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Full text of "Studien-Stiftungen im Koenigreiche Boehmen"

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STUDIJNI NADÄNI 




V KRALOVSTVI CESKEM. 


IL SVAZEK. 


(1700 — 1754.) 



Y PRÄ2E 1895. 
Näkladem c. k. mfstodrzitelstvi pro Cechy 

Tiskem mIstodrSitelake knihtiakärny. 



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STUDIEN-STIFTUNGEN 


IM 


KÖNIGREICHE BÖHMEN. ^< 


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II. BAND. 


(1700 — 1754.) 



PRÄG 1895. 

Im Verlage der k. k. Statthalterei für Böhmen. 

Druck der Statthalterei-Buohdruokerei. 


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VORWORT. 


Für den Abschluss dieses Bandes*) wnrde das Jaln- 1754, beziehungsweise die letzte 
in diesem Jahre errichtete Studentenstiftung aus dem Grunde gewält, weil das Jahr 1754 
als epochemachend in der Geschichte des Stiftungswesens bezeichnet zu werden verdient ; 
denn es wurde mit dem Allerhöchsten Rescripte vom 29. Mai 1754 angeordnet, dass 
„gesammte in den deutschen Erblanden für die Armuth bestimmte milde Stiftungen nicht 
nur nach ihrer Anzahl erhoben, sondern auch nach allen ihren Umständen gründlich 
untersucht werden sollen**, so dass erst von da ab die milden Stiftungen, zu welchen 
auch die Studienstiftungen gehören, Gegenstand des landesherrlichen Oberaufsichtsrechtes 
geworden sind. 

Ausserhalb der chronologischen Reihenfolge, und zwar in einem Nachhange zu diesem 
Bande, hat die Johann Peter Graf Straka'sche Akademiestiftung Aufnahme gefunden, 
welcher, wenngleich selbe nicht ausschliesslich den Charakter einer Studienstiftung aät 
t^oiiiv an sich trägt, doch der hohen Bedeutung wegen jedenfalls ein Platz in diesem 
Werke gebürt. 

Derselbe Vorgang wird bei der Johann Josef Caretto Graf von Millesimo'schen 
Stiftung, welche eine Familiehstiftung und nur zufällig gleichzeitig eine Studentenstiftung 
ist, im nächsten Bande dieses Werkes beobachtet werden. 

Bei der Behandlung dieser beiden Stiftungen hat ein wertvolles und reichliches 
Urkunden- und Aktenmaterial zur Grundlage gedient. 

Schliesslich erübrigt noch einiger, ebenfalls im Nachhange zu diesem Bande aufge- 
nommener, der Periode von 1700 bis 1754 angehöriger Studentenstiftungen hier Erwähnung 
zu thun, und zwar derjenigen, welche sowohl hinsichtlich der Vermögensvei^waltung als 
auch der ausschliesslichen Persolvierung einestheils bei dem Prager fürsterzbischöflichen 
Priesterseminär, anderentheils bei dem Wendischen Seminar St. Peter auf der Kleinseite 
in Prag bestehen. Bei dem ersterwähnten Seminar kommt noch eine nach dem Jahre 1754 
emchtete derartige Stiftung vor, deren Behandlung ebenfalls anhangsweise im nächsten 
Bande erfolgen wird. 

Eine gesonderte Verwaltung des Vermögens einer jeden einzelnen dieser Stiftungen 
findet nicht statt, nachdem die einzelnen Capitalien teilweise in dem eigentümlichen 
Vermögen der gedachten Seminare aufgegangen sind, teilweise eine cumulative Vennögens- 
masse bilden, deren Erträgnis der Seminarcassa zufliesst und der Gesammtheit der Se- 
minaristen mittelbar zugute kömmt. 

Demzufolge wird auch diesen Stiftungen eine förmliche Persolvierung in der Art, 
wie anderen Stiftungen, nicht zu Thcil. 

Es wird sich mithin in diesem Werke nur auf die namentliche Anfiihrung solcher 
Studentenstiftungen und die Aufnahme der Errichtungsurkunden derselben, soweit diese 
Urkunden ennittelt werden konnten, beschränkt. 


*) An Stelle des nunmehrigen k. k. Ministerialkoncipistcu Anton Peter Ritter von Schlecbta 
Wssehrdsky zu Wssehrd ist seit dessen im Monate Juni des Jahres 1804 erfolgter £in])eruluug zur Dienst- 
leistang in das k. k. Ministerium des Innern mit der Redaktion dieses Werkes der k. k. Bezirks- 
kommissär Franz Hiebel betraut. 

n. c 


PREDMLUVA. 


Pro zakonceni (Ulli tolioto *) zvoleu byl rok 1754, pokucl setyce posledni v rocetomto 
zfizene nadaiif, jelikoz rok 1754 toho zasluhuje, aby oznacen byl v dejinäch nadaci ja- 
kozto rozhrani epoch; bylof nojvyssim reskriptem ze dne 29. kvetna 1754 nafizeno, ze 
maji se „veskera v nemeckycb dedicnych zemich pro chudinu urcena, dobrocinna nadani 
nejeii co do poctu zjistiti, iiybrz i co do vsech jejich pomerü dükladne prozkoumati", 
takzc teprve od teto doby dobrocinne nadace, k nimz i nadace studentske nalezeji, staly 
se predmetem vrchnüio dohledaciho pniva zemepanskeho. 

Mimo pofadi chrouologicke a to do dodatku k svazku toinuto z<afadeno i nadani 
Jana Petra hrabete Straky ku zfizeni akademie, kteremuz, ackoliv nejevi vylucne povahu 
studentskeho nadani -aüx ito/r^v^ vzhledem k jojimu velkemu vyznamu zajiste pnslu§i misto 

V dfle tomto. 

Stejne stane se i s nadauim Jana Josefa Caretto hrabete z Millesimo, jez jest na- 
daniiu rodinnym a jen nahodou soucasne i nadaci studentskou, ktere uTefejnene bude 

V nejblizsim STazku dila tohoto. 

Pri pojedntivani o obou techto nadacich slouzily za pramen cenne a hojne listiny. 

Konecne zbyva jeste zminiti se tuto o nekterych rovnez v dodatek k svazku tomuto 
pojatych studentskych nadauich z doby od roku 1700 az do roku 1754 pochazejicich, a to 
onech, jez jak co do spravy jmeni tak i co do vylucneho vykonavani stavaji z öasti pfi 
Prazskem knizecim arcibiskupskem serainäfi knezskem, z casti pri Luzickem seminari sv. 
Petra na Male straue v Praze. Pfi prv zmiuenem seminari nachazi se jeste jedno po 
roce 1754 zfizene nadani takove, o kterem jednano bude taktez v dodatku pfistiho svazku. 

Jmeni kazde jednotlive z nadani techto zvlaste se uespravuje, jelikoz jednotlive ji- 
stiny ciistecne splynuly s vlastnim jmenim zminenych seminafü, cjistecne jevi se jako sou- 
borna podstata majetkova, jejiz vytezek do pokladny seminarni plyne a seminaristflm 
vespolek nepfimo ku prospechu slouzi, 

Z toho plyne, 2e nedostava se nadanim temto tez fadneho persolvoväni takoveho 
jako nadanim jinym. 

Obmezime se tedy v dile tomto, nadace tyto Jon jmenem oznaciti a zakladaci listiny 
jejich, pokud mozno bylo je shledati, uvesti. 

*) Na miste nynejsilio c. k. ministerskelio koncipisty Antom'na Petra rytirc Slechty Vsehrdskeho ze 
Vsehrd, kteryz v mesici cervuu 1B94 povolan ))yl ku konani sluzhy u c. k. niinistcria zalezitosti vnitrnich, 
sverena ))vla redakce dila tohoto c. k. okresiiimu komisari Frantisku Hieldovi. 


IL , C* 


Inhalt. 


<6» 

Seite 
Voi-wort XVn 

86. 1700. Barbara Schay'schc Studenten-Stiftung 1—2 

1769 April 3, Koniggrätz. Stiftsbrief 1—2 

87. 1700 Januar 20. Daniel Annogast Hrdlitzha'sche Studenten-Stiftung . . 3—5 

1. 1700 Januar 20. Badweis. Auszug aus dem Testamente 

des Stifters 3—5 

II. 1702 August 4. Budweis. AusEug aus dem Testamente 

des Sohnes des Stifters, Dominik Hrdlitzka 5 

88. 1700 September 23. PP. Johann Alois Büttnef'-Absolon^sche Studenten- 

Stiftung 6—13 

I. 1700 September 23. Auscha. Stiftsbrief des P. Johann 

Alois Büttner 8 

IL 1790 März 4. Prag. Stiftsbrief des P. Wenzel Absolon . 8—9 

III. 1790 März 28. Prag. Testament und Codicill des 

P. Wenzel Absolon 10—11 

IV. 1796 April 11. Prag. Stiftsbrief über die Büttner- 
Absolon sehe und die Peschke-Absolon'sche Studenten- 
Stiftungen 11—13 

89. 1701 August. Hc4fried Franz Freiherr von Kaiser stein' sehe Siudenien- 

Stiftung 14—16 

1704 December 9. Prag. Stiftsbrief 14—16 

90. 1701 September 1. P. Franz Anton Frischmann von Ehrenkron'schc 

Studenten-Stiftung 17—26 

» I. 1701 September 1. Podebrad. Auszug aus dem Testamente 

des P. I^ranz Anton Frischmann von Ehrenkron .... 19 — 20 
II. 1738 Mai 30. Neustadt Prag. Auszug aus dem Testamente 
der Anna Maria verwitwete von Hoch, geborene Frisch- 
mann von Khrenkron 20 — 22 

UI. 1755 August 11. Prag. Stiftsbrief 22—26 

91. 1702 April 3. P. Georg Josef Giegor'sche Studenten-Stiftung .... 27—33 

I. 1702 April 3. Böhmisch-Brod. Auszug aus dem Testamente 

des Stifters 28—29 

II. 1702 September 5. Bühmisch-BrotL Auszug aus dem ersten 

Codicill des Stifters 29—30 

III. 1702 October 13. Böhmisch-Brod. Auszug aus dem zweiten 
Codicill dos Stifters 30 

IV. 1702 October 28. Böhmisch-Brod. Widmungsurkunde des 

Stifters 31—32 

V. 1703 October 16. Neustadt Prag. Stiftsbrief 32—33 

92. 1703 Juli in. P. JoliaiHi Karl Wowes'sche Studenten-Stiftung .... 34—37 

I. 1703 Juli 16. [Wesselv.] Auszug ans dem Testamente des 

Stifters " 34—35 

II. 1775 Februar 20. Wessely. Stiftsbrief ö5— 37 

93. 1704 November 28. Theobald Karl Sieberth'sche Studenten-Stiftung .... 38-40 

I. 1704 November 28. Prag. AuHzug aus dem Testamente 

des Stifters 38-39 

II. 1786 September 20. Strakonitz. Stiftsbrief 40 

II. A 


II 

Seite 

94. 1705 Juiii 26. Paul Peter Dolchd'schc Studenten-Stiftung 41—42 

1711 October 10. Jung-AVoscbitz. Stiftsbrief 41-42 

95. 1707 April 29. PP. Johann Peschke-Ahsölon sehe Studenten-Stiftung . 43—45 

I. 1707 April 29. Komotau. Widmungsurkunde 44 — 45 

II. 1790 März 28. Prag. Testament und Codi cill des P. Wenzel 

Absolon 10—11 

III. 1796 April 11. Prag. Stiftsbrief über die Büttner- 
Absolon'sche und die Peßchke-Absolon'sche Studenten- 
Stiftungen 11-13 

9G. 1708 October 27. P. Martin Leidmetz-ScJwber'schc Studenten-Stiftung . 46—50 

I. 1708 October 27. Krummau. Schuldurkunde der Stadt 
Krumraau, betreffend die Studenten-Stiftung des P. Martin 

Leidmetz 47—48 

II. 1766 September 12. Krummau. Stiftsbrief ül>er die von 

Marie Anna Schober errichteten Stiftungen 48—50 

97. 1708 December 26. P. Jacob Ignaz Peczeny'sche Studenten-Stiftung. . . . 51 -.55 

I. 1708 December 26. o. 0, Erster Stiftsbrief 52-53 

II. 1714 September 12. o. 0. Zweiter Stifts»)rief 54-55 

98. 1709 April G. Katharina Hunyar'sche Studenten-Stiftung 56—57 

1769 Januar 31. Budwois. Stiftsbrief 56 — 57 

99. 1710 Februar 18. Johann Peter Graf Stralca'sche Studenten-Stiftung . . 58—70 

I. 1710 Februar 18. Kleinseite Prag. Testament des Stifters 59—64 

1714 Februar 24. Lypcian. Erstes Codicill des Stifters . (U— 66 

1720 Juli 2. Prag. Zweites Codicill des Stifters (?6— 69 

II. 1722 o. M. u. T. Prag. Stiftsbrief «9—70 

100. 1710 Mai 24. Daniel Ernst Alexius'sche Studenten-Stiftung 71—76 

I. 1710 Mai 24. Budweis. Auszug aus dem Testamente des 

Stifters 72— 7i} 

II. 1741 April 22. (Kuttenberg.) Auszug aus dem lestamente 

des Johann Wenzel Alexius 73-74 

III. 1746 Juni 1. Kleinseite Prag. Erklärung des P. Samuel 
Alexius und des Johann Karl Alexius ü))er die fernere 
I'ersolvierung der Stiftung 74 

IV. 1884 October 28. Prag. Stiftsbrief 75—76 

101. 1710 Juni IG. P. Johann Sebastian Longin TimiandVsche Studenten- 

Stiftung 77-80 

I. 1710 Juni 16. Kokitzan. Widmungsiirkimde des Stifters . 78 — 79 

II. 1827 März 24. Kokitzan. Stiftsbrief 79-80 

102. 1712 März 19. Andreas Schwanh-Franlcstätter'sche Studenten-Stiftung 81—82 

1712 März 19. Schloss Frauenberg. Auszug aus dem 
Testamente des Stifter« 81—82 

103. 1714. Katharina Fhix'sche Chorknaben-Stiftung 83—84 

1769 April 1. Kleinseite Prag. Stiftsbrief 83—84 

104. 1715 April 28. Franz Andreas von //bcA-J'//cÄs'5c/ie Studenten-Stiftung 85—88 

I. 1769 Mai 25. Klattau. Erster Stiftabrief 86—87 

II. 1887 April 10. Prag. Zweiter Stiftsbrief 87—88 

105. 1716. Katharina Gerung^sehe Studenten-Stiftung 89—90 

1796 Juni 20. Braunau. Stiftsbrief 89—90 

100. 1716 Januar 13. Anna Barbara Plakwitz'sche Studenten-Stiftung. . . . 91-93 

I. 1716 Januar 30. Braunau. Widmungsurkunde der Stifterin 92 

11. 1780 Juli 2. Braunau. Stiftsbrief 91—93 


in 

Seite 

107. 1717 März 4. P. Jeremias //1?//*^2'^/'6^cäc Studenten-Stiftung 94—99 

I. 1717 März 4. Prag. Stiftsbrief 96—98 

1884 October 17. Prag. Anhang zum Stiftsbriefe .... 98-99 
II. 1812 October 30. Wien. Hofdecret, betreffend die Prä- 
sentation 99 

108. 1718 August 26. P. Christophorus Nicolasch' sehe Studenten-Stiftung . . loo— lOi 

1718 August 26. Prag. Stiftsbrief 101 

109. 1718 October 1. P. Johann Wenzel Anton Brunner' sehe Studenten- 

Stiftung 102-105 

1718 October 1. Kojetein. Stiftsbrief 103—105 

110. 1718 October 31. P. Gregor Widtnansche Studenten-Stiftung 106-107 

1718 October 31. Prag. Stiftsbrief 106-107 

111. 1716 März 18. P. Daniel PawlowsJcy'sche Studenten-Stiftung 108-113 

I. 1716 März 18. (Prag.) Auszug aus dem Testamente des 

Landesphysicus MDr, Wenzel Ignaz Pawlowsky .... 110 
II. 1719 Mai 21. Wolin. Zwischen den Brüdern Jonann Ignaz 
Pawlowsky und Daniel Franz Pawlowsky vereinbarte 

Übereinkunft 111 

III. 1725 April 21. Prag. Zwischen Anton Daniel Pawlowsky 
und der ..weiblichen Pawlowsky'schen Descendenz ge- 
troffenes Übereinkommen 112 — 113 

112. 1706 September 24. P. Adam Franz Trutnoivshy'sche Studenten-Stiftung . 114—120 

I. 1706 September 24. Neubidschow. Empfangsbestätigung 
des Neubidschower Magistrates über das ihm von P. Adam 
Trutnowsky^ übergebene Stiftungscapital per 2000 Gulden 
Rheinisch, enthalten in einer undatierten Erklärung des 

Stifters 115 

II. 1720 Mai 8. (Neubidschow.) Stiftsbrief 115—118 

III. 1720 August 17. Prag. Ratification der Stiftung durch die 
königliche Böhmische Kammer 118 — 119 

IV. 1886 Mai 7. Prag und Juni 1. Neubidschow. Neuer Stifts- 

])rief , 119—120 

113. 1721 October 24. P. Victorin Pertalcsche Studenten-Stiftung 121-123 

1721 October 24. o. 0. Stiftsbrief 122—123 

114. 1722 August 24. P. Franz Karl Kormauth'sche Studenten-Stiftung . . . 124—128 

I. 1722 August 24. Cheltschitz. Auszug aus dem Testamente 

des Stifters 125 

II. 1827 Novem])er 17. Landskron. Stifts])rief 126—128 

115. 1722 October 10. Elisabeth Theresia i;ön ilf/Ä;(>sc/*'5cÄe Studenten-Stiftung 129—132 

I. 1718 April 22. Prag. Auszug aus dem Testamente der 

Stifterin 130 

1722 October 10. Prag. Auszug aus dem Codicille der 
Stifterin 130—181 

II. 1820 Mai 10. Prag. Stiftsbrief • 131—132 

116.. 1724 November 1. P. Johann OttonieVsehe Studenten-Stiftung 133—135 

1725 Miirz 1. Prag. Erzbischöfliche Bestätigung des ein- 
geschalteten imdatierten Stiftsbriefes 134—135 

117. 1724 November 27. P. Kaspar Joseph Therer\sche Studenten-Stiftung . . . 136—140 

1724 November 27. Prag. Stiftsbrief 138-140 

118. 1725 Mai 7. Maria Margaretha Gräfin ron TTa/d^/miWic Studenten- 

Stiftung 141—143 

1725 Mai 7. Karlsbad, Stiftsbrief 141—143 

II A* 


IV 


119. 1725. 


120. 1728 Februar 26. 


121. 1728 März 3. 


122. 1728 März 5. 


123. 1729 October 20. 


124. 1729 November 25. 


125. 1732 Januar 22. 


126. 1732 December 27. 


127. 1733 März 21. 


128. 1733 October 29. 


129. 1735 Februar 6. 


130. 1735 März 26. 


131. 1735 October 25. 


132. 1735 November 8. 


133. 1735 November 8. 


Seite 

P. Hieronymus Johann Alexius Czapek' sehe Studenten- 
Stiftung 144— 14ß 

(0. J. u. T.) Hradcschitz. Stiftsbrief 145—146 

t^lisabeth Maria Chanowsky'sehe Studenten-Stiftung . 147—150 

I. 1728 Februar 26. Neustadt Prag. Auszug aus dem Testa- 
mente der Stifterin 148—149 

II. 1777 Mai 26. Prag. Stiftsbrief 149—150 

Wenzel Franz PohriisWsehe I. Studenten-Stiftung . . i5i— 154 

I. 1728 März 3. Krummau. Stiftsbrief 152—153 

II. 1885 December 13. Prag und 1886 Februar 13. Netolitz. 

Nachtrag zum Stiftsbriefe 153—154 

Johann Adam Fritschhanns'sche Studenten-Stiftung . i55— 15(3 

I. 1728 März 5. (Eger.) Auszug aus dem Testamente des 

Stifters 155—156 

n. 1775 December 13. Eger. Stiftsbrief 156 

Wenzel Franz Pobrzislo'sche IL Studenten-Stiftung . 157—159 

1729 October 20. Altstadt Prag. Stiftsbrief 158—159 

P. Johann Florian HamniersehinidVsche Studenten- 
Stiftung 160-163 

1729 November 25. Prag. Stiftsbrief 161—163 

F. Karl Christen'sehe Studenten-Stiftung 164—166 

1732 Januar 22. o. 0. Widmungsurkunde 165 

1763 November 1. Prag. Stiftsbrief 165—166 

Niklas Ignaz DwormKsche Studenten-Stiftung .... 167—172 

I. 1733 Aprrl 24. Krummau. Stiftsbrief 168-171 

U. 1893 October 8. Prag und October 27. Lischau. Nachtrag 

zum Stiftsbriefo 171—172 

Daniel io^ei Mayer von Mayern'sehe Studenten-Stiftung 173—174 

1733 März 21. Prag. Auszug aus dem Testamente des 

Stifters 173—174 

Friedrich Leopold Ritter von SchmidtfeldVsehe Stu- 
denten-Stiftung 175—178 

I. 1696 April 6. Würgnitz. Auszug aus dem Testamente 

des Stifters 176—177 

II. 1733 October 29. Prag. Stiftsbrief 177—178 

Josef Franz Graf von SchönfekVsehe Studenten-Stiftung 179— 184 

I. 1735 Februar 6 Setsch. Auszug aus dem Testament« des 

Stifters 180-181 

II. 1738 Januar o. T. Prag. Stiftsbrief 182—184 

Maria Katharina Mayer' sehe Studenten-Stiftung . . . 185—188 

1739 December 10. Krummau. Stiftsbrief 186—188 

Friedrich Eeich'sche Studenten-Stiftung 189—194 

I. 1735 October 25. Neuhaus. Codicill des Stifters 190—191 

II. 1736 Januar 1. Neuhaus. Stiftsbrief 191—194 

P. Georg Josef Pruscha'sche I. Studenten-Stiftung . . 195—198 

I. 1735 November 13. Königgrätz. Testament des Stiftei-s . 196—197 

II. 1737 März 22. Prag. Stiftsbrief 197-198 

P. Georg Josef Pnischa'sche II. Studenten-Stiftung . 199—201 

1740 Februar 11. Königgrätz. Stiftsbrief 200—201 


V 

Seite 

134. 1735 December 14. Daniel Kntsvhera'sche Studenten-Stiftung 202—204 

1846 Juli 4. Neu-Kolin. Stiftsbrief 203-204 

135. 1736 August 13. P. Johann Tlller'sche Studenten-Stiftung 205—208 

I. 1736 Anglist 13. Horazdiowitz. Stiftsbrief 205—206 

II. 1838 April 14. Horazdiowitz. Stiftsbrief über die von 
Johann Tiller ira Jahre 1806 letztwillig verfügte Zu- 

stiftung 207—208 

136. 1737 April 24. BsLvhsivsi und AnnR Audrtsky von Atidrtz'sche Studenten- 

Stiftung 200—211 

1737 April 24. Prag. Stiftsbrief 210—211 

137. 1737 April 24. P. Tliomas Bndetius'schc Studenten-Stiftung 212—215 

1737 April 24. Königsaal. Stiftsbrief 213-215 

138. 1737 Mai 20. P. Johann Fauhtig^sche Studenten-Stiftung 216—218 

1737 Mai 20. Prag. Stiftsbrief 217—218 

139. 1737 September 1. Georg ChipcWsche Studenten-Stiftung 219—221 

1737 September 1. Wittingau. Stiftsbrief 220—221 

140. 1738 April 28. Franz Alexander Hana'sche Studenten-Stiftung .... 222—223 

1738 (April 28. Pilsen.) Testament des Stifters 222—223 

141. 1738 October 18. P. Wenzel Florian llerites' sehe Studenten-Stiftung . . 224—226 

1738 October 18. Horazdiowitz. Stiftsbrief 225-226 

142. 1741 Januar 15. P. Johann Andreas MottVsche Studenten-Stiftung. , . 227-228 

1747 October 31. Horazdiowitz. Stiftsbrief 228 

143. 1741 Febi-uar 12. P. Anton Przihoda'sche Studenten-Stiftung 229—234 

1741 Februar 12. Taus. Stiftsbrief 231—234 

144. 1741 März 23. P. Franz Augustin May' sehe Studenten-Stiftung . . . 235—238 

1741 März 23. Prag. Stiftsbrief 236—238 

145. 1742 August 13. P. Josef Schneltzer'sche L Studenten-Stiftung 239—241 

1742 August 13. Krummau. Stiftsbrief 240-241 

146. 1743 October 1. P. Johann Ignaz Lihertin'sche L Studenten-Stiftung . 242—243 

1743. October 1. Maria-Schein. Stiftsbrief 242—243 

147. 1743. P. Theophil Bartholomäus Stehlik'sche Studenten- 

Stiftung 244-246 

1789 November 30. Brzewnow. Stiftsbrief 245—246 

148. 1745 Januar 1. P. Samuel Wenzel Ignaz Hein-Schmidherski/schc Stu- 

denten-Stiftung 247—249 

I. 1745 Januar 1. Dobruschka. Stiftsln-ief 248—249 

II. 1750 0. T. Königgrätz. Nachtrag zum Stiftsbriefe .... 249 

149. 1745 December 12. Alexius Protiwa'sche Studenten-Stiftung 250—256 

I. 1745 December 12. Königgrätz. Auszug aus dem Testa- 
mente des Stifters 251 — 253 

II. 1752 Januar 1. Königgrätz. Stifts))rief 253—256 

150. 1745 December 31. Josef Franz Neuer'sche Studenten-Stiftung 257—260 

1745 December 31. Prag. Auszug aus dem Testamente 

dos Stifters 258—260 

151. 1745. (leorg Anton Jum/hanns'sche Studenten-Stiftung . . . 261—262 

1772 Februar 24. Eger. Stiftsbrief 261—262 


VI 

Seite 

152. 1747 Mai 5. Andreas Steinhauses'' sehe Studenten-Stifung 263—266 

I. 1747 Mai 5. Wittingau. Auszug aus dem Testamente 

des Stifters '. 264 

n. 1747 Mai 5. Wittingau. Stiftsbrief 265—266 

153. 1747 November 1. P. Johann Ignaz LibertirCsche IL Studenten-Stiftung 267—269 

1747 November 1. Mauth. Stieftsbrief 268—269 

154. 1748 Mai 1. P. Peter Florian' sehe Studenten-Stiftung 270—272 

1748 Mai 1. Polna. Stiftsbrief 271—272 

155. 1749 Februar 1. P. Johann Panek'sche Studenten-Stiftung ...... 273-277 

1749 Februar 1. Nepomuk. Stiftsbrief 275—277 

156. 1749 Juni 7. P. Jakob Anton Kilian'sche Studenten-Stiftung .... 278—281 

I. 1749 Juni 7. Bautzen. Stiftsbrief 279-280 

II. 1830 Mai 8. Wien. Studien-Hofcommissions-Decret . . . 280—281 

157. 1749 Juli 1. Dr. Johann Zeidler'sehe Studenten-Stiftung 282—288 

1749 Juli 1. Mies. Stiftsbrief 285-288 

158. 1749 August 12. P. Johann Franz Dinebir'sche Studenten-Stiftung . . . 289-291 

1749 August 12. Röchlitz. Stiftsbrief 290—291 

159. 1749 September 19. P. Andreas Leopold Schaffer' sehe Studenten-Stiftung . 292—293 

1749 September 19. Deutscbbrod. Auszug aus dem Testa- 
mente des Stifters 292—293 

160. 1749 December 10. P. Joachim Stiastm/sehe Studenten-Stiftung 294—296 

I. 1749 December 10. Mühlhausen. Widmungsurkunde des 

P. Clemens Stiastny 295—296 

II. 1751 April 29. Mühlhausen. Auszug aus einem Schreiben 

des P. Clemens Stiastny . ' 296 

161. 1750 März 5. P. Bartholomäus Josef Tn/saw'ÄcAe Studenten-Stiftung 297—301 

1750 März 5. Wien. Widmungsurkundc des Stifters . . . 298-300 

1752 December 10. [Wien.] Auszug aus dem Testamente 

des Stifters 298 

1753 Februar 5. Wien. Codicill des Stifters 300 

0. D. Erklärung des Rectors des Jesuiten-CoUegium bei 

Set. Clemens in Prag über die Annahme der Stiftung . . 300 
1755 Juli 7. Prag. Fürsterzbischöfliche Bestättigung des 

Stiftsbriefes 300-301 

162. 1751 Februar 25. Johann Wenzel Graf Woratschitzky Freihen* von Pa- 

bienitz'sehe Studenten-Stiftung 302—311 

I. 1751 Februar 25. Prag. Auszug aus dem Testamente des 

Stifters 304-300 

II. 1751 Juli 14. Prag und Juli 23. Chaustnik. Erbtheilungs- 

Vergleich und Fundations-Instrument 306—309 

III. 1783 April 30. Prag. Vergleich zwischen der freiherrlieh 
Woratschitzky'schen und der freiherrlich Wrazda von 

Kunwald'schen Familie über das Präsentationsrecht . . . 309 — 311 

163. 1751 October 1. Wenzel Anton Ncpaur'sehe Studenten-Stiftung .... 812— 3U 

1751 October 1. Politschka. Stiftsbrief 313—31-1 

164. 1752 October 16. P. Josef Anton Sehneltzer'sche IL Studenten-Stiftung 315—317 

1752 October 16. Altstadt Prag. Stiftsbrief 316—317 

165. 1753 September 1. P. Christian ScAarrf^'5CÄc Studenten-Stiftung 318—320 

1753 September 1. Prag. Stiftsbrief 319—320 

166. 1753 October 27. Johann Kaspar ArtzVsehe L Studenten-Stiftung. . , . 321—328 

1753 October 27. Prag. Stiftsbrief 323—328 


vn 

Seite 

1G7. 1753 October 31. Aiiua P^lisabeth Thumsccher^ sehe Studenten-Stiftung. . 329 333 

I. 1753 October 31. Prag. Ei-ster Stiftsbrief 330—331 

II. 1755 October 31. Prag. Zweiter Stiftsbrief 331—333 

108. 1754 November 19. P. Johann Georg Brun'sche Studenten- Stiftung .... 334—338 

I. 1754 November 19. o. 0. Auszug aus dem Testamente des 

Stifters ... 335—336 

II. 1782 Juli 20. Prag. Stiftsbrief • 337—338 

Anhang 339-398 

A. 

1G9. 1710 Februar 18. Johann Peter Graf StraJca^sche Akademie-Stiftung . . 341—362 

I. 1710 Februar 18. Kleiseite Prag. Testament des Stifters . 59—64 

1714 Februar 24. Lypczan. Erstes Codicill des Stifters . 64-66 

1720 Juli 2. Prag. Zweites Codicill des Stifters 66—69 

II. 1814 Februar 3. Wien. Stiftsbrief 351—353 

III. 1889 September 25. Wien. Organisations-Statut 354—362 


Urhumlen über einige bei dem fürsterzbischö fliehen Priester- 
seminar in Prag bestehende, in der Zeitperiode von 1700 bis 1754 
errichtete Studenten-Stiftungen 363—373 

170. 1721 NoTember 8. P. Jodok Adolph IleUnuinn'schc Studenten-Stiftung . . 363—867 

I. 1721 November 8. Prag. Erster Stiftsbrief 363—364 

II. 1837 Juli 6. Prag. Zweiter Stiftsbrief 364—367 

171. 1723 September 17. P. Johann Mauritz Wenzel Martini' sehe Studenten- 

Stiftung 368 

1723 September 17. Prag. Auszug aus dem Stifts!)riefe . 368 

172. 1730 October 20. Med. Dr. Ignaz Stoivasser' sehe Studenten-Stiftung. . . 369—371 

1730 October 20. Prag. Stiftsbrief 869—371 

173. 1740 März 23. P. Franz Anton Ludeger' sehe Studenten-Stiftung ... 372 

1740 März 23. Prag. Auszug aus dem Testamente des 

Stifters 372 

174. 1749 Juni 10. P. Johann Alexius Klo feeins' sehe Studenten-Stiftung 373 

1761 December 14. Prag. Stiftsbrief 373 

O. 

Urluntlen über zehn bei dem Wendischen Seminar St. Peter auf 
der Klein Seite in Prag bestehende, in der Zeitperiode von 

1700 bis 1754 errichtete Studenten-Stiftungen 374—398 

175. 1724 Februar 12. P. Georg Josef Sehimon'sehe Studenten-Stiftung . . . 374—378 

1724 Febniar 12. Prag. Stiftsbrief 374—878 

17r). 1720 Februar 12. P. Peter Anton Nmk'sehe L Studenten-Stiftung . . . 379—381 

1726 Februar 12. Kirchberg am Wagram. Stiftsbrief . . 379-381 

177. 1729 März 1. P. Peter Anton Nuch'sehe IL Studenten-Stiftung . . . 382—383 

1729 März \, Kirchberg am Wagram. Stiftebrief .... 382—383 

178. 1729 März 0. Franz Norbert Gvni KraTcoivshj von KoloicraV sehe Stu- 

denten-Stiftung 3S4— 385 

1729 März 0. Prag. Stiftsbrief 384—385 



vin 

Seite 

179. 1729 November (>. P. Georg KniVschc Studenten- Stiftung 386—387 

1729 Novem])er 6. Prag. Stiftsbrief 386—387 

180. 1740 December 24. P. Peter Anton Nuck'sche III. Studenten-Stiftung . . 388—390 

1740 December 24. Prag. Stiftsbrief 388-390 

181. 1749 Mai 8. P. Jakob Thaddäus Czessky'sche Studenten-Stiftung . 391—392 

1749 Mai 8. Bautzen resp. Prag. Stiftsbrief 391—392 

182. 1749 Mai 8. P. Gregor Josef Jusfsche Studenten-Stiftung 393—394 

1749 Mai 8. Bautzen resp. Prag. Stiftsbrief 393—894 

m 

183. 1749 Mai 8. P. Georg Ferdinand Lissah' sehe Studenten-Stiftung . . 395—396 

1749 Mai 8. Bautzen rosp. Prag. Stiftsbrief 395—396 

184. 1751 October 30. P. Thomas Josei Kossaczek'scJie Studenten-Stiftung. . 397—393 

1751 October 30. Bautzen resp. Prag. Stiftsbrief .... 397—398 

Register der im zweiten Banden enthaltenen Stiftungen 399—401 


O b s a h. 


Strdnka 

Pfeilmluva XIX 

86. 1700. Studentske nadani Barbory Schayovc 1—2 

1769 duben 3. v Hradci Kralove. Nadaci listiua .... 1—2 

87. 1700 leden 20. Studentske nadani Daniela Armogasta Hrdlicky . . . 3—5 

I. 1700 leden 20. v Budejovicich. Vytah ze zaveti zaklada- 

telovy 3—6 

II. 1702 srpen 4. v Budejovicich. V>'taL ze zaveti syiia za- 

kladatelove, Dominika Hrdlicky 5 

88. 1700 zafi 23. Studentske nadani PP. Jana a Aloisa Büttnera a 

Ahsolona (5—13 

I. 1700 zari 23. v Ou8tku. Madaci Itstina P. Jana Aluisa 

Büttnera 8 

II. 1790 bi'ezen 4. v Traze. !Naduci listina P. Vaclava Abso- 

lona 8—9 

III. 1790 brezen 28. v Praze. ZäveC a kodicil P. Vaclava 
Absolona 10—11 

IV, 1796 duben 11. v Praze, Kadaci listina o uadänich Bütt- 
nera- Absolona a Pescbka-Absolona 11 — 13 

89. 1701 sri)en. Studentske nadani Heifrieda Frantiska svobodneho 

pana z Kaisersteinu 14—16 

1704 prosinec 9. v Praze. Nadaci listina 14 — 1(» 

90. 1701 zafi 1. Studentske nadani P. Frantiska Antonina jfViÄCÄweanna 

z Ehretikronu 17—26 

I. 1701 zäril. v Podebradech. Vytah ze zaveti zakladatelovy 19—20 
II. 1738 kveten 30. v Novem meste Prazskem. Vytah ze za- 
veti Anny Marie z Hochu, roz. Frischmannovd z Ehren- 
kronu 20—22 

III. 1755 srpen 11. v Praze. Nadaci listina 22—26 

91. 1702 duben 3. Studentske nadani P. Jifilio Josefa Gregara 27—33 

I. 1702 duben 3. v Cesk^m Brode. Vj'tah ze zaveti zaklada- 
telovy . , . . , 28-29 

II. 1702 zari 5. v Ceskeni Brode. Vytah z prvniho kodicilu 

zakladatele . , 29—30 

ni. 1702 Hjen 13. v Ceskem Brude. Vytah z dndieho kodi- 
cilu zakladatele 30 

IV. 1702 Hjen 28. v Ceskem Brode. Venovaci listina zakla- 
datele 31—32 

V. 1703 Hjen 16. v Novem meate Prazskem. Nadaci listina . 32—33 

92. 1703 cervenec 16. Studentske nadani P. Jana Karla Vovsa 34—37 

I. 1703 cervenec 16. [ve VeseliJ. Vytah ze zaveti zaklada- 
telovy 34—35 

II. 1775 ünor 20. ve Veseli. Nadaci listina 35—37 

93. 1704 listopad 23. Studentske nadani Tlieobalda Karla Siehertha .... 38—40 

I. 1704 listopad 28. v Praze. Vytah ze zaveti zakladatelovy 38—30 
II. 1786 zari 20. v Strakonicich. Nadaci listina 40 

n. \^ 


94, 1705 cerven 26. 


95. 1707 (luben 29. 


96. 1708 njeu 27. 


97. 1708 prosinec 26. 


98. 1709 diiben 6. 


99. 1710 üiior 18. 


100. 1710 kveten 24. 


101. 1710 cerven 16, 


102. 1712 brozon 19. 


103. 1714. 


104. 1715 (luben 28. 


105. 1716. 


106. 1716 leden 30. 


Stranka 

Studentske nadani Pavla Petra Ddeiala 41—42 

1711 rijen 10. v Mlade Vozici. Kadaci listina 41 — 42 

Studentske naduni PP. Jana PeschVa a Vjiclava Ahs(h 

lona 43—45 

I. 1707 dubeti 29. v Chomutov«». Vonovaci listina 44 — 45 

11. 1790 brezen 28. v Praze. Zavef a kodic-il P. Yslclava 

Ahsolona 10 — 11 

III. 1796 duben 11. v Praze. Nadacl listina o Btudentskvch 

naduni Büttnera-Absolona a Peschka-Absolona 11 — 13 

Studentske nadani P. Martina Leidmefze a Schoherove 46—50 

I. 1708 Hjen 27. v Ceskem Kramlove, Dluzni üpis mesia 
Krninlova tykajici sc stndentskeho nadani P. Martina 

Leidmetze 47 — 48 

II. 1766 zai^i 12. v Öeskem Kramlove. Nadaci listina o na- 

danich Marii Annon Schoberovou zalozenycb 48 — 50 

Studentske nadani P. Jakuba Ignace Peceneho .... 51—55 

1. 1708 prosinec 26. )>ez udani mista. Prvni nadaci listina . 52 — 53 

11. 1714 zai'i 12. bez udani mista. Bruha nadaci listina . . 51 — 55 

Studentske nadani Katefiny Huugarovc 56—57 

1769 ledcn 31. v Budejovicich. Nadaci listina 56—57 

Studentske nadani Jana Petra hrabete Strdky .... 58—70 

I. 1710 ünor 18. v Mensim moste Prazskem. Zayet zakla- 

datelova 59—64 

1714 ünor 24. v Lypcanecb, Prvni kodicil zakladatele . . 64— Wi 

1720 cervenec 2. v Praze. Drubv kodicil zakladatele . . 66 — 69 

II. 1722 bez udani mesice a dne, v Praze. Nadaci listina . . 69 — 70 

Studentske nadani Daniela Arnosta Älexia 71—76 

I. 1710 kveten 24. v Budejovicicb. Vytab ze zaveti zakla- 

datelovy 72-73 

IL 1741 duben 22. [v Hoi'e Kutne]. Vytab ze zaveti Jana 

Vaolava Alexia " 73 — 74 

III. 1746 cerven 1. v Menäim meste Prazskem. Prohlaseni 
Jana Karla Alexia a P. Samuela Alexia o dalsim itrovii- 

deni nadace 74 

IV. 1884 Hjen 28. v Praze. Nadaci listina 75—76 

Studentske nadiini P. Jana §ebestiana Longiua To- 

viandla 77—80 

1. 1710 cerven 16. v Rokycanecb. Venovaci listina zakla- 
datele 78—79 

II. 1827 brezen 24. v Kokycanccb. Nadaci listina 79—80 

Studentske nadani Oudfeje Schicnnlca FranJcstättcra . 81—82 

1712 biezen 10. vHluboke. Vytab ze zaveti zakladatelovy 81—82 

Katefiny Finxovy naddni pro kurove zpevaky .... 83—84 

1769 duben 1. v Meosim meste Prazskem. Nadaci listina 83—84 

Studentske nadani Frantiska Ondreje z Hochu a Marie 

Terezie Fttchsove 85—88 

I. 1760 kveten 25. v Klatovecb. Stara nadaci listina .... 86—87 

11. 1887 duben 10. v Praze. Nova nadaci listina 87 — 88 

Studentske nadani Katei-iny Gcrimgovc 80—90 

1796 cerven 20. v Broumove. Nadaci listina 89 — 90 

Studentske nadani Anny Barbory Plahcifzove .... 91—93 

I. 1716 leden .30. v Broumove. Venovaci listina 92 

11. 1780 cer^-enec 2. v Broumove. Nadaci listina 91—93 


107. 1717 bfezen 4. 


108. 1718 srpeu 2(1 


109. 1718 rijen 1. 


110. 1718 ffjen 31. 


111. 171C brezen 18. 


112. 1706 zah 24. 


118. 1721 iijen 24. 


114. 1722 srpeii 24. 


115. 1722 fijeii 10. 


116. 1724 listopad 1. 


117. 1724 listopad 27 


118. 1725 kveten 7. 


119. 1725. 


120. 1728 üuor 26. 


IL 


XI 

Stranka 

Studeiitske nadani P. Jeremiase Heintzela 94—99 

I. 1717 brezen 4. v Praze. Nadaci listina 96—98 

1884 rijen 17. v l^aze. Dodatek k nadaci listine .... 96 — 99 
IT. 1812 Hjen 30. ve Vidni. Dvorsky dekret o pravu presen- 

tacuim 99 

Studeiitske iiadaiu P. Kristofa Nikolasche lOO— loi 

1718 srpen 2«. v Praze. Nadaci listina lOl 

Studentske nadani P. Jana Vaclava Antonma Brunnera 102— 106 

1718 Hjen 1. v Kojetiue. Nadaci listina 103— 105 

Studentske nadani P. ftehofe Widmana 106— 107 

1718 iijfu 31. V Praze. Nadaci listina 10(i— 107 

Studentske nadani P. Daniela Pavlovskeho 108—113 

I. 1716 brezen 18. (v Praze). Vytah ze zaveti zemskelio fy- 

sika MDra. Yaclava Ignace Pavlovskeho HO 

II. 1719 kvSten 21. ve Volyni. Dohodnnti mezi bratryjanem 
Ignactjm Pavlovskyiu a Danielem Frantiikera Pavlovskj'm 

smhivene 111 

III. 1725 duben 21. v Pra/e. Dohodnnti mezi Antoninem Da- 
nielem Pavlovskym a zenskyroi potomky rodii Pavlov- 
skeho smluveno . 112—113 

Studentske nadani P. Adama Frantiska Trutnovsiceho 114—120 

I. 170<) zaii 24. v Novem Bydzove. Potvrzeni Novo-Bydzov- 
skeho magistratu, ze od P. Adama Trutnovskeho obdrzel 
na(iacni kapital 2(KK) zlatych Ryuskych, obsazene v ne- 

datovanem problaseni zakladatele 115 

II. 1720 kveten 3. (v Novem Bydzove). Nadaci listina . . . 115—118 

III. 1720 8ri>eu 17, v Praze. Knil. f'eska komora ratifikuje 

nadani 118—119 

IV. 1886 kveten 7. v Praze a cerven 1. v Novem Bydzove. 

Nova nadaci listina 119 — 120 

Studentske nadjuii P. Viktorina Petiaka 121—123 

1721 rijen 24. bez uduni mista. Nadaci listina 122—123 

Studentske nadani P. Frantiska Karla Kormautha . . 124— 12H 

I. 1722 8ri)en24. v Chelc'icich. Vytah ze zaveti zakladatelovy 125 

II. 1827 listopad 17. v Landskroune. Nadaci listina .... 120—128 

Studentske nadani Alzbety Terezie z Mihosü 120—182 

I. 1718 duben 22. v Praze. V)'tah ze zaveti zakladatelky . . 130 

1722 Hjen 10. v Praze. Vytah z kodicilu zakladatclkv . . 130—181 
II. 1820 kveten 10. v Praze. Nadaci listina .' . , 131—132 

Studentske nadani P. Jana Ottoniela 133— 1:}5 

1725 brezen 1. v Praze. Arcibiskujiske potvrzeni nedato- 

vane nadaci listiny 134—135 

Studentske nadani P. Kaspara Josefa Therera .... 130—140 

1724 listopad 27. v Praze. Nadaci listina 138—140 

Studentske nadani hrabenky Marie Markety z Walih 

stcina 141— H3 

1725 kveten 7. v Karlovy ch Varech. Nadaci listina . . . 141 — 143 

Studentske nadani P. Jeronyma eTana Alese Caplca . . 144—140 

(Bc;z udant roku a dne) y Hradesicn'ch. Nadaci listina . . 145 — 140 

Studentske nadani Alzbety Marie CkanovsJcc 147—150 

I. 1728 nnor 26. v Novem meste IVazskem. Vj^tah ze zaveti 

zakladatelky 148—149 

II. 1777 kveten 26. v Praze. Nadaci listina 149—150 

IJ» 


xn 


121. 1728 bfezen 3. 


122. 172S bfezen 5. 


123. 1729 fijen 20. 


124. 1729 listopad 25. 


125. 1732 leden 22. 


12G. 1732 prosinec 27. 


127. 1733 bfezen 21. 


128. 1733 fijen 29. 


120. 1732 ünor G. 


130. 1735 bfezen 26. 


131. 1735 fijen 25. 


132. 1735 listopad 8. 


133. 1735 listopad 8. 


134. 1735 prosinec 14. 


135. 1736 srpen 13. 


136. 1737 duben 24. 


137. 1737 duben 24. 


Strauka 

L studentske nadaui Vaclava Frantiska Pofjri^la . , . i5i— 154 

1. 1728 breisen 3. v Ceskem Krumlove. Nadaci listina . . . 152—153 
IL 1885 prosinec 13. v Praze a 188<J iinor 13. v Netolicich. 

13odatek k nadaci listine 15']— 154 

Studentske nadani Jana Adama FritsclüiaMise .... 155— 154> 

r. 1728 brezen 5. (v Chebii.) Vytah zo zaveti zakladateIoT>' 155 — 154» 

11. 1775 prosinec 13. v Chebu. Nadaci listina 15G 

II. studentske nadani Vaclava Frantiska PcitHsla . . 157— I5i> 

1729 Wjen 20. v Starem meste Prazskem. Nadaci lii^tiua 158—150 

Studentske nadani P. Jana Floriana Hamnicrschmdta ujo— lua 

1729 listopad 25. v Praze. Nadaci listina 161— 1«>:-5 

Studentske nadani P. Karla (liristemi i(>4— u»r» 

1732 leden 22. l>ez iidiini mista. Venovaci listina ll>5 

17<I3 listopad 1. v Praze. Nadaci listina 1H5 — ir»(i 

Studentske nadani Mikulase Ip^näce Dvordlca 107—172 

I. 1733 duben 24. v Krunilove. Nadaci listina 168—171 

11. 1893 Hjen v Praze a i-ijen 27. v Lisove. Dodatek k na- 
daci listine 171 — 172 

Studentske nadani Daniela Josefa Maycra z MaijeruH 173—174 

1733 brezen 21. v Praze. Vytah ze zaveti zakladatelovy . 173—174 

Studentske naduni Bedficba Leopolda rytife zc Schmidt' 

feldtu 175-17S 

l. 1696 duben (i. ve Vrchnici. Vytah ze zaveti zakladat<'lovy . 17(»— 177 

11. 1733 Hjen 29. v Praze. Nadaci listina 177— 17S 

Studentske nadani Josefa Frantiska brabete ze Schön- 

fcldu 179— 1S4 

1. 1735 linor 6. v Seci. Vytah ze zav^^ti zakladatelovy . . . IriO— 181 

II. 1738 leden, ))ez udaui dne, v Praze. Nadaci listina . . . 1S2— 184 

Studentske nadani Marie Katefiny Mat/erovc 185-188 

1739 prosinec 10. v Krumlove. Nadaci listina 186 — 188 

Studentske uadjini Bedficba lleicha 1S9— iiu 

I. 1735 Hjen 25. v Hradci JindricliDvti. Kodicil zakladatelüv 190—101 

II. 1736 leden 1. v Hradci Jiudnchove. Nadaci listina . . . 191 — 194 

P. Jifibo Josefa Prust/ L studentske nadani 195—198 

I. 1735 listopad 8. v Hradci Kriilove. Zavef zakladatelova . 196-197 

11. 1737 bi'ezen 22. v Praze. Nadaci listina 197—198 

II. studentske nadani P. Jifibo Josefa Prnsy 199—201 

1740 ünor 11. v Hradci Kralove. Nadaci listina .... 200—201 

Studentske nadani Daniele Kuccn/ 202—204 

1846 cervenec 4. v Novem Koline. Nadaci listina .... 203—204 

Studenstske nadani P. Jana Tillcra 205— 208 

1. 1736 srpen 13. v Horazdovicich. Nadaci listina 205— 20t> 

II. 1838 duben 14. v Horazdovicich. Nadaci lintina o zvet- 

§eni nadace r. 1806 posledni vidi Jana Tillcra 207— 208 

Studentske nadani Barbory a Anny JJdrclycli z l\lrce 209—21 1 

1737 duben 24. v Praze. Nadaci listina 210—211 

Studentske nadani P. Tomase Bndetia 212—215 

1737 duben 24. v Zbraslavi. Nadaci listina 213—215 


138. 1737 kveten 20. 


139. 1737 zah' 1. 


140. 1738 duben 28. 


141. 1738 fijen 18. 


142. 1741 leden 15. 


143. 1741 ünor 12. 


144. 1741 bfezen 23. 


145. 1732 srpen 13. 


14(;. 1743 rijen 1. 


147. 1743 


14H. 1745 ledeu 1. 


14fl. 1745 prosinec 12. 


150. 1745 proüiiiec 31. 


151. 1745 


152. 1747 kveten 5. 


153. 1747 listopad 1. 


154. 1748 kveten 1. 


155. 1749 ünor 1. 


15G. 1749 cerven 7. 


XIU 

Stranka 

Studentske nadani P. Jana Faulstiga 21&— 218 

1787 kveten 20. y Praze. Nadaci listina 217—218 

Studentske nadani Jirilio Capka 219—221 

1737 zhH 1. V Treboni 220-221 

Studentske nadani Frantiska Alese Hany 222—223 

1738 (duben 28. y Plzni.) Zavet zakladatelova 222—223 

Studentske nadani P. Vaclava Floriana Heritesa . . . 224—220 

1738 Hjen 18. v HoraziTovicicb. Nadaci listina 226— 22<> 

Studentske nadani F. Jana Ondfeje Mottla 227—2:^8 

1747 Hjen 31. v Ilorazdovicicb. Nadaci listina 228 

Studentske nadani P. Antoniua Prlhofh/ 229—284 

1741 ünor 12. v Domazlicich Nadaci listina 231—234 

Studentske nadani P. Frantiska Augustina Mai/e . . . 235—288 

1741 brezen 22. v Praze. Nadaci listina 23()— 238 

P. Josefa Sclnipltzeru I, studentske nadani 239—241 

1742 srpen 13. V Ceskem Krumlove. Nadaci listina . . . 240—241 

1. Studentske nadani P. Jana Ignace Lihertina .... 242—243 

1748 Hjen 1. v Bobosudove. Nadaci listina 242 — 243 

Studentske nadani P. Tbeofila Bartolomeje Stehlika 244—246 

1789 listopad 80. v Bi*evnove. Nadaci listina 245—24(1 

Studentske nadani P. Saniuda Vaclava Ignace Hema- 

Schmiäberskeho 247—249 

I. 1745 leden 1. v Dobrusro. Nadaci listina 248—249 

II. 1750 bez udAni dne, v Hradci Kralove. Dodatek k nadaci 

listine 249 

Studentske nadani Alese Frotlvf/ 250—256 

I. 1745 prosince 12. v Hradci Kralove. Vytah ze zaveti za- 

kladatelovy 251—253 

IL 1752 leden 1. v Hradci Kralove. Nadaci listina 258 — 256 

Studentske nadani Josefa Frantiska Neuera 257—260 

1745 prosinec 31. v Praze. Vytab ze zaveti zakladatclovy 258—260 

Studentske nadani Jifilio Antonina Junghamtsr .... 261—262 

1772 ünor 24. v Chebu. Nadaci listina 261—262 

Studentskt'» nadani Ondreje Sfelnhauscni 263—266 

I. 1747 kveten 5. v Ti-eboni. Vytab ze zaveti zakladatelow 2*»4 

II. 1747 kv(Hen 5. v Treboni. Nadaci listina *. 265—266 

P. Jana Ignace Lihertina IL studentske nadani .... 267—269 

1747 listopad 1. v Myte. Nadaci listina 268—269 

Studentske nadani P. Petra. Floriana 270—272 

1748 kveten 1. v Polne. Nadaci listina 271—272 

Studentske nadani P. Jana Fdnka 273—277 

1749 ünor 1. v Nepoinuce. Nadaci listina 275—277 

Studentske nadani P. Jakuba Antonina Kilinna , . . 278—281 

I. 1749 cerven 7. v Budisine. Nadaci listina 279—280 

II. 1830 kveten 8. ve Vidni, Dekret studijni komise dvorske 280-281 


XIV 

Stranka 

157. 1749 c-ervenec 1. Studentske uadaui Dr. Jana Zekllem 282—288 

1749 cervenec 1. v Stribre. Nadaci listina 285—288 

158. 1749 si-peu 12. Studentske nadani P. Jana Frantiska Ditiebiera , . . 289—291 

1749 srpen 12. v Rochlicich. Nadaci listina 290—291 

159. 1749 zäfi 19. Studentske nadani P. Ondreje Leopolda Schaffera . . 292—293 

1749 zari 19. v Nemet^Wm Brode. Vvtah ze zavcti za- 
kladatelovv ^ 292— 29H 

160. 1749 prosinec 10. Studentske nadani P. Joachynia Sfastmho 294—29«; 

I. 1749 prosinec 10. v Milevskn. Venovaci listina P. Kli- 

menta Sfastneho 295— 29<; 

II. 1751 duben 29. v MilevHku. Vvtah z pHpisu P. Klimenta 

fttastneho ' 296 

IGl. 1750 brezen 5. Studentske nadani P. Bartolomeje JosetU Trilsaina . 297— :{oi 

1750 brezen 5. ve Vidni. Venovari listina zakladatele . . 298 — 300 

1752 prosinec 10. [ve Vidni. | Vvthah ze zaveti zaklada- 

telovy '..... 298 

1753 ünor 5. ve Vidni. Kodioil zakladateluv :i<H) 

Hez data. Prohlaseni rektora koleje jesuitske n sv. Kli- 

menta v Praze. ze nadani pHjima H<K) 

1755 dervenec 7. y Praze Arcibiskxipske potvrzeni nadaci 

listiny 300—301 

1G2. 1751 ünor 25. Studentske nadani Jana Vaclara hrabete Voracickeho 

svobodneho ptina z Pabenic 302—811 

1. 1751 unor 25. v Praze. Vytah ze zaveti zakladatelovy . . 304— ;WH» 
II. 1751 eervenec 14. v Praze a cervenec 23. v Chonstniku. 

Narovnani v pHcine rozdeleni dedictvi a nadaci listina . 30(>— >>OI> 
111. 17S3 duben 30. v Praze. Dobodnuti niezi rodem svo]>od- 
nych panu Voracickych a rodem Bvobodnych jwnü Vrazdu 

z Kunvaldu v pricine prava prcsentarniho 3<W — 31 1 

1(]3. 1751 rijen 1. Studentske nadani Vaclava Antonina Nepaura .... 312—314 

1751 iijen 1, v Poliece. Nadaci listina . . • 313-314 

KU. 1752 fijen IG. P. Josefa Antonina Schneltzera II. studentske nadani 315—317 

1752 Hjen 16. v Starem meste Prazskem. Nadaci listina . 316 — 317 

1(»5. 1753 zari 1. Studentske nadani P. Kristiana Schardta 318—320 

1753 zari 1. v Praze. Nadaci listina 319—320 

IGG. 1753 fijen 27. L studentske nadani Jana Kaspara Artzfa 321—328 

1753 rijen 27. v Praze. Nadaci listina 323—328 

1()7. 1753 fijen 31. Studentske nadani Anny Alzbety Thumspcherori' . . . 329-333 

I. 1753 fijen 31. v Praze. I. nadaci listina 330—331 

II. 1755 Hjen 31. v Praze. II. nadaci listina 331—333 

1G8. 1754 listopad 19. Studentske nadani P. Jana Jifilio Bruna 334—338 

I. 1754 listopad 19. I>ez ndaui mista. Vytah ze zav«'*ti zakla- 
datelovy 335-336 

II. 1782 ci'rvenec 20. v Pra/e. Nadaci listina 3IJ7 — 338 

Dodatek 339— sos 

A. 

1G9. 1710 ünor 18. Nadani Jana Petra hrabete Strciky ku zfizeni akademie 341— 3(>2 

I. 1710 i'inor 18. v Mensiiu meste l^razskem. Ziivef zakla- 

datelova 59—64 

1714 nnor 24. v Lyi)öanech. Prvni kodicil zakladateluv . <)4^^i 

1720 eervenec 2. v Praze. Drnby kodicil zakladateluv . . 66 — 69 

II. 1814 ünor 3. ve Vidni. Nadaci listina 851—353 

III. 1889 zari 25. ve Vidni. Orjranisacni Statut 854—362 


XV 

Stranka 

Listhttß nekterjcli iiadaiii studentskvcli v letecli 1700 az 1754 pfi kni- 
zeciiii arcibiskupskeni seniiiiari knezskem v Praze zri- 

zeiiych H(»3— 373 

170. 1721 listopad 8. Studeiitske nadiini P. Jodoka Adolfa Ilellmauna . . . 303-367 

I. 1721 IiMto])a(i 8. v Prazc. I. iiadaci listJiia 3()3— 304 

II 1837 cei\enec Ü. v Praze. IL nadci listiiia S«4~;567 

171. 1723 zafi 17. Studentske nad/mi P. Jana Maurice Vaclava JI/ar//M?7*o :}G8 

1723 zari 17. v Praze. Vytah z nadaci listiiiy 308 

172. 1730 fijcn 20. Studentske iiadani Med. Dra. Ifjnsice Stownsscra . . . 309—371 

1730 rijen 20. v Praze. Nadaci listina 3(>!)— 371 

173. 1740 bfezen 23. Studentske nadani P. Frantiska Antouina Liulegera . 372 

1740 brezcn 23. v Praze. Vytah ze zaveti zakladatelovy . 372 

174. 1749 cerven 10. Studentske nadjini P. Jana Aleäe Kloffecia 373 

1761 prosinec 14. v Praze. Nadaci listina 373 

Listiny o desiti nadani studentskych v letech 1700 az 1754 pfi Lu- 
z i c k e Dl s e m i n ä f i s v. Petra v M e n § i ni ni e s t e P r a z s k e m 

zfizenycli 377—398 

175. 1824 ünor 12. Studentske nadani P. Jifiho Josefa SchiuMna .... 374—378 

1724 ünor 12. v Praze. Nadaci listina 374—378 

17(5. 1726 iinor 12. I. studentske nadani P. Petra Antonina Nncla .... 379—381 

1720 ünor 12. v Kirchbergu n. W. Nadaci listina . . . 379-381 

177. 1729 bfezen 1. IL studentske nadani P. Petra Antonina Nuclca . . . 382—383 

1729 brezen 1. v Kirchbergu n. W. Nadaci listina . . . 382-383 

178. 1729 bfezen 6. Studentske nadani Frantiska Norberta hrabete Kra- 

l'ovskeho z Kolovrat 384—385 

1729 brezen 6. v Praze. Nadaci listina 384-385 

179. 1729 listopad 6. Studentske nadani P. Jifiho Krale 380—387 

1729 listopad 6. v Praze. Nadaci listina 380—387 

180. 1740 prosinec 24. HL studentske nadani P. Petra Antonina Nucka . . . 388—390 

1740 prosinec 24. v Praze. Nadaci listina 388—390 

181. 1749 kveten 8. Studentske nadani P. Jakuba Tadease Czesslcy-ho . . . 391—392 

1749 kveten 8. v Budisine, resp. v Praze. Nadaci listina 391—392 

182. 1749 kveten 8. Studentske nadiini P. ftehofe Josefa Justa 393—394 

1749 kveten 8. v Budisine, resp. v Praze. Nadaci listina 893—394 

183. 1749 kveten 8. Studentske nadani P. Jifilio Ferdinanda Lissaha , . . 395—396 

1749 kveten 8. v Budisine, resp. v Praze. Nadaci listina 395— 39(» 

184. 1751 fijen 80, Studentske nadani P. Toinase Josefa Kossaczka . . . 397—398 

1751 Hjen 30. v Budisinß, resp. v IVaze. Nadaci listina 397 — 398 

Rejstfik nadani, v druhem svazku obsazenych 403—405 


1700. 
Barbara Schay sehe Studenten-Stiftung. Studentske nadani Barbory Schayove. 


Barbara Schay, Witwe des Tobias 
Schay, errichtete im Jahre 1700 bei dem 
Jesuiten 'Seminar in König ffrätjs eine mit 
600 fl. Rheinisch dotierte Stiftung für einen 
armen, nach Heimat und Sprache 
dem Böhmischen Volke angehörigen 
Studenten, 

Derselbe sollte in Anerkennung dieser 
Stiftungswohlthat verpflichtet sein, der Stif- 
terin und ihres Gatten im Gebete zu ge- 
denken. 

Nach der Außiebung der Jesuiten-Semi- 
näre wurde diese Stiftung in eine Hand- 
Stipendienstiftung umgewandelt und 
wird als solche auch gegenwärtig 
von der k. k. Statthalterei in Prag 
regia collatione, jedoch ohne Beschrän- 
kung auf eine bestimmte Lehranstalt ver- 
liehen und kann durch die ganze Zeit der 
ordentlichen Studien des Stißlings genossen 
werden. 

Die Böhmische k. k. Statthalterei ver- 
wertet auch das Stiftungsvermögen; dasselbe 
beträgt dermalen 6645 fl. 5 kr., aus dessen 
jährlichen Erträgnisse gegenwärtig zwei 
Stiftungsplätze mit der Jahresgebiir von je 
140 fl. dotiert werden. 


Vdova po Tobidsi Schayovi Barbora 
Schayovä zaloiila roku 1700 pfi jesuitskem 
seminäri v Hradci Krälove jistinou 600 zl. 
Bynskych nadani pro chudeho Student a^ 
jeni by vlasti a jazykem näleiel 
k närodu Ceskemu. 

Z vdiönosti za dobrodini, jehoi se mu 
naddnim dostalo^ mSl stipendista zaklada- 
telky i jejiho maniela v modlitbäch byti pa* 
mitliv. 

Kdyl byly jesuitske Seminare zruSeny, 
premenino nadani v pen^äni i udili se 
nyni timto zpüsobem c.k. mistodrSi- 
telstvim v Praze regia collatione, 
v§ak bez obmezeni na uröity vyuöovaci üstav ; 
uiivati Ize ho po celou dobu rddnych studii. 


Öeske c. k. mistodrzitelstvi spravuje 
take jfnini nadani, jci toho öasu vykazuje 
6645 zl. 5 kr. Z roöniho vynosu jsou nyni 
dotovdna dvi mista s platem po 140 zl. 


Wir Josephus Schirmer, der Gesellschaft Jesu Priester, des coUegii in Eöniggratz der- 
mahliger Rector, und Ignatius Schönfeld, ejusdem societatis des daselbstigen seminani der- 
zeitiger Regens, bekennen hiemit für uns und unsere Nachfolger, dass, nachdeme auf aller- 
höchste Anordnung über jene Stiftungen, worüber noch keine Stiftbriefe errichtet wären, 
sogleich die behörige Stiftbriefe zustandgebracht werden müssen, wienach anno 1700 wir 
eine Stiftung per sechshundert Gulden Reinisch von weiland Frauen Barbara Schayin, ge- 
bohrenen Rodowskin von Hostizan *) zu dem Ende überkommen, damit in Folge deren in 
dem seminario befindlichen Vormerkungen ein aus Böheimb gebürthig- und der Böheimi- 
schen Sprach kundiger armer Student in dem seminario Societatis Jesu in Eöniggratz 
unterhalten werden solle, welcher für die weiland Frau Stifterin und derselben Eheherren 
fleissig zu beten verbunden ist. 

Und wie nun ersterwähntes Capital per 600 fl. R. zu unseren Händen richtig 
erleget, als ist auch selbes sambt anderen Stiftscapitalien bei denen hochlöblichen Herren 
Ständen im Königreich Böheimb mittelst einer de dato 1. Novombris 1767 ä 4 pro cento 


*) Ilustiran. 
II. 


1 




2 Barbara Schay. Barbora Schayova. 2 

an das seminarium Societatis Jesu in Königgratz ausgestellten und in unseren Händen 
befindlichen Obligation per 4936 fl. sichergesetzet worden. 

Solchenmach geloben und yersprechen wir in Namen des coUegii und seminarii, dass 
wir obgedachte Stiftung nach den Willen der seeligen Frau Stifterin, soviel von uns 
abhanget und insoweit die von dem capitali abfallende Interessen hinlänglich sein werden, 
jedannoch ohne Nachtheil des collegii und seminarii zu ewigen Zeiten erfüllen und das 
hierzu gewiedmete Stiftscapital jederzeit sicher erhalten wollen. 

Zu mehrerer Bekräftigung dessen haben wir drei gleichlautende Exemplarien aufge- 
richtet, hievon eines der delegirten kaiserlich-königlichen Stiftungs-Hof-Gommission extra- 
diret, das andere in dem archivio collegii, das dritte endlich in dem archivio seminarii 
Societatis Jesu zu beständiger Gedächtnus dieser Stiftung hinterleget. 

Urkund dessen unsere hierunter gestellte Fertigung. So geschehen Königgratz den 
3. April 1769. 

(L. S.) Josephus Schirmer, 

Societatis Jesu collegii Reginae-IIradeoensis rector mp. 

(L. S.) Ignatius Schönfeld, 

Societatis Jesu pro tempore seminarii regens mp. 

Von einer hochlöblichen kaiserlich königlichen in materia fundationum allergnädigst 
angestellten Commission im Königreich Böheim wird gegenwärtiges instrumentum funda- 
tionis andurch ratificiret. 

Prag, den 3'«» Augusti 1771. 

(L. S.) Franz Graf Wieschnik mp. 

Franz Johann von Bieschin mp. 
Johann Ferdinand Fiescher mp. 

Original im k. k. Statthalterei- Archive in Prag. Original v c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. 


Daniel Armogastus Hrdlitzka. 


Daniel Armogastus Hrdliöka. 


1700 

Jäimer 20. ledna. 


Daniel Armogastus Hrdlitzka'sche 
Studenten-Stiftung. 

Diese Studenten-Stiftung wurde von dem 
Herrschaft Postelberger Wirtschaftshaupt- 
manne Daniel Armogastus Hrdlitzka 
in seinem Codicille vom 20. Jänner 1700 
mit einem Capitale von 500 fl. errichtet und 
van Dominicus Hrdlitzka^ Bürger in Bud- 
weis, dem Sohne des obgenannten, im Jahre 
1702 mit dem Betrage von 100 fl. vermehrt. 

Der Stifter bestimmte hiebei, dass die 
Interessen des von ihm gewidmeten Capitals 
zur Bestreitung der Kost für einen ehe- 
lich erzeugten Knaben mittelloser 
ehrbarer Eltern aus dem Markte 
Lischau bei Budweis, welcher in irgend 
einem Jesuiten-Seminar zu studieren gedenkt 
und gut veranlagt ist, verwendet werden; es 
soll vorzugsweise auf arme Bewerber Bück- 
sicht genommen werdest. 

Auch sollen dieselben in der Musik er- 
fahren sein mid während des Stiftungsge- 
nusses in derselben behufs besseren Fort- 
kommens ausgebildet werden. 

Die Obsorge für die Stiftung übertrug 
der Stifter dem Markt Lischauer Magistrate; 
sollte derselbe hierin säumig tverden, hätte 
dem Prager Consistorium das Dispositions- 
recht hinsichtlich der Stiftung zuzufallen. 

Gegenwärtig verwaltet das Stiftungsver- 
mögen, welches im Jahre 1885 die Höhe von 
4107 fl. 47 kr. erreicht hat, die Böhmische 
k. k. Statthaiterei ; von derselben wird 
die Stiftung auch verliehen und 
zwar jedesmal über Präsentation 
der Lischauer Gemeindevertretung. 

Die Jahresgebür des bestehetidepi einen 
Stiftungsplatzes beträgt 100 fl. 


Studentske nadani Daniela Armogasta 

Hrdlicky. 

Studentske nadani toto zfizetw bylo hospo- 
däfskym hejtmanem panstvi Postoloprtskeho, 
Danielem Armogastem Hrdlickou 

V tehoz kodicülu ze dne 20. ledna 1700 sji- 
stinou 500 zl. a rozmnoieno Dominikem 
Hrdlickou, inöstancm v BuMjovicich, synetn 
to svrchu jmenovaneho, v roce 1702 o obnos 
100 zl. 

Zakladatel ustanovil pfi tom, ie pouziti 
se md ürokü jistiny jim vinovane k zapla- 
ceni stravy pro manzelskeho hocha 
nemajetnych pocestnych rodiöü 
z mästyse LiSova u Budöjovic, ktery 

V nSkterem jesuitskem semindri studovati za- 
mysli a dobre vlohy md ; obzvldStö pfihliieti 
se md k chudym iadateMm. 


^adatele majibyti i hudby znali amaji 
se po öas pozivdni naduce v ni zdokonaliti, 
aby se sndzc uiiviti mohli. 

Peöi nadaci svSrU zakladatel magi- 
strdtu m6styse LiSova; byl-li by tento u vy- 
kondväni tSze liknavym, meloprdvo dispono- 
vati nadaci pfipadnouiti konsistofi Prazske. 

Nadaöni jmSni, jez v roce 1885 dostou- 
pilo vyse 4107 zl. 47 kr., spravuje nyni 
Öeske c. k. mlstodrzitelstvi ; totez udili 
i nadaci a to povidy po presentaci 
obecniho zastupitelstv a Lisov- 
skeho. 

Eoöni pozitek stdvajiciho jednoho mista 
nadaöniho obnäSi 100 zl. 


I. 

Deduction, was mittelst sothanen Codicillis nacher Lischau verschaffet worden. 

Ipsa deductio. 

Deduction und deutliche Erläuterung nacher Lischan der von mir Endes eigenhändig 
Unterschriebenen ad pias causas gethanen Yermächtnus per 2500 Gulden, wie nämlichen 
von solcher Summa konmiende Interesse meiner Mein- und Verordnung gemäss gegen 

n. 1* 


4 Daniel Armogastus Hrdlitzka. Daniel Arroogastus Hrdliöka. 4 

PristiT' und Verrichtung gewisser Gonditionen, alles zu grösserer Ehr und Lob Gottes 
mid Trost meiner armen Seelen, auch Anfrischung Anderer zu guten Werken verwendet 
und damit gehalten werden solle. 

ErsÜichen solle von dem destinirten Capital ausser der 100 Gulden, welche abson- 
derlidien dem Kirchel sancti Michaelis gleichfalls im Markt Lischau angehören thuen, 

jahiüch das Interesse nur 5 percento fallen 125 Gulden. 

DaTon wird jährlich ausgeleget auf zwei Spitaler, wie es eine besondere diesfalls sub 
dato 20. Januarii 1700 Jahres gefertigte Verzeichnis vermag ... 18 Gulden 8 Kreuzer. 
Za dem kann noch jährlich passiret werden, damit diese in 4 Jahren ehrliche Kleider 

und einen rechtschaffenen Mantel haben könnten 3 Gulden 52 Kreuzer. 

Auf die Kost für einen alumnum, welcher entweder zu Neuhaus, oder wo es ihm gelegener 
wäre, stndiren könnte und der aus dem Markt Lischau mittellosen, jedoch an Ehren 
wohlverhaltenen Eltern, benebenst ein Kind zum Studiren geschickt sein solle, wird 
gegeben 25 Gulden, 

Welch mein letzten Willen und Verordnung also gehalten durchgehends in allen 
Punkten und Clausulen haben will und den Lischauer Magistrat mit Beistand dero gnädigsten 
Obrigkeit um Gottes willen bitte und ersuche dergestalten. damit ich dermalen eins vor 
dem Gericht Gottes hierwegen keiner Verablässig- und Verabsäumung- zu beschuldigen 
nicht Ursach habe, und sofeme sie ein oder dem andern, was es wolle, die Genüge zu 
thun, darob nicht sein und es versäumen sollten, so solle mittelst einer Relation des 
künftigen Herrn Pfarrers oder des Herrn vicarii foranei ein solcher dem löblichen Prager 
Consistorio beigebracht werden, welches die Macht und Gewalt, auch vollständiges Recht 
haben solle, sothanes Capital zu erheben und alldahin, wo es dasselbige am besten er- 
achtet, eigenen Gefallens auf Interesse anzulegen und diese pias causas oder gute 
andächtige Werke, wo es ihme am besten dünken und gefallen werde, nach selbst hoch- 
vemünftiger Disposition zu transferiren und zu verändern. 

Urkundlich mein eigenhändige Schrift und beigedrucktes Petschaft ist. 
• •••••••..•.■..•••.•.•..••..••.«....*•. . 

In der Stadt Böhmisch-Budweiss, den 20. Januarii 1700. 

(L. S.) Daniel Armogastus Hrdlitzka, 

gebürtig von Lischau. 
Ex originali. 

Johann Georg Schmerfeld, 

geechworner Syndicus der königlichen befreiten Berg- 

stadt Böhmisch-Budweiss. 

Erläuterung wegen der auf einen alumnum von der dem Gotteshaus im Markt 
Lischau, so zu Ehren des heiligen Wenzl eingeweihet, destinirten Summa oder Capital 
kommenden jährlichen Interesse pro studiis verschafften 25 Gulden. 

Von dem von solch dem Gotteshaus Sanct Wenzl zu Lischau als der heiligen 
Kirchen und Mutter aller Katholischen destinirten Summa kommenden Interesse wird 
unter andern andächtigen Werken vermachet auf die Kost jährlich für einen Knaben, weichet 
entweder zu Krummau oder Neuhauss oder anderwärtig bei denen Herrn patribus Jesuitis 
studiren wird 25 Gulden. 

Solcher Knabe nun solle sein aus dem Markt Lischau, eine Meil Wegs von Budweiss 
und soviel von Wittingau, jedoch von ehrlichen Eltern und einem ordentlichen Ehebett 
erzeuget, welcher auch gleich von Jugend auf zu guten Tugenden gute Ho&ung und 
omnia mit guter Geschicklichkeit gibt, dabei die Herren nicht obsehende auf keine 
Freundschaft, sondern förderist auf die Armuth. 

Was die Kleider anreichet, da solle er soviel in der Musik erfahren sein und in 
solcher Zeit sich bei denen Herrn patribus sich üben, dass er ihm nicht allein die Kleider 
verdienen, sondern dadurch zu weiteren Progressen sich qualificirt machen kann, worauf 
der ehrsame Magistrat um der Ehr und Glorie Gottes willen, sodann auch zu ihren 
Ruhm und Auüiehmung des Markts desto eifrig- Obacht und grösserer Ehrerbietigkeit 
tragen werde, damit solchergestalten die guten Werke und Ehre Gottes zunehmen thuet, 
welches auch nicht zu geringen Buhm deren ganzen ehrsamen Gemein sein wird. 


5 Daniel Armogastus Hrdlitzka. Daniel Armogastus Hrdli^ka. 5 

Dadurch zu seiner Zeit derlei wichtige subjecta, es seie dass sie sich allda in ihrer 
Heimat ansetzen oder anderwärtig, in geist- oder weltlichen Aemtern leuchten werden, 
so ich als ein der geringste Landesmann getreulich anwünsche und um Vollstreckung 
meines letzten Willens auch einen jedweden einer guten Meinung inständigst und dienstlich 
bitte. So geschehen in der Stadt Böhmisch-Budweiss, den 20. Januarii ano 1700. 

(L. S.) Daniel Armogastus Hrdlitzka, 

gebürtig von Lischau. 
Ex originali. 

Johann Georg Schmerfeld, 

gesehworner Syndicus der königlichen Bergstadt 

Böhmisch-Budweiss. 

Concordat cum sua desumpta authcntica de verbo ad verbum. 
Signatum Markt Lischau den 1. Januarii anno 1769. 

J. Joseph Wenzl Tam, 

juratus syndicus ibidem. 

Einfache Abschrift auH der ersten Hälfte des Jednoduchy opis z prvni polovice XIX. stoleti 

XIX. Jahrhundertes im k. k. Statthai terei -Archive v c. k. mistodrzitelskem arehivu v Praze. 
zu Prag. 


II. 

Anno 1702 den 4^^°Augusti hat uns zu End unterscliriebene Dominicus Hrdlizka zu 
sich beruefen lassen, da wir hei ihme erschienen, uns hewillkomet und seinen letzten 
Willen, welchen er in Ansehung seiner grossen Leibes-Schwachheit zu machen gesinnet, 
anzuhören und gehörigen Orten zu bezeugen gebeten, welchen er dann auch bei gueten 
Verstand folgendergestalten erkläret hat: 

Zu seiner Seelen Trost und Erquickung thuet er forderist von demjenigen Capital 
per 3000 fl., welches bei allhiesiger gemeiner Statt haften solle gegen 5 pro cento jähr- 
liches Interesse, folgende Legata vermachen, nemblich: 

11. Auf Lischaw zu Verbesserung der von er[n]andten seinen seeUgen Herrn Vatter 
Daniele Harmogasto Hrdlizka gemachten Fundation 100 fl. 

Dass deme also und nicht änderst, bezeugen mit unserer Hand Unterschrift und 
vorgedruckten PettschaflEl. 

So geschehen in der königlich befreiten Bergstatt Böhmisch Budweis, anno et die 
ut supra. 

(L. S.) Wenzel Adalbert Berdles [?] mp. 

(L. S.) Christianus Aurt. Daudlebsky von Stemeckh mp. 

Barth. F. A. Finck v. F. 

pro tempore Syndicus mp. 
Original im Badweiser Stadtarchiv. Original v arehivu mesta Budijovic 


PP, Jan Alois Büttuer-Absolon. 


PP. Johann Alois Büttuer-Absolon. 


6 


1700 

zari 23. September. 

Stodentske iiadani PP. Jana Aloisa PP. Johann Alois Böttner-Absolon sehe 
Büttnera a Absolona. Studenten-Stillung. 


Faräf Oustcclcy P. Jan Alois B ü ttne r 
zfidü vedle listiny dane v OuStkti dne 
23. zäfi 1700 pH jesuitsketn seminäfi sv. 
Josefa V Litom^ricich fiaddni s kapitalem 
700 jsl. Rynskych, z jichz rocntho vt)nosu 
fijM hyti vydriovdn jinoch z jeho pfibu- 
zenstva neho pfdtelstva z Oustkii 
nebo kdekoli jinde rodily. 


Na dohu sreho Hvota vyhradil zakla- 
datel presentacni präro sähe; po jeho swrti 
ni^lo pr(ijiti na rektora jesuitskc kolleje 
V Litomäficich, ktcryi co do nadanl nikferak 
nemöl hyti obwezen. 


Po zrusent jesuixsKi 
naduni pfemöneno v peneäni. 


semindru 


bylo 


Aby naddni bylo rozmnoieno, v^noval 
mu HvUshjkniz a byvaly jesuitaP, Vaclav 
Ah Hol an, dne 7. dubtia 1790 v Praze zc- 
mfely, zäv6ti dm 28. bfezna 1790 zfizenou 
a dne 28. dubna 1790 potvrzcnoti a zvJdstni 
zu (im Uretern od näho vydanoti nculaci li- 
Htin/fu ze dtie 4. bfezna 1790 pohleddvkn 
Hvou 400 zl.f kterou mel za zrusenym kld- 
kterem hv. JiH, jakoz i nökterc jine dlu^ne 
mu penize, jei 2>o dobyti dohromady 200 zl. 
üinily, *) 


Ve znünöne nadacni listin^ tistanovilP. 
Vaclav Absolon: 

„1. Rozmno£ene naddni nm sc pnenovati 
pro budoucnost naddni Büttnera- Absolona. 

2. Naddni md se dostati pfede- 
vsim chlapci k studovdni schopnemii 
z pfibuzenstva Aloise Büttnera; 
kdyby takoveho fiebylo, hochovi 


*) Soucasne tez rozmnozeno nadaui I*. Jana 
Peschka (viz c. 95 tohoto svazku) a zalozeno sarno- 
statne nadäni Absolonovo, jez jest nvedeno vc 
III. svazku tohoto dlla. 


P.Johann Alois Büttner^ Pfarrer 
in Auscha, hat laut des von ihm atisgestelltcn 
FundationsinstrumetUes de dato Auscha am 
23. September 1700 beim Jesuiten-Seminär 
St. Josephi zu Leitmeritz eine Stiftung mit 
einem Capitale von 700 fl. Rheinisch er- 
richtet, aus dessen jährlichem Ertrage e i n 
Jüngling aus seiner Blutsvertvandt- 
Schaft oder Freundschaft oder ein 
in Auscha oder anderswo gebür- 
tiger Jüngling unterhalten werden 
sollte. 

Das Präsentatiomrecht behielt sich der 
Stifter auf Lehenszeit vor; nach seine^nTode 
sollte es auf den jeweiligen Pater rector des 
Jesuiten-Collegiums in Leitmeritz, welchen 
der Stifter hiyisichtlich der Stiftung in keiner 
Weise beschränkt wissen wollte, übergehen. 

Nach Aufhebung der Jesuiten-Sefninäre 
wurde diese Stiftung in eine Handstipen- 
dienst ift u 71 g umgewandelt. 

Zur Vermehrung dieser Stiftung hat der 
am 7. April 1790 in Prag verstorbene Welt- 
priester mid Exjesuit P. Wenzel Ab- 
solon in seinem am 28. März 1790 errich- 
teten und am 28. April 1790 bestätigten 
Testamente, beziehungsweise in der van ihm 
eigens zu diesem Zwecke errichteten Stiftungs- 
urkunde vom 4. März 1790 eine ihm bei 
dem aufgehobenen Stifte St. Georgii zuste- 
hende Forderung von 400 fl., ferner einige 
iveitere ausstehcfide Ford<irungen, welche nach 
Eintreibung den Betrag von zusammen 200 fl. 
erreichten, gewidmet. *^ 

In der letzterwähnten Stiftungsurkunde 
hat dann P. Wenzel Absolon noch Folgendes 
bestimmt : 

„1. Soll diese vermehrte Stiftung in Hin- 
kunft den Namen Büttner-Absolon'scJte Stif- 
tung führen. 

2. Soll der Stiftungsgenuss vor- 
züglich einem zum Studieren fähigen 
Knaben aus des seligen Stifters 
Alois Büttner Vertvandtscha/t^ in 


*) Gleichzeitig fand auch die Vermehrung der 
P. Johann l^'eschke'schen St udenteo Stiftung (vide 
P.-Nr. 95 dieses Bandes) und die Errichtung der 
selbstständigen Absolon'schen Stiftung statt, welch' 
letztere im III. Bande dieses Werkes erscheint. 


PP. Jan Alois Büttner-Absolon. 


PP. Jobann Alois Büttner- Absolon. 


s pribuzenstva P. Vdclava Abso- 
1 ona^ a hdyhy ani v tomto prihuzcn- 
stvu nebylo hocha, Jens by mel chut 
a vlohy Je studovdnt^ aspon ridycky 
chlapci z 0ns tku. 


3, Navrhovaci prävo md prislii' 
seti möstshe rade v Ouätkii spolecne 
a V souhlase s tamnim fardrcm a 
za setfeniplatnych v tom sm^rn zd- 
h n t}. 

4. üzivdni naddni nemd se obmesovati 
Jen na nizH latinske skoly, nybrz md trvafi 
i ve skoldch vyssich, ano po celmi dobu pH- 
jyraty ke sluibö s platem spqjene^ neb az by 
se stipendisfa sdm uHviti moM, tak ze, kdo 
renuji se statu duchovnimu, maß podrzeti 
naddni az do vstupu do jenerdlniho Semi- 
nare, ti, ktefi k lekarstvi se obrdti, do te doby, 
az nabudoti prdva provddHi svoje U7nint, ko- 
necne ti, kteri vänuji se prdvnictvi nebo jine 
redä, ai stanou se advokdty nebo vübec do- 
stanoti misto s platem spojene, Jen kdyz vy- 
Icdzi se zdkonnä pfedepsanymi vysvödcenimi 
o svem dobrem prospöchu a mravnem cho- 
väni. 


5. Koneöne niaji stipendiste ve svych 
modlitbdch pametlivi byti jak püvodniho za- 
Jd^atele naddni Aloise Büttnera tak i jeho 
rozmnoHtele,** 

Ustanoveni tato jsou zdkladem pri ny- 
nöjsim tidileni naddni, jez dije seck. misto- 
drzitelstvim v Cechdch. 

Nadaöni jmSni ührnem 3916 zl. 75 kr, 
spravnje c. k. mistodrHtehtvi v Praze. 

Bocniplat nadainiho mistajest nstanoven 
na 150 zl*) 


*) Dekretem c. k. dvorske komise studijnf ze 
dne 23. dervence 1813 c. 1479 schvaleno k navrbu 
zemskebo gubemia, aby nadani Pescbka-Absolona, 
Büttnera-Absolona, jakoz i samostatne nadäniAbso- 
lonoTO sloucila se v jedine, ponevadz vynos kazdebo 
zvläfite byl nepatmy. 

Gubemialnim dekretem ze dne 15. rijna 1840 
c. 44423 nanzeno zase rozdeleni jicb a byla potom 
nadani Pescbka-Absolona a Büttnera- Absolona samo- 
statne jako penezni udilena, kde^to nadani Absolo- 
no?o pro nedostatecnost jmeni prozatim züstalo 
neobsazeno. 


Ermangelung dessen aus des P. 
Wenzel Absolon^schen Verwandt- 
schaft, und falls auch darunter kein 
zum Studieren Lust und Fähigkeit 
besitzender Knabe vorhanden wäre, 
doch wenigstens immer eine m 
Knaben aus Auscha zugewendet 
werden. 

3. BenVorschlag zu dieser Stif- 
tung soll der Stadtrath zu Auscha 
mit Zuziehung und Einstimmung 
des jeweiligen Auscha*er Pfarrers 
mit Rücksicht auf die diesfalls be- 
stehenden Gesetze haben. 

4. Soll der Genuss dieser Stißung nicht 
bloss auf die unteren lateinischen Schulen 
beschränkt werden, sofidem auch in den hö- 
heren Schulen, ja durch die ganze Vorbe- 
reitungszeit zu einem, mit einem Gehalt ver- 
knüpften Dienst oder bis zur fnöglichen 
Selbsterworbung des Nöthigen fortdauern, so 
dass jene^ so sich dem geistlichen Stande 
widmen, bis zum Eintritte ins General-Se- 
minar, so sich auf die Arzneiudssenschaft 
verlegen, bis zur Erlangung des Rechtes, ihre 
Kunst auszuüben, endlich jene, so sich der 
Bechtsgelehrsamkeit oder einer anderen 
Wissenschaft tvidmen, bis sie als Advocaten 
aufgenommen oder sonst mit Beziehung eines 
Gehaltes wirklich angestellt werden, den 
Stiftungsgenuss beizubehalten haben, wenn 
sie sich übrigens mit den gesetzlich vorge- 
schriebenen Zeugnissen über ihre gute Ver- 
wendung und ihr sittliches Betragen ausweisen. 

5. Sollen endlich die Stiftlinge in ihrem 
Gebete soivohl des ursprünglichen Stifters 
Alois Büttner als auch des Stiftungsver- 
mehrers eingedenk sein." 

Diese Bestimmungen bilden gegenwärtig 
noch die Grundlage bei der Persolvierung 
dieser Stiftung, welche von der Statt- 
halterei in Böhmen verliehen wird. 

Das Stiftungsvermögen, welches sieh auf 
3916 fl. 75 kr. beläuft, verwaltet die k. k. 
Statthalterei in Prag. 

Die jährliche Gebühr des StiftungS" 
platzes beträgt 150 ß. *J 


*) Mit Decret der k. k. Studienbofcommission 
vom 23. Juli 1813 Nr. 1479 wurde über Antrag des 
Landes^ubemiums infolge der geringen Yermögens- 
erträgmsse der Peschke- Absolon, der Büttner- Absolon 
und Absolon'scben Stiftung die Zusammenziebung 
dieser drei Stiftungen in eine Stiftung genehmigt. 

Mit Gubemialdecret vom 15. October 1840 
Z. 44423 wurde dann wieder die Trennung ange- 
ordnet, worauf die Pescbke-Absolon und die Büttner- 
Absolon'scbe wieder selbständig als Handstipendien- 
stiftungen persolviert wurden ; die Absolon'scbe blieb 
mangels eines zureichenden Fondes vorläufig un- 
besetzt. 


8 PP. Jan Alois Büttner-Absolon. PP. Johann Alois Büttner- Absolon. 8 

I. 

In nomine sanctissimae ^t individuae Trinitatis. 

Ego Joannes Aloysius Büttner tenore praesentium notum facio, me purissimo erga 
divinam bonitatem gratitudinis zelo meaeque salutis studio impulsum ad erigendam in 
seminario sancti Josephi Societatis Jesu Litomericii pro uno juTene alendo, qui tarnen 
sit mens consanguineus vel amicus, sive Auscha sive aliunde oriundus, ex facultatibus 
meis nulli obligatis ac in libera mea dispositione existentibus fundationem. 

Gonsigno igitur ex deliberata et omnino spontanea Toluntate mea donatione irre- 
Tocabili et, ut dici solet, inter vivos per hoc instrumentum pro dicta fundatione reverendo 
patri Francisco Schreiner, collegii Societatis Jesu Litomericii rectori, septingentos florenos 
Rhenenses, per sexaginta cruciferos computando, ad perpetuum censum elocandos, quos 
impetrata ad id facultate reverendi paü-is Ferdinan(ü Waldthauser, ejusdem Societatis 
in Boemia praepositi provincialis, a me acceptos elocare censumque annuum exigere 
poterit. 

Ex illo autem annuo censu, yoIo, ut praefatus ille juvenis in secunda mensa semi- 
narii dicti consueta alatur. Quantum concemit obligationem juyenis in fundatione mea fu- 
turi, solum yoIo, ut toto animo in literarum Studium et artem musicae incumbat ac prae- 
cipue in pietate excolatur; demum in statu, in quem a Deo vocabitur, eidem, patriae, 
rei publicae servire valeat. Requiro tamen gratitudinis nomine, ut, qui gratia fundationis 
fruetur, mei in suis precibus juxta praescriptum reverendi patris rectoris existat memor. 
Jus praesentandi, quoad yixero, mihi reservo, post mortem yero meum ipsum jus totum 
quantum transfero in reverendum patrem rectorem collegii societatis Jesu Litomericii, ut 
hie juvenem bonae indolis, ad studia habilem ac idoneum deligat. Praeterea volo, ut 
haec fundatio nullius directioni aut inspectioni nisi reverendi patris rectoris Societatis 
Jesu Litomericensis sit subjecta, ita ut reverendus pater rector soli Deo et superioribus 
suis relgiosis, nulli autem alteri juxta suum institutum rationem reddere teneatur. 

Hanc meam libere factam fundationem ac piam voluntatem ut omnes, praesertim 
quorum interest, ratam habere, promovere, conservare velint, nuUa autem ratione aut 
praetextu impedire, pervertere, alienai*e, aut in proprios vel suorum, in toto aut ex parte, 
usus transferre praesumat, rogo et obligo. 

In cujus rei firmius robur hanc meam piam voluntatem manu propria subscripsi et 
cbnsueto mihi sigillo munivi atque, ut similiter faceret reverendus pater rector collegii 
Litomericensis, requisivi. Auschae in aedibus parochiae, die 23. Septembris, anno millesimo 
septingentesimo. 

Franciscus Schreiner, (L. S.) 

collegii Societatis Jesu Litomericii rector. 

(L. S.) Joannes Aloysius Büttner, 

parochus mp. 

Quod praesens copia cum suo in archivio collegii societatis Jesu Litomericii depo- 
sito original! de verbo ad verbum in omnibus concordet, hisce ex officio sub fide sacer- 
dotali, mediante propriae manus subscriptione et sigilli officii appressione, testor. Actum 
in coUegio Societatis Jesu Litomericii die 31* Martii anno 1769. 

• (L. S.) Franciscus Haan, 

Societatis Jesu pro tempore collegii rector mp. 

Original der beglaubigten Abschrift im k. k. Original overeneho opisu v c. k. mistodrzitel- 

Statthalterei-Archive in Prag. skem archivu v Praze. 


II. 

Nach reifer Überlegung, wie der Unterzeichnete sein weniges Vermögen zum Besten 
der Menschheit verwenden könnte, hat selber wahrgenommen: dass die von dem seeligen 
Auscher Pfarrer Alois Büttner unterm 23*«» September 1700 errichtete Stiftung per 700 fl. 
wegen dermalen herabgefallener Interessen für einen studirenden Knaben bei weiten nicht 


9 PP- Jan Alois Büttner- Absolon. PP. Johann Alois Büttner- Absolon. 9 

ergiebig genug seie, zudem auch die Beschränkung des Genusses dieser Stiftung auf die 
mindern lateinischen Schulen dem Endzweck, einen zum Studiren fähigen Knaben auf 
der Bahn seines Berufs zu unterstützen, nicht ganz entspreche; so widmet selber zu Ver- 
mehrung dieser Alois Büttnerischen Stiftung nicht nur jene bei dem aufgehobenen Stift 
Sanct Georgii vermög Abtretungsurkunde der Frau Katharina Wendulakin de dato 
21**** Jäner 1783 zu fordern habende vierhundert Gulden, sage 400 fl., sondern ordnet auch 
anmit letztwillig, damit nach seinem Tod seine sonstige ausstehende geringe Anforde- 
rungen sowie der übrige wenige Nachlass zu Geld gemacht, in öffentlichen Fond, gleich 
jenen bei dem Klosterstift Sanct Georgii haftenden 400 fl., verzinslich angelegt, die ab- 
fallende Interessen aber, deren Genuss auf die Zeit seines Lebens sich der Unterzeichnete 
vorbehält, der Alois Büttnerischen Stiftung zufallen sollen. Jedoch gegen nachfolgende 
Bedingnisse. 

Itens. goU diese vermehrte Stiftung in Hinkunft den Namen Büttnerisch- Absolonische 
Stiftung führen. 

2teM. SqU (jep Stiftungsgenuss vorzüglich einem zum Studiren fähigen Knaben aus 
des seeligen Stifters Alois Büttner Verwandtschaft, in Ermanglung dessen aus des Unter- 
zeichneten seiner Verwandschaft und, falls auch darunter kein zum Studiren Lust und 
Fähigkeit habender Knab vorhanden wäre, doch wenigstens immer einem Knaben aus der 
Stadt Ansehe zugewendet werden. 

ßtens. Den Vorschlag zu dieser Stiftung soll der Stadtrath zu Ansehe mit Zuziehung 
und Einstimmung des jeweiligen Auscher Pfarrers mit Bücksicht auf die diesfalls beste- 
henden Gesetze haben. 

4teiis. goU der Genuss dieser Stiftung nicht bloss auf die untern lateinischen Schulen 
beschränkt werden, sondern auch in den höheren Schulen, ja durch die ganze Vorberei- 
tungszeit zu einem, mit einem Gehalt verknüpften Dienst oder bis zur möglichen Selbst- 
erwerbung des Nöthigen fortdauern, so dass jene, so sich dem geistlichen Stand widmen, 
bis zum Eintritt ins General-Seminarium, so sich auf die Arzneiwissenschaft verlegen, bis 
zur Erlangung des Rechts, ihre Kunst auszuüben, endlich jene, so sich der Bechtsgelehr- 
samkeit oder einer andern Wissenschaft widmen, bis sie als Advocaten aufgenommen 
oder sonsten mit Beziehung eines Gehaltes wirklich angestellt werden, den Stiftungsgenuss 
beizubehalten haben, wenn sie sich übrigens init den gesetzlich vorgeschriebenen Zeug- 
nissen über ihre gute Verwendung imd sittliches Betragen ausweisen. 

5teM. goUen endlich die Stiftlinge in ihrem Gebet sowohl des ursprünglichen Stifters 
Alois Büttner, als auch des Unterzeichneten eingedenk sein. 

Urkund dessen hat der Unterzeichnete vorstehende Stiftungsurkunde in drei 
gleichlautenden Exemplarien eigenhändig unterzeichnet und die unten gesetzten zwei 
Herren Zeugen zur gleichmässigen Mitfertigung ersuchet, ein hochlöbliches k. k. Landes- 
gubemium aber um die hohe Bestätigung dieses Stiftbriefs gebeten. 

So geschehen Prag den 4. März 1790. 

(L. S.) P. Wenc[eslaus] Absolon, Stifter mp. 

(L. S.) Sebastian Fr. Kühnel, 

Pfarrer in Strahof als erbetener Zeug mp. 

(L. S.) Anton Prochaska, 

bürgerlicher StÄdtzuckerbäcker als erbetener Zeug mp. 

Von einem hochlöblichen königlichen Landesgubernium wird gegenwärtiger Stiftungs- 
brief andurch Vorstehendermassen begnehmigt und durchgehends bestätigt. 

Prag, den W^"" August 1790. 

(L. S.) Ludwig Graf Cavriani mp. 

Joseph von Rosenthal mp. 


Original in der k. k. LaDdesbauptcassa zu Prag. Original v c. k. zemske blavni pokladni v Praze. 


II. 


2 


10 PP* Jan Alois Büttner- Absolon. PP. Johann Alois Büttner-Absolon. 10 


Nro. Exh. 4535. 

prsBS. 9. April 1790. 

Lit. A. 

Im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit des Vaters, Sohns und heiligen Geistes. 

Bei noch gesunden Leib und Vernunft erkläre ich hiemit Unterschriebener meinen 
lezten Willen. Meine arme Seele übergebe ich durch die allerheiligste Seiten- Wunden 
Jesu in die erbarmungsvolle Hände ihres Schöpfers, den Leib der Erde, welcher zu Hause 
eingesegnet, schlechtweg nicht durch besonderen, sondern gemeinen Wagen mit andern 
Köi-pern zu seinen Ruhe-Platz soll abgeführt werden, soll auch eine halbe Stund mit 
denen kleinen Glocken mein Todt dem Volke wissend gemacht werden. 

Auf heilige Messen für meine arme Seele bestimme ich zehn Gulden Reinisch, deren 
wenigstens drei gleich nach meinem Tode, eben so viel dem andern Tag, den dritten Tag 
aber die übrige in unserer Kirche, doch ohn Bedeckung der Altäre oder Bänken mit 
schwarzen Tüchern, sollen gelesen werden. 

Dem hiesigen Armenhauss sollen 2 fl. 

der Armen- Kasse 2 fl. 

und der Normal-Schule auch 2 fl. 

meiner Köchin aber oder Dienstmensch nebst ihi-en ordentlichen noch rückständigen 

Lohn 20 fl. 

Reinisch (weil sie über ein Jahr bei mir in Diensten gestanden) gereicht werden. 

Weilen die Grundveste eines förmlichen Testaments die Benennung und Einsetzung 
eines förmlichen Testaments-Erbens ist, so benenne und setze hierzu ein die Kinder 
meiner armen Blutsfreunden und andern armen Auscher Kinder wie folgt: 

Mein ganzes weniges Vermögen soll nach Abzug der Begräbnis-Unkosten und sonst 
erforderlichen Auslagen zur Vermehrung zweier schon errichter frommen Stiftungen ver- 
w^endet werden, und zwar: die mir in hiesigen Cameral-Zahlamt durch ein k. k. Decret 
aufgehaltene und verwahrte vierhundert Gulden, die schon in den Stiftbrief angezeiget, 
die andern Obligationen, so theils der Bittnerischen theils der Peschkischen Stiftung 
gewidmet sind, in einen Verzeichniss des Godicills namentlich enthalten sub lit. A. und 
namentlich beigelegt, das übrige so wohl in Geld Befindliche als durch Verkauf meiner 
Geräthschaften Gelöste soll ebenfalls diesen zwei Stiftungen, der Büttnerisch- und Pesch- 
kischen, als Capital beigelegt werden. 

Die bei dem Herrn Suska anliegende 530 fl. sollen nach und nach eingetrieben 
werden, fiir jenen Freund (so zum Genüsse einer aus jenen Stiftungen vorbereitet wird) 
sammt noch einige andere in Godicill benannte Obligationen als ein Capital angelegt 
werden. 

Zu einen Executor testamenti hujus erbitte ich den pl. tit. Herrn Hermann Cardel 
und im Fall er nicht könnte oder nicht wollte, den tit. Herrn Lorenz Vogl, Hausherr von 
der goldenen Schlange, und es sollen demjenigen, der von diesen Executor sein wird, 
6 kaiserliche Ducaten, das ist sechs Ducaten, gegeben werden als eine Belohnung seiner 
Mühe gegeben werden [sie]. 

Sollte dieses Testament nicht als ein schriftliches gültig sein, so soll es wenigstens 
die Würkung eines mündlichen oder aber eines Codicills haben. 

Zur Bekräftigung dessen habe ich mich eigenhändig unterschrieben und zwei Zeugen 
dazu erbeten. Prag den 28. März 1790. 

(L. S.) P. Wenc. Absolon. 

qua tcBtis petitus Ignatz Zörkler, 

Sebastianus Kühnel, bürgerl. Vergölte r, 

curatuB Strahoviensis, al« erbetener Zeug. 

Da die testamentarische Zeugen gegenwärtiges Testament bestättiget haben, und 
solches kundgemacht worden ist, so wird bewilliget, dieses Testament behörig stadt- 
bücherlich einzuverleiben und auszuzeichnen. Von dem Magistrat der königlichen Haupt- 
stadt Prag, den 28. April 1790. 

J. E. V. Hauenthal. 


11 PP. Jan Alois Büttner- Absolon. PP« Johann Alois Büttner- Absolon. H 

Codicül Lit. B. 

Zum Nachtrag meines Testaments oder zur Erläuterung meines letzten Willens 
diene, dass die Zugabe zur Peschkischen Fundation ausdrücklich in zweihundert Gulden 
von der Obligation des Herrn Joseph Suska bestehen soll. 

Das übrige von diesen Capital des Herrn Joseph Suska oder seiner Ehefrau und 
auch meine übrigen kleinen ausstehenden Schulden sollen auf nothwendige Kleidungs- 
stücke, Bücher und Schulgeld für den Lehrer [der] zween Knaben, die zu diesen zween 
Stiftungen sich zubereiten sollen, weil yielmal die tauglichsten Subjecten aus Mangel 
der Nothwendigkeiten unterdrüket werden, dienen; dieses soll aber geschehen, sobald 
man vorsieht, dass eine oder die andere Stiftung sollte entledigt werden. 

Zu dieser Zeit aber, wo keine Zubereitung dieser Knaben aus meiner nächsten 
Freundschaft oder Auscher Kinder nicht nöthig ist, sollen diese Interesse zum Capital 
anwachsen, bis eine Stiftung für einen studirenden Knaben daraus werde, die eben den 
Namen Absolonische Stiftung führen soll. 

Litt. A. 

Verzeichnis der beigelegten Obligation und deren Bestimmung: 

Von tit. Herrn Schöbl, Oberpostamts-Controlor, per 300 fl. R., wovon jedoch schon 
bis 30 fl. abgezahlet wie auch etwas Kuchelvorrath. Hievon sind 100 fl. der Büttnerischen, 
100 fl. der Peschkischen Stiftung zur Vermehrung gewidmet, das übrige für die Begräbnis- 
Unkosten, so viel höchst nöthig. Von Johann Kahl 25 fl. K. Graf Hardekische Haushof^ 
meister. Von Michael Kratzer 12 fl. in der Thomasgasse. Von pl. tit Herrn Schnek für 
ein Crucifixbild 25 fl. zur Büttnerischen Stiftung, Bürg davon ist Joseph Beutler Director. 
Von Joseph Kubitsko sammt seiner Frau, deren Aufenthalt nicht lautbar, vier Wechsel- 
briefe, und zwar: per 83 fl., item per 20 fl., per 160 fl., item per 92 fl., welche sanmit 
einer andern Obligation per 530 fl. von den Herrn Suska, die nach und nach einzufodern 
und als ein Capital angelegt werden sollen für jene, so zu den oben benannten 
2 Stiftungen vorbereitet werden, soll der Namen Absolonische Stiftung für die Auscher 
Normal-Schul [sie]. 

In Jechmtz beim Herrn Bürgermeister liegen 3 Obligationen zur Bittnerischen 
Stiftung. 

Ein Wechsel von Lorenz Vogel per 25 fl. gehören zur Peschkischen Stiftung. 

Qua testis petitus Ignatz Zörkler, 

Sebastianus Kühnel, bürgerlicher Vergolter, 

curatus Strahoviensis. ""^^ ^'^^^^^^'" ^^'^' 

Da die Zeugen dieses Codicill bestätiget haben und solches kundgemacht worden 
ist, so wird bewilliget, solchen stadtbücherlich behörig einzuverleiben und auszuzeichnen. 
Von dem Magistrat der königl. Hauptstadt Prag, den 28. April 1790. 

J. E. V. HauenthaL 

Das von Niemanden in der gehörigen Rechtsfrist widersprochene Testament sammt 
Codicill wird anmit gerichtlich bestätiget. 

Von dem Magistrat der königlichen Hauptstadt Prag den 5. Julii 1790. 

Franz Greco. 

[Liber testamentorum 8. Minoris civit. Frag. ful. K 3.] 


IV. 

Nachdem der den 7. April 1790 allhier zu Prag verstorbene Weltpriester und Ex- 
Jesuit Pater Wenzl Absolon mittelst seiner den 28. April 1790 bestätigten und den Prager 
Stadtbüchern einverleibten letztwilligen Anordnung sein gesammtes Vermögen zum Behuf 
der Kinder seiner armen Blutsfreunde und anderer armen Auscher Kinder, und zwar 

IL 2* 


12 PP. Jan Alois Büttner-Absolon. PF. Johann Alois Büttner-Absolon, 12 

theils zur Vermehrung zweier schon errichteten Studenten-Stiftungen, nämlich der Alois 
Büttnerischen und Johann Peschkischen, theils zu einer neuen Stiftung, für die sich zur 
Erlangung einer dieser zwei yermehrten Stiftungen Yorbereitenden Jünglinge gewidmet 
hat, so wird mit Rücksicht auf die Ton dem Stifter selbst angeordnete Yertheilung seines 
Vermögens folgender Stiftbrief errichtet: 

Itens. ßg^ ^Qj» Pater Wenzel Absolon annoch in seinen Lebzeiten unterm 1. Februar 1790 
bereits einen Vermehrungs-Stiftbrief der Alois Büttnerischen, in einem Capital von 700 fl. 
bestehenden, Studenten-Stiftung errichtet, zur Vermehrung dieser Stiftung sein bei dem 
aufgehobenen Stift sancti Georgii zu fordern gehabtes Capital per 400 fl. bestimmt, in 
seinem Testamente aber zu dieser Stiftung noch einige ausstehend gehabte Forderungen 
gewidmet hat, welche in einer Summe von 200 fl. nach derselben Eintreibung bestehen 
und mit Inbegriff des bei dem Stift sancti Georgii anliegend gewesten Capitals per 400 fl. 
dermalen als ein Büttnerisch- Absolonisches Studenten-Stiftungscapital bei den Böhmischen 
Herren Ständen in einem Betrag per sechs hundert Gulden, und zwar 

sub Nro. Oblig. 36.414 de dato 1. Februar 1796 a 4 pro cento . . . 400 fl. — kr. 

„ „ 26.550 „ „ 1. November 1791 „ 37^ „ „ ... 185 „ 20 „ 

„ „ „ 27.007 „ „ 1. Februar 1792 „ 3V2 « » ... 10 „ — „ 

„ 36.621 „ „ 1. Februar 1796 „5 „ „ . . . 4 ,, 40 , 

zusammen . . . 600 fl. 
fruchtbringend anliegen, so bleibt es im übrigen in Ansehung dieser vermehrten Büttnerisch- 
Absolonischen Stiftung ganz bei dem bereits von dem Erblasser in seinen Lebzeiten 
errichteten und gehörig bestätigten Stiftsbrief. 

2ten8. 2ur Vermehrung der, in einem Capitalsbetrag per 1000 fl. bestehenden Johann 
Peschkischen Studentenstiftung hat zwar der Erblasser an seinen ausstehenden Forderungen 
einen Betrag von 325 fl. ausgewiesen, da jedoch von denen angewiesenen Forderungen 
200 fl. imeinbringlich waren, so erübrigen zur Vermehrung dieser Stiftung bloss ein- 
hundertfönfundzwanzig Gulden, wovon bei den Böhmischen Herren Ständen 

sub Nro. 25.428 a 4 pro cento de dato 1. Mai 1791 30 fl. 52 kr. 

„ 24.951 „4 „ „ „ „ 1. Mai 1791 10 „ — , 

„ 25.386 p 37^ „ „ « . 1. August 1791 20 „ — „ 

„ y, 36.622 „5 „ „ „ „ 1. Februar 1796 . 64 ^ 8 „ 

zusammen . • . 125 fl. — kr. 
fruchtbringend anliegen. 

Gegen diesen Stiftungsvermögens-Zuwachs soll die Johann Peschkische Stiftung 

a) künftig den Namen der Peschkisch-Absolonischen Stiftung fuhren; 

b) der Stiftungsgenuss vorzüglich einem armen, zum Studiren fähigen Knaben aus des 
seeligen Stifters Johann Peschke Verwandtschaft, in Ermangelung dessen aus der 
Verwandtschaft des Pater Wenzl Absolon und, falls auch darunter kein zum Studiren 
Lust und Fähigkeit habender Enab vorhanden wäre, doch immer einem Knaben aus 
der Stadt Ansehe zugewendet werden; 

c) das Vorschlagsrecht zu dieser Stiftung dem Stadtrathe zu Ansehe mit Zuziehung 
und Einstimmung des jeweiligen Auscher Pfarrers und mit Rücksicht auf die dies- 
falls bestehenden Gesetze zustehen; 

d) der Genuss dieser Stiftung nicht bloss auf die untern lateinischen Schulen beschränkt, 
sondern auch in den höheren Schulen, ja durch die ganze Vorbereitungszeit zu 
einem mit Gehalt verknüpften Dienst oder bis zur möglichen Selbsterwerbung des 
nöthigen Unterhalts durch die erlernten Wissenschaften fortdauern; endlich 

e) die Stiftlinge in ihrem Gebet sowohl des ursprünglichen Stifters Johann Peschke, 
als auch des Vermehrers dieser Stiftung Pater Wenzl Absolon eingedenk sein. 

3teiw. Uat; zwar der Stifter in seinem Testamente zu einer neuen Stiftung für die 
sich zum Eintritt in die Büttnerisch-Absolonische und Peschkisch-Absolonische Studenten- 
stiftungen vorbereitenden Jünglinge einen bei verschiedenen Schuldnern des Erblassers 
ausstehenden Betrag von 675 fl. ausgewiesen und verordnet, dass selbter zu einer, den 
Namen Absolonische zu führen habenden Stiftung verwendet und aus der Erträgnis zu 
jener Zeit, wo man die bevorstehende Erledigung der von ihm vermehrten Büttnerischen 
oder Peschkischen Studentenstiftung vorsieht, einem deren sich zum Studiren vorbereiten- 
den, zur Erlangung der Büttnerisch- oder Peschkisch-Absolonischen Stiftungen geeigneten 
Knaben aus der stifterischen Verwandtschaft oder aus sonstigen Auscher Kindern mit 


13 PP. Jan Alois Büttner- Absolon. PF. Johann Alois Büttner-Absolon. 13 

den nöthigen Kleidungsstücken, Büchern und dem Schulgeld für den Lehrer unterstützt, 
wenn aber keine derlei Vorbereitungs-Auslagen vorkommen, die Interessen zum Capital 
insolang angelegt werden sollen, bis selbes zu einer neuen Stiftung für einen studiren- 
den Knaben anwächst; die meisten deren zu dieser Stiftung gewidmeten Beträge aber 
ganz uneinbringlich waren, so besteht der Fond dieser neuen Stiftung für dermalen nur 
in einhundert sieben und fünfzig Gulden, sechs und vierzig und ein Viertel-Kreuzer, 
welche folgendermassen ausgewiesen werden, als: 

Bei den Hen-en Ständen vermög Nr. Oblig. 36.623 de dato 1. Fe- 
bruar 1796 ä 5 pro cento 57 fl. 46V4 kr. 

Bei dem Joseph Dudek zu Hlubotschet [sie] unter einer Obligation 
per 700 fl. gehörig, sichergestellt ä 5 pro cento 10 fl. — kr. 

Bei dem Tranksteuer-Bereiter Joseph Suska mit 4 pro cento ver- 
zinslich und auf dessen Gehaltshälfte salvo jure anteriorum creditorum 
verpfändet • • • 78 fl. 30 kr. 

Endlich hei der Barbara Czapek zu Bilin, auf ihrer aus dem Religions- 
fond geniessenden Pension versichert, unverzinslich und gegen fristenweise 
Berichtigung im Jahre 1796 und 1797 . Hfl . 30 ^kr. 

Zusammen . . . 157 fl. 46 V4 kr. 
und worüber die Bedeckungsurkunden bei dem königlichen Kammeralzahlamt erliegen: 
so erübriget nichts anderes, als diesen geringen Betrag bei dem Studentenstiftungsfond 
einsweilen als einen Überschuss der Büttnerisch- und Peschkisch-Absolonischen Stiftung 
vorgemerkt zu erhalten, bis aus der Ersparnis dieser 2 Stiftungen und dem Interessen- 
Zuwachs des eigenen geringen Capitals ein zureichender Fond zur formlichen Einrichtung 
der beabsichtigten neuen Stiftung vorhanden sein wird. 

Urkund dessen ist der gegenwärtige Stiftbrief, den ein hochlöbliches k. k. Laades- 
gubernium zu bestätigen geruhen wolle, von dem unterzeichneten Magistrat der Haupt- 
stadt Prag als Pater Wenzl Absolonischen Abhandlungsinstanz in zwei gleichlautenden 
Exemplarien ausgefertiget worden. 

So geschehen zu Prag, den 11. April 1796. 

Andreas Steiner mp., 

Bürgermeister. 

(L. S.) Johann Heinrich Neuber, 

Vize-Bürgermeister mp. 

Johann Hoffmann, 

Vize-Bürgermeister mp. 

Von dem k. k. Böhmischen Landesgubernium wird gegenwärtiges Fundations-Instru- 
ment seinem ganzen Inhalte nach genehmiget und durchgehends bestätiget. 

Prag, den 17*«» September 1796. 

(L. S.) Franz Graf von Stampach mp. 

Pulpan mp. 


Original in der k. k. Landeshauptkassa zu Prag. Original v c. k. zemske hlavni pokladne v Praze. 


14 Helfried Franz Freiherr von Eaiserstein. 


Helfried Frautisck svob. pan z Kaisersieina. 14 


1701 

August — 


srpen. 


Helfried Franz Freiherr von Kaiser- 8tudentsi(e nadani Heifrieda Frantiska 

svobodnelio päna z Kaisersteino. 


stein'sclie Studenten-Stiftung. 

Helfried Franz Freiherr von 
Kaiserstein, kaiserlicher Kämmerer, über- 
gab im Monate August des Jahres 1701 
dem Procurator der Böhmischen Jesuiten- 
provinz ein Capital von 5000 fl. Rheinisch 
mit dem, dass die Spezialintention des Ge- 
schenkgebers dem Beichtvater des letzteren, 
P. Wilhelm Dworsky anvertraut tvorden sei. 

Nach den von letzterem diesfalls ge- 
machten Eröffnungen war das Capital per 
5000 fl. in das Convict zu „applicieren^ , 
damit ein armer, zum Studieren 
tauglicher junger Herr aus des 
Stifters nächsten Vettern, in deren 
Abgang aber ein Abstämmling der 
nächsten Oheime des Stifters oder 
eines anderen Befreundeten, be- 
sonders aus der Skuhrotosky'schen 
Familie, in das Convict aufgenommen und 
bis nach Absolvierung der Philosophie, evepituell 
auch Theologie ausgekaHten werde. Was etwa 
von den Capitalsinteressen erspart würde, 
soll unter die zum katholischen Glauben Be- 
kehrten vertheilt werden. 

Na<^h der Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
nare ivurde die Stiftung in eine Hand st i- 
pendien Stiftung umgewandelt und wird 
als solche, nachdem sie bloss vorübergeJtetid 
dem kaiserlichen Studentencmivicte in Prag 
einverleibt gewesen ist, gegenuxirtig von der 
k. k. Statthalterei regia collatione 
ohne Beschränkung auf irgetid eine Lehran- 
stalt an arme Gymnasicdschüler oder Theo- 
logen aus der Kaiser st einsehen 
Freundschaft verliehen. 

Das Stiftungscapital, welcJies von der 
k. k. Statthalterei verwaltet wird, beträgt der- 
malen 25.917 fl. 52 kr. 

Aus dem Erträgnisse dieses Capitäles 
sind gegenwärtig vier Plätze mit der Jahres- 
gebür von je 210 fl. systemisiert. 


Cisarsky komori Helfried Fran- 
tisek svobodny pdn z Kaisersteinu 
odevzdal v mSsici srpnu roku 1701 prokura- 
torovijesuitskeprovincie Öeske kapital 5000 zL 
Rynskych s dolo^enim, ze zvldstni vinovdni 
daru sv&retio jest zpovedniku jeho P. Vile- 
movi DvarskSmu. 

Podle uddni tehoz kneze mel kajntdl 
5000 zl. pfidSliti sc konviktu, aby chudy 
k studoväni schopny mlady pdn 
z nejblizsich zakladatelovych strycur. 
a kdyby takoveho nebylo, potomek 
nejblizsich üjcü nebo jineho s nim 
sprdteleneho rodu, zvldst^ z rodiny 
Skuhrovskych, do konviktu prijat a az 
do ukonceni filosofie, popfipaM tez hohoslovi, 
vydriovdn byl, Co by snad na üroctch zbylo, 
milo rozdeliti se tnezi ty, kdoz ke k^Uolicke 
vife se obrätili. 


Po zruseni jesuitskych semhuifü pfeme- 
neno nadani v penSzni a udili se — 
byvsi mdlotJio pfidöleno k cisafskemu kon- 
viktu studentskemu vPraze — c. k. misto- 
drzitelstvim regia collatione bez 
obmezeni na urcity üstav vyucovaci chudym 
idicüm gymnasii nebo studujiclm bohoshvi 
z pfätelstva Kaisersteinu. 


Jmeni nadani c. k. mistodrzitelstvlm 
spravovane öini nyni 25.917 zl. 52 kr. 

Z vynosu jeho vypldceji se roöni ötyry 
mista po 210 zl. 


In dem vierten pferssigfarben Eaufquatern anno 1705 am Montag nach dem Neuen 
Jahr, das ist den 5. Januarii sub litera M. 13. 

Ich Joachim Stechau e societate Jesu, sacrosanctae theologiae doctor, in academico 
coUegio ejusdem societatis bei Sanct Clement in der Alten Stadt Prag Rector und bei 


15 Helfried Franz Freiherr von Kaiserstein. Ilelfried FrantiSek «vob. i)an z Kaisersteinu. 15 

der löblichen Carolo-Ferdinandeisclien Universität zu Prag derzeit Rector magnificus etc., 
thue kund hiemit Tor jedermänniglich, insonderheit wo vonnöthen: Demnach im Jahr 1701 
im Monat Augusto weiland der wohlgeborne Herr Herr Helfried Franz Freiherr von Kayser- 
stein auf Katzow, Storkstatt, Woleschna und Sobielitz, der Komischen kaiserlichen 
Majestät Kämmerer etc., in seiner letzten Krankheit der Societät Jesu Priestern und dama- 
ligen procuratori provinciae fünf tausend Gulden Rheinisch baaren Geldes zu einer immer- 
währenden Fundation zuzählen lassen, die Specialintention und Meinung aber allein 
seinem Beichtvater, dem wohlehrwürdigen und hochgelehrten auch dieser Societät Priestern, 
Wilhelmb Dworsky, des Convict sancti Bartholomaei regenti und allhiesigen hochlöblichen 
erzbischöflichen consistorii assessori seeligen Andenkens, anvertrauet, und nun (Titl.) Herr 
Johann Peter Straka HeiT von Nedabilitz auf Liptschan, Johens- und Wekelsdorf, der 
Römischen kaiserlichen Majestät wirklicher Kammerer, und (Titel) Herr Karl Franz 
Gränitzer, Kanzler der Alten Stadt Prag mich vergewissert haben, es auch mit ihren 
eigenhändigen Unterschriften vergewissem, auch allezeit auf erfordernden Fall mit einem 
köi'perlichen Eid zu betheuem erbietig seind, wasmassen gedachter Pater Dworsky etwan 
4 oder 5 Tag vor seinen Hinscheiden mit allem Fleiss in des Herrn Gränitzers in der 
Alten Stadt Prag auf dem Kleinen Ringel gelegenen Haus sich eingefunden und in einen 
besondem Zimmer dem Herrn Straka und Herrn Gränitzer, beeden zugleich, anvertrauet, 
dass des seeligen Herrn von Kayserstein allerletzte Meinung gewesen, die dem procuratori 
provinciae zugezählte fünftausend Gulden Rheinisch in das Convict zu appliciren, nämlich : 

Wann ein armer zu dem Studiren tauglicher junger Herr aus seinen des Herrn 
fundatoris nächsten Vettern und, in deren Abgang, aus denen nächsten Oheimben und 
anderen Befreundten, besonders aus der Sku[h]rowskyschen Familie vorhanden wäre, dass 
ein solcher junge Herr in das Convict auf- und angenommen und insolang bis nach 
Absolvirung der Philosophie oder auch Theologie mit der Kost, Kleidung, besondem 
Zimmer, auch andern Nothdurften nebst einem Bedienten versehen und ausgehalten und 
also immerhin auf alle künftige Zeiten mit andern folgenden jungen Herrn aus der 
Kaysersteinischen Freundschaft continuiret werden solle. Wann aber von denen fallenden 
Interessen etwas jährlich erübriget und ersparet wird, das solle unter die zum katho- 
lischen Glauben Bekehrten ausgetheilet werden. Worbei der seelige Herr fundator auch 
inständigst geboten hätte, keine einzige recommendationes, unter was Praetext und Schein 
selbe immer sein mögen, in Acht zu nehmen, sondern bloss und allein die wahre Unver- 
mügenheit und Armuth anzusehen und also (wie gedacht) immerhin bis auf alle zukünf- 
tige Zeiten zu continuiren und zu verfahren. 

Und nun ich dieser des Herrn Straka und Herrn Gränitzers Aussage einen völligen 
Glauben beimesse, doch dem coUegio, mir und meinen successoribus in officio ohne 
Nachtheil und Schaden, wann einige heunt oder morgen (wider Yerhoffen) dieses aus 
dem § 9. testamenti gerichtlich disputiren und evinciren wollten: als thue mich und alle 
zukünftige rectores coUegii societatis Jesu ad sanctum dementem in dieser Alten Stadt 
Prag verobligiren und verbinden, dass diejenige 5000 Gulden in der Nutzniessung zu 
keinem andern Ziel und Ende, als allein, wie es der seelige pater Dworsky angedeutet 
hat, appUciret werden sollen. 

Zu dessen Urkund ich diesen Brief nebst beigedruckten Petschaft eigenhändig unter- 
schrieben und zu Zeugen die mit unterschriebene Herren (Titel) ersuchen lassen, solchen 
ebenmässig zur Zeugnus (ihnen jedoch ohne Schaden und Nachtheil) auszufertigen, bin auch 
zufrieden, dass dieser Brief mit Bewilligung der Römisch kaiserlichen Majestät Räthen 
und verordneter Herren Unterambtleute bei der königlichen Landtafel in selbte Landtafel 
ohne mein Beisein und Unkosten dem freiherrlich- Kaysersteinischen Testament per 
juxtam möge einverleibet werden. Geschehen Prag den 9. Decembris anno 1704. 

Joachimus Stechau, 

Societstis Jesu collegii ad sanctum dementem Pragae rector. 

Johann Peter Straka HeiT von Nedabilitz Ferdinand Ernst Graf von Herberstein. 

als Zeug. 

Karl Franz Gränitzer. 
Karl Ludwig HeiT von Villani. Wenzl Hloschek von Schampach. 


16 Helfried Franz Freiherr von Kaiserstein. 


Helfried Frantisek svob. pan z Kaisersteinu. 16 


Dieser Beyers ist mit Bewilligung der Bömisch kaiserlichen Majestät Bäthen und 
verordneten Prägerischen Unterambtleuten in diesen Quatern einverleibet und von Wort 
zu Wort eingeschrieben worden. 

Diese Abschrift aus der königlichen Landtafel ist gegeben worden mit Bewilligung 
des wohledlgebomen und gestrengen Bitters Herrn Peter Niklas Straka von Nedabilitz 
auf Ober-Malobratrzitz, Podhorzan und Lhota, der Bömisch-kaiserlichen Majestät Raths, 
königlichen Statthalters, grossem Landrechts Beisitzers und obristen Laudschreibers in 
Königreich Böheimb etc. 

Unter denen Petschaften des Johann Wenzl Eunasch von Machowitz, Brandtstein 
und Opurg, auf Heiligen Feld und Mezerzitz, and Wenzl Hlozek von Zampacb, der 
Bömisch kaiserlichen Majestät Bäthe, Hoflehen- und Kammerrechts Beisitzern, und respec- 
tive Vice-Landrichters und Vice-Landschreibers in Königreich Böheimb, den 12. August 
anno 1705. 


(L. S.) 


(L. S.) 


Original-Landtafel-Extract im k. k. Statthai- Püvodni vytah z desk zemskych v c. k. misto- 

terei-Archive in Prag. drzitelskem archivu v Praze. 




17 P. Franz Anton Frischmann von Ehrenkron. 


P. Frantisek Antonin Fri 8ch mann z Ehrenkronn . 1 7 


oo. 


1701 

September 1. zafi. 

P. Franz Anton Frischmann von Ehren- Stndentske nadani P. Frantiska Anto- 
kron'sche Studenten-Stiftung. nina Frischmanna z Ehrenkronn. 


Inhaltlich der unterm 1. September des 
Jahres 1701 errichteten und heim Frager erz- 
bischöflichen Consistorium publicierten letzt- 
unlligen Verfügung hat der AUbunzlauer 
Canonicus und Pod^ader Dechant P. 
Franz Anton Frischmann von Ehren- 
krön dem Jesuiten-Convicte zu Set, Bartho- 
lomäus in Frag den Betrag von 2000 fl. 
Rheinisch zu einer Stiftung behufs Äbsol- 
vierung der niederen und höheren Studien 
gewidmet. 

Auf diese Stiftung sollten in erster Linie 
die Descendenten des stifterisclien Bruders 
Wenzel Josef Frischmann von Ehrenkron 
und in deren Ermanglung die Descendenten 
der stifterischen Schwestern Katharina Lu- 
deger und Anna Frischmann von Ehrenkron 
Anspruch hohen; bei Abgang sämmtlicher 
dieser sollten andere nächste Frischmann' sehe 
Blutsverwandte männlicher Linie der Stiftung 
theilhaßig werden. 

Dieser Widmung hat hierauf Frau Anna, 
verwitwete von Hoch, geborene Frischmann 
von Ehrenkron als Erbin des erwähnten 
Stifters den Betrag von 2000 fl, zugelegt 
und hiebei d^n Wunsch ausgesprochen, dass 
bei der Stiftungsbesetzung vor Allem stets 
auf das Ludeger*sche Geschlecht und bei 
Abgang tauglicher Bewerber aus demselben 
auf das Beck' sehe und auf das Kleiner' sehe 
Geschlecht besondere Rücksicht genommen 
werde. 

Da nun der von Frau Anna von Hoch 
zur Durchführung dieser Widmung bestellte 
Erbe Andreas Ludeger den Vollzug dieser 
Widmung unterliess, kam es zu einem Stritte 
zwischen dem bedachten Jesuiten-Convicte 
und den Erben nach Andreas Ludeger, wel- 
cher dann endlich in einem, in Form eines 
Fundationsinstrumentes de dato Prag, am 
11, August 17 55 geschlossenen, amtlich rati- 
habierten Vergleiche seine Beilegung fand. 

Kraft dieses Vergleiches erlegten die 
Ludeger' sehen Erben an Capital und Zinsen 
den Betrag von 6000 fl, zu Händen der 
Stiftung, welche in Folge des grösseren Ver- 
mögensstandes nunmdir aus zwei Plätzen zu 
bestehen hatte, 

IL 


Foslednim porizenlm ze dne 1, zafi 1701, 
jez V arcibiskupske konsistofi v Praze pro- 
hldseno bylo, züstavil Staroboleslavsky ka- 
novnik a dScan v PodSbradech P, Fran- 
tiäek Antonin Frischmann zEhren- 
kronu jesuitskemu konviktu u sv, Bartolo- 
mSje V Praze 2000 zl, Bynskych n^ nadani 
pro äbsolvovdni niiSich a vySsich studii. 


Na nadaci tuto mSli v pfedni fadi 
ndrok miti potomci bratra zakladatelova 
Väclava Josef a Frischmanna z Ehrenkronu, 
a nebylo-li by tu takovych, potomci sester 
zakladatelovych Kateriny Ludegerovi a Anny 
Frischmannove z Ehrenkronu ; kdyby ani ta- 
kovych tu nebylo, mÜo dostati sc nodale 
jinym nejbliisim pokrevnim pHbuznym Frisch- 
mannovym muiskeho pofadi, 

Ktomuto vänoväni pfidcda pozdöji pani 
Anna ovdovelä z Hochü^ rozend Frischman- 
nova z Ehrenkronu^ jakoito dSdiöka zmin^- 
neho zakladatele, öästku 2000 zl., vyslovivse 
zdroven pfäni, aby pfi udäloväni nadace 
pfed jinymi vidy se pfihliielo k rodu Lude- 
gerovskemu a, nebylo-li by tu schopnych 
iadatelü z rodu tohoto, k rodu Beckovskdmu 
a po te k rodu Kleinerovskemu, 


PonSvadi pak pani Annou z Hochü 
k provedeni toho vönovdni ustanoveny didic 
Ondfej Ludeger vönoväni uskuteöniti opo- 
menul, doSlo ke sporu mezi obmySlenym 
konviktem jesuitskym a dödici po Ondfeji 
Ludegerovi, Spor ten byl konecnä uklizen po- 
rovndnim üfedn6 schvdlenym a ve forma 
fundaöni listiny dane v Praze dne 11, srpna 
1755 uzavfenym, 

Vedle smiru toho sloHli didicov6 Lude- 
gerovsti na kapitdlu a ürocich 6000 zl, pro 
nadani, jez ndsledkem vötsiho majetku sv6ho 
nyni sestdvati melo ze dvou mist. 


18 P. Franz Anton Frischmann von Elirenkron. 


P. Frantisek Anton in Frinchmann z Ehrenkrona. 18 


Der besagte Vergleich, hcziehungsiveise 
Stiftsbrief hat folgende Bestimmungen : 

Das Präsentationsrecht sollte 
den Ludeger'schen Erben und ihren 
Descendenten, die den Namefi Lii- 
deger führen, und nach deren Erlö- 
schen dem jeiceiligen Itector desJe- 
suiten-Collegitims zu Set, Clemens 
in Prag zustehen. 

Zum Genüsse der Stiftung, 
welche nie brach liegen durfte, 
wurden berufen: 

1. Die Frischmann'schen, sowie 
die Ludegcr'schen Descendenten männ- 
licher oder weiblicher Linie, unter 
welchen aber nicht die Nähe der 
Verwandtschaft den Vorzug be- 
gründen, sondern nur die Tauglich- 
keit zum Studieren massgebend sein 
sollte; bei deren Abgang 

2, andere zum Studieren taugliche 
ehrbare Knaben, welche jedoch sich 
später meldenden, zum Studieren 
tauglichen Knaben aus obiger Ver- 
wandtschaft sogleich zu weichen 
hätten. 

Der Genuss der Stiftung dauerte während 
der humanistischen, dann der philosophischen 
und theologischen Studien. 

Die Stiftlinge wurden verpflichtet, täglich 
fünf Vater Unser und fünf Ave Maria zu 
Ehren der fünf Wunden unseres Heilands 
und Erlösers für die Seele des Stifters zu 
beten. 

Seit der Aufhebung der Jesuiten-Sefni- 
näre besteht die Stiftung nun mehr als 
Ha n dstipendien s t ift u ng. 

Sie tvird gegenwärtig von der 
1c. k. Statthalterei in Prag über 
Präsentation der Abstämmlinge der 
Ludeger'schen Familie, die diesen 
Namen fuhren, ohne Beschränkung 
auf eine bestimmte Lehranstalt 
verliehen (seit längerer Zeit er- 
folgt die Verleihung regia colla- 
tione, da sich um das Präsentations- 
recht niemand beivirbt). 

Der Stiftungsgenuss ist auf die GyninQ- 
sied' und theologischen Studien beschränkt. 

Das St iftungs vermögen, welches von der 
Böhmischen k. k. Statthalterei verwaltet wird, 
beträgt gegenwärtig 17.642 fi. 82 kr. 

Die jährliche Gebür der beiden Stif- 
tungsplätzc ist auf je 360 fl. festgesetzt. 


Zmineny smir, pokud setyöe listina na- 
daöni, obsahuje tato ustanoveni: 

Presentadni prävo mHo pfislu- 
Seti Ludegerovskym dedicüm ajich 
potomkiUn, pokud by jmeno Ludeger 
möli, po jich vymreni pak dodas- 
nemu rektorovi jesuitske kolleje 
u SV. Klimenta v Praze. 

Pozivati naddni, jez nikdy ne- 
melo züstati neobsazeno, mohli: 

1. potomci Frischmannovsti jakoz 
i Ludegerovsti muiskeho nebo zen- 
skeho pokoleni, mezi nimiz vsak 
nemela ddvati sc prednost bliisimu 
pfibuzenstvi, rozhodorati mala to- 
liko zpüsobilost k studovdni; kdyby 
takovych nebylo, 

2. jini k studovdni schopni po- 
cestni hosi; tito meli vsak ihned 
ustoupiti chla])ci z hofejsiho pfibu- 
zenstva k studovdni zpüsobilemu, 
kdyby sc pozdej i o naddni pfihldsil. 

Pozivdni naddni trvalo po dohu studii 
humanistickych, pak filosofickych a bohoslo- 
veckych. 

Stipendistebyli povinni modliti sedenne 
pStkrdt Otcends a petkrdt Zdrdvas Maria 
ke cti p6ti ran naseho spasitele a rykupitele 
za späsu duse zakladatdovy. 

Od zruseni jesuitskych semindru jest 
naddni 'na ddle penizni m, 

Nyni udili je c. k. mistodrzitcl- 
stvi V Praze na xyresentaci potomhn 
rodiny Ludcgerovych, kteri toto 
jmeno maji, bez obmezeni na uröitc 
ncilistö (po delsi dobu udili se 
V pripadech uprdzdneni regia colla- 
tione, ponevadi se o prdvo presen- 
tacni nikdo neuchdzi). 


Pozivdni jeho jest ohmezeno fia Studie 
gymna^ijni a bohoslovecke. 

Jmeni nadaci, c. k. Öeskym mistoärzi- 
telstvim spravovane, öini nyni 17.542 zL 
32 kr. 

Roini pozitek obou nadaönieh mist jest 
ustanoven po :i60 zl. 


19 P. Franz Allton FrischmauiL vüu Ebrenkron. P. Frantisek Antonin Frischmann z Elircnkronu. 19 

I. 

In nomine sanctissimae et individuae Trinitatis, Dei Patris et Filii et Spiritus 
sancti. Amen. 

Ex frequentiori consideratione inconstantis conditionis humanae facile illam mortis 
certitudinem deprehendere potui, ut in ea non minor esset extremae horae incertitudo, 
postquam, dum omnimodam animae meae quietem procurare exopto, ad toUendas de 
caduea renim substantia saepius oriri solitas disputationes praesentem de his omnibus, quae 
immerito mihi larga manus Domini benignissime conferre dignata est, facio dispositionem. 

3tw. Quod vero temporalem substantiam meam concernit, quam partim haereditario, 
partim iiidustria mea, quantum mihi constat, omnino juste coUegi, pro haerede constituo : 
praenobilem generosum et doctissimum dominum Wenceslaum Josephum Frischmann de 
Ehrencron, regiae urbis Neo-Pragae virum consularem, fratrem meum dilectum; item 
praenobilem dominam Catharinam Ciaram Ludegerianam, natam Frischmanianam de 
Ehrencron, et praenobilem virginem Annam Margaretam Frischmanianam de Ehrencron, 
sorores meas dilectas, ut ex universa substantia mea relicta totum illud, quod inventum 
fuerit, quomodolibet nominandum, praeter legata a me infra notanda fideliter ac aequaliter 
diyidant; quibus pro debito gratitudinis licet de affectu alias pro me habito non dubitem 
tamen per expressum memoriam animae meae commendo, sperans fore, ut, quoad vixerint, 
eidem bene precaturi ac quietem sempiternam procuraturi sint. 

Septimo. Si ipsemet in vivis adhuc hanc intentionem executioni non dedero, procu- 
rabunt fundationem pro alendo uno juvene et quidem, si fieri poterit, in convictu sancti 
Bartholomaei Pragae, qui prima mensa frui possit et studia sua minora et majora absol- 
Tere, ac Deo simul et patriae prodesse nee non familiae nostrae ornamento esse valeat. 

Hujus autem fundationis capaces sint descendentes legitimi de amicitia mea, idest: 
primo loco filii et descendentes legitimi praenobilis, generosi et consultissimi domini 
Wenceslai Josephi Frischmann de Ehrencron, fratris mei, et in defectu eorum filii et 
descendentes sororum mearum, dominae Catharinae Ludegerianae, natae Frischmannianae, 
ac, si nupserit, virginis nunc Annae Frischmannianae; in quorum omnium defectu alii 
proximi ex consanquinitate mea Frischmanniana virili. 

Pro hac applicentur 2000 fl., ut exinde victus solvatur, prout supra dictum est, 
mensae primae et reliquum pro necessitatibus vestium, licet hae intra biennium solum 
evenirent, applicetur. 

Alumnus autem pro anima mea äd quinquies „Pater" et „Ave" quotidie in honorem 
sanctorum vulnerum Domini obligabitur. 

Hinc non multum intererit, sive pecuniae hujus capitale apud aliquem certum ex 
amicitia seu apud alios moderatores fundationis deponatur et existat, dunmiodo securitas 
et perpetuitas procuretur, super quo executorem hujus testamenti fideliter con- 
suli peto. 

Et quia, dum hoc testamentum seu ultimam voluntatem meam transcribo, dominus 
frater Wenceslaus nuUa adhuc prole a Deo consolatus existit, virgo soror autem Anna 
de facto innupta superest, hinc in casu, quod neuter vel alteruter, immo etiam domina soror 
Catharina nunc pridem duobus filiis a Deo donata, si pro dispositione divina iis morien- 
tibus absque haerede suo seu legitima prole de hac vita decederet, tunc in eo casu ille 
idem de haereditate praesenti unum mille florenorum Rhenensium idque pro amplianda 
vel multiplicanda fundatione mea, de qua numero septimo fusius dictum est, in conscientia 
sua relinquere ac applicare tenebitur, quod per modum substitutionis pro augenda Dei 
gloria est, bono familiae nostrae hie annectere et sie disponere volui, reliquum, quod 
nunc haereditaturi sunt, absque alia et ulteriori substitutione pro suo velle aut consumere 
aut, cui in Domino visum fuerit (interveuio •autem pro pauperibus amicis), transcribere 
poterunt universi. 

Ut autem in omnibus bono ordine procedatur et, quae in ordine ad hunc effectum 
necessaria sunt, legitime disponantur, obsequiosissime rogo admodum reverendum vene- 
rabilem ac praecellentem dominum Bartholomaeum Zelenkam, decanum Brundusiensem 
et per partem districtus Curimensis vicarium foraneum (titul.), mihi semper singulariter 

n. 3* 


20 P. Franz Anton Frischmann von Ehrenkron. P. IVantisek Antonin Friscbmann z Ehrenkrono. 20 

aestimatuiD, ut pro sua dexteritate administrationem seu executionem hujus ultimae 
Yoluntatis meae agere dignetur, receptarus pro hac gratia a Deo multam mercedem et ab 
haeredibus meis, quod ordino, labori correspondentem compensationem. 

Et haec est mea yoluntas ultima, quam tamen sive mutare sive per codicillum pro 
libitu meo emendare jus ac potestatem mihi semper reservo, obtestans in hac dispositionis 
meae hora non tantum a Deo optimo peccatorum meorum sed etiam ab omnibus vene- 
rabilibus superioribus meis negligentiarum yeniam, ut hie clementer absolutus facilius 
tantam gratiam inveniam in aetemitate. 

De reliquo eandem yoluntatem meam a reverendissimo ac yenerabili consistorio 
archiepiscopali pro potestate sua ordinaria gratiosissime confirmari ac secundum praesens 
chyrographum, quod pro irrefragibili testimonio propria manu totum scripsi et subscripsi 
ac consueto sigillo muniyi, in omnibus procedi enixe peto. 

Quod dabam in decanatu Podebradensi die 1. Septembris anno 1701. 

(L. S.) Franciscus Antonius Frischmann de Ehrencron, 


sacrae theologiae doctor, protonotarius Apostolicus, canonicus 
Vetero-Boleslaviensis et decanus Podebradensis. 


Publicatum 24. Aprilis 1702. 
Confirmatum 13. Julii 1702. 


Einfache Abschrift aus dem Jahre 1755 im k. k. Jednoduchy opis z r. 1755 v c. k. mistodrzitel' 

Statthalterei-Archive zn Prag. 8k6m archiyu v Praze. 


Ve jmeno nejsyetejSi a nerozdilne Trojice Boha Otce, Syna i Ducha syateho Amen. 

Ja Anna Maria oydoyelä z Hochu, rozena Frischmannoya z Ehrenkronu, uyazujice 
pfi sobe beh a nestalost iiyota lidskeho, iei yedle toho na pameti majice, ie mne jako 
jinym ySem na tento syet zrozenym lidem nie jistejäiho nad smrt (aßkoliy eil a hodina 
jeji nam skryta jest) nepozflstaya, proöeä peöujice pfedeyäim o mou milou duSi, aby do 
slayy yfeßneho a blahoslayeneho 2iyota pfijata byla, iei aby po me smrti o jmeni me 
z stedroty boiske mne udelene zädnych nesnazi a rostriitosti nepoystalo, jsouce od Boha 
yäemohouciho nemoci nayStiyena, y§ak pfi dobre pameti, zdrayem rozumu a k ucineni 
tohoto kSaftu a posledni yüle me ysech potfebnych smysl&y z milosti hoii pozfyaje, ta- 
koyou ye yäem celou a dokonalou yftli mou o ySem a yselikem mohoyitym i nemohoyitym 
jmeni mem, kde a na öem koliy by to pozüstayalo a doptati se mohlo, y§e y&bec yyje- 
yuji a po me smrti tak a nejinaöe ye y§em dokonalou a nezm§nitedln6 zachoyanou miti 
chci a porouöim: 

Za ötyrte jsouce ja poslednim pof izenim neb Haftem neboztika pana bratra meho, yy- 
soce düstojneho a yysoce uöeneho pana Frantiska Antonina Frischmanna z Ehrenkronu, syateho 
pisma doktora, byyaleho y ki*äloyskem komornim mestS Podebradech dekana a starozitneho 
kostela syatych Eosmy a Damiana y Stare Bolesla^i kanoynika, zayäzana, bych k te od 
od neho pro yychoyani jednoho studirujiciho mlädence ucinene fundaci na 2000 fl., ne- 
zanechajice zddneho ylastmho dedice, z toho od nadjmenoyanyho pana bratra meho mne 
zanechaneho dedickyho podüu po m6 smrti jeden tisic zlatych Renskych pro snadnejsi 
yychoy&ni takoyeho mlädence neb alumna a k zlepäeni takoye fundaci pHdala; procez 
die toho zayazku tomu chci, aby z me pozüstalosti jeden tisic zlatych Renskych na 
zyejSeni feastej jmenoyane fundaci obracen^ byl. Jakoi i 

za pate majice za sebou z obmezeneho kapitälu tychi fundacnich 2000 zl. na ten 
cas a ty leta, za kterychz na tfi fundaci iadny alumnus yychoyany nebyl, aniz ji poziyal, 
pfispofene ouroky, jeni na jeden tisic zlatych Benskych se yztahuji, tomu näpodobne 
chci, by mimo tech nadprayenych jeden tisic zlatych Renskych jeäte jeden tisic zlatych 
Renskych pfiloieny byl, kteryzto take z pozüstalosti me tuto yykazuji a pfiklädäm. 
Jsouce pak, a 


21 P. Franz Anton Frischmann von Ehrenkron. P. Frantisek Antonin Frischmann z Ehrenkronu. 2 1 

za seste öasteji opacenä fundaci nadprayenym spusobem zlepSena a v te dokoiia- 
losti, ze die vftle fiindatora k vychovani toho alumna hojne dostaöitedlnä jest, proöei za 
exekutora tyz fundaci meho pana strejce vejs jmenovaneho, vysoce düstojneho, urozeneho 
a vysoce ufceneho pana Frantiska Antonina Ludegra s pfipojenou radou jeho pana bratra 
a meho näpodobne pana strejce, urozeneho a statecneho yladyky pana Ondfeje Ludegra 
ustanoYuji a vse y te pfipadnosti na prozfetedlnost jejich sklädam s pfipojenou iädosti, 
by ona neprodlene a beze vseho odldadu die nejyy§§i moinosti a neboztika fundatora 
vüle prüchod svuj mela a na budouci vecno öasy dostateöne upevnena a vrchnostlivou 
moci, tu kdez by patfilo, utvrzena byla, tak abych ja tudy iädnou ouhonu na ubohe 
du§i me na veönost s sebou neodnesla, aniz k jakemu odpoYidani pfed tr&nem spravedl- 
nosti potahovdna nebyla. A protoz, ze tim spiseji k tomu pfikroöeno bude, te neomylne 
nadeje jsem. Pfi tom take sobe vyproSuji, by pfi ustanoveni a budoucnem dosazovani 
iehoi alumna pfede vsemi na rod Ludegrowsky a, pokud ze by z toho rodu iädny v tom 
spüsobu se nevynachäzel, tehdy na Bekowsky a pak Kleinerowsky vzdy obyzläätm' reflexi 
uöinena byla. 

A byvSe tato moje posledni vüle vyjevena, (ktera kdyby mimo vsi nadalosti jakoito 
ksaft obstat! nemohla) af tak plati, jakym koliv pfi prave mohoucim spftsobem platiti 
müie, miti chci; pfi tom sobe tu moc a pravo yyhraiuji, ji bud zcela aneb dflem zme- 
niti, ji nfeco pfidati aneb odniti, jako kdybych nejaky jeden neb vice kodicilüv ucinila, 
anobrz i nejakou cedulku, budto s mou vlastni rukou psanou aneb jen toliko ode mne 
podepsanou zanechala, aby to vse platilo a svüj prüchod melo, nybrz i s timto käaftem 
stvrzene bylo, slavneho akademickeho [magistratu] universitatis Carolo Ferdinandese Pragensis 
za to povinne a pravne iddaje, kdyz po me smrti tento käaft müj tam pfineSeny bude, ze 
jej laskavö pf ijiti, publicirovati a tu, kdei nälezi, vloziti a vepsati dati a nad nim ochrannou 
rukn drieti räci. 

Na potyrzeni toho Y§eho tuto posledni vüli mou, nejenom mou ylastni rukou jsem 
podepsala a mym sekrytem potvrdila, ale i nize podepsanych panüv svfedküv, by oni (Jim 
pak a budoucim jejich beze Skody) spoleßne na svedectvi se podepsali a sve sekryty pfi- 
tiskli, snaznS se dozädala. 

Jeni se stalo v krälovskem Novem Meste Prazskem dne 30. Maii anno 1738. 

(Ij. S.) Anna Maria ovdovela z Hochu, rozenä Frischmannka 

z £hrenki*onu. 

(L. S.) Karel Frantz Palma, 

kralovsky rychtar, na svedoroi dozadany. 

(L. S.) Jan Bohumir Koch, 

na svedomi. 

Legitime recognitis subscriptionibus et sigillis suis a dominis testibus factaque una- 
nimi contestatione publicatum est hoc testamentum in consilio akademico alm» csesareae 
regiaeque universitatis Carolo-Ferdinandese Pragensis die 3. Septembris anno 1738. 

Venceslaus And. Lochowsky, 

universitatis pro tempore vice-syndicus juratus. 

Data copia hujus testamenti ex deposito ad amplissimum magistratum academicum 
originali ex cancellaria academica die 5. mensis Decembris anno 1739. 

(L. S.) Josephus Joan. Feigl, 

artiura liberalium et philosophiae doctor, Universitatis 

cancellarius juratup. 

Confirmatum fuit hoc testamentum in consilio academico Pragse die 15. Novembris 1752. 

Josephus Feigl, 

svndicuij. 


22 P» Franz Anton Frischmann von P^hrenkron. P. Frantisek Antonin PViinclunann z Ehrenkininn. 22 

Relator dessen aus dem Rath Herr Joseph Pelykan, Ein löblicher Magistrat thäte 
bewilligen: womit gegenwärtig gerichtliche Adition sambt dem beiliegenden Testament 
respectu § 7 behörig in die Stadtbücher einverleibet und eingetragen werden könne 
und möge. 

Actum in consilio regia? Nova? Urbis Pragensis die 30. Januarii anno 1753. 

Libro Testamentorum Nr. 11 fol. 103. (L. S.) Kaspar Dax, 

cancellista mp. 

Original der beglaubigten Abschrift im k. k. Original overeneho opisu v c. k. mistodrzitelftkem 

Statthalterei-Archive in Prag. archivu v Praze. 


In Namen der allerheiligsten, unzeiiheilten Dreifaltigkeit Gottes Vaters, Sohns und 
heiligen Geistes Amen. 

Kund und zu wissen seie hiermit vor jedermänniglich, bevor aber da, wo es von 
nöthen, dass heunt zu End gesetzten dato in Beisein und durch Vermittlung deren von 
einer hochlöblichen kaiserlich-königlichen Fundationscommission bestellten Herren Herren 
Commissarien, benanntlich des wohlgebornen Herrn Herrn Alexander Freiherrns von Mönnig, 
Ihro kaiserlich-königlichen Majestaet wirklichen Cammerers, königlichen Appellationsraths 
und königlichen Teutschen Lelien Referendarii wie auch der Fundations-, dann Neben- 
rechts- Vereinbarungs-Conimissionen Assessoris, des wohledelgebornen Ritters Herrn Johann 
Anton Borzek Dohalsky von Dohalitz, Ihro kaiserlich-königlichen Majestaet Raths, 
Cammer- und Hoflehn- wie auch des kleinern Land-Rechts Beisitzers und des könig- 
lichen Landesunterkammerers Ambtmanns bei der königlichen Landtafel in Königreicl^ 
Böheimb, dann der Fundations-, Taxae Stolae-Commissionen wie auch des Manufactur- 
CoUegii Assessoris, und endlich des woledelgestrengen und hochgelehrten Herrn Franz 
Anton Voss JUDr., Ihro kaiserlich-königlichen Majestaet königlichen Appellationsraths, 
Teutschen Lehen Referendarii, wie auch der allergnädigst angestellten Fundations-Landes- 
gränitzen-Commissionen Assessoris, zwischen denen nach weiland Herrn Andreas Ludeger 
hinterbliebenen Wittib und Erben proprio et tutorio nomine an einen, dann den wohl- 
ehrwürdigen und hochgelehrten Herrn Pater Balthasar Lindner e Societate Jesu, sacro- 
sanctae theologiae doctorem, derzeit rectorem des coUegii sancti Clementis eiusdem 
Societatis Jesu in der königlichen Alten Stadt Prag, mit Zuziehung des auch wohlehr- 
würdigen und hochgelehrten Herrn patris Michaelis Frisch e Societate Jesu, sacro- 
sanctae theologiae doctoris, pro tempore regentis des convictorum collegii sancti Bartho- 
lomaei in gleichbesagter königlichen Alten Stadt Prag, änderten Theils ein unwieder- 
rufliches Fundationsinstrument beliebet, beredet und allerseits fest zu halten geschlossen 
worden. 

Demnach weiland der hochwürdige und hochgelehrte Herr Franz Anton Frischmann 
von Ehrenkron, gewester sacrosanctae theologiae doctor, protonotarius apostolicus juratus. 
der uralten Collegialkirchen sanctorum Cosmae und Dumiani zu Alt-Bunzlau Canonicus 
undDechant zuPodiebrad, inhalt seiner letztwilligen untern 1, Septembris des 1701*®** Jahrs 
errichteten und bei einen hochwürdigen Prager erzbischöflichen Consistorio publicirt-, 
dann daselbst ingrossirten Disposition für einen aus der Frischmannisch- oder Ludege- 
rischen Descendenz oder Freundschaft abstammenden Jüngling dem pontificio-caesareo 
convictorum coUegio ad sanctum Bartholomaeum zur ewigen Stiftung oder Fundatiou 
zwei tausend Gulden Rheinisch und zwar bei den sogenannten ersten Tisch sambt binnen 
zweien Jahren zu erlangen habenden Kleidung legiret, worzu die seelige (titulus) Frau 
Anna verwittibte von Hoch, geborne Frischmannin von Ehrenkron, als des oberwähnten 
Fundatoris Erbin in compensationem deren wegen unterlassener Erigirung dieser Fun- 
dation angewachsenen Interessen hinwiederumb 2000 Gulden zugeleget, dass also jenes 
pro ftindatione gewidmete Capitale in summa 4000 Gulden dazumalen importiret; da 
nun aber der von nur besagten seeligen Frauen von Hoch instituirte Erb benantlichen 
weiland Hen- Andreas Ludeger diese F'undation errichten sollen, inzwischen aber solche 
bis heuntigen Tag in suspenso verblieben, gefolglich wegen denen intermedio tempore 


23 P- Franz Anton Frischmann von Ehreiikron. P. Frantisek Antonin Friscbmann z Ebrcnkronu. 23 

angeschwollenen Interessen zwischen den Herrn patre regente convictus sancti Bartho- 
lomaei ein Zwiespalt entstanden, bis endlich der Vergleich dahin getroffen worden, dass 
die Andreas Ludegerische Erben zu gänzlicher Eliberirung der ihren seeligen Herrn 
Vätern und Erblassern als Frischmannischen Erben Erbnehmeren obliegenden Schul- 
digkeit in Errichtung dieser Fundation pro omni et toto sowohl an Capital als Interessen 
in termino sancti Georgii des, willsGott! nächst anruckenden 1756'®" Jahrs ein Capital per 
sechs tausend Gulden zu Händen deren hochlöblichen königlichen Hennen Herren Ständen 
dieses Erbkönigreichs Böheimb haar erlegen, untereinstens aber auch die a termino 
sancti Galli dieses 1755*®'* Jahrs bis ad terminum sancti Georgii anni futuri von sothanen 
Capitali per 6000 Gulden halbjährig ä 6 pro cento laufende Interessen zu Händen des 
unweit bemelten Convicts sancti Bartholomaei richtig bezahlen wollen und sollen, welchen 
Antrag der Herr pater regens mit Genehmhaltung der hochlöblichen Fundationscommission 
acceptiret und bei Erhaltung der Obligation von denen hochlöblichen königlichen 
Herren Herren Ständen über diese 6000 Gulden Capital die Ludegerischen Erben proprio 
et tutorio nomine vollständig zu quittiren sich anheischig machet und zwar der- 
gestalten, dass 

imo in fall sothanes capitale per 6000 Gulden über lang oder kurz von denen 
hochlöblichen königlichen Herren Hennen Ständen zuruckgezahlet werden sollte, also er 
oder die ihme nachfolgende patres regentes oder sonstige administratores des convictus 
sancti Bailholomaei dieses Capitale mit Vorwissen einer hochlöblichen Fundations- 
commission an ein anderweitig sicheres Ort sub certa et speciali hypotheca hinwiederumb 
anzulegen verbunden sein sollen und zwar solchermassen, damit diese hiermit erigirendo 
Fundation für jetzt und zu ewigen Zeiten fest und unveränderlich bestehen möge. 
Wohingegen 

2*^^ die Stabilirung der nemblichen Fundation belangend, da hat zwar der Fun- 
dator weiland Herr Franz Anton Frischmann von Ehrenkron, gewester Dechant zu Po- 
diebrad, nur auf einen bei den ersten Tisch in convictu sancti Bartholomaei mit der 
Kost und alle zwei Jahr mit der Kleidung zu versehenden Fundatisten angetragen, nach- 
deme aber durch so geraumbe Zeit sein Willen nicht erfüllet worden und andurch von 
denen mittlerzeit angetagten Interessen das Fundationscapitale auf jenes oben transi- 
girte Quantum per 6000 Gulden angewachsen, so ist mit gleichmässiger Genehmhaltung 
einer hochlöblichen Fundationscommission die Sach dahin verabredet und beschlossen 
worden, dass nicht nur der von weiland Herrn Franz Anton F'rischmann von Ehrenkron 
fundirte Knab bei den ersten Tisch des Herrn Patris regentis, sondern auch ad satis- 
factionem der durch so lange Zeit nicht adimplii'ten Intention des Fundatoris ein zweiter 
Knab bei den änderten Tisch fundiret worden. 

Wie dann auch 

pro 3^® jederzeit von denen gegenwärtigen Ludegerischen Erben und ihrer Descendenz, 
die den Namen Ludeger führen, hierzu soUen praesentiret werden, gefolglich das jus 
l)raesentandi derzeit der Frauen Mariae Josephae, verwittibten Ludegerin, gebornen 
Hanischin von Greifenthal als Miterbin ad dies vitae, nach ihren Tod aber ihren Sohn 
Ignaz Ludeger und seiner Descendenz, welche den Namen Ludeger führen sollte, secun- 
dum Senium naturale, nach deren völligen Erlöschung aber dem Herrn patri rectori 
societatis Jesu ad sanctum dementem in der königlichen Alten Stadt Prag obbemeltes 
jus praesentandi gebüren solle, dergestalten jedoch, dass ad mentem fundatoris, wer da 
immer das jus praesentandi exerciren wird, jederzeit die Frischmannische, falls sich 
noch einige finden sollten, nicht minder die Ludegerische Descendenten von denen männ- 
lichen oder weiblichen jederzeit den Vorzug haben sollen, dahingegen dem praesentanti 
unter denenselben non attenta proximitate gradus (wann sie nur von einer diesen zweien, 
nemblich der Frischmannisch- oder Ludegerischen Linie abstammen und zum Studiren 
tauglich seind) die Wahl freistehen solle, und niemal änderst, als wann kein Ludegerisch- 
oder Frischmannischer, es seie aus der männlichen oder weiblichen Linie, descendirender 
zum Studiren tauglicher Knab vorhanden wäre, ein frembder praesentiret werden solle, 
jedoch mit diesen ausdrücklichen Vorbehalt, dass diese Fundation niemalen leer zu lassen 
seie, sondern in Abgang einigen Anverwandtens aus obgedachten zweien Linien beide 
diese Stellen hinwiederumb mit frembden zum Studiren tauglichen ehrbaren Kindern 
besetzet, diesen frembden praesentandis aber gleich bei der Praesentation bedeutet werden 
solle, dass, im Fall während seiner Subsitenz in der Fundation ein aus der Frischmannisch- 


24 P* Franz Anton Frischmann von Ehrenkron. P. Frantiuek Autonin Frischmann z Ehrenkronu. 24 

oder Ladegerischen mäDnlichen oder weiblichen Descendenz gebomer, zum Studiren 
tauglicher Enab sich hervorthuen sollte, dieser fremde praesentatus denselben alsogleich 
zu weichen verbunden sein solle; wo unter einstens auch ausgemachet worden, dass 
wann einer de familia mit einem fremden concurrirete, also wird der erstere jederzeit 
vor den anderen zu den ersten Tisch und davon abhängenden emolumentis den Vorzug 
haben, hiemächst auch, wofern zwei de familia in fundatione sein sollten, mithin der bei 
den anderen Tisch verpflegte Anverwandte dem bei den ersten Tisch existirenden zu 
succediren berechtiget sein solle. 

Ferners und pro 

4^^ den Genuss der Fundation anbelangend, so solle derselbe (gestalten das Capitale 
in termino sancti Georgii des künftigen 1756'®" Jahrs erleget und, wie schon erwähnet, bei 
denen hochlöblichen königlichen Herren Herren Ständen zinsbar angeleget wird, befolg- 
lieh das erste Interesse hiervon in eodem termino obbeiührtermassen von denen Lude- 
gerischen Erben eingehet, per consequens auch das jederzeit halbjährig anticipato zu be- 
zahlen kommende Kostgeld damals das Convict sancti Bartholomaei erhaltet) allererst an 
bemelten Termino sancti Georgii anfangen und die nunmehro von der Frauen Ludegerin 
wirklich praesentirte zwei subjecta in das Convict eintreten und daselbst 

5*<* einer nemblichen bei den ersten Tisch des patris regentis mit der Kost gleich 
anderen den ersten Tisch zahlenden convictoribus ausgehalten und die Wohnung in einen 
besondem Zimmer, allwo drei oder vier Convictores beisammen wohnen, einquartiret 
und in allen mit denjenigen, was andere, welche ein mit mehrern gemiethetes Zimmer 
haben, versehen werden solle. 

Wie dann auch 

6*° nachdeme der Fundator weiland Herr Franz Anton Frischmann den fundirten Knaben 
auch nur alle zwei Jahr mit der Kleidung versehen haben wollen, dabei aber, wann das 
Convict die vestimenta in natura geben sollte, dessentwegen viele Irrungen sich ereignen 
könnten, dahero, umb allen diesen vorzubiegen und solche Irrungen zu vermeiden, ist 
diesfalls verabredet worden, damit das Convict diesen bei den ersten Tisch gestifteten 
Frischmannischen Fundatisten anstatt der Kleidung alljährlich zwanzig Gulden baares 
Geld, und zwar nicht ihme Fundatisten in seine eigene Hände, sondern seinen Eltern 
oder Vormündern, umb solchen ehrbar zu bekleiden, bezalilen solle. 

Wohingegen 

7mo (Jer änderte Fundatist bei den änderten Tisch die Kost gleich anderen bei den 
änderten Tisch verpflegten Convictoribus zu gemessen und ausser diesen weder an Kleidung 
noch a parte Zimmer ichtwas zu praetendiren haben wird. 

Und solchermassen 

8^® haben beide diese Frischmannische Fundatisten dieser Fundation eben so, wie 
solche oben ausgedeutet worden, sowohl per studia humaniora, als auch per philosophiam 
und theologiam zu gemessen, wofern aber einer peracta philosophia zu einen andern in 
dem collegio Societatis Jesu nicht docirenden studio sich begeben wollte, derselbe aus 
der Fundation auszutreten und einem anderen Platz zu machen haben würde. 

Dahero 

9"*° womit diese Fundation niemals leer gelassen werde, so wird der Herr Pater 
regens bei jedweder Austretung eines Fundatisten, es seie, dass derjenige seinen Platz 
entweder durch Absterben oder Austretung die Fundation räumen möchte, solches dem- 
jenigen, welchen damals das jus praesentandi gebüren wird, zeitlich benachrichtigen, 
damit ein anderes Subjectum nach obiger Vorschrift, auch falls die Ledigung durante 
cursu anni studiorum sich ereignete, noch in diesen Jahr substituiret werden könne. 

Und gleichwie 

lOmo ^e Intention des Fundatoris dahin gerichtet ist, womit in dieser Fundation 
zur Ehre Gottes, Nutzen des Vaterlandes und zur Zierde seiner Anverwandtschaft subjecta 
möchten erzogen werden, mithin diejenigen, welche sich hierzu nicht anlassen oder gute 
Ermahnungen nicht annehmen wollen, sondern qua incorrigibiles sich dieser Fundation 
unwürdig macheten, so wird der Herr Pater regens, falls ein solcher Frischmannischer 
Fundatist sich zum Guten nicht wollte lenken oder von den Übel abhalten lassen, dessen 
Incorrigibilitaet dem Praesentanti benachrichtigen, auf dass statt dieses etwa widerspen- 
stigen, oder in studiis nicht subsistierenden ein anderes der Wolthat des Fundatoris 
würdigeres subjectum eingesetzet werde. 


25 P- Franz Anton Frischmann Ton Fhrenkron. P. FrantiSek Autonin Fris chmann z Ehrenkronu. 2 5 

Schlüsslichen und pro 

IXmo yfij^^ ^iQ Schuldigkeit dieser beiden Frischmannischen Fundatisten ad mentem 
fundatoris in deme bestehen, dass ein jeder von ihnen täglich fünf Vater unser und fünf 
Ave Maria zu Ehren deren fünf Wunden unsers Heilands und Erlösers für die Seele des 
fundatoris beten solle, zu dessen andächtiger Verrichtung der Pater regens oder dessen 
substituirte prsesides beide Fundatisten anhalten werden. 

Wann nun dieses Instrumentum fundationis de fide genuine und aufrichtig geschlossen 
und jeder Theil solches in allen fest zu halten haben wird, als seind auch die transi- 
gierende Parten dahin zufrieden, dass solches nach bevor von einer hochlöblichen Fun- 
dationscommission Ihro Excellenzien und Gnaden (pleno titulo) erfolgender gnädigen Ratifi- 
cation mit Bewilligung der Römisch kaiserlich-königlichen Majestset Räthen und verordneten 
Pragerischen Herren Unterambtleuten bei der königlichen Landtafel in Königreich 
Böheimb je und allezeit auch ohne ein oder des anderen Theils weiteren Wissen und 
Beisein auf alleinige Unkosten deren Ludegerischen Herren Erben in jetzt besagte 
königliche Landtafel gehörig einverleibet werden könne und möge, alles getreulich und 
sonders Gefährde. 

Zu wahrer Urkund und mehrerer Festhaltung dessen haben gegenwärtiges in drei 
gleichlautende Exemplaria verfasstes Fundationsinstrumentum nicht nur die eingangs er- 
nannte (titulus) Herren Herren Commissarien, ihnen jedoch und ihren Erben ohne Schaden 
und Nachtheil, sondern auch die oberdeute Andreas Ludegerische Erben proprio et tutorio 
nomine, nicht minder der wohlbesagte Herr Pater Rector, dann Herr Pater Regens eigen- 
händig unterschrieben und ihre respective angebome, gewöhnliche, dann des heiligen 
Ordens und Convicts Signeten beigedrucket. So geschehen Prag den 11. Augusti 1755. 

(L. S.) Alexander Freiherr von Mönnich, 

als Director dieser subdelegirten Commission mp. 

(L. S.) Johann Anton Borzek von Dohalitz, 

als subdelegirter Commistiarius mp. 

(L. S.) Franz Anton Voss, 

als subdelegirter Commissarius mp. 

(L. S.) Joannes Tille, 

Societatis Jesu, collegii ad dementem pro tempore 

vicerector mp. 

(L. S.) Michael Frisch 

e Societate Jesu, convictus regens mp. 

(L. S.) Josepha verwitibte Ludegerin, geborene Hanischin 

von Greifenthal, 

proprio et tutorio nomine mp. 

(L. S.) Josepha Ludegerin mp. 

(L. S.) Ignatius Franciscus Ludeger mp. 

(L. S.) Franz Lorenz Tuftinger, 

Mitvormund mp. 

Vorstehendes Instrument wird von einer hochlöblichen kaiserlich - königlichen in 
Angelegenheit derer milden Stiftungen allergnädigst angestellten Commission hiermit 
vollkommen bestättiget. 

Prag den 28. Decembris 1755. 

(L. S.) W. Graf Netolicky mp. 

(L. S.) Johann Joseph Graf von Werttby mp. 

(L. S.) Joachim Graf von KoUowrat mp. 

(L. S.) Johann Wenzel von Wassmuth mp. 

(L. S.) Carl Amolt von Dobroslaw mp. 

n. 4 


2() P. Franz Anton Frischmann von Ehrenkron. P. Frantisek Antonm Frischmann z £hrenkronii. 26 

Dieses Fundationsinstrument ist der königlichen Landtafel auf die inenthaltene 
gnädige Ratification einer hoclilöblichen kaiserlich-königlichen in Angelegenheit deren 
milden Stiftungen allergnädigst angestellten Commission mit Bewilligung der Römisch- 
kaiserlich-königlichen Majestät Räthen und verordneten Unterambtleuten bei dem Amht 
der königlichen Landtafel im Königreich Böheimb auch auf die inenthaltene Clausul in 
dem 4^° sonnenfarben Kaufquatem deren Einlagen Anno 1756 am Freitag nach den 
Sonntag Judica, das ist den 9. April sub litera P. 23. von Wort zu Wort einverleibet 
worden. 

CoUatum. 

Angenommen den 9. April 1756. Franz Preissler, 

Depositor et taxator mp. 
Pawer-Advocat : 

Raudnitzky mp. 
Original im k. k. Statthalt^rei- Archive in Prag. Original v c. k. mistodrzitelskem archiru v Praze. 


27 


P. JiH Joaef Gregor. 


P. Georg Josef Gregor. 


27 


1702 

dubna 3. April. 


Studentske nadani P. Jiriho Josefa 

Gregora. 

Öeskchrodsky dikan P. Jifi Josef 
Gregor odkäzcä vhodicülu ze dne 3. dubna 
1702j pokud se työe v dodatku k tomuto ko- 
dicillu ze dne 5. zdfi 1702, jesuitskemu semi- 
ndfi na Novem m6sU Praiskem 2000 zl. 
Byfiskychj z nichi jedna polovice od niho a 
driihd z pozüstcUosti jeho hratra pochäzela*) 
s prikazem, ahy kapitdlu toho uiito hylo na 
zcdoSetii studentskeho nadani v semi- 
näri, 

Nadani toto o dvou mistech 
uriil pro potomky svych ötyf hratfi 
Matydse, Samuela, Martina a Vd- 
clava Gregora a svych dvou sester 
Magdaleny Vesele a Doroty Miti- 
sovy a to bez rozdilu jich rodistö. 


Pro pfipad, ie by uvedene po- 
tomstvo vymfelo, mSli na nadani 
prdvo take vzddlenSjSi pfibuzni 
zakladatelovi, zvldstd vSak potomci 
Horaidovickeho mäsiana Samuela 
Baudy, a kdyby ani takovych ne- 
bylo, mSlo by se nadani dostati 
Synum poöestnych mäsianü Horaido- 
vick^ch; tito vsak byli by povinni 
nadani hned postoupiti zpüsobi- 
lemu pfibuznemu, kdyby sejaky vy- 
skytl. 


Prdvo presentovati stipendisty 
ve smyslu uvedenych narizeni vy- 
hradil P. Jiri Josef Gregor magi- 
strdtu V HorazcFovicich. 

Stipendiste uSivaii nadani podohu studii 
humanistickych az vöetn6 do rhetoriky,**) 


*) Srovnej studentske nadani P. Jana Augusta 
Gregora v I. sv. tohoto dila ö. 79 str. 298 a stu- 
dentske nadani P. Karla Jana Gregora v III. svazku. 

"*"*) Srovnej studentske nadani P. Karla Jana 
Gregora v IlL svazku toboto dila. 

IL 


P. Georg Josef Gregor sehe Studenten- 
Stiftung. 

P. Georg Josef Gregor, Dechant 
in Böhmisch'Brod, bedachte in seinefn Codi- 
cille vom 3. April 1702, beziehungsweise im 
Nachtrage zu demselben vom 5, September 
1702 das Jesuiten-Seminar auf der Neustadt 
Prag mit einem Betrage von 2000 fl. Bhei- 
nisch, wovon das eine Tausend von ihm, das 
andere aus dem Nachlasse seines Bruders 
herrührte,*) mit der Auflage, dieses Capital 
zur Errichtung einer Studentenstiftung 
im genannten Jesuiten-Seminar zu verwenden. 

Diese mit zwei Plätzen errich- 
tete Stiftung bestimmte der Stifter 
für die Nachkommen seiner vier 
Brüder Mathias, Samuel, Martin 
und Wenzel Gregor und seiner zwei 
Schwestern Magdalena Wesely und 
Dorothea Mitis, und zwar ohne 
Bücksicht auf ihren Geburtsort. 

Bei deren Aussterben hatten auf 
besagte Stiftung auch entferntere 
stifterische Anverwandte, vorzüg- 
lich aber die Nachkommen des Sa- 
muel Bauda, Bürgers in Horai- 
dowitz, ein Anrecht, und wenn sich 
auch solche nicht finden sollten, 
wären zum Stiftungsgenusse Söhne 
ehrbarer Bürger von HoraSdowitz 
berufen, welch' letztere jedoch im 
Falle des Auftretens eines stif- 
tungsfähigen Verwandten diesem 
sofort die Stiftung ab zutreten 
hätten. 

Das Becht^ die Stiftlinge im 
Geiste der stifterischen Anordnung 
zu präsentieren, räumte P. Georg 
Josef Gregor dem Magistrate zu 
HoraSdowitz ein. 

Die Stiftlinge blieben im Genüsse der 
ihnen verliehenen Stiftung während der Dau^r 
der humanistischen Studien bis einschliesslich 
zur Bhetorik.**) 


*) Yer^l. die unter Nr. 79 im I. Bande dieses 
Werkes, Seite 298 behandelte P. Johann August 
Gregor'sche und die im IH. Bande erscheinende P. Carl 
Johann Gregor^sche Studenten-Stiftung. 

**) Vergl. die P. Carl Johann Gregor'sche 
Studenten-Stiftung im III. Bande dieses Werkes. 

4* 


28 


P. Jin Josef Gregor. 


F. Geoi^ Josef Gregor. 


28 


Za dohrodifu, ifereho se jim naddnim 
dostalo. mHi $e stipendiste modliti ea spdsu 
dkise zakladcddovy i jeho pftbuzenstva denni 
trikrät Otcends a Zdrävas Maria. 

Po zruseni jesuitskych senUndfü bylo 
pfeweneno futddni v penSzni a ushuteiHuje 
se Umto zpusobem az podnes. 

Udili je c, i. mistodriitelstvi 
r Prase na presentaci obecniho za- 
stupitelstva Horazdovickeho, hez 
ohmezeni na uriity vyuöovaci üstav, 
avsak pouze idkütn gymnasijnim. 


Jinini nadaönl, Öeskym c. k. mistodrii- 
tdstvitn spravovane, öini 5785 zL 83 kr.; 
roöni plat obou mist jest vymiren po 90 zl. *) 


Für die ihnen zu Theä gewordene WM- 
that hauen die Stißlinge für das Seelenheil 
des Stifters und seiner Anverwandtschaft 
täglich drei Vater Unser und Ave Maria zu 
beten. 

Nach der Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
nare wurde diese Stiftung in eine Hand- 
Stipendienstiftung umgewandelt und 
wird als solche auch demuUen persolvirt. 

Gegenwärtig verleiht die Stif- 
tung die k. k. Statthalterei in Prag 
über Präsentation der Horazdowitzer 
Gemeindevertretung und zwar ohne 
Beschränkung auf eine bestimmte 
Lehranstalt^! doch kann dieselbe 
nur Gymnasialschülern verliehen 
werden. 

Das Stiftungsvermögen, das in Verwal- 
tung der Böhmischen k. k. Statthalterei steht, 
beläuft sich auf 5785 fl. 83 kr. ö. W. ; die 
Jahresgebür der zwei Plätze ist mii je 
90 fl. *) bemessen. 


I. 

Ve jmeno nejsvetejsi a nerozdflne Trojice bozi, boha Otce, boha Syna a boha Ducha 
svateho, Amen! 

Ja knez Jiri Joseph Gregor HoraSdovsky, skuteöny dekan v kralovskem meste Ceskym 
Brode, pameti a rozumu dobreho poäivajici, o mejch vsech vecech, na öemkoli ve^ne 
yynalezitedlnych, z bozske milostive stedrosti nabytych, takto ksaftuji a mou posledni 
dokonalou vüli na niiepsany spüsob Yypoyfdam a timto mym dneänfm ksaftem jine pfe- 
deSle me ksafty zcela kasiroji a ruäim Y§echny. 

Na vecnou Gregorowskou fundaci jednoho gtudenta do kteryhokoli yecne seminarium 
provinciae Boemicae Bratrstva JeziSova (na ten spüsob jak yysyätluje pfilozena litera Ä) 
jeden tisic zl. Rejnskych. 

My latinske knihy ysechny, velky, maly, vy dedicove moji k sobe pfijmete a studi- 
rujicim z Gregorowske fundaci, obzvläätne svetskyho duchovenstvi stav pfijünajicim, die 
vaSelio uznani a jejich potfeby rozdavejte. 

« 

A to jest moje novissima voluntas, posledni dokonala vüle, proti kterej kdoby se 
taky V tom nejmensim stavfel, tomu dödicove dokonce nie nedavejte, nybrz co jest mne 
dingen, vdm k zaplaceni pravne donuüte. Mou nebozku pani mätef do jeji smrti u sebe jsem 
choval, pochoval, (pfatelüm ySem verne pomahal,) co u mne mela, vöechno vrchovate 
zaplatil, vynahradil. 

Ego jam delibor, tempus resolutionis meae instat. Mejte se väichni dobfe, modlete 
se za spaseni duse me ; se väema se zehnam a louöim, pänu bohu väechny porouöim ; 
budte Tsichni dobfe zivi, abychom se po smrti vgichni v nebi shledali, bozskou velebnost 
na veky yekfty chyälili, ctili, yelebili, oskyoyali. In manus tuas, Domine, commendo spiritum 
meum. V tom umiräm. 


♦) Jednani v priöine zvysenf tohoto platii jest *) Die Verhandlung wegen Erböhung dieser 

V behu. Gebür ist im Zuge. 


29 P' JiH Josef Gregor. P. Georg Josef Gregor. 29 

Tomu vsemu, jak se nadpisuje, ze tak a ne jinace jest, mym podpisem, sekiytem 
a s podepsanyma ode mne do^adanyma osvedcuji. 

Datum na dekanstvi kralovskeho mesta öeskyho Brodu dne 3. Aprilis Anno 1702. 
(L. S.) Knez Jiri Josef Gregor Horazdowsky, 

dekan öesko-Brodsky mp. 

(L. S.) Pr. Joannes Beranek Tuklatensis mp. 

(L. S.) Pr. Casparus Olbricht, 

coadjutor Eostelezensis ad Nigras Sylvas mp. 

Prsesentatum et publicatum 23. Novembris 1702. 

Z originalu, jenz nachazi se v archivu knizeci Aus dem Original im Archive des fürsterz- 

arcibiskupske konsistote y Praze. bischöflichen Gonsistorioms in Prag. 


II. 

Nizepsany ksaftu memu nasledujici veci pfidaTam: 


Na vecnou fundaci tfech studentüv z Gregorowskeho rodu (jednoho ode mne 
a dvouch od meho neboztika pana bratra kneze Jana Augastina Gregora pochazejicich) 
3000 ä. Rejnskych takto yzkazuji. 

Jeden tisic zlatejch Rejnskych pfijal ode mne na dobrej vybranej minci dne 21. 
Septembris anno 1701 velebny pan Pater Jerolim Zaubek Societatis Jesu, Bfeznickeho semi- 
narium regens. Druhy dva tisice na vecnou fundaci Gregorowskou dediöoVe moji odvedou 
Praiskemu NovomSstskemu seminarium Societatis Jesu z kapitälu sesti tisic zlatejch Rejnskych, 
ktery mne raöi byti dluzen Jeho V. hrabecf Excelenci, svate ßimske fise hrabe, pan pan 
Vaclav Vojtech hrabe z Ssternbergka, nejvyssi sudi v krälovstvi Ceskem (titul). Ostatni 
4000 zl. Rejnskych z tohoto kapitälu s jinsima vecmi rozdeleji se na hlaTni a nizsi dily 
V mem ksaftu ustanovene. 

Jesli pan Pater Jerolim Zaubek instrumentum fundationis podle litery A. uöiniti 
odporny bude, ten jeden tisic zlatejch Rejnskych, ktery on ode mne pfijal, od neho se 
vyzdvihne a taky Prazskemu Novomöstskemu seminarium Societatis Jesu s pfedpsanyma 
dvouma tisici odvede. Velebneho pana Patera regenta, ktery tehdäz bude v Prazskem 
Novomestskem seminarium Societatis Jesu setrne 2adäm, aby dostanouce tyto tri tisice 
zlatych Rejnskych, instrumentum fundationis na tyz studenty z Gregorowskeho rodu co 
nejdfive (taky podle litery A, additis addendis et mutatis mutandis, jak v jinsich vsech 
klausulich, tak take, pokud mozna, v pfiöine vsech vypsanych satuv) vyhotovil a jeden 
exempl4f in originali mym dedicüm vydal. 

Na dva tisice meho neboztika pana bratra Jana skutecne studiruji a ode mne se plateji 
dva mladenci z Gregorowskeho rodu: Vojtech Gregor a Jifi Gregor. Na müj tfeti tisic 
(kterej ve vsech klausulich podle litery A zaopatfeny bude) pfed jinsima väema k Studi- 
roväni prsesentiruji, a on tak skutecne hned v tomto roce o Vsech Svatejch pfijaty bude : 
§imon Ruka, syn Daniela Ruky z Pelhfimova. Na budouci casy, pfatele dejte pozor, kazdy 
na svou pfednost, a dejte sobe vidimii'ovati, inkrosirovati a za vami chovejte, pokudz 
moznä, jeden kazdy instrumentum fundationis, aby z.vasich synüv, ktery ha tejto Grego- 
re wskej fundaci k ätudirovani pfednejsi moc a pravo miti bude, jeho u^il, nepromeäkal 
a nepotratil. 

Martin Gregor, soused Horazdovsky, Simonovi Rukovi, synu svy sestry Doroty 
Rukovy, hned od zaöätku studirovani jeho, az do sisty Skoly inclusive povinen bude 
kazdoroöne dävati (na podusky, koäile a jine potfeby, kterejch on Simon Ruka od semi- 
narium dostävati nebude) sest zlatejch Rejnskych. 


30 P. Jin Josef Gregor. P. Georg Josef Gregor. 30 

Ta jest ma v tomto kodicillu a v prilozenym ksaftu mou vlastni rukou, [s] dobrym 
a dlouhym rozmyslem sepsanä posledni dokonala v&le. Tej aby se ve vsech klausnlicli 
a pnnktech ode väech zadosti ucinilo, iadam a chci. 

Datum na dekanstvi Cesko-Brodskem dne 5. Septembris 1702. 

(L. S.) Jifi Josef Gregor Horaädovsky, 

dekan v kralovskem meste Öeskym Brode mp. 

(L. S.) Petitus Bubscribo ad fidem 

Martinas Joannes Schauer, 

sacerdos ecclesiasticas, capellanus Boemo-Brodensis mp. 

Z originalu, jenz nacliazi se v archivu koizeci Aus dem Originale im Archive des försterz- 

arcibiskupske konsistore v Prazc. bischöflichen Consistoriums in Prag. 


III. 

Codicillus secundus Georgii Joseph! Gregor, decani Boemo-Brodenis. 

Velebneho pana vicariusa nizepsany uctive zadam: 

imo jiüj pfiloieny käaft slaynej arcibiskupskej Pra[z]8kej konsistofi po mej smrti 
aby casne odvedeny byl. 

Niie poloieni pf ätele moji aby taky hned po mej smrti do kr&loYskeho mesta Öeskeho 
Brodu povoläni byli. Z HoraicJovic: Vaclav Gregor, Martin Gregor, Anna Malkovskä; 
z Pelhfimova: Simon Mytys, jeho dva synove: Jan, Martin, a Dorota Rukova ; zBene- 
sova: Lidmila Buttschynowa ; z Bf eian: Magdalena Kolynskä; z Öeskeho Brodu: 
lidmila Kamenarika a Marije Olywova; z Prahy: Pater Ludvik Wesely, conventualis. 

Do pfichodu techto väech nadepsanych pfatelüv anebo vetsiho dflu z nich s publi- 

cirovanim kSaftu meho aby se prodlouzilo a posedkalo. K inventirovani mych v6ci tez 

k publicirovani käaftu meho zbytecni a nepotfebni lide aby se nepftpouäteli. 

2^0 

Velebny pan pan Pater Societatis Jesu JerolimZaubek, skutecn;f regens Bfeznickeho 
seminarium, 8. Octobris letosnfho ujistil mne, ze instrumentum Gregorianae fundationis, 
CO nejdfiveji mocti bude, vyhotovi; do tohoto instrumentum, budU-li i^iv, ja se podepisu, 
budu-li umrlej, podpiäe se müj bratr Vaclav, a jemu se taky, kterej by jind<5e mne zi- 
vemu patfil, jeden exemplaf te fundaci po mej smrti odvede. 

Na ten spAsob uöini se fundaci v Pra[2]skem Novomestskem seminarium Societatis 
Jesu. Kdyby k takovemu podepsani pfivoliti nechteli, takovou fundaci na dva Studenty ze 
dvouch tisic zlatych Bejnskych moji dedicove budou miti plnou moc a vftli uöiniti v jinem 
T kteremkoliv seminarium Societatis Jesu provinciae Boemicae. 

Toto psani jest müj druhy kodicillus a musi se taky k slavnej konsistofi odeslat. 

Litery A. B. C. jsou v tej truhlißce, v kterej byl ksaft. Podle prvni litery srovnati 
86 ma, aspoö podle smyslu, instrumentum Gregorianae fundationis od Bfeznickeho pana 
Pätera regenta sloiene. 

Tomu väemu ie tak a nejinäöe jest, podpisem nasich rukouch a pfitisknutim se- 
krytüv naäich stvrzujeme. 

Datum na d^kanstvi Cesko-Brodskem 13. Octobris 1702. 

(L. S.) Jifi Josef Gregor Horazdovsky, 

pisma svateho bakalaf, dekan v kralovskem meste Öeskym Brode mp. 
(L. S.) Petitus ad fidem subscribo 

Martinus Joannes Schauer, 

capellanus Boemo-Brodensis mp. 

Z originalu, jenz nachazi se v archivu kniz. Original im Archive des fursterzbischoflichen 

arcibiskupske konsistore v Praze* Consistoriums in Prag. 


31 P. Jiri Josef Gregor. P. Georg Josef Gregor. 31 

rv. 

Litera A. 

In nomine sanctissimse et individasß Trinitatis. 

Cum placuerit pie in Domino defuncto fratri meo, reverendo domino Joanni Augustino 
Gregor, patiia Horazdiowicensi, sacerdoti ecclesiastico, sacrse metropolitanse ecclesiae 
Pragensis ad sanctum Vitum altarist«, per codicillum (die 28. Januarii anno 1694 con- 
fectum et die 8. Februarii anno 1698 in venerabili capitulo ejusdem sacrse metropolitanse 
ecclesise rite publicatum) duo millia florenorum ßhenensium pro fundatione (juxta etymon 
nominis sui) Uregoriana in quocunque seminario Societatis JESU instituenda et in perpe- 
tuum (nisi casu fortmto capitale periret vel censns apud censuarium persessi hsererent) 
duratura legare : ut inde duo honesti juvenes ex pie defuncti quatuor fratribus (nempe 
Mathia Gregor, Samuele Gregor, Martino Gregor, Wenceslao Gregor) et duabus sororibus 
(nempe Magdalena Wessela et Dorothea Mitissiana) prognati eorumque ac earum descen- 
dentes et imposterum descensuri, quocunque loco nati, in seminario illo per tempus hu- 
maniorum scholarum usque ad rhetoricam inclusive alerentur et vestirentur, imposita illis 
obligatione, ut diebus singulis pro anima defuncti fundatoris et amicorum in honorem 
sanctissimse et individuse Trinitatis 3 Pater et Ave orarent. 

Idcirco ego Georgiuö Josephus Gregor Horazdiowicensis (Tit.), regise urbis Boemo- 
Brodensis actualis decanus, memorati pie defuncti reverendi domini Joannis Augustini 
Gregor frater germanus, hseres et ultimse voluntatis ejus executor, unum mille florenorum 
Rhenensium deliberato consilio seminario Brzeznicensi sub cura et administratione reve- 
rendorum patrum Societatis JESU irrevocabiliter applico sub sequentibus conditionibus 
et clausulis. 

l™o- Ut ex censu illius mille alatur unus juvenis, qui praeter victum in mensa altera 
pone regentem etiam amictum censui annuo proportionatum (nimirum quovis triennio 
Pallium, annis autem singulis duo paria calceorum, unas caligas, imum thoracem longum 
et unum pileum) a prsedicto seminario Brzeznicensi immutabiliter et in perpetuum (si 
nimirum censum seminarium immutabiliter et in perpetuimi percipiat) obtineat. De lotrice 
autem, lectisterniis et linea suppellectili ipse juvenis sibi per suos parentes aut alios 
amicos providebit 

2^0. Dicti juvenis prsesentationem ad dies vit« mese mihi reservo, post meam vero 
mortem juxta tenorem supra citati codicilli jus prsesentandi transibit et devolvetur ad 
spectabilem magistratum Horazdiowicensem. Quod si prsesentatus juvenis legibus seminarii 
se non acconmiodaverit aut pro studiis ineptus judicatus fuerit aut excessum aliquem 
notabilem fecerit, liberum semper erit patri regenti, consulto reverendo patre rectore, eum 
ex seminario dimittere. Cujus loco auus illico, a me quidem, quoad vixero, et post 
mortem meam a magistratu Horazdiowicensi, prsesentari poterit et actu prsesentabitur. 

3tio. In casu, quo ex prsedictis 4 fratribus et duabus sororibus Gregorianis eorumque 
ac earum posteris filius nullus superesset, sed tantum una vel plures sanquinis Gregoriani 
filisB, qude aliquando nuberent et nuptse masculos parerent, antequam hi masculi setatem 
pro studiis suificientem acquirerent, in hoc inquam casu hujus loco interim et expresse 
pro hoc tantum illius ad studia inhabilitatis tempore ad hanc fundationem suscipietur 
juvenis ex consanquineis remotioribus, inter quos primum locum semper habebunt posteri 
defancti domini Samuelis Bauda, quondam civis Horazdiowicensis. Si demum hi Baudiani 
sanguinis et post hos aliorum quoque Gregorianae prosapise consanquineorum juvenes 
non invenirentur: tunc primo ad hanc fundationem assumentur filii aliorum honestorum 
civium Horazdiowicensium, quos magistratus prsesentaverit Quam primum autem masculi 
ex matribus sanguinis Gregoriani profecti ad studia per setatem habiles Aierint, fundationis 
hujus beneficium statim redibit ad illos eorumque posteros sine omni dilatione, tergiver- 
satione, controversia et lite. 

Porro hanc fundationem, a vocis etymo Gregorianam, ut sarta tectaque maneat, ita 
solicite accurabit coUegium et seminarium, uti solet alias fundationes accurare. 

In quorum onmium majorem fidem ac robur praeter sigilli, quo utor, appressionem 
et manus proprise subscriptionem subscripserunt se itidem et sigilla officiorum suorum 
appresserunt reverendus pater Wenceslaus Teichert, collegii Brzeznicensis rector, et pater 


32 !*• Jiri Josef Gregor. P. Georg Josef Gregor. 32 

Hieronymus Zaubek, seminarii ibidem regens ad sanctum Josephum, ac denique amplis- 
simus magistratus Horazdiowicensis. 

(L. S.) Georgias Jsophus [sie] Gregor, 

Horazdiowicensis, sacrosanctae theologise baccalaureus et regia; 
Boemo-Brodensis civitatis decanus actoalis mp. 

Datum 28. Octobris Anno 1702 Boemo Brodae. 

(L. S.) Wenceslaus Teicher, 

collegii Societatis Jesu rector mp. 

(L. S.) Hieronymus Zoubek, 

seminarii Societatis Jesu regens mp. 

Z originalu, jenz nachazi se v archivu kniz. Original im Archive des färsterzbischöflichen 

arcibiskupsk^ konsistore y Praze. Consistoriums in Prag. 


In nomine sanctissimae et individuse Trinitatis. 

Cum placuerit pie in Domino defuncto admodum reyerendo ac venerabili domino 
Georgio Josepho Gregor, patria Horazdiovicensi et decano Bohemo-Brodensi, per codicillum 
(die 5** Septembris anno 1702 confectum et in venerabili consistorio rite publicatum) duo 
millia florenorum Rhenensium (unum quidem suae, alterum vero fratemse substantise) pro 
fundatione (juxta nominis sui etymon) Gregoriana in seminario Societatis Jesu Neo-Prag» 
instituenda et in perpetuum (nisi casu fortuito capitale periret vel census apud cen- 
suarium persessi haererent) duratura legare, ut inde duo honesti juvenes ex pie defuncti 
quatuor fratribus (nempe Mathia Gregor, Samuele Gregor, Martino Gregor, Wenceslao 
Gregor) et duabus sororibus (videlicet Magdalena Wessela, Dorothea Mitisiana) prognati 
eorumque ac earum descendentes et imposterum descensuri, quocunque loco nati, in 
seminario illo per tempus humaniorum scholarum usque ad rhetoricam inclusive alerentur 
et vestirentur, imposita illis obligatione, ut diebus singulis pro anima defunctorum funda- 
torum et amicorum in honorem sanctissimae Trinitatis tria „Pater** et „Ave" orarent. 

Idcirco nos consul et senatus civitatis Horazdiovicensis memorati pie defuncti ad- 
modum reverendi ac venerabilis domini decani ultimam voluntatem ad amussim exequi 
volentes, duo millia florenorum Bhenensium seminario Neo-Pragensi sub cura et admini- 
stratione reverendorum patrum Societatis Jesu irrevocabiliter extradimus et transscribimus 
subsequentibus conditionibus et clausulis: 

|mo. Ut ex censu illorum duorum millium alantur duo juvenes, qui praeter victum 
in mensa altera pone regentem etiam amictum censui annuo proportionatum (nimirum annis 
singulis par tibialium, unum par calceorum, unas caligas, unum thoracem longum et unum 
piieum) a prsedicto seminario Neo-Pragensi immutabiliter et in perpetuum (si niminun 
censum immutabiliter seminarium percipiat) obtineant. 

De lotrice autem, lectisterniis et Unea supeUectili ipse juvenis sibi per suos parentes 
aut alios amicos providebit. 

2do. Dictorum juvenum prsesentatio juxta mentem pie defuncti fundatoris in codicillo 
expressam ad amplissimum magistratum Horazdiovicensem spectabit. Quod si aliquis ex 
prsesentatis juvenibus legibus seminarii se non accommodaverit aut pro studiis inepti 
judicati fuerint aut excessum aliquem notabilem commiserint, liberum semper erit patri 
regenti consulto reverendo patre rectore eum ex seminario dimittere, cujus loco alius illico 
a magistratu Horazdiovicensi praesentari poterit et actu prsesentabitur. 

3^^- In casu, quo ex supra dictis quatuor fratribus et duabus sororibus Gregorianis 
eorumque ac earum posteris filius nullus superesset, sed tantum una vel plures sanguinis 
Gregoriani filise, qxxsd aliquando nuberent et nuptse masculos procrearent, antequam hi mascuU 
setatem pro studiis sufiBcientem acquirerent, in hoc inquam casu hujus loco interim et 
expresse pro hoc tantum illius ad studia inhabiUtatis tempore ad hanc fundationem 
suscipietur juvenis ex consanguineis remotioribus, inter quos primum semper locum habe- 


33 V, Jiri Josef Gregor. P. Georg Josef Gregor. 33 

bunt posteri defuncti domini Samuelis Bauda, quondam civis Horazdiovicensis. Si demum 
hi Baudiani sanguinis et post hos aliorum quoque Gregorianae prosapise consanguineorum 
juvenes non invenirentur, tunc primo ad fundationem hanc assumentur filii aliorum 
honestorum civium Horazdiovicensium, quos magistratus prsesentaverit. Quamprimum autem 
masculi ex matribus sanguinis Gregoriani profecti ad studia per setatem habiles fuerint, 
fundationis hujus beneficium statim redibit ad illos eorumque posteros sine omni dilatione, 
tergiversatione, contraversia et lite. 

Porro hanc fundationem, a vocis etymo Gregorianam, ut sarta tectaque maneat, ita 
sollicite accurabit coUegium et seminarium, uti solet alias fundationes accurare. 

In quorum omnium majorem fidem ac robur prseter consueti magistratus urbis 
HorazdioTicensis sigilli appressionem et subscriptionem se itidem subscripsit ac sigillum 
suum appressit reverendus pater coUegii Neo-Pragensis rector. 

Datum Neo-Pragaß 16. Octobris 1703. 

(L. S.) 

Consul et senatus civitatis Horazdiovicensis. 

(L. S.) 

Maximilianus Wietrowsky, 
Societatis Jesu, collegii ad sanctum Ignatium Neo-Pragae rector mp. 

Original y c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. Original im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. 


n. ö 


34 


P. Johann Carl Wowes, 


P. Jan Earel VoTei. 


34 


1703 

Juli 16. öervence. 


P. Johann Carl Wowes'sche Studenten- 
Stiftung. 

P. Johann Carl Wowes, Pfarrer 
in Weseli, errichtete in seinem Testamente 
vom 16, JiUi 1703 eine Stiftung für den 
nächsten und befähigtesten studierenden 
Freund und widmete zu diesem Behufe ein 
Capital von 1200 fl. Rheinisch. 

Das Benennungsrecht für diese Stiftung 
überliess der Stifter seinem Bruder Wenzel 
Franz Woives, Bürger in Weseli, und dessen 
Erben. 

Im Jahre 1775 wurde über diese Stif- 
tung ein Stiftsbrief errichtet und bei detn 
Umstände, als damals der Mannesstamm der 
stifterisclien Freundschaft erloschen war, in 
demselben die Bestimmung getroffen, dass 
der jeweilige Pfarrer von Weseli 
als Stiftung spr äs entator allezeit 
den nächsten und zum Studium be- 
fähigtesten Vertvandten des Stifters, 
falls aber die ganze Freundschaft 
aussterben sollte, den ärmsten und 
tauglichsten „Wesel er Patrioten^ 
für die Stiftung zu benennen hätte. 

Die Stifflinge hatten keine andere Ver- 
pflichtung als des Stifters in ihren Gebeten 
dankbar zu gedenken. 

Gegenwärtig verleiht die Stif- 
tung die k. k. Statthalterei in Prag 
aber Präsentation des jeweiligen 
Pfarrers in Weseli; in ihrer Verwal- 
tung steht auch das ursprünglich vom 
Pfarrer in Weseli verwaltete Stißungsver- 
9nögen. Letzteres beträgt 3834 fl. 78 kr, Ö.W, 

Die jährliche Gehilr des Stipendiums 
ist auf 152 fl. festgesetzt. 


Studentske nadani P. Jana Karla 

Vovsa. 

P. Jan Karel Voves, farär ve Ve- 
seli, zridil ve sve zdviti ze dne 16. (ervence 
1703 nadäni pro ^tejbliiSiho a nejzpüsobilej- 
§iho studujiciho pritde a vinoval k tomu 
uöelu kapital 1200 zl. Rynskych. 

Prävo jmenovati stipendisty ponechal 
svemu bratru Väclavu Frantisku Vovsovi, 
meSfanu ve Veseli, a jeho dMicäm. 

V roce 1775 byla o nadäni sepsdna li- 
stina nadacni a pon^vadS tehdy muiske po- 
koleni zakladatelova prdtelstva uz bylo za- 
niklo, ustanoveno, ze md doöasny farär 
ve Veseli jako j>^^sentator pro na- 
däni jmenovati nejblizäiho a k stu- 
diim nejschopnöjSiho pribuzneho 
zakladatelova, a kdyby cele pfdtel- 
stvo to vymfelo, nejchudsiho a nej- 
zpüsobilejsiho „patriota Veselskeho." 


Stipendiste neniöli jineho zdvazku neili 
vdiine vzpominati zdkladatele v modlitbäch. 

Nyni udili nadäni c. k. misto- 
driitelstvi v Praze na presentaci 
faräfe ve Veseli; v jeho sprdvä nalezd 
se tei jmini nadacni püvodni fardfem ve 
Veseli spravovane a nyni 3834 zl. 78 kr. 
öinici. 


Roöni Stipendium jest ustanoveno 
152 zl. 


na 


I. 

In nomine sanctissimae atque individuse Trinitatis. 

Ego Joannes Carolus Wowes, pro tempore curatus Wessely, sciens vitam meam esse 
labilem, desuper infirmitate pressus, casu quo divina bonitas me ex hac valle vocare 
dignaretui*, hanc ultimam sana et considerata mente facio voluntatem. 

Inprimis animam meam creatori meo recommendo, corpus vero cum omni decentia 
ut in ecclesia Sanctae Crucis Wessely sepeliatur desidero; supra sepulchrum decentem 
lapidem situare obligabitur hseres. 


35 P» Johann Carl Wowes. P. Jan Karel Voves. 35 

De rebus vero, quas mihi divina bonitas elargita est, sequentem facio dispositionem. 

1^ Quidem haeredem omniam, quae post infra specificanda remanebunt, constituo 
fratrem meum Wenceslaum Franciscum Wowes, civem Wesseliensem. 

9®. Prseterea lego mille ducentos florenos et quidem hoc intuitu, ut ex censu illorum 
(ubi in tutum locum elocati fuerint) in quocunque seminario studens aliquis ex meis 
amicis alatur et vestiatur, aut fixa alicubi fundatio pro tali instituatur, ad quam jus 
praesentandi transcribo fratri meo haeredi et successoribus ejus. 

Hanc ego considerata mente factam meam ultimam voluntatem a venerabili archi- 
episcopali officio ratificandam humillime supplico. 

Executorem constituo admodum reverendum ac doctissimum dominum Wenceslaum 
Straka, decanum Tinensem et vicarium foraneum. In quorum fidem manu propria sub- 
scripsi et sigillo ordinario munivi et pro subscriptione duos testes exquisivi. 

Actum 16. Julii anno 1703. 

Idem qui supra, videlicet 

(L. S.) Joannes Carolus Wowes. 

(L. S.) Pr. Andreas Norbertus Cäizek, 

pro tempore decanus Sobicslaviae. 

(L. S.) P. Carolus Leopoldus Hettig, 

pro tempore parochus Drachoviensit. 

Pro publicato acceptum et confiimatum 13. Augusti 1703. 

N-Consist. 7079. 

Hancce copiam concordare cum originali, testatur cancellaria archiepiscopalis con- 
sistorii Prag« die 10. Augusti 1892. 

(L. S.) A. Piskacek, 

secretarius. 

Dass vorstehende Abschrift mit der vorgelegten vidimierten Copie von Wort zu Wort 
übereinstimmt, wird hiemit bestätigt. 

K. k. Statthalterei-Archiv Prag, 

am 22. Mai 1894. 

(L. S.) Karl Köpl, 

k. k. Stattbalterei-Archivar mp. 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Stattbalterei- Overeny opis v c. k. mistodrzitelskem arcbive 

Archive in Prag. v Praze. 


II. 

Ich Johann Franz Karl Kobosz, vicarius foraneus, Pfarrer der Stadt Wessely ob 
Luschnitz, bekenne hiemit für mich und meine Nachfolgere, dass, nachdeme auf allerhöchste 
Anordnung über jene Stiftungen, worüber noch keine Stiftbriefe errichtet wären, sogleich 
die behörige Stiftbriefe zustand gebracht werden müssen: ich noch de anno 1703 eine 
Stiftung per zwölf hundert Gulden Rheinisch, von dem seeligen hochwürdigen Herrn Johann 
Karl Wowesz, gewesten Pfarrer zu Wessely, testamentaliter vermachte zu dem Ende, 
damit zufolge seines den 16*®" Julii anno 1703 errichtet- und den 13'®° Augusti eodem 
anno in dem hochwürdigsten erzbischöflichen Prager consistorio publicirten und confir- 
mirten Testaments, dass das ganze Interesse einem nahesten und fähigsten studirenden 

n. 5* 


36 R Johann Carl Wowes. P. Jan Karel Voves. 36 

Freund zu seiner Unterhaltung zukomme, gefunden. Dieweilen aber die jetzige Freund- 
schaft von der weiblichen Linie (indeme von dem männlichen Geschlecht keiner mehr 
sich bei Leben befindet) mich schon durch etliche Jahr vertraulich ersuchet, womit zu 
ewiger Conservation der Stiftung, allen mit der Zeit etwan entstehenden Strittigkeiten 
zu entgehen, de jure suscipiencQ, das gleich genannte jus suscipiendi in Namen aller 
meiner Nachfolgern, Pfarrern zu Wessely, auf ewige Zeiten annehme und jetzo und hinfüro 
allezeit das näheste und das fähigste subjectum zum Studiren aus der Freundschaft, in 
Fall aber, dass die ganze Freundschaft absterben sollte, einen ärmesten und taugligsten 
Wesseler Patrioten ich und meine Succession erwählen solle; niemalen aber soUe dem 
Herrn Pfarrer erlaubet sein, von seiner Freundschaft auf diese Fundation anzunehmen, 
ausgenommen dieser susceptus wäre eben ein Wesseler Patriot und das ärmeste und zum 
Studiren ein taugligstes subjectum: so habe mit der Bewilligung meiner hochwürdigsten 
Obrigkeit diese Stiftung und jus suscipiendi angenommen. 

Und wie nun ersterwähntes Stiftcapitale per 1200 Gulden bei der Wesseler Stadt- 
Gemeinde anlieget: als ist auch selbes mittelst einer de dato Wessely 30. Martii 1764 
ä 4 pro cento ausgefertigten magistratualischen, in die Stadt-Bücher eingetragenen und 
in der Kirchen-Cassa aufbewahrten Obligationen sichergestellet worden. Und zumahlen 
von diesem capitali das jährliche Interesse ä 4 pro cento 48 Gulden betraget, so wird 
der Student jährlich zu seinen Genuss zu empfangen haben 48 Gulden und wird schuldig 
sein, in seinen Gebetern dankbar zu leben. 

Solchem nach gelobe ich und verspreche, dass ich obgedachte Stiftung nach dem 
Willen des seeligen Stifters zu ewigen Zeiten erfüllen und das hierzu gewidmete Stift- 
Capitale jederzeit erhalten wolle. 

Zu mehrerer Bekräftigung habe ich drei gleichlautende exemplaria aufgerichtet, 
hievon eines dem hochlöblichen kaiserlich-königlichen Landesgubemio oder der (pleno 
titulo) delegirten Stiftungs-Hof-Commission, das andere dem hochwürdigsten erzbischöflichen 
Prager consistorio allhier extradiret, das dritte endlich in der Kirchen-Cassa zur bestän- 
digen Gedächnus dieser Stiftung hinterleget worden. 

Urkund dessen meine hierunten gestellte Fertigung. So geschehen in der Pfarr zu 
Wessely ob Luschnitz am 20*®° Februarii 1775. 

(L. S.) Joannes Franciscus Carolus Kobos, 

curatus Wesseliensis, archiepiscopalis vicarius foraneus mp. 

(L. S.) Mathias J. Kaudelka, 

syndicus juratus ibidem mp. 

Dass vom stehendes Fundations - Capitale per 1200 Gulden Rheinisch auf unserer 
Gemeinde gehörigem „Poniedrazie" genanntem Teücht, welcher unter 48 Schock Einsatz 
ertraget und in Werth 4000 Gulden ertraget, mit keiner andern Passiv-Schuld oneriret 
ist, mit sicherster Hypothec und bester Priorität unter ausgestellter und in dem Stadt- 
Obligationmn-Protocoll viridi colore 10 und 11*<* folio, de dato 17. Maii 1764*«° Jahrs 
einverleibter und in die Kirch-Cassa beigelegter Obligation am besten versicheret seie, 
wird anmit von Amtswegen verificiret. 

Actum Stadt Wessely 23^ Februarii 1775. 

(L. S.) BürgeiTueister und Rath dahieselbst mp. 

Georg Ssisskowsky mp, 

Waczlaw Jokss mp. 

Gajetan Wolf mp. 

Martin Hompel mp. 

Mathias J. Kaudelka, 

Syndicus juratus ibidem mp. 


37 P» Johann Carl Wowes. P. Jan Karel Voves. 37 

Des hochwürdigst-hochgebonien des heiligen Römischen Reichs Fürsten und Herrn Herrn 
Anton Peter, von Gottes Gnaden Erzbischofens zu Prag, des heiligen apostolischen Stuhls 
legati nati (pleno titulo) wir vicarius in spiritualibus generalis et officialis etc., dann ein 
gesammtes erzbischöfliches Prager Consistorium lassen uns obbeschriebenes Fundations- 
Instrument nicht allein Wohlgefallen, sondern thuen auch dasselbe authoritate archiepiscopali 
ordinaria in allen Punkten und Clausulen ratificiren und confirmiren, wollen auch hierüber 
(damit dessen Inhalt unverbrüchlich nachgelebet werde) jederzeit fest Hand haben. 

Zu mehrerer Bekräftigung dessen haben wir diese unsere Ratification eigenhändig 
unterschrieben und das gewölmliche erzbischöfliche Consistorial-Insiegl beidrucken, nicht 
minder sothanes Fundations-Instrument in die hierzu gewidmete Consistorial-Bücher von 
Wort zu Wort einverleiben lassen. 

So geschehen Prag in der erzbischöflichen Canzlei den 19*®" Martii 1775. , 
(L. S.) Joannes Andreas Kayser, 

epigcopalis vicarius generalis et ofiicialis mp. 

Benedictus Stöber, 

cancellarius mp. 

Ingrossatum libro fundationum P. P. folio 181. 

Original im k. k. Statthalterei- Archive zu Prag. Original v c. k. mistodrzitelskem archivu vPraze. 


38 


Theobald Carl Siebertb. 


Theobald Karel Siebertb. 


38 


1704 

November 28. listopadu. 

Theobald Carl Sieberth'sche Studenten- Studentske nadani Theobalda Karla 

Stiftung. Siebertha. 


Theobald Carl Sieherth, Fürst 
Schwarzenherg^ scher Bath, hat zu Folge seines 
am 28. November 1704 errichteten und am 
30. December 1704 in Prag publicierten Testa- 
mentes § 5 der Stadtgemeinde Strakonitz den 
Betrag von 6000 Gulden Bheinisch für ver- 
schiedene WohlthätigJccitssti/tungszicecJce le- 
giert, woraus namentlich der Interessenbetrag 
von 50 fl. einem zum Studieren taug- 
lichen Knaben nach Gutbefund des 
Strakonitzer Magistrates verab- 
reicht werden sollte. 

Diejenigen, welche nach vollen- 
deten niederen Schulen der Bechts- 
gelehrtheit sich widmen tvollten, 
hätten besondere Berücksichtigung 
zu finden. 

Gegenwärtig verleiht diese Stif- 
tung die k. k. Statthalterei in Prag 
über Präsentation der Gemeinde- 
vertretung der Stadt Strakonitz. 

Dieselbe verwaltet auch das Bedeckungs- 
capitcU für das Stipendium, welches im Jahre 
1767 mit 1250 fl. bemessen war tind der- 
malen die Höhe von 5776 fl. 88 kr. ö. W. 
erreicht hat. 

Die Jahresgebür des Stipendiums be- 
trägt heute 250 fl. 


Knizeci Schtvarzenbersky rada Theo- 
bald Karel Sieberth odkdzal ve sve zd-- 
väti dne 28. listopadu 1704 zrizene a dne 
30.,prosince 1704 v Praze prohldsene v § 5. 
m^stu Strakonicim 6000 zl. Bynskych i%a 
nadani k rüznym dobroöinnym ücelüm; 
z lirokü mälo jmenovitö 50 zlatych podle 
uznäni Strakonickeho magistrdtu 
ddvdno byti chlapci k studovdni 
zpüsobilemu. 


Zvlästö m^lo se pfihlizeti k ta- 
kovym mladiküm, ktefi po dokon- 
ceni niisich skol chtäli se vönovati 
prdvnictvi. 

Nyni udili nadani c. k. misto- 
drzitelstvi v Praze na presentaci 
obecniho zastupitelstva ve Strako- 
nici eh. 

Mistodriitelstvi spravuje take fond na- 
daöni, jenz roku 1787 cinil 1250 zl, a nyni 
vySe 5776 zl. 88 kr. r. ö. dostoupil. 


Bocni sti2)endium cini nyni 250 zl. 


I. 

Ex tr a c t 

aus des weiland Herrn Theobald Carl Sieberth de dato 28. Novembris anno 1704 auf- 
gerichteten und den 30. Decembris eodem anno publicirten Testaments. 

Im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit Gottes Vaters, Gott des Sohnes und des 
heiligen Geistes Amen. 

Ich Theobald Carl Sieberth Ihro fürstlichen Gnaden zu Schwarzenberg etc. Rath 
und dero gesambten Böhmischen Herrschaften Ober-Hauptmann, auch Burger der könig- 
lichen kleinem Stadt Prag, bekenne und Urkunde hiemit, dass ich . in Betrachtung der 
Unfehlbarkeit des jedem Menschen vorstehenden Todes und gänzlicher Ungewissheit 
dessen Stunde mich bei noch durch Gottes Gnade geniessender guter Gesundheit und 
Verstand entschlossen habe, meinen letzten Willen und Testament, umb dass mein hinter- 
lassenes Vermögen nach meiner Intention appliciret werden möge, zu verfassen und zu 
erklären, wie dann ich solchen meinen letzten Willen nachfolgender Gestalt eröffne und, 
was nach meinem Tod ein- und anderen Ort zufallen solle, disponiren und verordnen 

thue etc 

zumahlen auch pro 


39 Theobald Carl Sieberth. Tbeobald Karel Siebertb. 39 

5*^- Impressa a natura hominibus erga patriam afiectione eidem bene velle incli- 
namur, aus welchen Antrieb mein Bruder und Erblasser seelig zu öfters gedachten Stra- 
konitz, als unser beeder Vaterland, vor die arme Patrioten ein Hospitale erbauet und 
dotirt, also ich auch seinem exemplo inhaerirend habe mich entschlossen, ein Beihilf zum 
Besten der ganzen Gemeinde dieser Stadt Strakonitz zu meiner Gedächtnus zu verlassen. 
Thue dahero ihr, der Strakonitzer Stadt-Communitset, sechs tausend Gulden aus eigenen 
willkürlichen Antrieb und Affection der Gestalt legiren und widmen, auch dass dieses 
Capital, womöglich allezeit auf einem Ort unzertrennlich liegen bleibe und das Siebertische 
Capital genannt werde. 

Die von solchen 6000 fl, fallende jährliche Interesse aber, ist meine Intention, dass 
davon auf einen bürgerlichen, zum Studieren tauglichen, Knaben jährlich 50 fl. gereichet 
werden, welcher nach des löblichen Magistrats Gutbefinden erstlich ad studia humaniora 
geschickt und [nach] deren Absolvirung auch zu höheren Scientien appliciret werden 
[solle], damit ein solcher in jure proficiren, auch die praxim erwerben möge, umb sodann 
seinem Vaterland entweder bei der Stadt vor einem Stadtschreiber oder, wo [er] allda 
nicht gebraucht sondern etwa zu Prag oder anderwärts avanziret werden möchte, mit 
Bath und That beihilflich zu erscheinen sein solle. Und indem an einem qualificirten 
Stadtschreiber bei einer Communität viel gelegen, so können von denen Interessen, so von 
diesen 6000 fl. fallen, zu einer adjuta 60 fl. jährlich appliciret werden. Die übrigen 
250 fl. Interessen anbelangend, thue solche dahin widmen, dass dieselbe denen bedürf- 
tigen Bürgern, welche zu ihren Gewerb etwas brauchen und ihnen darmit aushelfen 
können, gegen convenabler Versicherung und nur ä 4 pro cento davon reichende Inter- 
essen vorgestrecket werden, unib dass mancher Handwerker, der ihme zu seinem Hand- 
werk die benöthigte Materialia nicht schaffen kann, damit in Uibung und Treibung seines 
Handwerks, Gewerbs oder Handels befördert und ihme dadurch geholfen werde. Wie 
dann zu einem löblichen Magistrat und der ganzen Gemeinde das versicherte Vertrauen 
habe, sie werden dieses mein treuherziges legatum annehmen und das Capital, wie er- 
wähnt, zu meiner Gedächtnus und ihnen wie auch ihren Nachkommenden zum Besten 
zu conserviren geflissen sein. 

Zu Urkund und Bekräftigung alles dessen habe mich eigenhändig unterschrieben 
und mein gewöhnliches Signet beigedrucket, auch die unten benannte Herrn ersuchet, 
dass sie als Zeugen sich auch unterschrieben und ihre Petschaften beigedrucket haben. 

So geschehen Prag den 28. Novembris anno 1704. 

(L. S.) Theobald Karl Sieberth. 

(L. S.) Jakub Josef Jawomiczky, 

zur Zeugnus. 

(L. S.) Johann Joseph Bauda, 

zur Zengnus. 

Dass vorstehender Auszug aus den Stadt Strakonitzer Privilegien mit dem Originali 
in allem übereinstimme, bestättigt unter nachstehender Fertigung und Beidruckung des 
Stadtsigels Stadt Strakonitz den 12*®»^ September 1786. 

(L. S.) Burgeimeister und Rath allda: 

Karl Ignaz Suschensky mp., 

tunc temporis consul. 

Johann Suchanek mp., 

syndicu». 


Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- Overeny opis v c. k. mistodrzitehkem arcbivn 

Archive in Prag. v Praze. 


I 


40 Theobald Carl Sieberth. Theobald Karel Sieberth. 40 

n. 

/ 2fl. \ 
V Stempel, j 

Kund und zu wissen sei vor jedermänniglich, dass Tlieobald Carl Sieberth, Fürst- 
Schwarzenbergischer Rath, infolge seines de dato Prag 3C*®° Decembris 1704 publicirteii 
Testaments in dem § 5^^ zu Händen der Stadt Strakonitzer Gemeinde sechs tausend 
Golden Rheinisch, dazumal a 6 pro cento, zu dem Ende legiret habe, damit davon einem 
zum Studiren tauglichen Knaben nach Gutbefund des Strakonitzer Magistrats 50 Gulden 
abgereichet, besonders aber demjem'gen zugewendet werden solle, welcher nach vollendeten 
minderen Schulen sich weiters der Rechtsgelehrheit widmen wollte, um seinem Vaterlande 
seiner Zeit mit Rath und That beizuspringen, nicht minder dem Strakonitzer Stadtschreiber, 
da an einem qualificirten Syndicum bei einer Stadtgemeinde viel gelegen, zu einiger 
Beihilf zu seinem Gehalte jährlich 60 Gulden ausgefolget, die übrigen Interessen aber per 250 
Gulden denen bedürftigen Stadt Strakonitzer Handwerkern zur Aushilfe und BeischafiPimg 
der zum Gewerbe nöthigen Materialien gegen Versicherung ä 4 pro cento vorgestrecket 
werden sollen. 

Da nun ein hochlöbliches Larudesgubemium infolge hoher Entschliessung vom 26**" 
Mai heurigen Jahres jene 6000 Gulden unter einem zur Errichtung einer Hauptschule in 
der Stadt Strakonitz zu verwilligen geruhet hat, davon aber die für einen studirenden 
Knaben bestimmte 50 Gulden und für den hiesigen Stadtschreiber 60 Gulden nach dem 
Willen des Stifters zu verabfolgen und folglich ein so viel betragendes Capital über jene 
zwei Vermächtnisse von dem ganzen pro rata zu exscindiren ist: so werden von nun an 
diese legirte 6000 Gulden von der zm* hiesigen Kapelle sancti Martini gestifteten ander- 
weiten 4000 Gulden (welche beide Posten zusammen 10.000 Gulden bis nun immer durch 
eine Rechnung geführet worden sind) dergestalt getrennet, dass auch besonders von dem 
itzt zur Hauptschule gewidmeten 6000 Gulden ein Capital von 2750 Gulden exscindiret, 
das diesfällige Capitale durch eine besondere Rechnung geführet, folglich hierüber auch 
eine soviel betragende Obligation in zwei Posten, nämlich zu Bedeckung dieser Studenten- 
stiftung per 50 Gulden und dann nach dem Willen des Stifters dem Stadtschreiber zu- 
gedachten 60 Gulden ausgestellet seie. 

Zu mehrerer Urkund und Festhaltung dessen ist gegenwärtiges Fundationsinstrument 
in drei gleichlautende Exemplarien verfasst, salva altiori ratificatione von dem Stadtrath 
der Stadt Strakonitz eigenhändig gefertiget und mit dem gewöhnlichen Stadtsigill bekräftiget 
worden. 

So geschehen Stadt Strakonitz den 20*®" Herbstmonat anno 1786. 

Joseph Oliwa, (L. S.) Wenzel Schmidt, 

pro tempore consul. Primator. 

Carl Ignaz Suschensky. Fabian Sekaussek. 

Carl Habelsperger. Franz Renner. 

Thomas Czesskuty. 
Johann Suchanek, 

syndicus. 

Von einem hochlöblichen kaiserlich-königlich Böhmischen Landes-Gubernium wird 
gegenwärtiges Erectionsinstrument Vorgehendermassen begnehmigt und andurch bestätigt. 
Prag den 1*«" Novembris 1780. 

(L. S.) Franz Graf von Nostitz. 

Carl Graf Clary. 

Dass gegenwärtige Abschrift mit seinem Originale gleichlautend ist, wird anmit 
bestätiget. 

Strakonitz den 24. Novembris 1790. 

(L. S.) Wenzel Schmidt, 

pro teini)ore consul mp. 

Beglaabigte Al)sclirift im k. k. Statthalterei- Ovcreny opis v c. k. mistodrziteUkem archi\Ti 

Archiv zu Prag. v Praze. 


41 


Pavel Petr Dolezal. 


Paul Peter Dolezal. 


41 


1705 

* 

cerrna ' 26. Juni. 


Studentske nadani Pavia Petra 

Dolezala. 

Pavel Petr Dolezal v Mlade Vo- 
zici zaloiU dne 26, öervtia roku 1705 pfi 
jesuiiskem semindri sv, Frantisha Xav. na 
Novem tn^U PratsTcem kapitalem 1000 zl, 
jRynskijch jedno nadaöni misto pro stu- 
dujici syny svych pribuznych z ro- 
diny Doleialü muiskeho i ienskeho 
pokoleni a kdyhy takovych nebylo, 
pro syny svych krajanü z Mlade 
Voiice, 


Stipendiste m^i v dStstvi byti po (esku 
vychovdni a uzivati nadani ai do seste tfidy 
humanitm (do rhetoriky). 

Presentaöni prävo vyhradil za- 
kladatel sob^ a sve manielce Lud- 
mile; po jich smrti m6lo pfejiti na 
radu misteöka Mlade Vozice. 

Po zmieni jesuitskych semindfü bylo 
nadani pfem^nSno v peneini a trvd v teto 
spüscM az dostid, 

Nyni udtli je Öeske c, k, misto- 
driitelstvi na presentaci obecniho 
zastupitelstva v Mlade Voiici bez 
obmezeni na urdity vyuöovaci üstav; 
uzivati Ize ho vsak i nyni j)Ouze na 
gymnasiich. 


C. k. mistodrSitelstvi v Praze spravuje 
nadaini kapital, jenS obndsi nyni 2912 zl, 
12 kr, Rocni Stipendium 6ini 116 zl. r. c. 


Paul Peter Dolezarsche Studenten- 

Stiftung. 

Paul Peter Dolezal in Jung- 
Woschitz errichtete am 26, Juni des Jahres 
1705 bei dem Jesuiten-Seminar zu St, Fran- 
ciscus Xav. auf der Neustadt Prag mit 
einem Stamnicapitale von 1000 fl. Rheinisch 
einen Stiftungsplatz und bestimmte 
denselben für studierende Söhne 
seiner Blutsverwandten aus der 
Familie Dolezal männlicher und 
weiblicher Linie und*bei deren Ab- 
gänge für Söhne seiner Jung-Wo- 
schitzer Landsleute. 

Die Stiftlinge mussten Böhmische Er- 
ziehung genossen haben und sollten bis zur 
sechsten Ifumanitätsclasse (Rhetorik) im Ge- 
nüsse der Stiftung verbleiben. 

Das Präsentationsrecht behielt 
der Stifter sich tmd seiner Gattin 
Ludmila vor; nach deren Tode sollte 
es an den Rath des Städtchens Jung- 
Woschitz übergehen. 

Nach der Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
nare wurde diese Stiftung in ein Hand- 
stipendium umgewandelt und besteht als 
solclies heute noch aufrecht, 

Sie wird gegenwärtig von der 
Böhmischen k. k, Statthalterei über 
Präsentation der Gemeindevertre- 
tung in Jung-Woschitz ohne Be- 
schränkung auf eine bestimmte Leh^-- 
anstatt verliehen, kann jedoch auch 
derzeit nur an Gymnasien genossen 
werden. 

Die k, k, Statthalterei in Prag verwaltet 
das Stiftungscapitalj welclies sich gegen- 
wärtig auf 2912 fl. 12 kr, beläuft. Die jähr- 
liche Gebür des Stipendiums beträgt 116 fl, 
6, W, 


Ve jmenu nejsvetejsi a nerozdilne Trojice Boäi Amen. 

Ja nfze podepsany znamo öinim timto listem y&bec, tu kde 2ten aneb ctouci slysdn 
bude, ie jsem uöinil zalo^em aneb fundaci v sume tisic zlatych Rejnskych dobre a berne 
Y&bec mince na ouroöeni danych pfi slavnem seminarium svateho Franti§ka Ksaveriusa 
nalezejicim k veleslavne koUeji svateho Ignatia Toyaryästva Jezßova v Praze na Novem 
nieste, a to k v^tsi cti a slave Bo2i, poöestnosti blahoslavene panny Marie, svateho 
mileho Vacslava, zästupee sveho, i vsech Bozich svatych, k spaseni du§e sve a ku spomo- 

U. 6 


f 


42 Pavel Petr Doleial, Paul Peter Dolezal. 42 

zeni pf ätel svych kreviiich a v jich nedostatku vlastencü milych Mlado-WoziczkycL Pfijato 
jest toto me zalozeni (s vedomim a pochvalenim Jeho Milosti düstojne velebneho pana 
Patera provinciala) od Jeho Milosti velebneho pana Patera Jifiho Chsynskyho, na ten 
eas rektora dotcene kolleje, leta 1705 dne 26. Cervna na tento nasledujici spüsob: 

1. Z ouroku rocniho (kteryzto pfichazi z tisic zlatych Rejnskych) kazdorocne bude 
mivat mladenec stravu, totiz dobre pivo a jidla obyöejna studentum hned po stolu 
prvnim Jeho Milosti velebneho pana Patera regenta v letu 1705 a mimo te stravy kazdo- 
rocne jeden dlouhy kabat, jedny spodky, jedny punöochy, jedny stfevice, jeden klobouk 
pred odjiti[m] na vakaci. Bude pak uzivati tohoto zalozeni jeden mladenec toliko do seste 
skoly Rhetoriky, po nem vzdy jiny a jiny podobne toliko do äeste skoly a nie vejse. 
PokudJ by v Prazskych mestech nemirna drahota aneb jinä takova nesnaze nastala, 
tehdy dokavad ona trvati bude, vedle milostiveho uznani Jeho Milosti velebneho pana Pa- 
tera rektora a regenta nebude povinnost tolik dati jmenovanemu mlädenci. 

2. Prävo dosazoväni aneb praesentovani dotöeneho mlädence z&stavuji a osobuji 
sobe a sve mile manzelce Lidmile, po smrti pak nas obouch chci a nafizuji, aby bylo 
pfi oufadu slovutnych a vzäctne opatrnych muzft, panü radnich mestys Mlade Wozicze, 
ktefiäto budou povinni dosazovat syny pfatel mych krevnich z rodu Doleialüv budto po 
meöi anebo po preslici zrozeny, blizäiho pf ed vzdälenejSim, a v nedostatku jich syny vla- 
stencii mych Mlado-Woziczskych, jak tyto tak ony v jazyku Ceskem vychovany. 

3. Vüle ma jest, aby takovy mladenec ode mne zalozeny nebyl povinen jakekoli 
muziky hlasite ani hudebne umeti, bude-li pak ji umeti aneb se ji sam dobrovolne uäti 
pro dal§i pomoc vyziveni sveho v §koläch vyssich, dobfe ucini. 

4. Pf ed propusteni[m] ml^ence ze seminarium zäda se ponizene Jeho Milost velebny 
pan Pater regens, ze vedomost Mlado-Woziczskemu oufadu skrze psani k panu pri- 
masovi poslane dati sobe oblibi pfed ötvrt letem, by on jineho miadence öasne do- 
saditi mohl. 

Toto vsecko ze veleslavne Tovarysstvo Jeiisovo na mou ponizenou zädost ve vsech 
punktich pfijati rai^ilo skrze Jeho Milost velebneho pana Patera rektora Jifiho Chsynskyho, 
povinne a slu^ebne dekuji a ze on *) o toto me zalozeni zaroven jako o jine otcovskou 
peci miti bude na vSecky budouci äasy, neomylne se düvefuji. 

Na potvrzeni toho väeho, co se tuto nadpisuie, s doiiadanymi a podepsanymi svfidky 
sem se podepsal a svuj obycejny sekryt pfitiskl. Stalo se v mestys Mlade-Wo2iczi 
leta 1711 dne 10. Octobris.^ 

Vysvetleni o dävanf satü: 

Mladenec kdyz dostane novy saty, nebude navracovat Jeho Milosti panu Paterovi 
regentovi starych ochozelych §atü, ale zachova je, aby se mohl pfevlikati a tak uäeti-iti 
novych §atfi a cistotneji se chovati. 

Potvrzeni teto fundaci ucinene od Jeho Milosti velebneho pana Patera rektora 
Jindficha Dusyka pfi dosazeni na tuz fundaci prvniho studenta Jakuba Rosola z Mlade 
Wozicze. 

Pfeöetl sem instrument ucinene fundaci od pana Pavla Petra Dolezala, malife 
a spoluradniho mestys Mlade Woiicze, a takovou fundaci pfijimäm a sobe porucenou 
miti chci na ten zpüsob a s temi punktami, ktere mne pfednesl velebny pan Pater 
Benedictus Dolezal z tovarysstva na§eho. Ku potvrzeni toho podepsal sem se a sekryt 
kolleje Novomestske u svateho Ignatiusa pfitiskl dne 10. Octobris leta 1711. 

(L. S.) 
Pavel Peter Dolezial mp. 

(L. S.) P. Franciscus May, 

pro tempore curatus Neo-Wozicensis mp. 

(L. S.) Purgkmistr a konsele mestys Mlady Wozicze. 

Original v c. k. raistodrzitelskem archivu v Praze. Original im k. k. Statthalterei- Archive in Prag. 


*) „ono" V orig. 


43 


PP. Jan Peschke-Abaolon. 


PP. Johann Peschke-Absolon. 


43 


1707 

dubna 29. April. 


Studentske nadäni PP. Jaiia Peschka 
a Vaclava Absolona. 

Chomütovsky dSkan P. Jan Peschke 
daroval vedle listiny rektorem jesuitske kol- 
leje V Chmnütovä dne 29, duhna 1707 vy- 
dane kollert Uze ödstku 1000 zh, z jejihoz 
roiniho vütSzku niil byti vydriovdn v semi- 
fidri SV. FrantiSka Xaverskeho v Chamiltove 
studujioi jinoch z prdtelstva jeho 
a kdyby takoveho nebylo, mßstansky 
syn z Oustku. 


Kdyby vsak nebylo ani takoveho 
s tudenta, mil miti predstaveny 
Seminare prävo pfijati tez jineho, 
0vldstö hudby znaleho a k stavu 
knSiskemu odhodlaneho jinocha. 


Po zruseni jesuitskych semindrü pfe- 
minino naddni v penezni. 

Pozdiji rozmfwzil je svStsky knez a by- 
v(dy Jesuita P, Vaclav Äbsolon dne 
7. dubna 1790 vPraze zemfely^ odkdzav mu 
re sve dne 28. bfezna 1790 zrizene, dne 
28. dubna 1790 potvrzene a do Praiskych 
ntistskych knih zapsane zävöti nSktere svoje 
pohleddvky ührnem 325 zl.*) 


PonSvadz vsak vedle naducni listiny 
o svitsenem naddni zfizene dne 11. dubna 
1796 z pohleddvek 200 zL bylo nedobytnychj 
zhylo toliko 125 zl., jez na üroky ulo^eny. 

Podle teto nadaöni listiny mSlo naddni 
Jana Peschka 

a) pro budoucnost nazyvati se na- 
ddnim Peschka- Absolona; 

b) uiiväni nadäni mölo se dostati 
po vytce chudemu k studoväni 
schopnemu chlapci z pfibuzen- 
stva Jana Peschka, kdyby ne- 


PP. Johann Peschke-Absolonsche 
Studenten-Stiftung. 

P. Johann Peschke, Dechant inKo- 
niotau, schenkte laut der vom JRector des 
Jesuiten-CoHegiums in Komotau ausgestellten 
Urkunde vom 29, April 1707 diesem Colle- 
gium ein Capital von 1000 fl., von dessen 
jährlichen Ertrage im Seminar St. Francisci 
Xaverii in Komotau ein studierender 
Jüngling aus seiner Freundschaft 
und bei Abgang eines solchen ein 
Auschaer BiXrgerssohn unterhalten 
werden sollte. 

Falls auch ein solcher nicht vor- 
handen wäre, solle es dem Seminar- 
Vorsteher freigestellt bleiben, auch 
einen anderen, vorzüglich der Musik 
kundigen und dem Priesterstande 
sich widmen wollenden Jüngling 
aufzunehmen. 

Mit der Außiebung der Jesuiten-Setni- 
näre wurde die Stiftung in eine Hand- 
Stipendienstiftung umgewandelt. 

Später hat der am 7. April 1790 in 
Prag verstorbene Weltpriester und Exjesuit 
P. Wenzel Absolon zu Folge seines am 
28. März 1790 errichteten und am 28. April 
1790 bestätigten und den Prager Stadtbüchern 
einverleibten Testamentes diese Stiftung durch 
Zuweisung einiger seiner ausstehenden Forde- 
rungen mit dem Betrage von 325 fl. ver- 
fnehrt. *) 

Da jedoch laut des unterm 11. April 1796 
über diese vermehrte Stiftung errichteten 
Stiftsbriefes von diesen Forderungen 200 fl. 
uneinbringlich waren, verblieben bloss 125 fl., 
welche fruchtbringend angelegt wurden. 

Nach diesem Stiftsbriefe sollte die 
Johann Peschke'sche Stißung 

a) künftig den Namen der Pesch- 
kisch - Absolonischen Stiftung 
führen; 

b) der Stiftungsgenuss vorzüglich 
einem armen, zum Studieren 
fähigen Knaben aus des seligen. 
Stifters Johann Peschke Ver- 


*) Soudasne stalo se take rozmnozeni student- 
skeho nadäni PP. Jana Aloisa Büttnera (viz c. 88 
toboto svazku) a zalozeni samostatneho Absolonova 
nadani, jez jest uvedeno vc III. svazku tohoto dila. 


IL 


*) Gleichzeitig fand auch die Vermehrung der 
PP. Johann Alois Büttner'schen Studenten-Stiftung 
(vide P. Nr. 88 dieses Bandes) und die Errichtung 
der selbständigen Absolon-schen Stiftung statt, welch 
letztere im III. Bande dieses Werkes erscheint. 


44 


PP. Jan Peschke-AbBolon. 


PP. Johann Pesohke-AbBolon. 


44 


bylo takoveho, chlapci pfibu- 
genstva P. Vdclava Ahsolona^ a 
Idyhy ani v tomto pribueenstvu 
nebylo hocha, jenz by mal chui a 
vlohy k studoväni, vidy aspon 
chlapci 8 mista OuStku; 


c) prdvo navrhovaci mölo prislu- 
seti mistske radi v Oustku spo- 
lecn^ a v souhlase $ tamnim fa- 
rarem a se zretelem na prislusne 
platne zdkony; 


d) uziväni naddni netnilo byti obmezeno jen 
na niisi Skoly latinske, nybrS mSlo trvati 
i ve skoläch vysSich, am i po cdou dobu 
pfipravy ke slidbö s platem spojene, 
nebo tak dlouho, ai by stipendista sdm 
mohl potrebnou vyiivu si opatfiti po- 
moci svych vSdomosti; 


e) koneöni mSli stipendiste v modlitbdch 
pamStlivi byti püvodnlho zaMadatele 
Jana Peschka i rozmnoiitele naddni P, 
Vdclava Absolona. 

Za Setfeni Uchto ustanoveni zminSne 
nadaci listiny provddi se naddni posud a 
udili je c. k. mistodriitelstvi v Praze. 


öeskym c. k. mistodrHtelstvim spravo- 
vane nadaöni jm^i öini 2309 zh 36 kr. a 
roöni poiitek z nßho 92 zh *) 


wandtschaft, in Ermangelung 
dessen aus der Verwandtschaft 
des P, Wenzel Äbsolon und falls 
auch in dieser kein zum Stu" 
dieren Lust und Fähigkeit be- 
sitzender Knabe vorhanden wäre, 
doch immer einem Knaben aus 
der Stadt Auscha zugewendet 
werden; 

c) das Vorschlagsrecht zu dieser 
Stiftung dem Stadtrathe zuÄuscha 
mit Zuziehung und Einstimmung 
des jeweiligen Auschaer Pfarrers 
und mit Rücksicht auf die dies- 
falls bestehenden Gesetze zu- 
stehen; 

d) der Genuss dieser Stiftung nicht bloss 
auf die unteren lateinischen Schulen be- 
schränkt, sondern auch in den höheren 
Schulen, ja durch die ganze Vorberei- 
tungszeit zu einem mit Gehalt verknüpften 
Dienst oder bis zur möglichen Selbst- 
erwerbung des nöthigen Unterhaltes durch 
die erlernten Wissenschaften fortdauern ; 
endlich 

e) die Stiftlinge in ihrem Gebete sowohl 
des ursprünglichen Stifters Johann 
Peschke als auch des Vef'mehrers dieser 
Stifung P. Wenzel Äbsolon eingedenk 
sein. 

Die Persolvierung dieser Stiftung erfolgt 
auch jetzt noch unter Beachtung der Be- 
stimmungen des angeführten Stiftsbriefes. 
Die Verleihung erfolgt durch die 
k, k. Statthalterei in Prag, 

Das von der Böhmischen k. k. Statt- 
halterei verwaltete Vermögen dieser Stiftung 
beträgt 2309 fl. 36 kr, und die Jahresgebür 
des Stiftungsplatzes 92 fl, *) 


I. 

Ego Josephus Böhm, societatis Jesu Commotovii rector, mille florenos, quos admodum 
reverendus, doctissimus, praecellens dominus Joannes Peschke, artium liberalium et phi- 
losophisß magister, sacrosanctae theologisB baccalaureus formatus et Commotovii decanus. 


*) Dekretem c. k. dvorske komise studijni ze 
dne 23. iervna 1813 ö. 1479 bylo k navrhu zemskebo 
gabemia schväleno slouciti nadäni Peschka- Absolona, 
Buttnera-Absolona a nadani Absolonovo v jedno, 
ponevadz y^nos väech tri nadani byl nepatmy. 


Gubernialnim dekretem ze dne 15. Hjna 1840 
c. 44.423 nanzeno zase rozdeleni, naöez nadani 
Peschka- Absolona a Buttnera-Absolona jako penezni 
nadani samostatne udilena, kdezto nadani Absolonovo 
pro nedostateönost fondu züstalo zatim neobsazeno. 


*) Mit Decret der k. k. Studien-Hofcommission 
vom 23. Juli 1813 Nr. 1479 wurde über Antrag des 
Landes^bemiums in Folge der geringen Vermögena- 
erträgnisse der Peschke-Absolon-, der Büttner-Ab- 
solon- und der Absolon'schen Stiftung die Zusammen- 
ziehung dieser drei Stiftungen in eine Stiftung ge- 
nehmig. 

Mit Gubernial- Decret vom 15. October 1840 
Z. 44.423 wurde dann wieder die Trennung ange- 
ordnet, worauf die Peschke- Äbsolon- und die Büttner- 
Absolon*sche wieder selbständig als Handstipendien- 
stifbungen persolviert wurden, während die Abso- 
lon*sche Mangels eines zureichenden Fonds vor- 
läufig unbesetzt blieb. 


45 


PP. Jan Peachke-Absolon. 


PP. Johann Peschke-Absolon. 


45 


coUegio meo mutuos dedit, seminario sancti Francisci Xaverii Commotovii extrado ad 
censum pei'petuuin a sex per cento (sie) elocandos, ut ex ejusmodi proveniente censu 
juxta intentionem et mentem prsememorati adiiiodum reverendi domini decani Joannis 
Peschke quotannis unus juvenis studiosus ex ejus amicis in praedicto seminario in 3*^ 
mensa alatur, annis singulis vestiatur ex integro atque, si temporum ratio permiserit, 
tertio quoque anno de novo pallio ipsi provideatur, atque ubi juvenis talis rhetoricam 
CommotoTÜ absolverit, alius huic de amicis illius surrogetur, aut in horum defectu aliquis 
Auschensium civium filius, bonae indolis et capacitatis adolescens, substituatur. 

Quodsi Yero talis nemo reperiretur, liberum erit patri regenti seminarii, adolescentem 
alium ac imprimis musicse peritum et gloriae divinse serviturum suscipere, qui censu pro- 
veniente ex mille florenis pariter, atque amici admodum reverendi domini decani fuere 
fruiti, et ipse fruatur. 

Quia vero intentio supra dicti admodum reverendi domini decani tales juvenes in 
seminario Commotoviensi societatis Jesu fuudandi et eo modo, quo dictum est, in perpe- 
tuum sustentandi pleno perspecta est admodum reverendo, doctissimo et prsecellenti 
domino Sigismundo Heübner, artium liberalium et philosophiae magistro, sacrosanctse 
theologise baccalaureo formato, pro nunc curato Görkaviensi, idcirco a me debite requi- 
situs est, ut de facta extraditione mille florenorum seminario Commotoviensi seu capitali 
perpetuse fundationis Peschkinae pro uno adolescente, ut supra dictum est, testis accederet 
suumque nomen et consvetum sigillum huic instrumento apponeret, quod hac ratione 
voluntati ac intentioni ssepius memorati admodum reverendi ac eximii domini Joannis 
Peschke, Commotoviensium decani pie in Domino defuncti ex integro sit satisfactum. 

Actum Commotovii 29*** Aprilis 1707. 


(L. S.) 


(L. S.) 


Josephus Böhm, 

Societatis Jeen pro tempore collegii Commoto- 

viensis rector. 

Sigismundus Augustinus Heubner, 

pro tempore curatus Görkaviensis. 


Jednoduchy opis z druhe polovice XVIII. 
stoleti T archivu c. k. mistodrzitelsvi v Praze. 


Einfache Abschrift aus der zweiten Hälfte des 
XYIII. Jahrhundertes im k. k. Statthalterei- Archive 
zu Prag. 


n. 

Yiz listinu III. u studentskeho nadani PP. Jana Vide Urkunde III bei der PP. Johann Büttner- 

Aloisa Büttnera a Absolona, ö. 88 tohoto svazku. Absolon'schen Studenten- Stiftung unter P.-Nr. 88 

dieses Bandes. 


Viz listinu IV. u studentskeho nadaui PP. Jana Vide Urkunde IV bei der PP. Johann Büttner- 

Aloisa BQttnera a Absolona, c. 88 tohoto svazku. Absolon'schen Studenten - Stiftung unter Nr. 8S 

dieses Bandes. 


46 


P. Martin Leidmetz-Schuber. 


P. Martin Leidmetz a Schoberova. 


46 


1708 

October 27. fijna. 


P. Martin Leidmetz-Schober'sche 
Studenten-Stiftung. 

Lata Schuldurkufide de dato Böhmisch- 
Krumau am 27, October 1708 hat P. Mar- 
tin Leidmetz, Pfarrer im Markte Wel- 
leschin der Stadt Krumau den Betrag twn 
1000 fl, übergehen und denselben zur Er- 
richtung einer Stiftung för 12 arme Stu- 
denten gewidmet^ welche an bestimmten Tagen 
des Jahres vor der Mariensäule auf dem 
Bingplatze in Krumau verschiedene Gel)ete 
verrichten, die lauretanische Litanei singen 
und am Martinifeste eine heil. Messe hören 
sollten, wofür dann jeder aus den mit 50 fl, 
entfallenden Interessen jener 1000 fl. zwei- 
mal des Jahres vom Krumauer Prälaten, 
welcher die Aufsicht über diese Stiftung zu 
führen hatte, mit je 2 fl. betheilt wurde; 
für die erübrigenden 2 fl. wurde 'defi Stift- 
lingen am Martinifeste ein Mittagmahl 
gegeben. 

Die Verwaltung des Stiftungscapitals 
übergab der Stifter der Stadt Krumau. 

Laut Fundationsinstrumentes de dato 
Krumau am 12. September 1766 hat dann 
die Witwe nach dem Krumauer Stadtrent- 
schreiber Marie Anna Schober neben der 
Errichtung anderer frommen Stiftungen für 
die armen Studenten, welche alle Mittwoch 
eine Litanei bei der Mariensäule auf detn 
Bingplatze in Krumau zu beten haben, 100 fl. 
gewidmet, welche Widmung der Leidnietz* sehen 
Stiftung zugelegt umrde. 

Gegenwärtig wird diese ver- 
mehrte Stiftung, welche für arme 
studierende Knaben überhaupt be- 
stimmt ist, von der Je. h. Statthalterei 
in Prag über Präsentation des je- 
weiligen Krumauer Prälaten ver- 
liehen. 

Die Böhmische Je, Je. StattJialterei ver- 
waltet gegenwärtig auch das Stiftirngsver- 
fnögen von 2920 fl. 46 Jcr. 

Die Jahresgebiir der zwei bestehenden 
Stiftungsplätze beträgt je 50 fl. 


Studentske nadani P. Martina Leid- 
metze a Sclioberove. 

Vedle dluzni listiny dane v CesJcem 
Krumlove dne 27. fijna 1708 odevzdcU P. 
Martin Leidmetz, faräf v tnistysi Vde- 
sini, m^stu Krundovu iästJcu 1000 zl. a ve- 
noval ji na zfizeni nadani pro 12chudych 
studentü, Jetefiz v urcite dny v roce pfed 
MariansJeym sloupem na ndmesti v Krumlove 
rozliöne modlitby Jconati, loretänsJcou litanii 
zpivati a o MartinsJce slavnosti msi sv. slyseti 
mdli, zaöezpaJe Jcazdemu z üroJeü onich 1000 zl. 
cdstJeou 50 zL vypadajictch dvaJerät do roJca 
KrunüovsJeym prelätem, jenz nad nadänim 
dozor Jeofmti mSl, po 2 zl. ddvdno bylo; za 
zbyvajici.2 zl. byl stipendistüm o MartinsJce 
slavnosti dävän oböd. 


Sprdvu jmöni ^ladaöniJio odevzdal zaJda- 
datel möstu Krundovu. 

Pozdiji vinovcda vdova po m^tsJeem pi- 
saH dücJiodnim v Krumlovö Marie Anna 
Schoberova vedle zdJdadni listiny, dane 
v Krumlovö dne 12. zart 1766 zaJdddajic 
zäroveH jind zboind nadani pro chude stu- 
denty, Jetefiz Jeaidou stfedu litanii pfed Ma- 
riansJeym sloupem na KrumlovsJeem ndmesti 
modliti se mdli, 100 zl., jez Je nadani Leid- 
metzovxi pfiddny byly. 

TaJeto rozmnozene nadani, jez 
pro chude studujici Jiochy vübec 
uröeno jest, udili se nyni c.Je. misto- 
drzitelstvim v Praze na presen- 
taci doöasneho preldta Krumlov- 
sJeeJio. 


CesJee c. Je. mistodrzitelstvi spravuje na- 
dami jmeni, jez ohnäsi 2920 zl. 46 Jer. 

Rocni plat obou stnvnjieicli mist nadnc- 
nicJi cini po 50 zl. 


47 P. Martin Leidmetz-Scbober. P. Martin Leidmetz a Schoberova. 47 

I. 

Wir Bürgermeister und Rath der herzoglich Eggenbergischen Residenz- und befreieten 
Bergstadt Böhmisch-Krummau, auch Aelteste der Gemein, vor uns und im Namen der 
jetzigen und künftigen Gemeinde, bekennen hiemit diesen Schuldbrief: demnach der wohl- 
ehrwürdige und hochgelehrte Herr Martinus Leidmetz, artium liberalium et philosophise 
magister necnon sacrosanctas theologise candidatus, derzeit in dem hochgräfiich Lanque- 
vallischen*) Markt Welleschin wohlverordneter Pfarrherr und Seelsorger, zu der allhiesigen 
Marianischen Ehrensäulen, welche wir Gott dem Allerhöchsten und der gebenedeieten, 
von der Erbsünde unbefleckten Mutter Gottes Marise zu ewigem Lob und Dank der dieser 
Stadtgemeinde durch die Fürbitte der allerseeligsten Mutter Gottes verliehenen Gnaden 
und Wohlthaten auf dem Ringplatz aufrichten lassen, eine Fundation von ein tausend 
Gulden (dass nämlich zu Ehren der heiligen zwölf Apostel 12 arme Studenten jährlich 
bestellt werden sollen, welche alle Samstag vom Fest Aller Heiligen, da sie die studia 
anfangen, bis auf die Oktav Mariae Geburt, da sich die studia endigen, vor obgedachter 
Statuen die Lauretanische Litanei andächtig singen, wie auch 5mal Ave Maria und einmal 
Sub tuum prsesidium etc. und die Oration von Unser Lieben Frauen beten sollen; nebst 
diesem auch allzeit vor dem Tag Mariae Opferung, Empfängnis, Vermählung, Reinigung, 
des heiligen Josephi, Marise Verkündigung, Heimsuchung, Himmelfahrt, Geburt und heiligen 
Namens Marise vor obgedachter Statuen abermal die Laui*etanische Litanei singen und 
zu Ende 7 Vater unser und Ave Mariae, Imal Salve Regina mit der Oration und endlich 
den Psalm De profundis clamavi etc. beten und letztlich in festo sancti Martini eine 
Mess andächtig hören und bei derselben etwas vor denselben beten verbunden sein 
sollen) 5 pro cento gestiftet, aus dem jährlich folgenden Interesse der 50 Gulden denen 
12 Studenten, die diese Fundation verrichten werden, jährlich in zwei Terminen, nämlich 
am Fest Marise Verkündigung einem jeden per 2 Gulden, am Fest Marise Geburt wiederum 
per 2 Gulden nach gebrachtem Zettel von Ihre Hochwürden dem dermaligen Herrn 
Prälaten als bestellten Inspector dieser Fundation zu entrichten und am Fest sancti 
Martini ihnen sammentlichen um die überbliebene 2 Gulden ein Mittagmahl zu geben, 
wie solches alles das instrumentum fundationis des Mehreren besaget und uns, damit wir 
die hierzu gewidmeten ein tausend Gulden Rheinisch auf ewiges Interesse zu 5 pro cento 
annehmen wollten, gebürenden Fleisses ersuchet; dass wir diese 1000 Gulden Fundations- 
gelder aus seinen des ehrwürdigen Herrn Pfarrers patris Martini Leidmetz Händen baar 
und richtig, ohne einigen Abgang, in guter, gangbarer Münz zu unseren Renten empfangen, 
auch zu der gemeinen Stadt Nutzen und Frommen wirklich angeleget haben, dannenhero 
über den richtigen Empfang in bester Form Rechtens mit ausdrücklicher Begebung aller 
Exceptionen und sonderlich non numeratae vel non in rem communit^tis versse pecunise 
wohlgedachtem Herrn fundatorem et respective creditorem kraft dieses quittiren und 
solchenmach für uns und unsere Nachkommende bei unseren wahren Worten trauen und 
glauben, versprechen und geloben, dass, gleichwie diese Fundation immerwährend und 
dnrch künftige ewige Zeiten gehalten werden soll, also auch wir erstgenanntes Capital 
der 1000 Gulden, welches wir zur Beförderung der Ehre Gottes und seiner ohne Erbsünde 
empfangenen jungfräulichen Mutter Mariae, auch intuitu dessen, dass die von uns erhobene 
Marianische Ehrensäulen mit einer so ansehnlichen Fundation gezieret werde, welche zu 
einem sonderbaren Trost und christlich-katholischer Auferbauung der gesammten Gemeinde 
und zu Nutzen der armen studierenden Jugend gereiche, unter welcher ewiger und un- 
ablässlicher Verzinsung mit sonderbaren fleissigen Dank an- und aufgenommen, mit 5 pro 
cento und also jährlichen mit 50 Gulden auch auf künftige ewige Zeiten verzinsen und 
solches Interesse denen in der Fundation verordneten 12 Beneficianten oder eben dem 
oft wohlerwähnten Fundationsinspectori, so da jederzeit die (titul) hochwürdige in Gott 
andächtige Herren der allhiesigen Praelatur successive kommenden Prälaten sein werden, 
aus unseren Gemeinrenten gegen Quittung unfehlbar quartaliter entrichten lassen wollen 
und sollen, gestalten wir dann auch hiemit die hiesigen Stadtgemeindeinkünfte, wo sie 
immer herrühren oder wie sie immer Namen haben mögen, nichts davon ausgenommen, 
zu einer Generalhypothek constituiren mit wirklicher und freiwilliger Verzeich und Ver- 
gebung aller und jeder immer ersinnlicher oder per injurias temporum zufallenden 
Exception und Ausflüchten, welche zu Infringirung dieser unserer Obligation und Hem- 

_- „ ^ 

*j icl est Longueval comes de Buquoy, 


48 ^' Martin Leidmetz- Schober. P. Martin Leidmetz a Schoberoya. 48 

mung der Fundation durch Menschenwitz ersonnen werden können; dass also sich der- 
selben der bestellte Herr Inspector halten und in Ermanglung der richtigen Bezahlung 
auf unsere selbst eigene Unkosten und Schaden das schuldige Quantum via juris zu suchen 
befugt sein solle. 

Zu dessen mehrerer Urkund und Festhaltung haben wir diese Schuldverschreibung 
mit unserer gemeinen Stadt wissentlich beigedrucktem grösseren Insiegel und sowohl 
gewisser aus unsem Mittel hiezu deputirten, als auch deren gesammten Gemeinältesten 
eigenhändigen Namensunterschriften corroboriret. So geschehen in Eingangs erwähnter 
Stadt Böhmisch Erummau den 27. Oktober im Jahre Christi ein tausend sieben hundert 
und acht. 

Dass gegenwärtige Abschrift aus einem bei hiesiger Stadt vorfindigen uralten Fun- 
dationsbuch von Wort zu Wort herausgeschrieben und demselben gleichstimmig sei, 
Urkund dessen nachgestellte Fertigung. 

Actum Stadt Krummau den 16'®" Augusti 1784. 

(L. S.) Bürgermeister und Rath allda: 

Anton Steyskal, 

Bürgermeister. 

Martin Alois Hable, 

beeideter Stadtkanzellist syndici loco. 

EinfacHe Abschrift aus dem Ende des XVIIL Jahr- Jednoduchy opis z konce XYIII. stoleti v c. k. 

hundertes im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. mistodriitelskem archivu v Praze. 


II. 

Wir Burgermeister und Rath der hochfurstlich Schwarz enb ergischen Residenz- und 
befreiten Bergstadt Böhmisch Crummau Urkunden und bekennen vor uns und unsere 
Nachkömmliche öffentlich vor jedermänniglich, besonders da, wo es vonnöthen: dass, 
nachdeme Frau Maria Anna Schoberin, hiesig verwittibte Stadt-Rentschreiberin, aus einem 
sonderbaren Antrieb einer gottgefällig heilsamen Intention zur Ausbreitung der göttlichen 
Ehre und Vermehrung des menschlichen Seelenheils von ihrem anhabend- von dem Aller- 
höchsten gesegneten Vermögen in Anbetracht, dass sie mit keinen nothwendigen Erben 
versehen, zum Behuf eines in dem hiesig sogenannten Gottesacker sancti Martini vor dem 
Cojauer Thor perpetuirlich zu stiften angemeinten Herrn Capellans drei tausend Gulden 
Capital zu 4 pro cento schenken, vertestiren und vermachen wolle, wie sie dann wirklich 
sothane Geld-Summam hierzu freiwillig, wohlbedachtlich und ungezwungen entgegen denen 
nachkommend für sie und ihre Freundschaft persolvirenden jährlichen heiligen Messen 
verehret, widmet und auf eine derlei ewige Fundation destiniret, wir eine solch- überaus 
lobenswürdige milde Stiftung nach zuvor mit Seiner Hochwürden dermaligen Erzdechant 
und infulirten Praelaten Herrn Herrn Baron Kfeller von der Sachsengrünn hierwegen 
reiflich gepflogener Berath schlagung, soviel an uns ist, nicht nur hoch wertschätzen, sondern 
auch die obbemelte 3000 Gulden Fundationsgelder unter unsere und unserer Nach- 
kommender ewige Obsorge dergestalt anzunehmen erbietig sind, dass die hievon stipu- 
lirten 4 pro cento Interesse entweder von dem hiesigen Stadtrentamt, wann und insolang 
sothanes Capitale allda erliegen würde, richtig abgefiihret, oder aber wo immer nach 
denen allerhöchst kaiserlich-königlichen Generalien in fundis publicis solches elocirter 
sich befinden dörfte, ganz unfehlbar eingehoben und nach Inhalt des ohnehin specialiter 
zu errichtenden instrumenti fundationis, wohin und weme was gebüret, appliciret werden 
solle. Und zumalen sie Frau Fundatricin entgegen dieser ihrer löblichen Intention gewisse 
sufiragia oder heilige Messen alljährlich, und zwar: 

vor ihre eigene dermaleins ableibende Seele 20 und ihren verstorbenen Ehe- 
consorten Herrn Bernhard Schober gleichfalls 20, zusammen also 40 

vor die Theresia, als des bemelten Herrn Schobers erste Ehcconsortin .... 10 

vor den Gregor und Anna Maria Neplin, als Testatricin Eltern 10 


49 P* Martin Leidmetz-Schober. P. Martin Leidmetz a Schoberova. 49 

Yor derselben vier Geschwistert, benanntlich Theresia, Eva Rosina, Albert und 

Francisca 10 

Yor des verstorbenen Bernhard Schobers seinen Vater Gregor und Mutter Margaretha 1 

vor dem Sohn Joseph Schober 8 

dann yor andere blutsverwandte und beschwägerte Freunde 8 

endlich yor alle verlassene arme Seelen . 4 

in Einem sohin . • . 100 
heilige Messen verlanget: als thuen wir uns in Kraft dieses instrumenti dahin verbinden 
und verobligiren, fortan sie Fundatricin dahin versicheren, dass, sobald dieselbe über 
lang oder kurz das Zeitliche verlassen und mit Tod abgehen würdet, die ausgesetzten 
heiligen Messen gegen dem percipirenden Interesse alle Jahr richtig und unfehlbar 
sollen und werden persolviret werden, nicht minder, dieweilen öfters bezielte Frau Fun- 
datricin annoch femers weiter mit ihren übrig anhabenden 1000 Gulden, und solches 
zwar nachstehendermassen, als: zu dem hiesigen Burgerspital sanctae Elisabethae mit 
200 Gulden, dann denen armen Leuten in dem hiesigen Gottesacker gleichergestalt 
200 . Gulden unter der Bedingnus, dass das Interesse denen beedertheiligen armen Spi- 
tälern jederzeit gleich in ihre Hände überreichet, dargegen von denenselben für sie Frau 
Testatricin und ihren seeligen Eheherm Bernhard Schober alle Dienst- und Samstag ein 
Rosenkranz abgebetet werden solle, id est 400 Gulden; 

item auf die hiesige Hausarme, welche bei denen Seelenmessen er- 
scheinen und beten werden 200 Gulden, 

davon denenselben das Interesse halbjährig zu vertheilen; mehr der 
hierortigen Archidiaconal [Kirche], und zwar zu dem Altar Maria Säulen . 200 Gulden; 

auf dem Berg Calvari hierorts, wovon dem daselbst wohnenden Ein- 
siedler alle Jahr zwei Gulden abgeben, dann der Capellen zwei Gulden 
verrechnet werden sollen 100 Gulden; 

endlich auf die arme Studenten, welche alle Mittwoch eine Litanei 
von der allerseeligsten Dreifaltigkeit bei der Maria Säulen auf dem Ring- 
platz abzubeten haben werden 100 Gulden 

disponiret und dergestalt bereits bei Lebszeiten ihre dermaleins bewerk- 
stelliget haben wollende letzte Willensmeinung erkläret und veroffenbaret, 
dahero wir dann auch respectu dieser obangezogenen, auf ewige fundationes 

destinirt- und in Einem 1000 Gulden 

ertragenden Posten anmit versprechen und fest zusagen, dass solche nach der löblichen 
Intention der Frau Stifterin zu immerwährenden Zeiten in ihren wesentlichen Inhalt er- 
füllet und imverbrüchlich werden befolget werden, alles getreulich sonders Gefährde. 

Zu wessen desto mehrerer Festhaltung ist dieses in zwei gleichlautenden Exem- 
plarien bis auf dessen hohe Beangenehmigung verfasste Interimsfundationsinstrumentum, 
welches ohne allen Anstand behörig ingrossiret werden mag, nicht nur von ihr dick- 
rementionirten Frauen Fundatricin eigenhändig unterschrieben, sondern auch von denen 
Magistratualibus gefertiget und mit dem grösseren Stadtinsiegl corroboriret worden. So 
geschehen in gedachter hochfürstlich Schwarzenbergischen Stadt Böhmisch-Crummau, den 
12. Septembris anno 1766. 

(L. S.) Maria Anna Schoberin. (L. S.) Adalbert Kitzhofer, 

Primator. 

(L. S.) Johann Ferdinand Tamschy, 

pro tempore praelatu» director, als Johann Franz Ehrlich, 

erbetener Zeug von der Frau Fun- Bürgermeister. 

datricin. 

Joseph Reska. 
(L. S.) Franz Ehrendorffer, 

als erbetener Zeug. Johann Flonan Pleschrer. 

Simon Stekel 1 

> Gemeia-Altiste. 
Johann Humbl ) 

Anton Steyskal, 

Syndicus. 

n. 7 


50 P. Martin Leidmetz-Schober. P. Martin Leidmetz a Schoberovä. 50 

Gemäss der inenthaltenen Clausul ist gegenwärtiges Interimsinstnimentum funda- 
tionis libro obligationum sub numero 4 folio 1 32 pagina versa et sequentibus ingrossiret 
worden. £x concluso magistratus praefatae urbis die 19. Decembris anno 1766, consule 
domino Joanne Georgio Eckhard. 

Anton Steyskal, 

SyndicuB. 

Confirmatnm die 23. Martii anno 1767. 

Praesentem copiam cum instrumento ex originali in librum fundationum sub li- 
tera J folio 391 signatum, in reverendissimo archiepiscopali consistorio asservatiun inserto, 
per omnia concordare, fidem hisce facio. Pragae in cancellaria archiepiscopali die 
23. Martü 1767. 

Paulus Michael, 
registrator ibidem mp. 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- Ov6i«n;^ opia v c. k. mistodrÄitelskem archivn 

Archive in Prag. v Praze. 


51 


P. Jacob Ignaz Peczcny. 


P. Jakub Ignäc Peceny. 


61 


1708 

December 26. prosince. 


P. Jacob Ignaz Peczeny'sche Stu- 
denten-Stiftung. *) 

P. Jakob Ignaz Peczeny, Pfarrer 
in Tuklatj errichtete am 26. December des 
Jahres 1708 bei dem Jesuiten-Cofivicte zum 
hl. Bartholomäus in Prag eine Studenten- 
Stiftung für einen Jüngling aus 
der Peczeny^schen Familie oder 
Blutsverwandtschaft und in Er- 
mangelung eines solchen für einen 
Jüngling aus Poliöka. 

Am 12, September 1714 vermehrte er 
das ursprünglich mit 2200 fl, Nieinisch fest- 
gesetzte Stiftungscapital um weitere 2000 fl. 
Rheinisch und bestimmte gleichzeitig^ dass 
aus den Interessen dieses Gesammtcapitals 
zwei Stiftungsplätze dotiert werden sollen.**) 

Das Benennungsrecht behielt 
sich der Stifter für die Zeit seines 
Lebens vor; nach seinem Tode sollte es 
von dem jeweiligen Rector des Col- 
legiums ausgeübt werden^ der jedoch 
den zu betheilenden stets nur aus 
der Zahl der ihm von den Cognaten 
und Agnaten des Stifters und in 
Ermangelung solcher aus den vom 
Magistrate der Stadt Poliöka vor- 
geschlagenen Bewerber zu wählen 
berechtigt war. 

Die Stiftlinge mussten zur Zeit 
ihrer Auf nähme in die Stiftung das 
zwölfte Lebensjahr erreicht haben 
und gute Gesittung nachweisen. 

Bewerber n, welche mit dem 
Stifter näher verwandt sind, räumt 
der Stiftsbrief vor den Entfern- 
teren den Vorzug ein, und zwar 
selbst für den Fall, dass sie hin- 
sichtlich ihrer Befähigung den 
übrigen Bewerbern nachstehen 
sollten. 


*) Vide die P. Franz Ignaz Peczeny'sche Stu- 
denten-Stiftung im ni. Bande. 

♦*) P. Jacob Ignaz Peczeny gründete im Jahre 
1714 noch eine zweite mit 1000 fl. Rheinisch dotierte 
Studenten -Stiftung bei dem Jesuiten - Seminar in 
Znaim, welche jedoch, obgleich sie ebenfalls für die 
Verwandten des Stifters und für Poli6kaer Stadtsöhne 
bestimmt war, mit der obigen Stiftung in keinem 
weiteren Zusammenhange steht und von der Mähri- 
schen k. k. Statthalterei verwaltet wird. 

n. 


Studentske nadäni P. Jakuba Ignace 

Peceneho.*) 

Farär Tuklatsky P. Jakub Ignäc 
Peöeny zrtdil dne 26. prosince 1708 pH 
jesuitskem konviktu u sv, Bartolomije v Praze 
studentske nadäni pro mladika z ro- 
diny Peöenych nebo z pfibuzenstva 
a pro pripad, Se by takovych nebylOj 
pro mladika z Poliöky. 


Püvodni jistinu 2200 zL Rynskych roz- 
mnoiil pak dne 12. zäri 1714 o dalSi 2000 zl. 
Rynskych a ustanovil zäroven, ie z ürokü 
celeho kapitdlu dv^ mista maji byti vydrio- 
väna. **) 

Zakladatel vyhradil si do sve 
smrti prävo jmenovati stipendisty; 
pojeho smrti mil totei prävo vyko- 
nävati rektor kolleje, avsak s tim 
obmezenim, Se smil si vybrati sti- 
pendistu jenom z täch iadatelü, 
ktere mu pfibuzni zakladatelovi po 
meöi i po pfeslici a, kdyby jich ne- 
bylo, magisträt v Poliöce navrhl. 


Stipendiste musili byti, kdy na 
nadäni byli prijati, stafi dvanäcte 
roküv a dobrych mravü. 

Blizsim pfibuznym vyhrazuje 
nadaöni listina prednost pfed 
vzdälenSjsimi a to i kdyby se ostat- 
nim Sadatelüm schopnosti nevy- 
rovnali. 


*) Yiz studentske nadäni P. Frantiska Ignace 
Pe^^eneho v III. svazku. 

**) Tyz P. Jakub Ignac Peöeny zalozil roku 
1714 jeste jedno studentske nadäni kapitalem 1000 zl. 
Bynskych pH jesuitskem seminäH ve Znojme; toto 
druhe nadäni, ackoliv je taktei^ pro pnbuznS za- 
kladatelovy a mestske syn^ z Poliöky ustanoveno, 
nesouvisi nikterak s horejsim nadanim a naleza se 
ve sprave Moravskeho c. k. mistodriitelstvi. 

7* 


52 


P. Jacob Ignaz Peczdny. 


F. Jakub Igaie Peteiy. 


52 


Die Stißlinge hatten die Stiftung bis 
zur Beendigung des philosophischen Curses 
zu geniessen, und bloss jene, die sich dem 
geistlicJien Stande widmen würden, sollten 
auch darüber hinaus während des Studiums 
der Theologie in dem Stiftungsgenusse ver- 
bleiben. 

Den Stipendisten wird im Stißsbriefe 
die Verpflichtung auferlegt, des Stifters im 
Gebete öfters eingedenk zu sein. 

Nachdem die Jesuiten-Seminare aufge- 
hoben worden waren, wurde die Peczeny*sche 
Stiftung in eine Handstipendien- 
Stiftung umgewandelt und wird 
als solche heute noch von der 
Böhmischen Je. k. Statthalter ei 
über Vorschlag der stifterischen 
Verwandten verliehen; ihr Genuss ist 
auf eine bestimmte Lehranstalt nicht mehr 
beschränkt, kann jedoch nur Schülern eines 
Gymnasiums zugestanden und denselben nach 
Äbsolvierung der Mittelschule nur dann 
noch weiter belassen werden, wenn sie sich 
dem Studium der Theologie undmen. 

Um allen Verwandten des Stifters zur 
Ausübung des ihnen zustehenden Vorschlags- 
rechtes Gelegenheit zu geben, wird in jedem 
einzelnen Erledigungsfalle der Stiftung gleich- 
zeitig auch der Concurs für dieses Vor- 
schlagsrecht ausgeschrieben.*) 

Das Stiftungsvermögen, welches die k.k. 
Statthalterei in Prag verwaltet, beträgt der- 
malen 10776 fi. 12 kr. 

Aus dem Erträgnisse dieses Capitals 
werden zwei Stiftungsplätze zu je 190 fl.**) 
dotiert. 


Stipendiste m&i naddnt uHvcUi ai do 
skonieni bihu filosofickeho; pauze ti, kteHby 
se vinavali stavu duchovnimu, mili houitvati 
ddle po ddbu studii bohosloveckych. 


Nadaini listina uldddd jim, aby se za 
zakladatele naddni (astiji pomodlüu 

Kdyi byly jesuüske semindfe zruseny, 
pfemßnino naddni PeczenSho v peniini, a 
udili se timto zpüsobem ai podnes 
Öeskym c, k. mistodrSitelstvim k nd- 
vrhu pfibuznych zakladatelovych. 
Na uröity vyuöovaci üstav neni vsak jiz 
väzäno, cde müie se udiliti pauze gymna- 
sistüm aponechaii jim Jen, kdyi se po ahscl- 
vovdni stfedni skoly oddaji studiu bohoslovL 


Aby se väem pffbuznym zaUadatdavym 
poskytla moinost vykonati prdvo navrhavaci, 
jei Jim ndleii, vypist^e se v kaidem pfipadS 
uprdzdnini naddni zdroveA take konkurs na 
takove prdvo navrhavaci. *) 

JmSni nadaini, c. k. mistodriüdstvim 
V Praze spravovan^, Uni nyni 10776 zl. 12 kr. 

Zjeho vynosuplati se dvima stipendistüm 
po 190 zl**) roöni. 


I. 

In nomine sanctisßimae atque individuae Trinitatis. Amen. 

Ego Jacobus Ignatius Antonius Feczeny, parochus Tuklatensis, ex yoluntate libera 
et charitate christiana erga consanguineos meos et alios ex civitate regia Foliczka oriundos 
fundationem perpetuam facio pro imo juvene ex familia mea vel ex quocunque sangoine 
mihi propinquiore, aut, si aUquando ex cognatis et agnatis meis nullus superfaerit, pro 
quocunque alio juvene ex civitate regia Policzkensi in collegio convictorum sancti Bartno- 
lomsei Societatis Jesu Pragse alendo et yestiendo, et reverendo patri Joanni Müller, pro 
nunc rectori coUegii sancti Clementis, do et in manus consigno duo millia florenorum 
Rhenensium et ducentos florenos, qui ad censum quovis meliere et securiore loco poni 
vel, si prsenominato reverendo patri rectori ejusque successoribus ita visum fuerit, ad 
stabile quid et immobile conyerti poterunt. 

£x hac summa cum emergant annui census centum et triginta duo floreni, yoIo ut 
nonaginta (plus aut minus pro yarietate temporum et annonse caritate) pro yictu secund» 
mensse, qualis est hodie alumnorum ecclesiasticorum, in alimentationem juyenis, reliqaum 


*) Entscheidung des k. k. Ministers für Cultus 
und Unterricht vom 9. October 1886 Z. 18.093. 

**) Die Verhandlung wegen Erhöhung dieser 
Gebür wurde eingeleitet. 


*) Rozhodnuti o.k. mimstra zaleiiitosti daohoy- 
nich a yyu£ov&ni ze dne 9. r(jna 1885 ö. 18.093. 

**) Jedn4ni ve pKöinö zv^seni tohoto platu bylo 
zavedeno. 


53 P- Jacob Ignaz Peczeny. P. Jakub Ignac Feceny. 53 

yero in yestimenta, lectisternia ac linea indumenta, itemque in medicinas more aliarumin 
eodem conyictu fundationum expendantur. 

Jus nominandi et praesentandi juvenem ad hanc fundationem mihi reservo ego ad 
mortem usque, tanquam fundationis hujus author, post mortem vero meam suscipietur is, 
quem reverendus pater rector collegii Clementini prsesentaverit, ita ut solum modo liceat 
cognatis et agnatis meis candidatum fundationis offerre et proponere, reverendus pater 
rector vero plenum jus habeat ex iis, qui proponuntur, eligendi et imponendi eum, quem 
digniorem beneficio hujus fundationis judicaverit. Cupio autem prae cseteris, ut semper 
ratio habeatur eorum, qui mihi sanguine magis sunt conjuncti, ac ii prae aliis hac mea 
fundatione gaudeant, modo annum setatis duodecimum agant aut excedant et alioquin 
apti nee malis moribus imbuti fuerint. 

Obligabuntur autem fundatione mea gaudentes literis gnaviter sese impendere et 
pietati sub disciplina Societatis Jesu ad Dei gloriam, religionis catholicse ac patriae 
bonum studere, necnon frequenter in precationibus sui fundatoris meminisse. 

Emenso philosophiae cursu, si se ad statum vitae ecclesiasticae amplectendum alumnus 
resolverit, habeat jus in memorato convictu sancti Bartholomaei manendi ac studendi 
juxta morem, consuetudinem ac obligationem aliorum ibidem alumnorum ecclesiasticorum 
per totam theologiam. 

Quodsi yero ad statum politicum elapso philosophiae triennio sese mallet resolvere, 
jus ulterius hac fundatione mea fruendi non habeat. 

Denique si quis (quodDeus avertat) ex bis meis alumnis notorie in leges conyictus, 
praesertim contumaciter, delinqueret, multoque magis, si nulla spes emendationis esset aut 
studü[8] diligentiam adhibere nollet aut denique vitam ageret, quae prudenti judicio cen- 
seretur tali alumno indigna, tunc juxta arbitrium superiorum et juxta regulas et ordina- 
tiones ac statuta conyictus hujus meae piae fundationis beneficio priyetur, ab eaque 
tanquam indignus arceatur et alius in eum locum suscipiatur. 

Desidero autem meo alumno futuro inculcari meo nomine, ut, ubi ex convictu exi- 
yerit, ita se gerat, ut decet homines ingenua disciplina educatos, neque se malae conver- 
sationi aut societati admisceat, ne tanti sumptus, praesertim bis difficilibus temporibus, 
pereant et intentione sua fundator privetur. 

Beyerendum patrem regentem ntdla obligatione teneri volo ad rationes dandas hujus 
fundationis praeterquam Deo et superioribus juxta morem aliarum in eodem conyictu 
fundationum. 

In herum omnium fidem praesens hujus meae fundationis instrumentum in triplici 
exemplari confici curavi illudque sigillo proprio signatum et propria manu subscriptum 
extradidi et, ut pariter a reverendo patre rectore praedicti collegii Pragensis sancti de- 
mentia consueto sui officii sigillo communiretur, impetravi. 

Die 26* Decembris 1708. 

(L. S.) (L. S.) 

Jacobus Ignatius Antonius Pec^eny, Jacobus Stessl, 

parochus Tuklatensis. provinciae Bohemicae pro tempore provincialis. 

(L. S.) 
Joannes Miller, Martinus Ullmann, 

Societatis Jesu collegii Glementini Pragae rector. Societatis Jesu collegii convictorum ad sanctum 

Bartholomaeum regens. 

Quod copia haec cum originali suo concordet, testor in fidem publicam. Pragae 27. 
Januarii 1761. 

Joseph Schmidt, 

judex regius mp. 

Beglaubig^ Abschrift im k. k. Stattbalterei- Ov^feDy opis v c. k. mistodrzitelskem archivu 

Archive xu Prag. v Praze. 


54 P. Jacob Ignftz Peczeny. P. Jakub Ignac Peceny. 54 

II. 

Li nomine sanctissimae atque individuae Trinitatis. Amen. 

Ego Jacobus Ignatius Antonius Peczeny, parochus Tuklatensis, hisce testatum facio, 
quod anno millesimo septingentesimo octavo die 26** Decembris pro uno juvene mihi 
consanguinitate conjuncto vel in defectu illius pro alio ex civitate Policzka oiiundo in 
coUegio convictorum sancti Bartholomasi Societatis Jesu Pragse fundationem instituerim 
consistentem in duobus millibus et ducentis florenis Bhenensibus, prout in instrumento 
desuper reverendo patri Joauni Miller, tunc rectori collegii Societatis Jesu ad sanctum 
dementem Prag«, extradito per extensum habetur, nunc vero, postquam divina dementia 
mihi de ulterioribus mediis proTidere dignata est, eandem fundationem amplificare et ad 
duorum juvenum sustentationem modo ac foima sequentibus extendere atque applicare 
decreverim, sicut et applico, amplifico atque extendo. 

Itaque voluntate libera, spontanea, deliberata et ex charitate christiana erga con- 
sanguineos meos et alios in eorum defectu extra consanguinitatem ex civitate regia et 
dotali Policzka oriundos hoc instrumento faturis temporibus in perpetuum valituro ad duo 
millia et ducentos florenos Bhenenses anno 1708, ut ante dictum, reverendo patri rectori 
Clementino extraditos adjicio et eidem reverendo patri Jacobo Stessl, ejusdem collegii 
rectori, in manus do, cedo, atque consigno obligationem authenticam ad alia duo millia 
florenorum Rhenensium se extendentem, quae mihi regia dotalis civitas Alto-Mautensis 
legitime tenetur, et ex hac duplici summa in unum conflata ac quatuor millia ducentos 
florenos Bhenenses conficiente atque ad censum quovis meliore modo et securiore loco 
ponenda vel, si praenominato reverendo patri rectori ejusque successoribus ita visum fiierit, 
ad stabile quid et immobile convertenda fundationem perpetuam facio atque instituo pro 
duobus juvenibus ex civitate regia et dotali Policzka in supra dicto coUegio convictorum 
sancti Bartholomsei alendis et vestiendis hac ratione: 

Quandoquidem videlicet ex sie dicta summa emergunt annui census ducenti quin- 
quaginta duo floreni Bhenenses, idcirco volo atque constituo, ut centum octoginta floreni 
plus aut minus pro varietate temporum et annonse caritate pro victu secundae mensse, 
qualis est hodie alumnorum ecclesiasticorum, in alimentationem dictorum duorum juvenum 
cedant ; quod vero reliquum erit, in vestimenta, lectisternia ac lineam supellectilem itemque 
medicinas eoinindem more aliarum in eodem convictu fundationum expendatur, itatamen, 
ut cessantibus gravioribus oneribus ex praenominatis ducentis quinquaginta duobus florenis 
unicuique juvenum sex floreni in meliorationem vestitus obveniant. 

Jus nominandi et prsesentandi hos duos juvenes ad hanc fundationem mihi reservo 
ad mortem usque tanquam fundationis hiyus author et institutor; post mortem vero 
meam, quoties aliquis horum juvenum ex fundatione excesserit, is ex meis cognatis et 
agnatis et in eorum defectu, ut dictum est, ex Policz[k]ensibus filiis in ejus locum susci- 
pietur, quem reverendus pater rector collegii Clementini delegerit ita, ut solummodo 
liceat meis cognatis et agnatis, his vero deflcientibus amplissimo magistratui regiae et 
dotalis civitatis Polic[zk]ensis candidatos oflferre etproponere, reverendus pater rector vero 
plenum jus habeat ex iis, qui proponentur, eligendi et imponendi, quem dignum beneficio 
hujus fundationis judicaverit, cum hac tamen expressa intimatione, ut peculiaris ratio 
habeatur horum ea ratione, qua modo dictum est, commendatorum, neque alius a reve- 
rendo patre rectore collegii Clementini eligatur, quam is, qui vel a cognatis et agnatis 
meis, vel in defectu horum a magistratu memoratae regiae civitatis (si tamen hac mea 
fundatione dignus sit) commendabitur, cum hi optime ab infantia in mores juvenum in- 
quirere possint eorundemque vitam exactius nosse censeantur. Simulque cupio, ut prae 
caeteris ratio eorum habeatur atque hac mea fundatione prae aliis gaudeant, qui mihi 
sanguine magis ac propinquius juncti sunt, etsi in comparatione aliorum competentium minus 
capaces videantur, dummodo tamen simpliciter apti nee malis moribus inbuti sint et 
annum aetatis duodecimum vel excesserint vel saltem attigerint. 

Obligabuntur autem fundatione mea gaudentes literis gnaviter sese impendere et 
pietati sub disciplina Societatis Jesu ad Dei gloriam, religionis catholicae ac patriae 
bonum studere, nee non &equenter in precationibus suis fundatoris sui meminisse. 

Emenso philosophiae cursu, si se ad statum vitae ecdesiasticae amplectendum alumni 
resolverint, habeant jus in memorato convictu sancti Bartholomaei manendi ac studeudi 
juxta morem, consuetudinem ac obligationem aliorum ibidem alumnorum ecclesiasticorum 
per totam theologiam. 


55 !*• Jacob Ignaz Peczeny. P. Jakub Ignac Peceny. 55 

Quodsi vero ad statum politicum elapso philosophiae triennio sese mallent resolvere, 
jus ulterius hac mea fuudatione fruendi non habeant. 

Denique si quis (quod Deus avertat) ex bis meis alumnis notorie in leges convictus, 
praesertim contumaciter, delinqueret, multoque magis si nulla spes emendationis esset 
aut studiis diligentiam adhibere nollet aut denique vitam ageret, quae prudenti judicio 
censeretur tali alumno indigna, tunc juxta arbitrium superiorum et juxta regulas et ordi- 
nationes ac statuta convictus Jiujus meae piae fundationis beneficio privetur, ab ea tan- 
quam indignus arceatur aliusque in ejus locum suscipiatur. 

Desidero autem meis alumnis futuris inculcari meo nomine, ut, ubi ex convictu exi- 
verint, ita se gerant, ut decet homines ingenua disciplina educatos, neque se malae con- 
versationi aut societati admisceant, ne tanti sumptus praesei'tim bis difficilibus temporibus 
pereant et intentione sua fundator privetur. 

Beverendum patrem regentem nulla obUgatione teneri volo ad rationes dandas hujus 
fundationis praeterquam Deo et superioribus juxta morem aliarum fiindationum in eodem 
convictu. 

In horum omnium fidem praesens buius meae fundationis instrumentum in quadruplici 
exemplari confici curavi illudque sigillo proprio signatum et propria manu subscriptum 
extradidi et, ut pariter a reverendo patre rectore praedicti coUegii Pragensis sancti 
Clementis consveto sui officii sigillo communiretur, impetravi. Die 12. Septembris 
anno 1714. 

(L. S.) (L. S.) (L. S.) 

Jacobus Stessl, Franciscus Fragstein, Jacobus Peczeny, 

Societatis Jesu, collegii Giemen- Societatis Jesu, Bohemiae pro- parochus Tuklateusis mp. 

tini pro tempore rector mp, vincialis mp. 

(L. S.) 
Tobias Lossenitzky, 

Societatis Jesu, convictus sancti Bartbolomaei pro 

tempore regens mp. 

Original im k. k. Statthalterei-Arcbive zu Prag. Original v c. k. mistodrzitelskem arcbivu v Praze. 


56 


Katharina Hungar. 


KateHna Hungarova. 


56 


1709 

April • 6. dubna. 


Katharina Hungar sehe Studenten- 
Stiftung. 

Katharina Hungar widmete in 
ihrem Testamente vom 6. April 1709 ein 
Capital von 1200 Gulden Rheinisch zum 
Zwecke der Errichtung ein,er Stiftung 
für einen „armen Budweiser Bürger- 
sohny welcher zum Studieren taug- 
lieh sein wird,*' 

Zu Folge des über Allerhöchste Anord- 
nung auch über diese Stiftung errichteten 
Stiftsbriefes de dato Budweis am 31. Jänner 
1769 besorgte die Verwaltung des Stiftungs- 
Vermögens ursprünglich der Bürgermeister 
und Roth der Stadt Budweis ; dieselbe über- 
gieng dann später an die politische Landes- 
stelle. 

Gegenwärtig verwaltet das Stiftungs- 
vermögen die k. k. Statthalterei in Prag. Es 
beträgt 3852 fl. 64 kr. *) 

Das aus dem Erträgnisse dieses Capi- 
tals mit 100 fl. jährlich dotierte eine Stipen- 
dium verleiht dermalen die Böhmische 
k. k. Statthalterei auf Grund der 
Präsentation der Gemeindevertre- 
tung der Stadt Budweis an arme, 
zum Studieren taugliche Budweiser 
Bürgerssöhne. 

Der StiftungsgenusSy welcher auchVolks- 
schülern zugestanden wird, dauert durch 
alle Studien. 


Studentfike nadani Kateriny Honga- 

rovy. 

Katerina Hungarova vinovala ve 
sve zävöti ze dne 6. dubna 1709 kapiicU 
1200 zl. Bynskych na zrizeni nadani pro 
„chudeho Budijovickeho mSsfan- 
skeho synka, jenS bude k studovdni 
schopny". 

Die nadaönt listiny, dane v BudSjovicich 
dne 31. ledna 1769, jei take o tomto nadani 
k NejvySSimu rozkazu byla sepsdna, obsta- 
räval sprdvu nadainiho jmSni püvodni purk- 
mistr a rada mista Budijovic ; pozd^i presla 
na politickou vlddu zemskou. 


JmSnt, kterez öini 3852 zl 64 kr.*), 
spravuje c. k. mistodriitelstvi v Praze. 

Zdüchodu kapitdiu dotovane Stipendium 
roönich 100 zl. udili nyni Öeske c. k. 
mistodriitelstvi na zdkladi presen- 
tace obecniho zastupitelstva v Bu- 
dSjovicich chudym, k studovdni 
schopnym mS$tanskym synüm Bude- 
jovickym. 

Nadani udSluje se % idküm skol 
obecnych a trvd poHvdni jeho po viechny 
Studie. 


Wir Bürgermeister und Bath der königlichen befreiten Bergstadt Böhmisch Budweis 
Urkunden und bekennen hiemit für uns und unsere Nachkömmlinge, dass, nachdeme auf 
allerhöchste Anordnung Mariae Theresiae, unser allergnädigsten Landesfürstin und Frauen 
Frauen, über jene Stiftungen, worüber noch keine Stiftsbriefe errichtet wären, sogleich 
behörige Stiftsbriefe zustand gebracht werden sollen, unsere Vorfahrer aber anno 1713 
eine Stiftung per ein Tausend zwei Hundert Gulden Eheinisch von der seeligen Frau Ka- 
tharina, letzlich vereheligten Hungarin, zu dem Ende überkommen, damit infolge ihres 
den 6^ April 1709 errichteten und den 26*«^ April 1713 allhier publicirten Testaments 
das von sothanen Capital abfallende vorhin 5 percentige, nun aber a 4 pro cento 
reducirte Interesse einem armen allhiesigen Bürgerssohn, welcher zum Studiren taugUch 
sein wird, abgereichet werden möchte. 


*) Diese Stiftung war durch eine Zeit mit der 
Barbara Maschkot'schen Studenten-Stiftung (vide 
im I. Band Nr. 73) vereinigt und wurde von ihr 
mit Erlass der k. k. Statthalterei vom 22. April 1863, 
Z. 24273 getrennt. 


*) Nadani bylo delsi dobu slouöeno se Btndent- 
skym nadanim Barbory Maschkotovy (viz L svazek 
c. 73), od nehoz oddeleno bylo vynoaem c. k. misto- 
drzitelstvi ze dne 22. dubna 1863, c. 24273. 


57 


Katharina Hangar. 


KateHna Hungarova. 


57 


k 


Und wie nun ersterwähntes Capital deren 1200 Gulden zu Händen hiesiger Stadt- 
gemeinde zugezählet und daselbst auch auf ewige Zeiten unter Interesse angeleget und 
als ein irredimibile capitale unter andere durch die dergestalten fuhrende Rechnungen 
sichergestellet worden, solchem nach dann geloben und versprechen hiemit, dass wir so- 
thane Stiftung nach dem Willen der seeligen Frau Stifterin zu ewigen Zeiten erfüllen, 
auch das hiezu gewidmete Stiftungscapitale jederzeit sicher erhalten wollen. 

Zur Urkund dessen haben wir zwei gleichlautende exemplaria aufgerichtet, hievon 
eines dem hochlöblichen kaiserlich königlichen Landesgubemio oder der subdelegirten 
Stiftungshofcommission extradiret, das andere aber in dem allhiesig städtischen Räths- 
archivio zur beständigen Gedächtnis dieser Stiftung eingeleget worden. 

Urkund dessen ist das hier beigedruckte unser und der Stadtgemeind Insiegel, dann 
eigenhändige Individual-Fertigung. 

So geschehen Böhmisch Budweis den 31^^° Jauuarii 1769. 


Mathias Joseph Wallisch, 

pro tempore consul et primas. 

Franz Gyrawetz 

Friedrich Anton Hönnemann 

Joseph Schmid 

Karl Joseph Weys 

Martin Steininger 


(L. S.) 


Franz Leopold Erders 
Wenzl von Feldeck 
Johann Karl Jaeth 
Johann Deinhart 
Georg Millauer 
Johann Mathias Kallina 
Adryan Battista 

syndicus 


als Bürgermeister und Rath allda. 

Dass bevorstehende Abschrift mit seinem Original gleichstimmig seie, wird anmit 
bestätiget. 

Budweis, den 20. Juli 1784. 

Karl Wenzel Pattberg mp., 

syndicas in publicis. 


Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei* 
Archive zu Prag. 


Overeiiy opis v c. k. mistodriitelBkSm archivu 
V Praze. 


n. 


8 


5S 


Jan Petr hrabe Siraka. 


Johann Peter Graf Straka. 


58 


1710 

ünora 18. Februar. 

SfudeDtske nadaoi Jana Petra hrabete Johann Peter Graf Straka'sche 8tu- 

Straky. *) denten-Stiftong. *) 


Xaddni zalozetw hylo Janem Petrem 
Sfral'ou hrabetem e Nedahylic a 
Lypfan r § 5. jeho posledni vüle, sepsane 
18, ünora 1710 a vtileni do zenishych desk 
krdJotsfvi Ceskeho dfw 10. fijna 1720, sjistinou 
6000 zl. Bynskych pri sv, Bartolom^skem 
l'onvikti na Starem niäsU Prazskem pro 
dva chude strejce z rodu Straküv 
z Nedahylic a, nebylo-li by tu tako- 
vych, pro pribuzne zakladatelovy 
po preslici muzskeho pohlavi, a 
kdyby i techto tu nebylo, pro jine, 
ale V jyravdd chude a k studoväni 
schöpfte mladiky ze stareho rodu. 


Bylo pfänim zakladatelovym, aby poH- 
vatele nadace i po das prdvnickych studii 
V konvikte züstali a aby nikdy naddni ne- 
züstdvalo neobsazeno. 

Pozivatele nadace byli povinni za zakla- 
datele a jeho pokrevni pribuznö dennö pöt 
Otdenäsil a p^tkrät andölske pozdraveni, kle- 
öice na zemi sc modliti. 

Vrchni dohled a Protektorat nad nadaci 
mal prisluseti vzdy Praiskeniu kniieti arci- 
biskupovi. Prdvo öbsazovati nadaci udälil 
zakladatel svemu dMici a jeho ndsledniküm 
na ten zpüsob, ze vzdy tdzati sc 7nöl fiej- 
bliHiho bratrance zakladatelova o rodu. 


Näda^ni listina o fuxdäni zfizena byla 
V roce 1722. 

Po zruSeni semifidrä jesuitskych pri- 
vtSlena byla nadace cisafskeniu studentskemu 
konviktu a pak pfeni^nena v nadaci 
penöini a udiluje se jako takovä 
podnes c. k. mistodrzitelstvim v Praze 
regia coUatione.**) 


Diese Stiftung wurde von Johann 
Peter Straka Grafen von Nedabi- 
licz und Lypcian im § 5 seines am 
18. Februar 1710 errichteten und der Land- 
tafel des Königreiches Böhmen unterm 
10. October 1720 einverleibten Testamentes 
mit einetn Capitale von 6000 fl. Bheinisch 
beim St. Bartholomäus-Convicte in der Alt- 
stadt Prags für zwei arme Vettern aus 
dem Straka von Nedabilicz' sehen 
Geschlechte tmd in deren Ermange- 
lung für Anverwandte des Stifters 
nach der Spindel des männlichen 
Geschlechtes, und wenn auch diese 
nicht vorhafiden wären, für andere^ 
jedoch wahrhaft arme und zum Stu- 
dium taugliche Jünglinge aus altern 
Geschlechte errichtet. 

Es war der Wunsch des Stifters, dass 
die Stiftlinge auch während der juridischen 
Studien im Convicte verbleiben und dass die 
Stiftung nie unbesetzt sein solle. 

Die Stiftlinge wurden verpflichtet, für 
den Stifter und seine Blutsverwandteti täg- 
lich fünf Vaterunser und fünfmal den Eng- 
lischen Gruss auf der Erde knieend zu beten. 

Die Oberaufsicht und das Protectorat 
über diese Stiftung sollte dem jeweiligen 
Prager Fürst-Erzbischof zustehen. Das Be- 
setzungsrecht räumte der Stifter seinem 
Erben und dessen Nachfolgern derart ein^ 
dass derselbe in dieser Hinsicht stets den 
nächsten stifterischen Vetter zu Rathe ziehen 
sollte. 

Der Stiftsbrief über diese Stiftung 
tvurde im Jahre 1722 errichtet. 

Nach der Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
näre wurde diese Stiftung, nachdem sie vor* 
übergehend dem kaiserlichen Studentenconvicte 
einverleibt war, in eine Handstipendien- 
stiftung umgewandelt und wird als 
solche heute noch von der k. k. Statt- 
halterei in Prag regia collatione**) 
verliehen. 


*) Yiz stejnojmenne studentske nadani v dodatku 
k tomuto svazku. 

♦♦) Die dvomlho dekretu ze dne 26. zari 1818 
d. 3824 neni pro nadaci tuto presentace. 


*) Siehe die gleichnamige Akademiestiftung im 
Anhange dieses Bandes. 

**J Nach dem Hofdecrete vom 26. September 1818 
Z. 3824 findet eine Präsentation für diese Stiftung 
nicht statt. 


59 Ja» Petr hrabe Straka. Johann Peter Graf Straka. 59 

JmSni, jei rovniä spravuje c. Je. misio- Bas Verinögen derselben wird ebenfalls 

driitelstvi v Praze, obndSi 16698 zl. 88 kr., von der k. k. StaMhalterei in Prag verwaltet 
2 jehoz vytizku dotujl se dv6 stipendia s roönim und beträgt 16.698 fl. 88 kr., atis dessen 
poiükem po 300 zl. *) ' Erträgnisse zwei Stipendien mit der Jahres- 

gebür von je 300 fl.*) dotiert werden. 


I. 

Desky zemske kvatern trhovy rüzovy 5. ksaftü od 1719 do 1720, 

c. 356 M. 26. 

Leta Pane 1720 ve ctvrtek den pamatky sv. Frantiska Boriaäe, to jest 10. fijna. 

Ve jmenu nejsvetejsi a nerozdflne Trojice, Boha Otce, Syna a Ducha svateho 
Amen. 

Ja Jan Petr Straka, pän z Nedabüicz a Lypczan, na Lypczanech, Janoviczich, 
Hornich TepUczych a Okrauhliczy J. M. C. tejna rada a komornik etc. timto listem, jenz 
k§aft sluje, o jmeni mym od päna Boha z pouhe milosti k nziväni mne propüjcenym, 
Jak by s tim po smrti me postupoyäno byti mSlo, nasledujici pofizeni öinim: 

PfedevSim hfisnou du§i mou v nesmirne milosrdenstyi bo2i a telo od ni odd^lene 
zemi Y tom famim kostele, kam pfi smrti me näleieti bude, k prostemu pohfbeni 
poroucim. 

2^^' Hned po smrti me (pokud^ se stäti mocti bude) toho dne, a tak däle den po 
dni Sit se mäe svaty, vzlaste v chudych kläätefich, jak v Praze tak i vne v kraji, tez 
skrze nejbliisi farafe za dusi mou slou^eji, na£ez jeden tisic zlatych a jedno sto zlatych 
mezi chudy vne i v Praze k rozdani nafizuji. 

3*** Velke latinske kongregaci pod titulem „ZvestoTani rodicky bozi" t Praze daji 
se tri sta zlatych, väak ma se z v^tSiho nejaka poboznä knizka pAsobiti a mezi päny 
consodales rozdati. 

4®' Kostelu V Lypcianech da se na veßnou fundaci jeden tisic zlatych, jenz pet 
ze sta ourökü ponese, a maji se kazdy tyden dve m§e za mne a my zemfely pfätele, 
jako i jedna mie in anniversario mese mortis kazdorocne slouziti; peti zebrak&m, ktefi 
tu mäi kazdeho tyhodne slyäeti a se za mne, tez my pfatele modliti budou, da se po 
jednom groäi nebolizto 3 kr.; ostatek ourokü na svetlo a vino, tei spravoväni kostela 
se obräti. 

6^ K stalemu ucteni nejsvetejSich pet[i] ran Erista Pana, do kterych hfiSnou dusi 
mou uvrhuji a skrze ne bozskeho smilovani dosahnouti doufäm, na pet chudych osob 
vzdycky trvajici fundaci cinim, totiz v konvikte sv. Bartolomeje v Starem meste Prai- 
skem na dva chudy strejce rodu meho Straküv z Nedabüicz, a kdyby pf ed rukami nebyli, 
na pfibuzny me po pfeslici muzskeho pohlavi; pakliby ani tech nebylo, tehdy na jiny 
starozitneho rodu, vsak opravdovfi chudy a k lltemimu umeni schopny. 

Tim spüsobem v klaftere panen duchovnich svate panny Vorsily v Novem meste 
Prazskem na dve mlade zenske osoby, tez opravdove chudy, napfed strejny, potom tety 
me, a kdyby pfed rukami nebyly, tim spüsobem jiny starozitneho rodu zenskeho pohlavi 
a na jednoho chudyho nemocneho a opuSteneho v klaftere Milosrdnych bratfi u svaty ch 
Simona a Judy v Starem m^ste Prazskem. 

Na pfedni ötyry osoby v konviktu a klaätefe sv. Vorsily nafizuji pro ka^dou po 
3O00 zl. kapitälu, cini spolu dvanäcte tisic zlatych R, ; jedna polovice konviktu a druha 
k SV. Vorsily kläSteru se vykazuje, a poöitaje z takoveho kapitälu ourok toliko 5 ze sta, 
pfijde na vychovani a saceni jedne osoby po sto padesati zlatych Rejnskych. 

V konvikte se uöici aby i pfes juridica studia tarn züstavali, toho velice zadostiv 
jsem; po vyjiti pak kazdeho ma se hned jinej dfive jiz opatfeny pfijiti. 


♦) Za pHöinou zvyseni pozitkii obou mist *) Die Verhandlimff wegen Erhöhung der Gebür 

nadacnich bylo zavedeno üredni jednani. der beiden Plätze wurae eingeleitet. 

n. 8* 


60 J&i^ Petr hrabe Straka. Johann Peter Graf Straka. 60 

Tolikei zenske osoby y panenskym Ursulinskym klastefe kdyz Tjjdoa, jina hned 
pfijata byti ma, tak aby jak prvni, tak i tato fundaci Yzdycky s töma peti osobama za- 
opatfena byla; nema taky ienska osoba v klaätefe pfes tri leta trpina byti, leda zebj 
pro bezelstnou pfiöinu jelti rok ji se pfidal, aneb ie by velice chuda byla a iädnych 
moznych pfatel nemela, ani k nSktery velky pani pfijiti nikteraki^ nemohla, tehdy ai do 
ydani aneb i do smrti tarn z&stati mocti bude. 

E zaopatfeni tech dvouch fundaci maji se my dve yinice, jedna na gmntech üben- 
sHch leiici a druhä üfadem pergmistrskym se ifidici, ihned plus offerenti et melius 
solventi, jak i vina v sklepich odprodati a dotöenych 12000 fl. kapitüu dohromady shle- 
dati; kdyby pak to nepostaöilo, budlto zeby na yetäim dile vina ze sklepfi prodäny bylj, 
anebo 2eby vinice tak draho, za6 koupeny byly, a co po skoupeni jich mne stäly se pro- 
dati nemohly, tehdy Tostatek z jineho meho jmeni ihned se doplatiti mä. 

Pro pätou nemocnou chudou ode Y§ech opuStenou osobu k Milosrdnym bratfim vy- 
kazuji 2000 zl. kapitälu, ktery tolikei z odprodlanych vin, pokudi yystaöujf, se spflsobiti, 
kdyby vina ale nevystaöily, z jinych prostfedküv se vziti mocti budou. 

K tomu ma dediö müj loie, modrace, prostiradla, deku, furhanky a co vice 
potfebi bude, jen najednou napfed tarn sjednati, na daläi öasy ale af se to z ouroküv 
pomalu zaopatfi. 

Tabulka s napisem „Fundatio Strakiana^ pfed zapaienim u nemocneho vyve- 
§ena zAstane, a to misto vidycky s jednim chudym opuStenym nemocnym clovekem 
opatf ene byti mL 

Pfednost v pfijimani miti maji ieledinove nektereho chudeho strejce neb jmeho 
blizskeho pfitele meho, ktery by v Praze bydlel, anebo od nich rekomandirovan byl, 

V nedostatku takovych ale m&ze se jiny nemocny opravdive chudy a opuät^ny vziti, 
a tak däle bez obmeäkdni jednoho dne, ml£ice jednoho tyhodne, nebo (jak jsem podotekl) 
chci, aby t6ch fundirovanych pet osob vzdycky neustale pfed rukami bylo, jichzto povin- 
nost bude, za mne fundatora sveho a krevni pfatele me, jak mrtvy tak iivy, kazdodenne 
pfi nejmenäim klece na zemi petkräte Otöe nää a tolik Zdrävas Maria k ucteni nej- 
sv&t6jöich pet[i] ran Erista Pana se modliti. Vrchni inspekci a protekci nad temito funda- 
cimi sklädäm na Jeho kniieci milosti päna pana arcibiskupa Prazskeho (tit, tit), jak 
nyn&jäiho tak i budouci, po väechny ^asy. 

YSak ale dödici memu a budoucim napadniküm v moci zanechäväm, aby oni, berouce 
radu 8 nejblüSim strejcem mym, pfedni ctyry osoby pfijiti a dosaditi mohli. Kterazto 
fundaci tiüky od Jeho knizeci milosti ratificirovana a pfi velebny konsistofe [sie] Prazsky 
ad notam vzata byti mä. A jakoi jsem se 

6^* k J. M. C. [o] nejmilostivöjsi konsens, abych pro rod Strakovsky z Nedabilicz 
muiskeho pohlavi, näboienstvi katolickeho, svStskeho stavu (nebo duchovni k tomu povo- 
lati neminim), fidei commissum perpetuum in forma primogeniturse ustanoviti mohl, nej- 
poddaniji uchazel, i taky tentyi nejmilostivejäi konsens sub dato v Vidni 17. Decemb. 
A. 1709 dosähl: proöez 

7^' k tomu fidei commisso familiae perpetuo davam statky me : pf edne panstvi 
Okrauhlicze feceny, v kraji Gzäslavskem lezici, se vsim pfisluSenstvim, nie odtud nevy- 
minujice, tak jak jsem to panstvi me davno za jedenkräte sto a dvaceti tisic zlatych 
koupil, a aökoÜ to panstvi posavade zaplacene nejni, vsak ale nadejne na jistotäch a mo- 
biliich tolik zanecham, ie se zaplatiti mocti bude. Nicmene kdyby vzdy mimo vsi nadeji 
n6co schazelo, tehdy prvni d5dic müj, budeli dlouho iiv, pakli ne« af dlruhy a näsledovne 
tfeti, z düchodfiv kazdoroöne n§co odmisi, azby to panstvi Okrauhlicze z cela zaplaceno 
bylo, an sice Jich Excell. a Mti. kral. päny pany mistodrzici v kralovstvi Ceskem po- 
sluSnS zädam, ze na vzneseni nektereho z pänüv strejcüv mych skrze sekvestratora takove 
zaplaceni vymocti dati radi. 

Za druhe statek Lypc^any se vSim pfisluSenstvim, za tfeti statky Janovicze 
a Hofejäi Teplicze tei se vsim piHislusenstvim, v kraji Hradeckym leiici, za ctvrte dum, 

V kterym bydlim, v Mensim meste Praiskym, pod Malthezskou jurisdikci patfici, tak jak 
mobilirovany jest, a za päte zahradu v Novem moste Praiskem, od Sseydlerovskych 
dedicüv koupenou, nemene za äeste, cokoliv po zaplaceni funeralii, dluzich a odka- 
zich by bylo, tez co bych jeSt§ pfikoupil, to tolikei pfivteluji, a tak cokoliv na jisto- 
t&ch a penezich by zbylo, za to n6co pfileziteho k druhym statkftm se pfikoupi 


61 Jan Petr hrabe Straka. Jobann Peter Graf fitraka. 61 

a k fidei commisso pfivteli, nebo na öt3rrykrate sto tisic zlatycli takovy zvejäiti nejmilo- 
stivejSi konseus mam, a tak vsecbno jmeni me po dluzich a odkazich za fidei com- 
missum familiae pcrpetuum zfizuji a ustanovuji, a nema zadny fidei commissarius moe 
iiiiti CO nejmensiho z toho pod nizädnym vymyslenym spüsobem odcizovati aneb 

V dluhu zapsati, nybrz Täechno pri kazdym statku v celosti zanechati a zacho- 
vati ma. 

8^' Nedovoluji taky, aby fidei commissarius bud manzelce sve obveneni aneb dceram 
svym, vdajice je, veno na tomto fidei commisso zapsati mohl, nybrz zanechajice ja toUk, 
ze z toho jeden kazdy drzitel, pokudz ne mrhacem, nybrz dobrym a rozsafnym hospodafem 
bude, nejenom po pansku üy byti, nybrz taky nektery tisic zlatych kazdoro£n§ Tj'hospo- 
dafiti a sobe stranou poloÄiti müze, tehdy af tolik pomalu sUromazdi, aby ze STyho jak 
manzelku, tak i druhy syny a dcery zaopatfiti mohl. 

Nicmenfe Tsak pfijdouce nektery syn ad fidei commissum, ktery chudy bratry mladsi 
ma, ten yzdy povinen bude, jim na Tychovani, jako i nevdanym a chudym sestram svym, 
budeli poöet maly, ku pfikladu jeden, dva neb tri, po dvouch stech zlatych kaide osobe, 
pakliby jich ctyry, pet neb sest bylo, pojednom stu a padesati zl. Rejnskych roöne davati ; 
kdyby je ale u sehe mel, muze jim nad straTu toliko neco na saty dati. 

9^- Kazdy fidei commissarius bude povinen, zamky, sidla, dvory, domy a jine 
stavenf v dobrem spüsobu konservirovati, zachovati a vzdycky potfebne opravovati aati, 
a najde-li se po smrti jeho zkäza na staveni, ze by to padnouti se schylilo, tehdy bude 
mocti nasledujici fidei commissarius, dozädajice se (tit.) panüv krajskych hejtmanfiv, 

V jejich pritomnosti skrze zkusene femeslniky skodu osvedcovati a naproti tomu od 
mobüii neb jmeni zemf eleho pf edka tolik obstaviti dati, co by nove staveni stälo, a naslo- 
liby se brzo po smrti nejake tak se§le staveni, zeby bezelstne znova vystaveno byti muselo 
a pfes tisic zlatych iehj stalo, po smrti pfedchazejiciho pak zeby se nährada uöiniti ne- 
mohla, tehdy to tim viceji novemu fidei commissario atestirovati se mocti bude, tak aby 
CO on zlep§il, detem jeho, jenz k fidei commissu neprisly, od budouciho fidei commissaria 
z dächodu se zaplatilo. 

10<>- Mobilia, co po mne od obrazuv, §reibtisüv, stolüv, sesli, stolic, posteli a almar, 
tez jinych domovnich nadob a potfeb v jednom kazdym dome, zamku, sidle a zahrade se 
najde, to vse k napadu fideicommissarnimu tam züstane, a coby u^ivanim seslo, zase 
znova se zaopatriti ma, vse podle prävniho popisu a inventafe, kdyby takovy za meho 
zivobyti udelany a ode mne podepsany nebyl, a kdyby i byl, tehdy s timto ksaftem taky 
do desk zemskych pro budouci pamef se vepsati ma. 

Die toho tehdy 

11. za prvniho dedice meho fideicommissarniho a cele pozüstalosti me, naöemkoliv 
zalezejici (nemajice ja zadnych deti) jmenuji a ustanovuji urozeneho a statecneho rytife 
pana Petra Mikulase Straku z Nedabilicz na Podhorzanech, Malobratrziczych a Hosta- 
czove, J. M. C. radu, ki'alovskeho mistodrziciho, nejvy§§iho pisafe a soudce zemskeho 

V kralovstvi Öeskem, strejce meho nejblizsiho, a obzvlaste taky proto, ze mne v statku 
Lypczanech podle ksaftu neboztika pana strejce naseho Petra Myslybora Straky z Nedabilicz, 
jak dskami zemskymi v kvaternu trhovym olivove barvy patym leta 1677 dne 26. Januarii 
pod lit. M. 30 se ukazuje, podzh'zeny byl a k tomu svolil, ze jsem Lypczany do fidei 
commissu potahnouti mohl. 

12. Po snu'ti tehoz prvniho pana dedice meho, kdyby zadneho syna po sobe neza- 
uechal, aneb taky zeby tyz pan strejc müj jiz pf ede mnou byl s sveta sesel, tehdy dedicem 
fideicommissarnim a vsi pozüstalosti me af jest pan strejc müj Jindrich Straka z Nedabilicz 
na Malobratrzicich a Strzezeticich, po jeho smrti starsi syn a tak dale, dokud jeho linea 
muzskeho pohlavi dolü sstupujicich trvati bude, vse na spüsob primogenitura?. 

13. Po zhynuti teto linese ustanovuji tez pana strejce meho Albrechta Earla Straku 
2 Nedabilicz, J. M. C. kralovskych soudüv dvorskeho a komorniho radu a kralovskeho 
hejtmana hradu Prazskeho v kralovstvi Ceskem, po nem prvorozeneho syna a tak däle, 
dokud jeho potomci muäskeho pohlavi trvati budou. 

14. Kdyby tato Albrechtovska linea zasla, napad jiti mä na pana Vladislava 
Straku z Nedabilicz aneb, nebylliby on ziv, na syna neb vnuky a pravnuky jeho, vsak 
vzdycky in forma primogeniturae, totiz bylliby staräi syn aneb z neho posly vnuk, pravnuk 
neb potomek muzskeho pohlavi pfed rukami, ten takovy raa napfed fidei commissum 
obdrzeti. 


52 Jau Petr hrabö Straka. Johauu Peter GnS Straka. 62 

Kdyby ale 

15*^ i tato Vladislavska linea zasla, telidy pan strejc müj Hefman Straka z Neda- 
bilicz a potomci jeho muzskeho pohlaTi, y cizicb zemich züstavajici (v§ak pokudz 
katolicke nabozenstvi na sebe pfijmou) tolikeS in forma primogeniturae fidei commissu 
memu pnstup mit! budou. A mä se o y§ech fidei commissariis toto rozumeti : kdyby 
osoba jmenoTana pfi otevfeni fidei commissu na zive nebyla, ze potomci jeho doli sstu- 
pujici y te linii k fidei commissu prijdou, tak ze, dokud muzskä linea pana Petra Miku- 
liäe pfed rukama bude, pan Jindfich a jebo linea zädneho piistupu miti nema, a zase 
kdyi muiska linea pana Jindficha pfed rukama bude, pan Albrecbt a jebo linea zädneho 
pristupu miti nema. Tez zase, kdyby pan Albrecht, Karel aneb nektery z jeho synÄv neb 
Tnuküv. pravnuküv a potomküv na äive byl, dotud pana Vladislava potomci, a, dokud 
pana Vladislava potomci zivi budou, dotud pana Hefmana linea masculina k fidei com- 
missu nepfijdou. 

16®- Trefiloliby se ale, ze by z tech peti kmenüv, totiz z pana Petra Mikuläse, 
z pana Jindficha, pana Albrechta Karla, pana Vladislava a pana Hefmana zadni potomci, 
ani sice jiny Straka z Xedabilicz, opravdovej strejc müj, v Cechach neb dediönych J. M. C. 
zemich pfed rukama nebyl, nybrz naselliby se mimo potomk&v pana Hefmana jest§ jiny 

V cizich zemich z meho rodu Straküv z Nedabilicz (an mnoho emigrantüv pro nabo- 
zenstvi V rozdilnych kralovstvi a zemich se vynachäzeti maji), ten kdyiby to nalezite pro- 
vedl a näboienstvi katolicke na sebe pfijal, tez v Cechach zeby bydleti chtel a vzdycky 
zAstäval, takoveho tolikez k tomuto fidei commissu vociruji, a byloliby jich vice, tehdy 
neistaräi z nich to napf ed obdrzi, a dale jeho potomküm in forma primogeniturse zanechä. 
Kayby ale 

17®- zädneho strejce meho v svete vice nebylo a zeby se jeste nejake strejny me (a to 
ne tety) ale rozene Strakovny z Nedabilicz nachazely, vsechny ty, kolik jich koliv bude, 
by< i na rozdiln^m stupni, mohou to cele fidei commissum sA do peti let zouplna, vsak 
bez nejmensiho umensoväni, odcizoväni aneb deteriroväni spolecne na stejny dil uzivati. 

18®- Po peti letech ale aby takove fidei commissum ad academiam pro cvideni mla- 
defe chude stavu vys§iho närodu Ceskeho na vSelike cviceni a exercitia pfipadlo, a mohou 
se V tom Oase tech vysazenych pet let dostatecne praeparatoria u6initi. 

Misto k bydleni vykazuji zahradu mou od Sseidlerowskych dedicek koupeiiou 

V Novem mestö Prazskem u mestskych zdi leiici, kdezto jeste dosti pustych mist k pfi- 
pojeni, coby k takove akademii potfebne bylo, se nachäzi. Cela pak toho v§eho disposici 
a ordinanci, jak v staveni a mobilirovani tak i v povolani z fise, Vlach, a Frankreichu 
zkusenych muzfiv a mistrüv, tez potom pfijiti do te akademie chudych z stavu panskeho 
a rytifskeho sameho chudeho närodu Ceskeho pfi krälovskych pänich pänich mistodrzicich 

V tomto kralovstvi Ceskem pozfistävati bude, tak ze vlozice Jich Excell. a Mti. pfedni 
präci na krälovske päny päny hejtmany mest Prazskych, od nich pro bono publico na vsechno 
zdäni a zprävu pozädati, pak na to decisi uciniti, instrukci vydati a nade vSim milostivou 
ochrannou ruku drzeti räöeji. Protestiruji ale, aby takovej, ktery by nejake prostfedky 
svy mel, do te akademie nejinäöe nezli na svou vlastni outratu pfijat nebyl, dokonce 
chudi ale, kdy2 se opravdovä chudoba jich prokäze, darmo vsichni jednostejnym slusnym 
odövem a nälezitou stravou opatfeni, tez darmo svy exercitia miti maji; nebo pfed- 
stavenym oufedlnik&m, mistrüm a slouäicim nälezity a takovy plat jednomu kazdemu se 
da, aby od chudy mlädefe po stranö zädne nejmensi honorarium pod ztracenim oufadu 
sveho a vyhnänim z akademie nebrali. 

Rozmnozilaliby se ale ta academia, zeby moznejäich rodiöüv jako i cizozemcüv deti 
tam pfisly, od tech jak za stravu, tak i od exertiis a cviöeni, vsak bez pfetahoväni, 
platiti maji, coz obvzläStnim poötem se vesti a od jineho pfedniho oufednika spravovati 
se bude. Summou nevedouce ja, zdali takovä academia pro chudou urozenou mlädef 
Ceskeho närodu k näpadu po mne kdy pfijde a jake by tehdäz öasy a okolostojicnosti 
byly, tehdy o tom nie dokonale mistneho ustanoviti nemohu, nybrJ jak sem vejs podo- 
tekl, vSe jak pfi vedeni akademiji v zacätek a dokonalost svou, tak spofädäni düchodüv 
nadjmenovanych fideicommissärnich statkfiv a ustanoveni vydäni vedle po6tu mlädefe, 
ouf edlniküv, mistrüv a slou^icich v moci vysoce pf ipomenutych Jich Excell. a Mti. kräloTskych 
pänüv pänüv mistodriicich tehdej§ich a däle budoucich vzdycky pozüstävati bude, nade- 
jice se, ze jako protektorove teto fundaci k vetsi cti a släve bozi a pro milou vlast 
svou takovou präci a starost na sebe pfijiti a vse skrze subdelegirovane neb podfizene 
osoby bedlivö a milostive spravovati däti räceji. 


63 Jan Petr brabe Straka. Jobann Peter Graf Straka. 63 

Ja od te se cvicici cliudy urozeuy mlädere nie jineho nezädam, nez jedine, aby se 
za mne a zemfely pfätele me y kaple, kteni se jim taky yystayi, po kai^dodenni mSi 
sTaty s poboinosti pamatujice tri Otce nas a tolik Zdrävas Maria hlasite se pomodlili, 
daväm taky kazdymu pänu, panu arcibiskupovi Prazskemu tu moc, aby na choTäni a cvi- 
ceni te mladefe se Typtävati a, najdeli co nenaleziteho proti vife katolicke a ctnostem, 
zeby se to netrpeti, nybrz napraviti melo, to bud na kräloYskou mistodrzickou kancelaf 
Ceskou, aneb bylliby tehdä^ snem otevfeny, v plnem snemu pfednesti a tu akademiji 
k zvelebeni pfiTesti mohl. 

A jakoz jsem 

19® yyrozumel, ze jiz davno jistej hrabeci Trautmansdorffsky linese od nebo^tika pana 
generala z Teyfenbachu tolikez academia nobilium zde y Cechäch substituiroväna a pod- 
fizena jest, protoz, kdyby ta drive nezii ma y zaöatek pfisla, aneb taky, kdyby ma fun- 
datio jii skuteöne se dr^ela, nie mene Teyfenbachovskä substitutio teprv po m6 se ote- 
Tfela, jsouee ona starsi a bohatSi nezli ma, tehdy me ustanoyeni ji ustoupi, a mfsto aka- 
demie nanzuji, aby cele fidei eommissum na try [sie!] se rozd§lilo, jeden dil aby ad 
Fratres Misericordise pro nemocne nuzne lidi, druhy pro chudy k slou^eni a k praci 
nespüsobny, vekem seSly aneb jinäöe na tele a zdi-avi nedostatecny obeeny lid muiskeho 
pohlavi, a tfeti pro samy zenske nuzne osoby a nalezene nevinne d§ti vSe v techto 
mestech Prazskych pi'isel. Najde-li se, ze zenske osoby a nalezenco Yiee toho potfeboyati 
budou, tehdy od pfednieh dvouch dilüv neco se ujme a k tf etimu pfidä. Vystavfeji se tei 
oboum noyy gpitaly, a pokudzby ma fundaei aeademise ji£ ye skutku se drzela a stayeni 
k tomu hotove bylo, tehdy mohloby se to staveni pro Teyfenbachoyskou fundaei potfe- 
bovati a kontinuiroyati, naproti tomu ale ty dya öpitäly sequiyalenter z TeyfenbachoYskyeh 
düchodüv yystavöti. 

Aby pak ti äpitaloye inspektory syy meli, tehdy ustanoyuji, aby Vlasky spital, ktery 
y zr&stu y MenSim meste jest, pro zenske osoby a nalezenee, pro mui^ske pak y Starem 
meste Prai^skem y Templi, magistrati tech mest toho se ujali a co pro eongruentia tem- 
poris potfebne bude, disponiroyali a zndili, y§ak ale yrehni protekei die majieiho od 
J. M. C. a Kral. Mti. nejmilostiyejäiho poyoleni, abych bud aeademiam nobilium, aneb 
spital zfiditi mohl, na yysoce slayny ctyry stayy tohoto kraloystyi Ceskeho v nejyetöi dftyfir- 
nosti skladam a yeliee 2adäm, ie pro zyelebeni cti a släyy bozi z kr esfanske läsky a mi- 
losrdenstyi k ehudemu, opuätenemu lidu ty gpitaly sob^ poruöene miti, a kdyi^ kai^do- 
rocne magistraty poöty äpitälni od pfise^nyho puchaltera napfed reyidoyany skladati 
budou, jakoz maji, z spolecnosti sye z kaideho stayu jednu osobu zfiditi rä£i, kteryby 
takoye poßty pfehlidly a ratificiroyaly ; jestliby ale to ex quaeumque demum ratione öi- 
niti se nedalo a nemohlo, tehdy aspoii Jich Excell. a M. kräloyskym pän&m pänAm misto- 
drzieim nad t^mito spitäly protekei milostiyou dayam, tak aby ehudy nuzny lid skräceni 
y tom iadne nenesl. 

A eo tuto s strany poctüy skladani nafizuji, to tolikez se pozoroyati ma, kdyiby 
academia y skutek pfisla, ie ty poöty tolikez kaidoro£ne pani pani stayoye, tak jako 
spitalieh podotknuto, pfehlidnouti daji. Pod tim 

20^* po smrti me pryni dediö müj napfed ze ysi pozustalosti me tyto näsledujiei 
legata a odkazy zaprayiti ma, toti^: 

Jeji Excell. pani pani hrab6nee z Ssternbergka, rozene Hodiezeze (tit.) 300 zl. B., 

(tit.) pani hrabence Talaczkoye, rozene Ssreyderoye, tei 300 zL R., 

(tit.) panu hrabeti Ssoffkoezimu a jeho pani manzelce, kazdemu po 300 zl. R., 

(tit.) oydoy^le pani Oppersstorfifoye, rozene Zäruboye z Hustirian 300 zl. R., 

(tit.) pani z Talmbergka, rozene slecne z Wrtby 300 zl. R., 

(tit.) pani Präiehowske, rozene hrabence Wrssowczoye 500 zl. R., 

(tit.) panu Brandlinskymu syobodnemu panu z Sstiekrze repetirujici bodiny yelky, 
a pani manzelce jeho diamantoyy prsten, jehoz jsem nosiyal, a 500 zl. R. na penSzich, 

(tit.) panu Janoyi Vacslayoyi svobodnemu panu ze Ssmidlu 300 zl. R., 

(tit.) pani z Feldeku, rozene Defauroye, eo mne dlu^na jest. 

Panu strejei memu Yladislayoyi Strakoyi, dokud k fidei commissu nepfijde, tei az 
do smrti jeho fidei commisso da se na pomoe k yyziyeni kazdoro£n6 300 zl. R., 

druhemu panu bratru jeho Hermanoyi tez na yychoyani z fidei commisso kazdorodnfi 
300 zl. R., 

(tit.) pani oydoyele Gestrzibske, rozene Strakowne z Nedabilicz, tez odtud kaidoroinö, 
dokud ziya bude, po 100 zl., 


J 


64 Jan Petr hrahe Straka. Johann Peter Graf Straka. 64 

(tit.) panne Alzbete Strakowe tez do smrti jeji kazdorocne z fidei comiuisso po 
100 zL, 

(tit.) kralovske apelaci rade panu Serins z Eychenau Pafisky hodiny, jenz v pro- 
stfedku platle se natahuji, a 300 zl. na penezich, 

(tit.) kralovske komory Ceske rade panu Mestlovi hodinky Augäpursky a prsten 
turkus s diamanty obsazeny. 

Memu od mnoho let düverne milemu panu Karlovi Frantiäkovi GraniczeroYi dva tisice 
zlatych a prsten, jehoz nosim, koczenaugen s diamantky; on taky povinen bude dedici 
memu jako executor ksaftu na ruku jiti, aby se tato posledni vüle ma naplnila; kdyby 
on ale pfi smrti me vice ziv nebyl, tehdy synu jelio Frantiäkovi Augustinovi Graniczerovi 
ty dva tisice zlatych nälezeti maji. 

Panu Leopoldovi Kytribiusovi 100 zl. ß., 

purkrabimu memu Melicharovi Ssreyberovi pro jeho mnoholetou v6[r]nost a po- 
slu§nost, tez zene jeho a detem svobodu a jemu na penezich 900 zL, lene pak jeho 
100 zl. B. 

Komornikovi Krystofovi, jestli az do smrti v my sluzbe bude, pet set zlatych 
a svobodu. 

Podobne Antoninovi TobiaSovi Czermäkovi, pisafi, jestli az do smrti v my sluzbe 
bude, pet set zlatych a svobodu. 

Mymu pak hofmistru Michalovi Jorovi, ktery pf es 30 let u mne porozdilne v sluzbe 
z&stäval, jestli ai do smrti u mne züstane, taky pet set zlatych. 

Vostatnim vsem pfi me osobe slouzicim muzskeho pohlavi, ktery az do smrti v my 
sluzbe budou, kazdymu svobodu, smutek a padesäte zlatych, zenskeho pak pohlavi slou- 
zicim kazdy svobodu, smutek a tficeti zlatych odkazuji a poroucim. 

Pfitom sobe timto ksaftem vyminuji, ze cokoliv bych jeste pfidal neb odnal, tez 
jinych odkazüv dinil a rejstfik mou vlastni rukou podepsal a sekrytem mym potvrdil, to 
aby tak platny bylo, jakoby v pfitomnem ksaftu napsane stalo. A to jest konecnä po- 
sledni vüle mä, kterouzto ze pfedne J. C. a K. M. kral a pän müj dedicny a nejmilosti- 
vejsi protegirovati räci, te nejpoddanejsi prosby jsem, pak taky zädam, jak vysoce slavny 
soud zemsky vetsi v tomto krälovstvi Ceskem tak i J. M. C. rady a pany oufedliuky 
mensi desk zemskych, aby tyz ksaft müj po smrti me pfijat, publikovan a ve dsky 
zemsky vlozen, tez ve väech punktich, klausulich a v zneni svem nezrusitedlne zdrzäii 
a zachovan byl. 

Na potvrzeni cehoz die sekrytu meho vlastni rukou jsem se podepsal, nemene se 
mnou spolu podepsan3'ch panüv pänüv svedküv se dozadal, ze vsichni tri na zädost mou 
do pfibytku meho präci vazili a tento ksaft pro slavnost spolecne na svedomi podepsali, 
coi^ väak Jim beze skody bjHi ma. 

Stalo se V dome mem vMenSim meste Prazskym- lezicim dne 18. Februarii leta 1710. 

Jan Petr Straka pan z Nedabilicz a Lypczan pfiznäväm se, ze jest tato mä koneänä 
posledni vüle i co panu Graniczerovi anebo jeho synu odkazuji, nebo jsem to nekolikräte 
bedlive pf eöetl a ustanovil. 

Johann hrabe z Wrtby. 

Bemard hrab^ z Wieznik. 

Ludvik Josef z Hartiku. 

E o d e m. 

Ja Jan Petr Straka z Nedabilycz a Lybczan, pan na Lybcäanech, Okraulüyczych, 
Weselem Zdiaru, Bosse, Wrchnich Tepliczych a Janowiczych, J. M. C. komomik, tejna rada, 
jakoz jsem jiz ksaftem neb posledni vüli mou na papir postaviti dal a takovy v sve vaze 
pozüstävati uminil, tak take mimo nize polozenych legätüv, ktere mne po zavfeni tehoz 
ksaftu na pamef pfi§ly, aby praveny ksaft ve vsem pevny taky züstal, miti chci a timto 
codicilem znämo cinim, ze 

pfedne vysoce düstojnemu a vysoce osvicenemu knizeti a panu, panu Ferdinandovi 
z hoii milosti arcibiskupu Prazskymu, sv. ftimske fise hrabeti z Künburgku na pamätku 
odkazuji a poroucim ten Panenky Marie obraz, co za sklem Benatskym jest, ctyrma figu- 
rami od Raphaele malovany. 


65 Jan Petr brabe Straka. Jobann Peter Graf Straka. 65 

Jeho Excell. vysoce urozenemu p. p. Leopoldovi Josefovi Schlykovi, sy. &m8ke fiSe 
hrabeti z Pozaunu a Weiszkirchen, J. M. C. skuteöne tejne rad§ a jeho v krälovstvi 
Ceskem nejvyssimu kancliri, ten velky Schreibtisch, celej stfibrem vobitej, na pamätku od- 
kazuji a porouöim. 

Jeho Excell. vysoce urozenemu pp. Janovi Josefovi sv. l^mske fiäe hrabeti z Wrtby, 
J. M. C. skuteöne tejne rade a v krälovstvi Ceskem mistodr^icimu a nejvySSimu purkrab- 
nimu, na pamätku odkazuji a poroucim ten obraz, co sem dostal od hrabete Kokoriowcze, 
na kterym kralickove vejborne p6kn& od Davida, v t6ch vecich vzneäeneho malife, malo- 
väni jsou. Jeji Excell. pani pani hrabence z Wrtby, rozene z Heysensstegna, nejvyääi 
purkrabovy, taky na pamätku müj obraz s kvitima od Ferendala malovany odkazuji 
a porouöim. 

Jeho Excell. hrabete SsaflFkocziho apelaci presidentovymu mladsimu synu, kter^ pfi 
me smrti na zive bude, odkazuji tisic zlatych, a kdyby Äädnyho z mladiich synüv pän 
Büh neuchoval, tehdy nejstaräi slecne dcefe pfipadnou. 

Pana Dohrzenskyho Nedelysstskeho synüm dvoum a ktery jsem pfi sv. kftu na 
rukouch dr^el, kazdymu jeden tisic zlatych odkazuji a porouöim, a kdyby jednoho z nich 
pan Büh pfed smrti mou neuchoval, tomu, ktery na 2ive z&stane, ten tisic pfipadne. 

ürozen6 pani Aloizel nebo Ludvice Felnerovy z Feldeku, rozene de Favre, jakoito 
strejne my nebozky manzelky, mimo toho, co jest mne dluzna, coi ji daruji a jeSte 
z myho jmSni ji tisic zlatych odkazuji a porouöün. 

ürozene pani pani Lydmile Brandlinsky, rozene Puczhartove, mimo toho, co jest 
mne dluzna a co ji ksaftem porouöim, jest6 tfi sta zlatych pfidäväm a odkazuji. 

Panne sleönd Markyte Konentzovy ten sreibtisch öernej, co od jeji pani matefe pfi- 
chäzi, a jedno sto zlatych odkazuji a porouöim. 

Panu Väcslavovi Dusykovi, faräfi Liböanskymu, jedno sto zlatych na pamätku 
odkazuji. 

Mymu hofinistrovi Michalovi Jorovi, mimo co jsem mu dluien, pro jeho ke nme vSrny 
choväni odkazuji smutek a tri sta zlatych. 

Mymu komornikovi Kryätofovi Czeppertovi taky pro jeho verne choväni a Jene jeho 
daväm svobodu i s detma a odkazuji smutek a tisic zlatych. 

Melicharovi Schreiberovi, sprävci Liböanskymu, a jeho zene däväm svobodu i s dötma 
a odkazuji smutek a tisic zlatych. 

Antoninovi Czermäkovi, mymu kancelistovi, jestli budito u mne nebo v my hospo- 
dafske slu^be az do öasu me smrti züstane, däväm mu take svobodu a pfi tom odkazuji 
smutek a tisic zlatych; jestli pak v sluibe me nezüstane, tehdy nie. 

Mymu kuchafi Paslerovi, jestli az do me smrti v sluzbe bude, smutkovy gaty a sto 
zlatych odkazuji, jestli pak pfi me smrti mundkochem nebude, tehdy tomu to pfipadne, 
ktery na miste jeho pfi me smrti mundkochem bude. 

Druhym pfi mym dvof e slouJicim, ktery pfi öasu me smrti skuteöne v sluzbe budou, 
vsem zaönouc od pä^at, jak muzskeho tak zenskeho pohlavi, odkazuji ka^dy osobe po 
padesäti zlatych a smutek. 

Temuz svrchu psanemu komorniku Czeppertovi jeSte taky odkazuji väecky my bil6 
saty i jinäi, nechf sou od brokatu nebo premovany, in summa vsechny. 

Janovi Bilymu, düchodnimu Liböanskymu, odkazuji smutkovy Saty a sto zlatych. 

Starymu obroönimu Zidovi odpoustim, cokoliv mne züstal dluzen, nebude povinen 
jako jinsi do düchodu platiti, aby z toho kontribuce placena byla, proto ie mu to daruji, 
a mimo to je§te odkazuji sto zlatych. 

Novymu pak obroönimu Samuelovi Ssmidovi odkazuji smutek a sto zlatych. 

Hentsslovi, düchodnimu Okrauhliczkemu, odkazuji smutek a sto zlatych. 

Renhlovi pak, obroönimu Okrauhliczkemu, taky smutkovy saty a sto zlatych. 

Matiegkovi ale, pisafi Tepliczkemu, odkazuji smutek a padesäte zlatych. 

Jonatovi, myslivci Libczanskymu, odkazuji smutek a padesäte zlatych a Eliääovi 
Ssnudovi, myslivci Okrauhliczkemu, taky smutek a padesäte zlatych. 

My pak poddany ve vsech tf ech statcich napominäm, vzlästö Okrauhlicky, aby mymu 
dediöi posluSnejsi byli, ne^ mne sou byli. 

11 D 


66 «fan Petr trabe Straka. Johann Peter Graf Straka. 6(; 

Nicmene vsecko prohf eseni srdeine jim odpoustim a pfi mym dedici nafizuji a tomu 
chci, aby ty väecky dluhy na v§ech tfech statcich, ktery se jak v kontribuönich tak 
V hospoddrskych poßtech t vejkazich yedou, co nejdfiv vyupominal a z nicli, dokad 
ka^dymu statku postaöi, za nö kontribuci platil, coi jim proto odkazuji a porouöim, aby 
za mou dusi aspoii jedenkräte za tejden, kdyä do kostela pfijdou, se pomodlili. 

Kdyby pak jednomu neb druhemu bud v ksaftu neb v kodicilu neco Tice odka- 
zano bylo, tomu aby se tak rozumelo, ze ne dva odkazy jednomu byti maji, ale toliko 
jeden, a to jenz vetii sumu yynaäi. A pon^vadz jsem i to v sobe v ksaftu mem per ex- 
pressum yyhradil, aby, co by se koliv po smrti me rukou mou vlastni psano neb pode- 
psäno vynaslo, to tak jako kSaft platno bylo, taky to nyni obnoruji a pfi tom pozüstavuji. 

Pfitom sobe znamenite vyhrazuji, abych mobl jak ten kodicil tak i käaft v nekterych 
punktech zmeniti, jinym punktüm odniti, jinym zase pfidati, vse die me libosti. 

Ackoliv na vet§im dfle mym slouzicim svobodu dÄvam, zatim pfedce te nadeje jsem, 
ze kdyby je müj dediö jakozto ve vsech vecich povedomejsi nez cizi potfeboval, ze 
z vdeönosti radeji jemu nez cizimu slou^iti budou. 

Pfiöemz Jich Mti. pänüv krälovskych oufedlniküv mensick desk zemskych uctive zadäm, 
ze tento rukou mou vlastni psany a podepsany kodicil oblibene pfijiti a tu kde nalezi, ad 
ingrossandum povoliti raceji. Pro lepsi tobo dfivernost dozadal sem se nize psanych panüv 
svedküv, ze jsou se vedle mS v tomto kodicilu toliko na svedomi, jim vsak s dedici a bu- 
doucimi jejich beze skody, podepsali a sekryty sve pfirozene pfitiskli. 

Jehoz jest actum v Lybczanech 24. Febr. 1714. 

Jan Petr Straka, pan z Nedabilicz. 

Carl Ferdinand Dobrzensky z Dobrzenitz. 

Vaclav Bemard Gestrzibsky z Ryzumburka. 

Sub eodem. 

Ve jmenu nejsvetejsi a nerozdflne Trojice svate, Boha Otce, Syna a Ducba svateho 
Amen. 

Ja Jan Petr Straka z Nedabilicz a Lyptssan, pan na Liptssanech, Okrauhliczi, Johanns- 
a WeckelsdorflFu, Jeho C. a Eräl. Mti. tejna rada a komomik, znämo cinim timto vubec, 
tak jakoz jsem v mym pod datum 18. Febr. leta 1710 ucinenym kSaftu sobe obvzlastne 
vyhradü jeden neb vice kodicilüv vlastni rukou sepsanych aneb Jen podepsanych uöiniti 
y te moci a platnosti, jakoby to me dal§i nafizeni v käaftu slovo od slova polozeno bylo, 
i ponevadz jedno neb druhe zmeniti a take pfidati pfi pobe jsem ustanovil, proöez nasle- 
dovnima punkty takove me mineni timto kodjcilem vyjevuji a to: 

P f e d n e : ZemfivSe jiz dva ode mne per testamentum jmenovane fideicommissami 
hseredes bez deti muzskeho poblavi; tehdy tfetiho jim substituirovaneho, totiz urozeneho 
a statecneho rytif e Pana Albrechta Karla Straku, a jiny po nem suis descendentibus vo- 
ciruji a jej za prviho fideicommissarniho dedice ustanovuji, jakoz i 

za druhe, nafidivse ja v ksaftu mem § 9 aby kazdy fideiconmiissarius povinen byl 
zamky, sidla, domy, dvory a jine a staveni v dobrem spüsobu konservirovati, an sice 
kdyby se po smrti jeho skoda na stavenich nejaka vynalezla, ze by takovä od napadnflca 
ad fidei commissum ex allodiali zemfeleho pozadäna byti mela, znamenajice ja vsak, 
zeby to hrube dlouho bylo, na smrt possessora ocekävati (nebo kdyby nejaky zly hospodaf 
se trefil, ten by za dlouhyho zivobyti sveho hrube moc zruinirovati mohl), procez nafizuji, 
by ka^dy fidei commissarius povinen byl pod ztracenim fidei commissu (ku kteremu nej- 
blizsiho vociruji) pokazdy v sesti letech autorisirovanou komisi vyzadati, kterä by vyse- 
tfiti mela, zdali vsecky a staveni i cele hospodafstvi ve dobrem stavu konservirovane se 
nachazeji ; nebo ja tomu dokonale chci, aby vse vzdycky v dobrem stavu zachovane a po- 
tfebne opravky cinene byly. Co se pak 

za tf eti meho na slav. präve Maltejskem leziciho domu dotejce, ponevadz takovy 
ad fidei commissum potazen byti nemüze, ja vsak nicmenö, aby tyz dum kazdy fidei- 
commissami hagres pfi familii a fidei commissu zachoval, tomu dokonale chci, procez 


67 Jan Petr hrabe Straka. Johann Peter Graf Straka. 67 

tfmto nanzuji a ustanovuji, aby zadny fideicommissarni hseres moc miti nemohl, jej pod 
ztracenim celeho fidei commissu alienirovati, nybrz z neho vSechny povinnosti neb laudemia, 
tu kdez nalezi, pokazde odvozovati a jej vädy v dobrem stavu a podstate zachoTati. 

Za ctvrte majice ja od J. M. C. konsens na ßtyrykrate sto tisic zlatych Keinskych 
fidei commissum familise perpetuum Tyzdvihnouti, nemeväe ale posayade grunt&v pod- 
zemskych ctyrykrate sto tisic zlatych vynaäejicich, proöez prvni dedi£ müj (pokudSbych 
pifed smrti mou nie nepfikoupil) povinen bude, tyz nyni majici statky t tej cene, tak 
jak£ Y kraloYskych dskäch zemskych zapsane jsou, pocitati a k doplacem tehoz fidei 
commissu z mych aktivkapitalüv, ktery jeste ten nedostatek pfeyyäovati budou, tolik co 
schäzi, CO nejdnv pfikoupiti a pravenemu fidei commissu pfivteliti. Kdyby väak 

za pate prmi dediö müj anebo je§te ja pfed smrti mou nejaky statek neb grünt 
pfikoupil, ktery by vedle tech jiz prve majicich a v pravenych kralovskych dskäch zemskych 
se vynachazejicich panstvi a statküv tu sumu tech 400.000 zl. vyvysoval, takovy excessus 
ne za fidei commiss, anobrz za alodialni se pocitati ma, z kerehoz zbytku neb alodialniho 
jmeni tyz dediö a budouci jeho po srazeni pasiv, dluhüv a legatüv cer)' a manzelky sve 
Tenem zaopatiiti a jim takove vydävati povinen bude. Co se v§ak 

za seste jistych kostelnich penez a na pravenych fideicommissämich statcich ode mne 
pojiätenych kapitalüv dotyöe, z t6ch kazdy fideicommissarni dediö z uzitküv fidei commissi 
pet per cento ourociti mä, väak se tyz kapitaly do summy tech 400.000 zl. poäitati 
nemohou, tak aby zouplna fidei commissum ctyrykrate sto tisic zlatych Reinskych vynaselo. 
Tez napodobne 

za sidme kazdy fideicommissarni dediö povinen byti ma, dfive roku vyjiti pfi J. M. C. 
stav pansky (pokudi^by jej posaväde nemel) se uchäzeti, a on takovy bezelstne se pfi- 
ciniti, a to näkladem z uzitku fidei commissu pochazejiciho, coz se pod [zjtracenim tehoz 
fidei commissu stäti mä. Däleji 

za osme, majice ja (ve) vej§ jmenovanem dome mem v Praze s velikjrm näkladem 
shledanych vSelikych drahych obraz&v, ktere pfi fidei commissu a familii zachovane miti 
chci, i aby tokove v svej podstate zdräene a zachovane byly, nafizuji, by ka^dy fidei- 
commissarni dedic jednomu v Praze bydlicimu malifi, kteryby ten rok pfed tim ney- 
hlavnejäi a nejlepsi vobraz, tf ebas i takovy za tisic zlatych (jemu maUfi väak k ruce) prodän 
byti mohl, a jinäi malifi neb maloväni znajici, ze takovy obraz ten rok nejlepsi a nej- 
kunStovnejSi byl, usoudi, vymaloval (ku kteremuzto certamenu väecky v Praze maUfi 
osedli i taky jenem bydlici, kdyz pfipovedi, ze k vüli tfim obraz&m a za ten ouplatek 
cely rok v Praze züstati a die ksaftu to vykonati chteji, co nejzdvofileji se züvi) tomuz 
malifi roöne jedno sto a padesäte zlatych z uiitkü fideicommissärnich däväna byly, za 
cei on ten rok kazdy mesic aspon jednou k tymz obrazüm dohlidnouti a aby od prachu 
dobfe opräsene a die inventäfe v sve podstate zachovane, ani2 kopie z nich brane (coz 
se i jemu malifi zapovidä) neb k copiemi pf efrejmaröene nebyly, bedlivy pozor däti, i take 
v6em pfespolnim jako i domäcim, ktery by jich videti pozädaU, upfimne a ochotne po- 
kazdy ukäzati povinen bude, a ze taky kazdej fidei commissarius proti tomu nebude, 
doufäm; by ale tentyz malif v toin mem ustanoveni tim bedlivejäi a pilnejsi byl, proöez 
nafizuji jemu pfi pfistoupeni a svefeni tychz obrazüv jenem polovici, to jest padesäte 
tolarfi a na to V roce (ponövadz kazdy rok jinejmu malifi, ktery by tak, jak vejs praveno, 
ten rok pfed tim nejlepsi obraz namaloval) kdyS zase budoucimu podle inventäfe takove 
obrazy v sve celosti a podstate odvedene budou, druhou polovici vydati a tak se ka^do- 
rodn6 pokraöovati mä. 

Za deväte, pamatujice ja v ksaftu a v prvm'm kodicilu mem jistym odkazem na 
urozenou pani Louise Felnerovou z Feldeku, rozenou Verdecy de Foure, nechovajice se 
ona vsak ke mne tak, jak jsem se dfivefil a jeji povinnost byla, i nad to vejäe se mnou 
jistou rozepfi pfi krälovskem soudu nejvyssiho purkrabstvi Prazskeho jest zarazila, a proöeä 
tentyz ji ksaftem uöineny a prvnim kodicilem potvrzeny odkaz zcela zouplna kasiruji 
a timto kodicilem rusim a revociruji. 

Jestli bych vsak ty z poz&stalosti nebozky pani manzelky me majici prsetensi ve 
Frankreichu za äivobyti myho nevymohl, tehdy aökoliv jak svrchu psäno, to na mne ona 
nezaslouzila ; nicmenfe poncvadz ja ji pfece vicej nez jejimu bratioi pfeji, ktery pficina 
smrti my nebozky pani manielky byl, proceä tyz tam majici vsecky prsetensi me titulo 
legati ji daruji. 

IL 9* 


68 J«& Petr hrabe Straka. Jofaaim Peter Graf Stnka. 68 

Za desäte, mimo tech peti sei zlatych, ktere t ksaftu mem § 20 urozeny pani panf 
Brandelinskeg rozeny Paczarcze, tele me obTzlaste mfle, odkäzane jsou, jeste 1500 zL R. 
a tak ▼ samö dTa tisice zlatych. tez ten t ksaftu ji leguroTany prsten nafizaji, t kodiciln 
T§ak ucinene legatom kasinijL 

Za jedenäcte urozenymii a statecnemu irtiri panu Jana LndrikoTi SerinoTi 
z Eychenau jeste k tem odkazanym 300 zL sedm sei pfidaTam, by jeden tisic zlatych 
zouplna pamatky po me smrti meL 

Za dyanacte. I poneTadi ten prsten «Katzenaug* zlamany jest, ktery jsem 
neboztikoyy p. KarloTi Frantiskovi GianitzeroTi skrze ksaft legiroral, procez misto nefao 
mAj turkesovy prsten, co ho Tzdycky na mce nosun, substitniraji, kteiy tez napodobne 
jeho pan syn Franti^ek Aogostin z Grantzensstegna uziti ma. 

Byrse 

za tfinacte neboztik Kaspar Schreiber, t nekterych ponktech brube nedbanÜTej jak 
T ^yupominani dlohüv za casn dluznik&T mych, dokud jeste solrendo byli, tak i t kaido- 
rodnich Ü6tech a likvidacich, ie by dedicoTe moji, dajice ty pocty k pfehlizeni ne na 
sta, nybrz 1 na tisice zlatych nedostatkÜT jemn TystaTeti mohli ; majice ja rsak ohied na 
otce poz&stale vdoTy jeho, ze jsonce oni lide sTobodnl mne k vAli dcem sron jemn 
Kasparori Schreiberovi, tehdaz poddanyma mema, (kteirho jsem Tsak potom taky jim 
k TÜli osTobodil) dali, a oni rodicore taky az do smrti sre veme t slnibe me se cboi^. 
tehdy coby koliT proti nim Tsem (nebo jeji otec Michael Jore taky sklep yinny sobe 
STefeny majice) mi dedicoTe dnes neb zejtra rynajiti mohli^ to jim Tsem z milosti timto 
kodidlem damji a je zcela ode Tseho osTobozuji, pfi tom dedic-e meho napominaje, by 
to, CO jsem otci jejimn dluien züstaL, budto ihned zaplatil aneb kaidorocne ärok. tak jak 
jsem ja jej platil, z tehoz kapitaln ji TdoTe nrtite odvädel. Podobnon milost änim 

za ^trnacte Melicbarovi Schreiberovi a Antoninovi Czermakori jakekolir dluhy po 
me smrti aneb TejstaTky z poctÜT jejich se by yynajiti mohly. Tsecky timto kodicflem jim 
damji a je zcela ode Yseho osrobozujL 

A adcoliv 

za patnäcte rodicüm BeichloTskym STobodn s detmi jsem daL ale deti po smrti 
STych rodicÜT na Tetsim dile neposlnsny a zle se choTajice ji ode mne nezaslonzÜT. 
nybri Ticej trestani nez moa milost od myho dedice ocekarati maji: procei m&j dedic 
obzrlastni pozor na ne dä^ aby pana Boha nehneTali a cnostne nad jinsi ziri bylL 

I poneTadi 

za sestnacte zkusenost okazuje« ze t kraloTstTi Ceskem na retcim dile poddanym 
Tsem, kterym se SToboda ksaftem udeluje^ jim Tice ke skode nez k nütka byra« nebo ji 
mizeme uüraji a se do ni sikovat neumeji. z ty tehdy pfiOiny Tsem ksaftem neb kodicilem tn 
STobodn danon (TymiüujiVe tam zejmeoa jmenoTanych) reTocimji a na miste toh3 jim. 
ktery az do smrti n mne t slozbe badou a penezity plat nemtrli. kaidem« mnzskeho p.>- 
hlari po jednom stu zlatych R. a zenskynL ackolir ony nejakoo« Tsak xelmi malo« slniba 
die obyceje zeme kaidorxx-ne mely, po padesati zlatych R. odkaznji« a badou oni soK^ 
mocti lepeji s tema penezi pomooti, nez aby dostanouce t cas sluiby sre plat poieüty 
jej pomalu. jak se obyt^jne stava, byli pn>pili« utratili aneb promrfaalL 

Zatim mymu dt-diOi je obTzlastne rekomendiruji. by je sobe pfed jinymi ponKene 
mel a ruku ochrannou nad nimi drzeL 

Xa potTTzeni toho pntomny kodicil i ktery s povolenim J. M. C- nskd a pänux oufedinikuv 
mensich desk zemskych t kniloTstri Ceskem spolu s ksaftem a pfedchlzeücua kodidlem 
T tri dsky zemsky Tloiiti mocti se bude'i Ylastni nikou jsem podepsai a sekryt ad; 
pfitisknuL nemene doziUlal jsem se nize podepsanyoh p^uiÜT panÄT sr^dkur. ie json 
se spolu se mcou ecniem instanti podepsali a sekryty sTe pritiskli. coz rsak jim z 
budoucim jich beze skody byti mi 

Stalo se T Prare di.e i Julii 1720. 

J. F. Str. p^in z Xedabiücz. 
Yi^:IaT HI:i:^k z Ziampaoha. Johann Rudolph Wolbraa. 

Braadlinskr Herr t. Sbekrie. 


69 Jan Petr hrabc Straka. Johann Peter Graf Straka. 69 

Tento nadepsany kSaft se dvouma kodicilmi jest s povolenim J. M. C. rad a u. p. 
m. d. z. y kraloYstvi Öeskem iia zadost dedice do tohoto kvaternu vlozen a z originalüv 
sloTO od slova yepsän. 

Desky zemske kyatem c. 356 fol. M. 26. Landtafel-Quatem Nr. 856 fol. M. 26. 


II. 

Fundatio Strakiana, 

welche von weiland Ihro Excellenz dem hoch- und wohlgebornen Herrn Herrn Johann 
Peter Straka Grafen von Nedabilitz und Lipczan in seinem anno 1710 den 18. Februarii 
zu Prag aufgerichteten und der königlichen Landtafel einverleibten Testament gestiftet 
worden ist und in § 5 des gemeldten Testaments zu finden ist, wie folget: 

5*<^- Zue beständiger Verehrung der allerheiligsten fünf Wunden Christi, in welche 
ich meine arme Seel einschlüsse und durch dieselben die Barmherzigkeit Gottes zu er- 
langen verhoffe, ordne ich eine immerwährende Fundation auf fünf arme Personen, 
nemblichen in den Convict sancti Bartholomaei in der königlichen Alten Stadt Prag 
auf zwei arme Väter meines Geschlechts, Straken von Nedabilitz, und falls sie nicht 
vorhanden wären, auf andere meine Verwandte nach der Spindel des männlichen Ge- 
schlechts; wann aber auch diese nicht wären, so auf andere alten Geschlechts, doch 
wahrhaftig arme und zum Studiren taugliche subjecta. Auf die in Convict verordne ich 
vor eine jede Person 3000 Gulden Bheinisch Capital und von sothanen Capital das 
Interesse, nur 5 per cento gerechnet, kommet zur Erhaltung und Kleidung einer jeden 
Person per einhundert und fünfzig Gulden Rheinisch. Die nun in Convict studiren, wann 
sie auch die studia juridica allda verbleiben möchten, darnach trüge ich ein grosses 
Verlangen; da aber einer herausgienge. solle ein anderer, den man schon vorhero ver- 
schaffet, alsogleich angenommen werden. 

Zu Versicherung dieser Fundation sollen meine zwei Weingarten, der eine auf 
dem Liebner Grund liegend und der andere unter den Bergmeisteramt gehörige, also- 
bald plus offerenti et melius solventi, wie auch die Weine in Kellern verkaufet und 
obgemeltes Capital zusambengebracht werden. Wann aber solches nicht erklekete, ent- 
weder dass die Weine aus denen Kellern meistentheils verkaufet wären, oder aber dass 
die Weingärten in diesen Werth, wie sie erkaufet worden und was sie mich nach der 
Erkaufung gekostet, nicht könnten angebracht werden, so soll das Übrige von meinen 
andern Vermögen unverzüglich ersetzet und bezahlet werden. 

Wobei meinen Erben und künftigen successoribus in ihrer Macht überlasse, dass 
sie sich mit meinen nächsten Vettern berathschlagende diese Persone annehmen und 
einsetzen können. Deroselben Schuldigkeit aber wird sein, vor mich und meine Bluts- 
verwandte, sowohl lebendige als todte, täglich zum wenigsten 5 Vaterunser und auch 
soviel Ave Maria zur Verehrung der allerheiligsten 5 Wunden Christi kniend auf der 
Erde zu beten. 

Soviel ist in den gemeldten Testament Ihro Excellenz des Herrn Grafen Johann 
Peter Straka von Nedabilitz anlangend die Fundation der zwei in convictu studirenden 
Befreundten enthalten. Welches auch reverendus pater Jacobus Stessl Societatis Jesu, als 
wohlgestellter Bector des academischen coUegii bei Sanct Clement zu Prag, auf- und an- 
genommen hat mit Versicherung, dass diese Strakische Fundation gleich allen andern 
Fundationen, die in gemelten Convict gestiftet sein, in allen Punkten und Clausulen 
ileissig soll vollzogen werden. 

Dahero dann ein jeder, so in diese Fundation wird an- und aufgenommen sein, der- 
selbe wird verbunden sein, unter der Disciphn des obgemelten Convicts gleich andern 
Alumnen ganz gehorsam sich zu erzeigen, auch alle Gesetze und statuta convictus zu 
halten, wie imgleichen sowohl der christlichen Andacht, als auch denen Studien mit be- 
ständigen Fleiss obzuliegen, damit sie sich würdig erzeigen, die Gutthat dieser Fundation 
zu geniessen, dann sofern (welches der allergütigste Gott abwenden wolle) einer aus 
diesen Alumnen wider die Gesetze und statuta convictus öffentlich handien oder selbe 


70 Jaii ^^^^ hrabö Straka. Johann Peter Graf Straka. 70 

freventlicherweis übertreten möchte oder aber ein solches Leben fiilirete, welches nach 
reifen Befund der vorgesetzten Obern unwürdig wäre vor einen dergleichen Alumnen, so 
soll derselbige laut denen Regeln, Verordnungen und statutis obgemelten convictus von 
der ferneren Gnad und Gutthat dieser Fundation, jedoch mit Vorwissen des zeitlichen 
Fideicommissi-Inhabers, ausgeschlossen sein und als ein Unwüi-diger in derselben nicht 
geduldet werden, sondern alsobald soll ein anderer von jenen, welchen dieser Gewalt 
von den in Gott seelig ruhenden Fundator mitgetheilet ist, vorgestellet und aufgenommen 
werden. 

Zur Urkund und Bestätigung dessen ist dieses instrumentum in dreifachen Exem- 
plarien von beeden Theilen eigenhändig unterschrieben und mit beigedruckten Insigln 
ausgefertiget worden, deren eines denen (Titel) Strakischen Herren Erben, das andere in 
das archivum des academischen collegii Societatis Jesu bei Sanct Clemens und das dritte 
den pabstlichen und kaiserlichen Convict ejusdem Societatis Jesu zu Prag eingehändiget 
worden. 

So geschehen zu Prag den anno 1722. 

(L. S.) Jacobus Stessl, (L. S.) Frantischka Sylvia gebohrne und 

Societatis Jesu, pro tempore provincialis verwitibte Strakin von Nedabyliz, 

Boemiae mp. als Vorminderin mp. 

(L. S.) Franciscus Retz 

Societatis Jesu, pro tempore collegii ad sanct um 
Clementem rector mp. 

(L. S.) Jacobus Mibes 

Societatis Jesu, convictus Pragae pro tempore 

regens mp. 


Original v c. k, mistodrzitelskem archivu v Prazc. Original im k. k. Statthalt^rei-Archive in Prag. 


71 


Daniel Ernst Alexius. 


Daniel Arnost Alexius, 


71 


lOO. 


1710 

Mai 24. kvetna. 


Daniel Ernst Alexins'sche Studenten- 
Stiftung. 

Daniel Ernst Alexius, Bürger und 
liaihsherr der königlichen Stadt Budweis, 
hat in seinem Testamente vom 24. Mai 1710 
ein Capital von 1000 fl, zu einer Stiftung 
für seine Agnaten, und zwar immer 
für den nächsten aus d ens elb en, 
während dessen Studien his über 
die Rhetorik bestimmt; sollte nach 
absolvierter Rhetorik kein An- 
spruchsberechtigter vorhanden sein, 
konnte der Genuss der Stiftung 
auch auf die höheren Studien aus- 
gedehnt werden. 

Der Stiftung war dafür verpflichtet, 
täglich ein Salve Regina für den Stifter zu 
beten. 

Aus dem Testamente des Johann Wenzel 
AJexius, Bürgers, Bergmannes utid Ältesten 
in Kuttenberg vom 22. April 1741 erhellt, 
dass dieser Testator vom oben genannten 
Stifter, seinem Onkel, mit der Aufsicht und 
Verleihung der Stiftung betraut worden war 
und dass nach seinem (des Joliann Wenzel 
Alexius) Ableben wiederum jemand aus den 
Agnaten des Alexius gewählt werden sollte, 
dem die Aufsicht, Verwaltung und Verleihung 
der Stiftung zu obliegen hätte. 

In der Folge wurde dann laut der Er- 
klärung de dato Prag am 1. Juni 1746 vmi 
Johann Carl Alexius und P. Samuel Ale- 
xius mit Rücksicht darauf, dass damals 
kein zum Studieren tauglicher Alexius' sche^' 
Agnat vorhanden war, beschlossen, zum 
Genüsse der Stiftung auch den 
nächsten Cognaten, jedoch nur inso- 
lange zuzulassen, als sich um die 
Stiftung kein Agnat in Bewerbung 
setzen wird. 

Schliesslich wurde auf Grund der vor- 
angeführten drei Urkunden von der k. k. 
Statthalterei in Prag unterm 28. October 
1884 der Stiftsbrief über die Daniel Ernst 
Alexius* sehe Studenten- Stiftung errichtet, nach 
dessen Bestimmungen die Stiftung gegen- 
wärtig persolviert wird. 

Dieselbe ist bestimmt: 

1. für Abkömmlinge des Stifters 
männlicher Linie, bei deren Ab- 
gang 


Studentsice nadäni Daniela Arnosta 

Alexia. 

M^sian a radni krdlovskeho mösta Bu- 
dijovic Daniel Arnost Alexius usta- 
fiovil VC sve zäviti ze dne 24. kvötna 1710 
jistinu 1000 zl. na naddni pro svoje 
pribuzne po meöi a to vidy pro nej- 
blizsiho z nich po dobu jeho studii 
az za rhetoriku; kdyby po dokon- 
öeni rhetoriky nebylo oprdvneneho 
zadatele, smelo uSiväni nadäni i na 
vyssi Studie byti rozsifeno. 


Stipendista mSl dennä jednou Salve Re- 
gina za zakladatele sc fnodliti. 

Z posledni vüle Jana Vdclava Alexia, 
mästana, hornika a starsiho mista Kutne Hory, 
vychdzi fia jevo, ze jemu zaMadatelem dozm* 
a udileni nadäni sv&reno bylo a ze po jeho 
(Jana Vdclava Alexia) smrti zase nikdo 
z pribuznych Alexiovych po meöi zvölen byti 
mSl, jemuz by ndleMo na fiaddni dehliMiy 
je spravovati a udileti. 


Pozd^ji bylo vedle prohldsent, daneho 

V Praze dne 1. öervna 1746, Janem Karlem 
Alexiem a P. Samuelem Alexiem usneseno 
pripustiti k pozivdni naddni tez 
nejbliisi pribuzne po preslici, po- 
nävadz tehdy nebylo k studovdni 
zpüsobileho Alexiovskeho pfibuz- 
neho po meöi, vsak jen na tak 
dlouho, dokud by se o naddni pri- 
buzny po meöi neprihldsil. 

Koneönö zfidilo c. k. mistodrzitelstvi 

V Praze na zäMadö uvedenych tri listin dne 
28. fijna 1884 nadaöni listinu o studentskem 
naddni Daniela Arnosta Alexia, podle jejii 
ustanovenl naddni nyni se uskuteifluje. 


Uröeno jest: 

1. pro potomky zakladatelov y 
z pokoleni muiskeho, kdyby jich ne- 
bylo. 


72 


Daniel Ernst Alexiiis. 


Daniel Amost Alexius. 


72 


2, für Abkömmlinge von der 
weiblichen Linie der Familie Ale- 
xius (ex linea cognationis), für 
letztere jedoch nur bis zu dem Zeit- 
punkte, wo sich ein zum Genüsse 
dieser Stiftung geeigneter Alexius 
melden wird. 

Der Stiftungsgenuss dauert bis zur Be- 
endigung der Gymnasialstudien. 

Sollte jedoch nach Beendigung der 
Gymnasialstudien kein anderer tauglicher 
Bewerber vorhanden sein, so soll der Stif- 
tungsgenuss dem jeweiligen Fundatisten auch 
während der Studienzeit an einer Hochschule 
belassen werden. 

Das Präsentationsrecht zu 
dieser Stiftung, welche die Böhmische 
k. k. Statthalterei verleiht, steht dem 
Altesten der Familie Alexius zu. 

Das Stiftungsvennogen, welches von der 
k, k, Statthalterei in Prag verwaltet wird, 
beträgt dermalen 8201 fl, 29 kr, und die 
jährliche Gebür des bestehenden einen Stif- 
tungsplatzes 108 fl. 


2, pro potomky ze zenskeho po- 
koleni rodiny Alexiovy (ex linea 
cognationis), pro tyto vsak jen do 
te doby, az by k pozlväni naddni 
zpüsobily Alexius se pfihläsil. 


Naddni Ize uzivati aido skonöeni studii 
gymnasijnich. 

Kdyby vsak po dokonceni studii gymna- 
sijnich dosavädnim stipendistou nebylo jineh^ 
zpüsobileko uchazeöe, md byti naddni pone- 
chdno stipendistovi tei po dobu jeho studii 
na skoldch vysokych, 

Presentaöni prdvo pfi naddni, 
jei ud^luje c, k. Öeske mistodrzitel- 
stvi, prislusi nejstariimu ölenu 
rodiny Alexiü. 

Nadaöni jm^ni, jez spravuje c, k, misto- 
driitelstvi v Praze, öini nynl 3201 zl, 29 kr, 
a roini plat jedineho fuidaöntho mista 106 zl. 


I. 

Auszug 

aus dem Testamente des Herrn Daniel Ernst Alexius, Innern Raths-Verwandten 

ddto. 24. Mai 1710. 


Andertens. 

Und nachdeme ich auch bereits vor geraumen Jahren ein Capital per 1000 fl. 
(so derzeit Ihro Excellenz (Tit.) Herren Herren Franz Carlen des heiligen Römischen 
Reichs Grafen Präehorzowsky von Kwasejowitz etc. zu dem löblichen Deputirten-Amt ver- 
mög der Obligation und auf die kaiserliche Salz- und Trank-Steuergefälle versicherter 
dargeliehen ist,) dahin per modum einer immerwährenden Fundation destiniret habe, 
dass von dem hievon fallenden Interesse „6" von hundert ein mein nächster Vetter, ge- 
borener Alexius, in studiis von der ersten Schuel bis über die Rhetoricam in der Kost 
und Kleidung unterhalten werden möchte, allermassen es schon bishero von mir vielJahr 
gegen meines Brüdern Petri Alexii beede Söhne Wenceslauin und Joannem bereits also 
verhalten worden; als lasse ich es hiemit nachmalen dabei bewenden. 

Hingegen aber wird ein solcher Alumnus vor mich als Fundatore täglich ein Salve 
Regina andächtig vor [dem] Altar zu beten verbunden sein. 

Sollte aber nach solchen absolvirten Rhetore kein anderer Alexius die zu der ersten 
Studirschul taugliche Jahre dazumal erreicht haben, als wird der erstere bis dahin und 
nicht länger ferner fort in altioribus studiis dieses beneficii gemessen können. 

„Addidamentum und respective Erklärung etlicher in diesem meinem Testament 
begriffener passuum: 


7**- Im Fall diejenige 1000 fl. Capital, so ich vor Jahren zu dem löblichen kaiser- 
lichen Deputirten-Amt gegen der hochgräflich Przehorzowskischen Obligation dargeliehen 


73 Daniel Ernst Alexius. Daniel Amost Alexius. 73 

und gleich damals auf eines studirenden Alexii Fundation (wie im Testament beschrieben) 
gewidmet habe, in recuperando vel interesse punctualiter solvendo Anstoss leiden sollte, 
so will ich, damit diese Fundation nicht hsesitire, hierzu aus meinen besten Verlassen- 
scbaftsmitteln andere 1000 fl. verordnet, die yorbenannte aber ad massam h^ereditatis 
gezogen haben. 

Sollten aber solche fundirte 1000 fl. künftighin nur ad 5 pro cento von der diess- 
falls interessirten Freundschaft ausgeliehen werden, so müsse der studirende Alexius mit 
denen davon fallenden 50 fl. Interesse auch content sein. 

NB. Diess Capital ist per cridam Priehorzowskianam ganz verloren, dahero von 
meiner Verlassenschaft zu demetiren. 

Adscriptum den 25. Mai 1715. 

Vom BudweiserBürgermeiBteramte unterm 17. De- Üradem purkmistrakym mesta BudSjovic dne 

cember 1892 beglaubigter Auszug im k. k. Statt- 17. prosince 1892 overeny vytah v c. k. mistodrzi- 
h alterei -Archive zu Prag. telskem archivu v Praze. 


Ve jmeno nejsvetöjsi a nerozdflne Trojice, Boha Otce, Syna i Ducha svateho Amen. 

Ja Jan Vaclav Alexius, soused homik a starsi radni na Horach Kutnäch, znamo 
cinim timto listem a käaftem mym obecn6 pfede väemi, zvlästS pak tu, kde näleJi: Tak 
jako^ tom dobfe vim, ze jednomu kazdemu öloveku smrt jistä, hodina smrti ale nejista 
jeet, nechtice pak ja s tohoto sveta bez pofizeni sjiti, tak aby po me smrti mezi detmi 
mjmi mou skrovnou pozüstalost nSjaky roztrzitosti neb nevole nepovstaly, proöez tako- 
veto pofizeni o tu skrovnou poz&stalost a jmeni me (jsouc chvala Bohu pfi dobrem zdravi, 
rozumu i pameti) öinim. 

A jakoz jsem za tfeti od neboztika pana Daniele Arnoäta Alexiusa, byvaleho m^ste- 
nina a spoluradniho krälovskeho mesta Ceskych Budejovic, strejce meho zvläste mileho, 
moci k§afbu jeho za exekutora ksaftu byl zfizen a ustanoven, kterymzto käaftem on na 
jistou fundaci pro studirujiciho Alexiusa 1000 zlat^ch odkazal, a ten kapitalek nyni se 
taky na statku Ei'chlebskym dskami zemskymi poji§t6ny vynachäzi, z kterehoito jsem 
po ty leta ja executor takovy interesse proti quitancem pfijimal a tarn, komu patfilo, 
ted posleze ale panu Paterovi Ignaciusovi Alexiusovi do Holomaucze proti jeho quitancem 
az do svateho Jifi leta 1738 inclusive odvadel, takze to, co od toho terminu interessftv 
slozeno bylo, za mnou se v obzvlaStnim pytliku specificirovane vynachäzi. Bude ale za- 
potfebi, aby se k teto fundaci po me smrti nekdo jinej spüsobnej za sxekutora odpänüv 
pfätel neb interessentüv Alexiusovskych zfidil neb obral, kterej by na ten2 kapital 
opatrne oko neb zfetel mel, tak aby k ztraceni nepfisel, to interesse k svym v6rnym 
rukoum prijimal a az do zrostu nejakeho Alexiusa, kterej by k studijim chuf mal a stu- 
diroval, choval a opatroval. 

A to jest ma cela a dokonala vüle (kterou sobe vsak die libosti v cas uznale 
potfeby budto na dile zmeniti aneb zcela zru§iti a kassirovati i take jeden neb vice ko- 
dicillüv uöiniti, tuto moc a pravo zjevne vyhrazuji), vzactneho magistratu pfi tom taky 
za to Setme a snazne zädaje, by toto pofizeni, käaft a posledni vüli mou, vlastnich deti 
mych se tejkajici, ku prävu pfijiti, ji po me smrti prohläsiti dati a stvrditi, pak nad ni 
ochrannou ruku v öas nastale potfeby drzeti rdöil. Pro ceho^to lepSi düvöfeni tento ksaft 
neb pofizeni a posledni vüli mou in conformitate präva mestskeho D. 55 vlastni rukou 
mou jsem sepsal a i podepsal a sekretem mym utvrdil. Jeni se stalo dne 22^^ m^sice 
dubna leta Pane 1741. 

(L. S.) Jan Vaclav Alexius mp. 

Anno 1741 dne 24. Novembris byvse my nize podepsany osoby konäelsky k nade- 
psanemu panu käaftujicimu Janovi Alexiusovi doiadäny, zadal jest näs däle i v tom 

n. 10 


74 Daniel Ernst Alexius. Daniel Amost Alexius. 74 

snazne, abychom po jeho smrti tu, kde nalezi, vysvedcili, ze tento ksaft jeho posledui 
a pravy ksaft jest. 

(L. S.) Ignatius Hladky (L. S.) Jan Antonin Bergmann z Lindenberku 

in fidem. in 6(lem nip. 

Tento käaft pfi prave krälovskeho horniho mesta na Horach Kutnach nalezite vysTecen 
a publikovdn jest dne 6^** Decembris anno 1741 praetore domino Petro Hertl. 

(L. S.) Theophil Frant. Janowka, 

syndicuB ibidem. 

Ingrossatum libro testamentorum ad annum 1742 folio D. 21 et 22. 

Idem, qui supra. 

2e pfitomny vejpis se svym originalem o4 slova k slovu tak a nejinacie se sroynava, 
nejen vlastnoruöni podpis, alebf[sic] i take obycejne pritisknuti mestsky peöete stvi'zujc. 

V kräloYskem meste Novym Bydzowe dne 28. srpna 1797. 

(L. S.) Johann Mai-tin Antoni, 

Registrator mp. 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Stattbalterei- OvSreny opis v c. k. mistodrzitelskera arcbivu 

Archive zu Prag. v Praze. 


Leta Pane 1746 dne l^- Junii stalo se umluveni strany kapitälu po neboztikoTi 
panu Danielovi Arno§tu Alexiusovi na jednoho z Alexiusüv, k studii schopneho, destiniro- 
vaneho kapitälu lOOOzlatych a z tehoz die posledni vüle vyplejvajiciho interesse a 6 pro 
cento, kterejzto kapital nyni na panstvi Krchleby nazvanem, pani baronce Dubsky patHcim, 
uji§teny jest. A ponevadz z toho nadjmenovanyho kapitälu vyplejvajici interesse posledni 
fundatista, Pater Ignatius Alexius, az do svatyho Havla roku 1737 u^iTal, od toho casu 
ale zadnej z Alexiusü k ätudiim schopnej se nevynachazi : procez ten zachovaly ourok die 
ouctu od pana Vaclava Worla k opatrovam' tehoz kapitälu ustanoveneho plnomocnika neb 
porucnika (kteremu za jeho peclivost a obstarani z tehoz kapitälu vyplejvajiciho interesse 
od roku 1742*^- rocne 6 zl. se passiruje), az do nynejsiho 1746 ad terminum sancti Galli 
deductis deducendis 400 zlatych zrostl, kterazto summa nachovaneho interesse, aby bez 
uzitku lezeti nezüstala, sneseno jest, aby od svateho Havla beziciho 1746 roku na bezpecne 
misto pod obyöejny ourok ä 6 pro cento se polozila; z kteryzto summy vyplejvajici interesse 
na outraty, ktere by se zbehnouti mohly, budoucne chovany a do ouctu vedeny byti maji. 
Ponevadz ale az posavad z Alexiusü k Studium schopny fundatista zadny se nevynachazi, 
a z tehoz k tomu cili destinirovaneho kapitälu interesse applicirovano byti nemüze : proöez 
taky sneseno jest, aby to z toho tech 1000 zlatych fundirovanyho kapitälu od svateho 
Havla beziciho roku vypadajici a 6 pro cento interesse jednomu z nejblizsich pfätel ex 
linea cognationis k §tudiim schopnemu dopfano bylo, vsak nie dylej, nez dokavadi by 
z Alexiusü jeden schopny k te fundaci se nevyskytl. Nyni ale na ten das pani Vorsily, 
ovdovele Hauserovy, rozene Alexiusovy, v krälovskem vennym meste Bydzowe bydlici syn 
Vaclav Ignati Hauszer tu fundaci uäiti ma od svatyho Havla, pokudz vsak se o to u näs 
zde podepsanych die slusnosti hlasiti a uchazeti bude. Jehoito fundatisty povinnost bude 
pilne se uciti a za neboztika pana fundatora kazdodenne Salve Regina pobozne modliti. 

Stalo se V krälovskem residenci Mensiiä meste Prazskym anno et die ut supra. 
Jan Karel Alexi z Lowcze, Pater Samuel Seg. [?] Alexius, 

radni. na ten cas dekan Ivosteleczk<' na Labi. 

Gleichzeitige einfache Abschrift im k. k. Statt- Soucasny a jednoduchy opis v archivTi c. k. 

halterei-Archive zu Pracr. mistodrzitelstvi v Praze. 






75 Daniel Ernst Alexius. Daniel Arnos t Alcxius. 75 

Stiftsbrief. 

Daniel Ernst Alexius hat in seinem Testamente vom Jahre 1710 eine Stiftung für 
Studirende mit nachstehenden Worten angeordnet: 

„Nachdem ich bereits vor geraumen Jahren ein Capital per 1000 Gulden dahin 
„per modum einer immerwährenden Fundation destinirt habe, dass von den hievon 
„entfallenden Interessen, 6 von Hundert, ein mein nächster Vetter geborener Alexius 
„in studiis von der ersten Schul bis über die Rhetoriken in der Kost und Kleidung 
„unterhalten werden möchte, allermassen es schon bisher von mir viel Jahre gegen 
„meines Bruders Petri Alexii beide Söhne Wenceslaum und Joannem bereits also ver- 
, halten worden, als lasse ich es hiemit nachmalen dabei bewenden, hingegen aber wird 
ein solcher Alumnus für mich als Fundator täglich ein Salve Regina andächtig vor 
„dem Altar zu beten verbunden sein. 

„Sollte aber nach solchem absolvirten Rhetore kein anderer Alexius die zu der 
„ersten Studienschul taugliche Jahre dazumal erreicht haben, als wird der erstere bis 
„dahin und nicht länger ferner fort in altioribus studiis dieses Beneficii geniessen 
„können." 

Johann Wenzl Alexius, Exekutor des Testamentes des Daniel Ernst Alexius hat in 
seinem Testamente vom 22. April 1741 sub P. 3 unter Anderem bestimmt: 

„Dass es nöthig sein wird, nach seinem Tode jemand anderen tauglichen als 
„Exekutor von den Freunden oder Alexius'schen Interessenten zu wählen und zu ver- 
ordnen, der auf das von Daniel Ernst Alexius legirte Stiftungscapital per 1000 Gulden 
ein wachsames Aug zu haben hätte, die Interessen zu seinen Händen erhebe und bis 
„zum Aufwachsen eines Alexius, welcher zu den Studien Lust hätte und studirte, auf- 
„hebe und bewahre." 

Im Jahre 1746 den 1. Junius ist in Betrefif des Daniel Ernst Alexius'schen für einen 
zum Studiren tauglichen Alexius destinirten Gapitals per 1000 Gulden und der davon 
abfallenden Interessen von Pater Samuel Alexius und Johann Karl Alexius Nachstehendes 
bestimmt worden: 

„Weil aus den Alexius'schen kein zu den Studien fähiger Fundatist sich vorfindet 
„und daher das zu diesem Ende gewidmete von dem Capital abfallende Interesse nicht 
„verwendet werden kann, so wurde beschlossen, dieses von dem fundirten Capital per 
„ 1000 Gulden mit 67o abfallende Interesse einem der nächsten Freunde ex linea cogna- 
„tionis, welcher zum Studiren fähig wäre, zuzuwenden und zu vergönnen, jedoch nicht 
„länger, als bis ein zu dieser Stiftung fähiger Alexius sich vorfinden wird." 

Das Stiftungsvermögen besteht gegenwärtig in Nachstehendem: 

1. in einem Antheile an der 5% Silberobligation Nr. 7125 

per 350 Gulden — Kreuzer 

2. einem Antheile an der Notenobligation Nr. 27561 per . 1706 » 9 „ 

3. einem Antheile des ob Nr. C. 20 in Ouhonic versicher- 
ten Capitales zu 6^/^ 25 „ 20 „ 

4. einem Antheile an dem ob Nr. C. 21 in Rostok versicher- 
ten Capitale per 12 „ 60 „ 

5. detto an dem auf dem Gute Lhota Hlawackowa ver- 
sicherten Capitale per 100 „ — „ 

6. in den 57© Pfandbriefen der Böhmischen Hypotheken- 
bank Nr. 6833, 11501, 11131 und 14819 450 „ — „ 

7. in dem Antheile an der Notenobligation Nr. 17476 per . 200 „ — „ 

8. dann dem Antheile an der Notenobligation Nr. 122998 .150 „ — „ 

Summa . . . 2993 Gulden 89 Kreuzer 

Der Reinertrag beträgt 125 fl. 2372 kr. Hiebei wird bemerkt, dass die vorange- 
tührten Wertpapiere auf den Namen dieser Stiftung gehörig vinculirt sind. 

Nachdem auf diese Art das Vermögen der Stiftung vorschriftsmässig sichergestellt 
ist, sich in der Verwaltung der kaiserlich königlichen Statthalterei befindet und zur Er- 
füllung des Stiftungszweckes verwendbare Nutzungen abwirft, so erklärt die kaiserlich 
königliche Statthalterei darüber wachen zu wollen, dass mit dem Stiftungsvermögen 

IL 10* 


76 Daniel Ernst Alexius. Daniel Amost Alexius. 76 

ordnungsmässig gebahrt werde, dann die Ton dem Stiftnngsvermögen entfallenden jähr- 
lichen Nutzungen, wie bisher, auch in der Folge zum Vollzuge der von Daniel Ernst 
Alexius gegründeten Studentenstiftung verwendet werden. 

Diese Stiftung ist bestinmit: , 

1. für Abkömmlinge des Stifters männlicher Linie, bei deren Abgang 

2. für Abkömmlinge von der weiblichen Linie der Familie Alexius (ex linea cogna- 
tionis), für letzere jedoch nur bis zu dem Zeitpunkte, als sich ein zum Genüsse dieser 
Stiftung geeigneter Alexius melden wird. 

Der Stiftungsgenuss dauert bis zur Beendigung der Gymnasialstudien. 

Sollte jedoch nach Beendigung der Gymnasialstudien kein anderer tauglicher Be- 
werber vorhanden sein, so soll der Stiftungsgenuss dem jeweiligen Fundatisten auch 
während der Studienzeit an einer Hochschule belassen werden. 

Das Präsentationsrecht zu dieser Stiftung steht dem Ältesten der Familie Alexius 
zu, und übernimmt derselbe dieses Becht und die Pflicht, dasselbe nach den Bestimmungen 
dieses Stiftsbriefes auszuüben, für sich und seine Nachfolger im Präsentationsrechte. 

Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe zwei gleichlautende Exemplare verfasst, 
allseitig gefertigt worden und soll eines bei der kaiserlich königlichen Statthalterei und 
das zweite bei dem jeweiligen Präsentator aufbewahrt werden. 

Prag den 28. Oktober 1884. 
(L. St.) Kaiserlich königliche Statthalterei Emanuel Alexius, 

für Böhmen. Fraesentator mp. 

Smolarz. 

Original im k. k. Statthalterei-Archive in Prag. Original v c. k.mistodrzitelskem archiva v Praze. 


77 P» Jan Sebestian Longin Tomandl. 


P. Johann Sebastian Longin Tomandl. 77 


loi. 


1710 

cervua 16. Juni. 


Studentske nadani P. Jana Sebestiana 
Longina Tomandla. 

Fardf ve Chvalenicich P, Jan Sebe- 
stian Longin Tomandl daroval krd- 
lovskemii mestu BoJcycanüm üpisem danym 
V Rokycanech dne 16, cervna 1710 cdstku 
600 zL a ustanovil, aby se 500 zL z toho 
hezpecm^ tdo^ilo a vychdzejici nroliy aby se 
ddvaiy 

1. jednomti z rodiny Tomandlü 
pochdzejicimu a Je studovdni zpüso- 
bilemu chlapci k opatreni mitnych 
potfebnosti po celou dobu studii; 


2. kdyby potomkü Tomandlov- 
skych nebylo, md se naddni dostati 
k studovdni nejzjiüsobilejsimu, od 
sester zakladatelovych pochdzeji- 
cimu synovi bez ohledu na stupen 
pfibuzenstvi nebo svakrovstvi; 


3. kdyby z nich nebylo nikoho 
k studiim zpüsobileho, mila tato 
podpora pripadnouti nejchudsimu 
z rodu nebo jyfdtelstva Tomandlo- 
ivych. 

A kdyby cely rod vymrelj m6l 
magistrdt mesta Rokycan povolatt 
k pozivdni naddni podle sveho 
uzndni a ndhledu chlapce k studiim 
schopneho, od radnich Rokycanskych 
pochdzejiciho, pri öemzbylo stipendistum 
za podminku tdozenOj prdvö tak jako to 
pribiiznych platte (iby kaMy tyden za za- 
kladatele a jeho cely rod msi si\ slyseli a 
pH ni ridetiec se pomodlili. 


Ddle vyhradil zaklculatel magistrdtu 
Bokycanskemu dohled a nakldddni s na- 
ddnim. 

Veskerd tato ustanoveni byla pojata do 
nadaöni listiny pnrkmistrem a radou krdL 
mista Rokycan dne 24. bfezna 1827 o na- 
ddni sepsane; zdroven bylo ustanoveno, po- 
nevad£ Rokycansky mdgistrdt vzdal se ve 
prospich naddni ödstky 100 zl., jiS mu za- 
kladatel za prdci pfi dohledu nad naddnim 


P. Johann Sebastian Longin To- 
mandl'sche Studenten-Stiftung. 

P. Johann Sebastian Longin 
Tomand Z, Pfarrer in Ckivalenitz hat mittelst 
schriftlichen Actes de dato Rokitzan am 
16, Juni 1710 den Renten der königl. Stadt 
Rokitzan den Betrag von 600 fl. zugewendet 
und bestimmt, dass davon 500 fl, sicherge- 
stellt und die entfallenden Interessen 

1. einem aus der TomandVschen 
Familie abstammenden und zum 
Studieren fähigen Knaben zur Be- 
schaffung der nöthigen Bedürfnisse 
durch die ganze Studienzeit ausge- 
folgt werden; 

2. falls TomandVsche Abkömm- 
linge nicht vorhanden wären, soll 
der zum Studieren fähigste, von 
des Stifters Schwestern abstam- 
mende Sohn ohne Rücksicht auf 
den Grad der Verwandtschaft oder 
Schwägerschaft dieser Stiftung 
theilhaftig werden; 

3. sollte jedoch keiner zum Stu- 
dieren fähig sein, so hätte diese 
Unterstützung dem Ärmsten aus 
dem Geschlechte und der Freund- 
schaft Tomandl zuzukommen. 

Und wenn das ganze Geschlecht 
ausgestorben wäre, hätte der Magi- 
strat der Stadt Rokitzan einen zum 
Studieren fähigen, von den Raths- 
personen von Rokitzan abstam- 
menden Knaben zum Genüsse dieser 
Stiftung nach seiner Erkenntnis 
und Einsicht zu berufen, tvobei dem 
Stiftung zur Bedingung gestellt wurde, dass 
er, ebenso wie es von den Verwandten gilt, 
allwöchentlich für den Stifter und sein ganzes 
Geschlecht eine hl, Messe hören und bei der- 
selben einen Rosenkranz beten sollte. 

Weiter räumte der Stifter dem Magi- 
strate in Rokitzan die Aufsicht und Ver- 
fügung über diese Stiftung ein. 

Sämmtliche diese Bestimmungen wurden 
dann in den von Bürgenmister und Roth 
der kgl. Stadt Rokitzan unterm 24. März 1827 
über diese Stiftung errichteten Stiftsbrief 
aufgenommen; gleichzeitig umrde in Folge 
dessen, dass der Rokitzaner Magistrat auf 
den ihm vam Stifter für die Mühetcaltung 


78 ^' J^ Scliestian Longiu Tomandl. 


P. Johann Sebastian Longin Tomandl. 78 


poskytl, ze ürohj z rozmmSeneho kapitdlu 
600 zl. tvofiti maji pozitek z nadäni. 


Nyni tidHi se naddni^ jehoz po- 
iivati Ize po vscchny skoly, na pre- 
sentaci ohccniho vyhoru v JRokyca- 
neck, c. k, mistodrziielstvim v Praze, 
Jei take tiadacni jmeni ührneni 776 zL 4 kr. 
spravuje. 

Platjedinehö stävajlciho nadacniho misfa 
cini 32 zl. 


bei der Stiftungsaufsicht zugewendeten Betrag 
von 100 fl. zu Gunsten der Stiflung ver- 
zichtete, bestimmt^ dass nunmehr die Inter- 
essen von dem vermehrten Stiftungscapitale 
von 600 fl, den Stiftungsgenuss bilden 
sollen, 

Geg enwärtig wird diese Stif- 
tung, deren Genuss durch alle Schulen 
dauert, über Präsentation des Ge- 
rne i nd e au s s chu s s e s V n Rokitzan 
von der k, k. Statthalterei in Prag, 
wdche auch das Stiftungsvemwgen im Be- 
trage von 776 fl. 4 kr, verwaltet, verliehen. 

Die Gebär des bestehenden einen Stif- 
tungsplatzes beträgt 32 fl. 


I. 

Vejtah z kniby trhove de anno 1684, folio 160. 

Ve jmeno svatosvate a nerozdflne Trojice, Otce, Syna, Ducha svateho, jednoho 
Boha, Amen. 

Ja knez Jan Sebestian Longin Tomandl, na ten cas faraf Chwaleniczky, zniimo cinim 
timto listem vübec pfede väemi, obzvlastne kde by toho potfeba ukazovala: Povazujice 
pfi sobe, kterak duäem lidskym, obzvlastne v oöistci zadrJalym, sluzbami modlideb 
svatych od vernych lidi sepomoc dfeje, a jak pfeveliky uzitek nesou mse svate, ponevadz 
se V nich obetuje pravä, vlastni a milostivä ob6t za zive i za mrtve, a pamatujice pfede- 
v§im na duäi mou milou a rodiöüv mych milych, jiz v Panu usnulych, a celeho pfatelstTa 
vedle Joba: „Miseremini mei saltem vos, amici mei," pfi tom maje v povazeni, kterak li- 
terni umeni öloveku v tomto bidnem a starostlivym svetfi velmi uzitecne a jedno velke 
svetlo jest: ustanovil jsem u sebe, pfatelstvo me az do ötvrtyho kolena inclusive s fun- 
daci stalou a nepromönitelnou zaopatfiti, kterouzto vyjevuji takto: et cetera. 

Dale, aby tez ostatm' v zivobyti postaveni pfätele nejakou malou, daläiho, nez sem 
se nadal (z öehoi budi Bohu chvala), zivobyti meho pamätku meli a po smrti na mne 
[v] modlitbach pamatovali, vysazel jsem düchodu obce kralovskeho mesta Rokyczan 
notovych 600 zlatych die obligaci na takove, z kterych 500 zlatych pod ourok stäly 
a vecny quinque pro cento na tuto intenci stalou a tez vecnou za zivobyti ode- 
vzdäväm, totizto aby ourok z 500 zlatych, z nich roöne pochäzejici 25 zlatych stdle sub- 
sidium a pomoc 

1™® jednomu z rodu Tomandlovskyho pochazejicimu k studirovani spüsobnemu na 
jeho Studium patfila a k düleäitym jeho potfebäm, dokavadi studirovati bude, se 
obraeela. 

2do kdyby pak Tomandlä nebylo, a£ nejschopnejsi od sester pochäzejici syn k stu- 
dirovani spÜLSobny te pomoci ouöasten jest ex quocunque consanguinitatis vel affinitatis 
gradu proveniens. 

3. kdyby pak zadneho k studirovani spüsobneho nebylo, a{ pomoc tak nejchudsimu 
z rodu a pi^ätelstva k vyziveni jeho pfipadä a jemu se odevzdavä. 

Pokudz by pak celä rodu pamätka zahynula, k mocne a plnomocne disposici vzäc- 
neho magisträtu kralovskeho mesta Rokyczan i sumu tu 500 zlatych i ourok z ni pochä- 
zejici za zivobyti odevzdävam a podrobuji, by on die sve prozfetedlnosti a uznäni jedneho 
k studirovani spüsobneho z osob radnich pochazejiciho sobe zvolit a te pomoci oucastneho 
u£initi räcil, s malym toliko obmezenim, by takovy i, ut supra, z pfätelstvi pochäzejici 
za öasu uzivani nadepsane pomoci kazdotyhodne za mne a cely Tomandlovsky rod jednu 
mäi svatou näbo^ne vyslysel a pfi ni sestidesätkovy rosarium se pomodlil, non tamen sub 
obligatione alicujus peccati, sed solum pietatis. Coz vse by ve sve podstate nepohnutedlne 


79 P» Jan Sebestian LonjOfin Tomandl. P. Johann Sebastian Longin Tomandl. 79 

k zadnemu zmeneni pfijiti nemohlo, vzacny magisträt kralovskeho mesta Bokyczan se vsi 
iicÜTosti zadam, abj jak nad kapitalem 500 zlatych die obligaci, tak i nad timto celem 
mem dobrem mineni niku ochrannou drzeti racil, kdyby k vypovedöni kapital pfiäol, 
8 nim die libosti a moci jiste misto a mozne ouroky ka^dorocne neb pololetuä vyiialezäe, 
disponiroval et cetera. Stalo se v kvalovskem meste Rokyczaneeh dne 16. Junii leta 
Pane 1710. 

(L. S.) Daniel Georgius Ridl, (L. S.) 

decanus Rokycanensis. p^ter Joan Sebastian Longinus Tomandl, 

1 m 1 . / n -11 r»i .1 1 fardr Chwaleniczky. 

(L. S.) Karel Tobias Ssvandle z Trzibska, 

pro tempore pnmas, na svedomi ^^^ Antonin Leteninsky z Wisserowitz, 

dozadany. t6z na svedomi. 

Ingrossatum s pOYolenim vzacneho magisträtu kralovskeho mesta Rokycan na zädost 
velebneho a vysoce uöenyho pana Patera Jana Sebestiana Longina Tomandla, na ten das 
faräfe Chwaleniczkeho, dne 9. Augusti 1710 ode mne 

Jana Sebestiana Ssindlera, 

pro tempore syndico ibidem. 

2e pfedstojici vejtah z knihy mestske trliove de anno 1684 zalozene z listu 160 
vzaty jest, dosvedcuje pfitisknutä feiet mfestskä a obyöejny podpis. Signatum v Roky- 
canech dne 3. Augusti 1784. 

(L. S.) Purgkmister a rada kralovskeho mesta Rokycan: 

Karl Anton Offily, 

derzeit Burgermeister. 

Fabian Joseph Keller, 

syndicus. 

Jednoduchy opis z konce XVIII. stoleti v c. k. Einfache Abschrift aus dem Ende des XVIII. 

mfstodrzitelskem archivu v Praze. Jahrhundertes im k. k. Stattbalterei-Archive zu Prag* 


II. 

(2 Gulden \ 
Stempel. J 

Wir Bürgermeister und ßäthe der königlichen Stadt Rokitzan Urkunden und be- 
kennen kraft gegenwärtigen Stiftsbriefes vor jedermann, dass Herr Pater Johann Sebastian 
Longin Tomandl, Pfarrer zu Chwaleuitz, kraft des untern 16'®" Junii 1710 errichteten und 
in Ubro contractuum ab anno 1684 folio 160 pagina versa einverleibten Instruments 
nebst einer Messenstiftung zugleich auch eine Studentenstiftung dergestalt errichtet hat, 
dass er zu Händen der königlichen Stadt Rokitzaner Gemeinde 600 Gulden mit der Ver- 
bindlichkeit erlegt habe, dass von diesem Geldbetrage 500 Gulden gegen 5 percent Inter- 
essen sichergestellt und die hievon alljährlich abfallenden Interessen per 25 Gulden 

jtens einem aus der Tomandlischen Familie abstammenden und zum Studiren fähigen 
Knaben zur BeischafFung der nöthigen Bedürfnisse durch die ganze Studienzeit ausgefolgt 
würden. 

2tens. jm Abgang der männlichen Tomandlischen Abkömmlinge soll diese Stiftungs- 
wohlthat dem zum Studiren fähigsten von seinen Schwestern abstammenden Sohne ex 
quocumque consanguinitatis vel affinitatis gradu provenienti zutheil werden.- 

gtens. Sollte jedoch weder von der männlichen noch weiblichen Tomandlischen Familie 
kein zum Studiren fähiges Individuum vorhanden sein, so soll diese Wohlthat der Ärmste 
von der Tomandlischen Familie zu seiner Ernährung gemessen. 

4ten8. Sollte jedoch die ganze Tomandlische Blutsverwandtschaft aussterben, so soll 
vermög der Erkenntniss und Einsicht des Rokitzaner Magistrats, dem das Vorschlagsrecht 
zu dieser Stiftung zustehet, dieser alljährliche Interessenbetrag einem studirenden Sohne 
der Magistratsglieder ausgefolgt werden mit der jedoch Verbindlichkeit, dass der Stiftung 


80 


P. Jan Sebestian Longin Tomandl. 


r. Johann Sebastian Longin Tomandl. 80 


allwöchentlich für den Stifter und die ganze Tomandlische Familie eine heilige Messe 
andächtig zu hören und hiebei einen Rosenkranz zu beten schuldig sein solle, non tarnen 
sub obligatione alicujus peccati, sed solum pietatis. 

Über den Vollzug dieser Stiftungsobliegenheit wie auch über die beim Eintritt der 
Aufkündigung dieses Capitals neuerliche Pragmatical-Sicherstellung soll der Rokitzaner 
Magistrat ein wachsames Auge tragen, für dessen Mühewaltung der Stifter einhundert 
Gulden zu dem Ende bestimmt hat, dass die von diesen 100 Gulden abfallende Interessen 
in die Gasse des Magistrates einzufliessen haben. Nachdem aber der Rokitzaner Magistrat 
auf den Genuss dieser 5 per cent Interessen von dem für ihn bestimmten Capital per 
100 Gulden zu Gunsten des Stiftlings die völlige Verzicht leistete und von denen 
600 Gulden 

a) bei dem Rokitzaner Mathias Schima 200 Gulden 

b) bei dem Mathias Horzitze 300 „ 

c) bei dem Joseph Tomanek aus dem Dorfe Litohlau 100 „ 

gegen alljährliche 5 per cent Interessen sichergestellt sind und die hierüber ausgestellten 
Original-Schuldverschreibungen bei dem löblichen k. k. Prager Cammeral-Zahlamte depo- 
niert sind, daher soll der Tomandlische Stiftling alljährlich den ganzen Interessenbetrag 
von 30 Gulden von dem Stiftungscapital per 600 Gulden geniessen. 

Wir verbinden uns daher für sich und unsere Nachfolger, für die Aufrechthaltung 
und Vermehrung dieser Studentenstiftung, wie auch für die richtige Einhebung der all- 
jährlich„ einzufliessenden und dem ernannten Stiftling auszufolgenden Interessen von 
30 Gulden auf ewige Zeiten zu wachen. 

Urkund dessen haben wir gegenwärtiges in drei Parien ausgefertigtes Studenten- 
stiftungs-Instrument nebst zweien erbetenen Zeugen eigenhändig unterschrieben, das Amts- 
siegel beigedruckt und stellen uns zufrieden, womit dasselbe verbüchert werden möge. 

Königliche Stadt Rokitzan den 24*«« März 1827. 
(L. S.) Heirowsky, JUDr., Zwierzina mp., 

Bürgermeister mp. Rath. 

Scherks mp., F. X. Legier mp., 

Rath. Sekretär. 

Nacke mp., Joseph Stanka mp., 

Ratb. erbetener Zeuge. 

Pangerle mp., ,■ Wenzel Kordik mp., 

Rath. erbetener Zeuge. 

Ad numerum 2403. 

Dass von der vorstehenden Studentenstiftung gesetzlich keine Erbsteuer zu entrichten 
kömmt, wird von Seite der kaiserlich königlichen Erbsteuer-Hofcommission .bestätiget. 

Prag am 24^«» Oktober 1827. 

(L. S.) In Verhinderung Seiner Excellenz des Herrn Oberstburggrafen: 

Freiherr von Ubelli mp. 

A. V. Bretfeld mp. 

Numero 56798. 

Vom kaiserlich königlich Böhmischen Landesgubernium wird vorstehender Stiftsbrief 
dem ganzen Inhalt nach bestätiget. 

Prag am 16. November 1827. 

(L. S.) Klebeisberg mp. 

Seebald mp. 

Original v c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. Original im k. k. Statthalterei- Archive in Prag. 


81 


Andreas Schwank Frankstätter. 


Ondrej Schwank Frankstätter. 


81 


103. 


1712 

März 19. bfezna. 


Andreas Schwank Frankst&tter'sche 
Studenten-Stiftung. 

Andreas Schtvank Frankstätter 
hat letzttcälig unterm 19, März 1712 ange- 
ordnet^ dass Kindern arrner Eltern, welche 
zur Herrschaf t Frauenberg gehören, zu einer 
Beihilfe auf Bücher, Kleider und Unterhalt 
jährlich 20 fl. zu verabfolgen sind, damit 
dieselben in den Stand gesetzt tverden, die 
niederen gesetzlichen, sogenannteti deutschen, 
dann die höheren und lateinischen Schulen 
zu besuehen und zum geistlichen Beruf zu 
gelangen, wofür die StiftUnge mit einem an- 
dächtigen Gebete aus Dankbarkeit des Stif- 
ters gedenken sollen, 

Bas Stiftungscapital, welches vom Stifter 
nicht festgesetzt wurde, war durch eine län- 
gere Zeit in dem bei der Kirche in Hosin 
verrechneten und in der Obligation Z, 134,250 
im Gesammtbetrage von 63,750 fl. enthaltenen 
Capitalsantheile gedeckt, wurde später abge- 
sondert und beträgt gegenwärtig 400 fl. 

Dasselbe wird von dem fürstlich Schwar- 
zenberg'schen Patranatsamte in Frauenberg 
als Kirchenrechnungsführung von Hosin ver- 
waltet, 

Fs besteht ein Stiftungsplatz mit der 
Jahresgebür von 21 fl. 

Das Vorschlagsrecht steht dem 
genannten Patronatsamte und das 
Verleihungsrecht dem jeweiligen 
Besitzer der Domäne Frauenberg 
als Patron der Hosiner Kirche im 
Einvernehmen mit dem jeweiligen 
Hosiner Pfarrer zu. 

In Ermangelung von Bewerbern soll 
nach dem Willen des Stifters der Stiftungs- 
genuss einem dürftigen Mädchen als Heirats- 
beihilfe zugetvendet tverden. 


Studentske nadani Ondreje Schwanka 

Frankstättra. 

Ondrej Schtvank Frankstätter 
nafidil ve sve posledni vüli ze dne 19. bfezna 
1712, aby se poskytotmlo dötem chudych ro- 
dicü, jez k panstvi HluboM pfindlezeji, ja- 
kozto pfisp^vek na knihy, §atstvo a vydrBo- 
vdni, roöne 20 zL, aby jim tim moinost 
poskytnuta byla ni^si zdkonne, tak zvane 
n^meckS skoly, pak skoly vyssi a latinske 
navstSvovati a k duchovnimu povoldni do- 
spiti ; za to mSli pozivatele nadace zboznou 
modlitbou z vdi6nosti na zaMadatele pama- 
tovati. 

Jistina nadaöni, kterouz zakladatel ne- 
ustanovil, kryla se po delsi cas jistinnym 
podüem üötovanym pH kostete v Hositi^ a 
obsazenym v obligaci c. 134.250 znSjici celkem 
na obnos 63,750 zL; pozdeji byl podil tento 
oddSlen a obndU nyni 400 zl. 

Jmeni toto spravuje se knizecim Schwar- 
zenbergskym patrondtnim üfadem v Hluboke 
jakozto sprdvou jmeni kostela Hosinskeho. 


y '. 


Jest jedno nadacni misto s rocnim 
pozitkem 21 zl. 

Prdvo ndvrhu pfislusi jmeno- 
vanemu patrondtnimu üfadu a 
prdvo udileci driiteli panstvi Hlu- 
boke, jakoito patronu kostela Ho- 
sinskeho, v^dy V dorozumöni s fa- 
rdfem Hosinskym. 

Nebylo-li by tu iadatelü, mH poskyt- 
nouti se poSitek nadace die vüle zakladate- 
lovy nuznemu dövceti jakozto pfispivek ku 
svatbe. 


Femers ist mein letzter beständig und unwiderruflicher Willen, gleichwie in dem 
Testament der 13. Punkts angezogen wird etc. etc. 

Achtens. Ist mir nicht unbekannt, wasmassen zuweilen armer Eltern Kinder giebet, 
die zwar ein gutes ingenium haben, hingegen das Vermögen nicht vorhanden ist, 
ichtwas zu lernen, wardurch sie mehrers Licht, besser Gott zu erkennen, tiberkomben, 
mithin auch dasjenige begreifen konnten, wovon zum Theil ihr zeitliches Glück depen- 
diren thäte. Dahero habe ich bei mir entschlossen, auf ein solch-fromb-und, so viel 
man wissentlich judiciren kann, der Zucht und Gott liebender Ehrbarkeit ergebenes 

n. 11 


82 Andreas Schwank Frankstatter. Ondi*ej Schwank Franks tätter. 82 

armer Eltern Kind allein zu der Herrschaft Frauenberg gehörig jährlichen zu einer 
Beihülf, forderst auf die Bücher, sodann auch die Kleidung und Unterhalt, 20 fl. zu 
assigniren, womit solches Kind yermittels besagter Beihülf in den Stand gesetzet 
werden möchte, den Anfang in denen minderen gesetzt- Teutschen sodann aber auch 
weiters mit dessen Wachsthumb und zunehmenden Alter in denen höhern und 
lateinischen Schulen sein Vorhaben und Studium dem göttlichen Beruf nach prosequiren 
zu können. So aber einer nicht reusciren und dieser Wohlthat unerkenntlich sein 
sollte, solchenfalls wäre die obangeregte Geld-Beihülf ihme immediate abzuziehen, 
und für einen anderen, den man hierzu tauglich zu sein erachten würde, in Ermanglung 
eines Subjecti alldahin zu appliciren sein, dass daher ein oder die andere dürftige Weibs- 
person ledigen Stands, in specie aber eine Waiss zu keiner Ehe komben könnte, sowohl 
zu solcher als dieses heiligen Sacraments Befiirderung erdeute 20 fl. statt einer Morgen- 
gab und Ausfertigung ihr gereichet und extradiret. Welche dann zuversichtlich, sonder- 
lichen daher aus denen Manns-Personen Einer zum geistlichen Stand gedeihen möchte, 
meiner Seelen mit einem andächtigen Gebet dankbarlichen ingedenk zu sein nicht 
ermangeln werden. 

So geschehen Schloss Frauenberg, 19. März anno 1712. 

(L. S.) Andreas Schwank Frankstätter mp. 

Die anderen Unterschriften unleserlich. 

Dass vorstehende Abschrift mit dem in dem Original-Stiftsbriefe enthaltenen Absätze 
„achtens" von Wort zu Wort übereinstimme, wird bestättiget. 

Patronatsamt Frauenberg, 11. Mai 1892. 

Josef Massann [?] mp. 


Beglaubigter Auszug im k. k. Statthalterei- Overen}* vytah v c. k. mistodrzitelskem archivii 

Archive zu ftag. v Praze. 


83 


Katharina Fiux. 


KateHna Finxova. 


83 


103. 


1714. 


Katbarina Finx'sche Chorknaben- 
Stiftung. 

Juiigfrau Katharina Finx hat im 
Jahre 1714 der Gesellschaft Jesu ein Ca- 
pital von 1000 fl. Blmnisch zu detn Zwecke 
übergehen, dass aus dem Erträgnisse ein 
musikalisch gebildeter Schulknabe 
bei der Jesuitenkirche St. Nicolai 
auf der Kleinseite Prags unter- 
halten werde. 

Für diese Stiftung bildet der am 1, April 
1769 vom damaligen Procurator der Böhmi- 
schen Jesuitenordenspromnz in Prag zu Folge 
der Allerhöchsten Anordnung, dass über jene 
Stiftungen, welche noch nicht verbrieft sind, 
Stiftsbriefe errichtet tverden sollen, verfasste 
Stiftsbrief die rechtliche Grumllage. 

Der Genuss der Stiftung dauert während 
der Zeit der Verwendung als Chorsänger 
bei der genannten Kirche und wird S ch ü lern 
jedweder Anstalt, somit Volks-, 
Bürger-, Mittel- und Hochschülern 
zugestanden. 

Die Aufnahme der Stiftlinge wird von 
der Böhmischen k. k. Statthalterei dem je- 
tceiligen Chordirector der Pfarrkirche zu St. 
Nicolaus auf der Kleinseite in Prag über- 
lassen und demselben jedesmal die Jahres- 
gebür von 30 fl. für den Stiftung bei der 
k. k. Landeshauptkassa in Prag flüssig ge- 
macht. 

Das Stiftnngsvernwgcn, welches 758 fl. 
58 kr. beträgt, wird von der k. k. Statthal- 
terei in Prag verwaltet. 


Kateriny Fiiixovy nadani pro kurove 

zpevaky. 

Panna Ka tefina Finxova odevzdala 
roku 1714 rädu tovarysstva JeziSova ödstku 
1000 zl. Bynskych za tim üöelem, aby z vy- 
nosu jejiho vydrzovdn byl pri jesuit- 
skem kostete sv. Mikulds e na Male 
stranä v Praze hudebnä vzdSlany 
skoldk. 

Prdvnim zdkladem nadani jest nadaini 
listifia ze dne 1. dubna 1769, je^ byla se- 
psäna tehdejsim prokuratorem Öeske provineie 
rädu jesuitskSho V Praze k Nejvyssimu nafl- 
zeni, ahy o t^sech nadänich, u kterych toho 
dosud nebylo, nadaöni listiny byly zfizeny. 

Uzivati müze nadani stipendista, dokud 
äöinkuje na küru jmenovaneho kostela jako 
zpövdk, a udeliti Ize je iäku jakehokoliv 
nstavu, tedy i zdküm obecnych, me- 
stanskych, strednich a vysokych 
skol. 

Pfijinuini stipendista zustaveno od Öe- 
skvho c. k. mistodrzitclstvi riditeli kuru x)H 
farnim chrämu sv. Mikuldse na 3IaU stranÖ 
V Praze a jemu vypldei se c. k. hlavni po^ 
kladnou zemskou v Praze roöni pozitek 30 zl. 
za stipcfidista. 


Nadacni jmeni nhrnem 758 zl. 58 kr. 
spravuje c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 


Ich Franciscus Bierner, der Gesellschaft Jesu Priester, der Böhmischen Provinz 
dermaliger Procurator und Plenipotentiarius tahularis, bekenne hiemit für mich und 
meine Amtsnachfolgere, nachdeme auf allerhöchste Anordnung über jene Stiftungen, 
worüber noch keine Stiftbriefe errichtet wären, sogleich die behörige Stiftbriefe zustand 
gebracht werden müssen, dass noch Anno 1714 wailand die ehr- und tugendsame Jungfrau 
Catharina Finxin meinen Amtsvorfahreren eintausend Gulden Rheinisch übergeben habe 
zu diesem Ende, damit infolge deren in dem Musikanten-Cassae-Buch befindlichen Vor- 
merkungen ein musikalischer Schuljüngling bei der Kirchen Sancti Nicolai des Profess- 
haus Societatis Jesu unterhalten werden solle. 

Und wie nun erst erwähntes Capitale per 1000 Gulden zuhanden meiner Amtsvor- 
fahrer richtig erleget, also ist auch selbes sammt anderen Stiftscapitalien bei denen 
hochlöblichen Herren Ständen des Königreichs Böheimb mittelst einer de dato prima 
Novembris 1767 für die Musikanten in der Kirchen Sancti Nicolai Societatis Jesu per 
20900 Gulden ausgestellten Obligation sicher gesetzet worden. 

IL 11* 


84 Katharina Finx. Katcrina Finxova. 84 

Solchemnach gelobe und verspreche ich in Namen der Böhmischen Provinz, dass ich 
obgedachte Stiftung nach dem Willen der seeligen Jung&au Stifterin, soviel von mir und 
meinen Amtsnachfolgeren abhanget und insoweit die von dem Capitali abfallende Inter- 
essen hinlänglich sein werden, jedannoch ohne Nachtheil der Provinz, zu ewigen Zeiten 
erfüllen, auch das hierzu gewidmete Stiftscapital jederzeit sicher erhalten wolle. 

Zu mehrerer Bekräftigung dessen habe drei gleichlautende Exemplarien aufgerichtet, 
hievon eines der delegirten kaiserlich königlichen Stiftungshofcommission, das andere 
aber dem Professhaus extradiret, dass dritte endlichen in dem Archivio der Böhmischen 
Provinz Societatis Jesu zur beständiger Gedächtnus dieser Stiftung hinterleget worden. 

So geschehen in der königl. Kleineren Residenz-Stadt Prag den 1. Aprilis anno 1769. 
(L. S.) Franciscus Biemer, 

Societatis Jesu, pro tempore provinciae Bohemicae 
procurator et plenipotentiarius tabularis mp. 

Von einer hochlöblichen kaiserlich königlichen in materia fundationum allergnädigst 
angestellten Commission im Königreich Böheim wird gegenwärtiges instrumentum funda- 
tionis andurch ratificiret. / 

Prag, den 3*«° Augusti 1771. 

(L. S.) Franz Graf Wieschnik mp. 

Franz Johann von Bieschin mp. 
Johann Ferdinand Fischer mp. 

Original unter Nr. 570 im Stiftungsbuche des Original pod c. 570 v nadacni knize c. k. misto- 

k. k. Statthalterei-Archives zu Prag. drzitelskebo archivu v Praze. 


85 


Franz Andreas von Hoch-Fuchs. 


Frantiiek Ondrej z Hochü a Fucfasova. 85 


104. 


1715 

April 28. dubna. 

Franz Andreas von Hoch-Fuchs'sche Studentske nadani Frantiska Ondrej« 
Studenten-Stiftung. z Hochu a Marie Teresie Fuchsove. 


Kraft des im Jesuiten-Collegium zu 
Klattau am 25. Mai 1760 ausgestellten 
Stiftsbriefes hat Franz Andreas von 
Hoch in seinem Testamente vom 28. April 
1715 dem Jesuiten-Seminar in Klattau einen 
Betrag von 700 Gulden Rheinisch zu dem 
ZivecTce geschetikt, dass von dem Erträgnisse 
ein zum Studieren tauglicher Sohn 
des Laurenz Schleichert, Bürgers 
auf der Neustadt Prag U7id Schtca- 
gers des Stifters^ und, falls kein 
von der Schleicherf sehen Linie ab- 
stammender Sohn vorhanden wäre, 
ein aus dem HocWschen Geschlechte 
abstammender, in der Instrumental- 
musik oder im Gesänge erfahrener 
Knabe, welcher in der Klattauer 
Jesuitenkirche Dienste zu leisten 
hat, im genannten Seminar unter- 
halten werde. 

Zur Completierung dieser Stiftung hat 
die Witwe nctch Franz Andreas von Hoch, 
wiederverehelichte Ma riaTheresia Fu ch s, 
in ihrem Testamente vom 30. März 1725 
weitere 700 Gtdden gespendet und dabei be- 
stimmt, dass der Stiftung in der Klattauer 
Jesuitenkirche täglich für sie und ihren ver- 
storbenen Gatten von Hoch Gebete verrichten, 
jeden ersten Sonntag im Monate beichten 
und communicieren, sowie den heil. Ablass 
erlangen sollte. 

Mit der Außiebung der Jesuiten-Semi- 
nare wurde die Stiftung in eine Hand- 
stipendienstiftung venca}%delt. Nachdetn 
die historische Grundlage der Stiftung seither 
geändert wurde, hat die k. k. Statthalterei 
in Prag unterm 10. April 1887 einen neueth 
Stiftsbrief über diese Stiftung errichtet und 
in demselben festgesetzt, dass die Bestim- 
mungen des früheren Stiftsbriefes nur in- 
soweit ihre Geltung behalten, als sie auf 
die gegenwärtigen Verhältnisse an- 
wendbar sind. 

Insbesondere wird in diesem Stiftsbriefe 
bestimmt: 

1. Der Genuss dieser Stiftung 
steht Studierenden an einem Gym- 
nasium und zwar vor allem solchen 
ztu die von der Hoch^schen Familie 


Vedle nadaeni listiny vydane vjesuitske 
kolleji V Klatovech dne 25. kvitna 1769 v6- 
noval Frantisek Ondrej z Hochü ve 
sve posledni vüli zc dne 28. dubna 1715 
jesuitskemu semindri Klatovskemu 700 zl. 
Bynskych, aby z vyt^iku jejich zpüso^ 
bily k studoväni syn svakra jeho 
Vavrince Schleicherta, mestana na 
Novem möstö Prazskem, a kdyby 
z rodu Schleichertovskeho nebylo 
takoveho syna, nöktery z rodu Hochü 
pochäzejici a v instrumentdlni 
hudbö nebo ve zp^vu sbihly chlapec 
V semindri vydrSovän byl, jenz by 
za to V Klatovskem kostete jesuit- 
skem sluiby konal. 


Vdova po Frantisku Ondfejovi z Hochü 
Marie Teresie, opSt provdand Fuch- 
sovä, doplnüa nadani ve sve zdveti ze dne 
30. brezna 1725 dalsimi 700 zl. a ustano- 
vila, ie maji sc stipendiste v jesuitskem ko- 
stete V Klatovech za ni a prvniho maniela 
jejiho Ondreje z Hochü kazdy den modliti, 
prvou nedeli kaideho misice zpovid a xmji^ 
nmni vykonati, jakoi i sv. odpustkü do^ 
sdhnoufi. 


semhiärü 


Po zruseni jesuitskych semtfiärü pi'C- 
menmo nadani v penezni. Ponövadi pod- 
klad nadani od te doby se zminil, vydalo 
c. k. mistodrzitelstvi v Praze dne 10. dubna 
1887 novou nadaöni listinu, v niz ustano- 
veno, ze pfedpisy dfivejsi nadaöni listiny 
jenom potud züstdvaji v platnosti, pokud se 
hodi na nynöjsi pomöry. 


Nova nadaöni listina zvldste usiano- 
vuje, ze: 

1. u^ivati nadani pfislusi stu- 
dujicim na gymnasiu a to prede- 
vsim t^m, kterl pochäzeji z rodiny 
Hochü. Kdyby z rodiny Hochü nikdo 


86 


Franz Andreas von Hoch-Fuchs. 


Frantisek Ondrej z Hochii a Fuchsova. 86 


abstammen. In Ermangelung von 
Bewerbern aus der Hoch'schen Fa- 
milie kann der Stiftungsgenuss 
auch an fremde Bewerber verliehen 
werden. Jedoch müsste der fremde 
Stiftung den Stiftungsgenuss so- 
fort abtreten wenn sich ein Be- 
werber aus der Hoch'schen Familie 
melden sollte. 

2. Der Stiftung ist während der Gym- 
nasialstudien verbunden^ sich bei einer von 
der Lehranstalt, an welcher er seinen Studien 
obliegt, zu gottesdienstlichen Zwecken be- 
nützten Kirche na4)h Massgabe des Bedürf- 
nisses der letzteren in der Instrumental- 
musik oder im Gesang vertvenden zu lassen. 

Nach den Bestimmungen dieses 
Stiftsbriefes wird die Stiftung 
gegenwärtig von der k. k. Statthal- 
terei in Trag regia collatione ver- 
liehen. 

Sie verwaltet auch das Stiftungsver- 
mögen im Betrage von 4503 fl. 56 kr.; es 
besteht ein Stiftungsplatz mit der Jahres- 
gebür von 160 fl. *) 


naddni se neuchdzel, müze byti 
udeleno take cizim zadatelüm. Cizi 
stipendista musil by vsak od na- 
ddni hned odstoupiti, kdyby n^jaky 
^adatel z rodiny Hochü se pfi- 
h las iL 


2. Stipendista jest po dobu gymnasijm^h 
studii povinen v kostete, jehoz tistav, na 
kterem studuje, k bohosluzbe uzivd, podle po^ 
treby üöinkovati pri instrumenidini hudbe 
nebo zp^vu. 


Vedle ustanoveni. listiny na- 
dacni udill se naddni nyni Öeskym 
c. k. mistodrSitelstvim regia colla- 
tione. 

MistodrHtelstvi spravuje take nadacni 
jmeni nhrnem 4503 zl. 56 kr. ; plat jedineho 
nadacnüio mista cini 160 zl. roöfii.*) 


{ h. S. \ 
\ 2 Gulden. J 

Wir Johann Eirenschopf, Societatis Jesu zu Glattau pro tempore rector coUegii, und 
George Thiel, derzeitige regens seminarü ejusdem Societatis, bekennen hiemit für uns und 
unsere im Amt Nachfolgere, dass (nachdeme auf allerhöchste Anordnung über jene 
Stiftungen, worüber noch keine Stiftbriefe errichtet wären, sogleich die behörige Stift- 
briefe zustande gebracht müssen) wir für hiesiges seminarium Societatis Jesu in Glattau 
noch anno 1715 den 28. April eine Stiftung per siebenhundert Floren Rheinisch von 
wailand dem wohledlen Herrn Francisco Andrea Ton Hoch seeligen zu dem Ende über- 
kommen, damit infolge seines de dato 28. April 1715 errichteten und den 7*^° Maii anno 
1715 bei einem löblichen Magistrat in der Stadt Glattau publicirten Testaments § 10. 
erstens zwar Franz Eoptik, als ein nach dem Herrn Johann Eoptik hinterlassener Wais, 
während seinen Studien im seminario Societatis Jesu zu Glattau verkostet und gekleidet, 
nach vollendeten allda Studien aber Einer aus denen zu den Studien tauglicher Sohn des 
Herrn Laurentii Schleichert, Bürgers auf der Neustadt Prag und Schwagers des Herrn 
fundatoris, in der Fundation demselben nachkommen sollte. Endlich, wofern von der 
Schleichertischen Linie kein abstammender Sohn vorhanden wäre, sollte von dem Ho- 
chischen Geschlecht ein in der Sing- oder Instrumental-Music erfahrner Knabe zum Behuf 
der Kirchen Societatis Jesu in Glattau zumGenuss dieser Fundation praesentiret werden. 

Zu Completirung obbemeldter Stiftung hat des seeligen fundatoris hinterlassene 
Frau Ehegemahlin, nachmalens an den Herrn Fuchs vereheligte Maria Theresia, (infolge 
ihres de dato den 30*®° Martii anno 1725 §. 14. errichteten und den 28**" Apnl anno 
1725 bei dem löblichen Magistrat in Glattau publicirten Testaments) andere siebenhundert 
Floren zu dem Ende beigeleget, damit der in der Hochischen Fundation in seminario 
Societatis Jesu zu Glattau sich befindliche musicalische Knab den ersten Tisch genüssen 
und gekleidet werden möchte. Mit dieser Bedingnis: auf dass derselbe alumnus nebst 
einem eifrigen täglichen Gebet für sie und ihren wailand Herrn Ehegemahl Franz Andreas 


♦) Die Verhandlung wegen Erhöhung der 
Gebür ist \m Zuge. 


*) V pHcine zvyseni tohoto plaiu bylo üi-edni 
jednani zavedeuo. 


87 Franz Andreas von Hoch-Fuchs. Frantisek Ondrej z Hochu a Fuchsova. 87 

von Hoch annoch in der Kirche Societatis Jesu zu Glattau jeglichen ersten Sonntag im 
Monat beichten, das heilige Abendmahl genüssen und den heiligen Ablass zum Behuf 
ihrer Seele zueignen möchte. 

Wie nun ersterwähntes Stiftskapital in Summa 1400 Gulden zu unsem Händen 
richtig erleget: als ist auch selbes bei denen (pleno titulo) hochlöblichen Herrn Ständen 
des Königreichs Böheim 1767 de dato V^^ Novembris ausgefertigten und in unsern Händen 
befindlichen Obligation sichergestellet worden. 

Solchemnach geloben und versprechen wir im Namen des hiesigen coUegii und se- 
minarii hiemit, dass wir obgedachte Stiftung nach dem Willen des obbemeldten Herrn 
Stifters und Frau Stifterin zu ewigen Zeiten erfüllen, auch das hierzu gewidmete Stifts- 
kapital jederzeit (soviel von uns abhanget und insoweit die von Ihro kaiserlich königlichen 
Apostolischen Majestät allergnädigst bestimmte Zinsungen oder Interessen hinlänglich sein 
werden, daunoch jederzeit ohne Nachtheil sowohl des coUegii, als seminarii) sicher erhalten 
wollen. 

Zu mehrer Bekräftigung dessen haben wir drei gleichlautende Exemplarien auf- 
gerichtet, hievon eines der hochlöblichen kaiserlich königlichen delegirten Stiftungs- 
Hofcommission extradiret, das andere aber ist in unsem archivo collegii Glattoviensis, 
das dritte endlich in unserm archivo seminarii zur beständigen Gedächtnus dieser Stiftung 
hinterleget worden. 

ürkund dessen unsere hierunten gestellte Fertigung. So geschehen anno 1769 den 
25teii j^g^ij j[j^ unserm coUegio Societatis Jesu zu Glattau im Pilsner Kreis gelegen. 

(L. S.) Joannes Rirenschopf, 

Societatis Jesu collegii pro tempore rector mp. 

(L. S.) Georgius Thiel, 

Societatis Jesu seminarii pro tempore regens mp. 

Von einer hochlöblichen kaiserlich königlichen in materia fundationum allergnädigst 
aufgestellten Commission im Königreich Böheim wird gegenwärtiges instrumentum funda- 
tionis andurch ratificiret. 

Prag, den 3^®" Augusti anno 1771. 

Franz Graf Wieschnik mp. 

(L. S.) Franz Johann von Bieschin mp. 

Johann Ferdinand Fischer mp. 

Original unter Nr. 559 im Stiftungsbuche des Original pod c. 559 v nadaöni knize c. k. misto- 

k. k. Statthalterei-Archives zu Prag. drzitelsk^ho arehivu v Praze. 


Stiftsbrief 

/ 50 kr. \ 
\ Stempel. / 

über die Franz Andreas von Hoch und Maria Theresia von Hoch (wiederverehelichte 

Fuchs)'sche Studentenstiftung. 

Zufolge des in Abschrift angehefteten Stiftsbriefes de datto Elattau 25. Mai 1769 
haben Franz Andreas von Hoch vermöge Testaments de dato 28. April 1715 und dessen 
Gattin Maria Theresia, später verehelichte Fuchs, vermöge Testamentes de dato 30. März 
1725 eine Stiftung begründet, deren Genuss für einen zu den Studien tauglichen Sohn 
des stifterischen Schwagers Laurenz Schleichart, bei Abgang eines solchen für einen aus 
dem Hoch'schen Geschlechte abstammenden, in der Instrumental-Musik oder im Gesänge 
erfahrenen Knaben, welcher in der Klattauer Jesuitenkirche Dienste zu leisten hat, 
bestimmt. 

Nachdem die historische Grundlage der Stiftung seither geändert wurde, wird fest- 
gesetzt, dass die Bestimmungen des seinerzeitigen Stiftsbriefes nur insoweit ihre Geltung 
behalten, als sie auf die gegenwärtigen Verhältnisse anwendbai- sind. 


88 Franz Andreas von Hoch-Fachs. Frantisek Ondrej z Hochu a Fachsovau 38 

Insbesondere wird bestimmt : 

1. Der Gennss dieser Stiftung steht Studirenden an einem kaiserlich königlichen 
Gymnasium, und zwar Tor allem solchen zu, die von der Hoch'schen Familie ab- 
stammen. 

In Ermanglung Ton Bewerbern aus der Hoch'sehen Familie kann der Stiftungsgenuss 
auch an fremde Bewerber verliehen werden. 

Jedoch müsste der fremde Stiftling den Stiftungsgenuss sofort abtreten, als sich ein 
Bewerber aus der Hoch'sehen Familie melden sollte. 

2. Der Stiftungswerber ist während der Gymnasialstudien verbunden, sich bei einer 
von der Lehranstalt, an welcher er seinen Studien obliegt, zu gottesdienstlichen Zwecken 
benützten dortigen Kirche nach Massgabe des Bedürfnisses der letzteren in der Instru- 
mentalmusik oder im Gesang zu verwenden. 

3. Das Stiftungsvermögen besteht derzeit in: 

einer Silberrenten-Obligation Nr. 7125 Antheil per 630 Gulden — Kreuzer 

einer Notenrenten-Obligation Nr. 27561 (Antheil) per 2931 „ 56 .. 

Capital ob N. C. 12 in Aujezdec (Antheil) per 42 ^ — „ 

P&ndbrief der Böhmischen Hypothekenbank Nr. 419 Antheil per 200 , — ^ 

Notenrenten-Obligation Nr. 16542 (Antheil) per 200 « — „ 

. 26791 , „ 100 „ — „ 

, 122998 „ ^ 300 


n « 


7» 


, 36618 , , > 100 , — , 

Zusammen . . . 4503 Gulden 56 Kreuzer 

nebst Baarschaften und Forderungen von 84 „ 30 

Das Beinerträgnis beträgt 191 „ 51 

welches nach Abzug der Regie-Kosten alljährlich zur Verleihung gelangt 

4. Dieses Vermögen wird von der kaiserlich königlichen Statthalterei verwaltet und 
befindet sich in Verwahrung der kaiserlich königlichen Landeshauptkassa. 

5. Die Stiftung ist schon vorlängst constituiert 

6. Die kaiserlich königliche Statthalterei verbindet sich, das Stiftungsvermögen nach 
den bestehenden Normen zu verwalten und die Stiftung selbst durch Ausschreibung des 
Concurses und Verleihung zu vollziehen. 

7. Dieser Stiftsbrief wird in einem Pare ausgefertigt und dasselbe bei der kaiserlich 
königlichen Statthalterei aufbewahrt 

Urkund dessen die amtliche Fertigung und Siegelung durch die kaiserlich königliche 
Statthalterei. 

Prag am 10. April 1887. 

Für den Statthalter: 

(L. St.) Friedl mp. 

Original im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. Original v c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. 


89 


Katharina Gening 


Eaterina Gerungovi. 


89 


1716. 


Katharina Gerung'sche Studenten- 
Stiftung. 

Der Allerhöchsten Anordnung folgend^ 
dass über jene Stiftungen, worüber noch keine, 
oder doch wenigstens nicht förmliche, Stifts- 
brie/e errichtet sind, sogleich die gehörigen 
Stiftsbriefe eu Stande gebracht werden sollen, 
wurde unterm 30. Juni 1796 vom Benedictiner- 
hloster zu Braufiau über die Stiftung der 
Katharina Gerung der Stiftsbrief er- 
richtet. 

Zufolge desselben schenkte Katharina 
Gerung, Bürgersfrau in Braunau dem gC' 
nannten Kloster im Jahre 1716 den Betrag 
von 300 fl., aus dessen Interessen fünf in 
Braunau studierenden Knaben allmonat- 
lich zusammen der Betrag von 1 fl. ge- 
spendet werden sollte, wofür dieselben jeden 
Samstag bei der Marienstatue am Ringplatze 
in Braunau die Lauretanische Litanei zu 
beten und das Salve regina zu singen hatten. 

Die Ernennung dieser fünf Knaben 
soUte dem jeweiligen Abte zu Braunau zu- 
stehen. 

Mit Zustimmung des Präsentators wurde 
diese Stiftung mit Gubernialerlass vom 
29. Juli 1808 Z. 22.310 in eine eigentliche 
Studentenstiftung umgewandelt und die Stif- 
tungsgebür mit je 12 fl. jährlich festgestellt; 
im Jahre 1812 wurde aus sämmtlichen fünf 
Plätzen ein einziger Stiftungsplatz geschaffen 
und erst im Jahre 1862 wurden wieder zwei 
Plätze activiert, welche noch heute mit der 
Jahresgebür von je 40 fl. bestehen. 

Die Stiftung, auf welche ledig- 
lich arme, am Braunauer Gymna- 
sium studierende Knaben Anspruch 
haben, wird gegenwärtig über Prä- 
sentation des jeweiligen Abtes zu 
Braunau von der Böhmischen k. k. 
Statthalterei verliehen. 

Der Genuss ist auf die Studien am 
Braunauer Gymnusium beschränkt. 

Das Stiftungsvermögen beträgt 1986 fl. 
76 kr. 


Studentske nadani Kateriny Gerun* 

gove. 

Vedle NejvySSiho naflzeni, ie o vSech 
nadänich, o nichS dosud nebylo iddnych 
aneb aspon ne rddnych nadaönich listin, 
maji se ihned zfiditi naleiite nadacni listiny, 
byla nadani Kateriny Gerungove 
dne 20. öervnal796 sepsäna nadaäni listina 
Benediktinskym kldsterem v Broumovd. 


Vedle teto listiny darovala Kaiefina 
Gerungovd, m^Sianka Broumovskd, rokul716 
jmenovanSmu kläSteru öästku 300 zl., z jejiS 
ürokü piti v Broumovä studujicim hochüm 
m^siÖnS dohromady 1 zl. ddvati se mSl, zaöei 
tito idci kazdou sobotu u marianskS sochy 
na ndmisti v Broumove loretätiskou litanii 
zpivati mili. 


Prdvo jmenovati töchto pöt hochü milo 
pfishiSeti docasnemu opatu Broumovskemu. 

Se svolenim presentdtorovym bylo nadani 
vynesenim gubemia ze dne 29. öervence 1808 
ö. 22310 pfemänöno v nadani studentske a 
poiitek z nSlio ustanoven po 12 zl. roönö; 
rokii 1812 bylo ze vsech pöti mist utvoreno 
jedine a teprve roku 1862 byla zase dvS 
mista aktivoväna, jei posud s roönim po- 
zitketn po 40 zl. trvajl. 


Nadani, na nii maji prdvo 
pouze chudi na Broumovskem gym- 
7iasiu studujici hosi, udili se Öe- 
skym c. k. mistodrzitelstvim na pre- 
sentaci Broumovskeho opata. 


Pozivati ho Ize pouze po dobu studii na 
Broumovskem gymna^siu. 

Nadaöni jmSni öini 1986 zl. 76 kr. 


Fundation 

der Frau Katharina Gerungin, Bürgerin in Braunau, wegen der alle Samstag von 5 Stu- 
denten bei der Statue der Mutter Gottes auf dem Ringe allda zu betenden Lauretanischen 
Litanei und abzusingenden Salve Regina. 

n. 12 


90 Katharina Gerang. KateHna Gcnragovä. 90 

Jakobus, des heiligen Benedicti Ordens und königlichen uralten Stifts Brzewniow in 
Braunau und Kloserstifts Raiger in Mähren Abt, Probst zu Wahlstadt in Schlesien, Visi- 
tator und in Königreich Böheim inftilirter Prälat etc. bekeme für mich und meine Nach- 
folger Abten in Braunau: nachdem auf allerhöchste Anordnung über jene Stiftungen, 
worüber noch keine oder doch wenigstens nicht formliche Stiftbriefe errichtet wären, 
sogleich die gehörige Stiftbriefe zu Stand gebracht werden sollen, dass in anno 1716 die 
Frau Katharina Gerungin, Bürgerin in Braunau, eine Stiftung errichtet habe, vermög 
welcher allda studirende fünf Knaben alle Samstag gegen Abend bei der Statue Unser 
Lieben Frauen auf dem Ringplatze daselbsten die Lauretanische Litanei beten und das 
Salve Regina singen sollten, welche 5 Knaben Yon dem jedesmaligen Abten zu Braunau 
zu ernennen und von jeher auch immer ernennet worden sind, zu dem Ende mein Vor- 
fahrer Herr Abt Othmarus von gedachter Frau Gerungin ein Capital von drei hundert 
Gulden überkommen zu haben finde und hiemit bekenne: Von gleichgedachten Capital 
deren 300 Gulden sein 250 Gulden unter dem Quanto der den 17. Junii 1777 ausge- 
stellten Obligation per 2250 Gulden begriffen, welche auf dem Gut Slaupno versichert 
und bei der königlichen Landtafel in dem 1*®" schwarz Sorgen [sie] g. W. g. [sie]*) 
eodem die et anno sub litera M 8. eingetragen ist; die abgängige 50 Gulden sind bei 
den hochlöblichen Herren Ständen angelegt, und zwar unter ersten Maii 1796 sub obU- 
gatione numero 37.773. 

Und zumalen von diesem Capital die jährlichen Interessen a 4 pro cento zwölf 
Gulden betragen, so werden gedachte fünf Studenten monatlich ein Gulden, alle fünf 
zusammen jährlich zwölf Gulden zu empfangen haben. 

Solchemnach gelobe und verspreche ich in meinen und meiner Nachfolger Abten 
und klösterlichen Convents Namen hiemit : dass wir obgedachte Stiftung nach dem Willen 
der Stifterin und nach Zulass deren von dem Capital abfallenden und eingehenden 
Zinsen, sowie bereits nach Zeugnis der ganzen Stadt durch 80 Jahr, also auch zu ewigen 
Zeiten erfüllen, das hiezu gewidmete Stiftscapital, soviel an uns sein wird, jederzeit sicher 
erhalten wollen. 

Zu mehrerer Bekräftigung dessen habe ich drei gleichlautende Exemplarien aufge- 
richtet, hievon eines dem hochlöblichen kaiserlich königlichen Landesgubernio oder der 
delegirten Stiftungshofkommission, das andere in dem klösterlichen Archiv, das dritte in 
dem allhiesigen Rathhaus zur beständigen Gedächtnis dieser Stiftung hinterlegt worden. 
Urkund dessen ist die hieruntergestellte Fertigung. So geschehen in dem Kloster zu 
Braunau den 20. Juni 1796. 

(L. S.) Jacobus, 

Abt zu Brzewnow und Braunau. 

(L. S.) Rupertus Strahl, 

pro tempore prior, in meinem und des Convents Namen« 

Gegenwärtige Abschrift ist den origiuali von Wort zu Wort gleichlautend. Braunau 
den 16. November 1796. 

(L. S.) Franz Kowarz, 

Oberamtmann mp. 

Beglaubigte Abschrift im k. k, Sttathalterei- Ovefeny opis v archivu c. k. mlstodriitelstvi 

Archive in Prag, v Praze. 


*) Soll wohl „lt«ö schwarzen Starosten-Quatern" heissen. 


91 


Anna Barbara Plakwitz. 


Anna Barbora Plakwitzovä. 


91 


loe. 


1716 

Jänner 30. ledna. 


Anna Barbara Plakwitz'scbe Stu- 
denten-Stiftung. 

Anna Barbara Plahwitz, gebo- 
rene Jühny Bürgerswitice inBraunau, hat 
am 30, Jänner 1716 in einer schriftlichen 
Erklärung eine Stiftung mit einem CapUale 
von 2000 ft. errichtet y aus welcher ein 
armer, zum Studieren tauglicher 
Knabe aus der Freundschaft der 
Stifterin oder ihres verstorbenen 
Ehegatten und, falls kein solcher 
da wäre, ein anderer armer Knabe 
unterhalten werden sollte. 

In dem über diese Stißung vom Bene- 
dictinerhloster Braunau unterm 2, Jtmi 1781 
errichteten Stiftsbriefe wird der richtige 
Erlag dieses Stiftungs -Capitals bestätigt 
und vom Kloster die Verbindlichkeit über- 
nommen, einen Kn<Jiben nach dem, Willen der 
Stifterin im Kloster mit der nöthigen Kost 
ufvd Kleidung aus dem Stiftungserträgnisse 
zu versehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches ursprüng- 
lich von dem Benedictinerstifte in Braunau 
verwaltet wurde, befindet sich jetzt in Ver- 
waltung der k. k. Statthalterei in Prag. 

Das Stammcapital vofi 2000 fl. erreichte 
mit dem Jahre 1885 die Höhe von 5272 fl. 
33 kr. Die Jahresgebür der bestehenden zwei 
Stiftungsplätze ist auf je HO fl. fest- 
gesetzt. *) 

Die Stiftung selbst wird gegen- 
wärtig über Präsentation des je- 
weiligen Abtes zu Brewnov und 
Braunau von der k. k. Statthalterei 
in Prag verliehen. 

Der Genuss d^r Stiftung dauert durch 
alle Schulen, 


Studentske nadani Anny Barbory 

Plakwitzove. 

Vdova po ndstanii Broumovskem Anna 
Barbora Plakwitzovä, rozend Joh- 
nova, zfldila pisemnym prohläSenim ze dne 
30. ledna 1716 naddni s kapitalem 2000 zl., 
znöhoi jeden chudy, k studoväni zpü- 
sobily hoch z pfdtelstva jejiho nebo 
zemfeliho maniela, a kdyby tako- 
veho nebylo, jiny chudy hoch möl byti 
vydrzovän. 


V nadainl listinS, kldsteremBenediktinü 
V Broumovä dne 2. dervna 1781 vydane, po- 
tvrzeno jest sprävne slo^eni uvedeneho kapi- 
tdlu a prijat kldSterem zdvazek zax>patrovati 
podle vüle zakladateUiny jednoho chlapce 
potfebnou stravou a odövem z vynosu na- 
ddni. 


Nadacni jmSni, jeS püvodne spravoval 
Benediktinsky Master v Bromnov^, nalezd 
se nyni ve sprdvS c. k. mistodriitelstvl 
V Praze. 

Zdkladni jmini 2000 zL dostoupilo roku 
1885 vyse 5272 zl. 33 kr. Boöni plat nynSj- 
sich dvou mist jest ustanoven po HO zl. *) 


Naddni udili nyni c. k. misto- 
drzitelstvi v Praze^ na presentaci 
opata Bfevnovsko- BroumovskSho, 


Uiivati ho fnozno po vsechny skoly. 


Fundation der Frauen Annae Barbarae Plakwitzin, Bürgerin in Braunau, über Kost 
und Kleidung eines Studenten aus ihrer Freundschaft oder eines andern armen Kindes. 

Stephanus, des heiligen Benediktinerordens und königlichen uralten Klosterstifts zu 
Brzewniow in Braunau und des Klosterstifts Raygar in Mähren Abt, Probst zu Wahlstadt 


*) Mit dem Statthalterei-Erlasse vom 7. No- 
vember 1862, Z. 60.158, wurde nach Zulass des Ver- 
mögensstandes bei dieser Stiftung ein zweiter Platz 
creiert. 

IL 


*) Vynesenfm mistodrzitelstvi ze dne 7. lieto- 
padu 1862, ö. 60.168, bylo, ponSvadz to stav jmeni 
dovoloval, zHzeno druhe misto nadadni. 


12* 


92 Anna Barbara Plakwitz. 

Anna Barbora Plakwitzova. 92 

äi^ÄSkljLStSa?'^^ '^^"^ ^^- -^ Schlesien Visitator und i« König- 

alleÄrintdSg Si^t^ - Brauna«, dass, nachdem« aui 

iiicht förmliche StiftsbLfe errietet An «^1^^^^^ \'^"« «^«r doch wenigstem 

to Namen der „a^ertheatea Dreifaltigkeit Gottes, Amen. 

«.d 4 .^n' jf^SSnÄ^wSSÄnf "^^ '«!»'■" " B»u„.., thne Innd 
Ä^w'?'""«^ «'l»WikÄ'he Be"Sw Lr JLr5'° J»™»"«». 4« "Ich auf 

ÄS te Han. Geo„ Li^ ■''■■■■■■■ ^ ::: W l'^ «*» 

ff'J°«t haben wiU, dass sothanes &pitel ?erer 20M Ä ''*''^J ^^^ derer gäS 

hoher erbobrigkeitlicher Disposition auf rnderfw^T.. <? w° ^«"«teressiret odir naS 

ein «mesKind mämiüchen Geschichte aus mein n^l ^ -^^"^ angewendet und hie Jon 

Schaft, sofern eines darzu tauglich befundtn^^i!^«" • ^•^'"•*'"*' «seligen Ehemanns FreS 

nach .selbsteigenem WiUen «nd Befien eÄ^r^XK^l^^^ 

??Är* r^ ™ "'°"'" <^«** «°d der gnä(üÄSeif tW^^^ sustentiret, ad stuSa 

Stande auferzogen werden möge, könne und sol^ w "l '^ -^ demselben Kinde gefälüffen 

Bechtens sich befinden möchte undTLentwe^inJnT''''" "" {*" d«'" geringste iSaS 

genchts sich einige Anfechtung äWrte oder & ^^^^^^^ 

werden soUte, mit Besemrung aller Beneficien juris atthÄ*TJ"' «°gi% angesehen 

sL-Är-SSbSf ^^ ^'-'^^'^^ -teriä-nlg tÄ;Ä Uf ^ÄS 

imd Ät*r°eUt äS?:SÄfbL^^^^^^^ ^-runter aufged^cket 

und erbeten So geschehen und SÄ^nr^ trao'Xl^^^^^^^^^^ 

sonte,-eS?st^ÄeÄ:^^^^^ 

(L.'s.j ^'^^ ^"■^*'^» Pl^twi^in gebome Johnin. 

Johann Franz Kahlert, 
(L. S.) °^'"' ""'^ P™ **'"'P«'« Rath8m.nn. 

Kaspar Sagner, 

,, , . ^"'^'' "^^ P™ tempore Rathsmann. 

«./^£ TS"&f' ta°«l TeÄ r^'l -■- Vorfalr^ HoBti, 


93 Anna Barbara Flakwitz. Anna Barbora Plakwitzovä. 93 

Solchemnach gelobe und verspreche ich in meinem und meiner Nachfolgern Herrn 
Abten und geistlichen Convents Namen hiemit^ dass wir obgedachte Stiftung nach dem 
Willen der seeligen Stifterin und nach Zulass deren von dem Capital abfallenden und 
eingehenden Zinsen zu ewigen Zeiten erfüllen, auch das hiezu gewidmete Stiftungscapital, 
soTiel an uns sein wird, jederzeit sicher erhalten wollen. 

Zu mehrerer Bekräftigung dessen habe ich drei gleichlautende Exemplarien aufge- 
richtet, hievon ist eines dem hochlöblichen kaiserlich-königlichen Landesgubemio oder 
der delegirten Stiftungs-Hofcommission, das andere dem bischöflichen consistorio, das 
dritte in der Amtskanzlei oder klösterlichen Archivo zu beständiger Gedächtnis dieser 
Stiftung hinterlegt worden. 

Urkund dessen ist hierunter gestellte Fertigung. So geschehen in dem Kloster zu 
Braunau den 2, Julii 1780. 

(L. S.) Stephanus, 

Abt zu Brzewniow in Braunau. 

(L. S.) Pater Thomas, 

ordinis sancti Benedicti pro tempore prior "su Braunau. 

Pater Franciscus, 

pro tempore praeses cancellariae. 

Dass diese Abschrift dem Originalinstrumente von Wort zu Wort gleichstimmig sei, 
wird durch gegenwärtige Fertigung verificiret. Kloster Braunau den 14. Novembris 1785. 

(L. S.) P. Matthaeus Zeeh, 

ordinis sancti Benedicti pro tempore prior rap. 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- Overeny opis v archivu c. k. mistodriiitelstvi 

Archive zu Prag. v Praze. 


94 


P. Jeremias HeintzeL 


P. Jeremias HeintzeL 


94 


107. 


1717 

brezna 4. März. 


Stndentske nadäni P. Jeremiäse 

Heintzela. 

VecUe nadactd listiny ze dne 4, brezna 
1717 venoucU Jcncz fddu tovarySstva Jeziäova 
P. Jeremias Heintzel jistinu 3800 zl, 
Bynskych za Um licelem, ahy z lirokü tri 
jinoH a to jeden ryhradne k vüli studiu 
filosqfie a dosazeni p^'vnich dvou stuptlü ßlo- 
soßckyeh v semindfi sv. Väclava v Praze, 
druzi dva pale v setnitidri v Hradci Krd- 
love vydrzoväni byli; interJcaldfe jakoS 
i jine iispory mMy pfi])ojeny hyti zäklaA- 
nimu jmeni. 


Zakladutel ustanovil, ze na- 
däni iieasfyii hyti maji: 

1, potomci po meci i po preslici 
jeho bratra Kristofa v pfimem po- 
koleni, 

2, kdyby takovych nebylo, po- 
bocni pfibuzni a sice tak, ze bliSsi 
stupen vyluöuje vzdälenejsi, 

3, a kdyby ani techto nebylo, 
jini zpüsobili^ ale vidy jen takovi 
jinosi, ktefi narodili se v moste 
Libavi. 

Ddie vyhradil zakladatel presentaöni 
prävo svemu bratrovi Kristofu Heintzelovi 
a jeho potomkum v pfiine edfe, kdyby vsak 
jich nebylo, rektorovi Krdlovehradecke kolleje 
jesuitske, s vyslovnym vsak dolozenim, ie 
stipendiste nemaji byti bräni odjimid nezli 
z mSsta Libavy,*) 


Zäroven nafidil zakladatel, ahy stipen- 
diste pilne oddävali se kfestanske zboznosti 
a iiimskokatolicke vife, ahy se mravnö a 
bezuhonni chovali, vMdm a liudM horlivö se 
vinovali, dennS sedmkrdt Otöends a Zdrdvas 


P. Jeremias Heintzel sehe Studenten- 

Stiftung. 

Mittelst des Stiftsbriefes vom 4. März 
1717 hat der Priester der GeseüscJiaft Jesu 
P. Jeremias Heintzel ein Capital von 
3800 fl. Rheinisch zu dem Zwecke gewidmet, 
dass von den Zinsen dieses Capitals drei 
Jünglinge, und zwar einer ausschliesslich 
behufs Studiums der Philosophie und Erlan- 
gung der zwei ersten philosophischen Grade 
im St. Wenzels-Seminar in Prag, zwei 
aJ)er im Seminar zu Königgrätz erhalten 
werden sollen; Intercalar- und sonstige Er- 
sparnisse sollen stets zum Capital geschlagen 
werden. 

Hiebei hat der Stifter bestimmt, 
dass des Genusses dieser Stiftung 
theilhaftig werden sollen: 

1. Aus den Agnaten und Co- 
gnaten Abstämmlinge seines Bru- 
ders Christoph in gerader Linie, 

2. in Ermangelung d er selben 
Seitenverwandte, und zwar so, dass 
der nähere Grad den entfernteren 
ausschliesst, 

3. in Ermangelung auch dieser, 
andere geeignete, jedoch immer aus 
der Stadt Liebau gebürtige Jüng- 
linge. 

Ferner hat der Stifter das Präsenta- 
tionsrecht seinem obgenannten Bruder Chri- 
stoph Heintzel und dessen Abstämnüingen 
in gerader Linie, in Ermangelung derselben 
aher dem jeweiligen Bector des Königgrätzer 
Jesuiten-Collegiums, jedoch mit dem aus- 
drücklichen Hinzufügen eingeräumt, dass die 
Stiftlinge von nirgend andersher als von der 
Stadt Liebau genommen werden sollen.*) 

Zugleich hat der Stifter angeordnet, dass 
die Stiftlinge der christlichen Frömmigkeit 
und der Bömisch-katholischen Beligion fleissig 
obliegen, in ihren Sitten sich tadellos ver- 
halten, den Wissenschaften und der Musik 


*) Dvorskyra dekretem ze dne 30. Hjna 1812 
c. 2149 pHjata na zaklade reciprocity presentace 
potomka zakladatelova v Libave v Pruskem Slezsku 
^Q nalezajiciho. 


*) Mit dem Hofdecrete vom 80. October 1812 
Z. 2149 wurde die Präsentation des zu Liebau in 
Preussisch-Scblesien befindlichen Descendenten des 
Stifters auf Grund der Reciprocit^t angenommen. 


95 


P. Jeremiai Heintzol. 


P. Jeremias Heintzel. 


95 


za näho se ponwdlili a vübec ve svijch mo- 
dlitbdch na nöho pamatovali. 


Komönö ustanovil vyslovn^, ie? maji sti- 
petuliste ihned pozhyti nadaöniho mista, 
hdybi^ se dopuatüi nöjdke ticmravnosti. 

Okolnostj ie zadateU o dve mista pro 
Hradec Krdlove uröenä vicekräte o sproSfeni 
povitmosti studovati na gymnasiu Krälove- 
hradeckem zädali, pfimSla rokti 1888 c. k. 
ministerstvo zdlekitosti duchovnich a vyiico- 
räni k nove upravö fuiddm. 


JPfi tom predevsim rozhodovalo, ze po- 
miry na gymnasiu v Hradci Krdlove v Hzeni 
a vyuöovac{m jazyku proti drivejsim dohdm 
üplni se ztnenüy, nehot jesuitsky semmdfy 
re kierem uöilo se latinskyy prestal a ny- 
n^jsi Krdlovehradecke gymnasium, jei na 
jeho misto nastonpüo^ jest stdtnim ustavem 
s vytiöovaci feöi öeskou; tato posledni okol- 
nost jeStö vice ohmezovala kruh iadatelüv 
jiz tak dosti tizce zakladatelem vytöeny, po- 
n^vadi pfibuzni zakladatelovi, kteri na na- 
dani fnqji prdvo, ponejvice jsou ndrodnosti 
Niniecke a m^sto Libava tez jest Nimecke. 


Ministerstvo schvdlilo vynesentm ze dne 
31, hfezna 1884 ö. 23.113 ndvrhy c. k, misto- 
driitelstvim v Fraze cin^ne potud, ze povo- 
Ulo rozäiriti uiivdni naddni vedle gymnasia 

V Hradci Krdlove tez na sousedni gymnasia 

V Broumovi a v Hostinnem a dolomo, ze 
obmezem tohoto v roce 1717 zaloSeneho na- 
dani na studia gymnasijni zruSeno jest 
dvorskym dekretem ze dne 10, prosince 1788 
€. 2356 vedle nehoz uMvdni vSech stipendii, 
jei pochdzeji z naddni setnindmich, bez roz- 
dilu, atsi vmistech, kdebyly dfive Seminare, 
wyni gymnasia se nalezajl öili nie, vztaho- 
vati se fnä na vySsi sttidie az do jich ukon- 
icni a( na universitdch öi lycelch. 


Kofieine pripomenulo jestS c. k. mini- 
sterstvo ktdtu avyuöovdni, ie uvedendzmöna 
nikterak nedotykd se ustanoveni nad<i6ni li- 
stiny studovdni filosofie v Fraze. 


sich eifrig widmen, täglich sieben Vater miser 
tind Ave für den Stifter absolvieren und 
auch sonst in ihren Gebeten desselben sich 
erinnern sollen. 

Endlich hat der Stifter ausdrücklich 
bestimmt, dass die Stiftlinge im Falle eines 
sittlichen Vergehens sofort des Stiftsplatzes 
verlustig werden sollen. 

Die Wahrnehmung nun, dass die Be- 
tverber um die zwei für Königgrätz bestimmten 
Flätze mehrere Male um Nachsicht van detn 
Studium am Königgrätzer Gymnasium an- 
gesucht haben, hat das hohe k. k. Ministe- 
rium für Cidtus und Unterricht im Jahre 
1882 verafdasst, eine neue Regelung der 
Stiftung einzuleiten. 

Hiebet war vor allem fnassgebend, dass 
die Verhältnisse am Gymnasium in König- 
grätz sich in Absicht auf Leitung und 
Unterrichtssprache gegen ehedem vollständig 
geändert haben, ifidem das Jesuiten-Soninar, 
dessen Unterrichtssprache die lateinische war, 
nicht mehr besteht und das dermalige König- 
grätzer Gymnasium, welches in Beziehung 
auf die Ausbildung von Studierenden an 
dessen Stelle getreten, eine Staatsanstalt mit 
Böhmischer Unterrichtssprache ist, durch 
welch* letzteren Umstand der vom Stifter 
ohnehin eng gezogene Kreis von Bewerbern 
nur noch mehr eingeschränkt wurde, ibidem 
die stißungsberechtigten Verwandten des 
Stifters meist Deutscher Nationalität sind 
und die Stadt Liebau eine Deutsche Stadt ist. 

Das genannte hohe k. k. Ministerium 
hat sohin die von der k. k. Statthalterei in 
Frag in dieser Richtung gestellten Anträge 
mit dem Erlasse vofn 31. März 1884, Zahl 
23.113 insoweit genehmigt, dass es eine 
Ausdehnung des Stiftungsgenusses über das 
Königgrätzer Gymnasium hinaus auf die 
benachbarten Gymnasien in Braunau und 
Arnau bewilligte, uml zwar mit detn Beifügen, 
dass die Beschränkung dieser im Jahre 1717 
gegründeten Stiftung auf Gymnasialstudien 
durch das Hofdecret vom 10. Dexember 1788 
Z. 2356 aufgehoben wurde, nach welcJiem 
Hofdecrete der Genuss edler Stipendien, 
welche von den Seminarstiftungen herrühren, 
ohne Unterschied, ob in den Orten, wo Semi- 
narien ehemals waren, Gymnasien vorhanden 
sind oder nicht, auf die höheren Studien bis 
zu deren Vollendung, es sei bei Universi- 
täten oder Lyceen^ zu erstrecken ist. 

Schliesslich hat das k. k, Ministerium 
für Cultus und Unterricht noch bemerkt, 
dass jene Bestimmungen des Stiftsbriefes, 
welche das Studium der Fhilosophie in Frag 
betreffen, von dieser gegenwärtigen Verfügung 
unberührt bleiben. 


96 


F. Jefemiäs Heintzel. 


P. Jeremias Heintzel. 


96 


Toto rozsireni prdva na naddni a jeho 
uHväni pfi jsachüvdni ostainich podminek 
nadaöni listiny bylo potom c. k. mistodrii^ 
telstvtm V Praze dne 17. fijna 1884 dodathem 
k nadaöni listini formtdoväno. Pozdöji pak 
c. k, ministerstvo sälezitosti duchovnich a 
vyu6oväni vynesenim ze dne 29, kvetna 1888 
c, 8573 ddle jestS k vüli snadnSßimu pro- 
vdd^ni naddni dovolilOy ie ho Ize uHvati na 
vsech Rakotiskych gymnasiich a skoldch vy^ 
sokych. 


Mimo to prohldsilo jestS c. k, minister- 
stvo vynesenim ze dne 19, kvitna 1893 
ö. 7056, ie neni v pfipadech ohledu hodnych 
vylouöeno svoleni, aby naddni mohlo se uSi- 
vati V cizinö za priöinou kondni studii nebo 
pokraöovdni v nich. 


Ve smyslu vsech takovych usta- 
noveni udili naddni c. k. mistodrSi- 
telstvi V Praze na presentaci po- 
tomka Heintzelovych a spravuje tez 
nadaöni jmeni, jez öini 14.314 zl. 75 kr. 


Plat nadaöniho mista, jei jest ustano- 
veno pro studujici filosofie na universit^, öini 
200 zl., dmhd dvö misfa vypldceji se po 
120 zl. 


Diese unter FesthaUung der übrigen 
Stiftsbrief massigen Bedingungen verfügte Aus- 
dehnung des Stiftungsanspruches ufid Stif- 
tungsgenusses wurde in dem von der k. k. 
Statthalterei in Prag unterm 17. Octoher 
1884 verfassten Anhange zum Stiftsbriefe 
zum Ausdrucke gebracht. Später hat dann 
das hohe k. k. Ministerium für Cultus und 
Unterricht mit dan Erlasse vom 29, Mai 
1888 Z. 8573 weiter zugestanden, und zwar 
um die Erfüllung dieser Stiftung nach Thun- 
lichkeit zu erleichtem, dass die Stißung an 
edlen Österreichischen Gymnasien, beziehungs- 
weise Hoclischulen genossen werden könne. 

Ferner hat das genannte hohe k. k. 
Ministerium mit dem Erlasse vom 19. Mai 
1893 Z. 7056 noch ausgesprochen, dass in 
einzelnen berücksichtigung%würdigen Fällen 
die hochdortige Gestattung des Genusses 
dieser Stiftung bei Ablegung, beziehungsweise 
Fortsetzung der Studien im Auslande nicht 
ausgeschlossen ist. 

Auf Grund sämmtlicher dieser 
Bestimmungen wird diese Stiftung 
von der k. k. Statthalterei in Prag 
über Präsentation des betreffenden 
UeintzeVschen Descendenten ver- 
liehen und von dieser Landesstelle auch 
das Stiftungsvermögen, welches sich auf 
14.314 fl. 75 kr. beläuft, verwaltet. 

Die Gebür des Stiftungsplatzes, welcher 
für Studierende der Philosophie an der Uni- 
versität bestimmt ist, beträgt 200 fl., jene der 
beiden übrigen Plätze je 120 fl. 


I. 

In nomine sanctissimae Trinitatisy Amen. 

Considerata ante ingressum religionis rerum omnium in hoc saeculo caducarum vicissi- 
tudine, ob excelsum Deo placendi finem ejusque gloriae majus incrementum atque in ju- 
yentutis tum in virtutibus, tum in literis instituendae opportunius adminiculum, ego infra 
scriptus bene et mature perpendens et deliberata animi voluntate piam in seminario 
Beginae-Hradecensi Societatis Jesu fundationem pro tribus alumnis (ut infra) continue 
sustentandis instituere decrevi et constitui. Cum vero instrumentum publicum hucusque 
desuper non fuerit erectum, idcirco cum iterato consensu superiorum meorum praedictam 
factae fundationis Yoluntatem hisce pro futura perpetua securitate in scriptum redegi, 
quo palam omnibus et singulis ac praesertim, ubi necessitas id exegerit, notum testa- 
tumque facio, me dictam fundationem firmam ratamque habere atque in perpetuum ratam 
esse velle. 

In quem finem per reverendum patrem Jacobum Stessl, Societatis Jesu per provin- 
ciam Bohemiae praepositum provincialem, uti jam cessi, cedo, dono tradoque reverendo 
patri Ferdinande Zielechowsky, Societatis Jesu collegii Reginae-Uradecensis ad Albim 
rectori, et per eum omnibus ipsius successoribus, nee non toti Societati Jesu ac nomi- 
natim quidem praedicto coUegio Reginae-Hradecensi sununam numeratam 3800 florenorum, 
id est ter mille [sie] octingentorum florenorum Rhenensium, eamque in bona, probata, 
currente atque in hoc regno Bohemiae usuali caesarea regiaque moneta, acceptandam, 
retinendam vel elocandam ad censum, a censualistis quidem redimibilem (nisi aliter for- 


97 . P* Jeremias Heintzel. P. Jeremias HeintzeL 97 

tassis yisum fuerit) sed tarnen semper pro hac summa, ubiubi emendum, ut pia haec 
fundatio cursum suum habeat perpetumn et censum pro more hujus regni pendi solitum 
sex pro cento consequatur. 

Idque cum ea expressa obligatione, ut a praefato seminario Societatis Jesu Reginae- 
Hradecensi ex eo censu tres adolescentes (duo in seminario Reginae-Hradecensi et unus 
in seminario Pragae ad sanctum Wenceslaum) ex agnatis et cognatis semper in linea 
recta firatris mei Christophori descendentes : his deficientibus ex Unea collaterali, ita ut 
vicinior extrudat remotiorem: his vero etiam deficientibus alii idonei, sed tamen semper 
ex civitate Libaviensi oriundi, alantur et sustententur providendo his praenominatis duobus 
Beginae-Hradecensibus annue de ordinario seminarii victu et consveto amictu, thorace 
videlicet, femoralibus, calceis, tibialibus et pileo, item de libris ad studia humaniora 
necessariis. 

Pro tertio vero philosophiae studioso (si in eo in hoc instrumento expressae condi- 
tiones reperiantur) in seminario sancti Wenceslai Pragae per triennium sustentando 
ejusdem Pragensis seminarii pro tempore regenti octoginta florenos Rhenenses, sexaginta 
videlicet pro victu, viginti pro vestitu et pro philosophiae videlicet baccalaureatus et ma- 
gisterii gradu (ad quem ut perveniat, absolute desideratur) octodecim ex eodem censu 
ducentorum viginti octo florenorum seminarii Reginae-Hradecensis pro tempore regens 
annue solvi curabit. 

Praeterea desideratur, ut, quidquid ex victu et amictu (superius nominato) super- 
faerit, in cassa maneat. Similiter si quispiam ex rhetorica religionem intret vel alio 
quocunque casu ad philosophiam se non conferat, totum pro illo anno (vel donec idoneus 
ad altiora succedat) in cassa relinquatur et hoc quidem ideo, si princeps terrae etiam ex 
püs fundationibus aliquid petat, ne destruatur fundatio. 

Quod vero jus praesentandorum talium meorum alumnorum concernit, illud, prout 
tunc destinavi, ita et nunc destino constituoque fratrem meum geimanum Ghristophorum 
Heintzel, illique do et confero jus praesentandi et ab illo in linea recta descendentibus, 
his vero deficientibus devolvatur maneatque semper jus praesentandi seu recipiendi penes 
pro tempore rectorem Hradecensis coUegü, attamen ut non aliunde, quam ex praefata 
civitate Libaviensi recipiantur. 

Omnes autem illi alumni, quicunque et quandocunque fuerint, teneantur cumprimis 
christianae pietati et Romano-catholicae religioni diligenter et cum probitate morum va- 
care, tum literis et musicae pro augmento gloriae divinae studiose sese impendere 
omnemque scandalosam, propudiosam atque insolentem vitam quam maxime devitare. 
Si vero aliquis in his (quod Deus avertat) notorie delinquere ausus fuerit, eo ipso 
püssimae hujus fundationis usu fructuque privetur et ab eadem tamquam indignus con- 
festim abarceatur aliusque melior in ipsius locum a praesentationis jus habente quan- 
tocius substituatur. 

Qui omnes hujus fundationis alumni obligantur, quotidie Septem Pater et Ave pro 
fundatore suo vivo et mortuo persolvere ejusque in aliis precibus frequenter meminisse. 

Pro majori securitatis robore hoc instrumentum in quadruple uniformiter descriptum 
et consignatum atque ex his unum seminario Reginae-Hradecensi, alterum seminario 
sancti Wenceslai Pragensi, tertium in archivum provinciae, quartum familiae Heintzelianae 
extraditum est. 

In herum omnium veram et publicam fidem praesens hujus meae in vivis dona- 
tionis ad piam causam fundationisque instrumentum legitime confectum sigillo collegii, 
in quo dego, signatum, propria ibidem rectoris manu de nomine subscriptum et pariter 
a reverendo patre praeposito provinciali consveto officii sui sigillo munitum ut a reve- 
rendo patre rectore praenominati collegii Reginae-Hradecensis communiatur, pariter 
requisivi. 

Actum datumque Pragse 4. Martii anno 1717. 

(L. S.) Jeremias Heintzel, (L. S.) Ferdinandus Zilechowsky, 

Societatis Jesu sacerdos. collegii Societatis Jesu Reginae-Hradecii 

Norbertus Streer, 

collegii Societatis Jesu Giczinii rector. 

(L. S.) 
Jacobus Stessl, 
Societatis Jesu pro tempore proTincialis Boemiae. 
IL 13 


98 P- Jeremias Heintzel. 1^. Jeremias Heintzel. 98 

Quod hoc transsumptum de verbo ad verbum sit originali in omnibus conforme, 
testatur civitatis Liebaviae sigillum et magistratus ibidem propria manu subscriptio. 

Actum Liebaviae in curia die 23. Junii anno 1755. 

Johann Carl Hertel, 

consul dirigens mp. 

(L. S.) Johann George Heintzl, 

policiae consul mp. 

Johann Caspar Patsch, 

Senator mp. 

Original overeneho opisu v c. k. mistodriitelskem Original der beglaubigten Abschrift im k. k. 

arcbivu v Praze. Statthalterei-Archive in Prag. 


Anhang. 

Zeuge des vorstehenden Stiftsbriefes vom 4. März 1717 hat der Priester der Ge- 
sellschaft Jesu Pater Jeremias Heintzel ein Kapital von 3800 Gulden Rheinisch zu dem 
Zwecke gewidmet, dass von den Zinsen dieses Kapitals drei Jünglinge, und zwar einer 
ausschliesslich behufs Studiums der Philosophie und Erlangung der Lehrbefahigung im 
Sanct Wenzels-Seminär zu Prag, zwei aber im Seminare zu Königgrätz erhalten werden sollen. 

Hiebei hat er bestimmt, dass des Genusses dieser Stiftung theilhaftig werden sollen : 

1. Abstämmlinge seines Bruders Christoph in gerader Linie; 

2. in Ermanglung derselben, Seitenverwandte, und zwar so, dass der nähere Grad 
den entfernteren ausschliesst ; 

3. in Ermanglung auch dieser, andere Geeignete, jedoch immer aus der Stadt 
Liebau gebürtige. 

Ferner hat der Stifter das Präsentationsrecht seinem obgenannten Bruder und dessen 
Abstämmlingen in gerader Linie, in Ermanglung derselben aber dem jeweiligen Rektor 
des Königgrätzer Jesuiten-CoUegiums, jedoch mit dem ausdrücklichen Hinzufügen einge- 
räumt, dass die Stiftlinge von nirgend anders her als von der Stadt Liebau genommen 
werden sollen. 

Zugleich hat der Stifter angeordnet, dass die Alumnen der christlichen Frömmigkeit 
und der römisch-katholischen Religion fleissig obliegen, in ihren Sitten sich tadellos ver- 
halten, den Wissenschaften und der Musik sich eifrig widmen, täglich 7 Vaterunser 
und Ave für den Stifter absolviren und sich auch sonst in ihren Gebeten desselben 
erinnern sollen. 

Endlich hat der Stifter ausdrücklich bestimmt, dass die Alumnen im Falle eines 
sittlichen Vergehens sofort des Stiftsplatzes verlustig werden sollen. 

Die Wahrnehmung nun, dass die Bewerber um die zwei für Königgrätz bestimmten 
Plätze mehreremale um Nachsicht von dem Studium an dem Königgrätzer Gymnasium 
angesucht haben, hat das hohe kaiserlich königliche Ministerium für Cultus und Unterricht 
gemäss Erlasses vom 30. November 1882 Zahl 10077 veranlasst, eine neue Regelung der 
Stiftung einzuleiten. Hiebei war vor allem massgebend, dass die Verhältnisse am Gymna- 
sium in Königgrätz sich in Absicht auf Leitung und Unterrichtssprache gegen ehedem 
vollständig geändert haben, indem das Jesuiten-Seminar, dessen Unterrichtssprache die 
lateinische war, nicht melir besteht und das dermalige Königgrätzer Gymnasium, welches 
in Beziehung auf die Ausbildung von Studirenden an dessen Stelle getreten, eine Staats- 
anstalt mit böhmischer Unterrichtssprache ist, durch welchen letzteren Umstand der vom 
Stifter ohnehin eng gezogene Kreis von Bewerbern nur noch mehr eingeschränkt wurde, 
indem die stiftungsberechtigten Verwandten des Stifters meist deutscher Nationalität sind 
und die Stadt Liebau eine deutsche Stadt ist. 

Es ist sonach dringend geboten, den Genuss der für das Königgrätzer Seminar be- 
stimmt gewesenen Stiftplätze Studirenden deutscher Lehranstalten ähnlicher Kategorie 
zuzuwenden, hierbei aber in Rücksicht auf die stiftsbrieflichen Anordnungen immerhin 
daran festzuhalten, dass diese Lehi-anstalten in jenes Gebiet zu fallen haben, welches 


99 P. Jeremias Heintzel. P. Jeremias Heintzel. 99 

• 

seiner Zeit zumeist das Königgrätzer Seminar mit Zöglingen versehen hatte. Die kaiserlich 
königliche Statthalterei hat die angeordnete neue Regelung durch Beantragung einer 
Ausdehnung des Stiftungsgenusses angebahnt, und die diesbezüglichen mit Bericht Tom 
4. December 1883 Zahl 71034 gestellten Anträge haben laut hohen Erlasses vom 
31. März 1884 Zahl 23113 die Genehmigung des kaiserlich königlichen Ministeriums für 
Cultus und Unterricht insoweit gefunden, dass hochdasselbe eine Ausdehnung des 
Stiftungsgenusses bewilligt hat, und zwar stimmt hochdasselbe einer Ausdehnung des 
Stiftungsgenusses über das Königgrätzer Gymnasium hinaus auf die benachbarten Gy- 
mnasien in Braunau und Arnau zu, und zwar mit dem Beifügen, dass die Beschränkung 
der 1717 gegründeten Heintzel'schen Stiftung auf Gymnasialstudien durch das Hofdekret 
vom 10. December 1788 Zahl 2356 aufgehoben wurde, nach welchem der Genuss aller 
Stipendien, welche von den Seminarstiftungen herrühren, ohne Unterschied, ob in den 
Orten, wo Seminarien ehemals waren, die Gymnasien vorhanden sind oder nicht, auf die 
höheren Studien bis zu deren Vollendung, es sei bei Universitäten oder Lyceen, zu er- 
strecken ist. 

Diese unter Festhaltung der übrigen Stiftsbriefs-mässigen Bedingungen verfügte 
Ausdehnung des Stiftungsanspruches und Stiftungsgenusses wird hiemit verbrieft. 

Beigefügt wird, dass jene Bestimmungen des Stiftsbriefes, welche das Studium der 
Philosophie in Prag betreffen, von dieser gegenwärtigen Verfügung unberührt bleiben. 

Vorstehender Anhang wird in 3 Parien ausgefertigt und jedes Pare einer vidimirten 
Copie des Stiftsbriefes vom 4. März 1717 angeheftet. 

Von den 3 Exemplaren wird eines bei der kaiserlich königlichen Statthalterei, das 
zweite bei dem jeweiligen Praesentator, das 3*® bei der kaiserlich königlichen Gymnasial- 
Direction in Königgrätz aufbewahrt. 

Kaiserlich königliche Statthalterei. 

Prag den 17. October 1884. 

(L. St.) Friedl mp. 

Original v c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. Original im k. k. Statthalterei-Archive in Prag. 


II. 

2149 ß.., 

^42" ^^''^'^- 

Dem Gubernium wird auf den Bericht vom 29. September Nr. 25005 erwiedert, dass 
nach der eben eingelangten Note der kaiserlich königlichen geheimen Hof- und Staats- 
kanzlei der königlich Preussische Hof die Reciprocität hinsichtlich der Verleihung der 
dortlandes für Österreichische Unterthanen bestehenden Stiftungen förmlich zugesichert 
habe, folglich die Präsentation des zu Liebau in Preussisch-Schlesien befindlichen Des- 
cendenten des Stifters der Jeremias Heinzelischen Stiftung allerdings anzunehmen sei. 

Die Erledigung solcher Stiftplätze, wo Privaten oder Gemeinden das Präsentations- 
recht zustehet, ist nicht nur durch die Zeitungsblätter kundzumachen, sondern auch den 
Präsentanten selbst, wenn ihr Aufenthaltsort bekannt ist, insbesondere anzuzeigen. 

Die Beilagen des Berichts folgen in der Anlage zurück. 

AI. Graf von Ugarte mp. 

Von der kaiserlich königlichen Studienhofcommission. 
Wien den 30'««» Oktober 1812. 

Stainer mp. 

Original v c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. Original im k. k. Statthalterei- Archive zu Prag« 


n. 13* 


100 


P. Christopborus Nicolasch. 


P. EriStof Nikolascb. 


100 


1718 

August 26. srpna. 


P. Christophorns Nicolasch'sche 
Studenten-Stiftung. 

Diese Stiftung hat P, Christophorns 
Ni colasch, Pfarrer in (Gross-) Mergenthai 
auf der Herrschaft Reichstadt in seinem 
Fundationsinstrumente vom 26. August 1718 
errichtet. 

Mittelst desselben schenkte er dem Je- 
suiten-Seminar zu St. Wenzel in der Alt- 
stadt Prag ein Capital von 1300 fl. Rhei- 
nisch, aus dessen Ertragnisse ein Jüngling 
aus seiner Verwandtschaft Unterhalt 
im Seminar finden sollte. 

Das Präsentationsrecht behielt sich der 
Stifter für die Zeit seines Lebens selbst vor; 
nach seinem Tode sollte dasselbe den nächsten 
Verwandten zustehen und zwar derart, dass 
unier mehreren Bewerbern um das Präsenta- 
tionsrecht derjenige es ausüben sollte, welcJien 
der Rector des Jesuiten-Collegiums zu St. 
Clemens vor den übrigen als den würdigeren 
und geeigneteren erkennen würde, wobei ce- 
teris paribus die nähere Verwandtschaft und 
die männliche vor der weiblichen Linie bevor- 
zugt sein soll. 

Wenn aus der Blutsverwandt- 
schaft niemand mehr vorhanden oder 
zu studieren gewillt wäre, so sei die 
Stiftung an irgend einen Jüngling 
aus den Mergenthaler Pfarrkindern 
oder einen andern von der Herrschaft 
Reichstadt oder Niemes zu verleihen. 

Nach der Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
nar ien wurde diese Stiftung in eine Hand- 
stipendienstiftung umgetvandelt und 
wird gegemvärtig von der k. k. Statt- 
halterei in Prag, welche auch das 
Stiftungsvermögen von 4806 fl. 74 kr. 
verwaltet, ohne Beschränkung auf eine 
bestimmte Lehranstalt, jedoch unter 
Festhaltung an den sonstigen noch 
durchführbaren Bestimmungen*) des 
Stiftsbriefes an Gymnasialschüler 
und Universitätshörer verliehen. 

Der Stiftung hat für den Stifter öfters 
zu beten. 

Die Jahresgebür des bestehenden einen 
Stiftungsplatzes beträgt 152 fl. 


Studentske nadani P. Hristofa 
Nikolasche. 

P, KriStof Nikolasch, fardr 
V (Velkem) Mergenthalu na panstvi Zdkup- 
skSm, zaloiil nadani listinou ze dne 26. srpna 
1718. 

Jesuitskemu semitidfi u sv. Vdclava na 
Starem m6sti Prazskem daroval kapital 
1300 zl. Rynskych, z jehol vynosu mil byti 
vydrzovän v semindfi jeden jinoch z jeho 
pribuzenstva, 

Prävo presentacnl vyhradil zakladatel 
na dobu zivota sobö; po smrti jeho milo 
pfislu^eti jeho pfibuznym a to tak, ze mezi 
vice zadateli mal ho vykondvati ten, koho by 
rektor jesuitske kolleje u sv. Klimenta uznal 
za hodn^jsiho a zpüsobilejslho, pri öem^ mila 
byti pri stejnych ostatnich podminkdch dd- 
väna prednost bli^simu pfibuzenstvu a mui- 
skemu pokoleni pfed ienskym. 


Kdyby jii nebylo nikoho z po- 
krevniho pribuzenstva, nebo kdyby se 
nikdo studiim vönovati necht^l, milo 
nadani udSliti se nökteremu jinochovi 
pochdzejicimu od farnikü Mergen- 
thalskych nebo nökteremu z panstvi 
Zdkupskeho nebo Mimonskeho. 

Po zruäeni jesuitskych semindrü bylo 
nadani pfem^nino v penizni a udili se 
nyni c.Ti. mistodrzitelstvim v Praze, 
jez take nadaöni jm6ni 4806 zl. 74 kr. 
spravuje bez obmezeni na uröite 
ucilistö, vsak za Setfeni ostatnich 
jest6 uskuteönitelnych ustanoveni*) 
nadaöni listiny, zdküm gymnasijnim 
a universitnim posluchaöüm. 


Stipefidista fnd za zakladatele castiji 
se pomodliti. 

Roöni plat jedineho nadacniho misia 
öini 152 zl. 


*) Die Stiftung wurde durch eine Reihe von *) Nadani udilelo se po radu let libera colla- 

Jahren libera collatione verliehen, da sich um das tione, ponevadz se o presentacni pravo nikdo ne- 
Präsentationirecbt niemand meldete. bldsil. 


101 P. Christophorua Nicolascb. P. Kristof Nikolaach, 101 

IHS. 

In nomine sanctissimae Triuitatis, Patris et Filii et Spiritus sancti. 

Notum sit Omnibus et singulis, maxime, ubi opus fuerit, quod ego indignus sacerdos, 
Ghristophorus Nicolasch, pro tempore curatus Märckenthallensis archidioecesis Pragensis 
in dominio Beichstadiensi, ad majorem nominis divini gloriam, beatissimae yirginis Marias 
et omnium sanctorum honorem, catholicae fidei augmentum proximique salutem ex tenui 
mea substantia ad fundationem erigendam in perpetuum duraturam pro juvene uno ex 
consanguineis meis in seminario sancti Wenceslai Societatis Jesu Vetero-Pragae (ex quo 
experientia teste tot praeclari in vinea Domini operarii prodierunt) omnem animum 
induxerim. 

Ut igitur meae intentioni, quamdiu sanus et integer sensibus sum, satisfaciam, Dei 
adjuvante gratia opus aggressus praefati seminarii regenti, reverendo patri Paulo Stralano, 
Societatis Jesu, capitale mille trecentorum florenorum Khenensium ad annuos census 
elocandum in manus extradidi et in currente bonaque moneta consignavi. 

£x annuis censibus, quos dictum capitale importat, habebit mens fundatista per 
decursum anni scholastici, id est a principio Novembris usque ad ferias autumnales, 
yictum, uti habent caeteri fundatistae, et amictum. Quodsi tamen ex pecunia censuum 
aliquid supra remaneret, posset ad amictum subuculae accedere, aut suo tempore pallium, 
quousque videlicet se octodecim äoreni Rhenenses supra victum residui extendent, quae 
vestimenta licet lacera essent, eidem fundatistae semper manebunt et nunquam repetentur. 
Gaeterum medicamenta, libri scholastici et lotio in hoc fundatione non intelliguntur, sed 
horum procuratio ipsi fundatistae incumbet. 

Praesentationem juvenis (cujus profectus in virtute et literis basis est ad conse- 
quendum suae vocationis statum, quiscumque demum is sit) mihi ad dies vitae reservo, 
post mortem autem meam jus praesentandi erit apud proximiores consanguineos, ita tamen, 
ut in concursu plurium praesentatorum is fundatione hac gaudeat, quem reverendus pater 
rector collegii Clementini caeteris digniorem etaptioremjudicaverit, habita caeteris paribus 
ratione yicinioris consanguinitatis et lineae masculinae prae feminina. 

Si autem nullus ex consanguineis meis superesset aut studiis applicari yellet, tunc 
fundatione hac frui posset quispiam ex parochianis meis Märckenthallensibus vel alius ex 
dominio ßeichenstadiensi vel Nimonensi. 

Fundatista mens applicabit se pro posse litteris et virtuti et sedulo pro suo fundatore 
orabit, animo saepius revolvens, quod is a suo ore abstraxerit illa, quibus ipse modo vi 
fundationis fruitur. Si tamen praeter spem juvenis, qui mea fundatione fruetui*, superiorum 
suorum judicio meae intentioni minime satisfaceret, amoveri poterit et alius dignior a me 
vel proximioribus consanguineis meis praesentandus substitui. Quodsi item casu aliquo 
et sine culpa Societatis deperderetur capitale, Societas aut seminarium ad refusionem 
non obligabitur, sicut nee ad alendum juvenem, si census non posset accipere. Praeterea 
Societas Jesu ejusque superiores nulli hominum intuitu hujus fundationis rationem reddere 
tenebuntur, sed soli Deo. 

In horum omnium publicam fidem praesens hujus meae fundationis instrumentum 
in triplici exemplari confici curavi illudque sigillo proprio signatum propria etiam manu 
subscripsi, atque, ut idem a reverendo patre rectore collegii Clementini et reverendo patre 
supradicti seminarii regente fieret, impetravi. Ex quibus tribus exemplaribus unum ad 
meas manus restitui, alterum in archivo collegii Societatis Jesu ad sanctum dementem 
perpetuae memoriae causa reponi et tertium in manibus reverendi patris seminarii regentis 
manere volo. 

Actum Pragae 26** Augusti anno 1718. 
(L, S.) Christophorus Nicolasch, (L, S.) Franciscus Fragstein 

pro tempore loci curatus xnp. Societatis Jesu, collegii ad sanctum 

dementem rector mp. 

(L. S.) Paulus Stralano 

Societatis Jesu, seminarii sancti 
Wenceslai regens mp. 

Original im k. k. Statthai terei -Archive zu Prag. Original v archivu c. k. mistodrzitelstvi v Praze, 


102 


F. Jan Vaclav Antonfn Bnmner. 


P. Jobann Wenzel Anton Brunner. 


102 


lOÖ. 


1718 

fijna 1. October. 

Studentske nadani P. Jana Vaclava P. Johann Wenzel Antön Brunner sehe 
Antonina Brnnnera. Studenten-Stiftung. 


P. JanVdclav Antonin Brunner, 
fardf V KqjetinS na MoravS, v^nmjol ve sve 
mkladaci Ustinö, dane v Kojetinö dne 1. Hjna 
1718, jesuitske kolleji v Kutne Hofe kapital 
1200 zL s ustanovenim, ahy z jeho vynosu 
V Kutnohorskem semindfi jestdtskem jeden 
jinoch z jeho pfibuzenstva vydrzovän 
hyl a to od nejniisi tfidy az vöetnö do rhe- 
toriky. 


Kdyhy z jeho pfibuzenstva ne- 
hylo nikoho, mel na nadani pfijat 
hyti mladik pochäzejici z rodistS 
zakladatelova Nimburka,*) jeho^ by 
dSkan Nimbursky za nejzpüsobilej- 
siho uznah 


Na das zivota ponechal si zakladatcl 
iiphi^ volne prdvo naklddati s nadänim. 

Jako vzäjemnd povinnost bylo stipen- 
distovi uloieno, v modlitbäch pamatovati 
öasteji na zakladatele, kazdy pätek x}ötkrdt 
modlitbu Pdnö a pozdraveni andSlske, pak 
jednou V^fim v Boha, konecnö kazdou so- 
botu ku pocte Matky Bozi rüiefiec, litanii a 
tfi Otöendse se Zdrdvas Maria se modliti. 


Od zruseni jesuitskych semindfü neni 
sice nadani obniezeno na urcite uöiliste, ale 
Ize je pozivati jen po dobu studii gymna- 
sijnich. 

Udili ho c. k. mistodrzitelstvi 

V Praze na presentaci dSkana 

V Nimburce. 


*) Nalezem ze dne 13. kvetna 1892 ö. 1576 
Tyslovil c, k. Bpravni soud, ie slova „civitate et 

Satria'' ve fundacni llstine obsazena, jimiz zakla- 
atel yyznacil pomer jinochu, pro n6z nadani usta- 
noyily na m^sto Nimburk ukazuji jako na verejno- 
prayni svazek pHslusnosti, ktera drive vyrazu docha- 
zela V pravn mestanskem. 


P. Johann Wenzel Anton Brunner, 
Pfarrer in Kojetein in Mähren, hat in seinem 
FundatUmsinstrumente de dato Kojetein am 
1, October 1718 dem Jesuiten-Collegium in 
Kuttenberg ein Capital von 1200 fl. mit der 
Bestimmung gewidtnet, dass aus dem Er- 
trägnisse dieser Summe ein Jüngling atts 
seiner Verwandtschaft im Kutten- 
berger Jesuiten- Seminar unterhalten werden 
solle utid zwar von der untersten Classe an 
bis einscMiessHch zur Rhetorik. 

Falls sich ein Jüngling aus 
seiner Verwandtschaft nicht finden 
sollte, hätte ein Jüngling aus des 
Stifters Vaterstadt Nimburg*) Auf- 
nähme in der Stiftung zu finden 
und zwar derjenige, welchen der 
Nimburger Dechant für den ge- 
eignetesten bestimmen würde. 

Für seine Lebenszeit behielt sich der 
Stifter jedes Verfügungsrecht über die Stif- 
tung vor. 

Als Gegenleistung für die Stiftung wurde 
dem Stiftung auferlegt, im Gebete öfters 
des Stifters eingedenk zu sein, alle Freitage 
fünfmal das Gebet d^s Herrn und den eng- 
lischen Gruss, dann einmal den Glauben, 
schliesslich alle Samstage zu Ehren der 
Mutter Gottes einen Rosenkranz, die Litanei 
und drei Vaterunser sammt Ave Maria zu 
beten. 

Seit der Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
nurien ist der Genuss dieser Stiftung zwar 
nicht auf eine bestimmte Lehranstalt, jedoch 
auf die Dauer der Gymnasi<dstudien be- 
schränkt. 

Dieselbe wird über Präsenta- 
tion des jeweiligen Dechants in 
Nimburg von der Je. k. Statthalterei 
in Frag verliehen. 


*) Mit Entscheidung vom 13. Mai 1892 Nr. 1576 
hat der k. k. Yerwaltungsgerichtshof aosgesprocheni 
dass die vom Stifter im Fundationsinstrumente in 
den Worten „civitate et patria" getroffene Kenn- 
zeichnung der Beziehungen der Jünglinge, welche 
er zur Stiftung berufen wissen wollte, zu der Stadt 
Nimburg auf den öffentlich-rechtlichen Nexus der 
Angehörigkeit, welche früher in dem Bürgerrechts- 
vernältnisse den Ausdruck fand, hindeutet. 


103 P« Jan Vaclav Antonin Brunner. P. Johann Wenzel Anton Brunner. 103 

Nadaöni jtnötii taktez c, k. mistoärzi- Das von derselben Landesbehörde ver- 

telstvim v Praze spravovane cini 3572 zL waltete Stiftungsvermögen beträgt 3572 fl. 

62 kr. a poiitek jedineho stdvajicfho mista 62 kr. und die Gebür des bestehenden einen 

144 zl. Stiftungsplatzes 144 fl. 


Instrumentum novae fundationis Brunnerianae ad alendum et yestiendum juvenem 
unum in seminario Kuttnensi Societatis Jesu ex 1200 florenis sive censu exinde per 
72 florenos annuatim proventuro. 

Ego Joannes Wenceslaus Antonius Brunner, sacrosanctae theologiae baccalaureus 
formatus, authoritate pontificia notarius apostolicus juratus nee non Prageno archiepis- 
copalis, civitatis Eojetinensis pro tempore parochus dioeceseos Olomucenae, praemissa 
sufiicienti deliberatione, intentione, nee non efficaci voluntate mea, ad Dei ter optimi 
maximi gloriam, beatissimae Virginis sine labe coneeptae honorem, divi architutelaris 
Wenceslai, sanetarum Barbarae et Rosaliae omniumque omnino coelitum laudem, ecclesiae 
sanctae decus meamque et proximorum salutem, attenta insuper cum timore con- 
scientia per praesens scriptum declaro, donari a me in vivis ac deponi in perpetuam rei 
memoriam mille ducentorum florenorum capitale paratae pecuniae currentis bonaeque 
monetae (quemlibet florenoi*um per 60 cruciferos computando), ut ex singulis centuriis 
sive pro cento, ut barbare dicimus, sex floreni proTeniant, in fundationem nunquam de- 
situram ceu thesaurum spiritualem, quem nee tinea, nee aerugo demoUiantur, sed neque 
fures effodiant aut furentur: idque cum scitu et authoritate reverendissimi archiepisco- 
palis ofiScii Pragensis, invocata prius humiliter ejusdem desuper confirmatione. 

Hoc itaque capitale mille ducentorum florenorum trade cedoque admodum reverendo 
patri in Christo patri Antonio Martinez Societatis Jesu, coUegii Euttenbergensis rectori, et 
per eum Omnibus illius successoribus nee non toti Societati Jesu, nominatim praedicto 
collegio seu seminario Kuttenbergensi, in quo ego prima virtutum et litterarum jeci semina, 
cum hac tamen expressa obligatione, ut pro annuo censu 72 florenorum ex capitali secundum 
morem patriae proveniente etiam quotannis in dicto seminario juvenis unus ex cognatis 
meis a primis nidimentis ad rhetoricam usque inclusive de continuo, communi et ordi- 
nario victu sustentetur seminaristarum, amictu debito vestiatur, quin et reliqua illi ad 
prosequendum Studium necessaria, ut clarius infra signanda, media suppeditentur, hoc 
simul attendendo, ut illius potior ratio habeatur, qui ex cognatione mea et continuata 
successione capacior fuerit, quodsi ex cognatione mea talis non reperiretur, post mortem 
(vivente enim me, manet mihi reservata plene dispositio) assumatur secundum intentionem 
meam Nymburga regia ad Albim civitate et patria mea juvenis, quem ad evitanda jurgia 
admodum reverendus ac venerabilis dominus decanus Nymburgensis secundum conscien- 
tiam judicaverit idoneum. 

Ut porro dubiis omnibus et controversiis, quae forte circa hanc meam in vivis 
factam donationem suboriri aliquando possent, obicem pro posse humano ponam, 
nomine continui, communis et ordinarii victus cibum et potum intelligo, quo fun- 
datistae alii extra patris regentis mensam ordinarie sustentantur, nomine vero 
amictus primo veste cum subucula et femoralibus ex panno, pileum, tibialia, calceos 
et Pallium, efficaciter desiderans volensque, ut vestis cum subucula et femoralibus detur 
praefato juveni semel in anno, pileus quando necessitas postulabit, tibialia item per annum 
duplicia, hyemalia videlicet et aestivalia, paria duo calceorum cum duplici omnium jam 
recensitorum, si opus fuerit, reparatione, pallium vero novum non nisi elapso triennio ab 
accepto primo suppeditetur. Eodem adhuc amictus nomine intelligi velim indusia, colli- 
pendia, strophia et mantilia, volens pariter et statuens, ut anno primo, quo admissus ad 
fundationem juvenis talis fuerit, duo illi dentur indusia totidemque coUipendia et strophia, 
Bubsequentibus vero, quibus in fundatione commorabitur, ex singulis unum; de lecti- 
stemiis ipse sibi aut parentes ejus providebunt juveni ; lotrici tamen ex fundatione salarium 
detur, pariter et de praeceptore seu instructione usque ad grammaticam inclusive provi- 
deatur. Nomine demum necessariorum mediorum ad studia intelliguntur Charta et libri, 
qui in scholis praelegi et explicari solent, de quibus ipsi pariter ex fundatione povideri 
volle. Quodsi insuper juvenis iste musices addiscendae capax foret, requiro humanissime, 
ut instrumenta musica tractare artemque talem condiscere sinatur. 


104 P- J»Ji Vaclav Antonm Brunner. P. Johann WenEel Anton Branner. 104 

Cum autem ad haec omnia memorato juveni praebenda per appressionem sigillorum 
subscriptionemque tum admodum reverendi patris Jacobi Stessl, provincialis Bohemiae, 
tum admodum reverendi patris rectoris Euttenbergensis supra nominati obligatos esse 
Telim reverendos patres Societatis Jesu, ad fortuitos vero casus nemo se prudenter obligare 
possit, sed neque ab alio ad tale quid adstringi debeat, idcirco, si quando (quod avertat 
Dens) casu aliquo fortuito et absque culpa Societatis capitale hoc a me depositum sive ex 
parte, sive ex toto interiret, sciens et volens pro nunc et pro semper declaro, non Socie- 
tatis Tel seminarii, sed juvenis alumni damno periturum neque Societatem yel seminarium 
ad restituendum capitale aut ad alendum imposterum talem juyenem nisi pro rata rema- 
nentis adhuc partis, si quae restaret, fore obligatos. 

Kursus invalescente notabili forte victualium caristia aut extraordinaria ex censibus 
ejusmodi pro necessitatibus publicis pendenda contributione non obligabitur seminarium 
eo, quo superius dictum est, modo ad vestitum et reliqua, maxime sub duplici assignatione 
praescripta, juveni tribuenda, cum casu tali et victus pretium, cujus ratio potissimum 
nabenda, et contributio non modicam sit summam absumptura. Verum tunc solum secun- 
dum propositionem restantis pecimiae de regentis prudenti judicio magis necessaria fun- 
dato alumno suppeditanda erunt. 

Quod si vero subinde ferente ita casu aliquo juvenis dictus vel ob infirmitatem vel 
incapacitatem ad studia vel etiam ob delictum aliquod gravius se inidoneum aut indignum 
fundatione redderet atque ita ab ea dimitti ac rescindi cogeretur, neutiquam alteri in 
ejus locum successuro tenebitur seminarium pro eo currente anno, quo alter dimissus 
est, rursus de novis vestibus et consignato amictu providere, pallium vero quovis solum 
elapso anno tertio novum curabitur, cum a curato juxta fundationis praescriptum priori 
juveni pallio nondum triennium, a vestitu vero novo et reliquo amictu necdum annus 
elapsus sit. 

Tenebitur tamen noviter in fundationem adlecto de iis, quae studiis continuandis 
immediate pemecessaria sunt, puta: libris, charta etc., providere, de vestitu vero sibi 
juvenis usque ad finem anni, pallio vero usque ad emensum triennium prospicere. 

Obligationem jam juvenis ipsius in particulari, quod concemit, volo, ut quiscunque 
et quandocunque in seminarium istud assumptus pro fundatione mea fuerit, teneatur prae- 
primis cum fervore in fide Romano-catholica pietati et morum probitati vacare atque pro me 
sive adhuc vivente, sive jam demortuo divinam majestatem frequenter deprecari et sancto- 
rum quoque subsidium invocare. In particulari obligabitur talis quibusvis sextis feriis in 
memoriam agoniae Domini pro animabus in igne purgatorio desolatis quinquies orationem 
dominicam cum salutatione angelica et semel symbolum apostolorum: diebus vero sabba- 
tinis in honorem beatissimae Yirginis et sanctorum omnium ac pro me ipso rosarium ac 
lytanias cum tribus Pater et Ave orare. Tum litteris et musicae (si aptus ad hanc judi- 
catus fuerit) sese impendere studeat omneque scandalum ac insolentiam devitare. Quodsi 
vero aliquis notorie in aliquo deliquisse deprehensus fuerit et incorrigibilis esset, eo ipso 
piissimae fundationis meae fructu privetur et ab illa tanquam indignus excludatur, alius- 
que aptior et melior de egentioribus praesertim in locum prioris substituatur. 

Ut autem meam hanc unicam deliberatam et efiicaciter institutam viventis ac mori- 
tun voluntatem a nuUo unquam mortalium nulloque ex cogitabili modo aut humanae 
rationis adiu[m]ento interturbandam, minus immutandam aut infringendam esse pateat, 
hasce fundationis litteras in triplici exemplari adhibitis etiam duobus idoneis testibus 
non solum propriae manus subscripto et usitati sigilli mei appressione munivi, verum 
etiam praenominatos admodum reverendos patres provincialem et Euttenbergensem recto- 
rem humanissime requisivi, ut antememoratae obligationis gratia litteras easdem sub- 
scriptionibus et sigillis suis firmare dignarentur. Actum Cojetinii civitate marcliionatus 
Moraviae anno milesimo septigentesimo decimo octavo die 1. Octobris. 

(L. S.) Joannus Wenceslaus Brunner, (L. S.) Jacobus Stessl 

ut supra. Societatis Jesu, pro tempore provincialis 

Bobemiae. 

(L. S.) Raymundus Joannes Mager 

T ^* V "^^ Mayerbach, ^l^ g ^ Antonius Mai-tinetz, 

Landtakronae et Olomucii ad Omnes ^ ^ ^ + ^ ♦^ 

Sanctos praepositus, testia requiaitus. P^^ tempore rector. 

(L. S.) Mathias Josephus Boiek, 

parochus Tiachtinenais textia requiaitus. 


105 ^' Jan Vaclav Antonin Brunner. P. Johann Wenzel Anton Brunner. 105 

Reverendissimi ac celsissimi sacri Romani imperii principis domini domini Ferdinand! 
Bei gratia archiepiscopi Pragensis (tit.) nos vicarius in spiritualibus generalis et oflficialis 
totumque archiepiscopale consistorium Pragense 

suprascriptum fundationis instrumentum authoritate archi-episcopali ordinaria in 
Omnibus illis punctis et clausulis, prout de verbo ad verbum sonat, tenore praesentium 
confirmamus et ratificamus eidemque inviolabilis ac perpetuae finnitatis robiir vigore po- 
testatis nostrae scienter et animo plane deliberato adjicimus. 

In quorum firmiorem fideni hanc confirmationis et ratificationis nostrae paginam 
manu nostra propria subscripsimus atque consueto archi-episcopalis officii sigillo roborari 
ac dictum instrumentum libris fundationum de verbo ad verbum inscribi ac inseri 
jussimus. 

Pragae die 25. Octobris 1718. 
(L. S.) Daniel Josephus, 

•piscopus, vicarius generalis et officialis. 

J. M* fflozek c. r. rflf., 

pro reverendissimo domino cancellario. 

Ingrossatum libro fundationum sub lit. F fol. 14 et sequentes. 

Jednoduchy opis z konce XVIII. stoleti na kol- Einfache Abschrift aus dem Ende des XVIII. 

kovanem papire v c. k. mistodrzitelskem archive Jahrhundertes auf Stempelpapier im k. k. Statt- 
v Praze. halterei-Archive zu Prag. 


n. u 


lOG 


P. Gregor Widman. 


I*. Uehor Widmau. 


106 


HO, 


1718 

October 31. rijna 


P. Gregor Widmaifsche Studenten- 
Stiftung, 

Der Jesu it P. Gregor Wid m a n 
widmete am 31, October 1718 mit Einwilli- 
gung seiner Oberen einen Betrag van 2500 fl, 
Bheinisch zu dem Zwecke, dass aus den Inter- 
essen dieses Capitals ein Jüngling im Convict 
zu St. Bartholomäus in Prag erzogen tverde. 

Da^BecJit der Benennung des Stiftlings 
räumte der Stifter dem Bector des Jesuiten- 
Collegiums zu St. Clemens in Prag ein, doch 
sollte derselbe auf jene Bedacht nehmen, welche 
mit dem Stifter näher verwandt waren, und 
mindestens zwölfjährige Knaben benennen. 

Der Stiftung hatte öfters im Gebete und 
uefin ei' Priester würde, in der Me^se des 
Stifters eingedenk zu sein. 

Der Stiftungsgenu^s war auf die huma- 
nistischen und philosophischen Studien be- 
schränkt, konnte jedoch jenen Stiftungen, 
welche Theologie studierten, auch für die Dauer 
dieses Studiums belassen werden. 

Nach der Außiebung der Jesuiten-Semi- 
narien wurde diese Stiftung zunächst in eine 
Handstipendienstiftung umgeioan- 
delt, im Jahre 1805*) aber dem 
f Urs t er zbischö fliehen Seminar in 
Prag einverleibt. 

Seit dieser Zeit kann diese 
Stiftung nur in dem letztgenannten 
Seminar, in dessen Vermögen sie 
einfliesst, genossen werden und 
wird sie von dem jeweiligen Fürst- 
erzbischofe von Prag verliehen. 

Das gegenwärtig von der k. k. Statt- 
halterei in Prag verwaltete Stiftungsvermögen 
erreichte mit Ende des Jahres 1885 die Höhe 
von 3393 fl. 49 kr. 

Aus dem Ertrage dieses Capitals wird 
der Cassa des obgenannten fürsterzbischöf- 
lichen Seminars ein Betrag von 112 fl. jähr- 
lich ausgefolgt. 


Studentske nadäni P. Rehore 
Widmana. 

Jesuita P. Hehof Widman venoval 
dne 31. rtj^ia 1718 se svolenim svych pfed- 
stavenych 2500 zl. Bynskych k tofnu üöelu, 
aby z jich urokü v konvikt^ sv. Bartolmn^je 

V Praze jeden mladik vychovävän byh 

Prdvo jmenovati stipendisty vyhradil 
reliorovi jesuitske kolleje u sv. Klimetita 

V Praze; tyz mel vsak zfeni miti na ty, 
kdoz byli se zalladatelc-m blize sprizndni, a 
jmenovati hochy alespon dvandctilete. 

Stipendista mel zaMadatele öastiji v mo- 
dlitbdch, a kdyby se kn^zem stal, pri msi 
byti pametliv. 

Uziväni naddni bylo dbmezeno nastudie 
humanisticTce a filosoficke, mohlo vsak stipen- 
distüm, kteri se k bohoslovi obrdtili, pone- 
chäno byti po dobu tohoto studia. 

Po zruseni jesuitskych seniinärü bylo 
nadäni nejprve pfemöneno v penöini, 

V roce 1805*) pak pridäleno ke kniie- 
cimu - arcibiskupskemu s emindf i 

V Praze. 

Od toho casu Ize ho uzivati 
jenom ve jmenovanem semindri, kdez 
ho udili knize-arcibiskup Pra^sky^ 


Jmbii nadaöni c. k. mistodrzitelstvtni 
V Praze spravovane dosählo koncem roku 1885 
vße 3393 zl. 49 kr. 

Z vynosu kapitälu toho vypläci se po- 
kladnö jmenovani'ho semindre roönö 112 sL 


In nomine Domini, Amen. 

Ego Gregorius Widman, Societatis Jesu religiosus, ductus studio majoris divinae 
gloriae et animarum salutis, ex voluntate libera et charitate christiana itemque cum 
licentia superiorum meorum fundationem perpetuam facio pro uno adolescente in collegio 


*) Ilofdecrot vom 5. Februar 1805 Z. 2029. 


*) Dvorsky dekret z 5. ünora 1805 c. 2029. 


107 P- Gregor Widman. P. fiehoi- Widman. 107 

convictorum sancti Bartholomaei Pragae aleudo ac vestieiido et reverendo patri Francisco 
Fragstein, pro nunc rectori coUegii sancti Clementis, infra scripto die et anno do hie et 
nunc in obligationibus et in manus consigno duo millia et quingentos florenos ßhenenses, 
qui ad censum quovis meliore ac securiore loco poni vel, si praememorato reverendo 
patri rectori aut ejus successoribus ita visum fuerit, ad stabile quid et immobile converti 
poterunt. 

Census ex bac summa proventuros in alimentationem, vestimenta, lectisternia, 
linea indumenta et medicinas in tantum pro hoc juvene expendi cupio, in quantum ipsi 
census provenient, ita ut convictus spectata habitatione, calefactione et sartis tectis pro 
rata hujus unius personae simul indemnis seiTetur, omnia committendo gubernatorum 
hujus convictus prudentiae et conscientiae, et ut super hoc nuUi alteri quam altioribus 
suis de Societate superioribus et Deo rationem reddendam habeant, nee ad quidquam 
refundendum Societas teneatur, si casu aliquo fortuito eapitale pereat. 

Ad haue fundationem suscipientur, quos reverendus pater rector collegii Clementini 
Pragensis suseipiendos judieaverit. Cupio tamen, ut prae caeteris ratio habeatur eorum 
(si qui aderunt), qui mihi sanguine magis sunt conjuneti, ita ut ii prae aliis omnibus hac 
fundatione mea gaudeant, modo annum aetatis duodecimum excesserint et alioqui non 
inepti nee maus moribus imbuti fuerint. 

Obligabuntur autem fundatione hac mea gaudentes literis et pietati sub disciplina 
Societatis Jesu ad Dei gloriam et religionis catholicae bonum gnaviter sese impendere 
nee non frequenter in orationibus ac (si eos ad sacerdotalem statum pervenire eontingeret) 
in sacrifieiis fundatoris sui meminisse. 

Emenso philosophiae curriculo, si se ad statum vitae ecclesiasticae amplectendum 
resolverint, habeant jus in memorato convictu sancti Bartholomaei manendi ac studendi 
juxta morem, consvetudinem ac obligationem aliorum ibidem alumnorum ecclesiasticorum 
per totam theologiam: juxta tamen etiam mensuram ccnsuum aut fructuum ex hac summa 
capitali assignata proventurorum accommodandi. Si vero ad statum politicum elapso philo- 
sophiae triennio sese mallent resolvere, jus ulterius hac mea fundatione fruendi non 
habeant. 

Denique si quis (quod Dens avertat) ex bis meis alumnis notorie in leges convictus 
ordinarias, praesertim contumaciter, delinqueret, multoque magis si delinquere incorrigibi- 
liter pergeret aut studiis diligentiam porro adhibere noUet, aut denique vitam ageret, 
quae videretur judicio reverendi patris rectoris ac reverendi patris regentis tali fundatione 
mea indigna, tune juxta arbitrium superiorum et juxta regulas ac ordinationes et statuta 
convictus hujus meae fundationis fructu privetur et ab ea tanquam indignus areeatur 
aliusque in ejus locum substituatur. 

Cupio etiam bis alumnis inculcari, ut, ubi ex convictu exiverint, ita se gerant, uti 
decet juvenes honesta disciplina educatos, neque se malae conversationi aut turbulentae 
societati admisceant, ne plurium annorum sumptus facti pereant et intentio fundationis 
meae eludatur ac ob id ira Dei adversus eos concitetur. 

In horum omnium publicam fidem praesens hujus meae fundationis instrumentum in 
duplici exemplari, quorum unum in archivo collegii Clementini, alterum in memorati 
convictus asservandum erit, confici curavi, nee solum manu propria utrumque subscripsi, 
sed etiam, ut roboris gratia sigillis et manuum propriarum subscriptione tam reverendi 
patris provincialis quam reverendi patris rectoris Clemeutini et reverendi patris regentis 
ejusdem convictus firmarentur, rogavi. Actum Pragae die 31. Oetobris anno 1718. 

Gregorius Widman, (L. S.) Jacobus Stessl 

Societatis Jesu mp. Societatis Jesu, pro tempore provincialis 

Boemiae mp. 

(L. S.) Franciscus Fragstein 

Societatis Jesu, collegii ad sanctum 
dementem rector mp. 

(L. S.) Jacobus Mibes 

Societatis Jesu, convictus Pragae regens mp. 
Original im k. k. Stattbalterei*Archive in Prag. Original v c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. 


n. 14* 


108 


P. Daniel Pavlovsky. 


P. Daniel Pawlowsky. 


108 


111. 


1716 

bfezna 18. März. 


Studentske nadäni P. Daniela 
Pavlovskeho. 

Ahy usJcuteönil ümysl sveho zemfeWio 
brafra P. Daniela Pavlovskeho, dihana 
V Pocdtkäch, ktery chtSl zaloziti naddni 
Svafovdclavskeho seniindre na Starem m6st6 
Prazskem, uröil zenisky fysik MDr. Vddav 
Igndc Pavlovsky ve svc posledni vüli ze dne 
18. hfezna 1716 ohnos 1000 zl, na naddni 
pro studujiciho z rodu Pavlovskych. 


Vedle dohodnuti niezi bratry Janem 
Igndcem Pavlovskym aDanielem Frantiskem 
Pavlovskym smluveneho dne 21. kvötna 1719 
urceno bylo naddni toto pro nej- 
hlizsiho e pokoleni Pavlovskych, 
ahy niohl na Studie jiti, a kdyby ta- 
koveho nebylo ve vöku k studovdni 
vySadovanem, neb kdyby rod Pav- 
lovskych vymfel, pro jinak schop- 
neho mcstskeho syna z Volyne. 


Naddni neprislo die k mistu %i Svato- 
vdclavskeho semindfe v Praze, j)on^adz se- 
mindf tento nechtSl pfevziti vedle stravovdni 
nadancilv i jich saceni. Proto odevzdali oba 
synovci zakladatelovi, bratri Jan Igmc Pav- 
lovsky a Daniel Frantisck Pavlovsky dne 
3. kvetna 1719 jmeni nadacni obci Volynske 
do sprdvy proti rddnemu zajistinL Zdroven 
ustanovili jakozto foho öasu jedini zastupci 
Pavlovskeho muzskeko pokoleni ve znünenem 
jiz dohodnuti ze dne 21. kvetna 1719, ze 
vzdy starSimu z jich sytuiv pozivdni nadace 
dostat i se md a to az do absolvovdni rheto- 
riky. 


Kdyby z mdostatku k studovdni schop- 
neho muzskeho potomka obou bratrn n^kdo 


F. Daniel Pawlowskf sehe Studenten- 
Stiftung. 

Um die Absicht seifies verstorbenen 
Bruders P. Daniel Pawlowsky, Be- 
chants in Pocdtek, welcher eine Stiftung 
bei dem Sanct Wenzels-Seminar auf der 
Altstadt Prag hatte errichten wollen, zu ver- 
wirklichen, bestimmte der Landesphysicus 
MDr. Wenzel Ignaz Pawlotvsky in seinem 
Testamente vom 18. März 1716 den Betrag 
von 1000 fl. zu einer Stiftung für einen 
Studierenden aus dem Pawlowsky* sehen Ge- 
schlechte. 

Zufolge der von den Brüdern Johann 
Ignaz Pawlowsky U9id Daniel Franz Paw- 
lotvsky am 21. Mai 1719 vereinbarten Über- 
einkunft war die Stiftung für den 
nächsten aus dem Pawlowsky^schen 
Geschlechte behufs Ermöglichung 
des Studiums und, falls ein solcher 
in dem zum Studium geforderten 
Älter nicht vorhanden wäre oder 
das Paiolowsky'sche Geschlecht aus- 
gestorben sein sollte, für einen 
sonst tauglichen Woliner Stadtsohn 
bestimmt. 

Die Stiftung kam jedoch bei dem Sanct 
Wenzels-Seminar in Prag nicht zustande, 
weil dieses ausser der Verköstigung nicht 
auch die Bekleidung der Stißlinge über- 
nehmen wollte. Deshalb iibergcSben die beiden 
Neffen des Stifters, die Brüder Johann 
Ignaz Pawlowsky und Daniel Franz Paw- 
lowsky, am 3. Mai 1719 das Stiftungs- 
capital gegen entsprechetide Sicherstellung 
der Gemeinde Wolin zur Verwaltung. Zu- 
gleich bestimmten sie als die zur Zeit ein- 
zigen jRepräsentanten des Pawlowsky* sehen 
Mamisstammes mittelst der bereits erwähnten 

• ■ 

Übereinkunft vom 21. Mai 1719, dass stets 
der ältere von ihren Söhnen in den Genuss 
der Stiftung zu treten und bis zur Absol- 
Vierung der Bhetorik in demselben zu ver- 
bleiben habe. 

Wenn infolge Mangels eifies zum Stu- 
dium geeigneten mäntüichen Descendenten 


109 


P. Daniel Pavlov8k5% 


P. Daniel Pawlowsky. 


109 


jiny nadace poSiväl, mSl tyS vystoupiti 

2 druhe, tfeti neb ötvrfe tfidy, dorosÜ-li 

zatim potomek Pavlovskych h sttidovdni 
schopny. 


Propfipady Se by jich rod zcela vymfel, 
povolali oba bratfi k pozitku nadace k stu- 
dovdni schopneho mäsfanskeho syna z mista 
Yolyni; na magisträt tohoto niösta milopak 
take pfejiti prävo jmenovati stipendistu. 


JesU za Sivobyti jednoho z oboii jmeno- 
vanych bratfi^ Daniela Pavlovskeho, doslo 
i mezi Senskymi potomky PavlovskeJio rodu 
a meStanem NoveJio m^sta Prazskeho Anto- 
ninem Danielem Pavlovskyin^ jakoz i zä- 
stupcem dödicü Pavlovskych^ Janem Böhu- 
mirem Kochern, dne 21, dubna 1725 k do- 
hodnuti, vedle kterehoz md se uskutecnovati 
nadace ta v semindri m sv. Josefa v Krum- 
lovi, ponivadi tarn dostane se stipendistüm 
vedle stravy i osaceni i pfüezitosti nauöiti 
se reci nSmecke, 


Co do pofadu tech, kdoi na udMeni na- 
dace ndrokmaji, ustanoveno bylOy zestarSimu 
synu jmeno Pavlovsky majicimu vMy pfed- 
nost pfisluM pred vsemi ostatnimi; kdyby 
tu ale nebylo takoveho syna v dostaiecnem 
stäri a k sttidovdni nadaneho, ni^lo se do- 
sfati nadace starsimu synu z zenskeho po- 
tomstva rodu Pavlovskych. 


Z nedostatku i takoveho syna, mUa 
prejiti nadace na nöktereho k studoväni 
schopneho mestanskeho syna Volynskeho; 
tento mSl ale ihned nadaci odstoupiti hläsi- 
cimu se zpüsobüemu synovi z rodu, Pavlov- 
ske/io. 

Zdkludni jniini nadaini 1000 zl. Byn- 
skych dostoiipilo koncem roku 1885 vyse 
2513 zl. 94 kr.; jnteni toto spravuje c. k. 
Öeske mistodrHtelstvi, jez take naddni 
udili vedle ustanoveni shora uve- 
denych, pokud se provädeti daji. 


Jest tu jedno misto nadacni s pozitkeni 
140 zl 


beider Briider jemand anderer die Stiftung 
geniessen würde, hätte dieser aus der zweiten, 
dritten oder vierten Classe auszutreten, wenn 
mittlerweile ein zum Studieren tauglicher 
Pawlowsky^ scher Abstämmling herange- 
wachsen wäre. 

Für den Fall, dass ihr Geschlecht ganz 
ausgestorben sein sollte, beriefen die beiden 
Brüder zum Genüsse der Stiftung einen zum 
Studium fähigen Bürgerssohn aus der Stadt 
Wolin, auf deren Magistrat auch das -Bc- 
nennungsrecht des Stiftlings zu übergehen 
hätte. 

Noch zu Lebzeiten des einen der beiden 
getiannten Brüder, Daniel Pawlowsky, haben 
auch die tveiblichen Abkömmlinge des Paiv- 
lowsky'schen Geschlechtes mit dem Prag- 
Neustädter Bürger Anton Daniel Pawlowsky 
und dem Vertreter der Pawlowsky' sehen 
Erben Johann Gottfried Koch am 21. April 
1725 ein Übereinkommen getroffen, demzu- 
folge die Stiftung in dem Semifiar zu Sanct 
Josef in Krummau persolviert werden sollte, 
da die Stiftlinge dort nicht nur die Kost, 
sondern auch Kleidung erhalten würden und 
auch Gelegenheit hätten, sich in der Deutschen 
Sprache zu üben. 

In Bezug auf die Reihenfolge der An- 
spruchsberechtigten wurde festgesetzt, dass 
der ältere, den Namen Pawlowsky tra- 
gende Sohn stets den Vorrang vor allen 
übrigen geniessen solle; wenn aber ein 
solcher mit dein erforderlichen Alter und 
Anlagen zum Studieren nicht vorhanden 
wäre, hätte der ältere Sohn aus der 
weiblichen Descendcnz des Pawlowsky* sehen 
Geschlechtes der Stiftung theilhaftig zu 
tcerd^n. 

Beim Mangel auch eines solchen hätte 
die Stiftung auf irgefid einen zum Stu- 
dium tauglichen Woliner Bürgerssohn über- 
zugehen, der jedoch sofort einem sich mel- 
denden fähigen Sohn aus dem Pawlow- 
sky* sehen Geschlechte die Stiftung abzutreten 
hätte. 

Das Stammcapital der Stiftung von 
1000 fl. Rheinisch erreichte mit Ende des 
Jahres 1885 die Höhe von 2513 fl. 94 kr. ; 
dieses Vertnögen vertvaUct die Böhmische k. k. 
Statthalterei, welche auch die Stiftung 
flach den oben angeführten Bestim- 
7nungen, insoweit dieselben gegen- 
wärtig noch durchführbar sind, ver- 
lei ht. 

Es besteht ein Stijtungsplatz mit d$r 
Gebür von 140 fl. 


110 r. Daniel Pavlovsky. P. Daniel Pawlowsky. HO 

I. 

Extracfcus 

ex libro testamentorum ab anno 1699 in universitate Pragensi folio 98 et sequentes. 

Testamentum 
pie defuncti praenobilis ac excellentissimi domini Wenceslai Ignatii Pawlowsky, pliiloso- 
phiae et medicinae doctoris et in inclyto [regno] Bohemiae physici juratr etc. 

Ego Wenceslaus Ignatius Pawlowsky, philosophiae et medicinae doctor nee non 
regni physicus juratus, notum facio palam et universis, quod non tantum grandaevae 
aetatis verum etiam continuis laboribus fractus sim et nil aliud quam viam universae 
carnis expectaudam habeam: proinde ne de pusilla haereditate mea jurgia exoriantur, 
deliberato animo et mente (Deo sint laudes) adhuc integra de supra dicta universa et 
pusilla substantia mea sequentem testamentariam dispositionem facio. 

Quarto. Cum pie defunctus venerabilis dominus frater mens Daniel Pawlowsky, 
quondam decanus Poczatecensium, fiindationem ad seminarium sancti Wenceslai Vetero- 
Pragae constituere voluerit, ut nimirum mille floreni deponantur et ut semper unus ju- 
venis ex familia nostra Pawlowskiana sustentari et studere possit, quos mille florenos 
ego, qua institutus universalis liaeres, eo exsolvere nunquam in mora fueram ; sed quia 
patres Societatis Jesu eosdem mille florenos pro praedicta fundatione suscipere nolebant, 
contigit, quod praedicta summa 1000 florenorum post me manserit; proinde, ut conscien- 
tiam meam exonerem, volo, ut ex tota massa haereditatis meae saepe dicti mille floreni 
ante omnia detrahantur et pro etiam supra dicta fundatione applicentur; quos si denuo 
patres Societatis Jesu suscipere noUent, nuUum alium remedium invenio, quam ut multum 
memorati mille floreni inter meos infra nominatos haeredes aequaliter dividantur. 
.•«••.••.....•..•..•••■.«.*••...•.•••••• 

Et hie praesentem meam dispositionem testamentariam (quam non tantum ut testa- 
mentum, verum etiam quocunque alio meliori modo flrmam esse et valere volo) finio, 
amplissimum magistratum academicum Carolo-Ferdinandeae universitatis Pragensis obse- 
quiosissime rogans, ut eodem de more publicare et assistentiam praebere dignetur, ut in 
Omnibus punctis eidem fideliter satisfiat. 

In cujus fidem non tantum manu propria subscripsi et sigillum meum appressi, 
verum etiam infra scriptos dominos testes specialiter requiri feci, quod et ipsi una mecum 
in testimonium (citra tamen omne praejudicium eorum) se subscripserint et sigilla sua 
appresserint. 

Datum in aedibus meis die 18. Martii anno 1716. 

(L. S.) Wenceslaus Ignatius Pawlowsky, 

MDr., physicus regni juratus mp. 

(L. S.) Henricus Albertus Blowsky, 

ad tabulas regni Bohemiae registrator, in testem 

requisitus mp. 

(L. S.) Joannes Jacobus Maerkl 

in testem requisitus mp. 

Legitime recognitis subscriptionibus et sigillis suis a dominis testibus factaque una- 
nimi contestatione publicatum est hoc testamentum in consilio academico Pragae die 
21. Martii anno 1716. 

Praesens exemplar e libro testamentorum ab anno 1699 in universitate Pragensi 
folio 98 et sequentes esse desumtum et ad verbum concordari, fidem facio. 

In officio caesareae regiae universitatis Pragensis die 13. Julii 1826. 

(L. S.) Josephus Ottenberger, 

♦ philosophiae doctor, caesareus regius professor. 

universitatis vicesyndicus juratus mp. 

Overeny opis v c. k. mistodrzitelskem archivu Beglaubigte Abschrift im k, k. Statthalterei- 

V Prazc.« Archive zu Prag. 


111 P. Daniel .Pavlovsky. P. Daniel Pawlowsky. Hl 


Zapis upsani neb Instrument fundace Pawlowske per 1000 zlatych dvouch bratrftv 
a respective strejc&v fundätora Daniele Pawlowskyho, byvalyho dekana Pocäateczkeho, pfi 
meste Wolyni. 

My nßepodepsani dva vlastni bratfi Pawlowäti, meätenine mesta Wolyne, znamo 
cinüne timto na§im jednomyslnym bratrskym usnesenim pro casy budouci a vfeöne: tak 
jakoz fundator neboztik f pobozne pameti pan Daniel Pawlowsky, byvaly dekan Poczä- 
teczky, nas pan strejc, na fundaci, by z nas Pawlow^skych, budoucich nasich nejbliisich, 
kdyby ale tu zadny dorostly nebyl, neb na§ rod zahynul, tehdy synkove mesta Wolyne 
schopni, kazdorocne by jeden jak pfedni z nas Pawlowskych tak successive studii'ovati 
a z Interesse u pan&v Päterüv Jesuvitüv vychoväni miti mohli nalezite, 1000 zlatych 
Kejnskych zanechal, kterychzto 1000 zlatych Rejnskych neboztik f pan Vaclav Ignatius 
Pawlow^sky, doctor medicinae, vlastni pan bratr neboztika f pana dekana Poczäteczkeho, 
k sobe prijal, po smrti ale pfedne z poz&stalosti jeho strhnouti a na fundaci 
vejs jmenovanou odvesti nafidil, nad käaftem a vyplneni[m] jeho zadosti by ruka 
ochranna driana byla, slavneho akademickeho magisträtu Carole -Ferdinandeae uni- 
versitatis v Praze snazne 2adal a vse to [v] moc dal. Ponevadz takovych 1000 zlatych 
Eejnskych a4 posavade na dome na Staromestskym rynku lezicim v Praze, jenz slove 
„U tfech moufeninü", mrtve lezi, pri budoucim svatem Havle k slo^enf patfi, zdejsi 
magisträt skrze vyslane mesta Wolynfe jmenem nasün Pawlowskych pri slavnem 
akademickem magisträtu v Praze sve ohlaäeni ucinil*) s ponizenou zadosti, by pro 
fundaci Pawlowskych kapital vejs podotknuty 1000 zlatych Rejnskych pod ourok v obci 
Wolynske proti dostatecne sloieni kauci s povolenim vydan byl, taiove dictum jak 
pro nas tak obec pod datum 3. Mäje obdrzeli leta beiicflio 1719, kdyä dostateönou 
kauci slozi, tei kapital obec zdejäi Wolynska pod ourok vyzdvihnouti [a] uzivati mä, 
Vidouce my zdejäi obci Wolynske nalezitou a ubezpecnou [sie] obligaci proti 1000 zlatych 
Rejnskych grunty vomy nad Kfizovskym rybnickem lezici pod 19 strychü i s chmelnici 
a louku po 6 vozü sena a 4 vozy votavy bliz mlejna obecniho vic v niöemz nezavadnou, 
podstatnou byti uznäväme**), jakozto dva bratfi Pawlowsky [sie] nejbliJäi k te fundaci 
nasi TÖli v tom dävame, neb vice zdet Pawlowsky zädny se nenachazi, aby obec mösta 
Wolyne die dictum slavneho akademickeho magisträtu Carolo-Ferdinandeae universitatis 
Prazske tyz kapital 1000 zlatych Rejnskych na spüsob, jak obligaci zni, vyzvedla, dokona, 
by sestry na§e chtely (nejsou jiz Pawlowsky), v jinym zädnym meste ani miste, by tam 
tyz kapital dän byl, my Pawlowsti nepfivolime. Ponevadz my dva bratfi Pawlowäti tu 
pfednost k te fundaci uziväni a nyni pet synü mäme, mezi sebou toto upsäni pro bu- 
doucnost a nejake nevole ^inime, aby budoucne vzdy z naäich synuv po starsich jeden 
studirovati, kterej z naäich (dvouch bratrü) döti starsi bude, vzdy pofäd a,i do äesty 
skoly neb Rhetoriky, kdyby pak jiny kdo studiroval a nasi nejake dve leta döti schopny 
k tomu nebyly, povinny naäem dfetem z druhe, z tfeti, ctvrte skoly vystoupiti, kdyby ale 
näs rod docela zahynul, magisträtu mesta Wolyne na to pozorovati pfisluäeti bude, aby 
oni pofädne ourok na casy budouci vypläceti hledeli, ktery by ale v obci schopny synek 

V mSste zde Wolyni byl, by na studia volili, by neäetfili pro pfizen ani nepfizen. Toto 
naäe bratrske dobrovolne sneäeni je. Stalo se v meste Wolyni dne 21^° Mäje anno 1719. 

(L. S.) Jan Ignatius Pawlowsky. (L. S.) Daniel Frantisek Pawlowsky. 

ie nadstojici vejpis z knihy, slove Zelenä, od roku 1691, se svym ingrossirovanym 
instrumentem folio 320 nalezite [se] srovnävä, timto se verificiruje. 
V meste Wolyni dne 5. Julii 1786. 

(L. S.) Tomas Balloun, 

purgkmistr mp. 

August Sigl, 
syndicus mp. 

Ovef eny opis v c, k. zemske hlavni pokladne Beglaubigte Abschrift in der k. k. Landeshaupt- 

V Praze. kassa zu Prasr. 


*) „uciniti** v predloze. 
♦*) „uznavana'' v predloze. 


112 P. Daniel Pavlovsky. P. Daniel Pawlowsky. 112 

m. 

Extractus 
ex Libro transactiouum et cessionum in universitate Prägens! de anno 1681. 

Tak jakoz leta 1716 dne 18. Martii v neboztika dobre a chvalitebne pameti pana 
Väclava Pawlowskyho v posledni vüli stoji, by mladef z familie Pawlowsky [vi kraloYskym 
slavnym v Starym meste Prazskym u svateho Vaclava v seminarium bydlela, ponevadz 
pak pan Pater regens toho seminarium pfijmouti na ten spüsob nechtel, by jak stravu 
tak take saty takovej mladefi daval, tehdy my pro lepsi takovy mladefe rodicuy jedno- 
myslne na tom jsme se usnesli, by v Ceskym v Krumlove takovä mladef budoucne stu- 
diroTala a y seminarium svateho Jozefa na strave byla, a z te pficiny, ze i tarn päni 
Patres Jezoviti z toho interesse je äatiti budou, za druhe y take v nemecke feci ze se 
cviöiti budou. 

Nyni ale. ponevadz teprv ta fundaci Pawlowska svüj zaöatek ma, majice Daniel 
Pawlowsky, meätenin slavneho krälovskeho Noveho mesta Prahy, u sehe neboztika Jana 
Pawlowskyho syna Antonina, kterej s jeho synem Vaclavem v tfeti äkole Studiruje, tehdy 
na tom jsme se pfatelsky usnesli, by on Daniel Pawlowsky tehoz Antonina u sehe na 
strave möl a jeho äatil, jako i take, dokud i jeho synove studirovat budou, by z tako- 
veho kapitalu 1000 zlatyeh interesse uzival, kdez on jako ölovök poctivy se zakazal, ze 
takovou mladef jak stravou tak take se §aty zaopatfit chce. 

Posloupnost mladefe by takto nasledovala: 

Pfedne pfijmenim Pawlowsti zletilejsi syn by vzdy pfede vSemi jinäuni pfedek te 
fundaci mh\. 

Kdyby ale zadny zrostly a schopny jeste k studirovani nebyl, tehdy z Pawlowskejch 
rozenejch ze zenskyho pohlavi taky zletilejSi syn te fundaci uziti ma. 

Kdyby ale zädny jak Pawlowsky tak take z Pawlowskeho zenskeho pohlavi syn pf ed 
rukama zrostly k Studirovani neb schopny nebyl, tehdy my jakozto te Aindaci dedicove 
a dödiöky [z] svy vlastni dobre vüle, by pofad ta fundaci veßne svüj prüchod mela, na 
tom jsme se pro veönou pamatku usnesli (ponevadz taky odsud pochäzime), by z mesta 
Wolyne, öi on koliv bud, ktery by se k u6eni schopny hodil, z mestskych synk&v te fun- 
daci by ouöastny byl. 

Nota bene: Kdyby ale mezi tim v tom öase, *kdyz jeden z mestskych synk&v stu- 
dirovat bude, zase Pawlowsky neb z Pawlowskeych syn zrostl neb schopny ni k studiro- 
vani byl, tehdy on z mestskych synkftv tomu Pawlowskymu neb z Pawlowskych v kazdem 
Oase, budi ono kdykoliv a [v] kterey koliv äkole, ustoupit povinen jest a musi, a takovy 
Pawlowsky to beneficium fundationis uziti mä. 

Stalo se V Praze dne 21. Aprilis 1725. 

(L. S.) Jan Bohumir Koch, (L. S.) Proprio et tutorio nomine 

dedicüv Pawlowskych plnomocnik. Antonin Daniel Pawlowsky, 

(L. S.) Katefina Predtschneiderowa, mestenin krälovskeho Noveho mesta 

^ ^ ' -n 1 1 ' Prazskeho. 

rozena Pawlowska. 

(L. S.) Alzbeta Woctowa, 

rozena Pawlowska. 

(L. S.) Anna Regiowa, 

rozena Pawlowska. 

Jeho Milosti cisafske respective raddy (titul) pan vice-rector magnificus a slavny 
magisträt cisafske a krälovske universitatis Carolo-Ferdinandeiske Prazske nejenom pfi- 
tomnou posloupnost mladefe do fundaci Vaclav Pawlowske od dedicüv Pawlowskey[ch] sne- 
senou ratificirovati, nybrä taky takovou tu, kde nalezi, vloiiti povolovati raceji. 

Pragae in consilio academico die 15. Martii anno 1738. 

Vaclav Ondfej Lochowsky, 

universitatis vice-syndicus juratus. 


113 P. Daniel Pavlovsky. P. Daniel Pawlowsky. 113 

Praesens exemplar e libro transactionum et cessionum in universitate Pragensi de 
anno 1681 etc. esse desumtum et ad yerbum concordari, fidem facio. 

In officio caesareae regiae universitatis Pragensis die 13. Julii 1826. 
(L. S.) Joseplius Ottenberger, 

philosophiae doctor, caesarens regius profeflsor, nniver- 
sitatis vice-syndicus juratus. 


Overeny opis v archivu c. k. mistodriitelstvl Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- 

V Praze. Archive zu Prag. 


II. 15 


114 r« Adam Frantifiek Trutnovsky. 


1\ Adam Franz Tmtnowsky. 


114 


ZHl'l 


1706 

24. September. 


Studentske nadani P. Adama Fran* 
tiska Trutnovskeho. 

P. Adam Frantisek Trutnovsky^ 
farär v Lukavicich odevzdcd magisträtu 
krälovskeho vSnneho mästa Noveho Bydiova 
nad Cidlinou roku 1706 obnos 2000 zl. Ryn- 
skych na zfizeni nadace pro studujiciho 
z jeho pribuzenstva ; prijem obnosu tohoto 
potvrdil jmenovany magistrdt dne 24, zart 
1706 s ujiStimm, Se nadani splnL 

JelikoS ale nadani toto po n&colik let 
uskiäeönoväno nebylo^ zridil zaMadatel o nim 
dne 3. kvötna 1720 rddnou nadaöni listinu, 
vedle Idere nadace feto uzivati mäli predem 
dva k sttidoväni schopni mladici 
z pfäielstva Trutnovskych a kdyhy 
takovych nebylo, dva schopni z No- 
vSho Bydzova nebo z Novobydiov- 
skeho pfedmisti rodili synove chu- 
dych rodiöü, jez mel k iddosti ro- 
diöü nebo pfätel vyvoliti magistrdt 
Novobydzovsky, 


Nadani mohlo se uHvati na kteremkoli 
gymnasiu aneb universite a to od prvni tfidy 
aS do skonöeni studii htimanistickych, filo- 
softe, pak ve studiich bohosloveckych, prdv- 
nickych a lekar skych. 

Ai do smrti sve vyhradil si zaMadatel 
prdvOj nadani udileti. 

Stipetidistüm uklddalo se za povinnost, 
aby oba spolecnSj dokud nadani uzivati 
biidou, kazdy tyden dvöma msem sv. byli 
pfitomni, a tovpdtek na dobry ümysl zakla- 
datele nadani a jeho prätelstva, v sobotu jyak 
na nmysl Novobydzovskeho magisträtu, pH 
6emi se vzdycky modliti mSli jednou rüSenec ; 
kdyby pak venovali se stavu knezskemu, mel 
kazdy dvö takovS mse sv. cisti, kdeito ti, 
kteri by knözi nebyli, i nodale mili poslou- 
chati dvö mse sv. 


Dyie 7. kvStna 1886 sepsdna o nadani 
novd nadaöni listina c. k. mistodrSitelstvim 

V Praze, a v te ustanoveno, ze nadani vdili 
mlstodrzitelstvi na presentaci mösfskc rady 

V Novem Bydiove. 


P. Adam Franz Trotnowsky'sehe 
Studenten-Stiftung. 

P. Adam Franz Trutnowsky, 
Pfarrer in Lukawitz, hat dem Magistrate 
der königlichen Leibgedingstadt Neubydiow 
an der Cidlina im Jahre 1706 den Betrag 
von 2000 fl. Rheinisch zu einer Stiftung für 
Studenten aus seiner Verwandtschaß über- 
geben, über welchen der genannte Magistrat 
am 24. September 1706 mit der Versicherung, 
die Stiftung erfüllen zu wollen, quittierte. 

Da jedoch diese Stiftung mehrere Jiihre 
hindurch nicht persolviert worden war, er- 
richtete der Stifter über dieselbe am 3. Mai 
1720 einen förmlichen Stiftsbrief, dem zu- 
folge diese Stiftung zunächst zwei zum 
Studieren taugliche Jünglinge aus 
der Trutnowsky'schen Freundschaft 
und in Ermangelung solcher zwei 
taugliche, aus Neubydiow oder der Neu- 
bydiower Vorstadt gebürtige Söhne 
armer Eltern, welche der Neubyd- 
iower Magistrat über Ansuchen der 
Eltern oder Freunde derselben zu 
erwählen hatte, geniessen sollten. 

Die Stiftung konnte an jedwedem Gym- 
nasium oder jeder Universität genossen 
werden, und zwar von der Principi bis zur 
Absolvierung der Humaniora, Philosophie, 
dann der Theologie, Jura wnd Medicin. 

Bis zu seinem Tode behielt sich der 
Stifter das Verleihungsrecht vor. 

Den Stiftungen wurde zur Pflicht ge- 
macht, dass beide gemeinschaftlich so lange, 
als sie im Stiftungsgenusse sich befinden 
werden, tcöchentlich zwei heilige Messen zu 
hören und ztvar am Freitag auf die Meinung 
des Stifters und seiner Freundschaft einen 
Bosenkranz zu beten haben, dann am Samstag 
auf die Meinung des Neubydiower Magistrats, 
wobei sie ebenfalls einen Bosenkranz beten 
sollten; würden sie sich dem Priesterstande 
widmen, Jiätte jeder von ihnen zwei solche 
heilige Messen zu lesen^ während diejenigen, 
welche nicht Priester würden, weiter zwei 
heilige Messen zu hören hätten. 

Unterm 7. Mai 1886 wurde von der 
k. k. Statthalterei in Prag ein neuer Stißs- 
brief über diese Stiftung errichtet und darin 
noch bestimmt, dass die Statthalterei diese 
Stiftung über Präsentation des Stadtrathes 
in Neubydzow verleihen wird. 


115 P. Adam Frantisek Trutnovsky. 


P. Adam Franz Trutnowsky. 


115 


Nyni udili je c. k. mistodrSitel- 
stvi na presentaci obecniho zastu- 
pitelstva mista Noveho BydSova, 

Uzivati Ize je po dobu sttidii gymnasij- 
nich a universitnich, 

JfnSni nadaöni spravoval püvodn^ magi- 
strdt V Novem Bydzovö; nyni nalezd se 
jnieni to ühmem 5218 zl. 36 kr, ve sprdvä 
€. k, Öeskeho mistodrzitelstvu 

Plat obou nadainich mist öini po 
48 zl.*) 


Gegenwärtig verleiht die k. k, 
Statthalterei die Stiftung über Prä- 
sentation der Gemeindevertretung 
der Stadt Neubydiow. 

Der Genuss dauert durch die Gymnasial» 
und Universitätsstudien, 

Das Stißungsvermögen verwaltete ur- 
sprünglich der NeubydSower Magistrat, 
gegenwärtig verwaltet es die Böhmische k, L 
Statthalterei; dasselbe beträgt 5218 fl. 36 kr. 

Die Gebür der zwei Stiftungsplätze be» 
trägt je 48 fl.*) 


Leta pane 1706 pfihläsil jsem se u Tzactneho magisträtu a cele obce krälovskeho 
mesta Noweho Bidzowa nad Cjdlinoa, pokud2 by se jim oblibilo dvouch tisic zlatvch 
Rejnskych na jistou — jakz dodej — fundaci pfijiti, na kterouzto mou iädost ddna jest 
me odpoTect pod peceti mestskon, jakz nasleduje: 

My Jeho Milosti cisafske rychtaf, pnrgmister a radda, starfii obecni, jmenem [a] 
na miste cele obce krälovskeho Tenniho mesta Noweho Bidzowa nad Cydlinou, znämo 
cinime, obTzlästne kdeby toho potf eba nkazoTala, ze jsme tech (ktere tak velebny kn6z 
Pater Adam Tmtnowsky, na ten cas faraf t Lokawicy, z dobre a k'bezne vftle na jiste 
z pfätelstTa k stndiroTani chuf majici nezletile pacholatka dva tisice zlatych RejnsHch, 
jeden kazdy zlaty po sedesati krejcarich poätajic, t dobre stfibme a t tomto kra* 
loTstvi Ceskem V&bec beme mince titolo fondationis pfi nas slozil) takovy pemze 
k rokonm na§im nalezite phjali. Kterezto fundaci ze za dostatek uäniti chceme, ne za- 
kaznjeme. 

Pro lepsi tehoz asseknraci dali jsme peceC nasi mestskou pfitLsknonti vedome. 
Jenz se stalo ▼ nadepsanym kralovskym Tennym meste Nowem Bidzowe 
Cydlinou dne 24. Septembris 1706. 


nad 


Vaclav Malenicky, 

Jeho Milosti cisarske rrchtar. 

Martin Buzicky, 

starsi obecnv. 

Frantisek Spatneg, 

Conferenz radda. 

Täclav Kezlar, 
«tai>i obecDT. 


(L. S.) 


Väclay Skrchrowskv. 

purgmiAter. 

Jan Sigmund YmlaufT. 

radda. 
Vaclav Czistecky. 

Jin Krystyan Hmska, 

pro tUTü^jre n-ndicus ibideto. 


Vsak nicmene ten oucinek z jistych pricin za nekolik let zb^lilych zfk-stal *tati a 
k svemu dokonalemu pfedsevzeti a konci prijiti nemohL ai leta 1720 nalezite %tvrzen 
jest, jakz nize po>taveno stojL 

Einfurhe W/^chrih aof ?»r*riiip^:pap:er aas dem Jednoi-rLr opsj ca k /k'.-rar:«r:a pap.'r^. jyyr^' 

Jahre IftJO im k. k. statthait^rei-ArcLive za Prag. r^;:^ z rok^ l¥fß. t c k- sn:*vxirr.tel«keai arrL:va 

T Praz^- 


Ve jmeno Dfrj^vetejsi a n^rrozdüiie Tr>r::e B'jljl <>:*:e. Sy::i i D:::La «Ta^-tLo Aju^z. 

Ja Adam Franti^^k Truttnow^kr. phV^nii.'^Lo '*-^-u ?k^^:nf firlf L^ikä^ikf. rrzE^T^ai 
a znamo cinim timto li^>m vübec pfede vr'rEci zrll^r^e pik ti. ki^ rj v/r^-i kdr a >Li- 


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15* 



116 P. Adam FrantiSek Trutnovsky. P. Adam Franz Trotnowsky. 116 

koliv potfeba ukazovala, kterak tak majice ja z mych ylastnich penSiitych, dflem duchoyni 
praci mou nabytych, dflem pak na mne po müych pfatelich mych t kralovstTi Uherskem 
zemfelychjurehereditariopfipadlychprostfedk&vza vzactnym magistratem kralovskeho ven- 
neho mSsta Nowelio Bydczowa nad Gzidlinau a celou obci k ruce vemy svef enych dva tisice 
zlatych Rejnskych, jeden ka£dy zlaty na 60 krejcarü poöitaje a krejcar na 6 denarü, kapitalu 
nebolizto sumy hlavni, jakoito jejich mn5 na tyz 2000 zlatych pod datum y Bydczowe dne 
1^^ Januarii [sie] leta 1706 dany apeöetimestskou styrzeny assecuraci hojneji svedöi: uminü 
sem Bob6 o tech 2000 zlatych Rejnskych ieste za iivobyti meho a dobreho zdravi meho 
takoYOU disposici uöiniti, Idera by pf edn6 k cti a chvale boii, tez dilstojne rodiöky boiske 
panny Marie a väech milych bozich svatych^ pak k zvelebeni matky nase [sie] svate kfe- 
sfanske katolicke cirkye i k dobremu a n^jake konsolaci dobrodincÖT mych delila a setryala. 
A tak upamatujic se a rozmejälejic sobe to dobrodini, ktere mne od nadfeöeneho krälov- 
skeho venneho mSsta BydcSowa tak prokazano jest, ie mn6 ke väi mozne vdöönosti obli- 
giruje: proöez tehdy s dobrym a zdravym rozmyslem mym, ne pfinucenö nybri dobrovolne 
a mym vlastnim vnuknutim, ty me naddotöene za vzactnou obci Nowobydciowskau k vfirne 
ruce Slowene majici 2000 zlatych Rejnskych opäöenemu yzäcnemu magistratu a cele obci 
tehoz kräloYskeho vönneho mesta Noweho Bydczowa nad Gzidlinau, tei budoucim a väem 
jich potomküm dokonale postupuji a odevzdayam, ano timto skuteöne, docela jsem jiz 
cediroval a zadneho vice präva sobfi na nich nereservirujic irrevocabiliter odevzdal, proto 
tak a na tento spüsob, aby praveny vzacny magistrdt a obec Nowobydczowska, tez 
potomci jejich z tychä 2000 zlatych 5 pro cento pochäzejici a celorocne v jedne sume 
jedno sto zlatych Rejnskych yyna^ejici ourok mn6 k vlastnim rukoum mym tak dlouho, 
jak z bozske milosti a vüle iiv budu, kaidy rok poMdne odvädeli; po me pak smrti 
öasne a vykroöeni z tohoto bidneho sveta md s tim takto pokracoväno byti: toti^ aby 
ßastej opaöeny Nowobydcäowsky vzacny magisträt, celä obec a potomci jich bud sami 
za sebou a jejich obci takove 2000 zlatych zanechali, je svrchupsanym spüsobem 
ouroöili, nobo ty na jine bezpeäne a jine dobfe zahypothecirovane misto elocirovali 
a mutuo dati pinou moc meli, tak aby z nich vzdy ten ourok 100 zlatych kaideho roku 
bez hyndrovani ngjake nesnaze vychazeli a v hotovosti sklädani byly. Jakoi^to ouroöni 
penize tichi 100 zlatych maji nyni i na budouci öasy a veöne jedine k tomu konci, mistu 
a cili obraceny byty, aby dva k litemimu cviceni schopni pacholici pfedne z pfatelstvi 
Truttnowskeho, jsouce z rodiöüv svobodnych poäli, a pakli by z tSch äädny k studiroväni 
schopny nebyl, tehdy mezitim jini, ktefikoliv dva ad artes liberales capaces a z chudych 
toliko rodiöflv po§li pacholici, bud z mesta neb z pfedmästi naddotöeneho Bydciowa 
rodiK, vybräni a die uznani vzacneho magistratu Nowobydczowskeho, nynejäiho i budou- 
ciho, na slu§nou iädost rodiöfiv neb pfätel tfchi pacholiküv eligiroväni, pak ad studia 
do kterehokoliv gymnasium neb universitatem die jich pohodlnosti posläni a applicirovani 
byli. A mä [na] jednoho kaideho tak studirujiciho pacholika k potfebam a fedrovani 
jich studii z t6ch vejä nadepsanych penez ouroönich padesate zlatych Rejnsl^ch a tak 
na oba spolu kaidy rok 100 zlatych obräceno a vydavano, a to hned od principii nebolizto 
male äkoly per omnes facultates tak dlouho bez interrupci kontinuiroväno b/ti, dokavad 
by jeden i druhy sve die jeho schopnosti zacate studia humaniora, philosophica, pak bud 
theologica neb juridica a medicinae nalezite nedokonal a ouplne neabsolvirovaL Pakli by 
se jeden neb druhy ze studii svevolne säm strhl aneb k dalsimu jich prosequirovani 
neschopny, vähavy a nepilny byl, mä ten a takovy teto me fundaci zbaven a na mist^ 
jeho jiny schopny, pilny a bohabojny pacholik Nowobydcäowsky z rodicüv chudych dosazen 
byti. Napodobnö kdyby jeden neb druhy neb snad obadva ode mne tak fundirovani pacholici 
bud jeäte v nizSich neb jiä v vyäSich skoläch do konviktu neb seminarium, aneb na tak 
hojnou kondici (vyminujic sprostou mestskou kondici) se dostal neb dostali, ze by z te 
same studia sve prosequirovati mohli, tehdy maji tim samym teto me fundaci präzdni 
a jich misto jinym neb jinymi dvoumi chudymi a schopnymi Nowobydczowskymi pacholiky 
(v§ak vädy pfdtelstvo Truttnowske anteponendo) suppliroväno byti. 

Jest pak ale a bude tech dvouch ätudentüv tato povinnost: aby oba spolu a jeden- 
kazd^ vzlä§tne tak dlouho, jak na teto fundaci me trvati a ji zazivati bude a budou, 
kazdeho tyhodne dve m§e svate, jednu v patek k pamätce pfehofkeho umuöeni Erista 
pana slySeli, a tu za mne a dobrodince jich, a pfätele me v pänn usnule, s vyfikänim 
jednoho rüzence obetovali, druhou pak mäi svatou dne sobotniho k pamätce bolestne 
matky Bozi Marie panny tez slySeti, a tu s vymodlenim jednoho rüzence ke cti a chväle 
panny Marie za vzacny magisträt Nowobydcäowsky jakoito opatrovniky sve obetovati 


117 P. Adam Frantiiek Trutnovsky. P. Adam Franz Trutnowsky. 117 

povinni jsou a to svevolne zanedbävati nemaji. Pokudz by ale jeden neb oba tito studenti 
z Tokaci Boii na duchovenstvi kterehokoliv fadu pfisli a kneästvi dosähli, tehdy bude 
a budou povinni post suas celebratas primitias jeden kazdy dve mse svaty k tomu cily 
a koncy a mineni, oumyslem a spüsobem nadepsanym slouäiti; pakli by in saeculo 
züstali, napodobne ty dve mse svaty k tomu cfli, konci a minöni kazdy vzlästnä sly^eti 
povinen bud a budte. 

A jakoz tato ma fundaci vzlästne a jedine ke ctipanaBoha, nejsvetejsi panny Marie 
a cele fise nebeske öeli a smefuje, a tu vzacny magisträt Nowobydczowsky jakoz to cessionarius 
s celou vzacnou obci, obdriic k tomu omnem requisitum consensum, jest akceptiroval 
a k ni dobrovolne pfistoupil: proöez take öastej opaceny vzactny magisträt krälovskeho 
venneho m^sta Noweho BydcJowa nad Czidlinau, nynejäi i budouci, za ochrance, opatrovniky 
a exekutory teto fundaci me jmenuji a ustanovuji, snaine je zadajic, aby se vzdy vsemu 
zadosti dalo, proti tomu jinäö necinilo, a oni v tom nejakou pfekazku pfisobiti nikdy 
zadnemu nedopou§töli. 

Na lepsi potvrzeni a vetSi opodstatnöm teto me respective cessi a fundaci, jak 
z strany dominorum cessionariorum libezne akceptaci jest netoliko toto instrumentum ode 
mne cedente et fundante s vlastnim podpisem a obyöejnym sekrytem mym korroboriroväno, 
tez od tecb k tomu do^ädanycfa panüv svedküv (vsak ale Jim a budoucim jich beze vsi 
skody a ouhony) podepsano a speceteno, pak peöeti mösta Noweho Bydc^owa a s pod- 
pisem nyni skuteöne regirujiciho pana purgkmistra a cele rady, t^z panüv starsich obec- 
nich utvrzeno, a tak ve tfi jednostejne znejici exemplaf e, z nichäto jeden za Jejich Vysoce 
Biskupskou Milosti (titul), druhy za mnou a tfeti v mestskem archivu Nowobydczowskym 
zustävati ma, sepsäno a vyhotoveno, anobrz i k ponizene iädosti me od Jeho Vysoce Bi- 
skupske Milosti (titul) jakozto v dioecesi sve super piis fundationibus nejpfednejäiho a 
vrchniho protektora ratificirovano a v knihy nalezite ingrossirovano, pak i do knfeh mest- 
skych krälovskeho venneho mesta Noweho Bydczowa nad Czidlinau decenter vteleno. 

Datum 3*«» Maii anno 1720. 

(L. S.) Adamus Franciscus Truttnowsky, 

curatus Lukavicensis.*) 

(L. S.) Jan Vaclav Elusak z Eostelcze. 

(L. S.) Jan Jifi Wanczura z Rzehnitz. 

(L. S.) 

Jeho Milosti cisarske kralovske rychtar 

Mikulas Paczowsky. Pavel Pelykän. 

Vaclav Alex. Eudolff, Jan Worel. 

pro tempore consul. 

Mai-tin Vit Kezlar, Frantisek Porcina. 

P^in^as, Martin Hausser. 


Simon Pelikan. 

Samuel Max Alexius. 

Vilim z Prosecäe. 


Jakub Niemecz. 
Martin Czeniek. 


T c?' j TT 1 iv Starsi obecni i na miste cele obce mesta 

Jan blgmund Ymlaufl. Noveho Bydczowa. 

Vaclav Czisteczky. 

Martin R&ziczky. 

Martin Wydra. 

Jan Eaukal. 

Jan Vaclav Kormaut. 

Samuel Modräiczky. 


*) In einer Abschrift des Stiftsbriefes aus dem ♦) Na opisu nadacni listiny, pochazejiciho z roku 

Jahre 1800 lautet die Unterschrift: 1800, zni podpis tento: 

Adamus Franciscus Trutnowsky de Trautnthai, 
artium liberalium magister sacrae cacsai'eae majestatis notarius juratus, parochus Lukaviensis. 


118 P. Adam Frantisek Trutnovsky. P. Adam Franz Trutnoweky. 113 

Vedle pfedchazejici ratifikaci od vysoce slavne ki'älovske komory Ceske s poTolenim 
vzacneho magistratu kralovskeho venneho mösta Noweho Bydczowa nad Czidlinoa pro 
budouci vecnou pamef tento instrument fundationis od velebneho pana Patera Frantiska 
Adama Truttnowskeho, farafe Lukawskeho ucinen a ex originali de verbo ad verbum do 
kneh pametnich citronove barvy vlozen a ingrossirovan jest. Consule domino Simeone 
Pelikan. Folio 1« et 2». 

Antonin Negedly, 
pro tempore syndicus. 


Ratificatio 

na svrchpsanou fundaci od slavne kralovske komoiy Ceske. 

Unsern günstigen Gruss und alles Gutes zuvor, ehrenfestet, guter Freund. 

Wir mögen euch nicht verhalten, wasmassen bei uns der alldortige Magistrat vor- 
und angebracht, sambt Herrn Pater Adam Franz Truttnowsky, Lukawitzer PÜEUxer, laut hiebei 
folgenden instrumenti für zwei von annen Neubitschower Bürgern erzeugte und zum 
Studiren taugliche Söhne, jedoch mit Reflectirung auf das Truttnowskische Geschlecht, 
eine Fundation per zwei Tausend Gulden Rheinisch aufgerichtet und gleich berührtes 
Geld erwähnten Neubitschower Magistrat (welcher solches schon auf Interesse elociret) 
wirklich ausgehändiget hat: dannenhero uns erdeuter Magistrat, womit diese Fundation 
in Ansehung, dass Erstens dadurch sowohl denen Bidschower bürgerlichen Söhnen ge- 
holfen, als auch für andere die gemeine Stadteinkünften alljährlich mit 20 Gulden 
melioriret würden, dann auch drittens der Magistrat das Geld nicht hinter sich, sondern 
solches zu anderwärtshin zu elociren gemeinet seie, confirmiret und ratificiret werden möchte, 
gehorsamst gebeten hat. 

Wie nun wir diese Fundation, als eine lobwürdige Sach allerdings zu ratificiren, 
jedoch das elocirte Geld (wie es die Erfahrung gibt, dass gar oft sonderbar in jetzigen 
schweren Zeiten die treuherzige creditores in grossen Schaden gerathen seind, hier aber, 
wie weit sich das Vermögen dieser creditorum erstrecket, auch in was für Priorität und 
folglich Securität angeführtes Capital stehet, nicht dociret worden) zur sicherer Stabilimng 
dieser guter Meinung wiederumb eintreiben und dafür je ehender, je besser einen nütz- 
lichen Grund zu Händen der Gemeinde erkaufen zu lassen, vorträglich und erspriesslicher 
zu sein erachtet haben : als befehlen anstatt und in Namen Ihrer kaiserlichen und könig- 
lichen katholischen Majestät, unsern allergnädigsten Herms, wir euch hiemit, dass ihr 
ein solches auf besagten Neubitschower Magistrat umb dieser unseren Verordnung gemäss 
das elocirte Fundationsquantum deren 2000 Gulden hinwiederumben des ehistens ein- 
zutreiben und hievor je ehender, je besser einen nutzbaren Grund zu erkaufen nicht 
allein bedeuten und auf den wirklichen Effect insistiren, mitliin wegen sothanen Geldern, 
auf dass solche ad mentem fundatoris und keinem andern End verwendet werden 
möchten, jederzeit eine genaue Obsicht tragen, sondern auch diesfalls bei dem euch 
anvertrauten königlichen Richteramt eine solche gute Vermerkung machen sollet, damit 
auch euere successores sich der Sachn anzunehmen und den Effect zu inspiciren wissen 
mögen. 

Geben Prag den 17. August anno 1720. 

N. N. Der Römisch kaiserlichen und königlichen katholischen Majestät wirklicher 
geheimer Rath, Kammer-Praesident und Kammerräthe im Königreich Böheimb. 

Dem ehrenfesten Mathias Franz Patzowsky, der Römisch kaiserlich königlichen 
Majestät königlichen Richter zur Neubitschow, unserm guten Freund, 

Neubytschow. 


119 P. Adam FrantiSek Trutnovsky. P. Adam Franz Trutnowskv. 119 


Das obstehende copia mit dem in dem allhiesigen Stadt-Archivio wohl verwahrten 
originali gleichlautend übereinstimmet, ein solches mit Beidruckung des Stadt-Insigels 
bestättiget wird. 

Signatum königliche Leibgeding-Stadt Neu-Bitschow den 5*®** Octobris 1763. 

Bürgermeister (L. S.) und Rath. 

Johann Peter Gebl mp., 

Svndicus. 

Ovefeny opis v c. k. mistodrzitelskem archivu Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalteroi- 

V Praze. Archive zu Prag. 


Stiftsbrief 
über die Adam Franz Trutnowsky'sche Studentenstiftung. 

/ 50kr. \ 
\ Stempel. / 

Vermöge der vidimirten Abschrift des Stiftsbriefes über die Adam Franz Trut- 
nowsky'sche Studentenstiftung vom 3. Mai 1720, welche dem Gedenkbuche der k. Kreis- 
und Leibgedingstadt Neubidschow, und zwar dem neuen Gedenkbuche Folio 57, entnommen 
wurde und welche Abschrift diesem Stiftsbriefe gerichtsordnungsmässig angeheftet ist, hat 
der Lukawetzer Pfarrer Adam Franz Trutnowsky eine Studentenstiftung gegründet und 
bestimmt, dass vorerst zwei zur wissenschaftlichen Ausbildung geeignete Jünglinge aus 
der Trutnowsky'schen Verwandtschaft, deren Eltern freie Leute sind, und in Ermangelung 
solcher Jünglinge zwei ftir freie Künste fähige, von armen Eltern stammende Jünglinge 
aus der Stadt Neubydschow oder der Vorstadt ausgesucht und nach dem Erkenntnisse 
des gegenwärtigen und künftigen Magistrates der Stadt Neubidschow erwählt werden, um 
den Studien auf irgend einem Gymnasium oder einer Universität obzuliegen. 

Die Studien sollen mit dem Besuche der Principi beginnen und bei dem Besuche 
aller Facultäten fortdauern, bis beide Stiftlinge die Humanitäts-Studien, die Philosophie, 
Theologie, die Eechtsstudien oder die Medicin beendet haben werden. 

Das Vermögen dieser Stiftung besteht in den Antheilen an: 

1. der Silberobligation Numero 7125 per 190 Gulden — Kreuzer 

2. der Notenobligation Numero 27561 per 1357 „ 86 

3. dem ob NC. 52 und 80 in Ruppersdorf haftenden Capi- 
tale per 10 „ 50 

4. dem ob NC. 105 in Diwischau haftenden Capitale per . 60 

5. dem ob NC. 27 in Libis haftenden Capitale per . . . 600 

6. dem Pfandbriefe der Böhmischen Hypothekenbank 
Numero 15220 per 100 

7. dem Pfandbriefe der Böhmischen Hypothekenbank 
Numero 16845 per 200 „ — „ 

8. der Silberobligation Numero 23980 per 300 „ — „ 

9. der Notenobligation Numero 17476 per 500 „ — „ 

10. der Notenobligation Numero 11892 per 300 

11. der Notenobligation Numero 29682 per 100 

12. der Notenobligation Numero 34730 per 1150 

Zusammen . . . 4868 Gulden 36 Kreuzer. 

Der Ertrag dieses Vermögens macht 218 Gulden 95 Kreuzer aus. 

An Baarschaft und Activforderungen werden mit Ende des Jahres 1885 153 Gulden 
5 Kreuzer verwiesen. 

Dieses Vermögen ist bei der kaiserlich königlichen Landeshauptkassa in Prag in 
Empfang gestellt und befindet sich bei dem Studentenstiftungsfonde in Verrechnung. 


V V 




120 P. Adam FrantiSnk Trutnovsky. P. Adam Franz Trutnowsky. 120 

Die Stiftung ist schon längst constituiert. 

Die kaiserlich königliche Statthalterei wird, wie bisher, für die Verwaltung des 
StiftungSTermögens nach den bestehenden Normen sorgen und verbindet sich, die Stiftung 
selbst auf Grund der dem Stadtrathe der Stadt Neubjdschow zustehenden Präsentation 
durch Ausschreibung und Verleihung zu vollziehen. 

Der gefertigte Stadtrath der Stadt Neubidschow verbindet sich für sich und seine 
Nachfolger im Amte das Präsentationsrecht nach den Bestimmungen dieses Stiftsbriefes 
auszuüben. 

Der Stiftsbrief wird in einem Pare ausgefertigt, welches bei der kaiserlich könig- 
lichen Statthalterei aufbewahrt wird. 

Dem Stadtrathe in Neubidschow wird eine vidimirte Abschrift des Stiftsbriefes 
übergeben. 

Prag den 7. Mai 1886. 

Für den Statthalter: 

(L. S.) Friedl mp. 

NeubidschoY den 1. Juni 1886. 

(L. St.) Der Bürgermeister: 

Ig. Eudmac mp. 

Stadtrath: 

Dr. HIaTnicka mp. 

Original v c. k. mistodrzitelskem archiva v Praze. Original im k. k. Staithalterei-ArchiTe tu Prag. 


121 


P. Viktorin Pertak. 


P. Victorin Pertak. 


121 


1721 

fijna 24. October. 


Studentske nadani P. Viktorina 

Pertaka. 

Faräf Cirkvicky P. Viktorin Pertak 
zalohl roku 1721 naddni pri Praisketn je- 
suitskem kofivikte sv, BaHolom^je a vön&val 
na nä 2200 zl, Rynskych, 

V nadacni listine ze dne 24.rijna 
1721 ustanovil je pro jednoho. ji- 
nocJia ze sve nebo nöktere jine s nim 
hlize zpriznene rodiny jako na pri- 
klad z rodiny Felixovych a to x)odle 
hlizkosti stupn^ pfibuzenstvi pri 
Start alespon dvandcti let a ostatni 
zptisobilosti k studoräni, jakoz 
i bezühonnosti. 


Kdyby z pribuznych zakladate- 
lovych po meöi i po preslici nebylo 
jiz nikoho, mel na nadani do kon- 
riktu prijat byti kterykoliv jiny 
z Klatov nebo z Doma^lic rodily 
mladik. Prävo jmenovaci apresentacni po- 
nechal zaklada^el na öas zivota sob^; po 
jeho smrti mH je vykondvati rektor koUeje 
u si\ Klimenta; pri to7n vsak navrhovaci 
prävo meto ndlezeti töliko zakladatelovyrn 
prihuznym po ineci a po preslici. 

Rektor niäl niiti plne prävo vyvoliti sobe 
z navrzenych toJio, koho za hodnSjsiho uznd. 

Stipendiste, jimz bylo ulozeno na zakla- 
datele v niodlitbdch cast^ji pamatovati, rneli 
züstaveni byti pri pozfväni nadani v nizsich 
skoldch latinskych a po dobu studii bohoslo- 
veckych. 

Nyni udili se nadani jako pe- 
näzni c. k, mistodrzitelstvim v Praze 
bez obmezeni na uröite uciliSti, 
avSak za setreni ostatnich ustano- 
vent nadaöni listiny, pokud je jeste 
provddSti Ize. 


JmSni nadacni, jez c. k. mistodrzitelstvi 
V Praze spravuje, cini 9092 zl. 54 kr. 


II. 


P. Victorin Pertak'sche Studenten- 
Stiftung. 

P. Viktorin Pertak, Pfarrer in 
Cirkwitz errichtete diese Stiftung im Jahre 
1721 bei dem Prager Jesuiten-Convict St. 
Bartholomäus und widmete zu ihrer Dotie- 
rung ein Capital von 2200 fl. Rheinisch. 

Zum Genüsse der Stiftung be- 
rief er in dem Stiftsbriefe vom 
24. October 1721 einen Jüngling aus 
seiner oder aus irgend einer ihm 
näher verwandten Familie, wie z.B. 
der Felix^schen Familie, und zwar 
nach der Nähe des Verwandtschafts- 
grades bei einem Alter von minde- 
stens zwölf Jahren und sonstiger 
Tauglichkeit zum Studieren sowie 
Unbescholtenheit. 

Sollte aus des Stifters Cognaten 
oder Agnaten keiner mehr vorhanden 
sein, so hätte welch immer andere 
aus Klattau oder Taus gebürtige 
Jüngling Aufnahme im Convict zu 
finden. Bas jus nominandi et pra^sentandi 
behielt sich der Stifter für die Zeit seines 
Lebens selbst vor, nach seinem Tode aber 
hätte es der Rector des Collegiums zu Set. 
Clemens auszuüben, wobei jedoch das Vor- 
schlagsrecht den stifterischen Cognaten und 
Agnaten zustehen sollte. 

Der Rector sollte das volle Recht haben, 
aus den Vorgeschlagenen den würdigeren zu 
wählen. 

Die Stif Hinge, welche verpflichtet waren, 
des Stifters im Gebete öfters eingedenk zu 
sein, hatten während der unteren lateinischen 
Schulen und wäiirend der theologischen Stu- 
dien im Genüsse der Stiftung zu bleiben. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung 
als Handstipendienstiftung von der 
k. k. Statthalterei in Prag ohne Be- 
schränkung auf eine bestimmte 
Lehranstalt, jedoch unter Fest- 
haltung an den sonstigen noch durch- 
führbaren Bestimmungen des Stifts- 
briefes verliehen. 

Das Vermögen der Stiftung^ welches 
ebenfalls die k. k. Statthalterei in Prag ver- 
waltet, beträgt 9092 fl. 54 kr. 

IG 


122 V, Viktorin Pertak. P. Victorin Pertak. 122 

Roku 1862 hyla zfize^m pH tiaddni dvö Im Jahre 1862 wurden zwei Stiftungs- 

mistUy jeS posud s roönim platem po 177 zl. platze errichtet, welche gegenwärtig und zwar 
49 kr, trvajL mit der Jahresgehür von je 177 fl. 49 kr, 

noch hestehen. 


In nomine sanctissimae atque individuae Trinitatis, Amen. 

Ego Victorinus Pertak, parochus Czirquitzensis, titulo gratitudinis ob multa beneficia 
ab inclyto convictu Pragensi Societatis Jesu mihi collata, ex libera voluntate et christiana 
charitate erga consanguineos meos et alios ex civitate regia Glattoviensi et Tustensi oriundos 
fundationem perpetuam facio pro uno juvene ex familia mea vel ex quocunque sanguine 
mihi propinquiore, uti est Felixiana, aut si aliquando ex cognatis et agnatis meis nullus 
superfuerit, pro quocunque alio juvene ex civitate regia Glattoviensi aut Tustensi, in 
collegio convictorum sancti Bartholomaei Societatis Jesu Pragae alendo ac vestiendo, et 
reverendo patri Jacobo Stessl, pro nunc rectori coUegii sancti Clementis, do et in manus 
consigno duo millia florenorum Rhenensium et ducentos florenos, qui ad census quovis 
meliere et securiore loco poni vel, si praenominato reverendo patri rectori ejusque 
successoribus ita visum fuerit, ad stabile quid et immobile converti poterunt. Ex hac 
summa cum emergant annui census centum triginta duo floreni, volo, ut nonaginta (plus 
aut minus, pro varietate temporum et annonae caritate) pro victu secundae mensae, 
qualis est hodie alunmorum ecclesiasticorum, in alimentationem juvenis, reliquum vero 
in vestimenta, lectisternia ac linea indumenta, itemque in medicinas more aliarum in 
eodem convictu fundationum expendantur. 

Jus nominandi et praesentandi juvenem ad hanc fundationem mihi reservo ego ad 
mortem usque, tanquam fundationis hujus author ; post mortem vero meam suscipietur is, 
quem reverendus pater rector coUegii Clementini praesentaverit, ita ut solunmiodo liceat 
cognatis et agnatis meis candidatos fundationis offerre et proponere. Reverendus pater 
rector vero jus plenum habeat ex iis, qui proponuntur, eligendi et imponendi eum, quem 
digniorem beneficio huius fundationis judicaverit. Cupio autem prae caeteris, ut semper 
ratio habeatur eorum, qui mihi sanguine magis sunt conjuncti, ac ii prae aUis hac mea 
fundatione gaudeant, modo annum aetatis duodecimum agant aut excedant, et alioquin 
apti nee malis moribus imbuti fuerint. 

Obligabuntur autem fundatione mea gaudentes litteris gnaviter sese impendere et 
pietati sub disciplina Societatis Jesu ad Dei gloriam, religionis catholicae ac patriae bonum 
studere nee non frequ enter in precationibus sui fundatoris meminisse. 

Emenso philosophiae cursu, si se ad statum vitae ecclesiasticae amplectendum 
alumnus resolverit, habeat jus, in memorato convictu sancti Bartholomaei manendi ac 
studendi juxta morem, consuetudinem ac obligationem aliorum ibidem alumnorum eccle- 
siasticorum per totam theologiam. Quodsi vero ad statum politicum elapso philosophiae 
triennio sese mallet resolvere, jus ulterius hac fundatione fruendi non habeat. 

Denique si quis (quod Dens avertat) ex his meis alumnis notorie in leges convictus, 
praesertim contumaciter, delinqueret, multoque magis, si nuUa spes emendationis esset, 
aut studiis diligentiam adhibere noUet, aut denique vitam ageret, quae prudenti judicio 
censeretur tali alumno indigna, tunc juxta arbitrium superiorum et juxta regulas et ordi- 
nationes ac statuta convictus hujus meae piae fundationis beneficio privetur ab eaque 
tanquam indignus arceatur aliusque in ejus locum suscipiatur. 

Desidero autem meo futuro alumno inculcari meo nomine, ut, ubi ex convictu exi- 
verit, ita se gerat, ut decet homines ingenua disciplina educatos neque se malae conver- 
sationi aut societati admisceat, ne tanti sumptus, praesertim his difficilibus temporibus, 
pereant et intentione sua fundator privetur. 

Reverendum patrem regentem nulla obligatione teneri volo ad rationes dandas hujus 
fundationis, praeterquam Deo et superioribus suis juxta morem aliarum in eodem con- 
victu fundationum. 


123 P. Viktorin Pertak. l\ Victorin Pertak. 123 

In horum omnium fidem praesens huius meae fundationis instrumentum in triplici 
exemplari confici curavi illudque sigillo proprio signatum et propria manu subscriptum 
extradidi, et pariter, ut a reverendo patre rectore praedicti coUegii Pragensis sancti 
Clementis consveto sui officii sigillo communiretur, impetravi. Die 24** Octobris 1721. 

(L. S.) Victorinus Carolus Pertak, 

curatus Cirkwicensis mp. 

(L. S.) Jacobus Stessl 

Socictatis Jesu, collegii Pragensis ad sanctum 
dementem pro tempore rector mp. 

(L. S.) Jacobus Mibes 

Societatis Jesu, convictus Pragae pro tempore 

regens mp. 

Original v c. k. mistodrzitelskem archivu v Prazo. Original im k. k. Statthalterei-Archive in Prag. 


IL 


16' 


124 


P. Franz Carl Kormauth. 


F. Frantiiek Karcl Kormauth. 


124 


1722 

August 24. srpna. 


P. Franz Carl Kormanth'sche Stu- 
denten-Stiftung. 

P.Franz Carl Kormauth, Pfarrer 
zu Chelcic in Böhmen, hat in seinem Testa- 
mente de dato Chelczitz am 24. August 1722 
die ihm gehörigen Äcker, Gärten uftd Wiesen 
seifien in Landshron hefindlichen ^nächsten 
Verwandten mit der Bedingung zum immer- 
währenden erblichen Fruchtgenusse vermacht, 
dass der nach Abschlag der Gebüren erübri- 
gende dritte Theil des Erträgnisses den 
armen Landskroner Studenten und 
wenn keine vorhanden wären, dem Lands- 
kroner Spitale zukommen sollte, wobei der 
Landskroner Magistrat die Aufsicht und 
Vertheilung zu übernehmen hätte. 

Laut des unterm 17. November 1S27 
vom Magistrate in Landskron ausgefertigten 
Stiftsbriefes wurde diese Stiftung dem Willen 
des Erblassers gemäss bis zum Jahre 1786 
persolviert; von da ab jedoch blieben die 
Interessen des aus dem im Jahre 1751 
erfolgten Venlcaufe der erblasserischen Grund- 
stücke erzielten Capitals, beziehungsweise des 
fruchtbringend angelegten Drittheiles unver- 
wendet, so dass das Stiftungscapitai im 
Jahre 1827 die Höhe von 446 fl. 28 kr. er- 
reichte. 

In diesem Jahre erfolgte die Beacti- 
vierung dieser Studenten- eventuell Annen- 
stiftung im Sinne des stifterischen Willens. 

Gegenwärtig wird diese Stif- 
tung von der Böhmischen k. k. Statt- 
halterei an studierende arme Lands- 
kroner Knaben über Präsentation 
der Landskroner Stadtvertretung 
verliehen. 

Der Genuss der Stiftung dauert durch 
alle Schulen ; der Stiftung hat die Verpflich- 
tung, des Stifters im Gebete eingedenk zu 
sein. 

Das Stiftungscapital, welches ebenfalls 
die Böhmische k, k. Statthalterei verwaltet, 
beträgt 1475 fl. 64 kr., die Gebür des be- 
stehenden einen Stiftungsplatzes 32 fl. 


Studentske nadäni P. Frantiska Karla 

Hormautha. 

P. Frantisek Karel Kormauth, 
fardr v Chelcicich v Cechdch, odkäzal ve sve 
posledni vüli dane v Chelcicich dne 24. srpna 
1722 svoje pole, zahrady a louky svym nej- 
bliMim pHbuznym v Landskroune ke stdUmu 
dMiönemu uziväni s podminkou, ze md tre- 
tifia vynosu po srdzce dävek zbyvajici po- 
skytovdna byti chudy m stude n 1 1\ m 
Landskrounskym a Itdyby takovych ne- 
bylo, Landskrounskemu Sjntdlu, pH öemz mel 
Landskrounsky magisträt na se vziti dohhd 
a podiloväni. 


Podle fiadacm listiny magistrdtem v Land- 
skrounä dne 17. listopadu 1827 vydane bylo 
nadäni uskutecnovdno podle vüle zaMadate- 
lovy az do roku 1786; od toho casu vsak 
zästaly üroky z kapitälu prodejem züstavite- 
lovych pozemkil roku 1751 ziskaneho, cili 
vlastnö z tretiny trhoue ceny na üroky ulo- 
zene neupotrebeny, tak ze nadacni kapital 
roku 1827 vyse 446 zl. 28 kr. dosdhl. 


Jmenovaneho roku bylo toto studentske, 
po pfipaM chudinske ^nadäni opet v zivof 
uvedeno ve smyslu vüle zakladatelovy. 

Nyni udili se Öeskym c. k. misto- 
drHtelstvim studujicim chudy m 
chlapcüm Landskrounskym na pre- 
sentaci möstskiho zastupitelstva 
V Landskroune. 

PoHvati Ise nadäni po vsechny skohf ; 
stipendista tnä zakladoUele ve svych modlif' 
bdch pamötliv byti. 

V 

Nadmni jmini, jez taktei üeske c. k. 
mistodrzitelstvi spravuje, eint 1475 zl. 64 kr., 
plat stävajiciho jedinelio mista pak 32 zl. 


125 P« Franz Carl Konuauth. P. Frantisek Karel Kormauth. 125 


!• 


Fraes. Stadt Landskron am 4. Sept. 1751. 
Prod. Godem die et anno. 


In nomine sanctissimae et individuae Trinitatis Patris et Filii et Spiritus sancti, Amen. 

Ego Franciscus Carolus Kormauth, curatus Cheleczicensis in unitate fidei catholicae 
apostolicae, quam profiteor et in qua etiam morior, considerans nihil certius esse morte 
et hora mortis incertius, de facultatibus meis sana et libera mente sequentem disposi- 
tionem facio et ordino, et quidem haeredem universalem et ex asse constituo meum ex 
sorore nepotem Antonium Christoph, ita tamen. ut teneatur hanc ultimam meam volun- 
tatem ad unguem observare et legata mea, seu pia, seu quaecunque alia, rite persolvere, 
ut sequitur: 

12, Agros, hortos et prata, quos haereditavi post mortem pie defuncti patris mei 
Wenceslai Kormauth lego amicis meis proximis Landscronae degcntibus ad usumfructum 
perpetuum successive haeriditarium, ita tamen, ut salvis praestationibus caesareis tertiam 
partem fructuum ex iis resultantium in conscientia obligentur dare et erogare in pauperes 
studiosos Landscronenses actualiter studentes, et si tales studiosi ibidem non darentur, 
hospitalibus applicentur, cujus inspectionem et distributionem amplissimo magistratui 
Landscronensi committo et, ut talem in se suscipiat, perhumaniter requiro. 

Et haec est ultima yoluntas mea, quam omni modo et jure, quo valere potest, sub- 
sistere volo et cupio, cujus ex[e]cutorem nomino et haberi yoIo venerabilem dominum 
Antonium Wokaun, decanum Wodnianensem et per paii-em districtus Pragensis vicaiiatus 
foranei administratorem. 

Atque ita in majus robur manu propria me subscripsi et infra nominatos testes, ut 
pariter facerent, requisivi. 

Actum Chelczicii die 24. Augusti 1722. 

(L. S.) Franciscus Carolus Kormauth, 

curatus ibidem. 

(L. S.) Pater Tliomas Josephus Bruta, 

parochus Elhencnsis. 

(L. S.) Martin Mahal, 

soused z mestys Elhenic. 

Praesentatum 12. Septembris 1722, 14. Septembris 1722 confirmatum. 
Publicatum valvis apertis 16. Novembris anno 1722. 

(L. S.) Archiepiscopale consistorium. 

Ingrossirt Landscronae die 6. Novembris 1751, jedoch ohne mindesten Schaden und 
Nachtheil des sitzenden Raths und Gefahr aber denen anbegehrenden Parteien. 

CoUatum. 

Dass die vorstehende Abschrift aus dem Stadt Landskroner Gedächtnisbuche vom 
Jahre 1683 folio 181 et 182 gezogen wurde und mit demselben wörtlich gleichlautend 
sei, wird hiermit bestätigt. 

Vom Oberamte der HeiTschaft Landskron am 11. Juni 1827. 

(L. S.) Müller, 

Obcramtmaim. 


Einfache Abschrift im k. k. Statthalterci- Archive Jcdnoduchy opis v archivu c. k. mistodrzitelstvi 

zu Prag. V Trazo. 


126 r. Franz Carl Kormauth. T. Frantisek Karel Kormauth. 126 


II. 

Stift ungsurkunde. 

Wir Bürgermeister und Bäthe der hochförstlich Lichtensteinischen Municipal-Stadt 
Landskron Chnidimer Kreises in Böhmen Urkunden und bekennen hiemit öffentlich, dass 
der zu Chelezitz in Böhmen als Pfarrer verstorbene Franz Karl Kormouth in seinen la- 
teinischen Testamente de dato 24*®'* August, praesentato beim Prager erzbischöflichen 
consistorio 12'®" September, publicato apertis valvis 14. September et confirmato 16*®" No- 
vember 1722, dann ingrossato 6*®° November 1751 im Stadt Landskroner Gedächtnisbuche 
vom Jahre 1683 folio 181 et 182 §p^** 12 die ihm nach seinen hier abgelebten Vater 
Wenzl Kormouth erblich angefallenen Grundstücke seinen in Landskron befindlichen 
nächsten Freunden mit der Verbindlichkeit zum immerwährenden, sohin erblichen, Nutz- 
genuss vermacht habe, dass sie den nach Abschlag der kaiserlich königlichen Gaben sich 
ergebenden dritten Theil des Erträgnisses denen actu studierenden annen Lands- 
kroner Studenten und, wenn keine vorhanden wären, denen hiesigen Spitälern zu- 
kommen lassen sollten, wobei der gefertigte Magistrat die Aufsicht und Vertheilung über 
sich nehmen sollte, wie dies alles ex formalibus testamenti §12: „Agros, hortos et prata, 
quos haereditavi post mortem pie defuncti patris mei Wenceslai Kormouth lego amicis 
meis proximis Landskronae degentibus ad usumfructum perpetuum successive haeredi- 
tarium, ita tarnen, ut salvis praestationibus caesareis tertiam partem fructuum ex üs re- 
sultantium in conscientia obligentur dare et erogare in pauperos [sie] studiosos Land- 
skronenses actualiter studentes, et si tales studiosi ibidem non darentur, hospitalibus 
applicentur, cujus inspectionem et distributionem amplissimo magistratui Landskro- 
nensi co[m]mitto et, ut talem in se suscipiat, perhumaniter requiro", deutlich zu ent- 
nehmen ist. 

Da nun seine damalige in Prager erzbischöflichen Consistorium vermuthende Ab- 
handlungsbehörde nicht nur keinen gehörigen Stiftsbrief über diese Studentenstiftung 
ausgefertiget, sondern auch die Sicherstellung durch eine bücherliche Vormerkung dieser 
letztwilligen Anordnung auf den zu ihrer Bealisirung bestimmten Realitäten unterlassen 
hat, was zur Folge hatte, dass diese hiezu bestimmten Grundstücke von den nächsten 
Freunden des Stifters am 10*®** November 1751 laut obigen Gedächtnissbuch folio 189 et 
190 an einen gewissen Mathias Joseph Ghmel, kaiserlich königlichen Grenzzolleinnehmer, 
um 750 Gulden, recte 770 Gulden verkauft und nur der dritte Theil dieses gelösten 
Kaufschillings, respective die jährlichen Interessen hievon, zu dem von Stifter fest- 
gesetzten Zwecke bis zum Jahre 1783 inclusive unter die hiesigen Studenten, anno 1784 
et 1785 aber in deren Abgang unter die Spitäler vertheilt, dann aber im Jahre 1786 
dieses früher beim Käufer obiger Realitäten und später in den Landskroner Gemeidrenteu 
verzinslich angelegene Capital den Letztern aufgekündigt, mittelst der königlichen Kreis- 
kassa zur weitern Anlegung bei den Herrn Ständen abgeführt und vom königlichen Ka- 
meralzahlamte auch mit den eingesendeten 260 Gulden sub numero 14806 de dato 
1. November 1786 zu sy^ Procent in Aerarial-Obligationen angelegt, aber auch seit 
dieser Zeit keine Interessen hievon weder fiir arme Studenten noch für die Spitäler mehr 
erfolgt wurden, so kann der Magistrat auch nur aus diesen dem kaiserlich-königlichen 
Fiskalamte bei der kaiserlich-königlichen Gubernialregistratur und beim kaiserlich- 
königlichen Kameralzahlamte möglich gewesenen Erörterungen den zugleich miterhobeneu 
gegenwärtigen Stand dieses Stiftungsvermögens infolge hoher Gubernial- Verordnung vom 
26^®" Oktober laufenden Jahrs Zahl 53036 und königlich kreisämtlichen Auftrag von 
5teii qi recepto 10. November laufenden Jahrs Numero 9749 in diese Stiftungsurkunde 
aufnehmen, der nachstehender ist: 

Eine ständische vierpercentige Aerarial-Obligation 

de dato Nro. per 260 fl. — kr. 

als Stammcapital, deren Interessen bis zu ihrer Ver- 
losung nur zur Hälfte in Wiener Währung bezahlt 
werden mit 5 H. 12 kr. 

An Ersparnis eine Hofkammer-Obligation de 

dato Nro. per 100 fl. — kr. 

a 27:1 Procent jährlich mit 2 fl. 30 kr. 


127 P. Franz Carl Kormaiith. P. FrantiSek Karel Kormaiith. 127 

Bei Privaten ä 5 Procent anliegende 35 fl. W. W. 1 fl. 45 kr. 

Detto detto 20 fl. W. W. 1 fl. — kr. 

Eine Metallique-Obligation de dato 

Nro. per 31 fl. 28 kr. C. M., 

deren jährliche Interessen betragen 1 fl. 35 kr. C. M. 

oder in Wiener Währung 3 fl. 57'/^ kr. 

An Capital in verschiedenen Währungen in 

Summa 446 fl. 28 kr., 

die an jährlichen Interessen itzt abwerfen 14 fl. 24 Va kr. W. W. 

Hieraus ist zu entnehmen, dass seit dem Jahre 1787 die Interessen nicht mehr zu 
dem vom Stifter festgesetzten Zwecke verwendet worden seien, und dass man, weil der 
damalige Landskroner Magistrat mit seinem Gesuche um ihre fernere Erfolglassung für 
die Spitalarmen in Ermanglung armer Studenten untern 22^®"* Mai 1787 Numero 14505 
hochortig abgewiesen worden ist, muthmasslich durch das Anwachsenlassen der Ersparnis 
eine Vermehrung des Stiftungscapitals und einstige bessere Dotirung der Stiftlinge beab- 
sichtiget habe. 

Um nun den Willen des Stifters mit Hinwegsetzung über alle inmittelst eingetre- 
tenen hierin nichts ändernden Verhältnisse durch den im Jahre 1751 geschehenen Ver- 
kauf der zu dieser Stiftung ursprünglich bestimmten Realitäten, die in Verlust gerathenen 
Verlassenschaftsakten und alletifälligen längst verjährten Ersatzansprüche doch noch 
möglichst zu erfüllen, wird nun diese Studentenstiftung zu ihrer Flüssigmachung zufolge 
obiger hohen Gubemialverordnung von 26^®** Oktober laufenden Jahrs Zahl 53036 auf • 
immerwährende Zeiten dahin rectificirt und constituirt dergestallt, und zwar, dass aus 
den von dem ganzen Stiftungscapitale per 446 Gulden 28 Kreuzer eingehenden jährlichen 
Interessen nur ein Platz von jährlichen 14 Gulden errichtet werde und dass der Genuss 
dieser Stiftung, bei welcher der gefertigte Magistrat kraft des ihm von dem Stifter zu 
derselben eingeräumten Vertheilungs- respective Präsentationsrechtes das Vorschlags- 
beziehungsweise Ernennungsrecht auszuüben hat, durch alle Schulen zu dauern habe, 
wofür der Stiftling des Stifters in seinem Gebete eingedenk zu sein und durch ein gutes 
sittliches Betragen und einen vollkommen entsprechenden Fortgang in den Studien sich 
dieser Wohlthat würdig zu bezeigen verpflichtet wird. 

Sollte jedoch bei einem eintretenden Erledigungsfalle dieser Stiftung es sich ergeben, 
dass kein studierender armer Landskroner Knabe vorhanden wäre, so soll das zu jener 
Zeit vorhandene Stiftungsinteresse den Landskroner Spitalarmen insolange zugewendet 
werden, bis wieder ein armer studierender, zu dieser Stiftung geeigneter Knabe von Lands- 
kron vorhanden sein wird, welcher dieselbe über Vorschlag des gefertigten Magistrats 
zu erhalten haben wird. 

Zur Urkunde und Festhaltung dessen ist dieser Stiftsbrief in drei gleichlautenden 
Exemplarien ausgestellt und vom Magistrate individualiter und zweien Zeugen unterfertiget 
worden. Stadt Landskron den 17. November 1827. 

(L S.) Franz Riess mp., 

Bürgermeister. 

Franz Schwab mp., 

Iter Magristratsratli. 

Johann Beran mp. 

Franz Werner mp. 

Joseph Meixner 
als Zeuge lU]). 

Philipp Gesorg nij). 

als Zeuge. 


128 r*- Franz Carl Kormauth. P. Frantisek Karel Kormautb. 128 

Ad numerum 1036. 

Die vorstehende längst vor Erscheinung der Erbsteuerpatente errichtete Studenten- 
stiftung wird in dieser Hinsicht hiemit erbsteuerfrei cerciorirt. 

Von der kaiserlich-königlichen Erbsteuerhofcommission. 

Prag, am 14. April 1828. 

In Verliinderung Seiner Excellenz des Herrn Oberstburggrafen. 

(L. S.) * Freiherr v. Ubelli. 

Anton von Bretfeld. 

N. 20500. 
Gegenwärtiger Stiftsbrief wird anmit seinem ganzen Inhalte nach bestätiget. 

Vom kaiserlich königlichen Landesgubernium. 
Prag, am 20*«° Mai 1828. 

(L. S.) Klebeisberg mp. 

Pötting mp. 

Original im k. k. Stattbalterei-Archive zu Prag. Original v c.k.mistodrzitelskem archivu vPraze. 


129 


Elisabeth Theresia von Mikosch. 


Alzbeia Terezie z Mikosu« 


129 


1722 

October 10. fijna. 


Elisabeth Theresia von Mikosch'sehe 
Studenten-Stiftung. 

Die Generalswitwe Elisabeth The- 
resia von Mikosch hat letzt willig im 
Jahre 1722 der Kleinseitner „Todesangst- 
Christi-Bruderschaft" hei St, Nicolaus in 
Prag den Betrag von 150 fl. zu dem Zwecke 
gewidmet^ dass die Interessen desselben einigen 
armen Studenten verabreicht werden, welche 
hi^für jedesmal der Andacht mit Lichtern 
beiwohnen sollen. 

Nach Aufhebung dieser Bruderschaft 
wurde über Anordnung der Landesstelle vom 
14. April 1820, Nr.-G. 17.865, die Stiftung 
dahin geändert, dass der Ertrag des Stif- 
tungsvermögens an den ärmsten wohl- 
r erhaltenen, mit gutem Fortgang 
studierenden Kleinseitner Gymna- 
sialschüler als Gnadengabe in der Char- 
tvoche zu verabreichen sein wird. 

Hierüber wurde dann von dem Bürger- 
meister und den Räthen der königlichen 
Hauptstadt Prag, welchen das Präsentations- 
recht zustand, unterm 10. Mai 1820 der 
Stiftsbrief ausgefertigt, der am 2. August 
1820 die Bestätigung des Landesguberniums 
erhielt. 

Zu Folge dieses Stiftsbriefes werden die 
Stiftungsinteressen vomPräfecten des Klein- 
seitner Gymnasiums ohne Beisein des Präsen- 
tatars an den ärmsten wohlverhaltenen, mit 
gutem Fortgange studiermiden Kleinseitner 
Gymnasialschüler in der Charwoche mit der 
Erinnerung, im Gebete der Stifterin einge- 
denk zu sein, als eine Gnadengahe verabfolgt 
und hievon dem Magistrate die namentliche 
Anzeige erstattet. 

Zu diesem Zwecke tvird der Di- 
rection des k. k. deutschen Gymna- 
siums der Kleinseite in Prag von 
der k. k. Statthalterei, welche das 
Stiftungsvermögen in der Höhe von 
1016 fl. 12 kr. verwaltet, jährlich der 
Betrag ron 40 fl. flüssig gemacht. 


Studentske nadäni Alzbety Terezie 

z Mikosü. 

Vdova po generälovi Alibita Tere- 
zie z MikoSü vSnovala ve sve posledni 
Vidi V roce 1722 Malostranskemu „Bratrstvu 
smrtelne üzkosti Kristovy" u sv. MikuläSe 
V Praze obnos 150 zl. za tim üöelem^ aby 
üroky z n^ho poskytoväny byly nSkolika 
chudym studujicim, kteriz za to vMy poboi- 
nosti se svicemi züöastniti se mSli. 


Po zruseni bratrstva tohoto pozminena 
byla k rozkazu zemske vlädy ze dne 14. duhna 
1820 c. gub. 17.865 nadace tato v ten zpüsob, 
ze poskytovati se mä vynos naduöniho jmeni 
nejchudsimu zachovalemu, s dobrym 
prospächem studujicimu gymnasij- 
nimu zäku Malostranskemu jako dar 
z milosti a to v tyden velikonoöni. 

tom zhotovena byla pak purkmistreni 
a radnimi krdlovskeho hlavniho m(sta Prahy, 
jimz pfisluselo prävo presentaöni, dne 
10. kvHna 1820 nadacni listina, kterez do- 
stalo se potvrzeni zemskeho gubernia dne 
2. srpna 1820. 

Vedle teto nadaöni listiny vyddvä üroky 
jmeni nadaöniho riditel gymnasia Malostran- 
skeho i v mprltomnosti presentatorove jakoito 
dar z müosti nejchudMmu zachovalemu, 
s dobrym prospöchem studujicimu gymnasij- 
nimu zäku Malostranskemu v tyden veliko- 
noöni s pfipmnenutim, aby v modlitbe na 
zokladatele pamatoval, a ucini o tom magi- 
strätu oznämeni s uddnim jmena obdareniho. 

K tomu cili poukazuje c.k. misto- 
drzitelstvi, jei nadaöni jmeni v ob- 
nosu 1016 zl. 12 kr. spravuje, kazdo- 
rocnö obnos 40 zl. riditelstvi c, k. 
nömeckeho gymnasia Malostran- 
skeho V Praze k vyplate. 


17 


130 Elisabeth Theresia von Mikosch. Alibeta Terezie z Miko&u. 130 

I. 

Sub eodem. 
[Anno 1723 am Montag nach den Sontag Laetare, das ist den 8. Martii.] 

In den Nahmen Gottes Vatters, Gott des Sohns und Gott des heyligen Geistes. 
Amen. 

Demnach ich bei guter Gedächtnus, völliger Vernunft und Verstand bin, dahero 
habe ich mein wenigens Vermögen, was mir Gott annoch gesegnet und erhalten hat, wie 
darmit und sonsten nach meinem Absterben gehalten werden solle, nachfolgende Dispo- 
sition und letzten Willen verfassen wollen, als nemblich: 


9. Denen Bruderschaften der „Todangst Christi", Set. Barbara, Set. Sebastianit 
Corporis Christi wie auch bei Set. Norberth in der Altstadt vor eine glückliche Sterb- 
stundt, item zu Set. Aegidi der Bruderschaft des heiligen Rosenkranz und heiligen Sca- 
pulir bei Set. Galli, der Bruderschaft des heiligen Schutzengels bei den ehrwiirdigen 
Patern Paulanern, item der Bruderschaft bei Set. Wenzl in der Neustadt, der heiligen 
Anna wie auch der Rosenkranz-Bruderschaft bei Set. Maria Magdalena auf der Elein- 
seiten, allen bemelten Bruderschaften legire zu zehen Gulden. 


26. Ist auch mein ausdrücklicher Will, dass in Fall ein oder mehr Codicill oder 
Zetteln, so entweder durch und durch mit einer Hand geschrieben oder allein von mir 
unterschrieben wären, selbige so kräftig und giltig sein sollen, als wenn sothane von 
mir von Wort zu Wort alhier eingetragen wären. AUfemer will ich auch, falls diese 
meine Disposition wider Verhoffen nicht als ein zierliches Testament gelten thäte, 

27. dass sothane als ein Codicill mortis causa Donation, Fideicommiss oder wie es 
immer von Rechten etwas wirken kann, gerichtet, gehalten und darnach gegangen werden 
soll; zu diesem vorbehalte mir ausdrücklichen, diesen meinen letzten Willen entweder 
völlig zu cassiren oder zum Theil zu ändern, nach eigenem Belieben zu machen, wie es 
auch die. Rechten zulassen. 

28. Solchemnach Ihre königliche Majestät oder Dero königliches grösseres Land- 
recht und königliche Landtafel im Königreich Böhmen allerunterthänigst und gehorsam 
gebeten haben will, Dieselbte geruhen über diesen meinen letzten Willen festen Schutz, 
Schirm und Hand zu halten vor jetzt und alle Zeiten, solchen zuforderist publiciren und 
der königlichen Landtafel einverleiben zu lassen. 

Zu Urkund und mehrer Beglaubigung alles dessen ich diesen meinen letzten Willen in 
Gegenwart untenbenannten (titl.) Herren Gezeugen erbeten eigenhändig unterschrieben 
und mit meiner gewöhnlichen Petschaft bestätigen lassen, auch sie Herren Zeugen dahin, 
dass sie solchen meinen letzten Willen im Angesicht meiner uno eodemque contextu ebener- 
massen unter ihren eigenhändigen Namensunterschrift und beigedruckten Petschaften (jedoch 
ihnen und ihren Erben ohne Schaden und Nachtheil) mitgefertiget haben, auch sothanen 
meinen letzten Willen allgehörigen Orten bezeugen wollen, alles Fleiszes erbeten. So ge- 
schehen Prag den 22. April anno 1718 Jahr [sie]. 

Elisabetha Teresia verwittibte Generalin 

von Mickoschin. 
Peter Eusebius Radetzky Freiherr von Radetz. 

Leopold von Gymnych. 

Germanus Nicolaus von Bersuder. 


Codicill. 

Nachdem ich im Jahr 1718 den 22. April in meiner Krankheit ein mit allen Solen- 
nitäten versehenes Testament eigenhändig gefertiget, auch zu dato Willens bin, dass bei 
demselben sein Verbleiben haben solle, darbei mir aber vorbehalten, ein oder mehrere 


131 Elisabeth Theresia von Mikosch. Alzbeta Tcrezie z Mikosü. 131 

Codicill machen zu können und besonders da sich mit meinem wenigen Vermögen 
und anderen Sachen vieles geändert, als thue ich heunt untengesetzten Dato und Jahr 
bei, Gott sei Dank, reifer Vernunft und wohlbedacht dieses Codicill machen und mit 
meiner eigener Hand von Wort zu Wort ausfertigen, und zwar: 

Der Hof-Schlosserin Frau Midi, Bürgerin der Kleinseiten, vermache ich ihr mein 
vergoldtes silbernes Maschel zur Gedächtnus. — Ferner will ich auch, dass man nach 
meinem Tod umb ein glückselige[s] Sterbstündlein zu der Bruderschaft „Todangst Christi** 
bei Jesuviter [sie] auf der Eleinseiten hundert und fünfzig Gulden Capital erlege, damit 
von denen fünf per cento Interesse jedesmal bei der Andacht paar arme Studenten mit 
Lichtern beiwohnen möchten, welchen jedesmal ein Almosen, so viel als die Interesse 
leiden wird, gereichet und gegeben werde. 


Letzlichen bitte, womit dieses Codicill mit Bewilligung der Römisch kaiserlichen 
Majestät Räthe und verordneten königlichen Unterambtleuten bei der königlichen Land- 
t^fel imi Königreich Böheimb einverleibet möchte werden. 

Zu Festhaltung dessen habe mich auch eigenhändig unterschrieben und mein Pet- 
schaft beigedruckt, wie auch von Wort zu Wort selbsten alles dieses verfertiget. Prag, 
den 10. October anno 1722 Jahr. 

Elisabeth Theresia verwittibte Generalin 

von Mikosch. 

Dieses vorstehende Testamentum sammt dem Codicill ist mit Bewilligung der Römisch 
kaiserlich- und königlichen Majestät Räthen und verordneten Pragerischen Unterambt- 
leuten und des darinen bemelten executoris testamenti Begehren in diesen Quatern ein- 
getragen und aus denen Originalien von Wort zu Wort eingeschrieben worden. 

Landtafel-Quatem Nr. 358 foL A 10—16. Kvatern zemskycb desk c. 368 »tr. A 10—16. 


Wir Endesgefertigten, Bürgermeister und Räthe des Magistrats der königlichen Haupt- 
stadt Prag, bekennen hiemit für uns und unsere Amtsnachfolger, dass, nachdem die Frau 
Theresia, verwitwete Generalin von Mikosch, in dem ihrem unterm 8^®" März 1723 errichteten 
Testamente beigefügten Codicill der Stadt Prager Kleinseitner Todesangst-Christi-Bruder- 
schafb bei SanctNiclas bei den Jesuiten 150 Gulden Rheinisch zu dem Ende verschafft hat, 
damit von den 5 pro cento Interessen jedesmal ein Almosen, soviel als die Interessen zulassen, 
paar armen Studenten gereicht und gegeben werde, welche jedesmal bei der Andacht 
mit Lichtem beiwohnen sollen und nach erfolgter Aufhebung jener Bruderschaft diese 
Stiftung, welche bisher an zwei arme studirende Jünglinge verliehen wurde, dermalen 
vermög Anordnung der hohen Landesstelle vom 14. April 1820 N. G. 17865 in der Art 
ferners bestehen soll, dass der Stiftungsertrag an den ärmsten wohlverhaltenen mit guten 
Fortgang studirenden Kleinseitner Gymnasialschüler als Gnadengabe in der Charwoche 
verabreicht werde, wir als hochstellig anerkannte Präsentanten zu jener Stiftung uns 
zufrieden stellen, womit der jährliche Ertrag des bei dem kaiserlich königlichen Ea- 
meralzahlamte : 

Iteni unter einer böhmisch ständischen Aerarial-Obligation a 27^ per 
cento mit 150 Gulden 

2teii» unter einer Hofkammerobligation ä 2V2 per cento mit 40 Gulden 

3tenB |,ei ^QY Frau Rosa Gräfin KoUowrat Liebsteinsky sub hypotheca 
Miecholup Saazer Kreises a 5 per cento mit 20 Gulden 

zusammen per . . .210 Gulden 
verrechnenden Mikoschen Studentenstiftungskapitals, wovon die Interessen jährlich 5 Gulden 
45 Kreuzer betragen, durch den jedesmaligen Praefect des Kleinseitner Gymnasiums an den 
ärmstem wohlverhaltenen, mit guten Fortgange studirenden Kleinseitner Gymnasialschüler 

IL 17* 


132 


Elisabeth Theresia von Mikosch. 


Alzbeta Terezic z Mikosu, 


132 


in der Gharwoche mit der Erinnerung, in seinem Gebete der Stifterin eingedenk zu sein, 
als eine Gnadengabe ohne Beisein des Präsentators verabreicht und als an den Magistrat 
blos hievon die namentliche Anzeige alljährlich gemacht werden solle, welche Verab- 
reichung und Anzeige der mitgefertigte dermalige Präfect des Eleinseitner gymnasii für 
sich und seine Amtsnachfolger übernimmt. 

Urkund dessen ist dieser Stiftsbrief in drei gleichlautenden Exemplarien, wovon 
eines bei dem Magistrate der königlichen Haupstadt Prag, das zweite bei dem Elein- 
seitner gymnasio und das dritte bei dem kaiserlich königlichen Eanmieralzahlamte hinter- 
legt werden soll, ausgefertigt und nebst den Interessenten von zweien Zeugen unter- 
zeichnet worden. 

So geschehen bei dem Magistrate der königlichen Hauptstadt Prag am 10. Mai 1820. 


(L. S.) 

Bartholom. Hanner, 

substituirter Prafect in seinem and seiner Amts- 
nachfolger Namen mp. 

Mathias Karl Ehrlich, 

Professor der Religionslehre, als Zeuge mp. 

Niclas Plahl, 

Grammatical-Professor daselbst, als Zeuge mp. 

Franz Richter, 
Secretär mp. 


Johann Baptist Prochaska, 

Vice-Bürgermeister. 

Wolfgang Bock, 

Rath mp. 

Felix Ritter von Kundratiz, 
Rath mp. 

Paul Just, 

Rath mp. 

Franz Strecker, 

Rath mp. 

Vincenz Czagl, 

Rath mp. 

Joseph Schütz, 
Rath mp. 

Joseph Jebautzky, 
Rath mp. 

Anton Eaudelka, 

Rath mp. 

Nr. 31022. 

Vom kaiserlich königlichen Böhmischen Landesgubernium wird Torstehender Stifts- 
brief seinem ganzen Inhalte nach hiemit bestätiget. 

Prag am 2. August 1820. 

(L. S.) Mertens mp. 

(L. S.) Willmann mp. 


Original im Prager Stadtarchiv sub Nr. 836-1. Original v archivu mesta Prahy pod c. 836-1. 


133 


P. Jan Ottouivl. 


P. Johaun üttonici. 


133 


116. 


1724 

listopadu 1. November. 


Stndentske nadäni P. Jana 
Ottoniela. 

Faräf v Marhvarticich P, Jan Otto- 
niel odkdzal 1200 zl. na naddni pri jesuif- 
skeni semindfi u sr. Väclava v Praze a 
nröil je pro jinocha ze sveho pokrev- 
ntko pfibuzenstva aneb z pribuzen- 
stva po preslici a, hdyby takoveho 
nebylOy pro jineho schopneho syna 
pocestnych rodicii. 


Ponevadi vSak jmenovany semindr odkaz 
odmitly usnesli se dedicove a vykonavateU 
posledni vule zaMadatelovy, dostavse svoleni 
iniieci-arctbiskupske konsistore Pra^ske, ic 
odkaz pfenesou na jesuitsky setninäf v Lifo- 
m^fictch, ktereHo usneseni platnosti doslo 
fundoröni listinou ze dne 1. listopadu 1724, 
jiz arcibiskupsky Ordinariat v Praze schvälil 
dne 1. breztia 1725, 


Vedle teto listiny pfijali zdstupcove je- 
suitskelio Seminare v Litomöficieh recenc 
naddni, i sltbili, ze je budou zacliovävati 
podle vüle zakladatelovy a ttstanovili, ie 
jmenovaci a presentaöni prdvo niä pfisluseti 
d^kanovi v Kanienici. 


Stipeudistüm ulozeno nwdliti se castcji 
sa zaMadatele. 


Po zruseni jesuitskych seminäru pre- 
metieno nadäni vpeniini, i trvd v teto zpti- 
sobS posud, byvsi pouze na krdtko pfidMeno 
k cisarskemu konviktu studentskemu v Praze, 


Udili je nyni c. k. niistodrjitel- 
stvi V Praze na presentaci Cesko- 
Kamenickeho dökana idküm gymna- 
sijnim bez obmezeni na uröite uci- 
listä; müie jim je vsak ponechati 
i po dobu studii universitnich. 


?. Johann OttonieFsche Studenten- 
Stiftung. 

P. Johann Ottoniel, Pfarrer in 
Markersdorfy hat letztwüUg beim Jesuiten- 
Seminar zu St. Wenzel in Prag eine Stif- 
tung für einen Jüngling aus seiner 
Blut SV er w andt Schaft oder aus 
seinen Cognaten und in deren Er- 
mangelung für einen anderen fä- 
higen Knaben von ehrbaren Eltern 
angeordnet und zu diesem Behuf e den Betrag 
von 1200 fl. legiert. 

Da jedoch dieses Legat vom genannten 
Jesuiten-Seminar ausgeschlagen wurde, sahen 
sich die Erben und Vollstrecker des Testa- 
mentes des Stifters nnch erfolgter Einwilli- 
gung des Prager fürsterzbischoflichen Consi- 
storiums veranlasst, dieses Stiftungslegat an 
das Leitmeritzer Jesuiten- Seminar zu über- 
tragen, welcher Act in dem vom fürsterzbi- 
schoflichen Ordinariate in Prag unterm 
1. März 1725 ratificierten Fmidationsifistm- 
mente vom 1. November 1724 zur Geltung 
gelangte. 

In diesem Fufidationsinstrumenie wurde 
diese Stiftung von den Vertretern des Leitme- 
ritzer Jesuiten-Seminars angenormnen, deren 
Persolvierung im Sinne des stifterischen 
Willens gelobt und bestimmt, dass das Be- 
nennungs- und Präsentationsrecht dem jewei- 
ligen Kamnitzer Dechante zustehen soll. 

Ben Stiftungen wurde zur Pflicht ge- 
macht, des Stifters öfter im Gebete eingedenk 
zu sein. 

Nach der Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
narien wurde diese Stiftung in eine Hand- 
stipendienstiftung umgewandelt und besteht 
als solche — nachdem sie vorübergehend dem 
kaiserlichen Studentenconvicte in Prag ein- 
verleibt war — heute noch aufrecht, 

Sie wird gegenwärtig von der 
k, k, Statthalterei in Prag über Prä- 
sentation des Böhmisch-Kamnitzer 
Dechants an Gymnasialschüler ohne 
Beschränkung auf eine bestimmte 
Lehranstalt verliehen und dem Stift- 
ung eventuell auch auf die Dauer 
der Univ er sitäts Studien belassen. 


134 P. Jan Otioniel. P. Johann Ottoniel. 134 

Nadaöni jmini taktei c. k. mistodrzi- Das Stißungscapüal, welches ebenfalls 

tdstvtm V Praze spravovam, öini 4353 zl. die k. k. StaMhälterei in Prag verwaltet, be- 
24 kr, ; z vynosu jeho vypläci se jedno sti- trägt 4333 fl. 24 kr, ; am dem Ertrage 
pendium roönich 148 zl, dieses Capitales wird ein Stißungsplatz mit 

der jährlichen Gebür von 148 fl. dotiert. 


Nos Ghristophorus Joannes Godefridus Hain, sacrae metropolitanae ecclesiae Pra- 
gensis ad divum Yitum yicarius, et Michael Welka, pro tempore curatus Habranensis, 
uterque sacerdos ecclesiasticus, nee non Elisabetha Ottonielin, civis Micro -Pragensis, 
testamenti ab admodum reverendo domino Joanne Ottoniel, sacerdote et curato Markers- 
dorfensi in dioecesi Begino-Hradecensi, legitime conditi, respective executores et haeredes, 
notum testatumque facimus, quod admodum reverendus dominus Joannes Ottoniel in 
testamento suo vigore § 10""^ legaverit 1200 florenos pro uno juvene ex sua consanguini- 
tate yel cognatione et in herum defectu pro alio capaci in seminario reverendorum patrum 
Societatis Jesu sancti Wenceslai, Yetero-Pragae sito, alendo et simul vestiendo. Quia vero 
oblatum a nobis 1200 florenorum onerosum legatum certis ex causis acceptare renuit 
reverendus pater Georgius Klein, Societatis Jesu seminarii praefati sancti Wenceslai pro 
tempore regens, illud itaque, deliberatione praehabita et licentiam nobis conferente et 
consentiente reverendissimo archiepiscopali consistorio Pragensi, transferendum et appli- 
candum judicavirnus seminario Litomericensi ejusdem Societatis, quod etiam illud acceptat 
et pro uno juvene infra descripto modo tam alendo quam vestiendo sese obligat, ideoque 
fundationis instrumentum erectum est, ut sequitur: 

In nomine sanctissimae atque individuae Trinitatis, Amen. 

Ex ultima voluntate et charitate christiana erga consanguineos et conterraneos suos 
fundationem perpetuam fieri erigique voluit admodum reverendus dominus Joannes Otto- 
niel, curatus Markersdorfensis, eaque vigore hujus instrumenti anno 1724 1* Novembris 
erigitur et a reverendo patre Joanne Mentzel, Societatis Jesu coUegii Litomericensis 
rectore, ac reverendo patre Joanne Ulbrecht, seminarii sancti Josephi regente, acceptatur 
pro uno juvene ex consanguinitate aut cognatione vel iis deficieutibus pro alio adolescente 
ex honestis parentibus nato et capaci in seminario Litomericensi per menses decem annue 
alendo ac vestiendo, et in hunc finem reverendo patri Joanni Mentzel Societatis Jesu, pro 
nunc rectori coUegii Litomericensis, dantur et in manus consignantur 1200 floreni, quiad 
censum quinque pro cento quovis meliori ac securiori loco poni vel, si nunc nominato 
reverendo patri rectori ejusque successoribus ita visum fuerit, ad stabile quid et immobile 
converti poterunt. Ex hac 1200 florenorum summa capitali cum emergant annui census 
60 florenorum, constitutum et conventum est, ut pro varietate temporum et annonae cari- 
täte extra patris regentis mensam in alimentationem juvenis cedant tot floreni, quot ab 
aliis convictoribus persolventur. Besidui vero in vestimentum et emolumentum juvenis 
arbitrio et judicio reverendi patris rectoris et reverendi patris regentis expendantur. 

Jus nominandi et praesentandi juvenem studiorum capacem ex consanguinitate vel 
cognatione fundatoris prae aliis omnibus vel, si ex hac ejusmodi nullus praesentandus 
extaret, alium aptum ex patria et habilem ad studia nee malis moribus imbutum eligen- 
dum ad hanc fundationem habebit admodum reverendus dominus decanus Eamnicensis pro 
tempore existens, cum hie optime capacitatem juvenum consanguineorum vel cognatorum 
admodum reverendi domini fundatoris et in eorum defectu aliorum, ut supra, a sesubsti- 
tuendorum cognoscere in eorumque indolem et mores inquirere possit. 

Obligabitur autem fundatione hac gaudens juvenis reverentiam et oboedientiam supe- 
rioribus sibi praepositis exhibere, literis gnaviter sese impendere et pietati sub disciplina 
Societatis Jesu ad Dei gloriam, religionis catholicae ac patriae bonum, nee non frequenter 
in orationibus fundatoris sui meminisse. 

Quodsi vero (quod Dens avertat) juvenis hac fundatione gaudens notorie in leges 
seminarii, praesertim contumaciter, delinqueret, multoque magis, si exigua spes emenda- 
tionis esset aut studiis diligentiam adhibere noUet, aut denique vitam ageret, quae vide- 
retur reverendo patri rectori aut reverendo patri regenti tali fundatione indigna, tunc 


135 P. Jan Ottoniel. P. Johann Ottoniel. 135 

juxta arbitrium superiorum et juxta regulas ac statuta seminarii hujus piae fundationis 
firactu priTetur et ab ea tanquam indignus arceatur aliusque a supra nominato domino 
decano praesentandus in ejus locum substituatur. 

Nulla obligatione tenebitur tarn reverendus pater rector, quam reyerendus pater 
regens Litomericessis ad rationes hujus fundationis cuiquam dandas praeterquam Deo et 
suis superioribus juxta aliarum fundationum morem. 

Si praeter spem praedictum capitale absque omni seminarii culpa et incuria perire 
contingeret vel census obtineri non possent, pro tunc onere, obligatione et molestia libe- 
rum erit seminarium alendi juvenis fundatione hac gaudentis. 

In horum omnium publicam fidem praesens fundationis instrumentum in dupplici 
exemplari confectum sigillisque singulorum interessentium propriis propriaque singulorum 
manu subscriptum extraditumque est. 

(L. S.) Michael Georgius Martinus Wellka, (L. S.) Christophorus Joannes Godefridus 

cnratus HavranenBis qna ezecutor. Hain, 

ao V 1 ^ ^^ \€^^4. 1 sacrae metropolitanae ecolesiae PracrensiB 

.. S.) Joannes Mentzl, vicanus, qua executor. 

pro tempore colle^i Societatis Jesu 

Litomericii rector. ^^^ g ^^ ^^^.^ Elisabeth Ottoniel, 

(L. S.) Joannes Ulbrecht, als Erbin. 

pro tempore seminarii Societatis Jesu 
Litomericii regens. 

(L. S.) Henricus Ignatius Teigel, 

pro tempore decanus Kamnicensis et 
vicarius foraneus. 

Reverendissimi ac celsissimi sacri Romani imperü principis domini domini Ferdinandi, 
Dei gratia archiepiscopi Pragensis (titulus), nos vicarius in spiritualibus generalis ot offi- 
cialis totumque archiepiscopale Pragense consistorium 

suprascriptum fundationis instrumentum authoritate archiepiscopali ordinaria in 
Omnibus illis punctis et clausulis, prout de verbo ad verbum sonat, tenore praesentium 
ratificamus et confirmamus eidemque inviolabüis ac perpetuae firmitatis robur vigore pote- 
statis nostrae scienter et animo plane deliberato a^icimus. In quorum firmiorem fidem 
hanc confirmationis et ratificationis nostrae paginam manu nostra propria subscripsimus 
atque consveto archiepiscopalis officii sigillo roborari ac dictum instrumentum libris funda- 
tionum de verbo ad verbum inscribi et inseri jussimus. Pragae in cancellaria archiepisco- 
pali die 1» Martü 1725. 

(L. S.) Daniel Josephus Mayer, 

episcopuSy vicarius generalis et officialis. 

Joannes Frik, 

cancellarius. 

Ingrossatum libro fundationum sub litera G. folio 49 sig[nato] et seq[entibus]. 

Quod praesens copia cum suo in archivio collegii Litomericensis Societatis Jesu 
deposito originali de verbo ad verbum in omnibus concordet, hisce ex officio sub fide 
sacerdotali mediante propriae manus subscriptione et sigilli officii appressione testor. 

Actum in coUegio Societatis Jesu Litomericii die 31* Martii anno 1769. 
(L. S.) Franciscus Haan, 

Societatis Jesu pro tempore collegii rector. 

Jednoduchy opis na kolkovan^m papiru z treti Einfache Abschrift auf Stempelpapier aus dem 

£tvrti Xym. stoleti v archiyu c. k. mistodriitelstvi dritten Viertel des XYIU. Jahrnundertes im k. k. 
v Praze. Statthalterei-Archive zu Prag. 


136 


P. Caspar Josef Therer. 


P. KaSpar Josef Therer. 


136 


IIT. 


1724 

November 27, listopadu. 


P. Caspar Josef Therer'sche Stu- 
denten-Stiftung. 

P. Caspar Josef Therer, Cano- 
nictis in Oberglogau in Schlesien^ widmete im 
Jahre 1724 dem St Barfhölomäus-Convict 
in Prag einen Betrag von 2200 fl. Rheinisch 
für die Verpflegung eines studierenden Jüng- 
lings aus seiner Verwandtschaft. 

Aus dem Erträgnisse dieses Capitals 
sollte zunächst ein studierender Jüngling aus 
der stifterischen Verwandtschaft, welcher sich 
dem geistlichen Stande widmefi wollte, er- 
zogen und zu den heiligen Weihen promovieH 
werden und zwar hatten Anspruch 
auf die Stiftung: 

In erster Reihe die Abkönim- 
linge der beiden Schwestern des 
Stifters Anna Maria Herbst, Witwe 
des Ottmachauer Rathsherrn Jo- 
hann Georg Herbst, und Susanna 
Röder, Bürgers witwe in Neisse, und 
zivar sowohl aus der männlichen 
als auch aus der weiblichen Linie, 

Es sollte jedoch der näher Ver- 
wandte und bei gleicher Verwandt- 
schaftsnähe derjenige, welcher Seel- 
sorger tverden wollte und in den 
Schulen höher wäre, stets den Vorzug 
haben, ausser er wäre wohlhabender 
als der in den niederen Schulen be- 
findliche Bewerber, 

Wären jedoch Abkömmlinge 
der stifterischen Schwestern nicht 
vorhanden, so hätten Anspruch auf 
die Stiftung die Abkömmlinge des 
Neisser Rathsmannes Josef Augu- 
stin von Therenheim und des Sieg- 
fried von Therenheim in männlicher 
und weiblicher Linie und in deren 
Abgang die Abkömmlinge des Raths- 
mannes der Altstadt Prag Norbert 
von Therenheim und seiner Schwester 
Elisabeth Schleicher von Wiesen- 
thal, geborenen Therer, ebenfalls 
männlicher und weiblicher Linie, 

Der Stiftungsgenuss sollte bei 
allen vorgenannten Stiftungen 
während der Philosophie und Theo- 
logie dauern. 


Studentske nadani P. Kaspara Josefa 

Therera. 

P. Kaspar Josef Therer, katwvnik 
V Homim Hlohovi ve Slezsku, vSnoval 
roku 1724 konviktu sv, Bartolomeje v Praze 
2200 zl. Rynskych na zaopatfeni studenta 
ze sveho pHbuzenstva. 

Z vynosu kapitdlu toho mSl byti vydr- 
zovdn a vysv^cen predevsim studujici jitwch 
z pribuzenstva zakladatelova, jenz by se 
minil vönovati stavu duchovnimu; i meli 
miti na nadani prävo: 


V prve fad6 potomci obou sester 
zakladatelovych Anny Marie Herb- 
stovy, vdovy po radnim v Ottma- 
chovä, Janu Jirim Herbstovi, a Zu- 
zanny Röderovy, vdovy po mö^tanu 
z Nisy, a to jak z muzskeho tak ze 
zenskcho pokoleni, 

Vzdy mal vsak miti prednost 
blizSi pfibuzny a pfi stejne bliz- 
hosti pribuzenstvi ten, ktery chtel 
stdti se duchovnim sprdvccm a byl 
ve vySsich skoläch, leda Se by byl 
zämoSnöjSi neili zadatel ze skol 
niisich, 

Kdyby ncbylo potomkä po za- 
kladatelovych sestrdch, mäli miti 
na nadani prävo potomci radniho 
z Nisy Josefa Augustina z Theren- 
heimii a Siegfrieda z Therenheimu 
V muiskem i ienskem kolenä, a 
kdyby ani takovych nebylo, potomci 
po radnim Stareho m6sta Praz- 
skeho Norbertu z Therenheimu a 
jeho sestry Alzböty Schleicherovy 
z Wiesenthalu, rozene Thererove, 
taktez V pokoleni muSskem i zen- 
skem, 

Vsichni tuto uvedenl stipendiste 
m6li nadani uHvati po dobu filo- 
sofie a bohoslovi. 


137 


P. Caspar Josef Therer. 


P. Kaspar Josef Therer. 


137 


Da der Stifter dem Magistrate 
in Neisse das Präsentationsrecht 
hei dieser Stiftung übertrug^ be- 
stimmte er noch, dass — bei Ab- 
gang der Abkömmlinge seiner 
Schwestern^ der Anwärter aus der 
Familie Therer und der übrigen 
Verwandten — zur Stiftung Söhne 
von Rathsmännern, nach diesen von 
Schöffen und endlich von Bürgern 
der Stadt Neisse und in weiterer 
Folge dann ebenso die Söhne von 
Rathsmännern, Schöffen und Bür- 
gern der Stadt Ottmachau, und zwar 
Neisser und Ottmachauer abwech- 
selnd, berufen werden. 

Die Neisser und Ottmachauer 
Söhne sollten die Stiftung jedoch 
lediglich während der theologischen 
Studien geniessen. 

Als Verpflichtung wurde den Stiftungen 
auferlegt, täglich drei Vater Unser und Ave 
Maria und den Glauben, dann an Sonn- 
und Feiertagen einen Rosenkranz zu beten, 
nach erlangter Priesterwürde monatlich eine 
oder zwei hl. Messen auf des Stifters Mei- 
nung zu lesen. 

Nach Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
nar ien wurde diese Stiftung in eine Hand- 
stipendienstiftung umgewandelt und 
tvird gegenwärtig von der k, k, Statt- 
halterei in Prag über Präsentation 
des Magistrates der Stadt Neisse 
in Preussisch Schlesien unter Be- 
achtung der oben angeführten stif- 
terischen Bestimmungen verliehen. 
Nach dem Studien-Hofcommissions-Becrete 
vom 11. September 1841, Z. 5671/1489, 
kann diese Studenten-Stiftung atich an solche 
zum Stiftungsgenusse berufene Bewerber, 
welche an einer Preussischen Lehranstalt 
ihren Studien obliegen, gegen Beachtung der 
Reciprocität, welche von der Preussischen 
Regierung schon bei mehreren Anlässen zu- 
gesichert wurdCf verliehen werden. 

Nachdetn sich im Laufe der Zeit das 
Vermögen dieser ursprünglich bloss für einen 
Studierenden gegründeten Stiftung vergrössert 
hat, wurde mit dem Statthaiterei-Erlasse vom 
16. August 1862, Z. 44.313, ein zweiter Platz 
bei dieser Stiftung errichtet. 

Das Stißungsvermögen, welches ebenfalls 
von der k. k. Statthalterei in Prag verwaltet 
wird, beträgt gegenwärtig 13.543 fl. 79 kr. 
und die Jähresgebür der beiden Plätze je 
250 fl. 

II. 


PonSvadi pak zakladatel prc- 
sentaöni prävo sveril magisträtu 
V Nise, ustanovil jestS, Se — kdyby 
nebylo potomkü jeho sester, ani ce- 
kancü z rodiny Thererovych ani 
ostatnich pribuznych — nadäni do- 
stati se md stfidavS synüm radnich, 
sepmistrü a mästanü z Nisy, po 
nich synüm radnich, sepmistrü a mS- 
§tanü z Ottmachova. 


Synkove z Nisy a z Ottmachova 
möli nadäni uzivati jenom ve stu- 
diich bohosloveckych. 

Stipendistüm ulozeno za povinnost, mo- 

dliti se dennä trikrät OtöendS, Zdrdvas a 

V^fim V Boha, pak v nedeli a ve svätek 

rüienec, po vysviceni na knSze öisti misiönö 

jednu nebo dvi mse sv. za zakladatele. 


Po zruSeni jesuitskych semindfü pfem^- 
nßno nadäni v peniini i udilije nyni 
c. k. mistodriitelstvi v Praze na 
presentaci magisträtu mista Nisy 
V Pruskem Slezsku za Setfeni usta- 
noveni zakladatelovych. Vedle dekretu 
dvorske kommisse studijni ze dne 11. zäfi 
1841, 6. 5671/1489, Ize nadäni udileti takc 
oprdvnönym zadatelüm, i kdyz studuji na 
nikterem tistavi Pruskem, arci s vyhradou 
vzäjemnosti, kterou Pruskd vläda jii ve mno- 
hych pfipadech slibila. 


PonSvadz se jmini nadaöni püvodni jcn 
pro jednoho studenta v^novane dasem zvet- 
Hlo, zfizeno mistodriitelskym vynesenim ze 
dne 16. srpna 1862, c. 44.313, jest^ misto 
druhe. 

Nadaöni jmönt, c. k. mistodrSitelstvim 
V Praze spravovane, öini nyni 13.543 zl. 
79 kr. a roöni plat oboii mist po 250 zl. 


18 


138 P. Caspar Josef Therer. P. Kaspar Josef Tberer. 138 

In nomine sanctissimae ac indiyiduae Trinitatis, Patris et Filii et Spiritus sanctL 

Ego Casparus Josephus Therer, protonotarius apostolicus, collegiatae ecclesiae Su- 
perioris-Glogoviae canonicus, Ottmochoviensis, notum facio et significo, quod a longissimo 
tempore et libera voluntate et christiana charitate erga cognatos et consanguine[o]s 
meos (Deus det felicem successum sine fine) fundationem facere voluerim, sicut hie et 
nunc facio, me declaro ac oflFero, pro uno juvene studioso a duabus meis sororibus des- 
cendentibus, videlicet a domina Anna Maria Herbstin, olim domini Joannis Georgii Herbst, 
Ottmochovü senatoris et vitrici ecclesiae, relicta vidua, et altera domina sorore Susanna 
Röderin, pie defuncti Nissae caminarii et civis relicta vidua, filiorum et filiarum filiis 
proyenientibus, qui ad statum ecclesiasticum divina inspirante gratia sese resolyerint, in 
coUegio conyictorum Pragae ad sanctum Bartholomaeum Societatis Jesu alendo et vesti- 
endo et ad sacros ordines promovendo. 

Itaque ad manus admodum reverendi ac eximii patris Julii Zwiker, pro tempore 
coUegii ad sanctum dementem rectoris dignissimi, consigno, extrado et depono duo 
milHa et ducentos florenos Rhenenses, qui ad census omni meliori et securiori loco poni 
[sie!] vel, si praenominato admodum reverendo ac ßximio patri rectori ejusdemque 
successoribus bene visum fuerit, ad stabile quid vel immobile exponantur et applicentur, 
ita ut census ordinarii pro cento sex floreno3 emergant, qui census annuatim facerent 
centum triginta duos florenos, id est 132 florenos Rhenenses. 

Ex bis igitur censibus volo, ut pro victu ad secundam mensam solvantur nonaginta 
floreni; reliquae pecuniae in vestimenta, indusia, uti mihi notitiam sufficientem non ha- 
benti in extenso specificabuntur, more aliarum fundationum in convictu exponantur et 
applicentur, 

Ordinem autem tam praesentandorum, quam finem eorum praesentandorum volo esse 
sequentem; et quidem a domina sorore mea seniore Anna Maria Herbstin vidua Ottmo- 
chovü hie et nunc nuUus praesentandus sit, des'cendentes vero adhuc parvi et minores 
sint primo studere incipientes: idcirco bis propinquior, videlicet ab altera domina sorore, 
Susanna Röderin vidua Nissae, junior filius venit Casparus Josephus Röder, philosophiae 
magister promotus Wratislaviae, quem propono et praesento et ordino, ut hac mea fun- 
datione gaudeat et fruatur, usque dum sacerdos ordinatus fuerit et pro cura animarum 
aptus habeatur. 

Itaque mea intentio hujus fundationis institutae primario eo respicit, eo coUimat, 
ut mei consanguinei et ex his descendentes, in defectu vero herum infra nominandi, 
commodius ad statum ecclesiasticum promoveantur, exercitia sua habeant, ceremonias 
viris ecclesiasticis rite convenientes cum pietate addiscant, ubi, si sacrum presbyteratus 
ordinem ex singulari gratia superiorum consecuti fuerint et pro cura animarum habiles 
inveniantur, pro eadem praedicta cura animarum gratiose recommendentur et cum favo- 
ribus admittantur. 

Quia post Casparum Röder ex his meis consanguineis nuUus absolutus philosophus 
erit, quem praesentarem, qua de causa ordino, me declaro et volo, voco et includo ad 
hanc fundationem Joannem Josephum Müller, ut in poesi suscipiatur et non tantum 
per triennium philosophiae, sed si ad statum ecclesiasticum aspiraverit, pariter hacce mea 
fundatione per cursum theologicum, quousque sacerdos ordinatus fuerit, gaudeat. 

Cum reliquis vero ex duabus praedictis sororibus meis, videlicet Anna Maria Herbstin 
et Susanna Röderin, earumque filiis et filiabus descendentibus volo, constituo, ordino et 
praesento, ut proximior semper ad stii*pem fundatoris hacce mea fundatione fruatur, et, 
si contingeret aliquos ex praedictis sororibus et consanguineis meis descendentes fore, 
qui licet non ejusdem studii seu ejusdem classis et facultatis studiorum, aequalis tarnen 
lineae descendentis a fundatore essent, volo, ut is, qui hac mea fundatione hucusque 
gavisus est et ad statum ecclesiasticum summe anhelaret, in eadem jus pacifici possessoris 
retineat, alter vero licet linea descendente a fundatore aequalis ac pariter ad statum 
ecclesiasticum aspirans, facultate tamen studiorum inferior, tamdiu expectet sibique de 
provisione victus et vestitus provideat, quousque praenominatus gaudens fundatione 
sacrum presbyteratus ordinem [assecutus?] et ad curam animarum dimissus sit; nisi 
tamen hie ultimus summe inops convenientibus mediis commode studendi destitutus: sie 
volo, ut primus huic ultimo fundationem cedat et is praedictus suscipiatur. 

Econtra si ex praedictis duabus meis sororibus ejusque descendentibus duo conve- 
nirent, quorum unus fundatione mea hac etiam per philosophiam firuitus fuisset eaque 


139 P- Caspar Josef Thcror. P. Kaspar Josef Therer. 139 

• 

absoluta ad statum religiosum vel etiam saecularem pro bono publico tenderet, alter vero 
ex iisdem descendentibus ad statum ecclesiasticum enixe suspiraret, volo, ordino, ac me 
declaro, ut cum gratia eximii patris regentis is ultimus ad statum ecclesiastiacum aspirans, 
cujuscunque superioris facultatis sit, suscipiatur, primus vero, licet gavisus fundatione 
mea hac fuisset per philosophiam, sibi tarnen de victu et vestitu provideat, quousque 
suum ad statum sive religiosum sive saecularem assequatur finem. 

Notandum vero est, si ex praedictis meis sororibus earumque filiorum et filiarum 
descendentibus nuUus foret, qui studio applicatus, hac mea fundatione capax esset, sie 
loco illorum ad hanc fundationem meam admitto, voco, denomino et praesento perillustris, 
generosi ac consultissimi domini domini Josephi Augustini a Therenheim, senatoris 
Nissensis, filios et filiarum filios eorumque descendentes ; similiter perillustris ac generosi 
domini domini Sigefridi a Therenheim filiorum et filiarum filios eorumque descendentes ; 
pariter in defectu herum et alias praedictorum ad hanc fundationem includo, admitto, 
voco et praesento perillustris, generosi ac consultissimi domini domini Norberti a Theren- 
heim, Vetero-Pragae senatoris, ejusdemque praenobilis dominae sororis Elisabethae 
Schleichertin a Wiesenthal, natae Thererianae, herum filiorum et filiarum filios, qui hac 
mea fundatione per philosophiam et, si ad statum ecclesiasticum aspiraverint, etiam [per] 
theologiae cursum gaudere poterunt. 

Ad haec ad evitandam perturbationem, confusionem vel contentionem praesentan- 
dorum pro hac mea fundatione ipsemet judico similem [sie*)] potius prae affinibus et 
amicis meis, qui contentione et dissensione ob praesentandos inter se exorta judicem 
tunc sustinere cogerentur, esse constituendum collatorcm et praesentatorem, qui non 
tantum authoritatis majoris foret ad decisionem ultimatam pro praesentando faciendam, 
verum etiam ipse coUator immoriens, nunquam deficiens et perpetuus haberetur. 

Qua de causa meae humillimae dever[g]unt preces ad praenobilem et amplissimum 
magistratum civitatis episcopalis Nissae, quatenus is praedictam coUaturam in hanc meam 
fundationem subjectum capax, suis litteris testimonialibus studiorum provisus [sie] et pro 
majori cautela annue id praesentatori monstrandum [sie], ex propinquioribus semper 
descendentibus ad stirpem fundatoris et alias hucusque jam rememoratis motivis praesen- 
tandi gratiose in se suscipere dignaretur. 

Ut vero hujus beneficii immemor non inveniar et pro onere hoc in se suscipiendo 
in contestationem hujus affectus aliquam saltem recompensationem refundam, sie, ut eo 
benignius ad amussim meam hujus meae fundationis cura habeatur, constituo, lege et 
depono post meam mortem quinquaginta, id est 50 thaleros Silesiticos extradendos, quos 
praedictus amplissimus magistratus Nissensis ad census ipsemet deponet, qui census 
annue ob onus coUaturae et praesentaturae in se susceptum praenominato magistratui 
Nissen si obvenient. 

Imo in majorem adhuc contestationem hujus oneris collaturae in se suscepti pro 
hac mea fundatione, in defectu tamen omnium praedictorum tam ex linea sororum 
mearum quam aliorum praenominatorum Thererianorum et cognatorum meorum descen- 
dentium, voco, denomino et praesento imprimis praenobilis amplissimi magistratus Nissensis, 
postea scabinatus ejusdem ac dein Nissensium civium filios, similiter, utpote patriota 
Ottmochoviensis, includo, denomino et praesento nobilis magistratus Ottmochoviensis, post 
hos scabinatus, deiude civium Ottmochoviensium filios, qui hac mea fundatione per 
cursum theologiae tantum, si videlicet ecclesiasticum intenti fuerint amplecti statum, 
consolari poterunt. 

Volo tamen in his j)raedictis Nissensibus et Ottmochoviensibus hunc attendendum 
esse ordinem, ut hi praeuominati, deficientibus videlicet Thererianis eorundemque descen- 
dentibus, sibi invicem alternatim succedant. 

Obligatio autem herum alumnorum tamdiu, quamdiu hac mea fundatione fruentur, 
suo tempore erit, et quidem: 

imo singulis diebus orabunt in honorem sanctorum apostolorum Petri et Pauli, Ig- 
natii, Francisci Xaverii. Borgiae et beati Aloysii ter Pater et Ave et semel Credo; sin- 
gulis vero dominicis et festivis Rosarium beatae virginis Mariae pro vivis et defunctis, 
qui de cognatione fundatoris sunt et fuerunt; 


*) fortaase „aliquem". 

II. IS' 


140 P« Caspar Josef Therer. P. Kaspar Josef Therer. 140 

2^0 si faerint sacerdotes, singulis mensibus unum yel duo missae sacrificia parit^r 
celebrabunt pro vivis et defunctis, qui de eadem cognatione fandatoris sunt et fuerunt; 
ad quas obligationes exequendas hos meos alumnos adhortor, moneo et recommendo. 

Pro 3**<^ tarnen non volo illos ita stricte obligatos, sed pure recommendo et suadeo 
benigne, ut si dominus Deus illis suo tempore aliqua media dederit et superflua habuerint, 
augeant in tempore fundationem Tel alumnis aliqua beneficia praestent. 

Tandem moneo, utmeaseria voluntas est, ut praenominati alumni, quicunque demum 
fuerint, admodum reverendo ac eximio patri regenti aliisque convictus superioribus et 
praesidibus omnem reverentiam, respectum [et] obedientiam exhibeant officiaque ejusmodi 
alumnis imponi solita exacte ad amussim sine ulla tergiversatione prompte praestent et 
exhibeant. 

Quodsi tamen ex bis alunmis (Deus avertat) quidam in leges convictus, praesertim 
contumaciter, delinqueret, multo magis, si nuUa spes emendationis foret aut studiis dili- 
gentiam adhibere noUet, aut denique vitam ageret, quae prudenti judicio alumno tali 
censeretur indigna, illico hie juxta arbitrium et statuta convictus hac mea fundatione 
privetur et in ejus locum ab illis, qui nominandi et jus praesentandi habent, alius pius, 
bonus, mansuetus, diligens et studiis ferventer incumbens substituatur et acceptetur. 

Caeterum admodum reverendum et eximium patrem regentem nulla obUgatione ad 
dandas rationes hujus fundationis teneri volo praeterquam Deo et suis superioribus juxta 
morem aliarum fundationum in eodem convictu. 

In herum omnium fidem praesens hujus meae fundationis instrumentum in triplici 
exemplari confici curavi illudque sigillo proprio signatum et propria manu subscriptum 
extradidi, pariter, ut ab admodum reverendo ac eximio patre rectore praedicti collegii 
Pragensis ad sanctum dementem consueto sui officii sigillo communiretur, impetravi. 

Actum Pragae 27. Novembris anno 1724. 

(L. S.) Casparus Josephus Therer, 

protonotarius apostolicus, coUegiatae ecolesiae Superioris- 

Glogoviae canonicus mp. 

(L. S.) Julius Zwicker 

Societatis Jesu, collegii Pragae ad sanctum Clemenfem 

pro tempore rector mp. 

(L. S.) Jacobus Mibes 

Societatis Jesu, convictus Pragae pro tempore rector mp. 
Original im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. Original v c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. 


141 Maria Margarciha Gräfin von Waldstcin. 


Marie Marketa hrabenka z Waldsteina. 141 


1725 

Mai 7. kvetna. 


Maria Margaretha Gräfin von Wald- 
stein'sche Studenten-Stiftung. 

Kraft des Ftindationshriefes de dato 
Kaiser Carlsbad den 7. Mai 1725 hat 
Maria Margaretha verwitivete 
Gräfin von Waldstein, geborene 
Gräfin Cernin von Chudenitz, beim 
Jesuiten-Convicte St. Bartholomäus in Prag 
eine Stiftung für ztvei geistliche Alumnen 
errichtet und für den Unterhalt dieser beiden 
Alumnen den jährlichen Betrag von 240 ß. 
Bheinisch ausgeworfen. 

Für di4i Zeit ihres Lebens behielt sich 
die Stifter in das Präsentationsrecht vor und 
bestimmte weiter, dass dasselbe nach ihrem 
Tode auf ihre Descendenten und Erben über- 
gehen solle. 

Von den Stiftungen wünschte sie, dass 
dieselben aws Dankbarkeit öfter für sie beten 
möchten; die Verwaltung des Stiftungsver- 
mögenSy welches auf der Herrschaft Louko- 
wetz versichert war, überliess die Stifterin 
völlig der Societät Jesu. 

Nach der Aufhebung der Jesuiten-Se- 
minarien wurde diese Stiftung zunächst in 
eine Handstipendienstiftung umge- 
wandelt, mit dem Hofdecrete vom 
5. Februar 1805 Z. 2029 aber dem 
für sterzbischöflichen Seminar in 
Prag einverleibt. 

Seit dieser Zeit kann diese Stif- 
tung nur in dem letztgenannten Se- 
minar, in dessen Vermögen sie ein- 
fliesst, genossen werden und wird 
dieselbe von dem jeweiligen Fürst- 
erzbischof e von Prag verliehen. 

Das gegenwärtig von der k. k. Statt- 
halterei in Prag verwaltete Stiftungsvermögen 
erreichte mit Ende des Jahres 1885 die Höhe 
von 5136 fi. 70 kr. 

Aus dem Ertrage dieses Capitals wird 
der Cassa des obgenannten fürsterzbischöf- 
lichen Seminars ein Betrag von 220 fl. jähr- 
lich ausgefolgt. 


Studentske nadani hrabenky Marie 
Market}' z Waldsteina. 

Vedle zaJcladaci listiny, dane v Karlo- 
vych Varech dne 7. kvetna 1725, zfidila 
Marie Marketa ovdovelä hrabenka 
z Waldsteina, rozenä hrabenka Cer- 
nin ovä z Chudönic, pfi jesuitskem kon- 
viktu SV. Bartolomeje v Praze nadani pro 
dva duchovni alumny a ustanovila kvydrio- 
vdni jich roöni plat 240 zl. Rynskych. 


Presentacnl prävo vyhradila sobe im 
dobu sveho zivota a ustanovila, ie md po 
jeji smrti prechäzeti na jeji potomky a de- 
dice. 

Stipendisti mSli sc za ni z vdiSnosti 
casteji modliti. Sprävu jmini nadacni/io, jez 
bylo pojist^no na panstvi Loukovesketn, zil- 
stavila tiplni fädu Jezisovu. 


Po zruSeni jesuitskych seniiiuxrü bylo 
nadani pfem^nöno v pcnöini, dvorskym 
dekretem ze dne 5. ünora 1805 c. 2029 
pak pfidöleno ke kniSecimu-arcibi- 
skupskemu semindfi v Praze. 


Od toho öasu Ize nadani uzivati 
jenom v tomto semindfi, do jeho^ 
jmöni vynos jeho plyne, a udili je 
knize-arcibiskup Prazsky. 


Nadacni jmini c. k. mistodrzitelstvim 
V Praze spravovane, dosählo koncem roku 1885 
vyse 5136 zl 70 kr. 

Z vytiiku jeho vypldci se pokladnc 
jmenovaneho arcibiskupskeho seminäfe rocni 
ödstka 220 zl. 


Im Namen der heiligen und unzertlieilten Dreifaltigkeit, Amen. 

Ich Maria Margaretha verwittibte Gräfin von Waldstein, geborne Gräfin Tscherninin 
von Chudenitz etc., Urkunde hiemit und bekenne vor jedermänniglich, besonders wo von- 
nöthen, dass ich nach reifer Überlegung mit bedachtsamen Willen und aus freier, will- 


142 Maria Margaretha Gräfin von WaldsU'in. Marie Marketa brabenka z Waldstcina. 142 

kürlicher Andacht zur Vermehrung der Ehre Gottes, Beförderung des Seelenheils, wie 
auch meiner eignen Seel zeitlich und ewigen Trost und Nutzen mich völlig entschlossen, 
in dem Convict des heiligen Bartholomaei der königlichen Alten Stadt Prag unter der 
Verwaltung und Obsicht der wohlehrwürdigen Herren patrum Societatis Jesu für zwei 
geistliche alumnos einige ewige Fundation und Stiftung zu machen, wie ich dann solche 
wirklich und unwiderruflich kraft dieses oflfentlichen Instruments oder Fundationbriefes 
mache. 

Vors Erste und zu Erhaltung deren zwei obengemelten alumnorum alle halbe Jahr 
von sanct Georgi bis sanct Galli und wieder von sanct Galli bis sanct Georgi vor einen 
jeden sechzig Gulden Rheinisch, mithin auf das ganze Jahr einhundert zwanzig Gulden 
Rheinisch und also auf das ganze Jahr vor beede zweihundert und vierzig Gulden Rhei- 
nisch auswerfe und auf meiner Herrschaft Laukowetz cum hypotheca speciali unwiderruflich 
und auf ewig fundire dergestalten, dass jeden von ihnen die gewöhnliche Alumnen-Tafel, 
so jährlich ä 90 Gulden gerechnet wird, und 30 Gulden auf die nothwendige Kleidung 
verwendet werden solle; mit ferneren Anhang 

vors Änderte, dass mir Zeit meines Lebens, nach meinem Tod aber meinen Descen- 
denten und Erben das jus praesentandi zu dieser Fundation sothaner zweien zu dem 
weltlichgeistlichen Stand aspirirenden und tauglichen subjectorum gebühren solle. Und 
gleichwie 

vors Dritte, eine jede Fundation ihren besondern Namen hat, also sollen auch diese 
meine zwei Fundatisten zur Unterscheidung von allen anderen und umb w^illen, dass ich 
in der heiligen Tauf den Namen Margaretha bekommen hab, alumni Margarethani ge- 
nennet werden. Worgegen 

viertens ihre Schuldigkeit nebst dem, dass sie fiir mein arme Seel nach ihrer eige- 
nen Andacht und Dankbarkeit öfters beten sollen, in deme bestehen wird, dass sie, sowie 
ich es inniglich wünsche und ihnen nicht allein bei dem Eintritt in die Fundation, sondern 
auch sonsten zu Zeiten eingebunden werden soll, sich nicht allein gelehrt, sondern auch 
beherzt zu werden befleissen sollen, wann sie den Weinberg des Herrn bearbeiten werden, 
sich nicht zu scheuen, die Wahrheit ihren Schäflein hübsch trucken unter die Augen zu 
sagen, massen meines Erachtens dessen Abgang bei diesen Zeiten die Ursach eines so 
schlechten Profites in dem Seelenheil ist. Dafern aber 

vors Fünfte: wider mein Verhoffen aus diesen meinen zwei alumnis jemand sich 
entweder im Studiren und in Qualificirung zu obeimelten Stand also nachlässig oder aber 
in Haltung der Regeln und Ordnung des Convicts, wie auch schuldigen Gehorsams gegen 
seine Vorsteher also widerwärtig und unbändig erzeigen thäte, dass die Obern ihn fiir 
unwürdig und unfähig dieser meiner zu Ehre Gottes gewidmeten Fundation hielten, so 
gebe dem patri rectori coUegii und patri regenti des Convicts die völlige Macht und 
Gewalt, dass sie gesambten Raths und Schlusses ihm ohne einige Appellation an mich 
oder meine Nachkommen von dieser Fundation ausschliessen mögen, jedoch dass sie mir 
und meinen Nachkommen diese Entlassung, gleichwie andere sich darbei ereignende Aper- 
turen sogleich notificiren und von mir und meinen Nachkonmien die newe Praesentatiou 
eines tauglichen subjecti erwarten sollen. In Uebrigen aber 

vors S e ch s t e, gleichwie ich mein ganzes Vertrauen auf das geistliche und priester- 
liche Gewissen der Vorsteher von der Societät Jesu setze, also sollen seihte von dieser 
Fundation Einnahmb und Ausgaben weder mir weder jemand andern, geistlichen oder 
weltlichen Stand, als blos allein Gott und ihren höheren Oberen eben dieser Societät 
Jesu privative ad alios quoscunque einige Rechnung zu geben schuldig sein, sondern die 
ganze Verantwortung dieser Fundation auf ihrem und ihrem Gewissen allein erliegen. Da 
aber ich oder die künftige Inhaber der Herrschaft Laukowetz mit Abstattung der jährli- 
chen Fundationsgelder saumig wären, so werden die geistliche Vorstehere des Convicts 
sancti Bartholomaei befugt sein, den Kammerling zur Einführung in die pro hypotheca 
speciali eingesetzte Herrschaft Laukowetz zu erwirken und mit der ferneren landesge- 
bräuchlichen Execution insolang zu verfahren, bis sie sowohl an denen versessenen Fun- 
dationspraestationen als auch an allen verursachten Schäden und Unkosten befriediget 
sein werden. 

Zu Bekräftigung dessen habe gegenwärtiges in drei exemplaria verfasstes Fundations- 
instmment (welches mit Bewilligung der Römisch kaiserlichen und königlichen catho- 


143 Maria Margaretha Gräfin von Waldstein. Marie Marketa hrabenlca z Waldsteina. 143 

lischen Majestät Räthe und Pragerischen Herren Unterambtleute bei der königlichen 
Landtafel im Königreich Böheimb jederzeit, auch in Abwesenheit ein- oder des anderen 
Theils, auf meine alleinige Unkosten in besagte königliche Landtafel wird einverleibet 
werden können) nicht nur eigenhändig unterschrieben und mit meinen angebornen Pet- 
schaft besiegelt, sondern auch unten benannte Herren Zeugen (jedoch ihnen und denen 
Ihrigen ohne Nachtheil) zur Mitfertigung ersuchet. So geschehen Kaiser Carlsbaad den 
siebenten Monats Maii siebenzehen hundert fiinfundzwanzigsten Jahrs. 

(L. S.) Maria Margaretha Gräfin von Waldstein, 

gebome Gräfin Tscberninin von Chudenitz, Wittib mp. 

(L. S.) Joseph Ferdinand von Goltz, 

als Zeug mp. 

(L. S.) Wentzl Antoni von Goltz mp. 

(L. S.) Julius Zwicker (L. S.) Jacobus Mibes 

Societatis Jesu, collegii Pragae ad sanctum Societatis Jesu, convictus Pragae regens mp. 

dementem rector mp. 


Original im k. k. Stattbalterei- Archive in Prag. Original v c. k. mistodriitelskem arcbivu v Praze. 


144 ^- Hieronymus Johann Alexius Czapek. 


P. Jeronym Jan Ales Öapek 


144 


1725. 

P. Hieronymns Johann Alexius Cza- Studentske nadani f. Jeronyma Jana 
pek'sche Studenten-Stiftung. Alese Capka. 


P. Hieronymns Johann Alexius 
Czapehj Pfarrer in Hradeschitz, hat im 
Jahre 1725 der königlichen Leibgedingstadt 
Hohenmaufh die Sufmne von 1000 fl. zur 
Errichtwng einer Stiftung für einen Jüng- 
ling übergehen. 

Zum Genüsse dieser Stiftung 
berief er wenigstens zehnjährige, 
zum Studieren fähige, römisch-katho- 
lische Knaben aus seiner Familie, 
welche den Namen Czapek führen, 
und in deren Ermangelung auch 
Knaben aus der weiblichen Czapek- 
schen Linie, 

Es sollte jedoch immer der dem 
Stifter näher verwandte und der 
an Jahren ältere den Vorzug haben. 

Der Stifter sprach dann ferner den 
Wunsch aus, dass im Falle, als keine fähigen 
Bewerber aus seiner Freundschaft vorhanden 
wären, der Hohenmauther Magistrat gemein- 
schaftlich mit dem Bechante wen immer, 
jedoch einen armen Bürgersohn der 
Stadt Hohenmauth, einsetzen und 
dass der Magistrat und der Dechant dafür 
Sorge tragen sollen, dass die Stiftung niemals 
ledig bleibe. 

Für die Zeit seines Lehens behielt sich 
der Stifter das Präsentations- und Ein- 
setzungsrecht vor. Den Stiftungsgenuss be- 
schränkte er jedoch auf die Dauer von sechs 
Jahren, gleichviel ob der Genuss in den 
humanistischen, philosophischen oder Unirer- 
sitätsstudien beginnt. 

Wenn sich etwa später ein Bewerber 
au^ der Familie des Stifters melden uiirde, 
tvelcher den Namen Czapek führt, so hätte 
ein anderer nicht gleich qualißcierter Stift- 
ung den Genuss der Stiftung am Schlüsse 
des Schuljahres zu Gunsten des ersteren ab- 
zutretest. 

Der Stiftung ivurdc verpflichtet, für den 
Stifter öfters zu beten. 

Gegentvärtig wird diese Stif- 
tung von der Böhmischen k. k. Statt- 
halterei unter Festhaltung der stif- 
terischen Bestimmungen über ge- 
meinschaftliche Präsentation des 
Hohenmauther Dechants und der 
Stadtvertretung dortseihst verliehen. 


Farär Hradesicky P. Jeronym Jan 
Ales Öapek odevzdal roku 1725 krdlov- 
skemu vönnemu m^stu Vysokemu MytulOOOzl. 
na zrizeni nadani pro jednoho jinocha. 


Nudäni uröil i>ro chlapce z rodu 
sveho, aspon desitilete, k studoväni 
zptlsobile, näbozenstvi rimskokato- 
lickeho, ktefi sc Öapkove jmenuji, 
a kdyby takovych nebylo, tii pro 
hochy ze zenskeho pokoleni Öapkü. 


Kdo hyl se zakladatelem bliie 
spriznön a kdo byl starii$n na leta. 
möl miti pfednost. 

Mimo to vyslovil zakladatel pfäni, al/y 
pro pfipad, ze by nebylo zpüsobilych iada- 
telü z jeho pribuzenstva, Vysokomytsky ma- 
gistrdt spolu s d^kanem kohokoliv, avsak 
chudehö syna mestana z Vysokeho 
Myta dosadil a aby magisträt a dekan 
2)ecovali o to, ahy nadani nikdy mzüstdvalo 
neobsazcno. 


Fruvo presentacni a obsazovaci ponechal 
zakladatel na das zirota sobe. Uzivdni na- 
dani obmezil rsak na dobu sesti roku, ne- 
hlcde na to, zdali zacalo re studiich huma- 
nistickych, filosqfickych neb universitnich. 


Kdyby r\mk pozdeji hldsil se zadatel 
z rodiny zakladatelovy a jrnen/)val se Öapek, 
melmu jiny nestejne kvalifikovany stipcmiista 
uzivdni nadani koneem skolniho roku od- 
sfoupiti. 


Stipendista byl zavdzdn modliti se (a- 
stvji za zakladatelc. 

Nyni udili nadani Ceske c. k. 
mistodrz itelstvi vedle ustanoveni 
zakladatelovy ch na zäkladd spolecne 
presentace Vysokomytskeho dekana 
a mcstskeho zastupitelstva. 


145 P- Hieronymus Johann Alexius Czapek. P» Jeronym Jan Ales Öapek. 145 

Die k. Je, Statihcdterei in Frag verwaltet C. Je. mistadrSitelstvi v Fraise spravuje 

aacJi das Stiftungsvermögen, welches 3557 fi, taJce nadaöni jmini, jez öini 3557 fsL 73 Jcr. 
73 Jcr, beträgt. 

Die Gebür des Stiftungsplatzes ist mit Fiat zniJw jest ustanoven na 100 zl,*) 
100 fl. festgesetzt, *) 


Extractus ex libro fundationum ab anno 1725 sub litera J notato folio 15 pagina 
versa, 16, 17, 18 et 19 regiae ac dotalis urbis Altomautensis. 

Ln Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit, Amen. 

Ich Hieronymus Johann Alexius Czapek, artium liberalium et philosophiae magister, 
sacrosanctae theologiae baccalaureus formatus und derzeitiger Pfarrer zu Hradeschitz, 
bekenne und bezeuge öffentlich vor jedermänniglich und besonders da, wo es nöthig 
wäre, dass ich von meinem eigenen, bishero Niemanden verbundenen Vermögen aus keinem 
Zwang, auch nicht in Absicht eines zeitlichen Nutzens, viel weniger wegen eines vergäng- 
lichen Lobs, sondern aus eigener gutwilligen Entschliessung und vollkommenen Willen 
blos allein zur grösseren Ehre Gottes und zum Heil meiner Seele der Gemeinde der 
königlichen Leibgedingstadt Hohenmaut abtrete und übergebe eine Summe von 1000 Gulden, 
und dies zwar in guter gangbaren, in diesem Königreich Böheim gewöhnlichen Münze 
zur 5percentigen Verinteressirung auf ewige Stiftung für einen Jüngling der Czapkischen 
Familie und Namens, in deren Mangel aber für den nähern aus dieser Freundschaft, 
damit solcher, wo immer und in waserlei gjmnasio oder Akademie studiren oder, wenn 
er schon einige Schulen zurückgelegt hätte, weiter in höhere Schulen gelangen und die 
Studien fortsetzen könne. 

Und da von dieser Summe oder Capital per 1000 Gulden am jährlichen Interesse 
50 Gulden abfallen, so will ich und erkläre meine Meinung, dass dies Interesse per 
ratas, nämlich halbjährig mit 25 Gulden, den Eltern dieses Jünglings, und wenn solcher 
keine Eltern hätte, also denen Vormündern oder jenen, die über ihn die Obsorge haben, 
nicht zwar zu eigenem Bedarf der Eltern und Vormünder, sondern auf die Kost und 
Kleidung des in dieser meinen Fundation studirenden Jünglings richtig abgeführt und 
erleget würde. 

Das willkürliche Präsentations- und Einsetzungsrecht behalte ich mir vor als 
Stifter dieser Fundation so lang, als ich lebe; nach meinem Tode aber soll diese meine 
Stiftung jener Jüngling der Czapkischen Freundschaft und Namens (ausser er würde an 
den Talenten, Sitten, Gesundheit oder wie immer unfähig befunden) vorzüglich geniessen, 
welcher mir in der Blutsfreundschaft näher verwandt, in Ansehung des Alters vorzüglicher 
und älter als andere sein wird. Wenn sich bei Erledigung dieser Stiftung kein fähiger 
Jüngling aus der Czapkischen Familie und gleiches Namens entweder wegen zu zarten 
Alters oder wegen Mangel der Talenten und Sitten fände, nämlich wenn er nicht 10 Jahr 
alt wäre, erst damal werden jene einzutreten das Recht haben, welche von der weiblichen 
Seite oder von den Müttern mir mehr und näher verwandt befunden würden, und wenn 
auch von diesen Niemand sich vorfände, also wird der löbliche Magistrat der Stadt 
Hohenmauth gemeinschaftlich mit dem wohlehrwürdigen Herrn Stadt-Dechant wen immer, 
jedoch einen armen Bürgersohn der Stadt Hohenmauth, welcher wegen Mangel der 
Mitteln zu den Studien sonst nicht gelangen könnte, einsetzen können, wobei ich bitte, 
der löbliche Magistrat sowohl als auch der wohlehrwürdige Herr Dechant möchten dafür 
besorgt sein, dass diese meine Stiftung niemal ledig bleibe. 

Der Jüngling aber, welcher in diese meine Stiftung kömmt, wird die Gutthat dieser 
meiner Fundation oder die hievon abfallende Interessen nur durch 6 Jahre geniessen 
können aus der Absicht, damit mehrere zu dieser Stiftung gelangen und ihres Genusses 
theilhaft werden könnten. Nach Ausgang der 6 Jahre aber soll allsogleich ein anderer, 
der, wie gedacht, zu den Studien fähig wäre, in diese Fundation eingesetzet werden. 
Durch diese 6 Jahre will ich verstanden haben nicht nur die 6jährige Studien der hö- 


*) Vom 1. October 1890 wurde die Gebür mit *) Od 1. Hjna 1890 byl tento plat zvysen na 

Bücksicht auf den Capitalsstand auf 150 fl. erhöht. 150 zl. 

n. 19 


146 P» Hieronymus Johann Alexius Czapek. P. Jeronym Jan Ales Capek. 146 

lieren Schulen, sondern auch dass, wenn einer nach der dritten Schule in diese Stiftung 
käme, diese 6 Jahre bis zur Absolvirung der Philosophie gezählet werden sollen, und 
dass wieder ein anderer, welcher mit Aufwände seiner Eltern die mindern 6 Schulen ab- 
solvirt hätte und nach der Rhetorik in diese Stiftung eingetreten wäre, von der Philoso- 
phie nach seinem göttlichen Beruf entweder die Theologie, die Rechten oder aber die 
Medicin studiren könne: wonebst ein jeder, der dieser meiner Fundation theilhafbig sein 
wird, schuldig sein soll, in Römisch-katholischen Glauben einen andächtigen christlichen 
Lebenswandel zu führen, fleissig und gut zu studiren und dabei für mich, sei ich lebendig 
oder todt, öfters zu beten, besonders aber vor ärgerlichen und ausgelassenen Lebens- 
wandel auf das genaueste sich zu hüten. 

Geschähe es, dass jemand aus der Czapkischen Familie und gleiches Namens wegen 
nicht erreichter gedachter Jahre, wenn ihm nämlich 1, 2 oder 3 Jahre hievon fehleten, 
zu der Stiftung nicht fähig wäre und inzwischen, damit die Fundation nicht leer bleibe, 
ein anderer von der weiblichen Seite oder in der Freundschaft weitschichtigerer einge- 
setzet würde: also ist mein Wille, dass dieser inzwischen Eingesetzte diese Stiftung nur 
insolang gemessen könne, bis nicht ein anderer aus der Czapkischen Familie und dieses 
Namens ein näherer Freund die Zahl der Jahre und die Gesundheit erreichet haben 
würde, wenn es auch in 1, 2 oder auch mehr Jahren geschähe. In diesem Falle wird 
der inzwischen Eingesetzte schuldig sein, bei Ausgang des Schuljahrs oder der Vaganzen 
diesem fähig gewordenen Jünglinge die Stiftung abzutreten. 

Schliesslich wenn einer, vor welchem Gott bewahre, ein ansehnliches Verbrechen 
begienge und zum Studiren den Fleiss nicht anwenden wollte oder aber einen dieser 
meiner Stiftung für unwürdig erkannten Lebenswandel führete, dieser soll eben deswegen 
des Genusses dieser meiner milden Stiftung verlustigt, hievon als ein Unwürdiger Ver- 
stössen und ein anderer an seine Stelle, wie oben angeführt ist, eingesetzet werden. 

Zu Bestätigung dessen liess ich gegenwärtiges Instrument über diese bei meinen 
Lebzeiten gemachte Stiftung in zwei gleichlantenden Exemplarien ausfertigen und übergab 
dasselbe eigenhändig unterschrieben dem löblichen Hohenmauter Magistrat mit Bitte, 
dass solches mit dem Stadtinsiegl und von unten benannten Herren Zeugen, jedoch ohne 
ihrem und ihrer Nachkömmlinge Schaden, mit bekräftiget werde. 

Actum im Hradeschitzer Pharrhause. 

(L. S.) Hieronymus Johann Alexius Czapek, 

Pfarrer in Hradeschitz. 


Einfache Abschrift aus der zweiten Hälfte des Jednoduchy opis z druhe polovice XVÜI. sto- 

XVin. Jahrhundertes im k. k. Statthalterei- Archive leti v c. k. mistodriitelskera archivu v Praze. 
zu Prag. 


147 


Alzbeta Marie Chanovskä. 


Elisabeth Maria Chanowsky. 


147 


120. 


1728 

ünora 26. Februar. 


Studentske nadani Alzbety Marie 

Chanovskä. 

Alzbita Marie Chanovskä, ro- 
zenä Mladotova ze Solopisk ustano- 
vila ve sve zävUi ze dne 26, ünora 1728, do 
desk zemskych dne 16, dubna 1728 zapsane, 
dv6 naddnt a odMzala pro kazde z nich 
kapital 5000 zl. 

Z vytdiku jednich 5000 zl. mili hjti 
vydrzoväni dva mladici z rodiny Mla- 
dotü 2^0 meöi nebo po pfeslici, ahy 
se mohli oddati studiim, kdezto druhe 
nadani uröeno pro dve divky taktez z rodu 
Mladotovskeho po nieöi nebo iio pfeslici a to 
pro nejnuzn^jsi a nejzpüsobilejsi, ahy se jim 
dostalo potfebneho vychovdni v nekterem 
klastefe. 


Kdyby se nenaslo zadatelü 
z vötve zakladatelöiny ani po meöi 
ani po pfeslici, mala miti na nadani 
prävo mldde^ z druhe vötve Mla- 
dotüv ze Solopisk a v posledni fade 
mlädei z nöktereho rodu rytifskeho. 


Volba a presenface stipendistüv, jakoz 
i veSkerd disposice pfi naädni mela pfislu- 
seti vidy nejstarsimu z rodiny Mladotovsk^, 
kdyby vsak byl k tomu nezpüsobihj, nejblize 
ndsledujicimu nejstarsimu ölenu rodiny, 

Nadacni listina scpsäna byla dfw 
26. kvStna 1777 v Praze tcMejsim seniore^n 
rodiny Josef em Mladotou svobodnym pdnem 
ze Solopisk, 

Na zdkladö listiny te udili na- 
dani nyni c, k, mistodriitelstvi 
V Praze. 

JJHvati Ize ho po cely cos stiidii. 


n. 


Elisabeth Maria Chanowskf sehe Stu- 
denten-Stiftung. 

Elisabeth Maria Chanotüsky, ge- 
borene Mladota von Solopisk, hat in 
ihrefn der königlichen Landtafel unterm 
16. April 1728 einverleibten Testamente vom 
26. Februar 1728 zwei Stiftungen angeordnet 
und zu diesem Ende für jede der beiden 
Stiftungen ein Capital von 5000 fl. bestimmt. 

Aus dem Erträgnisse des ehien Capitais 
von 5000 fl. sollten zwei Jünglinge aus 
der Mladota'schen Familie dem 
Schwerte oder der Spindel nach be- 
hufs Ermöglichung des Studiums 
den Unterhalt finden, während die an- 
dere Stiftung für zwei Fräulein, ebenfalls 
aus dem Mladota'schen Geschlechte dem 
Schwerte oder der Spindel nach, und zwar 
für die bedürftigsten und fähigsten zu dem 
Zwecke bestimmt wurde, damit denselben die 
nöthige Erziehung in einem Kloster zu Theil 
werde. 

Wenn sich Bewerber aus der 
Linie der Stifterin weder dem 
Schwerte noch der Spindel nach 
finden sollten, hätte die Jugend 
aus der anderen Linie Mladota 
von Solopisk und in letzter Reihe 
jene aus einem anderen ritterlichen 
Geschlechte Anspruch auf die Stif- 
tung. 

Die Auswahl utid Präsentation der 
Stiftlinge sowie die ganze Disposition in 
dieser Stiftung sollte jederzeit dem Ältesten 
bei dessen Untüchtigkeit hingegen dem nach- 
folgenden Ältesten aus der Mladota^schen 
Familie zustehen. 

Der Stiftsbrief über diese Stiftung 
wurde unterm 26, Mai des Jahres 1777 in 
Prag vom damaligefi senior familiae Josef 
Mladota Freiherrn von Solopisk ausgefertigt. 

Auf Grund dieses Stiftsbriefes 
ivird diese Stiftung gegenwärtig 
von der k, k, Statthalterei in Prag 
verliehen. 

Der Stiftungsgenuss dauert durch die 
ganze Studienzeit, 

19* 


148 Alibeta Marie Chanovska. Elisabeth Maria Chanowsky. 148 

JmSni studentsTceho naddni, c. Je. misto- Das von der k. Je. StattJiaUerei in Prag 

drUtelstvim v Praze spravovanS, öini 14,151 gl, verwaltete Stiftungsvermögen der StuderUen- 

38 Jcr. Stiftung beziffert sicJi auf 14.151 fl. 38 Jcr. 

Roöni plat Jcaideho fs obou stipendii öini Die Jahresgebür der beiden Stipendien 

300 zl. beträgt je 300 fl. 


Anno 1728 v pätek po nedeli Misericordias, to jest 16. dne mesice Aprilis. 

Ve jmeno nejsvet&jsi a nerozdflne Trojice Boha Otce, Boha Syna a Boha Ducha 
svateho Amen. 

3& Al^beta Marie Chanowska rozena Mladotka z Solopisk znamo öinün väbec ob- 
YzlaSte [siel tu, kdezby toho potfeba nastävala, kterak majice ja pfed oöima nestalost 
yeku lidskeno, jenz kai^de okamzeni pfestati a vüli s zivobytim nenadäle odniti müze, 
kterymäto prostf edkem mnohym lidem jich mineni po smrti v skutek uvesti a roztriitostem 
Tstric jiti pffleäitost se odebrala, z toho tehdy ohledu jsouce pfi dobre pameti a svo- 
bodne YÜli postavena, od iadneho ani moci ani nabädanim, nybrz mym vlastnim poyazenim 
pohnuta, tüU mou posledni, kterouz po Sfastnem skonäni ziyota vyplnenou byti zädäm, 
pisebnym käaftem yyjeviti jsem sobe uminila a tuto v nasledujicich punktich vyjemji, 
totii^to : 

Za pate. Pro budouci vöönou pamatku familie Mladotowske linie ty, z ktere ja 
poch&zim, odkazuji a fundiruji 10.000 fl., pravim deset tisic zlatych Rejnskych, na ten 
a takovy nezmfenitedlny spüsob, aby totiäto dv6 mlade osoby muzskeho pohlavi, z ted 
pravene familie budto po meöi neb pfeslici poSle, k studirovani, v ctnostech a jinem po- 
tf ebnem umßm'*) k cviöeni applicirovane byly a k tomu cili z 5000 fl. ka^doroöne inte- 
resse k vychovani svemu miti mohly. Podobnym spüsobem pro dre zenskeho pohlavi, 
tei po meöi neb pfeslici rodu Mladotowskeho linie me posly, z 5000 fl. roöni interesse, 
z ktereho by pfi potfebnem v nejakem kläätefe cvißeni vychovani miti mohly, nalezeti 
bude. Ku kterezto fundaci pfed jinyma ti, ktefi potfebnejäi a z tech schopnejsi jsou, 
pravo a pfednost miti maji; jichzto voleni a praesentirovani s celou te massy fiindacni 
disposici vädy starSimu z rodu Mladotowskeho, pokudzby on od Jeho Milosti pana nej- 
vy§[S]iho pisafe v kralovstvi Öeskem (ktereho, aby inspekci tu na sehe pfijiti raöil, po- 
vinne iddam) dostatecnej uznän byl, v neuznani toho ale druhemu z tehoz rodu nejstar§imu 
odevzdävam, die öehoz on tu fundaci v mestech Praäskych tu, kde se pro jednoho i dru- 
lieho pohlavi mlade^e nejlepäi choväni a cviöeni videti bude, zaloziti prävo a moc miti, 
kapital ale sub actuali intabulatione hypothekou pojiäten byti ma. V pfipadnosti te ale, 
ze by z linie me ani po meöi ani po pfeslici zadnej vic se nevynacnäzel, bude mocti 
i druha linie Mladotüv z Solopisk a posledne i jineho rytif skeho stavu mladez tu fundaci 
uzivati. 

A to jest posledni vüle ma, kterouz po öasnem skonani zivota meho vykonanou byti 
poroucim, lec bych jiny poslednejäi kSaft uöinila, tak jakoz sobe tu od prava pfislusejici 
svobodu ksafb tento zjinaöiti a zrusiti, jiny uciniti, tez kodicillirovati vyhra^uji s tim 
doloienim, aby budouci kodicill, jestlize bych jej uöinila, nemene i to, co bych vlastni 
rukou mou a podpisem nekomu odkäzala, neb pfitomne odkazy zmenila, tak jako by 
V tomto käaftu obsähnuty byly, mocnost svou mely. Chci take tomu a vule ma jest, aby 
ten, jenz by tento ksaft impugnirovati aneb jakoukoliv rozträitost öiniti se opoväzil, tim 
samym podilu sveho zbaven byl. 

Na potvrzeni öehoz jsem tuto posledni vfili mou nejenom vlastni rukou podepsala 
a pfitisknutim pfirozeneho sekrytu stvrdila, ale take dalejic jmenovanych (titul) panüv 
svidküv (Jim väak a budoucim jejich beze Skody), aby oni k vysvedöeni pfitomneho käaftu 


♦) „umnienj" in cod. 


i 


149 Alzbeta Maria Ghanovska. Elisabeth Maria Chanowsky* 149 

meho se podepsati a pfirozene sekryty sve pfitiskli, jsei^^se dozädala. Jenz 8e stalo 
V kraloYskem Novem mestfe Prazskem dne 26. Februarii leta Pane 1728. 

Alzbieta Chanowskä rozenä Mladotka z Solopisk. 
Johann ChristoflF Czeyka Freyherr von Olbramowitz. 
Ernst Malowetz z Chegnowa a Winterberka. 
Antoni Ignatj Chuchelsky von Nestagowa. 

Tento pfed[c]hazejici ksaft jest s povolenim Jeho Milosti Cisafske rad a üfedniküv 
Prazskych mensich desk zemskych do tohoto kvatemu vlozen a z originalu slovo od slova 
vepsan a registratore J. Ramhoffsky. 

Coli, registrator Jos. Gallehe. 

(Desky zemske kTatern c. 360. A. 26.) (Landtafel Quatem Nr. 360. A. 26.) 


n. 

Ich Endesgefertigter, als dermaliger Aeltester aus der freiherrlich Mladotischen 
Familie, Urkunde und bekenne hiemit kraft gegenwärtigen Fundationsinstrumenti für mich 
und meine Nachfolger in dem Praesentationsrechte vor jedermänniglich, besonders da, 
wo dessen vonnöthen wäre: dass die weiland wohlgebome Frau EUsabetha Maria Cha- 
nowskin, geborene Mladotin von Solopisk, in ihrem der königlichen Landtafel in dem 
4*®" himmelblauen Kaufquatem der Testamente den 16*®" April 1728 sub litera A. 26. 
einverleibten Testamente § 5*^ ein Capital von zehntausend Floren zu einer ewig 
währenden Fundation dergestalt verlassen und angeleget hat, damit hievon beständig 
zween Jünglinge aus der Mladotischen Familie dem Schwerte oder der Spindel nach zur 
Erlernung nöthiger Wissenschaften sowohl als zu tugendhaften Sitten angeführet und zu 
dererselben nöthigen Unterhalte die jährlichen Interessen von fünftausend Floren ange- 
wendet, die jähi-lichen Interessen von denen andern 5000 Floren aber von zwei Fräulen, 
gleichmässig von Mladotischen Geschlechte dem Schwerte oder Spindel nach, zu ihrem 
nöthigen Erziehungsunterhalte in einem Kloster genossen und zu sothaner Fundation vor 
allen die Bedürftigsten und Fähigsten mit Rechte vorgezogen werden sollen. 

Wobei die Auswahl und Praesentation sammt der ganzen Disposition dieser Fun- 
dation jederzeit dem Aeltesten aus der Mladotischen Familie (falls dieser hierzu vonihro 
kaiserlich königlichen apostolischen Majestät obersten Landschreiber im Königreich 
Böheim, der darüber die Aufsicht und Inspection zu tragen hatte, für tüchtig anerkannt 
wird) bei dessen Untüchtigkeit hingegen dem nachfolgenden Aeltesten aus der Mladotischen 
Familie gebühret, welcher diese Fundation in den königlichen Prager Städten dort, wo 
derselbe zur guten Erziehung und Unterhaltung der Jugend beiderlei Geschlechts den besten 
Ort finden wird, zu verrichten die Macht haben das Capital, selbst aber jederzeit hypothe- 
carie sicher angeleget bleiben, und dass — wenn aus der Linie der seligen Frau Funda- 
tricin sich keine weder nach dem Schwerte noch nach der Spindel finden dürften -^ in 
diesem Falle die andere Linie der Mladota von Solopisk und zuletzt auch aus einem 
anderen ritterlichen Geschlechte die Jugend zu sothaner Fundation den Zutritt und 
Genuss haben soll. 

Da nun ein hochlöbliches kaiserlich-königliches Landesgubemium mittelst decreti 
de dato 21*®** Maii 1773 et 8. Martii 1776 mir den Auftrag zu machen geruhet, über 
sothane Fundation einen ordentlichen Stiftsbrief zu errichten, so verspreche ich anmit 
als dermaligen Aeltester aus der freiherrlich Mladotischen Familie für mich und alle 
künftigen Aeltesten und Nachfolger in dem Praesentationsrechte aus dem Mladotischen 
Geschlechte auf das Kräftigste und Feierlichste : dass diese Stiftung auf das genauste nach 
der Willensmeinung der seligen Frau Stifterin auf die obbeschriebene Art, sowie bisher 
geschehen, von mir und meinen Nachfolgern erfüllet werden wird. 

Belangend das Stiftungs-Capital von zehen tausend Floren, da sind hievon nach 
dem Ausweise des 2^®° strohfarben Abschätzungsquatern sub litera P. 8. sechstausend 


150 Alzbeta Marie Cbanovska. Elisabeth Maria Ghanowsky. 150 

Floren auf dem gräflichen Johann Heinrich Bisingen'schen Gute Pischely, dann laut des 
2**" leibfarbenen grossem Schuldverschreibungsquaterns sub litera A- 14. auf der gräflich 
Ernst Pachtischen Herrschaft Zittolib vier tausend Floren zu Händen der Mladotischen 
Familien-Fundation landtäflich versichert und soll sothanes Stiftungscapital jederzeit im 
ganzen erhalten, auch dasselbe, wenn es wieder zurückbezahlet werden oder sonst die 
Nothdurft es erheischen sollte, solches von einem oder dem andern Orte zu erheben, so- 
gleich wieder auf einen andern sichern Ort mit Vorwissen und Consens einer hochlöblichen 
Fundationscommission angeleget werden. 

Gegenwärtiges Fundationsinstrumentum kann nach vorgängiger Ratification einer 
hochlöblichen Stiftungscommission mit Bewilligung der Römisch kaiser-königlichen apo- 
stolischen Majestät Räthe und wohl verordneten Unteramtleute bei dem Amte der könig- 
lichen Landtafel auch ohne mein Beisein da, wo behörig, einverleibt und per juxtam iet 
obgedachten zwei Stiftungscapitalien ausgezeichnet werden. 

Zu dessen Urkunde habe ich mich eigenhändig unterschrieben, mein angebornes 
Insiegel beigedruckt und die unten benannten (Titel) Herrn Zeugen zu gleichmässiger, 
jedoch unnachtheiliger, Mitfertigung erbeten. So geschehen Prag den 26. Mai im 
1777«««^ Jahre. 

Franz Hochberg von Hennersdorf, (L. S.) Joseph Mladota Freiher von 

als Zeug. Solopisk, 

senior familiae. 

(L. S.) Benedikt Hochberg von Hennersdorf, 

als Zeug. 

Von einer hochlöblichen kaiserlich königUchen in milden Stiftungssachen aller- 
gnädigst aufgestellten Hofcommission im Königreich Böheim wird gegenwärtiges Fundations- 
instrument Vorstehendermassen durchgehends begnehmiget und hiemit ratificiret So 
geschehen Prag den 17*«» Julü 1777. 

(L. S.) Franz Ernst Graf von Wallis. 

Franz Joseph von Gamsenfels. 

Johann Ferdinand Fischer. 

Actum königliche Landtafel Prag den 18*^" Dezember 1798. 

(L. S.) Thadäus Ferdinand Ritter von LiUenau, 

Registratursdirector. 

Vinzenz HakeL 

Gegenwärtige Abschrift ist mit dem auf 15kr. Stempel ausgestellten Authentico 
von Wort zu Wort gleichstimmig. So geschehen Prag, den 21. August 1801. 

(L. S.) Thomas Pechtl mp. 

k. k. landrechtlicher Expeditsadjunkt in Abwesenheit 

des Expeditsdirektors. 

Overeny opis v archivu c. k. inistodriit4}lst\i Boglaubijrte Abschrift im k. k. Stattbalterei- 

V Prazc. Archive zu l^rag. 


151 


Wenzel Franz Pobrzislo. 


Vaclav Frantiiek PobHelo. 


151 


1728 

März 3. bfezna. 


Wenzel Franz Pobrzislosche L Stu- 
denten-Stiftung. *) 

Wendel Franz PobrgislOj Bürger 
in NetolitZy widmete im Jahre 1728 ein Ca- 
pital von 1500 fl. Rheinisch zur Errichtung 
einer Studenten- Stiftung bei dem Jesuiten- 
Seniinar St. Josephi in Böhmisch-KrumaUy 
worüber de>- Stiftsbrief unterm 3, März 1728 
ausgefertigt wurde. 

Nach diesem Stiftsbriefe sollte auf den 
Stiftungsplatz ein armer, zum Studieren 
fähiger Knabe aus des Stifters und 
seiner verstorbenen Ehegattin Ur- 
sula Freundschaft und bei Abgang 
eines solchen ein armes Netolitzer 
Stadtkind behufs Absolvierung der 
humaniora aufgenommen tverden, 
wofür er des Stifters und seiner Ehegattin 
täglich im Gebete zu gedenken haben wird. 

Das Präsentationsrecht behielt sich der 
Stifter für die Zeit seines Lfjbens selbst vor, 
nach seinem Tode sollte es der Magistrat in 
Netolitz ausüben. 

Nach der Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
narien wurde diese Stiftung zunächst in eine 
Hand Stipendien Stiftung umgewandelt, 
später jedoch dem kaiserlichen Studentencon- 
victe in Prag einverleibt. 

Unterm 13, December 1885 wurde von 
der k. k. Statthalter ei in Prag, 
welche gegenwärtig diese Stiftung 
über Präsentation der Netolitzer 
Gemeindevertretung ohne Beschrän- 
kung auf eine bestimmte Lehran- 
stalt verleiht, ein Nachtrag zum ober- 
wähnten Stiftsbriefe ausgefertigt, in welchem 
auf Grund des Erlasses des hohen k. k. 
Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 
19. Juni 1885 Z. 10.328 die Bestimmung 
des Stiftsbriefes, dass ein Knabe, der die 
humaniora oder sechs Schulen absolviere, 
diese Stiftung gemessen solle, dahin erweitert 
wurde, dass diese Stiftung auch Schülern 
der siebenten und achten Gynifiasialclasse 
verliehen werden könne^ da die als studia 
humaniora aufzufassenden Gymnasialstudien 
derzeit acht Jahrgänge umfassen. 


\. studentske nadani Vadava Fran- 
tiska Pobfisla/) 

M6stan Netolicky Vaclav Fran- 
tisek Pobrislo vänoval roku 1728 ka- 
pital 1500 zl. Bynskych na studentske na- 
dani pri jesuitskefn semindri sv. Josefa 
v Geskem KrumlovS, o öemi byla sepsdna 
nadaöni listina dne 3. bfezna 1728. 

Vedle teto listiny m(l na nadaöni 
misto prijat byti chudy, k studo- 
vdni schopny chlapec z pfätelstva 
zakladatelova i jeho zemfele man- 
ielky VorSily, a kdyby takoveho 
nebyloj chudy mistsky hoch z Ne- 
tolic a to na dobu studii humani- 
stickych; za to mSl se kaidy den modliti 
za zakladatele a jeho manielku. 

Do sve smrti vyhradü si zakladatel 
presentaöni prävo, potom mil je vykondvati 
Netolicky magisträt. 

Po zrusent jesuitskych semindrü pfe- 
minino nadani nejprve v pen^ini, pozd^i 
pak pfid^leno k PraSskemu cisafsMmu kon- 
viktu pro studenty. 

Dne 13.prosince 1885 byl c. k. misto- 
driitelstvim v Praze, jei nyni na- 
dani udHuje na zäklad6 presentace 
obecniho zastupitelstva v Netoli- 
eich bez obmezeni na urßite uöiliSte, 
sepsän dodatek k hofejH nadaöni listini, 
v nämS vedle vyneseni c. k. ministerstva 
kultu a vyuioväni ze dne 19. öervna 1885 
ö. 10.328 ustanoveni nadaöni listiny, Se na- 
dani uiivati md chlapec, ktery absolvuje 
humaniora nebo-li sest Skol, na ten smysl 
rozsireno, Se nadani udöliti Ize i idküm 
sedme a osme gymnctöijni tfidy, ponSvadi 
Studie gymnasijni, jez pokiddcUi jest za 
studia humaniora, nyni osm roönikü za- 
hrnuji. 


♦) Vide die Wenzel Pobrzislo'sche II. Studenten- 
Stiftung unter Nr. 123 dieses Bandes. 


*) Yiz n. studentske nadani Vaclava PobHsla 
pod c. 123 tohoto svazku. 


152 Wenzel Franz Pobrzislo. Vaclav Frantisek PobHslo. 152 

DotS von der BöhmiscJisn Je. k. Statt- Nadacni jmSni c. k. Öeskym mistoärzi- 

halterei verwaltete Stiftungsvennogen beträgt telstvim spravovane öini 6278 el. 87 kr.; 

6278 fl. 87 kr,j aus dessen Erträgnisse ein z jeho vynosu vypläci se jedno Stipendium 

Stipendium mit der Gebür von 176 fl,*) roönich 176 zh*) 
dotiert wird. 


I. 

Im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit Gottes Vaters, Sohn und des heiligen 
Geistes, amen. 

Ist hiemit zu vernehmen, wasgestalten ich Wenzl Franz Pobrzislo, Burger und 
derzeit Primator in der hochfiirstlich Schwarzenbergischen Stadt Nettolitz, ohne Zweifel 
aus götlicher Eingebung, zu dessen grösserer Ehr, meinen Nächsten zu Guten und der 
blühenden Jugend, um in den geistlichen Tugenden aufzuwachsen, einen Grundstein zu 
legen, mich entschlossen habe, in dem löblichen seminario sancti Josephi Societatis Jesu 
in der Stadt Böhmischen Eonimau eine solche Stiftung und Fundation zu machen, dass ein 
Knab, und zwar allerzeit ein armer, den ich, oder der löbliche Magistrat zu Nettolitz 
benennen oder präsentiren würde, danron in besagten seminario seine Kost und Kleidungen 
haben und humaniora oder sechs Schulen daselbst absolviren könne und solle, derge- 
stalten und also: nachdeme ich mich mit dem hochwürdigen in Gott geistlichen und 
hochgelehrten Herrn patre Bernardo Harlacher, derzeit rectore des löblichen coUegii 
Rosensis Societatis Jesu zu Krumau, wie auch dem Herrn patre regente des nachbesagten 
seminarii sancti Josephi, dem wohlehrwürdigen in Gott geistlichen Herrn patre Wenceslao 
Zakert, um sothane Stiftung unterredet und darum einhellig schlüssig worden, so über- 
gebe ich mit der Fertigung dieses Fundationsinstruments mehr wohlbesagten seminario 
sancti Josephi zu Händen wohlbesagten patri regenti eintausend fünfhundert Gulden 
Rheinisch, per 60 Kreuzer jeden Gulden gerechnet, an gut-gangbarer Münz baares Geldes 
mit dieser ausdrücklichen ewigen verbindlichen Bedingnus, dass ein zum Studiren taug- 
licher Knab von jährlichen Interesse besagten Capitals in summa seine Kost mit den Trunk 
bei dem ersten Tisch neben der jährlichen Kleidung und einem Mantel alle drei Jahr, wie 
dergleichen andere Fundatisten und Studenten daselbst zu haben und gehalten zu werden 
pflegen, (jetzt und hinfüro zu ewigen Zeiten) haben solle. Welchen Knaben, solang mir der 
Allerhöchste das Leben verleihet, ich selbsten und nach meinem Tod ein löblicher Magistrat 
besagter Stadt Nettolitz jeder Zeit und ewig auf sothane Fundation zu präsentiren und 
zu benennen haben werden, jedoch, wie obbesagt, dass derselbe zum Studiren fähige 
Knab von denen armen Leuten und förderist von meinen und meiner verstorbenen Ehe- 
wirtin Ursula Blutsfreundschaft herrühre und, wann von dieser unserer Freundschaft kein 
solcher Knab vorhanden wäre, so kann berührter löblicher Magistrat einen Knaben von 
denen Stadtkindern präsentiren mit genauer Beobachtung, jederzeit diese meine Intention 
gewissenhaft zu vollziehen, und dass auch ein solcher Knab gehalten werden solle, vor 
mich und besagte meine Ehewirtin alle Tag was gewisses zu beten. 

Schliesslichen wird wohlerwähnter Herr pater regens und seine künftige Herren 
successores auf künftige ewige Zeiten ohne einigen Abgang, alljährlich die oben abgere- 
dete Schuldigkeit und Unterhalt dem praesentato zu geben, verbunden sein. 

Zu dessen Urkund [und] ewig Festhaltung, dass ich die eintausend fünfhundert Gulden 
Rheinisch untereinstens mit Fertigung dieses mehr wohlbesagten Herrn patri regenti 
richtig und baar ohne Abgang ausgezählt und abgeführet habe, wie ich dann hiemit in 
optima forma juris quittiret bin. Zu deme hat auch öfters bemeldter Herr pater regens 
der clausulae non numeratae pecuniae zugleich hiemit aufs feierlichste renunciret, und 
ist dieses Fundationsinstrument nicht nur allein von mir und ihnen mehr wohlbesagten 
respective Herrn patre rectore und Herrn patre regente (titul) wie nicht weniger von 
denen untergesetzten freundlich erbetenen Zeugen, dass sie sich hierbei als wahre Zeugen 


♦) Die Verhandlung wegen entsprechender Er- ♦) Nyni jedna se o to, aby rocni plat z uloze- 

höhung dieser Jabresgdbür aus den oisher capitali- nj'ch üspor primerenS byl zvyien. 
sierten Ersparnissen ist im Zuge. 


153 


Wenzel Franz Pobrzislo I. 


Vaclav FradWek Pobrislo I. 


153 


(jedoch ihnen und ihren Erben ohne Schaden und Nachtheil) [sie], eigenhändig unter- 
schrieben und mit gewöhnlichen Petschaften gefertiget worden, sondern hat auch ein 
löblicher Magistrat mehr besagter Stadt Nettolitz eingewilliget (sed absque damno) dass 
das gemein grössere Petschaft wissentlich ist beigedrucket worden, welche Stiftung in 
zwei gleichlautenden Exemplarien also in Gottes Namen ausgefertiget worden, deren eines 
im löblichen seminario sancti Joseph! verbleiben, und ich das andere mit dem löblichen 
Magistrat zu Nettolitz, so allda mit dessen Bewilligung (auch ohne Beisein der Interes- 
senten) in die Stadtbücher einverleibet werden kann, zur künftigen ewigen Nachricht 
behalten solle. Actum in oftgemeldten löblichen seminario sancti Josephi in Böhmisch 
Krumau den dritten Martii anno ein tausend siebenhundert acht und zwanzig. 


(L. S.) Bernardus Harlacher, 

Societatis Jesu pro tempore collegii 
Cmmloviensis rector mp. 

(L. S.) Wenceslaus Czakert, 

Societatis Jesu seminarii Crumloviensis 
pro tempore rogena. 


(L. S.) Wenzl Franz Pobrzislo, 

in der Stadt Nettolitz Burger als Fun- 

dator. 

(L. S.) Johann Franz Moller 

in fidem mp. 

(L. S.) Matej Adam Paulin 

in fidem mp. 


Laut obstehenden Fundationsinstrument thun wir Bürgermeister und Rath der hoch- 
fürstlich Schwarzenbergischen Stadt Nettolitz die nach Absterben des Herrn Fundatoris 
uns zugeeignete Präsentation mit genauer Beobachtung nicht allein gern und treuherzig 
annehmen, sondern dessen Intention in allen punctis et clausulis jederzeit gewissenhaft 
zu vollziehen versprechen wie nicht minder auch unsere Nachfolger auf künftig ewige 
Zeiten darzue verbinden. Zu dessen Urkund und dessen ewiger Gedächtnus, Sicherheit 
und Festhaltung haben wir hiebei unser grösseres Stadstinsigl wissentlich beidrucken und 
dieses Fundations-Instrumentum in die Stadtbücher einverleiben lassen. Actum in obbe- 
meldter hochfürstlich Schwarzenbergischer Stadt Nettolitz den 11. Martii anno 1728. 

Ingrossatum libro rerum memorabilium Folio 28., 29., 30. et 31. 

(L. S.) Wenzl Spinka von Helfenthal, 

syndicus mp. 

Concordat cum suo originali wird hiermit bestättiget 
(L. S.) 


Bürgermeister und Rath 

ibidem mp. 


Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- OvSreny opis v c. k. mistodrzitelskem archivu 

Archive in Prag. v Praze. 


Nachtrag 
zu dem Stiftsbriefe vom 3. März 1728 über die P® Wenzel Pobfislo'sche Stipendienstiftung. 

Auf Grund des Beschlusses des zur Präsentation für diese Stiftung berechtigten 
Gemeindeamtes der Stadt Netolic vom 17. Feber 1885 und zufolge hohen Erlasses des 
kaiserlich königlichen Ministeriums fürCultus und Unterricht vom 19. Juni 1885 Zahl 10328 
wird die Bestimmung des über die I. Wenzel Pobfislo'sche Stipendienstiftung bestehenden 
Stiftsbriefes, dass ein Knabe, der die humaniora oder sechs Schulen absolviere, diese Stif- 
tung geniessen solle, dahin ei-weitert, dass dieselbe auch Schülern der siebenten und achten 
Gymnasialklasse verliehen werden könne, indem die als studia humaniora aufzufassenden 
Gymnasialstudien derzeit acht Jahrgänge umfassen. Die unterfertigten Vertreter des 

IL 20 


154 Wenzel Franz Pobriislol. Vaclav FrantiSek PobHslo I. 154 

Gemeinderathes der Stadt Netolic verpflichten sich hieinit für sich und ihre Nachfolger, 
auf diese Nachtragsbestimmung bei Ausübung des Präsentationsrechtes Bedacht zu nehmen, 
und die kaiserlich königliche Statthalterei wird dieselbe bei Besetzung der Plätze der 
ItcD Pobfislo'schen Studentenstiftung beobachten. 

Urkund dessen wurde dieser Nachtrag gefertigt. 

* Prag den 13. December 1885. Netolic den 13. Februar 1886. 

(L. St.) Für den Statthalter: (L. St.) K. Leo, 

■p . 11 Bürgermeister mp. 

Statthalterei- Vicepräaident mp. Anton Leäeticky, 

radni mp. 

Original im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. Onginal v c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. 


155 


Johann Adam Fritschhanus. 


Jan Adam Fritschhanns. 


155 


1728 

März 5. brezna. 


Johann Adam Fritschhanns'sche 
Studenten-Stiftung. 

Johann Adam F ritschhannSy 
Ratlismann zu Eger, widmete in seinem 
Testamente vom 5. März 1728 ein Capital 
von 1000 fl, Reichsmünze zum Zwecke der 
Errichtung einer Stiftung für die stu- 
dierende Fritschhanns'sche Freund- 
schaft mit der Bestimmung^ dass, 
falls Niemand aus der Freundschaft 
studieren sollte, das jährliche Stif- 
tungserträgnis unter die nächsten 
Fritschhanns 'sehen Befreundeten 
vertheilt werden kann. 

Unterm 13. December 1775 errichteten 
der Bürgermeister und Rath der Stadt Eger 
hierüber den Stiftsbrief, in welchetn sie diese 
Stiftung und deren Verwaltung übernahmen 
und gelobten, dass das jährliche Stiftungs- 
erträgnis nach dem Willen des Stifters den 
studierenden Fritschh anns 'sehen Befreu n- 
deten, in Ermangelung derselben aber tinter 
die Fritschhanns' sehe Freundschaft männ- 
lichen und weiblichen Geschlechtes richtig 
vertheilt werden wird. 

Die Stiftlinge sollten verbunden sein, 
sich des Stifters und seiner Freundschaft 
im Gebete öfters zu erinnern. 

Die Verwaltung des Stiftungsvermögens 
iihergieng in Folge Verordnung des Böhmi- 
schen Gubemiums vom 22. Juni 1786 
Z. 15.150 an die politiscJie Landesstelle, 
welche dieselbe gegemvärtig noch besorgt. 
Das Stiftungsvermögen beträgt 4636 fl. 60 kr. 

Das aus dem Erträgnisse dieses Capi- 
tals mit 136 fl. jährlich dotierte Stipendium 
verleiht dermalen die k. k. Statt- 
halterei in Prag auf Grund der 
Präsentation der Gemeindevertre- 
tung der Stadt Eger. 

Der Stiftungsgenus dauert durch alle 
Schulen. 


Studentske nadani Jana Ädama 
Fritschhannse. 

Chebskg radni Jan Adam Fritsch- 
h anns vänoval ve sve zävöti ze dne 5. brezna 
1728 kapital 1000 zl. fiSskych na zfizeni 
'nadani pro studujici pfdtelstvo 
Fritschhannsü a ustanovil, ze se 
müze rocni vynos nadänt rozdßliti 
mezi nejbliäsi pfdtele Fritschhann- 
sovych, kdyby z pfätelstva nikdo 
nestudoval. 


Purkmistr a rada mösta Cliebu zfidili 
nadani dne 13.prosincel775 listinu, vedle 
kterez nadani a jeho spravovdni na sebe 
vzali a slibili, ze roöni vytäzek sprävni bude 
se rozdüeti podle vüle zakladcUelovy studu' 
jicim pfätelüm Fritschhanfisovym a kdyby 
takovych nebylo, Fritschhannsovskemu pfd- 
telstvu muiskeho i zenskeho pohlavi. 


Povinnosti stipendistü mSlo byti, aby 
casteji pamatovali na zakladatele a jehoprä- 
telstvo modlitbou. 

Z rozkazu ieskeho gubernia ze dne 
22. cervna 1786 6. 15.150 pfeSla sprdva fia- 
daöniho jmöni na politickou zem^kou sprdvu, 
Jcdez ncäezä se posud. Nadacni jni6ni öini 
4636 zl. 60 kr. 

Z jeho vynosu vypldcene Stipendium 
rocnich 136 zl. udili nyni c. k. misto- 
dr^itelstvi v Praze na presentaci 
obecniho zastupitelstva v Chebu. 


Uzivati Ize nadani po vsechny Skoly. 


I. 

Ex trac t 

aus dem von wailand Herrn Johann Adam Fritschhannss gewesenen des Raths seel. 
den 5*®" Martii 1728 gerichtlich errichteten und im hiesigen Stadt-Archiv verwahrlich auf- 
behaltenden Original-Testament. 

Vier und zwantzigstens. Hiernächst legire und vermache ich auch zu einem Fritsch- 
hannssischen Stipendio tausend Gulden, und will ich, dass solche tausend Gulden an 

IL 20- 


156 Johann Adam Fritscbbanns. Jan Adam Fritschhanns. 156 

ein gutes sicheres Ort sollen hingeliehen, das davon fallende Literesse aber der studi- 
renden Fritschhannssischen Freundschaft und Jugend alljährlich ausgetheilet und ge- 
reichet werden solle : da aber sich Niemand von denen Fritschhannssischen in studiis be- 
finden sollte, so solle das Interesse unter die Fritschhannssische nächste Befreunde, 
gleichwie mit dem Rupprechtischen Stipendio zu geschehen pfleget, distribuiret und aus- 
getheilet werden. Über welches Stipendium mein Sohn Johann Christoph die einzige 
völlige fleissige Obsicht haben solle. 

Extrahirt Eger, den 28. Jänner 1769. 

Dass bevorstehender Extract mit dem in allhiesigen Stadt-Archiv verwahrlich auf- 
behaltenen wahren Originali, nach vorherig . fleissiger Collationir- und Auscultirung, 
von Wort gleichlautend und übereinstimmig befunden worden, dieses verificiret nach- 
stehende Fertigung. 

Eger, den 28*«" Januarii 1769. 

(L. S.) Georg Adam Otto 

p. t. Hegistrator mp. 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- Ovefeny opis v c. k. mistodrzitelskem archive 

Archive in Prag. v Praze. 


II. 

Wir Bürgermeistere und Rath der Stadt Eger bekennen hiemit für uns und unsere 
Amtsnachfolgere : 

Demnach auf allerhöchste Anordnung Ihro kaiser-königlichen Apostolischen Majestät, 
Mariae Theresiae, unserer allergnädigsten Landesfürstin und Frauen Frauen, über jene Stif- 
tungen, worüber noch keine Stiftsbriefe errichtet, solche sogleich zustandgebracht werden 
sollen: und nun Herr Johann Adam Fritschhanss, Mitglied desBaths allhier, in seinem deu 
5teii Monatstag Martii 1728 gerichtlich errichteten Testament in dem 24**** Abschnitt ein- 
tausend Gulden in damaligen Beichswert legiret und vermachet, dass solche an ein 
gutes sichers Oii; hingeliehen, das davon fallende Interesse aber der studirenden Fritsch- 
hanssischen Freundschaft alljährlich ausgetheilet und gereichet werden solle; da sich aber 
niemand von denen Fritschhanssischen in studiis befinden sollte, so solle das Interesse 
unter die Fritschhanssische nächste Befreunde distribuiret und ausgetheilet werden; 
wir auch respective unsere Amtsvorfahrere diese milde Stiftung nicht nur angenommen, 
sondern auch die vermög obangeregt-confirmirten Testaments hiezu gewidmete Gelder, 
so obbesagtermassen bei Errichtung dieser Stiftung in 1000 Gulden Beichsmünz bestanden, 
dermalen aber reductive in 900 fl. kaiserlichen Geld bestehen und bei Martin Schuh, 
bürgerlichen Gastwirt zur goldenen Sonnen allhier, sub hypothcca judiciali dermalen 
ä 4 pro cento anliegen: als geloben und versprechen wir für uns und unsere Amtsnach- 
folgere, dass gedachte Stiftung nach den Willen des Fundatoris erfüllet, die hierzu ge- 
widmete Capitalien sicher erhalten und die jährliche Interessen per 36 fl. denen studi- 
renden Fritschhanssischen Befreunden, in Ermanglung deren aber der Fritschhanssischen 
Freundschaft mann- und weiblichen Geschlechts richtig vertheilet und gegen die Ver- 
bindlichkeit des Stifters und der Fritschhanssischen Freundschaft bei Gott bestens zu 
gedenken, zu Händen gestellet werden sollen. 

Zu dessen wahrer Bekräftigung drei gleichlautende Stiftsbriefe aufgerichtet, einer 
hievon der hochlöblichen kaiserlich königlichen Fundation[scommi8sion] im Königreich 
Böheim durch ein wohllöblich-königliches Elbogner Kreisamt eingeschicket, der zweite 
der obbemeldt- Fritschhanssischen Stiftung respective dessen Vorsteher übergeben, der 
dritte endlich in unser Stadt-Archiv zur beständigen Gedächtnus dieser milden Stiftung 
hinterleget worden. So geschehen Eger den 13*®° Decembris 1775. 

(L. S.) Burgermeister und Bath allda. 

Original im k. k. Statthalterei- Archive in Prag. Original v c. k. mistoärzitelskem archivu v Prazc. 


157 


Wenzel Franz Pobrzislo Ü. 


Vaclav Frantiiek Pobrislo IT. 


157 


1729 

October 20. rijna. 


Wenzel Franz Pobrzislo'sche 11. 8tu- 

denten-Stiftnng. 

Wendel Frans Pohrzislo, Bürger 
tuid Bathsvenvandter in der Stadt Netolifz, 
errichtete mittelst Fundationsinstrunwntes de 
dato Prag am 20, October 1729 hei dem 
St. BarfholomäuS'Convicte in Prag mit einem 
Capitale van 2400 fl. Bheinisch e/we Stiftung 
für einen armen, zum Studieren 
fähigen oder bereits studierenden 
Knaben zunächst aus seiner Freund- 
schaft und in Ermangelung eines 
solchen aus der Verivandtschaft 
seiner Ehegattin Ursula. 

Sollte auch ein solcher nicht vor- 
handen sein, dann ist ein zum Stu- 
dieren fähiger oder bereits studie- 
render Knabe von Netolits oder in 
Ermangelung eines solchen ein 
anderer armer Knabe in die Stiftung 
aufzunehmen. 

Das Präsentationsrecht behielt sich der 
Stifter für die Zeit seines Lebens selbst vor, 
nach seinem Tode sollte es der Netolitzer 
Magistrat ausüben. 

Insbesondere sollten solche Bewerber be- 
rilchsichtigt werden, die als Stiftlinge der 
vofH Stifter unterm 3. März 1728 errichteten 
Stiftunf/ *) im Krumau^r Jesuitenseminar die 
humanistischen Studien dortselbst absolviert 
haben und für höhere Studien geeignet wären. 
Der Stiftungsgenuss hatte während der hu- 
manistischen und höheren Studien zu dauern. 

Der Stiftung tvurde verpflichtet, für den 
Stifter und seine Ehegattin täglich zu beten. 

Nach der Aufhebung der Jesuitcnsemi- 
narien wurde diese Stiftung zunächst in eine 
Ha n ds t ip endienst ift u ng umgewandelt, 
später jedoch ebenso wie die vom Stifter er- 
richtete I. Studenten- Stiftung dem kaiser- 
lichen Convicte in Prag einverleibt. 

Gegemvärtig verioaltet und verleiht 
dieselbe die Je. k. Statthalterei in 
Prag und zwar jedesmal über Prä- 
sentation der Netolitzer Gemeinde- 
vertretung ohne Beschränkung auf 
eine bestimmte Lehranstalt. 


U. studentske iiadäDJ Vaclava 
Frantiska Pobrisla. 

Mestan a radni mesta Netolic Vaclav 
Frantisek Pobfislo zfidil vedle listiny 
dane v Praze dne 20. rijnu 1729 pH svato- 
Bartolomejskem konviktö v Praze kapitalem 
2400 zl. Bynskych nadani pro chudeho 
k studovdni schopneho aneb jiz stu- 
dujiciho chlapce, pfedevsim ze sviho 
prätelstva, a kdyby takoveho nebylo, 
pro hocha z pribuzenstva sve man- 
ielky Vorsily. 


Nebylo-li by ani takoveho, slu- 
selo pfijati na nadani zpüsobileho 
k studiim, aneb jiz studujiciho 
chlapce z Netolic^ nebo kdyby tako- 
veho nebylo, jineho nöktereho hocha 
chudeho. 

Presentacni prdvo vyhradil zakladatel 
pro dobii sveho ziti sobe; po smrti jeho mM 
je vykonävati Netolicky magisträt. 

Zvldstö sluselo zreni miti na takove 
zadately, kteri jako stipendiste nadani zakla- 
datelem dne 3. brezna 17 28 zrizenefio*) hu- 
manistickä studia vykonali v jesuitskem 
seminäri v Krumlove a kteri byli zpüsobili 
pro studia vyssi. Nadani mM uzivati stipen- 
dista po dobu humanistickych i vyssich 
studii. 

Stipendista byl zaväzdn modliti se kaMo- 
denne za zakladatele i jeho manzelku. 

Po zruSeni jesuitskych semindfü pfe- 
mhieno nadani nejprve v penizni, pozdöji 
pak prdve tak jako I. studentske nadani 
tehoz zakladatele prikdzdno k cisarskemu 
konviktu V Praze. 


Nynispravujc a udili je c. k. misto- 
drzitelstvi v Praze a to vidy na 
presentaci Nctolickeho obecniho 
zastupitelstva bez obmezeni na ur- 
city vyuöovaci üstav. 


*) Vide Nr. 121 dieses Bandes. 


♦) Viz ö. 121 tohoto Bvazku. 


158 Wenzel Franz Pobrzislo II. Vaclav Frantisek Pobnslo II. 158 

Der Stiftumistjenuss dauert während der Naddni Ize uzivati po dobu studii gyni- 

Gymnasial' und der darauf folgenden Uni- nasijnlch a universitnich. 
'versitätsstudien. 

Das Stiftungscapital beträgt 7215 fl. Nadacni jineni eint 7315 zL 99 kr, a 

99 kr. und die Jahrcsgebür des Stiftungs- rocni poHtek nadacniho mista 200 zl. *) 
platzes 200 fl,*) 


Im Namen der allerbeiligsten iinzeii:heilten Dreifaltigkeit Gottes Vaters, Sohns und 
heiligen Geistes, Amen. 

Kund und zu wissen seie hiemit jedermänniglichen, besonders aber, wo es vonnöthen : 
demnach ich Wenzl Pobrzislo, Burger und derzeit inneren Raths Verwandter in der hoch- 
fürstlich Schwartzenbergischen Stadt Nettolitz, aus sonderbarer Disposition und ohne 
Zweifel göttlichen Antrieb zur grösseren Ehre der höchsten Dreieinigkeit, zu ewigen 
Seelenheil meines Nächstens und Mitmenschens, besonders aber der studirenden Jugend, 
um einen sicheren und bequemen, in allen gottgefälligen Tugenden den leichtesten Weg 
in Himmel zu bahnen, dadurch ihnen die gemeine zeitliche Wohlfahrt zu procuriren und 
erlangen, mich entschlossen habe, in dem hochlöblichen pontificio caesareo coUegio ad 
sanctum BaHholomaeum in der königlichen Alten Stadt Prag eine ordentliche Stiftung 
oder Fundation aufzurichten und zu bewerkstelligen, und zwar dass zu allen Zeiten ein 
Student, den ich bei Lebszeiten und nach meinen Tod der löbliche Magistrat der hoch- 
fürstlich Schwarzeübergischen Stadt Nettolitz benennen oder präsentiren wurde, darvon in 
convictu sancti Bartholomaei seine ordentliche Kost und Kleidung haben, die humaniora 
oder altiora studia daselbst absolviren könne und solle, folgendermassen : 

Nachdeme ich mich mit dem hochwürdigen in Gott geistlichen und hochgelehrten 
Herrn patre Julio Zwicker, derzeit rectore des hochlöblichen kaiserlichen und königlichen 
coUegii sancti Clementis Societatis Jesu in der königlichen Alten Stadt Prag, wie auch 
dem Herrn patre regente des erwähnten convictorum coUegii sancti Bartholomaei, dem 
wohlehrwürdigen und hochgelehrten Herrn patre Carolo Worel, um diejenige Stiftung 
unterredet und darumben einhellig schlüssig worden: so übergebe ich mit Fertigung 
dieses Fundationsinstrument mehr wohlerwähnten convictorum coUegio sancti Bartholomaei 
zu Händen wohlgedachten Herrn patris regentis zweitausend vierhundert Gulden Rheinisch, 
sage 2400 Gulden, jeden Gulden per 60 Kreuzer gerechnet, an guter gangbarer Münz 
mit dieser auf ewig verbindlichen Bedingnus, dass ein die Capacität zum Studii'en habender 
Knab oder auch wirklicher Student alljährlich von Interesse erwähnten Capitalssumma 
seine Kost und Trunk bei den Ordinari der geistlich als weltlichen Studenten nebst der 
jährlichen Kleidung und alle 3 Jahr einen Mantel jetzt und hinfüro zu ewigen Zeiten 
haben solle, jedoch hingegen ich solchen Knaben oder Studenten (solang mir der aller- 
höchste Gott das Leben fristet, selbsten, nach meinem aber Hinscheiden ein löblicher 
Magistrat gemeldter Stadt Nettolitz unveränderlich auf künftige ewige Zeiten einen zu 
benennen das jus praesentandi haben werde und solle, und sonsten mit ferneren aus- 
drücklicher Beobachtung, dass derselbe zu Studiren fähige Knabe oder bereits ein 
wirklicher Student förderist von meiner Freundschaft, dann in Ermanglung und Absein 
derselben von meiner verstorbenen Eheconsortin Ursula Blutsfreundschaft herstamme, 
und wann von dieser Blutsfreundschaft kein derlei subjectum vorhanden wäre, sodanu 
allererst wird berührter Magistrat einen zum Studiren fähigen Knaben oder Studenten 
von denen Nettolitzer Stadt- oder auch in Ermanglung derselben anderer tauglichen 
armen Leuten Kinder präsentiren mit genauer Observanz und wachtsamer Beobachtung 
der guten Capacität des Candidatens, zu allen Zeiten diese meine gute Intention und 
Meinung zu bewerkstelligen, anbei dass auch der Fundatist gehalten werden solle, vor 
mich und erwähnte meine verstorbene Ehegattin alltäglich etwas gewisses zu beten. Wie 
im gleichen anzumerken ist, wann der Fundatist in meiner Fundation (die ich den 
3ten Monatstag Martii im 1728 Jahr in dem löblichen seminario sancti Josephi in der 


*) Die Verhandlung wegen entsprechender Er- *) Nyni jednä so o primerene zv'yseni rocniho 

höhung dieser Jahresgebür aus den bisher capitali- pozitku z dosavadnich üspor, jez byly kapitalisorany. 
gierten Ersparnissen ist im Zuge. 


159 Wenzel Franz Pobrzislo IL Vaclav FrantiSek Pobrislo IT. 159 

hochfürstlich Schwarzenbergischen Stadt Böhmisch-Krumau, um alldorten die humaniora 
absolviren zu können, ebenfalls auf einen Knaben aufgerichtet habe) seine humaniora 
absolviret und die fernere Capacität ad altiora studia weisete, solle über ein dergleichen 
vor allen andern reflectirt werden. 

Schliesslichen wird gemeldter Herr pater regens und seine künftige Nachfolgere und 
successores, wie sie Namen haben mögen, auf künftige ewige Zeiten ohne einigen Mangel 
und Abgang alljährlich die oben abgeredete Schuldigkeit, als Kleidung und Nahrungs- 
unterhalt, dem praesentato zu geben verbunden sein. 

Zu dessen Urkund, ewiger Sicherheit, Festhaltung, dass ich die zweitausend vier- 
hundert Gulden Rheinisch, sage 2400 Gulden R. untereinstens mit Fertigung dieses mehr 
wohlbesagten Herrn patri regenti richtig und baar ohne allen Abgang ausgezehlet und 
abgeführet habe, wie ich dann hiemit in optima juris forma durch eben dieses Instruments 
Unterschreibung quittiret werde ; zu dem hat auch öfters ernannter Herr pater regens der 
exceptioni non numeratae pecuniae zugleich in besten Rechtens Form solennissime renun- 
ciret, und ist gegenwärtiges instrumentum fundationis nicht allein von mir und ihnen 
mehr wohlnominirten respective Hen^n patre rectore und Herrn patre regente (titulo 
pleno) wie nicht weniger von denen untengesetzten freundlich erbetenen Zeugen, dass 
sie sich hierüber als wahre Zeugen (jedoch ihnen und ihren Erben ohne Schaden und 
Nachtheil) [siel, eigenhändig unterschrieben und mit gewöhnlichen Petschaften allerseits 
gefertiget worden, sondern hat auch ein löblicher Magistrat mentionirten Stadt Nettolitz 
eingewilliget (jedoch unnachtheilig), das gemeine grössere Stadtinsiegel wissentlich mit 
beizudrucken, auch allda mit Genehmhaltung der Herrn Contrahenten ohne beiderseitiges 
Beisein stadtbücherlich solches zu intabuliren. Wie dann auch zwei gleichlautende 
Exemplarien also in Gottes Namen ausgefertiget worden, deren eines in dem hoch- 
löblichen convictu sancti Bartholomaei verbleiben, und ich das andere mit dem Magistrat 
zu Nettolitz zur künftig ewigen Nachricht behalten solle. Actum in der königlichen 
Alten Stadt Prag den 20*«" Octobris anno 1729. 

(L. S.) Julius Zwicker (L. S.) Carolus Worel 

Societatis Jesu, collegii ad sanctum Cle- Societatis Jesu, collegii convictoram 

mentem Pragae pro tempore rector mp. Pragae ad sanctum Bartholomaeum 

pro tempore regens mp. 

(L. S.) Wenzl Franz Pobrzislo ^l. S.) Johann Franz Moller, 

in der hocnfurstlich Schwarzenbergi- ^ Primas mp 

sehen Stadt Nettolitz Bürger, als *^' 

fundator mp. (L. S.) Thqmas Kainka mp. 

Laut diesen Fundationsinstrument thuen wir Burgermeister und Rath der hoch- 
fiirstlich Schwarzenbergischen Stadt Nettolitz das nach Absterben des Herrn iundatoris 
uns zugeeignete jus praesentandi mit genauer Beobachtung nicht allein gerne und treu- 
herzig annehmen, sondern dessen Intention in allen punctis et clausilis jederzeit gewis- 
senhaft zu vollziehen versprechen, wie nicht weniger auch unsere Nachfolgere auf künftige 
ewige Zeiten dazu verbinden. 

Zu dessen Urkund und ewiger Gedächtnus, Sicherheit und Festhaltung haben wir 
hiebei unser grösseres Insiegel wissentlich beidrucken und dieses Fundationsinstrument 
in unsere Stadtbücher libro rerum memorabilium folio 33, 34, 35, 36 et 37 einverleiben 
lassen. Actum in obengemeldter hochfürstlicher Stadt Nettolitz den 3. Novembris 
anno 1729. 

(L. S.) Wenzl Fr. Spinka von Helfenthal, 

syndicus. 
Original im k. k. Statthalterei- Archive zu Prag. Original v c. k. mistodrzitelskem archiru v Praze. 


X60 P* Johann Florian Hammerscbmidt. 


P. Jan Florian Hammerschmidt. 


160 


1729 

November 25. listopadu. 

R Johann Florian Hammerschmidf sehe Studentske nadani P. Jana Floriana 
Studenten-Stiftung. Hammerschmidta. 


P. Johann Florian Hammrr- 
Schmidt, Canonicus und Pfarrer am Thein 
in Prag hat mittelst des Fundationsinstrii- 
mentes de dato Prag, am 25, Novefnber 1720 
bestimmt, dass der Betrag von lOOOfl.Rhei- 
nisch, welchen er laut der dem Staaher 
Markthuch unterm 30, April 1718 einver- 
leibten Schuldverschreibung der Marktge- 
meinde Staäb als Darlehen zugezählt hatte, 
zur Errichtung einer Stiftung verivendet 
werde. Diese Widmung hatte folgende Be- 
stimmung: 

1, Für die Zeit seines Lebens behielt sich 
der Stifter den Bezug der Zinsen vom ge- 
dachten Cajntaie vor, 

2, Nach seinem Tode sollte in den Ge- 
nuss der Stiftung Johann Florian Josef 
Hammerschmidt, der Sohn seines verstorbenen 
Bruders Andreas Hammerschmidt, treten und 
in demselben solange verbleiben, als er sich 
selbst die Existenz verschaffen könnte. Wenn 
er aber 

3, sich verehelichen und einen männ- 
lichen Nachkommen haben sollte, hätten 
seine Erben und legitimen Nach- 
folger männlichen Geschlechtes ein 
Anrecht auf den Stiftungsgenuss, 

4, Würde er aber ohne legitime 
Erben sterben oder den geistlichen 
Stand wählen, sollte mehrgedachte 
Fundation auf den Sohn der stiftc- 
rischen Grossnichte Christine Fort, 
geborenen Hammerschmidt, und seine 
Nachkommen derart übergehen, dass 
jederzeit der ältere Sohn das Vor- 
zugsrecht haben solle, 

5, Im Falle aber besagter Sohn 
frühzeitig sterben, oder Geistlicher 
werden, oder ohne Erben im Ehe- 
stande sterben sollte, hätte der 
Sohn der Johanna Krein, geborenen 
Hammerschmidtj einer Grossnichte 
des Stifters, in gleicher Weise, wie 
zuvor bezüglich des Sohnes der 
Christine Fort angeführt wurde, in 
den Stiftungsgenuss zu treten. 


Kanovnik a faraf Tynsky v Pi-aze 
P, Jan Florian Hammer Schmidt usta- 
novü v zakladaci listin^, dane v Praze dne 
25, listopadu 1729, aby sc z 1000 zl, Ryn- 
skych, jejz byl vedle dUdniho üpisu, dne 
SO, dubna 1718 do knihy möstyse Sfahi 
vlozeneho, temuz mSstysu ptljcH, zfidilo na- 
dani, nemz naridil takto: 


1, Pfedevsim vyhradil si prävo hrdti 
üroky ai do sre smrti, 

2, Po jeho smrti mSl nadani uitvati 
Jan Florian Josef Hanwierschmidt, syn po 
zemfelem bratrovi Ondfeji Hammerschmidtovi, 
a to po tak dlouho, ai by si sdm svcho za- 
opatreni dobyvati dovedl. 


3, Kdyby se vSak ozenil a mil muzskeho 
potomka, m^li miti na nadani prdvo 
jeho dSdicove a zdkonni nästupcove 
muzskeho pohlavi, 

4, Zemrel-li by vSak bez zdkon- 
nych dödicüv, anebo kdyby si du- 
chovni stav vyvolil, m^lo nadani 
prejiti na syna po zakladatelove 
praneti Kristynö Fortove, rozene 
Hammerschmidtove, a jeho potomky 
a to tak, aby vzdy starsi syn mel 
pfednost, 

5, Kdyby vsak jmenovany syn 
predcasne zemrcl, duchovnim se 
stal anebo bezdetck v manzclstvi 
zemrel, mal uzivati nadani syn 
Johanny Kreinovy, rozene Hammer- 
schmidtove, kteräi byla taktez pra- 
neti zakladatelovou, a to stejnf, jak 
drivebylo uvedeno re pficine syna 
Kristyny Fortove, 


Ißl P. Johann Florian Hammerscbmidt. 


P. Jan Florian Hammerscbmidt. 


161 


6, Wofern aber die Hammer- 
schmidVsche Familie oder Freund- 
schaft in der männlichen Linie 
völlig erlöschen würde, werden der 
Prälat des Chotieschauer Stiftes 
und dessen Nachfolger im Amte das 
Recht haben, für die Stiftung einen 
zum Studieren tauglichen Bürgers- 
söhn aus dem MarJcte Staah zu be- 
nenne n. 

Die Stiftlingc verpflichtete der Stifter, 
seiner im Gebete eingedenk zu sein. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung 
von der k, k, Statthalterei in Prag 
unter Beachtung der Bestimmungen 
des Stifters, soweit selbe noch durch- 
führbar sind, regia collationc ver- 
liehen. 

Der Stiftungsgenuss hat so lange zu 
dauern, bis der Stiftling in einen solchen 
Stand eintritt, tvo er sich selbst ernähren 
kann. 

Da^s von der Böhmischen k. k. Statt- 
halterei verwaltete Stiftungsvermögen beziffert 
sich gegenwärtig mit 2821 fl. 34 kr. ; das 
bestehende eine Stipendium ist mit 100 fl. 
dotiert. 


6. Kdyby pak rodina nebo pfd- 
telstvo Hammerschmidtü v muiskem 
pokoleni zcela zaslo, prislu§eti 
bude prelätovi klästera Chotä§or- 
skeho ajeho nästupcüm prdvo, jme- 
novati pro nadäni zpüsobileho 
k studiim mSsfanskeho syna z mö- 
stysc Stodu. 


Stipendistüm %dozil zakladatel, aby na 
niho VC svych modlitbdch pamatovali. 

Nyni udili nadäni c. it. misto- 
driitelstvi v Praze setfic ustanoveni 
zakladatclovych, pokud je posud 
provesti Ize, regia collationc. 


Nadäni Ize uzivati po tak dlouho, az by 
sti2)endista byl s to, aby sc sdm hvil. 


Nadaini jmini, c. k. mistodriitelstvim 
V Praze spravovane, öini nyni 2821 zl. 34 kr. ; 
plat jediniho stipendia jest 100 zl. 


In Namen der allerheiligst- und unzertheilten Dreifaltigkeit, Gott Vaters, Sohns und 
heiligen Geistes, Amen. 

Ich Johann Florian Hammerschmidt, sacrosanetae theologiae doctor, protonotarius 
apostolicus, comes palatinus, auratae militiae eques, der Wischerader Cathedral-Kirchen 
sanetorum Petri et Pauli und des uralten Capitl Altbunzlau canonicus und Pfarrherr 
in Theyn in der königlichen Altstadt Prag, Urkunde und bekenne in Kraft gegen- 
wärtigen Fundationsinstruments vor jedermänniglich, insonderheit aber da, wo es von- 
nöthen wäre: 

Demnach mit sonderbarer Bewilligung des hochwürdigen in Gott andächtigen Herrn 
Dominici Peterka, des löblichen Stifts Chotieschau Prälaten, als gnädiger Obrigkeit 
(Titl) ich denen wohlweisen Herrn Burgermeister und Bath, Gemein-Ältesten und ganzer 
Gemeinde des Markt Staab ein tausend Gulden Bheinisch zu ihrer unumgänglicher Noth- 
durft unter jährlichen Interesse 5 pro cento geliehen und sothanes Capital zur Auf- 
richtung einer Fundation gewidmet habe, gleichwie solches alles die mit Bewilligung 
obgedachten Hochwürden und Gnaden Herrn Prälaten in das Markt Staaber Marktbuch 
folio 166 den 20. April 1718 von Wort zu Wort einverleibte Schuldverschreibung in sich 
mit mehreren enthalten thuet. 

Wann dann nun ich jederzeit dahin getrachtet, damit unweit erwähnte Fundation 
annoch bei meinen Lebzeiten stabiliret werden könnte: dahero dieselbe jetzt und zu 
künftigen Zeiten folgendergestalten omni meliori juris forma einrichten thue, und zwar: 

Vors Erste: Solang ich leben werde, soll das Interesse 5 pro cento von mehr ge- 
dachten Capitale mir allein gebüren, wann ich aber nach göttlichen Willen das Zeitliche 
segnen werde, so ordne ich und will, damit 

vors Änderte, in gedachte Fundation der Erste eintreten solle meines seeligen 
Bruders Andreas Hammerschmidts hinterlassener leiblicher Sohn Johann Florian Joseph 

n. 21 


162 P' Johann Florian flammerschmidt. P. Jan Florian Hammerschmidt. 162 

Hammerschmidt, welcher oftgedachter Fundation durch Participirung des jährlichen 
5 pro cento Interesse, nämlich 50 Gulden, insolang frei und ungehindert genüssen solle, 
his er in solchem Stande sich befinden wird, in welchem er sich selbsten ernähren könnte, 
mithin dieser Fundation nicht mehr nöthig haben möchte. Wann er aber 

Yors Dritte: sich in dem Stand der heiligen Ehe begeben und in demselben einen 
männlichen Erben erzeugen sollte, sollen gemeldte 50 Gulden den seinigen Erben und 
seinen legitimis successoribus männlichen Geschlechts vor allen andern zukommen. 
Wofern er aber 

vors Vierte: sollte entweder ohne legitimo Erben sterben, oder in einen geistlichen 
Stand gelangen, so will ich, damit ihme in oft gedachter Fundation meiner Eniklin 
Christinae Fortinin geborner Hammerschmidtin Sohn und seine Nachfolgere (wenn er 
nämlich in den Ehestand treten und einige männigliche Erben hinterlassen sollte), also 
dass allerzeit sein älterer Sohn zu oft besagter Fundation das Recht haben solle. In 
Fall aber 

vors Fünfte: gleichbesagter Sohn entweder zeitlich absterben oder aber geistlich 
werden oder auch ohne Leibserben in Ehestande verscheiden möchte, so will ich haben, 
damit meiner Eniklin Johannae Kreinin geborner Hammerschmidtin Sohn auf die Weis, wie 
gleich zuvor gedacht worden, in dickberührte Fundation succedire. Wofern aber 

vors S e ch s 1 6 : aus Schickung Gottes die Hanmierschmidische Familie oder Freund- 
schaft in männlicher Succession völlig erlöschen möchte, so werden Ihro Hochwürden und 
Gnaden der jetzige Herr Kotieschauer Prälat und dessen Herren successores die freie 
Macht haben, in dickberührte meine Fundation einen Knaben aus dem Markte Staab 
und einen bürgerlichen Sohn (welcher zum Studiren tauglich wäre) einzusetzen eben 
auf die Art und Weise, wie es bei dem Ersteren zur Fundation berufenen ordiniret 
habe. Worbei alle und jede, welche sothaner Fundation geniessen werden, freundlich 
erinnern thue, damit sie mit ihren andächtigen Gebet nicht allein meiner armen Seel 
eingedenk sein, sondern auch das Studiren zum Nutzen ihres lieben Vaterslands sich 
tauglich machen sollen. 

Schlüsslich mehr gedachten Ihro Hochwürden und Gnaden dem Herrn Prälaten 
hiemit dienstfreundlichst bitten thue, damit er als Obrigkeit dieses Fundationsinstrument 
nicht allein bekräftigen und über dasselbe eine gnädige Hand zu halten, sondern auch, 
damit dasselbe zur ewigen Gedächtnis alsogleich in das löbliche jungfräuliche Klosters 
Kanzlei-Amtbuch, wie nicht minder in die Markts Staaber Bücher eingeschrieben werde, 
die gnädige Verordnung ergehen zu lassen geruhen wolle. 

Zur Urkund dessen allen habe ich gegenwärtiges Fundations-Instrument nicht nur 
allein eigenhändig unterschrieben und mit meinen Petschaft bestätiget, sondern auch die 
untengenannte Herrn Zeugen zur unnachtheiligen Mitfertigung alles Fleisses ersuchet. 

So geschehen Prag den 25. Novembris 1729. 

(L. S.) Johann Florian Hammerschmidt, 

Pfarrer in Thein. 

(L. S.) Mathias Josephus Hagek, 

ar[chiepi8Copalis] 8em[inarii] pro tempore rector et 
con8i8t[oriali8] a88e8Bor, qua testis requisitus. 

(L. S.) Christophorus Adalbertus Hubatius de Kottnow, 

canonicus Wi88erad[en8i8] et Vetero-Pragae ad Laeum 
curatus, qua testi8 requisitus. 

(L. S.) Wenceslaus Michael Diska [Drska?], 

curatus in Prosik qua t^stis requisitus. 

Auf freundliches Ersuchen und Bitten des hochwürdigen und hochgelehrten Herrn 
Johann Florian Hammerschmidts als fundatoris (titl. ut supra) habe ich dieses Fundations- 
instrument nicht nur allein als Obrigkeit bekräftiget, auch über solches Schutzhand 
(jedoch ohne meiner successoram und meines Klosters einigen Schaden) halten werde, 


163 P* Johann Florian Hammerschmidt. P. Jan Florian Ilammcrschmidt. 163 

sondern es auch sowohl in unseres jungfraulichen Klosters Kanzelei-Amtbuch, als auch 
in unseres Markts Staabs Bücher von Wort zu Wort einzuschreiben verordnet. So ge- 
schehen in unsern Stift und Kloster Kotieschau den 15. Februarii 1730. 

(L. S.) Dominicus Peterka, 

Prälat allda. 

Dass gegenwärtige Abschrift mit den bei der hierortig kaiserlich königlichen Reli- 
gionsfonds-Herrschafts Kotieschau aufbewahrten alten Mark[t] Staaber Grundbuch nu- 
mero 4 folio 54 einverleibten Fundationsinstrument von Wort zu Wort gleichlautend seie, 
wird hiemit bestätiget. 

Actum in Oberamt Kotieschau den 11. Julii 1786. 

Hermann Thadäus Schwartz, 

Waisenverwalter. 


Von Bürgermeister and Rath des Stadtls Staab Opis, vidimovany dne 12. ledna 1788 od purk- 
am 12. Janaar 1788 vidimierte Abschrift und eine mistra a od rady m^steöka Stodu, a jednoduch^ 
ein&che Abschrift aus dem Ende des XYIIl. Jahr- opis z konce XVlII. stoleti v archivu c. k.^ misto- 
hunderts im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. drzitelstvi v Praze. 


II. 21* 


164 


P. Kai*cl Christen. 


P. Karl Christen. 


164 


1732 

ledna 22. Jänner. 


Studentske nadani P. Karla 
Christena. 

Tachlovicky farär P. Karel Christen 
odhäsal ve sve posledni vüli 2700 d., aby 
hu^ V semimfi sv. BenediJcta xi Premonstratü 
V Praze, hylo4i hy moind, nebo v jesiütskem 
Seminar i sv. Vdclava na Staretn nvÖstöPraz- 
skem eridilo se nadani pro dva potomky 
nejblizsich jeho prihuznych po pre- 
slici a, kdyhy töchto nebylo, pro dva 
z jeho nejblizs ich pfibuznych po 
meci pochdzejici studenty, vsak 
s tim obmezeniniy ze nadani nemeli 
u^ivati nikdy dva bratri souöasnö, 
lec by iädneho jineho zadatele ne- 
bylo. 


Kdyby nebylo nikoho z potom- 
stva zakladatelovych lyribuzyiych 
ani po meci ani po pfeslici, nebo 
kdyby takovy potomek nebyl jeste 
zpüsobily k studilm, möli by miti 
na nadani prävo tcz chudych rodicü 
hosi z Vysokeho Myta., rodiSte za- 
kladatelova; museli by vsak nadani 
postoupiti pribuznemiiy kdyby po- 
zdöji näktery se hldsil. 


Povinnosti stipendistu bylo, pomodliti se 
casteji za zakJadatele. 

Ponevadz fdd Premonstratsky studentske 
nadani toto nepfijal^ preneseno v rocc 1763 
do jesuitskeho semindre u st\ Vdclava, 


Nadacni listinu potvrdila dne 28, unora 
1765 vPraze tehdejsi Öeskd kowise nad na- 
ddnimi. 


Po zruseni jesuitskych semindhl preme- 
neno naddni v penczni a trvd v teto po- 
dobe, byvsi pouze na krdtko pfideleno k et- 
safskeniu konviktu pro stndenty v Praze, ai 
podnes. 


P. Karl Christen'sche Studenteo- 

Stiftung. 

Der Tachlowitzer Pfarrer P, Karl 
Ch risten ordyiete letztwillig unter Widmung 
einer Summe von 2700 fl, an, dass entweder 
im Seminar zu St, Benedict bei den Prä- 
monstratensern in Prag (wenn es möglich 
ist) oder im Jesuiten-Seminar zu St, Wenzel 
in der Altstadt Prags eine Stiftung errichtet 
iverde mid bestimmte, dass zum Genüsse 
dieser Stiftung zwei Abkömmlinge 
seiner nächsten Cognaten und bei 
Abgang solcher, zwei seiner nächsten 
Agnaten berechtigt sein sollen, je- 
doch derart, dass nie zwei Brüder 
gleichzeitig die Stiftung geniessen 
sollten, ausser es wären keine 
anderen vorhanden. 

Bei Abgang aller Dcscendenz 
der stifterischen Cognaten oder 
Agnaten, oder für den Fall, dass 
ein solcher Descendent zum Studium 
noch nicht fähig sein sollte, hätten 
auch armer Eltern Knaben aus 
Hohenmauth, der Vaterstadt des 
Stifters, auf diese Stiftung An- 
spruch, welche jedoch einem sich 
ettva später meldenden Anver- 
wandten den Stiftungsgenuss ab- 
treten müssen. 

Als Gegenleistung hatten die Stiftlinge 
sich öfters im Gebete des Stifters zu er- 
innern. 

Nachdem diese Studenten-Stiftumf von- 
den Prämonstratensern nicht angenommen 
worden ist, wurde dieselbe im Jahre 17 OS 
in das Jesuiten-Seminar zu St, Wenzel üher- 
tragen. 

Der Stiftsbrief über diese Stiftung 
wurde am 28, Februar 1765 in Prag von 
der bestandenen Böhmischen Stiftungscom- 
mission bestätigt. 

Nach der Aufhebung der Jesuiten- Semi- 
nar ien wurde diese Stiftung als eine Ha n d- 
stipendienstiftung beha}%delt und be- 
steht letztere — nachdem sie nur vorüber- 
gehend dem kaiserlichen Studenten-Convicte 
in Prag einverleibt war — heute n^ch auf- 
recht. 


165 


P. Karel Christen. 


P. Karl Chrißten. 


165 


Nyni udili je c, h. mistoärzitel- 
stvi V Praze k ndvrhu obecniho za- 
stupitelstva Vysohomytsheho a to 
Jen gymnasistüm; moliou v§ak uzivati je 
az do skoficeni sttidü univer sittlich. 


Nadacni jnieni, taktez c. k, mistodrzitel- 
^tvim V Praze spravovane, öini 6533 zl, 
30 kr.y poSitek ohou mlst pah po 124 zL 


Gegenwärtig toird die Stiftung 
über Vorschlag des Hohenmauther 
Gemeindeausschusses von der k, k. 
Statthalterei in Prag verliehen und 
zwar nur an Gymnasialschüler; der Genuss 
dauert jedoch his zur Ahsolvierung der 
Universitätsstudien, 

Das Vermögen der Stiftung, welches 
ebenfalls die Böhmische k. k. Statthalterei 
verwaltet, beträgt 6533 fl. 30 kr., die Gebür 
der beiden Plätze je 12d fl. 


Instrumeiitum fundationis Christenianae. 

Innotuit inclytae regiae commissioni fundationum a reverendo domino Carolo Christen, 
curato Tachlovicensi, factam esse donationem mortis causa pro duobus juvenibus in aliquo 
seminario alendis et vestiendis, instrumento donationis ex libro fundationum regiae ac do- 
talis urbis Alto-Mauthensis numero 1. litera K. 1™* authentice extracto de dato 12, De- 
cembris 1761 his verbis: 

Praesentibus facio donationem hicce nominatis et quidem donationem mortis causa. 

Cum dominus frater mens Wenceslaus Christen habeat in manibus suis sex millia 
trecentos florenos de pecunia mea, ex his: 

Primo dono eidem 1500 florenos, pro 

Secundo dono 2700 florenos pro fundatione erigenda sive in seminario sancti Be- 
nedicti apud patres Praemonstratenses Pragae (si ita fieri poterit) sive in seminario sancti 
Wenceslai ad patres Societatis Jesu Vetero-Pragae, in qua fundatione alantur duo juvenes, 
pro quorum victu, credo, annue suflFicient 100 floreni, reliqui 42 floreni applicentur pro 
iisdem vestiendis. Ad hanc fundationem autem assumantur duo meorum proximorum 
cognatorum et in defectu horum duorum proximorum agnatorum descendentes, ita tamen, 
iit nunquam duo unius cognati vel agnati (nisi defectus forte aliorum id permitteret) in- 
simul assumantur, sed semper duorum vel cognatorum vel agnatorum sint illi descen- 
dentes. 

Tandem si omnis descendentia ex cognatis et agnatis meis deberet deficere, tunc 
moderatoribus loci, ubi talis fundatio fuerit erecta, et prout viderint in conscientia, hunc 
vel illum ex patriotis meis Alto-Mautensibus ad dictam fundationem et vel maxime paren- 
tum pauperum assumant, liberum relinquo. 

Quodsi autem aliquando hoc contiugeret, ut aliquis ex descendentibus meorum 
cognatorum vel agnatorum adhuc non esset capax pro studiis et ea de causa ad talem 
fundationem assumeretur unus de patriotis meis, quamprimum talis descendens capax pro 
studiis fuerit, talis patriota eidem fundationem cedat. Sicuti etiam si unus vel alter, qui 
aliquando hoc meo beneficio potiretur, cum talento a Deo sibi concesso non vellet nego- 
tiari, sed illud tanquam unus negligens in terram defoderet et sie minus bonae spei 
foret, quod in conscientia praedictis moderatoribus loci discutiendum relinquo, si post 
monitiones ad frugem redire non vellet, tanquam indignus abigatur et tale beneticium 
meum ab eo auferatur et detur alteri secundum mentem meam supra expressam. Tandem 
omnes, qui beneficio hoc meo potientur, a moderatoribus loci saepius moneantur, ut mei 
tanquam sui benefactoris nunc et in futurum in suis quotidianis precibus memores esse 
non desinant. 


Die 22. Januarii anno 1732. 


Pater Carolus Christen, 

curatus Tachlovicensis. 


His a fundatore de verbo ad verbum ita constitutis intellexit eadem inclyta regia 
commissio fundationum in seminario sancti Benedicti apud patres Praemonstratenses ejus- 
modi fundationes non acceptari; ut igitur mens fundatoris impleatur, statuit duos illo3 


166 P. Karel Christen. P. Karl Christen. 166 

juvenes hujus fundationis alumnos ad seminarium sancti Wenceslai sub cura patrum 
Societatis Jesu transferendos esse. Cum autem his temporibus summa 100 florenorum 
pro alendis duobus juveuibus censeatur non esse sufficiens, neque ex 2700 florenis annuus 
census a 5 per centum currat in 142 florenis sed solum 135 florenis, et detractis pro 
quaestura regia 10 florenis 12 cruciferis tantum remeneant 124 floreni 48 cruciferi, 
proinde 120 florenis seu 60 florenis pro quovis eorum in victum, habitationem, candelas 
et calefactionem in byeme applicandis, pro vestimentis minoribus aut in reparationem 
annue remanebunt duntaxat 4 floreni 48 cruciferi rationibus annue inferendi. 

Quodsi yero aliquando absque omni detractione integri census a 5 per centum pen- 
derentur, tantum ex residuo supra pensionem pro victu asservabitur, quantum erit neces- 
sarium pro successive Yestiendis duobus juvenibus, ut nempe pro rata asservatae pecuniae 
uni et deinde alteri suo tempore de thorace, subucula et femoralibus provideatur. 

Demum summae capitalis hujus fundationis per 2700 florenos curam geret inclyta 
regia commissio fundationum et, ut annui census per duos consuetos terminos sancti 
Georgii et Galli seminario rite et accurate deponantur, ex offcio alicui deputando com- 
mittetur. 

Ita in vim et robur legalis instrumenti fundationis, quod in plura exemplaria origi- 
nalia transsumptum illis, ad quos pertinent, communicabitur. Actum Pragae 1™* Novembris 
anno 1763. 

(L. S.) Joannes Franciscus de Degen, (L. S.) Johann Brosy von Steinberg, 

qua commissarius. qua commissarius. 

(L. S.) Franciscus Wissinger (L. S.) Franciscus Kreidt 

. Societatis Jesu coIIegii\ ad sanctum Societatis Jesu seminarii sancti Wen- 

dementem pro tempore rector. ceslai pro tempore regens. 

Hoc instrumentum ea ratione acceptatur, ut si capitale 2700 florenorum seu apud 
incl3rt08 dominos Status Bohemiae, apud quos nunc coUocatum est, seu aliquando apud 
alium debitorem absque manifesta culpa seminarii quocunque modo interiret, moderatores 
dicti seminarii sancti Wenceslai nullum prorsus periculum subeant, aut si census neces- 
sarius sustentationi et vestimentis recensitis duorum alumnorum hujus fundationis non 
sufiiceretj eo deficiente patres Societatis Jesu illos alere aut vestire non obligentur. 

lidem rector et regens. 

Von einer hochlöblichen kaiserlich königlichen in materia fundationum allergnädigst 
angestellten Gonmiission im Königreich Böheim wegen wird vorstehend in drei gleich- 
lautenden Exemplarien ausgefertigtes Fundations-Instrument durchgehends begnehmiget 
und hiemit ratificieret. So geschehen Prag den 28*®° Februarü anno 1765. 

Franz Graf Wieschnik, 

Norbert Ludwig Edler von Loscani. 


Od magistratu mesta Litomysle dne 29. cervenco Vom Magistrat der Stadt Leitomischl unterm 

1758 vidimovany opis venovacflistiny a jednoduchy 29. Juli 1758 vidimierte Abschrift der Widmungs- 
opis nadaöni listiny z druhe polovice X Vin. stoleti Urkunde und eine einfache Abschrift des Stiftsbriefes 
V archivu c. k. mistodrzitelstvi v Praze. aus der zweiten Hälfte des XYIII. Jahrhunderte« im 

k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. 


167 


Niklas Ignaz Dworzak. 


Miknläi Ignäc Dvorak. 


167 


1732 

December 27. prosince. 


Niklas Ignaz Dworzak'sche Studenten- 
Stiftung. 

Niklas Ignaz Dworiak, Hauptmann 
der fürstlich Schwär zetiberg^ sehen Herrschaft 
Frauenberg, vermachte in seifiem Testamente 
vom 27. JDecember 1732 dem Jesuiten-Semi- 
nare zu St, Joseph in Böhmisch-Krummau 
den Betrag von 1000 fl. Rheinisch zur Er- 
richtung einer Stiftung für einen armen 
Studenten aus seiner Freundschaft 
und, wenn keiner vorhanden wäre, 
für einen Knaben des Marktes Li- 
sch au; das Präsentationsrecht seilte dem 
Lischauer Magistrate zustehen, 

über diese Stiftung wurde dem Wunsche 
des Stifters gemäss vom Kt'ummauer Jesuiten- 
Seminar unterm 24. April 1733 ein Stifts- 
lyrief et^richtet und in demselben unter anderem 
bestimmt, dass zwar dem Lischauer Magistrate 
das Becht zustehen soll, einen zum Studieren 
tauglichen Knaben für diese Stiftung zu 
präsentieren, dass er jedoch für den Fail, 
als ein solcher Knabe aus des Stifters 
oder dessen Erben absteigender ge- 
rader oder Seitenlinie vorhanden 
wäre, gebunden sein soll, einen 
solchen verwandten Knaben nach 
der Nähe des Grades, und erst in 
Ermangelung eines solchen einen 
anderen aus dem Markte Lischau 
gebürtigen und bedürftigen Knaben 
zu präsentieren, und zwar unter der 
Bedingung, dass ein fremder, im 
Genussse der Stiftung stehender 
Knabe einem sich später meldenden, 
zum Studieren mittlerweile taug- 
lich gewordenen Verwandten am 
Schlüsse des Schuljahres die Stif- 
tung abzutreten hat. 

Einen derart ordnungsmässig präsen- 
tierten Knaben hatte der Seminarvorstehcr 
ohne Anstand in die Stiftung aufzunehmen. 

Dem Stiftlinge wurde die Verpflich- 
tung auferlegt, für den Stifter fleissig, minde- 
stens täglich drei Vater unser und den eng- 
lischen Gruss, zu beten. 

Die Verwaltung der Stiftung und die 
Aufsixiht über dieselbe sollte dem Krumauer 
Jesuiten-Seminar zustehen. 


Studentske nadani Mikulase Ignace 

Dvoraka. 

Hejtman kniieciho Schwarzenbergskeho 
panstvi na Hluboke MikuldS Igndc 
Dvorak odkdzal ve sv6 zäviti ze dne 
27, prosince 1732 jesuitskimu seminäri sv. 
Josefa V Öeskem Krundovi 1000 zl, Ryn- 
skych na nadani pro chudeho studenta 
z pfdtelstva a, kdyby takoveho ne- 
bylo, pro chlapce z mistyse LiSova; 
presentaöni prävo mSlo prishdeti lASovskemu 
magistrdtu. 


Podle pikant zakladatelova sepsdna je- 
suitskym semindrem v KrumlovSdne 24, dubna 
1733 nadaönl listina a v ni mimo jine usta- 
noveno, ie md sice Liäovskemu magistrdtu 
prisluseti prävo na nadani presentovati zpü- 
sobiUho k studiim chlapce, vSak v pft- 
padä, ie by byl schopny chlapec ze 
sestupne pfime neb poboöne vitve 
rodu zakladatelova, nebo jeho di- 
dicü, ie md presentovati takoveho 
pribuzneho hocha podle blizkosti 
stupn6, a ie teprve pfi nedostatku 
takoveho pribuzneho smi navrhnouti 
nöktereho z mästyse LiSova rodileho 
a potrebneho hocha, vSak s tou vy- 
hradou, ie cizi hoch musi nadani 
na konci ikolniho roku postoupiti 
pfibuznemu, jeni by se o n6 hldsil 
a mezi tim k studoväni zpüsobilym 
se stal. 


Takto fädn^ presentovafiiho chlapce mil 
pfedstaveny seminäre bez ndmitky pfijati, 

Stipendistovi uloieno za povinnost, dby 
za zakladatele alespoü tfikrdt denni se 
modlil Otöends a andölske pozdraveni, 

Xadäni sprnvovnti n na nö dohliieti 
mel Krmnlovsky jesuitsky seminär. 


ISS 


Nüdas Ignaz Dwor/ak. 


Mikulas Ignac Dvorak. 


1C8 


Xach der Aufhebung der Jesuitoisenii- 
narien tatrde diese Stiftung in eine Hand- 
s tipend ienst ift u n g umgewandelt und 
besteht als solche heute noch au/recht. 

Mit dein Erlasse der k. k, Statthalterei 
in Prag vofn 2. September 1862 Z, 47.110 
wurden die erwachsenen Intercalarien des 
Stiftungscapitals zur Errichtung eines zweiten 
Platzes bei dieser Stiftung venvendet und 
mit dem Statthaltereierlasse vom 5. Juli 1889 
Z, 27.012 die bestehenden zwei Stiftungs- 
platze wieder in einen vereinigt und die Ge- 
bür dieses einen Platzes mit Bücksicht auf 
den damaligen Capitalsstand von 3771 fl. 
07 kr. mit dem erhöhten Betrage von 150 fl. 
festgesetzt. 

Unterm 8. October 1893 wurde von der 
Böhmischen k. k. Statthalterei auf Grund 
des Erlasses des hohen k. k. Ministeriums 
für Cultus und Unterricht vom 57. April 1891 
Z. 7188 ein Nachtrag zum obigen Stifts- 
briefe ausgefertigt. 

Mit diesem Ministericderlasse wurde aus- 
gesprochen, dass es in Ansehung des stifte- 
rischen Willens keinem Bedenken unterliegt, 
die über das Erfordernis für einen Stiftling 
sich ergebenden Überschüsse des Stiftungs- 
erträgnisses unter den gleichen Bedingungen 
zur Unterstützung eines zweiten et cetera 
studierenden Knaben zu verwenden. 

Es wurde dalier im Grunde des ftc- 
zogenen Ministcrialerlasses im Stiftsbrief- 
nachtrage bestimmt, dass von nun ab aus 
den Interessen des angewachsenen Stiftungs- 
verfnögens ein Stipendium für einen Schüler 
der Mittelschule mit 100 fl. festgesetzt wird, 
welches, sobald der Stiftling an eifie^- Hoch- 
schule studiert, auf 150 fl. jährlich erhöht 
tcird. 

Der beim Genüsse der Stiftung durch 
einen Stipendisten der ersteigen Kategorie 
erübrigende Best wird behufs Dotierung eines 
ztveiten Stipendiums jährlicher 100 fl. capi- 
talisiert. 

Die k. k. Statthalterei in Prag verwaltet 
das Stiftungsvermögen und verleiht heute 
unter Beobachtung der Bestim- 
mungen des Stiftsbriefes und des 
Stift sbriefnachtrages die Stiftung 
jedesmal über Präsentation des 
Lischauer Gerne in de aus Schusses. 


Po zpiiseni jesuitskych semitiäfü preme- 
neno naddni v penezni a trvä v teto zpn- 
soM az posud. 

Znarizeni c. k. mistodrzitelstvi v Praze 
ze dne 2. zart 1862 L 47.110 uzito vzeslych 
interkaldrü k utvorefti druheho fiadacniho 
mista; vsa/c mistodrzitelskym vynesenim ze 
dne 5. öervetice 1889 6. 27.012 sloucetia zase 
ob^ mista v jedno a plat tohoto jedineho 
mista se zretelem na tehdejsi stav kapitcäu 
nhrnetn 3771 zl. 67 kr. na 150 zl. zvysen. 


Dne 8. njna 1893 sepsän byl c. k. Ce- 
skym mistodrzitelstvim ndsledkem vy fiesen i 
c. k. ministerstva kultu a vyucovdni ze dne 
27. dubna 1891 ö. 7188 dodatek k hofejki 
nadaöni listine. 

Timto ministerskym vynesenim bylo ry- 
sloveno, ze hledic k iimyslu zakladatelotu 
neni zddne zdvady, aby se prebytkü vynosu 
naddni, jez potrebu jednoho stipendisty pfe- 
vysuji, za stejnych podminek upotrebilo 
k podpm'ovdni druheho, tretiho atd. chlapce. 


Bylo tudiz ve smyslu ministerskeho vy- 
neseni v dodatku k nadacni listinf ustano- 
veno, ze z urokü vzrostleho nadacnüio jmenl 
ustanovuje se Stipendium 100 zl. inro jed- 
noho zdka stredni äkoly, kterezto na 150 zL 
se zvysi, jakmile stipendista nxi rysokefn 
uceni studovati bude. 


Dokud uzivd naddni stipendista prvn^j- 
siho druhu, kapitalisuje se zbytek za thn 
uöelem, aby se dolor ati nwhlo druhe misto 
rocnich 100 zl. 

C. k. mistodrzitelstvi v Praze spravujr 
nadacni jmöni a udili n y n i n a d a n i 
na presentaci obccniho zastupi- 
telstva V Lisove, setfic ustanoveni 
nadaöni listiny a dodatku. 


Im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit Gottes Vaters, Sohns und des heiligen 
Geistes, Amen. 

Kund und zu wissen jedermänniglich, besonders da es vonnöthen, wie dass, nach- 
deme der woliledle und gestrenge Herr Niclas Ignaz Dworzackh, nun seliger, gewester Haubt- 


169 Niklas Ignaz Dwor2ak. Mikala§ Ignac Dvorak. 169 

mann der hochfürstlich Schwarzenbergischen Herrschaft Frauenberg, in seinem unterm 
27ten December 1732 errichteten ordentlichen Testament §. 9. in das löbliche seminarium 
der Societät Jesu sancti Josephi in Böhmbisch Krummau zu Beförderung der grösseren 
Ehre Gottes des Allerhöchsten, seiner allerheiligst übergebenedeitesten jungfräulichen 
Muetter Maria und des heiligen grossen Patriarchen Joseph, wie auch Beförderung des 
Bömisch-catholischen Glaubens auf einen armen Studenten von seiner Freundschaft und, 
wann da keiner vorhanden wäre, auf eines von des Mark[t]s Lissau Kindern ein tausend 
Gulden Bheinisch mit dem Beding legiret hat, dass von denen verfallenden Interessen 
auf erwähnten Studenten die Kost und Kleidung, wie anderen in besagten seminario zu 
geben gebräuchlich, bestritten werde und solchergestalt diese Interesse successive von 
einem auf den anderen derlei studirenden Knaben verwendet werden. Derjenige aber doch 
änderst nicht, als mit des wohlweisen Magistrats zu Lissau insgesambter Praesentation 
und Gutbefund darzue gelangen könne und möge. 

Weshalben dann eingangs gedachter Herr Testator erwähnten Magistrat (in Ansehung, 
dass des Mark[t]s Lissau Kinder ihr Aufkommen dardurch haben würden und zu etwas 
Guten befördert) über solchen Knaben die fleissige Obsicht, auf dass sothanes Geld an 
ihme nicht vergeblich angewendet würde, soviel als möglich zu tragen verbindlich ersuchet, 
wie nicht minder in dem untern 28***" Decembris eodem gefertigten Anhang zum Codicill 
§ 2 demselben Magistrat die Macht, dergleichen aus des Herrn Testatoris Freundschaft 
und, wann keiner da wäre, aus dem Mark[t] Lissau taugUchen Knaben zu praesentiren, 
besagten seminarii derzeit vorgestellten patri regenti pro fundatione eingeraumet, jene 
aber zui* Fundation des Knabens legirte 1000 Gulden Capitals auf ewige Interesse anzu- 
wenden, dem wohlgedachten Krummauerischen seminario zu Händen der hochlöblichen 
Societät und in Namen derselben Ihro Hochwürden Herrn patri rectori des Krummauerischen 
collegii, derzeit Herrn patri Simoni WolflF, und Herrn patri Joanni Joachimo Vemier, pro 
tempore seminarii regenti, alsogleich zuezuestellen und mit denenselben ein legitimum 
instrumentum der Fundation aufzurichten, kraft welchen von denen verfallenen Interessen 
a sechs pro cento erwähntes seminarium den Knaben nicht allein in der Kost gebrauch- 
gemäss der anderen zu unterhalten sondern auch alljährig ihme die Kleidung beizuschaffen 
verbunden und obligirt sein möchte: 

Als ist zufolge dieser testamentarischen Disposition zu Vollziehung des löblichen 
Willens seeligen verblichenen HeiTus fundatoris sothan auf derlei einen Knaben legirtes 
Capitale deren tausend Gulden (id est 1000 Gulden) wiederholten Krummauerischen se- 
minario oder der hochlöblichen Societaet Jesu zur Hand Ihro Hochwürden Herrn patris 
pectoris, derzeit reverendi patris Simonis WolfF, und Herrn patris Joannis Joachimi Vemier, 
seminarii regentis, laut der bei dem eingesetzten universal- Herrn- Erben obhandenen 
Quittung bereits abgeführet und sodann darüber gegenwärtiges instrumentum fundationis 
aufgerichtet worden, welches in nachfolgenden Puncten ohnverbrüchlich und unwieder- 
rueflich gehalten werden solle. Nemblich: 

Erstens: Der Lissauer Magistrat wird zwar die Macht haben, einen zum Studiren 
tauglichen Knaben zu dieser Fundation zu praesentiren, jedoch wann ein dergleichen Knab 
aus des seeligen Herrn testatoris und fundatoris, auch folglich dessen Herrn Erbens in 
absteigender recta oder Seitenlinie, befindlich wäre, soll er auf keine Weis praeteriret 
-werden und ihme ein frembder vorgezogen sein, sondern erwähnter Magistrat wird ge- 
bunden sein, solchergestalt einen oder eben denselben verwandten Knaben secundum gradus 
praerogativam so oft, als die Fundation ledig sein wird, fordersamb und vor allen anderen, 
in Ermanglung aber dessen sodann erst einen anderen aus dem Mark[t] Lissau gebürtigen 
und bedilrftigen zu praesentiren mit dem ferneren Zusatz, dass wann auch schon ein 
anderer vorgestellter Knab die Fundation würklich gemessen thäte, selbter doch einen der- 
gleichen Befreundten (der inzwischen zum Studiren erwachsen und tauglich worden) auch 
vor Verfliessung der sechs Studirjahren derer niedrigen Schneien zu End des ablaufenden 
Jahrs zu weichen schuldig sein solle. 

Andertens: Wird der Herr pater regens seminarii derlei legitime vorgestellten Knaben 
ohne Anstand auf die Fundation annehmen, und 

drittens, das seminarium wird vorgemelten Knaben verpflichtet sein, gleichwie andere 
Fandatisten, so aus tausend Gulden, das ist 1000 Gulden, laufenden 6 pro cento Interessen 
ausgehalten werden und gekleidet, ingleichen diesen Dworiakischen alumnum zu versehen 

IL 22 


170 Niklaa Ignaz Dworzak. Mikulas Ignac Dvorak. 170 

und versorgen, als nemblich in specie durch das ganze Studii-- oder Schuljahr mit der 
gewöhnlichen Kost und Trunk des Studententisches, wie allen anderen gebräuchlich, item 
mit Kleidung, das ist jährlich mit einen Oberkleid oder Kock allein, mit Unterkleid oder 
Hosen, einen Huet, ein Paar Strumpf, ein Paar Schuhe, und alle drei Jahr mit einen 
neuen Mantel, auch mit nothwendigen Holz, Heizung und Liechtern. Das Übrige aber, so 
der Knab zu seiner Aushaltung, Fortsetzung deren Studien und Nothwendigkeiten brauchen 
wird auch muss, als Federbett und selbens gehörige Überzug, Wasch sambt vor derselben 
Waschen der seminarii bestellten Wäscherin jährlich per 2 Gulden, item zur Schuel be- 
dürftige Büecher, Papier et cetera, und sollte ihme mitzuschicken Gottes dann und wann 
ein Unbass zuestossen, die medicamenta oder Arzeneien, wie dann auch, sofern der Knab 
eines praeceptoris oder instructoris, in einiger Music Unterricht zu werden, vonnöthen hätte 
oder ihme beliebig wäre, so wird und soll derselbe mit besagten Nothwendigkeiten und 
darzue gehörigen Expensen von seinen Herrn Eltern oder Befreundten verschaffet und 
versorget werden eben wie alle andere alumni in seminario, mit nichten aber solches von 
dem seminario zu praetendiren haben, noch zu dergleichen das seminarium verbunden 
und schuldig sein. 

Viertens: Ist es nicht erforderlich, dass solcher Knab einmusicus seie. es seie dann, 
er sich frei aus eigenen Lust und Belieben in einigter besagtermassen üben, lehren, unter- 
richten lassen will. Wie dann auch 

Fünftens : er besonders keine andere Schuldigkeit als diejenige, welche bereits in dem 
Krummauerischen seminario, für die abgestorbene Herrn fundatores und benefactores auch 
patronos zu beten, löblich eingeführet ist, fleissig gleich anderen zu verrichten und wenig- 
stens täglich drei Vater unser und Englischen Gruss zu dieser Intention opfern, anbei 
aber sich jederzeit fromb, ehrbar, fleissig und gehorsamb gegen seinen vorgesetzten Obern 
gemäss des seminarii Regeln, auch in allen obsichtig und embsiger Haltung der Haus- 
disciplin aufzuführen haben und schuldig sein wird. 

Sechstens: Wird diese Fundation vor alle und jede Zeiten von dem in Gott seehg 
verschiedenen Herrn fundatore die Dworzakische heissen, diesen und kein anderen 
Namen behalten. 

Siebentes: Soll diese Fundation, so von nun und auf ewig der löblichen Societät 
Jesu vor das Krummauerische Societatis Jesu seminarium sancti Josephi zur Verpflegung 
gänzlich und vollmächtig überantwortet und anvertrauet wird, nicht minder als andere 
fundationes, so derselben Protection, wachtsamber Obsicht und Sorgfalt anbefohlen sein, 
obangeführtermassen in ihren Lauf beschützet und erhalten werden. Sollte demnach 

Achtens: aber etwan ohne aller Schuld noch möglicher menschlicher Beflissenheit 
der Societät und des seminarii mit sich ungefähr ereignenden Zeiten das Capital vor 
6 pro cento nicht können noch mögen elociret werden, sondern die laufenden Interesse 
gemindert würden, wie dann auch schwere und ungewöhnliche Theurung oder was sonsten 
immer vor unversehene und keiner Weis oder Seiten besträfliche Unglücksfall, casus und 
Zeiten (welche Gott gnädigst abwenden möge) sich ereignen und zuestossen möchten oder 
könnten, sodann würde auch weder die Societät noch das seminarium solchergestalt ver 
bunden bleiben können und schuldig sein, alles jenes zu geben und dem alumno jährlich 
mitzutheilen, was ihme sonsten und vorhin von denen 6 pro cento abgeworfenen Inter- 
essen zu liefern und zu verschaffen ist bewilliget und obenan verschrieben worden, sondern 
tali casu gemäss derer geminderten Interessen pro rata et proportione dererselben nach 
Gutbefund der Oberen und Auskleckung wird zu verfahren und sich zu halten sein. 

Zu Urkund folglich alles dessen ist dieses instrumentum fundationis nicht allein auf 
ewige Festhaltung aufgesetzet und verfertiget worden, wie dann auch von der löblichen 
Societät und in Namen derselben von ihro Hochwürden und hochgelehrten Herrn patre 
rectore, ingleichen Herrn patre regente dieser Zeit vorgestellten acceptirt und fleissig ra- 
tificirt, sondern auch von eben denenselben oben gemelten und darzue höflich ersuechten, 
w^ie auch nicht münder von dem Dworzakischen Herrn Universal Erben und anderen hier- 
zue freundlich erbetenen Herrn Zeugen (jedoch sowohl der löblichen hochwürdigen Societät 
ohne einigen praejudicio oder denen Herrn Zeugen und ihren Erben Schaden und Nach- 
theil) eigenhändig unterschrieben und mit gewöhnlichen Ambts- oder eigenen Insiglen und 
Petschaften bestätiget und confirmiret worden, anbei in vier gleichlautende exemplaria 
abgetheilt ist, wovon eines bei dem löbliclien Kruramauerischeu collegio oder provinciae 


171 Niklas Ignaz Dworzak. Mikulas Ignac Dvorak. 171 

Boemiae Societatis Jesu archivo, das andere in Händen des seminarii allda patris regentis, 
das dritte bei dem Herrn Universal-Erben und das vierte bei dem wohlweisen Lissaiier 
Magistrat als jus praesentandi habentibus verbleiben solle. 

So geschehen Krummau den 24. Aprilis 1733. 
(L. S.) Simon WolflF, (L. S.) J. G. Dworzak mp., 

Societatis Jesu, coUegii Crumloviensis Erb. 

rector mp. 

(L. S.) Joannes Joachimus Vernier, (L. S.) Georg M. Eawina mp., 

Societatis Jesu, seminarii Crumloviensis fürstlich Schwarzenbergischer Buch- 

regens mp. halter als executor testamenti und Zeug. 

(L. S.) Jacob Pillat mp., 

fürstlich Schwarzenbergisch-Wittingauer Burggraf, als Zeug. 

Dass vorstehende Abschrift mit dem im Besitze der Gemeinde Lischau befindlichen 
Originale des Stiftsbriefes, dessen durch Moder verursachte Lücken aus einer in den hier- 
ämtlichen Gubernialacten erliegenden alten collationierten Abschrift dieses Stiftsbriefes 
ergänzt worden sind, von Wort zu Wort übereinstimmt, wird hiemit bestätigt. 

Kaiserlich königliches Statthalterei-Archiv Prag, 

am 5. October 1893. 

(L. St.) Karl Köpl, 

kaiserlich königlicher Statthalterei-Archivar mp. 


Numero 41.147. 
anni 1893. 

Nachtrag 

zu dem Stiftsbriefe vom 24. April 1733, betreffend die Niklas Franz Dworak'sche 

Stud ent eustiftung. 

/ 50 kr. \ 
\ Stempel. J 

Laut des Stiftsbriefes de dato Krumau am 24. April 1733 wurden die 6%tigen Zinsen 
des gewidmeten Stiftungskapitales per 1000 Gulden von dem Stifter Niklas Franz Dwofak 
zur Bestreitung des Unterhaltes eines armen Studierenden in dem Seminar der Societät 
Jesu in Krumau, insbesondere in Bezug auf Kost und Kleidung gewidmet. Zufolge Erlasses 
des hohen kaiserlich königlichen Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 27. April 
1891, Zahl 7188 kann aus dieser Bestimmung nicht geschlossen werden, dass die Erträgnisse 
des Stiftungskapitales unter allen Umständen immer nur einem Stiftlinge zu gute zu kommen 
haben, vielmehr wollte der Stifter nur den vollständigen Unterhalt eines Studierenden aus 
den Mitteln der Stiftung bestritten wissen, so dass es keinem Bedenken unterliegt, die 
über das diesfällige Erfordernis hinaus sich ergebenden Überschüsse des Erträgnisses 
unter den gleichen Bedingungen zur Unterstützung eines zweiten et cetera studierenden 
Knaben zu verwenden. 

Nachdem des Vermögen der Stiftung im Laufe der Zeit in der Weise angewachsen 
ist, dass es dermal jährlich 165 Gulden abwirft, so wird im Grunde des citirten Ministerial- 
erlasses von nun ab aus den Vermögensinteressen ein Stipendium für einen Schüler der 
Mittelschule mit 100 Gulden festgesetzt, welches, sobald der Stiftling an einer Hochschule 
studiert, auf 150 Gulden jährlich erhöht wird. Der beim Genüsse der Stiftung durch einen 
Stipendisten der ersteren Kategorie erübrigende Rest wird behufs Dotierung eines zweiten 
Stipendiums jährlicher 100 Gulden kapitalisiert. 

Die kaiserlich königliche Statthalterei für Böhmen erklärt als Stiftungsbehörde, dar- 
über wachen zu wollen, dass von nun an die Interessen des Stiftungsvermögens in Ge- 
mässheit der Bestimmungen dieses Stiftsbriefnachtrages den Stiftungen zugewendet werden. 

II. 22* 


172 


Kiklas Ignaz Dworzak. 


Mikulas Ignac Dvorak. 


172 


Urkund dessen wurde der Nachtrag in zwei Exemplaren aasgefertigt, von der kaiseiüch 
königlichen Statthalterei und den Vertretern des zur Präsentation berechtigten Gemeinde- 
ausschusses unterschrieben und hievon eines dem bei der kaiserlich königliehen Statt- 
halterei, das zweite dem bei der Stadtgemeinde Lischau befindlichen Stiftsbriefe de dato 
Erumau vom 24. April 1733 beigeheftet. 

Prag, am 8. October 1893. 


(L. St.) 

Z mestske rady v Lisove dne 27. fijna 1893. 

(L. St.) 
Frantisek Jaks, 

radni mp. 


Für den Statthalter: 

Coudenhove mp. 


J. Vancura mp. 

purkmistr. 

Norbert Bendik, 

ölen yyboru mp« 

Earel Slama, 

clen vyboru mp. 


Original im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. Original v archivu c. k. mistodrzitelsvi v Praze. 


173 Dauicl Josef Mayor von Maycni. 


Daniel Josef Mayer z Mayemu. 


173 


IST. 


1733 

März 21. bfezna. 


Dauiel Josef Mayer von Mayeru'sche 
Studenten-Stiftnug. 

Daniel Josef Mayer von Mayern^ 
Erzhischof in Prag, bestimmte in seinem in 
Prag am 21. März 1738 errichteten, hei dem 
Domcapitel zu St. Veit ob dem königlichen 
Prower Schlosse am 24. April 1733 puhli- 
eierten Testamente eine Summe von 6000 fl. 
zur Errichtung einer Stiftung für drei 
aus seinem Vaterlande gebürtige 
Knaben^ unter welchen die aus der 
Wartenberg^schen Freundschaft des 
Stifters den Vorzug haben sollten; 
bei deren Abgang aber für andere 
zum Studieren taugliche Knaben. 

Der Genuas hatte bis zur Rhetorik zu 
dauern. 

Die Stiftlinge wurden vetpflichtet, alle 
Tage einen Rosenkranz für die Seele des 
Stifters zu beten und at$sserdem alle Qua- 
temberzeit die heilige Beicht und Communion 
zu verrichten. 

Das Recht, die Stiftlinge zu benennen, 
räumte der Stifter dem Grafen von Hartig 
und dessen Erben ein. 

Gegenwärtig verleiht die Stif- 
tung die k. k. Statthalterei in Prag 
über Präsentation des Grafen 
Hartig^ Besitzers der Herrschaft 
Wartenberg; der Genuss ist auf die 
Gymnasialstudien beschränkt. 

Die Böhmische k. k. Statthalterei ver- 
waltet auch das Stiftungsvermögen, welches 
8754 fl. 18 kr. beträgt. 

Aus dem Ertra^ge dieses Capitals werden 
drei Stiftungsplätze mit der Jahresgebür von 
je 119 fl. dotiert. 


Studentske nadaui Daniela Josefa 
Mayera z Nayernü. 

Prazsky arcibiskup Daniel Josef 
Mayer z Mayernü ustanovü ve sve zä- 
veti, jii byl dfie 21. bfezna 1733 v Praze 
zHdil a kteräz byla pfi kapitole vdechrdmu 
SV. Vita 7ia hradö Prazskem dne 24. dubna 
1733 prohldSena, 6000 zl. pro naddni pro 
tri z jeho vlasti rodile chlapce, 
mezi nimii möli miti pfednost hosi 
pochäzejici z Wartenberskeho pfd- 
telstva jeho; pro pfipad, ze by ta- 
kovych nebylo, mohlo se naddni do- 
stati tez jinym hochüm k studoväni 
zpüsobilym. 

Uzivati melo se ho az do rhetoriky. 

Stipcfidiste meli se za dusi zdkladate- 
lovu modliti kazdodenne jedfiou rüzenec a 
kromä toho jiti v dobe suchych dnü ke sv. 
zpovedi a k pHjimdni, 

Prävo jmenovati stipetidisty vyhradil 
zakladaiel hrabiti z Hartigüv a jeho dö- 
dicüm. 


— artig u, arziteie pan 

Wartenberskeho; uHvati Ize ho po 
studii gymnasijnich. 


Öeske c. k. mlstodrzitelstvi spravuje tez 
nadaöni jmeni ührnem 8754 zl. 18 kr. 

Z vynosu jeho vypHceji se tri nadaöni 
mista po 119 zl. roöni. 


Im Namen der allerheiligsten und unzertheilten Dreifaltigkeit, Gottes Vaters, Sohnes 
und des heiligen Geistes, Amen. 

Nachdeme ich die Zergänglichkeit des menschlichen Lebens und wie dass dem 
Menschen nichts gewisseres als der Tod, dahingegen nichts ungewisseres als die Stunde 
des Abscheidens seie, insonderheit bei meinem nunmehro ziemlich hoch gestiegenen Alter 
zu Gemüthe geführet nnd betrachtet: als habe zu Verhütung aller nach meinem Todes- 
hintritt etwa besorgenden LTung und Strittigkeiten wegen all desjenigen, was mir Gott 
der Allmächtige auf dieser Welt gnädiglich verliehen hat, bei annoch anhaltenden Leibes- 
kräften, auch guter Vernunft und frischer Gedächtnis gegenwärtiges Testament oder 
letzten Willen wohlbedächtlich verabfasset und aufgerichtet, und zwar; 


174 Daniel Josef Mayer von Mayern. Daniel Josef Mayer z Mayei-nii. 174 


Octavo : Für 3 aus meinem Vaterland gebürtige Knaben, damit selbige in der Tugend, 
Lehr und Studiren, es seie nun bei denen Patres Societatis Jesu oder Patres Piarum 
Scholarum bis ad rhetoricam zur Ehre Gottes und pro publico möchten erzogen werden, 
verschaffe ich 6000 Gulden. Es sollen aber diese Knaben yerbunden und schuldig sein, 
alle Tag einen Kosenkranz für meine arme Seele andächtig zu beten und über dieses 
annoch alle Quatemberzeit die heilige Beicht und Communion zu verrichten. Wessentwegen 
ich dann den hoch- und wohlgebornen Herrn Herrn Ludwig des heiligen Römischen 
Keichs Grafen von Hartig (pleno titulo) hiemit inständigst ersuche, solche 3 Knaben aus 
meiner Wartenbergischen Freundschaft zu assigniren oder, sofern deren gar keine vor- 
handen wären, 3 andere, welche deroselben hierzu tauglich scheineten, zu erwählen, auf 
dass diese Knaben entweder dem statui clericali oder dem bono publico mit der Zeit 
dienlich sein könnten; es stehet aber in des jetzt bemeldten (Titel) Herrn Grafen eigener 
Willkür, solchen drei Knaben das Studium auf Gitschin oder Kosmanos zu destiniren, 
worüber auch selbsten und dessen Herren Erben eine sonderbare Angelegenheit zu tragen 
geruhen wollen, jedoch alles mit Einverständnis des löblichen und allezeit getreuen 
Domkapitel bei Sanct Veit, als welches das Capital per 6000 Gulden unter 6 oder 5 pro 
cento Interessen, wie es etwan thunlich wäre, auf ein sicheres Ort, womit sothane Fun- 
dation in perpetuum ihren Fortgang haben möchte, zu elociren wird bestmöglichst be- 
fliessen sein. 

So geschehen Prag den 21**"* Martii anno 1733. 

(L. S.) Daniel Joseph, 

Erzbischof. 

(L. S.) Johann Wenzl Wrazda von Kunwald. 

(L. S.) Joseph Humbert von Laschan. 

(L. S.) Wenzl Sigmund Carl von Swarowa. 

Dass diese Abschrift [mit dem] bei einem hochwürdigen jederzeit getreuen Domkapitel 
bei Sanct Veit ob dem königlichen Prager Schloss den 24. April 1733publicirten und Ubro 
albo testamentorum folio 22. et sequentibus ingrossirten Originaltestament in all und 
jedem von Wort zu Wort übereinstimmet und gleichlautet, wird hiemit bescheiniget. 
Actum in der Kanzlei obgedachten hochwürdigen Domkapitels den 30*^» April anno 1733. 

(L. S.) Thomas Anton Koscha, 

bei diesem Capitel Oberschreiber. 

Dass gegenwärtige Abschrift aus dem erzbischöäiclien nach anno 1775 von Bauern 
ausgeraubten Amtsarchiv hier in copia anfindigen Mayerischen Testamente, nämlich der 
achte Punkt wegen der erzbischöfiichen Stiftung auf 3 Knaben zum Studiren, von Wort 
zu Wort ausgezogen worden sei, wird mittels nachstehender Fertigung und beigedruckten 
Amtsinsiegels bestätiget. Signatum Wartenberg den 14^®" Aprilis anno 1786. 

(L. S.) Johann Christ. Suske, 

Oberamtmann. 

Einfache Abschrift im k. k. Statthalterei- Archive Jednoduchy opis v archivu c. k. mistodrzitelstvi 

za Prag. v Praze. 


175 Friedrich Leopold Ritter von Schmidtfeldt. 


Bedfich Leopold rytlr ze Schmidtfeldtü. 175 


l5iS. 


1733 

October 29. fijna. 

Friedrich Leopold Ritter von Sciimidt- Stndentsite imdaui Bedricha Leopolda 
feldf sehe Studenten-Stiftung. rytire ze Schmidtfeldtü. 


Friedrich Leoj)old Bitter von 
Schmidtfeldt widmete deni Jesuiten-Se- 
minar in Komotau ein Capital von 2000 ß. 
Rheinisch zu defnZtcecke, dass aus den In- 
teressen dieses Capitäls zwei arme, wo 
möglich adelige Knaben in dem ge- 
nannten Seminar verpflegt und erzogen werden. 

Im Falle aber statt zweien nur einer, 
od^r gar Teein Stiftung unterhalten würde, 
so soll die landtäfliche Erbin des Stifters, 
Frau Äloisia von Wiedersperg, geborene 
Falkenstein und Schmidtfeldt, wie auch ihre 
Erben und Erbnehmer berechtigt sein, die 
von dem erwähnten Capitale entfallenden 
Interessen so lange zu geniessett, als die 
Stiftung nach des Stifters Bestimmung nicht 
besetzt sein würde. 

I)a^ Präsentationsrecht bei dieser Stif- 
tung hatte der Gräfin Theresia von Pötting, 
geborenen Freiin Michna von Waitzanau und 
ihren Nachfolgern im Besitze des Gutes 
Wikletitz zuzustehen und zwar insolange, 
als das Stiftungscapital auf besagtem Gute 
aushaftend sein wird. 

Würde dies nicht mehr der Fall sein, 
so hätte das Präsentationsrecht von den Be- 
sitzern des Gutes Wikletitz auf Aloisia 
von Wiedersperg und ihre Erben zu über- 
gehen, jedoch derart, dass sie dieses Präsen- 
tationsrechtes verlustig werden sollten, wenn 
es binnen zwei Monaten seit der Erledigung 
der Stiftung nicht ausgeübt würde. 

Nach der Axifhebung der Jesuiten-Semi- 
narien wurde die Stiftung in eine Hand- 
stipendienstiftung umgewandelt und 
wird gegenwärtig von der k. k. Statt- 
halterei in Prag über Präsentation 
des jeweiligen Besitzers des Gutes 
Wikletitz, und zwar nur an Gymna- 
sialschüler^ verliehen; der Genuss 
derselben kann auch auf die Dauer 
der Universitätsstudien belassen 
werden. 

Da^ Stiftungscapital, welches in der 
Verwaltung der Böhmischen k. k. Statthai- 
terei steht, beträgt gegenwärtig 6066 fl. 
84 kr. 

Die Jahresgebür der beiden Plätze ist 
auf je 100 fl. festgesetzt. 


Bedfich Leopold rytif ze Schmidt^ 
fei dt ü vönoval jesuitskemu seini^iäfi v Clw- 
mutovö 2000 zl. Bynskych, aby za üroky 
z nich V seminäfi zaopatfeni a vychovdvdni 
byli dva chudi, pokud moinä Slech- 
ticti hosi. 

Kdyby vsak na mistö dvou pouze jeden 
anebo iddny stipendista nebyl vydriovdn, 
mela dMiöka zakladatelova, v deskdch zem- 
skych zapsand, pani Aloisie z Wiederspergü, 
rozenä z Falkensteina a Schmidtfeldtü, jcücoi 
i jeji dHicove a dalH ndstupcove uiivati 
tWokü z hofejslho kapitdlu po tak dlouho, 
dokudby naddni nebylo öbsazeno podle usta^' 
noveni zakladatelova. 

Presentaöni prävo mMo pHslu^eti hra- 
bSnce Teresii z Pöttingü, rozene svobodne 
2)ani Michnovc z Vacinova, a näsledujicim 
po ni drSitelum statku Vikletic a to po tak 
dlouho, dokud nadaöni jmeni na feienem 
statku bude zjistöno. 

Kdyby tomu tak nebylo, mSlo presen- 
taöni prävo pfejiti od driitelu statku Vi- 
kletic na Aloisii z Wiederspergü a jeji di- 
dice, vsak tak, ze by pozbyli presentaöniho 
präva, kdyby je ve dvou mösicich od uprdzdnini 
naddni nevykonali. 


Po zruseni jesuitskych scinindfu premö^ 
neno naddni v penezni a udili se nyni 
c. k. mistodriitelstvim v Praze na 
presentaci driitele statku Vikletic 
a to Jen zdküm gymnasijnim; uii- 
vdni jeho Ize vsak stipendistovi 
ponechati teS na dobu studii uni' 
versitnich. 


Nadaini jmini, Ceskym c. k. mistodrii' 
telstvim spravovane, 6ini 6660 zl. 84 kr. 


Roöni plat obou mist jest ustanoven po. 
100 zl. 


176 Friedrich Leopold Ritter von Schmidtfeldt. BedHch Leopold rytir ze Schmidtfeldtu. 176 

I. 

Extra c t 

aus dem Sclimiedfeltischen Original-Testament de dato Wirgnitz [sie] den 6*®" April anni 1696.*j 

17. Denen ehrwürdigen Kloster- Jungfrauen bei St. Agnes in der Alten Stadt Prag 
Conventualcs Ordens zweitausend fünfhundert Gulden und zwar dergestalten, dass so- 
bald mein Herr Erb oder Substitut! nur hundert Gulden von der Hälfte meiner Ein- 
künften über die vorhergehende legata zusammengebracht, gleich der Anfang dieser 
gemacht und sodann nach und nach eingerichtet werden solle; also nemblich, weilen 
viel arme Kinder sein, die einen guten Beruf haben, aber gleichwohl der Mittel halber 
nicht in geistlichen Stand genommen werden können, so will ich, dass künftighin zu ewigen 
Zeiten drei dergleichen arme Kind aufgenommen und von diesen Interessen unterhalten 
werden, doch alles unter dem Namen einer Schmiedfeitischen Fundation, und dass jedes- 
mal der Possessor von Wickeltitz und kein anderer befuget sein solle, die Praesentation 
zu thuen, und wann etwan eine sterben sollte, eine andere zu praesentiren, auch sowohl 
über diese als femer folgende Fundationes wegen Anleg- und Verwendtung des darzu 
geordneten Geldes alle Obsicht und Disposition haben. Dann es ist auch 

18. Mein Will und Meinung, dass ebenfalls aus der Hälfte meiner Einkünfte auch 
ein Capital von zweitausend Gulden zur Informir- und Auferziehung zweier armen edlen 
Kinder gesamblet und dergestalten angeleget werden solle, dass die Ursuliner-Jungfrauen 
auf der königlichen Neustadt Prag jährlich die hiervon kommende Interessen zu erheben be- 
rechtiget sein sollen, die übrige völlige Disposition aber sowohl wegen Benenn- undPrae- 
sentirung der Kinder, als auch anderer Disposition mit Verwend- und Anlegung des Geldes 
gleichfalls bei dem Possessor des Guts Wickheltitz einzig und allein verbleiben, herent- 
gegen von denen Kindern dieses Beneficium keines länger genüssen soll, als sechs 
Jahr, sondern wann diese Zeit verflossen, erstgemelter Possessor wieder dahin geben 
kann, wen er will. Im Fall aber umb diese Interesse wegen theueren Zeiten etwan nicht 
zwei Personen aufgenommen werden kunten, so soll es ihme zu einer Beihilf sein, und 
das übrige ihre Eltern oder Befreundte beitragen. Sollte aber eine aus diesen zweien 
Kindern bei St. Agnes geistlich werden wollen, so soll mein Herr Erb seihte vor andern 
bey vacirender Stell (mit der Erinnerung, dass sowohl diese als obige täglich für meine 
arme Seel und alle die Meinige etwas beten sollen) hierzu befördern und praesentiren. 
Welche Bewandnus es auch 

19. mit diesem hat, dass ich auf gleiche Weis ein Capital von der Hälfte meiner 
Einkünfte per zweitausend Gulden für das löbliche Seminarium der Societät Jesu zu 
Commothau verordne, von dessen Interesse jährlich zwei arme und, so möglich, edle Kinder 
in gedachten Seminario zum Studiren in der Kost ausgehalten werden sollen. Damit aber 
in diesen Sachen künftighin keine Strittigkeiten entspringen möchten, sondern mein 
Herr Erb und künftige Possessores des Guts Wickheltitz melir honoriret als oneriret 
werden mögten, so ist der Punkt dieser drei Fundationen dergestalten zu verstehen: Sie 
bleiben alle drei auf ewig Schmiedfeitische Stiftungen, die Besitzer des Guts Wickheltitz 
aber haben aller drei Örter, sowohl bei Set. Agnes als Ursulinern und Seminario einzig 
und allein das jus praesentandi wie auch die Disposition über die Capitalien also und 
dergestalt, dass sie solche, so lang ihnen belieblicli, entweder hinter sich behalten oder, 
an welche Orter ihnen selbst beliebt, sicher anlegen lassen können. Ja es soll einem 
jeden Possessor (wie auch erst oben von den Würgnitzer gedacht) frei stehen, in Fall 
etwa ihnen ein Glück oder Unglück zustünde, wordurch sie sich mit diesen Capitalien 
helfen kunten, dass dieselbe berechtiget und befugt sein sollen (wann auch die Gelder 
schon anderswo angelegt wären) seihte ihres Nutzens halber aufzukündigen, wann nur die 
geistlichen Orter der Interessen halber genugsamb versichert und nicht gefähr[d]et werden ; 
dann ich mag die Possessores hierinfalls nicht ferner oneriren, als dass sie nur die 
Obsicht, damit meine Fundationes vollzogen werden, tragen, herentgegen auch alle Emo- 


*) Dieses Testament als Stiftungsurkunde kam *) Tato posledni vule co zHzovacf nada^ni li- 

erst nachtraglich zum Vorschein, weshalb es geschah, stina teprve dodateönd se objevila, proöez se stalo, 

dass diese Stiftung nicht in der chronologischen ze nadani toto se nenachazi v chronologick^m po- 

Reihenfolge an dem ihr gehörigen Platze im I. Bande radi na svem miste v I. svazku, nybrz ie vradeno 

erscheint, sondern erst hier nach dem Datum des bylo zdc die datum listiny nadaönf. 
Stiftsbriefes eingereiht wurde. 


177 Friedrich Leopold Ritter von Schmidtfeldt. Bedrich Leopold rytir ze Schmidtfeldtü. 177 

lumenta, die sie sich hierdurch zu schaffen wissen, und alle Dispositiones, ob wann sie 
Selbsten Fundatores wären, unter meinen Namen haben sollen und niemand befugt sein 
soll, ihnen im geringsten einigen Eintrag zu thuen. 

Einfache Abschrift aus der ersten Hälfte des Jednoduchy opis z prvni polovice XVIII. sto- 

XVIII. Jahrhundertes im k. k. Statthalterei-Archive leti v c. k. nii8todri^itel8k§m ardiiTU v Praze. 
zu Prag. 


Kund und zu wissen seie vor jedermänniglich, insonderheit aber da, wo es von- 
nöthen wäre : Demnach der Römisch- kaiserlichen, auch in Germanien, Hispanien, Hungam 
und Böheimb königlichen Majestät Räthe und verordnete Herrn Unteramtleute bei der 
königlichen Landtafel im Königreich Böheimb inhalt dero den 8*®" Octobris abweichenden 
Jahrs gefällt- und pubUcirten, auch in den 5^° regenbogenfarben Quatem sub litera K 
12 intabulirten Ausmessung zu Recht erkannt, dass, weilen der wohlehrwürdige Herr 
Pater Joannes Hillebrandt, procurator provinciae Bohemiae Societatis Jesu, sich dahin 
erkläret, dass der pro tempore pater regens seminarii zu Commothau die von weiland dem 
wohlgebornen und gestrengen Ritter Herrn Friedrich Leopold von Schmidtfeldt vor zwei 
in dem Commothauer seminario studiorum causa aufzuhalten kommende und, so möglich, 
adeliche Kinder gestiftete Fundation per zweitausend Gulden Rheinisch Capital und hievon 
zu sechs pro cento abfallenden Interessen angenonmien, folgbar dass hierüber binnen 
14 Tagen ein ordentliches instrumentum aufgesetzet werden solle: dannenhero zufolge des- 
sen und vors 

Erste verobligiret sich der jetzige Herr pater procurator provinciae et plenipoten- 
tiarius Ferdinandus Hoffmann in Namen und anstatt des jetzigen patris Eliae Broggio, 
seminarii Commotoviensis regentis, und seine Nachfolgere, dass sie zwei arme und, so 
möglich, adeliche Kinder in das seminarium sancti Xaverii zu Commothau, und zwar zu 
dem andern Tisch annehmen, mit der Kost das Schuljahr hindurch aushalten und ihnen 
die zum Studiren benöthigte Bücher und Papier verschaffen wollen und sollen, welche 
Annehmung und Lauf obgedachter Fundation von nächst künftigen Fest sancti Galli, das 
ist den 16**^ Octobris annoch lebenden Jahrs den Anfang nehmen thuet. Wohingegen vors 

Änderte, die wohledlgebome Frau Aloysia von Wiedersperg, gebome Falkenstein und 
Schmidtfeldt, als des fundatoris weiland Leopold von Schmidtfeldt landtäfliche Erbins- 
erbin, mit sothaner Erklärung und Einrichtung gar wohl zufrieden ist, mitliin nunmehro 
Ihrer Excellenz der hoch- und wohlgebornen Frauen Frauen Theresia Gräfin von Pötting, 
gebomer Freiin Michnin von Waitzanow, und ihren Successoren an dem Gut Wickletitz 
mehr gedachte zwei arme und, so möglich, adeliche Kinder in mehr gedachtes seminarium 
Commotoviense unauslässlich zu praesentiren schuldig sein. Und nachdeme Tors 

Dritte, das GutWikletitz (auf welchen die 2000 Gulden Fundationscapital haftend 
sein) nunmehro wohlbemeldter Ihrer Excellenz Frau Frau Theresia Gräfin von Pötting, 
geborner Freiin Michnin von Waitzenow, landtäflich zugehöret, einfolglich wird dieselbe 
und alle künftige possessores von Wickletitz, insolang das diesfällige Fundationscapital 
auf dem Gut Wickletitz haften wird, von mehrgedachten Fundationscapital per 2000 
Gulden die Interessen ä sechs pro cento, und dieses zwar in Weigerungsfall zu jeder Zeit 
unter der Realexecution inhalt Novellae declaratoriae Ff. 11, von Wickletitz zu bezahlen 
schuldig sein, worzu auch unweit gedachte Gräfin von Pötting sich, ihre Erben und Erbs- 
nehmer, auch alle nachfolgende Wickletitzer Inhabere hiemit in der allerbeständigster 
Form Rechtens verbindlich machen thuet. 

Vors Vierte. Wann aber wider alles besseres Verhoffen oftgedachte Societät Jesu 
entweder nur einen oder auch gar keinen von jüngst gemeldten armen Knaben in dem 
seminario Societatis Jesu in Commothau (seie es, wann es inmier wolle) auf vorgeschrie- 
bene Weis unterhalten sollte oder wollte, wird ihr Aloysiae von Wiedersperg, ihren Erben 
und Erbsnebmern das jus oder Recht von denen abfallenden Interessen des Capitals deren 
2000 Gulden vorbehalten und von den Inhaber des Capitals dieselbigen vor die Zeit (da 
solche Fundation nicht gehalten werden möchte) zu ihren Nutzen zu begehren gestattet, 
wie dieses alles die obbemeldte landtäfliche Sentenz mit Mehrern ausdrücklich besaget. 

n. 23 


178 Friedrich Leopold Ritter von Schmidtfeldt. Bedrich Leopold rytir ze Schmidtfeldtu. 178 

Da aber auch mittlerzeit die obbemeldte 2000 Gulden Capital von den Gut Wick- 
letitz hinwegkommen und mit Wissen und Willen der Societät Jesu anderswo (doch au 
einen sichern Ort) sollten angeleget werden, wird alsdann anstatt der oder des posses- 
soris des Guts Wickletitz das jus praesentationis auf sie Aloysiam von Wiedersperg, ihre 
Erben und Erbsnehmer gedeihen, doch also und dergestalt, dass sie oder ihre Nachfolger 
NB. unter Verlust der Praesentation (vor dasselbe Mal) unaussetzlich zwei arme, soviel 
möglich adeliche Knaben auf Anzeigung der erledigten Stell binnen zwei Monaten in 
das seminarium in Commothau zu praesentiren schuldig sein solle, alles getreulich und 
sonders Gefährde. 

Zu ürkund dessen allen ist gegenwärtiges in drei gleichlautende exemplaria ge- 
fertigtes Fundationsinstrument (welches mit Bewilligung deren Römisch- kaiserlichen 
Majestät Käthen und wohl verordneten Herren Unteramtleute bei der königlichen Laud- 
tafel in gleichgedachte Landtafel zu jeder Zeit, auch ohne Beisein einer oder andern 
Part, jedoch auf der Frauen Aloysiae von Wiedersperg, geborner von Falkenstein und 
Schmidfeldt, alleinige Unkosten entweder per juxtam der Kloberspergischen classificatoriae 
oder aber anderer gehöriger Orten wird einverleibet werden können) nicht nur allein von 
mehrgedachten patre procuratore provinciae et plenipotentiario Ferdinando Hoffmann und 
der wohledelgebornen Frauen Aloysiae von Wiedersperg, geborner von Falkenstein und 
Schmidfeldt, wie auch der hoch- und wohlgebornen Frauen Frauen Theresia Gräfin von 
Waitzenau eigenhändig unterschrieben und mit ihren Petschaften bestätiget, sondern auch 
unten genannte Herrn Zeugen zur unnachtheiligen Mitfertigung ersuchet worden. So ge- 
schehen Prag den neunundzwanzigsten Octobris anno eintausend siebenhundert drei- 
unddreissig. 

(L. S.) Theresia Gräfin von Pötting. (L. S.) Aloysia Francisca Wiedersperg, 

/T o \ Tt j- j TT Ä__ jrel)orne von Falkenstein und Schmidt- 

(L, S.) lerdinandus Honmann * fel^t 

e Societate Jesu, provinciae Bohemiae 
procurator et plenipotentiarius. 

(L. S.) Johann Wenzl Wrazda von Kun- 

waldt, 

als Zeug. 

(L. S.) Wilhelm Mathias von Glauchowa. 

Dieses instrumentum ist der königlichen Landtafel im Königreich Böheimb mit Be- 
willigung der Römisch- kaiserlichen und königlichen Majestät Käthen und verordneten 
königlichen Herrn Unteramtleuten auf die darin enthaltene Clausul in den ersten sonnen- 
farben Kaufquatern der Einlagen und Fundationen anno 1734 am Dienstag nach dem 
Sonntag Misericordias, das ist den ll'®"Maii sub litera G. 2. einverleibt und von Wort zu 
Wort eingetragen worden. 

GoUatum. 

Fundatio R. B. Kytribius Johann W. Fr. Pellet, 

angenommen den Taxa 6 Thaler. bei der königlichen grössern Landtafel Ingrossator. 

11. Mai 1734. 

Dass vorstehende Abschrift mit seinem mir Endes-Unterschriebenen vorgezeigten 
originali von Wort zu Wort gleichlautend übereinstimmet, solches thue ich nach gehal- 
tener fleissiger CoUationirung hiemit bezeugen und attestiren vi oflßcii requisitus. Actum 
Prag den 24**** Mai anno 1734 indictione Romana 12. 

(L. S.) Von Ihro glorreichst regierenden Römisch- kaiserlichen und königlichen katho- 

lischen Majestät allergnädigst resolvirter notarius pnblicus jiiratus 

(L. S.) Johann Caspar Artzt 

in fidem mp. 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- Overeny opis v archivu c. k. mistodrzitelstvi 

Archive zu Prag. v Praze. 


179 


Josef Franz Graf von Schöufeld. 


Josef Frantisek hrabc ze Schönfeldu. 179 


1735 

Febniar 6. ünora. 

Josef Franz Graf von Schönfeld'sche Studentske nadäni Josefa Frantiska 


Studenten-Stiftung. 

Josef Fran0 Graf von Schön- 
feldy k. k. Kämmerer und oberster Vice- 
Jägermeister im Königreiche Böhmen ver- 
machte in seinem am 6, Febrtmr 1735 
errichteten j unterm 22, Februar 1737 der 
königlich Böhmischen Landtafel einverleibten 
Testamente dem Jesuiten-Seminar in Kutten- 
berg ein Capital von 6000 fl. mit der Be- 
stimmufig, da^s aus dem Erträgnisse dieses 
Capitals für drei zum Studieren fä- 
hige^ mittellose, aus alten adeligen, 
wenigstens dem Bitterstande ange- 
hörig en Familien abstammende, in 
Ermangelung solcher auch andere 
unbemittelte adelige Knaben die 
Erziehungskosten in dem genannten 
Seminar bestritten tcerden. 

Die Stiftlinge hatten für die ihfien zu 
Theil gewordene Wohlthat täglich ehien 
Bosenkranz für des Stifters Seele zu beten. 

Das Präsentationsrecht räumte der Stifter 
seinen Erben und deren Nachkommen, in 
deren Ermangelung aber den jeweiligen Be- 
sitzern der Herrschaft Setsch ein. 

Im Jänner des Jahres 1738 wurde 
zwischen der Vormundschaft der Graf Schön- 
feld'schen Pupillen einerseits mut den Ver- 
tretern des Kuttenberger Jesuiten-Seininars 
anderseits mit Vorbehalt der obervormund- 
schaftlichen Batification ein Vergleich ge- 
schlossen, beziehungsweise ein Fundations- 
instrument errichtet, nach weichern die Graf 
Schönfeld' sehe Vormundschaft das gewid- 
mete Capital auf der Herrschaft Setsch zu 
elocieren und die Interessen an da^ genannte 
Seminar abzufiikren verbunden sein sollte. 

Die Vertreter des Seminars verpflich- 
teten sich wiederum, die Stiftung in dieser 
Art anzunehmen und von nun an die von 
der Vormundschaft und künftighin von den 
Graf Schönfdd' sehen Erben und Erbes- 
nehmern, dann den ordentlichen Besitzern 
der Herrschaft Setsch präsentierten Knaben 
ifis Seminar aufzunehmen und dem stifte- 
rischen Willen gemäss zu unterhalten, über- 

II. 


hrabete ze Schönfeldu. 

C. k. komofi a nejvyssi mlstolovci v krä^ 
lovstvi Öeskem hrabö Josef Frantisek 
ze Schönfeldu odkäzal ve sve zäviti, jez 
byla dne 6, ünora 1735 zrizerwL a dne 
22. ünora 1737 do Öeskych desk zemskych 
zapsdna, jesuitskSmu seminäri v Kutne Hofe 
6000 zL s tim urcenim, aby z vytS^ku ji- 
stiny te feöenemu seminäri zapravovdn byl 
ndkJad na vycJiovdvdni tri k studovdni 
schopnych a nemajetnych hochü ze 
starych slechtickych rodin, jeS by 
aspon ke stavu rytifskemu nälezely^ 
a kdyby takovych nebylo, tez jinych 
nezdmoznych chlapcü slechtickych. 


Stipendiste möU se za toto dobrodint 
dennö rüzenec za dusi zakladatelovou nio- 
dliti, 

Presentaüni prdvo vyhradil zakladatel 
svym dediciim a jich potmnküm, a kdyby 
jich nebylo, doöasnym drzitelüm i)atistvi Sece, 

V lednu roku 1738 bylo mezi poruöen- 
stvem nezletilych dHi hraböte Schönfelda a 
zdstupci Kutnohorskeho semimfe jesuitskeho 
s vyhradou vrchnoporu6ensk4ho schvälcni 
uzavfeno vyravndni, ci fundacni listina zfi- 
zefia, vedle kterez feöene poruöenstvo zavä- 
zdno bylo, odkdzany kapital tdoziti 'na pan- 
stvi Secskem a üroky z neho odvdd^ti jmeno- 
vanemu semimfi. 


S druhe strany pak zdstupcove semindfe 
zardzali se, ze v tomto zpüsdju naddni pfi- 
jimaji, a ze od te doby chlapce, jei by poru- 
öenstvo, a budottcne dHicove hrabSte Scliön- 
felda, jakoz i dMicove töchto a pozdejsi 
fädni drzitele panstvi Secskeho presentovali, 
do semindfe vezmou a podle vule zakladate- 
lovy vydrzovati hudou a krome toho, ic 
rzdycky tomu, kdo bude miti prdvo presen- 


2: 


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Prag khtr Prä i^,n*af ion d ^ $ j^*r* \- 
Itg^n Ijf:ii'\*z^r< d^r H^rr'i^)- ift 

hanpi. hhr^, *,f'r*ihri^tltcM n* i'^r- 

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üfigkeit Kom\§ \ge*^f zf. rerl iekf m, 

Ij^r OenHüi dauert während der 
GffmnaiiaU und der dar^nf f'-^U 
gend^.n l'niKer^'ktät^itHdi^HZ die 
S f ifi nnef kann nnr an Studierende 
liömi^^h 'katkol%*rher Religion r^r- 
liehen %r.f:rdeH,*j 

zf/n der k. L SM^ha/^erei in Prig rrrwnltef 
vrird, fjfirdgt 27Jß:fF ß. 7^ kr. 

Kh Je*/«A«n g*^^fe9>*rdrfig i<i' die^^ Stif- 
tung zier Plnfzt mÜ der Jahfesi'ifh'tr ron 

jt m ß. 

Der rierfe Plofz xmrdf niit d^m Stritt- 
h^dterei'KrUAMHe r^/m 17. (M^Mr 16V2. nd 
Nr. f/fJP^^ß, n/Mrh Z*daHH des Standes des 
HiifUßngf^Kermf/geytH ereiert. 




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k^t'o ' iekrh'j.*ß 

yid'i''td j;- /«/ c. k. misffjdrziielstrhn 
r Pnize spr'i'^'r'int rini 27,937 zL 78 kr. 

ygni ^V"i 2'i^i h iddhi ctyri mista ]m) 
Jf^^O zL r'>'/,/. 

L'f''f** 9ni^t*j h'jhj H'^f/.t normo rgtiesenint 
fni.<t^>'irzifei<t''t ze dne 17. rijna 1862 k eis. 
5*'J.3'b5. ptjhörtidz to r*is€ nndacniho jmeni 
dov^jlfjval'K 


Anno 1737 am Freitag nach dem Sonntag Septuagesima, das ist den 22. Februarii 

In Xalim^n der allerlieiiigsten und unzertrennten Dreifaltigkeit Gott Vaters, Grott 
SoIinH und Gott den heiligen Geistes Amen. 

I>eTnna<;h ieh Josejjh Franz Graf Ton Schönfeldt, Herr auf Setsch, Xasewerk, Zum- 
berff, Worel, Nahozan, Zaget>cliitz, Bitowan, Libonitz, Maletsch und Pohobrai Zstrybrych, 
UpKH und Slatinan, zum öftem wohl bedachtlich überleget und erwogen habe, welcher 
f(eMtalt/;n da« men»chlic)ie Leben rerschiedenen Gefahren und urplätzlichen Zufällen 
unt/;rworfen und dessen Verlöschung allaugenblicklich zubefahren seie, als habe, umb 
allen denjenigen Zwinchtigkeiten, welche nach meinen über kurz oder lang nach den 
Willen Gölten Hicli ereignenden zeitlichen Hintritt, wann ab intestato versterben sollte, 
hervorbrechen möchten, vorzubiegen und aus den Wege zu raumben, bei, Gott Lob, 
annoch guter Leibesconstitution und guter Vernunft wohlbedächtlich bei mir beschlossen, 
über da» von Gott und dessen mildreichen Segen mir verliehenes zeitliches Hab und 
Vermögen eine rechtsständige Disposition oder Testament aufzurichten, welchemnach auch: 


*) KritNr'b/'iHiiri(( (Ich hohen k. k. Ministeriums 
für CnUm ntul C;nt^rrirht vom 28. März 1881» 


*) Rozfaodnuti vys. c. k. ministerstva koltu a 
VNTicoväni ze eine 28. bi^ezna 1889 c. 4662. 


L 


181 Josef Franz Graf von Schönfeld. Josef Frantisek hrabe ze Schönfeldu. 181 

vor das Erste empfehle meine durch die blutige Verdienste meines Erlösers und 
Seeligmachers Jesu Christi zum ewigen Leben so theuer erkaufte Seele in dessen grund- 
lose Barmherzigkeit. 

Vors z e h e n d e wird mein Universalerb dem Kuttenberger Seminario der Geschelschaft 
[sie] Jesu oder dessen Vormündere gleich nach meinen Todtsfall eine Summam von 
6000 fl. R. zu erlegen und abzuführen schuldig sein cum hoc onere, womit selbte ver- 
bunden sein möchten, drei zuem Studiren tüchtige, aus alten adelichen Familien, wenigstens 
Bitterstands, oder ja in Ermanglung deren adelichen Kinder, welche mit keinen Mitteln 
versehen sein, an des patris regentis Tisch zu unterhalten, alle Jahr mit einer neuen 
tüchdiger gleichen und zwar caffefarben Kleidung, auch alle drei Jahr mit einen neuen 
Mantel zu versehen, worüber mein Erb oder dessen Vormündere ein ordentliches Instru- 
mentum werden zu errichten haben. Doch wird meinen Erben und deren Nachkömmlingen, 
in Ermanglung aber deren der Herrschaft Seltsch [sie] jedermaligen possessoribus sothane 
Kinder ad hanc fundationem zu praesentiren und die vacirend wordene Stelle mit einen 
andern Knaben zu versetzen zustehen und auf jetzt und künftige Zeiten ungehindeii; 
und ohne aller Widerrede freistehen, wobeinebst diese Knaben alltäglichen vor meine 
Seele einen Rosenkranz zu beten verbunden sein sollen. 

Vors zwanzigste. Weiland Ihro kaiserliche und königliche Majestät Josephus I"* 
höchstseeligsten Andenkens mir beraits schon unter 25. Aprihs des längst abgewichenen 
1710 Jahrs, wie solches das der königlichen Landtafel in den 6. blaugoldenen Belations- 
quatem sub lit. L 25 befindliche kaiserliche Rescript sambt den in den 5. goldenen Kauf- 
quatem deren Testamenten sub lit. K 2 eingetragenen Relation und Diploma des mehrern 
ausweiset, den allergnädigsten Consens dahin ertheilet, dass ich von meinen damahlens 
besessenen und anjetzo dato noch besitzenden Gütern Naseberg, Setsch, 2umberg, Li- 
bonitz, Worel, Zagetschitz und Bittowan ein fidei-commisum familiae perpetuum in forma 
primogeniturae et substitutionis wenigstens per einmal hundert tausend Gulden Reinisch 
und auch darüber, insoweit es die Helfte meines Vermögens betraget, salvo tamen 
jure regio et liberorum legitima aufzurichten, zu qualificiren, auch nach meinen Belieben 
und Wohlgefallen tam per actus inter vivos quam ultimae voluntatis nicht nur allein auf 
meine Kinder und jemanden von meiner Familie, sondern auch auf einen Extraneum, 
wann er auch mit einen andern fidei-commisso würklichen versehen wäre, zu disponiren, 
aufzurichten und anzusetzen befugt und berechtiget sein solle. 

Zu Urkund und Befestigung dessen habe ich diesen meinen letzten Willen nicht 
nur alleins eigenhändig unterschrieben und mit meinen angebornen Insiegel bekräftiget, 
sondern habe auch die unten benannte Herrn Herrn Zeugen, Ihnen und denen Ihrigen 
ohne Nachtheil, womit sie sich nebst meiner uno eodemque actu mit unterschreiben 
möchten, alles Fleises erbeten. So geschehen Setsch den 6. Februarii des siebenzehen- 
hundert dreiszig fiinften Jahrs. 

Joseph Franz Graf von Schönfeldt. 
Ferdinand Graf Kustoss von Zubrzi und Lipka. 
Anton Freiherr von Löwenehr und GrünwalL 
Franz Joseph Talaczko von Geschtietitz. 

Obstehendes Testamentum ist mit Bewilligung der Römisch- kaiserlichen und könig- 
lichen Majestät Räthe und verordneten Prager Unter-Ambtleute in diesen Quatern ein- 
verleibet und aus dem originali von Wort zu Wort eingetragen worden 

a registratore J. Ramhofisky. 
Coli, registrator Richter. 

Böhmische Landtafel, Quatern Nr. 364 D. 4. C'oske desky zemske, kvatern c, 864 D. 4. 


182 Josef Frauz Graf von Schönfeld. Jüscf Frautisck brabc ze Schunfeldu. 182 

II. 

In dem 2*®° sonnenfarben Kauf-Quatern deren Einlagen und Fundationen anno 1739 
am Donherstag nach dem Sonntag Laetare, das ist den 12'*"* Martii sub litera D 7. 

Heunt unten gesetzten Tag und Jahr ist zwischen dem hoch- und wohlgebonieu 
Herrn Herrn Johann Wenzel Carreto aus denen Markgrafen von Sarona, des heiligen 
Römischen Reichs Grafen Yon Millesimo, Herrn auf Mischitz, Budislau und Zaluzy, der 
Römischen kaiserlich königlichen katholischen Majestät wirklichen Kämmerern, als über 
die gräflich Schönfeldische Pupillen, die hoch- und wohlgeborne Fräule Catharina Gräfin 
von Schönfeld, landtäflich constituirten Vormund an einem, dann dem wohlehrwürdigen 
und hochgelehrten Herrn Patre Ignatio Schindler, Bohemiae provinciae procuratore So- 
cietatis Jesu, in Namen und anstatt des seminarii in der königlichen Bergstadt Kutten- 
berg änderten Theils nachfolgendes instrumentum fundationis bis auf gnädige obervormund- 
schaftliche Ratification eiues hochlöblichen königlichen grösseren Lundrechts oder königlichen 
Statthalterei im Königreich Böheim Ihi-o Excellenz und Gnaden aufgerichtet, abgeredet 
und beschlossen worden: 

Demnach weiland der hoch- und wohlgeborne Herr Herr Joseph Franz des heiligen 
Römischen Reichs Graf von Schönfeld, Herr der Herrschaften Nassaberg, Setsch Zaget- 
schitz, Schumberg, Nabotschan, Slatinan, 2leb, Pr^ibislawitz und Podmok, der Römisch 
kaiserlichen und königlichen katholischen Majestät Kämmerer und obrister Vice- Jager- 
meister im Königreich Böheim, zufolge seines aufgerichten und der königlichen Land- 
tafel in dem 3^®" aschenfarben Quatern deren Testamenten anno 1737 am Freitag nacli 
dem Sonntag Septuagesima, das ist den 22***" Februarii sub litera D 4 einverleibten 
Testaments §i»*»" 10'"** in dem Kuttenberger seminario Societatis Jesu drei zum Studiren 
tüchtige, aus alten adelichen Familien, wenigstens Ritterstandes, oder ja in Ermanglung 
deren andere adeliche Kinder, welche mit keinen Mitteln versehen sind, womit selbte 
förderist zur grösseren Ehre Gottes und in anderen wohlanständigen Tugenden und 
Sitten auferzogen, zu denen Studien appliciret, an des Herrn patris regentis seminarii 
Tisch unterhalten, alle Jahre mit einer neuen tüchtigen gleichen, und zwar caflFeefarben 
Kleidung, auch alle drei Jahre mit einem neuen Mantel versehen werden möchten, die- 
selbe aber darfür alltäglichen vor des gräflichen Herrn Herrn fundatoris Seele einen Rosen- 
kranz zu beten verbunden sein sollen, fundiret und zu ewiger Stabilirung sothaner Fun- 
dation 6000 Gulden Capitals gewidmet und denen Herrn Herrn patribus Societatis Jesu 
zu Händen gedachten seminarii abzuführen verordnet habe mit dem ausdrücklichen Zusatz, 
dass dessen Erben und deren Nachkömmlingen, in Ermanglung aber deren der Herr- 
schaft Setsch jedermänniglichen possessoribus, sothane Eander ad hanc fundationem zu 
praesentiren und die vacirende Fundationsstelle mit einen anderen zu ersetzen, auf jetzt 
und ewige künftige Zeiten ungehindert und ohne aller Widerrede freistehen solle. Nach- 
deme aber der gräfliche Herr Vormund solche zu der Fundation gewidmete 6000 Gulden 
bemeldten Herrn patribus Societatis Jesu zufolge des Graf Schönfeldischen Testament» 
auszufolgen und demselben, wie schuldig als billig, nachzukommen erbietig wäre : so hat doch 
der Herr pater procurator provinciae solche Fundation mit denen derselben beigefugten 
Schuldigkeiten zu Händen gedachten seminarii anzunehmen in deme angestanden, dass 

imo wann ein solch auf Interesse angelegtes Capital in das Stecken verfallen, mithin 
mit denen Interessen nicht richtig eingehalten werden könnte, oder 

2^*> durch einige kaiserliche und landesfürstliche postulata solches Capital ver- 
minderet, oder aber 

3**® per injurias tempomm vel quocunque demum modo sogar verloren gehen sollte, 
das seminarium zu dieser Fundation und Aushaltung solcher Knaben mit nichten ge- 
bunden, wohl aber diese Fundation eo ipso erloschen sein sollte, als wordurch bei so 
ereignenden Fall des gräflichen Herrn Fundatoris heilsame Intention und der angehoffte 
Seelentrost erlöschen und derselbe deren piorum sufiragiorum also priviret, nicht minder 
dieses heilsame und in ipsum bonum publicum, um damit die adeliche Kinder gebührend 
erzogen und qualificiret werden möchten, redundirendes institutum gehoben wurde: als 
ist bei all dessen reifer Erwägung und Anerkennung, dass, wann ein solches capitale per 
injurias temporum verloren gienge, an denen patribus Societatis Jesu und dem diesfälligcu 
seminario freilich wohl nicht anbegehret werden könnte, solche Fundation aus dem Ihrigen 
fernershin zu unterhalten oder zu continuiren: als hat man, um womit dieses heilsame 
institutum und Fundation sicher und auf ewig stabiliret und perpetuiret würde, bis auf 


183 Josef Franz Graf von Schönfeld. Josef FrantiSek hrab^ za Schönfeldu. 183 

gnädige Eatification eines hochlöblichen königlichen grösseren Landrechts oder königlichen 
Statthalterei Ihro Excellenzen und Gnaden sich dahin untereinander verstanden und be- 
schlossen, womit dieses Gapitale per 6000 Gulden nicht nur allein bei der Vormundschaft 
unter Verinteressirung verbleiben, sondern auch, damit das der gräflichen Schönfeldischen 
Familie reservirte, in Abgang und Erlöschung aber derselben denen der Herrschaft Setsch 
ordentlichen possessoribus eingeräumte jus praesentandi um so sicherer erhalten und sta- 
biliret werde, sothane 6000 Gulden auf der Pupillar-Herrschaft Setsch sub onere perpetuo 
et irredimibili auf jetzt und künftige Zeiten hypothecarie zu radiciren also und derge- 
stalten, dass solche 6000 Gulden auf jetzt und ewige Zeiten auf der Herrschaft Setsch 
irredimibiliter haften und hiervon die Interessen a 6 pro cento allhalbjährig richtig, und 
zwar jederzeit ein halbes Jahr anticipato, abgeführet werden sollen, und dieses unter spe- 
cialiter Verhypothecirung der Herrschaft Setsch, auch wirklicher Einfuhrung eines land- 
täflichen Kammerlings und ferneren gradibus executionis insolang und soweit, bis dass 
dasjenige Zurückgebliebene und nicht Abgeführte nebst allen Schäden und Unkosten be- 
friediget und entrichtet sein würde. Dahingegen 

pro . 2*'®- obwohlmentionirte Herr pater procurator provinciae in Namen besagten 
Kuttenberger seminarii und desselben Regenten solche Fundation nicht nur allein willig 
angenommen und annehmen, sondern auch sich und das seminarium dahin verbinden und 
Terobligiren thuet, von nun an und a dato der erfolgenden obervormundschaftlichen 
Eatification die drei Knaben (welche ilime von der Vormundschaft und künftighin der Graf 
Schönfeldischen Erbin und Erbsnehmem oder der Herrschaft Setsch ordentlichen posses- 
soribus werden praesentiret werden) anzunehmen und selbte in conformitate testamenti 
mit und bei des patris regentis Tisch zu unterhalten. 

Und weilen nun bei Sicherstellung der allhalbjährigen punctual abzuführen kommenden 
6 pro cento Interessen gleich, im Widrigen, so dieses Capital auf der Herrschaft Setsch 
nicht auf ewig versichert worden wäre, nach und nach a 5 per cento und vielleicht auch 
noch leichter hätte elociret werden müssen, die ritterliche Knaben besser und stand- 
massiger werden können erhalten werden: als solle vor eines jeden Kost pro anno scho- 
lastico von denen .auf jeglichen Knaben ausfallenden 120 Gulden dem patri regenti oder 
seminario 80 Gulden gebüren, die übrigen 40 Gulden aber in conformitate testamenti auf 
ein tüchtiges gleiches und zwar cafTeefarbes Kleid mit denen erforderlichen Nothdürften, 
insoweit die 40 Gulden klecken werden, und Erwirthschaftung, das auch alle drei Jahre 
ein Mantel gegeben (werden) könne, und gewissenhaft verwendet werden. Da übrigens 

pro 3'*®- die quocunque modo erledigt und vacant wordene Stelle der Graf Schön- 
feldischen Familie oder in Abgang derselben denen der Herrschaft Setsch Besitzern jeder- 
5^eit zu notificiren wie auch ingleichen, wann ein oder der andere Praesentirte zu denen 
studiis vor untauglich befunden oder sich nicht gebürend verhalten und aufführen oder 
nach Adhibirung einer Correction sich besseren, mithin sich dieser Fundation unwürdig 
machen sollte, ein solches behörig und dass ein anderes taugliches subjectum ersetzet 
werden könne, sowohl an dem Herrn Vormund Graf Schönfeldischen Erbin und künftighin 
all der Herrschaft Setsch possessores je und allzeit zu berichten sein werde, alles ge- 
treulich und sondern Gefährde. 

Womit dann, weilen dieser Vergleich und Fundationsinstrumentum bis auf hohe Ra- 
tification eines hochlöblichen königlichen grösseren Landrechts oder königlichen Statt- 
halterei Ihro Excellenzen und Gnaden (welcher jederzeit auch ohne Beisein der Parten, 
jedoch auf die gräflich Schönfeldische Pupillar-Unkosten der königlichen Landtafel wird 
einverleibet werden können) allerdings beliebet und beschlossen worden: als ist solches 
Ton denen Parten unterschrieben und mit ihrem respective angebornen und gewöhnlichen 
Petschaften corroboriret worden. So geschehen Prag den . . Januarii anno 1738. 

Johann Wenzel Carreto 

a. d. M. S. Graf von Millesimo. 

Franciscus Wenzl 
Societatis Jesu, provinciae Bohemiae praepositus provincialis. 

Sebastianus Loth 

Societatis Jesu, collegii Kuttenbergensis rector. 

Franz Mathes Ignaz von Steniegg, Johann Philipp von Widmann. 

als Zeug. 


184 Josef Franz Graf von Schönfeld. Josef Frantisek hrabe ze Schönfeldu. 184 

Diese Abschrift aus der königlichen Landtafel ist gegeben worden mit Bewilligung 
des wohlgebomen Hen*n Joseph Joachim Wanczura von Rzehnitz auf Stietkowitz, obristen 
Erbpanniers des Ritterstandes, Ihro Römisch- kaiserlich königlichen apostolischen Majestät 
Raths, des königlichen grösseren Landrechts Beisitzers und obristen Landschreibers im 
Königreich Böheim, unter denen Petschaften des Johann Nepomuk Wenzel Wrazda von 
Kunwald auf Hradek, Solopisk und Chotauchow, dann des Franz Kaveri von Turba auf 
Skuhrow, allerhöchst ernannt Ihro Römisch- kaiserlich königlichen apostolischen Majestät 
Räthen, Kammer- und Hoflehen, wie auch des königlichen kleineren Landrechts Beisitzern, 
respective Vicelandrichters und Vicelandschreihers in besagten Königreich Böheim den 
2*«" Martii anno 1769. 

(L. S.) (L. S.) 

Ihro verwittibt Römisch- kaiserlichen in Germanien, zu Ungarn und Böheimb könig- 
lichen apostolischen Majestät Rath, dann Landesunterkammerambts-Ambtmann bei der könig- 
lichen Landtafel im Königreich Böheimb. 

Emanuel Ubelli von Siegburg. 

Exped. Reg. Gallehe. CoUatum. Registrator Franciscus Pokorny. 


Einfache Abschrift aus der zweiten Hälfte des Jednoduchy opis z drahe polovice XVIIT. ato- 

XVUI. Jahrhundertes im k. k. StatthaUerei- Archive leti v archivii c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 
zu Prag. 



185 


Maria Katharina Mayer. 


Marie Kateriiia Mayerovd. 


185 


130. 


1735 

März 26. bfezna. 


Maria Katharina Mayer'sche Stu- 
deuteu-Stiitung. 

Maria Katharina Mayer, gebo- 
rene Ilerusch, kaiserliche SalzgegenJiändlerin 
zu Mauthausen in Österreich oh der Enns, 
hat letztwillig*) ein Capital von 4000 fl. 
Rheinisch zur Errichtung einer Studenten- 
Stiftung für zwei Knaben bei dem Jesuiten- 
Seminar in Krummau getvidmet. 

In dem über diese Widmung von dem 
Salzamtmann Johann Wolfgang Schmidt, 
dem von der Stifterin bestellten Testaments- 
vollstrecker, gemeinschaftlich mit den Ver- 
tretern des genannten Jesuiten-Seminars er- 
richteten Stiftsbriefe de dato Krummau am 
10. December 1739 wurde Nachstehendes be- 
stimmt. 

Mit Genehmigung des jeweiligen Präsen- 
tators kann die Stiftung auch ganz oder 
theilweise als Handstipendium ausserhalb des 
Seminars genossen werden. Biese Stiftung 
solle niemals aufhören und nie unterbrochen 
werden. 

Nach Absolvierung der humaniora kann 
der Stiftungsgenuss nach Gutdünken des 
Präsentators auch bis zur Beendigung der 
philosophischen oder juridischen Studien an 
einer Universität in oder ausser dem Lande 
weiter belassen werden. 

Anspruch auf diese Stiftung 
haben zunächst die Johann Schmidt- 
schen Bescendenten in gerader Linie 
und, nach Aussterben des Schmidt- 
schen Namens, die Verwandten aus 
der weiblichen Linie und, falls auch 
solche nicht mehr vorhanden sein 
sollten, die Uerusch^sche Linie und 
Verwandtschaft, und zwar hat stets 
der näher Verwandte den Vorzug 
vor dem entfernter Verwandten. 

Bas Präsentationsrecht für diese Stif- 
tung behielt sich Johann Wolfgang Schmidt 
für seine Lebenszeit vor; nach seinem Tode 
sollte es auf den Ältesten aus seiner männ- 


*) Die Nachforschungen nach dem Testamente 
vom 26. März 1735 blieben erfolglos; das Datum 
desselben und ein Tbeil seines Wortlautes ist aus 
dem an die k. k. Statthalterei unterm 24. Mai 1853 
Z. 2434 erstatteten Berichte der k. k. Finanz- 
prokuratur (Statth.-Z. 12761/1853) ersichtlich, die 
(juelle in dem Berichte jedoch nicht angegeben. 

11. 


Studentske nadani Marie Kateriny 

Mayerove. 

Chot ufednika u cisafskeho solniho 
üradu v Mauthausenu v Eakousich nad EnH 
Marie Katerina Mayerovd, rozend 
Heruschovä, venovala v posledni sve vüli*) 
öästku 4000 zl. Rynshjch na zfizeni student- 
skeho nadani pro dva chlapce pH jesuitskein 
semindri v KrumlovS. 

V nadaöni listim, kterou v Krunüovö 
dm 10. prosince 1739 spoleöni se zdstupci 
jmenovaneho Seminare zfidil solni üfednik 
Jan Volfgang Schmidt, jeji byla züstavitelka 
vykanavatelem sve posledni viile jmenovala, 
ustanoveno, ie 


se schvdlenim jyresentatora Ize nadani 
zcela nebo z ddsti uzivati tei mimo semindf 
jako stipendia na ruku vypldcencho. Nadani 
nemSlo byti nikdy zruseno aniss zästati ne- 
obsazeno. 

Po skonöeni humanior Ize nadani podle 
vüle presentatorovy uzivati tez ai do ukon- 
ceni studii filosofickych nebo prdvnickych na 
universitö domdci fiebo cizozemske. 


Prävo na nadani maji pfedc- 
vsim potomci Jana Schmidta v prime 
ödre a po vymreni kmene Schmidtü 
pfibuzni z pokoleni zenskeho, a 
kdyby ani takovych jiz nebylo, vitev 
a pfibuzenstvo Heruschüv, a sice 
Xyrednost mä vzdy bliSsi pfibuzmj 
pred vzddlen^jsim. 


Presentaöni prdvo vyhradil si Jan 

Volfgang Schmidt pro dobu sveho iivota; 

po jeho smrti milo pfejiti nu nejstarslho 

z jeho muzskeho potomstva, po vymreni jeho 


♦) Patrani po zaveti ze dne 26. brezna 1735 
zustalo bez vysledku; datum jeji a cast jejiho zneni 
podava zprava c. k. finanöni prokuratury zaslana 
c. k. mistodrzitelstvi dne 24. kvetna 1853 pod 
c. 2434 (eis. mistodrz. 12.761/1853); pramen neni 
vsak ve zprave udan. 


24 


180 


>Iam K^thikTiiA Maver. 


Mari« Katerloa MaTcroTa. 


181] 


liehen DencendenZj^ futeh EHoschuug seines 
Samens auf den Ältesten aus der tceiblichen 
iJescendenz uml, falls niemand mehr vor- 
landen wäre, auf den mcfisten Ileruschischen 
VerwatuUen ühergelien. 

Wenn auch dieser Name erloschen sein 
s(ßllte, hätte dieses Hecht dem jetceiligen Be- 
sitzer des Schmidt* sehen, früher Fork\schen 
Anwesens in Krummau zuzustehen. 

Den Stiftungen wurde zur Pflicht ge- 
macht, für die Stifterin täglich fünf Vater 
Unser und Ave Maria zu beten und dreimal 
des Jahres zur Beicht uml Crnnmunion zu 
gehen. 

Nach Außiehung der Jesuiten-Semina- 
rlen wurde diese Stiftung in eine ausschliess- 
liche Ha ndst ip endienst iftu ng u m- 
gewandelt und wird als solche gegen^ 
tvärtig unter Beachtung der obigen 
Bestimmungen des Stiftsbriefes von 
der k. k. Statthalterei in Prag über 
Präsentation des jeweilig zur Aus- 
übung dieses Bechtes Berufenen 
verliehen. 

Der Genuss der Stiftung dauert durch 
die Gymnasial- und Universitätsstudieji; es 
kann jedoch diese Stiftung auch einem Volks- 
schüler verliehen werden, welcJier die Absicht 
hat, nach Absolviertmg der Volksschtde sich 
dem Gymnasialstudium zu widmen. 

Das Stiftungsvermögen beträgt 8556 fl, 
57 kr.; dasselbe wird ebenfalls von der k. k. 
Statthalterei in Prag verwaltet. 

Es bestellen bei dieser Stiftung zwei 
Stipendien mit der Jahresgehür rmi je 
171 fl. 0. W. 


jmena Pta nejstarsiho ze zenskAo potomsira, 
a kdyhy jiz nikoho nehylo. na nejhliHiho 
pfihuzneho z rodu Heruschu. 


Kdyhy i toto jmeno zaniklo^ milo hy 
presentacni prdvo pfisluseti tamu Ueremu 
drziteli usedlosti Schmidts, drive Forku. 
V Krumlove, 

Stipemlistüm ulozeno za povintwst^ aby 
modlili se za zakladatelku naddni denne pet- 
krdt Otcends a Zdrdvas Maria a aby tfikrdt 
do roka sli ke zporfdi a k sv. prijinuini. 


Po 
neno nadän 


zruseni jesuitskych semindnk pfeme- 
iäni re vyhradne penezni a udili 
ho CO takore nyni na presentaci 
toho, kdo prdve rykondvati toto 
prdvo jest povoldn, c. k. mistodrzi- 
telstvi V Praze^ setric hofejsich 
ustanoveni nadaini listiny. 


Naddni Ize uzivati po dobu studii gymna- 
sijnich a universitnich ; mü£e vsak udileno 
hyti i Sdkovi skoly obecne, md-li ümysl po 
dokofiöeni obecne skoly oddati se studiim tuz 
gymnasiu. 

Nadacni jmeni öini 8556 zl. 57 kr. n 
nalezd se ve sprdve c. k. mistodrzitelstvi 
V Praze. 

Nyni jsou pfi naddni dve mista s ro(- 
mm ]}latem po 171 zl. R. c. 


Im Namen der allerheiligst-, höchstgelobt- und unzertheilten Dreifaltigkeit Gott des 
Vaters, üott des Sohns und Gott des heiligen Geistes, Amen. 

Ist mit Mehrerem zu vernehmen, wasmassen die in Gott ruhende Frau Maria 
Katliarina Mayrin, eine geborne Heruschin, kaiserliche Salz-Gegenhandlerin zu Mauthauseu 
im Land ob der Enns, seelige, sich gegen mir Johann Wolfgang Schmidt, Seiner Römischen 
kaiserlich- und königlichen Majestät etc. bestellten Salz-Amtmann in Linz, als ihrem Testa- 
meuts-Executorn und Vollziehern ihres unterlassenen letzten Willens mündlich erkläret und 
])(»i guter Vernunft geschlossen, dass von ihren mit Mühe und Arbeit gesammleten und 
ersparten Mitteln ein Capital per viertausend Gulden Rheinisch solchergestalten auf Zins 
angelegot, dass von dem hiervon von Jahr zu Jahr abfallenden Genuss, es mögen 
hernach die Interessen steigen oder fallen, zur grösseren Ehre Gottes des Allerhöchsten 
und seiner übergebenedeitesten Jungfrauen und unbefleckten Mutter Maria wie auch des 
heiligen grossen Patriarchens Josephi zu Beförderung des Glaubens eine bis an das 
Endo der Welt niemalens aufhörend-, mit oder nach unseren Willen zu unterbrechen 
oder umzustossen vermögende Stiftung auf zwei studirende Knaben aufgerichtet werden 
sollte, (ileichwio nun diese von der abgeleibten Frauen Mayrin seliger zu besagter 
Stiftung gewidmete 4000 Gulden in dem seminario sancti Josephi zu Händen Ihro Hoch- 
würden Caroli CJolfinger, derzeit verordneten rectoris, dann Ihi'o Wohlehrwürden Wenceslai 


187 Maria Katbarina Mayer. ^larie Katerina Mayerova. 187 

Gerzabek, pro tempore seminarii regentis in der hochfürstlich Schwarzenbergischen 
befreiten Bergstadt Krumau, baar und ohne Abgang zugezählet worden, mithin sich ein 
löbliches coUegium Societatis Jesu daselbst der Exception non numeratae pecuniae aus- 
drücklich begiebet, also haben sich hingegen Ihro Hochwürden Herr pater rector, dann 
Ihro Hochwürden Herr pater regens dahin obligiret: 

Erstlich en zwei Knaben zum Studiren zu appliciren und vor den Genuss deren 
4000 Gulden selbe nit allein mit Kost und Trunk, wie diese Ihro Wohlehrwürden Herr 
pater regens auf der ersten Tafel im seminario daselbst goniesset, sondern auch jährlich 
mit einem neuen Erleid, specifice aber mit Rock, Kamisol und Hosen, folgends allezeit 
im dritten Jahre mit einem neuen Mantel zu verpflegen oder anstatt der Kleidung jedem 
aus beeden studirenden Knaben jährlich 20 Gulden (jedoch dass die Wahl in des Herrn 
Präsentantens Willkür stehen solle) zu verabfolgen. Ina Fall aber 

Andertens die vorbeschriebene Kost nit also, wie es dem Herrn pater regens auf- 
gesetzet wird, sondern eine geringere, gleich des änderten Tischs, gegeben wurde, sollen 
einem jeden aus beeden Knaben, um sich in der Stadt K^'umau Kost und Trunk zu ver- 
schaffen, jährlich sechzig Gulden, dann absonderlich vor die Kleidung zwanzig Gulden 
alljährlich ausgezahlet werden. Würde sich folgsam 

Drittens ergeben, dass ein oder anderer Knab nach vollendeter sechsten Schul seine 
studia weiters zu prosequiren Lust hätte, sollen, auf Gutbefinden meiner als dermaligen 
Präsentantens una wer künftig nach meiner das Präsentationsrecht überkommen wirdet, 
zu Unterhaltung beeder Knaben einem jeden alljährlich achtzig Gulden gegen des 
Präsentantens Quittung herausgegeben und hiemit solang continuiret werden, bis selbe 
auf einer Universität in oder ausser Land ihre Philosophie und wohl gar das Studium 
juris, wann sie darzu incliniren, werden zu Ende gebracht haben. Um nun 

Viertens zu wissen, wer zu dieser Fundation den nächsten Zuspruch habe, so wird 
hiemit per expressum verordnet, dass, solang von mir Johann Schmidt in linea recta 
Descendenten vorhanden, diese hierzu vor anderen das Recht haben; wann aber über 
kurz oder lang nach göttlicher Disposition der Schmidtische Namen abstürbe, jedoch von 
Seiten meiner Kinder und Kindskinder weiblichen Geschlechts einige Befreundten vor- 
handen wären, diese denen Schmidtischen in der Fundation nachfolgen, zum Fall aber 
auch diese ein Ende nehmen und weiblicherseits kein Knab mehr vorhanden wäre, der 
sich zu denen Schmidtischen legitimiren könnte, alsdann die Heruschische Linie und 
Befreundte in diese Fundation eintreten und solche solang gemessen sollen, als sich zu 
dem Heruschischen Stammen ein Knab wird legitimiren können, und zwar solchergestalt, 
dass die Näheren anfänglich aus denen Schmidtischen, nach deren Absterben aber aus 
denen Heruschischen Befreundten den Vorzug haben und behalten, auch diese nit etwa 
unter einem erdichteten Prätext der Untauglichkeit oder ohne erheblichen Ursachen aus- 
geschlossen, sondern der Nähere jederzeit dem weiters in der Freundschaft Entfernten 
vorgezogen werden solle. Gleichen Verstand hat es 

Fünftens mit dem jure praesentandi, dass nämlich dieses anfänglich mir Johann 
Wolfgang Schmidt bei meinen Lebzeiten, wem ich will zu verleihen, freistehen und der 
von mir einmal präsentirte alumnus bis zu Vollendung seiner Studien solche Fundation 
ohne Unterbruch zu geniessen das Recht haben, nach meinem Tod aber auf den Ältesten 
aus meinen Descendenten männlichen Geschlechts, nach Erlöschung meines Namens auf 
dem Ältesten von meinen Kindern weiblichen Geschlechts, folgsam wann weder von meinen 
Descendenten mann- und weiblicher Linie jemand vorhanden sein wird, das jus praesen- 
tandi auf den nächsten Heinischischen Befreundten, und wann von diesem Namen auch 
niemand mehr vorhanden sein wirdet, auf meine bürgerliche Behausung zu Krumau, so 
vorhin der Forkische, nunmehro aber der Schmidtische Hof genennet wird und jenseits 
der Brücken an der Gojauer Stiegen lieget, devolviren, mithin, wann weder von der 
Schmidtisch- noch Heruschischen Familie ein Anvenvandter mehr übrig ist, die successive 
aufeinander folgende possessores und Eigenthünier besagt- meiner bürgerlichen Behausung 
zu Krumau zwei Knaben auf obige Art und Weise zu präsentiren Fueg und Macht 
haben sollen. Damit nun 

S e ch 8 1 e n s die diese Fundation geniessende alumni sich gegen ihrer Frauen Funda- 
tricin in etwas dankbar erweisen mögen, so seind diese dahin, jedoch zu keinem mehreren 
obligiret, als dass ein jeder aus ihnen derselben täglich mit fünf Vater unser und Ave 

n. 24* 


188 


Maria Katharina Mayer. 


Marie Katerina Mayerova. 


188 


Maria gedenken nnd in festis sancti Josephi, sanctae Catharinae und immaculatae con- 
ceptionis Mariae seine Beicht und Communion zum Seelenheil der Frauen Fundatricin 
aufopfern sollen. Und zumalcn diese Fundation jetzt und zu allen Zeiten nit änderst, 
als die Mayrische zu nennen und in allen Briefen, wie auch Stadtbuch also genannter 
einzutragen ist, als bitte, dass diese Fundation in allem ungehindert vollzogen und unter 
unausbleiblicher Straf des gerechten Zorn Gottes niemalens angefochten, verhindert oder 
umgestossen werde; der sich aber deme unangesehen, hierwider zu handien unterstehen 
würde, der solle und würde den ewigen Fluch und Each des Himmels auf sich binden. 

Zu desto mehrerer Versicherung und Festhaltung dieser Mayrischen Fundation habe 
nachfolgende Herrn Gezeugen um ihre Mitfertigung allen Fleisses erbeten, diesen Funda- 
tionsbrief mit dem grösseren gemeiner Stadt Krumau Insiegel fertigen und protocolliren 
lassen, allermassen auch dieses schriftliche Instrument von Ihre Hochwiirden dem wohl- 
edlgebomen und hochgelehrten Herrn Carolo Golfinger, pro tempore Rectorn, dann Ihre 
Wohlehrwürden den wohledl- und hochgelehrten Herrn Wenceslao Gerzabek, derzeit 
seminarii regente, dann mir mit allerseits Namensunterschriften und Fertigungen corro- 
boriret worden. Actum zu Krumau in seminario sancti Josephi den W^°^ Monatstag 
Decembris des 1739*«" Jahrs. 


(L. S.) Carolus Golfinger 

Societatis Jesu, pro tempore rector 
ooUegü CnunloYiensis mp. 

(L. S.) Wenceslaus Gerzabek 

Societatis Jesu, pro tempore seminarii 
sancti Josephi regens mp. 


(L. S.) Johann Wolfgang Schmidt, 

Mayrischer Testamentsexecutor. 

(L. S.) Kaspar Heinrich Bresser, 

als erbetener Zeug. 

(L. S.) Greger Gotthard Forko, 

bürgerlicher Papiermeister, als erbetener 

Zeug. 

(L. S.) Franz Ehrnreich KuflFartli, 

Burger und Hafhermeister, als erbetener 

Zeug. 

Auf beschehenes Anersuchen beederseits, respective geistlich- und weltlichen vornehmen 
Parten seind wir nicht angestanden, dieses Transactionsinstrumentum ad perpetuam rei 
memoriam mit unserm und gemeiner Stadt grösseren Insigel mitzufertigen und zugleich 
in das gewöhnliche Stadttransactionsbuch Numero 3, folio 63 einverleiben zu lassen. 
Actum Boemo-Crundovii sub sessione 5** Novembris 1739. 

Bürgenneister und Rath allda. 

(L. S.) 

Collationiret und dem mir producirten auf keinem Stempelbogen geschriebenen 
Original! von Wort zu Wort gleichlautend. Linz, den 28*<^° Juni 1785. 


(L. S.) 


M. J. C. Meixner mp., 

kais. königl. Regiernngs- und Landrechten« 

Kegistrator. 


Beglaubigte Abschrifl im k. k. Statthalterei- 
Archive zu Prag. 


Overeny opis v c. k. mistodrzitelskem arcbivu 
V Praze. 


189 


Friedrich Reich. 


Bedrich Reich. 


189 


131. 


1735 

October 25. njna. 


Friedrich Reich'sclie Studenten- 
Stiftung. 

Friedrich Reich, himjerlicher Ilandeh' 
mann und RafJisscnior in Xenhatts, hat zu- 
folge seines Codicilles vom 25. October 1735 
bei der Netihauser Stadtgemeinde ein (Ka- 
pital ron 3000 ß. Rheinisch zu dem Zwecke 
angelegt, dass die davon entfallenden Inter- 
essen jährlicher 40 fl, unter detn Namen 
Reich* sehe Fundation an drei w o h l- 
erzogene, fähige Neuhauser arme 
B ürgerssöhne, unter welchen die 
aus seiner Verwandtschaft abstam- 
menden und fähigen den Vorzug 
haben, insolange vom Magistrate 
verabfolgt werden sollen, bis die- 
selben die sechste Schule in Xen- 
haus absolviert hätten; nach AbsoU 
rierung derselben soll jedoch der Genuss 
unbedingt aufliören. Die Wahl des Berufes 
bleibt den Stiftungen freigestellt. 

Das Präsentationsrecht sollte der Magi- 
strat mit dem jeweiligen Probst in Neuhaus 
ausüben. 

Jedenfalls sind aber die in den Trivial- 
schulen befindlichen Knaben in erster Linie 
zu berücksichtigen. 

Den Stiftungen wurde zur Pflicht ge- 
macht, bei den in der Neuhauser Pfarrkirche 
für den Stifter jährlich zu lesenden zwölf 
heiligen Messen allemal fleissig und andächtig 
zugegen zu sein und lebenslang für den 
Stifter und seine Verwandtschaft täglich fünf 
Vater Unser und Ave Maria sammt dem 
Glauben zu beten. 

Gegenivärtig beträgt das Stiftungsca- 
pital 5004 fl, 12 Jcr. und wird von der h. Je. 
Statthalterei in Prag verwaltet. Dieselbe 
Landesstelle verleiht auch die Stif- 
tung und zwar über gemeinschaftliche 
Präsentation der Gemeindevertre- 
tung und des Probstes in Neuhaus. 

Es bestehen vier Stipendien zu je 52 fl. 
jährlich.*) 


Studentske nadani Bedricha 

Reicha. 

Bedrich Reich, mesfanshy obchodnik 
a starsi radni v Jindrichove Hradci ulozil 
vedle sveho kodicillu ze dne 25. fijna 1735 
u m^stske obce Jindfichohradecke jistinu 
3000 zl. Pynskych za tim üöelem, aby üroky 
z ni plynouci rocnich 40 zl. pod jmenem 
Jieichovske fundace trem dobfe vycho- 
vanyni, zpüsobilym J indf ichohra- 
deckym chudym mesfanskym synküm, 
mezi nimii prednost miti majt 
z jeho 2)ribuzenstva pochdzej ici a 
zpüsobili, tak dlouho od magistrdtu 
se vypldcely, az by tito sestou skoln 
V Jindrichove Hradci vychodili; po 
absolvovdni teto mil vsak pozitek bezvymi- 
necnü prestati. Volba povoldni ztistavena 
pozivatelihn nadacc na vüli. 


Presentacni prdvo vykonävati bylo magi- 
strdtu s probostem v Jifidrichovc Ilrculci, 

Povzdy ale mcl ohled se brdti v predni 
rade na chlapce ve skoldch trivialnich se 
nalezajici. 

Pozivatelüm nadare ulozeno za povin- 
7iost, dvamlcti msi svatych^ jcz kazdorocne 
za zakladatele v Jindfichohradeckem farnim 
kostete in^ly se cisti, povzdy pihie a pobozne 
se sücastniti a po cely zivot za zakladatele 
a jeho pribuzenstvo demie pät Otcenäsil a 
Zdrävas Maria spohi s Vor im v Boha se 
niodliti. 

Nyni obndsi jistina nadacni 5004 zl. 
12 kr.; spravuje je c. k. mistodrzitelstvi 
v Praze, jez take nadaci udili a to 
po spolecne prescntaci obecniho 
zastupitelstva a probosta v Jindri- 
chove Hradci. 

Jsou ctyry stipemlia xjo 52 zl. *) rocuii. 


*) Im Jahre 1892 \NTirde die Neuregelung 
dieaer Stiftung eingeleitet, welche gegenwärtig noch 
in Verhandlung steht. 


*) V roce 1892 zavedeno bylo nove upraveni 
nadace, o neraz nyni jeste se vyjednava. 


190 Friedrich Reich. Bedrich ^eich. 190 


I. 

Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit, Amen. 

Anfang zu meinem Codicill, von mir Fridrich Reich. Annoch verordne und ver- 
schaffe ich, damit zu denen bereits bei einer löblichen Gemeinde allhier von mir auf 

Interesse angelegten Capital deren 2000 fl. 

von meinem hinterlassenden Vermögen genommen werden, und zwar von dem 
wenigen Capital, welches bei der gnädigst hohen Obrigkeit allhier in Schloss 

angelegten habe 3000 fl. 

und diese samentlichen 5000 fl. 

sollen zu einer ewigen Fundation unter dem Namen Reichische Fundation bei einer 
löblichen Gemeinde allhier (oder wenn es diese nicht behalten wollte) an einem anderen 
sicheren Ort gegen genügsame Hypotheca mit Ziehung [4] per cento jährlichen Interesse 
gleich nach meinem Absterben liegen bleiben, damit von denen jährlich per zweihundert 
Gulden fallenden Interessen fünf wohlerzogenen armen hiesigen Bürgers-Kindern (worzu 
die von meiner Freundschaft, wenn sie darzu fähig wären, den Vorzug haben werden) 
jedwedern das jährlich von eintausend Gulden fallende Interesse mit vierzig Gulden von 
einem löblichen wohlweisen Magistrat allhier in Neuhaus ausgefolget werden solle, nemblich 
dreien Knaben, welche mit anwendeten Fleiss des Studiums und anderen guten Sitten ihr 
Glück in einem geistlichen oder anderen ehrbaren Stand suchen wollen. 

Diese werden jährlichen bereits gemeldetermassen jedweder vierzig Gulden Rheinisch 
insolang (bis sie die sechste Schul hier in Neuhaus absolvirt) zu empfangen, nach voll- 
endeter sechsten Schul aber, nichts mehr hiervon zu genüssen haben. Zweien wohlver- 
haltenen Bürgerstöchtern, welche sich mit einer ehrlichen Heurat zu versorgen Gelegen- 
heit haben, sollen auch einer jeden bei dero Standesveränderung vierzig Gulden gereichet 
und also alle Jahr gedachtermassen zwei dergleichen wohlverhaltene und bedürftige 
Burgerstöchter auf diese Weise ausgesteuert [werden]. 

Denen Knaben und Töchtern aber [soll] bei der Ausfolgung dieses Geldes gemeldet 
werden, dass sie vor den Stifter und seine Freundschaft in ihrem Gebet fleissig eingedenk 
sein sollen. Damit aber dieses gute Werk nach keiner Gunst denen armen Kindern allhier 
in Neuhaus, sondern blos denenjenigen, die sich am besten verhalten, solches auch bedürftig 
und hierzu fähig machen, zu Theil kommen möge, so ist mein ernstlicher Willen und 
Verlangen, dass der löbliche und wohlweise Magistrat samt Ihro Hochwtirden der gegen- 
wärtige Herr Probst und seine künftigen hochwtirdigen Herren Successores mit Einwilligung 
meiner hinterlassenen £he-Consortin Rosalia Eeichin und beeden Testamentszeugen und 
Vormündern, Herrn Sebastian Mayerlechner und Herrn Joseph Mittnecker, die Erkannt- 
niss (deren dieser Fundation am besten fähigen) thueu, und nach Absterben meiner 
Ehe-Consoiün und besagt beeder Herren Mayerlechner und Mittnecker solches jus prae- 
s[en]tandi alleinig bei einem löblichen wohlweisen Magistrat und die hochwürdigen Herren 
Pröbste allhier verbleiben und diesfalls jährlichen (welchen Kindern dieses Fundations- 
Geld gereichet worden) von Seiten eines löblichen wohlweisen Magistrats und der hoch- 
würdigen Herren Pröbste eine ordentliche Rechnung geführet, und damit es zu ewigen Zeiten 
accurat gehalten werde, dieses mein Verlangen und Fundations-Instrument bei einem 
löblichen wohlweisen Magistrat und die hochwürdigen Herren Pröbste gehörigen Ortes 
vorgemerket und eingeschrieben werden solle. 

Woferne auch diejenigen Schulen (welche Ihro Hochwürden der gegenwärtige Hen* 
Probst Johann Christianus Khun in Stand zu bringen gedenket) wirklichen stabuliret 
würden, und die hiesigen armen Bürgers-Kinder in solchen Schulen andächtig und emsig 
sich auffuhren werden, so sollen jedesmalen und vorderist die von meiner Freundschaft vor 
allen anderen solcher meiner Fundation zu theilhaftig werden fähig sein. Welche meine 
vorderist zur Ehre Gottes und dem Nächsten zu Hilf abzielende Fundation ich dann 
einem löblichen wohlweisen Magistrat, dann gegenwärtig- und zukünftigen hochwürdigen 
Herren Probsten hiermit auf das kräftigste anbefohlen haben will, bittend inständigst, 
darüber feste Hand zu halten, damit solche zu ewigen Zeiten (meiner Meinung gemäss) 
vollzogen und darwider im geringsten nicht gehandlet werden möge. Wie ich dann mich 
bei, Gott Lob, guter Vernunft freiwillig und ungezwungen hierzu resolviret, als habe ge- 
genwärtiges Instrument oder Anfang meines Codicill mit meiner eigenen Fertigung be- 


191 Friedrich Reich. B«dHch Reich. 191 

kräftiget und unterschriebene Herren Zeugen ersuchet, dass sie sich neben meiner (ihUen 
und den Ihrigen ohne Nachtheil) unterzeichnet und ihre Petschaften beigedrucket. So 
geschehen in meiner Behausung, Neuhaus den 25. Octobris anno 1735. 

(L. S.) Friedrich Reich. 

(L. S.) Sebastian Mayerlechner, 

als erbetener Zeug. 

(L. S.) Josef Anton Mittnecker, 

als erbetener Zeug. 

Diese Codicill- Abschrift ist gleichlautend dem diesfälligen Originali, und wird hiemit 
bestätiget. 

Neuhaus den 4. Jänner 1788. 

Joseph Ambrosch, 

Oberamtmann mp. 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- OvSreny opis v e. k. mistodrzitelsk^m archivu 

Archive zu Prag. v Praze. 


II. 

In Namen der allerheiligsten und unzertheilten Dreifaltigkeit, Gott des Vaters, Sohns 
und heiligen Geistes, Amen. 

Wir Burgermeister und Rath der hochgräflich Tscheminischen Stadt Neuhaus be- 
kennen für uns und unsere Nachkommende im Namen und anstatt der ganzen hiesigen 
Gemeinde hiemit und in Kraft dieses Stiftsbriefs, wie dass der ehrenveste Herr Fridrich 
Reich, gewester bürgerlicher Handelsmann und emiritirter innern Raths Senior allhier, laut 
seines unterm 25. Octobris anno 1735 errichteten schriftlichen Codicills aus innerlichen 
Antrieb und christlichen Eifer, auch besserer Vorsehung seiner Seelen Heil sich vorge- 
nommen, noch in Lebszeiten dasjenige selbsten in seinen richtigen Stand zu bringen, was 
er nach seinem Tode desto versicherter vollzogener wissen wollte : dannenhero er zu dem 
Ende sich resolvirte, auch wirklich disponiret habe, bei einer ehrsamen Stadtgemeinde 
allhier fünf tausend Gulden Rheinisch ewiges Capital gegen 4 pro cento jährlichen Inter- 
essen solchergestalten anzulegen und liegen zu lassen, dass von dem hievon verfallenden 
Interesse deren 200 Gulden unter dem Namen Reich ischen Fundation gleich nach 
seinem Ableben fünf wohlerzogenen hiesigen armen Burgei*skindem (worzu die von des 
Herrn fundatoris Freundschaft, so selbe doch fähig, indistincte den Vorzug haben) und 
zwar jeden die von eintausend Gulden jährliche 40 Gulden mittelst eines löblichen 
Magistrats aus denen hiesigen Gemeinrenten solchergestalten ausgefolget werden, als 
nemblichen sollen: 

Primo drei Knaben, welche mit anwendenden Fleiss in Studiren und anderen guten 
Sitten ihr Glück in einen geistlich- oder andern ehrbaren Stand suchen wollen, jedweder 
bereits erwähntermassen jährlich 40 Gulden insolang, bis selbe die sechste Schul hier 
in Neuhaus absolviret, zu empfangen, nach vollendeter sechsten Schul aber nichts mehr 
zu genüssen haben; annebens zweien wohlverhaltenen Burgerstöchtern, welche sich mit 
einer ehelichen Heurath zu versorgen Gelegenheit haben, gleichfalls einer jeden bei dero 
Standesveränderung 40 Gulden gereichet und also alle Jahr gedachtermassen zwei der* 
gleichen wohl verhaltene und bedürftige Burgerstöchter ausgeheurat [werden]. 

Secundo solle jederzeit bei Erfolglassung sothanen Gelds sowohl denen Knaben 
als Töchtern nachdrücklich und fleissig die Gutthat dieses seeligen Stifters vorgetragen 
und dämmen desselbigen wie auch deren abgestorben- und noch im Leben sich befin- 
denden Freunden in ihrem Gebet eifrigst eingedenk zu sein ermahnet und angefrischet 
werden. Damit aber 

Tertio dieses gute Werk und Stiftgeld nicht nach Gunst denen Burgerskindern, 
sondern nur denen armen bedürftig-, hierzu fähig- und wohl verhaltenen zum Theil 


192 Friedrich Reich. Bediich Reich. 192 

kommeu möge, so solle hierinfalls der allhiesige löbliche Magistrat sammt Ihro Hoch- 
würden dem gegenwärtigen Herrn Frohsten und seinen künftigen hochwürdigen Herrn 
Herrn successoribus mit Einwilligung des fundatoris Herren executorum testamenti et 
codicillorum, benanntlich Hen-n Sebastian Mayerlechner und Herrn Joseph Mittnecker, die 
Erkänntnis deren, so dieser Fundation am meisten würdig und bedürftig, vorzunehmen, 
nach Absterben aber besagten Herrn executorum sothane Erkänntnis und jns praesentandi 
allein bei dem hiesigen Magistrat und dem hochwürdigen Herrn Herrn Probsten oder 
dessen successoren verbleiben, bei deme die diesfällige jährliche Beschaffenheit und 
Versorgung solcher fünf Burgerskinder in eine ordentliche Rechnung eingebracht, auch 
das Fundationsinstrument in das magistratualische Stadtprotokoll vorgemerket und einge- 
schrieben werden. Und sofeme 

Quarte diejenigen Trivial-Schulen, welche Ihro Hochwürden der jetzige Herr Probst 
Johann Christian Khun in Stand zu setzen Vorhabens ist, wirklichen errichtet und zum 
Stand gebracht würden, dann derlei hiesige arme Bürgerskinder sich darinnen andächtig 
und emsig verhalteten, sollen dieselbe besonders aus der Freundschaft dieses des fiinda- 
toris beneficii vor allen andern theilhaftig werden. 

Quinto. Nachdeme aber auch die samentliche sechs des seeligen Fridrich Reich 
Erben zu einem gottgefälligen christlichen Andenken für ihme, wie auch dessen beeder 
Ehegemahlinnen, als der erstem Frau Susanna Reichin, gebornen Polenskin, und anderen 
Frau Rosalia Reichin, gebornen Weysin, aus dankbarer gutwilligen Meinung jährlich 
gewisse heilige Messen lesen zu lassen entschlossen und sich unter einander dahin ver- 
standen, damit ein jeglicher Theil zu einem ewigen Fundationscapital pro sua rata con- 
currire, von wessen jährlichen Interessen zwölf Seelenmessen vor die in Gott ruhende 
Erblassers als Vater und Mutter, auch respective Grossvater und [Gross]mutter, wie auch 
der ganzen Reichischen Freundschaft zum Heil und Trost ihrer Seelen von Jahr zu Jahr 
gelesen würden: 

Als haben auch wir eingangs ernannte Burgermeister und Rath der Stadt Neuhaus 
durch die beede vorhin gemeldte testamentarische executores Herrn Sebastian Mayer- 
lechner und Herrn Joseph Mittnecker zu solchem Ziel und End in guter gangbarer Münz 
haar zugezählte zweihundert Gulden Rheinisch an Capital richtig empfangen, wovon wir 
auf ewige Zeiten uns und unsere Ambtsnachfolgere kräftigst verbinden, jährlich 4 pro 
cento Interesse nomine zu bezahlen, und zwar auf folgende Weis, nemblich alljährig zu 
denen 4 Quatember-Zeiten wollen und sollen wir in allhiesigen unser lieben Frauen 
Pfarrkirchen auf drei heilige Messen zu lesen denen drei Priestern vor eine jede zu 
einem halben Gulden, das ist 30 Kreuzer, durch Ihro Hochwürden Herrn Probsten, deme 
dieses Geld gegen Quittung eingehändiget und von ihme die Anstalt wegen dieser 
3 heiligen Messen alle Quartal in einem Tag frühe um 8 ühr gemacht werden solle, 
richtig bezahlen, welches durch besagte vier Quatember-Zeiten jährlich betraget 6 Gulden, 
die übrige 2 Gulden aber wollen und sollen wir auch zu eben dieser Kirchen in An- 
sehung, dass selbe zu diesen zwölf Messen Kerzen, Wein und Ornat dargibt, alle Jahr 
richtig bezahlen, nicht weniger allen menschlichen Fleiss und Kräften nach gewissenhafte 
Obsorg haben und tragen, damit diese Fundation, wie schon gemeldet, zu ewigen Zeiten 
erhalten werde, zudeme darob beflüssen sein, auf dass bei diesen zwölf heiligen Messen 
die fünf eingangs fundirte arme Burgerskinder allemal äeissig und andächtig zugegen 
sein, selbe auch, wann sie in sothane Fundation aufgenommen werden, ernsthaft ver- 
mahnen, ihre Schuldigkeit, kraft welcher sie vor ihren seeligen fundatore und auch dessen 
verstorbene und annoch lebende ganze Freundschaft täglich fünf Vater unser und Ave 
Maria sammt einen Glauben zu Ehren der allerheiligsten fünf Wunden unsers Erlösers 
und Heiland Jesu Cliristi ihr Leben laug zu beten schuldig und verbunden sein sollen. 

Sexto. Dieweilen auch über alles dieses die samentliche sechs Reichische Erben 
uns Bürgermeister und Rath freiwillig und von sich selbsten angetragen haben ein drittes 
Capital per einhundert Gulden Rheinisch, auch solches durch mehrerwähnte Herrn execu- 
tores testamenti haar und richtig zugezählet und eingehändiget haben, unter gleichfälligen 
jährlichen 4 pro cento Interessen blos allein von darumen, auf dass bei jährlicher Be- 
rechnung über die zwei erstere fundationes (welche Berechnung allemal in Anfang des 
Monats Januarii vor das verstrichene Jahr in Gegenwart Ihro Hochwürden des hiesigen 
Herrn Probsten als Stadt-Pfarrern in der Probstei mit Zuziehung dreien aus dem Magistrat 
darzu Deputiiien nebst denen Herrn executoribus testamenti solle gehalten wei'den) ge- 


193 


Friedrich Reich. 


BedHch Reich. 


193 


naue und gewissenhafte Obsorg tragen mögen nnd sollen, um dessentwegen zu einer 
Ergötzlichkeit bei erwähnter jährlichen Berechnung vor die gegenwärtigen Personen das 
jährliche Interesse von 4 Gulden auf einen Trunk Wein angewendet werden, 

Dannenhero und da wir Burgermeister und Rath dieser mehr erwähnten Stadt Neu- 
haus auf des Herrn fundatoris seeligen in seiner Codicillar-Disposition bestehendes dies- 
fälliges Ersuchen, diesen seinen so heilsamen Willen zu befördern, eingewilliget, dann 
obbemeldtes Stiftungscapital per fünftausend Gulden Rheinisch vor fünf arme Kinder 
wirklichen bei unserer Stadtgemeinde baar erliegen haben, ingleichen vor des seeligen 
fundatoris Freundschaft und Erben ein anderes Capital per zweihundert Gulden [Rheinisch 
auf heilige Messen, wie nicht weniger] auch das dritte Capital per einhundert Gulden 
Rheinisch wegen jährlichen dieser beeden Fundationen Berechnungen ebenfalls baar und 
richtig zugezählter empfangen haben: 

Als geloben und versprechen wir hiemit vor uns und unsere Amtsnachfolger in 
unsern und der ganzen ehrsamen Stadtgemeinde Namen, diese besagte drei Capitalien, so 
zusammen in einer Summa fünftausend dreihundert Gulden Rheinisch betragen, auf ewig 
als eine Gott gefällig- rechtmässige Stiftung zu behalten und allerdings wohl zu besorgen, 
auch die davon kommende jährliche 4 pro cento Interesse, welche zusammen zwei- 
hundert zwölf Gulden Rheinisch betragen, auf Intention des weiland in Gott ruhenden 
fundatoris und auch dessen Erben Disposition (wie oben schon gemeldet) anzuwenden 
und zu entrichten. 

Zu dessen allen mehrerer Versicherung, Trauen und Glauben thuen wir all unser 
liegend- und fahrende gemeiner Stadt Güter (insonderheit weilen dieses uns übergebene 
Capital deren 5300 Gulden zu Nutzen und Behuf der ganzen Gemeinde angewendet ist) 
in genere, in specie aber die bei der Stadt liegende zwei Meierhöfe, Kamplisch- und 
Hartlische genannt, sammt Zugehör in bester Rechtens Form verhypotheciren, seind auch 
ganz willig und urbietig, womit dieses als ein geistliches Stiftungsobligatoriumsinstru- 
mentum bei gehöriger hohen geistlichen Behörde ratificiret und angemerket werde, wie 
es dann auch von nun an in die hiesige Stadtbücher sub folio 589 ordentlich einverleibet 
worden ist, zudeme in fünf gleichlautende exemplaria, davon ein bei denen Reichischen 
Erben, ein bei dem hochwürdigsten erzbischöflichen Prager consistorio, ein bei Ihro 
Hochwürden hiesigen Herrn Probsten, ein bei dem löblichen Magistrat allhier und ein 
bei denen Herrn executoribus testamenti aufbehalten und verwahrt werden soUe, ausge- 
fertiget worden. 

Zu dessen allen unveränderlichen ewigen Urkund und Festhaltung haben dieses 
Fundationsinstrument mit dem hiesigen grösseren gemeiner Stadt-Insiegl, dann unseren 
und einiger Gemeindältesten eigenen Unterschriften corroboriret. So geschehen in anfangs 
besagter Stadt Neuhaus den ersten Jäner 1736. 


Johann Joseph Joachim Bernegger von 

Bernthal, 

derzeit Primator. 

Georg Anton Beranek, 
Rathsverwandter. 

Gregorius Rauch, 

Rathsverwandter. 

Wenzel M. Zabran, 
Rathsverwandter. 

Johann Eratochwille, 

Rathsverwandter. 


IL 


Anton Ferdinand Pergamen, 
pro tempore Bürgermeister. 

Franz Wenzel Bernegger von Bernthal, 

Rathsverwandter. 

Michael Dörflmayer, 

Rathsverwandter. 

Anton Ignaz Klampl, 
Rathsverwandter. 

Joseph Walter, 

Rathsverwandter. 

Peter Paul Hay, 

Rathsverwandter. 

Joseph Hypolitus Andris, 
Syndicus. 

Joliann Hirsch, 
Gemeinältester. 

Johann Herrmann Reinhart, 

Gemeinältester. 

25 


194 Friedrich Reich. Bedrich Reich. 194 

Des hochwürdigst-, hochgebornen, des heiligen Römischen Reichs Fürsten und Herrn 
Hen-n Johann Moritz Gustav, von Gottes Gnaden Erzbischofs zu Prag, des heiligen apo- 
stolischen Stuhls legati nati [titulusj wir vicarius in spiritualibus generalis et officialis, 
dann ein gesambtes Prager erzbischöfliches consistorium lassen uns obbeschriebenes Fun- 
dationsinstrument nicht allein sonderlich gefallen, sondern thuen auch selbts kraft 
habenden Gewalts in allen Punkten und Clausulen ratificiren und confirmiren, wollen aber 
dabei gänzlich, dass hierwider nichts eingeführt werde, welches solchem in ein oder dem 
andern ichtwas derogiren möchte. 

Zu mehrer Bekräftigung haben wir diese unsere Ratification eigenhändig unter- 
schrieben und hierzu das gewöhnliche erzbischöfliche Insiegel beidrucken, nicht minder 
sothanes Fundationsinstrument in die hierzu gewidmete Consistorial-Bücher von Wort 
zu Wort einverleiben lassen. So geschehen Prag in der erzbischöflichen Kanzlei den 
3r« December 1737. 

(L. S.) Johann M. Martini, 

vicarius generalis et officialis. 

Anton W^okaun, 

Kanzler. 

Dass dieses Fundations-Instniment mit dem originali gleichlautend seie, bestätige 
mittelst meiner Fertigung. 

Neuhaus den 4. Jänner 1788. 

(L. S.) Joseph Ambrosch mp., 

Wirtschafts-Oberamtmann. 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- Overeoy opis v c. k. mistodrzitclskem archivu 

Archive zu Prag. v Praze. 


195 


1*. Georg Jusef Pruseba I. 


r. Jiri Josef Prusa I. 


195 


1735 

November 8. listopadu. 


P. Georg Josef Pruscha'sche L 8tu- F. Jiriho Josefa Prusy L studentske 
denten-Stiftung. *) nadani. ^) 


P. Georg Josef P rasch a, Cano- 
nicHS der Königgrätzer Kathedrale und 
Pfarrer in Hfi^tvcoweSy errichtete in seinem 
Testamente vom 8, November 1735 heim 
Prager Jestiiten-Convicfe St. Bartholamäi 
eine Studenten-Stiftung und bestimmte die- 
selbe für zwei Jünglinge aus der 
Pruscha'schen Familie, und zwar aus 
der Descendenz seiner Brüder oder 
Schwestern, welche sich dem geist- 
liehen Stande zu widmen beabsich- 
tigen. 

Der über diese Stiftung unteren 22. März 
1737 vom damaligen Königgrätzer Canonicus 
und GeneraUVicar Johann Josef Sax als 
Testamentsvollstrecker getncinschaftlich mit 
dem Rector des Jesuiten-Collegiums zu St. 
Clemens und dem Vorstande des Convicts 
zu St. Bartholomäus, beide in Prag, errich- 
tete Stiftsbrief enthielt die Bestimmung, dass 
das Königgrätzer Consistorium insolange, als 
das getcidmete Stiftungscapital per 5500 fl. 
unter seiner Obhut bleiben würde, die Inter- 
essen dieses Capitals jährlich In zivei Ter- 
minen an das genannte Convict zur Erhal- 
tung der zwei Stiftlinge abzuführen u)id für 
den Fall, als das Convict die Verwaltung 
des Stiftungsvermögens zu übernehmen bereit 
sein sollte, auch das Capital an dasselbe 
abzugeben haben wird. 

Weiter wurde bestimmt, dass dem ge- 
nannten Testamentsvollstrecker und nach ihm 
dem Königgrätzer Consistorium für immer- 
währende Zeiten das Recht zustehen sollte, 
die Stiftlinge zu benennen und zu präsen- 
tieren, jedoch mit der Verpflichtung, dass 
stets ein zum Studium und für den geistlichen 
Stand tauglicher Jüngling aus der Descen- 
denz der beiden Linien der Pruscha'schen 
Familie vor anderen zum Genuss der Stif- 
tung zu berufen sein wird und dass nur in 
Ermangelung solcher artne und bedürftige, 
gut talentierte Jünglinge, von welchen zu 
erwarten steht, dass sie dem geistlichen Stande 
zum Vortheile gereichen können, berücksich- 
tiget werden dürfen. 


Kanovnik pH katedrdle v Hradci Krd- 
love a fardr Hn^vcovsky, P. Jiri Josef 
Prusa, zfidil ve sve posledni vüli ze dne 
8. listopadu 1735 stiidentske nadani pfi 
Praiskem jesuitskem seminäfi sv. Bartolo- 
mdje a urcil je pro dva mladiky z ro- 
diny Prusovych a to z potomstva 
bratfi nebo sester svych, kdyby sc 
jinosi ti vinovati chtSli stavu du- 
chovnimu. 


Nadacni listina o tarn zfizena dne 
22. brezna 1737 tehdejsim Krdlovehradeckym 
kanovnikem a generdlnim vikdrem Janem 
Josefem Saxem, jakoUo vykonavatelem po- 
sledni vüle, spolu s rektorem jesuitske kolleje 
SV. Klimenta a pfedstavenym konviktu sv. 
Bartolotnöje v Praze; v listini ustanoveno, 
ze mä konsistof v Hradci Krdlove, dokud 
vänovany kapital 5500 zl. züstane pod jeji 
ochranou, odvädeti üroky kaidoroSnö ve dvou 
Ihütdch jmenovanemu konviktu navydrzovdni 
dvou stipefidisttl a ie mä kapital konviktu 
odevzdati, kdyby sprdvu nadaöniho jmint na 
se vziti cht^l. 


Däle ustanoveno, ze reöeny vykofiavatel 
posledni vfde a po n^m konsistof v Hradci 
Krdlove po vsechny budoucl öasy mä miti 
prdvo stipendisty jmenovati a presentovati, 
s tim vsak zdvazkem, ze bude povinna pre- 
sentovati vzdy pfed jinymi jinocha z potom- 
stva obou vetvi rodiny Prusovych, jenz by 
kstudiim a k stavu duchovnimu bylschopny, 
a Jen kdyby nebylo takovych, ie bude smöti 
ohled brdti na chude^ nuzne, nadane ji- 
nochy, o kterych se naditi jest, ze budou 
stavu duchovnimu nu prosp6ch. 


*) Vide die gleichnamige II. StudeDten- Stiftung *} Viz II. studentske nadani stejn^ho jmena 

unter der nächstfolgenden Nummer dieses Bandes. naznacene öislem 133. 

IL 25* 


196 


P. Georg Josef Pruscha I. 


P. Jiri Josef Prusa I. 


196 


Die StiftUnge konnten die Stiftung nur 
während ihrer philosophischen und eventuell 
der darauf folgenden theologischen Studien 
geniessen. 

Wenn ein Fremder im Genüsse der 
Stiftung tväre, hätte er einem sich etwa 
später meldenden stiftungsfähigen Verwandten 
stets die Stiftung abzutreten. 

Die StiftUnge wurden verpflichtet^ des 
Stifters täglich im Gebete eingedenk zu sein. 

Nach der Aufhebung der Jesuiten-Semi' 
narien wurde diese Stiftung zunächst in eine 
Handstipendienstiftung umgewan- 
delt, später aber mit dem Hofdecrete 
vom 5. Februar 1805 Z. 2029 dem 
für sterzbischöflichen Seminar in 
Prag einverleibt. 

Die k. k. Statthalterei in Prag verwaltet 
das Stiftungsvermögen, welches mit Ende des 
Jahres 1885 die Höhe von 6623 fl. 35 kr. 
erreichte. 

Aus dem Ertrage dieses Capitals wird 
an die Hauptcassa des obgenannten fürst- 
erzbischöflichen Seminars ein Betrag von 
207 fl. 58 kr. alljährlich ausgefolgt. 


Stipendiste mohli naddni uzivcUi jenom 
po dobu studii fllosofickych, a po pfipad^ 
teS bohosloveckych. 

Kdyby naddni uHval nSkdo cizi, musil 
by je vzdycky postoupiti pHbuznemUj jenz 
by snad o nö pozdöji se hldsil a jinak zpü- 
söbily byl. 

Stipendistüm ulozeno vzpominati denn^ 
na zakladatele v modlithäch. 

Po zruseni jesuitskych semindfü pre- 
mötiöno naddni nejprve v penizni, pozdiji 
vsak dvorskym dekretem ze dne 
5. ünora 1805 ö. 2029 prideleno ke 
kniSecimu arcibiskupskemu semi- 
näfi V Praze. 

C. k. mistodriitelstvi v Praze spravuje 
nadaöni jm^ni, jez koncem roku 1885 dostou- 
pilo vyse 6623 zl. 35 kr. 

Z jeho vynosu vypläci se hlavni po- 
kladnS jmenovaneho Seminare 207 zl. 58 kr. 
roöni. 


1. 

Nos infra scripti fidem facimus et testamur, quod, posteaquam die octava mensis 
Novembris anni decurrentis 1735^' ego Joannes Josephus Sax reverendissimum, praeno- 
bilem, praecellentem ac amplissimum dominum Georgium Pruscha, sacrosanctae theologiae 
baccalaureum formatum, cathedralis ecclesiae Reginae Hradecensis canonicum, Hiiiew- 
czovessensem curatum et reverendissimi episcopalis consistorii Reginae Hradecensis asses- 
Sorem, in gravi infirmitate constitutum yisitassem, ego vero Joannes Ghrysostomus Brendler 
ad ipsum infirmum vocatus fuissem eundemque periculose decumbenten reperissemus, 
et ego idem Joannes Josephus Sax dictum reverendissimum dominum Georgium Pruscha 
aeternitati jam proximum praemissis iis, quae ad rationem animae spectant, ad dispo- 
nendum de sua (cui Dens benedixit) substantia cohortatus fuissem, demum eadem die 
octava hujus mensis Novembris idem reverendissimus dominus Georgius Pruscha impro- 
visum praeveniens casum et paratus exire de hoc mundo pleno de gratia Dei sibi adhue 
praesens et sana mente (cum per se nee scribere, nee quidquam amplius subscribere 
potuisset) coram nobis ad hoc specialiter requisitis et petitis suum ultimum elogium post 
obitum suum exequendum dixerit modo sequente: 

1™^ Haeredem omnium facultatum et bonorum suorum nuncupavit et nominavit 
animam suam, corpus vero exanime petiit sepeliri in ecciesia sua, quam hucusque tenuit 
parochiali. Legata vero fecit sequentia: 

2^^ Novum ornatum consistentem in casula, duabus dalmaticis et pluviali, duos 
calices, majorem et minorem, thiribulum cum navicula, urceolos antiquos cum scutella, 
omnia ex argento, donavit ecclesiae paroc[h]iali. 

3^® Mercedem toti familiae suae usque ad diem obitus sui debitam non modo rite 
persolvi, sed et insuper ex gratia unius anni integri salarium consuetum illis superaddi 
voluit. 

4^^ Amicis suis quibuslibet debita eorum passiva una cum censu forte restante benigne 
condonavit ac pro consolatione eorum, attamen proxime solum sibi agnatorum, domum, 
agros, prata, hortos et quaecunque demum ejus mobilia Eostelecii existunt, in aequales 
partes dividenda legavit. 


197 P« Georg Josef Pruscha I. P. Jiri Josef Prusa I. 197 

5^ Fundationis nomine pro stabil! capellano a curato Hniewczovessensi sustentando 
assignavit tria millia florenorum, id est 3000 fl. 

6*^ Hospitale in patria sua Eostelecii pro sex personis pauperibus fundavit et ad 

censum perpetuum destinavit florenorum duo millia, id est 2000 fl., 

praeterea ut domus pro eis congrua ex lapide extruatur ex massa haereditatis ordinavit. 

7mo PrQ ejusmodi hospitali in Hniewczovess ad 6 personas pauperes, ut prius, legavit 

itidem duo milUa florenorum, id est 2000 fl., 

excepto aediiicio, quod ligneum extruendum est. 

8^** Pro duobus fecit fundationem in convictu Pragensi, eo modo, quo fundari con- 
sYeverut, hac tamen conditione apposita, ut, si quipiam de familia sive ex fratribus, sive 
sororibus descendente ad statum ecclesiasticum aspirantes exstiterint, in ejus modi funda- 
tiones recipiantur. 

Reliqua, quae in massa haereditatis remanserint, unice pro bono animae suae, quam 
ut numero 1. haeredem instituit, applicari eaque omnia per me infra scriptum Joannem 
Josephum Sax executioni demandari et committi voluit. 

In horum fidem et plenius robur nos propria manu subscripsimus et sigilla nostra 
consveta appressimns. 

Datum Reginae Hradecii die 13. Novembris 1735. 
(L. S.) Joannes Josephus Sax, (L. S.) Joannes Chrysostomus Brendler, 

canonicus ac vicariua generalis et philosopbiae ei medicinae doctor, 

officialis. 

Publicatum fuit hoc testamentum in loco ordinariae sessionis consistorialis Reginae 
Hradecii die 14. Novembris 1735. 

Quod haec copia de verbo ad verbum ex libro actorum fundationum Pruschianarum 
manu propria defuncti reverendissimi domini Sax, testis et executoris testamenti, con- 
scripto fideliter desumpta fuerit, hisce sub appressione sigilli minoris officii episcopalis 
fidem facio. 

Datum in cancUeria consistorii episcopalis Reginae Hadecii die 2*** Septembris 1785. 
(L. S.) Ignatius Mayer, 

assessor et secretarius consistorii. 

Ex copia authentica. 
(L. S.) 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- Overeny opis v c. k. mistoärzitelskem archivu 

Archive zu Prag. v Praze. 


II. 

In nomine sanctissimae et individuae Trinitatis, Patris et Filii et Spiritus sancti, 
Amen. 

Universis notum est pateatque singulis per praesens instrumentum. quod, postea- 
quam reverendissimus, praenobilis ac praecellens dominus Georgius Josephus Pruscha, 
cathedralis ecclesiae Reginae-Hradecensis canonicus, consistorialis assessor et Hniemczo- 
viesensis [sie] curatus piae memoriae, vigore sui die octava mensis Novembris 1735 
conditi testamenti inter reliqua in numero 8^'^ (ut fundatio fiat in convictu Pra- 
gensi pro duobus eo modo, quo fundari consveverunt, hac tamen 
conditione, ut si quipiam de familia sua sive ex fratribus, sive soro- 
ribus descendente ad statum ecclesiasticum aspirantes exstiterint, in 
ejusmodi fundationem recipiantur) ordinasset ac statuisset hujusque ultimae 
voluntatis suae me infrascriptum Joannem Josephum Sax, cathedralis ecclesiae Reginae- 
Hradecensis canonicum ac illustrissimi ac reverendissimi domini domini episcopi Reginae- 
Hradecensis (titulus) vicarium in spiritualibus generalem et officialem, executorem nomi- 
nasset et constituisset, habita super hoc consultatione cum admodum reverendo et eximio 


198 P. Georg Josef Pruscba I. P. Jiri Josef Pnisa I. 198 

patre Joanne Heilman e Societate Jesu, sacrosanctae theologiae doctore et collegii caesarei 
ad sanctum dementem rectore, ac reverendo ac eximio patre Francisco Starzimski 
Societ&tis Jesu, cunvictus pontificio-eaesarei regente, et desuper secuta conyentione fundatio 
haec Praschiaua stabilita fuerit forma et modo sequentibus. 

l"*® Antedictus testamenti executor assiguat pro alendis et vestiendis duobus alumnis 
in convictu Pragensi ad sanctum Bartholomaeum annuum interesse quinque florenorum 
pro cento ex capitali quinque millium et quingentorum florenorum, quod annuatim facit 
ducentos septuaginta quinque florenos. Et hos 275 florenos reyerendissimum officium 
episcopale Reginae-Hradecense. quamdiu praedictum capitale sub ejus cura permanserit, 
duabus ratis, id est 137 florenos 30 cruciferos ad festum sancti Georgii et 137 florenos 
30 cruciferos ad festum sancti Galli, punctualiter persolvi faciet; quodsi vero supra 
nominato admodum reverendo ac eximio patri rectori aut ejus successoribus hanc summam 
5500 florenorum sub suam absolutam curam suscipere aut ad stabile quid atque immobile 
comparandom convertere placuerit, ut hoc capitale in tempore edici queat, sese decla- 
rare et suscepto demum capitali istius modi reyerendissimum officium episcopale Reginae- 
Hradecensis [sicj debite quietare oportebit. 

2^* liberum erit praenominato testamenti executori et post eum reyerendissimo 
episcopali officio Reginae-Hradecensi ex nunc et in perpetuum nominare et praesentare 
eos, qni in hanc fundationem assumendi yenient, sub grayi hac obligatione, ut si de fa- 
milia Proschiana ex utraque linea descendente ad studia et statum ecclesiasticum quis- 
piam habilis et idoneus repertus fuerit, talis semper prae reliquis assumatur; in defectu 
autem juyentutis hujusmodi super tales praecise habeatur reflexio, qui pauperes sunt et 
indigi, bene tamen talentati, de quibus etiam spes haberi potest, quod subinde reipublicae 
ecclesiasticae prodesse possent. 

Ajssumendi autem sunt: 

3^ mox ad Studium philosophicum, quo absolute se determiuent, utrum statum 
ecclesiasticum seu religiosum amplecti yelint; quodsi ad statum politicum sese resolyere 
mallent, jus ulterius fundatione hac fruendi minime habeant. Ne yero 

4*** juyentuti Pmschianae per assumptionem extraneorum (ut puncto 2^'^ dictum) 
aliquis in hac parte ponatur obex, statuitur, ut si quis eo tempore, quo extraneus ejus- 
modi studiis philosophicis yacat, ex familia Pruschiana hujus fundationis capax iuyc- 
niretur, hoc ipso talis, qui ex hac familia non esset, posteriori locum cedere teneatur. 
Quod demum 

5*® victum et conyictum concernit, pro illo destinantur annue 180 floreni, residuum 
in yestimcnta singulis annis sub principium danda, uti sunt yestitus exterior et interior 
cum duplici pari hiemalium scilicet et aestiyalium tibialiorum, item duplici pari calceorum 
et pileo, item omnibus trienniis ab anno primo incipiendo noyo pallio, demuin in lotricem, 
chartam pro studiis necessariam, medicinas, sarta tecta, familiam domesticam et onera 
tum ordmaria tum extraordinaria conyictus pro more aliarum fundationum expendatui*. 
Obligabuntur autem 

6^ hac fundatione gaudentes litteris gnayiter sese impendere et pietati sub disciplina 
superiorum suorum conformiter cum aliis alumnis ad maiorem Dei gloriam, propriam et 
proximorum salutem, religionis catholicae ac patriae bonum studere, nee non quotidie in 
precibus sui tarn munifici fundatoris meminisse. 

In horum omnium fidem praesens fundationis instrumentum in triplici exemplari 
confectum atque ex utraque parte propriis sigilUs signatum manuumque propriarum sub- 
scriptione munitum et expeditum est. Pragae die 22**^ Martii 1737. 

(L. S.) Joannes Josephus Sax, (L. S.) Joannes Heilman 

canomctts et testamenti executor, qni Societatis Jesu, collepi ad sanctum 

Bupra mp. dementen rector mp. 

(L. S.) Franciscus Starzimsky 

Societatis Jesu, pooti6cio-cae8ai*ei cou- 

victus ad sanctum Bartholomaeum 

regens mp. 

Original im k. k. Staithalt«rei- Archive zu Prag. Original v c. k. mistodrzitelskem archivu v Prazo. 


199 


P. Georg Josef Pnischa II. 


P. JiH Josef Prnsa II. 


199 


1735 

November 8. listopadu. 


P. Georg Josef Pruscha'sche IL Stu- 
denten-Stiftung/) 

P. Georg Josef Pruscha, Canonicus 
der Königgrätger Kathedrale und Pfarrer in 
Hn^wöoives, hat in seinem Testamente vom 
8, November 1735 den nach Begleichung 
der von ihm letztwillig angeordneten Legate 
erübrigenden Betrag detn zum Testaments- 
vollstrecker bestellten Canonicus und General' 
vicar in Königgrätz Johann Josef Sax zur 
freien Verfügung überlassen. 

P. Johann Josef Sax hat nun in Vollzug 
dieser Anordnung das bei den Jesuiten in 
Königgrätz angelegte Capital per 2500 fl. 
nebst den angesammelten Interessen von 
500 ß,, zusammen daher 3000 fl., gemäss der 
von ihm ausgefertigtefi Erklärung de dato 
Königgrätz am 11. Februar 1740 zu einer 
Stiftung für zwei arme, zum Stu- 
dieren taugliche Knaben, vorzugs- 
weise für solche aus der Pruscha- 
sehen Freundschaft, verwendet; diese 
Knahen sollten das Erträgnis des gestifteten 
Capitals voti der erstell bis zur sechsten 
Schule geniesscfi. 

In dieser Erklärung erscheint weiter die 
Bestimmung aufgenommen, dass als Ent- 
lohnung für die Verivaltung der Stiftung die 
Interessen von dem Theilbetrage per 1000 fl. 
vom Stiftungsvermögen angewiesen urul dem 
jeweiligen Generalvicar beim Königgrätzer 
Capitel Aufsicht und Verwaltung der Stiftung 
übertragen werden. 

Die Genehmigung dieser beiden Be- 
stimmungen behält der genannte Testaments- 
vollstrecker dem Königgrätzer Bischöfe vor. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung 
von der k. k. Statthalterei in Prag 
über Präsentation des Königgrätzer 
bischöflichen Consistoriums ver- 
liehen. 

Die Statthalterei in Prag verwaltet auch 
das Stiftungsvermögen im Betrage von 
7842 fl. 63 kr., aus welchem zwei Stipendiefi 
mit der Jahresgebür von je 150 fl. dotiert 
werden. 


IL studentske nadani P. Jiriho 
Josefa Prusv.*) 

Kanovnik pH katedräle Krälovehra- 
decke a farär v Hnövöovsi P. Jifi Josef 
Prusa ustanovil ve sve zävSti ze dne 
8. listopadu 1735, ie vykonavaiel posledni 
vüle svi, kanovnik a generälni vikäf v Hradci 
Krdlove Jan Josef Sax, tim, co po zapra- 
veni nafizenych odkazü zbude, die vüle sve 
naklädati müze. 

P. Jan Josef Sax pak u vykondni to- 
hoto nafizeni feöeny zbytek, toti^ idstku 
2500 zl., jei byla uloiena u jesuitü v Hradci 
Krdlove i s üroky 500 zl., ührnem tedy 
3000 zl. vedle prohlääeni, jim vydnneho 
V Hradci Krdlove dne 11. ünora 1740, uiil 
ke zfizeni nadani pro dva chude k studo- 
väni zpüsobile hochy, zvläStä z prd- 
tetstva Prusovych; hoSi ti m6li vynosu 
z v6novaneho kapitdlu uzivati od prvni az 
do seste skoly. 


V prohläseni ddle obsaieno ustano- 
veni, ze jako odmina za sprdvu nadani po- 
ukazuji se üroky z ödstky 1000 zl. z nadac- 
niho jmeni a ze dozor a sprdva nadani 
vzndsi se na doiasneho generälniho vikäre 
pri kapitole Krdlovehradecke. 


Schväleni obojiho ustanoveni vyhrazuje 
jmenovany vykonavatd posledni vule bisku- 
povi V Hradci Krdlove. 

Nyni udili nadani c. k. misto- 
drzitelstvi v Praze na presentaci 
biskupske konsistore v Hradci Krd- 
love. 

Mistodriitelstvi v Praze spravuje tez 
nadaöni jmSni ührnem 7842 zl. 63 kr., 
z nehoi vypläceji se dv6 stipendia po 150 zl. 
roön^. 


*) Vide die gleichnamige 1. Studenten-Stiftung *) Yiz L studentske nadani stejn^ho jmena 

unter der vorangehenden Nummer dieses Bandes, s cislem predchozim. 


200 P- Georg Josef Pruscha II. P. JiH Josef Prufia 11. 200 

Kund und zu wissen sei hiemit jedermänniglich, sonderlich wo es die Nothdurft er- 
fordert: demnach der (Till) Herr Georg Joseph Pruscha. der Kathedralkirche zu König- 
grätz Canonicus und Pfarrer zu Hniemczowes [sie] seeligen Andenkens, vermög seines 
unterm 8*®" Monatstag Novemhris anno 1735 errichteten, nachgehends confirmirten und 
sofort in seine Rechtskräften erwachsenen testamenti nuncupativi §*> ultimo dasjenige, was 
nach denen in testamento enthaltenen Legaten überbleihen möchte, zu seiner Seelen Heil 
verschaffet und zu appliciren angeordnet, zum wirklichen executorem aber mich Endes- 
unterschriebenen Johann Joseph Sax, der Kathedralkirche zu Königgrätz canonicum und 
Ihre Hochbischöflichen Gnaden allda vicarium in spiritualibus generalem et officialem, be- 
stellet hat und nun nach abgezahlten Schulden und in testamento specificirten sambent- 
lichen Legaten, benanntlich: 

l™o vor einen beständigen bei der Pfarr zu Hniemczowes auszuhalten- 
den Capellan 3000 Gulden 

2*® vor 6 arme Hospitalleute zu Kosteletz ob dem Adlerfluss .... 2000 „ 

3® vor dergleichen 6 arme hospitalarios zu Hniemczowes 2000 „ 

4:^ dem Prager Convict ad sanctum Bartholomaeum vor 2 alldahin fun- 
dirte convictores, welche vermög des hierüber errichteten instrumenti funda- 
tionis nach meinem als executoris hujus testamenti erfolgenden zeitlichen 
Hintritt jederzeit von dem hochwürdigen consistorio zu Königgrätz zu prae- 
sentiren sein 5500 „ 

wie auch nach bereits zu Kosteletz, Hniemczowes von Stein aufge- 
baueten zwei Hospitälern aus der noch übrig gebliebenen Massa und was 
sonsten annoch an Interessen erwirtschaftet worden, zum Trost der Seelen 
bemeldten Herrn testatoris nachfolgende fundationes durch ordentliche In- 
strumenta (so auch in den Consistorialbüchern einverleibet sein) bestellet 
und errichtet worden, nämblich 

5^° zu dem Hniemcioweser Hospital eine Zulag zu Unterhaltung des 
Gebäu und Verschaffung anderer Nothwendigkeiten ein Capital von .... 500 ^ 

6*** eine ewige Fundation sammt dem anniversario der Pfarrkirchen zu 

Hniemczowes von 1500 „ 

7mo eine dergleichen Fundation in der Pfarrkirchen zu Dohaliczek von 1500 „ 

8^'® eine gleichmässige Fundation in der Pfarrkirchen zu Kosteletz ob 
dem Adlerfluss von 1500 „ 

9^^ eine dergestaltige Fundation der Kathedralkirchen zu Königgrätz von 1250 

lO™'* eine ebenmässige Fundation der Kirchen des bischöflichen semi- 
narü zu Königgrätz sambt gewisser dahin fundirter Musik von 2000 

ll"»o verbleibet das bei denen wohlehrwürdigen patribus Societatis Jesu 
zu Königgrätz angelegte Capital per 2500 Gulden als verschriebener titulus 
mensae (welchen nunmehro aus denen erwirthschafteten Interessen noch 
andere 500 Gulden hinzuleget worden) zusammen also 3000 , 

zu L^nterhaltung des ehrwürdigen patris Wenceslai Pruscha in casum eins ad munia 
ecclesiasticA obeunda secuturae inhabilitatis, und zwar auf die Zeit seines Lebens. Da 
mittlerweil aus denen von diesem capitali a termino sancti Georgii gegenwärtigen 1740***" 
Jahres abfallenden Interessen auf zwei arme Kinder, so ad studia tauglich sein möchten 
(wobei auf die aus der Prussischen [sie] Freundschaft jederzeit reflectiret werden solle), 
jährlich 100 Gulden zu verwenden, ihme patri Wenceslao Pruscha aber zur Beihilf sich 
zu verschaffen habender Kleidung jährlich 30 Gulden zu verabfolgen, der Ueberrest aber 
unter treuer Verrechnung zu besagten Capital deren 3000 Gulden zuzuschlagen sein wird. 
Und nachdeme dieser mehr erwähnte pater Wenceslaus Pruscha das Zeitliche segnen 
möchte, sollen die Interessen von diesem Capital zu Unterhaltung zweier armen Kinder 
vorhinverstandenermassen von der ersten bis in die sechste Schul, und zwar unter der 
Obsorge desjem'gen, deme über sothane milde Stiftungen feste Hand zu halten obliegen 
wird, appliciret und sothanen zweien Knaben die ausgebige Kost nebst einem jährlichen 
Kleid und Mantel verschaffet werden. 

Damit nun alle diese so namhafte Fundationen mit der Zeit (wie oft zu geschehen 
pflegt) in Ermanglung einer beständigen guten und treuen Aufsicht nicht etwa möchten 


n 


V 


201 P. Georg Josef Pnischa II. P. JiH Josef Prusa II. 201 

yemachlässiget, unterbrochen oder gar unterdrücket werden, auch die hin und wieder 
angelegte Capitalien etwa gefährt sein möchten, will in alle Wege erforderlich sein, auch 
diesfalls erforderliche Vorsehung zu thuen. Sintemalen aber die hiebei vorfallende Mühe, 
Sorg und Arbeit billigermassen auch zu belohnen ist: so wird insbesondere: 

12"»o ein Capital von tausend Gulden Rheinisch, id est 1000 Gulden unter jähr- 
lichen Zins ä 5 Gulden pro cento hiezu aus- und angewiesen. 

Und thue demnächst Ihro Hochbischöfliche Gnaden den hochwürdigst-, hoch- und 
wohlgebomen Herrn Herrn Johann Joseph, von Gottes und des heiligen apostolischen 
Stuhls Gnaden Bischofen zu Königgratz, des heiligen Römischen Reichs Grafen Wratislaw 
von Mitrowitz, der Römisch- kaiserlichen und königlichen Majestät praelatum domesticum, 
der CoUegiatkirchen und königlichen Land-Gapellen bei Aller Heiligen ob dem königlichen 
Prager Schloss praepositum infulatum, des fürstlichen hohen Stifts zu Olmütz canonicum, 
juris utriusque doctorem, Herrn auf Chrast und Podlaschitz (titulo pleno) demüthigst er- 
suchen und bitten, dieselbe geruheten diese von Seiten meiner aus des ofterwähnten 
Herrn Georg Joseph Pruscha seeligen testatoris herrührenden Willen beschehene Dispo- 
sition gnädig zu approbiren und die diesfallige accurate und gewissenschafte Besorgung 
aller und jeden obbeschriebenen Fundationen meinem in vicariatu generali et ofQcialatu 
Herrn successori und in diesem officio allen ferneren Nachfolgern gegen obbemeldter jähr- 
licher Recognition und Genues deren 50 Gulden Rheinisch anzuvertrauen und nachdrück- 
lichst zu committiren. 

Zu vollkommener Beglaubigung alles dessen habe mich eigenhändig unterschrieben 
und mein gewöhnliches Insiegl beigedrucket 

So geschehen Königgratz den 11*«" Februarii anno 1740. 

Johann Joseph Sax, 

vicarius generalis et officialis und executor testamen- 

tariuB. 

Dass diese Abschrift mit seinem in dem Fundations-Buch befindlichen, von dem 
Herrn executore testamenti eigenhändig eingeschriebenen originali von Wort zu Wort 
gleichlautend seie. bescheinige hiemit unter eigenhändiger Unterfertigung und beigedruckten 
kleineren Konsistorial-Insigl. Königgratz den 10*«" August 1786. 

(L. S.) Ignatz Mayer mp., 

Konsistorial-Beisitzer und Secretar. 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- Overeny opis v archivu c. k. mistodrzitelstvi 

Archive zu A'ag. v Praze. 


n. 26 


202 


Daniel Kiitschera. 


Daniel Kuöera. 


202 


1735 

December 14. prosince. 


Daniel Hutschera'sche Studenten- 
Stiftung. 

Der Koliner Bürger und Rathsmann 
Daniel Kutschera hat in seinem Testa- 
nienie vom 14, December 1735 der Staat 
Kolin ein Capital von 761 fl, zu dem 
Zwecke gewidmet, dass das Erträgnis des- 
selben zur Erziehung der Jugend entweder 
zu literarischen Kenntnissen oder zum Stu- 
dieren odei' zur Erlangung welcV immer 
freien Kunst oder eines Handwerkes verwendet 
werde. 

Anspruch auf diese Stiftung 
sollten vor allen anderen Jünglinge 
aus der Verwandtschaft des Stifters 
und in deren Ermangelung solche 
aus der Verwandtschaft der stifte- 
rischen Gattin Theresia Kutschera 
und, wenn auch diese nicht vorhanden 
wären, dann erst arme Koliner 
Söhne haben, und zwar tinter diesen 
derjenige, welchen Dechant und 
Magistrat daselbst über vorläufig 
eingeholtes Gutachten des Cantors 
für den Geeignetesten erklären. 

Der Stifter bestimmte ferner, dass der 

Stiftungsgenuss wegen seiner damaligen 

Geringfügigkeit nur einem Knaben zu- 
kommen soll. 

Laut des vom Magistrate der Stadt 
Neu-Kolin über diese Stiftung unterm 4. Juli 
1846 errichteten, vom k. k. Böhmischen 
Landesgubep'nium am 31. März 1847 Z. 13334 
bestätigten Stiftsbriefes bestand das Stiftungs- 
vennögen zu jener Zeit in 1121 fl. 26 kr. 
Wiener Währung und 55 fl. 12 kr. Con- 
rentions-3fünze : im Jahre 1885 hat das- 
selbe die Höhe von 1390 fl. 0. W. erreicht 
und steht in Vertvaltung der k. k. Statt- 
halterei in Prag, welche die Stif- 
tung über Präsentation des Ge- 
rn eind e aus s chuss e s und S t a d t- 
dechants in Kolin verleiht. 

Die Jahresgebür des bestehenden einen 
Sfiftungsjjlatzcs beträgt 60 fl. 


Studentske nadani Daniele Ha- 

eer>\ 

Kolinsky m^Man a radni Daniel Ku- 
cera vönoval ve sve posledni vüli ze dne 
14. prosince 1735 mestu Kolinu jistinu 
761 zl, k tmnu ncelu, aby vytezku ji- 
stiny teto uzilo se k vychoväni nüddeze 
budto k vedomostem literärnim neb k studo- 
rdni aneb k dosazeni kterehokoliv svdbodneho 
umhii aneb fcmesla. 


Närok na nadaci meli miii 
2)rede vsemi jinymi miadici s pribu- 
zenstva zakladatelova a, nebylo-li 
by takovych, miadici z pribuzen- 
stva manzelky zakladatelovy Te- 
rezie Kucerove a teprve, kdyby i 
töchto ncbylo, chudi Kolinsti syn- 
kove, a sice ten, ktereho d^kan a 
magisträt po pfedchozlm dobro- 
zdäni kantora za nejzpüsobilejsiho 
uznaji. 


Zakladatel ustanovil ddle, Se pozitku 
nadaöniho vzhledem k teMejsi nepatmosfi 
tehoz, Jen jednomu mladiku se md dostati 

Vedle nadaöniho listu zHzeneho o na- 
daci teto magistrdtem mesta Kolifui dne 
4. cervence 1846 a potvrzeniho c. k. Öeskyny 
zemskym guberniem, dne 31. bfezrui 1847 
f.. 13334, öbndselo jmöni naducni töho (asu 
1121 fl. 26 kr. Videüske mSny a 55 zl 
12 kr. konvencni mince; roku 1885 dostm- 
pilo vyse 1390 zl. R. m., nyni nalezä se ve 
sprdvc c. k. mistodrzitelstvi v Praze, 
jez udili nadaci na presentaci 
obecniho vyboru a mestskcho dekana 
V KolinL 


liocni pozitek stdvajiciho jednoho mistu 
nadaöniho obndM 60 zl. 


203 Daniel Kutschera. Dauiol Kucera. 203 

Stiftsbrief 
für die Daniel Kutscherische Stiftung. 

Wir* endesgefertigten weltlichen Vorsteher der königlichen Stadt Neu-Kolin bekennen 
hiemit für uns und unsere Nachfolger, dass wir vermöge des von dem hiesigen Bürger 
und Rathsmann Daniel Kutschera am 14*®" December 1735 errichteten und am 27. April 
1786 publicirten Testamentes und dessen 6**^** Absatzes ein Capital per 761 Gulden in der 
Absicht empfangen haben, damit die von diesem Stiftungscapitale abfallenden Interessen 
zur Erziehimg der Jugend entweder zu literarischen Kenntnissen oder zum Studieren oder 
zur Erlernung was immer für einer freien Kunst oder auch eines Handwerkes verwendet 
und dass diese Stiftung vor allem andern der Jugend aus seiner Verwandtschaft und, in 
deren Ermanglung, aus der Verwandtschaft seiner Gattin Theresia Kutschera und, wenn 
diese auch nicht vorhanden wäre, sodann erst aus den hiesigen Koliner armen Söhnen 
demjenigen, welcher nach der Anerkennung desDechantes und Magistrates nach vorläufig 
eingeholter Meinung von dem Kantor der Geeigneteste ist, zuzuwenden, dieser Stiftungs- 
genuss aber dermal wegen seiner Geringfügigkeit nur einem Individuum zu ertheilen sei. 

Da nun das erwähnte Stiftungscapital per 761 Gulden bei mehrern Privaten, als: 

1. Bei den Eheleuten Karl und Katharina Poschwa laut in liber obligatio num nu- 

mero V. folio 250 einverleibter Schuldurkunde des Wenzel Müller de dato 24. October 1771 
ob der Feldeshälfte numero topographico 753 bei Peklo nach 7 Strich im Kaufswerthe 
per 500 Gulden Conventionsmünze, den Joseph und Anna Poschwa Eheleuten gehörig, 
mit 90 Gulden zu 57o gegen halbjährige Aufkündigung zufolge hohen Gubernialdecrets 
vom 27. October 1839 Zahl 42.547; 

2. Laut liber obligationum numero VU. folio 244 einverleibten Schuldurkunde des 
Peter Böhm de dato 16. November 1787 ob dem Stadthause NC. 22., nun den Anton und 
Maria Ciwin Eheleuten gehörig, mit 100 Gulden zu 57o? halbjähriger Aufkündigung und 
[unter] Clausel des Patentes § 4 vom 18. October 1792 infolge des hohen Gubernialdecrets 
vom 27. October 1839 Zahl 42.547; 

3. Laut liber obligationum numero XII. folio 5 einverleibter Schuldurkunde der 
Wenzel und Katharina Lahoda Eheleute de dato 6. September 1831 numero exhibiti 
2670 Jud. ob dem Felde per 9 Strich bei der Pekler Mühle, dem Felde per 1 1 Strich und 7 Strich 
„U hfmotne skalky** ob dem Hofe NC. 19 Elbevorstadt, ob dem Felde „v Rasskowcy** 
nach 2V, Strich und ob dem Jindrischen Felde per 6 Strich zu 57o gegen ^/^jährigQ 
Auflcündigung unter den Folgen des Hofdecretes vom 18. October 1792 § 4 zufolge hohen 
Gubernialdecrets vom 27. October 1839 Numero 42.547 mit 50 Gulden; 

4. Laut liber obligationum numero XI. folio 322 einverleibter Schuldurkunde der 
Anna Tumlif de dato 30. Mai 1813 NE. 804 Jud. ob dem Stadthause NC. 75, dem Johann 
Tumlif gehörig, mit 52 Gulden zu b% [und] halbjähriger Aufkündigung unter den Folgen des 
Hofdecretes vom 18. October 1792 § 4 infolge hohen Gubernialdecrets vom 27. October 
laufenden Jahrs Zahl 42.547; 

5. Laut liber obligationum numero XI. folio 144 pagina versa einverleibter Schuld- 
urkunde des Wenzel Stehno de dato 20. October 1784 ob der Wiese per 3^^ Strich, nun 
den Eheleuten Wenzel und Anna Wlk gehörig, mit 69 Gulden zu 57o und halbjähriger 
Aufkündigung unter den Folgen des Hofdecretes vom 18. October 1792 § 4 (welches 
Capital vorher die Georg und Magdalena Kulischek mit hohen Gubernialconsense vom 
27. October 1839 Numero 42.547 besassen); 

6. Bei dem Jacob und Anna Beran sub hypotheca des Hauses NC. 57 in Kohljanowitz 
sammt Zugehör und 10 Joch 747 D Klafter, dann 7 Joch 1081 G Klafter laut Grund- 
buchsextract vom 6. Juni 1840 mit 350 Gulden; und endlich 

7. bei den Bartholomäus und Maria Cäerwinka Eheleuten ob dem Stadthause NC. 14, 
nun den Josef und Anna Czerwinka gehörig, mit 20 Gulden Conventionsmünze oder 50 
Gulden Wiener Währung zu 5% gegen halbjährige Aufkündigung unter den Folgen des 
Hofdecretes vom 18. October 1792 § 4 bücherlich 

sichergestellt ist, und die Interessen von diesen Capitalien alljährlich 38 Gulden 
30 Kreuzer Wiener Währung betragen, und da weiters ein aus den Interessenerträgnissen 
erübrigter Betrag von 55 Gulden 12 Kreuzer Conventionsmünze, dann infolge hohen 

n. 26* 


y;| ,'/-«' *,. K.'''.,*-f*. Daniel Kacen. 204 

('in\f*rrurA\fU',^:f*^4 row l'^-** Juni 1844 Zahl 3^^847 [der] ron dem Eoliner Localschulfonde 
HU d^Ki; üutUih^ fiti'A"ihU-Ui Krfcatz ron ZfjOdvlden 26 Kreuzer Wiener Währung bei dem 
?u$4ßiUk^tUntii(>Joh4''. ha^r fliegt, woron bereits ein Betrag von 180 Golden Conventions- 
t$$uu'M*, von d'fi/i lui^^fflicb« königlichen Kameralzahlamte zum Ankaufe von Sta&tsobli- 
Hütioft^u furyifi'jAdd und r'.Taui)gabt worden ist, nämlich: 

von ddsr r>7« M'rtalljqiiei» ' Obligation Numero 154.203 de dato 1. März 1835 per 

l^HHP iinUU*M (laitiisil Aar Anthcil per 50 Gulden 

iiui\ ^tfii Aar 0% V^'rloHungKobligation Numero 38.604 de dato 1. December 

iHii intr ^f^f^Hl (/apitttl der Antheil per 130 Gulden 

1»// vM'l/ind<fn wir nun duimtH StiftungsTermögen, welches nach Ausscheidung des hievon 
ImmI Vitroninung duH kiilMerlich- königlichen I^andesunterkammeramtes vom 25. Mai 1838 
/iihl 2U^)i *ii Wi2 und hohen Gubernialdecrets vom 14. Jänner 1843 Zahl 63.855 zur 
Abürlin'ibting b<fwilligi<?n Leopold Kmochischen Rechnungsersatzbetrages per 1 Gulden 
lO'A KriMi'/«r Wiener Währung in 1121 Gulden 26 Kreuzer Wiener Währung und 55 
(luMlen 12 KnMi/(<r (Jonventionsmünze besteht, jederzeit sicher zu erhalten, die Aufkün- 
<ligung und Wiederanlegung deHHelbeu nicht ohne hoher kaiserlich- königlichen Gubemial- 
hewilli^ung 7M verunlaHNon und dafür zu sorgen, dass diese Stiftung, solange ihre Be- 
ili'rkiing dauert, nach dem Willen des Stifters jederzeit gehörig erfüllt werde. 

Zur !ii*krilftif(ung deHsen sind von dem gegenwärtigen Stiftsbriefe drei gleichlautende 
Parit^n errirlitet und Inovon das eine bei dem hochlöblichen kaiserlich- königlichen Lan- 
deNKutiernium, daH xwoito bei dem Stiftungscurator und das dritte in der hiesigen 
Hlif'tun^NraNHa hintorhigt worden. 

Urkund doHHen folgcMi unsere und zweier Zeugen Namensfertigungen. 
Vom MugiNtrato der königlichen Stadt Neu-Kolin den 4. Juli 1846. 

(h. Ht.) Antun Hlawka, (L. St.) Joseph Teisinger, 

umtirondor Hath mp. Dechant mp. 

Jontsch, 
Huth mp» 

Anton Mattass, 

.Vu»hiliiivfonmt mp. 

Philipp Pfoifor, 
mU /ou|^> mp. 

Hoi\j)Uuin PaleCok, 

al» Zougt\ 

13.334. 

Vom kaisorlioh^ könifjUohon Böhmischen Ijandesgubemium wird vorstehender Stifls- 
bviof bt^Ht.»itti^U 

lh*HS. Hm 3K M;iri IS4T. 

^U S,^ Ritter von Kiwisch, 

Rotrath mp. 

Hrdliczka mp. 


205 


P. Jan Tiller. 


P. Johann Tillcr. 


205 


1736 

srpna 13. August. 


Studentske nadäni P. Jana 
Tillera. 

Nadaci ttUo zfidil hniz spolecemtva Je- 
zisova P. Jan Tiller pro studujici 
mlddei, pochdzejici od dödicüv jeho 
V muiskem % zenskem pofadi a vy- 
znäniAimsko'katolickeho, a odevzdal 
k tomuto üielu mistske obci Horaidovicke 
jistinu 650 zL 


Magistrdtti jmenovaneho mesta pfislu- 
seti mSlo posouzeni zpüsohilosti iadatelüv a 
prdvo presentace. 

NehylO'li by hochüv z pribiizenstva 
Tillerova k stadovdnf schopnych, mSly üroky 
fiadaöni na tdk dlouho k jistinu prirustati, 
ai by zase z rodu Tillerova narodil se 
muisky potomek a k studovdni schopnym byl. 


V roce 1806 byla nadace tato zvUsena 
mSstanem Horazdovickym Janem Tillerem, 
synovcem zaMadatelovym, o 250 zl, 

Foiivatele nadace byli povinni na zakla- 
daiele v modlitbi pamatovati a za rozmno- 
zitele nadace a jeho manielku dennS Otöends 
a Andilske pozdraveni se pomodliti. 

Nyni udili naddni c. k, misto- 
driitelstvt v Praze na presentaci 
ohecniho zastupitelstva Horazdo- 
vickeho. 

JmSni nadaöni, spravovane jmenovanym 
ffiistodriifelstvim, obndsi 2766 zl. 44 kr.; 
z nSho dotuje se jedno naddni s roönim po- 
äitkeni 105 zl. 


P. Johann Tiller'sche Studenten- 
Stiftung. 

Diese Stiftung wurde von dem Priester 
der Gesellschaft Jesu P, Johann Tiller 
für die von seinen Erben in der 
männlichen oder weiblichen Linie 
abstammende, der Eömisch-katho- 
tischen Religion angehörende stu- 
dierende Jugend errichtet und zu diesem 
Zwecke der Stadtgemeinde Horaidiowitz ein 
Capital von 650 fl. übergeben. 

Dem Magistrate der genannten Stadt 
sollte die Beurtheilung der Fähigkeit der Be- 
werber und das Präsentationsrecht zustehen, 

Falls keine zum Studium tüchtige Knaben 
aus der Tiller'schen Verwandtschaft vorhanden 
wären, sollten die Stiftungsinteressen so lange 
zum Capitale geschlagen werden, bis aus 
dem Tiller^schen Stamme wieder ein männ- 
licher Sprosse entspringen und zum Studieren 
fähig sein würde. 

Im Jahre 1806 wurde diese Stiftung 
von dem Horaidiowitzer Bürger Johann 
Tiller, einem Neffen des Stifters, um 250 fl, 
vermehrt. 

Die Stiftlinge wurden verpflichtet, des 
Stifters im Gebete zu gedenken und für den 
Vermehrer der Stiftung und seine Gattin 
täglich ein Vater Unser und den englischen 
Gruss zu beten. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung 
von der k, k, Statthalterei in Prag 
über Präsentation der Horazdio- 
witzer Gemeindevertretung ver- 
liehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches von der- 
selben Landesstelle verwaltet wird, beträgt 
2766 fl. 44 kr,; aus demselben wird ein 
Stipendium mit der Jahresgebür von 105 fl. 
dotiert. 


I. 

Vidimus ex [libro] albo civitatis Horazdiowicensis sub titulo aoreae stellae folio 
324 et 325. 

Tak jakoz dvojictihodny a vysoce uceny Jejich Milosti pan Johann Tiller, duchovni 
pän z bratrstya Jeziäova, za zivobiti sveho z dedictvi a pravym napadem po neboztikovi 
dobre pameti panu Leonardovi Tillerovi, zaslouzilem mesfeninu zde y meste Horazdiowitz, 
ylastnim otci, na nej pfipadleho statku pro cest a chyälu v§emohouciho pana Boha, 


206 P. Jan Tiller. P. Johann Tiller. 20ü 

z yeüke lasky a dobrotivosti k pänüm pratelüm sYym, dedic&m i budoucim s nynejsimi 
jejich na nyneji^i a yecne casy nynejsim purkmistni a rade tohoto mesta Horazdiowicz. 
panflm rychtafum, pnseznym a starsim z obce a cele obci kapital z teboz statecku sreho 
z prodanych poli zdelany od sesti sei a padesate zlatycb Rejnskych jest legiroyal 
a lundiroTal, aby mlädfn- na Studie dana se cviciti, päna Boha znati, a na nej s modlitboa 
Pän6 pamatovati mohla, nasledoTnym zpüsobem zanechal. 

Pf edne. Odevzdany jest svrch psany kapital vzacnemu magistratu a opatrne obci. 
aby vidycky na budouci casy pfi temz meste Horazdiowicz lezel, a interesse 6 pro cento 
na studirujici mladence k rukoum pänüm dedicüm Tillerovskym aby vydaväny byly. 

D r u h e. Ponevadz tento instrument na samy toliko päny napadnfky a näpadnice 
Tillerovske a jejich budoucich, jak po meci tak po pfeslici, se srozumiva a ucinen jest. 
aby tehdy nejaky rostriitosti mezi nimi nepovstaly, vzacny magisträt, kdyzby mladenci 
k studijim vypravovati se chteli, k uznäni a pfedstaveni jich, vyskoumajice schopnost, 
pravo sobS zanechäva. 

Tf eti. Ponevadz pak mnoho panüv dedicüv se vynachazi, tak ze by se v nekterem 
roce tolik mlädencüv z linie Tillerovske schopni k studijim vynalesti moUi, interesse pak 
na n^kolik studii-ujicich vystaciti by nemohly, z te pnöiny co [by] se po vynalozeni ne- 
dostdvalo, to päni rodicove ze sveho me§ce za stravu a äatstvo naklädati a platiti po- 
vinni budou. Jestly by pak 

Ctvrty: by se to pfihoditi mohlo, ze by dokonale z krve Tillerovske zädneho dedice 
po meci ani po kuzeli se nevynachazalo, tak to pozoroväno byti mä, ze v te pnpadnosti 
interesse pH kapitälu s obligaci dobfe zaopatieny lezeti a züstavati maji, az by zase 
z kmene Tillerovskelio ratolesf muzskä posla a schopna byla. Jakoz 

Pate: jsouce od vzacneho magistratu a cele obce svrch psany kapital dobfe zaopatfen, 
zadny z panflv kohereduv jej vyzdvednouti a jinam pfenesti moc a vüli miti nema, leda 
by interesse se zadrzovaly, v cemz sice vzacny magisträt opatrne zachäzeti bude. Za 

§este: kdyby se mladenci k studijim vynaäli a o pfednost spor se stal, o tom 
[kj vzäc[nemu| mag[isträtuj rekurrirovati maji. Za 

Sedme: aby se z linie te cele k studijim schopni mladenci nevynasli*), zfidka 
se trefi, kdyby se ale stalo, tehdy interesse pfi kapitälu na svrch psany spfisob züstavati 
md. Za 

Osme: ale tento instrument zada, ze pani rodicove mladence sve, kde by se jim 
koliv libilo, obzvlastn^ do nemeckeho mista, vsak ale ne jinam nezli mezi päny patres 
Jesuvitae na studia dävati maji. 

A tak tento instrument pro hojnejsi viru a zdrzeni do kneh urbarnich mesta 
Hora^iowitz nälezite vepsän, od strany vzacneho magistratu a pänüv dedicüv Tillerovskych 
podepsän, pak peceti mesta stvrzen jest. Actum v meste Horazdiowicz nad Wattawou 
dne 13*^»>« Augusti 173G. 

Purgermister • (L. S.) a radda ibidem. 

Josef Herytes, Vaclav GirzicÄek, 

mneätan. mneifan. 

Matej Herytes, Pavel Tiller, 

mnisCan. mnesfan. 

Karel Korwin, 

mnesfan. 

iiQ tento vidimus z svrch podotknute knihy mnesfske sub titulo aui'ese stellse od 
slova k slovu stejnozvucne vypsän jest, to podpis a pfitisknuti mnestske peceti potvrzuje. 
Signatum v mneste Horazdiowiczich dne 2^° bfezna 1786. 

Purkmistr (L. S.) a radda. 
Johann Herites, Ph. Ja. Budetius mp., 

toho öasu Burgermistcr mp. absente syndico. 

Ovfireny opis v c. k. mistoärzitelskem arcfaivu Beglaubijj^te Abschrift im k. k. Stattlialterei- 

V Praze. Archive zu Prag. 


*) V predlozc: sc vyuasli. 


207 ^' Jan Tiller. P. Johann Tiller. 207 


II. 

S tif tsbri e£ 


/ 30kr. \ 


\ Stempel. 

Wir Gefertigten, derzeitige Magistratsglieder und Gemeindrepräsentanten der Stadt 
Horazdiowitz im Königreiche Böhmen, bekennen kraft dieses Stiftsbriefes für uns und 
unsere Nachfolger: es habe der hierortige Bürger Johann Tiller kraft seines unterm 
18. August 1806 errichteten und am 6*®° September 1806 gerichtlich kundgemachten 
Testaments ein früher von ihm zu einer Messen- und Gebetstiftung zugedachtes Capital von 
250 Gulden B[anco] Z[ettel] als ein Accrement zu der Studentenstiftung nach seinem Onkel 
gleichfalls Johann Tiller, worüber der Stiftsbrief vom IS*«"» August 1736 bestehet und in 
dessen Genüsse von 36 Gulden nach der hohen kaiserlich- königlichen Gubernialverordnung 
vom 12. November 1827 Zahl 54604 der Stiftling Johann Jirusch sich dermal befindet, 
dergestalt vermacht, dass der jedesmalige Johann Tillersche Stiftling die 5 pro cento 
Interessen von diesem Capital von 250 Gulden, die seit P«" September 1806 zuzufallen 
haben, zur Aufbesserung des Stiftungsgenusses beziehen und dafiir für die Seele des Erb- 
lassers und seiner Gattin täglich ein „Vater unser" und „Gegrüsset seist Du Maria" 
beten soll. 

Da dieses Stiftungscapital per 250 Gulden B. Z. nach dem Cours vom Monate 
August 1806 ä 160 p. c. berechnet, auf den Betrag per . . . .156 Gulden 15 Kreuzer 
Wiener Währung herabgesunken und sammt einem hievon bis 
zum 17. Jänner 1821 aufgelaufenen Interessenrückstande per . . 70 Gulden 37 Kreuzer 

Wiener Währung, somit mit dem Gesammtbetrage per 226 Gulden 52 Kreuzer 

Wiener Währung von dem Anton Prochazka sub hypotheca des demselben gehörigen 
bräuberechtigten Hauses Numero conscriptionis 21 und Garten per 48 D Klafter in der 
Stadt Horaz£owitz gemäss des liber contractuum Solis I. folio 230 einverleibten Contracts 
Tom 17*^" Jänner 1821 zur Zahlung übernommen, diese Hypothek auch mit hohen kaiserlich- 
königlichen Gubemialdekrete vom 28*®** März 1836 Numero exhibiti 1438 und kaiserlich- 
köiuglicher kreisämtlicher Missiv vom 3*^"* Mai 1836 Numero exhibiti 4675 begnehmiget 
worden ist und der Hypotheksinhaber Anton Prochazka sich gemäss der liber obliga- 
tionum Levi IIL folio 89 einverleibten Erklärung vom 23*«** Juli 1836 verpflichtet hat, 
dieses Stiftungscapital per 226 Gulden 52 Kreuzer Wiener Währung mit 5 pro cento 
Interessen zu verzinsen und solche in halbjährigen Katen, und dies mit Ende April und 
Oetober jeden Jahres, bei dem kaiserlich- königlichen ICameralzahlamte abzuführen, so 
versprechen die Gefertigten für sich und ihre Nachfolger, diese Stiftung für immer- 
v^ährende Zeiten aufrecht zu erhalten, für die fortwährende nutzbringende Erhaltung des 
Stiftungscapitals Sorge zu tragen und nie ohne hochortige Bewilligung dessen Auf- 
kündigung und Wiederanlegung zu veranlassen. 

Zur Urkund dessen ist dieser Stiftsbrief von dem Magistrate und bürgerlichen 
Repräsentanten der Stadt Horazdiowitz im Namen der Stadtgemeinde auch für sich und 
alle ihre Nachfolger im Amte zur immerwährenden Festhaltung ausgefertigt und unter- 
schrieben, wie auch von zwei hiezu erbetenen Herren Zeugen mitgefertigt worden, welcher 
auch nach erfolgter hoher kaiserlich- königlicher Gubernialbestätigung, wo immer gehörig, 
einverleibt, eingetragen, vorgeschrieben und ausgezeichnet werden kann. 

So geschehen Stadt Horazdiowitz den 14^«» April 1838. 

(L. St.) Peter Corvin mp., 

Bürgermeister. 
Johann Heytmanek mp., Ignaz Klaudis mp., 

als Zeuge. geprüfter Hath. 

Adalbert Budezius mp., Franz Johann Peck mp., 

als Zeuge. Rath. 

Anton Kiesl, 

G emeindrepräscntant. 

Franz Frenzl mp., 
Kepräsentant. 


208 !*• Jan Tiller. P. Johann Tiller. 208 

Ad numerum exhibiti 1321. 

DaRS von Torstehender Stiftung keine Erbsteuer gesetzlich abzuziehen kömmt, wird 
hiemit bestätigt. 

Von der kaiserlich- königlichen Erbsteuerhofcommission. 

Prag am 6. Juni 1838. 

In Abwesenheit Seiner Excellenz des Herrn Oberstburggrafen: 

(L. St.) K. V. Peche mp. 

Falk mp. 

49.449. 

Vom kaiserlich- königlichen Böhmischen Landesgubernium wird vorstehender Stifts- 
brief seinem ganzen Inhalte nach bestätigt. 

Prag am 21. September 1838. 

(L. S.) Lützow mp. 

Mussack mp. 

Original v c. k. roistodrlitelsk^m arohivu v Praze. Origfinal im k. k. Statthalterei- Archive in Prag. 


209 Barbara und Anna Audrtzky von Audrtz. 


Barbora a Anna Üdrckycb z Üdrde. 209 


1737 

April 24. dubna. 


Barbara und Anna Audrtzky von 
Audrtz'sche Studenten-Stiftung. 

Barbara und Anna Audrtzky 
von Audrtz haben beim Prager St. Bartho- 
loniäi'Convict eine Stiftung für einen 
zum Studieren fähigen und wenig- 
stens zehnjährigen Audrtzky'schen 
Descendenten, in Ermangelung eines 
solchen aber für einen aus der weib- 
lichen Audrtzhy'schen Linie stam- 
menden Knaben errichtet und zu 
diesem Zwecke den Betrag von 3500 fl. 
Rheinisch gewidmet. 

Das jus praesentandi räumten die Stif- 
terinnen dem Appelationsrathe Wenzel Josef 
Bitter Audrtzky von Audrtz und nach seinem 
Tode dem jetceiligen Bector des obgenannten 
Convicts ein. 

Der Stiftung hat täglich fiir die Au- 
drtzky' sehe Familie fünfmal das Gebet des 
Herrn und den englischen Gruss zu beten. 

Nach der Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
narien wurde diese Stiftung als eine Hand- 
Stipendienstiftung behandelt und be- 
steht letztere — nachdem sie nur vorüber- 
gehend dem kaiserlichen Studenten-Convicte 
in Prag einverleibt tcar — heute noch auf- 
recht. 

Sie wird gegenwärtig von der 
k. k. Statthalterei in Prag regia 
collatione ohne Beschränkung auf 
eine bestimmte Lehranstalt ver- 
liehen. 

Der Stiftungsgenuss dauert während der 
Gymnasial- und Universitätsstudien. 

Das von der k. k. Böhmischen Statt- 
halterei verwaltete Stiftungsvermögen beträgt 
gegenwärtig 19.583 fl. 30 kr. 

Es bestehen gegenwärtig, ncu:hdem im 
Laufe der Zeit nach Zulass des Capitals- 
standes ein zweiter Stiftungsplatz errichtet 
worden ist und bei den bestehenden Plätzen 
auch Erhöhungen der Gebüren stattgefunden 
haben ^ zwei Stipendien von je 400 fl, 

II. 


Studentske nadani Barbory a Anny 
üdrckych z Idrce. 

Barbora a Anna Üdrckych 
z Üdrce zfidily v PraJtskem konviktu sv. 
Bartolo^neje nadäni pro schopneho, aspon 
desitileteho potomka Üdrckeho a 
kdyby takoveho nebylo, pro hocha, 
])ochäzejiciho ze zenske v^tve Üdrcke, 
a vinovaly k tomu ucelu 3500 zl. 
Rynskych. 


Presentaöni prdvo vyhradily apellai- 
nimu radovi Vdclavu Josefovi rytiri Üdr- 
ckemu z Üdröe, po jeho pak smrti rektorovi 
jmenovaneho kofiviktu, 

Stipendista mil za rodinu Üdrckych 
modliti se pätkrdt dennä modlitbu Päni a 
Andilske pozdraveni. 

Po zruseni jesuitskych semindrü bylo 
s fiadänim nakläddno jako s penöinim a 
trvd V teto zpOsob^, byvH pouze na ne- 
dlouho pfidileno k cisafskemu konviktu pro 
studenty v Praze. 


Udili ho nyni c. k. mistodriitel- 
stvi V Praze regia collatione bez 
obmezeni na uröity vyuöovaci üstar. 


UHvati Ize ho po dobu studii gymnasij- 
nlch a universitnich. 

Nadaöni jmänij Öeskym c. k. mistodrii- 
telstvim spravovani, eint 19.583 zl. 30 kr. 

Nyni jsou pH nöm dv^ mista s platem 
po 400 zl. roöni; druhe misto nadaöni bylo 
zfizenOj kdyi postupem öasu kmenovi jmint 
nadäni se zi^ysilo, i byla ob^ mista zrySo- 
vdna az na nynrjsi miru 400 zl. 


27 


210 BarlHira und Anna Audrtzky von Audrtz. Barbora a Anna Üdrckych z Üdrco. 210 

In Nahmen der allerheiligsten unzertheilten Dreifkltigkeit Gottes Vaters, Sohns und 
heiligen Geists. Amen. 

Kund und zu wissen seie hiemit jedermäimiglich, besonders aber wo es vonnöthen, 
demnach wird Barbara und Anna Audrtzkin von Audrtz aus sonderbahrh'cher Disposition 
und zweifelsohne göttlichen Antrieb zu grossem Ehre der höchsten Dreieinigkeit, zu ewigen 
Seelenheil sowohl unserer als des Nächstens, zu Conservieren und Aufnehmen unserer 
Familie [uns] entschlossen haben, in dem hochlöblichen päpstlichen und kaiserlichen 
Convict unter den Nahmen und Schutz des heiligen Bartholomaei in der königlichen 
Alten Stadt Prag ein ordentliche Stiftung oder Fundation aufzurichten, [damit] ein von 
unserer Familie, in Ermanglung dessen, wann von Audrtzkischen Namen niemanden 
mehr vorhanden w^äre, auch von weiblichen Geschlecht aus den Audrtzkischen Haus her- 
stammender Knab und zwar gleich nach unsem Tod diese Fundation gemessen solle. 

Zu welcher wir das jus praesentandi dem woTiledelgebomen Ritter Herrn Wenzel 
Joseph Audrtzky von Audrtz, der Bömisch- Böhmisch- königlichen und katholischen Majestät 
Appellationsrath, wie auch der löblichen Pupillarconmiission Beisitzern, unseren liebsten 
Herrn Vettern, dann nach seinem Tod dem alljetzigen wohlehrwürdigen Herrn Patri 
Joanni Heilmann Societatis Jesu, sacrosanctae theologiae doctori und bei Sanct Clemens 
rectori, wie auch dessen und bemeldten päpstlichen und kaiserlichen CoUegii gegen- 
wärtigen und zukünftigen Vorstehern übermachen, also zwar, dass von solcher Fundation 
gleich nach unseren Tod in bemeldten Convict des heiligen Bartholomaei ein Audrtzkischer 
Descendent oder aber in Ermanglung dessen ein, wie oben gemeldet, auch aus der weib- 
lichen Linie Anverwandter, welcher zum Studium fähig und wenigstens das zehende Jahr 
erreichet hat, bei dem ersten Tisch mit Kost sambt Kleidung (durch welche wir wollen 
verstanden haben ein Rock, KamisoU, Unterkleider, 2 Paar Strumpf und Schuhe) wie 
dann auch deren zweifache Reparirung, Hut und alle 3 Jahr mit einem neuen Mantl 
versehen werde, anbei auch ihme ein Praeceptor gehalten werde, wie auch die Wäscherin 
und Medi einen im Fall ein[er] Krankheit gezahlet werde. 

Nachdeme wir also mit dem hochwürdigen Herrn Patre Joanne Heilmann Societatis 
Jesu, sacrosanctae theologiae doctore und des hochlöblichen kaiserlichen und königlichen 
collegii sancti Clementis in der alten Stadt Prag Rectore, wie auch dem Herrn Patre 
des erwähnten collegii convictorum Regente, Francisco Starzimski unterredet und darumben 
einhellig schlüssig worden: übrigen wir mit Fertigung dieses Fundationsinstrument mehr- 
einvähnten convictorum collegio sancti Bartholomaei zuhanden des wohlehrwürdigeu 
Herrn Patris Regentis dreitausend fünfhundert Gulden Rheinisch in parata, jeden Gulden 
per 60 Kreuzer gerechnet, mit diesen ausdrücklichen Ausnahmb, dass wir von denen 
ersteren 3000 Gulden Rheinisch den censum vitalicium per expressum vorbehalten, die 
letztere aber 500 Gulden demselben also überlassen, dass selbter solche alsogleich auf 
Interesse legen und darmit noch ein Mehreres zur leichterer ErfiQlung unserer Fundation 
einwirthschaften könne, mit dieser auf ewig verbindlichen Bedingnus, dass diese unsere 
aufgerichte Fundation mortis causa bei Lebzeiten wohlbedacht und zur grösseren Ehre 
Gottes und Beförderung des Seelenheils unserer Anverwandten ihnen ein sicheren und 
bequemen Weg in Himmel zu bahnen, dardurch die gemeine zeitliche Wohlfahrt zu 
procuriren und zu erlangen, in allen und jeden Stücken voUkommentlich erfüllet werde, 
doch ohne Schaden und Präjudiz der Societät und gemeldten collegii convictorum, als 
welches diese ganze zur bemeldter Fundation gehörige Summa solchergestalten so ver- 
wahren und in beständigen Gang und Flor zu erhalten angelobet, als selbes ihre andere 
eigene Capitalien zu versorgen sich schuldig verbunden sein befindete. 

Ansonsten [wir] auch dieses erfordern, damit ein jeglicher, welcher nach unsem 
zeitlichen Tod diese unsere Fundation geniessen wird, täglich vor unsere und ganzer 
Familie Abgestorbene mit fünf Vaterunser und englischen Gruss fleissig bei Gott ingedenk 
zu sein hiermit verbunden werde. 

Zur Bekräftigung dessen haben wir gegenwärtiges, in drei Exemplaria verfasstes 
Instrument und bei Lebenszeiten mortis causa gemachte Fundation (welche sodann mit 
Bewilligung der Römisch- kaiserlicher und königlicher katholischer Majestät Räthe und 
Pragerischen Herren Unterambtleuten bei der königlichen Landtafel in Königreich Böheimb 
jederzeit ein- oder des anderen Theils auf unsere alleinige Unkosten in besagte königliche 
Landtafel wird einverleibet werden können) nicht nur eigenhändig sowohl von unsern 


211 Barbara und Anna Audrtzk\' von Audrtz. 


Barbora a Anna Üdrckych x Cdröe. 211 


als auch oftbemeldten Herrn Patris Rectoris und Regentis Seiten unterschrieben und mit 
eigenen Petschaften besieglet, sondern auch unten benannte Herren Zeugen (jedoch ihnen 
und denen Ihrigen ohne Nachtheil) zur Mitfertigung ersuchet. So geschehen Prag den 
24. April 1737. 


(L. S.) 

Barbara Margaretha Audertzkyn 
von Audertz nip. 

(L. S.) 
Joannes Heilman 

Socictatis Jesu, collegii ad sanctum dementem 
pro tempore rector mp. 

(L. S.) 

Ernst Malowetz von Cheinow und 
Winterberg mp. 


(L. S.) 

Anna Dorothea Audertzkin 
von Audertz mp. 

(L. S.) 

Franciscus Starzimsky 
Soeietatis Jesu, convictus regens mp. 

(L. S.) 
Joan Carl Bieschin von Bieschin mp. 


Original im k. k. StatUialtcrci-Ari'bive in Prag. 


Original v c. k. miBtodrzitelskem archivu v Praze. 


II. 


27' 


212 


P. Tomal Badetius. 


P. Thomas Budetius. 


212 


1737 

dubna 24. April. 


Studentske nadäni P. Toniäse 

Budetia« 

OpcU kldstera Cistercidkü na Zbraslavi 
P. Tomas Budetius zfidil vedle vönovaci 
listiny ze dne 24. dubna 1737 pri Bene- 
diktinskem honvenU sv. MikuldSe na Starem 
misU Praiskem nadäni se zdkladnim jmSnim 
2000 zL Bynskych k tomu üidu^ ahy z vy- 
nosu kapifdlu vydrzovdni hyli dva irüadici 
po dobu studii humanistickych. 

Na nadäni mäli miti prävo 
V prve radS synove zemfeleho jeho 
bratra Hynka Budetia, totii Ber- 
nard a Josef a jejich potomci. 


Kdyby vsak oba tito synove ne- 
mili muiskeho potomstva, nebo kdyby 
tito potomci nebyli zpüsobili k stu- 
dovdni, bylo by nadäni uröeno pro 
potomstvo dcer po zakladatelovych 
bratrech Karlovi, Danielovi a Hyn- 
kovi a pro potomstvo zakladatelo- 
vych dvou sester Anny Segianovy a 
Judity Mottlovy. 


Kdyby nebylo ani takovychto 
potomkü, nebo kdyby nebyli k stu- 
dovdni zpüsobili, milo prisluseti 
nadäni potomküm Horaidovickeho 
primatora Martina Gregora, vsak 
s tou vyminkou, ze by uzivdni na- 
däni miisili po uplynuti skolniho 
roku odstoupiti pribuznemu Bude- 
fiovskcmu, kdyby se pozdeji nektenj 
hl äs iL 

Presentacni prdro melo nälezeti xiri- 
buznym zakladatelovym v Horazdiovicich zi- 
jicim spoleöni; kdyby fiemohli se pH volbS 
stipendisty shodnouti, mH rozhodnouti opat 
klaStera Zbraslavskeho a kdyby tyi nechtil 
vykonati presentaöni prävo, milo prejiti na 
magisträt v Horaidovicich, 


Stipendiste mili tfikrät denni inodliti 
se modlitbu Päni a Andilske pozdraveni 
anebo 50. icUm; staii-li by se kniiimi, 


P. Thomas Budetius'sche Studenten- 

Stiftung. 

P. Thomas Budetius, Abt des 
Cisterciensersti/tes Königsaal, errichtete mit- 
telst Widmungsurkunde vom 24. April 1737 
beim Benedictiner-Convent zu St. Nikolaus 
in der Altstadt Pra^ eine Stiftung mit detn 
Stammcapitale von 2000 fl. Rheinisch zu 
dem Zwecke, dass aus dem Erträgnisse dieses 
Capitals zwei Jünglinge u^hrend der huma- 
nistischen Studien erlwlten werden. 

Auf den Genuss dieser Stiftung 
sollten zunächst die Söhne seines 
verstorbenen Bruders Ignaz Bude- 
tius, nämlich Bernard und Josef 
und dann deren Descendenten An- 
spruch haben. 

Falls aber diese beiden Söhne 
keine männliche Nachkommenschaft 
haben sollten oder diese Nach- 
kommen zum Studium nicht befähigt 
wären, so sei die Stiftung für die 
Descendenz der Töchter der stifte- 
rischen Brüder Karl, Daniel und 
Ignaz, desgleichen für die Descendenz 
der stifterischen zwei Schwestern 
Anna Segian und Juditha Mottl 
bestimmt. 

Wären auch solche männliche 
Abkömmlinge nicht vorhanden oder 
die vorhandenen zum Studium nicht 
befähigt, dann solle der Genuss der 
Stiftung Descendenten des Horaido- 
tvitzer Primators Martin Gregor 
zukommen, jedoch derart, dass diese 
den sich etwa später meldenden 
Budctius^schen Verwandten den 
Stiftungsgenuss nach Ablauf des 
Studienjahres abzutreten hätten. 

Das Präsentatiomrecht sollte den in 
Horazdiowitz lebenden Verwandten des Stifters 
gemeinschaftlich zustehen ; falls diese in der 
Wahl des Stiftlings sich nicht einigen sollten^ 
hätte der jeweilige Stiftsabt zu Königsaai 
zu entscheiden, und falls dieser das Prä- 
sentationsrecht nicht ausixen wollte, dann 
hätte es auf den Horaichwitzer Magistrat zu 
übergehen. 

Die Stiftlinge sollten täglich dreimal 
das Gebet des Herrn und den Englischen 
Gruss oder den 50. Psalm beten; sollten sie 


213 


P. Tomafi Budetius. 


P. Thomas Budetius. 


213 


mili slouiiti do roka jednu nm za zaMa- 
datele. 

Nyni udili naddni jahoito pe- 
neini c, k. mistodriitelstvi v Praze^ 
setfic horejSich ustanoveni^ na 
presentaci pfihuznych v Horaido- 
vicich hydlicichf a Tcdyi tito se ne- 
shodnoUj na presentaci ohecniho 
zastupitelstva Horaidovickeho, 


Uiivati Ize ho jenpo dobu studii gymna^ 
sijnich. 

Jmini nadaini takUi c. k. mistodrzitd- 
stvim V Praze spravovand öini 5904 zL 8 kr. 

Boöni poiitek obou mist nad^iinich jest 
ustanaven po 105 zl. 


Priester werden, so haben sie jährlich eine 
Messe für den Stißer zu lesen. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung 
als Handstipendienstiftung unter 
Beachtung der obigen Bestimmungen 
von der k, k. Statthalterei in Prag 
über Präsentation der in Horaido- 
witz lebenden Verwandten des 
Stifters und^ falls sich diese nicht 
einigen, über Präsentation der 
Horazdowitzer Gemeindevertretung 
verliehen. 

Der Genuss derselben ist auf die Gymna- 
sialstudien beschränkt. 

Das Vermögen dieser Stiftung, welches 
ebenfalls die k. k. Statthalterei in Prag ver- 
waltet, beträgt 5904 fl. 8 kr. 

Die Jahresgebür der beiden Stiftungs- 
plätze ist auf je 105 fl. festgesetzt. 


/15 + 15kr.\ 
\ Stempel. } 


In nomine sanctissimae et individuae Trinitatis, Amen. 

Ego Thomas Budetius sacri ordinis Gisterciensis monasterii beatissimae virginis Mariae 
de Aula Regia abbas. 

Postquam miserente et favente Deo mihi bonam valetudinem a regia suprema recti- 
ficationis commissione per complures annos subdelegatae rectificationis commissarius con- 
stitutus fuissem et pro exantlatis laboribus meis ac tolerato pondere diei et aestus 
notabilem summam pecuniae soUicite comparassem, eam praeprimis ad exsolyenda debita, 
quibus monasterium gravatum fuit, et ad succurrendum necessitatibus monasterii converti, 
reseryatis mihi duobus millibus florenorum Rhenensium in hunc finem, ut pro gloria Dei, 
pro solatio consanquineorum meorum et apud eos pro pia mei memoria tum in vita, 
tum post mortem meam habenda converterem. Sciens autem me obligatum voto pauper- 
tatis, ne illud o£fendam, reverendissimum ac amplissimum dominum dominum Eugenium, 
sacri ordinis Cistercisensis monasterii beatissimae virginis Mariae de Plassio abbatem, 
Boemo-Lippae praepositum, per Boemiam, Moraviam et utramque Lusatiam visitatorem ac 
vicarium generalem, humiliter pro facultate et apud meum venerabilem conventum pro 
annutu seu assensu, ut cum his duobus millibus Ubere disponere possem, supplicavi, qui 
etiam petitioni meae benigne annuerunt. Obtento igitur utrobique gratioso annutu et 
facultate haec duo millia florenorum Rhenensium in perpetuam fiindationem [ad] duos stu- 
dieses studentes humanioribus sustentandos et quolibet anno vestiendos, reverendissimo 
perillustri ac amplissimo domino domino Antonio Märckel, ordinis sancti Benedicti ad sanctum 
Nicolaum Vetero-Pragae abbati, ejusque venerabili conventui enumeravi et deposui, qui 
me pro tali fundatione irrevocabili apud illos fundanda requisierunt urgente eos ad susci- 
piendam hanc fundationem necessitate et utilitate venerabilis monasterii eorum, qui me 
etiam super depositam hanc pecuniam duorum Tnillium florenorum Rhenensiimi quietaverunt 
et se ad sustentandos loco interesse annui et vestiendos duos studiosos humanistas ex 
consanquinitate mea in perpetuum juxta dispositionem meam obligarunt. 

Dispositio autem mea haec est, ut nempe haec fiindatio sub etymo Budetiana consi- 
gnetur et nominetur, ad quam praeprimis defuncti fratris mei Ignatii Budetü filii, nempe 
Bemardus Budetius et Josephus Budetius, et ab ipsis descendentes in futurum fiUi prae- 
rogativam habeant et constituantur. Quodsi vero ab his duobus filiis deficeret generatio 
masculina vel pro studio inhabiles essent, in defectum illorum succedant in fundationem 
descendentes ex filiabus fratrum meorum Caroli, Danielis et Ignatii, respectu filiarum 
suarum et descendentium ab eis masculorum, item descendentes a duabus sororibus meis, 
nempe Anna nupta Segiana et Juditha nupta Mottliana, et si contingeret, quod etiam 
ex his nunc nominatis masculi deficerent vel inhabiles ad studia forent, eveniente hoc 


*2M 


r. Tonidft liudciiuH. 


P. Thomas Budetius. 


214 


ciiMU pruoHcntcMitur descondentcö ex domino Martino Gregor, primatore civitatis Horazdio- 
wionnHJN, ita tarnen, ut, dum ex mea consanquinitate Budetiana adfuerit habilis ad 
Htiidia, (irogoriani abHoIuto anno studii descendcntibus ex Budetiana consanquinitate 
Htutim locum fundationi» cedant. 

Fundatio V(»ro, ad quam reverendissimus dominus ejusque venerabilis conventus ad 
Nanctum Nicolauni ordinis sancti Benedicti in perpetuum se obligavit, est, quod duos 
HtudioHOH in hac fuudationo existentes communi studiosorum victu sustentare et annuead 
feHtum Hancti patris Bernardi, quod est 20. Augusti, thorace, subucula, pileo, tibialiis, 
iaom()ralil)UH vX sumpor labente tertio anno etiam utrumque pallio vestire velit et se ad 
hoc obligct; color vcstimontorum sit ad placitum reverendissimi domini et venerabilis 
convoiitUH cjusdcm inclyti monasterii sancti Nicolai ordinis sancti patris Benedicti. 

Quod auti^in attinet jus praesentandi ad hanc fundationem perpetuam, illud relinquo 
vi udjudico conKunquinois meis Horazdiovicii existentibus, qui inter se consultabunt, qui- 
nnni mittondi sint, habita semper prae aliis consideratione Budetianorum, ut illi prae 
hIüs lioc bonoticio fundationis fruantur, dummodo habiles sint ad studendum ; quia tarnen, 
Kiout rara concordia est iVatrum, ita et amicorum subinde esse solet, inde, si consan- 
quiiioi ainici circa mittendos ad fundationem convenire non possent vel inter se litigarent, 
oorum dissidentiam et diversum sensum de mittendis ad studia juvenibus reverendissimus 
dominus monasterii Aulao Kegiae pro tunc abbas, ad quem recurrere tenebuntur, dissi- 
dontiam et diversitatem sensuum eorum ipse dirimat et determinet, pro qua gratia eundem 
ouixo poto et supplico, quam determinationem ipsi amici acceptare et servare obligati 
oruut Si tarnen i^everendissirao domino pro tunc abbati monasterii Aulae Regensis res 
onon)sa viderotur et hanc curam habere nollet, tunc lis ad amplissimum magistratum 
HoraKdiovicensom, quem in hoc passu humanissime requiro, devolvatur, qui considerata 
proxima consan(\uimtate meciim sententiam ferat et mittendum ad studia determinet; 
prao Omnibus autom semper prioritatem habeant illi, qui etymon Budetii tenent. Et ne 
oura et labor amplissimi magistratus gratis fiat, parentes juvenis vel ipse juvenis, qui 
im^ fundatione dotorminabitur, toties, quoties ad magistratum discordia circa mittendum 
uovoi\et\ir, tros tloi'enos Rlienenses ofterre et deponere magistratui tenebuntur. Haec 
igitur est dispositio mea circa hanc perpetuam et irrevocabilem fundationem. 

rt autom et ego ex hac optimo animo facta fundatioue et mihi commissum mona- 
storium aliquem fructum spiritualem et diviuam benedictionem, dum vivo, et post mortem 
ivfrigorium animao moae obtineam et senUam, ipsi juvenes studentes omni die tria pater 
uostor et toties salutationem angelicam vel psalmum 50. ^»Miserere mei deus" orare et 
)HTsolvon^ teueantur. lusuper si qui ex his, qui hac fundatione saltem per quatuor annos, 
et multo magis, si per tota humaniora (nam absolutis humauioribus ipsi sibi de victu 
piwideant in futurum) gavisi fuerunt, in sortem sacerdotum ordinati fuerint, tunc omni 
anno unani miss^im pro anima mea oelebrare non diAioultentur, sed potius eam grate 
jH^i^olvant. Kt haeo est mea mature poriHMisa dispositio hujus fundationis, quae, ut sta- 
bilior et irr^^vooabilis jH^rmaneat^ alte nominatum reverendissimum dominum Tisitatorem 
ac vicarium gtnun':^lem pro oorn>boratione hujus disin^sitionis humiliter requisivi, qui gra- 
no>o eam subsoripsit et siirillo suo oommuniviu quod et nos utrinque contrahentes una 
cum iK^>tris vonerabililms cvuiventibus feoimus atqne subscriptione manuum et sigillonim 
appiYSNi\nubus in triplici ae\iuali exomplari ai\|ualiter sonante in verbis et sensu, quonun 
uuum apud xenon^bile mov^asterium s;uu*ti Nicolai, altonim Aulae Regiae et tertium apud 
seniott-m Hudctiam veU si hi doticiant^ apud seniorem c^^nscinquineum Horazdiovicii exi- 
>lcnlem wn>enabitur> cv^nvK^mvimus, Actum in mouasterio de Aula Regia die 24. Aprilis 


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215 P. Tomas Budetiu». P. Thomas Budetius. 215 

Hanc piam fundationem et coventionem ratam habeo et approbo atque autlioritate 
Ticariali confirmo. Datum Plasii die 26. Septembris anno 1737. 

(L. S.) Evgenius abbas Plasii, 

vicarius generalis. 

CoUatum, et concordat cum suo originali do verbo ad verbum. Horazdiovitii die 
1. Mai 1789. 

(L. S.) Bürgermeister und Rath allda. 

Martin Sstegel mp., Wenzl Radnitzky mp. 

pro tempi)re Burger-Meistor. Syndieus. 


Original overenelio opisu v c. k. mistodrzitelskcm Original der beglaubigten Abschrift im k. k. 

archivu v Praze. Statthalterei-Arehive in Prag. 


216 


P. Johann Faulstig. 


P. Jan Faahtig. 


216 


1737 

Mai 20. kvetna. 


P. Johann Faulstig'sche Studenten- 
Stiftung. 

P. Johann Faulstig, Pfarrer zu 
Ploscha, hat im Jahre 1737 bei dem St 
BartholomäuS'Convict in Prag eine Stiftung 
mit einem Capitaie von 3000 fl. Rheinisch 
für einen Jüngling errichtet. 

Das Präsentationsrecht für diese Stif- 
tung behielt sich der Stifter für die Zeit 
seines Lebens selbst vor; nach seinem Tode 
sollte es dem jeweiligen Hammelburger Pfarrer 
zustellen. 

Die Stiftungsverwaltung und Aufsicht 
über die Stißung räumte der Stißer dem 
gedachten Jesuiten-Convicte ein, welche das- 
selbe auch übernahm. 

Der Stiftung hatte, so lange er im Ge- 
nüsse der Stiftung stand, täglich zu Ehren 
der fünf Wunden Christi fünf Vater Unser 
sammt dem englischen Gruss zu beten. 

Der StifÜing genoss die Stiftung während 
der unteren wie auch der philosophischen 
Schulen und theologischen Studien, jedoch 
erst von der principi angefangen, 

Anspruch auf die Stiftung 
hatten: 

1, Zum Studieren taugliche Jüng- 
linge aus der Verwandtschaft des 
Stifters, vorzugsweise Descendenten 
des Pilsner Bürgers und Hutma- 
chers Johann Peter Wanckel; bei 
deren Abgang 

2. Hammelburger Söhne. 

Nach der Aufhebung der Jesuiten-Se- 
minarien wurde diese Stiftung in eine Ha n d- 
stipendienstiftung umgew andelt 
und wird als solche gegenwärtig von 
der Tc. h. Statthalterei in Prag über 
Präsentation des jeweiligen Pfar- 
rers zu Hammelburg im üntermain- 
kreise in Bayern ohne Beschrän- 
kung auf eine bestimmte Lehran- 
stalt an Anspruchsberechtigte ver- 
liehen. 

Eine geraume Zeit hindurch wurden die 
Interessen des Stiftungscapitals an zwei 
Studierende als Handstipendien vergeben und 
erst seit dem Jahre 1867 wird wieder nur 
ein Studierender betheilt. 


Studentske nadani ?. Jana 
Faulstiga. 

Fardr Blaiimsky P. Jan Faulstig 
zfldil roku 1737 kapitalem 3000 zl. Rynskych 
V konviktä sv. Bartolomäje v Praze nadani 
pro jednoho jinocha. 

Presentaöni prdvo vyhradil si na fas 
sveho zivota ; po jeho smrti milo pfisluseti 
faräfi v Hammelburgu. 


Sprävu nadani a dohled na nä svifü 
zakladatel zminänemu jesuitskemu konviktu, 
jeni take prdvo to na se vzal. 

Stipendista mSl, dokud uiivdl nadani, 
modliti se ku pocte pöti ran Kristovych 
dennä pStkrdt Otöends s Andilskym pozdra- 
venim. 

Stipendista uzival nadani ve Skoldch 
niUich jakoz i filosofickych a po dobu studii 
bohosloveckych, ale teprve od principi podi- 
naje. 

Prdvo na nadani mili: 

1. k studiim zpüsobili jinosi 
z pfibuzenstva zakladatelova, zvldiie 
potomci PlzeAskSho möStana a klo- 
bouönika Jana Petra Wanckela, 
kdyby takovych nebylo, 

2. synkovS z Hammelburgu. 

Po zru^eni jesuitskych semindfü pfe- 
mSnino nadani v pen^ini i udili je 
nyni v teto zpüsobi c. k. mistodrii- 
telstvi V Praze na presentaci fa- 
rafe v Hammelburgu v Bavorskem 
kraji Dolnomohanskem bez obme- 
zeni na uröity vyuöovaci üstav 
iadatelüm oprävnönym. 


Po delsi dobu vypldceny üroky nadai- 
nlho jm^ni dv^ma studujicim a teprve od 
roku 1867 podili se zase jetiom jediny. 


217 P. Johann Faulst ig. P. Jan Faulstig. 217 

Der Genuss der Stiftung dauert währetid Naddni he uHvati ve sttidUch gymna* 

der Zeit der Gymnasial- und eventuell der sijnich, po pfipadi bohosloveckych. 
theologischen Studien. 

Das Stiftungsvermögen verwaltet die Nadaöni jmini c. k. mistodriüelstvim 

Böhmische h. k, Statthcdterei ; es beträgt v Praze spravavane, öinl 20,374 zl. 97 kr. 
gegenwärtig 20,374 ß. 97 kr. 

Die Jahresgehür des Stipendiums ist Rocni stipendimn z n^ho jest ustanoveno 

auf 400 fl. festgesetzt. *) na 400 zl. *) 


In nomine sanctissimae et individuae Trinitatis Patris et Filii et Spiritus sancti. 
Amen. 

Ego Joannes Faulstieg, sacrosanctae theologiae baccalaureus formatus et in archi- 
dioecesi Pragensi curatus Ploschensis, omnia, quae benefica Dei manus mihi largita est, 
pro Dei gloria reddendi desiderio, simul et christiana erga propinquos et conterraneos 
meos charitate permotus, cum gratiosissimo, quorum interest, annutu pro uno adolescente 
in inclyto convictu Societatis Jesu Pragae ad sanctum Bartholomaeum tarn quoad victum, 
quam amictum tenore praesentium fundationem perpetuis temporibus Talituram facio ac 
admodum reverendo ac eximio patri Joanni Heilman e Societate Jesu, sacrosanctae theo- 
logiae doctori, inclyti collegii ejusdem Societatis Pragae ad sanctum Clementem pro tem- 
pore rectori dignissimo, tria millia florenorum Bhenensium in manus tradi et consignan 
facio cum omni jure quomodocunque de his tribus millibus disponendi, prout nempe in 
bonum intentionis meae magis expedire videbitur. 

Declaro his pariter, quod admodum reverendos ac eximios patres regentes ad nuUam 
de acceptis et expensis hujus.fundationis meae reddendarum rationum obligationem prae- 
terquam Deo et superioribus suis adstrictos velim. 

£x adverso autem promittit laudatus admodum reverendus ac eximius pater rector 
suo et suorum successorum nomine, quod adolescentem, quem eidem ego, quamdiu vixero, 
praesentabo aut a morte mea admodum reverendus ac eximius dominus parochus Haminel- 
burgensis, quiscunque pro eo tempore fuerit (quem ejusque successores, ut jus hoc prae- 
sentandi in perpetuum acceptent, amicissime requiro), praesentaverint, ad hanc meam 
fundationem suscipere et supremam curam et inspectionem habere non gravabitur, ut 
taliter susceptus adolescens juxta specificationem propositam ab admodum reyerendo ac 
eximio patre Francisco Starzimsky e Societate Jesu, inclyti convictus pro tempore regente, 
gaudeat sequentibus, videlicet: 

|mo pg]. annum scholasticum victu caesareis ecclesiasticis alumnis communi, 

2^^ quotannis novo ex integro vestitu, in quem impendantur floreni viginti, 

3'*^ singulis trienniis, a primo incipiendo, novo pallio, decem florenis comparando, 

4*^ quotannis in vicem lotionis sex florenis, 

5^ pro lotrice sex florenis, 

6*® pnlvinaribus a convictu praebendis, utpote quae ex tanta loci distantia advehere 
difficillimum accideret, 

7™® adhuc extra pro uno pari calceorum et tibialium aestivorum duobus florenis 24 
cruciferorum, 

8^® pro Charta uno floreno et, si humanista fuerit, libris pro classe sua requisitis, 

9"® pro sustentatione et habitatione tempore vacationimi extra convictum aut pro 
viatico in discessu ex fundatione Septem florenis, 

lOmo qui ad sacerdotium pervenerit, nova clerica sacerdotali et pallio cum reliquis 
ad ejusmodi integrum vestitum requisitis. 

Quicunque autem ad fundationem hanc suscipietur, obligabitur sub disciplina con- 
victus praefati more aliorum alumnorum se morigerum et legum convictus observantem 
exhibere atque in studia ea diligentia incumbere, ne mentem fundatoris deludat, funda- 


♦) Die Verhandlung wegen entsprechender Er- *) Prave jedna se o pHmerene zvySeni roÖniho 

höIiuDg dieser Jahresgehür aus den bisher capitali- pozitku z dosavadnich uklädauych üspor, po pH- 

8ierten£r»pami88en, eventuell wegen Creierung neuer pade o utvoreni novych mist. 
Stiftungsplatze ist im Zuge. 

IL 28 


218 P. Jobann Faulstig. P. Jan Faulstig. 218 

tiouis fructum perdat et sie justam Dei et superiorum iram in se provocet ; verum dignum 
se reddat fundatiouis usu et beneficio atque spem bonam, quod subinde in utile promo- 
vendi divini honoris et gloriae instrumentum evadet, faciat. Quae cuilibet neo-alumno 
statim in admissione inculcari enixe flagito; quod si nihilominus, quod absit, indignis 
fundatione modis se gereret legesque convictus ordinarias notorie ac contumaciter negli- 
geret incorrigibilemque se exhiberet, ut etiam arbitrio admodum reverendi ac eximii 
patris rectoris fundatione privandus videretur, sit omnino apud memoratum reverendum 
ac eximium patrem rectorem potestas ex fundatione eum removendi aliumque in ejus 
locum expetendi et substituendi. 

Praeter supra memorata obligabitur demum etiam ejusmodi adolescens (non tarnen 
sub peccato) pro me, quamdiu mea fundatione fruetur, quotidie in honorem quinque 
vulnerum Redemptoris nostri quinquies Pater et Ave orare. 

De praesentatione ejusmodi adolescentis admodum reverendum ac eximium domiuum 
parochum Hammelburgensem ejusque successores, jus praesentandi in se recipientes, fira- 
teme et humillime rogo: ut 

1™" in singulis praefatae fundationis vacantiis aliquem de propinquitate mea, ipsis 
perspectum, eapacem studiorum praesentent; inter quos omnibus praeferendi sunt descen- 
dentes et studiorum capaces a Joanne Petro Wanckel, cive et pileatore Pilsnensi in 
Bohemia, consobrino meo ; quodsi quandoque ex propinquitate mea non reperiatur juvenis 
ad studia aptus, pro tunc substituatur a praefato admodum reverendo ac eximio domiuo 
paroeho aliquis filius Hammelburgensis ; praesentatus autem quiscunque (non tarnen ante 
absoluta principia) tarn per humaniora, quam altiora studia seu philosophica seu theolo- 
gica hac fundatione frui poterit; 

2***^ ut admodum reverendo ac eximio patri rectori indignum fundatione removenti 
nequaquam contrarientur, verum ab hac remotione intellecta mox alium magis obsequentem 
et eapacem substituere contendant, fructibus fundationis caeteroquin pro rata temporis 
intermissae substitutionis inclyto convictui obventuris. 

Ad cujus rei perpetuam memoriam et in praefatorum omnium indubitatam fidem 
liujus meae in vivis ad piam causam factae fundationis donationisque publicum hoc instru- 
mentum sub quadruplici exemplari confeci, illudque sigillo meo signatum propria manu 
subscriptum tradidi, atque ut pariter ab admodum reverendo ac eximio patre provinciali, 
uti et ab admodum reverendo ac eximio patre rectore nee non admodum reverendo ac 
eximio patre pro tempore inclyti convictus regente communiretur unumque exemplar in 
venerabili collegio sancti Clementis, alterum in inclyto convictu, tertium apud seniorem 
amicum, quailum denique Hammelburgi apud admodum reverendum ac eximium dominum 
parochum asservetur, impetravi. Pragae vigesima Maii anno millesimo septingentesimo 
trigesimo septimo. 

(L. S.) Joannes Faulstig, 

parochus Ploschae, fuudator mp. 

(L. S.) Franciscus Wentzl 

Sorietatis Jesu, proviiiciae Boemiae praepositus provinoialis mp. 

(L. S.) Joannes Heilman 

Societatis Jesu, collegii ad sanctum C lernen t«m Pragae rector mp. 

(L. S.) Franciscus Starzimsky, 

Societatis Jesu, pontificio-caesaivi convictus regens mp. 


Original im k. k. Statthalteroi-Arohivc zu Prag. Original v archivu c. k. mistodrzitelstvf v Praze. 


2H> 


Georg Czapek. 


Jiri Öapek. 


219 


1737 

September 1. zafi. 

Georg Czapek'sche Studenten-Stiftung. Studenteke nadäni Jiribo Capka. 


Georg Czapek^ Bürger und Baths- 
mann in Wittingau, übergab im Jahre 1737 
dem Wittingauer Magistrate ein Capital von 
1000 fl. Bheinisch zur Errichtung einer 
Stiftung für einen bedürftigen, zum 
Studieren tauglichen Knaben aus 
seiner Wittingauer Freundschaft 
in der absteigenden geraden oder 
Seitenlinie und in Ermangelung 
eines solchen für einen armen, aus 
Wittingau gebürtigen Knaben über- 
haupt, welch' letzterer jedoch einem 
sich später meldenden Anverwandten 
den Stiftung sgenuss nach Schluss 
des Schuljahres abtreten sollte; 
schliesslich für einen armen Li- 
schauer Knaben aus der Höferischen 
Freundschaft, welcher die Lischauer 
Stiftung nicht gentessen könnte. 

Das Präsentaiionsrecht räumte der 
Stifter dem Wittingauer Magistrate ein, 
welcher der obigen Bestimmung gemäss immer 
V07' allen anderen einen Knaben aus der 
Verwandtschaft des Stifters, und zwar se- 
cundum gradus jnraerogativam auszuwählen 
hatte. 

Der Stiftung wurde verpflichtet, für den 
Stifter und seine Freunde wenigstens täglich 
drei „Vater Unser" und den Englischen 
GrusSy dann den Glauben zu beten, und wenn 
er Priester werden sollte, des Stifters und 
des Wittingauer Magistrates öfters in der 
heiligen Messe eingedenk zu sein. 

Gegenwärtig tvird diese Stif- 
tung von der Je, k, Statthalterei über 
Präsentation des Wittingauer Ge- 
meindeaus Schusses verliehen. 

Der Genuss der Stiftung dauert durch 
alle Schulen. 

Das Stiftwngsvermogen wurde früher 
vom Magistrate in Wittingau verwaltet, steht 
jedoch gegenwärtig in Verwaltung der k, k, 
Statthalterei in Prag ; es beträgt 1921 fl. 64 kr. 

Die Jahresgebür des Stipendiums ist 
auf 64 fi, festgesetzt, 

IL 


MSsian a radni Trebonsky Jiri Öapek 
odevzdal vrocel737 Tfebofiskemu magisträtu 
kapital 1000 zl, Rynshych na zfizeni naddni 
pro jednoho chudobneho, k studo- 
vdni zpüsobileho chlapce ze sveho 
Tfebonskeho prdtelstva v sestupne 
cdfe prime nebo poboöne, a kdyby 
takoviho nebylo, pro chudeho z Tfe- 
bon6 rodileho chlapce vübec; tento 
mil by vsak nadäni pribu znemu, 
kdyby se jaky pozdSji hläsil, po 
skonceni skolniho roku postoupiti; 
V posledni fad6 pak uröil je pro 
chudeho hocha Lisovskeho z präteU 
stva Höferovych, kdyi by takovy 
nadäni Lisovskeho u^ivati nemohl. 


Presentacni prävo vyhradil zakladatel 
Trebonskemu magisträtu, jenz mSl podle ho- 
rejsiho ustanoveni zvoliti vidycky prede vse^ni 
jinymi hocha z pribuzenstva zakladatelova, a 
to secundum gradus praerogativam. 


Stipendista byl povinen, nvodliti se za 
zakladatele naddni a jeho pfätely denm 
aspon trikrät Otöends a pozdraveni andilske 
a vyznäni viry, a kdyby se stai knizetn, mel 
pamatovati öastSji na zakladatele a Tfe- 
boOsky magistrdt pfi msi sv, 

Nyni udili naddni c. k. misto- 
driitelstvi v Praze na presentaci 
obecniho vyboru v Tfeboni, 

Uzivati Ize naddni po vsechny skoly. 

Nadacni jmSni, drive magistrdtem v Tfe- 
boni spravovane, nalezd se nyni ve sprdv6 
c, k, mistodrzitelstvi v Praze a Hni 1921 zl, 
64 kr. 

Rocni Stipendium jest ustanoveno na 
64 zl 

28* 


220 Georg Czapek. JiH Capek. 220 

In Namen der allerheiligsten und unzertheilten Dreifaltigkeit, Gott des Vaters, Gott 
des Sohns tind Gott des heiligen Geistes. Amen. 

Kund und zu wissen seie hiemit vor jedermänniglich, besonders aber da, wo es von- 
nöthen: Nachdeme der Ehrenfeste Herr Georg Czapek, Burger und Rathsverwandter der 
Stadt Wittingau, zu Beförderung der grösseren Ehre Gottes des Allerhöchsten, seiner 
allerheiligst- übergebenedeitesten jungfräulichen Mutter Mariae und des heiligen Joannis Ne- 
pomucem, wie auch zur Beförderung des Bömisch-katholischen Glaubens auf einen armen 
Studenten von seiner Freundschaft und, wann da keiner vorhanden wäre, auf eines von 
der Stadt Wittingau Kindern eintausend Gulden Rheinisch mit dem Beding vermachen 
thuet« dass von denen verfallenen Interessen auf erwähnten Studenten die Kost und 
Kleidung bestritten und solcher Gestalt diese Interesse successive von einem auf den 
andern derlei studierenden Knaben verwendet werden, derjenige aber doch änderst nicht, 
als mit des löblichen Magistrats zu Wittingau insgesambter Praesentation und Gutbefund 
darzu gelangen könne und möge, weshalben dann eingangs gedachter Herr Georg Czapek 
erwähnten Magistrat (in Ansehung, dass der Stadt Wittingau Kinder ihr Aufkommen dar- 
durch haben und zu etwas Guten befördert wurden) über solchen Knaben fleissige Obsicht, 
auf dass sothanes Geld an ihme nicht vergeblich angewendet werden möchte, so viel als 
möglich zu tragen, verbindlich ersuchet, wie nicht minder demselben Magistrat die Macht, 
dergleichen aus seiner Freundschaft, die sich nur auf die Wittingauer allein extendiren 
solle, und wann keiner da wäre, aus der Stadt Wittingau taugliche Knaben zu praesen- 
tiren, einräumen thuet, im Fall aber von denen Höferischen nur pure zu Lischau sich 
einer sehr arm und bedürftiger Knab, der die Lischauer Fundation nicht genüssen kunte, 
mit der Zeit finden und anmelden thäte, in jenen Fall wird auch auf ihme, jedoch ohne 
aller Gonsequenz, nach Gutbefund des löblichen Magistrats zu reflectiren sein ; als seind : 

Erstens, zufolge dieser Disposition und Vollziehung des löblichen Willens sodann 
auf derlei einen Knaben sothane tausend Gulden Rheinisch einem löblichen Wittingauer 
Magistrat übergeben worden, auf dass derselbe über solches Capital gute Obsicht tragen 
und von denen verfallenden Interessen dem Knaben nicht allein in der Kost, insoweit 
sich das Interesse erstrecken wii*d, unterhalten, sondern auch alljährig ihme die Kleidung 
beischaffen möchte, so ohnverbrüchlich und unwiderruflich gehalten werden solle. 

Änderten s. Wird zwar der Wittingauer Magistrat die Macht haben, einen zum 
Studiren tauglichen Knaben zu dieser Fundation zu praesentiren, jedoch wann ein der- 
gleichen Knab aus des HeiTn Fundatoris, auch folglich dessen Herren Erbens in abstei- 
gender recta oder Seitenlinie, das ist zu Wittingau, befindlich wäre, soll erauf keine Weis 
praeteriret und ihme ein frembder vorgezogen werden, sondern erwähnter Magistrat wird 
verbunden sein, solchergestalten einen oder eben denselben verwandten Knaben secundam 
gradus praerogativam, so oft als die Fundation ledig sein wird, fordersamb und vor allen 
anderen, in Ermanglung aber dessen sodann erst einen anderen aus der Stadt Wittingau 
gebürtigen, jedoch einen armen und bedürftigen, ohne allen höheren Ansehen zu praesen- 
tiren, mit dem ferneren Zusatz, dass, wann auch schon ein anderer vorgestellter Knab 
die Fundation wircklich genüssen thäte, selbter doch einen solchen Befreundten (der in- 
zwischen zum Studiren erwachsen und tauglich worden) auch vor Verfliessung der sechs 
Studieigahren derer niedrigen Schulen zu Ende des laufenden Jahrs zu weichen schuldig 
sein solle. Was aber 

Drittens, das übrige[betrifftl, so der Knab zu seiner Aushaltung, Fortsetzung der 
Studien und Nothweiuligkeiten brauchen wird, als Federbett, Wasch, Wäscherin und zur 
Schul bedürftige Bücher, Papier, oder sollte ihme mit Zuschickung Gottes dann und 
wann ein Unbass zustossen, die Medicamenta oder Arzneien, wie dann auch [wann er] 
eines Listructoris vonnöthen hätte, so wird und soll derselbe mit besagten Nothwendig- 
keiten und darzu gehörigen Expensen von seinen Eltern oder Befreundten versorget werden. 

Viertens. Solle ein solcher Knab tauglich zum Studiren sein, damit das Geld 
an ihme nicht umsonst und vergeblich angewendet wurde, dabei auch für den Herrn 
Fundator und seine Freunde zu beten und wenigstens täglich di-ei Vater unser und 
englische Gruess, dann ein Glauben zu dieser Intention aufopfern, anbei aber sich jeder 
Zeit fromb, ehrbahr, fleissig und gehorsam gegen seine vorgesetzte Obere, auch in allem 
obsichtig und embsig aufzutuhi-en haben und schuldig sein wird; sollte nun aber ein 
solcher Student mit der Zeit zu dem geistlichen Stand gelangen, als wird ihme obliegen« 
nicht nur allein des Herrn Fundatoris, sondern auch eines löbhcheu Wittingauer Magistrats 


221 OeOTg Czapek. JiH Capek. 221 

öftermalen mit einem Memento in der heiligen Mess ingedenk zu sein. Und wird diese 
Fundation vor alle und jede Zeiten die Ciapkische heissen, diesen und keinen anderen 
Namen behalten, wie sie dann auch von nun und auf ewig dem löblichen Wittingauer 
Magistrat zur Verpflegung gänzlich vollmächtig überantwortet und anvertrauet wird, nicht 
minder dero Protection, wachtsamber Obsicht und Sorgfalt anbefohlen sein, auch oban- 
gefuhrtermassen in ihrem Lauf beschützet und erhalten werden. Sollte dann 

Fünftens, aber etwan ohne aller Schuld nach möglicher menschlicher Beflissenheit 
des löblichen Magistrats mit sich ungefähr ereignenden Zeiten das Capital vor 6 oder 
5 Gulden pro cento nicht können noch mögen elociret werden, sondern die laufende 
Interesse gemindert wurden, wie dann auch schwere und ungewöhnliche Theuerung oder 
was sonsten immer vor unversehene und keiner Weis oder Seiten besträfliche Unglücks- 
falle, casus und Zeiten (welche Gott gnädigst abwenden möge) sich ereignen und zu- 
stossen möchten oder könnten, sodann wurde weder oftgedachter Magistrat solchergestalt 
schuldig sein, alles jenes zu geben und dem Studenten mitzutheilen, was ihme sonsten 
und vorhin von denen ä 6 oder 5 Gulden pro cento abgeworfenen Interesse zu verschaffen 
bewilliget und verschrieben worden, sondern tali casu gemäss derer geminderten Interessen 
pro rata et proportione dererselben nach Gutbefund und Ausgleckung wird zu verfahren 
und sich zu halten sein. 

Zu wahren Urkund dessen ist dieses Instrumentum fundationis nicht nur allein von 
den Herrn Fundatore und hierzu erbetenen Herrn Zeugen (jedoch ihnen und denen ihrigen 
ohne Nachtheil) eigenhändig unterschrieben, sondern auch mit gewöhnlichen Insiglen 
bekräftiget worden, und wird sothanes Instrumentum mit Bewilligung eines löblichen 
Magistrats in die hierzu gewidmete Stadtbücher jederzeit einverleibt werden können. So 
geschehen Stadt Wittingau, den 1. Septembris anno 1737. 

(L. S.) Georg Johann Cäapek, 

Fundator. 

(L. S.) Wenzel Anton Haass, 

als Zeug. 

(L. S.) Anton Max. Wondra, 

als Zeug. 

Dass obstehende Copia mit dem wahren Originali von Wort zu Wort gleichstimmig 
seie, wird unter den Stadtinsigl wissentlich verificiret. Signatum Stadt Wittingau den 
4. Novembris 1776. 

(L. S.) Burgenneister und Rath allda mp. 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- Overeny opis v archivu c. k. mistodrzitelstvi 

Archive zu Prag. v Praze. 


222 


Frantiick Alexander Ilana. 


Franz Alexander Uana. 


222 


140, 


1738 

dubua 28. April. 


8tudentske iiadaiii Fraiitiska 
Alexandra Hany. 

Mestan a rculnt Plzensky Frantisek 
Alexander Hana venoval dne 28. dtibna 
1738 pro pripad smrti 500 zh na zfizeni 
nadäni pri jesuitskcm semindri sv. Frantiska 
Xaverskeho na Novem mösU Prazskem a 
ustanovil^ ie naddni slouziti nui k snadwj' 
simu studovdni jednoho diskantisty 
neb altisty, ale vzdy Plzenskeho 
mösiskeho st/nka, az do skonceni 
rhetoriky. 


Po zriiSeni jesmtskych semindrü hylo 
naddni prem^icno v penc^ni^ i trvd v teto 
zpüsob^ podnes a udili je nyni c. k, 
mistodrzitelstvi v Praze na presen- 
taci obecniho zastupitelstva Plzen- 
skeho, 

Uzivdni jeho obniezeno jest na stiidie 
ffymnasijnL 

Nada^ni jnieni nyni taktcz Ceskym c, k, 
mistodrzitelstvim spravovaiie, eint 1964 zl. 
96 kr. 

Rocnl plat stipendia jest ustanovcn na 
60 zl*) 


Franz Alexander Hana'sche Stu- 
denten-Stiftung. 

Franz Alexander Hana, Bürger 
iDid Rathsmann in Pilsen, hat unterm 
28, April 1738 letztwillig 500 fl. zur Er- 
richtung einer Stiftung beim Jesuiten-Se- 
minar St. Francisci Xaverii in der Neustadt 
Prags gewidmet und bestimmt, dass diese 
Stiftung zur Erleichterung des Studiums fü r 
einen Diskantisten oder Altisten, 
jedoch stets für ein Pilsner Stadt- 
kind, welches der Pilsner Magistrat 
präsentieren wird, bis zur Absol- 
vierung der Rhetorik dienen soll. 

Nach der Außebung der Jesuiten-Semi- 
nar ien tvurde diese Stiftung in eine Hand- 
stipendienst ift u n g umgewandelt, als 
welche sie noch heute fortbesteht uml von 
der k. k. Statthalterei in Prag über 
Präsentation der Gemeindevertre- 
tung von Pilsen verliehen wird. 

Der Genuss derselben ist auf die Ggmna- 
sialstudien beschränkt. 

Das Stiftungsvermögen, welches gegen- 
wärtig ebenfalls von der Böhmischen k. k. 
Statthalterei verwaltet wird, beträgt 1964 fl. 
96 kr. 

Die Jahresgebür des Stipendiums ist 
auf 60 fl. festgesetzt. *) 


Oustni posledni vüle neboztika vzactne urozeneho a statecnelio vladyky, pana Frau- 
tiäka Alese Hany, nekdejsiho mesteaina a spoluradmho krälovskeho a krajskeho mesta 
Plzne etc., jak näsleduje: 

Ted jmenovany pan Frantisek Ales Hana dne 28**® mösice dubna pritomneho 1738 
roku z veöera okolo hodiny osme poloviöneho orloje nas k sobe schvälne pozädal, a kdyz 
do pfibvtku jeho jsme se uchylili, jeho sice nemoci skliöeneho, vzdy ale pfi dobrem 
a zdravem rozumu, tez dobre a vidy pfitomne pameti na postylce leziciho jsme vynasli, 
od nfeho tuä posledni vüli jeho pofizeni doslejchali nasledujicim spüsobem: ze kdyby 
nejvysSimu fiditeli vSeho stvofeni i v teto nemoci na vecnost bud na dlouze neb kratce 
poYolati se oblibiti räöilo, po rozlouceni se dusi nesmrtedlnou s hfiänym telem, by pfed 
trünem boi^ske velebnosti neskonöene se väemi svatymi se radovala, skrze svatych pet ran 
Vykupitele sveho porouci, telo pak, jenz z truple zeme poslo, pocestnym spüsobem, jak 
pfisluSi, vsak beze vsi pompy neb sprostneho näkladu v chramu Pane svateho Barto- 
lomeje mezi oltafem vzacne pameti pana Frantisqa Mestle, nekdy pana primatora, a ol- 


*) Od 1. Hjna 1886 byl zvysen na 80 zl. sf . 
psani nada^ni listiny se pravü jedua. 


*) Vom 1. October 1886 wurde die Jahres- 
gebür auf 80 ri. erhöht. Die Verbriefung dieser 
Stiftung ist im Zuge. 


223 Frantisek Alexander Hana. Franz Alexander Hana. 223 

tafem svateho Bocha prostfedkem jdouc pohfbeno byti vroucne zadal. Däleji ihned pfi 
zacatku vyjeveni sve posledni völe z prvniho manzelstva tri duchovni pany syny, totiz 
Patera Bartolomeje fadu svateho Sluzebniküv panny Marie, Patera Frantiska a Patera 
Jozefa, oba z Toyarysstva JezisoTa, tez z tf etiho manzelstva dcerusku Mariandlicku a pani 
manzelku svou Lidmilu za prave dedice jmenoval a zridil s timto vyjevenim: ze kterak 
jiz sice strany pana syna Bartolomeje s jeho predstavenymi vrchnimi dokonale narovnani 
jak na pozfistalost nebozky pani matefe a respective prvni pani manzelky Barbory nekdy 
Hanove rozene Stehlikove z Czenkowa, tak na budouci pozfistalost otcovskou byl konten- 
tiroval die majici jiz za sebou hlavni kvitanci, s tun podobnym spfisobem iii s predsta- 
venymi duchovnima pany z Tovarysstva Jezisova na miste Patera Frantiska die majiciho 
instrumenta na 1000 zlatych se nrovnal a tak nasledovne panu Paterovi Jozefovi z tehoz 
Tovaryästva jmenem obeho 1000 zlatych Rejnskych jest odkäzal a k tomu jeste z obzvläätni 
otcovske läsky jim vsem tfem pänüm synfim, a sice jednomu kazdemu in individuo k jich 
vlastni disposici per 100 zlatych Rejnskych, a tak v sume 300 zlatych jest praelegiroval. 

Za druhe i pozfistavajici dalsi dediöne massy po sräzce funeraliich, legätüv a 
jinych passivnich dluhfiv, jak in mobilibus, tak in immobilibus, Mariandlidku dceru a pani 
manzelku svou Lidmilu, a to kazdou do polovice, za dedice byti ustanovil, doufajice, ze 
taz dceruska i pani manzelka s modlitbou Pane, totiz Otce nä§ etc. vroucne se mo- 
dliti budou. 

Za tf eti i tyto nasledujici legata, v§ak toliko podle NB. pohodlnosti vzacne pani 
vdovy, k snadäimu jich odbejväni odvedsti a zapraviti poruöil: 

JPrimo do seminarium svateho Frantiäka Xaveria na Novem meste Prazskem pro 
snadäi vychovani in studiis jednoho discantistae neb altistae, vsak Plzenskeho synka, 
ktereho by koliv toliko slavny magistrat presentirovati raöil, usque ad Rhetoricam inclu- 
sive, odkäzal kapitalu 500 zlatych, tyz aby na jisty misto a 5 pro cento se dal, a roöite 
25 zlatych temuz seminarium se odevzdalo. 

Kterezto oustni posledni pofizeni ze neboztika vzacne pameti pana Frantiäka Alese 
Hany vlastni vfile jest byla, to my ni2e zejmena podepsani virou nasi, cti a svedomim 
(näm vsak a budoucim dedicüm nasim beze §kody) tuto v pravde vysvedcujeme. 

Tomas Mühlwentzl. 
Antonin Bernard Hammer. 

2e pfedchazejici vcjpis oustni posledni vfile neboztika vzacne pameti urozeneho 
a statecneho vlädyky pana Frantiska Alese Hany, nekdejsiho meätenina a spoluradniho 
kralovskeho a krajskeho mesta Plzne, svym pravym originalem od slovu k slovu se srov- 
nävä, my purgmistr a rada kralovskeho a krajskeho mesta Plzne moci pfitisknute peceti 
nasi mestske nasvedcujeme. Jenz se stalo dne 27. Octobris 1739. 

(L. S.) 

Original v archivu c. k. mistodrzitelstvi v Praz«. Original im k. k. St atthalterei -Archive zu Prag. 


224 


P. Wenzel Florian Herites. 


P. Vaclav Florian Herites. 


224 


1738 

October 18. rijna. 


P. Wenzel Florian Herites'sche 
Studenten-Stiftung. 

Kraft der Widmungsurkunde vom 18. Oc- 
tober 1738 bestimmte P. Wenzel Florian 
HeriteSy Pfarrer in Kuttenthal, dass jenes 
Capital von 1600 fl,, welches er der Stadt 
Horazdowitz gegen 5^/q Zinsen dargeliehen 
hatte, nach seinem Tode (für die Zeit seines 
Lebens behielt sich der Stifter das Disposi- 
tionsrecht bezüglich des gewidmeten Capitals 
vor) zu einer Stiftung vertcendet tverde. 

Zu dieser Stiftung berief der 
Stifter zwei zum Studieren taug- 
liche, von seinen Brüdern oder 
Schwestern abstammende Jüng- 
linge; hiebei ordnete der Stifter an, dass 
den Elteim die Wahl der Schulen freistehen 
und dass denselben das Stiftungserträgnis 
ungeschmälert ohne Rücksicht darauf aus- 
gezahlt werden solle, ob ihre Söhne bereits 
im Genuese einer Stiftung stehen oder sonst 
welche Unterstützung aus einem Seminarium 
beziehen. 

Falls sich aus den Söhnen der 
stifterischen Brüder Josef und 
Mathias oder der Schwestern des 
Stifters kein zum Studieren 
fähiger finden sollte, hätten die 
Jünglinge der Geschwisterkinder 
und Seitenfreunde des Stifters das 
Anrecht auf die Stiftung. 

Würde jedoch der Herites^sche 
Stamm derart erlöschen, dass kein 
Zweig desselben mehr, weder männ- 
lichen noch tceiblichen Geschlechtes, 
ausser den C oll at er al verwandten 
vorhanden wäre, dann sollten diese 
letzteren Verwandten, falls sie die 
Verwandtschaft nachzuweisen ver- 
mögen und wenn sie in Armuth und 
Noth verfallen, durch zwei oder drei 
Jahre nach Gutbefund des Horazdo- 
witzer Magistrates die Interessen 
des Stiftungscapitals geniessen. 

Sollten dann weder von der 
brüderlichen und schwesterlichen 
Linie noch von den Seitenfreunden 
welche vorhanden sein, die ihre 
Söhne studieren lassen können, dann 


Studentske nadani P. Väclava 
Floriana Heritesa. 

Vedle v^novact listiny ze dfie 18. Hjna 
1738 ustanovil P. Vaclav Florian He- 
rites, farär v ChoUtovi, ahy se ödstky 
1600 zl., jei byl mistu Uoraidovicim na 
5^/q ürok püjiil, po jeho smrti upotfebilo na 
nadani (pro dobu sveho hvota vyhradil si 
vsak prävo, volne naloiiti s vönovanym kapi- 
talem). 

Nadani uröil pro jinochy k stu- 
dovdni schopne, ktefii by pochdzeli 
od jeho bratfi nebo sester a nafidü, 
ze volba skol prisluSeti md rodüüm a ie 
Jim vyteiek z nadani neztenöen^ vypldceti se 
md bez ohledu na to, zdaii jejich synove jiz 
uzivaji nejakeho jineho nadani nebo vübec 
2)odporu nejakou z niktereho seminäfe berou 
alt mc. 


Kdyby ze synü po zakladatelo- 
vych bratrech Josefu a Matydsi 
nebo po jeho sesträch nebylo nikoho 
k studovdni schopneho, mSli mitina 
nadani prdvo synove bratrancüv a 
sestfenic poboönych pfdtel zakla- 
datelovych. 

Kdyby vsak rod Heritesü tak 
vyhynul, ze by nebylo z nöho po- 
tomka ani muzskeho ani SenskSho 
pohlavi mimo poboöne pfibuzne, 
mHi by tito pi^ibuzni, kdyS by sve 
pfibuzenstvi prokdzali a v bidu a 
nouzi upadli, po dv^ nebo tri Uta 
podle uznäni Horazdovickeho magi- 
strätu ürokü z nadani uSivati. 


Kdyby pak ani z potomstva 
bratfi ani sester ani z pobocnych 
pfibuznych nebylo iädneho, ktery 
by syny sve mohl ddti na studie, 
milo se nadani dostati dvöma Ho- 


225 


P. Wenzel Florian Herites. 


P. Vaclav Florian Herites. 


225 


hätten zwei Horazdowitzer fähige 
Jünglinge, welche der Horazdotvitzer 
Magistrat austvählen und präsen- 
tieren würde, die Stiftung zu ge- 
niessen. 

Für die ihnen ztäheil gewordene Wohl- 
that haben die Stiftlinge täglich einen Rosen- 
kranz für die armen Seelen im Fegefeuer 
zu beten. 

Die Aufsicht über die Stiftung übertrug 
derStißer dem bereits genannten Magistrate, 

Gegenwärtig wird die Stiftung 
über Präsentation der Horaido- 
witzer Gemeindevertretung von der 
k,k, Statthalterei in Prag, und zwar 
unter Festhaltung der stifterischen 
Bestimmungen, verliehen; der Stiftungs- 
genuss dauert durch alle Schulen, 

Das Stiftungsvermögen, welches 3562 fl, 
29 kr, beträgt, verwaltet ebenfalls die k, k. 
Statthalterei in Prag; die Gebür der zwei 
Plätze beträgt je 58 fl. 


razdovickym schopnym mladiküm, 
jez magistrdt tamn^jsi vyvolil a 
presentoval. 


Z vd^önosti maji se stipetuliste modliti 
denne jednou rfdenec za dusiökg v oöistci. 


Dozor nad naddnim svöfil zakladatel 
jnienovaneinu jii magistrdtu, 

Nyni udili nadäni c. k, misto- 
driitelstvi v Praze na presentaci 
ohecniho zastupitelstva v Horazdo- 
vicich, setfic ustanoveni zakladate- 
lovych; uiivati Ize ho po vsechny skoly. 


Nadaöni jmini uhrnem 3562 zL 29 kr, 
spravuje taktez c. k. mistodriitelstvi v Praze; 
plat dvou nyn^jsich mist öini po 58 zl, 
rocni. 


Im Namen der heiligaten Dreifaltigkeit, Amen. 

Da ich Unterzeichneter den gegenwärtigen Weltlauf und die Zukunft, dann die 
Wohlthätigkeit der Herren Geistlichen, welche aus ihrer Güte Stiftungen! zum ewigen 
Andenken hinterlassen und ihren Herrn Herrn Freunden, derselhen Nachkömmlingen und 
künftigen Erben durch diese Stiftungen viel besser und dauerhafter genützet haben, als 
wenn sie ihnen nach ihrem Tode bares Geld hinterlassen hätten, und zwar aus der Ur- 
sache, weil derlei von den Herren Geistlichen gesammelten Capitalien nicht unnütz ver- 
schwendet werden, wohl erwogen habe, so mache ich aus nämlichen Grunde allen gegen- 
wärtigen und künftigen Weltbewohnern bekannt, dass ich jenes Capital per 1600 Gulden, 
welche ich laut Obligation bei der ehrsamen Gemeinde der Stadt Horazdiowitz an der 
Wattau gegen 5percentige Interesse anliegen habe, zu einer ewigen Stiftung folgender- 
gestalt nach meinem Tode mit Vorbehaltung der Disposition mit gedachten Capital 
während meines Lebens vermache und aus Liebe zu meinen Herrn Brüdern, dann Freunden 
aus Wohlgewogenheit und Güte überlasse, und zwar zu dem Ende, damit 2 zu den 
Studien taugliche von meinen Herren Brüdern oder Schwestern abstammende Jünglinge 
in die Schulen dort, wo die Herren Eltern es für gut fänden, gegeben werden. Jedem 
Herrn Vater der studirenden Jünglinge aber sollen von den vom gedachten Capital per 
1600 Gulden abfallenden Interessen (wenngleich diese Jünglinge durch erhaltene Stiftung, 
Musik, Singen oder andere Mittel sich die Kost im Seminarium verdieneten) halbjährig 
20 Gulden, mithin jährlich 40 Gulden, benanntlich an Weihnachtsfeiertagen, dann wieder 
um Sanct Johann in ihre Hände ausgefolgt werden. 

Wenn es sich ereignete, dass von den Brüdern Joseph und Mathias oder von den 
hier [und] anderwärts angesiedelten Schwestern kein zu den Studien fähiger Jüngling 
sich fände, so werden die Jünglinge der Geschwisterkinder und Seitenfreunde dieses 
Interesse auf obangefuhrte Art geniessen. 

Im Falle aber der Heritessische Stamm gänzlich so eingienge, dass sich hievon 
keiner weder von der männlichen noch weiblichen Seite mehr vorfände, ausser den 
Seitenfreunden, welche ihre Verwandtschaft wirklich beweisen könnten, also verordne 
ich, vergönne aus Liebe des Nächsten und will, wenn gedachte Seitenfreunde in Armuth 
und Noth verfielen, dass diese armen Freunde durch 2 auch 3 Jahre nach Gutbefund 
des löblichen Magistrats von den abfallenden Interessen zu ihrer Hilfe geniessen sollen. 

IL 29 


226 


P, AVonzel Florian I Tori t es. 


P. Vaclav Florian ITerites. 


22r, 


Sollten ferner weder von der brüderlichen und schwesterlichen Linie noch von den 
Seitenfreunden einige vorhanden sein, welche ihre Jünglinge studiren lassen könnten, 
so wird es bei der Disposition des löblichen Magistrats beruhen, 2 HoraJdiowitzer fähige 
Jünglinge auszuwählen und zu praesentiren, ihren Eltern aber soll das Interesse, wie 
oben erwähnt ist, ausgefolget werden. 

Für welche grosse Wohlthat wird jeder diese Stiftung Geniessender unter seinem 
Gewissen verbunden, alltäglich einen Rosenki'anz für die armen Seelen im Fegfeuer 
zu beten. 

Zu Beschützer dieser aus brüderlicher Liebe und zu ewigen Andenken gemachten 
Stiftung ernenne ich hiemit den löblichen Magistrat dieser Stadt mit der Bitte, hierüber 
feste Hand zu halten und hievon nichts abändern zu lassen. Wenn aber wieder Ver- 
hoifen Jemand so kühn wäre und diese meine freiwillige, aus Brüderliebe gemachte An- 
ordnung verletzen oder das Capital erheben und vernichten wollte, so will ich, dass er 
in den Fluch und Zorn Gottes verfalle. 

Schlüsslich, dass alles Obbeschriebene von mir mit guter Ueberlegung und freien 
Willen geschehen und vei'ordnet worden sei, habe ich es nicht nur mit eigenhändiger 
rnterschrift meines Namens und gebräulichen Siegel bekräftiget, sondern auch zu dessen 
mehrer Befestigung den löblichen Magistrat erbeten, dass diese meine Disposition in die 
städtisclien Trharbücher sammt den hiezu erbetenen Herren Zeugen, jedoch ihnen ohne 
Schaden, intabulirt werde. So geschehen Horai^diowitz den 18'*° October 1738. 


(L. S.) 


Wenceslaus Florian Herites, 

curatus Chotietovii. 


Johann Peter Welenowskv, 

pro tempore Bürgenneister. 
Jakob Anton Elias, 

lierteit Kathsinann. 


(L. S.) 


Anton Walger, 

derzeit Bathsmann. 


Johann der Ältere Malkowskv, 
Rathamann. 


Mathias Balitschek, 

6erichtsl»eisitzer, Zeug. 


Ignaz Tmka. 

Raihsmann. 


Franz Daniel Ludwig, 
pro tempore administrator in iidem. 

Wenzel Buschek, 

syndicus juratus in fidera. 


Einfache Absobrift aus dem Endo des XVIII. Jahr- 
baudertes im k. k. Statt balterei- Archive lu Pra?. 


Jednoducby opis z konce XVIII. stoleti T c. k. 
mistv^drziteiskem arcbivu y Praze. 


227 


P. Jan Ondrej Motfl. 


1*. Juhauo Andreas Mottl. 


227 


1741 

ledna 15. Jänner. 


Studentske nadani P. Jana Ondreje 

Mottla. 

'P.Jan Ondrej Mottl, fardfv Krato- 
nohdch, pozd^i v Horazitovicich, vönoval 
V kodiciUu ze dne 15. ledtia 1741 cdstku 
1000 zl. Rymkych za tim ücelem, aby z je- 
jiho vynosu jeden potomek jeho dvou 
sester JRüzeny MarSatove a Kate- 
finy Svyngreisove v jesuitskeni semi- 
ndri v Klatovech hyt a stravu dostdvdl, 
zaöez mSl modliti se kaSdy den tri Otöenäse 
a pozdraveni Atidälske za spdsu duSe zakla- 
datelovy i jeho pfätel. 


Jistimi tdoiil roku 1743 dSkan Pardu- 
hicky P. Josef Jan Stfelsky, jakozto vykotm- 
vatel posledni vtUe P, Mottla, pH mistö 
Horaiäovicich. 

Vedle nadacni listiny, purkmistrein a 
radou tehoz mSsta dne 31, fijna 1747 se- 
psane, pfijalo mesto Horazdovice na sehe 
zävazek nadaöni jmöni spravovati, üroky 
z n^o dvakrät do roka, pohid jich na 
stravu byla potreba, jmenovanemu semifidri 
odvddeti, zbytek pak vypläceti rodiöäm sti- 
pendistovyni na satstvo a koneöne presento- 
vati pdterovi regentovi semindre vzdycky ji- 
nocha zprdtelstva zakladatelova juxta lineam 
cansanquinitatis. 


Po zruSeni jestiitskych semhidrä pfe- 
in^n^no naddni v penizni i udili ho 
nyni ve smyslu vüle zakladatelovy 
c. k. mistodrzitelstvi v Praze na 
presentaci obecniho zastupitelstva 
Horaidovickeho; ve sprdvö tehoi misto- 
driüelstvi nalezd se take nadacni jmini 
ühmem 4343 zl. 69 kr. 


Roöniplat nadacniho mlsta cini 126 zl. *) 


P. Johaun Andreas Mottlsclie Stu- 
denten-Stiftung. 

P. Johann Andreas Mottl, Pfarrer 
in Kratenau, später in Horazdowitz, wid- 
mete mittelst Codicill vom 15. Jänner 1741 
ein Capital von 1000 fl. Rheinisch zti dem 
Zwecke, dass aus dem Erträgnisse desselben 
ein Abkömmling seiner zwei Schwe- 
stern Rosina Marsat und Katha- 
rina Schwyngreis im Jesuiten-Seminar 
zu Klattau Unterkunft und Kost bis zur Rlve- 
torik inclusive erhalte, wofür ihm die Ver- 
pflichtung auferlegt wurde, jeden Tag für 
die Seele des Stifters und dessen Freunde 
drei Vater Unser mit dem englischen Grusse 
zu beten. 

Das besagte Capital wurde im Jahre 
1743 von P. Josef Johann Stirelsk^, Dechant 
in Pardubitz, als Testamentsvollstrecker bei 
der Stadt HoraicPountz elociert. 

Nach dem votn Bürgermeister und dem 
Rathe der genannten Stadt unterm 31. October 
1747 ausgefertigten Stiftsbriefe übernahm die 
Stadt Horazdowitz die Verpflichtung, das 
Stiftungscapital zu verwalten, die Interessen 
zweimal des Jahres, und zwar so viel als 
an Kostgeld entfällt, dem erwähnten Jesuiten- 
Seminar, den Überrest auf Kleidung jedoch 
den Eltern des Stiftlings abzuführen und 
stets einen Jüngling aus der stifterischen 
Freundschaft juxta lineam consanquinitatis 
dem pater rcgens des Semin^irs zu präsen- 
tieren. 

Na>ch der Aufhebung der Jesuitensemi- 
narien wurde diese Stiftung in eine Hand- 
stipendienstiftung umg ew nndelt, 
und wird gegenwärtig in Gcmäss- 
heit des stifterischen Willens von 
der k. k. Statthalterei in Prag, in 
deren Verwaltung sich jetzt auch das Stif- 
tungsvermögen von 4343 fl. 69 kr. befindet, 
über Präsentation der Gemeinde- 
vertretung in Horaidowitz verliehen. 

Die Jahresgebür des Stiftungsplatzes 
beträgt 126 fl. *) 


♦) zvyseni tohoto pozitku prave se jedna. 

n. 


*) Die Verhandlung wegen Erhöhung dieser 
Gebür wurde eingeleitet. 

29* 


228 


P. Jan Ondrej Mottl. 


P. Jobann Andreas Mottl. 


228 


Ve jmenu nejsvetejsi a nerozdflue Trojice. 

Jakoi tak se Ifbilo v Panu odpoßiyajicimu velebnemu a vysoce urozenemu panu 
Janoyi Ondfejovi Mottlovi Horazdowskemu a bejvalymu farafi Krattonowskymu, per codi- 
cillum dne 15. Januarii anno 1741 uöineneho jeden tisic zlatych Rejnskych na fundaci 
(die pfijmeni sTeho) Mottlovskou, a to Teönou (leda by kapital casu fortuito sine culpa 
nostra k ztrate pfi§el), odkäzati, ktery kapital velebny a vysoce uöeny pan Josef Jan 
Sträelsky, dekan Pardubsky, per li[teram] d[e dato] 10. Novembris 1743 mestu Horazdo- 
wicz k obci pod rocni 6 per cento interesse qua executor testamenti dociroval [sie — 
elociroval], aby z vyplejvajiciho interesse jeden mladenec z jeho dvouch sester, totiz 
z Roziny Marssatovy a Katefiny Sswyngreisowy splozeny, u velebnych panfi Paterüv 
Societatis Jesu v seminario Klatovskem svateho Jozefa züstaval a az do Rhetoriky inclu- 
sive stravovan byl s tou povinnosti, aby vzdy takovy studirujici mladenec kazdy den za 
du§i neboztika f pana fundatora a pfatele ke cti a chväle nejsvetejsi Trojice bozi tfi- 
kräte Otce na§ a Zdravas Maria se modlil. Procez my purgmistr a rada cela, tez 
opatma obec mesta Horazdowicz nadjmenovaneho v Panu odpocivajiciho velebneho pana 
fundatora posledni vüli chtejice vyplniti, takoveho mladence z jeho pfatel juxta lineam 
consanguinitatis proti snesitedlnej sume, by stravu v nadepsanym Klatovskem seminario 
svateho Jozefa po velebnem panu Päteru regentovi u druheho stolu miti mohl, praesen- 
tirovati, penize ale kazdorocne za stravu 45 zlatych Rejnskych z duchodu na§eho obec- 
neho odvozovati pfipovidame pfi svätcich velikonocnich anticipato jednu polovici, druhou 
ale polovici pfi zaöatku vacacich (leda by vsak kapital casu fortuito sine culpa nostra 
k ztratS neb k skraceni pfisel) velebnemu panu Patern regentovi nynejSimu a successorfim 
jeho odesflati, ostatni ale penize rodicüm pro takoveho mladence na saty dävati slibujeme 
a se zakazujeme. 

Na potvrzeni toho podpisu a sigillu mesta Horazdowicz pfitisknuteho take velebny 
pan Pater rector Klatowsky a velebny pan Pater regens vlastnorucne podepsali a sekrety 
pfitiskli. Cehoz jest datum v meste Horazdowicz dne 31. Octobris 1747. 


(L. S.) 


(L. S.) 


Jan Adam Malkowsky, 

pro tempore purgmistr a primator. 

Jan Petr Wellenowsky, 

konSel. 

Frantisek Ludwik, 

konsel. 

Jan Jifi Küszwetter, 

konsel. 

Antonius Hruschka, 

collegü Societatis Jesu Glattoviensis pro 
tempore rector. 

Melchior UUmann, 

seminarii Societatis Jesu pro tempore 

regens. 


(I.. S.) 


Ignatius Sega, 

rychtar. 

Vaclav Broz, 

starsi obecni. 

Matej Baliczek, 

konsel. 

Tomä§ Pucz, 

konsel. 

Ignatius Tmka, 

konsel. 

Mathes Malkowsky, 

konsel. 

Franciscus Josephus Gregor, 

consuL 
Johann Wrnkol [?], 

rychtM" pnseiny. 

Franz Gedliczka, 

starsi obecni. 


Jednoducby opis z konce XVIII. stoleti v c. k. Einfache Abschrift aus dem Ende des XVIII. 

mistodriitelskem arcbivu v Praze. Jahrhundertes im k. k. Stattbalterei-Arcbive zu Prag. 


229 


P. Antonin Prihoda. 


P. AniQu Przüioda. 


229 


1741 

ünora 12. Februar. 


Stndentske nadani P. Antonina 

Pfihody. 

Dökan DomaSlicky P. Antonin Pri- 
hoda vänoval dne 12. ünora 1741 Öeske 
jesuitske provincii 15.000 zl. Rynskych za 
Um üöelem, aby z ürokü jistiny te bylo vy- 
drzovdno osm mladlkü. Zdroven züstavil 
jmenovane jesuitske provincii üplne prdvo 
disposicni s naddnim a vyslovil prdni, aby 
nadani vstoupilo v iivot rokefn 1743. 


Jeden ze stipendistü mSl hyti znaiy 
hudhy a obstardvati sluzby hudhy chrdmove 
V professnim fddovem domS; rocni plat 
tohoto stipendisty ustanovü zakladatel na 
100 zl 

Nadacni misto mSlo vstoupiti v iivot 
rokem 1742 a mel miti ve pfiöinö niho Pater 
procurator jesuitske provincie prdvo docela 
volnS disposice; züstaveno mu tudtz, stipen- 
distü pfijmouti i propustiti, nebo rocni po- 
zitek mezi vice stipendistü rozdSlitiy jak by 
to prdvS pro kürovou sluibu za dobrc uznal. 


Pro ostatnich sedm stij)endistüv a to 
pro ty, ktefi by v Praze studovali, ustanovil 
zakladatel rocni plat 90 zl., pro ty vsak, 
kteri by v Klatovech nebo vübec jiiide mimo 
Prahu studovali humaniora, 60 zl.; kdyby 
vsak tito poslednSjsi do poesie nebo rhetoriky 
do Prahy prisli, mSli by taktez 90 zl. do- 
stdvati. 

Kdyby vsak nadani casetn züstalo ne- 
obsazeno, milo by se s opötnym obsazenim 
seökati a üspora pro nepfedvidane pfipady 
uchovaii a vynaloziti na ty, ktefi by museli 
jmjmouti „gradus^ filosoficky nebo bohoslo- 
vecky. 

Nadani bylo Ize uzivati po dobu studii 
latinskych, ßlosofickych, bohosloveckych, prdv- 
nickych a Ukafskych. 


P. Antou Przihoda'sche Stndenteu- 

Stiftung. 

P. Anton Priihoda, Dechant in 
Taus, widmete am 12. Februar 1741 der 
Böhmischen Jesuitetiprovinz einen Betrag 
von 15.000 fl. Rheinisch zu dem Zwecke, 
dass aus den Interessen dieses Capitals a^ht 
Jünglinge erhalten iverden. Gleichzeitig über- 
liess der Stifter der genannten Jesuitenprovinz 
das volle Verfügungsrecht hinsichtlich dieser 
Stiftung und sprach den Wunsch aus, dass 
die Stiftung mit dem Jahre 1743 in's Leben 
treten solle. 

Einer der zur Stiftung Berufenen sollte 
der Musik kundig sein und im Ordens- 
professhause Kirchenmusikdienste verrichten; 
die jährliche Gebür für diesen Stiftling be- 
stimmte der Stifter mit dem Betrage von 
100 fl. 

Bezüglich dieses Stiftungsplatzes sollte 
die Stiftung mit dem Jahre 1742 in's Leben 
treten und dem Pater Procurator der Jesuiten- 
provinz bei demselben das voUe Dispositions- 
recht zustehen; es wurde ihm daher anlmm- 
gestdlt, den Stiftling aufzunehmen und zu 
entlassen oder die Jahresgebür unter mehrere 
zu vertheüen, tvie er es eben im Interesse 
des Chordienstes für gut finden würd^. 

Für die übrigen sieben Stiftlinge, und 
zwar für die in Prag studieretiden setzte der 
Stifter die Jahresgd)ür mit 90 fl. und für 
die in Klattau oder sonst wo ausserhalb 
Prags die Humaniora studierenden mit 60 fl. 
fest; sollte7i diese jedoch in die Poesie oder 
, Rhetorik nach Prag kotnmen, so hätten sie 
ebenfalls 90 fl. zu erhalten. 

Wenn sich im Laufe des Jahres Va- 
canzen in der Stiftung ergeben würden, sollte 
mit der Wiederbesetzung zugewartet und 
das Ersparnis auf unvorhergesehene Fälle 
zurückbeJialten und für diejenigen verwendet 
werden, welche die philosophischen oder theo- 
logischen „Gradus" annehmen müssen. 

Der Stiftungsgenuss sollte während der 
lateinischen, wie auch während der philo- 
sophischen, theologischen, juridischen und 
medicinischen Studien dauern. 


Pfi tom ulozil zakladatel stipendistüm Der Stifter sprach hiebei die Verpflich- 

za povinnost, aby v prisluSnem case dosdhli tung zur Erlangung des philosophischen und 


230 


r. Antonfn Prihoda. 


P. Anton Przihoda. 


230 


hodnosti doktora filosofie a hohoslovi;*) 
avsak i prdvnici a studujici lekafstvi nveli 
JUediti, aby dosähli hodnosti doJctorske. Bäle 
meli stipendiste na zaUadaiele a jeho rodinu 
V modlitbäch panwiovati. 

Kdyhy z jakekoUv pficiny üröky na- 
daini jistiny fiesfacily k vydrzoväni stipen- 
distü, mohl hyti poöet jich zmensen^ naproti 
tomu vsdk tnel zase sc rozmnoziti, Myby 
düchod hyl vydafnejsi. 


Filosofore meli absolvovati filosoficky 
beh V semindfi si\ Vdclava v Praze, kdyhy 
sc pak chUli vcnovati stavu duchotmimu, 
mSli züstati v semindri tak dlouho, az by 
V konviktä Svafobartolomöjskem nektere niisto 
se uprdzdnilo. 

Krome mista hudebniküm vy- 
hrazeneho urcil zakladatel ostat- 
nich sedm mist v prve radö pro j>0' 
tomky sveho bratra Jana Bedficha 
Prihody v pfime cdre sestupne, 
kdyby vsak takovych nebylo, pro 
potomky poboöne vStve tehoi bratra 
a kdyby vübec nebylo Prihodov- 
skych pfibuznychy nebo kdyby ve 
Studiich neprospivalif pro schopne, 
mravne syny katolickych chudych a 
pocestnych mistanü Bomazlickych, 
a to tak, ie schopnijsi mil vzdycky 
miti pfednost, Chudymi rozuniäl zakla- 
datel takove, jejichi rodicove ani 'neniaji 
prostfedküv ani nezastdvaji ürad n^jaJcy. 


Ve pricine t^chto sedmi mist vyhradil 
si zakladatel presentacni prdvo pro dobu 
sveho iivota; po jeho smrti melo prejüi na 
bratra Jana Bedficha Pfihodu, po tom na 
syna tehoz bratra a pfime muzske potomstvo 
oboUj kdyby vsak takovych nebylo, na po- 
krevni pfihuzne poboönych vötvf, nc vsak na 
vzddlenijsi pftbuzne. 


V pfipadS, ze by nebylo pfibuznych 
z poboönych vötvi, mcl miti dikan Bomazlicky 
navrhovaci prdvo pro mistanske syny z Bo- 
maHic ; prdvo pfijinuUi stipendisty teto sku- 


theologischen Boctorgrades in der efitspre- 
eilenden Zeit aus*); aber auch die Juristen 
und Mediciner sollten die Erlangung des 
Boctorgrades anstreben. Ferner sotUen die 
Stiftlinge des Stifters und seiner Familie 
im Gebete gedenken. 

Im Falle, dass aus irgend einem Grunde 
die Interessen des Stiftungscapitales zur 
Unterhaltung der Stißlinge nicht zureichen 
sollten, so kann die Zahl der Stiftlinge ver- 
mindert werden, dahingegen ist dieselbe zu 
vermehren, wenn das Einkommen ergiAiger 
tverdefi sollte. 

Bie Philosophen sollten den philosophi- 
schefi Curs im St. Wenzelsseminar in Prag 
absolvieren und, falls sie sich dem geistlichen 
Statide zu widmen beabsichtigen, so lange im 
Seminar bleiben, bis im St. Bartholomäus' 
Convict ein Platz frei sein würde. 

Bie neben dem für Musiker vor- 
behaltenen Stiftungsplatz errich- 
teten sieben Plätze bestimmte der 
Stifter in erster Reihe für Ab- 
kömmlinge seines Bruders Johann 
Friedrich Przihoda in der geraden 
absteigenden Linie, bei deren Ab- 
gang dann für Abkömmlinge von 
der Seitenlinie desselben und in 
Ermangelung Pr2ihoda*scher Ver- 
wandter oder wenn die Verwandten 
in den Studien nicht genügen, für 
zum Studieren taugliche, gut ge- 
sittete Söhne katholischer armer 
und ehrbarer Tauser Bürger, und 
zwar derart, dass der fähigere stets 
den Vorzug haben soll. Unter Armen 
verstand der Stifter solche, deren Eltern 
weder Mittel besitzen, noch ein Amt be- 
kleiden. 

Bas Präsentationsrecht bezüglich dieser 
sieben Stiftungsplätze behielt sieh der Stifter 
für die Zeit seines Lebens selbst vor; nocA 
seinem Tode sollte es auf seinen Bruder 
Johann Friedrich Przihoda, hierauf auf 
dessen Sohn und die directe männliche Bes- 
cendenz beider, bei dercfi Abgang aber auf 
die Blutsverwandten aus den Seitenlinien^ 
nicht aber auf die enifernteren Anverwandten 
übergehen. 

Falls aber Verwandte aus den Seiten- 
linien nicht vorhanden wären, sollte der 
Tauser Bechant bezüglich der Tauser Bürger- 
söhfie das Vorschlags recht haben; das Rechte 


♦) Vynesenim zc dne 3, cervna 1891 c. 8570 
naridilo c. k. mioisterstvo kultu a vyuoovani, ze 
maji byti stipendiste v udilecich dekretech pHdr- 
zeni; aby proKazali, ze hodnosti doktorske dosaLli. 


♦) Mit dem Erlasse vom 3. Juni 1891 Z. 857f> 
wurde vom k. k. Ministerium fiirCultus und Unter- 
richt angeordnet, dass die Stüllin^e in den bezüg- 
lichen v'erleihungsdecreten zur Nachweisnng des 
Doctorgrades verhalten werden sollen. 


231 


P. Antonin PHhoda. 


P. Anton Przihoda. 


231 


piny tnSlo vsak pfisluseti vyhrculn^ Jesuit- 
skemu provincialu, neb jeJio ndmästhovi. 

Mezi pfibuznymi mä miti vMy niizn^jSi 
a schopn^si pfednost k dosaSeni nadäni. 
Taktei nechtSl zakladtxtel ohniezovaü mdSlo- 
rcdele nadäni v tont smört4, ze hy tento — 
kdyby pocet sedmi nadaönich mist nemohl 
byfi zcela obsazen Domc^lickymi syny mi- 
ftanskymi a fofid nadäni znacn^ vzrosfl — 
nesniil k lepSimu vydrioväni n^ktereho na- 
dan^äiho mezi Domailickymi stipendisty vy- 
fuiklddati vice nez na ostatni fädne stipen- 
disty. 

Kdyi byly jesuitske semindfe zruSeny, 
prefnenino nadäni v pen^zni, pozd^ji v§ak 
pfidileno k cisarskemu konviktu pro studenty 
V Praze. 

Nyni udili je c. k. mistodrziteU 
stvi V Praze, a sice misto pro hudeb- 
niky uröene regia collatione, ostat- 
nich sedm mist pak na presentaci 
jtribuznych k tomu oprävnenych. 


Nadäni Ize uHvati po dobti studii qym- 
nasijnichf bohosloveckych,prdvnickych, lekar- 
skych a filosofickych, *) 

Stipendista, jeni pozivä mista pro hU'- 
df'bniky ustanoveneho, jest povinen üiastniti 
se pfi bohosluiebni hudbe v kostele st\ Mihi- 
Idie na Male strane v Praze. 


Nadacni jmfni Ceskym c. k. mistodrzi- 
telstvim spravovane dosdhlo roku 1885 vyse 
42.199 zl. 73 kr. 

Roöni plat mista pro hudrbniky tirce- 
neho cini 280 zl., pfi ostatnich sedmi mistech 
kdo V Praze studujij po 250 zl. a lyro stn- 
dujici na venkove po 100 zl. 


die Stiftlinge dieser Kategorie aufzunehmen, 
sollte jedoch ausschliesslich dem Jesuiten - 
provincial oder dessen Stellvertreter zustehen. 

Unter den Venvafidten soll stets der 
bedürftigere und fähigere den Vorzug zur 
Erlangung der Stiftung hohen. Auch wollte 
der Stifter den Stiftungsverleiher nicht dahin 
beschränkt wissen, dass derselbe, wenn die 
Zahl der sieben Stiftungsplätze nicht durch 
Tauser Bürgerssöhne ausgefüllt tverden 
könnte und der Fond beträchtlich anwa<ihsen 
sollte, zur besseren Sustentierung eines fähi- 
geren unter den Tauser Stiftungen nicht einen 
grösseren Aufwand machen dürfte, als für 
die übrigen ordentlichen Stiftlinge. 

Nach der Aufhebung der Jesuiten-Sefni- 
narien wurde diese Stiftung in eine Hand- 
stipendienstiftung umgewandelt, später 
jedoch dem kaiserlichen Studentenconvicte in 
Prag einverleibt. 

Gegenwärtig wird sie von der 
k. k. Statthalterei in Prag, und 
zwar der für Musiker bestimmte 
Platz regia collatione, die übrigen 
sieben Stiftungsplätze jedoch über 
Präsentation des zur Ausübung 
dieses Rechtes berufenen stifte- 
rischen Verwandten verliehen. 

Der Genuss der Stiftung dauert während 
der Gymnasial-, der theologischen, juridischen^ 
medicinischen und philosophischen Studien*). 

Der mit dem für Musiker bestimmten 
Stiftungsplatz betheilte StiftUng ist ver- 
pflichtet, bei der Gottesdienstmiisik in der 
St. Nikolauskirche auf der Kleinseite Prags 
nach Anordnung des jeweiligen Cliorregente^i 
sich verwenden zu lassen. 

Das Stiftungsvermögen, welches von der 
Böhmischen k. k. Statthalterei verwaltet wird, 
hat im Jahre 1885 die Höhe von 42.199 fl. 
73 kr. erreicht. 

Die Jahre^gebür des für Musiker be- 
stimmten Stiftungsplatzes beträgt 280 fl., die 
der übrigen sieben Plätze beträgt für die in 
Prag studierenden Stiftlinge je 250 fl. utid 
für die am Lande studierefulen je 160 fl. 


Instrumentum fundationis Przihodianae pro uno musico alendo in choro domus pro- 
fessae et Septem aliis praesentandis a cognatione Przihodiana. 

Ego Antonius Przihoda, sacrosanctae theologiae baccalaureus formatus et Tusten- 
sium in archidioecesi Pragensi decanus, zelo divinae gloriae promovendae permotus, sa- 


♦) Vedle rozhodnuti c. k. ministerstva kultu a 
vyucovani zc dne 6. srpna 1884 c. 14.750 jsou sku- 
piny studajicich taxativne vypocteny a tudiz jini 
stadQJici (na priklad farmaceuti) od dosazenf na- 
däni vylouceni. 


*) Nach der Entscheidung des k. k. Ministe- 
riums für Cultus und Unterricht Tom 6. Aug^ust 1884 
Z. 14750 sind diese Kategorien von Studierenden 
taxativ aufgezählt, somit andere Studierende (z.B. 
Pharmacentei^ vom Stiftungsgrenusse ausgeschlossezL 


232 r. Antonin Pfihoda. P. Anton Ppzihoda. 232 

luti proximorum bonique publici emolumento iutentus, post longam et maturam delibera- 
tionem plena et libera Toluntate praesentem stabilem fundationem erigo ejusdemque 
plenam administrationem integerrime in omnibus et per omnia cedo, do et attribuo almae 
Societati Jesu proyinciae Bohemiae et in specie admodum reverendo, eximio ac religio- 
sissimo patri Joanni Roller, dictae provinciae actuali praeposito provinciali, et illius in 
officio successoribus, ita quidem, ut circa hujus meae piae fundationis administrationem, 
capitalium elocationem et censuum perceptionem ac cum illis dispositionem Societas Jesu 
non nisi soli Deo et nulli mortalium uUo unquam tempore rationes reddere teneatur, 
neque etiam in casum pessimum, si capitale hujus fundationis ex parte vel in toto pe- 
riret, praelaudata Societas obligata sit ad uUam refiisionem faciendam. Hoc solum supe- 
riores sanctae hujus Societatis impense rogo, ut piae istius meae intentionis ac disposi- 
tionis sinceram semper curam gerant, ut ea, quae pro animae meae bono et proximi 
utilitate in hoc fundationis instrumento ordinata sunt, accurate et inviolabiliter in perpetuum 
ab omnibus observentur. Et 

Primo quidem destino pro hac fundatione quindecim millia äorenorum Rhenensium, 
quae cum complenda confidam, uti mihi promissum etiam est, ex multiplicatione censuum 
illius capitalis, quod sub administratione procuratoriae provinciae Pragensis Societatis Jesu 
jam pluribus annis ita crevit, ut anno millesimo septingentesimo quadragesimo tertio 
facile haberi possit summa quindecim millium; opto et desidero impense, ut haec mea 
fundatio cursum suum inchoet a dicto anno quadragesimo tertio currentis saeculi a festo 
Omnium Sanctorum, et quidem ita, ut 

Secundo ex censibus, nempe 5 per centum (ut moris est in perpetuis capitalibus 
et necessitas exigit) ordinarie alantur octo juYenes; pro uno horum et quidem musico in 
templo domus professae (quem plene resigno liberae dispositioni Societatis almae provin- 
ciae Bohemiae capitale hujus fundationis gratiose administrantis et cujus fundatio cursum 
suum habebit anno quadragesimo secundo) assigno annue centum äorenos. Hunc autem 
juvenem musictmi cum capitali et censu fundationis non domus professa, sed reverendus 
pater procurator provinciae curae suae commissum habebit, poteritque eundem suscipere 
et manu mittere vel dictos centum florenos in unum pluresve distribuere, prout expedierit 
choro et visum fuerit. 

Pro reliquis non musicis Pragae agentibus numerentur et dentur nonaginta floreni 
annue, pro victu quidem sexaginta äoreni, pro amictu triginta floreni Pro humanistis 
vero Glattoviae vel alibi quam Pragae studentibus dentur pro victu quadraginta quinque 
et pro vestitu quindecim floreni. Qui tamen, ubi in poesi vel rhetorica venerint Pragam, 
habebunt nonaginta florenos, sicut alii Pragenses. Residuum vero ex censu totius capitalis, 
uti et illud, quod remaneret, si aliquis fundatista moreretur intra decursum anni vel in- 
terrumperet quocunque casu studia vel religionem ingrederetur aut ex propria culpa se 
indignum redderet beneficio fundationis, asservandum erit in cassa (tali enim casu currente 
anno nuUus substituendus esset) in hunc finem, ut sumptus primo fieri possint in conser- 
vationem capitalis protabulis regni, vel anticipando vel absolute solvendo taxam necessa- 
riam, in punctualem collectionem censuum juxta discretionem reverendi patris procuratoris 
provinciae aut etiam in litem, si aUqua praeter opinionem oriretur ex occasione totius 
vel partis capitalis. 

£x eadem massa sumptus faciendi erunt in gradus philosophiae et theologiae; cum 
enim pro hacPragensi fundatione destinem potissimum philosophos et theologos, medicos 
atque juristas, velimque tales habere in bis facultatibus, qui publice aliquando serviant 
in uno aut altero statu literato, absolute ordino et statuo, ut hujus meae fundationis 
nullus sit capax, qui se per diligentem applicationem non reddiderit aptum ad suscipi- 
endum gradum eumque tempore ordinario sui cursus philosophici et theologici non 
susceperit. 

De quo profectu in studiis uti etiam de bonis moribus et probitate vitae funda- 
tistarum, ut eo securior sim, ordino 

Tertio, ut philosophi omnes in seminario sancti Wenceslai Vetero-Pragae degentes 
cursum philosophicum absolvant, quo finito, si ad statum ecclesiasticum aspiraverint, 
permanebunt tam diu in seminario, donec aliqua apertura vel vacantia fuerit in convictu 
sancti Bartholomaei, vel pro aliqua fundatione, vel pro solutione victus. Ut vero unam 
et alterum facilius consequantur, praeprimis accurabunt, ut diligentiae insigni in studiis 
socient exactum timorem Domini, exemplarem vivendi rationem, debitam erga suos supe- 
riores revercntiam et observantiam atque ita vitam suam instituant conformiter ad leges 


233 P- Antonin PHhoda. P. Anton Przihoda. 233 

domicilii illius, in quo agent, ut potius aliis in exemplum proponi possint, quam ut inter 
minime tolerandos in communitate numerentur. Praecipue autem requiro superiores, ut 
nuUa ratione tolerent evagationes otiosas, frequentationes popinarum aut aliorum suspec- 
torum locorum. 

Ut vero etiam certum habeant cynosuram illi, qui nee ad statum ecclesiasticum, nee 
ad religiosum inclinaTerint, constituo 

Quart 0, ut tum futuri juristae, tum medici philosophiam absolvant in seminario 
nee minus se sciant obligatos ad gradum utrumque philosophicum suseipiendum, si frul 
velint benefieio fundationis meae, quam priores. Hi ubi suis facultatibus operam dederint, 
poterunt triennio quidem intra civitatem in loco et habitatione honesta et conveniente 
subsistere, sed tamen de hac ipsa debitam informationem dabunt reverendo patri procu- 
ratori provinciae, a cujus arbitrio plene dependebit, illos vel in deleeta habitatione per- 
mittere Tel alio promoyere. 

Eidem deferent sub finem anni a deeano suae facultatis testimonium, ut is cum 
superioribus Societatis conferre valeat, num hie vel ille ad mentem fundatoris porro tole- 
randus sit in fundatione pro subsequo anno. Ab eodem partem suam, nempe nonaginta 
florenos, ita requirent, ut nulla ratione molesti et importuni sint in exigendo, sciantque 
liberum ipsi esse, ut vel medietatem vel minorem partem illis anticipet et in casum ali- 
cujus indigentiae vel infirmitatis (quod etiam intelligendum de philosophis et theologis) 
aliquod subsidium proportionatum cassae nunquam penitus evacuandae elargiatur. Quod 
totum jure merito relinquo discretioni religiosae, magis aliunde ad benignitatem, quam 
tenacitatem propensae. Quodsi 

Q u i n 1 superiores Societatis aliquem ex fundatistis meis incapacem ad studia, vel 
vitae ac morum perversorum esse deprehenderint, neque habita discreta patientia uUa 
spes emendationis afiulserit, poterunt talem libere, uti ex scholis suis ejicere, ita etiam 
hac fundatione privare, seu philosophus seu theologus seu jurista seu medicus sit, nee 
uUus habebit, quod opponat tali dispositioni, aut eontradicat. 

Qua occasione simul omnibus et singulis meae fundationis alumnis profunde incul- 
catum cupio, ut nullus praesumat de sibi debitis expostulare plura quam hie expressa, 
aut rationes capitalium vel expensarum exigere, alioquin ipso facto sciat se privandum 
omni benefieio hujus fundationis: sed modesti et probe morigeri satagent se gratos ex- 
hibere sacrae Societati tanquam conservatrici singulari hujus pii operis ; pro me vero vivo 
et mortuo uti et familia mea universa non obliviscentur divinam bonitatem deprecari. 

Quia vero, ut hodiernus temporum cursus affatim docet, nonnunquam diflScultates 
variae emergunt circa capitalia piarum causarum, declaro, ut sequitur, mentem meam pro 
hoc passu: 

Sexto, ut nempe eo easu, quo summus pontifex vel supremus princeps terrae 
partem aliquam proventuum pro publicis necessitatibus exigeret, ut, inquam, etiam ex hac 
pia causa persolvatur. Qua occasione, uti et in easu litis propter capitale hoc aut deten- 
torum diutius censuum, quod si restantia cassae non sufficeret, tot tantum alendi erunt, 
quot temporum ratio admiserit. Quod etiam fieri poterit, si rerum pretia excessive cre- 
verint, ubi pro honesta sustentatione reliquorum alumnorum additamentum aliquod de- 
beret fieri aut census solito amplius decrescerent, in quibus, uti et aliis similibus casibus 
improvisis almae Societatis superiores ita disponere poterunt, absque ullius aut non attenta 
cujuseunque contradictione, prout in Domino judicaverint. 

Siquidem ego per haue meam fundationem nee quidem minimo intendo onerare 
praelaudatam Societatem, quae pure bono et saluti proximorum intenta gratiose in sc 
suseepit hoc onus et non exigua plurium annorum cura auxit indefessa collectione cen- 
suum capitale hujus fundationis. 

Septimo. Demum ratione assumptionis ad haue fundationem ita dispono, ut Septem 
juvenes non musici (musicus enim seu oetavus plene manet penes dispositionem procura- 
toriae provinciae), quoad ego vixero, ipse possim nominare ac praesentare. Haec vero 
successivae susceptionis ratio observabitur, ut primo loco suscipiantur succedentes et 
descendentes reeta linea fratris mei Joannis Friderici Przihoda, quousque duraverint. 

His deficientibus assumantur descendentes ex linea laterali in perpetuum, de quibus 
omnibus se legitimare debebunt suscipiendi apud superiores Societatis. Deficientibus aut 
non sufiicientibus cognatis Przihodianis suscipiantur civium Tustensium catholicorum pau- 

II. 30 


234 


r, Antonin PHhoda. 


P. Anton Prziboda. 


234 


perum et honestorum parentum filii morigeri ac studiorum capaces ita, ut magis idoneus 
semper praeferatur minus idoneo. Pauperes autem intelligo, quorum parentes nee habent 
media nee officia. 

Et casu quo etiam in futurum fundus fundationis ita ereseeret, ut non tantum 
sufficeret pro omnibus enumeratis expensis, sed adhuc notabilis et sufiiciens alendo ju- 
veni restaret atque praesentans in tali cireumstantia unum vel alterum suscipiendum 
&upra numerum praeseriptum eommendaret, spero, quod talis non rejicietur. 

Hos praesentandi jus, quoad vixero, ut supra innui, mihi reservo, post obitum vero 
meum idem jus habebit frater mens Joannes Fridericus, illo demoi'tuo filius ejusdem et 
directe sueeedentes haeredes masculi utriusque. 

In horiun defectu etiam eollaterales eonsanguinei, non vero remotiores. In defectu 
meorum poterit decanus loci solorum civium catholicorum Tustensium pauperum et hone- 
storum parentum filios, utpote optimam notitiam eorum habens, commendare. Plenum 
vero jus aeceptandi taliter recommendatos, Tel quoseunque eapaces alios ex praefato loco, 
habebit solus admodum reverendus ae eximius pater provineialis Societatis Jesu vel quem 
substituerit sui loco. 

Selectus vero in bis omnibus faeiendus erit iste, ut inter consanguineos meos semper 
magis pauper et capacior praeponatur minus indigo Tel incapaci. Nee ita limitatos toIo 
superiores Societatis, ut, casu quo per Tustenses non compleretur semper numerus Septem 
juTenum, atque ita unus Tel alter locus Tacaret et fundus cassae cresceret notabiliter, 
ut, inquam, pro suo arbitratu in alicujus capacioris subjecti ex bis fundatistis Tustensibus 
emolumentum aut promotionem faciliorem non possint facere majores sumptus, quam in 
caeteros fundatistas ordinarios. Nee tamen propterea hujus facti aut reliquae alterius ad- 
ministrationis rationem reddere cuicunque tenebuntui', etiam ipsi praesentanti, nee a quo- 
piam impugnari et molestan poterunt ob hoc factum. 

In quorum omnium fidem triplex eonfeetum instrumentum subseripsi et consuetum 
sigillum meum appressi, eundemque in finem testes subscriptos (absque illorum tamen 
])raejudicio) requisiTi. Actum Tustae anno millesimo septingentesimo quadragesimo primo 
die 12* mensis Februarii. 


(L. S.) Joannes Koller, (L. S.) 

Societatis Jesa, provinciae Bohemiae 
praepositus provineialis. 

(L. S.) Georgius Peter, (L. S.) 

Societatis Jesu, collegii Pragae ad sanctura 
dementem pro tempore rector, testis requi- 

sitas. 

(L. S.) Ignatius Schindler, (L. S.) 

Societatis Jesu, provinciae procurator et 
plenipotentiarius, testis reqoisitus. 


Antonius Prziboda, 
decanus Tustensis manu propria. 

Joannes Henrieus Wolff, 

qua testis requisitus. 

Joannes Wenceslaus Reiser, 

testis requisitus. 


Quod praesens copia cum suo in archiTio proTinciae Bohemiae Societatis Jesu de- 
posito originali de Terbo ad Terbum in omnibus concordet, hisee ex officio sub fide sacer- 
dotali mediante propriae manus subscriptione et sigilli officii appressione testor. 

Actum Pragae die 7* Aprilis anno 1769. 


(L. S.) 


Franciseus Bierner, 

Societatis Jesu, pro tempore provinciae Bohemiae 
procurator et plenipotentiarius tabularis mp. 


Ovfreny opis v c. k. mistodrziteUkem archivu 
V Praze. 


Beglaubigte Abschrift im k, k. Statthaltcrei- 
Arcbiv zu Prag. 


235 


P. Franz Augustin May. 


P. Frantisek Aagiistin May. 


235 


1741 

März 23. bfezna. 


P. Franz Angiistin May'sche Stu- 
denten-Stiftung. 

Diese Stiftung wurde von P. Franz 
Augustin May, Dechant in Moldautein, 
heim St. Wenzels-Jesuitensefninar in Prag 
mit einefn Capitale von 1200 fl. Rheinisch 
für einen StiftUng, und zwar für einen Jüng- 
ling aus der Verwandtschaft des Stifters zum 
Zwecke seiner Verköstigung im genannten 
Seminar am 23. März 1741 errichtet. 

Auf dieselbe haben Anspruch: 

1. vor allen die Nachkommen 
des stifterischen Bruders Karl 
May, Bürgers in Chrudim; bei deren 
Abgang 

2. Abkömmlinge der Neffen des 
Stifters, und zwar des Franz May, 
des Karl May, des Jakob May und 
des Johann May dergestalt, dass 
immer der an Jahren älteste und 
fähigste zum Genüsse der Stiftung 
gelangen soll; 

3. falls diese vier stifterischen 
Neffen ohne männliche Nachkom- 
metischaft sterben sollten oder einer 
der Abkömmlinge derselben nicht 
studieren könnte oder wollte, die Ab- 
kömmlinge von den vier Schwestern 
der obgenannten Brüder, nämlich 
Elisabeth, Anna, Ludmilla und 
Franziska May, und zwar ebenfalls 
immer der älteste und fähigste; 

4. sollten auch diese vier Schwe- 
stern keine zum Studieren geeignete 
Nachkommen haben, dann die Des- 
cendenten der stifterischen Schwe- 
stern Helene Hlawa aus Chrudim 
und sohin jene der Ludmilla Khe- 
metinger aus Roimital; 

5. wenn schliesslich auch diese 
nicht vorhanden sein sollten, der 
nächste aus der Familie May.*) 


*) Nach der Entscheidung des Verwaltung« - 
Gerichtshofes vom 21. November 1888, Z. 3578, ist 
diese Stiftung eine Familienstiftung und die Einbe- 
ziehnng des Schwägerschaftsverhältnisses unter den 
Ausdruck des Stiftsbriefes „pruximus amicus Ma- 
janae familiae'* ausgeschlossen. 

II. 


Studentske nadäni P. Frantiska 
Augustina Maye. 

DSkan Vltavotynsky P. Frantisck 
Augustin May zfidil naddni dne 
23. brezna 1741 kapitalem 1200 zl. Ryn- 
skych V jesuitskem semindfi sv. Väclava 
V Praze pro mladika ze sveho pfibuzenstva, 
aJ)y V semindfi byl stravovän. 


Na nadäni maji prävo: 

1. pfedevSim potomci zakladate- 
lova bratra Karla Maye, möstana 
Chrudimskiho; kdyby takovych ne- 
bylo, 

2. potomci synovcü zakladatelo- 
vych, FrantiSka, Karla, Jakuba a 
Jana Maye, vSak tak, Se md nadäni 
dostati se vidy tomu, ktery jest 
^lejzpüsobilejsi a na leta nejstarsi; 


3. kdyby tito ctyfi synovci ze- 
mfeli bez muzskeho potomstva, nebo 
kdyby nektery z jich potomkü 
studovati nemohl neb nechtel, povo- 
Idni jsou k uziväni nadäni potomci 
ctyf sester jmenovanych bratfi, 
totiz Alibity, Anny, Ludmily a 
Franti^ky Mayovych, a to takteS 
vzdycky nejstarsi a nejschopnöjSi; 

4. kdyby vSak ani tyto ötyry 
sestry nemily potomkü k studovdni 
zpäsobilych, m6lo se naddni dostati 
potomküm po zakladatelov^ sestfe 
Heleni Hlavove z Chrudimi a po te 
potomküm Ludmily Khemetingerove 
z Roimitdlu; 

5. nebylo-li by konecni ani tako- 
vychto potomkü, möl na naddni prdvo 
ten, kdo byl nejbliSäi z rodiny 
Mayovych.*) 


*) Vedle rozhodnuti spravniho soudu ze dnc 
21.1istopadu 1888, c. 3578, je toto nadäni rodinnym 
a proto nepripustno zahmovati pomer svakovstvi 
pod rceni nadadni listiny „proximus amicus Mayanae 
lamiliae.^ 


30^' 


236 


P. Franz Augustin May. 


P. Frautieek Augustin May. 


236 


Die Nachkommen des stifteri- 
sehen Bruders Karl sollen jedoch 
stets den Vorzug vor allen Anderen 
geniessen. 

Das jus praesentandi behielt sich der 
Stifter für die Zeit seines Lebens selbst vor; 
nach seinem Tode sollte es seine Schtoägerin 
Anastasia May aus Chrudim und nach ihr 
die Söhne derselben, Franz^ dann Karl, und 
nach diesen die Descendenten der oben ge- 
nannten vier Brüder, und zwar stets der 
ältere ausüben. 

Nach dem Aussterben derselben hätte 
das Präsentationsrecht auf die übrigen oben 
angeführten Magischen Verwandten, und 
zwar in der Reihenfolge, wie sie zum Stiftungs- 
genusse berufen sind, zu übergehen. 

Der Genuss der Stiftung sollte während 
der humanistischen, philosophischen und 
theologischen Studien dauern. 

Die Stiftlinge wurden verpflichtet, für 
den Stifter einmal im Monate an einem 
Freitage einen Rosenkranz zu beten und am 
Feste St. Francisci Xav. die Messe, Beicht 
und Communion für den Stifter aufzuopfern. 

Nach der Aufhebung der Jesuitensemi- 
narien wurde diese Stiftung in eine Hand- 
Stipendienstiftung umgewandelt und 
wird gegenwärtig von der k. Je. Statthal- 
terei inPrag, und zwar, da sich über 
wiederholte Aufforderung kein be- 
rechtigtes F amilienmitglied zur 
Ausübung des Präsentationsrechtes 
gemeldet hat, regia collatione ver- 
liehen und mit dem Stiftungsver- 
mögen verwaltet. 

Das letztere beträgt 8003 fl. 25 kr. ufid 
die jährliche Stiftungsgebür des bestehenden 
einen Stißungsplatzes 244 fl. 


Potomci bratra zakladatelova 
Karla maji vsak vzdycky miti 
pfednost. 

Prdvo presentaini vyhradü zaMadatel 
pro dobu sveho Hvota sobä; po jeho smrti 
m^la je vykondvati svakynS Anastasie Mayovä 
z Chrudimi a po ni jejl synove FrantiSek, 
potom Karel, po t^chto, pak potomci shora 
jfnenovanych ctyrbrai;rl a to vzdy ten, ktery 
by byl starsi. 

Po vymreni tohoto potomstva milo pre- 
jiti presentaöni prdvo na ostatni prve uve- 
dene pribuznSMayovych ato v teniz pofddktt, 
jak povoldni jsou k uiivdni naddnL 

Uzivati m^l naddni stipendista ve stu- 
diich humanistickych, fllosoflckych a bohoslo- 
veckych. 

Povinnosti jeho bylo pomodliti sc za 
zakladatele jednou za mäsic n^ktery pdtek 
rüienec a ve svdtek sv. Frantiska Xaver- 
skeho slyseti msi sv. za zakladatele a vyko- 
nati zpovM i pfijimdni. 

Po zruseni jesuitskych semindrü pretne- 
n^no naddni v penöini i udili ho nyni 
c, k. mistodrzitelstvi v Praze, a to 
regia collatione, ponivadz se pfes 
opetne vyzväni iädny oprdvn^ny 
pfibuzny o prdvo presentaöni ne- 
hldsil. 


Mistodrzitelstvi spravuje take jmöni na- 
dacni ührnem 8003 zl. 25 kr. Roöni pozitek 
jedineho nadaöniho mista jest ustanavefi na 
244 zl 


Notum Sit Omnibus et singulis, maxime ubi opus fuerit, quod ego Franciscus Augu- 
stinus May, pro tempore decanus Moldavo-Tynensis, archidioeceseos Pragensis, ad majorem 
divini nominis gloriam, beatissimae virginis Mariae et omnium sanctorum honorem, catho- 
licae fidei augmentum proximique salutem, ex mea substantia ad fundationem erigendam, 
in perpetuum duraturam, pro juvene uno ex meis consanguineis in seminario sancti Wen- 
ceslai Societatis Jesu Vetero-Pragae omnem animum induxerim. 

Igitur adjuvante Dei gratia intentioni meae quam primum satisfacturus praefati se- 
minarii regenti, reverendo patri Joanni Seidel e Societate Jesu, extrado capitale mille 
ducentorum florenorum Rhenensium in currente ac bona moneta ad annuos census elocandum, 
ex quibus censibus (numerando quinque pro cento) habeat fundatista meus victum, qui 
hodie sexaginta florenis Rhenensibus aestimatur, per decursum anni scholastici, id est 


237 P. Franz Augustiu May. P. Franiisek Augustin May. 237 

a prima die mensis NoTembris usque ad ferias autumnales. Ceterum yestitus, medica- 
menta, libri scholastici et lotio in hac fundatione non intelliguntur, sed horum procuratio 
ipsi fundatistae incumbet. 

Fundationem hanc praeprimis facio pro filiis, nepotibus, pronepotibus mei defuncti 
domini fratris Caroli May, civis et ceroplastae civitatis Ghrudimensis, ut unus eorum stu- 
dere possit siye humanioribus literis sive philosophiae, quin etiam theologiae, si forte 
statum ecclesiasticum aut religiosum aspiret. Quodsi vero quispiam horum consanguineorum 
et fundatistarum meorum statum saecularem ecclesiastico aut religioso praeeligeret, is 
fundatione hac mea gaudere non poterit, nisi per decursum humaniorum et Studium 
philosophiae tantum, quo casu fundatio alii ex consanguineis meis studio aptis defe- 
renda erit. 

Jus praesentandi ad eam fundationem reservo mihi, quoad vixero; a morte vero 
mea jus hoc habebit domina Anastasia, affinis mea, fratris mei defuncti quondam conjux, 
civis Ghrudimensis; a morte dominae Anastasiae filius eins senior Franciscus May, nunc 
rhetorices Studiosus Crumlovii, qui ipse primus eadem fundatione a prima die mensis 
Novembris anni currentis 1741 fruetur. Proximus, in quem post Franciscum jus praesen- 
tandi cadet, erit frater eins Carolus May, ceroplasta in artis hujus tyrocinio nunc actu 
Pragae existens; quo decedente praesentabit is, qui descendentium ex quatuor hisce fra- 
tribus Francisco, Carolo, Jacobo, Joanne aut ex uno eorum aetate superior fuerit. 

Quodsi vero nunc nominati quatuor fratres demoriantur, praesentabunt quatuor so- 
rores illorum quatuor fratrum, scilicet Elisabetha, Anna, Ludmilla et Francisca; quodsi 
vero et hae omnes earumque atque etiam supra nominatorum quatuor fratrum descen- 
dentes obeant, tunc primo praesentabit Helena Hlawowa, civis Ghrudimensis, post ipsam 
Ludmilla Khementingerowa, quondam capitanissa Rosmitalensis, sorores meae. 

Pari modo successionem in admittendis ad hanc fundationem meam servari volo, ut 
primus admittatur supra nominatus Franciscus May, secundus Jacobus May, Francisci 
frater minor, tertius Joannes May minimus, deinceps vero is, qui descendentium ex omnibus 
hisce quatuor fratribus, Francisco, Garolo, Jacobo, Joanne, aut uno eorum, aetate prae- 
stiterit et capacior ad studia auspicanda vel prosequenda aestimatus fuerit. 

Quodsi vero saepe nominati quatuor fiatres demoriantur omnes sine prole mascula, 
vel non habeatur eorum sive unius ex illis filius, qui studere possit aut velit, in funda- 
tionem hanc meam admittantur filii supra nominatarum quatuor sororum, Elisabethae, 
Annae, Ludmillae, Franciscae, secundum aetatem et capacitatem. 

Quodsi autem nee ex his quatuor sororibus esset filius aut nepos ad studia aptus, 
admittantur filii, nepotes, pronepotes et ultra descendentes ex sororibus meis, primo ex 
domina Helena Hlawowa, cive supradicta Ghrudimensi, secundo ex praefata domina Lud- 
milla Khemetingerowa, conjuge quondam capitanei Rosmitalensis. 

Ultimo si neque ex his duabus sororibus esset filius aut nepos, tunc proximus 
amicus Mayanae familiae assumendus erit, ita tamen, ut filii, nepotes, pronepotes etulte- 
rius descendentes ex fiUis filiabusque mei defuncti fratris Garoli ante omnes alios ad 
fundationem meam praecedentiam habeant. 

Ad haec volo, ut qui fuerit juvenis in fundatione, se bene gerat suisque superio- 
ribus Omnibus omnem reverentiam et obedientiam exhibeat. Quodsi esset luridus vel 
malae vitae, alius loco ejus substitui poterit, data praesentanti notitia. 

Praeterea volo, ut fundatus juvenis sui fundatoris memor sit obligationemque ha- 
beat, singulis mensibus die Yeneris aliquo pro me fundatore orandi Rosarium et in festo 
sancti Francisci Xaverii offerendi sacrum, confessionem et communionem, de qua obliga- 
tione toties, quoties videbitur, ab his suis superioribus admonendus erit. 

Demum uti confido fundatistam meum sub cura Societatis Jesu et superiorum se- 
minarii optatos in virtute et literis progressus facturum, ut fundationis meae finem pleno 
assequar, ita nolo seminarium aut Societatem obligari ad refundendum capitale, si illud 
casu aliquo fortuito sine culpa ejus deperdi contingeret, sicut et obligari seminarium nolo 
ad alendum juvenem, si seminarium ex capitali censum non posset accipere. Praeterea 
Societas Jesu ejusque superiores nulli hominum intuitu hujus fundationis rationem red- 
dere tenebuntur, sed soli Deo. 


238 !*• Franz Augustiii May. P. Frantiäek Augustin May. 238 

In horuDi omnium publicam fidem praesenf hujus meae fundationis instrumentum 
in triplici exemplari confici curavi, illudque proprio sigillo signatum propria etiam manu 
subscripsi atque, ut idem a reverendo patre rectore coUegii Clementini et reverendo patre 
supra dicti seminarii regente fieret, impetrayi. Ex quibus tribus exemplaribus unum ad 
meas manus restitui, alterum in archivio collegii Societatis Jesu ad sanctum dementem 
perpetuae memoriae causa reponi et tertium in mauibus rererendi patris seminarii regentis 
manere volo. Actum Pragae die 23. Martii anno 1741. 

(L. S.) Pater Franciscus Augustinus May, 

dccanus Moldavo-Tynensis, fundator. 

Georgius Peter Joannes Seidel 

Societatis Jesu, collegii Pragae ad sanctum Cle- Societatis Jesu, seminarii sancti Wenceslai Pragae 
meutern pro tempore rcctor. regens. 

(L. S.) (L. S.) 


Einfache Abschrift aus dem Ende des XVIII. Jahr- Jednoduchy opis z konce XVIII. stoleti v archivu 

hundertes im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 


239 


P. Josef Schneltzer I. 


P. Josef Sclmeltzer I. 


239 


1742 

August 13. srpna. 


P. Josef Schneltzer sehe I. Studenten- 
Stiftung/) 

P. Josef Schneltzer, Pfarrer in 
PischtiUy errichtete mittelst der Widnimigs- 
Urkunde de dato Böhmisch- Krummau am 
13, August 1742 hei dem Jesuiten-Seminar 
St. Josephi in Böhmisch-Krummau mit einem 
Capitale von 1100 fl. Rheinisch eine Stu- 
denten-Stiftung, welche sufuichst ein zum 
Studieren tauglicher Knabe aus 
der stifterischen Blutsverwandt- 
schaft, und wenn ein solcher nicht 
vorhanden wäre, ein zum Studieren 
tauglicher armer Bürgerssohn aus 
dem Markte Kalsching geniessen 
sollte. 

Das Recht, den Stiftung zu präsen- 
tieren und zu benennen, behielt sich der 
Stifter für die Zeit seines Lebens selbst vor, 
nach seinem Ableben sollte es sein Bruder 
Mathias Schmitzer, nach dessen Tode die 
Descendenten desselben und nach deren Aus- 
sterben der Magistrat in Kalsching ausüben. 

Der Stiftung war verpflichtet, für den 
Stifter und seine Freundschaft täglich fleissig 
zu betest. 

Der Stiftungsgenuss sollte während der 
humanistischen Studien danern. 

Nach Aufhebung der Jesuiten- Setni- 
fiarien wurde diese Stiftung in eine Hand- 
stipendienstiftung mngewandelt, später 
jedoch dem kaiserlichen Studenten-Convicte 
in Prag einverleibt. 

Gegemv artig wird die Stiftung 
von der k. k. Statthalterei in Prag 
über Präsentation des zur Aus- 
übung dieses Rechtes jetvetlig Be- 
rufenen verliehen. 

Der Genuas der Stiftung dauert durch 
die Gymnasial- und die darauf folgenden 
Universitätsstudien. **) 


♦) Vide die P. Josef Schneltzer'sche II. Stu- 
denten-Stiftung unter Nr. 164 dieses Bandes. 

**) Mit dem Erlasse vom 25. December 1893 
Z. 26.759 hat das hohe k. k. Ministerium für Cultus 
und Unterricht entschieden, dass die Bestimmungen 
des Hofdecretes vom 10. December 1788 Z. 2356, 


P. Josefa Schneltzera l studentske 

nadanj. *) 

P. Josef Schneltzer, faräf v Pis- 
tinö, zrtdil vinovaci listinou, danou v Öeskem 
Krumlovi dne 13. srpna 1742, pH jesuitskem 
semitiäfi sv. Josefa v Öeskem KrumlovS 
kapitdlein 1100 zl. Rynskych studentske na- 
ddni, jeho^ mel uiivati pfedevsim 
k studoväni schopny chlapec z pfi- 
buzenstva jeho, a kdyby takoveho 
nebylo, k studiim zpüsobily chudy 
m^stansky syn z mtstyse ChvalSin. 


Prävo, stipendistu presentovati a jmeno- 
vati, vyhradil si zakladatel pro dobu sveho 
iiti; po jeho smrti mil je vykondrati bratr 
MatydS Schneltzer, jw jeho smrti pak jeho 
potomstvo a po vymreni tehoz magisträt ve 
ChvaUindeh. 

Stipendista mSl za povinnost, dennö mo- 
dJiti sc za zakladatele a jeho pfätelstro. 

Uziväni naddni mMo trvati po dobu 
studii humanistickych. 

Po zruseni jrsuitskych seminärü pre- 
meneno naddni v peneini, iwzdeji vsak 
pridSleno k cisafskemu studentskeniu Jconviktu 
V Praze. 

Nyni udili ho c. k. mistodrSi- 
telstvi V Praze na presentaci toho, 
kdo k vykonäväni präva toho je st 
povolän. 

Naddni Ize uzivatipo dobu studii gymna- 
sijnich a po nich ndsledujicich studii univer- 
sitnich. **) 


*) Viz P. Josefa Schneltzera 11. studentske na- 
dani pod ö. 164 tohoto svazku. 

*♦) Vynesenim ze dne 25. prosince 1893 ö. 25.759 
rozhodlo vysoke c k. ministerstvo vyuöovani, ie 
ustanoveni dvorskeho dekretu ze dne 10. prosince 
1788 c. 2356, vedle ktereho md se vztahovati uzi- 


240 


P. Josef Scbneltzer I. 


P. Josef Scbneltzer I. 


240 


Das Stiftungscapital wird (Wenfalls von 
der k, k. Statthalterei in Prag verwaltet; es 
beträgt 3830 fl. 80 kr. 

Die Jahresgebür des Stipendiums ist 
auf 136 fi. festgesetzt. 


Nadaöni jmini spravuje c. k. misto- 
drzitelstvi v Praze, kterez dini 3830 zl. 
80 kr. 

Roöni Stipendium je^t ustanovetio na 
136 zl. 


Im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit, Gott Vaters, Sohns und des heiligen 
Geistes, Amen. 

Kund und zu wissen sei jedermänniglich, wasgestalten ich pater Josephus Schnöltzer, 
derzeit Pfarrer in dem zur hochfürstlich- Schwarzenbergischen Herrschaft Frauenberg an- 
gehörigen Dorf Pischtin, ohne Zweifel aus göttlicher Eingebung zu grösserer Ehre 
Gottes, zum Guten und Nutzen meines Nächstens und der blühenden Jugend, umb in 
denen geistlichen Tugenden aufzuwachsen, zum Besten einen Grundstein zu legen, mich 
entschlossen habe, in dem löblichen seminario sancti Josephi Societatis Jesu in der Stadt 
Böhmischen Crumaw eine solche Stiftung und Fundation zu machen, dass ein Knab, 
und zwar allezeit aus meiner Blutsfreundschaft oder, wo aus dieser keiner vorhanden 
wäre, ein armer Burgerssohn aus dem hochfürstlichen Schwarzenbergischen Markt Kalsching, 
den ich und nach meinen Absterben mein leiblicher Bruder Mathias Schnöltzer und nach 
dessen Absterben seine Descendenten und endlich nach deren Absterben der löbliche 
Magistrat des benannten hochfurstlich- Schwarzenbergischen Markts Kalsching benennen 
oder praesentieren würde, darvon in besagten seminario seine Kost und Kleidung und die 
humaniora oder sechs Schulen daselbst absolviren könne und solle dergestalten und also : 

Nachdeme ich mich mit dem hochwürdigen in Gott geistlichen und hochgelehrten 
Herrn Pater Bernardo Raschdorf, der heiligen Schrift doctore und derzeit des löblichen 
coUegii Bosensis Societatis Jesu zu Crumaw rectore, wie auch dem wohlehrwürdig in Gott 
geistlichen Herrn Pater Wenceslao Gerzabek, des wohlbesagten seminarii sancti Josephi 
patre regente, um sothane Stiftung oder Fundation unterredet und hierüber einhellig 
seind schlüssig worden, so übergebe ich mit der Fertigung dieses Fundationsinstruments 
mehrwohlbesagten seminario sancti Josephi zu Händen wohlgedachten Herrn patri regenti 
eintausend einhundert Gulden Rheinisch, jeden Gulden per 60 Kreuzer gerechnet, an 
guter, gangbarer Münz baares Geldes mit dieser ausdrücklichen ewig verbindlichen Be- 
dingnus, dass ein zum Studiren tauglicher Knab von jährlichen Interesse besagten Gapi- 
talssumma seine Kost mit dem Trunk bei dem andern Tisch nebst der jährlichen Kleidung 
und einen Mantl alle drei Jahr, wie dergleichen andere Fundatisten und Studenten da- 
selbst zu haben und gehalten zu werden pflegen, jetzt und hinfüro zu ewigen Zeiten 
haben solle. 

Welchen Knaben, solang mir der Allerhöchste das Leben verleihet, ich Selbsten und 
nach meinen Tod mein Bruder Mathias Schnöltzer, nach dessen Tod seine Descendenten, 
und nach Absterben dererselben ein löblicher Magistrat des besagten Markts Kalsching 
jederzeit und ewig auf sothane Fundation zu praesentiren und zu benennen haben 
werden, jedoch wie obbesagt, dass derselbe zum Studiren fähige Knab von meiner Bluts- 
freundschaft herrühre, und wann von dieser meiner Freundschaft kein solcher Knab vorhanden 
wäre, so solle berührter Magistrat einen Knaben von denen Marktkindern, und zwar allezeit 
einen Armen (der jedoch zum Studiren tauglich ist) praesentiren mit genauer Beobachtung, 
jederzeit diese meine Intention gewissenhaft und genau zu vollziehen, und dass auch 
ein solcher Knab gehalten werden solle, vor mich und meine Freundschaft alle Ti^ 
fleissig zu beten. 


nach welchem der Genuss der aus den Seminar- 
Stiftungen hervorgegangenen Stipendien sich auf 
die üniversitätastudien zu erstrecken habe, auch auf 
die vorliegende Stiftung, ungeachtet der Bestimmung 
des Stiftsbriefes, dass der aus derselben zu er- 
haltende Seminarist in dem Jesuiten -Seminar zu 
Kmmman die humaniora oder sechs Schulen zu ab- 
solvieren habe, Anwendung zu finden hätte. 


väni stipendii, jez povstala z nadani seminamich, 
i na Studie universitni, plati tez pro horejM nadani, 
trebas nadacni listina onem ustanovovala, ze Semi- 
narist« absolvovati ma humaniora cili scst skol 
V jesuitskem seminari v Krumlove. 


241 


P. Josef Schneltzer I. 


P. Josef Schneltzer I. 


241 


Schlüsslichen wird wohlei'wähnter Herr pater regens und seine künftige Herrn suc- 
cessores auf künftige ewige Zeiten ohne einigen Abgang alljährlich die oben abgeredete 
Schuldigkeit und Unterhalt dem praesentato zu geben yerbunden sein. 

Zu dessen Urkund und ewiger Festhaltung, dass ich die eintausend einhundert 
Gulden Bheinisch untereinstens mit Fertigung dieses mehr wohlbesagten wohlehrwürdigen 
Herrn patri regenti richtig und baar ohne allen Abgang ausgezehlt und abgeführt habe, 
wie ich dann hiemit in optima juris forma quittiret bin, zudeme hat auch öfters bemelter 
Herr pater regens der clausulae non numeratae pecuniae zugleich hiemit auf das feier- 
lichste renuncirt, ist dieses instrumentum fundationis nicht nur allein von mir und ihnen 
mehr wohlbesagten hoch- und wohlehrwürdigen Herrn patre rectore und Herrn patre 
regente (Titel) wie nicht weniger von denen unten gesetzten freundlich erbetenen Zeugen 
(jedoch ihnen und ihren Erben ohne Schaden) unterschrieben und mit gewöhnlichen 
Petschaften gefertiget worden, welche Stiftung in dreien gleichlautenden Exemplarien also 
in Gottes Namen ausgefertiget worden, deren eines in löblichen seminario sancti Josephi, 
das andere bei mir und nach meinen Tod bei meinen Bruder und dessen Nachkommen, 
das dritte aber bei dem Magistrat des besagten Markts Kalsching verbleiben und zur 
künftigen ewigen Nachricht aufbehalten werden solle. Actum in oftgemeldten löblichen 
seminario sancti Josephi zu Böhmisch-Crumau den dreizehenten Augusti anno eintausend 
siebenhundert zweiundvierzig. 


(L. S.) Bemardus Raschdorf 

Societatis Jesu, Collegii Cnimloyiensis 
pro tempore rector mp. 

(L. S.) Wenceslaus Geräabek 

Societatis Jesn, seminarii sancti Josephi 
Crumlovii pro tempore regens mp. 


(L. S.) Pater Josephus Schneltzer, 

pro tempore Pfarrer zu Pischtin mp. 

(L. S.) Jacob Cai'l Swoboda mp., 

bochfürstlich- Schwarzenbergischer 
Wirthschaftshauptmann, als Zeug. 

(L, S.) Peter Zifreind, 

derzeit Primator in hochfürstlich- 

Schwarzenbergischen Markt Kalsching, 

als Zeug mp. 

Laut obstehenden Fundationsinstrument thun wir Burgermeister und Rath des hoch- 
fürstlichen Schwarzenbergischen Markts Kalsching die nach Absterben des wohlehrwürdigen 
Herrn Fundatoris und seines Bruders Mathiae Schnöltzer oder Descendenten uns zuge- 
eignete Praesentatiön mit genauer Beobachtung nicht allein gerne und treuherzig an- 
nehmen, sondern auch dessen Intention in allen punctis et clausulis jederzeit gewissen- 
haft und auf das genaueste zu vollziehen versprechen, wie nicht weniger auch unsere 
Nachfolger auf künftige ewige Zeiten darzu verbinden. Zu dessen Urkund und ewiger 
Gedächtnus, Sicherheit und Festhaltung haben wir hierbei unser grösseres Marktinsigl 
wissentlich beidrucken lassen. 

Actum im obgemelten Markt Kalsching den 20<<'° August anno 1742. 


Original im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. 


Original v c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. 


IL 


31 


242 


P. Jan Ignac Lil>ertin I. 


P. Johann Ignaz Libertin I. 


242 


1743 

fijna 1. October. 

l stndenteke nadani P. Jana Ignäce P. Johann Iguaz Libertin\sche L Stu- 

Libertina. *) denten-Stiftung. *) 


Fardr v Myti, P. Jan Ignäc Li- 
hertin zfidil roJcu 1743 pri jesuitskem 
seminäfi v Bohosudovi nadani pro zacäteö- 
nika ve studitch, ktery hy denn^ ministroval 
V semindrnim kostele a pri tom za zakla* 
datele i jeho rod modlil se rüienec, i venoval 
k tomu liöelu seminäfi kapital 900 zl. Ryn- 
shjch. 

Prdvo jmenovati stipendistu a to vidy 
z pfdtdstva sveho vyhradil zaMadatel soM 
na dobu sviho iivota; po jeho smrti mSl je 
vykondvati fnistsky dikan v Rakovnice Um 
zpäsobem, Se mil presentovati vidycky 
schopneho k studovdni chlapce z pri- 
hnzenstva zakladatelova, a to vzdy 
toho, ktery byl bliiSi pfibuzny. 


Od zniSeni jesuitskych semindfü rmii 
uziväni nadani obmezeno na uröity vyaöo- 
raci üstav, 

Udili ho nyni c, k. mistodrzi- 
telstvi v Praze na presentaci Ra- 
kovnickeho däkana a sicejen zdküm 
(fymnasijnim; müie vsak i na das 
studii nniversitnich jim ponechdno 
byti. 

Ve sprdve c. k. mistodriitelstvi nalezd 
se take nadaöni jm^ni ührneni 3429 zl, 94 kr. 
Rocni plat nadaöniho mista Hni 100 zl. 


P, Johann Ignaz Libertin, Pfarrer 
in Matäh, hat im Jahre 1743 beim Jesuiten- 
Seminar in Mariaschein eine Stiftung für 
einen Anfänger in den Studien, welcfier 
täglich in der Seminarkirche ministrieren 
und dabei für den Stifter und seine Familie 
einen Rosenkranz beten sollte, errichtet und 
zu diesem Zwecke dem genannten Seminar 
ein Capital von 900 fl. Rheinisch gewidmet. 

Das Recht, deti Stiftung, und zwar stets 
einen aus seiner Freundschaft, zu benennen, 
behielt sich der Stifter für die Zeit seines 
Lebens vor; nach seinem Tode sollte es der 
jeweilige Stadtdechant von Rakonitz in der 
Art ausüben, dass er stets einen zum 
Studium tauglichen Knaben aus der 
Verwandtschaft des Stifters, und 
zwar immer den näher Verwandten 
präsentieren sollte. 

Seit der Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
narien ist der Genuss dieser Stiftung auf 
eine bestimmte Lehranstalt nicht mehr be- 
schränkt. 

Sie wird gegenwärtig von der 
k. k. Statthalterei in Prag über 
Präsentation des Rakonitzer Stadt- 
dechants, und zwar nur an Gymna- 
sialschüler, verliehen, kann jedoch 
auch während der hierauf folgenden 
Universitätsstudien genossen werden. 

In der Verwaltung der k. k. Statthal- 
terei steht auch das Stiftungsvermögefi, 
welches sich auf 3429 ß. 94 kr. beläuft ; die 
jährliche Gebür des Stiftunqsplaizes beträgt 
100 fl. 


Anno 1743. 1"" Octobris admodum reverendus, praenobilis ac praecellens dominus 
Joannes Ignatius Libertin, artium liberalium et philosophiae magister, sacrosanctae theo- 
logiae baecalaureus formatus, notarius apostolicus juratus, patricius Rakonicensis, olim 
1705 in seminario nostro Mariae-Scheinensi stndiosus, nunc autem in dominio regio ca- 


*) Viz II. studentske nadanf P. Ignace Liber- 
tina pod c. 153 tohoto svazku. 


*) Tide die P. Johann Ignaz Libertin'sche 
II. Studenten- Stiftung unter P. Nr. 158 dieses Bandes. 


243 P* Jan Ignäc Libcrtiu I. P. Johann Ignaz Libertin I. 213 

merali Zbiroviensi in oppido Mauth curatus, facit fundationem pro uno parvulo studioso 
in perpetuum, qui sacerdotibus ad aram Thaumaturgae Nostrae ministret et omni die mi- 
nistrans pro suo benefactore et amicitia Libertiniana unum rosarium devote oret. 

Pro qua fundatione supra memoratus venerabiüs dominus Libertin curatus deponit 
residentiae nostrae Mariae Scheinensi bonae et latae monetae 900 fiorenos Rhenenses, 
ut ex censu obyeniente juvenis ille inter alios seminaristas sustentetur, prout ille quon- 
dam sustentatus fuit, a festo Omnium Sanctorum usque ad festum Nativitatis beatissimae 
yirginis. 

Pecuniam supra nominatam nongentorum florenorum cedit in perpetuum residentiae 
nostrae et reservat sibi jus, quamdiu vivet, ipsemet juvenem de amicitia aut alium con- 
tubernio dignum praesentandi. Demortuo vero illo venerabilis dominus decanus, quisquis 
fuerit, Raconicensis urbis juvenem studiorum capacem jus praesentandi habeat de ami- 
citia Libertiniana propinquiorem. 

Fundationem hanc cum scitu et consensu meorum superiorum accepto, ea tarnen 
cum modificatione, ut, si in omnem sinistrum [eventum] (quem Dens clementer avertat) 
absque culpa nostra praedictum capitale perire contingeret, residentia nostra ab alimen- 
tando hoc juvene indemnis et libera habeatur. 

In herum fidem officii mei sigillum apprimo meque propria manu subscribo. Actum 
in residentia Mariae-Scheinensi anno 1743. 1™* Octobris. 

(L. S.) Joannes Heilmann 

SocietaÜB Jesu, pro tempore superior mp. 


Original v archivu c. k. mistodriitelstvi v Praze. Original im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. 


IL 3r 


244 P- Theophil Bartholomäus Stehlik. 


P. Theofil Bartolomej Stehlik. 


244 


1743. 


P. Theophil Bartholomfius Stehlik'sche 
Studenten-Stiftung. 

Laut des van den Vorstehern des Kloster- 
stißes Bfewnow am 30, November 1789 
Über Allerhöchste Anordnung verfassten 
Stiftsbriefes hat P. Theophil Bartho- 
lomäus Stehliky Dechant zu Rozmital, 
dem genannten Klosterstifte im Jahre 1743 
ein Capital von 3500 Gulden zu dem Zwecke 
geiüidmet, damit dieser Betrag zum Besten 
des Klosters und zu seinem Seelenheile ver- 
wendet werde. 

Dem stifterischen Willen wurde nun 
von dem Klosterstifte Bfewnow in der Weise 
entsprochefi, dass zur Besorgung der Kirchen- 
mt/^ik und Bedienung des Klosters vier Sing- 
und Chorknaben im Kloster unierhalten, in 
der Musik ausgebildet und in den litteris 
humanioribus unterrichtet wurden, und zwar 
ifisolange, cUs sie der KircJhe tifid dem Kloster 
Dienste zu leisten im Stande sein werden. 

Hiefür wurden die Stif Hinge verpflichtet, 
bei der am ersten Freitag eines jeden Monais 
für den Stifter zu lesenden Me^se paartceise 
zu ministrieren und für den Stifter einen 
Rosenkranz zu beten, ferner auch täglich 
der Frühmesse beizuwohnen. 

In dem Stiftsbriefe behielten sich die 
Klostervorsteher das Recht vor, taugliche 
Singkfiaben zu wählen, aufzutiehmen, diese 
Stiftung zu Jiandhaben und über dieselbe zu 
wachen. 

Das Stiftungsvermögen selbst, welches 
durch Beiträge des genannten Klosterstiftes 
mittlerweile eine allmählige Vermehrung bis 
auf 4700 fl. erfahren hatte, wurde über Ver- 
ordnung des Böhmischen Landesguheniiums 
vom 22. Juni 1786 Z. 15.150 an das k. k. 
Cameralzahlamt eingeliefert, von welcW 
letzterer Zahlstelle die Interessen an das 
Klosterstift Brewnow zur Abfuhr zu gelangoi 
hatten. 

Gegeniüärtig wird diese Stiftung 
von der k. k. B öhmischen Statt- 
halterei über Präsentation des je- 
weiligen Priors des Benedictiner- 
stiftes zu Brewnow an Knaben ohne 
Unterschied, ob sie Volks-, Mittel- 
oder Hochschüler sind, verliehen. 


Studentslie nadani P. Theofila 
Bartolomeje Stehlika. 

Vedle nadaöni listing pfedstavenymi 
kldSteraBfevnovskeho dne 30.listqpadul789 
k Nejvyssimu rozkazu zrizene vinovci Ud- 
steru tomu Roimitdlsky dikan P. Theofil 
Bartolomöj Stehlik v roce 1743 jistinu 
3500 zl. za tim üöelem, aby se ji uzilo 
k dobru klästera a na spdsu duse jeho. 


Vüli därcove vyhovSl kldster Bfevnovsky 
tim zpüsobem, ze byli v kläUere k obstard- 
väni kostelni hudby a k obsluze ctyfi Jwsi- 
zpivdci vydrzovdni, v hudbä cvüeni a in 
litteris humanioribus vzdSlävdni a to po tak 
dlouho, dokud byli zpüsobili ke sluzbdm 
V kostele a kldstere. 


Za to tnili stipendiste pH msi, jez m&a 
se prvnipdtek kaSdeho m£sice za zakladatele 
öisti, po dvou ministrovati a za zaMadatde 
rüzenec se modliti a kromS toho kazdodennc 
rannt msi obcovati. 

V nadaöni listine vyhradüi si predsta- 
veni kldstera prdvo zpüsobile zpivdky vybi- 
rati, prijimati, nadani provddMi a nad nim 
bditi. 

Nadaöni jmöni satno, jez mezitim pfi- 
spi^vky kldstera ponendhlu se zväsilo az na 
4700 zl., bylo k nafizeni Öeskeho zemskeho 
gubernia ze dne 22. öervna 1786 6. 15150 
odevzddno do c. k. kotnomi poMadny, odkudi 
pak se üroky kldSteru Bfevnovskemu vy- 
pldcely. 


Nyni udili nadani Ceske c. k. 
mistodrzitelstvi na presentaci pre- 
vora Benedikt inskeho kldstera v Birev- 
novo zpüsobilym hochüm bez ohledu 
na to, zda chodi do skoly obecne, 
stfedni 6i vysoke. 


245 P. Theophil Bartholomäus Stchlik. P. Theofil Bartolomej Stehlik. 245 

Der Genuss der Stiftung dauert so Uzivati mohou stipendiste nadänl potud, 

lange, als die StiftUnge im Stande sind, pokud mohou reöenemu kldsteru a Mdsternimu 

dem genannten Kloster, beziehungsweise der kostelu sluihu kürovou konati. 
Klosterkirche Chordienste au leisten. 

Das Stiftungsvermögen beläuft sich auf Nadaöni jmSni cini 4136 ssl, a nalezd 

4136 fl. und wird ebenfalls von der k. k. se ve sprävö c. k, Öeskeho mistodriitelstvL 
Böhmischen Statthalterei verwaltet. 

Die jährliche Gebür der vier Stiftungs- Rocni plat ctyf mist jest ustafioveti po 

platze ist mit je 41 fl. 47 kr, festgesetzt, 41 zL 47 kr. 


Wir endesgefertigte Abt und Prior des Klosterstifts Brzewniow Urkunden und be- 
kennen vor jedermann, besonders wo es vonnöthen, wie noch im Jahre 1743 der wohl- 
ehrwürdige Herr Theophilus Stehlik, damaliger Dechant zu Rosenthal und Bruder 
unsers dermaligen Klostergeistlichen Pater Matheus Stehlik, gleichgedachten unsem 
Klosterstifte eine Donation inter vivos von 3500 Gulden mit dem Ersuchen gemacht 
habe, damit dieser Betrag zum Besten des Klosters und zum Seelenheile besagten Herrn 
Dechants verwendet werden möchte. Um also die fernere Absicht dieses Wohlthäters zu 
erfüllen, haben unsere Vorfahrer (so wie es in dem klösterlichen Protokolle vom Jahre 
1743 vorgemerkt ist) ^ich verbindlich gemacht, dieses Capital in fundis publicis anzulegen 
und die hievon abfallende landesübliche Zinsnutzung zu dem Ende zu verwenden, damit 
zur Bestreitung der Kirchenmusik und Bedienstung des Klosters vier Sing- oder Chor- 
knaben mit Kost und Kleidung unterhalten, selbe auch durch tüchtige subjecta sowohl 
in der Musik, als auch in litteris humanioribus unterrichtet und auf solche Art insolang 
verpfleget werden möchten, als sie der Kirche und dem Kloster Dienste zu leisten im 
Stande sein werden ; welche ausserdem und überdas auch noch verpflichtet sein sollen : 

d) bei der am ersten Freitag jedes Monats für den seeligen Wohlthäter abzuhal- 
tenden heiligen Messe beizuwohnen und dem Priester paarweise zu ministriren und für 
des Verstorbenen Seelenruhe ein Rosenkranz in der Stille andächtig zu beten; 

b) auch täglich der Frühmesse beizuwohnen. 

Wir waren zwar in Ansehung der Verpflegung dieser Knaben bishero allezeit be- 
flissen, die diesfällige Bestimmung unserer Vorfahrer auf das genaueste zu beobachten. 
Da aber von Seiten einer hohen Landesstell'e uns anbefohlen worden, einen förmlichen 
Stiftungsbrief hierüber zu errichten, so haben wir in schuldigster Befolgung dessen keinen 
Anstand nehmen können, uns des gemachten Auftrages zu entledigen. 

Infolge dessen erklären wir uns mit diesem nach höchster landesfurstlicher Begneh- 
migung und Ordinariatsbestätigung neu errichteten Stiftsbrief, dass nicht nur die von den 
obgesagten ui'sprünglich imJsSire 1743 von dem Theophil Stehlik an das Stift geschenkten 
3500 Gulden, sondern auch die von andern 610 Gulden (welche unsere Vorfahrer, um 
die stiftliche Renten zu erleichtem, nach und nach beigetragen haben) folglich von einem 
Capital von 4110 Gulden, welches nunmehro auf hohe Gubernialverfügung von jenen bei 
den Ständen sub numero 3440 anliegend gewesen sogenannt Stehlikischen 4700 Gulden 
eigends excindirt und wovon die neue Obligation bei dem Cameralzahlamt und respee- 
tive bei der weltlichen Stiftungsfondcasse zur Aufhebung hinterleget wurde, jährlich zu 
4 pro cento abfallende und durch die letztere Casse zu unsern Händen gelangende In- 
teressen per 164 Gulden 24 Kreuzer für itzo und inmier zur Erfüllung deren vorgedachten 
Verbindlichkeiten, und zwar nach der von der hohen Landesstelle unterm 30. Junii 1787 
angeordneten Ausmessung, benanntlich mit 94 Gulden 17 Kreuzer auf die Kleidung und 
mit 70 Gulden 7 Kreuzer auf Kost und Quartier für solche gestiftete 4 Singknaben ver- 
wendet werden sollen ; jedoch behalten wir uns vor, dass das Recht, taugliche Singknaben 
zu wählen, aufzunehmen, über diese Stiftung zu wachen und, damit selbe jederzeit genau 
und gewissenhaft erfüllet werde, handzuhaben, uns, unsern Nachfolgern und dem Stifte 
unbenonmien bleiben solle. 

Zur ürkund dessen haben wir diese Stiftungsurkunde in drei gleichlautende Exem- 
plarien verfasset, eigenhändig unterfertiget, wie auch das Abteiliche als Conventsinsiegel 


246 P- Theophil fiariholomäus tStehlik. P. Theoül Bartolomej Stehlik. 246 

beigedruckt, dann nachstehende (Titel) Herrn Zeugen zur ohnnachtheiligen Mitfertigung 
erbeten. 

So geschehen im Stifte Brzewniow den 30^®° November anno 1789. 

(L. S.) Jakobus, 

Abt zu Brzewniow und Braunau mp. 

(L. S.) Bonaventura Müller, 

derzeit Prior zu Brzewniow mp. 
(L. S.) Anton Zimmermann, 

bürgerlicher Handelsmann, als erbetener Zeug mp. 

(L. S.) Johannes Schmid, 

bürgerlicher Handelsmann, als Zeug mp. 

Von einem hochlöblichen königlichen Landesgubemium wird gegenwärtiger Stiftsbrief 
andurch Vorstehendermassen begnehmiget und durchgehends bestätiget. 

Prag den 12. Augusti 1790. 

(L. S.) J. Wenzl Freiherr von Margelik mp. 

Joseph von Riegger mp. 


Original im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. Original v c. k. mistodrzitelskem archivu y Praze. 


247 P* Samuel Wenzel Ignaz Ilein-Schmidbersky. P. Samuel Vaclav Ignac Hein-Schmidbersky. 247 


1745 

Jänner 1. ledna. 


P. Samuel Wenzel Ignaz Hein-Schmtd- Studentske nadani P. Samuela Vaclava 
berskf sehe Studenten-Stiftung. Ignäce Heina-Scbmidberskeho. 


P. Samuel Wenzel Ignaz Hein- 
Schmidbersky, Dechant in Dobruschka, 
errichtete diese Stiftung im Jahre 1745 bei 
dem Käniggrätzer Jesuiten-Seminar zu St, 
Wenzel und widmete zu ihrer Dotierung ein 
Capital von 1000 fl. Rheinisch. 

Zum Genüsse der Stiftung be- 
rief er einen zum Studieren fähi- 
gen Jüngling aus den Hein-Schmid- 
bersky^schen Cognaten, zuvörderst 
aus jenen von Hohenbruck und in 
Ermangelung dieser einen aus der 
weiblichen Hein-Schmidbersky'schen 
Linie, wobei dem näher Verwandten 
der Vorzug gebüren soll. 

Das Präsentationsrecht behielt sich der 
Stifter für die Zeit seines Lebens selbst vor, 
nach seinem Tode sollte es die Hein-Schmid- 
bersky*sche Familie, zuvorderst jene von 
Hohenbruck unter dem Vorsitze des Hohen- 
brticker Pfarrers ausüben.*) 

Der Stiftung wurde verpflichtet, öfters 
für den Stifter zu beten und sich fleissig der 
Wissemchaft und nach Möglichkeit auch der 
Musik zu widmen. 

Mittels Complements vom Jahre 1750 
vermehrte P. Samuel Wenzel Ignaz Hein- 
Schmidbersky mit Rücksicht auf die gestei- 
gerten Preise verschiedener Gegenstände und 
mit Rücksicht darauf, dass fromme Stiftungen 
mit Abgaben belastet werden, diese Stiftung 
um 200 fl. 

Nach der Aufhebung der Jesuiten-Semi' 
narien wurde diese Stiftung in eine Hand- 
stipendienstiftung umgewandelt und 
wird gegenwärtig von der k. k. Statt- 
halterei in Prag unter Beachtung 
der Bestimmungen des Stifters als 
Präsentations Stiftung verliehen. 

Sie kann ohne Beschränkung auf eine 
Lehranstalt an sämmtlichen Mittel- und 
Hochschulen genossen werden. 


*) Nach der Entscheidung des hohen k. k. 
Ministeriums für Gultus und Unterricht vom 24. Fe- 
bruar 1689 Z. 1922 kann das Präsentationsrecht nur 
jenen Mitgliedern der stifterischen Famüie zuerkannt 
werden, welche den Namen Hein-Schmidbersky 
tragen. 


Däkan Dobruisky P. Samuel Vaclav 
Igndc Hein-Schmidbersky zfidil na- 
dani V roce 1745 pfi jesuitskem semindri 
SV. Vdclava v Hradci Krdlove a vönoval na 
ni 1000 zl. Rynskych. 

Urdil pak je pro mladtka k stu- 
dovdni zpüsobilSho z pfibuznych po 
preslici Hein-Schmidberskych po- 
chäzejiciho, pfedeviim pro ty, ktefi 
jsou z Tfebechovic a kdyby takovych 
nebylo, pro mladika, pochdzejiciho 
ze Senski vätve Hein-Schmidber- 
skych^ pfi iemi mila bliiiimu pfi- 
buznemu pfisluSeti pfednost. 

Presentaöni prdvo vyhradü zakladatd 
sdbi na das sveho iivota; po jeho smrtimila 
je vykondvati rodina Hein-Schmidberskych, 
pfedevHm pfihizni z Tfebechovic za pfed- 
sednictvl tamniho fardfe.*) 

Stipendistovi tdoieno, aby iastiji za 
zakladatele nadani se modlil, püni studoval 
a pokud moind v^naval se hudbS. 

Dodatkem z roku 1750 rozmnoHl P. Sa- 
muel Vaclav Hein-Schmidbersky nadani 
200 zl. proto, ze rüzne pfedmity v ceni 
stouply a zboind nadani ddvkami byla sti- 
zena. 



ÜHvati Ize je bez obmezeni na uröite 
uöüiSte ve viech ikoläch stfednich i ry 
sokych. 


*) Yedle rozhodnuti vysokeho c. k. ministentva 
kultu a vyucovani z 24. ünora 1889 ö. 1922 müie 
presentaöni pravo pi'irknuto byti jen tem Plenum 
rodiny zakladatelovy, kteri majt jmeno Hein-Schmid- 
bersky. 


248 P- Samuel Wenzel Ignaz Hein-Schmidbersky. P. Samuel Vaclav Ignac Hein-Schmidberak^'. 248 

« 

D<xs Stißungscapital wird ebenfalls von Nadaüni jmini c. k, mlstodrütelstvim 

der h, k. Statthcdterei in Prag veitvaltet und v Praze spravovane öini 4053 zL 90 kr. 
beträgt 4053 fl. 90 kr. 

Seit deni Jahre 1862 bestanden zwei Od roku 1862 byla pri naddnl (Ire 

Stißungsplätzej welche vo7n 1. October 1892 mista, je^ v§ak od l.rijnal892 za^e vjedno 

an wi^er in einen Platz vereinigt wurden; jsou slouöena; roöni plat mista öini 170 zl. 
die Jahresgebilr desselben beträgt 170 fi. 


In nomine Douiini, Amen. 

Ego Samuel Wenceslaus Ignatius Hein-Schmidbersky, presbyter ecclesiasticus et 
decanus Dobruscensis in dioecesi Reginae-Hradecensi, natione Bohemus Trzebechovicensis, 
praesentibus rite confectis literis (quas periectae donationis inter vivos ad piam causam 
ac realis, perpetuae devotaeque in sua radice fundationis legitimum instrumentum nuncu- 
pari et pro tali semper baberi volo statuoque) palam publiceque omnibus et universis, 
ac praesertim sicubi id necessitas exigeret, perspectum testatumque facio: quod ex sab- 
stantia pecuniae meae uuUi obligatae, sed mihi propriae, nulla me cogente vi aut neces- 
sitate neque etiam ullo spectato temporali lucro aut cujusvis laudis quaesito colore, quin 
potius propria, spontanea et sufficienter perpensa plenaque voluntate et solius Dei majoris 
gloriae, salutis meae ac amicitiae javandae intuitu, quod inquam cedam tradamque ad- 
modum reverendo patri Francisco Ramhowsky Societatis Jesu, collegii Reginae-Hradecensis 
rectori, et per eum successoribus ipsius mille florenos Rhenenses in bona, probata, cur- 
rente atque in hoc regno Bohemiae usuali regia moneta acceptandos, retinendos vel ad 
censum debitum elocandos, idque cum ea expressa voluntate et admodum reverendorum 
ac eximiorum patrum Societatis Jesu obligatione (quam quidem sigilla admodum reverendi 
ac eximii patris provincialis provinciae Bohemise et admodum reverendi patris rectoris 
dicti collegii contestantur) ut ii teneantur ex censu debito pecuniae a me datae in 1000 
florenis Rhenensibus consistente quotannis in seminario sancti Wenceslai martyris ad 
eandem Societatem Reginae-Hradecensem spectante unum aUquem juvenem seu adolescentem 
ex cognatis meis primario Trzebechowicensibus Hein-Schmidberskianis aut in herum de- 
fectu etiam ex foemineo sexu Hein-Schmidberskiano proximioribus descendentibus proge- 
nitum et ad studia litteraria aptum alere et ea mensa, quae communis est aliis ejusdem 
seminarii alumnis, decenter sustentare atque etiam omni anno novis vestibus similibus, 
sicut aliis quibusdam musicis ibidem fieri seiet, providere. 

Quod vero jus praesentandi talem juvenem attinet, illud ego, quousque Deo favente 
vitam protraxero, mihi pro quocunque ejusmodi capace juvene pleno reservo. Me autem 
e vivis evocato, illud jus transferri volo in familiam Hein-Schmidberskianam primario 
Trzebechowicii existentem, praeside actuali, legitime instituto admodum reverendo ac ve- 
nerabili domino curato pro tunc loci hujus, tanquam optime indolem juventutis ibidem 
noscente: Penes quos jus erit juvenem habilem ad studia litterarum deligere et admodum 
reverendo patri rectori nominati jam collegii praesentare. 

Omnes autem alumni illi mei, fiindatione hac fruentes, tenebuntur cumprimis 
christianae pietati et catholicae religioni diUgenter cum probitate morum vacare, pro me, 
sive hac sive altera vita fruar, frequenter ad divinam Majestatem preces oflFerre, tum litteris 
(et quantimi commode fieri poterit) etiam musicae sese studiose impendere, superioribus 
suis debitam reverentiam et obedientiam praestare omnemque insolentem et scandalosam 
vitam quam maxime devitare. Si vero aliquis in his, quod Dens avertat, notorie delinauere 
ausus fuerit, eo ipso piae hujus fundationis meae usu et fructu privetur aUusque melioris 
educationis in locum ipsius quantocius substituatur. Quod idem intelligendum erit de 
juvene illo, qui defectu talentorum ad progressum in litteris nimis debiUs aut plane ineptus 
judicaretur. 

Quodsi autem casu fortuito seu per injurias temporum et non culpa Societatis Jesu 
hanc fundationeni meam contingeret sive ex parte, sive ex toto interire, tali casu proprio 
fundationis et non Societatis damno, sive ex parte, sive ex toto interiret, cessaret, et pro 
sive diminuta, sive pro cassa nuUaque haberetur. 

In herum omnium veram et publicam fidem praesens hujus meae in vivis ad piam 
causam donationis fundationisque instrumentum confici illudque rite sigillo meo signatum 


249 ^' Samuel \Vi»nzel Ignaz Hcin-Schmidbersky. P. Samuel Vaclav Ignac Hein-Schmidbenky. 249 

et manu mea ac nomiiif^ subscriptum patere volui atque, ut pariter ab admodum reve- 
rendo ac eximio patre provinciali provinciae Bohemiae atque ab admodum reverendo 
patre rectore collegii Reginae-Hradecensis consuetis illorum sigillis muniretur manuque 
eorum subscriberetur, obsequiosissime requisivi. Actum Dobruscae in aede decanali, die 
1* Januarii anno 1745. 

(L. S.) Leopoldus Grim Samuel Wenc[e8lau8] Ign[atiu8] Hein- 

Sücietatis Jesu, provinciae Bohemiae prae- Schmidbersky, 

positus provinciahs mp. p^Q tempore decanus DobrusceuBis mp. 

(L. S.) Franciscus Ramhowsky 

SocietatiB Jesu, pro tempore collegii 
Reginae-Hradecensis rector mp. 

Complementum fundationis Hein-Scbmidberskyanae Reginae-Hradecii in seminario 
Societatis Jesu factae die 1. Januarii anno 1745^ pro uno juvene. 

Cum ego infra scriptus ab admodum reverendo patre Joanne Rzepa, regente semi- 
narii Societatis Jesu sancti Wenceslai Reginae-Hradecii, expositas acceperim nonnuUas 
difficultates adimplendi mentem fundationis a nie pro uno juvene ibidem anno 1745 die 
1* Januarii factae, quod nimirum fen-eo hoc tempore, quo nonnuUarum rerum pretium 
auctum est et insuper diversis gabellis etiam piae fundationes onerantur, non sufficiat 
census annuus ex summa capitali 1000 florenorum a me supra memorato anno datorum 
ad alendum et quovis anno vestiendum fundatistam meum et simul ad sustentandam sol- 
vendamque familiam, supellectilem, sarta tecta etc. (pro rata scilicet tam meae quam 
aliorum piarum fundationum), ea propter re omni mature expensa summae capitaUs 1000 
florenorum die et anno ut supra datae, hodie ducentos florenos in currente, valida mo- 
neta (repeto 200 florenos) superaddo, hac tamen conditione, ut fundatista mens victu 
aliis seminarii illius alumnis communi et insuper vestibus novis, scilicet thorace, subucula, 
pileo, femorabilus, uno pari calceorum et tibialium quovis anno, tertio vero quolibetanno 
etiam novo pallio indispensabiliter gaudeat. Materia tamen specificati amictus sit absque 
auro, argento et serico, mediocris pretii, et coloris obscuri potius, quam lucidi. 

Quodsi tamen aliquo anno nimis excessivum foret sive rerum pretium, sive gabel- 
larum onus, aut si seminarium grave damnum sive belli injuria, sive casu förtuito pate- 
retur, quod non aliter nisi censuum etiam aliarum fundationum sive ex toto, sive ex 
parte impendio justo superiorum arbitrio reparabile foret, tunc conscientiae tenerae 
ipsius pro tunc existentis admodum reverendi patris rectoris collegii Societatis Jesu 
Reginae-Hradecii relinquo discernere et decernere, an aut quanta parte fundationis fun- 
datista mens gaudere queat aut debeat. 

In hujus voluntatis meae firmum stabilimentum, absque tamen uUa derogatione mei 
prius facti instrum^nti propria manu subscripsi sigillumque meum appressi, utque idem 
facerent, sicut in fundamentali instrumento factum est, actuales hie superiores Societatis 
Jesu, videlicet et admodum reverendus ac eximius pater provincialis et admodum reverendus 
ac eximius pater collegii rector, ipsos pro omni meliori observantia humanissime requisivi. 

Actum Reginae-Hradecii die *) anno 1750®. 

Facta diligenti coUatione hujus instrumenti cum suo originali, complementis funda- 
tionis autem cum copia simplici, concordat de verbo ad verbum. 

Actum in cancellaria regiae ac dotalis urbis Reginse-Graecij die 10. Octobris 
anno 1755. 

(L. S.) Josephus Hesseli, 

syndicus mp. 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- Overeny opis v c. k. mistodrzitelskem archivu 

Archive zu Prag. v Praze. 


*> In einer einfachen aber gleichzeitigen Ab- ♦) V jednoduch^m, vSak sou^asnem opisu do- 

scLrift des Complements ist das Tagesdatum „20. datku jsou datum dne „20. Junii" a podpis: ,,Sa- 
Junii" und die Unterschrift: „Samuel W. Ig. Hein- muel w . Ig. Hein-Schmidbersky, decanus Dobrusctte** 


Sv'hmidbersky, decanus Dobruscae" hinzugefugt. pHpojeni. 


n. 


32 


250 


AleS Protiva. 


Alexius Protiva. 


250 


1745 

prosince 12. December. 


Studentske nadäni Alese Protivy. 


AleS Protiva^ fn^sian a Icupec 
V Uradci Krdlove, vinoval ve sve posledni 
vüli ze dne 12. prosince 1745 obnos 4000 d. 
Hynshych k tomu ucelti, aby z jeho vytSihu 
ditem ohojiho pohlavi z jeho chu- 
deho poboöniho pfibuzenstva, leiere 
odnikud podpory nemaji, a to die 
stupnc a hlizhosti pribuzenstva 
opatrila se vypomoc, aby do studii, femesla 
lieb kldstera neb jineho kterehosi povoläni se 
dostaly. 


NebylO'li by tu döti z chudeho 
pribtizenstvtty melo dostati se vypo- 
tnoci feto d^tem KrälovShradeckych 
poöestnych vdov a sousedil die dobro- 
zdäni magisträtu. 


2adatele, htefiz zamyileli vstou^nti do 
kldstera, niSli vzdy t' predni radi ndrok miti, 
a ti, kdoz vypomoci teto pro Studie potrebo- 
raii, zase pfednost pfed onimi^ kdoz doSado- 
vali se ji pro femeslo, 

Byla-li kvalißkace stejnd, mel vMy nuz- 
nijsi a mezi t^ii op^t zpüsobilejsi aneb povo- 
läni svemu jii blizsi zadatel prednost miti. 


Dohled na nadaci in^l miti magistrdt 
Krdlovihradecky. 

Poüvatelum nadace tdozeno zapovinnost, 
aby pomodlili se nabozni öastiji v kosfeie 
pred obrazeni Matky Sozi za dusi zaida- 
datele rüzenec a podle moitnosti ve svdteönich 
a Marianskych dnech vykonali sv. zpovedl a 
prijimali svdtost oltdfni, 

Puvodne urceno bylo naddni i k podpofe 
ticedniküv femeslmckych ; vedle gtd)ernialniho 
vynosu ze dne 2. srpna 1794 ö, 21080 roz- 
dSlena byla jistina nadaöni die kategorie 
studentske a femcslnicke nadace. 


Alexius Protiva'sche Studenten- 
Stiftung. 

Alexius Protiva, Bürger und Kauf- 
mann in Königgrätz, hat in seinem Testa- 
mente vom 12. December 1745 den Betrag 
van 4000 ß. Rheinisch zu dem Zwecke ge- 
widmet, dass aus detn Erträgnisse desselben 
Kindern beiderlei Geschlechtes aus 
seiner armen Seitenverwandtschaft, 
welche von keiner Seite eine Aus- 
hilfe haben, und zwar nach dem 
Grade und der Nähe der Verwandt- 
schaft eine Beihilfe zur Beförderung in 
die Studie7i, in ein Hatidwerk oder in ein 
Kloster oder sonst einen Beruf beschafft 
werde. 

Falls Kinder aus der armen 
Verwandtschaft nicht vorhanden 
wären, sollten dieser Beihilfe Kin- 
der Königgrätzer ehrbarer Witwen 
und Bürger (sousedü) nach Gutbe- 
fund des Magistrates theilhaftig 
werden. 

Betverber, die in ein Kloster eintreten 
tvollen, sollen stets den ersten Anspruch 
haben und diejenigen, welche diese Aushilfe 
für die Studien bedürfefi, sollen wiederum 
den Vorzug vor jenen haben, die sie für ein 
Handwerk anstreben. 

Bei sonstiger gleicher Qualifikation soll 
stets der dürftigere und bei gleicher Dürftig- 
keit der fähigere oder der EfTcichung seines 
Berufes nähere Betverber den Vorzug ge- 
messen. 

Die Aufsicht über die Stiftung sollte 
der Magistrat von Königgrätz haben. 

Die Stiftlinge icurden verpflichtet, öfter 
in der Kirche vor dem Mutter Gottesbilde 
für die Seele des Stifters einen Bosenkratiz 
andächtig zu beten und nach Möglichkeit 
an Feier- uml Mütter Gottes-Festtagen zu 
beichten und zu communici^eren. 

Ursprünglich war diese Stiftung auch 
zur Unter stuf zupig von Handwerkslehrlingen 
bestimmt; in Folge Gubernialerlxisses vom 
2. August 1794, Z. 21080, wurde das 
Stiftungscapital nach der Kategorie der Stu- 
denten- und Handwerkerstiftung getheilt. 


251 


Ales Protiva. 


Alexius Protiva. 


251 


Rozdäeni (akove hylo vffnosem vysokeho 
€. A. ministerstva zdleHtosti duchovnich a 
vyucovänl ze dne 15, zäfi 1884 ö. 17766 
zruseno, ponSvadz priöilo se villi zakladate- 
love, a otl te dohy tiaklddäno zase s nadaci 
jako s jednotnou. 

Jako takovd udili se nyni nadace taio 
po presentaci obecniho zastupi- 
telstva Krälovehradeckeho c. k, 
mistodrz itelstvim v Praze, jez take 
jniäni nadaöni v ohnosu 10.638 zl. 40 kr. 
spravuje. 

Jest tu nyni ctvero mist fiadacnich 
s rocnim po^iikem po 109 zl. B. ö. 


Diese Theilung wurde über den Erlass 
des hohen k. k, Ministeriums für Cultus 
und Unterricht vom 15. September 1884, 
Z. 17766^ als dem stifterischen Willen zu» 
widerlatifend aufgelassen und die Stiftung 
von da ab wieder als eine einheitliche be- 
handelt. 

Als solche wird sie gegenwätiig von der 
k. k. Statthalterei in Prag, welche 
auch das Stiftungsvermögen in der Höhe von 
10.638 fl. 40 kr. verwaltet, über Präsen- 
tation der Königgrätzer Gemeinde- 
vertretung verliehen. 

Es bestehen dermalen vier Stiftungs- 
plätze mit der Jahresgebür von je 109 fl. 
Ö. W. 


I. 

Pfi prave kralovskeho venniho a krajskeho mesta Ei*älowa Hradcze nad Labern libro 
testamentorum VI. sub litera A 4 zaznamendno se Tynachäzi takto: 

A. 4. 
Protiwy Aleäe pana ksaft. 

Ve jmeno nejsvetejäi a nerozdflne Trojice Boha Otce, Boha Syna a Boha Ducha 
svateho, Amen. 

Ja Aleä Protiwa, mestenin a kupec Ki'alohradeczky, povazujice tu mne nyni se pfi- 
hodilou a jiz tak dlouhotnrajici tezkou nemoc, upamatoval jsem se na to, ze cokoliv na 
tento bidnej svet se zrodi, vse to zase prostf edkem casne smrti s tehoz sameho sjiti musi, 
odkudi neohlizeje se na pfatel a lekafüv mych teäeni, pevne jsem sobe pfedsevzal, k te 
samej, ac sice mne nepovedomej posledni hodine sebe tak pfipraviti, bych tehdafe [sie 
nie jineho, nez jedine o spaseni me ubohe duse peßovati zapotfebi mfel; odkud^ pozi- 
vaje nyni, chvala Bohu, jeäte zdraveho rozumu a cerstve mysle, z dobry nenuceny a od 
dayna t oumyslu mym upevneny vule my uminil jsem sobe o mem od Boha Tsemohouciho 
mnö nejmilostivej pozehnanym statecku toto nasledujici pofizeni uöiniti: 

Za sedme. A ponevadz jednolio kazdeho pofadne zfizeneho käaftu nejvysäi grünt 
a podstata na tom zalezi, aby v nem nad pozästalosti ksaftujiciho nejaky pofädny dedic 
V slovich patrnych zfizeny a ustanoveny byl: proöez tehdy nezanechäyaje ja zädnych po 
sobe ani dolü ani nahoru vstupujicich dedicü, z my dobry nenuceny vüle za meho budou- 
ciho dedice zfizuji a ustanovuju meho strejce Karla Bojana, u mne v dorne züstayajiciho 
a svym dobrym chovanim na mnö toho zasluhujiciho kupeckyho mladence, a za takovy 

dedictTi jemu hned po smi'ti me k svobodnemu brani vykazuju 400 zlatych 

a k tem samym jeste taky jema pfidavam vsechny ty maly sprostejsi domäci potfeby, ktere 
by sobe nevyhnutedlne do hospodaf stvi zaopatf iti musil, by tudy vetsi pfiöinu mh\ na dusi 
mou pamatovati. Ostatne 

za osme: Jakkolivek ja tu ode mne v pfiöine tehoz na zdejsim dekanstvi fundiro- 
Taneho tf etiho kaplana udelanou a jak od Jeho Milosti pana dekana, tak taky od i^zactnyho 
magisträtu pfijatou fundaei timto pfitomnym ksaftem mym ve vsem konfirmiruju, tak pfi 
tom pfedce jak nynejsiho Jeho Milost pana dekana, tak taky vsechny budouci vysoce 
düstojny päny sukcessory jeho za to snazne äädäm: by pro nme tu milost m^Ii a na to 
ode mne fundirovany tfeti kaplanstvi vzdy pfede v§ema jinejma jednoho z menäich bratrü 
fadu svateho Frantiäka zdejsiho Svatoanenskeho klaStera pfijmouti a kdyby mezi nima 
iädnej takovej se nevynachazel, teprva ordinirovanym in instrumento fundationis spüsobem 
na meho pfitele reflektirovati sobe oblibili. 


n. 




252 Ales Protiva. Alexius Protiva. 252 

A proto taky dale tomu chci, by ty ode mne do tej fundaci postoupeny actioui [sie] 
obligaci ihned po smrti mej zädusni pocet vedoucimu se odevzdaly, potom pak by müj 
ostatni celej stateöek hned po smrti me pofadnfe se zinventiroval, prosacoval a na penize 
licitando uvedl, posleze pak by to z nSho pochazejici quantum k zadusi zdejsimu se od- 
Tedlo a od tehoz na kapital ä 5 pro cento ulozilo, z toho pak interesse by nie vice nez 
kazdoroönö k ätudiim tehoz u mne bydliciho druhylio mladsiho strejöka meho, Frantiska 
Bojana, na stravu, kterej jak dlouho zde studirovati bude, u bratra syyho miti na 30 zlatych 
a na fiaty 20 zlatych v summe ale 50 zlatych, kdyz by ale do Prahy pfijiti mel, na tak 
dlouho, dokavad by k svemu stavu nepriSel, tolik co k sprostemu vychovani a o§aceni 
svemu potfebovati bude, vzdy vydavalo, ostatek ale tak dlouho na novy kapital zase se 
uklädalo, dokavad by ten kapital na 5600 zlatych nezrostl; to kdvä se vyplni, tu ma 
z teho^. kapitalu k fundirovani pfed velebnou svatosti zde u svate Anny vecne hofeti 
majici lampy ötyry sta zlatych Rejnskych a na ozdobu oltafe svate Trojice chramu Pane 
svateho Ducha 200 zlatych a jeden tisic zlatych Rejnskych zdejSimu velebnemu klasteru 
svate Anny (kterej mne tu öest udelal a za svyho duchovniho otce zvoliti si oblibil) ihned 
vydanych byti, vsak ale s tou vejminkou, by vzdy z teho2 velebneho kla§tera panüv du- 
chovm'ch kazdotyhodnfe jeden za mou, rodicüv a pfatel mych dusi jednu msi svatou slou- 
iiti povinen byl, ostatni pak ale ötyfi tisice maji od zdejsiho zädusi na kapitalu zanechany 
a jejich interessüv nejprve detem obojiho pohlavi chudeho pfatelstva mimo na studia, 
femesla, do klasteru neb jakykoliv k jinemu stavu povoläni a spolu v nem k ziveni po- 
tfebnv zaöätek pomähäno a, kdyby zadnej z chudych pfatel mych se tu nenachazel, vse 
to tat na ty d6ti chudych vdov a sousedü zdejäich, ktery by dobrej a chvalitebnej zivot 
vedly, die prozfetedlneho vzactneho magisträtu uznani vynakladano byti, tez z stran toho 
po me smrti pofadny instrumentum fundationis skrz meho budouciho pana exekutora 
Käaftu se vyhotoviti. 

Za devate. [Kdyby] stati se melo, ze by z mej prvnejsi na tfetiho pana kaplana 
ucinönej [fundaci] n6jaky kapital bez viny pana pocetvedouciho k ztrate pfijiti mel, tak 
chci, by z interessA teto druhe fundaci mej se doplnil, ostatni ale vydäni az do tehoz 
V skutek uvedeni by stati züstalo. Abych vsak ale ja 

za de säte tim ubezpeöenejsi byti mohl, ze tyto moje oboji fundaci tak a nejinäc 
vyplnovati se budou, procez taky chci, by pan zadusni pocetvedouci z stran pfijmu a vy- 
däni tech samych obzvlastni pocet vedl a kazdoroöne po zavfeti tehoz v plnosti rady re- 
laci uöinil, zdai moje vüle ve vsem tak, jak miti jsem chtel, vyplnena byla; to kdyi 
uöini, tak tu teprva ma prävo miti za svou präci od pfedeälej fundaci .... 4 zlate, 
od nynfejsi ale • 6 zlatych, 

V sume 10 zlatych 
sobe za präci svou kazdoroöne vztähnouti, jak beztoho vse v budoucim instrumentu fun- 
dationis müj pan exekutor (kteremu to do plne moci odevzdäVäm) podle sob§ povedome 
vüle my tim lepeji zaopatfiti vedeti bude. Zatim ale 

za jedenäcte mä taky tech na müj näklad v oblibenym od mnohovzäctneho ma- 
gisträtu pocti se cvicit majicich strejcovskych neb jinych deti na tak dlouho, dokavad 
tehoi myho dobrodini pozivati budou, neuhuutedlna poviunost byti, öastej v chrämu Fäne 
pfed obrazem Rodicky bozi za mou dusi nejsvetejsi rüzenec s poboznosti se modliti, ano 
i die moznosti na svätky neb slavnosti Rodicky bozi s kajicuosti a s pfikladiiou poboz- 
nosti svatou zpoved! a pfijimäni tela boziho vykonati. Kdyby vsak 

zadvanäcte se pfihodilo, ze by jen interessü tolik jeste pfed rukama bylo, co 
by Jen na näklad jednoho postacovalo, a tu dve chudy, pfätelsky aneb v nedostatku tech 
jiny zdej§i deti o tu pomoc se uchäzely, tak mä z nich ten, kterej na studia takovou by 
zädal, onemu, kterej by ji na femeslo miti chtel, praeferirovän byti, an by ale oba na 
Studie neb femeslo ji pozädali, ten, kterej potfebnejsi neb v rovnosti zase pfed druhym 
k tomu schopnejsi by byl, ona ale neb onen, ktery by pro sve do klästera pomoieni takovou 
miti chtel, vsem jinym nadjmenovanym praeferirovän byti. Jako taky 

za tfinäcte jako tyto moje oboji fundaci k prozfetedlnemu uroz[enych] ad pias 
causas zfizenvch pänü komisafüv opatroväni odevzdäväm, tak taky pro ubezpecenejSi toho 
vSeho V skutek uvedeni za exekutora ksaftu meho pana Väclava Nodyna, starsiho radniho, 
jmenuju a cele pofizeni nadrozepsaneho jmeni meho do jeho moci ex asse odevzdäväm, 


253 Ales Protiva. Alcxius Protiva. 253 

pfi tom jej snazne zadaje, by jak tolioto ksaftu meho, tak taky oboucli mych fundaci 
spole6nim pfatelüm mjm, jeden bud originalni neb kopialni hodnovernej formulaf pro jejich 
budouci direkci opatfiti a vydati si oblibil; kteremuito od tej s kolikerym pfedelavanim 
ksaftu a fundaci melej prace na pamatku odkazuju my stfibrny hodinky a par takovych 
uozü, tez jednu podobnou liici a panüm ksaftovnim svedkAm po 4 zlatych. 

A to jest ta od daTna v mysli mej upevnena, spolu pak u vzyvani nejsvetejsi Trojice 
svaty prosequirovanti i taky uno continuo et nuUo alio interveniente actu tim spusobem 
dokouauä posledni vüle ma, kterou sem ja tuto pro lepsi düvef eni a jistotu nejenom mou 
vlastni rukou podepsal a uzivajicim sekrytem mym utvrdil, alebrz taky tim spusobem od 
techto niäepsanych a k podobnemu bezskodlivemu spoluvyhotoveni snazne dozädanych 
dvoucb panäv svedküv korroborirovati dal, vzactneho magisträtu zdejsiho snazne ^adaje, 
ze takovou (pokudz zadna jina pozdejsi pfed rukama nebude) na jejich vysvedöeni ku 
pravu pfijmouti, obycejnym spusobem vyhlasiti, potom pak ji pfi jeji nezmenitedlnej plat- 
nosti, jestli ne ut testamentum scriptum, saltem ut nuncupativum aut quamcunque aliam 
in vivis mortis causa factam dispositionem mocnym pfichranenim svym ustaviöne zdrzeti, 
tim pak samym mymu ksaftovnimu panu exekutorovi upfimne na ruku jiti sobe dobro- 
libezne oblibiti räci. 

Stalo se T Hradci Jeji Milosti Kralove nad Labem dne 12**<* Decembris 1745. 
(L. S.) Ales Protiwa, 

ksaftiijici. 

(L. S.) Pavel Maczak, 

ksaftovni dozadanv svedek. 

V 

(L. S.) Johann Amand bpatzir, (L. S.) Vaclav Joseph Nodin, 

ksaftovni dozadany svedek. Nota: 

Byvse tento ksaft dne 4'*® Januarii 1746 valvis apertis nalezite vyhlaseny, zane- 
chavä se pfi pofädku prava. 

Ponevadz proti ksaftu tomuto zadnej neodporoval, procez z moci prava se konfirmi- 
ruje, die 15** Februarii 174(5. 

ie piitomny vejpis z mestske knihy verne vytazeny a od slova k slovu srovnavajici 
jest, timto se stvrzuje. Jenz se stalo pfi oufade expeditu knilovskeho venneho a krajskeho 
mesta Kralowa Hradcze dne 21*»^ Martii anno 1791. 

(L, S.) Franz Xaverius Träger. 


Jednoduchy opis z druhc polovice XVIII. sto- Einfache Abschrift aus der zweiten Hälfte des 

leti V archivu c. k. mistodrzitelstvi v Prazc. XVIII. Jahrhundertes im k. k. Statthalterei-Archive 

in Prag. 


II. 

Pfi prave krälovskeho venneho mesta Kralowa Hradcze nad Labem libro obligationum 
6*<* sub litera F. 18 zaznamenano se nachäzi, jak nasleduje: 

F. 18. 

Fundaci Aleso-Protiwovska na chudou mladef. 

Tak jako^ neboztik v Panu odpocivajici pan Ales Protiwa, bejvaly mestenin 
a kupec zdejSi, moci sveho dne 12. Decembris 1745 ucineneho a dne 4. Januarii 1746 
roku pfi prave publicirovaneho, pak dne 15'*^*' Februarii anni ejusdem pravne konfirmirova- 
neho a v knihach mestskych libro testamentorum 6*® sub litera A. 4 vteleneho ksaftu sub 


254 -^lös Protiva. Alexius Protiva. 254 

§ 14'** inne uizepsaneho za exekutora ksaftu svelio jest zfidil, tez pfi tom moci § 8^® mne 
tu moc zanei'hal, bych totizto ja po smrti jeho tehdaze, kdyz ten od neho zanechany 
kapital na 5600 zlatych z kazdorocniho interesse vzroste, z neho do Telebneho klastera 
zdejsiho k STate Anne na vecnou fundaci jedue kazdotyhodue za jeho, tez rodiöÜT a pfatel 
jeho dusi slouzene byti majici mse svaty jeden tisic zlatych Rejnskych a tez tarn k fun- 
diroTani jedne pfed velebne svatosti oltafni Tecne hofeti majici lampy ctyry sta zlatych 
Rejnskych, nemene do zdejsiho hlaYniho kostela svateho Ducha na okrasu tamniho oltare 
SYate Trojice dvc ste zlatych Rejnskych odvedl, potom pak ostatni ctyry tisice zlatych 
Rejnskych zadusi zdejsimu k tomu cili a konci (by z jejich interessüv chada mlädef 
obojiho pohlavi na casy Tecne se vychovavala a ji na studia neb do kla§tera neb 
k femeslu napomahalo) k interessirovani zanechal, potom pak na ty vsechny tri fundaci 
die § 10. potfebne instrumenta vyhotovil a je do prislusejicich mist vteliti nechal. 
PoneTadz pak ale to, co se pfednejsich dTouch do klastera Svatoanenskeho patficich 
fundaci dotyce, jiz pak knihy mestske libro obligationum 3**'' sub litera E. 9* et 10* do- 
svedcuji, v skutek uvedeno jest, nasledovne jenom tato posledni n-i chudou mlader 
uöinena fundaci podobneho oucinku zapotfebi mä: procez tehdy ja Vaclav Josef Nodin, 
zdejsi primas a posledni vule Aleso-Protiwovsky zf izeny exekutor, moci tohoto pfitomneho 
fundatomiho Instrument u daväm a odvädim do kasy zadusi zdejsiho na pofädnych obli- 
gacich ctyry tisice tri sta sedesate jeden zlatej Rejnsky k tomu cili a konci, by totizto 
z nich nejprve dve ste zlatych Rejnskych na obnoveni oltafe nejsvetej§i Trojice bozi 
Y zdejsim chramu Pane svateho Ducha tehdaze, kdyz toho potfeba a pohodlnost casu 
ukazovati [bude], odvedeno, potom pak ostatni ctyry tisice jedno sto sedesate jeden 
zlatej Rejnsky na interessich ä 6 pro cento (mimo samyho za panem Karlem Bojanem, 
dedicem neboztika Aleso-Protiwovskym na dome pozüstavajiciho kapitalu per 1000 zlatych. 
kterej jak dlouho za nim bude, jen 5 pro cento interessii*ovati se ma) zanechano, ztoho 
pak z tech 4161 zlatych Rejnskych obvenirujici interesse kazdorocne tyto die vüle ne- 
boztika pana fundatora ne vejse nez na 200 zlatych Rejnskych se vztahovati majici 
nasledujici vejlohy na nynejsi a vecne casy se uciiiily, totiz: 

Primo, by magisträt sobe oblibil z takovych obojiho pohlavi chudych deti (ktere 
by odjinad zadne pomoci nemely a bud na studia, femeslo, do klastera neb k jakemu- 
koliv jinemu dobremu povoläni a obzivem' svemu bezelstne pomoci a nakladupotfebovaly), 
obrati, je na tuto fundaci pfijmouti a kazdemu z nich na stravu, dokud by takovou zdc 
nuti mohly rocne 30 zlatych Rejnskych, na satstvo ale die povahy osoby a casu 15 neb 
20 zlatych vydavati nechati. Ysak ale 

S e c u n d o maji k tej samej fundaci vsechny pobocni neboztika pana fundatora obo- 
jiho pohlavi pfatele podle stupne a blizkosti pfatelstva nejpfednejsi pravo miti, a kdyz 
by z tech samych jeho chudych pratel zadnej se tu nenachazel, tak teprva maj[i] na 
miste nich ty deti chudych vdov a sousedüv zdejsich, ktery by dobrej a chvalitebny 
zivot vedly, die prozfetedlneho vzactneho magistratu uznäni k ni pfipusteny bytL Kdyz 
by pak 

Tertio se pfihodilo, ze by vice chudych pfatelskych neb v nedostatku tech jinych 
zdejsich deti o tu pomoc se uchazelo, nei mist prazdnych bylo, tak mä v tom a takovm 
pnbehu z nich ten, kterej na studia takovou by zadal, onemu, kterej by ji na remeslo 
miti chtel, praeferirovan, neb kdyby se to pohodlne stati mohlo, i taky jedna tato mezi 
ne oba rozdelena byti. An by ale oba ji na studia aneb femeslo pozadovali, ten, kterej 
potfebnejsi neb v rovnosti zase pfed druhym k tomu schopnejsi neb k dosilhnuti stavu 
sveho blizsi by byl, ona ale neb onen, kterej by pro sve do Idästera pomozeni takovou 
miti chtel, i taky (kdyby jinace jemu se spomoci nemohlo) s obstavenim jinych, jiz na 
tej fundaci soucich a tak rychleho spomozeni nepotfebujic, z moci gremialni pfedtazen 
byti. Dalejc 

Quarto ponevadz Frantisek Bojan, neboztika pana Alese Protiwy strejc, jiz z ma- 
lych skol vysel, a z ohledu toho, ze do stavu duchovniho vstoupiti oumysl ma, do kon- 
viktu svateho Bartolomeje v Praze k tim snadnejsimu tehoz dosahnuti na stravu danej 
jest: procez taky ma toho v pfedchazejicim punktu 3. od pana fundatora a strejce 
jeho ucinene vymefeni na nem die ksaftovniho vymefi'ni sub § 8^" svüj prvni pocalek 
vziti a na nej na tak dlouho az do svyho stavu podle majiciho povoläni pfijde, tolik, 
CO k prostemu vychovani a osaceni svemu potfebovati bude, kazdorocne so vynaklädati. 
A jako 


255 Ales Protiva, Alexins Protiva. 255 

Quinte neboztika pana fundatora mineni bylo, tou fundaci nejprve svych pfätel, 
potom ale teprva jinych zdejsich sousedü chudych detem ku pomoci pfispeti, jak taky 
nechtöl i jiny v syym stavu jiz se nachazejici svy chudy pfatele a v nedostatku jich 
podobne mesfane zdejäi v bezelstnich potfebach opu§tene zaiiechati, odkudz taky 
y ksaftoynim § 13. poHdil, ze k kazdocasnemu pro jejich spomo^eni potfebnemu tech 
fundatornich kapitalu yypüjceiii (kdyz takovi pfed rukama budou proti dostateönej hy- 
pothece jeho pfatele nejdfiv, po nich ale chudy vdovy a meSfane zdejsi), ktery by jak 
Interesse pofädne odvadeti, tak taky kapital dostatecne pojistiti mohli, pravo miti maji. 
An by vsak 

Sexto pfi tom a takorem zaopatfeni pfihoditi se melo, ze by bud z tej od ne- 
boztika pana fundatora na fundirovanyho zde tfetiho kaplana neb tady z tejto pfitomnej 
na chudou mlädef uöinenej fundaci nejaky kapital budoucne bez viny pana pocetvedouciho 
k ztrat^ pfijiti mel, tak mä ihned tato druha na chudou mladef ucingnä fundaci die 
prozfetedlnosti Yzacneho magistratu bud dilem neb zcela na tak dlouho obstavena byti, 
dokavad by z kazdorocnich tej samej interessüv takova fundaci zase se nedoplnila. 
Naproti tomu 

Septime mä taky tech na tento fiindatorni näklad v oblibenym od mnohovzac- 
neho magistratu poötu se cvicit majicich strejcovskych neb jinych d6ti na tak dlouho, 
dokayad teho2 fundatorniho dobrodini po^^iyati budou, stale neuhnutedlnä poyinnost byti, 
cast^j y chrämu Pane pfed obrazem Rodiöky bozi za neboztika pana fundatora duäi 
nejsyetejsi rüzenec s poboznosti se modliti, ano i die mo^nosti na syatky neb slaynosti 
Rodicky boii s kajicnosti a s pfikladnou poboznosti syatou zpoyed a pfijimäni tela bo- 
ziho yykonati. A aby 

Octavo jak pfatele neboztika pana fundatora otechto jeho ysech fundaci[ch] poye- 
domost miti mohli, tak taky ty chudy pf atelsky neb jiny deti tu poboznou poyinnost syou 
snad neyedomosti nekdy yykonati nepominuly: proöez byla zadost neboztika pana funda- 
tora, by yzacny magistrat po vteleni ysech jeho fuudaci jedny originalia tech samych 
pfatelum jeho a zädusni pocet yedoucimu yejtahu z nich, potom pak jednomu ka^demu 
chudymu diteti, kdyz na tuto fundaci se pfijme, z teto fundaci yejpis pfedchazejiciho 
paragrafu 7° yydati dati sobe nestiziti racil. Byy§e ale 

N n na tom jak samymu neboitiku panu fundatoroyi, tak taky obecnimu dobremu 
nanejyejs zälezeno, aby jak ta zde na 3^^ kaplana, tak taky pfitomnä na chudou mladef 
ucinena fundaci tak a nejinac k syemu stalemu yyplnoyäni pfi§la, tak taky moci kSaftoy- 
niho § 10. zfidil, by pan zädusni poöetyedouci stran pfijmu a yydäni tech samych obzyläfitni 
pocet yedl a kaMoroöne jej do plnosti rady k potfebnemu revidiroväni (od kteryho reyi- 
dentoyi kazdorocne 4 zlate Rejnske dane byti maji) in duplo slozil, tez spolu relaci 
ucinil, zdaz tyto oboji fundaci tak, jak die vüle neboztika pana fundatora ziizeny jsou, 
ve y§em se yyplnuji; to kdyi tak ucini, tu teprya by jemu za tu zfetel a s tim poötem 

melou präci jeho od prynejsi fundaci na 3''® kaplana 4 zlate 

od teto na chudou mlädef 6 zlatych 

y sume ... 10 zlatych 
z düchodfi tech samych se yydalo. Ostatne 

Decimo, jakkoliyek sice tyz neboztik pan fundator AleS Protiwa moci syeho 
y ksafte sub § 10^ et 14^*** ucineneho posledniho pofizeni nejenom tyto nadepsany, alebrz 
i taky ony od [sie] zdejsiho Svatoanenskeho klästera ucinene dye fundaci nm§ nizepsanemu 
zfizenemu exekutoroTi syymu jakozto jeho yüle nejlepsi povedomost majicimu do plne 
moci a disposici odeyzdal, tak proto pfedce ja zase yse to nyni yzäcnemu magistratu 
a urozenym ad pias causas zfizenym pän&m komissaf&m tez budoucim pän&m sukcessorüm 
jejich 8 yyhrazenim sobe toliko ye ysech nahodilostech potfebneho zdäni meho k samo- 
ylastnimu sprayoyäni dobfe rozmyslene postupuju a odevzdäväm, snazne zädajice, ze 
vzäcny magistrat tak dobfe nyni tuto pfitomnou fundaci, jako prye onou na 3**** kaplana 
ucinenou pod syou ochranu, sprävu a zfetel pfijmouti, to co by tak y nekterych letech 
z interessüy nabyti neb se zachoyati mohlo, zase po rozmnozeni tej samej na kapital 
uloziti dati a proti nizädnemu nicehoz öiniti tim meneji dopustiti räci, cim spiseji snad 
budoucne y cas se pfihod[i]lyho nestesti (kteiy Buh od jednoho kazdeho odyrätiti raö) 
pohodli tej samej i taky na nektery z potomkü nasich redundiroyati mocti bude [sie]. 


25f» AlcH Protiva. Alexius Protiva. 256 

I'ro ße[hü]2 vSeliü dokonalejsi jistotu tuto nadstojicim spüsobem sepsanou fundaci (ktera 
by pfi vzdcn^m magistratu zdejäim do fundatornich knih i bez pfitomnosti mej vtelena 
byla, 8na^.n6 iadam) ve dvouch stejnS znejicich exemplarich jsem vyhotovil, Tlaßtni 
rukou podcpsal a uiivajicim sekrytem utvrdil, tez uiie psanych dvouch urozenych panü 
svedkA k tcj samej podobnemu spolecnemu, vsak bezäkodÜTemu spüsobu vyhotoveni uctiie 
BO doi^adal. 

Jona 80 stalo v Hradczi dne 1**^ Januarii 1752. 
(L. S.) Franz Schwenda, (L. S.) Vaclav Josef Nodin, 

in fidem mp. käaftu Aleso-Protiwovskj^ho zHzeny 

exekutor mp. 

Adalbert B. Trziska, 

do2adan5' svodek mp. 

S povolenun mnohoTzacneho magistratu pntomne iustrumentum vigore clausulae 
salutaris ratihabirovane a kuihami mestskymi stvrzene jest. 

Die 21. Martii 1752. 

Ex cancellaria senatus Reginae Graecii die 20. Maii 1783. 

(li. S.) Johann Helfert, 

subsyndicus mp. 


OveJeny opU v c, k. mistodriitelskem arcLive Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- 

Y Praie, ' Archive in Prag. 


-0-<SiX>-C>- 


257 


Josef Franz Neuer. 


Josef Frantisek Neuer. 


257 


1745 

December 31. prosince. 


Josef Franz Neuer'sche Studenten- 
Stiftung. 

Josef Franz Neuer, Bürger der 
Neustadt Prags, hat in seifiem Testamente 
de dato Prag am 31. December 1745 ein 
Legat von 1000 fl. Rheinisch zu dem Zwecke 
angeordnet, da^s von dem Erträgnisse dieses 
Capitals einem armen in irgend einem 
Jesuiten ' Seminar studierenden Neu- 
städter Bürgerssohn aus dem St. 
Heinrichsviertel eine Beihilfe für sein 
besseres Fortkommen während der humaniora 
inclusive zur Rhetorik gewährt werde. 

Zur Hypothek setzte Neuer sein im St. 
Heinrichsviertel in devKriialova ulice neben 
dem Grraf Schaf gottscW sehen Hause gelegenes 
Haus ein, dessen Besitzer die Interessen vom 
besagten Capitale stets für jenen armen Stu- 
denten abführen sollte, welchen der jeweilige 
Pfarrer von St. Heinrich präsentieren wird; 
den präsentierten Stiftling hatte der genannte 
Pfarrer gleichzeitig auch dem Magistrate 
namhaft zu machen. 

Der Stiftling wurde verpflichtet, einmal 
der Woche bei St. Heinrich zu ministrieren 
und bei der heiligen Messe den Glauben und 
für das allgemeine Anliegen der Stadt Prag, 
für den gegenwärtigen und alle verstorbenen 
Besitzer des erwähnten, zur Hypothek einge- 
setzten Hauses, für den Pfarrer und für 
sich mehrere Vater Unser und Ave zu beten, 
ferner stets am Charfreitag oder Charsamstag 
in fünf Kirchen Prags, nämlich in der 
Schlosskirche, bei den Trinitariern, bei den 
Paulanem, in der Theinkirche und bei den 
Hibernem die heiligen Gräber zu besuchen 
und bei den Kreuzaltären daselbst je fünf 
Vater Unser und Ave nebst dem Miserere 
tnei Deus zu beten. 

Die Aufsicht über die Stiftung übertmg 
der Stifler dem Magistrat der königlichen 
Neuen Stadt Prag. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung 
über Präsentation des jeweiligen 
Pfarrers zu St. Heinrich in Prag 
von der k. k. Statthalterei in Prag 
an arme Prag-Neustädter Bürgers- 
söhne aus dem Heinrichsviertel ver- 
liehen. 

Der Genuss der Stiftung dauert durch 
die Gymnasiälstudien. 


Studentske nadäni Josefa Frantiska 

Neuera. 

M^Stan Noveho mösta PraSskeho Josef 
Frantisek Neuer odkäzal ve sve zdvöti, 
dane v Praze dne 31. prosince 1745, ddstku 
1000 zl. Rynskych za tim üöelem, aby z vy- 
nosujejihoposkytovdna byla vypomoc k lepHmu 
zaopatfeni po dobu studii humanistickych az 
do rhetoriky chudemu v nekterim jesuitskem 
semindfi studujicimu synovi mistana 
NovomSstskeho ze ötvrti svatojin- 
dfiSske. 

Jako hypoteku ustanovil Neuer svüj dum 
ve itvrti sv. Jindficha v ulici Krizalov^ 
redle domu hrahöte Schaf gottsche ; drzitel 
domu mSl odvädüi nroky chudemu studen- 
tovi, jehoi by fardf u sv. Jindricha presen- 
toval ; navrzeneho stipendistu mal fardf sou- 
öasni take oznämiti magistrdtu. 


Stipendista byl zaväzän, jednou za tyden 
u sv. Jindficha ministrovati a pfi mSi sv. 
vyzndni viry a nSkolik Otöendstl a Zdrdvasü 
za obecne dobro m^sta Prahy, za nynijsiho 
a vsechny zemfele drzitely zminineho domu, 
za fardf e a za sebe se pomodliti, ddle vzdy 
na Velky pätek nebo na Bilou sobotu v peti 
kostelich Praiskych, totiz v zdmeckem kostete, 
u Trinitäfü, Pauldnskych, v Tynö a u Hi- 
bernskych svaty hrob navstiviti a u kfizovych 
oltäfü tamtei p6t Otöendsü a Zdrdvasü jako^ 
i Miserere mei Deus se pomodliti. 


Dohled na naddni svifil zakladatel ma- 
gisträtu krälovskeho Noveho mista Praiskeho. 

Nyni udili naddni c. k. misto- 
drSitelstvi v Praze na presentaci 
fardfe u sv. Jindficha chudym me- 
stanskym synüm Novomestskym ze 
ctvrti Svatojindfisske v Praze. 


UHvati Ize naddni po dobu studii gymna- 
sijnich. 

33 


258 Josef Franz Neuer. * Josef Frantisek Neuer. 258 

Die StaUhaiterei in Prag verwaltet auch Mistodriitelstvi v Praze spravuje tez 

das Vermögen der Stiftung, welches 6665 fi. nadaöni jmöni uhrnem 6665 zl. 3 Ter, ; roöni 

3 kr, beträgt; die Jahresgebür des Stiftiings- plat nadaaiiho pista jest ustanoven na 

platzes ist mit 124 fl, festgesetzt. 124 zl. 


Laudetur Jesus Christus in aeternum, Amen. 

Im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit, Gott des Vaters, des Sohnes und des 
heiligen Geistes, Amen. 

Ich Joseph Franz Neuer, Bürger der königlichen Neuen Stadt Prag, habe bei meiner 
Yollkommenen Gesundheit und Vernunft diesen meinen letzten Willen oder Testament 
aufgericht, welchemnach übergebe und empfehle meine arme Seele Gott dem Allmäch- 
tigen in die fünf Wunden unsers Erlösers Jesu Christi und Vorbitt der allerseeligsten 
Jungfer und Mutter Gottes Mariae und allen lieben Heiligen, meinen sündhaften Leib aber 
der Erden, dannenhero solle dei-selbe, wann ich zu Prag in meinem Haus sterben sollte, 
in die nächste Pfarrkirchen bei Sanct Heinrich ohne allen Pracht, ohne des grossen, 
sondern nur mit dem kleinen Geläut, ohne aller Musik auf dem Friedhof unter dem 
freien Himmel begraben werden. 

Und weilen ich das meiste meinige Vermögen bei der freiherrlichen Dobräenskischen 
Familie erworben, dahero auch zu einer Erkenntlichkeit und Dankbarkeit instituire und 
setze zu meinem Universalerben den wohlgebomen Herrn Herrn Wenzl Peter Freiherm 
Dobrzensky von Dobrienitz (Titel) doch mit dieser ausführlichen Bediugnus et conditione, 
sine qua non, wann nämlich derselbe zu der Zeit meines Absterbens, et quidem secundum 
institutum patris sui verheirathet sein oder von dem Tag meines Hinscheidens gerechnet 
innerhalb Jahr und Tag sich darzu resolviren und sich verheirathen wird; widrigenfalls 
instituire zu meinem Universalerben seinen jüngsten Herrn Bruder, den wohlgebomen 
Herrn Herrn Johann Joseph Freiherm Dobräensky von Dobrzenitz (Titel) und denselben 
bitte, meinem Rath zu folgen, sich zu verehligen, damit doch diese uralte Böhmische 
Familie nicht aussterben möchte. Sollte also der Herr Baron Wenzl keine Lust oder Re- 
solution, sich zu verheirathen, haben, und diese meine geringe Erbschaft seinem jüngsten 
Herrn Bruder, dem Herrn Baron Hans Joseph cediren wollte, so solle der Herr Baron 
Hans Joseph verbunden sein, seinem Herrn Bruder, dem Herrn Baron Wenzl, eintausend 
Gulden Rheinisch innerhalb Jahr und Tag zu einem Andenken baar auszuzahlen schuldig 
sein [sie]. Mag nun aus diesen zweien Herm Brüdern mein Erbe oder Possessor meines 
Hauses sein, wer es immer sein will, so solle er hiemit verbunden sein, Ihro Gnaden 
und der wohlgebomen Frau Elisabet Theresia verwittibten Dobrienskin von Dobrzenitz, 
gebornen Strakin von Nedabilitz, als dero geliebtesten Frau Mutter, das Quartier in dem 
mittleren Stock bei der Kapellen, wie auch dero beeden Herrn Brüdern in dem obern 
Stock, et quidem ad dies vitae oder solang sie leben werden, zu geben, und zwar 
ohne allem Entgeld. 

Und damit ich auch als ein unwürdiger Gemeinältister dieser königlichen Neuen 
Stadt Prag der armen Bürgerschaft einige Gedächtnus hinterlassen möchte: so verbinde 
hiemit meinen Erben, Erbsnehmen und specialiter alle zukünftige Possessores dieses 
meines auf der königlichen Neuen Stadt Prag in dem Sanct-Heinrichsviertel in der von 
altershero sogenannten „Enzalowa ulice" neben dem Graf Schafgotschischen Haus situirten 
Hauses, eines armen Neustädter Bürgers aus dem Sanct-Heinrichsviertel bei denen na- 
tribus Societatis Jesu in humanioribus usque ad rhetoricam inclusive tantum studirenden 
Sohn, damit er gut studiren und sich wohl appliciren möchte, zu seinem besseren Unter- 
halt und Auskommens wöchentlich vierzig fünf Kreuzer, dann alle Jahr zu seiner Kleidung 
zehen Gulden und auf Papier und nöthige Sachen einen Gulden, mithin alljährlich 50 Gulden 
zu geben; zu diesem Ende setze zu einer realen Hypothek eintausend Gulden Rheinisch, 
welche auf diesem Haus sub quocunque possessore beständig et irredimibiliter tanquam 
onus perpetuum ä 5 pro cento haften sollen. Auf damit aber meinem Erben oder possessori 
dieses Hauses nicht beschwerlich sein möchte, einen tauglichen Knaben auszusuchen, so 
verordne, und zwar bitte den jetzigen Herm Pfarrer-Herrn von Sanct Heinrich und alle 


259 Josef Franz Neuer. Josef Frantisek Neuer. 259 

seine küuftige Herrn successores, womit sie das Werk der Barmherzigkeit tliuen, das jus 
praesentandi über sich nehmen, diesen armen Studenten auszuklauben, und so oft einer 
abgewechselt wird, diesen Knaben dem Hen'n possessori dieses Hauses wie auch dem- 
jenigen Herrn Rathsverwandten, welcher Inhaber der Stadt-Compagnie oder Hauptmann 
in dem Sanct-HeinrichsTiertel sein wird, um damit auch der löbliche Magistrat einige 
Nachricht davon haben möchte, zu präsentiren und zu recommendiren : Herentgegen wird 
dieser Student verbunden sein, gottesfurchtig sich auf[zu]fuhren, fleissig [zu] studiren und 
sich [zu] appliciren, dann alle Wochen einmal zu Sanct Heinrich zu gehen und allda, 
wann es sein kann, dem Pfarrherrn oder seinem capellano zu ministriren und unter dem 
heiligen Messopfer folgendennassen zu beten, 

erstlich den Glauben oder das symbolum apostolicum, dann vor das allgemeine 
Anliegen dieser königlichen Stadt Prag Pater et Ave, 

2cio YQj. Jeu possessore dieses Hauses, welcher ihme sein Unterhalt gibt, damit es 
ilim Gott der Allmächtige hier reichlich und alsdann ewiglich ersetzen und vergelten 
möchte, ter Pater et Ave, 

3tio YQr den Herrn Pfarrherrn auf seine Intention ter Pater et Ave, 
4'° vor sich selbter, damit Gott ihme gute Vocation inspiriren möchte, 
5*0 vor alle verstorbene possessores hujus domus etiam ter Pater et Ave. 

Nebst diesem wird er verbunden sein, alle Jahr an dem heiligen Charfreitag oder 
den Samstag darauf in denen fünf Kirchen, als nämlich in der Schlosskirchen, bei denen 
Paulanern vor der Kirchen, im Thein, bei [den] Hybernern und bei denen Trinitarien die heiligen 
Gräber [zu] besuchen und bei denen Crucifixaltären überall zu Ehren der heiligen fünf Wunden 
Christi 5 Pater et Ave nebst dem psalmo: „Miserere mei Dens" zu beten. Damit aber 
auch der Herr Pfarrer einige Gedächtnus vor diese Sorgfalt und Bemühung nach meiner 
spüren möchte : so verschaffe zu seinem und seiner Successoren Genuss der Pfarretei bei 
Sanct Heinrich das grosse Sporkische, in 2 tomis bestehende und das Christliche Jahr 
genannte Buch; bitte aber anbei den löblichen Magistrat der königlichen Neuen Stadt 
Prag, über diesen meinen guten Willen und Intention, damit Alles wohl bestellet und in 
einer perpetuirlichen Subsistenz erhalten würde, die väterliche Sorge zu tragen. 

6*" meinem Stiefbruder Ignatius Neuer verschaffe 1000 Gulden, 

welches Capital aber mein freiherrlicher Herr Erbe, solang er und sein Weib leben 
werden, ihme nicht ausfolgen, sondern nur die gewöhnlichen Interessen jährlich ä 6 pro 
cento zu zahlen schuldig sein wird, damit dieses Capital vor seine Kinder bleiben möchte. 
Sollte ich ihme bei meiner Lebenszeit kein Haus erkaufet haben, so wird mein Herr Erb 
hiemit verbunden sein, ihme Ignatii Neuer innerhalb Jahr und Tag haar auszufolgen 
annoch 500 Gulden, damit er sich ein Häusel erkaufen könnte. Nebst diesen verschaffe 
ihme auf die Klag 50 Gulden, alle meine Kleider, weisse Wasch (ohne Spitzen und dem 
damaskenen neuen Schlafpelz) allen Zinn, meine Better, worauf ich gelegen bin, sammt 
der Bettstatt, das Crucifixbild und Mutter Gottes auf dem Kupfer gemalt, dann 12 sil- 
berne Löffel, zinnerne Messer, dazu den vergoldten Degen und ordinari spanische Rohr, 
einen Tisch, 12 hölzerne Stuhl und eine Trugel, worin er die Kleider einpacken könnte, 
und im Fall, dass er zu der Zeit meines Hinscheidens einige Kinder, die noch unmündig 
wären, haben sollte, zu deren besserer Unterhalt und auch damit er einen etwan studiren 
oder ein Handwerk lehren kunnte lassen, so solle ihme mein Herr Erbe die jährliche 
50 Gulden, welche ich auf einen Studenten zu fundiren destinirt habe, ihme Ignatio Neuer, 
solang eines von seinen Kindern unmündig sein wird, ausfolgen, id est jährlich 50 Gulden ; 
alsdann soll erst die Fundation seinen Fortgang haben zum Besten des armen Studenten. 

Womit diesen meinen letzten Willen oder Testament schliesse, mir aber anbei vor- 
behalte, was ich etwan beisetzen oder noch verändern möchte, solle es in allen Kräften, 
si non per modum testamenti, wenigstens per modum codicilli gehalten und giltig sein. 

Zu wessen Bekräftigung habe dieses eigenhändig geschriebene Testament auch eigen- 
händig unterschrieben und mein gewöhnliches Petschaft beigedrückt. 

So geschehen Prag den 31. Decembris anno 1745. 

(L. S.) Joseph Franz Neuer, 

Bürger der königlichen Neuen Stadt Prag. 
IL 33* 


260 Josef Franz Neuer. Josef FrantiSek Neuer. 260 

Publicatum hoc testamentum holographum in consilio regiae Novae urbis Pragenae die 
20. Aprilis anno 1747. 

Relator aus dem Bath Herr Georg Müller, dass ein löblicher Magistrat bewilligen 
thue, womit gegenwärtiges von niemand in der Rechtens ausgesetzten Frist odporirtes, mithin 
in seine Rechtskräften erwachsenes und folgsam confirmirtes Testament in die Stadtbücher 
unter andern ordentliche testamenta einverleibet würde. Actum in consilio regiae Novae 
urbis Pragenae die 6. Julii anno 1747. 

Ex lib[ro] te8tament[orum] numero 10™°- folio 129. et sequentibus. 

CoUatum (L. S.) Bernard Röhring. 

Fr. Karl Pokorny. 

Einfache Abschrift aus dem Ende des XVIII. Jednoduchy opis z konce XVIII. stoleti v c. k. 

Jahrhunderts im k, k. Statthalterei-Archive in Prag, mistodrzitelskem archivu v Praze. 


261 


Georg Anton Junghanns. 


Jiri Antonin Junghanns. 


261 


1745. 


Georg Anton Junghanns'sche Stu- 
denten-Stiftung. 

Georg Anton Junghanns, Ruths- 
verwandter inEger, widmete im Jahre 1745 
ein Capital von 2000 fl. Beichsmünze zum 
Zwecke der Errichtung einer Stiftung für 
die studierende Jugend aus der 
Junghanns'schen Freundschaft oder 
in Ermangelung derselben für an^ 
dere dürftige Freunde des Stifters. 

Unterm 24, Februar 1772 wurde von 
dem Bürgermeister und Bath der Stadt Eger 
über diese Stiftung der Stiftsbrief errichtet, 
und darin bestimmt, dass die Interessen des 
Stiftungsvermögens einem studierenden Be- 
freundeten des Stifters durch drei Jahre, 
wenn sich aber zwei oder mehrere be- 
werben sollten, diesen verabreicht, der Best 
jedoch unter arme Freunde vertheilt werden 
solle. 

Die Verwaltung des Stiftungsvermögens 
besorgte ursprünglich der Bürgermeister und 
Bath der Stadt Eger; sie übergieng jedoch 
infolge Verordnung des Böhmischen Landes- 
Gvherniums vom 22, Juni 1786 Z. 15,150 
an die politische Landesstelle. 

Gegenwärtig verwaltet das Stiftungsver- 
mögen die k, h, Statthalterei in Prag; es 
beträgt 4081 fl. 43 kr. 

Die aus dem Erträgnisse dieses Capi- 
tals mit je 46 fl. dotierten drei Stipendien 
verleiht dermalen die k. k.Böhmische 
Statthalterei auf Grund dei^ Prä- 
sentation der Egerer Stadtvertre- 
tung und zwar stets auf die stifts- 
briefliche Dauer von drei Jahren 
und ohne Unterschied, ob der Be- 
werber Mittel- oder Hochschüler ist. 


Studentske nadäni Jinho Äntonina 

Junghannse. 

Chebsky radni Jiri Antonin Jung- 
hanns vänoval roku 1745 kapital 2000 zl. 
Üisskych fha naddni pro studujici mld- 
dez prätelstva Junghannsü a 
kdyby takove nebylo, pro jine nuzne 
pfätely sve. 


naddni byla dne 24. ünora 1772 zfi- 
zena purkmistrem a radou mista Chebu na- 
dacni listina, v niz ustanovetw, ie maji sc 
üroky z naddni ddvati jednomu studujicimu 
se zakladatelem sprdtelenemu po tri Uta; 
kdyby vsak dva fiebo vice takovych se hldsilo, 
ze t^mto se maji poskytovati, zbytek pak 
mezi chude pfdtely rozdtleti. 


Naddni spravoval püvodnS purkmistr a 
rada mesta CJiebu; narizenim Öeskeho zem- 
skcho gubernia ze dne 22. öervna 1786 
6. 15.150 pfeUa vsak sprdva naddni na polv- 
ticke zemski fizeni. 

Nyni spravuje nadacni jmcni c. k. 
mistodrzitelstvi v Praze; eint pak jmöni 
4081 zl. 43 kr. 

Z vynosu jeho vypldcend tri mista 
po 46 zl. udili Öeske c. k. misto- 
drzitelstvi na zdklade presentace 
mestskeho zastupitelstva v Chebu a 
to podle nadaöni listiny vidy na 
dobu tri let a bez ohledu na to, zda 
je zadatel iäkem skoly stfedni öi 
posluchaöem vysokeho uöeni. 


Wir Burgermeistere und Rath der Stadt Eger bekennen hiemit für uns und unsere 
Nachfolgere: demnach auf allerhöchste Anordnung Ihre kaiser- königlichen apostolischen 
Majestät Mariae Theresiae, unserer allergnädigsten Landesfurstin und Frauen Frauen über 
jene Stiftungen, worüber noch keine Stiftbriefe errichtet wären, solche sogleich zustand 
gebracht werden sollen, und nun von weiland Herrn Georg Anton Junghanss, hiesig- ge- 
wesenen Rathsverwandten, anno 1745. 2000 Gulden Capital Reichsmünz, dermalen ein- 
tausend achthundert Gulden kaiserlich, gestiftet worden, welche anjetzo bei Hen^n Anton 
Schneider, des Raths allhier, sub hypotheca judiciali ä 4 pro cento innstehen und von 


262 Georg Autoü Jungbanus. JiH Antoniu Junghanns. 262 

denen die aus der Jungliannsischen Freundschaft studierende Jugend oder InEimanglung 
derselben andere arm- bedürftige Freunde den Interessenabfall alljährlich participiren, 
wofür die Percipienten für den fundatorem zu beten verbunden seind: 

Solchemnach geloben und versprechen wii» hiemit, dass obgedachte Stiftung nach 
dem Willen des Stifters zu ewigen Zeiten erfüllet, auch das hierzu gewidmete Stiftscapital 
jederzeit sicher erhalten, von denen abfallenden Interessen per 72 Gulden einem studi- 
renden Befreunden durch 3 Jahre jährlich 60 Gulden, wann aber deren zwei oder mehrere 
concurriren, 30 Gulden und respective 20 Gulden verabreichet, dem Stiftungsvorstehere 
jährlich 4 Gulden für seine Bemühung passiret und die übrige 8 Gulden unter arme 
Freunde vertheilet und respective hievon die Stiftserfordernussen bestritten werden sollen. 

Zu mehrer Bekräftigung dessen haben wir drei gleichlautende Exemplarien aufge- 
richtet, hievon eines der hochlöblichen kaiser- königlichen Fundations-Commission im König- 
reich Böheim durch das wohllöbliche königliche Elbogner Ereisamt zugeschicket, das zweite 
der obbemelt- Junghannsischen Stiftung, respective derselben Vorstehern zugestellet, das 
dritte endlich in unser Stadtarchiv zur beständigen Gedächtnus dieser Stiftung hinterleget. 

Urkund dessen unsere hieininter gestellte Fertigung. Eger den 24'®" Februarü in dem 
eintausend siebenhundert zweiundsiebenzigsten Jahr. 

(L. S.) Burgeimeistere und Eath allda. 


Original im k. k. Statthalterci-Archive zu Prag. Original varchivu c. k. mistodriitelstvi v Praze. 


263 


Andreas Steinhäuser. 


Ondrej Steinhäuser. 


2G3 


15S. 


1747 

Mai 5. kvetna. 


Andreas Steinhauser'sche Studenten- 

Stiftang. 

Andreas Steinhauser, Bürger und 
Rathsverwandter der Stadt Wittingau, wid- 
mete in seinem Testamente vom 5, Mai 1747 
ein Capital von 1000 fl. zur Errichtung 
einer Stiftung für einen Studenten, welche 
wie die Czapek' sehe Studenten-Stiftung*) ge- 
halten werden sollte. 

Sollte der Stiftling in den geistlichen 
Sta'nd gelangen, Mite er des Stifters im hei- 
ligen Messopfer zu gedenken. 

Der Stiftungsgenuss sollte während der 
niederen und höheren Studien dauern. 

Nach der obigen Bestimmung des Stifters, 
dass die von ihm errichtete Stiftung tvie die 
Czapek' sehe Studentenstiftung gehalten werden 
solle, erschien zu der Stiftung beru- 
fen ein bedürftiger, zum Studieren 
fähiger Knabe aus der Wittingauer 
Freundschaft des Stifters in der 
absteigenden geraden oder Seiten- 
linie und in Ermangelung eines 
solchen ein armer, aus Wittingau 
gebürtiger Knabe überhaupt, welch' 
letzterer jedoch einem sich sjyäter 
meldenden Anverwandten den Stif- 
tungsgenuss nach Schluss des Schul- 
jahres abzutreten hätte und stets 
ein Bürgerskind sein soll. 

Das Präsentation^recht sollte der Wittin- 
gauer Magistrat ausüben, tvelcher immer 
vor allen andern einen Knaben aus der 
Verwandtschaft des Stifters und zwar secun- 
dum gradus praerogativam auszuwählen 
hätte. 

Gegenwärtig tvird diese Stif- 
tung von der k. k. Statthalterei in 
Prag über Präsentation des Wittin- 
gauer Gemeindeausschusses v er- 
liehen. 

Der Genuss der Stiftung dauert durch 
alle Schulen. 


StDdentske nadani Ondreje 
Steinhausera. 

Mestan a radni Trebonsky Ondrej 
Steinhauser venoval ve sve zdvcti ze dne 
5. kvetna 1747 kapital 1000 zl. na zHzeni 
nadani p}'0 jednoho studmta, ktere^to nadani 
meto byti takove jako Capkovske. *) 


Kdyby stipendista vstoupil ve stav du- 
chovni, mel byti zakladatele pri msi sv. pa- 
metliv. 


Podle ustanoveni zakladatelova, ze jeho 
nadani mä byti tak plneno jako Capkovske, 
bylo patrnö uröeno pro chudeho, 
k studovdni schopneho chlapce 
z Treboiiskeho pfätelstva zaklada- 
telova V sestupne cdfe prime nebo 
poboöne, a kdyby takoveho nebylo, 
pro chudeho, z Tfebonö rodileho 
hocha vübec; tyz mel by vsak pribuz- 
nemu, kdyby j)ozdeji jaky se hläsil, 
nadani po skonceni Skolniho roku 
jyostoupiti a byti vidy püvodu me- 
sfanskeho. 


Magistrat Trebonsky m(l vykonävati 
prävo presentaöni a pH tom vhly prede 
rsemi jinymi vyvoliti hocha z xwibuzenstva 
zakladatelova a to sccundum gradus praero- 
gativam. 

Nyni udlli nadani c. k. misto- 
drzitelstvi v Prazena presentaci 
obecniho vyboru v Tfeboni. 


Nadani Ize usivati j)0 vsechiy skoly. 


♦) Georg Czapek'sche Studentenstiftnng viele 
lub Nr. 139 dieses Baudes. 


♦) Stiidentske nadani Jinho Capka viz c. 139 
tohoto svazku. 


264 Andreas Steinhauser. Ondrej Steinliauser. 264 

Das Stiftungsvermögen im Betrage von Nadaöni jmeni ührnem 1457 zl, 73 Ter. 

1457 fl. 73 kr. steht gegenwärtig in Ver- spravuje Öeske c. k, mistodriitelstvt. 
waltung der k, k. Böhmischen Statthal- 
terei. 

Die JaJiresgehiir des Stipendiums ist Boöni Stipendium jest ustanoveno na 

auf 40 fl. festgesetzt. 40 zl. 


I. 

In Namen der allerheiligsten und unzertheilten Dreifaltigkeit, Gottes Vaters, Sohns 
und heiligen Geistes, Amen. 

Ich Andreas Steinhauser, Burger und Rathsverwandter der Stadt Wittingau, die 
Unbeständigkeit des menschlichen Leben bei mir erwägend und wie dass uns Menschen 
nichts gewissers als der Tod, dessen Stund aber uugewiss seie: als habe bei gottlob 
guter Vernunft und frischer Gedächtnus über mein von Gott mir verliehenes Vermögen 
zu Verhütung aller nach meinem zeitlichen Hintritt sich ereignen mögenden Strittigkeiten 
folgende letztwillige Disposition zu verfassen mich entschlossen und zwar: 

Nicht weniger 4*® auf einen Studenten, und zwar auf eine ewige Fundation, ver- 
mache 1000 Gulden, welche wie die Czapkische gehalten werden solle, doch dergestalten, 
dass auf solche mein anjetzo studirender Vetter Johann Steiner, solang er zum Studiren 
Lust haben würde, sodann des Herrn Antoni Max. Wondra, hiesigen Syndici, ein oder 
anderer Sohn vor allen anderen aufzunehmen und zu admittiren sein wird, so auch von 
denen höhern Schulen zu verstehen ist. Sollte nun ein dergleichen Student dermaleinst zum 
geistlichen Stand gelangen, so wird er in dem heiligen Messopfer meiner eingedenk sein. 

NB. Sollte aber kein Bürgerskind für die grössere Schul da sein : so ist zu verstehen 
auch auf kleinere Schul ein Bürgerskind. 

Und dieses ist mein eigentlicher und letzter Willen, welcher, wann er aus Mangel 
etwa einer oder mehrerer erforderlicher Solennitäten als ein agirliches Testament nicht 
bestehen sollte, wenigstens doch als donatio mortis causa und eine freie Disposition be- 
stehen [und] gültig sein solle, wie ich dann auch einen löblichen Magistrat geziemend 
ersuche, über diesen meinen freien letzten Willen Schutz und feste Hand zu halten. 

Zu[r] wahren Urkund dessen habe ich mich nicht nur allein eigenhändig unterschrieben 
und mein gewöhnliches Petschaft beigedrücket, sondern auch endesbenannte Herrn 
Zeugen (jedoch ihnen und denen Ihrigen ohne Schaden und Nachtheil) zu[r] gleichförmigen 
Mitfertigung allen Fleisses erbeten. 

So geschehen Wittingau den 5'®" Maii anno 1747. 

(L. S.) Andreas Steinhausser, 

Rathsverwandter und Chirurgua, mein letzter Will. 

(L. S.) Joseph Preitenberger, 

Rathsverwandter, als erbetener Zeug, 

(L. S.) Antoni Max. Wondra, 

Rathsverwandter un4 Syndicus, als erbetener Ze^i^, 

(L. S.) Joseph Fer. Dworzak, 

Rathsverwandter, als erbetener Zeug. 


Einfache Abschrift aus der ersten Hälfte des Jednoduchy opis z prvni polovice XIX. sto- 

XIX. Jabrhundertes im k. k. Statthalterei-Archive leti v archivu c. k. mfstodrzitelstvi y Praze. 
zu Prag. 


265 Andreas Steinhauser. Ondrej Steinhauser. 265 


Im Namen der allerheiligsten und unzertheilten Dreifaltigkeit, Gott des Vaters, Gott 
des Sohns, Gott des heiligen Geistes. Amen. 

Kund und zu wissen seie hiermit Tor jedermänniglichen, besonders aber da, wo es 
vonnöthen: Nachdeme der ehrenveste Herr Andreas Steinhausser, Bürger und Raths- 
verwandter in der Stadt Wittingau, zu Beförderung der grösseren Ehre Gottes des aller- 
höchsten, seiner allerheiligst- übergebenedeitesten Jungfrauen Mutter Mariae und des hei- 
ligen Joannis Nepomuceni, wie auch zur Beförderung des Römisch-katholischen Glaubens 
auf einen armen Studenten von seiner Freundschs^ und, wann da keiner vorhanden 
wäre, auf eines von der Stadt Wittingau Kindern eintausend Gulden Rheinisch mit dem 
Beding vermachen thuet, dass von den verfallenen Interessen auf erwähnten Studenten die 
Kost und Kleidung bestritten, und solchergestalten diese Interessen successive von einem 
auf den andern derlei studirenden Knaben verwendet werden, derjenige aber doch änderst 
nicht als mit des löblichen Magistrats zu Wittingau insgesamter Praesentation und Gut- 
befund dazu gelangen könne und möge. Weshalben dann Eingangs gedachter Herr An- 
dreas Steinhausser erwähnten Magistrat (in Ansehung, dass der Stadt Wittingau Kinder 
ihr Aufkommen dardurch haben und zu etwas Guten befördert wurden), über solchen 
Knaben fleissige Obsicht, auf dass sothanes Geld an ihme nicht vergeblich angewendet 
werden möchte, so viel es möglich zutragen, verbindlich ersuchet, wie nicht minder dem- 
selben Magistrat die Macht, dergleichen aus seiner Freundschaft, die sich nur auf die 
Wittingauer allein extendiren solle und, wann keiner da wäre, aus der Stadt Wittingau 
tauglichen Knaben zu praesentiren einräumen thuet, doch dergestalten, dass auf solche 
sein anjetzo studirender Vetter Johann Steiner, so lang er Lust zum Studiren haben 
würde, sodann des Herrn Anton Max. Wondra, hiesigen Syndici, ein oder anderer Sohn 
vor allen aufzunehmen, und zu admittiren sein wird, so auch von denen höheren Schulen 
zu verstehen ist. Als seind 

Erstens: zufolge dieser Disposition und [in] Vollziehung des löblichen Willens 
sodann auf derlei einen Knaben sothane tausend Gulden Rheinisch einem löblichen 
Wittingauer Magistrat übergeben worden, auf dass derselbe über solches Capital gute 
Obsicht tragen und von denen verfallenen Interessen, den Knaben nicht allein in der 
Kost, insoweit sich das Interesse erstrecken wird, unterhalten, sondern auch alljährig 
ihme die Kleidung beischaffen möchte, so ohnverbrüchlich und unwiderruflich gehalten 
werden solle. 

Andertens: wird zwar der Wittingauer Magistrat die Macht haben, einen zum 
Studiren tauglichen Knaben zu dieser Fundation zu präsentiren, jedoch wann ein der- 
gleichen Knab aus des Herrn Fundatoris, aucli folglichen dessen Herrn Erbens, in ab- 
steigender recta oder Seitenlinie, das ist zu Wittingau befindlich wäre, soll er auf keine 
Weise präteriret und ihme ein fremder vorgezogen werden, sondern erwähnter Magistrat 
wird verbunden sein, solchergestalten einen oder ebendenselben verwandten Knaben se- 
cundum gradus prserogativam, so oft als die Fundation ledig sein wird, fordersam vor 
allen anderen, in Ermanglung aber dessen sodann erst einen anderen aus der Stadt 
Wittingau gebürtigen, jedoch einen armen und bedürftigen, ohne allen höheren Ansehen 
zu praesentiren mit dem ferneren Zusatz, dass wann auch schon ein anderer vorgestellter 
Knab die Fundation wirklich gemessen thäte, selbter doch einem solchen befreundten 
(der inzwischen zum Studiren erwachsen und tauglich worden) auch vor Verfliessung der 
6 Studier-Jahren deren niedrigen Schulen zu Ende des laufenden Jahrs zu weichen 
schuldig sein solle. Was aber 

Drittens: das übrige, so der Knab zu seiner Aushaltung, Fortsetzung deren Studien 
und Nothwendigkeiten brauchen wird, als Federbett, Wasch, Wäscherinen und zur Schul 
bedürftige Bücher, Papier oder, sollte ihme mit Zuschickung Gottes dann und wann ein 
Unpass zustossen, die medicamente oder Arzneien wie dann auch eines Instructoris von- 
nöthen hätte, anbelanget, so wird imd soll derselbe mit besagten Nothwendigkeiten, und 
darzu gehörigen Expensen von seinen Eltern oder Befreundten versorget werden. 

Viertens: Solle ein solcher Knab tauglich zum Studiren sein, damit das Geld 
an ihme nicht umsonst und vergeblich angewendet würde, darbei auch für den Herrn 
Fundator und seine Freunde zu beten und wenigstens täglich drei Vater unser und En- 
glische Gruss, dann ein Glauben zu dieser Intention aufopfern, anbei aber sich jederzeit 

n. 34 


260 Andreas Stoinbauser. Ondfej Steinhauser. 266 

fromm, ehrbar, fleissig und gehorsam gegen seine vorgesetzte Obere, auch in allen ab- 
sichtig und embsig aufzuführen haben und schuldig sein wird. Sollte nun aber ein solcher 
Student mit der Zeit zu dem geistlichen Stand gelangen, als wird ihme obliegen, nicht 
nur allein des Heri'n Fundatoris sondern auch eines löblichen Wittingauer Magistrats 
öftermahlen mit einem memento in der heiligen Mess ingedenk zu sein, und wird diese 
Fundation vor alle und jede Zeiten die Steinhausserische heissen, diesen und keinen 
anderen Namen behalten, wie sie dann auch von nun und auf ewig dem löblichen Wittin- 
gauer Magistrat zur Verpflegung gänzlich vollmächtig überantwortet und anvertrauet wird, 
nicht minder Dero Protection, wachsamer Obsicht und Sorgfalt anbefohlen sein, auch 
obangeführtermassen in ihrem Lauf beschützet und erhalten werden [soll]. Sollte dann 

Fünftens: aber etwann ohne aller Schuld, nach möglicher menschlicher Be- 
flüssenheit des löblichen Magistrats, mit sich ungefähr ereignenden Zeiten das Capital 
vor 6 oder 5 pro cento nicht können noch mögen elociret werden, sondern die laufende 
Interesse gemindert wurden, wie dann auch schwere und ungewöhnliche Theuerung oder 
was sonsten immer vor unversehene und keiner Weis oder Seiten betreffliche Unglücks- 
fälle, Casus und Zeiten (welche Gott gnädigst abwenden möge) sich ereignen und zu- 
stossen möchten oder kimnten, sodann würde weder oftgedachter Magistrat solchergestalt 
schuldig sein, alles jenes zu geben und dem Studenten mitzutheilen, was ihme sonsten 
und vorhin von denen a 6 oder 5 pro cento abgeworfenen Interesse zu verschaffen be- 
williget und verschrieben worden, sondern tali casu gemäss deren geminderten Interessen 
pro rata et proportione derenselben, nach Gutbefund und Ausgleckung wird zu verfahren 
und sich zu halten sein. 

Zu wahren Urkund dessen ist dieses instrumentum fundationis von denen Herren 
Zeugen (jedoch ihnen und denen Ihrigen ohne Nachtheil) eigenhändig unterschrieben 
und mit gewöhnlichen Insigln bekräftiget worden, und wird sothanes Instrumentum mit 
Bewilligung eines löblichen Magistrats in die hierzu gewidmete Stadtbücher jederzeit ein- 
verleibet werden können. 

So geschehen Stadt Wittingau den 5*®" Mai anno 1747. 

(L. S.) Wenzel Antoni Hasz, 

als Zeug mp. 

(L. S.) Anton Max. Wondra mp. 

als Zeug. 

Von einer hochlöblichen in milden Stiftungssachen allergnädigst aufgestellten 
kaiserlich- königlichen Hof-Commission im Königreiche Böheim wird gegenwärtiges Funda- 
tions-Instrument Vorstehendermassen durchgehends begnehmiget und hiemit ratificiret. 

So geschehen Prag den 17^«° Julii 1777. 

(L. S.) Franz Ernst Graf von Wallis mp. 

Franz Ernest Kii-pall mp. 
Johann Ferdinand Fischer mp. 

Original im k. k. Statthalterei-Arrbivo in Prag. Original v c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. 


267 


P. Jan Ignäc Libertiu II. 


1\ Johann Ignaz Libcrtiu II. 


267 


1747 

listopadu 1. November. 


P. Jana Ignace Libertina IL stn- 
dentske nadäni. 

P. Jan Igndc Libertin, farär 
?' Mytij daroval listinoUy danou v Mytö dne 
1, listopadu 1747^ Svatoväclai^skemu semimfi 
na Star ein mistö Prassle m 1200 zh, dby 
zjich vynosu vydrzovän hyl i? seniinäri hoch 
z jeho pfdtelstva, a kdyby takoveho 
nebylo, jiny chlapec z jeho rodiste 
Rahovnika. Pfi tom vyslovü pfän i, ahy 
nadäni nikdy nezüstdvalo neobsazeno, a aby 
je uzivatel hncd odstoupil, kdyby nektery 
stipendista I, studentskeho nadäni, kterez byl 
roku 1743 zaloiil pfi jesuitskem seminäfi 
V Bohosudovö, *) tamze dokoncil syntaxi, aby 
mohl pokraöovati ve studitch humanistickych. 


Sfipendisfilm nlozil zakladatel, aby za 
mho dennö jednoii rüzcnec se j^omodlili nebo 
nisi SV, slyseli, 

Uzivati ni6li nadäni stipendiste ve sko- 
lach ni^sich i vyssich, vsak aby dosähli 
gradus philosophiae a bakaläfstvi v boho- 
slovt, 

Presefitacni prävo vyhradil zakladatel 
soibS 2)0 dobii sveho zivota, Po jeho smrti ni^l 
je vyko}idvati Rakovnicky niestsky dökan a 
tamn6jsi mayistrdt; mel pah na nadacni 
misto pfijat byti pfed^.vsim ten, kdo z pfä- 
telstva zakladatelova, k nemuz fiälczely rodiny 
Rosin, Suma, Kurfürst a Pod^kalsky, podle 
sttqmö byl blize pfibuzny. 


seminäfü 


Po zruseni jesuitshych seminarn pre- 
imnino nadäni v penezni; co takove 
tidili je nyni c. k, mistodrzitel- 
stvi V Praze na prcscntaci dekana 
a obecniho zastupitelstva v Rakov- 


♦) Viz I. studentske nadanf P. Jana Ijfnaco 
Libertina pod c. U6 toboto »vazku. 

IL 


P. Johann Ignaz Libertin'sche H. Stu- 
denten-Stiftung. 

P. Johann Ignaz Libertin, Pfarrer 
in Manth, schenkte mittelst de^' Stiftungs- 
errichtungsnrkimde de dato Mauth am 1, No- 
vember 1747 dem St. Wenzelsseminar in der 
Altstadt Prag ein Capital von 1200 fl,, von 
dessen jährlichem Ertrage in diesem Seminar 
ein Knabe aus seiner Freundschaft 
und in Ermangelung eines solchen 
einer aus seiner Vaterstadt Rako- 
nitz unterhalten werden sollte. Der Stifter 
sprach hiebei den Wunsch aus, dass diese 
Stiftung nie unbesetzt bleiben und dass der 
mit dieser Stiftung betheilte Studierende den 
Genuss derselben sofort abtreten sollte, sobald 
ein Stiftung der vom Stifter im Jahre 1743 
beim Mariascheiner JesHÜenseminar errichte- 
ten L Studenten-Stiftung*) die Syntax in 
Mariaschein absolviert haben würde, damit 
dieser Stiftung die humanistischen Studien 
fortsetzen könne. 

Die Stiftlinge verpflichtete der Stifter, 
täglich für ihn einen Rosenkranz zu beten 
oder eine Messe 


zu hören. 


Der Stiftungsgenuss sollte durch die 
unteren und höheren Schulen dauern, doch 
so, dass der Stiftung die gradus philosophiae 
und das Baccalaureat in der Theologie an- 
nehme. 

Für die Zeit seines Lebens behielt sich 
der Stifter das Präsentationsrecht selbst vor. 
Nach seinem Tode sollte es der Rakonitzer 
Stadtdechant und der dortige 3£agistrat 
ausüben, und es sollte auf die gedachte 
Stiftung zunächst stets der dem Grade nach 
nciliere Verwandte aus der Freundschaft des 
Stifters, zu welcher die Familien Rosin, 
Suma, Kurfürst und Podskalsky zählen, 
aufgenommen werden. 

Nach der Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
mirien wurde diese Stiftung in eine Hand- 
s t ip endienstift u n g umgewandelt und 
tvird als solche gegentvärtig von der k. k, 
Statthalterei in Prag ohne Be- 


*) Vide die P. Johann Ig^^az Libertin'sche 
I. Studenten-Stiftung sub P. Nr. liO dieses Bandes. 

34* 



268 P' Jan Ignac Libertin IT. P, Johann Ignaz Libertin II. 268 

nice, hez obmezeni na uröity vy- schränkung auf eifie bestimmte Lehr- 
uöovaci üstav. anstatt über Präsentation des Dc' 

chants in Bakonitz und der Stadt- 
vertretung dortselbst verliehen, 

Uitvati Ize je po dobii studii gymnasij- Der Genuss derselben datiert durch die 

nich a universitnich. Gymnasial- und Universitätsstudien, 

Nadaini jmäni Öeskym c. k, mistodrzi- Das Stiftungsvermögen wird durch die 

telstvim spravavatie öini 3385 zl. 65 kr.; k. k. Böhmische Statthalterei verwaltet. Es 

roöni plat nadaöniho mista jest ustanoven beträgt 3385 fl, 65 kr, ; die Jahresgei>ür des 

na 100 zl, Stiftungsplatzes i^t auf 100 ft, festgesetzt. 


Laudetur Jesus Christus. 

Instrumentum fundationis Libertinianae Yetero-Pragae in seminario sancti Wenceslai 
erectae die 1™» Novembris anno 1747. 

Lecturis salutem a Domino. 

Notum facio omnibus, quibus hocce instrumentum fundationis Libertinianae legi 
contigerit, quod ego Joannes Ignatius Libertin, patricius Rakonicensis, philosophiae ma- 
gister, theologiae baccalaureus, protonotarius apostolicus, pro tempore curatus Mautensis 
in dominio Zbiroyiensi Sacrae Caesareae Majestatis, cum filius ultimus de familia Liber- 
üniana, sie dicta, fuerim, curam habuerim, ne memoria Libertin cum sonitu campana- 
rum exspiraret, sed filios spirituales generare possem in fide, pietate et virtute bene 
fiindatos; hinc oculos ad seminarium Wenceslainum Vetero-Pragonse converti et parrulos 
de amicitia mea Libertiniana et in defectu herum ex patria viris inclytae Societatis extra- 
dendos et apud eosdem educandos esse censui. In quem finem dignissimo pro tempore 
patri regenti, eximio patri Francisco Wentzl e Societate Jesu, mille ducentos florenos ad 
fundationem perpetuam deposui, ut ex obveniente annuo censu 60florenis, dico sexaginta 
florenis, victus in seminario et habitatio a 1™* Novembris usque ad 8^*™ Septembris 
solveretur ea tamen modificatione, ut, si in omnem sinistrum (quem Deus clementer avertat) 
casum absque culpa moderatorum inclytae Societatis et patris regentis capitale istud 
perire contingeret, seminarium Antiquo-Urbense sancti Wenceslai ab alimentando hoc 
juvene indemne et liberum habeatur. Volo autem, ut fundatista mens Libertinianus se- 
quentia servet et observet: 

Primo. Deum prae oculis habeat, pie et probe vivat, pietati et Tirtuti studeat et 
superiores suos, vires inclytae Societatis, omni tempore plus parentibus revereatur. 

Secundo. Desidero, ut virtuti conjungat Studium, conatum omnem adhibeat, in 
quacunque demum classe fuerit, ut si non inter primos primus, saltem inter mediocres in 
ordine computetur ; si enim, quoad talenta, fuerit repertus minus habens aut negligens et 
gradum in philosophia aut theologia baccalaureatus accipere renueret, eo ipso illum, 
quisquis fuerit, meae fundationis incapacem declaro, utpote fundator. 

Ter tio. Notum facio, quod similem fundationem fecerim Mariae-Scheinae in gratiarum 
actionem Thaumaturgae Matri Dolorosae, ubi olim tum ego, tum mens revendissimus do- 
minus germanus frater Georgius Libertin, canonicus Pragensis, initia studiorum inchoa- 
vimus, feci inquam fundationem similem tempore superioris eximii patris Joannis Heil- 
mann, mei olim Mautam per caesaream camaram Viennensem promotoris, et hinc volo, 
ut fundatista mens Libertinianus Pragensis, ubi comparuerit absolutus syntaxista Mariae- 
Scheinensis, semper eidem locum cedat in seminario Pragae, ut studia sua humanistica 
continuare possit; facilius enim absolutus rhetor Pragensis aut philosophus sibi de con- 
ditione providere potent, quam novellus et innocens syntaxista Grupnensis, et hinc ego, 
quoad vixero, semper Mariae-Scheinensem syntaxistam ad fundationem meam pretiosis 
gratiis Pragam ad seminarium praesentabo et, ut modus iste servetur me demortuo, peto. 

Quarte. Obligatio fundatistae fundationis meae Libertinianae haec est: ut omni 
die pro me, tanquam benefactore et fiindatore suo, oret unum Rosarium, aut saltem quoti- 
die unum sacrum pie audiat; si utrumque fecerit, Deus benedicet ei. Fundatistam Liber- 


269 


P. Jan Ignac Libertin IT. 


P. Johann Ignaz Libertin IL 


269 


tinianum Pragam, prout jam per quinque annos praesentaTi Mariae-Scheinam, ipsemet 
praesentabo, demortuo me praesentabit juvenem proximiorem de amicitia Libertiniana, 
aut in defectu hujus juvenem ex patria, venerabilis ac eximius dominus decanus Bako- 
nicensis et amplissimus magistratus loci*), pauculis v[erbi] g[ratia] lineolis: Testamur**) 
Libertinum Podskalsky esse pronepotem venerabilis domini curati Mautensis Libertin, et 
per consequens juvenem de amicitia. Sunt autem de amicitia Libertiniana hactenus exi- 
stentes: Rosin, Suma, Kurfürst, Podskalsky et alii, quos venerabilis ac eximius dominus 
decanus et loci magistratus***), ad quos amici pro attestato recurrent, nominare seiet; quo 
habito attestato, poterit eximius pater regens juvenem ad meam recipere fundationem et 
eidem obligationem fundationis meae exponere, quod teneatur videlicct quotidie Rosarium 
orare aut sacrum audire pro suo fundatore. 

Demum fundationis huius tutorem et curatorem constituo Deum ter omnipotentem, 
cui intentio mea bona est notissima; constituo et dignissimum inclytae provinciae mode- 
ratorem, eximium patrem provincialem, eximium patrem rectorem Clementinum cum eximio 
patre regente seminarii Wenceslaini, et si hi oculum vigilem super fundationem meam 
habuerint, nunquam vacua erit, et precator, qui Rosarium persolvat, non deerit Educatus 
fui in seminario Mariae-Scheinensi, Pragensi Wenceslaino et convictu, etperomnes annos 
inclytam Societatem cognovi providam matrem et omni confovebar gratia; unde dum 
gratias pro exhibitis gratiis ago, novam gratiam liumiliter expeto, ut instrumentnm fun- 
dationis meae consueta subscriptione et sigillis firmetur, quod et ego facio. Mautae in 
parochia caesarea. !"• Novembris anno 1747. 


(L. S.) Lepoldus Grim 

Societatis Jesu, collegii ad sanctnm 
dementem pro tempore rector mp. 

(L. S.) Franciscus Wentzl 

Societatis Jesu, seminarii ad sanctum 
Wenceslaum pro tempore regens mp. 


(L. S.) Joannes Ignatius Libertin, 

pro tempore curatus Maut-ensis, funda- 

tor fundationis Libertinianae manu 

propria mp. 


Original v c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. 


Original im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. 


*) In dem einen der vorhandenen zwei Originale des Stiftsbriefes sind die Worte: „et amplissimus 
magistratus loci" mit einer dunkleren Tinte durchstrichen. 

*♦) In dem corrigierten Original des Stiftsbriefes ist die letzte Silbe durchstrichen und das Wort in 
„Testor" umgeändert. 

***) Auch „et loci magistratus^' ist in dem erwähnten {wohl eigenmächtig corrigierten) Original- 
stiftsbrief durchstrichen und das folgende „ad quos" in „ad quem*^ corrigiert. 


270 


P. Peter Florian. 


P. Petr Florian. 


270 


1748 

Mai 1. kvetua. 


P. Peter Florian'sche Studenten- 
Stiftung. 

Diese Stißuuff hat P, Feter Florian, 
Deehant in Pohia, mittelst der Stiftungs- 
errichtungsurhoide de dato Polna am 1, Mai 
1748 beim Jestiitenconvict St. Bartholomäi 
in Prag mit der Widmung eines Capitals 
von 2500 fl. errichtet. 

Zu dem Genüsse der Stiftung be- 
rief er einen Abkömmling der Florian'- 
sehen Familie oder einen aus der 
näheren Blutsverwandtschaft oder, 
wenn einmal keiner aus den Cognaten 
oder Agnaten vorhanden sein wird, 
einen talentierten armen Jüngling 
aus Taus, 

Das Präsentationsrecht behielt sich der 
Stifter für die Zeit seines Lebens selbst vor. 

Nach seinem Tode jedoch sollte immer 
jener in den Stiftungsgenuss aufgenommen 
werden, der über Vorschlag des Magistrates 
in Taus und der stifterischen Cognaten vom 
Bector des Collegiums zu St. Clemens in 
Prag für würdig befunden werden würde, und 
der Bector des Collegiums das Becht haben, 
aus den Vorgeschlagenen den würdigsten, 
wenigstens zwölf Jahre alten Bewerber aus- 
zuwählen. 

Die Stifflinge hatten des Stifters öfters, 
besonders im Priesterstande im Gebete ein- 
gedenk zu sein. 

Der Stiftungsgenuss sollte bis nachuib- 
solvi^ung der philosophischen und bei denen, 
die sich dem Priesterstande tvidmen wollten, 
auch während der theologischen Studien 
dauern. 

Nach Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
narien wurde diese Stiftung in eine Hand- 
stipendienst ift ung umgewandelt und 
besteht als solche heute noch aufrecht. 

Sie wird gegenwärtig von der 
k. k. Statthalterei in Prag ohne Be- 
schränkung auf eine bestimmte Lehr- 
anstalt über Vorschlag der Stadt- 
gemeindevertretung in Taus ver^ 
liehen und kann während der Gymnasifd- 
Hfid theologischen Studien genossen tverden. 


Studentske nadani P. Petra 
Floriana. 

P. Petr Florian, dikan vPolne, na- 
daöni listinou danou v Polne dne 1. kv^tna 
1748 sridil nadani pH jesuitskem konviktu 
SV. Bartolomeje v Praze vönovänim jistiny 
2500 zl. 

Ustanovil je pro potomka z ro- 
ding Florianü nebo z bliisiho po- 
krevniho pribuzenstva neboj kdyhy 
jednou nebylo nikoho z pfibuznyvh 
ani po meci ani po preslici, pro na- 
daneho a chudcho jinocha z Do- 
mazlic. 

Presentaöni prdvo vyhradil si na dobu 

sveho Sivota. 

Po jeho smrti mSl na nadaöni misto vzdy 
prijat byti ten, koho by k ndvrhu magistrdtu 
a zakladatelovych jyribuznych po meci rektor 
kolleje u sv. KUmenta v Praze uznal za 
hodfia ; rektor kolleje te ni6l pak miti prdvo, 
aby si z navrzenych vybral nejhodtteßiho. 
aspon dvanäctileteho zadatele. 


Stipendiste mSli zakladatele byti panie- 
tlivi V modlitbäch, zvldstö, kdyby do stavu 
knözskeho vstoupili. 

Nadani shiselo uzivati ai do skonccfii 
studil filosofickyvh a, kteri by sechtili vino- 
vati stavu knezskemu, tez po dobu studii 
bohosloveckych. 

Po zruseni jcsuitskych setnindfä pfe- 
meneno nadani v penezni, a trvä v teto 
zpüsobö az podnes. 

Udilije nyni c. k. mistodrzifel- 
stvi v Praze bez obmezeni na urcifc 
ucilistc k ndvrhu mestskeho zastn- 
2)itelstva v Do mazlic ich; uzirafi hr 
je po dobu studil gymnasijnieh a bohoslo- 
vecku 


271 P. Peter Florian. P. Petr Florian. 271 

Das Stißtoigscapital, welches ebenfalls Nadacni jmini, c, k. mistodrSitelstvim 

von der Je. k, Statthalterei in Prag verwaltet v Prazc spravovane, dosählo koncem roku 

tvird, erreichte im Jahre 1885 die Höhe von 1885 vyse 9922 d, 15 kr. 
9922 fi. 15 kr. 

Aus dem jährlichen Reinertrage dieses Z roöniho vynosu vypläcejl se dvS 

Capitals werden zwei Stiftungsplätze mit der nadaöni mista po 140 zL *) ro6nö, 
JahresgeMr von je 140 fl,*) dotiert. 


In nomine sanctissiniae atque individuae Trinitatis. Amen. 

Ego Petrus Florian, decanus Polnae, ex voluntate libera, majorisque divinae gloriae 
propagandae studio pro uno juvene ex familia mea Floriana vel ex quocunque sanguine 
mihi propinquiore aut, si aliquando ex cognatis vel agnatis nuUus fuerit, pro uno juvene 
ex urbe regia Tustensi bonae indolis et paupere fundationem facio in coUegio convictorum 
Societatis Jesu Pragae ad sanctum Bai-tholomaeum eamque in manus admodum reverendi 
ac eximii patris Leopoldi Grim, pro nunc collegii ad sanctum dementem rectoris, nee 
non admodum reverendi, eximii ac clarissimi patris Timothei Raisky, pro nunc convictus 
regentis dignissimi, consigno et pro ea [trade V] duo millia etquingentos florenos, qui ad 
censum quovis meliere et securiore loco poni vel, si praenominatis superioribus ita visum 
luerit, ad stabile quid et immobile converti poterunt. 

Cum autem fundationem hanc non tantum amicis proficuam, sed et convictui favo- 
rabilem velim, volo 

primo, ut 2500 florenos, ex quibus annui census 125 floreni 5 pro centum compu- 
tando emergant, (nolo tamen convictum stringere, si praesertim in hoc rerum statu melius 
elocare posset, fundationis hujus capitale ligare, ut videUcet 6 florenos pro centum frui 
valeat) volo inquam, ut 80 floreni, prout antiquitus pro victu secundae mensae, quali 
alumni ecclesiastici Ferdinandei et refiqui fruuntur; 

2^^ ut residui quadraginta quinque floreni in communes expensas, onera communia, 
familiae, reparationem instaurationemque convictus, medicinam, doctorem expendantur, et 
alumnus ecclesiasticus **) ad festum sancti Martini unum florenum triginta cruciferos et 
prima Maji, ut olim pontificii alumni fruebantur, pariter tres florenos quadraginta quin- 
que cruciferos pro aliqua reparatione annue percipiat vel praefata pecunia, dum ad 
vacantias alumnus ecclesiasticus obiturus est, pro viatico benigne (ut commodius iter 
suum prosequi posset) extradetur. ***) 

3tio. jfolo, ut si quoquo infelici temporum eventu capitale (quod Dens avertere 
dignetur) periret, ut coUegio vel convictui onus imponi possit fundationem hanc con- 
tinuandi. 

4*^- Jus nominandi et praesentandi juvenem ad fundationem mihi reservatum volo 
usque ad mortem tanquam fundationis hujus author; post mortem vero meam suscipietur 
ille, quem a magistratu amplissimo Tustensi praesentatum admodum reverendus ac exi- 
mius pater rector collegii Clementini dignum hac fundatione judicaverit, ita ut solum 
liceat praefato magistratui exf) meis cognatis offerre et proponere, eximius pater rector 
vero plenum jus habeat ex proponendis eligendi et imponendi eum, qui dignior erit be- 
neficio hujus fundationis meae, dummodo aunum aetatis saltem duodecimum vel ultra 
agat et excedat et moribus malis imbutus non fuerit. 

5^^' Obligabuntur autem fundatione hac gaudentes gnaviter literis sese impendere, 
Deum praeprimis timendo pietati sub disciplina Societatis Jesu ad Dei gloriam, reli- 
gionis catholicae incrementum et patriae bonum studere, nee non in precibus fundatoris 
sui frequenter, maxime in sacerdotio constituti, meminisse. 


*) Es wurde die Verhandlung wegen Erhöhung ♦) Bylo zavedeno jednani ohledne zvyienf ro6- 

der Jahresgebur dieser zwei Plätze (der z>veite Platz niho platu techto dvou mist (druhe misto zHzeno 

wurde mit dem Statthai terei-Erlasse vom 20. De- bylo mistodrzitelsk^ vynesenim od 20. pros, 1873 

cember 1873 Z. 68.342 errichtet), eventuell wegen c. 68.342}, popi-ipade ohledne zrizoni mista tretiho. 
Kröffiiung eines dritten Platzes eingeleitet. 

**) Im Original: alumnis ecelesiasticis. 
***) Im Original: extradatur. 
t) Im Original: et. 


li*** KiiH'Umt philoHftifhiH4i rurMUf hI ne ad »tatum Tjtae ecclesiaaticae amplectendiun 
MliiiniiM« ri*kol^i*rii^ id Hh^ unorum lutereHi, ita TiKum fuerit, habeat jus, in memorato 
tnu^U'in miut'ü lUtrihoUtuuuH inatimidi ac »tudendi juxta morem. consnetadinem ac obli* 
li(/i()oii<fifi ^flioruiri ibifh'ni alurririorum «ccloHia^ticorum per totam theologiam. Qaodsi yero 
fiil »iMfiiffi imUiU'Htii i*lH.imti iihiloHOpkia hoho mallet reBolvere, jus ulterius hac fundatione 

7"'" Hl t\uiH i'X iii(«iM (iltJuiriiH iiotorio in leges convictus, praesertim contomaciter 
ili*lliM|iu<rt(t dt «'Kigua M|i('H (ünoiKlutiotJiH Huae affuTgcret, aut studiis diligentiam adhibere 
iinlltil, mit (|tiiiif|ii(i vitiiiri anm'tiU ^l^^^f^ prudcnti judicio censeretur tali alumno indigna. 
Im }\\\\ii iirliltilutii MUpM'iorum oi juxta n^guhiH et ordinationes ac statuta convictus hujns 
iiiMMtt l'uniliilioniN bonnficio privntur aliunquo in ejus locum assumatur. 

h^"' |)i«Hiili<t'o aliiinno nipo futuro inculcari mco nomine, ut ubi e conyictu exiTerit 
ulyn (ti MiUMMihiN nIvm ut NaociilariH, ita ho gerat, ut decet homines Deum timentes et in- 

fltMiulrt itlNrlpliiiiN (iK(Milt()M, 110 tanti Humptus, praesertim bis difficillimis temporibus, gratis 
nipotiilaiitur nt luiMlator Niia iiit(Mitiono privctur. 

IP'** («I ultiiuo itxiuilinn luitrom rogontem futurosque suos eximios successores bami- 
hinr r(M|ulro, \it| tpiiio in hoc iuHtrumonto »raescripta sunt, alumno, maxime jam eccle- 
Miitulii'o, lldulitor triinmut, (|Uoui et quoH nulla obligatione teneri yoIo ad rationes dandas 
pnu^tnhpiiun K\ipnii(U*ihuMSi)ri(^tatiH iuolytae juxta morem aliarum in eodem convictu fun- 
\\\\\M\\\\\u 

\\\ luMMMU uiuiuuu) iidoni praesons luyus meae fundationis instrumentum in triplici 
lAimnihiri oontloi ouravi illudquo Higillo proprio signatum et propria manu subscriptum 
<^\trMuidi t^U \\\ \\\\ aduuulum rovorondo ac oximio patre rectore et eximio patre regente 
\'ou\ioUm itrt^oi^M'Uiu KU(unuu sigillo, parittu* et amplissimi magistratus ciTitatis Tustensis 
^\H^^^^^ uuuürotui\ iiupotravi« l>atum Voluae die 1* Maji anno 1748. 

[\. S^ IVtnisi Floniuu {L. S.) Leopoldos Grim 

vl«V4«uu» IN^In««^ i»|v Sociotatis Jesa, coUegü ad sanctam 

Clomentem pro tempore reetor mp. 

[l*. S.^ Timotheus Raiskj 

Societatis Jesa« coUegii conTictomm 
negens mp. 

vi-, s.^ 

K^'^uis judov K\M\sul Ol st'iufttus r^^^iAO ac limitaris 


\^«4i ^ V Mi i- Ma ;Wx,,*v. Vrv*>,\v* swilV^<. Or^\:LAl V ^. k.Ä*:.xirii:clsi?e 


273 


P. Jan Panek. 


P. Johann Panek. 


273 


1749 

üüora 1. Februar. 


Stndentske imdani P. Jana Panka, 


Toto nadäni zaloiil dSkan Nepomucky 
P. Jan Panek vedle nadaöni listiny dane 
V Nepamuku dne 1, ünora 1749 pri Jesuit- 
skem konvikti sv. Bartolom^e v Praee a 
vinovat k tomu üöelu 2500 zl. Rynskych. 

Nadäni urcil pro potomka z ro- 
diny Pänkü nebo z ostatniho hlii- 
Siho pokrevniho pfibuzenstva a, 
kdyhy nehylo nikoho mezi pfibuz- 
nymi po meöi nebo po preslici, pro 
schopneho a chudeho mladika z Ne- 
pomuku, 

Presenta£ni prävo vyhradil pro dobu 
sveJio Hvota sobä. 

Po jeho stnrti mel byti prijat do kon- 
viktu na nadäni ten, koho by k nävrhu 
Nepomuckeho magisträtu rektor kolleje sv, 
Klimenta za hodna uznal; pri tom smil 
jmenovany magisträt navrhovati pouze ze 
zakladatelovych pfibiiznych po meöi a po 
pfeslici, kdezto rektor kolleje mil miti plne 
prävo vybrati si z navr^enych Sadatelü aspon 
dvandctileteho, jehoi by povazoval za 
hodnSßiho. 


K tomu doloSil zakladatel, ie, kdyby 
nadäni niival chndy hoch z Nepomuku, nebo 
kdekoli jinde rodily, a hläsil se ze zaklada- 
telovych pribuznych po meöi nebo po pfeslici 
chlapec k studoväni zpüsobily, onen tomuto 
misto nadaöni hned postoupiti niä, leda ze 
hy jd svöceni dosäM, vc kteremzto pfipadö 
by pfibuzny vyökati musel^ az dosavadni 
stipendista z konviktu vystoupi. 


Stipendistv byli zaväzäni, zakladatele 
nadäni öasteji vzpominoiti v fnodlitbäch, 
zvläitö pak jednou za m^sic v den uröeny 
regentem kofiviktu pfi hrobö sv. Jana Nepo- 
muckeho j)öt Otöenäsuv a Zdrävasü za za- 
kladatele se pomodliti, däle v kteroukoli so- 
botu V konviktnim kostele 2}red oltäfetn Matky 
BoiirüSenec za zakladatele obötovati, a kdyby 

IL 


P. Johann Paneksche Studenten- 
Stiftung. 

Diese Stiftung hat P. Johann Panek, 
Dechant in Nepomuk, mittelst Stiftsbriefes 
de dato Nepomuk am 1. Februar 1749 beim 
Jesuitenconvict St Bartholomäi in Prag er- 
richtet und zu diesem Zwecke 2500 fl. 
Rheinisch geundmet. 

Zu dem Genüsse dieser Stiftung 
berief er einen Abkömmling aus 
der Panek^schen Familie oder aus 
der übrigen näheren Blutsverwandt- 
schaft, und wenn keiner aus den 
Cognaten oder Agnaten vorhanden 
wäre, einen talentierten armen 
Nepomuker Jüngling, 

Bas Präsentationsrecht behielt sich der 
Stifter für die Zeit seines Lebens selbst vor. 

Nach seinem Tode jedoch sollte immer 
jetier in den Stiftungsgenuss aufgenommen 
werden, der über Vorschlag des Nepomuker- 
Magistrates vom Rector des Collegiums zu 
St, Clemens für würdig befunden wird, 
und zwar dürfe der genannte Magistrat 
lediglich stifterische Cognaten und Agnaten 
vorschlagen; der Rector des Collegiums 
solle jedoch das volle Recht hohen, ans 
den Vorgeschlagenen den würdigeren, wenig- 
stens zwölf Jahre alten Bewerber aus- 
zuwählen, 

Hiebei bestimmte der Stifter, dass in 
dem Falle, als ein Nepomuker oder ein sonst 
woher gebürtiger armer Knabe im Genüsse 
der Stiftung sein sollte, sich jedoch ein zum 
Studieren fähiger Knabe aus den stifterischen 
Cognaten oder Agnaten um die Stißung be- 
werben würde, jener sofort diesmn den Ge- 
miss der Stiftung abzutreten haben werde, 
ausser er hätte bereits die Weihen empfangen, 
wo dann der Verwandte den Austritt des 
Fremden aus dein Convicte abzuwarten hätte. 

Die Stiftlinge wurden verpflichtet, des 
Stifters im Gebete öfters zu gedenken, ins- 
besondere einmal des Monats an einem Tage^ 
welchen der Regens des Convictes bestimmen 
wird, beim Grabe des heiligen JoJmnn von 
Nepomuk fünf Vater Unser und Ave für 
den Stifter zu beten, ferner an einefn be- 
liebigen Samstage in der Convictskirche vor 

35 


Uli 


V, J;fh K<Mlr, 


P. Johann Panek. 


274 


Infi, ^; 


Niftltitti vi^'lo Mr utfrnti nk do Hkonfent 
lllnßifi/h li/jr/f hIuUH a pi'i tfr.h^ läffi hy ne 
im hilf' hilf finlif I po (lohn hUkIU hohoHlo' 
rfflifpli, 

l'n eniHfiil JrMinfHlifjrh HtmindfCi pfcmit- 
iitUin unilfiiil V pvui\iiil a jirovdiU se v feto 
ipilHuht^ flu ilamuL 

l'iHH jr uynt t\ h\ misfodriltel' 
Nfvl V l*nixv lirjs ohmvavni na nriity 
vyut^tivtivl iininv k ndvrhu ohrcniho 
himI iipHt'l stra i\ i* p o m u v k v h o ; uü- 
viiti hv jv pii tialttt stuilil f/ipiniasijiiivh a 
huhoshwrvkjirh. 

Siuhu^ht jmt^n(, taktr} (\ A\ mhtodriitfl' 
Hh'im •' /VfK*f' spvovov(ni(\ dosdhio roku 1885 

vii^v ss:i; ;/, ;♦<> h\ 

I,* do vAii /Nf»*;* hftio pH widdiil ponzr 
»•Wm*!' om>/o; it'hoi iN»/w ti'hmo pnk dnth(^ 

»♦: di^ «v<M iSihK 


I 4^*11 >f'N#M» :?* duf' tV arpih^ 1S90 
\\ t\\ihi Hsf\Viy'ii!\^ iotti iitsAt «\ k\ mini- 


rf//m Mutter Gottes-Altar einen Rosenkranz 
fär den Stifter zu opfern und. Kenn si^ 
Priester wurden, des Stifters in der heiligefi 
Messe eingedenk zu sein.*) 

Der Stiftungsgenuss sollte bis ftachÄb- 
solvierung der philosophischen und bei denen, 
die sich dem Priesterstamle widmen wollten, 
auch während der theologischen Studien 
dauern. 

Nach Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
narien wurde diese Stiftung in eine Hand- 
stipendienst ift ung umgewandelt und 
tvird als solche auch dermalen persohiert, 

Sie wird gegemcärtig von der 
k, k. Statthalterei in Prag ohne Be- 
schränkung auf eine bestimmte 
Lehranstalt über Vorschlag der Ge- 
meindevertretung in Nepomuk ver- 
liehen und kann während der Gymnasial- 
und theologischen Studien genossen wef*den. 

Das Stiftungscapitaly welches ebenfalls 
von der k, k, Statthalterei in Prag ver- 
waltet wird, erreichte im Jahre 1885 die 
Höhe von 88S7 fl. 20 kr. 

Bis zum Jahre 1862 bestand bei dieser 
Stiftung ein Stiftungsplatz; in diesetn 
Jahre wurde ein zweiter Platz eröffnet, 
welche beiden Plätze dann mit der Jakres- 
gebitr von je 144 ß, bis zum Jahre 1890 
bestanden, 

Mit dem Erlasse vom ö. August 1890 
/. 12J4(i hat hämlich das hohe i\ Jt. Mim- 
.N^^THiwi für Cultus und Untenücht bestinmi, 
dttss aus den Sfiftungsertragnisscfi vorläufig 
zwar nur ein Sti^H^ndium zu rerahfolgefu 
d{\sseU»e jiihyh nur für Studit^etule der 
Thf\^tufie Mit drm Betragr ron 300 /f„ für 
Mittflsi'hiustwlirnp^de diioofen nnr mii 250 A. 
:•♦ h<me$<*:^H ist: di** ?**'» dem Genüsse der 
Sr '>'iH7 dunh finrn Stt/flih'j der Irtztereti 
K i'- r riV in /•Vsi»!»-^«*«^; koM*9t^9^UH Stiffttnas- 
t>f^UH SiKyl so i :^y r'rHcl^bnKf/end anzu- 
f\v-»j HHii r*«'H Cirit'iU d^r Stirfun^i zu 
^^•^.J V'^, f-»\< :» .>* iftt^H ein tc^treres Stip^^n- 

*.' H :?.>• < •-•-'^.^l'tf ^'f^-UH l'lHn.**i 


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.*• 




275 P. Jan Paiick. P. Johann Panek. 275 

Vesmyslu nnrizeni tolioto jest nyni pri Im Simie dieser liocliortigm Anordnung 

naddni jedine misto s rocnim platem 300 zL besteht demnach heute bei dieser Stiftung ein 
po pfipade 250 zL Flatz mit der Jahresgebür von 300 fi,, be- 

ziehungsweise 250 fl. 


In nomine sanctissimae et individuae Trinitatis, Patris et Filii et Spiritus sancti, 
Amen. 

Ego Joannes Panek, decanus Nepomucensis, sacrosanctae theologiae baccalaureus 
formatus, protonotarius apostolicus et per partem districtus Plsnensis archiepiscopalis vica- 
rius foraneus, liberrima mea voluntate et pleno rationis usu ad majoris divinae gloriae propa- 
gandum Studium et ampliandum honorem sancti Joannis Nepomuceni martyris pro uno 
juvene ex familia mea Pankiana vel ex quocunque sanguine mihi propinquiore aut, si ali- 
quando ex cognatis vel agnatis nullus fuerit, pro uno juvene Nepomucensi bonae indolis 
et paupere fundationem facio in coUegio convictorum Societatis Jesu Pragae ad sanctum 
Bartholomaeum eumque [ad finem] ad manus admodum reverendi ac eximii patris Leo- 
poldi Grim, pro nunc inclyti coUegii ad sanctum dementem rectoris, nee non admodum 
reverendi, eximii ac clarissimi patris Timothei Baisky, pro nunc convictus regentis dignis- 
simi, consigno et pro eo duo millia ac quingentos florenos Rhenenses, qui ad censum 
quovis meliore et securiore loco poni vel, si praenominatis superioribus ita visum fuerit, 
ad stabile quid et immobile converti poterunt. 

Cum autem fundationem hanc non tantum amicis meis proficuam, sed et convictui 
favorabilem velim, volo: 

!"»<>, ut hi 2500 floreni Rhenenses, ex quibus annui census ä 5 pro cento ad 125 
florenos Bhenenses computando emergant (nolo tamen convictum stringere, si praesertim 
in hoc rerum statu melius elevare posset, fundationis hujus capitale ligare, ut videlicet 
6 florenis pro cento frui valeat), volo inquam pro victu secundae mensae 100 florenos, 
quali alumni ecclesiastici Ferdinandei et reliqui fruuntur. 

2do. Ex residuis 25 florenis in medicinam, familiam et reparationem convictus 
20 floreni applicentur atque pro illo juvene fundato 5 floreni per decursum anni ex- 
tradantur. 

3**®- Cum capitale hoc praememoratum in villam Paleczkianam in convictus Pragensis 
Societatis Jesu bono Chwall sitam, qua fundum realem et immobilem, actu conversum sit, 
spero hanc fundationem stabilem fore et in perpetuum duraturam. Nolo tamen, si quoquo 
infelici temporum eventu (quod Dens avertere dignetur) haec villa cum suis fundis occu- 
paretur ab hoste vel alio quocunque adversario, ut coUegio vel convictui onus imponi 
possit, fundationem hanc continuandi. 

4^- Jus nominandi et praesentandi juvenem ad fundationem mihi reservatum volo 
usque ad mortem, tanquam fundationis hujus author. Post mortem vero meam susci- 
pietur ille, quem a provido magistratu Nepomucensi praesentantum admodum reverendus 
ac eximius pater rector inclyti coUegii Clementini dignum hac fundatione judicaverit, ita 
ut solum liceat praefato magistratui ex meis cognatis et agnatis oflPerre et proponere (si 
autem in defectu meorum cognatorum et agnatorum Nepomucensium unus juvenis vel 
undecunque oriundus pauper frueretur hac mea fundatione, is tenebitur immediate meo 
cognato sive agnato capaci pro studiis cedere hanc meam fundationem, nisi jam ordi- 
nibus initiatus esset, cujus exitum ex convictu mens cognatus expectare cogeretur), exi- 


prave pH seminamich nadanich samo scbou rozumi, Stiftungsertra^g; immer nur für einen Stiftung zu 
ponevadz spolec-ny zivot v konvikte näklad na vy- verwenden sei, dass es sich vielmehr im allgemeinen 
zivu obmezoval na pevnou castku, ze z nadaui gerade bei Seminarstiftungen zufolge der in den 
vydrzovati se müze i vice stipendistü, dostacuji-li Vorschriften des conventualen Lebens gegründeten 
proetfedky ; v opacnem pripade nemely by prcbytky Beschränkung der Unt^rhaltskosten auf einen fixen 
X)razadneho ücelu. Betrag von selbst versteht, dass bei zulangenden 

Mitteln der Fundation aus dieser letzteren eventuell 
mehrere Stiftlinge zu erhalten sind, weil die Über- 
schüsse andernfalls gar keine rechtliche Bestimmung 
oder Verwendung hätten. 

II. 35* 


276 P» Jan Panek. P. Johann Panek. 276 

mius pater rector vero plenum jus habeat ex proponendis eligendi et imponendi eum, 
qui dignior erit beneficio hujus fundationis meae, dummodo annum aetatis saltem duo- 
decimum vel ultra agat et excedat et moribus malis imbutus non fuerit. 

5^' Obligabuntur autem fundatione hac gaudentes gnaviter literis sese impendere, 
Deum praeprimis timendo, pietati sub disciplina Societatis Jesu ad Dei gloriam, religionis 
catholicae incrementum et patriae bonum studere, nee non in precibus fundatoris sui fre- 
quenter meminisse; specialiter autem desidero, ut talis fundatista semel per mensem 
quocünque die (prout visum fuerit eximio patri regenti convictus) ad sacram metropoli- 
tanam ecclesiam Pragensem concedat ibidemque coram sacro sepulchro sancti Joannis 
Nepomuceni pro fundatore suo 5'*^ Pater et Ave devote oret, uti et quolibet die sabbathi 
in templo convictus coram Beata Matre Rosarium pro anima fundatoris persolvat; reli- 
quum permittitur ejus propriae devotioni et gratitudini, postquam factus sacerdos fuerit, 
fundatoris sui in missae sacrificiis meminisse. 

6^ Emenso philosophiae cursu si se ad statum vitae ecclesiasticae amplectendum 
alumnus resolverit et iis, quorum interest, ita visum fuerit, habeat jus, in memorato con- 
victu sancti Bartholomaei manendi ac studendi juxta morem, consuetudinem ac obb'ga- 
tionem aliorum ibidem alumnorum ecclesiasticorum pertotam theologiam. Quodsi vero ad 
statum politicum elapsa philosophia sese mallet resolvere, jus ulterius hac fundatione 
gaudendi non habeat. 

ymo. gi quia ^^ meis alumnis notorie in leges convictus, praesertim contumaciter, 
delinqueret et exigua spes emendationis suae affulgeret, aut studiis diligentiam ad- 
hibere nollet aut denique vitam ageret, quae prudenti judicio censeretur tali alumno 
indigna, is juxta arbitrium superiorum et juxta regulas et ordinationes ac statuta 
convictus hujus meae fundationis beneficio privetur aliusque in ejus locum assumatur. 

8^®- Desidero alumno meo futuro inculcari meo nomine, ut, ubi ex convictu exiverit, 
sive ut sacerdos sive ut saecularis, ita se gerat, ut decet homines Deum timentes et in- 
genuis disciplinis excultos, ne tanti sumptus, praesertim his difiicillimis temporibus, gratis 
impendantur et fundator sua intentione privetur. 

9"^ et ultimo eximium patrem regentem futurosque suos eximios successores Iiumi- 
liter requiro, ut, quae in hoc instrumento praescripta sunt, alumno, maxime jam eccle- 
siastico, fideliter tribuant, quem et quos nuUa obligatione teneri volo ad rationes dandas 
praeterquam superioribus Societatis inclytae juxta morem aliarum in eodem convictu 
fundationum. 

In herum omnium fidem praesens hujus meae fundationis instrumentum in triplici 
exemplari confici curavi, illudque sigillo proprio protonotariali signatum et propria manu 
subscriptum extradidi et, ut ab admodum reverendo ac eximio patre rectore et eximio ac 
clarissimo patre regente convictus officiorum suorum sigillo, pariter et providi magistratus 
civitatis Nepomuk sigillo muniretur, impetravi. 

Datum Nepomuci die 1"* Februarii anno 1749. 
(L. S.) Joannes Panek, (L. S.) Leopoldus Grim 

decanus Nepomucensis, fundator mp. Societatis Jesa, collegii ad sanctom 

dementem pro tempore rector mp. 

(L. S.) Consul et senatus civitatis (L. S.) Timotheus Raisky 

Nepomucensis. Societatis Jesu, collegii pontificio- 

caesarei convictorum regens mp. 

[Beverendissimi ac celsissimi sacri Bomani imperii principis domini domini Joannis 
Mauritii Gustavi, Dei gratia archiepiscopi Pragensis, Sedis Apostolicae legati nati (titulus) 
nos vicarius in spiritualibus generalis et ofiScialis totumque archiepiscopale Pragense con- 
sistorium suprascriptum fundationis instrumentum authoritate archiepiscopali ordinaria 
in Omnibus punctis et clausulis, prout de verbo ad verbum sonat, tenore praesentium 
ratificamus et confirmamus eidemque inviolabilis ac perpetuae firmitatis robur vigore po- 
testatis nostrae adjicimus. In quorum firmiorem fidem et robur hanc confirmationis et 
ratificationis nostrae paginam manu nostra propria subscripsimus atque consveto archi- 


L 


211 


P. Jan Fanek. 


P. Johann Panek. 


277 


episcopalis oflficii sigillo roborari, nee non dictum instrumentum libris consistorialibus de 
Tcrbo ad verbum inseri et inscribi jussimus. 

Pragae in cancellaria archiepiscopali die 11"' Augnsti anno 1750. 


(L. S.) Antonius Wokaun, 

episcopalis vicarius generalis et ofiicialis. 


Franciscus Antonius Ludeger, 

assesor, pro cancellario. 


Ingrossatum libro fundatiouum sub litera L folio 289 signato. 

Ingro8s[atum] v knize mestske cervene, zelene a zlute kropene folio 42 et 43. 
Actum V mestö Nepomuce dne 17. Martii anno 1751 ode mne 

Antonina Leopolda Letnianskeho, 
pro tempore syndico ibidem.]*) 


Original im k. k. Statthalterei- Archive zu Prag. 


Original y c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. 


*) Potvrzeni listiny nadacni, u6inene knizeci 
arcibiskupskou konsistoH, jei se nachäzi v zavorce, 
pHpojeno jest toliko staremu jednoduchemu opisu 
naoaci listiny. 


*) Die oben eingeklammerte Bestätigung des 
Stiftsbriefes seitens des fürsterzbischöflichen Consi- 
storiums findet sich nur auf einer alten einfachen 
Abschrift des Stiftsbriefes. 


278 


r. Jakob Anton Kilian. 


P. Jakub Antonin Kilian. 


278 


1749. 

Juni 7. cervna. 


?. Jakob Anton Hilian'sche Stu- 
denten-Stiftung. 

Dies^e StiffuHff wuf-de am 7. Juni 1749 
von 1\ Jakob Anton Kilian, Canonicits 
des DotHStißes St Peter in Bautzen für 
einei^ Studenten errichtet. 

Auf dieselbe haben Anspruch: 

1. Abkömmlinge aus der stifte- 
tischen Bl u t $ v e r w and t s ch a ft, und 
surar des Georg Kilian und seiner 
Gattin Magdalena geb. Nikolaides. 
^reiche in der Lausitz oder in 
Dresden sich aufhalten, nach der 
Nähe der Vericandtschaft und nach 
der Fähigkeit ; 

ä. bei deren Abgang die stifte- 
rischen Cognaten: und in Ermange- 
lung dieser 

S. die stifterische Schwagci'- 
s ch a ft. 

Die Cognaten und die Verschicä- 
gerten müssen sich jedoch in der 
Lausitz aufhalten, um auf die Stif- 
tung Anspruch zu haben. 

Diese Stiftumf tcui-de bcitn Seminar St. 
Fmncisci Xaverii in Kotnotau errichtet, 
nach Aufhebung dieses Seminat^s jetloch dem 
Wemiischen Semitnir St. Peter auf der 
Kleinsrite in Prag cinrerleiht. fcas mit dem 
Studien-Ho/commissions-Decrrte vom 2. Juni 
1S:^7 /. 3714 affch für die Fi^^e ifenehmiijt 
H^urxlr. 

Dts Pnlsent'ition.<recht Mn'elt sich der 
Stirler für die Zeit seines I^f^ns seUK:t vor. 
nach stinem T<hle si^He es der D^mdeihant 
i^ St. Peier in Biiutzen aus<fihen. 

Die Stfffhn;}e H^urden rerp^ichttt. a^ts 
Di>,khirieit f*4r ii'-H St i ff er /**•;; iVA ntht 
Vtiter Fuser und A*e :n f^ffru: a'teh s-'üteh 
si^ sit'h in der Mnstk «?•«>>' ,iuH^ 

X.j-iirHH mit i?r'H 7\\"*Y:r d' e k. k. 

v^f.'N* I n'ir\ier f^'i ve-^t.^leH Syrien k.ihH. 
' •' ^ ♦ ; f ^' jfn-v .1 r I f\i ii » f Ve r » c i h ti u •# 


Studentske nadani ?. Jakuba 
Antonina Kiliana. 

Nadace zrizefia byla dne 7. cervna 1749 
JP. Jakubem Antoninem Kilianem, 
kanovnikem pH vdechrdmu sv. Petra v Su- 
dgsifie, pro jednoko studujiciho, 

Xa nadaci tuto maji närok: 

1. Potomci z pokrevniho pfilu- 
zcnstva zakladatelova a to Jiriho 
Kiliana a jeho manzelky Majda- 
leng rozene Nikolaides, ktefi v Lu- 
zici neb v Drdzdanech se zdrzuji, 
die blizkosti pribuzenstvi a die 
zpüsobilosti. 

2. Xeni-li tu techto, cognati za- 
kladatelovij a v nedostatku jich 

3. svakrovst vo zakladatelovo. 

Cognati ale a sesvakfeni, chte- 
ji-li miti ndrok na nadacij musi 
r Lulici se zdrzovati. 

Xaildni zrizeno bylo pri semifuii^i sr. 
Frantiska Xarerskeho r Chamufove; po 
zruseni tohoto semifuifc vsak bglo prirteleno 
k Lutickemu snnindri si\ Petra na Mali 
strane r Praze. coi i pro dalsi dehn sehvä- 
leno hylo dekretem dromi komise studijni zc 
dne 2. c^nn*T IS^^t c. 2714. 

Pniro jiresentiicni ponechal sobe zalda- 
d'itel /w r?k< svt'ho zir^tfa. po smrti jeho pttk 
m<l je vyW'ndrafi d'jkan kapit'jlg u sr. Petra 
r Budtsttti. 

Pöziviitt^h' niklme h»tli porinni z rdec- 
h:^ti za Z'.tk^üditfele d^ftne pet Otcenäsü a 
Zdni'.''h<»i se m'^llitt : fe.z m<li rzdeldvati sc 
r hndU. 

K'lyz d'l'n'if'm d*'omi k*>9H4se siudijni 
ze dhc S. l >^-i iNv' f. '22Sy ."»**'* rgshrettn 
l y* \ ^e 9*-vihf f-?M *'*]'"' f r*Jhr udileti Sf 
mize. u.hii s^ M¥»»i rr^jia collation^ 
c. k. 9hist'»drzit<lstrim r Praze, jez 


279 P. Jakob Anton Kilian. P. Jakub AntoAin Kilian. 279 

regia collatione durch die l\ k, take spravuje jmdni nadaöni, Toto obmSelo 
Statthalterei in Prag, welche auch püvodn^ v nemovitostech 1000 zl. a dostou- 
das Stiftungsvernwgen verwaltet. Dasselbe pilo konceni roku 1885 vySe 1992 sl, 79 kr. 
hetrug ursprünglich in Liegenschaften 1000 fl. 
und erreichte mit Ende des Jahres 1885 die 
Höhe von 1992 fl, 79 kr. 

Die jährliche Stifttingsgebür beträgt Roönipoäitek nadaöni obndSi 74 zl,, jei 

74 fl.j welche zwar zu Händen des Stiftlings sice pozivateli tiadace saniemu se vypldci, 

flüssig gemacht, von demselben jedoch an die od niho die sprdvö LuHckeho semindfe se 

Verwaltung des Wendischen Seminars abge- odvädöji,*) 
führt werden.*) 


I. 

In nomine sacrosanctae et individuae Trinitatis, Patris et Filii et Spiritus sancti, 
Amen. 

Cum in yivis homini libero omni tempore benefacere, voluntatem suam declarare 
atque de rebus suis pro gloria Dei, salute sua et utilitate proximi tam animae, quam 
corporis disponere sit licitum: ego Jacobus Antonius Kjlian, artium liberalium et philo- 
sopbiae magister, sacrosanctae theologiae baccalaureus formatus, protonotarius apostolicus 
juratus, ingenuae ac exemptae ecclesiae Budissinensis ad sanctum Petrum canonicus 
capitularis et senior et cetera, zelo gratitudinis erga divinam bonitatem ob plurima in me 
indignum coUata beneficia inductus tenore praesentium notum facio Omnibus ac singulis, 
praesertim quorum interest, me integris adhuc viribus, sana mente, libere ac praemedi- 
tate in seminario sancti Francisci Xaverii Societatis Jesu Commotovii pro uno juvene ex 
meis coiisanguineis descendentibus a piae memoriae Georgio Kylian et Magdalena ex con- 
juge nata Nicolaidess, inhabitantibus in Lusatia Tel Dresdae (bis deficientibus congnati, 
quibus rursus deficientibus affines succedant, non tamen alibi, quam Lusatia commoran- 
tibus [sie]) erigere fundatiouem perpetuam efficaciter volens ac desiderans, ut haec mea 
fundatio vim ac robur omne, quod fundationes similes habent, obtineat, perpetua sit, semper 
vigeat et inviolabiliter observetur. 

In hunc finem trado, cedo et consigno admodum reverendo ac eximio patri Fran- 
cisco Sunnegk, actuali coUegii Societatis Jesu CommotoYÜ rectori, et reverendo patri 
Joanni Libig, nominati seminarii sancti Francisci Xaverii Societatis Jesu ibidem regenti, 
ac eorum successoribus hortum meum, vulgo: Am Eidlitzer Fussteig neben Herrn Franz 
Adam Habermanns Nuss-Garten gelegen, Haus, Acker, neu angepflanzten Garten und 
Häuschen et agros quatuor modiorum versus Sporiz penes dominum Joannem Hieronymum 
Iser sitos, pro meo alumno sustentando in perpetuum vel saltem eo usque, donec congrue 
divendi possint, possidendos et excolendos (si augustissima domina domina imperatrix ac 
regina nostra clementissime hoc ipsum indulserit) ; quod si clementissimae dominae nostrae 
aliter statuendum esse videretur: hoc casu pretium horti et agrorum meorum supra no- 
minatorum, quo ab indifferentibus aequisque rerum hujusmodi aestimatoribus taxati fuerint 
(quod ab emptore in parata pecunia deponi debet), memoratis reverendis patribus eorumque 
successoribus trado et consigno hoc pretium mille florenorum et ultra fore spero, quia 
prioribus annis oblati sunt mille centum viginti floreni pro agris vacuis. tJnde mens 
alumnus ex mille florenorum censu jure et libere a regente seminarii colligendo in lau- 
dato seminario quadraginta duobus florenis mensa annue in perpetuum fruetur, residuum 
pariter pro alumni vestitu et aliis necessariis impendetur, quod vero mille fiorenos in pretio 
excedet, in usus praefati seminarii applicandum assignatur, ut major diligentia et vigi- 
lantia in meum alumnum et dictam fundationem constanter exhibeatur. 

Si praeter spem pretium infra mille florenos acciperetur, tali casu vacans fundatio 
sit, usque dum ex censu mille viginti floreni compleantur. Hunc porro fundum pro alumno 


*) Die Permutierung dieser Stiftung ist im *) permutaci nadace teto jedna se. 

Zuge. 


280 P« Jakob Anton Kilian. P. Jakuh Antonin Eilian. 280 

meo, ut jam declaratum, sustentando praememorati roTereiidi patres acceptarunt, se suos- 
que successores obligantes ad hanc meam intentionem integre servandam. 

Jus prasentandi, quoad yixero, mihi reservo, post meam vero mortem humanissime 
requirendo in reverendissimum. perillustrem ac ampUssimum dominum dominum decanum 
Budissinensem, praelatum infulatum, eo ipso transfero statuoque, cui a familia Kylianiana 
alumnus proximior sanguine et capacior pro studiis praesentabitur, ut a praefato reveren- 
dissimo domino domino decano Commotovii [sie! 1. Budissinae] praesentetur et a reve« 
rendis patribus Societatis Jesu Commotovii rectore et regente in seminarium ad hanc 
fundationem suscipiatur. Alumno meo gratitudinis nomine impono, ut quinque Pater et 
Ave quotidie oret. 

Caeterum finis hie mens est, ut talis juvenis in pietate, litteris et, si habilis sit, 
etiam in musica excolatur et ad statum, ad quem a Deo vocabitur, aptus reddatur, in quo 
supremo Numini, patriae et amicis suis juxta debitum servire possit. 

Hanc meam invocata prius sancti Spiritus gratia libere ac maturo judicio factam 
fundationem ut ratam habere, promovere ac conservare velint, omnes tam ecclesiasticos 
quam saeculares, praesertim quorum interest et intererit, per misericordiam Dei rogo 
obtestorque, habebunt exinde aeternam a Deo, piarum voluntatum remuneratore, bene- 
dictionem, quam supplex ipse imploro. Contra vero maledictionem iis imprecor et vindices 
Dei manus, qui hanc meam piam voluntatem impedire, evertere, alienare et infiringere 
eique quocunque modo sive in toto, sive ex parte contravenire praesumpserint In quorum 
omnium inviolabile robur et indubitatam fidem has fundationis litteras nou tantum ego, 
reverendi patres coUegii Commotoviensis rector etseminarii regens subscripsimus etsigülo 
nostro consveto notavimus, verum etiam testes ad id specialiter rogati hanc meam dis- 
positionem ejusdemque dispositionis acceptationem atque perpetuam obligationem manu 
et sigillo suo (ut supra memoratum) confirmarunt. Datum Budissinae die 7. Junii anno 
millesimo septingentesimo quadragesimo nono. 

(L. S.) Jacobus Antonius Eylian, (L. S.) Jacobus Joannes Josephus de 

canonicus capitularis senior et fundat^r. Baerenstamm E. M, p. U. L., 

. n 1 administrator ecclesiasticuB et decanus. 

(L. S.) Franciscus Sunnegk 

Societatis Jesn, collegii Commotoviensis (L. S.) Jacobus Antonius Metzner, 

rector. canonicus Agoniae Christi Domini Noslri 


tanquam testis requisitas. 


Joannes Libig 

Societatis Jesu, seminarii sancti Fran- 
cisci Xaverii Commotovii regens. 

(L. S.) Carolus Cardona, 

canonicus capitularis et scholasticus, 
testis requisitus. 

(L. S.) Martinus F. Golian, 

canonicus et parochus ad Beatam 
Virginem, testis requisitus. 


Einfache Abschrift aus dem Ende des XVIII. Jednoduchy opis z konce XVIII. stoleti 

Jahrhundertes im k. k. Statthalterei-Archive v archivu c. k. mistodrzit^lstvi v Praze. 
zu Prag. 


2285 


569 


Böhmen. 


Es unterliegt keinem Anstände, dass die dem Wendischen Seminar S. Petri zu Prag 
einverleibte und durch den Tod des juridischen Schülers Peter Deutschmann erledigte 


281 P- Jakob Anton Kilian. P. Jakub Antonin Kiliän. 281 

Jacob Anton Kyliansche Studenten-Stiftung von jährlichen 20 fl. W. W. wieder frei ver- 
liehen werden kann. 

Die Beilagen des Berichtes vom 21*"^ vorigen Monats Z. 11775 folgen im Anschlüsse 
zurück. 

Mittrowsky mp. 

Von der k. k. Studien-Hofcommission. 
Wien am 8**'> Mai 1830. 

V. H. Kürsinger mp. 


Origrinal im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. Original v archivu c. k. mistodrzitelstvi v Praze« 


n. 


36 


282 


Dr. Jan Zeidler. 


I)r. Jnlisnn Zeidler. 


282 


1749 

cervence 1. Juli. 


Studentske nadäni Dr. Jana 
Zeidlera. 

Vedle nadacni listiny, dane ve Stribre 
dne 1. öervence 1749, zridil doktor filo- 
sofie a lekafstvi Jan Zeidler, m^sU 
sky radni ve Stribre naddni zäroven 
pro studenty i pro divky. Üöelem jeho bylo, 
poskytnouti z vynosu vinovaneho kapitdlu 
600 zl. Rynskych chlapci po otci neb nmtce, 
nebo po obou osirelemu, neb teä takovemu 
dävöeti a vübec diWi, jemuz rodidove ne- 
fnohoii däti näleiiteho krestansko-katolickeho 
vychovänij vyiivu a vyuöoväni po tak dlouho, 
cd bude moci samo vyiivu si opatrovati 
svym uniönim nebo femeslem nebo po skonöem 
studii n&jakym nstanovenim. 


Nadäni uröil zakladatel prede- 
rsim pro d^ti z manielstvi svych 
rodicü, iotiz Jana KriStofa Zeid- 
lera V Chebu a Kateriny rozene 
Schnurerovy z Falce, ddle pro po- 
tomky ze sveho manielstvi s Bar- 
borou Frankovou, pokud by m^li 
jmeno Zeidlerovych, kdyby vsak ta- 
kovych fiebylo, nebo kdyby nebyli 
chudi, pro potomky sveho mladSiho 
bratra Jana Zeidlera v Chebu a 
jeho manzelky Anny, rozene Polovy, 
a to zase pro ony, ktefi by se jmeno- 
vali Zeidler ori. 


PH tont usfanovil jeSt^ näsledujici: 

1. Nadänim nid se umozniti chlapci 
stiulovdnt na gymnasiu, ddle Studium filo- 
Sofie V Chebu nebo v jin&m kldstere tamteL 

2. Taktez mohl naddni uzivati hoch po 
dobu uöeni se femeslu neb um^i näkteretnu, 
ano jest^ jeden rok po tom. 

Tak tomu in^lo byti tei, kdyby dotceny 
hoch ve Studiich humanistickych anebo po 
jich dokonöeni prestoupil k zivnosti neb 


Dr. Johann Zeidler'sche Studenten- 
Stiftung. 

Bie^e Stiftung, welche sowohl eine Stu- 
denten- als auch eine Mädchen-Stiftung in 
sich begreift, wurde laut des Stiftsbriefes 
de dato Mies am 1, Juli 1749 von dem 
Phil, et Med.-Br, und Rathsmannt 
Johann Zeidler in Mies errichtet und 
ihr Zweck bestand darin, aus dem Ertrag- 
nisse des gewidmeten Capitales von 600 ß. 
Rheinisch einem väterlicher- oder mütter- 
licher- oder beiderseits verwaisten Knaben 
oder auch einem solchen Mädchen oder über- 
haupt einem Kinde, welchem die Eltern die 
gehörige christ-katholische Erziehung nicht 
bieten können, solange Unterhalt und Unter- 
richt angedeihsn zu lassen, bis es sich seihst 
sein Brod durch eine Kunst oder einHand- 
iverk oder nach Beendigung der Studien zu 
verdienen im Stande sein wird, 

Ber Stifter berief zum Stiftungs- 
genusse zunächst die Kinder aus 
der Ehe seiner Eltern, des Johann 
Christoph Zeidler in Eger und der 
Katharina geborenen Schnurer, einer 
Pfälzerin, sodann die von ihm aus 
der Ehe mit Barbara Frank ab- 
stammenden, den Namen Zeidler 
führenden Bescendenten, falls solche 
jedoch nicht vorhanden oder nicht 
bedürftig sein sollten, die Abkömm- 
linge seines jüngeren Bruders Jo- 
hann Zeidler in Eger und dessen 
Gattin Anna geborenen Pol, und 
zwar wiederum diejeni gen, welche 
Zeidler heissen. 

Hiebei traf der Stifter ru)ch iftsbesoftdere 
folgende Anordnungen: 

1. Burch den Stiftungsgenuss soü dem 
Knaben das Studium am Gymnasium, femer 
das Studium der Philosophie in Eger oder 
in einem Kloster daselbst ermöglicht werden, 

2, Nicht minder* konnte ein Knabe die 
Stiftung während seiner Lehrzeit für ein 
Handwerk oder für eine Kunst ufid noch 
ein Jahr darüber hinaus geniessen. 

Auch wenn einer während der humaniora 
oder nach deren Absolvierung zu einem Ge- 
werbe oder einer Kunst übertritt, ist es so 


283 


Dr. Jan Zcidler. 


Dr. Johann Zcidler. 


283 


umeni jdkemusi; l'dyhi/ vsak vlastni vinou 
z iiöeni vystoupil^ mil stipetidia pozbyti. 

3. Stipendia Ize uiivati az do skonöeni 
studii na nikfere, pouze vsak katolicke uni- 
versiti. 

4. Kdo pfestoupi z filosofie na uöeni se 
remeslu, pozhyvd stipendia, je-li tu jineho 
chudeho ölena z rodiny Zeidlerü, leda ie by 
jej oinlouval nedostatek schopnosti nebo jinä 
nevyhntäelnd pfikoda; kdoskolu obmeskdvaji 
a s bohoslovi sbehnau, maß stipendia po- 
zbyti bez vyminky, takfei studujici lekafstvi 
a prävmciy kteri studia zanechaji, leda ie 
by se dali na lekdmictvi, fezbdrstvi, maUf- 
stvU knihtiskarstvi, nebo k obchodu, v kte- 
rychzto pfipadech pak platt iistanoveni pod 
cislein 2. 

5. Vstatipuli nSkdo z niisiho nebo vys- 
siho studia do stavu duchovniho, ind dostati 
jednoroini stijyendium napred^ aby si opatril, 
ceho k noviciatu jeM potfebi. 

6. Bohoslavec dostane Stipendium az do 
dne sve prvni mse svafe. 

7. Kdo chce dosdhnouti doktorstvi prdVy 
lekafstvi nebo bohoslovi, md naddni uHvati 
po dvä leta po skonöeni studii, aby vycviiil 
se prakticky, aS do dne nebo roku na- 
stoupeni praxe ; kdyby vSäk hned po studiich 
bez doktorske hodnosti dosdhl zamistndni a 
jeho duchodü, md se naddni od toho dfie 
neb roku vzddti, vyjma mistrovstvi filosofie. 


8. Kdo stam se vojdkem, pozbyvd sti- 
pendia hned, 

0, Kdo vystoupi z nizsich studii, ne- 
seife ustanovent pod ö. 2,, 5. a 8., nebo kdo 
nefii k vyssim studiim zpnsohily, md Stipen- 
dium podrieti ai do vystoupeni z let jinos- 
skych, leda ze by dfive dopustil se cinu 
neöestneho, 

Kdyby vsak nikdo jsa od narozeni blby, 
studovdnim zmozeny tieho sileny, ulehnoufi 
nebo ve vazbö drien byti musel atd., nebo 
kdyby se pohybovati nemohl, nemd mu stdle 
uiivdni (dmuzny feto byti odptrdno, nybrJt 
md spise podpora ta i dorostlemu chuddkovi 
obojiho pohlavi z rodiny zaktadatelovy sr 
poskytovati. 


n. 


zu halten; wenn aber einer ans eigener 
Schuld aus der Lehre tritt, hat er das Sti- 
pendium zu verlierefi. 

3, Der Genuss des Stipendiums hat auch 
bis zur Äbsolvieruug des Studiums an einer 
Universität, jedoch nur an einer katholischen 
zu dauern, 

4, Wer aus der Philosophie in die Lehre 
tritt, verliert, wenn ein anderer Bedürftiger 
aus der Familie Zeidler vorhanden ist, 
das Stipendium, ausser es entschuldigt ihn 
Mangel der Begabung oder ein unausweich- 
licher Fall; Schulschwänzer und flüchtige 
Theologen verlieren es unbedingt, ebenso 
auch Mediciner ufid Juristen, welche da^s 
Studium verlassen, ausser sie wenden sich 
der Pharmacie, Bildhauerei, Malerei, Buch- 
druckerei oder dem Handel zu, wo dann die 
Bestimmung ad 2. in Kraft tritt. 

5, Wenn eifier aus dem niederen oder 
höheren Studium detn geistlichen Stande 
sich widmet, soll er einen Jahresbetrag für 
das zum Noviciat Nothwendige voraus er- 
JhcUten, 

6, Ein Theologe erhält das Stipendium 
bis zum Tage seiner Primiz. 

7, Wer das Doctorat der ReclUe, der 
Medicin oder Theologie zu erwerben sucht, 
soll zwei Jahre lang nach Vollendung des 
Studiums zu seiner Ausbildung in der Praxis 
bis zum Tage oder Jahre der Äufnahnw 
derselben im Genüsse bleiben; wenn er aber 
gleich nach den Schulen ohne diesen Grad 
eine Beschäftigung und ihre Einkünfte er- 
liält, so hat er von diesem Tage oder Jahre 
an den Genuss aufzugeben, mit Ausnahme 
des Magisteriums der Philosophie, 

8, Wer Soldat wird, verliert sofort das 
Stipendium, 

9, Wer aus den unteren Sttuiien austritt 
ohne Beachtung der Bestimmungen unter 2,, 
5, und 8., oder wer für höhere Studien nicht 
geeignet ist, soll das Stipendium behalten bis 
zum Austritt aus dem Jünglingsalter, ausser 
er macht sich früher einer schimpflichen 
Ha}%dlung schtddig. 

Wenn jedoch einer von Geburt blöd- 
sinnig, durch das Studium überarbeitet oder 
wahnsinnig darniederliegen, gefangen gehalten 
n, s, n\ werden muss oder sich nicht be- 
wegen kann, so soll ihm der beständige Ge- 
nuss dieses Almosens nicht versagt, sondern 
vielmehr auch d^m erwachsenen Bedürftigen 
beiderlei Geschlechtes aus der stifterischen 
Familie gereicht werden, 

36* 


284 


Dr« Jan Zeidler. 


Dr. Johann Zeidler. 


284 


10. DSvce md uzivati naddni jw tak 
dlouhOy az si samo bxide moci opatfovati 
svou vyiivu, 

11. Kdyby nebylo potomküjmenent Zeidle- 
ravych, maß naddni v pfipad^ nuznosti 
uSivati potomci zakladatelovi a jeho hratfi, 
jejichz matka hyla Zeidlerova, a ddle potomci 
z man^elstvi Jana Josefa Loimanna s Ju- 
stinau Paukenhaiiterovou z Chehi, poknd 
jmenuji se Loimannovi, 

12. Kdyhy nebylo zddneho Zeidlera nebo 
Loimanna ani potomka po nSktcre Zeidlerove 
ve smyslu ö. 11., md naddni dostati nuzny 
potomek zakladutelovy sesiry a jejiho man- 
zela Frantiska Köpla z Chebu, po tomto pak 
potomek Jana Jifiho Ifüncha, jenz jest po- 
chovdn V Schönlindii u Chebu. 

13. Stipefidiste netnusi byti rodili z Chebu 
nebo z Chebskeho okresu, aniS se tarn zdrzo- 
vatij Jen kdyi mohou dokäzati, ze pochdzeji 
od osob shora uvedenych. 

14. Kdyby nebylo nikoho z osob pfedem 
TMznaöenych, md ma^istrdt nebo doöasny 
sprdvce naddni Stipendium podle sve vüle 
zaddv>ati. 

15. Sprdvce naddni md dostdvati roöne 
2 zl., ostatnlch 28 zl. md vypldceti stipen- 
distovi iiebo t^m, kdo jej vydrzuji. 

16. UHvatel ftaddni md svoje sluzby 
vönovati tnSstu Chebu a mtlze — kdyz by 
toto jich nepotfebovalo — usaditi se kdekoli. 

17. Kdyby (avsak toliko miiz) zbohatl 
a dcdicü nemd, nemd zapominati na chudinu 
a md zaloziti podobne naddni pro nuznou 
mlddez nebo ku podpofe lidi starych; zatim 
vsak md pro dobrodince vzyvati milosrden- 
stvi Bo^i. 

18. Kdyby zavlddlo kacifstvi v Chebu, 
maji sprdvcove m^sta naddni pfenesti na 
Jim katolicke misto. 

Sprdvu naddni svöril zakladatel möstu 
Chebu. 

Nyni spravuje je c. k. mistodr^itelstvi 

V Praze ; nadaöni jmeni eint 1992 zl. 16 kr. 

Mistodrzitelstvi udili take na- 
ddni s rocnim pozitkem 70 zl. na 
presentaci möstskeho zastupitelstva 

V Chebu. 


10. Ein Mädchen soU so lange im Ge- 
nuese der Stiftung bleiben, bis sie sich ihren 
Lebensunterhalt erwerben kann. 

11. Bei Mangel eines Sprossen ü^ametis 
Zeidler sollen Abkömmlinge des Stifters und 
der stifterischen Brüder, die eine Zeidler 
zur Mutter haf)en, dann Nachkommen aus 
der Ehe des Johann Josef Loimann mit der 
Justifie Paukenhauter aus Eger, die den 
Namen Loimann führen, im Fcdle der Be- 
dürftigkeit in den Stißungsgenuss eintreten. 

12. Wenn kein Zeidler oder Loimann. 
oder ein na^h 11. von einer Zeidler Ab- 
stammender vorhanden ist, soll ein bedürf- 
tiger Abkömnüifig der stifterischen Schwest/r 
und des Franz Köpl aus Eger, ihres Gatten, 
nächst diesem Abkömmling dann einer des 
Johann Georg Münch, welcher in Schdfüind 
bei Eger begraben ist, die Stiftung erhalten. 

13. Die Stipendisten müssen nicht in 
Eger oder im gleichnamigen Bezirke geboren 
sein oder sich dofi aufhalten, sofeme sie 
nur ihre Abkunft von den Genamüen nach- 
zuweisen vermögen. 

14. Bei Abgang aller derartiger hat der 
Magistrat oder zeitweilige Verwalter der 
Stiftung dieselbe nach Belieben zu vergeben. 

15. Der Verwalter der Stiftung hat 
jährlich 2 fl. zu beziehen, die übrigen 28 fl. 
sind dem Nutzniesser der Stißung oder 
dessen Erhaltern auszuzahlen. 

16. Der Nutzniesser Jmt der Stadt Eger 
seine Dichtste zu widmen und kann, wenn 
diese sie nicht benöthigt, sich niederlassen, 
wo er will. 

17. Wenn er (aber nur ein Mann) reich 
wird und keine Erben hat, soll erder Armen 
nicht vergessen und zu einer ähnlichen Stif- 
tung für die bedürftige Jugend oder ütUer» 
stüizung des Alters verpflichtet sein; in- 
zwischen soll er für die Wohlthäter dir 
Barmherzigkeit Gottes anrufen, 

18. Sollte in Eger Häresie einreissen, 
so hohen die Leiter der Stadt die Stiftung 
auf einen katholischen Ort zu übertragen. 

Die Verwaltung der Stiftung legte der 
Stifter in die Hände der Stadt Eger. 

Gegenwärtig wird sie von der k. k. 
Statthcdterei in Prag venvaltet ; das Stiftungs- 
vermögen beträgt 1992 fl. 16 kr. 

Dieselbe Landesstelle verleiht 
auch den Stiftungsgenuss, welcher 
in der Jahresgebür von 70 fl. besteht, 
und zwar jedesmal über Fräsen* 
tation der Egerrr Stadtgemeinde- 
Vertretung. 


285 I>r. Jan Zeidler. Dr. Johann Zeidler. 285 

In nomine sanctissimse et individuse Trinitatis. 

Postquam iramensa Dei dementia me Joannem Zeidler, artium liberalium, pbiloso- 
phiae et medicinae doctorem, principis faeultatis medicae archilycei Romani coUegiatum, 
regiaeque civitatis Misae in inclyto regno Bohemiae senatorem, de egestate eduxit inopem 
ac in satietatis mensa, quam mihi praeparaverat et paterne providerat, benigne coUocare 
dignata est, debita gratitudinis ratione ductus pro remedio et propitiatione animae meae 
et animae in Domino defunctae uxoris meae Mariae Sophiae natae Loimannin, Egranae, 
ita et animarum parentum nostrorum et consanguineorum nostrorum utriusque stemmatis 
defunctorum, superstitum et ad consummationem usque saeculi ex hac miseria decessu- 
rorum pia intentione, inopum desolationem consolandi cupidus, exiguam portionem sub- 
stantiae meae, nimirum sexcentos fiorenos Rhenanos monetae usualis, valoris optimi, do- 
mino et salvatori nostro Jesu Christo, filio Dei vivi et remuneratori largissimo, per manus 
pauperum in perpetuum dedico, trado et consecro, eidem nempe restituo, quae mihi gra- 
tiosissime et nullis meis praevie positis meritis ex infinita bonitate sua conferre voluit, 
ut pensione de dicta summa sexcentorum florenorum juxta patriae consuetudinem ad 
quinque fiorenos pro centum annue tribuenda, triginta dico fiorenis, puer unus Tel puella 
una, patre aut matre aut utroque parente orbatus vel orbata, aut illis in egestatem 
quoquo modo, infortunio vel casu, deductis et prolem honeste ac Christiane catholice 
enutrire non valentibus aut aegre sust[in]entibu8 vel vestire non potentibus ex thoro 
Joannis Christophori Zeidler, fabri lignarii urbis Egrensis, qui ad Dominum jam mi^ 
gravit, et Catharinae conjugis natae Schnurerin, Palatinae, per Deum in vita adhuc 
superstitis, piorum et amandissimorum genitorum meorum, a me inde natu majore Joanne 
Zeidler et conthorali mea Barbara nata Frankin, Bohema, cognominatione Zeidleriana 
descendens, nostris vero genitis vel non egentibus vel non existentibus de fratris mei 
germani Joannis Zeidler, murarii et polentarii Egrae, ubi in duris laboribus a juventute 
sua in sudore vultus sui vescebatur pane suo, atque Annae Polin, Egranae natae, con- 
jugio patemi nominis haeres pie educatur, probe informetur, unicae salvificae christiani- 
tatis catholicae principüs, ut modo ad summum et aeternum laudatae civitatis meritum 
solerter fit, enixe imbuatur, virtutibus erudiatur et litteris, usque dum panem sibi. vel 
arte aut simplici manuum opere aut studiorum solertia et decore promereri valeat. Volo 
autem et ordino in domino, cujus sanctissimo impulsu id ipsum fit, perpetuo et ad finem 
usque mundi observandum: 

§ 1. Ut si puer sacro hoc legato, dicta videlicet pensione triginta florenorum de 
sexcentorum florenorum capitali, ut adminiculo, vel apud parentes aut horum alter utrum, 
vel consanguineum, affinem aut tutorem, aut alium quemcunque intra moenia nominatae 
civitatis aut ejusdem in vicinia insinuata sedulitate enutritus et informatus excrescat, vel 
jam capax ab exordio fruitionis lectae pensionis inveniatur, ad Studium litterarum in gy- 
mnasio diligenter adaptetur et, si philosophicum etiam Studium in urbe Egra publicum 
vel in monasterio quodam inibi habetui-, absolutis humanioribus aeque ad frequentandum 
permoveatur et adigatur. Si autem 

§ 2^^ puer in christianae catholicae fidei legibus et litterarum notitia (supposita 
habilitate) ut saltim legere vernacule et scribere legibiliter sciat, sufficienter excultus 
studii latini mysterium aversaretur, ineptitudinem praeterea ingenii prae se ferret, minime 
ad lyceum cogendus, sed ad arithmeticam vel artem aliquam aliam vel opificium ho- 
nestum. quod ei praeplacet, compellendus erit, quo in casu annuo stipendio uominato 
triginta florenorum usque dum tyrocinium expleverit et deinceps uno adhuc anno, ut sibi 
de necessariis peregre abeundi providere possit, fruatur, dein cum gratiarum actione al- 
ten hoc sustentationis adminiculum cedat. 

Verum similiter servandum est, cum in humanioribus constitutus vel iis absolutis 
ab eruditorum exercitu adartificium mechanicorum vel opificum agmina transierit; at ubi 
a tyrocinio sua culpa defiexerit, privetur et alteri fruencQ locus fiat. 

§ 3*^ ubi juxta § 1. studiis litterarum juvenis addictus Egrae aut alio loco et 
emensis eorum curriculis vel iisdem adhuc insudans alio ad universitatem catholicam (in 
acatholica enim commorantem allati stipendii inhabilem declaro et esse volo) commigra- 
verit ac scientiarum coUectioni ut thesauro pretioso et inaestimabili sedulus incumbere 
laboraverit, pensio descripta triginta florenonim ei contribuatur, donec absolverit, quod 
sibi proposuit. 


28l) I^r. Jan Zeidler. Dr. Johann Zeidler. 28() 

§ 4**'' Si (lui in cursu pliilosophico sponto decidat et opificii tyrocinium intrayerit, 
aliusve de eadom stirpe memorata egenus adest, iiuUi ipsi tergiversanti concedatur parti- 
cipntiü (uisi defectus aut casus inevitabilis excuset), gyrovagus vero et theologus fugitivus 
sunt omnino exciusi, quemadmodum et medicinae aut jurium studiosus saluberrimam die- 
tanim facultatum metam deserens: excipio tarnen, qui ex his sapientiae classibus ad 
pharmaciam vel statuariam vel pictoriam, vel typographiam, Tel mercaturam descendere 
Toluerit, ubi ratio § 2" tenoris habenda est. Qui contra 

§ 5^^ ex palaestra Palladis humaniori aut altiori sacrae religioni se mancipayerit, 
unius anni dispeusatio anticipetur eidem pro necessariis ad novitiatum conquirendls. 

§ 6*^*- Si Studiosus pro clero saeculari sacris initiatus et sacerdos consecratus sit, 
porcipiet usque ad diem, quo incruenti sacrificii primitias obtulerit altissimo. 

§ 1^^' Qui vero ulterius progredi et docibilitatis suae labores suprema doctoratus 
laurea, aequi juris aut saluberrimae medicinae aut coelestis theologiae nobilitare conatus 
fuerit, duorum annorum spatium a studio absoluto pro praxis perfectione impendens 
fnietur usque ad inaugurationis diem vel annum ; si tarnen contingeret immediate expleto 
scholarum termino aut congregata. sufFicienti eruditione hunc non contingendo gradu et 
quae hunc comitantur, donari a die isto vel anno fruitio cessat, excepto magisterio phi- 
losophico, quod in ordine studii aliunde scientiarum ulteriorem indaginem supponit. 

§ 8^**- Qui nomen militiae dederit, a die ipsa, qua nomen dedit, cessabit esse sti- 
pendimnus, quia stipendio principis, cujus obsequio se tradidit, sustentari incipit et pauper 
esse desinit, 

§ 9"** Qui inferiores musas fugit, nee cuidani ex enumeratis § 2., 5. et 8<* animuin 
subjicit^ aut ulterioris studii aptus non est, hoc stipendio gaudeat, usque dum ephoebum 
egressus fuerit aut, quod absit, hoc legale tempus turpi actione anteverterit. Verum tarnen 
si demens natus aut studio enervatus aut alio casu in delirium lapsus decumbere, acca- 
tiMiari et cetera deberet prae maniae nimio vigoro aut vi contracturae, vertiginis aliusve 
oujuscunque infirmitatis chronicae, qua coiTiperetur actu stipendiatus aut stipendiata se 
loeo movere nequiret, huic coutinua perceptio huius eleemosynae minime negari potest, 
seous magis indigenti porrigatur etiam adulto alterutrius sexus familiae meae. 

§ 10« Dum puella hoc pio legato alitur, taveatur ei, usque dum evadat et manumn 
suarum opei'O panem sibi lucrari poterit. 

§ ll*** Tbl de Zeidleriano nomine ex supra narrata progenie non supererit alter- 
utrius sexus juvenis egens, a foemineo Zeidleriano germine in aliud agnomen matrimonü 
Tinculo traducto« a nobis tamen fratribus ordine descendes et matre Zeidleriana gan- 
dens successionis jus haereditabit, dein Loimannini descendentes succedendo nomenqne 
Loimaiinianum prae se ferentes et ex conjugio Joaunis Josephi Loimann, mercatons 
Kgrao, et couthoralis ejus Justinae natae Paukenhauterin, Austriacae, procedentes, si 
eguerint et pauperes fuerint« ordine recensito et adjecta cum cautela mentionatae eleemo- 
synae |Virticipes erunt, 

ji 1*2»»**- Quando cossaverit ex utraque Zeidleriana nimirum et Loimanniana genesis 
l^itorni nominis et in linea Zeidleriana a matre. ut § 11. insinuatum est, derivati agno- 
ttiinis haoivs indigus, Fnuicisoi Koepl, sartoris Egrae. qui in pace obdormiit, et Elisa- 
bethae natae Zoidlerin, Egrensis, sororis meae, illius conjugis. quorum uterque filius 
Ji>annes nuncujKitur et natu priorem ego, alterum frater meus e sacro fönte levavimus, 
altenitor natorum aut ab his desoendentium aliquis vel aliqua fundatione hac sastentetur, 
modo et online, uti commontatum est hucusque. His accedere statno descendentes 
a Ji>anno Goorgio Münoh, qui in Sohönlind, una et media hora a moeniis Egranis di- 
>tÄnte |vtgo^ in ivhoo quiex it, duos post so tih'os, Bartliolomaoum et Udalricum seu Ulricum 
r\*linquons, 

cj l^K Xon autem nocos^^rio aoque omues in civitate Egrensi vel districtu ejusdem 
dioti alumni oriunili esse debent, sed et in alienis terris, ubi progeniti et degentes, digni 
1 1 eiijTi i.di Mint utriu>que sexus, cum et osromot patria absim. succeilere defacto allegatis, 
dumiUvHlv» geiu\Uogiae hio rtsjuisitae ooirn Muine o\»mprHa!iiur et orisrinem ab insinuata 
M*ne dori\tnt, 

§ 14, His ouuiiluiN o*'>varitibu> vel n»ni ivpi-ribilibus c<.»iitVratur eleemosyna ista, 
vui libuorit et alv»plis^imu^ macistratus vel ttiupv^mucus admiuistrator decreverit. 


287 I^r. Jan Zeidler. Dr. Johann Zeidlor. 287 

§ 15. Cum interim nemo propter commodum tertii suum necessitetur et negligere 
emolumentum et diminuere oecouomiae utilitatem, volo et statuo: ut administrator (ti- 
tulus), cujus curae, soUicitudini et conscientiae teneritudini similia negotia ut patri fideli 
concreduntur, de saepe recitata pensione triginta florenorum capitalis sexcentorum flore- 
noinim quotannis duos florenos defalcet et in aliquam recompensationem laboris sibi re- 
servet, reliquos viginti octo florenos stipendiaiio vel stipendiariae ad ipsius sublevandam 
et adjuvandam egestatem et miseriam porrigat et in manus vel ejus vel illius, qui curam 
ejusdem gerit educando, numeret. Exigua quidem est merces, ast certus vivat longe se 
pretiosiorem et ampliorem, immo nunquam defecturam ab aequissimo Deo judice in die 
novissima haereditaturum ; audiet etenim ab eo, quod minimo (vel minimae) ex meis 
fecisti, mihi fecisti, veni igitur et posside tibi praeparatum regnum. 

§ 16. Sciat eleemosynam banc participans, se teneri obsequia sua deferre et ex- 
hibere debere celeberrimae urbi Egrae et, civitas laudata si ea non desideraverit, liber 
erit in conscientia sua considere, ubi placuerit. Super hoc 

§ 17. Si talis in statu quocunque (mas tantum) saeculari vel clericali aut regulari, 
ubi sui juris fuerit, opulentus evaserit nee haeredibus propriis gaudet, ne obliviscatur 
pauperum, sed pro nova similis vel alterius nominis et tituli stipendii seu fundationis in 
juventutis egenae educationem aut exhaustae senectutis sustentationem institutione sit 
soUicitus et obligatus. Et eleemosynas illius enarrabit omnis ecclesia sanctorum. Beco- 
gitet interea pro benefactoribus misericordiam Dei incessanter exorare. 

§ 18. Ubi vitiato forsitan tempore et in die malo vafra daemonis ope, quod miseri- 
cordissimum numeu avertere non dedignetur, haeresim in almam urbem Egrensem sub- 
repere, invehi et dominari contingeret, omnes et singulos (titulus) proceres ejusdem 
civitatis per Salvatorem nostrum ejusque genitricem immaculatam atque sanctorum 
universitatem suppliciter rogitaverim, hoc exiguum pium legatum in locum catholicum 
transferre. 

Perillustribus igitur, praenobilibus, generosis et consultissimis dominis dominis con- 
sulibus et senatoribus celeberrimae urbis Egrae, patronis mihi honorandissimis et pauperum 
faventissimis, gratiosissimis hancpiam, expia causa, amore etenim pauperum, profluentem 
institutionem supplex ofFero et subjicio omni modo, quo par est et exigitur, tota mente 
rogitando: quatenus eandem signeto publico in amplissimo senatus consessu gratiose ob- 
firmare nee non libro urbis inferre, potenti authoritate ac paterna manu et afFectu pro- 
tegere non gravarentur et contra invasores, osores, mutatores, detractores et eversores 
fovere, tueri et munire, fortissimeque teuere dignarentur. 

Pro quo longe clarissimo munere et praesidio ingens ipsos eosdem in beato coelorum 
regno aeternum splendissimum atque gloriosissimum olim manebit praemium; nihil enim 
sub sole meritorium et Deo placidum magis est, quam pauperum et egenorum cura. 

Quemadmodum autem ad indeterminabilem Dei honorem hoc sanctum legatum suum 
est sortitum exordium, ita pariter in ejusdem protectionem usque ad nihilum mei infra 
omnes creaturas humiliatus conjicio et adjicio curam Omnipotentem contestans, quod omnis, 
cujuscunque conditionis, juris, dignitatis, authoritatis aut potestatis fuerit, qui praesumpserit 
temerario ausu huic salutari Ordination! contraire aut eandem evertere aut transferre 
(excepto casu superius § 18. expresso) aut plane sub quocunque titulo, nomine et prae- 
textu diminuere aut eandem, quod absit a mortali homine, tollere aut abolere attentaverit, 
districtissimi judicis Dei viventis iram irreparabilem incurret ; praeterea hac in vita a die 
attentati facinoris unius ex recensitis annum unum non supervivet, anima insuper ejusdem 
cum Juda proditore et aliis fratricidis et parricidis aeternum crucianda rotabitur. Filii 
demum ejus et filiae et eorundem generationes, et generationes sine miserente, eo quod 
erga pauperes et miseriam eorundem et in bis erga Christum dominum ipsum, qui propter 
salutem nostram pauper factus est, et in persona pauperis refici delectatur et vult, mise- 
ricordiam perdiderint, degent despecti et coram populis terrae abjecti, famelici, stolidi 
et inopes. 

Fautores econtra, protectores propugnatores et defensores prosperabuntur, opibus 
abundabunt, virtutibus crescent et haeredes eorum in honore habebuntur in terris et in 
coelis, sine fine felices exultabunt cum omnibus iis, quos eleemosyna magnificavit eo, 
quod Christum in egenis dilexerint. 


288 I>r. Jan Zeidler. Dr. Johann Zeidler. 288 

Postremo ad testandam certitudinis evideutiam inviolabilis hujus voluntatis meae 
infra subscriptos (pleno titulo) dominos testes, absque tarnen uUo eorundem praejudicio 
humanissime requisivi. 

Actum Misae Calendas Julias anno salutis 1749. 

(L. S.) Joannes Zeidler, 

qui supra, fundator. 
Barbara Zeidlerin, geborne Frankin. 

Ad corroborandum liic appositum piae fundationis instrumentum in fidem requisiti 
scienter appresso civitatis sigillo muniri sinivimus. Actum in regia civitate Misae 1™* Au- 
gusti 1749. 


(L. S.) Consul et senatus ibidem. 


Joannes Herrmann, 

syndicus. 


Dass gegenwärtige Abschrift mit dem in Concept vorgefundenen Stiftsbrief gleich- 
lautend sei, wird andurch bestätiget. 

Königliches Kreisamt Elbogen, Expedit-Ort Eger, den 17*®" Novembris 1786. 

Johann von Ottilienfeld, 

Ereishauptmann mp. 

Ovefeny opia v archivu c. k. mistodrütelstvi Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- 

V Praze. Archive zu Prag. 


289 


P. Johann Franz Dinebier. 


P. Jan Frantiäek Dinebier. 


289 


1749. 

Augast 12. srpna. 


P. Johann Franz Dinebiersche Stu- 
denten-Stiftung. 

P, Johann Franz Dinehier^Pfar- 
rn- in RöcJiUfe hei lieichenherg, errichtete 
mittelst der Widniimgsurhtnde vom 12. August 
1749 bei dein Prag er St. Wenzel Jesuiten- 
Se^ninar mit einem Stamm^apitale rofi 1500 fl. 
Rhein isch eine Studenten - Stiftung , welche 
zunächst ein zum Studieren taug- 
licher Knabe aus dem Dinebier'schen 
Geschlechte, der diesen Namen 
führt, sodann die Abkömmlinge der 
Schwestern des Stifters, endlich 
die Abkömmlinge der Schwester des 
Vaters des Stifters in ordine und 
in Ermangelung solcher Vertvand- 
ten ein Knabe eines armen Bürgers 
aus Böhmisch'Leipa geniessen sollte. 

Der Stiftung hatte die Pflicht^ für den 
Stifter und seine Freundschaft wöchentlich 
zu beten. 

Das jus praesentandi behielt sich der 
Stifter für die Zeit seines Lehens selbst vor; 
nach seinem Ableben sollte es sein Bruder 
Johann Georg Dinebier, Bürger in Böhm.- 
Leipa, und nach dessen Tode dessen männ- 
liche Descendenz, in Ermangelung einer 
solchen der Magistrat in Böhmisch-Leipa mit 
Zuziehung der Gemeinältesten ausüben. 

Die Sfiftlinge hatten die Stiftung bis 
zur Beendigung der philosophischen Studieti 
zu geniessen und lediglich jene, die sich dem 
geistlichen Stande widmen würden, sollten auch 
darüber hinaus für die Dauer des Studiums 
der Theologie im Stiftungsgenusse verbleiben. 

Seit der Aufhebung der Jesuiten-Semi' 
narien besteht diese Stiftung nur mehr als 
Hand st ip end ien s t ift ung. 

Sie wird gegenwärtig von der 
k. k. Statthalterei in Prag ohne Be- 
schränkung auf eine bestimmte 
Lehranstalt an Gymnasialschüler 
unter Beobachtung der von dem 
Stifter angeordneten Reihenfolge 
der Stiftungsanwärter und der Be- 
stimmung betreff der Präsenta- 
tionsberechtigten V erliehen und 
wird jenen Stipendisten, die sich 
dem geistlichen Stande widmen, 
auch für die Zeit des Studiums der 
Theologie belassen. 

n. 


Studentske nadäni P. Jana Fran- 
tiska Diuebiera. 

Fardr v Rochlicich u Liberce P. Jan 
Frantisek Dinebier zfidil vedle vSno- 
va<^i listiny ze dne 12. srpna 1749 pri 
jesuitskem semindri sv. Vaclav a v Praze 
zäkladnim kapitalem 1500 zl. Ey^nskych 
studentske nadäni, jehoz mal uzivati 
predevSim k studoväni schopny hoch 
z rodu Dinebierü, ktery mä toto 
jmeno, pak potomci sester zaklada- 
telovych, konecnä potomci po sestfe 
zakladatelova otce in ordine a, kdyby 
nebylo takovych pribuznych, chlapec 
chudeho mHtana z Ceske Lipy. 


Stij^endista mel za povinnost modliti se 
kazdy tyden za zakladatele a jeho pfätelstvo. 

Prävo presentaini vyhradil zakladatel 
po dobu sveho zivota sobS; po jeho smrti 
mel je vykonävati bratr Jan Jifi Dinebier, 
möstan Ceskolipsky, a 2)0 smrti tohoto muiskS 
potomstvo jeho, kdyby vsak takoveho potom- 
stva nebylo, magisträt v Öeske LipS spolu 
se starsimi obce. 

Stipendiste meli nadäni uiivati az do 
konce shulii filosofickych; pouze ti, kdoz by 
se venovali stavu duchovnimu, sm^li je i na 
düle uzivati po dobu studii bohosloveckych. 


Od zruseni jesuitskych semindru jest 
nadäni pen^inim. 

IJdili je nyni c. k. mistodriitel- 
stvi V Praze bez obmezeni na uriite 
ui'ilisti iäküm gymnasijnim, setfic 
pofadi oprdvn^nych Sadatelü za- 
kladatelem urceneho, jakoi i usta- 
noveni jeho o prdvu presentaönim; 
stipendistüm^ kteri v^nuji se stavu 
duchovnimu, ponechävd se i po dobu 
studia bohoslovi. 


37 


Hl P. Juliann Frau? Dinpl)ior. \\ Jan Franti^ek Dinebier. 090 

Ihts Stiff uN[/svenmi(/en, welches von der Xtuhicut jini'ni r. k. mistoiJrzitelsfvim 

k. k. Stntthalierei in Frat/ verwaltet wird, r Praze spravovaue, fini ntjm 4H4:1 zL 45h\ 

^^fräfjt ijefjenwärtig 4841 ß. 45 kr. Die JRocni stipemliitm ustnuftreno na 170 zl. 
flhrliche Stiftnngsf/ehiir ist mit 170 ß. fest- 

qt-M'tzf, 


\ Stempel. / 

Ich Pater Johann Franz Diennebier, Pfarrer auf der hochreichsgräflichen Gallasi^cheii 
Herrschaft Reichenberg in Röchlitz, bezeuge Tor allen und jeden, insonderheit wo e:^ 
erforderlicli, dass ich zu grösserer (ilori Gottes und Ehre der allerheiligsten Jungfrau 
Mariae und aller Heiligen, wie nicht minder zur Ausbreitung des alleinseligmachenden 
katholischen Glauben und mehrerer Seelen Heil aus meinem mir von Gott dem Aller- 
höchsten Terliehenen Eigenthum eine auf ewige Zeiten festgestellte Fundation oder 
Stiftung eiTichtet liir einem von meinen Blutgenos>eneu oder anderen Anverwandten her- 
stammenden Jüngling: und die^es zwar wie folget: 

Heuut untengesetzten Dato iibergieb ich dem wolilehrwürdigen in Gott geistlichen 
und ln>chgelehrten Henn Patri Franci>co Wentzl aus der Gesellschaft Jesu, wirklichen 
Retrenli des käi^^erliehen Seminarii Societatis Je>u ad Sanctum Wenceslaum in der könig- 
lirht-n Alt>T;idt Pmg. ein C'ai>ital von 1500 Gulden Rheinisch mit ernstlichen Willen. 
w.»mii d:»/ dav*iu abialleiuK-n jährliche Ziuse a 5 pro cento zur jährlichen Verkostung 
:i.v::.e^ S::f:-g^!j'j^seii»-n und de>sen Kleidung, nämblichen: alle zwei Jahr ein neues Kleid 
;il> R vk. K:i:^>t.'l- rijT»-rklf-idrr und ein Hut, dann in drei Jahren ein neuer Mantel zu 
»rr^'-h vr-i- ^•-:rrT; ;4:.jr^rijdft werden. 

N-:. Il-^-zT i^'jivii.z soll der allererste von 1**'" Nf»vembris des 1749''*" Jahrs zu ge- 
i-^-riL 1^ -'-> : r Ai-t- i.:;;^ rilmann. gebürtig von Böhmi^ch Leippa, künftighin aber. 
" _:.:_ T L 1 .'-.--' .':z\- Lri^ Geschlecht ein Knab. >o diesen Namen tühret, zum Studiren 
:.*."::: 1 >*> *■ .. - L.'--_r v^r allen anderen, nach «liesen die Kinder von meinen Schwe- 
-:rr-'- :: \ -\ .. ^'. l-ii die von meines seligen Herrn Vaters Schwester herstammende 
Fr-^Liir -z- ■ .- l^L-. ^::.ti ihi gar kein Freund vorhanden wäre, ein Knab eines armen 
Rirz-r? t'i- «Irr Stait liülinii>ch Leippa in sothane Fundation an- und aufgenommen 
-irri-'. 11.1 1^ \T drr'j»-stalten, das>. insofern einer au> oberwähnter Freundschaft oder 
-::.--. L-Tier Rurtrer-» Kiinl zum weltgeistlicheu Stand inclinirete. er den Geuuss dieser 
iL-iicr :?*^: ::.j hah»n ^oil bi> durch alle Jahr seines auch iheoK»gischen Studii: wofern 
'' vr rii.^r ^•r't^r in wchiiristlichen noch in anderen geistlichen Stand einzutreten «re- 
-*:..:- tri w.»re, >•• s«dl dt rtiu^ichen Fundatist nach geendigt er Philosophiae die Fundationstell 
•r::.-L^ a:.«i-re!i al'treten. 

I^as ;u> i»raesentandi oder (lerecht. einen meiner StittsgeUMSsenen zu benennen. 
T :irzu>ir'r.»-n. vorbelKtlte ich mir bei meinen Lebenszeit en, nachgehends aber nach meinen 
T"d. St» S"ll die>es Gerecht /uki»nimon meinen Rruder Johann Georg I>iennebier, Burger in 
rM'iimiscii I.eippa. und nach dessen Tod dessen männlich Descendenten. wobei (wie schon an- 
!Vi!.g< bemeldet» vor allen meine Bhitsfreunde oder Anverwandte den Vorzug haben sollen, in 
Krma:.glui:g deren endlichen dem wohlweisen und li »blichen Masristrat in Böhmisch Leippa, 
'• ii"cii mit Zuziehun!; deren itenieinältesten. 

N^:b>t dorne so anbefehle ich meinem Stittungsgenossenen, wer er immer sein wird, 
:.:;: d.t>s er sich autV allerbeste auf/utiihren trachte, der Andacht, denen christlichen 
Ticeialen und <ei!)en Studien mit grössten Fleiss obliege, seinem vorgesetzten Obern 
i:i*d Leiirnieistern alle Khr. Lieb und Gehorsam be/eige, ^\ idrigentalls solle er aus der 
Fu!idati«'n ausge-^clilossen werden: insolaiig aber als selbter meiner Stillung genüssen 
Nwird, -^»'11 er s<.la;ldig sein, tür mich wöchentlich und alie lebendige und abgestorbene 
Fivr.i.de etwa> /u btten. 

l'tbnVtns gleichwie ich mein gäu/liches Vertniuen >etze auf die getreue Obsorg 
ibitu \x ohlt llr^^ ürdig«^ n Patn^> Societatis Jesu und Vorstehere des obemannten Seminarii, 
.t:i'-< St Ibie nicht ermannKn werden das Ihrige beizutnigen, womit mein jetzo erklärter 
NVi'ltn ^td'iveit ertnilet werde: aKo erkläre darjiouen auch, das^ weder die hochlöbUche 
S"c:» :.»: .Ic^u. Weder das Seniiuarium verbunden sein Milien, obaus^esetztes Stiftuugs- 
c.iiiral -u ei*^et/en. init'all st ibes ohne ihnr Schuld sollte verloren «jehen. wie auch nicht 


*2!)1 P. Joliauii Franz Dinebier. P. J. Jan Frantisck Diiicbier. 291 

verlange einen meinen Stiftungsgenossenen zu verkosten und zu kleiden, falls der jährliclie 
Zins von denen Debitoribus auf keine Weis' nicht zu bekommen wäre; jedoch thue beinebenst 
in wohlernannte hochlöbliche Societät Jesu und die Vorstehere bemeldten Seminarii fnein 
gänzliches Vertrauen setzen, sie werden auf mein diesortiges Stiftungscapitale jederzeit 
möglichsteiTuassen ein wachtsames Auge haben, damit solches leichterdings nicht verloren 
gehe, ansonsten aber auch weder die Societät Jesu, noch die Vorstehere gedachten Se- 
minarii nicht schuldig sein sollen, mir und anderen negst Gott von dieser meiner Stiftungs- 
administration Rechnung zu geben. 

Zu mehrer Bekräftigung alles dessen habe dieses Fundations-Instrumentum in dreien 
gleichlautenden Schriften verfassen lassen und selbtes nebst beigedruckten meinem ge- 
wöhnlichen Sigill auch eigenhändig unterschrieben und ein Gleiches zu thun dem wohl- 
ehnvürdigeu, hochgelehrten Herrn Patrem Rectorem des kaiserlichen Collegio Societatis 
Jesu in Prag bei Sanctum dementem wie auch reverendum ac eximium Patrem regentem 
seminarii höflichst ersuchet, dergestalten, dass künftighin ein dergleichen Stiftungsbrief 
in archivo eines löblichen Magistrats in der Stadt Böhmisch Leippa, der änderte in jetzt 
gedachten kaiserlichen Collegio und der dritte in seminario Sancti Wenceslai verwahret 
werde. 

Actum Röchlitz den 12. Augusti Anno 1749. 

(L. S.) Pater Joanes Franciscus Dinebier, 

pro tempore curatus Rochlicensis mp. 

(L. S.) Leopoldus Grim 

Societatis Jesu, collegii ad Sanctum C'leraentem pro 

tempore rector mj). 

(L. S.) Franciscus Wentzl 

Societatis Jesu, seminarii ad Sanctum Wenceslaum 
pro tempore regens mp. 


Original im k. k. Statthaltcrei-Archivc zu Prap^. Original v archivu c. k. mistodrzitelsvi v Praze, 


IL 37' 


292 


P. Andreas Leopold Schaffer, 


P. Ondrej Leopold Schaffer. 




1749 

September 19. zan. 


P. Andreas Leopold Schaffer'sche 
Studenten-Stiftung. 

P. Andreas Leopold Schaffer, 
Dechant in Deutschhrod, widmete in seitiem 
Testamente vom 19, Septetnber 1749 den Be- 
trag von 1000 fl. zur Errichtung einer 
Stiftung für einen bedürftigen Deutsch- 
broder (patriotae) Studenten, welcher 
neben der böhmischen auch der 
deutschen Sprache mächtig ist und 
sich dem Rechtsstudium widmen 
will. Hiefür sollte der Stiftling des Stifters 
und seiner Vaterstadt eingedenk mid ihnen 
dankbar sein. 

Das Recht, den Stiftling zu wählen und 
zu präsentieren, sollte dem Deutschbroder 
Dechant zustehen. 

Der Genuss der Stiftung hatte 
durch drei Jahre zu dauern, nach 
deren Verlauf ein anderer zu prä- 
sentieren ist. 

Gegenwärtig wird diese Stiftung 
in Gemässheit der stifterischen Be- 
stimmungen von der Böhmischen 
k. k. Statthalterei über Präsenta- 
tion des jeweiligen Deutschbroder 
Dechants verliehen. 

Das Venmgen der Stiftung, welches 
dieselbe Latidesstelle verwaltet, beläuft sich 
auf 2432 fl. 16 kr. 

Die Jahresgebür des Stiftungsplatzes 
beträgt 76 fl. *) 


Studentske uadani P. Ondfeje 
Leopolda Schaffera. 

Dikan Nenieckobrodshj P. nd r ej 
Leopold Schaff er v^noval ve sve zdvefi 
ze dm 19. zäfi 1749 öästku 1000 zl. m 
naddni pro nuzneho Ncmcckobrod- 
skeho (patriotu) studenta, kteryz 
jest vedle Ceske tez N^mecke feci 
mocen a venovati sc chce studin 
prdv. Za to m^l stipendista rzponunafi 
vdeöiiö zakladatele a jeho rodneho mösfa. 


Bravo voliti a presentovati stipoidistu 
mSlo pfisluseti Nömeckobrodskemu dek^inovi. 

Uzivati mel naddni stipendistn 
po tri roky; po jich uplynuti mvl 
byti presentovän jiny. 

Nyni udili naddni ve smysln 
narizeni zakladatelova c. k. mtsto- 
drzitelstvi v Braze na lyresentaci 
dSkana v Nömeckem BrodL 


Nadacni jmeni, mistodrzitelstvim sprant- 
vane, öini 2432 zl. 16 kr. 

Rocni pozitek s imdacnim mistem spo- 
jeny ustanoven na 76 zl.*) 


Laudetur Jesus Christus. 

Ego Andreas Leopoldus SchaflFer, decanus Teuto-Brodae, intenso viscerum dolore aggra- 
vatus, si me disponente ita divina voluntate mori contigerit, sequentem brevem meamm 
recularum facio dispositionem. 

Item possideo in praeurbio Teuto-Brodensi domum neo-aedificatam cum agris circiter 
35 modiorum et magno horto, quae domus una cum agris et illo horto valet 3000 flore- 
norum; vendatur quanti poterit et unum mille applicetur pro fundatioue unius studio^i 
patriotae Teuto-Brodensis, qui praeter linguam Bohemicam etiam Germanicam ealleat et 
studio juris civilis applicari cupit, crumena vero aurea caret, ut saltem aliquod juvamea 


*) Die Verhandlung^ wegen Elrhöhung dieser 
Gobur ist im Zuge. 


*) zvy^eui tohoto pozitku se prave jedni- 


293 P. Andreas Leopold Schaffer. P. Ondrej Leopold Schaffer. 293 

nanciscatur, subinde ad bonam fortunam promotus et meae animae et suae patriae memor 
et gratus futurus; qualem studiosum exquirere et praesentare juris habebit et habeat 
venerabilis dominus decanus Teuto-Brodeusis, soUicitus, ut subjectum dignum, capax, virtutis, 
pietatis et studii amans seligatur; cui ex mille florenis census annuus per tres annos 
curret, bis autem elapsis alius praesentabitur. 

Feci in domo decanali Teuto-Brodae die 19*'* Septembris anno Domini 1749. 
(L. S.) Andreas Leopoldus SchaflFer, 

decanus et archiepiscopalis vicarius foraneas Tcuto-Brodae. 

(L. S.) Josephus Warhanek, 

parochus Przibislaviensis qua tcstis. 

(L. S.) P. Antonius Stamitz, 

capellanus loci in testimonium requisitus. 

Pro publicato acceptum die 7. Octobris 1749. 

Beverendissimi ac celsissimi sacri Bomani imperii principis domini domini Joannis 
Mauritii Gustavi, Dei gratia archiepiscopi Pragensis, sedis apostolicae legati nati (titulus) 
nos vicarius in spiritualibus generalis etofficialis totumque archiepiscopale Pragense con- 
sistorium suprascriptam in copia ultimam voluntatem venerabilis dilecti Andreae Leopoldi 
SchaflFer, archiepiscopalis quondam vicarii foranei et decani Teuto-Brodensis, (dummodo 
debita liquida prius per syngraphas et chyrographa aut in defectu eorum per fide dignos 
testes, si homines famae integrae, aut juramentum suppletorium probata ex commuui 
massa soluta fuerint) ratificamus et confirmamus. Volumus autem, ut quam primum executio 
fiat per executorem intus nominatum, qui petitas a legatariis et creditoribus quietantias 
legatorum et debitorum acceptorum in reverendissimo archiepiscopali oflRcio pro archivo 
deponere seiet. 

Pragae in cancellaria archiepiscopali die 12. Martii 1750. 
(L. S.) A. Wokaun, Franciscus Antonius Ludeger, 

Vicarius generalis et officialis. assessor pro cancellario. 

Quod praesens extractus ex authentica copia testamenti desumptus cum ea concordet 
per omnia, meae propriae manus subscriptio cancellariaeque sigilli appressio contestatur. 

Actum in regia civitate Teuto-Brodae die 19. Julii anno 1784. 

(L. S.) Adalbertus Wenceslaus Wodiczka mp., 

Syndicus loci. 


Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- Overeny opis v archivu c. k, mistodrzitelstvi 

Archive zu Prag. v Praze. 



294 


P. Joachym SCaslny. 


P. Joachim Stiastny. 


204 


160. 


1749 

prosince 10. December. 


Studentskö iiadäni P. Joachynia 

Sfostneho. 

Farär Belohftrecky P. J oa ch y m 
Sfastny zrdoz'd nadäni v posJcdni vfVi 
sve kapitdlmi 1600 zL Rynshjch a tista- 
novil je pro jednoho ncho vice (podle dosta- 
cifelnosti jmeni) potrehnych, k sttido- 
vdni schopnych Pocdteckych synü a 
to prede v§im pro ty, ktefi pochd- 
zeji z rodiny Stastnych jak miiz- 
skeho tak zenskeho pokoleni, Bratr 
jeho P. KUmcnt Sfastny, admitüstrator fary 
V Milevskn a nmich fddn sv. Norbert a, se- 
psal nem nadacni listinu, danou v Milev- 
skn dne 10, prosince 1749, zdroven vsak 
je sc svoJenim rddoveho pfedstaveuelto 
500 zh Rynskych rozmnoziL 


Stipendista mtl naddni uiivati 
vcctnä do rhetoriky, 

Prdvo naddni spravovati a udileti vy- 
hrazefio magistrdtu v Poddtkdch, prdvo do- 
zoröi pak Sfrahovskemu preldtovi. 

Dodatkcni k nadacni listine ze dne 
29, dubtia 1751 ustanovil pak jeste, P. KU- 
ment Sfastny, ze zakladatelovo obmezeni nzi- 
vdni naddni az do rhetoriky nemd sc vzta- 
hovati nastudujicipotomky z rodiny Sfastnych, 
nybri ze takovito stipendiste naddni po celou 
dobu studii uiivati mohou. 


Naddni udili c. k, mistodriiteU 
stvi V Praze na presentaci obecniho 
zastupitelstva v Pocdtkdch, 

Nadaaii jmeni c. k. mistodrzitclstvim 
V Praze spravovane cini 3908 zL Ol kr. 

Pozitek doou nynijsich mist nadacnich 
jest ustanovcn po 80 zl. roinö. 


P. Joachim Stiastny'sche Studenten- 
Stiftung. 

Diese Stiftung wurde von P. Joachim 
Stiastny, Pfarrer in Weiss-Hurka, für 
einen oder mehrere (je nach der Zureichen- 
heit des Vermögens) bedürftige, zumStu- 
dieren taugliche Poödteker Söhne 
und zwar zunächst für die aus der 
Stiastny sehen Familie sotcohl mann- 
licher als weiblicher Linie Abstam- 
menden mit einem Capitale von 1500 fl, 
Jtheinisch letztwillig errichtet ufid von P. 
(Jemens Stiastny, einem Norbertiner und 
Pfarradministrator in Mühlhausen, dem 
Bruder des Stifters mittelst der Urkunde 
de dato Mühlhausen, am 10, December 1749 
zur Verbriefung gebracht, zugleich aber auch 
von diesem letzteren mit Einwilligung des 
Ordensoberen U7U 500 ff, EJieiniseh ver- 
mehrt. 

Der (renuss der Stiftung sollte 
bis zur Rhetorik inclusive dauern. 

Das Verwaltungs- und Verleihungsrecht 
wurde dem Pocdteker Magistrate, das Auf- 
sichtsrecht dem Strahower Prälaten einge- 
räumt. 

Mit dem Stiftsbrief zusatze vom 29, April 
175t hat dann P. Clemens Stiastny noch be- 
stimmt, dass diB stifterische Beschränkunfj 
des (ienusses der Stiftung bis zur IVietorik 
sich auf die studierenden Abkömmli)ige au^ 
der Stiastny sehen Familie nicht beziehen 
soll, indem diese Kategorie von Stiftungen 
die Stiftung durch die ganze Studienzeit ge- 
messen kann. 

Diese Stiftung wird von der 
k. k, Statthalterei in Prag über 
Präsentation der Poödteker Ge- 
meiyide Vertretung verliehen. 

Das Stiftungsvermögen, welches eben- 
falls die k, k, Statthalterei in Prag ver- 
tcaltet, beträgt 3908 ß. Ol kr. 

Die Gebär der zwei bestehenden Stif- 
tungsplätze ist mit jährlichen je 80 fl. fest- 
gesetzt. 


295 I*- .loachym Sfastny. P. Joachim Stiastny. 295 

r 2fl. \ 
\ Stempel. / 

I. 

Ve jmenu Boha Otco, Boha Syna, Boha Diicha svatelio, Amen. 

Tak jakoz pred smrti meho nejmilejsilio pana bratra Joachyma Stiastnyho, velebneho 
a vysoce uceneho kneze, byvaleho na Bieleg Hürcze v kralovstvi Ceskem dobfe meriti- 
rovaneho fanife, die mne oustne dane a sverene posledni vüle a disposici za pfi^inou 
Potczateczkegch k studiim schopnejch a dostatecnejch potf ebnejch synküv jeden tisic a pet 
set zlatych Rejnskejch occasione miti chtejici fundaci do mejch vlastnich rukouch dodane 
byly, na takovy vsak spüsob, bych ja po smrti nadjmenovaneho meho pana bratra po- 
sledni vüli, disposici a intenci vyjeviti a kontestirovati sobe neobtezoval; a ponevadz po- 
dobne i ja pet set zlatych Rejnskejch k doplneni dvouch tisicüv s povolenim a dobro- 
libeznou vüli milostiveho pana prelata Strahovskeho (titulo plenissimo) na tuz fundaci 
jsem pfidal, kdezto spolecne dva tisice zlatejch Rejnskejch vyna§i, proceä z ohledu toho 
fundacnilio dobrodini jsouc ja ktomu odneboztika pana bratra schvalne dozadan, mentem 
a smysl, tez posledni jeho vüli kontestiruji, tez taky dokonale vyplnenou byti a moci 
tohoto instrumentu tomu konetne miti chci, tak jak nasleduje, a to: 

P r e d n e vzacny magistrat starozitneho mesta Poczatek ty na zalozeni fundaci patf ici 
penize na svou starost (jenz se tuto vesmes jejich deti tejce) neobtizne pfijme a mne na 
takovy pi'ijem tech dvouch tisic zlatejch Rejnskejch oblibne quitirovati bude; z te pak 
summy vyplejvajicich intressüv 

za d r u h e, (protoze podle intenci a vüle meho neboztika pana bratra na Poczateczky, 
k Studijim schopny a dostatecny deti fundaci zalozena jest), kazdorocne jeden student 
pi-edne pak z familie Sstiastnowske ex utraque linea pochäzejici, in defectu autem hujus 
prosapiae kohokoliv jednoho neb dva, jak by postacovati mohlo, a vzacny magistrat Po- 
czateczky schopneho uzna, vychovan a k dalsim studijim usque ad Rhetoricam inclusive 
fedroviin byti ma; kdyby pak 

za tfeti opatrni pani Poczateczky uzreli a uznali, an by takovy synek budto 
neschopny k studijim byl aneb v takovem umeni se applicirovati nechtel neb zanedbaval, 
a tudy Ziidna nadeje nenasledovala, ze by k nejakemu prospechu byti mohl, takovy ni- 
cemny student z te fundaci vzat a jiny schopnejsi na jeho misto dosazen byti ma, nacez 
pocestny magistrat bedlivy pozor a dobre zi-eni miti sobe oblibi. Kdezto 

za ctvrte Jeho Milost jmenovany pan prelat Strahovsky (titulo plenissimo), zdaliz 
takova fundaci ad unguem se vykonava, tuto per expressum na budouci vecne casy tu 
nejpfednejsi inspekci sobe zachoväva. 

Za pate: na tom pozustäva, aby takove fundacni penize na jiste misto polozene 
byly, a ten, kteryzto ouroky z tehoz kapitalu pfijimati, na takove quittovati a za stravu 
fundatistüv tez jine potfebne veci vyhlizeti a odvadeti miti bude, roöne za tu pnici 
dcset zlatych Rejnskych se jemu passirovati maji. A ponevadz 

za seste: takova prace vetsim dilem syndikusüm se pfipisuje a na ne se vztahuje, 
tak taky jednoho kazdeho Poczateczkeho syndikusa tuto uznavam a ustanovuji, by on 
toho hledel a na to bedlivy zfeni mel, by se vsechno upfimne a pofädne stalo a konalo. 
Kdyby ale daleji a za 

sedme: mimo vsi nadeje nadjmenovany kapital notanter casu fortuito aut injuriis 
temporum k zmafeni pfisel, v takove pripadnosti a pripadlnosti, by Poczateczky magistrat 
respectu hujus capitalis zadneho zanei)razdneni nemel a hyndrovan nebyl, tuto solenissime 
se vyjima; vsak pfedce 

za osme: ponevadz se ta fundaci, jak jiz obmezeno jest, nejenom toliko Sstiast- 
nowskych, ale taky vesmez [sie] vsech Poczateczkych synküv tejce, kdyby se prihoditi 
melo, ze by takovy kapital a fundaci periklitirovati meli, v cas vypovediti a takove 
quantum na jistejsi misto zase poloziti vzacny magistrat se vynasnazi. Posledne a 

za devate, ze tato intenci ve vsech punktich a klausulich zalozena pfed ümrtim 
meho nejmilejsiho pana bratra Joachyma Stiastniho vyslovena a skrze smrt misledovnou 
konfirmirovana v tej nezmenitedlnej vüli gruntovne zalozena jest, takovou intenci, po- 
sledni vüli a disposici meho nejmilejsiho pana bratra Joachyma Stiastniho in vigorem 
hujus instrumenti homologati (kterezto pro budouci vecnou stalost a pamef vzacny magistrat 
Poczateczky do svejch kneh mestskych vloziti dati sobe oblibi) nejenom meho jmena 


296 P- Joachym Stastny. T, Joachim Stiastny. 290 

podpisem styrzuji, ale taky mym obyßejnym sekiytem korroboriruji. Actum in canonia 
Miloyicensi die 10. Deceiubris anno 1749. 

(L. S.) P. Clemens Stiasny, 

pro tempore administrator Milovicensis. 

2e pfitomn^ vejpis s svym poducü'ovanym a coUacionirovanym originalem od slova 
k slovu se srovnaya a stejne zni, to my purkmistr a radda kralovskeho mesta Pelhrzi- 
mova s vedome pfitisknutou pec^eti mestskou verificinijeme. 

Stalo se V krdlovskem meste Pellirzimove dne 3. Decembris anno 1766. 

(L. S.) 
Purkmistr a radda ibidem. 

Jan Jozef Pauly, 

synclicus juratus ibidem mp. 

Ov^reny opis v c. k. mistodrzitolskem archivu Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- 

V Praze. Ostatni neoverene opisy opisu overeneho Archive zu Prag. Die übrigen einfachen Abschriften 
maii na miste podpisu P. Klimenta ^tastneho tento einer beglaubigten Abschrift haben an Stelle der 
dodatek: Unterschrift des P. Clemens Stiasny nachstehenden 

Anhang : 


ir. 

Extractus epistolae venerabilis ac eximii patris Clementis Stastny Milovitii die 
29"<» Aprilis dato 1751. 

niud additamentum meum, quod habetur in instrumento fundationis, quatenus currat 
fundatio usque ad Rhetoricam, illud solum concernit filios Pocatenses sive amicos, sive 
alienos, filii autem Stastniani studentes de hac familia hac fundatione per tota studia 
gaudent ; et haec intentio fuerat mei defuncti domini germani et mea est declaratio, quam 
mihi nemo disputare potcst. 

P. Clemens Stastny. 

Dass gegenwärtige Abschrift mit dem originali von Wort zu Wort gleichlautend ist, 
zeuget nachstehend magistratualische Fertigung mit beigedruckten gemeindst^dträthigeu 
sigillo. Signatum [in der] uralten Stadt Potschatek den 11*®" Septembris anno 1784. 

Bürgermeister und Rath allda. 
Vogt. Bukowsky, 

Bubst. pro tempore Bürgermeister. 
Richard Hirsch, 

syndicus. 


297 


P. Bartholomäus Josef Trilsam. 


P. Bartolom^j Josef Trilsam. 


297 


161 


1750 

März 5. bfezna. 


P. Bartholomäus Josef Trilsam'sche 
Studenten-Stiftung. 

P. Bartholomäus Josef Trilsam, 
emerit JRector Magnificus der Wiener Uni- 
versität, k. k. Hof- und Burgpfarrer und 
Beneßdat der Metropolit ankir che in Wien, 
gründete im Jahre 1750 hei dem Jesuiten- 
Convicte St, Bartholomäi in Prag eine Stif- 
tung für einen Abkömmling seiner 
Schwestern Dorothea Zehethofer, 
Katharina Jagsch und Elisabeth 
Giernösl, in Ermangelung eines 
solchen zum Studieren tauglichen 
Abkömmlinges dann für einen an- 
deren armen in Deutsch-Reichenau 
der Herrschaft Gratzen gebürtigen 
Knaben^ welch' letzterer jedoch die 
Stiftung nur so lange geniessen 
sollte, als kein geeigneter Bewerber 
aus der erwähnten stifterischen 
Freundschaft vorhanden wäre. 

Das Capital, welches der Stifter zu 
diesem Zwecke widmete, betrug 8000 fl.; 
hiebei (yrdnete der Stifter an, dnss diese 
Stiftung erst nach seinem Tode ins Leben 
zu treten und dass der Fruchtgenuss be- 
sagten Capitales insolange seinen Universal- 
erben zuzukommen habe, bis sich ein zum 
Studieren tauglichem* Abkömmling seiner drei 
Schwestern finden würde. 

Diese letztere Bestimmung widerrief 
jedoch der Stifter in seinem Codicille de dato 
Wien, am 5. Februar 1753, in dem er an- 
ordnete, dass die Nutzniessung der Capitals- 
intet'essen nicht die Universalerben habefi, 
sondern dass diese Interessen so lange in 
Ersparung gebracht werden sollen, bis das 
Stiftungscapital auf 4000 fl. anwachsen würde. 

Der Stiftungsgenuss, welcher in der 
vollständigen Erhaltung des Sfiftlings (die 
Gewährung des Reisegeldes für die Feriai- 
heimreise mit inbegriffen) zu bestehen hatte, 
sollte während der humanistischen, philoso- 
phischen und theologischen Studien dauern. 

Auch wollte der Stifter mit dem Er- 
trägnisse des Stiftungsvermögens einen Tisch- 
titel für den gestifteten ahtmnus ecclesiasticus 
für den Fall der Ordination geschaffen 
wissen. 

IL 


Studentske nadani P. Bartolomeje 
Josefa Trilsama. 

P. Bartolomij Josef Trilsam, 
emeritovany rektor magnificus Videnske uni- 
versitg, c. k, dvorsky a zämecky faräf a 
beneficiat metropolitniho chrdmu ve Vidni, 
zaiozil roku 1750 pH jesuitskem konvikte sv, 
Bartolomije v Praze nadani pro po- 
tomka svych sester Doroty Zehet- 
hoferove, Katefiny Jagschove a 
Alib^ty Giernöslove, kdyby vsak 
takoveho k studovdni schopneho po- 
tomka nebylo, pro jiniho chudeho 
V Ndmeckem Bychnovi na panstvi 
Novohradskem rodileho hocha; ta- 
kovyto stipentista mSl by vSak na- 
dani uiivati jen dotud, pokud by 
nebylo zpüsobiliho iadatele z uve- 
deneho prdtelstva zakladatelova. 


Za tim ücelem vSnoval 3000 zl. a na- 
fidil, ie nadani teprve po jeho smrti v iivot 
vstoupiti mä a ie üroky maji pripadati uni- 
versdlnim dddicüm po tak dlouho, ai by 
se naskytl nSktery k stt4dovdn{ schopny po- 
tomek jeho tri sester. 


PoslednSjSi ustanoveni odvolal vSak po- 
zdSji kodicillem, danym ve Vidni dne 5. ünora 
1753, ve kierem naridil, ie nemaji üroky 
pripadati universdlnim dSdicüm, nybri ie 
maji se uklddati, ai by nadaöni jmdni na 
4000 zl, vzrostlo. 


Poiitek z nadani mal zdleieti v üplnem 
zaopatreni stipendisty pocitajic v to i penize 
na cestu domü o prdzdnindch; uiivati mH 
Stipendist a nadani ve studiich humanistickych, 
filosofickych a bohosloveckych. 

Taktei chUl zakladatel, aby z vynosu 
nadani utvofen byl titulus mensae pro alumna 
duchovniho pro pHpad vysviceni na knize. 


38 


m 


298 


P. Bartholomäus Josef Trilsam. 


P. Bartolomrg Josef Trilsam. 


296 


Das Präsentationsrecht übertrug er dem 
Besitzer der Herrschaft Gratzen und dessen 
Nachfolgern im Besitze. 

Der Stiftung sollte für den Stifter 
beten. 

Nach Aufhebtmg der Jesuiten- Seniina- 
rien wurde diese Stiftung in eine Hand- 
Stipendienstiftung umgetvandelt. 

Gegenwärtig wird sie von der 
h, k. Statthalterei in Prag über 
Präsentation des jeweiligen Be- 
sitzers der Herrschaft Gratzen 
ohne Beschränkung auf eine Lehr- 
anstalt verliehen. 

Das Stift ungsvermögeHy welches ebenfalls 
von der k k. Statthalterei in Prag ver- 
waltet wird, beträgt 10.440 fl. 48 kr. 

Durch längere Zeit hindurch bestanden 
bei dieser Stiftung zwei Stiftung splätze^ 
welche jedoch mit dem Statthalterei-Erlasse 
vom 10. Februar 1888, Z. 42.235/1887*) 
in einen mit der Jahresgebür von 380 fl. 
dotierten Platz vereinigt wurden.**) 


Presentacni prdio sveril zakladatel drii- 
teli panstvi Novohradskeho a jeho nä- 
stupcüm. 

Stipendista mvl za zakladatele ftaduni 
sc modliti. 

Po zruSeni jcsuitskych seminärn jirr- 
m^eno nadäni v pen^ini. 

Nyni udili je c. k. mistodriitel- 
stvi V Praze na presentaci driitelr 
panstvi Nove Hrady bez obmezeni 
na urcity vyucovaci üstav. 


Nndacni jmeni mistodriitelstvim sprn- 
vovane 6ini 10.440 zl, 48 kr. 

Po delsi dolni byla pH nadäni dvv 
mista, vynesenim mistodrzitelstvi ze dne 
10. ünora 1888, t\ 42.235/1887*) sloucem 
vSak V jedno s rocnim platem 380 zh**) 


Extract aus wailand des hochwürdigen Herrn Bartholomäi Josephi Trilsam, gewesten 
kaiserlich- königlichen Hof- und Burgpfarr[ern], seligen, unterm 10^®" Decembris anno 1752 
verfasst- und den 7*®" Octobris 1754 bei einem löblichen kaiserlich- königlichen Obrist- 
hofmarschallgericht publicirten Testament. 

§ fünfzehnter. Verschaffe ich in das löbliche Convict Societatis Jesu ad sanctum 
Bai*tholomaeum in Prag zu einer ewigen Stiftung für einen alumnum ecclesiasticum aus 
meiner nächsten Freundschaft von Teutsch-Reichenau oder wo sie immer auch sein und 
wohnen mögen, wenn sie nur von meinen drei Schwestern herstammen, dreitausend 
Gulden, wovon das Mehrere im beiliegenden Instrument zu ersehen, sage 3000 Gulden. 

Im Namen der allerheiligsten und unzertheilten Dreifaltigkeit, Gott des Vaters, Sohns 

und des heiligen Geistes, Amen. 

Demnach ich Bartholomäus Josephus Trilsamb, artium liberahum et philosophiac 
doctor, sacrosanctae theologiae baccalaureus formatus, almae universitatis Vienuensis 
rector magnificus emeritus, protonotarius apostolicus, kaiserlich- königlicher Hof- und 
Burgpfarr[er], wie auch beneficiatus metropofitanae ecclesiae Viennensis, alles dasjenige, 
was mir die unendliche Güte Gottes bescheret, wiederum zur grösseren Ehre Gottes und 
christlichen Liebe gegen meine Befreundschaft anwenden will, als bin ich entschlossen, 
laut meines Testaments § 15 eine ewige Stiftung für meine nächste Befreundschaft von 
meinen drei Schwestern namens Dorothea Zehethoferin, Katharina Jagschin und Elisabeth 


*) Mit der durch einen Rekurs des Stiftungs- 
präsentators hervorgerufenen, diesen Statthalterei- 
Erlass bestätigenden Entscheidung des h. k. k. 
Ministeriums lur Cultus und Unterricht vom 21. März 
1889, Z. 26 542/1888, wurde ausgesprochen, dass 
eine entsprechende reichlichere Bemessung des Sti- 

ftendiums nach Zulass der vorhandenen Mittel den 
ntentionen des Stifters nicht zuwiderläuft. 

♦*) Die Verhandlung wegen Erhöhung dieser 
Gebür ist eingeleitet worden. 


*) Rozhodnutim ministerstva osvety a vyucJo- 
vani zedne 21. brezna 1889, 6.26.542/1888, kterym 
mistodrzitelske vyneseni pres rekurs presentatoruv 
bylo potvrzeno, vysloveno, ie se nepHci umyslu za- 
kladatelovu vypläceti Stipendium vetsi castkou, 
kdyz k tomu prostfedky nadäni dostacnji. 


*♦) zvyseni tohoto pozitku se prave jedna. 


299 P- Bartholomäus Josef Trilsam. P. Bartoloiuej Josef Trilsam. 299 

Giernösslin berstammenden Kindern in dem löblichen Convict zu Prag ad sanctum Bar- 
tholomaeum zu machen; dessentwegen dann auch 3000 Gulden Capital darzu gewidmet 
und den 23*®" Januarii 1750 bei allhiesigen bürgerlichen Greissler-Handler Herrn Egidio 
Höffer zu 5 per cento angelegt habe, welche auch entweder allda anliegend verbleiben 
oder einer löblichen Societät Jesu Böhmischer Provinz gegen gewöhnliche Keversalien einge- 
händiget werden können; diese Stiftung soll aber erst dazumal nach meinem Tod ad 
effectum gebracht und aufgerichtet werden, wann sich ein Knab von meinen drei Schwestern 
zum Studiren tauglich befinden wird, inzwischen solle die Nutzniessung besagter drei- 
tausend Gulden meinen Universalerben verbleiben. In diese Fundation kann auch ein 
Knab aus meiner nächsten Freundschaft a parva schola incipiens an- und aufgenommen 
werden, und wann etwan einer keine Vocation ad statum ecclesiasticum hätte, sondern 
sein Glück in saeculo suchen wollte, so solle ein solcher alumnus absoluta Philosophia 
die Stiftung quittiren und ein anderer von der gnädigen Herrschaft Gratzen präsentiret 
werden, wessentwegen dann auch Ihro höchgräfliche Excellenz Herrn Herrn Grafen von 
Buquoy, Ihro kaiserlich- königlichen Majestät wirklich- geheimen Rath, königlichen Statt- 
halter zu Prag, schon demüthig gebeten, das jus praesentandi sowohl vor sich als dessen 
successores auf sich zu nehmen, welches mir auch mündlich zugesaget und versprochen 
worden. Folglich wann immer Hochdieselbe sowohl bei erster, als auch suo tempore 
vacanter Stelle aus meiner nächsten Freundschaft praesentiret werden, ein solcher solle 
ipso facto sine concursu examinis an- und aufgenommen werden. Herentgegen solle auch 
ein solcher alumnus schuldig und verbunden sein, sich denen Regeln und Gewohnheiten 
des Convicts nach aller Möglichkeit zu accommodiren, sich ehrbar, willig und gehorsam 
gegen seinen vorgesetzten Obern gut aufführen, fleissig studiren und für mich beten. Im 
Fall es aber sich ereignen möchte, dass dergleichen alumnus wider alles Verhoflfen sich 
nicht gut aufführen thäte, und auf besch ebene Correction keine Besserung folgete, so 
kann auf Erinnerung dessen von Ihro Hochwürden Herrn patre regente die gnädige Herr- 
schaft Gratzen anstatt selbigen einen andern präsentiren. Ich thue auch die gnädige 
Herrschaft demüthig bitten, die gnädige Sorgfalt mittels hochderoselben Herrn Ober- 
hauptmann dahin zu haben, dass allzeit ein Knab aus meiner nächsten Freundschaft aus- 
gesucht und zum Studiren qualificiret werde, damit bei ereigneter Apertur gleich einer 
bereit und capabl sei, nacher Prag ad studia in besagte Fundation zu präsentiren. Sollte 
es sich aber zutragen, dass bei ereigneter Apertur aus meiner nächsten Freundschaft 
kein Knab da oder keiner zum Studiren tauglich wäre, so könnte in hoc casu specifico 
[sine] consequentia ein anderer armer Knab von Teutsch-Reichenau oder Herrschaft 
Gratzen gebürtig pro interim in solche Stiftung praesentiret werden. 

Bei Aufrichtung dieses Stiftsbriefs meiner [sie] wohl reflectirt werden, dass sich das 
löbliche [sie] meinen Trilsambischen Alumnen nicht nur allein durch das Schuljahr, 
sondern auch durch die Vacanz-Zeit hindurch, weilen es auch nach Haus in die Vacanz 
zu reisen sehr weiter Weg ist, mit gewöhnlicher Kost (gleichwie caesarei alumni eccle- 
siastici geniessen) mit Bettgewand, Wasch und mit ganzer Kleidung [sie], und zwar die 
ganze Kleidung alle Jahr neu, darzu sollen jährlich zwanzig Gulden aus der Stiftung an- 
gewendet werden, den Mantel aber alle 3 Jahr neu, darzu sollen 10 Gulden appficiret 
werden, item jährlich 4 Paar Schu[h]e und 2 Paar Strumpf; ist es ein Humanist, sollen 
ihm die gewöhnliche Schulbücher, Feder, Tinte, Papier und Praeceptor verschaffet werden. 

Sollte aber bisweilen meiniger alumnus in die Vacanzzeit nach Haus reisen wollen, 
welches aber von 3 zu 3 Jahren zu verstehen ist, solle ihm das Convict 10 Gulden auf 
die Reise zu geben schuldig sein. 

Ein solcher alumnus solle auch alle diejenige privilegia geniessen, gleichwie ein 
Ferdinandeischer alumnus gesund und krank, in welchem Fall auch Apotheken und 
Doctor frei sein solle. Item soll mein alumnus auch auf diesen titulum per modum tituli 
mensae ordiniret werden. 

Von dem aufgerichteten Stiftsbrief soll ein Exemplar die hochgräfliche Herrschaft 
Gratzen, dann eines Ihro Hochwürden Herr pater rector collegii Societatis Jesu ad 
sanctum dementem, wie auch Ihro Hochwürden Herr pater regens convictus und endlich 
auch mein Vetter Herr pater Kaspar Trilsamb, sacrosanctae theologiae in 4. annum au- 
ditor, als dermaliger alumnus Ferdinandeus in dem Convict zu Prag in nomine der 
gesambten Trilsambischen Freundschaft zuhanden bekommen. Damit aber alles dieses 

H 38* 


300 P* Bartholomäus Josef Trilsam. P. Bartolomej Josef Trilsam. 300 

desto sicherer und zu ewigen Zeiten dauerhafter seie, so verordne auch hiermit, damit der 
aufgerichtete Stiftsbrief bei einem hochwürdigen erzbischöflichen consistorio Pragensi ra- 
tificiret und respective confirmiret werden solle. Im Fall aber diese conditiones die hoch- 
löbliche Societät Jesu Böhmischer Provinz in specie wegen durch die Vacanzzeit in dem 
Convict zu behalten und zu verpflegen gleichwie durch das Schuljahr, nicht eingehen 
wollte, so solle diese Stiftung in das Convict ad sanctam Barbaram allhier transferiret 
werden. 

Zur wahren ürkund dessen meine hierunter gestellte Fertigung. 

Wien den 5««« Martii 1750. 

Bartholomaeus Josephus Trilsamb, 

kaiserlich- königlicher Hof- und Burgpfarrer, 

fundaicr. 

Notabene oder Codicill. Ich habe zwar in diesem Instrument oben gemeldet, dass, 
bis zur Zeit ein Knab von meiner nächsten Be&eundschaft, das ist von meinen drei Schwestern 
herstammend, zum Studiren tauglich sein werde, die jährliche verfallene Interesse von 
den bemeldten 3000 Gulden meinen Universalerben unterdessen zukommen sollen; aUein 
bei diesen Zeiten habe mich anders besonnen und verordne hiemit ausdrücklich, dass 
diese Interesse so lang in die Ersparung gebracht und behalten werden sollen, bis davon 
1000 Gulden Capital anwachsen wird; mithin will ich alsdann 4000 Gulden zu dieser 
Stiftung gewidmet haben, damit also um soviel leichter und besser obenverstandener- 
massen ein Tnlsambischer alumnus ausgehalten und versorget werden könne. 

Womit Gott befohlen. 

Wien am 5*«° Februarii 1753. 

Bartholomaeus Josephus Trilsamb, 

kaiserlich- königlicher Hof- und BurgpÜBirrer, 

Testator. 

Nachdeme dann ich Balthasar Lindner, Bector des academischen coUegii Societatis 
Jesu bei Sanct Clemens, gleich angezogenen Inhalt reiflich überleget, als erkläre ich 
mich, dass alles und jedes meo et successorum meorum nomine aus ganzer gegenwärtig 
tragenden Ambts- Vollmacht auf- und angenommen habe, mit Versicherung, wie nichts 
werde ermanglen lassen, was zu Vollziehung dieser mildthätigen Stiftung anverlanget und 
verordnet worden: bis nemblich aus denen durch die von den 3000 Gulden Rheinisch 
eingegangenen jährlichen Interessen unter 5 pro cento das vierte tausend zugewachsen 
sein wird, damit zu immerwährenden Zeiten aus denen [von den] completirten 4000 fl. 
abfallenden und anticipato gewöhnlichermassen erhaltenen Zinsen von dem benannten 
Convict Societatis Jesu ad sanctum Bartholomaeum all und jedes zu praestiren Schuldiges 
treu befolget werde. Bin auch nicht darwider, dass auf diesen titulum per modum tituli 
mensae der Alumnus ordiniret werde, wie nicht weniger, dass dieser aufgerichtete Sti{[ts] 
brief bei einem hochwürdigen erzbischöflichen Consistorio Pragensi ratificiret und respective 
confirmiret werden solle, salvis salvandis et salvo jure cujuscunque. 

Zur Urkund und Bestätigung dessen ist gegenwärtiges instrumentum in 4 gleichlau- 
tende exemplaria übertragen, deren eines der hochgräflichen Herrschaft zu Gratzen, das 
andere dem collegio academico Societatis Jesu ad sanctum dementem, das dritte dem 
päpstlich- und kaiserlichen Convict ejusdem Societatis Jesu ad sanctum Bartholomaeum, 
und endlich viertens der gesambten Trilsammischen Freundschaft einzuhändigen, von mir 
mit beigedruckten Amtsinsigel unterschrieben und ausgefertiget worden. 

(L. S.) Balthasar Lindner 

Societatis Jesu, pro tempore coUegii ad sanctum 

dementem rector mp. 

Des hochwürdigst- hochgebornen, des heiligen Römischen Reichs Fürsten und Herrn, 
Herrn Johann Moritz Gustav von Gottes Gnaden Erzbischofs zu Prag, des heiligen apo- 
stolischen Stuhls legati nati (titulus) wir vicarius in spiritualibus generalis et ofiBcialis 


301 P- Bartholomäus Josef Trilsara. P. IJartolomej Josef Trilsam. 301 

etc., dann ein gesambtes Prager erzbischöfliches Consistorium lassen uns obbeschriebenes 
Fundations - Instrument nicht allein gefallen, sondern thuen auch selbtes authoritate 
archiepiscopali ordinaria in allen Puncten und Clausulen ratificiren und confirmiren, 
jedoch mit diesem Vorbehalt, dass jener paragraphus, wo ein solch fundirter alumnus 
wegen übler Aufführung als incorrigibl aus sothaner Fundation entlassen werden solle, 
nur von denenjenigen alumnis, welche in keinen ordinibus constituiret, zu yerstehen seie. 

Zu mehrerer Bekräftigung haben wir diese unsere Ratification eigenhändig unter- 
schrieben und hierzu das gewöhnliche erzbischöfliche Insigl beidrucken, nicht minder 
sothanes Instrument in die hierzu gewidmete Consistorial-Bücher von Wort zu Wort ein- 
verleiben lassen. 

So geschehen Prag, in der erzbischöflichen Ganzlei, den 7'®° Julii anno 1755- 
(L. Sl) x\nton Wokaun, 

Bischof, vicarius generalis mp. 

Franz Mar. Uhlirz, 

Vice-Canzler mp. 
Ingrossatum libro fundationum sub litera M folio 189 signato. 


Original im k. k. Statthalterei- Archive zu Prag. Original vc.k.mistodrzitelskem archivu vPraze. 


302 Johann Wenzel Graf Woratschitzky. 


Jan Vaclav lirabc Voraöioky. 


302 


1751 

Februar 25. ünora. 


Johann Wenzel Graf Woratschitzky 
Freiherr von Pabienitz'sche Studenten- 
Stiftung. 

Johann Wenzel Graf Wora- 
tschitzky Freiherr von Pabienitz 
hat im dritten Absätze seines Testamentes 
vom 25. Februar 1751 zum Universalerben 
seines Vermögens, abzüglich des seinem Vater 
nach dem Gesetze gebärenden Theiles, die- 
jenigen armen Kinder oder verlassenen 
Waisen männlichen Geschlechtes eingesetzt, 
welche von ihren Eltern keine Erziehung 
gemessen oder urlche als Waisen liegen 
Mangels eines Vermögens einer Erziehung 
nicht theilhaftig werden können, damit die- 
selben au^ dem Erträgnisse des ihnen hinter - 
lassenen Vermögens unterhalten und in der 
Andacht und Tugend erzogen werden. 

Es sollen arme bürgerliche oder 
auch adelige, jedoch nur wahrhaft 
arme Kinder, und zwar diejenigen be- 
rufen sein, tvelche der stifterische Testa- 
mentsexecutor oder dessen Nachfolger nach 
seinetn guten Gewissen a'wählen und be- 
nennen wird. 

Mit der Einrichtung der Stiftung uml 
mit der Aufsicht über dieselbe hat der Stifter 
den Testamentsvollstrecker und Advocaten 
JUBr. Josef Wenzel Felix von Ebenholz 
mit der Befugnis betraut, dieses ihm einge- 
räumte Becht und die damit verbundene Ver- 
pflichtung nach eigenem Ermessen an je- 
manden andern übertragen zu können. 

Unterm 23. Jidi 1751 kam zwischen 
Karl Josef Graf Woratschitzky Freiherrn 
von Pabienitz, dem Vater des Stifters, und 
dem obengedachten Testamentsvollstrecker ein 
Erbtheilungsvergleich und Fundationsinstru- 
ment zu Stande, nach welchefn das Stiftungs- 
capital mit dem Betrage von 8000 fl. Rheinisch 
sichergestellt und bestimmt wurde, dass zwei 
Stipetxdien zu errichten sind und dass unter 
den Stiftungswerbern verarmte Abkömm- 
linge aus der gräflichen oder frei- 
herrlichen Woratschitzky^schen oder 
ans der ritterlichen Wrazdischeu 
Familie den Vorzug haben und in 


Studentslie nadani Jana Väclava hra- 
bete Voracickeho svobodneho pana 

z Pabenic. 

Jan Vaclav hrabe Voracicky 
svobodny pän z Pabenic ustanovil 
V tfetim odstavci sve posledni väle ze dne 
25. unora 1751 universälnimi dSdici sveJio 
jmeni, po odectenl dilu, jenz otci jeho po zä- 
konu prislusel, ony chude ditky neb opustcnc 
sirotky muzskeho rodu, jimz od rodicü vy- 
chovdni sc nedostdvd, anebo jakozto sirotkove 
z ncdostatku jmMi nemohou na vychovdni 
podilu h'dti, aby tito z vytözku jm^ni jim 
zanechaneho vydrzovdni a ve zboinosti a 
ctnosti vychovdväni byli. 


Povoldny byti maji chude nte- 
stanske anebo i siechticke, ale jen 
V pravde chude deti, ktere vykona- 
vatel posledni vüle zakladatelovy neb jeho 
näslednici die sveho dobreho siedomi vyvoli 
a jnienem oznaci. 

Zfizeni nadace a dohled nad ni sveril 
zakladatel vykonavateli posledni vüle a advo- 
kdtu JUDru Josefu Vdclavu Felixovi z Eben- 
holzn s tim oprdvnenim, ze müze prdvo 
jemu vyhraiene i povinnost s nim spo- 
jenou die vlastniho uvdzeni na kohosi jinelw 
prevesti. 

Dne 23. cervence 1751 doslo mezi KarUm 
Josefem hrabetem Voracickym svobodnym 
pdnem z Pabenic, otcem zakladatelovym, 
a svrchu zmindnym vykonavatelem posledni 
vAle k narovnäni v priöine rozdMeni dedicfii 
a zHzena fundaöni listinu, vedle kterez tut- 
da^ni jm^ni obnosem 8000 zL Bytiskych 
zjisteno a spolu stanovcfw bylo, ze zfUliti 
jest dve stipendia a ze mezi Sadately o na- 
daci schudli potomci rodiny hrabat 
neb svobodny eh pdnu Voraöickyrh 
neb rytifu Vrazdicskych pfednost 
miti maji, a kdyby t{'ch nebylo, 
ze obzvldstni zretel dln£no miti na 


303 Johann Wenzd Graf Woratschitzky. 


Jan Vaclav hrabo Voracicky. 


303 


Ermangelung dieser arme Kinder 
aus uralten adeligen Böhmischen 
Geschlechtern hesonders berücksich- 
tigt werden sollen; bürgerliche 
Kinder sollen jedoch keineswegs 
ausgeschlossen sein. 

Der Stiftungsgenuss hätte bis zum 
zwanzigsten Lebensjahre inclusive^ ausnahms- 
weise jedoch bis einschliesslich zum 34, Jahre 
dann zu dauern, wetm der. Stiftling früher 
die Studien nicht absolviert hätte oder sonst 
nicht versorgt und in einen Nahrungstand 
gesetzt worden wäre; über das 24. Jahr 
hinaus sollte sich der Genuss der Stiftung 
nicht erstrecken. 

Die Stiftlinge wurden auch verpflichtet^ 
für die Seele des Stifters itisolange, als sie 
die Stiftung geniesseft, täglich einen Rosen- 
kranz zu beten und sonst au<^h des Stifters 
im Gebete eingedenk zu sein. 

Weiter wurde in dem angeführten Erb- 
theilungs-, beziehungsweise Fundationsinstru- 
mente die Bestimmung getroffen, dass für 
den Fall, als Johann Nep. Ritter WraMa 
von Kunwaldj Herr auf Hradek und Solo- 
pisk, welchen der bereits genannte Testaments- 
executor zu seinem Nachfolger in der Admi- 
nistration und dem Patronate der Stiftung 
ernannt hatte, keinen Nachfolger bestellen 
würde, der jeweilige königliche Oberstland- 
schreiher das StiftungS'Administrations-Äuf- 
sichts- und Besetzungsrecht übernehmen solle. 

Schliesslich wurde dann am SO. April 
1783 zu Prag zwischen dem Vertreter des 
freiherrlich Woratschitzky^ sehen Geschlechtes 
einerseits und den Vertretern des freiherrlich 
Wraida von Kunwald'schen Geschlechtes 
anderseits die Vereinbarung getroffen, dass 
das Präsentationsrecht in Hinkunft zwischen 
diesen beiden Familien derart getheilt werden 
solle, dass jedesmal der Älteste der männlichen 
Woratschitzky* sehen Descendenz einen Be- 
werber aus dem gräflich- oder freiherrlich- 
Woratschitzky' sehen Geschlechte, dann der 
Alteste der männlichen Wrazda^ sehen De- 
scendenz einen Bewerber aus dem freiherrlich- 
oder ritterlich' Wrazda^schen Geschlechte auf- 
nehmen könne. Sollte die eine Familie in 
der männlichen Descendenz aussterben, so 
hätte die andere Familie in das Präsen- 
tationsrecht zu succedieren. 

Demgemä'SS soll auch jedesmal der eine 
Stiftungsplatz einem Bewerber aus dem 
Woratschitzky* sehen und der andere Platz 
einem aus dem Wrazda'schen Geschlechte 
verliehest werden, ausser dass zur Zeit der 
Friedigung des betreffenden Platzes kein 
Verarmter aus der betreffenden Familie, der 


chude ditky z prastarych siech- 
tickych Öeskych rodnv; nijak ale 
nemily rylouciti se ditky mestanske. 


Pozitek naddni mel trvati az vcetnö do 
dvacdteho roku stäfi stipendisty, vyminecn^. 
ale vöetnä do 24. roku tenkrdte, kdy£ by 
stipendista studii drive fieabsolvoval aneb 
i jinak zaopatfeni a vyHvy nedosel; jyfes 
24. rok neniel pozitek nudaöni se prodluzo- 
vati. 


Pozivatelüm nadace idozeno za po- 
vinnost, po cely cas poiitku nadace dennö 
rüzenec za duSi zakladatelovu se modliti a 
na tohoto i jinak v modlitbä vzpominati. 

V uvedene listine o rozdäleni dßdictvi, 
pokud se työe fundacni, ustanoveno ddle pro 
ten pfipad, kdyby Jan Nep. rytlr Vrazda 
z Kunvaldu, pdn na Hrädku a Solopiskäch, 
jehoS jmenovany jii vykonavatel posledni vüle 
svym ndstupcem ve spräve a patrandtu na- 
dace jmenoval, iddneho ndstupce si neusta- 
novil, ze md vzdy krdlovsky vrchni zemsky 
pisaf prdvo sprdvy, dohledu a obsazovdni 
nadace prevziti. 


Konecne stalo se po te dne 30. dubna 
1783 V Praze mezi zästupcem rodu svobod- 
nych pdnü Voraöickych se strany jednS a 
zdstupci rodu svobodnych pdnü VraMü 
z Kunvaldu se strany druhe dohodnuti v ten 
smysl, ze pro budoucnost md se dSliti prdvo 
presentaöni mezi oMina tömito rodinami tim 
zpüsobem, ie vMy nejstarsi z muzskeho po- 
tofnstva Voraöickych niktereho zadatele z rodu 
hrabat neb svobodnych pdnü Voraöickych, po 
te nejstarsi z muzskeho potofnstva Vrazdüv 
nektereho zadatele z rodu svobodnych pdnü 
neb rytirü Vrazdüv v nadaci pfijati müie. 
Kdyby rodina jedna v muzske descendenci 
vymrela, m(la rodina druhd v prdvo presen- 
taöni nastoupiti. 


Die toho jest take vMy jedno misto na- 
dacni zadateli z rodu Voraöickych a druhö 
misto zadateli z rodu Vrazdüv udileti, leda 
ze V öas uprdzdnöni toho ktereho mista ne- 
bylo tu nikoho schudleho z dotyöne rodiny, 
kdoi by yvaddni potfebnym byl; v tomto pri- 
padö müze obsaditi se misto to i zadatelem 


304 Johann Wenzel Graf Woratschitzky. 


Jan Vaclav hrabc Voraöicky. 


304 


die Stiftung benöthigen würden varhafidm 
wärey in welchem Fcdle der Platz auch mit 
einem Beiverber aus der andern Familie und 
in dessen Ennangelung mit einem anderen 
armen adeligen oder bürgerlichen Jünglinge 
nach Gutbefund des Patrons besetzt werden 
könne. 

Sollte sowohl die freiherrlich Wora- 
tschitzky^ sehe als auch die freiherrlich Wrazda 
von KunwaUVsche Familie in der mann- 
liehen Abstammung gänzlich aussterben, so 
solle das Aufnahmsrecht auf den jeweiligen 
königlichen Oberstlandschrciher übergehen. 

Unter Beobachtung der Bestimmungen 
dieser angeführten drei Stiftungsurkunden 
wird die Stiftung gegenwärtig von der k. k. 
Statthalterei über Präsentation 
der zur Ausübung dieses Rechtes 
Berufenen verliehen. 

Die genannte k. k. Statthalterei ver- 
waltet auch das Stiftungsvermögen, welches 
im Jahre 1885 die Höhe von 17.674 fl. 4 kr. 
erreicht hat. 

Aus dem Erträgnisse dieses Vermögens 
werden zwei Stipendien mit der Jahresgebür 
von je 350 fl. dotieti. 


z rodiny druhe, a nebylo-li by takaveho, 
i jinym chudym Slechtickym neb miStanskym 
jinochem. 


Vymfela-li by üplnö i rodina svobodnych 

pänü Voracickych i rodina svobodnych pdnü 

Vraidüv z Kunvaldu po meöi, mälo pfejiti 

prdvo k prijimäni v nadaci vidy na krcUov- 

skeho vrchniho zemskeho pisafe. 

Metrie ustanoveni t^chto uvedenych tri 
listin nadaönich, udili nyni nadäni 
c. k. mistodrzitelstvi v Praze po 
presentaci t^chj kdoS k vykonu 
2)räva jsou povoldni. 

Jmenovane c. k. mlstodrHtelstvi spravuje 
tez jmeni nadadni, je^ v roce 1885 dostou- 
pilo vy§e 17.674 zl. 4 kr. 

Z vytüiku tohoto jmini dotujt se dre 
stipendia s roönfm poHtkem po 350 zl. 


I. 

Anno 1751 am Dienstag nach dem Sonntag Judica, das ist den 30*«" Martii. 

Im Namen der allerheiligsten und unzertheilten Dreifaltigkeit, Gott des Vaters, 
Gott des Sohnes und Gott des heiligen Geistes, Amen. 

Ich Johann Wenzl Graf Woraczitzky, Herr von Pabienitz auf Theil des Guts 
Chaustnik, Urkunde hiemit allerort, wo vonnöthen, besonders aber vor dem löblichen Ambt 
der königlichen Landtafel im Königreich Böheimb : dass [ich], nachdeme mich der Aller- 
höchste mit schwerer Krankheit dermalen heimgesuchet, jedoch bei guter Gedächtnus und 
vollkommener Gegenwart erhalten [hat] und [ich] die Vergänglichkeit des menschlichen 
Lebens wohl erwogen habe, mich entschlossen habe, über mein weniges von meiner gelieb- 
testen Frauen Mutter weiland Maria Constantia letztlich vermählt gewester Gräfin Wora- 
tschitzkin von Pabienitz, ehehin verwittibt gewester Freiin Teyrzowskyn von Einsiedl, ge- 
bomer Freiin von Sporck, ererbtes, in dem Theil des Guts Chaustnik bestehendes nebst 
dem statt Pathengelds mir eingebundenen Hof, Nedwieditz genannt, dann sonsten, was 
quocunque titulo zu praetendiren habe, Vermögen meine letztwillige Disposition durch 
gegenwärtiges Testament dergestalten zu erklären, als: 

Drittens. Was die Einsetzung eines Universalerbens anlanget, da thue meinem 
Herrn Vater, sofern derselbe mich überleben sollte, allein dasjenige Recht vorbehalten 
und reserviren, welches ihme de jure gebühret ; respectu meines übrigen ganzen Vermögens 
aber, möge dasselbe bestehen in was es wolle und wann es auch nachgehends vermehret 
werden könnte, setze, benenne und erkiese meinen wahren Universalerben diejenige arme 
Kinder oder verlassen Waisen, die von ihren noch lebenden oder auch verstorbenen 
Eltern keine Education gemessen oder das Vermögen darzu nicht haben, dieses zwar 
nur respectu des männlichen Geschlechts, auf dass dieselbe in der Andacht und Tugenden 
erzogen und educiret würden, so viel nämblich und so weit, als sich mein hinterlassenes 
Vermögen erstrecken und in denen abfallenden Interessen zur Unterhaltung und Education 


305 Johann Wenzel Graf Woratschitzky. Jan Vaclav lirabe Voracicky. 305 

zulänglich sein wird, mögen diese Kinder arme bürgerliche oder auch adeliche, jedoch 
wahrhaft arme Kinder sein, welche mein Executor testamenti und dessen Nachfolger 
nach ihren guten Gewissen zu erwählen und zu benennen haben werden. Dahero 

Viertens proexecutore dieses meines letzten Willens und besonders zu Einrichtung 
des Fundationswerks für die arme, zuchtlos- und educationsbedürftige, pro universali haerede 
eingesetzte Kinder förderist dem (tit.) Herrn Joseph Wenzl Felix von Ebenholtz JUDr. 
einsetze, falls aber derselbe vor Einrichtung dieser Fundation absterben oder verhindert 
sein sollte, so ersuche den hierortigen dermaligen Patrem superiorem fratrem Guidonem, 
dass er diesfalls die Sorge über sich nehmen möchte, welche beide die Macht habensollen, 
der erste vor dem andern, wann sie ehender vor Einrichtung des Werks absterben oder 
verhindert würden, dasselbe jemand andern, den sie in ihren Gewissen den sichersten 
wisseten, die Obsicht über dieses Fundationswerk zu committiren und aufzutragen, indeme 
mein expresser Will und Meinung ist, dass diesen meinen angesetzten Universalerben 
eine sichere, immer dauernde Vei'sorgung verschaffet wurde, wasseu ich die benennte 
executores und Obsichttragere im Gewissen verbunden haben will, damit dieselben diese 
Fundation so gut einrichten sollen, als sie sich getrauen darfür bei göttlicher Maiestät 
verantworten zu können. 

Und in diesem bestehet mein letzter ernsthafter, wahrhafter Wille, welchen nach 
meinem zeitlichen Hinscheiden allerdings vollzogener zu haben verlange mit dienstschul- 
diger Bitte, ein löbliches Ambt der königlichen Landtafel geruhe denselben anzunehmen, 
publiciren und [in] die Landtafel gehörigen Orts einverleiben zu lassen. Und über dieses 
gelanget auch an Ihro Excellenzen und Gnaden Herrn Herrn wirkliche geheimbe Räthe und 
obriste Landesofficiere, dann des hochlöbliche grösseren Landrechts Beisitzere im König- 
reich Böheimb mein gehorsames Bitten, dieselbe geruhen über diesen meinen letzten 
Willen gnädigen Schutz und Hand [zu] halten, darwider nichts handien noch von jemanden 
thuen zu lassen, sondern bei demselben mich und meine Universalerben, dann die be- 
nennte Executores zu schützen und schirmen belieben werden; denn gleichwie mir wahr 
vorbehalte, gegenwärtiges Testament nach meinem freien Willen zu verändern, demselben 
zum Theil oder ganz abzuändern, darüber zu codicilliren und was mir gefallete, zuzu- 
setzen oder abzuändern, also hingegen, sofeme dass künftig kein anderer letzter Willen 
nach meinem zeitlichen Hinscheiden, der später verfasset wäre, sich finden sollte, so ist 
mein Verlangen nicht nur allein als ein sollennes Testament für gültig, sondern auch, da 
diesfalls einiger Anstand gemachet werden wollte, dennoch als ein t est amen tum 
nuncupativum oder minus solennis voluntas, auch mortis causa do- 
natio aut epistola oder was immer sein will, für gut, giltig und bündig angesehen 
werden soll. 

Zu wahrer Urkund und Bestätigung dessen habe mich nicht nur allein eigenhändig 
unterschrieben und mein angeborenes gräfliches Pettschaft beigedrucket, sondern auch 
die unten Benannte in meiner Gegenwart sammentlich und persönlich zugegen geweste 
(titul) Herren Zeugen zur Mitausfertigung mit eigenhändigen Namensunterschriften und 
ihrer Pettschafts Beidrückung (jedoch ihnen und ihren Erben ohne allen Nachtheil) allen 
Fleisses ersuchet. So geschehen Prag den 25*«" Februarii 1751. 

Johann Wenzl Graf Woratschitzky 
Freiherr von Pabienitz. 

Joseph Franz von Höfflingen und Bergendorfl*, 

als erbetener Zeug. 
Sebastian Malanoth von Caldes, 

als erbetener Zeug. 

Weilen der gräfliche Testator sein eigenes Pettschaft nicht beihändig gehabt, so hat 
derselbe mein eigenes Pettschaft bei seines Namen Unterschrift beigedrucket. 

Carl Nigroni von Riesenbach, 
als erbetener Zeug. 

n. 39 


306 Johann Wonzel Graf Woratsrliitzky. Jan Vaclav hrabi* Vora(^icky. 30C 

Dieses Testament ist der königlicheu Landtafel mit Bewilligung der Römisch kaiser- 
lich- königlichen Majestät Raths und verordneten Unterambtleuten in diesen Quatern 
aus seinem Originali von Wort zu Wort eingetragen worden a registratore Gerstner, 

Coli. Registrator Stoll mp. 

Landtafel Quatem Nr. 373 fol. B 7—10. Desky zemske kvatern c. 373 fol. B 7—10. 


II. 

Anno 1751 am Mittwoch der Gedächtnus des heiligen Aegidii Abtens, das ist den 
1. Septembris. 

Kund und zu wissen seie hiemit, wo vonnöthen. dass zwischen dem hoch- und wohl- 
gebornen Herrn Herrn Carl Joseph des heiligen Römischen Reichs Grafen Woraczitzky. 
Freiherm von Pabienitz, Hen*n auf Chaussnik, Bozegow und Chwatierub an ein-, dann dem 
edlen und hochgelehrten Herrn Joseph Weuzl Felix von Ebenholtz, JUDre et advocato 
regni und des gräflichen Wenzl Woraczitzkischen testamenti executore am änderten Theil 
nachfolgender Erb-Theilungs-Vergleich und respective fundationis instrumentum verabge- 
redet, beliebet und geschlossen worden, und zw^ar: 

Demnach vermög des von dem weiland hoch- und wohlgebornen Herrn Johann 
Wenzl Grafen Woraczitzky, Herrn von Pabienitz, aufgerichten, bei der königlichen Land- 
tafel publicirt- und daselbsten in dem 6. schwarzen Kaufquatern der Testamenten anno 1751 
den 30*®" Mai-tii sub lit. B 7 ingrossirten Testaments §pho 3'*<* der gleich gedachte 
gräfliche Herr Testator sein ganz verbliebenes Vermögen, welches nach Abzug des seinem 
überlebenden Herrn Vater, dem hoch- und wohlgebornen Herrn Herrn Carl Joseph 
Grafen Woraczitzky, Herrn von Pabienitz, vermög der königlichen Novellen-Declaration 
J. 1 : 26 gebührenden einen Drittels überbleiben wird, denenjenigen armen Kindern oder 
verlassenen Waisen, die von ihren annoch lebenden oder auch verstorbenen Eltern keine 
Education gemessen und das Vermögen zu Verschafiung der Ernähr- und guter Aufer- 
ziehung nicht ererbet oder von anderwärts darmit nicht ohnedem versehen wäi'en, männ- 
lichen Geschlechts alleins, auf dass dieselbe in der Andacht, Tugenden und guten Sitten 
erzogen und ernähret würden so viel und so weit, als sich seine übrige Verlassenschaft 
und die von dem Verlassenschafts-Capitali abfallende jährliche Interessen zur Unterhal- 
tung und Education zulänglich sein werden, diesen armen Kindern zum Genuss verschaffet 
und in diesem für Universalerben eingesetzet hat, nebst diesem aber 

2^^ weiter in §pho 4*° testamenti zu Einrichtung dieser Fundation den vorgemelten 
Herrn Joseph Felix Wenzl von Ebenholtz pro executore testamenti mit dieser eingeraumbter 
Macht eingesetzet hat, dass dieser das Fundationswerk gewissenhaft einrichten, hierüber 
die Obsicht tragen und das Fundations-Capitale in die Sicherheit setzen möchte, zu wel- 
chen Ende derselbe dann die erbliche Einführung in die Verlassenschaft executorio no- 
mine zu Händen deren Fundatisten impetriret, wie solches in dem 3^®° blauweissen Sta- 
rosten Ambts-Register sub lit. L 7 ausgezeichneter sich befindet. 

3tio. Nachdeme befunden worden, dass die ganze Verlassenschaft des seeligen Herrn 
Testatoris bei dessen gräflichen Herrn Vätern dem schon eingangs hochgedachten Herrn Herni 
Grafen Carl Joseph Woraczitzky sich befinde, gestalten dieselbe in der von seiner seeligen 
Frau Mutter Maria Constantia verwittibt gewesten Baron Deyriowskyn, letztlich verehe- 
lichten Gräfin Woraczitzkyn von Pabienitz, erblichen Portion per 13.333 fl. R. 20 kr. 
(welches Quantum per 10.000 fl. R. auf dem väterlichen Gut Chwatierub und das übrige 
per 3.333 fl. R. 20 kr. auf dem Gut Chaussnik wohl unter guter Hypothec versichert ist) 
an Capitali bestehe, als ist diesfalls mit hochwiederholten (tit. pl.) gräflichen Herrn Vätern 
des Testatoris die vollkommene Berechnung und Richtigkeit gepflogen worden, bei welcher 
hervorgekommen, dass an der ererbten mütterlichen Portion das Capitale, wie schon ge- 
dacht, in 13.333 fl. R. 20 kr. bestehe und das davon abfallende Interesse von Zeit des 
mütterlichen Tods, nemblichen a termino S. Galli 1735 bis ad terminum S. Georgii 1751 
post mortem des seeligen Erblassers für 157^ Jahr, betrage 12.400 fl. R., das väterliche 
Alimentations-Adjutum, so von ihme gräflichen Herrn Vätern gnädig ausgeworfen worden, 


307 Johann Wenzel Graf Woratschitzk}'. Jan Vaclav hrabe Voracicky. 307 

Tou auuo 1736 bis 1751 jährlich ä 400 fl. R. et respective 200 fl. R. durch eben diese 
Jahre her zusammen 4.900 fl. R., mithin an Interessen, dann Alimentations-Adjuto, ohne 
das obige Capitale per 13.333 fl. R. 20 kr. einzurechnen, zusammen in allen ausmache 
17.300 fl. R. 

[4*^] Dargegen ist im Gleichen von Seiten des gräflichen Herrn Vaters die mit Original- 
quittungen allenthalben belegte Reitung über die von dem seeligen Herrn Erblasser 
empfangene und seiner Nothdurf wegen ausgegebene Gelder produciret worden, deren 
Summa sich auf 17.648 fl. R. extendiret, und zumahlen diese Rechnungen ordentlich 
adjustiret worden, so ergebet sich, dass der gräfliche Herr Vater umb 348 fl. R. mehr aus- 
gegeben, als die sammentliche von dem mütterlichen Capitali abfallende Interessen und 
Alimentationsadjutum betragen haben, mithin dieses Quantum ihme von der Verlassenschaft 
des seeligen Herrn Testatoris als ein debitum passivum voraus abzuziehen gebührete, 
weilen aber Hochselbter in favorem piae causae von jetzt gemelten Quanto besagter 
348 fl. R. ab- und solches zum Besten der Fundation tiberlassen, solchemnach verbleibet 
das obige mütterliche Capitale zur Theilung in salvo mit 13.333 fl. R. 20 kr. 

Und folglich gebühreten dem gräflichen Herrn Vätern vermög obangeführten Testa- 
menti in vim legitimae paternae nach Ausweiss der kais. königl. Novellen-Declaration 

J. 1 : 26 hievon ein ganzes Drittel mit 4.444 fl. R. 26 kr. 2 d. 

zu Händen der aufzurichten kommenden Fundation aber würden 

zu verwenden sein 8.888 fl. R. 52 kr. 2 d. 

Und nachdeme 

5^ von diesen beiden zwei Erbs-Portionen forderist die Funeral-, Publications-, 
Intabulations-, Einfuhrungs- dann andere unentbehrliche Unkosten (welche berechneter- 
massen 931 fl. R. 24 kr. betragen) pro rata utriusque portionis zu defalciren kommen, und 
zu solchen pro rata der gräfliche Herr Vater mit einem Drittel per 310 fl. R. 28 ki\, die 
Fundation deren armen Kindern aber mit 620 fl. R. 56 kr. zu concurriren schuldig sein, 
einfolglich verbleiben dem gräflichen Herrn Vater nach Abzug ermelter Unkosten pro 
rata suae legitimae landtäflich auszuweissen 4.133 fl. R. 56 kr. 4 d., welche legitima 
paterna auch kraft dieses Instrumenti Hochseiben auf den mütterlichen Gut Chaussnik 
mit 3.333 fl. R. 20 kr., das residuum mit 800 fl. R. 36 kr. 2 d. an den Chwatieruber 
Activo, dahingegen das Quantum fundationis nach Abschlag deren per 620 fl. R. 56 kr. 
betragenden Unkosten, dann anderen unentbehrlichen Fundationsauslagen per 267 fl. R. 
57 kr. mit 8.000 fl. R. an jetzt gemelten Chwatieruber Activo per 10,000 fl.R. unter der 
vigore deren Theilzetteln in dem zimmetfarben Gedenkquatem anno 1745 sub lit. B 27 
auf dem bemelten Gut Chvatierub haftender Realhypothec sambt denen a termino 
S. Georgii anni currentis laufenden Interessen an- und ausgewiesen wii-d ; das übrige auf 
oberwähnte Unkosten und weitere unentbehrliche Fundationsauslagen, so in zwei Posten 
bestehen, nemblich die eine gleich berechnete per 931 fl. R. 24 kr., dann die andere per 
267 fl. 36 kr., so in summa 1.200 fl. R. betragen, einverwendete Quantum wird, gleichwie 
der wohledlgeborne und gestrenge Ritter Herr Wenzl Johann Nepomuk Wrazda von Kun- 
waldt, Herr auf Hradek und Solopisk, der Römisch kaiserlich- königlichen Majestät Rath, 
königlichen Kammer- und Hoflehen-Rechts Beisitzer und Vice-Landrichter im Königreich 
Böheünb, dasselbe selbst anticipiret hat, hiemit auch demselben per zwölfhundert Gulden 
Rheinisch auf dem Chwatieruber Capitali von dem Executore testamenti Herrn Joseph Wenzl 
Felix von Ebenholtz sambt denen Interessen von S. Georgii laufenden Jahrs in solutum 
angewiesen und abgetreten, einfolglich hierdurch die vollkommene Richtigkeit gepflogen 
worden : demnach gleichwie der gräfliche Herr Vater des gräflichen Herrn Erblassers mit 
dieser Ausweisung der Legitimae, dann dem Ausweis deren 1.200 fl. R. an den (tit.) Herrn 
Eidam von Kunwaldt sich vergnüget und solche anzunehmen sich erkläret hat, also thuet 
auch Hochselbter haereditario nomine hiemit wegen denen bezahlt- und richtig gemachten 
3.333 fl. R. 20 kr., so auf dem Gut Chaussnik bishero gehaftet haben, als auch respectu 
deren von dem Chwatieruber Capitali per 10.000 fl. R. angewiesenen 800 fl. R. 36 kr. 
2 d. in beständigster Form Rechtens den Executorem testamenti und die söhnliche Ver- 
lassenschaft hiemit quittiren, loss- und ledigsprechen, auch kein weiteres Recht haeredi- 
tario nomine wegen der Legitima sich vorbehalten. 

Womach 

ßto. gleichwie pro capitali fundationis aus der völligen Verlassenschaft des Testatoris de- 
ductis deducendis nichts mehr als das auf dem Gut Chwatierub haftende Capitale per 8.000 fl. 

H. 39* 


308 Johann Wenzel Graf Woratschitzky, Jan Vaclav hrabe Voracicky. 308 

Rheinisch verbleibet, als auch werden aus Abgang mehrerer Mitteln deimalen nur zwei 
auf die Fundation hiemit benennet und als Fundatisten eingesetzet, dann angenommen, 
welche von dem jetzgedachten Fundations -Capitali deren 8.000 fl. R. die ä 6 per cento 
abfallende jährliche Interessen in gleichen Theilen zu gemessen haben werden, benanntlich 
der junge Herr Sohn des wohlgebornen Herrn Christoph von Woratschitzky Freiherm 
von Pabienitz, dann der andere, ein nach dem verstorbenen wohledlgebomen und ge- 
strengen Ritter Herrn Bernardin Wraida von Kunwaldt, welche beide von Zeit S. Georgii 
des laufenden Jahrs das Interesse von dem Capitali fundationis zu ihrer Ernähr- und 
guter Auferziehung bis auf das zwanzigste Jahr ihres Alters inclusive gemessen sollen, 
und so lang sie unter dieser Zeit ihre Studia nicht absolviret hätten oder sonsten nicht 
accomodiret und in einen Nahrungsstand gesetzet worden wären, auch bis auf das vier- 
undzwanzigste Jahr inclusive noch dieses utile fundationis, jedoch nicht länger über 
dieses Alter, geniessen sollen, damit desto mehrere des beneficii fundationis theilhaftig 
werden könnten, wie dann derjenige, so sich nach Intention des Fundatoris in Andacht 
und Tugenden nicht übete, sondern ein unanständiges Leben zu führen anfangete, von 
dieser Fundation als unwürdig ausgeschlossen, dann ein anderes Subjectum statt seiner 
aufgenommen werden solle. Deren Fundatisten aber fernere Schuldigkeit sein solle, für 
die Seel des weiland Herrn fundatoris, insolang sie die Fundation geniessen, alltäglich einen 
Rosenkranz zu beten und sonsten desselben in ihren Andachten gedenk zu sein, damit 
Gott der Allmächtige ihme die ewige Ruhe und Glückseeligkeit verleihen wolle. 

Und wie zumalen 

7mo jer Herr Joseph Wenzl Felix von Ebenholtz in oftmentionirten Testamente pro 
executore testamenti et administratore gegenwärtiger Fundation benennet worden, welchem 
Ambt jedoch derselbe in seinem erlebten Alter und wegen anderen nothwendigen Ge- 
schäften vorzustehen nicht wohl vermag, hingegen iuxta mentem fundatoris erforderlich 
sein will, gemelte Fundation mit einem anderen tauglichen Vorsteher und Administratore 
zu versehen. Diesemnach thuet jetzt erwähnter Herr Doctor Felix von Ebenholtz seine 
diesfällige Administrationsstelle zu Händen des wohledlgebomen und gestrengen Ritter 
Herrn Johann Nepomuk Wrazda von Kunwaldt, Herrn auf Hradeck und Solopisk, der 
Römisch kaiserlichen und königlichen Majestät Cammer- und Hoflehen- Rechts- Beisitzers, 
dann königlichen Vice-Landrichters im Königreich Böheimb, renuntüren und hiemit über- 
geben, dann abtreten in gänzlicher Zuversicht, dass Ihro Gnaden als Herr Schwager 
des seeligen Herrn Erblassers und fundatoris, wie nicht minder aus christlicher Pietät 
und Liebe des Nächstens dieses Administrationsambt über sich zu nehmen, die Obsicbt 
sowohl über die Fundatisten und ihre Auferziehung als auch über die Fundationsgelder 
und Einkonmien der Interessen zu tragen geruhen werde, hingegen audi das Jus haben 
solle, zu Geniessung dieser Fundation die Fundatisten und Subjecta nach der Intention 
des verstorbenen Fundatoris zu wählen, damit dieselbe durch ihre gute Education künftig 
dem publice politico oder ecclesiastico et familiae suae nützlich sein kunten. Unter 
welchen subjectis instituendis den Vorzug geniessen sollen, wann einige erarmte Per- 
sonen in der uralten gi'äflichen oder freiherrlichen Woratschitzkischen oder ritterlichen 
Wrazdischen Familie sich befinden möchten und, gleichwie mehrbesagten Herrn Doctori 
Felix von Ebenholtz die Macht gegeben worden, statt seiner einen anderen zu consti- 
tuiren, als soll auch in arbitrio des wohlernannten (tit.) Herrn Vice-Landrichters stehen, 
nach dessen zeitlichen Hinscheiden einen anderen administratorem statt seiner zu benennen 
cum eadem potestate. In jenem Fall aber, da keiner bestellet würde, so wird das gänz- 
liche Vertrauen zu dem königlichen Obristen-Landschreiber-Ambt gesetzet, dasselbe und 
die künftige Herren Successores des Ambts werden geruhen aus christlicher Pietät die 
Administration und Obsicht-Tragung über gedachte Fundation cum jure instituendi et 
destituendi fundatistas über sich zu nehmen, und zwar forderist das Fundations-Gapitale 
in aller möglichster Sicherheit und bester Hypothec conserviren, dann dasselbe ohne vor- 
gehenden Consens des hochlöblichen kais. königl. Consess (tit. pleniss.) Herren Herren 
obristen Landesofficieren nicht erheben und anderwärts ohne ganz sicherer Hypothec 
transferiren, sondern jedesmal die Sicherheit anzeigen und den hochgedachten Consens 
darüber zu suchen, wie auch die Fundatisten nicht änderst als nach dem buchstäblichen 
Inhalt des Fundatoris ausdrücklichen letzten Willens wahrhaft arme und nicht andere, 
die von anderwärts genugsam versehen sein und nur zu einer Ergötzlichkeit sothane 
Fundation geniessen wollten, aufzunehmen gehalten sein, und wann aus obgedachten 


309 Johann Wenzel Graf Woratschiteky. Jan Vaclav hrabe Yoracicky. 309 

zweien gräf- oder freiherrlich Woraczitzkischen oder ritterlichen Wrazdischen Familien 
keine dergleichen arme Subjecta yorhanden wären, so wird in Ermanglung derenselben 
auf arme adeliche Kinder von uralten adelichen böheimischen Geschlechtem jedesmal be- 
sonders zu reflectiren sein, jedoch dergestalteri : weilen der seelige Fundator in seinem 
Testamento bürgerliche Kinder von Geniessung dieser Fundation nicht ausgeschlossen 
hat, dass dieselbe in Abgang deren von der gräflich Woraczitzkischen und alten ritter- 
lichen Wraädischen Familie abstammenden armen Kinder auch in die ofterwähnte 
gi-äflich Woraizitzkysche Fundation nach Belieben und Wohlbefund des Herrn Patroni 
oder Administratoris angenommen und praesentiret werden mögen, alles getreulich und 

sonders Gefährde. 

Und wird diesemnach gegenwärtiger Erbs-Theilung- Vergleich und respective Fun- 
dations - Instrumentum mit Bewilligung Ihro Römisch kaiserlichen königlichen Majestät 
Käthen und wohlverordneten (tit.) Herren Unterambtleuten bei der königlichen Landtafel 
im Königreich Böheimb in jetzt besagte königliche Landtafel nach Belieben einverleibet 

werden können. 

Zu wessen mehrerer Bekräftigung jetzt gemeltes Instrumentum nicht nur in zwei 
gleichlautende Exemplaria verfasset, sondern auch von denen respective Herren Contra- 
henten ausgefertiget, auch die unten benannte (tit.) Herren Zeugen zu gleicher jedoch 
ihnen unnachtheiÜger Mitausfertigung alles Fleisses erbeten werden. So geschehen Prag 
den 14*®», Chaussnik den 23*«» Julii anno 1751. 

Carl Graf Woraczitzky Freiherr von Joseph Wenzl Felix von Ebenholtz, 

Pabienitz. Executor des Graf Johann Wenzl Woraczitzkischen 

Testaments. 

J. Wenzl V. Astfeldt, 

als Zeug. tranz Leopold von Kennet. 

als Zeug. 

Dieser Erbtheilungs- Vergleich oder respective Fundations-Instrumentum ist der kön. 
Landtafel mit Bewilligung Ilu-o Römischen kaiserlich- königlichen Majestät Räthen und 
verordneten Pragerischen Unterambtleuten auf die darinnen enthaltene Clausul aus dem 
Originali in diesem Quatern von Wort zu Wort eingetragen worden. 

Böhmische Landtafel, Quatern Kr. 204 F. 20—24. Ceske desky zemske, kvatem c. 204 F. 20—26. 


Im Instrumentenbuch Nro. 605 anno 1783 am Dienstag nach dem Sonntag Gantate, 
das ist den 20***" Maii sub litera B 13. 

Heut untengesetzten Jahr und Tag ist zwischen dem wohlgebomen Herrn Anton 
Freiherm Woratschitzky von Pabienitz, Ihro kaiserlich- königlichen Majestät wirklichen 
Kämmerer, an einem, dann den beiden Gebrüdern, dem wohlgebornen Herrn Prokop 
Freiherrn Wrazda von Kunwald und dem wohlgebornen Herrn Joseph Freiherrn Wrazda 
von Kunwald anderntheils nachstehende Verabredung getroffen und verabredet worden: 

Nachdeme der weiland hoch- und wohlgeborne Herr Johann Wenzl Graf Wora- 
tschitzky von Pabienitz in seinem der königlichen Landtafel in dem 6. schwarzen Kauf- 
quatem der Testamenten sub litera B 7. einverleibten Testament § 3**° sein Vermögen 
nach Abzug der väterlichen legitima denjenigen armen Kindern oder Waisen, die von 
ihren annoch lebenden oder auch verstorbenen Eltern keine Education genüssen und das 
Vermögen zur BeischaSung der Ernährung und guter Auferziehung nicht ererbet oder von 
anderwärts anmit nicht versehen wären, männlichen Geschlechts allein, auf dass selbe in 
der Andacht, guten Sitten und Tugenden erzogen und ernähret würden, soviel und soweit 
als sich seine übrige Verlassenschaft und die von dem Verlassenschaftscapital abfallende 
jährliche Interessen zur Unterhaltung und Education zulänglich sein werden, diesen 
armen Kindern zum Genuss verschaffet, nebst diesen aber pro executore testamenti zu 
Einrichtung dieser Fundation den (Titel) Herrn Joseph Wenzl Felix von Ebenholz mit 


310 Johann Wenzel Graf Woratschitzky. Jan Vaclav hrabe Voracicky. 310 

dieser Macht ernannt hat, dass derselbe das Fundatiouswerk gewissenhaft einrichten, 
hierüber die Obsicht tragen und das Stiftungskapital in Sicherheit setzen möchte. 

Wo dann auch sonach mittelst des der königlichen Landtafel in dem 6*®"* zimmetfarben 
Gedenkquatern sub litera F 20 einverleibten Erbtheilung-, Vergleich-, und Fundations- 
instruments § 6*** das Stiftungskapital nach Abzug des väterlichen Pflichttheils und auf- 
geloffenen Unkosten auf einen Betrag von 8000 Gulden festgestellet, dann weiters § 6'" et 
7'"'* bestimmet worden, dass zu dieser Stiftung, wenn einige erarmte Personen in der 
uralten gräflich- oder freiherrlich- Woratschitzkischen oder ritterlich- Wrazdischen Fa- 
milie sich befinden, den Vorzug haben sollen, wo dann weiters das Präsentationsrecht zu 
dieser Stiftung von dem ernannten executore testamenti Herrn Joseph Wenzl Felix von Eben- 
holz an dem weiland wohlgebornen HeiTU Johann Nepomuk PVeiherrn Wrazda von Kunwald, 
damaligen Vice-Landrichter, mit der Macht, nach dessen zeitlichen Hintritt einen andern 
Administrator statt seiner cum eadem potestate zu benennen, übertragen worden, wie 
dann auch wirklich jetz ernannter Herr Baron von Wrazda in seinem Testament sothanes 
Praesentationsrecht an seinen ältesten Sohn (Titel) Herrn Prokop Freiherrn von Wrazda, 
nach dessen Absterben auf die übrigen Agnaten hinterlassen hat. 

Wo es dann allerdings dem weiland Herrn Joachim Grafen Woratschitzky, Herrn von 
Pabienitz, empfindlich hat fixUen müssen, dass ungeachtet derselbe ein leiblicher Bruder 
des Erblassers und Stifters gewesen, diese Stiftung zugleich aus der gräflich Woratschitz- 
kischen Familie hergerühret hat und zu dieser Stiftung vorzüglich nebst der ritterlich Wraz- 
dischen Familie auch die Woratschitzkische Familie durch das Stiftungsinstrument be- 
rufen worden, mithin der Billigkeit nach demeselben, wo nicht das gänzliche, wenigstens 
das Conpraesentationsrecht gebühret hätte, derselbe jedannoch sich und sein Geschlecht 
ganz hievon ausgeschlossen sehen hat müssen, dahero dann auch derselbe nicht allein 
in seinen Lebzeiten hierwegen sich in mündliche Abhandlungen eingelassen, als auch in 
seinem Testament den Eingangs bemeltcn (Titel) Herrn Anton Woratschitzky Freiherrn 
von Pabienitz darzu verbunden hat, das Präsentationsrecht fiir den einen Fundatisten 
der Woratschitzkischen Familie auf sein Geschlecht zu bewirken. 

Und da die beide Baron Wrazdische Herrn Gebrüder die Billigkeit dieser Forderung 
eingesehen haben: als ist über diesfälliges Präsentationsrecht folgender Vergleich 
beliebet und beschlossen worden: 

Erstens, dass das Präsentationsrecht zu der Johann Wenzl Graf Woratschitzkischen 
Stiftung in Hinkunft dergestalt zwischen der Freiherr Wrazdischen und freiherrlich Wo- 
ratschitzkischen Familie getheilet werden solle, dass, gleichwie jedesmal zween Funda- 
tisten, nämlich einer aus dem gräflich- oder freihen*lich- Woratschitzkischen und einer aus 
dem freiherrlich- oder ritterlichen Geschlecht von Wrazda in dem Genuss dieser Stiftung 
gewesen, in Zukunft der (Titel) Herr Anton Woratschitzky von Pabienitz, dann nach 
dessen Absterben seine männliche Descendez, und zwar hievon jedesmal der Älteste, einen 
aus dem gräflich- oder freiherrlich- Woratscliitzkischen Geschlecht, dann der (Titel) Herr 
Prokop Wrazda Freiherr von Kunwald oder dessen männliche Descendenz und in deren 
Abgang der (Titel) Herr Joseph Freiherr Wrazda von Kunwald oder dessen männliche 
Descendenz, und zwar in beiden Fällen hievon jedesmal der Älteste, einen aus dem 
freiherrlich- oder ritterlich- Wrazdischen Geschlecht in diesfällige Stiftung an- und auf- 
nehmen könne. 

Zweitens. Sollte an Seiten des (Titel) Herrn Anton Freiherrn von Woratschitzky 
seine männliche Descendenz einstens aussterben, soll das An- und Aufnahmsrecht auf die 
beide obbemelte Baron Wrazdische Herrn Gebrüder und ihre männliche Descendenz ganz 
zufallen, wie ingleichen, wenn die beide jetzt besagte Herren Brüder ohne männliche 
Descendenz absterben oder auch diese aussterben sollte, so soll in diesem Fall das An- 
und Aufnahmsrecht ganz dem (Titel) Herrn Anton Freiherrn Woratschitzky und seiner 
männlichen Descendenz zufallen. Wo jedoch 

Drittens in ein- wie in andern Fall in Aufnehmung der Fundatisten jederzeit 
nach Vorschrift des Fundationsinstruments §p*^® 7*"^ fürgegangen, mithin jederzeit der 
Bedacht auf beide Woratschitzkisch- und Wrazdische Geschlechter vorzüglich genommen 
werden soll, damit die eine Stelle einem aus dem Woratschitzkischen, und die andere 
einem aus dem Wrazdischen Geschlecht ertheilet werde, ausser dass zur Zeit der Er- 
ledigung einer oder der anderen Stelle niemand erarmter aus einer oder der andern 
Familie vorhanden wäre, der oder dessen Eltern dieser Stiftung benötliiget wären. In 


311 Johann Wenzel Graf Woratschitzky. Jan Vaclav brabe Vorac-ioky. 311 

welchem Fall nacli Inhalt des Stiftungsiiistruments auf die anderen jetzt benannten zween 
Familien, wann in derselben sich mehr als ein Erarmter finden sollte, der vorzügliche 
Bedacht genommen, in deren Ermanglung aber andere arme entweder adeliche oder 
bürgerliche Kinder nach Gutbefund des patroni aufgenommen werden können. 

Wo übrigens wegen der Dauer der Fundation, wie lang jeder Fundatist diesfallige 
Fundation gemessen solle, und wegen der Qualität der Fundatisten, dass nur arme und 
mittellose Kinder männlichen Geschlechts, deren lebende oder verstorbene Eltern kein 
hinlängliches Vermögen haben, ihren Kindern die behörige Education zu geben, dieser 
Stiftung theilhaftig werden sollen, dann wegen der Verbindlichkeit der Fundatisten 
es bei dem bleibet, was das Fundationsinstrument im Eingange und §^ 6'° et 7™^ 
anordnet. 

Viertens. Sollte sich der Fall ereignen, dass sowohl die Anton freiherrlich Wo- 
ratschitzkische als die Prokop und Joseph Baron Wrazdische Familie ganz in der männ- 
lichen Abstammung aussterben sollte, so soll in diesem Fall das An- und Aufnahmsrecht 
auf den jeweiligen königlichen Obrist-Landschreiber in Gemässheit des landtäflichen 
Stiftungsbriefs zufallen. Belangend endlich 

Fünftens den bisherigen aufgeloffenen Stiftungsrückstand von Georgii 1778 bis 
Georgii 1783 per 800 Gulden von der einer Stiftungshalbscheide im Betrag per 4000 Gulden, 
so ist solche dahin verglichen worden, dass solcher nicht zwar zur Vermehrung des 
Stiftungsfonds angewendet, sondern dem an Seiten des (Titel) Herrn Prokop Freiherrn 
Wrazda in dem Baron Wrazdischen Fundationsantheil künftig anzunehmenden Praesen- 
tirten aus der Ursache zukommen und mit halbjährigen Fristen ä 80 Gulden bis zu Be- 
zahlung des Rückstandes nebst den laufenden halbjähi'igen Stiftungsgenuss von daher 
entrichtet werden solle, damit das ursprüngliche auf 8000 Gulden bestimmte Fundations- 
capital nicht abgeändert und zwischen beiden Fundatisten eine Gleichheit erhalten, mithin 
ein jeder einen gleichen Genuss von 4000 Gulden participiren möchte und weil der in 
dem Baron Woratschitzkischen Fundationsantheil befindliche Fundatist stets durch diese 
Zeit den Fundationsgenuss gehabt und empfangen hat, mithin der obbemelte Fundations- 
rückstand per 800 Gulden der Billigkeit nach dem Baron Wrazdischen Fundationsantheil 
zu guten gehet. 

Dieses Instrument soll als ein Nachtrag und gutwilliger Vergleich angesehen, der 
königlichen Landtafel nach vorgehender Bewilligung einverleibet und per juxtam des 
Stiftsbriefs ausgezeichnet werden. 

Zu ürkund dessen haben sich sämmtliche Interessenten eigenhändig unterschrieben, 
ihre Insigeln beigedrückt und die unten benannte Herrn Zeugen zur gleichmässigen, 
jedoch unnachtheiligen Mitfertigung erbeten. 

So geschehen Prag den 30*«° April 1783. 

(L. S.) Anton Woratschitzky Freihen' (L. S.) Prokop Wenzl Freiherr Wrazda 

von Pabienitz. von Kunwald. 

(L. S.) Johann Wenzl Astfeld Freiherr (L. S.) Ignaz Freiherr Wrazda 

von Widrzi, von Kunwald. 

als erbetener Zeupf. 

(L. S.) Franz Graf Schafi'gotsch, 

als erbetener Zeug. 

Actum bei der königlichen Böhmischen Landtafel. 

Prag, den IG. Decembris 1801. 

(L. S.) Theodor Ritter von Lilienau 

Eegistraturadirector mp. 

Michael Hollney mp. 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalteroi- Overeny opis v archivu c. k. mistodrzitelstvf 

Archive zu Prag. v Praze. 


312 


Vaclav Antonin Nepaur. 


Wenzel Anton Nepaur. 


312 


1751 

fijna 1. October. 

Studentske nadani Vaclava Antonina Wenzel Anton Nepaur'sche Studenten- 

Nepaura. Stiftung. 


Vedle listiny ze dne 1. fijna 1751 ode- 
vzdal m^tan a krdlovsky rychtdf v Poliöce, 
Vaclav Antonin Nepaur*), magisträiu 
TcrdlovsHho vinniho mösta PoliöJcy 1200 zL 
Rynskych za Um üielem, aby z jejich vy- 
nosu jeden studujici jinoch v nSktereni 
semindfi nebo mi§tanskeni domS soukromim, 
kde se p^tuji vidy a svobodnd um^ni, stravu 
dostdval; üspor m^lo se upotfebiti k uhra' 
zeni ndkladu spcjeneho s dosaienim akade- 
mickych hodnosti. 


Prdvo na nadani mili pouze ji^ 
nosi z Poliöky a to pfedevSim za- 
kladatelovi pfibuzni podle blizkosti 
stupnl. 

Presentaöni prdvo vyhrculil zakladatel na 
cos sviho iivota sobi; po jeho smrti fn6l je 
vykondvati zet Vaclav Tichy a jeho manzelka 
Marie Ämia, v daist fadö pak jejich muzske, 
pah zenske potomstvo a to vidy ten, ktery 
by byl starsi; kdyby potomstvo vymfelo, 
mölo pfisluseti presentacni prdvo magistrdtu 
V Poliöce, 

Stipendista mSl na zakladatele v mo- 
dlitbdch öastiji vzpominati a pokad moind 
tei hudbi se uöiti. 

Sprävu nadani svefil Nepaur magi* 
strdtu v Poliöce; kdyby ji vsak tento nikdy 
vrdtiti chtSl, m£l ji vznesti na nSktereho 
vhodneho pfibuzneho, jeni by vsak jmenova- 
nemu magistrdtu vidycky pocet vyddvaL 


Nyni spravuje^ c, k. mistodriitelstvi 
V Praze nadaini jmini, kterei 6ini 3677 zl. 
29 kr. 

Mistodriitelstvi udili take na^ 
ddni a to vidy na presentaci osob 
k tomu povolanych nadaöni listinou. 


Mittelst der Stiftungserrichtungsurkunde 
vom 1. October 1751 iibergab der Bürger 
und königliche Richter Wenzel Anton 
Nepaur*) inPolitschka dem Magistrate der 
königlichen Leibgedingstadt Politschka den 
Betrag von 1200 fl. Rheinisch zu dem Zwecke, 
dass aus dem Ertragnisse desselben ein stu- 
dierender Jüngling in irgend einem Seminar 
oder in einem bürgerlichen Privathause, wo 
die Wissenschaften und freien Künste ge- 
pflegt icerden, die Kost erhalte; etwaige Er- 
sparnisse sollten zur Deckung des mit der 
Erlangung der gradus verbundenen Auf- 
wandes verwendet werden. 

Anspruch auf die Stiftung hatten 
lediglich Jünglinge aus Politschka 
und zwar zunächst die stifterischen 
Anverwandten nach der Nähe des 
Verwandtschaftsgrades. 

Das Recht, die Stiftlinge zu präsen- 
tieren, behielt sich der Stifter auf die Zeit 
seines Lebens selbst vor; nach seinem Tode 
sollte es sein Schwiegersohn Wenzel Tichy 
und dessen Gattin Maria Anna, hierauf 
deren Descendenten männlicher, dann weib- 
licher LiniCf und zwar immer der ältere, 
und falls diese ausgestorben sein sollten, der 
Magistrat in Politschka ausüben. 

Der Stiftung sollte des Stifters im Ge- 
bete öfters gedenken und wo thunlich auch 
die Musik erlernen. 

Die Verwaltung der Stiftung übertrug 
Nepaur dem Politschka^ er Magistrate; faüs 
sie dieser jedoch einst zurücklegen wollte, 
hätte er sie einem geeigneten Verwandten z^i 
übertragen, welcher jedoch stets dem ge- 
nannten Magistrate Rechnung zu legen haben 
würde. 

Gegenwärtig verwaltet die k. k. Statt- 
haltet'ei in Prag das Stiftungsvermogen; es 
beträgt 3677 fl. 29 kr. 

Dieselbe Landesstelle verleiht 
auch diese Stiftung und zwar über 
jedesmalige Präsentation des stifts- 
brieflich hiezu Berufenen. 


♦) Jmeno rodiny znelo püvodne „Neubauer". 


*) Der Familienname lautete ursprunglich 
.Neubauer", 


313 Vaclav Antonin Nepaur. Wenzel Anton Nepaur. 313 

Xaddni Ize uzivcUi ve vsech skoldch. Der Stiftungsgenuss dauert durch alle 

Schulen, 

Roöni plat stipendia jest ustanoven na Die Jahresgehür des Stipendiums ist 

100 zL auf 100 ft. festgesetzt. 


Ve jraeno nejsvetejäf a nerozdilne Trojice bo[z]8ke Amen. 

Jii Vaclav Antonin Nepaur, mesfenin a na ten cas Jeho Milosti Cisafske kralovsky 
rychtär krälovskeho vönneho mesta Policzky, z pohnuti lasky k bohu a k bliznimu, tez 
k sve mile vlasti vecnou pro jednoho studirujiciho mladence fundaci ustanovuji, ktery by 
k vetsi cti a chväle bozi, obecnemu dobremu, pocestnym mrav&m a svobodnemu umeni, 
teÄ, pokud by se videlo, muzice cvieiti a uciti, vsak ale by muzice pfedni konec pri 
takove fundaci neb kondici byti mel, to 8e nepozorovalo : z te tehdy pficiny 

P vzacnemu magistratu a obci tohoto krälovskeho venneho mesta Policzky v bezici 
nyni platici monete zapanem Francem Sswandou name byvale jemu odprodane 0^/^ prutu 
s dvorcem role moci podstoupeue [sie] pofadne obligaci vykazuju a odevzdaväm jeden 
tisic dve ste zlatych Rejnskycli, id est 1200 zlatych, z kterehozto interesse fundirovaneho 
mladence bud v nekterym seminarium neb v privatnem dorne u dobreho a pfikladneho 
pana mestana, kde by studia a jine chvalitebne exercitia se vynachazely, zdrava, jak 
mnoho by se videlo a zapotfebi bylo, placena, pokud by ale z vyplejvajiciho interesse 
kdy CO prebejvalo, to zachovano a na zaplaceni graduum, kdy^ by mladence schopnost 
a nekdy prospech nemene tomuto mestu verne sluzby a uiitek se znamenal, a nadejny 
byl, die prozfetedlnosti respective pana neb pan&v praesentirujicich vynalozeno a pla- 
ceno bylo. 

2**^ Mlädenec ten, ktery dobrodini teto fundaci pouzije, toliko a jedine z tohoto 
mesta Policzky a odjinud ne praesentirovan a obran byti mä, bud on krevni ph'tel a 
pfibuzny, neb ne, vsak ale aby pokazdi pfitel krevni a pfibuzny, a to sice pfednejäi 
vzdalen§j§imu pfedstaven byl, miti zadäm a chci. 

3^*^ Moc a pravo k pfedstaveni neb praesentandi mladence na tuto fundaci, jak 
dlouho vsemohoucnost bozska mne zivobyti popfiti raci, sobe zanechavam, po smrti ale 
memu panu zeti, Vaclavovi Tichymu, a dcefi me Mariji Anne tehoz mladence, pak detem 
z nich pochäzejicim pf edne muzskeho, pak zenskeho pohlavi po starsich, kdyby vsak ty posly, 
vzacnemu magistratu tohoto mesta plnou moc a prävo v nejlepsim pravnim spüsobu pod- 
stupuji a odevzdaväm. 

4*** Toho, ktery na pfitomnou fundaci se prijme, povinnost bude, by takovy näklad, 
obzvlastne v nynejsich tezkych casech zbyteönö vynaklädan, a fundator sveho dobre mi- 
niciho [sie] eile zbaven nebyl, se v dobrych mravich a cnostech cvieiti, v studiich pilnost 
zachovati, tak aby cest a chväla bozi rozäifoväna, näbozenstvi samospasitedlne katolicke 
prohlaöoväno a skrz podobne dobre choväni vlast k svemu chvatitebnemu vzniku prijiti 
mohla. 

5*° Pokudz by vSak co nechvalitebneho neb nepof adneho na mlädenci se znamenalo, 
zädam, ze respective pan praesentans, jako i taky by praesentatus svymi modlitbami pfi 
bohu castej na mne pamatoval, jej napomenouti, kdyby ale nadeje k polepäeni nebyla, 
takoveho kassirovati a jineho praesentirovati dobrotive sobe oblibeji. 

6*o Na vypadajici interesse takoveho fundationis per 1200 zlatych kapitälu ze bu- 
douci päni primatores tu malou präci vedeni poctu k sobe pro dobre vlasti pfijmouti 
naproti nebudou, se düvefuju, zacez take prislusne zadäm; pokud by ale se to stäti 
nemelo, bude mocti s uznänim vzäcneho magistratu n^komu z pfätelstva se bezpeöne 
svefiti, s tou vsak vejminkou a zaopatfenim, by takovy povinen byl, vzacnemu magistratu 
consilio communicato nadpraveny pfijmu a vydäni pocet ad ratificandum rocne sklädati. 

A ponevadz toto me ustanoveni obzvläätne pro budouci dobre tohoto mesta se vzta- 
huje a vzäctny magisträt na moje snazne pohledäväni toho starost a peöi na sehe vziti 
sobe oblibil : procez sluzebne a äetrne zadäm, ze nad tim (vsak ale bez vSi skody a ujmy) 
ochrannou ruku di-zeti, aby na budouci vecne casy svüj eflfect miti a vädy in suo esse 
züstävati a trvati mohla, svou vzäcnou prozfetedlnosti pfispeti a kooperirovati ne- 
obtiznS oblibi. 

n. 40 


314 


Vaclav .\nK»nin X''i»aar. 


Wenzel Anton Xepwir. 


314 


Na potyrzeui toho pritomiie fiiiidatioüis iustrumeiitum sem Tla:»tui mkoo > pri- 
tisknutim pecete netoliko podepsal, ale taky vzacneho magistratu in corpore, tez panu 
starsich obecnich. paua mestskvLo rychtafe a z ausschusu k tomu obranymi osohami (jiii: 
Tsak bez .skody^ k podpisu snazne dozadaL Jenz se stalo v kraloTskem renni^m mt-^t^ 
Policzcze dne l^ Octobris anno 1751. 


(L. S.) Jeho cisafske a kralovske katolicke 

Milosti purkmjstr a rada: 

Jan Rausser, 

purgkmistr lup. 
Vaclav Josef Tichy mp. 

primas. 

Jan Stanislav Tichy mp. 

Ferdinand Fr. Kasparides nip. 

Jan Pavel Herberger mp. 

Florian Sluka mp. 

Josephus Ignatius Stiepanek mp. 

Richard Anton Lysska mp. 

Andreas P. Mayer mp. 

Stanislaus Sebestian Nespiessny mp. 

Innocentius Warhanik mp. 

Friedrich Joseph Gösch mp. 

Ignatius Killar mp. 

nyndicus. 


(L. S.) Vaclav Autouin Xepanr. 

pn> tempore krakt\ bky rycbtir iUdem il\'. 


lomas lichy mp. 

Btarsi ol)ecni. 

Wenzl Kassparydes mp. 

Jan Martini! mp. 

Matous Tragtier mp. 

Jin Ssindlar mp. 

pro tempore rj'cbtar meslÄky. 

Stanislav Sylbemik mp. 

Jan Michel Swoboda mp. 

Josef Nespiessny mp. 


Povoleno v sve misto vteliti in consilio regiae dotalis civitatis Policzkensis (LV 
9. Junii anno 1752. consule domino Friderico Gösch. 


Ignatius Killar mp. 

pro tempore raladsi sj-ndicus. 


Ingrossatum Lihro fundationum rubro folio 3 a 4***- 


Ignatius Killar mp. 

pro tempore syiidicus. 


Original v c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. 


Original im k. k. Stattbalterei-Archive in Pr«?* 


::315 


P. Juscf Schueltzor II. 


P. Josef Schneltzer IL 


315 


1752 

October 16. rijna. 


P. Josef Anton Schneltzer'sche 
IL Studenten-Stiftung. 

Diese Stiftung wurde von eben dem- 
selben P. Josef Schneit zer^ Pfarrer in 
Pischtin, errichtet^ welcher am 13, Augnst 
1742 hei dein Krummauer Jesuiten-Seinifiar 
eine Studenten-Stiftung*) gegründet hat. Das 
Capital, welches der Stifter mittelst des 
Fundationsimtrumentes de dato Prag am 
16. October 1752 zur Errichtung dieser 
zweiten Studenten-Stiftung dem St. Bartholo- 
mäus-Convict in Prag übergab, betrug 2500 ß. 
Rheinisch. 

Hiebei bestimmte der Stifter, dass aus 
dem Erträgnisse dieses Capitals ein zum 
Studieren tauglicher Jüngling aus 
seiner Blutsverwandtschaft, oder 
wenn aus derselben keiner vor- 
handen tväre, ein armer, in Kal- 
sching geborener Bürgerssohn im ge- 
nannten Convicte behufs Äbsolvierung der 
altiora studia den Unterhalt finden 
sollte. 

Das Bemnnungsrecht behielt sich der 
Stifter für die Zeit seines Lebens selbst vor; 
nach seine^tn Tode sollte es sein leiblicher 
Bruder Mathias Schtieltzer, Bürger in Kal- 
sching, und nach dessen Tode der Kalschinger 
Magistrat ausüben. 

Es soll jedoch immer demjenigen 
aus den Bewerbern um diese Stif- 
tung der Vorzug gebüren, welcher 
die vom Stifter beim Krummauer 
J c s uit en - S emina r errichtete Stif- 
tung genossen hat. 

Na^h Aufhebung der Jesuiten-Semi' 
narien wurde diese Stiftung in eine Hand- 
s tipendienst if tung umgewapidelt, später 
jedoch dem kaiserlichen Studenten-Convicte 
in Prag einverleibt. 

Gegenwärtig wird die Stiftung 
von der k. k. Statthalterei in Prag 
über Präsentation der Kalschinger 
Gemeindevertretung verliehen und 
hiebei stets jenen Betverbern der 
Vorzug gegeben, tvelche im Genüsse 
der P. J osef Schneltzer'schen I. Stu- 
denten-Stiftung stehen. 


P. Josefa Antonina Schneltzera 
IL studentske nadani. 

Naddni toto zalozil tyz P. Josef 
Schneltzer, fardr Pistinsky, jeni dne 
13. srpna 1742 pfi jesuitskem semindri 

V Krumlove studentske naddni byl zfidü.*) 
Kapital, kteryi vedle listiny dane v Praze 
dne 16. rijna 1752 na zfizeni druheho 
naddni odevzdal v konvikte sv. Bartolomije 

V Praze, öinil 2500 zl. Bynskych. 


Pri tom nstanovil zakladatel, ze z vy- 
nosu kapitdlu ve jmenovanim konviktö vydr- 
zovdn byti md k studiim zpüsobily 
mladik z jeho pokrevniho pribuzen- 
stva nebo, kdyby takoveho nebylo, 
chudy, ve Chvalsindch narozeny me- 
stansky syn, a to po dobu vyssich 
studii (studia altiora). 


Prdvo prescntaöni vyhradil si zakladatel 
pro dobu sveho zivota ; po jeho smrti mil 
je vykonävati jeho vlastni bratr Matyds 
Schneltzer, mSstan Chvalsinsky a po smrti 
tehoz magistrdt ve Chvalsindch. 

Ze iadatelüv o naddni mel miti 
pfednost ten, ktery uzival naddni 
zrizencho zakladatelem pfi jesuit- 
skem semindri v Krumlove. 


Po zruseni jesuitskych seminäfu pfe- 
nwnem) naddni v penäzni, pozd^ji vsak 
pfideleno k cisarskemu konviktu pro studenty 
V Praze. 

Nyni udili je c. k. mistodrzi- 
telstvi V Praze na presentaci obec- 
niho zastupitelstva ve Chvalsindch; 
pfi tom ddvä se vzdy pfednost 
zadatelum, ktefiz uzivali I. stu- 
dentskcho naddni P. Josefa Schnelt- 
zera. 


*) Siehe die P. Josef Schucltzer'scbe I. Stu- 
denten-Stiftung unt^r Nr. 145 dieses Bandes. 

II. 


*) Viz P. Josefa Schneltzera I. studentske na- 
dani c. 145 tohoto svazku. 

40* 


316 P. Josef Sclineltzer IL P. Josef Scbneltzer II. 316 

Der Genuss der Stiftung dauert durch Uiivati Ize naddni po dobu gynirmstj- 

die Gymnasicd' und höheren Studien, nlch a vyssich studii. 

Das Stißungscapital, welches ebenfalls Nadaöni jmeni, taktez c. k, mistodrzi- 

von der k. k, Statthalterei in Prag verwaltet telstvim v Praze spravovane, öini 6148 zl. 

wird, beträgt 8148 fl. 20 kr. 20 kr. 

Die Gebür des bestehenden einen Stif- Plat jedineho nadacniho mista jest 

tungsplatzes ist mit 200 fl. festgesetzt. *) ustanoven na 200 zl. *) 


Im Namen der allerheiligsten unzertheilten Dreifaltigkeit Gottes Vaters, Sohns und 
heiligen Geistes, Amen. 

Kund und zu wissen seie hiemit jedermänniglich, besonders aber wo es Tonnöthen : 
demnach ich Pater Josephus Antonius Schneltzer, derzeit Pfarrer zu Pischtin, ohne 
Zweifel aus sonderbarer göttlicher Eingebung zu grösserer Ehre Gottes und zum ewigen 
Seelenheil meines Nächsten, besonders aber der studirenden Jugend, umb in allen geist- 
lichen Tugenden zuzunehmen, mich entschlossen habe, in dem hochlöblichen pontificio- 
caesareo convictorum coUegio ad sanctum Bartholomaeum in der königlichen Alten Stadt 
Prag eine ordentliche Stiftung oder Fundation aufzurichten und zu bewerkstelligen, und 
zwar dass zu allen Zeiten ein Student, den ich bei Lebenszeit und nach meinem Tode 
mein leiblicher Bruder Mathias Schneltzer, Bürger in dem löblichen Schwarzenbergischen 
Markt Kalsching, nach dessen Tode aber der löbliche Magistrat des gedachten hoch- 
fürstlich Schwarzenbergischen Markt Kalsching benennen oder präsentiren werden, darvor 
in convictu sancti Bartholomaei seine ordentliche Kost und 25 Gulden auf ein Kleid haben 
und die altiora studia daselbst absolviren könne und solle, folgendermassen : 

Nachdeme ich mich mit dem hochwürdigen und hochgelährten Herrn patre Bernardo 
Weber, derzeit rectore des hochlöblichen kaiserlich- und königlichen coUegii sancti Cle- 
mentis Societatis Jesu der königlichen Alten Stadt Prag, wie auch dem Herrn patre re- 
gente des erwähnten convictorum coUegii sancti Bartholomaei, dem wohlehrwürdigen und 
hochgelährten Herrn patre Ignatio Schindler, um diejenige Stiftung unterredet und dar- 
über einhellig schlüssig worden : so übergebe ich mit Fertigung dieses Fundationsinstruments 
mehr wohlerwähnten convictorum coUegio sancti Bartholomaei zu Händen wohlgedachteu 
Herrn patris regentis zwei tausend fünf Hundert Gulden Rheinisch, sage 2500 Gulden, 
jeden Gulden per 60 Kreuzer gerechnet, an guter, gangbarer Münze mit dieser auf ewig 
verbündlichen Verbündnus, dass ein die Gapacität zu studiren habender Jüngling oder 
auch würklicher Student aus meiner Blutsfreundschaft oder, wann von dieser Freundschaft 
keiner vorhanden oder lebendig wäre, ein geborner armer Burgerssohn aus dem hoch- 
fürstlichen Schwarzenbergischen Markt Kalsching alljährig vom Interesse erwähnten 
Capitalssumma sein Kost und Trunk bei dem ordinari des geistlichen als weltlichen Stu- 
dententisch nebst 25 Gulden auf ein Kleid und andere Nothdurft jetzt und hinfüro zu 
ewigen Zeiten haben solle, wo aber absonderlich anzumerken ist, dieweilen ich den 
13*«" August in anno 1742**" Jahr in dem löblichen seminario sancti Josephi zu Böhmisch 
Krumau ebenfalls eine Fundation aufgerichtet, damit ein zum Studiren fähiger Knab aus 
meiner Blutsfreundschaft oder in Abgang deren ein geborner armer Kalschinger Bürgers- 
sohn seine humaniora studia absolviren könne, so solle ein solcher vor allen anderen 
Candidaten den Vorzug haben und in dem löblichen coUegio sancti Bartholomaei in 
meine Fundation auf- und angenommen werden. 

Dieweilen aber bei jetzigen Zeiten auf allerhöchste Erlaubnus Seiner Päbstlichen 
Heiligkeit Benedicti, dieses Namens des Vierzehnten, Seine kaiserlich- und königliche Majestät 
auf alle geistliche Stiftungen oder Fundationen eine Steuer geleget, indeme von hundert 
Gulden 36 Kreuzer nomine quotae papalis bezahlet werden sollen, dahero, damit das 
löbliche convictorum collegium sancti Bartholomaei wegen dieser Steuer nicht graviret 
werde oder Schaden leide, so ist mein Will und gänzliclie Meinung, dass von dem Inter- 
esse dieser Capitalssumma per 2500 Gulden diese Steuer oder quota papalis, nemblich 


*) Die Verhandlung wegen Erhöhung dieser *) V ten cas jcdna se o jcho zvyäcni, 

Gebür ist im Zuge. 


317 


P. Josef Schnei tzer II. 


P. Josef Schneltzer II. 


317 


15 Gulden bezahlet werden, die übrige 10 Gulden aber meinem Fundatisten zu seiner 
Nothdurft eingehändiget werden, woferne aber mit der Zeit diese Steuer aufhören solle, 
so sollen ohne einziger Widerred alle 25 Gulden den Fundatisten auf ein Kleid und 
andere Nothdurft jetzt und zu ewigen Zeiten von obbesagten Herrn patre regente ausge- 
folget werden. Zu dessen Urkund und ewiger Festhaltuug, dass ich die 2500 Gulden mit 
Fertigung dieses mehr wohlbesagten Herrn patri regenti richtig und baar ohne allen 
Abgang ausgezahlet und abgeführet habe, wie ich dann hiermit in optima forma juris durch 
eben dieses Instruments Untersclireibung quittiret werde. Zu dem hat auch öfters er- 
nennter Herr pater regens der exceptioni non numeratae pecuniae zugleich in optima 
forma juris solennissime renunciret, und ist gegenwärtiges instrumentum fundationis nicht 
nur allein von mir und innen wohlbesagten Herrn patre rectore und Herrn patre regente 
(pleno titulo), nicht weniger von denen untengesetzten freundlich erbetenen Herren Zeugen 
(jedoch ihnen und ihren Erben ohne Nachtheil und Schaden) eigenhändig unterschrieben 
und mit gewöhnlichen Petschaften allerseits gefertiget worden, sondern es hat auch der 
ehrsambe Magistrat des hochfürstlich Schwarzenbergischen Markt Kalscliing mit vorgehend 
hochobrigkeitÜchem Vorwissen und Erlaubnus sein grösseres Marktinsigl wissentlich 
beigedrucket und mit Genehmhaltung deren Herren Contrahenten ohne beederseitiges 
Beisein dieses Fundationsinstrument in die Kalschingerische Marktbücher von Wort zu 
Wort eingeschrieben, wie dann auch zwei gleichlautende exemplaria also auch in Gottes 
Namen ausgefertiget worden, deren eins in dem hochlöblichen convictu sancti Bartho- 
lomaei verbleiben und ich das andere mit dem Magistrat zu Kalsching zur künftigen 
ewigen Nachricht behalten solle. Signatum in der königlichen Alten Stadt Prag den 
16^«» Octobris 1752. 


(L. S.) 


(L. S.) 


Bernardus Weber, 

Societatis Jesu Pragae ad sanctum 
dementem rector. 

Josephus Antonius Schneltzer, 

derzeit Pfarrer zu Pischtiii. 


(L. S.) 


Ignatius Schindler, 

Societatis Jesu Pragae ad sanctum 
Bartholomaeum convictus regens. 


Alldieweilen aber des wohlehrwürdigen Herrn fundatoris dieses afgerichtete instru- 
mentum nicht legaliter wegen erfolgten unvermutheten Todesfall ver- und ausgefertigt 
worden, als um solches seine ganze Kraft zu haben, ist gegenwärtige Fertigung. 


(L. S.) 


(L. S.) 
(L. S.) 
(L, S.) 
(L. S.) 


(L. S.) 


Balthasar Lindner, 

Societatis Jesu pro tempore collegii acaderaici 

rector mp. 

Michael Frisch 

e Societate Jesu, convictus pro tempore regens mp. 

Franz Mühlpek, 

als erbetener Zeug rap. 

Mathias Schnöltzer, 
pro tempore praesentator mp. 

Anton Platzer, 

derzeit Primator in hochfürstlich Schwarzen- 
bcrgischem Markt Kalsching, als Zeug. 

Bürgermeister und Rath des Markts Kalsching. 


Original im k. k. Statthalterei- Archive zu Prag. 


Original v c. k. mistodi-zitelskera archivu v Praze. 


320 


P. Krinian Scbanh. 


P. Christ ian Schardt. 


820 


a)ß^{ue otiere tarnen reddeodi mtioue» alteri quam Societatis Jesa in proTincia Bohemiae 
ÄQperioribuÄ. curavi ut hocce meae voIuntatL^ piae propositam et erectionis instrameiituin 
in triplici exemplari escpediretar. qnonun anmn in coUegii Gementiiii. altemm iu conTictus 
arehiTio et tertmin inter meos cognatus pro aetema rei memoria asserraretor atque 
eomm mann et nomine snbscnberetur. adjunctis sigillis officiomm. qaonim Providentia et 
aotboritate debitam firmitatem acquireret et con>ervaret. 

Actum Pragae in collegio Giemen tino Societatis Jesu prima Septembris 1753. 


L. S.) 


(L. S.j 


Christianas Schardt 
Ignatiu.s Schindler 

VK'iftati» Jesu. r>-«/».'ri? c«»nvictus 


(L. S.) Balthasar Lindner 

**öcietatis Jesu, provinciae Bobemicae 
pra*^po>itus provincialis. 

cTi. S.) Bemardos Weber, 

oöllegii Societatis Jesu ad sanctom Cle- 
mentem pro tempore rector. 


Qaod praesens copia cum suo originali instromento conreniat, subscriptus testor. 


(L. S.i 


Michael Frisch 

S »rietatis Jesu, ciinvictas ad sanetum Bartbolomaeam 

regeus mp. 


Soiirasn}' oTcrtpnj opis v archiro c. k. miäto- 
drziteUkem r Praze. 


nieichzeitigre Ijeglaubigte Abscbrift im k. k. 
Statt balterei-Arcbive zu Prag. 


321 


Johbim Castiar Artzt I. 


Jan Kaipar Artzt I. 


321 


lee. 


1753 

October 27. fijna. 

Johann Caspar Artzf sehe L Studenten- 1. studentske nadani Jana Haspara 

Stiftung. Artzta. 


Diese Stiftung inirde mittelst Funda- 
tionsinstrttmef}tes de dato Prag am 27. Oc- 
tober 1753 V091 Johann Casjyar Artzt, 
geschworenen Consistorial- und Landespro- 
curator im Königreiche Böhmeti, Bürger in 
der kötiiglichen Altstadt Prags, zu dem Zwecke 
errichtet, damit ein studierender Jüngling 
aus seiner Blutsverwandtschaft im Prager 
St, BartholomäuS'Convict mit Kost, jähr- 
licher Kleidung, Büchern «. dgh unterhatten 
werde; das Capital, welches der Stifter hie zu 
widmete, betrug 3500 Gulden Bheinisch. 

Allfällige Ersparnisse aus dem Ver- 
mögen wollte der Stifter zur Deckung weiterer 
Bedürfnisse des Fundatisten, insbesondere 
zur Bestreitung der Auslagen pro gradu 
2)hilosophico et theologico verwendet wissen. 

De»' Genuss der Stiftung sollte na^h 
absolviertem Studium der Philosophie auch 
während der Theologie bis zur Erlangung 
der geistlichen Weihen dauern; nicht mindei- 
sollte einem solchen Stiftling im Falle det^ 
Erledigung der Landskroner Wcltpriester- 
Altaristenstelle der erste Anspruch auf die- 
selbe zustehest. Auch sollte er bei einer sich 
ergebenden Kapellanei-Apertur gegen Ende 
des theologischen Studimns hiezu promoviert 
werden. 

Das ausschliessliche Recht zur 
Erlangung dieser Stiftung sollten 
vor allen anderen die den Namen 
Artzt führenden Anverwandten des 
Stifters, dann die männlichen De- 
scendenten der stifterischen Schwe- 
stern Maria Wernhardt und Vero- 
nika Feder, sie mögen sich wo immer 
befinden, wenn sie nur zum Studieren 
fähig sind, für alle Zeiten alter- 
nativ haben. 

Die Auswahl des Stiftlings und das 
jus praesentandi behielt sich der Stifter für 
die Zeit seines Lebens selbst vor; nach 
seinem Ableben sollte die Auswahl und Prä- 
sentation dem Landskroner Stadtrathe mit 
Zuziehung des vom Stifter im Jahre 1751 

II. 


Nadani to zfidil zakladaci listinou 
danou v Praze dne 27. fijna 1753 Jan 
Kaspar Artzt, prisezny konsistoridlni a 
zeinsky prokurator v krdlovstvi Ueskem a 
mistan krdlovskeho Stareho mästa Prai- 
skeho, za tim üöclem, aby v konviktu sv, 
Bartolomöje v Praze studujici jinoch z jeho 
pokrevniho pfibuzenstva opatrovdn bylstravou, 
rocnim satstvetn, knihami a podobnym. Vä- 
novany kapital öinil 3500 zl, Rynskych. 


Co by snad se usetrilo, toho mHo podle 
vüle zakladatelovy uHti se k uhrazeni dcd- 
sich potreb stipendistovych, zvläste k zapra- 
veni vyloh pro gradu philosophico et theo- 
logico. 

Nad4ni mil uzivati stipendista po do- 
konöeni filosofie i v bohoslovi ai do vysv^ceni 
na knize; taktez milo stipendistovi pHslu- 
Seti prvni prdvo na misto svetskeho kneze- 
oltäfnika v LandSkrounö, kdyby se uprdzdnilo, 
Tez mel, kdyby se n^kde naskytlo kaplanstvi 
uprdzdn&ne ke konci jeho bohosloveckeho 
studia, na ne byti promovän. 


Vyhradne prdvo na nadani mHi 
miti pfede vsemi jinymi vzdycky 
alternativnä pribuzni zakladate- 
lovi, ktefi se jmenuji Artztovi a 
pak muisti potomci zakl^datelo- 
vych sester Marie Wernhardtovy a 
V eroniky Federovy, at by nalezali 
se kdekoli, Jen kdyz by byli schopni 
k studiim. 


Volbu stipendisty a prdvo presentaöni 
vyhradil zakladatel pro dobu svSho zivota 
soM; po jeho smrti mala pfisluseti volba 
a presentace mistske rad^ v LandSkrounö 
spolu se svStskym kurzem, pro n^hoi zakla- 
datel roku 1751 V LandSkroufie, jakozto 

41 


000 


Johann Caspar Artzt T. 


Jan Kaspar Artzt I. 


322 


ZH Landskron, seinem Gehurt sorte^ für immer- 
währende Zeiten gestifteten Weltpriesters und 
dessen Nachfolger zustehen. 

Hiebei bestimmte der Stifter, 
dass bei Abgang seiner Blutsver- 
wandten, beziehungsweise Agnaten, 
oder im Falle,, dass solche tvegen 
geringen Alters die Fähigkeit zum 
Studieren nicht besitzen würden, 
ein anderer weiterer, insbesondere 
von der weiblichen Artzt'schen Linie 
abstammender Freund oder auch in 
dessen Ermangelung ein zu Lands- 
Jcron gebürtiges Stadt- oder Vor- 
stadtkind oder aber, wenn atich ein 
sol ch € s n i rh t vor h a n d e n w ä r e, e t n 
anderer fremder armer Student, 
insbesondere ein solcher, welcher 
s i ch d e m geistl i ch en S t a w d e w i d m e n 
wollte, für diese Stiftung präsen- 
tiert werden sollte. 

Sobald sich jedoch ein zum Stu- 
dieren fähiger Jüngling aus der 
Verwandtschaft des Stifters, welche 
das Vorrecht auf diese Stiftung 
besitzt, um den Stiftungsgenuss 
melden sollte, hat ein Stiftling, 
welcher nicht zu dieser Kategorie 
von Verwandten gehört, nach Aus- 
gang des Schuljahres aus der Stif- 
tung auszutreten, es wäre denn, 
dass er bereits Theologie studieren 
w ürde oder d i e h ö h eren Weihe n 
erhalten hätte, wo er dann erst 
nach absolviertem theologischen Stu- 
dium die Stiftung abzutreten ver- 
bunden wäre. 

Der Stifter sprach den Wunsch 
aus, dass für die Stiftung solche 
Bewerber 2)räsentiert werden sollen, 
welche die deutsche und böhmische 
Sprache erlernt und wenigstens die 
dritte Schule absolviert haben. 

Ferner verlangte der Stifter, dass die 
Stiftlinge den gradus sowohl philosojyhiae 
als theologiae zu erlangen bestrebt sein sollen. 

Die Stiftlinge, welche nicht den Welt- 
priesterstand wählen, sollten im Genüsse der 
Stiftung nur bis zur Vollendung des ])hilo- 
sophischen Studiums bleiben. 

Schliesslich wurden die Stiftlinge ver- 
pflichtet, so lange sie im Genüsse der 
Stiftung seien, alle Monate am ersten Sonn- 
tage zu beichten und zu communicicren, 
ferner während dieser Zeit und dann lebens- 
lang alle Samstage für den Stifter und seine 


V rodisti svcni, na recne casy uaddni zridii 
jakoz i s jeho ndstupci. 

Pfi tom ustanovil zakladatel, 
ze, kdyby nebylo jeho pokrernich 
prib u zny ch, po pr ip adö ag n at u r 
anebo kdyby pro svoje mlddi jeste 
studovati nemohli, na naddni pre- 
sentovä n b y t i m ä j i ny rz d dl en ej s /, 
zvldstd ze zenskeho pokoleni Artz- 
tovskeho pochdzejici pfitel, nebo 
tez — kdyby ani takovcho nebylo — 

V Land skr oune rodily mestsky nebo 
pfedmöstsky synek, anebo konecnt 

V posledni fad^jiny chudy student. 
zvldste takovy, jenz by chtel veno- 
vati s e sta v u d u ch o v n i m u. 


Jakmile by se vsak zpusohily 
k studiim mladik z pribuzenstra 
zakladatelov a, jez md na naddni 
predn^jsi prdvo, hldsil, md stipen- 
dista k pflhuzcnstvu tomuto ne- 
ndlez ej i c i p o s k o n c e n i skol n i h o 
roku z naddni v ystoupiti, leda ze 
by jiz studoval bohoslovi anebo 
vyssich svcceni dosdhl, ve ktercfuz 
j)fipade by naddni te^irve po skon- 
ceni hohosloveckeho studia poston- 
piti mnsih 


Zakladatel vyslovil ^rrdwt, ahy 
n a n a d d n i p r e s ento v d n i b y li ta- 
kovi zadatele, kteri nemecke i ceske 
reci se nauöili a aspon treti skoln 
dokonali. 

Ddle zddal zakladatel od stipendistnr, 
aby hledeli dosdhnouti akademiekych hod- 
nosti jak ve filosoßi tak v bohoslovi. 

Stipendiste, kteri nezvoli stav svetskych 
knvzi, mcli naddni uzivati jen do konre 
studia ßlosofickeho. 

Konecne bylo povinnosti stipendistü, do- 
kud naddni uzivaji, kazdy mesic prrni ne- 
deli jiti k zpovedi a k pfijimdyii^ mimo to 
po cely ten c^as a potom a£ do smrti kazdon 
sobotu pomodliti se za zakladatele a jeho 
rodinu ruzenec a v ostatni dny v tydnn p^t- 


323 


Johann Caspar Artzt I. 


Jan Kaspar Artzt L 


323 


Familie elhen Hosenkrauz nml die übrigen 
Tage der Woche fi'inf Vater Unser und 
fünf Are auf die obige Meinung zu beten; 
nenn sie Priester iverden, sollen sie täglich 
im Messopfer des Stifters und seiner Familie 
eingedenk sein. 

Nach Aufhebung der Jesuiten-Semi- 
narien tvurde diese Stiftung in eine Hand- 
s t ip endienst ift u ng timgewandelt und 
wird als solche gegenwärtig von der Je. k. 
Statt halt er ei in Prag über gemein- 
schaftlichc Präsentation des Stadt- 
rathes in Landskron und des dor- 
tigen Artzt*schen Fundatisten unter 
Beachtung der stiftsbrieflichen Be- 
s t i m m u ngen verliehe n ; wie jedoch die 
vom Stifter unterm 22. März 1756 errichtete 
II. Stiftung*) bestimmt, haben auf die 
I Stiftung, welche nie unbesetzt bleiben soll, 
vorzüglich Jene Anspruch, die schon im Ge- 
nüsse der II. Stiftung stehen. 

Bas St ift ungs vermögen, welches ebenfalls 
von der k. k. Statthalterei in Prar/ verwaltet 
wird, beträgt 12.313 ß. 14 kr. 

Es bestehen gegenwärtig drei Stiftungs- 
plätze mit der Jahresgebür von je 126 fl., 
und zwar erfolgte die Vermehrung der Plätze 
im Jahre 1862 in Folge der Capitalisierung 
der Intercalarinteressen. *^'J 


krät otcends a zdrdvas; kdyby se stali kne- 
zimi, maji zakladatele a jeho roding pfi 
msi SV. kaidodennö bgti panMivi. 


Po zruseni jesuitskgch semindfu pre- 
menüno naddni v penözni i udili je 
nyni e. k. mistodrzitelstvi v Praze 
na spolecnou ^^r^.veu^ac/ m6stske 
radg Landskrou nske a tamöjs Iho 
fundatist y Artztovskeho za setreni 
ustanove n i n a d a c n i list i n y ; jakoz 
vsak II. nculdnf*) zakladatelem zrizenc dna 
22. brezna 1756 ustanovuje, maji na I. na- 
ddni, jej )wmd nikdy ztlstati neobsazeno, 
pfedevsim ti prdvo, kdo jiz uzivaji naddni 
druheho. 


Nadacni jmöni taktez c. k. mistodrzi- 
telstrim v Praze sjyravovane cini 12.313 zl. 
14 kr. 

Nyni json pH ncm tri nadacni mista 
po 126 zL rocne; rozmnozeni mist stalo se 
roku 1862 tim, ze neupotrebene üroky byly 
kapitalisovdny. '^'*) 


In Namen der allerheiligsten und unzertlieilten Dreifaltigkeit, Gottes Vaters, Sohns 
und heiligen Geistes, Amen. 

Kund und zu wissen seie hiemit öffentlich und vor jedermänniglich, insonderheit 
aber da, wo es vonnöthen, dass heunt untengesetzten Dato und Jahr mit Genehmhalt- 
und Einwilligung des hoch würdig- hochgelehrten Herrn Patris Balthasaris Lindner, Socie- 
tatis Jesu, sacrosanctae theologiae doctoris et pro tempore eiusdem inclytae Societatis per 
provinciam Bohemiae praepositi provincialis, zwischen dem auch hochwürdig- hochgelehrten 
Herrn Patrem Bernardum Weber, sacrosanctae theologiae doctorem, als derzeit caesarei 
academici collegii ad Sanctum dementem in der königlichen Alten Stadt Prag Rectorem 
wie auch der löblichen Carolo-Ferdinandeischen Universität zu Prag pro tempore Rectorem 
Magnificum, wie nicht minder dem dermaligen des löblichen pontificio-caesarei convictorum 
collegii ad S. Bartholomaeum Vetero-Pragae angestellten Regentem (tit.) Herrn Patrem 
Ignatium Schindler an einem-, dann dem wohledlen und wohlgelehrten Herrn Johann 
Caspar Artzt, authoritate pontiticia ac caesarea regiaque Bohemiae notarium publicum 
juratum, des löblichen Pohorzeletzer Gerichts auf dem Berg Sion zu Prag Assessorem 
und Notarium, wie auch geschwornen Consistorial- und Landes-Procuratorem im König- 
reich Böheimb und ansässigen Burgern in der königlichen Alten Stadt Prag, am änderten 
Theil folgendes immerwährendes Fundationsinstrument und Contract freiwillig und un- 
widerruflich beliebet, errichtet und beschlossen worden, als nämblichen : 


*) Siehe im III. Band dieses Werkes. 

**) Die Verhandlung wegen Erhöhung der (ie- 
bür der drei Ph'itze. eventuell Redueierung derselben 
bei gleichzeitiger Erhöhung der (iebür ist im Zuge. 

II. 


*) Viz V III. svazku tohoto dila. 

**) Prave jedna se o io, ma-li pozitek vseoh 
ti*i mist byti zvysen ci j)Ocet mist zmen^en, alc 
plat jejich souöasne pHmei*ene zvetsen. 

41* 


324 Johann Caspar Artzt I. Jan Kaspar Artzt L 324 

Demnach gleicherwähnter Herr Landesprocurator Artzt die Zergänglichkeit des 
menschlichen Lebens bei sich erwogen und befunden, dass diejenige fromme Werke, so 
jemand bei seinen Lebszeiten wirket, dem Allerhöchsten weit gefälliger und angenehmer, 
auch viel besser befestiget und verewiget zu werden pflegen als die, welche erst nach 
dem Tod bestellet werden, und nun dabei zugleich betrachtet, wie er bei lirmanglung 
einiger seiner Descendenten seinen armen Blutsverwandten, umb von seihten dem Publice 
in statu ecclesiastico vel saeculari dermaleinst erspriessliche Dienste leisten zu können, 
durch dessen ihme von Gott verliehene Mitteln behülflich sein möge, als hat derselbe 
zweifelsohne aus sonderbarer göttlicher Eingebung wie auch rühmlichen Eifer gegen 
sein wertes Vaterland und Liebe gegen seine gedachte Blutsverwandschaft, fördersambst 
aber zu Vermehrung der Ehre Gottes, dann zu Beförderung des Seelenheils und ihres 
per studia anhofifenden Aufkommens sich dahin entschlossen, in dem obbemeldten löblichen 
Convictorum-CoUegio eine perpetuirliche Fundation zu beständiger Unterhaltung eines 
aus besagt- desselben Blutsfreunden daselbt studirenden Jünglings zu errichten, auch 
hierzu ein Capitale von dreitausend fünfhundert Gulden Rheinisch wirklich zu widmen, 
Ingefolge wessen dann 

Erstens: obemannten (tit.) Herren Patribus Rectori und Regenti von rementio- 
nirten Herrn Landes - Procuratore Artzt als Stiftern sothane dreitausend fünfhundert 
Gulden Rheinisch, sage 3500 fl. Rheinisch gleich bei Ausfertigung dieses Instruments in guter, 
gangbarer und keiner Devalvation unterworfener Münz treuherzig und aufrichtig bar zu- 
gezählt und übergeben worden, und dies zu diesem Ziel und Ende und mit dieser aus- 
drücklichen Bedingnus: womit dargegen, es möge nun dieses Capitale sive in totum sive 
pro parte fructificiren oder nicht oder (welches Gott verhüten wolle) auch gar auf was 
immer für ersinnliche Weis verloren gehen, deme ungeacht und wann auch grössere 
Gaben als jetzo sich ergeben möchten, von jetzo an auf künftige ewige Zeiten ein aus 
seiner qua fundatoris Blutsverwandtschaft zu denen Studien fähiger Jüngling in besagten 
Convictorum-CoUegio beständig ohne einzigen Abbruch oder Nachzahlung sub quocunque 
titulo vel praetextu folgendergestalt unterhalten werden; und zwar: 

primo: solle dieser Artztische jeweilige Fundatist daselbst die Kost bei dem ordi- 
nari deren geist- und weltlichen Studenten Tisch gleichwie alle andere dergleichen Con- 
victores ohne Unterschied zu genüssen haben; dann 

secundo: soll derselbe benebst der freien Wasch und denen zum Studiren 
nöthigen Büchern und Schreibpapier alljährlich an der benöthigten Kleidung nicht allein 
mit zwei Paar neuen Schuhen und zwei Paar neuen Strümpfen, nemblichen einem Paar 
Winter- und einem Paar Sommerstrümpfen von Staubfarb, dann jeder allderselben einmaliger 
Reparation oder Doppelung, sondern auch von Fuss auf mit einem neuen Kleid, bestehend 
in einem ihme in natura von blauen Tuch und rothen Rasch- oder Kartisfutter und proportio- 
nirten messingenen Knöpfen neu verschafifenden Rock, Camisol, Beinkleidern und Hut, über- 
dies aber alle drei Jahr auch mit einem neuen blautuchenen Mantel mit dergleichen Futter 
von Rasch oder Kartis und ausgebrochenen seidenen Schlingen, alles in dem Wert, wie 
es die beiliegende Specification oder Ausrechnung bestimbt, und dies zwar allzeit gegen 
dem Schluss des Studierjahrs, nemblich ad festum Nativitatis Beatae Virginis Mariae 
wirklich versehen werden. Worwegen, wie nun die Zinsen von 3000 Gulden de huius 
fiindationis nervo, ä 5 pro cento genommen, annue 150 Gulden betragen und dahero 
jährlich : 

vor die Kost 100 Gulden 

vor die Kleidung 30 „ 

vor die Schulbücher und Schreibpapier 1 „ 

vor die Wäscherin 4 „ 

Und von wegen der von Seiten des löblichen Convicts 
zu übertragen habender decimae papalis wie auch Ver- 
mögensteuer 15 „ 

in Summa . , .150 Gulden 

diesfalls gerechnet werden, also zwar, dass die Nutzung von dem übrigen Fundations- 
Capitali, nemblich von 500 Gulden dem rementionirten löblichen Convictorum-CoUegio 
einzig und allein alljährlich mit 25 Gulden zu erwachsenden neuen Capital zum besten 
gereichen solle; also solle hingegen 


325 Johann Caspar Artzt I. Jan Kaspar Artzt I. 325 

tertio: falls die vor jetzo fdrwährende Abgebung der decimae papalis, dann Ent- 
richtung des sogenannten Vermögensteuers tractu temporis insgesambt oder auch nur in 
partcm aufhören thäte, dasjenige, was hieran ersparet wurde, dem jeweiligen Ai*tztischen 
Fundatisten zu seiner weiteren Bedürfnus, sonderlich zu Bestreitung deren Expensen pro 
gradu philosophico et theologieo allerdings zuguten kommen und ohnveigerlich abge- 
reichet — übrigens aber: 

quarto: derselbe all- und jeder denen Convictoribus allda zukommenden Präro- 
gativen und Beneficien ohne einziger Ausnahm in allweg theilhaftig werden, in specie 
aber, dass, so oft- und vielmal jemand aus ihnen Artztischen Fundatisten aus göttlichen 
Beruf ad statum ecclesiasticum aspirirete und zu einem so würdigen geistlichen Stand 
Termög seiner sowohl gut christlichen Sitten als Studien, wie es von denen alumnis 
ccclesiasticis in supradicto convictu erfordert wird, vor tauglich befunden wurde, der zur 
Zeit quoquo modo angesetzte Herr Pater Regens Convictus denselben absoluto studio 
philosophico oder wie es nun authoritate celsissimi principis et archiepiscopi Pragensis 
(plenissimo titulo) verordnet ist, in änderten Jahr der Theologiae nicht allein ohne all- 
anderwärtigen titulo mensae mit der allda gewöhnlichen geistlichen Cleric ohnweigerlich 
einzukleiden, sondern auch gleich anderen Convictoribus und Alumnen zu denen geistlichen 
Weihungen zu befördern, nicht minder in casum einer sich ereignenden Capellanei- 
Apertur denselben (wiewohlen in casum vacantiae der Landskroner Weltpriesters- 
Altaristen-Stelle denen Artztischen Fundatisten zu solcher vor all- anderen das Vorrecht 
und der erste Zutritt gebüret) gegen Ende des studii theologici hierzu zu promoviren 
allerdings verbunden und gehalten sein solle. Worbei zu bemerken, dass tali casu, wo 
denen Artztischen Fundatisten die geistliche Cleric und dergleichen Mantel zu verschaffen 
kommen wird, solches mit dem ihme als weltlichen ausgesetzten weltlichen Rock und 
dem 3jährigen detto Mantel compensiret, das übrige aber ihme Fundatistae ein Weg als 
den andern obgedachtermassen abgereichet und gegeben werden solle. 

Andertens hat obgedachter Herr Fundator, umb allen nach dessen zeitlichen Hintritt 
zwischen seiner Freundschaft wegen Erküsung des zu dieser Fundation in Vorschlag 
bringenden Subjecti sich etwa äussern mögenden Strittigkeiten vorzubiegen, dahin be- 
schlossen und kraft dieses in specie also disponiret, dass zu sothaner Fundatistenstelle 
bei jedesmaliger Erledigung derselben vor allen anderen die seinen des Herrn Fundatoris 
Zunamen fuhrende Artzte, dann die von dessen zweien Schwestern, benanntlich der 
seligen Maria, verehelicht gewester Wemhartin, und der annoch lebenden Veronica, ver- 
ehelichten Feederin, beiden gebornen Artztinnen, abstammende, quocunque locorum, mit- 
hin auch zu Prag oder in anderen königlichen Städten befindliche männliche Descendenten 
(wann selbe änderst zum Studiren fähig) in infinitum mit Ausschlüssung all- anderer 
zur alternativen Aufnahm und Genüssung dieser Fundation allerdings das Recht und 
Vorzug haben sollen. Soviel es aber: 

Drittens: die Erküsung und das jus praesentandi derlei Subjectum anlanget, da 
thuet ihme eingangs erwähnter Herr Artzt als Fundator sothanes Recht ad dies vitae 
suae selbst vorbehalten; nach dessen Absterben aber solle bei jedesmaliger Vacirung 
dieser von ihme gestifteten Fundatisten-Stelle die diesfällige Erküsung und Präsentation 
eines (wie in vorhergehenden Paragrapho enthalten) aus der Artztischen Blutsverwandt- 
schaft hierzu tauglichen Subjecti, dem die Propinquität deren Artzten und respective ob- 
berührter zweien Schwestern Descendenten am besten bekannt sein müssenden Landskroner 
Stadtrath, jedoch allenfalls mit gewissenhafter Einsicht und Zuziehung des von ihme 
Herrn Fundatore im Jahr 1751 zu Landskron als dessen Geburtsort perpetuirlich ge- 
stifteten Weltpriesters und dessen Successorum, in allweg zustehen und gebürig sein ; mit 
diesen ferneren Anhang, dass in Abgang oder wegen jungen Jahren noch nicht besitzender 
Fähigkeit seiner des Herrn Fundatoris obbemeldten Blutsverwandten und respective 
Artztischen Agnaten ein anderer weiterer sonderlich von denen Artztinnen herrührender 
Freund, oder auch in Ermanglung dessen ein zu Landskron gebürtigtes Stadt- oder Vor- 
stadtkind oder aber, wann auch damals kein dasiges Stadt- oder Vorstadtkind nicht vor- 
handen wäre, ein anderer frembder armer Student, sonderlich welches oder welcher ad 
statum ecclesiasticum aspirirete (so allemal demjenigen, welches hierzu keinen Beruf 
hätte, vorzuziehen wäre) zu dieser Convictsstelle präsentiret werden möge, jedoch mit 
diesem ausdrücklichen Vorbehalt und Beding, dass, wann nachgehends über kurz oder 


326 Jobann Caspar Artzt I. Jan Kappar Artzt L 326 

lang von obbenieldteu Aiizten oder zweier Schwestern wo immer befindlichen Descen- 
denten ein zum Studiren fähiger Jüngling wiederumben vorhanden wäre, ein solcher 
extra parentelam domini fundatoris dahin präsentirt- und aufgenommener bei Ausgang 
des damaligen Schuljahrs diese hiemit > gestiftete Artztische Fundation ohne Anstand 
quittiren, befolglich dieselbe denen Artzten und zweier Schwestern Descendenteu (als 
vor welche solche mit Ausschliessung all- anderer hauptsächlich gewidmet) vermittelst 
neuer Präsentation allerdings eingeraumbet werden solle : es wäre dann, dass dieser extra 
parentelam aufgenommene Extraneus bereits gleich anderen Convictsalumnen mit der 
Cleric wirklich angethan oder in majoribus ordinibus allschon constituiret wäre, in 
w^elchen Fall dieser auch bis zu gänzlicher Absolvierung der Theologie sothane Artztische 
Fundation genüssen möge, jedoch solle derselbe solche absoluto studio theologico allso- 
gleich zu räumen verbunden sein, so dass diese Fundationsstelle hinwiederumben ad 
mentem domini fundatoris denen Ailzten und respective schwesterlichen Descendenteu 
praevia praesentatione conferiret werden könne und solle. Gleichwie aber 

Viertens: des Herrn Fundatoris Will und Meinung dahin gar nicht gerichtet ist. 
dass diese von ihme mit einem so mühsamb ei-worbenen Capital errichtete perpetuirliche 
Fundation ein solcher Anverwandter oder auch in Ermanglung dessen ein studirendes 
Landskroner Stadt- oder Vorstadtkind und respective armer Student genüssen solle, von 
welchen man sich keine Hoffnung machen kunnte, dass selbter durch die Studien und 
erforderliche gute Aufführung in geist- oder weltlichen Stand aufkommen wurde, also 
wird denen Eltern derer zu dieser Fundation aspirirenden Kindern in all weg obliegen, 
selbe erstlich zu Haus in der Forcht Gottes, Andacht, Ehrbarkeit und guten Sitten zu 
erziehen, wie auch fleissig zur Schulen zu halten, nicht minder, weilen hierlandes zu 
Auf- und Unterkommen meistens auch beitragen kann, wann man zweierlei, nämblichen 
der Teutsch- und Böhmischen Sprachen kündig, sich dahin nach Möglichkeit zu bestreben, 
damit die Kinder, ehe und bevor sie zu dieser Artztischen Fundationsstelle präsentirt 
und aufgenommen werden, entweder zu Haus oder in einem anderen Ort, als zum Exempl 
zu Leutomischl, diese beide Sprachen erlernen, dann zugleich wenigstens die dritte Schul 
vorläufig absolviren möchten. Ferners und vors 

Fünfte: verlanget rementionirter Herr Stifter, damit ein jeweih'ger dessen Funda- 
tist, da es ihm sonsten möglich, die sonst vor die actualiter studentes gewöhnliche 
Gradus sowohl in philosophia als theologia (wann diese, wie bishero geschehen, in usu 
verbleiben) nehLien solle, umb hierdurch mittelst unermüdeter Application in ein- oder 
anderen Stand desto füglicher aufzukommen, sich tauglich und habiler machen zu können. 
Und wiewohlen 

Sechstens: des diesfälligen Herrn Fundatoris fromme Intention zugleich aucli 
sonderlich dahin gerichtet ist, durch diese seine Stiftung eine beständige Succession in 
die von ihme oberwähntermassen zu Landskron immerwährend gestiftete VVeltpriesters- 
Fundation zu verschaffen, so solle jedoch einem jeden Artztischen Convictsfundatisteu 
freistehen, in einen ihme selbst beliebigen geistlichen Ordensstand zu treten oder auch 
vel per juridicum vel medicum Studium sein Aufkommen zu suchen, jedoch wird respectu 
deren letzteren zweien dieses zu beobachten sein, dass derlei Fundatisten nur allein bis 
zu Vollendung des studii philosophici das diesfällige beneficium in convictu genüssen 
sollen, wohingegen diejenige, welche von ihnen zu dem weltgeistlichen Stand aspiriren, 
von Anbeginn ihrer Aufnahm bis zu Absolvierung der Theologie in dieser Artztischen 
Fundation mit Genüssung derselben verbleiben mögen und sollen. Damit nun aber 

Siebentens: Diese Artztische Fundadisten gegen ihren Fundatorem für derlei 
genossen- und respective genüssende Wohlthat sich einigermassen dankbar erzeigen 
möchten, so solle ein jeder derselben (keinen hiervon ausgenommen), solang er in dieser 
Fundation verharret, den ersten Sonntag eines jeden Monats zur heiligen Beicht und 
Communion zu gehen und solche sowohl als die orationes publicas wie auch den alle 
Sambstag von ihnen zu beten habenden Rosenkranz vor den diesfälligen Herrn Funda- 
torem und dessen Frau Eheconsortin Annam Rosinam, geborne Ströckerin, und zwar, 
solang sie am Leben, für ihr- beider zeitliche Wohlfahrt und dereinst erfolgende glück- 
liche Sterbstund, nach dererselben Hinscheiden aber für ihre, dann ihrer beiderseits 
verstor])ener Eltern und befreundten Seelen, wie auch vor alle dero Wohlthäter, todt- 
und lebendige, Gott dem Allmächtigen aufzuopfern, nicht minder, da selbter aus dieser 


827 Johann Caspar Artzt T. Jan Kaspar Artzt I. 327 

Fundatiüii austreten wird, gleiclifalls lebenslang alle Sambstag einen Rosenkranz und die 
übrige Tage der Wochen 5 Vaterunser und soviel Ave Maria zu Ehren der heiligen fünf 
Wunden unsers Heilands Jesu Christi auf obgedachte Intention zu beten, diejenige aber, 
so durch die Gnade Gottes zur priesterlichen Würde gelangen, sollen jedesmal in ihren 
täglichen heiligen Messopfer ein besonderes Memento für gedachten Herrn Fundatore, 
dann dessen Frau Eheconsortin und übrige obbeschriebene Personen zu machen allerdings 
verbunden sein ; wie sie dann auch, und zwar ein jeder insbesondere, gleich bei der Auf- 
nahm in diese Fundation, und wie es sonst in convictu insgemein üblich, nicht allein 
der Forcht Gottes, welche da ein Anfang und Grund der Weisheit ist, nachdrucksamb 
erinnert, sondern auch nebst deutlicher Vorstellung obiger Obligationen zugleich ob dem, 
dass sie die Gelegenheit dieser frommen Stiftung sich in allweg zu Nutzen schaffen 
möchten, zu unermüdeten Fleiss in denen Studiis, dann zu Bezeigung all- geziemenden 
Respects und Veneration gegen ihre Vorsteher besonders adhortiret und ermahnet werden 
sollen. Und gleichwie nun 

Achtens: mit vollkommenen Vorwissen und Consens obwohlernannt- ihro Hoch- 
würden Herrn Patris Praepositi Provincialis almae Societatis Jesu, wie auch obgedachte 
(titulus) Herren Patres Rector Clementinus, dann pontificii- caesarei convictus adSanctum 
Jiartholomaeum Vetero-Pragae Regens diese obbeschriebene Artztische Fundation hiemit 
durchgehends in all und jeden Punctis und Clausulis, und zwar dem buchstäblichen 
Inhalt nach, ganz willfärtig an- und aufnehmen, also auch dieselbe vor sich und alle ihre 
wie immer Namen haben mögende und quoquo modo nachkommende Successores in 
Ambte den diesfälligen Herrn Fundatorem wie auch dessen Erben und Erbnehmen über 
den so richtigen Empfang ermeldter dreitausend fünfhundert Gulden Rheinisch nicht allein 
in best- beständigster Formb Rechtens quittiren, sondern gelobende vor alle Zeiten und 
alle Zufälle, wie die immer Namen haben mögen, versichern, versprechen und verobligiren 
sich auch zugleich sub eodem nomine mit Verzeihung aller Exceptionen: es möge er- 
deutes Capitale deren 3500 Gulden (so zum ewigen Unterhalt dieses hiemit gestifteten 
Artztischen Alumni gewidmet) fruchten oder nicht oder auch wider all menschliches 
besseres Vermuthen quocunque modo gar verloren gehen, dass diesem allem ohngeacht 
und obschon auch grössere Gaben als jetzo sich ereignen sollten, diese hiemit errichtete 
Artztische fromme Stiftung dennoch allenfalls auf künftige ewige Zeiten ihren beständig- 
iind unaufhörlichen Fortgang ad litteram obstehender des Herrn Fundatoris Disposition 
in allen ohnverbrüchlich haben, folgsamb dieser hiemit perpetuirlich gestiftete Artztische 
Fundatist jederzeit, mithin in perpetuum, a festo Omnium Sanctorum gegenwärtigen 
1753*^^ Jahrs anfangend, so wie es in paragrapho erstens cum suis subnumeris specifice 
ausgesetzt, in oftwiederholten Convictorum Collegio ohne einzigen Abbruch oder Nach- 
zahlung sub quocunque titulo vel praetextu beständig unterhalten und versehen, ansonsten 
aber auch ein jeweiliger Artztischer Fundatist, wie oberwähnt, all- und jeder denen 
dasigen Convictoribus zustehenden Prärogativen und Beneficien, sonderlich in Beförderung 
ad statum ecclesiasticum, ohne all- anderwärtigen titulo mensae in allweg theilhaftig 
werden und solche gleich anderen von darumben umb so gewisser vollkommen zu ge- 
nüssen haben solle, als diesfälliger Herr Fundator über die sonst pro eiusmodi funda- 
tionis nervo gewöhnliche 3000 Gulden denselben der ihme ohne Ausnahm zugestandenen 
Perpetuität halber mit fünfhundert Gulden Rheinisch (wovon die Nutzungen obbemeldter- 
massen dem Convict durch Anlegung derenselben sub interesse oder Verwendung in des- 
selben verbesserenden standhaften Wirthschaftstrieb zu erwachsenden neuen Capital ins- 
besondere alleins zuguten gehen) vergrösserteimassen aufrichtig constituirt und übergeben 
hat, alles getreulich und sonder Gefährde. 

Zu Urkund und Festhaltung allen dessen ist gegenwärtiges in 4 gleichlautende 
FiXemplaria verfasstes Instrumentum perpetuae fundationis (wovon das eine Exemplar 
in des ofterdeuten löblichen convictorum coUegii archivo, das andere in des Herrn 
Stifters, dann das dritte in des Landskroner immei-während gestifteten Artztischen 
Weltpriesters und das vierte in des oberwähnten Landskroner Stadtraths Händen zur 
künftigen Nachricht und ewiger Gedächtnus aufzubehalten sein wird) nicht nur allein 
von eingangs wohlgedachten (titulus) Herrn Patre Praeposito Provinciali und dicker- 
meldten Herrn Patribus Rectore et Regente als Acceptanten, sondern auch von 
mehr wiederholten Herrn Artzt als diesfälligen Fundatore, nicht minder von denen 
zur ohnnachtheiligen Mitfertigung alles Fleisses erbetenen (titulus) Herren Zeugen 


328 


Johann Caspar Artzt I. 


Jan Easpar Artzt I. 


328 


eigenhändig unterschrieben und mit ihren allseitigen Insiglen besigelt und gefertiget 
worden. 

So geschehen Prag den 27*^" Octobris Anno 1753. 


(L. S.) Johann Caspar Artzt, 

authoritate pontificia ac caesarea regiaque 

Bohemiae notarius publicus, wie auch 

geschwomer Consistorial- und Landes- 

Procurator im Königreich Böheimb 

als Fundator mp. 


(L. S.) 


(L. S.) 


(L. S.) 
(L. S.) Ferdinand Graff von Kokorzowa, (L. S.) 

als erbetener Zeuge mp. 


Balthasar Lindner 

Societatis Jesu, pro tempore provinciae 
Bohemiae praepositus provincialis mp. 


Bernardus Weber 

Societatis Jesu, coUegii ad sanctum 
dementem pro tempore rector mp. 

Ignatius Schindler 

Societatis Jesu, convictus regens mp. 

Carl Freiherr von Steinbach, 
als hierzu erbetener Zeug mp. 


Original im k. k. Statthai terei- Archive zu Prag. 


Original v archivu c. k. mistodrzitelstvl v Praze. 


329 


Anna Elisabeth Tbuntseoker. 


Anna AUbeta Thumseckerovä. 


329 


leT. 


1753 

October 31. fijna. 


Anna Elisabeth Thumseckersche Stu- 
denten-Stiftung^). 

Kraft des unfenn 31, Octoher 1753 und 
initeiin 31. Octoher 1755 zu Prag stvischen 
dein Generalgrossmeister des ritterlichen 
Kreuzherrenordens mit dem rothen Sterne in 
Prag^ dem Sitlprior und dem Senior dieses 
Contents einerseits und der Anna Elisa- 
hethTh u m s e cJc e r, gehorenen Steiner, ander- 
seits verfa^ssten Fundationsinstrumentes, über- 
gab letztere dem genannten Ordensconvente 
ein Capital von 1000 fl. Rheinisch mit der 
Bestimmimg, dass dessen Erträgnis zur Ver- 
abreichung der Kost an einen armen Stu- 
denten im Stifte des Kreuzherrenordens in 
Prag verwendet werde. 

Bis zu ihrem Ahlehen behielt sich die 
Stifterin den Fruchtgenuss des Capitals vor, 

Hiehei sprach die Stifterin den Wunsch 
aus, dass der Convent, jedoch ohne alle Ver- 
hindlichkeit, sondern nacJi eigener Willkür und 
Giäbefund, auf solche arine Studenten Rück- 
sicht nehme, welche in Kaaden, dann 
nach diesen, welche in Brüx, wo die 
meisten Anverwandten der Stift er in 
lebten, geboren wären. 

Der Generalgrossmeister nahm im Namen 
des Ordens die Stiftung an und vetpflichtete 
sich und seine Nachfolger im Amte, dieselbe 
dem Willen der Stifterin getnäss zu ver- 
walten und zu vollziehen. 

Gegenwärtig wird die Stiftung 
von der k. k. Statthalterei in Prag 
über Präsentation des jeweiligen 
Generalgrossmeisters des ritter- 
lichen Kreuzherrenordens mit dem 
rothen Sterne in Prag verliehen. 

Bas Stiftungsvermögen, welches 8147 fl. 
57 kr. beträgt, steht in Verwaltung der 
Böhmischen k. k. Statthalterei. 

Die Jahresgebür der Stiftungsplätze, 
welche im Laufe der Zeit die Zahl von drei 
erreicht hohen, ist mit je 96 fl. festgesetzt.**) 


Studentske nadani Anny Alzbety 
Thumseckerove *). 

Vedle zakladaci listiny dne 31. rijna 
1753 a dm 31. fijna 1755 v Praze zfizene 
mezi generdlem velmistrem rytifskeho fddu 
Kfizovniku s cervenou hv^zdou v Praze, pod- 
pfevorem a seniorem konventu se sträng jedne 
a Annou AlzbStou Thumseckerovou, 
rozenou Steinerovou, se sträng druhe, ode- 
vzddla jmenovand ptani konventu kapital 
1000 zl. Rynskych s tim uröenim, aby vynosu 
jeho upotfebilo se na stravoväni chudSho stu- 
denta v kldstefe KfiJtovnickeho fddu v Praze, 


TJHvdni vyt^iku vyhradila si vsak ai 
do sve smrti. 

Pfi tom vyslovila pfdni, aby konvent, 
nejsa ovseni nikterak vdzän, nybrz podle vüle 
sve a uzndni, na takove chude stu- 
denty zfeni m^l, ktefi v Kadani a 
po nich na ty, ktefi v Mosti, kdei nej- 
vice pfibuznych ^ije, jsou zrozeni. 


General velmistr pfijal nadani jmenem 
fddu a zavdzal se za sehe a sve ndstupce 
V üfad^, ze je bude podle vüle zakladatelöiny 
spravovati a vykondvati. 

Nyni udili je c. k. mistodrSitel- 
stvi V Praze na presentaci docas- 
neho generäla velmistra rytifskeho 
fddu Kfizovniku s cervenou 
hvezdou v Praze. 

Nadaöni jmäni ührneni 8147 zl. 57 kr. 
naJezä se re spräve Öeskeho c. k. mistodrzi- 
telstvi. 

Rocni pozitek nadacnich niist, jez öasem 
na tfi byla rozmnoiena, jest ustanoven po 
96 zl.*) 


♦) Vide die Josef und Anna Elisabeth Thum- 
secker'sche Studenten-Stiftung im nächsten Bande. 

*♦) Die Verhandlung wegen Erhöhung dieser 
Gebür bei den drei Plätzen wurde eingeleitet. 

ji. 


*) Viz studentske nadani Josefa a Anny Alz- 
bety Thumseckerü v nasledujicim svazku. 

*♦) ü zvyseni platu vsech tri mist se prave 
jednä. 

42 


330 


Anna Elisabeth Tbumsecker. 


Anna Alzbeta Thumseckerova. 


330 


X. 

Im Namen der allerheiligst- und unzertheilten Dreifaltigkeit Gottes Vaters und des Sohnes 

und des heiligen Geistes, Amen. 

Kund und zu wissen seie hiemit vor jedermänniglich, besonders da, wo es von- 
nöthen, dass heut zu Ende gesetzten dato zwischen dem hochwtirdig-, wohledlgeboren- 
und hochgelehrten Herrn Julium Franciscum Waha, des heiligen ritterlichen Kreuz-Ordens 
mit dem rothen Stern durch Böheimb, Hungarn, Oesterreich, Mähren, Schlesien und 
Polen Generalu und Grossmeistern, im Königreich Böheimb infulirten Pnelaten, einej^ 
hochlöblichen königlichen Landes-Ausschusses und Rectifications-Hauptcommission Beisitzern 
etc., wie auch denen wohlehrwürdig- und hochgelehrten Herren Joannem Leopoldum 
Schönpflug, Priorem, und Joannem Fridericum Thoma, Sub-Priorem in dem Prager Gonvent 
des ermelten heilichen ritterlichen Kreuz-Ordens mit dem rothen Steru, als in Namen und 
anstatt dieses ganzen jetzt besagten Prager Convents an einem, dann der wohledelge- 
strengen Frauen Annam Elisabetham Thumseckerin gebornen Steinerin als an änderten 
Theil folgende unwiederrufliche ewige Fundation oder geistliche Stiftung beliebet, abge- 
redet und beschlossen worden. Als nemblichen 

Primo. Thuet gleich gemelte Frau Anna Elisabetha Thumseckerin als in gegen- 
wärtigen Stifterin dem ohnweit gedachten Prager Convent dieses heiligen ritterlichen Kreuz- 
Ordens eintausend Gulden Rheinisch, sage 1000 fl. eigenhändig übergeben und zuzählen 
mit dieser fromb- und geheiligten Intention, damit mehrbesagtes Prager Convent diese 
1000 fl. Capital zwar unter seinem Namen wie andere Ordens-Capitalien versorge und 
ausleihe, das Capital aber selbst und dessen Genuss der Frau Stifterin wie auch dero 
Gemahl, dem wohledelgestrengen und hochgelehrten Herrn Joseph Tbumsecker, artium 
liberalium, philosophi« et medicinae doctori, so lang beide oder eines von beiden beim 
Leben sein wird, vorbehalten sein solle, nach deren beiderseits (so Gott lang verhüten 
wolle) zeitlichen und mit der Gnad Gottes glückseeligen Abscheiden aber von dieser Welt 
ermeites Capital und dessen Genuss dermassen auf ewige Zeiten von dem heiligen ritter- 
lichen Kreuz-Orden mit dem rothen Stern, und zwar in specie dessen Prager Convent, 
und niemanden änderst quocumque modo, titulo, aut tempore, zu einen unterhaltenden 
aimen Studenten gewidmet sein solle, gleichwie ermelter heiliger ritterlicher Kreuz-Orden 
in seinen Prager Stift dermalen ohne aller hierzu gewidmeten Fundation einige Anzahl 
derlei armen Studenten von dem Fest S. Martini an bis Mariae Geburt, als nemblichen 
währender Zeit deren würklichen Studien mit dem alltäglichen Mittagmal aus clirist- 
liebender Erbannung unterhaltet. Darzu aber hat die Frau Stifterin dieses besondere 
zuversichtliche Vertrauen und getröste Meinung, damit in Annehmung eines dergleichen 
armen Studenten fordersamb auf die in der königlichen Stadt Kaaden, dann nach diesen in 
Brüx geborne, als wo seihte meistentheils ihre liebe Anverwandte hat, jedoch ohne aller 
Verbindnus und Schuldigkeit, sondern nach eigener Willkür und Gutbefund, doch ohne 
mindesten Schaden oder Nachtheil des heiligen Ordens (massen alles zu dessen Besten 
ehender gereichen solle) reflectiret werde. Dahingegen 

Secundo: Eingangs erwähnte titl. Herr General - Grossmeister, dann Prior und 
Sub-Prior in Namen und anstatt des ganzen Prager Convents oder Hospital-Stifts St. Fran- 
cisci am Fuss der Brücken des oftermelten heiligen ritterlichen Kreuz-Ordens mit dem rothen 
Stern diese obemannte Fundation und Stiftung nicht nur allein ganz williglich annehmen 
und über den Empfang derer besagten 1000 fl. in optima juris forma quittiren, sondern 
auch sich und ihre Nachfolgere oder Nachkömmlinge dahin kräftigst verbinden und obli- 
giren, dass diese gutthätige Intention und Stiftung in allem auf ew^ige Zeiten solle ganz 
genau und gewissenhaft beobachtet, verrichtet und erfüllet werden; und zwai* auch in 
jenem Fall, wo etwann wiederumb wegen (Gott verhüte) mühseeligen Zeiten dieAufnehm- 
und Unterhaltung einiger derlei armen Studenten in dieser täglichen Verpflegung mit 
dem Mittagmal unterbrochen oder unterlassen werden müsste, dann dazumal gleichwohl 
kraft gegenwärtiger Fundation ein armer Student auf eine andere immer thunliche Weis 
den Unterhalt eines Mittagmals geniessen solle. Mithin pro 

Tertio: Weilen wiederholt belobte Frau Stifterin laut gleich besagten puncti se- 
cundi auch sonst aus besonderen Vertrauen und Aflection zu mehr gemeldteu heiligen 


331 


Anna Elisabeth Thumseckcr. 


Anna Alzbeta Thumseckerovä. 


331 


iftterlichen Kreuz-Ordeu mit dem rothen Stern Prager Convents vestiglich anliofifen thuet, 
dass diese gegenwärtige Fundation künftighin zu allen Zeiten fleissig und gewissen- 
haft werde beobachtet werden; als thuet auch seihte diese erwähnte Summam derer 
1000 fl. oft gedachten Prager Convent dieses heiligen Ordens dergestalten freiwillig 
und wohlbedächtig hiemit völlig obbesagtermassen überlassen, dass sich dieses be- 
sagten Quanti und pise causse niemand anderer anzumassen, mithin weder der Frau 
Stifterin Erben oder Fibsnehmbere hieran etwas zu prsetendiren befugt sein sollen 
oder können. 

Zu Urkund dessen ist gegenwärtiges Fundations-Instrument in zwei gleichlautende 
Exeroplaria, als eines für das löbliche Prager Convent Sti. Francisci, das andere aber 
für tit. Frau Stifterin verfasset, dann nicht nur von eingangs ermelten pleno titulo beider- 
seitigen Theilen eigenhändig unterschrieben und mit gewöhnlichen Petschaften bestätiget, 
sondern es seind auch die endesbenannten Herrn Zeugen zur unnachtheiliger Mitfertigung 
alles Fleisses erbeten worden. 

So geschehen Prag in dem Hospital-Stift S. Francisci am Fuss der Brücken den 
31ien October im Jahr Christi eintausend siebenhundert dreiundfunfzig. 


(L. S.) 


(L. S.) 


Anna Elisabetha Thumsekerin 
geborene Steinerin, 

als Stifterin mp. 

Adalbert Recheuberg, 

J. U. Dr. Advokat mp. 


(L. S.) Julius Franz Waha, 

ritterlichen Kreuz-Ordens mit dem 

rothen Stern General und Gross- 

roeister mp. 

(L. S.) Joannes Leopoldus Schönpflueg, 

licmeldten Ordens Prior conventus 
Pragensis mp. 

Joannes Frid. Thoma, 

Sub-Prior im Namen und anstatt des 
ganzen Prager Convents mp. 

( L. S.) Karl Joseph Malanoth von Caldes, 

als erbetener Zeug mp. 

Von einer hochlöblichen kaiserlich- königlichen in materia fundationum allergnädigst 
aufgestellten Hof-Commission im Königreiche Böheim wird gegenwäi-tiges Fundations- 
Instrument Vorstehendermassen durchgehends begenehmiget und hiemit ratificiret. 

So geschehen Prag den 20^*^" Jänner 1776. 


(L. S.) 


Franz Graf Wieschnik mp. 
Franz Johann von Bieschin mp. 
Johann Ferdinand Fischer mp., 

Registrator und Exf editor ibidem. 


Original im k. k. Statthalterei- Archive zu Prag. 


Original v archivu c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 


II. 

Im Namen der allerheiligst- und unzeiiheilten Dreifaltigkeit, Gottes Vaters und des 

Sohns und des heiligen Geistes, Amen. 

Kund und zu wissen seie hiemit vor jedermänniglich, besonders da, wo es vonnöthen, 
dass heut zu Ende gesetzten Dato zwischen dem hochwürdig-, wohledlgeborn- und 
hochgelehrten Herrn Antonium Jacobum Suchauek, des heiligen ritterlichen Kreuzordens 
mit dem rothen Stern durch Böheimb, Hungarn, Oesterreich, Mähren, Schlesien und Polen 
Generalen und Grossmeistern im Königreich Böheimb, infulirteu Prälaten, einer hocli- 

n. 42* 



332 Anna Elisabeth Thumsecker. Anna Alzbeta Thumseckerovä, 332 

löblichen königlichen Rectifications-Hauptcommission Beisitzern oc oc, wie auch denen wohl- 
ehrwürdig- und hochgelehrten Herren Josephum Crispin, subpriorem, und Antonium Schauer, 
seniorem in dem Prager Convent des ermelten heiligen ritterlichen Kreuzordens mit dem 
rothen Stern, als in Namen und anstatt dieses ganzen jetzt besagten Prager Convents an 
einem, dann der wohledlgestrengen Frauen Annam Elisabetham Thumseckerin, gebornen 
Steinerin, als an änderten Theil folgende unwiederrufliche ewige Fundation oder geistliche 
Stiftung beliebet, abgeredet und beschlossen worden, nämblichen: 

Primo. Thuet gleichbemelte Frau Anna Elisabetha Thumseckerin als in Gegen- 
wärtigen Stifterin dem ohnweit gedachten Prager Convent des heiligen ritterlichen Kreuz- 
ordens mit dem rothen Stern eintausend Gulden Rheinisch, sage 1000 Gulden, einhän- 
digen, übergeben und zuzählen mit dieser fromb- und geheiligter Intention, damit mehr- 
besagtes Prager Convent diese 1000 Gulden Capital zwar unter seinen Namen, wie an- 
dere Ordenscapitalien versorge und ausleihe, das Capital aber selbst und dessen Genuss 
der Frau Stifterin ad dies vitae vorbehalten sein solle, nach dero (so Gott lang verhüten 
wolle) zeitlichen und mit der Gnad Gottes glückseeligeu Abscheiden aber von dieser 
Welt ermeltes Capital und dessen Genuss dermassen auf ewige Zeiten von dem hei- 
ligen ritterlichen Kreuzorden mit dem rothen Stern, und zwar in specie dessen Prager 
Convent und niemanden anders quocunque modo, titulo aut tempore, zu einen unter- 
haltenden armen Studenten gewidmet sein solle, gleichwie ermelter heiliger ritterlicher 
Kreuzorden in seinem Prager Stift dermalen ohne aller hierzu gewidmeten Fundation 
einige Anzahl derlei armen Studenten von dem Fest sancti Martini an bis Mariae Geburt, 
als nemblich währender Zeit deren würklichen Studien mit dem alltäglichen Mittagmahl 
aus christliebender Erbarmung unterhaltet. 

Darzu aber hat die Frau Stifterin dieses besondere zuversichtliche Vertrauen und 
getröste Meinung, dass in Annehmung eines dergleichen armen Studenten fordersamb auf 
die in der königlichen Stadt Kaaden, dann nach diesen in Brüx geborne, als wo selbte 
meistentheils ihre liebe Anverwandte hat, jedoch ohne alle Verbindnus und Schuldigkeit, 
sondern nach eigener Willkür und Gutbefund, doch ohne mindesten Schaden oder Nach- 
theil des heiligen Ordens (massen alles zu dessen Besten ehender gereichen solle) reflec- 
tiret werde. Dahingegen 

Secundo: eingangs erwähnte titl. Herr General-Grossmeister, dann Subprior 
und Senior im Namen und anstatt des ganzen Prager Convents oder Hospitalstifts sancti 
Francisci am Fuss der Brücken des oftermelten heiligen ritterlichen Kreuzordens mit 
dem rothen Stern diese obernannte Fundation und Stiftung nicht nur allein ganz williglich 
annehmen und über dem Empfang deren besagten 1000 Gulden in optima juris forma 
quittiren, sondern auch sich und ihre Nachfolgere oder Nachkömmlinge dahin kräftigst 
verbinden und obligiren, dass diese gutthätige Intention und Stiftung in allen auf ewige 
Zeiten solle ganz genau und gewissenhaft beobachtet, verrichtet und erfüllet werden, und 
zwar auch in jenem Fall, wo etwann wiederum wegen (Gott verhüte) mühseeligen Zeiten 
die Aufnehm- und Unterhaltung einiger derlei armen Studenten in dieser täglichen Ver- 
pflegung mit dem Mittagmahl unterbrochen oder unterlassen werden müsste, dann dazumal 
gleichwohl kraft gegenwärtiger Fundation ein armer Student auf eine andere immer 
thunliche Weis den Unterhalt eines Mittagsmahls gemessen solle. Mithin pro 

Tertio: weilen wiederholt belobte Frau Stifterin laut gleichbesagten puncti secundi 
auch sonst aus bosondern Vertrauen und Affection zu mehrgemelten heiligen ritterlichen 
Kreuzorden mit dem rothen Stern Prager Convents vestiglich anhoffet, dass diese gegen- 
wärtige Fundation künftighin zu allen Zeiten fleissig und gewissenhaft werde beobachtet 
werden: als thuot auch selbte diese erwähnte summam derer 1000 Gulden oftgedachten 
Prager Convent dieses heiligen Ordens dergestalten freiwillig und wohlbedächtig hiemit 
völlig obbesagtermassen überlassen, dass sich dieses besagten quanti und piae causae 
niemand anderer anzumassen, mithin weder der Frau Stifterin Erben oder Erbsnehmerc 
hieran etwas zu praotendiren befugt sein sollen oder können. 

Zu Urkund dessen ist gegenwärtiges in zwei gleichlautenden Exemplaribus ver- 
fasstes Fundationsinstniment von eingangs ermelten pleno titulo beiderseitigen Theilen 
eigenhändig unterschrieben und mit gewöhnlichen Petschaften bestätiget, wie auch unten- 


Aona Elisalielb Thumsecktr. 


Anna Al^bcta ThumseckeroTB. 


Iieiiannte Herrn Herrn Zeugen zur unuiiclithciliger Mitfertigung a,ltcä Fleisses erbeten 
worden. 

So geschehen Prag in dem Hospitalsstitl suncti Frandsci am Fuss der Brücken den 
31'*° Oktober im Jahr Christi eintausend siebenhundert und fiinfundliinfzig. 


(L. S.) Antonius .Tacobus Suchunek, 

ritterlichen Krcu/ordeui mit dem rothcii 
Stuni (icneral-GroBBiD eiste r mp. 

(L, S.) Josephus Crispin, 

Siiliprior in Namen und anstatt des 
ganzen l'rager Couvents lup. 

Antonius Josephus Schauer, 
uonventiiB senior mp. 
(L. S.) Johann Christian von Peche, 

als Zeug nip. 


(L. S.) Anna EUsabetlia Thumseckerin, 

hIs ätifterin rap. 


{h. S.) Philipp Joseph Redlich, 


Original im k. k. St^ttliallcrci- Archive zu Prag. 


ircliivu c. k. mistüdrzitcUtvi v l'n 


J 


334 


P. Johann Geoi^ Brun. 


P. Jan Jifi Brnn. 


334 


1754 

November 19. listopadu. 


P. Johann Georg Brun'sche Studenten- 
Stiftung. 

P. Johann Georg Brun, Pfarrer 
in Eule, setzte in seinem Testamente vom 
19. November 1754 mm Unirerscderhen seine 
Frewndschaft, und zwar die von seinem 
Vater Johann Georg Brun und insbesondere 
von seinem einzigen leiblichen Bruder Nico- 
laus Brun herstammemle, mit der Bedingung 
ein, dass sie vom hinterlassenen Capitale 
kein Geld erhalten, sondern dass das ganze 
Capital zur Etriehtung einer Stißumß für 
eineti Studenten aus seiner Freundschaft 
verwendet werden solle. 

Auf diese Stiftung, welche im Convicte 
St, Bartholomäi in Prag von einefn Alumnen, 
eventuell, wenn das geundmete Cajritai nicht 
zureichen sollte, im Prager St. Wenzels- 
Seminar geflossen werden sollte, hätten zu- 
nächst und vor allem die Nicolaus 
Brun'schen Kinder und nach ihnen 
die anderen Brun'schen Nachkommen 
Anspruch; wenn alle diese nicht 
studieren wollten oder absterben 
sollten, hätten die von der Mutter 
des Stifters Dorothea Helene Brun, 
wiederverehelichten Kreiss, abstam- 
menden Kreiss'schen Kinder die 
Stiftung zu geniessen. 

Das Recht, diese Stiftlinge zu präsen- 
tieren, räumte der Stifter seiner Freund- 
schaft ein. 

Nach dem Aussterben der oben 
genannten Kreiss'schen Descendenz 
sollte der Anspruch, besagte Stiftung 
zu erlangen, auf jene blutarmen, 
gut talentierten Bergreichensteiner 
Bürgersöhne übergehen, tcelche der 
Bergreichensteiner Magistrat prä- 
sentieren tvürde. 

Wetter bestimmte der Stifter, dass diese 
von ihm errichtete Stiftung in jedtcedem 
Studium genossen werdeti kann und dass der 
Stiftung verbunden sein soll, jeden Tag ein 
Vater Unser und den Englischen Gruss für 
die Brun' sehe Freundschaft zu beten, sowie an 
(dlcfi Marien- und Aposteltagen zu beichten, 
communicieren ufid der verstorbenen Brun'- 
scJien Freundschaft den Ablass zu schenken, 
dann während der Ferienzeit seinem Seel- 
sorger ößers zu ministrieren, schliesslich von 


Studentske nadäni P. Jana Jiriho 

Brnna. 

P. Jan Jifi Brun, fardf v Jilovctn, 
ustanovil ve sve posledni vüli ze dne 19. listo- 
padu 1754 universälnim d^dicem svoje pfd- 
telstvo, toti£ ty, kdoz poclmzeli od jeho otce 
Jana Jiriho Bruna a zvldstS od jeho jedi- 
neho vlastniho bratra Mikuid^e Bruna, vsak 
s tou podminkou, le ze zanechaneho kapitaiti 
fiedostanou zddnych penSz, nybrz ie cely 
kapital obrätl sc ke zrizeni naddni pro Stu- 
dent n z jeho pfätelstva. 


Na 'nadäni^ jehoz mel uSivcUi cfiovatiec 

V honviktc sv. Bartolomeje v Praze a v pfi- 
pade, ze by vönovany kapital nestacü, 

V Prazskem semindfi sv. Vdclava, mcli 
pfedevsim a nejprve prdvo potomct 
Miknldse Bruna a po nich ostatni 
potomstvo Brunovych; kdyby z techto 
vscch pfibuznych nikdo studovati 
nechtel, nebo kdyby vymfeli, meli 
by naddni uzivati potomci matky 
zakladatelovy Doroty Heleny Bru- 
nove, op6t 2)rovdan€ Kreissov(\ 
z druheho manzelstvi jejiho pochd- 
z ej i c i. 

Prdvo presentovati stipcndisty vyhradil 
zakladatel svemu pfätelstvu. 

Po vymfeni hofejsiho potomstva 
Kreissovych mSlo prejiti prdvo na 
naddni na zcela chude, nadane mv- 
stanskc syny z Kasperskych Hör, 
jez by tamnejsi magistrdt presen- 
toval. 


Ddlc ustafwvil zakladatel, zc naddni he 
uzivati ve kterychkoli studiich a ze stipen- 
dista povinen modliti sc kazdy den Otcemi^ 
a Andelskc pozdraveni za pratelstvo Bruno- 
vych, jakoz i zc md ve vsechny dny Ma- 
rianske a sv. apostolü zpoved a pfijinuim 
vykonati, a za zemfele prdtelstvo Brunovych 
odpustky ryprositi, po tom o prdzdnindch 
svemu duchovnimu sprdvci casteji ministro- 
vati, konecn^ kazdy rok vrchnosti, prdt^lstvu 
Brunovych a magistrdtu v Kasperskych Ho- 


335 


P. Johann Georg Bnin. 


P. Jan Jiri Brun. 


335 


der Vertvefidimg des auf Kleidung, Bücher 
oder pro gradu suscipiendo erhaltenefi Stif- 
tungsgeldes der Obrigkeit, der BrurCschen 
t'reundschaft und dem Bergreichensteiner 
Magistrate jährlich Rechnung zu legetu 

Laut des vom Rector des kaiserlichen 
Prager St. Bartholomäus '(^om-icts unterm 
J20. Juli des Jahres 1782 über diese Stiftung 
errichteten Stiftsbriefes sind dem genannten 
(^mivicte vom Stifter 3147 fl. 44 kr. an 
Stiftungscapitcd überkommen, welches Ver- 
mögen vom Convicte verwaltet wurde. 

Nach der Aufliebung des Convictes wurde 
die Stiftung in eine Handstipendien- 
Stiftung umgewandelt und wird gegen- 
wärtig von der k. k. Statthalterei in 
Prag verwaltet und über Präsentation 
der zur Ausübung des Präsentations- 
rechtes berufenen Anverwandten des 
Stifters*), eventuell in Ansehung 
der mit dem Stifter nicht verwandten, 
jedoch zum Genüsse der Stiftung be- 
rufenen Bewerber aus Bergreichen- 
stein über Präsentation der Berg- 
re ichensteiner Gemeindevertretung 
verliehen. 

Der Genuss der Stiftung dauert tvährend 
der ganzen Studienzeit. 

Das Vermögen derselben beträgt gegen- 
wärtiif 7489 fl. 12 kr. und die Jahresf/ebür 
des Stiftungsplntzes 280 fl. **) 


roch pocet vydati z toho, jak upotrebü nxi- 
daöniho poHtku, jeji fia satstvo, knihy nebo 
pro gradu suscipiendo byl dostal. 


Vedle nadacni listiny dne 20. cervence 
1782 rektorem cisafskeho konviktu sv. Barto- 
lom^je V Praze sepsane^ dostalo se konviktu 
od zakladaiele 3147 zl. 44 kr. jakozto na- 
dacni jniM, jez pak konvikt spravoval. 


Po zruseni konviktu premincyw naddni 
V pen^ni; nyni spravuje a udili je c. k. 
mistodriitelstvi v Praze na presen- 
taci pfibuznych k tamu opräv7ii- 
nych^*) ve pricine pak zadatelü ne- 
pfibuznych, z Kasperskych Hör po- 
chdzejicich, na presentaci obecniho 
zasttipitelstva tamniho. 


Naddni Ize uiivati po celou dobu stu» 
dijni. 

Jmhii nadaönl öini 7489 zl. 12 kr. a 
rocni poHtek nadainiho mista 280 zl, **) 


( 3 kr. \ 
\ Stempel. / 


I. 


In Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit, Gott des Vaters, Sohnes und heiligen 

Geistes Amen. 

Demnach mir gar wohl bewusst, dass der Tod gewiss, die Stund aber ungewiss, 
gleichwie meine hochlöbliche hochwürdige geistliche Obrigkeit uns hierinfalls gar wohl 
ermahnet, wegen unsern letzten Willen eine Disposition zu machen, als habe solchen heil- 
samen Rath zu Folge hiemit annoch bei gesunden Kräften, bei gutem Verstand aus meinem 
freien und ungezwungenen Willen, wann ich bald oder spat, unyersehens oder auch durch 
langwährige Krankheit mit der Gnade Gottes — um welche Gott inständig anflehe — sterben 
sollte, folgendes letzlichen ordnen und disponiren, und ist mein gänzlicher letzter Will 
und Meinung, dass ich nicht änderst, als römisch-katholisch mit allen heiligen Sacramenten 


*) Die Verwandten werden mittelst Edictes 
zur Ausübung des Präsentation srechtes eingeladen. 
Nach dem Erkenntnisse des Verwaltungs-Ger ichts- 
hofes vom 3. October 1884 Z. 1550 hat die Präsen- 
tation nach Köpfen und nicht nach Stämmen der 
präsentationsberechtigten Verwandten zu erfolgen. 
*♦) Mit dem Statthalterei-Erlasse Z. 23.748 
ai. 1862 erfolgte wegen bedeutend gestiegenen Ein- 
kommens der Stiftung die Creiernng eines zweiten 
Stiftungsplatzes, mit dem Statthalterei-Erlasse vom 
2. März 1880 Z. 7331 jedoch wiedemm die Vereini- 
gung der beiden Plätze in einen Stiftungsplatz. 


♦) Pfibuzni vyzyvaji se ediktem k vykonani 
pi*ava presentaönibo. Vedle nalezu spravniho soudu 
ze dne 3. Hjna 1884 c. 1550 ma diti se presentace 
podle hlav a nikoli podle kmenfiv opravnenych pri- 
buznych. 

♦*) Vynesenim mistodrzitelstvf c. 23.748 z roku 
18G2 zHzeno bylo druhe nadacni misto, ponSvad^ 
düchod nadani tehdy znacnS stoupl, vynesenim tehoz 
mistodrzitelstvi ze dne 2. brezna 1880 ö. 7331 slou- 
cena \rsak zase ob§ mista v jedno. 




jf^ P. Johann Georg Brun. P. Jan Jiri Brun. 33G 


so viel möglich versehen sterben wolle und salvo jure reverendissimi consistorii folgender- 
massen meinem Willen solle nachgelebet werden. 

S^^' Zum Üniversal-Erben ordne und setze ich meine Freundschaft, so von meinem 
gottseeligen Herrn Vater Johann Georg Prun und besonders von meinem einzigen leiblichen 
Bruder Nicoiao Gunthero Prun herstammen, mit dieser Bedingnus, dass sie von meinem 
Capital kein Geld in ihre Hand bekommen sollen, sondern das ganze Capital, so es er- 
klecklich sein wird, solle angeleget werden pro fundando uno alumno in convictu vel 
etiam studioso, donec ad alumnatum capax reddatur, mit dem vorhabenden Recht, dass 
meine Freundschaft einen oder den andern dahin prsesentiren könne, 

4*®- In Fall aber, dass solches Capital pro fundando alumno nicht erkleckete, als 
solle solches angeleget werden in seminario sancti Wenceslai Pragae pro fundando meo 
amico studioso, er mag studiren, was er wolle, auch medicinse und juri, und wann vom 
Kostgeld 20 fl. oder auch weniger übrig bleibet, das soll dem wirklich Studirenden auf 
Kleidung, Bücher, aut pro gi-adii suscipiendo eingereichet werden, mit dem schon obbe- 
rührten vorhabenden Recht, dass meine Freundschaft allzeit den neuen Studircandidateu 
prffisentire. 

5. Wird der gefundirte Student verbunden sein, seiner Obrigkeit allen Gehorsam 
zu leisten und nebst andern Lastern das Saufen, das Spielen, besonders Kartenspiel^ zu 
meiden, alle Tag ein Vater Unser und Englischen Gruss für die Prunische Freundschaft 
zu beten, alle Frauentage, alle Aposteltäge zu beichten, zu communiciren, den Ablass an 
solchen Tagen der f Prunischen Freundschaft zu schenken und fleissig zu studiren, in 
Vacanzzeiten seinen geistlichen Herrn Seelsorger öfters zu ministriren, ihme alle Lieb 
und Ehr zu erzeigen, auch andere seinesgleichen Studenten mit Lieb, Freundlichkeit 
und guten Exempel vorzukommen, von Anwendung der berührten 20 fl. seiner Obrigkeit, 
der Prunischen Freundschaft, dem Bergreichensteiner Magistrat alle Jahr die Rechnung 
abzuführen. 

6'^- Und weilen zu solcher Fundation die Nicolai Prunische Kinder den ersten Vorzug 
Iiaben, als sein sie von andern Prunischen nicht zu verhindern ; nach solchen Nicolai Pru- 
nischen haben die Nachkommenschaft die andere Pininischen ; wann alle diese nicht stu- 
diren wollten oder absterben sollten, als können eine von meiner Mutter Dorothea Helena 
Prunin, nachmals Kreyssin, geborne Kreysische Kinder nachfolgen, nach deren Absterben 
die blutarmen Bergreichensteiner Bürgerskinder, die von guten Talenten sein, die nach- 
malen von einen löblichen Bergreichensteiner Magistrat zu präsentiren sein; die Nicolai 
Prunischen haben allzeit die Vorhand. 

12. Und weilen gar wenig verschwiegen wird, als habe insoweit keinen Zeugen 
meines letzten W^illens ersuchet, soll aber dannoch gegenwärtige meine Handschrift und 
beigedrucktes Petschaft so viel gelten nach meinen Tod, als wann ich Zeugen darzu er- 
suchet hätte und unterschrieben wären. 

Dieses hab ich bei guter Vernunft alles annotiret, damit, wann ich sterben sollte 
ohne andern Testament, dieses gegenwärtige alle Kraft und Wirkung haben sollte. 

So geschehen den 19. Novembris 1754. 

(L. S.) Carolus Petrus Wottawa, Caplan bei Sot. Mauritz 

vicariusforaneu8,curatu8Ko8sohorensis, /j^ g) p^^^^ Joannes Georgius Prun 

qua executor. ^ ^ , i • * x * * • 

^ sacerdos ecclesite et testamentanus. 

(L. S.) Rochus Bauer, ^l. S.) Johannes Jacobus Lang, 

S^'l^^rf"'^^^^^^^^^ erbetener Zeug und Mitexecutor obi^n 

testis et post mortem venerabihs do- Testaments und letzten Willen, 

mmi vicani Kossohorensis qua rcqui- 


situs executor. 
Pro publicato acceptum die 10. Aprilis anno 1772. 


Carolus Krziz, 

Secretarius. 


Einfache Abschriften aus der zweiten Hälfte des Jednoduche opisy z druhe polovice XVIII. a 

XVIII. und aus der ersten Hälfte des XIX. Jahr- z prvni polovice XIX. stoleti v archivu t*. k. misto- 
hundertes im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. drzitelsvi v Praze. 


337 !*• Johann Georg Brun. P. Jan Jiri Bruu. 337 

II. 

/- 2fl. \ 
\ Stempel. ) 

Ich Joseph Thaddaeus Tureck, derzeit Regens des kaiserlich- königlichen Convicts ad 
sanctum Bartholomaeum in der königlichen Altstadt Prag, bekenne für mich und meine 
Nachfolger, dass ich (nachdem auf allerhöchste Anordnung über jene Stiftungen, worüber 
noch keine Stiftbriefe errichtet sind, die gehörigen Stiftbriefe zu Stand gebracht werden 
müssen) von dem weiland wohlehrwürdigen Herrn Johann Georg Brun, verstorbenen 
Euler Pfarrer, eine Stiftung per 3147 Gulden 44 Kreuzer zu dem Ende überkommen 
habe, dass 

Primo zufolge seines den 19^®"Novembris 1754 errichteten und den 10*®" April anno 
1772 publicirten Testaments paragrapho tertio ein alumnus im Convict vel etiam Stu- 
diosus, donec ad alumnatum capax reddatur, unterhalten und von den Freunden des 
seeligen Stifters präsentiret werden solle. ' 

Secundo. Das ei*ste Recht zu dem Genüsse dieser Stiftung wird zufolge des 
Testaments paragrapho sexto den Nicolai Brunischen Kindern eingeräumet; diesen folgen 
andere Brunische Abkömmlinge und im Abgange derselben die von des seeligen Stifters 
Mutter Dorothea Helena Brunin, nachmals Woisin [sie], erzeugte Weisische [sie] Kinder; 
endlich aber nach deren Absterben arme, fähige Bergreichen steiner Bürgerkinder, welche 
letztere von dem Bergreichensteiner Magistrate zu präsentiren sind. 

Tertio. Oberwähntes Stiftungscapital per 3147 Gulden 44 Kreuzer ist hinter nach- 
fnlgenden Creditoribus ausgewiesen worden, als 

in fundis publicis bei denen hochlöblichen Herren Ständen 

sub Nro. obligationis 6960 ddo 1* Februarii 1779 a 4 pro cento 1212 Gulden — Kreuzer 
sub Nro. obligationis 7286 ddo 1» Augusti 1779 a 3Ya pro cento 24 
sub Nro. obligationis 8328 ddo 1* Februarii 1780 ä 37« pro cento 25 
sub Nro. obligationis 10388 ddo 1* Februarii 1781 ä 37, pro cento . 50 
sub Nro. obligationis 11143 ddo 1* Februarii 1782 ä 37« pro cento 100 

bei Privatis: 

bei denen Ger^abkischen Eheleuten a 4 pro cento 450 „ 

bei den Franz und Ursula Finkischen Eheleuten ä 4 pro cento 400 

bei den Wenzl und Anna Taunerischen Eheleuten ä 4 pro cento 200 „ — 

bei dem Thomas Motzl aus Schüttenhofen ä 4 pro cento ... 86 „ 44 

bei den Johann Hosteckh ä 4 pro cento 200 „ — 

bei denen Franz und Maria Anna Seidlerischen Eheleuten 

a 4 pro cento 50 „ — 

bei denen Franz Johann Seidlischen Eheleuten ä 4 pro cento 100 „ — 

bei der Rosalia Hutterin ä 4 pro cento 200 

bei der Apollonia Dickanowitz ä 4 pro cento 50 „ 

Summa . . 3147 Gulden 44 Kreuzer 

Quarto:,Die jährliche Interessen von itzt benennten Capital betragen 124 Gulden 
54 Kreuzer, nämlich: 

von 2948 Gulden 44 Kreuzer a 4 pro cento . . . .117 Gulden 55 Kreuzer 47« Denare 
von 199 Gulden — Kreuzer ä 37« pro cento ... 6 „ 58 „ 17« n 

Zusammen . .124 Gulden 54 Kreuzer — 

Hievon wird für die Erhaltung des Stiftlings 
zu Händen des Convicts abgerechnet 100 Gulden — Kreuzer 

der Überrest hingegen per 24 Gulden 54 Kreuzer 

wird nach Ausweis des Testaments paragrapho quarto dem studierenden Stiftlinge auf 
Kleidung, Bücher, auch pro gradu suscipiendo ausgefolget werden. Dagegen wird 

Qu int o: kraft des Testaments paragrapho quinto der Stiftling verbunden sein, 
seinen Vorgesetzten allen Gehorsam zu leisten und nebst andern Lastern das Saufen, 
Spielen und besonders das Kartenspiel zu meiden, fleissig zu studiren, alle Tage ein 
Vaterunser und Englische Gniss für die Brunische Freundschaft zu beten, alle Marien- 
und Aposteltäge zu beichten und zu communiciren, den Ablass an solchen Tagen der 
verstorbenen Brunischen Freundschaft zu schenken, in Vacanzzeiten seinem Seelsorger 

n. 43 


n 
n 



338 P- Johann Ooora Rnm. P. Jan JiH Brun. 3H8 

öfters zu miiüstriren, ihm alle Liebe und Ehre zu bezeugen, auch andern Studenten 
mit Liebe, Freundlichkeit und guten Beispiele vorzugehen, von der Verwendung der erhal- 
tenen 24 Gulden 54 Kreuzer seiner Obrigkeit, der Brunischen Freundschaft, dem Berg- 
reichensteiner Magistrat alle Jahre die Rechnung abzufiihren. Solchemnach 

Sexto: gelobe und verspreche ich im Namen des mir anvertrauten kaiserlich- kö- 
niglichen Convicts, dass ich gedachte Brunische Stiftung nach den Willen des Stifters 
zu ewigen Zeiten vermög der verzinslichen Erträgnisse erfiillen, auch das hiezu gewidmete 
Stiftungscapital per 3147 Gulden 44 Kreuzer jederzeit sicher erhalten wolle. 

Zu mehrerer Bekräftigung dessen habe ich zwei gleichlautende Exemplarien verfasset, 
wovon eines der hochlöblichen kaiserlich- königlichen Stiftungshofcommission übergeben, 
das andere aber in dem Convictsarchiv zum beständigen Andenken aufbewahret worden 
ist. Urkund dessen ist meine unten gestellte Fertigung. So geschehen Prag den 20**" Julii 
anno 1782. 

(L. S.) Josephus Thaddaeus Turek, 

des kais. Prager Convicts ad Sanctum Bartholomaeum 

Rector mp. 

Von einer hochlöblichen kaiserlich- königlichen in milden Stiftungssacheu aller- 
gnädigst aufgestellten Hofcommission im Königreich Böheim wird gegenwärtiger Stifts- 
brief Vorstehendermassen durchgehends begenehmiget und anmit ratificiret Prag den 
21. Octobris 1782. 

(L. S.) Franz Graf Wieschnik mp. 

Prokop von Rubner mp. 
Johann Joseph Nitsch mp., 

actuarius commissionis. 


Original im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag, Original v arcbivu c. k. mistodrzitelstvi v Praze. 


Anhang. 


-«♦^ 


D o d a t e k 


IL 


43' 



A. 


1710 

ünora 18. Februar. 


Nadani Jana Petra hrabete Straky 
ku zrizeni akademie/) 

Jan Petr hrabi Straka, pdn 
z Nedabylic a Liböan, tajny rada a komori, 
ustanovü ve sve posledni vüli^ zfizene dne 
18. ünora 1710 a dne 10. rijna 1720 do 
desk zemskych krcUavstvi Öeskeho vteletie, 
V § 6. snejvyssim dovolenim ze dnel7.2>rO' 
since 1709 z celeho jmini sveho fideikomis 
pro muzske pokoleni Strakü z Nedabylic 
a vyhradü v § 17. posledni viUe pro ten 
pripad, ie by stryci jeho vymreli, veskeremti 
zcfiskemu potomstvu Strakü z Nedabylic bez 
rozdÜu stupnö, spoleöne uHväni celeho fidei- 
komisu na dobu piti let ; po projiti doby teto 
mil pripadnouti vedle § 18. posledni vtde 
fideikomis na zrizeni akademie pro 
cviieni chude mlddeze vyssiho stavu 
ndroda Öeskeho na vselikä vyudo- 
vdni a cviöeni. 


Zdroven ustanovU take zustavitcl misto 
pro zrizeni budovy akademie. 

Peci nskiitecnSni a zafizeni akademie^ 
prijimdni chudych mladikü z panskeho 
a rytifskiho stavu ndroda Öeskeho^ 
uspofdddni duchodä, stanoveni vydajü die 
poötu stipendistü, urednikü, ucitelil a sluhü, 
povoldväni uöitelü, organisaci a ochranu 
porucil zakladatel krdlovskym misiodriitelüm 
V ten smysl, ie vykondvati maji Prazsti 


Johann Peter Graf Strakasche Aka- 
demie-Stiftung/) 

Johann Peter Graf Straka, Herr 
von Nedabilicz und Libcian^ geheimer Rath 
und Kämmerer, hat in seinem am 18. Fe- 
bruar 1710 errichteten, der Landtafel des 
Königreiches Böhmen unterm 10. October 1720 
einverleibten Testamente unter § 6 Über aller- 
höchste Erlaubnis vom 17. December 1709 
sein gesammtes Vermögen zu einem Fidei- 
commiss für das männliche Geschlecht der 
Straka von Nedabilicz bestimmt und im § 17 
dieses Testamentes für den Fall, als seine 
Vettern aussterben sollten, der gesammten 
weiblichen Linie der Straka von Nedabilicz 
ohne Unterschied des Grades den gemein- 
schaftlichen Genuss des ganzen Fidei- 
commisses für die Dauer von fünf JaJiren 
eingeräumt; nach Verlauf dieser Zeitdauer 
sollte gemäss § 18 des Testamentes dieses 
Fideicommiss auf Errichtung einer 
Akademie zur Bildung der armen 
Jugend des höheren Standes der 
Böhmischen Nation durch allerlei 
Unterricht und Übung venvendet 
werden. 

Gleichzeitig bestimmte der Testator auch 
den Platz für die Errichtung des AJcadefnie- 
gebäudes. 

Die Sorge für die Activierung und Ein- 
richtung der Akademie, die Aufnahme der 
armen Jünglinge aus dem Herren- 
tmd Ritterstande Böhmischer Na- 
tion, die Ordnung der Renten, die Fest- 
setzung der Ausgaben nach der Zahl der 
Stiftlinge, Be/imten, Lehrer und Diener, die 
Berufung der Lehrer, Organisierung und die 


*) Yiz stejnojmenne studentske nadäni pod 
5. 99 iohoto svazku. 


*) Siehe die gleichnamige Studenten-Stiftung 
unter der P. Nr. 99 dieses Bandes. 



342 Akademie Jana Petra hraljetc Straky. 


Johann Peter Graf Straka^sche Akademie. 342 


hejtfnanove nieststt bejsprastredm veäeni^ misto- 
drzitdoce ale po dyseni rady onech kofiecne 
rojshodotdni a nejrißssi vedeni. 


ZdtHozni slechtici meli Jen na vlasffii 
ulraiy do üsfavu pfijati byti, kdoz vsak 
prokdsali by liplnou chudobti, nieli slusnym 
jednastejnyni odevetn a ndlezitmi stravou ojxt- 
ifeni byti a cviceni pozivcdL 


BozmnozilaM by sc akadetnie, mohly by 
I deti zdmoznych rodicttv i cizozenicüv za 
priniefeny, ne pfenirsteny plat do akadetnie 
pfijaty bf^i. 

Stipendistunu kteru by nemeli zddnych 
prostfedkth ulozeno potize za povimwst za 
zaJdadfUde a jeho zemrde prdfelr r kapli, 
kterd se iez vysiarcii mela, po kazdodetitn msi 
svaie tri Otcemse a tdikel Zdrdvas Maria 
s poboznosti a hlasiti se pomodliti. 

Arcibiskupovi Prazsketnu vyhradU za- 
hktdatel prdvOj na choväni a pilnost stipcn- 
distil se vypidrati a podstatne pochybeni 
proti vife katolicke a ctjiostefn krdlorske 
mistodrzitdske katiceldfi Ceske aneb, kdyby 
snen^ zenisky shromdzden byl, r tomto 
pfednesti. 


V § 19, jyosledni rtde nstanoril zakla- 
datel ddle^ kdyby sid}stitnci zaioiend Teufen- 
bacliovskd akadetnie pro slechtice r Cechdch 
vymfefiim jedne vetve hrabat Trantmans- 
dorffskych^ a( jiz pfed fieb po zfizeni aka- 
detnie Strakovske zfizena byla*)^ zc md 
ustoupiti nadace jeho nadaci Tcnfenbachoiske 
a ze cely fideikotni^ md rozd^en byti na 
tri dily. 


Jednoho diln niilo dostat i se MHosrdnym 
brat f im v Praze pro neinocnv a nnzne lidi; 
druheho dilu meto ponziti se k zfizeni choro- 
bince pro chudy, k slouzeni neb k prdci ne- 
zpHSobily, vekent neb jinak wa tele a zdrari 
nedostedecf^y obecny lid ninzskeho jyohlavi 
V Praze. a tfetiho dilu k zfizeni spitdln pro 
osobif zenske a nalezence. rornez v Praze. 


ScJnitzhoheit übeiirug der Stifter den jewei- 
ligefi königlichen Statthaltern in der Art, 
dass die Prager Stadthauptmänner die un- 
miitdbare Leitung, die Statthalter aber nach 
Einholung des JRathes derselben die end- 
giltige Eidscheidung und die oberste Leitung 
ausüben soUteti. 

Bemittelte Adelige sdUten nur auf eigene 
Kosten in die Anstalt aufgetiommen werden^ 
icähretid die erwiesenermassen wahrhaft ganz 
armen Ufientgeltlich mit gleichförmiger an- 
ständiger Kleidung und geburlicher Kost 
versehen u:erdeti wtd Uuterricht geniessen 
solltefi. 

Ln Falle der Erweiterung dieser Aka- 
demie komüen aud* Kinder vermögender 
Eltern und von Ausländern gegen ein an- 
gemessenes, nicht überspanntes Entgelt Auf- 
nähme in der Akademie finden. 

Den unbemittelten Stiftungen wurde 
keine afidere Verpflichtung auferlegt, als für 
den Stifter und seifie verstorbene Freund- 
schaft in der zu erbauenden Capelle nach 
der täglichen lieiligen Messe drei Vater Unser 
ufid ebefisotiel Ave Maria andächtig und 
laut zu beten. 

Dem jetceiligen Erzbisdiofe von Prag 
räumte der Stifter das Becht ein, i'iber das 
Verhalten und den Fleiss der Stiftlinge 
Erkundigung einzuladen und wesentliche Ver- 
stösse gegen den katholischen Glauben und 
die fugemlen der Kanzlei der königlich 
Böhmischen Statthalter oder, tcenn der Land- 
tag versammelt sein sollte, in diesefn vorzu- 
bringen. 

Ln ß 19 seines Testamentes bestimmte 
der Stifter weiter. d€iss für den Fall, als die 
von dem General von Teufenbach durdt 
Substitution gestiftete Akademie für Adelige 
in Böhmen infolge Erlöschung einer gräflich 
Traututansdorfschen Linie, sei es vor oder 
nach Errichtung der Straka^sdicti Akademie, 
ins Ldfcn treten sollte*), seine Stiftung der 
TeufefdMch'schen zu weichen hätte «wrf das 
ganze Fideicommiss in drei Theüe zu 
theilen sei. 

Ein Theil icäre den Barmherzigen 
Brüdern in Prag für kranke fiwrf dürftige 
Leute zuzuwetiden, der zweite Theil zur Er- 
richtung eines Spitals für am^s, zum Dienen 
oder zur Arlßcit unfähiges, durch Alter oder 
sonst gebrechliches Gemeinvolk männlichen 
Geschlechtes in Prag, ufid der dritte Theil 
zur Errichtun{j eipies Spitals für Weibs-- 
jwrsonen und Fiftdlinge eltenfalls in Prag 
zu verwendni. 


^) Kadäni toto ale uebvlo u^kutecneno. 


♦) Diese Stiftung ist jedocb nicht in's Let»cn 
getreten. 


343 Akademie Jana Petra hrabeto Straky. 


Johann Peter Graf Straka'sche Akademie. 343 


Konccne svöfil zakladatel stavum hrd- 
lovsfvi Öeskeho zkaufndni tictü nadaimch. 

Takovy jest obsah posledni rüle Jana 
Petra hrah^te Straky, pokud zrizeni siechticke 
akadeinie se tykd, 

Boku 1771 zemrel posledni muzshj dSdic 
rodiny Strakovske a rokem 1776 skoncilo se 
p^tüete uziväni ßdeikomisu potoinstvem ^en- 
skym. 

Provedeni prirknnti a zajisteni svi- 
rcfiske pozüstalosti nadaci pfipadle uloieno 
hylo koniisi sestavene z rculüv guhernia, 
clenü koniise nadaöni a zemskych desk pod 
predsednictvim nejvyssiho ptirkrahiho. 


Az po rok 1780 naddni neprovädino; 
tehoz roku vsdk podSleno hylo k nejvyiHmu 
nafizeni (dvorni dekret ze dne 7. fijna 1780) 
z prijmü ^ladaönich sedm sttulujicich nada- 
cemi penöinlmi; v roce 1781 pozivalo jiz 
12 stipendistü pen^znich naddni po 150 zl. ; 
teze vyhody dostalo se roku toho i daUim 
10 iadatelüm navr^enym od stavovskeho 
ryhoru zeniskeho; do roku 1782 rozmnozen 
2>ocet nadancu na 45. 


Vedle dvarniho dekretti ze dne 27, eer- 
vence 1782 nafidilo Jelio Velicenstvi, äby 
poskytovala se z nadace teto i naddle sti- 
pendia a to die vüle zakladatelox^y mladym 
lidem z chudeho Öeskeho älechtictva, die ahy 
naddni tato neobmezovala se jen na mladiky 
studujici na universite Praiske, nyhri udMo- 
vala se i otiem Öechum z rodu slechtickeho, 
ktefi na jinych universitdx^h v zemich dkliö- 
vych studuji; soucasnö zvysen ohnos penei- 
nick naddni na 200 zL, a.i na 300 zl. 


Pozdiji predlozil Frantisek hrahö Kolo- 
vrat stavum nävrh na zrizeni siechticke aka- 
deniie, jei by vedle jinych dotaci vydrSo- 
rata se take z prijmü svM'cnskych statkü 
Strakovskych; snim dne 30. hfezna 1790 
usnesl se na tom, ie k ndvrhu tomiito doza- 
dati se jest povoleni ciswrskeho. 


Dvornim dekretem ze dne 28, riJ7ia 
1791 hylo alr vedle nejvyssiho rozhodnuti 
ozudmetio, ze nemd se prozatim o ndrrhu 


Schliesslich hat der Stifter den vier 
Ständen des Königreiches Böhmen die Prü- 
fung der Stiftungsrechnungen zugedacht. 

Dies ist der wesentliche Inhalt des Jo- 
hann Peter Graf Straka^schen Testamentes, 
insoweit dasselbe die Errichtung eifier Ade- 
ligen-Akademie betrifft. 

Im Jahre 1771 starb der letzte männ- 
liche Erbe der Straka^ sehen Familie, und im 
Jahre 177 G endete die fünfjährige Nutz- 
niessung des Fideicommisses für die weib- 
liche Descendenz. 

Die Durchführung der Einantwortung 
und Sicherstellung des der Stiftung anheim- 
gefallefien Fideicommissnachlasses wurde einer 
aus den Bäthen des Guberniums, den Mit- 
gliedern der Stiftungscommissian und der 
Landtafel unter dem Vorsitze des Oberst- 
burggrafen gebildeten Commission übertragen. 

Bis zum Jahre 1780 ist die Stiftung 
gar nicht in^s Lehen getreten; erst in diesefu 
Jahre wurden über allerhöchste Anordnung 
(Hofdecret vom 7. October 1780) sieben Stu- 
diei'ende mit Handstipendien aus den Stif- 
tungseinkünften betheilt; im Jahre 1781 
waren bereits 12 Stifflinge im Genüsse eines 
Handstipendiums jährlicher je 150 fl.^ sowie 
im gleichen Jahre noch 10 weiteren vmn 
ständischen Landesausschusse vorgeschlagenen 
Bewerbern dieselbe Begünstigung zutheil ge- 
worden ist; bis zum Jahre 1782 wurde die 
Anzahl der Stiftlinge auf 45 vennehrt. 

Laut Hofdecretes vom 27, Juli 1782 
ordnete Se. Majestät an, dass von dieser 
Stiftung auch fernerhin Stipendien, und 
zwar nach dem Willen des Stifters für die 
jungen Leute vom armen Böhmischen Adel 
zu verabreichen, dass dieselben jedoch flicht 
auf solche Jünglinge zu beschränken seien, 
tvelche an der Prager Universität studieren, 
sondern da^s dieser Stipetidien auch jene 
Böhmen von Adel theilhaftig werden sollen, 
die an anderen erbländischen Universitäten 
studieren; gleichzeitig wurde die Höhe dei^ 
Hand Stipendien auf 200 fl., beziehungsweise 
300 fl, erhöht. 

Späterhin stellte dann Franz Graf Kolo- 
wrat den Ständen den Antrag auf Errichtung 
einer adeligen AJcadetnie, tvelche neben anderen 
Dotationen hauptsächlich aus den Einkünften 
der Straka^schen Fideicommissgüter erhalten 
werden sollte; der Landtag fasste hierauf 
am 30. März 1700 den Beschlüsse über 
diesen Antrag die kaiserliche Bewilligung 
einzuholen. 

Mit dem Hofdecrete vom 28, October 1791 
wurde jedoch zufolge allerhöchster Eni- 
Schliessung bekannt gegeben, dass der Vor- 


.^4 Akademie Jana Petra hrabete Straky. 


Johann Peter Graf Straka'sche Akademie. 344 


Ha zfizeni slechtickeho äomu vycJiovdvacfho 
r Praze ddle jednati^ az hy staväm mozHO 
hylo nejakym uröitym fondein na zrizent 
dnmu iohofo se vykäzati; pcnczni siipendia 
züstala tedy i na ddle. 

Roku 1808 ddn byl ^wdnet k predlozeni 
rddneho nadaöniho listu Strakovsketn na- 
däni ku zfizmi akadeinie; k vyhotoveni tehoz 
doslo ale teprve nejvyäsim rozhodnutim 
ze dne 3. ünora 1814. 

Vedle tohofo listu nadaöniho ryhradilo 
si Jeho Veliöoistvo nejvyssi ochranu nadace ; 
peöe nadaöni stafky Okrouhliee, Liböany 
a Teplice, pak nadaini jistiny, je£ tehdy 
rffkr 109.156 zL 30 kr. dosdidy, ddle jnieno- 
r'äni HÜpendhitu prenechdno hylo mistodrziteli 
krdlovsfvi Öeskeho; od pripadu k pripadu 
nU'lo nie ryiddati se pro ndelovdni nadace 
ryHHtho srhvdhni. 


Hf)vnH mSly se rofni ncty sprdvi} 
Wühice zaHÜaii na dvo)*n\ kanceldr. 

Zdrfyi:en poniysletio v tonUo nadainim 
liHiu na jffikdzdni nadace, neJtli by Strakovskd 
akfulemie zfizena byla, clsafskemu konviktu, 
j/rti V Praze mH se zHditi; Hm ne^nHo na- 
fifaii idfJnych zmiln vc sprdvöjm^i nadaöniho 
n ivf zjfUHohu obsazovdni nprdzdnönych mht 
nfula/tnlt'h; niölo vkak dostati se hlechtickym 
HfipfmUHhan od zvldstnich mistrü vynöovdni 
r JazyrlrJif krcslenl a v tölocviku. 


HmiöaMW' dovolenoj (Jyy i na ddle a£ do 
otnieni elmfHkiho konvikfu^ pohid pfijmy 
nwlatf pHpoHHtt^ podölovdni byli stipendiemi 
mlndUi, ale jen takovl, ktefi na tuzeniskych 
unirerHitdch, lyeeirh nebo yymnasHch studuji 
n to Htudujir't rykkich skol stipendiefni po 
:iO0 zl. VUL m. a NtudujH yymnasijni na- 
darnni po 200 zL 

Pozdeji pfivWena nadace skufecne ku 
konviktu; v das zrukeni tohoto kotmktu 
(r srpnu roku 184H) udllelo se z nadace 
teto 62 mist. 

Po zruseni konviktu (1848) zmönöno 
naddni v naddni penej^ni, jakym dfire 
bf/valo. 

Na ryplneni rfde zakladatelovy v pH- 
r.inö zfizmi akadeniie bylo sice nökolikrdte 
pofnyslenOj ale vidy bez vysledku. 


schlaf/ zur Errichtung eines adeligefi Er- 
ziehungshames in Prag einstweilen auf sich 
zu beruhen habe, bis vofi den Ständest ein 
bestimmter Fond hiezu werde ausgewiesen 
werden können; es verblieb daher bei der 
Verleihung von Handstipendien. 

Im JaJire 1808 wurde die Vorlage eine.^ 
fihrmlichen Stiftsbriefes über die Strcdcdsche 
Akademiestiftung in Anregung gebraclä; die 
Ausfertigung desselben erfolgte jedoch erst 
mit allerhöchster Entschliessung 
vom 3. Februar 1814. 

Gemäss dieses Stiftsbriefes haben Sei fie 
Majestät sich den ohersten Schiäz dieser 
Stiftung vorbehalten, die Obsorge über die 
Stiftsgüter Okrouhlitz, Lipcian und Weckels- 
(lo^fi femer über die Stiftungscapitalien. 
welche damals die Höhe von 199.156 fl. 30 kr. 
erreicht hatten, dann die Ernennung dn- 
Stiftlinge dem jeweiligen Statthalter des 
Königreiches Böhmen Überlassen; es sollte 
jedoch für die Stiftungsverleihungen von Fall 
zu Fall die allerhöchste Genehmigung ein- 
geholt werden. 

Desgleichen sollten die jährlichein Rech- 
nungen über die Verwaltung der Stiftung an 
die Hof kanzlei gesendet werden. 

Zugleich wurde in diesem Stiftsbriefe 
in Aussicht genommen, diese Stiftung, bevor 
die Straka'sclie Akademie zu Stande käme, 
dem in Prag zu errichtenden kaiseriichm 
Convicte zuzuweisen, wodurch in der Admi- 
nistration des Stifttmgsvermögens und in der 
Besetzungsart der erledigten Stiftungsplätze 
keine Änderung geschehen sollte; nur solUefi 
die adeligen Stiftlinge in den Sprachen, im 
Zeichnen und in den gymnastischen Übungen 
durch besondere Meister untetTtchtet werden. 

Bis zur Eröffnung des kaiserlichen Con- 
vieles wurde gestattet, dass auch ferner so 
viele Jünglinge als die Einkünfte der Stiftutig 
zulassen, und nur solche mit Stipendien be- 
theilt werden, loelche auf inländischen Uni- 
versitäten, Lyceen oder Gymnasien studiereft. 
und zwar die in den höheren Studien mit 
300 fl. W. W. und jene in den Gymnasial- 
studien mit 200 fl. 

Später wurde die Stiftung auch wirk- 
lich dem Convicte einverleM, bei dessen Auf- 
hebung (August 1848) aus dieser Stiftutig 
62 Plätze dort zugetheilt waren. 

Nach der Aufhebung des Convides (1848) 
erfuhr diese Stiftung die Umwandlung in 
eine Handstipendienstiftung, irie sie 
es vordem gewesen war. 

Die Erfidlung des stifterischen Willens 
wegen Einrichtung der Akadetnie tcurde zirar 
einigemale in Anregung gebracht, jedoch stets 
ohne Erfolg. 


345 Akademie Jana Petra brabete Straky. 


Jobann Peter Graf Straka'scbe Akademie. 345 


Jiz rokul851 hyla vynosem c. k, mini- 
sterstva zäleiitosH duchovnich a vyuöovdni 
ze dne 20. duhna 1851 f. 2096 c. k. misto- 
drzitelstvi Öeskeniu, a od tohoio dopiseni ze 
dne 12. kvMna 1851 L 11906 tehdeßimu 
stavovskemu vyboru zeniskemu odporuöena 
k uvä^eni otdzka zrizeni siechticke akademie 
hrahite Straky. 

Stavovsky ryhor dal za odpovSd, ze 
vzhledem na penizni fond nefii jestä prihod- 
neho (^asHj aby zakladatelem zamyslend 
slechtickd akademie zrizena hyla, vsak ie 
zenisky vybor si toho velmi pieje, aby bud 
zalozenim nejakeho resetvniho fondu aneb 
jinym zpüsobem pro budoucnost aspon po- 
skytnuta byla moznost, aby vüle zaklada- 
telova rc svetn vlastnim püvodnim smerti 
CO mozno nejpfesneji spln^ni dosla a aby 
zemsky vybor spolupüsobiti mohl pH nikdej- 
Htm uvädini stipendistü do akademie, jez by 
vystrihajic se nedostatkü byvaleho konviktn 
düstojne fadila se k vzornym ustavüm po- 
dobneho druhu jinde jiz stdvajkim. 


V 

Hokxi 1867 konecnö asnesl se Cesky 
zenisky vybor vzhledem k priznivemu statu 
jmini nadadniho na tont, Se z pfcbytkü na- 
daöniho fondu vypoötinych asi na 40.000 zl. 
kaidoroönt ukladati se md polovice jakozto 
reservni fond ku stavbe a zaHzeni budovy 
akademie; k usneseni tomuto vyslovilo c. k. 
mistodrHtelstvi jakozto niad nadacni svüj 
sotihlas. 

Kejvyism rozhodnutim ze dne 19. ledna 
1877 bylo pouiiti reservniho fondu staveb- 
niho ku zrizeni üstavu pro vyuöovdni jizdö 
na konij sermovdni a tSlocviku Strakovskych 
stipendistü v Praze, na kteremz usnesl se 
sndm zetnsky v sezeni ze dne 11. dubna 1876, 
nejmilostiveji schvdieno. (Vyneseni mini- 
sterstva zdlezitosti duchovnich a vyuöovdni 
ze dm 22. ledna 1877 ö. 986.) 

Vynesenim vysokeho c. k. ministerstva 
zäleiitosti duchovnich a vyuöovdni ze dne 
24. prosince 1877 ö. 21.103 sdöleno bylo 
c. k. mistodrzitelstvi, ze necini se nämitek 
proti zakoupeni iisedlosti ö, pop. 128-111. 
V Praze (Jesuitskd zalirada), kterou zemsky 
Xiybor ku zHzeni hraböcich Strakovskych 
iistavü ku cviöeni z reservniho fondu staveb- 
niho koupiti zamySlel; usnesenim zemskeho 
snömu ze dne 19. rijna 1878 byla pak koupe 
tato tei schvdlena. 


II. 


Schon im Jahre 1851 wurde mit dem 
Erlasse des k. k. Ministeriums für Cultus und 
Unter-richt vom 20. April 1851 Z. 2696 der 
k. k.StatthaJtereiinPragyUndvon dieser mit 
Schreiben vom 12. Mai 1851 Z. 11.906 dem 
damaligen ständischen Ausschusse die Frage 
wegen Errichtung der gräflich Straka'schen 
Adelsakademie zur Erwägung empfohlen. 

Der ständige Ausselmss ertviederte dar- 
auf dass mit Rücksicht auf den Stand der 
Geldkräfte des Fondes der Zeitpunkt noch 
nicht gekommen sei, um die vom Stiftet' be- 
absichtigte Adelsakademie ins Leben zu 
rufen, der Landesausschuss jedoch den leb- 
haften Wunsch hege, sei es durch Gründung 
eines etwaigen Reservefondes oder in anderer 
Weise für die Zukunft wenigstens die Mög- 
lichkeit anzubahnen, dass der Wille des 
Stifters in seiner eigentlichen ursprünglichen 
Richtung möglichst genau vollzogen werde, und 
dass der Landesausschuss seine Mitwirkung 
der dereinstigefi Einführung der Stiftlinge in 
eine Akademie zuwenden werde, welche mit 
Vermeidung der Mängel des bestandenen 
Convictes sich anderorts bestehenden muster- 
giltigen Anstalten ähnlicher Art tmrdig an- 
reihen könnte. 

Im Jahre 1867 hat endlich der Böhmische 
Landesausschuss mit Rücksicht auf den 
günstigen Stand des Stiftungsvermögens den 
Beschluss gefasst, von den auf etwa 40.000 fl. 
berechneten iTberschüssen des Stiftungsfondes 
alljährlich die Hälfte zum Behuf e des Baues 
und d^r Einrichtung des Akademiegebäudes 
als Reservefond zurückzulegen, welchem Be- 
schlüsse von der k. k. Statthalterei als Stif- 
tungsbehörde zugestimmt wurde. 

Mit allerhöchster Entschliessung vam- 
19. Jänner 1877 tvurde die vofn Landtage 
in der Sitzung vom 11. April 1876 be- 
schlossene Venvendung des Reservebaufondes 
zur Errichtung einer Anstalt für den Reit-, 
Fecht- und Turnunterricht der Straka'schen 
Stipendisten in Prag allergnädigst genehmigt 
(Erlass des Ministeriums für Ctdtus und 
Unterricht vom 22. Jänner 1877 Z. 986). 

Mit dem Erlasse des hohen k. k. Mini- 
steriums für Cultus und Unterricht vom 
24. Becmnber 1877 Z. 21.103 wurde der 
k. k. Statthalterei bekannt gegeben, dctss gegen 
den vom Landesausschusse beabsichtigten 
Ankauf der Realität NC. 128 /HL in Prag 
(Jesuitengarten) aus dem Reservebaufonde 
zum Zwecke der zu errichtenden gräflich 
Straka^schen Exercitienanstalten keine Ein- 
wendung erhoben wird; mit dem Beschlüsse 
des Landtages vom 19. October 1878 wurde 
dieser Ankauf dann auch genehmigt. 

44 


ii AMZ0lfmU' Jana Vdrn lirab(*to Straky. 


Johann Petor Graf Straka'sche Akademie. 346 


C^fi^MHon zemskiho srnmu jse dm 

A *. '.^rrtiite li3S3 zahdjeno opet vyjedndväni 

* jfr't^ihi zrizeni hraheci Strakovskc aka- 

'»*> : tkfy^dfMväni hylo taJce vyhorew Ic Unmi 

' ' . i^^inrpfUffn proreileno, 

y^jry^shn rozhodnutim zft dne 
i, 'luhua 18H:1 rdcilo Jeho c, a l\ 
t ß/o^folffke Vrlicoisfvt, menic li- 
f*tf4H uadacni o nadaci Sfrakorske 
re due 3, dnora 1814 i nejvyssi rozhod- 
***0ii zf dne IfK ledna 1877 tykajici sc upo- 
ff^ß^ni reHfrvniho fomhi stavebniho nadace 
* 'f zriz^/ti ttsiarn cvicehmho t'C smyslu 
tfHrrhu. ha nem^ znnsky snöm krülovstri 
f 'i^kiho dne 20, rijna 1884 sc KSftesl, n ej- 
m ilofii ir ej i ff rh V dlif i v zdsade zr /- 
z^ fii n k n d e m i e jakozto nstavu rycliova va- 
ftho n rzdeldrariho pro vyssi stavy jineno- 
*oH^ho kraUßisivi z prostrcdkff nadacniho 
/ofidtt Sfrakwskelio (vyncseni c. k. mini- 
fi*:f4irn ztiU'i'doHii duvhiyvmch a v^nhwdm 
'i dne JO. duhnn 188r} L 607 2), 


/jiroitn vydid Jeho Kxcellcnci pan c, k. 
tfit/tUtr zdleiitosH duchovnich a vyucovdni 
//// zdklnd/t fujvyssiho zmocncni, jeho^ se 
wn donlalo^ dnlsi provddvcl ppedpisy, fide 
ae vifßtlnlitfnni, jvjt Jeho Velivcnsivn nejpom' 
kf'ni'i'i pre.duv.Heny hyly, 

Of/zrldste uloieno v, k. misiodrzitelsivi 
t f/jtrneordnl oryanisacnUh stanor pro nka- 
df'tfiii a sestaveni vyhorn za iteelem ihnio, 
r IdmniLt zasfottpeN mel hyti i vyhor zemsky 
I kni*:f'-arednsknp Prtüsky, 


r ff a n i s a v n l s tufiif timto zpu - 
Hohrm ryprarovaHf) , Jak dole ndsJeduje, 
H rh n d I e n hyl u ej m ilo s t i r ej i n ej- 
rysshii rozhodnuthn zr dne 2i), zdfi 
IHHU (rynos rysokeho tninisfcrstva zdlezi- 
iosli dnehovnkh a ryttvordnt zc dnc 29, zdfi 
JhH*J (\ lt)7lVJ); rozhodnuti o sfavbe hudovy 
ukddrmie, kferou^ nutno provesfi , jakot 
i o dohr ofevfent aküdemie ryhradil si Jeho 
litreUruei pan e. k. niinisfr zdlezifosfi dn- 
ihovulr.h a ryuvovdni, Vfi tom dluzno po- 
'.nawrnati, ir sfarha hitdory akadentie hlizi 
^r ji!: srfmu akonceni a ze poniysl! se na 
nirrirni akadentie rokrni 0^96, 


I ' prirlne n d r o k n n a n a d a c n t p o- 

f i t r k a r pilrinr d a h y p o } 1 1 k u jeho 
hudi.i itrrdrno: 


• • _ _ 

Über den Beschltiss des Landtages vofn 
30. Juli 1883 wurde die Verhandlung tcegeu 
Errichtung der gräflich Straka'schen Aka- 
demie wieder ernstlich aufgenomnten und 
von dem zu diesan Zwecke eingesetzten Comiti' 
auch durchgeführt. 

Mit allerhöchster Entschliessung 
vom 2. April 1885 haben Seine k. und l\ 
apostolische Majestät in Abände- 
rung des Stiftsbriefes der Straka- 
sehen Stiftung vom 3. Februar 1814 
und der allerhöchsten Efdschliessung vatti 
19, Jänner 1877, betreffend die Vertvendumf 
des Beservebaufondes dieser Stiftung zur 
Errichtung einer Exereitienanstalt^ im Sinnr 
des mit Beschluss des Landtages des König- 
reiches Böhmen vom 20, October 1884 ge- 
stellten Antrages g r u n d s ä t zl i ch d i e 
Errichtung einer Akademie als Er- 
ziehungs' und Bildungsanstalt für die 
höheren Stände des genannten Königreiches 
aus den Miiteln des Straka'schen Stiftungs^ 
fondes all er gnädig st zu genehmigen 
ger u h t (Erlass des Ministeriums filr Cultus 
und Unterricht vom 10. April 1885 Z. 6072J. 

Gleichzeitig hnt Seine Excellenz der Herr 
k, k, Minister für (^ultus m%d Unterrickf 
auf Grund der erhaltenen Allerltöchsteti Er- 
mächtigung die tveiteren Ausfährungs-Vcr- 
fiigungen, und zwar untei^ Festhaltung der 
Seiner Majestät allerunterthänigst vorge- 
tragenen Modalitäteti erlassen. 

Insbesondere wurde der k. k. Statthalterei 
die Ausarbeitung des Organisationsstatutes 
für die Akademie und die Einsetzung eines 
Comites zu diesem Zwecke aufgetragen, in 
weichein Camite auch der Landesausschuss 
und der Fürst-Erzbischof vo7i Prag vertreten 
sein sollten. 

Bas demgemäss ausgearbeitete unten 
folgende r g ani s a t i on s st at ut wurde 
mit allerhöch ster Entschl iessung 
vom 25. September 1889 (Erhiss des 
Ministeriums für Cultus und Unterricht 
vom 29. Septendjer 1889 Z. 19.739) 
allergnädigst genehmigt; die Ent- 
scheidung über den zu führendefi Bau des 
Akademiegebäudes sowie über den Zeitpunkt 
der Eröffnung der Akademie hat sich Seine 
Kxeellenz der Herr k, k. Minister für Cultus 
uphI Unterricht vorbehalten. Hiebei eri'dmgt 
noch zu bemerken, dass der Bau des AJca- 
demiegeMudes seiner Vollendung entgegen- 
sieht und die Eröffnung der AJcadetnie für 
das Jahr 1896 in Aussicht genoinmen ist. 

Was die A n sj) ruchsberechtig u n g 
bezüglich des Stiftungsgenusses^ 
dann die Dauer dessclhen anbelangt, ist 
Folgendes anzuführen: 


3J7 AkaUtmie Jana Pefra braUU 


Johann Pvler Graf Straka'sclie Akaai'i; 


347 


Vedle ville zaklmialelov ij maji 
nüro/c miti clttidi »iladici z pan- 
skeho n rytifski'ho stavn Ceskelio 
ndroda; tehoi iiäkledii jent dvomi dckrc/ 
rc dne 18. titfbna 1783, kterym die itejvyh- 
siho rozhodnuti vysloveno hylo, ie pottzc 
nUadici Ceskeho stnvu panskeho a riftihkeho 
zpAsobili jsüti k dosaien! nadace a ie jen 
l>fijimäni byti maji, pokiid se fyce v poii- 
vdni nadäni jMneckali se maji, kdoi prvni 
znämkoa z prospichu prokdzati xe mohou; 
nesämoinosti tiemä rozumeti se lipbiä ehu- 
doba, nybrz dostadi, nedostävd-li se rodicäm 
pH tiepatrnem jmini dostateönych prostiedkit 
ku ridildvdni diti s jkh stavem se srovnäia- 
jichnti, a je-li Jim vychovdni lofo pro pocef 
tUfi pfilis na u^tii. 


V priciu4 doby nntlacniho pohtkii, 
potfdtneho stdfi u sfudil ustatMi'iije zmininy 
dvorni dekret, ie nemäpoHtek nadaini trvati 
dele nei do nkwiCeni vsecli stttdii, jimi na 
unirersitdeh sp. vyuduje, a ze muie jii tehdy 
2>o6iti, kdyi chlapci nauUvse sc prcnim nor- 
mdlnim pfedm&üm, pfistoupi k pfiprave hi 
ryuSovdni v jazyku latinskSni, jei v dnihetn 
a ffetim roce normdlniho zpiisoltit vytiiova- 
ciho se poiim, lei hy chlapec nedosdhl 
Jeste osmeho rokii vikn sicho, kteryzto vik, 
Je-li > ostattii spAsobilosf, k viUi samezcHi 
vsctikych liboviilt Jeko Velif.vmfvo ustaiioriti 
rdcilo za tentÜH, od nvhoz pokitrk nadnrni 
jtociti mtlze. 


Zc zdsridnielt rozhodnidi nejryssiho lirndit 
7iiulacniho o dobii stiidii, in) kferou nadace, 
/liivaii mo}no, jakoi i o studtjiikh üstaiech 
vzhleilem na dosnienf pokiid .ie fyci- drUsi 
tizivdit! middci; bndii pri/iomeniito: 


Vynesenim mrnisterstra ri/ticovtini ze diir. 
■'l, Hjna 1859 C. 1570 udf.ieno poooleni po- 
zrcati nadace na realnyih a tpchnukyeh 
studiich, jakoi i na uciUstich horniclych, 
fiospoddfskych a Ipsniekijch. 

Vedle rozhndnnti nünisterstra i-//iiciirdiii 
ze dne 14. 6erveiu;e 18(0/ f. Hi'JS nemä sp- 
z pracidla poEivaieläm Strakoiskc timlacr 
dovolovati studövdnl soukrome. 

NejvißSim rnzhodnutim zp. dne 8. bfezna 
1870 rdütlo Jeho i: a k, apostolske Velifen- 
stvi n^milostiviji srhvdliti itsneseni zemskiho 
sn^nu knUovsffi Öeskelio ze dne 20. fijnu 

n. 


.1 » sp r u ch sherechtigt na eh d p m 
Willpn des Stifters sollen arme 
Jünylinyc aus dem Herren- nnd 
unterstände Jlöhmiseher Nation 
sein: derselben Anschatimiy ist das Hof- 
ilecret vom 18. April 1783, mit welchem i'dier 
allerhöchste ICnischliessunif attsf/esproclien 
tcurde, dass lediglich Jünglinge des Böhmi- 
schen Herren- und Eitferstamles für dir, 
Erlant/ttng der SfifUinf/ geeigmf, und dass 
nur die aufzuneltmen, Ijeziehungsweise im 
(renusse zu belassen sind, welche die erste 
Fortgaugsctasse auszuweisen vermögen ; dit: 
Mittellosigkeit ist nieht lUs vollkommene Är- 
mnth zu verstehen, sondern es genügt, wenn 
es den Eltern bei geringerem Vermögen au 
hinlänglichen Mitteln zur standesgenuisscn 
Erziehung ihrer Kiwier gebricht und diese 
ihnen negen der Anzald der Kijtder zu 
schwer wird, 

Hinsichtlieh der Hauer des Sti/fungs- 
genusses, des erforderlirhen Alters mul der 
Sttulien bestimmt das bezogene Ho/decret, dass 
der Sti/tungsgenuss nieht länger als bis zur 
gänzlichen Vollendung aller Studien, die anf 
Universitäten gelehrt werden, datiem nnd 
schon dann beginnen kann, wenn die Kmibcn 
nach erlernten ersten Normalyegensländen 
zu der im zweiten und dritten Jahre der 
Normallefirarl an/angenden Vorbereitung zur 
lateinischen Sprachlehre übertreten, es wäre 
denn, dass der Knabe das achte jahresalfcr 
noch nicht erreicht liiitte. welches Seine 
Majesttit bei vorhandener sonstiger Fälligkeit 
zur Vermeidung aller Willkürliehkcitcn tum 
Termiiitis. a quo der Sti/tungsgenuss an- 
fangen kann, zu bestimmen geruhten. 

Von den prindpiellen Entsclteidniii/ni 
der obersten StiftungsbekÖrde über die Stwlin,- 
zeit, während welciier die Stiftung ge.ntM.ti'ii 
werden kann, sowie bezüglich der Stuilirn- 
anstalten in Absicht auf die Erlangung, br- 
ziehungswcise den Fortgenuss der Slijtimg 
sind fügende anzuführen. 

Mit dem Erlasse des l'nferrichlsni'iii- 
steriums vimt 3. Octolter 1850, Z. 1570, wiinlv 
die Gestaltung des Bezuges iler Sfiftiunj in 
den lieal- uiul technischen Studien, sowie nn 
lierg-, land- uiul forstwirtschaftlichen Lelir- 
nnstulten au.ige-f prochen. 

Lauf Entscheidung des Untcrrichtsiiinii- 
steriums vom 14. Juli 1809 Z. 4(128 ist 
das Prirafstudium den Straka'schen Sf'ß- 
tingen in der Regel nicht zu gestatten. 

Mit allerhöchster Enf Schliessung '''nit 

8. März 1870 haben Seine k. nnd k. apu^fo- 

lische Majestät dem vom Landlage des Kmi'"!- 

reiches Böhmen in seiner Silzumj '-im: 

44* 



>;• 


348 Akademie Jana Petra hrabetc Straky. 


Johann Peter Graf Straka'sche Akademie. 348 


1* * 


•V' 


* - 


*v 




^ 


/. 






18ÖP, ic md 66 mist, pH hraheci Stra- 
kovsJce nadaci stävajicich, rozmnoziti sc na 
80 mist, ze systemisovati se mqji po- 
zitkem rocntch 500 zl. pro stipendisty vc 
skoldch nizsich a obnosem 600 zL pro sti- 
pendisty na sttidiich universitnich neb tech- 
nickych, na akademiich hospoddrskych, hör- 
nickych i lesmckych, jakoz i na üstavech 
uöitelskych a ze, jakoz samo sebou se roztimi, 
dostati sc md stipcndistüm i väech onöch 
vyhod, jake jiz tehdy byly stanoveny. 


Az do roku 1890 smÜi stipendiste, ktefi 
nadace dosdhli pfed roketn tfmto, navsth'o- 
vati kteryköliv tiizemsky üstav vyuöovaci, pro 
ktery nadace byla stanovena. 

Nejvyssim rozhodmitim ze dne 28. listo- 
padu 1890 rdcilo Jeho c. a k. apostolske 
Velicenstvo nejmilostiveji nariditi, ze vzhle- 
dein na zamyilene zfizeni hrahöci Strakovske 
nadace od stndijniho roku 1890/91 pocinajic 
ndileti jest uprdzdn^nd stiperidia penizni 
nadace Strakovske jen zdküm gymnasijnim 
a Jen do pocdtku semestrti, ktery s otevfenlm 
zfnin^ne akademie v jeden cas spadne. (Vy- 
neseni ministerstva zdlezitosti duchovnich a 
vyucovdni ze dne 8,prosince 1890 c. 24,478).*) 


V pficM prdva presentacniho a 
udileciho btidtz pfipomennto: 

Od dob, kdy pocalo udileni stipendii, 
zachovdvdn obyöej, zcstavovsky vybor zemsky 
Jeho c. a k. apostolskenm Velicenstvu cinil 
ternovff ndvrh. 

Svrchii zminenym dvornhn dekretem 
ze dne 18. duhna 1783 ozndtneno vedle nej- 
vyssiho rozhodnutf, zc züstati md stavov- 
skemu vyboru zemskemu ])rdvo ciniti ndvrh 
na obsazovdni mist nadacnich. 

Eovne^ uvedenym dvornim dekretem 
ze dne 28. rfjna 1791 pfizndno Ceskym 
stavüm prdvo jfnenovati osoby pro uprdzdnänd 
mista, jakoz i rozmnoziti poöet mist, ac-li 
mohou vykdzati, zc vynos nadace staci na 
rozmnozeni stipoidii. 


20. October 1869 gefassten Beschlüssen, dass 
die bei der gräflich Straka^ sehen Stiftung 
bestehenden 66 Plätze auf 80 Plätze ver- 
mehrt und dass dieselbeti mit d^n Jahres- 
gebüren von 500 fl. für die Stiftlinge in den 
niederen Schulen und mit 600 fl. für jene 
in den Universitäts-, technischen Studien, 
an den landtvirtschaftlichen, Berg- ufid Forst- 
Akademien, dann Lehrerbüdungs- Anstalten 
systemisiert und selbstverständlich den Stift- 
ungen auch alle jene Begünstigungen, tele 
sie damals schon festgesetzt waren, zutheil 
iverden sollen, die allerhöchste Genehmigung 
zu ertheilen geruht. 

Bis zum Jahre 1890 durften die Stift- 
linge, tvelche die Stiftung vor diesem Jahre 
erlangt hatten, sämmtliche inländische Lehr- 
anstalten, für welche die Stiftung bestimfnt 
war, besuchen. 

Mit allerhöchster Entschliessuttg vom 
28. November 1890 haben Seine k. und k. 
apostolische Majestät allergmdigst anzu- 
ordfien geruht, dass mit Rücksicht auf die 
in Aussicht stehende Errichtung einer Graf 
Straka^ sehen Akademie vom Studienjahre 
1890/91 an erledigte Handstipendien der 
Straka'schen Stiftung nur an Gymnasial- 
schüler und nur auf die Dauer bis zum Be- 
ginne des mit der Eröffnung der gedachten 
Akademie zusammenfallenden Semesters zu 
verleihen sind (Erlass des Ministeriums für 
Cultus und Unterricht vom 8. December 1890 
Z. 24.478).*) 

In Betreff des Präsentations- und 
V er leihung sr echt es muss Folgendes 
hervorgehoben werden: 

Seit dem Beginne der Verleihung der Sti- 
pendien wurde die Übung beoba^chtet, dass der 
ständische Landesausschuss Seiner k. und k. 
apostolischen Majestät einen Temovorschlag 
erstattete. 

Mit dem bereits bezogepien Hofdecrctc 
vom 18. April 1783 tvurde über allerhöchste 
Entschliessung bekannt gegeben, dass dem 
ständischen Landesausschusse das Vorschlags- 
recht zur Besetzung der Stiftungsplätze zu 
verbleiben hat. 

Mit dem ebenfalls bereits citierten Hof- 
decrctc vom 28. October 1791 wurde den 
Böhmischen Ständen die Benennung der 
Individuen zu den erledigten Plätzen, sowie 
die Vermehrung der Plätze selbst insoweit 
zugestanden, wenn sie auszuweisen verfnögefi, 
dass die Erträgnisse der Stiftung für diese 
Vermehrung zu reich en. 


*) Jakmile akademie otevfena bude, smeji 
Ptipendiste navstevovati jen gymnasia a vysoke 
skoly V Praze. 


*) Mit der Activierung der Akademie werden 
die Stiftlinge nur Gymnasien und Hochschulen in 
Prag besuchen dürfen. 


349 Akademie Jana Petra hrabetc Straky. 


Johann Peter Graf Straka'sche Akademie. 349 


NejvySsim rozhodniäim zc dnc 2^, brczna 
1799 nartzetw, ie predklddati nid zemsky 
vybor ndvrhy na udileni stipendia c\ Je. vldde 
ku schvdleni. 

Bohl 1801 vyslovili starove zenisti 
prosbu, aby viibec ternoveho ndvrhu zädano 
fiebylo a zemskemu vyboru udileno hylo ne- 
obmezene prävo obsazovati nadacl, jake sku- 
tecnS jiS po vice let vykonävah 

Dvornim dekretein ze dne 12. dubnu 
1807 vsak ustanoveno, ie vedle prdva vrchniho 
dohledu, pfislusejiciho Jeho c, a k. Veit- 
^enstvu, fia v3ecky nadace bez vyjimky pred- 
klddati se maß v§echny ndvrhy na obsazeni 
fiadaönich mist Strakovskych cestoti gubernia 
a spojene dvomi kanceldre Jeho Veliöenstvu 
k nejvyssimti potvrzeni; züstalo tedy pH 
dosavadnim obyöeji^ predklddati ternovy 
fzävrh. 


Nejvyssim rozhodnutim zedne 14. ledna 
1837 (dvorni dekret ze dm 20. ledna 1837 
c. 380) ddno zemskym stavüm na vedonii, 
Se nepirislusi jim prdva obsazovati mista 
nadaini. 

Zdroven ddn podnet k fizeni za üceleni 
sepsdni nove nadacni listiny, jez by tistano- 
venim poslednl vüle zakladatelovy a sku- 
tecnym pomirum vice vyhovovala ; fizeni toto 
bylo ale na pfdni stavovskeho vyboru zent- 
skeho zastaveno vynesenim ministcrstva vyuco- 
vdni ze dne 17. öervna 1851 c. 5827 a ne- 
dospelo az podnes k iddnemxi kotici. 


Kdyz nadace Prazskemu cisafskemu 
konviktu pfivtSlena hyla, pfistoupila jeste 
modißkace, ie pfeneseno udileni mist na- 
dacni ch na politicky lifad zemsky. 

Vedle vyneseni c. k. ministcrstva 
zdlez itosti duchovnich a vyuöovdni 
ze dne 2. öervence 1880 6.7833 (misto- 
driitelskc cislo 41.356) predklddati 
se maji opet ndvrhy na udileni na- 
dace VC smyslu ustanoveni listu 
nadacniho a die obyceje v letech 
1808 az 1850 zachovdvaneho jmeno- 
vanemu ministerstvu k opatfeni 
nejvyssiho schvdlcni. 

V pfiöinS jmint naddni a jeho 
sprdvy, zbyvd poznamenati, ie stavove 


Mit der allerhöchsten Entschliessung 
vom 22. März 1799 wurde angeordnet^ dass 
der Landesausschnss die Stiftungsverleihungs- 
anträge der k. k. Regierung zur Genehmi- 
gung vorzulegen hat. 

Im Jahre 1801 stellten die Landstände 
die Bitte, dass es von dem Temovorschlage 
ganz abkomme und dem Landesausschusse 
das uneingeschränkte Besetzungsrecht, wie er 
es durch fnehrere Jahre tha^sächlich ausge- 
übt habe, eingeräumt werde. 

Mit dem Hofdecretc vofn 12. April 1807 
wurde jedoch bestimmt, dass vermöge des 
Seiner Majestät zustehenden Rechtes der 
Oberaufsicht übei' alle Stiftungen ohne Aus- 
nahme alle Vorschläge zur Besetzung der 
Straka^schen Stiftungsplätze von dem stän- 
dischen Landesausschusse im Wege des 
Gubeniiums und der vereinten Hofkanzlei 
Seiner Majestät zur höchsteigenen Bestäti- 
gung vorgelegt werden sollen; es blieb da- 
her bei der bisherigen Übung des Terno- 
vorschlages. 

Mit allerhöchster Entschliessung vom 
14. Jänner 1837 (Hofdecret vom 20. Jänner 
1837, Z. 380) wurde den Landständen be- 
deutet, dass denselben ein Recht auf die 
Besetzung der Stiftungsplätze nicht zukömmt. 

Bei diesem Anlasse wurde die Verhand- 
lung wegen Verfassung eines neuen^ den 
Testamentsbestimmungen des Stifters und den 
thaisächlichen Verluiltnissen mehr entspre- 
chenden Stiftsbriefes angeregt, welche Ver- 
handlung jedoch über Wunsch des ständischen 
Landesausschusses mit dem Erlasse des 
Unterrichtsministerinms vom 17. Juni 1851, 
Z. 5827, eingestellt wurde uml bis heute 
nicht zur Austragung gelangt ist. 

Als die Stiftung dem Prager kaiser- 
lichen Convicte einverleibt tvnrde, ist noch 
die Modification eingetreten, dass die Ver- 
leihung der Stiftungsplätze der politischen 
Landesstelle übertragen wurde. 

Laut Erlasses des k.k. Ministe- 
riums für Cultus und Unterricht 
vom 2. 'Juli 1880, Z. 7833 (S tat th al- 
terei-Zahl 41.356), sind die Verlei- 
hung s vorschlage im Sinne der Stifts- 
brieflichen Bestimmungen und nach 
dem in den Jahren 1808 bis 1850 ein- 
gehaltenen Vor gange wieder behufs 
Einholung der allerhöchsten Ge- 
nehmigung an das genannte Mini- 
sterium zu leiten. 

Betreffs des Vermögens der Stif- 
tung und dessen Venvaltung, erübrigt 



• »«•j 


J&na Petra hrabete fjtraky. 


Juhann Peter Graf Straka'sche Akademie. 350 


^ 'Cf^.i ^ÄMfl -</• tijre vybor jimi zvoleny, jiz 
j?#r. «Li^W/r^rv«/ nadace znacneho vlivu na 
jmitmi se domähali. 


}9 


.« 


Drormim fhkrefetn ze dnr 3. kvHna 1777 
'U^iUf. ze mohou odvddefi se pcnize ze 
*i^9ikmt madai:ftkh prozatim, "nez nadace 
•j^xft^nena i/tidp, do pokladny stavovsJce 
^liorto deposiftim; jpoldadfia tiefnela vsak 
l^z poMtazu L'omiie /ufidacni niceho z toho 
r^darati. 


Dtomtm dekretem ze dne 18, dubna 
17f^^H ozf^imetio, ze die nejvyssiho rozhodnuti 
f^/tracoraii $e md re sprdve statku zpü- 
j^/^em do^avadnim a io die rüle zakladate- 
l//ry a jßfßd stdlym dohledem vyhoru zemskeho. 


Tflioz roku rmk pfestal stavovsky vyhor 
zetfuly reflle jiz citovaneho ctsarskeho re- 
ßJtrifMu ze dne 27. fijna 1783 existovati ja- 
kozto jfam^ßjftainn korporace a veskerä jeho 
iuferuia, tedy i sprdva nadace, pfesla na 
znnJiki gtihernium. 


Kdyi cisaf' Leopold IL vlddu na- 
ßdfmpU a Hiavovsky vybor zemsky roku 1791 
hyl re/iläitovdn, ustanoveno v pricine Stra- 
kornke nada/:e ii vyfizeni stiinosth predne- 
ß^enych ntavy (Jeskymi, nejvys^hn rozUodmäim 
ze dne 28. fijna 1791, ie vrätiti ^e maji 
Hfaryüm ntatky nculace teto a jich liplnä 
ffprära prxl tou podminkou, ie budou sprävii 
fßezplatnf. ohstardvati a kazdorocnö ticet 
kldHÜ; nejvyiiHi takove nafizenihylo fakc vy- 
zwu;ewf v denkdch zemskych pH statcich 
StrakovHkych. 


Xadacni listina z roku 1814 pfenusi 
Hicp peri statky nadadni a aktiv ni jistiny 
IUI misfodriitele Öeskeho; tim tiezmdnino vsak 
niceho re sprävö jmini, ponSvadz nadacni 
listimi ohsahuje take zase ustanoveni, ze ve 
sprdve jm/;ni midacniho stdti se ne)nu zddne 
zm^ny. 


Kdyz pak v lefcch 1830 ai 1839 
zvldstni stavovskd nctärna zfizemi byla 
a jednalo se o vylouceni stavovskych zdlezi- 
tosti z agendy licfdrny sfdtni, ustanovila 
dvorni kanceldf vynesenim ze dne 31. fijna 


schliesslich zu benierJcen, dass die Böhmischen 
Stmide, beziehungsweise der von iJm/m yc- 
tvählte Ansschuss gleich bei ActivierufUf der 
Stiftung auf die Vermögensverwaltung einen 
wesentlichen Einßuss geltend ^nachten. 

Mit dem Hofdecrete vom 3. Mai 1777 
wurde bewilligt, dass die von den Stiftungs- 
gutem eingehenden Gelder eifistweileti, bis 
die Stiftung zu Stande käme, in die stän- 
dische Cassa ad depositum abgegeben werdni 
kömien, tvelche jedoch ohie Anweisung der 
FundationS'Commission davon nichts zu ver- 
abfolgen hat. 

Mit dem Hofdecrete vom 18. April 178S 
wurde bekannt gegeben, dc^s zu Folge aller- 
höchster Entscidiessung die Administration 
der Güter auf die bisherige Art, und zwar 
nach dem Willen des Stifters unter der fort- 
tvähremlen Aufsieht des Landesausschusses 
fortzusetzen ist. 

In demselben Jahre hat aber der stän- 
dische Landrsaussehuss infolge des bereits 
wiederholt citierten kaiserlichen Re^criptcs 
vom 27. October 1783 als selbststämliyr 
Körperschaft zu bestehen aufgeldyrt und es 
giengen dessen Agetiden an das Landesguher- 
nium über, somit auch joie der Stiffungs- 
verwaltung. 

Nach dem Regierungsantritte Kaiser 
Leopold IL und der im Jahre 1791 erfolgten 
Reactivieru)ig des ständischen Landesaus- 
Schusses ivurde in Erledigutig der von den 
Böhmischen Ständen ct'hobenen Beschwerden 
mit allerhiklister Entschliessung votn 28. Oc- 
tober 1791 bezüglich der Straka' sehen Stiftung 
verfügt, dass die Güter dieser Stiftung und 
deren ganze Verwaltung den Ständen mit 
der Bedingung wieder zurückziigel)en sind, 
dass sie die Verwaltung unentgeltlich besorgen 
und dass einr alljährliche Rechnung gflcgt 
werde; diese allerhöchste Anordnung ivurdr 
auch in der Landtafel bei deti Straka' sehen 
Gütern in Evidenz gebracht. 

I)er Stiftsbrief vom Jahre 1814 über- 
trägt zwar die Obsorge der Stift^güter und 
der Activcapitalien dem jeweiligeti Statthalter 
von Böhnwn; dadurch änderte sich jedoch 
nichts in der Verwaltunr/ des Vermögens, 
weil dieser Stiftsbrief auch wieder die Be- 
stimmung enthält, dass in der Administration 
des Stiftungsvermögens keine Änderung ge- 
schehen soll. 

Als daher in den Jahren 1830 bis 183!^ 
eine eigene ständische Biwhhaltung organisiert 
wurde und es sich um die Atisscheidung der 
ständischen Geschäfte aus den Agendeti der 
Staatsbuchhaltung ha)idelte, entschied die 


351 Akademie Jana Petra hral>ete Straky. 


Johann Peter Graf Straka'sohe Akademie. 351 


lii39 c, 31.660, ze spräva nadacniho jmeni 
StrakovskehOj jakoi i üöetni kontrola zustati 
nui stavilm zetnsJcym a ie tito povinni maji 
hytl Jen na pozüdäni liöty doMady opaireyie 
jtredklddati k nahUdnntL 


Nyni ohndsi veskere jmeni nadavnt, 
spravovane zemskym rybof^eni, 3,015.991 zl. 
31 kr. 

Usnesenim zemskeho S'nenm ze dne 
20. Hjna 1869 (schvdlenym nejvyssim roz- 
hodnuthn ze dne 8. bfezna 1870) povoleno 
hi/lo rozmnozeni mist nadaönich na 80 a 
zvyseni roentho pozitku pro sifedni skoly na 
oOO zl. a jrro skoly vysoke na 600 zL 

Mimo roöni plat dostdvd se na po- 
zitek nadani pro vysoke skoly prlspövek na 
kolejne 21 zl., neho 42 zl., die toho zdali 
stipendista osvohozen od placeni poloviny 
skolniko platu, neb zdali vubec od placeril 
platu osvobozen neni; koneöne maji stipen- 
diste ndrok na bezplatne vyiieovani v telo- 
rviku, jizde na koni, sermovdni, plavdni, 
kresleni a tanci. 

Uskutecnenim akadetnie pfestane udi- 
Inii stipendii pe^i^znich a Jen ti podrli pe- 
ncini stipendia, kdoz dosfali jepfed studijnim 
rokem 1890/91. 

Aktivovdnim akademie nastane pdk 
platnosf ustanotent statutu organisac- 
n iho. 


Hofkanzlei mit Erlass vom 31. October 
1839 Z. 31.666 dass die Verwaltung des 
Straka'schen Sti/tungsvermögens, sowie die 
Eeehnungscontrole bei den Landständen zti 
verbleiben hohen und dieselben bloss über 
Verlangen die doctimentierten Rechnungen 
zur Einsicht vorzulegen gehalten sein sollen. 

Gegenwärtig beträgt das vom Landes- 
ausschusse verwaltete Gesammtvennö(/en der 
Stiftung 3,015.991 fl. 36 kr. 

Laut Landtagsheschluss vom 20. October 
1869 (genehmigt mit allerhöchster Entschlies- 
sung vmn 8. März 1870) wurde, wie bereits 
erwähnt, die Vermehrung der Sti/tungs- 
plätze auf 80 und die Erhöhung der Jahres- 
gebür für Mittelschüler auf 500 fl. und für 
Hochschülei* auf 600 fl. bewilligt. 

Ausser der Jahresgebür besteht der 
Stiftungsgenuss für Hochschüler in einem 
Collegiengeldbeitrage von 21 fl., beziehungs- 
weise 42 fl., je nacMem der Stiftling von 
der Zahlung des Unterrichtsgeldes zur Hälfte 
oder gar nicht befreit ist; schliesslich haben 
die Stiftlinge Anspruch auf die unentgelt- 
liche Ertheilung des Turn-, Reit-, Fecht-, 
Schwimm-, Zeichnen- und Tanzunterrichtes. 

Mit der Activierung der Akademie hört 
die Verleihung von Handstipendien auf und 
es bleiben nur diejenigen im Besitze der 
Handstipendien, welche vor dem Studienjahre 
1890/91 solche erhalten haben. 

Mit der Activierung der Akademie 
treten dann die Bestimmungen des Organi- 
sationsstatutes in Wirksamkeit. 


I. 

Zavef zakladatele viz pH studentskem nadani Das Testament des Stifters siehe bei der 

stejneho jraena c. 99. v tonito svazku na str. 59— ü-*. gleichnamigen Studenten-Stiftung unter Nr. 99 in 

diesem Bande auf Seite 59 — 69. 


( 


IX 


100 -h 10 Guhlen \ 
Stempel. / 


Wir Franz der Erste von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich ; König zu Jerusalem, 
Hungam, Böheim, Dalmatien, Slavonien, Galizien und Lodomerien; Erzherzog zu Oesterreich; 
Herzog zu Lothringen, zu Salzburg, zu Würzburg und in Franken, zu Steyer, Kärnthen 
und Krain; Grossherzog zu Krakau, Grossfürst zu Siebenbürgen, Markgraf in Mähren; 
Herzog zu Sandomir, Massovien, Lubliu, Ober- und Nieder-Schlesien, zu Auschwitz und 
Zator, zuTeschen und zuFriaul; Fürst zu Berchtoldsgaden und Mergentheim; gefürsteter 
Graf zu Habsburg, Kiburg, Görz und Gradiska; Markgraf zu Ober- und Nieder-Lausnitz 
und in Istrien; Herr der Lande VoUhynien, Podlachien und Brzesz, zu Triest, Freuden- 
thal und Eulenberg und auf der Windischen Mark, etc. etc. etc. 

Bekennen hiemit für Uns, Unsere Erben und Nachkommen öffentlich mit diesen 
Brief und thuen kund jedermann, dass Johann Peter Straka Herr von Nedabilitz und 


352 Akademie Jana Petra hra))ete Straky. Johann Peter Graf Straka'sche Akademie. 352 

Lipezaii, Herr auf Lipczan, Janowitz, Horniteplitz und Okrau[h]Utz, kaiserlich- königlicher 
wirklicher geheimer Rath und Kämmerer, in seinem untern 18'^"* Fehniar 1710 errichteten 
und der Landtafel des Königreichs Böhmens im Instrumentenhuch Numero 356 und 
IQten Octoher 1720 litera M 26 einverleibten Testamente sein gesammtes nach Berichtigung 
der Schulden und Vermächtnisse übrig bleibendes Vermögen zu einen Familienfideicommiss 
fiii- das männliche Geschlecht bestimmt und § 17 auf den Fall, als seine Vetter nicht 
mehr am Leben wären, den vorhandenen weiblichen Verwandten, gebomen Strakinnen von 
Nedabilitz, den Genuss desselben gemeinschaftlich auf fünf Jahre dergestalt eingeräumt 
habe, dass nach Verlauf derselben laut § 18 von diesen gesammten Fideicommiss- Vermögen 
in seinem in der Neuen Stadt Prag bei den Stadtmauern gelegenen Garten mittelst 
nöthiger Erweiterung des Gebäudes und Berufung versuchter Meister aus dem Auslande 
eine Akademie zur Bildung der Jugend von Armen höhern Standes des Böhmischen 
Stammes auf allerlei Unterricht und körperliche Uibungen unterhalten werden solle. 

Die Sorge fiir die Einleitung und Zustandbringung der Akademie als auch Ein- 
richtung der Renten der vorgedachten Fideicommiss-Güter nach Massgabe der Zahl der 
Jugend, Beamten, Meister und Bedienten, sowie die Aufnahme der Armen in die Akademie 
aus dem Herrn- und Ritterstande der Böhmischen Geschlechter überliess er dem dama- 
ligen und künftigen Statthalter des Königreichs Böhmen mit dem ausdrücklichen Beisatze : 
„Ich bedinge mir aber, dass ein solclier. der einige Mittel hat, in diese Akademie nicht 
anders, als auf seine Kosten aufgenommen werde, nur die ganz Armen, wenn ihre 
Mittellosigkeit erwiesen ist, sollen unentgeltlich mit gleicher anständigen Kleidung und 
gebürlicher Kost versehen werden, wie auch den Unterricht unentgeltlich geniessen; und 
weil den vorgesetzten Beamten, Meistern und Bedienten eine hinreichende Besoldung be- 
messen werden wird, so sollen sie von der armen Jugend kein, auch nicht das geringste 
honorarium unter Verlust ihres Amtes und Verstossung aus der Akademie annehmen''. 

„Sollte sich aber diese Akademie in der Art vermehren, dass auch Kinder ver- 
möglicher Eltern und der Ausländer darin aufgenommen würden, so sollen solche sowohl 
liir die Kost, als auch für die Exercitien und den Unterricht eine angemessene, jedoch 
nicht überspannte Zahlung leisten, welche besonders verrechnet und von einem «mderu 
Oberbeamten verwaltet werden wird." 

j Von der unentgeltlich zu verpflegenden armen adelichen Jugend aber verlangte 

i er, dass sie für ihn und seine verstorbenen Freunde in der Kapelle, welche ihr erbaut 

! werden wird, nach der täglichen heiligen Messe drei Vater unser und ebensoviel Ge- 

grüsset seist du Maria andächtig und laut bete. Er ermächtigte auch den jeweiligen 
Bischof zu Prag, dem Verhalten und der Lehre dieser Jugend nachzuforschen und, wenn 
derselbe etwas dem katholischen Glauben und der Tugend unanständiges fände (welches 
nicht zu leiden, sondern zu verbessern wäre), solches an gehörigen Orten, um gedachte 
Akademie in Aufnahme bringen zu können, vorzutragen. 

Endlich verordnet derselbe § 19, dass auf den Fall, als die von dem Generalen Freihemi 
von Teufenbach durch Substitution gestiftete Akademie in Böhmen mittelst Erlöschung 
einer gräflich Trautmannsdorfischen Linie, es sei vor der seinigen oder auch, wenn diese 
schon bestünde, eintreten sollte, seine Stiftung dieser altern und reicheren weichen und 
das ganze Fideicommiss in drei Theile getheilt, — ein Theil hievon zu den Barmherzigen 
Brüdern für kranke arme Leute, der zweite für arme zum Dienst oder der Arbeit un- 
fähige oder anderer Art am Leibe und Gesundheit mangelhafte gemeine Mannspersonen, 
und der dritte für arme Weibspersonen und Findlinge nach den daselbst ausnihrlicher 
gemachten Bestimmungen gewidmet werden soll. 

Nachdem Wir nun diese Stiftung in Unsern besondern Schutz genommen und die- 
selbe nach dem Willen des Stifters aufrecht erhalten wollen: so haben Wir sowohl die 
Ernennung der Stiftlinge als auch die Obsorge der Stiftsgüter Okrau[h]litz, Lipözan und 
Welckelsdorf, dann des in einmalhundert neunzig- neuntausend einhundeH fünfzig sechs 
, Gulden 30 Kreuzer Activ-Capitalien bestehenden Vermögens dem jeweiligen Statthalter 

des Königreichs Böhmen überlassen. 

Vermöge des Uns zustehenden obersten Schutzes über die Stiftungen behalten Wir 
Uns aber bevor, dass die Besetzung der von Fall zu Fall erledigten oder bei allenfallsiger 
Vermehrung des Stiftungsvermögens neucreirten Plätze Uns zur Begnehmigung vorgelegt 




353 Akademie Jana Petra hrabctc Straky. Jobann Peter Graf Straka^sclie Akademie. 353 

und die jährliche Bechnung über die Verwaltung des gesammten Stiftungsvermögens nach 
vorläufiger Revision der Böhmischen Provinzialstaatsbuchhaltung zur Bewährung der rich- 
tigen Fondsgebahrung an Unsere Hofkanzlei eingesendet werde. 

üibrigens wollen Wir, wie Wir es bereits untern 22**" April 1809 angeordnet haben, 
diese adelige Stiftung, bis nicht eine eigene Akademie fiir dieselbe errichtet sein wird, 
dem zu Prag zu errichtenden Convicte dergestalten zugewiesen haben, dass zwar in 
demselben die adelichen den nichtadelichen Stiftungen und Zöglingen in allen Stücken 
gleich gehalten, jedoch die adelichen in den Sprachen, Zeichnen und den gymnastischen 
Übungen durch besondere Meister unterrichtet werden, wodurch in der Administration 
des Stiftungsvermögens und der Besetzungsart der erledigten Stiftungsplätze keine Än- 
derung geschieht. 

Bis zur Eröffnung des Convictes gestatten Wir, dass noch ferner soviel Jünglingen, 
als die Einkünfte der Stiftung ertragen mögen, und nur solchen, welche auf inländischen 
Universitäten, Lyceen oder Gymnasien studiren und hierzu sowohl nach den allgemeinen 
Directivregeln als nach den besondem Erfordernissen dieser Stiftung geeigenschaftet 
sind, Handstipendien, und zwar denen aus den höhern Studienklassen mit 300 Gulden 
Wiener Währung und jenen aus den Gymnasialklasseu mit 200 Gulden, jedoch unter 
dem Vorbehalt vertheilt werden, dass die damit betheilten Jünglinge, falls sie am Tage 
der Eröffnung des Convicts aus was immer für Gründen zum Eintritte in dasselbe nicht 
geeignet befunden würden, auf den Stiftsplatz Verzicht thun müssen. 

Jeder Stiftling soll gehalten sein, täglich für den Stifter und seine Anverwandten 
drei Vater unser und drei Ave Maria andächtig zu beten. 

Endlich verordnen Wir, dass auf den Fall, wenn die in dem Strakischen Testament 
§19 erwähnte freiherrlich Teufenbachische Substitution eröffnet und somit die von dem 
letztem beabsichtigte adeliche Akademie in Böhmen zu Stande kommen sollte, nach dem 
Willen des von Straka dessen Stiftungsvermögen zu den drei in eben diesen Testaments- 
absatz bezeichneten wohlthätigen Zwecken verwendet werde. 

Solchemnach gebieten Wir hiermit gnädigst, dass diese Stiftung nach vorstehendem 
Inhalte von nun an und zu allen Zeiten bei ihren Kräften bleiben und erhalten, auch 
von niemanden darwider gehandelt, sondern vielmehr nach Thunlichkeit beschützt und 
befördert werden soll. 

Zur Bekräftigung alles dessen haben Wir von gegenwärtigen Stiftsbrief drei gleich- 
lautende Exemplare ausfertigen und davon eines dem Böhmischen Gubernium, das andere 
den Böhmischen Ständen, das dritte Unserer Staatshauptbuchhaltung in Stiftungssachen 
zur Aufbewahrung übergeben lassen. 

So geschehen in Unserer Oesterreichisch- kaiserlichen Haupt- und Residenz-Stadt Wien 
am dritten des Monats Februar im eintausend achthundert vierzehenten. Unserer Reiche 
der erblichen im zweiundzwanzigsten Jahre. 

Franz mp. 
(L. S.) ' Alois Graf von Ugarte, 

kuniglicher Böhmischer oberster und erzherzoglich 
Österreichischer erster Kanzler mp. 

Prokop Graf Lazanzky mp. 

Ad mandatum sacrae caesareae et regiae apostolicae Majestatis proprium. 

Johann Niklas Ritter von Pulpan mp. 


Original v c. k. mistodrzitelskem archivu v Praze. Original im k. k. Statthalterei-Archive zu Prag. 

n. 45 


vW Ak»Attait. ZJi 


OraAL^aeu suxi'^ 


■trcuÜMtivis-ätatHt 


akademii lirabete Strsky 

V Praie 


Graf Straka*8(dien Akademie 
ia Prap 


Tille Jana Ptrtn» trji-:<r ;-^ 
a iia Libcanefh. zr-n.-r ^ ' 
>e jineneni zaki-i-Li:--- '73;- 


Akademie hrab-r: 
sokou zäStitiiu J<-h'> 
Vfüeenstvi cisart jat' - 
ii:iil;u'e Strak(>T-ikt:-. 


5 I- 
^ -•.-.-=-i2_ I:; X^'Z^iraia dt-r teätamentari Fachen 

( Nr-fii -_■ .U:- i^i:^ .i** J-.Laiin Peter Grafen Strata. 
- iij,:-!ii_- H-rr:! i 1 N^Akbrlic und Libtan. wird eine 

■i'i N'ijr-r. de- Stifi*-r> tobn'nde .\kadeniit' 

- iTxi em- Li-. 

s 2. 

— : ;• ■: i'- Inr •■n»t' ?iraka"j<lie Akademie stclil 

;• >;.-?i-;:i- T:r.T-r d-eai Vi»-i.jnjert>n Schutze Seiuerk.uodk. 

1 ■ ■riLT.iz.-'T ap.>i-:./-is*'h-n )Lij>->tät des K&isers als ober- 

*:ra Sv-hirmh-rrm der Straka 'sehen Stiftana. 


t 


Akademii ridi jvli-mi ksrii-Hoa: 

Zemsky vybor krali>'i>i\i Orjkrh'^ 
i\ii siiti'iTU jiueni uaddtu±o a vi 
|iririiie akademie pniv,t, j.niJ t 
liliitii vvbraienä. 


tUv LeitnDg der Akademie steht einem 
(. Tiratorinm ij liui zu. 

Der Landeäausst^'husä des KÜnigreiche> 
Iv-LmpD besorgt die Verwaltung des Stif- 
laazsTtrrmvgeDs nnd übt beziiglirli der .\ka- 
dt-mie die ihm diesfalls in diesem Statute 
Tor behaltenen Rei'hte aus. 


Vrilini do/or nad akadeuiii j.-tk.»i i nad 
iiiuliiOniin fondeDi hraliete Sträky konä 
>ljltiii si>nivn dl«< tolu>, jak to narizuji z.-i- 
l,Miiy n /vhistni pn'di>isy toliolo staimu. 


S 4. 
Die Oberaufsicht über die Akademie 
stiwie über den Graf Straka'schen Stiftuiigs- 
tood wird Ton den Staatsbehörden nacii 
Massgabe der Gesetze und der in diesem 
Statute hierüber enthaltenen besonderen 
Bestimmungen ausgeübt. 


Akademie vjdiinje 
iiadnce hrabetc Strakv 
rii-<ti ehoTanrfl (-ä li). 


ä U. 


ryti'ikn jmöni 
l>l)itii jediie 


V akademii jsou ti'i katotrotiecliovanci'i: 

i-l chovaiici, ktefi obdrzi uele uiisto iia- 
daOni a tudiz v akademii /ceta bez- 
platnl /aopatfoviini a vychoTäväiii jsou ; 

''I c-liovanci, kteryni udeliije se poloviciii 
Stipendium, a kteii tudii platiti mnsi, 
pi>Kiid iiiidare u/i'vnji, poloviri platu 


Die .Vkademie wird aus den Erträgnissen 
lies Graf Straka'schen StiftungsvermÖgens 
und aus den Zahlungen eines Theiles dpr 
Züglinge erhalten. (§ Ü) 

8 6- 
Die Akademie nmfasst drei Kategorien 
von Zöglingen: 

aj Stiftliuge, d. i. solche, welche eiiieu 
ganzen Stiftuagsplatz erhalten und hje- 
nacli in der Akademie zur Gänze un- 
entgeltlich verpflegt und erzogen werden: 

li) Halbstiftltnge, d. i. solche, welchen ein 
halber Stiftungsplatz verliehen wird. 
welche sonach für die Dauer des Slif- 


355 Akaclonnk' Jana Petra bralW*te Straky. 


Johann IVtiT Graf Straka'sdie Akademie. 355 


rot-niho. vymerenebo choTancäm pla- 
ticim pri jich vstoupeni; 


c) chovauci platici, t. j. ti, kteri platf 
rocni plat, jaky kdy ustanoven jest. 

Jak yelky ma byti tento plat, usta- 
noviije 86 zaroven s vyro6nim rozpoötem 
akademie. 

§ 7. 
Celych mist nadacnicli krabete Straky 
jest ctyricet, polovicnich mist jest tficet. 

Tato mista nadacni obsadi se postupne 
die tobo, jak pfestavati budou posavadni 
stipeiidia v penezich vyplacena a mnoho-li 
nasledkem tobo z jmeni nadacnibo bude po 
ruce. 

Za pficinou uchazeni se o mista tato 
vypise se fadny konkurs. 

§8. ^ 

Celä i polovicni nadacni mista udeluje 
Jebo Velicenstvi cisar vzdy jednomu ze tri 
zadatelü, vyborem zemskym navrzenycb, 
kteri prostfednictvim c. k. mistodrzitelstvi 
V Praze c. k. ministerstvu kultu a vyucovani 
se oznami. 

• 

Nadacni mista Strakovska (celä i polo- 
vicni) raohou obdrzeti Jen ti zadatele: 

u) kteri chteji nastoupiti studia gymuasijni 

nebo Y nicb pokracovati; 
h) ktefi dosäbli jiz desäteho roku veku 

sveho, avsak neprestoupili rok ctrnacty ; 

c) kteri jsou katolickebo vyznäni näbo- 

zenskeho ; 
il) kteri pf edlozi pfimef ene doklady o svem 

mraynem chovani, a o tom, ze maji 

dostateöne pnpravne vzdelani; 
c) ktefi jsou telesne zdravi a vübec spü- 

sobili k pfijeti do üstavu vycbovacilio ; 

/) kteri jsou Kakouskymi obcany a prokazi, 
ze jejich rodiny nalezely nekdy k Ce- 
skemu stavu panskemu neb lytifskemu, 
pokud se tyce, ze mely prävo obyvatelske 
(inkolät) V kralovstvi Ceskem; 

g) kteri zpäsobem bodnovernym prokäzi, 
ze ani oni sami, ani rodice jejich ne- 
maji dostatecnycb prostfedkü k uhra- 
zeni nakladu na vychovani stavu jejich 
pfimefene. 

IL 


tungsgenusses die Hälfte des bei ihrem 
Eintritte tiir einen Zahlzögling festge- 
setzten Jahresbetrages zu entrichten 
haben ; 
c) Zahlzöglinge, d. i. solche, die die jeweilig 
vorgeschriebene Jahrespension erlegen. 

Der Betrag dieser Pension wird mit 
dem Jahrespräliminare der Akademie 
festgesetzt. 

Die Zahl der ganzen Straka'schen 
Stiftplätze beträgt vierzig, die der halben 
dreissig. 

Diese Stiftplätze gelangen nach Mass- 
gabe der durch den allmähligen Abfall der 
bisherigen Handstipendien verfügbar werden- 
den Mittel des Stiftungsvermögens zur Be- 
setzung. 

Zur Bewerbung um diese Plätze wird 
ordnungsmässig der (>oncurs ausgeschrieben. 

§ 8. 
Die ganzen und halben Stiftplätze 
werden auf einen Tema- Vorschlag des Lan- 
desausschusses, welcher im Wege der k. k. 
Statthalterei in Prag an das k. k. Mini- 
sterium für Cultus und Unterricht zu leiten 
ist, von Seiner Majestät dem Kaiser ver- 
liehen. 

Mit Straka'schen Stiftplätzen (ganzen 
und halben) können nur solche Bewerber 
betheilt werden, welche: 
a) die Gymnasialstudien beginnen oder 

fortsetzen wollen; 
h) das zehnte Lebensjahr bereits erreicht, 
das vierzehnte aber noch nicht über- 
schritten haben; 

c) dem katholischen Glaubensbekenntnisse 
angehören ; 

d) über ihr sittliches Verhalten und ge- 
nügende Vorbildung entsprechende Nach- 
weise vorlegen; 

e) körperlich gesund sind und sich über- 
haupt zur Aufnahme in ein Erziehungs- 
institut eignen; 

f) die Österreichische Staatsbürgerschaft 
besitzen und den Nachweis beibringen, 
dass deren Familien dem ehemaligen 
Böhmischen Herren- oder Ritterstande 
angehörten, beziehungsweise das Böh- 
mische Incolat besassen; 

g) in glaubwürdiger Weise darthun, dass 
weder sie selbst noch ihre Eltern zu- 
reichende Mittel zur Bestreitung der 
Kosten einer standesgemässen Erziehung 
besitzen. 

45* 



356 Akldemie Jana Petra hrabi'k Straky. 


Johann Peter Graf Straka'ache Akademie. 356 


§10. 
niorancüm platicim vyhradi se t aka- 
demü die toho, jak tomu doToH miato ajine 
pomery, uröity poöet mist, ktery ustanoTi' 
zemsl^ yjhoT k nävrhu kuratoria. 


Jako choTanci platici mohou byti pfi- 
jati Jen zsdatele, ktefi prokäzi podminky 
uTedene t § 9. pod lit. a) &i e) a ktefi se 
zaTÜzi k placeni pfedepsaneho ro^aiho platu 
(§ 6. sub c). Za stejnych jinak pomerü nä- 
lezi pfednosl prislulniküm teto zeme. 

O pfijeti takoTychto chovancui'ozhodujc 
k Oratorium. 

§ II. 

Rozmnozeni mist nadacnich z vlastiitcli 
prostfedkä Dadace hrabete Straky jakoz 
i z jinych venoTämneb nadacistäti semöze 
k naTrba zemskeho Tyboru a c. k. miato- 
drzitelstTi jeo se Bvolenim Jebo Velißenstvf 


§ 12. 
VKichni, kdo2 poiiv^i nadace hrabete 
Straky, pOTJnni jsou pomodliti se v kapli 
akademie po msi svate, jez kazdeho dne se 
tarn sl»u£iti ma, näbozne a hlasite tfikrät 
jOtte üäfi" a tfikrät „Zdrävas Maria" za 
zakladatele Dadace a jeho pfibuzne. 

§ 13. 
S akademit netii na ten cas zädny 
ÜBtav vyuCoTaci pfimo spojen. 

Chovanci povinni jsou naTstevovati ve- 
fejne listavy TyuCovaci', t akademii pak do- 
stävä He Jim od osob k tomu zpAsobilych 
tyu6oväni opakovaciho, däle vyufiuje se ja- 
zyköra, teloc^iku a jinym pfedmetöm, jeä 
kuratorium ustanovi. 

§ H. 
Vyuöofäiii na akademii budiz bezüjmy 
povinnosti k nävStevü vefejnych üstavö vy- 
u^oTacich tak zafizeno a obcovaci Jazyk 
budiz tak upraven, aby T^iclmi chovanci, 
kily^ absolTuji gymnasium, byli üplnemocni 
oboiL jazykA zemskych slovem i pismem. 


Mä-li »yu(^ovaei üstar, ktnry chovanec 
navätövovati chce (g 13.), byti üeskym ueb 


§ 10. 

Fiii' Zablzöglinge werden an der Aka- 
demie nach Massgabe des TerTügbaren 
Raumes und der sonstigen Verhältnisse der 
Akademie Plätze in jener Zahl offen gehatten, 
welche über Antrag des Curatoriums der 
Landesausschuss festsetzt. 

Als Zahlzöglinge können nur solche 
Bewerber aufgenommen werden, welche die 
im § 9 sub a) bis e) bezeichneten Erfor- 
dernisse nachweisen und sich zur Zahlung 
der vorgeschriebenen Jahrespension (§ 6subrl 
verpflichten. Unter gleichen Verhältnissen 
haben Angehörige des Landes den Vorzug. 

lieber die Aufnahme entscheidet daii 
Curatorium. 

§ 11. 

Eine Vennehruug der Stiftplätze aus 
den eigenen Mitteln der Graf Straka 'sehen 
Stiftung, sowie aus anderen Widmungen 
oder Stiftungen kann über Antrag des Lan- 
desausschusses und der k. k. Statthalterei 
in Prag nur mit Genehmigung Seiner Ma- 
jestät des Kaisers erfolgen. 

§ 12. 

Sämmtliche Graf Straka'schen Stiftbngc 
sind gehalten, in der Kapelle des Akadeniie- 
gebäudes nach jeder daselbst alltäglich zn 
lesenden heiligen Messe für den Stifter und 
dessen Verwandte drei „Vater unser" und 
drei „Ave Maria" andächtig und laut zu 
beten. 

§13. 

Mit der Akademie selbst steht derzeit 
keine Lehranstalt in unmittelbarer Ver- 
bindung. 

Die Zöglinge haben die öffentlichen 
Lehranstalten zu besuchen und erhalten tu 
der Akademie von hiezu geeigneten Per- 
sonen Wiederholungsunterricht sowie Unter- 
weisung in Sprachen, Leibesübungen und 
sonstigen vom Curatorium vorgezeichneten 
Fertigkeiten. 

§ 14. 

Unter Aufrechthaltung der Verpflich- 
tung zum Besuche der öffentlichen Lehr- 
anstalten ist der Unterricht an der ,Akade- 
mie so einzurichten sowie die Umgangs- 
sprache in derselben so zu regeln, das« sJle 
Zöglinge nach Absolvierung der Gymoa^i^' 
Studien beider Landessprachen in Wort und 
Schrift vollkommen mächtig werden. 

§ 15- 
Ob die Lehranstalt, welche derZögW 
besuchen will (§ 13), eine böhmische oder 


357 Akademie Jana Petra brabcte Straky. 


Johann Peter Graf Straka^sche Akademie. 357 


nemeckym, pak maji-li choyanci po odbytem 
gymnasiu konati svä studia na öeske ci ni- 
mecke universite neb na jinych skolach 
vysokych v Praze, züstaveno jest na vüli 
rodi^ü neb jich zastupcü. 

Eiere gymnasium podle Tolby tele clio- 
vanec naT^teTOvati mu, ustanovi riditel 
akademie. 


deutsche sein soll, dann ob die Zöglinge 
nach Absolvierung des Gymnasiums ihre 
Studien an der böhmischen oder deutschen 
Universität oder an anderen Hochschulen 
Prag's betreiben sollen, ist dem Willen der 
Eltern oder deren Vertreter anheim gestellt. 
Welches Gymnasium nach dieser Wahl 
der Zögling besuchen soll, bestimmt der 
Director der Akademie. 


§ 16. 
Vsichni chovanci povinni jsou bydleti 
V budove akademie pro ne urcene a rozd^li 
se die stafi a die rüznych studii na nekolik 
oddöleni, z nichz kaide jest pod stalym 
dozorem zvlaätniho prefekta. 

Chovanci ohdrii stravu v üstavu die 
zvlä§tniho fädu jidelniho a mimo to vSechny 
jine potfeby (prädlo, odev, äkolni knihy, 
rekvisity); nosi pfedepsany kroj üstavu; 
rovnez zaplati se za ne skoini plat (kolejne) 
a V nemocnici oSetfi je bezplatne lekaf od 
üstavu k tomu zfizeny. 


Kuratorium ustanovi, kterymi pfedmety 
mä chovanec, vstupuje v akademii, pro /a- 
cätek byti opatfen, neb jakou cästku pene- 
zitou mä, vstupuje v akademü, za tfmto 
ücelem sloziti. 

Chovanci zcela nemajetni, jimz bylo 
udeleno cele misto nadacnf, mohou k za- 
dosti sve sproäteni byti povinnosti, aby pfi- 
nesli sobe prvni vybavu, pokud se tyce, 
aby zaplatili za ni pfedepsanou cästku pe- 
nezitou. 

HIavni präzdniny urcene pro vefejne 
üstavy vyucovaci plati tez pro akademü. 

Präzdniny tyto maji vsichni chovanci 
akademie v kazdem pfipadS sträviti mimo 
üstav. 

Chovancum nemajetnym müze se po- 
skytnouti na dobu präzdnin z prostfedkü 
nadacnich mimä podpora penezitä. 


§ 16. 

Die sämmtlichen Z(')glinge haben in dem 
für sie bestimmten Akademiegebäude zu 
wohnen und werden nach Altersstufen und 
der Verschiedenheit ihrer Studien in mehrere 
Abtheilungen gereiht, welche unter bestän- 
diger Aufsicht je eines Präfecten stehen. 

Die Zöglinge werden in der Anstalt 
selbst nach der hiefür erlassenen Speise- 
ordnung verköstigt und mit allen sonstigen 
Erfordernissen (Wäsche, Kleidung, Schul- 
büchern, Requisiten u. s. w.) versehen; sie 
tragen die vorgeschriebene Institutskleidung, 
auch wird für sie das Schul- (CoUegien-) 
Geld bezahlt, und sie gemessen im Falle 
ihrer Erkrankung durch den für die Anstalt 
bestellten Arzt unentgeltlich die ärztliche 
Behandlung. 

Welche Gegenstände der Zögling beim 
Eintritte in die Akademie als erste Aus- 
stattung mitzubringen hat, oder der Betrag, 
welchen er für diesen Zweck beim Eintritte 
in die Akademie zu erlegen hat, wird vom 
Curatorium bestimmt. 

Ganz mittellose Zöglinge, welchen ein 
ganzer Stiftungsplatz verliehen worden ist, 
können auf ihr Ansuchen von der Beibrin- 
gung der ersten Ausstattungsgegenstände, 
beziehentlich von der Zahlung des hiefür 
festgesetzten Betrages befreit werden. 

Die für die öffentlichen Lehranstalten 
festgesetzten Hauptferien gelten auch für 
die Akademie. 

Diese Ferien haben sämmtliche Zög- 
linge der Akademie jedenfalls ausserhalb 
der Akademie zuzubringen. 

Dürftigen Stiftungen kann für die Ferien- 
zeit eine massige Geldunterstützung aus 
den Mitteln der Stiftung bewilligt werden. 


§ 17. 
Aby chovanec podrzeti mohl nadacnf 
misto V akademü, musi splniti podminky, 
8 kterymi uadace byla propüjcena, zejmena 
se vyi^aduje dostatecny prospech studii 
jakoz i pfimefene mravni choväni a obme- 
zuje se poziväni nadace z pravidla na räd- 
nou dobu studii. 


§ n. 

Der Foi*tgenuss des Stiftplatzes in der 
Akademie ist von der Erfüllung der an die 
Verleihung geknüpften Bedingungen, insbe- 
sondere aber von einem genügenden Stu- 
dienerfolge und entsprechender sittlicher 
Haltung abhängig und in der Regel auf die 
ordentliche Studiendauer beschränkt. 


358 Akademie Jana Petra liralx'te Straky. 


Johann Peter (traf Straka*scLe Akademie. o5^ 


Byl-li iiadanec vyloucen z Tefejnelio 
listavu vyucovaciho, ktery navstevuje, budiz 
kuratoriem ucinen navrh, aby byl propusten 
z akademie. VH chovancich platicich nafidi 
kuratorium toto propusteni ve vlastni pü- 
sobnosti. 

Aby nadaiiec nekteroii tridu neb ne- 
kteiy rocnik opakovati smel, müze v pfi- 
padech uvazeni hodnych kuratorium naxrb 
uciniti. 

navrhu tom rozhodne pak Jeho Ve- 
licenstvi cisaf. 

Pri chovancich platicich miize v pri- 
padech vzlaSte zavaznych udeliti toto povo- 
leni kuratorium samo. 

Kazdy nävrh na vylouceni nadance 
z akademie, jez ma vzdy za Uiisledek ztratu 
mista nadaöniho, budiz kuratoriem spolu se 
vsemi pfislusnymi spisy pfedlozen c. k. mi- 
stodrzitelstvi, aby prosti'ednictvim c. k. mi- 
nisterstva kultu a vyucovani vj-mohlo uej- 
vyssi rozhodnuti. 

Pri chovancich platicich rozhoduje o vy- 
louceni z akademie kuratorium ve vlastnim 
oboru püsobnosti. 

§ 18. 

Vystoupi-li nadanec z akademie dobro- 
volne, pozbyva tim vzdy zaroven take mista 
nadacniho. 

Ze zavaznych duvodü müze zemsky 
vybor k navrhu kuratoria nadancüm, kt^fi 
absolvovali gymnasium a zamysleji za sou- 
hlasu rodicü neb jich zastupcft pokracovati 
ve svych studüch mimo Prahu, k tomuto 
ücelu vyminkou povoliti dovolenou a ude- 
liti Jim na dobu teto dovolene z nadacniho 
jmeni akademie Stipendium na penezich nej- 
vySe äesti set zlatych rocne (600 zl.) az do 
ukonceni fiidnvch vvssich studii. 


Takoveto Stipendium na penezich vy- 
pläci se vzdy napf ed ve ctviiletnich Ihütach, 
pri cemz dluzno prokazati, ze splneny byly 
podminky pro nadance vübec pfedepsaue. 

§ 19. 

V pricine jednorocni dobrovolne sluzby 
vojenske jest povinnosti rodicu chovancovych 
neb jich zastupciV aby dorozumevse se 
8 inditelem ucinili potfebnii opatfeni die 
vAeobecnych pfedpisü v pricine te platnych. 


Wird ein Stiftliag aus der öffentlichen 
Lehranstalt, welche er besucht, ausge- 
schlossen, so hat das Curatorium seine Ent- 
fernung aus der Akademie in Antrag zu 
bringen. Bei Zahlzöglingen verfögt diese 
Entfernung das Curatorium im eigenen 
Wirkungskreise. 

Die Wiederholung einer Classe oder 
eines Jahrganges kann in berücksichtigungs- 
würdigen Fällen bei einzelnen Stiftungen 
vom Curatorium beantragt werden. 

Seine Majestät der Kaiser ent^heidet 
dann über den Antrag. 

Bei Zahlzöglingen kann diese Bewilli- 
gung in berücksichtigungswürdigen Fällen 
vom Curatorium selbst ertheilt werden. 

Jeder Antrag auf Ausschliessung eines 
Stiftlinges aus der Akademie, welche stets 
auch den Verlust des Stiftungsplatzes zur 
Folge hat, ist vom Curatorium der k. k. 
Statthalterei unter Anschluss der einschlä- 
gigen Akten zur Einholung der allerhöchsten 
Schlussfassung im Wege des L k. Ministe- 
riums für Cultus und Unterricht vorzulegen. 

Die Ausschliessung aus der Akademie 
verfügt bei Zahlzöglingen das Curatorium 
im eigenen Wirkungskreise. 

§ lö. 

Der freiwillige Austritt eines Stiftlinges 
aus der Akademie hat stets auch den Ver- 
lust des Stiftungsplatzes zur Folge. 

Bei rücksichtswürdigen Umständen kann 
ausnahmsweise solchen Stiftungen, welche 
das Gjrmnasium absolviert haben und mit 
Zustimmung der Eltern oder deren Stell- 
vertreter ihre Studien ausserhalb Prags 
fortsetzen wollen, zu diesem Zwecke vom 
Landesausschusse über Antrag des Curato- 
riums ein Urlaub ertheilt und für die Dauer 
der Beurlaubung ein Handstipendium im 
jährlichen Betrage von höchstens sechs- 
hundert (600) Gulden bis zur Beendiguug 
der ordentlichen höhereu Studien aub 
dem Akademie-Stiftungsvermögen zuerkanut 
werden. 

Die Anweisung eines solchen Handsti- 
pendiums erfolgt in vierteljährigen Antici- 
pativraten und gegen Nachweis der für 
Stipendisten überhaupt vorgeschriebenen 
Bedingungen. 

§ 19. 
In Betretf des Einjähi-ig-Freiwilligen- 
Dienstes haben die Eltern des Zöghng^ 
oder deren Stellvertreter die nötliigen Vor- 
kehrungen mit Vorwissen des Directors im 
Sinne der diesfalligen allgemeinen Normen 
zu treffen. 


359 Akademie Jana Petra hrabete Straky. 


Jobann Peter Graf Straka'sche Akademie. 359 


Spada-Ii doba jednorociii sluzby vo- 
jenske v cas fadnych studii, budiz da na 
chovanci na tento cas doYolena a biidiz mu 
udfeleno rocni Stipendium (§ 18). 


Fällt die Leistung des Einjahrig-Frei- 
willigen-Dienstes in die Zeit der ordentlichen 
Studien, so ist der Stiftung gegen Bezug 
des Handstipendiums (§ 18) für diese Zeit 
zu beurlauben. 


§ 20. ^ 

Kuratorium povolane k nzeni akademie 
(§ 3) skläda se: 

1. z presidenta, ktereho jmenuje Jeho 
Velicenstvi cisaf ; 

2. ze zastupce vLidy, ktereho ustanovi 
c. k. mistodrzitel ; 

3. ze zastupce knizete arcibiskupa 
Prazskeho ; 

4. z elena, ktereho nejvyssi marsalek 
kralovstvi Ceskeho z kruhu vynikajicich 
osobnosti v zemi na dobu tri let povohi; 

5. z referenta pro nadaci hrabete 
Straky v zemskem vyboru, pokud se tyce 
z clena zemskeho vyboru zeraskym yyborem 
k tomu ustanoveneho ; 

6. ze dvou skolnich odborniku jraeno- 
vanych c. k. ministrem kultu a vyucovani 
vzdy na dobu tri let. 

Öiditel akademie ücastnf se porad ku- 
ratoria s hlasem poradnim. 

V kuratoriu pfedsedii president a, je-li 
tento zaneprazdnen, vliidni ziistupce sub 2. 
uvedenv. 


§ 20. 
Das zur Leitung der Akademie (§ 3) 
berufene Curatorium besteht: 

1. aus dem von Seiner Majestät dem 
Kaiser ernannten Präsidenten; 

2. aus dem vom k. k. Statthalter be- 
stimmten Regierungsvertreter ; 

3. aus dem Vertreter des Fürst-Erz- 
bischofes von Prag; 

4. aus dem vom Oberstlandmarschall 
des Königreiches Böhmen aus dem Kreise 
hervorragender Persönlichkeiten des Landes 
auf drei Jahre bestellten Mitgliede; 

5. aus dem jeweiligen Referenten der 
Straka^schen Stiftung im Landesausschusse, 
beziehungsweise aus einem aus der Mitte 
des Landesausschusses dazu bestimmten 
Landesausschussmitgliede ; 

6. aus zwei vom k. k. Minister für 
Cultus und Unterricht auf je drei Jahre 
ernannten Schulmännern. 

Der jeweilige Director der Akademie 
wohnt den Berathungen des Curatoriums mit 
berathender Stimme bei. 

Den Vorsitz im Curatorium führt der 
Präsident und in dessen Verhinderung der 
sub 2 bezeichnete Regierungsvertreter. 


§21. 

Kuratoriu zvlaste nalezi: 
aj pecovati o presne zachovavani tohoto 
organisacniho statutu, vydati potrebna 
nanzeni k jeho provedeni a bditi nad 
plnenim danych predpisü; 


hj ustanoviti fad domaci jakoz i discipli- 
narni pfedpisy pro chovance; 

rj vykonavati moc disciplinarni v mezich 
püsobnosti pfiktizane kuratoriu iVidem 
disciplinärnim ; 

(1) ciniti nävrh na obsazeni mista feditele 
a ustanovovati prefekty jakoz i vsechny 
ostatni pro akademii potfebne sily 
ucitelske ; 

p) dati si pfedkladati zpravy a navrhy 
feditele akademie, kterez se tykaji za- 
sadnich otazek a bud je vyfizovati ve 
vlastnim oboru püsobnosti, neb pfedlo- 


§ 21. 
Das Curatorium hat insbesondere: 

a) für die genaue Befolgung dieses Orga- 
nisationsstatutes Sorge zu tragen, die 
zur Durchfuhrung nothwendigen Be- 
stimmungen zu treffen und die Beob- 
achtung der erlassenen Vorschriften zu 
überwachen ; 

h) die Hausordnung festzustellen und die 
für die Zöglinge erforderlichen Disci- 
plinarvorschriften zu erlassen; 

c) die Disciplinargewalt nach Massgabe 
des in der Disciplinarordnung dem Cu- 
ratorium eingeräumten Wirkungskreises 
auszuüben ; 

(1) den Vorschlag zur Besetzung der Stelle 
des Directors zu erstatten und die 
Präfecten, sowie alle anderen für die 
Akademie nothwendigen Lehrpersonen 
anzustellen ; 

e) Berichte und Anträge der Akademie- 
direction, welche principielle Fragen 
zum Gegenstande haben, entgegenzu- 
nehmen und selbe entweder im eigenen 


l 




360 Akademie Jana Petra hrabete Strakv. 


Johann Peter Graf Straka'sche Akademie. 3G0 


i. 




V 


ziti je die toho, kam nalezi, prislus- 
uemu üfadu (mistodrzitelsvi, zemskemu 
vyboru) ; 

fj pfedkladati kazdeho roku na zaklade 
dokladü od riditelstva sd61enyeh, jakoz 
i na zaklade ylastnich zkusenosti c. k. 
mistodrzitelsvi i zemskemu vyboru 
zprävu o stavu akademie, pak o vsecli 
zälezitostech akademie, jez tykaji se 
zdaru a zdokonaleni üstavu; 


g) opatriti ceho tfeba, aby naskytujici se 
vady byly uklizeny a v pficine zmeny, 
pokud se tyce opraveni dosavadnich 
zarizeni ciniti vhodne navrhy pfislus- 
nemu üradu die toho, kam vec nälezi 
(mistodrzitelstvi, zemskemu vyboru). 


Wirkungskreise zu erledigen, oder je 
nach dem Gegenstande an die compe- 
tente Behörde (Statthalt^rei, Landes- 
ausschuss) zu leiten; 

f) auf Grundlage der von der Direetion 
zu erstattenden Nachweisungen, sowie 
auf Grund der eigenen Wahi'nehmungen 
alljährlich über den Zustand, dann über 
alle auf das Gedeihen und die Vervoll- 
kommnung der Anstalt bezugnehmenden 
Angelegenheiten der Akademie einen 
Bericht an die k. k. Statthalterei sowie 
an den Landesausschuss vorzulegen; 

(/) wegen Abstellung vorgekommener Un- 
zukömmlichkeiten das Geeignete zu 
verfügen, sowie wegen Aenderung, be- 
ziehungsweise Verbesserung der beste- 
henden Einrichtungen geeignete Vor- 
schläge je nach dem Gegenstande an 
die competente Behörde (Statthalterei, 
Landesausschuss) zu erstatten. 




§ 22. 
Pro bezprostfedni fizeni akademie sme- 
rem didaktickym, paedagogickym jakoz i ho- 
spodarskym ustanovi se fiditel, jemuz pod- 
fizeny jsou veskere osoby pri akademii 
ustanovene a ostatni sluzebni jakoz i väichni 
chovanci akademie. tleditele jmenuje Jeho 
Velicenstvi cisaf k navrhu kuratoria, kterv 
pf edlozi se prostfednictvim zemskeho vyboru 
a c. k. mistodi'zitelstvi c. k. ministerstvu 
kultu a vyucoväni. 


§ 23. 
Obor püsobnosti riditele vymeren jest 
instrukci, kterou kuratorium navrhne a c. k. 
mistodrzitelsvi po vyslechnuti zemskeho vy- 
boru c. k. ministerstvu kultu a vyucoväni 
ke schvaleni pfedlozi. 


tliditeli naleii zejmena: 

a) aby üstav v üfedni sprave zastupoval 
a to pecoval, by zevrubne setfeno 
bylo vsech normalnich pfedpisü pro 
akademii platnych; 

h) aby sestavoval kazdorocni rozpocet aka- 
demie ; 

c) jemu vyhradne nalezi, aby v mezich 
povoleneho rozpoctu penize poukazoval ; 

(1) aby cinil navrhy ve pficine pfijeti cho- 

vancü platicich; 
e) aby vykonaval disciplinämi moc nad 

personalem vyucovacim, spravnim a slu- 


§ 22. 

Zur unmittelbaren Leitung der Aka- 
demie in didaktisch-pädagogischer und öko- 
nomischer Beziehung wird ein Director be- 
stellt, welchem alle au der Akademie be- 
stellten und bediensteten Personen ebenso 
wie sämmtliche Zöglinge der Akademie 
untergeordnet sind. Der Director wird auf 
Vorschlag des Curatoriums, welcher im Wege 
des Landesausschusses und der k. k. Statt- 
halterei an das k. k. Ministerium für Cultus 
und Unterricht zu leiten ist, von Seiner 
Majestät dem Kaiser ernannt. 

§ 23. 

Der Wirkungskreis des Directoi-s ist in 
der Instruction vorgezeichnet, welche vom 
Curatorium zu entwerfen und nach Anhörung 
des Landesausschusses von der k. k. Statt- 
halterei dem k. k. Ministerium für Cultus 
und Unterricht zur Genehmigung vorzu- 
legen ist. 

Insbesondere hat der Director: 

a) die Anstalt geschäftlich zu vertreten 
und für die genaue Befolgung aller für 
die Akademie geltenden Normalvor- 
schriften unmittelbar zu sorgen; 

b) den Jahresvoranschlag der Akademie 
zu verfassen; 

c) innerhalb des genelmiigten Jahresvor- 
anschlages das ausschliessliche Anwei- 
sungsrecht zu üben; 

(1) Vorschläge zur Aufnahme von Zalil- 

zöglingen zu erstatten ; 
e) die Disciplinargewalt gegenüber i^^ 

Lehr-, Verwaltungs- und Dienstpersonale 


361 Akademie Jana Petra hrabetc Straky. 


Johann Peter Graf Straka'sclie Akademie. 361 


zebnim y mezech püsobnosti fiditeli 
Yjkazane a podle ustanoyeni domdcilio 
fadu; 

f) aby V pfipadech neodkladne potfeby 
cinil prozatimna opatfeni, k Dim2 tfeba 
vymoci dodateöneko schvaleni. 

S 24. 

l^iditel musi byti Ilakouskym statnim 
obcanem a musi miti takove vedecke vzde- 
läni, jake se vyzaduje pro üfad ucitelsky 
na stfednich neb vysokych §koläch, neb ke 
vstoupeni do statni sluzby politicko-admini- 
strativni. 

ßovnez prefekti musi byti Rakouskymi 
statnimi oböanv a musi miti zpAsobilost 
k üfadu ucitelskemu pro äkoly stfedni aneb 
doktorät präy nebo filosofie. 

§ 25. 

E obstarävani zälezitosti hospodäfskych, 
ke spraye pokladny a üetfi ustanoyi se 
sprayce domu, podfizeny riditeli. 

Potfebnou instrukci pro tohoto sprayce 
vyda kuratorium a schyali ji zemsky yybor. 

Sprayce domu jakoz i sluzebnictyo usta- 
noyuje vybor zemsky k nayrhu riditele. Pri 
ustanoyoyani sluliü akademie seth' se pfed- 
pisü platnych y pricine ustanoyoyani sluhü 
zemskych. 


§ 26. 

liiditel, prefekti, sprayce domu a ye- 
skere definitiyne ustanoyene sluzebnictyo do- 
stayaji sluzne, ysickni ostatni ucitele, lekaf 
domaci a ostatni sluzebnictyo domaci od- 
menu nebo mzdu. 

Platy osob ustanovenych jak yelike 
byti maji, urcuje zemsky yybor k niWrhu 
kuratoria. 

äiditel slozi pfisahu u c. k. mistodrzi- 
telstyi. 


innerhalb des für den Director yorge- 
zeichneten Wirkungski'eises und nach 
Massgabe der Haus-Ordnung zu hand- 
haben ; 

f) in strengen Bedarfsfällen proyisorische 
Verfügungen gegen Einholung nach- 
träglicher Genehmigung zu treffen. 

§ 24. 

Der Director niuss Österreichischer 
Staatsbürger sein und jene wissenschaftliche 
Befähigung besitzen, welche für das Lelu- 
Amt an Mittelschulen oder an Hochschulen, 
oder aber zum Eintritte in den politisch- 
administratiyen Staatsdienst gefordert wird. 

Desgleichen müssen die Präfecte Öster- 
reichische Staatsbürger sein und die Lehr- 
befähigung für Mittelschulen oder das Doc- 
torat der Rechte oder der Philosophie be- 
sitzen. 

§ 25. 

Zur Besorgung der ökonomischen An- 
gelegenheiten, der Cassa- und Rechnungs- 
führung wird ein Hausverwalter bestellt und 
dem Director untergeordnet. 

Die erforderliche Dienstinstruction für 
denselben wird yom Curatorium mit Geneh- 
migung des Landesausschusses erlassen. 

Die Bestellung des Hausverwalters sowie 
des Diener-Personales steht dem Landes- 
ausschusse über Antrag des Directors zu. 
Bei der Bestellung von Dienern der Aka- 
demie haben die für die Anstellung der 
Landesdiener geltenden Normen Anwendung 
zu finden. 

§ 2r,. 

Der Director, die Präfecte, der Haus- 
verwalter und das gesammte definitiv an- 
gestellte Dienstpersonale beziehen Gehalte, 
alle anderen Lehrpersonen, der Hausarzt 
und das sonstige Hausdienstpersonale Ho- 
norare, beziehungsweise Löhnungen. 

Die Höhe der Bezüge der Angestellten 
wird über Antrag des Curatoriums vom 
Landesausschusse festgestellt. 

Der Director wird bei der k. k. Statt- 
halterei beeidet. 


§ 27. 

Närok na platy zaopatfovaci a na od- 
bytne pro sehe i pro rodiny sve maji: 

fieditel, oni prefekti, kterym vyslovne 
pfifknut jest närok na pensi, sprävce domu 
a definitiynfe ustanovene sluzebnictyo. 


U. 


§ 27. 

Auf Versorgungsgenüsse und Abferti- 
gungen für sich und ihre Familien haben 
Anspruch : 

Der Director, jene Präfecte, welchen 
die Pensionsfähigkeit ausdrücklich zuge- 
sprochen wird, der Hausverwalter, sowie das 
definitiv angestellte Dienerpersonale. 

46 


;K;2 Akadpinip J«ns Pplra IimUf»- Strakv. 


.Inliftl 


I Vei-r Orftf Slrnlt»'««^« Ak 


'rvlo platy ziitnititi\jvai;i vynit-fuii li tidili 
se lUe vydaiiycii zemskyin vyliorum pfedpiau, 
jei prdve tohn tasu plati pro zemske i'iicd- 
iiiky a sluhy s tou toliko zmöimu, /.e v pri- 
cini' prAva fiditele a prefektü k Tyslu/mimu 
plati pi'edpis |iro prol'fissory atrttliiicli skul. 
(He nehoi tri let.i slu:^eliiii v lii-udu iiOit*.'!- 
skem liplne stnivenä pocitaji nc zu ftji'i 
leta sluiby, däle ie pro sluzeliiiktT« plati 
tyteä pfedpisy jako pro lifadui sliiiiy zemske 
:t ie se prefektöm pfi povoliiTäiii ponsp pfi- 
c'itA ('as Ntriivcny vc sluzbi'' prinisonii iin 
iikademü. 


§ 2S. 
Vyrociu rozpofty imdaf-nilin Ibndu liru- 
liete Straky jako2 i aJcademie hrabete Straky 
predklädä zemsky vybor c. k. mistodi-ifitelstvi 
k imblednuti. zäverky lit-tw pak temiiz k pro- 
/kuumäni a sclivnleiii. 


Die iJcrL-L'liiiuiig und Ziierken 
Viiraiirgungtigenüssp erhilgt iiac 
Landesausschusse jewi-Uifr für La 
iiiirl Pieiier vorgexpiclineteri N'on 
mit der Abänderung. ii:iss dJt 
fähigktfit für den Dircitor itii.i i 
sirli nach der fiir ^liil'-l-rliii 
geltenden Norm riclitet, wimaoli 
Lehratnte vollkuuinien vuUstrec 
jahrö als vier Dienstjabre aiizuri 
ferner dass für das Hienerpersoi 
i\u- Amtadit>ner di's Landesdien 
s(4ini;bc'iie]i Nürmeii sin geUcu 
danH den l'rat'i-ctpn, die in pr 
Dieiistleiatuiig au der Akadem' 
Dienstzeit bei Zuspruch der PM 
mit angerechnet wird. 

Die jälirlicliun Voran 
Stroka'schen SliFtiingsfond^s { 
ätraka'schen Akadeiuif; eiiid der 
lialttiFfi vom Landesansschusse i 
und die Keclimingsabschlüsse z 
und Geiiflunifjnug vorzulegen. _ 


ftiditelslviii] [loitinpaicli uimiii ir. 
kflUu u vyiiCovftiii Vi- Viiliii diiü I 
ovpfvny opit V e. k. miatodrütclskem a 


Von .lüi' llürs».(.trv-l);i'>.>ciiun «I 
!i[«riuniH iTir Ciiltus iinü I.nlerripht 
n. Ootober 1889 begUubi^ Ah»i>lu 
Stattlialt^rei-Arcbive /u Pfug. 


B. 


Urkunden 

ühcr ciniffc hei dein fürsterzhischöf- 
/ichen Priesterseminar in Prag !>€- 
stehende, in der Zeitperiode von 1700 bis 
1754 errichiete Studenten-Stiftungeii, soiveit 
die Urkunden id}er dieselben ermittelt werden 
konnten.*) 


Listiny 

ve pf'icinö nZkolika stndentskych naddnij jez 
zHzena hyla v dob6 od rokn 1700 do roku 
1754 a pfi kniieeim arcibiskupskem 
seminäri pro kneze v Praze se nachd- 
zeji, pokud totiz listiny ty mohly byti vy- 
jmtrdny, *) 


ITO. 

1721 

November 8. listopadu. 

P. Jodok Adolph Hellmannsctie Stu- Studentske nadani P. Jodoka Adolfa 

denten-Stiftniig. Hellmanna. 


I. 

Ego Antonius Kippeli, sacrosanctae theologiae licoutiatus, iustituti cleric[orum] 
So[cietatis] in com[munit€ate] viv[entium] praeses supremus, insuper ego Joannes Christo- 
pliorus Hunolt, sacrosanctae theologiae et juris utriusque candidatus, ejusdem instituti 
])er regnum Bohemiae praeses et seminarii Pragensis regens, hisce notum facimus, quod 
plurimum reverendus, nobilis et clarissimus dominus Jodocus Adolphus Hellmann, sacro- 
sanctae theologiae licentiatus, parochus in Si'dl dioecesis Chijemensis, ex libera volun- 
tate et filiali afi'ectu erga nominatum institutum seminario nostro Pragensi duo millia 
florenormn Rhenanorum extradiderit, sub hac tarnen expressa obligatione, ut quamdiu ca- 
pitale hoc 1 millium seminarium praedictum possederit, semper unus ex supra nominati 
admodum reverendi domini parochi Hellmann consanguineis pro studiis qualificatus aut, 
si consanguineus deesset, alius Duderstadiensis vel Eichsfeldiacus ab ipso admodum reve- 
rendo domino parocho, quamdiu vixerit, post mortem vero a praeside supremo denominandus 
ad seminarium Pragense instituti assumatur et juxta constitutiones ad vitam nostram 
clericalem educetur. Quodsi vero ingruente necessitate pro tempore praesidi supremo 
j)lacuerit, hanc summam 2 millium florenorum repetere, obligat se institutum in archi- 
dioecesi Pragensi, praevia tarnen legali insinuatione, ad dictae summae 2 millium floreno- 
rum gratam refusionem. 


*) Ausser «Hosen Stiulcnfeii-Stil'tuiigen bestcbeu 
lieim fursterz bischöflichen Priesterecminar in Pra^ 
noch andere, deren Vermögen jedoch nicht in Ver- 
waltung dieses Seminars sich l)efindet : dieselben 
haben theilweise in diesem und im I. Bande dieses 
Werkes Aufnahme gefunden, theilweise werden sie 
im III. Bande zur Behandlung jjelangen. 

n. 


*) Mimo techto studentskych nadani nachazeji 
se pH knizecira arcibiskupskem seminäri pro kneze 
V Praze jeSte jina, jichz jmeni vsak seminar ne- 
spravuje ; nadänf tato obsazena jsou castecne v torato 
a V I. svazku tohoto dila, castecne bude o nich po- 
jednano v III. svazku. 


46' 



364 P- Jodok Adolph Hellmaun. P. Jodok Adolf Hellmann. 364 

Cum igitur in aequam banc obligationem libenter conseiiserimus, hac publica deela- 
ratione et testificatione eandem propriae manus subscriptione et consueto universali 
instituti et praesidis dioecesani sigillo munire voluimus. Actum Pragae die 8. NoTembris 
anno 1721. 

(L. S.) Antonius Kippeli. (L. S.) P. Joannes Ghristophorus 

Hunolt. 

(L. S.) . 

Quod copia suprascripta ex copia instrumenti die 8^** Novembris anno 1721 exarati 
desumta et in registratura arcbiepiscopali asservata eidem ad verbum concordet, coUatione 
diligenti praemissa fidem facio. Pragae in cancellaria arcbiepiscopali die 16. Aprilis 
anno 1818. 

J. A. Josephus Nunn, 

setTotarius mp. 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- Overeny opis v c. k. mistodrzitelskem archivn 

Archive zu Prag. v Praze. 


( 


n. 

10 Gulden \ 
Stempel. / 

Nachdem für nöthig erachtet worden, die Verwaltung und Benützung der sogenannten 
Hellmannschen Stiftung zu Prag, deren Stiftungsurkunde lautet wie folgt: 

Ego Antonius Kippeli, sacrosanctae theologiae licentiatus, instituti clericorum So- 
cietatis in communitate viventium praeses supremus, insuper ego Joannes Ghristophorus 
Hunolt sacrosanctae theologiae et juris utriusque candidatus, ejusdem instituti per regnum 
Bohemiae praeses et seminarii Pragensis regens, hisce notum facimus, quod plurimum 
reverendus nobilis, et clarissimus dominus Jodocus Adolphus Hellmann, sacrosanctae 
theologiae licentiatus, parochus in Soll dioecesis Chyemensis, ex libera voluntate et filiali 
aflfectu erga nominatum institutum seminario nostro Pragensi duo millia florenorum Bhe- 
nanorum extradiderit, sub hac tamen expressa obligatione, ut, quamdiu capitale hoc 2000 
florenorum seminarium praedictum possederit, semper unus ex supra nominati admodum 
reverendi domini parochi Hellmann consanguineis pro studiis qualificatus aut, si consan- 
guineus deesset, alius Duderstadiensis vel Eichsfeldiacus ab ipso admodum reverendo 
domino parocho, quamdiu vixerit, post mortem vero a praeside supremo denominandus 
ad seminarium Pragense instituti assumatur et iuxta constitutiones ad Titam nostram 
clericalem educetur. 

Quodsi vero ingruente necessitate pro tempore praesidi supremo placuerit, haue 
summam 2000 florenorum repetere, obligat se institutum in archidioecesi Pragensi praevia 
tamen legali insinuatione ad dictae summae 2000 florenorum gratam refusionem. Cum 
igitur in aequam hanc obligationem libenter consenserimus, hac publica declaratione et 
testificatione eandem propriae manus subscriptione et consueto universali instituti et 
praesidis dioecesani sigillo munire voluimus. 

Actum Pragae die 8"^* Novembris 1721. 

(L. S.) Antonius Kippeli. 

(L. S.) Joannes Christophorus Hunolt. 

und welche Stiftung sodann einige Jahre nach Bestätigung des Johann Cliristoph Huat)lt 
de dato Erfurt den 27. August 1764 von demselben frommen Stifter unter denselben 
iVommen Bedingungen noch mit 1000 fl. Rheinisch vermehrt worden, in der Folge der 
Zeit aber wahrscheinlich durch Ersparungen, während einer längeren Zeit, binnen welcher 
die Stiftung unbenutzt gewesen, bis auf 5000 fl. angewachsen ist, dem Zwecke dos 
Testirers angemessen und feststehend zu reguliren, so sind das iürsterzbischöfliche Con- 


365 P. Jodok Adolph Hellniami. P. Jodok Adolf Ilellmann. 365 

sistorium zu Prag unter Vorbehalt der Bestätigung des k. k. Landesgubeniiums des 
Eönigi'eiches Böhmen zu Prag und der Magistrat der Stadt Duderstadt unter Ge- 
nehmigung der königlichen Landdrostei zu Hildesheim über folgende Punkte überein- 
gekommen. 

Artic. 1. Die Grundlage der Verwaltung und Benützung der obgenannteu Stiftung 
bildet der eben wörtlich angeführte Stiftungsbrief. Es werden demnach: 

Artic. 2. die Einkünfte des fundirten Capitals der Anordnung des Stifters gemäss 
lediglich zur Unterhaltung eines Studiosus theologiae katholischer Religion, und zwar 
zunächst eines der Familie des Stifters angehörigen und in Ermanglung eines solchen, 
eines in Duderstadt gebornen oder eines aus dem Eichsfelde gebürtigen in dem fürsterz- 
bischöflichen Seminar zu Prag verwendet, und hat derjenige, welcher zum Genüsse der 
Stiftung zugelassen wird, Anspruch auf Wohnung, Kost, Kleidung und CoUegien-Freiheit 
während des vollständigen theologischen Lehrcurses, wogegen der Stiftling sich sowohl 
den Vorschriften fiir das Seminärhaus als auch den Studiengesetzen gemäss zu ver- 
halten hat und auch dem fürsterzbischöflichen Consistorio das Recht zustehen soll, in 
solchen Fällen, wo etwa der Stiftling in seinem Studienfortgange oder im sittlichen Be- 
tragen den Erwartungen zu wenig entspräche, denselben auf gegründete Bericht- 
erstattung des Seminärvorstandes zu entlassen, worauf sodann die Stiftung neu zu be- 
setzen sein würde. 

Artic. 3. Das Präsentationsrecht steht dem Magistrate zu Duderstadt zu, und 
macht sich derselbe verbindlich, die Erledigung der Stiftung jedesmal öffentlich be- 
kannt zu machen und nur solche Candidaten in Vorschlag zu bringen, welche sich 
über hinreichende Kenntnisse und gute Sitten durch genügende Zeugnisse ausgewiesen 
haben. 

Auch verpflichtet sich der Magistrat zu Duderstadt, von den Verhältnissen der au- 
gemeldeten Candidaten sowie von den fiir den Präsentirten vorzugsweise sprechenden 
Umständen in jedem Falle der betreffenden k. k. Behörde bei der Präsentation eine 
ämtliche vollständige Mittheilung zu machen. Auch wird der Magistrat zu Duderstadt 
darauf bedacht sein, den präsentirten und angenommenen Stiftungs-Candidaten zu veran- 
lassen, wo thunlich so zeitig abzureisen, dass derselbe bei Eröffnung des theologischen 
Lehrcurses, mit allen vorgeschriebenen Erfordernissen ausgerüstet, bequem in Prag ein- 
treffen könne. 

Artic. 4. Dagegen steht die Verwaltung des Vermögens der Stiftung, welches zur 
Zeit in einem, in der königl. Böhmischen vierprocentigen Aerai'-Obligation Nr. 13.360 de 
dato 1. December 1832 mitenthaltenen Capitale von 5000 fl. Conventions-Münze besteht, 
dem erzbischöflichen Seminarium in Prag unter Oberaufsicht der betreffenden höheren 
Behörde ohne weitere Einmischung des Magistrates zu Duderstadt zu. 

Artic. 5. Das erzbischöfliche Seminarium verpflichtet sich, die Verwaltung dieses 
Vermögens ganz dem Zwecke der Stiftung gemäss einzurichten, folglich die Einkünfte des- 
selben lediglich zu dem in Artic. 2^** ausgesprochen[en Zwecke] zu verwenden, auch die- 
selben, falls eine Zeitlang ein Stiftling nicht vorhanden sein sollte, zu ofieriren. 

Während der Dauer der grossen Ferien, in welchen ordentlicher Weise die 
übrigen Seminaristen nicht im Seminärhause verpflegt werden, wird der Hellmann'sche 
Stiftling, der bei der grossen Entfernung in seine Heimat nicht wohl sich zurück- 
begeben kann, entweder im fiirsterzbischöflichen Seminar oder in einem von dem Con- 
sistorio ihm anzuweisenden geistlichen Hause bis zum Wiederbeginn des Lehrcurses ver- 
pflegt werden. 

Falls die Stiftung einige Zeit unbenutzt bleibt oder die Verpflegskosten des Stiftlings 
während des theologischen Lehrcurses weniger betragen, als der Ertrag des Stiftungs- 
capitals ausmacht, so werden von dem Mehrbetrage die Kosten der Herreise bestritten, 
und der weitere Uiberschuss dem Stiftling mit Ende der theologischen Studien gegen 
Quittung zur Bestreitung der Kosten der Reise in seine Heimat oder zu sonstiger Ver- 
wendung eingehändigt werden, wogegen, wenn durch Theuerung oder andere Zeitverhält- 
nisse oder wegen etwaiger Kranklieit des Stiftlings die Unterhaltungskosten von den 
Stiftungsinteressen nicht sollten gedeckt werden können, entweder der Stiftling die 


r>t^6 P. .T»>«lok Adolph Hellraann. P. Jodok Adolf Hellmann. 3GC, 

Molimusj^^bo ox propriis zu ersetzen hat oder, falls derselbe dazu ausser Stande sein 
soUtt\ die Stiftung so lange soll unbesetzt bleiben dürfen, bis das Seminarienhaus 
AUS de« Stiftungsinteressen für den verausgabten Mehrbetrag vollständig entschädigt 
sriu wird* 

Diese Urkunde soll in dreifacher Ausfertigung von den paciscirenden Behörden 
untorioichnet und, nach eingeholter Bestätigung des hochlöblichen k. k. Landesgubemiums 
SM IVä^. das eine Exemplar dem Magistrate zu Duderstadt, die anderen beiden dem 
Consistorio xu Prag ausgehändigt werden. 

Prag den G. Juli 1837. 

(l^ S.) Franz Wilhelm Tippmann, 

Weihbiscliof, fursterzbiscliöflicher Consislorial- 

Praeses mp. 

AI. Johann Renner, 

('onsistorial-Rath mp. 

Ignaz Mündl, 

lürsterzbischöfl icher Güter-Inspector. als erbetener 

Zeuge mp. 

Peter von Küffer, 

fiir8ter7A»isehöflicher Rath. als erbetener Zeu^o nop. 

iL. S.) Unterzeichnet Duderstadt den 1***" November 1837. 

Bürgermeister und Rath der Stadt 
Hauss 

Huber [V] mp. 

I>:^ Torbfhaltene Genehmigung zu vorstehenden Regulative wird in Beziehung auf 
o^r >|jurrsTrat in Duder^tadt hiermit ertheilt. 

Hildesheim den G. November 1837. 
Königliche Hannovei-sche Landdrostei. 
'L S-» Sclmiiedft-ld [V] mp. 

Ad num. 5o3- 
r»^^?s T^^a Tor>tehender Stittung keine Erbsteuer gesetzlich abzuziehen kömmt, wird 

Von der k. k. Erbsteuerkommi<>ion 
IVair am 29. Miirz l>:^>i. 

Iz VrriiinJerunff Sr. Excellenz des Herrn Ober>tbun::;raftn: 

\_ 

L S.» Ritter von Peche mp. 

Henmirer mp. 

Ad Nr. Gab. 2v».404. 
Voi k. L F«;lzi:s:hr:i LinJe>-Gubeniium wird Toi>ttbtiultr Stift^brief seinem Inhalte 




Lüt/'^w mp. 

Gnif Rirtmann- 


367 P. «Todok Adolph Hellraann. T. Jodok Adolf Ilellraann. 367 

Nr. 9554. 

Umstehende Copia ist mit dem Ixieramts erliegenden Originale in Wort und Ziffer 
gleichlautend. 

Fürsterzbischöfliches Consistorium 
Prag am 19. October 1894. 

(L. St.) Dr. Fr. Hrädek, 

General - Vikär mp. 

Dr. Johann Sedlak, 

Kanzler mp. 


Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthaltcrei- Ov^reny opis v c. k. mistodrzitelskem archivu 

Archiv zu Prag. v Praze. 


368 P- Johann Mauritz Wenzel Martini. P. Jan Mauric Vaclav Martini. 368 

ITl. 

1723 

September 17. zafi. 

P. Johaiin Mauritz Wenzel Martini'sehe Studenteke nadani P. Jana Maurire 
Studenten-Stiftung. Vaclava Martiniho. 


Quinto. Weilen der (titul) Herr Johann Mauritz Wenzel Martini, in der Carolo- 
Ferdinandea Universität zu Prag sacrosanctae theologiae doctor und der Haupt-Kireheii 
sancti Viti ob dem Prager Scliloss prselatus archidiaconus etc., per modum annexi einen 
Alumnum in diesem instrumento fundationis unter oben anberührten clausulis zu stiften 
gesinnet ist in Ansehung dessen, dass durch die fünf Alumnos die Assistenz und Mini- 
stration nicht cum decoro geschehen kunnte, als hat er zweitausend Gulden Rheinisch 
baar erleget (worüber er hiemit sowohl quittiret als mit gleichberührten clausulis de per- 
petuitate versichert wird) zu diesem Ziele und Ende, damit von denen laufenden Interesse 
jetzt und auf ewige Zeiten noch darzu ein Alumnus ausgehalten werde mit diesen von 
uns placidierten Bedingungen : Womit jederzeit auf einen aus seinen Freunden, in Abgang 
der Freunde aber auf einen aus seinen Patrioten, nemblichen aus der Grafschaft Glatz, 
wenn er nemblich wegen eines ehrbaren Lebens und wohlverrichten Examine zu diesem 
geistlichen Stand vor tauglich erkennet werde, welchen er bei Lebzeiten recommandiren 
thäte, eine Reflexion ceteris paribus möchte genommen werden, dessen Schuldigkeit sein 
solle, wie oben sub Nro. 2^** gemeldet, nemblich die Assistenz oder Ministrirung beim 
hohen Altar in der Haupt-Kirchen sancti Viti zu vemchten; ingleichen die fünf „Vater 
unser" und »Ave Maria" bei dem heiligen Grab sancti Joannis Nepomuceni vor den funda- 
tore zu beten. Sollte aber mehrgedachter Alumnus von ihme fundirter zum Priester- 
thume gelangen, so soll er vor ihm wöchentlich eine heilige Messe, in casu autem 
mortis pro anima sua et amicorum suorum, in so lang er wird in seminario sein, [lesen.] 

Zur Urkunde dessen haben wir uns nicht allein eigenhändig unterschrieben und 
unsere erzbischöfliche Petschaft beidrucken, sondern auch von unserem Domkapitel mit 
dessen Petschaft und Unterschreibung dieses instrumentum fundationis (welches mit Be- 
willigung Ihrer kaiserlichen und königlichen Majestät Räthe und verordneten Herren 
T^nter-Ambtleute bei der königlichen Landtafel im Königreich Böhmen jetzt besagter 
Landtafel nach Belieben auch in unserer Abwesenheit einverleibet werden kann) corro- 
borieren, wie nicht minder die unten benannten Herren Zeugen, dass sie sich hiebei, 
jedoch ihnen und ihren Erben ohne Schaden und Nachtheil, gleichmässig unterschrieben 
und ihre Petschaften mit beigedrucket haben, alles Fleisses ersuchen lassen. 

So geschehen zu Prag in unserer erzbischöflicheu Residenz den 17. Septembris 
Anno 1723. 

(L. S.) Ferdinand, 

p]rzbischof. 

(L. S.) Joan. Ign. von Wiedersperg. 

(L. S.) Daniel Josef Mayem, 

Bischof und Domprobst. 

(L, S.) Joan. Adam Freudenberg 

von Havelsberg. 

Nach einer vom Praj?er fürst erzbischöflichen Die jednoclucheho opisu, sdeleneho od knizeoi 

Consistoriura mitgetheilten einfachen Abschrift. arcibiskupske konsistore v Praze. 


369 Med. Dr. Ignac Stowasser. Med. Dr. Ignaz Stowassor. 369 

1T2. 

1730 

iijiia 20. üctober. 

Studentske uadäni Med. Dra. Ignace Med. Dr. Ignaz Stowasser sehe Stu- 

Stowassera. denten-Stiftung. 


In nomine sanctissimae et individuae Triuitatis, Dei Patris et Filii et Spiritus Sancti 

Amen. 

Notum sit palamque omnibus et singulis, pnesertim quorum interest aut quomo- 
dolibet interesse potest, qualiter die et anno infrascriptis causa pia seu fundatio mox 
dicenda fuerit, modo videlieet, ut sequitur: 

Postquam pie in domino demortuus dominus Ignatius Stowasser, medicinae doctor, 
sanctum Joannem Nepomucenum, martyrem, ecclesiae metropolitanae Pragensis quondam 
canonicum, sua? substantite ex asse instituisset haeredem, ea tarnen annexa et codicillo 
inserta conditione ac dispositione, ut alius iuvenis de cousanguinitate vel aliinitate sua 
(qui ad statum clericalem et sacerdotium aspiraret) per cursum studii theologici ex pro- 
ventibus hflereditatis quoad victum et amictum in perpetua tempora sustentaretur. 

Eiusque impendium et obligatio sit: 

l»»o ut sanctum Joannem Nepomucenum pro speciali suo patrono per decursum 
totius Tita» eligat eundemque semper veneretur et colat, in ejus honorem imaginem seu 
eflfigium ipsius sancti ex argento vel alio metallo factam (quc'e effigies ex ha»reditate Sto- 
rasseriana ei danda erit) in pectore sive aperte seu occulte sua vita portet; 

2**® in honorem Dei et sancti Joannis Nepomuceni omni anno, ubi jam sacerdos 
fuerit, ad minimum unum missae sacrificium Tel in festo Tel infra octaTam pra?mentiati 
sancti pro tota TiTa familia testatoris legat; 

3*'® quolibet anno quatuor sacra pro anima testatoris, aut si amplius hoc suflFragio 
non egeret, pro parentibus Tel amicis aut pro liberatione aliarum animarum absoWat; 

4^** sa?piu8 per totam suam Titam, dum sacrificium missie celebraTerit, testatoris 
meminisse et pro eo ejusque amicis omnipotentem Doum exorare teneatur. 

Suse rcTerendissim^e celsitudini domino domino Ferdinando, Dei et Apostolicse Sedis 
gratia archiepiscopo Pragensi, legato nato, sacri Romani imperii principi e comitibus de 
Ktinburg (titul.) rcTerendissimum semperque fidele capitulum sacrae metropolitanae ecclesiae 
ad diTum Vitum in castro Pragensi de ejusmodi testamentaria dispositione informationem 
dedit, die 4^*^ mensis Augusti anni currentis. humillime implorando, quatenus altefatus 
dominus dominus archiepiscopus et sui successores eam StoTasserianis cousanguinitate 
Tel affinitate junctis Telint pra»stare gratiam et faTorem, ut proponendus a capitulo metro- 
politano Pragensi ejusmodi alumnus Joanneus ad seminarium archiepiscopale susciperetur, 
nee non gratiis et priTilegiis alumnorum congaudere ibidemque ad instar aliorum alum- 
norum Tictitare ac Testiri studiumque suum theologicum absolTere posset et Taleret, 
donec ad curam animarum aptus, ad lucrandam animarum salutem accomodatus fuerit. 

Super qua humillima supplicatione altefatus reTerendissimus ac celsissimus princeps 
dominus dominus archiepiscopus die 15. Octobris eodem anno eam gratiosam impertitus 
est resolutionem, quod nimirum sua^ rcTerendissimie celsitudini pro nunc et (titul.) dominis 
dominis archiepiscopis succesoribus unus juTcnis de affinitate Tel cousanguinitate testa- 
toris aut in horum defectu alius obserTato testamenti tenore a rcTerendissimo semperque 
fideli capitulo metropolitano proponi possit et poterit consueto examine a candidatis ad 
prsedictum seminarium aspirantibus subeundo subjiciendus ; qui si judicio dominorum com- 
missariorum archiepiscopalium ad examen ejusmodi deputari solitorum et professorum 
arbitrio idoneus et habilis agnitus fuerit, ad pnefatum alumnatum suscipietur, ita tamen, 

II. 47 


370 Med. Dr. Ignac Stowasser. Med. Dr. Ignaz Stowasser. 370 

ut pro victu et amicüi ex redditibus haereditatis istius seminario archiepiscopali ducenti 
floreni Rhenenses quotannis persolvantur. 

Et in hujus gratiosse resolutionis conformitate reverendissimum semperque fidele 
capitulum metropolitane Pragense sese declaravit hocceque publico instnimento se 
declarat, 

1™° quod alumnum Joanneum ex consanguiiiitate aut affinitate Stovasseriana, quaii- 
tum fieri poterit, in defectii vero consanguinitate aut affinitate junctorum alium idoneum 
proponere ac examini subjicere velit, 

2^<* omni anno ad festum sancti Gregorii centum et iterum ad festum saucti Galli 
alios centum florenos archiepiscopali seminario in currenti moneta, nimirum aunue ducentos 
florenos deponet, 

3tio pariter inyigilabit, ut prsenominata fundatio suum continuum et perennem cuisum 
habeat, susceptus alumnus eas in testamento appositas conditiones, preces et sacrificia 
persolvat, quatenus omni eo, quo poterit, meliori modo intentio testatoris adimpleatur 
honorque sancti Joannis Nepomuceni per stabilitam hanc fundationem augeatur ipseque 
alumnus effigiem, uti supra, sancti Joannis Nepomuceni defercndam non aperte, sed solum 
occulte gestet. 

Ut vero firmitatem et robur perpetuum pia haec causa seu fundatio alumni Joannei 
nanciscatur, proinde altefatse suse reverendissimse celsitudini domino domino archiepiscopo 
Pragensi (titul) una hisce supplicatur, ut fundationem hanc suo et successorum nomine 
ratihabere, confirmare ac corroborare dignetur. 

In quorum omnium fidem, perpetuum robur ac subsistentiam hoc instrumentum ex 
parte reverendissimi semper fidelis capituli metropolitani Pragensis singulorum nomine 
subscriptum et consueto capitulari sigillo coiToboratum est, quemadmodum et perpehiam 
in rei memoriam iiifra scripti domini testes (absque tamen eorum pra?judicio) ad sub- 
scriptionem et testimonium requisiti contestati sunt. 

Actum Pragse in capitulo metropolitano die 20. Octobris 1730. 

(L. S.) 
Daniel Josephus Mayern mp., Carolus Rzeziczky, 

cpiscopus Tyberiad. et sacrae metropolitanae eccicsiac sacrac metropolitanae ecclesiae Pragensis decanuB mp. 

Pragensis prsepcsitus. 

Jos. a Lanckiess [V] mp., 

Joannes Mauritius W. Martini mp., g^crae metropolitanae ecclesiae Pragensis scho- 

sacrae metropolitanae ecclesiae Pragensis archi- lasticus. 

diaconus. 

Jos. Rudolphus comes de Spork mp., 
Zdenko Chrzepiczky de Modlisskowitz mp., episcopus Adratensis, Sol. Pont, assistcns, sacrac 
sacrae metropolitanae ecclesiae canonicus senior. metropolitanae ecclesiae ad sanctum Vitum Pr. 

canonicus. 

Georgius Joannes Libertinus mp., 
sacrae metropolitanae ecclesiae [?J. Joannes Mathias HoUan mp., 


Wenceslaus Ernestus Markwart de Hradek mp. 

(L. S.) 


sacrae metropolitanae ecclesiae Pragensis canouicns. 

Wenceslaus Joannes Kriegelstein de 
Sternfeld mp. 

(L. S.) 


• 

Nos Ferdinandus, Dei gratia archiepiscopus Pragensis, legatus natus, sacri Romani 
imperii princeps e comitibus de Khünburg, Suae ca^sareae regiaeque catholicae Majestatis 
intimus consiliarius, incliti regni Bohemiffi primas nee non Carolo-Ferdinandea* uuiversi- 
tatis Pragensis perpetuus cancellarius etc. 

Suprascriptam fundationem authoritate archiepiscopali ordinaria in omnibus ilfis 
punctis et clausulis, prout de verbo ad Terbum sonat, tenore prjesentium confirmamus. 
approbamus et ratificamus eidemque inviolabilis ac perpetua? firmitatis robur ngon 


371 Med. Dr. Ignac Stowasser. Med. Dr. Ignaz Stowasser. 371 

))Otestatiä uostrac scienter et animo plane deliberato adicimus. In quorum fidem hanc 
confirmationis nostr» paginam manu nostra propria subscribimus et sigilli nostri archi- 
episcopalis appressione muniri fecimus. 

Actum Pragae in residentia nostra aixhiepiscopali die 24. Novembris 1730. 
(L. S.) Ferdinandus mp. 

Ingross, libro fundationum sub litera H. fol. 239. 

Joannes Triest, [?] 

cancellarius. 

Praesens desumptum concordat cum suo originali de verbo ad verbum. 
Ita vi officii testor 

Thom. Anton Putzlacher JUDr., 

reverendissimi semper ßdelis capituli metropolitani 
PragensiB syndicus juratus mp. 


Die jednoducheko opisu. sdeleneho od kniz. Nach einer vom Prager fursterzbiscböflicLeQ 

arcibiskupske konsistore v Praze. Consistorium mitgetheilten einfachen Abschrift. 


II. 47* 


o72 !'• F^ranz Anton Ludogor. P. Frantisek Antonin Luileger. 372 


1740 

März 23. bfezna. 


P. Franz Auton Lndeger'sche Studentske nadani P. Frantiska 

Studenten-Stiftung. Antonina liUdegera. 


In nomine Domini Amen ! 

Ego Franciscus Antonius Ludeger, sacrosanctae tlieologiai doctor, canonicus Vetero- 
Boleslaviensis et seminarii archiepiscopalis Pragensis pro tempore rector, memor brevium 
hominis dierum et incertae mortis hominum, de modica illa, quam Deus mihi contulit. 
temporali substantia disponere volens, praesentibus postremam voluntatem raeam decläro. 

2^0. Quia haeredis institutio basis et fundamentum est ultimae voluntatis, haeredes 
instituo seminarium archiepiscopale cum praenobili et consultissimo domino germano 
fratre meo Andrea Ignatio Ludeger, regiae Novse Urbis Pragensis primate, sie, ut is do- 
minus frater mens per omnia in hac haereditatis communione cum reverendissimo et 
amplissimo domino Joanne Frick (tit.), seminarii inspectore et meo prsecipuo benefactore et 
promotore, quem pro executione hujus ultimae voluntatis facienda humillime imploro et cui 
me in speciali Charta specialiter confido, fideliter correspondeat. 

jQmo. Fundationem pro auima mea, aut si haec ea opus non habere t, pro parentibus 
et amicis meis et propinquis peto constitui ex 1000 fl. ita, ut quolibet anni quadrante 
legantur 16 missae sacrificia stipendio per 45 kr. dando, reliquum ecclesiae detur. 

11. Libros meos lego bibliotheca) seminarii archiepiscopalis excepto illo majori in 
5 tomis compacto lexico, quod lego meo domino fratri Andrese. 

12. Beatissimse Virgini Vetero-Boleslaviensi, cujus indignus aliquando capellanus 
exstiti, duo parva argentea candelabra et scatulam pro hostiis. 

13. Executorem hujus mea^ ultimae voluntatis constituo, ut id onus in se suacipiat, 
humillime peto reverendissimum, eximium et amplissimum dominum Joannem Frick, 
decanum, capitularem Vetero Boleslaviensem, cui in recognitionem et aliqualem mole- 
stiae compensationem lego meam lagenulam argenteam capientem circiter unum sextarium 
et medium. 

Reverendissimo archiepiscopali officio humillime supplico, ut hanc ultimam seriam 
et absolutam voluntatem meam hie descriptam non obstantibus lituris, gratiose confirmare 
et manu teuere (L'gnetur. 

Pragae die 23. Martii anno 1740. 

Franciscus Antonius Ludeger 

ut siipra mp. 

Pro publicato acceptum die 14. Octobris 1751. 
Confirmatum die 21. Junii 1754. 

(L. S.) Concordat cum originali. 

P. Franciscus Koschtial 

secretaiius et archivarius mp. 

Original der beglaubigten Abscbrift im k. k. Original overeneho opisu v c. k. mistodri^itelskeiD 

Stattlialtcrei-Archive zu Prag. arcbivu v Praze. 


373 P. Jan AleS Kloffecius. P. Jobann Alexius Kloffecius. 373 


1749 

cervna 10. Juni. 

Studentske nadani P. Jana Alese P. Johann Alexius HIoffecius'sche 

Hloffecia. Stndeuten-Stiftung. 


In nomine Domini Amen. 

Pie in Domino defunctus yenerabilis dominus Joannes Alexius Kloffecius, decanus 
Ledecensis et vicarius foraneus, in testamento de dato lO.Junii 1749 a se condito disposi- 
tionem fecerat tenoris sequentis: „Na dva alumny fundiruji v Kralowym Dworze 6000 zlatych 
Rejnskych^, quae summa siquidem ad cassam archiepiscopalis seminarii anno 1761 effective 
fuerit numerata atque deposita, ut proinde revelrendissimum ac amplissimum archi- 
episcopale officium hanc piam intentionem benigne ratam habere nee non ad futura per- 
petua tempora authoritate sua eam ipsam roborare ac confirmare dignaretur, meas hu- 
millimas eum in finem devolvo preces. 

Wenceslaus Mich. Cippelius, 

seminarii archiepiscopalis pro tempore rector. 

Suprascriptam fundationem, cujus capitale 6000 ad cassam archiepiscopalis seminarii 
depositum et abhinc ad Status regni elocatum fuit, authoritate archiepiscopali ordinaria 
ratificamus et confirmamus eidemque inviolabilis ac perpetuse firmitatis robur yigore 
potestatis nostrse adjicimus. In quorum firmiorem fidem hanc ratificationis et conffrmationis 
nostrse paginam manu nostra subscripsimus et consueto archiepiscopalis officii sigillo 
roborari dictamque fundationem libris fundationum de verbo ad verbum inscribi et inseri 
facimus. Pragae in cancellaria archiepiscopali, die 14. Decembris 1761. 

(L. S.) Joanes And. Kayser, 

episcopus, vicarius generalis et ofßcialis. 
Benedictus Stöber, 

Societatis Jesu, cancellarius. 

(L. S.) 
Concordat cum originali. 

P. Franciscus Koschtial mp. 
secretarius et archivarius. 

Original overeneho opisu v c. k. mistodrzitel- Original der beglaubigten Abschrift im k. k. 

skem archivo v Praze. Statthalterei-Archive in Prag. 


c. 


Urkunden 

über zehn hei detn Wendischen Seminar 
St. Peter auf der Kleinseite in Prag 
bestehende, in der Zeitperiode von 1700 bis 
1754 errichtete Studenten- Stiftungen, soweit 
die Urkunden über dieselben ermittelt tverden 
konnten. *) 


Listiny 

ve pricine desiti stiuhntskych naddni, jei se 
nachäzeji pH Luzickem semindri st\ 
Petra na Male stranc v Praze a zri- 
zena hyla v dobe od roku 1700 do roku 
1754, pokud listiny tyto vypätrdny hyti 
niohly. *) 


1T5. 


1724 

Februar 12. linora. 


P. Georg Josef Schimon'sche Stu- 
denten-Stiftung. 


\ 


Studentske nadäni P. Jiriho Josefa 

Schimona. 


Nachdeme die unendliche göttliche Gütigkeit mir patri Georgio Josepho Schimon 
und meinem in Gott mhenden Bruder, dem hochwürdigen Herrn patri Martino Nor- 
berto Schimon, letztlich gewesten canonico seniori zu Budissin, soviel Gnade verliehen, 
dass wir durch unsere in curis animarum in dem Königreich Böheimb sechsundvierzig- 


*) Dieses Seminar wurde im Jahre 1696 von 
P. Martin Norbert Schimon, Pfarrer in Liebenau, 
später Dcchant in Böhmisch-Aicha, zuletzt Dom- 
senior des Collegiatcapitels St. Petri zu Bautzen in 
der Lausitz, und seinem Bruder P. Georg Josef 
Schimon, ebenfalls Pfarrer in Liebenau und zuletzt 
Rector der Karmeliterinnenkirche zu St. Josef in 
Prag, gpgi-ündet. 

Das Ilofdecret vom 27. September 1785, welches 
iiber allerhöchsten Befehl die Aufhe))ung sämmt- 
licher Seminarieu anordnete, wurde gegen das 
Wendische Seminar in Prag nicht in Vollzug ge- 
bracht, nachdem mit allerhöchster Entschliessung 
vom 13. Jänner 1787 über Vorstellung des Bautzener 
Domcapitels bewilligt wurde, dass das genannte 
Wendische Seminar noch ferner so, wie es ist, bei- 
behalten werden möge; nur sollten die darin ge- 
bildeten Geistlichen in den Erblanden niemals zur 
Seelsorge gelangen können. 

Ausser diesen Studenten-Stiftungen bestehen 
l)eim Wendischen Seminar noch andere, deren Ver- 
mögen jedoch nicht in Verwaltung dieses Seminars 
sich befindet ; dieselben haben theil weise in diesem, 
theilweise im I. Bande dieses Werkes Aufnahme 
gefunden 


*) Seminar ten zHzen byl v roce 1696 od 
P. Martina Xorberta Schimona, farare v Hodkovi- 
cich, pozdSji dekana v Ceskem Dubu, naposledy 
senior velechramu kollegiatni kapitoly sv. Petra 
v Budysini v Luzickem Sasku a od jcho bratra P. 
Jiriho Josefa Schimona, taktez farafe v Hodkovicich 
a naposledy rektora kostela Karmelitek u sv. Josef» 
V Praze. 

Dvomi dekret od 27. zaH 1785, jeni k nej- 
vyssimu rozkazu naridil zruseni veskerych seminaKi, 
ohledne Luzickeho seminare v Praze vykonan nebyl, 
jelikoz nejvyssim rozhodnutim od 13. lednR 1787 
k rozkladu kapitoly v Budysini bylo povoleno, ze 
trvati müze Luzicky seniinar na dale tak, jak posu«! 
stava; nemohou vsak duchovni, jiz v seminafi tora 
l)vli vvchovani, v zemich zdedenvch nikdy dosa- 
hnouti mista ve sprave duchovni. 


Mimo techto studentskych nadani nachäzeji sc 
pH Luzickem seminari jeSte jina, jichz jmeni vsak 
Seminar nespravuje; nadani tato jsou obsazena cai- 
stecne v tonito, castecne v L svazku tohoto dila. 


375 P- Georg Josef Schimon. P. Jiri Josef Schimon. 375 

jährige Ermüdung einige Mittel ersparen und zusammenbringen können, die wir hin- 
vriederumb zu Christi Füssen niederlegen und zu unseren Seelenheil anwenden wollen, 
unter andern aber an verschiedenen Örtern in den Markgrafthum Ober-Lausitz von 
gleichernannten meinen Bruder seeligen in seinem Testament ordiniret, vermög eines 
zwischen mir und den löblichen Budissiner Capitul aufgerichteten Conventionsinstrument 
bereits auch stabilirten piis fundatiouibus pro augmento et profectu catholicoi-um vor 
die Ober-Lausnitzische studierende Römische catholische Jugend eine Hospitalität zu 
erigiren uns entschlossen, und dieweilen mehrgedachter mein Bnider ehender, als 
solche Hospitalität in btand gebracht worden, von dieser Welt abgeschieden: als thue 
ich annoch in Leben Verbleibender zugleich anstatt meines seeligen Bruders und nach 
seiner confoimb gehabten Intention in Betrachtung des in besagten Markgrafthum 
Lausitz sehr desolirten Stand der Römischen catholischen Kirchen, womit die in hac 
orthodoxa fide erzogene oder zu diesen wahren Glauben bekehrte arme und be- 
dürftige Kinder durch die studia aufkommen und, welche hernach zu dem geistlichen 
Stand von Gott berufen wurden, das übrige Christi Herd conserviren und gute Pro- 
gressen und fructus in sothanen allein seeligmachenden catholischen Glauben machen 
könnten, eine ewige Hospitalität in der königlichen Kleinen Stadt Prag dergestalten 
fundiren und aufrichten: 

Primo, wie zwar schon im Jahr siebenzehenhundert viere von dem löblichen Bu- 
dissiner Capitul unter dero Namen wegen meiner Tabularunfähigkeit von dem sogenannten 
Thunischen unter der Brücken gelegenen alten Haus ein Platz oder Baustelle mit dem 
darauf von Ihro kaiserlich- und königlichen Majestät allergnadigst concedirten tabulari 
jure, wie der anno siebenzehenhundert fünfe den ersten Decembris allergnadigst con- 
firmirte, der königlichen Landtafel in dem dritten pomerantzenfarben Gedenkquatern 
anno siebenzehenhundert sechse den neunzehenden April sub litera M 9 einverleibte 
Kaufcontract des Mehreren besaget, umb mein hierzu gegebenes Geld erkaufet und von 
mir allda eine Habitation erbauet, in derselben auch bishero einige Lausnitzische Stu- 
denten unterhalten worden, weilen aber diese Wohnung vor die nun von mir vermehrte 
Hospitalität mit einer genügsamen Bequemlichkeit nicht versehen ist: als solle das- 
selbige Haus verkaufet und von dem davor überkommenden Kaufschilling die von mir 
mit Einwilligung des löblichen Magistrats der königlichen Kleineren Stadt Prag er- 
kaufte andere Ditzlerische Baustelle ausgezahlet, das übrige pretium aber, darzu ich 
noch zweitausend Gulden von meiner Substanz assignire, zur Erbauung allda eines 
tauglichen Hospitalität-Haus angewendet werden. 

Secundo, pro fundo stabili und Conservirung dieser Hospitalität ausser jetzt 
ei-wähnten zu Auferbauung des neuen Hospitalität-Haus gewidmeten zweitausend 
Gulden Rheinisch sowohl von meiner als mehrerwähnten meines seeligen Bruders zu- 
sammen ersparten und hinterlassenen Substanz und Vermögen, erstlich von denen 
von uns dem löblichen Budissiner Capitul zur Erkaufung des in Königreich Böheim in 
dem Leitmeritzer Kreis gelegenen Gut Schirigswald dargegebenen zwölftausend Gulden 
nach andern unsern in verschiedenen Lausnitzischen Örtern aufgerichten fundationibus 
übrig verbleibendes Capital per viertausend zweihundert Gulden, dann an andern 
meinen an sicheren Örtern ausständig habenden Capitalien dreizehentausend achthundert 
Gulden, wie dieselbige von mir schon auch ausgewiesen seind, und zusammen also 
achtzehentausend Gulden wirklich gleich übergeben, abtreten und zueignen thue, damit 
solches achtzehentausend Gulden Capital allezeit auf ein sicheres Ort mit der land- 
täflichen Hypothec unter landesgewöhnlichen sechs per cento Interesse ausgeliehen 
werden möchten. 

Tertio sollen allemal zwölf arme oder bedürftige, es seie von katholischen 
Eltern geborne oder zu dem Römisch- katholischen Glauben bekehrte Oberlausnitzer 
Kinder und taugliche subjecta ad studia in diese Hospitalität aufgenommen, wann sich 
auch einige unsere Schimonische Freunde befindeten, vor allen anderen praeferiret 
werden und allezeit so viel studiosi in actuali studio subsistiren. 

Quart zu Unterhalt eines jeden in dieser Hospitalität stehenden studiosi von 
obigen achtzehentausend Gulden Capital gewidmet und determiniret sein soll von 
tausend Gulden Capital fallendes Interesse. 

Quinto. Damit allzeit in dieser Hospitalität ein Lausnitzischer Patriot, soviel 
möglich ein Priester oder wenigstens ein clericus in sacris ordinibus constitutus, der 
zugleich theologiae oder juri canonico studirete, pro praeside vorgesetzet wurde, welcher 


376 P' Georg Joaef Schimon. P. Jiri Josef Schimon. 376 

die Interessen von denen Hospitalität-Capitalien erheben und solche' ordinirtermassen 
auslegen, die Studenten in Pietät und guten Sitten dirigiren und auf dieselbe in studiis 
und Observirung derer Hospitalität-Statuten, wie auch auf das Hospitalität-Haus eine 
gute Obsicht tragen möchte ; demselben von dem übrigen sechstausend Gulden Capital 
von denen Interessen nebst freihabenden sacriiiciis missae vor Kost und salario kommen 
jährlich zu geben einhundert zwanzig Gulden Bheinisch, dann vor eine Köchin, indemc 
dieselbe desto leichter bei so vielen anderen Personen mit auch unterhalten werden kann, 
pro additamento vor die Kost und Liedlohn dreissig Gulden, die übrige aber Interesse 
pro aliis necessariis et pro sartis tectis illius hospitalitatis juxta necessitatem appliciret 
werden sollen, und wird der constitutus praeses schuldig sein, aUe Jahr hierüber 
dem löblichen Budissiner capitulo, da auch das hochlöbliche königliche Gouvemo Ihro 
Excellenz und Gnaden sich darin als wegen einer in das publicum einlaufenden Sache 
ersehen wollten, dahin zu erlegen schuldig sein [sie!]. 

Sexto. Setze mein Vertrauen zu jetzternannten löblichen Budissiner Capitul und 
übergebe demselben nach meinen zeitlichen Hintritt die völlige Inspection, damit das- 
selbige diese Hospitalität in allen conserviren, allemal mit einen tauglichen praeside ver- 
sehen und die studiosos nach den dritten Punct, insonderlich auch diejenige, welche 
einmal dem Gotteshaus dienen und den wahren allein seeligmachenden Römischen katho- 
lischen Glauben in den Lausnitzischen Markgrafthum propagiren könnten, annehmen 
möchte; sonsten aber dickberührtes löbliche Capitul sothane Hospitalität in was zu 
immutiren oder mit einigen derselben Capital propria authoritate zu rühren keine Macht 
habe, sondern wann sich darmit einige Gefahr ereignen oder anscheinen thäte, dasselbige 
mit vorherigen Wissen und Consens hochgedacht- königlichen Gouvemo zeitlich auf- 
kündigen und auf ein anderes sicheres Oi-t cum eodem consensu et actuali super tabulari 
securitate anlegen solle. 

Septimo. Ihro Römische kaiserliche und königliche Majestät umb allergnädigste 
Ratification und Confirmation so erigirter Hospitalität, zugleich auch allergnädigste Placi- 
dirung der hierzu auf neue erkauften Ditzlerischen Baustelle und Transferirung darauf 
von dem vorigen Hause des juris tabularis unterthänigst implorire und solle dieses 
Fundationsinstrument auf die allerunterthänigste Erlangung der kaiser- und königlichen 
Ratification und Confirmation, dann hierüber erfolgte Relation mit fernerer behöriger 
Bewilligung der Römischen kaiser- und königlichen Majestät Räthe und verordneten 
königlichen Unteramtleuten bei der königlichen Landtafel im Königreich Böheim auch 
ohne mein Beisein, ingleichen auch mit Consens des hochwürdigen erzbischöflicheu 
consistorii in die hierzu gewidmete Consistorialbücher einverleibet werden. 

Zu Urkund dessen habe dasselbige eigenhändig unterschrieben und mein Petschaft 
beigedruckt, danebst auch das löbliche Budissiner Capitul, als welchen nach meiner 
die Inspection über oft angeregte Hospitalität in allen zukommet, und die unten be- 
nannte (tituL) Herrn Zeugen zur unnachtheiliger ihrer Mitfertigung ersuchet. 

So geschehen Prag den zwölften Februarii anno 1724. 

(L. S.) Georgius Josephus Schimon. 

(L. S.) Joannes Josephus Iguatius Freyschlag, 

administrator ccciesiae et decanus. 

Georgius Augustinus Swotlik, 

canonicuß senior. 

Joannes Clmstianus Baldamus, 

canonicus scholasticus. 

Jacobus Antonius Kjlian, 

prbtonotarius apostolicus et canonicus Budissiensis. 

Cliristianus Fiebiger, 

canonicus. 

Wann wir dann gnädigst angesehen und betrachtet, dass obgedachte Fundatoris 
lobwürdige Intention dem publico zum Besten, dann auf die Erzieh- und Unterhaltung 
der Lausitzer Jugend in studiis und guten Sitten, mithin auf die daraus verhoffende 


377 P- Georg Josef ScLimon. P. Jiri* Josef Schimou. 377 

Vermehr- und Beförderung der heiligen allein seligmachenden katholischen Religion ge- 
richtet ist: als haben Wir in solche allerunterthänigste Bitte in kaiser- und königlichen 
Gnaden bewilliget und diesemnach mit wohlbedachten Muth, vorgehabten zeitigen Bath 
und rechten Wissen vorberührte Fundations- und Transactionsinstrumenta gnädigst con- 
tirmiret und bestätiget, anbei ihme Patri Schimon und der von ihme fundirenden Hospi- 
talität die zu sicherer landtäflicher Anlegung deren pro fundatione an- und ausgewiesenen 
Capitalien erforderliche Landtafelfähigkeit allergnädigst ertheilet, wie ingleichen in die 
Übertragung der landtUflichen Qualität auf das neu erkaufte Ditzlerische bürgerliche 
Schosshaus und hingegen der jetztgedachten Schossqualität auf den vorigen landtäflichen 
fundum eingewilliget. 

Thuen das auch hiemit wissentlich und in Kraft dieses Briefs als regierender König 
zu Böheimb, meinen, setzen, ordnen und wollen, dass obangeregte Fundations- und Trans- 
actionsinstrumenta von nun an hinfüro in allen und jeden punctis et clausulis zu ewigen 
Zeiten giltig, kräftig und unverbrüchlich sein, auch zu mehrer Sicherheit in unsere 
königliche Landtafel nebst diesen Unsern allergnädigsten Concessions- und Confirmations- 
diplomate einverleibet werden sollen und mögen, jedoch Uns an Unsern Regalien, Hoch- 
heiten und sonst jedermännigliches Rechten ohne Schaden. Abbruch und Nachtheil, worbei 
wir Unserer königlichen Statthalterei zu Prag die Oberaufsicht über dieses ganze Funda- 
tionswerk generaliter gnädigst vorbehalten und wollen, dass die zu sothaner Fundation 
ausgewiesene Capitalien mit Vorwissen und Consens gleicherwähnter unserer königlichen 
Statthalterei an sichere Örter landtäflich angeleget und ohne derselben gleichmässigen 
Consens und Vorwissen nicht gerühret, dann aber von dem Patre Schimon und denen 
nach seinen Ableben nachfolgenden Hospitalitäts-praesidibus die Raitungen über Empfang 
und Ausgabe der Fundation nach Verfliessung eines jeden Jahrs nicht nur in Conformität 
des Fundationsinstrumenti zu Händen des Bautzner Dombcapituls, sondern auch zu Händen 
unserer königlichen Statthalterei erleget, mithin stets in duplo verfasset, sodann jedesmal 
von gedachter königlichen Statthalterei commissionaliter, oder wie es sonsten am thun- 
lichsten, revidiret und darauf die nötbig befindende Vorsehungen fürgekehret werden 
sollen, wie dann auch L'nserer königlichen Statthalterei das prudens arbitrium überlassen 
und eingeraumet sein wird, a proportione der Hospitalitätseinkünften, besonders insolang 
nicht die Hospitationswohnung erbauet und in vollkommenen Stand gebracht sein wird, 
den numerum alumnorum, wann zur Zeit nebst dem Hospitationsbau die Unterhaltung 
deren in der Fundation angetragenen zwölf alumnorum nicht füglich und ohne Belästigung 
des publici zu bestreiten wäre, reguliren und einrichten zu können. Und gebieten hierauf 
allen und jeden Unseren nachgesetzten Obrigkeiten, Inwohnern und tlnterthanen, was 
Würden, Stands, Amts oder Wesens sie seind, insonderheit aber Unserer königlichen 
Statthalterei zu Prag, dass sie oftbesagten Patrem Schimon und deme nachfolgende 
Hospitalitätspraesides bei sothaner Fundation und denen darüber errichteten Fundations- 
und Transactionsinstrumentis, wie auch bei dieser Unserer Confirmation und verliehenen 
Landtafelfähigkeit gebührend schützen und handhaben, darwider selbst nicht thun, noch 
das jemand andern zu thun verstatten bei Vermeidung Unserer schweren Straf und 
Unguad, das meinen Wir ernstlich. 

Zu Urkund dieses Briefs besiegelt mit Unsern kaiserlichen und königlichen an- 
hangenden grösseren Insiegel, der geben ist in Unserer Stadt Wien den sechsten Monats- 
tag Julii nach Christi unsers lieben Herrn und Seeligmachers gnadenreichen Geburt im 
siebenzehenhundert fünfundzwanzigsten, Unserer Reiche des Römischen in vierzehenden, 
derer Hispanischen im zweiundzwanzigsten und derer Hungarisch- und Böheimbischen 
im fünfzehenden Jahre. 

Carl. 

Franciscus Ferdinandus comes Kinsky, 

reffis Bohemiae supremus cancellarius. 

Ad inandatum sacrae caesareae regiaeque 
Majestatis i)roprüim : 

Wilhelmb Krakowsky Graf von Kollowrath. 
Johann Christoph von Jordan. 

n. 48 




V. f-*^^ffrj Jow*^ ^'hlmrm. 


P. JiH Jo^f SriiiiiKin. 


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rc'jch Böh<>iB,li aaf ein tou Ihr« lcaL.prlicheriind V;. *!^r. V'^'^i^-^*-" Landtafel imKonig- 
KC'hemJK. u«d andere Kätl.e. K?minerCTe T^rtdoÄ~^° ."^fl^^^* *" r*^" ^^^ 

«•rgatiK«nfj«. von dannon durch ein«- Relation znm i™^. J»*"»^;. . Erbk..nigreidi Böheimi. 

oinverleibte« allergnädig^tes Itescript t den 6 2SS^Ck'^^^ ^ ^" « ' = 
und tu«dat,«nen ann« 1725 am Dienstag nach de? ÄJ^"^*'^^'-*?™ der Einlagen 
r.>lent,n«, das ist den 11. Septembri.. fub litera G I^ tf d^ beiLgen XicoLu ton 
V\ ort eingetragen worden. ' ^ " «-""^erleibet and von Wort zu 

C'üllatum. 

Johann We. Fr. Pellet, 

W. der königlichen gros,«*« L«.dt«fel IngK««»t<,r. 

Ferdinand Pein. 

Taxator. 

I'rag derj 2. Maii 17C9. ' tnincire. 


(L. S.) 


Ingrossafum libro fundatioimm Micro-Pragae folio !'•• 


<Jeorgius Rozant, 

pr.sl,yter eoclesiasficus. scminarii ad ^ctm 

I etruin pro tempore praeses. 


B.!<flaul)i>{f« AhH<'lirift im k. k. SfattJialterei- n„- ■ 

Ardmo .u Pr«^. """"""«' ^, prJ;;'«"->- "P" v c. k. mistodrzitelsken, «rchiv. 


379 P. Peter Anton Xuck I. 1«. I'etr Antomii Nuck I. 379 


1T6. 

1726 

Febioiar 12. ünora. 

P. Peter Antou Nuek'sche I. Studenten- l studentske nadani P. Petra Antonina 

Stiftung. Nncka. 


Kund und zu wissen seie hiemit jedermänniglich, insonderheit, wo es vonuöthen, 
wasmassen der hochwürdige und in Gott geistliche Herr Petrus Antonius Nuck, boch- 
liirstlicher Passauischer Consistorialrath und derzeit Administrator zu Kirchberg, für seine 
in den Markgrafthum Ober-Lausitz subsistirende Freundschaft in perpetuum eine Gedächt- 
nus zu hinterlassen und in conformitate der von den wohlehrwürdigen Herrn Patre 
Georgio Josepho Schimon für die aus dem Markgrafthum Ober-Lausitz Römisch- katholisch 
allhier in Prag studierende Jugend aufgerichter und von anjetzo gloxreich regierenden 
Ihro Römischen kaiserlichen und königlichen katholischen Majestät Carl den Sechsten 
den 6. Julii anno 1725 allermildest landtäflich ratificirter Fundation sich zu conjungiren 
und gleichgemelter Fundation, um dieselbe in besseres Aufnehmen zu bringen, ein Capital 
per dreitausend Gulden zuzueignen und baar auszuzahlen resolviret ist, jedoch mit unter 
denen hierbei in perpetuum unverbrüchlich gehalten werden sollenden Conditionen, welche 
in dem hiebei befindlichen instrumento fundationis von Wort zu Wort enthalten und 
exprimiret sein, wie folget: 

Instrumeiitum fundationis. 

Demnach ich das in meiner 30 Jahr lang in Österreich mühesam geführten Seel- 
sorg durch den göttlichen Seegen erworbenes zeitliches Vermögen tanquam Patrimo- 
nium Christi betrachtet und mich anbei jener Schuldigkeit erinneret, dass hiervon 
denen Armen der gebührende Antheil auszufolgen seie, worzu vor allen andern meine 
arme in der Obern-Lausitz wohnende Nückische Freundschaft das Vorrecht und sichern 
Zuspruch hat: als habe derselben mit einen beihülflichen subsidio zu succurriren, for- 
derist aber zu besserer Beförderung der lieben Jugend, welche Lust und Fähigkeit zum 
Studiren haben möchte, wie auch vor jene Mägclel aus meiner Freundschaft, welche 
Armuth halber sich verehebgen zu können einen Anstand leiden, zu grösserer Ehre 
Gottes und ihren allereits mehreren Fortkommen folgenden FiUtschluss zu einer immer- 
Avährenden Fuudation abgefasset, und zwar 

P wird von mir hierzu bei der löblichen Schimonischen Stiftung zu Prag ein 
Capital per 3000 Gulden gegen sattsame Versicherung solchergestalten angeleget, dass 

2do yqh besagten Capital 2000 Gulden für zwei Knaben von meiner Nuckischen 
Freundschaft sollen gewidmet sein, von deren fallenden Jahrsinteressen selbe denen 
Schimonischen alumnis gleich sollen unterhalten und treulich versorget werden: 
was aber 

3'*" die Aufnehmung solch beeder Nuckischen alumnorum anbelanget, sollen die- 
jenigen, welche sich am nächsten zu mir jure sanguinis legitimiren, allzeit den Vorzug 
haben, dergleichen Proximität aber zu dignoscireu sollen jedesmal meine zween älteste 
Befreundte mit Zuziehung des Herrn Pfarrers von Wittgenau als meinen Geburtsort 
die Untersuchung pflegen, hierauf die candidatos nominiren, welche alsdann ein 
löbliches Domcapitul zu Bautzen auch gnädig confirmiren und aufnehmen wird. Und 
weilen sich zum öftern ereignet, dass solch praesentirte subjecta sich zum Studiren 
nicht wohl anlassen oder denenselben die Incapacität selbst im Weg stehet: als ist 

4^^ mein Will und Meinung, dass solch zum Studiren unfähige Jugend, um die 
Jahr und Zeiten nicht zu verlieren, zu einer anderen Hautirung appliciret und solch 

IL 48* 


380 P- Peter Auton Nuck I. P. Petr Antonin Nuck I. 380 

bestehende Apertur alsogleich mit einem andern tauglichen Nuckischen subjecto ersetzet 
werde. Es sollen aber beede alumni erinnert werden, dass selbe nebst einer wohl- 
anständigen Auffühining sui fundatoris und der Nuckischen Freundschaft in ihrem 
Gebet bestens ingedenk leben. Was um 

5*^ die arme Mägdel aus meiner Nuckischen Freundschaft anbelanget, solle 
denenselben zum Besten von obgemeldt bei der löblichen Schimonischen Stiftung zu 
Prag angelegten 3000 Gulden eintausend Gulden liegen bleiben, worvon mehi'ernannte 
löbliche Stiftung alljährlich 40 Gulden Interesse abzuführen und zu Händen eines 
löblichen Domcapitul in Bautzen zu erlegen schuldig sein solle, mit welchen Interesse- 
Geldern aber 

6^ ich dahin disponire, dass, so oft sich ein Mägdel aus meiner Freundschaft 
(allwo gleicherweis die Nächsten zu mir den Vorzug haben) verheurathet, derselben 
20 Reichsthaler oder 30 Gulden von diesem Interesse-Geld sollen zu einer Aussteuer 
ausgefolget werden; auf den Fall aber, dass sich in einem Jahr mehr als eine der- 
gleichen Vereheligung ereignete, solle der Nächstfolgenden die Anwartung, bis die 
Gelder fallen, verbleiben. Wohingegen 

ymo ii^eilen alljährlich dergleichen Heurathen nicht vorkommen, sollen vor dieselbe 
Jahre solch fallende Interesse-Gelder als ein kleiner fundus bei wohlbesagt löblichen 
Capitul zu Bautzen depositiret bleiben, und wann dieser anwachsen sollte, entweder 
hiervon die Aussteuer vergrössert, oder denen Nuckischen alumnis pro suscipiendis 
gradibus philosophiae das gehörige contribuiret werden. Und demnach 

8^® und schlüsslichen von obgemelt löblicher Schimonischen Fundation heraus- 
gegeben habenden 40 Gulden Interesse-Geldern noch 10 Gulden überbleiben, sollen 
selbe alle Jahr folgendermassen verwendet werden, als: 

Für ein anniversarium, welches in der Pfarrkirchen zu Wittigenau vor mich und 
die Nuckische Freundschaft mit einem gesungenen Ambt gehalten wird, 

dem Herrn Pfarrer allda 1 Gulden 30 Kreuzer. 

der Chor-Musik — „ 45 „ 

dem Messner — „ 30 „ 

dem Gotteshaus für die Beleuchtung 1 „ — „ 

Almosen hiebei auszutheilen 1 „ 15 „ 

Zu Rosenthal bei dem Gnadenbild sein für mich und meine 

Freundschaft 4 Quartalmessen zu lesen; facit 2 „ — „ 

Dann werden meine Freund, welche obigen Nuckischen Jahr- 
tag in der Kirch fleissig beiwohnen, zu einem süssen Angedenken 

zu verzehren haben 3 „ — „ 

Urkund dessen gegenwärtig gestellte Haudunterschrift und Petschaftsfertigung. 
So geschehen Kirchberg am Wagram den 12. Februarii 1726. 

(L. S,) Petnis Antonius Nuckh, 

hochfürstlich Passauerischer Consistorial-Rath, 
Administrator ibidem. 

Wann dann diese Ihi'O Hochwürden des Herrn Petri Antonii Nuck Intention sowohl 
die von allerhöchst gedachter Ihre kaiserlich- und königlichen katholischen Majestät 
dieser fundirten Hospitalität halber allergnädigst constituirte hochlöbliche Commission, 
als auch das hochwürdige Domcapitul zu Budissin und der fundator hospitalitatis Ihre 
Wohlehrwürden Herr Pater Georgius Schimon nicht allein löblich, sondern auch der auf- 
gerichteten Hospitalität sehr vorträglich und zu Beförderung der studirenden Jugend 
erspriesslich zu sein befunden haben: 

Also ist auch von denenselben insgesammt dieses von mehrerwähnten Ihro Hoch- 
würden Herrn Patre Antonio Nuck verabfasstes instrumentum fundationis mit allen ent- 
haltenen Clausuln und Conditionen durch ihre eigenhändige Haudunterschrift und beige- 
druckte Petschaften bekräftiget und corroboriret, hierüber drei gleichlautende Exemplaria 
verfasset, deren eins oftmentionirten Hen-n Petro Antonio Nuck zu seiner Versicherung 


381 I*- Peter Aiiton Xuck I. P. Petr iVjitonin Nuck I. 381 

behändiget, hocligedachten Domcapitul ebenfalls ein solches zugestellet, das dritte aber 
bei der Hospitalitaet verwahrlich aufbehalten wordon. 

So geschehen Prag den 1*«" Martii 1726. 

(L. S.) Joseph Graf zu Würben und Friedenthal. 

(L. S.) Franz Carl von Adlarsheim. 

(L. S.) Peter Ferdinand Sstroh von Peschitz. 

(L. S.) Petrus Antonius Nuckh, 

hoch fiirst lieh Passauerischer Consistorial-Rath und 
Administrator zu Kirchberg. 

(L. S.) Joannes Josephus Ignatius Freyschlag, 

administrator ecclesiae et dccanus. 

(L. S.) (ieorgius Augustinus Swotlik, 

canonicus senior. 

(L. S.) Joannes Christianus Baldamus, 

canonicus scholasticus. 

(L. S.) Georgius Josephus Schimon. 

(L. S.) Georgius Baschandt. 

Dass gegenwärtige Abschrift mit dem Original-Fundationsinstrumento von Wort zu 
Wort gleichlautend sei, anmit mit meiner Handunterschrift und Petschaft certificire. 
Signatum Prag den 30. Aprilis 1709. 

(L. S.) Georgius Rozant, 

presbyter ccclesiasticus, seminarii ad »anctuui 
Petnim pro tempore praeses. 

Ingrossatum libro fundationum Micro-Pragae folio 12^- 


Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- Overeny opis v c. k. mistodrzitclskem archivu 

Archive in Prag. v Praze. 



382 P. Peter Auton Nuck IL P. Petr Antoiün Kuck II. 382 

ITT. 

1729 

März 1. brezua. 

P. Peter Aiitou \uck sehe IL 8tu- II. stiidentske nadani P. Petra Anto- 
denten-Stiftniig. nina Nucka. 


Kuud und zu wissen sei lüemit männiglich und wo es vonnötben, wasmassen der 
hochwürdige, in Gott geistliche Herr Petinis Antonius Nuck, hochfiirstlich Passawischer 
Consistoriak-ath und derzeit Administrator zu Kirchberg für seine in dem Markgrafthum 
Oberlausitz wohnhafte Freundschaft in perpetuum eine Gedächtnus zu hinterlassen und 
in conformitate sowohl der von dem wohlehrwürdigen Herrn Patre Georgio Josephe 
Schimon in Prag erigirender und Ton Ihro Majestät Carl dem 6'®", jetzt regierenden Rö- 
mischen Kaiser, den 6'®" Julii anno 1725 . all ergnädigst landtäflich ratificirter, als auch 
der schon dem 12. Februarii anno 1726 lur die Nuckische Freundschaft aufgerichter und 
cjusdem anni den 1*®" Martii von einer hochauthorisirten kaiserlichen Commission und 
auch einem hochwürdigen Budissiner Domstift ad sanctum Petrum ratificirter Fundation 
sich conjungiren und, damit gedachte Pater Schimonische Fundation zu einem grösseren 
und besseren Aufnahm gelangen möge, ein Capital per zweitausend Gulden Rheinisch, 
sage 2000 Gulden haaren Geldes, dargeben wollen, jedoch mit hiebei angeruckten Condi- 
tionen und Bedingnussen, welche unaufhörlich gehalten und observiret werden sollen, 
als wie folget: 

Instrumentum fundationis. 

Weilen dann der mildreiche Gott meine geistliche Arbeit, Seelensorge und Bemü- 
hungen nachmalen also segnet, dass ich zu grösserer Ehre Gottes und besseren Auf- 
kommen meiner in dem Markgrafthum Oberlausitz wohnhaften Freundschaft, die schon 
allbereits anno 1726 den 1*®" Martii von mii- errichtete Fundation annoch mit zwei- 
tausend Gulden Rheinisch vergrösseren und mit der sogenannten Pater Schimonischeu 
Fundation conjungiren und dieselbe verstärken könne, also ist auch vor allen 

1® meine Intention und gänzlicher Wille, dass, gleichwie laut meines vorigen 
instrumeuti für zwei studirende Knaben 2000 Gulden angeleget worden, also dermalen 
für den 3**" alumnum eintausend Gulden Rheinisch des Herrn Patris Scliimonischer 
Fundation dargebe und zuzähle, jedannoch, dass dieser der 3^** gleich denen ersten 
zweien vor allen anderen von der Nuckischen Freundschaft herstamme und derjenige 
seie, welcher sich jure sanguinis der Nächste darzu wird legitimiren können, den 
Vorzug haben solle, beinebens auch auf dass all Übriges nach Inhalt meines vorigen 
instrumenti fundationis ad tenorem §^ 2., 3. et 4'^ treulich gehalten werde. Was aber 

2*^*^ die übrige oder andere 1000 Gulden belanget, soll es ebenermassen und 
gleicherweis, wie es in meinen vorigen instituto §p^^ 5*^ wegen der Mädl aus meiner 
Freundschaft eine Vorsehung geschehen, auch observiret werden, dass nämlich diese 
1000 Gulden gleich dem vorigen Capital gegen genügsamer Versichei-ung bei der Schi- 
monischen Fundationsstiftung zu Prag angeleget verbleiben, wovon erwähnte Stiftung 
alljährlich von diesen 1000 Gulden Capital 40 Gulden Interesse abzuführen und zu 
Händen einem hochwürdigen Budissiner Domstift zu erlegen schuldig sein solle. Derlei 
Interesse-Gelder aber sollen 

3'*® dahin gewidmet sein, dass, so oft ein Jüngling aus meiner Freundschaft 
gleicherweis der Nächste zu mir den Vorzug erweisen werde, derselbe entweder ein 
Handwerk oder Profession erlernen oder aber sich verheurathen wollte, 24 Reichs- 
thaler oder 36 Gulden zu einer Beihilf zu empfangen haben solle, übrigens aber soll 
mit diesen Interesse-Geldern gleichergestalt, als wie es §p'»^ G'^^ et 7™^ in vorigen 
meinen instmmento angemerket, sein Verbleiben haben. Da nun aber 


383 P. Peter Anton Nurk II. P. Pctr Antonin Nuck IL 383 

4*" derlei Heuratheii und Erlernung einer Profession nicht alljährlich zu geschehen 
pflegen, die löbliche Fundationsstiftung aber alle Jahr das pactirte quantum der 
40 Gulden zu erlegen schuldig ist, so ordinire ich, dass man dem instructori meiner 
alumnorum nach Proportion der Arbeit und seiner Bemühung in remunerationem alle 
Jahr etwelche (iulden geben solle. Würde aber ein oder anderer aus meiner Freund- 
schaft, als welcher das beneficium meines instituti geniessete, schon ad altiora kommen 
sein und in Stand wäre, einen praeceptorem abzugeben, so soll dieser, ungeacht er 
Landlichkeit halber das Benöthigte seinen Befreundten ohne Entgeld zu thun und die 
andere zu instruiren sich nicht weigern werde, gleichwohlen diejenige 4 Gulden, 
welche von denen alljälirlich zu bezahlen kommenden 40 Gulden Interesse-Geldern 
übrig verbleiben, solang er instruire, zu einer Ergötzlichkeit zu geniessen und zu 
empfangen haben, damit er umsoviel fleissiger die Instruction verrichte und öfters sich 
der Nuckischen Freundschaft erinnere, auch die Subordinirte aus meiner Freundschaft 
darzu anhalten möge. 

ürkund dessen mit Hand und Petschaft meine Fertigung. So geschehen Kirchberg 
am Wagram den 1^**» Martii 1729. 

(L. S.) Petrus Antonius Nuckh, 

hoobfiirstlich Passauerischer Consistorial-Rath und Pfarradministrator 

zu Kirchberg am Wagram. 

Weilen dann diese von Ihro Hochwürden Herrn Peter Antoni Nuck gute Intention der 
sogenannten Pater Schimonischen Fundation vorträglich und der in derselben studirenden 
Jugend zu einen Nutzen und Vortheil und sowohl die von allerhöchst Ihro kaiserlichen 
und königlichen katholischen Majestät dieser Fundation constituirte und hoch authorisirte 
Commission, als auch das hochwürdige Budissiner Domstift ad sanctum Petrum und der 
wohlehrwürdige Herr Pater Georgius Josephus Schimon als Fundator der Fundation er- 
kennet und befunden haben: als ist dieses Instrument von denenselben insgesammt mit 
allen enthaltenen Clausuln und Conditionen durch eigene Hand-Unterschriften und beige- 
druckten Petschaften gefertiget und in 3 exemplaria verfasset, deren eines Herrn Petro 
Antonio Nuck zu seiner Versicherung, das andere hochgedachten Domcapitel, das dritte 
aber der Fundation in Prag behändiget worden. So geschehen Prag den 24*«" Martii 
anno 1729. 

(L. S.) Joseph Graf zu Würben und Freudenthal. 

(L. S.) Franz Carl von Adlersheim. 

(L. S.) Joannes Josephus Ignatius Freyschlag, 

administrator ecclesiae et decanus. 

(L. S.) Joannes Christianus Baldamus, 

canonicus scholasticus. 

(L. S.) Jacobus Thadaeus Czessky, 

canonicus re8iden[tiali8]. 

Dass gegenwärtige Abschrift mit dem Original-Fundationsinstrumento von Wort zu 
Wort gleiclüautend sei, anmit mit meiner Handunterschrift und Siegl certificire. Signatum 
Prag den 30. Aprilis 17ß9. 

(L. S.) Georgius Rozant, 

presbytcr ecclesiasticus, seminarii ad sanotum Petrum 

pro tempore praeses. 

Ingrossatum libro fundationum Micro-Pragae folio 23. 

Beglaubigte Abschrift im k. k. Stattbalterei- Overeny opis v c. k. mistodrzitelskem archivu 

Archive in Prag. v Praze. 


384 Franz Norbert Graf Krakowsky von Kolowrat. Frantisek Norbert hrabe Krakovsky z Kolovrat. 384 


1729 

März 6. bfezna. 


Franz Norbert Graf Krakowsky von Stndentske nadani Frantiska Norberta 
Holowrafsche Studenten-Stiftung. hrabete Hrakovsk«ho z Kolovrat. 


Kund und zu wissen seie hiemit männiglich und wo es vonnötlien, wasmassen 
weiland der lioch und wohlgeborne Herr Herr Franz Norbert, des heiligen Römischen 
Reichs Graf Krakowsky von Kollowrath, Römisch- kaiserlicher Majestät Rittmeister 
unter dem löblichen General-Veteranischen Regiment, in seinem letzten Willen oder 
Testament aus sonderbaren Eifer gegen denen Armen und Nothleidenden einen 
Theil seines hinterlassenen Vermögen, womit sie bei Gott für seine arme Seele bitten 
mögen, verschaifet und testiret hat, und zumalen aber allhier in Prag eine von dem 
wohlehrwürdigen Herrn Patre Josepho Georgio Schimon, weltlichen Priestern — und von 
Ihro katholischen Majestät Carl dem VL, itzt regirenden Kaiser, anno 1725 den 6. Julii 
allergnädigst ratificiret und der königlichen Landtafel in dem G'®** pfirschingfarben Kauf- 
contract [sie] 1725 den 11. Septembris sub litera G. 18 eingetragen — für die arme 
aus dem Markgrafthum Oberlausitz Studirende, auch von unkatholischen Eltern zu 
dem wahren alleiuseeligmachenden Glauben bekehrte Kinder eine Fundation aufge- 
richtet worden, worinnen auch das Studium, durch welches viele von ihnen zu dem 
geistlichen Stande gelangen, die auch um soviel weniger auf ihre Gutthäter in ihren 
geistlichen Exercitien vergessen werden, geübet wird: 

Als habe ich Franz Carl Pecelius von Adlersheim, Herr der Güter Opplath, 
Petrowitz und Smilkaw, Römisch- kaiserlicher Majestät Rath, Hoflehn- und Kammer- 
rechts-Beisitzer und Vicelandkammerer im Königreich Böheim, als Executor dieses 
Testaments zum besseren Aufnahm und benöthigten Unterhalt der in sothaner Funda- 
tion befindender Jugend 1000 Gulden Capital dargeben wollen, auf dass solches Franz 
Norbert Krakowsky Graf Kollowrathische Capital deren eintausend Gulden Rheinisch 
besserer Sicherheit halber jedesmal mit der königlichen Landtafel gleichförmig mit 
denen anderen Fundationscapitalien sich radicire, auch nicht de loco ad locum, ohne 
dass es nicht widerlandtäflich seie, angeleget werde. 

Demnach mit diesem Vorbehalt, womit dieselbe für dem obberührten Franz Norbert 
Krakowsky Grafen von Kollowrath als einem Gutthäter alltäglich den Psalm de pro- 
fuudis nebst anderen suffragiis, welche sie ohne[hin] zu verrichten pflegen, für seine 
arme Seelen beten und Gott dem Allmächtigen aufopferen sollen, oder aber, weilen 
in diese Fundation vi diplomatis allein die subjecta ad studia capacia aus dem Mark- 
grafthum Oberlausnitz aufgenommen werden sollen, worüber auch einem hochwürdigen 
Budissiner Domstifte ad sanctum Petrum von Ihro Majestät das plenum jus sowohl 
itzt, als auch zu künftigen Zeiten, um solche an- und aufzunehmen, eiugeraumet ist, 
dass da über kurz oder lang jemand von dieser hochgräflichen Krakowskischen Linie 
ein armes subjectum ad studia tauglich aus dem Vaterlande des Markgrafthum Ober- 
Lausnitz dem dortigen hocliwürdigen Domcapitel praesentirete, derselbe vor allen re- 
spectu deren zu der Fundation dargegebenen 1000 Gulden Capital den Vorzug haben 
solle. ISo geschehen Prag den 6. Martii 1729. 

(L. S.) Franz Carl von Adlersheim. 

Weilen dann diese von dem hoch- und wohlgebomen Herrn HeiTU Franz Norbert, des 
heiligen Römischen Reichs Krakowsky Grafen [sie] von KoUowrat (titulo pleno) in seinen 
letzten Willen gemachte Intention gar löblich und auch von dem wohledlgebornen Ritter 
Herrn Franz Carl Pecellio von Adlersheim (titulo pleno^ als executore testamenti, der 
für die arme studirende Jugend dargegebenen 1000 Gulden erspriesslich zu sein be- 


385 Franz Norbert Graf Krakowsky von Kolowrat. Frantiäek Norbert hrabe Krakovsky z Kolovrat. 385 

fanden und erkennet worden : also ist auch dieses Terfasste instrumentum Ton uns durch 
eigenhändige Unterschrift und heigedruckte Petschaften corrohoriret, hierüber 3 exem- 
plaria gleichlautend gefertiget, deren eines der hochgräflichen Familie, das andere einem 
hochwürdigen Budissiner Domstifte eingehändiget, das 3*® bei der Fundation verwahrter 
aufbehalten worden. So geschehen Budissin den 17. Martii 1729. 

(L. S.) 
(L. S.) Joannes Josephus Ignatius Freyschlag. 

administrator ecclesiae et decanus. 

(L. S.) Joannes Christianus Baldamus, 

canonicus scholasticus. 

(L. S.) Jacobus Thaddaeus Czessky, 

canonicus re8iden[tiaU8]. 

Georgius Baschandt, 

pro tempore inspector fiindationis. 

Dass gegenwärtige Abschrift mit dem Originalfundationsinstrumento von Wort zu 
Wort gleichlautend seie, anmit mit meiner Handunterschrift und Siegl certificire den 
30. Aprilis 1769. 

(L. S.) Georgius Bozant, 

preshyter ecolesiasticua, seminarii ad sanctum Petrum 

pro tempore praeses. 

Ingrossatum libro fundatationum Micro-Pragae folio 19. 


Beglaubigte Abschrift im k. k. Stattbalterei- Overeny opis v c. k. mistodrzitelsk^m archivu 

Archive zu Prag. v Praze. 


n. 49 


/* '/>'.-'/ A** P- '•-'*' KtL- ;>», 


ITO. 


1729 


1 


> • i ' ' .';* f- '• r •!. . . • »^ [ ä»i 1 


F. tff«rg lirarKHif Stadratfo-Stifhim^ Studeiitskf nadaDi P. Jirih« kraie. 


Irrt Kamen der all erheiligsten Dreifaltigkeit. 

Ml 0<roryiiiH Kn«l, w^ltlir'h#r Pri^-tfT. gebiirtii^ aus der uralten Stadt Witt genau im 
SUtikif/ftUhnui Ob^r-f^auiifz. hahe aus fn-wu Willen und christlicher Liebe des Nächsten. 
/i$ iftO'','^*rt'r Khnj (iffW*^ lind einer ^-wigen Danksagung dem gekreuzigten Heiland Jesu 
i Uu'^io, (Ut uu\tt'tt('rku*u Jun^ffrau und Mutter Gottes Mariae. wie auch dem heiligen 
iinmifti St'.fKfUtut'oint^ nfin^r Freund- od<'r Schwägersehaft aber zu bessern Aufkommen 
iiMf t'iuiitUHcml iiuldt'U KheiniHcli /u einer immer- und ewigwährenden Fundation bei der 
\nh\u'Ut'u H^'himoniHrlien Stiftung.' des heminarii saneti Petri in der königlichen Kleinem 
h^adt l'niK aiiKelej^ii'r unrl au<'li veruiög glorreich regierenden Ihro Römisch kaiser- und 
Unun/\'u'Ut*h katliolinrlien MajeHtät ('arl dem \T*" den 6*^" Julii 1725 allergnädigst land- 
l/ifluli ratilMirten Uiploniatis confirmiren wollen, dass nämlich 

iM'imo dieKCH (Kapital per eintausend Gulden zu immer und ewig währenden 
/eil«n auf landeH^el)nuir|j|li(;h|e Interessen liegen bleibe und von den abfallenden Inter- 
MUKM einer aUH meiner Freund- oder Schwägerschaft in dieser Fundation nach der Pro- 
poHion di'H ('apitalH j<l(!ich denen zwölf Schimonischen alumnis verpfleget und ausgehalten 
u<«n|en nolle. Doch al)(*r 

Smc. iindo rcHcrvire un<l Ix^halte mir bevor, insolang mir Gott das Leben gibt, auch 
NoIaiiK **»•<' wann ich will od(»r für mich es nöthig zu sein erachte, diese alljährig ver- 
ImkIc ItilereHMM von diesem capitali deren eintausend Gulden a quinque procento ge- 
rechnel, das ist flinf/ig (iuhlen, herausgegebene selbsten, gleichfalls auch mein Bruder 
liaitrtMitiiiN nach meinem /eitlichnn Hintritt, wann er nicht mit genügsamen Lebensmitteln, 
in \\i\H Condition er innner seie, versehen würde, diese genüssen könne und möge. Und 

Tertio behalte mir bevor, einen aus meiner Freund- oder Schwägerschaft, solang: 
icli leiien wenhs selhsttMi dahin zu benennen, nach meinem Tod gleichfalls mein besagter 
Mrildci' das jun halnMi sollt», nach dessen zeitlichen Hintritt aber die zwei Aeltesten aus 
meim^r Fr«»und- othn* Schwägerschaft mit Zuziehung des Herrn Pfarrers von Wittgenau 
die rntersuclning tlmt»n soUen, welcher jure sanguhus der Nächste und ein taugliches 
Huhjt^ctum ad ntudia simc und allstlann ein hochwürdiges Budissiner Domcapitul in corpore 
soK'hen an- und auf/unehmen geruhen wolle. Wofern aber 

l^hiarto kt»iner a\is meiner Freund- oder Schwägerschaft pro studiis emachseii 
Ware, solle und k^uuie ein hocinxürdiges Budissiner Domcapitul indessen mit einem andeni 
tauKlichen Nubjecto, jedoch mit einem armen aus der Ober-Lausitz, meine Fundation er- 
vetiien, sobald aber hinwiederum ein- oder anderer aus dickberührter meiner Freund- oder 
St hwa^t^Nchat^ tauiilicl\ ad studia würde, so ist mein ^YilK dass dieser allsogleich meine 
Fuudal\ou >icn\i^>en M»lle ut\d in seihe auf- und angenommen werde. Ist auch 

l^hnnlo \\\vu\ euiNtluher Willen, dass derjenige, so in dieser Fundation sein wird. 
soK l\e NO laiii:» Ims ei alle studia ahsohiren wird, gcniossen solle. Jedoch 

Se\lo wuxl er Mhuldi»* sein» alle >orireschritbene Het:uln und Gesetze des semiuarii 
■ w \dwonncu, MMc\n er aht^r ein l bertivter deivr sein und sich der bösen Gesellschatt 
ei Violen xx\n\le \\\\x\ u.»x h e::ej> j:csohchctier Knuahnung inoorhgibl sein möchte, s<dle er 
Wxl^t iiv^iuMcU Nx\»;doMv der Kue.dath^n beraubet \scrdcn. Wann endlich 

N,i^:»'c, *^ \I,'N ,-^\vv *.v^*v.:r,c:je subuvtum absv^Iuia >y:i:a\i wi-iu-r zu studirvn nicht 
; ^\\».\. ■• *\";i .sixV, \x,r\;,\ no \\er,o dt r r:\uscN d:esvr Fut.dation ihuit- au die Hand gelu'i;. 
%'; i>N .-; i \ ILr. v;x\xiK x .u r .i:.»u ro :':<U' Kui.st. .u tx.i< er l.i:<t l.abt-n wird, ericrnti. 
V,. ' :,^ /, .* ; v/L-, '.u*. .v;> d?\' 1 ,;i./».i::v»!, v'.:;::;:1tlir t.::»«.> Jal.rs dir lunfzi^ iiuldi*'» 


387 


P. Georg Kral. 


1*. JiH Kral. 


387 


Interessen zu Aufdienung und benöthigten Unkosten und anderen Sachen gegeben werden, 
welches nur allein vor meine Freund- oder Schwägerschaft soll verstanden werden, nach- 
dem die beschehene Apertur jederzeit mit einem tauglichen subjecto, wie schon oben 
gemeldet, soll ersetzet werden. Und endlich 

Octavo wird mein Fundatist nicht allein sich befleissen, in den studiis sub disciplina 
Societatis Jesu zu grösserer Ehre Gottes und Aufnehmen der katholischen Religion und 
zum Besten seines Vaterlandes einen guten Progress zu machen, sondern sich auch in 
guten Sitten und christlicher Andacht zu üben, und wird öfters in seinem Gebet inge- 
denk, auch alle Montag eine heilige Mess für seinen Fundator und die ganze Kralische 
Freund- und Schwägerschaft zu hören schuldig sein, der aber in opificio stehende, in- 
solang keiner darinnen, täglich drei Vater unser und Ave Maria zu beten. 

Schlüsslich habe mich nicht allein unterschi'ieben und meine Petschaft beigedrucket, 
sondern desgleichen auch zu fester Versicherung, allezeit unverbrüchlich zu halten alle 
besagte Conditionen, ein hochwürdiges Budissiner Domcapitul durch ihre eigenhändige 
Handuuterschriften und beigedruckte Petschaften bekräftiget und corroboriret. 

Worüber drei gleichlautende exemplaria verfasset, so eins mir eingeholet, das andere 
einem hochwürdigen Budissiner Domcapitul, das dritte bei dieser Fundation verwahrlich 
aufbehalten wird. So geschehen Prag den 6. Novembris 1729. 


(L. S.) 


(L. S.) 


(L. S.) 


Pater Georgius Krall, 

eccl[esiasticus|. 

Joannes Christianus Baldamus, 

canonicus senior. 

Jacobus Thaddaeus Czesskv, 

canonicus scbolasticus. 


(L. S.) Joannes Josephus Ignatius 

Freyschlag, 

admiuistrator ecclesiae et decanus. 

(L. S.) Jacobus Antonius Kylian, 

canonicus et protonotarius apostolicus. 

(L. S.) Christianus Fiebiger, 

canonicus ad sanctum Petrum 
Budissinae. 


Dass gegenwärtige Abschrift mit dem Original-Fundationsinstrumento von Wort zu 
Wort gleichlautend seie, anmit mit meiner Handunterschrift und Siegl certificire. Signatum 
Prag den 30. Aprilis 1769. 


(L. S.) 


Georgius Rozant, 

presbyter ecclesiasticus, serainarii ad sanctum 
Petrum pro tempore praeses. 


Ingrossatum lil)ro fundatiunum Micro-Pragae folio 28. 


Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthaltcroi- 
Archive zu Prag. 


Ovei'cny opis v c. k. mistodtzitelskem arcbivu 
V Praze. 


n. 


49* 


388 P- Peter Aiiton Nuck III. P. Petr Antonin Xuck III. 388 


1740 

December 24. prosince. 

P. Peter Anten Nuck'sche lU. Stu- 111. studentske nadäni P. Petra Anto* 
denten-Stiftnng. nina Nncka. 


Kund uud zu wisseu seie hiemit männiglich und besonders, wo es nöthig, dass 
sich der nun in Gott ruhender hochwürdiger Herr Petrus Antonius Nuck, hochfürstlich 
Passawischer Consistoriah-ath und gewester Administrator zu Kirchberg, der für die aus 
dem Markgrafthum Oberlausnitz allhier in Prag aufgerichteter und Ton Ihro Römisch- 
kaiser- und königlichen katholischen Majestät seeligster Gedächtnus Carl dem 6**" aller- 
gnädigst landtäfiich ratificirter Fundation mit gnädigen Gonsens einer hochauthorisirten 
Gommission und eines hochwürdigen Budissiner Domstifts mit viertausend Gulden Capital 
für seine Nuckische Befreunde, mit dreihundert Gulden annoch aber für andere 
Arme, also in einer Summa Yon viertausend dreihundert Gulden, annoch bei Lebens- 
zeiten unter einer gewöhnlichen Interesse mit vier pro cento in Ansehung, weilen die 
aufgerichtete Fundation alle onera, sarta tecta und andere Ausgaben ex massa allein 
tragen thuet, in perpetuum und unwiderruflich conjungiret hat, und zwar dergestalten, 
dass diese viertausend dreihundert Gulden Capital mit denen anderen der Fundation 
gehörigen Capitalien und deroselben Vermögen elociret und landtäflich angeleget werden 
möchten, die davon fallende Interesse aber ä vier pro cento gerechnet folgender Aus- 
messung nach werden ausgetheilet, als nemblich: 

Erstens die von eintausend fünfhundert Gulden Capital a 4 pro cento nutzende 
Interesse sollen denen schon anno 1726 und anno 1729 vermög zweier Nuckischen In- 
strumenten dreien actualen Nuckischen Fundatisten zur Hülf einer besseren Kleidung 
zu gute kommen. Weilen aber 

Andertens höchst nöthig sein will, dass der Jugend gleich anfangs in denen 
Studien oder kleineren Schulen ein gutes Fundament geleget werde: als wird allemal 
(Titel) Herr pater praeses fundationis denen Nuckischen Fundatisten, wann sie es anders 
nöthig haben möchten und nicht in altioribus seind, einen von der Nuckischen Freund- 
schaft oder in Abgang dessen einen aus andern der Pater Schimonischen Fundation 
actualen Fundatisten pro instructore assigniren, deme aber vor seine Mühe und gute 
Instruction von denen 1500 Gulden fallenden Literessen jährlich 6 Gulden, allermasseu 
in dem anno 1729 den 4'®" Martii aufgerichteten Pater Nuckischen instrumento pro 
instructore auch schon 4 Gulden jährlich ausgeworfen worden, mithin des Jahrs 10 Guldeu 
ein solcher Instructor zu genüssen haben solle, gegeben werde. In Fall aber keiner am 
der Nuckischen Fundation studirender alumnus eines instructoris benöthiget wäre, 
welches dem patri praesidi zu entscheiden kombt. so wird das dann pro instructore 
ausgeworfene quantum der 6 Gulden unter die drei Nuckische Fundatisten in drei 
gleiche Theilen gegeben solang, bis ein neuer Nuckischer Fundatist eines praeceptoris 
nöthig haben wird, die übrige 4 Gulden aber, welche anno 1729 dem instinctori 
assigniret worden, kommen in solchem Fall der anderen Freundschaft zu gute, die 
übrigen Interessen aber sollen alsdann denen dreien Nuckischen Studenten von obbe- 
sagten 1500 Gulden in gleiche Theilung ohne Distinction, es möge einer ein Humanist 
oder Theologus sein, verbleiben und zu gute kommen. Damit aber auch : 

Drittens die gesammte Nukische sowohl studierende als auch an andere Künste 
und zulässige Handtirung sich befleissende Befreunde ihres seeligen Herrn Vetters und 
Gutthäters sich öfters zu erinneren Ursach haben, so sollen dieselbe, welche dermalen 
von des seeligen Herrn Petri Antonii Nuck Brüdern und Schwestern, welches wohl zu 


380 r. Pefer Anton Kiuk IIL P. Petr Antonhi Xuck III. 389 

merken, herstammen und deren dermalen 15 capita seiud, von 2500 Gulden als einen 
residuo deren 4000 Gulden die Interesse ä 4 pro ceuto von der Fundation empfangen 
und zu genüssen haben, doch also, dass ihre posteri, nur die Nächste .von Geblüte 
und die sich jure sanguinis darzu legitimiren können, zugelassen werden sollen. Wann 
aber aus dieser Zahl deren 15 einer oder mehr absterben soUtn, so solle diesen alsobald 
der nächste succediren und zugezählet werden, dass also deren mehr nicht als 15, wohl 
aber weniger in Abgang der Freundschaft sein können. Auf dass aber unter denen 
Nuckischen Verwandten diese Theilung friedlich geschehen möge, so sollen allemal zwei 
oder drei Ältesten aus der Freundschaft und dem in Gott ruhenden Herrn Wohlthäter 
nächst Anverwandte, solang einige bekannt sein werden, bei dieser Austheilung die 
Direction fuhren und die anderen bei ihren vernünftigen Ausspruch verbleiben. Wann 
aber dergleichen alle Nuckische Freunde nicht vorhanden wären oder einige Irrungen 
in der Theilung sich ereigneten, in dem Fall sollen die Freunde sich entweder zu dem 
rcTerendissimo canonico inspectori wenden oder zu dem Herrn Pfarrherrn inWittigenau 
ihre Zuflucht nehmen, welchem alsdann anheimb gestellet wird, nach dero vernünftigen 
Ausspruch die Repartition zu machen. Wohingegen aber 

Viertens, weilen die Zeit alles abändert und geschehen kann, dass diese 
Nuckische Freundschaft völlig erlöschen möchte und keiner darvon übrig verbleibe, so 
sollen diese 4000 Gulden Capital, mit welchem sich der seelige Herr Petrus Antonius 
Nuck der Simonischen Fundation conjungiret, derselben auch anheimb fallen, mit 
welchen ein hochwürdiges ßudissiner Domstift, als von Ihro Majestät ad tenorem 
instrumenti caesarei angesetzte Herren inspectores dieser Fundation zu disponiren, 
nemblich andere ad studia taugliche arme alumnos, die mau anhalten soll, vor dem 
seetigen Herrn Stifter ihr Gebet andächtigst zu verrichten, anzunehmen Macht haben 
sollen. Un da nun endlich 

Fünftens von denen viertausend die abfallende Interesse a 4 pro cento, wohin 
p:ehürig, abgetheilet worden und nun nur allein von der ganzen Summa dieses Capitals 
300 Gulden und von denenselbigen fallende Interessen gleich denen vorigen ä 4 per 
cento übrig verblieben, so sollen die Zünsen zweien oder dreien Ältesten, so sich zur 
Zeit in dem Wittgenauer Spital befinden werden, nach Gutbefinden des Herrn In- 
spectoris dieses Spitals in gleiche Theilung zu gute kommen, denen obgelegen sein soll, 
sich des Gutthäters in ihrem Gebet öfters zu erinneren. So geschehen Prag den 
24. Decembris 1740. 

Wann dann diese von Ihro Hocliwürden Petro Antonio Nuck seeliger Gedächtnus, 
gemachte Intention sowohl von einer hochauthorisirten Commission Ihro Excellenzeu und 
Gnaden, als auch von dem löblichen Budissiner Domstifb capitulariter für gut angesehen 
worden und der Fundatiou diese Conjungining sehr nutzlich und erspriesslich ist, also 
ist auch dieses Instrument von seiner Gehörde in triplo untei-schrieben und ausgefertiget 
worden. 

(L. S.) Jfoseph] Graf zu Würben und Freudenthal. 

(li. S.) Wenzl Joseph Audrtzky von Audrsse. 

(L. S.) Ignaz Franz Schupich. 

(L. S.) Joannes Josephus Ignatius Preyschlag a Schmidenthal, 

administrator ecclesiae et decaiuis. 

(L. S.) Jacobus Joannes Kylian, 

canonicus capitularis et cantor. 

fli. S.) Jacobus Joannes Josephus Wosky, 

prutouotarius apostolicus, canonicus Budissinensis capitularis 

et scholasticus. 

(L. S.) Christianus Fiebiger, 

canonicus ad sanctum Petrum Budissinac. 


rifio 


P. V^iT Anton Swk HL 


P. Petr Antonhi Xuck IQ. 


31M) 


Dhmü gegenwärtige Abi»clirift mit dem Ongiiud-FuncUtionsinstnunento von Wort zu 
Wort gleicUauteiid seie. anmit mit meiner Handunierschrift und Siegl certificire. Signatum 
Prag den 'Mlß^ Aprilis 1769. 


(L. S.) 


rreorgius Rozant, 

|»n*>bvt<.'r Vi-*, lesia^ticu^. Beniinarii ad sanctuin Pi-tnin. 

pro tempore praeses. 


Ingrossatum libro futidatioum Micro-Pragae folio -^o. 


Ifeglaobigtc Ai*i»chrift im k. k. Stattlialterei- Overeny gpis v archiru c. k. mistodrzitelstvi 

Archive za Vrap;, v Praze. 


391 P. Jakob ThaddHUs Czessky. P. Jakub Tadeäs Czessky. 391 


1749 

Mai 8. kvetna. 


P. Jakob Thaddftus Czessky'sche Studentske imdani P. Jakuba Tadease 
Studenten-Stiftung. Czesskyho« 


Im Xamen der allerheiligsten Dreifaltigkeit. 

Kund und zu wissen seie hiemit männiglich und besonders, wo es nöthig: dass 
sich der nun in Gott ruhende hochwürdige, hochedle und hochgelehrte Herr Jacobus 
Thaddaeus Czeachky, der hochbefreiten Domstiftskirche sancti Petri zu Budissin canonicus 
capitularis und senior, der vor die aus dem Markgrafthum Ober-Lausitz allhier in Prag 
aufgerichteter und von Ihro Römisch- kaiser- und königlichen katholischen Majestät 
seeligster Gedächtnus Carl dem VP*" allergnädigst landtäflich ratificirter sogenannten 
pater Schimonischen Fundation mit gnädigen Consens einer hochauthorisirten Commission 
und eines hochwürdigen Budissiner Domstifts mit 3300 Gulden Capital conjungiret und 
in seinen lünterlassenen Testamento aus sonderbaren Eifer für die Ehre Gottes und für 
das Aufnehmen des katholischen Glaubens sonderlich in seinem Vaterland verordnet, dass 
aus seinem durch göttlichen Seegen erworbenen zeitlichen Vermögen vor zwei aus der 
Ober-Lausitz, und zwar aus seiner Freundschaft, studirende Knaben eine Fundation errichtet 
wurde, deme zufolge auch dieses instrumentum perpetuae fundationis Czeschkianae 
verabfasset worden, und zwar 

Primo seind zu Bewürkung dessen nach des Gottseeligen Intention hierzu bei der 
löblichen Schimonischen Fundation zu Prag dreitausend dreihundert Gulden Rheinisch, 
sage 3300 Gulden, als ein Capital dargegeben worden, auf dass solches Czeschkisches 
Capital deren 3300 Gulden besserer Sicherheit halber jedesmal mit der königlichen 
Landtafel gleichförmig anderen Fundationscapitalien sich radicire, auch nicht de loco 
ad locum, ohne dass es nicht landtäflich seie, angeleget werde. Und zu dieser Funda- 
tion sollen 

Secundo des wohlseeligen fundatoris Jacobi Czeschky Blutsfreunde und nach 
diesen Anverwandte in allwege den Vorzug haben, in Abgang beider dieser aber andere 
Landeskinder, sonderlich Keylauer und Wittgenauer würdige und in übrigen Dingen 
gleiche, doch mit Vorzug deren Ärraern, aufgenommen werden, die allerseits nach dem 
studiren mögen, was vor einer Facultaet sie immer wollen. Was aber 

Tertio die Praesentation dieser alumnorum belanget, soll ein hochwürdiges Dom- 
capitulum sancti Petri zu Budissin gleichwie die Protection also auch, doch mit Rath 
und Zuziehung der Freunde, diese Praesentation haben, auch im Fall der sich äusserenden 
Unfähigkeit bei einem eder dem andern subjecto solche ab- und andere dargegen Taugliche 
einsetzen. Gleichwohl 

Quarto, wann geschehete, dass von der Czeschkischen Freundschaft oder Anver- 
wandtschaft actu kein Knabe wäre, der zum Studiren tüchtig, kann freilich ein frembder 
armer von Keylau oder Wittgenau in diese Fundation angenommen werden, doch also 
und dergestalt, wann indessen ein Knabe aus der Czeschkischen Freundschaft oder Anver- 
wandtschaft anwüchse' und zum Studiren Lust und Fähigkeit hätte, jener alsdann diesem 
[den] Ort in der Fundation räumen und cediren musste. Ferner 

Quinto sollen besagten zwei Czeschkischen alumnis von obigen Capital der 3300 Gulden 
einem jeden auf die jährliche Kost die Interesse, a5 pro cento gerechnet, von 1000 Gulden 
und einem jeden auf die jährliche Kleidung und andere Nothwendigkeiten die Interessen 
von 600 Gulden assigniret; weilen aber annoch 100 Gulden von dem ganzen Capital 
übrig bleiben : als sollen 

Sexto von diesen 100 Gulden die jährlichen Literessen gesammlet werden und 
mittlenveil hievon denen Czeschkischen studiosis die gradus tarn theologiae quam philoso- 


392 P- Jakob Thaddäus Czessky. P. Jakub TadeäS Czessky. 392 

phiae gezahlet werden, das übrige aber kunnte ihnen auf Bücher gegeben werden. Es 
sollen aber beide Fundatisten einer anständigen Auffülirung sich befleissen und ihre^^ 
fundatoris in ihrem Gebet bestens ingedenk leben. 

Endlich seind noch über diese 3300 Gulden andere 300 Gulden a 4 pro cento dar- 
gegeben worden, und sollen von denen abfallenden Interessen dem pro tempore der Schi- 
monischen Fundation vorstehenden Herrn Praeses alljahrs lüevon zu einer Ergötzlichkeit 
vor seine Mühe und Besorgung der Czeschkischen Fundation 4 Gulden gelassen, die übrigen 
8 Gulden aber gesammlet und alle 3 Jalir in einer Summa 24 Gulden dem nächsten 
Czeschkichen Freund, der etwan ein zunftmässiges Handwerk oder Kunst erlernen sollte, 
oder einem andern, und zwar beiderlei Geschlechts, zur sich ereignenden Heurath mitge- 
theilet werden. 

Wann dann diese von Ihro Hochwürden Herrn Jacobo Thaddaeo Czeschky seeliger 
Gedächtnus gemachte Stiftung sowohl von einer hochauthorisirten Commission Ihre 
Excellenzien und Gnaden als auch von dem löblichen Budissiner Domstift capitulariter 
für gut angesehen und der Fundation diese Conjungirung nutzlich und erspriesslich zu 
sein befunden worden: als ist auch dieses Instrument von seiner Gehörde in triplo 
unterschrieben und deren ein Exemplar dem hochwürdigen Domstift allhier zur Bewahrung 
überlassen, das andere der Fundation in Prag, dann das dritte den Czeschkischen Freund- 
schaft zu deren Vei*sicherung behändiget worden. So geschehen Budischin und respective 
Prag den 8*«" Maii 1749. 

(L. S.) Carl Gotthard Graf Schaf[got8ch.] 

(L. S.) Wenzl Josephus Audrtzky von Audrss. 

(L. S.) Franz Carl von Frankenbusch. 

(L. S.) Jacobus Joannes Josephus de Baerenstamm, 

episcopatus Missnensis per utramque Lusatiam administrator 
ecclesiasticus et decanus Budissinensis. 

(L. S.) Jacobus Antonius Kylian, 

canonicus capitularis et senior. 

(L. S.) Joannes Josephus de Hauptmann, 

canonicus capitularis et cantor. 

(L. S.) Carolus Cardona, 

canonicus capitulans et scholasticus. 

Dass gegenwärtige Abschrift mit dem Originalfundationsinstrumento von Wort zu 
Wort gleichlautend seio, anmit mit meiner Handunterschrift und Petschaft certificire. 
Signatum Prag den 30. Aprilis 1769. 

(L. S.) Georgius Rozant, 

presl)yter ecclesiasticus, seminarii ad sanctum Petrura 

pro tempore praeses. 

Ingrossatum libro fundationum Micro-Pragae folio 49. 


Beglaubigte Abschrift im k. k. Statthalterei- Overeny opis v archivu c. k. mistodriitelatn 

Archiv« «u Prag. v Praze. 


393 


l\ Gregor Josef Just. 


r. llclior Josef Just. 


393 


^> 


1749 

Mai 8. kvetna. 


P. Gregor Jusfsche Sturtenteii- 

Stiftiing. 


Studentskc nadani P. Üehore Josefa 

Jiista. 


Im Namen der allerheiligsten Dreifdltigkeit. 

Kund und zu wissen seie hiemit männiglich und besonders, wo es nöthig, dass sich 

der nun in Gott ruhende hochwürdige, hochedle und hochgelehrte Herr Gregorius Jo- 

sephus Just, der hochhefreiten Domstiftskirche sancti Petri zu Budissin Canonicus, zu 

Crostwitz, Rosenthal und Ralbitz Pfarrer, der für die aus dem Markgrafthum Ober-Lausitz 

allhier in Prag aufgerichteter und von ihro Römisch kaiser- und königlichen katholischen 

Majestät seeligster Gedächtnus Cai-1 dem VI. allergnädigst landtäflich ratificirter sogenannten 

Vater Schimonischen Fundation mit gnädigen Consens einer hochauthorisirten Commis- 

sion und eines hochwürdigen Budissiner Domstift mit 1033 Gulden 30 Kreuzer Capital 

conjiingiret und iu seinem hinterlassenen testamento aus sonderbaren Eifer für die Ehre 

(iottes und für das Aufnehmen des katholischen Glaubens sonderlich in seinen Vaterland 

verordnet, dass aus seinem durch göttlichen Seegen erworbenen zeitlichen Vermögen für 

einen aus der Ober-Lausitz, und zwar aus seiner Freundschaft, studirenden Knaben eine 

Fundation errichtet wurde, deme zufolge auch dieses instrumentum perpetuae fundationis 

Justinianae verabfasset worden, und zwar 

Primo seind zu Bewürkung dessen gottseeliger Intention hierzu bei der löblichen 
Schimonischen Fundation zu Prag 1033 Gulden 30 Kreuzer, sage eintausend dreiund- 
dreissig Floren dreissig Kreuzer, als ein Capital dargegeben worden, auf dass solches 
Justisdies Capital so hoch, als sich selbiges mit termino sancti Galli 1758 belaufen wird, 
besserer Sicherheit halber jedesmal mit der königlichen Landtafel gleichförmig anderen 
Fundationscapitalien sicher radiciret, auch nicht de loco ad locum, ohne dass es nicht 
landtäflich seie, angeleget werde, davon die Zünsen zu Vermehrung des capitalis folgender- 
gestalt angewendet werden, als von eintausend Gulden Capitali fallende Zünsen für des 
studirenden alumni Kost, von 33 Gulden 30 Kreuzer Capital aber fallende Interessen für 
den Budissinischen canonico inspectore seminarii. Ferner 

Secundo die a termino sancti Galli 1743 bis dahin 1744 von obigem ganzen 
Capital der 1033 Gulden 30 Kreuzer gefallene Zünsen a 62 Gulden zum Capital ge- 
schlagen werden, damit von diesen 62 Gulden nunmehro als einem Capital die künftighin 
fallende Zünsen der (Titel) Herr Pater Praeses zu genüssen habe. Hingegen 

Tertio a termino sancti Galli 1744 usque ad terminum sancti Galli 1748 zu liebende 
Zünsen einem löblichen seminario sancti Petri appliciret wenlen, damit selbiges solche zum 
Capital anwende und von sancti Galli 1748 von denen zum Capital geschlagenen Zünsen 
die Interessen genüssen möge. Endlich 

Quarto von ternfino sancti Galli 174S l)is ad terminum sancti Galli 1758 sollen 
von obig gemeldten Capital der 1033 Gulden 30 Kreuzer die fallenden Zünsen, soviel 
deren in der Zeit einkämen, auch zum Capital geschlagen werden, damit der studirende 
alumnus von dem neu zugewachsenen Capital die Zünsen zur Anschaffung der Kleider, 
Zahlung des gradus und anderen Nothwendigkeiten applicire. Zu dieser Fundation 

Quinto sollen des wohlseeligen fundatoris Gregorii Just aus Ober-Lausitz, welche 
die Teutsche und zugleich die Wendische Sprache reden, nächste Blutsfreunde und Anver- 
wandte in allweege den Vorzug haben, in Abgang dieser aber dergleichen subjecta aus 
der Schwägerschaft, und in Abgang auch dieser kann aus Oberlausitz einer sui)stituiret 
werden, welcher beide Sprachen redet und seinen Beruf zum Welt- oder Klostergeistliclieu 
habe. Was aber 

n. 50 


394 !*• Gre^^or Josef Just. V, ÜeLor Josef Just. 394 

Sextu die Praesentatioii eines solchen alumni anbelanget, soll ein liochwünli^es 
DoiDcapitulum sancti Petri zu Budissin gleichwie die Protection, doch mit Rath und Zu- 
ziehung der Freunde, haben, auch im Fall der sich eräusserenden Unfähigkeit bei einem 
(»der anderen subjecto solche ab- und andere dargegen taugliche einsetzen. Gleichwold 

Septimo, wann gesehehete, dass von der Justischen Freundschaft oder Anvem^andt- 
schaft actu kein Knabe wäre, der zum Studiren tüchtig, kann freilich wohl ein fremder, 
wie i5**^*^ ;■)*<* gemeldet, in diese Fundation angenommen w^erden, doch also und dergestxdt, 
w^ann indessen ein Knabe aus der Justischen Freundschaft oder Anverwandtschaft an- 
wüchse und zum Studiren Lust und Fähigkeit hätte, jener alsdann diesem den Ort in 
der Fundation räumen und cediren müsste. Es solle aber der Fundatist einer wohl- 
anständigen Aufführung sich befleissen und seines fundatoris in sehiem Gebet bestens 
ingedenk sein. 

Wann dann diese von Seiner Hochwürden Herrn Gregorio Just seeliger Gedächtnus 
gemachte Stiftung sowohl von einer hochauthorisirten Commission Ihro Excellenzien und 
Gnaden als auch von dem hochwürdigen Budissiner Domstift capitulariter für gut an- 
gesehen und der Fundation diese Conjungirung nutzlich und erspriesslich zu sein be- 
funden worden: 

Als ist dieses Instrument von seiner Gehörde in triplo unterschrieben und deren 
ein Exemplar dem hochwürdigen Domstift allhier zur Bewahrung überlassen, das andere 
der Fundation in Prag, dann das dritte der Justischen Freundschaft zu deren Versicherung 
behändiget worden. So geschehen Budissin und respective Prag den 8^^" Maii anno 1741). 

(L. S.) Carl Gotthard Graf Schafgotsche. 

(li. S.) Wenzel Joseph Audrtzky von Audrss. 

(L. S.) Franz Carl von Frankenbusch. 

(L. S.) Jacobus Joannes Josephus de Baerenstamm, 

episcoputus Misnensis per utramque Lusatiam administrator 
ecclesiasticus et (iecanus BiuliKsinensiss. 

(L. S.) Jacobus Antonius Kylian, 

canoiiicus eapitularis et senior. 

(L. S.) Joannes Josephus de Hauptmann, 

caiionicus eapitularis et caiitor. 

(L. S.) Carolus Cardona, 

ranoiiicus caxntularis et sebolasticiis. 

Dass gegenwärtige Abschrift mit dem Originalfundationshistrumento von Wort zu 
Wort gleichlautend seie, anmit mit meiner Handunterschrift und Petschaft certificire. 
Signatum Prag den ao^*^» Aprilis 1709. 

(li. S.) Georgius Itozant, 

pi*es1)vter eeclesiasticus, seminarii ad .sanetum 
l'etrum pro tempoi*© praeses nip. 

Ingrossatum libro fundationum Micro-Pragae 44. 


ni'jfUiibi{>^ti' AI>8elirift im k. k. Stattbalterei- Oveieny opis v c. k. mistodraitelskcra archivu 

Arrliive zu l'nig. v Praze. 


395 


P. (icorj^ Fcnlinaiid Lissak. 


P. Jiri F(»r<liiiancl Lissak. 


395 


1749 

Mai 8. kvetna. 


?. deorg Ferdinand Lissak sehe 
Studenten-Stiftung. 


Studentske nadani P. Jiriho Ferdi 

nanda Lissaka. 


Im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit. 

Kund und zu wissen seie liiemit männiglichen und besonders, wo es nötliig, dass 
sich der nun in Gott ruliende liochwürdige, hochedle und hochgelehrte Herr (ieorgius 
Ferdinand Lissak, der hochbefreiten Domstiftskirche sancti Petri zu Budissin Cano- 
nieus und zu Iladibor in Oberlausitz wohlbestellter Pfarrer, der für die aus dem Markgraf- 
thume Oberlausitz allhier in Prag aufgericli teter und von Ihro Römisch kaiser- und könig- 
lichen katholischen Majestät seeligster (iedächtnis Carl dem VI. allergnüdigst landtäflich 
ratificirter sogenannten Pater Schimonischen Fundation mit gnädigen Consens einer hoch- 
authorisii-ten Commission und eines hochwürdigen Budissiner Domstifts mit 1306 Gulden 
oO Kreuzer Capital conjungiret und in seinem hinterlassenen testamento aus sonderbarem 
Kifer iur die Ehre Gottes und für das Aufnehmen des katholischen Glaubens sonderlich 
iu seinem Vaterland verordnet, dass aus seinem durch göttlichen Seegen erworbenen 
zeitlichen Vermögen vor ein aus der Oberlausitz, und zwar aus seiner Freundschaft, 
studirenden Knaben eine Fundation errichtet würde. Deme zufolge auch dieses instru- 
inentiim perpetuae fundationis Lissakianae verabfasset worden, und zwar: 

Primo sollen zu Bewirkung dessen gottseeligen Litention hierzu bei der löblichen 
Schimonischen Fundation zu Prag 1300 Gulden 30 Kreuzer, sage eintausend dreihundert 
sechs Floren 30 Kreuzer, als ein Capital dargegeben werden, auf dass solches Lissakisches 
C'apital deren 1300 Gulden 30 Kreuzer besserer Sicherheit halber jedesmal mit der könig- 
lichen Landtafel gleichfiirmich anderen Fundationscapitalien sicher radiciret, auch nicht de 
loco ad locum, ohne dass es nicht landtäilich seie, angeleget werde, und zwar sollen zu 
dieser Fundation 

Secundo des wohlseeligen fundatoris Georgii Ferdinandi Lissak aus Oberlausitz 
IxMder Spra(^hen kündige Blutsfreunde und nach diesen Anverwandte in allwege den V(U'- 
zug haben, in Abgang dieser beiden alxu* andere beider Sprachen kundige Oberlausitzer 
Laudeskinder angenommen werden, die allerseits nach dem studiren mögen, was vor eine 
Facultät sie immer wollen, doch mit^ Haltung der Reguln in seminario. Was aber 

Tertio die Praesentation dieses alumni anbelanget, soll ein hochwürdiges Dom- 
«apitulum zu Budissin gleichwie die Protection, docli mit Rath luid Zuziehung der Freunde, 
hal)en, auch im Fall der sich äusserenden l'ufähigkeit bei einem oder dem andern 
subjecto solchen ab- und eijien andern tauglichen einsetzen. Gleichwohl 

Quarto, wann geschehete, dass von der Lissakischen Freundschaft oder Anverwandt- 
schaft actu kein Knabe wäre, der zum Studiren tüchtig, kann freilich ein fremder armer 
Oberlausitzer lieider Sprachen kundiger iu diese Fundation ajigenommen werden, doch 
also und dergestalt, dass, wann indessen ein Knabe aus der Lissakischen Freundschaft 
oder Anverwandtschaft anwüchse und zum Studiren Lust auch Fähigkeit hätte, jener als- 
dann diesem den Ort in der Fundation räumen und cediren müsse. Ferner 

Quinto soll besagten Lissakischen alumno von obigem Capital der 1306 Gulden 
30 Kreuzer auf die jährliche Kost Ji 5 pro cento gerechnet von 1000 Gulden und auf die 
jährliche Kleidung und andere Nothwendigkeiten die Interessen von 300 Gulden auch 
a 5 pro cento assigniret sein, das übrige Capital, welches von restirenden Interessen bis 
Michaelis 1749 einkommen wird, soll sammt dem 6'®" pro cento der Schimonischen Fun- 
dation zukommen mit dieser (Kondition, damit von dem neu machenden Capital dem 
Bu(Ussinischen canonico inspectori jährlich 1 Gulden 30 Kreuzer und patri praesidi 

IL 50* 




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ha*" j'*'j.'<'MU,irli;'^ Alr^liritf mit il^-rii Ori^'inal-Fiin<latiori<inMr!imt*iita von ^Nort /u 
Worl (/h'irlilaiil^'iMl ••<'i<', anuiit mit meiii< r llariiliintcixlinft and Pet^dlaft tertititin'. 
Hi^hutiim V\",\\f ih'ii :}0"'" Aprilis \im, 

i\i, Sj <icor«;iiis Kozant. 

|ncsl»yf<'r (■(Mi»-sia'<(irii}4. sciniiiarii ad saiu'tum 
l'ctniiii 1 r j triiiiMH*e ju-aeses inj». 

\u\ivn'^ iiliiiij liliro lumlatioiiuia Micro-Pra^ao tolio 3!i. 


Hm'IhnI.iwI.' AlMi-liiilt im 1(. k. Slutlliulli'n-i- Ovohüiy opis v c. k. mistodrzitelskeiii archiva 

Am'1iiu< zu riii{r. V Trazc. 


397 I*. Thiimas JoKi'f KosRac/.ek. P. TomaH Jonef Kossaczek. 897 

18 J. 

1751 

Octüber .-U). fijua. 

P. Thomas Josef kossaezek\si*ho Stiideiitsk« nadaiii P. ToiiiUNe Josefa 
Stiideiiten-Stiftuug. Kossaczka. 


Im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit. 

Kund und wissend sei hiermit allen denen, so solches zu wissen nöthig, dass aus 
freien und gutthätigen Willen zu gn'>sserer Ehre Gottes und der lieben Jugend zu besseren 
Fortkommen und emolumento Ihro Hochwürden der hochgelahiie Herr Thomas Josephus 
Kossaczek, weiland gewesener Canonicus ad sanctum Petruin zu Budissin in der Ober- 
Lausitz, protonotarius ai)()stolicus juratus, vicedecanus foraneus im Olmützer District und 
Landpfarrer zu (iross-Seniz im Mähren, aus seinen) durch reichen Seegen Gottes zusammen- 
gebrachten Vermögen loOO Gulden Rheinisch zu di'r zu Prag aufgerichteten und von Ihro 
Kr)misch kaiser- und königlichen katholischen Majestät seeliger Gedächtims Carl dem VI. 
allergnädigst landtäflich ratiticirten sogenannten Pater Schimonischen Fundation mit gnär 
(ligen Konsens einer liochauthoriNirten Commission und eines hochwürdigen Budissine- 
Domstifts conjungiret und haar bezahltes Capital deponiret, dass aus der Ober-Lausitz von 
Wittichenau vor einen aus dessen Freundschaft studirendcn Knaben eine Fundation er- 
richtet würde». 

Deme zufolge auch gegenwärtiges instrunientum perpetuae fundationis Kt)ssaczekianae 
abgefasset worden, und zwar folgender (Jestalt: 

1'""' Sind zu K(»wirkung dessen nach des gottseeligen Herrn Stifters Intention 
loOO Gulden Rheinisch zu Prag bei der ir)blichen Schimonischen Fundation und Oberlausitzer 
Ncminario deponiret und dasigcn Herrn patri praesidi eingehändiget worden, auf dass solches 
Kossaczekisdie Cajntal derer LUX) Gulden besserer Sicherheit halber jedesmal mit «ler 
königlichen Landtafel gleichfi">rmig anderen Fundationcapitalien sich radicire, auch nicht 
de loco ad locum, ohne dass es nicht landtätiich sei, elociret werde. 

Wobei auch die Intention dahin gehet, dass vor jetzo der dasen)st befindliche 
Kossaczekische Alumnus nur von 1000 (iulden abfallenden Interessen sustentiret, dargegen 
von denen :^00 (iulden solange die Interessen gesammlet werden sollen, bis ijiclusive derer- 
jenigen 50 Gulden, so von 1000 (iulden anno 174!) Michaelis gefällig gewesenen und in 
deposito verbliebenen Interessen 200 (iulden Intert^sse im Bestand sein werden, welche 
200 (iulden dann zu denen obigen 300 (ndden beigelegt und also ein Capital von 
ir>00 Gulden Kheinisch errichtet werden und bleiben soll. Alsdann nun 

2**" soll diesem Kossaczekischen Alumno von gleich gemeldten löoo (iulden Capital 

auf die jährliche Kost (die Interessen a 5 j)ro cento gereehnet) '>() (iulden 

dem Seminario 10 Gulden 

dem Alumno auf Kleidung 12 (lulden 

dem Herrn canonici) inspectori und Herrn i)atri j)raesidi o (iulden 

passiren und jährlich gegeben werden. 

3^'"- Sollen des wohlseeligen Herrn Fundatoris lUutsfreund und diesen Anverwandte 
jure repraesentationis in allweege den Vorzug haben, in Abgang aber dieser beiden an- 
dere von Wittichenau ad studia taugliche Sulijecta diesem milde Fundation in i)er])etuum 
genüsseu. 

4***- Die Praesentation dieser alumnorum sollen di(^ AVittichenauische seeligen Herrn 
fundatoris Befreundte haben, j(jd(Kh w(»rden dieselben jedesmal dem hochwürdigen Dom- 
capitul zur Confirmation schriftlich vorgestellet werden. 

Sollte aber solche Freundschaft gänzlich erloschen und abgegangen sein, so verbleibt 
gemeldte Praesentation einem hochwürdigen Domstift zu Budissin, doch dass der Pracseu- 
tatus jederzeit ein Wittichenauer sei. 


398 1^- Tliomas Josef Kossaczek. V, Tomas Josef Kossaczek. 39Ö 

5'"- Soll auch derjenige, so dieser Fundatiou theilliaft werden wird, sich jederzeit 
einer wohlanständigen und wohlgesitteten AuflFiihrung befleissigen, auch seines milden 
Fundatoris in Gebet jederzeit bestens ingedenk sein, in widi'iger Entstehung aber der- 
selbe cassiret und ein anderes tauglicheres Subjectum nach vorhergegangener Ermahnung 
anrepraesentiret werden wird. 

Wann dann diese gutherzige und milde Stiftung des hochwürdigen Herrn Thomae 
Kossaczek nichts anderes zum Ziele hat, als die Beförderung der Ehre Gottes und das 
bessere Fortkommen dessen Freundschaft und der Wittichenauischen Jugend: 

Als ist solche sowohl von einer hochauthorisirten Commission Ihro Excellenzien und 
(inaden als auch von dem löblichen Budissiner Domstift capitulariter liir gut angesehen 
und befunden worden. 

Hiermit ist dieses instrumentuni vor seiner Gehörde in triplo unterschrieben und 
darvon ein Exemplar dem hochwürdigen Domstift zu Budissin zur Verwahrung üherlassen, 
das andere dem Seminario in Prag, das dritte dann denen Kossaczekischen Freunden zu 
Wittichenau zu mehrerer Versicherung und Nachachtung ehigehändiget worden. 

Actum Budissin und respective Prag, den 30*^*" Octobris 1751. 

(L. S.) Jacobus Joannes Josephus de Baerenstamm, 

episcopatiis Missiieiisis per utrainqiie Lusatiam adniinistrator 

ecclesiasticus et. decanus. 

(L. S.) Jacobus Antonius Kylian, 

canonicus capitularis et senior. 

(L. S.) Joannes Josephus de Hauptmaini, 

canonieus capitularis et cautor, aur. inil. eqiies, eomes palatiniis, 
protoiiotarius ai)Ost()licus, juris utriiisque dootor. 

(L. S.) Carolus Cardona, 

caiioiiicus capitularis et seLolasticus. 

Dass gegenwärtige Abscluift mit dem Originalfundationsinstrumento von Wort zu 
Wort gleichlautend seie, anmit mit mehier Handunterschrift und Siegel certificii'e, 

Signatum Prag, den 30. Aprilis 17G9. 

(L. S.) Georgius Rozant, 

l>resl)yter ecclesiasticus scminarii ad sanctuni Petruiu 
l)ro teiTii)ore pi*acses rai). 

Ingrossatum libro fundationum Micro-Pragae folio 54. 


Beglaul)ij^te A])schrii't im k. k. Statt halt crei- Ov»'*rcny opis v arehivu c. k. mistodr/.itelbtvi 

Arcliive zu Prag. v Prazc. 


Realster 


der im zweiten Bande enthaltenen Stiftungen. 


^ 


JSeitc 

Absolon, V. Wenzel und P. Johann Alois Büttner 6 — 13 

Absolon, P. Wenzel und P. Johann Peschke 43 — 45 

Alexius, Daniel Ernst 71 — 70 

Artzt, Johann Kaspar, I. Stiftunjr 321— 32S 

Audrtzky von Audrtz, Barbara und Anna 209 — 211 

Brun, P. Johann (ieorjr 334 — 338 

Bruniier, P. Johann AVenzel Anton 102—105 

Budetius, p. Thomas 212—215 

Büttner, p. Johann Alois, und 1». Wenzel Absolon 6 — 13 

Chanowsky, Klisalieth Marie, jfel». Mladota von Solopisk 147 — 150 

Christen, p. Karl 164—166 

Czapek, Georg 219 — 221 

Czapek, p. Hieronimus Johann Alexins 144—146 

Czessky, p. Jakol» Thaddäus 391- -392 

Dinebier, P. Johann Franz 289—291 

Dolezal, Paul Peter 41 — 42 

Dworzak, Niklas Ignaz 167—172 

von Ehrenkron, p. Franz Anton Frischmann 17 — 26 

Faulstig, P. Johann 216—218 

Finx, Katharina 83— 84 

Florian, p. Peter 270—272 

Frankstätter, Andreas Schwank- 81 — 82 

Frischmann von Ehrenkron, p. Franz Anton 17 — 26 

Fritschhanns, Johann Adam 155 — 15(; 

Fuchs, Maria Theresia, und Franz Andreas von Hoch 85 — 88 

Cierung, Katharina 89 — 90 

(iregor, P. (Jeorg Josef 27 — 33 

Hammerschuiidt, p. Johann Florian 160 — 163 

rlana. Franz Alexander 222 — 22o 

Hein-Schmidbersky, p. Samuel Wenzel Ignaz 247 — 249 

Heintzel, P. Jeremias 94— 99 

Hellman, p. Jodok Adolt 363 — 367 

Herites, P. Wenzel Florian 224 — 226 

Hoch von, Franz Andreas, und Maria Theresia Fuchs 85 — 88 

Hrdlitzka, Daniel ArnioKast 3 — T) 

Hungar, Katharina 5(i— 57 

51 


400 

Seite 

Junghanns, Georg Anton 261 — 262 

Just, P. Gregor Josef 393—394 

von Kaiserstein, Helfricd Franz Freiherr 14— 10 

Kilian, P. Jakub Anton 278—281 

Kloffecius, p. Johann Alexius 37 o 

von Kolowrat, Franz Norbert Graf Krakowsky 384 — 385 

Kormauth, p. Franz Karl 124—128 

Kossaczek, P. Thomas Josef 397—398 

Krakowsky von Kolowrat, Franz Norbert Graf 384 — 385 

Kral, p. Georg 386—387 

Kutschera, Daniel 202—204 

Leidmetz, p. Martin, und Maria Anna Schober 46— 50 

Libertin, P. Johann Ignaz, I. Stiftung 242—243 

Libertin, P. Johann Ignaz, IL Stiftung 267—269 

Lissak, P. Georg Ferdinand 395—396 

Ludeger, P. Franz Anton 372 

Martini, P. Johann Mauritz Wenzel 368 

May, P. Franz Augustin 235—238 

Mayer, Maria Katharina 185—188 

Mayer von Mayern, Daniel Josef 173—174 

von Mayern, Daniel Josef Mayer 173 — 174 

von Mikosch, Elisabeth Theresia 129—132 

Mladota von Solopisk, Elisabeth Maria Chanowsky, geh 147—150 

Mottl, P. Johann Andreas 227—228 

Nepaur, Wenzel Anton 312—314 

Neuer, Josef Franz 257—260 

Nicolasch, P. Christophor 100—101 

Nuck, P. Peter Anton, I. Stiftung 379—381 

Nuck, P. Peter Anton, IL Stiftung 382—388 

Nuck, P. Peter Anton, m. Stiftung 388—390 

Ottoniel, P. Johann 133—135 

von Pabenitz, Johann Wenzel Graf Woratschitzky, Freiherr 302 — 311 

Panek, p. Johann 273—277 

Pawlowsky, P. Daniel 108 — 113 

Peczeny, P. Jakob Ignaz 51 — 55 

Pertak, P. Viktorin 121—123 

Peschke, P. Johann und P. Wenzel Absolon 43 — 45 

Plakwitz, Anna Barbara 91 — 98 

Pobrzislo, Wenzel Franz, I. Stiftung 151 — 154 

Pobrzislo, Wenzel Franz, IL Stiftung 157—159 

Protiwa, Alexius 250— 25(i 

Pruscha, p. Georg Josef, I. Stiftung 195 — 198 

Pruscha, p. Georg Josef, II. Stiftung 199—201 

Przihoda, P. Anton 229—234 

Reich, Friedrich 189—194 

Schaffer, p. Andreas Leopold 292—293 

Schardt, p. Christian 318-320 

Schay, Barbara 1 — - 


i 


401 

Seite 

Sehimon, P. Geor^r Josef 374 — 378 

Sclimidbersky, P. Samuel Wenzel Igiiaz Hein- 247 — 249 

von Schmidtfeldt, Friedrich Leopold Ritter 175 — 178 

Schneltzer, P. Josef Anton, I. Stiftung 239—241 

Schneltzer, P. Josef Anton, II. Stiftung 315—317 

Schober, Maria Anna und P. Martin Leidmetz 46 — 50 

von Schönteld, Josef Franz Graf 179—184 

Schwank-Frankstätter, Andreas 81 — 82 

Sieberth, Theoliald Karl 3H— 40 

von Solopisk, Elisabeth Marie Chanowsky geb. Mladota 147 — 150 

Stehlik, P. Theophil Bartholomäus . . T 244— 24() 

Steinhauser, Andreas 263 — 266 

Stiasny, p. Joaehim 294—296 

Stowasser, Med. Dr. Ignaz 369 — 371 

Straka, Jobann Peter (Jraf (Studenten-Stiftung) 58 — 70 

Straka, Johann Peter Graf (Akademie-Stiftung) 341 — 362 

Therer, p. Kas])ar Josef 136—140 

Thumsecker, Anna Elisabeth 329—333 

Tiller, P. Johann 205—208 

Tomandl, P. Jobann Sebastian Longin 77 — 80 

Trilsam, P. Bartholomäus Josef 297—301 

Trutnowsky, P. Adam Franz 114—120 

von Waldstein, Maria Margaretha (Jräfin 141 — 143 

Widman, p. (hegor 106 — 107 

Woratschitzky Freiherr von Pabenitz, Johann Wenzel Graf 302 — 311 

Wowes, p. Johann Kari 34 — 37 

Zeidler, Dr. Johann 282—288 


51 


Rejstrik 


nadänl y druhäm svazku obsaienych. 


Stranka 
Absoloil. P. Vaclav a P. Jan Aluis Büttuor {] — 13 

Absolon, p. Vaclav a P. Jan Peschko ■ . • . • 43 — 45 

Alexius, Daniel Amü«t '. . . 71 — 76 

Artzt, Jan Kaspar, I. nadani 321 — 828 

Brun. p. Jan JiH H;}4— 338 

Hrunuer, P. Jan Vaclav Antonin 102—105 

Hudetius, P. T.mias 212—215 

Büttner, P. Jan Alois, a P. Vaclav Al)SOlon <> — 13 

Capek, P. Jeronvni Jan Ales 144 — 140 

Czapek, JiH ." 219—221 

Czessky, P. Jaknh Tadeas 391—392 

Dinebier, p. Jan Frantis^k 289—291 

Dolezal, Pavel Potr 41 — 42 

Dvorak, Mikolä» Ignac 167—172 

z Ehrenkronu, p. Frantisck Antonin Frisclimaiin 17 — 20 

Faulstig, p. Jan 210—218 

Finx Kateriiia 83 — 84 

Florian, p. ivtr 270—272 

Frankstätter, ündrcj Schwank- 81 — 82 

Frischmann z Ehrenkronu, i>. Frantisek Antnnin 17 — 20 

Fritschhanns, Jan Adam 155 — 150 

Fuchsova, Marie Terezie, a Frantisek Ondrej Z Hocllü 85— 88 

Gerurigova, Kateiina 89 — 90 

Gregor, P. Jiri Josef 27— 33 

Hammerschmidt, p. Jan Florian 100 — 103 

Hana, Frantisek Ales 222—223 

Hein-Schmidsbersky, P. Samuel Vaclav Ignac 247—249 

Heintzel, ]\ Jereraiaä 94— 99 

Hellmann, p. Jodok Adolf 303—307 

Herites, P. Vaclav Florian 224—220 

Z Hochü, Frantisek Ondiej. a Maric^ Teresie Fuclisova 85— 8S 

Ilrdlicka, Daniel Anno^ast 3— 5 

Ilungar, Kateiina 50— 57 


40t 

Stranka 

Chanovskfei, Alzbeta Marie, roz. Mladotova zq Solopisk 147 — 150 

Christen, p. Karel 1G4— lüG 

Junghanns, JiH Antoniu 2G1 — 262 

Just, P. fteLor Josef 393—394 

Z Kaisersteinu, Ilelfried Frantisek svobodny paii 14 — 10 

Kilian, p. Jakub Autoniu 278 — 281 

Kloffecius, P, Jan AlcH 37n 

Z Kolovrat, Frantisek Norbert hrabo Krakovsky 384 — 385 

Kormauth, P. Frantisek Karel 124—128 

Kossaczek, P. Tomas Josef 397—398 

Krakovsky Z Kolovrat, Frantisek Norbert hrabe 384—385 

Kral, P. JiH 386—387 

Kucera, Daniel 202—204 

Leidmetz, p. Martin, a Marie Anna Schoberova 46— 50 

Libertin, P. Jan Ignac, I. nadäni 242 — 24H 

Libertin, p. Jan Ignäc, II. uadaiii 267—269 

Lissak, P. JiH Ferdinand 895— 396 

Ludeger, P. Frantisek Antonin 372 

Martini, P. Jan Manne Vaclav 368 

May, P. Frantisek Augustin 235—23«^ 

Mayer, Marie Katerina 185— L^S 

Mayer z Mayernü, Daniel Josef 173—174 

z Mayernü, Daniel Josef Mayer 173—174 

Z Mykosu, Alzbeta Teresie 129—132 

Mladotovä ze Solopisk, Alzbeta Marie Chanovska, roz 147—150 

Mottl, P. Jan Ondrej 227—228 

Nepaur, Vaclav Antonin 312—314 

Neuer, Josef Frantisek 257— 2G0 

Nicolasch, p. Kristof 100— 101 

Nuck, P. Petr Antonin, L nadani 379—381 

Nuck, P. Petr Antonin, II. nadäni 382—383 

Nuck, P. Petr Antonin, in. nadäni 388—390 

Ottoniel, p. Jan 133—135 

Z Pabenie, Jan Vaclav brabe Voracicky, svobodnv pän 302—31" 

Panek, p. Jan 273-271 

Pavlovsky, p. Daniel 108—113 

Peceny, p. Jakub 51— 55 

Pertak, p. Viktorin 121—123 

Peschke, P. Jan, a P. Vaclav Absolon 43—45 

Plakwitz, Anna Barbora 91— 93 

Pobfislo, Vaclav Frantisek, I. nadäni 151—154 

Pobrislo, Vaclav Frantisek, Tl. nadäni 157—159 

Pffhoda, p. Antonin 229—234 

Protiva, Ales 250— 25(i 

Prusa, P. Jii-i Josef, I. nadäni 195— 19S 

Pruäa, P. JiH Josef, U. nadäni 199—201 

Reich, BcdHch 189—194 


405 

Strauka 

Schaffer, p. Ondrej Leopold 292—298 

Schardt, p. Kristian 318—320 

Schayova, Barbora 1—2 

Schimon, P. Jüi Josef 374—378 

Schmidbersky, p. Samuel Vaclav Ignac Hein- 247—249 

z Schmidtfeldtu, BedHeh Leopold rytir 175—178 

Schneltzer, P. Josef Antnnin. 1. nadani 239 — 241 

Schneltzer, P. Josef Antouin, II. nadani 315—317 

Sehoberovä, Marie Anna, a P. Martin Lcidmetz 46— 50 

z Schönfeldu, Josef Frantisek hrabe 179 — 184 

Schwank-Frankstätter, Ondrej 81 — 82 

Sieberth, Theobald Karel 38— 40 

ze Solopisk, Alzbeta Marie Cbanovska, roz. Mladotova 147 — 150 

Öfastny, p. Joacbym 294—296 

Stehlik p. Tbeofil Bartolomej 244—246 

Steinhauser, Ondrej 263—266 

Stowasser, Med. Dr. Ignac 369—371 

Straka Jan Petr brabe, (studentske nadani) 58 — 70 

Straka Jan Petr brabe, (nadani ku zrizeni akadeniie) • . . 341 — 362 

Therer, Kaspar Josef 136—140 

Thumseckerovä, Anna Alzbeta 329 — 333 

Tiller, p. Jan 205—208 

Tomandl, P. Jan Sebastian Longin 77 — 80 

Trilsam, p. Bartolomej Josef 297—301 

Trutnovsky, p. Adam Frantisek 114—120 

IJdrckycb z Cdrce, Barbora a Anna 209 — 211 

Z Waldsteina, Marie Marketa brabenka 141—143 

Widman, p. Kebor 106—107 

Voracicky svobodny pan z Pabenic, Jan Vaclav brabe 302—311 

Yoves, P. Jan Karel 34— 37 

Zeidler, Dr. Jan 282—288 


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V.2 


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Stanford, California 


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