Skip to main content

Full text of "Synodicon Herbipolense : Geschichte und Statuten der im Bisthum Würzburg gehaltenen Concilien und Dioecesansynoden"

See other formats 


Google 


This is a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before it was carefully scanned by Google as part of a project 
to make the world's books discoverable online. 

It has survived long enough for the copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject 
to copyright or whose legal copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books 
are our gateways to the past, representing a wealth of history, culture and knowledge that's often difficult to discover. 


Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this file - a reminder of this book's long journey from the 
publisher to a library and finally to you. 


Usage guidelines 
Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the 


public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken steps to 
prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying. 





We also ask that you: 


+ Make non-commercial use of the files We designed Google Book Search for use by individual 
personal, non-commercial purposes. 





and we request that you use these files for 


+ Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's system: If you are conducting research on machine 
translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text is helpful, please contact us. We encourage the 
use of public domain materials for these purposes and may be able to help. 


+ Maintain attribution The Google "watermark" you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find 
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it. 


+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just 
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other 
countries. Whether a book is still in copyright varies from country to country, and we can't offer guidance on whether any specific use of 
any specific book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search means it can be used in any manner 
anywhere in the world. Copyright infringement liability can be quite severe. 






About Google Book Search 


Google's mission is to organize the world's information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers 
discover the world's books while helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the full text of this book on the web 
a[nttp: //books . google. con/] 

















-" 7" WU. 





600090928Y 





e i ur A — MBA 


— 
. T [ 

‘ 

. 
. 
. . 1 
- * * 
+ 
P 
. 
* 


* 
. * . 
M LI 
. . 
* 
* 
. 
. . 
. 
. - ^ 
* 
, . * 
» x [I 
* 
D ^ 
. à 
t Li 
* 
. 
' 
* 
* 
FI * 
D 
* . 
r 
. e. . . 
.. 
»* 
. e. 
* . 
[E 
LI hd . 
. M .- 
4 * 
. 
. 
’ . 
. 
a D 
. 
. 
. 
LI 
* LI 
. t . 
ur \ . 
. 
. 4 . 
n . 
* e" ' 
. 
. * 
E 
* 
. 
. 
* 
* P 
. 
LJ 
* 
. 
l . 
^ . * 
. . 
. », 
, 
. ° M 
D 
. *, 
. 
. 
* ^- 
* * . . * 





f mme LL La LUE omn Lm ULLmS La a am LA 





STNODICON HERBIPORENSR. 


Geschichte und Statuten | 
im Bisthum Würzburg 
gphaltenen mE 


Concilien und Dioecesansynoden. 


Von 
ES 


. D*. FRANZ XAVER HIMMELSTEIN, 


Domprediger in Würzburg 


|» Würzburg. 
Verlag der Stahel’schen Buchhandlung. 


1855.- 


Mo. c. (2.6, 


v 





VORWORT. 


rn i 


Wir besitzen.zwar die hóchst schützenswerthe Sammlung 
deutscher Concilien von Harzh e im, welches Werck auch 
eine mit grosser Erudition durchgeführte deutsche Bearbeitung 
durch Binterim gefunden hat; in demselben findet sich auch 
eine Reihe Würzburger Synoden, deren Zahl Binterim 


durch einige neu aufgefundene ergänzt ;  dessgleichen haben 


Schnei dt im II. Abschnitt seines thesaurus juris Franconici, : 


Würdtwein in seinen Subsid. diplom. und Lünig in sei- 
nem spicilegium Eccles. die wichtigeren Synodalstatuten . des 
Bisthums Würzburg, unter anderen Actenstücken zerstreut, 
aufgeführt, auch P. Thomas Grebner S. J. hat einen 


schätzenswerthen Beitrag geliefert in seiner , Dissertatio his- | 


torica de Conciliis nationis Germanicae Wirceburgi celebrata. 
Wirceburgi 1757;* -- allein eine geschichtliche und acten- 


5, 





IV 


mässige Zusammenstellung  S&mmtlicher Würzburger Synoden 
hat uns bis jetzt, gefehlt, obgleich dieser Gegenstand einem 
80 wesentlichen Theil der kirchlichen Geschichte Frankens 


= 


ausmacht. ES 


. Seit Jahren mit dieser Synodensammlung als einem Lieb- 
lingsgegenstande beschäftigt, sah ich meine Arbeiten mit 
einigem Erfolge gekrónt, indem es mir gelang die Zahl der 
bis jetzt bekannt géwesenen Synoden fast auf das Doppelte 
zu bringen. — Gewiss sind mit dem Resultate meiner For- 
schungen die Entdeckungen noch lange nicht erschöpft, und 
bei dem in unserer Zeit so lebendigen. Eifer und den so 
glücklichen Erfolgen in der Geschichtsforschung werden ohne 
. Zweifel noch marche für Synoden beweisende Urkunden zu 
Tage gefördert werden; "möge diese meine Sammlung einst- 


weilen als ein Beitrag zum Ganzen gelten. 


Die Dioecesansynoden und ihre Statuten sind nicht mur 
von historischer Bedeutung, äridem sich in ihnen gewisser- 
massen ein Bild ihrer Zeit abspiegelt , und sie einen sehr 
wesentlichen Beitrag zur frünkischen Bitten- und kirchlichen 
Rechtsgeschichte liefern, sondern sie haben auch für die 
Gegenwart in soferne einen hohen Werth, als sie einen 
reichen Schätz kirchlicher Verordnungen und Anleitungen für 
dus priesterliche Leben, die Seelsorge und: das "kirchliche 
Leben überhaupt bergen. — Da tüberdie$, wie aus den be- 
wunderungswürdigen Frlassen der im Jahre 1848 zu Wérz- 








—  ——— MÀ —— ———— M ——"  —— P une gp egy Lt E EE — 


v 


burg  versammelten deutschen Bischófe und dem dadurch 
veranlassten apostolischen Schreiben des Heiligen Vaters 
Pius IX. hervorgeht, die Zeit nicht ferne sein möchte, wo das 
von- der Kirche so warm empfohlene Institut der Synoden. in 
Deutschland zu neuem Leben erstehen wird, so scheint es 
zeitgemäss, durch solche geschichtliche und actenmässige 
Zusammenstellung der alten Synoden die durch Jahrhunderte 
unterbrochene Tradition wieder anzuknüpfen an das, was mit 
Gottes Hilfe die neue Zeit zu bringen verspricht. — Zs 
war jedoch zur Vollständigkeit des Ganzen unerlässlich, diese 
Gesetzessammluug nicht auf die eigentlichen Synodal- 
Statuten zu beschränken , sondern auch die späteren Bischöf- 
lichen Generalverordnungen, die ja gleiches Ansehen mit 
jenen geniessen, anzureihen; und es wurden darum die 
wichtigen Kirchenordnungen, Pastoral - Instructionen etc. bis 


zum Ende des vorigen Jahrhunderts aufgenommen. 


Unser Synodicon hat aber nicht blos provincielles In- 
teresse , ist nicht für die Würzburger Dioecesangeschichte 


allein von Wichtigkeit, sondern von Bedeutung auch für die 


Kirchengeschichte überhaupt und Deutschlands im Besondern. 
Würzburg spielt in den kirchlichen Ereignissen des Mittel- 
Alters eine eben nicht unbedeutende Rolle, und unsere Samm- 
lung hat eine namhafte Zahl ‘von Concilien aufzuführen, 
welche in allgemeinen kirchlichen Angelegenheiten in Würz- 
burg sind gehalten worden und oft entscheidend in den Gang 


der Ereignisse eingegriffen haben. 





‚vI 


Wer in ähnlichen historischen Arbeiten sich versucht hat, 
wird die Schwierigkeiten und das Mühevolle dieser Arbeit, deren 
bescheidene Frucht ich hier der Oeffentlichkeit übergebe, 
zu beurtheilen wissen, und derselben die Nachsicht nicht ver- 


sagen, um welche ich bitte. 


Würzburg am Feste Purificationis B. M. V. 1855. 





INHALT. 


Erste Abtheilung. 


Die in allgemeinen kirchlichen Angelegenheiten im Bisthum Würzburg 


gehaltenen Concilien und Versammlungen. 


Einleitung . . e| oT. o. on ^ 


I. 


Versammlung auf der Salzburg {m Öctober ul e| of tm on] n ng 


II. Nationalconeil auf der Salzburg im April 742 . . . . . . . . 


lil. 


Versammlung auf der Salzburg im Jahre 804. . . . . . . . 
Synode zu Vorchhelm im Mai 890 er n9 o. nm 


Conci zu Würzburg 1080. . . . . . eos en 


VI. VII. Versammlung geistlicher und weltlicher Fürsten zu Würzburg 


AdxHnBu 


1121 und 1122 .. . . . . . . . . . . . s. s 
Condl zu Würzburg l7 hg . . 20 0 . re. 
Concil im October 1130 . . . . 0.0. 
Glänzender Fürstentag und Synode im September 1188 "T 
Concllisbulum im Mai 1165 . . . . . . . . . . . 
Grosser Convent am 10. August 1189 . . . . ett m tm ng 
Reichstag und Concil unter Vorsitz päpstlicher Legaten am 2. Mai 1209 
Vereiteltes Concil 1280 . . . ne 
Grosses Natlonal-Concil 1287 . . . . 0.0. 
Versammlung deutscher Bischöfe vom 22. October bis 16. November 1848 


4 





Zweite Abtheilung. 
Die Würzburger Dioecesan-Synoden. 


Allgemeine Bemerkungen . . . TON 
Synoden vom 8. bis 13. Jahrbundert 0.0. . eo 
Synoden vom Ende des 18, bis Ende des 15. Jahrhunderts . 

Die letzte fórmliche Dioecesansynode 1548 . . . . . . . . . 
Die Zeit nach dem Erlöschen der Synoden . . . . . . - . 


Boite 





XXI. 


XXII. 
XXIII. 


STATUTA SYNODALIA. 
DIOECESIS HERBIPOLENSIS. 


Synodus dioecesana a Manegoldo Episc. celebrata 1998. . . . . . 
Synodus herbipol sub Andrea Episco. 1814 . . . . . . . . . 
Synodus herbipol. Wolframi Episc. 18299 . . . . . . . . . . 
Synodus dioecesana sub Wolframo Episc. 1880 . . . . ... 
Decretum Alberti III. Episc. latum in Synodo 1378 
Concilium .Herbipol. sub Joanne ab Egloffstein Episc. 1407 . 
Synodus dioecesana a Joanne ab Egloffstein Episc. celebrata 1411 
Confirmatio Statutorum dioecesanorum Wirceburgensis Episc. 1446 . 
Synodus dioecesana Gotfridi Episc. 1452 . . . . . . . . . . 
Synodus dioecesana sub eodem 1468 . . . 
Mandatum Conradi III, Episc. pro reformatione cleri anno 1521 publicatum 
Processus peractionum Seti dioecesanae sub Praesule Meichiom 
Zobelio 1548 . . . . TP . 
Julii Episc. Statuta ruralia pro clero suae dioecesis de 2. Jan. 1584 . 
Bischoffs Julii Satzung und Ordnung, wie es bei den Pfarrern mit 
‚dem Gottesdienst und Kirchenzipisterien soll gehalten werden. Vom 


Jahre 1588 . . . . . ne 
Casus reservati in dioecesi Wirceb. de 1629 . . . . . . . . 
Instructio pro alumnis clericis de 168^ . . . . . . . De 


Casus reservati de 1687. . . . . TOP 
. Kirchepnordnung von Bischof Johann Gottfried 1698 et o9 on o9 n. 
Ejusdem Instructio pro decanis ruralibus de 1691 . . . . . ... 
Ejusdem Instructio pro parochis aliisque beneflciatis de 1691 . . . 
Adami Friederici Episc. Instructio pro sacellanis de 1764 . . . . 


Instructio pro comfessariis et concionatoribus . . . . . . 4. 


Indulgentia plenaria in Convocatione primae Synodi Episc. Francisci 
Ludovici Episcopl 1779 .. . . . . . . . - ee soe ss 


Nachträgliche Bemerkungen und Berichtigungen . . . -. . ev... 


ERSTE ABTHEILUNG 


Die im Basthume Würzburg in alleemeinen kirchlichen Ance- 
lerenheiten gehalienen 


CONCILIEN UND VERSAWWLUNGES 


vom ersten Concil auf der Salzburg im Jahre 741. bis zur Ver- 
sammlung deutscher Bischöfe zu Würzburg im Jahre 1818. 


EINLEITUNG. 


Mit der Bekehrung der Frankenkónige und ihrer Vornehmen zum 
Uhristenthume hatten die alien , Máàrzfelder* eine neue Bedeu- 
tung und Gestaltung erhalien. Es mussten nun auf diesen Versamn- 
lungen die religiösen Angelegenheiten als: Dotirung und Erhaltung 
der Kirchen, Verbreitung des christlichen Glaubens, Massregeln zur 
Beinerhaltung der Lehre und Gesetze zur Aufrechthaltung der 
Kirchendisciplin zur Berathung kommen. Dadurch wurde es nöthig. 
dem Clerus Antbeil an den Versammlungen einzuräumen. Im frän- 
kischen Reiche waren es zuerst Priester romanischer Abkunft, welche 
hohe kirchliche Würden bekleideten, und die durch ihre Bildung 
zu den edleren und feineren Geschäften des Regierens viel tauglicher 
befunden wurden, als die blos für den Krieg gebildeten Laien. Der 
sich täglich mehrende Grundbesitz der Kirche und die auf demselben 
haftenden Leistungen erheischten gebieterisch das Erscheinen des 
Cferus auf solchen „allgemeinen Tagen“. Bei fast allgemeiner 
Unkunde der Laien im Lesen und Schreiben bedurfte man überdies 
der Geistlichen zur Verzeichnung und zum Vorirage der Beschlüsse, 
Abfassung der Urkunden u. del 

1 


2 [ 

Zur Zeit der Merowinger und der Karolinger bestand: der Reiehs- 
tag: 1. Aus der hohen Geistlichkeit, d.i. den. Erzbischöfen, Bischöfen, 
Aebten königlicher Abteien, und anderen kirchlichen Würdeträgern. 
Sie werden in den Urkunden mit der allgemeinen Benennung: servi 
Dei, pontifices et sacerdotes, venerabiles episcopi et abbates bezeich! 
net. — 2. Aus den weltlichen Fürsten, d.i. den Herzogen, Grafen und 
Männern vom hohen Adel Man nannte sie majores, viri illustres, 
optimates Francorum, comites et optimates, judices, proceres, seniores, 
— 38. Aus dem niederen Adel und den Freien. Sie heissen mediócres, 
liberi. tal t 

Der Erzbischof Hincmar von Rheims hat aus einer Schisft 
. Adelhords, Abtes von Corvey und Rathes am Hofe Karls.des 
Grossen, die &uf solchen Reichstagen eingehaltene Ordnung uns über- 
liefert. — Der König berief die Versammlung an einen von ihm 
bestimmten Ort, gewöhnlich auf einem der königlichen Pfalzen oder 
Kammergüter. Er liess die Berethungsgegenstünde vortragen; worauf 
sich die zwei ersten Klassen oder Stände (die dritte war von der 
Berathung ausgeschlossen) zu gesonderter Berathung trennten. Die 
erste Abtheilung berieth über’rein geistliche Gegenstände und hielt 
ihre Sitzungen in der Kirche; die zweite Abtheilung, die weltlichen 
Fürsten, berathschlagten über die Reichsangelegenheiten. Gegenstände 
gemischter Natur wurden gemeinsam berathen. — Nachdem die ge- 
sonderten Berathungen vollendet waren, folgte die eigentliche grosse 
Versammlung, auf welchen der König oder Kaiser den Vorsitz führte, 
und an welcher auch der niedere Adel und die Freien Theil nahmen. 
Hier wurde das Resultat der vorausgegangenen Berathungen: vorge: 
tragen, geprüft, und wenn es durch gemeinsame Billigung. approbirt 
ward, so wurden die Beschlüsse, in mehrere Punkte oder Kapitel 
abgetheilt (Capitulare), zum Gesetz erhoben.*) Man nannte diese 
Versammlungen, auf welchen zugleich kirchliche und weltliche. ‚Ap- 
gelegenheiten verhandelt wurden, zum Unterschiede von den wein 
kirchlichen: concilia mixta, oder auch Reichsconeilien, Reichssynoden. 

Von dieser Art sind fast alle Würzburger Concilien, und wenn 
auch eines oder das andere von einem püpstlichen -Legaten berufen 
worden war, so wurde doch allemal ein Reichstag damit verbunden, 
und bei der "Berathung im Wesentlichen die angeführte Ordnung ein- 
gehalten, nur:dass in der Abtheilung der Geistlichen der Legat den 
Vorsitz führte, und die Bischófe, nachdem sie Reichsfürsten geworden 


*) Siehe Rudharts vortröffliches Werk über die älteste Geschichte Bayerns, Schwa- 
bens, Rheinlands und Frankens. Zweite Abtheilung. 








3 


waren, auch in der Abtheilung der Fürsten die weltlichen Ange- 
legenheiten mitberiethen. 


Sowohl die fränkischen Könige, als die deutschen Könige und 
Kaiser bis ins vierzehnte Jahrhundert bewiesen bei Abhaltung der 
Reichstage und Reichssynoden eine besondere Vorliebe für Würzburg, 
und wir kennen aus den Geschichtsbüchern und Urkunden mehr als 


dreissig feierliche Reichstage und gelegenheitliche Hoftage, welche 
daselbst gehalten worden. *) 


Nachfolgende Zusammenstellung zählt die auf der Kaiserpfalz 
Salzburg an der fränkischen Saale und in der Stadt Würzburg 
gehaltenen gemischten Concilien und Kirchenversammlungen auf, 
in welchen allgemeine kirchliche Angelegenheiten verhandelt wurden. 


*) Dies war allerdings ehrenvoll für die Stadt und einträglich für die Gewerbe, 
aber für den Fürstbiscbof und die adeligen Dem- und Stiftsherrn war die Beherbergung 
und Verpflegung des Kaisers , der Fürsten und Barone des Reiches mit ihrem zahlreichen 
Gefolge und Gesinde eine höchst lästige und kustspielige Sache, und in harten Zeiten 
wirklich eine unerträgliche Last, deren man sich eudlich zu entledigen suchte. — Fries 
(Ludwig p. 525) berichtet hierüber: „Nachdem dazumahl viel grosse Reichstage zu Wirtz- 
burg gehalten wurden, auch Kayser Friedrich sonst gerne zu Wirtzburg wohnete, handelte 
er mit, Bischoff Reinhardten und seinem Capitul co viel, dass sie ihme den Hoff zu dem 
Katzenwickhause eigen übergaben und zustelleten. Dagegen gab er ihnen 6 morgen 
weipgarten am Brumberg bei Heydingsfeld etwa gelegen, und 20 Mark silbers, andere 
Tinsen damit zu kauffen, er tbäte auch fürder denen Dombherrn die Lbegnadung, dass 
f nach ihrem todt ihr haab und güter unverhintert ihren eltern vermachen und beschei- 
dan möchten, wem sie wolten, das davor nicht gebrauch gewesen: dergleichen, dass hiu- 
füro so offt Reichstäge zu Wirtzburg gehalten würden, kein Dombherr in seiner eigen 
bebausung muit gästen belegt oder beschwert werden solte, es wäre denn in der noth. 
Alsdanu solten sie die Fürsten eigener Person zu beherbergen nicht abschlagen, doch dass 
dieselbige ihr gesind und pferd an andern orten haben solten. Das ist beschehen am 
?4. tag des Aprilen nach der geburt unsres Herrn 1172.“ So entstanden die capitelischen 


„Freiköfe“, und noch jetzt findet man diese Aufschrift an etlichen ehemaligen Domherrn- 
köfen. 


A^ 





I 
Versammlung auf der Salzburg im Gciober 711. 


Durch den Tod des heiligen Kilian, welcher mit seinen beiden 
Geführten im Jahre 658 die Marterpalme errungen hatte, wurde die 
junge christliche Heerde, die sein Eifer gesammelt hatte, hirtenlos, 
und ein grosser Theil derselben kehrte theils freiwillie, theils durch 
die ins Land einfallenden heidnischen Nachbarvölker genöthigt, zum 
Götzendienste zurück. — Die Herzogsfamilie blieb dem christlichen 
Glauben treu und besonders Hedan IL, Gossberts und der Gailans 
Sohn, erwarb sich den Ruhm, unter sehr ungünsügen Verhältnissen 
die Erhaltung und Verbreitung des Christenthums im fränkischen 
Thüringen nach Kräften gefördert zu haben. — Im Jahre 701 am 
1. Mai schenkt Hedan mit Einwilligung seiner Gattin Theodrada 
und seines Sohnes Thuring dem heiligen Wilibrord, Bischof zu Utrecht, 
beträchtliche Güter zu Arnstadium, Mühlenberga und Monhove;*) 
und unter dem 18. April 716 übergibt er dem nàmlichen Bischofe 
die Burg Hamulo (Hammelburg) im Saalgau mit Allem dazu Ge- 
hörigen, was ihm an Wiesen, Waiden, Wäldern, Wässern etc. von 
seiner Eltern Erbschaft zustand, um daselbst ein Kloster als Pflanz- 
schule für brauchbare Geistliche zu gründen. Vorläufig sendete der 
Bischof auf Bitten des Herzogs etliche Priester, damit sie sowohl für 
die treu gebliebenen ältern Gläubigen, als für die Neubekehrten 
Kirchen errichteten. Allein bei den häufigen Einfällen der Sachsen 
und Wenden, welche vom Norden und Osten her einbrachen und 
Alles verwüsteten, konnte weder das von Hedan zu Hammelburg 
beabsichtigte Kloster zu Stande kommen, noch vermochten die durch 
Wilibrords Priester gegründeten Kirchen zur Blüthe zu gelangen. 
Ja diese Priester selbst, sich überlassen und ohne hierarchischen 
Verband mit dem Mittelpunkte der Glaubenseinheit, waren grössten- 


*) Diese Urkunde (Eckhart de reb. Franc. Orient I. 311) ist die erste, in welcher das 
Castell Virteburch genannt wird. 





5 
theils von der wahren Lehre abgewichen. Die letzte Stütze endlich 
brach mit dem Tode Herzogs Hedan und seines einzigen Sohnes 
Thuring, die wahrscheinlich unter Carl Martell in der grossen 
Schlacht bei Vincy (21. März 717) mit der Blüthe des fränkischen 
Adels gefallen waren. Der letzte Sprosse des Herzogshauses war 
nun noch Hedans Tochter Irmina, welche vermöge des Erbrechts 
die Burg Wirzburg zum Besitz erhielt, dieselbe aber später an den 
Bischof Burchard gegen Carleburg vertauschte. 

Um diese Zeit begann Winfried, genannt Bonifacius, sein 
apostolisches Wirken in Deutschland (719). In den ersten Jahren 
arbeitete der Heilige hauptsächlich in Friesland, an den Grenzen 
der Hessen und Sachsen und im Nordeu Thüringens. Erst um das 
Jahr 725, nachdem ihm der Herr eine auserlesene Schaar von Ge- 
hilfen und Gehilfinen von Brittanien her zugeführt hatte, wandte er 
seinen vollen Eifer nach dem südlichen Theile Thüringens, welcher 
schon damals Ostfranken genannt wurde. 

Unter den Angekommenen befanden sich Burchard, Lullus, 
Wilibald und sein Bruder Wunibald, und Witta; ferner des 
Lulius- Mutterschwester Chunihilt mit ibrer Tochter Berathgit, 
Chunidrut, Tecla, Lioba und Wilibalds Schwester W altpurgis. 

Jetzt entstanden nach dem Plane und unter der Aufsicht des 
heiligen Bonifacius Anstalten für die Cultur der Bewohner des 
fränkischen Bodens; es erhoben sich Frauenklóster zu Kitzingen, 
Ochsenfurt, Bischofsheim an der Tauber und anderwärts; geistliche 
Pilanzschulen nahmen aus den Eingebornen fähige junge Männer 
auf und bildeten sie zu eifervollen Priestern, und mit Riesenschritten 
verbreitete sich das Christenthum über alle Gaue. Papst Gregor Ill. 
bezeugt, dass in einem Zeitraum von 10— 12 Jahren „durch Bonife- 
cius und des Frankenfürsten Karls Bemühungen hunderttausend Seelen 
der Gewalt des Heidenthums entrissen und in den Schoos der heiligen 

Kirche geführt worden seien.“ — Auch war bereits eine grosse Zehl 
von Kirchen durch die Freigebigkeit der fränkischen Grossen errich- 
tet worden, die alle mit Priestern versehen waren. — So war Alles 
vorbereitet, die kirchliche Ordnung in den fränkischen Ländern em 
zuführen und zu begründen. 

Schon im Jahre 732 war Bonifacius unter die Zahl der Er 
bischöfe aufgenommen und zur Ordination von Bischöfen ermächte 
worden. — Nachdem er nun (739) von seiner drittem Weise mn 
Rom zurückgekehrt war, und die kirchlichen Verhältnisse 1 Bayern, 

2 T ! - betrieb er 
welches er in vier Bisthümer eintheilte, geordnet hatte , "Tod Karl 
allen Ernstes die Errichtung fränkischer Bisthümer. — Der 


6 


Martelis (741; 15. Oct.) unterbrach die begonnenen Unterhandlungen 
nicht, denn sein älterer Sohn Cerlmann, welcher in Ostfranken jetzt« 
herrschte, kam den Wünschen des Heiligen mit noch grösserem 
Eifer entgegen, und alsbald erfolgte die Ordination dreier Bischöfe. 

Im Monate October 741 hielt Bonifacius auf der Salzburg an der 
fränkischen Saale eine Versammlung, auf welcher er drei Bischöfe 
weihete, nämlichBurchardfür Würzburg, WittafürBuraburg 
und einige Tage später, unter Assistenz dieser beiden Neugeweihten, 
Wilibald für Eichstädt. 

Welche Bischöfe ausser den genannten noch gegenwärtig waren, 
darüber sagt die Ueberlieferung nichts Bestimmtes, doch lässt sich 
annehmen, dass wie in dem folgenden Concil, so auch bei dieser 
Versammlung anwesend waren die Bischöfe Reginfried von Cöln und 
Edda von Strassburg, deren Bisthümer im Gebiete der fränkischen 
Herrscher lagen, vielleicht auch des Bonifacius treuer Gefährte Ad.o- 
larius. Die bayrischen Bischöfe konnten nicht wohl beiwohnen, 
weil der Herzog von Bayern die fränkische Oberherrlichkeit nicht 
anerkannte. *) 

Ohne Zweifel übergab auf dieser Versammlung Carlmann dem 
Bischofe Burchard die drei Urkunden über die zur Gründung des Bis- 
thums von ihm und seinem Bruder Pipin gemachten Schenkungen. 
Die Original-Urkunden sind uns zwar nicht erhalten, ihr Inhalt 
aber aus den Bestütigungs- Diplomen Ludwig des From men be- 
kannt. In der einen Urkunde werden die der Würzburger Kirche 
übergebenen Kirchen und Güter aufgezüht, die andere verleihet den 
Zehent von gewissen königlichen Kammergütern, die dritte enthält 
das Recht des königlichen Schutzes und die Befreiung vom Grafen- 
gerichte. ***) 


II. 
National-Concil auf der Salzburg im April d. J. 742, 


(unter dem Namen des „ersten deutschen Concils“ in den Geschichtsbüchern aufgeführt). 


Von dem Wunsche beseelt, die kirchlichen Verhültnisse in seinem 
ganzen Reiche durch gemeinsame Beschlüsse aller Oberhirten zu 
einer festen Ordnung gebracht, und die dem Gedeihen der Kirche 
noch entgegenstehenden Hindernisse beseitiget zu sehen, drang Carl- 
mann in Bonifacius, ein Concil zu berufen. Der Erzbischof wandte 





*) J. G. von Eckharts gründliche Nachrichten von der k. k. alten Saltzburg. Cep. XI. 
*) Eckhart. Comment. YT. 881. 








7 


sch demnach .an Papst Zacharias II. (Gregor war im November 741 
gestorben), beriehtete vor Allem die Errichtung der neuen Bisthümer, 
un deren Bestätigung er bat, und die Ordination der betreffenden 
Bischöfe. Er schreibt: „Necesse quoque habemus, indicare Paterni- 
ii vestrae, quia per Dei gratiam Germanise populis aliquantum 
preulsis vel correctis, tres ordinavimus Episcopos, et provinciam in 
wes.Parochias discrevimus, et illa tria opide sive urbes, in quibus 
enstuti et ordinati sunt, scriptis Auctoritatis vestrae confirmari et 
sabiliri precantes desideramus. Unam esse sedem Episcopatus de- 
crerimus in eastello, quod dicitur Vuirtzburg, et alterum in opido, 
quod nominatur Buraburg, tertiam in loco, qui dicitur Erzphesfurt, 
qui fuit jam olim urbs paganorum rusticorum.^ 

Man nimmt gewöhnlich an, dass. in dieser Stelle durch einen 
Abschreiber Erphesfurt mit Eistadium verwechselt worden sei, um 
$ mehr, da unter den auf dem folgenden Concil gegenwärtigen 
Bischöfen wohl Wilibald von Eichstädt, aber keiner von Erfurt auf- 
geführt werde. Es wäre aber auch möglich, dass der Abschreiber 
Eistadium als viertes Bisthum ausgelassen habe. Bonifacius wollte 
wirklich zu Erfurt ein eigenes Bisthum gründen, als dessen Bischof 
er auch schon (vielleicht im November oder December 741) einen 
seiner treuen Mitarbeiter, Adolarius, bestimmt hatte. Indessen 
genehmigte der Papst Zacharias die Errichtung eines Bisthums zu 
Erfuri, als an einem- gegen die Angriffe der benachbarten heidni- 
«hen Sachsen und Wenden nicht genugsam geschützten Ort, nicht; 
ud er scheint nur bewilliget zu haben, dass der bereits zum Bischofe 
?nannte Adolar in diesem Range auf Lebensdauer den kirchlichen 
Angelegenheiten zu Erfurt vorstehen sollte. Nachdem dieser mit 
Bonifacius im Jahr 755 in Friesland den Martertod gestorben war, 
wurde Erfurt dem Mainzer Bisthum förmlich einverleibt.*) 

Ferner verlangt Bonifacius in seinem Briefe vom Papste die 
Vollmacht zur Berufung eines National-Concils, welches dringend 
noththue, indem nun schon seit sechzig oder siebenzig Jahren die 
kirchlichen Verhältnisse nach einem solchen verlangten.**) „Notum 
amiliter sit Paternitati vestrae, quod Carolomannus Dux Francorum 
Me accersibum ad se rogavit, in parte Regni Francorum, quae in sua 
est polestate, Synodum incipere congregare, et promisit, se de eccle- 
Sastica religione, quae jem longo tempore, id est non minus quam 


«dH 





' ".Sehmerbauch: Der Dom zu Erfurt. S. 8. 
") Die letzte Synode war die Nannatensische circa a. 660. 


8 

. ber LX vel LXX annos caleata et dissipata fait, aliquid corrigere. et 
emeridare velle. Quopropter si hoc Deo inspirante veraciter implere 
vokterit; consilium: et praeceptum sanctae vestrae Auctoritatis, id est 
Apostolicae Sedis habere et sapere debeo. Franci enim, id seniores 
dicunt, . plus quam per tempus octoginta annorum Synodum non 
fecerunt, neo Arehiepiseopum habuerunt, nee Ecolesiae canonica 
jure alicubi fundabant vel renovabant, modo autem maxima ex parte 
per civitates episcopales sedes traditae sunt laicis cupidis ad possi- 
dendums;. vel adulteratis clericis, scortatoribus et publicanis saecul- 
ariter ad perfruendum...... 4 4t) 

‘ In seinem Antwortschreiben, welchem auch Briefe an die neuem 
Bischöfe beigelegt waren, ermahnt Zacharias den Heiligen zur Um- 
sieht‘ bei Errichtung von Bisthümern rücksichtlich der Ortsverhült- 
nisse: ,Sed tua sancta fraternitas mature pertractet et subtili. €onsi- 
derdtione discernat, si expedit, aut si loca vel populorum turbae talia 
esse probantur, ut Episcopos habere mereantur. Meministi enim, 
charissime ,: quid in sacris canonibus praecipimur observare, ut minime 
in villulas vel in modieas civitates Episcopos ordinemus, ne vilescat 
" nomen Episcopi.  Uebrigens bestätiget der Papst im Vertrauen auf 
des Bonifacius Einsicht unbedingt die neuerrichteten .Bisthümer. Auch 
ertheilt er die erbetene Vollmacht zur Berufung eines Concils, womit 
er eine kurze Instruction zur Herstellung der kirchlichen Diseiplin 
unter dem: verwilderten Clerüs verbindet. 

Diese unter dem Namen des „ersten deutschen Concils* 
im der:Geschichte berühmte National-Synode wurde nun mit aller 
Eilé: von Bonifacius berufen und unter dem Schutze und. in der 
Gegenwart Carlmanns am 21. April 742 eröffnet. — Wir müssen 
‘ vor Allem -die Behauptung, dass dieses Coneil auf der fränkischen 
Salzburg gehalten worden sei, rechtfertigen, indem in den Urkunden 
der Ort der Versammlung nirgends bezeichnet wird. 
.. Die nähere Erwägung der Umstände, unter denen die Synode 
stattfand, stätzet unsere Behauptung. Sie sollte i im Reiche Carlmann's 
ind zwar in seinen deutschen Provinzen gehalten werden, wie der 
Brief des heil. Bonifacius deutlich ausspricht; es sind auf demselben 
zunächst die kirchlichen Verhältnisse der Provinz, in welcher die 
drei neuen Bisthümer errichtet worden waren, geordnet worden; in 
‚dem widerspenstigen Bayern und Schwaben konnte die Versamm- 
lung nicht wohl gehalten werden, ebensowenig im Mainzer Sprengel, 


*) Epistol. 51 ad Zachariam P. 


'9 


ds der dortige Bischof als Angeklagter vor dem Concil zu erscheinen 
heite; — der Bischof Burehard von Würzburg nimmt in dem Verzeich- 
nisse der ermwesenden Bischöfe nach Bonifacius den ersten Platz ein, 
ein Vorrang, der ihm als Episcopus loci zukam; die Reichstage und 
Coneilien wurden in der Regel in den königlichen Pfalzen selbst 
oder doch in ihrer nächsten Nähe ebgehelten, aber in der ganzen 
Gegend war keine nemhafte königliche Pfalz ausser der Salzburg, 
ud diese war ein Lieblingsaufenthalt der Ceroliuger. *) 

Auf dem Concil waren anwesend: Erzbischof Bonifacius, die 
Bischöfe Burchard von Würzburg, Regenfried von Cóln, Witta von 
Bureburg, Wilibald von Eichstädt, Dadan, Landbischof ohne festen 
Sitz, Eddeax von Strassburg und etliche andere, unter denen Eckart,**) 
den Bischof Gewielieb von Mainz, den von Worms und den von 
Lütich, welche nicht als eigentliche Mitglieder der Synode zu 
betrachten sind, weil sie als Schuldige von derselben sollten gerichtet 
werden, aufzáhlt. 

Nachstehend folgen die Beschlüsse der N ationalsynode : 


Praefatio. 
In nomine Domini nostri Jesu Christi. ^ 

Ego Carlomannus, Dux et Princeps Frencorum anno eb incar- 
nione Domini DCOXLII. videlicet XI. Calendas Maji, cum conailio 
servorum. Dei et optimatum meorum, Episcopos, qui in regno meo 
nt, eum presbyieris ad Concilium et Synodum pro timore Christi 
Ongregavi; id est Bonifacium Archiepiscopum et Burchardum Wirze- 
burgensem, et Regenfriedum Coloniensem, et Wittanum Buraburgensem 
et Wilibaldum Aistadianum, et Dadanum regionarium, et Eddanum 
Argentoratensem ae reliquos Episcopos cum presbyteris eorum, ut 
mihi consilium dedissent, quomodo lex Dei et Eoclesiastica religio 
tecuperetur, quae in diebus praeteritorum principum dissipata corruit; 
et qualiter populus christianus ad selutem animae pervenire possit 
ei per falsos sacerdotes deceptus non pereat. 


Canones Synodi. 

1) Itaque per consilium Sacerdotum, religiosorum et optimatum 
meorum ordinavimus per civitates Episcopos et constituimus super 
e08 Arehiepiscopum Bonifacium, qui est missus sancti Petri. Statuimus 
qué per annos singulos Synodum congregari, ut nobis praesentibus 





— 


') Siehe auch Eekhart loc, cit. 
") Comment. I, 404. 


10 


eanonum decreta et ecolesiae jura restaurentur et religio christiene 
emendetur. Kt fraudatas pecunias ecelesierum ecclesiis restituimus: 
falsos vero presbyteros vel fornicetores diaconos et clericos de peeu- 
niis eoclesiarum abstulimus et degradavimus, et ad poentlenikiam 
coegimus. 

3) Servis (o8) Dei per omnia armaturam portare , vel pugnare, 
aut in exercitum et hostem pergere omnino prohibuimus; nisi illis 
lantum, qui propter divinum mysterium, missarum scilieet solemnis, 
adimplende, et Sanctorum patrocinia *) portanda ad hoc electi 
sunt; id est unum vel duos episcopos cum capellanis et presbyteris. 
eorum princeps secum habest; et unusquisque praefectus unum 
presbyterum, qui hominibus peccate confitentibus judicare et indicare 
poenitentiam possit. Nec non et illas venationes et sylvaticas vaga&- 
tiones cum canibus omnibus servis Dei interdiximus; et u$ accipiizes 
et falcones non habeant. 

3) Decrevimus quoque juxta sanctorum canones, ut unusquisque 
presbyter in parochie habitans, subjectus sit illi Episcopo, in cujus 
parochia habitat; et semper in quadragesime rationem et ordinem 
ministerii sui, sive de baptismo, sive de fide catholica, sive de pre- 
cibus et ordine missarum, ipsi Episcopo reddat et ostendat. Et quan- 
docungue jure canonico Episcopus circumierit parochiam ad confir- 
mandos populos, presbyter semper paratus sit ad suscipiendum Epis- 
copum cum collectione et adjutorio populi, qui ibi confirmari debet. 
Et in coena Domini semper novum Chrisma accipiat ab Episcopo; 
et ut Episcopus testis sit castitatis et vitae et fidei et doctrinae illius. 

4) Statuimus eliam, ut secundum canonicam tutelam omnes 
undecunque venientes ignotos Episcopos vel presbyteros ante proba- 
tionem synodalem in ecclesiasticum ministerium non admitteremus. 

5) Decrevimus quoque, ut secundum canones unusquisque Epis- 
copus in sua parochia solicitudinem gerat, adjuvante Gravione, qui 
defensor ecclesiae ejus est, ut populus Dei paganias**) non faerat, sed 
omnes spurcitias gentilitatis abjiciat et respuat; sive profana sacrificia 
mortuorum, sive sortilegos vel divinos, sive phylacteria et auguria, 
sive incantationes, sive hostias imolatitias, quas stulti homines juxta 
ecclesias ritu pagano faciunt sub nomine sanctorum martyrum vel con- 


*) So nannte man die Reliquiengefüsse, welche auf den Hoereszügen mitgetragen 
wurden. 

*) Damit die mit Unterdrückung dieser beidnischen Gebräuche beauftragten Grafen 
sie genauer kennen konnten, war ein Verzeichnis von 830 abergläubischen Gebräuchen 
angefertigt worden, welches der heil. Bonifacius der Vereamenlung zu Hee 448, 


1, März vorlegte. 


11 


fessorum Deum et Sanctos suos; ad itacundi&m provodantes, sive illos 
sacrilegos ignes, quos , Ned Fratres^*) vocant, sive omnes, quaecunque 
sunt, paganorum observationes diligenter prohibeant. 

6) Statuimus similiter, ut post hanc Synodum, quae fuit XI. Ca- 
lendas Maji, quisquis servorum Dei vel ancillarum Christi in erimen 
fornicationis lapsus fuerit, im carcere poenetentiam faciat in pane et 
aqua. Et si ordinatus presbyter sit, duos annos in carcere permaneat 
et antea. flagellatus et scorticatus videatur, et post episcopus adaugeat. 
Si autem clericus, vel monachus in hoc peccatum inciderit, post 
tertiam verberationem in carcerem missus vertente anno ibi poeni- 
tentiam agat. Similiter et nonnae velatae eadam poenitentiae conti- 
neantur et radantur omnes capilli capitis ejus. 

7) Decrevimus quoque, ut presbyteri vel diaconi non sagis,**) 
laicorum more, sed casulis utantur ritu servorum Dei, et nullus in 
sua domo mulieres habitare permittat. Et ut monachi et ancillae 
Dei mondsteriales juxta regulam St. Benedieli coenobia et xenodochia 
sug ordinare, gubernure, vivere studeant, et vitam propriam degere 
secundum praedicti patris ordinationem non negligant. 

(Ex codice palatino bibliothecae vatieanae Holsteia(us edidit. — 
Baluzius Tom, I. Capitularium pag. 145 et seq.) 


III. 
Versammluug auf der Salzburg i. J. 804. 


Im Frühjahr 804 begab sich Karl der Grosse von Aachen, wo 
er den Winter über verweilt hatte, nach Franken und berief die 
Bischöfe und Fürsten zu sich auf die Salzburg. Es wurden hier 
vorerst die Bedürfnisse der fränkischen Kirche berathen und mehr- 
fache zweckmüssige Verordnungen erlassen; der Kaiser selbst erliess 
einen ‚Mahnruf an die Priesterschaft. Einen zweiten höchst wichtigen 
Bergthungsgegenstend bildeten die nun völlig unterworfenen Sachsen, 
von denen ein Theil noch in diesem Sommer nach Franken über- 
siedelt werden sollte. In dieser Beziehung wurde das berühmte 
Capitulare entworfen. 


A. Statuta. 
1) De Ordinalione Ecclesiarum. 


Ut ecclesiae Dei bene constructae et restauratae fiant, et epis- 
copi unusquisque infr& suam parochiam exinde bonam habeat 


*) ,Niedsyr^ Feuer, welches durch Reibung zweier dürrér Hölzer hervotgebracht wurde. 
*) Saga oder habitus pompaticus, feine Modekleider; casula, langer Taler. 


12 
providentiam, tam de offieio et luminariis, quamque et de relique 
instauratione. 


2) De decimis et donationibus ecclesiarum. 


De decimis, ubi antiquitus fuerunt ecclesiae baptismales et 
devotio facta fuit, juxta quod episcopus ipsius parochiae ordinaverit, 
omnimodis fiant donatae, et si donatione regum, aut ceterorum Deum 
timentium bonorum hominum ad episcopia seu monasteria aliquae 
res delegatae sunt, et ex ipsis rebus antiquitus ad ipsas ecclesias 
priores decimae datae fuerint, ipse entique donatio vel devotio firma, 
et stabilis omnino permaneat: tamen, ut supra diximus, decimas de 
ipsis rebus, qui ipsas possidere videtur, persolvat. 


3) Ut propter novas ecclesias antiquiores non perdant suas decimas. 


Quicunque voluerit in sua proprietate ecclesiam aedificare, una 
cum consensu et voluntate episcopi, in cujus parochia fuerit, licen- 
liam habeat. Verumtamen omnino providendum est, ut aline eccle- 
siae antiquiores propter hanc occasionem nullatenus suam justitiam 
aut decimam perdant, sed semper ad antiquiores ecelesias persol- 
vantur. 


4) De ordinandis presbyteris. 


Ut unusquisque episcopus in su& parochia gecundum, canonicam 
institutionem presbyteros ordinari faciat. 


5) De ingressu in monasteria puellarum. 

Ut nullus in monasteria puellarum seu ancillarum Dei intrare 
praesumat, nec presbyter nec diaconus nec subdiaconus nec clericus 
aut laicus, nisi tantum presbyter ad missam celebrandam tempore 
oportuno ingrediatur, salva necessitate monasterii secundum canoni- 
cam institutionem, et juxta quod episcopus ipsius parochiae ibidem 
ordinaverit. — Presbyter autem, missa celebrata, statim exeat. 


6) Ut in monasterüs puellarum eae solum infantes muiriantur, quae in 
eo loco perseceraturae sunt. 

Quicunque filium suam aut nepotem aut parentem Deo omni- 
potenti offere voluerit, licentiam habeat. Sin auiem domi infantes 
suas nutriat, et non aliam. infra. monasteria, mittere nutriendi CAUSR 
praesumat, nisi quae in ipso loco firmiter in Dei servitio perseverare 
voluerit, vel secundum instituta sanctorum patrum seu canonicam 
autoritatem, . 


13 


7) Ut masculi in monasteriis puellarum non nutriantur. 
Omnino prohibemus, ut nullus masculum, filium aut nepotem 
vel parentem suum in monasterio puellarum ad nutriendum com- 

mendare praesumat, nec quisquam illum suscipere audeat. 


8) Ut arma in monasleriis puellarum non deponantur. 
Ut nullus ex clericali ordine, sacerdotes videlicet aut alii clerici, 
neque laicus bruneas aut arma infra monasteria puellarum commen- 


dare praesumat, nec quisquam recipere audeat, excepto si in elee- 
mosyna datum fuerit. 


B. Admonitio imperatoris ad presbyteros. 


Admonere vos cupio, fratres et filioli mei, ut ista, pauca capitula, 
quae hinc scripta sunt, intentius audiatis. 

1) Inprimis ut sacerdos Dei de divina scriptura doctus sit et 
fidem Trinitatis recte credat et alios doceat et suum officium bene 
possit implere. 

2) Ut totum psalterium memoriter teneat. 

3) Ut signaculum et baptisterium memoriter teneat. 

4) Ut de canonibus doctus sit et suum poenitentiale bene scia'. 

5) Ut cantum et computum sciat. 

6) Ut nullus sacerdos foeminas secum habitare permittat, excepta 
matre, sorore vel amita. 

1) Ut presbyteri in tabernis bibere non praesumant. 

8) Ut nullus avaritiam sectetur, nec sit superbus, nec ebriosus, 
nec vinolentus, nec somnolentus. 

9) Ut nullus praesumat, in Coena Domini jejunium solvere. 

10) Ut nullus baptisare praesumat, nisi in Pascha et Pentecoste, 
excepto infirmo. 

11) Ut nullus presbyter, nec diaconus, nec clericus Chrisma 
aliii dare praesumat pro aliqua necessitate, qui si hoc fecerit, 
degradetur. 

12) Ut nullus presbyter ad synodum contemnat venire, quod si 


aliter facere praesumserit, coactus. veniat, et secundum canones 
judicetur. 


(Hardouin Tem. IV. Conciliorum ad annum 804.) 


C. Caroli Magni Imperatoris Capitulare, 
quartö imperii anno datum ad Salz. 


Primum de majoribus capitulis hoc placuit omnibus, ut ecclesiae 
Christi; quae modo construuntur in Saxonia et Deo sacratae sunt, 





14 


non minorem babeanthonorem sed majorem et excelleniorem, quem 
fana habuissent idolorum. . 

I. Si quis confugium fecerit in ecclesiam, nullus eum de Eoclesia 
per violentiam expellere praesumat, sed pacem habeat, usque dum 
ad placitum praesentetur, ei propter honorem Dei, Saenctorumque 
ecclesiae ipsius reverentiam concedatur ei vite et omnia membra. 

II. Si quis ecclesiam per violentiam intraverit, et in ea per vim 
vel furtum aliquid abstulerit, vel ipsam ecelesiam igne eremaverit, 
morte moriatur. 

III. Si quis sanctum Quadragesimale jejunium pro despectu 
Christianitatis contempserit, et carnem comederit, morte moriatnr; 
sed tamen consideretur & sacerdote, ne forie causa necessitatis hoc 
cuilibet proveniat, ut carnem comedat. 

IV. Si quis episcopum aut presbyterum sive disconum interfe- 
cerit similiter capite punietur. - 

V. Si quis a diabolo deceptus crediderit, secundum morem paga- 
norum virum aliquem aut foeminam strigam esse, et homines comedere 
et propter hoc ipsum incenderit, vel carnem ejus ad eomedendum 
dederit, vel ipsam comederit, capitis sententia punietur. 

VI. Si quis corpus defuneti hominis secundum xitum paganorum 
flamma consumserit, et ossa ejus ad cinerem redegerit, eapite punietur, 

VII. Si quis deinceps in gente Saxonum inter eos latens non 
baptizatus se-abscondere voluerit, et ad baptismum venire contempe- 
erit, paganusque permanere voluerit, morte moriatur. 

VIII. Si quis hominem diabolo sacrificaverit, et in hostiam . more 
paganorum daemonibus obtulerit, morte moriatur. 

IX. Si quis cum paganis consilium adversus christianos inierit, 
vel cum illis in adversitate christianorum perdurare voluerit, morie 
moriatur; et quicunque hoe idem fraude contra regem vel gentem 
christianorum consenserit, morte moriatur. 

X. Si quis Domino regi infidelis apparuerit, capitali sententia 
punietur. | 

XI. 8i quis filiam domini sui rapuerit, morie moria£ur., 

XII. Si quis dominum suum vel dominam suam interfecexit, 
Simili modo punietur. 

XIII Si quis vero pro his mortalibus criminibus latenter com- 
missis sponte. &d Sacerdoiem confugerit et eomfessione data agere 
poenitentiam voluerit, testimonium sacerdotis de morte excuset. 

XIV. De minoribus capitulis consenserunt omnes ad unaxquam. 
que ecclesiam curtem et duos mansos terrae pegenses ad ecelesia 


15 


recurrentes econdonent. Et inter centum viginti homines nobiles et 
ingenuos similiter etlitos, servum et ancillam eidem ecclesiae tribuant. 


XV. Et hoe, Christo propitio, placuit, ut undeeunque census 
aliquid ad fiscum pervenerit, sive in frido, sive in qualieunque banno 
et in omni redibitione ad regem pertinens decima pars eeclesiae « et 
sacerdotibus reddatur. 

- X VI. Similiter secundum Dei mandatum praecipimus, ut omnes 
decimam partem substantiae et laboris sui ecclesiis et sacerdotibus 
donent, fam nobiles quam ingenui, similiter et lii: juxi& quod Deus 
unicuique dederit christiano, partem Deo reddant. 

XVil Ut in dominicis diebus conventus et pleeita publice non 
feeiant, nisi forte pro magna necessitate, aut hostilitate cogente; sed 
omnes ad ecclesiam recurrant ad &udiendum verbum Dei et oration- 
ibus vel justis operibus. vacent: similiter et in festivitatibus praeclaris 
Deo et ecclesiae conventui deserviant, et seeularia placita dimittant. 


XVHI. Similiter placuit his decretis inserere, quod omnes infan- 
tes infra annum baptizentur. Et hoc statuimus, ut si quis infantem 
intra circulum &nni ad baptismum offere contempserit, sine consilio 
vel lieentie sacerdotis, si de nobili genere fuit, OXX. sol. fiseo com- 
ponat, si ingenuus LX, si litus XXX. 

: XIX. 8i quis prohibitum vel illieitum conjugium sibi sortitus 
faerit, si nobilis sol. LX, si ingenuus XXX, si litus XV. 

XX. Si quis ad fontes aut &rbores vel lucos votum feeerit, aut 
aliquid more gentilium obtulerit, et ad honorem d&emonum eomede- 
rit, si nobilis fuerit sol. LX, si ingenuus XXX, si litus XV; si vero 
non.habuerint, unde praesentialiter persolvant, ad eeclesiae servitium 
donemtur, usque dum ipsi solidi solvuntur. 

' ^. XXI. Jubemus, ut eorpora christianorum Saxonum ad caemeteria 
ecclesiae deferantur, et non ad tumulos paganorum. 

XXII. Divinos et sortilegos ecclesiis et sacerdotibus dare consti- 
tuimus. 

XXIII. De latronibus et malefactoribus, qui de uno comitatu ad 
allum confugium fecerint, si quis eos receperit in sus potestate et 
septem noctibus secum detinuerit , nisi ad praesentendum, nostrum 
bammumi-solvat, similiter si comes eum absconderit, et ad justitiam 
faciendami:praesentare noluerit, et ab hoe excusare non potest, hone- 
rem süum- perdat. 
auMIV. De pignore, ut nullatenus alterum aliquis pignorare 
praesumat; etui hoe. fecerit, bannum pereolvat. 








16 


XXV. Ut nulli hominum contradicere viam ad nos veniendo pro 
justitia reclamandi aliquis praesumat, et si hoc aliquis facere .cong- 
verit, nostrum bannum persolvat. 

XXVI. 8i quis homo fidejussorem invenire non potuerit, res 
illius in forbanno mittantur, usque dum fidejussorem praesentet. $i 
vero super bannum in domum suam intrare praesumpserit, aut. Sol. 
X, aut unum bovem, pro emendatione ipsius banni componet, et in- 
super unde debitor exstitit, persolvat. Si vero fidejussor diem statutum 
non observaverit, tunc ipse tantum damni incurrat, quantum: manus 
sua fidejussoris exstitit, ille autem, qui debitor fidejussori exstitit, 
duplum restituat pro eo, quod fidejussorem in damnum cadere permissit. 

XXVII. De praemiis et muneribus: Ut munera super innocentem 
nullus aceipiat; et'si quis hoc facere praesumpserit, nostrum bánnum 
solvat; etsi, quod absit, forte comes hoc fecerit, honorem suum perdat. 

XXVIII: Ut universi comites pacem et concordiam ad invicem 
habere studeant, et si forte inter eos aliqua discordia aut conturbium 
ortum fuerit, ut nostrum solatium vel profectum pro hoc non demittant. 

XXIX. 8i quis eomitem interfecerit, vel de ejus morte consilium 
dederit, haereditas illius ad partem Regis eveniat, et in jus ejus redigatur. 

XXX. Dedimus potestatem comitibus, bannum mittere infra suo 
ministerio de .faida vel majoribus causis in Sol. LX, de minoribus 
vero causis comitis bannum in Sol. XII. constituimus. 

XXXI. 8i cuilibet homini sacramentum debet, afframeat illum 
ad ecclesiam sacramento ad diem statutum, et si jurare contempserit, 
fidem faciat et Gol. XV componat, qui inactivus apparuit, et deinceps 
causam pleniter emendare faciat. 

XXXII. De perjuris secundum legem Saxonum sit. 

XXXIII. Interdiximus, ut omnes Saxones generaliter Conventus 
publicos nec faciant, nisi forte Missus noster de verbo nostro eos con- 
gregare fecerit, sed unusquisque comes in suo ministerio placita et 
justitias faciat, et hoc a sacerdotibus consideretur, ne aliter faciat. 

(Eckhart, Commentar. Tom. II. pag. 29—82.) _ 


| | IV. : u 
Synode zu Vorchheim im Mai 890.*) | 


Mitte Mai im Jahre 890 hielt König Arnulf einen Hoftag zu 
Vorchheim, bei welcher Gelegenheit:die zahlreich anwesenden. Bischöfe 





*) Wir glaubten diese Versammlung unter die Würzburger Syuoden einreíhen zu 
müssen, da Vorchheim in jener Zeit zum Bisthum Würzburg. gehörte. 


1? 


und Aebte eine Synode feierten. Auf derselben wurde auf Ansuchen 
des Bischofs Biso von Paderborn die Fundation des Klosters Heres: 
heim in Westfalen bestätigt. Gegenwärtig waren: die Erzbischöfe 
Sunderhold von Mainz, Herimann von Cóln; die Bischöfe Arno 
von Würzburg, Wibert von Verden, Rotbert von Metz, Godethank 
von Speier, Egilmar von Osnabrück, Erkanbold von Eichstett, Adel- 
gar von Bremen, Dado von Verdün, Biso von Paderborn, Eilmar oder 
Engelmar von Passau, Agiulf, Drogo von Minden, Wikbert von Hil- 
desheim, Wolfhelm von Münster; die Aebte Lihardus (Sigehardus) 
Fuldensis, Feraberthus Prumensis, Hattho Augiensis, Gerhardus 
Laureshamensis, Godescalus Corbeiensis. 
(Eckhart loc. cit. pag. 714.) 


V. 
Concilium zu Würzburg 1050. 


Nur ein einziger gleichzeitiger Chronist*) erwähnt dieses wegen 
des damals zwichen dem Kaiser und dem Papste herrschenden Zwie- 
spaltes zu Würzburg gehaltenen Concils, von dem nichts bekannt 
ist, als dass die beiden päpstlichen Legaten: Peter Igneus, Cardinal- 
bischof von Albano und Bischof Udalrich von Passau den Vorsitz 
führten. 

(Grebner, Dissertatio de Conciliis p. 18— 20.) 


V]. und VII. 


Versammlungen geistlicher und weltlicher Fürsten zu Würzburg 
iun den Jahren 1021 und 1122. 


Der unselige Investitur-Streit hatte zum bittern Schaden der 
Kirche und des Reiches bereits über ein halbes Jahrhundert gewährt 
und schien mit der Wahl des Papstes Calixt II. neue Nahrung er- 
halten zu haben. Kaiser Heinrich V. suchte mit aller Macht den 
Gegenpapst Gregor zu stützen. Zwar hatte er zu Strassburg dem 
Bischof von Chalons die mündliche und schriftliche Versicherung 
gegeben, dass er bereit sei, die Investituren abzugeben, und dieses 
Versprechen zu Metz erneuet, und Papst Calixt war bereits nach 
Mouson gereist, um persönlich mit dem Kaiser die Angelegenheit zu 
beendigen, allein der Kaiser hatte seines gegebenen Wortes schon 
wieder vergessen, und die Unterredung unterblieb, worauf Calixt 





*" Hugo Flaviniacensis in Chronico Virdunensi p. 218 apud Labbeum: Nova Biblio- 
theca Manuscript. 1657. Tom. I. 


2. 


"18 
auf dem Concil zu Rheims den Kaiser und den Afterpapst aufs Neue 
mit dem Kirchenbann belegte. 

Das unredliche Benehmen des Kaisers bei dieser Gelegenheit 
gab den deutschen, Bischöfen, aus denen sieben ‚auf dem Concil zu 
Rheims gewesen waren, neuen Grund zu Beschwerden. Besonders 
waren es die säghsischen Bischöfe, welche beharrlich jeden Verkehr 
mit dem gebannten Monarchen verweigerien. Für seinen gefähr- 
lichsten .Feind erachtete Heinrich den Erzbischof Adelbert I. von 
Mainz, den er früher schon einmal in jahrelanger Gefangenschaft 
gehalten und nur aus Furcht vor der Wuth der Mainzer Bürger 
wieder freigelassen hatte. Adelbert hatte auf dem Concil zu, Rheims 
besonders, heftig auf, die Erneuerung der Excommunication gegen 
den Kaiser gedrungen. Sich zu rächen zog Heinrich im Sommer 
1121 mit einem zahlreichen Heere den Rhein herab, vertrieb die 
Bischöfe von Speier und ven Worms ‚und rückte gegen Mainz. Adel- 
bert, welcher sich gerade in Sachsen aufhielt, war bei der nahenden 
Gefahr nicht müssig geblieben, seine Freunde rüsteten sich, und als- 
bald rückten sämmtliche sächsischen Bischöfe und Fürsten mit ihren 
Mannen der bedrohten Stadt zu Hilfe. Zum Glücke ward, bevor es 
zur Schlacht kam, durch kluge Männer ein Waffenstillstand zu Stande 
gebracht und festgesetzt, dass von jeder Seite zwölf Fürsten gewählt 
werden, und diese als Schiedsrichter zur Beendigung .alles Elends -eine 
Uebereinkunft treffen sollten. Da man dasBedürfniss nachFriede undOrd- 
nung allgemein fühlte, so stiessen die Unterhandlungen dieser vier und 
zwanzig Friedensvermittler auf keiné grosse Schwierigkeiten. Man 
kam überein, dass auf dem.náchsten Michnelislest (29. Septeinber 1131) 
ein allgemeiner Reichstag in Würzburg gehalten und auf demselben 
Alles geordnet werden solle, wodurch der Friede im Reiche sowohl, 
als die Eintracht zwichen Reich und Kirche wieder hergestellt werden 
könne. Der Waffenstillstand und die getroffene Vebereinkunft wurden 
gegenseitig durch Handschlag bestätiget, worauf die Heere sich 
auflösten und Jeder froh in seine Heimath zurückkehrte. 

Zur bestimmten Zeit zogen die Betheiligten gen Würzburg. Auch 
der Kaiser erschien daselbst mit einem glänzenden Gefolge. Verab- 
redeter Massen lagerten sich die Sachsen und der Erzbischof von 
Mainz eine Tagereise von Würzburg an den Ufern der Wern. Nach- 
dem man von beiden Seiten Geisseln gestellt und gegenseitig sich 
Sicherheit gelobt hatte, zogen die Sachsen nach Würzburg. De je- 

‘doch die Stadt nicht Raum genug hatte, um eine so ungeheure 
Volksmenge zu fassen, so ging der Kaiser ihnen entgegen und em- 
pfing sie ausserhalb der Stadtmauern. | 





19 


Eine ganze Woche lang wurden nun mit grösster Sorgfalt Un- 
terhandlungen gepflogen, und die Besonnenheit, Ruhe und Eintracht, 
die dabei herrschten, bewiesen am deutlichsten, wie aufrichtig die 
berathenden Fürsten den Frieden wünschten. Zwar fehlte es auch 
hier nicht an Solchen‘, welche den Frieden zu verhindern und jede 
Uebereinkunft zu vereiteln suchten; aber ihre Anzahl ‘war gering, 
und alle ihre Bemühungen scheiterten an der Klugheit des Kaisers 
und an dem ernsten Willen der übrigen Fürsten. Heinrieh hatte 
versprochen, ohne Einmischung Alles den Entscheidungen der Fürsten 
zu überlassen, und liess ihnen auch völlig freie Hand, wodurch er 
sich das Zutrauen Aller, die es redlich mit der Kirche meinten, ge- 
wann, und den Fürsten ihre Arbeit ungemein erleichterte; So kam 
schon nach sieben Tagen folgender höchst merkwürdiger Friedens- 
Entwurf zu Stande: „Im ganzen Reiche soll allgemeiner Friede sein, 
und Jeden, der ihn bricht, soll die Todesstrafe treffen. Die könig- 
lichen Reichs-Rechte und Einkünfte bleiben dem Könige, und eben 
so der Kirche alle ihre kirchlichen Rechte, Güter und Einkünfte. 
Entrissene Güter und Erbschaften sollen den rechtmässigen Eigen- 
thümern zurückgestellt, und jeder Person und jedem Stande sein 
eigenthtimliches Recht zu Theil werden. Gegen Räuber und Diebe 
soll nach einer vom Könige zu erlassenden Verordnung und den 
schon bestehenden Gesetzen gemäss strenge verfahren und dadurch 
dass Reich in seinem Innern vollkommen beruhigt werden.*) Der 
Kaiser wird dem Oberhaupt der Kirche Gehorsam ge- 
loben, und mit Hilfeder Fürsten und nach deren Rath 
Frieden mit ihm schliessen, so dass der Kaiser behält, 
wasihm und dém Reiche, derPapstaber und dieKirche, 
was ihnen gehört. Die rechtmüssig gewählten und geweihten 
Bischöfe bleiben im Frieden bis zur Ankunft des Papstes in Deutsch- 
laud; so lenge bleibt auch der Keiser im Besitze der Stadt Worms, 
räumt aber dem Bischofe den bischöflichen Sprengel ein. Beider- 
seitige Geisseln und Gefangene werden freigegeben. Was den Streit 
wegen der Investitur betrifft, so werden die unpartheiischen Fürsten 
ihu so beizulegen suchen, dass das Reich nicht Schaden leide und 
seine Würde behaupte. Bis dahin können alle Bischöfe mit dem 


*) Ut regalia regno, ecclesiastica ecclesiis, praedia depraedatis, haereditates haeredibus, 
omnique personae vel conditioni propria adjudicetur justitia. — Praedones, fures impe- 
rialibus edictis et legibus antiquis eoerceantur, omne scandalum emnino eradiecetur, (Ana- 
lista Saxo ad an. 1121 pag. 645.) : 


9* 


40 


Kónige in Gemeinschaft treten, ohne desshalb in die Strafe der Ex- 
communication zu verfallen.“ *) 

Was den über den Kaiser ausgesprochenen Bann betraf, so ward 
hierüber nichts entschieden, sondern nur beschlossen, Gesandte ab- 
zuordnen, welche dem heiligen Vater die Würzburger Beschlüsse 
mittheilen und ihn bitten sollten, sich mit dem Könige auszusöhnen, 
und das, was ausser dem Bereiche weltlicher Berathung wäre, auf 
einem Concil zur Entscheidung zu bringen. Als Gesandte wurden 
erwählt Bischof Bruno von Speidt und Abt Etholf oder Arnulph, 
von Fulda. 

Auch der Erzbischof von Mainz, welcher von Calixt zum ausser- 
ordentlichen apostolischen Legaten für Deutschland ernannt worden 
war, schrieb an den Papst, um ihn für die Berufung eines Concils 
zur endlichen Beilegung des unseligen Haders zu stimmen. Er be- 
merkt in seinem Briefe, die weltlichen Fürsten verschrieen die 
Bischöfe als Friedensstörer und würden, wenn der Friede zwischen 
Papst und Kaiser nicht zu Stande käme, alle Schuld auf: sie werfen. 

Da mehrere bayerische Fürsten und Herren verhindert waren, 
der Versammlung in Würzburg beizuwohnen, so wurden Bischof 
Otto von Bamberg, Herzog Heinrich von Bayern und Graf Berengar 
von Sulzbach beauftragt, sich mit diesen wegen dieser Ängelegenheit 
zu verständigen, worauf am 1. November auf einer Versammlung 
zu Regensburg auch die Abwesenden ihre Zustimmung zu Allem, was 
in Würzburg festgesetzt worden war, ertheilten.. 

Im Frühlinge des Jahres 1122 kehrten die beiden Gesandten 
vom Papste zurück in Begleitung dreier päpstlicher Legaten (Lam- 
bertus Ostiensis episcopus, vicem Domini Apostoliei per omnia tenens, 
cum duobus Cardinalibus, Cardinali 8. Stephani in coelo aureo Saxone, 
et Gregorio, Cerdinali S. Angeli, missis ad concordiam regni et sa- 
eerdotii) Es wurde nun nach allen Provinzen ein Generalcolloguium 
ausgeschrieben, welches am Feste des heiligen Petrus in Würzburg 
gehalten werden sollte, und auch wirklich gehalten wurde. Auf 
dieser Vorversammlung wurden die Präliminarien geschlossen, welche 
der Kirche die freie Wahl der Bischöfe, dem Kaiser die Einsetzung 
derselben in die Reichsgütef durch Ueberreichung ‘des Seepters als 
Symbol der weltlichen Obergewalt, zugestanden. Von Würzburg 
begab sich die ganze Versammlung nach Worms, wo die Urkunden 


*) Donec id flat, episcopi et omnes ecclesiastici sine ulla injuria aut periculo com- 
municationem suam cum imperatore custodiant. 


21 


des sogenannten Celixüner Vertrages oder Wormser Concordats aus- 
gewechselt, und auf diese Weise der Kirche und dem Reiche der 
lang ersehnte Friede zurückgegeben ‚wurde. 
| t =. (Mattene Collect. amplis. — Ursperger Chronik. — Stolberge 
Geschichte, , fortg. v. Kerz. 88. B. S. 239--47. Fries 496. — 
, Binterim pragmat. Geschichte 4 B, S. 38 - 87.) 


-Coneil zu Würzburg im Jahre 1127 — 28. - 


Im Jahre 1128 (das heisst an Weihnachten 1127, denn mit diesem 
Feste begann man das neue Jahr zu schreiben) wurde auf Betrieb 
Königs Lothar II. eine Versammlung zu Würzburg gehalten, anf 
welcher namentlich die Erzbischöfe von Mainz, Salzburg und Magde- 
burg mit ihren Suffraganen und viele andere Prälaten gegenwärtig 
waren. Bischof Otto von Bamberg, welcher erst wenige Tage zuvor 
(20. December 1127) 'von seiner zweiten Missionsreise aus Pommern 
zurückgekehrt und von seinen Arbeiten erschöpft war, erschien nicht. 
Adelbert von Mainz leitete als Legat des apostolischen Stuhles die 
Verhandlungen ‚*) als deren Ergebniss drei Sentenzen bekannt sind. 

Die erste traf den Gegenkönig Conrad. -Er war der Bruder 
Friedrich’s von Hohenstaufen, Herzogs von Schwaben, und hatte, 
im Wahne, wegen seiner Mütter Agnes, einer Schwester Kaiser 
Heinrich's: v. nühere Ansprüche àuf das Reich zu haben, sich gegen 
König Lothar empört und, von einigen Fürsten begünstigt, sich den 
Königstitel beigelegt. Lothar, welcher den Rebellen in der Burg zu 
Nürnberg vergeblich belagert hatte, erwirkte auf diesem Concil dessen 
Excommünication: “(Vide: Analista Saxo ad hunc annum.) 

Der zweite Urtheilsspruch galt dem Abte zu Fulda, Udalrich 
von Kemnaten. Er wurde abgesetzt und an seiner Statt der Propst 
von Borsla in Thüringen, Heinrich von Kemnaten zum Abte bestellt. 
Das einzige Verbrechen des Verurtheilten Udalrich scheint seine 
Anhänglichkeit an Cönrad den Hohenstaufen gewesen zu sein, denn 
die Chronisten sagen von ihm: sein Leben sei ein Spiegel der Tugend, 
und voller Wärme für seinen heiligen Beruf gewesen. feine Ab- 
setzung soll alle seine Unterthanen mit Schmerz erfüllt haben. — 
Auf Zureden des Legaten Honorius zog er sich nach seiner Absetzung 
nach Würzburg zurück, wo der Kummer noch im nämlichen Jahre 
sein Leben verzehrte. (Chronik von Fulda 1839, S. 38. Fries p. 501 u. A.) 


*) Ausserdem wird auch ein Legat Honorius als gegenwärtig genannt. 


92 


. Das dritte Verdammwngsurtheil erging über den Grafen Gebe- 
hard von Henneberg, welchen K, Heinrich V. dem Stifte Würzburg 
als Bischof hatte aufdringen wollen. Obgleich Embrico schon seit 
drei Jahren durch ‚rechtmässige Wahl Bischof von Würzburg war, 
so hatte doch Gebhard bis jetzt sich neben ihm zu behaupten gewusst. 
Derselbe wurde daher auf's Neue von den versammelten Vätern 
excommunicirt, und die Excommunicationssentenz durch den Erz- 
bischof Adelbert von der Domkanzel aus dem Clerus und dem Volke 
verkündiget, worauf K, Lothar den Eindringling aus dem würzburger 
Bisthum vertrieb. (Chron. Brunsvicense apud Ludewig p. 501.) — 
Die Aufnahme des Vertriebenen in Bamberg veranlasste ‚einen 
erbitterten Briefwechsel zwischen der würzburger und der bamberger 
Geistlichkeit , welchen wir den nachfolgenden Urkunden beigefügt 
haben. 


A. Brief des Erzbischofs Adalbert. von | Mainz an Bischof. Otto 
zu Bamberg. 


Adalbertus Dei gratia Moguntinus. Archiepiscopus et Apostolicae 
Sedis legatus venerabili fratri Ottoni Bambergensi episcopo salutem 
in Domino. 

" Excommunicationem, quam communi fratrum et, principum con- 
stlio in Cunradum regem invasorem regni dedimus, jamdudum fra- 
ternitati vestrae per litteras nostras significavimus, sed quia dubitamus, 
utrum ad'vos pervenerint litterae (audivimus enim quod ecclesia 
vestra velit eas ignorare) mittimus igitur praesentes apices monentes, 
. ut, quod fecimus nos, et vos faciatis, et per omnes ecclesias vestras 
ipsum iniquitatis áudiorem cum fautoribus suis-a communione chris- 
tana. et omni divino officio arceri praecipiatis. 

(Ex M. S. codice Zwetalensi, apud Harzheim IIL. pag. 300.) o 


I. 


' B. Brief des Papstes Honorius Il. an den Erzbischof Adalbert 
von Mainz. 


Honorius episcopus, servus servorum Dei, venerabili fratri Adel. 
berto Moguntino archiepiscopo, salutem et apostolicam benedictionem. 
Super cause Gebehardi, de quo nos rogavit tua fraternitas, fràtrum 
nostrorum episcoporum et Cardinalium consilium requisivimus. 'Ex 
eorum ergo deliberatione provisum est, quod in Herbipolensi eodlegia 
Gebehardum idem non debeat ulterius episcopatus apicem obtinere. . 
Dat. Lateran. IV. Non. Martii. 

Z (Harahétar-Conetl: Germ. III, 805.) 


2B 


C. Schreiben der Würzburger Geistlichkeit an die: Bamberger. 

Nostis, ch arissimi (neque enim'’ ignorare potest vestre prudentia, 
quod multórum' äüres et praecordia longe lateque concussit) videlicet, 
quanta tempestatis procella, quam vehemens et intolerabilis calamitas 
ecclesiam nostram oppressit. Ad quod, 'dum vestrae: compassionis: 
affectum specialiter debemur habere, quod etiam remotissimae et 
ignotae ecclesiae nobis pro Christó offerunt, nimis aliena mente nobis 
videmini abnegare. Ecce enim, quod sine gravi gemitu mirari vel 
conqueri non valemus, obstupescimus valde, quomodo hominem illum 
domnum Gebehardum, quem Romana ecclesia. damnavit, quem me- 
tropolitanus noster cum archiepiscopis et episcopis multis consequenter 
ab ecclesia sequestravit, vos in catholica communione recepistis, et 
si cum gratia vestra dici potest, quasi ad contemptum Romänae, imo 
totius ecclesise, sicut scriptum est, cornu peccatori dedistis. Hoo 
autem eo.magis miramur, quod pr aepositus vester domnus L. prae- 
sens apud nos erat, quando domnus archiepiscopus publice in pulpito 
vestro nuntiavit Clero et' populo, quomodo, quibus de causis quove 
ordine Romana ecclesia eum a communione ecclesiae sequestrasset 
et quomodo postmodum dominus Gerardus Cardinalis una cum ipso 
et cum tota ecclesia ibidem congregate in Argentinensi ecelesia 
praesente domno rege sententiam excommunicationis in eum promul- 
gasset. Neque enim per Dei gratia ita inopes rationis vel humeni- 
tatis sümus, ut cuiquam vestrum, qui sane sapiat in praesenti negotio, 
nimis praecipites videri debeamus, cum utique, si partes ejusdem 
negotii per omnia vobis essent' cognitae , quantum de vestra caritate 
et prudentia confidimus, nullatenus de vobis possemus dubitare. 


- D Antwori-Schreiben der Bamberger Geistlichkeit. 

Non modicum admirationis imo etiem amaritudinis et doloris 
ingesseruftt nobis.litterae quaedam,, quae ex persona vestrae frater- 
nitatis allatae; praeter meritum et culpam magnae cujusdam inhu- 
matiitatis nós! arguunt, 'sittiul et superbae' temeritatis. Inhumanitatis: 
quidem note splendorem innocentiae vestrae obfuscat, dum compas- 
sionis affectum specialiter vobis debitum, quem et remotissimae et 
ignotae ecelesi&e vobis pro Ohristo offerant, nos quasi duros et inhu- 
manos nimis aliena mente vestrae instanti calamitati denegare inpro- 
perunt. Temeritatis vero superbiam: objectant, dum nos quasi ad 
contemptum: Romanae imo totius ecclesiae domnum Gebehardum 
excommunicatum in catholica communione recepisse; Sicque cornua 
peecatort dedisse proclamitant. Quasi vero ita ab omni ràtione simus 
alieni, adeo omnium bon&rum rerum inscii, ut ignorare debeamus, 





24 


quis, a quo et quo ordine a catholica communione sit ejiciendus., 
Quia ergo incaute et illicite excommunicationis quasi ad opprobrium 
simplicitatis nostrae in eisdem litteris vestris arguimur , culpam nos- 
iram, si tamen est culpa dicenda, auribus vestrae prudentiae placuit 
retexere. Domnus Gebehardus, quem quidem locum et nomen tum 
inter vos habuisse designati et electi episcopi a quam plurimis audi- 
eramus, reprobationem vero ipsius nee tum certa et legitima relatione 
cognoveramus: vespertina hora de improviso nobis nescientibus 
veniens apud nos hospitatus est. Mane autem facto mandavit nobis 
pro.causa sua velle nos convenire, et consilium nostrum super negotio 
suo audire, quod nec haeretico quidem excommunicatissimo denegan- 
dum esse censentes justa petenti annuimus. Venit — causam suam 
exposuit, acceptoque responso moxque discessit. Quid igitur carissimi 
fratres et domini hoccine est: ad contemptum totius ecclesige excom- 
municatum in catholica communione recipere? hoccine, in quam est 
peccatori cornua dare? non sic arbitramur quemquam desipere, ut 
hoe praesumat sapere, quia non sic sapiunt, non sic scribunt paires 
et doctores catholicae ecclesiae, Possemus equidem latius et subti- 
lius aliquid de modo et ordine excommunicationis faciendae secundum 
traditionem 8. 8. patrum disserere: nisi pro vitio duci sciremus in 
re manifesia, praesertim apud doctos, odiosa verborum copia diffluere. 
Unde praetermissis his, quae vomitem odiorum et discordiarum gene- 
rare solent, ea potius dicamus, quae pacis et concordiae nutrimenta 
praebeant. Igitur de nobis sic habetote: orta iempestale in mari 
dominum dormientem in navi fusis pro vobis, quod solum possumus, 
piis precibus excitare indesinenter incumpimus. Quodsi domino 
votis nostris annuente et ventis et mari imperante diu desiderata 
tranquillitas subsecuta fuerit, de vestra liberatione haud seeus ac 
nostra gaudebimus; sin aliter, quod Deus avertat, evenerii,. viscera 
fraternae compassionis nequaquam occeludemus. Hoc despt fratres 
de se invicem arbitrari et non ex rumoribus vulgi eive ex suspicio- 
nibus de nondum bene compertis quemquam callumniari; sed omnia 
praesertim in negotis fratrum et amicorum in meliorem. partem 
interpretari, eic. 
T (Ludewig Script. Bamb. pag. 831 — 833.) 

Die Briefe, welche in den folgenden Jahren in der.náümlichen 
Angelegenheit ergingen — vom Erzbischofe Adalbert an Bischof Otto 
von Bamberg, vom Papste Honorius Il. an. Adalbert, von Adalbert 
an.die würzburger Kirche, vom Papste Innocenz Il. an den Erz- 
bischof, sowie dessen Antwort — sind zu lesen hei Harzheim Concil. 


IX. 
Concil im October 1130. 

Beim Tode des Papstes Honorius II. waren die Cardinäle in zwei 
Partheien gespalten. Die eine Parthei rief mit offenbarer Verletzung 
aller eanonischen Regeln .den Petrus Leonis unter dem Namen 
Anaclet Il. zum Papst aus. Die andere Parthei, zu welcher die 
grösste Zahl der Cardinäle zählte, wählte in vorgeschriebener Form 
den Cardinal Gregor von St. Angelo , einen anerkannt tugendhaften 
und weisen Mann, der den Namen Innocenz H. annahm. — 

Nach dieser Wahl schrieb Innocenz mit mehreren Cardinälen 
an König Lothar, dessen Gesandte dabei gegenwärtig ‚gewesen zu 
sein, und den Erwühljen sogleich im Namen des deutschen Königs. 
anerkennt zu haben scheinen. Er ladet Lothern ein, baldmöglichst 
nach Hom zu kommen, und zeigt ibm an, dass der-Cardinal Gerard 
als Legat für Deutschland bestimmt sei und Aufträge habe, die Streit- 
sache wegen Halberstadt zu schlichten. 

Am 23. Februar Morgens drei Uhr ward Innocenz in der Late- 
rankirche consecrirt und mit den päpstlichen Insignien gekrönt. Drei 
Stunden später liess sich auch Anaclet in: der Marcuskirche weihen. 
— Hierauf erliessen die Cardinäle des Ersteren ein zweites Schreiben 
an Lothar. In demselben melden sie ihm die Wahl, Consecration 
und Krönung des Innocenz und schildern zugleich die Gewaltthaten 
und Kirchenschündungen, welche der Gegenpapst Anaclet sich er- 
laubt habe. Endlich empfehlen sie den rechtmässigen Papst dem 
königlichen Schutze. „Accingere et Archiepiscopis et Episcopis, Ab- 
batibus religiosisque viris nec non et regni Principibus solito more 
in &uxilium principis Apostolorum properanter ocourre!^ Dieses 
Schreiben brachten, die abgeschickten Cardinal-Legaten Gerard und 
Walther, Erzbischof von Ravenna, dem Kónig Lothar nach Deutsch- 
land. — 

Auch Anaclet war nieht müssig geblieben, er hatte. gleichfalls 
ein Schreiben an Lothar gesendet, so wie auch die ihm anhüngenden 
Cardinüle; und da der König beide sehr lügenhafte Berichte keiner 
Antwort würdigte, so schickte Anaclet ein zweites Schreiben an ihn 
und ein anderes an die Königin, aber eben so erfolglos. 

Bald nach Ankunft der rómischen Legaten erliess der Konig 
nach dem Wunsch der Cardinüle und auf den Rath der angesehen- 
sten deutschen Bischófe ein Rundschreiben an alle Bischófe und 
Reichsäbte und lud sie ein zu einem im October dieses Jahres (1130) 


28 


zu Würzburg zu haltenden Concil.*) Sechszehn Bischöfe hatten sich 
zur bestimmten Zeit zu Würzburg versammelt, unter denen man aber 
den heiligen Otto, Bischof von Bamberg; vermisste. Es war dies den 
Vütern um so unlieber, da sie auf die Zustimmung dieses so ange- 
sehenen Kircherihirten ein grosses Gewicht legten, und zu befürchten 
war, dass seine Zurückhaltung auch Andere bedenklich machen 
würde. — '' Zuerst ersucliten die beiden Legàten ihn Aufch ein freund- 
liches Schreiben zur Theilnahme an der Versammlung. Otto scheint 
seine: Abwesenheit durch seine kränkliche Umstände entschuldigt zu 
haben. Und wirklich war er von seiner zweiten höchst mühe- und 
gefahrvollen: Missionsreise aus Pommern mit sehr geschwüchter Ge- 
sündheit héimgekehrt. Hierauf wandte sich König Lothar selbst in 
einem besondern Schreiben an ihn, worin er ihm bemerkt,' dass 
man seines erleuchteten Beirathes in dieser Angelegenheit schmerz- 
lich entbehre, und er sich daruni, wenn seine Gesundheitsümstütide 
eine Landreise nicht erlaübteh ; zu Wasser nach Würzburg begeben 
“möge. Andere Beweggründe fügten der Erzbischof Walther von Ra- 
venna und Johannes von Faenza’ in einem zweiten 'an Bischof Otto 
gesendeten Schreiben bei. Sie sagen: Von Bamberg habe man nicht 
ohne Verwunderung und Schmerz widrige Dinge vernommen', wess- 
wegen man ihn dringend bitte, falls er etwas Neues gehórt habe, 
es ihnen unverzüglich miízutheilen. Auch dér Erzbischof Conrad 
von Salzburg und der-Bischof Egbert von Münster schrieben an ihn 
und bemerkten‘, alle Bischöfe uud Fürsten erwarteten seitre Ankunft 
beim Concilium.**) — Allein Otto kam nicht.  '' "  ' 

"Das Concilium erklärte einstimmig‘ Innocentius TI. für den recht- 
mässig gewählten Papst und währen 'Statthalter Christi auf Erden. 

Nach diesem einstimmigen Beschlusse wurden der Erzbischof von 
Salzburg und Bischof Egbert von Münster ' als Abgeordnete gewählt, 
die sich mit den beiden Legaten zu dem Papste begeben sollten, um 
demselben ihre Anerkennung im Namen aller Andern auszusprechen 
und ihn zu bitten, auch Deutschland mit seiner Gegenwart zu beeh- 
ren. 'Der Papst hatte nämlich aus Rom flüchten müsseh, und sich 
nach Frankreith begeben, wö er zu Clermont im November dieses 
Jahres ein Concilium hielt. — Er nahm die deutschen ' Abgeordneten 


* 
A Bu 5 





*) Bel dieser Gelegenheit consecrirte der Cardinal - Erzbischof Walter einen Altar in 
der neuen hinter dem Dom gelegenen St. Gallus-Kapelle. 

** Die Briefe sind zu lesen bei Baronius in Annal. ad ann. i180. —  larzheim C. 
G. Tom III. p. 314 et sqq. ' E otn 


T 
mit grosser Freude auf und sagte seine Ankunft in Deutschland für 
den Anfang des künftigen Jahres zu. 


(Siehe Binterim Pragmat. Gesch. B. &. & 41-43. — Stel- 
berg-Kerz Gesch, H. 40. S. 45. Fries bel Ludewig p. 599.) 
X 


Glànzender Fürstentag und Synode im Sepiember 1133. 


Nachdem König Lothar mit seiner Gemahlin im Mai 1138 vom 
Papst Innocenz H. zu Rom gekrönt-worden war, kehrte er über 
die Alpen naeh Deutschland zurück und feierte in Würzburg das . 
Fest der Geburt Mariä. Es sammelte sich da an seinem Hofe eine 
glänzende Menge hoher Herren aus allen Provinzen, geistliche sowohl: 
als weltliche. Auf dieser Versammlung wurde die Wahl des Bischofs 
Heinrich für Regensburg und die des Bischofs Walter für Augsburg 
bestätigt; und weil Heinrich von Basel seiner Würde gänzlich ent- 
setzt worden, so würde an seiner Statt der Nienburger Abt Adelbero 
auf 'den Rath des’Kaisers vom Clerus und Volk zum Bischof erwählt. 

(Chronogr. Saxo apud Harzheim HI, 327.) 


Couciliabulum im Mai 1165. 

Kaiser Friedrich IL, anstatt den zu Lucca erfolgten Tod des von 
ihm begünstigten Afterpapstes Victor (t 20. April 1164) als eine 
von Gott dargebotene Gelegenheit zu ergreifen, um auf die Bahn der 
Pflieht einzulenken und der. Kirche den so schmerzlich entbehrten 
Frieden zurückzugeben, liess sich verleiten, auch den neuen Gegen- 
papst, Paschal IIL, welchen Reinald, Erzbischof von Cöln, mit 
einigen zum Begräbnisse Victors beigezogenen Cardinälen, Bischöfen 
und Geistlichen ohne Wissen des Kaisers in Eile erwählt hatte, an- 
zuerkennen; zwar nicht aus besonderer Neigung zu ihm, sondern 
weil er dadurch sein eigenes Interesse zu fördern wähnte. Er hoffte 
nämlich, Pasehal werde mit seiner ganzen geistlichen Macht alle Ent- 
würfe Friedriehs unterstützen und dessen so sehr bedrohte Herrschaft 
in Italien dauerhaft befestigen. — Alles Gewicht legte Friedrich auf 
die allgemeine Anerkennung Paschals in Deutschland, denn er zwei- 
felte nicht, dass alsdann auch König Heinrich von England, welcher 
mit dem rechtmässigen Papste Alexander in Zwist gerathen war, 
gleichfalls auf die Seite Paschals treten, und dann auch der König 
Ludwig Vll. von Frankreich leicht zur Anerkennung zu zwingen sein 
werde, sei es auch durch gewaltsame Mittel. 


28 


Paschal kam also mit Erzbischof Reinald nach Deutschland ; 
der Kaiser führte ihn auf dem Reichstag zu Goslar ein und erwies 
ihm als Papst alle gewöhnlichen Ehrenbezeugungen. Auch die an- 
wesenden Erzbischöfe von Cöln, Trier, Magdeburg und Bremen, die 
sächsischen Bischöfe, und aus Franken der Bischof Eberhard von Bam- - 
berg wurden vom Kaiser gedrängt, den Gehorsam in üblicher Weise 
zu geloben und den',deuischen Papst“ zu ‚proklamiren.' 'Dasselbe 
geschah auch von den gegenwärtigen weltlichen Reichefürstemg. — 
Um aber seiner Kreatur. allgemeine Anerkennung zu verschaffen, 
bestimmte der Erzbischof und Erzkanzler Reinald den Kaiser zur 
Abhaltung eines allgemeinen Reichstags. Wirklich schrieb Friedrich 
einen solchen Reichstag, bei weichem alle geistliche und weltliche 
Herren erscheinen sollten,. auf das Pfingstfest des Jahres 1165 nach 
Würzburg us. . 

Nach dem, freilich nicht unbedingt glaubwürdigen Briefe Fried- 
richs sollen bei dieser Versammlung vierzig theils schon consecrirte, 
theils erst erwählte Bischöfe gegenwärtig gewesen sein. — Binterim *) 
bestreitet die Wahrheit dieser Angabe eus nicht unerheblichen Grün- 
den. Erzbischof Conrad von Mainz (ein Wittelsbacher), welcher vor 
Kurzem auf einer Wallfahrtsreise den in Frankreich weilenden recht- 
mässigen Papst Alexander III. besucht und ibm Gehorsam gelobt 
hatte, war, nachdem er den eigentlichen Zweck dieser Versammlung 
entdeckt, noch in der nämlichen Nacht aus Würzburg entflohen ; der 
an seiner Statt sogleich vom Kaiser zum Erzbischof erwählte Propst 
Christian von Merseburg, geborner Graf von Buche, Erzkanzler, Ge- 
nera&l des kaiserlichen Heeres, weilte noch bei der Armee. in Italien. 
Der Patriarch von Aquilejs, die Erzbischöfe von Trier und von Salz- 
burg und: wahrscheinlich auch der von Bremen waren nicht in 
Würzburg anwesend, dessgleichen: fehlie$ auch die meisten ihres: 
Suffraganen. Bischof Heinrich von Würzburg war .kurz vorher ge- 
atorben, und seines Nahfolgers Herold geschieht keiner Erwähukung.. 
Nimmt man also die ganze Zahl der Anwesenden wirklicher Bischöfe, 
wie sie sich nach den verschiedenen Beriehten herausstellen, näm- 
lich: Cólu mit zwei Buffraganbischüfen, Magdeburg ohhe. solche, aus 
der Mainzer Provinz die Bischöfe von Verden, Halberstadt und Bam- 
berg, aus der Trierer Provinz der Bischof von Verdün, und. aus: der 
Provinz. Salzburg der Bischof von Freising, so wird men mit einem 
oder dem andern erwählten und noch nicht consesrirten Bischofe 


*) Loc. cit. IV. 108. - . 00205 dt 


29 


kaum XI, viel weniger XL zusammenbringen, zumal selbst der Erz- 
bischof von Cóln erst bei dieser Gelegenheit die Weihe empfing. 
Viel Licht könnte vielleicht über diesen Streitpunkt die in Lang’s 
Reg. Boie. I. 261 ad annum 11$5 angeführte Urkunde geben, welche 
auf diesem Reichstage ausgefertigt worden: „Actum in praesentia 
Imperatoris Friderici et frequentia. curiae Wirceburgi habitae, cui 
intererant Episcopi XXXI ; allein auf dessfallsige Anfragen erhielten 
wir zu unserm Bedauern die Mittheilung, dass diese Urkunde sich 
im Reichsarchive zu München nicht auffinden lasse. — Lassen wir 
also die Zahl der Theilnehmer dahingestellt und gehen wir zu den 
Verhandlungen selbst über. - 
Am Vorabende des Pfingstfestes ward eine Vorberathung über 
die Kirchenangelegenheiten gehalten. Der erste Tag des Festes war 
den gottesdienstlichen Feierlichkeiten gewidmet; am Montage fand 
die erste Generalsitzung statt, welche der Kaiser mit einer mit ent- 
würdigender Leidenschaftlichkeit gehaltenen Anrede eröffnete. Er 
habe, sagte er, in Pavia, Lodi, Mailand, Launes etc. alles Mögliche 
gethan, um die Ansprüche Rolands (Alexander III.) und Octavians 
(Gegenpapst Vietor) auf die päpstliche Würde uiföäftheiisch prüfen 
und entscheiden zu lassen; und jeder, der nicht aus Gleichgültigkeit 
oder Nachlässigkeit ausgeblieben, *) wäre von dem Rechte des Papstes 
Victor überzeugt worden. Nach dem Tode desselben habe man 
Paschal in Gegenwart aller. Bischöfe von Tuscien und der ganzen 
Lombardei (erwiesene Unwahrheit), des römischen Prüfecten und 
einer Menge von -Edlen auf canonischem Wege gewählt. Auch 
England habe sich 'für denselben erklärt (??) und nur Frankreich 
beharre im: Irrthume. Aber einstimmige und feste Beschlüsse würden 
das schon so sehr gesunkene und immer mehr sinkende Ansehen (??) 
des -Eindringlings Roland völlig vermiehten, und es sei der Zweck 
dieser Versammmilung, solche Beschlüsse wach rerfer Ueberlegung zu 
fassen. — Alsdann stelle Reinald von Cóln als Erzkanzier sogleich 
den Antrag: Ein jeder der deutschen Fürsten und Bischöfe solle: sich 
eidlieh verbinden, dem gewählten Papste Paschal treu zu bleiben und 
weder Alexander noch einen andern von dessen Anhange Gewählten 
jemals als üchten Papst anzuerkennen; ferner nach dem etwäigen 
Absterben des jetzigen Kaisers keinen Fürsten zum König oder 
Kaiser zu: wählen, welcher nieht dieselben Grundsätze hege ; endlich 
dass die schwörenden Bischöfe auch alle ihre Prületen und Unter- 


") Bei den Versammlungen von Pavia, Lodi etc. waren nur lombardische, unter 
Friedrichs Herrschaft stehende, und einige wenige deutsche Bischöfe gegenwärtig. 


30 


gebene, so wie die schwörenden Fürsten auch alle ihre Vasallen den 
nämlichen Eid ablegen lassen sollten, und dass Jeder, der diesen 
Eid verweigere, aller kirchlichen Würden und Pfründen, ja aller 
Güter und Besitzungen beraubt werden solle. — Diesem Antrage 
stimmte der Kaiser sogleich bei; aber solch unerwartetes Ansinnen 
setzte alle Anwesenden in Bestürzung und erregte einen heftigen 
Kampf in den Gemüthern; ein lautes Murren liess vermuthen, dass 
die Meisten entschlossen seien, diesen Eid zu verweigern. Wich- 
mann, Erzbischof von Magdeburg, war der Erste, der sich erhob. 
Er erklärte dem von Cöln in Gegenwart des Kaisers: er werde sich 
wohl hüten, diesen Eid abzulegen, wenn nicht Reinald denselben 
zu allererst leiste und verspräche, die heiligen Weihen und die 
bisehöfliche Consecration ohne Verschub zu empfangen. —  Heinald 
gerieth in grosse Verlegenheit; er mochte wohl befürchten, dass er 
der Einzige sein könnte, welcher schwöre, er suchte auszuweichen 
und enigegnete, dass gerade die geweihten Bischöfe den Anfang 
machen müssten, den Eid zu leisten. Da wurde der Kaiser zomig 
und fiel ihm mit drohender Stimme in die Rede: „Siehe, jetzt zeigt 
es sich, dass diy,wie ein Verräther und Betrüger nur auf meine Ge- 
fahr, ohne mein Wissen den Papst gemacht hast! Du bist meinem 
schriftlichen Befehl, keinen Papst wählen zu lassen, zuvorgekommen 
und hast in Eile nach deinem Belieben mir einen neuen aufgestellt 
und das Te Deum laudamus gesungen. Du bist daher weit mehr 
eines Verrathies schuldig, als der erwählte Erzbischof von Mainz, 
den du als Verräther bei mir angeklagt hast. ‚Dieser gab mir noch 
den guten Rath, mich zu hüten, einen neuen Papst einsetzen zu 
lassen, wenn mich Gott durch den Tod des ersten Gegenpapstes aus 
der gefährlichen Lage gerettet hätte. Du wirst dich also anschicken, 
den Eid, welchen du beantragt hast, zuerst zu leisten; ja, sollten 
auch alle Anderen ihn verweigern, so wirst du allein denselben ab- 
legen müssen, weil du ihn den Andern in Vorschlag gebracht hast!“ 
-— Reinald konnte jetzt nicht mehr ausweichen und ohne ein Wort 
zu .erwiedern aber unter tiefem Seufzen schwur er in Gegenwart Aller 
(sub stola sus) nach der oben beantragten Formel Zugleich musste 
er geloben, in den nächsten Quatembertagen die heiligen Weihen 
und bischöfliche Consecration empfangen zu wollen. — (Wirklich 
ward an den folgenden Tagen Reinald von Paschal geweiht, der 
aber selbst noch nicht Priester wer.) 

Jetzt verlangte Reinald, dass auch der Kaiser selbst und die 
Uebrigen den Eid leisteten. Aber Wichmann machte wieder neue 
Bedingungen, ohne deren Erfüllung er den Eid nicht ablegen könne, 


31 


Die Eidesverbindlichkeit sollte nicht, über. den Tod, Paschals und 
des Kaisers hinaus sich erstrecken, und auch dann erljgchen, wenn 
die Cardinäle beider Theile sich bei der Wahl eines neuen Papstes 
einigen würden. .Gegen diese Bedingungen hatte Reinald nichts ein- 
zuwenden, als: wenn diese neue Wahl mit Zustimmung des Kaisers 
‚geschehe, Unter diesen Bedingungen gab Friedrich. seinen Eid schrift- 
lich ab., Doeh, Wichmann war damit noch nicht zufrieden gestellt; 
er erklärte weiter; dieser Eid ‚solle nur dann bindende Kraft haben, 
wenn alle anderen Bischöfe denselben. gleichfalls leisteten, und nur 
so lange, als er. Lehngüter besässe. .Er war nicht zu bewegen, , in 
anderer Weise zu schwören. | 

Die Reihe kam nun an die Bischöfe. Die von Verden und Hal- 
berstadt schwuren, unbedingt; alle Anderen .üugserten Bedenken. 
Einige weigerten gieh entschieden und erklürten, lieber die Lehn- 
güter dem Kaiser zurückstellen zu wollen, als solchen Eid zu leisten ; 
besonders Bischof Eberhard von Bamberg sprach sehr nachdrücklich 
dagegen. Allein der Kaiser beharrie auf seiner Forderung trotz aller 
Einreden und sagte; „ihr, möget wollen oder nicht, ihr müsst schwö- 
ren und die Lehngüter behalfen.^ Allein er konnte vom Bischofe 
Eberhard ;doch nichts weiter, erzwingen, als, dass dieser. ‚sich verbind- 
lich machte, so lange er die Lehngüter habe, dem Kaiser auch die 
Hilfsdienste zu leisten, Den Antrag wegen des Papstes scheint ‚er 
‚ganz abgelehnt zu haben. 

Die Bischöfe :von Verdün. und von Freising wichen der Eides- 
leistung mit der Entschuldigung aus, dass die Abwesenheit ihrer 
Metropoliten solches nicht erlaube. Man drang nicht weiter in sie. 
Zwei Bischöfe der Kölner Provinz legten, dem Beispiele ihres Erz- 
bischofs folgend, den Eid unbedingt ab. So schwuren also von den 
anwesenden Bischöfen eigentlich nur sechs dem Gegenpapste Ge- 
horsam. 

Hierauf leisteten die anwesenden weltlichen Fürsten den Eid. 
Auch die Gesandten Englands schwuren im Namen, ihres Königs, 
derselbe werde sich in dieser Sache nach dem Kaiser richten. Wie 
wenig sie darin nach dem Sinne des englischen Volkes handelten, 
zeigte sich nachher, als der Kaiser den Erzbischof Reinald mit einem 
glänzenden Gefolge nach England schickte, um die Sache weiter zu 
betreiben. Die Gesandten überzeugten sich, dass dort .alle Stände 
mit frommer Begeisterung dem rechtmässigen Papste Alexander an- 
hingen. Sie selbst wurden überall geflohen und als mit dem Fluche 
der Kirche Beladene mit solchem Abscheu betrachtet, dass man 
jeden Altar, an welchem der schismatische Erzbischof oder einer 


32 


seiner Begleiter Messe gelesen, sogleich niederriss und die Kirche 
neu einweihte. Auch jene englischen Gesandten nahmen ihren Eid 
zurück. 

Auf der Versammlung zu Würzburg wurden nun noch mehrere 
Beschlüsse gefasst, und zwar: dass alle deutschen Bischöfe ihre Inau- 
&ur&tion und Confirmation von nun an von dem Erzbischof von 
Mainz, und nicht mehr vom Papste begehren und erhälten sollten. 
Jene, welclie sich dessen weigerten, dürften weder vom Kaiser noch 
von dem Episcopate anerkannt werden. Die Ersten, gegen welche 
man diesen Beschluss anwendete, waren die Bischöfe Alban von 
Passau, Cuno von Regensburg und Albert, von Salzburg, ein Oheim 
ües Kaisers. -— Endlich wurde verordnet, dass jeder Priester bei der 
heiligen Messe, bei den öffentlichen und stillen liturgischen Gebeten 
den Papst Paschal namentlich sussprechen und' dadurch seine An- 
hänglichkeit an denselben feierlich bekennen sole. Der Wider- 
spenstige würde als ein Verräther betrachtet, aller Beneficien beraubt, 
verjagt oder eingekerkert. Ueberhaupt drang der Kaiser mit äusserster 
Strenge auf die Vollziehung der Würzburger Beschlüsse und ver- 
langte sogar von den Abteien, dass jeder Mönch binnen sechs Wochen 
den vorgesehriebenen Eid der Treue gegen Paschalis leisten solle, 
widrigenfalls er als offener Reichsfeind betrachtet und verurtheilt 
werde. 

(Trithem. Chron. Hirsaug. ad A. 1165. Tom. I. — Hoffmann 

Seript. "Bamberg. ad' Ac 1166. — Binterixh Pragm. Gesch. B.IV- 

qe 106 — 110. — .Stelberg-Korz B..43.: 274 — 82. — Fries bei 
Ludewig p. 516. — Harzheim IIL 890 et 389. — 

Der weitere Verlauf dieser kirchlichen Angelegenheit gehórt 
nicht zu unserem Zwecke. Wir wollen nur noch die hieherbezüg- 
lichen wichtigsten Aktenstücke beifügen. 


A. Brief Kaisers Friedrich an den französischen Gesandten. 


Friedricus, Dei gratia Romanorum [mperator e£ semper Augustus, dilecto, 
fideli et consanguineo suo Henrico Comiti Trecarum (Legato Regis Francorum) 
gratiam suam et omne bonum. 

Cunctis populis, quos clementiae nostrae regit Imperium, jam 
dudum innotuisse credimus, qualiter exorta quondam inter Ecclesiae 
Romanae Cardinales de Apostolatu discordia, in Reges et Regna 
impetu pestifero est diffusa, pro qua, ad optabile pacis bonum revo- 
canda, quantos post beatae memoriae Papae Victoris electionem et 
confirmationem catholicam Papiae, Laudae, Mediolani, Laonae atque 
in diversis Imperii finibus in corpore nostro labores tam nos, quam 
invieti Principes nostri pertulimus, quantas rerum copias coelo justi- 


33 


tige impendimus, in extremis quoque mundi partibus jam suditum 
non dubitamus. Denique beatissimo Papa Victore ad paradisi gaudia 
assumto, et in ejus locum ab Episcopis, Cardinalibus almae Sedis 
Apostolicae Domino Paschali viro Christianissimo in praesentia Epis- 
coporum et Religiosorum Lombardiae et Tusciae, illustris quoque 
praefecti urbis Romae, ac multorum nobilium Romanorum Catholice 
subsituto, ipsum Dominum Paschalem ex Ecclesise et Principum 
Imperii judicio atque consilio in Papam et patrem catholieum sollem- 
niter recepimus, debitoque honore venerari semper intendimus. 
Proinde obstinata 'Schismaticorum perfidia, mortem viri jusü suis 
successibus &ptam fore ascribens, sirenaeis suis blanditiis fidelium 
quorundam nostrorum animos adeo molita est, de novo immutare; 
ut nisi morbis novis nova maturius remedia objicerentur, pars nos- 
trorum non modica videretur ex fiducia nostrae lenitatis seducenda. 

Igitur zelo reformandi decoris domus Dei accensi posiquam Be- 
gem Francorum (qui nulla nostra culpe praeeunte, una cum Ro- 
lando*), Imperii nostri hoste publico ejusque sequacibus imperialem 
nostrum honorem manifesté. molitur auferre) post multos nostros 
ammonitus irrevocabilem .pérsensissemus; universis Imperii nostri 
Principibus in sacre Pentecoste curiam generalem Wirizeburc indix- 
imus, quorum coetui celeberrimo solemniter praesidentes Ecolesiae 
Dei statum, ac Domini Paschalis Papae negotium, serio ac magnifice 
duximus roborandum. Invocata igitur devotissime Spiritus Sancti 
gralia, et universorum, qui aderant, consilio altius communicato, ad 
removendam pro parte nostra omnem prorsus ambiguitatem, ipsi nos 
manu propria super Sanctorum reliquias juramentum publice prae- 
stitimus, quod Rol&ndum schismaticum vel ejus successorem, quem 
pers ejus elegerit in Papam, nunquam recipiemus, nec ad eum reci- 
piendum assensum unquam alicui praebebimus. Nulli etiam fautorum 
ejus gratiam nostram unquam reddemus, nisi ab errore viae suae 
ad unitatem Ecclesiae fuerit conversus; unum vero Paschalem Papam 
manutenebimus semper aique promovebimus, eique tamquam. Patri 
catholico et universali Pontifici, obedientiam, honorem, ac veneratio- 
nem exhibebimus, et ab ipso ejusque parte, vita comite, nunquam 
recedemus. Electos quoque, qui sub eo, aut ejus successore, quem 
pars ipsius elegerit, consecrationem receperint, vel adhuc recipient, 
honore, aut ordinibus suis privari nunquam permittemus, et hujus 
sacramenti absolutionem nunquam requiremus, nec oblatam recipiemus. 


- 





*) Alexander III. Papa legitimus. 


34 


Praeterea noster in Imperio suecessor, quem Principes universi 
elegerint, hunc honorem Ecclesiae Dei et imperii et hane partem 
nostram sub eodem juramento tuebiur semper atque tenebit. Idem 
quoque juramentum Archi-episcopi omnes et. Episcopi, atque electi, 
qui interfuerunt numero XL., super sancta Dei Evangelia, manu 
proprie, unusquisque sub stola sua, praestiterunt et publice firmave- 
runt. Nihilominus principes saeculares universi, Dux videlicet Sax- 
oniae ac Bavariae Marchio Albertus senior, Cunratus Palatinus de 
Rheno, Lodevicus Lantgravius, ac reliqui omnes super Sanctorum 
reliquias publice idipsum juraverunt, Repente autem Spiritus Sanctus 
mentes omnium adeo fecit unius voluntatis, quod electi omnes, qui 
. praesentes aderant, primo Reinoldus Coloniensis Electus, et Italiae 

Archicancellarius, dein ceteri omnes in Sabbato quatuor temporum 
ad laudem Dei et honorem Imperii, sacros ordines devotissime sus- 
ceperint. | 

Firmiter quoque a nobis et ab univeris decretum est: ut quicum- 
que supersunt ordinandi, in primis quatuor temporibus id similiter 
exequerentur, alioquin dignitatis, ad quam electi suni, honore 
omni remota delatione priventur. 

Ad heec honorabiles \Legati, illustris amioi nostri Henrici, Ang- 
lorum Regis, ad nos ab ipso transmissi, ut totius curiae nostrae prae- 
sentia super Sanetorum Reliquias ex parte Regis Angliae, publice 
nobis juraverunt, quod Rex ipse cum toto regno suo in parte nostra 
fideliter stabit, dum Papa Paschalis, quem nos tenemus, nobiscum 
tenebit, de Rolando autem schismatico manutenendo nullatenus de 
caetero se intromittet. A schismaticorum itaque.communione omnis 
homo, omnis ordo caveat; favorque illorum, etsi in aliquo modo visus 
est venjalis, in posterum prorsus erit irremissibilis. Ad perfectum 
vero hujus negoti firmamentum ex tolius Herbipolensis Coneilii 
decreto firmissime praecipimus, ut si quis ad sui mandatum Antistitis 
aut Praesidis Provinciae, vel Domini sui Sacramentum supradictum 
non praestiterit, si clericus sit aut monachus, ecclesiastico privetur 
honore, si laicus, allodia et beneficia, quaecumque possidet, nostra 
auctoritate, a suo judice vel domino prorsus ipsi adimantur. — Data 


Vuirtzburg Kalend. Julii. 
(Ex Codice MS. Reginae Sueciae in Vaticano. Apud Harz- 


heim III. 394 — 96.) 


B. Kaiser Friedrich's Rundschreiben an den Abt Wibald, . 
wie er es fast an alle Bischófe und Fürsten von Würzburg aus sendete. 
....lpse cum omnibus ecclesiae tuae fidelibus publice jures et 
Observes, et singulis dominicis diebus et festis in publica missg, sicut 


95 


edictum est et sancitum a nobis et a Principibus, publicam orationem 
pro Domino Papa Paschali nominatim et assidue intus et foris prae- 
eipias recitari. Edictum quoque et statutum est, ut haec omnia jura- 
menta intra sex hebdomadas ab omnibus compleantur. 

Quodsi aliquis mongehorum, clericorum, laicorum, in imperio 
nostro huic confirmationi et edicto nostro aliquo modo se opponendo 
contradixerit, certum sit apud te, quod sicut publicus hostis Imperii 
absque omni spe recuperationis judicatus est, condemnatus et ab omni 

offieio et honore et beneficio destitutus est. Ete. 
(Inter Wibaldinas Epistolas Lib. I. Ep. 71. — Christlanns 


Lupus Tom. X. Operum pag 103. Apud Harzheim loc. cit. — 
Mansi tom, IL Supplem. pag. 555.) 


C. Vertraulicher Bericht eines Anhängers Alexander's III. 


Über die Versammlung zu Würzburg, an diesen. 


Imperator cum principes suos &d curiam, quam eis in festo Pen- 
tecostes indixerat, adunasset, et Principes ipsi Sabbato ante festum, 
aique subsequenti secunda feria, de pace inter vos et eum reformanda 
tractare coepissent, Reginaldus dietus Coloniensis Archiepiscopus 
advenit, publioe asserens, et proponens, quod nihil contra vos ad ho- 
norem sui labor et studium Imperatoris proficeret, nisi ejus tunc 
penitus assentiret consiliis. Dicebat enim, quod potior pars imperii 
vobiscüm erat, eommemorens scilicet Saltzburgensem, Moguntinum 
et alios de Allemanis, qui vestrae obtemperant Sanctitati. Verum- 
tamen ad magnifleandum seipsum plures, inquit, quam vos sumus, 
al obedientiam Apostolici.nostri conquisiti, quos ei rex Angliae 
numero quinquaginte et plures juxta Domini Imperatoris beneplaci- 
tum exhibebit. Cum igitur ei talia promittenti et ad certitudinem 
hujus rei duos nuntios praedicti regis praesentialiter exhibenti, de 
prosequendo ejus consilio suum Imperator polliceretur assensum: in 
audientia cunctorum principum hujusmodi consilium Imperatori for- 
mavit. 

Quod ipse videlicet Imperator in conspectu totius curiae manu 
propria juraret, quod nullo unquam totius vitae suge tempore vos, 
vel aliquem, qui ex parte vestra sit, Pontificem reciperet, sed devo- 
üoni Papae sui Paschalis inconcusse semper et inseperabiliter &dhae- 
reret, si vero mori illi ante contingeret, hoc ipsum juramentum sui 
suecessoxes observarent. Principes vero suos hoc ipsum jurare com- 
pellere, adjecto eorundem Principum juramento. . 

Quodsi prius Imperator obiret, Principes ipsi nullum antea coro- 
nazent in Regem, quam is, qui coronatus esset , et de tenendo et 


g* 


36 


fovendo eodem schismatico et ejus successoribus idem faceret jura- 
mentum. Et quod Principes infra sex hebdomadas, postquam de 
curia ad propria loca redissent, omnes Abbates, Praepositos et alios 
ecclesiarum Praelatos, milites quoque et alios omnes, qui in locis 
eorum aliquos honores obtinerent, hoc jurare compellerent; et eos, 
qui nollent hoc facere, rebus eorum penitus confiscatis depositos et 
honoris sui cingulo spoliatos; vel si priviti homines fuerint, in mem- 
bris propriis crudeliter mutilatos a toto imperio compellerent exsulare. 

Placuit Imperatori forma consilii. Sed Argiepiscopo Magdebur- 
gensi et aliis, qui praesentes erant, Episcopis dura visa est admodum 
et molesta: ita quod idem Magdeburgensis nullum juramentum se 
praestare velle respondit, nisi prius Coloniensis ordines et consecra- 
tionem reciperet, per quam omnem dubitationem ab ejus et aliorum 
pectoribus removeret. Unde cum ille id promittere detrectaret, acriter 
eum agressus est Imperator; suamque ipsi malignitatem improperans, 
in eum verba ista est prosecutus: Ecce, inquit, manifeste apparet, 
quod sicut traditor et deceptor in periculum meum Papam mihi 
praefeceris ignoranti; cum etiam ante receptionem literarum mearum, 
ne de subtituendi Pontificis electione tractares, tu statim cum „Te 
Deum laudamus^ et juxta beneplacitum tuum novum mihi Pontificem 
elegisti, plus mihi proditor factus quam Moguntinus electus, quem 
reum hujus criminis deferebas. Praesertim cum ille dederit mihi 
salubre consilium, ut ex quo Deus me a prioris periculo liberavit, 
nullatenus me obnoxium facerem successori. Nunc vero necessario 
te noveris compellendum, ut, laqueum quem parasti, primus incurras. 
Et aliis etiam id facere recusantibus solus habebis subire periculum, 
quod in malitia tua noscitur ceteris praeparatum. 

Sic ergo ille vehementer adstrictus non potuit evadere, quin cum 
maximo fletu primus juxta praedictam formam faceret juramentum, 
et susceptis ordinibus consecrationem quoque promitteret recepturum. 
Exhibuit etiam praedictos nuntios regis Angliae, qui in persona regis 
Anglise publice coram omnibus juraverunt, quod quidquid Imperator 
super hoc se servaturum juraverit, ipse quoque tenebit firmiter, et 
servabit. Sic ergo propria manu Imperator supradictum praestitit 
juramentum, eo tamen ad verbum Archiepiscopi Magdeburgenis deter- 
minato: ut si vos et schismaticum illum eodem tempore obire conti- 
gerit, et cardinales utriusque partis in aliquem unanimiter convene- 
rint, liberum sibi esset eum recipere, si tamen (quod quidem Colo- 
niensis fecit apponi) de Imperatoris assensu eadem electio proveniret. 
Deinde, qui praesentes erant, Principes, sicut supra dictum est, suum 
praestitere ‚singuli juramentum. Cum vero ad Episcopos ventum 








37 


esset, dicerentque omnes, excepto Verdensi, velle se potius regalibus 
cedere, quam hujusmodi sacramenta praestare. Responsum est eis: 
oportere eos, vellent, nollent, juramentum facere et regalia retinere, 
sicque cum fletu et plancto maximo juravit primus Magdeburgensis, 
sub ea tamen conditione: si omnes alii, qui aderant, essent juraturi ; 
et quod solutus esset juramento, quocumque tempore desineret regalia 
possidere. Bambergensis vero Episcopus post multas et varies excu- 
sationes ita ipsi imperatori juravit, quod, quamdiu voluerit regalia 
retinere, secundum quod ei proprius sensus dictaverit, eidem Impera- 
tori super negotio auxilium et consilium ministrabit. Verdensis etiam 
intrusus, Halberstadius absolute, sicut Coloniensis juraverunt. Virdu- 
nensis et Frisensis propter suorum Archiepiscoporum absentia excu- 
sati juramentum facere minime sunt coacti: sed habite licentia, libere 
ad propria redierunt, usque ad festum beatorum Apostolorum Petri 
et Pauli sibi licentiam impetrantes. 

Hi tentummodo principes juraverunt Dux Saxoniae, Marchio 
Albertus, Comes Palatinus frater imperatoris, et quidam sororius 
imperatoris. Hi sunt Archiepiscopi, qui juraverunt: Magdebugensis 
sub conditione tamen praenominata, Coloniensis autem et duo suf- 
fraganei ejus obsolute juraverunt. Filius vero Conradi, qui ad curiam 
cum mille quingentis militibus venit, ut audivit fieri mentionem de 
juramento, recessit. Patriarcha Aquilejensis non affuit, neque aliquis 
suffraganeorum suorum. Similiter nec Salzburgensis, vel aliquis 
suorum, neque Trevirensis vel aliquis suorum. Et multi de Princi- 
pibus non affuerunt. Ä 

(Harzheim loc. cit.) 


XII. 
Grosser Convent am 10. August 1159. 


Im August des Jahres 1189 war zu Würzburg bei König Hein- 
rich eine glänzende Versammlung vieler Bischöfe, Fürsten, Aebte 
u. 8. w., welche auch in kirchlicher Hinsicht von Bedeutung ist, 
indem auf derselben die schon lange schwebenden Streitigkeiten 
über die Erzbischofswahl zu Trier beendet, und die Heiligsprechung 
Bischofs Otto von Bamberg, des Apostels von Pommern, publicirt 
wurde. | | 

„Anno 1189, quum Henricus rex, qui patri Friederico in Palaes- 
tinam profecto successit in regnum, primam curiam suam haberet 
Herbipoli in festo S. Laurentii, et ad eandem curiam Otto (Friederi- 
cus erat) dux Boemiae, Archiepiscopi, Episcopi. Abbates, Principes 


38 


et infinita multitudo convenissent, abbas Wolframus coram omni 
populo et universa multitudine diversi generis et diversae linguae 
procedens, litteras a sede apostolica elaboratas et libellum de vita. 
Saneti Ottonis Eystettensi et Merseburgensi episcopis obtulit, ut vicem 
D. Papae tenerent et b. Ottonen canonizatum optimo tempore eleva- 
rent. Episcopi itaque susceptum librum inter authentica scripta 
reponentes nomen beati Ottonis in canone et in litaniis, in catalogo 
confessorum Christi, qui non illis minus laboravit, recenseri sanxerunt, 

ut jam non anniversarius (seilicet quasi pro aliis defunctis) sed nata- 
litius dies (ceu de Sancto) celebretur, et auctoritate apostolica eccle- 


.. siae Christi per latitudinem mundi diffusae praeceperunt. Statimque 


rege cum universa multitudine in laudem Dei et S. Ottonis accla- 
mantibus, D. Moguntinus archiepiscopus antiphonam „Laudem dicite* 
cum universa ecclesia concinente imposuit, quam missa de s. Pontifice 
secuta est, omni populo gaudente in universis, quee gloriose fiebant 
de s. Ottone episcopo. Atque haee quidem Herbipoli die X Augusti 
anno 1189 acia sunt.“ 


(Ludewig Script. Bamb. pag. 1180.  Ussermann Episc. 
Bamb. p. 129.) 


- XIII, 
Reichstag und Coneil unter Vorsitz päpstlicher Legaten 
am ?4. Mai 1209. 


Otto, als Kónig der IV. dieses Namens, war der zweite Sohn 
Heinrich's des Lówen, von dessen zweiter Gemahlin Mathilde, Tochter 
König’s Heinrich II. von England. Nach der Aechtung seines Vaters 
führte er nach den, den Welfen zuständigen Allodialgütern den 
Namen Otto von Braunschweig. Er wurde am Hofe seines Oheims, 
des König’s Richard Löwenherz erzogen und kämpfte in den Kriegen 
dieses Helden gegen Philipp August von Frankreich so tapfer, dass 
er von seinem Oheim zum Grafen von Poitu ernannt wurde. Nach 
dem Tode Heinrich's VI. (27. September 1197) wurde er von der 
Parthei der deutschen Fürsten, welche keinen Hohenstaufen auf dem 
Throne sehen mochte, zum Kaiser erwühlt und 1201 vom Papste 
als solcher anerkannt. Trotzdem aber behielt der von der Gibelinen- 
- Parthei gewählte Philipp von Schwaben die Oberhand, so dass Otto 
1%6 nach England flüchten musste. Nachdem aber sein Gegner 
zwei Jahre darnach durch Otto von Wittelsbach ermordet worden 
war, leuchtete für Otto die Hoffnung, allgemein als Kaiser anerkannt 
"zu werden , und um die Gegenparthei desto gewisser für sich zu 


) 


39 


gewinnen, beschloss er, sich mit Bratrix, des ermordeten Philipp 
Tochter, zu vermählen. Da beide mit einander in Blutsverwandtechaft 
standen, so wurden die geistlichen und weltlichen Fürsten im Jahre 
1309 in der Woche nach Pfingsten zur Untersuchung und Entschei- 
dung der Sache nach Würzburg berufen, woselbst auch die beiden 
Legaten des heiligen Stuhles sich einfanden, vom Papste zum Voraus 
mit Vollmacht versehen, demit die für die Reichsruhe so sehr er- 
wünschte Vermählung nicht aufgehalten werden möchte. Der Bischof 
von Würzburg, Otto I., machte bei den Verhandlungen zwischen 
den Deutschen und lItelienern den Dolmetscher. Der Künig selbst 
traf am Sonntage nach Pfingsten ein und wurde mit aller Feierlich- 
keit empfangen. 

Arnold von Lübeck (Lib. 7. chron. slav. cp. 19. pag. 741) führet 
als gegenwärtig an: Legati Domini Apostolici, Hugo Hostiensis. Car- 
dinalis et episeopus, Leo Sabiensis Cardinalis et episcopus cum maxime 
copia praelatorum et principum», saeerdotum et cjericorum. Inter 
quos erat Archiepiscopus Moguntinus Sigfridus, Coloniensis Thideri- 
cus (Conradus?) Treverensis Johannes, Saleeburgensis Eberhardus, 
Argentinus Henricus, Augustiensis Siegfridus, Constantiensis Wernerus, 
de Frisinge Episcopus Otto, Pataviensis Manegoldus, Ratisbonensis 
Henricus, Basiliensis Ludolphus, Hildeshemensis Hartbertus, Verdensis 
Iso, Halberstadiensis Friedericus, Havelbergensia Sibotho, Abbas Cono 
Elewangensis, Abbas Fuldensis, Herseveldensis, Corbejensis, Prumi- 
ensis, Wirceburgensis. Hos sequuntur nomina Regum sive principum: 
Odecerus. Rex Bohemiae, Marchio de Merern, Lupoldus dux Austriae, 
Bernardus Dux Saxoniae, Lodewicus Dux Bavariae, Dux Bertholdus 
de Zeringe, Dux de Luiringe, Dux Brabantiae, Marchio Misnensis, 
Conradus .Marchio de Landesberge, Marchio Adelbertus de Branden- 
burg, et. alii quam plures. 

Nachdem die den Landfrieden betreffenden Verhandlungen vol- 
lendet und „etliche ernstliche satzung und gebot gemacht, auch streng- 
lich zu helten befohlen und öffentlich verkundet^ worden waren*), ' 
brachte der König seine persönliche Angelegenheit zur . Beratbung, 
deren Verlauf wir nach den Geschichtsquellen hier mittheilen: 

i. Herbipoli in Palatiım regale congregatis exstructo tribunali 
Rex conscendit, Cardinales: habens colleterales, reliquis principibüs 
eircum sedentibus. — Itaque Hugo Ostiensis episcopus: Cardinalis 
primo exorsus de causa regalis connubii, pro qua eonvenerant ratio- 


*) Fries 547. — Grebner Conipend. II. pag. 1070. 


40 . e 


nabiliter latino idiomate allegavit, interpretem habens Wircebuzgen- 
sem episcopum, regique Otioni, ut pro bono pacis et concordiae ad 
abolendam praeteritorum malorum memoriam cum filie illustrissimi 
principis Philippi matrimonium contraheret, auctoritade Dei et beati 
Petri per Apostolicam obedientiam in remissionem peccatorum suorum 
praecepit. 

Dominus Rex Otto IV. pro speciali negotio matrimonii sui assumtis - 
tantum Cardinalibus, praelatis et principibus sacerdotibus cum lite- 
ratis et legis peritis de legitimanda ei filia Philippi Regis sic omnibus 
generaliter exorsus est: Rogamus omnes vos in Domino, primo Car- 
dinales, qui de autoritate, sive de consilio Domini Apostolici adestis, 
summos etiam Archiepiscopos, Abbates et alios, quos eeclesiasticus 
ordo diversus distinguit, excellentiam quoque regum, ducum, princi- 
pum, ut verba nostra &ttendatis. — Deus coelj post multas adversi- 
tates cum beneplacito omnium regnum nobis donavit, ite ut non 
immerito cum gratiarum actione ei dicere possimus: ,Lapidem, quem 
reprobaverunt aedificantes, .hic factus est nobis in caput anguli. A 
Domino factum est istud, et est mirabile in oculis nostris.^ — Quod 
cum luce clarius constet omnibus, et optio vobis non desit de illus- 
trissimis foeminis, quas habet orbis romanus, e quibus sponsam sive 
conjugem eligere possimus, t&men quia tam celebris Conventus pendet 
de articulo filiae Philippi, Ducis Sueviae, quam nostram consangui- 
neam nemo dubitat, vestro nos submittimus arbitrio, sive consilio, 
ut juxta salutem animarum vestrarum sincere deliberetis, omni scru- 
pulo postposito favoris sive timoris, quid vobis super hoc sit facien- 
dum! Si enim sex millibus annorum victuri essemus; magis emni 
tempore coelibem eligeremus ducere vitam, quam cum animae peri- 
culo sortiri uxorem. Nemo gloriam, generositatem, divitias, castra 
hujus virginis attendat, quae omnia saluti animae .aequiparari non 
possunt. Haec enim omnia nobiscum sunt, si vero ipsa castra CCCL 
distribuantur sororibus, quaes haec contingit haereditas, parum est, 
quod restat? Nunc igitur, ut dictum est, super hoc deliberetis, ut 
congruum nobis responsum reddatis. 

Omnibus igitur ad colloquium loeum dantibus rex ait fratri 
Henrico palatino, qui ad dextris ejus erat: volumus, ut cedes, ne 
quem tua praesentia de ulla suspicione terreat, — Acta igitur longa 
deliberatione tandem &d Dominum Regem reversi suni. — 

Posuerant autem verba in ore Lupoldi ducis Austriae viri facun- 
dissimi et literati, qui sic coram rege locutus est: Domine Rex, placet, 
ut audiatis responsum cardinalium, praelatorum et principum? — 
Ad haec Rex: Audio! — Et ille: Noverit sublimitas vestra, quod 





4 


iste tam celebris conventus Cardinalium auctoritatem Domini Papae 
praeferentium, summorum preelatorum et principum et omnium 
literétorum omnino vobis decrevit expedire, ut pro bono pecis et 
statu romani Orbis, ut virginem, de qua mentio habetur, uxorem 
ducalis, hoc addemtes, ut omnis auferatur trepidatio: dugs eongrega- 
tiones monachorum praeclaras liberrime construatis. Nos quoque 
vobis non deerimus, facultates et eleemosinas large erogando; sacer- 
dotes Siam sive alii inferioris ordinis in missis et ora&onibus sub- 
veniendo. — 

Ad heec Rex: Nos, consilium sanum et bonam tantae auctori- 
tatis non refragantes, vestris acquiescimus dietis. — Igitur vocetur 
puella! — Quae cum a pontificibus sive principibus gloriose adducta 
fuisset, Rex consurgens de throno suo eam cum inclinatione recepit, 
qua reinclinanie proferens annullum eam coram omnibus subarrha- 
vit, et in osculo recepit, et ipsam inter Cardinales, quorum cathedra 
eregione coram, regis facie erat, residere praecipiens, sic omnibus 
at: Ecce reginam habetis, ipsam, ut decet, honorate! —  Ordinatis 
eüam Legatis honoratis honestissime eam ung cum sorore usque 
Brunswick deduci praecepit. Ipse vero in terra remansit, et pera- 
gratis illis partibus de consecratione imperiali tractare coepit.*) 

(Arnoldus Lubecens. Lib. VII. Chron. Slavor. Cp. 19.) 


| II. In solenni Curia apud Wirceburg Hugoldus Abbas Corbejae 
ab Ottone IV. privilegiorum confirmationem obtinuit. 
(Chron. Huxariense Paulini apud Harzheim ]II. 493.) 


III. Otto Rex rom. Abbatiae novi eastri privilegia, jura et pos- 
sessiones renovat . .. . Acta haec sunt anno ab incarn. Dom. MCCIX. 
datum Wirceburg: IV. Non. Junii. 

(Würdwein nov. Subs, T. X., 245.) 


XIV. | 
Vereiteltes Concilium im Jahre 1230. 


Die heilsamen Wirkungen des Leteranischen Concils waren in 
Deutschland kaum sichtbar geworden, als sie wieder verschwanden 
durch innere Zwistigkeiten in den einzelnen Kirchen, besonders aber 
durch die neuen zwischen Papst und Kaiser ausgebrochenen Miss- 
helligkeiten, welche Alles in die grösste Verwirrung brachten. Um 





*) Drei Jahre nach dieser Verlobung ward die ‘Hochzeit zu Nordhausen gefeiert, und 
vier Tage später war die junge Königin eine Leiche, 


4% 


diesem Elende entgegen zu arbeiten, sendete Gregor IX. den Cardi- 
naldiacon Otto als Legaten nach Deutschland. Derselbe berief 1230 
ein Coneil nach Würzburg. Allein mehrere Bischöfe, hauptsächlich 
die sächsischen Fürsten, unter denen sich Herzog Albert am meisten 
hervorthat, widersetzten sich dem Legaten, und das Concil kam nicht 
zu Stande. — Nachfolgender Brief gibt hierüber nähern Aufschluss. 
„Albertus Dei gratia Dux Saxoniae, Henrieus frater ejus, comes 
Ascaniae, cum aliis nobilibus per Saxoniam  comBtitutis 
promtum in omnibus famulatum. — 

Intelleximus, quod Cardinalis tam in partibus Saxoniae, quam 
in aliis imperii partibus pràebendas dere disposuit, insuper alias ser- 
vitutes ac oppressiones ecclesiis nostris inducere medidatur. Propter 
quod, si vultis evadere jugum perpetuae servitutis pro legis pa&rum 
conservandid, et quia possessiones et sancta in manus externas fr&- 
debantur, Maccabaei, quorum festum solemnizat ecclesia, bella Do- 
mini strenue pugnaverunt. Verissime dignitas clericalis majori hodie 
subjaceat servituti, quam tempore Pharaonis, qui notitiam non habe- 
bat divini legis. Non cum tempore famis possessiones omnium mensae 
su&e servirent, res tamen Sacerdotum & talibus erant immunes, qui- 
nimo de publicis horreis eis eleemosynam praeberi mandavit. An 
scitis, quod estis inter episcopos aliarum terrarum singulari privile- 
gio decorati, cum non tantum episcopi sed et principes et domini 
sitis? Quare ergo vos trahi permittitis ad tam remota loca contra 
constitutiones hactenus approbatas ?* 

Et quaedam alia significata sunt, per quae Archiepiscopi et Epis- 
copi habito cum rege consilio institerunt, quod totum illud concilium 


remansit. 
(Chronic. Alberici apud Harzheim Ill. 537.) 


XV. 
Grosses National-Concilium im Jahre 1287. 


Im Jahre 1285 waren zwischen der Geistlichkeit und der Bür- 
gerschaft zu Würzburg heftige Streitigkeiten ausgebrochen. Beide 
Theile schickten Gesandtschaften an König Rudolph von Habsburg 
und baten um Gerechtigkeit. Am 8. December dieses Jahres erliess 
derselbe einen Befehl an die Bürgermeister und den Rath zu Würz- 
burg, alsbald die Gefangenen in Freiheit zu setzen, die Vertriebenen 
zurückkekren zu lassen und aller Feindseligkeit sich zu enthalten 
bis zu dem demnächst zu berufenden Reichstage, auf welchem der 
Handel näher untersucht und entschieden werden solle. — Die Per- 


4 


43 


theien scheinen zwar noch vor der Eröffnung des Reichstags sich 
gütlich mit einander verglichen zu haben, der angekündigte Reichs- 
tag wurde jedoch abgehalten, weil andere dringende Reichs- und 
Kirchenangelegenheiten zu entledigen waren. 

Zahllose Fehden störten den Reichsfrieden, ein Theil der Ritter- 


schaft lebte vom Raube, und nirgends war mehr Sicherheit der . 


Person oder des Eigenthums; die gewaltthätigen Eingriffe des Adels, 
besond&rs der Schirmvögte in die Kirchengüter und in die Besetzung 
der Pfründen führten eine greuliche Zerrüttung der kirchlichen Ver- 
hältnisse herbei, welche zugleich eine immer steigende Sittenverderb- 
niss auch unter dem Clerus zur Folge hatte — Der apostolische Stuhl 
suchte dieser Noth der Kirche in Deutschland abzuhelfen, indem er 
wiederholt Legaten dahin sendete, welche die Kirchenprovinzen visi- 
ürten, sich mit den Bischöfen über Verbesserung der Sitten, über 
Ausrottung der Missbräuche und Verderbnisse beriethen, Coneilien 
zusammenberiefen und geeignete Satzungen erliessen. Wir finden 
im Laufe des XIII. Jahrhunderts neun bis zehn solcher Cardinalle- 
geten in Deutschland: — 1202 den Cardinallegaten Guido, Bischof 
von Prüneste, welcher zu Cóln eine Synode hielt und für die Lüt- 
üeher Kirche Satzungen erliess; — 1209 Hugo, Cerdinalbischof von 
Ostia auf dem Concil zu Würzburg, und nebstdem Cardinal Leo, 
Bischof von Sabina auf dem Convent zu Goslar; — Cardinal Conrad, 
Bischof von Porto 1222 zu Cóln, 1225 zu Mainz, zu Magdeburg und 
Hildesheim; — 1230 den Cardinaldiacon Otto zu Cóln, Würzburg, 


Lüttich; — 1247 den Cardinaldiacon Petrus Caputius zu Cóln und ' 


Lüttich; — 1250— 52 die apostolischen Legaten Cardinal Petrus, 
Bischof von Albano, und Hugo, Cardinalpriester; — 1254 wiederholt 
den Cardinal Petrus Caputius; — 1265 — 07 den Cardinalpriester 
Guido, weleher zu Magdeburg, Bremen, Breslau und Wien Synoden 
versammelte. *) 

Im Jahre 1286 sendete Papst Honorius IV, ,in Erwügung, dass 
Deutschland seit sehr langer Zeit von einem päpstlichen Legaten 
nicht besucht worden, wie auch auf wiederholtes Verlangen des 
durchlauchtigsten römischen Königs Rudolph . . .***) — den Cardi 
nallegaten Johannes Bucamatius, Bischof von Frascati (Tusculanum) 
nach Deutschland und dehnte dessen Legation nicht nur über ganz 
Deutschland, sondern auch über Bóhmen, Dünemark und Schweden, 


*) Binterim: pragmat. Geschichte der deutschen Concilien. V B. 6 — 9. 
**) So heisst es in der Legationsurkunde vom 31. Mai 1286. Bei Raynald Annal. 
eccles. ad ann, 1286. 


44 


Mähren, Polen, Pommern, Preussen, Cassubien, Liefland und Russ- 
land aus. Seine Legation hatte ausser den allgemeinen kirchlichen 
Verbesserungen noch den besondern Zweck, „den König mit Rath 
und That zu unterstützen, dass er nach Rom komme, um | die Kaiser- 
krone zu erhalten.^ — 

Der Cardinallegat langte in der Mitte des Jahres 1286 in: Deutsch- 
. land an, und während er mit dem Könige über die Bedürfnisse des 
Reiches und der Kirche in. Deutschland, über die zweckmässigsten 
Massregeln und Mittel, denselben abzuhelfen berieth, sollte der neue 
Erzbischof von Mainz, Heinrich, seinen und seiner dreizehn Suffra- 
ganen Kirchensprengel visitiren, um die Wunden der deutschen 
Kirche genau kennen zu lernen. — Wenn Latomus,*) berichtet 
der Erzbischof Heinrich von Mainz, sei schon im September 1286 
zur Synode nach Würzburg gereist, so liegt hier wohl eine Ver- 
wechselung mit der dem Concil vorausgegangenen Visitationsreise 
zu Grunde. — 

Nach diesen Vorbereitungen wurde vom König Rudolph und dem 
Cardinallegaten Johannes gemeinschaftlich beschlossen, auf das Jahr 
1287 in der grossen Fasten ein Concilium zu Würzburg zusammen 
zu rufen. Da aber auf demselben auch Reichsangelegenheiten zur 
Berathung kommen sollten, so durften die weltlichen Reichsstände 
nicht ausgeschlossen werden; und es sollte demnach nach altfränki- 
scher Art — ein gemischtes Concilium gehalten werden, auf welchem 
die Reichsstände unter dem Vorsitze des Kaisers die Angelegenheiten 
des Staates ordnen; die Bischöfe hinwieder für sich unter der Lei- 
tung des päpstlichen Legaten die kirchlichen Angelegenheiten be- 
rathen sollten. 

Die feierliche Eröffnung des Concils fand am Sonntage Lätare, 
welcher im Jahre 1287 auf den 16. März fiel, im Dom zu Würzburg 
statt, an welchem Tage die Vorbereitungsversammlung gehalten 
wurde. Die meisten Bischöfe müssen mehrere Tage früher einge- 
troffen gewesen sein, indem die von denselben ausgestellten Ablass- 
briefe für Mariaburghausen vom 13. März datirt sind. Am folgenden 
Dinstage, am 18. März, war die erste Sitzung, und von diesem Tage 
sind auch die 42 Constitutionen datirt, wesshalb auch Manche diesen 
Tag als den Anfang bezeichnen. — Das Concilium dauerte bis in die 
folgende Woche, in welche das Fest Mariae Verkündigung fiel. 
Montag den 24. März, als am Vorabende des Festes, ward der Land- 
friede beschlossen und ‚unterzeichnet; und wahrscheinlich am Mitt- 


*) Bei Werner: Dom von Mainz. II. 39. 


45 


woch (26. März) schloss das Concilium mit der bekannten stürmischen 
Sitzung. 

Nach der Erzählung in der „Thuringia sacr& pag. 593, (welche 
aber irriger Weise das Concil nach Erfurt verlegt) u. A., und nach den 
Unterschriften der verschiedenen, während des Concils erlassenen 
Urkunden waren auf demselben folgende Erzbischöfe, Bischöfe und 
Weihbischöfe gegenwärtig: — Der apostolische Legate, Cardinal Joh. 
Bucamatius, Bischof von Frascati. Die Erzbischöfe Heinrich von 
Mainz, Sigfrid von Cöln, (Heinrich) Boemund von Trier, Rudolph 
von Salzburg, Giselbert von Bremen. Die Bischöfe Christian von 
Spamland, Bruno von Brixen, Bruno von Havelberg, Gebhard von 
Brandenburg, Heinrich von Trient, Conrad von Tull, Volrad von 
Halberstadt, Witicho von Meissen, Hartung von Gurk, Reinbot von 
Eichstett, Heinrich von Marienwerder (von Pomesenien), Emicho 
(Sucho) von Freisingen, Heinrich von Regensburg, Conrad von Strass- 
burg, Arnold von Bamberg,*) Conrad von Lavant (Salzburger 
Provinz), Burchard von Metz, Peter von Basel, Rudolph von Con- 
stanz, Werner (Bernard) von Passau, **) Conrad von Verden, Hein- 
rich von Merseburg, Bruno von Naumburg, Theodorich von Olmütz, 
Friedrich von Chur, Burchard von Lübeck, Tobias von Prag, Sigfrid 
von Augsburg, Otto von Paderborn, Sigfried yon Hildesheim. Die 
übrigen Bischófe hatten Stellvertreter geschickt; unter diese sind zu 
rechnen die Weihbischófe: Johannes von Lichomen, Theobald von 
Kernicon, Bonifaz von Tunn, Wilhelm von Tabilione , Hartung vi- 
carius in pontificalibus episc. herbipol. 

Tritheim und nach ibm Fries führen auch den Erzbischof Hein- 
rich von Trier als gegenwärtig an, aber mit Unrecht, denn derselbe 
war bereits am 24. April 1286 zu'Benevent gestorben, sein Nach- 
folger aber hiess Boemund. Die Thuringia sacra (p. 593) zählt auch 
Berthold, Bischof von Würzburg, zu den Versammelten; es ist aber 
zu vermuthen, dass er damals schon krank lag (er starb im Novem- 
ber desselben Jahres) , denn es geschieht seiner. in keiner Urkunde 
Erwühnung, wührend sein Weihbischof Hartung einen Ablassbrief 
für Mariaburghausen ausstell. Wenn endlich in: dem Prolog zu den 
Constitutionen auch ein Erzbischof von Wien genannt wird, so muss 
ein Abschreiber ihn mit dem Metropoliten von Bremen verwechselt 
haben, denn Wien war damals noch kein Bisthum, vielweniger ein 
Erzbisthum. Es waren zwar schon 1208 Unterhandlungen wegen 


*) Ussermann, Episcop. Bamberg. p. 162. 
**) Schóller, die Bischófe von Passau. p. 74. 





46 


Errichtung eines Bisthums in Wien gepflogen worden, dasselbe wurde 
aber erst im XV. Jahrhundert gegründet und 1480 organisirt. Sollte 
vielleicht damit der Bischof von Vienne gemeint sein, so müsste dieser 
zufülig anwesend gewesen sein, denn die Legation des Cardinals 
erstreckte sich nicht über Frankreich. — ,Desgleichen erschien König 
Rudolph selbst und andere viel weltliche Fürsten, Aebte, Prälaten, 
Graven und Herren.“ 


Wir gehen nun zu den einzelnen Verhandlungen des Concils 
über: 


A. 


Canones XLH. conditi, quos per Alamanniam, Bohemiam, Da- 
niam, Sueciam, Moraviam, Poloniam, Borussiam, Russiam ac Septen- 


trionem promulgatos voluit Joannes, uti Legatus Apostolicus &d has 
Nationes missus. 


( 


Praefatio. 


Joannes, divina miseratione, Tusculanus Episcopus, Apostolicae 
Sedis Legatus, venerabilibus in Christo Patribus universis, Archi. 
Episcopis, Episcopis, et dilectis sibi in Christo Clericis, Abbatibus, 
Prioribus, Decanis, Archi-Diaconis, Praepositis, Archi-Presbyteris et 
aliis Ecclesiarum Praelatis, Capitulis, Conventibus et Collegiis, Cis- 
terciensibus, Praemonstratensibus, Cluniacensibus, Sancti Benedicti, 
Saneti Augustini, Chartusiensibus, Grandimontensibus et aliorum 
Ordinum, nec non Prioribus Hospitalis St. Joannis Hierosolymitansrum 
Domorum, Militiae Templi beatae Mariae Teutonicorum ceterisque 
Personis Ecclesiasticis, Regularibus et Saecularibus, exemptis et non 
exemptis, et per partes Alamanniae, Bohemiae, Daciae et Sueciae 
Regna, nec non Moraviae, Marthiani, Poloniae, Pomeraniae, Prussiae, 
Cassubiae et Livoniae, ac Russiae Ducatus constitutis; in perpetuum. 

Deus Deorum Dominus rite ac aequo moderamine cuncta prae- 
ordinans, ab aeterno ingentes legis voluit esse conditores, ut se ho- 
mines esse cognoscerent, et proprium sub legis limitibus arbitrium 
‚limitarent; caeterisque propulsatis, in silentiis roboraretur justitia, 

vigeret aequitas et candor magis enitescerent honestatis. Haec iria, 
quasi conformia et status prosperitatem asserentia possessoris, promptis 
affectanda sunt desideriis, summis exsequenda vigiliis, et solicitis 
studiis acquirenda. Haec apta sunt et necessaria protinus singulis, 
maxime personis sublimibus, dignitate praecellentibus ac in sacris 
officiis constitutis. Haec sicut affectu nobis anxio appetimus, sic et 
ea subditis nostris libentissime propinamus, ut per gequitatis, justitiae 


41 


honestetis suae tramites incedentes, adsit eis felicis status tranquil- 
litas et plena jucunditas libertatis. Ut igitur de commisso nobis per 
sacrosanctam Matrem Homanam Ecclesiam in partibus nostris plenae 
Legationis officio, et continuis nostris laboribus, quos libenter per- 
ferimus, et subditis nostris quietem: pacis et status commoda propi- 
nemus, fruetusque percipiant optatos; pro salubri statu Cleri, Partium, 
Regnorum etDucatuum praedictorum, in sacro Herbipolensi Concilio, 
assidentibus Nobis Venerabilibus Patribus Moguntinensi, Coloniensi, 
Saltzburgensi et Viennensi (?) Archi-Episcopis, et nonullis eorum 
Suffraganeis; et de ipsorum ac Abbatum et Praelatorum praesentium, 
quasdam constitutiones edidimus, per eos in posterum inviolabiliter 
observandas, quae a jure suadentur, aequitati deserviunt, et continent 
honestatem, mandantes auctoritate, que fungimur, ut in qualibet 
etiam Cathedrali, Conventuali, seu etiam collegiate sub nostro sigillo 
penitus habeantur annuatim, prout in constitutione nostra contra usu- 
rarios actus inferius annotate expresse legitur publicandae, Vos itaque 
has constitutiones devote suscipite, et eas tamquam amatores justitiae 
inviolabiliter observate. *) 


Capitula. 
In nomine Domini. Amen. 


I. De honesta vita. 


Ut Christi militie, laudibus deputate divinis, vita, gestu, moribus 
et habitu, & militia secernatur humana, cunctos Archi- Episcopos, 
Episcopos, Clericos, Abbates caeterosque inferiores Ecclesiarum Prae- 
latos et personas in dignitate sacri Sacerdoti constitutds, quarum cura 
Nobis commititur, auctoritate hortamur in Domino, et paterna suadela 
monemus, ut pie, caste, munde ac in splendore (virtutum) vitae 
vivere studeant, gravitate, qu& convenit, iam -in habitu, quam in 
moribus incedentes. Et ut dignitate praecellunt, sic et vitae praeful- 


M 


*) In der späteren Ausgabe der Statuten, impr. Hagenoae No. 1519 schliest die Prae- 
fatio folgendermassen: 

„Has nostras constitutiones in eodem llerbipolensi concilio promulgatas, in singulis 
Cathedralibus Ecclesiis infra legationis nostrae terminos constitutis, sub nostro sigillo ha- 
beri volumus et publicari, prout superius legitur, omni anno. Ut his nostris consitutionibus 
adhibeatur in perpetuum plena fldes, eas appensione nostri Sigilli fecimus communiri. 
Aetum Herbipoli anno Domini MCCLXXXVII mense Martii; feria tertia post: Laetare 
Jeru salem, Pontifleatus Domini Honorii Papae Quarti anno secundo.^ — Die ganze 
Einleitung scheint nach dem Concilium erst bei der Veröffentlichung der Satzungen bei- 


gefügt worden, zu sein. 








48 


geant honestate; praesenti constitutione statuimus in posterum valitura, 
ut Archi-Episcopi, Episcopi, Abbates in domibus eorum, clausa, et 
non nimia longitudine vel brevitate, munda habeant indumente. 


Il. De vitandis tabernis ac ludis. . 


Usus tebernarum, praeterquam in itinere constitutis, et ludos 
taxillorum omnibus Clericis et personis Ecclesiasticis, praesertim in 
Praelaturis et sacris Ordinibus constitutis, omnino prohibemus: et 
qui contra fecerint, in publico vel alibi, laicis praesentibus, arbitrio 
Ordinarii puniantur. 


III. De colloquiis cum Monialibus, tel de inordinato joco. 


Abusum quoque ae suspicionem contagii a personis Ecclesiasticis, 
maxime in dignitatibus et sacris Ordinibus constitutis, paterna dili- 
gentia praecidere diligentes , personis hujusmodi frequentationem 
Claustrorum, seu Monasteriorum Monialium, ac inhonestam collocu- 
tionem, et ludum noxium cum ipsis Monialibus in cameris vel publice 
in hac edictali constitutione de caetero prohibemus: et qui conira 
fecerit, poeng excommunicationis puniatur per Ordinarium. 


IV. De hastiludio Clericorum. 


Hastiludia et torneamenta Clerici, qui sunt in dignitatibus, per- 
sonatibus, seu in sacris Ordinibus constituti, hoc edicto perpetuo sibi 
noverint interdicta; ita quod nulla persona Ecclesiastica in dignitate 
geu personatu et in sacris Ordinibus constituta cum &rmis vel sine 
armis ipsa exerceat; et si contrafecerit, anathematis vinculum eo ipso 
incurrat: absolutionem tum eorum Episcopo Metropolitano , ac alis 
Episcopis reservamus. 


V. De Clericis concubinariis, cel manifestis cohabitatoribus. 

Concubinarios Clericos, qui retinendo publice concubinas, el 
famam negligunt, et reverentiam maculant clericalem, more pii patris 
non personas sed personarum vitium detestantes, eorum saluti prae- 
sentis constitutionis tenore sic duximus providendum. Et quodsi 
publice retinere praesumpserint, vel novas focarias acquirere earum 
loco, sint ipso facto beneficiis privati, quae illi, ad quos collatio per- 
tinet, conferre aliis personis idoneis teneantur. 


VI. De his, qui beneficia per intrusionem arripiunt. 
Damnandae ambitionis improbitas sic aliquorum animos occupet 
quod in illam eos temeritatem impellit, ut, quod prohibente jure 


49 


nequeunt, praesumant, per intrusionem arripere, ac praesumpía vio- 
lenter retinere. Volentes igitur competens huic morbo remedium ad- 
hibere, hoc edicto perpetuo consultissime prohibemus, quod nullus 
Clericus Ecclesiam vel Praebendam aliquam vel beneficium eccle- 
siasticum aut proventus ipsorum, quae ad eum. de jure non pertinent, - 
in alterius praejudicium recipere ac retinere praesumat. Qui contra 
fecerit, ipso facto sententiam excommunicationis incurrat; nec possit 
sibi de absolutionis beneficio providere, nisi illi, cui super Ecclesia 
seu beneficio et fructibus eorum hujusmodi injuriam fecit, satisfaciat 
competenter. Et nihilominus, si per mensem in ocoupatione, intru- 
sione seu violentia hujusmodi animo steterit indurato, beneficiis, si 
quae habet in Ecclesiis, ipso facto sit privatus; et sit extunc inhabilis 
ad dignitatem aliquam seu Ecclesiam obtinendam. Et si laicus fuerit, 
sententiam excommunicationis incurrat. 


VIl. De bina celebratione Missarum. 


. Ad nostrum pervenit auditum, quod nonnulli Presbyteri, ignari, 
quanti terroris existat, illicite tractare Divina, quae sicut gloriam 
digne sumpta, sic et indigne praesumta poenam promittunt seternam, 
in eadem Ecclesia, nulla necessitate urgente, sed ad solum quaestum 
Missam celebrant bis in die. Quod detestantes omnino, sub attesta- 
tione tremendi judicii, in quo ab eis, si contra fecerint, requiratur, 
hac edictali constitutione singulis Presbyteris inhibemus, ut nisi unam 
Missam, aut duas in casibus & jure concessis, in die cantare aut 
legere cum sacrificii celebratione praesumant, et si secus fecerint, 
Ordinarii arbitrio acriter puniantur. 


VIII. De portatione Corporis Christi. 


Sanctissimum Corpus Christi, cujus dignae venerationi fragilitas 
humana non sufficit, cum ad infirmos vel ad. mulieres vicinas partui 
extra corpus Ecclesiae deportetur, veneratione solita mandamus 
venerari: videlicet, ut Clericus indutus superpelliceo cum stola 
circa collum portet; nisi loci distantia et temporis qualitas secus 
exposcat. Clericus vero praecedens cum campanella et lumine 
tintinando; et obviantes, donec Sacerdos transeat, genuflectant 
et dicant devote ter ad minus Orationem Dominicam cum Salu- 
tatione beatae Virginis gloriosae. Nos enim tam Sacerdoti quam 
Clerico portantibus et singulis vere poenitentibus et confessis, 
genuflectentibus, dummodo (ut dictum est) genuflectant et Orationem 
Dominicam cum Salutatione beatae Virginis dicant, decem dies pro 
vitae qualitate de injuncta sibi poenitentia auctoritate, qua fungimur, 

4 


- 


50 


relaxamus. Presbyter vero, qui aliter, tum occulte ipsum portare 
praesumpserit, Ordinarii arbitrio puniatur. 


IX. De alienationibus rerum Ecclesiasticarum. 


Licet alienationes rerum Ecclesiasticarum, maxime possessionum, 
librorum et vasorum, quae divinis cultibus sunt deputata, sacri pro- 
hibeant Canones, quia tamen, ut nostris insonuit auribus, nonnulli 
Praelati, tam saeculares, quam religiosi, sicut Abbates et Abbatissae, 
et Priores Monasteriorum, quae. sunt per Priores solita gubernari, et 
alii Ecclesiarum Rectores, novo alienationis quaesito colore, bona 
Ecclesiarum, quarum gubernatores exsistunt, fingentes se pro utilita- 
tibus Ecclesiarum suarum maximis debitis obligatos, consanguineis 
eorum seu personis extraneis bona alienant hujusmodi ad vitam, vel 
obligant possidenda; et per hoc, ipsis, qui obligantur, deficientibus, 
successores eorum, aut propter potentiam detinentium, aut Ecclesia- 
rum inopiam, non audent ea redimere, vel non possunt; et sic 
Pastorum nequitia Ecclesiae propriis bonis defraudantur. Nos indem- 
nitati Ecclesiarum providere volentes, ac alienationes hujusmodi 
edicto perpetuo prohibentes, omnino alienantes in fraudem, sine supe- 
riorum assensu, et aliler, quam in casibus a jure permissis, bona 
Ecclesiarum, quarum curam geruni, poena canonis puniantur. 


X. De habentibus duas Vicarias. 


Presbyteris duas communicaturas recipere prohibemus omnino: 
cum impossibile sit, quod sufficienter (unus) possit Ecclesiis servire 
duabus: et qui contra fecerit, prima viearia ipso facto, et de secunda, 
quamdiu primam retinuerit, proventibus sit privatus; quos in utilite- 
tem ipsius Ecclesiae decernimus per Ordinarium convertendos. 


XI. De aelate Clericorum promovendorum. 


Praesenti perpetuo prohibemus edicto, ne de cetero Archi-Epis. 
copi, Episcopi, Abbates et Abbatissae, seu alii Ecclesiarum , Praelati, 
&d quos Parochialium Ecclesiarum collatio seu praesentatio pertinet, 
Parochiales Ecclesias personis, qui vicesimum quintum annum non 
attingunt, conferant, vel eas ad hujusmodi Ecclesias repraesentent, 
vel repraesentatum talem admittant, vel instituant in eisdem ; si contra 
factum fuerit, premantur poena illius Canonis: ,Licet Canon. Lib. 6.* 


Xll. De praesentatione promoti. 


Ecclesiarum quoque patronos, seu illos, qui noscuntur in Eccle- 
siis aliquibus jus Patronatus habere, praesenti sanctione monemus, 


5 


ut vacantibus Ecclesiis de jure et de facto, in quibus jus Patronatus 
obtinent, personam idoneam, et aetatis legitimae, Dioecesanis, seu 
illis, ad quos institutio in ipsis Ecclesiis pertinet, infra tempus statu- 
tum a jure studeant praesentare. Et si per mensem ultra dictum 
tempus Ecclesias ipsas detinere praesumpserint, ipso facto excommu- 
nicationi subjaceant, et ea vice praesentatione hujusmodi sint privati: 
Ac si superior non Ecclesiam sic vacantem infra tempus a Canone 
' sibi praefixum conferat, & collatione beneficiorum sit per annum ipso 
facto privatus. Et si laici fuerint et Ordinarium providere volentem 
ipsi Ecclesiae impediverint, ipso facto sint sententia excommunica- 
tionis innodati. 


XIII. De observatione interdicti. 


Clericos tam saeculares, quam religiosos etiam, cujuscunque sint 
Ordinis, qui constituti. erunt in civitate, villa, seu castro, vel in 
aliquo loco, qui subjaceat interdicto, in obsequiis mortuorum, seu pro- 
cessionibus non debere cantare, aut publice celebrare, aut campanas 
ad horas pulsare, praesentis institutionis oraculo volumus declarari, 
nisi haberent ex privilegio vel indulto (facultatem). 


XIV. De beneficiorum susceptione de manu Laicorum. : 


Nullus de cetero Clericus, vel Ecclesiastica persona Ecclesiam, 
seu Eeclesiasticum beneficium de manu laici vel alterius, ad quem 
collatio non pertinet, recipiat, seu laicali favore, vel potentia sibi 
existimet retinenda; et qui contrafecerit, nisi in manu Dioecesani; 
vel ejus, ad quem Eecclesiae vel beneficii collatio, vel institutio per- 
tinet, libere resignaverit, anathematis vinculo innodetur, nec absolvi 
valeat, nisi Ecclesiae sie obtentae .de fructibus per eum perceptis 
plenarie satisfiat. 


XV. De benedictionibus et sepulturis, quae fiunt per pactum. ' 


Obscoenam illorum &bominationem praesentis constitutionis ora- 
culo detestantes, qui vendere dicuntur benedictiones nubentium, et 
sepulturas mortuorum; talia de cetero fieri prohibemus omnino; et 
qui contra fecerit, cum Giezi in die tremendi judicii recipiat portio- 
nem. Nec per hoc intendimus, quod laudabiles consuetudines locorum, 
seu Ecclesiarum habentium caemeteria, infringi debeant; et quando 
possint Rectores earundem Ecclesiarum hujusmodi recipere licite, si 
nubentes post benedictionem et consanguinei vel alii pro defunctis 
post sepulturam aliquid offere voluerint devotionis intuitu, et etiam 
pietatis. 

4* 


52 


XVI. De cura Capellarum. 


Rectores, qui matrices habent Ecclesias, a quibus dependent 
Capellae, circa ipsos in tali volumus cura versari, ut in ipsa Capella, 
quae subjacet curae suae, si facultates suppetant, Vicarium idoneum 
statuant, qui resideat continue in Ecclesia, et deserviat in Divinis 
et Parochianis spiritualia praebeat alimenta. Quod si fuerint in hoc 
remissi, vel se reddiderint negligentes, per Ordinarios puniantur. 


XVII. De Vicariis in Ecclesiis parochialibus Monasteriorum. 


Curent etiam et Priores, cujuscunque sint ordinis, parochialibus 
Ecclesüs, quas obtinent, pleno jure per vicarios idoneos continue 
facere in Divinis obsequiis deservire, et parochianis Ecclesiarum 
ipsarum spiritualia solicite ministrare. Alioquin Abbas, seu Prior, 
qui parochialem Ecclesiam hujusmodi sine Rectore per mensem di- 
miserit a die notitiae computando, et in ea non curaverit Vicarium 
aut Ministrum idoneum ordinare, praesentis institutionis sit extunc 
ab officio ipso facto suspensus: tamdiu in suspensione hujusmodi per- 
mansurus, quam Ecclesia ipsa sine Vicario, seu Ministratore manebit: 
et provisio sive ordinatio Ecclesiae Ordinarii arbitrio reservetur. 


XVIII. De habitu et conversatione Monachorum. 


Volumus etiam, quod Abbates, Priores Monasteriorum, quae per 
Priores sunt solita gubernari, vestes non habeant, quae in forma et 
colore appareant saeculares; ac Monachos eorum intra claustra eorum 
retineant, nec permittant eos sine manifesta seu justa ac rationabili 
causa frequenter in saeculo cum saecularibus conversari; sed secun- 
dum statuta regulae, in qua professi sunt, studeant Domino deservire; 


et si contra fecerint, per mensem per Superiores ab officio suspen- 
dantur. 


XIX. De vita et habitu Monialtum. 


Hanc cirea Monialium curam Abbatissas et Priorissas Monasteria 
Monialium gubernantes volumus adhibere cautelam, ut postquam 
Monialis quindecimum annum aetatis exegerit, et post duodecimum 
aut quindecimum aetatis suae annum probationem in Monasterio 
fecerit, ultra annum professionis velum cogatur recipere, ac sibi ca- 
pillos juxta scapulas amputare, quae per subtractionem praebendarum 
Abbatissae studiose arceantur. Item sine manifesta vel rationabili 
causa exitus claustri eisdem Monialibus per eam, quae regit Monas- 
terium, prohibeatur omnino. Caeterum ne praetextu inopiae ipsis 





53 


detur Monialibus occasio malignandi, Abbatissa, juxta facultatem et 
quantitatem redituum Monasterii, eis in victu honeste provideat et 
amictu, prout regula patitur earundem. "Super quo, si dubietas emer- 
serit, per Ordinarium loci declaretur; et ipse Ordinarius Abbatissas 
contra facientes per administrationis privationem coerceat, vel alias, 
quo melius eas posse videbitur coerceri. 


XX. De occupatoribus et invasoribus rerum Ecclesiasticarum. 


Dignum arbitrantes et consentaneum aequitati, ut quos jugo legis 
forsitan premimus, ab oppressorum illicitis ausibus defendamus et 
consultissima constitutione in posterum valitura sanciamus, quod nulla 
saecularis vel Ecclesiastica persona, quantacunque nobilitate aut 
praeeminentia status praefulgeat, (Christianissimo Domino Romanorum 
Rege semper Augusto, ejusdemque divina consorte eorumque filiis 
dumtaxat exceptis) Ecclesias et Ecclesiastica bona et jurisdictiones 
et vasallos eorum, violenter et auctoritate propria publice usurpare, 
aut occupatoribus, invasoribus, ét scienter usurpantibus Ecclesias, 
et bona praedicta, praestare praesumant quomodolibet, per se, vel 
per alium, aut alios, consilium, auxilium, vel favorem: vel quod si 
aliquis contra hujusmodi nostrae constitutionis tenorem facere, vel 
venire praesumpserit, et requisitus infra mensem Ecclesiae laesae 
aut Praelato ipsius damnum non emendaverit, ipso facto anathematis 
vineulo sit innodatus, et terrae ipsius Ecclesiastico subjaceant inter- 
dicto: ac Clerus terrae offensoris hujusmodi sola denuntiatione Prae- 
lati, seu Cleri Ecclesiae laesae servet inviolabiliter interdictum 
Quod si celebrare praesumpserint, quamdiu offensor hujusmodi non 
emendaverit, quod deliquit, ipso facto a divinis offieiis se noverint 
esse suspensos. Simili modo illos, qui possessiones Ecelesiasticas 
titulo pignoris detinent obligatas, a quibus jam receperint ultra sor- 
tem, si non restituant Praelatis: Ecclesigrum, quarum sunt, infra 
dictum tempus, volumus hac poena mulctari. 


XXI. De laicis recipientibus beneficia Ecclesiastica. 


Laicos quantacunque status dignitate fulgentes, Ecclesiastica 
recipere beneficia, aut occupata tenere, quae, debentur militantibus 
in Divinis, de caetero prohibentes; eos, nisi infra mensem a tempore 
occupationis, in antea occupata beneficia ipsa dimiserint, ipso facto 
excommunicationis vinculo volumus esse innodatos. 


54 


XXII. De Advocatis Ecclesiarum. 


NonnuNi, qui Ecclesiarum se asserunt Advocatos, sicut, tenentur, 
non solum Ecclesias ipsas ab oppressionibus non defendunt, sed 
Ecclesiarum ipsarum bona violenter diripiunt, ac personas ipsorum 
mulüpliciter inquietant. Etsi advocatus quatuor pluresve habeat 
filios, quod est tamen intollerabile, omnes se reputant in direptionem 
bonorum Ecclesiae advocatos; sic quod per hoc Ecclesiae, unde 
sperant auxilium, frequenter sentiunt detrimentum. Quibus volentes 
salubre remedium adhibere, hac edictali constitutione sancimus, 
cunctos Ecclesiarum advocatos infra nostrae legationis terminos con- 
stitutos, cujuscumque sint praeeminentiae status, eisdem juribus esse 
contentos, quae ipsis, seu eorum antecessoribus fuerint concessa 
semper, quos advocationi hujusmodi praefecerint, et Ecclesias, qua- 
rum advocati existunt, defensare studeant, et manutenere pro posse; 
‚et solum ille, in quem omnes concordant, aut major pars eorum, 
habeatur eorum de caetero advocatus. Alioqui si negligentes in de- 
fendendo et manutenendo personas et jura ipsarum Ecclesiarum 
fuerint, vel remissi, hujusmodi advocationis officio eos privatos esse 
volumus ipso facto. Et siquid ultra debitum ab ipsis Ecclesiis auferre, 
"et contra hujus nostrae constitutionis tenorem venire praesumpserint, 
nisi infra mensem Ecclesiis ipsis restituerint, quod auferunt, vel 
emendaverint, quod delinquunt, excommunicatos esse decernimus; et 
ad requisitionem personarum Eeclesiae injuriam passae, excommu- 
nicatos mandamus denuntiari omni mense. 


XXIII. De usurariis. 


Usurarios actus divina et humana lege satis novimus exprobatos 
et contra exercentes usuras novissima constitutio Lugdunensis Con- 
cilii poenas statuit exquisitas, quibus adendum aliquid non videmus. 
Sed quia novo quaesito fenerandi colore nonnulli sub titulo venditio- 
nis exercent usuras, emendo pignus pro quantitate, quae mutuo 
petitur, et vendendo eodem redemptionis tempore, pro quantitate 
adaucta numero usurarum; huic fraudi sic praevidemus obviandum, 
quod constitutio sanctae recordationig Gregorii Papae X. contra usu- 
rarios edita in Concilio Lugdunensi*), in singulis Cathedralibus et 
collegiatis Ecclesiis, una cum praesentibus constitutionibus nostris 
publicetur, statim lecto Evangelio semel in anno, in Quadragesima 
publice coram populo: et tune veneratores hujusmodi, et alios, qui 


*) Anno 1254, Canon 26. 








b5 


contra tenorem hujusmodi Concilii Lugdunensi exercent usuras, et 
retinentes eos in domibus propriis, excommunicati nominatim publice . 
nuntientur. Quod si Ecclesiarum Praelati in hujusmodi publicatione, 
quam per se ipsos, et alios facere debent, negligentes fuerint, vel 
remissi, et in dicto tempore publicatio ipsa non fiat, eos aeterni mit- 
timus Judicis ultioni. Et si usurarius diem claudit extremum, qui 
occulte usuras exercuit, et trium aut duorum testium fide dignorum 
testimonio constiterit, exercuisse usuras, nisi pro eo satisfactum 
fuerit de receptis usuris, nullus ipsum recipiat ad Ecclesiasticam 
sepulturam. Alioqui si contra faetum fuerit, praeter poenam latam 
in Lugdunensi Concilio contra tales: volumus, ut locus, seu Ecclesia, 
in cujus Caemeterio de voluntate Praelati sui, seu capituli sepulta 
fuerint corpora talium, ipso facto Ecclesiastico subjaceant interdicto, . 
quamdiu eadem corpora per eos non fuerint exhumata. 


XXIV. De laesionibus Ecclesiasticarum Personarum. 


Eos, qui timore Dei postposito Clericos seu ecclesiasticas Per- 
sonas occidunt, vulnerant, mutilant, proseribunt, capiunt, et captas 
retinere praesumunt, etsi sententiam, quam incurrunt, latem a Ca- 
none non verentur, adjectione hujusmodi poenae volumus coercere; 
videlicet quod Praelati vel Rectores Ecclesiarum, in quibus capti- 
vantes et detinentes ipsi degunt, et captivi Clerici capiuntur, et cap- 
tivi tenentur, ipsos captivantes et captivos detinentes excommunicatos 
denuntient publice singulis diebus Dominicis et Festivis, nisi post- 
quam requisiti fuerint, cos infra octo dies dimiserint, et in locis, ubi 
capti Clerici et Personae ecclesiasticae tenentur, tamdiu scientes ces- 
sent a Divinis, quamdiu in locis ipsis fuerint sic captivi Quodsi 
contra fecerint, tamquam eorundem maleficorum participes, excom- 
municatos esse volumus ipso facto; salvis aliis, quae contra tales sunt 
in Concilüs provincialibus constituta. 


XXV. De laesoribus Nuntiorum Sedis Apostolicae. 


Si quis in tanti proruperit furoris audaciam, quod Nuntios Lega- 
torum Apostolicae Sedis de latere missorum ab ipsa, seu Archiepis- 
coporum, Episcoporum, aut Delegatorum capere vel verberare, ac 
eos spoliare, seu litteras auferre, aut dilaniari, aut alias eos in juris- 
dictione eis commissa per se vel per alios aut alium, publice vel 
occulte, vel quomodolibet impedire praesumpserit, ipso facto sit ex- 
communicationis sententia innodatus. Eandem poenam nihilominus 
contrahere volumus, qui venientes ad Curiam eorundem, et abinde 


56 


redeuntes, eos in personis offenderint, vel eos bonis eorum, quae 
secum habuerint, occulte vel publice spoliarint. 


XXVI. De usurpantibus sibi bona Ecclesiarum vacantium. 


Nonnulli aflictis Ecelesiis, quae vacationis laborant incommodo, 
non verentes afflictionem addere, bona earundem Ecclesiarum diri- 
pere ac occupare nituntur. Ex quo grave ipsis Ecclesiis in rebus 
earum provenit detrimentum. Nos super hoc vacantibus Ecclesiis 
providere volentes, eos, qui vacantium Ecclesiarum et decedentium 
Clericorum bona immobilia seu mobilia de caetero usurpabunt, aut 
usibus propriis deputabunt, excommunicatos esse volumus ipso facto. 


XXVIL De visitatione per Episcopos facienda et de Confirmatione. 


Curent Archiepiscopi et Episcopi commissas eis provincias omni 
solicitudine ab insidiis inimici humani generis, et qui circuit, quae- 
rens, quem devoret, per se vel per alios custodire. Et quia ob de- 
fectum visitationis multos mares et mulieres quasi sexagenarios 
invenimus, nondum unctione Chrismatis confirmatos, praesentis con- 
stitutionis tenore sancimus, ut singuli Archiepiscopi et Episcopi civi- 
tates et Dioeceses suas perse, vel per alium, aut alios, anno quolibet, 
vel minus de biennio in biennium visitare studeant, confirmando con- 
firmandos, et corrigendo, quae sunt corrigenda. ^ 


XXVIII. De propugnaculis, quae fiunt in Ecclesiis. 


Nonnullos, qui guerras habent vel inimicitias cum aliquibus 
Ecclesiis sibi vicinis, campanilia sive domos ipsarum occupare audi- 
vimus, ac armatis et aedificiis ad pugnandum incastellare praeter 
Praelatorum assensum et in ultiones contra votum. Et propter hoc 
inimici eorum incastellationes et munitiones hujusmodi occupare 
volentes, Ecclesias plerumque occupant et comburunt. Quod omnino 
prohibere volentes, praesentis constitutionis tenore omnes, qui de 
caetero Ecclesias seu domos et campanilia Ecclesiarum occupare, 
incastellare aut munire personis armatis vel quibuslibet aedificiis 
praesumpserint, sub poena excommunieationis, quam in eos per 
Superiores ferri volumus, hoc edicto perpetuo monemus, ne contra 
assensum Praelatorum audeant Ecclesias munitionibus et incastella- 
tionibus hujusmodi.molestare; et haeredes eorum, si in hujusmodi 
paternae violentiae participes fuerint, eadem cum parentibus volumus 
poena muletari. 





57 


XXIX. De debitis maritorum defunctorum. 


Nonnullh, sicut audivimus, pro maritorum, seu filiorum debitis 
uxgres, seu matres excommunicant ordinaria fulti jurisdictione. 
Quod juri et aequitati contrarium reputantes, id fieri de caelero 
prohibemus, nisi mater et uxor succedant in bonis mariti geu filii 
defunctorum. 


XXX. De spoliatoribus stratarum. 


Spoliatores straterum et raptores alios, qui transeuntes per vias 
aut stratas publicas, viduas, pupillos et personas alias eorum bona vi 
spoliant; eorum violentias, quae perturbationem desiderandae pacis 
inducunt, volentes de caetero coerceri, praeter poenas, quas eis sacra- 
tissimae leges impongnt, teli volumus nostro feriente correctionis 
gladio, poena muletari, ut tam ipsi, quam receptantes eos scienter, et 
dantes eis auxilium vel favorem, ipso facto nodo anathematis sint 
innodati. 


XXXI. De emptione seu venditione bonorum feudalium Ecclesiae. 


Ementes bona feudalia, quae ad Ecclesias seu personas ecclesius- 
ticas Ecclesiarum nomine de jure directi dominii pertinent, ac ven- 
dentes, cum ea sine consensu Ecclesiarum et personarum hujusmodi 
alienari nequeant; Ecclesiarum indemnitatibus providendo, tali volu- 
mus poena mulctari, ut ementes et alienantes laici vel Clerici, sive 
sint religiosi vel clerici saeculares, qui sine consensu eorum, qui 
super hoc requirendi sunt, hujusmodi feudalia bona emerint, vel 
alienaverint, ipso facto excommunicationi subjaceant, et bona ipsa 
Ecclesiis, ad quas directum dominium pertinet, applicentur. 


XXXII. De his, qui capiunt. bona Ecclesiae vel Capituli, propter debita 
singularis personae. 


Prohibemus insuper, ut nullus propter debitum vel fidejussoriatus 
obligationem singularis personae alicujus vel Ecclesiae, bona ecclesi- 
astica capiat, quae ad Ecclesiam vel Capitulum ipsius Ecclesiae com. 
muniter pertinent. Et qui contra fecerint, nisi moniti infra quindenam, 
a die notificationis numerandam, restituerint Ecclesiae vel Capitulo, 
ad quos pertinent, excommunicationi subjacere volumus ipso facto. 


XXXIII. De his, qui invadunt bona Ecclesiarum propler inimicitias advocatorum. 


Nullus de caetero, qui cum advocatis Ecclesiarum guerras ha- 
bebit, vel inimicitias, bong Ecclesiarum , quibus advocati defensores 


= 





Hi 


58 


existunt, praetextu guerrae, quam habet cum eis, surripiat, aut 
Ecclesias ipsas, vel villas earum et loca incendio vel hostilitate de- 
vastet, aut homines earum spoliet bonis eorum. Et qui contra fecerint, 
ipso facto excommunicationem incurrant, nec absolvi valeant, nisi, 
quod deliquerunt, emendent. | ' 


XXXIV. De Apostolis reprobalis. 


Leccatores seu reprobatos Apostolos, in eorum reprobata regula 
remanere vetantes omnino, volumus, quod nullus Clericus, nulla sae- 
cularis persona intuitu religionis eorum, ac insolito habitu eos de 


caetero recipiat, aut eis alimenta ministret. Et qui contra fecerit, 


&rbitrio sui Ordinarii puniatur. Quod et in vagis scholaribus trac- 
tandis observari volumus: et quod clericali privilegio coram saeculari 
judice nequeant se tueri. 


* 


XXXV. De laicis, qui (bona) fabricae Ecclesiae administrant. 


Laicos in nonullis partibus praetextu fabricae Ecclesiae reparan- 
dae per Laicos sine consensu Praelatorum seu Capitulorum Ecclesia- 
rum hujusmodi ad recipiendum oblationes seu proventus alias con- 
cessos, fabricae deputatos, praesentis eonsütutionis tenore hujusmodi 
officio et nunc esse volumus privatos: et alios laicos vel Clericos 
sine Praelati seu Capituli Ecelesiarum reparandarum assensu, pro- 
hibemus in posterum ordinari; cum ex privilegio, vel ex longinqua 
consuetudine approbata vituperosum existat, ut laici, Praelatis es 
Capitulis Ecclesiarum invitis, bona Ecclesiae administrent. Ideoque 
qui contrafecerint, ac per Ordinarium loci moniti, infra mensem ab 
hoc officio non cessabunt, eos excommunicatos esse volumus ipso facto. 


XXXVI. De his, qui prohibent, ne quis coram Ecclesiastico judice 
conqueratur. 


Personas omnes, quacunque dignitate et status praeeminentia 
praefulgentes, universitates civitatum et locorum, ac consules eorum- 
dem, qui, ut nullus conqueratur coram ecclesiastico judice prohibent, 
ac statuta condunt contra Clerum seu Ülericos, ‘et ecclesiasticam 
libertatem, hoc edicto perpetuo tali poena volumus puniri: videlicet 
quod personàe talia de cetero committentes modo quolibet, excommu- 
nicationis, et universitates interdicti subeant sententias ipso facto. 


XXXVII. De falsarüs. 


 Felsarios literarum, seu bullae summorum Pontificum , mone- 
tarum aut literarum vel sigilli eorum, excommunicantes in scriptis 








59 


£F 


eos, quiscienter receptaverint, aut eis praestiterint, quominus capian- 
tur, auxilium, consilium, vel favorem publicum vel occultum, prac- 
sentis constitutionis tenore ipso facto excommunicationis esse volumus 
vinculo innodatos. 


ero XXXVII. De observatione interdicti. 


Quoties ex justa causa Episcopus locum aliquem ecclesiastico 
supposuit interdicto, id observent, et observari faciant alii Episcopi 
vicini: ut inter se compatientes, inulta caritate ad invicem ad tuitio- 
nibus Eeclesiarum earumque jurium alter alteri alternis subsidiis 


suffragetur. 


XXXIX. De conservatoribus Ecclesiarum. 


Conservatores, qui personis religiosis et monasteriis maxime dare 
consueverunt, exemptis per Summum Pontificem, &ut legatos ejus 
missos a latere sub certa forma, cum additione illa: videlicet, atten- 
tius provisurus, ut eis et de his, quae causae cognitionem exigunt, 
et quae indulta hujusmodi non attingunt, se nullatenus intromittant. 
Ipse enim Summus Pontifex, si secus praesumptum fuerit, tam litteras 
super hoc datas, quam processus earum auctoritate habitos, omnino 
earere juribus et nullius firmitatis esse docuerint, a tenore litterarum 
hujusmodi deviantes personas, quas illi, quibus conservatores hujus- 
modi conceduntur, convenire volunt, ad suam citant praesentiam, 
quantacunque distantia sint longinqui. Quia eosdem conservatores 
non posse etiam eitatos ad eorum venire praesentiam non teneri, 
processusque eorum contra citatos tales faciendos, nullius esse mo- 
menti, praesentis constitutionis serie declaramus. 


XL. De exigentibus nova passagia. 


Cum imponentes et exigentes nova passagia, vel antiqua seu 
concessa augmentantes, singulis annis summus Pontifex in coena 
Domini anathematis vinculo denunciet subjacere; statuimus, ut -Or- 
dinarii locorum, per se vel suos Vicarios singulis annis in coena 
Domini solemniter coram populo eosdem, sive sint Archiepiscopi, 
sive Episcopi, seu Abbates, aut alii inferiores Praelati, aut laici, seu 
saeculares personae, quocunque nomine censeantur, pulsatis campanis 
et candelis accensis, excommunicatos denuncient, usque ad integram 
restitutionem, tamquam excommunicatos ab omnibus evitandos.. 





XLI. De obsercatione. constitutorum. 


Has nostras constitutiones in hoc Sacro Concilio promulgatas in 
singulis Cathedralibus in nostrae legationis termino constitutis sub 
sigillo nostro haberi volumus, et publicari, prout superius legitur, 
omni anno. Et ut his nostris constitutionibus adhibeatur in perpetuum 
plena fides, eas appensione nostri sigilli fecimus communiri. . 

Actum Herbipoli, anno Domini MCCLXXXVII. mense Marti, | 
feria tertia post Laetare Jerusalem.. Pontificatus Domini Honorii 
Papae IV anno Il. 


XLII. De his, quibus erat indultum, quod excommunicari et interdici non 
deberent. 


Hactenus, sicut et hodie fieri dicitur, nonnulli tam Clerici, quam 
saeculares, quibus erat etexstitit indultum ex indulgentia Summorum 
Pontifieum, quod interdici, suspendi, vel excommunicari, et quod 
terrae ipsorum non possint subjiei ecclesiastico interdicto, hujusmodi 
privilegio abutentes multam nocendi ad abutendi assumebant, et tan- 
quam eis sit licitum, assumunt audaciam, et materiam delinquendi. 
Sanctae recordationis Alexander Papa IV., Clemens PapaIV. volentes 
super hoc salubriter providere: qui& per hoc Ordinariorum juris- 
dictio elidebatur et contemnabantur & talibus omnia hujusmodi A pos- 
tolica indulta, quibuscunque personis concessa, in quantum per ea 
Ordinariorum jurisdictio impeditur, restringitur vel arctatur, totaliter 
revocarunt: ita quod iidem Ordinarii in personis et terris (ipsis Re- 
gibus et Reginis, quantum ad regna sua tantum et regnis ipsis, nec 
non et Regum ipsorum filis et fratribus, ac eorum uxoribus, et eorum 
filiorum, fratrum et uxorum terris exceptis) jurisdictionem suam, ta- 
libus indultis nequaquam obstantibus, valeant, prout ad eos pertinent 
exercere. Nos itaque praesentis institutionis oraculo revocationem 
hujusmodi, prout in eorum Pontificum litteris, quos in Herbipolensi 
Concilio publice legi fecimus, plenius centinetur, volumus inviolabi- 
liter observari: et declaramus eorundem privilegiorum auctoritate 
Ordinariorum jurisdictionem minime impediri. *) 

(Harduinus Tom. VII. Concil a. pag. 1131 ad pag. 1142.) 


*) Die erste Ausgabe dieser Satzungen veranstaltete Severin Binius, dieselbe enthält 
nur 41 Capitel, das 42ste, meint Binterim, habe der Legat nach seiner zweiten Ankunft 
in Deutschland a. 1296 nachträglich den Bischöfen zustellen lassen. 





B. 


Der allgemeine Landfriede, welchen König Rudolph in Gegen- 
wart des päpstlichen Legaten und mit dem Rathe der deutschen 
. Fürsten auf drei Jahre errichtete. 


Er ist vollständig und in der Ursprache zu lesen bei Fries (p. 590) 
und in Monument. Germ. hist. (Tom. IV. p. 452). Für unsern Zweck 
genügt es, die Schlussworte hier wieder zu geben: „Diser lantfride 
wart gemachet und diser brief wart gegeben zu dem offen hove 
in dem concilio zu Wirtzeburc an unser frawen abend, der in der 
fasten gefallt, da man zelt von unsers Herren geburth tusend zwey- 
hundert und zuben und achtzie jahr.* 


C. 


In der letzten Sitzung beantragte der Cardinallegat eine allge- 
meine Contribution für die ganze Clerisei in Deutschland. Einige 
meinen, es hätte mit diesen Geldern den durch die fortwührenden 
Kriege erschöpften Finanzen Königs Rudolph aufgeholfen und ihm 
die Reise nach Rom zur Kaiserkrönung möglich gemacht werden 
sollen; doch geben die verlässigen Geschichtsquellen für diese Ver- 
muthung keinen sichern Anhaltspunkt. 

Die Fries’sche Chronik (S. 589) sagt hierüber, der Legat habe 
mit Einwilligung Rudolph’s den Vierten aller geistlichen Einkünfte 
auf vier Jahre verlangt, und die Bischöfe und Prälaten hätten nicht 
Muth genug gehabt, sich der Forderung zu widersetzen; „Allein der 
Bischoff von Tullen, Probus genannt, der wollte in solche schatzung 
keineswegs gehälen, sondern stieg uf einen schönen neuen taufstein, 
‚der mitten im Domb-stifft, darinnen das Concilium gehalten werd, 
'stund , und noch stehet,*) uf dass er von männiglichen gesehen und 
gehört werden möchte, und erzehlet mit hellen verständigen worten 
aus was treflichen, ansehnlichen ursachen diese grosse zuvor uner- 
hörte schatzung zu geben der Geistlichkeit nicht leidentlich, träglich 
noch müglich wäre, darum er für sich, sein Dömb-capitel, Stifft 
und Klöster und alle andere Geistlichkeit, die ihme dess anhangen 
würden, von solcher begehrten unerträglichen schatzung appellirt. 
Ob dieser handlung und rede war der Legat sehr zornig; schalt den 
bemelden Bischoff von Tullen ein ungehorsam und widerspenstigs 


*) Er wurde später aus ‚der Mitte hinweg an die Stelle versetzt, wo er heute noch 
steht. — 


62 


glied des heil. Stuls zu Rom mit der angehefften drohe, wo er davon 
nicht abstehen, dafür bitten und bessern wurde, dass er ihn verban- 
nen und seines Bissthums entsetzen wolle. Äber ungeachtet solcher 
drohe-wort blieb Bischoff Probus uf seiner meinung und gethanen 
appeliren bestándig, darum auch der Legat ihn des Bissthums vor 
mánniglichen entsetzt ...... Doch fingen zuletzt Bischoff Sieg- 
fried von Cólln und Bischoff Heinrich zu Trier auch einen muth, 
fügten sich zum Legaten und baten für solche schatzung; und ob- 
wohl sie dieselbige bey ihme nicht gare abtragen mochten, so brach- 
ten sie es doch dahin, dass man es bei der reichung des zehenden 
pfennigs 7 jahr lang die nechsten, wie es dann zuvor in dem con- 
cilio zu Lugdun auch abgeredt und beschlossen war, bleiben liesse.* — 

Was die Erzählung von Fries einigerinassen verdächtiget, ist 
der Umstand, dass er den Erzbischof Heinrich, der doch schon ein 
volles Jahr zuvor gestorben war, handelnd auftreten lässt. — 

Auf die gehässigste Weise ist der Hergang bei Aventinus (Lib. 
VII. Annal. Bojor. pag. 440) ausgemalt. Er weiss, gleich als sei er 
selbst dabei gewesen, Alles bis in’s Kleinste, und lässt den Bischof 
von Tullen eine empórende Rede ganz im Style der Papstfeinde 
des XVI. Jahrhunderts halten. — So viel aber scheint nach den ver- 
schiedenen Berichten gewiss zu sein, dass der Erzbischof von Cöln 
mit gebührender Ehrfurcht das Unmögliche einer solchen Contribu- 
tion dargelegt und auf die Gerechtsame der deutschen Kirche sich 
berufen habe, und dass bei dieser Gelegenheit ein so furchtbarer 
Tumult in der Kirche entstand, dass zwei Personen aus der Beglei- 
tung des Legaten umkamen und K. Rudolph nur mit Gewalt grös- 
seres Unheil verhüten konnte. — Ob gegen Conrad von Tullen 
wegen seines jedenfalls eines Bischofs unwürdigen, die Würde der 
Versammlung und die Heiligkeit des Ortes tief verletzenden Auf- 
tretens wirklich mit kirchlichen Censuren eingeschritten worden sei, 
lässt sich nicht mit Sicherheit angeben, jedenfalls scheint seine Sus- 
pension nicht von langer Dauer gewesen zu sein. Später wurde er 
zur Verantwortung nach Rom berufen 


D. 


Verschiedene während des Concils von den anwesenden 
Bischöfen ausgefertigte Urkunden. 


&. Urkunde des Erzbischof’s Heinrich von Mainz in Betreff der 
adeligen Abstammung des Ulrich von Münzenberg, datirt: In Con- 





63 


cilio Herbipolensi VIII Kalend. Aprilis (25. März) anno Domini 
MCCLXXXVII. 
(Würdtwein Nov. subsid. tom V. pag. 5.) 

b. Ablassbrief für das abgebrannte St. Stephanskloster zu Würz- 
burg,*) ausgefertigt von Sifrid von Cóln, Arnold von Bamberg, Gisel- 
bert von Bremen, Conrad von Strassburg, Friedrich von Chur, Emicho 
von Freising, Wernard von Passau, Rainboto von Eichstet, Conrad 
von Verden, Burcard von Metz, Burcard von Lübek, Witicho von 
Meissen, Gebhard von Brandenburg, Otto von Paderborn, Bruder 
Heinrich von Mariawerther, Bruder Conrad von Tull, Bruno von 
Brixen, Heinrich von Trient. — Datum apud Herbipoli in Con- 
cilio anno D. 1287. 

(Regest. IV. 355.) 

c. Ablassbrief für den Besuch des Peter- und Paul-Münsters in 
Erfurt, gegeben gemeinschaftlich von: Siegfried von Cóln, Giselbert 
von Bremen, Arnold von Bamberg, Bernard von Passau, Emicho 
von Freysingen, Theodorich von Olmüz, Tobias von Prag, Sigfried 
von Augsburg, Burcard von Lübek, Bruno von Nauenburg, Conrad 
von Verdun, Reinboto von Eichstet, Burcard von Metz, Gebhard von 
Brandenburg, Conrad von Tull. Datum Herbipoli in Concilio anno 
D. 1287. Domini Joannis Tusculani Episcopi, Dominica laetare. 

(Harzheim III. 735.) 

d. Ablassbrief zur Herstellung des Bonifacius-Münsters in Fulda*), 
verliehen von den Bischöfen: Giselbert von Bremen, Bruno von 
Brixen, Witicho von Meissen, Tobias von Prag, Heinrich von Naum- 
burg, Conrad von Verden, Burcard von Lübek, Burcard von Metz, 
Bruno von Merseburg, Sigfried von Cóln. Datum Herbipoli anno 
D. 1287 tempore Concilii Domini Joannis Episcopi, tune per Ale- 
manniam Sedis Apostolicae Legati. 

(Ex Archivo Fuldensi apud Harzheim loc. cit.) 

e. Ablassbrief für den Besuch der Wallfahrtskirche Maria im 
Grünenthal zu Retzbach — verliehen unter dem 17. März 1287 von 
Sigfried von Cóln, Wernard von Passau, Bruno von Merseburg, 
Rudolph von Constanz, Heinrich von Regensburg, Emicho von Frei- 
singen und Sigfried von Augsburg. 

(M. Dürr, Maria im Grünenthal. S. 27.) 


*) Sub Abbate Hermanno I. (1272 — 1297) monasterium S. Stephani magnam ex 
incendio stragem accepit. Ussermann, Episc. Wirceb. pag. 274. N 
*) Durch Unvorsicbtigkeit eines betrunkenen Kirchendieners brach anno 1286 in dem 
Münster Feuer aus und legte die Kirche sammt allen Kirchenschützen in Asche. 
(Chronik von Fulda 1889, pag. 58.) 


64 


f. Ablassbrief zum Besten des Wiederaufbaues der Nonnenkloster- 
kirche zu Mariaburghausen, gemeinsam gegeben .(dummodo loci 
dyoecesanus consenserit,) von: Sigfried von Cöln, Hartung von Gurk, 
Rudolph von Constanz, Peter von Basel, Tobias von Prag, Sigfried 
von Augsburg, Conrad von Verden, Bruno von Naumburg, Heinrich 
von Merseburg, Godehard (Burchard) von Metz, Theodorich von 
Olmüz, Reinbot von Eichstedt, Conrad von Strassburg, Witticho von 
Meissen, Friedrich von Chur und Heinrich von Mariawerther. Da- 
tum Herbipoli XIII. Martii 1287. 

(Regest. IV. 338.) 

g. Für denselben Zweck wurden Ablässe verliehen von einzelnen 
Bischöfen und zwar von: Wilhelm von Tabilione, Theobald von 
Kernicon, Bonifaz von Tunn, Hartung, Weihbischof zu Würzburg. 
Arnold von Bamberg, Burkard von Lübek, Embrich von Freysingen, 
Gebhard von Brandenburg, Heinrich von Regensburg, Sigfried von 
Hildesheim, Giselbert von Bremen, Bernard von Passau, Johann von 
Liehomen, Heinrich von Trient, Conrad von Tull, Conrad von La- 
vant. — Alle diese Ablassbriefe sind vom 13. März 1287 datirt, 
jedoch ohne Ortsangabe. 

Diese Ablässe bestätigte im folgenden Jahre der neugewählte 
würzburger Bischof Mangold und fügte selbst noch einen bei. 

(Jäger, Nachrichten vom Kloster Marienburghausen. Archiv 
d. hist. Ver. B. III. Hft. 3, S. 45 und D. J. Denzinger im 
Archiv. B. X. Hft. 2, S. 57.) 

h. Ablassbriefe Bischofs Gebhard von Brandenburg, Erzbischofs 
Sifried von Cöln und Giselberts von Bremen für das Kloster Heiligen- 
thal Datum Herbip. XV. Kal. Aprilis (18. März) und V Kal. Mai 
(27. April) 1287. 

(Reg. IV. 338.) 

i. Ablässe für die Domkirche zu ' Eichstett von den auf dem 

Coneil zu Würzburg versammelten Vätern vom 20. März 1287. 
(Reg. IV. 836. Harzheim C. "G. II. 724.) 


XVI, 


Versammlung deutscher Bischöfe zu Würzburg vom 22. October 
bis 16. November 1848. 


Eine gewaltige Erschütterung hatte Europa bewegt. Die Be- 
wegung war zu einem Ströme angewachsen, der über die Länder 
dahin gerauscht war und die Völker ergriffen.hatte. In seinen Wo- 
genschlägen wankten die Throne; viele alte Ordnungen stürzten 


65 


zusammen, und alle Verhülinisse wurden mehr oder weniger berührt. 
Auch an der Kirche heiligen Bau schlug die schäumende Brandung, 
und wogegen.die Stürme und Unwetter von achtzehn Jahrhunderten 
vergebens getobt hatten, dagegen wagte der Geist der Verneinung 
und des Unglaubens einen neuen, gewaltigen Kampf. 

Als in den Märzstürmen des Jahres 1848 das auf dem Wiener 
Congresse im Krühlinge 1815 von den deutschen Fürsten und ihren 
Staatsmännern errichtete Gebäude der politischen Gestaltung Deutsch- 
lands in seinem Grunde erbebte, und die Fürsten dem dureh alle 
Gaue des Vaterlandes erschallenden Ruf nach Freiheit Rechnung 
tragen zu wollen sich geneigt erklärten, da erkannten es die katho- 
lischen Bischöfe, dass, wie entschieden und streng auch die Kirche 
anarchische Bestrebungen jeglicher Art verabscheue und verwerfe, 
doch auch sie ein lebendiges Interesse habe an der Sicherung alles 
desjenigen, was der allgemeine Ruf vach Freiheit von administra- 
tiver Bevormundung und Controle Wahres enthalte. — Sie erkann- 
len, dass die Kirche an den Zusagen, welche Deutschlands Fürsten 
ihren Völkern gegeben, den ihr gebührenden Antheil in Anspruch 
zu nehmen um so weniger säumen dürfe, als die vielfach laut ge- 
wordenen ungestümen Aeusserungen falsch verstandener Freiheits- 
begriffe in der Kirche nur den einen Wunsch, das eine sehnliche 
Verlangen erweckten, in dem druhenden Kampfe der rohen Gewalt 
und Willkühr gegen Throne und Verfassungen der ihr gewordenen 
Mission, die Hüterin zu sein des ‚Glaubens und der nur in ihm wur- 
zelnden Gesittung, ihre volle Thätigkeit widmen und in freier selbst- 
ständiger Wirksamkeit ungehindert entwickeln zu können. 

Darum traten die Bischöfe Deutschlands, wie viele immer nicht 
durch Krankheit oder unabweisbare Hemmnisse zurückgehalten 
wurden, nachdem man über die Wahl des Ortes einige Zeit un- 
schlüssig gewesen, endlich in der durch so viele geschichtliche Erin- 
nerungen und Denkmale einer frommen Vorzeit altehrwürdigen Stadi 
Würzburg zusammen und begannen, nach dem Fanpfange des 
Leibes des Herrn aus der hohenpriesterlichen Hand des Aeltesten 
unter ihnen, und unter beharrlicher Anrufung des heiligen Geistes 
und den Gebeten und Segenswünschen vieler Millionen getreuer 
Gläubigen ihre gemeinsamen Berathungen über das, was zur Abwehr 
der dem zeitlichen und ewigen Wohle der Völker drohenden Gefahr 
Noth thue. 

An der Versammlung aber nahmen Theil: 


1) Friedrich, (Fürst zu Schwarzenberg) Cardinal der heiligen 
römischen Kirche und Fürst-Erzbischof von Salzburg. 
6 


66 


2) Hermann (v. Vicari), Erzbischof von Freiburg. 

3) Bonifaz (v. Urban), Erzbischof von Bamberg. 

4) Johannes (v. Geissel), Erzbischof von Cöln. 

5) Carl August (Graf v. Reisach), Erzbischof von München- 
Frey sing. 

6) Carl Anton (Lüpke), Bischof von Anthedon i part, Weih- 
bischof und vigore special faculi. Apostol administrirender Ge- 
neralvikar der Diöcese Osnabrück, Provicar. Apostol. der 
nordischen deutschen und dänischen Missionen. 

7) Anastasius (Sedlag), Bisehof von Culm. 

8) Peter (Richarz), Bischof von Augsburg. 

9) Heinrich (Hofstätter), Bischof von Passau. 

10) Georg Anton (Stahl), Bischof von Würzburg. 

11) Valentin (Riedel), Bischof von Regensburg. 

12) Nicolaus (Weis), Bischof von Speyer. 

13) Jacob Joseph (Wandt), Bischof von Hildesheim. 

14) Wilhelm (Arnoldi), Bischof von Trier. 

15) Peter Joseph (Blum), Bischof von Limburg. 

16) Franz (Drepper), Bisehof von Paderborn. 

17) Johann Georg (Müller), Bischof von Münster. 

18) Georg (Ritter v. Oettl.), Bischof von Eichstád t. 

19) Joseph (v. Lipp), Bischof von Rottenburg. 

20) Joseph (Dittrich), Bischof von Corykus i. part., apostolischer 
Vicar im Königreich Sachsen. 


Stellvertreter hatten zur Versammlung gesendet: 


21) Maximilian Joseph (Freih. v. Somerau-Beekh), Fürsterz- 
bischof von Olmütz — den Ehrenkanonikus und Erzpriester 
zu Müglitz, August Wahalla. 

22) Bernard (v. Galura), Fürstbischof von Brixen — den Consis- 

torialrath und Professor der Theologie zu Brixen Dr. Joseph 
Fessler. 

23) Peter Leopold (Kaiser), Bischof von Mainz — den Domcapi- 
tular und geistlichen Rath Adam Franz Lennig. 

24) Joseph Ambrosius (Geritz), Bischof von Ermeland — den 
Bischof von Mezzo i. part. und Weihbischof von Ermeland, 
Franz Grossmann. 

25) Melchior (Freih. v. Diepenbrock), Fürstbischof von Breslau 
— den Domcapitular Dr. Heinrich Förster. 

26) Des Domeapitel zu Fulda, sede vacante — den Decan zu 
Cassel und erwühlten Bischof von Fulda, Christoph Kött. 





67 


Als Theologen wurden zu den Berathungen gezogen: 


1) Dr. C. Alzog, Domcapitular, Seminar-Viceregens und Professor 
in Hildesheim. 

2) Joseph Anton Baudri, Domcapitular und Generalvicar von Cóln. 

3) Dr. Georg Braun, Domdechant und geistlicher Rath zu Trier. 

4) Dr. Ignaz Dóllinger, inful. Propst zu St. Cajetan und Professor 
in München. | 

5) Dr. Joseph Ernst, Domcapitular und Seminar-Regens in Eich- 
stádt. 

6) Dr. Eduard Herzog, Domcapitular und Seminardirector zu Culm. 

7) Caspar Franz Krabbe, Domcapitular in Münster. 

8) Ignaz Longner, Decan in Amrichshausen, Theolog des Bischofs 
von Rottenburg. 

9) Dr. Nicolaus München, Domcapitular und geistlicher Rath in 
Cöln. . 

10) Dr. Joseph Valentin Reissmann, Domcapitular in Würzburg. 

11) Dr. Leongrd Schmitt, Domcapitular und Seminar-Regens in 
Bamberg. 

12) Anton Steichele, Domcapitular und bischöflicher Secretär in 
Augsburg. 

13) Adolph Bruno Würschmitt, Domeapitular und Liceum-Profes- 
sor in Speyer. 


Als Secretäre fungirten: 


1) Joseph Frensberg, Consil. ecclesi. et protonot. Apost. in Pa- 
derborn. 

2) Joseph Glück, erzbischöflicher Secretär in München. 

3) Dr. Johann Baptist Heinrich, Domcaplan in Mainz. 
4) Joseph Lipf, Domvicar und bischöflicher Secretär in Regensburg. 
5) Anton Spiehler, Domvicar in Speyer. 

6) Adolph Strehle, erzbischöfl. Caplan und Secretär in Freiburg. 
7) Mathias Weinzierl, Domvicar und bischöfl. Secretär in Eichstädt. 


Reihenfolge der Sitzungen und Feierlichkeiten. 


Am 22. October Mittags von 11 bis 4 Uhr fand eine berathende 
Vorsitzung statt. Am folgenden Tage, Morgens 8 Uhr, begann im 
hohen Dome der feierliche Eröffnungsgottesdienst. Der hochwürdigste 
Erzbischof von Bamberg, als Metropolit des würzburger Sprengels, 

5* 


68 


intonirte den Hymnus , Veni s. Spiritus“, celebrirte das heiligste Opfer 
und theilte, nachdem er selbst die heilige Communion empfangen, 
seinen Brüdern den Leib des Herrn aus. Hierauf erfolgte die feier- 
liche Professio Fidei sämmtlicher Bischöfe. Um 10 Uhr war die erste 
ordentliche Sitzung im Refectorium des bischóflichen Seminars zum 
guten Hirten. — Die zweite Sitzung fand statt am 24. October und 
wührte von 8 Uhr Morgens bis 4 Uhr Abends. Vom 25. an wurden 
täglich zwei Sitzungen gehalten; die erste von 8.— 12'/, Morgens, 
die zweite von 6 —9'/ Uhr Abends. Da sich die Ankunft des Car- 
dinals um etliche Tage verzögert hatte, so führte bei den bisherigen 
Sitzungen den Vorsitz der Erzbischof von Cöln; derselbe führte auch 
in den folgenden Sitzungen den activen Vorsitz, während der Car- 
dinal den Ehrenvorsitz führte. Der Cardinal traf am 1. November. 
ein und wurde von den übrigen Bischöfen feierlich in die Domkirche 
eingeführt, woselbst er das Hochamt celebrirte. Von nun an folgten 
mit wenigen Unterbrechungen regelmássig die tüglichen Sitzungen. 
Da aber der Wiedereintritt der Alumnen in das geistliche Seminar 
nicht länger verzögert werden konnte, so wurden vom 6. November 
an die Sitzungen in dem Refectorium des Franziskaner-Minoriten- 
klosters abgehalten. 

Inzwischen nahmen die Bischófe auch an mehreren Feierlich- 
keiten Theil. Am Vorabende von Allerseelen besuchten sie den 
reichlich beleuchteten und verzierten Gottesacker, und wohnten am 
nächsten Tage dem Allerseelengottesdienste im Dom bei. — Am 5. 
November, als am Tage des jährlichen Dankfestes, hielt der Cardinal 
das Hochamt im Dom und die feierliche Procession cum Sanctissimo 
durch die Stadt, wobei die Theologen mit dem Domcapitel vor, die 
Erzbischöfe und Bischöfe nach dem Allerheiligsteu gingen. — Am 
9. November hatte die Bürgerschaft einen besonderen Gottesdienst 
in der Mariakapelle veranstaltet zur Erflehung des göttlichen Segens, 
und nach demselben die Öffentliche Speisung von 200 Stadtarmen ; 
die Kirchenhirten wohnten dem Gottesdienste bei und. besuchten 
hernach die Armentafel, wo sie mit einer Anrede empfangen wur- 
den. — Die Berathungen neigten sich jetzt ihrem Ende zu. Am 
11. November wurde das erste zu erlassende öffentliche Actenstück 
„Hirtenworte der in Würzburg versammelten Erzbischöfe und Bi- 
schöfe Deutschlands an die Gläubigen ihrer Diöcesen“ unterzeichnet; 
am 14. November die „Denkschrift* an die Fürsten, und am 15. das 
Pastoralschreiben an den „gesammten hochwürdigen Clerus ihrer 
Diöcesen“. An diesem Tage wurde im Dom die Dankesfeier abge- 
halten, zu welcher viele Gemeinden aus der Umgegend mit ihren 





69 


Pfarrern gewallfahrtet kemeü. Der Metropolit von Bamberg cele- 
brirte. Nach dem Evangelium predigte der Erzbischof von München- 
Freysing. Den Schluss machte ein feierliches Te Deum. — Am 16. 
November versammelten sich die Bischöfe zum Letztenmale im Dom, 
wo sie vor dem Hochaltar einander den Abschiedskuss reichten, 
und, nachdem der Cardinal den Segen ertheilt hatte, sich trennten. 
— Im Ganzen waren 36 Sitzungen gehalten worden. 


A. * 
Hirtenworte der in Würzburg versammelten Erzbischófe und 
Bischöfe Deutschlands an die Glüubigen ihrer Diócesen. 


Die in Würzburg versammelten Erzbischófe und Bischófe Deutsch- 
lands den Gläubigen ihrer Diócesen Gruss und Segen von Gott dem 
Vater und unserem Herrn Jesu Christo! 

Wenn je, wie oft grosse Heimsuchungen über die Völker herein- 
brechen und schwere Gefahren und Erschütterungen die Kirche 
Gottes bedrohten, die Trüger des Hirtenamtes Jesu Christi zu ein- 
müthigen Gebeten und Berathungen für das Heil ihrer Heerden sich 
versammelten, so hat es wohl nie eine Zeit gegeben, welche mäch- 
tiger zu solchen einmüthigen Gebeten und Berathungen hindrängte, 
als die gegenwärtige. 

Eine gewaltige Erschütterung hat Europa bewegt. Die Bewe- 
gung ist zu einem Strome angewachsen, der über die Länder dahin- 
gerauscht ist und die Völker ergriffen hat. In seinen Wogenschlägen 
wanken die Throne; viele alte Ordnungen stürzen zusammen, und 
alle Verhältnisse werden mehr oder weniger berührt. Auch an der 
Kirche heiligen Bau schlägt die schäumende Brandung, und wogegen 
die Stürme und Unwetter von achtzehn Jahrhunderten vergebens 
getobt, dagegen wagt der Geist der Verneinung und des Unglaubens 
vielleicht seinen letzten, aber auch gewaltigsten Kampf. 

Darum sind wir Bischöfe Deutschlands, wie viele immer nicht 
durch Krankheit oder unabweisbare Hemmnisse zurückgehalten 
wurden, in der durch so viele geschichtliche Erinnerungen und. 
Denkmale einer frommen Vorzeit altehrwürdigen Stadt Würzburg 
zusammengetreten, und haben uns nach dem Empfange des Leibes 
des Herrn aus der, hohenpriesterlichen Hand des Aeltesten unter 
uns, und unter beharrlicher Anrufung des heiligen Geistes und den 
Gebeten und Segenswünschen vieler Millionen getreuer Glüubigen 
zu gemeinsamen Berathungen vereint. 


70 


Und worauf hatten wir unsere Berathungen vor Allem zu richten ? 
Hatten wir sie darauf zu richten, dass wir in dieser Zeit des Zwie- 
spalts und der religiösen Zerrissenheit einen Mittel- und Einheits- 
punkt fänden für die bedrohte Kirche? Einen Steuermann, der 
durch den Wogendrang des wild bewegten Meeres die Arche des 
Heils lenke und leite? 

Geliebte in dem Herrn! Ihr kennet den Fels der Einheit, 
auf welchen Christus seine Kirche gebaut, dass sie die Pforten 
der Hölle nicht überwältigten.*) Ihr kennet den Steuer- 
mann, den unser göttlicher Meister sich erkoren, dass er durch die 
Klippen und Unwetter aller Jahrhunderte das Schiff lenke, dessen 
Mast, wie ein frommer Vater sagt, das Kreuz, dessen Steuer der 
Glaube, dessen Ruderer die Engel, dessen Hafen das Paradies, dessen 
Ziel die Ewigkeit ist. Darum war der erste Blick Eurer versam- 
melten Bischöfe dahin gewendet, wo der Stuhl des heiligen Petrus 
aufgerichtet ist, und wo, wie der heilige Irenäus sagt, wegen des 
höheren Vorranges dieser Kirche alle Kirchen als in ihrem Mittel- 
punkte zusammentreffen müssen. Darum waren es die Gelöbnisse 
der Treue und des Gehorsams, die wir dem Vater der Christenheit, 
unserem vielgeliebten Pius IX. zu Füssen legten. Darum war es 
unser erstes feierliches Losungswort, dass keine List und keine Macht 
der Welt uns je erschüttern dürfe und solle in dieser heiligen Treue, 
mit welcher der Episcopat Deutschlands sich fest und innig um den 
Stetthalter Christi auf Erden schaart. 

Oder hatten wir uns darüber zu berathen, wie viel von dem 
Erbe der göttlichen Wahrheit, von der Lehre des Gekreuzigten bei- 
behalten, und wie viel wir abthun wollten, um uns, wie der Apostel 
sagt, den unheiligen Wortneuerungen und den Streit- 
reden einer falschen Wissenschaft**) zu fügen und denen 
nachzugeben, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge 
vertauschen und mehr das Geschöpf verehren und an- 
beten, als den Schöpfer.***) 

Geliebte in dem Herrn! Ihr wisset, die Wahrheit ist ewig und 
unveränderlich, wie Gott selber, der sie uns in seinem eingebornen 
Sohne gegeben hat. Wie sie die Kirche als einen himmlischen 
Schatz von ihrem göttlichen Stifter überkommen, so hat sie dieselbe, 
. kraft des ihr inwohnenden heiligen Geistes, unter allen Anfechtungen 


- 


*) Matth. 16, 18. 
*) 1. Tim. 6, 20. 
"" Róm. 5, 20. 


1 


des Lügengeistes bewahrt und vererbt von Geschlecht zu Geschlecht, 
und ist kein Jota verändert noch verloren bis auf diese Stunde. 
Darum haben Eure versammelten Bischöfe das Bekenntniss dieser 
göttlichen Wahrheit, wie es in dem Symbolum des letzten allge- 
meinen Conciliums von Trient so herrlich dargelegt ist, von Neuem 
laut und öffentlich vor dem Altare des dreieinigen Gottes bekannt. 
Darum haben wir zur Erhaltung und Verbreitung dieser göttlichen 
Wahrheit, in welcher allein das Heil ruht, uns in freudiger Eintracht 
die Hände gereicht. Darum haben wir es zu unserem anderen Lo- 
sungsworte gemacht, dass wir leben und sterben in dieser Wahrheit 
und für diese Wahrheit, und auf ihrem Wege die Heerden leiten, 
die Gott uns vertraut hat. 

Oder hatten wir uns darüber zu verständigen, was die Bewe- 
gungen dieser Tage uns seien? Welchen Antheil der gegenwärtige 
Kampf von uns fordere? Wie wir fördern, was die Zeit ihre Erhe- 
bung und ihren Fortschritt nennt ? 

Geliebte in dem Herrn! Ihr wisst, wie es vor Allem die Kirche 
ist, die einem wahrer Fortschritte huldigt, einem Fortschritte, der 
aus der Knechtschaft des Wahns und der Sünde zur Freiheit der 
Kinder Gottes führt. Auch das Edle und Grosse, um das es sich 
bei dem Ringen und Kämpfen der Gegenwart handelt, wir verkennen 
es nicht und nicht das Streben nach einem Zustande bürgerlicher 
und nationaler Freiheit, der wahrhafter und gerethter sein soll, als 
er es in der nächsten Vergangenheit war. Jeder Fortschritt aber 
muss ein gesetzlicher sein, sonst wird er zum Rückschritte, zu einem 
Rückschritte, der, wie manche Zeichen der Zeit darauf hinweisen, 
mit dem furchtbaren Abgrunde der Anarchie droht. Darum haben 
Eure versammelten Bischöfe sich insbesondere verbunden, mit dem 
Ansehen der Religion das Ansehen der von Gott gesetzten Gewalten 
zu stützen. Derum haben sie sich von Neuem gelobt, treu zu halten 
an ihren rechtmässigen Fürsten und Obrigkeiten, deren gesetzliche 
Macht die stärkste Bürgschaft und das festeste Bollwerk einer ächten 
von Tyrannei und Anarchie gleichweit entfernten Freiheit ist. De- 
rum haben sie das Mahnwort des Apostels zu ihrem Losungsworte 
erkoren: Seid unterthan jeder menschlichen Obrigkeit 
um Gotteswillen, sei es dem Könige, welcher der 
Höchste ist; oder den Stattheltern, als solchen, welche 
geordnet sind zur Bestrafung der Uebelthäter und zur 
Belohnung der Rechtschaffenen. Denn so ist es der 
Wille Gottes, dass ihr durch Rechtthun die Unwissen- 
heit thörichter Menschen zum Schweigen bringt, als 


- 


7 


solehe, die frei sind, aber nicht als solche, welche zum 
Deckmantel der Bosheit die Freiheit missbrauchen.*) 
Mit diesen Entechliessungen und Gelóbnissen, Geliebteste! haben 
wir sodann den Gang unserer Erwägungen auf das innere Leben 
der Kirche selber gerichtet und unter einander berathen, wie wir 
dieses Leben, wo es erkaltet ist, erwärmen; wo es ermattet ist, er- 
krüftigen; wo es — und ach, wie oft in unsern Tagen — in das 
weite Meer eitlen und sinnlichen Wesens sich verloren hat, wieder 
erheben und auf das Eine, was Noth thut, die Blicke und Herzen 
der Menschen hinwenden kónnen. Wir haben dabei, eingedenk der 
Worte unseres göttlichen Meisters: Um das Salz ist es eine 
gute Sache, wenn aber das Salz seine Kraft verliert, 
womit soll man salzen?**) in aller Demuth auch auf uns selbst 
und unsere Mitarbeiter im Weinberge des Herrn unsere Blicke ge- 
richtet, und wie wir durch Förderung frommer Uebungen, durch 
Hebung wahrer Wissenschaft, durch Herstellung der Kirchenzucht, 
dureh Erneuerung der von den heiligen Concilien vorgeschriebenen 
Provinzial- und Diócesansynoden einen ächt christlichen Geist nähren, 
verbreiten und befestigen können, mit einander betrachtet und fest- 
gesetzt, damit wir Euch allenthalben als Diener Christi und Vorbilder 
auf dem rechten Heilswege voranzuleuchten im Stande seien, für 
die Mühen und Anstrengungen unseres heiligen Amtes uns stärken 
und den Kämpfen und Opfern der Zukunft gerüstet entgegen gehen. 
Von diesem innern Leben haben sich ferner unsere betrachten- 
den Blicke auf die äusseren Gefahren gewendet, welche der Kirche 
von Denen drohen, die, wie der heilige Petrus schreibt, als 
falsche Propheten unter dem Volke aufstehen, Irr- 
jehren einführen, den Herrn, der sie erkaufthat, ver- 
leugnen und schnelles Verderben herbeiführen. **#) 
Denen, wie der Apostel weiter sagt, Viele zu ihrem Verderben 
nachfolgen und dadurch den Weg der Wahrheit verlüstern. Denn 
Ihr wisset, mit welcher Kühnheit sich die Gegner des Gekreuzigten 
in einer Zeit erheben, die den menschlichen Irrthum mehr begünstigt, 
als die göttliche Wahrheit. Darum ist es unerlässliche Pflicht der 
Wüchter &uf den Zinnen Jerusalems, dass sie, wie es in der Schrift 
heiest, indem sie mit der einen Hand die Mauern der heiligen Stadt 
wieder herstellen, mit der andern den Feind abwehren und im An- 








Ga ui c co tn 


*) 1 Petr. 2, 18, 14, 15, 16. 
^") Luc. 14, 34. 
***) II. Patr. I, 1, 2, 8. 


74 


-drange so vieler zerstórenden Gewalten Sorge treffen, dass die Irren- 
den gewarnt, die Gläubigen gestärkt, immer aber und überall die 
W ürde und die Rechte der Kirche gesichert werden. *) 

Endlich, Geliebteste! und wie hütten wir es übersehen kónnen 
und dürfen, haben wir auch die Stellung in Betracht ziehen müssen, 
welche bei der Veränderung aller bürgerlichen Verhältnisse die 
Kirche zu dem sich neu gesteltenden Staate einnehmen wird; und wir 
sind nicht einen Augenblick im Zweifel gewesen, dass die Kirche 
eine Trennung des natürlichen Bandes zwischen ihr und dem Staate 
nicht wünschen könne und dürfe; ja, dass eine solche Trennung, 
auch wenn sie von der andern Seite erstrebt würde, nie dauernd 
und völlig werden könne. Die Kirche, die sorgliche Mutter aller 
ihrer Kinder, der getreuen wie der ungetreuen, schliesst Niemanden 
von ihren Segnungen aus, der sich nicht selber innerlich oder äusser- 
lich von ihr lossagt. Sie wird am wenigsten dem Vaterlande ent- 
ziehen, was es an christlichen Bestandtheilen noch zu seiner Erhal- 
tung und — wills Gott — zu seiner Wiedergeburt in Einheit, Macht 
und Grösse besitzt, und immer bereit sein, den ganzen Segen ihrer 
Heilskraft da zu entfalten, wo sie in ihrer Wirksamkeit sich nicht 
behindert noch gestört sieht. Sie wird aber auch von den Rechten 
und Freiheiten, welche die Grundlage der neuen staatlichen Ordnung 
bilden sollen, den ihr gebührenden Theil in Anspruch nehmen und 
nie dulden, dass ihr derselbe engherzig oder partheisch bestritten 
werde. Sie wird wieder eintreten in jene Selbstständigkeit, welche 
ihr angehört und die ihr, wahrlich nicht zur Förderung des Ge- 
sammtwohles, so lange verkümmert wurde. Sie wird vor Allem ihr 
heiliges Anrecht auf Erziehung und Unterricht wahren und niemals 
zugeben, dass ihr, der Begründerin der Volksschule, das Kind vom 
Mutterherzen genommen werde. 

Das, Geliebteste, und was daran in nächster Folge sich reiht, 
hat, wie längst den Kreis unserer Sorgen, so nun den Kreis unserer 
gemeinsamen Berathungen und Bestimmungen erfüllt; und hättet 
Ihr sehen können, in welch schönem Geiste brüderlicher Liebe, 
reinen Eifers und frommer Zuversicht diese Verhandlungen gepflogen 
wurden, und wie ‚jene katholische Einheit, die das Erbe unserer 
heiligen Kirche ist, auch die Seele dieser Versammlung Eurer Bischöfe 
und Hirten war, Ihr würdet mit uns in freudiger Dankbarkeit die 
Kniee beugen und den preisen, der mit den Seinen ist alle 
Tage bis ans Ende. **) 


*) II. Eadr. 5, 17. 
^) Matth. 18, 20. 


74 


Darum aber auch dürfen wir hoffen, dass Goti seinen Segen auf 
die Bitten und Mahnungen legen werde, die wir am Schlusse unseres 
Hirtenwortes aus Herzen voll väterlicher Liebe für Euch Alle und 
voll treuer Sorgfalt für Euer zeitliches und ewiges Wohl an Euch 
richten. 

Geliebteste, die Zeit ist ernst und bedeutungsvoll, und Niemand 
weiss, was die nahe Zukunft uns bringen werde, ob eine ruhige Ge- 
staltung der gährenden Elemente zu Ordnung und Frieden? Ob neue 
und grössere Stürme und Gewitter? Ob vielleicht gar eine Periode, 
die uns zurückversetzt in die Verhältnisse der ersten christlichen 
Kirche, da die jugendliche Braut des Weltheilandes, von allen Seiten 
bedrängt und geängstet, nur auf sich selbst und die ihr inwohnende 
göttliche Kraft angewiesen, die Tage ihrer härtesten Verfolgungen, 
aber auch ihrer herrlichsten Triumphe durchlebte. Das aber wissen 
wir, auch die gegenwärtigen Kämpfe werden der Kirche zum Segen 
sein, und je heisser die Feuerprobe der Leiden ist, durch welche der 
Herr sie führt, um so näher und sicherer ist derSieg. Denn Christi 
Leben ist das Leben seiner Kirche, sein Kreuz ist ihr Theil auf 
' Erden, sein Sieg das Unierpfand ihres ewigen Sieges. 

Darum mahnen und bitten wir Euch: Harret aus im 
Glauben! Denn der Weg des Glaubens ist der Weg des 
Lebens, auf dem wir die Welt überwinden. Weil in deinem 
tiefsten Kerne, du liebes katholisches Volk! der Glaube deiner 
Väter so fest wurzelt und so unausülgber, hat der Geist des 
" Unglaubens sein Werk der Entchristlichung unseres theueren Vater- 
landes nicht zu vollenden vermocht. Aber er ist mächtig geworden 
dieser Geist und hat seine schwarzen Flügel weit ausgebreitet. Er 
ist eingedrungen in Eure Versammlungen und waltet in zahllosen 
Vereinen. Er redet aus tausend Schriften und wird gepredigt auf 
den Märkten und an den Heerstrassen. Er erfüllt die Luft, welche 
Ihr athmet, und will des Glaubens heilige Flamme in Euch ersticken: 
Darum habet Acht, dass Niemand Euch Eures Lebens Kleinod raube! 

Weil aber die Kirche der Heerd des Glaubens ist und seine 
Pflegerin, so haltet fest an ihr, die Euch Christus als Säule und 
Grundfeste der Wahrheit*) gesetzt hat, und fest an Dem, der, 
ihr sichtbares Haupt, das Band der Glaubenseinheit, erhalten und 
bewahrt hat bis auf diesen Tag. Erkennt, wie auch die Welt Euch 
darum tadle und schmähe, in diesem innigen Verbande mit allen 
katholischen Gläubigen der Erde Euer höchstes Glück und lasset 


*) I. Timoth. 8, 15. 


75 


Euch am wenigsten durch die Erfindung Derer beirren, welche Eure 
treue Anhänglichkeit an die Kirche und ihr gemeinsames Oberhaupt 
als undeutsch anklagen und in ihrem Wahne den Leib Christi 
zerreisseu wollen, in dem die Menschen aller Zonen und Zeiten znr 
brüderlichen Eintracht berufen sind. . j 

Damit aber, die Arges von Euch denken und Euch 
als Vebelthäter verläumden, Eure guten Werke sehen 
und Gott preisen am Tage der Heimsuchung, *) so zeiget 
Euch stark in der Liebe, die des Gesetzes Erfüllung 
ist.**) Haltet so viel an Euch ist, Frieden mit Jeder- 
mann, ***) auch mit Denen, die Euch lüstern; segnet, die Euch 
fluchen ; thuet wohl Denen, die Euch verfolgen. Vor Allem aber 
erweiset Euch als Theilnehmer und Brüder der Armen, Kranken 
und Leidenden und erkennet eben hier, zumal in einer Zeit der 
Drangsale, wie die gegenwärtige, ein Feld Eurer christlichen Thätig- 
keit, auf dem Ihr Euch nie genug thuen könnet. Von je war die 
Kirche die Mutter der Armen; tretet nun, da sie selbst arm geworden 
ist an zeitlichem Gute, als ihre getreuen Kinder für sie ein! Ihr 
höret viel reden in diesen Tagen von Gleichheit, Brüderlichkeit, ell- 
gemeiner Menschenliebe. Geliebteste! Lasset Anderen das Reden 
und übet die Werke. Liebet, wie der heilige Johannes mahnt, 
nicht mit Worten und mit der Zunge, sondern in der 
That und in der Wahrheit!) und zeiget in einer Welt, 
welcher unter der Herrschaft der Selbstsucht und Sinnlichkeit das 
. rechte Verständniss der christlichen Liebe verloren gegangen zu sein 
scheint, dass der Liebe, die aus dem Glauben geboren wird, kein 
Opfer Zu schwer, keine Hingebung zu gross ist um desswillen, der 
uns zuvor geliebt, und sich für uns in den Tod dahin- 
gegeben hat.+F) | 

Endlich erhebet Eure Augen und Herzen zu den Hóhen, wo der 
Herr wohnt, und werdét nicht müde, mit Bitten und Flehen zu 
ringen nach der Hilfe von Oben; denn das Gebet theilt die Wolken 
der Trübsale und sichert den Frieden, sagt der heilige Gregor voh 
Nyssa. Nie hat Israel auf seiner Pilgerung nach dem Lande der 
Verheissung vergeblich gefleht zu dem Gott seiner Väter, und nie 


*) I. Petr. 2, 12. 
**) Luc. 6, 27. 
***) Róm. 12, 18. 
+) Joh. 8, 18. 
+4) a. 3, 10. 


"6 


hat die Kirche in ihren Kümpfen und Leiden auf dem Wege nach 
dem himmlischen' Jerusalem vergeblich gebetet zu ihrem Meister 
und Herrn. Ein betend Volk ist unüberwindlich in Gott, denn nicht 
nur Christus und seine Engel vereinen sich hilfreich mit den Beten- 
den, sagt Origines, auch die Heiligen Gottes nehmen thütigen Antheil, 
um dem Gebete seine Wirksamkeit zu sichern. Weil der Geist der 
Andacht und des Gebetes aus so vielen Herzen und Häusern und 
Gemeinden verschwunden ist, darum ist so viel Täuschung und so 
wenig Wahrheit, so viel Verlassenheit und so wenig Kraft, so viel 
Herzeleid und so wenig Trost unter Euch. Denn das sollt Ihr wissen 
und erkennen. Ihr werdet Euch nicht helfen aus Euch selber; 
nicht Menschenwitz und Menschenweisheit, nicht neue Gesetze und 
neue Verfassungen werden das Heil bringen, es kommt von dem 
Herrn, und nur Denen, die in Demuth darnach verlangen, wird Er 
es geben durch seine Kirche. Wie sie einst am Schlusse einer 
grossen weltgeschichtlichen Periode Europa gerettet hat aus den 
Greueln der Barbarei und des Aberglaubens, so wird sie nun am 
Schlusse einer neuen weltgeschichslichen Periode das Mittel sein, 
durch welche die ewige Erbarmung Europa rettet aus den Greueln 
der Ueberfeinerung und eines bis zu seiner höchsten Spitze getrie- 
benen Unglaubens. 

Darum wiederholen wir es, Geliebteste, höret unsere Bitten und 
Mahnungen, denn es ist Gott selber, der durch uns zu Euch spricht, 
und nicht nur durch uns, ernster noch und erschütternder durch 
die Ereignisse und Zeichen dieser Zeit. Lange hat Er zu den Völkern 
geredet, und sie haben Ihn nicht gehört. Hat durch Segnungen ohne 
Zahl ihre Herzen erobern wollen, und sie haben es nicht erkannt. 
Hat durch ernste Prüfungen, durch Krieg und Kriegsgeschrei, durch 
Krankheit und Hunger die vereitelten Gemüther zu sich erheben 
wollen, und sie haben es nicht geachtet. Da hat Er die Stürme des 
Aufruhrs frei gelassen und die Empórung, und sie sind über die 
Fürsten dahingefahren und über die Völker und haben die Paläste 
erschüttert auf den Höhen und die Hütten in den Thälern und viele 
alte Dümme durchbrochen und alte Wege zerstórt, so dass auch die 
Sicheren aufgerüttelt, die Schlummernden geweckt, die Hochmüthigen 
gebeugt worden sind, und — es ist ein wahres und wahrhaftiges 
Wort — der Herr unser Gott wird seine strafende Hand nicht zurück- 
ziehen von diesem Geschlechte, bis dass es Ihn von Neuem erkennt, 
in Demuth um das verachtete Kreuz sich sammelt und in der 
Kirche, die sich Christus mit seinem heiligen Blute erkauft hat, die 
Mutter wieder ehrt, welche allein die Menschen den Weg des Heiles 





7i 


führt. Darum erhebt Eure Häupter und erkennet, und 
zwar in diesen Euren Tagen, was zu Eurem Frieden 
dient! 

Wir schliessen mit den Worten des Apostels: Bauet fest auf . 
Euren allerheiligsten Glauben, betet im heiligen Geiste, 
erhaltet Euch in der Liebe Gottes und wartet auf die 
Barmherzigkeit unseresHerrn Jesu Christi zum ewigen 
Leben! Amen. 


Gegeben Würzburg am Tage des heiligen Bischofs Martinus, 
im Jahre des Herrn 1848. 

+ Friedrich, Cardinal ugd Fürst-Erzbischof von Salzburg. 

+ Maximilien Joseph, Fürst-Erzbischof von Olmütz, vertreten 
durch A. Wahala, Ehren- Canonicus und Erzpriester von 
Müsglitz. 

+ Hermann, Erzbischof von Freiburg. 

+ Bonifaz, Erzbischof von Bamberg. 

+ Johann e s, Erzbischof von Cöln. 

t Karl August, Erzbischof von München-Freysing. 

t Bernard, Fürstbischof von Brixen, vertreten durch Dr. Jos. 
Fessler, fürstbischóflichen Consistorialrath und Professor der 
Theologie in Brixen. 

t Karl Anton, Bischof von Anthedon, Weihbischof und Vigore 
special. facultat. Apost. administrirender General- Vicar der 
Diócese Osnabrück. 

f Anastasius, Bischof von Culm. 

t Peter, Bischof von Augsburg. 

+ Petrus Leopold, Bischof von Mainz, vertreten durch Adam 
Franz Lennig, Domcepitular und geistlichen Rath in Mainz 

+ Heinrich, Bischof von Passau. 

+ Georg Anton, Bischof von Würzburg. 

tJoseph Ambrosius, Bischof von Ermland, vertreten durch 
Franz Grossmann, Bischof von Mezzo und Weihbischof von 
Ermland. 

+ Valentin, Bischof von Regensburg. 

t Nicolaus, Bischof von Speyer. | 

t Jacob Joseph Wandt, Bischof von Hildesheim. 

t Wilhelm, Bischof von Trier. 


*) Luc. 19, 12. 
**) Jud. 20, 21. 


18 


+ Peter Joseph, Bischof von Limburg. 

+Melchior, Fürstbischof von Breslau, vertreten durch Dr. Förster, 
Domcapitular von Breslau. 

+ Franz, Bischof von Paderborn. 

+ Johann Georg, Bischof von Münster. 

+ Georg, Bischof von Eichstädt. 

+ Joseph, Bischof von Rottenburg. 

+ Joseph, Bischof von Corycus, Apostolischer Vicar im König- 
reich Sachsen. 


B. - 


Denkschrift der in Würzburg versammelten Erzbischófe und 
Bischófe Deutschlands. 


Als in den Märzstürmen d. J. das auf dem Wiener Congresse 
im Frühlinge 1815 von den deutschen Fürsten und ihren Staatsmän- 
nern errichtete Gebäude der politischen Gestaltung Deutschlands in 
seinem Grunde erbebte, und die Fürsten dem durch alle Gauen des 
Vaterlandes erschallenden Ruf nach Freiheit Rechnung tragen zu 
wollen sich geneigt erklärten, da erkannten es die katholischen 
Bischöfe, dass, wie entschieden und streng auch die Kirche anar- 
chische Bestrebungen jeglicher Art verabscheue und verwerfe, doch 
auch sie ein lebendiges Interesse habe an der Sicherung alles Des- 
jenigen, was der allgemeine Ruf nach Freiheit von administrativer 
Bevormundung und Controle Wahres enthalte. Sie erkannten, dass 
die Kirche an den Zusagen, welche Deutschlands Fürsten ihren 
Völkern gegeben, den ihr gebührenden Theil in Anspruch zu neh- 
men um so weniger versäumen dürfe, -als die vielfach laut gewor- 
denen ungestümen Aeusserungen falsch verstandener Freiheitsbe- 
griffe in der Kirche nur den einen Wunsch, das eiue sehnliche 
Verlangen erweckten, in dem drohenden Kampfe der rohen Gewalt 
und Willkühr gegen Throne und Verfassungen der ihr gewordenen 
Mission, die Hüterin zu sein des Glaubens und der nur in ihm wur- 
zelnden Sitte, ihre volle Thätigkeit widmen und in freier, selbst- 
ständiger Wirksamkeit ungehindert entwickeln zu können. 

Die Bischófe glaubten der erleuchteten Einsicht der deutschen 
Regierungen vertrauen zu sollen, dass da, wo dieselben den Ent- 
schluss verkündeten, unter Mitwirkung und Vereinbarung mit ihren 
Völkern ein neues Verfassungsgebäude aufzurichter, in welchem es 
den Bewohnern deutscher Lande so wohl werden sollte, den Genuss 


79 


und die naturgemässe Entwicklung aller zuständigen Rechte sich 
gesichert zu wissen, — sie in ihrer Weisheit auch der Kirche für 
die segensvolle Entwicklung und Durchführung ihrer hohen Aufgabe 
das volle Mass zuständiger Freiheit nicht würden versagen wollen. 
Und als nun mit der Forderung auch die Zusage einer uneinge- 
schränkten Glaubens- und Religionsfreiheit, die Zusage, dass jede 
Kirchengesellschaft ihre Angelegenheiten frei und selbstständig solle 
zu ordnen haben, durch alle Gauen des Vaterlandes sich verbreitete, 
da glaubten die katholischen Bischöfe Deutschlands dem gehegten 
Vertrauen um so zuversichtlicher sich hingeben zu sollen, als ihrer 
Kirche ein 18hundertjähriges Zeugniss ihrer Wirksamkeit zur Seite 
steht. Achtzehn Jahrhunderte bezeugen, dass die Kirche es gewesen, 
welche in sturmbewegten Zeiten, wo die Wogen entfesselter Leiden- 
schaften in wilder Brandung tobten, Nationen gegen Nationen im 
Kampfe um Sein oder Nichtsein sich erhoben, und die Grundfesten 
aller bürgerlichen und staatlichen Ordnung wankten, — fest ruhend 
auf dem Felsen, den keiner Stürme Gewalt überwindet, und im 
klaren Aufblicke zu Dem, der ihr Haupt und Eckstein, ihr Führer 
‚und Erleuchter sein wil bis an’s Ende der Zeiten, — die Völker 
gesittigt und erzogen; Künste und Wissenschaften gepflegt und ver- 
edelt; allen Arten der öffentlichen und Privatnoth die nie versiegen- 
den Quellen der christlichen Charitas in ihren manchfaltigen, alle 
geistigen und leiblichen Werke der Barmherzigkeit umfassenden 
Corporationen geöffnet, Fürsten und Völker in der Gerechtigkeit zu 
vereinbaren gesucht, und so Ordnung und Freiheit in allen Verhült- 
nissen des Öffentlichen und bürgerlichen Lebens auf dem einzig 
wahren Fundamente des Glaubens zu gründen gewusst hat. Aus- 
gehend von der Ueberzeugung, dass dieser Beruf der Kirche zu allen 
Zeiten derselbe sei, sind daher die unterzeichneten Bischöfe Deutsch- 
lands zusammengetreten, um vereint die Stellung zu bezeichnen und 
auszusprechen, welche die Kirche nach ihrer uralten überlieferten 
Verfassung auch der neuen Ordnung der Dinge im Öffentlichen Le- 
ben gegenüber einzuhalten habe, und zwar die Grundzüge der Stel- 
lung der Kirche zum Staate und zu anderen Religionsgenossenschaf- 
ten, und die Grundlinien der Rechte der Kirche hinsichtlich der 
Ordnung ihrer Angelegenheiten, des Kirchenregiments. 

Die Sitte, das im Leben sich ausprägende 'Gewissen des Menschen, 
wird vom Gleuben regiert, welchen die Kirche lehrt. Die Kirche 
ist darum die Hüterin der Sitte, wie der Staat in Wahrung des Frie- 
dens und Spendung der Gerechtigkeit der Hüter der nationalen Ein- 
heit ist. Staat und Kirche berühren sich naturnothwendig in ihren 


80 ^ 
Wirkungskreisen, und desshalb erkennt der Episcopat und spricht 
es aus: 


Eine Trennung herbeizuführen vom Staate d. h. von der öffent- 
lichen, nothwendig auf sittlicher und religiöser Grundlage ruhenden 
Ordnung, liegt nicht im Willen der Kirche. Wenn auch der 
Staat sich von ihr trennt, so wird die Kirche, ohne-es zu billi- 
gen, geschehen lassen, was sie nicht hindern kann, sie wird jedoch 
die von ihr selbst und im wechselseitigen Einverstándniss geknüpften 
Zusammenhangsfäden ihrerseits nicht trennen, wo nicht etwa die 
Pflicht der Selbsterhaltung dies geböte. Die Kirche, betraut mit der 
heilig ernsten Mission: wie Mich der Vater gesandt hat, so sende 
Ich euch, nimmt. für die Aus- und Durchführung dieser ihrer 
Sendung — wie immer die óffentliche Ordnung der Staaten gestaltet 
sein mag — nur die vollste Freiheit und Selbststündigkeit 
in Anspruch. Ihre heiligsten Päpste, Bischöfe und Bekenner haben 
dieser unverüusserlichen Freiheit zu allen Zeiten Blut und Leben 
gerne und muthig geopfert. Die Bischöfe erkennen desshalb und 
sprechen es aus: Wo das Verhältniss der freien Lebensäusserung 
der Kirche zu der öffentlichen Ordnung des Staates durch Concordate 
oder ähnliche Verträge mit dem h. Stuhl normirt und die unverküm- 
mert getreue Erfüllung dieser Verträge gesichert ist, da werden die 
Bischöfe dieselben heilig achten. — Wo jedoch im Einzelnen und 
Besondern die Bestimmungen solcher Verträge sich als Hemmnisse 
des kirchlichen Lebens und der freien episcopalen Wirksamkeit be- 
reits erwiesen haben, wie dies z. B. vielfach mit dem sogenannten 
Staatspatronatsrechte, mit der Placetirung zu Kirchenämtern u. A. 
der Fall ist, oder wo eintretende Aenderungen in der Öffentlichen 
Ordnung der Dinge Modificationen oder Abrufung der Verträge be- 
dingen, da werden die Bischöfe nicht säumen, die Weisheit des h. 
Stuhles um seine Vermittlung zur Abwendung alles Hemmenden 
anzugehen. Wo weder Verträge noch Bestimmungen des Kirchen- 
rechts einem Präsentations- oder Bestätigungsrechte zu Kirchenüm- 
tern das Wort reden, da fühlen sich die Bischöfe verpflichtet, die 
Freiheit der Kirche zu behaupten. — Sollte die Stellung der Kirche 
im Staate nicht feruer die einer Öffentlichen, um ihrer höheren Mis- 
sion willen bevorzugten Corporation sein, sollte ihr nur die Stellung 
eineg blos noch privatlich gesicherten Vereins verbleiben, so muss 
und wird dieselbe ungescheut zu ihrem ursprünglichen Princip, dem 
der vollen Freiheit und Selbstständigkeit in Ordnung- und 
Verwaltung ihrer- Angelegenheit zurückkehren. 


S 


81 


Den Bekennern anderer Glaubenslehren gegenüber galt und gilt 
der Kirche als leitende Norm stets der Grundsatz, dass sie alle 
Menschen aller Zonen und Zungen, als nach dem Ebenbilde Gottes 
Erschaffene und der Erlösung Bedürftige, mit gleicher Liebe umfasst; 
— dass sie für die Aus- und Durchführung ihrer die Welt erlösenden 
Mission nur die vollste Freiheit und Selbsistüándigkeit in 
Anspruch nimmt; — und dass sie gegen die Personen Aller, die zu 
ihrer Lehre, Verfassung und Disciplin sich. nicht bekennen und hal- 
ten, allewege jenes gleiche Vollmass der. Liebe und Gerechtig- 
keit beobachtet, welches den bürgerlichen Frieden zwischen An- 
hängern. verschiedener Glaubensbekenntnisse sichert, ohne einen 
allen Bekenntnissen gleich verderblichen Indifferentismus und eine 
ihren Satzungen*) widerstreitende communicatio in sacris zu begün- 
stigen. Die Bischöfe erkennen und sprechen es aus, dass sie en 
diesem Princip fest und in allen Beziehungen zu Andersgläubigen 
ihren, durch dies Prineip normirten, kirchlichen Standpunkt inne- 
halten werden. 

Unter den Rechten der Kirche steht oben an das göttliche 
Recht der Lehre und Erziehung. -— Sie kann nimmer sich trennen 
von dem. Bewusstsein des ihr gegebenen Auftrags: ' Gehet hin und 
lehret alle Völker, taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes 
und des heiligen Geistes und lehret sie halten Alles, was Ich euch 
gesagt habe. Sie kann ebensowenig sich trennen von dem Bewusst- 
sein der Freihei in Erfüllung dieser Mission. Alle Jahrhunderte 
und alle Welitheile geben der Kirche das Zeugniss, dass die Trüger 
und Werkzeuge ihrer grossen Erziehungsmission für die freie Aus- 
übung des von ihrem göttlichen Stifter ihr ertheilten Auftrags zu 
lehren und zu erziehen, weder Mühen und Gefahren, noch Leiden 
und Tod gescheut haben. Mochte Besitzthum und Glanz und Ehre, 
mochte Alles ihr genommen werden: das Recht, das von Gott em- 
pfangene, zu lehren, zu erziehen, zu sittigen die Völker des Erd- 
kreises — bat die Kirche nimmer preisgegeben. Und indem sie den 
Menschen erfasst, um ihn lehrend und erziehend, seiner höheren 
Bestimmung zuzuführen, erfasst sie denselben vom zertesten Alter 
an, erfasst und begleitet ihn in der Entwicklung aller seiner geisti- - 
gen Kräfte, auf dass diese durch einen alle Zweige des Wissens 
umfassenden Unterricht zur vollen Durchbildung gelangen, im Geiste 
ihrer auf die höhere, ewige Bestimmung des Menschen gerichtete 
Mission. — Wie der Mensch nicht getrennt gedacht werden kann 


*) Constitution. 


& 


in einen für seine irdischen Bedürfnisse arbeitenden Leib und einen 
seine hóhere Bestimmung anstrebenden Geist, so weiss auch die 
Kirche, dass der menschliche Geist nimmer zerspaltet gedacht wer- 
den kann in zwei gesonderte Richtungen. Und eben darin 'beur- 
kundet sie ihr gótdiches Recht zur Erziehung des Menschenge- 
schlechtes, dass sie den Geist des Menschen in der Totalität aller 
seiner Kräfte und Thätigkeiten erfasst und entwickelt und durchbildet 
zu der höheren ewigen Bestimmung der Menschheit. — Und es ist 
wiederum die Geschichte, welche der Kirche das Zeugniss gibt, dass 
sie im Bewusstsein des göttlichen Rechtes, der göttlichen Freiheit, 
die Menschen zu lehren, zu erziehen, zu sittigen, in allen Zweigen 
des Wissens und der Künste das Herrlichste geleistet hat von der 
Errichtung der stillen Klosterschule und Werkstätte, bis zur Gründung 
ihrer Hochschulen und ihrer Riesendome, die alle sich erhoben auf 
dem Fundament der Einen allumfassenden Durchbildung des mensch- 
lichen Geistes zu seiner höheren Bestimmung. 


Dies Anrecht an die Menschheit kann die Kirche nimmer auf- 
geben; — und es ist nur eine naturnothwendige Folge dieses ihres 
Rechtes, dass sie alle zur Ausübung desselben erforderlichen Mittel, 
die zum Lehren und Erziehen bestimmten Individuen und Corpora- 
tionen sowohl, als die Lehrbücher frei zu wählen und zu bestimmen, 
— dass sie insbesondere in der Herenbildung und Reiferklärung der 
Träger und Sendboten ihres grossen Erziehungswerkes, sowie in 
deren Verwendung, Ueberwachung, Correction oder, wo es nóthig, 
Beseitigung gänzlich und vollkommen freie Hand haben, und dass 
ebenso die Bestimmung darüber, welche Vereine und Corporationen 
etwa hiefür zu erhalten oder zu errichten, und welche nicht mehr 
nützlich oder zulässig sind, der Kirche zustehen muss, soll anders 
diese als die Hüterin der, im Glauben wurzelnden und die Siche- 
rung aller öffentlichen Ordnung und Gesetzlichkeit bedingenden Sitte 
in dem Vollgenusse der ihr zuständigen Freiheit gedacht werden 
können. 

Die versammelten Bischöfe erkennen desshalb und sprechen es 
aus: Die Kirche, durch die Kraft des'Wortes unter dreihundertjähri- 
ger Verfolgung begründet, nimmt jetzt wie früher die unbeschränkte 
Freiheit der Lehre und des Unterrichts, sowie die Errichtung und 
Leitung eigener Erziehungs- und Unterriehtsanstelten im ausgedehn- 
testen .Sinne als dasjenige Mittel in Anspruch, ohne welches sie ihre 
göttliche Sendung wahrhaft und in vollem Umfange zu erfüllen ausser 
Stand sein würde, und sie muss jede einengende Maseregel auf die- 











83 


sem Gebiete els nicht vereinber mit den gerechten Ansprüchen der 
Katholiken deutscher Nation ansehen. 

Die Bischófe erkennen es als ihre Pflicht, durch Anwendung 
aller gesetzlich zulüssigen Mittel dahin zu streben, die den Katholiken 
gehórenden Schulen als solche gégen jedes Verderben zu bewahren, 
alle für katholische Schulen bestimmten Fonds und Einkünfte für 
die katholischen Schulen festzuhalten und nóthigenfalls dort, wo sie 
den Katholiken bisher entzogen oder vorenthalten worden sind, zu-: 
rückzufordern. Insbesondere erklären die Bischöfe, dass sie gemäss 
der ihnen durch ihr Amt auferlegten, und durch die Kirchensatzungen 
eingeschärften Verpflichtungen dem Rechte nicht entsagen können, 
alle Religionslehrbücher in ihren Diócesen auszuwühlen und zu be- 
stimmen. 

Sie sprechen es aus, dess den Bischöfen das Recht zusteht und 
die Verpflichtung obliegt, den Religionsunterricht an allen Öffentli- 
chen Unterrichtsanstalten, wo katholischer Religionsunterricht ertheilt 
wird, zu leiten und zu visitiren, sowie auch in der Spähre der hóhe- 
ren theologischen Wissenschaften die Verantwortlichkeit zu wahren, 
welche mit der göttlichen Vollmacht zu senden ihnem geworden ist. 

Die Bischöfe, die wesentliche Pflicht erkennend, den Clerus durch 
Unterricht und Erziehung heranzubilden, nehmen zu diesem Zwecke 
das unveräusserliche Recht in Anspruch, naeh canonischen Vorschrif- 
ten &lle jene Anstalten und Seminarien zur Erziehung und Bildung 
des Clerus, welche den Bischöfen für ihre Diócesen nothwendig und 
nützlich erscheinen, frei und ungehindert zu errichten, die bestehen- 
den zu leiten, das Vermógen derselben zu verwalten und die Vor- 
stände, Lehrer und Zóglinge zu ernennen, aufzunehmen und zu ent- 
lassen. 

Die katholischen Bischöfe, als Nachfolger der Apostel, allein 
mit der Vollmacht ausgerüstet, Arbeiter im Weinberg des Herrn zu 
berufen, damit das Evangelium gllwürts verkündigt und die Geheim- 
nisse des Heils den Gläubigen gespendet werden, sind in gewissen- 
hafter Wahrnehmung dieses göttlichen Auftrags verpflichtet, nur 
Jene als Lehrer und Priester zu wählen, zu weihen und zu senden, 
welche sie ihrem sittichen Wandel nach zum h. Lehr- und Priester- 
amte für würdig und ihren Kenntnissen nach für fähig halten. Ihnen 
steht demnach das Recht zu, die zum geistlichen Stand Berufenen 
über Wandel und Wissenschaften zu prüfen, zur Vorbereitung auf 
dis keiligen Weihen und die evangelische Sendung in die Seminarien 
aufzunehmen und denselben, nachdem sie ihren Eifer im Lehr- oder 
Seelsorgeramie, sowie ihre Würdigkeit nach canonischer Prüfung 

6 * 


84 on 


bewährt haben, das Zeugniss der Tüchtigkeit zur Verwaltung des 
Predigt- und Pfarramies zu ertheilen. 

Die Bischöfe erklären daher, dass sowohl die Mitbetheiligung 
des Staates an den Prüfungen der in den geistlichen Stand Tretenden 
zur Aufnahme in die Seminarien, als auch dessen Mitwirkung zu 
Pfarr-Concurs-Prüfungen eine wesentliche Beschränkung der kirch- 
lichen Freiheit und eine Beeinträchtigung der bischöflichen Rechte 
enthalte. 

So wenig die Kirche sich jemals trennen kann von dem Be- 
wusstsein ihres Rechtes zu selbsiständiger Vollführung ihrer Er- 
ziehungsmission, ebenso wenig darf dieselbe zu irgend einer Zeit 
verzichten auf das mit dieser Mission allerwege Hand in Hand 
gehende Recht, nach dem Vorbilde ihres göttlichen Stifters auch 
die leibliche Wohlthäterin der Völker zu sein, deren geistige Pflege 
ihr anvertraut ist. Was die liebende Mutter ihren Kindern, das war 
die Kirche — die im Einsammeln und Austheilen ihrer Gaben frei und 
selbstständig schaltende Kirche — zu aller Zeitden Armen und Noth- 
leidenden. Zähle, wer es vermag, die aus ihrem Schoosse in so rei- 
cher Fülle und Mannichfaltigkeit hervorgegangenen milden Stiftungen ; 
das geheimnissvolle Walten des göttlichen Geistes und Segens über . 
dem Scherflein auch des Armen, das zugleich mit der Gabe des 
Reichen vertrauensvoll in die mütterliche Hand der Kirche gelegt, 
oft einer weit entfernten Noth beizuspringen geeilt, das wird der 
menschliche Calcul nimmer durch seiner Zahlen Stellungen zu er- 
gründen vermögen. 

Ob die Kirche auch bei aller Opferwilligkeit frommer. Vereine 
und ihrer Bereitwilligkeit, sich zum Bettler zü machen an der Thüre 
des Reichen, um die Gaben seiner Mildthätigkeit in den Schooss 
der Armuth zu schütten, der Noth der heutigen socialen Zustände 
die Hand mit Erfolg zu reichen im Stande sein möge: dies wird 
wesentlich bedingt sein durch das Mass freier selbstständiger Bewe- 
gung, welches auch auf diesem, Gebiete ihr zu vindieiren die Bischöfe 
als ihre Pflicht erkennen. Ein anderes, aus dem Begriff ihrer Mission 
mit unabweisbarer Nothwendigheit folgende Recht der Kirche ist 
das göttlich freie Recht, ihren Cultus und die Art und Weise, wie 
derselbe zu feiern, die Spendung ihrer Sacramente und die Einrich- 
tung alles Dessen, was auf den Gottesdienst sich bezieht, Gebete und 
öffentliche Andachtsübungen, ohne alle Dazwischenkunft oder. hem- 
mendes Eingreifen der welilichen Gewalt ungehindert und selbst- 
ständig zu ordnen. Ihr Cultus ist eben der in den verschiedenen 
Formen des Gottesdienstes sich ausprägende Glauben der Kirche, 





85 


ihre Gnadenmittel, Gebete u. s. w. die fortwührende Vermittlung 
des Menschen mit seiner hóheren und ewigen Bestimmung. Hier 
bewegt sich die Kirche ausschliesslich auf ihrem eigensten Gebiet, 
welches die Bischófe treu zu hüten die heiligste Verpflichtung haben. 
Eine mit dem Wesen des Üultus innig zusammenhangende Blüthe 
des katholischen Lebens sind die durch alle Jahrhunderte der Kirche 


in den mannigfachsten Gestaltungen erscheinenden geistlichen Vereine _ 


von Männern oder Frauen, die sich mit Genehmigung ihrer geistli- 
chen Oberhirten durch Gelübde oder fromme Gelöbnisse verbunden 
haben, um in erhóhtem Streben nach christlicher Vollkommenheit, 
unter bestimmten, ihren Verband und ihre Thátigkeit normirenden 
Regeln alle geistigen und leiblichen Werke der Barmherzigkeit in 
Unterricht, Pflege der Armen und Kranken u. s. w. u. s. w. und zu- 
gleich einen ihr ganzes Thun und Wirken begleitenden Gottesdienst, 
in Gebet, Betrachtung und sich selbst verläugnenden Gehorsam zu 
üben; — die versammelten Erzbischófe und Bischófe nehmen für 
dergleichen Vereine das gleiche Mass der Freiheit der Association 
in Anspruch, welches die Verfassung des Staats allen Staatsbürgern 
gewührt. 

Endlich hat die Kirche das Recht, alles katholische Kirchen- 
und Stiftungsvermógen , als ihr durch rechtmässige Titel wohl er- 
worbenes Eigenthum, gleich jedem Bürger oder bürgerlichen Verein 
gegen gewaltsamen Eingriff geschützt zu sehen, und dasselbe frei 
und selbstständig zu verwalten und zu verwenden. Es ist dieses 
überall nur zu den Zwecken der Kirche in oft viele Jahrhunderte 
hinaufreichenden: Stiftungsurkunden bestimmte Vermögen Eigenthum 
der Einen, als einiges Rechtssubject zu erkennenden katholischen 
Kirchengesellschaft; und muss sich darum, sollen Recht und Gerech- 
tigkeit den Fürsten und Völkern Deutschlands annoch heilig und 
kein leerer Schall sein, allerwege des gleichen Rechtsschutzes zu 
erfreuen haben, wie jedes andere Gesellschaftsvermógen, dessen Un- 
antastbarkeit überall gesichert erscheint, wo Öffentliche und bürger- 
liche Ordnung eine Wahrheit ist. 

Zum Schlusse legen die Bischöfe feierlich Verwahrung ein gegen 
jene nur auf feindseliger Gesinnung oder Mangel an Einsicht be- 
ruhende Darstellungsweise, welche in der katholischen Kirche, die 
kraft ihrer göttlichen Mission alle Völker des Erdkreises umfasst, 
Inland und Ausland unterscheiden, und darum den lebendigen Ver- 
band der Bischöfe und ihrer Heerden mit dem Vater der Christenheit, 
mit dem heiligen apostolischen Vater zu Rom als Sünde an der 
Nationalität, als undeutsch und gefährlich zeihen zu können wähnt 


- 


86 


und nicht ablassen möchte, den Verkehr der Bischöfe und Gläubigen 
mit dem heiligen Vater und des heiligen Vaters mit ihnen einer 
fortwährenden misstrauischen Controle zu unterwerfen. 

Zu dem innersten Wesen der Kirche gehört ihr in Lehre, Ver- 
fassung und Disciplin überall sich bewährönder Character der Einheit. 
Bedingung und Folge dieser Einheit ist der stets lebendige Verband 
und Verkehr zwischen Haupt und Gliedern, zwischen dem heiligen 
Vater zu Rom und den binnen den weiten Marken der Erde woh- 
nenden und in gleicher Einheit unter ihre Oberhirten sich schaaren- 
den Gläubigen. Dieser ungehemmte Verkehr bedingt das gesunde 
Leben der Kirche, wie der ungestörte Blutumlauf das durch alle 
Adern pulsirende Leben des Menschen. Was diesem Unterbindung, 
dasselbe ist dem Leben der Kirche jeder Act willkührlicher Hem- 
mung des freien Verkehrs mit dem Mittelpunkte der Einheit. 

Wie daher die Bischöfe es als ihre höchste Ehre achten , durch 
den innigsten Anschluss an das Oberhaupt der Kirche und den eng- 
sten Verband des Episcopats unter sich, allen Gläubigen des Erdballs, 
Priestern und Laien, verbunden zu sein, und es im kindlichen Ge- 
horsam gegen den Nachfolger des Apostelfürsten Petrus sich stets 
werden angelegen sein lassen, den ihnen anvertrauten Theil des 
Volkes Gottes deutscher Zunge in der Einheit und Reinheit des 
katholischen Glaubens zu erhalten, auf dass sich die einige katho- 
lische Wahrheit so entwickle und bewähre, wie es die ehrwürdigen 
Gewohnheiten seiner Väter, wie es der durch Jahrhunderte ausge- 
prägte Character des deutschen Stammes erfordert, so müssen sie 
jede Art eines die selbstständige und freie Verkündigung geistlicher 
Erlasse hemmenden Placets als wesentliche Verletzung des unver- 
äusserlichen Rechtes der Kirche, jede misstrauische Ueberwachung 
des Verkehrs zwischen Hirt und Heerde, als dem deutschen Charakter, 
dessen Treue sprichwörtlich ist, widerstrebend und mit dem Vollge- 
nusse wahrer Freiheit unvereinbar erkennen und erklären. 

Würzburg, den 14. November 1848. 

(Folgen die Unterschriften wie Seite 77.) 


C. 
Die in Würzburg versammelten Erzbischöfe und Bischöfe 


Deutschlands dem gesammten hochwürdigen Clerus ihrer Diö- 
cesen Gruss und Frieden in Christo Jesu unserem Herrn. 


Der Allerhöchste, dessen göttliche Rathschlüsse wir anbeten und 
lobpreisen allerwege, hat eine Zeit über uns hereinbrechen lassen, 





u... Im — — t - 


87 


deren Zeichen und Erscheinungen uns in jeder Stunde an das Wort 
des Apostelfürsten erinnern: Seid nüchtern und wachet, denn 
euer Widersacher, der Teufel, geht umher, wie ein 
brüllender Löwe, und suchet, wen er verschlingen 
kónne: dem widerstehet standhaft im Glauben und 
wisset, dass über eure Brüder, wo sie auf der Welt 
sein mógen, dieselben Leiden ergehen. *) 

Zwei grosse Strömungen zeigt uns die gegenwürlige Bewegung 
der Geister. Eine, die zum Heile, und eine andere, die zum Ver- 
derben führt. Wir sehen nämlich eine getreue Schaar, die freudig 
und muthvoll um das Kreuz sich sammelt, in Christo Jesu, den ein- 
gebornen Sohn des ewigen Vaters, den König der Könige erkehnt, 
in der Kirche die Mutter und Führerin auf dem Wege des Heils 
ehrt, und in der von Gott geoffenbarten Wahrheit die Quelle alles 
Segens und den Leitstern durch die Nächte dieses Erdenlebens sieht. 
Und wir preisen Gott, dass die Schaar dieser Gerechten nicht gering 
ist, die er sich bewahrt hat für die Tage der schwersten Kämpfe, 
aber auch der glorreichsten Siege seiner heiligen Kirche. 

Dieser Schaar gegenüber sehen wir aber mit Schmerz und 
Thrünen eine niasslose Hoffart der Geister sich ausbreiten, die jede 
Art von Ansehen verwirft und in wahnwitziger Selbstvergötterung 
Blick und Gefühl für Gott und Ewigkeit verliert. Wir sehen daraus 
jenen schauerlichen Unglauben erwachsen, der nicht mehr gegen 
einzelne Wahrheiten des Christenthums, sondern gegen das Christen- 
thum selbst seine verheerenden Waffen richtet. Wir sehen in seinem 
Gefolge jene entsetzliche Unsittlichkeit, die das Ebenbild Gottes im 
Menschen zerstört und den Geist von Neuem zur Knechtschaft des 
Fleisches herabwürdigt. Wir sehen das Schwinden der Wahrheit 
und Gerechtigkeit: unter den Menschen, die wachsenden Gelüste nach 
fremdem Eigenthum. Wir sehen durch eine Kunst diese Uebel’ und 
Plagen der Zeit auf die beklagenswertheste Weise verallgemeinen, 
durch die Kunst, das Böse hinter schönen Namen zu verbergen 
und die Ungerechtigkeit mit dem Scheine der Gerechtigkeit zu be- 
kleiden. 

Darum und weil diese Uebel und Plagen von Tag zu Tage 
wachsen und wie eine neue Sündfluth das Land überschwemmen, 
haben wir uns in der Stadt des heiligen Kilian versammelt, um in 
gemeinsamen Berathungen zu erkennen: Was den Gläubigen, deren 


*) I. Petri 5, 8, 9. 


88 


Seelenheil uns anvertraut ist, in dieser Zeit frommt? wie wir die 
drohenden Gefahren von der Kirche und dem Vaterlande abwenden ? 
aber auch wie wir, was neben diesen Gefahren die Gegenwart 
Grosses und Segenvolles bietet, zur Ehre Gottes und zur Fórderung 
seines Reiches auf Erden gebrauchen? Wie gern, geliebte Brüder 
im Herrn, hätten wir Euch Alle um uns versammelt, um, wie Ihr 
mit uns Sorgen und Mühen theilt, mit Euch die Tröstungen zu theilen, 
die wir aus diesen Berathungen, und aus der Einheit der Liebe, dem 
Eifer und der frommen Zuversicht, mit welchen sie gepflogen wurden, 
geschöpft haben. Weil aber, wie Ihr Alle erkennt, eine solche all- 
gemeine Versammlung der Bischöfe und Priester ‚ohne Verletzung 
höherer und heiliger Pflichten nicht wohl möglich war, so drängt 
es uns um so mehr, die Zusicherung in Eure Herzen zu legen, dass 
wir Euch Alle im Geiste um uns versammelt gesehen und dass das 
liebende Vertrauen, mit welchem wir auf Euch, unsere Mitarbeiter 
im Weinberge des Herrn hinblicken, uns gar sehr gestärkt und er- 
hoben hat. Insbesondere ist es uns Bedürfnis, die Ermuthigung 
mit Euch zu theilen, die uns aus unserer innigen Vereinigung er. 
wachsen ist, und in dieser Ermuthigung Euch zuzurufen: Seid getrost 
lieben Brüder, und habt eine gute Zuversicht auf den Herrn; denn 
je schwerer die Zeit ist, durch die Er uns führt, um so grösser ist 
sein Beistand, und wie Er uns, de wir in seinem Namen versammelt 
waren, hat seine Nähe empfinden lassen, so wird er Euch seine 
Nähe empfinden lassen, wo Ihr immer in seinem Namen wirkt, 
kämpft und duldet! | 

Voll von diesen Gefühlen, wenden wir uns an Euch, Geliebte, 
die Ihr unsere Räthe, unsere nächsten Theilnehmer und Helfer in 
den Pflichten und Sorgen unseres Oberhirtenamtes seid, und bitten 
Euch, harret aus in der Treue, mit welcher Ihr Euch bisher um 
uns geschaart, und fahret fort mit Eurer Weisheit, Eurer Erfahrung 
und Eurem bewährten Eifer uns die Lasten zu erleichtern, die der 
Herr auf unsere Schultern gelegt, und die durch die Wirrnisse und 
Kämpfe dieser Tage so sehr erschwert und vervielfältigt werden. 
Voll von diesen Gefühlen wenden wir uns sodann an Euch, geliebte 
Lehrer und Pfleger der Wissenschaft, die Ihr auf unseren Hochschulen 
und Seminarien das heilige Feuer wahrt und nährt, dass die jugend- 
jichen Herzen der künftigen Priester für die heilige Sache ihres 
grossen Berufes erwärmen, den Glauben stählen und jene fromme 
Begeisterung erzeugen soll, mit welcher der Diener Christi die Welt 
überwindet und auf dem königlichen Wege des Kreuzes seinem 
Herrn und Meister freudigen Herzens nachringt. Nicht nur als 











89 


Priester, auch als Lehrer — so hoffen und vertrauen wir — werdet 
Ihr Euch als von der Kirche Gesendete betrachten und desshalb 
auch der Verantwortlichkeit, welcher die Führung Eures Lehramtes 
der durch die Bischöfe getragenen Autorität der Kirche gegenüber 
nach göttlichem und kirchlichem Rechte unterliegt, immerdar ein- 
gedenk sein. Von Euerer getreuen Wirksamkeit und Euerem erbau- 
liehen Vorbilde hängt es ab, nicht nur durch Euch selbst, sondern 
auch durch Diejenigen, die Ihr für den Dienst der Kirche bildet, 
der Welt zu zeigen, wie Treue im katholischen Glauben und Freiheit 
in jeglicher Prüfung und Forschung der Wissenschaft sich sehr wohl 
mit einander vertragen, und wie eben aus dieser Gemeinschaft die 
christliche Weisheit hervorgeht, die auf dem Gebiete des Geistes 
keinen Kampf fürchtet. Voll von diesen Gefühlen wenden wir uns 
ferner an Euch, theure Seelsorger, die Ihr unser Auge, unser Mund, 
unsere Hand seid inmitten der Gemeinden, die wir Eurer gewissen- 
haften Treue in Eurem heiligen Berufe anvertraut haben. Erweiset 
Euch allezeit als getreue Haushälter der Heilsgeheim- 
nisse Gottes,*) vor Allem in der Darbringung des unblutigen 
Opfers Jesu Christi, in der Ausübung der erhabensten Handlung, 
deren ein Mensch in seiner Niedrigkeit gewürdigt werden kann, am 
Altar, wo Ihr zu lebendigen Tabernakeln geweiht werdet, durch 'den 
täglichen Empfang des Leibes und Blutes, welche unwürdig 
genossen, Tod und Gericht bringen.** Seid eifrig im 
Beichtstuhle, im Dienste der Kranken und Leidenden spät und frühe, 
und erkennet eben hier das Feld Euerer stillsten aber heilvollsten 
Wirksamkeit, das Feld einer Aussaat, deren Garben am sichersten 
reifen in der Ewigkeit. Insbesondere verkündet die Heils- 
lehren mit allem Eifer zu jeder Zeit, mit Zurecht- 
weisung, Bitte, Tadel in aller Geduld und Lehrweis- 
heit. ***) Offenbaret die grossen Thaten Gottes zum Heile der 
Menschheit in dem wundertiefen Geheimniss der Erlösung, nicht 
mit eitlem Wortgepränge, sondern mit der Kraft der Wahrheit und 
der Wärme der Ueberzeugung in der Sprache der heiligen Schrift, 
im Geiste der Kirchenvüter und nach dem Vorbilde eines Chrysosto- - 
mus, eines Augustinus, eines Bernardus und so vieler Meister christ- 
licher Beredsamkeit, und gedenket dabei an die Vorschriften des 





*) I. Cor. 4, 1. 
*) I. Cor. 11, 27. 
"IL Tim. 4, 2. — Apostelg. 2, 11. 


90 


heiligen Concils von Trient (Sessio V. cap. 2 de reform.), an allen 
Sonn- und Feiertagen die Speise des Geistes Euern Gemeinden nicht 
vorzuenthalten. Und nicht nur auf die Erwachsenen erstrecke sich 
Euer Lehreifer, er wende sich vor Allem den Kleinen zu, von denen 
der Heiland sagt: Lasset sie zu mir kommen und wehret 
ihnen nicht,*) denn ihre reinen Herzen sind das empfünglichste 
Ackerland für das göttliche Wort, und nur selten werden selbst die 
verheerendsten Wetter die Segensfrüchte ganz auszutilgen-vermügen, 
welche zur rechten Zeit und mit der rechten Sorgfalt in den weichen 
Boden eingepflanzt wurden, und sicher anders und sicher besser 
stünde es um die Zeit und ihre Erscheinungen, wäre die Kirche an 
vielen Orten nicht so gewaltsam von der Schule zurückgedrüngt 
worden, und — lasse uns in Demuth beisetzen — hätten wir Alle 
diesem Zurückdrängen muthiger widerstanden. In all dem, geliebte 

Brüder, habet Acht ohne Unterlass auf die Verlockungen und Lügen- 
werke, womit der böse Geist dieser Zeit das Heil Eurer Pfarrkinder 
bedroht, und wehret ihnen. Erwärmet das christliche Leben, wo 
es unter ihnen erkaltet ist, und werdet nicht müde, zu fördern, was 
Sinn und Eifer für Wahrheit und Tugend heben und befestigen 
kann rings um Euch her, so weit Eure Kraft reicht, sei es durch 
Lesevereine zur Verbreitung guter Bücher, sei es durch Gründung 
frommer Bruderschaften, sei es durch Missionen zumal in solchen 
Gemeinden, die der Erweckung des Bussgeistes besonders bedürfen, 
oder von seelsorgerlicher Hilfe weit entfernt sind. Alles je nach den 
besonderen Bedürfnissen und nicht ohne unser Wissen und unsere 
Zulassung. Denn so ist es der Wille Gottes, dass wir im Guten uns 
nimmer genug thun. 

Auch an Euch wenden wir uns endlich, Ihr Ordensbrüder und 
Ordensschwestern, die Ihr der Aussenwelt entsagt und in stiller 
Zurückgezogenheit den Werken einer thätigen Nächstenliebe .oder 
den Uebungen einer frommen Beschaulichkeit Euer Leben geweiht. 
Was Ihr im freien Willensentschlusse dem Herrn gelobt, dem sollt 
Ihr Euch auch weihen mit all Euerem Sinnen und Trachten, Thun 
und Streben, sei es, dass Ihr Gott dienet in der Pflege der Kranken, 
oder in der Erziehung der Jugend, oder in Andacht und unablässigem 
Gebete, auf dass Ihr die Welt beschümet, welche Euch verspottet, 
und die unnützen Reden thörichter Menschen, die Euch verläumden, 
zum Schweigen bringt. 





*) Marc. 10, 14. 





a1 


Damit wir aber Alle, wie viele wir uns in Chrisio, unserem 
Herrn, Erlóser und Seligmacher, einem geistlichen Leben und Wirken 
gewidmet haben, der Gnade von Oben nicht ermangeln, ohne welche 
wir nichts sind und nichts vermögen, so lasset uns mit einer Treue, 
die den leichtfertigen. Neuerungen der Welt gegenüber auch nicht 
im Kleinen abweicht, an der Glaubenseinheit halten, welche das 
bezeichnende Merkmal unserer heiligen Kirche ist; denn wer von 
ihr weicht, der weicht vom heiligen Geiste, wie der heilige Augustin 
so wahr als schön sagt: Was die Seele für den Leib des Menschen, 
des ist der heilige Geist für den Leib Christi, welcher die Kirche ist. 
Was die Seele wirkt in allen Gliedern des einen Leibes, das wirkt 
der heilige Geist in der ganzen Kirche. Daher nehmt Euch wohl 
in Acht, denn wenn am menschlichen Körper ein Glied, Hand oder 
Fuss oder Finger abgelöst wird, so bleibt die Seele nicht bei diesem 
Gliede. So lange das Glied am Körper war, blieb es lebendig, sowie 
es abgelöst ist, verliert es das Leben. _ 

Gleichwohl gibt es in einigen Theilen unseres Vaterlandes Diener 
des Altars, die in unbegreiflicher Verblendung, gleichsam im Bunde 
mit den Feinden der Religion, die Fundamente der Kirche unter- 
graben, die ura&lte, auf das Wort des Herrn gegründete, auf die 
Heiligkeit des Priesterstandes hinzielende Disciplin der Kirche zer- 
stören, die sich unziemende Neuerungen erlauben, den Anordnungen 
ihrer Bischöfe mit Hintansetzung des canonischen Gehorsams hart- 
nückig entgegentreien, und sogar in Öffentlichen Versammlungen 
gegen die Freiheit der Kirche sich erheben und zur Unterdrückung 
ihrer Rechte mitwirken. Gewiss, geliebte Brüder, Ihr beweint mit 
uns die traurigen Verirrungen dieser Verblendeten, und betet mit 
uns um ihre Erleuchtung und Rückkehr auf den Weg der- Erkennt 
niss und des Glaubens; aber Ihr fühlt auch mit uns die Grösse des 
Aergernisses, das sie geben, und der Verantwortlichkeit, die sie auf 
sich laden; denn wer die Kirche zerreisst, zerreisst den Leib Jesu 
Christi. 

Lasst uns sodann die Liebe bewahren, die das Band der Voll 
kommenheit*) und des Glaubens Frucht und Zeugniss ist. Durch 
eie hat die Kirche einst ihre Feinde überwunden und die Welt erobert; 
durch sie und nur durch sie werden auch wir die Feinde der Kirche 
überwinden und die zerstreuten und verirrten Heerden wieder um 
das Kreuz sammeln, welches der Altar des Opfers und der höchsten 
Liebe ist: Zu diesem Liebesopfer lasset uns aufblicken, wenn die 


*) Coloss, 8, 14. 7 


9% 


' Selbstsucht der Welt uns verlocken und verwirren will. An diesem 
Liebesopfer lasset uns die Herzen erwürmen für die Hingebung, die 
unser heiliger Beruf fordert. Von diesem Liebesopfer lasset uns ler- 
nen, als gute Hirten unser Leben lassen für unsere Heerden. 

Es gibt in der Reihe 'gedenkbarer Pflichten und Opfer nichts 
mehr, dafür wir uns nicht stark fühlten in der Liebe, mit welcher 
uns Christus geliebt hat. Sie hat die Kirche des Gekreuzigten mit 
jener Wolke heiliger Blutzeugen verherrlicht, deren Name wie Sterne 
am christlichen Himmel glänzen. Sie hat die frommen Orden und 
Vereine gegründet, durch welche mit so grossen Erfolgen das Evan- 
gelium geprediget, die Wissenschaft gepflegt, und das Licht christ- 
licher Civilisation verbreitet worden ist. Sie hat unser Vaterland 
mit jenen herrlichen Domen, Klóstern und Stiftungen bedeckt, die 
heute noch unser Stolz, unsere Beschámung und ein Segen sind], an 
dem die Armuth dieser Tage zehrt. Ja, theure Brüder, nur die 
Kirche, wo sie im Geiste der Liebe ihres göttlichen Stifters sich frei 
entfalten und ihre Segnungen ausbreiten darf, vermag es, die grossen 
Fragen der gegenwärtigen Zeit zu lösen und ihren Kampf zu been- 
den, und unsere Aufgabe ist, diesem Geiste durch Wort und Beispiel 
Anerkennung und Geltung zu verschaffen. Damit aber dieser Geist 
erst in uns selber in seiner ganzen Kraft sich offenbere, so lasst uns 
die reichen Mittel nicht versáumen, die die Kirche für seine Nahrung 
und Pflege bietet. Lasset uns aus den Unruhen des äusseren Lebens 
gern und oft uns zurückziehen in unsere innere Welt, und das so lange 
vernachlässigte Feld heiliger Aszese von Neuem anbauen. Lasset 
uns durch óftere Beichten und Bussübungen und insbesondere durch 
geistliche Exercitien die Reinheit und innere Heiligung steigern, ohne 
die wir es nicht wagen dürfen, tagtäglich mit dem Göttlichen zu 
verkehren. Lasset uns immer weiter eindringen in den Sinn unserer 
Liturgie, in welcher seit Anbeginn der Kirche so viele vom Geiste 
Christi erfüllte Männer die schönsten Blüthen ihres religiösen Gefühls, 
den gediegensten Kern ihrer inneren Glaubenstiefe, das lautere Gold 
ihrer Andacht niedergelegt und so viele Jahrhunderte den ächten 
Ausdruck ihrer wahrhaft christlichen Gesinnung gefunden haben. 
Lasset uns endlich, wie wir gelobt, die Lesung der heiligen Tagzeiten 
nicht versäumen noch verkürzen, und überhaupt in unablässigem 
Gebete“) zum Herrn flehen, von dem allein jede. gute und voll- 
kommene Gabe**) kommt; denn nicht nur für uns selbst haben 


*) 1. Thess. 5, 17. 
**) Luc. 18, 1. 








* 98 


wir zu beten, sondern für unsere Gemeinden, für die ganze heilige 
Kirche, für das Vaterland und seine Regenten, für alle Menschen. 
Was wären wir Priester ohne Gebet? Unsere heiligsten Functionen 
sinken herab zu mechanischen Verrichtungen, sie lasten auf uns wie 
ein drückendes Joch, sie sind uns wie ein schwerer Stein, den wir 
täglich von Neuem wälzen müssen. Nur das Gebet erhält in uns 
den Geist der Weihe, giesst die rechte Freudigkeit für unsere Wirk- 
samkeit in unsere Adern, sichert das Gelingen unserer Mühen, mil- 
dert und versüsst die Bitterkeit unserer Erfahrungen und tröstet uns 
bei den geringen Erfolgen unserer Leistungen. Das Gebet ist der 
Thau des Himmels, der Leib und Seele erfrischt und Gedeihen ver- 
breitet über unser gemeinsames Ackerland. Geliebte Brüder, bei 
solchem Wesen und Wirken können wir getrost den kommenden 
Tagen entgegen gehen, wären sie auch noch so reich an Kämpfen 
und Drangsalen, denn wir dürfen alsdann mit dem Apostel fragen: 
Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal? 
oder Angst? oder Hunger? oder Blósse? oder Gefahr? 
oder Verfolgung? oder das Schwert? Aber in diesem 
Allen überwinden wir um Desjenigen willen, der uns 
geliebet hat.*) 

Mit der Zuversicht, dass Gott in seiner Erbarmung dafür uns 
Alle erleuehten und stärken werde, und dass Ihr festgeschaart um 
uns, Euere Bischöfe, wie wir treu vereint mi&,Euch, unsern Mit- 
arbeitern — dem gemeinsamen Ziele nachringet — haben wir ver- 
sammelte Bischöfe die Reihe unserer Berathungen geendet, kehren 
in unsere Diöcesen zurück, und wie wir selbst in Provinzialsynoden 
zusammenzutreten gedenken, so freuen wir uns, Euch, geliebte Brü- 
der, bald in grósserer Anzahl um uns zu versammeln, um, wie hier 
von uns beschlossen worden ist, in der Herstellung der alten, von 
der Kirche angeordneten Diöcesansynoden das heilige Band zwischen 
den Bischöfen und ihren Priestern noch fester und inniger zu knüpfen, 
die an vielen Orten gelockerte Kirchenzucht wieder herzustellen und 
in gemeinsamen Gebeten und Berathungen uns dafür zu stärken, 
dass wir unser ernstes und schweres Tegwerk in dieser Zeit also 
vollenden, wie es die Ehre Gottes und das Heil der Brüder fordern. 
Unablässig aber bitten und flehen wir, dass Gott, der Vater 
unsers Herrn Jesu Christi in seiner Herrlichkeit Euch 
geben wolle den Geistder WeisheitundOffenbarung;**) 





*) Róm. 8, 85, 87. 
") Ephes. 1, 16 — 90. 


96 

rabiles Fratres concordibus animis, eique sententiis ea conailia Nostro 
et ejusdem Sedis judicio proponenda ac subjicienda studerent inire, 
quibus et conjunctis viribus, quasi agmine facto possint validiori modo 
praeliari praelia Domini et opponere murum pro domo Israel ac 
simul opportuna adhibere remedia , quo proprius cujusque grex ab 
venenaiis pascuis et perditionis sectis facilius amoveatur aique ad 
salutis semitas deducatur. Quamobrem enixis precibus a Nobis effla- 
gitastis, ut huie vestro desiderio occurrere velimus, cum probe nos- 
catis, concilium idem absque Nostra et Apostolicae Sedis auctoritate 
nec indici nec habere posse. Nos quidera in ejusmodi desiderio haud 
possumus quin demiremur ac summopere in Domino commendemus 
egregium pastoralem curam, qua Dilecte Fili Noster, Venerabiles 
Fratres, in majorem Cleri Populique Germanici spiritualem utililatem 
procurandum incumbitis. Verum neminem Vestrum latet, eam nune 
esse in isis quoque regionibus rerum ac temporum eonditionem, ut 
opportunum tempus conjici haud possit, quo solemnis ille omnium 
Germaniae Antistitum conventus aut ea tranquillitate haberi queat, 
quae in tanti momenti negotio requiritur, aut ea celeritate absolvi, 
qua episcopi valeant quam primum ad proprias redire dioeceses. 
Quapropter etiamsi in preesenti omnium fore regionum perturbatione 
nihil hac super re a Nobis jam nune statuendum existimemus, tamen 
futurum confidimus, ut ubi Deo bene juvante opietissima pax ae 
publica quies restitute fuerit, mejora episcoporum concilie tranquil- 
liori modo possint celebrare. Atque interim vel illud maxime opta- 
mus, ut quem ad modum nonnulli e vestro ordine jam coeperunt, 
quisque Germaniae Archiepiscopus provincialem synodum & sacris 
canonibus, uti optime scitis, praescriptam habeat, in qua unacum 
cöepiscopis suffraganeis suis omni cura, industria, studio ea vel pro- 
ponere vel agere connitatur, quae summopere conducant ad catho- 
licam religionem amplificandam, ad ecclesiasticam disciplinam reti- 
nendam et instaurandam, ad pietatem morumque honestatem foven- 
dam et excitandam, ad gressantes errores radicitus extirpandos, 
atque ad vesanae incredulitatis pestem profligandam, quae luctuosis- 
simis hisce temporibus universum pene terrarum orbem inficere et 
perdere tentat. Jam vero quod attinet ad divecesanas synodos cogen- 
das, de quibus in iisdem litteris loquuti estis, tenta quidem, Dilecti 
Fili Noster, Venerabiles Fratres, prudentia polletis, ut per vos ipsi 
plane videatis, ea esse peculiaria in pluribus istarum dioecesium 
locis adjuncta, ut prudenter timendum sit, ne ejusmodi synodorum 
convocatio absque periculo possit haberi. Vobis enim &pprime notum 
est, nonnullos e clero reperiri, qui in hoc potissimum temporum 





97 


motu et asperitate novis pravisque rebus faventes ac sacrorum Anti- 
stitum potestatem minuere et ecclesiasticam disciplinam subvertere 
ac solutiorem vivendi rationem inducere cupientes, dioecesanas syno- 
dos avidissime expetunt, quo vel perniciosas Hermesii aliisque pesti- 
feras doctrinas instaurent vel gravia excitent dissidia, vel exitiosas 
rei sacrae novitates insinuent et foveant. Neque ignoratis, haud 
quaquam deese in Germania ecclesiasticos viros, qui subversivam 
et ab Apostolica Sede, uti apprime noscitis, damnatam foventes doe- 
irinam *) sibi in dioecesanis synodis decisivum suffragium arrogare 
contendunt, quique synodos ipsas ea sano mente jamdiu summopere 
exoptant, ut cujusque proprii Antistitis auctoritate depressa sibi faci- 
lius viam muniant ad sacrae Hierarchiae jura convellanda, ad sacri 
coelibatus legem diseolvendam, et alia perficienda, quae sanctissimis 
eatholicae religionis principiis et sacrorum canonum praescripto vel 
maxime adversantur. Quibus quidem perversis machinationibus 
Apostolica Sedes omni cure obsistere haud omisit, datis quoque ad 
aliquos episcopos litteris. In hoe igitur rerum statu longe opportunius 
et salutarius fore &rbitremur, ut Archiepiscopi provinciales synodos 
primam habeent, et cum alis Antistitibus consilia conferant, et ea 
statuant, quae ad catholicae Religionis et ecclesiasticae disciplinae 
incolumitatem atque ad spirituale populorum bonum et dioecesium 
procurationem magis in Domino expedire videantur. Ac Nobis pro- 
fecto gratissimum erit, ejusmodi provincialium synodorum acta exci- 
pere, omnemque Nostram curam et auctoritatem confere, ut vestra 
studia atque consilia ad majorem Dei gloriam, et istarum Ecclesia- 
rum decus ac prosperitatem et in &nimarum salutem cedant. Post- 
modum vero utiliori prorsus ratione dioecesanae synodi convocare 
poterunt, in quibus unusquisque episcopus ea cum suo clero ad exi- 
ium deducat, quae cum aliorum Antistitum consilio constitute, et 
Apostolicae Sedis auctoritate fuerint corroborata. Habetis, Dilecte 
Fili Noster, Venerabiles Fratres, quae vestris gratissimis sane litteris 
in praesentia respondere existimavimus atque.exploratae vestrae reli- 
gioni et pietati quam plurimum in Domino confisi pro certo habemus, 
vos divino auxilio suffultos nihil unquam intentatum esse relicturos, 
ut majore usque alacritate et constantia ministerium vestrum implentes, 
in omnibus vigilantes ac bonum certamen certantes pergatis Dei 
Ejusque Sanctae Ecclesiae causam strenui defendere, gloriam ampli- 
ficare ac simul efficere, ut fideles vobis concrediti magis in dies am- 
bulent digne Deo per omnia placentes, et in omni opere bono fructi- 





*) Constit. Pli VI. Auctorem Fidei. Propos. 9. seq. 


. - - 
2220 mn u ——- 


98 


ficantes, atque sedentes in tenebris et umbra mortis, depulsa errorum 
caligine, ad veritatis ac justitiae semitas revertantur. Nos certe haud 
omittemus in humilitate cordis Nostri assiduas Deo Optimo Maximo 
offerre preces, ut Suae bonitatis dona super vos propitius semper 
 effundat, ac pastoralibus vestris curis, consiliis in abundantia divinae 
» Suse Gratiae adesse velit, quo amplissima ist& Dominici agri pars 
vestris exculta laboribus, vestrisque irrigete sudoribus uberrimos atque 
laetissimos justitiae fructusin dies emittat. Àc superni hujus praesidii 
auspicem, et praecipuae Nostrae in vos benevolentiae testem Aposto- 
licam Benedictionem ex: intimo corde profectam vobis ipsis, Dilecte 
Fili Noster, Venerabiles Fratres, cunctisque Clericis Leicisque fldeli- 
bus vestrae vigilantiae commissis peramanter impertimur. 
Datum Cajetae die 17. Maii, Anno 1849. Pontificatus 
Nostri —' Anno | 
Pius P. P. IX. 

Concordat cum eo, quod mihi Viennge die 20. Junii an. curr. 

per Nuntium Apost. Archiep. Viele Prela exhibitum est, originale. 
Fr. Card. Schwarzenberg Archiep. Salisb. 
Salisb. d. 10. Juli 1849. — 


T'ertio. 





ZWEITE ABTHEILUNG. 
DIE WÜRZBURGER DIÖCESANSYNODEN. 


I. 
. Allgemeine Bemerkungen. 


Es ist hier nicht der Ort, über Entstehung, Wesen, Ausbildung 
u. &. w. des Instituts der Diöcesansynoden überhaupt zu sprechen, 
worüber Benedict XIV. , De Synodo,^ sowie die neueren Schritten 
von Philipps, Fessler und Sehmid die erwünschte Belehrung bieten; 
es soll hier eine gedrängte geschichtliche Darstellung der Würz- 
burger Synoden gegeben werden, und zu diesem Zwecke genügen 
wohl einige kurze allgemeine Bemerkungen. 

Es scheint ausser Zweifel, dass der erste Ursprung der Diöcesen. 
synoden bis zu dem apostolischen Zeitalter hinaufreiche, und dieselben 
sich aus dem Institute.des „Presbyteriums“ entwickelten. Im fünften 
Jahrhundert mochte ihre Ausbildung vollendet gewesen sein, und im 
sechsten. finden wir die ersten Spuren von kirchlichen Vorschriften 
über jährliche Abhaltung derselben, 

Die Diöcesansynode bildete das Mittelglied zwischen den Reichs- 
eoncilien und Provinzielsynoden einerseits und den Archidiaconats- 
oder Capitelssynoden andererseits, und hatte den Doppelzweck: die 
auf der Provinzialsynode von dem Episcopate gemeinsam gefassten 
Beschlüsse in den einzelnen Diöcesen ins Leben zu führen, und 
zugleich als Generalvisitation und Sittengericht für den Diöcesanclerus 
zu dienen. '' 


T* 


100 


So schreibt (A. 747) der heilige Bonifacius an den Erzbischof 
Cuthbert von Canterbury,*) dass eine damals gehaltene Synode 
die Bischófe Deutschlands verpflichtet habe, nach ihrer Rückkehr 
von der Reichs- oder Provinzialsynode deren Beschlüsse auf einer 
jedesmaligen Diócesansynode dem gesammten Clerus zu verkündigen ; 
eine Vorschrift, welche von Zeit zu Zeit wieder eingeschürft wurde. 
So verordnet die Mainzer Provinzialsynode vom Jahre 1310, jeder 
Bischof solle die Statuten jührlich womóglich auf der Diócesansynode, 
oder wenn nicht, anderswo verlesen lassen und darauf bestehen, 
dass seine Untergebenen sich Abschriften verschaffen und sie dem 
Gedüchtnisse einprügen. Zu diesem Zwecke sollen mit dem erz- 
bischöflichen Siegel versehene Abschriften der Statuten in allen ein- 
zelnen Cathedralkirchen, und dann binnen drei Monaten im Chor 
;eder Conventuelkirche eine mit dem Siegel des betreffenden Bischofs 
beglaubigte Abschrift zu Jedermanns Einsicht offen liegen. Um den 
Clerus zur Aneignung derselben noch mehr zu ermuntern, wurde 
jedem Geistlichen, so oft er nach reumüthiger Beicht die Statuten 
schreibe, oder lese oder lesen hóre, ein Ablass von 40 Tagen ver- 
liehen. — Diese Verordnung wurde auch unter die Würzburger 
Synodalstatuten des Bischofs W olfram III. (1329) aufgenommen. 

Lag der Diócesansynode die Execution der Provinzialbeschlüsse 
ob, so bildete hinwieder die Provinzialsynode die höhere Instanz für 
die Diócesanangelegenheiten ; ihr sollte der Bischof Angelegenheiten 
seiner Diócese, deren Schlichtung ihm nicht gelinge, vorlegen. — 
Beispiele finden wir in Beziehung auf Würzburg auf der Mainzer 
Provinzialsynode vom Jahre 888. — Dort heisst es Abschn, 9: „Der 
ehrwürdige Bischof Arno von Würzburg hat in dem heiligen Concil 
klagend vorgetragen, wie gewisse Bösewiehter seinen ehrwürdigen 
Priester überfallen, ihm Nase und Haare abgeschnitten **) und bis 
auf den Tod geschlagen haben. Daher die heilige Synode, über eine 
solche Frevelthat entrüstet, aus Mitleiden gegen den Priester, ein- 
stimmig beschlossen hat, dass diese Bösewichte und Gottvergessenen 
mit dem Bannfluche belegt sein sollen, bis sie nach 'einer würdigen 
Busse von ihrem Bischof losgesprochen und der heiligen Kirche 
wieder einverleibt werden. Keiner darf mit ihnen Umgang pflegen, 
es sei denn, um sie zur Besserung anzumahnen, Wer dagegen 





*) Harzheim. Concil. Germ. Tom. I. 67. 

**) Es war dies die grösste Beschimpfung; man nannte sie Harinscara oder Harmi- 
scara. Wahrscheinlich gehörten die Thäter der Ritterschaft an, gegen welche die Macht 
des Bischofs nicht ausreichte. 











101 


handelt, unterliegt. der nümlichen Strafe.^ Und Abschn. 18: „Man 
hat uns berichtet, ein gewisser Altmann aus dem Würzburger 
Bisthum habe seine Pathin gewissenloser Weise geheirathet. Bald 
darauf hat er mit einem Eide versprochen, sich von ihr zu trennen, 
aber jetzt hat er sie wieder bei sich. Wir belegen ihn deshalb nach 
der Verordnung des heiligen Papstes Gregor mit dem Banne.“ 

Vor das Provinzialconcil gehörten auch Klagen und Streitsachen 
gegen den Bischof selbst. Die einzelnen Fälle finden sich in den 
Synodalstatuten Bischofs Wolfram vom Jahre 1329. Cap. XIV. auf- 
gezählt. 

Die Diöcesansynode war zweitens gewissermassen eine General- 
visitation, auf welcher die Diöcesangeistlichkeit Rechenschaft ablegen 
sollte über ihren Glauben, ihre Sitten und ihre Amtsverwaltung. So 
befiehlt das unter Bonifacius im Jahre 742 gehaltene Concil Can. 3. 
„Decrevimus juxta Sanctorum canones, ut unusquisque presbyter.... 
et semper in quadragesima rationem et ordinem ministerii sui.... 
ipsi Episcopo reddat et ostendat.^ So verordnet Bischof Theodulph 
von Orlean (797): „Wenn ihr nach altem Brauch zur Synode kommt, 
so bringt die Paramente, Bücher und heiligen Gefüsse mit, die ihr 
beim Gottesdienste braucht, desgleichen zwei oder drei Kleriker, 
welche euch bei der Feier der heiligen Messe dienen, damit man 
sehe, wie eifrig und sorgfältig bei euch der Gottesdienst verrichtet 
wird, Ist die Synode versammelt, so soll uns Jeder zu erzählen 
wissen, wieviel er mit Gottes Hilfe gearbeitet und ausgerichtet, hat.“ 
— So bestimmt das sechste Concil von Arles (813), dass die Priester, 
wenn sie zur Diocesansynode kommen, dem Bischofe Rechenschaft 
abzulegen haben, wie sie das übernommene Amt verwalten, wie sie 
die Taufe spenden etc. — Ein Beispiel von Glaubensgericht giebt 
uns die Bamberger Diócesansynode vom Jahre 1448, wo der Dom- 
prediger Heinrich Steinbach, durch Johann von Eyb, Domcanonicer 
zu Bamberg und Propst zu Anspach, der wiclefitischen Irrthümer 
überführt, feierlich widerrief. *) 

Doch wir müssen bei unseren Vorbemerkungen die Würz- 
burger Synoden zunächst im Auge behalten. 

Die alten Kirchensatzungen verlangten eine jährliche Diöcesan- 
synode**) und mit Grund dürfen wir annehmen, dass diese Vor- 


*) Dr. L. Cl. Schmit. Die Bamberger Synoden S. 23. 

**) Auch das im Jahre 741 unter dem Vorsitze des heiligen Bonifacius zu Soison 
gehaltene Concil bestimmt Can. 2, dass alle Jahre eine Diócesansynode gehalten werden 
soll, „ut populus christianus ad salutem animarum pervenire pogsit, et ut haeresis in populo 
amplius non resurgat." 


102 
schrift im Bisthum Würzburg während der ersten Jahrhunderte seines 
Bestehens beobachtet wurde, wenn nicht der Ausbruch von Fehden 
u. dgl. ein momentanes Hinderniss bereitete. Nachdem aber das 
Bisthum eine so weite Ausdehnung erlangt hatte, glaubte man von 
dieser Gewohnheit abgehen zu müssen und es bildete sich die in der 
Diócesansynode vom Jahre 1411 (Cap.7) zum Gesetz erhobene Regel, 
dass alle fünf Jahre eine förmliche Diöcesansynode (Generalsynode, 
capitulum generale) am Sitze des Bischofs abgehalten werde, bei 
welcher sich sämmtliche Pfarrer, sowie die Capitel und Convente 
der Kirchen und Klöster ersten Ranges einzufinden hatten. In der 
Zwischenzeit aber fand jährlich einkleines Concil am Mittwoch 
nach Jubilate satt, wobei jeder Prälat und jeder Landdechant mit 
Zuziehung von zweien oder dreien ihrer untergebenen Geistlichen gegen- 
wärtig sein mussten. Nebstdem waren für die einzelnen Archidiaco- 
nate jährliche Versammlungen (capitula ruralia, pastorum ruralium 
conventus) angeordnet, bei welchen nebst den Pfarrern auch die 
Capläne, Vicare und Beneficiaten zu erscheinen verpflichtet waren. 
Zur Theilnahme an der Hauptsynode waren berechtigt und 
verpflichtet insbesondere die Pfarrer, und die, welche durch ein un- 
überwindliches Hinderniss abgehalten waren, sollten ihre Capläne 
oder einen Geistlichen ihres Ortes als Stellvertreter senden.*) — Den 
Ausbleibenden wurde eine Frist gesetzt, bis zu welcher sie bei 
Strafe der Suspension sich persönlich vor dem Bischof stellen oder 
eine: .rechtmüssige Entschuldigung ihrer Abwesenheit vorbringen 
mussten.**) Die Pfarrer, welche sich der Synode entzogen, konnten 
nur vom Bischofe absolvirt werden.***) — Bischof Wolfram ver- 
pflichtet auch die Capellani nobilium zu den Kapitels- und Diöcesan- 
synoden zu kommen, um die kirchlichen Satzungen in Empfang zu 
nehmen und ihren Herrschaften zu verkündigen, weil die Pfarrer 
propter eorum tyrannidem dieses nicht wagten.4) — Auch die 
Capitel und Convente der Kirchen und Klóster ersten Ranges waren 
gehalten zu erscheinen; die übrigen hatten keinen Zutritt. Bischof 
Albert setzte d.31.Juli 1352 fest, dass die Capitel und Convente der 
Kirchen und Klóster zweiter Klasse nicht zu dem Capitulum generale 
Herbipolense gerufen oder zugelassen werden sollten, und versprach 





*) Synod. Manegoldi Cp. 1. 
**) Syn. I. Wolframi Cp. 104. 
***) Syn. Manegoldi Cp. 21. 
+) Ibid. Cp. 15. 


103 


dieses Statut niemals zu widerrufen noch demselben irgendwie ent- 
gegen zu handeln.*) Doch wurde diese Bestimmung später wieder 
geündert. | 

Dass in den Synodalurkunden ältester Zeit auch Laien mit unter. 
zeichnet sind, darf nicht befremden; damals wurden auf den Synoden 
auch bürgerliche Angelegenheiten verhandelt, wobei die Gegenwart 
der Ministerialen oder Hofleute nothwendig war. Nachdem aber 
einmal die bürgerlichen Sachen von den geistlichen ausgeschieden 
waren und gesondert behandelt wurden (woran man schon im An- 
fange des XIII. Jahrhunderts arbeitete), war es nicht mehr noth- 
wendig, dass Laien an den Synodalverhandlungen theilnahmen, und 
nachdem die neue Gerichtsverfassung und das Institut der Officialen 
vollständig geordnet war, wurde es den Laien unter Strafe der Ex- 
communication verboten, den Synoden beizuwohnen; doch war ge- 
stattet, dass, während die Synode im abgeschlossenen Chore ver- 
sammelt war, die Gläubigen in den übrigen Räumen des Doms sich 
einfanden und im stillen Gebete Gottes Gnade für die Versammlung 
erflehten, und es wurden hierfür besondere Ablässe verliehen. 

Am Schlugsse der Synode wurde sogleich der Tag der nächst” 
folgenden bekannt gemacht und diese dann nicht mehr besonders 
ausgeschrieben. Die regelmässige Zeit war der Mittwoch nach Jubi 
late (Dom. III. post Pascha). 

An dem der Synode vorausgehenden Sonntag sollten die Pfarrer, 
wekhe keinen Caplan hatten, fleissig und öffentlich in der Kirche 
nachfragen, ob Jemand krank sei in der Pfarrei, und am nächsten 
Tage oder doeh vor ibrer Abreise zur Synode diese Kranken, wenn 
auch nicht gerufen, besuchen, sie, wenn es nöthig, versehen, jeden- 
falla aber dafür sorgen, dass sie von einem der benachbarten 
Capläne versehen würden. — Auf der Hin- und Herreise sollten die 
Pfarrer besanders in den Herbergen sich würdig betragen, damit 
nicht der geistliche Stand in den Augen des Volkes entehrt werde, 
und wenn Einer nach der Synode aus irgend einer Ursache zurück- 
blieb, so musste er diese Ursache dem Dechant und dieser dem 
Bischofe zur Anzeige bringen. 

Die Priester sollten nüchtern und mit dem Chorrocke bekleidet 
bei der Synode erscheinen. Alle sollten bei Strafe der Suspension 
zu der für die Synode bestimmten Stunde, alles Andere bei Seite 
setzend, zur Domkirche eilen. **) 


*) Reg. Bav, VIII. 249. . 
**) Syn. Manegoldi Cap. 1. 


104 


In den áltesten Zeiten wurden die Synoden in der Wohnung 
des Bischofs oder im Capitelhause, nur bei besonders wichtigen An- 
lässen in der Kirche gehalten; später aber, da die Zahl der Theil- 
nehmer sehr angewachsen war, fanden die Versammlungen regel- 
mässig im Kilianschore der Domkirche statt, und zwar in folgender 
Ordnung: 

Nach Absingung der canonischen Tagzeiten stimmt der Succentor 
den Hymnus „Veni sancti Spiritus^ an, dem die Versikel und Oration 
de Spiritu sancto folgen. Hierauf wird von Einem der Domvicare die 
heilige Geist-Messe gesungen. Nach derselben singen zwei andere 
Vicare die Litanei von allen Heiligen, welcher der Celebrant die be- 
treffende Versikel und Oration de omnibus Sanctis beifügt. — Jetzt 
nimmt der Bischof als Präsident der Synode seinen in Mitten des 
Chors bereiteten Thronsitz ein, das Angesicht gegen das Kirchen- 
schiff gewendet. Alsbald ruft ein bischöflicher Notar den Namen 
des vom Bischofe ernannten Promotor Synodi aus, welcher sein Amt 
damit beginnt, dass er im Namen des Bischofs allen Leien befiehlt 
unter Strafe der Excommunication den Chor zu verlassen. Worauf 
alle Zugänge zum Chore verschlossen und mit Wüchtern besetzt 
werden. 

Nun theilt der Promotor die Plätze aus in folgender Weise: 
Zur Rechten des Bischofs der Weihbischof und sich ihm anreihend 
die Aebte von Burcard, Stephan, den Schotten, Amorbach, Schlüch- 
tern, “Theres, Comburg, Banz, Münchroden und Hall, jedoch ohne 
Mitra; auf dem ersten Platz der obersten Reihe der Chorstühle zur 
Rechten der Domdechant; ihm reihen sich an die Domherrn der 
Chorseite des Dechants, dann die Dechante von Onolsbach, Neu- 
münster, Haug und Burcard. Zur Linken des Bischofs die Aebte 
von Neustadt, Murhard, Schwarzach, Auräch, Aura, Steinach und 
Veilsdorf; im ersten Chorstuhl der oberen Reihe der Dompropst, 
nach ihm die Domherrn jener Chorseite, dann die Dechante von 
Oeringen, Mosbach, Schmalkalden und Rómhild. Die übrigen: Plätze 
der Chorstühle auf beiden Seiten nehmen die Própste und Land- 
dechante ein. Zu den Füssen des Bischofs sassen die Doctoren, 
Licentiaten uud bischöflichen Rüthe, etwas tiefer die zwei Notarien 
und noch tiefer, vor dem Chorpult, die Pröpste von Heidenfeld, 
Triefenstein, Langenzenn und die Procuratoren der Aebte, der Propst 
von Coburg, der Archidiacon von Fulda, die Prioren und Guardiane 
der Klöster, die Landdechante und Definitoren ete. Die übrige Geist- 
lichkeit sass oder stand im übrigen Raume ohne bestimmte Ordnung. 
Nachdem die Plätze vertheilt waren, erklärte der Promotor, dass 


= 


105 


durch diese Austheilung der Sitze Niemand ein neues Recht erhalten 
oder in seinen alten Gerechtsamen gekrünkt werden solle. 

Nun hielt der Domprediger eine Anrede an die Versammlung. 
und forderte sie am Schlusse zu einem auferbaulichnn Verhalten 
auf. Alsdann begannen die Verhandlungen. Es wurden die Be- 
schlüsse des letzten Provincialconcils verlesen oder alte Canonen 
erneuert oder neue Verordnungen entworfen, welche dann der Pro- 
motor publicirte und im Namen des Bischofs zur Befolgung anbe- 
fahl, worauf zwei bischöfliche Commissäre die einzelnen Anwesenden, 
vom Weihbischofe anfangend, fragten: „Placetne vobis ?^ und diese 
durch ihr ,Placet!^ die Beobachtung der vorgelegten Statute gelobten. 
Nicht selten wurden auf der Synode auch straffällige Geistliche der 
Rüge unterworfen, sowie besondere Verbrechen der Laien zur Ver- 
urtheilung kamen. — Wer unbefugt von den durch die Synodal- 
statuten promulgirten Sentenzen oder von Strafe und Schuld Jeman- 
den £u absolviren sich erlaubte, verfiel ipso facto in die Excommu- 
nication und konnte nur vom Papste losgesprochen werden.*) — 
Zuweilen wurden in den Synodalversammlungen auch kirchlich 
spprobirte theologische Abhandlungen vorgelesen, welche dann den 
_ Synodelstatuten beigefügt und mit ihnen vertheilt wurden. 

Hierauf bat der Promotor den Bischof, alle diejenigen, welche sich 
in Censuren befanden, loszusprechen, was auch geschah mit Aus- 
nahme der Concubinarier und derjenigen, welche Kirchengüter an 
sich gezogen hatten. Endlich wurde der Tag der nächsten Synode 
festgesetzt, und die Notare angewiesen, sämmtliche Verhandlungen 
zu verzeichnen. Darauf ertheilte der Bischof der Versammlung den 
Segen, und man trennte sich. — Die Synoden sollten nicht über 
zwei, höchstens drei Tage dauern. 

Was die Verhandlungen und insbesondere die neuen Diöcesan- 
statuten betrifft, so würde man in grossem Irrthum sein, wollte man 
glauben, dass dieselben nach Art unserer Landstände, vom Clerus 
debattirt, oder dass über ihre Annahme oder Nichtannahme förmlich 
abgestimmt worden sei, und sie erst durch die Gutheissung der 
Einzelnen verbindende Kraft erhalten hätten. Die neuen Statuten 
waren in der Regel schon vorher berathen, verfasst und geordnet, 
und es handelte sich auf der Synode mehr darum, denselben durch 
die Publication allgemeine Gesetzeskraft und durch die allgemeine 
Zustimmung der Geistlichkeit ein um so grösseres Gewicht zu ver- 
leihen, und sie auf sichere Weise allen Geistlichen zur Kenntniss 





*) Vergl. Confirm. Statut. Gottfridi IV. de anno 1446. Op. OXXXVI, 87. 


106 


zu bringen. „Hae constitutiones (heisst eg in- der Synode Wolframs, 
Cap. 18.) maturo ac sano eonsilio Capituli Praelatorum et specialiter 
Archidiaconorum Ecclesise nostrae desuper praehabito decernimus 
sanciendum, ut. etc.“ — Das „Placetne vobis?^ involvirte, wenigstens 
in den späteren Perioden, dutchaus kein votum decisivum, sondern 
forderte, wie aus der Synede Melchiors Sess. III. deutlich hervorgeht, 
zum feierlichen Versprechen auf, „die bekanntgegebenen Statuten, 
als rechtmässig und dem göttlichen und menschlichen Rechte ent- 
sprechend, zu beobachten und zu erfüllen.“ 

Um aber die Synodalstatuten auch den abwesenden Clerikern 
zur Kenntniss zu bringen und allen in lebhafter Erinnerung zu er- 
heiten, so waren. die Prülaten und die Landdechante verpflichtet, 
sich, autentische Absehriften von den Synodalacten zu nehmen; die 
Landdechante aber sollten binnen Monaisfrist den einzelnen Pfarrern 
und Vicaren die Abschrift zustellen, damit diese sie in die Kirchen- 
bücher eintrügen, um sie öfter lesen und dem Gedächtnisse einprü- 
gen zu können. *) 

. Jene Synodalgesetze, welche die Gläubigen überhanpt betrafen, 
sollten von den Pfarrern an gewissen Sonntagen des Jahres, nament- 
lich an den Quetemhersonniagen, von den Kanzeln in deutscher 
Sprache publicirt werden.**) — Später wurden die Synodalstatuten 
in Druck gegeben und so die beschwerlichen Abschriften überflüssig. 

Bevor wir nun die ehronologische Aufzählung der Würzburger 
Synoden selbst beginnen, glauben wir einige Bemerkungen über 
den Umfang der Kirchenprovinz Mainz, zu welcher. Würghusg ge: 
hörte, vorausschicken zu sollen. 

In der Bulle vom Jahr 751 bestätigt Papst Zacharias den von 
den versammelten Bischöfen zum Erzbischof erwühlten Bonifacius 
in dieser Würde, so wie auch alle-seine Nachfolger auf dem Stuhl 
zu Mainz auf ewige Zeiten. Der Papst unteywirft seiner Metropoli- 
tanjurisdiction die Kirchen von Utrecht, Tongern,Cóln,Worms, 
Speyer und alle von Bonifacius neu gegründete Bisthümer. — Um 
die Mitte des neunten Jahrhunderts erscheinen schon zwölf Suffre- 
ganbischöfe auf den Provincialsynoden zu Mainz, nämlich: Worms, 
Würzburg, Speyer, Eichstädt, Strassburg, Verden, 
Chur, Hildesheim, Paderborn, Constanz, Halberstadt 
und Augsburg. — Cöln erscheint jetzt nicht mehr als Suffragan, 


*) Synod. Joannis I. A. 1407 in Prologo. 
*) Conf. Synod. Wolframi Cap. 18 „de Proouratoribus.^ — Cap. 71. „de Sponsalibus 
et matrimoniis." Cap. 75. „de Judaeis." "E 











101 


weil es bereits zur besseren Förderuhg der Bekehrung der West- 
phalen zum Erzbisthum erhoben worden war. Der Bischof vom 
Eichst&dt war der Mainzer Provinz geborner Erzkanzler. 

Im Jahre 939 unterwarf K. Otto, der Grosse, dem Mainzer Me- 
tropoliten aueh die beiden neu gegründeten slavischen Bisthümer 
Brandenburg und Havelberg, welche jedoch 988 wieder ge- 
trennt und dem neuen Erzbisthum Magdeburg untergeordnet. wurden. 
Vom eilften Jahrhundert an erschien auch der Bischof von Be&m- 
berg auf den Provincialconcilien zu Mainz. Er war zwar exemt*) 
und dem päpstlichen Stuhle unmittelbar. unterworfen, betreffs der 
Provincialsynoden aber war er der Mainzer Metropole zugeitheilt. 
Sogar Prag in Böhmen und Olmütz in Mähren gehörten längere 
Zeit zur Mainzer Kirchenprovinz, bis unter Earl IV. (1351) Prag 
zum Erzbisthum erhoben wurde Halberstadt. und Verden 
rissen sich zwar im sechzehnten Jahrhunderte von der Kirche los, 
werden aber fortwährend noch unter den Mainzer Suffraganen auf« 
gezühlt. — In der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts 
kamen zwei neue Bisthümer zur Mainzer Provinz, nämlich die von 
Benedict XIV. (1752) zum Bisthum erhobene Abtei Fulda und die 
yon Paul VI. (1791) zum Bischofsstuhle erhöbte Abtei Corvei. 
(Corvei wurde durch Pius VII. vermöge der Bulle „In selutem ani- 
maruni^ vom 16. Juli 1821-wieder supprimirt.) Bei der Säcularise- 
tion zählte Mainz vierzehn Buffragane: Worms, Speyer, Strass. 
burg, Chur, Paderborn, Halberstadt, Würzburg, Eich« 
städt, Verden, Hildesheim, Constanz, Augsburg, Fulda, 
Corvei, (Bamberg). **) 


U. 14 
Synoden vom 8. bis 13. Jahrhundert. 


1) Wenn wir von den zwei ersten Bischöfen Würzburgs St, Bur- 
card und Mechingaud lesen, dass gie, da sie ihren Hirtenstab 





*) Ut sit idem Episcopus suo metropolitano episcopo Moguntino in canonicls cansis 
tantummodo subjectus ei obediens. 

*) Conf. Werner, der Dom von Mainz. Bd. I. pag. 146 u. f£ Kaum wird sich im 
deutschen Reiche eine zweite Metropole von solcher Ausdehnung flnden; und das, so wie 
die Churfürsten- und Reichserzkanzlerwürde des Mainzer Erzbischof mag den Papst Inno- 
cenz III. zu der Aeusserung gegen Erzbischof Siegfried (1208 — 1230) bewogen haben: 
„Non est, qni post Romanum Pontificem vel in Ecclesia romana, vel in Imperio romano 
tantum locum obtineat, quam obtines in utroque.^ .Wierwer loc. 6. peg. 602. 


108 


niederlegén und in die Einsamkeit sich zurückziehen wollten, zuvor’ 
mit ihren Priestern .und den Gläubigen darüber sich berathen und 
deren Einwilligung verlangt haben, so lässt dies wohl auf Synoden 
schliessen, auf welchen diese Angelegenheit verhandelt wurde; die 
erste bestimmte Nachricht aber finden wir in der L&bensbeschreibung 
des Bischofs Hugo, weicher bei Gelegenheit der feierlichen Erhe- 
bung der Gebeine des heiligen Burcardus i. J. 984 (986?) mit der 
zahlreich versammelten Geistliehkeit festsetzte, dass die jährliche 
Diöcesansynode am Gedächtnissfeste dieser Erhebung gefeiert werden 
solle. Es heisst dort:*). ,Electo denique ad hujusmodi negotium 
competenti tempore ‚anni (Octobri), convocatis undecunque tam Prin- 
eipibus vicinis, quam ipsis:ecelesiae suae capitaneis, cuncto quoque 
clero praemeditationis sugae:coram omnibus intentionem exposuit; e£ 
quia hoc ipsum, quod proposuerat, per summum Sedis Apostolicae 
Pontificem, qui tunc tempore Benedictus (VII.) vocabatur, sibi con- 
eessum, neque Homani Imperatoris (Ottonis IL.).&d hoc consensus 
deesset, enarravit. Consentientibus eunetis ef intentionem. ejus devo- 
tam laude digna prosequenfibus triduenum statim jejunium indixit, 
ipsoque peratto cum ingenti fidelium multitudine ad tumbam beati 
Confessoris Christi Burchardi devotis laudibus personante processit. 
Deinde levatum digna reverentia corpus sanctissimum ad supra me- 
moratum reverenter transtulit monasterium. Reconditis igitur ibidem. 
ut decuit venerebiliter venerandis Reliquiis praefatus Pontifex. Hugo 
locum eundem .decimis. et terminis, quantamcunque valuit, dilatavit, 
praediis atque reditibus, libris atque utensilibus copiose ditavit. Mo- 
nasterium autem ipsum ex illa die tam beati Burchardi Christi Con- 
fessoris, quam beati Andreae Apostoli patrocinio regendum, tuendum 
atque cognominandum instituit. Deinde cum consilio et consensu 
Cleri sui decrevit, atque banno pontificalis autoritatis confirmavit, 
ut deinceps quinta feria (post festum 8. Dionyeii) celebretur solem- 
nitas ejusdem translationis, praecedentibus vero tribus diebus, secunda, 
tertia et quarta feria, per-totum Episcopium ab esu carnium absti- 
neatur: Synodus etiam ab Episcopo cum omni Clero habeatur. Sic- 
que finito Concilio & singulis Parochienis cera duorum nummorum 
pretium ad easdem reliquias offeratur.^ 

Es ist kein Grund zu zweifeln, dass. dieser Beschluss, jührlich 
am Gedächtnisstage der Erhebung der Reliquien des ersten Bischofs 
von Würzburg eine Synode zu feiern, in den nächsten Jahrhunderten 
in Kraft geblieben, und wenn nicht ein momentanes Hinderniss ent- 





*) Egilwardus in vita S. Burchardi Lib, III. Cap. .8. 


109 


gegen trat, jährlich in der zweiten Woche. Octobers eine Diócesan- 
synode gehalten worden sei. Wenn wir gleich erst im dreizehnten 
Jahrhundert ausführliche Synodalberichte finden, so geben doch 
zahlreiche auf Synoden ausgefertigte Urkunden, welche bis ins eilfte 
Jahrhundert hinaufreichen, auch für jene Zeit unbestrittenes Zeugnis. 
Man darf &nnehmen, dass die Urkunden .aus jener Zeit, welche von 
dem Domcapitel, den Archidiaconen, Archipresbytern, von Kloster- 
äbten und Stiftspröpsten (besonders von ausserhalb der bischöflichen 
Residenz gelegenen Klöstern und Kirchen) mit unterzeichnet sind, 
in der Regel auf Diócesansynoden ausgefertigt wurden, wenn auch 
nicht jedesmal die Worte „in nostro Synodo“, oder „an sancto con- 
cilio*^, oder „in nostro conventu", oder „Capitulo majori“ ausdrücklich 
beigefügt sind. 

2) Bischof Ainhard hatte neben der Margarethen-Capelle bei 
St. Stephan eine Herberge (Spital zum hohen Saal) für arme Leute 
erbauen lassen und dotirt. Die Vorsteher .des Spitals aber kamen 
den Vorschriften des Bischofs, auf die Strassen der Stadt. zu. gehen 
und alle dort befindlichen Hilfsbedürfügen in ihre Herberge zu tragen, 
nicht nach, worüber B. Ainhard heftig erzürnte und seine Stiftung 
im Jahr 1097 veründerte. Die Unterschriften der betreffenden Ur- 
kunden heweisen, dass ausser dem Domeapitel und dem betheiligten 
Abte von St. Stephan, Hetzo, noch auswärtige Klostervorstände und 
die Ministerialen damals gegenwärtig waren, und eine Synode statt- 
gefunden hatte. Unterzeichnet sind: Abt Hetzo (v. St. Stephan). 
Abt Alberich (v. Theres). Abt Adelger (v. Neustadt). Abt Ruprecht. 
Ott, Propst. Udalrich, Dechant. Wetzel. Gebhard. Conrad, Propst. 
Boppo, Singer. Conrad. Albrecht. Guntram. Burchard. Reinhold. 
Heinrich. Friedhelm. Lintwin. Forio. 5 Grafen, 7 Dienstmänner. 
und viele Andere.*) 

3) Im Jahre 1115 hielt Bischof Erlung eine Synode, auf wel- 
cher ein Streit zwischen den Klöstern zu Schwarzach und Kitzingen 
geschlichtet. ward. Auch verkaufte auf derselben Heinrich ,. Graf v. 
Gerlachshausen dem Abte Rupert von Schwarzach alle seine Gütgr 
in Gerlachsbausen und Sommerach,. und. überliesg dem Kloster die 
Pfarrei Gerlachshausen, welche er vom Bischofe zu Lehen besass. 
Die Urkunde schliesst: „Ista omnia ratificavit et approbavit Erlingus 
Episcopus Herbipolensis in Synodo sude Ecclesiae coram multis 
praelatis. Hic etiam venerabilis Pontifex determinavit in praedicta 





*) Fries bel Ludewig. pag. 483. 


119 


Synodo suae Ecclesiae quandam contentionem inter nostrum (Schwer- 
zacense) et Monasterium in Kitzingen ex parte decimae Tettelbach.* *) 

4) Synode des Bischofs Embrico im Jahre 1128. Wir kennen 
dieselbe aus der auf derselhen ausgefertigten Bestätigungsurkunde 
für die Stiftung des Norberünerklosters Oberzell. Dieselbe schliesst: 
„Testes, qui praesentes fuerunt, sunt isti: Clerici: Otto, praepositus 
et vicedominus, Bruno praepositus, Conradus praepositus, Bavo De- . 
canus, Wortwinus Decanus, Ludovicus, Conradus, Hertwicus, Richal- 
‚mus, Grimor, Gozelinus, Henricus, Gebehardus, Berengerus. Laici 
liberi: Goteboldus comes.et advocatus ete. etc. . .. Ministeriales et 
Urbami: Conradus eic..etc. . . . cum ceteris fidelibus clericis et leicis, 
quorum aderant plurimi divina suggerenie grata devoüssimi. Acta 
haec sunt A. D. incarnationis 1128 indictione VI. regnante Domino 
nostro Jesn Christo, imperénte Lothario rege, seripta quoque uc sig- 
nata et in nomine Domini confirmata sunt anno ordinationis nostrae 
tertio. Recitata in Bynodo.**) 

5) Derselbe Bischof hielt eine Synode am 1. Mai 1136, und 
wurde auf derselben die Stiftung der Pfarrei Aschbach, zuvor "Filial 
von Haselbach, bestätigt. „Totam igitur hujus causae seriem in Sy- 
nodo nostra ad omnem "Ecclesiae conventum detulimus et totius 
Ecclesiae nostrae consilio et auctoritate praedictam Eeclesiam ia 
Aschabach a parochiali eeclesi& eum preemissg conditione absolvi- 
mus.“ jit) 

6) Eine dritte Synode hielt Embrico am 5..Mai, 1137. Auf 
derselben wird eine dem -Kloster Ebrach gemachte Schenkung be- 
‚stätiget. Die Urkunde ist gezeichnet: „Data Wirceburg in Synodo:}+) 
. A 4) Von einer vierten Synode unter Embrico am 17. Oetaber 
1144 gibt eine Urkunde Zeugniss, durch welche der Bischof einen 
Zehenttausch zwischen dem Abte von Heilbronn und der würzburger 
"Kirche ‚genehmigt; gio sagt wusdrücklich: „Data Wirseburg in $ynodo 
mostra.“ +F) 

8) Synode unter Bischof Herold im Jahr 1167, auf welcher 
dem Kloster Schlüchtern seine Güter und Privilegien bestätigt werden. 
Die Urkunde ist unterzeichnet von Rüeholfus major praepositus, Ber- 


*) Chronic. Schwarzacense , 'editum & Ludewigo Vol. II. Scriptorum. Germanic. pag. 
20.. Cf. Ussermann: Episcop. Wirceb. pag. 58. 

**) Ex archiv. Cellens. apud Ussermaun Cod. probat. N. XXX. 

***) Schannat, vindemiae literar. I. f. 68. — Harzheim III. 831. 

+) Ex archiv. Ebr. apud Ussermann Cod. prob. in appendice pag. 118. 

Tt) Reg. Bat. I. 178. 


111 


tholdus praepositus, Gottfridus Cantor, Persius decantis, :Reinhardus 
novi monast. praepositus, Albertus Lupus, Joannes scholasticus, Boppo 
abbas de S. Burchardo, Henricus abbas de 8. Stephano, Bernardus 
abbas in Neuenstadt, Rudigerus abbas de Tharissa, Gotzwinus abbas 
de Schwartzaha, Ludovicus abbas de Amerbach, Conradus abbas 
de Vrowe. Laici: Marquardus de Grumbach etc. eic. .. . et alü 
quam plures Clerici et laici. *) 

9) Derselbe Bischof hielt am 21. October 1169 eine Synode, auf 


welcher er ,generalis capituli unanimi consensu^ dem Michaele 


kloster zu Bamberg den Zehenten zu Ratelsdorf, Revit und Slamers- 
dorf zuspricht. Die Urkunde ist gezeichnet: ,Datum sub testimonio 
totius Synodalis Conventus.***) 

10) Unter Bischof Reinhard findet im Jahr 1183 eine Dióce- 
sansynode statt, auf welcher er em Urtheil wegen des dem $t. Gum- 
bertusstifte zu Onolsbach zugehörigen Ortes Ottenhofen fällt. „Acta 
in Synodo celebrata in Wirceburgensi Ecclesia.* i£) 

11). Synode unter Bischof Heinrich UI. im Jahr 1192. Auf 
derselben wird ein die jährlichen Wallfahrten zum Kiliensdom be- 
treffender Beschluss gefasst. +) | 

„In dieser Zeit war ein Brauch und von vielen Jahren also her- 
kommen und gehalten worden, dass aus allen und jeden Dörfern 
und Städten des ganzen Bisthums Würzburg eine Anzahl Volkes im 
Jahr einmal, nämlich Pfingsten, mit ihren Pfarrern Prozessionsweise, 
wie man sonst in der Kreuzwoche gepflogen, gen Würzburg zu dem 
heiligen Kilian wallete. Nun war dazumal im Dorf Reichholzheim 
an der Tauber ein alter Pfarrer, Rüger genannt, der auf der Pfarre 
fast reich geworden; derselbige nahm von jedem Pfarrkind einen 
Käs, und entband sie solcher Wallfahrt. Nicht lange darnach kauft 
er etliche liegende Güter an die Pfarre und freiet die Pferrkinder 
des pflichtigen Messpfennigs. Solche Freiung und Uebergabe bestä- 
tiget Bischof Heinrich IIL, aber die Reichung der Käse und Nach. 
lessung des Wallens. schaffte er wieder ab, richtete auch darüber 
einen Brief auf, also lautend:+F) 


*) Ussermann Cod. prob. Nr. L. peg. 49. 

**) Harzheim III. 401. Reg. Bav. I 267. 

***) Reg. Bav. I. 825. : DEL 
1) Blehe auch Synodus Wolframi a. 1829. Cap. 59. - ' 


++) Das Original war jedenfalls in lateinischer Sprache sbgefunt xit .Wesitzen abs 
nur diese Fries'sche. Uebersetzung cf, pag. 630. . RAND MEN 


112 


Im. Namen ‚der heiligen und ungetheilten Dreifaltigkeit.: Hein- 
rich von Gottesgnaden, Bischof von Würzburg eic. — Uf dass .der 
nachkommenden verkehrten Arglistigkeit, so aftmals bei den Menschen 
einbricht, nicht Raum gelassen, sondern der Gebühr vorkommen 
werde, hat man durch gute Vorsichtigkeit gepflogen dasjenige, so 
mit Fleiss gehandelt und gesetzet worden, dem schygftlichen, Buch- 
staben zu befehlen, uf dass die Erkenntnis der ehrlichen Sachen nicht 
verfalle, noch der neidische Tadel ichtes (etwas) darinnen finde, 
dass er strafen möge. Darum und in, Erwägung desselben geben 
Wir zu erkennen, den Gegenwärtigen und Zukünftigen, dass Rüger, 
der Pfarrer zu Reichholzheim übergeben hat 4 Morgen Weingarten, 
37 Morgen Artacker und zween Höfe in Ussigheim. Und nachdem 
alle und jede der Pfarryerwandten dem Pfarrherrn jährlichen einen 
Käs gereicht um das, dass sie, wie alle anderen Menschen, so in 
dem Bisthum Würzburg wohnen, thun und pflegen, mit der ehrlichen 
Procession zu der gesetzten Zeit gen Würzburg zu St, Kilian und 
seiner. Gesellschaft nicht wallen dürfen:.thun Wir solch ungeschickt 
Fürnehmen, auch die unehrliche Käsesatzung gänzlich ab und wollen _ 
dieselben Pfarrleute solchen herbrachten Rechtens gen Würzburg zu 
wallen, (es beschehe daun mit einer Noth und Bewilligung ‚eines 
Bischofs zu Würzburg oder, ihres Erzpriesters) keineswegs erledigt 
haben. Aber die berühmte löbliche Veränderung des Messpfennigs, 
dieweil wir in der gemeinen Versammlung, von unseren 
Stiftsprälaten und andern Vorständen gut Fug haben rühmen hören, 
setzen wir mit gemeiner alle ihrer Gunst und Verwilli- 
gung, gebieten Kraft des Gehorsams allen nachkommenden Pfarr- 
herren zu Reichholzheim ernstlich, dass ihnen hinfüro von ihren 
Pfarrkindern die Messpfennige, aber keine Käse gefolgt werden sollen. 
Und nachdem die obengenannten Güter, so’ zur Erstattung der Mess- - 
pfennige gegeben, hievor in keinen Vogtrechten unterworfen sein, 
sondern ein jeder Pfarrberr derselbigen Güter ohne alle Vogtrecht 
frei besitzen soll; und damit diese unsere ehrliche Satzung in ewigem 
Bestand bleibe, haben Wir darüber diesen Brief machen und 
mit Anhängung unsres Siegels befestigen lassen "etc. etc. Dieser 
Handlung sein Zeugen: Gottfried Dompropst, Gottfried Dechant, Gott- 
fried Singer, Conrad Propst zu unser Frauen, Dietrich Propst zu 
Onolzbach, Gerlach Erzpriester, Werner Propst zu St. Johann, Eber- 
hard zu Münnerstadt, Heinrich von Nauenburg, Ludwig Erzpriester, 
Behringer von Zimmern, Braun von Schillingsfürst, Conrad der Pfört- 
ner, Wertwin Scholasticus von Onolzbach. Laien: Friedrich Graf von 
Abenberg etc. etc. und die ganze Versammlung.“ 


- 





. — 118 


12. Synode am 20. Januar 1257 unter Bischof Iring. Auf der- 
selben ineorporiren Boppo von Trimberg ünd Arnold: dem Kloster 
Kamburg die Einkünfte der beiden Kirchen zu Gebsaittel und Thung- 
thal. „Actum in Capitulo majori.* *) 

13. Auf einer Synode am. 24. August 1258 .übergiebt B. Iring 
dem durch Volksaufruhr hart mitgenommenen Stifte Haug die 
Pfarrei in Haug mit dem Gute in Rothendorfe. „Actum in capitulo 
majori. **) | 

14. Am 20. Januar 1261 hält Bischof Iring eine Diöcesan- 
synode, von welcher folgende „Decisio synodalis quoad bong eccle- 
siastica ^ auf uns gekommen ist: „Iringus Dei gratia Herbipolensis 
Episcopus. — Noverint universi hujus paginae inspectores, quod ex 
parte delictorum in Christo Abbatissae et Conventus in Seligenthal 
super mansis et bonis aliis ecclesiarum parochialium et capellarum, 
si aliquis jus haereditarium .sibi possit ascribere in eis requiretur, 
pr sententiam omnium, qui aderant, extitit definitum, quod 
omnis concessio mansorum hujusmodi ecclesiarum sive aliorum bono- 
rum, quae ecclesiis attinent, nullum prorsus habeat firmitatem, sed 
ad vitam concedentis potest aliqualiter tolerari. In cujus sententiae 
"*sümonium praesens scriptum dedimus, sigilli nostri munimine firmi- 
ter communitum. Datum. À. D. 1261. XIII. Cal. Febr. etc.“ ***) 

.15. Synode unter Bischof Berthold im Jahre 1276. Auf der- 
&lben stel Berthold den Almosensammlern des Klosters Himmels- 
poten einen Empfehlungsbrief aus. ,Daium tempore Synodi. +) 


II. N 
Synoden vom Ende des 13. bis, Ende des 15. Jahrhunderts. 
Durch Papst Innocenz III. (1198 — 1216) erhielt das Institut 
der Diöcesansynoden einen neuen Impuls und Aufschwung. Die 
Satzungen des Generaleoneils im Lateran, welches unter dem Prüsi- 
dium des Papstes am 11., 20. und 30. November 1215 seine drei 
Hauptsitzungen hielt, bildeten die Grundlagen der folgenden deutschen 


Synoden, und durch dieselben wurde die Kirchenreformation des 
dreizehnten Jahrhunderts in Deutschland vorzüglich angebahnt und 


*) Reg. Bav. III. 98. 

**j Reg. Bav. III. 117. 

***) Gudeni Cod. Diplom. Tom. III. p. 684. 
1) Reg. Bav. IV. 35. 


114 


begründet. Dieses Concil erneuert im IV. Capitol such die canonische 
Vorschrift der alljährlich abzuhaltenden Provinzialconcilten , 'derem_ 
Zweck ist, die Vergehungen zu züchtigen, die Sitten zu bessetm — 
vorzüglich bei der Geistlichkeit, wesshalb in diesen Provinzielsynoden 
die canonischen Satzungen und insbesondere die des gegenwärtigen. 
Coneils verlesen und dann durch die jährlichen Diboesandynoden zur 
Kenntniss der Geistlichen gebraeht werden sollen. — 

Innocenz IIL, von heiligem Eifer für das Wohl der Kirche 
durchglüht, bot Alles auf, um die Verordnungen des leteranischen 
Ooncils allgemein in Wirksamkeit zu setzen. Er forderte nicht sur 
durch Schreiben Bischöfe und Fürsten dazu auf, sondern sondeie 
auch in alle Lande Legeten mit ausgedehnter Vollmacht und. dem 
besonderen 'Auftrag, auf die Verbesserung der Discipim nach der 
. Vorschrift‘ des .Concils zu’ dringen. . Diese Leguten hielten auch in 
Deutschland in vielen Bisthümern Synoden. *) Leider wurden die 
heilsamen Erfólge dieser &postolischen: Arbeiten bald wieder vernichtet 
durch innere Zwistigkeiten in den einzelnen Kirchen, besonders aber 
durch die neuen zwischen Papst und Kaiser :ausgebrochenen ‚Mius- 
helligkeiten, welche Alles in die grösste Verwirrung brachten. Um 
dieses Uebel wieder zu heilen, sandte Grepor IX. :den Cardinsldiaeon 
Otto als Legaten nach: Deutschland. Derselbe berief im Jahre 1230 
ein Concil nach Würzburg; allein es wurde durch den Widerspruch 
mehrerer Bischöfe und Fürsten vereitelt. Die Wirkssmkeit'der nach- 
folgenden Legaten berührte des Bisthum Wierybure nicht. Endlich | 
schickte Honorius IV. 1286 auf wiederholtes Verlangen des Königs 
Rudolph den Cardinallegaten Johannes Bueumatius. — Auf seinen 
Antrieb nahm der Erzbischof von Mainz, Heinrich, alsbald eine 
Visitgtion seiner. Buffraganbisihlimer vor, welche zu Weseburg im 
September desselben Jahres stattfand, und im folgenden Jahre hielt 
der Legate za Würzburg ein Nationalconcil , auf welchem 5 Erz- 
bischüfe, 30 Bischófe und gegen 5 Weihbischöfe gegenwäktig waren. 
Auf diesem Concil wurden 42 meist die Kirchendisciplin betreffehden 
Constitutionen erlassen. — Wir mussten auf diese Vorgänge nochmal'hin- 
weisen, weil mit diesem Zeitpunkte auch für die Geschichte der 
Würzburger Diöcesansynoden eine neue Periode beginnt. Haben 
wir bisher nur in zerstreuten Urkunden die Spuren einzelner Synoden 
aufgefunden, und die Ueberzeugung gewennen, dass von.den Meisten 
Synoden gar.keine Nachrichten auf uns gekommen sind, so bieten 
von nun an die auf uns gekommenen Synodalacien und Statuten 


*) Vergl. Binterim: Pragm. Geschichte der deutschen Conciiten. B. "BI. p. 263 — 79. 





415 


sich ale sichere Zeugen und Wegweiser der. Diese sind nicht bloss 
Anhaltspunkte für die Reihenfolge und Geschichte der Diöeesan- 
synoden selbst, sondern sie geben zugleich äusserst interessante Bei- 
träge zu dem. Bilde des. damaligen kirchlichen Lebens und des Zeit- 
charakters überhaupt. 

16. und 17. Bischof Manegold, von dem im Jahre 1299. za. 
Aschaffenburg gehaltenen Provinzielooneil zurückgekehrt, hielt alsbald 
eine Diöcesansynode ab. Auf derselben wurden 31 ‚oder 32 Statuts 
„omnibus snimas regenübus valde neeesseria et utilia ^ ‚entworfen 
und pwblicirt, welche sich fast elle auf'das Leben und die geistlichen 
Funetionea der Priester beziehen, und unter denen eine umfassende 
Instruction für die Verwaltung des heiligen Buss-Secramentg sich be- 
sonders auszeichnet, Auf einer zweiten Synode im Jahre 1298 lässt 
Manegoid diese Statuten aufs Neue bekannt machen und jedem 
Landdeeanate eine Abschrift zustellen, mit dem Wunsehe, deas jeder 
einzelne Pferrer sich eine eigene Abschrift verschaffe Harzheim*) 
theilt diese Statuta aus einem Cod. Ms. der. Caxmelitenbiblioihek zu 
Bemberg mit. Wir vermissen «ber darin das Capitel „de officio 
Vicarii ‚4 welches in.der Synode Bischofs Wolfram Cap. XI. als 
von Manegold siammend eitirt wird. Vielleicht war dieses Capitel 
bei der zweiten Ausgabe der Statuten ausgeschieden worden. 

18. Synode unter Bisehof Andreas am 17. Mai 1814, Wir . 
Winen die &u£ derselben .edirten fitetulen, wiewebl nicht ganz voll- 
ständig. Harzheim (Tom. IV. p.248 seq.) heilt sie nech Cl.Schannat, 
qni ab. &éhedis.deannis Gemane, Bor. Jesu descripsit^, mit. Sie ent- 
helien 31 Abedbnilie; ‚ausserdem findet sich im den,Synodalstatuten 
Wolfeams (19029). Cp, X. und Gottfrieds (4446) Cp. XVIL ein - 
Statt: Epiacopi Andnene „de officio Anchidiaconi,^ welches bei Harz 
heim vermisst wind. 

3. Ueber die von Bischof Gottfried TU. zwischen 1317. und 
32 gehalieme Synode bsben wir keine näheren Nachrichten; 
wir kennen gie nur sup gwei unter seinem Namen in der Synode 
Wolframs 1329 aufgeführten Statuten, nämlich Cap XIII. und XIV, 
„se effigie (Ordinarii * und Cap. XVIL „de vagentibus, ^**) .Auch 
führt Bischof |Goktfried IV. in seiner .Synode vo». Jahre 1452 auch 
seinen Vorfahr Gottfried namentlich unter denjenigen auf, deren 
Synodalstatuten er bestätigte. 





*) Tom. IV. p. 24 et seq. 
. **) Vergl. auch Würdtwein Subsid. .II. p. 265 und 850. 


116 


20. Bischof Wolfram hielt, nachdem im vorhergehénden Jahre 
ein Provinzialconcil zu Aschaffenburg stattgefunden hatte, eine Synode 
am Montag nach Jubilate (4. Mai) im Jahre 1329. Sie währte drei 
Tage. Die Synodalstatuten umfassen 107 Nummern.*) Der Prolog 
sagt .... infra scripta statuta salubria quaedam de jure communi, 
nonnulla vero de provincialibus venerabilium Patrum Archiepiscoporum 
Moguntinorum Ecclesiae nostrae Metropolitanorum, ac etiam Prae- 
decessorum nostrorum, cum adjectione quorundam nostrorum statu- 
torum causa brevitatis excerpta et extracta in hunc libellum sub 
certis titulis Decretalium redigi mandavimus etc.; woraus zugleich 
hervorgeht, dass auf der Synode nebst den hier enthaltenen Statuten 
noch andere publicirti worden waren. — Cap. XV. setzt der Bischof 
den Geistlichen, welche ihrer Pflicht zuwider auf der Synode nicht 
erschienen waren, eine peremptorische Frist bis „feria tertia post 
diem beatorum Nerei et Achillei et Pangratii* (12. Mai), um sich 
deshalb persönlich vor ihm zu verantworten unter Strafe der Sus- 
pension. — Harzheim, Schneid . (Thessaur. 2. Abth. p, 110) und Bin- 
terim nehmeu irrthümlich den 3. Juli als den“ Tag der Synode an, 
so dass dieser Verantwortungstermin sich in das nächste Jahr hinein 
und selbst über die folgende Synode hinaus erstrecken würde, was 
nicht denkbar ist. 

21. Eine zweite Synode hielt Wolfram im März des Jahres 1830, 
Die sieben Capitel derselben bilden eine Ergänzung der Synodal- 
statuten des vorigen Jahres. **) 

22. Synode am 20. October des Jahres 1973 auf welcher Bischof 
Albert III. einen Streit zwischen den Pfarrern und Kloslergeistlichen 
praesertim quatuor ordinum fratrum Mendicantium betreffs desBeicht- 
hórens schlichtet. Er segt, dass er damit nur eine von Bischof 
Otto erlassene Entscheidung erneuere.***) Dem Decrete ist zu- 
gleich eine in lateinischer und in deutscher Sprache gefasste Erklä- 
rung des Kirchengebotes der österlichen Beicht beigefügt: Wir 
wollen hier das deutsche Aktenstück vollständig miittheilen: 

„In Gottes Namen amen. 
. Ein ieglich Cristenmensch, datz zu sinen Tagen kumen ist, sol 
und ist schuldig von gebothwegen der heiligen Cristenheit zu bichten 


*) Siehe Würdtweln Nov. Subsid. diplom. Tom. II. p. 241 seq. — Schneidt l. c. 

**) Ex Schedis P. Joan. Gumans S J. Juliacensis ex Newenaar, mortui 1684, de- 
scripsit Aschaffenburgi Cl. Schannat. Siehe Schneidt 1. c. p. 197. 

***) Schneidt 1l. c. p. 238 ex Ms. Leonis Bibliothecae Ebra. et ex Codice Ms F. F. 
Minorum conventualium Herbipoli. Vergl. Fries p. 656. 








117 


zu seiner Pfarre zum minsten eynmal in dem jar, und zu Ostern 
unsers Herrn Lichnams da zu nehmen, oder mit rat seines Bichters, 
der datz Gewalt hat, datz etlich Zit zu myden, und datz sullen alle 
geistliche Leüte raten und hetzsen allen Cristen Leüte zu tun — auch 
soll.ein yeglieh Cristenmensch, siven er Gots Lichnam empfahet, es 
sy gesund oder siech, bichten, swatz es dann wetzz zu bichten, oder 
hat es. dann unwas gebicht, und wetzz dann nicht mere zu bichten, 
so sol es dann datz sagen, und sein Schuld in Bichtwyse sprechen 


dem priester, der in die heilige Sacramente dann reichen mage und , 


sol Datz der priester erkennen muge, ob es datz Sacrament empfe- 
hen solle, und von Rewe und Andacht wegen detz wurdig sy. — 
Der stuhl von Rome zu hilfe der Pfarrern und zu solchlicher besor- 
gung der Cbristenheit hat laut hergesitzt und geordnet, datz der viel 
geistlich Bettelorden Priester, die ir obere darzu welen, und den 
Bischoffen. antworten, und zu Bichte hören beterminirt werden, haben 
Laub und Macht frilich Bicht zu hören, wer in sye sunde bichten 
wil, und den darüber Butz zu setzen, und auch den zu absolviren 
in Bichtwyse, und darvon zu entbinden, und dieselbe geistliche 
priester von der vorgenannten gesetzten Wale und Entwort wegen 
haben daran nicht mehre Gewalts denn die Pfarr. — Watz man auch 
demselben geistlich priester gebicht hat, datz ist man nicht schuldig, 
yeman anders anderberts zu bichten, were aber datz yeman sogtan 
missetat begangen hätte, die an den Papst oder an sinen Bischoff zu 
bichten gehorten, zudem der dann daran sincn sunderlichen Gewalt 
hat, dietze die da vorgeschrieben syen, synt alle von gemeinen geist- 
lichen und gnediglichen recht der heiligen Cristenbeit, und sol man 
sye auch also.recht halten in aller Cristenheit. In cujus rei testi- 
monium Sigillum nostrum praesentibus est appensum. Datum ete.“ *) 
23) Bischof JohannesI. (von Egloffstein), nach allen Seiten 
bemüht, dem vielfach zerrütteten Bisthum wieder aufzuhelfen, war 
auch auf die Sittenverbesserung bei Geistlichen und Laien bedacht 
und hielt zu diesem Zwecke mehrere Synoden. Wir besitzen von 
ihm ein Edietum de celebratione Festorum vom Jahre 1404, dasselbe 
ist jedoch nicht auf einer Synode erlassen; denn in der Synode 
vom Jahr 1411 spricht Johann ausdrücklich von nur Einer vorher- 
gegangenen Synode, und diese ward 1407 gehalten, ohne‘ Zweifel 
zur gewöhnlichen Zeit, nach dem Sonntag Jubilate. Die auf dersel- 





*) Dieser Streit zwischen den Pfarrern und Regularen über die Bedeutung des 
proprius Sacerdos wurde auch auf der Bamberger Synode vom Jahre 1451 verhandelt und 
vom Cardinal Nicol. Cusa entsobieden. . 


118 - 
bei Pbékairit gémachten und am 1. Septeinber desselben Jahres 
'hindusgegebenen Statuten umfassen 29 Capiteli#) 

24) Die Zweite Syriöde hielt Johann I: im Jahr 1411. Auf der- 
selben würden üie& Statuten der ersten Synode wiederholt und durch 
sieben neüß verinehrt (de immunitete Ecclesiertm, de parochis, de 
kohabitatiöne cleficorum et mulierum, de veneratione Sanctorum, 
de statu monachorum, de decimis, de accusatione.*) — Besonders, 
wichtig für die Geschichte der Synoden ist der letztes Abschnitt, 
weicher‘ Folgendes bestimmt: „Da nach der Vorschrift der Canonen 
zur Verbesserung der Sitten und Schlichtung der Üontroversen we 
nigstens einmal in jedem Jahre eine bischöfliche Synode gehalten 
| werden Soll, 80 setzen wir fest urid verordnen,. dass künftig jedes 
Jahr — das náehstfolgende ausgeriommen — alle und jede Prälaten 
und Länddethante mit Zuziehung je zweier oder dreier tauglicher 
und würdiser Männer atıs den''ihnen uhtergébenen Geistlichen am 
Mittwoch nach ‘dem Sonntag Jubilate zu einem Coneil, und von fünf 
. zu fünf Jahren am n&mlichen Tage insgesammt alle zur Theilnahme 
&h der bischöfliehen Synode Verpflichteten, ohne besondere Berufung, 
zu einer allgemeinen Synode sich versammeln.“ 

^ Die Statuten wurden unter dem 28. October ausgegeben. Schon 
zwei Wochen darnach starb leider der Bischof, und unter der zwar 
langen dber untuhvollen Regierung seines Nachfoigers ward diese 
Verordtung wehig beachtet. 

23) Sein Nachfoleer war Johannes Ii; (v. Brun.) Wir. finden 
nirbends eine bestimmte Nachricht von eitier während seiner 28jüh- 
rigen Regierung gehaltenen Synode; trotzdem aber dürfen wir eine 
solthe uls gewiss annehmen, oline jedoch die Zeit derselben sicher 
bestinmen zu köfinen. Es sind von ihm Ecelesiastica Statuta aus 
dem’ Jahre 14% (feria sexta post Festum 'Corporis Christi) *%*) vor- 
handen. Will man aber auch annshmen;, dass diese, weil sid aus- 
sehliösslich regimen et pubernationem offeialis curiae betroffen , un- 
ábhahfir von emer-Sytüde erlassen worden seien, so sprechen noch 
andere nicht unwichtige Gründe für eine Synode unter diesem Bisehofe. 
Gutbfried IV. spricht in seiner Synode vom Jahr 1452 susdrück- 
Hsh von Bynodslstatuten beider Johannes (Joannis et Joannis). Fer 
ner findet sich in'der von ihm edirten Sibtutensamunlung fünfzehn 


*) Descripsit Cl. Schannat ex Cod. MS, Coenobii S; Michaelis Bambergae. Vide 
Harzheim I, €. Tom. V pag. 8. 
.. **) Harzheim 1, t. pag. 18. Schneidt 1, c. pag. 277. 
**) Vide Schneidt 1, c. pag. 285 seq. 


119 


Synpdalsiasuten (Nr. 30, 97, 40, 41, 42, 46, 41, 83, 85, 89, 92, 102, 109, 
111, 132) auf den Namen Bischofs Johannes lautend, welche unter 
den Statuten Johannes I. nicht enthalten sind, und spnach Johann 
v.Bzun zugesahrieben werden könnten. Man müsste denn annehmen, 
duss dieselben, in dem van Schannat benützien Manugcripte der Sy- 
noden von Johann I. ausgelassen seien, was uns wahrscheinlich 
dünkt. .; 

26) Synode Bischofs (xottf ried IV. im Jubaljabze 1452 am 7. 
und 8. März. Es ist dieses die erste Würzburger Synode, von we]- 
cher wir vollständige Acten über den ganzen Verlauf derselben be- 
sitzen. Diese Acten beschreiben die Ceremonien der Eröffnung, wie 
wir sie in den einleitenden Bemerkungen 8. 104 im Wesentlichen 
beschrieben haben, dann die einzelnen Verhandlungen. Am Vormit- 
tage des T. März wurden dig von den Kiırzbischöfen, von Peter Ger- 
hard his auf den damala regierenden Theodor, erlassenen Provin- 
cialstatuten aufs Neue .eingeschärft. und etwa siebzehn derselben 
besonders hervorgehoben und, verlasen. In der. NachmiMagssitzung, 
welche um.1 Uhr begann, wurde die, Schrift des heiligen Thomas 
de artieulig fdei et ecelesige Sacramentis verlesen. 

Am .8, März (quae fuit ferie, qugria post Dominicam Reminiscere) 
verles. der Promotor siebenzehn besondere Statuten summarisch und 
erklürte dana, dass Bischof (Gottfried nicht blos die angeführten, 
sondern alle Synodalstatuten, welche von ‚seinen Vorfahren Manegold, 
Gottfried, Wolfram, die beiden Johann und den andern Bischöfen erlassen 
und von ihm selbst in ein Volumen zusammengestellt worden seien, 
verkündet und beobachtet wissen. wolle, und sollen dieselben in Ab- 
schrift binnen zwei Monaten in den Händen aller Prälsten ‚und 
Pfarrer sein. — Am Schlusse ward: für die nächste Synode der 
Dienstag. nach ı Jubilate des folgenden Jahres festgesetzt; dieselbe 
wazde jedoch aeht; Tage früher gehalten. 

Die obengenannte Sammlung. dar Synodalstatuten, 138. Titel UM» 
Yassend, wurde von Bischof Gottfried sehon im Jahr 1446 am 25, 
Üctober edirt. Bemerkenswerth ist die im Prologe ausgeaproehene 

‚dass keine anderen.ajs die hier zusammengestellten Sta- 
tuten künftig Gülügkeit:haben sollten. „.. . easque. quae in. prae- 
sentä.läbello, oomstitutiones, et nullas alias, pro constitutionibus g&yno- 
delibus a quibuscunque praedecessoribus nostris promulgatis de cae- 
tero habituri,* und schliesst mit den Worten: „Banctorum Patrum 
regulis et praesentibus Statutis quivis noster subditus regatur in 
vita , verbig et factis, ut sciat et faciat, quod acceptum est omnipo- 
tenti Deo. De cujus misericordia et beatorum Petri et Pauli Aposto- 


120 


lorum: ejus, &oc pretiogoyum (Maxtyrum.Kilieni,. Colonsti atgue Totmani 
Ecclesiae nostrae Herbipolensis Patronorum: «wetoritste -ei: meritis - 
confusi omnibus vere poenitentibus et confessis, qni praefatas con- 
stitutiones et Statuta sibi comparaverint, legerint, aut legi audierint, 
quotiescunque haec fecerint, quadtaginta dies de injuncte sibi poeni- 
tentia misericor ren DL U Später; wurde noch 
die von P. Nico o g ebruar 1448 für Würzburg erlas- 
sene Bullet, Pro: poros poelbesiagticis! zurıım''et bonorum earündem 
dete" beigefügt, J— «i ses ooo hr 

i Harnaheiam (lc, -/Honi JV. .pag. 814) führt diese Statutsnsamm- 
lung, unter. dem Namen «einen .bigdnen'Synodé vom Jahr 1448 auf, 
Irrt aber derin ; denn Gotsfried- nennt in. der Synode vom Jahr 1458 
jene. des wirhergehenden -Jáhres idusdrücklich seine erste Synode. 

. 24) Zweite Synode "Gotifrieds' IV.:im Jahr 1453 am 17. ind 18. 
April. In: der. ersten Sitzung. wurde 'nach :den . üblichen Einleitungs- 
feierlichkeiten 'von dem 'Prometor 'alle auf: dee vorigen Synode ver- 
lesenen neuen . Provincialstatuten- suminerisch 'wiederkolt. In der 
zweiten um 12 Uhr Mittags‘: begonnenen Bitzung wurden die im vori- 
gen Jahre noch nicht publicirten Provineielstatoóten verlesen, mit 
Weglassung des Trectetes des: heiligen: Thomas, deseen Lesung auf 
den Decanats-Cepiteln befohlen wurde, —: In der Sitzung vom'18. 
Apri wurde die Verlesung der Prowincial- und Diöcesanstatuten fort-: 
gesetzt.und sm» Schlusse ein neues Provinclalstsiut, die beschränkte. 
Befugniss der Johenniter- und Deutschordens-Priester:zum Beichtbören 
betreffend, publieirt..Dexeuf wurde. noch .die. Ablassbaile. für das 
Frohnleichnamafest,: erlassen von P. Eugen LV. am :26.:Mai 1433, ver- 
lesen ;.. ad auletat eime.. Verordnungi B. Goltfrieds publieirt,. welche 
vorschreibt, dass Pfarrer an den Sunntagen auf den Kanzeln óffent- 
lieh. dem -Volke das Gebet des. Herrn, 'den :englischen: Gruss, : das 
apostolische ‚Glaubensbekenntniss.:und (die. zehn. Gebote selbst. vor- 
beten ‚oiler, vorbeten ladsen-sollen, und dass exira. necessitatis articu- 
lu ‚denjenigen, welche diese ı Stücke nicht. wörtlich zu reeitiren' 
wissen, das Saerament nicht gereicht werden düzfe, — .. 

.. Hierauf ward die Synode in. deri gewühnliehen Weise’geschlossen. 

Um das Jahr 1486*) wurden die Synodalacten von 1452 und 
1453, die. Stetutensammlung. von 1446 nnd. die Statuta eeclesiastiea 
des Johann v. Brun in Druck gegeben und, wie mehrfache ‚Varianten 
bexreisen,. etlichemal neu aufgelegt. Fäne Original-Pergament-Hand- 


tpe og 





*) Wenigstens findet sich auf einem Exemplar der Carmeliten-Bibliothek zu Bamberg 
von gleichzeitiger Handschrift beigeschrieben ,impressa 1486." - 





121 


schrift idreser vier: Stücke befindet sich im Archiv das "bisehöflichen 
Ordinariats zu Wiürsburg. 


. ' . * 
Q5 . ! 


IV. . 0 
Die Mrie férmhiehe Diöcesansynode 1548. — "7 — 


28) Mit der grossen Stetutensemmlung ‚schien die Materie der 
Disciplinarverordnungen erschöpft und war die Glanzperiode der 
Würzburger Synodan abgeschlossen und, wie fast allerwürts.in Deutsch- 
land, so ging auch im würzburger Bisthum das Synodalwesen (sowohl 
die Provincialeoncilien als in Folge dessen aueh die Diöeesansynoden) 
einem raschen Verfall entgegen. ‚Ein volles Jahrhundert lang finden 
wir keine. Synodsl-Acten mehr. Man beschränkte sich auf die 
Verlesung der alten Statuten .auf den jährliehen Landoapitelssynoden, 
Wohl fehlte es michi an einzelnen Disciplinarverordnungen.' der Bi. 
schöfe und unter diesen sticht besonders hervor das merkwürdige 
Stetutum Bpiscopi Conradi Ill. vom 23. Januar 1521 wider das un- 
ordentliche Leben der ‚Clerisei,*) welches ein trauriges Bild der da- 
maligen. Zustände entrollt; aber förmliche Synoden finden sich nicht, 
‚obgleich von vielen Seiten ihre Nothwendigkeit erkennt wurde.**) 
Ihre Unterlassung gehörte zu den gravaminibus, welche auf dem 
Reichstage zu Augsburg 1530 verhandelt wurden. ‘Dort heisst es: 
„lem, wo die Bischöfe ihre Synodus und Rathschläge mit der Ver- 
sunm]ung.ibrer Prülaten und andere geistliche Unterthanen selbst . 
persönlich besuchten und. hielten, wie geistliches Recht solches ihnen 
suflegt, so würde ohne Zweifel obberührter Mangel viel Besserung 
gegen.“ - 
Endlich erschien die Ansegebulle des Concils von Trient von 
P.Paul.IIL. am 22. Mai 1542, und nuch vierthalbjähriger Versögerung 
und unsäglicher Bemühung des heiligen Stuhles wurde dasselbe am 
18, Deeember 1545 eröffnet. Da aber die Verhandlungen nur lang- 
sam fortschritten, ja durch die durch den Drang der Umstände nóthig 
gewordene Verlegung des Concils nach Bologna (20. Apri 1547) 


*) Bishe Rétíhard's Ohrontk : bel Ludewig" 8 Geschichtsschrelber des Bischofihume 
Wünburg. Fries pog, 869. 

**),Dass jedoch auch in dieser Zeit die Synoden nicht ganz und gar unierblieden 
sind, scheint aus der Beschwerdeschrift Bischofs Melchior an Kaiser Carl V. (1550) her- 
vorzugehen, worin er unter Anderem klagt, dass der Markgraf von Brandenburg den Prie- 
stern des Stiftes Onolzbach verboten, bei der convocatio cleri zu erscheinen, wiewohl 
solches von B. Conrad von Thüngen vielmal begehrt worden sel, 


12 


ganz in. Stockung zü geraten drohten,. indem solches. gegen. den 
Willen des Kaisers geschehen, auch die spanische, Bischöfe an Triens 
zurückgeblieben waren und man in Deutschland . geneigt; war, die 
Versammlung in Bologna nicht als rechtmässig, anzuerkennen, so 
liess Kaiser Carl auf dem Reiehstege zu. Augsburg (1548) das be- 
kannte Interim. pnbliciren, -welehes verläußg. wenigstens die äussere 
Ruhe im Reiche herstellen sollte, mit dem aber weder Katholiken 
noch Protestanten zufrieden waren. 

Um den Gegnern za.zeigen, dass es ihm mit der Bittenreform 
der Geistlichkeit wirklich Ernst. sei, erliess Carl ss. 14. Juni 1548 
die- merkwürdige Refermetionsformel,: welohe von den Stühden an- 
genommen und: von den geistlichen Fürsten alsbald in Vollzug ge 
setzt wurde. Der Metropolit der. Mainzer Kischenprovinz, Sebastian, 
welcher zur Abfassung dieser Reformationsformel auf das Bifrigste 
mitgewirkt hatte, ‚schritt mit. demselben 'Eifer gleich nach seiner 
Rückkehr von Augsburg zur Durchführung derselben.: Alsbald liess 
er eine genaue Visitetion sämmtlicher - Pfarreien und Klöster. des 
Erzbisthums vornehmen, berief zur Abstellung der entdeckten 'Miss- ' 
bräuche und zur Verbesserung der Kirehenzueht eine -Diöcesansynode 
auf den 19. November 1348, und'schrieb «uf den 6: Mai des: falgen- 
den Jahres ein Provincialeoneil aus, welchem aueh in den Suffre- 
genbisthümern vorbereitende Synoden vorhergehen sollten, :- 

Derauf hin betief Bischof Melehior (ven-Zobel) eine Diócésan- 
synode auf-den 13. November 1548.. Da; aber 'die Glaubensspaltung 
. auch in Franken grosse Verwirrung angeriehtet- Aattb, "und: zu: be- 
fürchten war, dass viele ‘Geistliche. der Berufung nicht--Wolge leisten 
bder von den weltlichen Herren zurückgehalten würden, so erliess 
Melchior eigene Schreiben an Herzog Johann Ernst von Sachsen, 
Markgrafen Albrecht und Georg Friedrich von Brandenburg, die 
Grafen Albrecht, Jórg, Ernst und Berthold von Henneberg, Conrad 
und Jórg:vóm Castell,‘ Albrecht und Jörg von 'Hehenidhe;, Michael 
von’ Wertheim, Schenk Carl: von Limburg, und "Schenk: "Wilhelm 
zu Limburg; an die Reichsstädte Rottenburg an der Tauber, Schwein- 
furt, Schwübisch:Hall, Windsheim und Heilbronn; worin gr, euf'die 
vom Kaiser erlassene Reformationsformel hinweisend, die zu haltende 
Synode ensagt und mahnt, die. in ihren Gebieten weilenden und 
seiner Jurisdietion untergebenen Geistlichen zur.8ynode: zu senden. 
Er erhielt aber von den Meisten theils ausweichende, theile 'schroff 
ablehnende' Antworten. 

Nichtsdestoweniger wurde. die Synode am 12. und 13. November 
abgehalten. Ignaz Gropp (Collect. Scriptor, Wirceb. Tom. I, pag. 34) 





129 


bet uns den processu$ peracklonum dieser Synode aufbewahr& Die 
Eröffnung ging unter den üblichen Feierlichkeiten vor sieh. Zum 
Promotor würde erwählt Dr. Wegner, Domvicar. und Domprediger. 
Nachdem derselbe eine lateinische Aırede an die Versammlung ge- 
halten, machte er als Gegenstand der Synodalverhandlungen bekannt: 

1) assertio et inmovatio statutürum symodalium s praedeoessori- 
bus eonditorum et praeseriptorum ; 

2) de fide catholica pure et integre servanda et docenda; 

9) de vitiis emendandis et virtutibus amplificendis. 

Hiermit schloss die erste Sitzung. 

In der zweiten Bitzung (1 Uhr Mittage) wurden die alten: Sta- 
tuten bestätigt und eingeschärft, die Reinhaltung des katholischen 
Glaubens befohlen, und die Bittenverbesserung vorgeschrieben. In 
der dritten Bitzung (am 13. November) wurde die Beobachtung der 
Vorsehriften dieser Bynode den Versammelten an’s Herz gelegt, die 
Absolution von den Censuren mit der gewöhnlichen Beschränkung 
ertheil& und die Synode in üblicher Weise geschlossen. 

Die Zehl der auf der Synode Niehterschienenen war ungemein 
gross; nicht nur die apostesirten Adeligem hinderten ihre Geistlichen 
su kommen, auch der Abt von Fulda, die Teutschherren und Andere - 
suchten bei der allgemeinen Verwirrung sich unabhängig au machen. 
Ich entdeckte im Archiv des historischen Vereins von Unterfranken 
m Würsburg einen höchst wichtigeh Actenfaseikel,*) in welchem 
ach nebst vielem auf des Concil von Trient und die letzte Mainzer 
Provincialsynode Beztglichen, den obengenennten Schreiben und 
Original-Antwortschreiben such folgendes Verzeichniss findet: 


Protocollarisches Verzeichniss Derjenigen, welche von der 
Sytiode mit oder ohne Entschuldigung weggebliebén sind. 


Schenk Carl von Limpurg entschuldigt seine priester, dieweil 
sie weiber genommen vnd das heilig sacrament vnter beider gestalt 
gereicht, haben sie im Synodo zu erscheinen forcht gedragen, wollen 
sich aber kaiserlicher Mejestüt decleration vnd reformetion spvil 
menschlich vnd müglich gemess halten, vnd wollen sich, sonsten vun 
iehis (Etwas) ‚weitteres vom ordinario christlichs fürgenommen ge- 
horsamlich ergeigen. 

Schenk. Wilhelm von Limpurg entschuldigt seine priester ires 
aussenpleibens zu beruffenem Synodo, dermassen das.sie den zu be- 





l 


*) 8&3. N. 176, b. Religionssachen vom 1045 +52. 


ya 
suchen 'sich besorgt, nachdem sie ehelich vnd das. sacrameni vnter 
. beide gestalt gereicht, seindt aber in religionsachen Römischer Kays 
Maj. Declaration biss zur ótterung des künfftigen: Concilii: gehorsam- 
lich zu geleben willens, dergleichen der reforenacion. sovil menseh- 
lieh vnd müglich." : E 

Die vorn Velberg:entschuldiken ire zwem: v prister zu’ Garstait 
vnd Steckelberg ihres aussenbleibens, wie’ sie’ grosse Cur haben vnd 
neben inen kein katholischer prister, der inen mocht dinen, schicken 
aber von iretwegen den'pfarrherrn zu Lemsidel mit erbitung allezeit 
bey der catholischen kirchen zu verharren. 

^ Statmeister vnd r&th zu schwebischen Hall zeigen an, wie alle 
pristér, so im Capitel"Hall «nd wer landwer begriffen, zwen von 
iren aller wegen im Synodo zu erscheinen erwelt, darauff gemelter 
rath begert, das gedachte ptister über. vnd wider Kayserlich Interim 
nichts verner' auffrelegt' Werde, darauss sie keineswegs zu erschreit- 
ten, iren zusagen nach gedenken. uode | 

Markgrav Jörg Friederichs Regenten vnd rath schreiben von 
wegen des stiffts Onoltzbach, vnd anderer prister inn der Markgraff- 
schaft gesessen, die weil Kays. Majestät von "wegen :der geistlichen 
Jurisdiction vtid güter in nechstem Reichstag vnfherhandlung zu ha- 
ben vnd für zu nemen, vndt seindt sie: nach solches vngezweifelt 
zu zuwarten, só' sey auch beginnen im Werk ‚ ansgengen. kays; De- 
claration die religion belangende vermög vberschikten mandsts der- 
Inassett Ordnung zu machen, daran: die Rómi kays. Maj: verboffent- 
lich pestettigen werde, vnd sich dessen zur 'billigkeit niemandt zu 
beschweren haben solle, haben ‘wir obgenannt nit erscheinen zu 
würtzburg in Synodo vntherthenig nit wollen vnangezeigt lassen. 

‘ Conradt Abbt zu'Lankhem entschuldigt. das sussenbleiben 
seines hoffmeisters oder Probsts zu Dambach von wegen seines vn- 
vermögens zu reisen, mit erbittung, was durch prelaten vnd gemein 
Clerisey in:Synodo angenommen werde, soll gedachter ‘probst vn- 
widetrufflich annemen 'nd halten. - | 
^'^ Herzog Ulrich von Wirttenberg entschuldigt das aussenblei- 
ben der Clerisey in seinem Fürstenthumb dergestalt, das kays. Maj. 
an'inen'gel&nge' das er die Declaration in' seinem’ fürstenthumb 
anrichten; dem er bisshero gehórsamlich gelebt vnd ferner zu thun 
sich schuldig erkennt, vff solchs verhoffe er, seine Clerisey wäre 
zu erscheinen wol entschuldigt, vnd' begert sie hiermit entschuldigt 
zu haben. 

Thomas, Abbt zu Zell'zeigt sein vnvermögen wegen krankheit 
seines leibs zu erscheinen, erbeut aber sich sammt seinem Convent, 











425 


was in Synodo beschlossen vnd ‚angenommen werde, deraselbigeu 
er vmd sein. Gonvent mit allem gehorsam ‚nachkommen und geleben, 

Thomas, Abbas in Murhart zeigt an, das er aus ehrbaftep 
vrsaehen nemlich von- wegen grosser meng Kriegvolks, so. nit fern 
vom Closter hibernire aus seinem Closter zu wandern und Synodum 
zu visitiren nit getrauen wolle, mit'erbittung, wes alldort beschlossen 
vnd angenommen werde, solle im solches zu vollziehen zum höchsten 
gefallen. ' 

Gernardus, deeanus ecclesiae Collegiatae in Camberg excusat 
se a visitatione Synodi, wie der Erwirdig herr Daniel Stiber, Probst 
zu Camberg genugsam ut constitutus & capitulo praefatae ecclesiae 
erzeigen würde, mit erbittung, was im Synodo beschlossen, denselbi- 
gen in allweg volg zu thun, ; n 

Petrus Weigent, Decamus ecclesiae collegiatae in Mosbach 
schickte nomine Capituli einen Capitularem et Vicarium ad Synodum 
zu erscheinen mit angeheffter Bewilligung, was allda christlich vnd 
müglich zu thun angenommen vnd beschlossen, demselbigen one 
weigerung zu geleben. 

Georg, Grave zu W ellenburg, Johanniterordens-Commenthur 
zu Schwebisch Hall vnd Mergentheim entschuldigt den Pfarrherrn 
zu Affebrach vnd Mergentheim der meinung, das sein gnädiger 
Herr Meister S&not:.Johannes-Ordens vor Andres nit anheims, kom- 
men werde, kön er keinen bescheid geben vnd seindt sonsten vm- 

liegende: pferherrn: derzeit mit krankheiten beladen, bithe.solchs zur 
wach des Aussenbleibens im besten anzunemen. 

Wilhelm grave zu Bersiein, Wilhelm Herr zu Limpurg, Barbare 
grefin zu Wertheim als Vormünder der graffschaft Wertheim zei- 
gen an, von wegen irer Predieanten vnd Pfarrherrn gedachter Giraff- 
schaft, wie inen. von der Röm. Kays. Maj. Befelch zu kommen, irer 
Maj. declaration in den Kirchen Ordnung anzurichten, solchen sie 
mit fleiss angefangen nachzukommen, sovil inen zu, vorderst gegen 
Got dem Almechtigen vnd hochgedachter Kays. Maj. hoff zu ver- 
entwortten, mit angeheffter bith, das sie über solches .nit werden 
gemüssigen vnd also ires aussenbleibens kein vngnade tragen. 

Sonsten haben.sich in sonderheit vil Pfarherrn excusirt ob infir- 
mitetes et'eliis ex causis, wie volgi: 

Johan wagner, pfarherr zu Geiselwindt, Johan stiel, pfarherr | 
zu Friesenhausen. Andreas reutter, pfarherr zu Neustadt. 
Heinrich rodegast, pfarherr zu Obernlauda. Leonhardus scharpf, 
pfarherr zu. Meiloss. Walfigang sprenger, pfarherr zu Schwei- 
gern. Petrus büiiner, plebenus in Winsheim. Caspar erk, , ple- 


1968 

banus in Oberelspe. Juhann wdarspere, plebanusin Abseh windt. 
Petrus mischer, vicarius in Hassfurdt. Steffanus runicker, plebe. 
aus in Malfingen. Sebastianus hoffimann, plebanus in Ebern. 
Caspar riter, plebanus in Geysa. Gangolffus schatzant, plebanus 
in Rassdorff. Daniel. wolffert, plebanus in schillingstedi zu V.n- 
therbalibach. Nioolaus müller, plebanus in Fürbach.. Johsnnes 
messeklang, plebanus in Delheim sub ducatu. Wirttenberg:. Mau- 
ricius schatz, plebanus in Bibre&. Petrus werner, plebanus in Lant- 
Lenbwch. Jacobus dolman, ordinis Teutomicorum: plebanus in Rot- 


tenburg. Plebanus.in Mergentheim. Plebenus in Tauber- 
scheckenbach. 


Rebelles. 


Plebanus in Meiningen hat Citationem seu mandatum ad 
Synodum nit wollen annemen. 
.  Plebanus in Benhausen hat Citationen nit wollen annemen 
vnd sagt, er gehór dem Landgrafen zu. 


Folgende seint aueh nit erschienen: | 

Vesser der Abbi#) Abbt zu Bantz. Abbt zufünchaura oh. 
Alle . . (?) seimdt eussenbliben. Remhildö:dechams. Lang e- 
zen Prepositus. Detamıs si Gapiiulum im ()nings. PeopstuuH olir- 
Kirchen. Schleusingen plebenus, Wıeilsiborf 'péebengs, Bteim 
plebanus. Hetting.en plebanas: Kwn igs herg plelramma Schwein- 
Furth plebauus Baunach plebanus. Einershesm::glebanus. 
Hergoldshausen pidbanus. Stat Höchstadt plebanus. :ii tnels- 
kirchen plebaaus. Gochsheim plebanus. Kitzingen plebanus. 
Knotstedt plebanus. Herzogaurach plebenne. Fuläe plebsmma. 
Hamelburg plebanus. Büechelt plebanus. | - 

Die Grafen yon Hemneberg haben keine priester gewilligt mu 
kommen, haben einen Suffraganen zu Schleussingen, der ordimirt ire 
pfaffen ved die münchen au Vesser.#*) 





*) Die Adbte zu Nesssa umd Sehlüchtern waren luthensob gewordas. 

**) In seiner Beschwerdeschrift sagt B. Melchinr: „So ‚hat gedschter Gmfl sinen ait 
panes Johsam,Fozater, Her sich nennt ein Doctor der heyl. ‚geschrifft, ‚hat ein weib, 
Aemselhigen gestatt er, das er das Amt eines Weyhebischoffs exercirt, ‚ordinirt diejenigen, 
$0 zu im kommen, ad ordines minores et majores. Et anno 47 post pasce ordinavit ibi- 
dem unum fratrem ex monasterio Vesser in sacerdotem et tres cum eo.ad ordines minores, 
quos postea deputat et remitit :all eeclesis parochiales sub dominio temporali beronup 
de Henneberg 'sad sub dioecesi Eietbipol. eanstitutios, ) 











EU. 


Am 11. Mai 1549 berichtete Bischof Melchior an den Kaiser den 
geringen Erfolg seiner Bemühungen bei den betreffenden Herren und 
Stüdten, indem er ihm die Antwortschreiben in Originali zur Einsicht 
mitsendete. Uebexdies reichte er im folgenden Jahre auf dem Reichs- 
tage zu Augsburg eine Beschwerdevorstellung ein, wegen „Eintrag 
und Verkinderang,' So: mir und: meinem Bf: ‚Würzburg ‚an meiner 
und meines Biäflts geistiichen  Jurisdietion; Juribus Episcopalibus und 
Obrigkeit von: hernach gemelten' Fürsten, Graven, Herren und Com- 
munen widerfahren.* Die: Verklagten sind die Markgrafen von 
Brandenburg, der Pfalzgraf Chürfürst, die HerWege von Sachsencoburg 
und von Würtemberg, die Grafen von Henneberg , Meinsfeld; Werth- 
heim, Hohenlohe, Kastell, der Landgraf von Leuchtenberg, die Barone 
von Limburg, Hansjörg von Thüngen, der Abt von Fuld, der Teutsch- 
orden, Stift Kamberg, die Städte Hall, Heilbronn, Schweinfurt, Winds- 
heim, die Aebte von Schönthal, Schlüchtern, Amorbach, Halsprunn, 
Velberg, der Propst von Elwangen und das Capitel von Spalt. *) 

Auf diesen Anlass erliess Kaiser Karl V. am 23. Januar 1551 
ein Mandat gegen jede Beeinträchtigung der Würzburgischen bischöf- 
lichen Jurisdietion, in welchem er auch rügt, dass „etliche des Reichs 
Stände, Städte und andere Privatpersonen ihren bestellten Seelsorgern, 
wie sie die nennen, :dio Synodes und Andere billige Convocatiomes 
za besuchen venrbielen. HM) |... | 

‚Von: mun ant waren die Synoden erloschen ser) und selbst die 

Verer&numg des: Gomcils : von 'Erient:: „Die Provanzialsynoden sollen 
zur Bikdump ‚der: Gitéem, zur N erbessenumg der: Vergebungen, .zur .Bai- 
legung der Streitifkeiten und::zu anderen -duagch -die heiligen Canones 
Gesintéaten ermehsbilt rund: alle drei dahre berufen werden. Gleichfalls 
sollen. adljädkrlich: die;.Diücesemeymoden gefeiert. werden eic.4 4) — 
vermochte mioht ,. sie. in Deutschland. in den nüehaien Jnbrhunderien 
wieder ins Leben zu rufen. tÜ Lc 


"p, ) ! ' Li ' *»3 r] N, 


*) Archiv des hist. Vereins für Unterfr. B 11. Heft 3. S. 107. 

**) L. c. S. 126. 

**9*) In der Geschichte der frünk. Cistercienser Abtei Bildhausen (Arehiv des hist. 
Vereins von Unter: "B 8T. "HR. 1. 8: 67) ist‘ nach item &iten ManuscHipte ängegeben, 
dass Abt "Valentin F1: other‘ am "Mittwoch nach dem Sonntage Misericordias Domini 1560 
‚gehalterten Synode zu Würzburg beigewohnt habe. "Wir konnten aber nirgends eine weitere 
Spur dieser angehlichen Synode finden, und glauben, dass irgend - ein anderer Convent 
darunter gu verstehen sel. 

. 3) Sess. 24. de reform. ' tod 

14) Nur in’ wenigeh' Diöcesen , ' wie Id Müns ter, haben ‘sich disi Poren üér 
alten Synoden bis ins gegenwärtige Jahrhundert‘ erhalten. el 


T 


v. 
Bie Teit nach dem Erlöschen der Synoden. 


Aus den im vorigen Abschnitt gegebenen Andeutungen konnten 
wir uns überzeugen, .wie ungerecht es wäre, die Schuld vom Er. 
löschen der Synoden auf die Bischöfe werfen zu wollen. Wir haben 
augenfällige Beweise genüg von dem guten Willen der folgenden 
Bischöfe Würzburgs, sllein die politischen und religiösen Zustände des 
Reiches und Frankens im Besonderen, gestalteten sich im 16. und 17. 
Jahrhunderte so, dass die Berufung von Synoden entweder ganz un- 
möglich, oder, wo möglich, doch nutzlos gewesen wäre. Anderer- 
seits waren die Bischöfe bemüht durch Hirtenbriefe, schriftliche Ver- 
ordnungen, Visitationen, Capitelssynoden, Gründung von Schulen und 
Erziehungsenstalten, Volksmissionen u. s. w. auf Clerus und Volk 
zu wirken. 

Bischof Friedrich (von Wirsberg von 1558 — 1573) ‚stemmie 
sich mit allen Kräften dem eingerissenen Verderben entgegen, ins- 
besondere suchte er durch die neue Ausgsbe der Diöcesan-Agende 
„diligenter recognita et locis aliquod piis exhortationibus .ad. populum 
aucta.“ (27. Juli 1564) den eingerissenen Missbräuchen und ‚Willkür- 
lichkeiten in Verwaltung des Heiligen entgegen zu wirken. : Aber 
seine salbungsvollen Hirtenworte verhallien fast wirkungslos im Ge- 
töse der allgemeinen Losgebundenheit und Verwirrung... An: Abhal- 
tung regelmässiger Synoden war gar nicht zu denken... - 

Eben so wenig war diese zur Zeit seines Naehfolgers, .des grossen 
Bischofs Julius (Echter von Mespelbrun) möglich. Franken wimmelte 
von entsprungenen Mönchen und Nonnen, und viele beweibte Pfarrer, 
statt die Heerde Christi zu weiden, wütheten wie Wehrwülfe unter 
den Lämmern. Selbst die Stifte hatten sich der Ansteckung nicht 
ganz erwehrt, Dazu die politischen Sturmeswolken, die über dem 
Lande hin und herwogten; der Trotz und die Gewalithütigkeiten der 
vom Glauben abgefallenen Fürsten, Adeligen und Städte. Julius 
selbst klagt: „Ea Nobis jam olim in animo versata est eura ,. ui eom- 
moda sliqua his temporibus excogitata ratione catholica religio aique 
ecclesiastica disciplina in hac nostra diócesi prope collapse ad vene 
randae vetustatis integritatém et ardorem reducantur. Qua de re 
non solum cum piis et eruditis viris magno animi nostri dolore 
familiares saepe sermones miscuimus; sed etiam reverendo in Christo 
Patri, Antecessori nostro felic, record. Friderico laborem nostrum ei 


/ 
^ 


129 


qualemcunque operam prolixe obtulimus. Verum utriusque nostrum 
vii conatus et temporum injuria et variis difficultatibus sunt retardati.“ 
Wie wären unter solchen Umständen Synoden möglich gewesen 
oder was hen. gif gq3Q Ub. 7,4] gp ipods otroRIT jeilis Mittel und 
bot alle Kräfte auf, um dieselbe zu ersetzen. Er gab alle,litur- 
gischen Bücher: ==: das Breviter im Mhırf-188%)" das’ Gràdüdle 1583, 
das Antiphöndrtum 1601; das’ Pehltärieht 1603 ; "dag Missale "013 — 
alle mit: t*ahrbeft '&postoliiehen : AoktedbnuvdRR Heri tieu Rérauds; 
Von. besonderer Wichtigkeit!’ für’ "unseren Gökeristaiid., sind die 
„stetuta zuralia Julii: Epistiop? pro: &lerd'kukefbeäsik, de % Januarii 
1584... Julius gibt hier in zweekmässiper Wisveii und‘ Verbesserung 
die älteren DiOcesanverordnungen:! mit Benützüng der neuern allge- 
meinen Kirchengesetze; insbesondere’ ddr Decfete" des 'Contils von 
Trient, systematisch geordnet --L ein völlktändiger Pastoralunterricht, 
— Die Statuten zerfallen’ In’ vier" Abtheilängen ; def erste Theil han- 
delt in 5 Oepiteln:de Capitulis''ruralibus: dér zweite in 8 Haupt- 
stücken de Divino cultu; der dritte in 5 Capiteln de iis, quae ad 
ipsos! Glerioos et eordm: Ofßela : dc " Vithmi' 'speétant; 'der vierte in 6 
Abschnitten. de bonie ténípóretibus et provéntipus benefleiorum; end- 
lich der fünfte dnthält’in 2: Co piteth pobná borum ‚qui statuta trans. 
grediuntut, etl psur&im 'stätutörun "confiFmatió, — Tii Jahre 1589 folgte 
such einem deutscher Sl/rattid 'abgefähste‘ Kirshendränung. | 
Diese Xr, eben! Bo gitttlerideni. Hirleneifür als’ weiser Besonnen- 
heit wboiefbasten! Stetit Fall "geltdn von" nun 'hn als das ‚eigentliche 
Padófaludbeseufbrth *dér frühikisclien Kirche und' bilden: die Grund- 
lage aller spütétà Kirthieliotdntmgen;, ^ wie bblehe narientlich_ von 
den Bischöfen" Jib tein Plitlipp von Schönbofn:am 18. September 
1688: und a lwrlni'Glettriied 'von Gittenbetg dm 80; Jdli "469ó 
herwetdegebeni wiorüün, "üfld-Verdlaten Holl jetzt Besondeiä die Aritte 
Abtheitungy (dh gicéldorireim zum Studíuri empföhllen zu werden 
- Alg:dines der wirkkermsten. ‚Heilmittel &chtbte Julius 'did' Häfen 
Versaternlungen- des''Our&telerus;, welche die Voti. ihuri 'Entsöndeten 
und 'von - gleichem Geiste :  beseelteh Visitatoren 3n' deti "ethzelneil 
Archidiacenutibekiilten beiwohnten.' Er wüsste diesen Oapitels oden 
einen Aufschwung kü gebety def sie'zu eln&m inächtigen Wer zeügé 
für die Rettung det'Kirdhie-ih Franken níachte.*) Meht nöch’'wirkte 
seine persönliche Gegenwart," indem er lehrend ; mehnent; "drohend 
das: Laaid\-durthzug:: : Wo' die Worte nicht fruchteten , folgten: 'die 
*) Siéhe die Abhandlung „das Institut. der Capitelsconferenzen,“ im ersten Jahrgang 
der Kathol. Wochenschrift Band I. S. 829 — — 


9 





130 . 


canonischen Strafen, und wo die kirchliche Gewalt des Bischofs 
nicht ausreichte, da wusste die Macht des Herzogs den Trotz zw 
brechen. Diesem fünf und vierzig jährigem Hirteneifer des unver- 
gesslichen Julius verdankt das Frankenland die Erhaltung seines 
kostbarsten Kleinods, des katholischen Glaubens. — 

Seine nächsten Nachfolger waren eifrig bemüht das von ihm mit 
so glücklichem Erfolge begonnene Werk der.Befestigung des Glaubens 
und Sittenverbesserung bei Priester und Volk fortzuführen und würden 
ganz gewiss’ auch das vom Kirchenrathe von Trient dringend vor- 
geschriebene Hilfsmittel der jährlichen Synoden anzuwenden nicht 
versäumt haben; aber die jetzt auch über das Frankenland herein- 
brechenden und lange andauernden Kriegsstürme machten die Be- 
rufung von Synoden ganz unmöglich. 

Kaum war der Friede zurückgekehrt, so war Fürstbischof Johann 
Philipp von Schönborn darauf bedacht, die- Vorschrift des Triden- 
tiner Concils in Vollzug zu setzen und die Wiedererweckung der 
alten Synoden anzubahnen. Er berief vier Synodal-Congregationen, 
welche am 23. December 1649, am 10. März und 13. Dezember 1650 
und am 4. März 1653 im Dom zu Würzburg gehalten wurden, und 
in denen der fromme Weihbischof Johann Melchior Sóllner in 
salbungsvollen Vorträgen den Priestern ihre hejligen Pflichten betreffs 
der Selbstvervollkommnung an das Herz legte und ihren Hirteneifer 
neu zu entflammen suchte.*) Können auch diese Versammlungen 
nicht als förmliche Diöcesansynoden betrachtet werden, so waren 
sie doch Vorbereitungen zu denselben. — Auch gab Johann Philipp 
im Jahre 1669 die Julius’sche Kirchenordnung mit etlichen Zusätzen 
vermehrt in deutscher Sprache neu heraus. 

Peter Philipp von Dernbach, selbst ein Vorbild aller 
priesterlichen Tugenden, „cleri sui honestatem in vita, moribus et 
habitu maximopere curavit.“ Er drang mit allem Ernste darauf, 
dass die clericalische Kleidung nicht vernachlässigt werde, er verbot 
(1690), einen Geistlichen, der nicht in clericalischer Kleidung erschiene, 
zur Feier der heiligen Messe zuzulassen, und die Cleriker mussten 
"beim Empfang der Tonsur, und ehe sie zu weitern Weihen zuge- 
lassen wurden, eidlich versprechen die bischóflichen Verordnungen, 
insbesondere die vorgenannten treu zu beobachten. 

In seine Fusstapfen trat Johann Gottfrid von Guttenberg, 
rastlos dafür eifernd, dass der Wandel und die Sitten der Priester 


*) Gropp Collect. 1I. 155. 478. 





131 


seinerHeerde zum erbauenden Vorbild dienten. Im Jahre 1691 gab 
er eine umfassende Instructio ad decanos rurales, parochos, coopera- 
tores et beneficiatos, sowie 1693 die alte ^Kirchenordnung^ revidirt 
und verbessert heraus, ordnete häufige Visitationen an, und sparte 
Belohnungen und Strafen nicht. 

Einen näheren Schritt zur Wiedereinführung der Synoden that 
Bischof Friedrich Carl von Schönborn (1729 —46), indem er 
die jährliche Abhaltung der geistlichen Uebungen verordnete und 
alle Seelsorger dazu verpflichtete. Mit diesen Exercitien und ihnen 
vorhergehend war für die Capläne und Hilfspriester eine Pastorgl- 
Prüfung verbunden: „per quatuor saltem dies inibi commorentur, ea 
quidem ratione, ut prima die coram Commissariis a Nobis specialiter 
deputatis super statu propriae perfectionis, nec non super principiis 
theologicis, praxi ceremoniarum, methodo concionandi et catechizandi, 
alisque ad gravem curam animarum pertinentibus. examen sub- 
eant: ad concionem tempori oportunam singuli pareti sint: reliquas 
vero conciones jamjam e cathedra dictas in scriptis exhibeant: atque 
aliud triduum ipsi recollectioni spirituali toto animo impendant. *) 

Wie fest entschlossen Bischof Franz Ludwig von Erthal 
war, das heilsame Institut der Diócesansynoden in seinem Sprengel 
wieder ins Leben zu rufen, und wie bereitwillig Rom dazu mitwirkte, 
erhellet deutlich aus der päpstlichen Bulle, in welcher Pius VI. 
auf Ansuchen Franz Ludwigs einen vollkommenen Ablass für die 
Feier, der ersten Synode ertheilt.**) Um so interessanter ist es aber 
auch, die Gründe kennen zu lernen, welche hernach den eifervollen 
Fürstbischof bewogen haben mögen, von diesem Vorhaben abzustehen 
und welche auch den heiligen Stuhl der Abhaltung von Synoden in 
Deutschland damals mit Recht abgeneigt machten, und wir glauben 
diesen Punkt eiwas weitläufiger behandeln zu dürfen. 

Nichts verrieth. wohl mehr, welche mächtigen Fortschritte die 
unheilvolle Aufklärung auch im katholischen Deutschland bereits 
gemacht hatte, als der Emser Congress. — Bekanntlich hatte-Hont- 
heim, Weihbischof von Trier, v. J. 1763 — 74 sein Buch „Justinus 
Febronius de statu Ecclesiae et legitima potestate Romani Pontificis 
herausgegeben. Er warf darin die ganze katholische Kirchenver- 
fassung über den Haufen und verwandelte die Kirche in eine aristo- 
kratische Republik unter dem Vorsitze des Papstes als Director (der 
aber im Grunde nur Automat war) und stellte überhaupt Grundsätze 

*) Decretum 10. Aprili 1738, ' 

**) Das Archiv des bischóflichen Ordinariats bewahrt eine autentische Abschrift, 


9* 





* 132 


auf, welche für die Hierarchie und für die Religion überhaupt von 
den verderblichsten Folgen sein mussten. 

Clemens XIII. hatte den ,Febronius^ verdammt, und Hontheim 
sich genóthigl gesehen, zu widerrufen. Die französische Geistlichkeit, 
auf deren Beistimmung er sich berief, hatte sich ebenfalls gegen 
sein Buch auf das Feierlichste erklärt und bezeugt, dass sie die ró- 
mische Kirche als den Mittelpunkt der Einheit und als die Mutter 
aller Kirchen anerkenne und dem Papste nicht nur Primatum hono- 
ris, sondern auch jurisdictionis zugestehe. Aber der böse Geist, 
welcher in diesem Buche spuckte, hatte in Deutschland sich vieler 
Köpfe bemächtigt, und eben die febronianischen Grundsätze waren 
es, welche von den deutschen Erzbischöfen selbst im Jahr 1786 in 
die Praxis eingeführt werden sollten; gleichwie sie schon die Seele 
verschiedener Josephinischer Operationen waren. — Die Erzbischöfe 
von Mainz, Trier, Cóln und Salzburg ergriffen die Nuntiatur- 
streitigkeiten als Anlass, in genanntem Jahre zu Ems durch ihre 
Abgeordnete, den Weihbischof Heimes von Mainz, den Official 
Beck von Trier, den geistlichen Rath Tautphäus von Cöln und 
den Consistorialrath Bönike von Salzburg eine Zusammenkunft 
zu veranstalten, um sich zu vereinbaren über verschiedene Punkte, 
welche sie als Grundlage ihres künftigen Verfahrens festsetzten. — 

Wären diese Punkte in Ausübung gebracht worden, so wäre 
das Ansehen des Papstes für die katholische Kirche in Deutschland 
und sein Einfluss auf dieselbe so gut als vernichtet und das Ober- 
haupt der Kirche nichts weiter gewesen als (wie der Bischof von 
Laibach sich ausdrückte) ein freudiger Zeuge alles dessen, was die 
Erzbischöfe verfügen würden. Nach diesen Punktationen hörten aller 
Recurs nach Rom und alle Exemtionen, die nicht auch die kaiser- 
liche Bestätigung für sich hatten, gänzlich auf; alle Verbindung der 
geistlichen Orden mit ihren zu Rom residirenden Generalen ward 
aufgehoben, alle Bullen, Breven und Verordnungen des heiligen 
Stuhles sollten ohne vorhergegangenen Consensus der Bischöfe keine 
Verbindlichkeit haben; dagegen sollten die Bischöfe in Abstinenz- 
und Ehesachen und von Ordensgelübden aus eigener Macht dispen- 
siren, und dıe geistlichen Stiftungen zu anderen der Religion oder 
dem gemeinen Wesen nützlichen Anstalten verwenden können. 
Auch der Eid, welchen die Bischöfe bisher dem Papste zu leisten 
hatten, sollte abgeschafft und ein anderer eingeführt werden, und 
dergleichen mehr. 

Clemens XIV. liess kein Mittel unversucht, um die Erzbischöfe 
auf den rechten Weg zurückzuführen. Er mahnte und warnte sie 





133 


in vielen väterlichen Schreiben und durch seine Nuntien, aber ohne 
Erfolg. Msgr. Caprar& in Cöln unternahm eine Rundreise zu den 
süddeutschen Bischöfen, um sie von der Theilnghme an den Con- 
spirationen der geistlichen Churfürsten abzuhalten. 

Die vier Erzbischöfe beschränkten sich nicht auf einen Feder- 
krieg und leere Drohungen, sie bewiesen mit der That, dass sie des 
Papstes nicht bedurften. — So arbeiteten selbst Bischöfe, in dem 
unglücklichen Wahne, ihre Macht und Grösse dadurch zu erhöhen, 
darauf hin, die engen Bande zwischen dem Oberhaupte der Kirche 
und den Bischöfen, welche bisher ihren Gegnern so furchtbar ge- 
wesen waren und das Gebäude des Katholicismus zusammengehalten 
hatten, immer mehr zu lockern, und die Religion nicht nur von 
unten auf, wie Friedrich I. gerathen hatte, sondern auch von oben 
herab einzureissen. — Die Philosophen jubelten laut über ihren 
nahe bevorstehenden Triumph, nur diejenigen, die es am ersten 
hätten einsehen und wegen der über ihren Häuptern schwebendeın 
Gefahren hätten erschrecken und ihnen aus allen Kräften entgegen 
arbeiten sollen, sahen es nicht ein, und merkten nicht, wie sie mit 
eigenen Händen an dem Fundamente des Glaubens rüttelten, und 
wie selbst ihre so eifersüchtig gehütete Hoheit zu wanken begann, 
sobald sie aus dem Schwerpunkte, welcher der Papst ist, gewichen 
war. — Ach ja, der Erzbischof von Mainz, der eigentliche Leiter 
des ganzen Attentats, ahnte wohl nicht, dass er auf solche Weise 
die Gemüther zu der grossen Erschütterung vorbereitete, welche,’ 
indem sie Europa und die katholische Kirche erschütterte, von einer 
Unternehmung zur andern und endlich zur Säcularisation seiner 
eigenen Staaten führen werde.*) 

. Der römische Stuhl konnte diesen Vorgüngen in Deutsehland 
unmöglich stillschweigend zusehen. Der päpstliche Nuntius zu Cöln, 
‚Msgr. Pacca, erklärte alsbald alle von den vier Erzbisclibfen 

ertheilte Dispensen, welche die Quinquennalfacultäten überschritten, 
für nichtig, und theilte diese Erklärung durch ein am 30. November 
1789 ausgefertigtes Circularschreiben dem Clerus der betreffenden 
Diócesen mit. Dieser Schritt erbitterte oder erschreckte die Erz- 
bischöfe so sehr, dass sie die bis jetzt geheim gehaltenen Emser 
Punktationen nun dem Kaiser mittheilten. Dem Kaiser J oseph waren 
diese Dinge natürlich höchst willkommen, und er gab sich alle 
Mühe, um den Punktationen allgemeine Anerkennung zu verschaffen. 
Auch unter den Suffraganbischófen fehlte es nicht an solchen, bei 


.*) Triumpf der Philosophie II. B. pag. 187 u. f. 


134 


denen die Sache Anklang fand. Aber Franz Ludwig v. Erthal, 
der würzburger Fürtsbischof, obgleich er ein Bruder des Mainzer 
Churfürsten, und das neue vielversprechende Licht, welches aus Gal- 
lien und N orddeutschland herüberschimmerte, nicht ganz ohne Eindruck 
auf ihn geblieben war, der aber mit der Religion und der Kirche 
es aufrichtig meinte und scharfen Blickes die Verhältnisse besser zu 
überschauen verstand, war durch nichts zu bewegen, sich an dem 
selbstmörderischen Unternehmungen der Erzbischófe gegen Rom im 
Geringsten zu betheiligen. Ihm schlossen sich. seine Mitsuffragane 
von Strassburg, Fulda und Hildesheim an; der Bischof von Speyer 
setzte sich im Verein mit dem Churfürsten von Pfalzbayern sogar 
in offene Opposition gegen die Erzbischöfe. — Diese dagegen traten 
nun als Kläger gegen Rom auf und brachten am 22. August 1788 
ihre Beschwerden an den Reichstag, jedoch mit geringer Hoffnung 
eines erwünschten Erfolges. Der Erzbischof von Mainz schämte sich 
nicht, am protestantischen Hofe-von Preussen Unterstützung gegen 
Rom zu suchen; allein selbst dort rieth man ihm von weiteren 
Schritten ab. Auch der Bischof von Passau mahnte zum Frieden. 
Jetzt glaubte der Mainzer etwas einlenken zu müssen und sandte 
eine weitläufige Rechtfertigungsschrift nach Rom. Statt der Antwort 
erschien die bekannte Responsio Pii VI. ad quatuor Metropolitanos 
Germaniae, worin der Papst mit kraftvolle Sprache die Anmassungen 
dieser zurückwies, als Erzeugnisse verderblicher Neuerungssucht, 
geeignet, Spaltung und Verwirrung und den gänzlichen Umsturz 
der bestehenden kirchlichen Verhältnisse herbeizuführen. — Jetzt 
zog sich auch der Erzbischof von Trier, ehedem der heftigste Kämpe, 
zurück; auch Cöln und Salzburg wurden bedenklich, als Bayern 
sein Hofbisthum in München errichtete und Miene machte, im Ein- 
verständnisse mit dem Papste seine Ländertheile-der Jurisdiction der 
auswärtigen Bischöfe zu entziehen und eigene Landesbisthümer zu 
gründen. Nur Mainz blieb hartnäckig: und sann auf neue Mittel zur 
Erreichung seines Zieles. 


Am 18. Juni 1789 machte der Erzbischof und Churfürst Friedrich 
Carl Joseph von Erthal seine Absicht kund, eine Synode zu halten 
und forderte seinen sämmtlichen Clerus auf , in Vorberathungen zu 
überlegen, welche Mittel zur Erhaltung der Glaubensreinheit und 
zur Hebung der in Verfal gerathenen Kirchendisciplin (wozu doch 
gewiss auch. die kirchliche Subordination der Bischöfe unter dem 
Papst gehört hätte) erspriesslich seien, und wie die ausser Kraft ge- 
kommenen canonischen Satzungen in einer den Zeitbedürfnisseu 











135 


entsprechenden Weise zu erneuern seien.*) — Dieser Schritt erregte 
in Deutschland und noch weit mehr in Roın das grösste Aufsehen. 
Schon die früheren Vorgünge hatten den rechtlichen, Sinn und das 
fromme Gemüth des edlen Pius VI. hóchst schmerzlich berührt, 
noch tieferen Eindruck musste auf ibm die Nachricht von der beab- 
sichtigten Abhaltung einer Synode im Erzbisthum Meinz machen. 
Nach den bekannten Vorgängen konnte man unmöglich glauben, 
dass es dem Erzbischof dabei wahrhaft um das Wohl der Kirche 
zu thun sei; vielmehr war mit Grund zu befürchten, dass derselbe 
den kirchenfeimllichen Punktationen durch die Zustimmung des 
Clerus eine scheinbare gesetzliche Kraft zu verleihen suche, und 
dass diese Synode, über die canonischen Satzungen sich hinweg- 
seizend , über Dinge entscheiden werde, welche, ausser ihrer Befug- 
niss, nur dem Oberhaupte der Kirche oder den allgemeinen Concilien 
vorbehalten sind: 

Im Meinzer Clerus selbst, besonders im Domcepitel, in den 
Süften und Klóstern, gab es eine zahlreiche Parthei, welche, wenn 
auch nieht durchgehends aus wahrer Liebe zur Kirche, gegen die 
Synode als eine höchst gefährliche Neuerung sich erklärte. Aber 
trotzdem setzte der Erzbischof das Jahr 1792 zur Abhaltung der 
Synode fest. Doch der Mensch denkt, und Gott lenkt. Die Synode 
kam nicht nur nicht zu Stande, sondern im nämlichen Jahre 1792 
musste Friedrich Carl Joseph vor den einziehenden Franzosen aus . 
Mainz flüchten, und der dem Kirchenoberhaupte gegenüber auf seine 
vermeintlichen Gerechtsame als erster Churfürst des Reiches und 
Primas der deutschen Kirche so eifersüchtige Erzbischof erlebte, dass 
man diese seine alten Rechte als erschlichen, angemasst, gegen die 
unveräusserlichen Menschenrechte usurpirt darstellte und folglich als 
von Rechtswegen für vernichtet erklärte. 

Diese Vorgänge machen es erklärlich, warum Franz Ludwig 
sein anfängliches Vorhaben, die Diocesansynoden in seinem Sprengel 
wieder einzuführen, wieder aufgab. 

Die Zeitverhältnisse während der Regierung des nachfolgenden 
und letzten Kürstbischofs von Würzburg Georg Carl von Fechen- 
bach waren den Synoden nicht weniger ungünstig; die im Jahr 
1803 erfolgte Säcularisation endlich verlöschte die letzte Hoffnung 
ihrer Wiedereinführung auf lange Zeit. Es folgte eine Zeit, wo in 
gewissen Landestheilen selbst die harmlosen Landcapitel-Conferenzen 
aufhörten, weil die weltliche Regierung auf der Beiwohnung eines 


*) Werner: der Mainzer Dom III, 266. 


136 , 

ihrer Beamten bestand. Es bedurfte der eindringhichen Lehren der 
letzten Sturmesjahre, um der Kirche jene Freiheit und Kraft wieder 
zu gewinnen, welche an die Wiedererweckung der Synoden denken 
durfte und wie sie sich in den Berathungen und Beschlüssen der zu 
Würzburg im November 1848 versammelten Bischófe zum Staunen 
aller Welt offenbarte. , 

r begann sehon im vierten Jahrzehnte des neunzehnten 
Jahrhunderts ein wneestirmines Verlangen nach Diöcesansynoden 
laut zu werden, aber gerade von einer Seite, wo sich in allen Be- 
&rebungen der. schreiendste Gegensatz zu dem eigentlichen Wesen 
und der kirchlichen Besämmung der Diöcesansynoden offenbarte, so 
dass jeder Besonnene eihsehen musste, dass es sich hier um nichts 
weniger als um die Orthodoxie und die Hebung der Disciplin beim 
Clerus handle. Es lag dieser Agitation gewisser Geistlichen und 
ihrer Anhänger den Bischöfen gegenüber der Hauptsache nach keine 
andere Absieht za Grunde, als von welcher jene vier Erzbischöfe 
fünfzig Jahre zuvor in ihren Schritten gegen Rom geleitet worden 
waren. Aber eben das etemmte 'sich als ein Haupthinderniss der 
allgemeinen Wiedereinführung der Synoden entgegen. — Anders 
haben sich die Verhältnisse in der jüngsten Zeit gestaltet. Man hat 
sich über das Wesen, den Zweck, der eigentlichen Wirksamkeit des 
Synodalinstituts besser unterrichtet; die Ereignisse der letzten Jahre 
haben sehr eindringliche Winke über das, was noththut, gegeben, 
und'es sind nun die würdigsten Priester, welche das Bedürfniss der 
Synoden am tiefsten fühlen und nach denselben verlangen. Wie 
der Episcopat über die Sache urtheilt, hat das Wort der in Würz- 
' burg versammelten Bischöfe deutlich genug kund gethan, welches 
dem deutschen Clerus zurief: „Wie wir selbst in Provincialsynoden 
zusammenzutreten gedenken, so freuen wir uns, Euch, geliebte Brü- 
^ der, bald in grösserer Anzahl um uns zu versammeln, um, wie hier 
von uns beschlossen worden ist, in der Herstellung der alten, von 
der Kirche angeordneten Diöcesansynoden das heilige Band zwischen 
den Bischöfen und ihren Priestern noch fester undinniger zu knüpfen 
und in gemeinsamen Gebeten und Berathungen uns dafür zu stärken, 
dass wir unser ernstes und schweres Tagwerk in dieser Zeit also 
vollenden, wie es die Ehre Gottes und das Heil der Brüder fordern.“ 

So wie aber das Erlöschen der Diöcesansynoden zunächst eine 
Folge des Verfalls der Provihcialconcilien war, so ist auch die Wie- 
dereinführung jener durch das Wiederaufleben dieser bedingt. Das 
spricht auch der heilige Vater Pius IX. in seinem Rückschreiben 
auf den Bericht der versammelten Bischöfe aus, worin er sagt: 


1317 


„Interim illud vel maxime optamus, ut quemadmodum nonnulli 
e vestro ordine jam coeperunt, quisque Germanise Archiepiscopus 
Provincialem Synodum & sacris canonibus, uti optime scitis, prae- 
scriptam habeat, in qua ungcum Co&piscopis Suffraganeis suis omni 
cura, industrie, studio ea vel proponere vel agere connitatur , quae 
summopere conducant ad catholicam religionem amplificandam , ad 
ecclesiasticam disciplinam retinendam et instaurandam, ad pietatem 
morutque honestatem fovendam et excitendam, ad grassantes errores 
radicitus exstirpandos, atque ad vesanae incredulitatis pestem profli- 
gandam, quae luctuosissimis hisce cen porims universum bene terra- 
rum orbem inficere et perdere tentat .. . In hoc rerum statu longe 
opportunius et salubrius fore arbitramur, ut Archiepiscopi Provinciales 
Synodos primum habeant; postmodum vero utiliori prorsus ratione 
Dioecesanae Synodi convocari poterunt, in quibus unusquisque Epis- 
copus ea cum suo Clero ad exitum ducat, quae cum aliorum Anti- 
situm consilio constituta et Apostolicae Sedis auctoritate fuerint 
corroborata.^ 0l 

Ueberlassen wir also das Weitere vertrauensvoll dem erleuchteten 
Eifer der Oberhirten. . 


MU 


"E 


STATUTA SYNODALIA 
DIOECESIS HERBIPOLENSIS. 


I. 


SYNODUS DIOECESANA 
a Manegoldo Episcopo celebrata anno D. 1298. 


Ista Statuta omnibus animas regenübus valde necesseria et 
utilia per Nos Manegoldum Episcopum Herbipolensem anno Dominicae 
Incarnationis MCCXCVIL. in plena Synodo, de consilio Praelatorum 
nostrorum et assensu, de novo sunt edita, horum siquidem Statutorum 
in quolibet Decanatu rurensi copia ad manus praecipitur esse una, 
honestum tamen est et consultum, quod in qualibet P&rochie una 
copia habeatur. : ' 


I. 

Die Dominica praecedente Synodum, Sacerdotes, qui Cepellanos 
non habent in suis Parochiis, diligenter inquirant publice in Ecclesiis, 
si qui sint infirmi in Parochia, et Feria insequenti, sive antequam 
iler arripiant, eos communicent, etiam non requisiti, et faciant, quid- 
quid necesse fuerit ad salutem animarum, nihilominus tamen pro- 
curantes provisionem eorum fieri per Capellanos vicinos in aliis Eccle- 
sis remanentes. 

Praecipimus insuper, ut omnes veniant ad Synodum, maxime 
curam animarum habentes, et si inevitabili necessitate detenti 
fuerint, mittent Capellanum suum, aut Clericum suum loco sui. In 
eundo et redeundo honeste ambulent, et honeste requirant hospitie, 


140 » 
et in eis circumspecte se habeant, ne Status Clericorum vertatur 
in populo in ludibrium, opprobrium et contemptum, et qui ex causa 
remanet, eam Decano, et Decanus Episcopo studeat intimare. 

Item; preecipimus Sacerdotibus, ut jejuni veniant, et induti 
superpelliceis ad Synodum. - 

Item; praecipimus Sacerdotibus sub poena suspensionis &b officio, 
quod. & tempore publicationis Synodi, omni occasione postposita majo- 
rem Eeclesiam intrare festinent. 


, ,, H. De  Baptismate. 


Leicns, qui in necessitate puerum baptisavit, diligenter inter- 
rogetur a Sácerdote, qujd dixerit, et quid fecerit: et si Sacerdos eum 
invenerit discreto modo et debito baptisasse, allato puero ad fores 
Ecclesiae, süppleatur quod deest, scilicet: pabulum, sal, aurium 
inunctio cum saliva: Exorcismi tamen non dicantur super fontes, 
et sine immersione fient omnia, quae fieri solent. 

Ad elevandum etiam puerum e sacro fonte, tres tentum reci- 
piantur. 


Ill. De Divinis Officiis. 

Sacerdos celebrans, diligenter attendat, quod hostia sit integra 
et vinum non sit acetosum, :et quod aquam non obmittat: quodsi 
autem obmiserit, quando adverterit, &pponat aquam, si sine scandalo 
fieri potest: si vero per negligentiam evenerit, quod perlecto canone, 
et peracta consecratione, nec Sanguis nec aqua reperiatur in calice, 
debet statim infundi utrumque, et & consecratione Sanguinis incipere. 

Item praecipimus Sacerdotibus, ut quando inceperint in Canone 
Missae: Qui pridie eic. tenentes Hostiam, non elevent eam, sed ante 
pectus detinegnt, donec dixerint: Hoc est Corpus meum, et nunc elevent 
eam decenter, ita ut possit videri, et post Susceptionem Corporis et 
Sanguinis Domini ab expuendo abstineant, et si &bstinere non possint, 
in loco mundo hoc faciant, qui conculcari non possit. 

‚Si: quid de Sanguine Christi ceciderit super corporale, sugenda 
.est pars intincta, .et ipsum corporale de penno mundissimo involutum 
pro Reliquiis servandum: ‚si vero super pallam vel super aliud sacrum 
indumentum, pars intineta prius sugatur, et postea scindatur et com- 
buratur, vel consuto panno servetur pro reliquiis, it& tamen quod 
supper pannum cedula nomina illarum reliquiarum continens appo- 
natur: Si autem super aliud commune vestimentum ceciderit, pars 
intincíg prius sugatur, et comburatur, et cinis in Sacrario reponatur: 
‚Si super lignum, Lapidem, vel Terram ceciderit, tergendus et raden- 


141 


dus est locus ille, et pulvis in Sacrario reponendus: Si autem de 
Corpore Christi super quodlibet aliud indumentum ceciderit, pars, 
super qua ceciderit, abluatur et ablutio a Sacerdote sumatur, vel 
ab alio mundae conscientiae: Si vero super Lapide, Lignum et 
Terram, locus radatur et pulvis in Sacrario reponetur: Sacerdos 
autem , sive Minister, cujus negligentia hoc acciderit, debet matti ad 
Episcopum. Si musca, vel aranea, vel aliud tale in ipsum calicem 
ceciderit, quod vàx sine vomitu, et aliquando sine periculo corporis 
sumi potest, sanguis sumatur superfuso vino, et ipsum quod ceciderit 
abluatur, et eblutio a Sacerdote sumatur, vel ab alio mundae con- 
scientiae , et postea illud in Sacrario comburatur, quod si fides ipen 
id, quod ceciderit, quempiam sumere fecerit; Deo Gratias. 

Sacerdos die octavo renovet Sacremienta , Eueharistiam, et Fon- 
tem benedictum, ne sui vetustate aliqui ad indevotionem moveri va- 
leant aut errorem. Nullus antequam matutinas Canonicas, primam, 
tertiam dixerit, Missas celebrare praesumat, praeter aliquam necessi- 
tatem. Calix post Missam panno mundissimo involvetur, nee Ministri 
eum eodem calicem intus detergant, sed alio ad hoc specialiter depu- 
tato, quod si non satis decens fuerit, vel vetustate contritus, in Sa- 
erario comburatur. — ' 

Nullus audeat bis in die celebrare Missam, nisi magne necessitas 
\d exposcat, excepto die Nativitatis Domini: Unam autem Missam 
cantabit Sacerdos in die, et de die; felix enim est, qui unam digne 
celebrare potest, et aliam, si necesse est, eantare poterit pro defunctis: 
ideo autem de die est dictum, quod quídam postposito officio feriali 
Missam celebrent de sanctis, quorum festivitates tune non sunt; sun 
enim secundum congruentiam dierum Missarum Solemnia celebranda ; 
celebrantes quoque Missam secundam, vinum perfusionis non sumant, 
sed Ministro habenti bonam conscientiam conferatur. 

Inhibetur Presbyteris, ne hostias dent parvis nullo modó, nisi 
causa communicandi. 

Invenimus X. sequentes praefationes in eathalogo tantunımodo 
recipiendas: unam in Paschate videlicet: ie quidem omni. 'Aliam in 
Ascensione scilicet: qui pöst Hesurrectionem, tertiam Pentecostes, quar- 
tam de Trinitate, qui cum Unigenito. Quintam in festo Beatae Mariae. 
Sextam in festo sanctae Crucis, septimam de Apostolis.' Octevam in 
Natali Domini. Nonam in Epiphenia. Decimam in Quadragesima 
scilicet: qui corporali. 

Districte praecipimus, ut Sacerdotes divinum officium nocturnum 
et diurnum pariter distincte et aperte, quantum Deus dedit, celebrent 
et devote: honestum siquidem esset, quod stantes Canonicas horas 


- 





142 


dicerent, maxime in diebus festis, ut elii videntes laborem et devo: 
tionem glorificent Patrem nostrum, qui in Coelis est. 

. c -Praecipimus. quod. in Alteri, in quo tabula mota fuerit, vel enor- 
miter fracie, Sacerdos non celebret, donec Altare consokldetur, et 
ilerum consecretur: ampullae scilicet vini et aquae in ministerio 
Altaris sini mundae, integrae, vitréae, 'vel stanneae, aureae sive 
argenteae, sed ad «ebiutionem 'manuum -vas grandius deputetur. 

Providean6:etiam Bacerdotes, quae lavatoria habeant juxta alte- 
ri&, decentia, munde,:ablutionibus cursum liberum exhibentia, nec 
sine-coopertorio relinquaniurc juxte alteria etiam ad minus tri& manu- 
tergia hebeantur, unum ad primam ablutionem, secundum post 
evangelium, tertium post Sacramenti sumptionem, sed et unum sit 
pendens circa Missale ad fergendum os et nases, si opus fuerit, 
Sacerdotis. 

Sacerdos, sive Diaconus corporalia saepe abluant, induti super- 
pelliceo, in vase mundo ad hoc specialiter deputato, et omnes ablu- 
tiones, si fleri potest, in lavatorio reponantur, vel saltem prima, 
eaeterae autem in baptisterio: Item altaris linteamina et indumenta 
Secerdotalia nonnisi a Sacerdote, vel Diacono, vel ab aliqua matrona, 
vel virgine, sine appositione aliorum pannorum convenienter, quando 
opus fuerit, abluantur. "à 

. Statuimus, ut per omnes Ecclesias Chrisme. el Eucharistia sub 
fidelibus clavibus adhibitis conserventur, ut non possit ad: illa teme- 
raria manus extendi; Si vero, ad quem spectat: custodiae, eam incaute 
reliquerit, tribus mensibus.eb officio suspendatur, et si per ejus in- 
enriam aliquod nefandum inde contigerit, gravius 'puniatur. 


In hoc Concilio firmiter inhibemus, ne supellectilia propria, sive 
aliena in Ecclesiis admittanfur, nisi propter hostiles incursus aut 
incendia repentina, sive alias necessitates, ut populum ad eas opor- 
leat habere refugium, sic tamen, ut necessitate cessante cuncta repe- 
tantur. 

Librum, qui dieitur Manuale, secum habeant singuli Presbyteri 
Perochierii, ubi continetur ordo Baptismi, Cetechismi, extremae Unc- 
tionis, et hujusmodi libros alios, in quibus possit divinum tem diur- 
num, quam nocturnum. officium celebrari. 

Praecipimus Sacerdotibus: ut omnes redditus Ecclesine: conseri- 
bant, et de rebus Ecclesiae nihil alienent, nisi per Episeopum: nullus 
etiam Sacerdos terram transeat sine libro, in quo canonicas horas 
omni die leget, prout necesse est. Imagines vetustaie deformatae, 
et linteamina sacra velustate attrite, sacris usibus inutilia comburan- 


14d 


tur in loco mundo, et pulvis juxia parietem recondstur Eockesiae, 
quia posset intuentes ducere in errorem. 

Praecipimus Sacerdotibus: ut-divino Officio celebrato , ot- populo 
regresso &d proprie, Kcolesias suas firmare simdeant diligenter 


d V. ‚De Coemiterüs. TEN 

Prohibeant Saeerdotes sub poene excommunieationis, choreas 
maxime in Coemeterio, vel :in 'Ecelesiis.dutio moneant etism ne 
alibi fiant, quia, ut dieit Augustinuss! meliws est. eiiam. in festis 
diebus fodere vel arare, quam choreas. ducere, ei: quia grave peecatum 
sit in loco sacro choreas ducere, perpendi potest ex:poena secunduin 
rigorem Canonum talibus injungenda: siquis enim choreas, vel bála- 
tos in Ecclesiis Sancterum fecerit, emendationem pollicitus, tribus 
annis poeniteat. Nullus de novo in Coemiterio aedificare permittatur, 
nec domus aliquse, si dirutae fuerint, durente per annum ruina, ibi 
resedificentur, nec fimus, nec immunditise aliquae in Coemiteriis 
admittantur. 00001 Ä 


V. De vila et honestate Clericorum. 


Clerici officie. vel Commercia saecularia non exerceant, maxime 
inhonesta nimis; Joculatoribus et Histrionibus non intendant; Te- 
bernas Presbyteri evitent,'nisi forte in ilinere constituti: ad eleas, 
vel taxillos nom -Judant, nec talibus ludis intersint; coronam et ton- 
suam habeant competentem, et so in officiis et aliis bonis studiis 
exerceant diligenter. Vestimenta ordinem Cleriealem decentia defe- 
rant, nimi& brevitate e$. longitudine non notanda; pannis viridibus 
vel rubeis, nec non manicis, aut socularibus, froenis, sellis, pectora- 
libus, calcaribus deaura&tis, aut aliis superfluitetem generentibus non 
utantur; fibulas omnino non ferant; neque corrigias, auri'vel argenti. 
. ornatum quaerentes, sed nec annullos, nisi quibus id:compedit ex 
offeio dignitatis, pallis dissibulatis non utantur in publieo, sed vel 
post collum, vel ante pectus . . ... connexis. 

Nullus Clerieus sententiam sanguinid diotet vel proferat, nec 
sanguinis judicium exereeat, aut, ubi exereeatur, intersit. 

Nullus Clericus, Diaconus, Subdiaconus, &ut facerdos artem 
Chirurgicam exerceat, aut ubi exerceatur, intersit, neosquisquam 
purgaiionem &quae fluentis vel frigidae, sive ferri candentis, seu 
ritum cujuslibet benedictionis &nte consecrationem, impendat.*) 


*) Vsum ergo purgatlonum vulgarium' tunc temporis adhuc ín Franconia viguisse 
docetaur. Foe t 2D TP 


‘ 


1 


144 


. » „Onptingnten ef, ense: vivese studeant: wniversi in"isdetib^oftiitibus 
constikuii, ab.omai libidinis vitio prascarentes; haine o; pé6ptbt 
RITTER ER RR oin. Iilioqs iffiddntikeg duntenusidn"OHNSpebti 
Orppipekenka Dei qpugeioDEdeieb mo corpore valekit. dHifetHene: 

^Ne vero fegilitas: geniag.incobtinum pribuet-: delieiquehidi;!stadttfiffil, 
ut, qui rcompneh eei füepinfofimeoptinenühe ri tio: IdDora rd "prot: ridgls 
Ye) mine punitintueniseguiiiur i! Ganunreas ! Sáicttbries: 
anas Sf asi Wwielrodislaqiepius Ipeaseipirmisıobservari.; "qos ' rho? 
Dei a malenap diéimetetedbmpernli-ealtetupobná cohibéntitür 8 ' pec- 
cato. Si quis igitur hae dieta poenas suspensus praesumpserit cele- 
brare diving, non solum beneficiis spolietur, verum etiam pro duplici 
culpa perpetuo deponatur: Scigi' dam se irregularitatem incurrisse, 
2 qua. nop, poteritoehaolvio qüsil-sübtanéste Sedis -Aposidliéüe Speciali. 
«A ‚Crapula, et. ebrietate: omnes Ulésici:diligerlter abstineant; adde 


dinis pravoeet, jaeenhiv niaden illnm abusu genitus"decrevimus 
abolendum, quo in quibusdam partibus ad: potus aequales de todo 
se obligant potatores; et ille judicio talium plus laudatur, qui plures 
inebriat, et calices faecundiores .kaNaurit: si quis autem ex his cul- 
pebilem, se, exhibugrit, uiskierSupnriote acotinioniéus eaiefésbriti ab 
officio ef beneficio &uspendetur, ;upiuoiua Joy „Sorun Gftiuiot(l ois 

Inhihemus tion, ‚ut pullos; Seeerdon foeminas; de quibus suspicio 
potest esse, habere secum,jnidesag! praesiubgd, ded siüujuedide his 
necessitatem habuerint Presbyteri, habeant in vico Domus longe a 
sua conversatione, et ibi eis necessaria subministrent. 

Prohibemus etiam sub poeng' excommunjeationis' distrietissime, 
uf, nulla,fpemina,ad elereiprapsnpnasi aenoderai et Rrdéb y eM fnini- 
strare ;..,ant, inigr.,oancellos akakp wel sedepe quide dacral't^ypolério 
celebrantur. Alina Bu asd Ajooabq.t 2 

Prohibemus Sacerdotibus districíe, ne secum prolem habeant, 
quam in sacris Ordinibus genueriht, propter scandalum evitandum. 

sot Prolibeant Sarrrdoies ;.mauleiciipullide tene Bonn, et 
si, Pos. ad monitionete kraname, tenuerinbj tat pas} quiae eps aß'in- 
gressu, Ecnlqeime) Saoenntur, di: si; perdovoltirieibnt, quapriditpummiitr. 

"ud dite. in. hoe (obeijio T T statuti, quod enquarRUéliquiie éxira 
cppsep) ammpdo, non qatemdantur; meeitexponadtor "vesdok) inventas 
autem, de zvo. nemo. ‚puhlice venerari piedsukat , wisi^pkdepiti aublo- 
ritale, Boweni. Foliis ferint-approbutae.) icr to peedt MM 

de Ban KU TE Bun EL nun bett. Who) gni! Dp et uo an nd nmm 

Nullus ‚passim, recipiatur .ad ‚praedicamdtm), veli ad’ Audiendum 
confessiones, sive ad injungendum poenitentias, nisi fuerit autkeutice 











145 


persona, et ad hoc ab Episcopo destinate, quod lieet quilibet Sacerdos 
in sua ordinatione potesieiem ligendi et solvendi recipiat, executio- 
nem tamen nop, recipit, nig sibi a Papa vel suo Episcopo, cohferatur : 
unde. nulli Plebanorum &oeii audire confessiones viel praedicare prae- 
sumant, nisi de indulgentie speciali Episcopi; Quasestores quoque 
eleemosynarum tantum ea dicant'populoy quee rz litteris Domini 
Papae vel Episcppi, gontinentun, nec ult;me praedicere, cantare, vel 
legere per mittantur: Sacerdos: gutem -loei populum sibi: eotmnissum 
diligenter inducat ad eloomosyuas erogandas pietatis intuitu. nr 


so, nt dub 

Statuimus ; quod ormamenta ' Eecleslno. "NOn 'obligentur pignori, 
nisi pro necessitate EKoelesime eb de eonsensu Patotlii&anorum : Calices, 
vero et vestes sacrae Judaeis. mon exponattür: nisi fitmiler obseren- 
tur, ne ipsorum imanibus, valeant attreotari,' quibus, ubi possunt, con- - 
tumeliam rogant alvaioti. et | 
00s 7 Rau 

Probibemus Beeerdotibos et aliis Clericis, ut aliqua de Ecclesiis 
suis Domino terrae, vel cuicunque 'alii' homagia, vel aliquid tale 
faceze, non ;prgesumant,: donee hebéatit: sui Episcopi consilium, ut 
ejus enciorijata Bat, quodi faerit. faciendum: 

pcs d neca tina ! 
oUm TUN. oo 

Nullus quram animarum .habens, vel non Bacerdos Ecclesiam 
ad frmam,. vel sub emauo censu recipiat, nec Sacerdos etiam , nisi 
de Episcopi licentia speciali. 


au oma) 
o... X | | 

Prohibemns Saserdotibus, ut cum rea, vel homo Eetlesiae deti- 
netur, moneant detentoram, ut reddat vel recredat, et Sucerdos et 
Decanus caufionem recipiant, ei coram Episcopo, vel Offieiali partibus 
assignent terminum competentem; si &utem reddere vel recredere 
noluerit, et de detentione constiterit, locum, in quo horno vel res 
Ecclesiae .detinetur, inkerdielq supponent, si locus est; de Dominio 
detentoris, alioquin detentorem. monjtione praemiséa per: Episcopum 
vel Officialem ejus &d hoc compelli volumus Ecclesiasticam per cen- 
surexn, et haec ipsa Ordinatio a Plebanis et Parochis suis frequen- 
tius publicetur. 


10 


146 


XI. 
Nullus Clericus vel Religiosa persona vel laicus recipiat Decimatn 
de manu laici, nisi per manum Episcopi. 


2 "o XH Ä 
Districte praecipimus, ne Sacerdotes cultellum cum tuspide por- 
tent, vel in aliis Ordinibus constituti, vel etiam alia arma, nisi | justi 
causa timoris. 


XIII. De Testamentis. 


Prohibemus Sacerdotibus, ne sua Testamenta ordinent per manum 
]aicalem : et ipsi frequentius prohibeant laicis, ne testamenta*) sua faciant 
sine praesentia Sacerdotis, nisi Sacerdos ex industrie noluerit interesse. 

Praecipimus Clericis, ut immobilia de bonis Ecclesiae acquisita, 
tantummodo suis legent Ecclesiis, cum de jure de illis aliud disponere 
non debeant, sive possint: de bonis vero suis mobilibus poterunt 
facere rationabile testamentum ; domum "vero, utensilia, ac suppellec- 
tilia Successoribus suis relinquant, EE 


(XI 05e. L | 
Praecipimus omnibus Clericis haberitibus Ecclesias, ut ad singul& 
tempora Ordinum se offerant ordinandos: et'qui'ordinati sunt, ih 
Ecclesiis suis resideant, nisi eis de licentia Episoopi aliter facere 
permittatur. T | ' 


XV. T > 

Presbyteri super excommunicationibus vel absolutionibus farien- 
dis, et Divinis resumendis, cuiquam sine litteris non eredant: Sen- 
tentias exequantur audacter, latas stricte servent, nec timore par 
centes alicui vel amore. ' 

Cum aliquid mandabitur Decanis, vel aliis Plebanis, et Mhnda- 
tores alias certificari de executione non poàsint, apponant sipilla sus, 
vel alia authentica, si propria, quod absit, non habeant, ad Litteras 
Mandatoris, in signum Executionis per eos fideliter adimplet&e. 


XVI. De Excommunicatis. 


Quando aliquis excommunicatus ab Ecclesi absolyendus est, 
super hoc pars adversa certificetur, et tunc solemniter Psalmo poehi- 


*) En usum testamentorum in Franconia saeculo XIII. 


147 


tentiali: Miserere et Oratione: Absolvo, devote et cum gravitate ab- . 
solutio impendenda, injuncta sibi poenitentia salutari. Sciendum est, 
quod exceommunicaü sunt ipso facto, qui in Clericos et Religiosas 
personas manus injiciunt violentas, incendiarii Coemiteriorum, et 
Ecclesiarum , et qui Litteras Domini Papae falsant, vel ad hoc am- 
miniculum parant, vel etiam falsatas apud se' scienter ultra XV dies 
servant, vel falsis utuntur etiam ignoramter, si grasse sit ignorantia 
et supina. ltem excommunicati sunt: per Episcopum -Sortilegia de 
Sacramentis Ecclesiae facientes, et qui malitiose procura&verint *&b- 
ortum. |. Sciendum etiam, quod excommunicatus a quolibet Sacerdote 
absolvi potest in articulo mortis, satisfactione praemissa si fieri potest, 
si pro offensa manifesta, vel re judicata excommunicatione fuerat 
innodatus: sane si quisquam tanta paupertate gravetur, quod satis- 
facere nequeat praeter cautionem, «dum ad fortunam pervenerit 


pinquiorem, etsi nullam aliam praeskare possit, recipiatur in com- 
munionem. 2d 


XVIL De Jejwnis. . 


Sacerdotes praecipiant omnibus aetatem adultam habentibus, in- 
stituta Ecclesiastica observare, ut jejunium quadragesimale, Quatuor 
temporum, Vigiliarum, scilicet: Natelis Domini, Assumptionis Beatae 
Meriae, Beati 'Joermis "Baptistae, Apostolorum , praecipue Petri et 
Pauli; Eonrenkii Martyris, omnium Sanetorüm, jejunium in Litania 
Mejori, Festo beati Marci, et in diebus Rogationum; excipiuntüt 
lamen Vigiliae Apostolorum Philippi et Jacobi, et beati Joannis Evan- 
gelistae, quoniam illorum festivitates infra Solemnitatem Paschalem, 
istius autem intra Natale Domini celebratur, si quae autem de Vi- 


. gilis jejunandis die Dorhinieo evenerit, indfeandum est jejunium die 
BSabbati' praecedenti, (rt z 


x VIII. De Diebus festivis. 
Pfaenutiti&ndum est etium 'laicis, ut sciant tempora feriandi [ per 
annum, in omni: Dominica a Vesperd usque ad Vesperàm ‘cum ommi 
veneratione feriandb. Isti autem sunt dies ferlati, qui ob reveréntiam 
Dei et S&netotum noscuntur esse statuti, Sancti Joannis Evangelistae 
Innocentum, Sancti Thomae, Circumeisionis Domini, Epiphaniae, 
quatuor Festivitatum beatàe "Maiiae Virginis, dies Parasceve cum 
omni reverenti& et honore, Resurrectionis cum tribus diebus sequen- 
tibus ad Iminus; Asdensionis "Dornini , Inventionis sanctae Crucis, 
Pentecostes cum duobus qui sequuntur, Sanctorum Martyrum Bonifacii, 
Viti, e& Albani, Nativitatis beati Joannis Baptistae, XII Apostolorum, 
10 * 


148 
um Martyrum Kilieni, Socierumgue:ejus, in 
sta Mater vestra est-fundata, .beeae ‚Marige 
haefis’ Archüngeli,:' Dediestionisacilinet -Ore- 
dicatidnis '-istlus: Eeolesise,,: Me4ris, vestrae, 
icti" Martitfs , ‚sone Oywidoi, ‚beatae, Virginis 
, ehitr eetécis'Fébtivitatibus-ae Solemnitatibum 
tii "buig’Paroöhiis ah entique.tolleudaverunt 
"fe fébtivitesen! sunt- genezoliter.. omnibus 
festivitatibus per! «mnum- non. sus. opgendi 
hbura "justa" morem: entiquum, 
nib s is 

one beyrA eisen qaas sc . . ' 


c2 XEX De Spgnsalibus et Matrimonio. 


Prohibemus sub poena excommunicationis;et:magnae emendae, 
ne aliquae Personae, Ted in Matrimonium per verba de prae- 
genti donee sint ante fores Ecclesigó, quündo 'debet nuptielis bene- 
dicho ‚celebrari ,'"Pbäsitiit "oxiteit: daté" Ham inter se de Matrimonio 
cohtrehend, Hl sancta" Ecoleslà "d 'Hoterit' sustinere, ut hoc medo non 
fiat 'sinó praesentib 'Sabérüotis ; "et Woo" Buberdotis"feequentirus in suis 
Parochiis püblieàbull "^0 nn. ia 

. "Olehdestinà Matrinónid "perites inlibemüb;--prohibontes: etiam, 
ne quis Sacerdos tálittis ititerésse 'Praesumiet, eb stmtuentes: ui cum 
Metrinióhia füerlht dontrahénda ‚in 'Eeolösiis Presbyteri.publioe pro- 
psit dorüpeténti" terre "preefinitóy at 'imfra» illud, rqui:voluerit, 

legitimufn 'impedirnentim! opponat , et pel. Presbyteri miliilominus-in- 
ient "utrümi "aligudd ' iipedi&entüm "obsistes: dui: eatem: pro- 
is appäruerit conjéétür& cites copulem coktralienddm, eontraeius 
rohfbeltur expresse," deme quid: citar Hlud "fieri: deboat, : eonstet 
‚documehtls? siquis aütém'" Trüjusmiodi elsndestine. matrimonie inire 

FO SGHYDSOHE ih” grädu‘ proliibite- etim 'ignoramter y. sololes..de tali 

hn füHetiorid" 'sübcept&' préréns -illepiflima censeatur; cnm ill-taliler 
contFüli&hd hon expertes scieritiee vel saltem ufféatationis ignorantiae 
Surfen (noB si exmbo cotiträhentes impedimentum scientes legi- 
Andi prHdlkt Eeclesine interdicfuni etm donspectu Ecclesise con- 
here HBBüdnpéérünt: sane; di Párochialis Sacerdos tales: conjuno- 
"TOS pr6tisUdte Bönteimpserit,' eut etiim" quilibet.-alius- Regularis, qui 
Eis "prdBdlitibsbt Tritéresso; "per teiennium: eb. offeio suspendatur, 

Jouii^elntel^qdup ante eopulei plaesdmpserint-etiam iin. gtedu,aon- 
' eesso, condigna poenitentia injungatur: siquis autem ad impedier?«" 
"legitimam copulam melitiosum, impedimentum objecerit,, ge- . 
non effugiet ultionem. "n 


ng do 











ves! 














MP. 
Volumes 'wotem' et praecipimus,''quod, derminus, Breetaxeius 
tantio- it Vermpbris: iariertallo ,; quod in se tres Dominios vel festivos 
coatin&ttt, - in«quibus. 'tribus' edictis. perquirat Sacerdos & popula sup 
poena "exeomimunieatiohis Ide., legitimitate.. appmsi, et sponsae, qui 
deberit conjungi, videlieet utrum inter,t0s; sit consanguinitäg vel affi- 
nis spetta culus, publise:Aoneateis juli votum solemne, 
delietienormites, exror peragnee , error, conditionis, violentia, sacer 
ordo, tigamen,.et minor setas; ‚aut; opmpafternites, Eic. . ui on) 
Semper:sub poenaexcommunicationis. ‚prohibpentu ^ sort chis m 
mptis fieri: si-&utem».in , computatione, gredyum ;,eliquà , dubitatio 
emerserit, in hoc diffinitio Episcopi requiratur, nec Sacerdos quic- 
quam in casu dubio &udeat proferre super matrimonio, Archidiacono 
inconsulto, sed ad ipsum "referet, iqudeotimqii7 emerserint super 
Mehimonits::quasstianes,.. CHRUOAITU 79 quia «pae ginti 
eoe Iia 3 Pa or avverte TÉ i au o ausa sano crear s 
25 XX. De. Egtrema Unctione, ct Curà Jnfirmorwm. ^" DU i 
Ad Sacramentum extmemae .Unctiopjs populum ‚sgepe. moneant 
Becerdobes -non;£antum divijes, sed ‚et pouperes,; el maxime a XIV 
annis: e supra, ut; ad: id jomnes.pariter, cum. fuerit necesse, exhibeant 
se paratos, sacrum Oleum cum magna reverentia, portentes. Doceant 
sepe Sacandotea-popninm, hoe Sacramentum, posse iterari, et recipi 
in qualibe$.megna necessiáae.,,-unde mortis metus poterit. formidari. 
Statutum est 1n. flonuilio, generali*) et. districte injuncium Medicis 

"porum, ut ‚dus eos: ail. infirmos 'voenri, contigerit, ipsos ante omnia 
moneat, et’ indweRnt,.uf medipos gdyocent, animgrum , ut, postquam 
nirmis faeri.de spirituali proyisum, selnte,ad rorporalis medicinae 
remedium sahibrius procedatur; Siquis gutem ‚Medicornm bujus con- 
sütuonis kremsgressor 'axstiteri£; tam diu. ab ingressu Ecclesige, Riesa 
tur, dómec Pro. tramsgr essione, ,hnjusmpdi,. ‚satisfecerit, competen ler 
velerum.:cum qnime-multo pretiosior sit.corpnre, syb Miei 
snathematis ‚prohibesuz, ne quis; medicorum, pro; corporali, ggdntg AS 
qurenda aegro sundti, quod in periculum. animae FOR YSTÉBEBEL... ") 

, Binguli Secerdotes. singulos ‚haheant. calices „.in. auyibug, ‚KOMM 
Micentar infirmi, qui: deaori, sint,ef. mundi, nt in.eis infupyorum de 
votio. exerditei ; nee permittatar :Diaconis. deferre, Coxppg, sapcmm 
Domini infirmás, : nisi, ih. necessitate ,;.9ed semper, eum JRREDBE. FIT 
tokiaı defazatun'in püxideiüdonee, bene clausa propter, FRAU; gh M? 
eundo. ad. infirmos: etiredeundo.-Y3, Fealmos Poemitentialep (sank, gt 


- } ui H 





inn s jaeatiieenq qesibrnon „02289 
zuerali f'atbtáneniet "Ann 1216. - referti cdm! 'taflemitas: ı Derpebiniten 
XIJI. Lib. V. Decretalium Gregorii nami »- is ': teuhis 7 


150 


Liteniam; frequenter moneant laieos, ut, ubicumque viderint deferri 
Corpus sanctum Domini, sietim genua flectant, ianquam Deo et 
Creatori suo, et junctis manibus, donec transierit, orent: statuimus 
etiam, quod quilibet Sacerdos infirmum in extremis laborantem ab- 
solvas ab omnibus, a quibus ipsum absolvere potest. 

Siquid de Corpore Christi ab 'ore infirmi ceciderit, vel inde ex- 
ierit, quod .non possit recipi vel sumi, aut comminutum in calice cum 
modieo Vino, alteri habenti bonam -Conscientiam detur: Si autem 
infirmus adeo faerit aretatus, quod sub forma magna Corpus Christi 
sumere noR possit, sub minima ei detur in Calice comminutim, ut 
cum modico vino more instilletur, maxime si sine scandalo fieri 
possi, ne infirmus obire sine viatico videatur. Ab infirmis in arti- 
culo. mortis constitutis inquirenda est peccalorum confessio, non poena 
injungenda, eis est tamen intimandum, ut conterantur, et doleant de 
peccatis suis universis et singulis non timore poenae, quam peccando 
incurrerunt, sed quod Deum Patrem, et Creatorem et Redemptorem 
suum offendere praesumpserunt, acerbitates aegritudinis, et flagella 
pi Pastoris, quam diu placuerit, cum gaudio sustinentes: Si autem 
convaluerint, statim ad Sacerdotem :accedere debent, ut tunc ‘eis 
poenitentia competens injungatur. 


In Concilio Lateranensi prohibetur, ne aliquis Presbyter in bene- 
dictione Nubentium, Exequiis mortuorum,, et aliis Sacramentis pecu- 
niam extorquere praesumat, aut propter hoc fictitia impedimenta 
opponat: debent tamen a Parochianis, quibus impensa sunt Sacra- 
menta, piae consuetudines observari, et sunt per Episcopum compel- 
lendi, qui nituntur laudabilem consuetudinem immutare: imo inhibe- 
mus, ne Sacerdos aliquis in Casibus hujusmodi sibi jus audeat dicere, 
sed apud superiorem querelam deponat. | 


XXII. De Poenitentia. . 


Praecipimus: ut Sacerdos Episcopo, vel poeriitentiariis suis, saltem 
semel in anno confiteatur, permittat autem Episcopus. interdum, 
quoties opus fuerit, eos aliis Sacerdotibus confiteri; Clerici autem, 
quando Ordines recipere voluerint, "Episcopo vel Poenitentiariis suis 
confiteantur, me forte per simplicitatem Confessoris irretiti- irregulari- 
tate ordinentur. 


151 


Docegtur maxime ante Quadragesimam: Omsis*) utriusque sexus 
fidelis, quod postquam, ad annos discretionis pervenerit, omnia sus 
peecaíe baltem semel in anno confiteatur fideliter proprio Sgcexdoti, 
et injunctam sibi poenitentiam pro suis viribus s$udeat adimplere, 
suscipiens reverenfer ad minus in Pascha Eucharistiae Sacramentum, 
nisi forte de proprii Sacerdotis consilio ob aliquam rationabilem eau-- 
sam &d tempus ab ejus perceptioge duxerib abstinendum; alioquin 
et vivens ab ingressu Ecclesiae arceatur, et moriens christiana careat 
sepultura: unde et hoc salutare Statutum, frequenter in Ecclesiis 
publicetur, ne quisquam ex ignorantiae caecitate velamen excusati- 
omis assumat: Si quis autem alieno Sacerdoti voluerit, juxia decreta, 
confiteri peccata, licentiam prius postulet, et.etiam obtineat a proprio 
Sacerdoie, cum ipse aliter illum non possit, absolvere vel ligare: 
Sacerdos autem sit discretus et cautus, more periti medici superin- 
fundat vinum et oleum vulneribus sauciati: diligenter intelligat, 
quale debeat ei praebere, consilium .et cujusmodi remedium adhibere, 
diversis experimentis utendo ad, sanandum aegrotum: Caveat autem 
Sacerdos omnino, ne verbo vel signo aut alio quovis modo prodat 
aliquatenus peccatorem, sed, si prudentiori consilio indiguerit, illud 
absque ulla expressione percaute requirat: quoniam qui in poeniten- 
tiali judicio sibi detectum praesumpserit revelare peccatum, non solum 
a sacerdotali officio deponendum decrevimus, verum etiam ad agen- 
dam poenitentiam perpetuam in certum Monasterium detrudendum. *) 

Sunt tamen nonnulli, qui ignorantiae caecitate ducti, cum ad 
nos in illis articulis, in quibus Nobis tanquam Episcopo jus dispen- 
sandi competit, Parochianos illorum cum litteris suis transmittunt, et 
nude scribere non verentur: Tales ad vos mittimus, qui nobis talia cri- 
mina suni confessi, in quibus vobis jus compedit dispensandi, unde petimus 
et quod sub praemissa poena fieri de coetero prohibemus, cum per 
hoc confessiones certissime prodere videantur, sed sic in genere scri- 
bant: Talem ad.vos millimus, qui perpeiravit quendam casum, cujus ad 
vos dispensatio dignoscitur pertinere elc. extunc ille missus ad Nos ve- - 
niens illum casum Nobis vel Poenitentiario nostro non desinat con- 
fiteri eo modo servato, quod manifesta .peccata non sint occulta 
correctione purganda: quod siquis ad confessionem de criminibus 
venerit, et quamvis confiteri velit, se tamen asseruerit abstinere non 





*) Canon. XXI. Coneilii generalis Lateranensis anni 1215 refertur Lib. V. Dcoretal, 
Tit. 38. De poenitent. et remissione Cap. XII. | 


*) Hactenus Canon Lateranensis. 


152 


posse, praecipimus: quod eorum confessio est recipiend&, eieque de 
críminibus consilium exhibendum, quia licet non sit vera hujusmodi 
poenitentia, admittenda est tamen egrum confessip, et salubribus mior 
ritià 'est poenitentia_ indicenda. 

 Conéülimus el monemns , ne Bacerdos Missam injungat confiten- 
tb‘, et üt cupiditatis Tugiat vitium in hac perte, fructum, qui ex 
tali injünclione ' solet Sacerdotibus provenire, censeat peuperibus. 
erögandum.., 

d audiendam, confegsioneme, sibi eminentem locum eligant Sa- 
cerdoies, uf communiter , possint videri et in locia abditis extra Ec- 
clésiam nullus recipiat confessionem , nisi in necessitate. In Confes- 
sione habeat Sacerdos vultum humilem, et oculos in terram, nec 
indiscrete faciem respiciat confitentis, maxime mulieris, et patenter 
audiat, quid dixerit, et in spiritu lenitatis, eique pro posse suo pluri- 
bus modis persuadeat , u confiteatur integre, nude et vere: aliter 
dicat ei, non valere; in, confessione eliam caveant Sacerdotes, ne 
inquirant nomina personarum, cum quibus peecaverint confitentes, 
sed circumstantias tantum, quae possunt, aggravare pecoatum. 

Cum 'ad Bacerdotem pro peccatis confiteadis pecesior sccesserit, 
si confitens est igriofus, Sacerdos dicat primo, unde es tu? Clericus 
an laicus? et utrum accesserit ad eum de licentia, Mejoris et his 
similia: Item' si Dominus, Servus, pauper, vel dives, miles, vel bur- 
gensis, mercator vel rusticus , pelliparius, vel cerdo, , et eio de aliis 
officiis, et haec omnia et bis similia sunk inquirenda, ut Sacerdos 
postmódum cognoscat, ; quáliter et in quibus peceare potest ille, qui 
confitetur, et qua. eatisfactione poterit satisfacere, his.verbis: utendo: 
Frater, Domi us non cult mortem peccatoris, sed ut magis conceriatur eic. 
quód 'hódie 1 in te declaratur, quoniam non vult te oseidere:im pec- 
cato tuo, sed. ut venias ad poenitentiam, tibi inspiravit, videse-igitur, 
n "stültitia deceptus , aliqued peecatum pudore; timore vel. tramore 
occultés, ego t enim memetipsum constituo Subportatorem e& oratorem 
pecnlórüm: tuorum ete. Item caveas tibi, ne Deus tibi irescatur, 
ipse enim novit cogitationes hominum. Item scies, quodsi celeres 
ex industria 'aliquod peccatum mortale, veniam nop posses consequi 
de aliis, nec prae magnitudine, nec prae multitudine. ocoultandum 
est; aut pràe, énormitate peccatorum peccatum in confessione, nam 

x niagna misericordia Dei omnia in Confessione, lavantur: . diept 
igitur in nomine Dei, tunc indicet Sgcerdos, quod flet inelinatus ad 
terram, nam ita docuit Dominus, de quo Evangelista dicit: Inclisaio 
capite emisit Spiritu. Item Sacerdos peccatorem audiens, cavest & 
cachinno et risu, vel si spuere velit, cum audierit peccate, ne pec- 


153 


estof'forte erlibekdat, et forte eliam pertimescat: si autem S&cerdos 
videfst illüm" 'Büsplrdre'; vel dubitare, vel etiam palpitare, et quasi 
palpitande' pertrahsite, dicat ei: Frater, dicas sincere, quod Dominus 
est nobiscum, et si vult Sacerdos, euni peccator aliquod peccatum 
enorihié: dixerit "poterit dicere: Dominus dimittat tibi, ut caetera fa- 


et caveat ‚Backrdos, 'ut; cum cat aliquod eochtüm enorine di- 
xerit, stalim velit eum increpare: quia aliqui ex hoc erubescunt, et 
sie peccáta sü&' in confessione relfmqüuühl; nón ergo arguendus est 
tung, sed‘ audità' confessione "maghiludló peccatorum: est insinuanda, 
Item. si viderit Sacerdos, ipsum irhperfecte ét insufficienter ‚dixisse, 
poterit eum, supplendo defeotiim ejus, de religuis inquirere; ut de 
VII peccatis mortalibus quorum primum est Superbid, quae est, ut 
Augustinus, perversae celsitudinis dppetitus, et habet IV Species; 
Pring, cum homo & se ipso aestimat haberé bonum quod habet, et 
superbit de hot, ut de ingenio, scientia, pülchritudine, bonis operibus 
et hujusmodi. Secunda, cum hómo bonum, quod habet, non dicit a 
Deo esse, sed dieit, uod habet suis meritis. Tertia, cum jactat se 
habere, quod nom habet. Odaria, qugndo coeteris despectis singulariter 
vult -videri per potentiam; "de'"quibus inquirere poterit Sacerdos. 
Sequitur- de: Ikoidid, 'qQuae est dólof alienae felicitatis, cum quià de 
malo proxime g&udet, et-de bonis dolet; et tunc quaerere poterit de 
0dio,: detraletiohe, 'tiu*mütatiUne. Sequitur de Ira, quae est, ut ait 
Augustinus; ulciscendi libido: et est triplex; est enim ira latens 
in corde, ' prorumpehs ih verb& cómtumeliosa, et exercens vindictam, 
hie poterit qu&érere, sl’ mijecerit nianus violentas in Clericum, si per- 
cupserit! eal "wührrer&verit proximium suum? Sequitur de Acedia, quae 
taedrtung beni; een displicet alichi audire Missam, vel Praedicationem, 
ve} interesse’ divido Officio: est autem acedia torpor animi bonum 
inchosre: reglipetis, hic quaerat, si fuerit negligens in officio, vel 
aliquid in eo p*üetermüsit, vel fuerit piger in bonis faciendis, et di- 
stulit'venire ad Ecelésiam diebus Dominicis et diebus festivis? Se- 
quitur: de Ararikia, qüse est; secondum Bernardum, quarumlibet 
rerum: insatitibilis et inhünesta cupido, et multas habet species, quae 
sunt: letroemiutn, homieidium‘, mendacium, perjuriuni, rapind, vio- 
lentia , contemptus veritatis, obduratio cordis, Bimonià et usura, ei 
de his poterit; inquirere Gacerüds. 

Sequitur de: Gula, quee est-vorex edacitas, naturae finibus non 
contents, et guinque modis circa gulam peccatur, ut dicit Gre- 
gorius, primo cum quis horam comedendi praevenit, secundo 
cum quis quaerit'eiberia pretiosa et delicate, tertio, cum quis men- 


154 


suram excedit, scilicet nimis comedendo, quarto, cum quis nimis ar- 
denter et fesine comedit, quinto cum quis nimis studiose cibaria sua 
praeparat, et de his poterit inquirere Sacerdos. Sequitur de Luzwria 
quae est libidinosae voluptatis appetitus. Differentiae luxuriae sunt 
ecto, prima est fornicatio, quae est soluti cum soluta; secunda mere- 
tricum, -quae fit dupliciter, scilicet vel per vagam libidinem seu cum . 
diyersis, vel eum publice venali concumbendo. "Tertia adulterium, 
quo conjugalis thorus violatur. Quarta stuprum, quo virginalis inte- 
gritas corrumpitur. Quinta Saerilegium, quo continentia circa Sacra 
laeditur, ut in Religiosis et in Clericis in sacris ordinibus, et in his 
qui emiserunt votum continentiae. Sexis incestus, quo vinculum 
consanguinitatis, et affinitatis vel compaternitatis corrumpitur. Septima, 
peccatum contra naturam, quo naturalis usus coeundi pervertitur. Et 
cirea inquisitiones hujus peccati caute habeat se Sacerdos, ut si potest 
fieri, semper ex circumstantiis procedat, verbi gratia potest inquirere: 
Accidit tibi pollu&io nocturna? Si dicat: sic; Subjungat, aut ex ebrie- 
tete vel crapula, aut praecedente cogitatione, vel ex confabulatione, 
vel tactu ; pollutio enim nocturng alia. est ex superfluitate, vel carnis 
infirmitate, alia ex crapula; alia ex imaginatione procedens et illi- 
cita cogitatione: quae vero ex infirmitate, vel superfluitate naturali, 
quod idem est, non prohibet a communione Sacramentorum, nec a 
ministerio Altaris: illg vero, quae ex, crapula, si fit cum imaginatione 
secernit ab administratione, nisi necessitas coget: si vero pollutio 
fuerit ex cogitatione praecedente, peccatum est, sed distinguitur, qui& 
si cogitatio illa non processit .ad. consensum, pollutio ex ille proveni- 
ens venigsle peccatum est; si vero processit ad consensum, tunc est 
mortale. Octeva est libidinosus coitus conjugalig, qui multipliciter 
secipitur, alius enim. licitus, elius fragilis, alius impetuosus; licitus 
est triplex, ut quando fit cgusa prolis ad cultum Dei yel causa red- 
dendi debitum, vel eausa fornicationis vitandae, non in se sed in 
eonjuge, et in his nullum dicitur esse peccatum. Firagilis est quando 
fit causa delecáationis; et tune distinguitur, quia si amor illius de- 
leotetionis praeponitur Deo, moríale peccatum. est ; si vero postponitur, 
veniale. Impetuosus est, qui ex sola libidine proveniens metas ho- 
nestatis et retionis transcendit, quod fit quinque. modis; primo eausa 
, sanandae libidinis per meretricias blanditias: secupdo ft cum contra 
naturalem modum; tertio cum fit tempore ‚probibito; quarto cum fit 
looo prohibito. Quinto cum. acceditur. ad praegnaniem vicinam par- 
tui, vel quae est in fluxu, menstrui. 

Postmodum. quaeratur de X Praeceptis legis, sine quibus non 
est salus, utrum aliquis sit transgressus: Primum est; non habebis 


155 
Deos alienos coram me. Quaerat ergo, utrum experimenta, vel incan- 
tationes, vel conjurationes pro mulieribus, vel sortilegia pro rebus 
inveniendis fecerit, vel auguria servaverit, vel divinatores consuluerit? 
Secunda est: Non assumes nomen Domini Dei tui in vanum, hio quaerat 
utrum perjurium fecerit, vel habuerit verba extranea de Christo, et 
Beata Maria? Tertium est: Sabbathu sanctifices ; hie inquirendum est, 
utrum die Dominico aliqua. opera servilia fecerit vel festivo; ut arare, 
fodere, et similia, secundum quod. visum fuerit ad officium confitentis, 
Quartum est: Honora Patrem et Matremi, quaerht hio, si patrem vel 
matrem percusserit, vel factis vel dictis ad iracundiam provocaverit, 
vel si eis in necessariis, si indigebant, non subvenerit? Quintum: 
Non occides, quaerat utrum occiderit voluntarie verbo, vel opere, 
consilio, vel auxilio: Item, si viderit aliquem in articulo mortis, et 
penuriam patientem, et eum statim pro posse suo non liberaverit, 
vel conceptum interemit, vel perimendum docuit, vel venenum alicui 
miscuit. Sextum: Non moechaberis, quaerat utrum uxorem proximi 
cognoverit, vel osculatus fuerit, vel inhoneste traciaverit, et ut eam 
haberet, quod potuit, fecit. Septimum est: Non furtum facies, quaerat, 
si furtum fecerit, vel si furtive quid rapuerit, quando et a quibus, 
et ubi et unde, et sic latronibus consenserit, Octavum: Noa falsum 
testimonium dices, quaerat, si aliquis pro suo testimonio, vel occasione 
gui, res suas amiserit Nonum: Non concupisces rem proximi (ui, hic 
prohibetur rer immobilis concupiscentia secundum Augustinum. De- 
ámum: Non desiderabis uxorem et prohibetur coneupiscentia rei mo-. 
biis et immobilis, estque secundum originem unum praeceptum cum 
praecedenti. Quaerat igitur si utrimque concupiscit rem aliquam de 
his, quae hic prohibentur concupisei. 

De quinque sensibus corporis quaeret primo de visu, uirum 
libenter viderit mulieres vel fornicatores, cum debuisset oculos aver- 
tere. Item si ivit, ad videndum spectacula hujusmodi. Item de Odo- 
ralu, utrum detulerit species ad emittendum odorem bonum, ut mu- 
lieres &lliceret. De Audiiv, utrum libenter cantilenas, et alia vana 
aut turpiloquia audierit. De Gusiu, utrum falsas carnes superíluas, 
provocantes luxuriam commederit, vinum purum vel gorbilia biberit, 
vel provocaverit luxuriam, aut jejunia debita absque necessitate fre- 
gerit. De Tactu: utrum mulieres tetigerit inhoneste. ' 

Post heec: quaeret de officio, utrum in ipso aliquam fraudem 
fecerit; item quaerat de interiore homine, de cogifationibus malia... 
Postea quaerat de Circumstantis aggravantibus peecatum, quae in 
omnibus peccatis inquirenda sunt: Primo in qua setate fuerit, cum 
peccare mortaliter coeperit? Item quis fuerit, utrum erai liber, vel 


156 


servus seu in officio constitutus, sciens, aut ignarus, consanguineus, affinis 
vel exiraneus; item quid fecerit, utrum commiserit adulterium , vel 
fornicationem, homicidium et, similia? Item ubi fecerit? utrum in 
sacro loco, vel prophano, aüt in alio loco, cui excellentia debuit, ut 
sunt domus Dominorüm et aliorum multorum. ' Item! per quos, ut&üim' 
per mediatores aut nuntios, qui& ores tales sunt' participés erimlinis 
et damnationis, et ipse confitens 'est obligatus pro: poenis ipsorum. 
Item 'cum quibus, Virgine, tonjügate, soluta vel oppressa: Item 
quolies debet confiteri 'siripticitér et'B&cerdós interrogare non peccata 
sed quoties ; quia vultius iteratum fardius sanatur. Item cur et quali 
tentátioní , utrum pragevénerit- -tenifätionem, vel fuerit praeventus ab 
ea sponte, an coactüs cupiditate; án paupertate, vel ludo, vel jucun- 
do animo. Item de‘ modo ágéndi. Item’ in Quadragesima, vel in 
alio tempore, 'scilicet in festis et similibus. Item utrum ante poeni- 
tentiam, an post ipsam frengéndó." Item debet confiteri peccator de 
bonis obmissis, et malo exeinplo. "fem, cohfessibne facta Sacerdos 
incipiat dicere confitenti inagnitüdinem , et enormitatem cujuslibet 
peccati, sic addendo! Fräter, vidés te fabinor& perpetrásse, proponis 
de coetero non redire? si dieat: sic, Dominus trahsferat a te peccata 
. fua, undé tamen poeriadi témporalem portet te sustitiere , ^au£t'hic 
aut in purgatorio, jam'elige tibi hie, vel lbi sustineré poetus pro 
peccato Deo commisso: pró quolibet enim peccato 'deberét tibi imponi 
septennis poenitentia : tamen quie ego ét tu infit sumus; et fra- 
giles; dabó tibí quod tu portare poteris, et ture Sdcerüos sectnd um 
arbitrium suum imponat poenitentiam ; dà "quód respondeat peccatis 
si fieri potest. " (ou) | 

Tribus &utem modis peccat homo, primo: in Dedm secundo in 
proximum, tertio in se ipsurh. Item in' Deum per blasphémiàm, et 
hujusmodi , et tunc debet satisfacere per tonfessiönem. ' Ttern ‘in 
proximüm per Tapiham, et tunc debet satisfacere ‘per’ opétis' 'satis- 
factiohem , 'restitutionem vel'eleemosynam.  Ttetn'in se ipso, per 
gulam 'et luxurianí, et'tunc debet satisfacere ‚per vigilias, disciplinas, 
jejórilà, "el alias‘ carnis macerationes. 

Cüveant famen Sacerdotes, cujuscunque status 'vel ' Bociétatis 
fuerint, sivé Religiosi, ne in' his Cesfbus in quibüs solum dispensandi 
vel' ibsoN éiidl jus Episcopo competit, absolvant aliquàlbnus poeni- 
tentetii ,' sed "ipsum stb forma superius ttadtità "ad eundem  tetnittant 
ab&ólvendurn';  eüm "illis tfticulis potéstátem solvendi tion' habeant 
vel ligandi, quia sic in illis solverido aliqua vel ligando‘, ubsque 1i- 
centia Episcopi speciali , in suae damnationis poenain a animae, ; mise. 
rebiliter decipiünt' poenitentes. . 





157 


. , Episcopus gutem in his Cesibus dispensare potest: videlicet, cum 
falsario, scilicet ut detineatur, vel ad Papam mittatur, item cum 
idiote j&m .promoto,.guod maneat in statu suo. Item cum Sacrilego, 
item. cum, pxometo, pex, Saltum. Item cum servo promoto, si yult 
eum,redimere, Itexo; cum. haereticp converso. ‚Item cum Clerico suo 
ordinato ab. aljo Episcopo et eq. inconsulto. Item. cum fure rerum 
Ecclesiasticarum, quod mitigetur et poena; item in eo quod tempore. 
faxnis vendaniur res Ecclesiasticae, pro alimentis. peuperum. et, re- 
demtione. captivorum. Item ‚quo, snapensus in, patibulo , vel alias 
mortuus, vel occisus.sine Eucharistia, gi Apparnerint signa poeni- 
tentiae, sepeliatur in Cimiterio. Item; ;, cum Monacho, ut sit Cepel- 
lanus populi in Parochiali Ecclesia ; et. hoc, si potest habere socium 
Monachum, alias non. Item, cum, alio, qui juraverit temere dum 
iamen juramentum non vergat in deírizentum, animae vel corporis. 
Itera cum illis, qui fornicario coitu eognoverint moniales. | Item cum 
ineestuoso, qui per errorem gognovit &orororem uxoris. ' Item cum 
ingegiuogo ‚similiter. . Item potest dimittere. poenem Sacerdoti, qui 
male, custodivit Eucharistiam, . si. mus cpmederit species. Item quod 
Sacerdos celebret eadem, die, in, Altari, ubi Episcopus celebravit. 
Item . in poena, ‚si ‚Presbyter baptisat,cum veteri Chrismate. Item 
cum ;eo, . qui. ignoranter repipit. 9erdines ab. Episcopo excommuniegto. 
Ijem. cum, Presbytero, ..qui, pugnavit in, duello, si mors insecuta non 
fuerit, , vel, dehilifalio, membrorum ». ‚item cum gectig in cunabulis vel 
8, Damipis ; Y8l, ab. eliig, ‚ef cum. castratis timore. leprae,, et cum illis 
qui 159, TUN , Wt, promoveantur, et qui promoti remaneant in 
ordinibus suis. ltem executione officii sui praeterquam in. Missg, qui 
propigr , xijurg, carpis se ‚gastravit. Item cum Sacerdote, qui plures 
ha pni Ae nos beat. cum Sacerdote ge Ken qui ce- 


Item, rum pans incauto, ,, 8i in aliquo. prm guum juin 
peeeat. , Item in observatione jejuniorum ‚ex jusia sauna, e etiem quod 
infirmi. egmedgnt, earnes. . ltem, cum Subdiacono. vel Diacono ; ,Qui 
contraxit. maximo nium, super beneficio i in executione officii, si tamen 
contraxit cum virgine, secus cum corrupta, vel dum contraxit bis. 


158 


Item cum Incestuoso, qui centraxit post poenitentiam. Item cum illis, 
qui contraxerunt Matrimonium contra Interdictum Ecclesiae, ubi non 
est perpetua prohibitio. Item potest dispensare cum. illo, qui igno- 
ranter beneficium habuit simoniace, non in beneficio illo, sed in alio. 
Item cum homicidis, paricidis et uxoricidis, quod contrahunt maíri- 
monium. Item cum [reptoribus secundum. formam juris. Item cum 
fure, item cum Sacrilego. Item eum Cleri o percussore, item cum 
Presbytero homicide in casu inevitabili, dummodo illum casum non 
incidat sug culpa. Item cum eo, qui furtim ordines recepit. Item 
cum illis, qui modicam .laesionem per violentam manuum injectionem 
Clericis fecerunt, item mortuum excommunicatum a se vel decessore 
Suo, post mortem absolvere, si apparuerint poenitentiee signa in eo; 
item subscripti in foro poenitentiali similiter ad Episcopum sunt mit- 
tendi: videlicet, Homicida facto vel verbo, vel consensu; Simoniacus 
cujuscunque. generis, in Ecclesia communem luxuriam committens 
cum Vidua vel Sarracena; defloretor Virginis seductae; abutens 
Chrismate vel Eucharistia. Furtum in Ecclesia committens, et Cle- 
ricus, cujus negligentia hoc contingit, item coiens «um Moniali, et 
mulier cum Religioso. Verberans patrem vel matrem. Item ille, 
qui. in votum conjugis machinatur, item contrahens matrimonium 
post mortem castitatis, item proeurans abortum :sive sberilitetem in 
Be vel in alio. Item .exconimunicatus nolens exire Ecclesiam et di- 
vinum officium perturbans. Item contrahens matrimonium post spon- 
salia cum alio, juramento interposito contracte. Item invocantes 
daemonem. Item scienter eorpus excommunicati:in Ecclesia vel 
Coemiterio sepeliens. ltem clandestine Matrimonium contrehens; item 
pre Sacrilegio, violetione Ecclesiarum, item pro quolibet vitio contra 
naturam, item pro quolibet incestu. Item coiens cum ille, quam 
baptisavit vel cujus confessionem audivit. Item execommunicatus ab 
Episcopo vel usurarius manifestus ; et sic Sacerdotes in confessionibus 
majora majoribus reservantes solliciti existant, poenitentibus pondus 
importabile non imponant, licet recipere sint parati; et sic poeniten- 
tiam temperent injungendam, ut & studio non eogatitur cessare Bcho- 
lares, vel ab officio suo fabri vel alii, vel ut Deminum suum Cursor 
sequi non: possit, neo peccato oeculto publicam poenitentiam impo- 
nant, nec etiam publice poenitentem sexe faciant poenitere. 

In ‚his ergo et aliis salutaribus monitis et docirinis vos Sacerdo- 
tes, praecipue curam animarum habentes et regentes, plebes vobis 
commissas a Domino caute, fideliter et diligenter instruere et infor- 
mare studeatis et verbo et exemplo aedificetis, ne in extremo judicio 
sanguis, earum de vestris m&nibus requiratur, imo talentum vobis 


159 


traditum cum tanto lucro reddatis, quod reddite ratione, tanquam 
fideles Servi et prudentes, pró remunerationis praemio sempiterna 
gaudia una cum grege vobis credito recipere debeätis, ad quae nos 


omties' perducät ille, qui in aeternitate vivit et regnat, amen. 
. (Ex. Cod. MS. Biblioth. Carmelit. Bambergens, apud Harzheim 
a 0,:G.. III. 24. aeq. Schneidt. Thessaur. jur. canon. II. 69 —97.) 


- n. ' 
SYNODUS HERBIPOLENSIS - 
‚ sub Andrea Episcopo Anno D. 1314. 


Andreas, Dei Gratia, Herbipolensis Epistopus etc. 

Vestigiis Praedecessorum nostrorum inhaerentes, ad animarum 
Salutem et Cleri emendationem ampliandem, de:Consilio Praelatorum, 
et Capituli Eeclesiae nostrde, quasdam i^à'praesenti Synodo duximus 
statuenda , quae a vobis omnibus a singulis difigenter in antea vo- 


lumus observari. 
"i 


Prohibemus itaque, quod :mullus--habeet plures. Viearias, quia 
cam Vicarii teneantur Ecclesiis personsliter deservire, alienum est 
ab ordine juris, ut: Vicartus "Vicarium praesumat substituere quoquo- 
modo: nam.teliter Suhstitutus nom Pastor, sed mercenarius, cujus 
non sunt oves propriae, potius ‘est censendus, qui videns lupum fugit, 
ei :dirmitkit oves, quos lupus rapit  miserabiliter , et dispesgit. Sane 
, em majoribus. honeribus:funcios, inferiores.recipere non sit decus, 
prohibetur: quod nullus pástor cujuscumque Ecclesiae existens, se 
de regimine Vicariae aliqualiter intromittat, nisi nostra licentia hoe 
fiat; et cause, rationabilis. id. exposcat. : 


H IMMO TD TE : ZI 

Quia- nonulli Sacerdotes curati. Dioecesis nostrae ín mittendo 
Parochianos suos in Coena Domini Herbipolim ad.'nostram praesen- 
tiam, sunt per omnia desides et remissi, statuimus et praeeipimus 
eis in virtute sanctae obedientiae, ut in omnem .eventum ipsos Pa- 
rochianos*) ad diem et.locum praetectos transmittere non obmittant. 


*) I. e. poenitentes, absolutionem in casu reservato indigentes. Conf. Synod. Mane- 
goldi O. 22, pag. 1650, 2 )- " fo. ZE 





-100 


11. 

Consuetudini generali, quae est optima legum interpres, in civi- 
tate et Dioecesi: nostris hactenus inconeusse servatae, Nog conformare 
volentes, statuimus: quod funus quodlibet apud alienam Ecclesiam 
sepeliendum, prius ad Parochialem deportetur: . nam sicut funeratus 
& priore Sacerdote Curato, dum viveret, Ecclesiastica Sacramenta 
recepit, sic congruum est et honestum, ut habendo Missam in propria 
Ecclesi&, ultimum vale recipiet ab eadem. 


IV. 


Eleemosynarum Quaestores, terminum audaciae suge ponere 
nescientes, sed ut facultates uno die exhaurire valeant plurimorum, 
de et super litteras quorundam Praelatorum recipiunt et extorquent 
visionis, Nos, sub excommunicstionis poena latae Sententiae prae- 
senti Edicto irrefragabiliter iubibemus: ‚ne deinceps Quaestores qui: 
cumque ad petendum eleemosynas.in Ecclesiis et locis quibusvis 
admittantur, neque promoveantur, nisi veras ac origineles*) Senten- 
tiam, quam ex nunc in hujusmodi transgressorem ferimus, per prae- 
gentes incurrere volumus ipso facto, salvis nihilominus aliis poenis 
a jure statutis contre tales. Sic quoque, utfirmáter sparamaus, minores, 
Divina suffragante clementia, de thesauris et, divitiis.ed eos ab eo- 
rum parentibus delatis in egestatum miserias, citzg ipsorum vitium, 
de caetero, ut hactenus lamentabiliter eontigit, non dilabentuz;.. 

Hoc statutum pro utilitate minorum. inductum, :per :Plebanos 
locorum ennis singulis, pluribus diebus Dominieia im Ahanlonion, in 
ambonibus Ecclesiarum suarum ad populum publicum, «inne 


| V. De Jurgurando. | 

Statuitur contra Conspiratores:- quod. Gletiet, Monachi eb. Cano- 
nici universi, qui colligationes seu comfoederationes ullas fecerint, 
fidei vel juramenti cautione interposita, sive.in Blectionibus faciendis, 
sive in aliis quibuscumque negotiis, contre ‚Senctionas Canonicas, 
excommunicati sint, neo ex confoedereiione: hujusmodi. debet aliquis 
obligari. . 

VI. De Jure Patronatus. | t 

Item prohibemus in virtute sanctae obedientiae , ; et gub poena 

suspensionis ab ingressu Ecclesiae, et sub obtestatione Divini Judicii, 





**) Supple: Litteras acceptae facultatis exhibuerint; sin. 


461 


ne Sacerdotes et aliae Ecclesiasticae personae, & Patronis Ecclesiarum 
ad Ecclesias Parochiales vacantes, nomine et vice alicujus minoris, 
iuipuberts y selidliaéius, «sibteni- lepitfnain thun iütibntiisé tAciant 
Proıveris Rediorablis' praesentiri v trt! NBP^tbte Mattei b EB bulb lei 
imwepdit breit dölor tk /nostea Civitate Dyimioditiati fte aecepinius) 
"Eoclesim Deizetuetfimad!fitleliiin (dainiotbititérlde dipinti let rie tr 
alia.mla; qu&ecex tid pultulant ,'t&pbo. Rectesa dhfctuscSumonipén 
pravisadei; qui quidem; alo institktd (ebd EaieasOeteniseger vel-- 
gariter nuncupantur) et qwi'heoteimd nier? dig/fudküni:ifrdued- 
lenter, eas Parochias a se abdicent et resignent, quod eis sub prae- 
dieta poena firmiter praecipimus per praesentes. 
uero mare pouavrnjonnn() rip zeiten 
E ‚I ‚De divinis offoiibusi iu boo ohren 
‚Ad: Decordm: Domus Donlihi,dt ad: Bultenm div Offai-ibidem 
ampliendum et ut Ohristi: illeles id’ divinerany Officioru(h. feimquer- 
üum 86 -etisan Xderotionimv salubres il eltdndal: Leg ah TUR nme Covfctie 
Saeerdofibus ih 'virtutelsancteae obedientisd injunkimien duod) tpsirde 
caetero in Büelesils: suis; debitis horis quotidse; pulsato' oáttiparae 'ad 
hoo signp, non 'in «ednteris 'stubis ; seu^aliid locia (ut nonnulli: ex! eis 
hactenus Tacetorétolidedig comburi) Babe MYcuthrfütte, et; Ves- 
pertinum , Oißeitume didiitituloum"comeicde Rai eterie> mnis! dos: quan- 
doque: inevitsbHlig' necessitäß! suu Sinpedinentim* legitimum &ab- hoc 
rebraihtxt:gt'exéuleU? quim] ex: rito''dbus 'Wlüréa "libri "Heelesiarum 
hujuencedit:xftléo taspettantur ;" ac ^ étiam'llóeis "prlleh&bitis deteri- 
antüc:d'iavitdr iptidDpÓe aledquin éd *BSelutionem! librorowi;: slo erdi- 
lorutiv jj elo ddtefkosatoeümi ! jaxta modu praehabitem 7 divuti 'Plebani 
lenebuntur, etisihilgbünub!prper B6 Jiitiwe quete! ocior 


swa v ENE SY UN 

ien idtiguali Eodtosiào noptrae;" Malriy:vebtétbi consuetudinem, 
qu&e: "vetro! tentporibus»in desudtudine neplipbritett ia biit;': innovare 
volentes! steduimias; tino! etium. omnibus Clerseis Civitatis; ot Dioecesis) 
masimururatig pmeceiphdiup ip^ virtate adnetde?bedleatide fth "kia 
scriptis ud in LOndingrétoin offielo Divinó2et in F'astorkti Yobileme 
dierumque celebrium indictione, Dominicalium quoque Histótiurüin 
expositione, jejuniorum publicatione et observatione, quod se, et sub- 
ditos suos, in omnibus, 'tpst^Hostra8 Pectbbiae bese conforment, quem . 
divinunt!4A Senftis a Buocentbie: Eedlasige "haste idereaeteo in 
perpethum 'athelis-dntiis récipére. debebumk diem’ etiim. samet "Alt: 
&ni, et Dedicationis ejusdem Ecclesiae solemniter celebrent: -eisdem 
diebus, et in septimand Pentecoste; cum plebibus suis dandem Ec- 

11 ' 


162 


clesiam nostram devote visitent Ecclesiarum Plebani, qui et quorum 
Praedecessores, ab antiquis temporibus hoc facere consueverunt. 
" Ipsi.quoque Plebani, in diebus Patronorum et Dedicationis Ecclesie- 
rum suarum, solemnes ferias cum plebe sun teneant, et observent. 

Item in die Dedicationis Ecclesiae nostrae, quae occurrit im die 
Columbani, Divinum Officium Plebani locorum Dioecesis nostrae, de 
Martyribus peragent et observent. 

Item Anniversarium Reverendi Domini Brunonis, quondam Epis- 
copi Herbipolensis, per nostros Subditos civitatis, et Dioecesis nosirae, 
Sabbato post diem beati Urbani, quo feliciter diem extremum clausit, 
peragi praecipimus, juxta consuetudinem, humiliter et devote. 


IX. 

Praecipimus insuper, quod singulis annis Sacerdotes Curali , in 
Coena Domini vasa munda Herbipolim transmittent, ad recipiendum in 
eis Chrisma et Oleum sanctum, quae quidem vasa debent esse debitis 
characteribus consignata. D 


r L] . 


X. De Sponsalibus et. Matrimonio. 


Statuimus: ut nullus, cujuscumque conditionis existat, viros, geu 
mulierem, per vim, co&etionem . 24... Hiaius . .. 
2M Teen HH vi NK tst fo tlt 
Al. er Be 17 SAPE] 02 jurreu BOE! 
Si, Sede Episcopi vacante, Capitulum in spiritualibus negligenter 
et perperam &dministret, ArchisEpiscopus ob negligentiam vel vio- 
lentiam Capituli, eo vocatis, tune auper hoc:aegmiliong.preeféissa, 
Visitetorem seu. Adminisiraforem eidem Ecolesin n. leihen poteri de- 


putare. 
Cum "evidens est. Episcopi Senientiam esse: injustam vel indis- 
cretam. OUR) 
XII. 
Cum visitat Provinciam, potest. litteras remissionis peecexinum 
concedere. oan cawPe5ocja ONCE f 


. . ' ‘ ‘rs 
^ Y nne t ! 
[1] . i * 


Wit cap 
Cum visitat, potest Suffrggangoxunr Subditorum confessiones au- 
dire, absolvere, a6 poenitentias injungere. 
| XIV. - | | 
Cum ad eum defertur quaestio per consultationem. 


183 


| XV. 
In his, quae tangunt totam provinciam communiter. 


XVI. . 
Quoad Congregationem Sacram Concilii Provincialis, et quae ibi 
sguntur et statuuntur. 
XVII. 


In injuriis notoriis sibi, vel fansliae suae, vel suis Nuntüs, cum 
visitationis exercerent officium, irrogatis. 


XVIII. 
Ratione privilegii sibi a Papa conoessi. 


XIX. 


Si inter Episeopum et Capitulum suum fiat contractus aliquis 
super rebus immobilibus, tunc, ne Episcopus possit esse autorizator 
in re propria. . 


XX. 


Quando Episcopus recusatur tanquam suspectus, vel alia de 
cause mittit ei partes, et refert totam causam. 


ce XXI. : 
Ratione consuetudinis, dummodo rationabilis sit et praescripta. 
Datum. Herbipoli Anno ‘Dom. incàr. MCCCXIV. XVI. Kal. Junii. 


(Ex Schedis Joaunis Gamans, Soc. Jesu descripsit Cl. Schan- 


natus; wpud Harzheim IV. 246 sq. Sehneidt. "Thesaur. jur. 
egnon. II. 100 — 108.) 


SYNODUS HERBIPOLENSIS 
Woprans Episcopi celebrata Anno D. 1329. 


I. Prologus. 


In Nomine Domini Amen. 
Wolframns Dei Gratia Episeopns Herbipolensis universis Prae- 
latis, Capitulis, Conventibus, Clericis ac ceteris Christi fidelibus sive 
Religiosis sive Saecularibus per Civitatem et Dioecesem nostram con- 


11* 


164 


stitutis Salutem in Domino et praesentium repetitae lectionis notitiam 
et observantiam inconvulsam. Ad honorem Dei omnipotentis matris- 
que ejus beatae Mariae Virginis ac Sanctorum Martyrum Riliani et 
Sociorum ejus patronorum Ecclesiae nostrae sub &nno Domini Mille- 
simo trecentesimo vicesimo nono fetia secunda post Dominicam Ju- 
bilate et per duos dies sequentes copiosa multitudine cleri ei populi 
in ipsa nostra Ecclesia praesentibus nobisque Sanctee Synodo prae- 
sidentibus infra scripta Statuta salubria, quaedam de jure communi, 
nonnulla vero de provincialibus Venerabilium Patrum Archi - Epis 
coporum Moguntinorum Ecelesiae nostrae Metropolitanorum, ac etiam 
Praedecessorum nostrorum, statutis Synodalibus cum adjectione quo- 
rundam nostrorum Statutorum causa brevitatis excerpta et extracia 
in hune libellum 'sub certis titulis Decretalium redigi mandavimus 
ad utilitatem communem Subditorum nostrorum &c etiam fecimus 
publicari etc. _ \ 


Il. De summa Trinitate ei fide Catholica. Ex Concilio Aschaffenburgensi 
Domini Gerhardi Archi-Episcopi Moguntinensis. *) . - | 
In primis statuimus, ut si aliquis Clericus vel laieus utriusque 
Sexus cujuscunque dignitatis, religionis aut Status existat, ausus sit 
praesumptione damnabili publice praedicare vel docere occulte, cre- 
dere vel tenere, quod Sacerdos existens in mortali peecato non possit. 
conficere Corpus Christi seu sic ligatus non possit solvere seu ligare 
suus Subditos a peccatis, pro haeretico vel incredulo habeatur. Quem 
errorem hujusmodi Sacri Concilii approbatione damnamus, anathe- 
matizamus, et penitus reprobamus; cum sacrae Scripturae dicit auc- 
toritas, quod, sive’bonus sive malus sit minister, per utrumque Deus 
effectum gratiae confert, non enim, quae sacra sunt, coinquinari 
possunt, nec ipsa Sacramenta potest hominum malitia prophanare; 
unde Sacerdos, quantumcunque pollutus existat, divina non potest 
polluere Sacramenta, quae purgatoria cunctarum contagionum exis- 
tunt. Licite ergo a quocumque Sacerdote ab ecclesia tolerato divina 
mysteria &udiantur et alia recipiantur ecclesiastica Sacramenta. 


' Iii. De Constitutionibus etc.. 

In Concilio Moguntino Domini Petri, Archi-Episcopi Moguntini 
praecipitur, quod Statuta sua Provincialia recipiantur in copia, et 
qui per copiam ea receperit &ut legerit seu lebi audiverit, quoties- 
cunque hoc fecerit, quadraginta dies de injunctà sibi poenitentia con- 
BENENENEMMMMMMMMN Fo. ^. 


*) De Anno MCOXCII. 


165 


fesso tamen eo et contrito, per ipsum Dominum Petrum in ipso Con- 
cilio approbatione Episcoporum Suffraganeorum tunc praesentium 
misericorditer relaxantur eíc. 


IV. De Consuetudine. Ex Synodo Domini Wolframi Episcopi Herbipolensis etc. 

Nonnuli Sacerdotes simplices Sacramentum confirmationis in 
mortis articulo praesumunt fidelibus exhibere, quod ab Apostolorum 
tempore fuit solis Pontificibus reservatum, ad excusandas excusationes 
in peecatis solam consuetudinem praetendentes. Unde omnibus pres- 
byteris districtius inhibemus, ne talia,de cetero sus temeritete prae- 
sumant, praesertim cum umbra quaedam ostendatur in.opere, veritas 
autem non subeat in effectum. 


V. Ex Synodo Domini Wolframi Episcopi Herbipolensis. 
Detestanda etiam consuetudo in locis plurimis nostrae civitatis 
et Dyoecesis inolevit, quod uno conjugum ante intronizationem mor- 
tuo alter süperstes cum mortuo juxta feretrum, in quo est positus, 
per nonnullos Sacerdotes,. ac si, ambo. viverent, intronizantur. Cum 
igitur juxta Apostolum mbríauo ‚virp zaulier. ‚sit,@ lege. yiri solute, talia 
fie de cetero digirictissume prohibemus, etc. 


N 


VI. De renuncialione etc. 
In eodem Concilio Domini Petri praecipitur sub praedicta poena 


suspensionis, quod, Clericus, benefieium ecclesiasticum recipere et di- 
millere non dehet. sine Licentia Superioris sui scilicet Episcopi loci etc. 


"VIL. De‘ Scrutinio in 'Ór dine faciendo: 


In, Concilio, Domini. Petri Archi- - Episcopi Moguntini. praecipi, tur, 
quod Episcopi . el eorum in hac parte Vicarii, quando, debent Suis 
temporibug ordines celebrare, committant , diligenter, examinafpribus 
ordinandorum Clericorum sub poena excommupicationis » scilicet, ut 
perquirant inter cetera perquirenda 9 singulis ordinandis », 8i paires 
seu avi aui progenitores eorum, usque ad quartam lineam | descen- 
dendo, captiyaverint, captivatum detinuerint, occiderint, aut mutilave- 
rint temere Clericum aliquem in sacris ordinibus constitutum et pro 
Clerico se gerentem, et si est tele factum notorium, tales Clericos ad 
ordines non admittant; Episeopi.vero et ali praelati, gni, scienter 
tales &d beneficia Ecclesiastica investiverint, et instituerint, nec non 
preenomineti examinatores, si in praemissis negligenter tenuerint, 
sunt propter hoc: per suos Superiores per Suspensionis Sententias 
juxta tenorem dicti Statuti graviter puniendi etc. m 


1 
7 


VIII. De aetate e& qualitate ac ordine praeficiendorum eie. 

In Concilio Viennensi Domini Clementis Papaé quinti statuitur, quod 
nullus Canonieus de cetero vocem in Capitulo habeat, nisi ad minus 
sit Subdiaconus. Item hii, qui habent dignitates, personatus, officia, 
praebendas, vel habebunt in fütutum, si non fecerint se promoveri 
infra annum ad ordines, quos talia beneficia requirunt, vel officia, 
nisi de hoc excusentur legitimis causis, carere debent voce capitulari 
et media parte distributionum, quae dantur illis, qui intersunt divinis 
eertis horis, quo usque ad' ordines praedictos sint promoti, ' dissimu- 
latio et taciturnitas aliorum de càpitulo, quoad hoc et contra prae. 
missa, eis nullum praestabit subsidium vel juvamen. Item in eodem 
titulo ex Concilio Domini Petri scribitur, quod si Episcopi vel eorum 
vices gerentes aliquem minorem XXV annis ad beneficium curatum 
instituendo investiverint, : quoü' de hoc graviter sunt puniendi 
per suos Superiores juxta tenorem dicti' Concilit,*) quia talis investi- 
tura est a jure eo ipso 'irrita et inanis, Ih eisdem quoque Statutis 
Provineialibus sub titulo: de temporibus otdinationum, de quálitate 
ordinandorum et de Serutinio in ordine füciendo' praecedente prohi- 
betur sirielissime , ne aliquis' ordinetuf ad Vicariam, nisi perpetus 
sit, quia aliae Vicariae temporales, quae potius appellantur mercens- 
riae de jure inter beneficia ecclesiastica nop computantur etc. 

TN ZEE MAE: . Sx o st a gp og 
IX. De Clericis peregrinis. Ex Stütuto Synodali Domini Wolfframi Epis- 
: | copi Herbipolensis. : (Ot n b 

Item nonnulli Clerici peregrini, de quorum ordinatione, vifa et 
conversatione non constat, ad Civitatem et Dioecesim nostram cre- 
brius venientes, divinum in' eis passim offieium exequuntur, 'ut acce- 
pimus, de ordinatione et idoneitate sua nobis vel Archidiaconis loco- 
rum minime. facta fide, ex quo nón solum pericula imo etiam' Scan- 
dala in Civitate et Dyoecesi nostra apud Clerum et poputum non 
modice generantur; statuimus igitur irrefragabiliter obsérvandum 
et nihilominus nostris Subditis, Rectoribus Eccleslarum nec'hon qui- 
busvis aliis curam animarum habentibus sub poena suspensionis ab 
ingressu Ecclesiae praecipimus per praesentes, quod de cetero tales 
clericos pro sociis, et alias in ministerium Ecclesiasticum non assu- 
mant, nisi prius de ordinatione sua per litteras Dyoecesanorum suorum 

. Pe UAM pos 

*) Scilicet: Alioquin et factum ipsum irritum et Praelatum seu ejus Vieariam hujus- 
modi inhibitionis temerarium transgressorem eo facto hujusmodi ab ejus officio decrevimus 
suspendendnm per unum annum proxime subsequentem, 


167 


et alias, quod honeste et clericaliter ipsi Cleriei se tenuerint apud 
notos swos«per.eos eewificaü. fuerint evidenter, alioquin rectores 
eeelesierum aeu. Qurati Sacemdotes, qui talea. clericos inprovide sic 
adanigerint,. ecoleaiis..suz. damnificakis .per tales clericos tenebuntur 
ad ‚msaxciende, deampa virtate:pragsemétis consiituüonis, si qua eas 
ax Íaeio. hujusmodi contigerit sustinere,.et nihilominus super teme- 
naria. irnnsepossiona.. hujus Statuti:per locorum. Archidiaconos dictos 
curalos decarnimus, prous facti qualitas &xpgerit, graviter puniendos eic. 


X De Officio Archi-Diaconi. Ex Statuto Synodali Domim Andreae 
Episcopi Herbipolensis. 


Praecipitur, quod nullus Archidiaconorum extra Civitatem Her- 
bipolensem sine licentia nostra aliquem efficialem hebeat judicantem 
geu €ausas aliquas, nisi valde viles ei modicas decidentem. Et quia 
ubi majus .perieulum vgrtitun, ceutius est agendum, aub poena ex- 
communicationis specialiter, inhihemus, quod .nulla causa matrimonie- 
lis, ia qua consilium peritorum magis quam, in aliis necessarium 
habetur, extra dictgm eivitaiem. aliqualiter decidatur, alioquin taliter 
judieantes tam diu ‚ab. officio .judicandi suspensos manere volumus, 
donec de. Hd ujnemodi. nobis emendam fecerint cümpe- 
tentem /eic. t. . . 


XI. De Officio Vicarii. Ex Statuto Synodali Domini Manegoldi Episcopi 
ut ak Fr Re a EB » , Herbipolensis. 

 Prohibetur eliam, quod nallus.hgbeat plures vicarias, quia, cum 
vigarii teneaniur personis et Ecclesüs deservire, alienum est ab 
ordine, juris, ut Vicariam, qnis habegt praeter unam, nec eliam Vica- 
riu& Vicarium. praesumat substituere quoquomodo, nam taliter sub- 
situtug, non pagier.sed.xercenarius,, cujus non sunt Qves proprige, 
potias. eat, censendus, qui videns lupum fugit et dimittit oveg, quas 
lupus.rapit migerabiliter et dispergit, Sene cum majoribus honoribus 
functo inferiores recipega nom ait decens, prohibetur, quod nullus 
pastor cujuscunque ecclesiae existens se de regimine Vicariae ali- 
qualiter intromittat, nisi, de nostra licentia hoe fiat, et causa rationa- 


bilis id exposcak eie. 

XI. ‚ Exgammunjcatia Domini Syfridi *) Archi- Episcopi Fritslariensis ctc. 
Statuitur, ut Reetoxes ecclesiarum sufficientem assignent portio- 

nem ipsis Viearüs de bonis ecclesiarum perochiarum suarum, ut de 


*) Syffridt IIL. eanone IX. Concilium hoc Provinciale habitum fuit anno 1246. 


108 


iis congruam sustentetionem habere et jur& episcopalia ac alis onera 
incumbenHa valeant supportare, alioquin dictum eoncilium decernit, 
dictos regtores huie.sbatuto non parenies dietis. ecclesiis spoliendos. 
Item. idam- statutum decernit providere contra aliam ipsorum rec- 
torum,.si9tuene, quad ipsi Vieari mmieri non debent passim. singulis 
aunis. ad, voluntatem. ipsorum. renterum, qui: hoo: propter ituspem 
quaegtum. facere. aadagmmi, -.sed tunc. demum, cum ipsi rectores actu 
Sacerdotes, existentes.in ipsialEdelesis per.se deservire nolunt, vel 
alias, ipsi Viegrü gx.ceusis ı- Jegitimis. ab ipsis ecclesiis merito suni 
removendi etc. ; fos anm os "t TET 


XIIL ‚De Officio Ordinarii. "Ex, Synodo Domini Gotfridi Bpiscop 
, I sas. 2 u, Herbipolensis. 

Licet Archiepiscopus in Subditos Suffraganiorum suorum exceplis 
quibusdam .casibus in jurp expressis nullam prorsus habeat potesta- 
tem, nonnulli tamen "vestrum per eimplieitetem et juris ignorantiam, 
consuetudinem) onerosam in .nostraé..jurisdictionis et honoris non 
modieam derogationem. et in omnium nostrum grave praejudicium 
inducere minus. provide praesumentes, ipsius Domini Archiepiscopi 
et Judicum suorum .Delegationem. passim: suscipiunt, praecepta exe- _ 
. quuntur, et in causis.per appellationem, ad. eos devolutis testimonium 
ferunt contra praedecessorum. nostrorum statuta super eo in Synodis, 
quas celebraverant, promulgata. Ne igitur ex hujusmodi consuetu- 
dine subreptitia quisquam de iurisdictione nostre. inposterum sibi 
conira. statute Canonum: vindicet vel-usurpet, praedecessorum nostro- 
rum in hao parie vestigiis mhaerere volentes, vobis universis eb sin- 
guleriter singulis mandamus in virtute sanctse obedientiae, et sub 
poena :exeommunicationis et suspensionis ab Officüs vestris latae 
sententiae, quetenus deinceps nullus vestrum Domini Archiepiscopi 
Moguniut.seu judicum suorum praedietorum mandate seu praecepíta 
aliqueliter exequatur seu mandatis et praeceptis eorum obediat, vel 
intendat exceptis'dumtaxat casibus infre scriptis. 
uec Mee hart, . XIV. De Casibus. | 

asus. eive; articuli in quibus Archiepiscopus habet jurisdictionem 
ip. subditos. Suffreganeorum suorum sunt.hi: Primo cum deviatur in 
divanis:ofliciis :a consuetudine Metropolitanae Ecclesiae , ubi consue- 
tudo-et!rationabilis obviet ex adverso ']tem' si: delinquerit in ejus 
Dioecesi. Item si habet Domicilium. in Dieecesi eda. Item si causa 
deferatur ad eum. per appellationem. ltem cum absolutus ab Archi- 
episcopé-non:vult parere Episeopo, videlicet postquam, subditus de 


169 


injusta excommunicatione de Epiecopo suo conquerens, fuit ab Ar- 
chiepiscopo canonice absolutus, Episcopo super eo, de quo fuit excom- 
municatus, satisfacere'contempserit, extune Archiepiscopus potest 
ipsum subditum Episcopi in pristinas. excommunicationis Sententias: 
retrudere. Item si causa criminalis est inter Episcopum et Clericum 
suum, tuno cause: illa debet deducet in Synodum, in qua praeest 
Archiepiscopus. Item si Clerieus habet civilem causam contra Epis- 
copum suum. Item quando Canonici absque manifesta et rationabili 
eausa cessáverant a Divinis maxime in contemptum Episcopi, tunc 
Metropolitanus ad querelam ipsius tamquam a Sede Apostolica snper 
hoc delegatus cognita veritate ipsos poterit castigare. Item quando 
Episcopus est negligens in eo, quod ipse facere debet, hoc. est, vide- 
licet quod Metropolitanus constituet iconomos, quos Episcopus negle- 
xerit habere in sug Ecclesia: iconomus autem dicitur, cui res Eccle- 
dae gubernanda mandatur. Item si 'aliquis conqueratur Superiori 
de injuste sententia excommunicationis, et appellaverit post excom- 
municationem praestita cautione de stando mandatis Ecelesiae, est 
in optione Superioris, an velit absolvere eum, en remittere eum ad 
absolvendum eum, & quo appellavit, praemissa tamen cognitione, 
quod justa causa sit appelletum et ex vera: alioquin non transferetur 
Jurisdictio ad Archiepiscopum, nee ipsum absolvere posset; si vero 
non appellavit, sed per simplicem querelam ipsum adiit, debet 
eum remittere ad inferiorem, ut ipsum absolvat, et si inferior ipsum 
absolvere nolit, Archiepiseopus eum absolvat, et si periculum esset 
in mora propier hujusmodi remissionem , statim eum absolvat; si 
aufem quis proponat, post appellaiionem legitime interpositam, se 
excommunicatione fuisse innodatum vel in forma excommunicationis 
intollerebilem errorem fuisse petenier expressum, in casibus istis 
primo &dmittitur probatio, ut appareat, an absolvi debeat, an denun- 
tiari non ligatus ? Si autem in istis casibus ebsolutio impendi petitur, 
ad cautelam necesse habet appellans probere primitus appellationem 
infra decendium, quamvis adhuc de veritate causae non constet. 
Item qui conquerentur coram Superiore excommunicatoris, se irra- 
tionabiliter excommunicari vel interdicto suppositos et offerunt se ad 
justitiam de- bis, pro quibus Sententiam in ipsam acceperunt, Supe- 
rior periculo imminente, quo in excommunicatione decedat, poterit 
absolvere non obstante appellatione illius, qui ipsum excommunicavit. 
Item si Sede Episcopi vacante eapitulum in spiritualibus negligehter 
aut perperam administraret, Archiepiscopus ad negligentiam vel. 
violentiam capituli, eo vocato, causae super hoc cognitione praemissa, 
visitationem seu.administrelionem ejusdem esse injustam vel indis- 


170 


ereiem, Lem eum vieilet provinciam, potest litteras remissionis cen- 
cedeve.. Hem eum visitat, potest subditorum Suffrageniorum eonfes- 
siones aedire, absolvere et. poesdientias injungere.. Mem eum ad 
eum defertur quaestio-per ceousulistienem. Item in his, quee. tangunt 
vincialis, quae ibi aguntur et stefuuntur. ltem imjeriis no&orzis sibi 
vel familiae, suae yel suis nuntiis, dum visitationis exercent officium, 
irrogatis. liem ralione privilégii'sibi'a Papa concessi. Iteni si inter 
Epéscopuns et.capitubfin -suum fiet cón&rsobus aligeis super rebus 
immobilibus, cum tumc;/ mec Episcopus possit esse: tutor in re propria. 
item quando Episcopus: recwsatur tamqguamı suspeetus vel. alia de 
causa, miltit ei partes ei refert. iotaza causam. item. ratione censue- 
tudinis, dummotio rationabilis eh 'preeseripta, etc. . 


XV. De Majores » Dbedienia. En. Stout Sgnodali Domini Wolfram 
. Episcopi. Horbipoleneis. - . . . sn 

Nulli copellani nobilium in capellis castrormm Dominorum suorum 
celebrare debent, misi amten Episcopo vel Aoci- Arekädiacono obedien- 
am faciant manuelem e sd Synodus'et Oxpituls  venire -debent, 
recepturi mandate ecclesiastica et denuntidte;suis Dominis!:et eorum 
Caetrensibus, cum plebani aliquando hoc facere propter eorum tyrani- 
dem non sint ausi:' qül- autem hie 'obettiéntiknt "ha jusmod? -factam 
capellas officiaverint, suspensi 'e£' excommunicati per ecclesiarum 
plebenos iam diu nuncientur, douec :setisfaciant: e obediunt; ut est 
dietum.: ,Praetipitur:ettam sub peena'exoonimunicafimis jam. tutae 
Sentemtiae, ut ek quamdo preedam vel, spolium Gpirittiodimaer porsonn- 
rum.aseu:etiam ecolosiasticam personam eaptivaani ad: aliquem rdooum 
abduci::comtigerit, Sacerdotes et Gapellani: eorumdem' Insert,“ post- 
quae hoe : sciunt, nullo ‚alle: super 0 ex poeteo mandaio a Dieinis 
sasmabunk;elai MR) Uo d$ d rcde a] deogeinfopn 

yo. Qupd (7: 
an Jo XML Es. Synodo Domini Wol[frami ’Episcapi Herbipolensis, ! 

h Aquin ex^ Btatuta: Goncilii Provmeialis Moguntini editi: et: promul- 
geti contra 'spoliatores rerum: Heclesiesticaruni:pessongrum. quod 
etiem: saoro Bppréban6e Concilio: eto, : In. titulo de^ Majoritäte eb Obe- 
(dientis!'prasdioto,  ecolesimstieis. personis: civitatis» es Dioecesis a6. Pro- 
vineiae Moguntinae, ut credimus, suffieienter provisum non extitit, 
de consilio igitur Praelatorum et Capituli Eeolesiae nostrae pro utili- 
tote Bubditorum nostrorum scilicet Ecclesiasticarum — persónarum, 
eidem Statuto duximus auctoritate ordinaria annectendum, quod non 
solum in locis civitatis et Dioecesis nostrae, ad quae dietum Spolium 


171 


deducetur, verum eliam in illis locis, àn quibua ren: ecelesisstiearem : 
personarum. absque mendato judicis eerlesiastiei eompotentis occupari, 
errestari, deüneri gut: aufferri sem detraehi, domosque. earum aivo 
quaeeunque &ediflcia demoliri -conügerit, in iisdem locis; eeseotnur, snb 
poene in eodem. COoneilio Provinciali ' expres ai .ofDoiis: & mostrib 
Bubditis Divinornm esc. 20 1.4 d 


XVII. Ex Statuto Domini coii i Episcopi Herbipolensis I 


Quia. per inobedientiam Prothaphlaastus ‚Dei. gretia : fuit: privaíus, 
et a peradiso dejectus, binc quidem .heremitee: seu alina in. silvis 
seu loeis solitariis habitantes minime. advertenies plebanis suig, imtra 
quorum perochiarum limites eommoraninr, obedientiae debitum sub- 
trahunt et ab eis negligunt reeipere ecelesiaetica Gaeramenta, non 
curantes a quocunque Sacerdote religioso vel saeculari hujusmodi 
Baeramenie. recipere, ipsos forte nequiente solvere vel ligare; unde - 
volentes huic errori seu »negligentind:: salubriter obviare, stetuendo 
decernimus, ut homimes eosdem sie. in incänto vageübles, quod ace- 
phalos *) reputamua, ad subjectionem et obedientiam: delntam plebe- 
Dis. suis imposterum, axhibendam hujusmodi = *uetoritate Statuti cen- 
sure Eeelegingticn compellantur. n D 


XVIII. Be Procuratorilus. Ex, Statujo. Damini Wolfram Rpicopé 
Herbipolensis. 

Ubi majus. periculum vertitur, ibi proeul dubio . consultius ac 
cautius est agendum. (Qum itaque, ut experientia Magistra. rerum 
efficax. manifestat; tutelae pupillorum nec non .ourae adultorum: mi 
noram sGepe: saepius in non medien, immo gravia patrimoniorum 
sire fjubstentierum ipsorum minorum suorum parentum iadustrie et 
laboribus: studiosis ac multis variisque casibus sollicitat, ut plurimum 
conquisitorum dispendia a&6 deirimente, perutili juris dispositione 
certa hac ullatenus non aítenta per ipsorum impuberum. tutores et 
puerorum minorum curatores et plerumque suspectos desides et re- 
miseos.Sbsque curiose providentis se sollicitudine. etudiose. illepeliter 
proh dolor gubernantur,:ita ut ipsi plerique malivoli et maligni .non 
tutores ei Curatores sed .consumptores ef. dilepidetores gc .aubiraotones 
eppellari potius mereantur, cum in ipsis revere hujusmodi officiorum 

, " 7 L £f 

*) Acephalorum genus est, sine Capite, quem sequantur, ignorantium. Hos neque 

inter laícos saecularium officiorum studia, neque inter Clericos religio detentat divina , sed 


solutos atque oberrantes sola turpis vita complectitur et Vaga. Isfdofus Lib. 2, de Ecdles. 
Offic. c. 8. 


172 | - 

nomina rebus seu personis non valeant, licet debeant, consonare. 
Nos itaque: huie morbo, qui communiter irrepsit, infra limites nostra- 
rum civitetis et Dioecesis salubrem adhibere medelam sioque res 
ipsorum. minorum salvas fore ex.nostro officii debito desiderabiliter 
affectantes hac constitutione maturo ac sano consilio Capituli Prae- 
latorum et specialiter Archidiaconorum Ecclesiae nostrae desuper 
praehabito decernimus sanciendum, ut nulla persona nobis subdita 
Ecclesiastica vel mundana Sexus utriusque cujuscunque gradus, or- 
dinis, conditionis aut Status existat, de tutela aut cure testamentaria 
legitima. seu de cura vel particulari bonorum pupillorum et adulto- 
rum minorum deinceps quoquo modo directe vel indirecte in toto 
vel in parte cuilibet ıntromittere se praesumat, nisi prius confecto 
publiee vel legitime per eum inventario, id est, descriptis universis 
bonis ipsius minoris immobilibus, mobilibus 'ac se moventibus coram 
nobis vel eodem officiali nostro ad hoc speeialiter deputando corpo- 
rale praestiterit juramentum videlicet omnia et singula utilia ipsius 
pupillis et adultis minoribus facere dilipetitte? et inutilia prastermit- 
iere providenter, ipsorumque personas et res ad comodum et’ utilita- 
tem eorum custodire, et salvare utique bona 'fide,' et. 'suae admini- 
strationis rationem reddere tempore opportuno cum irtegra residuorum 
resignatione ac nil alienare de bonis ipsorum minorum, his maxime 
quàe servando poterint conservari absque auctoritate judicis et de- 
creto. Volumus etiam ac ordinamus praesentibus statuentes, quod 
praefati tutores et euratores copiam dieti inventarii totaliter ac 'fide- 
liter. transeript&m 'ordingrio eidem Episeop6 aut suo officieli pro 
lempore existente per ipsos conservandam, ut témpore exitus edmi- 
nistratiomis suae discerni valeat evidenter, ant& suae &dministrátiohis 
inchosgtionem tradet publice et assignet, "praemissa autem in tutehis 
et curis ipsorum" mitrorum, quorum Substantia 'centum libras Hallen». 
transcendit, volumus et' statuimus permanere et inviolabiliter 'oóbser- 
vari, si vero Substantia ‘et’ facultates eorum ad'centuni libras'Hellens. 
se non exiendant, tunc ea quae praemissa sunt, quae ad juramenti 
praestationem, inventarii conscripti affignationem eoram magistratu 
municipali,.caram judiee ;Saeculari praesidente in loco, ubi ipse im- 
pubes. vel:pubes: minor "moratur, sicut ipsorunv faeultates ' existunt, 
statuimus fore efficaciter adimplenda. Biquis igitur hujusmodi stetuti 
jransgressor extiterit temerarius, ipsum, nisi infra mensem ab hujus- 
modi transgressionis tempore 'numerandum, resipuerit, id scilicet 
quod in hoc canone seu Statuto continetur , effectualiter exequendum, 
excommunicationis sententiam , quam ex nunc in hujusmodi trans- 
gressorem ferimus per praesentes, incurrere volumus ipso facto, salvis 


1278 


nihilominus aliis poenis a jure statutis contra tales (pro) procurato- 
ribus et curatoribüs perpéram se gerentes, sid 'quoque' Deó dante, 
ut firmiter credimus confidentiusque speramus, hujusmodi tutorum 
et curatorum ut plurimorum suspectorum malignitas in nostris civi- 
tate et Dioecesi saltem praesentis poenae formidine sibi non invenient 
successorem, nec deinde minores divina suffragante clementia de the- 
sauris et divitiis ad eos. ab eorum parentibus delatis in egestatum 
miserias citra ipsorum vitium de cetero, ut hactenus lamentabiliter 
contigit, dilabuntur. Hoc Statutum pro utilitate minorum introduc- 
tum per plebanos locorum annis singulis pluribus diebus Dominicis 
in theutonico in ambonibus Ecclesiarum suarum ad populum publi- 
cetur. . 


XIX. De Judiciis. Ex Concilio Domini Petri Archi-Episcopi 
Moguntinensis. 


Statuitur, quod reus nuneios acia judicialia deferentes per se 
vel per alium verberans, spolians vel captivans lite etiam non con- 
testata auctoritate hujusmodi Concili habeatur penitus pro convicto, 
actor vero in causa reconventionis, qui similia perpetrare praesumit, 
super instituta contra reum actione nullatenus audiatur. 


XX. Ex Statuto Domini Petri Archiepiscopi Moguntinensis. 


Praecipitur etiam, quod nullus vestrum nuntios nostros, officialis 
euriae nostrae seu 'Árchidi&conorum .nostrorum nostras ad vos seu 
ipsorum litteras deferentes ob hoc offendat aliqualiter seu perturbet 
aut. perturbari procuret, imo nec verbo vel opere, nutu vel signo 
eosdem. prodere praesumat quomodolibet vel attemptet, alioquin con- 
trarium facientes excommunicationis Sententiam incurrere volumus 
ipso facto, & qua nullum absolvi praecipimus sine nosira licentia 
speciali etc. 


XXI. De jurejurando. Siatutum Synodale Domini Wolframi. Episcopi 
Herbipolensis iractum ex Concilio Dowini Petri roii Hitonpi 


Moguntinensis, t Eee ET ur 


Statuimus contra conspirationes, quod Clerici, Monachi et Cano- 
nici universi, qui colligationes ullas fecerint fidei vel juramenti c&u- 
tione interposita sive in electionibus faciendis sive pro aliis quibus- 
cunque negotiis contra Sanctiones canonicas, excommunicentur, nee 
ex confoederatione hujusmodi debet aliquis obligari etc. | 


176 


pensos, et si in praesumptione hujusmodi permanserint, a suis digni. 
telibus removendos. 


XXVI. De Clericis non residentibus. Ex Concilio Moguntino. 

Statuitur, ut in Cethedralibus et in aliis collegiatis Ecclesiis 
canonici et alii beneficiati nullas distributiones quotidianas, quae 
tamen residentibus et qui divinis intersunt officiis, dari debent, in 
absentia percipiant, exceptis illis, quos infirmitas seu justa et rationa- 
bilis corporalis necessitas aut evidens utilitas ecclesiae excusaret; 
contraria consuetudine non obstante; et qui illas aliter acceperint, 
non faciunt eas suas et ad restitutionem omnium tenebuntur. Idem 
eliam de distributionibus de defunctorum anniversaris dandis est 
nihilominus observandum etc. 


 XXVIL De Institutionibus. Ex Concilio Fritslariensi. 


Statuitur, ut nullus Clericus ad curam animarum ab Episcopo 
vel Archidiacono admittatur, nisi prius juraverit, quod nullam in 
acceptione beneficii, ad eujus curam est praesentatus, commiserit 
Symoniam, quodque bona ejusdem beneficii non velit alienare, et 
alienata non posse recuperare. 


XXVIII. De Concessione praebendae. Ex Concilio Fritslariensi. . 


Statuitur quod nullus clericus in canonicum eligi debet beneficio 
non vacante, nisi necessitas juxta vel utilitas ecclesige id requirat, 
et tunc unus tamen et'non plures assumi debent. Si qui autem 
contra hoc Statutum fecerint, quod faetum est, ipso jure non teneat, 
et Episcopus ad tot praebendas potestatem habet eligendi , quod 
personae fuerint sic assumptae etc. 


XXIX. Ne Sede vacante aliquid innocetur. 


Statuitur, ut quicunque defuneto Episcopo relicta ab eo aut Sede 
vacante bona Ecelesige occupaverit, ipso facto excommunicationis 
Sententiam incurrat, quam Suecessor, inviolabiliter faciens observari, 
nullatenus relaxet, sine restitutione et satisfactione condigna de sui 
capituli eonsilio et assensu etc. 


XXX. De bonis Ecclesiae non alienandis. 

Item, quia plures rectores Ecclesiarum parochialium simplicitate 
ac juris ignorantia et affectione carnali, quam habent ad suos, se 
ducti redditus et fruetus ecclesiarum suarum, ut accepimus, in magna 
quantitate vendunt, vel alias alienant ad tempus, sub quibusdam 


LI 


17 


eoloribus et figméntis asserentes, se velle venditionis pretium 'in 
utilitatem Ecclesiarum convertere et sic dictum prelium éonvertunt 
damnabiliter in utilitates consanguineorum vel alias familiarium suo- 
rum, ex quo Ecclesige' ut frequenter sustinent deirimenta. | Hunc 
igikur contraetum deeernimus irritum et inanem injungentes Archi- 
.dieconis.loeorum , ut: tales Sucerdotes vel clericos, quos in hóc cul- 


pabiles invemerint, corrigent'seu ptniant secundum quod eo in his. 


pro facti qualitate et quentitaterepererint delinquisse, eos quod In präe- 
dictis ecelesiis indemnes conservent per "censuram ecclesiasticam 
compelleniea: - ete. un m 4 RN 


XXXI. De leslamenits el witimis .enbua/atibus. Be Concilio  Fritslarfensi 


Statuitur, quod. Clericus de proventibus anni gratiae vel aliis de 
rebus ecclesise acquisitis concubinae suae vel filiis ex fornificatione 
genitis quicquam penitus non relinquat, quod si fecerit, legatum non 
teneat, et quod taliter esb.relictum; eeclestae'appliéetur ele, 


XXXIII. De eodem etb." 

Bistuium est eiiam in Concilio" Viennensi, quod religiosi etiam 
exempti ad executionem cujuscunque ultimae voluntatis deputari , et 
ad hujus executionis officium assumi non possunt, nisi a Superiore 
guo petita super hoo licentia et obtenta, si etiam praelationis fungan- 
tur offició, locorei órüiaril àb eidem absque dolo, fraude seu ne- 
gligentie de $uséeptad executiohis offleio teneantur exigere rationem ; 
illos,.:quos oitca id 'delinquisse' répererintin aliorüin exemplum poena 
debite, quocahique 'non obsfante: privitegio puniant ete. 

77 "HUE j]e:nset] Doom 
XXXIII. De Sepulturis. Ez. Synodo. ‚Episeopi Herbipolensis, 

Consuetudini generali, quae est optima legum inferpres, in civi- 
tate et Dioecesi" nostr , hactenus inconcusse servatae nos conformare 
volentes statuimus, quod fumus quodlibet apud' alienám' ecclesiam 
sepeliendum prius ad parochiam depoórtetur. Nam sicüt fünerátus 2 
proprio eurato, dum vixerit, ecclesiastica Sacramenta recepit, sic est 
congruum. et honestum, ut habehdo missam in propria . eclesia ulti- 
mum vale recipiat ab eodem. 

Animarum periculis et Scandalis quae ab. his proveniebant oboiare 
volentes, universiS Religiosis et Saeculäribus clericis, cujuscunque 
status vel eonditionis existánt, in virtute sanctae obedientiae ac sub 
interminatione maledietionis aeternae districtisslme protibéinus , ne 
aliquos ad vovendum,.jurendum, vel fide interposita seu alios pro- 
mittendum inducent, ut apud eorum ecclesiain sepulturam eligant 

12 





478 


vel electam ulterius non immutent. Nos enim si secus actum fuerit, 
electionem talem decernimus nullius penitus existere firmitatis, sta- 
tuentes, ut hi, qui sic elegerint, neque apud sic electas ecclesias 
nullatenus sepeliri, nec elibi, ne contra votum, juramentum aut pro- 
missum hujusmodi a se factum materiam habeant veniendi, hujus- 
modi possint eligere sepulturam, sed contradictione quacunque cessante 
sepeliantur omnino cirea alias ecclesias, apud quas sepeliendi de jure 
fuissent, si alias sepulture non electa forsitan decessissent, si vero 
iidem religiosi vel Clerici praedictos in suis ecclesiis, vel cimiteriis 
praesumpserint sepelire, ad restitutionem tam sepultorum corporum 
si petantur, quam etiam omnium, quae occasioni sepulturae illorum 
pervenerint, quomodolibet ad eosdem, infra decendium integraliter 
faciendam ipsos obligatos censemus, quam nisi fecerint, ecclesiae ipsae 
apud quas sepulti fuerint, nec non cimiteria earundem, ex tunc eo 
ipso et tam diu remaneant ecclesiastico suppositae interdicto , donec 
ab eis facta fuerit restitutio omnium praedictorum. 


XXXIV. De Statu Monachorum. 


Statutum est in Concilio Viennensi, quod singulis mensibus tam 
in monasterio quam extra, sublate occasione quacunque, ad con- 
fessionem saltem semel aecedant omnes et singuli monachi et-in 
prima Dominica mensis cujuslibet in monasterio semper communi- 
cent, nisi ex causa forte, quam Abbati, Priori, aut primariis Mohasterii 
non differant intimare, eorumque jidicio vel abstineant, vel accedant. 
Regula quoque, cum in capitulo legitur ab jllo, qui praeest ipsi ca- 
pitulo, vel ab alio, cui ipse injunxerit, propter minores vulgariter 
exponatur. N ovitiis etiam fidelis deputetur instructor tam in divinis 
officiis quam in observantia regulari. Rursus ut ipsis monachis pro- 
fieiendi scientia via opportuna non desit, in singulis ipsorum monas- 
teriorum, quibus ad hoe suppetunt facultates, idoneus teneatur Ma- 
gister, qui eos in primitiis Scientiis instruat diligenter. 


XXXV. Ex Concilio Moguntino. 

Stetuimus insuper, ut in singulis monasteriis fenestrae parlato- 
riae *) duplicata habeant ferramenta, et ut moniales suis Praepositis 
et Praelatis in rebus licitis et honestis obediant, nec cuiquam alii 
praeter eorum licentiam sua confiteantur peccata. Ipsi etiam Prae- 





*) Parlatorium locus colloquiis destinatus in monásteriis volgo parloi. Bernardus 
Mon. in Consuetudin. Cluniácens. , 











‘ 


179 


positi et Praelati claustra monialium non introeent, nisi summa, 
magna et evidens necessitas id exposcat etc. 


XXXVI De eodem. 


Compaternitatem a monachis et monialibus contrahi distrietius 
inhibemus, statuentes, ut, si aliqua claustra monielium ad inopiam 
tantam devenerint, quo ibi de proventibus monasterii sustentari non 
possunt, et ab amicis panem, vinum, denarios vel aliquid hujusmodi 
iransmittatur eisdem , non hoc prius recipient, quam Magistrae vel 
Abbatissae id significent, ut de ejus arbitrio, quod de. hoc, quod 
missum est, fieri debeat, statuatur et labores earum veniant in com- 
mune, quod et de monachis irrefregabiliter volumus observari etc. 


XXXVH. De eodem. ' - 


Statuimus etiam, ut juxta Concilium proxime celebratum mo- 
nachi ac alii religiosi quilibet alterius coloris vestibus, quam eorum 
ordini congruat, non utantur, sive quotidiange sive pluviales existant. 
Monasteria Sanctorum Augustini et. Benedicti juxta observationem suae 
regulae efficacius reformentur. Prohibemus districte, ne aliquis Abbas 
vel Abbatissa duas habeat Abbatias et etigm nulli monacho vel mo- 
niali duo officia in monasterio assignentur, nisi Abbatis providentia 
de assensu Capituli propter evidentem utilitatem monasterii id duxerit 
ordinandum. 


XXXVIH. De eodem. 


Nullus monachus in Abbatem et ad aliquod officium; nisi dudum 
expresse professus fuerit, assumeatur, et si qui jam taliter sunt 
assumpti, & suis removeantür officiis, et alii substituantur eisdem, 
quod de monialibus etiam decernimus observandum: 


XXXIX. De eodem. 


Hoc priori Concilio in non professorum .odium adjungentes, ut, 
juxta decretum Pelagii Abbas sit a Monachis eligendus, nullus omnino 
non professus, quantumcunque temporis diuturnitate in religione du- 
raverit, ad electionem Abbatis aliquatenus admittatur, nec ei valeat 
suffrageri sive de facto sive de consuetudine scilicet, quod una 
cum ceteris monachis ad tractatus alios eeclesiae antea sit admiseus 

12* 


XL. De eodem. 


Monachi *) jam adulti, si post annum probationis in manüs Ab- 
batis professionis facere recusaverint, de monasterio expellantur, 
quod etiam de monialibus observetur etc. 


, 


XLI. De eodem. 


Nullus monachus vel monialis in duobus monasteriis locum 
habeat vel praebendam. Item quicquid monachus vel monialis, unde- 
cunque provenerit, adquirií, suis applicare usibus non praesumat, 
‚sed totum in communes usus monasterii redigatur. 


” 


XLII. De eodem. 


Nullus monachus vel monialis proprium quid habeat, et qui 
proprium in morte habuisse fuerint deprehensi, ecclesiastica careant 
sepultura, et si sepulta sunt jam, exhumentur. Si qui vero ipsorum 
ad mandatum sui Praelati propriis renuntiare noluerint, -de monas- 
terio expellantur etc. 


XLIM. De eodem. 


Ludus alearum, Cartarum, **) Schacorum, taxillorum, anulorum 
et globorum monachis et monialibus prohibemus districte. Item 
Abbates et monachi mantella vel chirothecas non portent nec pannos 
de nigro bruneto, sed quanto possunt haberi pretio viliori, juxta 
quod praecipit regula eorundem etc. 


XLIV. De eodem. 

Abbates in communi dormiant in dormitorio, cum suie monachis et 
in refectorio communi vescantur, nisi quando. just& necessitas propier 
magnos et hospites honestos id fieri minime: compellat, ldem de 
Abbatissis statuimus observandum. 


Ss 


XLV. De eodem. 


Item tem Abbatibus quam monachis vulpina pellicia et de cuni- 
culis prohibemus, sed agninis tantum utaniur. | 





*) In Concilio Petri habetur: Novitii jam adulti. . 
**) Ludus cartarum illo tempore per Henrici VIL. htrpesatoris: milites dieton „Lanz- 
kneebte^ ex Italia venerat in Germeniam. . nn T 





' ' 181 


XLVI.- De eodem. 


Item monachi calcios strictos *), qui stivales dicuntur, non habeant, 
sed alios suae regulae competentes etc. . 


XLVII. De eodem. 


Item Abbates cappas rotundas ad modum Episcoporum in usu 
quotidiano non portent, sed cum manicis, ut eorum ordo postulat et 
requirit: nec ipsi nec monachi, qui equitant, mantella deferant super 
appas, quas clausas fore censemus etc. 


AXLVIII. De eodem. 


Hoc etiam Statutum lucidius declarantes statuimus, ut tam Mo- 
nachi quam Abbates in cappis nigris equitent et rotundis, vel in ha- 
bitu usitato etc. 


XLIX. De eodem. 


Insuper prohibemus districte, ne occasione qualibet saeculares 
personae domos vel habitacula sua faciant juxta monasteria monacho. . 
rum, quia ex hoc contra monachos sinistra praesumptio est exorta: 
nisi forte alicui personae omni suspicione carenti id de consensu et 
auctoritate dioecesani Episcopi permittatur. Abbas vero qui contra 
hoc praesumpserit, gravi subjaceat ultioni etc. 


L. De eodem. 


Item Abbas nullus monachum alterius monasterii sine litteris 
dimissoriis proprii Abbatis in suo monasterio recipere vel tenere 
praesumat, item monachi in refectorio carnibus non vescantur , nisi 
in infirmatorio, dum aegrotant. 


Ll. De eodem. 


Item .quieunque Monachus in lapsum carnis ceciderit, de quo 
fuerit manifestum, ad nullam amplius dignitatem nec ad aliquod 
officium monasterii assumatur, nisi propter manifestam emendationem 
el honestam et religiosam conversationem ipsius per dioecesanum 
Episcopum secum fuerit misericorditer dispensatum. Eidem quoque 
poenae subjaceat, si de hoc infamatus fuerit, nec canonice potuerit 





/ 


*) Ocreas Jeviores , quae surit calceorum species Halis ie Gallis stiv6le, Germania 
Stiefel. 


WM yocp un WAT bi Wil... fe CEV-TÜ LANDE SI IE See” 
hmm cuu t AMAA SE wL la Ib ai TÜTE UEEET 
„wende Sin EIER HOSE. NE TREE c ounmEis JETIVOÓER- 


ts As yruhrum A rot SM, ajos Cuni SÜHUBSHOON M VE Alm: 
Ya, WA Kur, SAD Gi BILLETE SUISON WERDET & 
nr. War. A JAM Ir uod Yu. vuyc 3 CE Tees Ter. ver 
Mos A LÀ MA Ipse ET Yol CHIMUCE BE SIEB. (& mtl 
men MARS 04 0 OP. VE UE BZ Idm stperius 
pola kt lphankA War, t Ioh A Un BIT édeer- 
yesel^ MM) PA WAR TITLE, AS MULA We Ue Laer CHTCA COm- 
Ey Iph Velo, jUMRIHITWE HH, WITHIN A noa. u Canis regulares 
yrdittinw Kod Hi, WA tru run CAR A ,2260am alis regulae 
Wine» viui Irvin 


L1 J, Dr eodem, 


lire piedi, muxime Ordinis 8. Benedicá, non verentur 
(n asm (debris, Fieeeulures etium personas ad ipsa coenobia pro 
kunden Mvibuniew, ex. quo non solum scandalizantur extra- 
"n eulos, hne eorum religio disolvitur, et honestas monastica 
iila nmi, Cum Tyllur. just erorum Canonum Statuta et Vene- 
edat: Cumelllorm decreta monteho non liceat, undecunque per- 
visti Ho, nilquid nun und npropriere privatis, sacri Concilii appro- 
bue dude dec eedero ex. quaeque. eausa fleri prohibemus, si quis 
ibi Hong rere esteri. pro qualibet. transgressione carceralem 
el dierum n gewviorl eulpa auboant disciplinam. 


KIN. Do eodem. 


Peres eb al eentow woniules de suis elaustris propter. aliquos 
en ama seen we. uud levitate fugientes, et in saeculo saecula- 
(Mey aw wq ua ema aputin con versantes, et tandem poeniteniza 
dete wd eld dde quibus Aero praesumpserint, humiliter redire 
veleuwesc, quis cene. e vanae. jeenae. juxta. qualitatem excedemn- 
WM wx Seas su sie quidam tamen. Abbares er Abba- 
Ve4w We sew Magma quenis da saers Canenibus exisemütas 
DU ANMARNMR, RAR AMD uS, ibpNMRPINS POPIVAS IpsES IA Sc Dune 
RÄNDER MSAN, V URNA REES SE (ua ce US eT mE 
won fio SANT ALL dai SUR CUBE, Cx 
«0C WX NN EAU VANILLE QUUIEDHRILTUIIÉ S — CHINE 
VAM una WagaNeecROANWSRNGUCAR ETUI Aaucücrthuues um TUNI Adam 
Sec. MO AN ww INA ade. và OHNE ANDUICIRR Xd GE Zinn 
WR ER NUR NUN UV. cuff eda uEEDENK 











183 


per os Prophetae pollicitus sit, sic dicens: Peccator in quacunque 
hora conversus fuerit et ingemuerit, omnium iniquitatum suarum 
amplius non recordabor. Nos attendentes, quod ubi Paterfamilias 
largus dispensator extiterit, non decet famulum esse tenacem ; ui 
peccandi materia et occasio personis telibus praecludatur, provida 
deliberatione Concilii hujus decrevimus statuendum, et sub poena 
Suspensionis universis Abbatibus et.Abbatissis et ceteris monasticis 
magistratibus cujuscunque ordinis aut conditionis existant aut quo- 
eunque nomine appellentur, injungimus firmiter et districte, ut suis 
fratribus et sororibus in Apostasiae labem ex quacunque causa pro- 
lapsis desiderantibus et appetentibus cum humilitate et devotione 
regressum, sinum misericordiae, quam alme Mater ecclesia nulli poe- 
nitenti claudere consuevit, more pii patrisfamilias, qui filium primo 
prodigum et postmodum poenitentem, paterne recepit, liberaliter stu- 
deant aperire, itaque hujusmodi personas, redire ad sus Claustra 
volentes admittent, quantumcunque excessus sit gravis, nec victus 
nec vestitus subtrahatdr eisdem, sed alias, sicut praediximus, regu- 
ariter puniantur, alioquin praedictam Suspensionis Sententiam per 
» ordinarios locorum seu officiales eorum in omnes contradictores pro- 
cedente tempore, juxta quod eorum protervia meruerit, praecipimus 
promulgari. , 


LIV. De Beginabus et Bechardis sive Religiosis ut Episcopo subsint. 
Ex Concilio Moguntinensi. 


Statuitur, quod Secta et habitus nec non conventicula Bechardo- 
rum clamantium per plateas et vicos Civitatum, opidorum et villarum 
hoc vulgare: „ein prot umb Gott,“ et quaelibet aliae singularitates 
a sancta Dei ecclesia non receptae, sint penitus reprobatae. Et man- 
datur universis plebanis per civitatem et Dioecesin et Provinciam Mo- 
guntinensem constitutis, ut eosdem Bechardos publice tribus diebus ' 
dominicis admoneant, ut hujusmodi singularitatibus derelictis se tene- 
ant sicut alii Christiani et quod non praedicent in cameris et in aliis | 
locis publicis et secretis, et non conveniant cum beginis se confor- 
mantibus eisdem moribus, habitu et incessu, alioquin extra parochias 
suas expellant eosdem. Idem etiam de beginis pestiferis est sta- 
tutum etc. 

LV. Ez Concilio Viennensi. 

Cum de quibusdam mulieribus beginabus vulgariter nuncupatis, 
quae nulli promittant obedientiam , nee propriis renuncient, neque 
profiteantur aliquam regulam approbatam, religiosae nequaquam 
existunt: habitum, qui beginarum dicitur, deferant, et adhaereant reli- 


184: ] . x 


giosis aliquibus, ad'quos specialiter trahitur affectio earumdem, nobis 
fide digna relatio insinuat& extiterit, quod. earum aliquae quasi pro- 
ductae:in mentis insaniam de Summa "Trinitate ac divina essentia 
disputent, et praedicent ac circa fidei articulos: et eeclesiae Sacra- 
menta opiniones. catholicae fidei contrarias introducant et multas 
super his decipientes simplices in errores diversos inducant, aliaque 
quam plurima ad pericula animarum pertrahentia sub quodam ve- 
- Jamine Banctitatis- faciant et eommittant: Nos tam ex his, quam ex 
alis de ipsarum opinione sinistra frequenter euditis, eas merito sus- 
peotas habentes, statum earumdem Sacro approbante Concilio perpe- 
tuo prohibendum duximus, et a Dei Ecclesià penitus abolendum, 
eisdem et aliis mulieribus quibuscunque sub poena excommunica- 
tionis; quam conirarium facientes incurrere volumus ipso facto, in- 
jungentes expresse, ne Stetum hujusmodi dudum forte ab ipsis asump- 
tum quoquo modo sectentur ulterius, vel ipsum aliquatenus de novo 
assumant, praedictis vero religiosis, per quos eaedem mulieres in hu- 
-jusmodi beginagii statu voveri, et ad ipsum suscipiendum deduci 
dicuntur, sub simili excommunieationis poena, quam eo ipso, quum 
secus egerint, se noverint incursuros, districtius inhibemus, ne mulieres 
aliquas, praedietum statum, ut praemittitur, dudum assumptum sec- 
tantes aut ipsum de novo forsitan assumentes quomodocunque admit- 
"tent, ipsis super eo sectando vel assumendo praebentes ullo modo 
consilium, auxilium et favorem, nullo contra praemissa privilegio 
valituro. Sane per praedicta prohibere non intendimus, quando, si 
fuerint fideles aliquae mulieres, quae promisse continentia vel etiam 
non promissa honeste in suis conversantes hospiciis poenitentiam agere 
voluerint, et virtutum Domino in humilitatis spiritu deservire, hoc 
eisdem liceat, prout ipsis Dominus ministrabit etc. 


LVI. De Jure Patronatus. Ex Concilio Moguntinensi. 


:  Statuitur, quodsi clericus sive laicus Ecclesiae patronus, rectore 
ejusdem defuncto spoliat dotem et Ecclesiam, jure praesentandi est 
ea vice privatus et Superior Ecclesiam illa vice conferre debebit. 
Statutum est etiam contra patronos ecclesiarum, qui bonis ecclesiarum 
clericorum decedentium sibi usurpant contra Statuta Concilii Lugdu- 
nensis, ut & jure patronatus et praesentandi cadant ipso facto, adi- 
cimus ad praedicta. 


LVH. Ex Synodo Domini Wolfframi Episcopi Herbipolensis; 


Item prohibemus in virtute Sanctae obedientiae et sub poena 
suspensionis latae Sententiae et sub obtestatione . Divini Judieii, ne 





' | 185 
"Sacerdotes et aliae ecclesiasticae personae & peironis ecclesiafum ad 
ecclesias parochiales vacantes nomine et vice elicujus minoris, im- 
puberis vel alterius aetatem legitimam non habentis se facient pro 
veris rectoribus praesentari, quia ex isto exsecrabili abusu, qui irrep- 
sit, proh dolor in nostra eivitate et Dioecesi, ut accepimus, ecclesia 
Dei et animae fidelium damnabiliter decipiuntur, praeter alia mala, 
quae ex his pullulant, ac etiam ipsae ecclesia inficitur symonisca 
pravitate; qui quidem sic instituti apud laicos „Hirohentraeger“* vul- 
gariter nuncupantur, et qui hactenus praesentati sic fuerant fraudu- 
lenter, eas a se abdicent et resignent, quod eis sub praedicta sus- 
pensionis ab ingressu ecclesiae poena firmiter praecipimus per prae- | 
sentes. | 


LVIII. De celebratione missarum. Statutum ex Synodo Domini Wolframi 
. Episcopi Herbipolensis. 

Ad decorem Domus Domini et ad cultum Divini Officii inibi 
ampliandum et ut Christi fideles ad divinorum officiorum frequentiam 
ac etiam devotionem salubrius incitentur, statuimus et ordinamus et 
nihilominus curatis Sacerdotibus in virtute sanctae obedientiae injun- 
gimus per praesentes, quod ipsi de cetero in Ecclesiis suis debitis 
horis quotidie pulsato campanae ad hoe signo non in cameris seu 
stubis seu aliis locis, ut nonnulli ex eis hactenus facere ex acedia 
consueverunt, saltem matutinum et vespertinum officium dicant, cum 
comode fieri poterit, nisi eos quandoque inevitebilis necessitas et 
impedimentum legitimum ab hoc retrahat et excuset. Quia ex isto 
abusu plures libri eeclesiarum hujusmodi furtim asportantur, ac etiam 
in locis prohibitis deteriórantur graviter ipsi libri, alioquin ad Solu- 
tionem librorum sic perditorum et deterioratorum Juxta modum prae- 
habitum dieti plebani tenebuntur et nihilominus super eo per suos 
archidiaconos puniantur. 


1 


LIX. De eodem. 


Item &ntiquam Ecclesiae nostrae matris vestrae consuetudinem, 
quae retro temporibus in desuetudinem dudum abiit negligenter, . 
renovare volentes statuimus, imo etiam omnibus Clericis Civitatis et 
Dioecesis nostrae maxime curatis praecipimus in virtute sanctae 
obedientiae in his Scriptis, ut in ordine et divino Officio ac in festo- 
rum mobilium dierumque celebrium indictione, Dominicalium quoque 
historiarum inpositione, communis septimanae et jejuniorum publica- 
tione et observatione, quoad se et subditos suos in omnibus ipsi nostrae 
se conforment, quem divinum ordinem in Scriptis a Succentore Eccle- 





186 


siae nostrae de cetero in perpetuum singulis annis recipere tenebun- 
tur, et quod in die saneti Kiliani*) et Dedicationis ejusdem ecclesiae 
solemniter celebratur, eisdemque diebus et in septimana Penthecostes 
cum plebibus suis eandeın ecclesiam nostram devote visitent Eccle- 
siarum plebani, qui ei quorum praedecessores ab antiquis temporibus 
hoc facere consueverunt. Ipsi quoque plebani in diebus patromorwm 
ei Dedicationis ecclesiarum suarum solemnes ferias una cum plebe 
teneant et observent etc. 


LX. De eadem Synodo. 


Item in die Dedicationis Ecclesiae nostrae, qui oecurrit in die 
Columbani **) Divinum officium plebanum locorum Dioecesis nostrae 
de matricibus pergant et observent. 


LXI. De eadem. 


Item Anniversarium Venerabilis Domini Brunonis quondam Epis- 
copi Herbipolensis per nostros Subditos Civitatis et Dioecesis nostrae 
Sabbato post diem beati Urbani,***) quo feliciter diem extremum 
clausit, peragi praecipimus juxta antiquam consuetudinem humiliter 
et devote. 


LXII. De eadem. 


Statuit, Concilium Moguntinum inhibendo sub poena excommunica- 
tionis ferendae, ut patet ex ipso statuto ejusdem XIII. latae Senten- 
tiae, ut nullus- sacerdotum novitiorum illa die, qua celebrare debuerit 
priinam missam, oblaturus Deo primitias gratiae et salutis sibi collatae, 
aliquos ad convivium invitare aut invitatos habere per se vel per 
alium nullo modo praesumat, sed ad solum Deum dirigat aciem sui 
cordis remotis vahitatibus, hystrionum cursibus, tumultibus et insó- 
lentiis reproborum eic., * | 


LXIII. Ex Concilio Viennensi. 


. [] ) ® ad ' , ^ 
Nonnulli Clerici horas Canonicas dicere seu psallere preesumunt 


transcurrendo, sincopandp, extranea quidem et plerumque vang, pro- 
phena et inhonesta intexmiscendo colloquis, tarde ad chorum conve- 





*) Octava Julii. 
**) Vigesima prima Novembris. 
***) Vigesima sexta Maii. 





187 


niendo seu Ecclesiam ipsam absque rationabili causa ante finem officii 
exeundo, frequenter aves interdum portando seu portari faciendo 
canesque venaticos secum ducendo ac quasi nihil praetendentes de 
clericali militia in corona, vestibus et tonsura, divina etiam celebrare 
ac eis interesse minus devote praesumunt. Nonnulli etiam tam Cle- 
rici quem laici praesertim in certis festis, dum in ecclesiis orationi 
insistere deberent, non verentur in ipsis eorumque cimiteriis choreas 
facere dissolutas, ac eliam interdum canere cantilenas ac multas 
insolentias perpetrare, ex quibus ecclesiarum et Cimiteriorum viola- 
tiones, inhonesta variaque delicta quandoque sequuntur, et ecclesias- 
ticum plerumque perturbetur officium in divinae Majestatis offensam 
et astantium scandalum plurimorum. In multis insuper ecclesiis cum 
vasis, vestimentis ei ceteris ornamentis ad divinum cultum necessariis 
indecentibus utique pensatis eorum facultatibus deservitur, quae 
omnia et singula Viennense Concilium interdicit. 


LXIV. De Baptismo et ejus effectu. Ex Concilio Fritzlariensi. 


Baptismus cum summa reverentia celebretur maxime in distinc- 
tone et prolatigne verborum, in quibus Sacramenti virtus consistit, 
his scilicet verbis: Ego baptizo te in nomine Patris et Filii et Spiri- 
tus Sancti. Amen. . Doceant etiam Sacerdotes tam mares quam foe- 
minas in necessitate parvulos baptizare eadem forma in suo idiomate, 
et quod matres et patres infantes proprios, si summa necessitas exi- 
gii, poterunt baptizare, et si Sacerdotes super hoc diligentius inqui- 
renées, debitam formam servatam in baptismate invenerint, quod 
factum est approbent, supplentes circa b&ptismum quoad unctionem 
olei in pectore et in scapulis et Crismatis in vertice, quod & laicis 
est obmissum, si autem in baptismate debitam formam non invenerint 
observatam, non differant pueros baptizare. 


LXV. De Custodia Eucharistiae. Ex Concilio Moguntino. 


Item statuimus, ut in cunctis Ecclesiis baptismus, Crisma, oleum 
et Eucharistia sub fideli eustodia clavibus adhibitis conserventur, ne 
possit ad illa temeraria manus extendi. Pallae quoque altaris, vasa, 
corporalia et vestimenta ministrorum munda et nitida conserventur, 
nimis enim videtur &bsurdum, in Sacris sordes negligere, quae dede- 
cerent etiam in prophanis. Praecipitur ex Statuto Domini Wolfframi 
Episcopi Herbipolensis, quod singulis annis Sacerdotes curati in coena 
Domini vasa munda Herbipolim transmittant ad recipiendum in eis 
Crisma et oleum sanetum, quae quidem vasa debent esse debifis 
characteribus consignata etc. ; 


H 
t 


188 


LXVI. Ez Concilio Viennensi. 

Prohibetur etiam in praesenti Concilie Viennensi, ne quis de cetero 
in aulis aut cameris aut aliis privatis locis seu domibus, sed dumta- 
xat in ecclesiis, in quibus ad hoc fontes speciales sunt deputati, ali- 
quos, nisi Regum vel Principum, quibus valeat in hoc casu deferri, 
liberi extiterint, aut talis necessitas emerserit, propter quam nequeat 
ad ecclesiam absque periculo propter hoc accessus haberi, audeat 
baptizare. Qui autem secus praesumpserit, aut suam in' hoc prae- 
sentiam exhibuerit, taliter per suum Episcopum castigetar, quod alii 
attemptare similia non praesumant. 


LXVII. De observatione jejuniorum, Ex Concilio Fritslariensi, 


Ad haec etiam prohibemus, ne quis adultus pariter et discretus 
ordinaria vel statute jejunia utpote quadragesimale, quatuor temporum 
et vigiliarum praesumat infringere, nec hujusmodi necessaria propter 
votiva et extraordinaria jejunia violentur, cum tale damnuin tali 
Jucro Deus nolit recompensari. Inhaerentes priori Concilio, pravam 
quorumdam consuetudinem reprobamus, qui sextam-feriam violant, 
Sabbato, quarta feria vel alia die hebdomatae jejunantes, haec de cetero - 
fieri sacri auctoritate Concilii firmiter prohibemus ete. 


LXVIII. Ut Ecclesiastica beneficia sine diminutione conferantur. Ex 
Concilio Fritslariensi. 


Cum beneficia Ecclesiastica sine' diminutione conferri debeant, 
quidam praelati personis idoneis praetermissis tales ad ea praesen- 
tent, qui portione aliqua debeant esse contenti , reliquum suis usibus 
totaliter applicando; unde ad hujusmodi mali perniciem-.extirpandam 
statuimus, quod si tales clerici se portione debita spoliari videntes ad 
suum Episcopum quaerelam non detulerint, auctoritate hujus concilii 
sint ipso jure suspensi, et nihilominus eisdem ecclesiis spolientur per 
Episeopum et présbytero idoneo provideatur de ipsis. Si vero ad 
Superiorem super hoc detulerint quaestionem, ipse petronum per 
censuram ecclesissticam ab hujusmodi molestetione compescat, adi- 
cientes nihilominus, quod , si in hoc pertinax patronus exstiterit, ad 
praesentationem talis ecclesiae, cum proxime vaoaverit, nullatenus 
admittatur. 


LXIX. De immunitate Ecclesiarum. Ez Concilio Mogunino. 


‚Primo Statuto excommunicantur omnes, qui Deo dedicatas Eccle- _ 
sias ausu Sacrilego prophanantes faciunt munitiones de ipsis et ad 


189 


confirmandum eas perfodiunt cimiteri&, ossibus mortuorum ejectis, 
omnes eiiem opem vel operam, consilium vel juvamen praestantes 
excommunicationis sunt senientia innodati, Ecclesiae etiam taliter 
prophanatae et.nibilominus omnia illa loca, in quibus Authores opem, 
&uxilium vel juvamen praestantes habent domicilia vel receptacula, 
sunt auctoritate Coneilii Meguntini ecclesiastico supposita interdicto 
et familiae eorum .subtrahi debent Sacrementa et ecclesiastica sepul- 
tura, donec cum debite satisfactione ips& munitio destruatur etc. 


. . à ) . . 

. LXX. De eodem Statuto Domini Bonifacii VIII. ; 

Eos, qui temporale. dominium optinentes suis Subditis, ne pree- 

latis aut clericis seu personis eeclesi&siicis quidquam vendant, aut 

emant aliquid ab eisdem, ne ipsis bladum molent, coquant panem 

sut alie obsequie exhibere praesumant, aliquando interdicunt, dum 

talia in derogationem libertetis ecelesiasticae praesumaentur, eo ipso 
excommunicationis Sententiae decernimus subjacere. | 


LXXI. De Sponsalibus et Matrimoniis. Ex Concilio Moguntinensi. | 


Statuitur, ut matrimonium cum reverentia et honore in conspectu 
ecclesiae celebretur, sic, ut cum matrimonium fuerit contrahendum 
in ecclesiis publice per parochialem. presbyterum tribus diebus Domi- 
nicis et festivis a se distantibus publice proponatur, ut si.quod impe- 
dimentum matrimonii contrahendi noverint &liqui, illud infra termi- 
num competentem ab ipso presbytero praefigendum in facie ecclesiae 
sine difficultate revelent. Excommunicationis quoque Sententia in 
genere proferatur in omnes hujusmodi impedimentum celantea. Si 
quis autem non praemissa denuntiatione clandestina vel interdicta 
conjugia inire praesumpserit. etiam ignoranter, soboles de tali con- 
junctione suspecta illegitima est censenda, parochialis etiam Sacerdos, 
si teles conjunetiones prohibere contempserit, aut quilibet etiam regu- 
laris, qui eis praesumpserit interesse, per triduum ab officio suspen- 
datur, quibus quidem Sacerdotibus in virtute sanctae obedientiae 
injungimus districtius in his Scriptis, ut hoc salutare Statutum et 
poenas in eo expressas in qualibet parte anni in ambonibus eeclesia- 
rum.suarum duabus Diebus Dominicis ad plebem publicent, ne quis 
per ejus ignorentiam excusare se valeat, ne poenas, de quibus prae 
dieitur, incurrat etc. 


LXXII.. Ez Synodo Domini Wolfframi Episcopi Herbipolensis. 
Sietuimus, ut nullus, cujuscunque conditionis existat, viros sen 
mwlieres:per vim, coactionem seu metum, qui potest cadere in.con- 


190 


stantem, matrimonia contrahere cogat aliqualiter seu compellat pres- 
byterum, ubi impedimenta legitima observare noscuntur. Quare 
siquis contrarium attemtare praesumpserit per se vel per alium vel 
alios directe vel indirecte, eundem praesumptorum et alios quoscun- 
que sibi ad hoc auxilium, consilium vel favorem praestantes, excom- 
municationis Sententiae ipso facio decernimus subjacere, nam est 
difficile, ut bono exitu peragautur, quae sunt malo principio inchoata. 


LXXHI. De Consanguinitate et affinitate... Ex Concilio Viennensi. 

Eos, qui divino timore postposito in suarum periculum animarum 
scienter in gradibus consanguinitatis et affinitatis constitutione cano- 
nica interdictis, &nt cum monialibus contrahere matrimonia non 
verentur, nec non religiosos et moniales ac clericos in saeris ordmi- 
bus constitutos matrimonia (contrahentes, excommunicationis sententiae 
decernit Viennense Coneilrum subjacere, präecipiens Ecclesiarum 
praelatis, ut illos, quos ea constiterit taliter eontraxisse, exeommnni- 
catos publice tam diu nuncient seu & suis faciant subditis nunciari, 
donec suum humiliter recognoscen'es errorem separentur ab invicem 
et &bsolutionis habere beneficium mereantur etc. 


LXXIV. De Simonia. Ez Concilio Aschaffenburgensi. 

Stetuitur, quod quicanque pro Eucharistia, oleo infirmorum, 
baptismate parvulorum, crismate, oleo sancto, sepultura aut aliquibus 
aliis Sactamentis conferendis aliqua de cetero murtiera, quantumeun- 
que modica, & suis subditis t&nquam debitem exegerit; auctoritate 
Concilii Aschaffenburgensis est excofnmunicationis vinculo innodatua, 
nisi hujusmodi miuner& sponte et caritative & Christi fidelibus offe- 
rantur. 


ILXXV. De Judaeis. Ex Concilio Moguntino. 

Stetutum est in Concilio Moguntino, ut in universis civitatäbus, 
oppidis, castris et villis civitatis et Dioecesis et-Provincise Moguntinae 
gens judaeorum utriusque sexus infra duos menses post publicationem 
hujusmodi statuti talia signa et habitum, quibus seu per quae sme 
qualibet ambiguitate a Christiano populo distinguatur, sibi eligat et 
deferat manifeste, dignitatesque saeculares et offieie publica, si quibus 
de gente praefata aliquis forte praeest, et mancipia Christiana pror- 
sus dimittat, alioquin in omnibus locis, ubi judaei dicto statuto obe- 
dire nolentes habitare vel domicilia obtinere noscuntur, in poenam 
Christianarum potestatum tam diu cessetar ab officiis divimorum, 
-onee per potestates, principes, et nobiles Christianos, in quorum 


191 


territoriis praedicta gens musera conservatur, ad observationem prae- 
missorum omnium compellatur, ipsi autem judaei per locorum dioe: 
cesanos indirecte per substractionem communionis fidelium excom- 
municationis sententie percellantur. Siquis vero de gente 'preefata 
in die parasceve visus fuerit in platea vel per ostium domus suae 
prospicere et fenestras, ad quod probandum duorum Christianorum 
stabitur juremento, is loci dioecesano in marcha argenti poenae no- 
mine teneatur, ad cujus solutionem reus et omnes defendentes eun- 
dem per excommunicationis sententiam compellantur, et ne. quis 
Christianus hujus statuti ignorantiam valeat allegare, universis Eccle- 
siarum rectoribus per Moguntinam Civitatem, dioecesem et Provineiam 
constitutis, in quorum parochiis dicti judaei commorentur, sub poerig 
excommunicationis &uctoritate dieti Concilii ex nunc latae praecipi- 
mug firmiter et districte, ut quilibet in sua parochia singulis diebus 
dominicis singula quatuor tempora ipsa immediate sequentibus infre 
missarum sollemnia publice praefatum statutum lingua materna ex- 
ponere non obmittant. 


LXXVI. De haereticis. Dominus Papa V. in Concilio Viennensi. 

Ad nostrum, qui desiderenter in votis gerimus, ut fides Catholica 
in nostris prosperetur temporibus et prevites he&eretiea de finibus 
fidelium extirpetur, non sine displicentie grendi pervenit auditum, 
quod secta quaedam abominebilis quorumdam hominum malignorum, 
qui Bechardi, et quarumdam mulierum infidelium, quae Beginae vul- 
gariter nuncupantur, in regno Alemani&e procurante Satore maligno- 
rum operum demnebiliter insurrexit tenens et asserens doctrina su& 
" B&crilega et perversa inferius designatos errores. Primo videlicet, 
quod homo in vita praesenti tantum et talem perfectionis gradum 
potest acquirere, quod redditur penitus impeccabilis et amplius in 
gratia proficere non valebit. Nam, ut dicunt, si quis semper posset 
proficere, possit e&liquis Christo perfectior inveniri. Secundo. Quod 
jejunare non oportet hominem vel orare, postquam gradum perfecti- 
onis hujus fuerit assecutus, quia tunc sensualitas est ita perfecte spi- 
ritui et rationi subjeeta, quod homo potest libere corpori concedere 
quiequid placet. Tertio, quod illi, qui sunt in praedieto gradu per- 
fectionis et spiritu humanitatis non sunt humanae subjeeti obedientiae, 
nec ad aliqus praecepta ecclesiae obligantur, quia ut asserunt, ubi 
spiritus Domini, ibi libertes. Qwarte, quod homo potest ite finalem 
beatitudinem secundum omnem gradum perfectionis in vita prae- 
senti assequi, sicut etiam obtinebit in vita beate. Quinto, quod quae- 
libet intelleetualis natura in se ipsa naturaliter est beate, quodque 


192 

‚anima non indiget lumine gloriae ipsam elevante ad Deum videndum, 
et eo beate fruendum. Sexto, quod se.in actibus exercere virtutum 
est hominis imperfecti et perfectus liceneiat a se virtutes. Septimo. 
Quod mulieris osculum, cum ad hoc non inclinet natura, est mortale 
'peccatum, actus autem carnalis, cum ad hoc natura inclinet, pecca- 
tum non est, maxime cum temptatur exercens. Octavo. Quod in 
.elevatione Corporis Christi Jesu non debent assurgere nec eidem re- 
verentiam exhibere asserentes, quod esset imperfectionis eisdem, si 
a puritate et altitudine contemplationis tantum descenderent, quod 
circa ministerium seu Sacramentum Eucharistiae aut circa passio- 
nem humanitatis. Christi aliqua cogitarent. Nonnulla etiam sub 
simulate qu&dam sanelitatis specie dicunt, faciunt et committunt, 
' quae oculos divinae Majestatis offendunt, et grave in se continent 
periculum animarum. : Cum autem ex debito commissi nobis gfficii 
- hujüsmodi sectam detestabilem et praemissos ipsius execrandos erro- 
res, ne propagentur ulterius:et per eos' corda fidelium demnabiliter 
corrumpantur, extirpare ab ecclesia catholica necessaria habeamus, 
nos sacro approbante Concilio sectam ipsam cum praemissis erroribus - 
damnamus et reprobamus omnino inhibentes districtius, ne quis ipsam 
de cetero teneat, approbet vel defendet; eos autem, qui secus ege- 
rint, animadversione canonica decernimus puniendos. Porro Dioeee- 
Bani et illarum partium -inquisitores haereticae previtetis, in quibus 
‚Bechardi et Beginae hujusmodi commorantur, suum officium circa 
eos diligenter exerceant, inquirentes de.vite et conversatione eorum, 
.queliterve sentiant de articulis fidei et ecclesiae Sacramentis. In illos 
vero, quos culpabiles repererint, nisi abjuratis sponte praedictis erro- 
ribus poenituerint et satisfactionem exhibueririt competentem, dignam 
exerceant ultionem. * - 


LXX VI. De raptoribus, Ex Statuto Domini Gerhardi Ar ok-in 
- Moguntini. 


Statuitur et praecipitur sub poena exeommunicakionis ‚ quam 
transgressoresincurrant, ut non solum in terminis illius Archidiacone- 
tus, in quo praelatum vel religiosum aliquem seu Clericum habentem 
sacros ordines et pro elerieo se gerentem temere captivari, sed ei in 
terminis illius Archidiaconi, in quo quempiam talium detineri con- 
stiterit, ipso facto cessetur ab officiis Divinorum, speeialiter autem 
in omnibus locis illis, in quibus captivatores et eorumi complices in 
maleficio: ipsis consilium, a&uxilium vel juvamen praestantes domici- 
.lium obtinent et sive de facto sive de jure jurisdictionem exercent 
sc ubi habent receptéculum, servetur .distriotissime eeclesiasticum 


^ 


198 


interdictum, ita videlicet, quod eorpora mortuorum ad ecclesiasticam 
sepulturam nullatenus admittantur; quin imo si per violentiam laica- 
lem in ecclesiis vel cimiteriis fuerint tumulata, ibi nom relaxetur 
aliquo modo sententia interdicti, nisi prius ejectis corporibus illis sic 
per laicalenı violentiam tumulatis. Archidiaconi quoque et eorum 
officiales in aliis locis dioecesis requisiti praedictos sacrilegos ab 
omnibus suis subditis excommunicatos denunciari faciant publice 
singulis diebus Dominicis et festivis, donec captivatus liber et indem- 
nis cum satisfactione debita dimittatur. 


XXVIII. Contra occupantes bona Ecclesiastica. Ex Concilio -Moguntino. 


Statuitur, ne persona quantumcunque nobilitate aut praeeminen- 
tia Status praefulgeat, ecclesias aut ecelesiastica bona, jurisdictiones 
et vasallos earum violenter aut auctoritate propria publice Oceupare 
&ut occupando invadere vel scienter occupantibus ecclesias aut ecclesias- 
üce& bona praedicta praestare praesumat quomodolibet per se vel per 
alium aut alios consilium , auxilium vel favorem. et nisi requisitus 
infra mensem Ecclesiae laesae &ut praelato ipsius damnum illatum 
emendaverit, ipso facto sit anathematis vinculo innodatus. Deceden-' 
tium etiam clericorum peculium occupare vel occupatum detinere 
omnibus laicis sub anathematis: poena ex nunc prout ex tunc latae 
firmiter prohibemus etc. 


LXXIX. De Crimine falsi. Ex Concilio Moguntino. 

Et quia plerique falsarii literis Apostolicis et aliorum Praelato- 
rum testimoniis asserunt se munitos, hoc sanctum decrevit Concilium 
statuendum, ne tales, qualiecunque scripta deferant, a clericis vel a 
quibuscunque personis aliis ecclesiasticis recipiantur in ecclesiis vel 
in domo, nisi prius ipsorum literae per dioecesanum Episcopum, si 
ejus copia possit haberi, alioquin per capitulum ecclesiae Cathedralis 
examinatae fuerint diligenter, et nisi ipsius Episcopi vel capituli 
literis. testimonialibus-sint muniti, et hoc ideo, quia per Sacerdotes 
simplices non potest de facili literarum veritas vel falsitas indagari. 
Sane quaecunque persona contra hanc formam tales receperit, ipso 
jure ab officio et beneficio per: triennum sit suspensa, alia poena 
nihilominus juxta Superioris arbitrium punienda. Illud quoque prae- 
sentis &uctoritate Concilii huie Capitulo duximus annectendum, ut 
si tales clericos sine dictis literis testimonialibus petitiones suas prae- 
sumpserint promovere, plebani civitatum et villarum et alii, ad quos 
veniunt, eos cum rebus eorum per saeculare judicium, si alius deti- 


18 


* 


194 
neri non possunt, non dubitent occupare loci Dioecesano seu Archi. 
diaono praesentandos. 


LXXX. De Sortilegiis. Ex Concilio Provinciali Moguntino. 
Excommunicamus et anathematizamus omnes fortilegos firmiter 
prohibentes, ne ab alio quam suo Episcopo, nisi forsan in mortis 
artieulo absolvantur, et hanc excommunicationis Sententias singulis 
'diebus Dominicis et festivis per Sacerdotes in eorum ecclesiis et ca- 
pitulis praecipimus publicari. 


LXXXI. De privilegiis et excessibus privilegiatorum. Ex Concilio Generali. 


Quamvis quibusdam regularibus & Sede Apostolica sit. concessum 
ut his, qui fraternitatem eorum assumpserint, si forte Ecclesiae, ad 
quas pertinent, a divinis officiis fuerint interdictae, ipsosque mori 
contigerit, sepulturae ecclesiastica non negetur, nisi excommunicati 
vel nominatim fuerint interdicti, quia tamen nonnulli quaestores 
eleemosynarum eorum regularium privilegia eis a dicta Sede sic gra- 
tiose concessa minus sane intellecta ad abusum, ut'percepimus, per- 
trahere non verentur, vobis ad obviandum deceptionibus eorumdem, 
super eo cogimur exprimere declarationem- Coneilii generalis,- quod 
illa de his videlicet fratribus intelligit, vel qui. adhuc manentes in 
saeculo eorum ordini sunt oblati mutato habitu saeculari, vel qui 
eis bona sua dederint inter vivos, retento sibi, quamdiu in hoc sae- 
culo vixerint, usufructu, qui tamen sepeliantur apud ipsorum regu- 
larium vel aliorum non interdictas Ecclesias, in quibus elegerint 
sepultur&m, ne si de quibuslibet ipsorum fraternitatem assumentibus 


fuerit intellectum, pro duobus vel tribus denariis annuatim sibi col- 


latis disolvatur et vilescat ecclesiastica disciplina etc. 


LXXXII. Ex Synodo Domini Wolfframi Episcopi Herbipolensis. 


Item quia nonnulli religiosi maxime exempti subditos nostros 
ecclesiasticas personas ad remota loca extra nostram civitatem et 
Dioecesem ad praesentiam conservatorum privilegiorum suorum passim 
citari procurant, contra rationis debitum, ut sic fatigati ipsi citati 
laboribus et expensis ac paupertate oppressi cogantur per indirectum 
suas causas et ecclesiarum 'suarum derelinquere indefensas ac liti 
cedere, quantumcunque defensiones habere legitimas videantur, sta- 
tuimus de Consilio Praelatorum Ecclesiae nostrae salubriter pro 
commodo et utilitate communi et singulari dictorum subditorum nos- 
trorum, ut ipsi tales subditi ad ordinationem et dispositionem Archi. 
diaconorum locorum suorum illis sic citatis ad minus in media parte 


, 


195 


expensarum faciendarum per eos subveniant pecunia in parata 
quod suae causae prosecutioni ac defensioni valeant efficacius com- 
modius inhaerere, ad quam quidem ordinationem et dispositionem 
inter breve tempus et salubriter faciendam ipsos Archidiaconos in 
virtute: sanctae obedientiae perstringimus per praesentes. * 


LXXXII. De eodem. Ex Statuto Domini Wolfframi Episcopi Herbipolensis 


Item omnes et singulas Ecclesiasticas personas saeculares et re- 
gulares exemptas et non exemptas Civitatis et Dioecesis nostrae ex- 
hortamur in Domino propensius attentius et monemus, ut excommu- 
nicatós majori excommunicatione ab homine vel & jure notorie in 
divinis officiis vitent et non celebrent, in hoc ad sui excusationem 
nullam affectatam ignorantiam, quae eos in his non excusat, aliqua- 
liter praetendentes, si sententias excommunicationis et suspensionis et 
poenas irregularitatis in constitutionibus Bonifacii et Clementis Roma- 
norum Pontificum nec non processibus quibusdam Domini Joannis 
P. P. XXIL expressas ac in contrarium facientes voluerint evitare. 


LXXXIV. De eodem. Ex Synodo: Domini Wolfframi Episcopi Herbipolensis. 


Item injungimus Sacerdotibus parochialibus in virtute sanctae 
obedientiae in his scriptis, ne'de ordinibus medicantium in ecclesiis 
suis seu cimiteriis quempiam, quantum in eis est, praedicationes 
exercere, nisi juxta tenorem constitutionis Bonifacii, quae incipit: 
Super cathedram et innovatae hodie per Clementem P. P. V. in Con- 
cilio Viennensi sub titulo: de sepulturis in Cap. dudum, et etiam 
prius per eos nostris literis certificati fuerint, scilicet quos per nos 
post praesentem Synodum nostris: literis ad "hujusmodi exetcendum 
offieium sint admissi. Et quod ante omnia eosdem moneant nostro 
nomine, quod hihil praedicent ad populum sub quocunque etiam 
quaesito colore, quod Romanam et universalem Ecclesiam ac perso- 
nam Domini Joannis Papae offendere merito perpendatur, imo quod 
pro conservatione tranquillitate et pace ecclesiae et salute ipsius 
Domini Joannis Papae in sermonibus deprecationem faciant ad po- 
pulum diligenter, et si quempiam dictorum terminariorum secus facere 
in praemissis ac ipsam deprecationem obmittere contigerit, ipsum 
dicti plebani nominatim vel alias, prout melius potuerit, prodere suis 
literis non obmittant. Volumus etiam quod curati Sacerdotes Civita- 
tis et Dioecesis nostrae eosdem fratres ad dicendum missas in eccle- 
siis suis admittant, dummodo ipsi fratres absque injuria et damno 
curatorum Sacerdotum hoc faciant eorumdem eic. 


18 * 


196 .. ' (7 


LXXXV. Ex Concilio Viennensi. 


Statutum est in Concilio Viennensi, quod: excommunicati etiam 
exempti int, qui in casibus a jure non permissis defunctos sepeliunt 
in cimiteriüs vel ecclesiis tempore interdicti vel qui scienter sepeliunt 
excoMmunicatos publice aut nominatim interdictos vel usurarios ma- 
nifestos. Item in Constitutione Bonifacii VIII. sub titulo de sententia 
excommunicationis li. VI. statutum est, quod absolutus propter mortis 
articulum imminentis et aliud impedimentum ab eo, a quo alias 
absolvi de jure non poterat, si cessante impedimento hujusmodi se 
non praesentat, cum commode potest, ei, a: quo alias absolvi debebat, 
sententiam incidit in eandem.  - . 


LXXXVI. De injuriis. Ex Concilio Aschaffenburgensi. 


Statuitur, ut Canonicus qui suae vel alterius Ecelesiae canonicum 
werbis probrosis affecerit manifeste, per quartam, si vero convicia 
manifesta dixerit per Praelatum, per mediam partem anni a tractatu 
et Consortio sui capituli nec non. a perceptione fructuum suae prae- 
bendae penitus sit exclusus. Si quis autem Canonicorum in prae- 
dictas personas etiam citra sanguinis effusionem manus injecerit te- 
mere violentas, poenas praedictas dupliciter patiatur, pro vulnere 
vero hujusmodi personis ab aliquo Canonicorum illato, si etiam nulla 
membri mutilatio ex tali vulnere fuerit subsecuta, per praemissas 
poenas quadrupliciter puniatur. Et insuper in utroque casu juxta 
sui Dioecesani arbitrium laeso satisfaciat competenter, antequam re- 
stitutionis beneficium consequatur. Sed pro temeraria membri muti- 
latione omni beneficio ecclesiastico sit ipso jure privatus. Quae 
omnia et singula circa alios clericos beneficiatos, si personas eccle- 
siasticas praedictis modis laedant seu laedantur ab ipsis, juxta prae- 
missam formam et ordinem sub poenis eisdem praecipitur observari etc. 


LXXXVIII. De poenitentiis et remissionibus. Ex Concilio Viennensi. 


Cum secundum Statuta. in Concilio Viennensi de poenitentiis et 
remissionibus c. 2. ultimo deputandis supplicio negari, si petant, non 
debeat poenitentiae Sacramentum, abusus damnabilis in quibusdam 
partibus contra hoc inductus, per Viennense Concilium aboletur om- 
nino, et praecipitur justitiariis omnibus et Dominis temporalibus, ut 
ab hujusmodi desistant abusu, imo locorum ordinariis injungitur, ut 
eos ad hoc, cum primum commode potuerit, diligenter monere, et 
si necesse fuerit ecclesiastica censura compellere non obmittant. 














N j ZH 197 


LXXXVIII. De eodem, 


In Concilio Viennensi- eodem titulo c. Abusionibus districtissime 
prohibetur, ne eleemosynarum quaestores aliqui, nisi Apostolicas vel 
Dyoecesani Episcopi literas exhibuerint, quomodolibet admittantur 
neo permittantur, cum solum ipsis competat, sibi indulgentias con- 
cessas insinuare populo, et caritativa postulare subsidia suppliciter 
ab eodem, nullatenus ipsi populo praedicare nec aliud exponere, 
quam quod in literis continebitur supra dictis. Litteras quoque Apos- 
tolicas et Dioecesani Episcopi, ne quid fraudis committi valeat per 
easdem, antequam quaestores ipsos admittant, examinent diligenter, 
ad hoc, cum aliqui ex .hujusmodi quaestoribus sicut ad nostram 
audientiam est prolatum, non sine multae temeritatis audacia et 
deceptione multiplici animarum indulgentias populo motu suo proprio 
de facto concedant, super votis dispensent, & perjuriis, homicidiis et 
peccatis aliis sibi confitentes absolvant, mala ablata incerta data, sibi 
aliqua pecuniae quantitate remittant, tertiam aut quartam partem 
de poenitentiis aliis injunctis relaxent, animas tres vel plures paren. 
tum vel amicorum illorum, qui eleemosynas eis conferunt, de pur a- 
torio, ut asserunt mendacifer, extrahant et ad gaudia paradisi per- 
-ducant, benefactoribus locorum, quorum quaestores existunt, remis- 
sionem plenariam 'peccatorum indulgeant, et aliqui ex ipsis eos & 
poena et culpa absolvant, abusus hujusmodi penitus aboletur, et ea 
per quoscunque quaestores fieri vel attemptari de cetero districtius 
inhibetur, et omnia et singula privilegia, si qua super praemissis vel 
eorum aliquo sint aliquibus locis ordinibus vel personis quaestorum 
hujusmodi quoquo modo concessa auctoritate Apostolióa, quantum 
ad praemissa, sunt penitus revocata, quaestores autem, qui deinceps 
in praemissis vel aliquo praemissorum deliquerint vel alias etiam 
quibuscunque suis privilegiis abusi fuerint, sic per locorum Episco- 
pos puniri eosdem praecipitur, nullo prorsus eisdem quaestoribus in 
hac parte privilegio suffragante, quod & suis temerariis abusibus, qui; 
ut communis habet assertio, nimium, excreverunt, poenae formidine 
perpensius compescantur. | 


LXXXIX. Ex Concilio Viennensi. 


Statuitur in Concilio Viennensi, quod Domini temporales, qui 
cogunt aliquos in loco interdicto celebrare divina, vel qui per prae- 
cones faciunt tunc ad illa audienda populum evocari, vel prohibent 
ne publice excommunicati vel interdicti super hoc illos, qui mis as 


198 


celebrant, momti, qui non exeunt, excommunicati sunt per sedem 
Apostolicam absolvendi etc. 
XC. Ex Concilio Moguntinensi. 

Statuitur, quod quia in poenitentiis injungendis quidam casus 
frequenter emergunt, qui propter Sacerdotum ignorantiam expediri 
non possunt, et qui etiam dispensationem Episcopalem requirunt, in 
ilis casibus ad Dominum Episcopum vel suos poenitentiarios habeatur 
recursus sive occulti fuerint sive etiam manifosti. Statuitur etiam; 
quod Sacerdotes in satisfactionibus injungendis in religione *) sedeant, 
majora poenitentiariis Episcopi reservent utpote homicidia, sacrilegia, 
incendia, peccata contra naturam, concubitum personarum conven- 
tualium in sacris ordinibus constitutarum, incestus videlicet cum con- 
sanguinea vel affine vel cum ea quae votum castitatis emisit, injec- 
tiones manuum in parentes, oppressiones parvulorum per negligentias 
parentum in igne vel aqua natos amittentium, veneficia, perjuria 
solemnia, fidei fractiones, votorum transgressiones, symoniam , adul- 
teria, haereses, apostasias, maleficia eorum, qui maleficant conjuges 

ne possint coire, vel qui procurant sterilitatem mulierum vel abortum, 
" falsarios, qui sigilla, litteras vel 1nonetam falsificant, in hujusmodi 
peccatis,vel similibus detentos mittant Sacerdotes ad Episcopos vel 
eorum poenitentiarios absolvendos, nec absolvant praeterquam in 
mortis articulo absque loci, Episcopi.licentia specieli, declarantes, 
quod illi, quibus hoc committitur, potestatem illud aliis personis mon 
habeant committendi ete. 


XCL Ez Synodo Herbipolensi. 


Sunt nonnulli Sacerdotes tanta simplicitate seducti, quod in 
Casibus Episcopalibus poenitentes ad introducendum dumtaxat in 
Coena Domini ad nos transmittunt, credentes, quod ab absolutione 
illorum casuum sola introductio sine confessione nobis seu poeniten- 
tiariis nostris facienda sufficiat tune eisdem. Quorum quidem Sacer- 
dotum talium simplicitatem quoad hoc valde reprehensibilem judica- 
mus statuentes et mandates vobis universis et singulis, ut taliter 
poenitentibus in confessionibus vobis faciendis specialiter injungatis, 
ut tales casus, antequam introducantur, nobis seu poenitentiariis 
nostris confitendo detegant, ut'absolutionis beneficium consequantur etc. 





*j Superpellicio induti. 














199 


XCII. Ex Synodo. Domini Wolfframi Episcopi Herbipolensis. 


Item quia nonnulli- Sacerdotes curati Dioecesis nostrae in mif- 
tendo parochianos suos in Coena Domini Herbipoli ad nostram prae- 
sentiam sunt per emnia desides et remissi, statuimus et praecipimus 
eis in virtute sanctae obedientiae, ut in omnem eventum ipsos paro- 
chignos in diem et locum praetactos transmittere non obmittant etc. 


ACH. Ex eadem Synodo Domini Wolfframi Episcopi Herbipolensis. 
Item quod Subditos nostros in Coena Domini ad Civitatem Her- 
bipoleusem in Karrena fideliter dirigatis saltem in casibus Episcopa- 
libus absolvendos. 


.ACIV. Ex eadem. : ) 


Praeterea vobis Sacerdotibus injungimus in virtute sanctae obe- 
dientia per praesentes, ut in principio quadragesimae saltem Domi- 
nica éntocavit plebes vestras in ambonibus ecclesiurum moneatis, et 
amni, qua poteritis, diligentia inducatis, quod tempestive confessiones 
suas faciant Sacerdotibus competentibus, ne in conscientia cruentata 
iu festo paschae ad corpus Christi inprovide accedere videantur. 


XCV. Ex eadem. 

' Item poenitentiarios quoscunque in casibus Episcopalibus in 
genere per nos antea deputatos extra civitatem nostram  Herbi- 
polensem sive in scriptis vel sine seriptis sit factum prorsus prae- 
sentibus revocemus, volentes, quod nostri subditi utriusque sexus 
in hujusinodi casibus de cetero ad dictam civitatem nostram 
veniant ad nostram vel poenitentiarorum nostrorum praesentiam, 
quos ibidem deputamus vel inposterum duxerimus deputandos, nisi 
nostris literis extra dictam civitatem) certis et idoneis personis ex 
causis legitimis alifer duxerimus committendum. 


ACFI De Sententia excommunicationis. Ex Concilio Viennensi. 


. ltem quod quicunque laici vel personae aliae judices ecclesias- 
üicos pro eo, quod sententias excommunicationis, suspensionis et inter- 
dicti ad instantiam certorum actorum protulerant, occiderint, ceperint 
seu alias in personis aut bonis suis vel suorum grevaverint seu hoc 
fieri mandaverint, sive eos, quorum sunt occasione prolatae, vel eas- 
dem sententias observantes sententiuliter excommunicatis communi- 
care volentes, nisi hujusmodi mandatum aute hoc malum f&ctum 
revocaverint vel satisfaciant de commissis , incurrant. execommunica- 





200 


tionis sententiam eo ipso; illi. etiam excommunicati sunt, qui man- 
dato utuntur, vel alias deliquerint in praemissis, qui si in eadem 
Sententia per duos menses permanserint, ex tunc non possunt absolvi 
nisi per Papam. 


XCH VH. De eodem. 


Item Li. Vl. statutum &st in Constitutione Bonifacii VII. incipiente: 
quoniam ut intelleximus sub. tit. de immunit Ecclesiarum. Quum excom- 
inunieati sunt a jure omnes, qui impediunt super causis, quae ad 
forum Ecclesiasticum de jure vel consuetudine pertinent, a :sede 
Apostolica literas impetrari vel super hujusmodi causis coram Or- 
dinariis vel delegatis judicibus ecclesiasticis litigari, & qua non possunt 
absolvi, nisi satisfaciant tam judici quam parti in his laesis de in- 
juriis, damnis, expensis et etiem interesse. 

Item in Concilio Viennensi cavetur, quod quicunque religiosi non 
debent extra suum "ordinem aliquibus personis clericis et laicis Sa- 
cramentum unctionis extremae vel Eucharistiae ministrare vel matri- 
monium solemnizare non habita super his licentia plebani loci, nec 
excommunicatos ab homine vel à jure nec & poena nec & culpa 
quempiam debent absolvere, ut utantur verbis: eorum in hoc, nisi 
ostendant se de novo privilegiatos super eo, quia super his privilegia, 
si qua habuerint, sunt cassata Concilio Viennensi, et si secus fecerint, 
sunt excommunicati in eodem Concilio et non possunt absolvi nisi 
per Papam. 


x 


XCVIIL idem: 


Item in eodem Concilio Viennensi statutum est sub poena excom- 
municationis latae sententiae, ne fratres minores in eeclesiis suis 
fratres vel sorores tertiae regulae S. Francisci recipiant tempore 
interdicti ad divina, nisi ostendant se de novo esse privilegiatos super 
eo, quia privilegia, quae de hoc habuerint ante Concilium Viennense, 
sunt ibidem penitus revocata. Praemissa omnia et singula notent 
plebani diligenter, et in ambonibus ecclesiarum suarum publicent 
' eoram plebe. « 


XCIX. Ex Synodo Domini Wolfframi Episcopi Herbipolensis. Ex Con- 
stitutione Clementis: ex fr equentibus. - 


Ita monemus et hortemur in Domino simili modo exemptos et 
non exemptos Civitatis et dioecesis nostrtie, ut in observantia cessationis 
& Divinis seu interdicti ecclesiastici, quas quandoquoque de jure com- 
muni vel provinciali aut synodali seu privilegio, consuetudine vel 


201 


statuto aut alias de mandato judicum competentium Ecclesiae vel 
singulares personae consueverint hactenus observare in civitate nostra 
Eeclesiae nostrae Cathedrali, in alis vero locis matricibus dioecesis 
nostrae, hoc est, parochialibus ecclesiis cessantibus a Divinis et inter- 
dietis, intra quarum ecclesierüm limites ipsa monasteria dictorum 
religiosorum sita existunt, non obstantibus suis privilegiis, exemptio- 
nibus quibuseunque, quae omnia cassata sunt in Concilio Viennensi 
quoad hoc negotium, sicut exeommunieationis sententias in eodem 
Concilio latas in facientes contrarium, et irregularitates deinde se- 
quentes evitare voluerint, se eonforment. . 


) XCX. De eadem. 


Nulli possunt se privilegiis Apostolicae Sedis tueri, quo minus 
excommunicatos abhomine vel a jure et praesertim pro violenta ma- 
nuuminjeetione in clericos debeant evitare, cum hujusmodi injectores 
violenti pro hujusmodi facto sint a Canoné excommunicalionis sen- 
tentia innodati etc. 


XCXI. De eadem. 


Si concubinae publice clericorum ecclesiasticae. censurae dis- 
irietae notentur, eosdem concubinarios non est dubium sententia ex- 
ecominunicationis majoris involvi, qui post latam sententiam commu- 
nicant in eosdem crimine criminosis. 


XCXII. Ez Synodo Herbipolensi. 


Quia ut intelleximus, interdictum generale in dioecesi nostra 
diversimode observatur, modum observandi a jure traditum vobis 
duximus exprimendum. Interdieti enim tempore non solum morien- 
tes sed etiam tam sani quam infirmi ad poenitentiam admittantur, 
nisi sint excommunicati, qui non nisi in mortis gunt articulo admit- 
tendi, vel qui ansam dederunt interdicto, qui non adınittuntur, nisi 
satisfaciant et caveant, prout possint. Sanis autem non datur Eu. 
charistiae sacramentum, decedentibus tamen viaticum non negatur. 
Illo etiam tempore missae et alia divine officia sicut prius, in ecclesia 
celebrantur, submissa tamen voce, imo ita submissa, quod exterius 
auditi non possint, januis tam ecclesiae quam chori clausis excoim- 
municatis et interdictis aliunde venientibus prorsus exclusis et cam-. 
panis etiam non pulsatis. In festivitatibus autem Natalis Domini, 
Pasehae et Pentecostes et Corporis Christi campanae pulsentur et 
januis apertis alta voce divina officia celebrantur, excommunicatis . 
prorsus exclusis, sed interdictis, qui voluerint interesse, admissis, 





sic tamen, quod illi, propter quorum excessum hujusmodi interdictum 
est prolatum, ad altare nullatenus approprinquent. In ceteris vero 
observandum est interdictum, et revocata sunt omnia privilegia, 
ultra id quibuscunque concessa. Sane Generale interdictum dicitur 
non solum, cum regnum et provincia, verum etiam cum villa. vel 
castrum supponitur ecclesiastico interdicto. "Tempore etiam Gene- 
ralis interdicti ‘denegatur omnibus Ecclesiastica sepultura, concedi- 
tur tamen ex gratia, ut clerici decedentes, qui servaverunt inter- 
dictum, in cimiterio ecclesiae sine campanarum pulsatione cessantibus 
solemnitatibus omnibus cum silentio tumulentur. 


CI. Ex Synodo Domini Wolfframi Episcopi Herbipolensis. 

Quia nonnulli Praelati ecclesiarum seu capellarum rectores ab 
ista saneta Synodo se,. ut praesumimus, contumaciter absentarunt, 
nos attendentes, quod nil obedientia prodesset humilibus, si contemp- 
tus contumaeibus non obesset, universos et singulos absentes pro 
primo, secundo et tertio monitionis edicto peremptorio monemus, 
quatenus infra hinc et feriam tertiam post diem beatorum Nerei et 
Achillei et Pangratii ad nostram venientes praesentiam de contemptu 
hujusmodi Deo et nobis satisfaciant vel de absentia hujusmodi ratio- 
nabiliter se excusent, alioquin 'eosdem universaliter et singulariter 
ab ingressu ecclesiae ex nunc prout ex tune suspendimus in his 
scriptis. 


CIV. Ex Corpore Juris communis hinc inde excerpta. 


Nullus omnino Archidiaconus, Archipresbyter sive Praepositus 
vel Decanus animarum curam vel praebendas ecclesiae sine judieio 
vel consensu Episcopi alicui tribuat, imo eicut a sancti$ Canonibus 
est statutum, animarum cura et pecuniarum ecclesiasticarum dispen- 
satio in Episcopi judicio et potestate permaneat. Si quis autem 
contra hoe facere fut potestatem, quae ad Episcopum pertinet, sibi 
vindicare praesumpserit, ab ecclesiae liminibus arceatur. lta Grego- 
rius VII. in generali Synodo dixit, etc. 


CV. Alexander III. Eliensi Archidiacono. 


Cum satis sit absurdum et infra: quoniam obtentu alicujus con- 
suetudinis non debes contra sanetorum Patrum institutiones, quae 
ad tuum non spectant offieium, vindicare, mandamus, ut nemini 
sine licentia vel mandato Episcopi tui curam praesumas committere 
animarum. 

Beneficia non vacantig concedi, vel promitti non debent, et cum 
vacaverint, concedi debent infra sex menses, quibus elapsis de Epis- 





208 


eopo ad Capitulum et e contra, et demum ad proximum superiorem 
collatio devolvetur, ut patet ex Concilio Lateranensi posito X. sub 
titulo de Concess. praebendae Eccles. non vacantis c. II. quod incipit: 
Nulla etc. 

Si illi, ad: quos spectat eligere Praelatum Cathedralis vel regu- 
laris Ecclesiae, negligant id ipsum facere infra tres menses a tempore 
vaegtionis numerandos, proximus superior infra illud trimestre ipsi 
Ecclesiae viduatae de persona idonea providebit, alias est canonice 
puniendus, ut patet in Concilio Generali locato in titulo de electione 
C. ne pro defectu. 

Patronus Ecclesiasticus semestre, laicus vero quadrimestre dum- 
taxat tempus habet a jure ad praesentandum rectorem ecclesiae va- 
canti, cujus jus patronatus ad ipsum jure saltem possessorio dinosci- 
tur pertinere, ut patet li. VI. de jure patr. C. unico eum suis concord. 
ibi desuper notatis. 

Habens personatum vel beneficium curatum, si secundum tale 
receperit, ipso jure vacat primum, ut patet ex Concilio Generali 
ezira de praeben. C. de «ulta etc. Is quoque, ad quem prioris bene- 
fiai spectat collatio, id ipsum post receptionem alterius beneficii 
infra semestre alteri idoneo libere ac Canonice conferre distulerit 
negligenter, dupliciter & jure taliter est punitus, cum non solum ad 
alios scilicet ad Superiores vel Capitulares secundum Lateranensis 
Concilii stetutum collatio hujus primi beneficii devolvatur, verum 
etiam idem collationis neglector tantum de suis cogatur ac cogi debeat 
proventibus in utilitatem Ecclesiae, cujus illud est beneficium, aseig- 
Dare, quantum & tempore vacationis ipsius constiterit esse perceptum. 
Haec patent ex praealleg. C. de multa. Is quoque quin imo hodie 
per Constitutionem eztra-vagantem Joh. P. P. XXII. incipientem, Exe- 
crabilis, Qui vero deinceps. Si quis hujusmodi secundum beneficium 
recipiens primum tale beneficium, quo ipso jure, u praemittitur, est 
prvatus, absque more dispendio in manibus ordinarii verbo et facto 
sub testimonio publico non demiserit, tali secundo beneficio similiter 
est privatus, et nihilominus est inhabilis, ne dum ad sacros ordines 
suscipiendos, quin etiam ad quodcunque beneficium ecclesiasticum 
assequendum. 

Gregor Papa X.in Generali Concilio Lugdun. posito li. VI. sub 
Titulo de electione: licet Canon ad eundem Alezandri III. canonem 
addendo ac poenae adjectione supplendo, ut submittitur ita sanxit: 
Parochialis Ecclesia nulli conferatur, qui non sit idoneus scientia, 
moribus et aetate, et si conferatur non atüngenti XXVum annum 
aetatis suae, non valet collatio ipso jure. llle autem, cui talis eccle- 


ee 


204 


sia collata fuerit, tenetur personaliter residere et saeerdos fieri infra 
annum, si vero ad sacerdotium promotus non fuerit elapso anno, 
ecclesia privatus est etiam ipso jure. Super residentia autem perso- 
nali suus Superior secus ad tempus ex causa rationabili poterit dis- 
pensare, ut ibi. In hujusmodi autem dispensationis casu im mot. et 
Host. Garsias et Joann. Mo. intelligunt Ordinarium superiorem sive 
Episeopum sive Majorem vel inferiorem Episcopo. Et item not. Joann: 
Andr dummodo hujus Praelatus inferior Episcopo ipsum dispensan- 
dum valeat destituere et ipsum habeat citare ad residentiam ac ipsum 
non venientem punire. * 

Vigore Constitutionis Bonifacii VIII. cum ex eo de elect. ü. VI. 
contra Concilium Lugdunense, licet canon praeall. dispensare possunt 
Episcopi et Superiores cum habentibus parochiales Ecclesias sibi 
subjectas, quod usque ad septennium 'studendo in loeo studit dum- 
taxat generalis. Extra de Cler. non resid. c. tunc non teneantur ad 
sacerdotium promoveri, ab subdiaconatum tamen debent promoveri 
infra annum, alter sunt privati, et illo durante septennio debet in 
. illis ecclesiis idoneus poni Vicarius de fructibus ecclesiae sustentan- 
dus, elapso septennio debet rector infra annum in presbyterum pro- 
moveri. 

Ad poenam privationis rectoris parochialis ecclesiae infra annum 
ad sacerdotium non promoti requiritur, quod annus integer sit!com- 
pletus. ltem post hujusmodi privationem ecclesia eidem conferri 
. non potest, ne hujus statütum sie fiat ludibrio. Item non promotus, 
si eo animo receperit ecclesiam, ut fructus anno perciperet, tenetur 
ad restitutionem ipsorum, et qui ea mente contulit ecclesiam, servare 
debet indemnem. Praemissa patent praeallegat. Tit. de ellectione C. 
Commissa li. VI. 

Clemens V. in Concilio Viennensi sub tit. de aetate et qualitate. ac 
ordine praeficiendggum c. fin. 

Venerabilem Ecclesiae observantiam volentes antiquis juribus in 
hac parte praeferri, decernimus, ut alio non obstante canonico im- 
pedimento possit quis libere in XVIllo ad Subdiaconatus in XXo Dia- 
conatus,in XXV. aetatis suae anno ad presbyteratus ordines promoveri etc. 


CVI. De Constitutione extravag. Domini Johannis PP. XXII. quae incipit: 
eweorabilis. Qui vero et cum sequentibus usque in finem Constitutionis 
“ " — sequitur in haec verba; 


Qui vero deinceps receperint dignitatem vel personatum seu offi- 
cium vel aliud beneficium animarum curam habens annexam, si an- 
tea simile beneficium obtinebant illud, quo ipso jure, postquam 


t e 
secundi possessionem habuerint, vel per eos omni fraude et dolo 
cessantibus, quo minus.-habeant, steterit, privati noscuntur absque 
more dispendio in Ordinariorum manibus dimittere debeant pari 
modo, alioquin ex tunc sint ipso jure secundo privati, eb ne dum ad 
sacros ordines suscipiendos, quin etiam ad habendum quodcunque 
aliud ecclesiastieym beneficium inhabiles reputentur, quae omnia et 
singula beneficia vacatura, ut praemittitur, vel dimissa nostrae et 
Sedis Apostolicae dispositioni de ipsorum fratrum consilio reservamus, 
ne quis praeter Romanum Pontificem, quacunque sit super hoc 


auctoritate munitus, de hujusmodi beneficiis disponere vel circa illa 


per viam permutationis vel alias innovare quoquo modo praesumat; 
nos enim si secus actum seu attemptatum fuerit, irritum decernimus 
et inane. Ceterum ordinarios intelligimus in casibus supra scriptis 
Episcopos, in quorum civitatibus vel dioecesibus consistunt beneficia 
seu aliquod eorum, quae debent secundum praemissa dimitti, aut ipsi, 
qui debent eo dimittere, commorantur, vel ecclesiis Cathedralibus 
vacantibus Capitula eorundem, et hi de beneficiis tam dimissis, quam, 
ut praemittitur, perditis, nos et Apostolicam sedem certificare studeant, 
quamprimum commode poterunt, indilate, ut de illis salubriter dis- 
ponere valeamus. Quantum autem ad modificationem attinet ante- 
factam, illa duntaxat et non alia beneficia ecclesiastica, quocunque 
nomine nuncupentur, curam animarum habere censemus, quae paro- 
chias habent, in quibus est animarum cura, non per vicarios perpe- 
tuos, sed per rectores vel ministros beneficiorum ipsorum vel illorum 
temporales vicarios exercenda, nec non etiam-illa, quorum ministris 
ratione benefieiorum hujusmodi competit visitare, inquirere, procura- 
tiones recipere suspendere, excommunicare seu ab excommunicationis 
et suspensionis sententiis absolvere de consuetudine vel de jure, juri- 
bus aliis de animarum cura loquentibus, in suo robore quoad cetera 
permansuris. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nos- 
trarum moderationis, statutorum, conditiosum, constitutionum, reser- 
vationis, inhibitionis et voluntatum infringere vel ei ausu temerario 
contraire. Si quis autem hoc attemptare praesumpserit, indignationem 
Dei omnipotentis et beatorum Peíri et Pauli Apostolorum ejus se no- 
verit incursurum. Datum Avinione XIII. Kalend. Decembris Pontifi- 
catus nostri Anno secundo. 


CV1l. Conclusio. 
Natura vero-naturans, principium omnium creatorum et finis 
ipsorum, beneficiis cum ad illam redibimus, per intercessionem Vir- 
ginis gloriosae hujusmodi statutorum. conditores, dietätores, scriptores, 


- 


205 


- 


206 x 


- 


lectores, Doctores, publicatores, observatores ac effectivos ipsorum 
executores eratiose collocet cum electis, summam divinae visionis 
ejusque fruitionis gloriosae felicitatem perpetuo possessuros. Amen. 


Expliciunt Statuta Synodalia etc. 
(Invenitur haec Synodus in Steph, Alex. Würdtwein Novis 
Subsidiis diplomat. Tom. IL. Nm. XLI. pag. 241 seq. — 
Schneidt II. 109 — 196.) 


IV. 
\ SYNODUS HERBIPOLENSIS 
sub Wolframo Episcopo Anno D. 1330. 


Wolframus Dei gratia, Herbipolensis Ecclesiae Episcopus, uni- 
versis et singulis Praepositis, Decanis, Archi-Diaconis, Abbatibus 
Prioribus etc. 


I. De prava Consuetudine. 


Detestanda consuetudo in locis plurimis nostrae Civitatis, et Dioe- 
cesis, inolevit, quod uno conjugum ante inthronizationem mortuo, 
alter superstes cum mortuo, juxta feretrum, in quo positus est, & 
nonnullis Sacerdotibus, ac si ambo viverent, inthronizatur ; cum igi- 
tur juxta Apostolum, mortuo viro. mulier sit & lege viri. soluta ; talia 


fieri de caetero prohibemus. 


, 


II 


Nonnulli Sacerdotes simplices, Sacramentum Confirmationis in 
mortis articulo praesumunt fidelibus exhibere, quod ab Apostolorum 
temporibus fuit solis Pontificibus reservatum, ad excusandas excusa- 
tiones in peccatis, solam consuetudinem praetendentes; unde omnibus 
Presbyteris districtius inhibetur, ne talia de cetero sua temeritate 
attemptent, praesertim cum umbra quaedam ostendatur in opere, 
veritas autem non subeat in effectu. 


III. De Raptoribus. : 


Quia ex - Btatu to Concilit Provincialis Moguntini edito et promul- 
gato contra spoliatores rerum et personarum Ecclesiasticarum, Eccle- 
siasticis personis Civitatis et Dioecesis, ac Provinciae Moguntinae, 
(ut credimus) sufficienter provisum non existit; de consilio igitur 
Praelatorum et Capituli et Ecclesiae nostrae pro utilitate Subditorum 
nostrorum, scilicet Ecclesiasticarum personarum eidem Statuto duxi- 





‘ 


| |. 201 


mus, auctoritate ordinaria, annectendum; quod non solum in locis 
Civitatis, et Dioecesis nostrae, ad quae dictum spolium deducitur, 
verum etiam in illis locis, in quibus res Ecclesiasticarum personarum, 
absque mandato Judicis Ecclesiastici competentis, occupari, arrestari, 
detineri, aut offerri, seu distrahi, domus etiam eorum, sive quaecun- 
que aedificia demoliri contigerit, in eisdem locis cessetur ab officiis 
"Divinorum, sub poena in eodem Concilio Provinciali expressa. 


IV. De Tutoribus et Curatoribus. 


Ubi majus periculum vertitur, ibi procul dubio consultius, aut 
cautius est agendum; cum itaque experientià magistra rerum efficax 


manifestat, quod tutelae pupillorum nec non curae adultorum mino- . 


rum, saepe saepius in non modica, imo vraviu Patrimoniorum, sive 


substantiarum ipsarum minorum, suorum parentum industria, labori- 


bus studiosis, ac multis variis casibus solicite ut plurimum conquisi- 
tarum, dispendia, ac detrimenta (vergant) perutili juris dispositione 
cirea hoe ullatenus non attenta, per ipsorum minorum Curatores 
plerumque suspectos, desides, et remissos, &bsque curiosa providentia 
ac sollicitudine studiosa illegaliter gubernantur. Litteras nostri, àut 
Vicarii nostri in spiritualibus pro tempore existentis sigillorum appen- 
sione communitas, vobis duxerit ostendendas, non obstantibus literis 
visionis, ,vidimus* communiter nuncupatis, Praelatorum et personarum 
quarumcunque. 


V. 


. Praecipimus; quod nullus Archi-Diaconorum extra Civitatem 
Herbipolensem, sine licentia nostre, aliquem habeat officialem, seu 
causas aliquas nisi valde modieas decidentem, et quia ubi majüs pe- 
riculum vertitur, cautius est agendum ; sub poena excommunicationis 
specialiter inhibemus: quod nulla eausa matrimonialis; in qua con- 
silium peritorum magis, quam in aliis necessarium habeatur, extra 
dictam civitatem aliqualiter decidatur; alioquin etiam taliter judi- 
cantes suspensos manere volumus, donec de transgressione hujusmodi 
Nobis emendäm fecerit sufficientem. 


VI. 


| Licet Archiepiscopus in Subditos Suffraganeorum suorum, ex- 
ceptis quibusdam casibus in jure expressis, nullam prorsus habeat 
potestatem; nonnulli tamen vestrum, per simplicem juris ignorantiam, 
consuetudinem onerosam, in nosirae jurisdictionis et honoris non 
modicam derogationem, et omnium vestrum quoque praejudicium, 


Ld 
* 


e 


x 


208 


inducere minus provide praesumentes, ipsius Domini Archiepiscopi, 
et judicum suorum delegationem passim suseipiust, praecbpta' exe- 
quuntur, et in causis per appellationem ad eos develutis; testimonium 
ferunt, contra Praedecessorum nostrorum Statuta.euper eo m:Synedis, 
quas celebraverunt, promulgata. Ne igitur ex hujusnrzodi consuetu- 
dine subreptitia quisquam de qurisdictione nostra. imposterum: sibi 
contra Statuta Canonum.quicquam vindicet vel. usurpet, vobis uni- 
versis, et síngulariter singulis mandamus: in virtute sanctso:obedien- 
tiae, et sub poeng exoomemumicationis latae sententiae, quatenus: de- 
inceps nullus vestrum Domini. Archiepiscopi Moguntini , .seu judicum 
suorum praedictorum mandata, seu praecepta aliquatenus exequatur, 
seu mandatis et praeceptis eorum obediat vel obtendat,.exceptis 
dumtaxat casibus infra scriptis. . 

Casus autem , in quibus Archiepiscopus jurisdictionem in Subdi- 
tos Suffraganeorum suorum habet, sunt hi: 

1) Cum deviatur in divinis Officiis a consuetudine Metropolita- 
nae Ecclesiae, nisi contraria. consuetudo, et rationabilis obviet ex 
Adverso. € 
2) Si Subditus delinquit in ejus Dioecesi , aut habet: domieiliam 
in eg. TEE 
3) Si Causa deferatur ad eum per appellationem ; aut cum ab- 


“ solutus ab Archiepiscopo, non vult parere Episcopo, videlicet: : post- ' 


quam Subditus de injusta excommuniealione de Episcopo suo con- 
querens, fuit ab Archiepiscopo Canonice absolutus, .Episeopo süper 
eo, de quo fuit excommunicatus , -satisfacere éontenvbserib, extunc 


Archiepiscopus potest ipsum. Subditum Episcopi. iü  prisimas. :ERXCOM- 


municationis sententias reintrudere: m TTE 
. 4) Si causa criminalis est inter Episcopum. pr Clericum :suum, 
tunc cause illa debet deduci in Synodo, in qua praeest Archiepiscopus. 


5) Bi Clericus habet civilem causam contra..:Episcepum-::suum. 


6) Quando Canonici, absque manifesta et r&tiongbili: Causa ces- 


saverunt a Divinis maxime in contemptum Episcopi, tunc -Metropoli- 


tanus ad querelam ipsius, tanquam & Sede Apostolica super hoc 
ee cognita veritate, ipsos poterit castigare. 
7) Quando Episcopus est negligens in eó, quod ipse facere debe- 
pet, hoc est videlicet: quando- Metropolitanus constituit Oeconomes, 
quos Episcopus neglexerit habere in sua Ecclesia ; Oeeonomys autefn 
dicitur, cui res gubernandae mandantur. 
8) Si aliquis conqueratur Superiori de injusta Sententia excom- 
munieationis, et appelletur post excommunicationem , praestità cáu- 
tione de stando mandatis Ecclesiae, est in optione Superioris ‚an 











00 . 
velit absolvere eum, an.remittere eum ed abeolvendum ad eum, & 
quo appellavit, praemissae temen cognitione, quod.. ex justa Ceusa 
appellatum et ex vera, alioquin non transfertur jurisdictio ad Arehi- 
episcopum, nec ipsum absolvere poesei; si vero non appellavit, sed 
per simplicem querelam ipsum adivit, debet eum remittere ad infe- 
riorem, ut ipsum absolvat: et si inferior ipsum absolvere nolit, Ar- 
chiepiseopus eum absolvat, et si periculum esset in mora propter 
hujusmodi remissionem, statim eum absolvat. Si quis proponat post 
appellationem legitiine interpositam se excommunicetione fuisse inno- 
datum, vel in forma excommunicationis iniolerabilem errorum fuisse 
patenter expressum; in causis istis primo admitlitur probatio, ut 
appareat, an ebsolvi debest, an denuntiari non ligatus ? si &utem in - 
istis casibus absolutio impendi petitur ad cautelam, necesse habet 
appellans probare primitus appellatum intra decendium, quamvis ad- 
huc de veritate causae non constet. 

9) Qui conqueritur. coram Superiore excommunicantis, Be irre- 
tionabiliter excommunicationi vel interdicto suppositum, et offert se 
ad justitiam de his, pro quibus Sententiam ipsam sccepit; Superior 
periculo imminente, ne in excommunicatione decedat, poterit absol- 
vere, non obstante appellatione illius, qui ipsum excommunicavit. 

VII. De: Poenitentia. 

Sunt nonnuli Secerdotes tenta simplicitate seducti, quod in 
casibus poenitentes ad introducendum. dumtaxat in Coena Domini 
ad Nos trensmittent, credentes: quod ad absolutionem illorum Ce- 
suum sole iné&xoductio, sine Confessione Nobis seu Poenitentiariis 
nostris faciendae, sufüciat tunc eisdem ; quorum quidem talium Sacer- 
dotum simplicitatem , quod ad hoc, valde reprehensibilem judicamus, 
statuentes et mandantes vobis universis et singulis, ut taliter poeni- 
tentibus, in confessionibus vobis fiendis, specialiter injungatis: ut 
tales casus, antequam introducantur, Nobis seu Poenitentiariis nostris 
detegams confiendo, ut absolutionis Beneficium consequantur. Datum 
Herbipoli in Syeodo Anno MCCCXXX. Mense Martio. 

. (Ex Schedis P. Joannis Gamans. Soc. Jesu. Juliacensis ex 


Newenaar mortui 1634. Aschaffenburgi descripsit Cl Schannat. 
b. m. Apud Harzheim IV. 310 seq. Schneidt, IL 197 — 204.) 


V. ' 
DECRETUM ALBERTI HI. EPISCOPI HERBIPOLENSIS 
Latum in Synodo Anno 1373. | 
Albertus , Dei gratia Episcopus Herbipolensis. Tenore praesen- 
tium pateat universis, quod iníra scripte corem recolendae memoriae 
14 


212 


Item presbyteri religiosi ordinum mendicantium nón omnes 
quidem, sed duntaxet a superioribus suis electi et etiam locorum 
episeopis praesenteti ad: tam salubre officium. exercendum juxta sta- 
tutum et ordinationem Sedis Apostolicae habent licentiam audiendi 
libere confessiones sibi volentium confiteri et eisdem injungendi poe- 
nitentiam saluterem ac. absolutionis beneficium impendendi in termi- 
nis sive locis duntaxat, ad quos tales praesentati fuerint, ut praefertur, 
non iamen propterea in praemissis ampliorem quam plebani ibidem 
obtinent potestatem, h&ec patent in constitutione super Cathedram 
C. „Stetuimus“ innovata quidem in Concilio Viennensi de Sept. Sub. 
C. dudum in Cle. et in privilegiis Sedis Apostolicae, quibus fratres 
ordinis tam beati Augustini Heremiterum quam Carmelitarum sanctae 
Mariae gloriosae aequiparentur fratribus Praedicatorum . et minorum 
‚in praeallegata constitutione expressis, et propterea confessi sua pec- 
caía iisdem fratribus, - ut praemittitur, praesentatis non eadem pec- 
cata sibi debite confessa denuo confiteri, ut patet in" praeallegata 
Constitutione *Vas electionis^. — Attamen parochiani dictis fratribus 
confessi tenentur nihilominus saltem semel in anno suis plebanis 
aut de ipsorum licentia alis presbyteris confiteri ut patet in generali 
Concilio superius allegato. 

Praeterea specialiter est sciendum, quod plebani Majoris Herbip. 
et aliarum ecelesiarum parochialium ad honorabiles. Dominos Prae- 
positum, Decanum, Archidiaconos et Capitulum ipsius eeclesiae Herbip. 
immediate spectantium privilegium a Sede. Apostolica obtinent, .spe- 
ciale, quod religiosi, cujuscunque sint ordinis, confessiones parochis- 
norum suorüm audire non debeant, nisi pelita prius et .obtenta. licen- 
tie a proprio Sacerdote juxta statuta Concilii generalis non obstante 
aliqua indulgentie religiosis ipsis vel aliis quacunque verborum forma 
&b Apostolica Sede concessa, per quam non expressam in ea de 
verbo ad verbum praemissa impediri valeant vel differi. 

(Die nun folgende deutsche Version dieses Erlasses: „Ein 
ieglich Cristenmensch . . . .* haben wir bereits S. 116 mit- 
getheilt. — Vorstehende Actenstücke finden sich im MS. Leonis 
pl 14. Siehe Schneidt thesaur. jur. can. II. pag. 234 &eq) 


| "VIL | 
SYNODUS HERBIPOLENSIS 
sub Joanne ab Egloffstein Episcopo A. Chr. 1407. 


Johannes Dei et Apostolicae Sedis Gratia Episcopus Herbipolen- 
sis universis Capitulis, conventibus, atque Clero tam Regulari, quam 








218 


Saeculari, per nostras Civitatem et Dioecesim Herbipolensem con- 
stitutis, salitem in eo, qui est omnidm vera salus. 

Constitutiones, in hac nostra Herbipolensi Sysodo die data prae- 
sentium promulgatas, ab omnibus sciri, et irrefragabiliter secundum 
mentem observári praecipimus infr& seriptas. @uapropter sub ex. 
communicationis poena statuimus ®t ordinamus: ut deinceps in sin- 
pulis Capitulis ruralibus nostrae Dioecesis praesidentes dictis Capitu- 
lis per se, aut alium idoneum debite, ac cum imtegritete püblicent. 
Ut autem simul Statuta Praedecessorum nostrorum diligentius .obser- 
ventur, districte praecipimus et decernimus, statuendo: quatenus 
ipse, quae volumus utentium moribus approbari, a quibuslibet Prae- 
latis, et Decanis Ruralibus recipiantur in scriptis in hac nostra Synodo 
constitutis: Decani vero rurales singukhs Ecclesiarum Rectoribus, et 
Vicariis earum, copiam faciant intra mensem, quam in libris Eccle- 
siarum redigi ordinent, in quibus statuta ipsa lecta, et saepius repe- 
tita, singulorem memoriae inculcentur. *) . | 


x | J. De Hescriptis. 

Cum nemo éredendus sit delegatus, nisi commissionem et. potes- 
tatem ipsammet ostendat, juxte Canonica instituta sub excommuni- 
cationis poena praecipiendo statuimus, et ordinamus: ut nullus dein- 
ceps per Tiostram civitatem eb Dioecesim, cujuscunque se Judicem 
délegatüm sive subdelebatuüm asserentis litteras, processus, seu man- 
data, quomödöhbet exequatür, seu recipiat, nisi prius sibi per verorum, 
non falsorum, non’ éorruptorum, non cancellatorum, non susceptorum 
Reseriptorum originàlium commissionis suae ac potestatis eorundem 
aut saltem per nostrorum successorum aut vicariorum nostrorum in 
spiritußlibus litöram visionis , vidimus ^ communiter nuncupatum 
ostensionet fides fiat oculata. ' 


H. De Consuetudine. 

Execrabilis et detestandus abusus nostrum graviter turbavit auditum, 
quem in nonnullis Ecclesiis, et Monasteriis nostrae Civitatis et Dioe- 
cesis comperimus usque haec tempora pro dolor! perdurasse; qualiter 
Festa sanctorum Joannis Evangelistae, Stephanis Prothomartyris, et 
Innocentium cum caeteris diebus sequentibus, quae non immerito 
summa forent dovotione celebránda, quasi in ludibrium sint con- 
ee v v(À7- 


*) In hae per Harzhemium edita Synodo plura 'statuta desiderantur, quae in Collec- 
tione seu confirmatione Statutorum de anno 1446. sub Nr. 80. 37. 40. 41. 42, 46. 47. 
88. 85. 89. 92, 108. 109. 111. 132, Joanni Episcopo adscribuntur, 


214 


versa;*) in ips&g namque festis et diebus in ipsie Eoclesiis et Monas- 
teriis divinus cultus et ordo in cantu, in pulsu, in habitu, disciplins 
et moribus, per ea qu&e tam juri, quem rationi sunt conirerie, Re- 
ligioni dissone, choro inconvenientie, honestati personarum incongru- 
entia, turpiter immutatur. Consuetudinem ergo ipsam, quam eorrup- 
telam potius et abusum reputemus, hae saera Synodali constitutione 
reprobamus, "vobis in. virtute sanciae obedientiae districtius inhi- 
benies, ut &b hujusmodi &busu de caetero desistatis, ac cessetis, dic- 
tisque diebus F'estis in cantu, in moribus, habitu, disciplina atque 
gestu, eum Ecclesia nostra majori vos conformetis.. 


/ 


ill. De aetate ordinandorum. 
Cum, ut, aliquo non obstante Canone, valeat quis libere in XVIII. 
ad Snbdiaconatus, et in XX. ad Diaconatus, et XXV. aetatis anno 
ad Presbyteratus Ordines promoveri, statuat Concilium Viennense, 


districtius inhibemus: ne quis ad eliquem ordinem praedictorum in 


? 


aetate, quam (ut praemittitur) requirit Ordo, non constitutus, prae- 
sumat ascendere; alioquin praesumptorem ejusmodi usque ad legiti- 
mem a&etatem ah exercitio suspendimus Ordinis antedieti. 


‚IV. De Qualitate Ordinandorum. 

Quoniam nullus, nisi Episcopus, ac ipsius in spiritualibus , Epis- 
copo in remotis agente, Generalis Vicarius, vel, Sede vacante, Ca- 
pitulum, seuis, ad quem tunc temporis administratio spiritualium 
noscitur pertinere,.suo subdito, ut in Dioecesi aliena ad Clericorum 
Ordines ascendere, valeat, licentiam poterit impertiri, nisi sibi, quod 
suos Clericos ac subditos possit, a quo voluerit Episcopo, facere or- 
dinszi, & Bede Apostolica specialiter sit indultum ; secundum eanonicas 


fBanctiones hac in perpetuum valitura constitutione sancimus**) et 


Examinatores Ordinatorum nullum quemcunque ordinandum Dioe- 
cesis alienge religiosum aut saecularem recipiant et admitíant sine 
Dioecesanorum Episcoporum litteris dimissoriis, aut alias sui Superioris 
supradicti, de cujus indulto Apostolico praefatis Exgininatoribus fides 
fieri debebit ante omnia oculata. 





*) Pertinet hoc ad festum stultorum i e. Narrenfest, quod olim juveniles 
domicellares ,cum cereis, ornamentis, ludis, aequitatibus, choreis, conviviis et ceteris vani- 
tatibus“ in festis S. Stephani, S. Joannis Ev., SS. Innocentium et Octava Epiphaniae celeb- 
rare solebant. Qui abusus in Novo Monasterio jam per statutum de 9. September 1817, 
in Ecclesia vero cathedrali in capitulo peremptorio de 19. Wecember 1376 penitus annul- 
letus et revocatus fuerat. (Reg. D. V. 366. 884.) 

**) Forte: ut. 


218 


. Praetereg aullus illegıtime nedus ‚ad aliquem sacrum Osdinem, 
vel beneficium €uram hebens animarum, sine dispensationes Bedis 
Apestolicae adınittatur in aliqua Ecolesia saeculari, et tales qui hac- 
tenus sunt admissi, si de eis constiterit, per Archi-Diaoenos repellan- 
tur: &lioquim scienter opntrarium acienies, per unum mensem ab ' 
ingressu Kcelesise.noverint .se suspensos. 


V. De Clericis peregrinis. 

Cum plerumque infames consueverunt loca suae relinquere natio- 
nis, statuimus : ne Clerici peregrini et ignorati per nostram Dioecesim 
de c»etero ad officiandum, tamquam Vicarii vel Socii, in Ecclesiis 
vel Cepells eliquatenus admittantur, nisi nostres exhibeent literas, 
quibus eis officiandi in Ecclesiis nostrae Dioecesis lheentiem conneda- 
mus, praecipimus itaque ex nung omnes Clerieos peregrinos et ignotos 
nosires non habentes literas super admissione sug & Vicariis Ecole. 
siarum seu Capellerum, et & Societate domestica penitus removeri, 
qui autean in utroque vel altero hujusmodi mandati nostri artioulo 
transgressar exstiterit, ab ingressu Ecclesiae et Divinis, per Nos se 
noverit suspendendum, ae graviori poena, si ejus culpa exigerit, 
puniendum. 


VI. De Officio Archi- Diaconi. 

Quoniam nullus ommno Archi-Diaconus, Archi-Presbyter, sive 
Praepositus, vel Decanus, animarum curam sine judicio vel consensu 
Episeopi Mioenesanj, aliqui tribuendi habent facultatem; immo eicut 
a agnolis Patribus est statutum, animarum cura in solias Episcopi 
consistit potestate, nec obtentu ulicujüs consuetudinis, debent Institu- 
üones, utpula, quee ad ipsorum non spectant officium, vendicare, 
meminique liceat, sime Mandato vel sine licentia Episcopi, curam 
cowmiitere eanimerum; universie et singulis Archi-Diacenis nostrae 
Ecolesiee, eorumgue Oflicistis praesentibus et futuris districtius inhi- 
bemus, ne alicui sine nosira licentia curam committere preesumasni 
entedietam , alioquin ipsorum quemlibet excommunicgtionis sententia 
eo ipso, volumus subjacere. 

Item strictissime praecipimus, et mandamus omnibus et singulis 
Archi-Diaconis, Praepositis et aliis Praelatis per civitatem et Dioece- 
sim nostras ubilibet copstitutis, jurisdictionem Eeclesiasiicam haben- 
tibus, ut Officiales ad jurisdictionem ipsam praeficere studeadt, qui 
sit viri bonae famae, in jure periti et experti, notitiam causarum 
heabentes, si tales habere valeant; alioquin viros expertos et conscien- 
tiosos,, &c Deum timentes, qui ad minus, de consilio jurisperitorum, 


- 





246 


sententias, tam interlecntorias, quem diffinitivas ferent, et ordinate 
absque illicita extorsione pecuniarum in singulis procedant, neque 
de causis ad Forum Ecclesiasticum. de jure vel consuetudine non 
spectantibus se aliquatenus intromittant, si auten. Praelati idiotes, 
exgctionatores, notorios concubingrios, infames eut uxoraiog, seu lgi- 
cog, aut,alios inhabiles ad hujusmodi officialatus . officium .-scienter 
praefecerint, tem ipsi Praelati praeficientes, quamdiu hujusmodi Of. 
ficigles in dietis officiis sustinuerint, quam Officiales iidem , ab: omni 
exercitio jurisdictionis. sint eo ipso. suspensi :.8i: sutem tales, ut prae- 
mittitur, Officiales a prineipig forsitan ignoranter assumpserint, post- 
quàm eos sciverint esse tales, ‚sub. poena praedicta dimittere temean- 
tur: sententiae vero per. Officiales uxoratos seu laicos in causis 
Ecclesiasticis latae, sint ipso, jure, nullae. 

Insuper eisdem, Archi-Diaconis districtissime inhibemus, ut offi- 
cium visitationis per 8e, vel per suos Officiales exercentes, Parochias 
sive personas visitatas indebitis seu onerosis procurgüionibus, sive 
exactionibus gravare aliquatenus non praesumant, nec numerum 
personarum & sacris Canonibus institutum excedant, neque sumptuo- 
-888 Sive superfluas expensas quaereni, sed cum gratiarum .actzone 
accipiant, quae honeste et competenter illis fuerint ministrata, ac in 
cunctis agendis taliter procedant, ut non, quae su& sunt, sed quae 
Jesu Christi, quaerere videantur. 


Yll. De Officio Vicarii. mE 

Cum sit reprehensione dignum, ut quis oves proprias, alteri 
earum curam committendo, deserat, et alienas regere, praesertim 
causa avaritiae, praesumat; idcirco districte inhibemus: ne quis Pa- 
rochielem Ecclesiam obtinens ;.alienam regere, tanquam. mereengrius 
aliquatenus attemptet, nisi super hoc petita et obtenta nostre aut 
Viearii nostri in Spiritualibus licentiae speciali: et nihilominus in 
litteris per Nos, aut ipsum nostrum Vicarium deguper concedendis 
CAUSa retionabilis et manifesta contineatur, quare suam Parochiam 
.per se commode regere non valeat; contrarium facientes, & 8uis offi- 
ciis decernimus suspendendos. 


VII. De Majoritate et Obedientia. 
" 'Qui& per" inobedientiam prothoplestus" Dei grafià fuit "privatus, 
et'& ptradiso' dejeetus, hoc quidam Heremitae, seu alias in sylvis 
sed -loceis sdlitarfis habitantes, minime advertentes, Plebanis suis, intra 
quarum Parochiarum limites commorantur, obedientise debitum sub- 
trahunt, et ab eis negligunt recipere ecclesiastica Sacramenta, non 





211 


curentes, a quocunque Sacerdote religioso, vel saeculari hujusmodi 
Sacramenta recipere, ipsos forte nequeunte solvere vel ligare: unde 
volentes huic errori seu negligentiae salubriter obviare, statuendo 
decernimus: ut homines iidem, sic incerto vagantes, et quos acepha- 
los. reputamus, ‘ad subjectionem et; obedientiam debitam Plebanis suis 
imposterum exhibendam, hujus auctoritate statuti censura Ecclesias- 
tiea compellantur. 

Praeterea superstitiosam quarundam personarum invidiam com- 
pescere cupientes, qui more Cham dilectione filiali rejecta et pater- 
malt pietete conculcata, non sólum in Capitulis et conventibus, pro 
Treetatibus capitulsribus congregati, Praelatis suis et Superioribus 
reverentiam debitam subirahunt, verum etiam ad invicem nonnun- 
quam in verba probrosa et contumeliose prorumpunt, ex quibus ne- 
gotis, propter quae tractanda convenerunt, plerumque remanere 
imdiscossa cernuntur in Ecclesiarum dispendium et gravamen, hoc 
nostro in perpetuum valituro edicto statuimus et ordinamus: ut in 


singulis Capitulis et Conventibus servetur reverentia" et morum gra- . - 


vitas,  ita quod nullus in alterum verbis, aut factis probrosis aut 
eontumeliosis prorumpat: Decanis nihilominus, et aliis dictis Capitulis 
praesidentibus sub ' exeommunieationis poena districte injungentes, 
ut his, qui contra edietum prohibitionis nostrae hujusmodi venerint, 
per unius pensis spatium, sine spe veniae, fructus suarum subíra- 
hantur Praebendarum, & quibus ipsos *) praedicti temporis spatium ' 
suspensos manere volumus, ei decernimus eo ipso. | 

Item in virtute sanctae obedientiae praecipimus universis et sin-- 
gulis Presbyteri '&c Clerreis rur&libus nostrae Dioecesis, quatenus, 
quotiend'ipsos Per suos Deeanos et Camerarios aut alios, ad quos 
hoe pertinuerit ab antiquo, ad capitula sive convocationes per insi- 
nuatiotiem et publicationem nostri, :Successorumque nostrorum ac 
etiam Archidieconorum convocari contigerit, totiens ipsi ad Capitula 
et convocationes hüjusmodi studeant convenire, nisi ex rationabili 
cawsa sd'de absentia poterint excusare, in quo tamen alium idoneum 
Presbyterum loeo sui ad Capitula et convocationes dirigant antedicta. 


IX. De postulando. 


. Advocati Causarum, eum causam regendam susceperunt, libellum 
sive petitionem, positiones et articulos, exceptiones et defensiones 
ordinent, aut examinent, et in eis, antequam coram judice produ- 


«) Supple: per. 





418 


cantur; se subseribant , alioquin pro libellis, petionibus, positionibus, 
articulis, exceptionibus et defensionibus ipsis, ut praefertur, per Ad- 
voeatum non subscriptis parti vietrici Judex causae pto expensis 
nihil taxet. 


X. De Judiciis. 

Cum nonnunquam Judices Ecclesiasticos nostrae Civitatis et 
Dioecesis per saltum procedere, tam ex officio, quam ad partum in- 
stantiam, perspeximus, quod ex eo provenire cognov&mus, quod pro- 
cessus Judicum eorundem Sigillo in execntionis judicium sigillatos 
non reportant; universis igitur et' singulis Judicibus supra scriptis 
sub excommunicationis poena districte inhibemus, ne deinceps contra 
personss quascunque ulteriores processus facient aut diyigent, nisi 
priores signo executionis, ut praemittitur, viderint debite sigillgtas. 
Huic nostrae Sanetioni adjieimus, quod quihbet Ecclesiae parochialis 
Rector sigillum proprium debet habere infra mensem, pro processibus 
ipsis sibillandis et signandis sub poene adjeeta. : 

. Praeterea cum nullus offieium duorum in judieio valeat exereere 
. juxta Canonica instituta, hoc edicto perpetuo prohibemus: ne quis 
Judicam Nobis subjeetorum de cetero per se ipsum acia causae coram 
ipso pendentis scribere praesumat; alioquin actis hujusmodi in judiciis 
et extra, fidem aliquam minime fore adhibendam declaramus, 


XI. De foro competenti. 


 Quoriim ex constitutione. supra posita dubitationes ingargumi, 
videlicet: qude causae ad Ecclesiasticum forum debeant .pertinere, 
nonnullos:easus ejusmodi praesenti duximus annotandos Sanctioni, 
ne Judices tam Ecelesiastici quam Saeculares, per ipsorum ignor&n- 
tiam ee valeant excusare. In primis videlicet, omnes Invasores Eccle- 
siasticarum rerum, seu religiosoyum loeorum, sub Ecelesiastico judi- 
. eio eonveniuntur; item causae rusticorum vel servorum Eoclesige, 
item causas publicae poenitentium, item eausae pupillorum, viduarum, 
et miserabilium personarum; item causae peregrinorum; item quando 
Judex saecularis justitiam reddere negligit; item, in crimine sacrilegii, 
usurarum , haeresis, simoniae, Excommunicationis, adulterii, matri- 
monii, dotis, super decimis, item, causa Nativitatis, Benefieialis, Juris 
 Patronatus, rapinae; item ratione pacti et voti fracti; item ratione 
juramenti, vel fidei dationis; item quando pars aliqua fueri£ ecclesi- 
astica sive reus fuerit, sive actor, etiam super re prophana, causa 
debet etiam a Judice Ecclesiastico terminari. . 





219 


Insuper universis Judicibus Nobis subjeetis praesenti prohibemug 
edieio, ne Comitem aut Baronem, Ministerialem Eeclesiae nosirae 
Herbipol. ad ipsorum pr&esumant trahere judicia quovis modo, sine 
nostra speciali licentia, elioquin judicium ipsum irritum deeernimus, 
et Judicem excommunieationis sententiam innodatum eo ipso decla- 
remus. - . 


Xll De Praebendis ei Dignitatibus. 

Cum in Civitate et Dioecesi nostris Herbipolens. diversi Clerici 
saeculares non ponentes terminum avaritiae, nec salutem propriam 
attendentes, onerare se pluribus Beneficiis Ecclesiasticis incompatili- 
bus non formident;: Noe, qui aliorum indigenüis, et aliorum seluti 
sueeurrere cupimus et Ecclesiarum necessitetibus providere, authori- 
tate praesentis Synodi firmiter et districte praecipimus, ut singuli, 
talia plura beneficia possidentes, aut recepto ultimo sint. contenti, 
aut infra XVII. dierum spatium, a publieatione praesentium ,  eon- 
ünue sequentium, quem terminuim ipsis pro peremptorio assignamus, 
secum esse per eum, qui jure hoc facere potuerit, dispensetum legi- 
timis edoceant documentis; alioquin Nos, juxta fornam Cenonum 
eontra hos traditam, providere curabimus beneficüs ipsis et personis. 


LI 


XII. De Testaments. 


Intelleximus, quod nonnulli tam Religiosi, qm saeculares Cle- 
rici, vel laáci, divino timore postposito, suarum animarum periculum 
incurrere, dum res, quae per manus eorum ex testamento deceden- 
üum debent in usuB eertos, praesertim pios, distribui seu expendi, 
alis usibus applicare non formident, ac negligentias, dolos et fraudes 
quamplures circa hujusmodi executionis officium committunt: qusn.- 
toque terdius id, quod eis commissum est, exequendo, et quod dete- 
rius est, pecunias, res, et bona ipsa sibi quandoque usurpant, et in 
usus propriog convertunt: frequenter etiam pro longe minori pretio, 
quam alibi commode vendi possent, bong ipea recipiunt et: distribuunt: 
ita ut plerique non Execntores, sed Consumptores; sive Dilapidatores 
aut Subtractores appellari potius merentur. Cum igitur ad nostrum 
spectet officium piis ultimis voluntatibus providere, ut secundum vo- 
luntatem defaunoti cuncta procedant, ideoque contre praemissas frau- 
des, dolos et negligentes, prout justum fuerit, secundum Sanctiones 
Canonmicas intendimus remediisopportunis providere, prout ad nostruni 
spectat pastorale Officium; nihilominus ad doli maculam evitandam, 
ompieque fraudis tollendam suspicionem, disirictissime praeeipunus, 
et in virtute sancíae obedientiae mandamus, ut ipei Exeeu£ores der 


220 


inceps deputandi, quando cito commode poterint, post obitum de- 
functi, de omnibus et singulis bonis per ipsum defunctum relictis et 
invenüs, inventarium coram personis honestis etfide dignis conf&ciant, 
si nostram et sacrorum Canonum ultionem evadere velint. 

Item; quia saepe contingit, quod Praelatis, et aliis Clericis ae 
Ecclesiasticis personis decedentibus, bona ab ipsis dimissa, quae se- 
eundum ipsorum ultimam voluntatem ad certos usus deberent dis- 
tribui, vel ad alios; si &b intestato decederent, de jure vel consuetu- 
dine devolvi, per utriusque generis homines, Clericos et laicos, Re- 
gul&res et Saéculures, et quandoque etiam per ipsos Executores 
occupantur, surfipiuntur, dilapidantur, et consumuntur, in eorum, 
quorum interest, grave dispendium et jacturam. - Nos, ipsorum &usus 
reprimere, ae eorum, quorum: interest, indemnitalibus praecavere 
volentes, decernimus; ut praemissae de caetero temeritate propria 
preesumentes, per excommunicationis sententiam fore compescendos, 
& qua nullatenus absolvantur, donec plene restituerint, qnidquid de 
bonis receperit süpradictis: et nihilominus decernimus, íales .aliis 
. juris remediis, si hoc exegerit qualitas delioti, justitia mediante, fore 
compescendos. 

Praeterea ad aures nostras per claemorosam insinuglionem. mul- 
torum devenit, duod Patroni Ecclesiarum tam laici, quam Clerici, 
Advocati, Judices, Praecones, bona decedentium Clericorum occupant 
et usurpant, volentes sibi ab intestato succedete, et aliquando etiam 
eorum teatamente infringere, pro suae voluntatis arbiizio, non judicio 
rationis; quare provide duximus statuendum: ut Petroni Ecelesiarum 
et alii suprg dieti de talibus de caetero abstineant, et. nis? abstinere 
voluerint, quousque sie ablata restituant, excommunicationis vineulo 
innodentur, ec alia poena eondigna percellantur. : t 


XIV. De Decimis et Oblationibus. 


Decimas sacri Canones sine diminutione Olerieis exsolvi jubent; 
 ideoqué. mandamus, quatenus ipsae de fructibus statim, cum collecti 
fuerit, :e5 non deducüs expensis, cum plenaria. integritate exsol- 
ventur. 

4. ltem; dicet omnis Christianus ad Missarum Solemnis aliquid Deo 
' aoffere teneatur, et reducere ad memoriem, quod Deus per Moysen 
dixit: Non apparebis in conspectu meo. vacuus; in praecipuis: tamen 
Dei, et 'Banotorum Festivitatibus: per &nni circulum: oocurrentibus, 
quas eirca nostrae Ecclesiae longaevam consuetudinem aeptem fore 
censemus, videlicet: Nativitas Domini J. Christi, Pascha, Penteeostes, 
Nativitas B. Mariae Virg. Purificatio, Annımtiatio :ei Assumptio, ad 





221 


oblationes et offertoria omnes et singulos nostros subditos im suis par 
rochielibus Eeclesiis teneri declaramus: nisi eliud in quibusdam 
Eeclesüs.ex longa consuetudine esset introductum. 


AV. De Statu Monachorum. 


In Religiosorum Reformationem ex officii debito oculorum e aciem 
dirigentes, praecipimus et mandamus omnibus et.singulis Regularem 
vit&m professis, quatenus Secundum regulam, quam professi suni, 
ac juxia ordinationes, diffinitiones, et Statuta Sanctorum Patrum 
vivere studeant, substantielia videlicet: obedientiam, paupertatem, et 
continentiam firmissime servari curent; in habitibus et calceamentis 
Ordini suo congruentibus, secundum formam constitutionum desuper 

confecterum, se decenter et honeste habeant, Tonsuras etiam defe- 
rant largas "et latas, omnesque Fratres communiter vivant, et come- 
dant in refectorio, in quo nullus carne vescatur; mensae vero non 
desit lectio, silentium in Oratorio, Dormitorio, Refectorio, et Claustro 
debite observetur. Rursus mandamus:. ut in singulis monasteriis 
idoneus teneatur Magister, qui Monachos sive Novitios in primitivis 
seientiis instruat diligenter: ipsis etiam Novitiis fidelis deputetur In- 
structor tam in divinis Officiis, quam in observantia regulari. Regula 
etiam in Capitulo ab ipso, qui praeest capitulo, vel alio, cui hoc 
injunotum fuerit, frequenter legatur, et eiiam propter minores vul- 
gariter exponatur, .Volumus- insuper, ut in singulis monssteriis 
numerus Monschorum antiquitus institutus teneatur, siquidem. ad 
hoc sufficient facultates: sin minus, tot Monachi teneantur, quot.de 
ipsorum monasteriorum bonis, sive proventibus absque penuria pote- 
rint sustentari. Praecipimus etiam et mandamus: ut ad portam cujus- 
libet monasterii unus 'Portenarius sive Janitor providus et discretus 
deputetur, ne, absque licentia Abbatis, vel alterius praesidentis Mo- 
nasterio eodem alieui ingrediendi libertas concedatur, neque mulieres 
Monasterio virorum &liquatenus intrare permittantur. 

‚Haec &utem omnia in Monssteriis Monialium,.quoed Articulos 
Abbetissis et Monialibus congruentes, praecipimus observari: -Biquis 
autem in praemissis aut aliquo praemissorum (temerarius violator 
exstiterit, regulari subjsceat disciplinae aliisque poenis a saeris Ca- 
monibus et Statutis Ordinum nihilominus comminatis, veniat gravis- 
sime percellendus. Abbates quoque, quibus omnes Monachi /reverén- 
ter obediant, taliter se regant opere et sermone, ut exemplo virtütis, 
verboque doetringe fratres suos instruere possint in bono, et etiam 
8. malo revocare, Zelum Religionis habentes secundunı scientiam, ut 
delinquentes corrigant. ei castigent, obedientes foveant, et’ confortent, 


222 


nec extra sus monasteria domicilium aliqualiter teneant, sed sini 
cum fratribus suis in Monasterio et Choro: et horis canonicis, prout 
frequenter poterint, intersint, Missasque ad minus in summis et prae- 
cipuis festivitatibus per se’ cantent, vigilem curam, et diligentem 
solicitudinem gerentes in omnibus, ut de officio eis commisso dignam 
Deo possint reddere rationem ; quodsi remissi, vel negligentes inventi 
fuerint, secundum regularia instituta et sacros Canones, poena debita 
decernimus castigandos, cum offensa non solum propria, verum 
etiam aliena de eorum manibus requiratur. Insuper volumus et 
mandamus, ut omnes et singuli Abbates, Abbatissae et Conventus 
Nobis subjecti, deinceps per Nos requisiti, de omnibus expositis, et 
receptis per eos, Nobis, et Commisseriis nostris ad haee deputandis, 
&bsque dolo, fraude, seu negligentia debitam rationem reddant. 


XVI. De Censibus, 


Cum circa solutionem: et receptionem censuum annuorum infra 
dominium Ecelesise noetrae temporale diversa sentire diversi eonsue- 
verint, ex quo dissensiones et scandala suborta plerumque dmoscun- 
tur; praesentibus sub excommunicationis poenà statuimus, volumus 
et ordinamus: ut infr& dictuni Dominium ratione censuum Ecclesiis, 
eut Monasteriis, aut actione eorundem singuleribus personis debito- 
rum, pro libra Hallens. XXX. et pro libra Denariorum, LX. Denarii, 
monetae Herbipolensis, commumiter pro tempore currentis e$ non 
ultra exsolvantur, seu quomodolibet exigantur. 


XVIL De Celebratione Missarum. 


Distriete inhibendo mandamus de csetero et praecipimus: ne 
ullus Presbyter, sine Scolare in Missa respondente, Missam audes 
celebrare. | 

Item; Sacerdos, Diaconus, sive Subdiaconus in veste, quae pol- 
luta est nocturna pollutione, ad aram ministraturus, non accedat. 

ltem; Altaribus cum disciplina et timore astantes, Signe et Cru- 
ces distincte e& sine confusione peragiie. 

Insuper reminiscentes Moysi, Servi Dei, qui hostes populi sui 
non ferro pugnando, sed preee orando dejecit, statuimus: ut iméer 
quotidiana ad Missas, Maiutinum et Vesperas decantanda Sumffragim, 
ante Da pacem Domine, ei fai pas in viriute iua, el Collectum: Dows 
G guo sancta desideria eic. pro pece Clerus et populus, flexis in ter- 
ram genibus, et erectis in coelum cordibus quotidie studeat observare, 
quatenus Dominus noster Jesus Christus Rex pecificus, sedetis tribe- 








228 


letionibus, et Ecelesisrum persecutoribus, et invasoribus humiliatis 
"pacem in populo suo, multiplicatis intercessionibus largiatur. 
Praeterea; nullus Clericus ung die duas Missas decantet, praeter- 
quam in die Nativitatis Domini nostri Jesu Christi, et necessitate, 
quae si eveniat, non sumat nisi Sanguinem, ablutionem vero astanti: 


porrigat. 
Item; firmiter inhibemus, ne mulieres ministrare apud Altaria. 
permittantur. 


Item; duo officia sub uno Canone non dicantur. 

Item; in Elevatione campana pulsetur, ut in nomine Jesu omne 
genu flectatur, nec ante pulsetur, quam. baec verba dicuntur saBcro- 
sancta: Hoc est emim Corpus meum. 


XVIII. De Festicitatibus. 

Gloriosissimae Virginis Mariae Festum Visitetionis, sanctae re- 
cordationis Dominus Urbanus Papa VI. sub duplici officio solemniter, 
ut alia dictae Virginis festa, statuit per orbem universum gelebran- 
dum, ac suasit et consuluit, ut ejusdem Festi Vigilia in observatione 
jejunii, sicut Festum Assumptionis ejusdem devotius observetur. Nos 
igitur volentes hujusmodi ordinationem salutarem dehitae executioni 
demandare, dietriete praecipimus et mandamus, ut per nostram civi- 
tatem, et Dioecesim Festum illud peragatur juxta dictae ordinationis 
continentiar supradictam, ét quod. offieium in Historia, sicut tenetur 
in nostra Ecclesia, ab omnibus decantetur. 


. \ 
XIX. De Divinis Officiis. 

Execrabilis et detestanda aliquorum negligentia nostrum turbavit 
auditum, quod in plerisque Monasterüs regularibus, ad hac fundatis 
et sufficienter dotatis, horae canonicae, et alia divina officia nullate- 
nus, vel saltem raro, aut negligenter incomplete, et imordinate de- 
. eanitantur. seu peraguntur; quodque nonnulli ecclesiarum — Ministri, 
modestia Clericalis ordinis abjecta, non considerantes, quod beneficium 
datur propéer officium, horas Canonicas dicere, seu psallere negligunt, 
in divinae Majestatis offensam et scandalum plurimorum. Ne igitur 
transgressores. invalescant hujusmodi, ‚aliisque veniant in exemplum, 
districtissime. praecipiendo mandamus: ut ín omnibus et singulis 
Beclesiis Collegiatis ao Monasteriis regularibus virorum ei mulierum, 
Nobis subjectorum, ad hoc fundatis et sufficienter dotatis, officium 
divinum diurnum pariter et nocturaum ‚horis debitis solemniter cum : 
nota in &piritu kumilitatis, devote, rite, ordinate, distincte et lauda- 
biliter psallantur, et deeantentur; quodque oxgues et singuli in sagrig 


224 » 

Ordinibus constituti et etiam inferioribus, de patrimonio Christi Be- 
 neficiati saeculares, et Religiosi simul singulis diebus horas canonicas 
convenienter et debite dicant, et perficiant: in praemissis vero vel 
aliquo praemissorum negligentes, culpabiles, inobedientes seu rebelles, 
cujuscunque fuerint status, conditionis vel dignitatis, decernimus per 
Censuram Ecclesiasticam, ac subtractionem redituum, et proventuum 
suorum Beneficiorum, ac alias secundum qualitatem delicti, graviter 
puniendos; et quia Superiorum negligentia, quae dum spem impuni- 
tatis promittit, multam pestilentiam in subditis nutrire consuevit: 
ideirco omnibus illis, ad quod id perünet, districte, et in virtute 
sanctae obedientise injungimus, et mandamus: ut circa reformanda 
praemissa , eorumque singula corrigenda sollicitam curam gerant, 
alioquin nos eorum negligentiam, prout justum fuerit, puniemus. 

Insuper praecipimus et mandamus: ut in omnibus Collegiis infra 
Civitatem et Dioecesim nostras constitutis diebus perpetuis tempori- 
bus, finitis Tertiis pro salute nostra et Successorum nostrorum Epis- 
coporum pro tempore existentium legatur Psalmus: Levavi oculos 
meos in monies, cum versiculo: Saleum fac Serbum luum Domine et 
Collecta: Omnipotens sempiterne Deus, qui facis mirabilia magna solus etc. 
prout in nostr& Ecclesie Herbipolensi hactenus fieri est consuetum ; 
et idem praecipimus ab omnibus Clericis, Horas Canonicas legentibus, 
observari. 

Praeterea, licet a sacris Canonibus dudum fuerit institutum, ut 
Rectores Parochialium Ecclesiarum, infra unius anni spatium, ad 
Sacerdotium teneantur promoveri, plerique cortici verborum textus 
juris inhaerentes, Sacerdotalem Ordinem recipiunt, sed officium Or- 
dini adnexum differunt exercere. Nos igitur attendentes, quod sacri 
Canones non verba, sed mentem amplectantur, hac sacra Synodo. 
statuimus -et ordinamus: quod Rectores Ecclesiarum Parochialium 
singuli nostrae Civitatis et Dioecesis post receptionem Sacerdotii, 
infra unius anni spatium susceptionis ordinis ejusdem immediate 
subsequentis, hoc Sacerdotale officium cum Missarum celebratione 
teneantur debite exercere, ipsumque fideliter, diebus, quibus vixerint, 
continuare, nisi desuper per Nos, aut Successores nostros, ex causa, 
qu&m Nos, aut Successores nostri duxerimus aut duxerint, seu saltem 
ducere debeamus, vel debeant reputare, cum eisdem fuerit dispen- 
satum; &lioquin ipsis Ecclesiis Parochialibus sic susceptis, privatos 
esse volumus eo ipso. 

XX. De Baptismo. 

Doceant etiam Sacerdotes, quod non solum viri sed etiam mu- 

lieres in necessitate baptizare possunt, si alius non possit haberi. 





225 


Sciant etiam Sacerdolés, quod si laicus cum baptizat ex simplicitate, 
non causa introducendi errorem dicat: Ego te bapliso in nomine S. 
Patris ,. S. Filii, S. Spiritus; quod non est rebaptizandus puer, quia 
illud apponit, quod necesge. est intelligi: Pater enim sanctus est, unde 
in Joanne: 'Patér sancte serva eos etc. Filius sanctus est, unde in 
Luca: Quod: enim ex te nascetur, sanclum vocabitur. Ti Spiritug sanctus 
est, undé ibidem: Spiritus Sanctus superveniet in te. Hoc probat Aü- 
gustinus per hoc, quod. dicitur ter Sanctus ' in Isaia et Apocalypsi. Sr 
quid aliud autem interpositum fuerit, non 'egt baptizütus ; si aüteni in 
fine. apposuerit cause devotionis, et ex gimplicitate non intendens 
per hoc baptizare: et S. Mariae, S. Joannis, . LE ‘Petri etc. T eptizatus 
est. *) 

Pro baptismo, nihil erigatur sed si quid offeratur gratis ; aecipi 
potest. 


um 


XXL De Custodia. Eucharistiae. 


Nullus de caetero. Sacerdos in deportetione 'seluberrimi Corporis 
Domini nostri ad infirmos, quantumque aura mala, via lubrica vel 
lutosa existat, in. colopedibus ire Praesumat, 


XXI. De Reliquiis et Veneralione Sanclórum, 

Ne in debite. Veneratione Sanctorum, quisquam nostrae Civitatis 
et, Dioecesis a nostra majori. Ecclesia. valeat deviare, Festivitates per 
anni eirculim. per populum Nobis subditum solemniter celebrandas, 
et. quae, ab olim ipsa nostra, Ecclesig, et popülus Civitatis solemniter 
celebravit ,. praesentibus. duximus &unectendas ,. mandantes: quatenus 
Festivitates ejusmodi, et nullas alias, sine nostra speciali. auctoritate, 
et licentia, populo vestro. celebrandas aliquatenus de caetero in- 
'diealis. — 

Festum videlicet: Nativitatis Domini nostri Jesu Christi 8 Ste- 
phani, S. Joannis Evang., SS. Innocentium, Circumeisionis Domini, 
Epiphaniae Domini, Purifiationis $. Mariae, 8. Mathiae Ap., ' Ahnun- 
dationis B. Mariae Virg., Resurrectionis Domini cum tribus Diebus, 
sequentibus, S. Georgii M, S. Marci Evang., 88. Philippi et Jacobi 
App., Inventionis 8. Crüeis, Ascensionis Domini, Penthecostes cum 
tribus diebus sequentibus, SS. Trinitatis, Corporis Christi, S. Vit M; 
Nativitatis S. Joannis Bapt, SS. Petri et Pauli App., ; Visitationis g | 


MM RN 


*) Adde: Si autem intendit per hoc baptisáre , non est baptisatus. Ex Synodo Got- 
fidi C. LXXII. 


16 


226 | . 


N 


Mariae, 8. Kiliani, 8. Mariae Magd.; S. Jacobi Apost, $. Laurentü 
M., Assumptionis B. Mariae, Nativitatis $. Mariee; Conceptionis 8. 
Mariae, S. Matthaei Ap., S. Michaelis, S. Burchardi Ep., 8. EHsabethae 
Viduae, S. Catherinae, S. Andreae Ap., 8. Nieolai Ep., 8: Thomae 
Apostoli. Item anniversarius Dedicationis, et Festivitas cujuslibet 
. Ecclesiae Patroni, Dies quoque Dorninici singuli per anni circulum 
oceurrentes. 


XXII. Ne Clerici, cel Monachi, saecularibus negetüis se immäsceant. 

Quia nonnulli Clerici, finem averitiae.non ponentes, negotiatio- 
nes et mercantias illieitas, ac usuras detestandas, in animerum sua- 
rum periculum exercere non verentur, poenas multiplices a sacris 
Canonibus incurrendo, wt igitur vitia tem detestabilia, et Clericali 
Ordini contraria, a Clero nostro penitus extirpentur, quoniam seeun- 
dum Apostolum: Nemo militans Deo implicat se negotiis saecularibus.*) 
Idcirco districte prohibemus omnibus Clericis, et Ecclesiasticis perso- 
nis nobis subjectis, saeeularibus et religiosis, cujuscumque fuerint 
dignitetis, status aus conditionis, ne: vina, blada, seu alia quaecunque 
mercimonia, causa negociandi, seu eupiditatis vel lucri, per se vel 
alios, publice vel occulte, quovis quaesito colore emant, et ulterius 
vendant, vel aliis negotistionibus saecularibus illicitis; aut indecen- 
tibus, seu & sacris Canonibus prohibitis, vel alias suo ordininon con- 
gruentibus se immisceaní, nec usuras nefandissimas exerceant, neque 
tabernas teneant, nec eas vel alie loca suspecta vel inhonesta absque 
evident causa publice frequentent, neque cum .axills seu aleis, 
cause lucri, ludere praesumant, aut in domo sua ludere propter 
questum, permittant; contrarium vero faeientes, tàmquam violatores 
Cenonum decernimus animadversione condigna puniendos, 


XXIV. De Judaeis. , 


Cum jam dudum Judaeis sint prohibita et interdicta mancipia 
Christiana, volumus et praecipimus: ut Plebàni et alii Rectores 
Ecclesiarum , ubi sunt Domicilia eorum, Diebus Dominicis omnes de 
fide Catholica Judaeorum nutritores et servientes, denuntient excom- 
municatione ligatos. Excommunicatos etiam denuntient omnes alios 
Christianos, qui epud Jndaeos pecuniam suam locant, ut & Jüdaeis 
usuram recipiant, vel ut Judaei pecuniam mutuent, et usuram. 

Insuper, quando Sacramentum Altaris ante domos Judaeorum 
deferri contigerit, ipsi Judaei, audito sonitu praevio, intra domos suas 


. *)IL Timoth. II. 4. 


221 


Be recipiant, et fenestras, ac ostia sua 'claudant; hoc etiam in quo- 
libet die Parasceve per plateas :Ecclesiae facere compellantur; nec, 
preesumant de fide Catholica eum simplicibus disputare; nec filios, 
aut uxores, ad viam Chrisüenorum venientium, invitos audeant de- 
tinere; nec Christianos infirmos visitent, vel circa ipsos exerceant 
opera medicinae. 


XXV. De Haereticis. 


Volumus insuper, et in virtute sanctae obedientiae districte prae- - 
Cipiemdo mandamus: ut omnes: Plebani et Ecclesiarum Rectores, seu 
Viearii-nostmae Dioecesis, omnes haereticos, eorum fautores recepto- 
res, nec non defensores ipsorum, denuntient quater in anno, scilicet: 
in Nativitate Domini; in die Palmarum; in Pentecoste; et in Festo 
omnium Banctorum; excommunicatiönis sententiae subjacere; et nihil- 
ominug eos omnes, cujuseunque status et conditionis existant, tales 
esse scienies vel ex verosimili conjectura, vel alias suspicione pro- 
bebili, si non accusaverint, seu denuntiaverint publice, vel si hoc 
publiee non auderent, metu personae vel verum, Plebano, Rec- 
teri,seu Vicario loci, vel si ex quecumque eausa eis secrete denun- 
tigre nom possent, ad nostram haec notitiam non detulerint, itenquam 
faniores eorum ex nune:excommunieamus, et excommunicatos volu- 
mus eisdem temporibus nuntiari. 


" XXVI. De Raptoribu. 


Olim infre limites non solum Archi-Diaconatus illius, infra quem 
Clericum in sacris Ordinibus constitutum, aut religiosum aliquem 
temere capi, sed etiam Archi-Diaconatus illius, ubi ipse detineri con- 
tigerit, ut ipso facto cessetur & Divinis, sub excommunicationis letae 
Sententiae poena stetuit sacrum - Concilium Moguntinum ac etiam Sta- 
istum Sgnodale. Nos igitur, matura deliberatione praehabita, de con- 
sensu et assensu Praelatorum atque Cleri, Nobis in hac sancta 
Synodo assistentium, non solum Concilium et Statutum approbamus, 
verum etiem ipse innovamus, &c ipsis duximus adjungendum, ut et 
ipse sub süis:poenis, sententiis, censuris, etiam in statuta forma con- 
tra Eoelesiasticarum rerum Spoliatores, et Clericorum in morte de- 
praedatores, per omnia: inviolabiliter, postquam de captivatione, 
spoliatione, detentione; aut depraedatione constiterit evidenter, a Clero 
infra limites Archi-Diaconatuum supra descriptorum, nullo alio man- 
dato desuper exspeetato observetur; ac insuper pro majori Eccle- 
siasticse libertatis tutela, dictorumque criminum repulsa, sub eisdem 
poenis et sententiis firmiter statuimus et mandamus, quod in nulla 


10* 


228 


Ecclesia, neque Cathedrali neque Collegiata, nec etiam Monasterio 
aliquo Ordinis S. Benedicti, filii aut nepotes eorum, qui Clericum 
aliquem in Sacris, ut praefertur, constitutum aut Religiosum temere 
eaptivaverint, aut captivatum detinuerint, vivum sus mortuum, ut 
praefertur, spoliaverint, quovis modo in Canonicos recipiantur , aut 
in fratres. | 


" XXVII. .De Usuris. 


Quia ita crimen usurarum invaluit, ut multi aliis negetiis ‚prae- 
termissis. quasi licite usuras exercent, et qualiter utriusque testamenti 
pagine condemnetur, nequaquam attendunt. Ideoque volumus, prout 
in, Lateranensi, Viennensi et Lugdunensi Conciliis stataıtum est: ne usu- 
rarii manifesti, si in hoc peccato decesserint, aceipiant sepulturam, 
et qui propriae temeritatis audacia, manifestorum usurariorum cor- 
pora scienter sepelire praesumpserit, ipso facto sententiam excom- 
municationis incurrat, nulla ei exemplione vel s alio  priviiegio ali- 
qualiter suffragpnte. . 

Nullus, etiam testamentis manifestorum usurariorum intersit, aut 
eos ad, confessionem admitiat, sive ipsos absolvat nisi de usuris satis- 
fecerint, ‚vel de satisfaciendo .pro suarum viribus faeultatem prae- 
-Stent, secundum formam, idoneam cautionem: testamenta autem 
ipsorum, nisi praemissa satisfactione, aut praestita idones cautione, 
non valeant, sed sint ipso facto irrita. 

Inhibemus insuper: quod nulli Saeculares, vel Religiosi, cujus- 
cunque fuerint conditionis aut status, usurarios saltem manifestos, 
vel de usuraria pravitate publice diffamatos, audeant qualitercunque 
absolvere, sed ipsos ad Nos, seu Viegrium nostrum in spiritualibus, 
pro absolutione obtinenda remittant, non obstante si ipsis, vel &lieui 
ex eis, forsan per Nos, aut Vicarium .nostrum generaliter vel specia- 
liter sit indultum, quod etiam in Casibus Nobis reservaüs, Beneficium 
absolutionis valeant impenderc: contrarium facientes, ab ingressu 
Ecclesige decernimus ipso facto suspensos, et nihilominus revocamus, 
et annullamus omnes licentias, et induli&, quibuseunque personis 
saecularibus vel religiosis per Nos, aut Vicarium 'nosirum in spiritug- 
libus’concessas, et concessa, ut in Casibus Nobis reservatis absolutio- 
nis beneficium possint seu valeant impendere qualiteraunque. 


XXVIII. De Poenitentiis et Bemissionibus. t 

Cum secundum Concilium Viennense ultimo suplicio deputandia 
negari. si petant, non debeat poenitentiae Sacramentum, abusus 
damnabilis in quibusdam partibus contre haeo: inductus per Viennenoc" 


P 





E | | 220 


Convilium. &boletur omnino, et praecipitur Justitiariis omnibus et Do- 
minis temporalibus, ut ab hujusmodi. desistant abusu. 

Praeterea Vobis Sacerdotibus injungimus in virtute sanctae obe- | 
dientiae per preesentes, ut in principio Quadragesimae, saltem Do- 
minica Incocabit, plebes vestres in ambonibus moneatis, et omni qua 
poteritis diligentia inducatis, quod tempestive confessiones suas faciant 
Sacerdotibus competentibus, ne in conscientia cruentata in Festo 
Paschae ad Corpus Christi improvide acoedere videantur. 


XXIX. De Interdicto. 


Felicis recordationis olim Dominus Bonifacius P. P. VIII. salu- 
briter duxerat ordinandum: quod singulis diebus in Ecclesiis et 
Monasteriis in terris seu locis Ecclesiastico suppositis interdicto con- 
stitutis Missae celebrentur, et alia dicuntur offici&, sicut prius, voce 
tamen submissa, et januis clausis, excommunicatis et interdictis ex- 
clusis, campanis etiam non pulsatis, quodque tam Canonici, quam : 
| Clerici Ececlesiarum« in quibus distributiones quotidianae illis, qui 
horis intersunt Canonicis, distribuuntur, si &d officia non veniant 
supradicta, distributiones easdem amittant; sicut interdicto perderent 
non obstante, si Divinis Officiis non ädessent. Verum quia ex levi- 
tate poenae supradictae constitutio salubris antedicta in plerisque 
Ecclesiis et Monasteriis nostrae civitatis et Dioecesis minime obser- 
vatur; universis et singulis Ecclesiarum et Monasteriorum Abbatibus, 
Prioribus et Decanis, eorumque vices agentibus in virtute sanctae 
obedientiae, et sub excommunicationis poena, quam in ipsos et ipso- 
rum quemlibet, si non fecerint, quod mandamus, in Dei nomine 
ferimus in his scriptis, distrietissime statuendo praecipimus et man- 
damus: quatenus universos et singulos, suarum Ecclesiarum et Mo. 
nasteriorum personas, per subtractionem fructuum suarum Praeben- 
darum, et alias prout competentius poterunt, dictis officiis tempore 
interdicti supradicti compellant devotius interesse dietim, et alias 
Constitutiones ipsius Bonifacii faciant inviolabiliter et plenarie obsefvari. 

Datum Herbipoli Anno Dom. MCCCCVII. die 1. Septembris. 

(Descripsit. Cl: Schannatus ex Codice MS. Coenobii S. Mic 'bae- 
Jis Bambergae. Apud Harzheim V. p. 3. seq.) 


VII. 
. SYNODUS DIOECESANA HERBIPOLENSIS 
a Joanne ab Egloffsiein Episcopo celebrata Auno Christi 1411. 
- u SEPTEM STATUTA. 
Johannes, Dei et Apostolieae Sedis Gratia Episcopus Herbipo- 
lensis; universis Capitulis, Conventibus, atque Clero Regulari, et 


.280 |. - 


Secul&ri per nostras Civitatem et Dioecesim Herbipolensem wbilibet 
constitutis, salutem in Domino, et praesentium repetitae Lectionis 
inconvulsam notitiam et observantiam. 

Cum die data praesentium , in sacra Herbipelensi Synodo quas 
dam constitutiones super certis articulis duxerimus promulgandas, 
Universitati vestrae per haec scripta praecipimus et mandamus, qua- 
tenus eis, quas sub Sigillo Vicariatus nostri vobis transmittimus, uti 
velitis in antea, easque sub suis cerlis titulis Synodalibus nostris in- 
stitutis, quae olim sub prima nostra Synedo per nos celebrata , ‘de- 
bite compilavimus, collocare. 


1 De Immunitate Ecclesiarum. 


Olim, ut infra limites non solum Archi-Diaconatus illius, infre 
quem Clericum in sacris Ordinibus constitutum, aut Religiosum ali- 
quem temere capi, sed etiam Archidiaconatus illius, ubi ipsum de- 
tineri constiterit, ut ipso facto cessetur a Divinis sub. excommunica- 
tionis latae sententiae poena, statuit sacrum Concilium Moguntinum; 
ac etiam Statutum Synodale: Verum qui Concilium et Statutum 
hujusmodi nonnunquam, neglectum est observari ab ilis, in quorum 
favorem dinoscitur statutum ; factum est, ut saepe morte conterantur, 
velut vasa testea, Filii Syon inclyti, et sicut oves ad occisionem 
reputantur ab impiis Ecclesiae filii et Praelati: Nos igitur multa 
deliberatione praehabita, de .Consensu Praelatorum atque Cleri, Nobis 
in hac sacra Synodo assistentium, non solum Concilium et Statutum 
ipsa approbamus, verum etiam ipsa innovamus ac ipsis duximus ad- 
jungendum, ut et ipsa sub suis poenis, Sententiis et Censüris etiam 
' instituta forma contra Ecclesiasticarum Terum Spoliatores et Clerico- 
rum in morte depraedatores, per omnia inviolabiliter, postquam de 
captivatione, spoliatione, detentione aut depraedatione constiterit 
evidenter, infra limites Archidiaconatuum supra descriptorum , nullo 
alio mandato desuper exspectato observentur. Hoc insuper pro ma- 
jori Ecclesiasticae libertatis tutela, dictorumque criminum repulsa 
-sub eisdem poenis et sententiis firmiter statuimus et mandamus, quod 
in nulla Ecclesia, neque Cathedrali neque Collegiata nec etiam Mo- 
nasterio aliquo Ordinis S. Benedicti, filii aut nepotes ipsorum, qui 
Clericum aliquem in Sacris, ut prg&efertur, constitutum , aut Religio- 
sum temere captivaverint, aut eaptivatum detinuerit, vivum aut 
mortuum spoliaverit; quovis modo in Cenonicos recipiantur, aut in 
fratres. 














231. 


II. De Purochis. 


Quamquam a8 sacris Canonibus dudum fuerit institutum, ut Rec- 
tores Parochialium Ecclesiarum infra unius anni spatium ad Sacerdo- 
tium teneantur prorgoveri; plerique cortici verborum textus juris inhae-. 
rentes, Sacramentalem ordinem recipiunt, sed officium ordini ipsi 
adnexumi differunt exercere: Nos igitur attendentes, quod sacri Ca- 
nones non verbe, sed mentem amplectantur, sacra approbante hac 
Synodo statuimus et ordiramus; quod Rectores Ecclesiarum Parochia. 
lium singuli nostrae Civítatis et Dioecesis post receptionem sacri 
Sacerdotii, infra unius anni spatium susceptionis ordinis hujusmodi 
immediate subsequentis, hoc Sacerdolale officium cum Missarum ce- 
lebratione teneantur debite exercere, ipsuinque fideliter diebus, quibus 
vixerint continuare, nisi desuper per Nos aut Successores nostros 
ex Causa, quam Nos aut Successores nostri duxerimus aut duxerint, 
seu saltem ducere debeamus .vel debeant reputare, cum eisdem fuerit 
dispensatum, alioquin ipsos, Ecelesiis Parochialibus sic susceptis pri- 
vatos esse volumus eo ipso. | 


III. De Cohabitatione Clericorum et Mulierum. 

Queanvis per Stetuta teu Canonica quam Synodalia, concubinge 
Clericis sint grevibus sub poenis interdictae , nonnulli tamen lumbos 
continentiae non praecingentes, focarias &eu mulierculas, causa con- 
eubitus muiriunt aique fovent; universis Decanis tam Cathedralis 
uostrae Ecclesiae, qu&m Coltégiatarum, nec non ruraliuim , Capitulo- 
rum, aut eorum vicés gerentibus, districtius praecipimus et manda- | 
mus; quatenus infra unius mensis spatium a die data praesentium 
immediate subsequentis, Concubinas et focarias hujusmodi-a suis sub- 
ditis penitus rejiciant, et expellant, alioquin sanguinem ipsorum de 
suis menibus requiremus Si vero quisquam Decanis aut vicem 
gerentibus eisdem rebellis fuerit, ipsum Nobis, aut nostro in spiritua- 
libus Vicerio inffe& eundem terminum Decanug. ipse significet re 
bellantem: & Nobie tamen, per Comissionem praesentium, potestatem 
procedendi. contra coneubinerios istiusmodi nullatenus abdicamus, nec 
tamen per processum ipsum, si quem (per) Nos aut nostrum Vica- 
rium in spiritualibus forsitan habéri'contgeriti, commissionem ipsam 
intendimus aliquatenus revocare, misi de vocatione ipsa i in nostris 
inde faciendis literis mentio fieret. 


IV. De Religione et Veneratione Sanctorum. 


Ne in debita veneratione Sanctorum: quisquam nostrae Civitatis 
et Dioecesis a nostri majori Ecclesia valeat deviare; Festivitates per 


4 


2332 


anni Circulum per populum Nobis subditum solemniter celebrandos, 
et quos ab olim ipsa nostra Ecclesia et populus Civitatis solemniter 
celebravit, praesentibus duximus annectendos, mandantes, quatenus 
festivitates ejusmodi, et nullas alias sine nostra speciali auctoritate 
et licentia nostro populo celebrandas aliquatenus de coetero indicatis: 
Festum videlicet Nativitatis Domini nostri. Sancti Stephani Protho- 
martyris. S. Joannis Apostoli et Evangelistae. Sanctorum Innocen- 
tium.  Circumcisionis Domini. Epiphaniae Domini Purificationis 
S. Mariae. Sancti Mathiae Apostoli. Annuntistionis sanctae Mariae. 
Resurrectionis Dominicae, Sancti Marci Evangelistae, ante prandium. 
Sanctorum Philippi et Jacobi Apostolorum.  Inventionis Sanctee 
Crucis. Ascensionis Domini. Pentecostes cum tribus diebus sequen- 
tibus. Sanctee Trinitatis. Corpus Christi. Sancti Viti Martyris. Na-. 
tivitatis Sancti Joannis Baptistae. "Visitationis Sanctae Mariae. Sanc- 
torum Petri et Pauli Apostolorum. Sancti Kiliani. Sanctae Mariae 
Magdalenae. Saneti Jacobi Apostoli Sancti Laurenti Martyris. 
Assumptionis Sanctae Mariae. Nativitatis Sanctae Marise. Concep- 
tionis Sanctae Marise. Sancti Bartholomaei Apostoli. Sancti Mat- 
thaei Apostoli. Sancti Michaelis Archangeli. Sancti Burchardi. 
Sanctorum Simonis et Judae Apostolorum. Omnium Senctorum. 
Sancti Martini Episcopi. Sanctee Elisabethae viduae. Sanctae Ka- 
tharınae Virginis. Sancti Andreae Apostol. Anniversarius Dedica- 
tionis et Festivitatis cujuslibet Ecclesiae Patroni. Dies quoque Do- 
Dominicae singulae per anni.circulum occurrentes. 


V. De Statu Monachorum. 

Quia Religiosi habitum suse Religionis non deferentes excom- 
municati sunt ipso jure, plurimi de Ordine sancü Benedict sine 
ipse incedunt; quapropter et nos ipsis a Divinis interdicimus. Vo- 
lumus autem, ut ipsi inantea habitum suum Religioni suae congruum 
deferant, substantialia quoque Regulae et Religionis observent; alio- 
quin per Clerum nostrae Civitatis et Dioecesis, praesenti Synodali 
Sanctioni non parentes, in Divinis et extra mandabimus evitari. 


VI. De Decimis. - 

Licet omnis Christianus ad Missarum solemnia aliquid Deo 
offere teneatnr, et reducere ad memoriam, quod Deus per Moysen 
dixit: nos apparebis in Conspectu meo vacuus, in praecipuis tamen Dei 
et Sanctorum Festivitatibus per anni circulum occurentibus, quas juxta 
nostrae Ecclesiae longaevam consuetudinem VII fore censemus: Na- 
tivitatis videlicet Domini nostri Jesu Christi. Paschae et Pentecostes. 








233 


Nativitetis Sanctae Mariae. Purifieationis. Annuntiationis. Assump- 
tionis ad oblationes et offertoria omnes et singulos nostros subditos 
in suis Parochialibus Eoclesiis: Sacerdotibus suis Curatis teneri prae- 
sentibus declaramus, statuendo. 

Praeterea decernimus et districtissime injungimus, et mandamus, 
ut singuli Ecclesiarum Rectores in praedictis septem festivitatibus 
Statute supra scripta, contre Spoliatores et Captivatores Clericorum 
edit&, suo pronuntient de ambone, ne ipsi praetextu ignorantiae 
eorundem se valeant aliquatenus excusare. — 

Decimas sacri Canones jubent sine diminutione et sine expen- 
sarum deductione Clericis exsolvi, ideoque mandamus, quatenus ipsas 
de fructibus statim, cum collecti fuerint, et non deductis expensis 
cum integritate plenaria exsolvant. 


VII. De Accusatione. 


Postremo, quia &d morum correctionem , et controversiarum dis- 
solationem semel ad minus in anno Episcopalem Synodum sacri 
Canones celebrari praeceperunt, statuimus et ordinamus: ut singulis 
&nnis déinceps, anno immediste sequenti dumtaxat excepto, omnes 
et singuli Praelati, et Decani rurales, &djunetis sibi de Clero sibi 
subdito duobus &ut tribus viris idoneis et honestis, Feria quarta poet 
Dominicam, qua Jubilate in Ecclesia Dei post Pascha decantetur, 
pro Concilio et de quinquennio in quinquennium dicte die genera- 
liter omnes et singuli Synodo Episcopali interesse debentes, sine 
nova advocatione, pro generali hujusmodi interesse. 

Datum Herbipoli Anno Domini MCCCCXI. mensis Oetobris die 


XXIII. nostri Vicariatus sub Bigillo. 
(Descripsit Cl. Schannatus ex Codice MS. Coenobii S. Michaelis 
Bambergae. Apud Harzhcim V. 13. seq.) 


CONFIRMATIO 
Statulorum dioecesanorum Wirceburgensis Episcopatus de A. 1446.*) 


Gotfridus Dei et apostolicae Sedis gratia Episcopus Herbipolensis 
universis et singulis, Abbatibus , Prioribus, Praepositis, Decanis, 





*) Sumta ex Manuscripto niembraneo saec. XV. in Archivo Ordinariatus Herbipolensis 
adhuc reservato, pluries quoque impresso. — Varia in prioribus Synodis stabilita in hac 
statutorum collectione ac confirmatione repetuntur, quae remissive tantum hic alliganda 
putavimus. Nummeri vero currentes per manus nostras singulis statutis appositi gunt. 


284 


Scolasticis, Cantoribus, Arehidisconis, Cusiodibus, tam Cathedralis 
quam Collegiatarum Canonicis, parochislium ecelesiarum, Capellarum 
et sacrorum locorum Rectoribus, nec non Presbyteris et Clericis aliis 
quibuscunque per et infra Civitatem et Dioecesim nostras Herbipol. 
ubilibet constitutäsSalutem ei praesentium repetitae lecüonis notitiam 
et observantiam inconvulsam. 

Dudum felicis memoriae Joannes praedecessor noster providenter 
atteırdens et provide cupiens deformatorum reformationi prospicere, 
utilitati communi prodesse, ac subditorum suorum commoditatibus 
utiliter consulere, plurimas constitutiones synodales edidit, in quibus 
multe utilia et salubrie statuit, quasdam juris communis atque me- 
tropolitieae constitutiones interserendo, noxia sperans per easdem de 
finibus suge dioecesis evellere. Sed hominum, proh dolor! succres- 
cente malitia eaedem constitutiones, quas moribus hominum voluit 
approbare, in desuetudinem et abusum penitus abierunt, ita ut nemo 
sit, qui secundum earundem eontinentiam mores suos componere 
aut semitas studeat corrigere, ac si nullus penitus roboris forent 
sive momenti. Nos vero, qui sicut. praefato praedecessori nostro 
licet immeriti in episcopali officio Domino permittente successimus, 
sic et in effectus plenitudine in his, quae rem publicam ac subdito- 
rum nostrorum. utilitstem concernunt, successisse debemus. Quare 
ipsius utilia sancta et justa Statuta in sequenti libello sub debitis 
titulis fecimus collocari, eaque corroboravimus, ratüificavimus et 
approbevimus per praesentes, mandantes vobis omnibus et cuilibet 
vestrum in virtute sanctae obedientiae, nec non sub poenis in eisdem 
statutis contentis, ut vos de.caetero juxta earundem continentiam 
regatis, et quilibet vestrum se regat easque, quae in praesenti con- 
tinentur libello, «constitutiones et nullas alias pro constitutionibus 
synodalibus & quibuseunque praedecessoribus nostris promulgatis de 
caetero habituri. 


I. De summa Trinitate et fide catholica. Ex Concilio Domini Petri 
, Archiepiseapi Moguntinensis. 2 
De summa Trinitete et fide catholica nihil aliud est credendum, 
tenendum vel docendum, nisi quod sacrosancta credit, tenet et docet 
Romana Ecclesi& mater nostre, ita tamen, quod omnes Praelati arti- 
culos fidei principales fideliter suos subditos doceant Laicos, simpliciter 
credere sicut Ecclesia, Clericos vero explicite et distincte. 


1I. Ez Concilio Aschaffenburgensi. 
Vide Synodum Wolframi Cap. II. pag. 164. 


II]. De Constitutionibus. Joannes Episcopus. 

Constitutiones synodales tam a nobis quam de praedecessoribus 
nostris promulgatas ab omnibus sciri et irrefragabiliter praecipimus 
secundum mentem: observari, decernentes et volentes, ut post publi- 
cationem praesentem ignorans ignorebitur 'et negligens negligatur. 
Sub excommunicationis poena statuimus et ordinamus, ut deinceps 
in singulis capitulis ruralibus nostrae dioecesis praesidentes' dictís 
capitulis per se aut alium vel alios idoneum seu idoneos constitutio. 
nes publicant debite ac cum integritete infra scriptas. 

Item: ut autem statuta praedecessorum nostrorum cum additio. 
nibus et moderationibus nostris diligentius observentur, et observari 
&c memoriae commendari valeant, districte Praecipimus et decernimus 
statuendo, quatenus ipsa, quae volumus utentium moribus &pprobari, 
a quibuslibet praelatis et decanis ruraljbus recipientur in seriptis in 
hae nostra Synodo constitutis. 'Decani vero rurales singulis eocclesia- 
rum rectoribus et vicariis eorum copium faciant infra mensem, quae 
in libris ecclesiarum redigi ordinent et inscribi, in quibus statuta et 
lecta saepius repetit& singulorum memoriae inculcentus. 


. IV. .De Rescriptis. Ex Concilio Moguntinensi. 


' Dum secundum legitimas sanctiones praeses provinciae delegatos 
principis ad ipsius praesidis provinciam declinantes ‘non debeat ex 
officii debito sinere amplius fecere, quam eorum legatio se.Extendat, 
sacro approbante concilío statuimus, ut nullus plebanus vel vicarius 
vel quicunque clericus altef vel praelatus citationem vel processum 
alium & judice delegato sedis apostolicáe vel subdelegato sibi directe 
de citando quemcunque 'vel trahendo ultra unam dietam vulgarem 
notorie computandum a fine dioecesis partis ree aliquatenus exequatur. 


V. Joannes Episcopus. _ 
Vid. ejus Syn. C. I. pag. 213. 
VI. De Consuetudine. ‚Petrus Archiepiscopus. | 


Consuetudines, quae gravamen ecclesiis inducere dignoscuntur, 
invalidas publicamus; locorum Archidiaconis, ut in omnem eventum 
eis resistant, firmiter injungentes. 


VI]. Ex Synodo Domini Wolframi Episcopi Herbipolensis. 
Vide Cap. IV. et V. peg, 168. s ME 





VIIJ. Joannes Hpucopus. \ 
Vide Cep. IL pag. 2343. ame al 


IX. De renugtialione. Petrus Archiepiscopus, — : 
‚Vide Synodum: Domini Wolframi Cep. VI. peg. 185. . 


X. qe aetaje. et qualitate , qc ordine praeficiendorum. Peirus Archi-Epi 
! "I p... opus Moguntin. ., | 

Jus commune poenae Adjectione juvamus distriotissime inhibentes, 
ne aliquis praeletus seu ejus vices gerens, cujus interest investire 
aliquem minorennem, videlieet qui non attigerit XXV. annum, ad 
perochisalem ecolesiam investire praesumat, alioquin ipsum sit irritum 
et praelatum seu ejus vicarium hujusmodi inhibitionis temerarium 
transgressorem ex-facto hujusmodi ab ejus officio decernimus sus- 
pendendum per unum annum proxime: subsequentem, alias etiam 
ad arbitrium nostrum.puniendum.  . 


EE XL Joannes "Episcopus. 
Vide Cap. III. pag. 214. 


XII. De scrutinio in ordine faciendo. Petrus Archiepiscopus. 


Statuimus ad terrorem malefactorum, ut nostri in pontificalibus 
vicarii, quando volunt: et debent suis temporibüs Qxdinea, celebrare, 
committant expresse examjnatoribus clericorum prdinandorum sub 
anathematis interminatione, ut inter caetera perquirenda fideli dili- 
gentia perquirant sub obteníu honoris percipiendi a singulis ordinen- 
dis, ut si pafres, avi et progenitores eorum, ueque ad: quartam 
lineam adscendentem (gradum) captivaverint, captivatum detinuerint, 
occiderint et mutilaverint temere clericum aliquem in sacris ordinibus 
constitutum et pro clerico se gerentem, cum autem quem in aliquo 
praemissorum eulpabilem per aliquem progenitorum, suorum usque 
ad lineam memoratam invenerit, si factum hujusmodi sit notorium, 
non admittantur. Praelati quoque vel,eorum vices gerentes, quorum 
interest investire, vel instituere praesentatos, ante. investituram vel 
institutionem cum summa diligentia de.his querant, et quos tales 
invenerint, nullo modo instituant vel investient ad aliquod beneficium 
vel officium ecclesiasticum juxta forma statutorum & praedecesso- 
ribus nostris desuper editorum. Examinatores insuper ac praeleti, 
ac eorum víces gerentes, qui secus in praemissis agere praesumpse- 
rint in futurum suspensionis sententia pergellantur. . toe 








XIII. De temporibus ordinationia et qualilaie ordinaadorum. 
Statuimus, quod nullus &d examinationem sive ordinationem aliquam 
admittetur, niei recenter sit confessus omnie delicta sus idoneo sa- 
cerdoti, ut, quia pauci sunt, qui sua delicta vel sequelas intelligant 
delictorum, per discretum Secerdotem de hoc valest instrui ordinan- 
dus, an sibi expediat ordinari velob irregularitetis alicujus obtentum 
ei sit potius abstinendum. Item nullus promovendus admittatur ed 
ordinem, ad titulum vicariae, nisi sit pérpétua vicaria, a qua possit 
ad pastoris sive ordinantis placitum amoveri. 

. XIV. Joannes Episcopus.. - 
Vide ejus Cep. IV. pag. 214. '' 


XV. De cunctis peregrinis. Ba Conoilio Fritslerdensi Domini: sivi 
Peregrini et ignoti dleriei nullo modo recipiantur ad ordines 
vel officium, nisi litteris Episcoporum  &uorurm : commendatieiis et 
dimissoriis sint muniti. 


XVI. De eadem atatsium. Joanais Episcopus. 
Vide ejus Synodi Cap. V. pag. 215. 


XVII. De officio Archidiaconi. Andreas s Episcopus Herbipolensis. 
Vide Synodi Wolframi Cap. X. pag. 107. 


AV. Joannes Episcopus. 
Vide ejus Synodi Cap. VI. pag. 215. 


XIX. ‚De Officio Vicarii. . Ew Concilio Feétslarionsi: Domini Sigfriái 
Archiepiscopi. |. - 

Bletuitur, ut rectores ecclesiarum suffloientem assignent portionem 
ipsis vicariis de bonis ecclesiarum parochialium suarum, ut de eis. 
congruam sustentationem habere et jurg& episcopalis et archidiacone- 
li& persolvere, ac alie onera incumbenti& valeant supportare, alio- 
quin dictum Concilium decrevit dictos rectores huic statuto non pa- 
rentes dictis ecclesiis spoliandos. Idem statutum etiam decrevit 
providere contra malitiam ip5orur rectorum 'Btatuens, quód' ipsi 
vicarii muteri non debent passim singulis annis ad voluntatem ipso- 
rum rectorum, qui hoc propter turpem quaestum fecere satagunt. 
Sed tune demum, eum: ips? rectores: aetw sacérdotes existentes in 


IU ARE EF ue URTEIL I TH a Ze TIEF €x camus 
Moy "LIA Wr PUE) ovr WET QUAM TORLAVOERC 


3X Ex Seele sysodaló Danis Benrysids Epastapa. 
Var yn Weiragss Cap. XL pae 167. 


XXL Joamses Episcopus Berktgolenzis. 
Vie ej,» ym; Cap. VIL pag. 215. 


XXII. De offcio Delegati. Ex concio Aschaffenburgenss. 

Qnis plerumwue contingit, qued judices delegati seu subdelepati . 

s quos sinplices comirnissiones sub forma commum diriguntur, ultra 

quam. patiantur fines rescripti extendentes invocant etiam brachium 

auxilii saecularis, Nos igitur volentes hujaesmodi iniquis processibus 

i(ahrvínre, praesenti declaramus edieto, quod Sacerdotes et Clerici nostrae 

Civita» es: Dioecesis 3d observataopem seu. publichtioneg hujusmodi 
proces» issue Leneantur. 


XXIII. De Officio Ordinarii. 
Vide Wolrsami Synodi Cap. XIIL pag. 108. . 


XXIV. De casibus — 
Ibidein Cap. XIV. pag. 168. 


XXV, De majoritate et obedientia. 
Vide Wolframi synodi Cep.. XV. peg. 170. ; 


XXVI. kc Synodo Dowini Wolfram Epsscopi Herbipoleueis. 
Vide Cup. XVI. pag. 170. — — 


XXVH. : Jounnes. Episcopus. 
Vide ejus Synodi Cap. VIII. pag. 216. 


XXVIII. De postulando. Joannes Episcopus. 

Vide ejus Synodi Cap. IX. pag. 216, . 
u AXIX, De procuratoribus. ., 

ı  Vide Syuudamı Wolfremi.Cap. XVIIL pag. 171. eio 


*) XXX. Joannes Episcopus. 

Ut calumniis Procuratorum occurratur, praesenti declaramus 
edicto, ut, quicunque se procuratorem in judieiis ecclesiasticis nostrae 
civitatis et dioecesis esse allegaverit, aut'officio procuratoris se in. 
&esserit, nisi de ipsius mandato appareat in actis causae, tanquam 
felsarius per judicem causae Judicetur. 


XXX). De kis, quae ei metuste cuusa. kunt. Ex concilio Fritzlariensi 
' Sifridi Archs-Episcopi. 


Quis clerici et religiosi nonnulli non attendentes, quantum sit 
obedientiae bonum, quod vietimis antefertur, et^ quod pectatum est 
arriolaudi nolle acquiescere, et scelus Idolatriae obedire non velle, 
&missionem rerum suarum et corporis vanum metum allepant fre- 
quentet, ne cogentar mandatünr exequi Praelatorum, qui cum pore: 
peritdtis tempore multa bona receperint et laute vixeriüt de patri: 
monio erucifixi, imminente ecclesiae necessitatis articulo pro honore 
illus adversitates sustinere detrectant, qui cum forét summe dives, 
&d obediendum Deo Patri pro salute nostra onus subiit: voluntarie 
paupertatis. Ex quo propter contemtum clavium. ecclesi&e ; nervus 
ecclesiasticae disciplinae dissolvitur et animas miserabiliter pertelit ari 
eontingit. Bacri hujus Concilii praehabiti deliberatione &tatuimus, 
ut nulla rerum perditio, auf metüs corporis nisi legitime próbatus; 
subditi inobedientiam mandatum Praelati exequi non curant, valeat 
excusare, ad eo quodsi metus corporis.non simplici proprio juramento; 
sed legitimis coram eo, & quo mandatum subditus recepit, ostensus 
fuerit documentis, nihilominus loco cedát, ne notam transgressionis 
incurrere videatur. In his gutem, quae in non-faciendo”consistunt, 
utpote cum mandatur non communicare excommunicatis, non ce- 
lebrare coram interdictis, ac alia hujusmodi, nullus omnino nec 
rerum nec eorporum quomodocunque probatus metus éxeuset, cum 
pro nullo metu quis debeat peccatum mortale committere, quod ex 
inobedientia insurgere, Sanctorum auctoritatibus comprobatur. 


AXXII. . Petrus Archiepiscopus. 
Eos, qui absolutionem vel quamcunque revocationem ab excom- 
municationis, suspensionis et interdicti sententiis per vim vé metum 





. 
* 5 5. 
J 


*y Statata asterisco (*y signata in Synodo « Joannis Eptecopi ab Harzhemio dia non 
inveniuntur. ı ' .. TUI LE Mou KC abut, 


240 


extorserint, cum hoc, quod hujusmodi revocationes sunt irritae, 
statuimüs et publicamus exeommunicationis sehtentia subjacere. 
Tog 


XXXIII. De Judiciis. Ex Concilio Moguntini Werneri Archi - Episcopi. ' 


Quidam erudeles homines et perversi, dum ad forum ecclesias- 
ticum in causis etiam, de quibus ecelesia merito habet cógnoscere, 
ab actoribus evocantur, illius auctoritstis, qua. dicitur, qui honorat 
missum, mittentem honorat, immemores existenies nuntios ecclesias- 
ticorum judicum citationis éxéenimunicetiohis vel alias judiciales et 
jurisdictionis litteras deferentes verbis probrosis et quandoque: diris 
verberibus quosdam etiam captivantes, alios interdum suis rebus 
temere publice spoliantes multipliciter afficiunt, et perturbant et im- 
pediunt citationem litterarum executiones in non modicam ecclesias- 
ticae libertatis contumeliam et jacturam. Considerantes iegitur maliciis 
hominum non esse aliquatenus indulgendum, hoe sacro approbante 
Concilio duximus statuendum, ut reus nuncios scie judicialia de- 
ferentes :per se vel per alium verberans, spolians, et captivans, 
lite. etiam, non contestata, auctoritate hujus concili: habeatur penitus 
pro convieto. Actor vero in.cg&usa reconventionis similia perpetrare 
per se vel per alium non formidans, super insüiiutgs contra rerum 
actione, amplius nullatenus audiatur,..& insuper uterque ac omnes 
ali qui nomine et occasione eorum telia facere praesumpserini, 
usque ad condignam. satisfactionem laeso et. judicibus sunmmeria cog- 
nitione super hujus fore facto ‚praehebite percellantar. UO 


XXXIV. Joannes Episcopus. 
Vide Synodi ejusdem Cap. X. pag. 218. 


XXXV. De foro competenti. Ex Concilio Aschaffenburgensi. 

Praeterea nullus ecclesiasticam ^ personam in criminali causa 
vel civili quaestione, nec aliquem etiam laicum pro rebus, bonis et 
possessionibus ecclesiarum, sive personali jure, quod vulgo Leypge- 
ding dicitur, quis earundem ecclesiarum possessiones vel bona possi- 
deat, sive alio quoeunque titulo, trahere praesumat in judicium 
saeculare. 

Huie adjieimus sanctioni pıioris statute Concilii sectantes, ne 
preelati vel quicunque judices ecclesiastici de causis, quas laici 
habent ad invicem, se nullatenus intromittant, nisi teles causae sint, 
quas ed forum ecclesiasticum non sit dubium pertinere, ne ex hoc 
saeculare judicium, quod esse valde incongruum, enervetur. 











XXXVI Joannes Episcopus. | 
Vide ejus Synodi Cap. XI. pag. 218. 


 *XXXVII. Idem. | 
Volumus statuimus ac sub poene preedicia prohibemus, ne quis 
clericus conjugetus aut bigemus seu in .minpribus mon constitutus 
ordinibus se de officio judieandi aliquatenus intromittat. 


! XXXVIII. De jurejurando. 
Vide Synodi Wolfr&mi Cap. XXI. peg. 173. 


j XXXIX. De vita ei honestate Clericorum. 
Ibidem Cap. XXII. et XXIII. pag. 174. 


* XL. | Joannes Episcopus. 

Clericus non viator in sacris Ordinibus constitutus, aut monachus 
vel canonicus regularis, si t&bernam intraverit sine causa rationabili 
el honesta ubicunque, bibens aut comedens, aut in vicino loco 
servienti tabernae vel alias publico aliquantalam moram trahit, ab 
officio sit suspensus, donee unum diem in p&ne et aqua jejunet, et 
si ibidem luserit ad’ aleas vel taxillos, ab officio sit suspensus, donec 
duos dies in pane et aque -jejunet, si in his tertio deprehensus con- 
suetudinem non dimittit, aut si suspensus ingresserit, suo in divinis , 
per sententiam Episcopi Herbipolensis tunc pro tempore existentis, 
privetur beneficio, si quod habet, si non habet, pro ejusdem arbi- 
irio puniatur. 


* XLI. Idem ex Concilio Constantiensi. 

.Stetuimus et ordinamus, quod presbyteri, diaconi, subdiaconi et 
ali in minoribus Ordinibus constituti, omnesque de Clero nostro 
continue de cetero tonsuram sive coronam deferant clericalem, ha- 
beantque saltem presbyteri crines longos, ita tamen tonsos, quod 
patentibus auribus incedant, gradatimque ascendendo clerici in mi- 
noribus ordinibus constituti minorem, decentem tamen, subdiaconi 
&utem eonsequenter aliqualiter majorem. Deinde diaconi ampliorem. 
Et demum presbyteri diaconis latiorem, ampliorem et majorem ha- 
beant seu portant tonsuram sive coronam, ita quod status et gredus 
cujuslibet ipsorum iu boc discerni et perpendi commode possit et va- 
leat, quam sic frequenter ad minus de quatuor septimanis ad qua- 
tuor seplimanas radi faciant, quod illius rasura cunctis inspicientibus 

16 


242 

notanter et evidenter appareat. Et qui praemisea facere contempserit 
seu neglexerit, poena sacris canonibus contenta puniatur. Insuper 
inhibemus, ne aliquis praelatus seu clericus beneficiatus aut officium 
in ecclesia Dei gerens saecularis vel regularis manicas ad cubitum 
' pendentes et longas cum magna sumtuosa superfluitate. seu Yestes 
fissas retro in lateribus cum foderaturis ultra oram extendentibus . 
cum fissuris deferre et oum talibus in -ecelesii$ cuim superpelliciis aut 
alis vestibus. ad cultum Dei et officium. eceleaiasticum ordinatis etiam 
intra ecclesias ipsas, in quibus beneficiatus existat, divinis officiis 
interesse praesumat. Contrarium vero faciens pro quolibet vice & 
perceptione fructuum ecclesiasticorum per anensem noverit se sus 
pensum, fructusque illi ecclesiae applicentur. Mandantes omnibus 
et singulis praelatis et aliis, ad quod spectat, ut hujusmodi poenas 
absque remissione exigant et fabricis ecclesierum applieent, Wlioquin 
nos ipsorum negligentiam, prout justum fuerit, animadversione con- 
digna puniemus. — - . | 


* XLI]. De cohabitatione clericorum ei mulierum. 


Quamvis ad arcendum concubinatus crimen et de .clero penitus 
eliminandum summo .siudio per sacros canones, stetuta provineialis 
et synodalia sit provisum, qui& temen nonnulli hujusmodi -probibi- 
tiones minimo curantes crimen praefatum cum maximo Catholicorum 
.8candalo et totius ordinis eleriealis. coniemptu nimium frequentant; 
eui morbo duximus occurendum ei providendum. statnentes. et.ordi- 
nantes, ut deinceps omnes in sacris ordinibus existentes vel in infe- 
rioribus beneficiati, seu aliquam religionem professi, qui concubinatus 
foeditate se maculaverint, aut concubinas seu feimings suspectes 
notorie in domo vel alibi tenuerint seu nutriverint, vel frequentem 
moram cum eis fecerint, vel alias qualitercunque habuerint, nisi eas 
infra mensem & die publicetionis praesentium computandum prorsus 
a se removerint et totaliter licentiaverint, sic quod illàs' vel alias 
ulterius minime admittant, poenis a generalibus Conciliis, sacris 
Canonibus, statutis provincialibus et synodalibus justitia mediante 
decernimus animadversione condigna puniendos, mandantes et sub 
obtestatione divini judicii injungentes omnibus et singulis praelatis 
et decanis ruralibus, ut hoc nostrum statutum diligenter observent 
et a suis subditis inviolabiliter observari faciant; alioquin nos ipso 
rum negligentiam et dissimulationem, prout justum fuerit, animad. 
versione condigna puniemus. Si vero quisquam praelatis aut decanis 
eisdem rebellis fuerit in praemissis, ipsum nobis aut nostro jn spiri- 
tualibus Vicario generali infra proximam quindenam mensem praefatum 











248 


immediate sequentem: praelatus ent decanus ipse significet rebellem. 
(Confer. Syn: Joarinis statetum IM. pag. 291.) 


XLI. De clericis non residentibus. 
Vide: Synodi Wolfeami Cep. XXV I pag. 176. 


. XLV. Geifridus Episcopus Herbipolensis. 

Volutmus:et mandamus, ut ectlesias purochi&les in nostris civi- 
tate et dioecesi obtinentes in ipsis inffa novem mensium spatium & 
publieatione praesentium computandum, quorum tres pro primo, tres 
pro secundo et residuos tres menses pro tertio peremptorio termino 
ac canonica monitione ipsis omnibus et cuilibet eorum damus, assig- 
namus et preefigimus, personalem faciant residentiam, ac curam 
ipsarum et populi per se ipsos exerceant, culpabiles vero et inobe- 
dientes, prout juris fuerit, utique puniemus, licentias autem sive in- 
dulta de non residendo per nos aut vicarium nostrum in spiritualibus 
haetenus concessas sive concesse praefato. termino elapso tenore 
prüesentium revocamus penitus et annullamus. Idem fieri volumus 
in elis beneficiatis benefitiorum curam enimarum non habentium, . 
8 jüre tamen comimusi ' statuto aut consuetudine residentiam perso- 
uslem requisentiem, 


; XLVi De praebendis et dignitatibus. 
Vide Joeannis Synodi Cep. XI. pae. 219. 


* XLVI. ldem. 


Greve nimis est et absurdum, quod quidam ecclesiarum praelati 
et alii saeculgres et religiosi eapitula et conventus, cum possint viros 
idoneos ad ecelesiastica beneficia et ordines sacros praesentare, 
assumere et promovere non verentur indignos, rudos et ignaros, quibus 
nee morum honestas, nec literarum scientia neque aetatis maturitas 
suffrdgantur. Unde quanta exinde ecclesiis damna proveniant, nemo 
sanae mentis ignorat, ex hoc enim status ecclesiasticus deformatur, 
salus animarum negligitur, et ali& plura mala et scandala exinde 
sequuhtur. Volentes igitur huic morbo mederi, praecipimus, ut prae- 
termissis ihdignis idonei ad beneficia ecelesiastica et ad Ordines - 
sacros Praesentetitur, qui Deo et ecclesiis velint et valeant gratum 
efficere famulatum. Contrarium vero praesumentes poenis a sacris 
eanonibüs constitulis decernimus justitia mediante puniendos; inhi- 
bentes sirictissime Vicario nostro in spiritualibus, qui est, et qui pro 
tempore eri, et aliis quibuseunque , ne aliquos saeculares vel regu- 

16 * 


LH. "De testamentis et ullimis colentatibus. 
Vide ibidem Cap. XXXI. et XXXII. pag. 177. 


LIV. Ec concilio Fritslarensi. 


Ad &bolendam de domo Domini cónsuétudinem vel potius cor- 
ruptelam seu temeritatem, qua clerici, qui signum pudicitiae deberent 
ostendere laicis, quibus sunt positi in exemplum, in argumentum 
:sive finalis impoenitentiae fructus praebendarum suarum concubinis 
vel spuriis suis legant ultima voluntate, contra quos rigor ecclesias- 
ticus debet exerceri. Quare sub anathematis vinculo prohibemus, ne 
de cetero clerici gratiae anni abutentes, cum de rebus ecclesiae 
nullum possint condere testamentum, fructus beneficiorum 'ecclesias- 
ticorum spuriis vel concuhinis dimittant. Qui vero contra hanc in- 
hibitionem venire praesumpserit, in signum suae perditionis ecclesiastica . 
careat sepultura, et quibus taliter fructus legantur, careant ipso jure, 
qui autem testamentum tale post mortem defuncti manutenere volunt, 
et per quorum Inanus personis illis fructus: praebendae fuerint mi- 
nistrati, excommunicationis mucrone percelläntur. 


LV. Ex Concilio Aschaffenbürgensi Geiiardi Episcopi. 

Ad haéc quia quaedam in quibusd&m partibüs consuetudo imo 
corruptela detestabilis observatur, videlicet quod tam clericus quam 
laicus in lecto aegritudinis constitutus ultra quinque. solidos usualis 
monetae vel aliam summam juxta loci illius consuetudinem limine- 
tam nee piis locis nec personis ecclesiasticis pro &niinae suae reme- 
dio et salute aliqua possit ordinare legate. Considerantes preedtetam 
consuetudinem sacris canonibus et secularibus legibus obviare, cum 
omnia jur& clamant, quod ultima voluntas et ultimum ominis tes- 
tamentum immobile perseveret, et nihil sit, quod magis horninibus 
debeatur, quam ut supremae voluntátis liber stilus existat; eandem 
consuetudinem Deum odibilem , animabus et moribüs bonis inimicam 
et nocivam, hujusmodi autoritate sacri Coneilii penitus reprobamus, 
firmiter statuentes, ut ubicunque, et unicuique; quem jura a testa- 
mentorum non prohibent factione, in sanitate vel in lecto aegritu- 
dinis constituto legandi, disponendi et ordinandi de bonis sibi & Deo 
eollatis circa pie loca et personas ecclesiasticas, dummodo contra 
legitimas sanctiones liberos suos non praetereat, libera sit' facultas; 
volentes et praecipientes districte, ut per locorum episcopos et ceteros 
praelatos jurisdictionem habentes universi clerici et laici impedientes 
defunctorum legatä seu ultimas voluntates éxéemununicationis in 


E Mà 


peraonas eh interdicti in. loea, aententjns, octo dierum monitione prae- 

missa ferendas ab. hujusmodi impedimentis desistere compellantur. 
Ad quarum executiones et debitos aggravationes procedente tempore 
faciendas episcopi et praelati, ad. quos testamentorum defensio utroque 
jure suadente dignoseitur pertinere, tama benivolos se exhibeant et 
paratos, ne hujusmodi negligentia de eorum manibus in die districti 
judicii requiratur, - 


LVI. Jaannes Episcopus. — 
Vide » ejus Synodi Cap. XIIL pag. 219. - . 


LVII. ‘De sepulturis. 
Vide Wolframi Synodi Cap. XXXIII. pag. 177. , Animarum etc.“ 


LVIII. Ex Synodo Episcopi Herbipolensis. 
Vide ibidem Cap. XXXIII. pag. 177. usque ad: „ab eodem.“ 


LIX. De parochiis Ex Concilio Fritslarensi. 

Sane gravis et clamorosa querela nostris auribus incalcatur, quod 
nonnulli suis juribüs et finihus non contenti pgrochianos alienos prae- 
sumunt récipere temere. ad diving contra canonicas sanctiones, et 
cum dictorum, pprochianorum judices non existant, nec ligandi nec 
solvendi*in eos acceperint potestatem , se tamen judices faciendo in 
foro spirituali periculose absolvunt et ligant, pro suo.libito volunta- 
tis, gicque ipsos,. qui proprios spernunt presbyteros, minime absolu- 
ios illud salutiferum nostrae peregrinationis viaticum, quod non pro- 
fiit, nisi prius a criminum labe mundatis, in animarum suarum et 
eorum, qui id non dijudicantes indiscrete recipiunt, conferre pericu- 
lum non verentur; sicque dieti eorum sacerdotes, qui curgm recipi- 
Endo,gorum suam pro ipsis &enimam obligarunt, dum sibi taliter 
gubtrahuntyur, statum. ignorantes ipsgrum, non possunt, quod in eis 
apggrotugm est, ganare, neg consolidare infirmum, nec alligare con- 
fractum, ef sic, dum curationis necessaria non adhibentur remedia, 
invplescentibus. morbis usque ad interemptionem laesio dilatatur, 
unde gacerdotes nullam possint de sic pereuntibus animabus superno 
judici reddere rationem. Nos sanctorum Patrum, qui ecclesiae sanctae 
Dei et nersonis ecclesiasicis terminos, quos non licet transgredi, 
posuerunt, statute considerantes , hujus sacri Concilii approbatiohe 
universis Sacerdofibus tam- religiosis quam saecularibus, cujuscunque 
prdinis,. conditionis sive status existant, in civitate, dioecesi vel pro- 
vincia. Moguntina. degentibus sup debito: juramenti , quod episcopo in 


M 


248 


receptione sacerdotii praestiterint, ac sub interminatione divini judicii 
firmiter inhibemus, ne qtis alierum paroéhiànum, cujus cura per 
episcopum, vel loci arohidiaconum,; seu:ejus super eo vicarium, aliis 
est commissa, praesumat, excepta necessitatis causa, quae legem non 
habet, ad confessionmetn! revipere!: vel: ei uliquod 'eccelbsiasticum sacra- 
mentum porrigere, nisi petite desuper et obtenta kicenfis proprii sa- 
cerdotis, cum certi et indubitati juris existat, talem & tali crimine 
solvi non posse &liquatenu$web ligeri;''Ht' ex hoc ordinem ecclesiae 
per Majores et sanctos Patres per divinam providentiam institutum 
confundi, quod per universos plebanos. singulis diebus dominicis et 
.agthvig: vorem: suis ’plebibus preetipimus publicari.: 


ta 


a eX, De decimis, Joannes Episcopus. 
Vide Joannis Synodi Cap: XIV. pag. 220. * 


 LXL De statu Monachorum. 
"^. "Wide. Wolftemi Synodi‘Cap. XXXIV. usque LIII. pag. 178 —182. 
LXII. 'Joannes Episcopus. 
Vide ejus 8ynodi Cap: XV. pág: 221. 


+ LXIH. ..De religiosis domibus. Em. coneilio. Viennensi. 
Vide Wolframi Synodi Cap. LV. pag. 188. ' 


'LXIV. Concilio Moguntino. 
Vide ibidem Cap. LIV. pag. 183. 


LXV. De capellis Monachorum. Ex Concio Moguntinensi. 
Ad beec, cum religiosi quidam per fretres sui ordinis efficiant 
Koclesias unitas sibi, et id fratribus illis sit occasio diesolutionis, quis 
idem eo..sunt proniores ad lubricum, quo ex religioso titulo se 
gutumant..exemptos, ac praelati eorundem per Ordinarios tales corrigi 
minime patiantur, sed quasi pro:ordinis scandalo ewitendo ipsos ad 
domos. suas revocant, vel ad alias parochias mittant illos. . Auctoritate 
bujus sseri. Ooneilii duximus statuendum, ut Religiosorum aoclenine 
iper.fratres: eorum non officientur, sed per clericos saeculares, 
saltem de reliquiis, quae de mensa religiosorum: ceciderint, ustoptari 
valeant pauperes sacerdotes, qui in vituperium ordinis. sacerdotalis 
publiea egestate laborant, ita, quod haec.sunt verissima illa verba 
Hieronymi dicentis in canone: mendicat infelix clericus in plateis, 





: LXVI. De jure patronatus. 
: Vide" ,Wolfiemi "Synodi Oap. LV. pag. 184.:. 


IMEEM LXFIL Ex Synode Wolframi Kpisenpi 
Vide ibidem: Cap. LNI. pag. 184. 


« RE LXVIIL De censibus, . 
Vide Josmoie'&ynoi Cep. XVI pag 832.5 


H 
LXIX. De consecra&one ecclesiae. vel liarie.. Ex. Caneilio Ty itslarensi. 


Ecelesia aut cimiterium per sanguinis aut seminis humani effu- 
sionem aut per excommunicati corpöfis tumulationem violatum sive 
pollutum per alium qu&m episcopum reconciliari non potest, cum ea, 
quae sunt episcopalis ordinis, non nisi ab episcopo veleant emendari. 

‘ NP t t.) . 


LXX. Tractatus ‚de peréculis' contingenlübus eirca sacramentum Eucha- 
ristiae ei de remediis eorundem. Ex dictis sancti Thomae de Aquino 
' .felseiter énoipit: — ' | 
Primum periculum | est, quodsi sacerdos morie vel gravi infirmi- 
tate praeoccupetur, antequam missam finiat, tunc dicendum, quod 
aut conti&it"as Gb eonsecrationem eorporis 'e& sanguinis eus post con- 
secrationem utriusque vel unius ’illorum. Si ante consecrationem, 
non opportet, quod missa per alium suppleatur, quia adhuc de essen- 
talibus nihil actum est: Si ‘autem post'consecrationem utriusque 
vel alterius acciderit, tunc debet alius Sacerdos supplere et incipere, 
ubi alter dimissit. Ita habetur in Decre. VII. q. I. pag. Pontifices. 
— Nec debet unquam fieri nisi extra patenti necessitate vel grave- 
dine primi Sacerdotis. ^ 
"  Seeundum periculum est, si sacerdos recolit se aliquid circa 
mediait nüctem comedisse, vel excommunicatum fuisse, ad quod 
dicendum ;^quodsi sacerdos non processit ad consecrationem, tutius 
melrus esset missam dimitterd omnino, nisi de gravi soandalo time- 
retur. Si autem processit jam et facta est consecratio, tune non 
debet dimittere, sed perficere cum dolore magno et proposito  confi- 
tendi et absolutionem petendi ab excommunicatione et 'satisfaciendi, 
et sic: absolutionem eonsequitur ab invisibili pontifici, quentum ad 
hunc- actum, ut perficiat diving misteria inehoate. | 
Tertium periculum est, si recordatur se esse in peccato mortali, 
ad quod dicendum est, quod sive sit ante consecrationem, non oppor- 
tet, quo dimittat, maxime ubi esset scandalum, sed debet multum 


me 


conteri;.et.dolore eum proposito confitendi et getisfaciondi ; quazido 
poterit bono modo. 

^ Quartum periculum est, aí pec "mom » reeolik se » dixisse- verbe 
consecrationis omnia vel aliqua, quid..debeai faeese:in.iali easu? 
Dicendum, 40d: saaerdos aut recolit.se, non dixisse verba probabiliter, 
eb quasi .centue aut. duhbiteisone. solum, Si. prebabiliter. secoli, vel 
oliam ‚sertifigafur, .tunc «tali oasu. debet resumere .et reincipere ab 
illis.xerbie comsecrationis, et.sic.totum per ordinem prosequi et per- 
Begre;; nec. mutetur. orde, ' Si autem non: bene recolit, tune in tali 
cas, mon. debet rente, turbari, nec debet esse scrupulosus quie, quae 
saepius consugvimus.(diceze,. etiam cum diots fuerint, nem recolimus 
queadoque,,, Iden. tolem.,dübitatiomem poetponendo procedat, sed si 
. jll& verbe ,.quee.non recolit.dixiese, non sunt de-necessitate sacra: 
MERK, MON. Bestimo, .quod. propter. hoe, delet resumere xantando or- 
'dinem, eacnifioi, sed debel. procedere. et perficere, quod incepit. 

Quintum periculum est, si munister vel ipse celebrans posuerit 
aquam in qalise pro-vimo. «Ad quod dicendum , . quodsi ante, verbs 
consecrationis hoe cognoscitur, consecrato: jam eorpore, debet ‚mutari 
materia et poni vinum, et sic poshneoinpleri. Si autem: post conse- 
crationem utriusque,: scilicet -Corparie ..e& Sgnguinis, :hoc .cognoseitur, 
8,.nondum -eumpsit; Corpus Domini, .tuno., debet aquam. .illag.in ca 
liee inveniara.projicere ie pisrinam., ek- ponege.yinnum-im.o98]ee, el 
sie reBumere 8 consecnsiioge. sanguinis ‚et arosequi. usque ad. finem, 
si. auiem .sumit..Corpns ‚Domini antequam cognaseat, June. debet 
apponere. aliam -hosiam et vinum;in calice, e sic.dgbe£.regupone. 8 
oonsecratinne. utriusque. Causa antem; quere opportet.aeciperg eliam 
hostiezn ét consecrare, est, quia hostiam nop conseereqi, Bed solum 
sanguinem, verba, quae. dicuntur in:canone supey Corpus.et Sengui- 
ném, ‚non essent convenientia s0li- consecrationi sanguinis .: Dimittere 
eüem (fBacrmumentum.imperfectum non. licet. .Sed nunquid iterum 
vommanicsbit, sumendo illam hostiam serundaw? Dieendum, quod 
sis etiam -posito, quod aquam. illam, quae. eza& in ceJice., sumpsisset. 
Quis:prdecepium de perceptione Sacreunbmti. prasponderek.illi, quod 
&cilioe mandat, quod & jejune sumatur, JIdgm. hghetur.in Summ. 
Pysani. .Idem sentire videtur bestus Bezngrdug .in,.epigtolarj suo 
parte: prime, Epistole. RAN, yel circa ad Guidonem .Abbetegm : de 
biis fontibüs. :: js .b0ds ue juu MI 039 UM Fa ej 

| Bextunm, párieulum eh. quodsi, sacerdos, vel minister non posuit 
aquam in.:sino;..ad,.quod .dicendum ,, quod sacerdos gub, percipit hoc 
nie eonseerefionem,.et. tung aquam apponere et.przogequi debet, 
isn faciebak enie, aut: pergpii poet: congecrationem „et, tyRc . non 


€ 








251 


debet apponere aquam Sanguini, quia sequeretur corruptio specierum 
ex aliqua parie; sed debet prosequi totum. Quia eppositio aquae - 
non est de necessitate Sacramenti, sed debet. poenitere gravitar ille, 
. ex owjus negligentia hoc contingit. 

. Septimum periculum est, si. aliquando propter frigus, quod Sa: 
cerdos ‚patitur.in manibus, hostia - vel pers hostiae:cadat in calicem. 
Ad quod dicendum, quod in tali casu non est magnum periculum; 
qui& quod una pers mittitur in calieem, . et. alia non, pertines ad 
significationem Corporis Christi mistici. Unde imperfeetio in his non 
facit mutationem in sacrificio, neo debet ex hoe aliquid de praeco. 
dentibus iterari, licet debeat caveri, in quantum potest. 

Octavum periculum est, si musca vel aranea cadat aut. zeperiatur 
in ealice. Ad quod dicendum, si continget ante.  €onsecrátionem, 
debet muliere vinum; si autem post consecrationem hoc contingat, 
debet animal cante.-capi et diligenter lavari e$ postea comburi, et ci- 
neres cum ablutione in sacrario debent mitü. Vel ei fuerit musca vel 
snimal non "venenosum,; debet tunc sumere Sanguinem. Si autem 
eranea grossa, de cujus veneno times£ur probabiliter, vel etiam vene- 
num deprehendatur esse positum, vel fuisse in calice, non debet su- 
mere, nec aHeri dare, ne calix vitae vertatur in mortem; sed debet 
diligenter in vasculo eliquo ad hoa apto cum aliis| reliquiis oonserweri. 
Ei ne Sacramentum meneat imperfectum, debet vinum iterum apponexe - 
in ealice, et, dg novo xesumere & consecratione Sanguinis et Sacramen- 
twm perficere; et hoc verum est, si venenum deprehendatur in fine 
sunipto- ja corpore, videtor tumc faeiendum, sicut dictum est supra in 
' periculoquinto, ut scilicet alia hostia consecretur.et sic totum perficiatur. 

Nonum periculum est, si Banguis de calice cadat aut effundatur, 
vel iw'ioto-vel in parte, seilicet aliqna stilla. Ad. quod .:dicendum, 
sicut lemitur'de Oonsecra. Di. II. ex decretis secunda parte. Quodsi 
per negligentiam Banguis stilleverit in.tabula, quae est.asd pedes 
Sacerdotis, vel in terre, quae est juxta' pedes, stilla ista. lambatun, e£ 
terra wel tabula ' illa radatur, et rasum oomburatur, ei. cinis juxta 
latere: condütur, et s&oerdos undecim diebus poeniteat, .Bi,emieps 
stilla ad secundum. lintheamen pervenerit, quatuor diebus poenitegi. 
Si usque ad tertium; novem diebus. Si ad quartum, viginti diehas 
poenitesit, et lintheamine, quae stilla tetigit, tribus vicibus calce sup- 
posito laventur et aqua ila sumatur et bibatur a ministro, nisi sjt 
abominebilis, et tunc juxia eltare debet. recondi, et illa para. lintheg. 
minum debet aeimdi et eomburi, et cineres.in saprario.-poni. . ^: 

Deeimum periculum est, si aliquis hostiam. evomares;. ad quod 
-"dieendum, siout legitur in- poeuitentis]e Bedae..8i quis per ebrietulem 


Ld 


253 ’ 


vel voracitatem Eucharistiam evomerit, undecim diebus poeniteat. 
Episcopus &utem XC. diebus poeniteat. Si etiam causa infirmitatis 
evomerit, Septem diebus poeniteat. - 

Undecimum periculum est, si negligentia Sacerdotis mus comme- 
dat hostiam , vel aliud animal, ad quod dicendum, sicut legitur ex 
Concilio Aurelianensi, qui negligenter custodierit sacrificium, ut mus 
vel aliud animal illud comederit, XI. diebus poeniteat. Et si animal 
potest capi, statim extrahantur species de ventre ejus et animal com- 
buratur, et in sacrario cineres ponantur. Hic incidentaliter movetur 
dubium, an tale animal irrationabile comedit realiter Corpus Christi, 
sive ipsum Christum, ad hoc quondam aliqui Doctores consueverunt 
dicere, quod immediate, quam cito desinit ibi esse Corpus Christi. 
Et opinionis videtur fuisse Magister sentenfiarum IV. di. XIII. C. I. 
in fine. Sed jam dicunt doctores communiter, et hoc etiam , sine 
omni ambiguo tenentur, quod quamdiu species sacramentales muta- 
lae non fuerint per digestionem sive calorem neturalem .stomachi, 
'aut alias, quovis alio modo, tamdiu remanet sub eis Corpus Christi, 
imo totus Christus. Recte namque est, sicut est ex speciali paeto 
divino, quod ad ultimam dispositionem corporis humani ipsa anima 
- rátionalis a Deo creando corpori infunditur, et infundendo greatur, 
atque in eodem (quamdiu durat) hujuscemodi dispositio conservatur, 
sic etiam et divinum pactum secundum Doctores, quod, quamdiu 
manent species panis et vini post' consecrationem, tamdiu manet sub 
eis realiter Christus; alias enim non esset Ecclesia certa, quando 
ibi Christus esset, et quando non. Istud ótiam polest applicari de 
vomitu alicujus communicantis, 

Duodecimum periculum est, si pars hostiae consecratae ceciderit, 
. nee inveniri possit, aut si Eucharistia perdite fuerit, ad quod dicen- 
dum, quod in hoe casu Sacerdos debet XXX. diebüs poenitere: Et 
eadem poenitentia videtur dignus sacerdos, per cujus negligentiam 
hostiae putrescunt. 

Tredécimum periculum est, si hostia inventa fuerit sub palla 
vel corporali, et dubitetur, si est consecrata aut non, ad quod dico, 
quod in hoc easu Sacerdos in fine missae post receptionem Sanguinis 
potest eam recipere. Et idem est de aliqua parte hostiae, si inventa 
fuerit in altari, et dubitetur, utrum sit consecrata, vel etiam Diaconus 
vel Subdiaconus, si essent praesentes et jejuni, et alias mente dispo- 
siti possent recipere, et os lavare bibendo. 

Decimum quartum periculum est, quando apparet in specie Car- : 
nis, vel pueri, vel alterius rei. Ad quod dicendum, quod talis appa- 
zitio, quae. fit miraculose, quandoque contingit exparte videntium, 








258 


quorum oculi immutantur tali mutatione, ac si expresse exterius 
viderint carnem, vel puerum, vel sanguinem, nulla tamen transmu- 
tatione facta ex perte Sacramenti Et hoc contingit, quando uni 
videtur sub specie panis, alteri sub specie carnis vel pueri. Et tune 
si sacerdoti appareat in specie panis, sumere debet in tempore suo, 
quantumcunque alteri in specie altera videatur et appareat. Quan- 
doque talis apparitio est, non per solam immutationem videntium, 

sed per speciem | realem exterius existentem. Ei hoc esse videtur, 
quando sub tali specie ab omnibus videtur, et non ad horam sed per 
longum tempus. Et in tali casu, ubi ipsi i sacerdoti vel alteri appa- 
reat in tali forma, nullo modo esset sumendum ab eo, cui sic apparet. 

Sed tunc queritur, quid faciet sacerdos celebrans, si sibi in tali forma 
appareret, nunquid si non acciperet, peccabit, quia dictum est supra, 
quod semper utramque speciem Sacramenti sumere debet. Dicendum, 
quod in tali casu iterum debet aliam hostiam accipere, et de novo 
resumendo consecrare. Sed ponatur, quod iterum "alia: consecrata 
appareat sibi cum forma pueri &ut.carnis. "Tunc dicunt aliqui, quod: 
usque ad tertiam vicem debet temptare. Sed si semper sibi appareat 
sub teli forma, non debet amplius consecrare, sed nec aliquo modo 
talem speciem sumere. Nec tune peccat, quia tunc aliud facere non 
potest, nisi hoc contingeret et ex peccato suo vel infirmitate, et tune 
debet contéri aut etiam poenitere et non sumere sub illa specie, nisi 
species in panis speciem vertetur, quod in vitis Patrum legitur semel 
factum. Sed nota’ ad evidentiam Doctorum, quia, quando dicitur 
Supra, quod sacerdos tribus diebus vel triginta vel XL. poeniteat, 
haec poenitentia sic debet intelligi, quod illo die a communione ab- 
stineat, et ultra hoc jejunet, vel faciat aliquam eliam poenitentiam 
seeundum arbitrium imponentis, qui pensare debet conditionem, 
culpam, merita personae et negotii, et secundum hoc plus aut minus 
imponere. Item, secundo nota, quod, ubicunque fuerint species Eu- 
 charistiae, ibi adhuc est Eucharistia, et sunt reverenter reservandae, 
nisi multa abominatio esset, ut, etiam supradictum est in octavo et 
nono periculis: quodsi sacerdos infra missam advertit, hostiam non ' 
esse triticeam vel corruptam. Respondeo secundum Petrum; Quodsi 
ante consecrationem advertit, remota illa hostia aliam ponat, et a 
Canone reincipiet, si vero post,consecrátionem, idem faciat ponendo 
aliam - hostiam, et eam sumendo nihilominus postea primar illam 
hostiam sumat, aut alis sumendam tradat, aut reverenter reservef. 
Si vero adverterit, postquam sumpserit, in isto casu variant Doctores. 
Thomas tamen in terti& parte tenet, quod debet etiam hostiam po- 
nere et consecrare et sumere, quia praeceptum, de perceptione 


Baerementi mejoris est ponderis ; quam praeceptum, quod. a jejunis 
gumatur. 


"Tractatus de periculis circa Bacramentum Eucharistiae' cóntin- 
gentibus feliciter finit. 
- MISLURIMLEDDEILELLCI DEE ALTER Sow LEE TM 

LAK. De celebratione missarum; pt i Sacramento : |. Euchariatia ed divinis 

officiis. 
Vide e Bynodt Wetten Cap. TNT. üsque LXH pag. 185. et seq. 

cu UG cao. OEXXH. Be Concilio Véennensi 

u ide ibidem. "Cay. LX pag. 186. | 


ton * LXKIII. Joannes Episcopus. . 

Districte inhibendo mandemus , ne de ceiero in locis non conse- 
cratis vel in ecclesiis violalis divina celebrentur, nisj ex. nosirga per- 
missione et licentia, speciali eb expressa, nec jn. cimiteriis non con- 
secratis vel violatis corpora defunciorum. sine nostra licentie tumu- 
lentur. 

Jtem inhibemus, ne plebani vel sacerdotes aliqui excommuni- 
<atis a Domino Papa vel a nobis yel ‚adiquo judice ordinario seu 
delegato, ante obtentum absolutionis beneficium ,. in festivis vel pri- 
valis diebus de eetero introitum ecclesiae indulgeant, vel eos reci- 
pient ad diving, cum ante absolutionem excomunicationis vineulum 
non possint ad tempus, Buspendere, nec sine peccato medio tempore 
possit eis nisi in certis éasibus communicari, Qui vero eonírarium 
fecerit, ipso jure ab officio sit suspensus. . 


^07 LXXIV. ldem. v 
Vide Joannis Synodi Cep. XVII. peg. 222. „Insuper. etc.“ . 


*LXXF. Idem. 

Felicis reeordaiionis olim Dominus Urbanus Papa sextus pio 
ductus proposito omnibus vere poenitenüibus et eonfesais, saerosanctum 
Hucharistiae Sacramentum, quande portatur ad infirmos ei teportatur, 
devote associantibus centum dies indulgentiarum: misericorditer in 
Domino relsxayit, quod im sermonibus vesiris, quos ad pópulum: vos 
facere contigerit, Christi fidelibus frequentius insinugre curetis. 


D. .0 LXXVIO Be festivitodibus. 
. Nide Synodi Joannis Cap. XVIII. pag. 223. 





LXXVII. De divinis officiis. 
Vide ibidem Cap. XIX. pag. 823. |a uto d 
LXXVIII. De baptismo et ejus effectu. Ex Concilio Fritslariense, 
Aide Wolfremt: Sy riodi Gap DXIV: yáptt gr. Atina tb M AA 


*í$ Y 3D 
; #LXXIX. : : Joannes. Fpiscogea. W ibon 72; ww 

" Doceant sacerdotes laicos baptisare in necessitate teutonico praé- 
dietam formam facere, et Quomedo pter bubpfidatus sit a laico, re- 
quiret sacerdos ab eo, qui eum baptisavit, zi formam sett&vetit brae- 
dictam. Quodsi non servavit formam praedictam, ipse sacerdos * 
baptiset puerum, et faciet tokum offiqiunygiqui scriptum est in libris. 
Si autem servaverit laicus formam praedictam, sacerdos .jnungat 
oleo sancto cum crismate et dicat ila verbe, quae dicit in ametione, 
et non magis faciat circa unctionem pueri. Si, autem de baptismo 
illius dubitetur, tünd baptisetür sub hac forma: si es baptisatus, non 
te rebaptiso, st non es baptisatus, ego te baptiso in nomine Patris 
et Filii et Spiritus sancti. Haec tria fiant, sicnt in libris continentur. 


LXXX. ldem de eodem. 
Vide Joannis Synodi Cap. XX. pag. 224. 


002 7 LXXXI. Dé custodia Eucharistiae. , 
Vide Wolfremi Synodi Cep. LXV. et LXVI. pag. 187. 


*LXXXI]. Joannes Episcopus. 


Btatuimus praeterea, ut secundus statuta Canonum sarendotes 
lantum, non eli, in extremis laborantes infirmos, in viatico et,con- 
fessione procurent, canypgnam semper secum " ferentes, ex cujus semo 
devotio fidelium excitetur ad tanti reverentiam Sacramenti. (Ballqua 
ut in ejus Bynodi Cap. XXI. pag. 225.) 


-LXXXHI. . De Reliquiis et ceneratione Sanctorum. Joannes. Episcopus. 
Vide Joanni: Bynodi. Cap. xxm pag. 25: 077 


LXXX y. "Be obseroatione Jeueniarum. Ee Concilio Frisia. i 
Vide. Welframi Synodi Cap. LXVII. pag. 188. — 

LXXXV. De immunitate EcclesiuPum ei cimiteriordm. — Bónifacitis octacus. 
Ibidem Cap. LXX. peg. 189. 7 


LXXXVI. Ex Concilio Moguntinensi Petri Archiepiscopi. 

Excommunicamus omnes, qui Deo dicatas ecclesias ausu sacri- 
lego prophanantes faciunt imminutiones de ipsis, et ad firmandum 
eas perfodiunt cimiteria ossibus mortuorum ejectis, omnes etiam 
opem vel operam, consilium et juvamen praestantes exeommunica- 
tionis sint sententia innodati, ecclesiae etiam taliter prophanatae, et 
nihilominus omnia illa loca, in quibus auctores vel opem, auxilium 
vel juvamen praestantes habent domicilia vel receptacula, sunt 
auctoritate Concilii Moguntinensi ecclesiastico supposite interdicto, 
et familiae eorum subtraehi debent sacramenta et ecclesiastica sepul- , 
‘ tura, donec cum debita satisfactione ipsa munitio destruatur. 


LXXXV. Ne clerici vel monachi saecularibus negotiis se imisceant. 
Vide Joannis Synodi Cap. XXIII. peg. 226. 


LXXXVIII. De sponsalibus ei mairimoniis. 
Vide Wolframi Synodi Cep. LX XII. pag. 189. 


 LXXXIX. De clandestina desponsatione 
Ibidem Cap. LX XI. pag. 189. 


XC. De cognatione spirituali. Bonifacius Papa octaeus. 

Ne dum inter baptisatum et illum, qui eum suscipit de baptismo, 
ac inter eundem baptisatum et suscipientis filios et uxorem ante 
susceptionem carnaliter cognitam ab eodem, immo etiam inter sus- 
cipientem patremque baptisati et matrem cognationem spirituslem 
in baptismo contrahire jure constat, quae cognatio et contrahendum 
matrimonium impedit et dirimit post contractum. Et eadem, quae de 
suscipiente sunt diete, sunt etiam. de baptisante censenda. Ex con- 
firmationis quoque seu frontis crismatione spiritualis cognatio eisdem 
modis contrahitur, matrimonia similiter impediens contrahenda et 
dirimens post contracta. 


XCl. Ex concilio Moguntinensi Peiri Archiepiscopi 


Stetuimus, ut unus tantum assumatur patrinus in Sacramento 
baptismatis et confirmationis ad impedimenta matrimonii praecavenda 


XCII. De consanguinitate et affinitate. Ex Concilio Viennensi. 
Vide Synodi Wolframi Cap. LX XIII. pag. 190. 





257 
XLI. De symonia, Ex Concilio Aschaffenburgensi. 
Vide ibidem Cep. LXXIV. pag. 190. 


XCIV. Joannes Episcopus. 


Statutum nuper in sacro Constantiense Concilio contra symonia- 
cam pravitatem editum, ne quis ignorantiam praetendere valeat, 
duximus iterato publicandum. 

Martinus Episcopus servus servorum Dei. Multae contra 5ymo- 
niacam pravitatem ab olim factae sunt constitutiones, quibus morbus 
ille non potuit exetirperi. Nos volentes de cetero, quantum possumus, 
attentius providere sacro approbante Concilio declaramus, quod ordi- 
rati symoniace ab executione suorum ordinum sunt eo ipso suspensi. 
Electiones autem, postulationes, confirmationes, et quaevis provisiones 
symoniacae ecclesiarum, monasteriorum, dignitatum, personarum, 
offeiorum et beneficiorum ecclesiasticorum quorumcunque deinceps 
factae nullae sint ipso jure, nullumque per illas cuiquam jus ac- 
quiratur, nec faciatfructus suos, sed ad illorum restitutionem tanquam 
inique ablatorum percipientes teneantur. Statuentes insuper, quod 
dantes et recipientes ipso facto sententiam excommunicationis incur- 
rent, etiamsi pontificati, aut cardinalatus praefulgeant dignitate. _ 
Datum Constantiae XXI. Mensis Marti MCCCCXVIIL, pontificatus. 
sanctissimi in  Cliristo Peiris et DD. Martini etc. Auno I. 


. . XC V. De judaeis. Ex Concilio Moguntinensi. 
Vide Synodi Wolframi Cap. LXXV: pag. 190. 


XCVI. Joannes Episcopus. | 
Vide ejus Synodi Cap. XXIV. pap. 220. 


| . XCVH. De haereticis. 
Ibidem Cap. XXV. pag. 227. 


... XCVIII. - De raptoribus. Ex Concilio Moguntinensi. 
Vide Synodi Wolframi Cap. LXXVIL pag. 192. 


| XCIX. Ex Concilio Aschaffenburgensi. 
Ibidem Cap. LXXVIIL pag. 193. 


T Joannes Episcopus. 
Quoniam clericidium a&bominiabilius et detestabilius , gravius- 
et perniciosius captione quacunque existere dinoscitur, constitutionem 
17 





peccai humana fragilitas ad perpetrandum similia forsitan provo- 
cetur. 

Et quie plerumque infirmus sus confiteri peceaía propter multo- 
rum praesentiam erubescit, id .& sacerdotibus praecipimus disiric- 
tissime observari, ut prius familiariter et sectete audiant confessionem 
ipsius infirmi, si mortis periculum non obsistat, et. posten ad eum 
deferant cum devotione et habitu et reverentia eondecentibus Eu- 
charistiam salutarem. 

Prohibemus etiam ,: ne quis Sacerdas &b uno sibi eonfitenie de 
aliorum ' peccatis nominibus expressis inquirat. Et ne missas, quas 
poenitentibus, proeurendas injünxerit, ipsemet celebrare praesumat, 
Et ne pro vivis fiat aliquod tricennarinm vel annale, 


CXII. De casibus reservatis. Ex eodem Concilio, 


Sunt &utem iria peccate, quae in satisfactionibus injungendis 
sunt Domino Apostolico reservanda, scilicet in elericos vel quoscunque 
religiosos injectio manuum violenta; ecclesarım vel ‚religiosorum 
locorum incendia, et symonia in ordine perpetrata. | 

Quia in poenitentiis injungendis quidam c&sus frequenter emer- 
gunt, qui propter Sacerdotum ignorantiam expediri non possunt, 
et quia etiam dispensationem episcopalem requirunt, in illis casibus 
ad episcopum vel suos poenitentiarios habeatur recursus, sive occulti 
fuerint, sive etiam manifesti. Statuitur étiam, quod sacerdotes in 
satisfactionibus injungendis in religione sedeant, mejorg poenitenti- 
ariis episcopi reservent, utpote-homicidie, sacrilegia, incendia, pec- 
cata contra naturam, coneubitum personarum conventualium prae- 
sertim in sacris ordinibus constitutarum , incestus,. videlicet cum 
consanguinea vel affine, conpatre vel conmatre, vel cum ea, quae 
votum castitatis emisit, injectionem manuum in parentes, oppressiones 
parvulorum, per negligentias parentum in igne vel in aqua netos 
amittentium , veneficia, perjuria solemnia, fidei fractiones, votorum 
transgressores , Symoniam, adulteria, haereses, epostasias , maleficia 
eorum, qui maleficiunt conjuges, ne possint coire, vel qui procurant 
sterilitatem mulierum vel abortum, falsarios, qui sigilla, literas vel 
monetam falsificant, false. instrumenta conficientes, falsum testimo- 
nium reddentes, blasphematores Dei et Sanctorum, sortilegos ac 
majori excommunicatione excommunicatos; in hujusmodi peccatis 
vel similibus detentos mittant sacerdotes ad episcopos vel eorum 
‚poenitentierios absolvendos, nec absolvant, praeterquam in mortis 
perieulo, absque loci episcopi licentia speciali. "Declargntes, quod 





261 


Hli; quibus hoo eommittitur, polestatem illud aliis personis non ha- 
beant committendi. 


CXIII. Ex $ynodo Wolframi Episcopi-Herbipolensis. 
Vide hujus.Synodi Cap. XCI. usque XCIV. pag. 198. 


:CXJV.. Gotfrädus Episcopus Herbipolensis. 
Eleeinosynarum quaestores terminum suae avaritiae ponere 
nescientes, sed ut facultates uno die exhaurire valeant, plurimorum 
de et super litterıs nostris litteras quorundam praelatorum recipiunt 
et extorquent visionis.. Nos sub excommunicationis poena latee 


sententiae praesehti edicio irrefragabiliter inhibemus, ne deinceps 


quaestores quicunque vel petendum eleemosynas in ecclesiis et locis 


quibusvis admittantur, neque promoveantur, nisi veras et originales ' 


litteras nostri aut vicarii nostri in spiritualibus pro tempore existentis, 
sigillorum -&ppentione commuhites vobis duxerint ostentendas. Non 
obstemtibus literis visionis, vidimus cornmuniter  nuncupalis , praela- 
torum et personarum quarumeunque. 


1a 


CX y. ‚Ex Synodo Wolframi episcopi. 
Vide Wolframi Synodi Cap. XCV. pag. 199. 


EXVI. De. senientia excommunicalionis. Ex Concilio Viennensi. 
Vide Wolframi Synodi Cap. XCVI. pag. 199. 


CXVH. Ez eodem. 

Statuitur! in concilio Viennensi,' quod domini temporales, qui 
cogunt aliquos in loco interdicto celebrare diving, vel qui per prae- 
cónes faciunt, tunc ad illa audienda populum evocari, vel prohibent, 
ne publice excommunicati vel interdicti super hoc per illos, qui 
missas celebrant, moniti ecclesias exeant, et ipsi nominatim moniti, 
qui non exeunt, excommunicati sunt et per sedem Apostolicam ab- 
solvendi. 


CXVIII. Ez eodem. 
Yide Wolframi Synodi Cap. XCVII. et XOVIII. pag. 200. 


CXIX. Bonifacius octaeus. 


Alma mater ecclesia plerumque nonnulla rationabiliter ordinat 
et consülte, qua suadente subjectorum utilitate, postmodum consultius 
et ratiokabilius . revocat in meliusre commutat. Sane a nostris fuit 


/ 





262 

dudum praedecessoribus institutum, ut in tesris seu locis ecolesiss- 
tico suppositis interdicto nulla certis casibus et sacramentis oxpepiis 
divina officia celebrentur, vel ministrentur ecclesiastica sacramenta. 
Quia vero ex districtione hujusmodi statutorum excreseit indevotio 
populi, pollulant haereses, et infinita pericnla animarım ipsürgunt, 
ac aliis sive earum culpa debita servitia subtrahuntur. 

Cum fratribus nostris super his delíberstione habita dilligenti 
concedimus, quod tempore interdicti eb homine vel e jure prolati 
non tantummodo morientes sed et viventes taza seni quem etiem 
infirmi ad poenitentiam, quse propier pronitetem et velecitatem ho- 
minum ad peccandum eumune necessarie est, licàle admiltant, dum 
tamen excommunicati non fuerint, quos a&dmi&i praeterquam in 
mortis articulo nolumus ad eandem. 

Ils vero, propter quorum culpam, dolum vel fraudem lata est 
sententia interdicti, vel qui ad perpetrandum delictum , hujus Qccg- 
sione ipsum interdiotum est latum, praebuerunt eoncilium, &uxilium 
vel favorem, nisi de ipso delicto, ai eint tales,..quod id facere valeeni, 
prius satisfecerint, vel de satisfaniende ideneam cautionem dederini, 
aut si satisfacere nequeunt, vel hujusmodi cautionem praestare jura- 
verint, quod cum poterünt, satisfaciant ei ad salisfactionem hujus- 
modi per eum vel eos, qui ipsam, facere debent et possunt, preestan- 
dam dabunt consilium vel auxilium et juxta posse suum laborabunt 
feliciter, non est poenitentiae officium aliqetenus. concedendum ; nec 
tune etiam quoad istos vel aliog, qui .circa hoc. minime, geliquerunt, 
ubi civitas vel locus alius seu universitas interdicti existunt, fiendo 
est relaxatio interdicti, sed est eis solummodo injungenda poenitentia 
salutaris, Addicimus praeterea, quod singulis. diebug in ecclesiis et 
monasteriis missae celebrentür, et alia dicantur divina officia, sicul 
prius, submissa tamen voce, januis clausis, excommynicalis et inter- 
dietis exclusis, et campanis etiam non pulsatis, et tem canonici quam 
clerici ecclesiarum, in quibus distributiones quotidianae. illis, qui 
horis intersint canonicis, tribuuntur, si ad offici non venerinf eupra- 
dicte, distributiones easdem amittant, sicut interdicto non. pxtante 
perderent, si divinis officiis non adessent. In festivitatibus vero Na- 
tivitatis Domini, Paschae et Pentecostes, ac Assumtionis Virginis 
gloriosae campanae pylsentur, et jenuis apextis alta, voce divina 
officia solemniter celebrentur, excommunicatis prorsus exclusis, sed 
interdictis, qui voluerint interesse, admissis, quibus ab reverentiam 
dictarum solemnitatum et ut ipsi ad humilitatis gratiam et recoucilia- 
tonis adfectum facilius inclinentur, praefatis diebus pgrticipationem 
permittimus, divinorum, aic tamen, quod illi, propter quorum aeceggum 





4283 


interdietam. hujusthiodb pst; prolalhm , ‚ad altàre nüllatenüs appropan- 
quent. Ceteris, quae circa obsersatjonem  interdictorum ' a nostris 
sunt praedecessoribus instituta, in suo robore duraturis. Non ob- 
stantibus quibusvis privilegiis quibuscimque ecelesiis, monasteriis, 
ordimibus, 'seligionibüs, seu "personis ecolesimeticis baenülaribüs vel 
regularibus, exemptis vel non exemiptis, sub!-quavis forma et expres- 
sione verborum: ab Apostolies Sede concessis, quao contrà texorem 
preesentis constitutionis: nullí volumus suffráguri, ‚cum quihuslibet: fe 
saecul&ribus guam :regularibus sufficere debeat, ut Temporis interdicti 
| 10do > práemiseo dielwo celebrent. saprallictis. $04. mc rds 


vp DEA i "ul "m ; . 27 l1. "E . ., 


| fi V a LUXX,. Joannes "Papa vicesimus ecundus. 


Provide: atlondentes, quod, ut frequentius, quamvis mon sine 
catısa „wire culpa tanier multorum interdieti sententige proferuntur, 
quódque- sit 'nonnulli 'judices nimis prompt ad proferendas qusdom, 
etiam in'negotiis eieeathis, quae: plus interdum. 6x ewpiditate:quam 
caritatis:-tadice perspicuis judicis procedere: arguuntur; quodque 
tempore- interdieti divina organa suspenduntur et: laudes, at'deolesies- 
tica sacramenta ministrantur, ut solent, tolluntur mortuis .&eu. mitre 
untur suffragia, praesertim per oblationem. frequentem hostiae salu- 
tris. " ' Moiéscóntes ét parvuli' percipientes 'rerius sacrämente minus 
inflummantur et solidantur in fide, fidélium devotio tepescit , haere- 
ses pollulkmHi , ' et "nutiplicantür" periéulg& &hixiarunm , ' praesentis 
constitutionis providemus edicto, ut nulla provincia, civitas, 
castrum, villa, locus, territorium vel dist£iótus auctoritate ordinaria 
vel:delegeata supponatur. eoclésinstiéo. ititendicto. pro pecumiario 'dbbito, 
vel pro ..eujusvis. -inonelae vel peenniae.:qu&ntitale, sub quacumque 
occasioné wel cause, seu quovis quaeso colore, prü eo maxime, 
quod 'ipserum -Doimiüni, rectores seu .offieiàles, quocunque nomine 
censeantur... aut. incelae : seu "habitatores, sub.singulüres peteónee . 
ipsomim: statutis yel stafuendis, ordinatis vel ordinandis, terminis 
hujussiodi debitum: sen :qu&niitatenr non. Solverint hactenus vel in 
A&ntea:;mon.persolvani;. .Nos quoque. enim decernimus irritum et 
Adlane, si's6eus. hactenus extitit attlamptasum, vel contigerit adéetmptazi, 
illud quedqué revoodmus oümnino, nom .obetantibà5 quibuscunque: cott- 
tractibus, obligationibus, pactis, conventionibus, bompositionibus, sub- 
znissionibus, fideijusaioníbus, .conHensibus,. pröcessibus et seniexnüis 
super hoc: habilis vel habendis, juramsntorum .poenarum tempdra- 
liuin 'vel-spiritaaliim, sen mulctarum, vel-quesounque alia firmitate 
valistis, .'Nisi talis. supipositio interdicti. libetenus: foret facte, vel in 


- 


204 


antea fieret de Apostolicae Sedis licentia. speciali ei expreséa per 
ipsius Sedis patentes litteras apparente. . 


— CXXL Ex Concilio Constantiensi. 


Ad evitandum scandala et multe pericula, subveniendumque 
conscientiis timoratis statuit, quod nemo deinceps & communione 
alicujus in seeramentorum administratione vel .recepüone, aut aliis 
quibuscunque divinis, vel praetextu cujuscunque sentenüiae aut cen- 
surae ecclesiastieae, seu suspensionis aut prohibitionis ab homine 
aut 8 jure generaliter promulgatae, teneatur abstinere, vel aliquem 
vitare , aut interdictum ecclesiasticum observare; nisi sententia, pro- 
hibitio, suspensio, vel censura fuerint in vel contra personam, colle- 
gium, universitatem, ecclesiam aut locum certum vel certam & judice 
publicata vel denunciata specialiter et expresse, aut si aliquem its 
notorie excommunicstienis sententiam constiterit incidisse, quod 
nulla possit tergiversatione aut aliquo juris suffragio exeusari. Nam 
a communione ilius abstineri vult juxta canonicam sanctionem. 
Per hoc tamen hujusmodi excommunicatos, suspensos, interdicios, 
seu prohibitos non intendit in &liquo relevare, nec eis quomodolibet 
suffragari. 


CXXIl. Ex Synodo Episcopi Herbipolensis, Ex Constitulis Clementis 
ex frequentibus. —— 
Vide Pynodi Wolframi Cap. XCIX,, C. et CI. pag. 301. 


*CXXIII. Joannes. Episcopus. 

' Bt circa sacrosanctum Dominici Corporis e Sanguinis -Bacra- 
mentum per amplius christiansa augeretur devotio, et suorum ex- 
cresceret reiributio meritorum , quo devotius atque: frequentius ad ea 
contigerit Sacramenti hujusmodi insignia venerari, sanctissimae re- 
cordationis olim Dominus Urbenus Pape sextus laudes provide festi- 
vae venerationis: et gratias summae 'referens Deitati ad robur et 
exaltationem catholicae fidei constitutionibus felicis recordetionis quon- 
dam Domini Bonifacii Papae octavi, quae incipit: Alma mater — in 
ea parte qua idem Dominus Bonifacius stetuerat, quod in Natales 
Domini, Paschae, Pentecostes et Assumptionis beatee Mariee festivi- 
tatibus in terris et locis ecelesiestico suppositis interdicto: campanae 
pulsarentur, et januis apertis .alta voce: divina offieia. solemniter 
celebrarentur, ad hujusmodi venerandi Sacramenti Festum extendit, 
statuens, ut per universum orbem in terris et locis christifidelium 
suppositis ejusmodi interdicü pro tempore in hac celebritate. Sacre- 








| 785 
menti praedicía, sicut in praefatis quatuor festis contentis in Bonife- 
eiena Constitutione, supradietae campanee similiter pulsentur et 
epertis jenuis alt& voce divina offieia solemniter celebrentur, excom- 
municatis tamen prorsus exelusis, sed interdictis admissis, quibus 
nihilominus ob reverentiam tantae celebritatis, et ut ex hoe ad humi- 
litatis gratiam et reconciliationis affectum inclingrentur, facilius eo 
die participationem -Divinorum indulsit, sic tamen, quod illi, propter 
quorum accessum prolatum fuisset interdictum hujusmodi, altexi 
nullatenus appropinguarent, - 


CXXI V. Idem. 
Vide Synodi Joermis Episcopi Herbipolensis Cap. xx. pag. 228. 


CXXF. . . Goifridus Episcopus Herbipolensis. 

Dudum bonae memoriae Joannes praedecessor noster immediatus 
ad obviandum gravibus animerum periculis ac diversis. scandelis 
pro reformatione judiciorum eeclesiasticorum inter caetera provide 
statuit, ut in judiciis suis ae aliis ecclesiasticis judieiis sibi subjeetis 
post processum inhibitionis communionis seu lHWerae . parkieipuntiae 
communiter nominatae non immediate ad interdicti ecclesiasticae 
sepulturae promulgationem procedatur, sed primo iunc post inter- 
vallum quindecini dierum  cessatio divinorum in locis in quibus 
excommunicatus ipse aggravatus et reaggravatus visus fuerit, vel 
moram traxerit, in forma debita fulminetur, et quindecim. diebus ex 
post, si ipsius excommunicati continugtio exegerit, poterit. poni 
cessatio Divinorum post ipsius recessum ad tres dies et in tertie 
quindena ad sex dies et deinde post quindecim dies ad novem dies; 
istisque processibus et aggravationibus successive fulminatis, poterit 
tune demum in casibus a jure permissis procedi cum .maturitate ad 
interdicti ecclesiastici observantiam aut ecclesiasticae sepulturae in- 
hibitionem, juxia contumaciae et proternitatis exigentiam ; processus- 
que aliter emanatos irritavit ipso facto. Volens per praemissa ad- 
inster providi medici vulnera languentium primo lenioribus, 'et his 
non pröficientibus, demum fortioribus medicamentis curare. Verum 
quidam parochialium - Ecclesiarum rectores simplices ac juris ignari, 
dum cessatio Divinorum in Ecclesiis indicitur, non solum organa 
suspendunt, sed etiam Sacramenta et Sacramentalie, quae a Christi 
fidelibus interdieti tempore subtrahuntur, sibi subditis. ministrare 
recusant, nnllam inter. Divinorum cessationem et ecclesiasticum 
interdictum differentiam ponentes. Quidem vero interdicti: temmpore 
prohibita faciunt, et concessis nesciunt gaudere, et quibus pericula 


eausantur &himabus se talisriodi reetöres. in irregularitätis eliquando 
prolabuníur maculam. Nos ex pastoralis offeii nostri debito, quan- 
tum possibile est, praemissa remediare cupientes, volumus et ordins- 
mus, ut propter cessationem Divinorim, quotcunque etium dierum, 
per nos sut judices nobis subjeotos indietam, mulli Sacramenta ac 
'Baeramentalie sivo sepultura ecclesiastica, absque iamen solemnitate, 
eliquatenus denegentur, sed dumtaxat organa suspendanfur, officia 
damen divina ja»uis elausis, submissa voce et absque campanarum 
pulsu celebrentur; sed propter interdictum ecclesiasticum in.civitatem 
oppidum, parochiam, castrum aut villam ab homine, jure aut statuto 
prolatum non solum organa suspendentur, sed etiam Sacramenta et 
Bacramentali& ac Sepulture keclesiastica idenegentür, infra sériptis 
salvis. Permittitur enim eodem interdicto durente propter morae 
periculum exhiberi Baptismus et' Confirmatio t&mb pueris, quam 
adultis ; Chrisme die Coenee eonfieitür, Meirimonium contrahitur, 
sed: in: facie Ecglesiee non solemmize4ur. - — 

Tem sani quam infirmi ad’ poenitentiam ei eonfessioner admit- 
tuntur, excommunicatis et causam interdicti praestantibus exceptia,- 
qui famen eum certis modi&egtionibus juxta Capitulum „Alma“ ali 
quendo ad .confessionem admittuntur. —  Vietieuin infirmis et sanis 
‚ad moriem damnatis non denegatur, sed etiam: eisdem patenter eliis 
eiiem Christi fidelibus -praesentibus porrigitur, Glerici decedentes, 
qui interdieiuin observaverunt, im eimiterio - abbque campenarum 
puleu :&c- omnibus: cessantibua solemnitatibus tumulenfar , singulisque 
diebus-im ecclesüs Missae celebrentur, et.alia dieantur diyin& officia, 
Sicuti prius, jannis eleusis et .campenis non Pulsatis. - In festivitatibus 
Natalia Domini, Päschae, Pentecostes, Corporis Christi et Assumtionis, 
Virginis gloriosae divina officia alig voee januis apertis campenisque 
pulsatis, excommunicatis tamen exclusis; a. primis vesperis usque ad 
secundas vesperas inclusive celebrentur, non in iisdein quinque diebus 
interdicto durante corpora mortuorum eccleaiasticae tradantur sepul 
turas, aut Saeramente alias: tempora interdicti ministrari prahibite 
aliquatenus ministrentur. Verbum Dei, u£ prius, .pulsb etiam prae- 
cedente seminatur, interdicto ecelesiastico non obstante. 


. CXXVI. Idem. 


Qum. in | multis várisque cásibus a jure communi, cujus igno 
ranüm noh excusaí, majoris. excommunicatonis sententia.im exce- 
‚demtes.' proferatur , ideo suecincle emumerare curevimus, - at egnili 


magis, eviteniwr ; ‚et de jure vatéri aunt vigib 00f0, 














du 

1..Cum quis injeciá; minus violentas in clerieum etiemı in minori 

ordine constitutum , aut in monachum etiam non clericum; phia 
ü9Bveraum Aut. monisiem ; ; QE 

2. cum quis incidit in haeresim jam- demmeiam; T 

3. eum quis defendit hagreticum; h 

4. cum quis dicit, "Romgnam Ecelesiam non: esso; eaput: Aliorum 
Ecclesiarum ; 

5. cum quis potest defendere elericum & violenta menuum in- 
jectione, 66 xon' defendi, | 

‚6, cum qvis incarceret clericum, et isle easus ipla quad 
in primo; $ ' „1 Ud 

7. est contra consules, officiales el ceLeros angerioa: ei simili 
onera olerigis. imponenies;: . ',;. aeos 

8. est. contra. sucgedentes T proximum. diclis, pisi infa mono 
errorem praecessorum suorum purgaverint; "uo 1 

8. contre illos,. qui. statugrunt, eut, introduxernat slainia et cor 
suetndipes contra liberigtem ecelesinsiioam;, . — on 
“iO. contre illos, qui talie statuta, de cetero fecerinky ot! 

11. contra illos, gui telig.ateiuta seripsprimé; . 505 55 

fr Contre, illog, al. talia. ,stetute.. servape feneriní, | lina e non 
stafuerinf, 

‚18, eontra illoa, awi: secundum ill  judicaverint; "vn 

14. contra illos, qui judicate conscripserint ; 

„IP. eontra, incendisrios et, fractorge ‚Eoclesiarum ,. vel. loount- con- 
tiguum ecclesiae infra limites cimiteri. Alii autem aliter violeniee 
bona Ecclesiarum aunt, exogmmnnisandi per sententiam; - -. 

. 16. in eo, qui electus.est in Papam a minori parte Quam t dua- 
bus partibus Cardinalium se pro Papa ingerente, et non pesipiecik .- 

17. contxg illos, qui. tglem pro Papa. tenuerint; | 

18. contra falritantes per se vel alium literas papales;  ' 

19. contra eum, qui scienter utitur. litteria sic falsalis;  .. 

20., contre illos, qui arme belliea faciunt infidelibus in preejudi- 
cium Ecclesiae; . 

4A. conixa illo, qui. in , studiis gengralibus tractant de laeando 
hospitia scolarum ante tempus praefinitum ; n 

22, cpytre religiosos leges aut raediejnam in. scolis audientes; 

23. contre..plebangs, archidiaconog, presbyteros leges aut medi- 
cinam audientes, nisi, infra epetium . duorum mensium. destiterint; . 

24. contra sagitarioa et belisirarios, qui .hie ‚ufuntar- in. (beni 
injusto. TET 

25. um quis perüripipt ip, criming,exqomumunipeto. so: 


26. cam quis: participat scienter in t divisis cum excommunicatio 
& Romano Pontifice ; 

2. contra illos, qui romanos aut alios christianos in mare navi- 
gantes capiunt aut spoliant; 

28. contra illos, qui innituntur ordinibus factis a schismaticis &c 
recipientes alienata a Sehismaticis ab Eicclesiis. 


CXXVII. De jure cero sexti libri Decretalium. sunt triginia „duo: 

1: eonirs eos, qui tempore electionis Papae ad concláve eligen- 
fium alicui secrete scripturam. aut nuncium transmittunt, aut eum 
4liquo éorum secréte loquuntur; | 

2. contra rectorem et officiales civitatis; in qua Sümmius Pontifex 
eligi debet," fraudes vommiiktäht, aut diligentiam eis commissam 
fideliter non faciunt; 

'' 8 eontra eos, qui gravavetint liquam personam eiélestásticam, 
vel ejus consanguineos, vel Ecclesias , seu bone, pro eo, quod eum, 
pro quo rogsbatur, eligere noluit; | E 

4. contra usurpantes bona Ecclesiarum vacántitm ; 

5. conira semimantes discordiam in El&ctionibus Abbatissarum ; 

6. contre eum, qui de regimine urbis Romae se intromittit, nisi 
specialis intervenerit Apostolicis Sedis licentia. per ipsits Bedis literas 
exprimenda ; : 

7. contra 'pertem procurantem cimservitórerh procedere Contra 
formam’ juris; | 

8. contra extorquentem per meturi' sbsclutionerh ; 

'8. contra judicem' simulaentem se mulierem in testem proditum 
personaliter audire; 

10. contra obedientes Imperatori per Sedem Apostoliéam üeposito ; 

11. contra compellentes personas ecclesiasticas ad submissionem 
bonorum et jurium ipsarum Ecclesiarum ; 

12. contra laicos, qui ex contractibus: initis super rebus écelesias- 
ticis plus sibi usurpant, quam ex natura contractus eis licet; 

18. contra religiosos" mendicantes ementes. eis domos ad habi- 
tandum de novo; 

14. contra imponentes thelonia, pedagin- et guidagia Clericis. 

15. contra eos, qui impediunt super causis, quaé ad forum’ eccle- 
siasticum de jure vel consuetudine perünent,.literás a Sede. Aposto- 
lica impetrari, velsuper ipsis coram Ordinariis et delegatis Ecclesias- 
licis litigari ; | 

16. contra violantes libertatem -elericorum' per indireetum; 





17. contra religiosos temere habitum dimittentes, aut studie lite- 
rarum visitantes absque Abbatis licentia ; | 
18. contra doctores et magistros, qui. religiosos, habitu suo di- 
misso, leges vel physicam audientes scienter docere aut in scolis 
suis praesumpserint retinere ; 
' 19. contra tradentes scienter. ecclesiasticae sepulturae haereticos. 
aut eorum fautores; 

20. contra laicos publice vel privatim disputantes de fide catholica ; 
sed iste casus potius est ferendae sententiae, quam latae; 

21. contra judices leicos super .crimine ‚haeresis judigantes, aut 
captos super eodem crimine liberantes, sive executionem eis adjunc- 
tam non 'exequentes, aut judicem ecclesiasticum super eodem crimine- 
procedentem impgdientes; .,. 

22. contra illos, qui Jacobum et Petrum de Columna pro  Cardi- ) 
nalibus tenent ; 

23..conira 08, qui dictis Jacobo et Peiro favorem. praebuerunt. 
vel auxilium; 2 (bot de s 

2A. contre eos, qui per. assassivag aliquem ehriationum interfecer . 
rini, vel mendeverint, quanquam umnors non subsequatur, ant, tales . 
acceptaverint vel defensaverint; 

25, contre. personas ecelesinsticna. minores. Episcopis, qui alieni- 
genas, sive nop oriundos ‚de. terxis. suijg,..in eorum terria condugere . 
domos ad exercendum fenus, vel conductes habere, aut alias habitare. 
permittunt, Episcopi vero suspensignis senieniiam incurmumk; , : 

26. contra concedentes aut extendentes represealiag advenmus 
personas 'Ecclesiastigas ; 

27.. contra, insequentes hosüliter aliquem ex Cardinalibus etiam 
si non injecerint manum; |j 

38. contra rectores ek dominos, .qui interfectorgs Cardinalium 
animadversione digna non puniunt; 

29. contra laedentes directe vel indiregie ecolesipsticos judica 
propter suae jurisdictionis exercilüium; . - 

90. contra eum, qui propter mortis periculum fuit absolutus ab 
excommunicationis : sententia. ab aliquo, e quo alias absolvi non po- 
terat, si cessante impedimento se non praesenitai, cum commode ' 
potest, ei, a quo alias absolvi: debebat; 

31. contra absolutos a Sede Apostolica, vel delegatis ipsius, qui 
se debent alicujus conspectui suscipienda poenitentia aut pro selis- 
faciendo Jaeso praesentare, et non faciunt; 

32. si quis injieit manus violentes: in novicium, etiam non cleri- | 
cum neque professum. 


t 


Ai. aut retrahunt aliquos a solutione decimarum Ecclesiis. de- 
bitarum ; 

42, sibi eonfitentibus conscientiam facient de solvendis hnjusmodi 
decimis, alioquin scienter obmittentes tamdiu ab officio praedicetionis 
manent suspensi, quousque fecerint, si commodo facere possunt , et 
si medio tempore praedicare praesumpserint, excommunitati sint- 
ipso facto; 

. 48. religiosi aut clerici saeculares , qui aliquos ad vovéndum 
jurandum aut permittendum inducunt, ut sepulturam epud eorum 
Ecclesias eligant, vel electam ulterjus non immutent, excommuni- 
cuti sunt, et per solum Romanum Pontifieem, praeterquam in tnortis 
articulo, veniunt absolvendi; ^5: > es -- 

44. religiosi etiam exempti, violántes interdietum ecclesiasticum 
.&ub Divinorum cessationem servatam’ per "matricem Ecclesiam loci 
excommunicati suni; 

45. Domini temporales , qui, gogunt aliquos in loeo interdicto 
celebrare Divina; 

46. vel qui praecones faciat: ime ad illa audienda populum 
evocari; "E MC 

47. vel qui prohibent , ne ' publicó excommunicati vel interdicti 
super hot per illos, qui missae celebrant, mopiti ecclesias exeant; 
^ 48. et ipsi nominatim moniti, qui. non. exeunt, exegramunicot 
Bunt, et per Papam absolvendi; : : ve. . . uus 

A9. fratres minores, gi tempore Anterdieti.. reripinnt;ig. jin ecl 
siis ad divine fratres vel sorores tertii ordinis: BaRati :Frencigei - 
communicet, sunt;- ..; odo oaa dna 

. 80. aseerans, pertinaciter , "quod. anime. zatigpnlie RU: intelsetivn 
non Bi. forme.:corporis humeni, danquam. haeretiqus. ezcommuni- 
catus est; [oue 

'51. pertinaciter asserens ugurem non esse. para, eniuam 
haeretigna. excommunicatus est. , Rotor arabe esl oc 

Hoc quoque sciendum, quod a 8. jure. excommunieati THogdi uon 
Sint, nisi secundum formam Constitutionis generalis Concilii ..Consti- 
tutionis. sic inejpientis: „Ad eritanda, soandalaui. sell m 

ld a. rn 

| CXXIX. De verborum. significatione. Ex Concilio,  Moguntino. 

. In omni senmone ad enmmunem . verbi: intelligentiam. rocarzan- 
dum est, bol. 4 
CXXX. De regulis juris. Gotfridus Episcopus. TET 

Sanctorum Patrum regulis et praesententibus statutis quivis noster 

" Bubditus regatur in vita, .verbis e£ factis, nb eciat ei facimá,. quod 





218 


ecceptum est omnipotenti Deo. De cujus misericordia et beatorum 


Petri et Pauli Apostolorum ejus ac pretiosorum Martyrum Kiliani, _ 


Colonati atque Totnani Ecclesiae nostrae.Herbipolensis Patronorum 
auctoritate et meritis confisi, omnibus vere poenitentibus et con- 
fessis, qui praefatas constitutiones et statuta: sibi comparaverint, lege- 
rini, aut legi audierint, quotiescunque haec fecerint, quadraginta dies 
de injuncta sibi poenitentia miserieorditer relaxamus. Datum in ci- 
vitate nostra Herbipolensi decima octava Kalendas octobris Anno 
Domini millesimo quadringentesimo quadragesimo sexto. ” 
(Sumstmos ex Manuscripto membraneo in Archivo Ordina- 
riatus Herbipolensis servato, pluries quoque impresso. Inveni- 
tar etiam apud Harzheim V. 814. sub Nomine Synodi . Item 
apud Lünig Spicileg. eccles. Contin. 2. pag. 1086. per errorem 
ad annum 1452) 


IX. 


SYNODUS 
Golfridi Episcopi Herbipolensis de Anno 1452. 


In nomine Domini Amen, 

Ineipit ordo observatus in sacra episcopali Synodo Herbipolensi 
de anno & nativitate ejusdem Millesimo quadringentesimo quinqua- 
gesimo secundo, die septima mensis Marti, quae fuit feria tertia 
proxima post Dominieam, qua in ecclesia Dei cantabatur Reminis- 
cere, solemniter in Ecclesia cathedrali Herbipolensi celebrate. In- 
primis :post decantetionem primarum aliis subsequentibus canonicis 
horis omissis mox Succentor in Choro sancti Kiliani ecclesiae prae- 
fatae antiphonam- Veni Sancte Spiritus elta voce cantare incepit, qua 
finita legebetur vers. et coll. de Sancto Spiritu, deinde per unum 
Vicarium Dominicalem officium missae de festo Annuntiationis beatae 
Virginis Mariae adjunelis coll. in principio et fine de Spiritu Sancto 
et de die solemniter decantabantur. Et post offieium missae mox duo 


Viearii litaniam Sanctorum 'cantabant, et Presbyter, qui missam - 


praefatam celebravit, cum vers. ét coll. de omnibus Sanctis conclusit. 
Item sub hujusmodi officio- misses Dominus Episcopus, Decani ceteri- 
que Cenoniei et Vicarii miajoris, in Haugis et Novimonasterii eccle- 


‚siarum in OhoroSaneti Kiliani praefato non cappis nigris induti, sed 


superpelliciati absque permixtione aliarum personarum in sedibus 

suis more solito se locaverunt. Aliis vero ad synodum vocatis utputa 

abbatilius, deeanis, praepositis, ecclesiarum parochialium rectoribus 
00 18 


714 


ceterisque permixtim absque alique locatione in superiori perte digli 
Chori existentibus. Item ad Offertorium . neque Dominus Epispopus 
neque ceterae personae accedebant propter evitare confusionem, et 
tumultum. Quibus sic peractis, Reverendue in Christo ‚Pater et Do- 
minus Gotfridus Dei gratia Episcopus Herbipolensis .ac Francise 
orientalis Dux, et dictse secree Episeppelis synodi tunc praesidens 
.ad sedem sibi hogorifice cum tapetis digpoeitam etornatam in gradu, 
quo itur de euperiori {parte ‚Chori ‚praefafi .2d partem inferiorem se 
locavit dorsum versus, summum altare. vertendo....Ei stetim expost 
.Dominum Anthonium Guntheri, in decrefis ligentiatum in promotorem 
dictde sanctae synodi elegit..et: alte: goce. eundpra pro tali nominari 
et per medium Johannis Febri noteri publiei subscripti publicari 
fecit, qui quidem promotor offigium suum inchoane Primo de Mandato 
dicti Domini Episeopi et.praesidentis. omnes. personas laicales sub ex- 
communicationis poena de Choro praefato exire jussit, expost januis 
ipsius Chori undique cleusis ‘a0 custodibus ad eas assignatis promotor 
praedictus ordinem in. sessionibus tribuens, ed latus praefati reve- 
rendi patris dextrum primo . dominum vicarium in. pontificalibus et 
subsequenter dominos sanctorum Bureardj Stephani et Jacobi Scoto- 
rum iutra et. extra muros Herbipolenses monasteriorum. Abbates 
Amerbach, Sluchtern, Theres, Camberg, Banez, Roeten et Zel, ad 
latus vero sinistrum in N euvepatat. , .Muxbart, SBwezssach, | Aurach, 
Aura, Steina et Feylsdorff, Herbipolensis. dipaspsis;: „Abbates. mom 
temen "mitratos locavit. Item deinde dominug, Dessanım: Mejoris 
‚ecelesise de loop suo consueto ascendere fait. idem |paomoter- ad 
-primum stellum in superioribus sedibus weraus grRdupu oquo.deseen- 
ditur ad eltare beatae Virginis Mariae, et.ad.jefus. fjusdem Jereni 
immediate Dominum .Decenum, ecclesige, Onolzsbaconsia: loce vit ..at 
consequenter seniores Canonicoe de Chogo Domini Degani gwededun 
descendenda. In Choro vero Domini Pxzaepositi suo. medo. fegit. at 
propier absentiam ipsius Praepositi Seniorem (jemneniqum ad prisa 
stallum in superioribus sedibus, yersus gradum, quo;gegeenditun ad 
altare sancti Petri, locavit et post omnes Canonicos. qagjeris, eeclesiae 
in Choro Domini praepositi in .‚guperigribus aedibys,sedera fenit De- 
canos in Oringen, Moszbach, Smalkalden.. et Romhilt., Ad, pedes 
vero Domini Episcopi in superiori parte gradus Dozminos dogkones ot 
lieentiatos, ipsius Domini Episcopi consiliarios loeavit 4d pedes 
illorum gradatim descendendo duos ipsius Synodi netarioe enbscxipios. 
Et post hos gradus ante pulpitum Chori ponebantur. soaxnna, in: qui- 
bus locabantur praepositi in Heidenfeldt, Trifanstein,, Langemazen, 
Dominorum Abbatum absentium procuneioroe. noe .nop; prespositi. in 














. N 215 


Koburg, castelli beatae virginis apud Reczbach et Archidisconus Ful- 
densis, prjores et guardiéni ordinum "mendicantium, expost Decani 
rurales, procuratores et diffimitores. In aliis vero ordo in sedendo 
non eurabatur, sed'quilibet sedebat aut stabat, prout sibi videbatur 
congruere. Quibus locátionibus sie, ut praemittitur, facie, Promotor 
praefetus palam et publice. protesiabetur, quod per talismodi loca- 
lionem nulli jus de novo acquirere: aut quaesitum perdere in se- 
dendo -praeintenderet, &c subsequenter Dominus Johannes Schimmel- 
pfemningk in sacra papihg licentiatus praedicator in summo ex jussu 
promotoris locum, in quo legitur Evangelium diebus non festivis, 
ascendit, ac verbum Dei proposuit exhortando omnes ad bonos mores 
sectandum et abstinendum: a vitiis. Subsequenter promotor sermone 
finito eundem' locum, in quo: praedicator su&m locutionem fecit, 
mox ascendit 80’ arengam praemissit hujusmodi sub tenore: 

Bevenendi, venerabiles conscriptique Paires et Domini mei in 
saneta hac Synodo ad Mandatum Reverendissimi in Christo Patris 
et Domini nostri eommunis Domini Gotfridi bujus inclitae Herbipol. 
ecclesiae Praesulis in praesentiarum ex debito praesidentis congre- 
gati. Idem Reverendissimus Pater et Dominus noster communis pro- 
vids mediietione attendens, quod non ideo felices Episcopi seu Pon- 
üfices, quía praesunt, sed si non praesunt, infelices reputari debere, 
eum vellet, prout ex pastokali tenebatur officio, invigilare: inter rémediis 
subjeekorum:ceteras guae sollicitudinis curas id potissime suge dominatio- 
nis specialius sidtnonébat animum, quod omne vitium tanto scelestius in 
88 erismen habet, quante qui peecat major habetur. Its ut populo pec- 
eanti non unquam ob multitudinem impune parcitur, et in Sacer- 
dotibus, qui ad ferendum vesa Domini sanciificati esse jubentur, 
minime toleratur , cum im eorundem infamiem, si criminosi fuerint, 
óneniums peene Jlingu&e acuantur. Unde a die, qua nobilis ista Her- 
bipolensis ecelesia suam dominationem de subdito in praelatum, de 
Aiscipiulo.in Megistrum et de filio: in Patrem elegit,' provida sollici- 
fudine et Tnedüs, quibus pokuit, publica cleri sui flagitia paterna ad- 
sonitione- removere studwit, licet usque in praesentem diem modicum 
st quasi nihil pnofecerit. Intuetur enim adhuc claro lumine nonnul- 
log sacerdotes filios plorationis aeternae manu sacrilega ac ore polluto 
priusquam mansus su&s per veram poenitentiam et totalem dimissio- 
mer suspecterum mulierum, ad quam caritative variis modis per 
suam palernitatem sunt requisiti, non lavisse et tamen altere Domini 
r&vexine, missas absque earundem a se eloneatione dicere et Secra- 
menm, in quo vita consistit, recipere et suis mortuis membris in- 
corpsrán, immo ui verius:dicam incarcerare: eliosque suge-etiam 

. 1 8* 


27/16 


ditioni subjectos ad munera sic &varitiae oculos apertos habere, ut 
pro pecunia et commissis ovibus tondendis seu verius excoriandis 
non formidant judicis offieium assumere, jura confundere, lites susci- 
tare, innocentes diffamare, transactiones rescindere, dilationes con- 
cedere, veritatem supprimere, fovere mendacium, aequitatem vendere, 
inhiare exactionibus, versutiis concinare, verbis et clamoribus pau- 
peribus insidiari, laqueos tendere, benedicta deturpare, prudenter 
allegata pervertere, simulationes nutrire, foedera rumpere, matrimo- 
nia dissolvere , fornicationes dissimulare, adulteria et cetera peccata 
fovere, ac Sacramenta ac absolutiones vendere; non volentes gratis 
accepta juxta evangelicam veritatem gratis dare. 

Ne igitur sua paternitas ob remissam correptionem digna circa 
majores objurgationi eonstituatur, sed’ ut quilibet ecclesiasticus suae 
dominationi subjectus ex su& paterng correctione fieri possit et dici 
ductor et doctor, vitae speculum, eculus caeci, poenitentiae forma, 
sanctitatis exemplum, praeco Domini, tuba evangelii, amicus Sponsi, 
lingua muti, pes aridi, sal terrae, lumen Franconiae, mihister'Altissi- 
mi, Vicarius Christi immo Christus Domini, vos dominos meos et 
patres praelatos et presbyteros pro communi profectu vestrum et 
totius patriae ad hanc sanctam Synodum et in praesentem horam 
duxit convocandos, ubi divino officio primo et deinde verbi Dei pa- 
bulo per orationem venerabilis magistri Johannis Schimmelpfenning 
in sacra pagina licentiati laudabiliter Deo gretias peractis vos refiei 
voluit. Et tertio et ultimo mese parvitati, ut publicarenı ste&tuta 
novissime in sancta provinciali mogutinensi synodo eohclluss et pro- 
 mulgata injunxit. — 

Quorum tenor sequitur in hunc modum: 

Qua arenga finità mox idem Promotor Stetuta provineialia sub- 
sequentis tenoris alta et intelligibili voce: de verbo ad: verbum legit 
et publicavit. 

Reverendissimus in Christo pater et Dominus Dominus Theode- 
 rieus Archiepiscopus Mogutinen. etc. Super propositis pridem et avi- 
Satis in sacra provinciali Synodo ad diem dominicum post festum 
saneti Martini de anno Domini millesimo quadringentesimo quinqus- 
gesimo primo cum continuatione dierum sequentium per suam pater- 
nitatem reverendissimam indicta una cum conprovincialibus sive 
suffraganeis et eorundem procuratoribus deliberavit ac in modum 
infrascriptum conclusit. 

Primo Synodus ipsa aeceptat ordinationem sive Decretum 'sacri 
basileen. generalis concilii de provincislibus et Dioecesanis conciliis 
celebrandis editum ac dudum per nationem nostram accept&tum in 








297: 


antea. pracficari et observari praecipit, voluitque, quod quoad missas, 
litenias et orationes cum ceremoniis per reverendissimum in Christo 
Patrem et Dominum Dominum Nicolaum tit, sancii Petri ad vincula 
Cardinalem apostolicae sedis per Alemaniam legatum jam observa- 
tum de cetero ipsa provincialia concilia celebrentur et observentur, 
prout etentiquitus fierisolitum est et consuetum fuit, quae et in libris 
Statutorum provincialium conscribi vult et registrari. 

Tenor vero Söatuti sacré Basilegp. concilii, de quo supra fit mentio, 
sequitur et est talis. | 

Sacrosancta generalis . Synodus Basileen. in Spiritu sancto legiti- : 
me congregata univeraslem eccelesigm repraesentans ad perpetuam 
rei memoriam. Pridem heec sancte Synodus quoddam saluberrimum. 
promulgavit decretum pro stabilitate et robore generalium concilio- 
rum, querum frequens celebratio praecipua est agri dominici cultura. 


' Verum cum ad eandem.eulturem non dubium sit pertinere epis- 
copales synodos et; concilie.provincielis, prout veteres canones decreve- 
runt, frequentari; ideo eadem sancta synodus antiquos et laudabiles 
mores nostris cupiens temporibus observari statuit atque praecipit sy- 
nedum episcopalem jn qualibet dioecesi post octavas dominicae resur- 
rectionis vel alia die seeundum consuetudinem dioecesis ad minimum 
semel in. Ánno, ubi vern est consuetudo, bis annuatim celebrari per dioe- 
cesanum propriam persona, nisi canonico impedimento fuerit prae- 
peditus, et tuno per.vicarium idoneum, quae synodus saltem triduo 
vel biduo,dnret, vel prout necessarium Episcopo visum fuerit. Ex- 
primatur autem dies conveniens dioecesano et ommibus aliis, qui in 
hujusmodi. synodo interesse tenentur infra. missarum solennia vel 
post. Dioecesanus vel. Alius ejus nomine verbum Dei pıoponat ex- | 
hortendo omnes. ad, bonos: mores sectendum abstinendumque a vitiis 
et ad ea, quae pertinent ad ecclesiasticam disciplinam et officia 
angulorum, .et.prgaeseriim ut hi, quibus cure animarum commissa 
est, diebus dominicjs.ek aliis. solennitatibus plebem subjectam docirinis : 
86,-onitis saluteribus, instruant. .Posteg legantur Statuta synodalia 
et prowingialig ei inter. alia aliqnis corpendiosus tractatus docens, 
quo, mode, Sacraménta ministrari debeant, et alia. utilia pro Instruc- 
lione Sacerdotum. Deinde ipse Episcopus dioecesanus de vita et 
moribus subditorum solerter inquirat, labem symoniacae pravitatis, 
contractus usurarios, coneubinatum, fornicationem et alia quaevis 
crimina et..excesgus debita correctione cohibeat, alienationes rerum 
ecclesiasticarum) &,jure prohibitas revocet, abusus Clericorum, et 
aliorum,, aubjectorum , qui circa divinum officium delatione debite 


280 
ments amputare studeant, neqae hoc alicujus &more vel odio prae- 
termittent, sed ad Deum. solum et seiuiem populi ments ogulos di- 
rigentes ad hoc sanctum pecis opus omni tepiditate semote invigilent. 
Cogitentur insuper in provinciali synodo, quae immedisie con- 
cilium generale subsequens antecedit omnia, quae in eodem generali 
coneiio vibe fuerint.proseqmenda ad Dei gloriam et provinciae com- 
modum salutemque populi christiani, Ibidem eligantur in numgro 
competenti, qui ad proximum generale: eonoilium vice iotius provin- 
ciae debeant proficisci, «quibas per! subsidium vel alias. provideatur, 
prout de jure et coneilio:provincislium  wisum fuerit expedire, ita 
tamen, quod illi, qui ultra: persomas,:at praedicium:est, deputates ad 
ipsum concilium generale :acesdere :;volusrint , : aut eorum, clerus 
nuBatenus propterea erwrentur. .. Belegaiiiur in unoquoque provinciali 
concilio, quae seeundum. canomicas swacüonep..in eisdem legi prae- 
cipiuntur, ut ea inviolabiliter observentur et transgressoribus poenae 
debitae inferantur. Quod si metropelitemi seu dioecesani praedictis 
terminis in- celebrandis provincielibus. ut, episeopalibus synodis ces- 
sante legitimo impedimento negligentes: fuerink,. medietatem omnium 
fruetuum- bonorum et obventionum redioBam. suaram ecclesiarum ad 
608 pertinentium -fabriege ipserum ecclesiarum applicandum eo ipso 
amitant, qui si-in: eadem negligenüe per ires proximos menses 
perseveraverint,. ab officia es beneficis sans . ipsp. facto suspensi. 
Quibus transactis temporibus sub antescriplis . poenjs..antiquior in 
provincis ordine Epidoopus, ipsius Metropolitani. Episcopi, ant. major 
in dignitale. post pontificsdem in sacris constitutus pisi ‚ad.alios forsan 
de consuetudine vel privilegio pertinegi, .negligentiam. in .celebrgndis 
praedictis: prewinicialibus ı ei episcopalibus synodis. supplere teneatur. 
Jubet insuper..haee santia synpdus omnibus praelatis religionum. et 
erüinum:quorumcownguo, &d,quos.celebrere :capitgle perfinet,. quod 
ille. statutis temaporibus eub: praedictis poenia serxent et, servari faciant, 
in quibus secundum canonicas sanctiones cum ommi- studäo ‚ek dili- 
gentia ad veram singularem religionum et ordinum reformationem 
intendant, ita 'ut deinsepb ' ‘in Ssingulls mowasterkisujuxta proprias re- 
gulas:et oonstitwtiones'debite regularis vigeat-obeervanlig , et .praeci- 
pue ut tria substantialis, professionis vole, omnino observeniur. Per 
praemissa autem haed.sancte synodus non intendit Juribus quprum- 
eunque quomodolibet derogare. Datum Basilaae in sessione publica 
ejusdem sanctae synodi, in Ecclesia majori Basiliem. solemniter.ceo- 
lebreta: VI. Kalendas Decembris. Anno a netivitate Domini. Mille- 
simo quadringentesimo tricesimo tertio. 


L4 


Ordinevit eliam libellum utilem et instruntiram per s&ncetum. 
Thomam de arieulis fidei et sacramentis editum in omnibus tem 
provineialibus quam 'digeeessnis synodis legi, et simgulis rectoribus 

perochielium edclesierum communicari. | 
| Cujus libelli tenor sequitur et est talis: - - 
Postulevit 8 me vestra. dilectio, ui de.antiéulis fidei elo. . 

(Tractatum hune omnibus notum hie ommattendum. poterimus. 
Finitur' verbis:) . TET 

„Seminatur :orpus enimajn.:6t: resurget spirituale, quae omnie, 
nobis preestare 'dignetun, qui. eum. Paixe «et Spiritu. saneto vivit et 
regnat. Deus pér-omnie. saecnia saeculorum, Amen.“ 

Innov&t prüeteres omnia -stetuss .provincialia per quondam bene 
memoriae: Petrum: Gerherdum: aliasque .et nunc. moderpum Theode- 
rieum Ardhiepiseopos sedis Moguntin. in unum volumen redacie et 
iHa publicari eique 'SGP Vari mensi; prout in ipsis continetur Btatutis. 
, EP tf 

: Contra dudagos. 

Bt quia in :dietis statutis inter caetera quoddam statutum de 
Judaeis et crucis'Christi inimicis continetur, quod incipit: Licet olim. 
in duo mandatur sub’ cessafionis divinorum et subtrachenis commu- 
níonis poenis, quod. Judäel signe deferre debeant, deelarendo- adjicit 
signum illud esse debere cireulum de filis exoceis: in veste .extrin- 
seca (ante pedtus iudéd' meseulos ét duse rigae blavei coloris in 
peplis : mülieruni: donfórm&er. ut in urbe romana. Addidit etiam 
sacrosancia '&ynodàs empitulum : Post miserebilem. de usuris illi sie- 
tuto dsdé ainnectendum et inferendum et oum eo. pnblicandum. 

-"Oüjás Capituli tenor' sequitur et eat. talis. 

Päd mnüseW*ilem etc. Judaeos ad remitiendas Christianis usuras 
per Principes et potestates eompelli práecipirnus saseulares, et donec 
eas remiseriAt Christi fidelibus: tam: im: mercemoniis--quam in. aliia 
per excdfwvitinicatiónis sententiem: eis jubemus eommunionem omni- 
motam - "denegari: (i) t: Fa L a 

UII V pd SENT ! n: 

C ens.  Dondra. aoneubinarios. ei dria. concubinas. zn 

-Ondferum: etinete synodus statuit; quod ante ommia locorem On 
dinani détestabile concabinatus vitium a Clero .extirpent, eontra no- ' 
toriós-eoneubinàrios per poenas juris et in. deoretis saori Basilien. 
cóneilii et 'stetutis provincialibus: contentas procedant. Quodque 
nihilominus hujtsmodt cencubinerii publici a perceptione fructuum 
suorum bénefieiorum ipso facto. sint suspensi. Quinummo specialiter 
voluit, ne praelati, capitula sive collegia; sub poema interdioli eisdem 


t , 


BR 


taliler in cencubinetu perseverantibus aliguos. frucins sdministrent. 

Concubinse vero ipsoram, si infra. triduuro, requisiise se non .elonge- 
verint et abecesperint, exeommunicationis -septentfiem  inourpant ipao. 
facto. At nibilominus si in teli peecato perseveranter decesserint,. 
ecelesisstice careant sepulter&. . 25 

: Tenore vero sietuli, sacri  Basiliengis.. eonailii de quo. supra fit 
mentio, sequitar et.est.talia; «0 on... 

Égcrosanota generalis aynodna Boeilignsis in. Spiritu soucio legi- 
time : celabráta universalam :peelesium, repraestatens . ad, perpetuam 
rei memorisin.  Quiounquae- Clericus oujuecunque elatus, conditionis, 
religionis, dignitatis; . etism..pà pontifionlis veh alihrius psaeeminentiae 
existat, qui post hujus «ünetitolionis:qelitisun, «uam. hebere prae- 
sumatur, per duos memses.:postpublicséiangm ‚ejasdem in ecclesiis 
eathedralibus , quam ipsi: diogpessni omnino facere ionesntur, posi- 
quam. eadem. 'eonstitato--nd eorum aotilisan .pervengarit, fuerit publi- 
cus concubinarius, -a perceptione fruetuum. omnium. suorum bene- 
ficiorum trium mensium sp&€io sit ipso: faolo .suspensus, quos suus 
superior in febrieam vel.aliam exidentem.ecalegise . utilitaiem , ex 
quibus hi fructus percipiuniur,: eomvertgb, nec nog ei hujusmodi 
publioum concubinarium ,..ut ;primum: talem. 0866 innotuerí, mox 
suus superier monere tenetur, ui. infare | brevissimum iesymipum con- 
eubinam dimittant, quod sk ndn dimiserit, -vel, dimissum. aut aliam 
publice resumpserit, jubat.insuper heec saneja $ypodug, ui, ipsnm 
suis omnibus'.beneficis ommino rivet.. Et. nihilomiaus.:hi puhlici 
concubinerii; usquequo .oun eis .per.sHos superignes ipoghpsesum 
dimissionem: manifestamque .vitae. emendationem- faerit; diáapengatum, 
ad susceptionem quorumeunque honorum,. dignila3ym,, benefigigmum. 
wel effeiorum aink änhebiles. ..Qui. si. post. dispenasopem. zesidivo 
vomitu ad hujusmodi publicum goncubinatum.. rgdiexinb,.. sing.. gpe 
alicujus dispensaiionis' ad: prasdieie prorsus inhabiles existant, Quod 
si 'hi, ad quos. talium correctio peatinet, gas, ut praedicium os, punire 
neglexerint, eorum superiores..iam..in ipsos ‚de negleoin, queam in 
illos pro concubinatu modis omnibus digna punitione animadvertant. 
In conciliis etiam: provfhcialsás "et 6yaodalibus;'adVersus tales punire 

megligentes, 'vel:de hoe erimine diffimalos, etiem per .euspesgipnem 
" &tollectione beneficiomm, vei.'elia condigna. poena. seyeriier Proce- 
datur. Et sihi, quoFum.-destitutio ad summum. Pontifigem speciak, 
per concilia .provincialia aut superiores.suos propier. publicum. con- 
cubinstum respiciantur privatione digni, stalim cum processu dpqui- 
sitionis ipsi summo Pontifici deferantur; eedem diligentia ei: inguipitio 
in quibusc&nque eapituhe. generalibus et provincialibge quoad, qwos 











368 


servetur poenis aliis conira pracdietos et alios nom ptiblieos concubiz 
narios et&tutis in suo robore perrhansuris. Publici autem i»tellieutd? 
sunt non solum hi, quorum concubinatus per sententiam aut con- 
fessionem in jure factam, sen per re} evidentiam, quae nulla possit 
tergiversatione celari, notorius est, sed. qui mulierem de incotitirtentia 
saspectam et infamatem'tenét, ef. per.sttum: superiorem ddmónitus 
ipsam cum effectu non dimittit. Quia vero in'quiBusddtn. regionibus 
nonnulli: jurisdietionem «eé&lesiesticam- habentes :pecuniarios quaestus 
& concubinariis reeipere-tión ambeseunt, piriendo eos in tili foedi- 
tate sordescere, sub toesü tipledietonis) aefernae praecipit, ne dein- 
ceps sub pacto, eompotittóhe';üw spe Alieujus quaestus talia quoris- 
modo tolerent, &ut diesimulent, Aliequin ultr& praemissam negli- 
gentise poenam dupluin'ejüe; duod 'proptere&' acceperint, restituere 
ad pios usus omhino' tenecanter et Gompellantur,. ipsas autem concu- 
brnàás seu muliétes Suspeetas preeleti: modis émnibus curent a suis 
subditis eliam per brachii saecularis: stixiltum , si opus fuerit, peni- . 
tus aree?e, qui etiam: éx' tuli' eóhéübiustu 'procreatos filios. apad 
paires suos cohabitare non permittant, Jubet insuper haec sancta 
Synodus, ut etiam in praedictis synodis et capitulis haec constitutio 
 publiceter, et: quilibet su&e subditos ad ipsarum coneubinarum dimis- 
sionett moneat 'Ailigenter. Injungit' prasterea omnibus .sageeuleribus - 
viris, otium si végali praefülpeant dignitate, ne ullum: quelecunque 
inferant impedimentum: duoownque «quaesito: colore pruelatis, qui 
fatione officii 'sui ddversus suos subditos ' pro: hujnsmódi .ooncubinadd 
procedant, et cum omne fornicationis crimen lege diving prohibitum 
ib, et'süb peccati mortalis poen&, necessario evitundum, monet 
. omnes laicos tdrh uxuratos quam solütos, 'u$ similiter a concubinsiu 
übstineat.. Nimis enim reprehensibilis est, qui uxorem liabet, et ad 
alienam mulierem actedit, «qui.vero solutus: est, si continere. nolit, 
juxta Apoetol -cóndilium. uxorem dueut. Pro kajus eutem.- divini: ob: 
servu&one' praecepti lit, ad quos pertinet, tam salutaribus: monitis, 
quam -adlis canchieis: remediis orti stadio laborem. MEN 
ir Pa . . 
.— De. Mereenariis die festo. son. facienidin. 2a 
Cirea abusum: preeceptid divitis contrürinmi quorundam laicorum, 
qui chrisiiama religione neglöcta diebus dominieis et festivis publice 
mercatum exercent et lucrts ae capiditetibus non verentur insistere, 
providens sancta synodus mand&t omnibus locorum ordinariis, ut sub 
poeri& suspensionis a pereeplione Saeramentorum, efi&m privationis 
eccleeiastiene sepulturae per ecclesias parochiales suarum dioecesium 
publieé prohibe&nt, ne de caetero preedioctis diebus dominicis et 


294. 


fostivis quodennque. publienm, mercaium rerum vendibilium, quae Ad. 
usum quokicinat yictus necesgeriae, non sunt, quovismodo, fig.nt. 


De quaestuariis. 


 Abusus quaesimariorum, qui quotidie, excrescit, volentes reprimere, 
mandat. sangfe, synodus, ne admittantur queegtuarii ipsi aliter, quam 
secundum, formam et dispositionem juris, cum Jitteris, dipecesanorum, 
et ut via malitiae eigdem, praecludatur,.gurent locorum ordinarii in 
suis litteris non solum. formgm. juris, sed, etiam indulgentias, quas 
publicare yaleant, exprimere, nee,guigqnam aliud, quam in eisdem 
litteris exprimitur, licegt, dictis quantas populo. proponere. 


De novis yi ater nilatibus. non instijuendis. 

Item. sancte aynodps, prohibet, ne de..caetero, admittantur quae- 
cunque novae fraternitates, ex quibus verisimiliter detrahi poseit 
honori seu juribus ecclesiarum parocbialium. Quinimmo quod jam 
factis nullus adhibeatur farm neos indulgentiae:gis, copcedantuz, . 


u e e 
. De interdicto ecclesiastico. 


Sancta etiam aypodus acceptat constitplionem. Papae Bonifacii 
ectavi incipientem; Provide, quae atatujis provincialibus reperitur. ad- 
juncta ung cum.ordinatiope in sacro Basilien. congilie auper modo 
ponendi interdicha facta. Quas. quidem, copstitutigneg.et ordingfiones 
.vuli et mandat. publicari. ae. circa ponenda , ei enenda, interdicta 
omnino.observari. 00 un! do) 

Tenox,.verg. statuti ,, de. quo supra fit. mentio, gequilugx. ab. ent talis, 

Provide attendentes, quod; ut, frequentius. quamvis non eine causa, 
sine culpa tamen. multorum, intgrdicti sententiae proferuntur, quodque 
suni nonnulli judices nimis .prompü ‚ad proferendgs: easdem, etiam 
in negoliis sive,cgusis, quae plus interdum ex .cupiditaje quam cari- 
iatis radice perspicuis, indieijs procedere arguuntur, quodque tempore 
interdicti divina organa suspendantur et laudes, nec ecclesiastica 
Sacramenie ministrantur, ut Bolent, tollusnéur mortuis, seu minuuntur 
suffragia, praesertim per. oblationem frequentem: hostiae salutaris, 
adolesentes et parvuli pergipienies rarius Sacramenta .minys-inflem- 
mantur et solidantur in,fide, fidelium deyotio tepescit, ‚bapreges. pul- 
lulant, et multiplicantur pericula ‚animarum, praesenfis constiíutionis 
providemus edicto , ut nulla, provincie, civitas, qastrym, villa, locus, 
territorium vel districtus auctoritate ordinaria vel delegais suppo- 
natur ecclesiastico interdicto. pro pecuniario debito, .vel.pro.eujusvis 
monetag, vel pecunise ‚quanttate sub quacunque occajione. vel cause, 








28b 
sed quovis quaesito colote, pro eo maxime, quod: ipsorürm domini 
rectoréá $eu officiales, quocunque nomine cehseantur, aut incolae seu 
: habitatores aut singulares personae ipsorum statutis vel statuendis, 
ordinatis vel ordinandis terminis hujusmodi debitum seu quantitotem 
non solverifit hactenus, vel in'"&nteg ron (persolveant: - ' 

Nos quoque decrevimus irritum ‘et innane,' s secus "hàetenus 
extitit. attempt&tum ; 'vdl' éoritigerit etteriptari', illudque revocainuds, 
omnino non obstantibüs quibuscuntue ‘contrsctibus, obligationibus, 
paetis, conventionibus; compositiötibus; Bubmissionibus, fidejussiomibüs 
consensibus, processibus &f’ yartentiig' super hio "habitis vel habendis, 
juraınentorum poenarum fstipóralium vel spirituakum, seu mulcta- 
rum, vel quacunque alia firmitate vallatis, nisi talis suppositio iter- 
dicti hactenus foret facía vel in antea fieret de Apostolicae Sedis 
licentia speciali et expressa per ipsius "edis patentes" litteras ap- 
parente. 


"T DM ellıstaln "T d; 4 


. De Inierdiotis non leviter. ponendis: «c Conciib Basikensi alia- coustifulio, 
de quo supra fit mentio. 

Quoniam ex indiscreta interdictorum promulgatione multa con- 
sueverunt scandala événire, statuit haec sancta synodüs, quod nulla 
. civit&s, opidüm, castrum, villa, aut'locus ecelesinstióo supponi possit 
interdietö, tisi ex caush Kia seu culpa ipsorum lbcorum; aut domini 
set rectoris, 'vel' offiétalium, propter cülpam verb eut causam alterius 
eujuscunque' prirataee'personae hujusmodi loca nequequmm interdiei 
possint auetoritate quacunque ordinaria vel delegata, nisi telis per- 
son& prius füérit:excommunicata bt demmnciat& seu in ecclesia publi- 
cäta, sc domin? seu rectores vel offibiales ipsorumi locorum aubtori- 
tate-- "judiels: Téquisi: hujusmodi persUnsmexcórimunieatam infra 
bietkum eut effectu: non ejeterint, autiad satisf&ctioriémr compulerint, 
qua&-'etiam .post'biduum reéédente velsatisfacientb; mox divina. resurmi 
possint, quof etam Impendentibus Tócüm:  habedt. Uo 


Pr TP 2c d 
T "Qualitee. pauci conclusionem Capiteli- impedire non , debennt.. 

+. Benete’ etiam Synódus recipit, laudat et cómmendat bullam super 
deliberationibus in Capitulo moguntinensi, in his praesertim, quae 
prastendunter ı esse gratiosa faciendis: a sanctissimo Domino nostro 
Domino Nieolao Pápa quinto enatam, vulique haee sancta Synodus, 
quod. i omnibus allis tum cathedralium quam collegistaruin eccle- 
sarum provineiae: moguntinens. Capitulis et sub poenis in eüderh 
eontemtis observentut fiaque executio contra non observantes per 
orüibarium loei, vel ejus im spiritualibus vicarium, aui' alum, -eni 


396 - 
dazesit id committendum, mendasique haec sancta aynodus, ui singuli 
er observontibus: aut obeervari volentibus ‚oppositores ‚ei non. obsen- 
wbnieg; sub poena suspensionis .9 divinis Jatae sententiae dioecesano 
Jeei.denuneiept, ei nihilominus a.mejori parte concludatur, 

‚Tenor bullae, de qua -supre fit -mentio, sequitur, et esi talis : 

‚Nicolaus .Episcopus servus sarvorum Dei, ad futurpm rei memo- 
riam.  Anjunejum nobis desuper ,.- quo. universis . orbis astringimur 
enclesils, apastolieae, servitntis -officium:sedule. nos perurget instantia 
ilerum jugiter intendere. profestibus, eL; ut elisi& ab ejus cujusvis 
notse dispendiis vativae, direolionis.opo-fruantir, prout expedire con. 
apicimas, salubniter previdere. (Jum itaque; sieut dilentus filins nogter 
Johannes saneki . Angeli: Díacomus..Capdimele. nuper: mobis exposuit, 
in ecolesig mpguntinensi.. quaedam. delestabilis ‚et abuaure , si sic 
diei .merettir, eonmguetudo irrepsik et invedescit, quad: in oceurentibus 
pro ecciesia ipsius tractatikus 'et negotiis ea, quae pluribus etiam 
majori parte agenda et emplectenda videritur, paucorum etiam duo- 
rum vel umius eUntradictione . plerumque: non. ex ratione. aui. juris 
tramite, sed pro nudo levique. voluntatis libito prodeunte conclusio- 
nem et ‚ezeoniinnen habere non. possunt, sejeque negoläe. ipsa, quae 
iam propter dominie temporelia; quibus Beelesia ipse; .Moguntineusis 
notebiliter dotate. esk, quam. etiam sipnis(ras texeporis «eondaliones plus 
solito quotidie urultiplicemitur,: eb ;ingrunni. grarior& pne 60, quod 
o9mnium: consensus haberi num potest, saepius vel:plua debito: peri- 
Culosies reiandentur, aut penitus remanems. impedia,. unde: eium 
40clesia, ' ipsa. in spiritiehbus: et temporalibus: wari& passa. esi, - et 
mejora non.sime seandalerum et dissengionum fomite :pati posset das- 
pendia et etium detrimenta. Sunt etiam in diota eeclésie nonam), 
«t suam praesumptionem palliese videántur, et.in agendis wegetis 
Aliorum conolusienem impedire veleant,. nepotis: ips&. gratiose fare, 
£um tamen:man:sind, pro: uu£a: contenduns. Bieque ilarum pameoruam 
sut unius contredietionb;: aliorum ‚wota.suspendunker. . Nos igiiur ‚ab 
tendentes, quod preemissa canonicis senctionibus obvi&nt, et licet 
ills suffeienter provisum existet; nos temen 'eti&m;, . prott' ex pasto- 
rali nobis. incumbit offeio, amimadversione debite providere valentes, 
ut, :quos Dei fimor et eanonies instituta a ialibus: praesumptioriibus 
trahere non possuné, saltem. eerlesiastica disciplina eoegeest: 'e$:cone- 
pesesi. Ex pr&emissis et alim rationabilibus camsis nos. non imrnerito 
movendibus consmedudinem praedioism iauquam sacris canonibus: con- 
íreriam. et isimjcam aucteritate apestolica penitus reprobsmus, xi 
wihus 'destitwimus et sbolemuws, distrietius inkibentes universis et 





A 


alias äpso faboto: Ineuirrant; ne quisquam. ex ipsi$ pr&ebexóe conene- 
toadinis; hujusmodi (de caetero: in espitulo 'et comrentionibas suis mın- 
jor puri quominus juxia juris :coromsumis. dispositionem. irr ageudis 
et tractandis concludere, e£, ea exsequi;/valeent reaistere be opponere, 
vel impedire, set impedientibus' assistere; et Tovese, quoquomodo 
audiat seu preesumat. . 'Volestos. 'insaper -etc.ejetaemles. auotéritaie 
praefata; quod si efiquando' super '6qgotbe ;'de:quibus agitár, wee 
sint gratiosa, vel non im;depitulo:praedictue/ eeclesiae altercatio oria- 
tur, discussioni et detémminatiowl.mwejoxis partis in capitulo stetur, - 
quodque ea, queo sic 'periedsdemcdwerpabtesdiffiita fuerit, deter- 
minata et conblwss, "partis tnitioris -oppositene seu impedimento non 
obstante, exequantur pode  yupradiet. ». Praeterea cupientes , uf iü- 
bibitio, voluntes, ordinatio-et- dlieipeeacinisso.(iwaitdr ei inviolebiliter 
obserwentur, :Venepebili- fostet: 0649 "Axrclüepiseopo 1nopuntinensi 
ac^ejus in. spiritmelibus:. Vioario «et, Offciali; generali per beee seripte 
Tmandemus, quatenus ipsi, vel eorüm'aléer per.se vel alium sen alios 
praeinissa onu et sigle, wbi et quando;;expadise viderit, aueto- 
ritate &postoliea solemniter publibare, a0 :omnes  aingulos, quos 
extoramuniestionis sententigun hujusmodi :prepier: Prasmisse. inuurisse 
constiterit, tam- divin. didis 'eoelesia: et aliis loeis, de quibüs eis và- 
debtor, 'euenmmmmiestos: publiee: aunlinze, siudoáat: et procurent, 
faeiantque ab aliis wuntiann, et: ub.tales ab omnibus arciius, evitari, 
donpo tpái:exoümmmpieati, singuli widelioet. catum ,.quod.eonira. pro- 
hibitionéma: nosirsm hujusmodi. et alia: pyaomiess ; deinceps. quoszaodo- 
libet weise: vel: :sitompáere non debeaní, singuli corporaliter prae- 
stiterimt jursagenta, eb «absolutinpia . beneakum. a:.sententia- kujusmodi 
memgeint .obkmere.onntradicieres per censuram ecdlesiestibatn appel- 
letione pobtposike::.compessendo ,. nom: oheiamie : sonstälutiane felieis 
resordeonia Benifgeii Pepe ortevi .praedeacssoris -nosxi; Quibus 
aavaiwr, uh:quis emire susm.:civitaetem vel .dipetesüm ,. nisi. in. certis 
exceptis. casihus,. eb. 1n; iis. ulis nem: dieiam., a fine: suae dioecesis 
BNOCOlr , WER: pe , judices, a ..sede. apostolioa .dmpatpli extra eivitatem 
vel «ioeeem, in;quibua: depniati fuenink, conira quosoutque- proee- 
dere sive lii .- vel aliia. vieos-;suaa :conymiltero. preoswmdxt.  Ac.de 
duabme diolie in. conpilin generali ei. aliis.apostolicis conztitutienihug, 
D66. non: preadieta,.e6 alib ecclesias praedielse statutis et eunsuekudi- 
»ühus juramsniío, eonürnatione velquacunque-.elia finmitete. roborat 
conkreris-quibussumque. aut..si aliquibus ‚oommmniter vel divisim a 
dácie..eit. aede indultuum, quod imtexdici, suspendi vel exeognamunieari 
BON Domini, per litterae epostelieas non fanientes plenam. e$ expressam 
MR: de, vegbo 4d. verbum .de.indulie hujesmodi. mentipnem.: Aal 


288 . 


ergo onmmninó hominum liceat hanc parinam nostrae rdpreb&tienis, 
destitutionis, abolitienis, inhibitionis, volunt&tis et ste£utà irifringere, 
vel ei ausu temererio oontreire. .Si quis sutein hoc sitemptare prae- 
sumpsent, indignationem omnipotentis Dei :et beatorum Petri et 
Pauli Apostolorum. ejus se moverit incuessuram. Datum Romae apud 
sanctum Petrum Anno inearnationis domiicae, Millesimo 'quadrin- 
gentesimo quinquegesimo,  Kslendes- Decembris ' pontifieatus nostri 
Anno quarto. £d 


Nova provisio augen. n materia Karolinae,. - 

Sanota synodus reeipit, laudat, et' commendet. bullam, per sanc- 
tissimum Domitium ' nostrum Dominum Nicolaum Papam quintum, 
pro exeeutione "Karolinee et ‘contra: diffddiores eonoessam et per 
reverendissimum Dominum Cardinalem Augusten. impetratem sub 
Cujüs ttanssumpto, quibus in hac provifieia transmissa non est, trans- 
mittetur. -Vultque etiam, praecipit; atque mandati haec synodus, ut 
stetutis provincialibus inseratur, et exeontio. eiusdem juxte ipsius 
tenore omnino fiat. 

Tenor vero dictae Karolinae, de qe eupre fit mentio, sequitur 
et est talis: L 

Petrus miseratione divina tit. sancti Vitelis snerostnotae Romanae 
Reclesiaé presÜyter Cardinalis et Episcopus Augusten. universis et 
singulis, ad: quos patentes nostrae litterae pervenerint, salutom in 
Domino et subscriptorum notitiam indabitstam, universitati vestrae 
notum 'faeimus, quod litteras sanctissimi $m' Christo - patsis Domini 
nostri Domini Nieolài divina providentia :Papee quim ejus veta 


bull plambes in cotdula c&nabi more romanae Gutiee impendente 


bullatas salvas sanas et integras ac omni suspicionis mot& curentes 
mature vidimus et in evidens testimonium existentiäe et veritatis 
earundem hio de verbo ud verbum trenssumsimus et transsüftii ac 
exemplari fecimus. Quorum tenor de verbo ad verbum sequitar at 


.est talis. Nicolaus Epi$topus servus servorum. Dei. . Venerabilibws 


fratribus Archiepiseopis, Episcopis et-dilectis filis Abbatibus, Prae- 
positis, Prioribus exerhptis et non exemptis caeterisque personis eccle- 


Siasticis quibuscunque per alemaniam ubilibet constitutis, salutem 
t apostolicam: benedietionem. |. Enormitas . nephandi sceleris, ' qnod 


per nonnullos maledictionia filios in partibus alemaniae impudehter, 
ut intelleximus, perpetretur, mentem nostram taliter perturbawit, 
quod: nisi cum dolore id vobis significare hon possumus. Acvepifaus 
siquidem, quod ipsi maledictionis iniquitatis alumri praelutos, sater- 


dotes Domini et alias eeelesiasticas personas diffidare, et tanque 





289 
e 


hosige penteackere ac eos ei illis adhaerentes. invadere, irucidare, 
capere bonis expilere et expoliare an saevissimis euppliciie affligere, 
ei.queod. omais lex divine ei humane: deteatalur;. inthreergare Nom 
formident; ei eum praemiska -perpetrgni, 8:81. gloriosum: et Jaudehile 
opus fecissent, inde sa. jackamlkı eh glesientur Auepropter ad nostram 
speciet officium. super his optporiase:. prowilese; /vohie univerais: et 
singulis in virtute- saneteecobedienfliaP (intriote praecipiendo. men- 
damus, et quemlibet vestrum in visceribus Domini nostri: Jesu Chrigti 
hortamur, quatenus contra omnes et singulos sacrilegos praedictos, 
cujuscunque digmitetis, statusysordiais wel eupditionis fuerint, etiam 
si ducati, comitati  yel-adejuase]ip.mnahndeaa dignitete praefulgeant, 
juxia constiluläunem; per feligia meresdetinnie: Mantinum Pepem. quin- 
tum praedecessorem. aogitumiqdudvamn»edifam ,; quee, Carolina vocatur, 
quam vos queilibebxeeirnmigapaditesn habene:et; quater in «nno ad 
minus vegixie ER. i diegepsibus - et; egaplagiia conem. plebe et populi 
multitudine in ambanibus publicarà:yodumus,- eb mandexus, ne prae- 
fati sacrilegi £yrenni igboranüen.,pregiandere -velegnt. quovis modo, 
auctoritate nostra procedatis. Non enim leviter. credendum est, 
quosvis orthodoxen fidei; eulleres praecipue. dos, qui de. nobili genere 
procreati existunt, in tantae desperationis labem prosilire, ut agnitis 
tot poenarum; eengywris, quibus hujusmodi. sacrilegum genus hominum 
innodatuz ..atque.-involvikur, aliquo: made. telie flagitiose et. enormie 
crimina: o9romitáexe valle, . Inhübentis. nihiominus.egdem auctoritate 
dilectis frs nmobibus:viris Ducibus, Marehionibus, Priseipibus, Comi- 
tibus; Bezonibus;-Militibus, militaribus, Magistris civium, oivibus, Con- 
sulibus; Prbedngulibus; Communitatibus. et 'universitibus eivitetum, 
opidorum , egstrorum (at dogorum. quarumchngue, 4nb:poenis eí cen- 
suris: in eedem, eonsütutiona- eontentaa eh,aliis fommidabilibus, prout 
vobis videbitar,. ne .dicios awerilagps: quavis modo recipibnt sive ad- 
mittant, seu Bis auzalium: vel:ifavonemy praeskenis. .Ant,in eivitatibus, 
dozainis,.caatria, ‚tertris , iocis , disimiotibwsieongn. dakieni- subjectis: ali- 
quatenaus morat: pemmiktent, recipi sve -hogrütari.eis.salvum con- 
ductum aut alidm- defensiohem sub: quácunque: forma ullatenus prae- 
stande. . Ei.quia. diffücile .forek,. chenm nnelree ordinetionis et in- 
tentionis seriem sub. bulla ad:.quenibet :vesizum destinare, -vo- 
lumus et. apostolieà auetoritate: dlecernixms y... quod,. transsumpto 
bullae . hujus neosirae ordinationis et. intentionis -sigillo dilecti filii 
nosiri Petri: tit. samoti Vitalis sanctae Romanae ecclesiae Presby- 
teri Cardinalis Augustensis nuncupsii.mumito et per duos autentichs 
notarios subscripto illi prorsus fides in judieio et extra adhibeatur, 
sieut. adhiberetur, si illam sub bulla nostra cuilibet vestrum mittere- 
19 


290 


mus interclusam. Sie ergo venerabiles fratres et dilecti filii pro 
. eeclesiastica libertate conservanda pugnetis, quod beato Thomae, 
pluribusque aliis sanctis marfyribus, qui pro hujusmodi libertate tu- 
tanda mori non timuerunt, possitis quoad hoc non immerito coéquari. 
Datum Romae apud sanctum Petrum Anno incarnationis dominicae 
Millesimo quadringentesimo quinquagesimo primo, Idus Februarii. 
Pontificatus nostri anno quarto. Qua igitur habita collatione diligenti 
compertum est praesens nostrum íranssumptum cum originalibus 
litteris per omnia et in omnibus concordare, et quod nihil in eo de- 
positum, appositum, seu transpositum fuerit, neque est, quod sensum 
earundem litterarum apostolicarum variaret in aliquo; seu mutaret 
intellectum, ideoque illi auctoritatem nostram et decretum interposui- 
mus, et praesentibus interponimus, volentes et statuentes, ut huic 
nostro transsumpto sicuti litteris originalibus antedictis in Judiciis et 
extra stetur, credatur et adhibeatur in omnibus plena fides. In quo- 
rum omniüm et singulorum fidem robur et testimonium praemisso- 
rum praesentes litteras sive praesens publicum instrumentum hujus- 
modi nostrum transsumptum et exemplum in se continentes sive 
continens exinde fieri, et per notarios publicos infra scriptos Curiae 
nostrae juratos subscribi et publicari mandavimus, nostrique sigilli 
jussimus et fecimus appensione eommuniri. Datum et actum Augus- 
tae. Anno a nativitate Domini Millesimo quadringentesimo quinqua- 
gesimo primo, indictione quarta decima. Pontificatus dicti Domini 
nostri Papae Anno quinto die vero martis tredeeima Mensis Aprilis, 
hora vesperarum, vel quasi, in aula nostra episcopali praesentibus 
ibidem venerabili viro Magistro Leonhardo Gassel in decretis licen- 
tiato eanonico majoris Augustensis et beatae Virginis Marie in 
Feuchtwangen nostrae dioecesis ecclesiarum praeposito, nostro in 
Spiritualibus Vicario et officiali generali, Johanni Schott, armigero 
castellano nostro in faucibus alpium, Johanne de Westersteten armi- 
gero nosirae dioecesis, ei provido viro Johanne Laucher, cancellario 
nostro, "Testibus ad praemissa in testimonium evidens vocatis pariter 
et rogatis. 

Et Ego Nicolaus Bermir de ‚Torgau clericus misnensis dioecesis 
publicus sacra imperieli auctoritate notarius, et curiae augustensis 
scriba juratus, quia praedictis transsumptioni, collationi et auctoritatis 
et decreti interpositioni omnibusque aliis et singulis praemissis dum 
sic, ut praemittitur, agerentur et fierent, una cum notario publico 
infrascripto et testibus suprascriptis praesens interfui, eaque. sic fieri 
vidi et audivi. Ideoque de mandato supradicti reverendissimi patris 
Domini Cardinalis praesens tr&nssumptum per alium me aliis tunc 


P di 


N 





, 291 


praepedito negotiis fideliter 'scripftum uns cum notario publico sub- 
Scripto exinde confeci, subscripsi, publicavi, et in hanc publici in- 
strumenti formam redegi, signoque nomine meis solitis et consuetis 
et cum appensione sigilli memorati Domini Cardinalis signavi et 
munivi rogatus et requisitus in fidem et «testimonium omnium ét 
singulorum praemissorum. 

Et ego Ulricus Rulm de Naue clericus Augustensis dioecesis 
publicus sacra imperiali auctoritate notarius Causarumque. Curiae 
Augustensis Scriba juratus. Quia praeinsertarum litterarum aposto- 
licarum transsumptioni, collationi, auctoritatis et decreti interpositioni 
omnibusque aliis et singulis praemissis dum sic, ut. preemittitur, 

agerentur et fierent, una cum notario et testibus suprascriptis prae- 
. sens interfui, eaque sic fieri vidi et audivi. Ideoque de mandato 
supradicti reverendissimi Patris Domini Cardinalis praesens trans- 
sumptum per alium me aliis tunc praepedito negotiis fideliter scrip- 
tum una cum notario publico praescripto exinde confeci, subsoripsi, 
publicavi et in hanc publici Instrumenti formam redegi, signoque 
et nomine meis solitis et consuetis una cum appensione sigilli me- 
morati Domini Cardinelis signavi, et munivi rogatus et requisitus, 
in fidem et testimonium omnium et singulorum praemissorum. 


De statu regularium Personarum. 


Super reformatione vero Monasteriorum, et personarum glorio- 
sarum vult omnino s&neta synodus, quod ordinarii ipsi diligenter in- 
vigilent, ac eosdem religiosos ac eorum monasteria iam virorum 
quam mulierum ad observantiam vitae regularis et debita clausura, ^ 
et praecipue ne quis ad monasteria monislium exíra.casus a judice 
permissos ingrediatur, poenis ef censuris et remediis juris scripti, 
et constitutione generalium et provincialium conciliorum, ac aucto- 
ritate apostolica specialiter desuper editorum effectualiter constringant 
et compellant, etiam per depositionem, privationem privilegiorum, 
incorporationum et unionum ac inhabilitationem ad dignitates et 
officia. 


De fratribus mendicantibus. 

. Bacra Synodus attendens apostolicam gedem fratribus mendican- 
tibus privilegia in aedificationem ecclesiae concessisse, et ob hoc in 
Clementina dudum fratres praesentandos Episcopo, et per eum ad 
auditionem confessionum admittendos vult esse idoneos et probatae 
vitae, et quia illi, qui vote solennia non observant, non possunt dici 
probatae vitae; unde cum episcopos, &d quod spectat, curam regis 

.19* 


200 


suaé habere, admonitos esse convenit, ne alios admittant, quam, ut 
Clementina habet, qualificatos, ita quod eis constet per facti eviden- 
tiam aut testimonio bonorum hominum eos dignos esse, quibus sibi 
ereditas animas absolvendas committant, hinc ad finem, ut fraires 
ipsi religionis suae observantiam citius adaugeant aut acceptent, 
mandat Synodus, quod quisque Episcopus fratribus ordinis mendican- 
tium cum omni caritate regularem observantiam persuadeat, offerendo 
ad hoc omnem gratiam et benevolentiam, cum eomminatione, quod 
nisi infra competens tempus eis per quemlibet Episcopum prae- 
figendum per facti evidentiam regularem vitam secundum professio- 
nem suam servare inceperint et continugverint, quod tune post 
lapsum termini istius eos tales inidoneos minus probatae vitae ad 
&udiendam confessionem, praedicationes et petitiones ac alios actus 
legitimos non &dmittant. Episcopi etiam non patiantur fratres in 
terminis longiores moras trahere, sed operam dent, ut petitione 
peraeta ad suos conventus redeant, nisi eos in audiendis confes- 
siohibus et praedicationibus verbi Dei diutius morari in aliquo loco 
judicaverint expedire. 


Quod Sacramentum publice in Monstrantia non deferatur extra octavas 
Corporis Christi. 


Propter reverentiam divinissimo Eucharistiae Sacramento exhiben- 
dam, et ne populi fidelis devotio ex frequenti ejus visione tepescat, 
ordinat haee sancta synodus, quod deinceps ipsum Saeramentum 
visibiliter in monstrantiis praeterquam in festo Corporis Christi, et 
per ejus octavas deferri, et tunc non nisi sub divino officio octavae 
ejusdem ostendi non debeat, etiam occasione cujuscunque -fraterni- 
talis aut institutionis desuper factae, mandans ordinariis locorum, ut 
‚contra presbyteros, qui in praemissis excederent, per inflictionem 
gravium poenarum procedant. 


De cursu ad Imagines prohibendo.. 


Similiter mandat eisdem ordinariis, ut, si in visitatione suarum 
dioecesum aut alias reperiant concursum populi ad certas Imagines, 
et cognoscant populum hujusmodi magis ad dispositiónem figurae 
habere respectum, quod hoc omnino prohibeant, ne Idololatria com- 
mittatur. Si quae etiam sint in suis dioecesibus hostiae transforma- 
tae aut pallae rubricatae, siquidem hostiae tales sumi possunt, eas 
sumi faciant. Alioquin illas totaliter occultent aut recondi disponant, 
ut sic omnis occasio cursuum hujusmodi auferatur. | | 





- 


293 


De vita et honestate Clericorum. 


 :Sagneta etiam synodus, quia informate est in nonnullis ecclesiis 
provinciae moguntinensis tam cathedralibus quam collegiatis pessimas 
et juri divino et positivo ac rationi contrarias vigere et ex corrup- 
tela introductas esse consuetudines praesertim in nominando personas 
ante vocationem beneficii, et saepe pueros sine discretione ante 
quartum decimum annum habendo minime respectum ad ecclesiam 
et Dei eultum, sed potius ad carnem vel aliud commodum aut spem 
ex pacto aliquid etiam beneficiis pro se vel suis consequendi, et in 
exactione pecuniae, antequam quis ad possessionem praebendae ad- 
mittetur, quod utique speciem venditionis ac simoniacae pravitatis 
habere dignoscitur, quae quidem pecunia, quod pejus est, apud 
quasdam ecclesias non in eeclesiae sed proprios canonicorum usus 
convertitur, quod utique & vitio simoniacae pravitatis nusquam excu- 
sari potest: in receptione vini, flascorum et aliarum rerum: in ex- 
cessivis annis exspectentiae, in quibus, quod horrendum est, neque 
distributiones quotidiani expectanti tribuuntur: in emancipatione, 
quam ita appellare solent, doctorum et notabilium personarum, cum 
receptione multarum pecuniarum. In admissione ad Capitula eorum 
qui latinum congrue fari nesciunt nec intelligunt: in eo, quod ca- 
nonici suis decanis in licitis et honestis obedire et ad diving minis- 
trare contemnant: si pro vagabunditate in ecclesia vel ante aut 
cavillationibus in choro velsimilibus arguantur, non attendant neque 
curent, quod ad interessendum officiis adstringi sub suspensione ab- 
sentium comprehendi nolunt: Ac quod in certo parvo tempore sub 
una lectione, psalmo, epistola, evangelio vel alio praesentias se de- 
servisse contendunt, et statini ad saecularia negotia vel lascivias 
revertantur aut eant: quod etiam tempore divinorum vesperorum 
praecipue, choreas publicas, stubas et alias conventiones laicorum 
visitent et frequentent, illisque ac ludis diversis potationique vinorum 
apud easdem intersint et se immisceant. Habitum et tonsuram statui 
suo condecentem non deferant, et si quandoque vel parvam coronam 
deferant, per revolutionem crinium, de qua potius gloriari deberent, 
abscondant, longas crines seu comam adeo, ut aures videri nequant, 
nutriant. Demum quod dictu &udituque mirabile est, quod per certa 
anni tempora, circà autumnum praecipue, cum magis gratiarum 
actioni, dum toreularia vino redundant, insistere deberent, & divinis 
cessent et vacantias faciant, liberique et ab obedientia pro tali tem- 
pore absoluti esse volunt, quasi contra Deum et obedientiam prae- 
Scribere possint, pluraque alia contra sacros canones et provincialia 


294 


synodaliaque statute in Dei offensam, animarum suarum periculum 
et scandalum plurimorum egant, seque praetextu consuetudinum et 
observantiarum excusare nitantur, €um non attendant corruptelas 
potius esse et vetustates errorum. Multaque denique juramenta illi- 
cita a diversis iam tempore electionis sive collationis beneficiorum 
praestantur, ex quibus hi, qui talia recipiunt, commode privata 
consequi sperant. Ac etiam via correctioni debita praecluditur, et 
impediuntur saepe praelati, ne ecclesiarum sugrum utilitatem possint 
procurare. Similiter et a rectoribus ecclesiarum sive viceriis eorun- 
dem perpetuis sub solvendis annuis pensionibus hujusmodi juramenta 
ilicite extorquentur, quibus obstantibus propter carentiam necessa- 
. rii vietus ecclesiae ipsae divino defraudentur obsequio. Haeo itaque 
sancta synodus praemissa omnia damnat, mandans omnibus et singu- 
lis locorum ordinagriis ac etiam praelatis inferioribus, quibus correctio 
per statuta provincialia conceditur et injungitur, ut non obstante 
praemissis damnatis consuetudinibus et observentiis, ad quarum con- 
tinuationem neminem quocunque juramento, cum vinculum iniqui- 
taüs non sit, astringi declarat. Quatenus sub exeommunicationis 
aliisque in dictis Statutis expressis et comprehensis poenis juxta juris 
et dictorum statutorum formam circa praemissa invigilent, oassent, 
corrigant, statuant, ordinent et emendent quantotius realiter et cum 
effectu. Volens haec sancta synodus, quod, ubi infra spatium quin- 
que mensium immediate sequentium dioecesani ac inferiores prae- 
lati, in et circa praemissa negligentes et remissi fuerint, superior 
immediatus aut futura provincialis synodus corrigat, statuat, ordinet 
et emendet, ac etiam ad declarationem poenarum contra et adversus 
ordinarios locorum et inferios praelatos procedat. 


Petitio ad Dominum Legatum ad confirmandum praemissa. 


Petit ergo praefatus reverendissimus in Christo pater et Dominus 
Dominus Theodericus Archiepiscopus, totaque provincialis synodus 
moguntinensis, quatenus vos reverendissime in Christo-Pater et Do 
mine Nicolae tit. Sancti Petri ad vincule sacrosanctae Romanse 
ecclesiae presbyter Cardinalis et apostolicae sedis per alemaniam 
legate, suprascriptis deliberatis et eonclusis robur confirmationis et 
approbationis auctoritate legationis vestrae in forma meliori adjicere 
dignemini, dantes et concedentes etiam speciales facultates pro exe- 
cutione in defectum potestatis ordinariorum cum poenarum adjectio- 
: nibus, ubi oportunum judicaveritis, ut speratus reformationis fructus 
laudabiliter exinde proveniat. 


‘ 











295 


Confirmatio reverendissimi Domini Legati. 

Quoniam captas conclusiones per vos reverendissimum in Christo 
patrem Dominum Theodericum Archiepiscopum Maguntin. consen- 
entibus comprovincialibus vestris legi audivimus, et eas reformationi, 
qu&m quaerimus, judicavimus plurimum profuturas, uti petitur, ratas 
et grates habentes auctoritate apostolica nobis tradita in Dei nomine 
confirmamus, et per obedientiam et sub poenis per nos ad singula 
statute, ubi visum fuerit, edjungendis praecipimus ille observari or- 
dinationibus ubilibet per nos factis ac potestate nobis ad visitandum, 
corrigendum ‚et statuendum et alis in bulla legationis nostrae con- 
tentis, semper salvis, quibus per hane nostram confirmationem ne- 
quaquam intendimus derogare, super his et earum executione litteras 
decernentes oportunas, reservantes sanctissimo Domino nostro Papae 
ac nobis legetione durante potestatem addendi, corrigendi, interpre- 
tandi et declarandi, et quaeque alia faciendi, per quae sancta refor- 
matio, quae solum quaeritur, poterit augeri, jure metropolitico Reve- 
vendissimi Domini Maguntinens. et ordinariorum provinciae suse 
semper salvo, insuper sub spe, quod in dictis quinque mensibus, de 
quibus in fine dictorum conclusorum continetur effectualis executio 
eorum per reverendissimum Dominum Moguntin. et Suffraganeos 
suos fieri debeat, suspendimus et relaxamus omnes et singulas cen- 
suras et poenas in ordinaüonibus et statutis nostris ubicunque locorum 
provinciae Moguntin. emanatis positas et comprehensas, quantum ad 
eos, qui illos et illa simpliciter non assumpserunt, aut uti volunt, in 
es per totam provinciam Moguntinen. per dictos quinque menses, ita 
iamen, quod executio dictorum statutorum provincialium interim fiat 
juxt& eorundem formam et tenorem, 'et si illam fieri et observari 
, continerent, volumus dictas censuras et poenas nostras etiam expost, 
quamdiu observeverint looum habere non debere, si vero executio 
non fiet dictorum Statutorum provincialium, ex tunc in his, in qui- 
bus publieata sunt, locum sibi vendicare. Similiter in defectum 
executionis hujusmodi mandata nostra insinuata non fuerunt ratione 
praevia processuri. 

Post praemissam confirmationem Reverendissimus Dominus Le- 
gatus publieari fecit litteras indulgentiarum, quas dedit omnibus . 
Sacerdotibus, qui infra missarum solemnia in principio et in fine in 
concludendo collectam ultimam addiderunt: Et famulos tuos N. 
Papam, et N. Episcopum nostros una cum universe ecclesia catholica 
ab omni adversitate custodi, per quinquaginte dierum indulgentiarum 
pro quolibet die dominico. 


298 


Item dietus Dominus Legatus ad instantiam Reverendissimi Do- 
mini Moguntinens. et Suffraganeorum suorum extendit ordinationem 
et concordiam f&ctas in synodo Bembergensi inter rectores parochia- 
lium ecclesiarum et mendieantes ad totam provinciam Moguntinen. 
et decrevit liberas cuilibet, quin illas habere voluerit in. speciali de- 
super concedendas. 


Sequitur litlera de wendicastibus, de, qua supra fil mentio. 

Nicolaus miseratione divina tit..s&neti Petri ad vincula sacro- 
sanctae Romanae Ecclesise presbyter Cardinalis, apostolicae sedis 
per alemaniam legatus in dioecesana Bambergensi synodo praesidens. 
Universis Christi fidelibus ejusdem dioecesis salutem in Domino 
sempiternam. , 

Quoniam offieio nostro incumbit, ut undique ea, quae pacis suni, 
diligenti studio promoveamus, maxime &utem, quando ad id aposto- 
licae sedis singularis jussio &ccedit. Sene ed sanctissimum nostrum 
Dominum Nicolaum Papam quintum delato inter plebanos et men- 
dicantes opidi Nurnbergensis dictae dioecesis non parvas fore diffe- 
rentias exortas, et nobis per eundem sanctissimum Dominum nostrum 
commisso, ut easdem de medio facere.cureremus, atque post intel- 
lecto in hae Bambergen. dioecesi in plerisque locis similes quaerelas 
esse, quodque scandala plurima in populo ex hoo orientur. Auditis 
in hae synodo quaerelis super hoc et responsionibus per hanc nostram 
ordinetionem de synodali consensu deliberato faciam, uti sequitur, 
providemus. Et quia jam dudum circa public&tionem Capituli con- 
cilii generalis: Omnis utriusque sexus: statutum synodale reperimus, 
tuno consequenter ad illud ipsum tale statutum synodale reperimus, 
tune eonsequenter.ad illud ipsum tale statutum synodale de publi- 
cando dietum capitulum: Omnis utriusque sexus: concilii generalis 
per omnes dominicas quadragesimae approbantes eucioritate legatio- 
nis nostrae, de qua fungimur, decernimus, quod publicatio ille m 
dicto opido Nurnbergensi per deputandos a Domino Episeopo Bam- 
bergensi simplieiter, prout textus jacet, tentum fiet. Inhibentes in- 
super eadem auctbritate, ne'quisquam cujuseunque conditionis eccle- 
siasticae vel saecularis infra limites dioecesis Bambergen. constitutus, 
exemptus: vel non exemptus, quovis modo directe vel. indirecte, 
publice seu occulte, quemquam ab observantia illius jam dictae con- 
stitutionis, ac quod ille suo sacerdoti, a quo Sacramentum Eucharis- 
tiae recipere tenetur, vel alteri de licentia ejusdem, salem semel in 
anno, non confiteatur, aut ab interessendo divinis, saltem diebus 
dominicis et majoribus festivitatibus, in sus perochiali eoelesie aut 





291 


& solutione jurium parochialium retrahere praesumat, quinimo volu-' 
mus, quod, quisquis talia fecerit, etiam cujuscunque ordinis seu 
religionis, exemptus vel non exemptus, suspensionis ab ingressu 
ecclesiae et perceptione Sacrementi Eucharistise sententiam incurrat, 
absolutionem, praeterquam, in mortis articulo, apostolicae sedi reser- 
vantes. Et quia fratres de ordine mendicantium modo, quo in Cle- 
mentina: Dudum: ponitur, preesentati et per Episcopum admissi in 
casibus. ipsis per reservationem Papae aut Episcopi non prohibitis 
eis confitentes veraciter absolvunt, pari poene inhibemus, ne quis- 
quam, cujuseunque conditionis fuerit ecclesiasticae vel saecularis, 
exemptus aut non exemptus, potestatem absolvendi eorundem fratrum 
sic &dmissorum detrahere directe vel indirecte, publice, vel occulte 
praesumat. Quinimo volumus, quod, quisquis talia fecerit, suspensio- 
nis et ab ingressu ecclesiae et perceptione Sacramenti Eucharistiae 
sententiam incurrat, absolutionem, praeterquam in mortis articulo, 
apostolicae sedi reservantes, et ad finem, ut populus sciat, qui sint 
tales admissi, et qui caesus prohibiti, statuimus et dicta auctoritate 
ordinamus, quod Dominus Bambergensis Episcopus omni anno in 
prima dominica quadregesim& deinceps per principalia loca totius 
suae dioecesis hane nostram ordinationem fratres per eum admissos 
ad confessiones audiendas nominatim , ac casus Papae atque sibi re- 
servatos, et in quibus sibi reservatis auctoritatem dedit absolvendi, 
publicationem populo faciendam disponere teneatur, prohibentes sub 
simili suspensionis latae sententiae poena, ne amplius quisquam ex 
fratribus mendicantibus contra plebanos, aut plebani quicunque 
contra fratres ipsos praedicare praesumant, sed qui causam querelae 
habuerit, judicem adeat competentem. Datum Bambergae in synodo 
Dioecesana per nos ibidem in ecclesie mgjori solenniter celebrata 
die Lunae tertia Maji. Anno a nativitate Domini Millesimo quadrin- 
gentesimo quinquagesimo primo, pontificatus senctissimi in Christo 
Patris et Domini nostri Domini Nicolai divina providentia Papae 
quinti, Anno quinto. 

Finita lectione stetutorum praefatorum promötor saepefatus de 
mandato reverendi in Christo Patris et Domini Gotfridi Dei gratia 
Herbipolensis praesulis meritissimi et dictae synodi praesidentis om- 
nes in eadem synodo constitutos in horam ejusdem diei primam 
convenire jussit in loco capitulari ecclesiae majoris Herbipolensis, ac 
hore praedicta superveniente tractatum sancti Thomae de Aquino 
praeinsertum statutis provincialibus de articulis fidei et ecclesise 
Sacramentis de verbo ad verbum idem promotor etiam in Domini 
Episeopi praesentia, Abbatibus in dextro et canonicis majoris ecclesiae 


208 . - 
in sinistro leteribus sibi consedenübus publice legit e£ seriatim in- 
timavit. 

Expost tractatu praefato finito de mandato praefali reverendi 
petris ipsius sacrae Synodi praesidentis omnes eisingulos ad eandem 
synodum vocatos ad pulsum majoris campanae in crastinum ad 
chorum sancti Kiliani ecelesiae majoris Herbipolensis pro coniinua- 
lione synodi convenire jussit et fecit. . 

Die vero octava mensis Marti, quae fuit feris quarta post do- 
minicam Reminiscere anni praementionati, de mane hora primarum, 
post pulsum majoris campanae, succentor Antiphon: Veni sancte 
Spiritus: cantare incepit, sieut in die. praecedenti, et presbyter pro 
officio ‚missae decantandse indutus vers. et colleet. de Spiritu sancto 
legit, et tandem officium missae non peeuliare, sed de ipsa feria, 
decantevit, omissa senciorum litania., Quo finito Dominus Antho- 
nius promotor praefatus post sessionem Domini Episcopi in sua sede 
factam omnes et singulos praelatos-caeterosque, ut die hesterna 
locati fuerunt, sedere jussit, et auctoritate domini praesidentis man- 
davit, et laicos, uti die praecedenti, sub excommunicationis poena 
de choro abscedere fecit, tandem januis chori clausis, ad locum suum, 
sicut in praecedenti die, se convertit et subsequentem arengam 
praemisit, 

Quia reverendi conscriptique petres et domini mei praelati, rec- 
tores et presbyteri in hac sancta synodo congregaü, expedit reve- 
rendiseimo patri ac domino nostro communi domino Gotfrido nobilis 
hujus Herbipolensis Ecclesiae Episcopo, quatenus sic respiciat in 
faciem Ecclesiae suae, ut arripiat judicium manus ejus hodie, et 
ventilet cornu Syrise, intonet contra edom, fulminet eontra bethel, 
contre idola aegypti, contra pingues samariae, coníra sacerdotes 
baal, contra pastores seipsos et non gregem pascentes, contra judices 
et officiales, qui iniquas condunt leges, contra canes mutos non va- 
lentes latrare, contra amphoram Zachariae, contra vasa pastoris 
stulti, contra ambitionem Simonis magi, contra tyrannidem saeculi 
et rebellionem claustri , contre oppressores sacerdotum, contra deni- 
que turbatores ecclesiae et omnes fidei et morum subversores; sua 
enim dominatio ex debito pastoralis officii tenetur et deinceps vult, 
de quo vos cerios reddit, se exhibere benignum humilibus, rigidum 
superbis, misericordem poenitentibus, inflexibilem obstinatıs, Johannem 
moestuosis, Mathathiam apostatis, Finees fornicatoribus, Helyam Ido- 
lolatris, mentientibus Petrum, blasphementibus Paulum, et negotian- 
tibus Christum, ut sic aedificare, destruere et evellere ad Domini 
verbum poseit et reddere sibi plebem perfectam. Quapropter pro 








000 
contínuetione hujus sanctse synodi statute ssbeequentia per me legi 
mandavit. 

. Qua collatione finita, quia taediosum et fortasse inutile fuisset, 
omnia et singulae statuta provincielfa et synodalia legi, promotor certa 
statuta decem et septem in numero pro ea vice magis &ccomoda 
alta et intelligibili voce legit. 

Primo statuimus ad terrorem malefactorum. De scrutinio in 
ordine faciendo. 

Secundum, cum sit reprehensione dignum, de officio Vicarii. 

Tertium, Nulli capellani nobilium. 

Quartum, quia ex Statuto concilii provincialis. 

Quintum, superstitiosam quarundam personarum invidiam. De 
majoritate et obedientia. 

Sextum, statuitur contra conspiratores, de jurejurando. 

Septimum, statuitur, ut quicunque defuncto Episcopo, ne sede 
vacante aliquid innovetur. 

Octavum, ad &bolendam de domo Domini consuetudinem. 

Nonum, intelleximus, quod nonnulli, de testamentis. _ 

Decimum, Item quicunque monachus in lapsum carnis. De statu 
monachorum. 

Undecimum, statuitur, quod clericus sive laicus. 

Duodecimum. Item prohibemus in virtute sanctae obedientiae. 
De jure patronatus. 

Tredecimum. Olim ut infra limites. De raptoribus. 

Quartum decimum, stetuitur, ut canonicus, De injuriis. 

Quintum decimum, ad evitandum scandala et multa perieule. 

Sedecimum. Si concubinae. 

Decimum septimum. Dudum bonae inemoriae. De sententia 
excommunicationis. 

Quibus statutis de verbo &d verbum summarium uniuscujugeun- 
que praemittendo lectis, promotor ad mandetum Domini Episcopi 
praesidentis in hune, qui sequitur, modum publicavit. 

Reverendus in Christo Pater et Dominus Dominus Gotfridus Dei 
gratia Episcopus Herbipolensis hujus sacrae episcopalis synodi prae- 
sidens innovat non solum jam lect&, sed et omnia statuta &ynodalia 
per olim bo. me. Mangoldum, Gotfridum, Wolframum, Johannem et 
Johannem ac alios Episcopos Herbipolenses nec non per suam pater- 
nitatem in unum volumen redacta, et illa publicari atque observari, 
eí & quibuslibet Praelatis ac Ecelesiarum parochialium Rectoribus 
civitatis et dioecesis Herbipolensis infra duorum mensium spacium 
& die praesenti numerandum in scriptis recipi vult et mandat, 


Expost dictus promotor nomine omnium dicto reverendo Patri 
subjectorum humiliter supplicavit, ut censuris vel poenis innodatos 
oceasione statutorum synodalium pro hac vice absolvere dignaretur. 
Unde idem Dominus Episcopus deliberatione praehabita more pii 
Patris per organum Domini Georgii. Hocloch decretorum Doctoris in 
hune, qui sequitur, modum respondit. 

Cum praesens annus jubilaeus propter longissimas indulgentias 
apostolica auctoritate concessas ınerito aunus gratiae dicatur et sit, 
ideo Reverendus in Christo. pater et Dóminus, Dominus Gotfridus, 
Episcopus Herbipolensis gratiam, quam potest, suis subditis adinstar 
apostolicae sedis facere et exhibere volens, omnes et singulos sibi 
subjectos a quibuscunque excommunieationum, suspensionum et inter- 
dicti sententiis, censuris et quibuslibet aliis poenis vigore dictorum 
synodalium statutorum generaliter promulgatis et fulminatis, sine 
tamen praejudicio juris cujuscunque quaesifi absolvit, nec non inter- 
dictum ecclesiasticum et divinorum cessum per eadem %tatuta in 
qu&ecunque monasteria, ecclesias, capellas, seu alia loca latum re- 
laxat per praesentes, illis duntaxat, qui publici concubinarii sunt, 
aut qui bong ecclesiae Herbipolensis defuneto Episcopo occupaverunt, | 
exceptis. Nullam etiam per praemissam absolutionem et relaxationem 
ad futura delicta et excessus spem impunitatis tribuere intendit, sed 
de caetero contra praefata Synodalia stetute delinquentes punire 
vult juxta excedentium demerita. 

Subsequenter contra eleemosynarum quaestores de omni con- 
sensu ac novum statutum sub titulo de peccatis et remissionibus situan- . 
dum dictus Dominus Episcopus publicari fecit. Cum divinorum offi- 
ciorum rectores in divinis officiis et parochialibus juribus per elee- 
mosynarum quaestores s&epius turbentur, statuimus et ordinamus, 
ut hujusmodi quaestores vigore litterarum auctoritate nostra ipsis 
concessarum aut in antea concedendarum, in festivitatibus Nativitatis 
Domini nostri Jesu Christi, Paschae, Pentecostes, Nativitatis gloriosae 
Virginis Mariage, Purificationis, Annuntiationis et Assumptionis, nec- 
non in ecclesiarum parochialium patrociniis et ipsarum dedicationum 
anniversariis deinceps ad stetiones faciendas aut eleemosynas in 
ipsis ecclesiis petendas nequaquam admittantur. 

Tandem contum&ciam omnium et singulorum absentium voca- 
torum et praefatae synodi interesse debentium accusavit, et eos con- 
tumaces reputari, &c processus contra eosdem in debita forma de. 
cerni petivit. Dominus praesidens legitime vocatos et absentes con- 
tumaces, prout erant, reputavit, et contra eosdem processus decrevit. 
Subsequenter futuram synodum episcopalem de proxime in ecolesia 





801 


cathedrali Herbipolis.in, feriam tertiam post dominicam, qua in Eccle- 
sia Dei cantabitur: Jubilate, Anni Domini Millesimi quadringentesimi 
quinquagesimi tertii praefatus promotor ad jussum saepefati Domini 
Episcopi solemniter celebrandam publice indixit. 

Praeterea synodum ipsam episcopalem extunc celebratam pro- 
motor concludi petiit. Quam Dominus praesidens pro concluss 
habere voluit et conclusit. Postremo super omnibus et singulis in 
hac sacra episcopali synodo Herbipolensi actis, gestis, publicatis, 
intimatis, lectis, statutis, ordinatis et mandetis saepefatus promotor 
notarios publicos subscriptos et eorum quemlibet in meliori forma, 
qua potuit et debuit, ut supr&.etc. requisivit. Et tandem benedictio- 
nem et licentiam nomine omnium in eadem synodo existentium hu- 
militer genuflexis et capite inclinato debita cum instantia postulavit, 
quos reverendus in Christo pater et Dominus Dominus Gotfridus 
Episcopus et praesidens saepefatus, benedicens in Christi nomine 
licentia vit. | 

In quorum evidens testimonium praemissorum Nos Gotfridus 
Dei gratia Episcopus et preesidens praefatus hunc libellum omnie 
et singula in dicta synodo acta, geste, publicata, intimata, lecta, 
statute, ordinata et mandate in se continentem fieri et per notarios 
et quemlibet éorum infra scriptos subscribi et publicari jussimus et 
fecimus. Datum et actum Anno, diebus, horis et locis suprascriptis. 
Indictione quinta decima, pontificatus sanctissimi Domini nostri 
Domini Nicolai digna Dei providentia Papae quinti Anno ejus sexto. 
Praesentibus ibidem honorabilibus viris dominis Richardo de Maspach 
majoris, Eckario de Milez in Haugis et Gregorio Ledenther novi mo- 
nasterii dictarum ecclesiarum decanis. Johanne Duwer et Georgio 
Hohenloch decretornm doctoribus testibus ad praemissa. vocatis pa- 
riter et rogatis. 

Et ego Johannes Fabri Clericus Moguntinensis Dioecesis publicus 
imperiali auctoritate notarius, reverendique in Christo Patris et Do- 
mini Domini Gotfridi Herbipolensis nec non officiorum Vicariatus et 
Officialatus ejusdem ipsiusque curiae Herbipolensis scriba juratus, 
Quia praemissis omnibus et singulis in dicta sacra et episcopali 8y- 
nodo actis, gestis, dictis, publicatis, intimatis, lectis, statutis, ordinatis, : 
et mandatis et in proximo praecedenti libello viginti quinque folia 
cum dimidio continente, per alium me certis aliis praepedito negotiis 
fideliter conscripto dum sic, ut praemittitur, in dieta synodo fierent 
et agerentur, una cum testibus supra et connoterio meo a tergo 
scriplis praesens interfui, eaque sic fieri vidi et audivi. Ideoqve de 
praefati Reverendi patris et Domini Domini Gotfridi Episcopi Herbi- 


polensis mandato et jussu praesentem libellum manu mea propria 
cum connotario meo a tergo subscripto, subscripsi, publicavi, et in 
hanc formam publicam redegi, signoque et nomine meis solitis et 
consuetis consignavi rogatus et requisitus, in fidem et testimonium 
omnium singulorum praemissorum. 
(Sig. Not.) 
Johannes Fabri. 
Et ego Johannes Moler Clericus Herbipolensis dioecesis publicus 
sacre imperiali auctoritate noterius. Quia praemissis omnibus et 
singulis in dieta sancta synodo episcopali Herbipolensi actis, .dietis, 
gestis, publicatis, lectis, intimatis, statutis, ordinatis et mandatis ac 
in praecedenti libello viginti quinque cum dimidio foliorum, per 
alium me certis negotiis praepedito fideliter descripto, dum sic, ut 
praemittitur, fierent et agerentur, una cum testibus et notario supra- 
Scriptis praesens interfui, eaque sic fieri vidi et audivi. Ideo prae- 
. gentem libellum manu mea propria cum notario praetacto subscripsi, 
publicavi, et in hane publicam formam redegi. Signoque nomine 
et cognomine meis solitis et consuetis econsignavi rogatus et requisi- 
tus in fidem et testimonium omnium.singulorum praemissorum.  . 
(Loc. Signi Nolarialis.) 
| Johannes Moler. 


(Ex Cod. membraneo, Invenitur etiam apud Lünig Cont. II. 
pag. 1035.) 


X. 


SYNODUS DIOECESANA WIRCEBURGENSIS 
Golfridi Episcopi de Anno 1458. 


In nomine Domini Amen, 

Ad saeram episcopalem synodum. de anno Domini Millesimo 
quadringentesimo quinquagesimo tertio Die decima septima Mensis 
Aprilis, quae erat feria tertia proxima posi.dominicam, qua in eccle- 
sia Dei cantabatur: misericordia Domini, in choro sancti Kiliani 
ecclesiae cathedrelis Herbipolensis celebratam post Abbates ordinis 
saneti Benedicti, Decanos collegiatarum ecclesiarum ac decanos rura- 
les, procuratores et diffinitores omnes et singuli ecclesiarum parochia- 
lium rectores dioecesis Herbipolensis vocabantur. Et reverendo in 
Christo Patre et Domino Domino Gotfrido Dei gratia Episcopo Her- 
bipolensi ac Fránciae orientalis Duce in eadem synodo preesidente, 
post. decantetionem-solennis missae de Spirits. saneio cuni sukipku 











.908 


Veni sancte Spiritus, lethania et anth. Regina coeli, sua Dominatio 
per ipsius synodi promotorem sessiones etlocationes aliasque solenni- 
tates et ceremonias fleri adimplere eo ordine forma et modo jussit, 
et fecit, quibus in proxime synodo Herbipolensis celebret& superius 
descripta factae et impletae fuerunt. Quibus sessionibus et locationi- ' 
bus ac caeteris ceremoniis et praesertim laudabili sermone ad clerum 
facto debite praemissis et peractis tandem ipsius synodi promotor 
loeum, in quo legitur Evangelium diebus non festivis, ascendit ac 
preemissa primitus arenga tandem omnia et singula statute provin- 
eialia nova et in proxima aynodo episcopali Herbipolensis lecta et 
supra descripta uniuscujusque statuti summarium praemittendo, publi- 
cavit, quibus finitis omnes ad hanc synodum vocatos in horam duo- 
decimam dicti diei et post sonitum majoris campanae ad praefatum 
chorum sancti Kiliani in religione redire juseit. Quibus tandem post 
prandium redeuntibus publicata fuerunt certe stetuta provincialia et 
episcopalia nondum anno preeterito publicata omisso tractatu sancti 
Thomee de Aquino de articulis fidei et ecclesiae Sacramentis, quem 
tamen legi per Decanos rurales in capitulis eorum Dominus Episco- 
pus praesidens praefatus voluit et mandavit. Pr&etere& proxime die 
sequenti, videlicet feria quarts, quee erat decima octav& mensis 
praefati pest deeantationem missse de dominica, promotor dictae 
Synodi recitetionem statutorum provincialium et synodalium conti. 
nuavit ac tandem novum statutum de collaudatione et approbatione 
ipsius sanctae synodi publicavit hujusmodi sub tenore. 

Etsi dudum sacrum provinciale concilium moguntinense universis 
et singulis sacerdotibus tem religiosis quam saecularibus cujuscunque 
ordinis conditionis seu status existant, in civitate, dioecesi vel provin- 
cia Moguntina degentibus sub debito juramenti, quod Episcopo in 
receptione sacerdotii praestiterunt ac sub jinterminatione divini judicii, 
ne quis alienum parochianum, cujus cura sibi non est commissa, 
necessitatis duntaxat caus& excepta, quae legem non habet, ad con- 
fessionem recipere, vel ei aliquod ecclesiasticum Sacramentum porri- 
gere, nisi petita et desuper obtenta lieentia proprii Sacerdotis, pro- 
vide et districte prohibuerit, nihilominus plures S&cerdotes in et apud - 
opidum Fuldense nec non religiosi de ordinibus saneti Johannis 
hierosolomitanorum et beatae Mariae Virginis teutonicorum alienos 
parochianos nostrarum civitatis et dioecesis Herbipolensis ad con- 
fessionem recipere ipsosque etiam in casibus nobis tanquam Episcopo, 
et, quod amplius est, epostolicae sedi reservatos absolvere nituntur 
in ipsorum. et sic sibi confilentium grande animerum periculum: 
Nos ad diei sacri provineielis coneilii uberiorem executionem .de 


804 


hujus sacrae episcopalis synodi approbatione stetuimus et ordinamus 
ac universis et singulis parochielium ecclesiarum rectoribus nostre- 
rum civitetis et dioecesis praefatarum in virtute sanctae obedientiae 
districle mandamus et praecipimus, ut Christi fideles ipsorum pa- 
rochialium rectorum curae creditos et dietis Sacerdotibus in et &pud 
opidum Fuldense aut religiosis de ordine sancti Johannis hierosolo- 
mitanorum et theutonicorum quoad animarum curam non subjectos 
sub excommunicationis poena et iteraüs vicibus publice prohibeant, 
ne de caetero eosdem Sacerdotes etiam quoscunque in et apud Ful- 
dam seu religiosos de dictis ordinibus sancti Johannis hierosolomita- 
norum aut theutonicorum pro confessionibus suis faciendis extra 
necessitatis articulum adeant, aut ipsis sive alteri eorum aliquatenus 
faciant confessionem sacramentalem, ut saltem per confitentium sub- 
tractionem praefatus compescatur periculosus abusus. 

Consequenter legebatur bulle indulgentiarum de festivitate Cor- 
poris Christi hujusmodi tenoris. | 

Eugenius Episcopus servus servorum Dei ad perpetuam rei me- 
moriam. Excellentissimi corporis et sanguinis Domini nostri Jesu 
Christi Sacramentum , quod &ppropinquante passionis ejus hora Do- 
minus ipse signo praecipui, quo nos dilexit, amoris salubriter instituit, 
ejusque commemorationem sacratissimam jugi mentis exaltatione 
contemplantes ad hoc inter singulos hujusmodi mercatos sanguine 
spirituali dispensare munera votis exposcimus, ut illi condignis assur- 
gentes laudibus sua frequentius ad ipsius venerationem sacramenti 
corda dirigant et eo, quo corporalis habetur praesentia Salvatoris 
vi&tico fructus vitae complectentes aeternae coelestia conscendant,. 
ipsum qui se nobis in edulium tribuit, perpetuo conspecturi. Sane 
dudum piae memoriae Urbanus Papa quintus praedecessor noster ad 
orthodoxae corroborationem et exaltationem fidei digne et laudabiliter 
statuens, ut de tento Sacramento praeter illam, quae dietim in 
ecclesia fieret, annuatim solennior memoris et specialior haberetur, 
et ad celebrandum ejus tam excelsum temque gloriosum festum quin- 
tam post octavas pentecostes feriam designans ac Christi fideles quoe 
libet &d colendum illud donis spiritualibus &nimare volens omnibus 
vere poenitentibus et confessis, qui in matutinali officio festi ejusdem 
in ecclesia, in qua illud celebraretur, interessent, centum, qui vero 
missae, totidem, et qui in primis ipsius festi vesperis, centum simi- 
liter, qui autem in secundis, totidem, illis vero, qui primae, tertiae, 
sextae, nonae et completorii horarum officiis, pro qualibet ipserum 
quadraginta, eis autem, qui per octavas ipsius festi matutinalibus, 
vespertinis, missae ac praedictarum horarum officiis interessent, singulis 





ou — ———— --.-- 


305 


octavarum ipsarum diebus, similiter centum. Et subsequenter felicis 
recordationis Martinus Papa quintus etiam -praedecessor noster fide- 
les eosdem ad imparcienda pro veneratione sacramenti hujusmodi 
potiora reverentiae et devotionis exercitia. firmare cupiens, singulis 
ex eis vere poenitentibus et confessis, qui,et quolies in ipsius sacre- 
menti profesto jejunium vel loco illius aliud pium, juxt& suorum 
consilia confessorum opus facerent, etiam centum, et qui praemissis 
in ecclesiis, in quibus ill&. celebrari contigeret, officiis interessent, 
nec non Episcopis et alis praelatis superioribus, qui dietis officiis 
libenter interessent, sed quominus gis in ipsis ecclesiis interesse 
possent, pro servandig sugrum, dignitatum, juribus et alias tunc legi- ' 
time impeditis pro matutingli. ducentos, et pro missee officiis totidem, 
et pro qualibet vesperarum etiam, dycentos, reliquarum vero, videli- 
cet primae, terliae, sexíae, nonae et completorü festi octuaginta. 
Rursus autem in quibuslibet octavarum. diebus pro singulis matuti- 
nalium missarum et vesperarum similiter ccntum, nec non reliqua- 
rum horarum officiorum, hujusmodi quadraginta, illis praeterea, qui 
processiones, in, quibus ipsum, vivificum sacramentum dicto festo 
juxta praefatarum. ritus ecclesiarum deferretur, .continuo secuti forent, 
ac cujuslibet in festo et octavarum diebus hujusmodi pro pace et. 
tranquilitate ecclesiae missas devote celebrantibus pro singulis ips&- 
rum nec non aliis in eodem festo Eucharistiae Baoramentum devote 
sumentibus eliam centum, singulis annis pro vice quelibet eis, qui, 
dum corpus dominicum communicandis deferretur infirmis, illud cum - 


- incenso luminarj, praecedendo, vel sequendo venerarentur, similiter 


centum, et qui tune illud alias devote secuti forent, quinquaginta 
dies de injupctis eis poenitentiis misericorditer relaxarunt: ac etiam 
ipse Martinus praedecessor noster, quod in festo et diebus octavarum 
hujusmodi in terrig et locis ecclesiastico quavis auetoriteie suppositis 
interdicto pulsatis campanis, januis apertis et alia voce, excommuni- 
catis prorsus exelusis, sed interdictis, ut citius reconciliari studerent, 
admissis, et ilis, qui causam vel ocegsionem hujusmodi interdicto 
dedissent, altari (unc nullatenus appropinquantibus mussae et officia 
preemissa licite celebrari possent, auctoritate apostolica duxit conce- 
dendum. Nos vero, quos interim ad summi apostolatus apicem di- 
vina clementie, provexit et pro frequentiori hujusmodi veneratione 
Sacramenti summis gestientes affectibus nostris partes ministerii sa- 
lubriter impertiri, nec non relaxationes et concessiones praedictas 
apostolici robore muniminis ipsorum devotioni fidelium committentes, 
praemissis per eundem Martinum praedecessorem, ut praefertur, relaxe- 
tis diebus alios totidem dies pariformiter ab ipsis fidelibus consequendos 
\ 20 


' 906 ' 


&dicimus per praesentes. Et insuper universos Petrierchas, Archi- 
episcopos, Episcopos et alios ecclesiarum Praelatos monemus et hor- 
tamur in Domino, sc eis per apostolica scripta in virtute sanctae 
obedientiae districte praecipiendo mandamus et in remissionem pec- 
caminum injungimus, ut per se vel alios eorum subditos per singulas 
suarum civitatum et dioecesis ecclesias in domiiíiea festum praedic- 
tum proxime praecedente salutaribus ad venerationem potissime 
sacramenti hujusmodi monitis et exhortationibus praesentium , qua- 
rum etiam tenor inter matutinales festi nec non dierum octavarım 
hujusodi lectiones recitetur, litterarum continentiam et effectum pu- 
blicare et insinuare procurent,. ut ejusdem Sacramenti suffragante 
mysterio subditi et ipsi fideles spiritualium gratiarum uberiori fulcian- 
tur augmento, et ab illo, qui se pro ipsis immolavit hostiam, post 
hujus vitae cursum ad gloriam perducantur aeternam. Verum quia 
difficile foret, hujusmodi litteras singulis exhiberi, volumus et eadem 
auctoritate decernimus, quod ipsarum iranssumpto manu publica et 
sigillo alicujus episcopalis vel superioris ecclesiasticae curiae munito 
tanquam praefatis, si originales litterae forent exhibitae vel ostensae. 
Datum Romae apud sanctum Petrum Anno incarnationis Dominicae 
. Millesimo quadringentesimo tricesimo tertio, VII. Kalendas Julii Pon- 
tificatus nostri Anno terüo. 

Subsequenter Dominus Episcopus praesidens praefatus omnibus 
ecclesiarum parochialium Rectoribus sive civitetis et dioecesis Herbi- 
polensis districte injunxit, ut diebus dominicis populo sibi credito ad 
textum recitarent aut recitari procurarent publice in ambonibus sua- 
rum ecclesiarum dominicam orationem, salutationem angelicam, 
Symbolum apostolorum et decem praecepta, voluitque, ut iidem rec- 
tores post festum sancti Michaelis proxime venturum tamdiu sanis 
extra necessitatis &rticulum Eucharistiae denegent Sseramentum, 
quousque praefatas orationes una cum decem praeceptis ad litteram 
recitare faciant. 

Tandem contumaciam omnium et singulorum absentium et ad 
hanc synodum vocatorum dietus promotor accusavit, ac processus 
contra eosdem decerni et consequenter ipsam synodum concludi hu- 
militer postulavit et obtinuit. 

Ultimo super omnibus et singulis in hac sacra episcopali synodo 
Herbipolensi actis, gestis, publicatis, intimatis, lectis, statutis,  ording- 
lis et mandatis saepefatus promotor notarium publicum subscriptum 
in meliori forma, qua potuit et debuit ut supra eic. requisivit. Et 
tandem benedictionem et licentiam nomine omnium in eadem synodo 
existentium debita cum instantia postulavit, quo Reverendus in Christo 








307 


Pater et Dominus Gotfridus, Episcopus et praesidens saepefatus, be- 
nedicens in Christi nomine licentigvit cum cantico: Ite in orbem. 

Acta sunt haec Anno diebus horis et loco suprascriptis. Indic- 
tione prima. Pontificatus Banctissimi in Christo patris ac Domini, 
Domini Nicolai digna Dei providentia Papae V. Anno ejus septimo. 
Praesentibus ibidem venerabilibus viris dominis Richardo de Mas- 
pach, majoris, Echario de Milez in Haugis et Gregorio Ledenther, 
novi monasterii ecclesiarum decanis. Johanne. Duiver et Georgio 
Hoeloch decretorum doctoribus testibus ad praemissa vocatis. 

Et ego Johannes Fabri Clericus Moguntinensis Dioecesis publi- 
cus Imperiali authoritate Notarius Reverendique in Christo patris et 
Domini, Domini Gotfridi, Episcopi Herbipolensis scriba juratus. Quia 
praemissis omnibus et singulis in dicta sacra episcopali synodo actis, 
gestis, lectis, publicatis, stetutis et dictis, uti in tribus foliis, hanc 
meam subscriptionem immediete praecedentibus continentur, dum 
8c, ut praemittitur, in dicta synodo fierent et agerentur una cum 
testibus suprascriptis praesens interfui eaque sic fieri et agi vidi et 
audivi. Ideoque de praefati Reverendique Patris et Domini, Domini 
Gotfridi Episcopi mandato et jussu manu mea propria subscripsi pu- 
blicavi, et in hanc formam publicam redegi, signoque et nomine 
meis solitis et consuetis consignavi rogatus et requisitus in Fidem et 
Testimonium omnium praemissorum. 

(Loc. Signi Notarialis.) 
. Johannes Faber. 
| (Ex Cod. membraneo. Invenitur etiam apud Lünig II. 1075.) 


XI. 
CONRABI HI. EPISCOPI HERBIPOLENSIS MANDATUM 


pro reformalione cleri, Anno 1521 publicatum. 


Conradüs, Dei gratia episcopus Herbipolensis et orientalis Fran- 
eiae Dux, universis ei singulis in Christo devotis sincere dilectis cle- 
rieis et sacerdotibus nostrarum civitatum et dioecesis, cujuscunque 
dignitatis, status, gradus, ordinis aut conditionis fuerint, salutem in 
Domino sempiternam. Ex debito pastoralis officii nobis licet imme- 
riis supreme providentia commissi tenemur, salutem animarum 
nostri gregis procurare, ac errores et peccata, quae ‘inter subditos 
sucerescere contingit, pro viribus exstirpare, quod tunc felicius suc- 
cessurum speramus, si a clericorum, quos sanctitate caeteria fidelibus 
praestare oportet, correctione incipiamus, &ac perversos ab illicitis 

20* 


- 


308 
actibus per ecclesiasticam disciplinam arceamus. Sanecognovimus gravi 
cum dolore cordis, plerosque Deo sacratos, status et conditionis suae im- 
memores, solo inani sacerdotis titulo, cum re nihil sint minus, gloriantes, 
: se ipsos et alios coinquinata vita commaculare, ac quibus dominicam et 
odore bonae vitae salutem inferre deberent, exempla mortis afferre, imo 
non intelligentes, quid sit populo'saneto praeesse, aut quale sit, divina 
sacramenta tractare, primum in lapidem offensionis et in petram scan- 
dali impingunt, Evangelium, quod praedicare circa populum ipsi negli- 
gunt, non ingrediuntur, in conventibus eorum, cum ad orandum pro do- 
minicae plebis incolumitate et defunctorum salute conveniunt, ipsi genio 
plus, quam Deo sacrificantes, quasi fas sit, post Dei horas accumbere ad 
altare diaboli, corda sua crapula et ebrietate gravant, atque ad aequales 
haustus sese ingurgitantes, quod turpiter ingesserunt, turpius egerunt, 
ludisque illiberalibus a suis conditoribus gravi mulcta interdictis: pro 
sordido quaestu se mancipant; unde mendacia, fraudes, rixae, dis 
sensiones, irae, furor, carnis libido, blasphemiae,. verbera etiam 
homicidia plerumque procedunt, non formidantes divi Pauli dictum 
tales ex conjuratione excludentis forniearios, maledicos et ebriosos 
a fidelium communione et coelesti beatitudine, Corinthios enim docens 
ita inquit: Siquis frater nominatur inter vos fornicator, aut &varus, 
aut idolis serviens, aut ebrioshs, cum hujusmodi nec cibum sumite; 
quia neque fornicarii, neque avari, neque maledici, neque rapaces 
regnum Dei possidebunt. Nec attendunt potatores et hircones isti 
vaeh illud propheticum Is. 5., quod contrariatur potentibus ad biben- 
dum vinum, et viris fratribus ad miscendam ebrietatem. Hinc vide- 
mus quorundam pectora tenebrarum profunda caligine ita excaecata, 
ut praecepta salubria non admittentes coenis et epulis inhient, 
stipes et oblationes atque lucra desiderent, quibus insaturabiles incu- 
bant, credentes, licitum, quod lucrosum et commune multis, compro- 
bantes manifestissime, non se religioni, sed quaestui profana cupidi- 
tate servire. Hine venit, quod Dei censura bella crebrius surgunt, 
sterilitas et fames solicitudinem cumulet, quod humiani generis jus 
originale populi devastarunt: culpa enim sacerdotum, Gregorio attes- 
tante, ruina est populi. Et nisi dignos poenitentiae fructus egerimus, 
majora cervicibus nostris impendent. Indignatur Deus, quia agnitio 
et timor'ejus nen est in terris, irrogantur divinitus plegae, et nullus 
metus; verbera et flagella desuper non desunt, et nulle in nobis 
trepidatio, nülla formido, ut verum sit illud prophetae: verberaeti 
eos, nec voluerunt credere, non accipere disciplinam. 

Quare ne sanguis impiorum de manibus nostris in die requiratur, 
nobis circa ea, quae contra divina praecepta fiunt, diutius non dor- 

. 





309 


mitandum, sed omnibus viribus excubandum et nitendum est, ut 
oves in montibus errantes recolligamus, et his morbis, rie per scan- 
dali. contractum latius serpant, veloci et oportuno pharmaco &ccurra- 
mus. Qui enim non vetat peccatum, cum possit, quodammodo jubet, 
et culpam procul dubio facientis habet, qui, quod potest corrigere, 
negligit. Obsecramus igitur vos omnes et singulos supra dictos, pa- 
terno amore exhortantes per nıisericordiam Dei, ut, quod humana 
permittit conditio, omni quidem tempore absit a vobis omnis immun- 
dities, et crapula non nominetur in vobis, aut turpitudo, aut turpilo- 
gium, aut scurrilitas; atque tunc potissimum, cum ad intercedendum 
apud Deum pro vivis &ut dormientibus:conveneritis, in primitiarum 
nostrarum, aut nuptiarum, vel exequiarum celebrationibus subsit 
rationale obsequium nostrum cum omni gratiarum setione, in hym- 
nis, psalmis spiritualibus et conversatione sancta, odientes malum, 
adhaerentes bono, candore fraternitatis invicem diligentes, honore 
invicem praevenientes. Deponite quaesumus iram, indignationem et 
turpem sermonem de ore vestro, nulli fratrum aut sororum scanda- 
lum facientes, cum scriptum sit de cibo, qui scandalizat fratrem: 
non manducabo carnem in saeculum, ne fratrem scandalizarem. In- 
duite, precamur, arma justitiae, quibus possitis resistere adversus 
insidias diaboli, vincat mansuetudo ird, largitas superet avaritiam, 
benignitäs extinguat invidiam, abstinentia subigat ebrietatem, conti- 
nentia luxuriam, humilitas propulset arrogantiam; sitis pudici, non 


bilingues, non multo vino dediti, non turpe lucrum spectantes, pro- 


fitentes bona non tantum coram Deo, sed et coram hominibus, com- 
probate vos servire non veniri et quaestui profana cupiditate, sed 
potius religioni et fratrum caritati, ut petitiones vestrae innotescant 
apud Deum in spem vitae aeternae. 

Et qui&, quos Dei amor a malo non detrahit, poenae metus 
coercere debet, nos Antecessorum nostrorum vestigiis in hac parte 
inhaerentes, ipsorum nos constitutionibus aut de clericorum vitae aut 
habitus honestate provide editis, per hanc nostram minime irrogare 
intendentes, sed ipsas per praesentes innovantes, ac in ;suo robore 
permanere volentes, praecipimus et mandamus omnibus et singulis 
clericis et sacerdotibus, tam saecularibus quam ex quocunque ordine 
regularibus sub nostra jurisdictione degentibus, in virtute sanctae 
obedientiae et sub poeng excommunicationis etsuspensionis ab officio 
et beneficio per nos seu vicarium nostrum in spiritualibus, seu vica- 
rium generalem in transgressores infligenda, ne de cetero quisquam 
clericorum vel saecularium ad-ebrietatem urgeat, aut invitet , aut 
ad &equales haustus quovis modo provocet; interdicimus et vobis, 


310 


prout olim a canonicis et legalibus sanctionibus est interdictum , ad 
tabulas vel chartas lusorias pro pecuniario lucro , aut ludentibus 
inspectores fieri, vel aliis locum in vestris domibus seu hospitiis ex- 
hibere, praesertim in diebus Deo et Sanctis ejus peculiari honore 
consecratis, Similiter prohibemus vobià quodlibet publicum histrioni- 
cum, seu alias inhonestum spectaculum vel agere vel spectandi 
gratia venire. Nemo denique sub praemissis poenis mulieri de in- 
continentia suspectae et & sacris canonibus prohibitae, ad carnis li- 
bidinem explendam cohabitet, seu fornicariam, vel etiam prolem ex 
damnato coitu procreatam secum in publicum, ad altaris ministerium, 
balnea, aut tabernas vel alia communia adducat, seu adesse permit. 
tat. Non enim vocavit nos Deus in inmundiciem, sed in senctifica- 
tionis gratiam. Exuite ergo veterem hominem. et induite novum, 
qui secundum Deum creatus est, ut, quemadmodum Dominus per 
Moysen in Exodo praecepit, possitis sine vitio et macula altari ser- 
vire, sacrificia divina celebrare ac propter dominicae plebis salutem 


digne exaudiri. 


8i quis vero in malo pertinax promissis nostris piis monitionibus 
constitutionibus ac justís mandatis secundum Dei voluntatem ordina- 
tis ausu temerario contraierit,’ nos ad praedictas poenas in jure ex- 
pressas, secundum excessus qualitatem, procul dubio taliter procede: 
mus, seu procedi curabimus, ut poena unius possit esse exemplum 
multorum similia non perpetrandi. 


Velumus autem hanc nostram Constitutionem in valvis Cathe- 
dralibus, Collegiatarum Herbipolensium nec non parochialium eccle- 
siarum, ubi Capitula spirituglia observari consueverunt, affigi et in 
eisdem cápitulis per Decanum generalem seu alium ab eo deputan- 
dum publicari. In quorum fides et testimonium hujus monitionis, 
intonationis, prohibitionis et voluntatis nostrae literas exinde fieri, et 
Vicariatus nostri sigillo communiri jussimus et fecimus. Datum in 
civitate nostra Herbipoli, Anno salutis nostrae 1521. 10. Cal. Febr. 


(Chronic. Joannis Reinhardi apud Ludewig fol. 869.) 





911 


XI. . 


PROCESSUS PERACTIONUM SYNODI DIOECESANAE 
in ecelesia Herbipolensi obsercalus, et praesidente. reverendissimo 
praesule Melchiore Zobelio Anno Domini 1548. D. 12. Novembris 
Obsereatus, et 13. Novembris conclusus. 


In nomine Domini Amen, 

Incipit ordo observatus in sacra episcopali synodo Herbipolensi 
de anno a Nativitate Domini Millesimo quingentesimo quadragesimo 
octavo, die Lunge duodecima mensis Novembris solemniter in Eccle. 
sia Herbipolensi celebrata. 


Diwina officia praemissa. 


Inprimis post deeantationem et expeditionem omnium horarum 
canonicarum, mox succenior in Choro S. Kiliani Cathedralis Eccle- 
siae praefatae Antiphonam: Veni Sancte Spiritus alta voce cantare 
incepit; qua finita legebatur versiculus et collecta de Spiritu Sancto. 
Deinde per unum Vicarium Dominicalem officium missae de Spiritu 
Saneto solemniter decantabatur. Et post offieium Missae mox duo 
Vicarii Litaniam Sanctorum cantabant: Et Presbyter, qui Missam 
praefatam celebravit, cum versiculo et collecta de omnibus Sanctis 
conclusit. 

Item sub hujusmodi Missae offieio Reverendissimus Dominus 
Episcopus, Domini Decani caeterique Canonici et Vicarii Majoris, 
in Haugis, Novi Monasterii et S. Burchardi Ecclesierum in choro, 
S. Kiliani superpelliceis induti, absque mixtione aliarum personarum 
in sedibus suis more solito se locaverunt. Aliis vero ad Synodum 
vocalis, utputa Abbatibus, Praepositis, Decanis, Ecclesiarum Paro- 
chielium Rectoribus, caeterisque permixtim, absque aliqua locatione 
in superiore parte dicti chori existentibus. 

Item offertorium neque Dominus Reverendissimus Episcopus, ne- 
que caeterae personae accedebant, ad evitandum confusionem et tu- 
multum. 


Promotor Synodi constituitur. 


Quibus sic peractis Reverendissimus in Christo Pater et Dominus 
Dominus Melchior Episcopus Herbipolensis Franciae Orientalis Dux, 
ac dictae sacrae Episcopalis Synodi Praesidens ad sedem sibi hono- 
rifice cum tapetis dispositam et ornatam, in gradu quo itur de supe- 
riore parte Chori praefati ad partem inferiorem, se locavit, dorsum 


812 


versus summum Altare vertendo. Et statim Venerabilem Dominum 
Michaelem Wagner Sacrae Theologiae Doctorem Ecclesiae Herbipo- 
lensis Vicarium et Concionatorem, in Promotorem dictae -sanctae 
Synodi elegit, et alta voce eundem pro tali nominari, et per orga- 
num Bartholomaei Kae] Notarii publici subscripti publicari fecit. 
Qui quidem Promotor officium suum inchoans, primo de mandato 
Reverendissimi Domini Episcopi praesidentis omnes personas Laicales 
sub excommunicationis poena de choro praefato exire jussit. 


Ordo sessionum assignatur. 


Postea januis ipsius chori undique clausis et custodibus ad eos 
assignatis, Promotor praedictus ordinem in sessionibus tribuens, ad . 
latus praefati Reverendissimi dextrum primo Reverendum Dominum 
Vicarium in Pontificalibus, et subsequenter Abbates, non tamen mi- 
tratos, locavit. 

Item deinde Dominum Decanum majoris Ecclesiae de loco suo 
consueto ascendere fecit idem Promotor ad primum stallum in supe- 
rioribus sedibus versus gradum , quo descenditur ad Altare Beatae 
Virginis Mariae, et ad latus ejusdem Decani mediate, absente Onolz- 
pàcensi, Decanum in Haugis et Decanum S$. Burckhardi. Electus 
enim Decanus Novi Monasterii nondum confirmatus Jocum non ha- 
bebat; et consequenter seniores Canonicos de choro Domini Decani 
gradatim descendendo. 

Item in choro vero. Domini Praepositi simili modi fecit, et prop- 
ter ipsius Domini Praepositi absentiam seniorem Canonicum ad pri- 
mum stallum in superioribus sedibus versus gradum, quo descenditur 
ad Altare Sanctorum Petri et Pauli locavit, et post omnes Canonicos 
ejusdem Ecclesiae in choro. Praepositi in superioribus sedere fecit 
Praepositos, et Decanos Rurales. Ad pedes vero Domini Episcopi 
in superiori gradu Dominos Doctores et Licentiatos ipsius Domini 
Episcopi Consilierios locavit. Ad pedes illorum gradatim descendendo 
duos ipsius Synodi Notarios infra scriptos. Et post hos gradus ante 
pulpitum chori ponebantur scamna, in quibus locabantur Plebani, 
Diffinitores, Procuratores absentium Abbatum et alii Beneficiati. In &liis 
vero ordo in sedendo non curabatur, sed quilibet sedebat &ut stabat, 
prouti potuit, et sibi videbatur congruere. Quibus locationibus sic, 
ut praemittitur, factis promotor praefatus palam ef pübzice protesta- 
batur, quod per hujusmodi locationem nulli jus de novo acquirere 
aut quaesitum praecidere in sedendo praeintenderet. 





913 


Acta I. Sessionis. 
- Sermo Domini Suffraganei. 


Ac subsequenter Reverendissimus Dominus Suffraganeus in Pon- 
tificalibus Vicarius ex jussu Promotoris locum, in quo legitur Evan- 
gélium diebus ferigtis non festivis, ascendit, ac verbum Dei proposuit 
de Christo et ejus corpore Ecclesi& sub Allegoria sponsi et sponsae 
sermonem fecit, exhortando omnes ad rectam fidem , bona opera, et 
bonos mores sectandos, et & vitiis abstinendum. Quo sermone Domini 
Suffraganei finito, ipse Dominus Promotor eundem locum, in quo Do- 
minus Suffraganeus suum sermonem vel collationem fecit, mox as- 
cendit ac locutus est vice Arengae ut vocant. | 


Exhorlatio sive Propositio. 

Audisüs: Reverendi, Venerabiles, Nobiles et Devoti Patres et 
Domini hujus sacrae Convocationis et Synodi praesentis instentem 
‚et inevitabilem necessitatem. Intellexistis omnia omnis generis mala 
ingruentia, Christo Domino nostro interim vel absente vel dormitante 
in navicula sua, Apostolis et nostris successoribus regendain commissa. 
Nec vos latet, quam nimis diu tempestates turbulentissimae cum 
summo christiange religionis dispendio, infinito animarum & Chrisio 
Servatore nostro redemptarum jactura duraverint. Nec usquam ulla 
spes trenquilitatis aut consolationis vel & longe affulgeat, ut liberet 
flere potis in calamitate tanta, quam gliquid dicere." Videor nunc 
videre cum Esaya Prophete Domini omnis vallis visiones; et cum 
Hyeremia: Quomodo sedet in tristitia Domina gentium Civitas Regis 
magni aedificata super montem, nunc abjecta est vallis meriio nun- 
cupata, cum de sublimi scripturarum sensu, de fastigio virtutum 
cum vilissima haereticorum et peccatorum plebe in ima corruerit. 
Quidnam tibi quoque (inquit Propheta) grex sacer? Synagoga Deo- 
rum, Principes omnis terrae? Vos appello Patres et Domini, quia 
ascendistis in terra clamoris plena. Dicatur erga ad eum, qui habi- 
tat in tabernaculo, ad praepositum templi, videlicet unumquemque 
nostrum. Quid tu hic? quomodo intrasti habitu adulterino, cum nou 
quaeras legitimam prolem e castissima Christi Salvatoris nostri con- 
juge, (de qua permulta et egregia per reverendum Dominum Suffra- 
ganeum modo sunt dieta), sed duntaxat cupis explere libidines et 
voluptates (uas. Cur excidisti in excelso memoriale diligenter in 
petra tebernaculum tuum? en superbia, malae sobolis teterrima 
mater, audi comminationem. Ecce Dominus asportari te faciet, et 


814 


sepelieris, ut inquit glossa, cum divite epulone, cujus luxum fastum- 
que maluisl imitari potius, quam christianam apostolicamque tempe- 
rantiam. Quis est enim, qui nesciat tot et tantas pestes gregem do- 
minicum ad internecionem usque devastantes pastorum eorum, qui 
dominico ovili praesunt, non prosunt, ignavia et somnolentia incre- 
buisse, qui sub habitu pastorali mereenarios agunt, non agniti ab 
ovibus, neque ut propriasoves noscant, ipsi operam dantes: Qüi lupis 
corruptoribus et haereticis non contraeunt. Quotusquisque invenitur 
modo servus fidelis et prudens, quem. eonstikuit Dominus super fami- 
lium suam. Cum pastorum Princeps, quia animam suam pro ovibus 
‚suis impigre posuit, nasceretur, erant in eadem regione (inquit Divus 
Lucas Evangelista) pastores vigilantes et. custodientes vigilias super 
gregem suum. Audiamus quid ad haec sacer Ambrosius: videte, 
ait, Ecclesiae surgentis exordium; Christus nascitur, et pastores vigi- 
lare coeperunt, qui gentium greges'more pecudum viventes in caulam 
Domini congregarent, ne quos spiritualium bestiarum per effusas 
noctium tenebras paterentur incursus. Et bene pastores vigilant, 
quos bonus pastor informat. Grex igitur populus; nox saeculum; 
pastores sunt sacerdotes. Hucusque divinus Doctor Ambrosius. Haec 
animo religioso ac vere pastorali Reverendissimus in Christo Pater 
et Dominus noster gratiosus Antistes, et praesul dignissimus cum 
aliis gloriosis simul et Catholicis Principibus Electoribus, Episcopis 
et praelatis Ecclesiasticis sedulo perpendens, tum in inultis antea 
consultationibus per comitia sacri Romani Imperii non semel celeb- 
rata hebitis, tum in postremo illo Augustissimo per sacram et reli- 
giosam Imperatoriam Majestatem Augustae Vindelicorum celebrato 
conventu, vidit et statuit, nullo pacto tam dira, tamque atrocia mala 
amplius dissimulanda. Nec etiam dubitavit, pro tuenda sibi com- 
miss& Dominica caula laboribus, periculis adversariorum denique 
omnium insultibus sese fortiter opponere. Speratum quidem est, et 
quod merito tota gemit Ecclesia, nimis diu desideratum Oecumenici 
et generalis Concilii salubre et legitimum remedium, quod ante 
annos non ita multos indietüm quidem fuisse novimus celebrandum 
Mantuae ex causis certis mox translatum, Vincentiam, indictum 
eliam nuper Tridenti, malo certe fato partae inquietudinis et schis- 
matum diabolo praevalente, exspectato et exoptato hactenus caruit 
successu et effectu. Quid igitur? cessabimus lassi? dabimus ultra 
manus hosti? nee est spes ulla salutis? Non opinor Patres et Do- 
mini in Christo fideles et inconcussi, cum Christum Dominum navi- 
culae periclitantis proretam nov&rimus et nauclerum, Is imo pectore 
eductis clamoribus excitetus imperabit ventis et mari, et veniet ju- 


815 


cunda tranquillitas. Aggrediamur ergo multa cum fiducia praesentis 
synodi salubre ut speramus et valde profuturum negotlum, ubi di- 
vina adjuvante gratie, vestra quoque sedulitate non negata, tria in- 
primis nobis veniunt nomine Reverendissimi in Christo Patris et 
Domini Domini Melchioris Episcopi Herbipolensis Ducisque Franciae 
Orientalis Praesulis nostri Dignissimi proponenda, stetuenda, ac in 
virtute sanctae obedientiae vobis omnibus et singulis suae Gratiosae 
Dignetionis Episcopali et Dioecesano districtui subjectis injungenda; 
quorum primum erit aesertio et innovatio statutorum synodalium & 
felicis Recordationis Praedecessoribus hujus sacrae Sedis Episco- 
pelis conditorum et praeseriptorum, | 


Materia synodi tractanda. 


Secundum de fide catholica pure et integre servanda et docenda. 
Tertium de vitiis emendandis et virtutibus amplificandis. Finite h&c 
Arenga (ut vocant) seu sermone ac facta propositione audita signo : 
dato per Reverendisimum Dominum Episcopum praesidentem de 
claudenda hac prime sessione Dominus Promotor eit: Reverendi, 
Venerabiles, Nobiles et Devoti Patres et Domini, Reverendissimus 
in Christo Peter et Dominus noster Antistes Gratiosus praesentem 
modo sessionem finiri jubet, datque facultatem Dignationibus vestris 
ad vitae necessaria abeundi, sic tamen, ut dignationibus vestris duo 
"prius intimentur. Primo ut hor& prime post prandium audita cam- 
pana majore dignationes vestrae ad prosequendam institutam syno- 
dum in praesentem hunc locum personaliter redeant, antequam . 
pulsus finietur, quis finito pulsu portae claudentur. Alterum est ut 
Dignationes vestrae serveut ct revers; repetant loca et sedilia sibi 
modo designate, ne denuo opus sit altera locatione, et tempus ex- 
pendatur inutiliter. 


Actio II. Sessionis. 


Hora prima ejusdem Diei post pulsum magnase oempanee Re- 
 verendissimo Domino Episcopo praesidente ac aliis praelatis et con- 
vocatis competentibns, exclusis Laicis et portis chori clausis, Domi- 
nus Doctor Promotor Synodi in commisso sibi negotio perrexit, et lo- 
cutus est in haec verba dicens: Audistis hodie Nobiles, Venerabiles | 
et Devoti Patres et Domini in preeseuti Episcopali synodo trie esse 
vobis proponende ; quorum primum concernebat felicis Recordationis 
Praedecessorum Episcoporum hujus almae Ecclesiae stetuta sy nodalia. 





918 


Statuta Synodorum praecedentium confirmantur et commendantur. 


Vult ergo Reverendissimus Dominus Noster per synodum prae- 
sentem statutis a suae Reverendissimae Dignationis praedecessoribus 
conscriptis et promulgatis nihil valoris et auctoritatis detractum iri; 
sed eadem omnia auctoritate Episcopali, qua in praesens fungitur, 
innovata, repetita et autentica haberi; et telium statutorum legiti- 
mum usum in Judicio et extra validum et efficacem decernit. Quae 
quidem statuta synodalia, nisi instantis necessitatis potior ratio esset 
habenda, forent repetenda, et ad verbum prolegenda. Nunc vero 
lectionem tam eorum, quae fidem in illis et Religionem concernunt, 
nomine S. Thomae Aquinatis dictis statutis inferta et incorporata, 
quam etiam eorum, quae ad morum directionem, vitae honestatem 
et Dioecesanam Jurisdictionem pertinent, commendat sua Reveren- 
dissims Dignitas et committit studiis uniuscujuscunque partis. Et 
tantum de primo. 


Fidei catholicae Integritas mandatur. 


— 


Ad secumdum progrediendo idem Reverendissimus in Christo 
Pater .et Dominus Noster Gratiosus denuntiat et auctoritate ordinaria, 
quae in praesens divino munere fungitur, mandat ompibus et singu- 
lis suae curae Pastorali commissis et subjectis, ut sanctam, sinceram 
et catholicam sanctae Romanae et Apostolicae Ecclesiae fidem hae- 
reditaria successione ab ipsis Christi Apostolis usque ad nos deriva- 
tam, integram et inviolatam, teneant, servent, doceant, et pro virili 
propugnent, neque se (juxta requisitionem & gloriosa et catholica 
Imperatoria Majestate Augustae in proximis comitiis fadam) a ca- 
tholieis Institutionibus avelli ullo modo patiantur aut omnino quic- 
quam immutent usque ad Generalis et Oecumenici Concilii universa- 
lem definitionem. Quae quidem fides catholica proeul dubio omni- 
bus recte de ea sentientibus facile nota potest esse; cum lucerna 
evangelicae Apostolicaeque veritatis nequaquam sub modio lateat, 
sed in Ecclesia Dei nostri super candelabra posita, omnibus omni 
tempore luceat et iter salutis ostendat. Ut tamen nonnullis imbecil- 
lioribus et minus exercitatis consulatur, commendat Reverendissimus 
Dominus noster his, qui manuductione opus habent, Catholicum eru- 
ditum et insigne compendium, edictum de fide et Sacramentis inti- 
tulatum ; quod quidem Edictum non ita pridem a Reverendo 
Domino Philippo Archinto Episcgpo Burgensi, et sanctissimi Domini 
nostri Pauli Divine Providentia Papae tertii conscriptum et editum, 
 &d nostra tempora pro restauranda et resarcienda in Rebus fidei 


x 


817 


- 


concordia apparet quam maxime &ccomodum et necessarium. Quod 
ut clarius innotescat, aliqua saltem degustabimus. Tunc strictim prae- 
fatum librum proposuit, et nonnulla ex eo obiter declaravit. Mox 
ait: non vacat Reverendissimi Patres et Domini Librum quantumvis 
optimum integre perlegere; neque ea Reverendissimi Domini nostri 
est sententia, ut in praesentiarum velit dignitates vestras gravari prae- 
lectione plurium librorum, sed solum veram et indubitalam de fide 


et Sacramentis normam commonstrare potius quam praescribere, . 


studeant ergo et discant.ili, quorum interest, ne cessent discere, 
quamdiu turpe est ignorare. Nolo te (ait Hyeronimus) declamatorem 
esse rabulam garrulumque sine ratione, sed mysteriorum peritum, 
et Sacramentorum Dei tui eruditissimum. Quod assequentur omnes 
sine dubio, qui gratiosa monitione Reverendissimi Domini nostri per- 
suasi praefatum librum sibi reddiderint familiarem. Et tantum de 


- secundo ., | ‘ 


Vitae ac morum reformatio praecipitur. 

Ad tertium principale latius pergendo, non opus erit, opinor, de 
vita corruptissima omnium nostrum diu conqueri. Nam juxta Divi 
Pauli verbum, plerique omnes confitentur fide scilicet, se nosse Deum, 
factis autem negant; neque prodest etiam quam firmissime credere, 
pie docteque docere, nisi etiam pie religioseque vivatur. Discedite 
a me omnes, qui operamini iniquitstem , ait Dominus. Et alibi: 
Quid est, quod dilectus meus in Domo mea facit scelera multa. 
Maximopere item Salvator noster interminatur, ne scandalisemus 


-pusillos, sub poena videlicet inneffabili; cum illis acerbius quiddam 


debeatur, quam mola asinaria et in maris profundum submersio. 
Scandalis "aque superabundantibus undique Reverendissimus Domi- 
nus &dversum ire gestiens proponendam praelegendamque censet 
reformationis formulam in preximis Augustenis comitiis & gloriosa 
et invictissima Imperatoria Majestate Principibus electoribus, Episco- 
pis et praelatis Ecclesiasticis exhibitam, et ab eisdem, in quantum 
uniuscujusque eorum personalis et legitima valet Auctoritas, .accep- 


Qatam.. Quam etiam Reverendis Dignationibus Vestris una cum 


Literis convocationis velcitationis sua Reverendissima ‚Dignatio trans-- 


mitti jamdiu voluit et curavit, ut omnia vitam Clericalem deturpantia, 
curva, scandalosa vel lubrica quamprimum corrigerentur, et in usum 
verum ac ordinem justum reformerentur. Cujus quidem reformatio- 
nis tenor in pràesentia, qua fleri potest, brevitate Dignitatibus Ves- 
iris per me erit praelegendus. Aficubi inter legendum monstrando 
obiter, quae in hac reformationis formula sunt praescripta, non esse 


318 


nove vel insolita, sed consentanea sacris canonibus, Conciliorum De- 
eretis, Juribusque vulgatis. 

Lecta et audita Reformatione hujusmodi, omnes convocati abire 
jussi, ut eras mane hora primarum ad pulsum magnae campanae 
redeant, ut suos locos et sedes sibi destinatos iterum occupent, 
Missam ut heri iterum audiant, et es, quae eis latius proponentur. 


Actio III. Sessionis. 


Die Martis, XIII. Novembris post cantatum .Missae officium Re- 
verendissimo Domino Episcopo praesidente, Praelatis et onmibus ad 
hane synodum vocatis praesentibus, et in suis solitis sedibus et locis 
constitutis Laicisque exire jussis et abactis, januisque chori clausis, 
Dominus Doctor Michael Wagner Promotor ascendit eminentiorem 
suum locum, et ita orsus est loqui. Audistis Reverendi, Nobiles, 
Venerabiles et Devoti Patres et Domini ea, quae Reverendissimus 
Dominus noster Antistes et Praesul dignissimus Dignationibus vestris 
ptaesentibus in hac sacra synodo proponi et publicari voluerit, qui 
insuper auctoritate Episcopali et ordinaria, qua. modo ex  omnipoten- 
tis Dei largitate fungitur, 


Observatio praesentis synodi imperatur. 

Ea, quae in praesenti Episcopali synodo sunt publicata et de. 
nuntiata, semotis dolo et freude cunctis fidelibus suae curae pasto- 
reli commissis absque omni tergiversatione observanda et in effectum 
deducenda in virtute sanetae obedientiae edicit, mandat et decernit, 
nec sperat ullos fore, ‚qui non alacriter et obviis votis suae dignissi- 
mae Dominationi sanctissima duntaxat de catholica et orthodoxa 
Religione, justissimaque de morum emendatione statuenti obsequi et 
satisfacere exoptent. Intelligentes quantum Laudis et gloriae ex 
his accessurum Deo Opt. Max., cum inter gentes conversationem 
habuerin.us bonam, ut in eo, quod deitrectant de nobis tanquam de 
malefactoribus, ex bonis operibus nos considerantes glorificent Deum 
in Die visitetionis. Considerentes quoque quam plurimum gloriae 
et honoris ex hac emendatione nostre certissimamque tam nostrarum 
quam, nostrae sollicitudini commissarum animarum salutem ac tan- 
dem gloriam eoelestem reete sperari posse, ut ea, quae praelecta et 
asserta sunt, omnibus modis fiant, et realem assequantnr effectum ; 
nec indiseiplineti et prötervi, sive praeieritarum sive futurarum 
praevaricationum . temere sibi ptomittant impunitatem. Gratiosus 
Dominus noster Dominationes vestras praesentes certiores fieri voluit, 


919 


inquisitionem et visitationem sequuturam locorum et Ecelesiarum 
omnium suae Jurisdictioni subjectarum oportuno tempore instituen- 
dam. Ad quam quidem visitationem differt et trajicit Reverendissi- 
mus Dominus noster etiam synodale scrutinium et inquisitiones pri- 
vatas simul ac absolutionem in prioribus synodis usurpatam a poenis 
et censuris occasione statutorum synodalium incursis, donec per 
specialem inquisitionem de singulis certius aliquid cognoscere potuerit. 


Nunc qui gravatas habent conscientias, auscullent. 


Interim si qui graventur remorsu conscientiae, communicaverunt 
cum peccatis, alienis, hgaere&eis vel schismaticis, irregularitate, vel 
excommunicatione sunt irretiti, ut digne cum fructu possint ad sacra 
sibi commissa ministeria redire quaerenti guxilium, consilium et sa- 
lubre in foro poenitentiae remedium apud Reverendissimum Domi- 
num Suffraganeum Reverendissimi Domini nostri in Pontificalibus 
Vicarium. Quia vero haec synodica convocato ob id potissimum 
facta est, ut vera fides, boni mores, pex Ecclesiae jam diu deside- : 
rata recuperentur, tamen quia novimus Justitiae et probitatis hostem 
serpentem &ntiquum, Principem Egypti non dimissurum populum: 
Domini, nis in manu forti, arbitramur concilium etiam provinciale 
per Reverendissimum Dominum Archiepiscopum Moguntinensem con- 
vocandum et celebrandum non diu posse differri. Et ut ad tale 
concilium Provinciale vel Generale (quod faxit Deus) vocatus Reve- 
rendissimus Deminus noster, paratior instruetiorque &accedere possit, 
decrevit dignationum vestrarum omnino animos sigillatim et expresse 
explorare, an scilicet velint his praedictis et statutis, tanquam justis 
et juri tam "divino, quam communi consonis obedire et satisfacere. 
Post hunc ipsius Domini Promotoris habitum sermonem Reveren- 
dissimus Dominus praesidens, «consilio suorum Consiliariorum prius 
habito, hoc scrutinium et scrutationem faciendam Domino Doctori 
Conrado Fuchs Assessori et ipsi Domino Promotori commisit, qui 
statim 1n praesentia amborum Notariorum singulos praelatos, ab 
ipso Reverendissimo Domino Suffraganeo incipiendo, etiam reliquos 
Priores, Decanos rurales, Presbyteros et omnem Clerum sigillatim et 
specialiter interrogatis et scrutatis unanime et conforme responsum 
audierunt et perceperunt, eos omnes et singulos omnibus praelectis 
Ordinationibus ei statutis tenquem obedientes libenter parere et obe- 
dire velle. His omnium responsionibus auditis et publicatis, accuse- 
vii Dominus Promotor contumaäciam absentium, et contra eos pro- 
cessus decerni; similiter ei Dominus Assessor reputavit absentes 


320 


inobedientes et contumaces, contra quos merito ut corrigantur, sit ’ 
ulterius procedendum. 


-— 


Conclusio synodi. 


Post haec Dominus Promotor cum ea, quae in hac sacra synodo 
tractanda et statuenda erant, ad finem sunt deducta a Reverendissimo 
Domino Praesidente Episcopo petit, ut suae Reverendissimae Domi- 
nationis jussu et mandato haec synodus dissolvatur et claudatur. - 
Tune reverendissimus Dominus Episcopus praesidens hane synodum 
clausam et finitam declarari Domino Assessori commisit et mandavit. 
Qui Assessor jussu et mandato Reverendissimi Domini nostri syno- 
dum hane clausam et finitamx, egse, publice proelamavit. Ac ipse 
Dominus Prometor super omnibns et singulis in hac synodo actis, 
habitis et celebratis ab ambobus nobis notariis instrumenta publica 
unum vel plüra fieri petiit et requisivit., In laudem Dei et gratia- 
rum actionem cantatum est ab ompnibus.in hac synodo et conventu 
existentibus publice et alta voce hoc canticum sollemne: Te Deum 
laudamus; quod Reverendus Dominus Suffnaganeus cum solitis et 
consuetis versiculo et collecta de sanctissima Trinitate finivit. Re- 
verendissimus etiam Dominus Praesidens Episcopus Herbipolensis 
super ómnem congregationem Praelatorum et Cleri signum cruvis 
faciens et eis benedicens dixit: ite cum licentia. ei e Dominus sit vo- 
biscum. : 

Acta sunt hgec.in civitate Herbipolensi. in Chóro: Ecclesiae Ca- 
thedralis 8. Kiliani sub anno, diebus et horis, quibus supra, indictione 
sexta, Pontificatus sanctissimi in Christo Patris et Domini Domini 
Pauli tertii anno quinto decimo, praesentibus ibidém Venerabilibus 
et Nobilibus Viris Dominis Friderico de Wirsberg Mejorfs, Oswaldo 
Swabe in Haugis Decanis, Conrado Fuchs Assessore et aliis quam 
pluribus testibus ad: praemissa vocalis, rogatis et requisitis. u 

Et ego Bartholomaeus 'Kaé] Clericus Herbipolensis, publicus 
sacra Imperiali . Auctoritate Notarius; quia pr&emissis omnibus et 
singulis in dicta sacra episcopali synodo actis, gestis, publicatis, inti- 
matis, lectis, statutis, ordinatis, mandatis, in hoc libello per alium, 
me certis aliis negotiis praepedito, fideliter conscripto contentis, dum 
Sicut praemittitur, fierent et agerentur, uns cum testibus supra et 
Connotario meo infre scriptis praesens interfui, ea sic fieri vidi et 
audivi, adeoque de praefati Reverendissimi Patris e£ Domini Domini 
Melchioris Episcopi Herbipolensis, Franciaeque Orientalis Ducis Man- 
dato et jussu praesentem libellum manu mea propria cum Conno- 
tario meo subscripsi, publicavi , et in hanc publicam formam redegi, 


e 








221 


signoque et nomine meis solitis et consuetis consignavi. In fidem et 
testimonium omnium et singulorum praemissorum rogatus et re- 
quisitus. 

Et Ego Joannes Reinhart Clericus Herbipolensis Dioecesis publi- 
cus sacra Imperiali Auctoritete Notarius, quia praemissis omnibus 
et singulis, in dieta sacre Episcopali synodo actis, gestis, dictis, pu- 
blicatis, intimatis, lectis, statutis, ordinatis et mandatis in hoc libello, 
per alium me certis alis negotiis praepedito, fideliter conscripio 
contentis, dum sic ut praemittitur, fierent et agerentur, una cum 
testibus et Connotario meo supra scriptis praesens interfui, eaque sic 
fieri vidi et audivi, ideoque de praefati Reverendissimi Patris et 
Domini Domini Melchioris Episcopi Herbipolensis, Franciaeque Orien- 
telis Ducis mandeto' et jussu praesentem libellum manu propria cum 
Connotario meo subscripsi, publicavi et in hane publicam formam 
redegi, signoque et nomine meis solitis et consuetis consignavi, 
in fidem et testimonium omnium et singulorum praemissorum roga- 
tus et requisitus. 

(Ex Ign. Gropii Collect. Scriptor. Wirceb. T. I. p. 311. seq.) 


JULII EPISCOPI STATUTA RURALIA - 
pro Clero suae Dioecesis de 2. Januarü 1584. 


Julius Dei gratia Episcopus Wirceburgensis, et Franciae Orien- 
talis Dux etc. Omnibus Decanis, Procuratoribus, Definitoribus ac 
toti Clero in Ruralibus Capitulis nostrae Dioecesis constituto, Gratiam 
et Pacem ab eo, qui est Pax nostra, in Domino precatur. 

Ea Nobis jam olim in animo versata est cura, ut commoda ali- 
qua his temporibus excogitate ratione Catholica Religio atque Eccle- 
siastica Disciplina in hac nostra Dioeoesi prope collapsa ad veneren- 
dae Vetustetis integritatem et ardorem reducatur. Qua de re non 
solum cum piis et eruditis Viris, magno animi nostri dolore familia- 
res saepe sermones. miscuimus; sed eiiam Reverendo in Christo 
Patri, Ántecessori nostro felicis recordationis Friderico laborem nost- 
rum et qualemcunque operam prolixe obtulimus. "Verum utriusque 
nostrum pii conatus et temporum injurie, et variis difficultatibus 
sunt retardati. Nunc vero tantó major cura et sollicitudo ad priorem 
illam accessit, quanto in altiori, quam antea, Dignitatis Officii gradu 
constituti, gregem Domini pretioso sanguine redemptum, aeternae 
. damnationis poena, si negligentes fuerimus, proposita pascere sumus 
21 


922 


jussi. Quare omnibus nervis eontentis ad id unum cogitationes nostrae 
ac studia praecipue spectabunt, ut re mature delibereta, ac cum 
Venerabili Capitulo nostro, aliigque Viris Eeclesiasticis Divini cultus 
et avitae Religionis amore inflammatis collata, zizania omnie, quae 
inimicus homo in hoc zobis credito agro Dominico seminavit, quan- 
tum fieri absque tritici incommodo potest, penitus evellantur, et de- 
pravati mores, qui etsi plerorumque hominum, sed tamen, quod 
merito dolendum est, maxime Clericorum animos longe lateque per- 
vaserunt, corrigantur. Etsi enim verissime dictum »sit & Divo 
Gregorio, Summo secundum Christum in terris Pastore 2. Reg. 24 
pro qualitatibus subditorum disponi acta Regentium, ut saepe pro 
malo gregis etiam vere boni delinquat vite Pastoris; cum David 
Deo teste laudatus, tumore repentinae elationis inflatus populum 
numerando peccaverit, et populus pro suo merito poenam sustinuerit; 
hoe inquam, .etsi verissime dictum sit, dubitandum. tamen minime 
' est, quin negligentia Pastorum et vitae impuritas multis rudiofibus 
et alioquin maxime malis sit ruinae causa. Spem de Divina Miseri- 
cordia coneipimus certissimam, id quod nobis ad hanc rem conficien- 
dam defuerit, ejus Bonitatem clementer süppleturam. Initium vero 
aliquod, hujus renovationis inde potissimum sumendum duximus, 
unde Dominici totius gregis salus et incolumitas pendet; hoc est & 
Pastoribus,: qui, ut Divus Petrus ait, faeti sunt forma gregis. Hi 
enim sunt lux mundi, qua vitiorum et errorum tenebris discussis, 
veritatis splendore hominum mentes sunt illustrandae. Hi sunt sal 
terrae, ut nimirum quemadmodum sal non insipidum cibum ac nau- 
seam provocantem acrimonia sua gustui gratum efficit, et carnem 
a corruptione servat, consumendo humores sanguineos, quibus caro 
. corrumperetur: Ita etiam vere Evangelici Pastores insulsos homines 
et Deo abominabiles, quos ideo, ut est in Apocalypsi, evomuit ex 
ore suo, sapidos et suaves divino gustui reddunt, aspergendo illos 
coelesti doctrina, ac vitae sanctae et integrae exemplo, atque eos, 
consumptis carnis desideriis menti corruptionem adferentibus, immor- 
talitati servant. Quodsi sal, quo reliqui sunt condiendi, vim suam 
amittat, et insulsum reddatur, nec relinquatur quidquam, quo homi- 
nes condiantur, et ipsum salplene inutile efficietur, adeo ut, Christo 
teste, nec in agrum, nec in sterquilinium, cui etiam villissima quae- 
que prosunt, mitti possit. Superest ergo, ut juxta Servatoris nostri 
sententiam mittatur foras et conculcetur ab hominibus. Atque. utinam 
hanc calamitatem indies longius serpere dolentibus oculis non coge- 
remur intueri: Quia plerique animarum Pastores et reliqui Ecclesias- 
tici Ordinis homines adeo sunt infatuati, ut nec micam quidem salis, 





823 


doctrina et moribus se habere ostendant; efficitur sane, ut nec ipsi 
repar&ri possint, cum, per quos reparentur, desint Pastores, et alios 
condiendi vi amissa, dejiciantur e dignitatis suae gradu ac venera- 
tione, contemptissimique in hoe mundo habeantur, in alio vero eji- 
ciantur in tenebras exteriores, ibique prae caeteris hominibus malis 
tractentur vilius, et inhumanius a cacodaemonibus affligantur. Quod 
si, qui sal sunt infatuatum, eo essent loco, quo infimae plebis malus 
quisque est, quí uti sibi malus est, certe non perinde aliis, minus 
sane dolendum esset. Nunc vero cum et ipsi sal sint infatuatum, 
ne iámen omnino foras mittantur, ut &lii in eorum locum possint 
substitui, sed plerumque etiam colendi agrum Dominicum munus 
suscipiant, quid aliud malis usu venire potest, qu&m si inutile sal 
agro injicias? Hoc est, ut non solum sibi aliisque sint inutiles, sed 
plerisque etiam pernitiosi! Fiant, ut ait Prophetia, famquam pulvis, 
quem projicil ventus a facie lerrae, qui nec ipsi aliquem fructum fun- 
dit, et & vento hinc inde projectus, vestes aliorum maculat, et oculos 
graviter offendit. Et haec exuleeratee Ecclesiae vulnera dolere qui- 
dem, gemere ac flere possumus, sanare non possumus, nisi is salute- 
rem medicinam fecerit, qui unicus venit in hunc mundum animarum 
corporumque nostrorum sanandorum Medicus scientissimus Christus Ser- 
vator noster. Quare his percensendis supersedentes, et eo, unde digressa 
est, orationem nostram revocantes, intium aliquod salutaris reformatio- 
nis &b iis sumere decrevimus, qui in partem sollicitudinis asciti gregem 
Dominicum verbo, Sacramentis, vitae exeinplo, quantum eis Divine 
Bonitas largitur, pascere sunt obligati. Quod ut fructuosius fiat: En 
damus vobis statuta quaedam ab omnibus et singulis vestrum, qui 
vel Capita, vel membra Capitulorum Ruralium estis, exacte obser- 
v&nde; non nova quidem illa, sed quae vel in sacris Litteris con- 
tenta, vel ex Sacrorum Conciliorum Decretis ac Summorum Pontifi 
cum Sanctionibus desumpta, vel denique longo usu observata, his 
temporibus eunmprimis necessaria sunt, in conimodiorem ordinem, 
quem antehac, redigere curavimfs. In his habetis expressam quan- 
dam imaginem pastoralis Officii vestri tam erga Deum, quam erga 
ereditas oves, ac denique vos ipsos. Quodsi Coelestis Patris honor 
et culus gregis vestri aique adeo animarum vestrarum.salus et in- 
columitas vobis, ut debet, curae est; suscipite hune sequis animis 
laborem nosírum ; perpendite, et pro mensura divinse gratiae vobis 
collat&e studiose observate. Ita futurum vobis pollicemur, ut non 
solum quietam et tranquillam vitam sitis acturi, sed, qui scopus est 
hujus peregrinationis noetrae, cum apparuerit Princeps Pastorum 
Christus Jesus Bervator noster, percipiatis immarcescibilem gloriae 
| 21* 


324 


coronam, quam reddet vobis justus Judex in die illa, si tamen bo- 
num certamen certetis, cursum inceptum bene consummetis, fidem 
Deo et Ecclesiae datam servetis. 

Orationibus et sanctis Sacrificiis vestris nos nostramque Ecclesiam 
valde commendamus, 


Statutorum Divisio. 


Ut.congruus servetur ordo, omnia quae dicenda veniunt, in 
quinque partes apte distribui possunt. 

In Prima agitur de ipsis Capitulis Ruralibus, 

In Seeundg de Divino Cultu. 

In Tertia de iis, quae ad Deum et ejus Officium spectant. 

In Quarta de bonis temporalibus. 

In Quinta habetur poena eorum, qui Statuta transgrediuntur, 
et ipsorum Statutorum confirmatio. 


PARS PRIMA. 
.De Capitulis Ruralibus. 


. In hac prima parte haec tantum tractanda: 
Primo. Cur instituta Capitula. 
Secundo. Qni et quo anni tempore convenire debeant. 
Tertio. Quis modus in iis sit tenendus. 
Quarto. Quae tractanda. | 
Quinto. A quibus abstinendum. / 


I. Cur instituta Capitula Ruralia. 


Recte Apostolus Paulus Christianorum Coetum cum naturali 
eonferens corpore illud nobis significatum : voluit; quemadmodum 
corporis naturalis salus et incolumitas in eo consistit, utsingulà mem- 
bra cum suo, & quo pendent, capite, et ipsa inter se apta connexione 
. eohaereant: Ita Christi greges, ut quosvis hostium impetus sustinere 
valeant, obedientiae erga suos Episcopos, et fraternae charitatis arc- 
tissimo vinculo debere conglutinari. lta enim fore, ut motum illum 
spiritualem, qui a summo Capite Christo per superiores in inferiores 
proficiscitur, recipiant majora corporis membra, hoc est, Clerici, el 
eundem pro suo modulo et mensura, sublatis omnibus impedimentis, 
quisque sibi creditis ovibus communicet. Quia vero ob provincisrum 
amplitudinem non omnibus semper adesse Episcopi, nec quod cuique 
menibro ad quietam gubernationem desit, commode per se intelligere 
possunt; hinc pie et prudenter & Majoribus nostris hujusmodi Pasto- 


> 








325 


rum Ruralium Conventus annui sunt instituti, ut simul congregatis 
omnibus, quae huic capitis cum membris et membrorum inter se . 
connexioni obstant, cotrigantur, et quae eandem promovent, -adhi- 
beantur: Ac deinde omnes iisdem instructi armis, unanimes in doc- 
trina et moribuscontra externos et domesticos Ecclesiae hostes animosius 
depugnent. Ad hune ergo praecipuum scopum omnium Pastorum, 
Ruralium &nimi cogitationesque spectare debent. 


1l. Qui ei quo anm tempore ad Capilula convenire. debeant, quamdiu 
manendum, et quae poena contra facientium? 

Cum omnes tam Parochi, quam eorum Sacellani, aut alias Be- 
neficiati ejusdem corporis membra sint, necessum est, ut ad Capitula 
Ruralie statutis temporibus omnes ejusmodi conveniant; si quis: vero 
absque legitima causa (eujus judicium ad Deeanum et duos de Ce 
pitulo & nostro Legato desingnandos pertinebit) non veniat, numerabit 
poenae nomine, si Parochus sive Curatus sit, integrum thelerum, Bi 
simpliciter beneficiatus, dimidium, in usus communes Capituli neces- 
sarios, non in commessationes. Simili poenae subjacebit, qui ante 
finem Capituli, non impetrata facultate a Decano et Legato nostro 
discesserit. Quia vero multis de causis non omnia eodem tempore 
ac loco celebrari commode possunt , haec singulis celebrandis assig- 
nanda visa sunt. 

Capitulum Rurale celebratur in 

1. Buchheim — die Martis post Qussimodo. 

2. Sehlüsselfeldt — die Martis post Jubilate. 

3. Iphoven — die Jovis post- Jubilate. 

4. Mergenheimb- — die Martis post Exaudi. 

5. Dettelbach — die Martis post Corpor. Christi. 
6. Ochsenfurt — in Octava Corpor. Christi. 

7. Mellerstatt — die Mart. post fest. Joan. Bapt. 

- 8. Münnerstatt — die Jovis post fest. Joan. Bapt. 

9. Geroltzhoven — die Mart. post fest. Jacobi. 
10. Ebere — die Mart. post fest. Laurentii. 
11. Carlstatt —— die Mart. post fest. Batholomaei. 


IIl. Quis Ordo servandus in Capitulis? - 
Ut ex hujusmodi Conventibus fructus uberior non solum ad 
Clericos, sed etiam ad reliquos dimanet, hic ordo servandus est. 
Primo, qui dies Capitulo celebrando dictus est, praecedenti Do- 
minica ex cancellis populo denuntietur, ut pie ac devote ad Sacra 
et Concionem conveniat. 


326 


Secundo. .Omnes Beneficiati Capitulo subjecti loco et die consti- 

tutis in habitu decenti tempestive adsint, ut juxia quod de Const, 
dist. 3. c. 1. laici sciant feriandi tempora per annum, omnem Do- 
minicam a Vesp. usque ad Vesp. (Concil. Constant. 6. General e. 90 
Concil. Nicen. c, 20.) 
, . Tertio. His finitis Legatus noster seu Fiscalis litteras nostras 
omnibus praesentibus legat, et ‚paucis &dhortetur ad ebrietatem et 
caetera vitia vitanda, Confessionem faciendam, et Missae Sacrificium 
sequenti die devote celebrandum. Deinde ipse eum Decano officia 
distribuat, et quid cuique agendum et contendum sit decernat, et 
more solito electiones fiant. 


Quarto. lodem etiam die, vel postero, diligenti praeparatione 
praemissa fecramentelem de pecoatis suis Confessionem faciant 
singuli, et qui Sacerdotes sunt, Missae Sacrificium celebrent, reliqui 
sub summo Sacro de manu celebranti Eucharistiam sumant. Alte- 
rum horum si quie praetermiserit, legitimg cause Decano velLegato 
nostro non exposita, florenum unum in usus Capituli numerabit. 


Quinto. Quo die Cepitulum celebratur, Matutinum, Primam et 
Tertiam sequatur Officium Missae de B. Maria Virgine. DeindeSex- 
tam sequantur Vigiliae Defunctorum un&cum Officio Missae pro 
lisdem, sub cujus Offertorio nomina defunctorum Fratrum reeitabun- 
tur. Postea Supplicatione cum Venerabili Sacramento peracta Sum- 
mum inchoabitur. Sacrum; quo &bsoluto Nona cantabitur. 


Serto. Sub Offertorio Summi 8acri concionem ad populum ha- 
bebit Decanus, vel qui ad id constitutus fuerit. 

Septimo. Omnibus absolutis ad: locum consuetum eonvenient om- 
nes, ubi habito a Capituli Decano brevi sermone (quo eis supra 
dictum scopum in memoriam revocebit, ac ut omnia modeste et ex 
sincera charitate fiant, hortabitur) de lectione Btetutorum concludant; 
et quae tractanda erunt, rite perficiant. 

Octavo. Ad mensam iam vesperi quam mene Siatuta distincte 

- et discerte praelegantur. 

Nono. Prandio finito, laicorum contra Clericos audiantur quae- 
relae, eisque quantum res feret, mox satisfiat. Quae vero expediri 
sine maturiori consilio non possunt, diligenter perscripia ad nos per- 
ferantur. Poenas etiam pecuniarias pro suis delietis impositas quis- 
que solvat ac denique omnibus preesentibus sumptuum ratone dieta 
finem Capitulo imponant: | 


IV. Quid in Capitulis Ruralibus tractandum? 

Plurima quidem eaque gravissima cum propter periculose haec 
tempora tum eligen. erescentium haeresum multitudinem, et pessimo- 
rum hominum corruptos mores tractanda essent in hujusmodi Capi- 
(ulis. Verum ut’ tractandorum brevis, certa et expedita habeatur. 
ratio, illud inprimis certissimum esse debet, non posse Ruralia Ce- 
pitula nova Statuta, Ordinationes aut Constitutiones facere, vel hic 
expressas ullo modo mutare, vel: penitus abrogare. Deinde hdee, 
quae sequuntur, perttactent. 

Primo. Postquam peractis Divinis ad locum constitutum ventum, 
et a Decano Capituli brevi facta exhortatione, causaque hujusmodi 
Conventuum celebrandorum explicata fuerit, (ut cap. t.:et 3. dictum 
est} omnes Professionem .fidei praestent , eamque in libro  Copisolari 
descriptam menu proprie subseribant. 

Secundo. Lihrum ‚Parochislem singuli offerant. 

Tertio. Catechismi rationem reddant. E 

Quarto. Sua quisque gravamina iu scripto propensé. - - 

Quinto. Examinetur, an haee Statuts eb omnibus sint servata, 
atque it& alter alterius defectus, vel oontra haec Statuta, vel alias 
contra: bones mores commissos libere quidem et sincere, sed'tamen 
oum vera et fraterna charitate manifestet, maxime, ubi specialiter 
interrogatus fuerit. - 

. Sexto. Registra suorum reddituum, Inventarium omnium Cleno: 
diorum, &e ad Templi ornatum spectantium ; denique Registrum om- 
nium beneficiorum suse Parochiae cum possessionibus offerat, dioat- 
que, an fundationibus hujusmodi Beneficiorum satisfiat, et per quos 
id fiat. Inielligimus enim summa animi tristitia cordisque dolore, 
multos in: nostra Dioecesi Beneficiatos, qui actus suos, ut vocant, non 
solum non per se, nec per alios faciunt, pias defraudantes fundalio- 
nes, qui etiam animum ad Ecclesiastioas functiones non: habent. 
Insuper in locis suspeetis et Universitatibus non Catholicis litteris:ope- 
ram nnvant, nec Horas. Canonicas persolvunt, multo minus :habitu 
Clericali utentes, sed bonis Ecclesiasticis in destructionem Ecclesiae 
abutentes, Beneficia etiam ipsa usque ad Matrimonia contrahenda 
retinentes, et postmodum per fraudes ea consanguineis resignantes, 
vel -eti&m vendentes pejoribus, nec ornatum reficientes, neo oner& 
alia consueta perferentes. Quare volumus. et serio Decanis praecipi. 
mus, ut quilibet sui Capituli Decanus omnes et singulos Beneficistos 
scriptis. nominet, actus quomodo peragantur, significet, studiorum 
loca manifestet; ornatus talium Beneficiatorum et domus quompdo. 


w 


328 


disposita sint. Ipsi etiam taliter Benefieiati ad proximum Capitulum 
personaliter sub poena privationis omnium fruetuum compareant, 
nostzem audituri sententiam. Quodsi commode fieri non potest, al- 
teri suam nobiscum tractandam causam plenarie comittant. Nulli 
eliam, eujuscunque conditionis sit, Beneficiato inposterum eoncedemus 
ut studeat nisi in Universitatibus Catholicis: Habitum Clericalem 
atque eoronam circumferet, ac Horas Canonicas persolvat. 

Septimo. liem omnia Benefieia Curata et non Curata Decanus 
in libro Capituli conscripta habeat. 

Octaco. Testamentarios suoB nomiment, quibus id de jure licet; 
cumque hoc tempore testamenüs condendis multe multi Ecclesiastici 
peecent, statuimus, ut, quibus testamenta condendi facultas est (uti 
Cepitulis Rurslibus omnibus vi 'privilegiorum, quae habent, est) se- 
eundum Sacrorum Canomswm praescriptum ea ipse testamenis con- 
dant, neque personas ullas aliqua infamiae et turpitadmis noln in- 
Signes, veluti concubinas, haeredes ullo modo scribant, memores 
nimirum se bona hujusmodi ab Ecclesia wesepisse , enjus in ipsis 
testeinentis, e& pauperum oblivisci non oppórtet. Ä 

Nono, Buss Commendas.redimant. : - 

Decimo. 8i quid praeterea elicui incideret, quod ad Eeclesiee 
eommune, vel bonum particulere spectet, hbere et modeste proponat, 
quo res ad nos delata maturo consilio deliberetur. Ex quibus sane 
haud postremum fuerit, quomodo administrentur seholge tum Latinae 
tum Germanicae, .an Catholice instituantur. Volumus enini: utrius- 
que seholis esse praeseptores Catholicos, pios, morigeros; qui juven- 
tutem erudiant in fide Catholiea, fideliter eis tradentes Oatechismum 
Catholieum, tum .assuefaeiant eam Orationibus, sudiendis Missis, ac 
in iis Sacerdotibus ministrare ac respondere, Confessionibüs, Cantío- 
nibus Ecclesiasticis, si Latinam linguam discunt, si Germanicam, 
Catholicis Germanicis et nullo modo contrariis haereticis, aut etiam 
levibus et inhones&is. Bcimus enim, quantopere Christus Dominus 
pervulos dilexerit, ipsorumque dixerit esse regnum Coelorum. Quare 
maxime Pastoribus: et Decants. scholae sint cure, se eis rationem 
reddant, TEL T . ' 


V. A Quibus in Capitulis maaime abstinendum. 
. Generatim sb. omnibus iis abstinendum scient; quae Spiritus 
Sancti gratiam impedire, pacem et fraternam charitetem perturbare 
ac debilitare eolent. Speciatim vero diligenter sibi caveant. i 
Primo. Ne quis alterum invidiose, multe minus falso :deferet, 
aut delajus.alieni gub:perturbati &nimi significationem det. 











828 


Secundo. Ne quis in alierius dratiam dissimulet id, quod in de- 
irimenituma Ecclesiae possit cedere. 

Tero. Ab ebrietate, quae vitiorum omnium fomes est et nutri- 
mentum; atque adeo in universum adhibeatur moderatio sumptuum, 
no-nimis fiant.. Itaque omnia sincere et fraterne, sobrie, pie ac 'caste 
tanquam in conspectu Dei Oreatoris peraganturı Quodsi quis contra 
fecerit, poenem Legati nostri, et Decani ac Definitoris arbitrio pro 
qualitate delicti: irropandam- sustinebit. - 


PARS SECUNDA. 
B U "De Cultu Divino. 


 Praecipuem Divini Cultua. rationem homini Christiano esse ha- 
bendam, praeterquam quod ex Sacris Litteris, quae et eum negli- 
gentibus poenas gravissimas, servantibus autem liberatiomem a malis 
et hosübus, omniaque ,comaumnoda praesentis .et futurae vitae propo: 
nunt, satis eonstaí, ipsa reci& ratio quoque suadei. Neque emm 
dubium euiquam esse- potest, hominem: ea. potissimum Causa,. ub; Deum 
pure integreque colat, ‘et initio. conditum , et postea redemptum, at- 
que ad id & Deo omnino desiinatum esse. Quare etsi.locus iste non 
minus exactam tractationem, quam observationem requirere sit visus 
quia tamen. a plerisque Viris gravissimis '.copiosissime est trastatus, 
necessariae breviaü studentes, ad singula intendisse digitum, satis 
esse putabimus; spe freti certissima, omnes vos curaturos, ut, quem 
Authori nosteo Deo cultam et reverentiam debetis, summo studio ac 
diligeniia praestetia Primo igitur quid et quotuplex sit Cultus Divi- 
nus dicemus. Deinde praecipuas ejus species, et quae ad ipsas spec- 
tant, breviter perstringemus. 


I. Quid et quotuplex sit Cultus Divinus ? 


Divini Cultus nomine. intelligimus:omme illud obsequium, quod 
Deo Creaijori»ac &enveiori suo debet ac praestat homo. Quonianii 
vero mens: nostre nuda non. est, sed junota et implieats cum corpore ; 
cujus adminieulo s&epe movetur et nititur ad summum Deum, qui 
totius hominis Author et Conditor est, ideo utraque parte merito 
Deum colit et veneratur homo. Si enim (inquit Basilius de vita 
solitari&) extra corpus consüénii essemus, necessarium esset, e& tan- 
tum eurere, quae animae soli conducunt: quia vero geminus est 
homo, convenit geminum .esse virtutum studium, quod et corporis 
laboribus, et animae exercitationibus evelvatur. : Hino ergo duplex 
divinus cultss manat, alter interior, exterior alter. Interior, quo per 


380 : 


intellectum et voluntetem Deo cohjungimur, fide, spe et charifate 
perficitur. Exterior professio quaedam est interioris eulius, quem 
exiernis quibusdam ritibus et signis declaramus, adeo ut nisi cum 
interno sit conjunctus, nec Deo placere, nec homini prodesse possit. 
Recte enim a Divo Augustino super Psal. 63. scribitur: „simulata 
innocentia , . simulata aequites duplex est iniquitas.^ Et a Divo 
Chrysost. (Homil 24 in Matth.): , Omnes, qui perpersza egunít, sup- 
plicio dignos esse; qui vero simulatione bonitetis ad improbitatem 
tendunt, graviori poena esse afficiendos.^ Jam vero externus Cultus 
duplex est; alius ad privatem cujusque Religionem spectans, nulla 
certa lege continetur, ut sunt oculorum sublationes et demissiones, 
pectoris percussiones, inclinationes capitum, genuum flexiones, ex- 
tensiones, complieationes, in coelum sublevationes manuum, orationes 
et preces privaiee. 

Alius ad Communitatem pertinet et vel ab ipsa Communitste 
perficitur, vel a Ministro Ecclesise, qui. certis quibusdam- praeceptis 
sut communi consuetudine continetur, qualis est ritus Sacrificii et 
omnium Sacramentorum , obsenvatio dierum festorum. Hursum Cul- 
tus externus sive ceremonise aliae récta ad Deum referuntur, ut 
est ritus Bacrifieii; elige ad ipsos homines pelissimum speciant, qui 
Deum colunt, ut sunt ceremoniae Sacramentorum , jejunia, orationes, 
supplicationes, campanarum pulsus, diversarum oreaturarum benedic- 
tiones, conciones et aliae similes exercitationes, quibus animus hominis 
ad Deum reete colendum preeparatur. Aliae denique sunt veluti in- 
strumente Divini Cultus, ut sacra vasa, vestes, templorum et altarium 
ornatus. Nos de praecipuis, quatenus sub legem Ecclesiae caduni, 
peuea perstringemus. 


Il. De primo genere Divini Cultus, hoc est, Sacrificio: Missae. 


Sacrosanctum ac tremendum Missae Sacrifieium , quod a Christo 
Domino institutum, ex Sacris litteris et Apostolica Traditione vivis 
et vita functis prodesse, Patres orthodoxi et Concilia Generalis , .ac 
tote Ecclesia Catholica constanter docet semperque docuit. Quisquis 
autem hoc. sümmum Officium Divinum peragere. volet, ab: Episcopo 
legitimo ordinatus sit gradatim Clericus, Ostigrius, Lector, Exorcista, 
Acolythus, Subdiaconus, Diaconus, Presbyter, perpendatque serio, 
quod ut Clericus dicitur a Deo'electus, ita etiam sit: ut Ostiarius, 
ita aperiet Spiritui Seneto ostium: ut Lector, legat Dei legem, ut 
Exorcist& abjiciat a se -diebolum .et ejus opera; .ut Acolythus feret 
Jumen vitee: et doctrinae; ut Subdiaconus legat Seripteram Gaorem: 








J 881 


ut Disconus legat Evangelia, vÉceique cultui Divino majori; ut 
Presbyter sitsenex, maturus vita, sapientia, consilio, doctrina, dignus 
Minister Novi Testamenti, intelliget, quod agit. 

Celebraturus autem hebeat mundum et consecratum Altare, 
quod significat crucem, in qua Christus se obtulit; pellam altaris, 
quae significai pannum, cui involutus est Christus in sepulchro; 
Corporale, sudarium positum super faciem ejus; Calicem, qui reprae- ' 
sentat sepulchrum Christi; Patenam, repraesentantem lapidem ostii mo- 
numenti; simulscrum Crucifixi, significans Passionem Christi, quae 
sedulo meditande, qua victus inimicus, eujus virtute et nos vincemus; 
Cereos seu lumen significans Divinitatem Christi. Deus et Dominus 
noster ignie consumens eet. Librum, qui significat doctrinam Christi 
et Apostelorum. Campanulam, quae significat tubas Veteris Testa- 
menti, praedicationem Novi Testament; Ministrum, qui respondere 
noverit in Sacro Sacerdoti. 

Sit decenter et compte veskikus: consecratis superpelliceo, signi- 
ficante munditiem vit&e, amictu repraesentante pannum, quo Judaei - 
velarunt faciem Christi, dicentes Prophetiza eie. Alba, quae signifi- 
cat vestem, qua Herodes Christum induM et illusit. Cingule, quod 
significat virgas, flagella, quibus Christi corpus laceretum ; manipulo, 
denotante laqueos, quibus-corpus Christi & Judaeis constrictum. Stola, 
denotat funes, quibus Christus alligetus columnae. Casula, vestis 
purpurea,.qua Pilatus Cliristum induit. Ex quibus meditande; et 
quidem ex.amietu elevatio mentis ad Deum; ex Alba perseverantiu 
in bono; ex eingulo Timor Dei; ex Manipulo fructus bonorum ope- 
rum; ex 9tola carnis mortificatio; ex casula charitas" cooperiens 
muliitudinem peccatorum et praeeminens aliis virtutibus. 

Ad haec habeat panem seu particulas ex puro tritico, et nullo. 
modo ex spelta vel alio frumento factas. Vinum purum et bonum, 
non corruptum aut aqua dilutum. Aquaın quoque mundam; et ce- 
lebret loco et. tempore convenienti. 
| Ante missam auiem diligenter se praeparet, praeter Matutinum, 

Laudes .et Primam reeitet Accessum , ut vocant,. Altaris: Diseutiat 
intentionem susm: eaveatque, ne propier vanam gloriam , favorem, 
lucrum temporale aut consuetudinem, aut alium ob illicitum finem 
celebret. . Conteratur quoque et doleat de omissione bonorum operum 
et perpetratione peeeatorum cordis, oris et operis, pleneque confitea- 
tur not& et integr&, si quae habet peccata, idque Sacerdoti alteri, 
qui possit absolvere, et non putet, quod ipse absolvere se possit, 
quando dieit ante &ltare Confiteor celebraturus. Id enim nullo:modo 
potest, nee est illa Confessio Sacramentalis. Jejunus quoque plane 


392 ' | - 

Sit, ut nedue cibum, neque potum, neque pharmaca aut aromais, 
vel quicquam aliud sumpserit. 

j In Missa adhibeat magnam dilipentiam in signis, genuflexionibus, 
capitis inclinationibus; manuum conjunetionibus, ut absque omni 
puerili et ludicra gesticulatione humiliter, modeste, decenter, graviter, 
religiose, ut tanti Mysterii requirit Majestas, ad praescriptum in Mis- 
sali nostrae Dioecesis faciat. Verba Butem veraciter, distincte, vote 
intelligibili; non nimium celeri pronuntiel. $t: vero cantet, devoto et 
moderato utatur tono; semper tàmern Canon uterque submissa voce, 
ut & cireumstantibus audiri non possit; legi debet. In primo Memento 
humiliter oret 2n 

Primo pro se ipso, ne tam indignus mimister dignissimum Myste- 
rium indigne tractet et recipiat; ne tani indevotus Presbyter Justissi- 
mum Dominum in süum Judicem provocet; ne'tam immundus hos- 
pitem excellentissimum repellat. 

Secundo pro aliis, ut tanti Mysterii.parüicipes fiant, ut contemp- 
tores vanitatum mundi humiles sint, "ut satisfaciores pro. peecatis 
stabiles sint, ut factores .benefleii divini vigiles sint. Consecraturus 
intendat Deum colere, mortem Christi meniorare, totam Ecclesiam 
adjuvate. Consecrans autem sit diligens ad .conficiendum , revertens 
, ad tangendum. 'In secundo Memento oret pro defunctis; ut per 
suavissimum Mysterium habeant: subsidium continuum, per preces 
- fidelium in poenis consequantur suave refrigerium, per nostrum Di- 
vinum Viaticum secure: ad Sanetorum transeant consortium.: Circa 
sumptionem sit humilis, devotus in sumendo, cupidus ad consequen- 
dam remissionem peecatorum, victoriam tentationum. 'hberationem 
‚tribulationum, augmentum dilectionis, Inseperabilitatem unionis, &cece- 
lerationem fruitionis. TER 

Post Missam legat recessum humiliter, agat gratias pro pane 
illo suavissimo Angelorum, pro Creatore & creatura recepto, pro cibo 
tanto perpetuoque omnium Sanctorum, pro efficacissimo tutissimoque 
Viatico. Circa conservandum in se redemptorem adhibeat sollieitu- 
dinem magnam, ut "Christus cum ipso' esse gaudeat, majorem, ut 
semper in eo maneat, maximam, ut. Christus ipsum-&d coelum se- 
cum evehat ad’ laudandum Deum in saecula saeculorum amen. (Con. 
cil.'Trid. sess. 22. in peculiari Decreto, quod incipit: ,Quanta cura eto.*) . 

Saepe vero Sacerdotes celebrent: nam qui: curam animarum 
gerunt, debent ut minimum celebrare ommibus Dominicis et diebus - 
festis. Item in defunctorum Anniversarüs, Trieesimis. Item aliis 
multis diebus, quando nimirum ex fundatione aliqua hoc Sacrificium 
est offerendum, ut habetur in Cono. Trid. sess. 23. de Reform. cap. 14. 











d 


828 


ne. ei Deo debitus cultus subtrahatyr, et pii homines sua devotione, - 
et defuncti sue fundatione, ac, quam inde percipiunt, consolatione 
fraudentur: ipsi denique Sacerdotes panem otiosi comedentes gravi 
se scelere obstringant. Praetereg quoties aliqua gravis causa publica 
incidit, ut est bellum, aéris inclementia, pesüs, fames, ad hoc firmis- 
simum praesidium eonfugere debent. Denique res est ejusmodi, ut 
&bsque ulla lege aut obligatione ad e&m pro se sibique creditis per- 
agendam sponte sug quisque inclinare, et ad Sacrum illud Convi- 
vium, in quo Christus sumitur, recolitur memoria Passionis ejus, 
mens impletur gratis, et futurge gloriae nobis pignus datur, et quod 
majus est, Christus ipse Patri Coelesti sistitur ac immolatur, omnibus 
aliis curis posthabitis festinare debeat Non permittant in suis Pa- 
rochiis aliquem Sacerdotem vegum. et ignotum, vel eum, qui publice 
et notorie sit criminasus, celebrere, ut ibidem decernit saera Sy- 
nodus. 


lll. De Secundo genere Divini Cultus, sive Ceremoniarum, et primo de 
Sacramentis. 

In Sacramentorum legitimo et salutari usu praecipuam, Divini 
Cultus partem exerceri, qua homines ad Deum rite colendum prae- 
parantur et excitantur, satis constat. Quandoquidem divinam in. nobis 
gratiem efficiendi vim ea voluerit habere Diving bonitas, qua ef 
fides nostre conserva&ur, spes erigitur et charitus inflammatur. Quanta 
vero non solum menüs puritate vit&eque sanctimonia haec divinae 
gratiae instxumenie sint inactande, cum spriptum sit Lev. 3. , Sancli 
estpte, qui& ego sanctus sum ^ ei Isai 52, ., Mundemini, quie fertis 
vasa Domini.“ Bed etiam exteriori reverentia in habitu Sacerdotali, 
superpelliceo et stola, et omnium, qnae adhiberi solent, ceraemonierum 
gravitate et modestia, ipsa recta ratio suadet. Quapropter omnibus 
Sacerdotibus Ruralibus serio mandamus, ut nostrae Dioecesis Agen- 
dam (ut vocant) singuli habeant, eamque frequenti lectione sibi fa- 
ciant familiarem; meteriam, formam et ceremonias, ritum adminis- 
trendi Sacramenta in ea praescriptum exactässime observent, et non 
alium, eumque populo pro coneione, ut dicetur, diligenter explicent. 


Baptismus. 


: In Bepimni administratione sedulo observent, quod Concil. Trid. 
sess. 24. de Reform. cap. 2. praescribit, ut videlicet unus tantum 
sive vir, sive mulier, vel ad summum unus et una baptizatum. sus- 
cipiant; inter quos et baptizatum ipsum et illius patrem et matrem, 
necnon inter baptizantem et baptizatum , baptizalique patrem. et 


994 , - 
matrem spiritualis cognatio contrahitur, quae Matrimonium centm- 
hendum impedit, et dirimit contractum. Quapropter diligenter ab 
iis intelligent, quorum intererit, quem vel quos elegerint patrines, 
quos Catholicos esse oportet, eorumque nomina et baptizatorum in 
libro deseribant; quod et in primitiva Ecelesia observatum est. (Ita 
-Dionys. lib. Eecles..Hier. cap. 2. Concil. Mogunt. cap. 47.) et eos 
commonefaeiant contractae cognationis et obligationis, susceptum ca- 
tholice erudiendi. m 

'Sub poena depositionis nemo, nisi extreme necessitas urgeat, in 
. domo quecunque beptizet sine Episcopi licentie, juxta Concil Con- 

Siu ni. sess. 6. cap. 31. et 29. et de.Gonsec d. p. t. Clericus. 

Frequenter inculcetur populo, nom esse:temere beptizandos Infan- 
tes ab obstetricibus, nisi periculum vitee immineat; doceaturque qua 
verberum forma id fieri debeat, .et quod praesente viro id facere 
foemina minime debeat. Et denique quod Infans, si contingat eum 
diutius vivere, ad femplum postea est deferendus , ut, quae omissa 
sint, suppleantur. Abusus commessationum post baptizatos infantes 
tollatur, nec eis ulli intersint Sacerdotes. 


Confirmatio. 


Huj jus Sacramenti salutarem et multiplieem fructum sedulo fide- 
libus explicent, eosque ad ejus devotam perceptionem per-Poeniten- 
tiam, Confessionem, jejunia adultos erebro cohortentur: maxime vero 
circa festum Pentecostes, et quando Episcopus hoc Sacrümentum 
administraturus exspeetatur; et doceant inter Conürmantem et con- 
firmatum, illiusque patrem et matrem et Patrinum seu suscipientem 
contrahi spiritu&lem cognationem, quae impedit Matrimonium, et 
contractum dirimit, perinde atque cognatio in Baptismate contracta, 
ut habet Concil. Trid. sees. 24. de Matrim. cap. 2. 


Eucharistia. 

Eucharistiae Saeramentum dignis Sacramentaliter confessis et 
ebsolutis sub una specie, ritu Catholico administzent: et nullo modo 
aliter. Doceant &utém: populum primo hujus Bacramenti veritatem, 
quod nimirum per verba consecrationis substantia panis convertatur 
in verum Corpus Christi, et vinum in Sanguinem, et post ille verba 
sit non ampliie panis, licet species remaneant, sed revera Christus 
sub illis speciebus, Corpore, Sanguine, Anime, Divinitate, vivus et 
immortalis. Et quia unus tantum est Christus, isque totus, integer, 
sine ulla divisione, sub qualibet particula consecrats, et sub mille 
perticulis non est plus, quam sub specie penis. Nec plus aceipit, 











985 


qui sub utraque, quam qui sub altera; neo minus, qui sub altera, 
, quam qui sub utraque: nee plus possit a nobis desiderari, quam 
Autbor salutis, fons. omnis gratiae, ipse panis, qui de eoelo descendit, 
et ipse Christus, et Apostoli, qui optime cognoverunt mentem Christi, 
et in Ecclesie primitiva dederunt sub una specie, et &dhuc Ecclesia, 
cujus est pascere et dispensare Sacramenta, det sub una specie: 
utraque ehim species requiritur tantum: ad Sacrificium Missae, unde 
"nec Sacerdos communicans extra Missam, sive sanus, sive aegrotus 
suscipit sub utraque, sed sub una specie tantum: Sacrementum hoc; 
et sumentes solum sint. solliciti,, quomodo Deo, Ecclesiae et suo Epis- 
copo obediant, quomodo se probent, ut digne sumant Corpus Christi, 
ne judicium sibi menducent, quod absque dubio fgcturi sunt, si ipsi 
voluerint praescribere Christo et ejus Ecclesiae modum dispensandi 
Sacramenta. Pastor et Concionator haec ex optimis Authoribus do- 
cebunt copiosius. 

Hoe Sanctissimum Sacramentum non eet dandum pueris, amen- 
tibus, et quibusvis usu ralionis carentibus, aut in ejus fide non in- 
stitutis; neque lenonibus, meretricibus publicis , concubinis, usurariis - 
et similibus manifestia peccatoribus, etiam publice petentibus, nisi 
post poenitentiam publicam, quam Sacerdos injunget, vel publicabit, 
quod sint vere. poenitentes; .nam manifesta delicta non sunt occulte 
eorrigenda propter scandalum. Possunt autem post poenitentiam 
secreto factam. et signa veri doloris de peccatis et devotionis ac pie- 
telis secreio:admilti ad Communionem; sed non publice; similiter 
in articulo :mortis. :Occulti peccatores, si publice petant, non est 
ipsis publiee deneganda Eucharistia, ne prodeiur crimen occultum, 
neque Eeclesia de ocoultis judicat. 

Suscipiens hoc Sacramentum cum conscientia peceati mortalia 
peccat mortaliter tanquam .sacrilegus; quamobrem Bacerdos, ante- 
quam dispenset illud suscepturis, primo preeparet docens eos, quam 
Sacrosanctum sit hoc Sacramentum, in quo Christus ipse vere cor- 
pore, Anima, .Divinitate est Filius Dei, Deus ipse, in cujus tomine 
omne genu flectitur coelestium, terrestrium et infernorum, cujus 
corrigiam ealeeamentorum .solvere Joannes Baptiste indignum $e ju- 
dicavit; cui dixit Petrus: ,Exi a me Domine, quia homo peccator 
ego sum.“ Et Centurio: , Domine non sum dignus, ut intres sub 
ieebum meum.“ ..Contra considerent, quanta sit vilitas, indignitas et 
immundities peecatorum ; et doceant, ut discutiant se ipsos, quales 
in anima et.corpore, in cogitationibus et affectionibus, verbis et ope- 
ribus aint, quoties praecepte Dei et Ecclesiae transgressi, quot sean- 
dale. aliis praebuerint, quam multa opera bona omiserint, quam 


336 


- . ingrati Deo pro tot tantisque beneficiis, pro redemptione etc. Deinde 


hie neque desperandum aut ex pusillanimitate et formidine receden- 
dum, neque praesumendum aut temere accedendum ; utrumvis enim 
fiat, gravissimum fore periculum; si non accedunt, non habebunt 
vitam, juxta Doctrinam (Joan. 6.), si indigne accedant, efficiuntur rei 
eorporis et sanguinis Christi, ac si eum crucifigerent et occiderent. 
Sed Scripturae Sacrae testimoniis et exemplis ex Veteri et Novo 
Testamento ipsos deducat ad veram contritionem, integram Confes- 
sionem, Agno Peschali, panibus propositionis, testimonio D. Pauli 
(1. Cor. 11.) exemplo lotionis pedum (Joann. 13.) ad sedulam prae- 
peretionem, ad humilitatem et puritatem animae, fiduciam in Dei 
misericordia, charitatem Dei et proximorum atque adeo inimicorum. 

Hortandi autem sunt conjuges, ut Devidis exemplo, velut fratres 


et sorores caste ad tempus vivant ante susceptionem Eucharistiae, 


sicuti poenitentiae tempore, de quo ait Propheta: , Egrediatur spon- 
sus de cubili suo; ^ nam si id suadet Paulus fleri orationis causa ; 
et Moyses, cum lex esset dand&, mandat: „Estote parati in diem 
tertium, et ne appropinquetis uxoribus vestris:* quanto magis suc- 
einti esse debent lumbi eorum, qui Paschalem Agnum, Christum 
Jesum sunt sumpturi. Moneaent etiam omnes, ut jejuni, loti ei ho- 
neste vestiti cum summa modestia, reverentia, et quidem ordine, 
tempore, quod ipsis Parochus praescribet, accedant. Deinde coram. 


-. Sacramento. non sensibus, visui, gustui, tactui credendum, sed audi- 


tui, qui ex verbo Dei: Hoc est corpus meum: credendum esse, co- 
gitandum et meditandum, Deitstem, Humanitatem ei. Excellentiam 
Christi, et cum quanta humilitate et reverentia comparere oporteat. 
Spem quoqne maximam concipiendam in suscipiendo Salvatore, oran- 
dum cum filio prodigo: (Luc. 15.) „Pater peccavi in Coelum et coram 
te.“ Cum Publicano: (Luc. 18.) „Deus propitius esto mihi peccatori." 
Cum Centurione: ,Domine non sum dignus etc. ^ cum D. V. Maria 
(Luc. 1.) „Ecce aneilla Domini etc.“ Sumendam deinde Eucharistiam 
diligenter, aitente, cum fervore, sicut Israelitae Agnum Paschalem. 
Post perceptam Eucharistiam agendas gratias, exercenda operg mi- 
rericordiae (Math. 5. et 25.) Cavendum ab immoderato cibo et potu 
et à vomitu ad Sacramenti reverentiam. . Vitanda mala consortis, 


. omnem occasionem et speciem mali, vitanda vana, otiosa, scurrilia 


verba, rixae eic. et perseverandum et crescendum in bonis operibus: 
et illud Pauli observandum (Philipp 4.) „De caetero fratres mei, 
quaecungue sunt vera, quaecunque pudiea etc.“ Haec ethis similis 
inculcabit Parochus suis Parochianis, et exemplo Christi primo ipse- 
met haec servet cogitetque, si illieum peccati eonscientia suscipientes 











837 


mortaliter peccent, se quoque gravissimg peccare, si cum conscientia 
peccati celebret, sumat aut dispenset aliis, praesertim si Confessa- 
rum habere possit. 

Pro infirmis consecratas hostias, quae sufficere possint, in Sacre- 
riis clausis reverenter custodiant, et claves Pastor in sua custodia 
habeat; ubi etiam, ut perpetuo dies noctesque lampas ardeat, per 
templi custodem juvabitur. Hostias vero consecratas singulis saltem 
mensibus renovent, ita ut antiquas omnes sub Missae Sacrificio ipsi 
sumant ei novas consecrent. 

Dum ad infirmos deferenda sacrosancta Eucharistia, prodeat Sa- 
cerdos non solus, sed aedituo ‚cum jümine et campanula praecedente. 
Reliqua vide in tract. de Sacram, in fine Agendae. In Processioni- 
bus similiter cum debito apparatu et reverentia, adhibitis iis, quae 
adhiberi solent, sanctissima Eucharistia circumferatur. A pauperibus 
infirmis nihil plane non solum non exigat, sed neque oblatum acci- 
piat, ne vel inopia vel metu damni temporalis salutem suam ne- 


gligant. 


'. Poenitenita. 


Curent, ut, qui ad Poenitentiae Sacramentum sunt accessuri, 
conscientiam suam diligenter examinent, et de peccatis admissis do- 
leant, ac deinde omnia mortalia, quantum recordari possunt, singula- 
tim, et non in genere tantum, cum suis circumstantiis diligenter 
enumerent. Id autem praestabunt , si pro concione docuerint popu- 
lum diligenter ' fidem, spem, charitatem, duo prima et maxima man- 
data de dilectione Dei et proximi, Decalogum , Praecepta Ecclesiae, 
Virtutes, Dona Spiritus Sancti, Beatitudines, opere Misericordiae, pec- 
cata mortalia et eorum species, peccata aliena, et in Spiritum sanc- 
tum explicent. Item qfae peccata communia omnibus, quae vero 
solum quorundam, ut Magistratuum, Sacerdotum, conjugum et eorum, 
qui opificia et officia, quae juniorum et quae seniorum; et quae 
sunt mortalia, quae vero venialia? et quemadmodum cogitatione, 
verbo, opere et omissione, quinque sensibus; contra Deum, proximum 
et se ipsum peccetur. Deinde addiderint, ut discutiant conscientiam, 
discurrant per praecepte Dei et Ecclesiae, per peccata et virtutes, 
per offieia et statum suum; cogitent, ubi, quomodo, et cum quibus 
vixerint. Sed et ut ante a Deo petant gratiam et recordationem 
peccatorum. (Isa 43.) „Reduc me in memoriam et judicemur simul: 
narra, si quid habes, ut justificeris.^ Quia vero inveniri possent 
diffieiliores ad confitendum peccata, ex Verbo Dei ostendenda est 

. 22 


388 


Poenitentia. Math. 3. , Poenitentiam agite. ^ Math. 7. Marci 1. 
Luc. 13. 15. 24. Act. 3. Ezech. 18. 38. Et Poenitentiae partes. 

Primo. Contritio sive interior dolor de peccatis (Joel. 2.) , Con- 
vertimini' ad me in toto corde vestro in jejunio et fletu et planctu ; 
scindite corda vestra.^ (Psal. 50.) „Cor contritum.^ (Isa. 28) ,Re- 
. eogitabo tibi omnes annos meos in amaritudine animae meae.^ (Isa. 60.) 
„Ad quem respiciam nisi ad pauperculum et contritum spiritum etc.“ 
(Math. 26.) flevit Petrus amare; (Luc. 7.) Magdalena et sic David et 
alii Uti volens reconciliari amico, ostendit se dolere de commissis, 
abstinet a convitiis solitis: ita et peccator doleat necesse est de 
peccatis et ab iis abstineat, aut non poterit Deo reconciliari. Au- 
gustin. (lib. de utilitate poenit. cap. 1.) doeet: Neminem novam vitam 
inchoare, quem veteris mon poeniteat. Hinc Isa 1.: ,quiescite agere 
perverse, et discjte bene.^ (Isa 55.) ,Derelinquat impius viam suam 
et vir iniquus cogitationes suas.^ Rom. 13. monet D. Paulus: „prius 
abjicere opera tenebrarum , et deinde arma lucis induere.^ Ad 
Ephes. 4. monet prius deponere veterem hominem, deinde renovari 
spiritu. 

Secundo Confessio. (Num. 5.) , Vir sive mulier cum fecerit ex 
ommibus peccatis, confitebitur autem peccatum suum.^ (Jos. 7.) 
„Fili mi, da gloriam Domino Deo Israel, et confitere atque indica 
mihi, quid feceris, nec abscondes.*“ (Eccles. 4.) „Non confundaris 
confiteri peccata tua.^ (Eccles. 17.) „Non demoreris in errore im- 
piorum, ante mortem confitere.^ (Prov. 2. „Qui abscondit scelera 
Sua, non dirigetür; qui sutem confessus fuerit ea, misericordiam 
consequetur.^ (Lev. 13. et 14.) , Leprosus adducetur ad Aaron, ete." 
(Luc. 5. et 17. Math. 18.) „missit Christus leprosos ad Sacerdotes.^ 
(Math. 3.) ,Poenitentiam agite confitentes peccata vestra.“. (Act. 19.) 
„Multi credentium veniebant confitentes et annuntiantes actus suos. 
(1. Joan. 1.) „Si confiteamur peccata nostra,*fidelis est et justus, ut 
remittat nobis peccata nostra.^ (Math. 16.) ,Quodcunque solveris 
super terram etc.“ (Math. 18)  ,Qusecunque alligaveritis etc.“ 
(Joan. 20.) , Accipite Spiritum Sanctum etc.^ Jus Canonicum , Doc- 
tores, Concilia, Ecclesia universa docent, quod Christus dederit Se- 
cerdotibus potestatem  & peccatis absolvendi; sed Sacerdotes non 
possunt absolvere ab iis, nisi dijudicent ; dijudicare vero non 
possunt, nisi cognoscant. Qui judicat quae novit, Judex justitiae est, 
Sacerdotum est judicare inter lepram ‘et non lepram : quomodo autem 
cognoscent, nisi peccatores ea confiteantur. Eisdem igitur. verbis 
obligationem peecate confitendi injunxit Dominus peccatoribus, qui- 
bus dedit Sacerdotibus absolvendi potestatem. Haec illis inculeanda, 














a 339 


et quod Lex Diving et Ecclesiastica praecipiat Confessionem, Docto- _ ' 
res et universa Ecclesia non doceant solum, sed ab initio eam fre- 
quentarint, et non magis possibile sit absolvere a peccatis eum, qui 
non vult confiteri et ostendere peccata, quam ligatum solvere, qui 
non ostendit vincul&, quam vulneratum curare, si non ostendat vul- 
nera. Ideoque ipsos & Confessione abhorere non debere, sed Divinse 
. voluntati obedire, confiteri sua- peccata, eorum ob infinitam Miseri- 
cordiam Dei conséqui remissionem potius, quam damnari, diabolo 
cedere in praedam, in die Judicii confundi eoram omnibus, Deo, 
Angelis, Sanctis, daemonibus et damnatis, et in sempiternum in in- 
ferno puniri. 
Ad Satisfactionem etiam promptos reddet, ostendens, quam facile 
erit, exigua potius perferre aut facere, quam supplicia inferni pati 
sempiterna. Docebit, quam ipsorum voluntas debeat esse recta, co- 
gitationes sanctae, verba et sermones veri et sinceri, opera justa et 
perfecta, quam dilectionem puram,. obedientiam et observantiam 
praeceptorum, perseverantiam continuam cum Deo debeat, et quam 
ex charitate oporteat subvenire proximo, ipsi ignoscere, ipsius infir- 
mitates sufferre, inimicos diligere, contra superbiam humilitatem, 
contra iram patientiam, contra invidiam amorem proximi, contra 
avaritiam liberalitatem , contra acediam diligentiam, contra gulam 
abstinentiam, contra luxuriäm castitatem, contre eadem vitia septem 
dona Spiritus sancti, contra ebrietatem sitim Christi in cruce insinuet. 
Breviter proponat Passionem Christi et supplicia: item mortem nos- 
tram; Judicium, Infernum et perpetua tormenta, ac jacturam vitae . 
aeternae, et quam justa haec poena futura sit. Qui in Baptisimo 
promisimus nos Deo futuros obedieníes, et ad hoc acceperimus gra« 
tam, tot habeamus Sacramenta, dong Spiritus Sancti, doctrinam 
Christi, Apostolorum, Ecclesiae: et Deus, Angeli Sancti ad hoc la- 
borent, ut salvemur; q*mam peccator irreverentiam et injuriam Deo 
faciat, ipsum ejusque mandata vilipendendo, transgrediendo, con- 
temnendo, ipsi rebellando, et diabolo Dei hosti obsequendo, Christum 
excludendo, et diabolum intro recipiendo. Si vero poenilentiam 
agamus, econtra Deo justitiam, reverentiam et honorem praestari, 
diabolo vero contemptum 'et ignominiam inferri. Resipiscamus igi- 
tur; Deus misericorditer nos exspectat, pronus ad suscipiendum re- 
vertentes, ad confitentibus ignoscendum, satisfacientibus gratiarum 
dona augenda. (Exod. 34. Psal. 85. 144. Esa. 29. 30. 65. Joel 2. 
Matth. 9. 2. Corinth. 1. Ezech. 18. Rom. 2.) / 

Etsi auiem contra peccata praesentissimum sit remedium fre- 
quens Confessio Sacramentalis, ea tamen ut minimum semel in anno 

j 22° 
2 


340 


ab omnibus, qui annos discretionis attigerunt, fieri debet. (Concil, 
Later. cap. 2. et c. utriusque 4. Concil. Trid. sess. 14. cap. 5.) Singu- 
lorum autem, et non plurimum simül idque secreto Confessiones 
sunt audiendae: sed et ut singuli commodius et perfectius in Con- 
fessione juxta decem Praecepta Dei et Praecepte Ecclesiae in peccatis 
mortalibus examinari possint, eisque remedia contra vitia praescribi, 
doceri et juvari consolatione, distribuat necessum est Parochus suos 
subditos in certos dies, ut aliqui veniant v. g. in Vigilia Palmarum, 
aliqui die Lunae et sic consequenter. Ad eundem modum et in 
alis magnis festis, aut quandocunque multi confitebuntur: ubi enim 
ordinate fiunt, ibi bene fiunt. - ' 

Hortabuntur populum frequenter ad Confessionem "et Communio- 
nem Catholicam, et pueros et puellas, qui visitant scholas, sive Ger- 
manicas sive Latinas, bis &d confitendum vocabunt, videlicet in 
principio Quadragesimae semel, ct iterum in fine. Adhaec et aliam 
juventutem adducant, ut paulatim assuefiant ad pietatem et fugam 
vitiorum ; ubi hoc facile observabunt, ut nulli impendant absolutio- 
nem Sacramentalem, qui vel non habet peccatum , vel per aetatem 
nondum agnoscit peccatum. 

In Hospitalibus saepius in anno audient Confessiones, et eos ad 
audienda crebro Sacra per hebdomadam, ad orandum pro benefac- 
toribus, vivis et defunctis, pro Principe et Dioecesi, pro Ecclesia, 
pro Imperio Romano etc. adhortentur. Similiter et leprosos sibi ma- 
xime commendatos habeant Pastores, cogitantes quantam charitatem 
ipsis Christus Dominus exhibuerit, eos tetigerit, sanaverit, miserit ad 
Sacerdotes: eos saepius invisant, consolentur, audiant ipsorum Con- 
fessiones, dent sacram Communionem, 'si non saepius, saltem quater 
aut quinquies in anno: Ipsi enim opus habent frequenti, imo assidua 
eonsolatione, qui sine intermissione dolores perferunt. Nihil sibi 
timeat Sacerdos a contagione, Dominus enim adjunxit officio securi- 
tatem. "Pauperes, qui aliunde venerunt et incidunt in infirmitatem, 
etiamsi hine inde in plateis, aut etiam extra portas civitatum jaceant, 
. invisant, quoad fieri potest, juvent in temporalibus sive per se, sive 
per alios; et si graviter aegrotent, ut in hospitale vel alium locum 
aliquem recipiantur; audiant ipsorum Confessiones, et sine Eucha- 
ristia mori non sinant. 

Nullus Sacerdos alterius subditi Confessionem audire potest absque 
ipsius facultate, Concil. Trid. ubi supra. nisi in extrema necessitate. Suos 
igitur subditos admoneant, ne pro suo arbitrio cuivis faciant confes- 
sionem, sed cerium et probatum Confessarium praescribant, curent- 
que afferri testimonium ab eo, ad quem accedendi facultatem dede- 





941 


runt, alioqui a Communione exeludant. A casibus Sedi Apostolicae 
et Nobis resefvatis absolvere non tentent, nisi in extrema necessitate. 
Conc. Trid. quos proinde omnes nogse volumus: sunt autem in fine 
Agendae nostrae in Tract. de Sacram. Poenitentiae, sed et Directorio 
Joannis Polanci haberi possunt. . 

Nomina et numerum diligenter conscribent poenitentium, ac in- 
dignos excludant, strictissime servent sigillum Confessionis sub poenis 
8 jure statutis, quae sunt: ut talis deponatur, et in arctum Monas- 
terium detrudatur cap. ,Omnis utriusque de poenit. et remiss.“ Ita- 
que nec publice, nec privatim, nec directe, nec indirecte cuiquam 
mortalium significent, quid in Confessione audierint; doceantque 
populum, quain gravi sacrilegio se obstringant, qui, quae in Confes- 
sione audiverint, aliis manifestent, quae est una ex praecipuis causis, 
cur multi a Confessione abhorreant. 

In Poenitentia seu satisfactione imponenda sint discreti, habita 
ratione personarum, peccatorum status; ne pauperibus magnas elee. 
mosynas, debilibus et infirmis jejunia et peregrinationes, pro levibus 
peccatis graves poenitentias injungant, ne hac etiam ratione deter- - 
reantur. Directorium Joannis Polanci optimam viam rationemque 
dispensandi hoc Sacramentum Poenitentiae tradit; quare singuli id 
Pastores ac Bacerdotes, quos et Pastores instituent in administratione 


Sacramentorum, habeant, legant, relegantque. 
® 


Extrema Unctio. 


Hujus Sacramenti usum, sicubi collapsus sit, sedulo revocent, 
quod et ad remissionem peccatorum, et ad corporalem infirmitatem 
vel depellendam vel alleviandam, demum ad consolationem infirmo 
subministrandam plurimum valet, ut D. Bernardus testatur in Vita 
Malachiae Episcopi. 

Modus autem Sacramentum hoc extremae Unctionis admini- 
strandi praescribitur in Agenda nostra tit. de Sacram. Extrem. Unct. 
Ubi autem perveneris ad ungendum, verba: „unge oculos etc. unge 
aures“ et ita de alis In Nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti: 
scito non esse formam hujus Sacramenti, sed illa: „Per istam sanctam 
Unctionem, et suam piissimam“ ete. esse formam, ac proinde quando 
inungis, debes simul dicere: „per istam sanctam Unctionem etc.“ 
et postea tergere locum. Cavendum etiam est, ne unus pronuntiet 
formam, et alius inungat, sed unus idemque utrumque faciat. Pastor 
diligenter tanquam ex officio visitet infirmos. Lex naturae hoc etiam 
suadet, et Divina jubet (Deut. 15. Math. 7. Eccles. 7.) ,non pigeat 
visitare infirmum,*. Exemplo'etiam sunt non solum fili Jacob, 


- 


942 


amici.Job, Isaias visitans Ezechiam, Diva Virgo et Joannes stantes 
sub Cruce, Apostoli accedentes ad mortem B. V., 8. Petrus visitans 
, socrum;. sed et ipse Christus Dominus visitans servum Centurionis, 
Paralyticum, socrum Petri, curans leprosos, resuscitans & morte filiam 
Jairi, adolescentem ante porte Naim, Lazarum quatridüanum. Fa- 
cientibus haec aeterna dabitur vita, et negligentibus aeterna inflige- 
tur poena. Observent etiam, quod etsi plerique cruci et malis ob- 
noxii sipt, pii tamen flagellentur, ut exemplo sint aliis, et ut citius 
et-copiosius praemientur. Item nesuperbiant, ut Christus glorificetur, 
mali vero ut corripiantur et resipiscant, vel ut hic ipsorum infernns 
incipiat, ut Pharaonis et Herodis. Et alios crucem seu poenas ferre 
invite, similes Simoni Cyrenaeo: alios impatienter perverso latroni 
similes: alios ferre patienter, sed condigne pro peccatis; nonnullos 
patienter citra culpam etc., ut possit infirmo consulere, eum in- 
formare ad percipiendum fructum infirmitatis, videlicet ut vel ex- 
purgetur a peccatis, vel praeservetur, ne in peccata incidat, sed 
in Dei gratia conservetur; alios aedificet, et majorem gloriam pro- 
mereatur. 


Mortem omnibus inevitabilem et scripturis (Psal. 88. 2. Reg. 14. 
Sap. 7. Baruch. 3. Isa. 38. et 40. Joh. 7. 14. et 17. Jacobi 4. Luc. 12. 
etc.) et exemplis vel experientia docebit. Christus ipse voluit mori, 
et ejus Sanctissima Mater, Prophetae et Apostoli mortui sunt: eam- 
que esse duplicem, bonam scilicet et malam: Bonam autem esse 
'expetendam, eoquod liberet ab innummeris malis hujus vitae, fame, 
siti, morbis, periculis peccatorum et traducat ad gloriam. Malam 
vero terribilem impiis, eoquod privet bonis et voluptatibus mundi et 
carnis, quibus carére nollent. (Eccl. 4.) ,O! mors quam amara est 
memoria tu& homini habenti pacem in substantiis suis.^ Affert do- 
lores sine interiori solatio, et deducit ad infernum (Luc. 12. et 16.) 
Cum autem omnis vita nostra debeat propter praeceptum et adven- 
tum Domini (Amos 4. Luc. 12.) propter tremendum Dei judicium 
(Hebr. 9. Eccles. 18.) ,ante judicium interrogate ipsum, et in con- 
spectu Dei invenies propitiationem : ^ propter reddendam rationem 
Deo (Rom. 14. 2. Cor. 5. Jac. 5. Luc. 16.) propter impugnationem 
daemonum, (Apoc. 12. 1. Petr. 5. Ephes. 6.) propter aeternam gloriam 
esse praeparata ad mortem, per meditationem mortis, judieii, inferni, 
vitae aeternae; per orationes, humilitatem , sobrietatem, contemptum 
divitiarum, voluptatum hujus mundi, mortificationem concupiscentiae, 
- per poenitentiam, contritionem, confessionem, satisfactionem, jejunia, 
eleemosynas, inculpatam vitam, desiderium perveniendi ad Christum. 





843 


Inprimis debet infirmus id facere, disponere domui suae, solvere 
debita aliena, et injuste restituere, condere testamentum, et si potest, 
pauperum et Ecclesiae Dei et cultus illius meminisse,. omnibus ig- 
noscere, et, sibi ut alii ignoscant, petere; breviter omnibus curis se 
liberare. In principio statim morbi discutere vitam praeteritam, ro- 
gare Deum, ut largiatur recordationem peccatorum , Contritionem 
veram., Confessionem integram, advocare Sacerdotem, ipsi confiteri 
humiliter, sincere omnia peccata, et quod facillime fieri poterit, totius 
vitae, ad quod et Sacerdos utiliter adhortaretur, ut juvaret con- 
fitentem. ] 

Amor salutis proximorum omnia facit, omni& suffert, periculum 
pestis et cujusvis morbi, foetorem, molestias, labores adhibet; contra 
aegroti impatientiam idonea remedia perpendit, atque'adeo ostendit, 
quania irreverentia inferatur Sacramento Eucharistiae, in qua Chris- 
tus verus, eí Extremae Unctioni. Certum est enim, nisi bene con- 
fileri velit, non solum non remitü peccata, sed etiam ex mala con- 
fessione, et indigne accepte absolutione prioribus peccatis sacrilegium 
accedere, et huic alia sacrilegia, sicque augeri peccata et multipli- 
cari inferni poenas. Huc adhiberi possunt, quae dicta sunt in prae- 
ced. capite de Poenit. Interrogationes, consolationes, orationes, quae 
fiant apud infirmos, habes in Agenda nostrae post tit. de extr. Unct. 
ad visitandum infirmum jam in agone etc. 

Daemon ‚sciens, .quja scilicet tempus breve habet, gravissime 
tental aegrotum, (Apoc. 12.) et | 

Primo conatur &bducere a fide, quae est fundamentum (1. Cor. 3. 
Hebr.11.) „cui in fide resistendum*^ (Jac. 4. Joan. 5.): ,Haec est vic- 
toria, quae vincit mundum, fides nostra.^ Credat, quod Apostoli, 
Sancti. omnes et Ecclesia Catholica Romana. 

Secundo tentat de impietate et blasphemia, : a quibus omnino: co- 
gitationes avertet, Deo et Sanctis tribuens timorem, amorem, laudem 
et honorem. | 

Tertio conatur & spe dejicere in desperationem, tunc resistat 
fiducia in Deo posite. (Psal. 61.) „In Deo salutare meum et gloria 
mesa, Deus auxili mei et spes mea in Deo est.“ Conatur inducere 
. in praesumplionem, in vanam spem, complacentiam sui, ad impa- 
üentiam, ad curam et amorem uxoris et filiorum, rei familiaris et 
amicorum mundi. Contra quae sunt innumerae scripturae, exempla 
Sanctorum et Christi, quae adhibebit, humiliando se, invocando . 
Deum, S. V. Mariam, Angelum Custodem, S. Michaelem et alios 
Sanetos, collocabitque spem in Deo, et nullo modo auscultet, quid 
suggerat, non cum eo disputet, sed cum $8. Martino dicat: ,quid astas 





844 
. eruenta bestia?^ Hie lege Dionysium Carth. de 4. Novissimis. Joann. 
.Vignerium in Instit. Theol. fol. 193. Libellum, qui inscribitur: Ars 
bene moriendi; et similes, et praepara tibi thesaurum aliquem re- 
mediorum. | 
Augustinus „lib. de Cura pro mortuis agenda^ constituit triplex 
mortuorum genus. Unum damnatorum, ut Infidelium, melorumque 
Christianorum, qui, quie extra charitatem .sunt, a Deo et Ecclesia 
Christi sejuncti, nec unquam adjungi poterunt. ‚In Inferno enim 
nulla redemptio, nulle suffragia et preoes Ecelesiae et fidelium pro- 
sunt, neque pro iis fieri debent. Aliud est Martyrum, morientium in 
puritate Baptismi et perfectorum, quibus coelum mox paiet. (Act. 7. 
Math. 3. Ápoc. 4.) Pro quibue: nulla suffragia, quia non indigent, sed . 
. gratiarum actiones fiunt. Pro mortuis. autem parvulis baptizatis ce- 
lebrantur Miss&e, non ad impetrandam remissionem peccatorum, ne- 
que ad augmentum gratiae, sed ad ostendendum, ipsos pertinere ad 
Ecelesiae unitetem, ad commendandum Redemptionis Mysterium, per 
quod parvuli sine merito proprio consequantür vitam aeternam, et 
ad soletium vivorum. Ita D. Thomas. Tertium est eorum, quos 
poenituit ante mortem peccatorum, et eorum veniam quidem conse- 
cuti sunt, sed nondum egerunt sufficientem poenitentiam ; iis suffra- 
gia prosunt, quia sunt membra vive Christi et Ecelesiae & Spiritu S. 
 vivificata in charijate, quae omnia bona Ecclesiae facii communia; 
et ut sibi haec vivorum subsidia prodessent mortuis, dum adhuc 
viverent promeruerunt, ut Augustinus docet et Gregorius lib. 4. Dia-' 
log. Hinc Augustinus: , Orationibus sanctae Ecclesiae et Saorificio ' 
salutari, jejuniis et eleemosynis, quae pro eorum spiritibus offeruntur, 
non est dubium, mortuos adjuvari, ut cum eis misericordius, agatur 
8 Deo, quam eorum’ peccata promereantur.* Et D. Gregorius: ,Àni- 
mae defunctorum qugtuor modis solvuntur, aut oblationibus. Sacer- 
dotum, &ut precibus sanctorum, aut charorum eleemosynis, aut je- 
juniis cognatorum. (Lib. 4. Dialog. cap. 40. et 55.) Et Innocentius 
Hi. lib. de Oftieio Missae: ,jejunia viventium, sunt auxilia defunc- 
torum.^ Nomine autem jejunii intelliguntur omnig, quae corpus 
afficiunt aliqua poena, aut asperitas vestitus, cilicia, peregrinationes, 
durities strati etc. quae facta & bonis pro mortuis Deus suscipit in 
satisfactionem. Acceduntur cerei in Missa coram venerabili Sacre- 
mento, ante imagines Sanctorum, ut Deus eos tenebris exuat, et in 
luce gloriae collocet. Crematur thus, ut foetore purgatorii ereptos 
beatitudinis suavitate repleat. Asperguntur sepulchra ipsorum aqua 
sancta, ut extinguatur purgatorii et suppliciorum ardor etc. In Agen- 
da habes Vigilias. 








345 


Cum omnes Christiani jure neturae Math. 7. lege Divina Deut. 
15. Exod. 20. Mosaica et Evangelica Deut. 25. Exod 20. Math. 25. 
lege charitatis e& Ecclesiae, ex Divinsg' revelatione, traditione Apos- 
tolorum, teste Dionysio de Eccles. Hierarch. teneantur succurrere 
defunctis, tum inprimis fili etiam ex quarto praecepto, crudelis 
filius, qui non extrahat parentes tentis poenis, haeredes, amici, clien- 
tes et caeteri familiares, et de quibus bene meriti, ut pauperes et 
Sacerdetes, Religiosi praesertim, qui habent beneficia Ecclesiastica 
et vivunt ex fundatione defunctorum; quig Sacerdotes pro omnibus 
solent orare, quorum eleemosynas et oblationes accipiunt. 

Debitorum solutiones, poenitentiae ipsis injunctae, ab aliis factae 
juvant, et omnium efficacissimum est Sacrificium Missae. Qui curum 
habent testamenti, id cito expedire debent; nam teste D. Thoma 
animae defunctorum carent interim ea sublevatione, quae eis debetur 
ex testamento, dum istud differtur, ideirco graviter peccant tardi et 
negligentes ea in re. Orandum est autem pro defunctis saepe fer- 
venter ex magna charitate cum lacrymis, et ut exaudiatur a Deo, 
egnteratur et doleat primo de proprüs peccatis: ,impiorum enim 
orationes Deo ingratee sunt.^ (Isa. 1.) ,Iniquitatem si aspexi in corde 
meo, non exaudiet Dominus.^ (Psal. 65. et Joann. 9.) et Gregorius: 
„Cum is, qui displicet, ad intercedendum mittitur, irati animus ad 
deteriora provocatur.^ Libenter quilibet subveniet„defunctis, tum ob 
causas dietas, tum quia alii orabunt pro ipsis et liberati & Purgato- 
rio vicissim orabunt Deum in coelo pro eis, qui merentur, et miseri- 
cordes misericordiam consequentur. \ 


- Ordo. 


Quod circa hoo Sacramentum ad Parochos attinet, est hujusmodi, 
ut eorum vitam et mores perspectos habeant, qui ex ipsorum Pa- 
rochiis ad Ordines aspirent, ut hujus rei testimonium scriptum ad 
nostros Examinatores dare possint. Item ut eorum, qui minores 
Ordines sunt suscepturi, nominibus in Ecclesia propositis et de na- 
talibus, aetate, moribus et vita a fide dignis facta inquisitione litteras 
testimoniales confectas ad Episcopum possint transmittere juxta De- 
eret. Concil. Trid. sess. 23. de Reform. c. 5. 


Matrimonium. 


In hujus Sacramenti administratione tanto majori studio vigilan- 
dum est, quanto plura incommoda ex ejus negligentia exurgere 
possunt, et emergere videmus; quare quae hac de re decernit Concil. 


346 ,' 

Trid. sess. 24. de Reform. cap. 1. ea studiose observare ab omnibus 
volumus. 

5 Primo antequam Matrimonium contrahatur, ter & proprio contre- 
hentium Parocho, tribus continuis diebus festivis in Ecclesia, intre 
Missarum solemnia publice demuneietur, inter quos sit contrahendum 
Matrimonium; quibus denustiationibus factis, si legitimum .impedi- 
mentum non opponatur, ad: celebrationem Matrimonii in facie Eccle- - 
siae procedatur, ubi Parochus viro et muliere interrogetis, et eorum 
mutuo consensu intellecto dieat:. Egfó vos in Matrimonium conjungo 
. in Nomine Patris et Fili et Spiritus Saneti, vel jux&e nostram Agen- 
dam: Matrimonium per vos eontrackım: Deus oonfirmet: ei ego illud 
ratifico, confirmo et bemedico- in: Nomine: Petris et Filii et Spiritus 


. Sancti Amen. . "T 


Secundo. Si.ex denuntisionibus malitiose impediri posse Matri- 
monium timeatur, fiat tanilım una, wel saltem Parocho, et duobus 
vel tribus testibus praesemtibus Metrimonium «elebretur, et deinde 
ante illius consummationem finnt denuntistiones, nisi re ad Nos de- 
' late, judicaverimus eas esse remittendes. . 

Tertio. Qui sine Parocho vel alio Sacerdote de Parochi vel 
nostra licentia, aut sine duobus tribusve testibus Matrimonium con- 
trahere attentaverint, ii ad sic contrehendum inbebilos 5 redduntur, et 
hujusmodi contrastus .sunt irriti. 

Quarto. Parochus vel alius Sacerdos, qui.oum minore testium nu- 
mero, et testes, qui sine Parocho vel Sacerdote hujusmodi coniruetui inter- 
fuerint, et ipsi quoque sit contrahentes nostro arbitrio graviter punientur. 

Quinto. Ante benedictionem Sacerdotalem, quae: a proprio Pe- 
rocho, vel de ejus licentia ab alio Sacerdote facienda est, conjuges 
in eadem domo non cohabitent. Sanctum quoque et laudabile est, 
ut, antequam contrahant, vel saltem triduo ante Matrimonii consum- 
mationem sus peocata confiteantur, et ad Sacramentum Eucharistiae 
pie &ecedant. 

Sexto. Benedictio contrahéntium fieri debet a proprio Parocho, 
nec ullus potest alteri ad eam faciendam dare facultatem, nisi pro- 
prius Parochus, vel Nos. Qui quocunque fultus privilegio vel con- 
suetudine alias benedixerit alterius Parochiae sponsos, ipso jure sit 
suspensus, donec & nobis absolvatur. Debet quoque celebrari Missa, 
cui intererunt Sponsus et Sponsa usque ad finem, proinde tempestive 
adsint. 

Septimo. Habeat Parochus librum, in quo conjugum et testium 
nomina, diemque et locum contraeti Matrimonii describe£, quem di- 
ligenter &pud se. custodiet. 





847 


Octavo. Binguli Parochi, quae dicta sunt de Matrimonio, quam- 
primum in sua Parochia populo publicent, et diligenter declarent, 
doceantque ea post 30 dies & prima publicatione suum robur debere 
habere. Haec ex Concil. Trid. 

Praeteres non permittent Parochi viros ac mulieres, etiam sub 
asseveratione legitimi Matrimonii cohabitere, nisi nuptias sugs in 
facie Ecclesiae solemni celebritate per Sacerdotem benedici et conjungi 
curaverint; inobedientes ad nos quamprimum deferant. Peregrinos 
et ignotos non -admittant ‚ad Matrimonige contrahenda, nisi testimo- 
nium suae libertatis adferant, ab iis, cum quibus sunt commorati- 
Aliunde venientes et se legitimos «onjuges jactantes non paliantur 
in loco suge eurae credito cohebitere, nisi de Matrimonio legitime 
contracto testimonium fide dignum attulerint. Praeterea doceant et 
frequenter inculcent populo impedimenta Matrimonium dirimentie. 
Tempora quoque, quibus non licet celebrare nuptias, tempestive 
tribus aut quatuor hebdomatis, antequam advenerint, e suggestu po- 
pulo inculcent; videlicet & prima Dominica Adventus Domini usque 
ad Epiphaniam , et & feria quarta Cinerum usque in Octavam Pas- 
chatis inclusive tantum. Concil. Trid. sees. 24. cap. 10. de Reform. et 
. 883. q. 4. Reliquis enim temporibus licet solemniter celebrare, debita 
tamen et Christiane &dhibits moderatione ac modestia. _ 

In fine Agendae adjuncta est institutio de septem Sacramentis, 
in ipsa vero Agenda modus ea dispensandi. Quare illa primo dili- ' 
genter legas; deinde Concilium Trident, Catechismos, Tractatum de 
Institutione Sacramentorum Petri de Soto et alios DD. Praeterea . 
Summas Sylvestri Fumi et aliorum, qui tibi non solum omnia copio- 
sissime explicabunt, verum et occurrentes difficultates dissolvent. 


IV. De Jejunio et Oratione. 


Quentum praesidii nobis esse voluerit Clementissimus Deus in 
Jejunio et Oratione, et quantum haec duo bene peracta ad Divinam 
Bonitatem nobis conciliandam valeant, Sacrae Litterae nusquam 
non testantur. Quapropter statuta Ecclesiae Catholicae Jejunia eta 
nonnullis cibis certo anni tempore ebstinentiam indicant, quam non 
solum ipsi observabunt, sed et populo pro concione denuntiabunt, 
quas ob-causas ejusmodi Jejunia et abstinentiae ab Ecclesia Eatho- 
lica Sacrae Scripturae exemplo sint pie inetituía, et ad ea servanda 
studiose hortabuntur omnes. 

Oretioni diligenter vacabunt, iis praesortim , quas Horas Cano- 
nicas vocant, et in sacris Litteris insinugtae. Ad has enim septem 
Horas Canonicas quotidie recitandas ii, qui Ecclesiasticum Beneficium 





» 


obtinent, vel'in sacris Ordinibus constituti, vel denique in aliqua 


Religione &pprobata Professionem emiserint, ex Ecclesiae instituto 
gravibus poenis astringuntur, (dist. 91 c. Presbyter etc.) ubi septem 
Horae exprimuntur et mandantur, Matutinae et Vespertinae preces 
sub poena depositionis a Clero dist. 92 c. si quis Presbyter. diur- 
num et nocturnunx officium sub poena suspensionis mandatur Extrav. 


de Celebr. Miss. c. dolentes referimus. Concilium autem Moguntinum. 


c. 57 sic loquitur: ,Clerici Horis Matutinis intersint sub poena pri- 
vationis Communionis septem diebus.^ Lateranense (sess. 9, c. 9) 
privat beneficiorum fructibus, eosque perceptos restituere manda, 


ipsaque Beneficia tollit non orantibus Horas. "Vide plura Concil. 


Toletan. 1, c. 5. Concil Laodicense c. 18. Euseb. Histor. Eccles. 
lib. 3, e. 32. Concil. Turon. 2, c. 14. D. August. in su& Regula; 
D. Dionys. ad Demophon. epist. 8. D. Ambros. in Psal. 118. D. 


Hieronym. ad Demetriadem et in epitaphio Paulae. Quare omnibus: 


et singulis districte mandamus, ut juxta nostrae Dioecesis Breviarium, 
praedictas Horas quotidie pie ac devote recitent. Certis etiam tem- 
poribus aliquas earum in Ecclesiis cantent pro cujusque Parochiae 
eonsuetudine. Illorum vero disputationes, qui se &d hujusmodi Horas 
legendas non obligari, nisi forte quando sacris sunt operaturi, sibi 
falso persuadent, ubi ad nos delatae fuerint, gravibus poenis coerce- 
buntur. Illi etiam minime sunt tolerandi, qui ob levissimas causas 
se ab Horarum lectione excusari existimant; unde ad proximum 
pagum iter instituunt, domi Breviarium relinquunt, cum individuus 


praedictorum comes Breviarium esse debeat. Preces dicturo vel 


cantaturo versabuntur ante oculos mentis causae, cur id faciat. 


Primo necessitas propria et communis vivorum et mortuorum. 

Deinde utilitas, depulsio malorum et impetratio bonorum. 

Tertio Divinus cultus. Praeterea imitatio populi Veteris Testa- 
menti, quem docuit Esdras orare quater in nocte, cui respondent 
Vesperae, Completorium, Matutinum et Laudes. Et quater in die, 
eui respondent Prima, Tertia, Sexta, Nona. Et Psal. 118. „Media 
nocte surgebam etc. Et septies in die etc.“ quem numerum sequitur 
Ecclesia Matutinum et Laudes-conjungens. Danielis ter in die 
orantis (Dan. 6.), Apostolorum hora sexta et nona orantium (Act. à 
et 10), Christi (Math. 26 et Luc. 6.) Ita praecepta Veteris et Novi 
Testamenti et Ecclesiae obligatio ratione Officii et Beneficii Deum 
orandi ut solum largitorem gratiae et gloriae (Psal. 83.)," Angelos 
et Sanctos ut intercessores (Baruch. 30, 2. Machab 15, Apoc. 6, 


“Zach. 1) 











949 

Ante Orationem praeparatio per mentis et cogitationum eollee- 
tionem (Math. 6) per cognitionem suae vilitatis et vitiorum (Gen 18) 
per Divinae Majestatis considerationem (Psal. 45), quae adferunt devo- 
tionem, humilitatem, attentionem et reverentiam. ' 

In oratione compositio primo corporis, cujus prostratione in 
terram exprimitur infirmitas corporis de pulvere sumpti; infirmitas. 
animi, & qua per nos non erigimur, erubescentia non audentis in 
coelum oculos levare; pudentia videntis, ubi cadat, scilicet se affligi 
in terrenis, cordis contritio, &doratio Christi et fides ipsum ad ter- 
ram descendisse, agnitio propter lapsum in peccatum, corpus inter 
bruta jacere, et ejus mole animam deprimi, licet homo in Paradiso 
velut angelus fuerit; confessio, quod peccatores terrenis inhaere- 
mus desideriis: flectendo genua (3 Reg. 8. Ephes. 3) stando (Luc. 18) 


x 


quod mentem in Deum erectam et laetitiam et spem exprimit, sicut ' 


illud desiderium, nostrum elevando manus (1. Timoth. 2) tundendo 
pectus (Luc. 18.) Mentis deinde ad intentionem puram (1. Petr. 5) 
ad desiderii magnitudinem (Jerem. 29) ad fidem, spem (Jac. 1) ad 
attentionem ad verba, ad sensum verborum, ad finem orationis, 
nempe ad Deum colendum, et &d rem, quam petimus. Post oratio- 
nem gratiarum actio (1. Thess. 5) conservatio pietatis, desiderii rei 
petitae (Psal. 75.) 


V. De Processionibus et pulsu Campanarum. 


Processionum antiquissimus usus ex ipsa Sacra Seriptura ori- 


ginem trahens, sic ubi collapsus est, studiose restaurari debet, quo 
plurimum Christiani populi pietas excitatur. Sunt autem Processiones 
triplices. Aliae poenitentiales, quas tristes agimus constituti in tri- 
bulatione, quam perigrini in hoc mundo patimur ; quales celebrantur 
in diebus Rogationum, et quoties delictorum veniam, et Misericordiam 
Divinam ád propulsanda imminentia mala imploramus. Aliae fune- 
rales, quando ad sepeliende Christianorum corpore pii conveniunt. 


, Aliae denique Dominicales, quas in modum coelestis exercitus de 


Christi gloria et triumpho exultantes ducimus. In his autem Crucis 
signum et vexilla sustollantur in &érem, ad significandam aörese 
potestatis expugnationem et victoriam per Christi crucem adeptam. 
Item candelae seu faces accensae ad inflammandam fidem, quae per 
dilectionem operatur. Invocantur etiam Sancti cum Deo jam trium- 
phantes juxta antiquissimum Ecclesiae Catholicae usum et consue- 
tudinem, ut pro nobis et una nobiseum adprecentur Patrem Divinae 
Majestatis. D. Hieronym. contra Vigilant. D. August. serm. de Petro 


e 


850 


et Paulo, D. Bernard. serm. de B. M. V. et serm. de omnibus 
Banotis. 

Campanarum benedictarum usus mane et vesperi et Deiparam 
V. M. salutandam; meridie ad renovandam Dominicae passionis me- 
moriam: eum imminent tempestates, adversus potestates ienebrarum ; 
aliis quoque temporibus consuetis ad revocandos nos ab operibus et 
negotiis saecularibus ad Dei laudem et Sacra Mysteria peragenda 
coustenter retineatur, et sic ubi vel negligentia vel malitia horum 
temporum collapsus sit, resteuretur. Thurificationes quoque cum 
solitis précibus fiant, (Tob. 6.) 


VI. De salis, aquae et aliarum creaturarum. Benedictione. 

Varias jam olim in Ecclesia Dei creaturas in usum hominum 
per exorcismos quosdam, hoc est per verbum Dei.et orationem prae- 
paratas ac consecratas fuisse, universe testatur Antiquitas, idque non 
sine Sacrae Beripturae et exemplo et fund&mento. Nemo enim 
dubitet, quin quam Benignissimus Christus olim dedit Apostolis vir- 
tutem et potestetem super omnia daemonia, et ut languores curarent, 
eandem toti Ecclesiae usque ad consummationem saeculi duraturae 
dederit; quemadmodum de caeteris donis, quae ad hominum salutem 
tutandam sunt necessarie, est existimandum. Cum ergo maledictio 
terree adhuc effectum sortiatur, et rugiens leo diabolus nobis insi- 
diandi nullum finem faciat, sed perpetuo circumeat, quaerens, quem 
devoret: Et nunquam non variis morbis humana imbecillitas obnoxia 
Bit, certissimum est, Christum, animarum corporumque Clementissi- 
mum medicum et salutis nostrae studiosissimum, virtutem et potesta- 
tem ad reprimenda hujuscemodi incommoda, Sponsae suae reliquisse, - 
quae eam in iis oreaturis maxime exercet, quas ad usus hominum, 
valde utiles et communes, et ad sacrandum magis idoneas esse novit, 
ut sunt sal, aqua, cinis, palmae, rami arborum, candelae, herbae. 
Duo &utem in hisce creaturis benedictis sunt diligenter spectanda, 
alterum operatio est seu effectus, quem res illae non ex natura sua, 
sed ex coelesti bemedictione et divina virtute sortiuntur. Alterum 
est sancüficatio, qua ad pietatis officium mirum in modum excitatur 
mens nostra. Operationes quae eint, patet ex, singulorum benedictio- 
nibus, videlicet diabolicae potestatis et variorum morborum mentis 
‚et corporis profligatio. . 

Sanctificationes variae ex ipsarum rerum natura et proprietatibus 
petuntur, quas percommode tractat Concilium Mogunt. in explicat. 1. 
praecepti. Harum igitur crecturarum legitimum usum diligenter in 
Ecclesiis suis retineant Parochi, ut eas suis temporibus benedicant 





951 


b - 


juxta formulas in Agenda nostra praescriptes, illud attendentes, ut 
legitimum earum usum frequenter populo inculcent, et superstitioso 
abusu deterreant. 

Idem dicendum de cibis quibusdam, qui im Paschate benedici 
solent, ut est agnus et aliae earnes, ova, casei, et potus in die 
8. Joannis Evangelistae. Quia enim cohtinenter nobis insidias struit 
diabolus, nullam occasionem obletam praetermittit, qualis opportu- 
nissima est, ut post quadragesimalem & preedictis cibis abstinentiam, 
voluptatis veneno ex his cibis perceptae nos det praecipites. Quare 
admodum pie fit, ut illi per verbum Domini et orationem peculiariter 
sanctificentur. 

| "VH. Dé Concionibüs. 

Quantum habeat momentum animos hominum ad.omnem piete- 
tem inflammandos.Verbi Dei praedicatio, ex eo patet, quod Apostoli 
hujus gratia illud longe praestantissimum Deoque gratissimum munus, 
quod pauperum obsequio impenditur, deseruerint, ut Evangelio 
v&carent liberius, quemadmodum in Actis Apost.:seribitur. Hinc non 
immerito Apostolus clämat: „Vae mihi est, si non erangelizavero. d 
Et Isaias: ,Vae mihi, quia taeui.* 

Etsi autem hanc fanetionem praecipuam muneris nostri partem 
esse non ignoremus ut Sacra Concilia testentur, maxime Trident. 
sess. D, c. 2 et sess. 24, c. 4 de Reform. quia vero tantum hoc atque 
salutare officium propter: Dioecesis amplitudinem, et alia quotidie 
incidentia negotia ubique per nos praestare non possumus; ideo : 
Parochos nostros et plebanos oinnes in partem sollicitudinis et labo- 
rum 'assumptes, in visceribus Jesu Christi, Principis Pgstorum, roga- 
mus &c serio monemus, ut huic tam divino muneri serio incumbant, 
sibique dictum putent: ,Vae mihi, quie tacui: et parvuli petierunt 
panem, et non eret, qui frangeret eis.“ . 

Quae auteni in Concionibus observari volumus, generatim haec 
sunt: Nullus eibi hoc munus sub poena excommunicationis et alia 
etiam pro nostro arbitrio irroganda usurpet, nisi prius & nostris 
Theologis fuerit examinatus, approbatus, & nobis missus. Nec quis- 
quam, Pastor aliunde venientes in sua Ecelesi& absque. nostra facul- 
tate, concionandi et quaevis diving exercendi officium permittet. 
Quodsi sciret aliquem, qui absque nostra facultate in quacunque 
Parochia vicing, proprio Pastore destituta praedicandi vel alia divina 
exercendi munus.sibi sumeret, "Theologos quamprimum reddat cer- 
tiores. Concionator dabit operam, ut careat omni vitio gastrimargiae, 
ebrietatis, luxuriae, avaritiae, contentionis, nulli det ullam offensio- 
nem, et ut omni. virtutum genere sit ornatus, vacet meditationi, 


^ 


352 | 
lectioni, orationi, ascendat cum Christo in montem omnibus terrenis 
contemptis. Amabit, reverebiturque Deum ex toto corde, idque sedulo 
aget; ut sanctificetur, laudeturque nomen ejus ab omnibus hominibus, 
ipsius adveniat regnum, fiat voluntas in terris, sicut in coelo; Christi 
gloriam propagabit, ipsiusque Matris Virgi nis Mariae gloriosissimae, et 
totius coelestis coetus; petetque. a Deo SpiritumSanctum, 0s et sapientiam, 
ut id praestare possit. Habebit semper'ahte oculos $uos auditores, medi- 
tabitur, quemadniodum Deüs | ipsos ad ifnsginem « et similitudinem suam 
creaverit, Christus Dominus sus ager ıssimd Passione pretiosissimoque 
sanguine redemerit: inde nietietür dignita em animag, magnitudinem 
amoris Dei erga homines, gravitatem. 0 fensae Divinae, quando homines 
peccant et pereunt. Econtra laetitigm Dei et "Angelorum, si poeni- 
tentiam agant: accusationem. fllorora [os tra Be et confusionem in die 
Judicii, quos neglexit; utrorüfndue et ipsorum et sua damna atque 
tormenta. Exinde inardescet, flagräbitque, snöre Dei, desiderio salu- 
tis gregis Dominici; docebitque declinàre offensam Divinam, effugere 
aeternam damnationem, quaerere Déuni, et Dominum nostrum Jesum 
Christum ejusque honorem. Aequaliter autem omnium divitum ac 
pauperum, juvenum ac senum, amicorum et inimicorum saluti stu- 
deat: etenim nullus vilis, nullus abjectus videri débet, quem Deus 
creavit, pro quo Christus mortuus: nullius pigebit Jaboris, nullius 
pudebit: sit paratus vel pro singulis vitam impendere , laetetur de 
bonorum salute, contristetur de malorum ruina exemplo Moysis, 
Pauli et imprimis Domini nostri Jesu Christi flentis super Jerusalem. 
Primo, quae docturus, ipse faciat; nihil enini aliud moyet et effica 
eius docet, quam exempla. Deinde tradat doctrinam aut t leligionem 
Ecclesiae Catholicae Romanae, eam noverit confirmare verbo Dei, 
juxte Ecclesiae sensum exposito, Doctorum  festimoniis " et scriptis, 
Conciliis Oecumenicis, testimonio, tradition, praxi Ecclesie Catho- 
licae, miraculis, Historiis, antiquitate, universitate, consensione, quod 
ubique ab omnibus est. creditum, figuris Veteris Testamenti , haereti- 
corum impugnationibus et eorundem condemnationibus. Milia etiam 
Lege naturae, praesertim eorum, quae ad mores pertínent, Sanctorum 
mertyriis, evidentibus poenis malorum, et praemiis bonórum probari 
poterunt. 

Sciat etiam Haereses et errores contra Fidem et. mores confutare 
autoritate Ecclesiae Catholicae, verbo Dei, Doctorum sententiis, et 
reliquis, quae jam commemorata sunt. lisdem enim armis, quibus 
veritas defenditur, haeretica pravitas impugnatur. Debet etiam Con- 
cionator instructus esse Catechismis, qui poterunt esse Catechismus 
Romanus, Friderici Nauseae, Michaelis Episcopi Mersburgensis et 





353 


Petri Canisii, praesertim cum authoritstibus Doctorum. Opuscula 


D. Thomae, Concilia Coloniense, et Moguntinense etc. Jodoci Clich- 


tovaei Catechismus, Joannis Gropperi et similes; non quod velimus 
ipsum simul omnes legere, sed quos potissimum malit, et hunc primo: 
anno, alium alio auno legat. Exigunt haec tempora; ut sit quo- 
que non ignarus Controversiarum ; ad eas autem cognoscendas dissol-' 
vendasque sunt utiles Confessio Polonica Stanistai Hosii, Panoplia 


.D. Lindani, Alfonsi de Castro: Quatuor libri Controvers. Haereses; - 


loci communes Joann. Eckii 1 loci. communes Joan. Bonterii, Confess. 
Augustana; Harmonia Confess, Augustanae. Adversariorum autem 


 ergumenta coram rudibus aut omnino omittant, aut ita proponant, 


ut non plus confirmentur mali in errore, quam boni in veritate, 
quod facile flet post éxplicatem, confirmatam et bene inculcatam 
sententiam Catholicam, sic non dicat Ecclesiastes: sic et sic contra 
dieta objiciunt: Haeretici ; ; sed sic dicat: ex his intelligitur, nihil 
obstare sententiae nostrae locum huric vel illum; vel jam videtis, 
quomodo hoc aut lud sit intelligendum, quam male a quibusdam 
haec vel illa Scriptura intelligatur, vel alio simili modo. His libris 
minime contentus esse debet; neque enim sufficiunt; sed necessaria 
sunt inprimis Sacra Biblia, et illorum Interpretes, ut glossa ordinaria, 
Doctores, Dionysius Carthus. etc. Super Evangelia percommoda erit 
Catena aurea D. Thomae. Deinde Sermones D. Augustini et S. Ber- 
nerdi; Homiliae Chrysostomi, Origenis, D. Gregori; Sermones 


. Pomerii Vincentii; Thesaurus novus, Sermones Friderici Nauseae, 


Joann. Eckii, Joan. Feri, Jodoci Clichtovei, Hoffmeisteri, Topierii, 


Homiliae Doctorum etc. Prgeter hos libros sunt necessarii, qui 


tractant de virtutibus et vitiis, de casibus conscientiae, ui Summa 
Sylvestrina, aurea Armilla Furni, Summá Cájetani, Jus Canonicum, 
Institut. Sacerdotum "Petri a Soto. Est etiam perutilis Eunomia& 
Theologica Gregorii Ederi, aliqua Summa Theologica, vel saltem ^ 


Compendium D. Thomaé, Carthusiani vel Viguerii aut Bonaventurae. 


Vigilans Concionator consulat meos "Theologos ; ipsi facile indicabunt 
plures authores; vel etiam. inspiciat Bibliothecam Sanetam. Nullos 
autem habeat aut legat/libros haeresi et erroribus aspersos; sed si 
quos habet, ad nos propediem ferat, vel mittat, et alii nulli tradat 
aut vendat. Symmachus, Gelasius, Hormisda Papae tales libros 
combusserunt: et Synodus Nicaena 2, c. 9. Si quis autem haec 
scripta Haereticorum habere inventus fuerit, si sit Episcopus vel' 
Presbyter vel Diaconus, deponatur; si autem Laicus aut Monachus, 
segregetur. ^ Habeat Indicem librorum prohibitorum , Concilii 
"Tridentini. . | 
- | 28 


954 


Instructus jam sic arte medendi, morbos quoque,. id.est, vilia 
populi cognoscat, oportet, non solum communia, ut sunt gastrimargig, 
ebrietas, blasphemise, contemptus Religionis et pietatis, inobedientia, 
luxuria , avaritie et caeterg peccat& mortalia, sed. etiam Statuum et 
Magistratus Civilis et Ecclesiesfigi; oppxessio pauperum, viduarum, 
pupillorum ; negligentia in corrigendis. vitijs populi; et negotiatorum, 
ut e&dultering merces, falsa pondera, et ‚mensuree, nimie caritas, 
usura, recondere frumenta, vine, et/sjc de.aliis in singulis Statibus, 
ut ea possit corrigere, et .rgmedig gconirg.ea praescribere. Neque 
solum in extirpandis vitiis laborghit, sed.,etiam in inserendis et con- . 
servandis virtutibus, Fide, Spe... Chgritate,,.Tiínore Dei, obedientia, 
castitate. Quare inprimis habebit, curam, Juxentulis, ut eam ab ine- 
unte aetate conservet innocentem, et.in.amore ef,timore Dei proficiat. 

Oportet plane, ut Concionator. sit instructus, .su& cuique adhibeat 
documenta convenientia, et errantem reducat, labescentem. sustentet, 
affüctum consoletur; obstinaftum, superbum et impium terreat. 
Quamobrem necesse est, ut colligat sibi Locos communes, in quos 
velut in certes sedes referat, quidquid usquam .legerit ed Officium 
suum utile; et si quando necessum erit, norit etiam ex variis Dopto- 
ribus queerere; item doctiores interrogare, ei ita sensuum. Thesaurum 
colligere, et sum indies augere, quod commodissimg, fiet, si non 
simul ompium librorum, eumat lectionem, .ged.;bog anno,duos vel 
ires, ex quibus optima quaeque decerpat; sequenti deinde totidem 
alios, et sie deinceps. Et quidem inprimis legendi ;suni . veteres, 
quod in eis maxime pietas cum, doctrina conjuncta, git. ,, Ceremonige 
quoque loco et tempore adhibendae, populoque explisandae, ‚ut pez 
eas erudiatur, exciteturque ad devotionem, protesietur fidem, noverit 
Divinum Cultum his reverentius peragi, corpore et,animo Deo, quem 
utrumque dedit, servire. Deum in Veteri Testamento cgeremonias 
plures instituisse; Chrisium .Dominum ac. Apostolos.in novo, mon 
.quod Deus iis indigeat, quoniam nee nostri indigpat, sed quod nos 
his opus habeamus, quia. corpus. et sensus habemus, gi, praesertim 
duos sengus fidei et: doctrinae; videlicet oculos et gures, et quod prae- 
dicetio preestet‘ auribus, ‚cgeremonige ocnlis. . Qugre etiam Evange- 
' lium seu doctrinae et.cgeremoniae in hoc cpnvepiuni, quod utraque 
“nos doceant mysteria salutis, et quidem caeremoniase expressius ea. 
repraesentent. Observandum autem, .quemadmodum .Evangelia et 
Articuli Fidei sint distributa. in certa anni tempore seu feste, et 
explicentur verbis ac caeremoniis ac festivitetibus, insergntur, animis, 
dum illos excitant, promovent, afficiuntque; ut in Natalem, Domini, 
in Quadragesimam, in Pasche, in Pentecosten; et quod in Natali 

: x 


—- 


yet 


" 855 


Domini eelebretur festum Patris propter natum Filium: „Credo in 
Deum Patrem.“ Et in Paschate Filii resurgentis et triumphantis ete. 
Passus sub Pontio etc.^ In Pentecoste Spiritus Saneti, qui venit in 
Apostolos.. „In Spiritum Sanetum.“ Et ut credamus has tres Per- 
sonas habere unam Essentiam et Naturem, unumque esse Deum, 
esse sequales, celebret Ecclesie Festum Banctissimae Trinitatis, et in 
singulis fesiis habemus opera illarum Persongrum. Haee noianda - 
sunt diligenti Coneionatori, quibus dirigat suas conciones ad legiti- 


. mum scopum eujusque temporis, doctrináe caeremoniarumque, uf in 


Adventu ad spirituatiter renascendum et suscipiendum (Christum: In 
Quadragesime ad agéndam poenitentiam: In Paschete ad resurgen- 
dum a morte peccatorum: In Ascensione ad ascendendum in coelum: 
In Pentecoste ad accipiendum Spiritum Sanctum * populum erudiet, 
deducat, ipsorum affectus excitet, animos illuminet, memoriam adju- 


.vet. Lege, hic Rationale divinorum officiorum Durandi, Ruperti 


Abbatis Tuieiensis, Insütutionem: Clerieorum Rabani, Magnentii 
Meuri et fimiles. 

Cum populus fere amiserit fidem, excusserit timorem Dei, et 
&bjecerit devotionem, proinde omnem poenitentiam inprimis, tanquam 
fundamentum salutis , et quidem sedulo ei inculcanda est fides, et 
principia rerum magis necessariarum, ut Dei, Sanctissimae Trinitatis, 
peecati Originalis, Incarnationis, Passionis et mortis Christi, et inde 
grevites offensae Divinse, Judieii terribilis e& damnationis impiorum. - 
Monendus est, ut: erigat mentem in Deum, ae cogitet, et certo sciat, 
Denm non mentiri; neque velle mala relinquere inulta; quam metu- 
enda ipsids ira, indignatio, furor, quod et scripturis et exemplis 
ostendet, et cogitet ilerum atque iterum et assiduo ferventer, ut hoc 
modo singulis ante oculos tanquem positis timorem concipiant, quem 
petit Devid (Psal. 118) „Confige timore tuo earnes meas“; quo timore 
inducitur eharites in animum, sicut filum seta in pannum, August. 
teste. Hinc Prophets: A timore tuo eonoepimus dolorem et peperi- 
mus spiritum sslutis. A timore pertrabst ad poenitentiam exemplo 
Joann. Baplisi&e (Math. 3) et Christi (Math. 4) ad quam exeitandam 
in popülo armebit se exemplo Adam, Evae, Cain, totins pene mundi 
Cataclismo deleti, Sodomae, Gomorrhae, Pharaonis, Herodis, oceisso- 
rum in deserto, poenis, at sunt pestis, variique morbi, bella, fames, 
baereses, tyranni etc. Addet, quanta sit foeditas vitiorum, et quae 
illorum supplieie hic et in futuro. (Quante pulchritudo virtutum, 
jusütiae, Obhedientige, Pieimiis, et quod etiam Ethnici virtutes et 
bongsigiem amarint. Hine perducat ad Spem et fiduciam iu Deum, 
eh ui nequaquam: dasporent, Cogitent miserieordiem Dei, qui non 

u 28* 


:956 


pepercit proprio filio, sed eum pro nobis dedit; dedit tot Sacramenta 
salutis antidota peccatorum. Incitet ad poenitentiam ,.et per eam ad. 
salutem. (Math. 4 et 9, Luc. 18 et-18, Joel 2.) Magdalena , Petrus, 
latro etc. misericordiam sunt consecuti. Deus non vult mortem pec- 
catoris, sed ut convertatur et vivat (Ezech. 18). Tandem perducat 
ad charitatem.' Cogitet, quanta a Deo acceperit, animam, corpus, 
et Filium ipsius in Redemptorem, cum ipso innumera bona, et quod 
promiserit vitam &eternam, et quam potens, quam justus, quanta 
ejus Majestas, quam bonus, clemens; 'benignus, misericors, et toto 
pectore, animo, cogitatione, "áffectu , fiducia ,.amoris fervore se proji- 
ciat in sinum divinae Bonitatis, in abyssum ejus Benignitatis, ipsum 
redamet, cordis affectibus epprehendatj i ipsi ee dedat totum, ei adhae- 
rescat, cum ipso convalescat. 

Postquam in genere sic instituerit Auditores, accedat ad singulos 
defectus, quibus tollendis adhiberi possunt et generalia spmedia, ut 
terror Judicii, mortis, inferni. : Nom enim' Scripture sine causa dicii: 
„Memorare novissima tua, et in aetermum non peccabis.“ Oratio, 
jejunium, carnis mortifieatio, Confessio 'Saoramentalis, Communio. 
Et perticularia remedia, contra singula vitia singulae virtutes; ut 
contra superbiam humilitas, contra gulam abstinentia ete., quae 
peti possunt ex bonis authoribus praecipue antem ex Methodo Con- 
fess. Petri.& Soto. 

Advertendum etiam est, num auditorum alii a fide. deseiverint, 
alii sint dubii, alii instabiles, frigidi; tum  oport&bit Fidei nostrae 
- certitudinem ostendere ex iis, quae supra 'annotatd. sunt, Imprimis 
docere, quemadmodum Ecelesia Catholies: Romans'& Christo Jero- 
solymis.inceperit; hucusque propagata sine interruptione perduret, 
nec exeindi possit, sed sit permansura usque ad finem mundi. Et 
quod illa sit visibilis et conspicua toti mundo, in qua summus Pontü- 
fex, Archiepiscopi, Episcopi ,' Sacerdotes ,: Diaconi ,! Sabdigconi, et 
breviter ordinatissima illa pulcherrimaque Hierarchie; et quod sit 
columna et firmamentum veritätis teste D. Paulo, Magistra et Regula 
Fidei, et .ideo. non posse errare, unde 'et hanc donfitsamur: . Credo 
sanctam Ecelesiam Catholicam. 'Et quod nulla:exira eam sit salus, 
huieque obediendum : ex' mamdato Christi (Luc. 10, Math. 15 et 18). 
: Bunt etiam monendi, ne moveentur. exemplo eórüm, qui 'ab. hac 
Ecclesie discedunt; id'ehim futurum Seriptura praedixit, addens et 
ea signa, quibus cognosci possent, videlicet quod exierint ex Ecclesig 
Catholica (Act. 15 et 20, 1. Joann. 2) defecerint ab ejus fide (1. Tim. 4) 
doceant injussi (Act. 15) perturbent Ecclesiam (Act. 15, Galat. 2) 
sint damnati a Concilio (Act. 15) veteres et.dgmnaies haeroges tesus- 





857 


citent; novas excitent sectas; sint instebiles Judae; sint facientes 
dissensiones (Rom. 16) sint angulares Math. 24, Marc. 13, Luc. 17) 
sint paucorum annorum sine successione, sint sine capite, judicio 
et Cathedra, seditiosi (Act. 20). Imitentur Anti-Christum, efferentes 
se super Christi Vicarios, Ecclesiam et ejus ordinationes, Sacramenta 
et ipsum Deum (2. Thess. 2) serviant suo ventri, et suos hoc servi- ' 
tium .edoceant etc. Ne bone doctring non bene tradatur, non sint 
conciones dissolutae scopae, ut dici solet, et facile accidit adhuc No- 
vitiis et rudioribus ‘concienatorihus. In gratiam ipsorum Methodi 
conciones disponendi ‚hoc .adjegtum sit paradigme. . 
: eher c£ 2007 1 
Thema. Dicite filiae -Sion:; Ecce Rear. fuus venit. tibs mansuetus. (Math. 26.) 
PRAELUDIUM. | 
In,Nomine Pgtris et.Filii et Spiritus Sancti. Amen. _ 

Omnipotens, sempiternus, benignus, misericors Deus concedat 
nobis hic suam.gratiam, et post hano. vitam aeternam Amen. Vel 
sic: Gratia Domini nostri Jesu Christi, et- charitas Dei et communi- 
catio Spiritus Saneti sit cum ‚omnibus nobis etc. Verba, quae latine 
proposui, sic dicuntur ‚vernacula lingua. Sed..de his et aliis verbis 
plura dieere non .possum sine gratia Dei, eam itaque imploremus 
dicentes „Pater noster etc. Ave Maria etc.“ Post factam orationem 
assurgenie popnlo recitatur Evangelium hoc modo: Hodiernum Evan- 
gelium ef; Epistolam conscribit. Evangelista N..et habet ite: „In illo 
tempore. etc.“ .Haec sunt verba Evangelii, per quorum virtutem lar- 
giatur nobis Deus gratiam, remissionem peccatorum et vitam ae- 


Exordium. . su 
Redit jam Ecclesia ad tempus, quod, appellat Adventus. 


. Propositio per  Divisionem, 


. Dicam primo de causa; adwentus. Domini; ae de advenientis 
Exoellentio ;. postremo de. nostri: praeparatione ad ipsum suscipien- 


. dum, de.quibus auxiliante Dei gratie breviter dicturus sum. Vestra 


charitas sine fastidio auscultet, et permiitet sibi afferri solatium ex 
Christians Doctrine.. Deus omnipotens largiotur nobis ad hoc gra- 
tam guam. 


\ — Confirmatio. | 
Primo: de prima perte, deinde de secunda etc. 


358 


Epilogus. 
Etsi post quattilibet partem adhibetur brevis repetitio, cum me- 
dioeri affectu ; tarmien in fine fiet repetitio omnium partium,“et prae- 
cipuorum argutnentorum, et vehementissimi affectus ad animos au- 


ditorüm perthovendos impellendosque ad consectandum, quae tradita 
suiit. . 


Aliae Partitiones. 


Explicabo Evangelium de verbo ad verbum, quoniam breve est. 
Dicam summam Evangelii, quie ob prolixitatem non potest totum 
detlarari, In hoc Evangelio continentur duo vel tfia, quae explica- 
bimus. 

Excerpent certa et brevia quaedam dogmata ex Evangelio. In 
Evangelio hoc hae continentur personàe, Puer Jésus, Maria Virgo, 
Mater Dei, Joseph, Angeli, Pastotes. Aliud in hoc Evangelio Joan- 
nes Baptiste , Herodes, Herodias ete. Has personas declardbo, et 
eorum facta et dicta nobis in exempla. Declarabo lianc .seittentiari 
ex Evangelio: ,Annuntio vobis gaudium magnum," quae tres partes 
habet, primam, "secundam, etc. Item agam ex hoc Evarigelio contra 
superbiam vel ebrietatem, contra unum vel plüra vitia. Tractabo . 
6 Oratione etc. Dicam primo de Evangelio; deinde de Epistola 
hodierna. Agam primo de festo vel Sancto, deinde de Evangelio, 
vel contra de Evangelio, et postea de festo. Inter explicandum Evan- 
gelium &ug quoque.loco admiscebo hujus Sancti doctrinam, miracula, 
vitam, exemipli, étc. Sunt multi modi disponendi, ut didascalicus, 
Rhetoricus.. Verum haec suffecerit hic denotasse; quisque sequaátur 
ordinem, quem doctrina et Auditorum captus requirit. Triplex est 
enim ordo, videlicet arbitrarius, artificialis , naturalis, quorum uili- 
bet suo loco aptüs est. Observa autetn , quid docti viri secuti sint, 
et stude profectui et utilitati Auditorum. Suis in locis poterunt ad- 
hiberi Joci communes de virtutibus, de vitiis, et praesertim de iis, 
quibttá maxitte obhoxii sunt Auditores, ut de ebrietate, de avaritia, 
de impietate, blasphemiis, Consultissimum etiam est, Cathechismum 
'adthisceri, et quidem ex illo alterum Concionis parlem facere, étiamsi 
& prühdid &xplidetur pueris. 

Id plurimütti curae habebit Concionator, ut dockat, quid creden- 
dum; deinde quid omittendum, aut quid fugiendum. Tertio quid 
faciendum , uique se Auditorum ingenio’accommodet, et ad eorum 
captum se demittat, fiatque omnia omnibus, ut omnes in Christo 
lugretur, Tredat, qü&e Auditoribus máximé tohvetiiünt, idqué brevi, 


9 





- 859 


- facili et grato sermone, et non in verborum inaui pomps et strepitu, 
sed in humilitate, in misericordia et cheritete, in ostensione spiritus 
et virtutis, quam ante Concionem a Deo petat, in se excitabit, ut, 
quae in alos volet íransfundere, prius in se habeat. Actio sit mo- 
derate, quae derotionem, non risum auditoribus moveat. -Áget con- 
tra vitia, & convitiis autem et ab omni sermone odioso et contentio- 
nis pleno diligenter abstineat, ne quam Dei offensionem et maledicéndi 
occasionem ineurrat. Diebus Dominicis et festis Concionem nunquam 
praetermittant. A prandio, etiam iigdem,diebus, vel circa vespertinas 
preces doctrinam Christianam seu Rudimenta fidei explicabit juniori- 
bus in omnibus civitatibus, opidis el pagis. - 

In Adventu Domini et 'in Quadragesime per hebdomadam ter, 
si fleri potest, sin sutem, saltem bis vel semel praeter festos dies, 
concionem habeat. (Concil. Trid: sess. 24. c. 4.) In praecedenti seu 
postrema concione sedulo &dhorfetur Auditores, ut ad sequentem 
diligenter accedant, proponatque se utilem materiam tractaturum, v. 
g. quod tractaturus sit de Baptismo, de Matrimonio. In die Inno- 
centium institurus puéros, ut Deum et parentes amení, revereantur, 
et in pietate proficiant. 

Post Concionem oret pro Ecclesia Dei , pro Romano Impetio, 
pro Ecelesiastico et saeculari Magistratu, pro hac Ditione, pro infir- 
mis, pro pugnantibus contra persecutores Ecclesiae, pro afflictis, pro 
defunctis, .et reliquis, pro quibus moris est orare. Praelegat etiam 
populo . Orationem Dotninicam , Salutationem Angelicam, Symbolum 
Fidei, Decalogum, septem Sacramenta, virtutes; peccata capitalia et 
alia mortalia; dona Spiritus Sancti, Beatitudines, fructus Spiritus 8., 
quatuor Novissime etc. Recitet generälem confessionem ; in qua se- 
dulo caveat, ne det Sacramentalem absolutionem , quod. sine sacri- 
legio non fleret, Tandem jejürie, dies festi, Processiones, nuptiae 
et his similia e suggestu populo tempestive denuntientur. Quae vero 
ad contr&ctus profanos, ut venditiories ét emptiones, et ad res amis- 
sas et alia quaedam levia et Bordida spectant; é  uggestu Bint aliena, 
alioque in ló60'  publicentur. ^ 

Ecclesiastes coneipiat totiüs anni ordiheit ac progressum, ac se- 
cundum eum instituat cónciones; et quando pauciores sunt dies festi, 
praeparet Conciones ad Adventum, ad Quadragesimam, ad Pascha, 
ad Pentecosten; et cum per toium annum populus sit poenitentia 
agenda commonefaciendus , et Communione, praeserüm iamen ante 
jam dieta festa, ut ad illa digne &ccedendum se quoque diligentissi- 
me. praeparent,  exhortandi sunt; et si fieri posset, juventus seorsim 
instruenda: sed et distribuendi in certos dies, qui confessuri suni; 


. 960 - 


quae. ‚diligentia plurimum :proderit tum  Andiloribus, . tum inprimis, 
ipsi, Pastari, cum ad faeilius. excipiendas Confessiones, tun ad faci- 
liue. eonciogendum, of. ad. vitandam omnium vitigrüm mairem otium, 
Quare seize id faciant, suasque..Goneiongs conseribant, studia in cer- 
tas..horag: dietribusnt, u£.Visitatoribus et .Legatis nostris eorum ratio- 
nem, et scriptis concionibus suam diligentiam testatam | reddere 
possint... o cina ies aeo peo om 

.. Habeont quoque mig ; Bacerüpten Rurales , Decani, Parochi, 
Sacellani, Vicarii curam, cognoscendi. dignitatem et excellentiam suo- 
rum. Oxdinum saeroruz. , Leggnt, D... Chxygostomi . Tractatum et alio- 
rum libros de. Sacerdotio, ‚IMgetentur.etiam Jibellis piis, ex quibus 
devotionem, profectum gpirijuelem et.perfectionem, solatia spiritualia 
hauriant; cujusmodi Thomae de Kempis .de Imitgt, Christi. Consu- 
lent etiam Laicis scientibus legere, quos libellos catholicos legere 
debeant, et ut. prorsus ghalinesut ab haereticis., - 


Vlll De Tertio Divini, Cultus genere, hoc est Sacris Vasis, Vestibus, 
| , templorum et Altarium ornatibus. 00. 

Sapiens Propheta David, quantopere hoc. genus Cultus Deus 
Moysi et Aaroni ‚praeceperit, quamque ipsi gratum esset, prorupit in 
haee verba; ,Domine dilexi decorem domus. tuae, et.locum habita- 
tionis gloriae tuae:^.,quo sene desiderio permotus. et inflammatus or- 
netissimum. Deo templum exfruere in animum .perduxerat, perfe- 
eisseique, conatus &uoe,, nisi &, Deo, prohibitus fujsset. Gollagit temen 
auri, argentique infinitam. multitudinem hoe nomine, praecepiique : 
filio suo, ‚ut -hoe.opus perficeret,. quod, et. praestitit, (3. Reg. 6.). Sed 
et Machab. 2. et 3. ostenditur ‚hie.ornatug. Et Christus. (Luc. 22.), ele- 
git Coenaculum magnum. strafum Cognag, et Missae celebrandae, et 
flagello.e templo, ejecit, profanp. tractanteg, (Joan. 2.) , Prohibuit quq- 
que vas. ferri. per. templum ‚(Maxe. 11.) ,, Quodsi, eodem hodie studio, 
quo.ille, fiagraremun; ,gyolixiorem. hayd dubie Dei erga. nos experi- 
remurn clementiam,. ‚Verum, Aglendum est..in, ea nos tempora incidisse, 
in quibus nibil vilius, pihjl abjestius,. nihil ‚sordidins | est, Domo Dei, 
. quam, ub.ait Psplmigia, decet, fgnefitudg. , Videre ‚eat, Clericorum 
mensas ,&uro argepioque ‚nnusias,. eorum. lupas gt bestias, (fomites 
peccatorum , laqueos .digholi; .pabule roriis, et. inferni). vestibus pre- 
tiogis fulgentes, cum interim mensa. Domini, in.qug offertur et su- 
miiur panis ille vivus, qui.de. coelo descendit, sordeat, et vix laeero 
et sordido panniculo iegatur.. Et quid. obsecro turpius, excogitari 
poíesí quorundam negligentia, qui ab ipsis Leicis reverentia erga. 
Venerabile Sacramentum vincantur. llli enim cum. ad. tremenda. 

. 








361: 


haee Mysteria sunt accessuri, etiam exterius se ornant, vested indu- 
unt, & non novas, saltem optimas, easque mundes, quo débitus 
honor dmíc exhibeatur Sacramento: Et plerique Sacerdotes adeo 
sordidis, mucidis, foeditis et laceris pannis ipsum Ohristi sanctissi- 
mum Corpus tractant, ut vel solus apparatus nauseam 'morere 
possit. 
Hac igitur desolatione permoti, ne nostro desimus officio, omnibus 
Clerieis, qui Capitulis Rurelibas subjeefi sunt, serio mandamus, et 
in virtute sanctae obedientiae praecipimus, ut deinceps harum rerum 
omnium majorem diligentiam haBe&nt; curentque, ut res sacrae ad 
Divinum Cultura spectantes, ornatus: templorum et Altarium, ipsa 
templa et Altaria debitühi retineaht spleridorem et dignitatem, sin- 
gula autem se habeent; ut sequitur." 


Altare seu Ara sit ex lapide, calices et patenae ex auro, argento 
vel saltem stanno, et non alia materia. Corporale ex tela; Mappae, 
quibus tegatur Altare, ut minimum duae vel ung duplicata. Ad 
vestimenta Sacerdotalia perünent sex. Amictus seu Humerale, Alba, 
cingulum, manipulus, Stola, Casula vel Planeta, et haec omnia supra , 
dieta-debent esse betledicta, ut supra dictum est. ' Praeterea requiri- 


tur ad Altare cortina seu frontale, quod ex Anteriore perte Altaris de- 


pendet, et ab utroque latere, ubi parietes non sunt. Item pro calice pan- 
niculus quidam linteus, qui Purificatorium dieitur, quo calix et digiti post 
ablutionem tergüntur: et alius panniculus, quo terguntur manus ante 
Consecratiönein. : Item palla, qua calix et patena teguntur. Cande- 
labra item eum candelis accensis: Ampullae duge, saltem stanneae 
pro aqua et vino. Missale cum pulpito et: seliqua imago; et haec 
posteriora non necesse est, esse benedicta. In ommibus autem curan- 
dum diligentissime, ut sint omniá mund& et integra (unde et videant, 
an sigillum Altaris sit violatum, quo violato, etiainst reliquiae adsint, 
altare violatum &st, nec in eo cetebrüre' Missain licet) muaxime vero 
priora illa, quae immediate ad Corpus’ Christi ófdinantur, et bene- 
dietionern, ut diximus, requirunt. Quae vero immunda sunt eut 
fracta, reficiantur, si possint ; sin minus, in aliquo loco separato et 
honesto serventür; in usus vero profanos, 'quae semel Divino Cultui 
sunt dedicata, nàllo modo convertantur. (Con. Brac. 3. c. 2.) Si quis 
sciénter divina vasa vel ministeria aut in usus suos transtulerit, aut 
comédére in his, vel poculum sibi sumendum elegerit, gradus sui 
vel officii periculum sustinebit; si saecularis fuerit, perpetua Exeom- 
munidafione damnetur; si religiosus, ab officio deponatur. Sub hae 
sententia tenebuntur, qui Ecclesiastica ornamenta, vela et alia quae- 


- 


98€ * 
libet indumenta, aique etiam utensilia scienter in suos vel etiam in 
aliorum usus transtulerint. . Et Concil. Calced. c. 23. semel Deo di- 
cata, saecularia non- fiant; ét 19. q. 3. quàe semel. Hinc talia Deo 
voa f sengentes 'grärissime. punitisunt (Exod. 19. Judith. 11. Pe- 
ralip. 13.) Oza tangens arcam,. subito corruit mortuus (2. Eeg. 6.) et 
Philistaei arcam Dei detinentes 1. Reg. 5. Monstrantie etiam, ut ' 
vocant, Pyxis 'Chrismatis et ed, qua' Hóstiae consecratae pro Infirmis 
reservantur, dilipentistirie 'edrentäry et quidem ills, que Hostine 
cónsecratae asservantür, cx d&dém debet"eise materia, ex qua.est 
calix, et similiter benedici. "Baptisteriiim güoque et aqua benedicta 
majori diligentia et cura conservetur. 

Ad templi etiam ernajum. ‚praeter mu unditiem pertinet Jampas ente 
- Venerabile Sacramentum semper acóensü. Graduslia et Antiphona- 
ria, vexilla, cruces, Iragines," párv& tintinnsbula'et thuribula. Ex 
quibus quae vethbtàte coftisumrm'unbtur ;: ui&xime-.imagines, quee ad 
devotionem non faciuht, seponahtur in Wonesto loeo aliquo: id cum 
minori scahdalo et mejori jüdieio féri pöterit ab Evclesise Visitato- 
ribus, sine quibus neind liquid agere d his vel- similibus prae- 
sumat. ' E 

De praedictig omnibus praeter ea, quade jemr diximus haec serio 
mandamus. 

Primo ut de singulorum modo et qualitate fiat Inventarium pri- 
mo queque lempore, .oujug unum exemplum. detur: aoelzo., Fiecali ; 
alterum. Parochus servet, .teztium.. babeanfk .Curalores templi, vel Se- 
natus,. et. quotiescunque aliquid, conaumitur , xel de, npvp , emifur, 
notetur. . en een 

. Secundo eingrulia. annis: eemal;. saliem. videat. Pasiar. qum ynp vel 
aliero ex. Curetoribus aut.ex Senatu, &n omnia, respondeant Inventa- 
| rio?-an vero. aliquid. perditum aut consumptum.sit. | .... : 

. Tertio. quae majoris sunt omenti „„Asserventur jn alique ı cista, 
eujus unam clavem; hgbeat, Parochus, ud Cnraipren vel Senatus, 
. eiut neubri Bine ,alierp.pessint.aperze.,. s 2 suh us uus, 


E 28 unb nec denen Ton BL Ua, A DES E. gu 


' De aliis quibusdam ' ad Ditiiun Uultum Spéctatilibus. 


Idem: dietum volunixus de Senotopum. Reliqui. reverenter. cuato- 
diendis. Ossa etiam defenetorum in une leoo serventur et collocen- 
tur 'ordinate. . Fores. templi .suis temporibus cleve. sint ebseraiae. 
Coemitersum etiam -elaudatur , ut bzulis animalibus aditus: minime 
peteat. Defunctorum sepulohre ut morentur, aediiui diigentez gurent, 
qui non nisi Cetholiei : Tecipienéur. . D ie 0. 0. syaut 





| ,PARS TERTIA. 
De is, quae .ad ipsos Clericos et eorum Officia ac Viam 
| spectant. | | ZEE 


Clericorum Ruralium munus ‚est pascere ; quaptum in ipsis esl, 
Gregem Domini, quem, acquisivit sanguine suo, tenquam rationem 
reddituri pro ipso in die .Jnpicij. ,.Pasgendus autem hic Ruralis grex 
est . verbo, Sacramentis, eh vitae, Remo, de,quorum singulis pauca 
subjiciemus, pe | 

l. De pasiu dis Verdi. 

Parochi per.se ipggs.et. suns Sacellanos ante bene instructos, et 
per nos approbaios, ei non, per ignotos. quosdam et vagabundos gre- 
gem sibi creditum divino verbo fdeliter pascant, juxta modum in 
secunda parte praescriptum, caveantque sedulo,. ne illa verba Pro- 
phetae ad nos. de ipsis perferantur: „Parvuli petierunt panem, et nón 
erat, qui frangeret eis“. Alioquin praeter Divinam summe formida- 
bilem, etiam & nobis graves poenas se manere persuasum sibi habe- 
ant negligentes. - uu 


L 
d; 


Jl. De' secundo: pascendi. genere, -hoo eal, de Sacramentorum Adiminisiralione. 
Quae in secunda Parte de Sacramentorum administratione diota 
sunt, e& denuo répetere opus non est. Illad silentio praeterire hoc ' 
loco non possumus, esse quosdam adeo sui officii immemores, ut, 
cum Sacramentorum salutari pabulo maxime egeant oves,. ipsi Pas- 
tores vel adeo procul a gtege abeimt; ut eorum 'eopia haberi non 
possi, vel genio iridulgentes, sliisque occupationibus distracti, Bacra- 
menta: réquisiti administrare non valeant, atüt etiam.- non velint. 
Quos proinde: sério 'monitos, eisque. dub gravi' poena pr&eceptum 
volumus, ut deinceps nullus ite proeul ubsib a residentiae sub loco, 
vel it& alienis a suo offieio curis et negotiis se destinari sinat, quo- 
minus, quocungue fempore necesgitas postulat, ejus copie & quovis 
subdito facile haberi possit. Quocirca etiam prohibemus , ne impos- 
tsrtim idipsum fiat, neve.quisguam. ultra hiduum, vel triduum, nisi - 


. a Aobis vel Fiscali nostro licentiam: impetravit, alio se comferat, 


gregemve suum deserat. (wi secus faxit, arbirarise poenae obaoxius 


' esto. Nemo enim Deo militans imiplicat se negotüs saecularibus, ut . 


ei placest, vai se probavi (Quodsi fueri necessario alicui - aliquo 
proficiscendum, et Sacellanum non habeat, qui obseuüs viose obeot, 





304. 


 eget'eum viciniori Pastore, ut hoo charitatis obsequium sibi, si opus 


sit, praestet, et de hac re'sui fempli custodem reddat certiorem. 

. Neo solum  requisitos semper práesto esse volumus, verum et hoc 
etiam: Pastorale Officium ‘ab ipeis postulàt;"'ut diligenter inquirant; 
quos inter suós habeant aegrotas,' eosque visant, solehtur, ad Sacrk- 


. menta tempestive percipienda hortentur; praegnantes mulieres vel 


generatim e Canoellis, ve privatim per viros" aut alias personas 
fideliter. eadem de re momeant, : . "m! 

Non patiantur, ut lupi vel sua sponte , vel ab aliis vocati in 
Ovile ingrediantur Sacramentorum. Adıninistrandorum cause; quod si 
fratern& admonitione id eflcene: hon: possint; ad nos quamprimum 
ea de re referant. Reliqua hué: apóciantis vide superius c. I. 


I. De Parocherum Via: ei  Banefinonia. 

Quanta debeat esse eorum integritas et danetimoni&, qui lux 
mundi et sal terrae sunt constituti ipsa quotidiana experientia satis 
docet. Ita enim res se habei, ut quantümvis reliqua duo praedicta 
salutaria, .et omni reprehénsione cearentig proponantur, 'si hoc tertium 
desit, apud plerosque nihil effieiatut. .Quam maxime elaborandum 
est Pastoribus, ut quem .verbo et Sacramentis :eibum ovibus suis pro- 
ponunt, eundem vitee exemplo condiant et ornent, hoc est in sancti- 
tate et justitia.:Deo serviant ommibus diebus vitae-sume, Porro hsec 
justitia, qua Gecerdotes indui vul; Prepheta (Pgai^ 121) David; in 
duobus consist, quam idem: Propheta «mibi . his -verbio;. declarat 


. (Psal 90) Declina a malo et fac bonum; de quibus pauca attin- 
Bent u)84 49520 07 Zr n1 754. : . "Hm" 604i 


»" 3. 
eaa Ga tta 4 o t8 ata bs 


IX Quas. declinare debeant. Pasjores?. 
Cum earere:debeat ómni vitio, qui elivrm 'vult‘ neprehendere,. et 


. turpe: sit: Doctori, .cam.-eutpa ! redarguit ipsum;,-' et juxta ' Apost. 


> 


(Rom. 23. Nomen Dei blasphernstur per 'eos, qui'-praedieant non 
farandum;, furantit, jgqei in lege' gloriantur, per prüevaridationem 
legis' Deum 'inhonorent;: fasile intelligit. Pastor, quid sibi sit fagien- 
dum, qui exemplo Apoetolt:«1..Phess. 5) ab:omni ettam specie mali 
sibi creditas oves avonare'debet. Quaedam tamen :spécialim tum in 
Jure Canenico Clericis interdicta 'sunt.. Et ;quidem in. Scripture, 
habentur quaedam apud D; Paulum (1. Thimoth. 3) :quae quisque 
vestrum per se legere poteri uae vero in Jure Oanonico' habentur 
peucis enumerabimus; quorum &ha ejusmodi: sunt, ui-licet inse 


mele non eint, vel.saliem minus gravia, 'ste£ui tamen Olericedi manime 


eonvoniuni; qualia sunt 





Primo, Negotis saecularia, ut.est Meroatura eauponice , habere 
tabernam etc. Emptio vini, frumenti etc. ut carius vendatur. Artes 
quaedam sordidae (Concil. Agath. c. 39. Coneil. Tarreoonene.):: Cleri- 
cus non ura&iur studio :emendi vilius et. vendendi: earius. "Nullus 
unquam Ülericus indicet. oriminglia, . diebus. vero Deminieis neo 
civilia. ^o fuia 

Secundo, ^ Ceriae personage,.. u$ ,. animi, jaculatotes , histriones, 
foeminae suspectae de incontinentia, einmal, sit consangoines , devi 
tentur. "ot ntu 2 ) 

Tertio. Loca quaedam, ut täberna,,. Dam. Apost. 53: siquis Cleri- 
cus in caupona cibum eie. nisi quis iter faciat. Contubernia foemi- 
narum, virginum, viduanum.: Theatre, ubi spectacula exercentur, ' 
vel ubi supplicio affieiuntur sontes, Concil. Turon. 2, c. 10 et Conc. 
Matis. 2, c. 19: statuimus 'ut^ad loeum, ubi pro reatus sui qualitate 
quispiam interficiendus :est, nullus Clericorum woeedat, et juxta: 
Clericus illicitis horis non ambulet. : Glerieus-oonvietus de. ferto, fal- 
sitate atque perjurio biennii: tempore a Communione: pellatur, qua 
concessa ab Ordine degradebur, Concil Aurel c.5r Duo in uno 
strato non dormiant, nec solus Clerieus. ambulet. .^  .: 

Quarto. Ludi, ut elea, &axilli; quos neo speei&re licet. Coneil. 
"Trid. sess. 22, . c, 5. prohibet luxum, commessationes, choreas, . aleam. 
Concil. Const, gener.'8, e. 50. .. Alea ludens excommunmicetur, c. 2. 
Exirav. de viit et. hóhegt. Glericor. Se. et» alios inebriantes eb oficio 
vel beneficio : 'euspendantur Gbid: e: aa. 000 ios au o6 

(0I "Hu . ’ 

Quinto. In vis, in urbe et ubivis vestes convenientes . statui 
Clericali gerant (Conc. Const. 7, c. 27). Nullus Clericus sagum, aut - 
vestimenta aut caleeamente saeeularia, nist“guod Religionem deceat, 
induere pruesumat. Quod si post hanc. defmitionem .Glerieus aut 
cum indecenti veste, aut cum. armis. imventus-fuerit,.a8 seniore ita : 
corrigatur, ut iriginte diebus inolusiome dietentas ,:: aqua‘ tentum. dt 


' mmodico pane diebus singulis sustentetar (4oneil. Mais. primum:  e;.8). 


Sacerdotes ne.fulgidis nee «sordidis se aestibus :.oment (Dist. 41 c) 


ebce quibus: ezfra. de. vite et honest. Oletiven:.6. 15, cujus initium: 


Clerici officia“, ita- praecipitur, quod et:eb omnibus: observari. volu- 
mus: „clause deferent desuper-indumenia, nimig. brevitate vel longitu- 
dine non notanda^ pannis rubris aut viridibus, nec non manicis aut 
saeculeribus eonsütiis, frenis sellis, pectoralibus; calcaribus deauratis, 
aut aliam'superfluitatem. ferentibus non utantur. Fibulas omnimo 
non ferunt, neque-corrigies auri vel.argenti ornatum habentes 
Prohibentur insuper (Clem. 3, tit. eodem c.) quoniam qui .abjeetis . 


986 


- veslibus eie. Vestes pigratae et parütee diversorum. colorum sub 
poenis gravissimis; 
Primo Buspensionis fruetuum per BOX menses vel annum in- 


Secundo. Redduntur inhabiles ad Boneficium Ecelesissticum obti- ' 
nendum. 

. Tertio. Telem vestem inira mensem dere debent pauperibus; et 
quod mulio gravius; interfieiens Clerieum, qui contempto Clericali 
habitu se enormitatibus immiscuerit, excommunicatus non est, (Extra. 
-de sent. excom. e. eum non ab homine etc. e, perpendimus 23, eodem 
et e. 25 in audientia). Clerious ut laieus incedens tertio monitus 
non resipiscens, perdit privilegium Clericale, - 

Quarto. Ornatus superluus, Synodus sub Zacharia Pape, mgn- 
dato Apostolico & S. Bonifacio et Francorum Episcopis sub Cerolo 
Magno Duce habita Anno 742 (Can. 5). Servos Dei per omnia omni- 
bus armaturam porlare vel pugnare, aut in exercitum et. in hostem 
pergere omnino prohibemus, nisi ille tantummodo, qui propter Divi- 
num ininisterinm ete. Heec et similia habentur de Vite et honest. 
Clericor. c. 15 et &lis. Item prohibentur venationgs,: quae canibus 
et quae.avibus fiunt, nec hujusmodi animalie venstica habere licet. 
‚De Clerieo Venst. e. 1 ei 2. . 

. Alie vero Ülerieis speciatim prohibite, sunt genere suo mgla, et 
quidem ex se gravie pecoaíe, grawigsime vero, cum.ab hig cammit- 
tuntur. Primum est crapule aíque ebrieias, quee ei mentis exilium 
inducit, et libidinis provocat incendium. Habetur ibid. c. 14. & Cra- 
pula Extrevag. de vit. ei: honest. Cler. i 


Additio in delestationem, Ebrietalis. 

Crapulam et Ebrietatem homipes in exordio mundi ignorerunt; 
hine ipsi E£bmici Meripiores vehementer egm reprehenderunt dissua- 
seruniqüe. Tunese quoque vehementer ab hoc vitio caveni sibi. 
Doctores sedulo in ilud imveeli swní. Hinc August. „Ebrieigs est 
'blendus Daemon, dulee venenum, suave peccatum ; quam. qui habet, 
seipsum non hebei; quam qui facit, Prccgium non facit, sed ipse 
-totus est peeestwg.ó Et elibi: »Ehrielns est flagitiorum ompium 
mater, eulperumque meéeri&, radix ariminnm, origo vitiorum , tur- 
batio.eapitis, sebyersio semsus, tempestas linguge, procellg Corporis, 
meufragium castitedis, amissio temporis, insanie volunferie, ignomi- 
niesus lenguor, tarpitudo inoram, dedecue yitae, honestatig infamia, 
enimee sorruptela.* Item iw lib. de poenik. ,Ebziosus cnm gbaorbet 





. | 367 
inum, &bsorbetur' a vino, sbeminatur a.Deo, deapicitur ab Angelis, 
deridetur ab hominibus, destituitur a virtutibus, :confanditur a.dge- . 
motílbus: et ebriosüs confundit nuturam, amitlit gratiam , perdit glo- 
riam, incurrit damnationem saeternam.“ fcriptura sacra similiter 

loc vitium. exeeretür, ejusqud plura robenset mela maxáme (Prov. 20 
21, 23, Eccles. 19, 31, 37 et Isa 5). ,Vae qui consurgitis mane ad 
ebrietatem eeetundum , eb: potemdwni: usque: ad. vesperam ,. ut vino 
&estuetis. Iterum:: ,Váe qui pétentes.icsti; ad bibendum: vinnm, et 
viri fortes. ad! miscondem'ebrietätem:* it:iProw. 23. „Nonne his, qui 
commorantat- in‘ vino ,: ed student! calicibus:epotendie v&e?*. Quse 
comminationes: grs&vissistige:cuba univesshs homines, tum’ imprimis 
Sacerdotes, juxta Chrisli: wraléeptum. & 'qrapulae et ebrietelis vitio 
, deterrere deberi. Cum enim! véterts -Liogip.Sacerdotibus..fuerit prae- 
ceptum, ,vinum eb omme; qubd'inebriere: potest, non bibes in et 
fihi tui, quando'$ntrabitis in-tebernaeülum: bestimenit, ne noriamini." 
At cum. nunc Sacerdotes quotidie 'Jonge:/ diviniore.: tractare debeant 
Mysteria, Sseramentesngustióra minisinare,; preses|pro populo ad 
Deum sedulo fündere,- lepem Domini psófiteri; quantum non erit 
facinus &c inexpiebile  scalus,* si--in ipso Isaime : cadat-querimgnie: 
„verum hi' quoque -pree.vio noscierunt et pnae ‚abrieiste erraye- 
runt. Sacerdos et Propheta nescierunt .preei ebrietate; ebaorpü .sunt 
a vinó, erfüverunt in" ebrietate, neseierunt- videntem ,. ignoreverunt 
judicium! ommesB enitn Pensae/repletae sunt: vomitu , sordibusque 

ite "ut ^ion''esget ultra loeus.* n7 or ac ES 708 Er 
! ! Séeundurn coneubinetus; wnde ei ooncubibarius admopitns non 
dimittat concubinam, suspenditur e Beneficio;: et si. non corrigetur, 
deponitur. Habetur ibid. c. 4 et 6. Vide de hac re Concil Trid. 
sess. 25, c. 14 de Reform. vd | 
Yen o) oe ora. 
Ue rt f ns Addio ‚in ,deteninlionpno, Qunegbinafug... 

nu Fortlentió luküris, 'coücabinatus ,--ndajieriun»:et'ogetere camis 
vitia; '"omrisque "imeünditiu: fuolle ex ..ebpieiste: oriuntun.,. Hinc 
Prov. 20. „Luxtriosea reS:vinwm.* "Epkes.:4  ,Nolite inebrigri yino, 
in quo. est luxuris^ :Hier.ad Titum. „In vixo luxuria est.“ Hieron. 
: epist. 36. ,ventrem''distentàm mero :et cibo sequitur volupias geni- 
telum. ^ De hujus'seeleris: impurissimà incommodis. Hieron. ad: ma- 
" tfem et flium: „Qur luxuriatur, vivus mommus est^ Es August. lib. 
de doctr. Christ. ;Euxuria est inimica Deo. inimice virtutibus. : For- 
Yitatio,'vinum et ebrietss wufferunt cor.* sene 4. Beparat a Christo, 
'et'facit membra meretricis, 1. Cor. 6. Consumit bone. temporalie. 
Eccl 9, Lue. 15. Sanitetem et vitam -auffert. 2. Reg. 3. Tollit 


Bes . - 


faman .et: confundit. Eccl: 9. Impedit conversionem ad Deum. 
"Oseae 5. Perdit animam suam, türpitudinem et ignominiam con. 
*regat sibi, et opprobrium illius non delebitur. Prov. 6. Seperat ab 
humana societate; ne commiseeamini fornicariis, nec cibum sumite; 
facit apostetare; et qui se conjungit fornicariis, erit nequam. putredo 
et vermes haereditabunt ilum. Facit Idololatram et tyrannum 
(3. Reg. 11 et 1. Reg. 11.) Bella, esedes, excidi& urbium et homi- 
num adfert. (Gen. 10 et 3. Num. 25.) Judas adjudicavit nurum 
suam fornicariam flammis (Gen. 38.) Paulus tradidit fornicarium 
Sathanae (1. Gor. 5.) Luxuria privat regno Dei (1. Cor. 6, Ephes. 4.) 
Addicit ignibus aeternis (Apoc. 21. Fornicatoribus pars illorum 
erit in stagno ardenti igne et sulphure, quod est Mors secunda. Filii 
ex fornicatione nati quoque poenas.luunt (Deut. 23, Osese 2, 
Eccl. 40. Quare et in extremo Judicio merito &ccusebunt parentes 
suos juxta Eccl 41. „De patre impio queruntur fili, quoniam 
propter illum sunt in opprobrio. Concil. Cabilon. c; 3. si quis Epis- 
copus, Presbyter aut Diaconus vel ab Ordine degradetur etc. et 
Apost. can. dist. 81. Episcopus aut Presbyter eut.Diaconus, qui m 
fornicatione captus est, deponatur et c. 33 dist. 17 siquis concubi- 
nam habuerit, non potest esse Episcopus, non Presbyter aut Diaco- 
nus, aut prorsus ex numero eorum, qui ministerio sacro deserviunt. 
Concil. Tolet. 8, c. 6 si deinceps Episcopus etc, loci et ordinis digni- 
tate privari; Presbyteri vero, Diaconi et Subdiaconi, si coerceri 
nequiverint, in Monasteri& reirusi, usque ad exitum vitae agent 
poenitentiam (c. nullus dist. 33. Concil. Basil ‚sess..20.) Si quis fuerit 
publicus eoncubinarius ete. & perceptione fructuum. Concil Trid. 
sess. UA, c. 8. Concubinas habere grave peccajfum etc. et sess. 25, 
c. 14. poenge concubinarum statuuntur. Concil Hispal. c. 3. Conc. 
Tolet. 3, c. 5. Tolet. 9, c. 10 dist. 32, c. eos qui etc. Item si ven- 
dantur etc. dist. 81 c. quidam. Item si excommunicantur. Extrav. 
" de sent. excomm. c. si coneubinae etc, Conc. Tolet. 9 c. Cum 
' multae 15. q. 8. De omnibus his alibi in Conciliis et Jure Can. 
, wide plura. 


Tertium est Matrimonium defacto contractum post aliguem ex 
s&cris Ordinibus susceptum, de Clericor. conjugio c. qui GCleric. 
Extrav. De Cleric. conjug, Ab his et aliis omnibus, quee Clerica- 
lem statum tum apud adversarios, tum apud subditos in odium ac 
eontemptum a&dducent, ut sibi sedulo caveant, serio adhortamur, 
et monemus transgressores omnes, prout res postulaverit, graves 86 
daturos peenas intelligant. 








Additio in detestationem praesumpti Matrimonii. 

Quacunque ex causa &ut.praetextu, sive, palam, sive alam Cle- 

rici constituti in Majoribus Ordinibus, monachi monachaeve Matri- 
monium contrahere praesumant, nullum est, nec conqueri possunt 
de injuri& ulle. .Sponte enim sibi ademerunt omnem potestatem 
nupüarum, dum non solum non eoacti, sed libere et voluntarie et 
rogantes susceperunt vel :Monasticam Professionem, vel Ordines 
Sacros, sub conditione hac, sub qua- Ecclesia eos confert, ut Castita- 
iem servarent. Nullumi cogit, si placet conditio, suscipitque Ordines, 
.-ànnexum quoque. suscipit, nempe continentiam. Taleque votum re- 
cipitur per Episcopum, solemnizaturgue per ipsam Ordinum suscep- 
tionem, ac obligat ad castitatem servandam, sicut Baptismus ad Le- 
gem Divinam, et Episcopatus &d pascendum gregem. Nemo se ipsum 
facit Sacerdotem. vel Diaconum, sed Ecclesia per Episcopos, cujus 
est dignos admittere, indignos repellere, qu&m potestatem a Christo 
et Spiritu Saneto babet. Hine D. Paulus praecipit Timotheo, ne 
cito.manus imponat, (1. Timoth. 5.) sed ut primum probetur (1. 
Timoth. 3.) Episeopum pudicum, et Di&eonos similiter pudicos Tit. 1. 
sanetum (1. Oor. T.) corpore et animo, et spiritu continentem (1. Ti- 
moth. 4.) in castitete (1. Timoth. 5.) te ipsum castum custodi (1. Cor. 
6.) in eastitáte. Et D. Ambrosius in 1. Timoth. 3. et D. Hierony- 
mus super Titum: docent ex 1. Cor. .7. cum Paulus praeceperit ple- 
bejosseu laicos, ut se ad tempus contineant ab usu conjugii orationis 
causa: oportere Sacerdotes omnes castos esse, et ab omni coitu: &b 
stinere, quod illi quotidie pro suis populique peceatis offerant, Deo 
illibetas vietimas, quod diu noctuque pro plebe. sibi commissa oportet 
orere. Et hseo castitas.in Lege veteri non solum praefiguratae est, 
sed etiam verbis expressa. (Isa. 19.) „In die illa colent Deum in 
hostiis et muneribus et vota vovebunt Domino et solvent. ^ Act. 13, 
celebrasse leguntur, vovisse vero: Act.'18. 21. Apostoli hanc legem 
publicaverunt, et inter suos Canones retulerunt (Can. 27.) cujus ۇ- 
nonis verba repetit Concilium Constantinopolitan. Generale (Can. 6.) 
statuitque, nulli penitus Diacono, Subdiacono vel Presbytero post 
ordinationem contrahere licere conjugium; ut et Canon ille 27. D. 
21. c. Presbyteris: prohibet Matrimonium quoque Subdiaconibus mo- 
nachis et disi. 32. c. 10. inc. siquis Clerieorum Extrav. de Clericis, 
et in ea harum eic. qui Clerici vel voventes. Gratianus in Decret, 
dist. 28. c. ecce ostensum est, citet D. Gregori Decretum, nullum 
facere &ubdiaconum praesumant Episeopi, nisi qui caste se victurum 
promiserit; qui ad Altaris Mysterium accedere non debent, nisi cujus 

' , 24 


x 


370 : 


Castitas ante susceptum Ministerium fuerit approbata. Et Nicolaus 
Papa: Clericus, qui usque ad Subdiaconätum caste vixit, uxorem 
dueere non potest. Apostoli et ipsorum successores in Sacerdotio 
constituti: non duxerunt uxores, nec id unquam licuit, nec in Letina, 
nee in Graeca Ecclesia, teste Innocenüo IH. in e. cum olim tt. de 
cler. conjug. et teste Gratiano Dist. 28. c. de Syrecusan. prope finem. 
Nee nunc Graeci ducunt, etiamsi sint Schismetici; nunquam etiam 
requisitum est, ut ante Ordinum susceptionem haberent uxores ob 
puritatem Secerdotum. Apostoli Joannes, Paulus etc. et innumerabi- 
les Episcopi, Sacerdotes, Diaconi, Subdiaconi ei in Ecclesia Graeca 
permanserunt Virgines. Permissum quidem erst, ui haberent, uxores 
propter puritatem Sacerdotum, si Ordines susciperent, ab nxoribus 
sese continerent‘, casteque viverent. Permissio vero et consuetudo 
illa duravit usque ad Nicaenum Concilium, in quo generali Decreio 
abrogata est, statatumque, ne aliquis habens uxorem consecretur 
Sacerdos. Paulo post Concilium Nicaenum Syricius Summus Ponti- 
fex cognoscens ex Cumerio Episcopo Taracensi hoc Decretum non 
observari, vehementer in epistola ad eundem c. 7. oonqueritur, 
sic Ordines sacros calcari et confundi etc. Dominum Jesum Eoele- 
siam Castitatis splendore voluisse radiare. Tandem addit, quarum 
sanctione Secerdotes omnes atque Levitae insolubili lege constringi- 
mur, ut & die ordinationis nostrae sobrietati ac pudicitiae corda 
nostra mancipemus, et eorpora, dummodo per omnia Deo nostro in 
his, quae quotidie offerimus, sacrificiis placeamus. Note quod alle- 
gavit veterem Legem Castitatis et non novum fecit Decretum, et 
deinceps non repetitur, quod: quis conjugatus, manente usu mairi- 
monii.impune sit ordinatus in Sacerdotem: Et in Conc. Aurel. can. 1. 
prohibentur ducere uxores, et utens ea, si quam ante Ordines babuit 
punitur, &o Episcopus ipse scienter ipsum ad officium admittens ad 
&gendam poenitentiam tribus mensibus ab effieio erit sequestratus. 
Concil. Trid. sess. 24. Can. 9. Si quis dixerit clericos eic. Qui volet, 
his plure ex Seript. Cone. DD. Jure et caeteris addat, attentoque 
animo perpendat, quid de his sacrilegis comcubingtonibus, et mairi- 
monii luxuriis et impudieitüs Clericorum sit sentiendum ; consideret- 
que, quanta illorum scurrilis turpitudo, foeditas, ignomini&: econtra 
hujus splendor, gratie et dignitas sit. Quemadmodum obligentur 
Jure naturae, Ecclesiastico et divino promissam Castitatem servare, 
et luxuriam fugere. Quanta injuria Deo et hominibus irrogetur tot 
legum praevaricatione, ob foedissimam  sacrilegamque libidinem: 
comparet ingentis damna et supplicia aeterna, impurissimae aordi- 
dissimgeque voluptati indulgendo; amiktit enim famam, honorem, 


—- 











371 , 


gratiam. Dei, justitiem, vitam &eternam, geudia, quae nec oculus 
vidit, nec auris audivit etc. Promeretur contra seternos dolores, 
cruciatus, tormenta, infernum, ubi ignis et sulphur pers calicis ejus, 
ne quidquam de execrabilis libidinis voluptate retinet. Hinc Paulus 
1. Thimoth. 5. habentes damnationem, quia primam fidem irritam 
fecerunt, votum castitatis nempe, teste August. in Psal. super „vorete 
et reddite.^ et lib. de Virgin. c. 38. Hieron. lib. 1. contra Jovin. super 
illud 1. Cor. 7. „si nupserit Virgo;^ et super caput 44. Ambros. in 
1. ad Timoth. 5. Basilius Magn. in lib. de Virgin. 55. Chrys. hom. 19. 
super 1. Corint. Concil Carth. IV. et in ultimo capite Decret. ubi 
teles exeluduntur et a Communione Christianorum, et ab eorundem 
conviviis. Concil. Tolet. IV. c. 55. Quam res indigna sit Sacerdote, 
qui in Seripturis vocatur Angelus, dicitur et Clericus, quod in sortem 
Dei electus, habet sponsam Ecclesiam, ab iis bestiis, lupis et seortis 
fascinari, diaboli laqueis detineri, quovis jumento viliorem reddi, 
sordescere, computrescereque in stercore luxuriae. Üogitent quoque, 
cum ne hominem quidem hoc deceat, quanio minus Eeclesiasticum 
virum. Haee sedulo meditentur, execrenturque nef&ndissima haec 
sacrilegia concubinstus et Méirimonii prassumpti. Si inciderint in 


haec, ad poenitentiam veram veniant cum David, Magdalena, filio 


prodigo et publicano. Abigant proeul scorta, cohibeant oculos, ne- - 
quitiarum fenesiras, (2. Reg. 11. Gen. 3%. Daniel 13. Job. 31. Psal. 
118. Matth. 5. 1. Petr. 3.) Caveant turpes et obscoenos sermones 
(1. Cor. 15.) molles cantiones, choreas, obscoena amatoria scripta, 
otium, crapulam et ebrietatem. (Jerem. 5b.) „Saturavi eas et moe- 
chati sunt.^ (Luc. 22. Ephes. 5.) Convivia. De quo et Conc. Agath. 
can. 28. Presbyteri, Diaconi, Subdiaconi vel deinceps alii, quibus 
ducendi uxores modo licentia non est, etiam aliarum nuptiarum con- 
vivie evitent etc. Breviter vitent omném occasionem non tantum 
peccandi, sed etiam cogitendi peccatum. Si alia ratio iniri non 
potest, habeat domi oonelave suum, seu Musaeum, in quod tantum 
ingressus pateat famulo; quin.et ipse solus sumat cibum, nec faciat 
carnis curam, in desideriis ne moristur, sed spiritu sancto carnes 
mortificet; ut vivat, mortificet membra, quae sunt super terram. 
Cum D. Paulo eastiget corpus, et in servitutem rediget jejuniis, la- 
crymis, vigiliis, sejliciás, asperioribus vestibus, lectis, peregrinationibus 
piis, flagellis, laboribus; refraenet carnem, meditetur horribilem 
mortem, peceatorumque rigidissimum judicium, incendia inferni. 
Collocet fiduciam in Dei Misericordiam, qui prope est.omnibus in- 
voeentibus. eum ; qui liberat in se eonfidentes. .(Psal. 30.) ,Quoniam . 
in me spererit, liberabo eum, ^ cum invocet. (Psal 145.) , Prope est 
24* 


- 


372 


Dominus omnibus invocantibus eum ;* salvos faciet eos. Hieron. dum 
eos eruit vel ab instigatione dieboli, vel ab ardore peccati. Petata Deo 
castitatem (Sap.8.) ,Quaecunque orantes petitis, accipietis." (Mare. 13.) 
Si a carnis tentationibus impetatur, dicat cum Ezechie (Isa. 38;) ,Domine 
vim petior, responde pro me.“ Confugiat cum D. Paulo ad Deum 
(2. Cor. 12.) ad Christum (Math. 11.) Deus enim fidelis non permisit 
tentari supra vires; ipse adest intribulatione animae: in ipso possumus, 
qui nos confortat. (Philip, 3.) Arripienda sunt arma (Ephes. 6.) acriter- 
que pugnandum coutra diabolum et mundurn et carnsm. Qui Chrisü 
sunt, carnem suam crucifixerunt cum vitiis et coneupiscentiis. Frequen- 
tende est Confessio et Communio, Horae: Canonicse flatutis horis di- 
cendae, Offieium pro defunctis, Psalmi Poenitentiales unacum Lita- 
niis: Invocande Sanctissimae Virginis Mariae, propri Petroni, An- 
geli Custodis et omnium Sanctorum suffragia, diligenter officium fa- 
ciendum, vacandum sacris litteris. Hinc D. Hieron. ad Rust. monach, 
„ame litterarum studia, et vitia carnis non emabis.^ Turpe et plane 
ignavum, imo aeterno supplicio piandum, inter tot &uxilis Dei, et 
88. Ecclesiae triumphantis et militantis, inter tot &ntitheta vitiorum, 
contra ipsum gratiae beneficium Officio adjunctum, scortorum libi- 
dinisque effici mancipia; cacodaemonum jumenta: . 

Quartum avaritia, usurae, simonia et alii contractus. illieiti, dist. 
46. c. seditiones et c. non lieet, et dist. 47. c. Episeop. et sequentibus. 
Item dist. 14. et 4. c. si quis oblitus. 


Ld 
+ 


In delestationem Avaritiae. 


Qui& prospectum est Sacerdotibus et Eoclesiasticis et divinis de 
necessariis vitae (Deut. 25. Malach. 3. 1. Cor. 9. Tit. 5.) Vitium 
avaritiae fugiant, quod Paulus Idolorum servifutem vocat. Avaro 
nihil est scelestius, et nihil est iniquius, quam amere pecuniam ; 
hie enim et animam suam venalem habet. (Ecoles. 31.) „Quraurum 
diligit, non justificabitur.^ (Marc. 10.) „Camelum facilius est per forg- 
men acus transire, quam divitem intrare regnum coelorum.^ Quid 
igitur futurum est de avaro? D. Paulus (1. Timoth. 6.) „Qui divi- 
tes yolunt fieri, incidunt in tentationem. et in laqueum: dieboli, et 
desiderie multa et inutilia et nociva, quae mergunt homines in inte- 
ritum et perditionem. Radix enim omnium malorum est cupiditas, 
quam quidam eppetentes erraverunt a fide et inseruerunt ee dolori- 
bus multi:* Tu autem „o homo Dei haec fuge.^ Et ante dixit: 
Nihil enim intulimus in hunc mundum, haud dubium, quin nec 
auffere quid possumus. Habentes autem alimenta et quibus tegamur, 
his contenti simus.^ (Hebr. 19.) , Sint mores sine avaritia. ^ Christus 











979 


ipse prohibet hoo vitium (Math. 16. Luc. 12.) Nihilominus sunt 
tempore, ut cum Jeremia Propheta conqueri possimus: „a minore 
quippe usque ad majorem omnes avaritiae student, et a Propheta 
usque ad Sacerdotem cuncti faciunt dolum. * 


In detestationem Usurae. 


Usura lege naturae est prohibita teste Arist. ad Nico. Cicero 
ex sententia Catonis ait: foenerari esse hominem occidere. Pecunia 
mutuo data, sum illius sit, cui datur, et re, et proprietate et usu, ut 
possit in quemeunque velit usum convertere, nonne injustum prorsus 
est, queerere fructum vel lucrum ex re, quae est alterius. Est et 
prohibita lege Divina Veteri Exod. 22. „Si pecuniam mutuam dede- 
ris populo meo pauperi, qui habitat tecum, non urgebis eam quasi 
exactorem, nec usuris opprimes eum.^ Lev. 22. „Ne accipies usuras 
ab eo, néc amplius, quam dedisti; pecuniam tuam non dabis ei ad 
usuram.“ Deut. 23. „Non foenerabis fratri (uo ad usuram pecuniam, 
neqne fruges, neque quamlibet rem aliam.“ Ubi nomine fratris 
intelligitur quilibet homo juxta illud Meth. 23. „Omnes vos fratres 
estis. Fratri autem tuo absque usura id, quod indiget, commodabis, 
ut benedicat tibi Dominus Deus tuus in omni opere tuo.^ Deut. 28. 
„A nullo foenus accipies.“ Esdrae 2, ec. 5 „et increpavi et opti- 
mates et Magistratus, et dixi iis: usuras ne singuli a fratribus 
vestris exigatis.“ Jerem. 95. „Non foeneravi nec foeneravit mihi 
quisquam.^ Psal 14. „Qui pecuniam suam non dedit ad usuram.* 
Psal. 54 „et non defecit de. plateis ejus usura et dolus.^ Psal. 71 
„ex usuris et iniquitate. Ezech. 18. „Si ad usuram non commo- 
daverit, et amplius non acceperit, vita vivet, ait Dominus Deus. Et 
si usuram, et supra abundantiam non &eceperit, non morietur. Lege 


quoque Divina Nova est prohibita Luc. 6. „Et sx mutuum dederis etc 


Benefacite et mutuum date, nihil inde sperentes.^ Vide Gloss. Basil. 
Magn. D. Ambrosius lib. de Tobia c. 16 ait: Hic a Domino appellari 
foeneratores peccatores, et eos, qui debent foenus, et qui credunt. 
Greg. Nyss. ait: ,Debet autem homo vitare damnosam sollicitudinem, 
ne quaerat ab inope divitiarum augmenta egeris et auri; metallorum 
sterilium”exigens fructum. Unde et mutuum date, nihjl inde speran- 
tes. Malignam foenorum excogitetionem si quis appellet furtum et 
homicidium non.peccabit. Nam quid refert suffoso pariete, quaecun- 
que erepta possidere, aut foenoribus possidere illicita. Basil. Magn. - 
„Ne attentes mortiferam belluam.^ Chrysost. super Math. ,usurae 
gehennam praeparant.* Ibidem: ,Nihil usuris turpius, nihil crude- 
lius; alienus hic negotiatur miserias, et lucrum suum alterius adver- ^ 











974 


‚sitatem: facit; talis est quasi navem suscipiens et in naufragium 
pellens^ Ambros. Lib. de Tob. c. 4 comparat foeneratores cum Juda 
et addit: „Doctiores &utem ipsi foeneratori putant diabolum compa- 
randum“ et ipse confert c. 9 eum serpente pecuniam foeneratoris, 
atque eam pejorem esse Echidna, cum haee sua morte pariat sobo- 
lem, ill& vero numerosior tristi prole fiat c. 15 foeneratorem cum - 
Idolölatrie comparavit. Jure Canonico prohibita est. 14 q. 3 c. si 
foeneraveris hominem etc. si mutuam dederis pecuniam tuam, a 
. quo plus, quam dedisti, expectes,.non pecuniem solum, sed aliquid 
plus, quam dedisti, sive illud triticum sit, sive vinum, eive oleum, 
sive quodlibet aliud, si plus, quam dedisti, expectes accipere, foene- 
ratus es, et in hoo improbandus. August. super Psal. 36 con. 3 q. 14, 
qui dicunt de usuris, quas etiam ipsae leges et Judices reddi jubent: 
An erudelior est, qui subtrahit aliquid vel eripit diviti, quam, qui 
irucidat pauperem foenore? Haec atque hujusmodi mele utique 
possidentur, et vellem restituerentur, sed non est, quo Judice repe- 
tentur. August. ad Possid. Epist. 54, 14, q. c. 3. Putant quidam 
usuräs tantum esse in pecunia, quod providens Diving Scriptura 
omnis rei auffert superabundantiam, ut non plus recipias, quam 
dedisti. Item alii pro pecunia foeneraáte solent diversi generis mu- 
nuscula accipere, et non intelligunt, Scripturam usuram appellare, 
et superabundantiam, quidquid illud est, si ab eo, quod dederit, plus 
receperit. Hieron. super Ezech. lib. 6 in c. 18, q. 14, c. 3. ,Pleri- 
que refugientes praecepta Legis, cum dederint pecuniam negotitato- 
ribus, non in pecunie usuras exigunt, sed de mercibus eorum, tan- 
quam usurarum emolumenta percipiunt. Ideo &udient, quid lex 
dicat: ,Neque, inquit, usuram escarum accipies, neque omnium, rerum. 
Item esca usura est, et vestis usura est, et quodcunque accedit sorti, usura 
est, et quod velis nomen ei imponas est usura etc.“ Ambros. lib. de bono 
mortis q. 13, c. 15. Et in Decret. et in 6 lib. et in Clement. tit. de usuris. 
In Concilio Eleberit. tempore Constantini et Sylvestri c. 20, „si quis 
Clericorum detectus fuerit, usuras accipere, .plaeuit degradare et 
abstinere. Si quis etiam laicus probatur accepisse usuras et promi- 
serit correptus, se jam cessaturum, nec ulterius exacturum, placuit 
ei veniam tribui. Si vero in ea iniquitate duraverit, ab Ecclesia 
sciat se esse projiciendum.* Leo in epist. 1 ad universos Episcopos, 
istam iniquitatem et in clericis et in laicis vindicari decernit c. 2. 
Extrav. de vita et honest. Clericor. excommunicentur usurarii. Lex 
Imperatoris seu civilis, cum enim lex inferioris-non deroget superi- 
oris L. Magist. ff. dé receptis arbitris, nulla lex civilis permittit 
usuras. Sed et hoc testentur Panormitanus de usuris inquiens, non 


= 








915 


sunt permissae; supple, jure civili, quia Imperator in concernentibus 
animam fatetur se velle sequi Canones. Et Bartholus super ff. de cond. 
indeb. L. si non sortem ait: Hodie vero de Jure Canonico, imo potius 
jure Divino, obligationi usurarum lex resistit in totum. Gloss. C. tit. de 
usuris l. 4 tit. 32 post L. 16 in Auth. Adhaec ait: ,Jure novo secun- 
dum Joannem Azonem et nos non solum in rusticis et non solum 
in minorandis vel accessionibus, sed ex toto tolluntur üsurge.^ Et 
2, q. $ 3. notandum Gloss. in Jus Canon. q. 14, c. 4. Quid dicam. 
Et Justinianus Imperator August. scribens gloriosiss. sacrorum prae- 
toriorum Praefecto affirmat, quod Leges civiles sequantur Canones, 
volens Imperator Nicaeni Concilii L. quod etiam prohibet usuram 
citeta in jure Canon. dist. 47 c. quoniam Regulas observandas ut 
leges. Quod autem usura toleratur, facit iniquitas hominum, ne 
pejore fiant. Gloss, Juris Can. in Gratian. dist. 10, c. lege, et 14, 
q. 4, c. 2. Quid dicam. Usuras permisit. Justinianus, ut vitarent 
rapinas. Ei August. epist. 54 in fine ad Maced. sed inter haec tole- 
ratur iniquitas male habentium. 

Quare cum non magis permissae usurae, quam prostibula; quin 
omni lege prohibitae, sedulo cavendae sunt. Sed necdum cogitandum 
erit Christianis, si non liceat accipere usuram, se pecunias in arcas 
, &bdituros, quin juxta Divina mandata Deut. 15. „Non obdurabis 
cor tuum, neque contrahes manum tuam, sed aperias eam pauperi, 
et dabis mutuum, quo eum indigere conspexeris. Luc. 6, mutuum 
date. Math. 5. Qui petit a te, de ei, et volenti mutueri a te, ne 
avertaris; aut si miserioordiam non feceris, judicium sine misericor- 
die fiet tibi Jac. 2, Luc. 12; 16.4 Simonia a Simone Mago Act. 8 
dicta, quam et Giezi fomulus Elisaei perpetravit 4. Reg. 5. Gravis- - 
simum quoque scelus est, et punitur; 

Primo suspensione: 

Secundo Excommunicatione cum reservatione absolutionis: ita SS. PP. 

Teriio Depositione. | 

Quarto Restitutione. De hae et ceteris lege ipsa Jura. 


V. De altera Sacerdotalis Justitiae parte, quid facere debeat? 


- Tunc agilur bene res, ei tunc censura paratur, 
Cum Judex, alios quod jubet, ipse facit. — 

Ut quidam etiam & Christi fide alienus, et quidam vir Sanctus 
jamjam moriturus affirmavit: nunquam se quidquam , praecepisse, 
quod ipse prius non fecerit. Quare cum Pastor ad omnem virtutem 
ei pietateni oves suas inflammare debeat, sicut ab omni vitio deter- 
rere, iisdem ipse ornamentis decoretur necesse est, ut juxta Petri 





376 


doctrinam sit forma gregis. Etsi autem omnes virtutes -Clericis 
summo studio sint consectandae, quaedam tamen virtutes peculiariter 
sunt Clericis commendatae; quarum aliae ab Apostolo sub nomine 
Episcopi, tanquam Clericorum Capite recensentur. Alias quasdam 
hic recensebimus, eas maxime, quae Clericos suis ovibus reddunt 
commendabiles. Hae autem sunt generatim tres. 


Prima est, ut erga Deum, et quee ad ejus honorem spectant, 
recte se habeant; &deo, ut ómnibus perspicuum sit, nihil illis esse 
antiquius divino Cultu. Haec autem abunde praestant, si quae in 
secunda parte dicta sunt observent; maxime si ita ea observent, 
ut omnes intelligere possint, non ex quadam consuetudine, aut ex 
timore reprehensionis vel poenae, sed ex ardenti zelo ei sincera 
pietate proficisci horum observantiam. Quis enim non amet, quis 
non revereatur? quis non sponte audiat eum, quem. videt Divini 
amoris igne inflammatum, omnia ad ipsius honorem et cultum pro- 
pagandum conferre? - 

Secunda est, ut, quae proprie: spectant ad personam Ecclesiasti- 
cam, studiose consectentur; quae consistunt in habitu et tonsura 
Clericali, seientes juxta Conc. Trident. sess. 23, c. 6 de Reform. etiam 
prime tonsura initiatos fori privilegio nou gaudere, nisi habitum 
Clericalem et tonsuram deferant. Concil Gen. Constant. 6. c. 33, 
Non utens tonsura deponatur, nec populo Dei in suggestu divinas 
scripturas explicare potest. Talis enim invitüs a suo superiore ton- 
deri potest. Extrav. de vita et honest. Clericor. c. 7. Hinc Concil 
Tolet 4. c. 40. Clerici tonsuram deferant. llle enim mos erat tem- 
pore Apostolorum. Act. 18. Unde Conc. Tolet. 4. c. 48. Omnes 
Clerici vel Lectores, sicut Levitae et Sacerdotes detonso superius 
capite toto inferius solam circuli coronam relinquant. Barbam raden- 
dam in nostre Dioecesi Sacerdotibus propter usum longo tempore 
jem approbatum, Sacri etiam edocent Canones, imo etiam ipsa Sacra 
Scriptura Lev. 14, Esai. 15, Jerem. 48. | 

Deinde in vigilantia, in gobrietate tum victus ac potus, tum in 
incessu, Clericali dignitate conveniente, ut nec nimium fastuose, nec 
etiam plus &equo rusticus, sed talis, ut adferat venerstionem. Concil- 
Trid. sess. 22. c. 1. In honesta et religiosa conversatione se habeant 
in submissione &nimi, cum res prospere succedunt, et aequali tole- 
rantia adversitatum in continentia et pietate. Denique in eo sint 
omnia, utin omnibus rebus nil nisi grave, moderatum ac religione 
plenum praeferant, statum suum magni faciant, et nihil eorum 
praetermittent, quae ad eum ornandum pertinent. Si enim vel ipsi 





877 


contemnant, 'vel quidquam faciant, quod eum contemptibilem reddat, 
quid alios facturos sperandum est? - 
Tertie est, erga alios et maxime sibi creditos debent esse comes 
et affabiles, et sermo semper sit in gratia conditus et verax Ephes. 4. 
constans, est, est, non, non. Math. 5, Jac. 5. fructuosus 1. Cer. 14. 
spiritualis Ephes. 5. tanquam sermo Dei, 1. Petr. 4. non profanus 
et inanis, qui multis profecit ad impietatem. 2. Tim. 2. non pravus, 


qui corrumpit bonos mores 1. Cor. 15. non malus. Ephes. 4. ,Omnis 


sermo malus ex ore vestro non procedat, sed si quis bonus ad aedi- 
ficationem fidei, ut det gratiam audientibus, et c. 5. fornicatio autem 
et omnis immunditia aut avaritia non nominetur in vobis, sicut decet 
sanctos, aut turpitudo aut stultiloquium aut scurrilitas, quae ad rem 
non pertinet, sed magis gratiarum actio.^ Quare cum tam periculo- 
sum malum sint prava colloquia, maximam poenam habitura Psal. 100. 
„Non habitabit in medio domus meae, qui loquitur iniqua ;^ et etiam 
de omni verbo otioso reddenda ratio in die Judicii, Math. 12, et 
iamen adeo sunt frequentia, ut cum Propheta Jeremia c. 8. juste 
conqueri liceat: „Nemo, quod bonum, loquitur;^ Sacerdotibus ac 
reliquo Clero prohibemus sub poenis gravissimis sermones blasphe- . 
mos, obscoenos, turpes, detractorios, mendaces, nugaces, scurriles, 
meretriceos, amatorios, lascivos aliosque his similes. Deinde sciant 
compati infirmitetibus subditorum, exemplo Christi, ut author est 
Paulus. „Non enim (inquit) habemus Pontificem, qui non possit 
compati infirmitatibus nostris;^ id quod saepissime erga rudes et 
imperfectos Discipulos suos re ipsa declaravit. Sint studiosi pacis et 
concordiae non solum servandae, sed etiam inter dissidentes compo- 
nendae, memores, filios Dei vocandos paucificos a Christo pronun- 
tiatum esse. Omnibus modis efficere conentur, ut omnes intelligant 
suam salutem ipsis curae esse, id quod facile efficient, si non quae 


ipsorum, sed ipsos quaerant, ut Apostolus ait: si vitia non dissimu- 


lent, sed poenis ante oculos positis graviter reprehendant; si ad vir- 
tutem propositis praemiis vehementer inflamment, si pusillanimes 
consolentur, ignaros instruant; errantes in viam reducant; si sollicite 
inquirant, qui sint infirmi, ad eosque accedant. Denique si ita lu- 
ceat lux ipsorum eoram hominibus, ut videant opera eorum bona et 
glorificent Patrem, qui in coelis est. Haec praeclara vestis et pretio- 
sa, qua Sacerdotes Dei indui optabat David, ut si omne$ sancti, qui 
in populo sunt, . habeant, cur serio exultent, et exultando Deum 
laudent. t 


PARS QUARTA. 
De Bonis temporalibus et proventibus Beneficiorum. 


Quando quidem juxta Apostoli doctrinam, qui in Sacrario ope- 
rantur, quae de Sacrario sunt, edunt; et qui Altari deserviunt, de 
Altari participant, quo nomine a majoribus nostris pie et religiose 
Beneficia Ecclesiastica cum preventibus Ministris Ecclesiae liberaliter . 
sunt donate. Si nonnunquam autem Beneficiatus vel morte, vel alia 
justa cause beneficio cedat, unde dubia oriri possunt, quid ex hujus- 
modi &nnuis proventibus ad ipsum, quid ad successorem jure per- 
tineat. Nos igitur hujusmodi incommodis antevertere volentes, paucis 
perstringemus, quid in hujusmodi casibus agendum. Omnia Bene- 
fieiorum bona et proventus ut plurimum vel in propriis ipsorum 
Beneficiorum Bonis, vel in Decimis vel in censibus annis, vel in 
fundationibus anniversariorum, vel denique in caedendis lignis ha- 
bentur. De singulis pauca dicenda. 


I. De propriis Beneficiorum Bonis. 

Proprie Beneficiorum Bona agri, prata, horti foeniferi, vineae, 
domus, v&ccae, de quibus omnibus illud genersetim. sit statutum, 
Quicunque Beneficiatus hujusmodi Bona ad suum Beneficium spec- 
tantia hebuerit, sive ipse possideat, sive alteri locet, omnibus modis 
curet, ut agri et his similia bene colantur, aedificia sarta tecta ser- 
ventur; in quibus conservandis singulis annis pro qualitate Beneficii 
aliquid pecuniae 10. aut 12. florenos? aut etiam plures juxta qualita- 
tem temporum, locorum, proventuum perceptionem impendaut, sitque 
hebitatio non nimis pompose, neque superba, neque plane abjecta 
et humilis, de quo simul ac structurae aedificiorum in Capitulo cer- 
tiorem faciat nostrum Legatum. Quodsi aliquid horum praetermiserit, 
praeter restitutionem damni et poenae imponendae subjacebit. Eo- 
dem modo si decedens aliquid sua culpa non coluerit, vel perire 
siverit, decessor tenetur arbitrio bonorum virorum partim ab ipso, 
partim a successore constituendorum satisfacere. De singulis vero 
ite statuendum duximus. 


De fructibus Hyemalibus. 


De fructibus hyemalibus agrorum, quos ipse Beneficiatus suis 
expensis colit, si decedat ante Nativitatis Domini, ipse nihil percipiet 
praeter expensas in arando, serendo et stercorando factas arbitrio 
bonorum virorum. Si post festum Nativitatis cedat, praeter expensas, 








- | 879 


etiam quartam partem fructuum eum expensis: si.post festum Urba- 
ni, tres fructuum pertes cum expensis habeat, reliquum vero succes- 
sor. Si vero post festum 8. Kiliani, omnes fructus ipsius sunto. 
Quodsi dictos agros alteri colendos locaverit pro certa fructuum parte 
sibi solvenda, ipseque cedat ante festum Nativitatis Domini, nihil 
plane ad ipsum, sed ad successorem omnia pertinebunt. Si post 
dictam festum cedat, quartam partem solvendae partis habebit. Si 
post festum Cathedrae Petri, tertiam ; si post festum Apostolorum 
Philippi et Jacobi, mediam partem; reliquum esto successoris, Si 
post Jacobi Apostoli, totam pertem, pro qua sunt locati, &ufferet, 
straminibus tantum successori relictis. 


De fructibus Aesticalibus. 


Ex. fructibus aestivalibus agrorum, quos suis expensis Beneficia- 
tus colit; si ante festum Apostol. Philippi et Jacobi cedat, nihil prae- 
" ter expensas factas habeat, sed omnia successor. Quodsi post dictum 
festum cedat, quartam ipse partem; si post festum Nativitatis Joannis, 
medietatem ; si post Jacobi, tres partes cum expensis, reliquum - 
successor: si denique post Bartholomaei totum ipse tollat. Quodsi 
eosdem agros alteri locaverit colendos pro alique fructuum parte, 
et ipse decedat ante festum Urbani, nihil inde habeat ipse; si post ® 
dictum festum, quart&m partem illius partis solvendge; si post Joan- 
nis Baptistae, tertiam; si post Jacobi Apostoli , medietatem ; si post 
Bartholomaei, totum habeat. | 


De foeno et prafis vel hortis. 


Si post Philippi et Jacobi cedat, foeni primi mediam pariem. de- 
ductis expensis. Si post Apost. Petri et Pauli festum, totum primum, 
si post Nativitatem B. V. etiam secundum foenum habeat, alioqui 
hoc secundum ad Successorem devolvatur. 


. De Vineis. ' 

Si suis impensis vineam colat, et post putationem cedat, quartam 
fructus partem; &i post primam pastinatlionem (vulgo nach dem 
Hacken) et postquam 'palis aligatae sunt vites, cedet, mediam par- 
iem: si postquam vites pelmitibus sunt detractee (vulgo niederge- 
zogen) et post secundam pastinationem (vulgo brackhen) tres fruc- 
tuum partes habebit, successor quod reliquum fuerit, semper tamen 
prius deductis expensis factis. Quodsi post festum Bartholomaei de- 
cedat, omnes fructus tollet, ita tentum, ut suis sumptibus terra vites - 
obruat pro parochiae consuetudine; si successor majorem fructuum 


880 


partem habeant, ipse solus; sin vero ambo aequales habeant fructus, 
aequalibus quoque sumptibus vites tegant. Hoe loco "desideratur, 
quid facto.sit opus, si vineas non suis expensis colat, sed alteri tra- 
dat, servandum id, quod de agris dictuni est. 


De Domo. - 


Si domus una vel plures, praeter quam Beneficiatus habitare 
consuevit, pro annuo censu, certo tempore solvendo locari solent, et 
Beneficiatus cedat post elapsum tempus solutionis, census ipsius esto, 
alioqui successoris. 

De Vaccis. 

Id omnino faciendum est de vacca vel vaccis, si quee ad Bene- 
fieium pertinentes pro certo censu locari soleant, ipsae tum vaccae 
successori cum Beneficio cedant. 


u P I 1 . De D ecimis e. * ! ^ 
Decimarum aliae majores, aliae minores dari solent. Majores 
9 sunt frumenti, vini, foeni. Minores porcellorum, pullorum, fructuum 
arborum, anserum, agnorum, lini, raparum, caulium. De singulis 
. ite statuimus. 


De Decimis frumenti. 


In perceptione Decimarum- frumenti . hyemalis servetur eadem 
temporis ratio, quae de perceptione fructuum agrorum, quos Bene- 
ficistus propriis expensis colit, praescripta fuit. In perceptione vero 
Decimarum fructuum aestivalium servetur ea ratio, quae de fructi- 

.bus ex propria cultura fuit tradita. 


N 


/ 
> 1 


De Decimis Vini. 


Post festum Cathedrae Petri cedens, quartam partem ; post S. 
Joannis Nativit, mediam; post vincula Petri, tres pertes, reliquum 
Successor habeat. Si vero post festum Michaelis cedat, totam deci- 
mam tollat, successor nihil. 


- 
- 


De Decimis Foeni. 


De his Decimis percipiendis servetur id, quod superius dictum 
est de foeno ex propriis pratis aut hortis proveniente. T 








De Decimis Minoribus. ] 

Si Beneficiatus cedat Beneficio post elapsum tempus, quo hujus- 
modi Decimae sunt solvendae, ipse eds integras accipiet, sin minus, 
habeat successor. 


- 


De Fructibus Arborum. 


Fructuum arborum aestivalium Decimas integras habeat, si de- 
cedat post festum Assumptionis B. M., Hyemalium vero, si post Mi- 
chaelis, alioquin successor habeat. 


De Decimis Lini, Raparum et Caulium. 


Harum Decimarum mediam partem tollat Beneficiatus, si post 
festum Laurentii cedat; integras, si post Bartholomsei. Qui post 


% festum S. Bartholomaei cedit, medietatem raparum et caulium habebit: 


qui vero post Michaelis, integras habeat Decimas. 


Ill. De Annuis Censibus seu certis Redditibus. 


Census sive Redditus hujusmodi sunt duplices, quidam sunt in 
frumento, ali in pecuniis, gallinis, anseribus etc. Ex prioribus, si 
Beneficiatus cedat ante festum Cathedrae Petri, nihil habebit; si' 
post, quartam partem. Si post festum Viti, medietatem; si post Ki- 
liani, tres partes ipse, successor reliquam habebit. Si denique post 
Barthelomaei, integri ad ipsum spectabunt. Ex posterioribus; si ce- 
dat post tempus, quo illi solvi debent, habebit integros , alioquin ad 
successorem spectabunt. Tempus autem carnis privii (in hoc casu) 
decernimus inchoari i in Dominica Septuagesimae. 


I V. De ginsu seu Reddilu ex fundationibus Anniversariorum. | 
Si Beneficiatus Anniversarios dies statutis temporibus ante di- 
scessum celebraverit ipse, recipiat census ex hujusmodi fundationibus 
ad Beneficium spectantes. Si vero post statute tempora cedat, reci- 
piat successor, et anniversarios celebret. Quodsi ante discessum. re- 
ceperit census et anniversarios non celebraverit, cogatur restituere 
suecessori, qui eos celebret. 


. V. De Lignis caedendis. 

Si Beneficiatus jus habeat certa ligna combustibilia caedendi, et 

discedat post festum Anununtiationis Mariae, tollat medietatem; ; 8i 
poss festum Martini, omnia. 


Vl. De fimo ei straminibus. 
Fimus vero et síramina, quae, cum discedit aliquis, reperiuntur, 
integra relinquantur successori. 


PARS QUINTA: 
1. 


Per statute „non intelligimus solum bic praescripta, sed omnia 
ea, quae in Jure Canonico, in Conciliis tam Provincialibus, quam 
Synodalibus &c oecumenicis, nec non et in formula Reformationis, 
et praecipue quidem omnia et singula in S. Concilio Tridentino con- 
'clusa. ' ' 

Quia vero difficile esse non solet bonas leges condere, non aequa 
temen facilitate ad ea, quae pie ae sancte statuta sunt, observanda 
homines &dduci possunt. Christus Dominus ipse praecepit obedien- 
dum doctrinis Praelatorum (Math. 18. et 23.) ostendens etiam (Math. 
18. et Luc. 10.) gravitatem peccati transgressionis. Et Paulus Act. 15. 
perambulabat Syriam et Ciliciam confirmans Ecclesias, praecipiens 
custodire praecepta Apostolorum et seniorum et (2. Thess. 2. Hebr. 13) 
„Obedite Praepositis vestris etc.“ Canonesquoque statuta observanda 
jubent, 25. q. 1. c. confidimus. Et nulli fas sit. Item c. prima rectae 
fidei regula est, custodire mandata, et a constitutis Patrum nullatenus 

deviare. et c. A sanctis Patribus in unaquaque Synodo usque nunc 
proletas regulas tenere statuimus. Et cap. Ideo permittente eadem 
q. 2. c. si ea destruere, et c. Institutionis nostrae; et c. cum deside- 
rium. Oencil Generale 8. Constant. Act. 10. c. 1. Regulas, quae sanc- 
tae Catholicae etc. Concil. Trid. c. 54. Instituta Canonica et $8. 
Petrum Decreta nostro et omnium orthodoxorum judicio inviolebilem 
habeant firmitatem. Concil. Trid. sess. 25. c. 18. Cabilon. c. 2. Cano- 
num statuta ab omnibus intemerata serventur. 

Divus Augustinus epist. 86. ad Casulan. vult, in illis rebns, de 
quibus nihil certi statuit Scriptura Divina, morem populi Dei vel 
Insütuta Majorum pro lege habenda esse? eorum autem transgressores 
peccare et puniendos esse, Scripturae sacrae et Doctores satis docent. 
Et 25. q. 1. c. Violatores Canonum. 25. q. 1. c. si quis dogmate Ec- 
clesiae q. 1. c. Haec consona sacris Patribus sancimus, ut qui sacris 
Cenonibus obedire nescit, nec ministrare altaribus, nec communionem 
capere sit dignus. Nicolaus summus Pontifex: „si quis dogmata, 
mandata, interdicta, vel Decreta pro Catholica fide et Eeclesiastica 
Discipline, pro correctione imminentium et futurorum malorum s 





Sedis Adostolicae Praesule salubriter promulgata contempserit, ana- 
thema sit.“ Pius IV. Pontifex similes aliasque poenas decrevit, ni- 
mirum Excommunicäationem latae sententiae, privationem officiorum, 
poenas pecuniarias. 

Nos idcirco eorum haerentes vestigiis, qui Sacrorum Conciliorum 
aliorumque Decretorum authores fuerunt, serio mandamus et prae- 
cipimus omnibus ac singulis Clericis ad Capitula Ruralis quovis 
modo pertinentibus, ut ad omnium praedictorum Statutorum per- 
fectam observationem gnaviter et sedulo incumbent. Etsi autem 
hujusmodi ea esse non dubitemus, ut virtutis amore potius, quam 
ullius poenae formidine bonus quisque merito observare debeat. 
Quia tamen hine segniores excitari oportet, eorum supfta dictorum 
exemplo adducti, notum facimus omnibus et singulis, transgressores 
praeter eas poenas, quae superius in quibusdam locis expressae sunt, 
et praeter ultionem Divinam, quae innobedientiae crimen inultum 
non sinit, graves etiam & nobis pro delicti qualitate irrogandas subi- 
turos. Quapropter rogamus, hortamur, et monemus omnes, ut ad 
quam alioqui semper fuimus propensiores, clementiam nostram ob- 
servare, quam severitatem transgressione malint experiri. Decano- 
rum auiem praecipue erit, transgressores observare, et vel ad nos 
statim, vel saltem ad Capitulum Rurgle deferre; quanquam etiam 
quivis alius (ubi quem noverit) ut supra dictum est, ex charitate 
facere debeat. 

Ne qua autem dissensionum aut variarum interpretationum je- 
nua speriatur, non aolum privatis personis, sed etiam ipsis Capitulis 
interpretandi statuta facultatem adimimus, eamque nobis ac nostris 
Theologis, integram reservamus, quemadmodum augendi, minuendi, 
mutandique, prout tempus postulabit, nobis successoribusque nostris - 
jus retinemus. Si temen Aliquid adverteretur, quod observari non 
posset, aut quod limitationem, mutationem, additionem, declarationem 
requireret, Capitulorum erit, de eo ad nos referre, quo maturius re 
deliberata, quid faciendum sit, in Domino statuatur. 


Il. De Confirmatione. . 


Et ut supra dicia statuta majus pondus momentumque habeant 
apud praesentes, et habiture sint imposterum , ea authoritate nostre 
confirmanda censuimus, quae a nostris Theologis summa diligentia 


colleeta,. et & nobis studiose perlecta, &íque his temporibus peracco- .. 


moda sunt judicata, Nos igitur Julius Dei et Apostolieae sedis Gratia 
Episcopus Wirceburgensis, ac Franciae Orientalis Dux etc. post mr 


984 


turam deliberetionem, de consilio Reverendorum DD. Canonicorum 
Cathedralig Ecclesiae nostrae, omnia ac singula, quae in supra dictis 
statutis continentur, Authoritate nostra Episcopali approbamus, con- 
firmamusque, et ab omnibus Dioecesis nostrae Capitulis Ruralibus, 
et singulis eorum personis incunctanter recipi, inviolabiliterque ob- 
servari mandamus, omni eppellatione ei exceptione postposita. In 
Nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti Amen. ) 
In cujus rei fidem sigillum majus Vicariatus nostri 
apponi fecimus. 
Actum in Arce "hostra Herbipoli Anno Domini 1584. 


die mensis Januarii secunda. 
(Gropp. Collect. novis. Scriptor. et rer. Wirceb. T. I. p. 442. seq.) 


XIV. | 
Bischofs Julii Satzung und Ordnung 


wie es bei den Pfarrern mit dem Gottesdienst und Kirchenminislerien 
soll gehalten werden. Vom Jahre 1569. | 


Wir Julius von Gottes Geneden, Bischof zu Wirtzburg, vnd 
‚Hertzog zu Francken, eic. Nachdeme verschiner Jaren, bey gewer- 
then schwerlichen zeiten vnd Läuffen, in vnser Pfarr — — — — 
wie auch anderstwo in vnserm Btifft, in der Religion allerley Newe- 
rungen vnd Spaltungen eingeführt worden, Dahero vns, vnsers tra- 
genden Bischofflichen Ampts vnd von Obrigkeit wegen, zustehen 
vnd gebüren wöllen, vns auffs  fleissigst dehin zubearbeiten, damit 
solche eingerissene Newerungen abgeschafft, vnd in vnser alten 
. wahren Catholischen Religion, widerumb gleiche vnd durchgehende 
einigkeit angeordnet werden möge. Wie dann Gott der Allmechtige 
(dem wir als billich, darfür höchsten Danck sagen) sein sonderliche 
Hilff vnd Gnad,. dass wir es zu solchem Ende gebracht, verlihen, 
Damit nun zu seiner Göttlichen Ehr, vnd zu vnser vnd vnsers Stiffts 
Vnterthenen Heyl vnd Wolfalırt, solche vnsere alte Catholische 
Religion, zum trewlichsten möge fortgepflantzt vnd erhalten werden, 
als haben wir mit rath ynd zuthun vnsers Ehrwürdigen Domcapitels 
diese anordnung gethan, die biss auf vıser,, oder vnserer Nachkom- 
men Enderung oder Verbesserung zu verrichtung dess Gottesdiensts 
. hernach geschribener massen zuhalten, neben welcher sich euch ein 
jeder Pfarrherr nach der Agend so wol den Canonibus vnd erne- 
werten statutis Capituli, zu Regulieren wissen wirdt. 


, 





385 


Erstlich von dem Ampt der Heiligen Mess- vnd anderm 
Gottesdienst. 


Auf alle Sonn- vnd Feyertag, soll der Pfarrherr das hohe Ampt 
zwischen siben vnd acht Vhrn in der Pfarrkirchen zu halten anfangen, " 
hette dann die Pfarr Filieln oder Beykirchen, die den Gottesdienst 
in der Pfarrkirchen zu besuchen schuldig, oder es würde mit dem 
Gottesdienst auch in den Filialn vmgewechselt, hat er allzeit auff 
vorgehenden Sonn-, Fest- oder Feyertage zuverkünden, welches 
orts vnd ümb was zeit er volgens den Gottesdienst mit dem Ampt, 
Predig vnd Kinderlehr halten werde, damit die andere Dorffschafften 
dessen mit sondern Glockenzeichen ermahnet, sich zu rechter Zeit 
darzu finden mügen, wie sie dann auf solches zugleich vnd zuförderst 
die Manns alsdann die Weibs Perscnen alt vnd jung, züchtig vnd 
ordentlich aus, nach verrichtem Gottesdienst also wiederumb, zu : 
Vorkommung allerhand Vnordnung, vnd damit man mehr Vrsach 
habe, von dem Wort Gettes vnd gehörter Predig, weder von welt- 
lichen Sachen zu reden, auch alles vnnütz Geschwetz vermidten 
bleib, zumal vnd mit einander nach Hauss zu gehen, darauf dann 
Schultheisse vnd Dorffsmeistere gut Aufsehens haben sollen, nach 
deren Gelegenheit, sonderlich Winterszeit, der Gottesdienst vmb 
etwas spüter ist anzufangen. 

Nach verrichtem Ampí soll zur Zeit in der Agend bestimt das 
Evangelium Joannis mit Versen vnd Collecten, pro fructibus terrae 
gesungen werden. 

Vor Anfang aber solches hohen Ampts, soll auf alle Sonntag, 
abermals in bestimpter Zeit, altem Christlichem Brauch nach, das 
‘Salz vnd Wasser conseerirt, auch allezeit der Vmbgang vmb. die 
‚Kirchen, mit gebürenden Gesängen, als Responsoriis vnd Collecten 
gehalten werden, wie nach Gelegenheit der Zeit vnd Festen bey 
der Kirchen mit alter löblich Herkommen vnd geordnet ist. 

Es soll auch der Pfarrherr alle Sonn- vnd Feyertag, die Predig 
(welche über eine Stund nicht weren soll) zwischen dem hohen 
Ampt vnd nach dem Credo verrichten, vnd allwegen mit dem 
gemeinen Gebett, Vatter vnser, Ave Maria, Glauben, den Zehn 
Gebotten, offener Beicht vnd General-Absolution beschliessen. 

Was dann von Fest‘, Feyer, Jahr vnd Walltägen, auch andern 
die Wochen einfellet, ist nach diesem zu verkünden, vnd sonderlich 
der Feyertügen halb, deren Verzeichniss wir hiebevor im Druck 
publieiren vnd dieser Ordnung wiederumb haben einverleiben lassen, 
mit Fleis daran zu seyn, dass solche, sampt den bei den Altglaubi- 

| - 26 


386 


gen frommen Vor-Eltern herkommen Festtägen, der Kirchen Ver- 
. ordnung nach gehalten ; vnd auf solche Fest- vnd Feyertäg nit 

Kauffmannschaft, Tänze oder dergleichen Vppigkeit, bevorab vnter 
werenden vor- vnd nachmittügichen Kirchen-Ampte, gepflegt, sonder 
des Gottesdiensts ausgewartet werde. j 


Volget die Verzeichnus. der Fest- und Feyertäge so in vnserm 
Stifft herkommen vnd zuhalten, auch welche, vnd wie vnder- 
schiedlich zu fasten. 


Vnd ist zu wissen; dass das rechte Fasten bey Christlicher 
Catholischer Kirchen nit allein blösslich in Enthaltung von der - 
Fleisch-Speiss, sonder such vnd fürnemblich in deme bestehet, dass 
man mässiger, als zu anderer Zeit lebe, vnd des Tags, wie man 
dessen von den alten lieben Vorfahren gute Exempel hat, mehr nit 
als einmal esse, sich dadurch zu deni Fest vnd dem Dienst Gottes 
desto bereiter vnd heblicher zu machen. . 


Bewegliche Fest. . 


Ostern, Pfingsten, den Abend zuvor Fasten. Alle Sonntag durchs 
Jahr, Freytags vnd Sambstag darvor sich des Fleischessens zu ent- 
halten, es fiele dann der heilige Christag auf solche Tage einen, an 
welchem die Fleischspeisen zugelassen. Ander vnd dritter Ostertage, 
Himmelfahrt Christi, ander vnd, dritter Pfingsttage, Fronleichnams- 
tage, deren Abend zu fasten oder sich von Fleischspeisen zu ent 


‚ halten nit gebotten. 


Bewegliche Fest, deren Abend zuvor zu fasten. 


Mariä Lichtmess; 2. Februerii. St. Mathiü des Apostels, 24. Fe- 
bruarii. Mariä Verkündigung, 25. Merüi. 54 Joannes des Täuffers 
Geburt, 24. Junii St. Petri vnd Pauli der Aposteln, 29. Junii. 
Maria Heimsuchung, 2, Julii St. Jacobi des Apostels, 25. Julii 
St. Laurentii des Martyrers, 10. Augusti. Mariä Himmelfart, ‘15. Au- 
. gusti. Bt. Bartholomüi des Apostels, 24. Augusti. Mariä Geburt, 
8. Septembris. St. Matthäi des Apostels vnd Evengelisten, 21. Sept. 
St. Simonis vnd Judä der Aposteln, 28. Octobris Aller Gottes Hei- 
ligen, 1. Novembris. St. Andre des 'Apostels, 30. Novembris. 
St, Thomä des Apostels, 21. Decembris, ‚Geburt vnsers Herrn vnd 
Seeligmachers Jesu Christi, 25. Decembris. 





987 


Fernere unbewegliche Feste, deren Abend zu fasten, \ wie 
auch sich der Fleisch-Speiss zu enthalten nit gebotten, es 
gefielen dann solche Fest auf Sonn- oder Sambstäge, 
ausgeschlossen des heiligen Christ-Tags. 


Die Beschneidung Christi, 1. Januarii. Der heiligen drey König 
Tag, 9. Januarii. St. Philippi vnd St. Jacobi der Aposteln, 1. Maii. 
St. Kiliani, 8. Julii. St. Mariá Magdalenä, 28. Julii St. Michaelis, 
29. Septembris. St. Martini, 11. Novembris. Mariä Opiferung, 
21. Novembris. St. Katharinae, 25. Novembris. St. Nicolai, 6. De- 
cembris, Mariä Empfengnus, 8. Decembris. St.Stephani, 26. Decem- 
bris. St. Joannis des Apostels vnd Evangelisten, 27. Decembris. 

Alle Mitwochen der vier Goltfasten, sampt folgenden Freytegen 
vnd Sambstagen in denselbigen wochen, wie gleichfals von dem 
Ascherwitwochen durch die gantze Fasten , biss auf die heilige 
Ostern, solle gefastet, vnd sich der Fleischspeis enthalten werden. 


Volgen die alt Kirchische vnd Chor-Fest, auff welche heilige 
Kirchen-Aempter vnd Predigt zu verrichten, und die zum 
wenigsten auch den Vormittag zu feyern seyn. ! 


Der Grün-Donnerstag, der Kharfreytag, da mit betrachtung des 
Leidens vnd sterbens Christi der Gottesdienst fleissig zu besuchen. 
St. Marxen-Tag, der Creüzwochen Montag, Dienstag vnd Mittwochen, 
vff welche sondere Processiones werden verrichtet, denen billig von 
jeder Herdstadt zum wenigsten ein Person beywohnet, vnd ist sich 
solche Täge der Fleisch-Speis zu enthalten. - 


Andere Feyertäge, 


8t. Georgen des Ritters, St. Veiten, der acht Tag St. Kilieni, 
8t. Cirieci, St. Burckhardi, St. Elisabethen, der vnschuldigen Kind- 
lein, seyn fürnemblich in vnser Stadt Wirzburg, vnd wo es sonsten 
gebrüuchlich, zum wenigsten vormittag zu feyern. | 

Aller SeelenTag soll in Bedacht der Christlichen Kirchen Ge- 
meinschafft in allweg durch gantzen vnsern Stifft mit trewem Fleiss 
gehalten werden. 

Solcher bey Catholischer Kirchen mit alter lóblicher Gewohnheit 
herbrachter Fasten halb besonder, hat vnser Pfarrherr je zu Zeiten 
Erinnerung zu thun, &us was Ursachen ein jeder gehorsamer Christ 
dieselbige als von der Kirchen eingesetzt, zu halten schuldig, wie : 
auch mit welchen abermals aus Ursachen, nachzusehen vnd Gedult 

26 * 


388 


zu haben sey, damit die Pfarrkinder vrid andere Zuhörer der Sachen. 
guten vnd nothwendigen Bericht mögen erlangen. 

Die Mittag-Predig vnd Kinder-Lehr soll der Pfarr-Herr allwegen 
vmb zwölf Vhr anfangen, etwas von dem Catechismo tractiren, vnd 
da ®r durch solehen Catechismum gar hinaus, denselben vorn an 
wieder anfangen vnd das gemeine Volk von den heiligen Sacra- 
menten, auch schwere vnd Untérschied .der Sünden, vnd dergleichen 
wohl instituiren, dann solche Mittag-Predig gleicher Gestalt mit dem 
Vater Vnser, Ave Maria, Glauben, zehn Gebotten, vnd offener Beicht, 
langsam vnd deutlich, das nachzusprechen beschliessen, alsdann 
. durch den Schulmeister mit dem jungen Volk recitiren lassen. 

Wie auch dahin zu sehen, damit das junge Volk neben dem 
Christlichen Gebett vnd Glauben ‚ in geistlichen Gésüngen, so man 
in Processionen vnd sonsten durchs Jar jederzeit zu singen pflegt, 
unterrichtet werde, vnd ihm solche in.der Kirchen durch den Schul- 
meister vorsingen lassen. 

Die Vesper soll auf Sambstäg«vnd Feyerabendt :vm halber vier 
ohngefährlich, auf die Sonn- vnd Feyertäg aber zu drey Vhren 
gehalten, vnd sich also nach der Zeit gerichtet werden, dass der- 
selben übrig sey, auch das Salve etc. wie Herkommen, zu halten. 


! } * 


Von der Administration und Ausspendung der heiligen 
hochwürdigen Sacramenten. 
Erstlich von der Tau. 


So viel dieses erste heilige Sacrament belanget; wird der Pfarr- 
herr in dem sich der Agend gemess zu verhalten, vnd fürnemlich 
zu mercken wissen, nachdem die Ágend von zweifentlichen Füllen 
. meldet, dass er wo wissentlich, dass ein Kind zuvor gejachtaufft, 
die Formam Baptismi als überflüssig, nit wiederhole, sondern einig 
die Ceremonien nach Ausweisung der Agend gebrauche. 

Vnd damit an der Kirchen Tauff nit Hinderung, noch Saumbsall, 
sollen derhalben die Eltern an gewisse Zeit nit gebunden, &uch der 
Pfarrherr schuldig sein auf beschehen ankünden, die Tauffung so 
balden, vnd wo in einer Pfarr der Kirchen mehr, so möglichen in 
der Kirchen, dessen Orts das Kind gebohren worden, fürzunehmen, 

Die schwangern Weiber sollen fleisig auf der Kanzel erinnert, 
vnd ermahnet werden, dass sie vor Herbeynahung ihrer Zeit sich 
mit Beicht, Buss vnd würdiger Empfahung des heiligen Sacraments 
des Alters bereit machen. 





OP — 


989 


Item daran zu seyn, dass die Gotteshaus Meistere ein Kerzen 
oder zwo, wo die nit vorhin vorhanden, machen lassen, die in der 
Kirchen behalten, vnd allwegen eine zu vnd von dem Tauff bren- 
nend vorgetragen werden. | 

Was dann die Gebür vnd bräuchig, inmassen zu Ende schrift- 
lichen verzeichnet, soll der Pfarr-Herr in dergleichen Füllen nenffnen 
vnd zu den Kindtauffsgastungen oder Malzeiten. nit kommen. 

Der Pfarrherr soll auch neben vnseren Beampten daran seyn, 
vnd gut Aufsehens haben, dass bey solchen Gastungen kein Ueber- 
mass (deren bisweilen die arme kranke Sechswöchnerin entgelten 
müssen) gebraucht,.sondern in allen vnsern vnd vnter andern auch 
dieshalb-ausgegangenen Mandaten gemess gelebt werde. 

Vber dergleichen Pfarrliche Sachen soll ein eigen Buch, oder 


da vorhin eins vorhanden, ‚mit Einschreibung der Täg, Eltern, Ge- 


vattern vnd Getaufften fleissig continuiert, vnd solch Buch in Allweg 
bey der Pfarr gelassen werden, damit man sich dessen zukünftiger 
der Kinder Notturfft vnd Befürderung habe zu gebrauchen. 

Die Ammenfräulein sindt, ehe sie angenommen, durch den 
Pfarrherrn zu examiniren, ob sie formam Baptismi wissen, vnd das 
sie sich in alle Weeg ohne Noth des Tauffens enthalten. 

Item die Sechswócherin dahin zu vermahnen, dass sie nach 
den sechs Wochen, mit dem Kind, altem Christlichen Brauch nach, 
zur Kirchen kommen, Gott dem Allmächtigen für die Geburt vnd 
darzu verliehene Gnad danken, vnd vmb fernern Segen seine gött- 
liche Allmacht anruffen vnd bitten. 


Von der Conflrmation oder Firmung. 


Es soll der Pfarrherr von diesem Sacrament, vnd !desselbigen 
Frucht, vnd Nutzbarkeit vmb Pfingsten vnd Trinitatis allwegen etwas 
tractiren, damit die Leüt zu Empfahung desselbigen, wider in vorige 
Gewohnheit zu bringen; vnd wann hierzu eine zimliche Anzahl 


vorhanden, solches vns oder vnserm Wey-Bischof wissend machen, 


damit das junge Volk möge confirmirt werden. . 


Von der Beicht und Buss. , 


Wann sehr allenthalben der Meng des Volks für einen Priester 
zu gross, hat der Pfarrherr (inmassen hieunden bey dem Hochwür- 


digen Sacrament des Altars auch gemeldet wird) die Austheilung 


zu machen, vnd auf der Canzel den Sonnteg zuvor gute fleissige 
ermahnung zu thun, dass vmb die heilige Oesterliche Zeit, etliche 
vnd sonderlich ein Differenz des jungen Gesinds zu machen, so 


nn) 


- — 


890, 


eommuniciri, oder nit communicirt, dann etliche auf den Grün- 
Donnerstag, vnd die übrige auf den Oster Abend beichten, damit, 
wann es nit einmal überhäufft, ein jedes desto besser, vnd fleissiger 
instituirt werden möge, da sich dann der Pfarrherr jedenmahls zeit- 
lich, darzu in der Kirche finden, vnd dessen sondere Zeichen mit der 
Glocken gegeben werden sollen. 

Es soll auch Vermahnung geschen, dass die Eltern ihre Kinder 
zeitlich zum Beichten gewehnen, vnd das eines etlichmal, ehe es 
 eommunicire, gebeichtet, vnd guten Vnterricht habe. Wo auch an 
den Eltern Mangel, soll: der Pfárrherr, die, so zur Schul gehen, für 
sich darzu halten lassen, beneben sich aüch, besonder zu eingange- 
nen Advent vnd Fasten, víf der Canzel erbietig machen, dass die, 
so Kinder wollen. beichten lassen, solche auf die erste Sonn- vnd 
Festäge nach einander'zu zwölff Vhren, guten Vnterrichts halben, 
in die Kirche bescheiden, da sich dann der Pfarrherr &uch finden 
lassen vnd solchen Vnterricht mit Trewen thun soll - 


Von dem heiligen Sacrament des Altars. 


Wie hie oben von der Beicht angeregt, also ist hiebey noch- 
mals vnser Bevelch vnd Mainung, dass von wegen der Anzahl des 
Volks, auf den Sonntag vor dem Palmtag, durch den Pfarrherrn 
fleissige Erinnerung beschehen .soll, damit nit jedermann mit Em- 
pfahung des Hochwürdigen Sacraments auf einen Tag kommen, 
sonder zu obgemelten underschiedlichen Tagen sich derzu bereit 
zu machen, dass man der Anzahl, nach Gebür, desto besser abwar- 
ten könne. 

Welche Vermahnung dann von solcher Tag einem auf den 
andern mit Fleiss beschehen, vnd die Eltern ihre Kinder, vnd ganz 
Hausgesindt mit guten trewem fleiss darzu halten vnd weissen 
sollen. 

Es soll auch der Pfarrherr neben vnsern Beampten móglichen 
Fleiss fürwenden, vnd den andern mit gutem Exempel vorgehen, 
damit das Volk mit der Communion, vnd dem Opffer wiederumb 
auff die vier hohe Fest, wofern es in Abgang gerathen were, mögen 
gewehnet werden, vnd dass sonderlich zu Oesterlicher Zeit sich Nie- 
mandt, ohne sonderliche erhebliche Vrsachen (die er dem Pfarrherrn 
dann vermelden vnd anzeigen sol) mit Beicht vnd Communion 
ausschliesse, dass auch ein, jedes Pfarrkindt sich darmit bei seinen 
ordentlichen Pfarrherrn gehorsamblich erzeige, derhalben ihnen 
dann das Gebott der Christlichen Kirchen wol einzubinden, da dann 
wider Zuversicht, jemanden so ruchlos, vnd sich angeregte Oester- 





391 


liche Zeit, als acht Tag zuvor, oder aufs längst inner acht Tagen 
darnach, mit Gott dem Allmächtigen nit versöhnen, vnd Christlicher 
Ordnung nach beichten vnd communiciren würde, der oder dieselbe 
sollen vns hernach den nechsten namhafft gemacht werden, gegen 
denselben, &ls der Kirche Vngehorsamen, vns zu erzeigen wissen. 
Da dann jemanden frembde Ehehalten vnd Handwercksgegind 
oder andere hette, so in vnserem Stifft nit bürtig, vnd widerwertiger 
Religion weren, wirdt ein jeder Haussvatter dieselbe zur Gebühr zu 
ermghnen wissen, vnd soll denselben, da sie dieses Orts sich andern 


nit begebren gleich zu halten, doch kein Auslauffen an ander Ort, 


oder Buchung ihrer Religion gestattet werden. 
Damit dann dem hochwürdigen Sacrament desto mehr gebüh- 


rende Referenz vnd Ehr erzeigt werde, solle sonderlich allwegen, 


wann Communicenten vorhanden, beede Gotteshaus-Meistere sich 
bey dem Ampt vnd Communion befinden lassen. 


j Von dem Ehestandt. - 


.In oder bey dem Sacrament der Ehe soll zum fleissigsten auf 
vnser hiebevor ausgangen vnd publicirt Ehe-Mandat gesehen vnd 


darob- gehalten werden, dergestalé, dass die Personen, so zusammen . 


zu heyrathen gewillt, sich zuvor drey unterschiedlich mal auf der 
Canzel offentlich ausruffen lassen. Alsdann allerenst, vnd nicht zuvor 
(wie an etlichen Orten, dem Inhalt angezogenen vosers Mandais 
zuwider, unordentlich besehehen seyn soll) wann kein Einredt oder 
Verhinderung vorhanden, in der Eltern, Vormündere, nechsien 
Freund, oder sonst zweyer ehrlichen Zeügen, vnd des Pfarrherrn 
Gegenwart die Eheversprechung, soll geschen. Nach beschehener 
Eheverpflichtung soll der Kirchgang vnd Hochzeit, so viel möglich, 
befürdert, vnd nicht aufgezogen, Immittels auch den miteinander 
verlobten Persohnen in einem Haus zu wohnen, nit verstattet werden, 
derob wir vnsern Beamten zu halten, hiemit befohlen haben wollen. 


. Vnd soll der Pfarrherr dieselben vor den Kirehgang zur Beiehi | 


vnd Communion vermahnen, damit von dem Allmächtigen desto 


"mehr Glück vnd Segens zu gewarten. 


Es soll auch die Einleithung enderst nicht, denn vnter dem 
Ampt der heiligen Mess beschen, auch das Opfer ‘ im Brauch erhel- 
ien, vnd den neuen Eheleüthen St. Joannis Segen nach dem Ampt 
vor dem Alter geben, dann auch jedesmal zu was Tag vnd Zeit 
solche neue Eheleüt ihren Kirchgang géhalten, in das Buch, davon 
hieoben bey dem Tauff, Andeütung beschen, vater einen sondern 
Tittul eingeschrieben werden, 


- 


* v 
392 . 


Sonderlichen aber soll der Pfarrherr keine Eheleüth einleithen; 
sie seyen dann vnser alten Catholischen Religion zugethan. 

Item die verbottene Zeit, darinn man nicht mag Hochzeit haben, 
noch dieselbe eingesegnet werden. Als vom Advent bis auf der 
heiligen drey Kónig Tag, vnd von der Aschermittwochen bis auf 
den ersten Sonntag nach Ostern, fleissig verkündigen, darmit mennig- 
lich sich für Schaden zu halten wisse. - 

Dieweil auch die Hochzeiten etwann zu vnbequemer Zeit, als 
dass gleich auf den andern Tag ein gebotener Fasttag eingefallen, 
angestellet, vnd alle Vnordnungen fürgangen, auch wol gar Fleisch 
gespeist worden, soll der Pfarrherr fürthin die Leüth. darvon a&b- 
mahnen, vnd vnsere Beampten, dass dissfalls sich vnserm Fasten, 
wie auch dem Policey-Mandat, mit Abschaffung‘ übermässiges Vn- 
kostens gemäss erzeigt werde, fleissig Aufsehens haben. 

Vnd soll wie oben bei dem Kindertauffen gemeldet, der Pfarr- 
herr zu den Hochzeiten oder Malzeiten sich nit finden, sonder mit 
einem Pfundt Gelds, wo es gebreuchlich, begnügen lassen. Im Fall 
aber:je einer von einem ehrlichen Mann insonderheit geladen wirdt, 
soll er doch zu rechter Zeit, gleich nach der Malzeit vor andern, 
sich wieder zu Haus verfügen, sich alles Tanzens lassen, vnd sonsten 
elso halten, dass es ihme an Verrichtung seines Ampts, weil sich 
stündlich mit Kranken, Kinder-Tauffen vnd dergleichen etwas zutre- 
gen kann, vnverhinderlich sey. Dessgleichen soll auch, wo es also 
herkomment dem Schulmeister vnd Cantori ein Pfundt Geldts, sampt 
einer Suppen vnd Trunck, item dem Kirchner gleichfalls ein Pfundt 
Geldts vnd Suppen gegeben, vnd hernacher sich von den Malzeiten 
enthalten, auch in dem vnd allen andern niemand übernommen 
werden. 

: Item de die Ehesachen einredt oder sonsten Freundschaft, Ge- 
veatterschaft oder dergleichen fürfällt, sollens weder Pferrherr noch 
Beamten entscheiden, sondern in allweg an vnser Consistorium wei- 
sen, vnd de daselbsten darunter geurtheilet, Er Pfarrherr die Ein- 
leithung, vnd Hochzeiten nit eher fortgehen lassen, es wäre ihm 
dann ein versiegelter Urtheilsbrieff fürgezeigt, vnd in deme sich die 
Schein, so die Procuratores bissweilen wider den ordentlichen Process 
gedachts vnsers Consistorii, von sich geben, nit irren lassen, darmi 
dann solche zweiffelige vnd verhinderliche Fäll desto besser für 
Augen gehabt, vnd war genommen werden, haben wir zu mehrerm 
Vnterricht verfügt, dass der Sippschaft vnd Gevatterschaft, vnd was 


daraus für Verwandnus erfolge, gegenwärtige Verzeichnus gedruckt 
werden sollen. 





j 398 

Nachdem auch bisweilen der Ehestandt in deme missbraucht 
wird, dass etwann Eheleüth ohne Vorwissen der Obrigkeit, oder des 
ordentlichen Richters sich von einander scheiden, vnd vnterschied- 
liche Wohnungen haben, soll der Pfarrherr neben den Beampten 
auf dergleichen Füll fleissig sehen, vnd wann gute Ermahnung nit 
helfen will vns dessen berichten. 


Volgt, wess sich gegen deri Kranken, auch in Reichung der 
letzten Oelung und nachmals gegen den Verstorbenen zu 
verhalten. 


Nachdem die Kranken zu besuchen, vnter die Werck der Barm- 
herzigkeit gezehlet, auch nicht die geringste Lieb des Nechsten ist, 
so ist abermals vnser Befelch, dass der Pfarrherr, da er jemand in 


gefährlicher Schwachheit vernimbt, darauf er dann seyn fleissige 


Erkundigung haben soll, ob er gleich nit erfordert, für sich die- 
selben besuchen, trösten, vnd zur Beicht vrd Empfehung der Hoch- 
würdigen Sacramenten vermahnen soll, dieselben auch so viel móg- 
lich selbst beicht hóren, vnd keinen frembden Priester oder Religiosen 
solch schwer Ampt befelen, es sey dann, dass derselb in casibus 
conscientiae wol geübt vnd erfahren, vnd zuvor Beicht zu hóren 
approbirt worden. 

Wann das Hochwürdig Sacrament zu den Kranken getragen, 
soll es mit gebührender Ceremonien geschehen, der .Pfarrherr in 
seinem Chorroek vnd Stola, dann zween kleiner Jungen mit bren- 
nenden Kerzen, vnd ihren Kappen, oder in Mangel derselbigen, 
Chorrócklein (welche in der Sacristey derzu sonderlich zu behalten, 
vnd da jetzt keine vorhanden, von dem Gotteshausmeistern sollen 
verschafft werden) vnd der Kirchner mit einem Glócklein vnd Latern 


vorgehen, da dann sonsten jemanden von Nachbarn aus Andacht 


vnd Lieb mitgehen will, wäre es auch Christlich vnd wohlgethan, 
wie dann der Pfarrherr mit Gelegenheit darzu zu vermahnen hat. 
Wo dann Todes-Gefahr zu besorgen, soll auch zu Empfahung 
der letzten Oelung Erinnerung beschehen. Vnd dieweil dieses 
Sacrament fast gar in Abgang gerathen, von dessen Nutzbarkeit die 
kranke Persohn, wie sonsten durchs Jahr. die Pferrkinder in Aus- 
legung des Catechismi wol vnterrichtet werden sollen. 
. . ltem es dahin zu richten, dass in den Häusern bei Kranken 
vnd Sterbenden Weyhwasser, Imego Crucifixi, vnd brennende Lichter 
wieder &ngeordnet werden. 


4 


294 . . 

Wo dann also Todes-Gefahr, soll der Pfarrherr fleissig bey den 
Kranken bleiben, damit sie sich mit Gott vnd dem ewigen Leben 
zu bekümmern desio mehr Vrsach gewinnen vnd haben. . 

De nun jemanden verstirbt, der sey reich oder arm, soll der 
Pferrherr denselben allwegen an dem Ort, wo er liegt, mit dem 
Creüz, Rauchfass, Weyhwasser, vnd gebührlichen Gebetten annehmen. 

Es sollen auch dem Verstorbenen vier oder zwey brennende 
Kerzen, wie es von der Freundschafft .begehrt (so bey dem Gotts- 
hauss jederzeit seyn sollen) vorgetragen vnd von vieren acht neue 
'Pfenning, vnd von zween halb so viel dem Gottshauss zu Erhaltung 
derselbigen, von den Ármen aber, die nicht in Vermógen, denen 
men gleichwol zwo vortragen soll, nichts gegeben werden. 

Wann jemand also, mit der Procession vnd Schulern zum Grab 
geleitet wird, soll vnterwegen das Media vita gesungen, vnd mit 
dem Gelett, "wie es gebrüuchig, gehalten werden. Auch von dem 
Pfarfherrn auf der Cenzel, oder vor dem Alter eine kurze Leich- 
Predig vnd Vermehnung für alle Christglaubige, sonderlich aber 
dieses Ábgestorbénen Seelen zu biiten beschehen, darbey auch so 
belden, wann die Freundschafft (von denen es zuvor zu vernehmen, 
vnd sie dessen zu ermanen) den Primum halten wöllen, dann nach 
Verrichtung dessen, auch den Septimum, vnd nach dem Septimo 
den Tricesimum, vor dem Altar verkündigen, ob jemand dieses oder 
anderer Abgestorbenen Seelen zu Trost sich mit, Andacht darbey 
woll finden lassen, beyneben wiederumb, wie obgemeldt zum Gebett 
Vermanung gethan werden. 

Würe dann der Abgestorbenen zumal mehr als einer, sonderlich 
de es arme Leüth, sollen die Begüngnussen mit einander e&uf den 
Freytag zumal (wo aber ein sonder Fest einfallet, auf den Sambstag 
 hernach) vnd ihnen den Armen ohne Entgeld, aus. Christlicher Lieb 
vnd Andacht, weil es vm Gelds wegen gar nicht zu thun, gehalten, 
vnd auf der Canzel, dass man dessen Primum, des andern, oder 
dritten Septimum oder Trigesimum halten werde, auf den Sonntag 
zuvor darzu Verkündigung, vnd beyneben, dass die Kinder vnd 
Freundschefft vnd andere fleissig darzu sich finden wollen, Vermah- 
nung beschehen. Ingleichen auch sonderliche Commemoration vnd 
Collecten halten, vnd nach verlesenem Evangelio sich zum Vmbstand 
wenden, jedes Primum, Septimum vnd Tricesimum wieder erholen, 
vnd sie, für welche Gedächtnus gehalten, zum Gebett vermahnen. 

In Septimo vnd Tricesimo soll das Grab, wie vor Alter mit dem 
Toden-Tuch bedeckt werden, :darvor man dem Gotishauss zween 
Pfenning geben soll. So soll man auch die Kerzen wiederumb bey 





995 
dem Grab, oder vor dem Altar in der Kirchen brennen lassen, so 
lang der Actus wehrt, welche es dann in Vermögen, die sollen die 
Kerzen selbst schaffen, wo die aber vom Gotishauss dargeben, soll 
men jedesmal von einer zween neue Pfénning entrichten. 

Nach verrichter Begüngnus soll der Pfarrherr mit dem Weyh- 
wasser vnd Rauchfass über das Grab oder abermals an den Ort, in: 
der Kirchen gehen, vnd den gewöhnlichen Actum daselbsten ver- 
richten. 

Was dann in dergleichen Fällen von dem Gottesdienst zu ent- 
"richten jedes Orts gebräuchig ist, vnter anderen in fine schrifftlichen 
annectirt, vnd soll mehr nit, weder von Alters bräuchig gewesen, 
genommen, vnd in allweg dahin zu sehen, dass allein so wol der 

Lebendigen als Verstorbenen Seelen Heyl gesucht werde, 
| Wäre vielleicht herkommen, dass für das Seelrecht so viel als 
ein Gulden geben worden, so solle darmit die Begräbniss, der erst, 
sieben vnd dreissigst abgelegt , vnd der Pfarrherr schuldig seyn, 
solche actus ohne ferner erlegen, zu verrichten. 
. Was sonsten für gesüífle Jahr-Täg zu was zeit,’ vnd mit was 
. Gottesdienst die sollen verrichtet werden, soll der Pfarrherr fleissige 
Nachfrag haben, dasselbig auf ein Tafel in der Sacristey verzeich- 
nen, vnd daran seyn, dese sie wiederumb gehalten, vnd jedesmal 
verkündiget werden, da dann über die vorige, auch von den Ehe- 
leüthen, Kindern vnd Freünden, ihren Ehegenossen, Eltern vnd. 
Verwandten, so vor diesem verstorben, oder auch inskünftig Begäng- 
nussen vnd Jahrtäg, aus Christlicher Andacht zu halten begehren: 
soll der Pfarrherr in deme sich auch gutwillig erzeigen. 

Vnd nachdem nach dergleichen Begängnussen mit Gastereyen 
allerley Vnordnungen vnterweilen fürgehen, soll der Pfarrherr die 
Leüth darvon mit Fleiss ebmahnen, .vnd .er selbst auch nit Vrsach 
dazu geben. 

Die kleinen Kinder, ob sie gleich noch keines Jahrs alt, sollen 
nit von den Ammenfräulein, sondern von dem verordneten Toden- 
gräber begraben, vnd von dem Pfarrherr Aufsebens gehabt werden, 
dass die Gräber in rechter Tiefe gemacht, damit dieselben nit von 
den Thieren geöffnet, oder sonsien durch Geruch Beschwerung - 
erfolge. | 

Was aber diejenige Kinder belengt, so vngetauft &bsterben, soll 
man dieselben ebenmessig, als oben, jedoch an ein sonderlichen 
darzu angemerkten Ort auf dem Kirchhoff (da sonst kein eigener 
Plaz hierzu wäre) begraben, zu denen auch die, so im Ungehorsamb 
Christlicher Kirchen absterben und nit unterandere sollen gelegt werden. 


396 

Damit auch der Krancken und Kinder Tauf halben zu gefahr 
nichts versaumet werde, soll der Pfarrherr stetügs bei seiner befohl- 
nen Pfarr bey Tag vnd bey Nacht sich in Bereitschaft finden lassen. 
! Auf den Fall er aber über Feld zu reysen, je nothwendige Ehehaf- 
ten hätte, alsdann durch einen andern nächst bey ihme wohnenden 
Pfarrherrn, solch sein Pfarr mit Wissen des Kirchners, der denselben 
allwegen zur Handt haben möge, eigentlich bestellen, und ohne 
solche Bestellung keineswegs verreysen. 


Volgt weiter, wie es durchs Jahr mit dem ‚Gottesdienst und 
Processionen zu halten. 


Zu Eingang des Advents soll allwegen neben Erklärung, warum 
derselbig von der Christlichen Kirch angestellt, etwas von rechter 
Bereitung zu solcher Heylwertiger Zukunft des Herrn traetiert wer- 
den, damit auch solch heilig und hohe Fest das Volk zur Beicht 
und Communion zu bewegen, wie dann sonderlich die Schüler auf 
dasselbig zu beichten sollen angehalteu werden. . 

Item auf Joafinis Evangelistae soll der Wein, Purificationis die 
Lichter vnd Kerzen, Ostern die Speisen, vnd Assumptionis Mariae 
die Krüuter altem Christlichen Brauch nach benedicirt, vnd in deme 
durch den Pfarrherrn und Officialen der Anfang gemacht werden. 

In Quadragesima soll am Sonntag zuvor &ctus Cinerationis dem 
Volck verkündigt vnd in die Cinerum vermög der Agend gehalten, 
alsdann auch die Litania gesungen, dessgleichen an demselben Sonn- 
tage der gewöhnlichen unseren Vorfahren, vnd vnser aussgangen 
Fasten Mandat, oder vielmehr gemeinen Christlichen Kirchen Satzung 
vnd Ordnung Erinnerung gethan werden, sich denselben aus darin- 
nen angezeigten Vrsachen, vnd zu Verliütung jrer selbst Beschwer- 
nus, gemess zu erzeigen. 

So solle durch die Fasten wochentlieh , wo zuvor ein mehrers 
nit herkommen zum wenigsten ein Predig , als am Freitag von der 
Beicht, Buss und würdiger Empfahung des Hochwürdigen Sacraments 
vom Pfarrherrn beschehen, mit welcher Fasten-Predig er Pfarrherr 
sich der Arbeit vnd Zeit, Gelegenheit nach zu accommodiren wissen 
wird. 

Was auf die heilige Oesterliche Zeit wegen der Beicht vnd 
Communion zu thun, ist hieoben angeseigt. 

Sonsten soll auf dem Palmtag der Actus vermóg' der Agend 
gehalten, Palmen geweihet, und solches den Sonntag, damit auf 
anfahende Carwochen das gemeine Volk desto mehr zur Andacht 





397 


bewegt ünd angereizt,.der Pfarrherr von eingehender Betrachtung 
des Leidens und Sterhens Christi zu würdiger Bereithung zum Hoch- 
würdigen Sacrament, und das auf den heiligen Grün Donnerstag 
und Carfreytag vormittag menniglich der Kirchen- vnd Gottesdienst 
mit Andacht auswarten wöll, gleicher Gestalt Vermahnung thun soll. 

Auf gemelien Grün Donnerstag soll, wie auch anderer Tagen 
von der Communion eine kurze Vermahnung geschehen, und seyn 
nach verrichten Ampt mit gebührenden Ceremoniis die Altär ab- 
zuwaschen. 

Auf Mitwochen, Donnerstag und Carfreytag die Metten auf den 
Abend ganz zu halten. 

Auf den Carfreytag soll zur rechten Zeit der Passion gepredigt 
werden. 
Ebenmessig soll Sepulchrum Christi an einem bequemen Ort 
mit gebührenden Ceremoniis zugericht und gehalten werden, darbey 
zu mehrerer Andacht die Schüler die Psalmen singen sollen, die 
Kirchen auch diese zwen ganze Tag über allzeit offen bleiben damit 
man gleich ab- und zugehen möge, wie dann der Pfarrherr zu 
einem solchen, vnd dass die Leüt auf die heilige Zeit der Arbeit 
etwas abbrechen, Vermahnung thun soll, damit sie sich zur Beicht 
desto bereiter machen. 

Auf den Sambstag als Oster- Abend das Feuer mit gebührenden 
Ceremoniis zu segnen. 

Wie auch das Taufwasser weihen, welches dann auf den Pfingst- 
Abend wieder erneuert vnd gewiehen werden soll.*) 

An St. Marxen Tag, wie auch in der Kreuzwochen, deren An. 
feng vnd Vrsach bey Christlicher Kirchen, etwas zuvor Verkündi- 
gung vnd Unterricht zu thun, sollen die gewönlichen Walfahrten 
wie mit alter löblicher Herkommen mit Fleiss vnd Andacht verricht 
werden, vnd da.eiliche der Priester zusammenkommen, sie sich 
selbst untereinander vergleichen, wer das Ampt der Mess, dann die 
Predigt halten ,. oder aber des andern Gottesdienst pflegen solle, da- 
mit alles nottürfftiglich vnd ordentlich beschehe. Wohin dann jetzt 
bemeldete Wallfahrten gerichtet, vnd wie es darmit zu halten, das 
wird zu Ende dis Drucks zur Nachrichtung gefunden. 

'Solehen, wie auch den Processionen in der Festwochen Corporis 
Christi, vnd was bey den Patroeiniis oder Kirchenweyhungen her- 
kommen, bilich menniglich soll beywohnen. Wo aber je aus. 


*) Dieser Absatz ist nicht in dieser, - wohl aber in der 1613ner Kirchenordnung be- . 
findlich. 


398 

erheblichen Vrsachen es nit seyn kann, soll doch bey der Straff 
eines Pfundts Wachs dem Gotteshaus verfallen, aufs wenigst aus 
jedem Haus ein Person, so zum hochwürdigen Sacrament gangen, 
geschickt werden, wie auch der Pfarrherr daran seyn soll, dass 
jedermann bey dem Ampt-der heiligen Mess- und dem Gebet bis 
zum Beschluss, mit den gewöhnlichen Collecten bleibe, und volgends 
ordentlich wider zu Haus gehe, und darunter alles unnütz Gesehwütz 
vermitten werde; &uch er der Pfarrherr zu gutem Aufsehen und 
Exempel seines &nbefohlnen Pfarr-Volcks keineswegs dahinden sich 
aufhalten, sondern mit &nheimbs gehen soll. 

Wie es mit der Himmelfahrt Christi, desgleichen auf Pfingsten 
mit Sendung des Heillgen Geists vor der Zeit gehalten worden, dar- 
bei soll es noch bleiben, auch wo es darmit in Abgang gerathen, 
solches wieder angestellt wérden. 

Das hohe vnd grosse Fest Corporis Christi soll der Pfarrherr 
allwegen den Sonntag zuvor verkündigen, vnd die Processionen 
altem lóblichen Herkommen nach, mit gebührenden Ceremoniis vnd 
Gesüngen, auch den Actum durch die ganze Octava in der Kirchen 
halten. 

In ipsa Octava soll er mit dem Hochwürdigen Sacrament und 
gebürenden Ceremoniis umb die Kirchen, oder wo es elso Herkom- 
men, wie in ipso Festo in der Procession gehen, were bey der Pfarr 
oder den Filialn solches auf den Sonntag, oder in der Octava zu 
verrichten gebräuchlich, soll es auch bleiben, und bey solchen Pro- 
cessionibus allwegen die Bürger- oder Bauernmeister den Priester 
führen, vnd die vier Jüngsten des Raths oder Gerichts den Himmel 
tragen. 

In festo Animarum soll er auf den Abend Vesperas Defunctorum 
zu volgenden Morgen vor dem Officio Defunctorum, Vigilias Majores 
mit gewöhnlichen Psalmen und Lectionibus halten. 


Wann in dem Ossorio oder Coemeterio em Altar vnd Platz für 
den Pfarrherrn und das Volk vorhenden, soll in die Animarum auf 
demselben Altar, wo aber nicht Raum, in der Kirchen, den daselbsten, 
auch allen andern verstorbenen Seelen zu guten, das heilig Ampt 
der Mess mit gebührlichen Collecten gehalten, in Ossosorio und Kirch- 
hof das Weyhwasser gesprengt, und gerauchert werden. 


Item alle Quatember auf die Mittwochen sollen pro omnibus 
Defunctis Vigiliae vnd Officium Missae gehalten, auch das Ossorium 
vnd Coemeterium, wie bräuchlich, besucht werden. 


Von Patrociniis oder Kirchweyhungen. 


Wenn in der Pfarrkirchen, wie auch in derselben Filialn Pa- 


trocinien oder Kirchweyhen seyn, vnd mit was Ceremonien die- 
selben zu verrichten, das ist gleicher Gestalten zu Ende dieses 
Trucks verzeichnet. 


Es solle aber in Verkündung, wie auch bey Haltung solcher 


Patrocinien oder Kirchweyhungen der Pfarrherr sein anbefohlen 
' Pfarrvolk vnterrichten, dass solche fürnemblich herrühren vom an- 
genommenen Christlichen Gleuben, oder Erbäuung der Kirchen vnd 
angerichten Gottesdienst, mit Erinnerung, dass sie bey dessen Ge- 
dächtnuss Gott um seine Gnad dankbar sein, vnd vm fernern Segen 
bitten, zu dem Ende, dass des Pfarrvolk den Kirchweyhtag türnemb- 
lich in dem Dienst Gottes und Christlichen guten Wercken .verrichte, 
vnd nit mit vnnottürfftigen Verschwentlen des ihren, abscheulicher 
Füllerey, und andern Uppigkeiten verzehren. Da dann ein guter 
Freündt sich mit dem andern wolte erlustipen, dess das selbige 


mit Ohristlicher, erberer, guter Bescheidenheit vnd ohn Aerger- 
nus des Nächsten beschehe, wie solches unsere hiebevor ausgegangene - 


Mandaten vermögen vnd innhaben. Vnd soll der Pfarrherr, als 
oben bey den Kindertauffen und Hochzeiten auch gemeldt, zu guten 
Exempel, sich selbst der Gastereyen, wo nit gar messen, doch also 
erzeigen vnd verhalten, dass er auf alle zu tragende Nothfüll seines 
Pfarr- und Kirchen-Ampts halb, zu Haus nüchter und bereit zu finden 
gey, auch was er für Vnordnung bey den Pfarr-Verwandten spüret, 
an der Canzel der Gebühr enden, vnd so viel an ihme, neben 
vnsern Beampten wenden, solt ihm daran mangeln, hat ers an vns 
- gelangen zu lassen. 


Von Schulen. 


Nachdem an Pflanzung der Jugend, damit dieselbe in dem 
rechten, wahren, Catholischen und Apostolischen Glauben, auch in 
. der Forcht Gottes, guten Sitten, Tugenden vnd Künsten auferzogen, 
in dem heiligen Gebet, vnd andern Christlichen Glaubensartikuln, 
nothwendiglich gelernt, vnd vnterwiesen werde, hoch vnd viel gelo- 
gen; Als befehlen wir hiemit vnd wollén, dass jedes Orts do es 
Schulen hat, die Pferrherrn neben denen, so aus dem Rath dazu 
verordnet, oder wo auf den Dörfern nit weltliche Personen zu In- 
spectoren oder Aufsehern vorhanden, sie die Pfarrhestn mit desto 
‘ mehrern Fleiss, alle Monat vnd. óffter die Schulen visitiren, und 

Aufsehens haben sollen, damit die Jugend recht gehalten; wand. als 


400 


obgemeldt, Christlich vnd wohl instituirt vnd vnterwiesen werden, 
auch nichts Böses von verhottenen Büchern, oder Tractätlem (dat- 
von hernach insonderheit Meldung geschicht) eingeführt , gebraucht 
oder gelesen werde. 

Insonderheit aber dass die Schulmeister für sich selbst in allem 
ein Ehrbar, geistlich Leben :vnd guten. Wandel führen, der Jugend 
ein gut Exempel vortragen, auch: ^Sommer- xndà Winterstoit gewisse 
stundt halten. "y ey outer n cds 

Wann nun zu solchen beatimpten- ‚Stundten..die Jugend oder 
Schulkinder versamblet, sollan Anfangs: sie ‚die Schulkinder, nach- 
einander von Tag zu Tag, weckdem.,isin:idkrze . täglich . befunden, 
mit Andacht das Schu]gebeit, sa sus den Gedeelismo zu nehmen, 
vor vnd nach der Schul vorbeiten ) sich «sie die Schulmeister in 
Lateinischen Schulen die Jugend it Kirchengesängen wel abrichten, 
damit sie auf die Sonn- Fest- vnd Feyertüg die) Offieia Vesper vnd 
anders singen kónnen,  : 

Wie auch nit weniger. die. Tentschen Bebninaeister ihre Schul- 
Kinder, Knaben vnd Mägdkin in den christlichen bey katholischer 
Kirchen herkommenen und approbirten Teutsehen Gesüngen, (die 
wir in ein besonder Büchlein zusammen tragen und rucken lassen) 
ebenermassen unterweisen, darinnen &bem „ vnd.dieselbige nach Ge- 
legenheit der Zeit so wol in der. Kirchen; ala: inder Schul sollen 
singen lassen. TE ps) 

Dann auch damit die J ugend, w88. einem jeden, Chrigtesmensehen 
zu seiner Seelen Heyl und Wohlfahrt diemstlich und: au: wissen von 
nöthen, zeitlich zu allem guten Unterricht eingepflauzt werde, sollen 
die Schulmeister auf alle Freytag zur letzten: Stund vonmältsg, etwas 
vom Catechismo, so auf nechstfolgenden- Sonn. ‚oder Feyertag: in 
der Kirchen soll recitirt werden, fürnemen, und:sonsteh die Jugend 
mit Lesen, Schreiben vnd allem Fleiss vnterrichten , .jedés vor- vnd 
nachmittag allwegen aufs wenigst zweymel abhüren. tov 

Fürnembliehen, aber ‚soll ein. jeder Schulmeister. seine Leotiones 
nach dem allbiesigen, wie die in einem besondena :Qatalogo jedes 
Jars zu bestimbter Zeit getruckt werden,. dirigiren: -vad- richten, 
damit, so die Knaben ein mehreres zu: lernen geschickt, sie an deme, 
da sie es in voriger Schul gelassen, zugleich .forischreiten,. vnd zu 
Verliehrung der Zeit vnd Vnkostens, nii ein anders anfangen müssen. 
Wo denn gute ingenia, sollen Pfarrherr vnd verordnete der Schulen : 
Vorstehere, welchen Orts es deren hat, bey denm Edtern anhalten, 
dass sie solche ihre Kinder nicht vnzeitig von den Schulen nehmen, 
sondern wenig vnd kurze Zeit ihnen vnd dergleichen Kinderm zur 


401 


Wohlfahrt, ein überiges thun, damit dieselben vnserer in vnser 
Stadt Wirtzburg angerichten Schulen und Stifftungen, wo Unver- 
mögen vorhanden, sich theilhaffüg machen. 

Es sollen auch die Schulmeister Lateinisch vnd Teütsch, alle 
ihre Schulkinder auf Sonn-, Fest- vnd Feyertag zu gewisser Stund 
in ihren Schulen fleissig versamblen, vnd in guter Ordnung sonder- 
lich im Advent vnd Fasten zur Predig (auf die Tag, da dieselbige 
angestellet) und Gottesdienst, doch bevorab auf gemelte Sonn- und 
Feyertag zur Mittagpredig “und Kinderlehr oder Katechismo, dess- 
gleichen auch alle Jahr, auf wenigst die drey hohe Fest, als Weyh- 
nachten, Ostern vnd Pfingsten zu Beicht führep, die auch so das 
Alter, vnd den Verstand haben zu Empfahung des Hochwirdigen 
Sacramenta, vnd in.deme alles Fleiss instituiren. 

Damit sie die Kinder von Jugend auf der altem Catholischen 
löblichen Kirchen Ceremonien gewohnen, sollen die Schulmeister 
auch darzu, sonderlichen aber am Ascher-Mittwochen zur Empfahung 
der Aschen, &m- Charfreytag, wann man unsern Herrn ins Grab 
legt, auf Lichtmess zur Weyhung der Kerzen, und zu dergleichen 
mehr Festen, gleichfalls mit Erklärung deren Christlicher Bedeu- 
tungen, -zur Kirchen bringen. 

Hierbey befehlen wir auch ferner, dass ausser denen, so von 
vns, vnsern Geistlichen Räthen oder mit Vorwissen jedes Orts für- 
gesetzter Obrigkeit, zu Schulmeistern in unsern Stätten, Flecken 
vnd Dörfern approbieret, vnd verordnet, einige andere Winkel-Schul 
nit soll verstattet, sondern die Anzahl der Schulmeister, so viel sich 
immer thun lässt, eingel gezogen werden. 

So dann ein oder der andere Schulmeister so viel Kinder in 
seine Zucht und Lehr beküm, dass er dieselbe für seine Person der 
Notthurft nach nicht auswarten könnte, oder aus ehehafften der 
sonsten ein Zeitlang, doch mit Bewilligung des Pfarrhemn und Schul- 
herrn, abwesend, oder mit Leibsschwachheit behafftet wär, soll er 
einen. hierzu tüglichen, und qualificirten Substituten gebrauchen, der 
aber doch neben solcher seiner Qualität, auch entweder professionem 
fidei geleistet, oder doch sonsten -in religione vnverdächtlich sey. 

Jedoch sollen sie die Schulmeister ihren befohlnen Schulen in 
der Person fleissig abwarten, vnd ohne sonderliche erhebliche Vr- 
sachen keine Schulzeit versäumen. 

So dann ihr der Schulmeister, oder andershalben Mangel für- 
fellet, ein solches von Pfarrherrn vnd Schulverordneten jederzeit an 
vns, oder an vnsere geistliche Ráth gebracht werden, darinn gebüh- 
rendes Einsehen zu haben. 

; 26 


40» 


Vnd zum Beschluss befehlen wir vnsern vnd vnsers Stüffis 
Vnterthanen vnd Verwandten hiemit ernstlich, dass keiner Kinder 
an andere als Catholische Ort zur Schule wólle schicken, oder 
Handwerker lernen lassen, damit sie in ihrer vnvezstendiger Jugendt 
zu widerwertiger Religion nit verleitet, vnd sich von ihrem Vatter- 
land ausschliessen mögen. 


Ins Gemein. 


Das Hochwürdig Secrsment soll rein vnd sauber in Ciborio 
gehalten, vnd alle Monat erneuert werden. 

In. der Kirchen sondere Beicht-Stühl zu verordnen, damit Priester 
vnd Beichthind wissen, wo eie sich zusammen finden sollen, vnd die 
Beicht nit vf dem Altere oder in der Saeristey fürzunehmen. 


Durch das ganze Jahr soll allwegen auf dem Freytag nach dem 
Ampt der heiligen Mess, so solches gehalten, das Tenebrae mit. 
Versen und:Collecten gesungen, auch nach alter christlicher Gewohn- 
heit, zu Gedüchtnuss und Danksegung des Leidens und Sterbens 
vnsers Erlósers und Beligmachers, zu Mittag umb eilff Uhr das 
Tenebrae geläutet werden. 

Wie man auch alle Morgens vnd Abendis Zu. gewönlieher Stund 
nach Gelegenheit der Zeit des Jahrs das Ave Moxia.lünten ol. — — 

Item soll der Pfarrherr neben. unsern Beampten deren seyn, 
dass die Kirchen in wesentlichen Bawen erhalten, wes-mengelt, 
jederzeit zugerichtet, vnd mit den Ständen also versehen werde, 
das Beampte vnd Manns- dann Weiber-Volk, vnd :das gemeine 
Gesind wissen, wie sie ordentlich und untetechiedlioh stehen und 
des Gotjesdiensts abwarten sollen.’ 

Dessgleichen den Ornat alle J&hr mit Fleiss besichtigen, dass 
derselbe nit Schaden neme, vnd was vonnöten gleichfalls auch bessern 
zu lassen. 

Item in allweg darob zu seyn, dess die Altarie :mit Patronen, 
Tafeln, Deckeu vud Vorhängen nach Gebür geziert seyn und sauber 
gehalten werden, 

Wie auch den Kirchhof dergestallt, dass kein Vieh dareuff kom- 
men möge, den Verstorbenen, so von. Alters derauf begraben, nit 
weniger, als an ihme selbst ein geweyhter Ort, umb ‚Ehre willen, 
reiniglich zu halten, vnd dass solche zu anderm Gebrauch, als der 
Begräbnus, nit gezogen, noch weltliche Haendtierungen oder Arbeit 
derauf fürgenommen oder verricht werden. 


| 403 
Item das Ossorium sauber vnd verschlossen zu halten, der abge- 


‚storbenen Ohristen Gebein in dasselbige mit Fleiss zu legen vnd zu 


verwahren, vnd solche nit hin und wieder verziehen zu lassen. 

Do 'dann die Zeit vorhanden, da man aus altem Herkommen, 
zu Erlangung mehrers göttlichen Segens, umb den Flur (wie mans 
zu.nennen pflegt) gehet, solle dessen Vrsach vnd Anfangs nit weniger 
von den Pfarrherrn auch zuvor Erinnerung beschehen, vnd dassel- 
bige auf Begehren ordentlich angestellet, vnd mit Andacht vnd Zucht 


errichtet werden. . 


Insonderheit aber befehlen wir hiemit insgemein ernstlich vnd 
wöllen, dass vnter wührenden Gottesdienst es sey zu Früh- Mittags- 
oder Vesperzeit, die Eltern ihren Kindern vnd Dienstboten, auf dem 
Platz zu stehen, vnd ihr vnnütz Geschwütz (ohn welches es denn 
nit leichtlich abgehet) wie auch das Tanzen vnd andere Kurzweil 


mit nichten verstatten, sondern sie dafür in die Kirchen weisen, in 


deme auch selbsten der Jugendt ein gut Exempel vortragen, vnd in 
der Person erzeigen. 

Als auch des Abfalls von alter Catholischer Religion vnd da- 
gegen eingeführten hochschüdlicher Neuerungen vnd Spaltungen nit 
die geringste Vrsach, dass etliche vnsers Stiffts zugethane Vnter- 
thanen ihre Kinder an Ort vnd Ende der widerwürtigen Religion 
2u Schulen geschickt, beyneben auch dergleichen neue Bücher ein- 
geschleicht, vnd solche Leüth zu Vnterthanen aufgenommen werden, 
so ist vnser abermals ernstliche Meynung, dass die Eltern fürohin 
ihre Kinder, go eie wollen studieren lassen, entweder anher in unser 
Stadt Wirtgburg, allda sie mit geringen Kosten, als anderstwo ihre 
Vnterhaltung haben könneh, vnd man auch von Obrigkeit wegen 
zu gebührendem Aufsehen, dass die Zeit vnd Kosten recht vnd wol 
angelegt, erbittig und willig ist, oder wo je einer dieselbige lieber 
anderstwo haben wollt, doch an kein andere, als Catholische Ort 
verschicken oder kommen lassen sollen. 

Item da etwas von Büchern zu feilen Kauff gebracht, dass 
vnser Pfarrherr dieselbe sobald mit Fleiss besichtige, vnd das, so 
sichs von widerwärtiger Religion darunter befindet, mit Zuthun vnsers 
Beampten, den nechsten abgeschafft, auch was die einmal hinweg 
zu ‚thun untersagt, vnd nit statt findet, zur Straff genommen werde. 
Vnd denn dass vnser Beampter neben anbefohiner Gemeind keinen, 
er sey allda bürtig oder frembd, so nicht vnser alten wahren Reli- - 
gion zugethan, bey ihnen in die Gemeind oder zu Vnterthanen ein- 
kommen :lassen, oder hüusliche Wohnungen anzustellen, mit nichten 
gedulden .noch leyden, damit sie ihre Kinder vnd Nachkommen bey 

26* 


404 - 


jetziger, Gott Lob! mit merklicher vnserer Bemühung angestellten 
Einigkeit, als fromme Catholische Christen, bestendiglich bleiben 
mögen. 

Vnd dieweil wir in diesem Werck vnsere liebe Vnterthanen, 
vnd ihre Naéhkommende mit ‚ganz gnädigen Vütierlichen Treuwen 
gemeynen; so wollen wir jetzigen vnd künftige vnsere Pfarrherrn, 
wie auch die Beampten, gnediglich ermahnet, beyneben aueh ernst- 
lich befohlen haben, dass sie ob dieser vnserer Anordnung in allen 
Puncten, Articuln mit allem Fleiss steiff halten, was denen zuwider 
abschafien, auch durchaus den Läyen, rad: gemeinen Mann ein gut 
Exempel geben sollen; vnd dass‘ sonderlich vnsere Pfarrherrn, vnd 
ihre Mitthelffer, in der Kirchen, vnd dem Dienst Gottes, als densel- 
: ben ergebener Personen, sich aller:'Veppiekeit, ärgerlichen Lebens, 
vnd bevorab des schändtlichen Coneubinats, dadurch sie von Gott 
abgeführt, vnd in ewiges Verderben: gestürzt werden, günzlich ent- 
halten. Do es aber von ihnen nit beschiecht, sondern in einem vnd 
dem andern Mangel gelassen, oder ichtes widerwertiges eingeführet, 
wollen wir, dass es von einem Gericht an vns gebracht werde, da- 
mit jederzeit gebührendes noihwendiges Einsehens. beschehen möge. 
| Dessen alles zu Vrkund haben wir vnser. Viearkt Insiegel hie- 

für trucken lassen, so beschehen vnd geben in vnser Stadt Wirtzburg, 
Montags nach dem neuen Jarsstag, den 2. Januagi, nach Christi 
vnsers Herrn vnd Seligmachers Gebärt, im ‚Tousendi Fünf ‚hundert 


Neun vnd achtzigsten Jar. FoU d dij ups! 

(Eine neue unveränderte -Atpabe diestr Kirchenpzdanng ver- 
anstaltete Julius im Jabra 1613. Dieselbe ‚wurde von Bischof 
‚Johann Phil v. Schönbern 1669 und zuletzt von Johann Gott- 
fried v. Gutenberg 1693 erneuert mit mehreren Aenderungen 

und. Zusätzen herausgegeben.) 


, 1 
l J. ® Pa ur ru. d . M [In . h 


(ot onu At XV. - ira 
1 S r 04e "ED "m 1 . ar, , 
^.» AASUS RESERVATI. 5 8s sos 


—- 


in dioecesi wirceburgensi de 1679. 


Balutaribus. Saneti Matris Ecclesiae; Deeretis st: Constitotionibus 
Apostolicis inhaerentes statuimus ac notum facimus, quamvis: Pres- 
* byteri in ordinatione sua potestatem &bsolvendi a peccatis accipiant, 
nullum tamen etiam religiosum per Dioecesin nostram Herbipolen- 
sem, posse confessiones sacramentäles- sive secularium, aive eccle- 
siasticorum., sive sanctimonielium, in propriis* licet Regularium 


4 








405 


Ecclesiis excipere, nisi per examen vel alias, prout nobis videbitur, 
habilis inventus fuerit, et authoritate nostra ordinaria approbatus. 

Qui vero cujuscunque status aut Religionis, juxta novissima 
Decreta nostra approbati a nobiscanonice fuerint, caveant, ne quem 
extra mortis Articulum,. citra specialem. licentiam 'sub sigillo Con- 
silii Nostri Ecelesjastici a nobis. obtentam in scriptis, &bsolvere prae- 
sumant a Casibus nobis reservatis, qui sunt: 

Y. Injectio violenta manmum in Clericos vel parentes, 

II. Neglectus satisfaciendi .piie.legatis inita.annum. 

III. Iterata Baptismi, Confirmationis aut sacri cujuspiam ordinis 
susceptio. a 

IV. Homicidium voluntarium. et Mandatum. ad illud, nec non 
abortus &nimati foetus studiose procuratus, effectu subsecuto. 

V. Felsitas Testimonii;in Judieio lati, publicarumque litterarum 
falsificatio. 

VI. Copula Cornalie. , etiam tantum apentata; cum filia spiri- 
tugli vel Parochiana. 

VII. Fornieatio. sacrilega cum persona religiosa. 

VII Stuprum violentum, E 

IX. ^ Crimen incendiariarum. 

Volumus; iheuper ac statuimus.in praefata Dioecesi nostra com- 
plicem Criminis carnalis opere consummati, extra mortis periculum 
- a confessariocomplice sacramentaliter absolvi non posse, jurisdictione 
cuilibet tali: quoad hoc per nos prorsus ademta. 

Tametsi vero Regularium aliqui, in saepe dictis partibus nostris 
constituti, polleant facultate absolvendi'& certis quibusdam casibus, 
S. Sedi Apostolicae reservatis, ea tamen uti nequeunt quoad casug 
praedictos: qui ne forsan e Confessariorum memorie elabantur 
omnes et singuli Confessarii publige expositi Decretum hoc nostrum 
de casibus reservatis, in confessionalibus suis aut saltem in locis 
patentibus affixum habeäht, uDi ab ofnxübus legi possit, atque lega- 
tur, ne inexcusabili error aliquis ex oblivione vel inscientia com- 
mittatur. 

Deeretum Bambergae in nrbe-nostra 23; Novembris 1679. 


1 


(c 


_ 


AVI 


INSTRUCTIO PRO ALUMNIS - CLERICIS 
De 1682. 


Nos Peirus Philippus Dei Gratia Episcopus Bambergensis et. 
Herbipolensis. 8. R. I. Princeps, Orientalis Franciae Dux, etc. 

Cum nihil sit, quod alios magis ad pietatem ac Dei cultum 
assidue instruat, quam eorum vite et exemplum, qui se Ministerio 
Divino dedicarunt: ad Spiritualem profectum commissi nobis Cleri 
ac Populi jugiter procurandum intenti, Authore Deo, resolvimus, 
tum Presbyteros et quoscunque Clericos nullius adhuc Ecclesiae Ser- 


. vitio actuali addictos, ung cum Alumnis Nostris; tum quotquot in 


Theologiae studio comprehensos ad alterutrius Dioecesis Nostrae 
Clerum aspirantes, diebus Dominicis ac Festis matutino et pomeridia- 


no tempore in Collegii seu Congregationis formam redigendos, circa 


Clericalis vitae propositum sedulo informandos, omnique virtutum 
et' Exercitationum Ecclesiasticarum genere ita imbuendos esse, ut 
per hos, veluti Canales, sana doctrina et Christiana perfectio in 
caeterorum fidelium animos derivetur, ac Spiritualis utriusque Dioe- 
cesis Nostrae utilitas et nitor Ecclesiae promoveatur. Quod ut soli- 
dius et fructuositts fiat, omnibus ac singulis supradictis praecipimus ; 
eos vero; qui in quibuslibet Ecclesiis Civitatum Nostrarum Bambergae 
aut Herbipoli resident, atque de facto Ministerio Clericali funguntur, 
pro tempore ab horis Canonicis, eliisve functionibus Publicis vacuo 
hortamur in Domino, ut memoratis diebus mane ab hora Septima 
usque ad nonam in loco per Nos specialiter assignando, cum decenti 
habitu et tonsura, modeste congregati meditentur materiam sibi prae- 
fixam, et de singularum meditationum fructu inter se sub Directoris 
Praesidio conferant; Missae post meditationem celebrandae intersint, 
atque sub ea, quoties Directori visum fuerit (nisi Presbyteratus ordine 
graudeant, et ipsimet SS. Missae Sacrificium celebrent) ad Sacram 
Synexin accedant, ordinesque sibi collatos juxte arbitrium Directoris 
exerceant; ac illico subsecuturam exegesim Vitae Christi, alternis- 
que vicibus S. Concilii Tridentini praelectionem attente excipiant: 
post prandium vero a medio secundae usque ad medium tertiae In- 
stitutionibus Ecclesiasticis diligentem operam navent; et, si quando 
diebus ferialibus ad discendos probandosve Ritus sacros convocati 
fuerint, &ccurate obtemperent, atque ita conentur proficere, ut ad 
Clerum, altiores ordines, curam animarum, vel quemcunque promo- 
tionis Ecclesiasticae gradum habiles effecti, de Direetoris testimonio, : 


- 





401 


quod indispensabiliter ante cujuslibet admissionem ad examen, vel 
quamvis accomodationem, exquirendum erit; alio non obstante, evehi 
mereantur. Decretum in Castro Nostro Montis Mariani supra Her- 
bipolim die 24. Octobris 1682. 

Petrus Philippus E. B. et H. . (L. 8.) 


xvi 
CASUS BESERVATI 
De 1687. 


Dei Gratia Nos Joannes Godefridus Episcopus Herbipolensis Sacri 
Romani Imperii Princeps et Franciae Orientalis Dux etc. 

Omnibus praesens Decretum Lecturis Salutem in Domino. 

Cum magnopere ad Christiani populi disciplinam pertineat, ut 
graviore quaedam crimina non a quibusvis, sed & Summis duntaxat 
Sacerdotibus solvantur, salutaribus Sanctae Matris Ecclesiae decretis 
et Constitutionibus inhaerentes sequentes nobis casus reservandos 
duximus, et authoritate nostra ordinaria reservamus, ite ut nullus 
Confessarius sive saecularis sive regularis, quantumvis & nobis appro- 
batus, quocunque etiam modo, aut quovis privilegio praetenso ab 
lisdem extra.articulum mortis, et extra specialem licentiam a nobis 
in scriptis obtentam äbsolvere possit, sunt autem hi: 

I. Injectio manuum violente in Parentes. 

II. Homicidium voluntarium et mandatum ad illud, nec non 
abortus animati foetus studiose procuratus effectu subsequuto. 

IH. Stuprum violentum. 

IV. Crimen incendiariorum. 

Denique jurisdictionem adimimus Confessario complici, ut com- 


plicem criminis carnalis opere consumati absolvere nequeat excepto ' 


periculo mortis, et quando tunc alius Confessarius haberi non potest. 

Mandamus igitur omnibus et singulis ad excipiendas confessiones 
in nostra Dioecesi approbatis Sacerdotibus, ut secundum hoc Decre- 
tum nostrum iu foro poenitentiae procedant, et ne memoria elabatur, 
in Confessionalibus suis, aut aliis parietibus locis illud affixum ha- 
beant. Decretum Herbipoli 12. Novembris Anno 1687. 


( 


Casus in' Dioecesi Herbipolensi Episcopo reservati quoad nu- 
merum et modum variis variant temporibus. Saeculo XIII. inveniuntur 


d = 
1 


. 408 


viginti tres, quos enarret Synodi Manegoldi Cp. XX: (vid. pag. 358.) 
Saeculo XIV. enumerantur septendecim , quos invenies in Synodo 
Waolframi Cp. X€. (pag. 198.)  Augentür saeculo XV. ad. viginti et 
unum, ut appaiet’ in Confirmatione Stafütorum' Gotfridi Cp. CXIII. 
(pag..280.) Saeculo XVL conoedit ‚Agenda Wirteburg. (ex ordina- 
tione. Concilii Moguntinensis de Ana 1549 Up. 2G.) omnibus parochis 
rite :ondinetis et vecatis. potestetein absolvendi etiam in Casibus 
Episcopo reservatis, exceptis 1. homaeidis; 2. heereticis, 3. excommu- 
nicatis. —-. Saeculo X VIL piures muténius; ‘anno 1671 valent ires 
casus reservati; anmo:.1678; novem. anna ı 1687 supersunt quatuor, 
qui adhuc vigent. en ots eüitoris Bode) 


EE xU. = 
-'  BKirehenordnung dess Hochsiiffis Würtzhurg, 


vermehrt, verbessert und erneuert 1693.*) 


Von Gottes Gnaden Johann Gottfried, Bischoff zu Würtzburg eic. 
Obwohlen Unsere nunmehr in Goit seeligst ruhende Herrn Vor- 
fahrere Christmildesten Angedenkens schon 'hiebevor zum öfftermahl, 
denen S. Canonibus gemess nutzlich und heylsame Kirchenordnungen 
durch öffentlichen Truck -jedermánniglich ' zu gehóriger Nachricht 
haben aussgehen lassen, wie man sich bey dellgen Gotlesdiensi, in 
Aussspendumg, Empfshung und Verehrung der Hochheiligen Bacre- 
menten, in Haltung deren in der Christlichen Catholischen Kirchen 
wohl angeordnet und gebottenen Fast und Abstinenz auch Sonn-, 
Fest- und Feyertügen, und insgemein bey allen geistlichen Verricht 
und Übungen, wie nicht: weniger mit gebührlicher Auffsicht bey 
Kirchen und Schulen, zu Unterweisung der Jugend, und Einpflant- 
zung eines guten ‚Gett Jwohlgefüllipen:, ‚Christlichen "Wandels ver- 
halten soll, : mitıbeygefügten *ernstlichen Befdhlen;. dass sothanen 
Kirchen: Ordnungerr von:c&llen 'sowohl: Hohen! als: Niedern Stands, 
Geist- und . Weitlichen dem- Hochstifft Würtzburg -Unterth&nenm, Ange- 
hörigen, Verwanliten' und Zugetlieneh ; 'so^ weit’ solche einen jeden 
Stands: oder Ambts h&lber'betreffen'thiut, gehorsamblich nachgelebt 
„soll werden; So haben Wir'doe&h unter wehrender Unserer Regierung 
nicht ohne besonderes Missfallen vernehmen und im Werck selber 


*) Die „erneuerte Kirchenordnung“ Bischofs Johann Philipp vom 18. September 1669 
wurde lübergangen, weil sie nur in wenigen anwesentlichen‘ Punkten von der hiér folgen- 
den abwéidh — —— 0 0007- ^ po ante ener 








400 
verspühren müssen, das mittler 'Zeit verschiedene Punkten davon 
hin und wieder in Abgang komınen, und von Vielen wenig in &chí 
genommen seyn worden. ' Wir haben 'solchemnach, Krefft. Unsete 
tragenden hohen 'Bischofflichen Awmbts, für' natalich: und  noth- 
wendig erachtet, obgemeldete Kirchen-Ordhäng neben Unsern ehe: 
dessen sowohl für Unsere’ Land-Dechant, als Pfarrer, -Beelsorger und 
Beneficiaten ‚keraussgegebenen 'Instraeionen ünd Unterrichtungen, 
wiederumb durchselhem und braemern; auch -etwann, nachdem: es 
jetziger Zeiten Umbsißnde. erfordern, vermehren. und verbessern, ein- 
folglich auffs 'nau wiederamb trucken: utld''&uch zustellen zu lassen. 

Gleichwie aber diesd :ermeuette;/tund.. von’ Uns gnädigst vorge- 
. schriebene Kirchen-Ordnung dahin hauptsäglich zielet, das alle Ver- 
wirr- und Unordnung im Gottesdienst künfftighin vermieden bleibe, 
und die hie und dorten eingebéhlicfiene schädliche Missbräuch auf- 
- gehoben, forderist abet alleisehwehreSänd und: Laster, durch welche 
der gerechte, Zorn Gottes wieder Land und Leuth erwecket, und zu 
allgemeinen Straffen mit Krieg, Hunger und Pestilentz gereitzet 
und bewogen wird, so viel möglich ; verhindert, hingegen aber die 
wahre Erkantnuss, Forcht, Liebe und Dienst Gottes bey'der zerteu 
Jugend von Kindheit auff eingepflantzet, bey denen erwachsenen 
aber beständiglich vermehret und erhalten, der Gottesdienst schön 
' und ordentlich verrichtet, und jedermänniglich zur wahren Andacht, 
geflissener Uebung Christlicher Tugenden, und embsiger Verrichtung 
Gott wohlgefälliger Werken auffgemundert und angetrieben werde; 
auss welchen nicht allein der Geistliche Wohlstand: unserer Seelen 
und das ewige Heyl, sondern auch gemeiniglioh besonderer Schutz 
und Schirm wider alle sichtbarliche: und unsichtbarliche Feinde, 
vielfältige Gnaden und aller: gedeylieher ‚Seegen : von dem lieben - 
Gott zu erfolgen pflegt. = bon. 

Also befehlen "Wir hiemit guädigst-Unserm Vicario Generali, 
Offieiali, Geistlichen Räthen,- Consistorialen;': Land-Deehanten, Pfarren, 
und Pfarpverwétern, Bevefitiaten-und Aaplänen; Schulmeistern, Kirch- 
nern und HeiligeriJPflegern, wie auch: insgemein. allen und jeden die 
on unsertwegen- in Birchendiensten and: Geistlichen- Verrichtungen 
begriffen. seynd; dessgleiclien auch Umsern 'Über- und Unter-Ambt- 
leuthen, Ambtsverwesern, Kellern, Verwaltbern, Vögten, Centhgrafen,. 
Zollsehreibarn, Schultheissen, Burgermeistemn, Geriohten und Gemein- 
den, auch allen andern Unsern und Unsers Hochstiffts Unterthanen, 
angehörigen, verwandten, so viel eines jeden auffgetragene Obsicht 
nach Unterschied der Persohnen betreffen mögte, bey ihren Uns 
gethanen Pflichten, wie auch bey Vermeydung Unserer hohen Ungnad 


4 


410 


und. erfolgendem scharpfen Einsehen hiemit ernstlich; andere aber 
Unserm Ordinariat und Dioeces in Ecclesiasticis "et Spiritualibus tam 
quoad legem Dioecesanam quam Jurisdictionem Ecclesiasticam unter- 
gebene Herrschaften und die ihrige ausstragendem hohem Bischoff- 
lichen Ambt, Freund-günst-gnüdiglich und wohlmeinend erinnerend 
und ermahnend, dass sie nach ihrem zu Vermehrung der göttlichen 
Ehr und Fortpflantzung des heiligen Gottesdiensts löblich tragendem 
Eyfer auf alle hierin. gebottene und verbottene Fäll gute Obsicht - 
haben, und diese Unsere .erneuerte Kirchenordnung so viel die einen 
jeden betrifft, alles Ernsts, wenn und wo von Unseren. Seelsorgern 
dieselbe darumben werden. ersucht: werden, handhaben, damit. die 
befindende Verbrechungen niemanden, wer der auch sei, übersehen, 
oder verschonet, sondern deme allem. und jedem gehorsamb nach- 
kommen, darwieder aueh von ihnen selbsten nicht gehandelt, noch 
solches andern zu thun gestattet werde. Massen Wir Uns auch 
dessen also zugeschehen, Freund- und gnüdiglich versehen. 

Die mehrbesagte Kirehen-Ordnung aber lautet von. Wort zu 
Worton in unterschiedlichen Capiteln und Absetzen wie hernach 
folget. 


l1. Von Sonn-, Fest- und Feyertägen, auch Besuchung des Gottesdienst, 
vor- und nachmittag auff denselben. - 


1. Damit der Heilige Gottesdienst, darinnen billig ein jeder 
Christenmensch seine zeitliche und ewige Wohlfahrt suchen soll, 
bey Unsern anbefohlnen Unterthanen in gutem wesentlichen Stand 
erhalten und forigepflantzet werde, so erinnern Wir zu forderist 
Unsere sambitlichs hin- und wieder bestellte Seelsorger, Pfarrer, und 
Pferrverweser, es seye in Städten, Dörffern oder Gemeinden, wie 
Wir auch ihnen gnädigst hiemit aufferlegen, und befehlen,,dess sie 
ihres anvertrauten sehwehren Ambts und Beruffs (Dessentwegen sie 
zu forderist Gott dem Allmächtigen, und dann auch Uns, als. ihrer 
ohnmittelbarer Geistlichen vorgesetzten Obrigkeit, jederzeit gebühr- 
liehe Rechenschaft zu thun schuldig) stätig ingedenk bleiben, und 
desswegen ihren anbefohlenen Pfarrkindern nicht allein mit unver-. 
fälschter Catholischer Lehr, sondern auch mit nüchterm. keuschen 
exemplarisehen Leben und Wandel also vorgeben sollen, wie sie 
wissen solches ibnen Stands und Gewissens halber obligen und ge- 
bühren wölle, dann das Blut, das sie durch ihren Unfleiss oder büse- 
. ürgerliches Leben werden lassen umbkommen, wird Gott durch ein 
schwehres Gerieht.nach Anzeig seines heiligen göttlichen Worts von 
‚Ihren: Händen, erfordern; Ezeohielis c. 32., 





| 411 
2. Diesemnach zu mehrer richtiger und beständiger Ordnung 
dess Gottesdienst, in allen und jeden Unsers hohen Stiffts angehöri- 
gen Kirchen und Pfarren setzen, ordnen und befelilen Wir 
Anfänglich, dass ausserhalb der Sonntäg, alle Fest- und Feyer 
täg (wie dieselbe zur Ehr Gottes und seiner lieben Heiligen in 
Christlicher Catholischer Kirchen gebotten, auch in Unsern publi- 
zirten Agenden begriffen seynd) von einem jeden Pfarrern und 
Seelsorger seiner Gemeind in der nechsten Predig zuvor offentlich 
verkündet, und wie sie sich mit Abstinenz oder Fasten jederzeit 
dabey zu verhalten, verständlich angezeigt werden solle. . 
3. Dann auff alle Sonn-, Fest- und Feyertäg, Vor- und Nach- 
- mittag, den Gottesdienst von jedermännigliohen gebührlich abgewartet; 
und erstlich das Ambt der heiligen Mess von eines jeden Orts Pfar- 
rern und Seelsorger, in den Pfarrkirchen, in Städten und auff dem 
Land, morgens umb acht Uhr, in denen Dörffern aber, welche weit 
entlegene Filialn haben, und wo das Volck Winterszeit so frühe 
nicht wohl erscheinen könnte, von Allerheiligen biss Liechtmess 
umb halber neun Uhr, und zwar an denen Sonntägen nach ge- 
weytem Saltz und Wasser (dessen Gebrauch von der Christlichen 
Catholischen Kirche hierzu verordnet, dass sich der Mensch der in- 
nerlichen Reinigung von Sünden dabey erinnere, und dieselbe mit 
reumüthigem zerknirschten Hertzen andächtig begehre) und gehal- 
tenem gewöhnlichen Umbgang umb die Kirchen unfehlbar ange- 
fangen, und nach Gelegenheit eines jeden Orths und vorhandenen 
Personen, so die Music erlernet haben, entweder mit Figural oder 
gewölinlichen Choral, oder, wo deren keine vorhanden, und eine 
Stillmess gehalten werden müsste, mit teutschen Gesüngern auss 
Unseren epprobirten Gesangbüchern, nach gestalt der Festen und 
Jahrzeiten mit gebührender Heverenz und Andacht, auch mit denen 
bey Catholischer Kirchen lóblichen: herkommenen Caeremonien jeder- 
zeit verrichtet, gleich nach vollender Mess ein Geistliches, auff jede 
Zeit gerichtes. Geseng von dem gemeinen Volk gesungen, hernach- 
her eine kurtze: Predig auss Gottes Wort zu Nutz und Auffbauung 
einer jegliehen Gemeind mit guter umbstündiger Instruction, oder 
Unterweisung auss heiliger Schrifft und den heiligen Vättern wohl 
zuvor verfasset, zur Lehr, Trost und Vermahnung, auch bescheident- 
licher Widerlegung irriger falscher Lehr, zum höchsten auff drei- 
viertel-stund lang gehalten, dann darauf die Proclemationes gethan, 
die folgende Fest., Feyer- und Fasttüg vorberührter massen verkün- 
diget, und das gemeine Gebett für das Anliegen der Christenheit, 
folgends die gemeine offene Beicht auff der Cantzel abgelesen werden, 


412 


alles dergestalt, dass die ganize Zeit der heiligen ‚Mess und der 
Predig. (sonderlich zu Winterszeiten) da das arme Volck auff dem 
Land übel gekleydet, und etwann auss unterschiedlichen Flecken 
oder. Filieln zusammen kommen ‚muss, über fünfvierte] oder zum 
höchsten anderthalbe Stunde ‚sich nicht erstrecke, 

‚4. Und.damit such unterm Ambt der heiligen Mess ein jeder 
seinem, Gebett desto besser, ohne Zerstreuung abwarten könne, so 
solle inskünfftig auf hohe -Festäg. sowohl als bey Hochzeiten und 
Begrübnussen mehr. nicht als einmahl aum Opffer gegangen werden. 
Wie weniger..nicht .so .golle.augh zu dem.Ende und Unterhaltung 
geziemender Ehrbarkeit das Volck in .den Kirchen von einander 
gesöndert ‚werden, umd..die. Manns-Persohnen sowohl Alt als Jung 
sich &uff eine, dass Wejbsvolek. aber auff, die andere Seiten allein 
stellen, euch zu..der. heiligen. Communion..zu, forderst alle Manns- 
persohnen jung und alt, und denn hernacher das Weibsvolk gehen, 
zumahl aber nicht, wie es zuweilen zu geschehen pfleget; sich unter 
einander darzu. mit ungeaiemender Unordnung tringen, 


mr Wo auch in der. Wochen keine ‚Feyertäg einfallen, so sollen 
nichts destoweniger in. den Pfarrkirchen sowohl.in den Städten als 
auff dem Land, welche. durch einen Priester allein versehen werden, 
wenigstens zweymakl, und zwar auff Mittwochen. und Freytag, zu 
einer. bestündigen . Tagaeit, als 7 oder 8 Uhr.eing Pfasrmess gehalten 

werden.  . 4 

. 46... Wo ‚aher zween, Priester, als ein. Pfagrer und Caplan sich 
befinden, und:zu der Pfarr ‚Filialn gehörig seynd, so solle der Cap- 
lan auch wenigstens :ainmehl:in. der Wochen in derselbqn, den Un- 

terihanen. au Trost celekriren. . - - * 

7. Und nachdem. auch an den Catechisation "oder: Christlichen 
"Lehre fast eben-soviel, und. mehr 'els an. den Predigen gelegen, und 
, aber befunden worden, dass an vielen (Qrthen die Pfarrer und Seel- 
sorger diesafalls zumalil grosse. Fahrlässigkeit. spühren lassen ; 

. Als wollen und. befehlen wir ernstlieh, dass künftig von Unsern 
bestelten Pfarzern, .Caplän.:umd Geelsorgern diessfalls mehrer .Fleiss 
und Eyfer. erwiesen, und solche zu..Unterrichtung der Jugend, wie 
auch vieler erwachsenen und alt-erlebier Leuthen (darunter maa je- 
mahlen eben sowohl grossen Unverstand und Unwässenheit spühret) 
alle Sonntäg von den Pfarrern in der:Pfarr, von den Caplünen aber 
in denen vorhandenen Filiel-Kirchen, ‘auch zu. Winterzeiten gar in 
. den Schulstuben, oder auff den Rathshüuserp, durch .das ganze Jahr 
alle Bonntäg umb 1 Uhr .Nachmitteg verrichtet werden solle. . - 





418 


8. Wofern auch etwann die Filialn so weit von einander, wid 
von der Pfarrkirchen entlegen, dass die Jugend schwerlich den 
Nachmittag zusammen zubringen, so solle der Pfarrer.und Caplan 
damit umbwechseln und denn diesmähl in dieser, das anderemahl 
aber in der andern Kirchen die Christliche Lehr halten; oder wo 
auch wegen verschiedener weit entlexenen Filisln solches auss 
Mangel der Caplün nicht wohl beschehen könnte, so körmen' wir 
auch zulassen, dass ad interim biss die Pfarreyen wieder aller Orthen 
mit nóthigen Caplünen bestelt werden konnen, die christliche Lehr 
vormittag gleich nach der Predig, welche auch alsdann desto kürzer 
zu machen, gehalten werden möge. ^ . ' 

9. Niemahlen aber solle diese christliche Lehr unterlassen wer- 
den, und da vielleicht einer eder" der ander Kranckheiten oder anderer 
unumbgünglicher Geschäfften halber sein Ambt im der Persohn selb- 
sten nicht verrichten kónhte,'&udere fromıne gelehrte Catholische 
Geistliche an seine Statt hierzu erbitten und. subetituiren, oder in 
Unterbleibung dessen jedesmahls, so offt dies hochnothwendig Exer- 
citium der Jugend seiner Fahrlässigkeit oder Unachtsamkeit halber 
unterlassen wird, mit unnachlüssiger Straff angesehen, auch wohl 
endlichen gar ihrer Pfarrn und Capläneyen entsetzt "werden. 

'10. So sollen auch bey solcher christlicher Lehr nieht allein die 
Kinder, sondern‘ auch alles junge und ledige Gesind (jedoch dass 
diese letztere gleichwohl nicht eben wie die kleine Kinder, sondern 
bescheidentlich examinirt werden) erscheinen, und dieselbe darzu 
engehalten, auch auff vérspührende Nachlässigkeit,, von jedes Orths 
Beambten hierinnen denen, Pfarrern die: Hand ‚gebetien, und die 
saumselige Eltern und Hausvätter nach vorbergangenen genugsamer : 
Ermahrfung mit einem Schillinger Straff angesehen , : und: in Weige- 
rurigsfal| auff des Pfarrers Ansuchen von! Beambten: -exequirt, . dann 
vor Bilder und Rösenkräntz, denen leiseigen Zur. Aufmunterung, 
hinwieder verwendet werden solle, u -- ar 

11. "Und solle: bey solcher Christlicher Lehr. 'Buss dein kleinen 
Unserer‘ Agend' beygetrucktem 'Ostechismo : ‘einzig und allein die 
Oatechisätion' oder Christeniehr vorgenommen, und die nöthige Frag» 
stück nach ‘Verstand ‘und Fassung des- gemeinen :Voleks erklärt, 
nach diesem erstlich bey jungen Knaben, hernacher den Mägdlein 
die Umbfrageh nach Weiss und. Form, wie solche in der Agend in 
imodo Ustechisandi n. 8. fol. 20. und 21, begriffen, gehalten werden. 

12. Damit aber allem obigen sowohl hier in der Stadt, als 
euffm'Land beständig nachgelebt, und die Jugend in unserm Hoch- 
stifft zu Besuchung der Ohtistlichen Lehr, und Erlernung dessen, so 


N 


414 


ein jeder Christ wissen soll, nachtrücklich gehalten werde, wollen 
und verordnen Wir ferners: 

Erstlich, dass die bey der ehrisilichen Lehr zu erscheinen sehul- 
dige Jugend .(unter welche alle beyderley Geschlechts ledigen Stands- 
Persohnen, welche das sicbende Jahr ihres Alters erreicht, und das 
vier und zwanizigste noch nicht erlebt haben, zu zehlen) in allen 
Pfarreyen und Filialn von Hauss zu Hauss beschrieben werden. 

Zweyiens, dass dieser Unser gnüdigster Befelch nicht allein von 
den Centzeln offentlich verlesen, sondern auch auff denen Rath- 
Häusern, oder wo jede Gemeind sonsten zusammen zu kommen 
pfleget, vorgetragen, und beynebens. ein gewisser Sonn- oder Feyer- 
tag und bequeme Stund benennet werde, zu welcher alle und jede 
‘vorhero unter diejenige, so bey der christlichen Lehr zu erscheinen 
‚schuldig, auffgeschriebene unfehlbar in der Kirchen, oder wo man 
sonsten Christliche Lehr zu halten pfleget,.erscheinen sollen; damit 
einem jeden ein gewisses Orth, in welchem er sich hinführo unter 
" wehrender Christeniehr einzufinden habe , angewiesen werden 
möge. 

Drittens, wann ‘die beschriebene Jugend beysammen seyn wird, 
solle sie in eine schöne Ordnung auff:solche-Weiss gestellet werden, 
" das auff einer Seiten die Knaben und junge Gesellen, auff der an- 
.dern die Mügdlein, vorher gegen dem Hohen Altar die kleineste, 
hhernach die Mitielmássige, zuletzt die „schon allbereits gewachsene 
gesetzt werden. 

Viertens, nachdeme einem jeden sein "Orth angewiesen ‚wird 
seyn, sollen sie-alsobald in eben der Ordnung, wie sie gesetzt wor- 
den, auffgezeichnet, und ernstlich ermehnet werden, dass hinführo 
ein jedes an seinem angewiesenen Orth bey der Christlichen Lehr. 
sich einstellen, oder widrigenfalls unter: die Sbwesende gezehlet 
werden sollte. 

Fünfftes, indeme. nach gemachter sothaner Ordnung die Christ 
liche Lehr forthin gehalten wird, solle von einem hierzu verord- 
netem fleissig acht gegeben, und diejenige, so aussgeblieben, oder 
ımter wehrender Christlicher Lehr an ihren Oerthern sich nieht 
eingestellt haben, bemercket, und nachgehends dem ‚Pfarrer ange- 
zeiget, und wofern sie sich nicht noch an selbigem Tag vor oder 
nach der Christen Lehr werden durch sich selbst, oder einen andern 
xechtmässiger Weiss entschuldiget haben, einen Schillinger Strafi 
zu erlegen angehalten werden. 

Sechstens, jetzt besagte Straff solle alle Quartal von einem "hier- 
vu bestellen eingefordert, und ein Drittheil demselbigen var .seine 





415 


Mühewaltung, die übrige zwey Drittheil aber dem Gottes- Hauss- 
Pfleger zugestellet, und, wie oben stehet, verwendet werden; wo 
aber eines oder. das andere den Schillinger nicht erlegen könnte, 
soll es.denselbigen in Gehorsam abbüssen, und hierinnen niemanden 
nachgesehen werden. 

18. Uber das wollen und befehlen Wir auch gnädigst, dass 80 
offt sich hinführo zwey ledige Persohnen Ehelich gegen einander 
versprochen haben, dieselbige sich .gleich darauff persöhnlich zu 
ihrem Pfarrer verfügen, ihnie die vorgangene Eheversprechung sn- 
deuten, und umb.die gewöhnliche Aussruffung ersuchen sollen: der 
Pfarrer aber solle nicht allein nachforschen, ob nicht vielleicht 
zwischen beyden Eheversprochenen eine rechtmässige Verhindernuss 
der Ehe vorhanden, sondern dieselblge auch über dasjenige, welches 
sothanen Persohnen &uss der Chrisilichen Lehr zu wissen oblieget, 
wohl examiniren, und falls sie nicht genugsamb unterricht wären, 
mit denen Aussrufungen ehender nicht fortfahren, biss sie dassjenige 
' :B0 sie wissen sollen, würeklich erlernet werden haben. 

14. Letzlich, weilen sich mittler Zeit etliche zu verheyrathen, 
oder anderstwohin zu begeben pflegen, auch etliche von neuem das 
'siebende Jahr erreichen, wodurch die gemachte Ordnung mercklich 
verändert wird, solle dieselbige alle. Jahr zum wenigsten einmahl im 
Jahr, und zwar, wo kein unumbgüngliche- Verhindernuss vorfallt, 
.den nächsten ‚Sonntag. nach verflossener Oesterlicher : Zeit, und ein- 
geforderten Beicht- und Communionzetteln, oder auff einen anderen 
‚hierzu. bequemen Sonn- oder Feyertag erneuert ‚werden. 

15. Nach solcher Christlicher Lehr, welche über ein Btund nicht 
soll wehren, solle alsobalden, wo es sein kann, die Vesper gehalten, 
oder wo solches in Manglung der Persobnen nicht geschen könnte, 
wenigstens auss Vnsern approbirten Gesangbüchern Geistliche. Ge- 
säng oder Psalmen, nach gestalt der J ahrzeiten , gesungen, und zeit 
dem Salve Regina beschlossen. werden. 

16. An denen Orthen, wo auch auff denen .Sambstägen und 
‚Feyerabenden die Vesper zu halten, oder mit denen Schulkindern 
as Selve Regina. zu singen Herkommens oder gestifft wäre, soll es 
nicht allein darbey verbleiben, sondern auch, wo es noch nicht im 
. Brauch, alsobalden eingeführt, oder wenigstens die .Lauretanische 
Litaney von dem Pfarrern und Schulkindern gesungen oder gebeitok 
werden. 

17. Es sollen auch in Städten und Flecken, bey solchen offent- 
lichen Götflichen Aembtern und Verrichtungen, fürnemblich aber 
Vormittag bey dem heiligen ‚Ambt der Mess und Predigen, .alle 


416 


erwachsene Manns- ünd Weibs-Persohnen, ledige und' eheliche 
(ausserhalb einer, so in jedem Hauss-Gesäss je bissweilen bey der 
Hausshaltung umb nothwendiger Auffsicht und anderer fürfallender 
Noth willen, doch dass jederweiln unter denen Perschnem- abge- 
wechselt werde, verbleiben mögen) :gebührlicher weiss sich finden 
lassen, und darbey mit rechter walirer Andacht und Innigkeit dess 
Hertzens von Anfang bis zum End mit hierzu verordnetem Kirchen- 
gesang verherren, und keineswdege Unter den- göttlichen Aembtern, 
&ndern zum Aergernuss in den Oreutsgängen, Auf! den Märckten 
offenen Plätzen, Gassen oder Wirthshäusern;  mit'unntiizemr Geschwätz 
und andern dergleichen Leichtfertigkeiten" sich auffhalten, wie dann 
jedesmahls, damit man’ wissen möge, wer' bey :dem: Gottesdienst 
erschienen, oder aussgeblieben, die‘ Anstalt gesehehen solle, dass 
durch gewisse Persohnen, so jedes Orths Geist- und Weltliche Obrig- 
keit benennen soll, auff die abwesende pute: Obsicht gegeben, und 
solelie n&chmals angezeigt, auch jedweder, s0' ohne rechtmässige 
erhebliche Ursach sich abwesend befunden, sowohl als auch die 
Pfarrer und Kirchenmeister, so dieses &uss der Acht lassen, ohn- 
nachlässlieh gestraft werden. 
- 18. Von dieser Schuldigkeit sollen auch: ' keinesweegs aussge- 
schlossen sein die Müller, Becker, Wirthe, Metzger , 'Handwercks- 
Gesind (welches in offentlichen Mürckten und Schraneken feyl hat) 
oder auff Mühlen, Weylern und Höfen seyende Vielrehirten‘, Glas 
macher, Kohlbrenner, Thürner, Wächter, Kärcherj 8chétfleuth, Fuhr- 
leuth und dergleichen, sondern soll zum wenigsten in ihren Häusern 
eine solehe Abwechslung geschehen, dass wo nicht allé, doch $edes- 
mahls etliche Pereohnen in der Kirchen sich einstellen , und "eben 
- andern dem heylsamen Gottesdienst mit: Abwarten, 'oder über an 
Orthen, da unterschiedliche Kirchen«Aembiter‘, als in Städten, gehal- 
ten werden, ihre Verrichtung also mit Vorwissen ihres vorgesetzten 
Pfarrers anordnen, damit die, welche bey dén hohen Aembtern gar 
nicht [erscheinen können, zum wenigsten den Fr&ähe-Messen, und 
denen Nachmittsg-Predigen oder: Christen-Lehren beywohnen mögen. 

19. Zu diesem End solle auch von Unsern Beambter, Schult- 
heissen, Gemeinden bey den Dorffschafften die Anstalt’ ' gemacht 
"werden, damit auff Sonn- und Feyertägen das Zugviehe ‘(ausser der 
Gemeinen Heerde) entweder vor dem Heiligen. Ambt nicht aus- 
oder wenigstens vorhero wieder eingetrieben werden. 

20, Ebenmássig befehlen Wir hiemit ernstlich , dass en solchen 
heiligen Fest- und Feyertägen, bey Straff eines Pf und Gelds, oder 
auch nach Gelegenheit der Persohnen und 'Maass der Verwürckung, 


\ 





417 


. böber und vorbehaltlieher Summen ,. :elle Knechtliche ‚Hauderbeit 
zu Eeld und zu Hauss.gäntzliohen eingeptellt, und dieselbe. anderst 
nicht,. ale mit Heiligen Güttlighen Wercken ‚ohne ;prassen., spielen 
und anderen Leichtfentigkeiten ‚rechtimässig .gefeyert und geheiligét 
werden, doch zur.Ernd- und. Hexbst-Zeiten, wann, anff. die geboitene 
Sonn- und Fesitäge eine) besergliche Noth .fürfallen sollte, werden - 
sich Unsere Pfarrer, mit Unterredung «eines jeden: Orths-Beambteh ° 
oder Schultheissen, auf der Unterihanen (bitlliches: Ansuchen.,. mit 
Erlaubmuss. der uff solche. Zeit. nothwiendiger. Arbeit. nach verrioh- 
tem Gottesdienst, altem Herkommen- und, Gelegenheit nach, wie ‚sichs 
gebührt, zu: bezeugen ‚WissAn:.. ss dents arto s os 
21. . Wann 'aucli- etwenn. frembde .Eauhrleuth. oder Weinkäuffer 
vorhanden, . so zu eylen, und. ichi.in die länge mit schwehren 
Unkosten still ligen kónnten,. so ‚lassen wir geschehen, dass zu 
Zeiten auff Bonn. und .Keyestäge befindender. ‚Nothdurfit halber die- 
selbe nach gehaltener Mess.und Predig ihre Ledung thun mögen, 
jedoch dass solches. zu, keinam; gemeinen. vorsätzlichen Missbrauch 
sowohl bey denen .Inheimischen., als Ausslündischen: nachmals ge- 
zogen, sondern allein nachdeme es die.-Nothdurfft erfordert,. nach- 
gegeben werde. Damit. auch die offentliche Processionen, so mit 
Herumbtragung des Hochwürdjgen Sacramentis ‚nach wahlhergebrach- 
ter .Gewohnheit.in.Unserer Residemtzsiadt Würtzburg,. &n denen Oc- 
taven Comnporis Christi, und dess- Heiligen. Kilien gehedüén werden, 
sambt dem iu ‚Unserem .:Dombstifft daranffi folgenden: hohen Ambt 
ohne Yerwigr-.und Unordnung mögen verrniehtet;werden, euch jeder- 
mann sich des&io:füglicher d&bey einfnden.künmue;.;als wollen und 
befehlen; Wir -hiemit gnädigst, dass man- sich an "beedien. fetat gemel- 
ten Oetaven. Vormittag biss nach -Vollendung .dess hohem Ambts von 
allem hin„und wiederfshren, vie: zuch von. allerioffentlicher. Hand- 
arbeit gäntzlich enthalten sol. - . ton 
- 2% : Und dieweil auch durch. die Jahrmärckt „' so:zu Fest- und 
Feyertägen:einfallen,; gleieher ‚gestelt grosse Unordnungen: entstehen, 
und xoünniglioh: zu solchen Zeisen dea Gewerbsdündeln mit Kauffen. 
ünd Verhauffen nachgehet, dedurch dann:der.Goitesdienst mercklich 
verhindert, ‚und die Leufth: in ihrer Andacht verstört werden, als 
wollen Wir, dass forthin bey unatssbleihlicher: Straff in Unserer 
Residentzstadt Würtzburg, :allwo die so genanndte Messen oder Jahr- 
Märckt, sich auff xwo.oder drey Wochen erstrecken, an Sonn- Fest- 
und Feyertägen zwar sowohl vor- als nachmittag, in der Octav des 
Heiligen Kiliani aber von Morgens an 'biss nach vollendtem Ambt 
in Unserem Domstifit, keine. Krüm oder Läden geöffnet, noch einige 
27 


418 


Waaren aussgelegt oder verkaufft werden sollen. Anlangend aber 
die Jahrmärckt, so in anderen geringeren Städten und Marckflecken 


'auff dergleichen Sonn-, Fest- oder Feyertüg von Altersher gehalten 


zu werden pflegen, und über ein, zwey oder drey Täg nicht wehren, 
solle mit Eröffnung der Krám und Läden, wie auch mit dem Kauffen 
und Verhauffen, biss nach gehaltenem und vollendtem hohen Ambt 
eingehalten werden. 

23. Die-Wochen-Märckt aber sollen auff hohe Fest- und Feyer- 
Tüg bey Verlust aller aussgelegten Waar und Victualien (so jedes 
Orths Marckmeister in die Hospithül zu verschaffen,) gar eingestellet 
bleiben, sondern, da ein hoher Fest- oder Feyerteg auff die gewöhn- 
liche Wochenmärckt einfiele, der Wochenmarckt den Tag zuvor ge- 
halten werden. 0. 


24. Es sollen auch Unsere Pfarrer neben Unsern weltlichen 
Beambten Achtung geben, dass bey solchen Jahrmürckten keine 
Gotteslästerliche, unzüchtige und ärgerliche, oder aberglüubisehe 
Bücher, Lieder, -Brieff oder Zettel verkauft werden, widrigenfalls sie 
dieselbe hinwegnehmen, confisciren und verbrennen sollen. 


25. Und obwohlen etwann dem jungen Gesind an Orth und 
Enden, wo es gewöhnlich, (ausser den höchsten Festen) auff Sonn- 
und Feyertägen ein offentlicher Tantz erlaubt werden kann, warumb 
gleichwohl bey Unsern Pfarrern und jedes Orths Beambten und 
Schultheissen jedesmahls vorhero angesucht werden solle; so solle 
doch solches anderst nicht, als mit geziemender Ehrbarkeit in un- 
verdächtigen Orthen ohne Tumult und Aergernuss geschehen, auch 
solcher Tanz ehender nicht, als nach vollendeter Vesper angefangen, 
und vor einbrechender N acht wieder goendei werden. , 


.26. Weilen Wir auch mit sonderem Missfallen auss.viel ein- 
kommenden Klagen vernehmen müssen, dass die in Unserm, Hoch- : 
stifft wohnhaffte Juden mit Schachern und Wuchern, Waar umb- 
tragen, Viehe treiben, Schuld fordern, und dergleichen, die Sonn- 
und Festtüg verunehren, und Unsere Unterthanen vom Gottesdienst 
abhalten‘, als ist Unser gnádigster und ernsüicher Befeleh, dass 
solches alles soll abgestellt und abgethan, wie nicht weniger die 
Ubertretter mit unaussbleiblicher Geldstraff (els vor jedesmahl 2 Reichs- 
thaler, wovon zwey Theil der Kirchen, und ein Theil dess Orths 


Beambten, im Ansehen seiner ‘hierüber fleissig zu thun habender 


Obsicht, zugewend werden solle) angesehen werden. 





- 419 


Il. -Von Feyertägen, Kirchweyhungen, Patrociniis und Wallfahrten. 

22. Nachdeme Wir auch vernommen, welcher gestalt an vielen 
Orthen, die’also genanndte von den Gemeinden, ohne Unser und 
Unsers nachgesetzten Geistlichen Raths Vorwissen und Verwilligung 
angestellte Hagelfeyer oder Gelübt-Fest mit Enthaltung Knechtlicher 
Arbeit jährlich begangen werden, und aber dieses denen heylsamen 
Kirchensatzungen, krafft deren die Einsetzung der heiligen Festügen 
allein durch Bischoflichen Gewalt geschehen solle, gerad zuwider, 
der Allmächtige Gott auch damit wenig geehrt, sondern vielmehr. 
durch den verderblichen, und auch den gemeinen Leuthen an ihrer 
Nahrung schädlichen Müssiggang, und andere auss demselben ent- 
stehende Übertretung. Göttlichen Gesatzes erzürnet wird, auch ohne 
dass zu der dardurch verhoffender Abwendung der Pest und anderer 
ansteckenden Kranckheiten, dess Ungewitters, und zu Erhaltung der 
lieben Früchten auff dem Feld die gewóhnliche, uhralte, von Christ- 
licher Catholischer Kirchen eingesetzte Wallfahrten &n S. Marci-Tag, 
und in der Creutzwochen, wann sie nur mit aller Gottesforcht, An- 
dacht und guter Ordnung verrichtet werden, vielmehr als solche 
auss eigenem. Willen, unbesonnener weiss von dem gemeinen Volck 
gelobte Feyertüg, erspriesslich sein werden; als ist unser gnädigst 
befehlender Will und Verordnung, dass forthin ausser einem und 
denen in angeregten Unserer Kirchen- Agend verzeichneter Festen 
alle andere (die Kirchen- Weyhe und jedes Orths Patrocinien allein 
aussgenommen) aufigehoben sein sollen, massen dieselbe von wey- 
land Unsern Lobsel. Herrn Vorfahrern allbereit vorhin auch auffge- 
hoben worden; deren Edict Wir hiermit erneuern und folglich auch 
dahin gnädigst erklären, dass hinführo ohne Uuser und Unserer Nach- 
kommen V6rwissen und Willen keine Feyertäg introducirt oder einge- 
führet werden, auch kein Pfarrer oder Seelsorger schuldig seyn solle 
an bemeldten von Uns abgethanen Hagel- oder Gelübt-Festen dass 
Ambt der heiligen Mess zu verrichten, wofern nicht einige Stifftung 
oder begebender Zufall solche Verbündnuss mit sich brächte; viel- 
weniger sollen dieselbe von ihnen ihren Gemeinden in ihren Predi- 
gen verkündiget werden, als welches Wir krafft dieses, mit Vorbe-, 
haltung willkühriger Straff gegen die Ubertreter, ernstlich verbotten, 
wie nicht weniger alle Unsere Unterthanen und Angehórige dahin 
angewiesen haben wollen, dass sich keiner unterstehe einander an 
bemelteı Täpen unterm Vorwand eines etwann verlobt, oder ver- 
sprochenen dergleichen Fest- oder Feyertags von der Arbeit ab- und 
eu dem föyertt amzuhalterr, worüber dann auch Unsere Weltliche 

ZEN 27" 


420 
Beambten fleissige Obsicht haben, und die Dbertretter mit gebühren- 


' der wohlverdienter Straff ansehen sollen. 


28. Wofern aber an einem oder anderm Orth auff gewisse 


‚Täg, etwann wegen Abwendung der Pest, oder schädlichen Unge- 


'witters, Herkommens wäre die Kirchen zu "besuchen, und dem hei- 
ligen Gottesdienst beyzuwohnen, ist Uns gantz und gar nicht zuwider, 
dass an denselbigen das Ambt der heiligen Mess gesungen, und 
wann es dess Orths Pfarrern beliebig ist, auch ein Predig gehalten 
werden, jedoch mit diesem Zusatz, dass allzeit bey vorhergehender 
Verkündigung sothanen Gottes-Diensts ausstrücklich gemeldet werde, 
dass solche Täg keine gebottene Feyertäg, und dannenhero sowohl 
vor- und nachmittag zu arbeiten niemand verbotten seye. 

29. Anlangend aber die vorbehaltene Kirchweyhung und be- 
sondere Patrocinien, da sollen dieselbe den nächsten Sonntag vorhero, 
wie bräuchig, dem Volck jedesmahl verkündiget werden, mit dem 
Unterricht, wie solche fürnemblich von angenommenem Christlichen 
Catholischen Glauben, Erbauung der Kirchen und selbiger Orthen 
angerichtem Gottesdienst herrühren, und man dannenhero auch billig 
Gott umb solche Gnad dancken, um fernern Seegen bitten, und 
solchen Tag vielmehr im Dienst Gottes und Christlichen guten Werk- 
ken, als in Uppigkeit zubringen solle. 

‚80. Und dieweyl bey mehrer theils Kirchweyhen und Patro- 
einien auch Krümerey geübt und offentliche Märckt gehalten wer- 
den, und solche je zu Zeiten auff Abstinenz oder Fasttäg einzufallen 
pflegen, da dann von vielen ohne Scheu mit Fleisch-Speisen und 
andern unziemlichen Excessen, sowohl Gottes- als der Kirchen-Ge- 
bott, gröblich überfahren werden, so wollen Wir dass hinfürders, 
wann ermelte Kirchweyhen oder Patrocinia Sanctorum darbey offent- 
liche Marcktäge gehalten zu werden pflegen, auff dergleichen Fast- 
oder Abstinenztäg einfallen, dass sowohl in den Privat- als gemeinen 
Gast- und Wirths-Häusern das Fleisch-speisen eingestellt, hingegen 
die gebottene Fasten gleichmässig gehalten, und die Freveler nach 
gestalt ihres erwiderten Verbrechens mit allein Ernst bestrafft werden 
sollen. 

91. Die gewöhnliche, gemeine Christliche Wallfahrten. in die 
8. Marci, und der Creutzwochen, sollen auch der Gebühr nach dem 
Pfarrvolk verkündet, und neben Unterrichtung, warumb dieselben 
angeordnet, mit gebührlicher Gottes-Forcht, Andacht und guter 
Ordnung dergestalt verricht werden, dass wo solchen Processionen, 
wie doch billig beschehen sollte, nicht alle, jedoch auss jedem Hauss 
ein Persohn biss zum Beschluss beywohnen, folgends ordentlich 





421 


/, 


wieder nach Hauss gehen, und darunter alles unnützen Geschwützs 
sich enthalten, auch der Pfarrer keinesweegs zuruck verbleiben, 
sondern sich zu gutem Auffsehen und Exempel seines anbefohlnen 
Pfarrvolcks, mit der Procession wieder anheim begeben, insonderheit 
aber 'soll sich niemand vor oder nach den Processionen in Wirths- 
Häussern auffhelten oder betreten lassen, sondern wie hinauss, also 
auch wieder heinıb gehen , damit allerhand Ungebühr, so je biswei- 
len gespührt worden vermitten bleiben mögen. 

32. Und demnach die Erfahrung von vielen Jahren hero geben, 
was für verschiedene ärgerliche Missbräuch auch wohl Unglück durch 
die so genandte Fluhr-Ritt sich erzeigt haben, als ist hiemit Unser 
gnüdigst befehlender Will, dass. zu dessen künfftiger Verhütung hin- 
führo die von Unsern lieben Vorfahrern engestellie Fluhr-Processio- 
nen nicht mehr zu Pferd, sondern ellein zu Fuss, gleich andere 
Processiones angestellt, und nach Besag Unserer Agend mit andächt- 
und Geistlichen Gesängern auss Unsern approbirten Gesangbüchern 
verricht werden sollen. Wo aber der Fluhr an einem oder anderm 
Orth so gross wäre, dass er an einem Vormittag nicht kunte umb- 
gangen werden, solle man denselben abtheilen, und diese Flühr- 
Procession an zweyen Tügen, aber allzeit nur Vormittag verrichten: 
alles bey unaussbleiblicher Straff derjenigen so darwider zu thun 
sich gelüsten lassen werden. 


II. Von dem Gottesdienst ins gemein. 


33. Durch das Advent sollen die gestiffte Rorate-Messen fleissig 
gehalten ; 

94. Nicht weniger in der heiligen Christnacht in allen Pfarr- 
Kirchen, sowohl in den Städten als auff dem Land, umb 12 Uhr, 
wo es sein kann, die Metten, und darauff das Ambt der heiligen 
Mess singend gehalten, wo es aber an Singern mangeln sollte, solle 
wenigstens ein Btill-Méss gelesen, und unter derselben Gott mit 
" teutschen &pprobirten Weyhnacht-Gesüngern gelobt werden. 

95. Auff den Festtag S. Joannis Evangelistae, solle der Wein: 
Purificationis Mariae, die Lichter oder Kertzen: Ostern die Speisen: 
Assumptionis Mariae, die Krüuter, altem Christlichen Gebrauch nach 
benedicirt werden. 

36. Am Ascher- Mittwochen : solle auch Vermög der Agenden 
neben dem Ambt der heiligen Mess, die Einüscherung dess Volcks, 
80 sich dabey einfindet, gehalten werden. 


424 


48. Zu welehem End dann, und damit keine Kinder und Kran- 
cken versaumbt werden, sich jedes Orths Pfarrer und Seelsorger 
innerhalb dess Pfarrbezircks einheimisch halten, -und ohne Subeti- 
twirung eines qualificirien Priesters, der in seinem Abwesen die 
Pfarr-Gebühr versehe, nieht verreisen, noch ohne Erlaubnuss des 
Rural-Dechanten über drey Tag von seiner anvertrauten. Pfarr &uss- 
bleiben. 

49. Schwangere Weibe- Persohnen 80- nahe auff ihre Geburts- 
zeit gehen, sollen wegen allerhand besorgender Gefahr, bey Zeiten 
beichten, und mit der heiligen Commnnion sich versehen lassen, in- 
gleichen wann sie der Geburt genesen, Gesundheit und Leibs-Stärck 
halber ungehindert ausskommen können , : Christlichem Gebrauch 
nach nicht zu Hauss, sondern in der Kirchen, umb dem Allmächti- 
gen Gott nach dem Exempel- der Mutter Gottes ihre Geburt vorzu- 
tragen, und umb deren zeitlich und ewige Wohlfahrt seine göttliche 
Güte zu erbitten, von des Orths Pfarrern ausssegnen lassen. . 

50.. Bey der heiligen Christlichen Tauff solle auch dem Concilio 
Tridentino gemess, niemand zu einem Kind mehr als einen oder 
zween Tauff-Pathen oder Dothen, unter diesem letztern-doch nur ein 
Mann und Weibs-Persohn sein solle, und. zwar die der Christlichen 
‚Catholischen Ordnung nach zu solchem Christlichen Werck: zugelas- 
sen und bey mündigen Jahren seind, dergestalt, dass sie zum Hoch- 
würdigen Sacrament des Alters gangen, auch die Hauptstück Christ- 
licher Catholischer Religion zu erzehlen wissen, und die Unmündi- 
gen durch die Glaubens-Bekanntnuss vertretten können, zu bitten 
erstattet werden. 

51. So sollen auch die Pfarrer bey jeder Pfarr und Gemeind, 
das Tauff- sowohl als Ehe- und Todten-Buch , richtig halten, und 
in dem. Tauffbuch :die Nehmen aller: Täuffling sowohl auch ihrer 
Eltern und Patrinen und Beyfügung des Tags, Menaths und Jahrs, 
wann jedes Kind getaufft worden, in Matriınoniel und Ehesachen 
aber gleicher gestalt die Zeit der inthronisatien mit sambt dea Nah- 
men dess Bräutigams und der Braut, auch ihrer Eltern und Zeugen, . 
wieweniger nicht der:Absterbenden fleissig auffzeichnen, damit men 
künfftig zu begebenden Nothfällen hieraus gewisse Kundechaff 
- eines jeglichen ehelicher Geburt, Freund- und Verwandschafft, Alters 
und dergleichen, auch jederzeit bestättigter Ehe und dess Todis hal- 
ben zu erholen habe. 

52. Weilen auch an. frommen und -wohlerfahrnen Hebammen 
sehr viel, ja manches Kinds Seelen Heyl.und Seligkeit gelegen ist, 
als solle nicht ein jede Weibs-Persohn, sondern allein diejenige, so 








425 


allezeit eines ehrliehen guten Nahmens und Wandels gewesen und 
noch is£, such zu solchem Dienst die tauglichste, erfahrneste und 
getreueste erfunden wird, von jedes Orths weltlichen Obrigkeit, Rath 


oder Gerieht angenommen, dann dem Pfarrern fürgestellt, und von 


Hıme folgerider Gestalt im Beysein zweyer Zeugen instruirt und unter- 
wiesen werden. . : 

Erstlich, dass sie ohne grosse Noth und Gefahr zu tauffen sich 
nicht unterstehen solle. 

Zum andern, solle sie ihr allzeit zuvor diese Meynung machen, 
zu tauffen, wie solches Jesus Christus unser Herr und Heyland be- 
fohlen, und die heilige Christliche Kirch iın Brauch hat. 

Drittens, dass sie keine andere Form zu tauffen gebrauche, als 
diese: Ich tauffe dich im Nahmen: Gott dess Vaters + und dess 
Sohns + und dess heiligen Geists +, und zugleich als sie diese heilige 
Worte spricht, solle sie das Wasser selbsten entweder über des Kinds 
Köpfflein, oder so es ligend muss getaufft werden, über das Hertz, 
oder wann der gantze Leib noch nicht ans Tag-Liecht kommen, über 
dassjenige Glied zum wenigsten , so sich von demselben erzeiget, 
abgissen. 

Viertens, dass sie nichts anders zu der Tauf brauche, als ein 
natürliches Wasser, es seye gleich warm oder kalt. 

Fünfftens, dass sie niemalen die Geburth entweders zu befür- 
dern oder zu lindern verbottene und aberglaubige Mittel sowohl zu 
der Muiter als Kind gebrauche. 
| Wofern Sechstens auch ein Zweifel würe, ob dás Kind noch 
lebe, solle sie solches folgender Gestalt tauffen: ! 


Wann du lebest, so tauffe ich dich im Nahmen Gott dess Vat- 
ters 4 und dess Sohns + und dess heiligen Geists. + 

Da siebendens das Kindlein von der Hebam Nothgetaufft und 
dess Lebens-Gefahr überstanden, solle dasselbige in die Kirchen dem 
Priester vorgetragen werden, und zu mehrer und besserer Versiche- 
rung, den heiligen Tauff nach Anweisung der Agenden de forma 
Baptismi fol.25. sub conditione zu administriren, und die gebrüuchige 
vorhero unterlassene Caeremonien zu vollbringen. 

Achtens, solle sie auch kein unehelich Kind, so sie gewinnen 
hilft, vertutschen helfen, sondern solches jedes Orths Pfarrern und 
der weltlichen Obrigkeit anzeigen, sonsten auch kein getaufft- oder 
ungetauftes Kindlein ohne Vorwissen und Willen dess Pfarrers zur 
Kirden bestatten, 


i 


426 


' . Letzlichen, sollen sie dem Pfarrer an Aydssiait Hand-Gelübdnuss 
und Versprechung thun, denen fürgehaltenen } Puncien fleissig nach- 
zukommen. 

53. Weilen such bey den Kindiauffen Zeithero solche über- 
müssige Unkosten angewend worden, dass derentwegen männiglieh 
sehr schwehr fallen thut in diesem Christlichen Werk zu Gevaster- 
lichen Ehren zu erscheinen, mancher ehrliche Mann sich auch scheuet, 
einen guten Freund mit der Ersuehung zu beschwehren, und solche 
Missbräuch in unmässigem Essen. und Trinken sambt anderen Ex- 
cessen geschehen, dass dardurch des heilig Bacrament dess Tauffs 
mercklich verunehrt wird; als haben Wir vor eine ohnumbgängliche 
Nothdurfft erachtet, in diesem Fall ein pebührendes Einsehen zu 
haben; derowegen wollen Wir ermstlich diessfalls Unsere würckliche 
Räth, worunter such die Professores, und Unsere Leib-Medici be- _ 
griffen sein sollen, zu gebührender Bescheidenheit verwiesen haben, 
nicht zweifflend, es werde ein jeder seinem Stand nach hierin sieh 
also zu verhalten wissen, damit es bey ihnen eines Geboits oder 
Verbotts noch Verweigs und Andung nicht nöthig Beye; setzen auch 
und ordnen hiemit, dass hinführo neben unserer Hef-Cenizley - und 
Cammer-Officianten diejenige graduirte Personen, so nicht würck- 
lehe Ráth oder Professores seynd, gleiehwie nicht weniger Unsers 
Hochwürdigen gesambten hohen Domb- Capitals und anderer Oolle- 
giat-Stifftern, Clöstern und Stifftungen, altem Herkommen nach in 
Dienst begriffenen Officianten, Bürgermeister, Renth-Baumeister und 
Raths-Persohnen in Unsern beschlossenen Städten, gleiehwie auch 
die in Aembtern und Gerichten in- und ausserhalb der Städten von 
Uns bestellte Assessores, Ambts- Persohnen, als. Verweser, Keller, 
Zollschreiber, Vógt, etc. zu ihren Kindtauffen mehr nicht dann zehen 
biss zwölff paar, die. vermógliche Burger aber , so nicht mii eigener 
Handarbeit, sondern auss ihren Güttern leben, darunter auch die 
vornehmbste Handelsleuth , und der Stadt Viertelmeister gehörig, 
sechs biss acht paar, übrige Handwercksleuth , Burger und lanwoh- 
ner aber vier biss sechs paar Weibspersohnen, auch wohl weniger, 
ob sie wollen, einladen, und dieselbe nach verrichtem heiligen Werck 
soviel die ersten zwey Ständ betrifft, mit einer geringen Collation 
ohne einige Mahlzeit, die dess dritten Stands und Grads aber mit 
einem Trunck und Brod, alles mit geziemender Mässigkeit tracktiren 
soll, und wird hiemit, und Krafft dieses der biss daher eingerissene 
Missbrauch, dass nemblich der erbettene Gevatter dess neugetauffien 
Kinds Vatter, und dessen beyhabende Persohnen iracüren solle, 
güntzlich und dabeinebens verbotten und abgeschafft, dass wenn der 





4n 
(devatter gebeilen wird, elsdann das unmässige zu- und voll&iincken 
eingestellt, und die bey Tauffung der Knüblein bisshero erbettene 
Beystände der Gevattern hinführo unterlassen, auch der. Gevatter 
entweder allein oder mit- und benebens des Kinds Ve£tern und son- 
sten niemand bey der Gevatterschafft in Begleitung zu der Kirchen 
erscheinen solle, auch alle dergleichen Kindbetts- Mahlzeiten, wie 
dieselbe bey denen drey Wochen oder sonsten in dem Schwaag ge- 
' gengen, gäntzlich verbotten und abgeschafft seyn: und dafern ein 
oder anderer, wer der auch sein mógte, ohne obangedeutete Zahl, 
ohne Unterscheid der Petsohnen, .und diese Verordnung zu über- 
sehreiten sich gelüsten lassen würde, derselbe solle mit 6 Reichs- 
thalern ohnnachlässiger Straff angehalten werden. 

54. Zum andern und damit aller beschwehrlicher Überfluss niit 
Verehrung der Tauffdothen. möge auffgehoben werden; befehlen 
Wir ernstlich und wollen,.dass einem Kind des ersten Stands, mehr 
nicht als eim Goldgülden; dess andern ein Königsthaler ; dess dritten 
ein Reichsthaler oder Güldensthaler, solle geschenckt werden. Ent- 
gegen aber sollen hiermit alle Nebenverehrungen an Corallen, Do- 
thenröck und Kleydern, und wes dergleichen mehr ist, gleichwie 
nieht weniger die Abforderung dess neuen Jahrs und andere Ver- 
ehrungen gegen den Kindern und Kindbetterin allerdings bey Straff 
fünf! Gülden aufigehoben sein, was aber den armen bedürfftigen 
Dothen und. Gevattern auss gutem Willen und Mitleyden gegeben 
wird, verbleibt dem Vermöglichen billig ohngewehrt. 

55. Wegen der Führung zu der heiligen Firmung, solle denen 
Firmdothen dess ersten Grads mehr nicht als ein halber Reichsthaler 
oder Gülden, oder dessen Werth; dess andern und dritten Stands 
aber, ein Orth eines Thalers oder Güldens, oder dessen Werth an 
einem Bettbüchlein oder Rosenkrantz zu einem Gedenck-Zeichen für 
einmahl verehrt werden. Entgegen aber alle Schanckungen an 
neuen Jahren, und wie das Nahmen haben mag, ausser dessen was 
mitleydender Weiss geschicht, bey Straff fünff Gülden verbotteu sein. _ 


VL Von dem Heiligen Sacrament der Firmung. 


56. Demnach auch das heilige Sacrament der Firmung dienlich 
und nutz ist zur Bestätigung im wahren Glauben und beständiger 
Bekanntnuss desselben, vor dem Aberglauben und Anfechtungen dess 
bösen Feinds, mit denen wir in dieser Welt nach dem Zeugnuss des 
heiligen Pauli ad Ephesios 6. (wir haben nicht zu kämpffen mit dem 
Fleisch ‚und Blut, sondern wider Fürsten und Gewaltigen, wider die 
Regenten der Welt, welche in dieser Finsterniss herrschen, wider . 


8 








228 


die schalckhaftige Geister in der Lufft) so stättig umbeeben sein, 
schüzet , als sollen derohalben alle Pfarrer dessen Nutzbarkeit 
und vornehme Würckungen in der Christlichen Lehr und sonsten 
wann Gelegenheit vorfallen, vornemblich aber um Pfingsten und 
Trinitatis erklären, auch Erinnerung thun, dieses heilige Sacrament 
mit vorgehender Beicht und Communion (da es mit Fug und eines 
und andern Alters halber beschehen kann) in Gnaden-Stand zu 
empfangen. 

57. Und weilen auch die Firmung, gleichwie der Christliche 
Tauff, nicht mehr als einmal zu empfangen, als sollen auch die 
Pfarrer ihren anbefohlnen Pfarrkindern dessen Unterrichtung und 
achtung geben, damit nicht ante Usum rationis und vor siebenjäh- 
rigem Alter (in welchem die Jugend eilicher massen dessen Wissen- 
schafft und Nachricht haben kann) sich jemand unbedachtsamer 
weiss hierzu eintringe, es wäre dann, dass etwann in einem Orth 
wegen weii-Entlegenheit selten gefirmt würde, in welchem Fall 
die Kinder auch wohl vor sieben Jahren ihres Alters zu der Fir- 
mung geführt werden, jedoch dass derselben, wie auch aller anderen 
gefirmten Nahme neben ihrer rechten Eltern und Firmdothen Nah- 
men in der Pfarr-Matricul an einem besondern Orth fleissig notirt 
und eingeschrieben werden. 

58. Wo auch eine zimbliche Anzahl ungefirmter Persohnen 
vorhanden , solle der Pfarrer solches Uns oder Unserm Weyhe- 
Bischoffen zu dem End zuwissen machen, damit niemand zu seinem 
Schaden dieses Gnadenreichen Sacramentis beraubt und vernach- 
theiligt werden möge. 


Vll. Vom Sacrament der Buss und Heiligen Communion. 


59. Demnach vermittelst dess heiligen Sacraments der Buss, 
welches 1. in wahrer Reumüthigkeit, neben beständigem Vorsatz 
die Sünden und Gelegenheit derselben zu meyden. 2. Richtiger 
vollkommener Beicht, das ist, Bekanntnuss der vorgefallenen und 
begangenen Sünden. .3. Erstattung schuldiger aufferlegter Genug- 
thuung. 4. Und Absolution oder Ledigsprechung eines gewalthaben- 
den Priesters, bestehet, der Mensch mit Gott seinem Herrn versöh- 
net, die Göttliche Gnaden und Tugenden, so er im heiligen Tauff 
und in der Firmung empfangen, erlangt oder vermehrt, und sein 
Christliches Leben und Wandel gleichsamb erneuert wird, und da- 
hero auch bey Christlicher Catholischer Kirchen wohl herkommen 
und gebotten ist, dass ein jeder so zu seinen verständlichen Jahren 
kommt, zum wenigsten einmahl im Jahr seinem ordentlichen Pfarrern, 





429 


oder einem andern Priestern, so, wie obgemelt, zu absolviren Ge- 
walt hat, seine begangene Sünd reumüthig und vollkommentlich 
beichten, darzu das heilige Hochwürdige Sacrament dess Áltars umb 
die Oesterliche Zeit bey Vermeidung der jn denen Geistlichen Rech- 
ten auffgeseizten Poen und Straff empfangen solle, hierumb so wollen, 
oednen und befehlen Wir 

60. Dass ein jeder Pfarrer sein. anbefohlenes Pforrvolk mit 
allem Ernst, dieselbe nicht allein auff Oesterliche Zeiten, sondern 
auch, wie Unsere &ndüchtige Christliche Voreltern in üblichem Brauch 
gehabt, gegen andere Hochheilige Fest- und Feyertäg, als Weyh- 
nachten, Pfingsten, und die vornembste Marienfest, auch in gefähr- 
lichen Schwachheiten und zu Pestzeiten und anderen Gefährlich- 
keiten mit Fleiss und Christlieher Andacht zu gebrauchen, erinnern 
und vermahnen solle. 

61. Und weil auch Unsere weltliche Beambten nicht weniger 
als andere auch die geringste Mit-Christen, Unserm Bischofflichen 
Ordinariet und Pfarrlicher Jurisdietion unterworffen seynd, so ist 
auch hiemit Unser gnädigst befehlender und ernstlicher Will, dass 
dieselbe ebener gestalt wenigst zu Oesterlicher Zeit in. der Pfarr- 
Kirchen die heilige Communion gleich andere Pfarr-Kinder, und 
sonderlich denselben zu gutem Exempel, empfangen sollen. 

62. Die Beicht aber wird gleichwohln jedem, bey einem andern 
approbirten Priester nach Belieben zu thun erlaubt, jedoch dass er 
auch dessentwegen von selbigem Beichtvatter einen Zettel des Orths 
Pfarrer, als ordentlichem Seelsorgern überbringen solle. 

63. Wo aber jemand so ruchloss und vergessen erfunden werden 
sollte, so übers Jahr, und insonderheit zu gebottener Oesterlicher 
Zeit (welche vom Sonntag Judica biss auff den zweyten Sonntag 


[d 


nach Ostern Misericordia genannt inclusive bestimmt ist) die heilige - 


Beicht.und Communicn unterlassen hätte, der oder dieselbe sollen 
alsdann.von Unsern Pferrern und Seelsorgern hierüber zu Red ge- 
setzt, und wenn keine rechtmässige genugsame Entschuldigung vor- 
handen, mit Zuthun Unserer Rural-Dechanten, auch wo nöthig, 
weltlicher Beambten, wegen Vollziehung der Straff jedesmahlen nach 
gestalt desselben Vermögen unnachlässig gestrafft, auch auff Erfor- 
derung solches gar an Unseren Geistlichen Rath zu mehrern Ein- 
sehen berichtet werden. - 

64. Solche Sacrament-Beicht aber solle nicht in den Sacristeien, 
sondern in der Kirchen an einen béquemen offentlichen Orth und. 


- verordneten Beichtstühlen : beschehen, und wo dergleichen Beicht- 


stühlen keine vorhanden, sollen. die Kirchenbau oder Heiligen-Pfleger 


" 


430 

dieselbe förderlichst verfertigen lassen, jedoch werden auch diese 
falls die Beichtvätter gegen schwache und Gehörlose gehörige Be- 
scheidenheit zu gebrauchen wissen. 

65. Weil auch auff die Oesterliche Zeit die Zahl der Commu- 
nicanten gross, und einem Pfarrern fast schwehr fallen will alle auff 
einmahl Beicht zu hören, so solle der Pfarrer, damit einer den an- 
dern nicht verhindere, unter seinen Pfarrkindern, zwischen Mann- 
und Weibs-Persohnen, verheyrethen und utiverheyrathen , eine Ab- 
theilung machen, und die Jugend und Schulkinder von sieben, acht 
oder neun Jahren, so in Mangel genugsamer Unterrichtung zur Com- 
munion noch richt zulässig, alle Quatemberzeit, entweder in der 
frühe, oder nachmittag umb zwölff Uhren Beicht hören, und nach 
'gestalt der Sachen absolviren, und also dardurch münniglich zur 
-Forcht Gottes anführen. 

€6, Derohalben dann aüch der Pfarrer die Eltern zu ermahnen, 
auch mit Zuwthun der weltlichen Beambten ihnen zu gebieten, dass 
sie zur gebührender Zeit ihre Kinder zur Kirchen senden, und zur 
Quatember-Beicht fleissigst anhalten sollen. 


67. Zu der Oesterlichen Beicht aber, wie auch zu der Qua- 
tember-Beicht der Sehulkinder, solle allezeit mit der Glocken ein 
Zeichen gegeben werden, und nadh geschehenem Geleut sich der 
Pfarrer jedesmahls zeitlich in-der Kirchen einfinden. 


68. Die Tragung aber dess Hochwürdigen 'Saeraments dess 
Altars zu denen gefährlich: oder sonst langwührig darnieder liegen- 
den Krancken, solle (wie in der Agenden mit mehrerm zu ersehen) 
mit gebührender Reverenz, nemblichen vom Pfarrern mit Priester- 
lichen Habit, Chorrock und Stola mit vorhergehendem Kirchnern, 
einem Glöcklein und Latern, oder zweyen Knaben, so deren vor- 
handen, mit zwoen Fackeln und Kappen oder weissen Chorröcken, 
welche in der Sacristey darzu sonderlieh zu halten, und da keine 
vorhanden, von den Kirchen -Heiligen und Gottes -Hauss- Pflegern 
machen zu lassen, beschehen. 

69. Es sollen auch die Pfarrer nicht unterlassen, ihre Pfarr- 
Leüth mit Ernst anzuhalten, und zu vermahnen, damit zu solehen 
Begebenheiten, dem Allmächtigen Gott zu Ehren und ihren Mit- 
Christen zu mehrerm Trost, ‘der Priester mi dem Hochwürdigen 
Sacrament in alleweg von jemanden euss deri benachbarten, so dann 
denen, so &uff der Birassen begegnen, begleitet werde. 


| 























431. 


(P 


VIII. Wessen das Pfarr-Volck su Zeit der Priester- und Geistlichen 
Persohnen- Weyhungen zu erinnern. 


70. Sintemahlen auch die Priester- oder Geistliche-Weyhe nach 
üblichem Herkommen und Gewohnhei der heiligen aligemeinen 
Christlichen Kirchen vornemblich auf? die Quatember und Fasten- 
Zeit administrirt wird, und vornehmblich der gentzen Christenheit 
an einem’ exemplarischen, wohl qualificirten Clero und Geistlichkeit. 
zum höchsten gelegen ist, wie auch solehes die Wort Christi: dess 
Herrn beym heiligen Matthaeo am fünfften Capitul zu erkennen 
geben, da er sagt: ihr seid das. Saltz der Erden, wo nun das Saltz 
untüchlig wird, womit soll man: saltzen etc. Soll derohalben auff 
die Sonntüg vor den Quatembern, und vor denen Tügen, an welchen 
men die Priester und andere Geistliche zu weyhen pflegt, neben 
Verkündigung der gebotienen Fasten dass Pfarr- Volck ermahnet 
^ werden, der Andüchtigen Seeligen Voreltern löblichem Brauch nach, 
neben Haltung gedachtes Gebotts der Fasten auch den Allmächtigen 
umb Verleyhung Gottesförchtiger Geistlichen Priestern und Vorste- 
hern anzuruffen und zu bitten, 


1X. Von, Ehe-Versprechungen, Verkündigung, Ehestand und Hachzeiten 
in, Städten und Dörffern. — 


"71. Dieweilen auch die Ehe ein heiliges Sacrament ist, durch 
welches zwo ledige Christliche Persohnen Mann und Weib sich Or« 
dentlicher weiss zusammen verheyrathen, darzu ihnen Gott durch 
dieses Sacrament Gnad giebt, dass sie in ihrem Ehelichen Stand 
biss in Tödt Gottseelig verharren, und ihre Kinder Christlich auffer- 
ziehen. .Und Wir nicht ohne sonderbares Missfallen vernehmen 
müssen, dess unter dem jungen Volck die heimliche Winckel Ver- 
sprechungen sehr im Schwang gehen, dureh solche ofltermahlen. 
Gelegenheiten zu schwehren Sünden und Lastern genommen, und 
auch Unser Consistorium (indeme offt hernacher. ein oder der endere 
Theil solehe Sponsalia bereuet, und darzu sich nicht mehr verstehen 


will) mit vielen Klagten umb desswillen behelliget wird; als befeh- ' 


len Wir gnüdigsi und wollen, dass von denen Pfarrern das Pfarrvolk 
von solchen heimlieh - und schádlichen Versprechungen &b und viel: 
mehr zu offentlichen Verbündnussen im Beysein der Eltern und 
Freüaden oder anderer ehrlichen Zeugen, von der Canizel das Jahr 
durch etliehmahl ermahnet und angehalten werden sollen mit Vor» 
stellung der Ungelegenheiten, welche auss Unterlassung dessen ge 
meiniglich zu entstehen pflegen. Also 


- 


432 


72. Ist auch Unser gnüdigster Will, dass beede angehende ver- : 
sprochene Brautleuth jedesmahl sobald nach beschehener Verspre- 
chung, welche (wie vorgemelt) nicht heimlich, sondern vor recht- 
mässigen Zeugen ehrlich geschehen soll, sich vor Unserm Pfarrern 
stellen, ihre Versprechung offenbaren, dann umb gewóhnliche Auss- 
ruffung ensuchen; welcher dann :beede versprochene in denen zu 
wissen nothwendigen Glaubens-Artieuln examiniren, denen etwann 
vorseyenden Verhindernussen oder Impedimenten, als Bluts-Freund- 
Schwager- und Gevatterschafften, nachforschen, und da sich der- 
gleichen keine ereignen, auch genugsame Wissenschafft bey denen 
versprochenen sich finden w&rde, "mit denen Aussrufungen, und so 
fortan mit der Copulation fortfahren; im Fall .aber sich einige Im- 
pedimenta finden, oder in denen Nothwendigkeiten beede versprochene 
nicht allerdings unterricht sein würden, sollen die Aussruffungen 
biss nach erhaltener dispensation super impedimentis dann .sattsamer 
Unterrichtung beeder ‚versprochener so lang auffgeschoben werden. 

73. Und ob zwar auch sonsten zur Ehe zu schreiten einem 
jeden frey stehet, und niemand verwehrt werden kann, so will sieh 
doch in alleweg gebühren zu Verhütung allerhand . Unordnungen, 
ungebührlichen Hindergangs, und ärgerlicher  leichtfertiger Ver- 
knüpffung, dass vor allen Dingen der Eltern oder Vormündern Rath 
zu forderist hierin begehrt, und ohne erhebliche Ursach. wider deren 
Wissen und’ Willen nieht leichtlich zür Ehe geschritten werden 
solle. | oo en 

74. Dieweilen man auch ' befunden ,;:das jeweiltw Beambte, 
Eltern und Vormündere, &uss sonderlich gesehöpfften: Affecten ihre 
eigene Kimder, Pupillen uríd Ambts Angehörige, bevorab die, so von 
guten Mitteln und grosser Erbéchafften, und Zufäll.gewärtig seind, 
mit Trohen und Streffen dahin zu zwingen, umd za. nóthigen ‚sich 
unterstehen, dass sie, such wider ihren Willen, mit eben denjenigen, 
so ihnen. von ihren Beambten, Eltern und. Vormündern , fürgeschle- 
gen werden, sich ehelich verbinden müssen, welches doch. aller: na- 
.türlicher und Christlicher Freyheit, wormit der. Ehestend sonderlich 
privilegirt und begnädiget, gantz und gar zuwider, über dass auch 
mehr dann offenbahr, wie gexóthigie und gedrungene Vermählungen 
offtmahls einen traurigen’ und leydmüthigén Aussgang zu gewinnen 
pflegen: als befehlen Wir mit sonderbarem Ernst, dass wo ein oder 
andere dergleichen nothgeträngte Eheliche Verknüpffung verspührt 
werden, und dem Pfarrer solches klagbar vorkommen sollte, dass 
er solches zu forderst zu. Unserm Rural-Deebant, und: dafern umb 
der Sach Wichtigkeit halben solcher nicht abgeholffen werden könnte, 


- 
— 





438 
an- Unseren Geistlichen Rath berichten, und darüber weiteren Ver- 
baltens-Befelch, und damit auch diejenige, so ein oder anders. hierzu 
durch dergleichen ungeziemende Weg: zu nöthigen gesucht, nach 
Befindung der Gebühr abgestrafit werden mögen, erwarten. solle. - 

15. intemehl auch Eheliehe. Verbindnussen in: sondern Graden 
wegen Blut- Freundsehafft, Schwägerschafft: und :Gevattersehaflt ver- 
mög Geist- und weltlicher Rechten zwar verbotten seynd, aber doch 
in der That vielfältig befunden werden, dass solehes viel Persohnen 
offt wenig geachtet, indeme sie sieh mehrmals ohne einiges: vorher- 
gangenes nothwendiges Nachfragen ‚einer vielleicht vorhandener und 
verhınderlicher Freundschaft vermühlet, dardurch . auch re .ten- 
quam non amplius. integra. die Dispensaliones Breichsamb ‚erzwingen 
wollen; . . pont 06 0g rr tog 

Als gebieten und wollen Wir gnädigst, dass alle Unsere Pfarrer . 
ihrem anvertrauten Pfarrvolok solche Graden der Freund-, Schwä- 
ger- und Gevätterschafft, wie weit eie sich ersireoken, und in  welehen 
sieh zu verheyrathen von der .Catholischen Kirch verboten ist, nach 
Gelegenheit der Zeit, als Dominiee secunda post Epiphaniam de 
auptiis in Cana Galilaeae, dann im September umb das Fest Mariae 
Geburth, auss :beyliegender Tabelle erklären sollen. (Siehe 8. 392.) 

76. Auss Verordnung dess Tridentinischen Concilii solle nur 
einige, oder:anffs.meinsie 2wo, als ein M&ans- und ein Weibs-Per- 
sohn, ein Kind bey der heiligen Tauff heben, oder zu Gevatter 
stehen, und wo deren mehr, jedoch.die einige oder zwo erste Per- 
sohnen, sodass Tauffkipd halten oder anrühren, allein, die übrige 
&ber in die Geistliche Bippschafft nicht gemeint sein,. und ausser 
denen Catholischen .keine andere Glaubensgenossen zu Gevatier- 
schafften gelassen werden. Im Fall aber in gewissen Uinbständen 
Unsere Pfarrer selbige nicht wohl günizlichen abweisen könnten, 
solle wenigstens ein Catholischer mit dem Uncatholischen zur Ge- 
vatterschaftt gefordert werden, dessen die Pfarrer, allerlei daraus er- 
folgende. Mängel zu verhüten, je zu Zeiten auch Erinnerung. zu 
thun ‚haben. 

. 74. . Solche Geistliche Sipp- und Gevatierschafft erhält sich allein 
zwischen der Getaufften Persohn, dero Vatter und Mutter und der- 
selbigen Gevaitern, einen oder zween dess Getaufftlen Dothen oder . 
Pathen,. wie auch dem Tauffer, dem Getauften und dessen Vatier 
und Mutter. Gleiche Geistliche Sippschafft erhält sich auch bey 
dem Heiligen Sacrament der Firmung, und .soll weiter nicht gezogen 
werden. 


e 


£8 


434 


78. Wir wollen auch, dass die Aussruffung nach Satz und Ord- 
nung des heiligen Concili Tridentini Bess. 24. de reformat. Matr. 
Cap. 1. dreymahl von dess Brautvolcks vorgesetzten Pfarrern an 
dreyen nechstfolgenden Sonn- oder Feyertägen in der Kirchen nach 
gehaltener Predig offentlich geschehe, und folgends nach vorgangener 
sothaner dreymahliger Aussrufung, so fern keine veebümássige. Ver- 
hinderung vorhanden, die Priesterliche Copulation beeder Aussge- 
rufenen Ehe-versprochenen offentlich in Angesicht. der Christlichen 
Versammblung, nach Maass und ‚Form Unserer Agend coram Altari 
gebührend verrichtet werden solle; worbey denen..Pfarrern auff 
einmahl vor zweymahl oder zwey vor dreymahl propria .auctoritate 
Busszuruffen unter willkühriger Bestrafung ernstlich verbotten wiid. 

79. Weilen auch offtmahlen :die Persohnen, so sich ‚miteinander 
Ehelichen verlobt, in unterschiedlichen Pfarrspielen gebürtig, wohn- 
oder sesshafft seynd, sollen zu besserer Erforschung der vielleicht 
verborgenen Verhinderungen dieselbe allzeit in beeden Pfarrn auss- 
geruffen werden, und sie dessen schrifftliches Attestatum beybringen; 
falls aber die vorhabende Eheliche Copulation durch so viel Auss- 
ruffungen entweder verhindert werden sollte, oder auch in beeden 
Pfarrn das Brautvolck auss bewegenden Ursachen nicht ausgerufen 
werden könnte, so solle allezeit Unser Geistlicher Rath umb derent- 
willen befragt, und nach dessen Befelch verfahren werden...  : 

80. Wir wollen auch beyneben alle Ehe :verlobte .ganiz gnüdig- 

lich und Vätterlich vermahnt haben, ehe und bevor sie sich würck- 
lich vermáhlen, ihre Sünden fleissig zu .beichten,. und folgends 
würdiglichen zum heiligsten Sacrament dess..Altars zu.gehen, umb 
dardurch von dem Allmächtigen Gott desto mehr. Glück und Seegen 
zu ihrem bevorstehenden .Ehestand zu erlangen. . 
. 81. Wir stetuiren und wollen auch. hiermit bay ‚Vermeidung 
unaussbleiblicher Straff, dass inskünffüg, gleich bishero. ®onderlich 
in Unserer Haupt- und Residentz - Stadt missbraucht. worden, kein 
Braut-Volck mehr in’ denen Häusern und deren. Privat- Capellen, 
sondern allein an seinem gebührenden Orth, als nemblich in den 
Pfarrkirchen , oder wenigstens in einer von Unserm. Geistlichen 
Rath, nach erlangter Lieenz, bemambgten offentliohem. Filıs} oder 
Capellen, eopulirt und benedicint werden. solle, es wäre Jamn.Sach, 
dass auss erheblichen Ursachen es. ein anders erforderte, welches 
gestalter Sachen nach zu erlauben Wir Uns. vorbehalten haben 
wollen. 

82. Wann auch der Kirchgang bestimbt seyn. ward, sollen ‚Bräu- 
tigam und Braut mit ihren beruffenen Zeugen und Gästen sich umb 








435. 


neun oder lüngstens zehen Uhr zur Kirchen finden, und nach üb- 
licher Vermehnung und Benediction umb von dem Allerhöchsten 
desto mehr Seegen an Leib und Seel zu erlangen, dem Ambt der 
heiligen Mess mit sonderbarer Andacht beywohnen, so viel Viertel- 
Stund sie sich auch über zehen Uhr verspüthen werden, so viel 
Gülden sollen sie in die Pfarr, wo sie copulirt werden, zur Straff 
zu erlegen schuldig sein. 

83. Wollte auch jemand zur Erspahrung der Unkosten, oder 
&uss anderen erheblichen Ursachen mit zween oder drey Zeugen 
morgens frühe in der Stille in der Kirchen sich copuliren lassen, 
solle solches ihnen unverwehrt bleiben. 

84. Wann das Brautvolk zweyerley Religion ist, solle ein Pfar- 
rer dieselbe propria "Auetorit&te Ehelichen zu copuliren sich nicht 
unterstehen, sondern solches zu forderst an Unsern Geistlichen Rath 
umbständig berichten, und darüber Bescheid erwarten. 

85. Wofern auch bey Unsern Pfarrern und Beambten die 
Frembde aussländische Ehe -versprochene, durch ihre Geburtsbrieff, 
Ledigzehlungen, Abschieden, oder andere dergleichen schrifftliche 
Urkunden nicht klar oder deutlich beybringen können, dass sie gantz 
ledig und Inss, und alles anderwärten Anhangs befreyet seyn, sollen 
sie, zu Verhütung aller besorglichen Ungelegenheiten und künftiger 
Btritligkeit, ohne Unseres Geistlichen Raths Vorwissen und erlangte 
sehrifflliche Erlaubnuss, bey gewisser Straff von Unseren Pfarrern 
zu keiner Ekielichen Einleitung zugelassen werden; gleiche Bewand- 
nuss hat es mit denen so genandten Vagabundis, die nirgendwo 
einige bestándige Wobnung haben, oder jemahlen gehabt haben. | 

86. Weilen auch sich offtmahln zutragt, dass die Eheleuth auss 
eigenem &ngemasten- Gewalt von Ehelicher Beywohnung, so viel 
Tiseh ung Bett betrifft, sich zu scheiden unterstehen, wodurch dann 
zu noch sohwehrern Bünden und Lastern Ursach und Anlass gegeben 
wird; als béfehlen Wir auch Unsern Pfarrern, dass, wo sie solche 
Persohnen in ihren Pfarren wissen, dieselbe solche erstlich zu sich 
beruffen, und zu geziemender Ehelichen Beywohnung ermahnen 
und anhalten, auch wo es vonnöthen, dess Orths weltliche Obrigkeit 
umb Hülff und Beystend &nruffen, und so dieses alles nichts ver- ' 
fangen würde, solches alsobalden Unserm Consistorio oder Ehe-Ge- 
richt zu weiterer Verordnung berichten sollen. 

87. Nicht weniger sollen auch Unsere weltliche Beambten, so- 
wohl in Städten als auff dem Land, gute Obsicht auff verdächtige 
Zusammenkünfften, und übel beschreite unzüchtige Persohnen halten, 
und denenselben , allen Zugeng, Wohnung und Unterschleiff alles 

28 * 





436 

Ernsts verbieten und keinesweegs gestatten, wenigerzugelassen sein, 
dass beede Eheversprochene ihr Versprechen vor der Kirchen Gottes : 
zu vollziehen über ein viertel Jahr unter vorbehaltener Straff auff- 
schieben, und wehrender Zeit vielfältige Gemeinschafft pflegen, oder 
(welches gar nicht zu gedulten) zusammen wohnen wollten. 

88. Wir befehlen auch gnädigst, dass Unsere Pfarrer und Seel- 
sorger, auch andere Geistliche in Unserer Residentzstadt, oder auff 
dem Land insgemein sich der Hochzeit- und Kindtauff- Mahlzeiten 
künfftig allerdings enthalten sollen. 

89. Es sollen ihnen auch einige Tauff- Gevatterschafft, umb ver- 
schiedenen hierinfalls zubefahren habenden Anzüglichkeiten zu ent- 
gehen, zu vertretten keineswegs gestattet sein. | 

90. Die bey denen Hochzeiten und Kindtauffen eingeschlichene 
Missbräuch, die Anzahl der geladenen Gásten und deren Schanckun- 
gen betreffend, wollen Wir solches an Unsere Policey-Ordnung ver- 
wiesen haben. 


X. Von Besuchung der Krancken, Reichung dess Sacramenis der Heiligen 
Oelung, Begräbnuss und Begängnuss der Abgesiorbenen. 


91. Wie der Unendlich-Barmhertzige Gott im Christlichen Gna- 
denreichen Evangelischen Gesätz durch die Verdienst Christi unsers 
Herrn und Seligmachers zu mehrer unsers Beruffs und Erhaltung 
der Seligkeit, auch Ersetzung Unserer blöden Menschlichen Naturn 
zu Eingang dieses Zeitlichen Lebens und desselbigen Verlauffs son- 
derbare heylsame Sacramenta verordnet, gleichermassen, weilen es 
bey den sterbenden zum letzten Sieg langet, hat der vielgütige Gott 
uns mit diesem Sacrament der heiligen Oelunp, krafft dessen den 
Krancken allen Anfechtungen desto besser Widerstend zu thun, und 
also zu Wohlfahrt der Seelen, und etwann auch, nach Verordnung 
Göttlicher Vorsichtigkeit zu wieder-Erlangung Leiblicher: Gesundheit 
Gnad :geben wird, versehen, nach laut der Epirtel dess heiligen 
Jacobi am 5. Cap. vers. 14. und 15. ist jemand kranck unter euch, 
der beruffe die Priester der Kirchen zu sich, und: die sollen über ihn 
betten, und ihn mit Oel salben, im N ahmen dess Herm: und das 
Gebett dess Glaubens wird dem Krancken helffen, und der Herr 
wird ihn erleichtern: und so er in Sünden ist, 80 » werden sie ihme 
vergeben. 

92. Ist derohalben Unser gnädigst befehlender Will, dass Unsere 
Pfarrer und. Seelsorger nicht allein die krancken Persohnen, ob sie 
gleich nicht erfordert werden, fleissig besuchen, trösten, zur Beicht 
und Communion vermahnen, sondern auch in gefährlichen tödtlichen 








491 


 Sehwachheiten mit diesem heilsamen Sacrament der heiligen Oelung 
versehen sollen, und wann auch schon etwann wegen Hauptwehe 
oder Verwirrung des Patienten die Beicht und Communion nicht 
beschehen kónnte, so solle doch dem Krancken, umb vorgedeuter 
zugefallener Unriehtigkeit des Verstands willen , solche heilige Oe- 
lung nicht entzogen werden. 

93. Dessgleichen erfordert auch die obliegende Seelsorg , "dass - 
die Pfarrer nicht weniger die Kinder in zufallenden. gefährlichen 
Krenckheiten besuchen, und dieselbe, so sie über sieben Jahr alt 
seynd, Beicht hören, und ihnen die Priesterliche Absolution geben, 
auch wo, nach befundener Fähigkeit, sie ihr gebührendes Alter er- 
reichet, mit dem heiligen Sacrament des Altars versehen, damit 
also sie auch nieht trostloss, und mit Gefahr ihrer Seeligkeit dahin 
sterben. 

94. Wo auch jemand mit Todt abgehet, sie seyen Reich oder 
Arm, jung oder alt, sollen deren todie Leiber, da sie liegen, die 
Pfarrer mit dem Creutz, Rauchfass, W eyhwasser, und gebührendem 
Gebett &bholen, und mit Cetholischen Caeremonien nach Inhalt der 
Agend zur Erden bestatien. 

.95. Es sollen auch allen Abgestorbencn, welche schon zum 
Hochwürdigen Sacrament dess Altars gangen, die gebührliche Exe- 
quiae gehalten werden. 


XI. Von denen so genandten Stohl-Geldern. 


: 96. Obwohl insgemein bekannt, dass alle Sacramenta zu ad- 
ministriren, . und niemand diessfalls wider seinen Willen mit einiger 
Vergeltung zu beschwehren, sintemahl jedoch auch denen Pfarrern 
und Seelsorgern eine Ergötzlichkeit nicht zu ınissgönnen, wann nur 
auch: darbey keine Uebermass gebraucht wird. 

97. Als setzen, ordnen und befehlen Wir diesemnach gnädigst, 
dass erstlich bey dem heiligen Tauff, und für dessen Administrirung 
Unsere Pfarrer und Seelsorger nicht auss Schuldigkeit, ausser was 
ihnen gutwillig offerirt, und angebotten wird, annehmen. 

98. Gleicher gesteli, zum zweyten, bei Ausssegnung der Kinds- 
Beiterin, die Pfarrer nichts gesinnen, doch annehmen, und damit 
zufrieden sein, was ihnen nach jedes Vermögen gutwillig gereicht 
wird. | 

99. Dritiens, für die Eheliche Einleitung, und drey vorherge- 
hende Aussrufungen, solle dem Pfarrer ein Gülden oder Reichsthaler 
gereicht werden. 





438 


“100. Viertens, wo mehr als in einer Pfarr die Aussruffungen 
vonnóthen, solle für dieselbe, und ein schrifftliche .Urkund, ein halb 
oder gantzes Kopffstück gegeben werden. 

101. Fünfftens, bey Providir- und Versehung der Krancken mit 
Beicht, Communion und letzter Oelung, sole für die Bemühung 
nicht allein das geringste nicht.begehrt, sondern eueh dassjenige, so 
angeboten wird, bey Vermeydung unaussbleiblicher Straff abge- 
schlagen werden. 

102. Sechstens, von Begrübnussen der Kinder solle dem Pfar- 
rern für seine Bemühung ein Kopffstück ; 

103. Von Begrübnussen aber der alten und erwachsenen, 
welche schon zu Gottes Tisch gangen, und deren ersten, siebenten, 
dreissigsten, drey Kopffstück, oder ein schlechter Gülden, wie auch 
von einer Leichen-Predig, wo es begehrt wird, ein halber Thaler . 
gegeben werden. 

104. Wo aber einer oder der ander auss den Pfarr-genossenen 
solche und andere Jura Stolae oder Stohlgelder wegen Ehelicher 
Einleitung, grosser Armuth halben, zu geben nicht vermögte, solle 
der Pfarrer darbei sich bescheiden halten, und mit demjenigen, was 
sie geben können befriedigen lassen, ja auch, wo gar kein Ver- 
mögen ist, alles umb Gotteswillen, ohne einigen Entgelt, verrichten. 

105. Und weilen auch der Schulmeister und Kirchner, wie auch 
anderer Kircherdiener Besoldung offtmahls sehr gering seind, dass 
sie sich, ohne dergleichen accidentalien, nicht betragen können, so 
lassen Wir gnädigst geschehen, dass sie von dem Taüff, Ausssegnung 
der Kindbetterin, Hochzeiten und Begrübnussen, dasjenige begehren 
mögen, was von Alters Herkommens, und durch Unsere lobseelige 
Vorfahrer nicht absonderlich abgeschafft ist, die Versehung der 
Krancken allein davon aussgenommen, wesswegen sie so wenig, 
als die Pfarrer etwas fordern sollen, allein zu dem Ende, damit 
keinem auch die allergeringste Ursach gegeben werde, etwann umb 
dieses wenigen willen, der heiligen Sacramenten sich zu priviren 
und zu enthalten. 


Xll. Von Abstinenz- und Fast-Tägen. 

106. Sintemehlen dann auch in Christlicher Catholischer Kirchen 
nicht allein alle Freytag und Sambstag zu Abstinenz oder Enthal- 
haltung von Fleischspeisen, sondern auch neben dem vier-Jährlichen 
Quatembern oder Frohnfasten, die heilige viertzig-tägliche Fasten 
vor Ostern und: etliche bestimmte Vigilien, vermög. Unserer Agend, 
zu fasten gebotten seind; als wollen Wir ebenmässig solghe Gebott 


^ 











.- 439 
der Kirchen und Unterscheid der Speisen und Fasten, bey allen 
Unsern angehörigen und unterthanen stät, vest, und unverbrüchlich 
gehalten haben. 

107. Also und dergestalt, da jemand. ohne particular recht- 
mässige Dispensation und Erlaubnuss (die dann Unsern Pfarrern und 
Seelsorgern, wann eiwann Kindbetterin, oder sonsten jemanden 
Leibsschwach oder Kranck oder anderer Unmöglichkeit halb, da- 
rumb gebührend ansuchen würde, mit solcher Bescheidenheit,. dass 
man gleichwohl sich dessen mássig und ohne anderer Leuth Aerger- 
nuss gebrauchen ‘solle, zu eftheilen, unbenommen sein solle) auff 
einige gebottene Fast- oder Abstinenztäg, es sei nun gleich in offenen 
Wirths- oder Privat-Häusern, Fleisch auffsetzen, oder geniessen 
würde, dass ein solcher jedesmahls darumb mit gebührender Straff 
nsch gestalt und Vermögen dess Übertretiers belegt werden ‚solle. 

108. Darauff dann nicht allein Unsere Pfarrer, sondern auch 
weltliche Ober- und Unter-Beambten, Schultheiss, und andere Be- 
fehlshabere gute Auffsicht haben, auch vor sich, ohne erlangte Er- 
laubnuss, mit keinem durch die Finger sehen sollen. 

109. Mit ebenmässiger Straff sollen auch angeseben werden 
sile und jede Wirth, Metzger und Garköch, welche auff solche ge- 
bottene Kast- oder Abstinenztäg ohne sonderbere Erlaubnuss Fleisch 
speisen, aussgeben, verkauffen, oder sich dessen gebrauchen. 

110. Zu diesem Ende sollen euch alle Fasttäg den Sonntag 
verhero, wie such am Sonntag Quinquagesimse die viertzig tügige 
Festen, dem Volck in den Pfarren, neben Christlicher Erinnerung 
sieh in denselben, wie sie von der heiligen Catholischen Kirchen 
angeordnet und gebotten seind, zu Verhütung góttlicher Ungnad, 
und Zeit. und ewiger Gefahr und Bestraffung, gehorsamb und gemes 
zu begeigen, verkündiget werden. 


XUL Von Hospithäl,  Almosen, Spendung und Jahr - Tägen, auch andern 
christlichen Stiftungen. 


111. Es sollen auch Unsere Pfarrer und Seelsorger nicht allein 
die Hospithalien und arme Häuser, und darinnen befindliche Kran- 
cken offtmebls besuchen, sondern auch Unsere Geistliche und welt- 
liche Beambte, bevorab auch diejenige, so darauff absonderlich be- 
‚stellt, und von den Gottseeligen Stifftern dazu verordnet seind, auff 
dieselbe und die Allmosen, Spendungen, wie auch andere Christliche 
Milde Süffiupgen, gute Auffsicht haben, und solche wohl in acht 
nehmen, und darüber mit angelegener Sorgfalt halten, damit solchen 
Christlichen Stifftungen ein Genügen geleist, die fundirte Renthen 


440 


und Gefül zu der Armen und Bedürfftigen Notthurfft, worzu sie 
gewidmet seind, ordentlieh verwendet, und richtige Rechnungen 
darüber geleistet werden mögen. 

112. Wo auch ein oder anderer dergleichen Süfftungen in Ab- 
gang kommen lassen sollte, oder .derselben nicht nachgelebt werden 
wollte, solle solches Uns und Unserm geistlichen Rath zu weiterer 
befehlender Verordnung zeitlich berichtet werden. 


XIV. Von Golleslästerungen. 


113. Nachdeme auch die Gotteslästerungen in Göttlichen, Geist- 
und Weltlichen Rechten bey hohen Peenen und 8traffen. verbotten, 
und durch solche Ubel Gott der Allmächtig nicht allein gegen den 
Gotteslästerer, sondern auch den Obrigkeiten, die solches zu wehren 
schuldig seynd, doch gedulden ‚' .zü. gerechtem Zorn und erschröck- 
licher zeitlicher und ewiger Straf‘ bewegt wird; so ordnen und 
wollen Wir, dass alle Pfarrer und Prediger das Volck zeitlich war- 
nen sollen, bey Vermeydung der in Gott- und Menschlichen Satzun- 
gen versehenen hohen Leib- und Lebensstraff sich des Gotteslästern, 
welches darin bestehet; 

. 114. Wann jemand Gott etwas, dass seiner. göttlichen Majestät 
und Gewalt nicht zustehet, beymessen würde, oder mit seinen 
Worten dassjenige, so Gott zustehet, abschneiden wollte, als ob Gott 
nicht ein Ding vermögte, oder nicht Gerecht wäre, oder sonsten 
dergleichen freventliche verächtliche Lästerwort ohn Mittel in und 
wider Gott, und die Allerheiligste Menschheit unsers Erlösers Jesu 
Christi, oder die heilige Saeramenten reden sollten, güntzlich zu 
enthalten. 

115. Wir wollen auch, wo jemand obbemelte Gotteslüsterung, 
dabey zwey oder mehr Persohnen gewesen, hóren wird, dass er 
solches, und wer mehr.dabey sich befunden, auffs längst innerhalb 
acht Tagen jedes Orths Geistlicher Obrigkeit anzeigen sollen, umb 
darüber weitere gründliche. Erkündigungen einzuziehen, und nach 
Befindung gegen den Thäter mit gebührender Kirehenbuss und Btraff 
zu verfahren. | 

116. Welcher &uch obgesagte Gotteslässerung hören, oder in 
seinem Hauss wissentlich gedulten, darzu stillschweigen, und dess 
Orths Obrigkeit nicht anzeigen oder eröffnen, oder auch sonsten 
auff deren erfordern verhalten würde, derselbe solle aueh neben 
deme, dass er sich als Mit-verhänger der Gottaslásterung schwehr- 
lich versündiget, nach Gelegenheit der Sachen weniger nicht els der 
Thäter selbsten, 





441 


117. : Gleich dann auch diejenige, "welche hierüber die'angezeigte 
Gotteslüsterer, wie obstehet, wissentlich und ’freventlich zu Diensten 
auffnehmen, mit ihnen handlen, sie fördern, enthalten, und zu Ent- 
weichung der Straff Vorschub tliun würden, ohne Anschauung der 
Persohnen oder Stands angesehen werden. 

118. Wofern auch etwanm ein oder anderer. von Unsern Ober- 
und Unter-Beambten oder Pfarrern umb Geschünck, Gsab oder 
sonsten eintzig Absehens willen, die Gotteslästerung, so: ihnen enge- 
geben, oder sonsten befunden wird, wissentlich unterdrucken und. 
verlaugnen sollte, werden Wir gegen dieselbe dergestalt empfindlich 
und andern zum Exempel verfahren, dass sie Unser Missfallen da- 
rob würcklich zu verspühren haben: sollen. 


XV. Von Golles-Schwuhr und: Fluchen, auch Lästerung der Mutter 
Christi und Gottes Heiligen. 


119. Und demnach auch dieser Zeit gar gemein, dass viel 
Leuth bey der Krafft und Macht Gottes, den Leib, Gliedern, Wun- 
den, Todt, Marter und Sacramenten unsers Herrn und Seligmachers 
Jesu Christi offt leichtfertiglich schwören und fluchen, wie auch die 
Mutter Christi unsers Herrn und Seligmachers, oder die liebe Heili- 
gen Gottes freventlich lästern, welches den Obrigkeiten billig so viel 
mehr und härter zu straffen gebührt; 

120. So wollen Wir hiemit, dass nicht allein Unsere Pfarrer 
und Prediger das Volek zeitlich davon abmahnen sollen, sondern wo 
auch ein Bürger, Handwercker, Bauersmann, oder dergleichen ledige 
Gesellen oder Persohnen inheimisch' oder frembde obgemelte Schwühr, 
Flüch und Lästerung thun würde, dass derjenige, so es hört, den- 
selben in der Güte freundlich davon abzustehen, und sich dessen 
hinführo zu enthalten, ermahnen solle: ‘wo er aber jedoch davon 
nicht ablassen, und in solcher seiner Bossheit verharren wollte, solle 
es der Obrigkeit‘ Geistlich oder Weltlich nach Gelegetiheit der Per- 
solinen angezeigt, und der 'Übertreter tit dem Thurn oder Geldbuss, 
nach gestalt seines Verbrechens, ernstlich gestrafft werden. 

121. Damit auch obgemelte Gottesschwür und Flüche bey 
Graffen und Herren, und denen vom Adel, denen es viel weniger 
dann niedern Persohnen gebührt und anstehet, auch ihrem. Gesind 
vermieden bleiben, und andere Leuth durch sie geärgert werden, 
so wollen Wir diejenige, so unter Unserm Ordinariat gesessen, krafft 
tragenden Bischofflichen hohen Ambts nicht weniger wohlmeynend 
hiemit ermahnet haben, nicht allein für sich selbsten dessen sich zu 
enthalten, sondern euch bey. ihrem Hofgesind, Dienern und Ehehalten 


442 - 


solche obgemelte Gotteschwür und Flüche ernstlich zu verbieten, 
und dieselbe darumb mit gebührender Straf! anzusehen. 


XVI. Von üblen und ehrenrührigen Nachredeg, und verdammien 
. Aberglauben. 


"122. Ebenermassen: gebieten Wir auch allen Unserti Untertha- 
nen, Manns- und Weibs-Persohnen, sich nicht allein des bisshero 
verspührten üblen Nachredens gegen .ihren Nebenmenschen, wann 
-sueh solches gleich auff Hören:' Sagen ‚gegründet, und damit ent- 
schuldiget werden wollte; 

123. Wie weniger nicht van-aberglaubigen Seegen und Super- 
stitionen, Menschen und Viehe zu.heilffen, oder auch bey verdäch- 
tigen Wahrsagern Hülff und Rath zu suchen, güntzlich zu enthalten, . 
wo ein oder anderer dessen überwiesen werden sollte, so solle der- 
selbe darumb von Unsern Beambten exemplariter abgestrafft werden. 


XVII. Von übermássigen Trincken. 


124. Nachdeme auch durch die Trunckenbeit, wie man täglich 
vor Augen siehet, Gotteslästerung, Mordt, Todischläg, Ehebrüch, 
Hurerey ‚ und dergleichen viel Ubelthaten und Laster erfolgen, und 
‘ der Allmüchtige dardurch höchligh erzürnet,,und.der Mensch an 
seiner Seelen Seeligkeit, Ehren, Gunst, Vernunfit, langen Leben und 
Stärck verkürzt und vernachtheiliget wird; so wollen Wir auch, dass 
die Pfarrer und Prediger das Volck. von solchem übermässigen 
Trincken und Zutrincken mit Erzehlung der darauss folgenden 
Lastern und Ublen zeitlich abmahnen, 


T , ! 


XVIIJ. Vom Kirchenbau und Bestellung der Juraten, , Heiligen- oder 
Baumeistern ‚und deren Rechnungen. 


125. Erstlich sollen zu der Gotteshäuser Heiligenpfleger oder 
Meistern vor dem Pfarrer und Weltlichen Beambten, Schultheissen, 
Rath oder Gerichten ,, Ehrljche, Habhaffte und taugliche. Persohnen 
erwählt, darzu auffgenommen, und dem Pfarrer sowohl als denen 
andern obigen verpflichtet werden. . 

126. Zum andern sollen die Heiligen - Meister, die. Gülà- und 
Haupt-Verschreibung, Register, auch. dg ein Vorrath an parem Gelt 
vorhanden, in einer sonderlichen Truhen mit drey’ Schlössern ver- 
sehen, verwahren, und davon ein Schlüssel dem Pfarrer, der ander 
jedes Orths Beambten, Rath.oder Gericht, der dritte aber obgedach- 
tem Heiligen-Meister zugestellt werden. , 


Y 





443 


127. Drittens, sollen auch die Heiligen-Meister, die der Kirchen 
verschaffte oder von den Sehuldnern abgelagte Capitalien und andre 
Gelder nicht zu ihrem Genuss oder Vortheil, sondern mit Wissen 
und Willen dess Pfarrers, auch auff der weltlichen Beambten ver- 
nommenen Rath und Gutschten, zu der Kirchen Nutzen allein den 
jenigen, welche selbige mit Unterpfanden genugsamb belegen, und. 
versichern können, aussleihen. 

128. Viertens, solle auss den Pfarr-Renthen und Gefällen kein 
Pfarrer ohne Vorwissen dess Geistlichen Raths, viel weniger die 
Heiligen Meister und weltliche Beambten ohne Vorwissen und Ver 
willigung dess Pfarrers etwas neues bauen, machen oder verändern 
lassen, sonderlich aber in den Kirchen, deren Renthen gering seind, 
so sollen sie auch in Bauwesen oder Ornaten keine übermüssige 
Kosten anwenden, oder desshalben Schulden machen, wordurch das 
Gotteshauss mehr zum Abgang, als Aufinehmen gerathe. 


1%. Fünfftens, sollen die Heiligen-Meister mit jedes Orths 
Pfarrern mit Hülff und Beystand der weltlichen Beambten, die noth- 
wendige Vorsehung thun, damit die Kirchen und Kirchhöf in gutem 
Bau, wohl verschlossen und sauber gehalten werden, auch wo der 
Kirchen-Ornat daran abginge, solle solches der Gebühr und Möglich- 
keit nach wieder ersetzt, und also an dem schuldigen Gottesdienst 
nichts verhindert werden. Dergleichen 

130. Sechstens, die Heiligen. Meister alle Jahr ihre Kirchen- 
Rechnung zu bequemer Zeit abzulegen verbunden sein; zu welchem 
Ende dann ihnen auch von Pfarrern und den Beambten auff vor- 
hergehende Unterredung ein beyderseits gelegener Termin bestimmt, 
dareuff die Heiligen Meister denselben Tag vorhero ein Exemplar 
ihrer Rechnung zustellen, und solche vorhero zu durchgehen, und 
was etwann für Verstoss oder Mangel sich darin befinden sollten, 
desto besser bey der Abhörung zu erinnern, und darüber Erleute- 
rung zu begehren. 

131. Zum siebenden, bey solcher Rechnungs- -Verhör, welche 
forthin in jedes Orths Pfarrhof vorgenommen soll werden , aller 
überflüssiger Kosten abgestellt, und vor Mühe und Kosten dem Pfar- 
rer und weltlichen Beambten bey vermöglichen Gotteskesten , jedem 
ein Gülden, den Heiligen - Pflegern und Rechnern jedem ein halber 
Gülden passirt, der Rechnung alsobalden zugeschrieben, und von 
dem computirten bezahlt werden. 

132. Sollte aber die Kirch dess Vermögens nicht sein, noch im 
Recess so viel verbleiben, wird alsdann such ein oder anderer nach 


444 


gestalten Dingen, da zumal es oline deme ein Bach ist, so zu Gottes 
Ehr gereicht, sich zu contentiren, von selbsten wissen. 

183. Solche Kirchenfechnungen aber sollen achtens von "den 
Pfarrern und weltlichen Beambten, nachdem sie justificirt geind , in 
solcher Ordnung unterschrieben werden;. dass, wo der weltliche 
Beambte einer vom Adel ist, soleher sieh vor, der Pfarrer aber nach 
ihme, wo aber der weltliche Beambte keiher vom Adel ist, der 
Pfarrer sich vor, der Beambte ‘aber nach dem Pfarrer unterschrei- 
ben solle. Von solchen auff jetzt -gemelte weiss abgehört, gut be- 
funden und unterschriebenen Goiteshauss - Rechnungen aber solle 
jedesmahl ein Exemplar zu Unserem Geistlichen Rath überschickt 
werden. ' 

134. Gleichwie denn auch den in der Kirchenrechnung ver- 
bliebenen Recess die Heiligen - Meister. sogleich liquidiren, und wo 
derselbe etwahn annoch aussstehet, nicht ihren Nachfolgern sauff- 
rechnen, sondern selbst einbringen sollen, und solle hierüber auch 
ein &bsonderlich Register gehalten werden, gleich denn auch die 
Heiligen -Meister, wofern sie von dem Beambten keine Attestation 
ihres angewenden Fleiss und gebettener Hülff beybringen können, 
den aussständigen Recess àuss dem ihrigen zu zehlen schuldig sein 
sollen. - | 

135. Weilen Wir auch neuntens missfällig ‘vernommen, dass 
die Einkünfften und Corpora Beneficiorrum tam curatorum quam 
simplicium," wegen Nachlässigkeit der Possessorn óffters dergestalt 
zu grund gangen, dass künfftig den Fundationibus schwehrlich nach- 
gelebt werden kann; als sollen die weltliche Beambten jedes Orths 
auff der Pfarrern ünd Beneficiaten geziemendes Ansuchen über alle 
. und jede sowohl den Pfarrern selbsten, als &ngehórigen Alterien 
andern Gottseeligen Stifftüngen zustehende Güter, Zinss und Ein- 
' künfflen, wie die Nahmen haben, sich gründlich und umbständig 
‚informiren, alle deren Beschaffenheit wohl beschreiben lassen, und 
denen Pfarrern sambt den Possesoribus der Altarien nicht allein, 
wie und auff was weiss in einefn' oder dem '&ndetn Riehügkeit zu 
erlangen seie, ari die Hand geben, sondern auch denselben hierzu mit 
Beystand und Nachdruck die Obrigkeitliche Hand -bielen.. 

136. So wollen wir auch und befehlen hiemit gnädigst, dass 
zu Verhütung ferner besorgender Unrichtigkeit, die zu denen.Pfar- 
ren, Alterien, und anderen Milden Stifitungen gehörige Originel- 
Fundationes, Zinss- und Gült-Brieff, auch alle Register und Docu- 
cumente, wie die Nahmen haben, fleissig inventirt, und in der Pfarr 
in einem absonderlichen, mit drey Schlössern versehenen Schanck 


* 


x 





445 
oder Truhen sanftt dem Inventerio verwahrlichen hingelegt, : zu 
solchen Schanck oder Truhen ein Schlüssel dem Pfarrern, der ander 
dem weltlichen Beambten, der dritte dem Heiligen Meister zu dem : 
Ende zugestellt werden solle, damit keiner ohne den andern darva 
kommen können, einfolgentlich auch an den Originalien so leicht 
kein Schaden zu ‚besorgen sein möge. 

137. So lassen Wir auch zum zehenden geschehen, dass, in 
Unserer Residentz- Stadt die Pfarrkirchen-Zechnungen, gleich da - 
bevorn, also auch forthin in .beysein eines von Unsere Geistlichen 
Räthen und des Pfarrers abgehört, examinirt und beschlossen wer- _ 
den, Wir befehlen aber dabey gnüdigst, und wollen, dass bey Ver- 
meydung unaussbleiblicher Straff, die bisshero nach dieser Verhó- 
rung in .8chwang gangene übermüssige Mahlzeiten zumahlen abge- 
schefft sein,. und künfftig mehr nieht als ein Collation ‘von wenig 
Speisen auff einmahl neben einem Trunck genossen werden solle. : 

138. Damit auch zum eylfiten die Pfarr- und Benefieiat Häuser 
künfftig in ihrem baulichen wesen besser als.bisshero beschehen, er- 
' halten werden mögen. als befehlen Wir hıemit alles Exrnsts, dass 
von allen und jeden Pferrern und Beneficiatem das jährlich schul- 
dige Baugeld zu nothwendiger Unterhalt und Aussbesserung inha- 
bender Behausungen alle Jahr riehtig erlegt, eine ordentliche Rech- 
nung derüber geführt, und ein Exemplar davon dem Landdechanten 
bey seiner .Localvisitetion vorgelegt, und zu dem Ende zugestellt 
werde, damit er solche nicht allein fleissig durchgehe, sondern auch 
bey seiner Dechantey-Registratur hinterlege. 

139. Weilen Wir auch mit besonderem Missfallen vernehmen 
müssen; dass bisshero von vielen in sothane. Baurechnungen aller- 
hand derein keineswegs gehörige Ausslagen seien: eingetragen worden, 
als zum Exempel,.was für Fenster, Oeíen, welche sie oder ihre 
Haussgenossene selber verbrochen. oder verderbt hatten, zu flicken 
und ausszubessern,.Schloth zu fegen, oder .eber. für ohnnóthige, und 
allein Lusts halben nach eigenem Belieben vorgenommene Gebäu, 
als -Badstaben ,. Sommerhäuser, und dergleichen aussgelegt worden; 
auss- welehem..dann erfolgt ist, das gemelte Baugelder zwar fast alle 
Jahr auffgangen, :aber gar wenig zu.noihwendiger Handhabung der 
Häuser verwend worden. fBolehem denn inskünfftig vorzukommen, 
verordnen und befehlen Wir. hiemii gnüdigsi, dass. forthin kein 
Pfarrer, Frühe-Messer oder Beneficist ohne Vorwissen und schrifft- 
lich: erhaltene Eirlaubnuss ihres vorgesetzten Land-Dechants, oder 
dessjenigen, der sie sustatt des Dechents zu visitiren hat, etwas 
verbauen solle, aussgenommen was die unumbgüngliche Noth erfordert 


A46 
und keinen Auffschub leidet, biss &uff desse Land-Dechants Visitation. 
"Was wider diese Unsere gnüdigste Verordnung. aussgeben wird, 
solle in der Rechnung durclistrichen, und was: nach. solcher Durch- 
streichung am gewöhnlichen Bau - Geld abgebet, völlig bezahlt 
werden. 

140. Wann aber von sothanem Baugeld etwas überbleibt, die- 
weil an einem oder andern Orth nichts nothwendiges zu, bauen 
. Vorfallet, oder dassjenige, so da ‚vorfallet, so viel nicht kostet, als 
des gewöhnliche Baugeld ausswirfft, solle das ührige dem Land- 
. Dechant eirigehändiget, von ihme aber, woher es komme, und wie 
viel es seye auflgezeichnet, und im einer wohl verw&hrten Kisten 
&auffgehoben werden, damit. es beyhanden sbye, wann etwann künff- 
tghin an einem solchen Orth etwas nauhmhaffts zu bauen wird sein, 
und sole ein jeder Dechant jährlich‘ neben seiner Visitations- Rela- 
tion ein Bpechfieation dess bey ihme hinterlegten Baugelds zu Un- 
serem Geistlichen Rath einschicken. 

. 441. Sofern auch an 'einem Orth die völlige Sehuldigkeit ein 
Pfarr- oder ‚Beneficiat - Hauss zu: setzen’ und zu unterhalten bekarint- 
lich einem gewissen Stfft, .Oloster oder Gemeind obliegt, mögen 
solche van der sonsten dem Land-Decbenten zu thun habender Uber- 
liefferung desa. übergebliebenen Baugelds. befreyt sein, und solcher 
Uberrest von dem. jühxlichen Baugeld demjenigen eingehändiget 
werden, weleher solche Häuser zu bauen und zu | ünterhalien schul- 
dig ist. 


XIX. Yon den Schulmeistern. 


148, Es sollen die Sehulmeistér von den Pfarren und welt 
lichen Beambten, oder nach jedes Orths Beschaffenheit, von deni 
Rath oder Gericht, Unserm Geistlichen Rath prüsentirt, und im Fall 
ebwann ein oder der ander Theil auss unbilligen Widerwillen oder 
Missgunst, sich. darzu nicht verstehen wollte, der Zweyspalt von dem 
" andern Theil Unserm Geistliehen Rath. bérichten,: und dasekbeten 
entschieden werden Und .nachdeme ein taugliche Persohn" ein- 
helliglich dem Geistlichen Rath vorgeschlagen worden, solle dieselbe 
ihres Verhaltens und Wandels, auch Qualfieation wegen verhört 
und exeminirt, auch nachdeme sie Pröfessionem Fidei gethan, ihres 
Amihs: eainnert, und darüber in Pflieht genommen werden. 

‚143, Und solle in eines jeden Sehultheisen, Rath, Gericht oder 
Gemeind, oder einea zeitlichen Pfarreru Gewalt nieht stehen, solchen 
also präsentirteri und auffgenommenen Schulmeister einseitig wieder 
zu veretodsen, sondern, wann sie an ihme einige Mangel befinden 





447 


sollten, so sollen sie achuldig sein, die Ursachen, warumb se den- 
selben ı nicht länger erdulten können, oder er zu ‚seiner Function 
miehí :genugsamb qualißcizt und iauglich, bey Unserm ‚Geistlichen 
Rath anzubringen, und darüber von demselben Bescheid zu gewartaa 
haben, ob nemblichen der beklagte zu straffen, oder garı seines 
Diensts zu eniseizen seye, oder ınicht: 0. 

144. Die Schulmeister, aber. sollen nicht allein die Kinder .im 
Lesen, Schreiben 'und. Singen unterrichten, sondern auch 'solche 
dahin anweisen, dass: sie den Osteschismum lernen, .umd begreiffen 
mögen, wie ihnen dapn insgesambi krafit dieses gnädigst anhefohlen 
wird, auff Freytag und. Sambstag eine gewisse Zeit ausszuBeizen, zu : 
welcher sie und. zwar den.Freyiag, die: am. mechsten Sonntag vorhin 
von dem Pfarren den Kindern enfigelegte Articul dess Glaubena, 
oder andere Christliche Lehr. gu: mehrerem Behalt und Gedächtnusp 
mit ihnen wiederholen und überlegen, den Sembstag aber dessen, 
. was folgenden Sonntag nach der Ordnung dess gemeinen Catechigrai 
oder dess Cetechisten Special- Verordnung. verkommen . mögid, zu 
schleuniger Begreifiung kürtzlich.. vorhin andeuten und .einbilden, 
Zu welehem End, und ‚damit. dieser Unserer: gnädigeien Anordnung 
gehorsambst nachgelebt werde;. eines jeden ,Orths Pfarrer, oder .dem- 
selben zugegebener Caplan und, GQeteehisie,..die Schulen ‚zeitlich ung 
wochenilieh, zum wenigeken einmal besughen, und higreuff fleissig 
achtung geben sollen. 

145. Nicht weniger sollen die Schulmeister die Knaben in dem 
Kirehengeseng unterrichten, damit dieselbe unier dem ‚Ambt der 
heiligen Mess, wie .&uch der. Vesper sich. mit gebrauchen lassen 
können, ‚die Schulmeister abex sollen die Kinder insgemein unge- 
spartes Fleisa dahin _anhalien,ı damis.sie.des Valer unser, den Eng- 
liachen Gruss, Glauben, die. zehem Gebott foties, die fünf. Gebott 
der Christlichen Kirehen,, und, die ‚gemeine .Beight, euch. teutsche 
. Gesäng auss Unserm verbesserten Gesangbuch, so ‚viel. eg sein ‚kann, 

seitlich. begreiffen, und sa wohl vor,gjs,nach der Predig und Ohrist- 
lieben Lahr. und ‚unter der heiligen Mgss ; mit dem Volck. singen 
inügen. 

146. Und demit, auch die Schnlmeister ihrem Baruff desto un- 
gebinderter nachsetzen mügqn, ist Unser gnüdigst. befehlegdex Will, 
dass die Stadt- und Gerichts -Schreibereyen,; von den Schuldiensten 
künffüg, so viel möglich, abgesöndert bleiben, oder im Fall sich 
solches ja nicht. thun dm: dennoch entweder dem Schulmeister 
jemanden beygedingt, oder zum wenigsten derselbe. zur, Zeit seiner 
Schulbaltung unbemühet.gelaegen werden ‚solle. | 00. 


448 


147. Die Knaben und Mägdlein sollen in den Schulen allweg 
von einander gesehieden, und absonderlich gesetzt, und jene von 
dem Schulmeister, diese aber: von der Schulmeisterin unterwiesen 
werden; wo es aber nicht dahin zu bringen, noch dergleichen Schul- 
meisterin vorhanden, solle zum wenigsten angeregte Absönderung 
jederzeit in acht genommen, und dardurch geziemende Ehrbarkeit 
unter den Kindern gepfílentzt und. erhalten werden. 

148. Und damit hingegen die Sehulmeister zu Unterweisung 
der Jugend desto mehr aufigemundert und in Eyfer gebracht werden, 
sollen alle und jede Eltern von ihzem.Seelsorgern erinnert werden, 
' ihre Kinder von andern, sonderlieb aber den Schulen widerwürtiger 
Religion abzuziehen, und den Pfarr-Schbuhmeistern.zw deren bessern 
. Gehalt und Ausskommen anzuvertrauen, es seyen dann absonderliehe 

Rechen- und Schreibschulen vorhanden, auff deren Anrichtung son- 
derlich auch gesehen, und wozu die Jugend ebenmässig angehalten 
"werden solle. 

149. So sollen auch jedes Orthe verordnete Pfarter und Seel- 
sorger schuldig sein mit Zuziehung. zweyer auss dem Stadtrath oder 
. Gericht zum wenigsten des Jahre viermahl die Schulen zu visitiren, 

und zu sehen, damit so wohl die in der Lehr und Sitten der Jugend, 
als an den Schulmeistern befindliche Mängel verbessert werden 
mögen; zumahlen sollen auch die Kinder auge keinen unoadholischem 
Büchern gelehrt werden. 

150. "Wofern. auch jemand die Sehulineister in einigen Ge- 
brechen, die Kirchen und Schulen betreffend, zu besprechen, solle 
derselbe erstlich bei den Pfarrern seine Klag vorbringen, und de- 
selbsten urtheilen lassen, und im Fall der Kläger mit ddm Bescheid 
nicht zufrieden wäre, oder der Pfarrer die Bach nicht entscheiden 
oder gütlich vergleichen könnte oder wollte, solle darüber dess Land- 
Dechanten Decision erwartet, und vom Pfarrern: der Kläger dahin 
verwiesen werden. ' 

151. In andern Civilsachen und Centhfüllen: &ber. sollen die 
Behulmeister den weltlichen Beambten unterworffen: sein, jedeseli 
. dass die Beambten dassjenige, so sie gegen den Schulmeister seines 
Verbrechens halber zu anden, dem Pfartern auch zu seiner Nach- 
richt anzeigen sollen, damit er es auch, da nöthig , Unserem Geist- 
lichen Bath berichten móge. 


XX. Von den Kirchnern und Glöckner. — 7 
152. Wo die Schulmeister den Kirchner- oder Glöcknerdienst, 
nicht zugleich beysammen versehen können, sollen jedoch weniget 





440 


*neh zu absonderlichen - Kirehnern- und Glöcknern von dese Orths 
Pferrern und Rath, oder Gericht..solohe Persohnen angenommen 
werden, die eines frommen und ehrbaren Wandels seynd, und wo 
möglich, (lesen, und den. Priesiern, wie brünchlich, zum Alter. dienen 
kónnen. 
153. :Zum andern, sollen: ‚se gentugsame- -Caution und Versióhe- 
rung wegen dess ihnen anventrauten Kirchen Schatz uad' Ormets 
leisten, und alsdam '  . 

154. Drittens, vor dem Pfárrer.das Juramentum Fidel eder 
Ayd der Treu ablegen, als nemblichen HELL 
. Ich N. N. als: angenommener Kirchner dess würdigen Gottes-- 
Hauss bey S.N. dahier;zu:N. verspreche, gelöbe und schwöre hiemit 
gegen-Gott und seinen lieben Heiligen, dass ich in meinem Kirchners- 
Dienst getreu und fleissig sein, dassjenige, so der Kirchen zugehört, da- 
3nit nichts durch meine Verwahrlosung verderbe, oder verlohren werde, 
wohl in acht nehmen und verwahren, die Altär, Kirchen, Sacristey, 
und: Kirchhof rein und sauber halten, die Glocken zu 'rechter Zeit 
leuten, meinem vorgesetzten Herrn': Pfarrer seine pgebülirendé Ehr 
geben, und schuldigen &ehorsamb leisten; "auch" dembelbigen .utid 
andern: ankommenden Geistlichen in der Kirchen 'und'Bacristey ge- 


ziemender massen auffwarten, und endlich: in allen, ‘was mein Ambt . 
betrifft, mieh, wie einem getreuen und fleissigen Kirchner wohl an- _ 


stehet, nach meiner Möglichkeit verhalten! solle" und wolle. ' Also 
helito: mir Gott undi diese Heilige: Goites-Eivangelia. 


‚XXl. Von ‚denen Kirchen-Bussen, 


155, ‚Änlangend. die Kirchenbussen und :Geistliche Strafen ; gol: 
len. im causis fori Keclesiestioi, als: wann die 'Pfarrgenossen den 
Gottasdienst-emisreder ganiz, eder zum Theil. ohin Ursaeh. versaumen, 
oder unter demselhen in;.der: Kirch sich ungebührlieh. verhalten, die 
Kirchengebott übertretien, fluchen und schwören, und in-Geistlichen 
Befehlen. ungehonsemb. seind, die Pfarrern :mit Assistenz der welt- 
lichen: Beambten..und. Diener die :Buss . oder: 'BStraff. mit Wachs zur 
Kirchen: odereines :oderımehr Pfund Heller nach Ermüssigung Jic- 
*tiren, und. nach. Gelegenheit :moderiren.:. ‚Umd sollen diese Geld- 
Straffen und Bussen dem Kirehenbau, .dahin .der, sosolche verwircket 
hat, pfarret, zufellen, und dessen Heiligen-Pflegern zu gebührender 
Verrechnung eingehändiget werden. 

156. Schliesslichen, nachdem Uns auch auss verschiedenen Lo- 
cal-Visitetionibus unterthünigst hinterbracht worden, was .massen 
stliche von den : weltlichen ‚Beambten. in Kirchen - und : Geistlichen 

29 


450 ! * 


Sachen , -bissweilen auch mit gäntzlicher Hindanbe&zung Unserer 
Pfarrern, und ohne derselben Vorwissen und -Willen, die: günizlishe 
Dispogjtion über die Kirchengüter privative zu.unternehmen, einfolg- 
lich nach ihrem Belieben die denen Gotteshüusern, oder andern 
Milden Stifftungen zugehörige Capitalia hinzuleihen, Messgewänder 
und andere Paramenta von denen Kirchengeldern zu verschaffen, 
neue Altär, Cenizeln, oder Stühl und .dergleichen anzudingen, ver- 
ändern und machen zu lassen, Capitalien an ungewisse Schuldner 
&usszuleihen, und die verfallene Zinsen einseitig nachzulassen, wie 
nicht weniger in strittigen Eheverspeechungen und Ehesachen zu 
urtbeilen, Bescheid zu geben und ‚zu straffen sich uhterfangen haben, 
(fernere verschiedene andere gegen Unser hischoffliehe Jurisdietion 
verübte Usurpationes mit einseitiger. Auffnehmung und Cassation 
der Schulmeistern, Heiligen-Meistern, und ‚dergleichen, kürtze halber 
zu geschweigen) gleich als wann ihnen solehes Ambts halber zustünde 
und gehörte; indem ihnen doch nur guse& gutem Willen, und biss 
auff anderwärtige gnädigste Verordnung, etwelche in gewissen Kirchen 
und Geistlichen Sachen Aufsicht, und mit denen Pfarrern gemein- 
scheffüiche Verwaltung sowohl von.l/n$.in dieser Unserer als von 
Unsern hochgeehrten Herr Vorfahrern hochseligen Angedenckens. in 
ihren ehedessen heraussagegebenen Kirchemordnungen, als dess Hoch- 
stiffts Würtzburg Bischöffen und Geistlichen Voreteliern zu dem End 
beygelegt ist worden, damit die Gotteshäuser desto leichter. zu ihren 
Einkünfften gelangen, und ..die .Pfarskinder wegen habeanden Zwangs 
desto nachtrücklicher zu dem, was zum heiligen Gottesdienst, wie 
auch zu Christlicher Zucht und Ehrbarkeit gehörig ist,. angehalten, 
insonderheit aber die zuweilen -erforderende - Unkosten. bey denen 
betrübten Zeiten an den armen Leuthen ersparet werden mögten. 
Als heben Wir ihnen die bisshero gnädigst zugesehene Verwal- . 
tung unter obiger Unserer gethaner Explication . au nothwendiger 
Nachricht hiemit gnädigst andeuten, hingegen allem weiteren hierin- 
falls widerrechtlieh sich angemasten Gewalt, ‚(welche doch durch 
viele Päbstliche Constitutionen und noch Anno 1641 den .ö. Julii ab 
Urbano PP. VIII. als denen Kirchen, Geistliehen Persahnen, und 
dero Güttern, Renthen und Gerechtsame zuwiderlauffende güntzlich * 
verworffen worden) ausstrücklich widersprechen sollen und wollen, 
jedoch dergestalt, dass die ehedessen mit denen benachbarten Herr- 
schafften und hie und dort gemachte Verträge und auffgemehte Re- 
cessus in ihrem Wesen ungekränckt verbleiben sollen, mit. diesem 
ferneren Anhäng, dass wofern sie sich in einer oder andern der- 
gleichen Kirchen- oder Geistlichen Sach, worinnen. sie jetgt.erklàrter 





. - 451 


massen, die Mit-Auffsicht haben sollten, mit dem Pfarrer nicht ver- 
einbaren kunnten, sie solches nicht an Unsere Hochfürstliche welt- . 
liche Cantzley oder Cammer, noch an frembde weltliche Herrschaff- 
ten, sondern an Uns, als Bischoffen und Loci Ordinarium, oder 
Unsern nachgesetzten Geistlichen Rath, Vicariat, oder auch, nach 
Beschaffenheit der Sach, en’ Unser Consistorium oder Ehegericht ge- 
langen lassen, und von daraus ihres Bescheids erwarten sollen. 


-— 


Solchem &llem. nach gebieten Wir Unsermi Vicario in Spiritua- 
libus Genereli, Offieisli, sammt allen und jeden beygefügten Geist- 
lichen und. Consistorialräthen, wie nicht weniger Lend- Dech&nten, 
auch ellen und jeden Pfarrern, Pfarrverwesern, und insgemein allen 
denjenigen, die von, UnBertwegen in Kirchendiensten und Geistlichen 
Verriehtungen begriffen: dessgleichen Unsern Ober- und Unter-Ambt- 
" Jleuthen , Zollschreibern, Kellern, Landschreibern, Vögten, Centh- 
Grafen, Schultheissen, Burgermeistern, Rüthen , Gerichten, und Ge 
meinden, auch sonsten allen andern Unserh Unterthänen, Angehóri- 
gen und Verwandten, so viel eines jeden Ambt und anbefohlne 
Obsicht, Handel und Wandel nach Unterschied der Persohnen, dieses 
berühren mögte, bey ihret Uns getbanen ‚Verpflichtung und Ver- 
meydung Unserer hoben Ungnad hiemit ernetlich;:andere Unserem 
Ordinaríat untergebeneHerrschafftev, und die ihrige auss tragendem 
Bisehoffliehen Ambt abe? Freund-gunst und gnädiglich ersuchend, 
und wohlmeynend 'erinnerend und ermehnend, dass sie respedtivé 
auff alle: hierin gebotiene und  verbottene Fäll gute Obsicht haben, 
die vorgesetzte und dabey gegebene! Ordnung, so viel die einen 
jeden betrifft, alles Ernsts handhaben, auch die befindende Ver- 
brechungen niemanden, wer der aucli seie; übersehen oder ver- 
schonen, sobdern deme also allem treulich nachkommen, darwider 
auch selbsten wicht handeln, noch das andern zu thun gestatten 
sollen ‚und "wollen, massen Wir Uns dann auch dessen also zü.ge- 
schehen freund„.und gnädiglich versehen thun, und haben dessen 
zu Urkund Uns eigenhändig‘ unterschrieben, und Unser Secret-In- 
siggel benebén áufftrucken lassen, so geben und geschehen in Un- 
sorer Residenta-Btadt Würtzburg den 30. Julii, Anno 1693, 


L 8. 
| Johann Gottfrid, E. H. F. O. D. 


- 


29 


XIX. 


INSTRUCTIO PRO DECANIS RURALIBUS 


Pro duenda jurisdiclione Episcopali et jure ecelesiaslico. 
De 1691. 


Von Gottes Gnaden Johann Gottfrid, Bischoff zu Würtzburg etc. 

Gleichwie Wir zu allen und jeden Zeiten Unsers: Hochstiffts 
Rurel-Dechanten zu besserer Bestellung der Uns von: oben herab 
Committirten Seelensorge einen gewissen: delegirten Geistlichen Ge- 
walt gnädigst mittheilen, Krafft dessen dieselbe .die ihnen anvertraute 
Capitula jährlichen ausser ‚ger Local-Visitation einmehlen in Unseren 
Nahmen von Kirchen zu'Kirchen zu visitiren, Unsere Gnüdigste 
erlassene Decreta und Mandata darinnen gehorsambet zu vollziehen, 
die indessen eingeschlchene geringe Fehler, praejudicig und der- 
gleichen sich zeigende Inconvenientien zu verbessern, und was von 
einiger Wichtigkeit und Consideraüon zu sein scheinet, Uns oder 
Unserem nachgesetztem Geistlichen Rath: zu hinterbringen, die über 
Milde Stifftungen führende Rechnungen, die €eisiliche Gebäuen, 
Gütter, und was denen anhängig ist, zu revidiren , in'offentlich und 
heimlichen Lastern, Aergernussen, dess Voleks: Sitten und: Glaubens- 
Sachen, oder sonst einschleichenden Uncatholisehen Gebräuchen und 
Lehren zu inquiriren haben; fordersambst aber dieser von Uns er- 
theilte Geistliche Gewalt auff Unsere Pfarrere, Vicarien, oder Pfarr- 
verwesere, Caplän, Altaristen, Primissarien und Beneficiuten, wie 
auch Schulmeistere, Gotteshaus-Pflegere, .Kirehnere, und andere 
Geistliche Bedienten, forderist auch auff Unsere Gotteshäuser, Ora- 
toria, Capellen, Hospitalien, Bruderschafften, Miklem Stiftungen, 
Wallfahrfen, Allmosen, Pfarr-, Beneficist- und Schulhüuser, denn 
deren fahrend und ligende Güter, Jura, Jurisdietionalien, Indulta, 
Privilegien, und was de Jure zum Geistlichen Gewalt und 'tenquamn 
ad forum Ecclesiasticum directe oder indirecte gehörig, worunter 
Wir auch die Religiosen, so zum theils quoad Ordmem, regulas et 
regularem observantiam zwar exempt, doch ratione et intuitu curae 
animarum, denen dieselbe zu Zeiten in Unserer Dioeces und Ordi- 
nariat mit Unserem Gnädigsten Consens vorstehen, Uns lediglich 
Subject, ausser allem Zweiffel gezehlt haben wollen, gäntzlichen ge- 
meint, und gerichtet ist: also. und .auff gleiche Weiss tragen Wir 
das gnüdigste Vertrauen zu allen und jeden, dieselben werden in 





' 458 
denen von Uns ihnen gnüdigst committirten Geistlichen Ambts-Ver- 
richtungen und schweren Seelensorg sich treu, gehorsamb und der- 
gestalten ohntadelhaffs wohlverhalten, gleichwie sie es dem Aller- 
höchsten Gott und Beelenhirten in ihrem Gewissen auch gegen Uns 
zu verantworten getrauen. Damit aber an Unserem hohen Orth 
Wir nichts ermanglen lassen, wodurch die höchste Ehr Gottes nicht 
eyferigst beförderet, das Heil so vielen teuer erlösten Seelen ver- 
schaffet, noch Unsere Bischoffliche Jurisdietion einiger Weiss in 
Unserem Hochstift beeintrüchtiget, sondern umb so mehr die zu- 
weilen defectu sufficientis scientiae ,. et informationis einschleichende 
Fehler, _Attentata, praejudieis, ‚Missbräuche und schädliche Ueber- 
sehungen künffüghin, so viel möglich, verhütet, abgethan und ab- 
gewendet werden; so haben Wir gesambten Unseren Rural-Dechan- 
ten, .&bsoriderlieh denenjenigen, welche in frembden weltlichen Terri- 


toriis neben der Seelensorg Wir über Unser Bischoffliche Jurisdiction | 


und Uns zustehende geistliche Jura ein bestündig wachsames Aug 
zu 'haben, besonderst gnädigst: verordnet, zu besserer ihrer Ambts- 


Versehung nachfolgende Instruction &uss tregendem hohem Seelen- 


Ambt vorzuschreiben geruhen wollen, dess gnädigsten Versehens, 
dieselbe werden nach denen ihnen von Gott verliehenen Talenten 
mit eller Uns zugethaner und geschworner Treu, Reverenz, Unter- 
thänigkeit und. Gehorsamb .diese Unsere führende Intention ihrer 
Obligetion geniess zu vollziehen sich üusserst lassen angelegen sein. 

1. Diesemnach so befehlen Wir mithin gnädigst, es solle künff- 
tighin ‘ein jeder auss Unsern Rural-Bechanten nach seiner mit Un- 
serem Vorwissen und.ertheilten gnädigsten Consens, rechtmässig 
vorbeygangener: Capitular-Wahl vor Anirettung dess Decanate-Ver- 
weltung auff die darüber erhaltene gnädigste Approbation vor allem 
anderen Uns seines :sehuldigsten Fleieses, Gehorsams, Reverenz, 
Subjection und Treue vermittels eines leiblichen Ayds in unserer 
Geibttiehen Cantzley versicheren, und nachfolgender Instruction nach 
Möglichkeit, fest .getreu und unverbrüchliche Folg zu leisten dahin 
besonders angeloben. Falls 

3. Ein zeitlicher Dechant seinem anffhabenden Ambt mit Nut- 
zen lünper vorzustehen unvermüglich , und zu resigniren dahero 
veranlasset werden sollte, dass er vigore Juramenti nobis praestiti 
darvón nicht ehender wollte enilediget und befreiet sein, biss- er 
zuvor in. praesentia Definitorum Capituli, oder in Abgang ihrer beeder 
mit Zuziehung dess Senioris oder zween anderen Capitularen alle 
zu.der. ihme committärien Dechentey gehörige Acta, Documenta und 


% 


454 | 
glaubwtirdige Urkunden sembt dem Decanalischen Sigillo geniz ge 
wissenhafft, dem von Uns gnädigst deputirtem .Vice- Decano^unter 
einer authentischen vorhanden seiender Bpecifiention, so ad nostrum 
Concilium Ecclesiasticum zu senden, bona fide eingehändiget habe, 
welcher Vice-Decanus usque ad Electionem novi Decani mit abge» 
legter Hand-Treu seiner geireuen Verrichtungen wegen ebenmessig 
gegen Uns sich solle obligat machen. 

8. Da aber ein zeitlicher würcklicher Deehant gar mit Todt 
abgehen sóllte, so solle derselbe bei noch gut geniessendem Verstand, 
dem Procuratori et Deffinitori Capituli obgedachte zur Dechaatey 
gehörige Acta und schrifftliche Urkunden wohl verwahrt zustellen, 
welche auff sein erfolgtes Absterben sollen gehalten sein, dem von 
Uns interimsweiss zu verordnen habenden Vice- Decano elles unter 
vorher gepflogener Inventur, und darüber desswegen auffgerichter 
zuverlässiger Specification ebenmässig ad nostrum Corieilium Eoele- 
siasticum einzuschicken. : 

4. Hingegen da oberwehnter massen einer &uss Unseren De- 
canis Ruralibus die von Uns ihme anbefohlne Decanalische Verse- 
hung würde angetreten haben, so solle er vor allem sein eigenen 
Lebenswandel und obhabende Verrichtangen, so viel sich und seine 
privet-oeconomie berühret , dergestelten exemplarisch , : nüchtern, 
süchtig, modest, und untedelhafft einrichten, auff dass alle andere 
po Geist- ale Weltliche an demselben ein wahres Beispiel der Christ- 
lichen Tugend, Gelehrtheit, Nüchter- und Wachsamkeit zu erlernen 
Ursach haben, und wider denselben mit Wahrheitsgrund nicht könne 
gesagt werden, was er in anderen zu emendiren und zu eorrigiren 
in Commissis empfangen hat: zu solchem Ende 

5. Solle er auff das Leben, Handel und Wandel: deren ihme in 
Cepitulo untergebenen und anvertrauten Geistlichen Personen, Pfar- 
rern, Vicarien, Caplänen,.Beneficisten, sonderlich was sie für ein 
nüehter rein keusche Hausshaltung führen, und was für fromme, 
oder suspecte junge auffgebuigte, freche Diensbotten sie unterhalten: 
ingleichem ob dieselbe mit einigen jungen oder verheyraihen Weibs- 
Persohnen in oder ausser ihrer Pfarr mehr als. bräuchlieh Familie- 
rität pflegen: in weltliche Handlungen, Contracten, ibrem Stand und 
Beruff übel zustehende Geschäfften unnóthiger weiss einmischen: ob 
sie die Jugend in der Christlichen Lehr fleissig und deuilich ins&rui- 
ren, dass dieselbe dardurch zunehme: üb -der!'Schulmeister denen 
Kindern auff Frey- und Sambstag .in der Schalen oum Fructu.die 
gegebene Christliche Lehr repetire, dieselbe. zum fleissigen Schul- 
gehen sowohl Bommer als Winterszeit unhalts, seine auffhabende 


455 


Sehuldigkeit mit Unterrichtung derselben sowobl in Gelehrtheit als 
guten” Bitten eifferlg eraeige: Item ob dieser, wo er &nnebens Kirch- 
ner ist, die Kirchen, Sacristey, Paramenta, supellectilia, Kirchen 
und Gütiesacker seuber und rein halte, bey allen seinen Visitationen 
ein echarpíf auffsehendes. Einsehen. haben: Da aber er in einem 
Oder anderem etwas unzulässiges in Erfahrung bringen thäte, auss 
"^ welchem entweder eine merckliche Aergernuss zu befürchten, oder 
würcklich Schsden und Unheil erwachsen wäre, so solle er auff 


genugsame eingeholte gründliche Information der Sachen wahre . 


Beschaffenheit ohne Passion oder einiger Affection candide cordate 


et rotunde ad Concilium nostrum. Ecolesiastioum Gehorsam gelangen’ 


lassen, und sich Bescheids von dar erholen. . 

6. Nechetdezme solle er. in allen Orthen und Pfarrspielen den 
ordentlichen Gottesdienst, dessen Bestellung, und mit was Nutzen 
eder Schaden der Seelen solcher von unsern Seelsorgern gehalten 
werde, embsig und specifice beobachten, zu diesem Ende solle er zu 
Zeiten an -Sonn- und Feyertägen, soviel möglich in dieser oder jener 
Pfertkirchen des Capituls unvermerckter sich .einfinden, denen divi- 
nis beywohnen, die Predig anhören, auch nach gestalt der Sachen 
die Christliche Lehr besuchen, und ob elles in einem und anderem 
den Getiesdienst berührend vorgeschriebener massen gehalten, auch 
der suchende Nutzen unter der Jugend erbalten werde, beobachten, 
die hin und’ dort vermerckte Fehler, Missbräuche, verspührte Scan- 
dale, Unfleiss und Kaltsinnigkeiten denen Pfarrern, Oaplänen, oder 
Benefieiaten, welche dergleichen begangen haben, in der geheim 
und: diserete vorbalten, auch sie zu derer Verbesserung ernstlich, und 
wo es nóthig, sub Comminatione auff nicht erfolgten Besserungs-Fall 


es:gehóriger Orthen zu deferiren, ermahnen. Und demit auch Wir. 


genaue «und wahre Information Unseres in Unserem Hochstifft ha- 
benden (leri zu allen Zeiten haben mögen, unjb in denen vorfal- 
lenden Promotionen, und der Seelsorg erforderenden Veränderungen 
deruach ein Maess zu nehmen,.so soll jeder Unger Rural-Dechant 
eines jeden Pfarrexs, Caplan, Viearien und Beneficieten Alter, Vat 
terleax] , Qualitäten, Studien, Sitten, und Menschliche Gebrüchen in 
der jährlichen durch sich vornehmende Visitation seinem verab- 
fossendem Rrotbevllo bey seinem Gewissen und. Pflichten treulich 
ineeriren.. | 

7. Auch in .würcklieber Visitirung (welche nicht eben uno 
treetu, sondern viel nützlicher interpositis vicibus geschehen soll) 
dahin. gelissen sein, auff dass die quoad Jurisdictionalia ihnen gnä- 
diess damandirie,Proincolla richtig gehalten, Unsere Hochbischoffliche 


456 


Decreta, Sententias, Placite, Indulta, Decisiones, Transectioges, und 
was denen anhängig ist, netto eingetragen, wie nicht weniger; dass 
die in vorhero jüngst beschehener Local-Visitetion auffgesetzte Puncta, 
Mängel und Correctiones verbessert sein, oder. deren Unterlassung 
auch, warumb die Folg nicht beschehen, untersuchen, und nach 
Gestalt der Sachen ad Concilium nostrum Ecclesiasticum berichten: 
‘Ingleichen solle er die Kirchen, deren Ornat, Peremente und Su- 
pellectilie, ob solcher noch rein, sauber, gut, oder also zerschlissen, 
dass decenter dieselbe nicht möge mehr gebraucht werden, durch- 
sehen, wie auch die Kirchenthürne, Pfarr-, Vicarii-, Beneficiat-, 
Schulhäuser, Hospitelien, Bilderstöck, Martersäulen und Orucifix auffs 
genaueste»aller Orihen, so in- als ausswendig selbsten in Augen- 
schein nehmen, darüber inquiriren, ob diese und andere der Heili- 
gen Bilder, ehe sie exponiret worden, seyen von einem Priester 
benedicirt worden, oder nicht, auch was sonsten in einem und an- 
derem dergleichen zu verbessern, auch hauptsäglich .mit besonderem 
Kosten nicht zu repariren scheinet, nach gut befinden anordnen; 
das übrige aber, so von mehr wichtiger Importanz ist, zu Unser 
Geistlichen Cantzley unter seinem und Unseres weltlichen Beambtens 
Gutachten berichten, .in specie aber 

8. Solle er unaussetzlich daran sein, dass die Gotteshauss-Reoech- 
nungen jährlich und ordentlich abgehört, die Gefäll richtig einge- 
bracht werden, und kein Heiligenpfleger ohne erlegten Recess sb- 
trette; auch die Gotteshäuser, so keine bürgerliche Güter.kaben, mit 
keiner Schatzung belegt werden; bey jährlicher Abhörung dess 
Gotteshauss-Rechnung aber das Kirchen -Inventeriusm denen selben 
beygesetzet, und der Abgang über die Mobilia sowohl, als auch was 
neu herbeigeschafft worden, darein geschrieben werde, welches der- 
selbe dann folgends mit der vorigen Rechnung accurate collstioniren, 
such mit zutbun Uuserer weltlichen -Beambten die reterdata mög- 
lichst urgiren, die in Gefahr stehende Capitelia mit genugsamen 
Unterpfanden und in bessere Versicherung einrichten, keineswegs 
aber solle er gestatten, dass gedachte Unsere Beambten euff der 
Kirchenkosten bey Abhörung der Gotteshauss-Rechnungen einige 
Zehrung, ausser was von Unsern Geistlichen Rath denen selben 
diessfalls durch Unsere gnädigste Verordnung wird zu essigniren 
sein, mögen verursachen, weilen dieselbige bey Erhebung: Unserer 
Fürstlichen Cammer-Gefüllen und Renthen in denen Pfarrhüusern 
vermüg Unseres zu dem End in Anno.1686 ergangenen gnüdigsten 
Decreti gar leicht zugleich die Revision vornehmen können; da 
aber in diesem und dergleichen Unseré Beambte ermengien, oder 


21 
mit der Amibtshulff nieht gebührend an die Hand géhen würden, en 
Uns unterthänigst zu berichten haben. 

9. Nicht weniger solle derselbe bey solcher Gelegenheit sorg- 
same Nachfrag haben, wie die in seinem Capitul liegende Kirchen-, 
Pferr-, Beneficiat-, Hospitalschulen, und alle andere denen Mildeu 
Btifftungen angehörige unbewegliche Gütter, Renthen, Güld, Zehent, 
Zinse, und sonstige Gefälle Besoldungen und Unterhalten der Kirchen- 
Dienern bestellt seind, woher solche ursprünglich kommen, wer 
solche baue, verwalte oder besitze, item, ob die Aecker, "Wiesen, 
Gärten und Weinberge in gutem Bau bestehen, wann und wie offt 
sie mit 8. V. Thüngungen, Erden, Rassen, Pfehlen, neuen Stöcken 
und dergleichen nothwendiger Feldbau versehen seind, ob sie vom 
Ungewitter etwann ruinirt, oder gar in Ellern ód liegen, wie selbi- 
gen wiederumb aufizuhelffien, was darvon gang- oder ungangber 
seie? ob die Zehenden juxte loci consuetudinem vel Ss. Canonum 
preescriptam von jedermünniglich, absonderlich von Unseren Ober: 
und Unter.Beambten jährlich und volg denen Pfarrern gereicht 
werden, und warumen nicht? nicht weniger, weilen denen auff 
Pfatreyen &dmittirten Religiosen, von derselben Prälaten, ob schon 
die reditus dem Closter nicht incorporirt, zu weilen anstatt deren 
allem quid pro quo gegeben würd, von demenselben jährlich eine 
Specification, was sie jährlich von denen Pfarrgefüllen empfangen 
heben, und was ihnen noch aussstehe, begehren: item ob und wann 
einige fahrend oder liegende Gütter, Jura, Jurisdictiones, Usus-Fruc- 
tus, Jure und dergleichen Possessiones sine nostro Coneensu verkaufft, 
über drey. Jahren verliehen, oder ohne Unseren gnüdigsten Consens 
verwechslet, transigendo v. compromittendo per pacta gar veralieniret, 
oppignoriret, verhypotheticiret, und also anderwärts- hin sine evidente 
utilitate vel necessitate cum damno Ecclesiae transferiret worden: 
(so zumahlen ohne Unseren gnüdigsien Consens nicht valide besche- 
hen kann) de novo seyen wiederumb begeben: ob durch die zuviel 
interessirte Unsere Pferren, die zur Pfarr gehörige Holtzungen auff 
ein- oder zweymahl nicht allzuviel werden aussgehauen, dass der 
Buccessor sich dessen künfftighin nicht kann bedienen: ob bey 
solchem Holizgenuss allezeit die gerade, und heutmorgen zum Bau- 
holtz &uffwachsende junge Btämmen Holtz auch verschonet werden? 
mit gewissenhaffter Einschickung seines unterthänigsten Vorschlags; 
wie in.diesen und dergleiehen Fällen füglich zu steuern seie, zu 
welchem Ende solle. derselbe mit jedes Orths Unseren Beambten 
über dergleichen Vorfellenheiten vertreuliche Correspondenz und 
Oommunipation pflegen, wie dann such 


456 


"10. Bey soleher Untersuchung demselben ferner unvergbssen 
sein, nachzufragen, ob alle Beneficia und Milde Stifftwegeh juxta 
mentem Fundaioris noch in esse seind: ob dexen gestiffte Einkünff- 
ten nicht zum theil ohn Unsere. gnüdigste Einwilligung von: denen 
Leyen anderwärtshin verwendet, und darmit verfahren werde, als 
wenn solche denenselben eigemáchtig thäten zustehen: ob and durch 
welche Persohnen 'die der Pfarr zustehende Jagdbarkeiten, Fische- 
reyen und dergleichen befugte Jura exercirt werden, deren Miss- 
bräuche’ Er.zu Unser Geistlichen Cantzley zu überschreiben hat. 

11. Und weilen bey der von Uns neu ergengenen und pobli- 
cirien Kirchenordnung viel daran gelegen ist, ‘ob alles und jedes; 
so darinnen Zu Fortsetzung dess währen Gotiesdiensts heilsamblich 
angeordnet ist, sowohl in Unserem Fürstenthum, als auch in Unserer 
gentzen Dioeoes, wo die Weltlichheit anderwärtshin gehörig, ad ob- 
servantiam gebracht wird, so solle Unser Dechant desswegen sich 
embsig erzeipen, und bey denen Ihme untergebenen Unsern Seel- 
sorgern jedesmahlen darüber beanfragen, auch falls dargegen was 
widriges wollte eingeführt werden, dassjenige so Er zu remediren 
wissen wird, sine mora restituiren, übrigens aber die Beschaffenheit 
umbständig zu Unserem Geistliehen Rath gehorsainbst berichten. 

12. Damit auch vielen unzeitigen Eiferen vorgebogen werde, 
wordurch zuweilen von Unseren Seelsorgern, oder Unseren welttiehen 
Beambten auff dem Land in denen Kirchen neue Altärn, Predig: 
stübl,- Orgeln, Glocken, Silber-vergülde Kelch, Meags-Kündlein, Mon- 
strantzen Ciborie, Pyxides, Ampelen, Bildern, Crucifixen, kostbare 
Messgewündte, Fahnen, Baldachinen oder Himmel, und wes der- 
gleichen pretiosa und zum Gottesdienst gehörige Mobilien : verferüiget, 
und dermit Unsere Gotteshäuser mit Auffnehmung neuer Capitalien 
beschwehrt, oder hingegen zu dergleichen Verfertigung die erspahrte 
und vorhandene Bearsehefften, Früchten und Weinen sambt denen 
, kangbaren Capitalien pflegen übel und mit.nieht geringen Sohaden 
verwendet zu werden, so befehlen Wir mithin gnüdigsi es:-sollen 
künffüghin aller Orthen solche eigenmächtige Unternehmungen 
gäntzlich unterlassen, und Unsere zeitliche Deehanten dahin gehalten 
sein, alle und jede dergleichen sehliegsende, oder schon defaeto ge 
echlossene Contrecten zu, rescindären, folgliea der Wiedewersiatung 
der verwenden Kosten denen, so ohne Unseren-expresseu (onsans 
' oberwähnte Unzulüssigkeit &uss unzeitigen Eyfer yorzanelimen sich 
haben: urnterstenden, ipso facto heim zu weisen. 

.. Haupteüchliehen aber sollen dieselbige auff die án Unserem Hoch: 
stifft Uns sowohl ratione Epieanpalis Oxdinis. ausgehende; . als. sub 





«9 


lepíbus Jurisdietionali- e& Dioecesana enthakexe, wie duch tenquém 
sedis Apostolicae Delegsio vigore $8. Coneilü Tridentini gugelegta 
hohe Jura Episcopalie auff das genaueste Zusehung, und dahin je 
und alleweeg besonders bey vorgehender Unternehmung -der würck- 
lichen Local- Visitation Auffmerckung haben, damit Uns von allem 
und jedem so hoch als nieder Stand Geist+ und Weltlichen Unserem 
Hoch-Bischofflichen Seelenambt und Gewalt anbefoklnen Seelen und 
Parochianen debita reverentia, obedientia et subjectio C&nonioa in 
susceptione Mandatorum et Decretorum nosirorum, quoad Judicium ' 
sübeundum et non deolinandum deferiret, und dargegen in einiger 
weiss, besonders was die Dispensationes und Consistorielie berühret, 
nicht verfahren werde, als welche ohne Unterschied tam in foro. 
conscientiae, quam in foro exteriori quoad caudas et delidte Eccles 
siastica, poenas et censuras Unsere Jurisdiction zu erkennen haben, 
wohl:erwogen das specifiee omnium Ecclesiarum, Parochierum, 
Monssteriorum, Hospitelium, Confreternitatum, beneficiorum et loco. _ 
rum piorum nonexemptorum erectio, confirmatio, approbetio, eorum« 
que respeetive institutio, destitutio, ad tempus commendatio, visitatio, 
Unio, Juris Patronatus coneessio, aedificandarum Eeclesiarum set 
Capellarum designatio et eompetentis dotis constitutio, rerum ac ef 
bonorum Eocclesissticorum, horum jurium, ae rerum administretio ek 
rationum revisio, causarum tem matrimonielium quam omnium be- 
neficialhium, Ecclesierum. litigantium elierumve ad forum Ecclesies- 
tieum spectemtium rerum cognitio et Jurisdietio in eas, et in Scelera, 
qualia sunt Adulteria, sortilegia, superstitiones, magica ars, et alia 
infra numeranda, inquirendi, ulciscendi, corrigendi, reformandi, poe. 
nas indioendi, Clericos incarcerandi, tum in eosdem quam in Laicos 
eensurss ferendi, imponendi, ab iisdem et irregularitatibus im ordine 
ad beneficia consequenda absolvendi, in proclamationibus trinis in 
ordine ad conirahenda Matrimonia in tertio etiam et quario gredu 
. ÜConsanguinitalis et Affinitatis, nec non eontra interdictum Ecclesiae 
generale contrahentibus dispensandi, vota commutandi, & jurarentis 
absolvendi, GOonstitutiones. speciales faciendi, Synodum convocandi; 
Synodaticum Beu Cathedraticum, procurationem, et quartam mortua: 
riorum dxigendi, potéstes indulgentias concedendi, et concessas a Sed& 
Aposteliea reeognoscendi, Miracula nova, Reliquias et Imagines 
apfiobándi, produrandi, ut verbum Dei populo praedicetur, invigi- 
landi, ne verba Sacrae Scripturae ed incantationes; sortes, et alia 
similia adhibeantur, Fest& sacra in Dei et Sanctorum vüneratione 
celébrande instituendi, Basilicas; Altaria ei Coemeteria consecrandi, 
erigendi, polluta reconciliandi, Ghzisme confieiendi, Clericos Ordinandi, . 


4006 
Criminosos solenniter degradandi, virgines conseczandi, Oelices, pa- 
tenas et corporalia, pallas vestimenta Sacerdotalia consecrandt, bene- 
dicendi, et si quae sunt hujusmodi causae Unserem Bischofflichen 
Ambt und Vorstehung vorbehalten seind. Nicht weniger 

13. Sollen Unsere Dechanten jedweder alle Jura Episcopelis 
Dioecesang, und Ordinaristus Nostri, so wohl pure spiritmali&, als 
temporalia punctual und accurate observiren, auch fleissig auffmer- 
. eken, ob Uns von allen und jeden so Hoch-- als Nieder-Stands zu- 
gethanen Parochianis debita Reverentia, obedientia et subjectio Ca- 
noniea in susceptione Mandatorom et Decretorum nostrorum in Ju- 
dicio subeundo et illo non deelinando deferiret werde, erwogen, dass 
Uns und Unser hohen Bischofflichen Dignität, Ereetio, Con&rmatio, 
et Approbatio beneficiorum, Hospitglium, confraiernitstum, eorumque 
respective institutio, destitutio, visitatio, umo: Juris pasromatus intuitu 
fundationis, dotationis seu constructionis Ecclesiarum comcessio: cor- 
rectio, reformatio morum, causarum tam maírimonishum quam 
omnium beneficialium, Ecclesiarum litigantium, aliarumque ad forum 
Ecclesiasticum spectentium rerum cognitio, erigendarum Ecelesiarum 
designatio, et dotis debitae constitutio, earwmque jurisdictio, in eas 
inquirendi et puniendi potestas, p&enarum indietio, remissio, cen- 
surarum Ecelesissticarum impositio et absolutio tum in-Leicos quam 
in Clericos: Sacramentorum administratio, Ordinum collatio, Gyno- 
datici seu Cathedratiei; impositio, quarta mortuariorum et subsidii 
Charitativi exactio, verbi divini praedicatio, Indulgentiarum :eon- 
cessio, earumque & Bede Apostolica datarum recognitio, : Altarium, 
Eeclesiarum , Sacrarunrque Virginum, et Coemeteriorum consecratio 
et in casu obvio reconciliatio, in gradibus consamguinitatis et affini- 
tatis prohibitis dispensatio, Cleri, Sacrorum locorum, Scholarum, Hos- 
pitalium, Confraternitatum, et eleemosinarum visitatio, rationum seu 
computationum revisio, et procurationis exhibitio, und wás andere 
dergleichen noch mehr hohe Jura Uns lediglich und allein zuständig 
seynd. Dahero solle derselbige alle dargegen sich ereignete Ein- 
träge und Praejudicia ohnverzüglich zu Uns und Unsern Geistlichen 
Cantzley punctual mit Umbständen berichten, auch die. Resolution 
darüber von darauss unverdrossen iterato, wo es nöthig, sollicitiren; 
zu dessen besserer Nachtruck aber Öffters mit denen Capitular:Pfar- 
ren und Geistlichen diessfalls conferiren, und' solcher gestult allen 
Vorfallenheiten zeitlich vorbiegen , oder remediren , "welches umb 
desto füglicher geschehen kann, so ferne derselbe 

14. In specie die Anfrag thun würd, ob Unseren Kirchen, Mil- 
den Stiftungen, der Pfarrey personal oder real-Immunitäten, deren 





481 
Privilegien, Exemptionen, Gütter, Zehenden, Eenthen-Gefüllen, Recht 
und Gerechtigkeiten, einige. Beschwerung, Arrestirung, Trangsahl, 
Aufflag, Zollzwang, Schatzung, oder andere dergleichen Widerwär- 
tigkeit und Vexa neuerlich oder von alters hero widerrechtlich 
.a Patronis Ecclesiae, eb exemptis, frembder weltlicher Herrschafft, 
Augspurgischer Confession- Verwandten, sie seien -Geistlich- oder 
Weltlichen Standsperson, besehehen, ingleichen bb die Patzoni oder 
andere Offici&snten sich in die Verwaltung der Kirchen - Gefällen 
deren Permutation, Location, Vendition, Visitirung Unserer Gottes- 
Häusern, deren Paramenten und anderes ohne. genugsame Befügnuss 
einiges etwann mit denen weltlichen Territoriel-Herrn auffgerichten 
und vorhanden seienden gültigen Recess offentlich, oder gewalthütig 
einmischen, exeluso: Parocho nostro die Rechnung darüber, wider 
Unsere dissfalls emanírte Decreta führen, und ob auch die erwehnte 
und mit denen Benachbarten auffgerichte Recessus per omnia ge 
halten oder in was solche infringirt worden. .Adde ex Chockier, ' 
p. 1.8. 1. a. n. 9. ad 10. Tract. in constit. Concil. Laterane: 1 ‚per 
extractionem personerum ad loca Sacra legitime confugientium Vir 
latur immunitas Ecclesise, ete. 

15: Damit auch künffighin ein Gleichheit in Institutione welehe 
juxta Ss. Canones e; 4. x. de Jure Patron. Gone. Leteran- et Trident: 
denen Laieis sub excommunicatione zu ihuen verboten ist, Unserer 
Seelsorger und Pfarrer mit gebührendem Respect gehalten. werde, 
so solle derselbe alle Unsere Pfarr bey ihrer Pfarrbeziehung oder 
selbst Persöhnlich, oder wo er zuweit entlegen, durch einen näheren 
der. Sech.erf&ehrnen Unseren Pfarr in Unseren Nshmen folgender 
Gestelten instituiren, und zwar Primo solle er bey seiner Ankunfft 
dess Orths weltlichen Vorsteher seine auffhabende Commission nebens 
der Zeit, in welcher er in der Kirchen die Vor- und Einstellung 
wolle vornehmen, freundlich bedeuten. Zweytens auff bestimmte 
Zeit enter Leutung der Glocken sich mit dem neuen providirten 
Pfarr in die Kirchen verfügen: Drittens pro defunctis fidelibus, de 
profundis ete. cum Collecta vor dem hohen Altar betten. . Viertens 
Unser Hochfürstlich und Bischoffliche Praesentstion deutlich im bey- 
sein der Pfarrkinderen, absonderlich der beeden Gotteshauss-Pflegern, 
Schulmeistern, Geistlichen Gütter-Verwaltern und. Kirchnern : ver- 
lesen. . Fünfftens, darauff dem Pfarr die zur Kirchen, Secristey , ad 
Sacrarium et Baptisterium gehörige Schlüsselen .extradiren, den 
hohen Altar lassen denselbigen küssen, quia in.majori Alteri celeb- 
rere debet :Perochus, et pacem facere.cum Deo, ei orere pro populo, 
ut Deo unistuf, denen anwesenden Pfarrkinderen das Weyhweasor 


un 


keben lessen juxta ilimd Ez&ch. 36. c. scribitur: 'effundbim- super: vos 
&qü&m mundam et mundabimini ab omnibus inquingmentis vestris, 
und auff dergestaltig ihme eingeraumte Possession der Kirchen, das 
Pfarrhauss pro sexto betretten, darinnen zu forderist die Gotteshauss 
Pfleger, Schulmeister und Kirchner. ihme zu versprechender Hand- 
Gelübdnuss der Treue und Gehorsam anweisen, und ehdlieh die 
kegenwärtige Versamblung des neu-installirten Pferren Priesterlicher 
Affection und Bereitwilligkeit bey Tag und Nacht ihnen zu dienen 
versichern. 

16. Nach welchem solle er den abkommenden oder dess abge- 
lebten Pfarrers Erben vor quittirung der Seelsorg, oder Einlieferung 
der Erbschefft dahin halten, dass sowohl mit dem Gotteshauss, als 
it anderen in der Gemeinde, mit welchen etwanu. einige Schuld, 
Contract, oder Handlung. beschelien , vor dem Abzug Richügkeit 
gepflogen werde. Dahero diesem zu folge . 

17. Soll er alle der Pfarr-Gefällen und Einkünfften rata 
zwisehen denen entweder durch Todts- oder anderer sich begebende 
Fälle ab- und ankommenden Pfarren dehen Cepitular-Statutis gemesg 
in Beysein beeder interessirten Theilen, oder deren Anwalten authen- 
tice in Schrifften unter allen deroselben eigenhündigen Unterschriff- 
ten und Petschafft veriertigen, selbige vergnügen, auch. die geschlos- 
sene Retification dem Capituls Protocollo zur künfftigen. Nechrieht 
&ewissenhafft inseriren, und der Partheyen jedermann eine Abschrift 
Warron communiciren; miemahlen aber einen &bziehenden Pfarrer 
en den seinigen Hffecten etwas abfolgen lassen, als biss alle hinter 
ständige Oommenden, Subsidii und andere dergleichen Gelder wer: 
. den würcklich bezahlt, oder auch die in den Pfarrgütern befundene 
Mängel ersetzt worden sein. 

18. Sofern auch. über eine dergleichen erledigte Pfarr dess Jus 
Patronatus einem Glerieo' vel Laico Pairono zuständig wäre, so solle 
Unser Dechant dergleichen Jus bey seinem an Unser -Goneilium 
Keolesiastioum ihnenden Bericht mit dem Anhang beriehten, ob es 
dem Patrono unstrittber oder ungewiss, ingleichen vel ex: fundatione, 
dotatione, vel consizue£ione, oder Consuetudige imnjemornebili zustehe, 
und ob er:biss enhero in quieta praesentandi poseessione gewesen 
seie? weilen. auch je zu Zeiten dergleinhan weltliche Saenularea 
Patroni, ehe sie ein anderwärtig teuglichee Bubjecium zu prassen- 
tiren finden, sieh unternehmen den Oultum Divinum interims-weisa 
propria augtoritate wider Unser hohe Bischofflieh Juriediction lawffend 
dureh Religiosen oder andere nicht approbirte, Geistlichen su-&ubsti- 
tuiren, eo solle derselbe nicht weniger Fleiss aukehren, so. geatellige 





468 


Abusus discreto modo sowohl gedachten Patrónis, als denen dem 
gestalten ihnen dienenden Religiosis zu remönstrinen, und möglichet 
darvon abzumahnen, alsobalden auch die. widerrechtliche Unter» 
nehmung an gehöriges Orth .zuberichten; es geschehe solches in' 
Adekchen Wohnungen, Schlössern, oder denen Uns untergebenem, 
Pfarrkirchen' und Oratorien. . 

19. Ingleichen solle Unser Dechant bey vornehmender seiner 
Visitation punetuale Information 'einholen, ob etwann frembder Dive 
ces Clerici sine sufficientibus formatis et commendatiis a locorum 
Ordinariis conobssis oder ausser Unserem Hohen .‚Stifft. stehende Re- 
ligiosen das Allmosen zu samblen sich heimlich einpracticiren, und 
&bsque approbatione et. benedictione nostra Episcopali et sine Con- 
sensu loci Paroehi an eim. oder: anderem Orth. Beicht hören, dia 
Cantzel betreiten, Mess celebriren, Sacramenta sine :;casu neoessitatis 
administriren, Fraternitates, Processiones oder auch Indulgentias 
einführen, Officiules desswegen eigenmächtig benennen, und .in An- 
Behung solcher Bruderschafften Allmosen sowohl in der Kirchen als 
ostietim colligiren, welghe wider die Geistliche Rechten und Päpst+ 
liche Oonstitutiones abzielende Missbrüuche, gleichwie er.sie künff: 
tighin nicht zuzulassen hat, also. auch und .viel weniger solle er 
denen in Unser Dioeces wohnenden Religiosen Mendicanten: insge- 
mein.mehr zusehen, ohne jederzeit dass Jahr hindurch neu empfan- 
gende und &- Concilio Nostro Ecclesiastico gratis ‚aussgefertigte vor. 
neigende Lioenz das gewöhnliche Allmosen in den' von Uns.ihnen 
gnüdigst sssignirten Distrieten- für ihr alleinig keineswegs aber für 
&usswenrige und in Unserem Hochskifft-sich nicht befindende Clóster, 
mit Hind&nsetzung der neuerlich erfimdenden Collecten Titulen, und 
biss anhero unbekannten Nahmen dass heilige -Allmosen ohne Unse- 
rer Pfarrer Überlgst einzusamblen, wobey er dann auff die zuweilen 
duroh dieselbe begehende sehwehre Exéessus und Publica spandala 
gute Obsieht haben, und selche. ad Nostrum Concilium Ecelesiasti- 
cum mit..deren Delinquenten Nahmen,: und-.Ordens- Profession ad- 
visiren; auch pre I aro oatto sd 
- 40. Seine Obsorg- dahin emwenden solle, - damit) diejenige vor 
Uns, zu. Pfarren institwirte Religiosen (deren. Oloster. nemblich das 
Jus Patronatus de Jure zustehet) bey der Pfarrversehung Unserer 
hohen.. Bischofflicher: Juriedietion vel. committendo vel ommittendo 
nichts begeben, oder aber. deren Obere sich: der Ober-Inspestion sub: 
vel übreptitie einigermessen anınassent zulegen; 'zumahlen aussen 
dem blossen Jure praesentandi dergleichen  Praeleien und Vorsteher 
deb geringste anderwärtig Jus weder auff solch Unsere Pfarrayen, 


m 


weder suff die. Schulmeister nicht zuständig, nöch denenselben über 
der Pferr-Renthen einige Disposition vorzunehmen ohn Unser gni 
digstes Vorwissen und Consens gebühren will; der Ursachen wegen, 
elldieweilen Wir selbsten erfahren müssen, dass dergleichen ad 
curam animarum von Uns bestellte Religiosi Mendicanten-Ordens in 
‘Unseren eigenen Pfarrhäusern eine angemasste Exemption. a Jure 
visitandi wider Uns. gantz undanckbar gesucht, und solch Unser 
berechtigter Visitation mit Worten und Wercken wiederstanden, só 
sölle Unser Dechant dahin in alleweeg besonders geflissen sein, alle 
mögliche actus visitationis persongles et reales, so weit sie die Or- 
densregul nicht berühret, in deren Kirchen, Pferr- und Schulhäuser, 
‚und anderen Geistlichen dependentien suff das fleissigste jährlich 
vorzunehmen, auch denenselben unter keinen praetext, aueh neque 
sub Specie benevolentise aut familiaritatis des geringete diessfalls 
nicht nachsehen. 

21. Mehr solle er generaliter et specieliter - wohl beobachten, 
dass neu fundirte Jahrtäge ehender nicht angenommen werden 
(nach welcher Er bey seiner Visitetion expresse jederzeit Nachfrag - 
halten solle) es seye dann zuvor dessen fundation, intention, onus 
€ Fundatore impositum, una cum quantitate Pecunise vel legati in 
immobili eonsistentis zu Unserer Geistlichen Cantzley von ihme 
fürmblich berichtet; und von darauss dessen Approbetion: hinwiede- 
rnmb &uthontice ihme zurueck ‚geschickt worden. 

22. Auch will ihme zu vigiliren obliegen, damit weder in denen 
privetis Orstoriis, Castellen, adeliehen Schlössern und Häuseren bey 
Enseren Ober- oder Unterbeambten, noch anderen Unserem Ordi- 
nariat untergebenen Orthen und Oepellen das Opffer der heiligen 
Mess, der heiligen Sacr&menten Administration und. Aussspendung, 
oder so gar Copulationen der Ehe durch nicht genugsam :befelcht 
und approbirte Geistliche, sonderheitlich Heligiosen celebriré, oder 
verrichtet werden, es seye dann, dass solehen ein schriffflich ex- 
presser von Uns oder in Abwesenheit Unserer von Unserem Vicario 
" Generali unterzeichnet, und mit Unserem Hochfürstlichen Insigne 
bekrüfftigten Clonsens,.cum vel sine dispensatione trium denuntie- 
tionum darüber ertheilet, und ibme vorgezeigel seie, welche doch 
alle. und jede dahin zu verstehen , dass in festis; Paschatis, Pentecos- 
tes, Annuntiat- Assumptionis Beatae -Merige Virgihis, Nativitatis ei 
Epiphartiae Domini, Senctorum Petri et Pauli, omnium Senctorüm, 
et Sencti Kiliani cum Sociis dieselbige sioh soleher Licenz nicht ge- 
. brauchen, sondern in diesen Heiligen Festägen ihre Mutteekirchen, 
mit praesentirung. der sehuldigen Opffer, ohne einige; Aussnahm der 











Persohmen gehorsamb besuchen sollen, es wäre denn, dass in der- 
gleichen Orthen die besagte Mutterkirchen -annoch von dem. Lut- 
terthum besessen , und. das Coexercitium ad tempus suspendirok | 
würe. 

23. Wo sich aber begeben ‚würde , dass etwelche Gutthäter 
neue Altaria auffzurichten gesonnen wären, alsdann solle Unser 
Dechant dieselbe wohlmeynend ermahnen, dass solche mit wohl- 
gestallten und keineswegs unformblichen Bildnussen der Heiligen 
Gottes gemacht oder geschnitzet, noch unter dem freien Himmel, 
oder an solche ungeziemende Orth und Enden, worunter Abgestor- 
bene begraben liegen, sonderlich 'allezeit unter ein wohl verwahrtes. 
sauberes Orth ehrlich und ehrenmässig accomodiret, verschlüssig, 
auch dergestalt gesetzet werden, dass niemand, es seie Geist- oder 
Weltlichen Stands, unter solche Altären, diese aber weder an: einen 
Altar, weder an einen Tauffstein, die Clerici auch von .denen Layen 
abgesönderet, und: niemand auss allen auff oder über sonder unter 
Erden mit sambt dem Grabstein, worauff die Ss. Canones, und die 
weltliche Rechten verbiethen prae reverentia das heilige Creutz- 
Zeichen einzuarbeiten, einiger weiss begraben werde; Hingegen soll 
er diejenige Altaria, so nicht betachet, und sub dio bisshero auffge- 
richtet stehen, entweder gebührend bedecken lassen, damit ihnen 
von dem Regen, Schnee, oder denen Menschen und Thieren kein 
Irreverenz nachtheilig wiederfahre, oder aber folgendermassen de- 
moliren: dass er Primo eine Orationem de Sancto, in eujus honorem 
derselbige dedicirt ware, davor bette, Secundo denselben, wie auch 
dess Sepulchri eröffneten Stein abgewaschen , sauber abtrückne. 
Tertio das Wasser in das Saerarium seu Piscinam giesse. Quarto 
den Stein selbsten, so viel möglich, abrucke. Quinto die Reliquien 
heraussnehme, decenter mit seinem Petschafft und.Bericht, wo solche 
hergenommen, verwahrend &uffbehelie, und endlich von denen Layen 
das übrige Theil dess Alters binwegnehmen und in den Kirchhof 
begraben lasse. 

24. Im übrigen auch allenthalben einzuführen nicht vergasse, 
dass auff allen consecrirten Altären das Jahr hindurch in festo Pa: 
troni celebrirt, und von denen Benefactoribus dos sufficiens pro lu- 
minaribus et alis tegumentis dahin verschafft, kein Crucifix aber, 
oder' eines Heiligen Bildnuss ohne vorhergehende Priesterliche Bene- 
diction auff den Alter, oder sonsten hin publice' exponirt werde. 
Wo auch dergleichen Altarie, darunter todte Leichnamb begraben 
wären, sich solten irgendswo befinden, so solle darauff zu celebriren 
so lang nicht gestattet werden, biss selbige anderwürishin werden 

30 


- 


transferirt sein, ausser welchem casu niemehl zu gésteiteu , dass 
ohn Unser expresse gnädigste Erlaubnuss die abgestorbene Körper 
mögen aussgegraben, weder neben noch unter die Altarien einiger 
Verstorbenen, er seie auch wer er wolle, begraben werden. 

25. Nechst diesem, so solle er dahin vigiliren, dass kein neue 
Oratoria, Capellen oder Kirchen in Unserer Dioeces aufferbauet, 
noch darinnen neue Devotiones, unter was praetext es auch seyn 
móge, von dem Pfarrer eingeführt werden, es werde dann vorhero 
deren Figur-Abriss, loci situatio, dotatio mit authentischer aussge- 
würckter Befreiung dess Fundi zu Uns und Unserer Geistlichen 
Cantzley allerdings deutlich mit gehorsamer Bitt eingeschickt, solche 
durch Unsere Hochbischoffliche Authorität und Gewalt zu unter- 
suchen, approbiren, auch gestalten Dingen nach das Jus Patrenatus 
darüber dem Fundatori, Constructori oder Dotanten gnädigst juxta 
Ss. Canones zu verleihen. Dessgleichen bewenden solle es mit denen 
ganiz zerfallenen Kirchen und Capellen haben, als welche ohn Un- 
serer gnüdigsten Einwilligung nicht wiederum zu repariren, sondern 
an deren Plätze ein geweyhtes von Stein oder Holtz gemachtes 
grosses Crucifix oder Creutz beständiglich auffzustellen, indessen aber 
die Einkünfften, wo es nicht anders von Uns ist verordnet, ad Ma- 
tricem einzuziehen. 

. 26. Nachdeme auch zuweilen Unser Geistlicher Rath durch 
Ueberhäuffung der Geschäfften denen geringen Vorfallenheiten nicht 
wohl abwarten kann, so. solle Unser Dechant alle Strittigkeit und 
Missverständnussen ‘zwischen denen Séelsorgern oder Geistlichen, 
seines anvertrauten Capituli, wie dann zwischen denen Schulmeistern, 
und Gemeinden in Kirchen- und Schulsachen, oder auch zwischen 
denen Geistlichen und gedachten Schulmeistern, oder andern Kirchen- 
Dienern oder Pfarrkinderen der Billigkeit nach erörtheren und 
solche Erörtherung als einen Extract auss dem Dechantey-Protocoll 
denen streitenden Theilen schrifftlich mittheilen; welche Sachen aber 
von sehr grossen Gewicht und Nachdenken seind, sambt völliger 
Information, und der Sachen wahre Beschaffenheits - Umbstände zu 
Unserem Geistlichen Rath berichten, und ferneren Bescheid von da- 
rauss erwarten, so alsdann denen litigirenden Partheyen denselben 
copialiter oder in originali communiciren. 

41. Ingleichen solle Er die Schulmeister auff denen Filialn, 
welche von dess Orths Pfarr und Gemeind gesambter handschrifft 
lich zu dem Schuldienst recommendirt worden, in beysein erwehntes 
Pfarrers ordentlich über die nóthige Glaubeusarticulen, dero geist- 
liche Sitten, Wissenschaft und Lehre examiniren, auch alsdana 


x 








467 


befindender Fähigkeit nach in Unserem Nahmen annehmen, auff 
abgelegte Glaubensprofession (uti in Agenda habetur) sich und dem 
Pfarrer de obedientig, subjectione, reverentia et fidelitate praestanda 
angeloben lassen, und also im Dienst ohne anderes Einwenden an- 
weisen. 

28. Er solle auch alle Strittigkeiten zwischen denen Pfarrern, 
Sehulmeistern, Gemeinden sowohl in Ratification: als Schulden, 
geringen Injuri und dergleichen Sachen (die Jurisdietionalien &uss- 
genommen) untersuchen und gestalter Dingen nach selbige schrifit- 
lich erörderen, seinem Protocoll summarie inseriren, und so viel 
möglich abthuen ; was aber von einiger Importanz zu sein scheinet, 
zu Unser Geistlichen Cantzley umbständig berichten. 

29. Nicht weniger solle Er ihme die committirte Capitulares 
und Beneficiaten zu schrifftlicher Abfassung ihres letzten Willen, 
dann Benennung ihrer Testamentarien bey gewöhnlicher Capitular- 
Congregation oder in Abgang deren bey jährlich zu’ thuen habender 
Localvisitation anhalten, ' sothaner Visitations- Relation sub speciali 
rubrica einverleiben, ad nostrum Concilium Ecclesiasticum einschicken, 
und beynebens in Unserem Nahmen dieselbe ernstlich dahin ermah. 
nen, bey ihrem erfolgtem Ableben unsere arme Gotteshäuser, als 
wovon sie ihre Habschafft erworben, und zuruck gelegt, dergestalten 
löblich und vernünfftig durch ein ehrliches, und gegen ihrer Ver- 
lassenschafft proportionirtes Legatum, wie sichs de Jure et juxta Gs. 
, Canones will gebühren in, ihrer letzter Disposition zu gedencken, 
demit Wir ex officio nicht gemüssiget werden, der Billigkeit, und 
befindender ihrer Verlassenschafft nach, darvon ad pios Usus will 
kührig dagegen zu disponiren, . wie Wir denn die von Unseren ge- 
ehrten Herren Vorfahrern gnüdigst confirmirte Licentiam Testandi 
dahin expresse verstanden, und in praxin .redigirt, auch euff solehe 
Meynung von Unserem Geistlichen Rath exequirt haben wollen. 

830. Im- fall nun Unserer Pfarrer, Caplän, oder Benefieiaten 
einer mit Todt abgehen sollte, so solle Er (falls dess verstorbenen 
Testamentarii, welche ‚ebenfalls in einem "besonderen Capitulsbuch 
von jedem Testatore mit eigener Hand eingeschrieben sein sollen) 
nicht also gleich bey Handen wären, die Obsignation dess abgelebten 
Verlassenschafft vornehmen, und die Testamentarios ad inventan- 
dum, und inner Jahrsfristen ad exequendum Testamentum seu ulti- 
mam defuncti voluntatem zeitlich erinneren, anbey &uch sowohl Er 
selbst, als besagte Testamentarii genaue Obsicht haben, demit kein 
weltlicher, oder auch frembder Dioeces- Geistlicher, er seye auch 
wer er wolle, so kein Testamenterius, sonderlich in frembdem welt- 
80* 


408 


lichem Territorio die Hand in die Execution quocunque modo vel 
praetextu mit dareinschlage, oder sonstige Jura praetendire, sondern 
von Unsern Hochstiffts Geistlichkeit allein sothane Execution behaup- 
tet und vollzogen werde; zu vorkommenden Trangsaalen aber sich 
mit bescheidenen Protestationen verwahren, und es zu Uns, oder 
Unser Geistlichen Canszley gehorsambst berichten. 

31. Ferners solle Er die von Uns und Unseren in Gott ruhen- 
den Herren Vorfahren aussgegangene Decreta, Rescripta, Constitu- 
tiones, Placita, und alle andere gnädigste Befelche ‘möglichst zu 
exequiren Borg tragen, gleichwie Er nachmahlen zu dieser gegen- 
würtigen Instruction, und der neu von uns abgefassten und revidir- 
ten Kirchenordnung Publication, Einführung und Vesthaltung , non 
obstantibus quibuscunque consuetudinibus in contrarium introducendis 
vel introductis neben allen Unseren Seelsorgern und Beneficiaten 
mithin angewiesen sein soll. 

32. Sofern auch der Pfarr-Beneficien, .oder der Kirchen-Lehen 
von denen Inwohnern und Bürgern zu veralieniren sein werden: 
Weilen denen Pfarrern, Beneficien, und Kirchen viel daran gelegen 
ist, dass sie umb vieler Ursachen willen, deren ihnen zu Lehn 
gehenden Güttern, und deren Besitzern genaue Wissenschafft haben, 
so solle der über dergleichen vorgehende Kauff- und Verhauffung. 
zu veriertig seiende Kauffbrieff. mit Unsers bestellten Rural-Dechants, 
deme sothaner Unser Pfarrer, das Beneficium, oder die Kirchen 
ratione Capituli angewiesen ist, oder wenigsten dess Pfarrers, oder 
Beneficiati, deme des veralienirte Gut zu Lehen rühret, unterschrie- 
benem expressen Consens, nebst dem sonst üblich und gewöhnlichen 
Ambts-Insiegel, sambt dem hierzu sonderlich verordnetem Decanali- 
- schen Sigillo gegen Erlegung einiger billiger Gebühr mit corroborirt 
und authentisirt werden. 

93. Nicht weniger, weilen a S. Congreg. Concilii Trid. bereits 
dehin die Declaration geschehen; quod Sacerdos, qui aliquando 
approbatus et idoneus judicatus fuit, atque ideo in Parochum assump- 
tus est, dimissa postea Parochiali, non sit aptus ad confessiones ex- 
cipiendas, nisi de novo Jurisdictionem aceeperit: Barbos de Offic. et 
potest. Epis. part. 2. alleg. 25. n. 16. bisshero aber verspüret worden, 
dass die einmabl auff die Pfarr cum approbatione et Jurisdictione 
exponirte allerhand Ordenspersohuen, auch Clerici, ob sie schon 
remittirt, oder von ihrer Pfarrey destituirt, in ihre Stifft und Clöster 
revociret worden, dannoch ohne Unsern oder Unseres Vicarii Gene- 
ralis eingeholten Consens und wiedermahlige neue Approbation und 
Jurisdiction, sich solcher illieite et invalide zu bedienen unterstanden, 








n *. 
wordurch nicht allein gegen Unsere Hochbischoffliche Jura üble und 
praejudicirliche Consequentien , und .vermeindliche Consuetudines 
haben wollen eingeführt werden, sondern auch viele Nullitüten 
haben können entstehen: als wird Unseren Rural-Dechanten sehr 
verantwortlich obliegen, dergleichen Attentata fleissig zu. beobachten 
und wo künfftighin etwas sollte von denen Clericis oder Ordens- 
Persohnen vorgenommen werden, ohne Versaumnuss es Uns und 
Unserem nachgesetzten Geistlichen Rath gebührend zu insinuiren. 

94, Forderist aber solle künfftighin von Unseren Dechanten so 
wohl,.als von Unseren bestellten Pfarrern observiret werden, dass 
sie die Paramenta. et Vestes sacras und dergleichen ad Sacrificium 
Missae peragendum erfordernde Nothwendigkeiten von denen Prae- 
laten, Prioren, Guardianen, oder dergleichen Ordens-Vorstehern (als 
denen allein & sacra Sede ihres Ordens- Kirchen - Paramenta etiam 
Corporalie, nicht aber andere dergleichen, so unter ihrer Inspection 
nicht bestehen, zu segnen Erlaubnuss geben, Franchis var. quaest. 
28.) auff keine weiss benediciren lassen, sonderen solche pro Bene- 
dictione Unserm Herrn Weyhbischoffen zuschicken, oder von ihm 
die gebührende Licenz solche zu benediciren erhalten. 

35. Solle Er dem Ihme anvertrauten Clero in allen Zufällen 
und Zweiffelen treulich an die Hand gehen, und sich zu solchem 
Ende durch fleissiges Nachsuchen mit genugsamer Wissenschafft 
und Experienz versehen , doch aber in schwehren Sachen, in 
welchen er mit denen Procuratoribus sich zu schwach findet, von 
Unserem . Geistlichen Rath Bescheid erholen ; auch allenthalben 
Fleiss ankehren, dass derselbe weder in Persona, weder in re ipsa 
der weltlichen Obrigkeit, wo zumahlen dass Territorium temporale 
Uns nieht zuständtg ist, sich untergebe, noch von derselbigen einiges 
Gebott, oder Verbott, sine nostra cognitione praevia et jussu ledig- 
lich &nnehme. 

96. -Solle Er das Jahr hindurch mit Unseren Pfarrern über 
dassjenige, was hier und dort vorgefallen, sowohl als über die zur 
Seelsorg nothwendige Studien Gelehrt- und Geschicklichkeit, doch 
ohne fernere Unkosten der Capitularien, Unterredung pflegen, denen- 
selben ein oder anderen Correpetitorem benennen, und also alle 
und jede zum embsigen Studiren, absonderlich ad repetitionem Con- 
troversiarum , casuum, et Lectionem Concilii Tridentini, atque Juris 
Cenonici auffmunderen. 

37. Solle Er sich, so viel seine. Pfarrliche Funotiones berühret, 
der Pfarr abgefertigten Instruction ebenermassen gleichförmig halten. 
Und weilen auch per Instrumentum paeis Unser befügtes Jus 


a 


470 


Dioecesesanum in verschiedenen Orthen Unseres Hochstiffts derge- 
stalten suspendiret bleibet, biss man der Religion wegen wird wie- 
derumb eins werden, dehero auch immittelst propter bonum publi- 
cum et ad evitandum majus malum darmit diessfalls das Hinsehen 
annoch zu haben ist; solchemnach solle Unser Dechant gedachtes 
Instrumentum pacis, besonders, was das Religionswesen $. 5. v. cum 
autem usque ad n. 18. berühret, öffteres lesen, und sein vernünfftiges 
Absehen in seinen Obliegenheiten darnach einrichten, auch sich 
sorgfältig bezeigen, damit von Unseren Pfarr- und Predigern auff 
der Cantzeln die Augsburgische Confessions-Verwandte mit Schmach- 
oder Scheltreden nicht molestiret, oder irritiret, vielmehr aber die 
zwischen denen Religionen Controvers- Articuln mit bescheidener 
modestie gründlich, kurtz, und deutlich denen Zuhörern zu ihrer 
Aufferbauung vorgelegt werden; zu folg dessen 

88. Solle er auff thunliche Weiss nnd Mittel sich mehrmahlen 
engelegentlich bedencken, wie der alte Calender an Orth und 
Enden seines ihm anvertrauten Capituli mit guter Manier möge 
auffgehoben, und anstatt dessen die so genannte neue Zeit oder der 
Gregorisnische Calender mit Unserem gnädigsien Vorwissen einge- 
führt werden. 

39. In seiner Local-Visitation denen Pfarvern, Seelsorgern, und 
allen anderen Beneficiaten, solle Er nebst andern in dieser Instruc- 
tion vorgesehriebenen Puntten die Bibliotheck derer ihm committir- 
ten Pfarrern , Seelsorgern, Caplänen und Beneficiaten fleissig durch- 
suchen, und hauptsäglich beobachten, ob sich keine verbotiene , Un- 
hatholische, oder sonsten mit denen in: 8. Cono. Trid. Sess. 4. be- 
felehten Qualitäten (wo von infra in Instructione Parochorum $. 40. 
ein mehres zu sehen) nieht versehene: Bücher finden ‘mögten, in 
weleltem Fall, und so fern keine schrifftliche authentische Erlaubnuss 
solche Bücher bey sich haben und lesen zu können vorhanden, der- 
gleichen Bücher zu &ich nehmen, und es umb fernern Bescheid an 
Unsern Geistlichen Rath sogleich berichten. 

40. Schlüsslich solle er ein ordentliche wohl verwahrte Repo- 


situr bey sich halten, worinnen alle Capitularacta, die mit Unseren 


behachbarten auffgerichte Recessus, alle Urisere und Unserer geehr- 
ten Herren Vorfahrern 'emanirt- oder Aoch publieiremde Decrete, 
Maändata, Rescripta, Dispensatiores, Sententiae, -dictirte :Streffen, 
Processus, Contractus, Permutationes, Redditus, Investituise' feudades, 
Census, Servitutes, Emphyteuses, Feuda, Jura, Jurisdictionalia, Prae- 
judieta, Politica, Civilia, Eeclesiastica, Consuetudines, Licentiae, Con- 


'cessiones, "Donationes, Permutationes, Transectiones, 'Pacta, Praeten- 








sit 


Bones, activae et passivae, Possessiones, Proprietates, Usus, Usys- 
fruetus, Interdiete , Censurae, Erectiones, Fundationes Beneficiorum, 
Parochiarum, Capellarum, Uniones, Dismembrationes, Meliorationes, 
Additiones, Dotationes Hospitelium, Confraternitatum, Ecclesiarum 
Constructiones Jura Patronatus, Nomina patronorum et familierum, 
Tituforum Bullee Pontificiae Apostolicae, Indulgentige, Visitationes, 
Solutiones pro Commendis, Protocole, Parochiarum descriptiones, 
earum Jura, Jurisdictionalia, redditus, quote funeralium et subsidii 
charitativi, und was dergleichen noch viel mehr andere ad forum 
Ecclesiesticum gehörige Jura sein mögen, wo nicht in originali, 
jedoch copialiter authentice ad perpetuam memoriam sollen auffbe- 
halten, und bey eines Dechanten abkommen dem Buocessor einge: 
hündiget werden. 

Und diese seynd diejenige puncta, welche wir M Vesthaltung 
Unserer Biechofflieher Jurisdiction Unseren Rural-Dechenten und 
Definitoren oder Procuratoren gnüdigst vorzuschreiben , und angube- 
fehlen für nothwendig ‚erachtet, und obschon in einem oder andern 
Unserer Dioecess zugethanen Orth andere, und wider diese Unsere 
gnüdigst geibane Verordnung lauffende Missbräuch, und ohne Unser 
Vorwissen und Willen eingeschlichene Gewohnheiten sich finden 
sollten, ao wollen Wir hiermit und in krafft dieses dergleichen Ab- 
usus und Corruptelas gäntzlichen abgethan, cassirt, und annullirt 
haben, dess gnädigsten Versehens; Unsere Rural-Dechanten, und De- 
finitoreu oder Procuratoren, sich in allen diesen Unsern neuaussge- 
gangenen Constitutionen und Instruction :punctualissime gemess 
kaltem, und non obstantibus quibuscunque Unseren gnüdigaten Willen 
zu vollziehen sich beembsigen werden. Gegeben in Unserer Resi- 
dentzstadt Würtzburg unter Unserer gnädigster Subscription und bey- 
gedruck(iem Secret-Insiegel, den 26. Martii 1691. 

L. B.. 
Johann Gottfrid, E. H. F. O. D. 


Juramentum pro Decanis Ruralibus Dioecesis Herbipolensis. 


Ego NN. Parochug N. ‚et Capituli Ruralis N. Decanus, bona fide 
. propitto ,. &c juro, quod I. ab hae hora in antea ‚Celsissimo ac Re- 
verendissimo Sac. Rom. Imperii Principi ac Domino D. N. Episcopo 
‚Herbipolensi, Franciae Orientelis Duci, Domino Fpiscopo et Ordina- 
' rio mep .Clesaentissjmo, Ejusque Successoribus canonice intrantibus, 
sicut etiam Ejus Vicario Generali et Concilio Ecclesiastico debitam 
 Ohbedientiam N Reverentiam, Subjectionem, et Fidelitatem exhibebo: 





412 


Nec II. interero in Concilio, neque partem habebo, ubi quidquam 
contra alte memoratam Reverendissimam Suam Celsitudinem aut in 
Ecclesiam seu Dioecesin Herbip. et Cepitulum Rurale N. mihi com- 
missum, vel in Ejus praejudicium dicetur, resolvetur, aut statuetur; 
sed quaecunque audivero, vel perspexero, mox ad Eandem, seu 
Ejus Concilium Ecclesiasticum obedienter et fideliter deferam. II. 
Decanale munus in Capitulo Rurali N. mihi eonereditum , ejusdem- 
que Jura debite et studiose administrabo. Nec nonIV. Statuta, Con- 
stitutiones, Ordinationes etc. et praesertim Instructiones a Celsissimo 
et Reverendissimo S8. R. Imperii Principe ac Domino D. Joanne Go- 
defrido Episc. Herbip. etc. die 26. Martii 1691. pro Decanis Ruralibus 
ei, Parochis etc. emanatas, publicatas, mihique perspectas, ac post 
hac emanandes etc. fideliter observabo, nec eisdem scienter sub 
quoeunque praetextu contraveniam: Faciamque V. cum effectu ea- 
.dem Statute, Constitutiones, Ordinationes, Instructiones ete. a Pe- 
rochis, Cooperatoribus, Capellanis, Beneficiatis et caeteris, quorum 
interest, ad Capitulum. hoe Rurale mihi commissum pertinentibus, 
ad amussim et irrefragabiliter adimpleri et observari. VI. Offieium 
hoc Decanale in nullius, nisi Celsissimi mei Domini Ordinarii Her- 
bipolensis pro tempore.existentis manus resignabo, nec hoc, prius- 
quam causis &b eo perspectis et epprobatis licentiam et dimissionem 


obtinuero, deseram. Bie me Deus adjuvet, et haec S8. Dei Evan- 
gelia, etc. 


d 


Juramentum pro Deffinitoribus et Procuratoribus Capitulorum 
Ruralium Dioecesis Herbipolensis. 


[| «4 


Qui Officium Deffinitoris et 'Provuratoris simul gerit, 'sequens Juramentum 

totum deponit, qui vero solum Definitoris habet, jurat 1. 2. 8. &. 5. et 9. 

punctum, et qui solum Procuratoris;: ommid excepto. quinto puncto, et ezprt- 
mit solum. tomen fno sti. Zu 


Ego NN. Parochus N. constitutus Definitor et Procurator Capituli 
N. Ruralis bona fide promitto, ae juro, quod I. ab hac hora in antea 
Celsissimo et Reverendissimo Sac. Rom. Imperii Principi ac Domino 
D. N, Episcopo Herbipolensi, Franciae Orient. Duci etc. Domino 
Episcopo et Ordinario meo Clementissimo , Ejusque Successoribus 
canonice intrantibus, sicut etiam Ejus. Vicario Generali et Coneilio 
Ecclesiastico debitam Obedientiam, Reverentiam, Subjectionem et 
Fidelitatem exhibebo: Nec II. interero in Concilio, neque partem 








473 


habebo, ubi quidquam contra alte memoratam Reverendissinam 
Celsitudinem Suam, aut in Eeclesiam seu Dioecesin Herbipolensem, 
vel in Ejus praejudicium dicetur, resolvetur, aut statuetur, sed quae- 
cunque aüdivero vel perspexero, mox ad Eandem, seu Ejus Con- 
cilium Ecclesiasticum obedienter et fideliter deferam. III. Munus 
Definitoris et Procuratoris in Capitulo Rurali N. mihi commissum 
fideliter curabo. IV. Domino meo Decano Rurali inomnibus officium 
ejus concernentibus Obedientiam et Reverentiam praestabo; Eidem- 
que V. in ejus negotiis Decanalibus pro rei exigentia bono consilio 
et ope indefesse assistam. VI, In colligendis et administrandis bonis 
tam mobilibus quam immobilibus, proventibus, redditibus, caeterisque 
juribus hujus Capituli diligens ero; et'VII. nihil ex iis veadam vel 
permutabo, &ut alio quovis modo alienabo sed injuste alienata re- 
cuperare studebo. Et VIII. singulis annis coram Capitulo N. congre- 
gato, vel ubi- et quotieseunque a Reverendissime Celsitadine Sua 
mandatum fuerit, ratiocinia desuper.deponam. Et IX. elia omnia, 
quae ad officium meum spectant, diligenter observabo. Sic me 
Deus eíc. 


INSTRUCTIO PRO PAROCHIS ALIISQUE DENEFICIATIS 
De 1691. 


Von Gottes Gnaden Johann Gottfrid, Bischoff zu Würtzburg etc. 

Demnach bey rechter Bestellung und Administrirung der Uns 
von dem Allerhóchsten Seelenhirten Christo dem Herrn commitirten 
schwehren und mühésamen Seelensorg Wir Uns höchstens unauff- 
hörlich angelegen sein lassen, 'euff was ersinnliche Weiss die durch: 
Uns Unseren subdelegirten Pfarrern; Coopeta&toren, Procuratoren, 
Vicarien und Capellänen hinwieder überlassene Geistliche Jurisdiction 
in allem und jedem, sonderlich aber was zu ewiger Erhaltung Un- 
serer Hohen Bischofflichen Rechten, Gewalt und Authorität erfor- 
derlich ist, 'möge dergestalten vorsichtig in gutem fand angeordnet 
sein, damit die biss anhero in einem und anderem verspührte Ab- 
gänge in Zeiten wiederumb. erseizet, und gegen fernere praejudicir- 
liche Anmassungen (solche beschehen entweder beflissener Dingen 
oder such defectu suffieientis Instructionis von denjenigen, so es 
Ambis halben obliegen will) einige gemessene Mittel verabfasset 
werden; so haben Wir nach reifflicher der Sach Ueberlegung gegen- 


414 


wärtige Instruction und Articulos umb obgedachies Ziel. und Ende 
desto zuversichtlicher zu bewerkstelligen, in Ordnung bringen lassen, 
zu. Folg deren Wir mithin auss tragendem hohem Bischofflichen 
Ambt und Gewalt allen Unseren unter Unser Dioeces stehenden und. 
von Unserem Ordinariat rechtmässig approbirten Pfarrern, Vicarien, 
Caplänen und Seelsorgern ohne Unterschied ihres Ordens, Profession, 
Exemption, Instituti oder privat-Regulen, mithin Gnádigst in dem 
Herrn vätterlich befehlen, solche euch vorgeschriebene Articulos 
nicht allein künftighin gehorsambst zu beobachten, sondern auch zu 
mehrmahlen das Jahr hindurch fleissig zu lesen, und selbige krafft 
deren Uns zugethaner Priesterlichen Treu und Subjection bey Ver- 
meydung Unser Ungnad bestmöglichst zu exequiren, und 

' 1. Weilen nun bey ereigneten Todesfällen Unseren Pfarrern, 
oder auch Avocirung und anderwärtshin Transferirung derselbigen 
Persohnen nicht geringe Sorg zu haben ist, wohin und an welche 
vertraute Persohn mittler Zeit biss zu Substituirung eines ander- 
werthigen fauglichen Subjectä die zur Kirchen, Sacristey, ad Sacra- 
rium , Baptisterium , und zu denen Kirchendocumenten ‚gehörige 
Schlüsselen, absonderlich wo die Temporalität frembder Herrschafft 
zustehet, sicher und wohl verwahret zuzustellen sein, biss dato aber 
mit Unserem grossem Missfallen zuweilen sich zugetragen het, dass 
die abkommende Unsere Pfarrere, ihres Successoris nieht erwartende, 
solche Schlüssel denen Laicis interimsweiss verwebnlich überlassen, 
welches ihrem Beruff so weit zuwieder, je mehr’ eine solche Ver- 
wahrung denenselben gantz unanständig, ünd quoad Sacrarium et 
Baptisterium a Ss. Cenonibus verbotten , auch durch dergleichen 
Missbrauchung die. Documenta und anderes heimblich entwendet 
worden, hierumben, damit dergleichen: Excessus künffüghin unter- 
„lassen bleiben, so solle, so viel als möglich, ‚ein jeder. kranck .der- 
nieder liegender Geistlicher .bey Zeiten gedachte ihme anbefohlene 
geseambte Schlüssel einem. Uns wit. Treu verpflichteten, Geistlighen 
. eommittiren, auff ‚dass. bey. seinem erfolgten Ableben die Lgiei oder 
Kirchenpetroni weder zur Kirchen, noch zu denen Documenten sich 
deren berechligen ‚mögen; wp aber selbige dergestalten entfallen salle, 
beede Gotteshays ‚Pflegere so lang in dess verstqarhenen Pígrnen Be- 
hausung, biss gu dessen Teatamentariorum, ‚oder. ljnsezes Decani 
Ruralis aelbetiger Ankunfft .und seiner ferneren Verordnung wohl 
yerschliessig verwahren, dahingegen sollen die abkommende Priggter 
sich keineswegs auch sub Indignatione ‚Nostra. unterstehen, ..ehender 
von ihrer ingehsbter Pfarrey und Cura ahzuweichen, Diss auyor 
-ieselbige ihrem ‚Sussessara in loco per ipatitutionem 6 .8uo-,Deceno 








45 


Rurali, eut proximori Bacerdote a Nobis vel Nosiro Consilio Ecele- 
siastico ad hunc &ctum deputato faciendam, sambt der beschehener 
Behlüssel-Extradition oculariter gesehen haben werden. . 

2. Und wenn nun diese Installation obbemelter massen vere ' 
richtet worden, so solle vor allen Dingen ein Pfarrer auff dem Laud 
auff den allwissenden Gott, und gegen Uns habende schwehre Ob- 
ligation, wie nichs weniger gegen seinen eigenen Priesterliehen Stand 
stäts reflectiren, init täglichem meditiren sein sehr verantwortliches 
Ambt, welches in praedicatione Verbi Divini vera, Saeramentorum 
Administratione, saneta Jurisdictione fori poenitentielis hauptsächlich 
bestehet, mehrmalen betrachten, und fugiendo otium, et eonsortium 
Mulierum sich die ihme gnädigst anvertraute Seelen in Cultivirung 
dess Friedens und Christlicher rechsehaffener Lieb bestens angelegen 
sein lassen. . | 

3. Dahero solle er denenselben mit einem keuschen, reinen, 
nüchtern Priesterlieh und aufferbaulichen Wandel so wohl in seinem 
Hausswesen, als ausser diesem mit Wort und Wercken auch beson- 
derer Vermeidung vieler weltlichen Conversation sine seandalo vor- 
leuchten, ihnen die heilige Sacramenten gern und williglich ad- 
ministriren, die Beirangte herzlich trösten, ihnen ordentlichen 
Gottesdienst, nutzliche Predigen, sonderlich de quatuor novissimis, 
de virtutibus exeteendis, vitiis. evitandis, Articulis Fidei eognoscendis, 
auch nebens diesem die höchst nóthige Christliche Lehr ohnauss- 
setzlich halten;: sonsten aber auch mit anderen Pfarrliehen Verrieb- 
tangen, nach Aussweiss Unserer neu publicirten Kirchenordnume, 
ohnverdrossen an die Hand gehen, und sie als wahre Schäfflein 
Christi genugsam. weiden, zu dem Ende 

4; Solle- er sich in allem der von Uns .de novo evulgirten 
Kimchenordnung unverbrüchlich bequemen, euch alle sowohl von ' 
Unseren Herrn Vorfshrern, els Unseren bisshero publiciri und fer- 
nershin publicirenden Mendata , Constitutiones, Decreta, und andere 
Geistliche Anordnungen besrerckstellen und vollziehen. 

5. Solle Er den Distristum der von Uns. Ihme committinter 
Pfert, wo es nieht geschehen wäre, wie weit oder wohin sich sel- 
biger realiten ohmstritüg -beziehet, oder auch stzittbar.ist, wahrhafltig 
ex Documentis. authenticis erkundigen , selbigen contre invasores 
beh&upten, auch darwider keinen ‚Eintzag vornehmen lassen, deren 
Recht und. Gerechtigkeit, Bestellung, Freyheit, Immunität, Stifftung, 
Herkommens, Vermehr- oder Abnehmung, Strittigkeit, Einträge, 
Verträge, Possessiones, Proprietates, Servitutes iam reales quem 
persanáles, Consuetudines, Feude, Emphyteuses, Census, Redditus, 


416 


Praetensiones, Permutationes, Uniones, Novelia, Jus: patronatus, und 
alle dergleichen habende Jura specialiter beschreiben , wie nicht 
weniger deren Zehenden, wie viel sie ertragen, und wohin selbige 
a Parochianis jährlich abgefolget oder zugeweudet werden, schrifft- 
lich: bemercken, wie Er dann diesem zu folg 

6. Ein Protocol halten, und darinnen. alle Pfarrliche Casus 
wohl eintragen, "und solches Protocoll nebens allen Original - Befel- 
chen, Beseheiden und Brieffschafften. in einer verschlossener Re- 
gistratur denen Nachkommeren 'zu einer nothwendigen Nachricht 
auffbehalten. 

7. Ingleichen auff Unsere hohe Jura tam pure Spiritualie, 
quam temporalis spiritualitati annexa genaue Obsicht tragen, und 
allen Eintrag quoquomodo discrete verhindern, oder bey Zeiten Uns 
und Unser Geistlichen Cantzley mit allen Umbstünden berichten, 
und diessfalls sich Bescheids erholen solle. 

8. Nicht weniger befehlen Wir gnädigst, dass Er die Matrimo- 
nielia, als valorem seu violationem sponsaliorum, crimen adulterii, 
'So separationem & thoro aut causam alimentorum berühret, wie auch | 
Concubinstum, binarum nuptiarum Contractus, es seie in Unserem 
oder frembder weltlichen Territorien, so uns doch der Geistlichkeit 
nach zustehen, von niemands anders, als Unserem Consistorio zu 
Würtzburg erkennen, abhandlen, und entscheiden lassen, die sich 
seigende Praejudicia aber dahin zeitlich einschicken, und ohnver 
drossen darüber die Antwort, welche in obbefelchtem Protocollo 
fleissig einzutragen seind, sollicitiren; besonders aber in criminibus 
fori mixti, respectu quorum praeventioni datur locus inter Judicem 
Ecclesiasticum et Laicum, trefflich vigiliren, damit Er mit seinem 
Bericht die weltliche Beambten anderer Herrschafft praevenire, der- 
gleichen seind Adulteria, Sacrilegia, Perjuria, Sortilegia, Coneubine- 
tus, Usura, Blasphemia, Sodomia, Incestus, falsa cotnmissa in Litteris 
Apostolicis, vel alia re Ecclesiastiea ete. violetio monialis vel atten- 
tatum, Foemina cum personis Ecclesiasticis vel religiosis delinquens. 
Barb. de offic. et potest. Episc. p. 3. alleg. 107. n. 33. 34. 

9. Solle Er sich der Kirchen-Gefülle Verwaltung nebens denen 
Gotteshaus-Pflegern embsig unterfangen, die Rechnungstermin auff 
‚solche "Zeit, da Unsere Beambten ohne diess in loco Unsere Cam- 
mer-Renthen und Gefälle einzutreiben haben, ansetzen, die Rech- 
nungen vorhero genau revidiren, alsdann in dem Pfarrhof mit ge- 
dachtem Unsern Beambten anhóren, die darum sich zeigende Fehler 
corrigiren, und zu Ende der Rechnung die Mängel schrifftlich bey- - 

, setzen ;. forderist aber dahin vigiliren , damit sie folgender Zeit 


- 











471. 


emendirt, und die Hinderstände nach und nach durch Zuthun: Un- 
serer Beambten abgestattet werden, dann endlichen dieselbe nach 
gestalt der Sachen jusüficiren helffen, und in der Subscription vor 
denen unadlichen Unseren Beambten den Rang halten; welches 
gleicher gestalt in frembden Territoriis, welche Unserer Dioeces zu» 
gethan, wohl und genau zu observiren sein wird. 

10. Solle Er keine Actus Parochiales ausser ' seiner Pfarrey, 
oder aber innerhalb deren von jemand anders, ohne seine auss- 
truckliche Erlaubnuss (den Noihfall aussgenommen) verrichten 
lassen , noch gestatten, dass neue Fraternitäten, Andachten, Votivae, 
Processiones, Feyertäge, und dergleichen Novitäten ohn Unseren ex- 
pressen diessfalls eingeholten und mitgetheilten schrifftlichen gnädig- 
‚sten Consens in der Pfarr oder Capellen eingeführt werden. 

11. Da sich auch begeben sollte, dass die Patroni Ecclesiastici 
oder.Laici Ecclesiarum (als denen regulariter das purum Jus prae- 
sentandi, und ausser diesem nichts mehr weder in Parochialibus, 
und Pfarrhüusern, weder in dess Gotteshauss Gütterverwaltung zu- 
stehet, noch zu gestatten ist, nisi quatenus id eis ex Institutione ag 
Fundatione competat. Cone. Trid. Sess. 24. cap. 3. de reform. circa 
finem. einigen auss Unseren oder sonst anderwärtig ordinirten Pries- 
ter mit dem bedeutlichen Reseryat oder Pacto Uns zu praesentiren 
sich thäten vernehmen lassen, auff dass sie vorhero ihnen ein Prob- 
Predig dllererst ihuen, oder weniger von der Pfarrcompetenz, als 
solche fundiret und zu besitzen berechtigt ist, bey erlangter Posses- 
sion derselben annehmen, und hingegen den Ueberrest der Renthen 
ihnen cediren sollen, welches denen Ss. Canonibus allerdings ganz 
'zuwieder, und auch unter schwehren Poenen verbotten ist; so be- 
fehlen Wir mithin auch gnädigst, es sollen Unsere Pfarrere und 
verordnete Seelsorgere in dergleichen unzulüssigen wiederrechtlichen 
Ansinnen sub poena Suspensionis ab offieio keineswegs consentiren, 
noch sich solcher canonischen Bestraffung wissentlich theilhafftig 
machen, sondern dergleichen Patronos gäntzlich ab und lediglich an 
Uns, oder Unsere ‚geistliche Cantzley verweisen, . 

12. Und bey ihrer Seelsorg die von Uns oder Unseren geahrten 
Herren Vorfahren mit dergleichen Patronis oder anderen in Unsere 
Dioeces sich befindenden benachbarten weltlichen Herrschafften auff- 
gericht oder eingerichie Recessus und Verträge in Authentica copia 
bey sich verwahrlich haben, selbige óffteres bedaghtsam durchlesen, 
und was ihnen unlauter zu sein scheinet, darüber bey Uns-Bescheids 
erholen, und solchem alsdann punctual, absonderlich in puncio Juris- 
dictionis tuendae nachleben. 


478 


13. Ihres Orths aber sich nicht unterfangen, Unseres Gottes- 
haus oder dessen Pfarrliche Renthen, Gefälle, Gütter, oder dergleichen 
habende Jura weder permutando (ob es &uch speciem meliorationis 
in sich zu haben scheinete) noch weniger oppignorando, hypotheean- 
dc, oder Census emendo in einige Manier zu beschwehren, zu mo- 
lestiren, noch zu kräncken, sondern was dergestalten widerrechtlich. 
etwann beschwehret ist, mit äusserster Bemühung unerschrocken 
wieder 2u befreyen, und in vorigen guten Stand zu setzen sich an- 
gelegen sein lassen, wie dann jedem deroselben forderst so hin ver- 
botten ist mit Erbauung neuer Capellen, Heperirung der ruinirten 
Oratorien, oder Herbeyschaffung neuer kostbaren Orgeln, Kirchen- 
Stühlen, Glocken, Altären, Kelchen, Monstrantzen, Tabernaculn, 
Gemählte, Crucifixen, Baldachinen oder Himmel, Fahnen, und was 
solcherley ungemeine theuere Suppellectilia sein können, durch 
Auffnehmung verzinslicher oder Verwendung der abgelegten Kir- 
chencapitalien in Praejudicium et damnum Ecclesise sine nostro 
consensu expresso, neue Beschwehrnussen .zu verursachen , suff 
welchen jetzt verbottenen Fall der Uebertretter solch Capital wieder 
von dem seinigen zu erstatten solle schuldig und gehalten sein. 

14. Dahingegen solle Er sowohl die ihm enbefohlene Kirchen 
als seine habende Jura mit Wachtsambkeit erhalten, und weilen 
zum óffters Unseren Pfarrern, oder auss ihrer eigenen Unachtsamb- 
keit oder Trügheit der ihne zugehörige grosse und kleine Zehend 
nicht völlig gereichet, oder von denenselben nicht eingefordert, auch 
wohl zuweilen auss tragendem Respect von Unseren Beambten und 
anderen Persohnen zu begehren unterlassen würd, wodurch die Pfarr- 
Renthen und Gefüll nach und nach geschmälert, und endlich 'der- 
gegen ein schädliche Praescription kann eingeführt werden , $0 
befehlen Wir mithin gnädigst, es sollen Unsere Pfarrere (umb der- 
gleichen Begebenheiten abzuhelffen) all Jährlich durch Unsere Welt- 
liche Beambten die gebührende Abstatinng sowohl dess grossen ale 
kleinen Zehends, durch jedes Orths Gemeinddiener offenilich dem 
Pfarrspiel unter gewisser willkühriger Bestraffung gegen diejenige, 
welche solchen nieht völlig ihrem Seelsorger nach recht einliefern 
würden, verkünden lassen, wohin Wir zu dem End auch gedachte 
Unsere Beambten mithin dergestalten: nachtrücklich und nieht anders 
wollen gnädigst befelcht haben, als wann von Uns ihnen desgwegen 
ein ordentlicher Befelch wäre gegeben worden. 

15. Wo auch Juden in Unserem Hochstifft an Orth und Enden 
sich häusslich befinden, so sollen dieselbe U nseren Pfarram bey 
vornehmender ihrer Jüdischen Gebrüuchen, els Beschneidung, Hoch- 


N 











| | 479 


zeiten und Todtsfällen, &uf gleiche Weiss die Jura stolae erlegen, 
als wann an deren statt und Persohnen, dergleichen Wohnungen 
mit Christen besetzet, und bewohnet, und solche gebührende Jura 
gereichet würden. 

16. Dahingegen weilen sich öffters zugetragen, dass auss Un- 
lauterkeit bewogen einige Persohnen sich zusammen versprechen, 
deren Ehegatt mit todt abgegangen zu sein durch so genannte 
Todtenschein haben wollen bescheint werden, wodurch nicht weniger 
gröblich sich versehen, und ohne genugsame eingeholte Urkundten 
von dergleichen Todtenschein irrgeführet, die Copulationes Hoch- 
sträfflich vorgenommen, solehemnach, damit dergleichen Fehlern 
künfftighin gesteuret, und denen bosshafftip oder auch einfältigen 
Persohnen die Gelegenheit bencmmen werde, sich ferners hin in 
Labyrinth zu stürzen, worauss so leichter Dingen nicht mehr sich 
zu winden, befehlen Wir gnädigst, es sollen gesammbte Unsere 
Pfarrere von nun und hinführo der Untersuchung solcher Todten- 
scheinen sich gäntzlich enthalten, selbige aber mit sammbt denen 
Persohnen an Unseren Geistlichen Rath mit ihren Informäations- 
Schreiben verweisen und 

17. Damit auch zu Zeiten in Ehesachen, weilen die von dem 
H. Coneil. Trid. Sess. 24. de reformat. matrim. c. 1. so vor der Pries- 
terlichen Copulation heylsamblich gebottene dreymahlige Auss- 
ruffungen entweder alle, oder etliche ohne Unsere gnädigste Dis- 
pensation von denen Pfarrern wiederrechtlich unterlassen worden, 
grosse Unordnungen, Ungelegenheit und Praejudicia wie biss dato 
öffters geschehen, entstehen mögen, verbieten Wir gnádigst und 
ernstlich, dass Unsere Pfarrer sich dieses Gewalts, welcher denen 
Bischoffen allein, und welchen Sie mittheilen, zustehet, keineswegs 
unterfangen, sondern die Ursach einiger im Fall verlangter Dispen- 
satioh An Uns und Unsern Geistlichen Rath gehorsambst berichten 
und Bescheids erwerten, und . 

' 18. Weilen ebenfalls in denen Dispensationibus super impedi- 
meéhtis Matrimonii, praetipue dirimehtibus nicht wenig daran liegt, 
ob diejenigen Ursachen oder motiva ad dispensandum sich in der 
That angebrachter massen befinden, allermassen, si preces veritati 
non nitantur, die darauff erlangte Dispensation unkräfftig, und ein- 
folgentlich das Matrimonium super impedimento dirimente dispen- 
satum null und nichtig ist; sollen Unsere Pfarrer super veritate 
causarum 'et motivorum gründlich und wohl inquiriren, wo auch 
melioretio dotis mit unterlauffen, oder das fürnembste Motivum sein 
. sollte, das Vermögen der Supplicanten mit Zuziehung. dess Orths 


480 


weltlichen Beambten , als welchen der anvertrauten Unterthanen 
Vermögen und Stand am bekannt sein muss, untersuchen, und von 
dem Bräutigamb nach Proportion seines Vermögens der Braut ein 
gewisses pro dote, wessen sie sich nach Absterben ihres Ehemanncs 
ohne Hinterlassung Leibs-Erben, allenfalls hätte zu versicheren, Ge. 
richtlich verschreiben lassen, und dann es gesambter Hand und 
Unterschrifft an Unsern geistlichen Rath getreulich berichten. 

19. Solle Er keinem seiner Uncatholischen Pfarr- Unterthanen 
seine Actus Parochiales, als Tauff, Copulation, Begräbnuss etc. in 
frembder Pfarr zu suchen, weniger dass ein Praedicaut in seinem 
Pfarrspiel solche Actus verrichte, oder wenigstens jemands Kranckes 
mit ihrem vermeindtem Abendmahl versehe, auff einige Weiss ge- 
statten, es wäre dann, dass ein Praedicant in loco Parochiae wohnete, 
oder das Herkommen, so in Anno 1624 fundirt, oder einig recht- 
müssiges Pactum und von Unserem Hochstifft bewilligter Bischoff- 
licher Vergleich (darvon er ein authentische Abschrifft bey sich alle- 
. zeit vor Augen haben soll) ein anderes aussweisen thäte. 

20. Gleichermassen solle Er keinen Prädicanten in seiner Parr- 
District liegenden Adeligen Schlóssern, für welche das 1624. Jahr & 
primo die Januarii nicht erweisslich patrociniret, weder Actus Pa- 
rochieles, weder Exercitium publicum Religionis Acatholicae mit 
Glocken leuthen, Einstellung eines Tauffsteins, Kirchhoffs, Au:s- 
spendung ihres vermeinten Abendmahls, Begräbnussen und der- 
gleichen Unterfangungen verrichten lassen; dahin aber bedacht sein, _ 
wie mit Einholung vertreulichen Vorschlägen der alte Calender, wo 
er noch in usu ist, mit guter discreter Manier möge verlassen, "und 
dargegen die neue Zeit in gesambtem feieren und arbeiten füglich 
eingeführet werde. 

21. Wie Er dann specialiter daran sein solle, dass Sonn- und 
Feyeriügen von allen seinen Pfarr-Untergebenen (wozu Wir die 
Juden expresse unter dess Pfarrers willkühriger Straff wollen scharpff 
gehalten haben) nach Christlichem Gebrauch geheiligt werden; 
falls aber hierinnen zu dispeusiren bissweilen die Noth von Fuhr- 
leuthen wegen eingefallnen bösen Wetters praetendirt, oder wegen 
der Feldarbeit es erfordert würde, so 

22. Solle Er nicht gedulden, dass sothane Dispensation von 
jemand anders, als von Ihme Pfarrern allein, niemalen aber in 
Festis primae classis geschehe. 

23. Solle Er mit und nebens denen Spitähl, Armenhäusern, 
oder Beneficiatpflegern, wo solche in seiner Pfarr vorhanden, die 
'fleissige Inspection der zeitlichen Administration haben und pflegen, 











481 


auch diesen Unseren Pflegern mit Rath und That zu Nutzen der 
Kirchen und milden Stifftungen an die Hand gehen, auch 

24. Solle Er die Kirchen, Cepellen, Sacristey, Supellectilia, 
Kirchhóff und Beinhüuser von aller Unsauberkeit, Arbeiten, Leinwat- 
bleichen, Gartengewüchs oder Büume-Pflantzen und einlauffenden 
Günss und anderes Viehe rein und wohl verschlossen halten, auch 
verhüten, dass in dieselbige extra belli tempora von beweglichen 
Gütteren und Haussrath, Holtz, Strohe, Heu, und -was dessen noch 
mehr sein kann, dahin zu Verwahrung durch die Einwohnere nichts 
eingetragen noch auffbehalten werde. 

25. Solle Er ebenfalls Kirchen, Capellen, Pfarrhaus und Schul- 
gebüu offi und fleissig besichtigen und Sorg tragen, damit sie im 
baulichen Wesen erhalten werden, oder wo sich eine Schadhafftig- 
keit ereignen sollte, demselben bey Zeit (allermassen es geschehen 
kann) offtermahls mit geringen Kosten vorbiegen und verhindern. 

26. Dessgleichen solle Er Obsicht über der Kirchen zustehende 
unbewegliche Gütter tragen, auff dass dieselbige in gutem Bau 
jederzeit erhalten, die darvon kommende Früchten, Wein, Korn etc. 
zu rechter Zeit zu Gelt gemacht und gebührend in Rechnung ein- 
verleibt werden: . | | 

27. Nicht weniger allezeit dahin vigiliren, auff dass die der 
Kirchen beschehene pia legata über ein halb Jahr nicht aussstehend 
bleiben, sondern unter dieser Zeit ohnyerzüglich an gehöriges Orth 
abgestattet werden, wo die in mora stehende Schuldnere nicht ge- 
halten sein wollen auff vorher beschehene Ermahnung solch Lega- 
tum zu verzinsen, item auff dass die Capitalien mit genugsamen 
Unterpfand, und nicht weit entlegen, versehen, jährlich durchsuchet 
werden, damit sie nicht in die Aussschatzung gerathen, deren Scha- 
den sonsten derjenig zu ersetzen hat, so solches Praejudicii Ursach 
gegeben. Ferners 

28. Solle Er die Schul, Schulmeister, auch Kirchendiener, wo 
besondere sich befinden, iv Kirchen- und Schulsachen’unier seiner 
alleiniger direction und correction erhalten, solche auch niemand 
anders gestatten; dahero wann wider den Schulmeister oder Kirchen- 
diener in ihrem Ambt einige Klagen vorkommeten, solche entweder 
selbst entscheiden , oder ad Decanum suum ruralem verweisen: 
Ingleichen soll Er Unseren Gemeinden nicht mehr künfftighin zu- 
sehen, dass dieselbe Unsere Schulmeister nach bissherigen Missbrauch 
dingen, oder cassiren, sondern sowohl die Auffnahms- als Cassations- 
Ursachen an Unsern Geistlichen Rath beederseits gelangen lassen: 
was aber die Filialn berühret, darüber ist Unsern Dechanten der 

81 


482 | 
Schulmeister wegen eine gemessene Instruction gnädigst ertheilet, 
wohin Wir uns beziehen. 

. 29. Solle Unser Pfarrer in solchen Pfarrfällen sonderlich in 
Jurisdictionals&chen , worinnen er sich zu schwach findet selbe zu 
erörthern, mit seinem vorgesetzten Rural-Dechant Raths pflegen, 
und dessen Wohlmeynung nachkommen, in Arduis aber von Uns 
und Unserem Geistlichen Rath sich Bescheids erholen, und folg 
leisten, zu dem End 

30. Solle Er óffters, was in seinen Pfarrlichen Obliegenheiten 
und Ambisverriehtungen vorfallet, mit seinem Rural-Dechant com- 
municiren, umb zu vernehmen, ob seine dess Pfarrers Verrichtungen 
denen vorkommenden Fällen proportionirt seyen, dahero umb dar- 
durch allerhand Irrthumen zu verhinderen 

31. Solle er jedermann von seinen Pfarr» Unterthanen so wohl 
hohen als geringen Stands-Persohnen, sonderheitlich aber denen in 
seiner Pfarr wohnenden Adelichen, oder frembder Herrschaffts vor- 
gesetzten Officianten mit gebührenden Respect und bescheidener 
Freundlichkeit begegnen, auch sich dahin bemühen, seine anvertraute 
Schäfflein mehr mit liebreichen Gebährden, als unannehmlicher mo- 
rosität an sich zu ziehen, und mithin Unsere hohe Bischoffliche 
Jura, soviel möglich, mehr mit sanftmüthiger manier, als mit dem 
Stab vor allem Eintrag zu bewahren; / 

32. Nechstdem Fleiss ankehren, wie seine Pfarrkinder in allen 
guten zunehmen, und forderist seinen, und nicht frembder Pfarr- 
Gottesdienst besuchen; diejenige aberhinwieder, welche auss seinem 
Pfarrspiel in Lutherische Orth, Dörffer, Flecken und Städten, wo 
kein Catholischer Gottesdienst ist, zu dienen sich verdingen, und 
wohl zu Zeiten auff erfolgte dortige Verheyrathung die wahre Reli- 
gion verlaugnen, durch behutsame Mitwürkung Unserer weltlichen 
Beambten , jedoch nur vermittels eyfferiges an dero Eltern oder 
nechstere Befreunden ansinnendes solicitiren abmahnen, damit sie 
von dergleichen Seelen Gefährlichkeiten abgeforderet, und ander- 
wärtshin verdingt werden; worzu nicht wenig dienen wird, die 
Eltern, oder solche Dienstboten und Handwercksgesellen selbsten in 
confessionali injuncta hac de causa poenitentia, jedoch mit discretion 
dahin zu vermógen. 

33. Damit aber vorgedachtermassen Unser Pfarrer in bestän- 
digem gutem Vernehmen mit seinen. Pfarrkinderen verbleibe, '50 
solle derselbe sich weder in Bürgerliche Contract-Celebrirung, Pacta, 
Transactiones oder Testamentssachen, als ein Zeug, oder derselbigen 
Verfertiger ohne Noth nicht einlassen, es wäre denn, dass Causa 








"483 


pia darunter begriffen wäre, bey welcher Er dergestälten circum- 
specte sich zu yerhalten hat, damit Er bey seinen Pfarrkindern die 
Affeesion nicht verhindere, noch zu unnöthigem Frocessführen keine 
Gelegenheit wissentlich gebe. 

94. Wo sich auch zuweilen ereignen thäte, dass ein Maleficant 
auss Unser Kirchen, Kirchhof, Pfarrhauss, oder sonst privilegirtem 
Geistlichen Orth, worinnen Er sich etwann per grave delictum ver- 
‚sündiget, oder dahinein Er ad asylum untergestanden, sollte a Laicis 
ed extraditionem faciendam verlangt werden , so solle Er solche 
‚salvirte Persohn sine Nostro Consensu et Jussu expresso, sub poena 
suspensionis. ab officio ipso facto incurrenda auff keine Weiss, wann 
‚es guch schon Patronus Ecclesiae, oder eines frembden Domini 
Territorielis beorderter Beambter wäre, verabfolgen lassen, wider 
‘den unterfangenden Gewalt aber protestando sich und die Immuni- 
tatem Ecclesiasticam, tam in personalibus quam realibus bestens 
verwahren und solche Thätlichkeit sogleich unverzögert an Uns 
und Unsere Geistliche Cantzley mit allen Umbständen berichten. 

35. Auch sonsten alle so wohl von Uns als von Ihme selbsten 
denen wider Unsere neu renovirte Kirchenordnung verfahrende de- 
linquenten angesetzte Kirchenstraffe und Bussen ohne Nachsehen, 
dureh Unsere weltlichen Beambten exequiren, und gehöriger Orthen 
hin ad pias Causas verwenden lassen, wo aber die Pfarrkinder der 
Temporalität nach Uns nicht zugethan wären, so fern die delin- 
quenten der angesetzten Straffe nicht folg leisten thäten, invocando 
Brachium sseculare, die Executien erstens mit Bescheidenheit begeh- 
xen, und denegata Justitia es an Uns und Unseren Geistlichen Rath 
‚unterthänigst berichten. 

36. In Desperationsfällen, wo sich etwann ein Persohn erhänget, 
2rträncket, oder sonsten entleibet hätte, solle Er den Casum cum 
suis circumsteantiis, soviel Er selbigen von jedes Orths weltlichen 
.Obrigkeit einnehmen kann, zuverlässig ad Nostrum Consilium Eccle- 
,Sigsticum berichten, und von darauss ratione concedendae vel dene- 
.gandae Sepulturae sich Bescheids erholen, auff keine weiss aber 
zugeben, dass ein zur Erden bestättigter Mensch ohne Unsere gná- 
‚digste Erlaubnuss. aussgegraben, und zur Inspection. der Centh über- 
lassen werde. 

. 87, .Wo.sich .&uch . begeben thäte, dass bey Abstraffung der 
;Gotteslästerer, die weltliche Obrigkeit der Delinquenten solche ohne 
‚Unsere eingeholte gnüdigste Erlaubnuss, propria Auctoritate in dem 
‚Kirchhof oder in .der. Kirchen selbsten unter denen Divinis per 
.Aanodum. poenge zu stehen verordnen wollten, so solle Derselbe wider 

. 81 * 


494 
dergestaltiges Factum nicht allein &lsobalden solennissime protestiren, 
und den thätlichen Eingriff Uns unverzüglich gehorsambst berichten, 
sondern auch mit Verschiebung dess Gottesdienst, wann Er es vor- 
hero weiss, und ihn noch verhinderen hann, solch Vorhaben eb- 
wenden. 

38. Sollte sich aber begeben , dass Unserem Pfarr etwas un- 
rechter weiss zugefüget, oder (wie bissweilen geschicht) wäre ent- 
wendet worden, so solle derselbe sein eigener Richter nicht sein, 
noch ein Examen über die ihm verdächtige Persohn vornehmen, 
sondern implorando officium competentis Judivis actione civili, pro 
recuperatione ablati bescheidentlich verfahren. 

39. Sofern der Pfarr-Beneficien, oder der Kirchen -Lehen von 
denen Inwohnern und Bürgern zu veralieniren sein werden: weilen 
denen Pfarrern, Beneficien und Kirchen viel daran gelegen ist, dass 
Sie umb vieler Ursach willen, deren ihn zu Lehn gehenden Güttern, 
und deren Besitzern genaue Wissenschafft haben, so solle der über 
dergleichen vorgehende Kauff und Verkauffung zu verfertigen seiende 
Kauffbrieff mit Unsers. bestellten Rural-Dechants, deme sothaner 
Unser Pfarrer, das Beneficium, oder die Kirchen ratione Capituli 
angewiesen ist, oder wenigsten des Pfarrers, oder Beneficiati, deme 
- das veralienirte Gut zu Lehen rührt, unterschriebenen expressen 
Consens, nebst dem sonst üblich und gewöhnlichen Ambtsinsiegel, 
sambt dem hierzu sonderlich verordnetem Decanalischen Sigillo 
gegen Erlegung einiger billiger Gebühr mit corroborirt, und authen- 
tisirt werden. 

40. Damit nun auch künfftighin in Unserer Dioeces, so wohl 
auff dem Land, als in Unserer Residenzstadt keine Predig, oder 
sonst von Geistlichen Dingen handlende Bücher entweder ohne dess 
Authoris, oder Collectoris Nahmen, oder auch ohne einige behörige 
Censur dess Herrn Ordinarii, wo solche Bücher coneipirt, und ge- 
truckt werden, verkaufft und distrahirt werden mögten; allermassen 
in dem H. Concilio Trid. Sess. 4. das Decretum de Editione et Usu 
Sacrorum Librorum sich auff das Concilium Lateranense Sess. 10. 
sub Leone. X. lediglich beziehend nicht allein denen Librorum Au- 
thoribus oder Compilatoribus cujuseunque conditionis, Religionis et 
ordinis in ihrer Bücher-Composition und Edition, dann denen Bueh- 
truckern und Buchführern Ziel und Maass, auch Form und Regel, 
wie sothane Imprimenda in Truck zu verfertigen seind, nemblichen 
mit dem Vor- und Zunghmen, auch Vatterland dess Authoris, mát 
dem Nahmen des Buchtruckers, Orth und Jahr dess Trucks, und 
dann mit ordentlicher Censur dess Orths Bischoffs, oder dessen 


485 


deputirten Censoris, vorschreibet, sondern auch die Uebertretter mit 
denen in obberrührtem Concil. Lateran. enthaltenen Straffen: als 
nemblich mit Confiscirung aller der Bücher, derer offentlicher Ver- 
brennung, 100 Ducaten Straff ohne Hoffnung einiger Nachlass, mit 
dem Verbott Jahr und Tag nichts zu trucken, und dann, so das 
schwehreste mit der Excommunication anzusehen, privative denen 
Herrn Bischoffen alles Ernsts anbefiehlt, so solle Er in allen Bege- 
benheiten, gleichwie ebenermassen der Authoritate Nostra ordinaria 
gnüdigst deputirte Censor Librorum in Unserer Residenzstadt dahin 
befelcht ist, fleissige Obsicht tragen, damit dergleichen mangelhafte 
Bücher, welche mit denen von oberwehntem Concil. Tridentino vor- 
geschriebenen Requisitis nicht versehen, weder verkaufft, weder 
sonsten verschliessen werden, sondern, wo Er solche antrifft, oder 
findet, via facti in Verbott legen, verarrestiren, und so es nöthig, 
die behülffliche Hand dess zeitlichen Beambten, tanquam Brachii 
saecularis requiriren, und in so lang versichert auffhalten, bis Er 
auff sein an Uns, oder Unsern Geistlichen Rath derenthalben ge- 
thanen unterthänigsten Bericht, Unsere fernere gnädigste Verordnung 
erhalten haben wird. 

41. So viel die Cooperatoren, Caplän, Beneficiaten, und andere 
auff dem Land Unserer Dioeces wohnende Clericos belanget; sollen 
diejenige, welche bey den Pfarrern im Hauss wohnen, unter dessen 
jedoch bescheidener Direction, welche aber in besondern Häusern 
logiren, unter dess Orths Pfarrer Inspection, und zwar dergestalt 

Stehen, dass die Pfarrer ihnen nicht allein mit gutem Exempel, und 
- Pfarr- Priesterlichem Wandel vorleuchten , sondern auch auff der 
besonders wohnenden Beneficiaten Hausshaltung fleissige Obsicht 
haben, allen vernünfftigen Aergernussen zeitlich vorsein, und hierzu 
alle behörige Mittel anwenden. 
42. Ob Wir zwar endlichen keinen Zweiffel tragen, es werde 
sich ein jeder Rural-Dechant, Pfarrer,. Vicarius, Capellan, Coopera- 
- tor, oder sonstiger Beneficiatus dieser Unserer sowohl und zu anderes 
nichts, als zu grösserer Ehr dess Allerhóchsten, gute Weydung und 
Verpflegung deren von Gott Uns anvertrauten Scháfflein, und deren 
hierzu empfangener hoher Bischofflicher Jurisdiction und gerecht- 
samen ungekrünckter Erhaltung abzielende Instructiones in allen 
und jeden Puncten pflichtmässig nachleben, und unterthänigst gehor- 
gamste Parition leisten; so wollen wir dannoch zu dessen mehrerer 
Versicherung alle und jede Unserem hohen Stifft zugethane Land- 
Dechante, Pfarrere, Vicarien, Beneficiaten, Capelläne, Cooperatoren, 
and, dergleichen Seelsorger dahin gnädigst und alles Ernsts erinnert, 


> 


* 


486 


ermahnet, ja befeleht haben, dass (unerachtet alles widrigen Ein- 
wendens anderer Gewohnheiten, Constitutionen, und gethanen An- 
ordnungen, welche dieser Unserer gnädigster Ordination zuenigegen, 
und nicht völlig einstimmig, und dahero von Uns hiermit vernichtet 
seind) Sie zu unverbrüchlicher Festhaltung und gäntzlicher Voll- 
ziehung sothanen Unseres gnädigsten Willens, Verordnung und Be- 
felehs vielmehr ihre äusserste Kräfften und Fleiss anwenden, und 
Uns hierdurch ein sattsames Vergnügen praestiren, als in dessen 
Unterbleibung sich nach gestalt der Verbrechung, oder Nachlässigkeit 
deren Uns vorbehaltenen, und unfehlbar zu erfolgen seienden recht- 
mássigen schwehren Straffen theilhaffüg, oder gar ihrer anvertrauter 
Dechantey , Pfarr, Seelsorg, oder Beneficien verlustiget machen 
sollen. Welches Wir zu besserer Bekrüfftigung eigenhändig unter- 
schrieben, und Unser Secretinsiegel beyzutrucken gnädigst anbefoh- 
len; So gegeben in Unserer Residenz-Btadt Würtzburg, den 26. 
Martii 1691. 
L. 8. 
Johann Gottfrid, E. H. F. O. D. 


Juramentum pro Parochis Dioecesis Herbipolensis 


(praesertim in alieno Temporali Territorio existentibus). 


Ego N. (addatur Nomen, Cognomen, Patria, Studium, Titulus, 
vel si est Regularis, loco tituli, Ordinis et Monasterii Professio) in 
Ecclesia Parochiali N. Dioecesis Herbipolensis institutus, vel institu- 
endus Parochus bona fide promitto, ac Juro, quod I. Celsissimo et 
Reverendissimo Sac. Rom. Imperii Principi ac Domino D. N. Epis- 
copo Herbipolensi, Franciae Orientalis Duci etc. D. meo Episcopo 
et Ordinario Clementissimo, et Ejus Successoribus Canognice intranti- 
bus sicut etiam Ejus Vicario Generali et Concilio Ecclesiastico ex 
nune in antea debitam Obedientiam, Reverentiarn, Subjectionem, et 
Fidelitatem exhibebo. Nec II, interéro in concilio, neque partem 
habebo, ubi de damno et periculo praefati Domini Episcopi et Ordi- 
narii mei Herbipolensis, ejusque Ecclesiae seu Dioecesis, et Perochialis 
Ecclesiae mihi concreditae dicetur, tractabitur, resolvetur áut statue- 
tur, sed quaecunque videro, vel perspexero, mox &d Eandem, vel 
Ejus Concilium Ecclesiasticum obedienter et fideliter deferam. IH. 
D. meo Decano Rurali in omnibus, in quibus mihi ex officio praeest, 
obedientiam et reverentiam praestabo. IV. Parochiälem curam in 
&nimáni tnihi commissam debite et stüdiosé administtabó, 6t in && 


e 


481 


constanter residebo. V. Ejus Jura, immunitates, libertates, proven- 
tus, redditus, aliaque bona tam mobilia, quam immobilia non per- 
mutabo, -oppignorabo, hypothecabo‘, nec alio quovis modo alienabo, 
aut quo minus ab aliis usurpentur, detineantur, distrahantur, per- 
mittam, sed omni Studio injuste alienata, oppignorata, usurpata, de- 
tenta, vel quovis modo distracta pro viribus recuperabo. VI. Parochiam 
mihi concreditam non resignabo, deseram, neque ab eadem ad aliam" 
- quovis praetextu excluso, me transferam, nisi a Reverendissime Cel- 
situdine Sua uti Domino meo Ordinario, propositis prius Eidem justis 
et legitimis, et a se approbatis causis, litteras dimissorias obtinuero. 
VII. Statuta, Constitutiones, Ordinationes, et praesertim Instructionem 
a Colsissimo et Reverendissimo Sac. Rom. Imperii Principe ac. Do- 
mino D. Joanne Godefrido Episcopo Herbipolense, et Francige Orien- 
i&lis Duce etc. Die 26. Martii 1691. pro Parochis emanatas, . publi- 
catas, et imposterum emanandas, mihique perspectas, inviolabiliter 
servabo, nec iisdem ullo modo scienter contraveniam, neque, ut 
aliquod praejudicium a quecunque contra fiat, quantum in me erit, 
permittam. VIII. Parochiae meae fundationibus, ne pia defraudetur 
fundatorum intentio, in omnibus satisfaciam. IX. Omnia denique 
elia, quae Parochiale Officium de Jure et de consuetudine hujus 
Dioecesis Herbipolensis concernunt, fideliter observabo. Sic me Deus 
adjuvet, et haec SS. Dei Evangelia, etc. 


AXI. 


INSTRUCTIO PRO SACELLANIS. . 
De 1704. 


Adamus Fridericus, Dei gratia Episcopus Bambergensis et Her- 
bipolensis etc. 

Devoto ac dilecto Nobis filio Dioeceseos Nostrae Herbipolensis 
Sacellano N. N. 

Salutem ac Benedictionem a Domino et Gratiam Nosiram. 

Magnum profecto munus est, et sublime Ministerium , &d quod 
mitteris, dilecte fili! Non rem hujus saeculi traectandam tibi com- 
mittimus, &d altiora te ducit vocatio: Spiritus Sanctus, qui Nos po- 
suit regere hanc Ecclesiam Dei, designavit et te, ut eas ante faciem 
Nostram in omnem civitatem et locum, quo a Nobis mittendus es. 
Est enim Ecclesia magna valde, et nequaquam minima in Princi- 
pibus Juda, cujus Nos diving gratia Antistitem, et te Ministrum 





498 \ 

hierarchieum constitui. Mitteris ilaque et vadis in partem sollici- 
tudinis Pastorum Ecclesiae nostrae, et in subsidium dilecà gregis 
nosiri per Dioecesim nostram tem late diffusi. "Vadis electus prae 
reliquis et segregatus a Domino, pascere Jacob servum suum, et 
Isreel haereditatem nostram. Vadis ad speciosa deserti nostri, habi- 
taturus juxta tabernacula Pastorum, qui pascunt agnos nostros juxta 
ordinem suum. Vadis ad oves Domini Patris tui, quas pretiosiores 
- facimus, quam Nos, intellige animas fratrum tuorum a supremo 
Pastore Jesu Christo Episcopali curae nostrae concreditas. Has ut 
pascas in montibus Israel, et deducas velut ovem Joseph, hoc opus 
Ministerii tui est, ad quod assumpsit te Dominus. 

En, qualis, quam excelsa vocatio tua! vadis cooperari ipsi Deo 
in salutem animarum, quod opus est omnium divinorum divinissimum, 
ipsis Angelis reverendum. Vadis operari opus, propter quod ipse 
Dei Filius descendit de coelis, et incarnatus est. Vadis lucrari ét 
assequi, propter quod hic ipse Dei Filius in laboribus fuit a juven- 
. iute sus, et demum exaltatus in cruce, ut omnis traheret ad se 
ipsum. Cum hoc Dei Filio vadis, quaerere et salvum facere, ne 
quid pereat, quod ipsi a Patre datum est. Vadis consolidaturus, 
quod infirmum est, sanaturus, quod aegrotum est, alligaturus, quod 
confractum est, reducturus, quod abiectum est. Hic finis missionis 
iuge, haec meta vocationis tuae: Quare aucioritete nostra Episcopali 
te hortamur in Domino, ut digne ambules in vocatione tua, qua 
vocatus es, quaerendo, quae Jesu Christi sunt, non quae tua sunt. 
Scito, te missum esse in Ministerium propter eos, qui haereditatem 
capient salutis. Scito, te de hoc mundo electum esse, ut eas, et 
fructum afferas; te Custodem constitutum, ut excubes super muros 
Jerusalem; te operarium conductum, ut labores in vinea Domini; 
te supra candelabrum positum, ut verbo et exemplo luceas; te titulo 
Mensae nostrae donatum esse, ut unice cogites, quae Dei et Jesu 
Christi sunt, et non divisus sis. Hanc obligationem suscepisti, ad 
hoc officii genus Deo et Nobis sacramento fidelitatis te obstrinxisti. 
Proinde tuum est, ut quotidie aemuleris eharismata meliora. Nam 
ars artium, Cura animarum est. Non unum modo necessarium 
vocatio sancta a te exigit, sed ad parendam Domino plebem per- 
fectam omnino necesse est, ut in die ostensionis tuae attendas erga 
plurima. Habes, quod Deo debes, habes, quibus vel praeesse, vel 
subesse contigerit. 

Quapropter in omnibus operibus tuis praecellens esto, ut Deo et 
Nobis placere possis. Vigila, labora, opus Dei diligenter fac, Minis 
terium tuum imple, nemini dans offensionem, ne quis malum habeat 


489 
dicere de te. Ubique te exemplum bonorum operum praebe, ut 
Christi bonus odor fias, et forma gregis ex animo. Pondera gratiam, 
quae in te est per impositionem manuum nostrarum, hanc ne negli- 
gas, et ne dispergas spirituum, quem in sacro Seminarii nostri Asce- 
terio collegisti. Permane in his, quae didicisti. Custodi et conserva 
in corde tuo formam sanorum verborum, quae in fide et dilectione 
ibidem audisti. Attende semper ad Petram, unde excisus es, et nun- 
quam dimittäs legem Matris tuae. Bonum est viro, si porteverit 
jugum ab adolescentia sua. Hoc ne abjicias! noli credere, dum e 
Seminario exis, te nunc filium veluti emancipatum esse, imo e schola 
disciplinae prorsus manumissum. Manes, ut ante, disciplinae filius. 
Hunc in finem non modo directioni Parochorum te submittimus, sed 
et aliqualem vivendi agendique Regulam hisce tibi praescribimus, 
quam in vim Ördinationis Dioecesanae pro omnibus Dioeceseos 
Nostrae Sacellanis, et Cooperatoribus tum ad Curam ituris, tum in 
eadem jam subsistentibus per praesentes publicamus, et pro semper 
valituram esse volumus. Önerantes insuper Decanorum et Parocho- 
rum conscientiam, ut, siquem, post paternam correctionem, &dhuc 
pertinaciter contrevenientem invenerint, desuper maturam ad Nos 
relationem faciant. | 


OBSERVANDA 
A Sacellanis et Cooperatoribus Dioeceseos nostrae Herbipolensis. 


Erga Deum. P 

I. Stude, ante omnia, ut fidelem Deo cultum praestes, ideo enim 

in sortem Domini vocatus es, et super plebem evectus. "Tanto itaque 

humilior, atque &d serviendum Deo promptior debes esse ex munere 

"tuo, quo plus caeteris in hoc mundo accepisti, cum enim eugentur 
dona, retiones etiam crescunt donorum. 

IL Bonam et teneram habeto conscientiam: cum laxa, multo 
minus cum cauterisate, ne assuescas vivere. Principiis laxitatis obsta 
et modica non sperne. 

III Singulis octiduis Confessionem sacramentalem perage apud 
eundem, si potest fieri, Confessarium; ultra dies quindenos Confes- 
sionem si differas, species &cediae est. s 

IV. Ordinem diurnum habe, et in eo accuratus esto, nisi casus 
in Cure supervenerit, et veluti Christum propter Christum relinquas. 
Cum ordine multum, sine ordine parum, vel oinnia cum difficultate 
facies, Praesertim 


- 
. 
. -À 


V. Btstam horam surgendi et decumbendi serva, easque speciali 
quadam devotione viro Ecclesiastico digna sancüfica, ut sacrae sint. 
Ab his dependet totus Ordo. 

VL Quovis mane, ad nfediam saltem horam, piam meditationem 
institu», nec non pro lectione libri spiritualis certum et congruum 
diei tempus tibi selige. 

VIL Ad missam te semper solicite praepara, anió quam omni 
die in mentem revocare juvat, quod jubet Tridentinum , ut tremen- 
dum ac Secrosanctum hoe Mysterium, quanta maxime fieri potest, 
interiori cordis munditia ac puritate, et exteriori devotionis ac pieta- 
tis specie peragatur. Cave, ne frequentius sine causa a celebrando 
cesees. 

VIIL Sacra vasa munda serva, eaque quot annis renova. Pal- 
las, Corporalie, et Purificatoria suo tempore abluere, ne aegre feras, 
et id non invitus facias. Hoc enim officium Ordinis sacri et ma- 
joris est. 

IX, Horas Cenonicas, ui Minister publicus Ecclesiae, magni 
aestima, et quotidie ad mentem Ecclesiae persolve. Exerce te indies, 
-ut studiose et devote istas recites, ne te gustu et fructu prives. Deum 
non invoca ad festinandum, sed ad adiuvandum. Breviarium usque 
inter ultima diei negotia differre non assuesce. 

X. Per diem opera tua sic dispone, ut orationem et studium 
non negligas. Sine his non bene arabis, non multum seres, ei vix 
aliquid metes. 

XI. ÖOrationi et studio per diem sic insta, prout in Seminario 
edoctus "es, hoc si feceris, varietas te delectabit, et semper jucunde 
respirabis. 

XIL In studio ad id polissimum respice, quod vocationi tuae 
congruum est, praesertim studiam "Theologiae moralis, Sacrorum 
Cenonum, Ceremoniarum, controversiarum fidei, et similium dili- 
genter prosequere. Omni die reassume aliquid, eujus in Seminario 
libi apperatum fecisti, ne iterum excidat. Lege quoüdie unum alte- 
rumve Caput sacrae Bcripturae, utpote libri antonomastice sacerdo- 
telis. Nec non certis saltem diebus aliquid ex Agenda, ex Ordine- 
tone Dioecesana, Kirchenordnung, ex Consilio Tridentino etc. Disce 
methodum formandi Protocolla, Relationes, Ratiocinis, et similia. 
Parochum et viros practicos desuper consule. | 


Erga Proximum. 


I. Functiones quaseunque ad proximum semper eum, spiritu, 
industria, et bona voluntate tracta. 








494. 


II. Cethedram nonnisi bene praeparatus ascende, ut Verbum 
Dei utillier dispenses, ex recenti semper studio. Non maeteriex 
qualemeunque obviam; sed ejusmodi traete, et selige, quee gregi 
Dominico congrua et utilis videbitur. Hene ipsemet meditare per 
hebdomadam, ut semper ex abundantis cordis os loquatur; quod 
enim de corde non proeedit, ad cor non penetrat, In particulari- 
sando ad minus specialia non descende; in easu dissidii praesertim 
cum primoribus loci, vel aliis quibuscunque Nobis semper summopere 
inviso, ne videaris quemquam publice reprehendere.  Coneiones 
omnes in Scriptis compone, et eas tanquam laboris Tui fructus in 
annua visitatione locali Decano Capituli exhibe, In Coneienando 
atiende semper ad ea, quae in Scheda Approbationis impreesa sunt. 

Il. Eadem observa in habendis Catechesibus, ad quas similiter 
eum studio Te semper praepares. Puncta et materiam pro quavis 
Dominica diligenter annota, quam, si suo tempore redeuntem relec- . 
turus sis, facilé per novas, et meliores reflexiones, et annotationes 
integrabis et perficies. Stude, ut facilis eaptu, clarus et utilis fias 
Discerne et disce, ut parvulis in Christo, quibus lacte opus est, lae 
potum tribuas, et qui solido cibo utuntur, his panem frangas. lu. 
explicando praecepto sexto attende, ne periculum et scandalum prae- 
Deas. OCatechesin sine c&usa gravi ne omittas. 

IV. Reliquas functiones Eeclesiasticas, utpote Baptismales, Fu- 
nerales, Provisiones infirmorum, Processiones publicas, horas compre» 
catoriag et functiones similes a Parocho Tibi cómmissas cum gravi- 
tate et aedificatione populi semper perage. Serva in illis utpote 9" 
fünctiomibus publicis tempus & Parocho assignatum , vel in loco con. 
suetum. Hoc ut rite facids, semper paulisper praeveni, ne sefus sis 
Si subinde ordo exspectendi te continget, in patienti& posside animam 
tuám. 
V. Vöcatus ad Se&nctüm Tribunal Té semper promptum et 
facilem exhibe, ne populus ansam summat, exomoloreseos cauaa 
divina Parochialia deserendi, et ad vicina Monasteria evolandi. Idem 
praecave circa infirmos, ne coram nuntiis vel luminiferis gravatum 
animum prodas. Mulieres peregrinas, conversas, devotulas in loco 
[átente semper &udi. Extra Confession&le non Mmultum cum illis 
hàbe, te vel authoritate tun destítuaria, vel decipiaris, vel spiritu 
ineipiens contra éa&rmem luctari debeas. In Oonfessionali, quae pro 
praxi communi observanda habeas, relege subinde ex schede Appro- 
bationis, ad quam Te rursum remittimus, 

VI. Infirmis et moribundis Sacramenta mature administra, eos- 
que eliam non vocatus frequenter visita. Ju extremis, ut cuicunque 





403 


aesigsias, in primis curis, et deliciis habe: dociring, quam. infirmis 
imperlüiris, non sit semper eadem, sed cujuscunque sietui, genio ei 
indoli &ccomodata, hinc praeparatione opus est. 

' VIL. Si pro filiali assumptus sis, divina in diebus Dominicis et 
festivis ibidem stata hora celebra. In Miss& hebdomadaria populo 
Te accomode, ut hic labori insudans negotie sua disponere, et pro 
desiderio suo Misgae interesse possit. 

) VIII. Baptismum infantum cum periculo ne differas ad horas 
Tibi commodas. | | 

IX. Scholas ordinarie per hebdomadam semel visite , serena 
semper facie, ut amorem parvulorum captes, hunc si habes, parentes 
lucraberis. Ludi Magistrum, si in aliqua re defecerit, in privaig 
corrige. Si correptionem spreverit, ad Parochum defer. 

X. Juventutem scholae ad minimum quater per ennum confiteri 
jube, praemissa semper communicatione cum parocho, ut et hic 
parvulos confitentes audiat, et vultum pecoris noscat. Pro eommu- 
nione paschali selectum primo communicantium fac mature, eosque . 
sedulo ad sacram synaxin pr&epara, cave, ne instructionis opus solj 
-Iudi Megistro relinquas. : 

Xl. Invigila, ut ludi Magister sive Aedituus circa Templum, 
Altaria, vestes et sacram supellectilem debitam munditiem servet, 
ut habeatur Ordo in Ecclesia, et disciplina in populo. Authoritate 
tamen propria in filielibus nihil immutes, innoves, aut ordines, nec 
aliquid novae Suppellectilis pro Ecclesia sine praescitu Parochi pro- 

"ie cureri jubeas. Si temen luriditatem in Ecclesis, vel quid aliud in- 
decens in filiali inveneris, et Parochus desuper informatus id emen- 
dere nolit, rem Regimini nostro Ecclesiastico aperi. 

XII. Defectus, si quos adverteris in populo, item Scandala, et 
abusus, quibus solus mederi non poteris, ad Parochum defer, cum 
quo semper confidentieliter age, et operam Tuam pro salute anima- 
run) industriose confer et adhibe. ' 


Erga Parochum. 


I. Huic, cujus inspectioni et directioni Te committimus, debitam 
reverentiam , non minus etiam in iis quae quoad curam actugque 
parochiales ordinaverit, vel quoad mores, et disciplinam Tibi ratio- 
nabiliter suggesserit, debitam observantiam praesta. 

IL In aedibus parochiglibus Te non Condominum crede, neque 
Domesticum ministerium delicate nimis pragtende. Sacerdotalem 
Tuam. competentiam quoad victum et alia non ultra extende, ‚aut 


408 


Parochum gravare praesume, quam quod sana et prudens oecononrzisB, 
'vel etiam ratio temporis et loci suadet, et permittit. 

III. Stude, pacem habere cum omnibus, qui in domo sunt. In 
vinculo unitatis vive cum Paroeho, et Consacellano , si adsit. Do- 
mesticis immeritum taedium non causabis. Ordini Domestico Te 
accomoda. Horis praesertim prandii, et coenae faé, ut domi sis, 
quas citra casum in cura sero veniendo non turbabis. 

IV. Cum Parochienis de Parocho sinistre sentientibus non col- 
lude, nec contra illum, ejusque Domesticos querulus esto coram ex- 
traneis, quod Tibi serio interdictum babe. Si justam querendi causam 
habeas, Decano Capituli, vel pro gravitate materiae nostro Regimini 
Ecclesiastico &peri. Sic Tibi, et famae Cleri consules. 

V. Extra Aedes parochiales sine praevia insinustiene Te nun- 
quam conferas, ut casu, quo ad aliquam functionem parochielem 
desideraris, haberi queas. Si absentia a loco stationis v. g. ad octo 
dies sit protrahenda, etiam Decanum Capituli desuper informa. 8i 
vel saepius in anno vel longius Te absentere velis, licentiam a Nostro 
Regimine Ecclesiastico in scriptis desuper impeira, quam Decano 
Capituli in proxim& visitatione annua ostendes. 

VI in applicandis Missis statui Parochiae et Parochi Te sub- 
mitte et accomoda. In celebrandis anniversariis, Missis funeralibus, 
nuptialibus, Angelicis et similibus Parochum ex aequo et bono etiam 
in matrice adiuva, licet forte pro filiali assumptus sis. | 

VII. Anniversaria, aliasque Missas demandatas praesertim publi- 
cas, die, loco, et tempore assignato, ei consueto rite, et quidem per 
Te ipsum celebra. 

‘ VIII. Jura Stolae Parocho fideliter trade. Oblationes ad Altare, 
Taxam pro jusculo Nuptiali in filialibus, pro circuitu annuo in cam- 
pis, et similibus Tibi non appropries, nisi specialiter desuper conven- 
‚tum vel ordinatum sit. 


Erga Te Ipsum. 


I. Te diligenter custodi et observa, ut sis exemplum fidelium 
in verbo, in conversatione, in charitate, in fide, in castitate. Ad 
liberiorem vivendi agendique modum noli deflectere. Te cautum, 
Cireumspectum et accuratum habe in omnibus. 

II. Aedes Parochianorum non circumcursita, nisi vel necessitas 
aut utilitas id exigat, vel charitas urgeat, vel decorum id suadeat. 

IIl. Femilieritatem cum altero sexu evita tum propter periculum, 
tum propter scandalum. Domos muliercularum non penetra. Viduas 





404 


adolescentiores cum "Timotheo devila. Juvenculas, et personas 
comptulas nequaquam frequente. : 

IV. Non sis multo vino deditus, in quo tesie S. Paulo est luxu- 
ris. Tempera Te illi tum foris, tum domi. 

V. Vitam Tuam non lusum aestims. Lasus, qui magis quaes- 
tum, quam honestam recreationem sapiunt, nec non lusus publieos 
omni modo declina, Ad lusum invitetus attende: Cum quibus? ubi? 
cur? quomodo? quando? 

VL Cave, ne in debita incidas ultra vires bursae Tuse. 

VIL In vestitu non sis nimis luridus, nec comp&tulus, neque 
etiam valde commodus, ubique incede in veste nigra, et talari in 
Dioecesi consueta. Etiam domi decentiam magis, quam commodita- 
"lem serva, "praesertim si extranei ad aedes veniant. Ad functiones 
Ecclesiasticas semper collaris longa adhibe. 

VIIL "Totam diem deambulando in campis, multo minus integ- 
ram hebdomadam circumvagando in vicinia non transige. 

IX. Bingulis saltem trienniis ad fovendum et recolligendum 
spiritum per tres, quatuorve dies vel in adiacente Monasterio, vel 
penes vicinum Parochum sacrum secessum institue, et in visitatione 
annua coram Decano Capituli testimoniales desuper ostende, quem 
tempore visitationis non declinabis; sed ei cum reverentia Te sistes, 
‘et ad quaevis praesentis Instructionis puncta, nee non ad unam 
alleramve quaestionem 'Pheologieo Moralem vel Polemieam, si staı- 
dium et doctrinam Tuam periclitari velit, eum modestia eidem inter- 
rogatus respondebis, ut iste in relatione annua Nos de Te informere 
. queat, quae relatio suo tempore in collatione Paroehiarum Nobis 

servire poterit. 

Interim vade, intende, prospere procede, et eresce. Cresce Tibi, 
et proximo, eresce in spiritu, in bonitate, disciplina, et scientie. 
Cresce usque in virum perfectam, in mensuram «etatis plenitudinis 
Christi.: Haec dum animitus optamus, paternam quoque Benedictio- 
nem Nostram ad haec Tibi peramanter impertimur. 

Data gunt haec Herbipoli Nostra Residentia die 24. Julii 1764. 

(L. 8.) 


Adamus Fridericus. 





XXII 
INSTRUCTIO PRO CONFESSARIIS ET CONCIONATORIBUS: 


Formulare approbationis pro confessariis. 


Auctoritate Celsissimi ac Reverendissimi Domini D. Ordinarii 
Herbipolensis, tibi praesentium exhibitori N. N. praevio examine 
.idoneo reperio, ut in ecclesiis hujus dioecesis, de consensu tamen 
parochorum aut superiorum verbum Dei praedicare et utriusque 
:sexus Christi fidelium, non tamen Sanctimonielium, confessiones 
excipere, eosque imposita salutari, et convenienti poenjtentia a pec- 
catis, praeterquam reservatis, absolvere possis et valeas, facultatem 
.et. licentiam in Domino concedimus, et impertimus per praesentes 
. . duraturgs; cum hac tamen gravi admonitione, ut sequentes 
instructiones aceurate et fideliter observes, et antequam hae testi- - 
monieles libi suffragentur, illos parocho seu rectori loci exhibegs. 


Observanda a confessariis in dioecesi Herbipolensi. 


I. Serio cogites, te non hominis, sed Dei judicium exercere; 
hine ad illud nunquam te accingas, nisi praemissa brevi oratione, 
pro lumine et gratie obtinenda. 

II. Ea conscientiae puritate, animarum zelo, pietate ac scientia 
instructus sis, qu&e tanium aninisterium decent. 

III. Prompto ac parato.animo ad confessiones audiendas accede, 
" neque verbis, aut signo ullo ostendas, te aegre, gravatoque &nimo 
quendam poenitentem accipere. 

IV. ‚Ad sedem confessionalem accedens, si non es regularis, in- . 
dutus sis veste taleri, superpelliceo et stola regulariter violacei colorie, 
Bieidemporis ratio, vel locorum consuetudo aliter ferat. 

'W. ‚Extra ecclesiam confessiones non &udias, misi ex causa 
necessaris vel rationabili; mulierum vero nonnisi in loco patenti 
et. conspicuo intra cratem perforatam , lumine etiam in tenebris 
&dmoto. . 

VI. Poenitenies audi patienter , eosque mansuete alloquere. 
Quodsi increpandi sint, id, non nisi post peccatorum declarationem 
facias. 

VII. Curioss vel.inutilia nec quaeras, nec tibi obtrudi patiaris; 
multo minus ea, quae proximo forent injuriose. Statum poenitentis . 
inquires, non vero nomen ejusdem neque complicum. 


P esed 


498 

VIIL In materia castiteti contraria sollicite caveas, ne indis- 
cretis interrogationibus poenitentem scandalizes. Juvabit in hujus- 
modi examine a levioribus sensim ascendere ad graviora. 

XIX. Cum obnoxiis restitutioni, nec non cum recidivis, consuetu- 
dinariis, in óccasione proxima constitutis, aliisve indispositis caute 
agas, iisque juxta receptas ecclesiae regulas, decreta summorum 
Pontificum et probatos solum doctores (quos assidue perlegere opor- 
tet) absolutionis beneficium vel denega, vel differ, vel impende. 

X. Cave, ne familiaris sis foeminis tibi confitentibus; imo eo 
ipso, quod easdem audis in confessione, scias tibi ab earum familiari- 
tate peculialiter esse abstinendum. 

XL Non ignores casus in hac dioecesi reservatos, qui sunt: 
1. injectio manuum violenta in perentes; 2. homicidium voluntarium, 
et mandatum ad illud, nec non abortus foetus animati studiose pro- 
curati, effectu subsecuto; 3. stuprum violentum ; .4. crimen incendiario- 
rum; peccatum complicis in crimine carnali, opere consumato. No- 
veris autem, neminem, quantumvis alias potestatem habentem ab- 
solvendi a casibus hic reservatis, &bsolvere posse a dicto peccato 
complicis, excepto periculo mortis, et quidem, si tunc alius confes- 
sarius haberi nequeat. 

XIL Satisfactio, quam imponis, sit conveniens gravitati criminum 
et poenitentium conditioni, ac facultati, non sit tantum directa ad 
novae vitae remedium , sed etiam ad praeteritorum peccatorum 
vindictam. 

XIIL Quantum fieri potest, contrarias peccatis poenitentias seu 
medicamenta injungas; facile sutem recidentibus consule, ut saepius 
Sacramenta cum devotione frequentent. 

XIV. Poenitentias pecuniarias confessarii sibi ipsis non appli- 
cent, neque & poenitentibus quidquam velut ministerii sui praemium 
petant vel accipiant, 

XV. Si quos poenitentes rudiores inveneris, eos prius in neces- 
sariis instrue; et si ad infirmum vocatus confessionem ejus excepe- 
ris, proprium ejus parochum desuper certiorem reddas. 

XVL Nullum poenitentem dimitte absque salutari monito, prout 
spiritus et prudentia tibi suggesserint. Memento, ut peccatorum vul- 
nera opportune cures, vinum simul et oleum ejusdem infundendo. 


XVII. Denique non quae tua sunt quaeras, sed quae sunt Jesu 
Christi, cui magis quam hominibus placere studeas, quentamque 
teuti muneris rationem Deo aliquando redditurus ac quale solatium 
ex animarum lucro sis recepturus, summopere expendas. 


Obsereanda a concionatoribus. 


I Inprimis doceas populum , quae scire omnibus necessaria 
sunt ad salutem, annuntiando eis cum brevitate et facilitate sermonis 
,vitia, quae declinare, et virtutes, quas sectari oporteat, ut poenam 
&eternam evadere et coelestem gloriam consequi valeant. 

II. Explicationi Evangelii, Symboli, Orationis dominicae, Salu- 
tationis angelicae, praeceptorum Decalogi , Sacramentorum ecclesiae, 

sacrorumque rituum serio incumbas. 

III. Frequentationem doctrinae christianae, festorum et ecclesiae 
praeceptorum observantiam, sacramentorum poenitentiae et eucharis- 
tiae necessitatem ac utilitatem saepius inculces. 

IV. Omnium aetatum ac ordinum, utpote patris et filii, mariti : 
et uxoris, domini et servi officia circumspeete demonstres. 

V. Ubi corruptelas in populo, maxime frequentes, intellexeris, 
- eirca illarum reprehensionem sine dissimuletione verseris, ita tamen 
gnaviter, ut neminem nominatim insecteris, aut designes, aut ex cir- 
eumstantiis manifestes. 

VI. Superioribus omnibus, tam ecclesiasticis, quam eneeularibu 8, 
etiamsi discoli essent, & populo reverentiam et obedientiam deberi 
doceas, neque similes publice reprehendas, sed officii gui, generatim 
duntaxet, si opus fuerit, &dmoneas. - 

VII. Apud rudem plebem difficiliores aut subtiliores quaestiones, | 
quae ad aedifieationem non faciunt, et ex quibus plerumque nulla 
fit-pietatis accessio, non tractes. 

VIII. Ea vero, quae ad curiositatem quandam aut superstitionem 
spectant, vel turpe lucrum sapiunt, tanquam scandala et fidelium 
offendicula vites, et vitanda esse moneas. ^ ) 

IX. Horteris populum, ut frequenter ad suam parochiam, saltem 
diebus dominicis et festis majoribus accedat. 

X. Diligenter commendes unicuique bono Christiano, decentis- 
simum esse, ut singulis diebus, ubi commode id fieri potest; , Missam 
reverenter audiat, et quomodo id fieri debeat, ferventer doceas. 

XI. Fucum óraüonis, poeticam loeutionem, et verba peregrina 
ne secteris. | 

XII. Sacra. scriptura secundum volgatam editionem utaris, 
eamque interpreteris ex communi sanctorum Patfum auctoritate. 

"XII. Contra illos, qui ea abutuntur, graviter interdum in- 
veharis. 

"XIV. Allegorias ejusdem ex probatis tentum ecclesiasticis au- 
toribus adhibeas. 

32 





— -———————— ————— — m mem - - 


' 


498 


XV. Apocryphis autoribus aut historüs non utaris; mulo minus 
ludicris strenis, fabulis, paschalibus, (mit Oster- Märlein) aliisque 
risum moventibus cathedram profanes. 

XVI. A reliquis fabulis et earum allegorüs abstines, nisi pro 
veritatis christianae confirmatione quandoque earum aliquid referre 
expedierit. 

XVII. Haereticarum opinionum argumenta nonnisi, ubi necesse 
erit, e& quidem cautissime referas. 

XVIII. Quando autem id fiet, vel saltem necesse erit, haereti- 
corum opiniones referre, gravi et clara redargutione, solidioribusque 
tantum argumentis eas refutes. 

XIX. Miracula nova, nisi praevia approbatione Ordinarii, non 


. promulges. 


XX. Indulgentias item, nisi de licentia Ordinarii publicare aut 
proponere caveas. 

. AXI. Absüneas a relatione rumorum , seu rerum novarum, 
nisi id ex necessaria causa ab Ordinario jussum vel permissum sit. 

XXII Neminem, nequidem te ipsum, paupertatis nomine, nisi 
de Ordinarii licentia, fidelium eleemosynis e suggestu commendes. 

XXIII. Antequam concionandi initium facias, parocho loci ad- 
missionis tuae testimonium exhibeas. 

XXIV. Denique, ne, cum aliis praedicaveris, ipse reprobus 
efficiaris, tenia in privatis colloquiis, victu vitaque quotidiana gravi- 
tate, modestia et sacra disciplina aliis praelucere studeas, ut, quod 
verbis aedificas, moribus confirmes, sicque aliquando uberes laboris 
tui fructus colligere merearis. ' 


AX XIII 


INDULGENTIA PLENARIA 
in concocalione primae Synodi Episcopali de 1779. 
Pius P. P. VI. 


Universis Christi fidelibus praesentes literas inspecturis salutem 
et Apostolicam Benedictionem. Cum sicut accepimus, in Ecclesia 
cathedrali Herbipolensi sacra prima Synodus propediem, benedicente 
Domino celebranda sit. Nos, ut opus tam pium majori cum fructu 
fiat, ad augendum fidelium religionem et animarum salutem coelesti- 
bus Ecclesiae Thesauris pie charitate intensi, omnibus utriusque 
Sexus Christi fidelibus vere poenitentibus et confessis, ac Sacre com- 





499 


munione refectis, qui praefatam Ecclesiam die, qua "dicta prima 
Synodus inchoabitur, ac in omnibus et singulis actualis illius celebra- 
tionis diebus, devote visitaverint, et ibi pro Christianorum Principum 
' Concordia, haeresum exstirpatione, ac S. Matris Ecclesiae exaltatione 
pias ad Deum preces effuderint, plenariam semel tantum omnium 
peccatorum suorum Indulgentiam et remissionem misericorditer in 
Domino concedimus. . Praesentibüs post celebrationem dictae Synodi 
minime valituris. Volumus autem, ut si pro impetratione, praesen- 
tatione, admissione, seu publicatione praesentium aliquid, vel mini- 
mum detur aut sponte oblatum recipiatur, praesentes nullae sint. — 
Datum Romae apud S. Mariam majorem sub -annulo Piscatoris 
die XXVIII. Juli MDCCLXXIX. Pontificatus Nostri anno quinto. 
Gratis pro Deo et Scriptura. . J. Caidici de Comitibus. 


Dilecto filio Francisco Ludovico ab et in Erthal , in Episcopum 
Bambergensem Electo, Ecclesiae Erbipiolensis Adminisiratori auctori- 
tate Apostolica deputato. . 





Seite 


S d d dJ. 3 d 3 


Berichtigungen und nachtrügliche Bemerkungen. 


bassa m cs J \ 


2 Zeile 24 statt auf welchen lies bei welcher. 
11 in der Note lies Niedfyr. 
104 Zeile 8 lies sancte Spiritus. . 
109  , 11 lies in nostra Synodo. 
116 , 8 statt BL oder 82 lies 21 oder 22. 
116 Nr. XXII. setze: „im October.“ Der Tag ist unbekannt. 


116 Zeile 4 v. U. lies Gamans. 


119 ,„ 1 müssen die Zahlen heissen: 80. 87. 40. 49. 46. 47. 78. 75. 79. 82. 
94. 100. 102. 198. und Zeile 11 v. U. statt 188 lies 180. | 
198 Bischof Friedrich hatte die Verordnungen des Conoils von Trient alsbald ange- 
nommen und promaulgirt und war bemüht, sie in seiner Dioecese in Ausführung 
zu bringen. Er liess auch durch einen Dostor über die Decrete wöchentlich 

. Öffentliche Vorträge halten. 


‚129 Zeile 7 Bischof Rudolph hatte 1484 das erste Missale herbipolense druckeu 


lassen, welches 1491 in «weiter Edition’ erschien, Er hatte Allen, 
welche sich an der Herausgsbe betheiligt, und jenen, welche sich dieses 
Messbuchs bedienten, einen Ablass von 40 Tagen verliehen. Bischof 
Lorenz gab das Missale ,denuo sevisum ao correctum“ 1508 und aber- 
mais 1509 heraus und verlieh einen Abiass Allen, welche dasselbe 
kauften, welche sich dessen bei der heiligen Messe bedjenten, so wie 
jenen, welche solcher Messe beiwehnten. Er liess 1609 auch ein Bre- 
viarium drucken. (Vid. Gropp Coll. I. p 161 et seq.) 


142  , 18 lies nares. | 

148  , 11 v. U. lies competit, ebenso S. 151 Z. 12. v. U. 
148  , "17 lies sacerdotes. 

157 ,„ 9 statt quo lies quod. 

168  , 


:21 Wir druckten nach Schneidt mortem castitatis ; es muss aber heissen: 
post volum castitatis. 
109  , 19 v. U. statt quos lies quas. | 
161  , 8 für Kartentreger wird richtiger gesetzt werden Kirchentraeger, wle es 
such p. 186 Z. 8 heisst. — Z. 4 v. U. zu quem divinum ist beizu- 
: fügen ordinem. Conf. Synod. Wolframi Cap. LIX. p. 186. 
162 Cap. X. die Lücke des Manuscripts ist zu ergänzen aus Synod. Wolframi 
Cap. LXXIIL pag. 189. 








e 


Seite 163 N. XIX. wird richtiger gesetzt: cum tune nec Episcopus etc. Conf. Synod. 


Wolframi Cap. XIV. p. 170. 


„ 166 Zeile 2 v, U. statt eo lies ex. 


„ 179 


245 


^S Ww d $ S 3 sy 3 3 3 3 WU 
LA 
e 
e 


» 
» 


» 
» 
» 
» 
» 
n 
» 
» 
» 


10 ist zu ergänzen: de cura vel alia qualicunque universali vel etc. Und 
Z. 15: vel officiali seu alio a nobis vel etc. 
7 statt eo lies eos. Und Z. 21. ergünze: locorum ordinariis debitam 
reddere ipsique ordinari! ab etc. 
8 fies professionem. 
11 und 12 lies plebani peragant. 
12 v. U. statt suspecta lies suscepta. 
12 statt obtentat lies intentat. 
1 v. U. müssen die Zahlen heissen; 73. 75. 79. 82..94. 100. 102. 123. 
5 lies sententia. 
17 statt qui lies quia. 
1 v. U. lies numerl. 
9 v. U. lies partis reae. 
10 lies factwn ipsum. 
12 lies e£ litterarum uud Z. 19 statt rerum lies reus. 


11 v. U. lies $5 opprobrium, 


6 v. U. statt ad lies ab. 


249 Dieser Tractatus de periculis wurde auf der Synode vorgelesen, findet sich aber 
nicht in alleá Ausgaben den Statuten beigedruckt. 


256 Zeile 11 v. U. lies contrahi. 


» 257 fehlt bei XOIV. der Steriscus, und Z. 19 les pontiflcali. 
„ 258 Zeile 20 lies exsortis; Z. 22 lies de/lestandis. 


, 3203 
» 264 
, 3205 


269 
271 
272 
311 


N 


S s 3 


15 statt hujus lies cujus; Z. 25 lies flenda und Z. 4. v. U. statt ab 1. ob. 
7 lies vel extra praetextu; und Z. 7 v. U. lies natalis. 
.18 ergühze: interdicti ecclesiastiel vel inhibitionis ecclesiasticae sepulturae 
und Z. 11 v. U. lies protervitatis. - 

18 lies assassinos. 

8 v. U. lies bannum, 

5 lies commode; und Z. 8 v. U. lies Concilii Constantiensis. 

5 möchte für observalus bessdr ínchoatus zu setzen sein. 


Geringere den Sinn nicht stórende Druckfehler wolle der nachsichtige Leser selbst 


. berichtigen. 











Druck von J. M. Richter in Würzburg. 





.r 


en iM cst ashals. — ies. . EE ERA... OS 





-e 











M d