beherrschten Zellen ausdehnen und sie zur Bildung eines Antennuloides veranlassen; 
»dafür, dass beim Fehlen der Augenganglien die Centralorgane der Antennulae formativ hel- 
fend einspringen, könnte man aber die nahe Lage derselben an der Wundstelle verantwort- 
lich machen«. 

Die zweite Auffassung Hergsr's hat zunächst etwas Bestechendes, denn sie bietet eine 
Erklärung für die auffallende Ähnlichkeit des heteromorphen Regenerates mit der normalen 
Antennula, und die Annahme eines formativen Einflusses der nervösen Centralorgane auf die 
Regeneration von Gliedmaßen scheint sich auf Herssrs Experimente berufen zu können; 
aber je näher man die Voraussetzungen prüft, auf denen die Auffassung beruht, um so un- 
haltbarer erweist sie sich. 

Diese Voraussetzungen sind: 

1) Dass überall ein formativer Einfluss von den nervösen Centralorganen auf die Re- 
generation der Gliedmaßen der Crustaceen ausgeübt werde; 

2) dass ein nervöses Centralorgan mit seinem formativen Einfluss für ein anderes, aus- 
geschaltetes, »formativ helfend einspringen« könne; 

3) dass das cerebrale Oentralorgan der Antennulae den Bauzellen der Augen näher 
liege und enger mit ihnen verbunden sei als andere cerebrale Centralorgane. 

Gegen die Richtigkeit der dritten Voraussetzung, um die Kritik mit ihr zu beginnen, 
sprachen schon 1901 bekannte Thatsachen. Herzst ist offenbar der Meinung, dass in den 
G. optica das gesammte nervöse Centralorgan der Stielaugen begriffen sei, dass bei den Arten, 
deren G. optica in die Augenstiele geschoben sind, vom nervösen Centralorgan der Stielaugen 
gar nichts im Gehirn zurückgeblieben sei. Dass dies aber doch der Fall ist, beweisen schon 
die Gruppen von Ganglienzellen und die Neuropile, in denen der N. oculomotorius wurzelt 
(vergl. BerHe in: Arch. Micr. Anat. Bd. 51, 1898, p 424). Liegt aber ein Theil des nervösen 
Centralorgans der Stielaugen im Gehirn, so musste Herest ihm, als dem den Zellen der 


Wundfläche näher liegenden, mit dem Augenstiel durch Nervenfasern verbundenen nervösen 


9. Autotomie und Regeneration. 209 


Centrum, nicht aber dem Antennula-Ganglion die Herrschaft über die Regeneration der am- 
putirten Stielaugen zuweisen. Denn so ungeklärt der Begriff des Beherrschens der Regenera- 
tion durch Nervencentren auch ist, so wird zu seinem Inhalt doch gehören müssen, dass das 
beherrschende Ganglion den beherrschten Zellen seine specifischen formativen Impulse durch 
centrifugal leitende Nervenbahnen übermittelt. Ob aber zwischen Antennulaganglion und 
Augenstielzellen solche Nervenleitung bestehe, ist doch mindestens zweifelhaft; dagegen be- 
steht sie sicher zwischen diesen Zellen und dem cerebralen Theil des Nervencentrums der 
Stielaugen. 

Den beiden ersten oben angeführten Voraussetzungen von Herzsr’s Hypothese fehlt 
jeder Beleg durch das Experiment. Denn der von Herssr geführte experimentelle Nach- 
weis, dass nur bei Anwesenheit der G. optica sich die Augen regeneriren, beweist nicht zu- 
gleich, dass nervöse COentralorgane auf die Regeneration von Gliedmaßen irgend welchen 
formativen Einfluss üben können, und zwar darum nicht, weil das sich regenerirende Auge 
ein Sinnesorgan und keine Gliedmaße ist. Es ist ja schon a priori nicht unwahrscheinlich, 
dass die Abhängiskeit der Sinnesorgane von Nervencentren größer sei als die der Gliedmaßen. 
Dass man nun in der That berechtigt ist, in dieser Hinsicht einen Unterschied zwischen 
Sinnesorganen und Gliedmaßen zu machen, und dass Nervencentren keinen formativen Einfluss 
auf die Regeneration von Gliedmaßen ausüben, haben mir einige (im Jahre 1900 angestellte) 
Experimente an Palaemon gezeigt, über die ich hier kurz berichten möchte. 

Experiment I. Das Bauchmark wurde eine Strecke weit vor dem 1. Abdomenganglion 
und in der Mitte zwischen dem 1. und 2. Abdomenganglion durchschnitten, und das zwischen 
den beiden Schnittstellen liegende Stück samt dem 1. Abdomenganglion durch eine der beiden 
Hautwunden herausgezogen. Einseitige Amputation des 1. Abdomenbeines. — Die operirten 
Thiere machten höchstens eine Häutung durch, nach der das amputirte Bein durch ein kleines, 
in 2 Zipfeln endigendes Regenerat ersetzt war. Diese Form des Regenerates lässt vermuthen, 
dass bei weiterem Wachsthum ein Spaltbein, wie es die übrigen Abdomenbeine sind, und 
nicht ein einästiges Bein, wie die Thoraxbeine, an Stelle des amputirten Beines getreten wäre, 
dass sich die Regeneration also nicht unter dem Einfluss des letzten Thoraxganglions vollzogen 
hätte. Am nicht amputirten Bein des 1. Paares waren keine morphologischen Folgen der 
Exstirpation des Ganglions zu bemerken. 

Experiment II. Das Bauchmark wurde vor dem 5. Abdomenganglion und etwa in der 
Mitte zwischen dem 5. und 6. Abdomenganglion durchschnitten, und das zwischen den beiden 
Schnittstellen liegende Stück samt dem 5. Abdomenganglion herausgezogen. Einseitige Am- 
putation des 9. Abdomenbeines. — Die operirten Thiere machten bis zu 5 Häutungen durch; 
schon nach der 1. Häutung trat an Stelle des amputirten Beines ein kleiner zweiästiger An- 
hang auf (ähnlich dem in Experiment I), der schließlich zu einem normalen 5. Abdomenbein 
heranwuchs; durch die Anlage eines Retinaculums am Endopodit manifestirte sich sehr bald, 
dass das regenerirende Bein nicht dem Schwanzbein (6. Abdomenbein) ähnlich werden würde, 


sich also nicht unter dem Einfluss des hinter dem exstirpirten gelegenen Ganglions regenerire. 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 27 


210 E. Ethologisches. 


Form und Wachsthum des nicht amputirten Beines des 5. Paares ließ keine etwa auf die 
Exstirpation des Ganglions zurückzuführende Anomalie erkennen. 

Experiment III. Operation wie vorher, nur dass der vordere Einschnitt in das Bauch- 
mark zwischen dem 3. und 4. Abdomenganglion gemacht und außer dem 5. auch das 4. Ab- 
domenganglion herausgezogen wurde. — Das Resultat war das gleiche, wenn die Thiere auch 
nur höchstens 3 Häutungen durchmachten, und das Regenerat daher nicht so weit ausgebildet 
war. Form und Wachsthum auch der Beine des 4. Paares normal. 

Experiment IV. Das Bauchmark wurde etwa in der Mitte zwischen dem 5. und 6. Ab- 
domenganglion durchschnitten; dann wurde das linke 6. Bein (Schwanzbein) amputirt und in 
die Amputationswunde eine Nadel mit hakig umgebogener Spitze so weit eingeführt, dass der 
Haken um die Nerven griff, die vom 6. Abdomenganglion in das rechte Schwanzbein gehen; 
beim Herausziehen der Nadel folgt meistens das 6. Ganglion mit dem Bauchmark bis zur 
Schnittstelle. — Das Regenerat des amputirten Beines zeigte sehr bald die Eigenthümlich- 
keiten eines Schwanzbeines und gewann nach 4—6 Häutungen vollkommen den Bau eines 
solchen, so dass seine Regeneration sich nicht unter dem formativen Einfluss der Ganglien 
der vorderen Abdomenbeine vollzog. Das nicht amputirte Schwanzbein verhielt sich in 
mehreren Fällen normal; in anderen wurde es, wie auch das Telsonende, nach den Häutungen 
leicht verletzt und theilweise abgestoßen, was indessen auch bei Thieren mit unverletztem 
6. Abdomenganglion vorkommt und daher nicht auf die Exstirpation dieses Ganglions zurück- 
zuführen ist. 

Diese Experimente zeigen, dass die nicht amputirten Abdomenbeine von Palaemon 
während mehrerer Häutungen ihre normale Form beibehalten, auch wenn das zugehörige 
Ganglion exstirpirt wurde, dass die Regeneration eines amputirten Abdomenbeines auch nach 
Fxstirpation des zugehörigen Ganglions stattfindet, und dass die Qualität des Regenerates weder 
von dem dem exstirpirten Ganglion vorhergehenden Ganglion (Exp. I, noch vom folgenden 
Ganglion (Exp. OH, III), noch überhaupt von einem Ganglion (Exp. IV) beeinflusst wird”). 
In diesen Fällen haben also Nervencentren keinen formativen Einfluss auf die Regeneration 
von Gliedmaßen, weder auf die zugehörigen, noch auf benachbarte. Es fragt sich allerdings, 
wie weit diesen Ergebnissen für die übrigen Gliedmaßen und Nervencentren von Palaemon 
und gar für die übrigen Orustaceen Giltigkeit zuzuschreiben ist; das aber ist keine Frage, 
dass man in der Analyse von Regenerationsvorgängen bei Crustaceen von einem formativen 
Einfluss der Nervencentren auf Gliedmaßen einstweilen abzusehen hat, und dass der zweiten 


Auffassung Herest's daher der Boden entzogen ist”*). 


*) Schnitte durch 2 Thiere von Exp. IV zeigten, dass die Conservirung für histologische Untersuchung 
nicht ausreichte; so viel ließ sich indessen erkennen, dass das exstirpirte Stück des Bauchmarks sich nicht rege- 
nerirt hatte. Ob schließlich eine Nervenleitung zwischen den regenerirten Beinen und dem Ganglion des vorher- 
gehenden Segmentes hergestellt wird, kann ich nicht angeben; meine vor 10 Jahren gemachten Notizen über die 
Reizbarkeit der regenerirten und der auf diese folgenden Beine sind nicht eindeutig. 

**) Das von BETHE (Arch. Entwicklungsmech. Bd. 3, 1896, p 301) beschriebene Vorkommen eines Geh- 
beines am Abdomen eines Oarcinus und die von ihm herangezogenen gleichartigen Fälle sprechen ebenfalls gegen 


9. Autotomie und Regeneration. 211 


So ist die Frage: warum wird an Stelle exstirpirter Augen überhaupt etwas und warum 
ein Antennuloid regenerirt? noch immer unbeantwortet. 

Es wurde oben erwähnt, dass ihr schon vor Hrrzsr’s Experimenten eine Antwort ge- 
geben wurde: die »atavistische«; obwohl von Heresr perhorrescirt, ist auch sie der Prü- 
fung werth. 

So lange man bei Homologisirung von Rumpfabschnitten und Gliedmaßen der Crusta- 
ceen von der Anschauung ausgeht, dass ihre Vorfahren an jedem Metamer ein Paar Glied- 
maßen hatten, und so lange man daraus folgert, dass Rumpfsegmente der Crustaceen mit mehr 
als einem Paar Gliedmaßen aus einer entsprechenden Zahl von Metameren verschmolzen seien, 
und Segmente ohne Gliedmaßen diese verloren haben, muss man auch annehmen, dass dem 
1. Kopfsegment der Stomatopoden, das die Augen trägt, ein (wenigstens) Paar Gliedmaßen 
zukomme (vergl. Horer 1894 p 90), d.h. dass ihre Vorfahren an diesem Segment ein Paar 
Gliedmaßen hatten, wenn sich einstweilen auch bei den Anneliden, den präsumptiven Vor- 
fahren dieser Vorfahren, ein Homologon dafür nicht hat finden lassen. Demnach fragt sich 
nicht erst, ob diesem Segment ein Paar Gliedmaßen zukomme, sondern ob es bei den heu- 
tigen Stomatopoden (und anderen Podophthalmen) spurlos verschwunden sei oder sich etwa 
in den Stielaugen erhalten habe. Es braucht also der Herrgsr’'schen Heteromorphose nicht 
etwa zur Begründung der Annahme, dass die Vorfahren der Crustaceen vor den Antennulae 
ein Paar Gliedmaßen hatten, sondern es handelt sich nur noch um ihre Verwendbarkeit zur 
Entscheidung der Frage, ob dies Gliedmaßenpaar in irgend einer Weise durch die Stielaugen 
repräsentirt werde. Dies wäre nun wohl überhaupt nicht zu einer Frage geworden, hätte 
Craus nicht die unberechtigte Forderung aufgestellt, dass die Ontogenese der Stielaugen, wenn 
diese Extremitäten wären, ebenso verlaufen müsse wie die anderer Gliedmaßen, während doch 
die beträchtlichen Unterschiede in Bau und Function, die die Augen anderen Gliedmaßen 
gegenüber aufweisen, auch starke Besonderheiten ihrer Ontogenese erwarten lassen. 

Hersst erscheint nun jede Verwendung seiner Heteromorphose in atavistischem Sinne 
besonders darum unannehmbar, weil, wie er richtig ausführt (1899 p 280), die große Überein- 
stimmung der regenerirten Gliedmaße mit der normalen Antennula zu der Annahme zwinge, 
dass die Vorfahren der Crustaceen vor der Antennula eine ganz ähnlich gebaute, nur viel- 
leicht im Bau des Schaftes verschiedene Antennula gehabt hätten; diese Annahme aber sei 
Unsinn. Warum das? Läge der Unsinn darin, dass zwei auf einander folgenden Segmenten 
Gliedmaßen zugeschrieben werden, die in Bau und Function fast identisch sind? Solche be- 
sitzen fast alle Crustaceen nicht blos an zwei Segmenten, und unter den heutigen Amphi- 
poden gibt es sogar eine Anzahl Arten mit 2 Paar Fühlern am Kopfe, die mit einander nicht 
weniger Ähnlichkeit haben als das bestausgebildete Antennuloid mit der Antennula. Herssr 


begründet sein vernichtendes Urtheil über die Hypothese von den 2 Paar Antennulae nicht, 


die Annahme eines formativen Einflusses von Nervencentren auf ihre nähere Umgebung, dagegen für die Fähigkeit der 
Zellen, ihre formativen Potenzen selbständig zu bethätigen, selbst an abnormen Orten. 
27* 


212 E. Ethologisches. 


und ich verstehe es um so weniger, als er es für »entschieden zweckmäßig« erklärt, dass die 
heutigen Decapoden an Stelle der exstirpirten Augen ein zweites Paar Antennulae regeneriren, 
die ihnen nach Verlust der Sehfähigkeit doch »wenigstens Tast- und chemische Reize vermitteln 
können«e. Warum also will Herest den Besitz von 2 Paar Antennulae nicht ebensogut auch 
den Vorfahren der Crustaceen gönnen, der für sie doch vor Vervollkommnung ihrer Seh- 
organe nicht minder zweckmäßig war, als 'er es ihren Nachkommen nach deren Exstirpation 
ist; ja, für Krebse, deren Sehorgan nur in dem dürftigen Medianauge bestand, werden zwei 
Paare von Tast- und Spür-Organen sogar zweckmäßiger gewesen sein, als es anderthalb Paare 
für einen Palaemon sind, der, eines seiner Augen beraubt, es durch ein Antennuloid ersetzt hat. 

Die wiederholt citirte Frage: warum wird an Stelle exstirpirter Augen nicht Nichts, sondern 
ein Antennuloid regenerirt? ist nicht richtig gestellt, weil sie sich auf einen complicirten Sonder- 
fall beschränkt. Denn die Ursachen dieses Vorganges sind die gleichen, aus denen an Stelle 
eines amputirten Kieferbeines dies Kieferbein und an Stelle eines amputirten Schwimmbeines 
dies Schwimmbein regenerirt wird. Und eine der Ursachen, warum die Bauzellen der Glied- 
maßen der Crustaceen immer nur ein und dieselbe Gliedmaße aufzubauen im Stande sind, ist, 
dass sie im Laufe der phylogenetischen Entwicklung immer strenger auf diese Thätigkeit be- 
schränkt wurden, dass von ihren formativen Potenzen, wenn sie deren einmal mehrere Arten 
hatten, die eine sich schließlich herausdifferenzirte; und diese ihre specifische formative Potenz 
üben die Bauzellen der Gliedmaßen selbständig ohne Directive von Nervencentren aus (wobei 
nicht abgewiesen werden soll, dass diese Selbständigkeit erst im Lauf der Phylogenese er- 
worben sein mag). Dies gilt von den Bauzellen des Augenstiels nicht weniger als von denen 
aller anderen Gliedmaßen; dass sie, sich selbst überlassen, ein Antennuloid aufbauen, ist eben 
die Bethätigung der ihnen phylogenetisch überkommenen formativen Potenz, die sie vor Aus- 
bildung der Stielaugen ausübten und an deren Ausübung sie seit der Ausbildung der Stiel- 
augen gehindert werden, so lange man das Hindernis nicht im Experiment entfernt. Die 
eitirte Frage fällt daher zusammen mit der allgemeinen Frage: warum werden die Gliedmaßen 
der Crustaceen regenerirt? und sie ist zu ersetzen durch die Frage: wie verhindern die Ganglia 
optica die Bildung eines Antennuloids und wie formen sie dessen Bauzellen zu dioptrischen 
Apparaten um? — ein Problem aus dem Kampf der Theile im Organismus. Dass dies ge- 
schieht, dass es das gleiche Baumaterial ist, aus dem je nach An- oder Abwesenheit der 
Ganglia optica dioptrische Apparate oder ein Antennuloid aufgebaut wird, ist nach Herssr's 
Untersuchungen wohl nicht zu bezweifeln. Indessen gäbe es ein Experiment, dass nicht blos 
zur Prüfung der formativen Gewalt der Ganglia optica über ihre Umgebung, sondern auch 
zur näheren Untersuchung der Art, wie sich diese Gewalt der Umgebung mittheilt und auf 
sie wirkt, dienen könnte. Hrrsstr erwähnt die Möglichkeit, »dass man an Stelle total mit 
den Sehcentren exstirpirter Augen auch noch andere Gliedmaßen als Antennulae, z. B. Ab- 
dominalfüße, aus der Wundfläche hervorwachsen lassen könnte, wenn die entsprechenden ner- 
vösen ÜOentralorgane an Stelle der entfernten Sehcentren implantirt würden«. Statt dieses 
nach meinen Versuchen an Palaemon aussichtslosen Experimentes möchte ich vorschlagen, die 


9. Autotomie und Regeneration. 213 


G. optica aus den Augenstielen herauszuziehen und sie in das Basalglied eines Thorax- oder 
Abdomenbeines zu implantiren, um ihnen Gelegenheit zu geben, ihre formative Macht auch 
an den Bauzellen dieser Gliedmaßen zu versuchen, sie in dioptrische Apparate umzuwandeln 
und derart auch an T'horax und Abdomen Stielaugen entstehen zu lassen. 

Das phylogenetische Geschehen nun, in das man durch Hergsr’s Experimente Einblick 
erhalten, könnte man sich, ohne mit bekannten Thatsachen in unversöhnlichen Conflict zu kom- 
men, etwa folgendermaßen vorstellen. Bevor die Vorfahren der Crustaceen mit paarigen, zu- 
sammengesetzten Augen zu sehen begannen, hatten sie an den beiden vorderen Kopfsegmenten 
je ein Gliedmaßenpaar; das 1. Paar, das ich Praeantennula nennen will, war der Antennula 
der heutigen Orustaceen sehr ähnlich, abgesehen etwa vom basalen Abschnitt; das 2. Paar, 
das in die heutigen Antennulae überging, war der Praeantennula sehr viel ähnlicher als den 
folgenden Gliedmaßen (Spaltbeinen); man braucht indessen nicht eine völlige Übereinstimmung 
als von vornherein bestehend vorauszusetzen, sondern nur anzunehmen, dass die Antennula 
den ursprünglichen Bau der Praeantennula immer genauer nachahmte, je mehr sich die 
Function der während der aufsteigenden Entwicklung der Sehorgane immer mehr verküm- 
mernden Praeantennula auf die Antennula übertrug. 

Die Rückbildung der Praeantennulae ist als directe Folge davon aufzufassen, dass die 
Lobi und Ganglia optica anschwollen, das Kopfsegment anfüllten, ja bei vielen Arten in ihm 
nicht mehr Raum genug fanden und das bis dahin für die Praeantennulae dienende Zell- 
material für den Aufbau der Augen verbrauchten. : Die Vervollkommnung der Sehfähigkeit 
war für die Thiere eben weit nützlicher als die sensiblen Functionen der Praeantennulae, die 
ohnehin von den Antennulae auf sehr einfache Weise: durch bloße Vermehrung der End- 
organe (Tastborsten, Ästhetasken) übernommen werden konnten. 

Gleichzeitig mit der Ausbildung der paarigen Augen und der Verkümmerung der Prae- 
antennulae und in einem noch nicht untersuchten Zusammenhang damit spielte sich ein dritter 
Vorgang ab: die folgende Gliedmaße, die Vorgängerin der heutigen Antenne, wanderte von 
ihrem ursprünglichen Platz in der Nähe des Mundes (wo sie, wie die Fressborsten an ihrem 
Basipodite bei Phyllopoden-Larven und Copepoden-Nauplien zeigen, im Dienste der Nahrungs- 
aufnahme functionirte) nach vorn, was durch den Faserverlauf des Antennennerven bekannt- 
lich erwiesen ist. Dadurch wurde die den Crustaceen aus irgend einem Grunde nothwendige 
Zahl von zwei präoralen Gliedmaßen wieder hergestellt. 

Bei einem Theil der Crustaceen, den Vorfahren der Edriophthalmen, nahmen die Seh- 
organe für ihre dioptrischen Apparate die Zellen der Wand des Kopfsegmentes in An- 
spruch; bei ihnen bildeten sich die Praeantennulae völlig zurück und mit ihnen auch der 
Gehirntheil, der sie mit Nerven versorgt hatte. Bei den Vorfahren der Podophthalmen aber 
wandelten sich die Hypodermiszellen des (wie es scheint ungegliederten) basalen Abschnittes 
der Praeantennulae in dioptrische Apparate um, und bei den meisten dieser Krebse schoben 
sich die anschwellenden Sehhügel des Gehirns mit in diesen Abschnitt hinein. Bei den Pod- 
ophthalmen bildete sich die Praeantennula also nicht völlig zurück; nur ihre distalen Stücke 


214 E. Ethologisches. 


schwanden, ihr basaler Theil erhielt sich und bewahrte auch, was für Sehorgane offenbar ein 
Vortheil ist, seine Beweglichkeit. Daher blieb bei ihnen auch das cerebrale Centralorgan der 
Praeantennula erhalten, wenn es auch, der Reduction der Praeantennula entsprechend, selber 


reducirt wurde. 


10. Fortpflanzung. 


Die Beobachtungen, die über Begattung, Laichen, Brutpflege etc. der Stomatopoden 
vorliegen, sind sehr lückenhaft und z. Th. nicht einwandfrei. 

Rısso’s (1816 p 113, 1826 p 88) Angabe, dass Sqwlla in derselben Weise wie die Langusten 
die Eier an die Abdomenanhänge geheftet trage, erklärt sich wohl daraus, dass er die Kiemen- 
bäumchen für Eiertrauben hielt. 

Fritz MÜLLER, der erste, der Stomatopoden-Laich als solchen erkannte, sagt (1864 p 44): 
»Die Verfolgung der Entwicklung im Ei wird erschwert durch den Umstand, dass die Heu- 
schreckenkrebse nicht wie die Krabben und Krebse ihr Laich mit sich herumtragen, son- 


dern in die von ihnen bewohnten unterirdischen Gänge absetzen in Gestalt dünner, runder, 


dottergelber Platten ... Die Eier der Squilla sterben, wie vom Leibe der Krabbe entfernte 
Eier, weil ihnen der lebhafte Strom frischen Wassers fehlt, den die Mutter behufs ihrer 
eigenen Athmung durch ihre Höhle treibt.« — Der von Mürrer untersuchte Laich hatte 


hiernach dieselbe Form und Farbe wie der von Sq. mantis. Dass die Mutterthiere, von denen 
er stammte, ihn aber in unterirdischen Gängen absetzen, war nur eine Vermuthung; man darf 
vielmehr annehmen, dass das Mutterthier den von Mütter ‚gefischten Laich zwischen den 
Maxillipeden gehalten, ihn aber beim Fange hatte fahren lassen. 

Im wesentlichen übereinstimmend mit meinen Beobachtungen an Sg. mantis sind die 
Mittheilungen, die Crark (1869 p 3) über Pseudosquilla stylifera (nach Mırrs 1880 p 109 — 
P. ciliata) von Mauritius macht: »The roe of the Squill is very curious and occupies the 
whole length of the body“). [he egges, when first extruded form a compact mass, which 
the female holds between the three pairs of jaw-feet. As this mass expands it forms a loose 
kind of tissue, somewhat similar to a fleece of wool. Little by little, as the eggs enlarge, 
the texture of the mass becomes looser, until the larvae are hatched and swim off to shift for 
themselves. In the first period of incubation, if I may so call it, the female will hold their 
eggs even when caught; but the further advanced they are the more readily does she drop 
them, possibly on account of their cohering less firmly. I believe the female must fast while 
carrying her eggs; for I have found the stomachs of those taken at that period quite empty, 
but generally full at other times. When first hatched the larvae are of a delicate yellowish 
green, and are very active.« 

Ob Crark die Pseudosquilla beim Ablegen des Laiches beobachtete, oder nur Weibchen 


*) CLARK spricht hier von dem noch nicht abgelegten, noch in den Oviducten befindlichen Laich 
GERSTÄCKER (1889 p 740) hat diesen Satz missverstanden. 


10. Fortpflanzung. 215 


kurz danach, mit noch nicht zu einer Scheibe geformtem Laich, gesehen, geht aus seinen 
Worten nicht hervor. Jedenfalls stellt er zuerst fest, dass das Weibchen den Laich zwischen 
den kleinen Maxillipeden vom Ablegen bis zum Ausschlüpfen der Larven mit sich trägt. 
Dass der Zusammenhang des Laiches nach und nach, »as the eggs enlarge«, sich lockere, 
möchte ich aber bezweifeln. Seine Bemerkung über den Mageninhalt spricht in der That 
dafür, dass die brutpflegenden Weibchen fasten. 

Während demnach diese Pseudosquilla sich bei der Brutpflege ebenso verhält wie Squilla 
mantis, gibt Brooxs (1893 p 355) von der Brutpflege einer zu Gonodactylus gehörigen und also 
mit Pseudosquilla näher als mit Sqwilla verwandten Art, von G. chiragra (= oerstedü Fabr.), 
eine abweichende Darstellung. Was Brooks beobachtete ist folgendes. Das Thier lebt in 
Löchern im Korallenkalk; wenn Brooks einen Kalkblock zertrümmerte, so rollte das Weib- 
chen »the eggs into a ball, folds them under her body in a big armful, between the large 
joints of her raptorial claws, and endeavors to escape with them to a place of safety«. Was 
Brooks aber aus dieser Beobachtung schließt, ist reine Vermuthung. Das Weibchen soll 
nämlich den Laich in Form einer halbkugligen Kuppe über Mittel- und Hinterleib ziehen 
und so zusammengerollt in seiner flaschenförmigen Höhle sitzen, den Laich zwischen der 
Rückenfläche seines Hinterleibes und der Wand des Loches.. Was Brooks thatsächlich ge- 
sehen hat, dass nämlich die Weibchen den Laich zu einem Ballen zusammengerollt in dem 
Raum zwischen den beiden Handgliedern der Raubbeine halten, stimmt so gut zu der Art, 
wie Squila mantis und Pseudosqwila ciliata ihren Laich dauernd halten, dass man annehmen 
muss, auch Gonodactylus oerstedii halte seinen Laich mit den kleinen Maxillipeden gepackt, 
nicht erst wenn er aus seiner Höhle vertrieben wird, sondern schon innerhalb. Das hübsche 
Bild, das Brooxs auf Taf. 3 von einem der Brutpflege obliegenden Gonodactylus-W eibchen 
gibt, dürfte also mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmen. — Brooks fand immer nur ein 
Thier von Gonodactylus in der Höhle, die auch nur Raum für ein Thier bot. Sonach müssen 
die Begattungen außerhalb der Wohnhöhle stattfinden. 

Aus dem Bau der männlichen und weiblichen Genitalorgane bei Sqwilla mantis schloss 
GrogBEN (1876 p 400) auf. eine »wahre Begattung ... dieselbe geschieht nun wahrscheinlich 
so, dass die beiden Ruthen, welche ja bis zur Medianebene reichen, mit ihren harten Rändern 
die weiche obere [vordere] Lippe [der Vulva] zurückstülpen, dadurch die mittlere Lippe etwas 
heben und nun in die erweiterte Öffnung der Tasche die flaschenförmigen Glocken der Vasa 
deferentia hineinstülpen und so den Samen in die Tasche ergießen. Die Befruchtung der 
Eier geschieht offenbar beim Vorbeigang an der Samenmasse«. Dass die Wülste an der Bauch- 
fläche der 3 Mittelleibsegmente des @ Kittdrüsen enthalten, schließt Grossen (p 405) aus 
ihrer Ähnlichkeit mit denen von Astacus, und er glaubt daher, es auch bei Sguilla »mit 
solchen Drüsen zu thun zu haben, welche ein Secret zur Befestigung der Eier liefern«. Als 
Beginn der Brunstzeit gibt GrosBENn (1878 p 71) für S. mantıs von Triest »die letzten Sommer- 
und die Herbstmonate« an und sagt ferner (1876 p 400), dass er zu dieser Zeit im Rec. seminis 
der © stets Samen gefunden habe. 


216 E. Ethologisches. 


Die Laichzeit von S. mantis (und wohl auch von S. desmaresti) fällt bei Triest nach 
GrAEFFE (1900) in die Monate Juni und Juli. Zu dieser Zeit trägt S. mantis »die Eier in 
einem Klumpen zwischen den Fangarmen«; sie sind »in großer Menge durch Gallerte zu 
einem nussgroßen Klumpen vereinigt«; das © trägt sie »wochenlang« bis zum Ausschlüpfen, 
und GRAEFFE ist wie CrARrk der Ansicht, dass das © während dieser Zeit keine Nahrung 
nimmt. Eiertragende © werden auch bei Triest selten gefunden; im Aquarium war S. mantis 


nicht zum Laichen zu bringen. 


Im Golf von Neapel beginnt die Fortpflanzungsperiode von S. mantis im Herbst, aber 
für die einzelnen Thiere differirt der Termin des Beginnes (und ebenso des Endes) der 
Periode um 2—3 Monate, was vermuthlich auf die höhere oder tiefere Temperatur des Wohn- 
ortes zurückzuführen ist, an dem die Thiere die kalte Jahreszeit zubringen. Die Dauer der 
Fortpflanzungsperiode wird gleichwohl für jedes Thier ungefähr dieselbe sein. 

Von Mitte September etwa bis Mitte oder Ende October ist an den Weibchen von 
S. mantis nichts wahrzunehmen, was mit der Fortpflanzung direct zusammenhinge. Das erste 
Zeichen, das den Eintritt einer neuen Fortpflanzungsperiode ankündigt, bieten die Sternite 
der drei Mittelleibringe dar: im Laufe des November färben sie sich bei manchen und im 
December und Januar bei den meisten Weibchen weiß (T 1 F 2), aber noch Mitte Februar 
kann man Weibchen mit ungefärbten Sterniten antreffen. Etwas später, von Anfang Januar an, 
beginnen die Oviducte zu schwellen, indem sie sich mit gelben Eiern füllen; bei einem ge- 
wissen Grade der Schwellung sieht man sie gelblich oder röthlich durch den Panzer hin- 
durchschimmern; indessen ist diese Erscheinung kein ganz sicheres Zeichen für den Zustand 
der Oviducte, da auch die Cöca des Mitteldarms, besonders im Telson, mit ähnlicher Farbe 
durchscheinen. 

In den Januar fallen auch die ersten Begattungen. Der Beginn der »Brunstzeit« lässt 
sich aus der Füllung der Samentasche (am drittletzten Thoraxsegment der ©) ersehen, da 
diese sich beim Laichen leert und daher bei brutpflegenden © stets leer gefunden wird, bis 
auf etwa zurückgebliebene geringe Reste von Kittmasse und einzelne Spermien. Ich fand 
die Samentasche von S. mantis aber auch weiterhin den ganzen Herbst hindurch leer, und 
da dieser Befund mit Groszzn’s oben (p 215) eitirter Angabe in.Widerspruch stand, unter- 
‘ suchte ich, obwohl die in der Samentasche zu einem Klumpen zusammengekittete Sperma- 
masse gar nicht zu übersehen ist, nicht blos eine große Zahl frisch herauspräparirter Samen- 
taschen, sondern machte auch Schnittserien. Aber erst von Mitte Januar ab traf ich © mit 
gefüllter Samentasche, und noch bis in den März hinein sind nicht alle @ begattet. 

Den Begattungsact zu beobachten ist mir nicht gelungen, obwohl ich im Winter häufig 
Weibchen und Männchen von S. mantis in demselben Aquarium zusammen hielt und sie 
auch gelegentlich nach Anbruch der Nacht, wann die Begattung vermuthlich stattfindet, 
beobachtete. Die oben (p 215) citirte Darstellung, die GRoBBEN auf Grund der anatomischen 
Verhältnisse von der Begattung gibt, ist, obwohl im wesentlichen ohne Zweifel zutreffend, 


10. Fortpflanzung. ZAlT 


doch nicht ganz befriedigend, weil sie auf einige Umstände nicht genügend Rücksicht nimmt, 
die bei der Begattung eine Rolle spielen. Zunächst ist die proximale Hälfte der Penes schlaff- 
wandig; wenn man nun auch annehmen darf, dass sie bei der Copulation, vielleicht durch 
Bluteintritt oder durch pralle Füllung des Vas deferens und des Ausführganges der Anhangs- 
drüse, rigider wird, so fragt sich doch, ob ausreichend, um die Spitze der (gekrümmten und 
unter Druck sich daher noch mehr krümmenden) Penes in die Vulva hinein zu drücken. 
Dazu kommt, dass an den Penes keine Muskeln inseriren, sie sich also nur passiv bewegen, 
indem sie flottiren oder die Bewegungen (ausschließlich Drehungen um eine Transversalachse) 
des 1. Basipoditgliedes, von dem sie entspringen, mitmachen. Es ist daher schwer einzusehen, 
wie das Männchen die Penes an die Vulva dirigirt und wie es den Gegendruck der Vulva- 
lippe überwindet. Hierfür könnte man nun die eigenthümlich umgebildeten Endopodite des 
1. Abdomenbeines heranziehen, deren GRoBBEN in seiner Darstellung der Begattung nicht ge- 
denkt, und die doch zweifellos im Dienste der Copulation functioniren. Denn da die beiden 
längeren, oben (p 23) als Haken- und Röhrenfortsatz bezeichneten Anhänge (vergl. T 3 F 36 
Pr. u, Pr. tu) wie eine Zange aussehen und sich, sobald das 1. Abdomenbein nach vorn 
schwingt, dem harten distalen Stück der Penes nähern, so könnte man meinen, dass diese 
scheinbaren Zangen die harten Penisenden packten und gegen die Vulva führten. Indes 
ist diese Meinung nicht haltbar, vor allem darum, weil es jenen beiden Fortsätzen an Muskeln 
fehlt, durch die sie wie Zangenhaken gegen einander bewegt werden könnten; der distale 
Endopoditabschnitt kann nur im Ganzen gegen den proximalen Abschnitt bewegt, und zwar 
nach hinten übergebogen werden. Über die Einzelheiten der Begattung kann ich also nichts 
Sicheres mittheilen, und es fragt sich, ob die directe Beobachtung des Vorganges darüber 
Aufschluss geben würde. 

Bereits Ende März beginnt S. mantis zu laichen; der früheste Termin, an dem ein 
© mit Laich gefangen wurde, war der 31. März (1896); die Eier dieses © hatten eben die 
Furchung beendet. Da bis in den Juni hinein © mit gefüllten Ovarien gefunden werden, 
so dürfte die Laichperiode gegen 2'/, Monate dauern. 

Nach dem Laichen sind nicht blos die Ovarien, Oviducte und die Samentasche der © ent- 
leert, sondern die vorher weißen Mittelleib-Sternite zeigen sich auch plötzlich entfärbt, da ihre 
Drüsen alles Secret zur Bildung des Eikuchens abgegeben haben. Es beginnt nun die Periode der 
Brutpflege, die etwa bis Mitte September dauert. Da die Brutpflege erst mit dem Ausschlüpfen 
der Zo&en beendet ist, stinnmt ihre Dauer für jedes © mit der Zeit überein, die die Embryo- 
genese beansprucht. Diese Dauer kann ich zwar nicht mit Genauigeit angeben, schätze sie 
aber auf Grund des mir aus allen Perioden der Embryogenese vorliegenden Materials auf 
10—11 Wochen. 

Es ist eine ziemliche Seltenheit, dass S. mantis @ mit Laich gefangen wird, und es ist 
sehr selten, dass der Laich einigermaßen vollständig ist, da die Thiere beim Fange mit 
Raubbeinen und Hinterleib heftig um sich schlagen, und dabei fast immer Stücke des Laiches 


verloren gehen. 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 28 


218 E. Ethologisches. 


Ein normaler vollständiger Laich hat die Form einer ungefähr kreisrunden Scheibe. 
Der größte, den ich gesehen und der von einem © von 14cm Länge stammte (am 4. Juni 
1884 gefischt), hatte 10 und 14 cm Durchmesser, also 110—120 cm? Fläche; er war an den 
Rändern etwas dicker als in der Mitte; durchschnittlich lagen 3 Eier über einander, und ich 
zählte, vom Rande, wo die Eier etwas dichter neben einander lagen, nach der Mitte fort- 
schreitend, auf je 3 cm? Fläche 560, 450 und 390 Eier, so dass der ganze Laich über 
50.000 Eier enthalten haben mag. Der Durchmesser der Eier beträgt etwas über /), mm. Die Farbe 
des Laiches, die von dem Nahrungsdotter der Eier herrührt, gleicht der von hellerem Hühner- 
Eigelb. Der Laich ist elastisch, geschmeidig, so dass er sich leicht zu einem Ballen zusam- 
menfalten lässt, eine Eigenschaft, die er dem die Eier verbindenden Kitte verdankt. Der 
farblose, durchsichtige Kitt bildet um jedes Ei eine Hülle, und jede Kitthülle ist mit den 
benachbarten durch Kittbälkchen verbunden; er muss diese Form sehr bald nach dem Aus- 
tritt des Laiches annehmen; denn ich fand ihn so bereits in einem Laiche, dessen Eier 
eben begonnen hatten, sich zu furchen. Zuweilen sind in dem Laich Stücke von Algen oder 
Detritus verklebt. 

Wie entsteht nun diese auffallend regelmäßige Form des Laiches? Ich hoffte diese 
Frage durch Beobachtung des Laichgeschäftes beantworten zu können, aber obwohl ich ein- 
mal ein @ von 14cm Länge im Aquarium beim Laichen beobachtete, kam die Frage doch 
nicht zu befriedigender Beantwortung. 

Das laichende © ist in Textf. 11 abgebildet. Als ich des Morgens 9'/, Uhr (30. V. 


Textf. 11. 
S. mamntis Q während des Laichens. 


1905) auf das Thier aufmerksam wurde, hatte der Laich schon begonnen auszutreten, nach 
seiner Masse zu urtheilen etwa seit einer halben Stunde; um 12‘, Uhr war der Austritt noch 
nicht beendet; °/, Stunden später aber hielt das Thier den Laich bereits zwischen den kleinen 
Maxillipeden; im ganzen mochte also das Ablegen des Laiches etwa 4 Stunden gedauert haben. 
Während dieser Zeit verhielt sich das Thier folgendermaßen. Es blieb unbeweglich an der 
gleichen Stelle des Aquariums und stützte den aufwärts gewölbten Rumpf vorn auf das kurze 


10. Fortpflanzung. 219 


4. Glied der Raubbeine, hinten auf die Spitzen des Telsons und der Uropoden; von den vor- 
deren Stützpunkten stieg Vorder- und Mittelleib, von den hinteren Telson und 6. Abdomen- 
segment unter ungefähr 45° aufwärts, während die vorderen 5 Abdomensegmente kaum ge- 
krümmt waren, sondern etwa parallel zum Boden gehalten wurden; hinter dem Hinterrand 
des Schildes war der Rumpf leicht eingeknickt. Die Gliedmaßen hielt das Thier wie ge- 
wöhnlich, wenn es ruht, jedoch mit folgenden Ausnahmen. Von den Abdomenbeinen machten 
nur das 4. und 5., seltener auch das 3., langsam pendelnde Athemschwingungen; die beiden 
vorderen Beinpaare wurden dagegen unbewegt nach vorn gestreckt. Besonders charakteristisch 
war die Haltung der Gehbeine. Das Thier stützte sie nicht wie sonst auf den Boden, son- 
dern hielt sie in die Höhe, offenbar um für den ausquellenden Laich Raum zu schaffen; die 
Basipodite waren vorwärts, etwas laterad gerichtet; die Exopodite des vordersten Paares stiegen 
senkrecht in die Höhe, die des 2. und mehr noch des 3. Paares waren nach hinten über- 
geneigt. — Ich hatte vermuthet, der austretende Laich würde sich unter dem Thiere all- 
mählich auf dem Boden nach allen Seiten gleichmäßig ausbreiten und so die oben beschriebene 
Scheibenform annehmen; er blieb jedoch bis zum Ende des Legevorganges ein unregelmäßiger 
weicher Klumpen und wurde auch in dieser Form von den kleinen Maxillipeden aufge- 
nommen. Nachdem das Thier ihn gepackt hatte, knetete es den Klumpen unaufhörlich 
zwischen den kleinen Maxillipeden, wobei es auch die Putzbeine gebrauchte; der Kitt war 
offenbar noch ziemlich weich, denn der Laich quoll überall zwischen den Maxillipeden her- 
vor. Am nächsten Morgen fand ich das [hier noch bei der gleichen Beschäftigung; einige 
Male ließ es den Laich fallen, um sich in der üblichen Weise zu putzen. Ich benutzte diese 
Gelegenheit, um ihm den Laich zur Untersuchung fortzunehmen. Dabei zeigte sich, dass der 
Laich nunmehr zwar die Form eines flachen runden Fladens angenommen hatte, dass der 
Kitt aber nicht von normaler Beschaffenheit war, denn er hatte sich nicht zu den die Eier 
verbindenden Bälkchen umgeformt, sondern bildete zwischen den Eiern eine noch ziemlich 
klebrige, homogene, nur stellenweise etwas faserige, elastische Masse, aus der eine Menge 
Eier während des Knetens herausfielen. In diesem Zustande blieb der Kitt auch die nächsten 
Tage. Die abnorme Beschaffenheit des Kittes war vermuthlich die Folge davon, dass das 
Thier schon zwei Wochen im Aquarium zugebracht hatte. Abgesehen davon schien der ganze 
Legevorgang normal verlaufen zu sein, und die vom Kitt eingeschlossenen Eier furchten sich 
und waren am 1. Juni auf dem 32-Zellenstadium. — Die kreideweißen Bänder an der Bauch- 
fläche der Mittelleibsegmente, die für die Weibchen während der Fortpflanzungszeit so cha- 
rakteristisch sind, waren nach Ablegung des Laiches verschwunden. 

Weit öfters als das Laichen, etwa ein Dutzend Male, habe ich Gelegenheit gehabt, 
frischgefangene laichtragende Weibchen von S. mantis bei der Brutpflege zu beobachten. 
Der Laich dieser Weibchen befand sich auf den verschiedensten Stadien der Entwicklung 
vom Beginn der Eifurchung bis zum unmittelbar bevorstehenden Ausschlüpfen der Lar- 
ven, und die Weibchen verfuhren mit dem ältesten Laich in gleicher Weise wie mit dem 
jüngsten. 

28* 


220 E. Ethologisches. 


Die Weibchen tragen den Laich während der ganzen Dauer der Brutpflege, von dem 
Augenblick an, wo sie ihn nach dem Ablegen ergriffen haben, bis zum Ausschlüpfen der 
Larven, zwischen den kleinen Maxillipeden (Textf. 12). Zuweilen halten sie ihn ruhig zu- 
sammengeballt, so dass man kaum etwas davon 
bemerkt, da er zu beiden Seiten von den großen 
Raubbeinen verdeckt wird; oft aber wälzen sie ihn 
See "3 zwischen den Händen der kleinen Maxillipeden 
> S hin und her, wobei einzelne Theile des Laiches im 
Wasser frei flottiren (T 1 F 9). Im übrigen ist das 
Betragen der brutpflegenden Weibchen ähnlich dem 
der anderen; nur wechseln sie den Ort noch sel- 
tener. Während sie den Laich mit den Maxilli- 


peden bearbeiten, richten sie den Vorderkörper 


gewöhnlich etwas mehr in die Höhe und setzen 

Text. ER die Gehbeine steiler auf den Boden; auch reagiren 

S. mantis Q mit Laich während der Brutpflege. sie durch Bewegungen der Augen und Antennulen 

lebhafter auf Lichtreize und Wasserströmungen. 

Auch wenn sie sich putzen, lassen sie den Laich nicht fahren; nur das Weibchen, das ich beim 

Eilegen beobachtet hatte, legte ihn einige Male ab, als es sich beim Putzen sehr stark zu- 

sammen krümmen musste, ergriff ihn aber sogleich wieder, wenn ich die Beschäftigung 

störte. Auch dass die laichtragenden Weibchen etwa eine größere Neigung hätten, Verstecke 
aufzusuchen, habe ich nicht bemerkt. 

Während die Weibchen den Laich zwischen den Maxillipeden wälzen und Theile 
davon im Wasser flottiren lassen, führen sie den Eiern ohne Zweifel frisches Athem wasser 
zu; aber ich glaube nicht, dass dies der einzige Zweck des Wälzens ist. Denn wenn ich den 
Weibchen einen Theil des Laiches abnahm und das Laichstück in circulirendem Wasser hielt, 
begannen die Eier darin bald, zuweilen schon nach einigen Tagen, abzusterben, während in 
dem dem Weibchen verbliebenen Laichstück niemals ein Ei zu Grunde ging; auch wenn der. 
Wasserwechsel so ausgiebig war, dass der Laich beständig von der Strömung bewegt wurde, 
verdarben die Eier. Der Grund davon war augenscheinlich, dass sich zwischen den Kittbalken 
kleine Thiere (Copepoden, Nematoden) und Diatomeen ansiedelten, die vermuthlich die Kitt- 
hülle anfraßen und anbohrten. Diese Schädlinge traf ich niemals in dem Laich an, den die 
Weibchen zwischen den Maxillipeden hielten, und es ist anzunehmen, dass sie durch das 
Wälzen und Kneten des Laiches ferngehalten werden. Aber nicht dadurch allein: die Hand- 
glieder der kleinen Maxillipeden sind voll von Drüsen, deren Secret die Eindringlinge ver- 
treiben oder tödten dürfte. 

Wenn die Weibchen den Laich zusammenfalten, so erfüllt der Laichballen den Raum 
zwischen den kleinen Maxillipeden und zwischen den großen Raubbeinen bis an die Augen 
hinan (Textf. 12) und bedeckt also auch die Mundtheile und die Mundöffnung. Es liegt 


10. Fortpflanzung. 221 


daher nahe, mit CLArK und GRrRAEFFE anzunehmen, dass das Mutterthier während der Brut- 
pflege nicht frisst. Diese Fastenzeit würde für S. mantis, wie erwähnt, 10—11 Wochen 
dauern, verschärft dadurch, dass das @ während des Wachsens der Eier in den Oviducten 
kaum im Stande sein dürfte, sich mit viel Reservestoffen für die Hungerzeit zu versehen. 
In der That habe ich brutpflegende Weibchen niemals bewegen können Nahrung anzu- 
nehmen und bin daher ebenfalls der Ansicht, dass sie die ganze Zeit hindurch hungern. 
Übrigens habe ich mich davon überzeugt, dass S. mantis, © wie g', auch sonst wochenlang, 
scheinbar ohne Beeinträchtigung ihres Wohlbefindens, ohne Fütterung im Aquarium aus- 
halten können. 

Indessen machte ich ein paar Beobachtungen, die die Annahme, dass die @ während 
der Brutpflege fasten, zunächst zu widerlegen schienen. Um Material zur Untersuchung der 
Embryogenese zu gewinnen, entnahm ich den brutpflegenden ©, die ich im Aquarium hielt, 
täglich oder alle 2—3 Tage ein Stück des Laiches. Die meisten © ließen sich diese Störung 
bis zum Verbrauch des ganzen Laiches gefallen, ohne ihre Gewohnheiten zu ändern; einige 
Q aber fraßen nach wenigen Tagen den Rest des Laiches auf, und auch das ©, das ich beim 
Laichen beobachtet hatte, fraß seinen Laich drei Tage, nachdem es ihn abgelegt hatte. Man 
darf dies Verhalten indessen nicht als normal ansehen, sondern muss annehmen, dass der Brut- 
pflegeinstinet bei jenen © durch die vorangehenden Belästigungen, bei diesem © durch die 
abnorme Beschaffenheit des Laiches gestört und vernichtet wurde, und der Fressinstinct wieder 
erwacht war. 

Gegenüber den erwähnten Störungen bei der Brutpflege verhielten sich die Weibchen 
auch sonst verschieden. Um ihnen ein Laichstück zu rauben, packte ich sie mit einer Holz- 
pincette, wogegen sie durch heftige Bewegungen reagirten und den Laich gewöhnlich fahren 
ließen; einige von ihnen nahmen kurz darauf den vorgeworfenen Laich wieder auf, ja sie 
suchten inzwischen danach, packten Algenstücke, auf die sie stießen, warfen sie fort, suchten 
von neuem und wurden erst wieder ruhig, wenn sie den Laich gefunden hatten; andere 
musste ich durch wiederholtes Vorhalten des Laiches zur Annahme reizen; einige nahmen 
den Laich Wochen hindurch immer wieder an, nachdem ich ihnen alle 2—3 Tage ein Laich- 
stück entnommen hatte, wenn auch nach und nach mit immer geringerer Bereitwilliskeit, 
andere verweigerten die Annahme schon beim 2. oder 3. Male oder packten den Laich, um 
ihn wie gesagt zu fressen. 

Eine Beobachtung zeigte mir auch, dass die Weibchen nicht blos dem eigenen Laich 
Brutpflege angedeihen lassen. Ein Weibchen hatte im Aquarium über Nacht einen Laich 
producirt, dessen Kitt aber aus halbflüssigem Schleim bestand, so dass die Eier fast alle 
herausgefallen waren, und ich den Laich fortwarf. Zu derselben Zeit hatte ich ein laich- 
tragendes Weibchen im Aquarium; ich nahm diesem die Hälfte seines Laiches fort und waıf 
sie jenem Weibchen vor, das das Laichstück sogleich annahm und es als Amme in ganz 
normaler Weise pflegte. 


Über die Fortpflanzung der anderen Arten des Golfes habe ich nur spärliche Beobach- 


229 E. Ethologisches. 


tungen. Die Verhältnisse sind bei S. desmaresti jedenfalls ganz ähnlich wie bei mantis, und 
dass auch die Zeit etwa die gleiche ist, konnte ich aus der Untersuchung der Samentasche 
und der Oviducte abnehmen. Doch wäre aus dem unten zu erwähnenden Vorkommen ganz 
junger Larven im Herbst und Frühjahr vielleicht auf ein verspätetes und verfrühtes Laichen 
wenigstens vereinzelter Weibchen zu schließen. 

Die Fortpflanzungsperiode von L. eusebia beginnt beträchtlich früher als die von 
S. mantis: die Weibchen haben Mitte Januar schon alle prall gefüllte Oviducte und grell- 
weiße Drüsenbänder an den Sterniten der Mittelleibringe. Ein Weibchen dieser Art laichte 
im Aquarium nach einmonatiger Gefangenschaft. Ich fand den Laich morgens (am 2. März 
1894) vor der Öffnung des Ganges, in dem das Mutterthier sich aufhielt, im Sande liegen. 
Der Laich war aber nicht normal, und die Eier entwickelten sich nicht; als ich ihn aufnahm, 
machte das Weibchen keinen Versuch ihn zurückzuhalten; er bildete ein orangerothes Klümp- 
chen von 6 x 10 x 13 mm Durchmesser und bestand aus Eiern und zähem Kitt. Nach Mitte 
März hat keine L. eusebia mehr gefüllte Oviducte, und die Laichzeit der weitaus meisten 
Weibchen dieser Art fällt vor den 1. März, so dass Rısso’s (1826) Angabe: »la femelle porte 
des &ufs transparents en juin« weder hinsichtlich der Eifarbe noch der Jahreszeit richtig ist. 

Aus der Erscheinungszeit des 1. Larvenstadiums (s. unten p 223) ist zu schließen, dass 
die Fortpflanzungsperiode von L. occulta etwa 2 Monate später als die von L. eusebia liegt. 


b. Larven. 


1. Auftreten im Golf; Dauer der larvalen Periode. 


Als die ersten unter allen Stomatopoden-Larven erscheinen jedes Jahr im Golf von 
Neapel die von Lysiosquilla eusebia. Der früheste Termin, den ich für das 1. pelagische Sta- 
dium dieser Art verzeichnet habe, ist der 9. April 1904, der späteste der 10. Juni 1907. Die 
Larven dieses Stadiums leben ausschließlich in der Nähe des Ufers; meistens gerathen sie ver- 
einzelt in’s Netz; zuweilen aber bringt ein Netzzug Hunderte, einmal (17. Mai 1885) Tausende 
herauf. Am spärlichsten waren die Fänge im Jahre 1906, wohl eine Folge des Aschenregens, 
der um den Beginn des Ausschlüpfens der Larven fiel. Einige Male fanden sich unter den 
Larven des 1. Stadiums auch eine oder einige wenige des 2. Stadiums. Die späteren Stadien 
wurden aber stets in größerer Entfernung vom Ufer, meistens in der Mitte des Golfes und 
in geringer Tiefe angetroffen, das 9. (letzte) Stadium zwischen dem 19. Juni und 21. Juli. 
Die Larven vom 2. Stadium an wurden selten gefischt, relativ am häufigsten darunter die 
des 9. Stadiums. Die Erscheinungszeit des 1. Stadiums dauert 2 Monate, für die des letzten 


Stadiums ergeben meine Aufzeichnungen nur wenig über 1 Monat. 


Larven — 1. Auftreten im Golf; Dauer der larvalen Periode. 223 


Bald nachdem die Larven des 1. Stadiums von ZL. eusebia aufgehört haben zu erscheinen, 
beginnen die von L. oceulta aufzutreten, und zwar ebenfalls in der Nähe der Küste, meistens 
erst im letzten Juni-Drittel, einmal schon vor Mitte Juni. Sie wurden nie in solcher Menge 
gefischt, wie gelegentlich die von L. eusebia, sondern vereinzelt, aber sehr regelmäßig bis 
Ende Juli, selten bis in den August hinein. Auch die übrigen Stadien wurden zwar öfters, 
aber immer nur in wenigen Exemplaren gefangen, die jüngeren Stadien in der Nähe der 
Küste, die mittleren und älteren Stadien in einiger Entfernung von der Küste und öfters auch 
in einiger Tiefe (bis zu 50 m). Von dem letzten Stadium jedoch brachte in einigen Jahren 
ein Netzzug gelegentlich Dutzende von Exemplaren herauf, die in geringer Tiefe und in der 
Nähe der Küste gefangen wurden. Die von mir notirten Fangdaten der einzelnen Stadien 


von L. occulta liegen zwischen folgenden Grenzen: 


1. pelag. Stadium 13. VI—14. VII, 
2 » » 3. VII—2. IX, 

3 » » 22. VII—26. IX, 
A » 2. IX—24. IX, 
Da » 22. VII—26. IX, 
6 » » 12. VIII—29. IX, 
7 » » 22. IX—26. IX, 
8 » > 2. VIII—30. IX, 
9 >» >» 19. VIT— 31. X. 


Aus dieser Übersicht ergibt sich für die Larven des 1. pelagischen Stadiums eine Er- 
scheinungsperiode von etwa 2 Monaten, und eine etwas längere (19. August bis Ende October) 
für die des letzten Stadiums. Die Larven des letzten Stadiums beginnen zu erscheinen 
(19. August), wenn die des 1. Stadiums eben zu erscheinen aufgehört haben (14. August), und 
so ist es erklärlich, dass gelegentlich (2. September 1896) die Larven des 2. und letzten Sta- 
diums in demselben Fang auftraten. Zwischen dem frühsten Auftreten des 1. Stadiums und 
dem frühsten Auftreten des letzten Stadiums verstreichen etwas über 2 Monate, und 2'/, Monate 
liegen zwischen dem spätesten Auftreten des 1. Stadiums und dem spätesten Auftreten des 
letzten Stadiums. 

Die obige Statistik gibt zwar keinen sicheren, aber immerhin einen ungefähren Anhalt 
für folgende Annahmen: 1) Die Periode des Auftretens des 1. pelagischen Stadiums von 
L. occulta (und also auch die Periode des Laichens) dauert 2 Monate. 2) Zwischen dem 
Beginn des 1. pelagischen Stadiums und dem Ende des letzten Larvenstadiums 
von L. occulta vergehen für jede Larve 2—2'/, Monate. 

Die oben mitgetheilten Daten über die Larven von eusebia machen die Richtigkeit 
dieser beiden Annahmen auch für diese Art wahrscheinlich. 

Um indessen zuverlässigere Daten für die Dauer der larvalen Periode zu gewinnen 


und um die Dauer der einzelnen Stadien festzustellen, bedarf es der Aufzucht der Larven 


994 E. Ethologisches. 


im Aquarium. Wobei allerdings zu bedenken ist, dass die Dauer durch die Gefangenschaft 
beeinflusst, durch regelmäßige, reichliche Fütterung vielleicht verkürzt, durch andere Ab- 
weichungen von den natürlichen Lebensbedingungen vielleicht verlängert wird. 

In der folgenden Tabelle stelle ich meine Notizen über die Aufzucht der Stadien von 
L. eusebia zusammen; für das 1. Stadium ist das Datum des Fanges, für jedes andere Stadium 
das Datum verzeichnet, an dem es aus dem vorhergehenden durch Häutung hervorging; in 
Klammern steht die Zahl der Tage, die das Stadium dauerte. (Die erste Aufzucht von 1905 
begann mit dem 1. Stadium, die Aufzeichnung der Daten der Häutung wurde aber erst vom 


6. Stadium an gemacht.) 


ne ee Datum der Häutung zum 
1. Stad. 2. Stad. 3. Stad. 4. Stad. | 5. Stad. 6. Stad. 7. Stad. | 8. Stad. | 9. Stad. |1.Litoralstad. 
1903| | | ıs. ve |ı9. vı.| os. vı. 
| (6) (9) 
1903 > ONE: 1105 IL 1 28% WAL I NADEL 8. VII. |15. VII. 
| (6) Bea m (?) 
1903| 5. VI. )10.-13.V1. 
(d—8) 
1904 |10.—11.IV. HSLONIVz 27.—28.IV. |5.-6.V.| 14.V. 
I) ae | 
1904| 26. IV. SE 9.—10. V, | 
(9) (6—7) 
1904| 12.—13.V. OS 
(6-7) | | 
1905 | | 13._— 14V. 2022 Da 3a eo ayznle 
| Bao mM 
1905 12. VII. 20. VII. 
| | 8) 
ee a le, 5 es | © 


Hiernach dauert jedes Stadium, vom 2. bis zum 9., 6—9, durchschnittlich 7'/, Tage; 
vom Beginn des 2. Stadiums bis zum Ende des 9. Stadiums würden für jede Larve also durch- 
schnittlich 60 Tage vergehen. Die volle Dauer des 1. Stadiums lässt sich nicht angeben, da der 
Zeitpunkt seines Beginnes unbekannt ist; indessen dürften die Larven größtentheils sehr bald 
nach diesem Zeitpunkt gefischt worden sein, da sie unter dem Einfluss ihrer sehr entschiedenen 
Heliophilie den kurzen Weg aus der Nähe der in geringer Tiefe lebenden Mutterthiere an 
die Oberfläche des Wassers in sehr kurzer Zeit zurücklegen. Die Dauer des 1. Stadiums im 
Zuchtglase wird daher nahezu die gleiche wie im Meere sein, und da sie 5—9 Tage betrug, 
lässt sich für das 1. Stadium die gleiche Durchschnittsdauer annehmen, wie für die übrigen 
Stadien, so dass man als Durchschnittsdauer für die ganze pelagische Larvenperiode von 
L. eusebia 67'/, Tage, also °/, Monate, erhält. 


Larven — 1. Auftreten im Golf; Dauer der larvalen Periode. 225 


Vergleicht man dieses Resultat mit den oben (p 222) angeführten Angaben über das 
Erscheinen der Larven von L. eusebia im Golfe, so zeigt sich, dass zwischen dem frühesten 
Auftreten der Larven des 1. (9. IV.) und letzten (19. VI.) Stadiums fast die gleiche Zeit ver- 
fließt, die bei der Aufzucht im Aquarium erhalten wurde, nämlich 1'/;, Monat, und da für 
L. occulta die Fangdaten der Stadien (oben p 223) eine Dauer des Larvenlebens von wenigstens 
2, höchstens 2'/, Monat wahrscheinlich machten, so darf man schließen, dass für jede Larve 
dieser beiden ZLysiosquilla-Arten die Gesammtdauer der pelagischen Periode 65 bis 
70 Tage, die durchschnittliche Dauer jedes Stadiums 7—8 Tage beträgt. 


Über das Auftreten der pelagischen Larven von Sqwilla mantis und desmaresti im Golf 
habe ich in den Jahren 1899—1908 Notizen gemacht; in den folgenden beiden Tabellen 
gebe ich für jedes Stadium das früheste und späteste der notirten Daten. 


Sg. mantis. Sq. desmaresti. 


1. pelag. Stadium 23. VI—30. IX (20. IIT—)6. VI—12. X(—15. X) 
Dee > 17. VII— 16. VIII (15. TI—)9. VI—26. IX 
3. >» » 16. VIIL—30. VIII 9. VI—17. VII 
A » 17. VII—21. VIII | 9, VI—-17. VII 
De » 20. VII—12.X 9. VI—2. IX 
6. » » 22. VII—28. VIII 17. VII—14. VIII 
TE » 19. VII—28. X 14. VIII—28. VIII 
8. » >» 19. VII—-30. IX 20. VI—17. VIII 
SEN » 19. VII—25. IX 7. VH—7. XI. 
I), » » 19. VII—28. X]. 


Die vorstehenden Fangdaten sind so offenbar von Zufälligkeiten bedingt, dass man 
Schlüsse auf die Dauer des Larvenlebens nicht machen kann, besonders nicht etwa den, dass 
diese Dauer für mantis nur 26 Tage betrage, weil vor dem 23. Juni nie Larven des 1. Sta- 
 diums gefunden wurden, während die ersten Larven des letzten Stadiums bereits am 19. VII 
erscheinen. Aber schneller als die pelagischen Stadien der Lysiosquilla-Arten scheinen die 
von 8q. mantis in der That abzulaufen; denn in dem allerdings einzigen Falle, wo ich eine 
mantis-Larve des 3. pelagischen Stadiums aus einer Larve des ersten zog, dauerte das 2. Sta- 
dium nur 4—5 Tage. 

Aus den vorstehenden beiden Listen ergibt sich immerhin, dass das Auftreten der ein- 
zelnen Stadien von mantıs und desmaresti, namentlich das des ersten und letzten Stadiums, 
sich über eine viel längere Zeit (mindestens 3—4 Monate) erstreckt, als ich sie für die Lysio- 
squilla-Arten gefunden, dass also bei den Squilla-Arten auch die Laichperiode etwa doppelt so 
lange dauert wie bei den Zysiosqwilla-Arten. 

Ganz besonders ausgedehnt scheint die Periode des Auftretens des 1. pelagischen Sta- 


diums (und damit auch die Laichperiode) bei S. desmaresti zu sein. Indes ist zu bemerken. 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 29 


226 E. Ethologisches. 


dass an den in der Tabelle verzeichneten Tagen des März und December (einmal auch im 
November) nur je eine Larve gefangen wurde. Wie diese Fänge zu deuten sind, ob S. des- 
maresti auch im Herbst und Winter laicht, ob es sich um sehr ähnliche, nicht unterscheid- 
bare Larven einer nahe verwandten Art oder um Larven handelt, die die Winterkälte an 
normaler Weiterentwicklung hinderte, weiß ich einstweilen nicht zu sagen. 


Abgesehen von dem eben erwähnten, ganz vereinzelten Auftreten von Squilla-Larven 
sind im Golf während der Wintermonate December, Januar, Februar und März keine Stoma- 
topoden-Larven zu finden. Weder werden solche bei der täglichen, von der Zoologischen 
Station ausgeführten Planktonfischerei gefangen, noch wurden sie auf den Winter-Expeditionen, 
die F. Krupp unternahm und bei denen auch in größeren Tiefen gefischt wurde, erbeutet. 
Im December haben sich eben alle während des Jahres ausgeschlüpften Larven in litorale 
Thiere verwandelt, und im März sind die abgelegten Laiche noch nicht bis zum Ausschlüpfen 
der Larven entwickelt. 

Auch die übrigen oben (Capitel B) beschriebenen Larven von Squilla, Lysiosquilla und 
Pseudosquilla wurden im Sommer und Anfang Herbst (bis Ende October) gefischt. Gleicher- 
weise fand GRrAEFFE (1900 p 65) bei Triest Larven von Squilla (Alima) häufig im Plankton von 
Juni an, große im Herbst, und Chun (1888) fischte ebenfalls August-October. 


Bestimmte Angaben über die Tiefe, in der die Stomatopoden-Larven leben, und ob 
sie etwa zur Nachtzeit aufwärts wandern (was eine Beobachtung Bicerow’s 1895 p 544 und 
der bei Nacht gemachte Fang des » Washington« fast vermuthen ließe), werden sich erst machen 
lassen, wenn einmal der Golf systematisch mit dem Schließnetz abgefischt worden ist. Einst- 
weilen lässt sich auf Grund der Fänge, die von der Zoologischen Station aus seit vielen Jahren 
mit offenen Netzen bei einer Taulänge bis zu 200 m gemacht wurden, nur Folgendes sagen. 
Die jüngsten pelagischen Stadien von Lysiosquilla eusebia und occulta, sowie auch das älteste 
Stadium beider Arten wurden an der Oberfläche gefangen, während die mittleren Stadien 
häufiger bei einer Taulänge von 40—60 m als mit dem Oberflächennetz gefischt wurden. 
Die wenigen Exemplare von Pseudosquilla constricta stammen aus der Nähe der Oberfläche. 
Auch der Fang des »Washington«, der Larven von Lysiosquilla und Pseudosquilla in vielen 
Stadien enthielt, wurde in ganz geringer Tiefe (höchstens 5 m) gemacht. So scheint es, dass 
die Larven dieser beiden Genera den Aufenthalt in der Nähe der Oberfläche bevorzugen, dass 
sie höchstens in den mittleren Stadien zu einer geringen Tiefe hinabsteigen. 

Die pelagischen Larven der Squilla-Arten (Alima) wurden zwar auch gelegentlich mit 
dem Oberflächennetz gefangen; aber die meisten Fänge, in denen sie sich fanden, wurden 
mit 50—200 m Taulänge gemacht. Auch Caun (1888) gibt für Alma 40—100 m Tiefe an. 
So dürften die Alima bis zu einer größeren Tiefe hinabsteigen als die Erichthus, wenn auch 
kaum tiefer als 100 m. 


Larven — 2. Propelagische Stadien von Squilla mantis. 397 


2. Propelagische Stadien von Squilla mantis. 


Wie oben (p 145) erwähnt, machen die Larven vom Entwicklungs-Modus der Pseudo- 
zo@&a zunächst zwei propelagische Stadien durch, während deren sie sich in der Nähe des 
Meeresbodens aufhalten; erst das dritte Larvenstadium geht zur pelagischen Lebensweise über. 
Die propelagischen Larven wurden noch niemals gefischt. 

Im Juli 1903 hatte ich Gelegenheit die propelagischen Larven von $. mantis zu beob- 
achten. Der Laich war am 14. Juli gefischt worden und am 17. und 18. Juli schlüpften 
die Larven aus. Dabei werfen die Larven nicht blos die Eihäute, sondern auch die embryo- 
nale Cuticula ab, die sich schon im Ei von der Cuticula der Larve ablöst. 

Die erste Häutung trat am 19. und 20., die zweite am 22. und 23. Juli ein, so dass 
das erste propelagische Stadium 2, das zweite 3 Tage dauert. 

Die eben ausgeschlüpften Larven sind ziemlich durchsichtig und farblos bis auf das 
dunkle Augenpigment und den Dotter, der im Vorderkörper dieselbe Farbe wie im Fi hat, 
in den Darmcöca aber mehr röthlich ist. Sie sammeln sich fast alle dicht über dem Boden 
und vorzugsweise an der Dunkelseite des Zuchtglases an, wo sie sich ununterbrochen, aber 
schwerfällig, anscheinend gegen die Last des Dotters kämpfend, bewegen; nur ganz ver- 
einzelte steigen einige Centimeter an der Lichtseite des Glases empor. Während des 2. Sta- 
diums zehren die Larven allmählich ihren Dotter ganz auf; dass sie außerdem fressen, scheint 
mir ausgeschlossen. Kleine gelbgrüne Flecke erscheinen in ziemlich symmetrischer Ver- 
theilung besonders in der vorderen Hälfte der Lateraltheile des 1.5. Abdomensegmentes 
und in den Basipoditen und Exopoditen (am Lateralrande) der Abdomenbeine, ferner auch in 
den Lateraltheilen der 5 hintersten Thoraxsegmente und an der lateralen Falte, mit der die 
innere Schildwand in die Rumpfwand umbiegt, endlich an den lateralen Schildrändern, im 
Rostrum, in den drei hinteren Schildstacheln und im Raubbein, besonders im Handgliede und 
der Klaue. 

Im Verlauf des 2. Stadiums nahm allmählich die Zahl der Larven zu, die an der 
Lichtseite des Glases aufstiegen; zunächst (am 20. Juli) thaten sie es vorübergehend, was sich 
zeigte, als ich die aufgestiegenen Larven isolirte: sie gingen alsbald wieder an die Dunkel- 
seite in die Nähe des Bodens. Aber am 21. sammelte sich bereits die Hälfte der Larven 
an der Lichtseite des Glases und zum Theil an der Wasserfläche an; von dort durch Be- 
schattung vertrieben, kehrten sie alsbald dorthin zurück, wenn das Licht wieder Zutritt be- 
kam; direct von der Sonne getroffen suchten aber alle diese Larven schnell wieder die 
Dunkelseite und den Boden des Glases auf. 

Das Lichtoptimum, dem die eben ausgeschlüpften Larven von S. mantis zustreben, lag 
also unter dem Grad der Intensität, die im Hintergrunde meines nordfenstrigen Arbeitszimmers 
herrschte. Mit dem Eintritt in’s 2. Stadium hebt sich das Optimum, und vielleicht ist es 


nur die Schwere des Dotters, die die Thiere hindert, ihm nach an die Wasserfläche zu gehen; 
29* 


298 E. Ethologisches. 


wenigstens sind die aufsteigenden Larven gerade die, die ihren Dotter größtentheils resorbirt 
haben. Das Maximum der Heliophilie erreichen die Larven dann mit der folgenden Häutung 
zum 1. pelagischen Stadium (s. den nächsten Abschnitt). 


3. Einige Beobachtungen an pelagischen Larven im Aquarium. 


Über die Art, wie ich die pelagischen Larven im Aquarium hielt und aufzog, sowie 
über ihre Nahrung habe ich oben p 50 berichtet. Hier seien noch einige biologische Beob- 
achtungen an diesen Larven mitgetheilt, besonders über ihr Verhalten zum Licht. 

Sobald sich die oben besprochenen Larven von S. mantis zum 1. pelagischen Stadium 
gehäutet hatten, strebten sie alle (viele Hunderte) der Lichtseite des Glases und der Ober- 
fläche zu. Sie stiegen in schräg gerichteten Zügen oder Schwärmen vom Boden zum Wasser- 
spiegel auf und hielten sich dann nicht genau an der dem Fenster gerade zugewendeten Stelle 
der Wasserfläche auf, sondern etwas seitlich davon. Beschattung der Stelle vertreibt sie so- 
fort; der ganze Schwarm flieht, um nach Verschwinden des Schattens sogleich wieder zurück- 
zukehren. In’s directe Sonnenlicht gebracht verließen die Larven nach und nach die Wasserfläche, 
und naeh 5 Minuten waren sie in der Nähe des Bodens an zwei einander gegenüberliegenden 
Stellen angesammelt, deren Verbindungslinie zur verticalen Einfallsebene der Sonnenstrahlen 
senkrecht stand. Nach 10 Minuten langer Besonnung in’s zerstreute Zimmerlicht zurückgebracht, 
brauchten sie über eine halbe Stunde, um ihr früheres Verhalten gegen zerstreutes Licht 
zurückzugewinnen. 

Es gelang mir nicht, auch nur eine von diesen vielen Larven in's 2. pelagische Stadium 
zu bringen, obwohl ich sie mit Plankton versah, der Futter-Copepoden von passender Größe 
reichlich enthielt. Wenige Tage nach der Häutung zum 1. pelagischen Stadium fingen sie: 
an abzusterben, und nach 10 Tagen gingen die letzten ein. Während dieser Zeit hörten sie 
auch nach und nach auf, sich an der Wasserfläche aufzuhalten und überhaupt die oben be- 
schriebenen Reactionen gegen das Licht zu zeigen. Die gleiche Schwierigkeit, Larven nach 
Verbrauch des aus dem Ei mitgebrachten Dotters weiter aufzuziehen, bieten bekanntlich auch 
die Decapoden dar; worin sie liegt ist um so räthselhafter, als diese selben jüngsten (wie auch 
ältere) Stadien, wenn man sie gefischt hat und sie unter gleichen Bedingungen im Aquarium 
hält wie die aus dem Ei gewonnenen, sich nicht selten mehrmals häuten. 

Auch die späteren Stadien von mantis sind heliophil, und S. desmaresti verhält sich wie 
mantis. Es schien mir aber, als ob diese beiden Arten eine weniger intensive Heliophilie 
aufwiesen als die Arten von Lysiosquilla. 

Die frisch gefangenen Larven des 1. Stadiums von L. eusebia sammeln sich sofort an 
der Seite des Glases, an der das Licht einfällt, dicht unter dem Wasserspiegel an, und sie 
bleiben dort auch in vollem Sonnenlicht. Vertreibt man sie aber von da durch Beschattung oder 
durch einen Wasserstrom, so kehren sie mit größter Eile und auf der kürzesten Linie dahin 


Larven — 3. Einige Beobachtungen an pelagischen Larven im Aquarium. 229 


zurück, sobald die Beschattung oder Strömung aufhört. Während sie dem Lichte zu schwim- 
men, steht ihre Längsachse in der Richtung des einfallenden Lichtes; an der Glaswand ange- 
kommen, gerathen sie in eine verticale Lage, weil sie bei jeder Schwimmbewegung an die 
Wand stoßen. Bei jedem Schlage der Ruderbeine kommt die Spitze des Rostrums über 
Wasser; nie aber zeigt sich dabei eine Erscheinung, die bei so vielen anderen marinen 
Krebsen (Oladoceren, Euphausienlarven, Amphipoden etc.) auftritt, dass nämlich das Wasser, 
sobald irgend ein Theil des Krebskörpers den Wasserspiegel durchbohrt, abgestoßen wird, und 
die Krebse auf die Wasserfläche zu liegen kommen, unfähig wieder unterzutauchen. 

Die Lage der Längsachse dieser Larven wird also, so lange sie sich ungehindert be- 
wegen können, in ruhigem Wasser durch die Richtung des einfallenden Lichtes bestimmt; ist 
aber eine Strömung im Wasser vorhanden, so auch dufch diese, und zwar stellen sich die 
Larven mit dem Kopfe der Strömung entgegen. Bringt man das Wasser in rotirende Be- 
wegung (etwa indem man einen Wasserstrahl schräge einströmen lässt), welche die Lichtrichtung 
senkrecht kreuzt, so ändert sich sofort die vorher etwa verticale Lage der Längsachse und neigt 
sich dem Wasserstrom entgegen und zwar um so stärker, je stärker die Strömung ist. Die 
lebhaften Schwimmbewegungen bewirken dabei aber keine Locomotion; die Larven bleiben 
im ganzen an der hellsten Stelle des Wasserspiegels, wenn sie auch den Kopf vom Lichte 
ab- und dem Strome zuwenden. Diese Änderung der Achsenrichtung und die Verstärkung der 
Schwimmbewegungen dient nur dazu, die Strömung so weit zu überwinden, dass sie von jener 
Stelle nicht fortgeführt werden. Verdunkelt man die Stelle, so bewegen sie sich nicht etwa 
in der Richtung gegen den Strom weiter, sondern zerstreuen sich nach verschiedenen Rich- 
tungen oder schwimmen auf eine andere Stelle des Glases zu, wenn man zugleich von da 
Licht einfallen lässt. Das Licht bestimmt also direct die Bewegungssrichtung der Larven; die 
Wasserströmung übt einen richtenden Reiz nur dann aus, wenn sie mit dem Lichtreiz in 
Conflict kommt. 

Die Entschiedenheit, mit der die Larven von Z. eusebia dem Licht, auch dem stärksten 
Sonnenlicht, entgegenschwimmen, lässt nach, nachdem sie einige Tage im Aquarium gehalten 
worden sind; sie werden z. Th. sogar heliophob. Das dürfte indes eine pathologische Er- 
scheinung sein, zurückzuführen auf nicht ganz adäquate Existenzbedingungen, und nicht etwa 
za der Annahme berechtigen, dass die Heliophilie der Larven im Laufe ihres pelagischen 
Lebens abnähme; denn frisch gefangene Larven des 2. und aller folgenden Stadien zeigten 
keine geringere Intensität dieser Eigenschaft. | 

Die Larven von L. occulta verhalten sich ähnlich wie die von Z. eusebia. 

Die Eigenschaft der pelagischen Larven, auf die Lichtquelle zuzuschwimmen, muss zur 
Folge haben, dass sie im Meere Wanderungen ausführen: sie müssen sich vom Ort ihrer 
Entstehung entfernen und jeden Tag zuerst östlich, dann südlich, dann westlich wandern, 
im ganzen also in südlicher Richtung vorrücken. Daraus folgt weiter, dass Larven, die 
in der Nähe eines nach Süden gekehrten Ufers ausschlüpfen, während ihres pelagischen 


Lebens immer mehr in’s offene Meer gerathen und sich also immer weiter von dem ihnen 


230 E. Ethologisches. 


nach der Metamorphose zukommenden Wohnort entfernen, und andererseits, dass Larven, die 
an einem nach Norden gewendeten Ufer ausschlüpfen, gegen das Ufer vorrücken und von 
den Wellen gegen Felsen oder auf den Strand geworfen werden müssen. Die Heliophilie 
der Larven, die als Ursache von Wanderungen ihre Ernährung begünstigt und zur Verbreitung 
der Art beiträgt, ist also für einen großen Theil von ihnen verderblich, und man sollte fast 
meinen, dass Lysiosquila, bei deren Larven sie besonders stark ausgebildet ist, an Süd- oder 
Nordufern überhaupt nicht vorkommen könne, es sei denn, dass starke Strömungen die vom 


Licht bestimmte Wanderungsrichtung corrigirten. 


Die Organe der Vorwärtsbewegung sind bei den Pseudozo&en und Synzo&en die 
gleichen wie beim erwachsenen Thiere, während bei den Antizo&en die Abdomenbeine diese 
Function erst nach und nach von den Thoraxbeinen übernehmen; bei L. eusebia beginnt das 
1. Abdomen-Beinpaar bereits im 2. pelagischen Stadium zu schlagen. Viel später, in den 
letzten Stadien vor der Metamorphose oder erst danach, übernehmen die Abdomenbeine auch 
den Hauptantheil an der Athemfunction. Die relativ geringe (vom Rückenschild unter- 
stützte) Leistung der kleinen Maxillipedkiemen als Athemorgane wird durch Eigenbewegung 
dieser Kiemen erhöht; bei L. eusebia sind sie im 4. pelagischen Stadium noch ganz be- 
wegungslos; im 5. Stadium aber machen sie an den vorderen 2 oder 3 Maxillipeden und in 
den folgenden Stadien an allen 5 Maxillipeden fortwährend fächelnde Schwingungen, die eine 
Wasserströmung hervorrufen; dasselbe bemerkte ich an den Larven von L. occulta im letzten 
Stadium. Die Anlagen der Gehbeine am Mittelleibe beginnen sich auffallend lange, bevor 
sie in Function treten, zu bewegen; bei L. eusebia bereits im. 6. pelagischen Stadium. Ob 
die Larven sich auch desselben Organes wie die Adulten, nämlich der Raubbeine, zum Er- 
haschen der Beute bedienen, kann ich nicht sagen; jedenfalls pflegen sie diese Beine in 
ganz anderer und sehr eigenthümlicher Weise von sich gestreckt zu halten, was besonders 
den Pseudozo&en und den schlanken Alima ein charakteristisches Aussehen gibt. Während 
des Fressens aber halten auch die Larven ihre Beute mit den kleinen Maxillipeden fest, 
wie ich mehrmals bei den gefräßigen Larven des letzten Stadiums von Z. occulta beobachtete. 
Sie nagten von den ergriffenen grünen Pontelliden, die sie mit Vorliebe fressen und die gleich 
den Larven sich ausschließlich in der Nähe des Wasserspiegels aufhalten, zur Genüge ab 
und ließen den Rest fallen. Alsbald sieht man den Magen mit einer vom Pontellidenpigment 
blaugrün gefärbten Flüssigkeit gefüllt, die sofort in die Mitteldarmeöca (Leberschläuche) bis 
hinein in die Telsonzweige tritt; gelegentlich gelangt der grüne Saft auch vorn in den Mitteldarm 
selbst hinein, wird dann aber sogleich durch rückläufige Peristaltik in die Cöca zurückgepresst. 


Wie häufig pelagische Thiere, sind auch die Larven der Stomatopoden von glasartiger 
Durchsichtigkeit. Das Chitin irisirt zuweilen und hat manchmal bei älteren Larven eine leichte 
Färbung, die man besonders an verdickten oder gefalteten Stellen wahrnimmt; bei S. desmaresti 
fand ich es röthlich, bei Z/. eusebia und occulta bläulich gefärbt. Abgesehen von dem grünen 


Larven — 3. Einige Beobachtungen an pelagischen Larven im Aquarium. 231 


'Augenpigment und gelegentlichen rothen Flecken am Rostrum und auch an anderen Schildstacheln 
sind die pelagischen Larven fast farblos; nur besitzen sie in sehr verschiedener Zahl und Ver- 
theilung die schon bei den propelagischen Larven von S. mantis erwähnten Pigmentflecke, 
die bei auffallendem Licht gelbgrün bis lebhaft grün, zuweilen metallglänzend erscheinen, und 
sich bei durchfallendem Licht als Häufchen von stroh- oder schmutziggelben Kugeln erweisen. 
Diese Flecke, die manchen Individuen ganz fehlen, bei anderen in großer Menge vorhanden 
sind, finden sich an den Rändern, Firsten und Stacheln des Schildes (besonders bei S. mantis), 
in der Mundgegend, in der Nähe des Rumpfgelenkes des Putzbeines, im 5. und 6. Abdomen- 
segment, ferner in den Handgliedern aller 5 Maxillipeden, besonders des Raubbeines, in dessen 
3. und 4. Gliede und Klaue sie ebenfalls vorhanden sein können, auch im Basipodit des 4. 
und am Lateralrand der Exopodite des 2.—4. Abdomenbeines. Einige Male beobachtete ich 
eine starke Vermehrung dieser Pigmentflecke bei Larven, die ich einige Tage im Aquarium 
gehalten. 


Das Wachsthum der Larven während des pelagischen Lebens ist bei den einzelnen 
Arten ziemlich verschieden; die Länge des letzten Stadiums beträgt (ungefähr) bei mantıis und 
desmaresti 5'/,, bei eusebia kaum 4, bei occulta mehr als 6 mal soviel wie die Länge des 1. Sta- 
diums, und da das. Wachsthum in Breite und Dicke etwa das gleiche Verhältnis hat, beträgt 
die Zunahme des Volumens bei mantis und desmaresti das 165-, bei eusebia das 60-, bei occulta 
das 200fache. Die spätere Volumenzunahme während der litoralen Periode (von der Meta- 
morphose bis zur Erlangung der Maximallänge) ist bei desmaresti ungefähr die gleiche wie 


während der pelagischen Periode, bei eusebia aber stärker (150) und am größten bei mantis 
(über 1000). 


F. Liste der eitirten Arbeiten. 


Alcock, A., & A.R.S. Anderson, 1899. Materials for a carcinological fauna of India. Series 3 Nr. 2. An 
account on the deep-sea Ürustacea dredged during the surveying-season of 1897 -98. in: Ann. 
Mag. N. H. (7) Vol. 3 p 1-27, 27929. 
[p 292: Sqwilla leptosguilla in unzweifelhaft 185 und 370-419 Faden Tiefe — s. oben p 189.) 
Annesley, 0., 1866. Notes on the habits of Gonodactylus chiragra. in: Proc. Z. Soc. London p 338—339. 
[Beobachtung im Aquarium; Gebrauch der Raubbeine; Nahrung — s. oben p 192, 196.] 


Bell, F. J., 1902. On the occurrence of Squilla desmaresti in the North Sea. in: Journ. Mar. Biol. Ass. 


Plymouth (2) Vol. 6 p 387—388. 
[gedredgt bei 51°3% N 1°41’ E vor der Themse-Mündung in 70-75 m Tiefe — s. oben p 33.] 


Bethe, A., 1897. Vergleichende Untersuchungen über die Function des Centralnervensystems der Arthro- 
poden. in: Arch. Phys. Pflüger Bd. 68 p 449-545 T 3. 
[p 484—493: Versuche an Sgwlla mantis. Function der Gliedmaßen; Locomotion; Compensationsbewegungen 
der Augen; Bewegungen der Gliedmaßen, besonders der Beine, nach Durchschneidung der Längscommissuren des 
Schlundringes und zwischen dem 5. und 6. Thoraxganglion — s. oben p 6, 192, 194, 196, 198-200.) 


Bigelow, R. P., 1895. Report upon the Ürustacea of the order Stomatopoda collected by the steamer 
»Albatross« between 1885 and 1891, and on other specimens in the U. S. National Museum. in: 
Proc. U. S. Nat. Mus. Vol. 17 p 489-550 28 Feg. 3 Tff. [vorläuf. Mittheil. in J. Hopkins Univ. 


Circ. Vol. 10 p 73—94, Vol. 12 p 100-103.) 


[Schlüssel für Genera und Species. Beschreibung von Gonodactylus spinosus, chiragra, Odontodaetylus seyllarus, 
havanensis 163 Faden 3 Fog., Pseudosgulla eihiata, ornata, oculata, megalophthalma, lessomüi, stylifera Fig., Lysiosquilla 
biminiensis 4 Feg., armata, glabriuseula, maculata, scabrieauda, Sqwilla quadridens 26 Faden, polita Fig., desmaresti 
Kanalinseln, armata bis 122 Faden, dubia, parva bis 16 Faden 2 Fgg., prasinolineata, mantoidea Fig., aculeata 2 Feg., 
empusa, mantis Venedig, Neapel, panamensis bis 76 Faden 2 Feg., intermedia Fig., biformis 885—259 Faden 2 Feg.., 
raphidea, nepa Fig., affınıs Fig., alba 2 Fgg., rugosa 27 Faden 2 Fgg.; p 543 Schlüssel für Larvengenera; Schwärme 
von Larven, besonders nach Anbruch der Nacht. Beschreibung von Odonterichthus 2 Fgg., der letzten Alkima und des 
daraus gezüchteten 1. Litoralstadiums von Sg. quadridens 2 Fgg. — s. oben p 33, 156, 226.] 


Boas, J. E. V., 1883. Studien über die Verwandtschaftsbeziehungen der Malacostraken. in: Morph. Jahrb. 
Bd. 8 p 485—579 T 21—24. 
[Classification, Phylogenie, Morphologie der Gliedmaßen; p 494 T 23 F 60, 61 Mandibel, p 496 T 23 F 55 vordere 
Maxille, p 501 T 22 F 31, 32 hintere Maxille, p 515 Thoraxbeine, p 518, 566 T 24 F79, 87 Abdomenbeine von Squella, 
p 566, 574 Zusammenfassung und Diagnose der Ordnung — s. oben p 5, 25.| 
Borradaile, L. A., 1908. Stomatopoda from the Western Indian Ocean. in: Trans. Linnean Soc. London 
(2) Z. Vol. 12 p 209-216 T 22. 
\Protosgwilla pulchella, tubereulata 39 Faden F 1, Gomodactylus (Schlüssel zu sp. und var.) fimbriatus, chiragra bis 
30 Faden, glaber bis 30 Faden F 2, demani, spinosus, Odontodactylus japonicus 58 Faden, brevirostris 34 Faden, latı- 
rostris 23-80 Faden F 3, 3a, Pseudosquilla ciliata bis 34 Faden, ornata, oculata, monodactyla, Lysiosquilla maeulata, 
Odonterichthus temwicornis, rostratus, Pseuderichthus communis, distinguendus, affinis, Lysieriehthus dıwauceli, Alım- 
erichthus multispinus, Alima spinigera F 4, 4a, robusta, hyalina, gracillima F 5, 5b — s. oben p 162.] 
Breemen, P. J. van, 1905. Plankton van Noordzee en Zuiderzee. Amsterdamer Dissert. Leiden 182 pge. 
2 Karten. 


p 74: Sqwilla desinaresti in der Nordsee, Larven von S. mantis im Armelkanal — s. oben p 33.| 


F. Liste der eitirten Arbeiten. 233 


Brooks, W. K., 1880. The larval stages of Sqwilla empusa Say. in: Johns Hopkins Univ. Baltimore. 
Chesapeake Zool. Laboratory. Scientific Results Session 1878 p 143—170 T 9—13. 
[Beschreibung einiger Stadien; Nervensystem — s. oben p 154.) 
—— ——, 1886. Report on the Stomatopoda [ete.]. in: Rep. Challenger Vol. 16 Part 45 116 pgge. 16 Tff. 
[auch in Mem. Biol. Lab. J. Hopkins Univ. Sel. Morph. Monogr. I; Auszug in: J. Hopkins Univ. 
Cirre. vol. 5 p 10—11, 83—84). 
[Allgemeines; Genusschlüssel; phylogenetische Beziehungen der Genera zu einander; äußere Genitalorgane des 
&; Phylogenie der Larven. Beschreibung von Squella nepa bis 15 Faden, qwingquedentata 28 Faden Ti F3, T2F6, 
leptosquilla 115 Faden T 1 F 1, 2, lata bis 49 Faden T 3 F 1-3, faseiata 15 Faden T2F8, T3 F4,5, chlorida 
15 Faden T2 F 1-5, Lysiosquilla maculata T 10 F1—7, excavatrix T 10 F8—16, Pseudosquilla eiliata 2 Faden T 15 
F 10, Gonodactylus chiragra T 15 FA, graphurus 8 Faden T 14 F1, 4, 6, T15 F3, 8, glabrous T14 F5, T15 F7, 9, 
Protosquilla elongata T15 F2, 12, T16 FA4, folinki, trispinosa, cerebralis T14 F 2,3, T16 F 2, 3, glyptocera, guerinii 
T 16 F 1, 6, excavata, furcicaudata, Coronida bradyi, trachura. Larven-Entwicklung von Squwilla (Alima graciks T 4 
F4-6, T5F3, T6F3-5, T8F4-6, empusa T 1 FA, 5, bidens T 9 F 1, 2, macrophthalma T7, T8 F1-3, 
Alimerichthus ete. T 8F7, 8 T 9 F 3-5), Lysiosqwila (T5 F5,6, 9, T6F1,2, T9F 6-10, T 10, Tıl, T 12 
F1, 2, triangwlaris T9 F1l, T1i1F6, multispinosus T11F1, minutus T12 F4 T13 F 1-3, 11), Coronida, Pseudo- 
squilla (T 6 F6, 7, T12 F6, T13 F12, 13, 14) und Gonodactylus (T4 Fi—3, T5 F4, 7, T12 F3, 5, T13 F9, 10, 
T15 F1, 5, 6, 11) — s. oben p 25, 48, 155, 188, 196, 201.) 
Brooks, W. K. [& F. H. Herrick], 1893. The embryology and metamorphosis of the Macroura. in: Mem. 
Nation. Acad. Washington Vol. 5 Mem. 4 p 321-576 57 Tff. 13 Fgg. [Chapter III by W.K. Brooks: 
The habits and metamorphosis of G@onodactylus chiragra. p 353—360 T 1, 3, 14, 15; vergl. auch 
p 337). 
[Beschreibung der Species; Ökologisches, Laich, Brutpflege, Aufzucht der 3 ersten Larvenstadien; Beschreibung 
dieser und einiger älterer Stadien — s. oben p 156, 189, 192, 215.] 
Carus, J. V., 1885. Prodromus faunae mediterraneae etc. Stuttgart. Vol. 1 525 pge. 
[p 464—465: Lysvosquilla eusebia, Squilla mantis, desmaresti, ferussaci, Pseudosqwilla cerisii, Gonodactylus chi- 
ragra, ? Carcinococcus costae; Diagnosen, Vorkommen, Vulgärnamen — s. oben p 2, 33, 39.) 
Chun, C., 1888. Die pelagische Thierwelt in größeren Meerestiefen und ihre Beziehungen zu der Ober- 
flächenfauna. in: Bibliotheca Zool. 1. Heft 66 pgg. 5 Tff. 
[p 29: Notiz über Vorkommen der Larven — s. oben p 47, 226.) 
Clark, @., 1869. On the Squill of Mauritius (Squilla stylifera). in: Proc. Z. Soc. London p 3—4. 
[Laich, Brutpflege, Ökologisches, Locomotion, Nahrung — s. oben p 188, 196, 199, 214.) 
Claus, C., 1871. Die Metamorphose der Squilliden in: Abh. Ges. Wiss. Göttingen Bd. 16 55 pgge. 8 Tft. 
[vorläuf. Mittheil. in: *Nachr. Ges. Wiss. Göttingen 1871 No. 6). 
[Beschreibung einer großen Zahl von Larven; Morphologie des Rumpfes und der Gliedmaßen; Phylogenetisches. 
p 6, 10, 16: Darm, p 16: Nervensystem — s. oben p 47, 48, 150—152, 159—161, 170, 174, 175.] 
‚ 1876. Untersuchungen zur Erforschung der genealogischen Grundlage des Orustaceen-Systems. 
Wien 114 pgg. 19 Tft. 
[Morphologie des Rumpfes und der Gliedmaßen, Phylogenie; Larven: p 3 Textf. 1-5, T 4 F 8; Herz, Schalen- 
drüse; Leber: T 4 F8 — s. oben p 47, 150, 154, 157.) 
‚ 1883. Die Kreislauforgane und Blutbewegung der Stomatopoden. in: Arb. Z. Inst. Wien Bd. 5 
p1—14 T 1-3. |[Vorl. Mitth. in Zool. Anzeiger Jahrg. 3 p 611—617.) 
[Beobachtung an Larven des letzten Stadiums von Sqwilla mantis; p 11: Nervensystem; p 12: Antennendrüse, 
Maxillendrüse, Afterdrüse, einzellige Drüsen in Oberlippe und Maxille — s. oben p 47.] 
‚ 1885. Neue Beiträge zur Morphologie der Crustaceen. ibid. Bd. 6 p 1-108 T 1-7. 
Morphologie der Gliedmaßen. p 21 T 1 F 10: 2. Maxille; p31 T 16 F 16-21: Thoraxbeine; p 38: Abdomen- 
beine; p 96, 104: Systematische Stellung der Stomatopoden — s. oben p 5.) 
*Cocco, An., 1833. Descrizione di alcuni Crostacei di Messina. in: Giornale di Scienze Litt. Arti per la 
Sicilia Vol. 44 p 107—115. 
Costa, 0. G., 1838. Fauna del Regno di Napoli ossia enumerazione etc. — Catalogo de’ Crostacei del Regno 
di Napoli. 7 pge. 
[p 5: »Ordine II Stomapodi. Sqwilla mantis, Nap. Sparnocchia. — Desmarestii. — Bruni, Pres. Sicilia. — 
Broadbenti, Cocco. Sicilia. C.ce — s. oben p 2, 33, 39.] 
Dames, W., 1886. Über einige Crustaceen aus den Kreideablagerungen des Libanon. in: Zeit. D. Geol. 
Ges. Jahrg. 1886 p 551-575 T 13—15. 
(p 558 T 15 F 1, 2: Sculda syriaca n.; p 568 T 15 F 3, 4: Pseuderichthus n. eretaceus n. — s. oben p 162.) 


Zool. Station zu Neapel, Fauna und Flora, Golf von Neapel. Stomatopoden. 30 


234 F. Liste der citirten Arbeiten. 


Dana, J. D., 1852, 1855. Orustacea. in: United States exploring expedition during the years 1838—1842 etc. 
Vol. 13. Philadelphia 1852, Atlas Philadelphia 1855. 
(Der Text ist mir nicht zugänglich; abgebildet werden: Lysiosgquilla inornata T 41 F1a—e (F1le Nervensystem), 
Squilla rubrolineata F 2a, b, S. prasinolineata F 3a—c, Pseudosquilla stylifera F Aa—e, Gonodactylus chiragra F 5a, b, 
Briehthus palliatus F 6a—e, E. vestitus F Ta—d, E. spiniger T 42 F 1a—c, Alima angusta F 2a—f — s. oben p 151.) 
Delle Chiaje, S., 1841. Animali senza vertebre del Regno di Napoli. VI. Tav. 1—86. Descrizione e notomia 
degli animali invertebrati della Sicilia citeriore osservati vivi negli anni 1822—1830. Figure. Napoli 1841. 
[Auf T 86 F 4, 5 dieses Bandes ist Syzwzlla mantis abgebildet. In den Textbänden (1-5) wird Sqwslla nicht 
erwähnt, ebensowenig wie der auch auf T 86 abgebildete Pagurus und der auf T 87 des 7. Bandes abgebildete 
Sceyllarus;, vielmehr scheint Lepas die einzige Crustaceenart zu sein, die in den Textbänden besprochen wird, obwohl 
im Titel des 3. Bandes außer Cirropedi auch Crostacei verheißen werden. Die beiden Figuren zeigen S. mantis dorsal 
und ventral, nach Entfernung von Integument und Musculatur — s. oben p 25.] 
Demoll, R., 1909. Über die Augen und die Augenstielreflexe von Sywilla mantis. in: Z. Jahrb. Abth. Anat. 
Ont. Bd. 27 p 171—212 6 Feg. T 13, 14. 
[Physiologie der Augen. Statischer Sinn — s. oben p 199.] 
Dohrn, A., 1875. Mittheilungen aus und über die zoologische Station von Neapel. Offenes Sendschreiben 
an Prof. Dr. ©. Th. von Siebold. in: Zeit. Wiss. Zool. Bd. 25 p 457—-480. 
[p 471: Toxopneustes brevispinosus als Vertilger von Sq. mantis — s. oben p 196.] 
Eydoux, .., &... Souleyet, 1841. Voyage autour du monde ... 1836 et 1837... . La Bonite. Zoologie 
Tome 1 Paris. 334 pgg., dazu Atlas mit 97 Tff. 
[p 251 Brichthus spinosus T 5 F6—11, armatus T 5 F12—17, vitreus T 5 F18—25, leachri T 5 F 26-31, guerinii 
T5 F 32—-38, edwardsü T 5 F 39—54, Squlla quadrispina T 5 F 1, Clorida latreilii T 5 F 2—5 — s. oben p 151.) 
Faxon, W., 1882a. Selections from embryological monographs. I Orustacea. in: Bull. Mus. Comp. Z. 
Harvard Coll. Vol. 9 Nr. 1 14 Tf. 
[T 7 F 11—19, T 8 F 1-4; meist Copien; original sind T 7 F 11, 12 von einer Erwehthordina und T 8 F 2—4 
vom letzten Larven- und ersten Litoral-Stadium von Sqwilla empusa — s. oben p 155.) 
‚ 1882b. Bibliography to accompany »Selections [ete.]«. ibid. Nr. 6 p 197—250. 
[Titelliste.] 
Gerstäcker, A., 1889. Decapoden; 4. Unterordnung: Stomatopoden. in: Bronn, Olassen-Ordn., Bd. 5 Abth. 2: 
Crustacea. 2. Hälfte: Malacostraca p 686—751 T 64—68. 
[Das Titelblatt des 5. Bandes, 2. Abth., träct die Jahreszahl 1901; die Lieferungen, die die Stomatopoden ent- 
halten, erschienen thatsächlich 1889 — s. oben p 1, 4, 25, 40, 188, 214.) 
Giglioli, E. H., 1881. La scoperta di una fauna abissale nel Mediterraneo. Prima campagna del R. piroscafo 
» Washington« etc. (Luglio-Settembre 1881). in: Atti 3° Congresso Geografico Internaz. Roma 57 pge. 
ip 42: Fang von Larven — s. oben p 51.] 
Gourret, P., 1886. Considerations sur la faune pelagique du golfe de Marseille suivie d’une etude etc. in: 
Ann. Mus. H. N. Marseille Tome 2 Mem. 2. 175 pgg. 5 Tff. 
p 22: Zo&en von Syuilla mantis T 1 F 11 — s. oben p 47.) 
Graeffe, Ed., 1900. Übersicht der Fauna des Golfes von Triest nebst Notizen über Vorkommen, Lebens- 
weise, Erscheinungs- und Laichzeit der einzelnen Arten. 5. Crustacea. in: Arb. Z. Inst. Wien Bd. 13 
p 33— 80. 
[p 65: Ökologisches, Laich, Brutpflege, Erscheinungszeit der Larven von Sq. mantis; Ökolog., Laichzeit von 
Sq. desmaresti — s. oben p 33, 189, 216, 226.] 
Grobben, C., 1876. Die Geschlechtsorgane von Squilla mantis Rond. in: Sitzungsber. Akad. Wien Bd. 74 
1. Abtheil. p 389—406 Taf. 
[$ und @ — s. oben p 24, 215, 216, 216.] 
‚ 1878. Beiträge zur Kenntnis der männlichen Geschlechtsorgane der Decapoden nebst ver- 
gleichenden Bemerkungen über die der übrigen Thoracostraken. in: Arb. Z. Inst. Wien Bd. 1 
p 57—150 T 6-11. 
[Vergl. p 62, 63, 64, 71, 76, 81, 89, 102, 106; Brunstzeit p 71, Genitalcharaktere am 1. Abdomenbein von Squzlla 
und Gonodactylus p 140 — s. oben p 215.) 
Guerin Meneville, F. E., 1830. Crustaces, Arachnides et Insectes. in: Voyage autour du monde sur la 
corvette »la Coquille« pendant les anndes 1822—1825. Zoologie, Tome 2, 2. partie, 1. Division 319 pgg. 


Dazu ein Atlas 1826, 5 + 21 Tff. 
ip 40-43: Sqwilla cerisii \nach MıErs 1880 p 113 = lessonii Guer.] T4 F 1, Erichthus narval T 4 F 2-4, 


F. Liste der citirten Arbeiten. 235 


[@] 


B. latreilii T 4 F 5—7, Alima tetracanthura T 4 F 8—13. Das Titelblatt hat die Jahreszahl 1830, die Vorrede zum 
2. Theil des 2. Bandes ist vom November 1833 — s. oben p 34.) 
Haller, G., 1879. Zur Kenntnis der Mittelmeerfauna der höheren Crustaceen. in: Z. Anzeiger Jahrg. 2 
p 205—207. 
[Bei Nizza gefischt 1 Exemplar von Sqwzilla ferussaci und sehr wenige von S. cerisid — s. oben p 39.] 
Hansen, H.J., 1895. Isopoden, Cumaceen und Stomatopoden der »Plankton<-Expedition. in: Ergeb. Plankton 
Exp. Bd.2 G.c. 105 pgg. 8 Tfi. 
[p 64: Systematik der Larven; Beschreibung von Lysierichthus edwardsii T 7 4—4e, 5—5c, vitreus, ophthalmicus 
T7 F7-7a, T8 F1-1d, minutus T 8 F 2—2e, Coroniderichthus T 8 F 3—3d, Pseuderichthus communis T 8 
F 5, 5b, distinguendus, Gonodactylus folinii T 8 F 7, Ta, Alima hyalina T 8 F 8, bigelowi T 8 F 9—9d, 10, trivialis 
T8FI11, deatata T 8 F 12, 12a, unbenannte Larven T 8 F 14, 14a; Verbreitung — s. oben p 1, 3, 48, 151, 153, 
155, 156, 157£f, 163.] 


Heller, C., 1863. Die Crustaceen des südlichen Europa. Ürustacea podophthalmia. Wien 336 pgg. 10 Tft. 
(p 304 Sqwilla mantis T 10 F 15—19, desmaresti, ferussaci, cerisii, Gonodactylus chiragra T 10 F 20; Beschreibung, 


Schlüssel für die Sgqxslla-Arten, Synonymie, Verbreitung — s. oben p 2, 25, 33, 34.] 
Herbst, Curt, 1896a. Über die Regeneration von antennulenähnlichen Organen an Stelle von Augen. 1. Mit- 
theilung. in: Arch. Entwicklungsmechanik Bd. 2 p 544-558 T 31. 
‚ 1896b. Idem. 2. Mittheilung. in: Vierteljahrsschr. Nat. Ges. Zürich Jahrg. 41 p 435454 T 8. 
—— ——, 1899. Idem. 3. und 4. Mittheilung. in: Arch. Entwicklungsmechanik Bd. 9 p 215—292 T 8—10. 
—— ——, 19)0la. Idem. 5. Mittheilung. ibid. Bd. 13 p 436—447 T 19. 
—— ——, 190lb. Formative Reize in der thierischen Ontogenese. Ein Beitrag zum Verständnis der 
thierischen Embryonalentwicklung. Leipzig 125 pge. 


[p 38-43: »Über den formativen Einfluss von Theilen des Centralnervensystems auf die Regeneration von Körper- 


anhängen bei den Crustaceen« — s. oben p 204#t.] 
Hilgendorf, F., 1885. Über cretaceische Squilliden-Larven vom Libanon. in: Sitzungsber. Nat. Freunde Berlin 
p 184—185. 


[Hinweis auf Dames 1886 — s. oben p 162.| 


Hofer, Bruno, 1894. Ein Krebs mit einer Extremität statt eines Stielauges. in: Verh. Deutsch. Z. Ges. 
4. Vers. p 82—90 Fiese. 


[Astaeus fhwwiatihis 3. Erörterung der phylogenetischen Bedeutung der Abnormität für die Auffassung der Stiel- 
augen als Extremitäten — s. oben p 204.] 


Jurich, B., 1904. Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. in: Wiss. Ergeb. D. Tiefsee-Exp. 
(Valdivia) Bd. 7 p 361-408 T 2530. 

[Systematisches. Morphologie des 1. Abdomenbeines des 3. Squilla minor 50 m T 25 F4, 4a, empusa T 25 F 3, 

mierophthalma 50 m T 26 F 1, leptosgwilla 296 m T 25 F 1, 16 (var. dentata 296 m T25 F 2), Lysiosquilla valdiviensis 

T 26 F 2, 29, Gonodactylus chiragra T 26 F 4, 4a, 5, 5a, glabrous. Zur Systematik der Larvenarten. Alma robusta 

T 27 F 6, macrocephala T 27 F 1—1e, subtruncata T 27 FA, hyalina, longicauda T 27 F 8, 8a, strigosa T 27 F3, 3a, 
punctifera T 28 F 1, la, iriangularis T 27 FT, 7a bei Nisida, paradoxa T 27 T 2, 2a, 2b, «, ß,y, ET27 F5, 
Lysierichthus pulcher T 29 F 2, 2a, 2b, vitreus T 26 F 6, 6a, dwvaucelii T 26 F 7, Coroniderichthus bituberculatus 

T 28 F 3, Pseuderichthus distinguendus T 28 F 5, communis T 29 Fi, Odonterichthus tenwicornis T28 F4, Brichthus 

proprius T 28 F 2—2e, pygmaeus T 28 F 6, 6a, acer T 28 F 8, 8a, 9, und namenlose T 28 F 7. — Nervensystem 


und Verdauungsorgane der Larven — s. oben p 25, 48, 162.] 
*Kessler, K., 1866. Über die Squlla (Coronis) eusebia Risso. in: Horae Soc. Ent. Ross. Vol. 4 p 41-48 
Aral RB, 


Korschelt, E., & K. Heider, 1892. Lehrbuch der vergleichenden Entwicklungsgeschichte der wirbellosen Tiere. 
Spec. Theil 2. Heft Jena. 
[p 482ff. — s. oben p 151.) 
Lanchester, W. F., 1903. Marine Crustaceans. 8. Stomatopoda, with an account of the varieties of Gono- 
dactylus chiragra. in: Fauna Geogr. Maldive Laccad. Archip. p 444—459 T 23. 
[Gonodactylus chiragra FE 1—15 (varr. tumidus, acutus, smithüi, segregatus, glabrous, mutatus, graphurus, incipiens, 


ananceyrus, acutirostris, spinosus, espinosus, ? overstedüi, festae), Pseudosqualla eiliata 30 Faden, Alima bidens, Alimerichthus 
pyramidalis, unidens, Ooroniderichthus bitubereulatus — s. oben p 162.) 


Lister, J. T., 18986. Note on a (?Stomatopod) Metanauplius Larva. in: @. Journ. Mier. Se. (2) Vol. 41 
p 433—437 2 Fee. 
[s. oben p 157.) 
30* 


236 F. Liste der eitirten Arbeiten. 


Lloyd, R. E., 1908. Remarkable cases of variation. 1. Squilla ünvestigatoris. in: Rec. Indian Mus. Oalcutta 
Vol.2 p 29-35 T2, 3. 

[Variation der Zähne an der Klaue des Raubbeines von 20 Species von Sqwzlla.) 

Lo Bianco, $., 1909. Notizie biologiche riguardanti specialmente il periodo di maturitä sessuale degli animali 
del golfo di Napoli. in Mittheil. Z. Stat. Neapel Bd. 19 p 513--761. 

[p 599, 600: Okologisches;. Zeit der Trächtigkeit, des Laichens, des Auftretens der Larven von ZLysiosgqualla 
eusebia, oceulta, Pseudosquilla ferussaci, sp., Sqwilla desmaresti, mantis — 8. oben p 33, 44.] 

Lucas, H., 1849. Exploration Scientifigque de l’Algerie pendant les anndes 1840, 1841, 1842 etc. — Sciences 
Physiques, Zoologie I. — Histoire Naturelle des Animaux Articules. 1° Partie: Crustacees, Arach- 
nides, Myriapodes et Hexapodes. Paris 4085 pgg. S+22 +3 +2 Tf. 

[p 50: Vorkommen von Sg. mantis und »cerisyi«; Farbe von S. c. — s. oben p 33, 34, 39.) 

Martens, E. v., 1881. Squilliden aus dem Zoologischen Museum in Berlin. in: Sitzungsber. Ges. Freunde 
Berlin p 91—9. 

[Nicht-mediterrane Sp. von Gonodactylus und Lysiosquilla; p 94: über Gonodactylus im Mittelmeer und Olivi’s 
Cancer seyllarus — s. oben p 2.] 

Mayer, Paul, 1877. Zur Entwicklungsgeschichte der Decapoden. in: Jena. Zeitschr. Naturw. Bd. 11 p 188 
bis 269 T13—15. 

[p 243, 255 T 15 F 58, 59: Larven von Sqwlla aus dem Ei gezüchtet; Telson von Alöma und Prichthus — 8. 
oben p 154.] 

‚ 1880. Carcinologische Mittheilungen. IX. Die Metamorphose von Palaemonetes varians Leach. 
in: Mitth. Z. Station Neapel Bd. 2 p 197—221 T 10. 

[p 219: Pseudozoca von Sqwilla mantis aus dem Ei gezüchtet — s. oben p 151, 154.) 

Metzger, A., 1875. Crustaceen aus den Ordnungen Edriophthalmata und Podophthalmata. in: Jahresber. 
Comm. Wiss. Untersuch. D. Meere Kiel Jahrg. 2—3 p 277 —309. 

'p 287: Erwähnung einer » Brichthusform« aus der Nordsee — s. oben p 34.] 
Miers, E. J., 1880. On the Squillidae. in: Ann. Mage. N. H. (5) Vol.5 p 1-30, 85—127 T1—3. 
[Systematische Monographie der Adulten: Diagnosen, Synonymie, Fundorte. Mittelmeerarten: p 10: Zyswosguzlla 
eusebia, p 16: Sqwuzlla ferussaci, p 21, 126 T 2 F 11: $. mantis, p 28: S. desmarestiüi, p 114: Pseudosquilla cerisü, 
p 118: Gonodactylus chöragra — s. oben p1, 2, 25, 33, -34.] 

Milne-Edwards, H., 1837. Histoire Naturelle des Orustaces, comprenant l’anatomie, la physiologie et la classi- 
fication de ces animaux. Tome 2 Paris 532 pgg.; Atlas renfermant 42 planches. 

p 489-5531 T1F1, T2F1-8 T9F1-3, T1iOF4 4a, T 26 F 11-15, T 27 F 1-14, T 28 F 10—19. 
Ordre Stomapodes mit 3 Familien: Caridioides, Bicurasses, Unicurasses. Familie Unicurasses umfasst die 2 Tribus 
Erichthiens (Genera: Sgqwillerichthus, Briehthus, Alima) und Squilliens (Genera: Syqwzlla, Gonodaetylus, Coromis); p 509: 
Rumpfskelet, p 5l4#.: Blutgefäße, Darm, Genitalorgane, Nervensystem — s. oben p 2, 151.] 

Müller, Fr., 1862. Bruchstück zur Entwicklungsgeschichte der Maulfüßer. in: Arch. Naturg. Bd. 28 p 353 
bis 361 T 13. 

[Äußerer Bau einer jungen Squella-Larve; Ästhetasken der Antennulen — s. oben p 132.) 

—— ——, 1863. Ein zweites Bruchstück zur Entwicklungsgeschichte der Maulfüßer. ibid. Bd.29 p1—7 T1. 

[Larve von ZLysiosquilla; Auge, Darm und Leber, Herz, Blut — s. oben p 152.) 

—— ——, 1864. Für Darwin. Leipzig. 91 pgg. 67 Feg. 

[ip 44—45 Textf. 34, 35: Laich, Embryo, Larve einer Sqwlla-Art — s. oben p 152, 214.] 
Nardo, G. D., 1869. Annotazioni illustranti cinquantoquattro specie di Crostacei (Podottalmi, Stomapodi, 
Edriottalmi e Succhiatori) nel Mare Adriatico ete. in: Mem. Ist. Veneto Sc. Venezia Vol. 14 127 pgg. 
p 112 T3 F7: Sgqwilla eusebia, dürftige Beschreibung; Fund von Gonodactylus chiragra in der Adria. — p 123 
bis 124 enthält die Erklärung zu 4 Tafeln, die ich nicht gesehen, weil sie in dem Exemplar der Stations- Bibliothek 
fehlen — s. oben p 2, 40, 44.) 

*Natale, Gius. de, 1850. Su pochi Orostacei del porto di Messina. Lettera al Sig. Achille Costa. Napoli 
16 pgg. Taf. 

[Careinoeoeeus eostad — s. oben p 47.) 

Olivi, @., 1792. Zoologia Adriatica. Bassano 334 pgg. 9 Tit. 

[p 44 ff: Genus Cancer. p 49: Squilla, p 50: Cancer Mantis und Cancer Scyllarus. p 60: ©. Seyllarus wird mit 
Mantis verglichen, ist aber nach MARTENS 1881 eine Gebia — s. oben p 2.] 

Oppenheim, P., 1888. Neue Crustaceenlarven aus dem lithographischen Schiefer Bayerns. in: Zeit. D. Geol. 
Ges. Bd. 40 p 709—719 T 31. 

(Clausia Withografica — s. oben p 162.) 


F. Liste der citirten Arbeiten. 237 


Pruvot, @., 1898. Essai sur les fonds et la faune de la Manche oceidentale (cötes de Bretagne) compares 
& ceux du golfe du Lion. in: Arch. Z. Exper. (3) Tome 5 p 511—659. 

[S. mantis, desmaresti, Ps. cerisiö im Golf du Lion, S. d. im Armelcanal. Ökologisches — s. oben p 33, 39.] 

Rynberk, G. van, 1906. Über den durch Chromatophoren bedingten Farbenwechsel der Thiere (sog. chro- 
matische Hautfunction). in: Ergeb. Physiol. Jahrg. 5 Abth. 1 und 2 p 347—571. 

[Arthropoden: p 395—428 — s. oben p 203.] 
Risso, A., 1816. Histoire Naturelle des Orustac&s des Environs de Nice. Paris 175 pgg. 3 Ti. 
[p 112—116: Sgwilla mantis, desmaresti T 2 F 8, eusebia — s. oben p 3, 33, 40, 44, 214.] 

—— ——, 1826. Histoire Naturelle des principales productions de l’Europe Meridionale et particulierement 

de celles des environs de Nice et des Alpes Maritimes. Tome 5. Paris 405 pgg. 10 Tff. 
[p 85-88 T 4 F 15. Dieselben Arten wie 1816; abgeb. Sy. eusebia — s. oben p 3, 33, 40, 44, 214.) 

Roux, P., 1828. Crustaces de la Mediterrane et de son litoral. Paris [ohne Paginirung] 45 Tff. 

p 19 Sqwilla, p 21 Sg. cerisiöi T 5, p 117 ferussaci T 28, p 161 desmaresti T 40. Die citirten Seiten nach hand- 
schriftlicher Paginirung — s. oben p 2, 25, 33, 34, 39.] 

[Sars, G. 0.], 1906. Catalogue des especes de plantes et d’animaux observes dans le plankton recueilli pen- 
dant les expeditions periodigques depuis le mois d’aoüt 1902 jusqu’au mois de mai 1905. in: Publ. 
Circonstance Conseil Internat. Expl. Mer Copenhague Nr. 35 122 pgg. 

(p 104: Alima im Armelcanal, Prichthus in der Nordsee — s. oben p 34] 

Schmidtlein, R., 1879. Beobachtungen über die Lebensweise einiger Seethiere innerhalb der Aquarien der 
Zoologischen Station. in: Mitth. Z. Station Neapel. Bd. 1 p 489—514. 

[Biolog. Beobachtungen an Sg. mantis im Aquarium — s. oben p 191, 192, 195, 196, 198, 201.) 

Smith, $. J., 1873. The metamorphoses of the lobster and other Crustacea. in: U. St. Comm. Fish Fisheries; 
Part I, Rep. Sea Fish. New England 1871—72. Washington p 522—5937. 

ip 336 T 8 F 36: Larve von Sqwilla empusa — s. oben p 159.) 

*Stossich, M., 1881. Prospetto della fauna del mare Adriatico. Pt. III. Crostacei. in: Boll. Soc. Adriat. 
SE NMERV/ol26: 

Tattersall, W. M., 1905. On Stomatopod larvae from the west coast of Ireland. in: Rep. Fish. Ireland for 
1902—03. Part 2 p 211—213. 

[Alöma, Gonerichthus beschrieben, nicht benannt — s. oben p 34, 162.) 

—— ——, 1906. Report on the Leptostraca, Schizopoda and Stomatopoda collected by Professor Herdman, 
at Ceylon, in 1902. in: Herdman, Rep. Pearl Oyster Fish. London Part 5 p 157—188 3 Tff. 

[p 166: Squilla raphidea ”—9 Faden, nepa 7—9 Faden, Pseudosquilla eiliata 10—14 Faden, Gonodact. chiragra 
(varr. smithri 45—50 Faden, ineipiens), glabrous bis 40 Faden, herdmani T 1 F 8—10, acanthurus 45—50 Faden T 1 
F11—15; Larven: Alima « T2 F 20—25, Alimerichthus umidens T2 F 26, « T2 F 27—29, Lysioerichthus dwaucelli, 
« T2 F 30-34, 8 T3 F35—40, Pseuderichthus commumnis, Gonerichthus « T3 F42, 3 T3 F43-45, y T3 F 46, 47 
— s. oben p 162.] 

Thallwitz, J., 1891. Decapoden-Studien, insbesondere basirt auf A. B. Meyers Sammlungen im OÖstindischen 
Archipel, nebst einer Aufzählung der Decapoden und Stomatopoden des Dresdener Museums. in: Abh. 
Ber. Mus. Dresden No. 3 56 pgg. Tat. 

[p 54: Gonodact. chiragra, oerstedi, seyllarus, eultrifer, Squwilla dubia, desmaresti, mantis, nepa, raphidea, Lysro- 
squilla maculata, Pseudosquilla eiliata; Liste mit Fundorten — s. oben p 33.] 

Yarreil, William, 1833. Notice on the occurrence of Sqwuilla Desmarestii on the British shores. in: Mag. 

N. H. Loudon Vol. 6 p 230—231 Fig. 
(Fundort, Beschreibung — s. oben p 33.) 

Wood-Mason, J., 1895. Figures and descriptions of nine species of Squillidae from the collection in the 

Indian Museum. Calcutta 11 pgg. 4 Tft. 


[Zysiosquilla spinosa T 1 F 13, multifaseiata T 1 F4—T, Sqwilla foveolata T2 F1, supplex T2 F2, T3 F2, 
stridulans 68— 276 Faden T2 F8, T3 F1, COhloridella latreillei bis 13 Faden T4 F 6-13, mierophthalma TA4F 1-5, 
decorata T 4 F 14—17, Gonodactylus plalysoma T3 F3—9 — s. oben p 13, 201.] 


G. Abbildungen. 


a. Erklärung der Buchstaben und Ziffern. 


di, dist 
do, dors 
Enp 
Epst 
Exp 

Fl 

Fl. aes 


lat 
Lo 
lo 


me 
Mnd 


GzzEzszzBzzezzzzegzzergzgezerereee 


Glied einer Gliedmaße. 
Abdomen. 
Stachel, Dorn. 
accessorisch. 
Asthetask. 
Antenne. 
vordere. 
Antennula. 
schleifenförmig. 
vordere. 

After. 
bogenförmig. 
Basipodit. 
basal. 

Kieme. 

Kiel. 

Leiste. 

distal. 

dorsal. 
Endopodit. 
Epistom. 
Exopodit. 
Geißel. 
Sinnesgeißel. 
Rinne, Furche, Grube. 
Deckblatt. 
Kerbe, Einschnitt. 
lateral. 

Lippe. 

lateral. 

Lobus. 
longitudinal. 
medial. 
Mandibel. 


ap 1 —eRutzbein: 

Mp 2 = Raubbein. 

Mp 3, 4,5 = 3., 4., 5. Maxilliped. 
Mx — Maxille. 

Ol — Lateralauge. - 

Jet — Gehbein. 

Pe — Penis. 

Ped — Schaft der Antennula. 
Pl — Falte. 

Plr —Bleuma: 

Pn — Abdomenbein. 

Po — Porus. 

po, post — hintere. 

Pp — Palpus. 

Pr, Proc—= Fortsatz. 

pr, pro = proximal. 

Pr. int —= Zwischenfortsatz. 
Pr. tu == Röhrenfortsatz. 

Pr. u == Hakentortsatz. 

Pu — Uropod. 

Ret — Retinaculum. 

Ro — Rostrum. 

S — Rumpfsegment. 

Sc — Rückenschild. 

sec — secundär, Neben . . 
Sl — Litoralstadium. 

Sp —= Pelagisches Stadium. 
Spp — Propelagisches Stadium. 
subm, submed = submedian. 

Te — Telson. 

Ter — Zersilr 

term — terminal. 

Th — Z1fhoraxe 

tr — transversal. 


b. Liste der Textfiguren. 239 


Tu = Wulst, Knopf. ve, vent = ventral. 
LU Rohr: W — Sattelfläche. 
U — Haken, Klaue. | 


IL, II etc. Nummern der Segmente und Glieder. 
1, 2, 3 etc. Nummern von Stadien und Gliedmaßen. 
ro bedeutet verschmolzen oder nicht getrennt. 


Die eingeklammerten Lettern und Ziffern neben den Figurennummern bezeichnen das Entwicklungsstadium 
und die Gliedmaße. 


b. Liste der Textfiguren. 


1, p 50: Vorrichtung zum Wasserwechsel bei der Aufzucht der Larven. 
2, » 145: Pseudozoda vom Typus Erichthus, 1. pelagisches Stadium. 
» 3, » 145: Antizo&a vom Typus Erichthus, 1. pelagisches Stadium. 
4, » 145: Pseudozo&a vom Typus Alöma, 1. pelagisches Stadium. 
5, » 195: Sqwilla mantis beim Abbürsten der Haut. 
» 6-8, p 205: S. mantis. Antennula-ähnliche Regenerate nach Amputation der 
Stielaugen. 
» 9, 10, p 206: S. pallida. Antennula-ähnliches Regenerat an Stelle des rechten 
Stielauges. 
» 11, p 218: S. mantis @ während des Laichens. 
» 12, » 220: S. mantis, Vorderkörper eines © während der Brutpflege. 


Berichtigungen. 


p 15 Zeile 9 von oben statt T5 F 17 lies T5 F 47. 
PeisseS ES unten 22 11V25RF58E53AllesiF5ERLH8,239: 
Deals onen > 1 3ERIGHTesETs35 HG: 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Erklärung der Tafelfiguren. 


Tafel 1. 


Adulte Thiere der Mittelmeer-Species. 
Fig. 1—9 in natürlicher Größe. 

Squilla mantis (p 5, 25, 202). 
Squilla mantis; Ventralfläche der Mittelleibsegmente eines trächtigen © (p5, 34, 216). 
Pseudosquilla cerisü (p 5, 34). 
Lysiosgquilla eusebia (p 5, 40). 
Squilla pallida (p 5, 26). 
Squilla desmaresti 9', helle Varietät (p 5, 26). 
Squilla desmaresti 5', dunkle Varietät (p 5, 26, 203). 
Pseudosquilla ferussaci @ (p5, 34). 
Squilla mantis Q während der Brutpflege (p 5, 25, 220). 
10. Zysiosquilla eusebia, Ventralfläche der Mittelleibsegmente eines trächtigen © (p 5, 40, 222) — 4x. 


SERIE DISS SED 


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Fauna u.Flora d.Golfes v. Neapel. Stomatonoden. 


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&.Merculiano ninzie. f > F= R Il: d Verla; 
> ) Bi > all allıdaa 
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Taf 1. 


S 
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I 
Sg 
S 
N 
S 


ander a.Sohn, Berlin. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


2 
2 


19) IONOSLOLO 1) 


Tafel 2. 


Squilla mantis, adult; Rumpf und Gliedmaßen. 


Letzte Thoraxsegmente und 1. Abdomensegment, lateral (p 10, 28) — ca. 2x. 

Hinteres Rumpfende, lateral (p 10, 23, 28) — ca. 2x. 

Vordertheil des Rumpfes, lateral. Die Antenne ist entfernt, und die 2. Maxille abgebogen, um 
den Mund frei zu legen (p 7ff, 27) — ca. 2x. 

Die vordersten Segmente, ventral (p 7, 27) — 4x. 

Die vordersten Segmente, dorsal. Linkes Auge und Rostrum sind entfernt (p 7, 27) — 4x. 
Kopf und Rückenschild, dorsal (p 7, 12, 27) — ca. 11, x. 

Mittelleib- und vordere Abdomensegmente, dorsal (p 10, 28) — ca. 2x. 

Hinterer Theil des Vorderrumpfes, ventral. Die 5 Maxillipeden und die rechten beiden Maxillen 
sind nahe an der Basis abgeschnitten (p 9, 14, 16, 27) — 2x. 

Hinterster Theil des Vorderrumpfes, dorsal. Das Schild ist dicht hinter der Anwachsfalte ab- 
getragen, um die Terga der Thoraxsegmente freizulegen (p 8, 28) — 2x. 


© Hinteres Rumpfende, ventral (p 10, 23, 28) — wenig vergrößert. 

g' Hinteres Rumpfende, dorsal (p 11, 23, 28) — ca. 11/1, x. 

Q 5. Thoraxsegment, lateral (p 10, 28) — ca. 4x. 

© Antennule (p 13, 30) — 4x. 

Q© Antenne. Die Squama ist abgeschnitten (p 14, 30) — 4x. 

@ Antenne (p 14, 30) — 2x. 

@ Rechtes Auge, medial (p 12, 30) — 5x. 

© Linkes Auge, lateral (p 12, 30) — 5x. 

18—20. © Handglied und Klaue des 3., 4., 5. Maxillipeden. Borsten größtentheils weggelassen (p 16, 


on ar = 2 


21, 22. Q@ Raubbein, medial und lateral (p 16, 18, 31) — ca. 111, x. 

© 1. Maxille, Hinterfläche (p 15, 31) — 10x. 

c&' Mandibel, latero-ventral (p 14, 31) — 4x. 

g' Mandibel, mediale Fläche des Kauendes (p 14, 31) — 4x. 

Q Putzbein (p 16, 18, 31) — 3x. 

© 1. Abdomenbein, Endopodit (p 21, 32) — 2x. 

© 1. Abdomenbein, Exopodit; Kiemenäste abgeschnitten (p 21, 32) — 2x. 

© Uropod, ventral (p 23, 32) — 2x. 

30—34. g' Kiemen des Putz-, Raubbeines und der 3 kleinen Maxillipeden (p 16, 31) — 5x. 
35. g' 3. Gehbein (p 20, 31) — 3x. 


23. 
24. 
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Fig. 40—44: Lysiosquilla pleuracuta, Pelagische Larven, 7. und 8. Stadium (p 52, 8082, 162 ff). 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Tafel 3. 


Fig. 1—39: Sqwilla desmaresti und pallida, adult; Rumpf und Gliedmaßen. 


d. @ Kopf und Rückenschild, dorsal (p 7, 27) — 4x. 

3. d. Q Vorderste Segmente, dorsal und ventral (p 7, 27) — 10x. 

d. 9' Hinteres Rumpfende, dorsal (p 11, 28) — 5x. 

d. © 5. und 6. Thoraxsegment, dorsal und lateral (p 10, 28) — 5x. 

p. © 5. und 6. Thoraxsegment, lateral und dorsal (p 10, 28) — 5x. 

Q 5. Thoraxsegment, laterale Fortsätze, ventral (p 10, 28) — 5x. 

10. p. © 5. Thoraxsegment, laterale Fortsätze, ventral (p 10, 28) — 5x. 

11. d. © Linkes Auge, medial (p 12, 30) — 71, x 

12. d. © Rechtes Auge, lateral (p 12, 30) — 71, x. 

13. p. © Antennule, Sinnnesgeißel (p 13, 30) — 16x. 

14. d. © Antennule, Sinnesgeißel (p 13, 30) — 16x. 

15. d. © 1. Maxille, Vorderfläche (p 15, 31) — 20x. 

16. d. © Mandibel, Ende der Kaulade (p 14, 31) — 10x. 

17. d. © Antenne (p 14, 30) — 71, x. 

18. d. © 2. Maxille, Vorderfläche. Alle Borsten weggelassen (p 15, 31) — 10x. 

19. d. © 2. Maxille, Endglied, Hinterfläche (p 15, 31) — 10x. 

20. d. @ Raubbein, mediale Fläche (p 16, 18, 31) Ä 

21. d. g' Putzbein, Handglied und Klaue (p 16, 18, 31) — 25. 

22. d. g' Putzbein (p 16, 18, 31) — 8x. 

23. d. g! 5. Maxilliped, lateral (p 16, 19, 31) — 10x. 

24. d. g' 5. Maxilliped, Endstück, medial (p 16, 19, 31) — 121, x. 

25. d. g' 3. Maxilliped, Endstück, lateral (p 16, 19, 31) — 121, x. 

26—28. p. © Kiemen des Raubbeines, des 3. und 4. Maxillipeden (p 16) — 71, x. 
. © 5. Abdomenbein, Basi- und Endopodit. Ohne Borsten (p 21, 32) — 5x. 

30. ». @ Kieme des Putzbeines (p 16) — 7!1,x. 

31. d. g' 4. Maxilliped, Endstück. Borsten angedeutet (p 16, 19, 31) — 121, x. 

32. d. © 1. Abdomenbein, Hinterfläche (p 21, 32) — 71, x. 

33. p. Q@ Uropod, dorsal. Borsten größtentheils weggelassen (p 23, 32) — 5x. 

34. d. © Uropod, ventral (p 23, 32) — 5X. 


35. d. g' 1. Abdomenbein, Endstück des Endopodites, Hinterfläche (p 23, 32) — 16x. 


36. d. g' 1. Abdomenbein, Endopodit, Vorderfläche (p 23, 32) — 16x. 

37. d. g' 3. Gehbein (p 20, 31) — 10x. 

38, 39. 2. gl. Alban Endstück des Endopodites, Hinter- und Vorderfläche 
(p 23, 32) — 121, x 


40. 7. Stadium (p 81) Dorsalansichtt — 10x. 


41. 7. Stadium Lateralansichtt — 10x. (Statt Ab. SIV lies Ab S VI.) 
42. 8. Stadium (p 82) Uropod — 23x. 

43. 8. Stadium Telsonrand — 30 x. 

44, 8. Stadium Antennula — 30 x. 


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Taf 3. 


Tafel 4. 


Fig. 1—36: Pseudosquilla cerisii, adult; Rumpf und Gliedmaßen. 
‚2. g‘ Vorderkopf, dorsal und ventral (p 7, 34) — 8x. 
. g' 9. Rumpfsegment, lateral (p 10, 36) — 5x. 
© Rostrum, dorsal (p 7, 35) — 5x. 


(p 10, 36) — ca. 2x. 
er Hinteres Rumpfende, dorsal und lateral (p 11, 36) — ca. 21, X. 
9. Q Auge, lateral und medial (p 12, 37) — Ih 
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. 5. g' Hintere Mittelleib- und vordere Abdomen-Segmente, lateral (statt 72. S VII lies Th. S VII) 
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ie. 11. © 2. Maxille (p 15, 38) — 7x 
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ı. Maxille, Vorderfläche (p 7, 38) — 13x. 


92.201: Maxille, proximaler Lobus, "Hinterfläche (p 15, 38) — 13x. 

.14—-18. © Kiemen der 5 Maxillipeden (p 16, 38) — 5x. 

ig. 19. © Antennule (p 13, 37) — 6x. 

. 20, 21. Q@ Antenne, Endopodit und Squama (14, 37) — 6x. 

‚2224. Q 3.2.1. Gehbein, Endopodit (p 20, 38) — 10x. 

ig. 35—27. 95 4. 3. Maxilliped, Endstück. Borsten fortgelassen (p 16, 19, 38) — 5x. 
ch © Uropod. 'Fiederung der Borsten fortgelassen (p 23, 39) — 5x 

ig. 29, 30. g' 2. Abdomenbein, Rand des Exopodites, Vorder- und Hinterfläche (p 23, 39). 
ig. 31. g! 1. Abdomenbein, Endstück des Endopodites, Vorderfläche (p 23, 39) — 10 x. 
ig. 32, 339. Q@ Mandibel (p 14, 38) — 7x. 

. 34, 35. Q@ 5. Abdomenbein, Endo- und Exopodit. Ohne Borsten (p 21, 38). 

.36. og! 1. Abdomenbein, Endopodit, Hinterfläche (p 23, 39) — 6x. 


Fig. 37—48: Pseudosquilla ferussaci @, adult; Rumpf und Gliedmaßen. 


. 37. Vorderleib, dorsal (p 7, 10, 12, 34) — ca. 11, x 

. 38, 39. Auge, medial und lateral (p 12, 37) — 7x. 

ig. 40. Mittelleib und Abdomen, lateral (p 10, 36) — ca. 11, X. 
. 41. Hinteres Rumpfende, dorsal (p 10, 36) — ca. 11, X. 

ie. 42. 1. Maxille, Palpus (p 15, 38) — 17x. 

. 43. 5. Abdomenbein, Endopodit. Borsten meist weggelassen (p 21, 39) — 6x. 
. 44. Uropod, dorsal. Ohne Borsten (p 23, 39) — 21, x. 

ig. 45. Mandibelpalpus (p 14, 38) — 8x. 

ig. 46. 2. Maxille (p 15, 38) — 5x. 

ig. 47. Raubbein, Endstück (p 16, 18, 38) — 3x. 

. 48. Antenne, Squama (p 14, 37) — 5x. 


Fig. 49—56: Pseudosquilla ferussaci (sp.?), 1. Litoral-Stadium (p 125, 142). 


. 49. Rostrum — IX. 

. 50. Telson, dorsal — IX. 

ig. 51. 1. Maxille — 30x. 

ig. 52. 2. Maxille, Endglied — 30. x. 
. 53. Mandibelpalpus — 30x. 

. 94. Uropod, ventral — 5X. 

. 55. Telson, Hinterrand — 13x. 
ig. 56. Raubbein, Endstück — 9x. 


Fig. 57-65: Pseudosquilla caudata, Pelag. Larve des drittletzten (?) Stadiums (p 57, 117, 162#). 


. 57. Lateralansicht — 3X. 

ig. 58. 1. Maxille — 50x. 

ig. 59, 60. 6. und 8. Thoraxbein — 50 x. 

. 61. Kopf, ventral — 17 x. 

ig. 62—64. Kiemen des 1., 3. und 5. Abdomenbeines — 90x. 
. 65. Abdomen, lateral — IX. 


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Tafel 5. 


Fig. 1—42: Lysiosquilla eusebia, adult; Rumpf und Gliedmaßen. 


1. @ Vorderkopf, ventral. Rechte Antennule abgeschnitten (p 7, 40) — 10x. 

2. Q Vorderkopf, dorsal. Rostrum nur im Umriss (p 7, 40) — 10x. 

3, 4 Q@ Hinteres Rumpfende, ventral und lateral (p 11, 23, 41) — 5x. 

5. @ Antenne, dorsal (p 14, 42) — 10x. 

6, 7. © Rechtes Auge, lateral und medial (p 12, 42) — 15x. 

8, 9. © Linkes Auge, ventral und dorsal (p 12, 42) — 15x. 

10. © Antenne, proximales Stück, ventral (p 14, 42) — 10x. 

11. © 2. Maxille, Vorderfläche (p 15, 43) — 16x. 

12. Q@ Raubbein, mediale Fläche (p 16, 18, 43) — 5x. 

13, 14. © Mandibel, dorsal und ventral (p 14, 42) — 121, x. 

15, 16. @ Antennula, dorsal und ventral (p 13, 42) — 121, x. 

17. © 1. Maxille, Hinterfläche (p 15, 42) — 20x. 

18—22. @ Kiemen des 1.—5. Maxillipeden (p 16, 45) — 5x. 

23. @ Putzbein, Endstück, lateral (p 16, 18, 43) — 20x. 

24. Q@ Putzbein, Klaue, medial — 30x. 

25. Q@ 3. Maxilliped, medial (p 16, 19, 43) — 6x. 

26. @ 4. Maxilliped, medial. Borsten weggelassen (p 16, 19, 43) — 5x. 

27. Q@ Uropod, dorsal (p 23, 44) — Ta X. 

28. © 5. Maxilliped, medial (p 16, 19, 43) — 10x. 

29, 30. @ Raspelborste und Dorn vom Handgliede des Putzbeines h& 18, 43) — 100 x. 
31. @ Platte Borste vom Handgliede des 4. Maxillipeden (p 20). 

32—34. © 1., 3. und 5. Abdomenbein, Endopodit (p 21, 43) — 5x. 

35, 36. © 1. Gehbein (p 20, 435) — 10x. 

37. @ 1. Abdomenbein, Exopodit. Borstenfiedern weggelassen (p 21, 43) — 5x. 
38. g' 2. Abdomenbein, Stück des Exopodites (p 23, 44). 

39, 40. g' 1. Abdomenbein, Endopodit, Vorder- und Hinterfläche (p 23, 44) — 16x. 
41. gt! 3. Gehbein (p 20, 45) — 10x. 

42. © Kieme des 1. Abdomenbeines (p 22) — 10x. 


Fig. 45—60: Sqwlla mantis, adult; Cuticularanhänge. 


43, 44. Ankerhaken von den Retinacula der Abdomenbeine (p 52) — 200 x. 
45, 46. Doppelkammborsten vom Handgliede des Putzbeines (p 18, 31) — 50x. 
47. Hakenborste vom proximalen Lobus der 1. Maxille (p 15) — 40 x. 

48. Pfriemborste vom Endgliede des Exopodites eines Gehbeines (p 21). 

49. Behaarte Borsten vom Endopodit eines Gehbeines (p 21, 32) — 50x. 

50. Nackte Borsten am Gliede einer Nebengeißel der Antennula (p 14) — 200 x. 
51. Stück einer Fiederborste von einem Abdomenbein (p 22). 

52. Ästhetasken (p 14, 30) — 100 x. 

53. Proximaler Dorn am Handgliede des Raubbeines (p 19, 31). 

54. Kammborste vom 4. Gliede des Putzbeines (p 18) — 130 x. 

55. Stück der Borste von Fig. 56 — 200 x. 

56. Raspelborste vom Handgliede des Putzbeines (p 18, 31) — 65x. 

57. Übergangsborste vom 4. Gliede des Putzbeines (p 18) — 130. x. 

58, 89. Nadelborsten vom Mandibelpalp (p 18). 

60. Nadelborste vom 4. Gliede des Putzbeines (p 18). 


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Fig. 1— 42: Lysiosquilla oceulta und eusebia, Litorale Jugendstadien (p 125, 127, 131). 


Fig. 1. o. Stadium 1, Dorsalansicht — 10x. 

Fig. 2. o. Stadium 1, Antennula — 25x. 

Fig. 3. o. Stadium 1, Antenne — 25x. 

Fig. 4. e. Stadium 1, Antennula — 25x. 

Fig. 5. e. Stadium 2, Antenne — 20x. 

Fig. 6. e. Stadium 4(?', Antenne, Endopodit — 25x. 

Fig. 7. e. Stadium 4 (?), Antennula — 25x. 

Fig. 8. e. Stadium 2, Vorderkopf, dorsal — 10x. 

Fig. 9. e. Stadium 4 (?), Raubbein, Endstück -— 15x. 

Fig. 10. e. Stadium 2, 2. Gehbein, Endstück — 20x. 

Fig. 11. e. Stadium 4 (?), Kieme des 3. Abdomenbeines — 20x. 

Fig. 12. e. Stadium 4(?), Basipodit des 5. Abdomenbeines — 16x. 

Fig. 13. e. Stadium 2, Raubbein — 20x. 

ne 4.0.8, Stadium von 15 mm Länge, 1. Abdomenbein, Endopodit — 5x. 
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e. Stadium 2, Uropod — 20.5. 

e. Stadium 1" Uropod — 25x. 

o. Stadium 1. Uropod — 25x. 

o. Stadium 1, 5. Abdomenbein — 25x. 

o. Stadium 1, 3. Abdomenbein — 25 >. 

o. Stadium 1, 1. Abdomenbein — 25x. 

e. Stadium 1, 4. Maxilliped. Ohne Borsten — 20x. 
. 0. Stadium 1, 4. Maxilliped — 25. 
Fig. 23. o. Stadium 1, 3. Maxilliped — 25x. 

o. Stadium 1, 5. Maxilliped — 25. 

o. Stadium 1, 5. Abdomenbein, Basipodit — 25x. 

o. Stadium 1, 2. Maxille, Vorderfläche — 50x. 

o. Stadium 1, Lateralansicht — 10x. 

9. o. Stadium 1, Telson, dorsal und ventral — 20x. 

. e. Stadium 1, Telson, dorsal — 20x. 

Fig. 31, 32. e. Stadium 2, Telson, ventral und dorsal — 20x. 
Fig. 33. o. Stadium 2, Telson mit Uropod, dorsal — 20x. 
Fig. 34, 35. o. &, Stadium von 16 mm Länge, Telson dorsal und ventral — 17x. 
Fig. 36, 37. e. ©, Stadium 4 (?), Telson mit Uropod, dorsal und ventral — 10x. 
Fig. 38, 39. o. &, Stadium von 21 mm Länge, Telson, dorsal und ventral — 15x. 
Fig. 40-42. e. Stadium 4 (?), 1.3. Gehbein, Endopodite — 34x. 


Fig. 43—58: Sqwilla mantis, Litorale Jugendstadien (p 125, 134). 


Fig. 43. 9, Stadium 1, Hinteres Rumpfende, dorsal — 20x. 

Fig. 44. 9, Stadium von 55 mm Länge, Uropod, Ende des Basipoditfortsatzes — 8. 
Fig. 45. 9, Stadium 2, Mandibel, Stück der Lade und Palpus — 25x. 

Fig. 46. 9, Stadium 4 oder 5, Mandibelpalpus — 25x. 

Fig. 47. &, Stadium von 44mm Länge, Mandibelpalpus — 25x. 

Fig. 48. 9, Stadium 1, Dorsalansicht — 5 >< 

Fig. 49. &, Stadium von 90 mm Länge, 1. Abdomenbein, Endstück des Endopodites — 8<<. 
Fig. 50. &, Stadium von 65 mm Länge, dasselbe — 13. 

Fig. 51. &, Stadium von 60 mm Länge, dasselbe — 13x. 

Fig. 52. 3, Stadium von 48 mm Länge, dasselbe — 25x. 

Fig. 53. 3: Stadium von 44 mm Länge, dasselbe 25 x. 

Fig. 54. 9, Stadium 1, Auge — 13x. 

Fig. 55, 56 Q, Stadium 2, Telsonrand — 20x. 

Fig. 57. Q, Stadium von 55 mm Länge, Telsonrand — 10x. 

Fig. 58. 9, Stadium 1, Stück der Antennula — 20x. 


Fig. 59—68: Sqwilla desmeresti, Litorale Jugendstadien (p 125, 138). 


Fig. 59. 9, Stadium 1, Antennula, proximales Stück — 10x. 
. Fig. 60. &, Stadium 3, 1. Abdomenbein, Endstück des Endopodites — 25x. 
Fig. 61. 5, Stadium 4, dasselbe — 25. 
Fig. 62, 63. ©, Stadium 1, 4. Abdomenbein, Endo- und Exopodit — 13x. 
Fig. 64. 9, Stadium 1, 2. Maxille, Endglied — 33 x. 
Fig. 65. 9, Stadium 1, Telsonrand' — 20x. 
Fig. 66. 3, Stadium 2, Telsonrand — 20x. 
Fig. 67. &, Stadium 4, Telsonrand — 20x. 
Fig. 68. 9, Stadium 1, Dorsalansicht — 5. 


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Tafel 7. 


Lysiosquilla occulla, Pelagische Larven, Stadium 1—7 (p 52, 58—72, 162 ff\. 


1. Stadium 1 (p 59), Dorsalansicht — 37 ><. 

2. Stadium 1, es arana — 10x. 

3. Stadium 2' (p 61), Antennula (statt Sp 1 Anl lies Sp 2 Anl) — 10x. 
4. Stadium 2, Lateralansicht — 37 >. 


916: Stadium 2, 1. und 2. Abdomenbein — 100 x. 

. 7. Stadium 2, Hinteres Rumpfende, ventral — 50. 

.8. Stadium 2, 1. Maxille — 200 >. 

.9. Stadium 2, Mandibel — 200 x. 

. 10. Stadium 3 (p 62), 1. Maxille — 133 <<. 

.11. Stadium 3, Lateralansicht — 20x. 

. 12. Stadium 3, Antenne — 67x. 

. 13. Stadium 3, Telsonrand — 75x. 

. 14. Stadium 3, Mandibel — 133 x. 

. 15. Stadium 3, Antennula — 67 x. 

. 16, 17. Stadium 3, 1. (Putz-) und 2. (Raub-) Thoraxbein — 67 x. 
. 18. Stadium 3, 2. Abdomenbein — 67 > 

19220: Stadium 3, 4. und 3. Thoraxbein (Maxilliped) — 67 x. 

. 21, 22. Stadium 3 3. und 4. Abdomenbein — 67, 

. 23. Stadium 3, 5. "Thoraxbein (Maxilliped) — 67 x. 

. 24. Stadium 3 1. Abdomenbein — 50x. 

. 25. Stadium 4 (p 64), Telsonrand mit Uropod — 50x. 

. 26. Stadium 4, Antenne — 67>< 

. 27. Stadium 4, 1. Maxille, Vorderfläche — 133 x. 

. 28. Stadium 4, Antennula — 67><. 

. 29. Stadium 4, 5. Thoraxbein (Maxilliped) — 67 <<. 

. 30. Stadium 4, 5. Abdomenbein — 100. 

soil, 8, Stadium 4, 4. und 3. Thoraxbein (Maxilliped) — 67 x. 

. 33. Stadium 4, Raubbein, medial — 50x. 

. 34. Stadium 4, 1. Abdomenbein — 50 ><. 

. 35. Stadium 4, Putzbein — 67x. 

ig. 36. Stadium 4, 4. Abdomenbein — 50x 

Bl, Sie Stadium 4, Putzbein, Endstück — _ 100 

. 39. Stadium 5 (p 66), Vordere Rumpfhälfte, ventral — 30><. 

. 40. Stadium 5, 1. Maxille, Vorderfläche — 100 x. 

. 41. Stadium 5, Antennula — 50 >. 

. 42. Stadium 5, Putzbein 50 x. 

. 43. Stadium 5, Telsonrand — 50x. 

ig. 44. Stadium 5, Uropod — 67x. 

. 45—47. Stadium 5, 3., 4. und 5. Thoraxbein (Maxilliped) — 67 x. 
. 48, 49. Stadium 5, 1. und 5. Abdomenbein — 50x. 

. 5052. Stadium 5, 3., 4. und 5. Thoraxbein (Maxilliped) — 67 x. 
ig. 53. Stadium 5, Antenne — 50:><. 

. 5456. Stadium 5, 3., 4. und 5. Thoraxbein (Maxilliped) — 67 x. 
. 57—59. Stadium 5, 6._8. Thoraxbein (1.—3. Gehbein) — 100 x. 
ig. 60. Stadium 6 (p 68), Telsonrand — 50x. 

. 61, 62. Stadium 6, Antennula — 50x. 

. 63. Stadium 6, 2. Maxille — 100 x. 

. 64. Stadium 6, 1. Maxille, Vorderfläche — 100 x. 

. 65—67. Stadium 6, 6.—8. Thoraxbein (1.—3. Gehbein) — 50x. 

. 68. Stadium 6, Antenne — 50x. 

ig. 69, 70. Stadium 6, Mandibel, Vorder- und Hinterfläche — 50x. 
. 71—73. Stadium 6, 3.—5. Thoraxbein (Maxilliped) — 50x. 

. 74, 75. Stadium 6, Putzbein, Endstück — 100 x. 

. 76. Stadium 6, Uropod — 50x. 

. 77—719. Stadium 6, 3.—5. Thoraxbein (Maxilliped) — 50 x. 

. 80. Stadium 7 (p 71), Uropod — 50x. 

. 81—83. Stadium 7, 6.8. Thoraxbein (1.—3. Gehbein) — 50x 

. 84—86. Stadium T 5., 4. und 3. Maxilliped (in Fig. 86 lies A IT statt A II) — 37x. 
. 87. Stadium 7, Telsonrand — 30 >. 
. 88. Stadium 7, Antenne — 37. 

. 89. Stadium 7 Antennula — 37x. 


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Tafel 8. 


Fig. 1—39: Lysiosquilla oceulta, Pelagische Larven, Stadium 8, 9 (p 52, 72—75, 162ff). 


Fig. 


SEHEN! 


Stadium 8 (p 72), Dorsalansicht — 10. 
Stadium 8, Antenne — 37x. 


Stadium 8, Telsonrand — 33 x. 
Stadium 8, 1. Abdomenbein — 30 ><. 
Stadium 8, Uropod — 37x. 
Stadium 8, 5. Abdomenbein — 30 >. 


1 

2 
io. 3. Stadium 8, 2. Maxille — 100. 

4 

5 


. 8-10. Stadium 8, 3., 4., 5. Maxilliped — 37x. 

.11. Stadium 8, Antennula — 37x. 

. 12—14. Stadium 8, 1., 2., 3. Gehbein — 37 >. 

. 15. Stadium 9 (p 23), " Abdomenbein — 25. 

. 16. Stadium 9, 1. Maxille — 75><. 

. 17. Stadium 9, 5. Abdomenbein — 25><. 

. 18. Stadium 9, Uropod — 25x. 

. 19—21. Stadium 9, 5., 4., 3. Maxilliped — 20x. 

. 22—24. Stadium 9, 1., 2., 3. Gehbein — 37 ><. 

: 2 26. Stadium 9, Raubbein, lateral und medial — 25x. 


Stadium 9, 2. 'Maxille, Hinterfläche — 15x. 


; Er Stadium 9, Hinteres Rumpfende — 20x. 

.29. Stadium 9, Vorderkopf, lateral — 20x. 

. 30. Stadium 9, Vordertheil des sn ventral — 20x. 

. 31. Stadium g, Telsonrand — 30 > 

. 32. Stadium 9, Antennula — 30><. 

. 33. Stadium g, Geißeln der Antennula mit Andeutung der Gliederung nach der 


Metamorphose — 30x. 


. 34, 35. Stadium 9, Mandibel, Vorder- und Hinterfläche — 75x, 
. 36. Stadium 9, Antenne — 30x. 

. 37. Stadium 9, Putzbein — 30x. 

. 38. Stadium 9, Putzbein, Spitze, medial — 150. 

. 39. Stadium 9, Putzbein, distales Stück — 100 x. 


Fig. a 90: Lysiosquila eusebia, Pelagische Larven, Stadium 1—9 (p 52, 76—80, 162 ff). 


. 40. Stadium 1 (p 76), Dorsalansicht — 27 x. 

. 41. Stadium 1, Kopf, ventral — 40x. 

. 42. Stadium L Telsonrand — 50x. 

. 43. Stadium 1, 2. Maxille — 133. 

. 44. Stadium 1, 1. Maxille — 133 x, 

. 45. Stadium 1, Lateralansicht — 27x. 

. 46—50. Stadium 1, 1.5. Thoraxbein — 67x. 

.51. Stadium 1, Antennula — 67 x. 

. 52. Stadium 1, Mandibel — 133. 

.53. Stadium 1, Antenne — 67x. 

. 54, 55. Stadium 1, 1. und 2. Abdomenbein — 67x. 

. 56. Stadium 2 (p 77), Mandibelzähne — 133 >< 

. 57. Stadium 2, Telsonrand — 55 >< 

58, 99. Stadium 2, 1. und 2. Thoraxbein — 50 >. 

; 60, 61. Stadium 2, 3. und 4. Abdomenbein — 100 x, 

: 62, 63. Stadium 2, 2. und 1. Abdomenbein — 50 >< 

. 64. Stadium 2: Antennula (statt Sp II Anl lies Sp 2 Anl) — 50x. 
. 65. Stadium 2, 1. Maxille — 100 x. 

. 66. Stadium 3) (p 77), Abdomen, linke Hälfte, dorsal — 35 x. 
. 67. Stadium 3, Antennula — 50 >. 


68—71. Stadium 3, 5., 4., 3., 2. Abdomenbein — 0x. 


. 72. Stadium 3, 1. Maxille — 100. 

. 73. Stadium 3, Mandibel — 100. 

. 74. Stadium 3, 1. Abdomenbein — 50 x 

. 75. Stadium 3, 2. Thoraxbein (Raubbein), " Endglieder — 50x. 

. 76. Stadium 4 (P 78), Uropod — 67 x 

. 77. Stadium 4, 5. Abdomenbein — 67 

. 78. Stadium 4, Mittel- und Hinterleib, lateral — 30x. 

. 79. Stadium 5 (p 79), Lateralansicht — 12x. 

. 80-82. Stadium 6 (p 79), 3, 4., 5. Thoraxboin (Maxilliped) — 40 x. 
. 83—85. Stadium 7 (p 79), 3. 4., 5. Maxilliped, Endglieder — 30>< 
. 86. Stadium 8 (p 9), Antennula — 30 >< 

. 87—89. Stadium 9 (p 79), 3., 4., 5. Maxilliped, Endglieder — 30><. 
. 90. Stadium 9, Hinteres Rumpfende, dorsal — 10x. 


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Tafel 9. 


Squilla mantis, Larven des 1. propelagischen bis 10. pelagischen Stadiums (p 56, 8”—111, 162 ff). 


SEID TEIN INT 


Stad. propel. 1 (p 87), Dorsalansicht — 37 ><. 
Stad. propel. 1, Lateralansicht — 37 x. 

Stad. propel. 1, Raubbein — 50. 

Stad. propel. 2 (p 88), Lateralansicht — 25x. 
Stad. propel. 2, 2. Maxille — 150 x. 

Stad. propel. 2, Dorsalansicht — 25x. 

Stad. propel. 2, Telsonrand — 75x. 

Stad. propel. 2, Raubbein — 33x. 

Stad. propel. 2, 1. Maxille — 150 x. 


. 10. Stad. propel. 2, Antennule — 67 x. 

. 11. Stad. propel. 2, Antenne — 67. 

. 12, 13. Stad. propel. 2, 4. und 1. Abdomenbein — 67 x. 

. 14. Stad. propel. 2, Putzbein, Endstück — 200. x. 

. 15. Stad. propel. 2, Mandibel — 150. 

. 16. Stad. propel. 2, Putzbein — 67 x. 

. 17. Stad. pelag. 1 (p 89), Lateralansicht — 20x. 

. 18. Stad. pelag. 1, Dorsalansicht — 20 x. 

. 19. Stad. pelag. 1, Telsonrand — 67 x. 

. 20. Stad. pelag. 1, Mandibel — 200 x. 

. 21. Stad. pelag. 1, Raubbein — 37x. 

. 22, 23. Stad. pelag. 1, 4. und 1. Abdomenbein — 67x. 

. 24. Stad. pelag. 2 (p 93), Telsonrand — 50x. 

. 25. Stad. pelag. 3 (p 94), Mittelleib, ventral — 37x. 

. 26. Stad. pelag. 3, Telsonrand — 37 x. 

. 27. Stad. pelag. 4 (p 96), Uropod — 100. 

. 28. Stad. pelag. 4, Antennule — 37x. 

ig. 29. Stad. pelag. 4, Telsonrand — 33x. 

. 30. Stad. pelag. 4, Antenne — 37x. 

. 31. Stad. pelag. 4, Mittelstück des Rumpfes, ventral — 33x. 

. 32— 34. Stad. pelag. 4, 5., 3. und 1. Abdomenbein — 33. 

. 35. Stad. pelag. 5 (p 98), "Abdomen, lateral — 25x. 

ig. 36. Stad. pelag. 5, Kopf, lateral — 37. 

. 37. Stad. pelag. 5, Uropod — 67x. 

. 38. Stad. pelag. 5, Mittelstück des Rumpfes, ventral — 25x. 

. 39. Stad. pelag. 5, 5. Abdomenbein — 50. x. 

. 40. Stad. pelag. 6 (p 99, Telsonrand — 25x. 

. 41. Stad. pelag. 6, 5. Abdomenbein — 33 x. 

. 42. Stad. pelag. 6, Antenne — 25x. 

. 43. Stad. pelag. 6, Antennule — 25x. 

. 44—46. Stad. pelag. 6, 3., 4. und 5. Maxilliped — 50x. 

. 47. Stad. pelag. 6, 6. ‘Abdomenbein — nn 

. 48. Stad. pelag. 6, 3. Abdomenbein — 33 > 

. 49—51. Stad. pelag. 6, 3, 4, 5. Maxilliped - — 50x. 

. 52. Stad. pelag. 6, 1. Abdomenbein — 33 >. 

. 53. Stad. pelag. 6, Putzbein, Endglieder — 75. 

. 54. Stad. pelag. 7 (p 101), Antennule — 20x. 

. 55, 57, 59. Stad. pelag. 7, 3., 5. Abdomenbein. Borsten größtentheils weggelassen — 25x. 
3 56, 58. Stad. pelag. 7, Kiemenknospe des 2. und 4. Abdomenbeins — 25x. 

is. 60-62. Stad. pelag. 7, 4. und 3. Maxilliped — 30x. 

. 63. Stad. pelag. 7, Antolla Borsten weggelassen — 20x. 

. 64. Stad. pelag. 7. 2. Maxille — 50x. 

. 65. Stad. pelag. 7, Uropod — 25x. 

. 66. Stad. pelag. 8 (p 102), Uropod — 25x. 

ig. 67. Stad. pelag. 8, Antenne — 16x. 

. 68. Stad. pelag. 8, Antennula — 16 <<. 

ig. 69— 73. Stad. pelag. 8, Kiemenknospe des 1., 2., 3., 4., 5. Abdomenbeines — 25 x. 
ig. 74—78. Stad. pelag. 9’ (p 104), Kiemenknospe des ö., 4., 3., 2., 1. Abdomenbeines — 25x. 
. 79. Stad. pelag. 9, Uropod — 16. 

. 80. Stad. pelag. 9, Antennule. Borsten weggelassen — 16. 

. 81. Stad. pelag. 9, Antenne. Borsten weggelassen — 16x. 

. 82, 83. Stad. pelag. 10 (p 109), 1. und 2. Abdomenbein. Borsten weggelassen — 10x. 
. 84. Stad. pelag. 10, 3. Abdomenbein — 16. 

. 85, 86. Stad. pelag. 10, 4., 5. Abdomenbein. Borsten weggelassen — 10><. 

. 87. Stad. pelag. 10, Antenne. Borsten weggelassen — 15x. 

. 88—90. Stad. pelag. 10, 5., 4. und 3 Maxilliped — 12x. 

. 91, 92. Stad. pelag. 10, Kieme des Putz- und Raubbeines — 25 mal. 

. 93. Stad. pelag. 10, Antennule, Geißeln — 15x. 

. 94—96. Stad. pelag. 10, 3., 2. und 1. Gehbein (8., 7., 6. ee — 15x. 

. 97. Stad. pelag. 10, Vorderkörper, Lateralansicht — 56 > 

. 98. Stad. pelag. 10, Raubbein — 10> 

ig. 99—101. Stad. pelag. 10, Kieme des E, 4. und 5. Maxillipeden — 25x. 

. 102. Stad. pelag. 10, Vordere Segmente, Lateralansicht — 10x. 

. 103. Stad. pelag. 10, 2. Maxille — 37x. 

. 104. Stad. pelag. 1 
. 105. Stad. pelag. 1 
. 106. Stad. pelag. 10, Uropod (statt Ac. an lies Ac. la) — 12 x. 
. 107, Stad. pelag. 10, Vorderes Rumpfstück, ventral — 10x. 
. 108. Stad. pelag. 10, Abdomen, lateral — 10x. 

. 109. Stad. pelag. 10, Telsonrand — 15x. 

. 110. Stad. pelag. 10. Rostrum, lateral — 8. 


Mandibelzähne — 37. 
Dorsalansicht — 5-6. 


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Tafel 10. 


Fig. 1—99: Squilla desmaresti, Pelagische Larven, Stadium 1—9 (p 56, 87—108, 162). 


Fig. 
.2. Stadium 1, Lateralansicht — 25x. 

.3. Stadium 1, Raubbein — 50x. 

.4. Stadium 1, Antenne — 100. 

.5. Stadium 1, Antennula — 10x. 

.6, 7. Stadium 1, 1. und 4. Abdomenbein — 100. 

8. Stadium 1, 1. Maxille (statt Pr lies Pp) — 150. 

.9. Stadium 1, 2. Maxille — 150 x 

ig. 10. Stadium il, Putzbein — 100. 

. 11. Stadium 1. Endgelieder des Putzbeines — 150 x. 

.12. Stadium 2 (p 9), Antenne — 67x. 

.13. Stadium 2, Telson, 5. Abdomenbein (statt Pa 5 lies Pn 5) — 50x. 
. 14. Stadium 3 (p 94), Telson — 50x. 

. 15. Stadium 3, Antennula — 50x. 

. 16. Stadium 3, Antenne — 50x. 

. 17. Stadium 3, Knospen des 3., 4. und 5. Maxillipeden — 67. 
. 18. Stadium 3, Mandibelzähne — 150. 

. 19. Stadium 3, 5. Abdomenbein — 100 x. 

. 20. Stadium 4 (p 96), Telson und Uropod — 30x. 

.2l. Stadium 4, Uropod — 100 x. 

. 22. Stadium 4, 5. Abdomenbein — 33x. 

.23. Stadium 4, Antenne — 40x. 

. 24. Stadium 4, 1. Maxille — 80x. 

. 25 —27. Stadium 4, 4,, 3., 1. Abdomenbein — 33x. 

ig. 28. Stadium 4, Lateralansicht — 13. 

ie. 29. Stadium 4, 2. Maxille — 80. 

. 30. Stadium 4, Knospen des 3., 4. und 5. Maxillipeden — 50x. 
. 31-33. Stadium 5 (pP 98), 3., 4. und 5. Maxilliped — 50x. 

. 34, 35. Stadium 5, 1. und 5. Abdomenbein — 30x. 

. 36. Stadium 5, Uropod — 50x. 

. 37—39. Stadium 5, 6., 7., 8. Thoraxbein (1.3. Gehbein) — 100 x. 
. 40-42. Stadium 6 (pP ’99), 3., 4., 5. Maxzilliped — 40x. 

. 43. Stadium 6, Kiemenknospe des 4. Abdomenbeins — 30x. 

io. 44. Stadium 6, Dorsalansicht 8x. 

. 45. Stadium 6, Antenne. Borsten weggelassen — 40x. 

. 46. Stadium 6, Antennula, Geißeln — 40 x. 

. 47. Stadium 6, Uropod — 40x. 

. 48. Stadium 6, 1. Maxille — 80 x. 

. 49. Stadium 7 (p 101), Telson — 20x. 

. 50. Stadium 7, Antenne — 25x. 

io. 51. Stadium 7, Antennula, Geißeln — 25x. 

. 52. Stadium 7, Uropod — 30x. 


1. Stadium 1 (p 89), Dorsalansicht — 25x. 


53. Stadium Z. 2. Maxille — 50x 


. 54—56. Stadium 1 0,108: Thoraxbein (1., 2., 3. Gehbein) — 30x. 
. 57. Stadium 7, Kiemenknospe des 4. Abdomenbeins — 37 ><. 

. 58-60. Stadium 7, 3., 4., 5. Maxilliped — 25x. 

.61. Stadium 8 (p 102), Uropod — 20x 

". 62—64. Stadium 8, 6., 7., 8. Thoraxbein (1., 2., 3. Gehbein) — 30x. 
io. 65—67. Stadium 8} 5. 4, 3. Maxilliped — 20x. 

. 68. Stadium 8, Antenne. Borsten weggelassen — 20x. 

. 69. Stadium 8, Antennula, Geißeln — 20x. 

. 70—74. Stadium 8, Kiemenknospe des 1.—5. Abdomenbeines — 25 x. 
. 75. Stadium 9 (p 104), Telson — 16. 

76. Stadium 91: Maxille — 50x. 

io. 77. Stadium 9, Mandibelzähne — 50 <. 

. 78, 80, 82. Stadium 9, 1., 3., 5. Abdomenbein — 16x. 

09) 81. Stadium 9, Kiemenknospe des 2. und 4. Abdomenbeines — 16. 
83. Stadium 9), Uropod — 16x. 

io. 84—86. Stadium 9, 8., 7., 6. Thoraxbein (3., 2., 1. Gehbein) — 20x. 
. 87—89. Stadium 9, B., 4., 3. Maxilliped — 20x. 

ie. 90. Stadium 9, Antenne — 20 >. 

. 91. Stadium 9, Putzborste — 300 x 

. 92. Stadium 9, Spitze des Putzbeines — 100 x. 

. 93. Stadium g, 2. Maxille — 37 x. 

. 94. Stadium 9, Lateralansicht — 5 <<. 

. 9. Stadium 9, Raubbein — 10x. 

io. 96. Stadium 9, Antennula — 20x 

. 97. Stadium 9, Putzbein, distale Glieder — 50x. 

. 98. Stadium 9, Dorsalansicht — 5x. 

. 99. Stadium 9, Putzbein — 20x. 


Fig. 100—113: Lysiosguilla nux, Pelagische Larven, Stadium 5—7 (p 52, 85-87, 162#f). 


. 100. Stadium 5 (p 86), Lateralansicht — 13 <<. Fig. 108. Stadium 7, 5. Abdomenbein — 25x. 
. 101. Stadium 5, 3. Maxilliped — 45x. Fig. 109. Stadium 7, Telsonrand — 25x. 

. 102. Stadium 5, Hinteres Rumpfende, ventral — 25x. Fig. 110. Stadium T, Raubbein — 15x. 

. 103. Stadium 6 (p 86), Uropod — 50 >= Fig. 111. Stadium 7, Antennula — 30> 

. 104-106. Stadium 6, 3., 4., 5. Maxilliped — 45x. Fig. 112, 113. Stadium 7, 3. und 5. Maxilliped — 45x. 
. 107. Stadium 7 (p 86), Uropod — 50x. 


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Taf. 10. 


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Tafel 11. 


Fig. 1—10: Pseudosquilla constrieta, Pelagische Larven des 1. Stadiums (p 57, 112, 162 #f). 


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Dorsalansicht — 25 x. 
Lateralansicht — 25 <<. 

1. Maxille — 150 x. 

Raubbein — 50 >. 

Mandibel — 150 x. 

Telsonrand — 100 x. 

Antennula — 100. 

10. 1., 3., 5. Abdomenbein — 100. 


Fig. 11—45: Pseudosquille mucronata, Pelagische Larven, Stadium 2—6 (p 57, 113, 162#f). 


Fie. 11. 


Stadium 2 (p 113), Telsonrand, Uropod — 45x. 
Stadium 2, Telsonrand — 100. 

Stadium 3 (p 114), Telsonrand — 100. 

Stadium 3, Knospen des 3., 4. und 5. Maxillipeden — 45. 
Stadium 3, Mandibelzähne — 100. 

Stadium 3, Antenne. Borsten weggelassen — 50x. 
Stadium 3, Telsonrand, Uropod — 30x. 

Stadium 3, Uropod, dorsal — 50x. 

Stadium 3, 2. Maxille — 100x. 

Stadium 3, 1. Maxille — 100. 

Stadium 3, Antennula — 50. 


Fig. 22-24. Stadium 3, 1., 3., 5. Abdomenbein — 33x. 


Fig. 44, 


Stadium 4 (p 115), Dorsalansicht — 12. 

Stadium 4, Putzbein, distale Glieder — 67 . 

Stadium 4, Knospen” des 3., 4., 5. Maxillipeden — 75x. 
Stadium 4, Uropod — 36 >. 

Stadium 4, Telsonrand — 80x. 

Stadium 4, Antennula, Geißeln — 50. 

Stadium 5 (p 116), Knospen des 3.—8. Thoraxbeines — 75 x. 
Stadium 5, Uropod — 25. 

Stadium 5, Lateralansicht — 10x. 

Stadium 5, Telsonrand — 80x. 

Stadium 5, Antennula, Geißeln — 50x. 

Stadium 6 (p 117), Antennula — 30x. 

Stadium 6, Antenne. Borsten weggelassen — 30x. 
Stadium 6, Telsonrand — 80x. 

Stadium 6, 1. Maxille — 67 x. 

Stadium 6, 2. Maxille — 67 <. 

Stadium 6, Telson, Uropod — 16. 

Stadium 6, Vorderer Theil des Rumpfes, ventral — 16. 
Stadium 6, Mandibelzähne — 80x. 
45. Stadium 6, 1. und 5. Abdomenbein — 25x. 


Fig. 46—64: Pseudosquilla caudata, Pelagische Larven des viertletzten (?) Stadiums (p 57, 117, 162#f). 


Fig. 46—48. 3., 4., 5. Maxilliped — 25x. 
Fig. 4 49—51. 6., er "8. Thoraxbein (1., 2., 3. Gehbein) — 40x. 


Fig. 52. 
Fie. 53. 
Fig. 54. 
Fig. 55. 
Fig. 56. 
Fig. 57. 
Fig. 58. 
Fig. 59, 


2. Maxille — 67x. 

Antenne — 25>. 

Antennula — 23x. 

Uropod, dorsal — 19x. 

Telsonrand — 40x, 

Raubbein — 121/, x. 

Hinteres Rumpfende, ventral — 8x. 
60. 1. und 5. Abdomenbein — 25 


Fig. 62—64. Kiemenknospe des 1., 2., 3., 5. Abdomenbeines — 33 x. 


Fig. 65—85: Pseudosgulla ferussaci (sp. ?), Pelagische Larve des letzten Stadiums (p 57, 120, 162ff). 


. 65. Dorsalansicht — ca. 2x. Fig. 75. Hinterer Theil des Abdomens, lateral — 5. 
. 66. Telson, dorsal — 6><. Fig. 76. Vorderleib, lateral — 5. 
2. Maxille — 25x. Fie. 77. Raubbein — 7<. 
. 68—70. 8.,7., 6. Thoraxbein (1., 2., 3. Gehbein) — 8x. Fig. 78—80. 3., 4., 5. Maxilliped — 8x. 
71. Telsonrand — 20. <. Fig. 81. Antenne. Borsten weggelassen — 10x. 
72. Putzbein, Spitze — 67x. Fig. 82. Antennula — 10x. 
03: Vorderkopf — 5>. Fig. 83. 1. Maxille — 25x. 
74. ÜUropod, ventral — 7. Fig. 84, 85. 3. und 1. Abdomenbein — 13x. 
Fig. 86—100: Lysiosguella tridens, Pelagische Larven, Stadium 2—9 (p 52, 82—85, 162#f). 
86. Stadium 2 (p 82), Dorsalansicht — 16. Fig. 92—94. Stadium 9, 1., 5. Abdomenbein, Uropod 
87. Stadium 3 (p 83), Lateralansicht — 16. — 25x 
88. Stadium 5 (p 83), Abdomen, lateral — 15. Fig. 9. Stadium 9 9, Raubbein — 16x. 
89. Stadium 8 ( 85), Dorsalansicht — 8. Fig. 96. Stadium 9, "Antenne. Borsten weggelassen — 30x. 
90. Stadium 8, Lateralansicht — 10 >. Fie. 97. Stadium 9, Antennula — 30x 
91. Stadium 9 (p 85), Telsonrand — 20x. Fig. 98-100. Stadium 3, di Maxilliped — 25x. 


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